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Full text of "Jahresbericht über die Fortschritte und Leistungen auf dem Gebiete der sozialen Hygiene und Demographie 2.1902"

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Verlag von Gustav Fischer in Jena 


Jahresbericht über die Fortschritte und Leistungen 

auf dem Gebiete der Sozialen Hygiene und Demo- 

irrfllVhlP Rand Bericht Uber die Jahre 1900 und 1901. Von Dr. med. 

5-!-1 A. Grotjahn und Dr. phil. F. Kriegei. 1902. Preis: 7 Mark 

60 Pf. 

Medizinische Reform Nr. 36. vom 6. Sept. 1902: 

Die stetig zunehmende Zahl von Veröffentlichungen auf dem Gebiete der Sozialen 
Hygiene, des Versicherungswesens und verwandter Bestrebungen kann der Einzelne kaum 
noch Übersehen, zumal die Verfasser nicht nur aus Aerzten und Hygienikern, sondern auch 
aus Beamten und Nationalökonomen bestehen. Das vorliegende Werk wird dem Orientie- 
rungsbedürfnisse eines jeden, der sich in den einschlägigen Gebieten zurechtfinden muss, in 
bester Weise Genüge tun ... Es ist nur zu wünschen, dass dieser erste Jahresbericht sehr 
zahlreiche Leser finde; der Ausbreitung und Vertiefung sozialmedizinischer Kenntnisse würde 
so auf das Beste Vorschub geleistet. 

Kinderarbeit und Gesetz gegen die Ausnutzung kind¬ 

licher Arbeitskraft in Deutschland. < Unt ® r «erücksichti- 

- gung der Gesetzgebung 

des Auslandes und der Beschäftigung der Kinder in der Landwirtschaft.) 
Von Konrad Agahd. 1902. Preis: 2 Mark 40 Pf. 

Die Zukunft vom 14. Juni 1902 : 

. , . Agahds Buch zeigt den Wert und die Rückständigkeit des Entwurfs, fordert zur 
Mitarbeit an seiner Verbesserung auf, will mit Recht die ganze Gesellschaft zu Interessenten 
seiner Durchführung machen. Es ist „allen Kinderfreunden u gewidmet, eine flammende Mahnung, 
ein erschütternder Weckruf. 

Hygiene der Prostitution u. venerischen Krankheiten. 

Von Dr. A. Blaschko. 1900. Preis: 3 Mark. 


Soeben wurde vollständig Band I vom: 

Bulletin des internationalen Arbeitsamts. 

Arbeitsamts erscheint monatlich. Abonnementspreis der deutschen Ausgabe 
7 Mark 60 Pf. jährlich. 

Der Inhalt der Hefte ist gewöhnlich der folgende: 

Fortschritte der Arbeiterschatzgesetzgebung. — Gewerbeaufsicht.— Arbeits¬ 
ämter und Enqueten. — Arbeiterversicherungsgesetzgebung. — I. Arbeiter¬ 
schutz- und Versicherungsgesetze und Verordnungen. (1. Deutsches 
Reich. 2. Oesterreich (Reichsratsländer). 3. Belgien. 4. Vereinigte Staaten. ö.Frank- 
reich. 6. Grossbritannien. Britische Kolonien. 7. Griechenland. 8. Luxemburg. 9. 
Niederlande. lO.Russland. 11.Schweden. 12.Schweiz.)—II. Parlamentarische 
Arbeiten auf dem Gebiete des Arbeiterschutzes. — III. Beschlüsse natio¬ 
naler und internationalerKongresse, welche den Arbeiterschutz betreffen. 
— IV. Bibliographie. 


Handbuch der Schulhygiene. 


Von Dr. Leo Burgerstein und Dr. 
August Netolitzky in Wien. Mit 
350Abbildungen. Zweite umgearbeitete Auflage. 1902. Preis: brosch. 
20 Mark, gebunden 22 Mark. 

Deutsche Schulzeitung. Berlin, 2. Januar 1896, No. 1 sagt über die 1. Auflage: 


. . . Die hygienischen Forderungen bezüglich der verschiedenen Verhältnisse werden 
in möglichster Vollständigkeit gegeben; die Begründung der Forderungen ist in entsprechen¬ 
der Ausführlichkeit erfolgt. Wo Uber einzelue Bedingungen noch keine Einigkeit erzielt worden 
ist, da wird in objektiver Weise das Für und Wider dargestellt . . . Vorliegendes Buch 
muss als das gegenwärtig beste Werk grösseren Umfanges über Schulhygiene be¬ 
zeichnet werden. 


Aufgaben der Gemeimlepolitik. 

der des Bundes der Deutschen Bodenreformer Berlin. Vierte umge¬ 
arbeitete Auflage. 9.—12. Tausend. 1901. Preis: 1 Mark 60 Pf. 

Die Zeit (Berlin), vom 3L Oktober 1901. Nr. 5 : 

Dieses Buch ist ein Markstein in zweifacher Beziehung: innerhalb der Bodenreform- 
bewegang bedeutet es die endgültige Abstreifung alles Unklaren, Utopischen ... Damit gewinnt 
das Buch auch seine grundlegende Bedeutung für die neuen Strömungen in den Gemeinden. 
Es ist ein S tan dard- W ork der Mieterbewegung . . . Die neue Auflage ist der früheren 
gegenüber wesentlich vertieft und bereichert. ... Es ist eine Freude, Gemeindepolitik zu 
macheu, wenn man alles Material so übersichtlich und vollständig zur Hand hat. 
























Jahresbericht 


über die 


Fortschritte und Leistungen auf dem Gebiete der 

Sozialen Hygiene und Demographie. 

Zweiter Band: 

Bericht über das Jahr 1902. 

Herausgegeben 

von 

A. Grotjahu , und F. Kriegei. 

Dr. med. Dr. phil. 


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Jena. 

Verlag von Gustav Fischer. 


1903. 


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Alle Rechte Vorbehalten. 


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Vorwort zum zweiten Bande, 


In erheblich erweitertem Umfange übergeben wir den zweiten 
Band des Jahresberichtes über die Fortschritte und Leistungen auf 
dem Gebiete der Sozialen Hygiene und Demographie der 
Öffentlichkeit. Nicht nur repräsentiert der Band relativ eine Ver¬ 
doppelung des Inhaltes dadurch, daß er nur ein Berichtsjahr (1902) 
umfaßt, während der vorige sich auf einen Zeitraum von zwei Jahren 
erstreckte, sondern auch absolut genommen ist er um sechs Druckbogen 
vermehrt worden. Diese Erweiterung ist nicht etwa die Folge einer 
größeren Weitherzigkeit in der Auswahl dessen, was für die Auf¬ 
nahme in Frage kam, sondern lediglich durch die erfreuliche Tat¬ 
sache bedingt, daß die Betätigung auf allen Gebieten der sozialen 
Hygiene außerordentlich gewachsen ist und anscheinend noch immer 
wächst. 

Die Einteilung ist im großen und ganzen die nämliche geblieben. 
Neu hinzugekommen sind die Abschnitte „C. Aus den Parlamenten“ 
und „D. Von den Kongressen“. Der bibliographische Teil hat Unter¬ 
abteilungen erhalten, die die Übersicht erleichtern sollen. Die Zahl 
der Mitarbeiter ist auf zwölf vermehrt worden. Ihrer Pünktlichkeit 
und dem Entgegenkommen des Verlages verdanken wir es zum großen 
Teil, daß der Jahresbericht bereits Ende des Monats Juni erscheinen 
kann. Wer jemals mit bibliographischen Arbeiten zu tun gehabt 
hat, wird begreiflich finden, daß uns diese Tatsache mit besonderer 
Genugtuung erfüllt. 

In Zukunft gedenken wir das Unternehmen noch dadurch aus¬ 
zugestalten, daß wir die Berichterstattung aus dem Auslande besser 
organisieren. Wir sind umso freudiger zu weiterem Ausbau bereit, 
als die Besprechungen, Zuschriften und sonstigen Äußerungen überaus 
ermunternd lauteten und in einer uns selbst überraschenden Anzahl 

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IV 


Vorwort zum zweiten Bande. 


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einliefen. Allen, die uns durch Zusendung von Büchern, Sonderdrucken 
und berichtigenden oder ergänzenden Notizen unterstützt haben, sagen 
wir unseren verbindlichsten Dank. Wir bitten die Freunde unseres 
Jahresberichtes, besonders die im Auslande wohnenden, uns auch 
weiterhin nicht im Stich zu lassen. 

Berlin, 1. Mai 1903. 

Die Herausgeber. 


Aus dem Vorwort zum ersten Bande. 


Das außerordentliche Interesse, das in den letzten Jahren hygie¬ 
nischen Fragen entgegengebracht wird, das Anwachsen von förmlichen 
Bewegungen zur Erreichung hygienischer Ziele, endlich die unabweis¬ 
bare Berührung der meisten Arzte und vieler Laien aus den Kreisen 
der Parlamentarier, Beamten uud Unternehmer mit Krankenkassen-, 
Unfall- und Invaliditätsangelegenheiten hat im Laufe der jüngsten 
Vergangenheit eine noch immer steigende Flut von Veröffentlichungen 
auf dem Gebiete der sozialen Hygiene, des Versicherungs¬ 
wesens und verwandter Bestrebungen hervorgerufen, die in ihrer 
Gesamtheit zu übersehen umso schwieriger ist, als sie nicht nur Ärzte 
und Hygieniker, sondern auch Beamte und Nationalökonomen zu Ver¬ 
fassern haben. Daß im vorliegenden Jahresberichte der Leser in den 
einzelnen Kapiteln zugleich die hygienische und die national- 
ökonomische Literatur verzeichnet findet, unterscheidet unser 
Unternehmen prinzipiell von ähnlichen bibliographischen Werken aus 
dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege. Wie bei uns Heraus¬ 
gebern hat sich auch bei den Mitarbeitern das ärztliche und das 
nationalökonomische Element zu gemeinsamer Arbeit zusammengefunden. 
Unsere Anschauung, daß die Gesundheitspflege und Krankheits¬ 
verhütung, falls sie sich nicht in Kleinigkeiten verlieren, sondern zu 
einer wirklichen sozialen Hygiene erheben will, sich immer wieder 
an den Ergebnissen der Demographie und Bevölkerungsstatistik 
orientieren muß, haben wir im beabsichtigten Anklang an die Be¬ 
zeichnung der internationalen Kongresse für Hygiene und Demographie 
schon im Titel zum Ausdruck gebracht 

Im allgemeinen sind wir von dem Grundsatz ausgegangen, daß 
sowohl alles aus dem Gebiete der Medizin und Hygiene, was für den 


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Ana dem Vorwort zum ersten Bande. 


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Volkswirt, und umgekehrt aus dem Gebiete der Nationalökonomie und 
der Sozialwissenschaften alles, was für den Arzt von Interesse sein 
könnte, registriert zu werden verdiene. Die Fortschritte und Leistungen 
auf den ungemein interessanten Grenzgebieten zwischen Hygiene und 
Volkswirtschaft glauben wir damit leidlich vollständig zum Ausdruck 
gebracht zu haben. Dagegen ist die rein bakteriologische und che¬ 
mische Hygiene, die Gesundheitstechnik und die eigentliche Ver¬ 
sicherungskasuistik nicht berücksichtigt worden, weil bezüglich dieser 
Disziplinen die bereits bestehenden bibliographischen Hilfsmittel allen 
Ansprüchen genügen. 

Der bei anderen medizinischen Jahresberichten üblichen Gepflogen¬ 
heit, im Keferatsteil die einzelnen Kapitel von je einem Referenten 
in einer Sammelbesprechung abhandeln zu lassen, sind wir absichtlich 
nicht gefolgt Wir glauben, daß die Subjektivität des Verfassers wie 
des Referenten, die in sozialwissenschaftlichen Fragen von Bedeutung 
ist, in Einzelbesprechungen besser gewahrt bleibt. 

Berlin, 1. Juli 1902. 


Die Herausgeber. 


Alle Zuschriften und Zusendungen sind zu richten an einen der beiden 
Herausgeber: 

Dr. med. A. Orotjahn oder Dr. phil. F. Krieget 

Berlin , Alexandrinemlr. 90 Berlin , Oranienttr. 96 


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Inhaltsverzeichnis. 


Seite 

Torwort zum zweiten Bande. III 

Ans dem Torwort znm ersten Bande. IV 

Inhalt. VII 

A. Chronik der sozialen Hygiene.1 

II» Gesetzestafel.14 

I. Deutschland.14 

1. Reichsgesetzgebung.14 

2. Preußen.16 

3. Bayern.21 

4. Sachsen.21 

5. Württemberg.22 

6. Baden.22 

7. Hessen.23 

8. Oldenburg.24 

9. Mecklenburg-Schwerin.24 

10. Mecklenburg-Strelitz.25 

11. Sachsen-Weimar-Eisenach.25 

12. Sachsen-Koburg-Gotha.25 

13. Sachsen-Meiningen.25 

14. Sachsen-Altenburg.26 

15. Anhalt.26 

16. Braunschweig.26 

17. Schaumburg-Lippe.26 

18. Lippe-Detmold.27 

19. Schwarzburg-Rudolstadt.27 

20. Schwarzburg-Sondershausen.27 

21. Reuß, ältere Linie.27 

22. Reuß, jüngere Linie.28 

23. Waldeck.28 

24. Hamburg.28 

2ö. Lübeck.29 

26. Bremen.29 

27. Elsaß-Lothringen.29 


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Inhaltsverzeichnis. 


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II. Ausland.30 

1. Österreich.30 

2. Ungarn.31 

3. Schweiz.31 

4. Dänemark.32 

5. Schweden.32 

6. Norwegen.32 

7. Rußland.32 

8. Niederlande.33 

9. Belgien.33 

10. Frankreich.34 

11. Italien.35 

12. Spanien.35 

13. Portugal.35 

14. Luxemburg.36 

15. Rumänien.36 

16. Griechenland.36 

17. Britisches Reich.36 

18. Vereinigte Staaten von Nordamerika.39 

19. Japan.41 

20. Siam.41 

C. Aus den Parlamenten.42 

D. Von den Kongressen.47 

E. Referate.62 

I. Methode und Geschichte der sozialen Hygiene. — Referenten: A. Gott¬ 

stein, A. Grotjahn, A. Koch-Hesse, J. Marcuse, F. PYin- 
zing . . . ..62 

II. Bevälkerungsstatistik und Mortalität — Referenten: A. Grotjahn, 

P. Hüls, F. Kriegei, F. Prinzing.72 

III. Morbidität Prophylaxe und KrankenfUrsorge. — Referenten: A. Blaschko, 

M. Bloch, A. Gottstein, A. Grotjahn, P. Hüls, A. Koch- 


Hesse, F. Kriegei, J. Marcuse, F. Prinzing, B. Spiethoff. 105 

IV. Soziale Hygiene der Arbeit. — Referenten: G. Bernhard, A. Gott¬ 

stein, A. Grotjahn, P. Georg, P. Hüls, F. Kriegei, J. Mar¬ 
cuse, F. Prinzing, S. Saenger, A. Südekum.167 

V. Soziale Hygiene der Ernährung. — Referenten: G. Bernhard, A. Gott¬ 
stein, A. Grotjahn, P. Hüls, F. Kriegei, A. Koch-Hesse, 

J. Marcuse.219 

VI. Soziale Hygiene der Wohnung und Kleidung. — Referenten: A. Koch- 

Hesse, F. Kriegei, A. Südekum.233 

VII. Soziale Hygiene der Kinder und Jugendlichen Personen. — Referenten: 

A. Blaschko, M. Bloch, P. Georg, P. Hüls.256 

VIII. öffentliche Gesundheitspflege. — Referenten: M. Bloch, A. Gottstein, 

A. Grotjahn, P. Hüls, F. Prinzing.285 

IX. Entartungstheorie, Konstitutionspathologie und Sexuelle Hygiene. — Refe¬ 
renten: A. Blaschko, A. Gottstein, A. Grotjahn, P. Georg, 

A. Kocb-Hesse, F. Kriegei, F. Prinzing, S. Saenger . . . 305 

X. Vermischtes .336 


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Inhaltsverzeichnis. 


IX 
Seite 

F. Bibliographie.341 

I. Methode und Geschichte der sozialen Hygiene.341 

1. Allgemeines.341 

2. Ärztliche Pflichtenlehre.342 

3. Methode der Statistik.342 

4. Geschichte.343 

5. Vermischtes.343 

II. Bevölkerungsstatistik und Mortalität.344 

1. Allgemeines.344 

2. Bevölkerungsstatistik der einzelnen Länder.345 

3. Sterblichkeitsstatistik.350 

4. Vermischtes.350 

III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfürsorge.351 

1 Allgemeines.351 

2. Epidemiologisches.351 

3. Tuberkulose.355 

4. Venerische Krankheiten.361 

5. Alkoholismus.364 

6. Nerven- und Geisteskrankheiten.368 

7. Massenpsychologie.370 

8. Kriminalpsychologie.371 

9. Krebs.372 

10. Geburtshilfe und Frauenkrankheiten.373 

11. Augen- und Ohrerkrankungen.374 

12. Arzneiversorgung.375 

13. Saraariterwesen und Krankenpflege.376 

14. Krankenhaus- und Heilstättenwesen.378 

15. Krankenversicherung.382 

16. Ärztliche Standesangelegenheiten.384 

17. Vermischtes.385 

IV. Soziale Hygiene der Arbeit.386 

1. Allgemeines.386 

2. Psychologie und Physiologie der Arbeit.387 

3. Sozialstatistik.388 

4. Arbeiterschutz.395 

5. Frauen- und Kinderarbeit.400 

6. Berufskrankheiten.402 

7. Unfall- und InvaliditätsVersicherung.404 

8. Wohlfahrtseinrichtungen.410 

V. Soziale Hygiene der Ernährung.413 

1. Allgemeines.413 

2. Die animalische Nahrung.414 

3. Die vegetabilische Nahrung.416 

4. Nahrungsmittelgesetzgebung.417 

5. Vermischtes.419 

VI. Soziale Hygiene der Wohnung und Kleidung.419 

1. Allgemeines. 419 

2. Gemeindepolitik und Bodenreform.421 

3. Wohnungswesen in den einzelnen Ländern und Städten . . . 422 

4. Wohnungsgesetzgebung und Baupolizei.424 

5. Soziale Hygiene der Kleidung.426 

6. Vermischtes.426 


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Inhaltsverzeichnis. 


Seite 


VII. Soziale Hygiene der Kinder und Jugendlichen Personen .427 

1. Allgemeines.427 

2. Säuglingsschutz.427 

3. Kinderkrankheiten.429 

4. Schulhygiene.431 

5. Fürsorgegesetzgebung.434 

6. Vermischtes.437 

VIII. Medizinalwesen.438 

1. Allgemeines.438 

2. Impfwesen.440 

3. Staatliches Gesundheitswesen.441 

4. Kommunales Gesundheitswesen.445 

5. Vermischtes.448 


IX. Entartungstheorie, Konstitutionspathologie und Sexuelle Hygiene .449 

1. Allgemeines.449 

2. Anthropometrie.450 

3. Vererbung und Entwicklungstheorie.451 

4. Konstitutionspathologie und medizinische Stammbaumforschung. 452 

5. Ethnographisches.454 

6. Sexuelle Hygiene.455 

7. Vermischtes.457 


6. Namenverzeichnis 


459 



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A. Chronik der sozialen Hygiene. 

(Bei allen Zeitangaben ohne Jahreszahl ist 1902 zu lesen.) 


Die Zahl der Ärzte im Deutschen Reiche betrug im Berichts¬ 
jahre 29133 oder 959 (=3,4%) mehr als im Vorjahre. Nach den von 
G. Heimann 1 ) vorgenommenen Berechnungen wohnten im Deutschen 
Reiche auf 100 Quadratkilometer 5,39 Ärzte, im Königreich Sachsen 
14,33, im Großherzogtum Hessen 9,45, in Baden 7,96, in Elsaß- 
Lothringen 5,65, in Preußen 5,05, in Württemberg 4,86, in Bayern 4,19. 
Auf 10000 Einwohner kamen im Reiche durchschnittlich 5,17, in 
Preußen 5,11, in Bayern 5,15, in Sachsen 5,11, in Württemberg 4,37, 
in Baden 6,43, in Hessen 6,48, in Elsaß-Lothringen 4,76 Ärzte. In 
Berlin und seinen Vororten wohnt der achte Theil aller deutschen 
und der fünfte aller preußischen Ärzte. 

Am 5. April starb H. Büchner, Mitarbeiter Pettenkofers 
und Nachfolger auf dessen Lehrstuhl in München, im 53. Lebensjahre. 

Am 18. Juli starb Wörishoffer, der bedeutendste Gewerbe¬ 
aufsichtsbeamte nicht nur des Großherzogtums Baden, sondern Deutsch¬ 
lands überhaupt, im 63. Lebensjahre. 

Am 5. September starb Rudolf Virchow, der Begründer der 
Cellularpathologie und unermüdliche Förderer hygienischer Kultur in 
Deutschland, im 81. Lebensjahre. 

Am 19. Oktober konstituierte sich in Berlin die Deutsche Gesell¬ 
schaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten. Zum ersten Vor¬ 
sitzenden wurde A. Neisser, zum zweiten Vorsitzenden E. Lesser, 
zum Generalsekretär A. Blaschko gewählt. 

Die Stadt Wiesbaden hat nach dem System der Firma Siemens 
& Halske ein städtisches Ozonwasserwerk in Schierstein ein¬ 
richten lassen. 


*) Deutsche med. Wochenschr. Nr. 1. 1903. 
Jahresbericht über Hygiene und Demographie. II. Jahrgang. 


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2 


A. Chronik der sozialen Hygiene. 


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Zur Unterstützung der Kgl. Versuchs- und Prüfungsanstalt für 
Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung hat sich ein Verein 
für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung gebildet, 
dem bei der Gründung bereits 12 technische und industrielle Ver¬ 
einigungen sowie 47 deutsche Städte beigetreten sind. Der Verein 
hat der Versuchsanstalt einen jährlichen Beitrag von 45000 Mark 
für die nächsten fünf Jahre zur Verfügung gestellt. 

Ein neues Gesetz über die öffentliche Gesundheit in 
Frankreich macht die Pockenimpfung in derselben Weise obligatorisch 
wie in Deutschland, regelt die Anmeldepflicht bei ansteckenden Krank¬ 
heiten und erweitert die Befugnis der Präfekten, Bürgermeister und 
Bezirksgesundheitsräte, die Gemeinden zu Assanierungsarbeiten zu 
veranlassen. 

In England hat sich nach dem Vorgänge des deutschen Komitees 
für Krebsforschung ein Zentral-Institut für Krebsforschung 
in England und den Kolonien unter der Leitung von Bash- 
ford gebildet. 

Am 22. Dezember starb R. v. Krafft-Ebing, der um die 
Irrenfürsorge und die Kriminalpathologie hochverdiente Psychiater, 
im 63. Lebensjahre. 


Die Volkszählung vom 1. Dezember 1900 ergab 56367178 
Einwohner im Deutschen Reich, wovon 27 737247 männlichen und 
286299^1 weiblichen Geschlechts waren. 

Nach der Statistischen Korrespondenz (XXVIII, 12) zählte man 
in Preußen im Jahre 1900 293064 Eheschließungen, 1235719 Ge¬ 
burten (abzüglich der Totgeburten) und 745423 Todesfälle bei einer 
mittleren Bevölkerung von 34254394 Köpfen. Die Geburtenziffer be¬ 
trug also 36,1, die Sterbeziffer 21,8 auf das Tausend der Bevölkerung. 

In dem nämlichen Jahre wurden in England gezählt 257480 
Eheschließungen, 927062 Geburten und 587830 Sterbefälle bei einer 
mittleren Bevölkerung von 32261013 Personen. Die Geburtenziffer 
betrug also 28,7, die Sterbeziffer 18,2. 

Die Bevölkerungsverteilung in England kennzeichnet 
P. Lavagne in der Revue de göographie (Dec. 1901) durch folgende 
Zusammenstellung. Im Jahre 1801 wohnten von im ganzen 8892536 
Einwohnern in Städten und Vororten 3943691, in Industriebezirken 
227593, auf dem Lande 4721252. Im Jahre 1891 lebten von zusammen 
29002525 Personen 20134102 in Städten und Vororten, 3334023 in 
den Industriebezirken, 5534000 auf dem Lande. 


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A. Chronik der sozialen Hygiene. 


3 


Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten von Nord¬ 
amerika vermehrte sich in dem Jahrzehnt von 1890—1900 von 
63069756 auf 76303387. Die Zahl der im Ausland Geborenen stieg 
von 9308091 auf 10460085 Personen. 

Die Gesamtsterblichkeit unter der in den Konzentrations¬ 
lagern von den Engländern zusammengetriebenen Burenbevölkerung 
betrug 20 047 Personen, von denen 15205 im Alter unter 12 Jahren 
standen. Die meisten Todesfälle fielen in den Monat Oktober des 
Jahres 1901, nämlich 2561 Kinder und 514 Erwachsene. 

Der Bevölkerungsüberschuß betrug in Frankreich im 
Berichtsjahre kaum 25000 Köpfe im ganzen. In dem Jahrzehnt von 
1891—1901 kam auf je 1000 Einwohnern ein Geburtenüberschuß von 
6 Köpfen in Frankreich gegen 138 in Deutschland, 116 in England, 
107 in Italien und 103 in Österreich. 


Nach den Angaben von Kogler 1 ) starben im Durchschnitt der 
Jahre 1890—1897 von 1 Million Lebenden an Lungenschwindsucht in 
England 1358, Schottland 1727, Norwegen 1737, Belgien 1767, Italien 
1871, Niederlande 1884, Dänemark 1912, Irland 2029, Schweiz 2031, 
Deutschland 2245, Schweden 2310, Frankreich 2023, Ungarn 3184, 
Österreich 3625 und Rußland 3986 Personen. In den europäischen 
Großstädten starben berechnet auf 1 Million Lebender an Lungen¬ 
schwindsucht in London 1768, Amsterdam 1877, Bern 1885, Kopen¬ 
hagen 1918, Berlin 2308, Stockholm 2647, Christiania 2839, Brüssel 
3134, Paris 3870, Budapest 4141, Wien 4272, St. Petersburg 4410 und 
Moskau 4568 Personen. 

Die Landesversicherungsanstalt Berlin eröffnete eine besondere 
Heilstätte für männliche Geschlechtskranke in Lichtenberg bei 
Berlin. 

Die Zahl der durch den Volksheilstätten verein vom Roten Kreuz 
in Berlin eingerichteten Becher-Lennhoffschen Erholungs¬ 
stätten ist auf 5 mit im ganzen 35161 Verpflegungstagen gestiegen. 
Auch andere Großstädte, z. B. Breslau und Frankfurt a. M. sind diesem 
Beispiele gefolgt. 

Im Jahre 1900 betrug die Anzahl der Geisteskranken in 
den Irrenanstalten Preußens 71000. Unter 100 Geisteskranken be¬ 
fanden sich durchschnittlich 58 Männer und 42 Frauen. Wie sehr 
sich das Irrenpflegewesen in den letzten 25 Jahren gehoben hat, 


*) Kögl er, Wohnungsnot in Niederösterreich und Tuberkulose. 
Unfallversicherungsanstalt für Niederösterreich. Wien 1902. 


Verlag der 
1 * 


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4 


A. Chronik der sozialen Hygiene. 


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erhellt, wenn man sich vergegenwärtigt, daß im Jahre 1875 nur 
18267 Geisteskranke in Preußen sich in Irrenpflege befanden. 

Der Irrenärztetag in München hat auf eine Anregung von Hoche 
eine statistische Kommission gewählt und mit der systema¬ 
tischen Sammlung aller auf Geisteskranke bezüglichen Daten be¬ 
auftragt. 

In England kommen auf 10000 Einwohner 33,55 Geistes¬ 
kranke. 

Die Selbstmorde im ganzen Deutschen Reiche betrugen im 
Jahre 1900 die Zahl 11393, also 20,3 auf 100000 Einwohner. Die 
höchste Ziffer mit 44,6 hatte Sachsen-Koburg-Gotha, die niedrigste 
mit 8,8 die Provinz Posen. Die Selbstmorde in Preußen betrugen im 
Jahre 1900 im ganzen 6660, wovon 5257 auf männliche, 1403 auf 
weibliche Personen fielen. 1336 Fälle waren mit Bestimmtheit auf 
Geistesstörungen zurückzuführen. 

Die Stadt Offenbach a. M. gibt jährlich 7500 Mark für unentgelt¬ 
liche Geburts- und Hebammenhilfe aus. Diese wird ungefähr 
bei zwei Drittel aller Fälle in Anspruch genommen. 

Im Kanton Tessin ist die unentgeltliche Geburtshilfe 
eingeführt. 

An Tollwutfällen wurden in Preußen im Jahre 1901 nur noch 
187 gegen 233 Fällen im Vorjahr festgestellt. 

Im Ruhrkohlenrevier ist die Verbreitung der Wurmkrankheit 
im starken Zunehmen begriffen. Als wurmkrank wurden von 10000 
Ruhrbergleuten im Jahre 1899 4,4, 1900 11,7, 1901 40,6 und endlich 
1902 gar 52,9 ermittelt. 

Seit dem 1. Januar findet innerhalb der Grenzen des Deutschen 
Reiches eine fortlaufende statistische Aufnahme der Taubstummen 
in der Weise statt, daß für jedes taubstumme Kind ein Fragebogen 
angelegt wird, dessen erster Teil beim Eintritt in das für Vollsinnige 
schulpflichtige Alter von einem Arzte, dessen zweiter Teil nach er¬ 
folgtem Eintritt in eine Taubstummenanstalt auszufüllen ist. Die 
Beobachtung der statistischen Ergebnisse liegt dem Reichsgesund¬ 
beitsamte ob. 

Am 21. August wurde in London die Imperial Vaccination 
League gegründet. Sie bezweckt die Einführung des Impfzwanges 
und die Einrichtung des Impfgeschäftes nach deutschem Muster. 

Von den 23021 Krankenkassen Deutschlands mit 9520763 
Mitgliedern wurden im Jahre 1900 für 3679285 Erkrankungsfälle 
mit 64916827 Krankheitstagen 157865199 Mark ansgegeben. Hiervon 
verschlang das Krankengeld 44 Prozent, die ärztliche Behandlung 
22 Prozent und die Heilmittelanschaffung 22 Prozent. Durchschnitt¬ 
lich kommen auf ein Mitglied, wenn man nur die mit Erwerbsunfähig- 


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keit einhergehenden Krankheiten berücksichtigt, 0,39 Erkrankungen, 
6,82 Krankheitstage und 16,58 Mark Krankheitskosten. 

Bis zum 1. Januar hatten die Landesversicherungs¬ 
anstalten für den Bau von Kranken-und Genesungshäusern, Volks¬ 
heilstätten, Arbeiterkolonien, Volkshäder, Blindenheime und ähnliche 
Wohlfahrtseinrichtungen in eigener Regie 16 Millionen Mark, darlehns¬ 
weise 62 Millionen Mark verwendet. 

Am 1. Dezember ist in Berlin ein Zentralkrankenpflege- 
Nachweis für Berlin und Umgebung im Anschluß an die Berliner 
Rettungsgesellschaft gegründet worden. 

Zur Zeit stehen in Deutschland für den Kriegsfall 1446 feld- 
dienstfähige und vollkommen ausgebildete Diakonissen sowie 749 
Johanniterinnen zur Verfügung. 

In Deutschland bestehen zur Zeit 23 Anstalten für Krüppel¬ 
pflege mit zusammen 1200 Plätzen. 

Die Städte Offenbach und Worms errichteten Kommunal¬ 
apotheken. 


Der Reichskanzler v. Bülow hat die Gewerbeaufsichtsbeamten 
aufgefordert, darüber Bericht zu erstatten, ob es zweckmäßig sei, die 
Maximalarbeitszeit für Arbeiterinnen über 16 Jahre von 
11 auf 10 Stunden herahzusetzen, die Mittagspause von 1 auf l 1 /* 
Stunden zu verlängern und den Schluß der Arbeit am Sonnabend 
noch früher als 5 ] / 2 eintreten zu lassen. 

Die letzten Gewerbezählungen ermöglichen einen Vergleich der 
Länder Frankreich, Belgien und Deutschland bezüglich der Ausdeh¬ 
nung der Frauenarbeit. In der Gesamtindustrie kommen auf 
100 beschäftigte Männer in Frankreich 51 Frauen, in Belgien 33 Frauen 
und in Deutschland 25 Frauen. In der Textil- und Bekleidungs¬ 
industrie kommen in Frankreich auf 100 beschäftigte Männer 256 
Frauen, in Belgien 194 und in Deutschland 114. In der Nahrungs¬ 
mittelindustrie zählt man auf 100 Männer in Frankreich 22, in 
Belgien 7, in Deutschland 15 Frauen, in der Metallindustrie in Frank¬ 
reich 7, in Belgien 5 und in Deutschland 5 Frauen, in der chemischen 
Industrie in Frankreich 40, in Belgien 25 und in Deutschland 46 Frauen, 
in der keramischen Industrie in Frankreich und Belgien je 18, Deutsch¬ 
land 24 Frauen auf 100 männliche Arbeiter. 

Nachdem vor Jahresfrist die Stadt Offenbach a. M. in ihrer Gas¬ 
anstalt die Achtstundenschicht eingeführt hat, konstatiert der 
letzte Jahresbericht des Gaswerkes ausdrücklich, daß die Einführung 
der Achtstundenschicht bei den Feuerleuten unter Beibehaltung der 


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für die frühere Zwölfstundenschicht gezahlten Löhne die Gaserzeugungs¬ 
kosten nicht* erhöht, sondern gegen das Vorjahr sogar noch ver¬ 
mindert habe. 

Die von der arbeitsstatistischen Abteilung des Kaiserlichen statisti¬ 
schen Amtes angestellte Erhebung über die Arbeitszeit der Ge¬ 
hilfen und Lehrlinge in solchen Kontoren des Handelsgewerbes und 
kaufmännischer Betriebe, die nicht mit offenen Verkaufsstellen ver¬ 
bunden sind, ergab in den 13 673 untersuchten Betrieben eine Arbeits¬ 
zeit von 

8 Stunden und weniger für 1663 Betriebe mit 10459 Personen, 


mehr 

als 8—9 Stunden 

V 

5155 

n 

n 

30071 

11 

11 

„ 9-10 „ 

ff 

4040 

ii 

n 

20292 

11 

11 

„ 10-11 „ 

11 

2085 

ii 

n 

7042 

11 

71 

„ 11 

n 

750 

n 

n 

1822 

11 


In 33 Prozent der Betriebe fand Sonntagsarbeit für mehrere 
Stunden statt. 

Am 1. Januar trat in Dänemark ein neues Fabrikgesetz 
in Kraft. In den Betrieben, die diesem Gesetz unterstellt sind, ist 
die Kinderarbeit bis zum vollendeten 12. Lebensjahre verboten und 
die Arbeitszeit der jugendlichen Personen auf höchstens 10 Stunden 
festgesetzt. 

Am 1. April trat in Frankreich die gesetzliche Fixierung eines 
Maximalarbeitstages von 10‘/ 2 Stunden für sämtliche Arbeiter 
in Fabriken mit gemischter Arbeiterschaft in Geltung, dem in weiteren 
2 Jahren der 10 ständige Arbeitstag folgen wird. 

In den Staatswerkstätten Spaniens wurde durch ministeriellen 
Erlaß der Achtstundentag eingeführt. 

In Bremerhaven ist am 15. Januar ein Hafeninspektorat 
errichtet. Gemäß einer Senatsverordnung liegt dem Hafeninspektor 
die Fürsorge für den Schutz der Hafenarbeiter gegen Gefahren für 
Leben und Gesundheit ob. 

Die Anstellung von Sicherheitsmännern aus den Kreisen 
der Arbeiter auf den sächsischen fiskalischen Bergwerken hat sich 
so bewährt, daß die sächsische Staatsregierung ihre Zahl vermehren 
und sie von den Arbeitern frei wählen lassen will. 

Die deutschen Invaliditäts- und Altersversicherungs¬ 
anstalten hielten im Jahre 1901 insgesamt 32710 Personen mit 
einem Kostenaufwande von etwa 8 Millionen Mark in Heilbehandlung. 

In Charlottenburg-Berlin ist auf Kosten des Reiches ein Mnseum 
für Unfallverhütung, Nahrungsmittelhygiene, Wohnungswesen und soziale 
Wohlfahrtspflege errichtet. 

Der vierte deutsche Gewerkschaftskongress hat in Stuttgart be¬ 
schlossen, in Berlin ein Zentralarbeitersekretariat zu er- 


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A. Chronik der sozialen Hygiene. 


7 


richten, das die von Mitgliedern der Gewerkschaften beim Reichs¬ 
versicherungsamt anhängig gemachten Rekurse bearbeiten und für 
mündliche Vertretung in den Verhandlungen vor dem Reichsversiche¬ 
rungsamt sorgen soll. Die neue Einrichtung wird der Kontrolle der 
Generalkommission der deutschen Gewerkschaften unterstehen und 
nur den gewerkschaftlich organisierten Arbeitern zu gute kommen. 

Nach dem Jahresbericht des Landeskulturrates für das König¬ 
reich Sachsen wurden von der sächsischen land- und forstwirtschaft¬ 
lichen Berufsgenossenschaft in 83 Gemeinden 1876 Betriebe auf die 
Beobachtung der gesetzlichen Unfallverhütungsvorschriften 
revidiert. In nicht weniger als 1749 Betrieben, also in mehr als 
93 Prozent, wurden Verstöße festgestellt. Bei 56 Prozent aller revi¬ 
dierten Maschinen fehlten die Sicherungen entweder vollständig oder 
waren in mangelhaftem Zustande. 

Im Bereich der österreichischen Unfallversicherungsanstalten 
kamen im Laufe des Jahres 83378 Betriebsunfälle vor, von 
denen 978 tödlich verliefen. 

In England verunglückten im Jahre 1901 tödlich 4619 Arbeiter 
durch Betriebsunfall, darunter 1722 Seeleute, 1126 Bergleute, 769 Fabrik¬ 
arbeiter und 539 Eisenbahner. 

Zwecks Hilfeleistung bei Eisenbahnunfällen sind seitens der 
Verwaltung der preußischen Staatsbahnen 77 besonders eingerichtete 
Ärztewagen bereitgestellt worden. 

Die Technologische Gesellschaft in Moskau hat zur Gründung 
eines Sozialmuseums ein Aktionskomitee unter dem Vorsitz von 
Ledewzow gebildet. Das Institut soll sozialpolitische Auskünfte 
und Ratschläge an alle Interessenten geben, hygienisch-technische Ver¬ 
suche anstellen und Wohlfahrtseinrichtungen für Arbeiter gründen 
helfen. 


Am 12. Mai fand in Berlin eine Protestversammlung von 
etwa 800 Mitgliedern aus 77 städtischen Gemeindebehörden gegen 
den Zolltarif und die Erhöhung der Lebensmittelzölle statt. 

Auf eine Anregung aus der Zolltarifkommission des Reichstages 
hin hat das Reichsschatzamt eine Zusammenstellung über die städti¬ 
sche Nahrungsmittelbesteuerung geliefert. Die größte Ein¬ 
nahme aus dieser rückständigen, die Ernährung der unbemittelten 
Kreise schwer beeinträchtigenden Besteuerung gewinnt Breslau mit 
1900000 Mark jährlich aus der Fleisch- und Geflügelsteuer. Dresden 
zieht 914000 Mark aus der Fleisch- und Fischsteuer, ferner 640000 
Mark aus der Brotsteuer. Aus Fleischsteuer gewinnen ferner Aachen 


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A. Chronik der sozialen Hygiene. 


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640000 Mark, Kassel 316000 Mark, Mainz 236000 Mark, Stuttgart 
632000 Mark, München 332000 Mark, Straßburg 530000 Mark, Wies¬ 
baden 295000 Mark, Potsdam 307000 Mark und Posen 332000 Mark- 
Aus Brotsteuern gewinnen Augsburg 135000 Mark, Karlsruhe 107000 
Mark, Nürnberg 433000 Mark, München 266000 Mark, Würzburg 113000 
Mark und Kassel 63000 Mark. Die Zusammenstellung des Reichsschatz¬ 
amtes bezieht sich nur auf Städte mit mehr als 50000 Einwohner. 

Am 14. Dezember verabschiedete der Reichstag den Zolltarif 
im Sinne der Regierungsvorlage und billigte damit die Erhöhung der 
Lebensmittelzölle. 

In Nürnberg ist der Fleischkonsum im Jahre 1901 gegenüber 
dem Vorjahre um 1766 782 Kilogramm zurückgegangen, auf den Kopf 
berechnet von 67,5 auf 60 Kilogramm. 

Zur Begegnung der Fleischnot haben die Kommunalbehörden 
in Staßfurt Schlachtungen in eigener Regie vorgenommen und so eine 
Verbilligung von 20—40 Pfg. pro Kilogramm gegenüber den Preisen 
der Fleischer erzielt. 


Der Umfang der Konsumgenossenschaftsbewegung und 
deren Wachstum erhellt aus folgenden Ziffern, die in Millionen Francs 


den Umsatz der betreffenden Großeinkaufsverbände 

1900 

angeben 

1901 

Englische Konsumvereihe 

401 

441 

Schottische „ 

136 

142 

Dänische „ 

15 

19 

Deutsche „ 

10 

19 


Die zehn größten deutschen Konsumvereine zählen gegen¬ 
wärtig zusammen 230000 Mitglieder, an welche jährlich etwa für 
54 Millionen Waren abgegeben werden. Es sind folgende Vereine: 
Breslau mit 78600 Mitgl. u. einem Ums. von 14 Mill. M. 


Leipzig-Plagwitz 

>7 

29300 

Neustadt-Magdeburg 

r 

18300 

Dresden 

r 

21000 

Stuttgart 

?? 

19000 

Görlitz 

?? 

15000 

Chemnitz 

75 

12000 

Schedewitz 

7? 

6000 

Stettin 

77 

21000 

Halle 

7? 

9000 


7? 

77 

77 


7? 

IV 

A 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

6 

77 

7* 

77 

77 

77 

77 

7? 

o 

77 

77 

77 

77 


77 

77 

5 

7* 

7? 

77 

7? 

77 

77 

77 

4 

TJ 

77 

77 

77 

7? 

77 

77 

3 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

7» 

2 

o 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

3 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

2 

77 

V 


Die Zentralkommission der Krankenkassen Berlins 
hat mit dem Verein Berliner Milchpächter und einigen großen Milch¬ 
firmen einen Vertrag abgeschlossen, nach dem für die Kassenpatienten 
das Liter Milch zu 18 Pfennig bei einem Fettgehalt von mindestens 
3 Prozent geliefert werden muß. 


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Die Allgemeine Ortskrankenkasse gewerblicher Arbeiter 
und Arbeiterinnen in Berlin lieferte im vergangenen Jahre ihren 
Mitgliedern ca. 150000 1 Milch, die Ortskrankenkasse für den Ge¬ 
werbebetrieb der Kaufleute in Berlin ca. 89000 1, die Leipziger Orts¬ 
krankenkasse 40000 1. 

Die Kommunalverwaltung der Londoner Vorstadt Battersea 
hat von Gemeinde wegen den Vertrieb der Säuglingsmilch organisiert. 

Die Stadt Halle a. S. hat 1000 Mark zu einem Versuch der un¬ 
entgeltlichen Lieferung von sterilisierter Milch an die Säug¬ 
linge unbemittelter Familien zwecks Bekämpfung der Säuglingssterb¬ 
lichkeit bestimmt. 

Die mecklenburgische Stadt Teterow hat in Anlehnung an 
das Gothenburger Branntweinausschanksystem die Errichtung einer 
städtischen BranntWeinverkaufsstelle beschlossen, nachdem 
seit 20 Jahren durch prinzipielle Verneinung der Bedürfnisfrage 
keine einzige Konzession mehr erteilt worden ist und dadurch in der 
mit Umgegend etwa 10000 Einwohner zählenden Stadt nur noch 
8 Konzessionen bestehen. 

Der Verbrauch von Absynth ist in Frankreich auf etwa 
200000 Hektoliter jährlich gestiegen. 


Die preußische Regierung hat angeordnet, daß an den technischen 
Hochschulen besondere Informationskurse für bereits in der 
Praxis stehende Baubeamte über Bau- und Wohnungsbygiene, 
über die einschlägige Gesetzgebung des In- und Auslandes und über 
die bei Aufstellung von Stadtbauplänen und Baupolizeiverordnungen 
zu beachtenden Gesichtspunkte eingerichtet werden. 

Die bayerische Regierung hat 300000 Mark zu dem Zweck aus¬ 
geworfen, diejenigen Stadtgemeinden zu unterstützen, die eine um¬ 
fassende Wohnungserhebung zu veranstalten beabsichtigen. 

Am 20. Juni wurde in Stuttgart ein städtisches Wohnungs¬ 
amt eröffnet. Das Amt unterhält einen allgemeinen Wohnungsnach¬ 
weis und versieht die durch Verfügung des Ministeriums vom 21. Mai 
1900 den Gemeinden obliegende Wohnungsinspektion für die Stadt 
Stuttgart. Die Hausbesitzer sind verpflichtet, vermietbare Wohnungen 
innerhalb 8 Tagen, die erfolgte Vermietung innerhalb 3 Tagen dem 
Wohnungsamte anzuzeigen. Endlich hat das Wohnungsamt die Auf¬ 
gabe, alle auf dem Gebiete des Wohnungswesens auftretenden Er¬ 
scheinungen zu sammeln, zu verarbeiten und für die öffentliche 
Wohnungsfürsorge nutzbar zu machen. 


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A. Chronik der sozialen Hygiene. 


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Auch die Stadt Reichenberg in Böhmen hat ein städtisches 
Wohnungsnachweisamt eröflnet, das Wohnungen jeder Art, 
soweit sie im Stadtgebiet belegen sind, vermittelt. 

Die Stadt Memel hat einen unentgeltlichen Wohnungsnach¬ 
weis eingerichtet 

In folgenden deutschen Städten funktionieren gegenwärtig kom¬ 
munale Wohnungsnachweise: in Bonn, Darmstadt, Elberfeld, 
Köln, Memel, Mühlhausen, Straßburg, Rixdorf und Worms. 

Die bayerische Regierung hat die Kommunalverwaltung der Stadt 
Würzburg gezwungen, einen Bauaufseher ans den Kreisen der 
Bauarbeiter zwecks Kontrolle der Bauarbeiterschutzmaßnahmen an¬ 
zustellen. 

In Magdeburg wurde die Besteuerung unbebauter Grundstücke 
eingeführt. 

In Hilbersdorf bei Chemnitz hat die Regierung 13 Häuser für 
Beamte und Arbeiter der sächsischen Staatsbahn erbaut. 

Bis zum 1. Januar sind aus den Mitteln der Landesversicherungs¬ 
anstalten als Darlehne für den Bau von Arbeiterwohnungen 
82 Millionen Mark verwendet worden. 

Der Beamten-Wohnungsverein zu Berlin zählt gegen¬ 
wärtig annähernd 6000 Mitglieder. Bisher hat der Verein zwei Haus¬ 
gruppen in Steglitz mit zusammen 71 Wohnungen und eine Haus¬ 
gruppe im Norden Berlins mit 175 Wohnungen gebaut. Mehrere 
andere Hausgruppen sind noch im Bau begriffen. 

In Cleve hat sich unter Mitwirkung der städtischen Behörden 
und der Versicherungsanstalt des Rheinlandes eine gemeinnützige 
Baugesellschaft gebildet. 

In Königsberg ist die Gründung einer Beamten-Wohnungs¬ 
baugenossenschaft unter Beteiligung der höheren Regierungs¬ 
stellen beschlossen worden. 

Die Stadt Köln baut für ihre Gasarbeiter 34 Häuser mit zu¬ 
sammen 135 Wohnungen bei einem Kostenaufwande von 870000 Mark. 

Die Arbeiter-Wohnungsgenossenschaft in Krefeld er¬ 
baute im Jahre 1901 19 Häuser mit zusammen 72 Wohnungen. 

In Berlin gibt es 200000 Wohnungen mit nur einem heizbaren 
Raum. In diesen Wohnungen hausen zusammen 724000 Personen. 

In Charlottenburg, der nach Frankfurt a. M. reichsten Stadt 
Preußens, ist in dem Jahrfünft 1895—1900 die Zahl der leerstehenden 
Wohnungen von 4354 auf 975 gesunken, die Zahl der übervölkerten 
Wohnungen von 978 auf 1361 (mit 9051 Bewohnern!) gestiegen. In 
diesen fünf Jahren stieg der Mietwert für eine Wohnung im Vorder¬ 
hause um 23 Prozent, im Hinterhause um 25 Prozent. 


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Die Wohnungsaufnahme in Posen ergab insgesamt 24034 
Wohnungen, darunter 2446 Keller- und Dachwohnungen. Der Durch¬ 
schnittspreis eines Zimmers betrug in den Vorderhäusern 169 Mark, 
in den Hinterhäusern 138 Mark, im Keller eines Vorderhauses 137 
Mark, im Keller eines Hinterhauses 120 Mark, im Dachraum eines 
Vorderhauses 118 Mark, im Dachraum eines Hinterhauses 120 Mark. 
Überfüllte Wohnungen — d. h. solche, in denen sechs und mehr Be¬ 
wohner sich mit einem, oder elf und mehr Bewohner sich mit zwei 
Zimmern behelfen müssen — gab es 3048 mit 21715 Bewohnern. 

Die Wohnungsaufnahme in Breslau ergab das Vorhanden¬ 
sein von rund 100000 Wohnungen. Davon hatten 48000 nur einen 
heizbaren Raum, 30000 zwei, 15000 drei und 9000 vier und mehr 
heizbare Räume. Von den Arbeiterwohnungen liegen 4000 im Keller, 
14000 im vierten, 2000 im fünften Stock. 

Auf ein Hektar Boden fläche kommen in London 179 Häuser 
mit 1324 Bewohnern, in New York 86 Häuser mit 1698 Bewohnern, in 
Paris 102 Häuser mit 2562 Bewohnern, in Berlin 43 Häuser mit 3175 
Bewohnern. Es kommen also in Berlin auf ein Haus 75,6 Personen, 
dagegen in London nur 7,4, in New York 19,75 und in Paris 25,12 
Bewohner. 

Die Deutsche Gesellschaft für Volksbäder zählt gegenwärtig 
annähernd 2000 Mitglieder. 

Die gemeinsame Ortskrankenkasse in Straßburg gewährleistet 
ihren Mitgliedern die Unentgeltlichkeit der Flußbäder. 


Das Berliner Polizeipräsidium hat zehn Damen zwecks Über¬ 
wachung der Frauen, denen Säuglinge seitens der Behörde in 
Pflege gegeben worden sind, angestellt. 

In Paris hat sich eine Ligue de Defense de la Vie Humaine 
gebildet, die sich besonders eine Verbesserung der Milchversorgung 
der französischen Städte zur Aufgabe gemacht hat. 

Die Anstellung von Schulärzten ist in 15 von den 31 Gro߬ 
städten Deutschlands durchgeführt, nämlich in Breslau, Köln, Königs¬ 
berg, Charlottenburg, Posen, Danzig, Aachen, Dortmund, Dresden, 
Essen, Frankfurt, Krefeld, Leipzig, Nürnberg und Schöneberg. In 
der Durchführung begriffen ist die Einrichtung noch in Berlin, Düssel¬ 
dorf, Elberfeld und Stuttgart. 

In Königsberg hat sich ein Fürsorgeverein für schwachsinnige 
Kinder unter dem Vorsitze des Nervenarztes Hallervorden ge¬ 
bildet. 


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A. Chronik der sozialen Hygiene. 


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In Deutschland gibt es gegenwärtig etwa 100 Hilfsschulen 
für Schwachbegabte Kinder mit ungefähr 330 Klassen, ebensoviel 
Lehrkräften und über 7000 Schülern. 

Mit Unterstützung der Kommunalverwaltung ist in Darmstadt 
eine zahnärztliche Poliklinik für Volksschulkinder errichtet. 

Die Handels- und Gewerbekammer Sonneberg bringt in ihrem 
Jahresbericht für 1901 Mitteilungen über die Ausbreitung der Kinder¬ 
arbeit in der Spielwarenindustrie ihres Bezirkes. Von 12076 Schul¬ 
kindern waren 5106 gewerblich beschäftigt. Nur 1527 von diesen 
waren über 12 Jahre alt. Nicht weniger als 1069 Kinder waren 
unter 6 Jahre alt. Nach Leubuscher war die Sterblichkeit bis 
zum 15. Lebensjahre im Sonneberger Bezirk um 76 Prozent höher als 
im benachbarten Hildburghausen. 

In den zehn mit Badeeinrichtung versehenen Volks¬ 
schulen in Nürnberg wurden im Jahre 1901 248162 Bäder ver¬ 
abfolgt. 

Die Stadtverwaltung von Christiania hat mit einem Aufwand von 
120000 Mark eine Schulküche von außerordentlichen Dimensionen 
eingerichtet. Die Schulkinder erhalten daselbst für 10 Öre (= 12 Pfg.) 
ein einfaches, aber schmack- und nahrhaftes Mittagessen. An Kinder 
unbemittelter Eltern wird das Essen unentgeltlich verabreicht. Täg¬ 
lich werden 7000—8000 Portionen verabfolgt, ungefähr 1300 Kilo¬ 
gramm Fleisch und 5600 Liter süße Suppe, 800 Kilogramm Brot, 
8 Tonnen Kartoffeln verbraucht. In der Küche sind nur 24 Personen 
angestellt. 


In den 22 preußischen Städten mit mehr als 100000 Einwohnern 
schwankte die Geburtsziffer zwischen 25,6 und 48,9, die Heirats¬ 
ziffer zwischen 16,1 und 22,2 und die Sterbeziffer zwischen 14,7 und 
27,6 auf das Tausend der Bevölkerung. In Berlin betrug die Ge¬ 
burtsziffer 27,7, die Heiratsziffer 21, die Sterbeziffer 19. Charlotten¬ 
burg hatte in der für eine wohlhabende Bevölkerung typischen Weise 
die niedrigste Geburtsziffer mit 25,6, aber auch die niedrigste Sterbe¬ 
ziffer mit 14,7. Die höchste Geburtenrate hat die Proletarierstadt 
Essen mit 48,9 aufzuweisen. 

Nach den Angaben, die Dade im Februar im preußischen Land¬ 
wirtschaftsrat machte, ist die Wehrfähigkeit der Bevölkerung 
Berlins seit 1893 von 45,39 Prozent auf 31,74 Prozent im Jahre 1899 
gesunken. Für die Provinz Brandenburg ergaben sich 1899 etwa 
53 Prozent der Vorgestellten als tauglich. 


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A. Chronik der sozialen Hygiene. 


13 


Im Staate Ohio, in dem die Trunksucht Scheidungsgrund ist, 
sind in den neun Jahren von 1890—1898 wegen Trunksucht im ganzen 
2328 Ehen getrennt. 

Von dem Umfang, den die Geburtenprävention in den be¬ 
mittelten Bevölkerungsschichten Frankreichs angenommen hat, geben 
folgende Zahlen eine ungefähre Vorstellung: von den 281353 Erb¬ 
schaften, die im Jahre 1898 angetreten wurden, rührten 170730 mit 
einem Gesamtbeträge von 2123 Millionen von Personen her, die nur 
ein oder zwei Kinder hatten. 


A. Grotjahn. 


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B. Gesetzestafeln 


I. Deutschland. 

1. Reichsgesetzgebung. 

Deklaration vom 24. Januar 1900 zn der am 19. März 1897 zu Venedig Unter¬ 
zeichneten Sanitäts-Übereinkunft, betr. Maßregeln gegen die Einschleppung 
und Verbreitung der Pest. (Reichsgesetzblatt S. 821.) 

Erlaß des Reichskanzlers vom 6. Februar 1900, betr. Einrichtung und Betrieb der 
Zinkhütten. (Reichsgesetzblatt S. 32.) 

Erlaß des Reichsversicherungsamtes vom 8. Mai 1900, betr. Unfallverhütun^sVor¬ 
schriften der Brauerei- und Mälzereiberufsgenossenschaft. (Amtl. Nachrichten 
des Reichsversicherungsamtes S. 617.) 

Erlaß des Reichskanzlers vom 5. Juli 1900, betr. Neufassung der Unfallversicherungs- 
Gesetze. (Reichsgesetzblatt S. 573.) 

Kaiserliche Verordnung vom 9. Juli 1900, betr. Inkrafttreten der im § 154 Abs. 3 
der Gewerbeordnung getroffenen Bestimmung. (Reichsgesetzblatt S. 565.) 

Plenarbeschluß des Reichsversicherungsamts vom 26. September 1900, betr. Ge¬ 
nehmigung von Unfallverhütungsvorschriften. (Amtliche Nachrichten des 
Reichsversicherungsamts S. 741.) 

Erlaß des Reichskanzlers vom 6 Oktober 1900, betr. Bestimmungen zur Ausführung 
des Gesetzes über die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten. (Reichs- 

f esetzblatt S. 849.) 

es Reichskanzlers vom 28. November 1900, betr. Einrichtung von Sitz¬ 
gelegenheit für Angestellte in offenen Verkaufsstellen. (Reichsgesetzblatts. 1033.) 
Erlaß aes Reichskanzlers vom 29. November 1900, betr. Abänderung des Verzeich¬ 
nisses der gewerblichen Anlagen, welche einer besonderen Genehmigung be¬ 
dürfen. (Reichsgesetzblatt S. 1036.) 

Erlaß des Reichskanzlers vom 3. April 1901, betr. Ausnahmen von den Bestimmungen 
über die Sonntagsruhe gemäß § 105 e Abs. 1 der Gewerbeordnung (Reichs¬ 
gesetzblatt S. 117.) 

Vorschriften vom 8. Mai 1901. betr. die gesundheitspolizeiliche Kontrolle der an einen 
Hafen des deutsch-ostafrikanischen Schutzgebietes anlaufenden Seeschiffe. 
(Amtlicher Anzeiger für Deutsch-Ostafrika Nr. 16.) 

Erlaß des Reichskanzlers vom 5. Juli 1901, betr. Abänderung der unter dem 6. Februar 
1900 erlassenen Vorschriften über die Einrichtung und den Betrieb der Zink¬ 
hütten. (Reichsgesetzblatt S. 261.) 

*) Die Gesetzestafel des ersten Bandes wies Lücken auf, die wir oben durch 
nachträgliche Aufführung einiger sozialhygienisch wichtiger Erlasse und Ver¬ 
ordnungen aus den Jahren 1900 und 1901 auszufüllen bestrebt waren. Bei den An¬ 
gaben ohne Jahreszahl ist stets 1902 zu lesen. D. H. 


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B. Gesetzestafel. 


15 


Erlaß des Reichskanzlers vom 15. Juli 1901, betr. Abänderung des Verzeichnisses 
der gewerblichen Anlagen, welche einer besonderen Genehmigung bedürfen. 
(Reichsgesetzblatt S. 267.) 

Verordnung vom 25. Juli 1901, betr. Abänderung der Fleischschauordnung vom 4. 
Juni 1899. 

Vorschriften vom 5. August 1901, betr. die gesundheitspolizeüiche Kontrolle der den 
Hafen von Jaluit anlaufenden Seeschiffe. 

Vorschriften vom 26. August 1901, betr. die gesundheitspolizeiliche Kontrolle der 
einen Hafen des südwest-afrikanischen Schutzgebietes anlaufenden Seeschiffe. 
(Amtl. Anzeiger für das deutsch-südwestafrikanische Schutzgebiet Nr. 1.) 

Erlaß des Reichskanzlers vom 5. Oktober 1901, betr. Bernfsgenossenschaftliche 
Organisation der durch § 1 des Gewerbe-Unfallversicherungsgesetzes der Unfall¬ 
versicherung neu unterstellten Gewerbezweige (Zentralblatt für das Deutsche 
Reich S. 382.) 

Erlaß des Reichsversicherungsamtes vom 16. Oktober 1901, Bestimmungen, betr. die 
berufsgenossenschaftliche Zugehörigkeit der Nebenbetriebe land- und forstwirt¬ 
schaftlicher Unternehmer. (Amtliche Nachrichten des Reichsversicherungs¬ 
amtes S. 623.) 

Kaiserliche Verordnung vom 22. Oktober 1901, betr. Verkehr mit Arzneimitteln. 
(Reichsgesetzblatt S. 380.) 

Kaiserliche Verordnung vom 2. Dezember 1901, betr. das Inkrafttreten der Unfall¬ 
versicherung. (Reichsgesetzblatt S. 493.) 

Bekanntmachung vom 23. Dezember 1901, betr. die Veranstaltung einer fortlaufen¬ 
den Statistik der Taubstummen. (Zentralblatt für das Deutsche Reich S. 434.) 

Erlaß des Reichsversicherungsamtes vom 20. Januar, betr. Änderung in der Organi¬ 
sation der gewerblichen Berufsgenossenschaften. (Amtliche Nachrichten des 
Reichsversicherungsamtes S. 179.) 

Erlaß des Reichskanzlers vom 23. Januar, betr. Beschäftigung von Gehilfen und 
Lehrlingen in Gast- und Schank wirtschaften. (Reichsgesetzblatt S. 33.) 

Erlaß des Reichskanzlers vom 25. Januar, betr. Verfahren bei Anträgen auf Ver¬ 
längerung der Ladenschlußzeit. (Reichsgesetzblatt S. 38.) 

Erlaß des Reichskanzlers (Verordnung des Bundesrats) vom 31. Januar, betr. 
Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Cichorien¬ 
fabriken und den zur Herstellung von Cichorie dienenden Werkstätten mit 
Motorbetrieb. (Reichsgesetzblatt S. 42.) 

Kaiserliche Verordnung vom 16. Februar, über teilweise Inkraftsetzung des 
Gesetzes, betr. die Schlachtvieh- und Fleischbeschau, vom 3. Juni 1900. 
(Reichsgesetzblatt S. 47.) 

Erlaß des Reichskanzlers (Verordnung des Bundesrats) vom 18. Februar, betr. 

gesundheitsschädliche und täuschende Zusätze zu Fleisch und dessen Zube¬ 
reitungen. (Reichsgesetzblatt 8. 48.) 

Rundschreiben des Reichskanzlers (Reichsamt des Innern) vom 19. Februar, an 
die Bundesregierung und den Statthalter von Elsaß-Lothringen betr. Aus¬ 
dehnung der alljährlichen statistischen Erhebungen über die Heilanstalten. 

Erlaß des Reichskanzlers vom 1. März, betr. Fett- und Wassergehalt der Butter. 
(Reichsgesetzblatt S. 64.) 

Erlaß des Reichskanzlers vom 1. März, betr. Einrichtung und Betrieb gewerblicher 
Anlagen zur Vulkanisierung von Gummiwaren. (Reichsgesetzblatt S. 59.) 

Erlaß des Reichskanzlers (Verordnung des Bundesrats) vom 5. März, Bestim¬ 

mungen betr. die Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern 
in Rohzuckerfabriken, Zuckerraffinerien und Melasseentzuckerungsanstalten. 
(Reichsgesetzblatt S. 72.) 

Erlaß des Reichskanzlers (Verordnung des Bundesrats) vom 5. März, Bestim¬ 

mungen betr. die Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern 
in Glashütten, Glasschleifereien und Glasbeizereien, sowie Sandbläsereien. 

(Reichsgesetzblatt S. 65.) 

Erlaß des Reichskanzlers vom 15. März, betr. Beschäftigung jugendlicher Arbeiter 
auf Steinkohlenbergwerken in den Bergbaubezirkeu von Preußen, Baden und 
Elsaß-Lothringen. (Reichsgesetzblatt 8. 73.) 

Erlaß des Reichskanzlers vom 20. März, betr. Einrichtung und Betrieb von Stein- 
brtichen und Steinhauereien (Steinmetzbetrieben). (Reichsgesetzblatt S. 78.) 

Erlaß des Reichskanzlers vom 20. März, betr. Beschäftigung von Arbeiterinnen 


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B. Gesetzestafel. 


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auf Steinkohlenbergwerken, Zink- und Bleierzbergwerken im Regierungsbezirk 
Oppeln. (Reichsgesetzblatt S. 77.) 

Gesetz vom 22. März, zum Schutze des Genfer Neutralitätszeichens. (Reichsgesetz¬ 
blatt S. 125.) 

Erlaß des Reichskanzlers vom 27. Mai, Bestimmungen betr. die Beschäftigung 
von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Walz- und Hammerwerken. 

Bekanntmachung vom 30. Mai, betr. Ausführung des Schlachtvieh- und Fleisch¬ 
beschaugesetzes vom 3. Juni 1200. (Zentralblatt Nr. 22 Beilage.) 

Seemannsordnung vom 2. Juni. (Reichsgesetzblatt S. 175.) 

Erlaß des Reichskanzlers vom 3. Juni. Ausführungsbestimmungen zu dem Ge¬ 
setze, betr. die Schlachtvieh- und Fleischbeschau vom 3. Juni 1900. (Reichs¬ 
gesetzblatt S. 547.) 

Verordnung vom 17. Juni, betr. die Schutzpockenimpfung in Kioutschau. 

Erlaß des Reichskanzlers vom 24. Juni, Bestimmung betr. die Beschäftigung 
jugendlicher Arbeiter in Hechelräumen und dergleichen. 

Kaiserliche Verordnung vom 7. Juli, über die weitere Inkraftsetzung des Ge¬ 
setzes, betr. die Schlachtvieh- und Fleischbeschau vom 3. Juni 1900. (Reichs¬ 
gesetzblatt S. 241.) 

Süßstoffgesetz vom 7. Juli. 

Erlaß des Reichskanzlers (Verordnung des Bundesrats) vom 10. Juli, Bekannt¬ 
machung betr. das Gesetz über die Schlachtvieh- und Fleischbeschau vom 
3. Juni 1900. (Reichsgesetzblatt S. 242.) 

Erlaß des Reichskanzlers vom 22. Juli, Bekanntmachung betr. die wechselseitige 
Benachrichtigung der Militär- und Polizeibehörden über das Auftreten über¬ 
tragbarer Krankheiten. (Reichsgesetzblatt S. 257.) 

Bekanntmachung des Reichskanzlers (Reichsamt des Innern) vom 30. August, 
betr. Erstattung von Anzeigen über Erkrankungen und Todesfälle an gemein¬ 
gefährlichen Krankheiten. 

Erlaß des Reichskanzlers vom 22. Oktober, betr. Einrichtung und Betrieb der 
Roßhaarspinnereien, Haar- und Borstenzurichtereien, sowie der Bürsten- und 
Pinselmachereien. (Reichsgesetzblatt S. 269.) 

Kaiserliche Verordnung vom 24. November, betr. Inkraftsetzung des Gesetzes 
betr. die Unfallfürsorge für Gefangene vom 30. Juni 1900. (Reichsgesetzblatt 
S. 280.) 

Zolltarifgesetz vom 25. Dezember. (Reichsgesetzblatt S. 303.) 


2. Preußen. 

Erlaß des Ministers der kirchlichen Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten vom 
24. Februar 1900, betr. Aushändigung der Hebammen-Prüfungszeugnisse. 

Erlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten vom 
27. Februar 1900, betr. Schälblasen der Neugeborenen. 

Erlaß vom 28. Februar 19U0, betr. Ausführungsbestiinmungen zum Impfgesetz vom 
8. April 1874, erlassen auf Grund der Beschlüsse des Bundesrats vom 28. Juni 1899. 

Erlaß vom 4. April 1900, betr. die Bekämpfung der Wurmkrankheit (Ankylostominsis). 

Runderlaß vom 14. April 1900, betr. die sittenärztliche Untersuchung der Prostituirten. 

Verfügungen vom 21. April 1900, betr. die Einrichtung und den Betrieb der Ro߬ 
haarspinnereien, Haar- und Borstenzurichtereien und betr. die Einrichtung 
und den Betrieb gewerblicher Anlagen, in denen Thomasschlacke gemahlen 
oder Thomasschlackenmehl gelagert wird. (Ministerialblatt für die gesamte 
innere Verwaltung S. 185.) 

Runderlaß des Ministers des geistlichen Unterricht«- und Medizinalangelegenheiten 
vom 21. Mai 1900, betr. Tollwut. 

Erlaß des Ministers für Handel und Gewerbe, des Ministers der kirchlichen, Unter¬ 
richts- und Medizinalangelegenheiten und des Ministers des Innern vom 29. 
Mai 1900, betr. Sonntagsruhe im Gewerbebetriebe. (Ministerialblatt für die 
gesamte innere Verwaltung in den Königlich preußischen Staaten S. 205.) 

Ministerialerlaß vom 5. Juni 1900, betr. eine Übersicht über die Verhältnisse der 
Anstalten für Geisteskranke. 

Erlaß vom 13. Juni 1900, betr. die Untersuchung und Impfung ausländischer Arbeiter. 


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B. GesetzestafeL 


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Erlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts- nnd Medizinalangelegenheiten vom 
22. Jnni 1900, betr. Ausbildung, Prüfung und Beaufsichtigung der Wochen¬ 
bettpflegerinnen. 

Erlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten vom 
10. Juli 1900, betr. Ausbildung von Ärzten zwecks geeigneter Untersuchung 
und Behandlung taubstummer Kinder. 

Königliche Verordnung vom 30. Juli 1900, Ausführung des Reichsgesetzes, betr. die 
Abänderung der Gewerbeordnung. (Gesetzsammlung für die Königlich 
Preußischen Staaten S. 308.) 

Erlaß des Ministers für Handel und Gewerbe und des Ministers des Innern vom 2. 
Anglist 1900, betr. Ausführung des Gewerbe-Unfallversicherungsgesetzes. 
(Ministerialblatt für die gesamte innere Verwaltung in den Königlich Preu¬ 
ßischen Staaten S. 284.) 

Erlaß des Ministers für Handel und Gewerbe und des Minister^ des Innern vom 9. 
August 1900, betr. Ausführung des Bau-Unfallversicherungsgesetzes. (Mini¬ 
sterialblatt für die gesamte innere Verwaltung in den Königlich Preußischen 
Staaten S. 287.) 

Erlaß des Ministers für Handel und Gewerbe und des Ministers des Innern vom 9. 
August 1900, betr. Ausführung des See-Unfallversicherungsgesetzes. (Mini¬ 
sterialblatt für die gesamte innere Verwaltung in den Königlich Preußischen 
Staaten S. 287.) 

Erlaß des Ministers des Innern vom 17. August 1900, betr. Tuberkulose. Merkblatt. 

Erlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten vom 
21. August 1900, betr. Tuberkulose. Merkblatt. 

Runderlaß vom 28. August 1900, betr. die medizinalamtliche Revision der sitten¬ 
ärztlichen Untersuchungen. 

Erlaß der Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten vom 
10. Oktober 1900, betr. die Grundsätze, nach welchen die gesundheitspolizei¬ 
liche Überwachung der Seeschiffe auszuführen ist. 

Runderlaß vom 6. Dezember 1900, betr. die gewerbliche Beschäftigung von jugend¬ 
lichen Arbeitern und von Arbeiterinnen. (Reichsanzeiger Nr. 297.) 

Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 20. Dezember 1900, betr. Aus¬ 
führungsvorschriften für die staatliche Unfallversicherung im Bereiche der 
allgemeinen Bauverwaltung. (Ministerialblatt für die gesamte innere Verwal¬ 
tung in den Königlich Preußischen Staaten S. 44.) 

Königliche Verordnung vom 14. Januar 1901, betr. Anlagen zur Herstellung von 
Cement, gebranntem Kalke, entwässertem Gips, von Ziegelsteinen und anderen 
gebrannten Tonwaren. (Gesetzsammlung S. 23.) 

Verfügung vom 15. Januar 1901, betr. die Einrichtung und den Betrieb der Roßhaar¬ 
spinnereien. (Ministerialblatt für die gesamte innere Verwaltung S 69.) 

Erlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten vom 
15. Januar 1901, betr. Ergänzungsblätter zum Hebammenlehrbuch. 

Erlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten vom 
15. Januar 1901, betr. Wattetampons der Hebammen. 

Verfügung vom 25. Januar 1901, betr. die Einrichtung von Sitzgelegenheit für An¬ 
gestellte in offenen Verkaufslokalen. (Ministerialblatt für die gesamte innere 
Verwaltung S. 81.) 

Verfügung vom 29. Januar 1901, betr. die Wahl der ärztlichen Sachverständigen 
bei den Schiedsgerichten für Arbeiterversicherung. (Ministerialblatt für die 
gesamte innere Verwaltung S. 82.) 

Erlasse des Ministers für Handel und Gewerbe vom 5. Februar 1901, betr. Verhütung 
übermäßiger Rauchentwicklung. 

Allgemeine Verfügung vom 20. Februar 1901, betr. Fürsorge für die Reinhaltung 
der Gewässer. (Reichsanzeiger Nr. 55.) 

Erlaß des Ministers des Innern vom 22. Februar 1901, betr. Fürsorgeerziehung 
Minderfähriger. (Ministerialblatt für die gesamte innere Verwaltung in den 
Königlich Preußischen Staaten S. 73.) 

Ministerialerlaß vom 4. März 1901, betr. die teilweise Einführung der Leichenschau. 

Verfügung vom 13. März 1901, betr. die Bildung von Gesundheitskommissionen und 
den Erlaß einer Geschäftsanweisung für diese. (Ministerialblatt für Medizinal- 
und medizin. Unterrichtsangelegenheiten S. 66.) 

Erlaß vom 19. März 1901, betr. die zur Verbesserung der Wohnungsverhältnisse 
zunächst zu ergreifenden Maßnahmen. (Reichsanzeiger Nr. 81, 1. Beilage.) 

Jahresbericht über Hygiene und Demographie. II. Jahrgang. 2 


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18 B. Gesetzestafel. 

Erlaß vom 22. März 1901, betr. die medimalpoKzeiliche und schultechnische Be¬ 
aufsichtigung der Anstalten für jagendliche Epileptische and Idioten. 
(Ministerialblatt für Medizinal- und medizinische Unterichtsangelegenheiten 
S. 109.) 

Erlaß vom 23. März 1901, betr. Einführung einer Dienstanweisung für die Kreis¬ 
ärzte. (Ministerialblatt für Medizinal- und medizinische Unterrichtsangelegen- 
heiten S. 2.) 

Erlaß des Justizministers, des Ministers der kirchlichen, Unterrichts- und Medizinal¬ 
angelegenheiten und des Ministers des Innern vom 26. März 1901, betr. Unter¬ 
bringung in Privatanstalten für Geisteskranke, Epileptische und Idioten. 
(Ministerialblatt für die gesamte innere Verwaltung in den Königlich Preußi¬ 
schen Staaten S. 104.) 

Erlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten vom 
& April 1901, betr. die Schuleinrichtungen für nicht normal begabte, aber 
unterrichtsfähige Kinder. 

Ehrlaß der Minister der öffentlichen Arbeiten, der geistlichen, Unterrichts- und Medi¬ 
zinalangelegenheiten und des Innern vom 22. April 1901, betr. die Bekämpfung 
der Tuberkulose. 

Erlaß vom 8. Mai 1901, betr. die Regelung des Betriebes, der Leitung und Beauf¬ 
sichtigung der öffentlichen und Privat-Krankenanstalten. (Ministerialblatt für 
Medizinal- und medizinische Unterrichtsangelegenheiten S. 162.) 

Bunderlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten 
vom 14. Mai 1901, betr. Tollwut. 

Erlaß vom 18. Mai 1901, betr. Stellung und Beschäftigung der Kreisassistenzänte. 
(Ministerialblatt für Medizinal- und medizinische Unterrichtsangelegenheiten 
S. 137.) 

Erlaß vom 24. Mai 1901, betr. Ergänsungsblatt zum Preußischen Hebammen¬ 
lehrbuche wegen Festsetzung der den Bezirkshebammen zu gewährenden 
Leistungen. (Ministerialblatt für Medizinal- und medizinische UnterrichtB- 
angelegenheiten S. 182.) 

Runderlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten 
vom 25. Mai 1901, betr. die Eisenbahnstationen, bei denen zu Pestzeiten Aerzte 
sofort erreichbar bezw. bei denen geeignete Krankenhäuser zur Uebernahme 
von Pestkranken bereit stehen. 

Erlaß vom 15. Juni 1901, betr. das Verfahren bei der Entlassung gefährlicher 
Geisteskranker aus den öffentlichen Irrenanstalten. (Ministerialblatt für Medi¬ 
zinal- und medizinische Unterichtsangelegenheiten S. 179.) 

Verfügung des Justizministers vom 27. Juni 1900, betr. Unterbringung entmündigter 
Trunksüchtiger in Trinkeranstalten. 

Erlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten vom 
29. Juni 1901, betr. Berichterstattung über die übertragbare Genickstape. 

Erlaß vom 8. Juli 1901, betr. die Anwendung des Credeschen Verfahrens bei Blen¬ 
norrhoe der Neugeborenen. (Ministerialblatt für Medizinal- und medizinischen 
Unterrichtsangelegenheiten S. 221.) 

Erlaß vom 10. Juli 1901, betr. den Verkehr mit blei- und zinkhaltigen Gegenständen. 

Erlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizi nalangelegenneiten vom 
12. Juli 1901, betr. Anordnungen zum Zwecke der Bekämpfung der Pest. 

Erlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten vom 
20. Juli 1901, betr. Verhütung der Tuberkulose. 

Runderlaß des Ministers für Handel und Gewerbe vom 24. Juli 1901, betr. das Ver¬ 
hältnis der Kreisärzte zu den Gewerbeaufsichtsbeamten. Ministerialblatt der 
Handels- und Gew.-Verw. S. 174.) 

Erlaß vom 2. August 1901, betr. die Nachprüfungen der Trichinenschauer. (Ministerial¬ 
blatt für Medizinal- und medizinische Unterrichtsangelegenheiten S. 202.) 

Erlaß vom 7. August 1901, betr. den aus Anlaß der Pestgefahr angeordneten ge¬ 
sundheitspolizeilichen Überwachungsdienst in den preußischen Häfen. (Mini¬ 
sterialblatt für Medizinal- und medizinische Unterrichtsangelegenheiten S. 219.) 

Erlaß vom 20. August 1901, betr. die Berichtigung der Zählkarten für Gestorbene 
seitens der Kreisärzte. (Ministerialblatt für Medizinal- und medizinische 
Unterrichtsangelegenheiten S. 233.) 

Erlaß vom 24. August 1901, betr. die gesundheitsDolizeiliche Schiffskontrolle. 
(Ministerialblatt der Handels- und Gew.-Verw. S. 209.) 


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B. Gesetzestafel. 


19 


Erlaß vom 16. September 1901, betr. die Anzeigen über die Aufnahme von Ange¬ 
hörigen anderer deutschen Bundesstaaten oder von Ausländem seitens der 
öffentlichen und privaten Irrenanstalten. 

Erlaß des Ministers der Medizinalangelegenheiten vom 1. Oktober 1901, betr. die 
von den Begierungs- und Medizinalräten zu erstattenden Gesundheitsberichte. 
(Ministerialblatt für Medizinal- und medizinische Unterrichtsangelegenheiten 
S. 266.) 

Verfügung vom 4. Dezember 1901, betr. die Beschäftigung Jugendlicher Arbeiter. 
(Ministerialblatt für die gesamte innere Verwaltung S. 263. 

Verfügung vom 16. Dezember 1901, betr. das Verfahren bei der Entlassung gefähr¬ 
licher Geisteskranker aus den öffentlichen Irrenanstalten. (Ministerialblatt für 
die gesamte innere Verwaltung S. 18.) 

Erlaß vom 18. Dezember 1901, betr. gesundheitliche Beaufsichtigung der Schulen 
durch die Kreisärzte. (Centralblatt für die ges. Unterrichtsverw. S. 217.) 

Erlaß des Justizministers vom 21. Dezember 1901, betr. Bekämpfung der Kur¬ 
pfuscherei. 

Verfügung vom 9. Januar, betr. Maßnahmen im Interesse der Wohlfahrt der Arbeiter 
in Betrieben der Wasserbauverwaltung. (Ministerialblatt für die gesamte 
innere Verwaltung S. 33.) 

Verfügung vom 10. Januar, betr. die Ventilation von Bestaurationsräumen. (Mini¬ 
sterialblatt für die gesamte innere Verwaltung S. 32.) 

Erlaß vom 21. Januar, betr. die Einsendung der über die Krankheitsverhältnisse in 
den Kranken-, Entbindung»- und Irrenanstalten ausgefüllten Fragebogen und 
Zählkarten an das Königlich statistische Bureau. (Ministerialblatt für Med izinal- 
und medizinische Unterrichtsangelegenheiten S. 21.) 

Erlaß des Justizministers vom 25. Januar, betr. Zuziehung von Medizinalbeamten 
bei gerichtlichen Leichenöffnungen. (Ministerialblatt für Medizinal- und medi¬ 
zinische Unterrichtsangelegenheiten S. 60.) 

Erlaß vom 25. Januar, betr. die ärztliche Tätigkeit in den Privatanstalten für 
Idioten. (Ministerialblatt für Medizinal- und medizinische Unterrichtsangelegen- 
heiten S. 48.) 

Verordnung des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten 
vom 31. Januar, betr. Mitarbeit der Schule bei der Bekämpfung der Trunk¬ 
sucht 

Erlaß vom 31. Januar, betr. die Lieferung von Arzneimitteln durch die Kranken¬ 
kassenvorstände. (Ministerialblatt für Handels- und Gewerbe-Verw. S. 87.) 

Erlaß vom 6. März, betr. die Vernichtung der Pestleichen durch Feuer. (Ministerial¬ 
blatt für Medizinal- und medizin. Ünterrichtsangelegenbeiten S. 126.) 

Erlaß vom 8. März, betr. Vorschriften über die Prürang und Beaufsichtigung der 
Heilgehilfen, Masseure, Krankenwärter u. s. w. (Ministerialblatt für Hedmnal- 
und medizinische Unterrichtsangelegenheiten S. 102.) 

Anweisung vom 12. März zur Ausführung der Bestimmungen des Bundesrats über 
die Beschäftigung von Gehilfen und Lehrlingen in Gast- und in Schankwirt¬ 
schaften. (Ministerialblatt der Handels- und Gew.-Verw. S. 160.) 

Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 21. März, betr. Aushang auf den 
Eisenbahnstationen wegen Unterlassung des Ausspeiens. (Eisenbahn-Verord¬ 
nungsblatt S. 161.) 

Ministerialverfügung vom 26. März, betr. Zeugnisse über Nichtbekanntsein von Ehe¬ 
hindernissen. (Ministerialblatt für innere Verwaltung S. 67.) 

Erlaß vom 15. April, betr. die Handhabung der Vorschriften im § 12 Abs. 1 des 
Fleischbeschaugesetzes vom 3. Juni 1900. (Ministerialblatt für Medizinal- und 
medizinische Unterrichtsangelegenheiten S. 190.) 

Gesetz vom 16. April, betr. die Bewilligung weiterer Staatsmittel zur Verbesserung 
der Wohnungsverhältnisse von Arbeitern, die in staatlichen Betrieben be¬ 
schäftigt sind, und von gering besoldeten Staatsbeamten. (Gesetzsamm¬ 
lung S. 81.) 

Allgemeine Verfügung vom 30. April, betr. Ausführung des Gesetzes über Fürsorge¬ 
erziehung Minderjähriger vom 2. Juli 1900. (Justizministerialblatt S. 91.) 

Erlaß vom 6. Mai, betr. Betrieb von Boßhaarspinnereien, Haar- und Borstenzu- 
richtereien u. s. w. (Ministerialblatt der Handels- und Gew.-Verw. S. 209.) 

Erlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten vom 
16. Mai, betr. Tollwut. 

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B. Gesetzestafel. 


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Gesetz vom 20. Mai, betr. Ergänzung des § 75 Land^emeindeordnung für die sieben 
östlichen Provinzen der preußischen Monarchie vom 3. Juli 1891. (Gesetz¬ 
sammlung S. 143.) 

Gesetz vom 29. Mai über die Abänderung des Gesetzes, betr. die Errichtung öffent¬ 
licher, ausschließlich zu benutzender Schlachthäuser, vom 18. März 1868. (Ger 
setzsammlung S. 161.) 

Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 30. Mai, betr. Untersuchung des 
Sehvermögens der Eisenbahnbediensteten. (Eisenbahn-Verordnungsblatt S. 260.) 

Verfügung vom 31. Mai, betr. vorläufige Unterbringung umherstreifender Minder¬ 
jähriger in der Fürsorgeerziehung. (Ministerialblatt für innere Verwaltung 
S. 100.) 

Gesetz vom 2. Juni, betr. Fürsorge für Beamte infolge von Betriebsunfällen. (Ge¬ 
setzsammlung S. 153.) 

Erlaß vom 3. Juni, betr. Bewilligung von Baracken seitens des Zentralkomitees des 
Preußischen Landesvereins vom Roten Kreuz zur dauernden Verfügung der 
Provinzialvereine. (Ministerialblatt für Medizinal- und medizinische Unter¬ 
richt sangelegenheiten S. 212.) 

Erlaß des Ministers für Handel und Gewerbe vom 11. Juni, betr. Beschäftigung von 
Arbeiterinnen u. s. w. in Walz- und Hammerwerken. (Ministerialblatt der 
Handels- und Gew.-Verw. S. 248.) 

Gesetz vom 16. Juni, betr. Abgrenzung und Gestaltung der Berufsgenossenschaften 
auf Grund des § 141 des Unfallversieherungsgesetzes für Land- und Forst¬ 
wirtschaft. (Gesetzsammlung S. 261.) 

Erlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten vom 
17. Juni, betr. Nachrichtenaustausch mit der niederländischen Regierung über 
das Auftreten ansteckender Krankheiten in den Grenzgebieten. 

Gesetz vom 28. Juni, betr. Ausführung des Schlachtvieh- und Fleischbeschaugesetzes 
vom 3. Juni 1900. (Gesetzsammlung S. 229.) 

Erlaß vom 28. Juni, betr. die Bekämpfung der Kurpfuscherei. (Ministerialblatt für 
Medizinal- und medizinische Unterrichtsangelegenheiten S. 241.) 

Erlaß vom 28. Juni, betr. Berichterstattung über die Privat-, Kranken- und Ent¬ 
bindungsanstalten. (Ministerialblatt rar Medizinal- und medizinische Unter¬ 
richtsangelegenheiten S. 248.) 

Erlaß vom 11. Juli, betr. die Verhältnisse des Pflegepersonals in den Kranken¬ 
anstalten. (Ministerialblatt für Medizinal- und medizinische Unterrichtsange¬ 
legenheiten S. 247.) 

Erlaß vom 25. Juli, betr. die Beaufsichtigung des Impfgeschäfts durch die Kreisärzte. 

Gesetz vom 28. Juli zur Ausführung des § 7 Absatz 2 Reichsgesetz, betr. Unfall¬ 
fürsorge für Gefangene. (Gesetzsammlung S. 293.) 

Verordnung vom 28. Juli über Zuständigkeit des Verwaltungsgerichts und In¬ 
stanzenzug für Streitigkeiten, welche nach dem Reichsgesetz, betr. Unfallfür¬ 
sorge für Gefangene, im Verwaltungsstreitverfahren zu entscheiden sind. (Ge¬ 
setzsammlung S. 294.) 

Erlaß des Justizministers vom 21. August. Erlaß neuer Vorschriften für die Be¬ 
kleidung und Lagerung der Gefangenen in den Gefängnissen der Justizver¬ 
waltung. (Justizministerialblatt S. 224.) 

Erlaß vom 22. August, betr. Mitteilung von dem Auftreten gefahrdrohender Volks¬ 
krankheiten an die Militärbehörden. (Ministerialblatt für Medizinal- und medi¬ 
zinische Unterrichtsangelegenheiten S. 273.) 

Erlaß resp. Verfügung vom 27. August, 11. und 29. September, betr. Fürsorgeer¬ 
ziehung Minderjähriger. (Ministerialblatt für innere Verwaltung S. 164 
und 165.) 

Erlaß vom 8. September, betr. Unterbringung in Privätanstalten für Geisteskranke, 
Epileptische und Idioten. (Ministerialblatt für Medizinal- und medizinische 
Unterrichtsangelegenheiten S. 292.) 

Erlaß vom 25. September, betr. Besichtigung der in öffentlicher Benutzung stehenden 
Desinfektionsanstalten und Desinfektionsapparate, sowie der zentralen Wasser¬ 
versorgunganlagen durch die Kreisärzte. (Ministerialblatt für Medizinal- und 
medizinische Unterrichtsangelegenheiten S. 286.) 

Erlaß vom 1. Oktober, betr. den Aufsatz des Dr. Ledermann: „Zur Verhütung und 
Bekämpfung der Syphilis. u (Ministerialblatt für Medizinal- und medizinische 
Unterrichtsangelegenheiten S. 321.) 


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Allgemeine Verfügung vom 1, Oktober, wegen Abänderung der Allgemeinen Ver¬ 
fügung vom 28. November 1899 über Verfahren bei Entmündigungen wegen 
Geisteskrankheit oder Geistesschwäche. (Justizministerialblatt S. 246.) 


8» Bayern. 

Bekanntmachung des Staatsministeriums des Innern vom 19. August 1900, betr. Be¬ 
kämpfung der Lungenschwindsucht. (Amtsblatt S. 532.) 

Ministerialentschließungen vom 12. April 1901, betr. die Handhabung der Wohnungs¬ 
aufsicht 

Erlaß des Staatsministeriums des Innern vom 14. April 1901, betr. Bekämpfung 
gemeingefährlicher Krankheiten. 

Erlaß des Staatsministeriums des Innern vom 27. Mai 1901, betr. Bekämpfung ge¬ 
meingefährlicher Krankheiten, insbesondere der Pest. 

Runderlaß des Staatsministeriums des Innern vom 23. Juni 1901, betr. den Vollzug 
des Impfgesetzes. ' ' . 

Bekanntmachung des Staatsministeriums des Innern vom 4. September 1901, betr. 
den Vollzug des Reichsgesetzes über Schlachtvieh- und Fleischbeschau. 

Allerhöchste Verordnung vom 31. Januar, Über Vollzug des Gesetzes vom 30. Juni 
1900, betr. Unfallfürsorge für Gefangene. (Gesetz- und Verordnungsblatt 8. 59.) 

Allerhöchste Verordnung vom 31. Januar, über Vollzug des Gesetzes vom 30. Juni 
1900, betr. Unfallfürsorge für Gefangene (Justizministerialblatt S. 359) nebst 
Ministerialbekanntmachung vom 2. Februar, betr. Vollzug dieses Gesetzes. 
(S. 362 und Gesetz- und Verordnungsblatt S. 87.) 

Erlaß des Staatsministeriums des Innern vom 6. März, betr. Statistik der Taub¬ 
stummen. (Amtsblatt S. 85.) 

Ministerialbekanntmachung vom 21. April, betr. Vollzug des Reichsgesetzes vom 
12. Mai 1879 über Verkehr mit Nahrungsmitteln. (Justizministerialblatt 

S. 556.) 

Gesetz vom 10. Mai, betr. Zwangserziehung. (Gesetz- und Verordnungsblatt S. 180.) 

Königliche Deklaration vom 10. Mai, betr. Abänderung des Gesetzes vom 30. Juli 
1899 über öffentliche Armen- und Krankenpflege. Gesetz- und Verordnungs¬ 
blatt S. 185.) 

Ministerialbekanntmachung vom 28. Juni, betr. Ausführungsbestimmungen zum 
Zwangserziehungsgesetz vom 10. Mai. (Justizministerialblatt S. 629.) 

Erlaß des Staatsministeriums des Innern vom 4. Juli, betr. statistische Erhebungen 
über die Morbidität in den Heilanstalten. (Amtsblatt S. 315.) 

Ministerialbekanntmachung vom 28. Juli, betr. Schlachtvieh- und Fleischbeschau. 
(Gesetz- und Verordnungsblatt S. 283.) 

Ministerialentschließung vom 22. September, betr. statistische Erhebungen über die 
Morbidität in Heilanstalten. (Amtsblatt des Staatsminist, des Innern S. 445.) 

Königliche Allerhöchste Verordnung vom 13. November, betr. Unfallfürsorge für die 
nichtpragmatischen Staatsbeamten und Staatsbediensteten. (Gesetz- und Ver¬ 
ordnungsblatt S. 701.) 

Ministerialbekanntmachung vom 19. November, betr. Beförderung von Leichen. (Gesetz- 
und Verordnungsblatt S. 7ü6.) 


4« Sachsen« 

Verordnung vom 9. August 1900, betr. die Unterbringung von Kranken in Privat¬ 
irrenanstalten. (Gesetz- und Verordnungsblatt S. 887.) 

Erlaß vom 26. Septemoer 1900, betr. Maßregeln zur Bekämpfung und Verhütung 
der Tuberkulose. 

Verordnung vom 29. September 1900, betr. die Bekämpfung der Tuberkulose der 
Menschen. 

Verfügung vom 1. Oktober 1900, betr. die Bekämpfung der Tuberkulose der Menschen. 

Bekanntmachung vom 5. Dezember 1900, betr. die Werkstätten mit Motorbetrieb. 
(Gesetz- und Verordnungsblatt S. 947.) 

Verordnung vom 12. Dezember 1900, zur weiteren Ausführung des Reichsgesetzes 
vom 30. Juni 1900, betr. die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten, 


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sowie der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 6. Oktober 1900, betr. 
Bestimmungen zur Ausführung des Gesetzes über die Bekämpfung gemein¬ 
gefährlicher Krankheiten. (Gesetz- und Verordnungsblatt S. 96t.) 

Erlaß vom 9. April 1901, betr. öffentliche Ankündigungen von Mitteln u. s. w. gegen 
Menschen- und Tierkrankheiten, sowie zur Verhütung der Empfängnis u. s. w. 

Erlaß vom 29. April 1901, betr. Mindestanforderungen an Wohnräume und Wohnungs¬ 
aufsicht. 

Erlaß vom 27. Juni 1901, betr. die Verhütung von Bleierkrankungen gewerblicher 
Arbeiter. 

Verordnung vom 1. März, betr. die Landes-Heil- und Pfleganstalten für Geisteskranke 
und für Epileptische, die Pfleganstalten für Geisteskranke, das Landeskranken¬ 
haus und das Landeshospital. (Gesetz- und Verordnungsblatt S. 37.) 

Verordnung vom 9. Mai, betr. die Ausführung der Bundesratsverordnung vom 23. 
Januar über die Beschäftigung von Gehilfen und Lehrlingen in Gast- und 
Schank wirtschaften. 

Gesetz vom 1. Juli, betr. Unfallfürsorge für Beamte.* (Gesetz- und Verordnungs¬ 
blatt S. 248.) 

Gesetz vom 18. August, betr. Unfall- und Krankenversicherung der in land- und 
forstwirtschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen. (Gesetz- und Verord¬ 
nungsblatt S. 357.) 

Ministerialverordnung vom 19. August, betr. weitere Ausführung des Unfallversiche¬ 
rungsgesetzes für Land- und Forstwirtschaft vom 30. Juni 1900 etc. (Gesetz- 
und Verordnungsblatt S. 363.) 

Ministerialverordnung vom 16. November etc., betr. die Landes-Erziehungsanstalten 
für Blinde, für schwachsinnige Kinder und für sittlich gefährdete Kinder. 
(Gesetz- und Verordnungsblatt S. 400.) 


5. Württemberg. 

Erlaß vom 4. Juli 1900 an die K. Kreisregierungen, die K. Oberämter und die K. 
Oberamtsphysikate, betr. die Erneuerung der Dienstanweisung für die 
Hebammen. (Amtsblatt S. 259.) 

Erlaß des Ministeriums des Innern vom 29. Dezember 1900, an die Stadtdirektion 
und das Stadtdirektionsphysikat Stuttgart, die Oberämter und Oberamts¬ 
physikate, sowie an die Gemeindebehörden, betr. Förderung rechtzeitiger und 
sachgemäßer Behandlung von Augenkranken. (Amtsblatt S. 3.) 

Erlaß des Ministeriums vom 1. März 1901 an die Stadtdirektion Stuttgart, die Ober¬ 
ämter und die Ortspolizeibehörden, betr. die Einrichtung von Sitzgelegenheit 
für Angestellte in offenen Verkaufsstellen. (Amtsblatt S. 72.) 

Verfügung des Ministeriums des Innern vom 1. November 1901, betr. Maßregeln 
zum Schutze der bei Bauten beschäftigten Personen gegen Gesundheitsgefahren. 
(Regierungsblatt S. 306.) 

Erlaß vom 4. März, betr. die öffentliche Impfung im Jahre 1902. (Amtsblatt S. 140.) 

Verfügung der Ministerien des Innern und des Kirchen- und Schulwesens vom 10. 
Mai, betr. die fortlaufende Statistik der Taubstummen. (Regierungsblatt S. 153.) 

Ministerialbekanntmachung vom 29. Juli, betr. Ausführung des Reichsgesetzes über 
Schlachtvieh- und Fleischbeschau vom 3. Juni 1900. (Regierungsblatt S. 268.) 

Erlaß vom 14. August, betr. die wechselseitige Benachrichtigung der Militär- und 
Polizeibehörden über das Auftreten übertragbarer Krankheiten. (Amtsblatts. 350.) 

Verfügung des Ministeriums des Innern vom 16. Oktober, betr. die Durchführung 
der zum Schutze der Bauarbeiter gegen Gefahren für Leben, Gesundheit und 
Sittlichkeit gegebenen Vorschriften (Regierungsblatt S. 549.) 


6. Baden« 

Runderlaß des Großherzoglieben Ministeriums des Innern vom 27. Juni 1900, betr 
die Besichtigung von Fabrikanlagen. 


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Bekanntmachung vom 10. Juli 1900, betr. die Aufnahme nicht versicherungspflichtiger 
Personen in die Heilstätte Friedrichsheim. (Ärztliche Mitteilungen ans und 
für Baden S. 181.) 

Erlaß des Ministeriums des Innern vom 13. November 1900, betr. den Vollzug des 
Beichsgesetzes vom 30. Juni 1900, über die Bekämpfung gemeingefährticher 
Krankheiten. 

Verordnung vom 18. Dezember 1900, betr. die Werkstätten mit Motorbetrieb. (Gesetz- 
und Verordnungsblatt S. 1121.) 

Erlaß vom 7. Februar 1901, betr. den Vollzug des Impfgesetzes und die Vornahme 
des Irapfgeschäfts im Großherzogtum Baden im Jahre 1901. (Ärztliche Mit¬ 
teilungen aus und für Baden S. 37.) 

Runderlaß des Ministeriums des Innern an die Großherzoglichen Bezirksämter vom 
25. Juni 1901, betr. die Fleischbeschau, hier Finnenkrankheit. 

Ministerialbekanntmachung vom 24. Dezember 1901, betr. Dienstanweisung für Ge¬ 
richtsärzte. (Gesetz- und Verordnungsblatt 1902 S. 1.) 

Verordnung vom 30. Januar, betr. die Bekämpfung der Tuberkulose der Menschen. 
(Gesetz- und Verordnungsblatt S. 47.) 

Erlaß des Ministeriums des Innern ^ vom 30. Januar, betr. die Bekämpfung der 
Tuberkulose der Menschen. (Ärztliche Mitteilungen aus und für Baden 8. 49.) 

Gesetz vom 17. Juli. betr. Änderung des Landesgesetzes vom 24. März 1888 über 
Ausführung der Unfall- und Krankenversicherung und des Landesgesetzes 
vom 7. Juli 1892 über Ausführung der Krankenversicherung. (Gesetz- und 
Verordnungsblatt 8. 192.) 

Gesetz vom 27. Juli, betr. Abänderung des Fahrnisversicherungsgesetzes vom 30. Juli 
1840 (S. 206) und landesherrliche Verordnung hierzu vom 11. August (Gesetz- 
und Verordnungsblatt S. 247.) 

Gesetz vom 27. Juli, betr. Fürsorge für Beamte infolge Betriebsunfällen. (Gesetz- 
und Verordnungsblatt S. 208.) 

Bekanntmachung vom 31. Juli, betr. die Änderung des Landesgesetzes vom 24. März 
1888 über die Ausführung der Unfall- und Krankenversicherung und des 
Landesgesetzes vom 7. Juli 1892 über die Ausführung der Krankenversicherung. 
(Gesetz- und Verordnungsblatt S. 215 ff.) 

Gesetz vom 11. August, betr. die Erziehung und den Unterricht nicht vollsinniger 
Kinder. (Gesetz- und Verordnungsblatt S. 241.) 


7. Hessen. 

Bekanntmachung vom 29. Januar 1900, betr. die Abänderung und Ergänzung der 
Instruktion für die Großherzogi. Kreisgesundheitsämter, für die Impfärzte 
und praktischen Ärzte, für die Großherzogi. Bürgermeistereien und Vorsteher 
von Schulanstalten zur Ausführung des Reichsimpfgesetzes vom 8. April 1874. 
(Amtsblatt S. 295.) 

Verfügung des Ministeriums des Innern, Abteilung für öffentliche Gesundheitspflege, 
vom 17. Oktober 1900 an die Großherzoglichen Kreisgesnndheitsämter, betr. 
die Besichtigung von Fabrikanlagen. (Korrespondenzblatt der ärztlichen 
Vereine des Großherzogtums Hessen S. 167.) 

Bekanntmachung vom 26. Oktober 1900, betr. die Ausführung des Gesetzes über die 
Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten vom 30. Juni 1900. (Regierungs¬ 
blatt S. 945.) 

Erlaß des Ministeriums des Innern, Abteilung für öffentliche Gesundheitspflege, vom 
10. November 1900, betr. die schulhygienische Unterweisung der Lehrer. 

Erlaß des Ministeriums des Innern vom 12. November 1900, betr. die Bekämpfung 
der Tuberkulose als Volkskrankheit. 

Erlaß des Ministeriums des Innern, Abteilung für öffentliche Gesundheitspflege, vom 
30. Januar 1901, betr. die Schulhygiene. (Amtsblatt Nr. 308.) 

Ministerialverfügung vom 11. Juli 1901, betr. Mortalitätsstatistik. (Amtsblatt des 
Großherzogi. Ministeriums des Innern, Abteilung für öffentliche Gesundheits¬ 
pflege Nr. 312.) 

Erlaß vom 6. J&nuar t betr. die Bestellung von Schulärzten für die Volksschulen 
größerer Gemeinden. (Korrespondenzblatt der ärztlichen Vereine des Gro߬ 
herzogtums Hessen S. 3.) 


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Erlaß des Ministeriums des Innern, Abteilung für öffentliche Gesundheitspflege, vom 
18. April, betr. Statistik der Taubstummen. (Amtsblatt Nr. 319.) 

Gesetz vom 10. Mai, betr. Ausführung der Unfall- und Krankenversicherung der in 
• land- und forstwirtschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen. (Regierungs¬ 
blatt S. 183.) 

Dienstanweisung vom 2. August für Gewerbeaufsichtsbeamte. (Regierungsblatt S. 387.) 
Verordnung vom 2. August, betr. Organisation des Gewerbeaufsichtsdienstes. (Regie¬ 
rungsblatt S. 385.) 

Gesetz vom 7. August über Wohnungsfürsorge. (Regierungsblatt S. 357.) 


8. Oldenburg. 

Verfügung vom 26. Januar 1900, betr. Mitteilungen über das Auftreten gewisser 
Krankheiten. 

Bekanntmachung des Staatsministeriums vom 5. Juli 1900, betr. Ausführungsbestim¬ 
mungen zum Reichsimpfsgesetz vom 8. April 1874. (Gesetzblatt S. 603.) 

Bekanntmachung vom 20. November 1900, betr. Bekämpfung der Pestgefahr. (Ge¬ 
setzblatt S. 948.) 

Verordnung vom 20. November 1900 zur Ausführung des Reichsgesetzes vom 30. 
Juni 1900, betr. die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten. (Gesetz¬ 
blatt S. 745.) 

Bekanntmachung des Staatsministeriums vom 10. Dezember 1900, betr. die Ermitte¬ 
lung der Todesursachen durch die Standesämter. (Gesetzblatt S. 785.) 

Bekanntmachung vom 27. Dezember 1901, betr. Aufstellung einer Morbiditätsstatistik 
in den öffentlichen und privaten Heilanstalten. 

Regierungsbekanntmachung vom 3. April, betr. neue Dienstanweisungen für den 
Landesarzt und den Bezirksarzt. (Gesetzblatt für Birkenfeld S. 593.) 

Ministerialbekanntmachung vom 20. Oktober, betr. wechselseitige Benachrichtigung 
der Militär- und Polizeibehörden über Auftreten übertragbarer Krankheiten. 
(Gesetzsammlung für Herzogtum Oldenburg S. 393, für Birkenfeld S. 681.) 


9. Mecklenburg-Schwerin. 

Satzungen vom 2. Februar 1900 für die Landes-Impfanstalt zu Schwerin. 

Ministerialerlaß vom 30. April 1900, betr. die Desinfektion des Roßhaars mit Wasser¬ 
dampf. 

Verordnung vom 23. Juni 1900, betr. die Verhütung der Einschleppung der ägyp¬ 
tischen Augenkrankheit. (Regierungsblatt S. 309.) 

Bekanntmachung vom 25. Juni 1900, betr. die Gegenden bez. Länder, in welchen die 
ägyptische Augenkrankheit heimisch ist. (Regierungsblatt S. 311.) 

Verfügung vom 22. September 1900, betr. die Verhütung der Weiterverbreitung der 
ägyptischen Angenkrankheit. 

Verordnung vom 11. Dezember 1900, betr. die Prüfung der Desinfektoren. (Regierungs¬ 
blatt S. 404.) 

Verordnung 7. Februar 1901 zur Abänderung der Verordnung vom 18. Februar 1830, 
betr. die Organisation der Medizinalkommission. (Regierungsblatt S. 109.) 

Erlaß vom 9. März 1901, betr. den Bau von öffentlichen Krankenhäusern in kleineren 
Städten. 

Verordnung vom 4. April 1901 zur Ausführung des Reichs^eaetzes vom 30. Juni 
1900, betr. die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten. (Regierungsblatt 
S. 167.) 

Erlaß vom 16. April 1901, betr. die Revision der Impftermine. 

Zirkular vom 18. Mai 1901 an die Kreisphysiker, betr. Todesursachenstatistik. 

Bekanntmachung vom 29. Januar, betr. die Länder bezw. Gegenden, in welchen die 
ägyptische Augenkrankheit heimisch ist. (Regierungsblatt S. 23.) 

Erlaß vom 24. April, betr. Privatentbindungsanstalten. 

Erlaß vom 2. Mai, betr. die Ermittlung der Hebammenverhältnisse. 

Ministerialbekanntmachung vom 4. Juni, betr. die auf Grund Reichsgesetzes vom 
3. Juni 1900 über Schlachtvieh- und Fleischbeschau vom Bundesrat erlassenen 
Ausführungsvorschriften. (Regierungsblatt S. 125.) 


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B. Gesetzestafel. 


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Verordnung vom 22. September, betr. die Veranstaltung einer fortlaufenden Statistik 
der^Taubstummen im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin. (Regierungsblatt 


10. Mecklenburg-Strelltz. 

Verordnung vom 20. Dezember 1899, betr. Ausführung des Reichsimpfgesetzes vom 
8. April 1874. (Offizieller Anzeiger S. 23.) 

Verordnung vom 19. April 1901 zur Ausführung des Reichsgesetzes vom 30. Juni 
1900, betr. die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten. (Offizieller Anzeiger 
S. 131.) 

Regierungsbekanntmachung vom 16. Juni, betr. die auf Grund des Reichsgesetzes 
vom 3. Juni 1900 über Schlachtvieh- und Fleischbeschau vom Bundesrat er¬ 
lassenen Ausführungsvorschriften. (Offizieller Anzeiger S. 109 und für Ratze¬ 
burg S. 93. 

Bekanntmachung vom 13. August, betr. die zur Aufnahme einer größeren Anzahl 
von Arbeitern bestimmten Räumlichkeiten. (Offizieller Anzeiger S. 138.) 

Begierungsbekanntmachung vom 21. August, betr. wechselseitige Benachrichtung 
der Militär- und Polizeibehörde über Auftreten übertragbarer Krankheiten. 
(Offizieller Anzeiger S. 139 und Offizieller Anzeiger für Ratzeburg S. 124.) 

Verordnung vom 22. September, betr. die Veranstaltung einer fortlaufenden Statistik 
der Taubstummen. (Offizieller Anzeiger S. 171.) 


11« Sachsen-Weimar-Eisenach» 

Verordnung des Staatsministeriums, Departement des Kultus vom 6. Dezember 1900, 
betr. die Zahn- und Mundpflege bei Schulkindern. 

Bekanntmachung vom 16. Juli 1901, betr. die Prüfungsordnung für Bezirksärzte. 
(Regierungsblatt S. 197.) 

Ministerialverordnung vom 21. Januar, betr. Todesursachen-Statistik. (Regierungs¬ 
blatt S. 11.) 

12. Sachsen-KobUrg-Gotha. 

Ministerialbekanntmachung vom 20. März 1900, betr. Ausführungsbestimmungen zum 
Reichsimpfgesetz vom 8. April 1874. 

Verordnung vom 28. Dezember 1901 zur Ausführung des Reichsgesetzes vom 
g öuDTi &b, ^etr. den Verkehr Nahrungsmitteln, Genußmitteln und Ge¬ 
brauchsgegenständen. (Gesetzsammlung S. 163.) 


13. Sachsen-Meiningen. 

Ministerialausschreiben vom 15. März 1900, betr. Ausführungsbestimmungen zum 
Reichsimpfgesetz vom 8. April 1874. (Sammlung der Ausschreibungen 8. 629.) 

Anweisung vom 21. April 1900, betr. schulärztliche Untersuchungen. 

Ausschreiben des Herzoglichen Staatsministeriums, Abteilung des Innern, vom 
10. August 1900, betr. das Griffelschiefergewerbe. (Regierungsblatt S. 889.) 

Bekanntmachungen vom 25. und 26. August 1900, betr. Maßregeln gegen Verbreitung 
der Tuberkulose. (Regierungsblatt S. 935.) 

Ausschreiben vom 3. November 1900, betr. die Bekämpfung gemeingefährlicher 
Krankheiten. (Sammlung d. Ausschreiben der landesherrlichen Oberbehörden. 
S. 905.) 

Ausschreiben vom 20. August 1901, betr. das Reichsimpfgesetz. (Sammlung der Aus¬ 
schreiben S. 621.) 

Erlaß des Staatsministeriums, Abteilung des Innern, vom 18. September 1901, betr. 
gemeingefährliche Krankheiten. 

Ministerialbekanntmachung vom 1. November 1901, betr. Ausführung der Prüfungs¬ 
ordnung für Ärzte vom 28. Mai 1901. (Sammlung der Verordnungen S. 99.) 

Ausschreiben vom 9. Dezember 1901, betr. das Kindbettneber. (Sammlung der Aus¬ 
schreiben S. 303.) 


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B. Gesetzestafel. 


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Ausschreiben vom S. Februar, betr. die Leichenschau. (Sammlung der Ansschreiben 
der landesherrlichen Oberbehörden S. 341.) 


14. Saehsen-Altenburg. 

1. Baugesetz vom 14. Januar 1901 für die Städte des Herzogtums Sachsen-Alteubtu^. 

(Gesetzsammlung S. 1.) 

2. Baugesetz vom 14. Januar 1901 für die Dörfer des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 

(Gesetzsammlung S. 27.) 

Bekanntmachung vom 8. Jannar, betr. die Veranstaltung einer fortlaufenden Statistik 
der Taubstummen. (Gesetzsammlung S. 1.) 

Gesetz vom 17. Januar über die nach dem Reichsgesetz vom 30. Juni 1900, betr. die 
Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten, aufzubringenden Entschädigungen 
und Kosten. (Gesetzsammlung S. 37.) 

Gesetz vom 18. Mai, betr. die öffentlichen Schlachthäuser. (Gesetzsammlung S. 49.) 
Ministerialbekanntmachung vom 26. August, betr. wechselseitige Benachrichtigung 
der Militär- und Polizeibehörden über Auftreten übertragbarer Krankhmten. 
(Gesetzsammlung S. 85.) 

Ministerialbekanntmachung vom 6. September, betr. Bekämpfung gemeingefährlicher 
Krankheiten. (Gesetzsammlung S. 142.) 


15. Anhalt. 

Verordnung vom 26. Januar 1900, betr. Ausführungsbestimmungen zum Reichsimpf¬ 
gesetz vom 8. April 1874. (Gesetzsammlung S. 489.) 

Rundschreiben vom 7. März 1900, betr. die Schlachtviehbescbau. 

Verfügungen vom 28. April und 18. Juli 1901, betr. Verfahren bei der ansteckenden 
Augenkrankheit (Körnerkrankheit, Trachom) der fremden Arbeiter. 

Erlaß vom 18. Juli 1901, betr. eine Ergänzung der Desinfektions-Instruktion vom 
14. März 1879. 

Erlaß vom 10. Oktober 1901, betr. Mitteilung über das Auftreten ansteckender Krank¬ 
heiten an die Militärbehörden. 

Polizei Verordnung vom 18. Dezember 1901, betr. Ausübung des Barbier-, Frisier- und 
Haarschneidegewerbes. (Anhalter Staatsanzeiger Nr. 902.) 

Erlaß vom 22. Januar, betr. die Beaufsichtigung des Betriebes in den Kranken¬ 
heilanstalten. 

Verfügung vom 12. Februar, betr. Verfahren bei der ansteckenden Augenkrankheit 
(Körnerkraukheit, Trachom) fremdländischer Arbeiter. 

Erlaß vom 1. März, betr. Hilfeleistungen des Pflegepersonals in Heilanstalten. 


16. Braunschweig. 


Bekanntmachung vom 8. November 1900, betr. Ausführungsbestimmungen zum Reichs¬ 
gesetz vom 30. Juni 1900 ( die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten 
betreffend. (Braunschweigische Anzeigen S. 1687.) 

Verfügung des Ober-Sanitäts-Kollegiums vom 9. Juli, betr. die Ausführung der 
Impfungen. 


17. Schaumburg-Lippe. 

Verordnung vom 20. März 1900, betr. Abänderung der Polizeiverordnung vom 19. August 
1887, die Einführung einer obligatorischen Trichinenschau betreffend. (Landes¬ 
verordnungen S. 113.) 

Polizeiverordnung vom 18. Dezember 1900, betr. die bauliche Anlage von öffent¬ 
lichen Versammlungsräumen. (Landesverordnungen S. 407.) 

Polizeiverordnung vom 19. Dezember 1900, betr. Maßregeln gegen die Verbreitung 
ansteckender Krankheiten. (Landesverordnungen S. 417.) 

Anweisung vom 10. Januar 1901 zur Ausführung der Kaiserlichen Verordnung, betr. 
die Inkraftsetzung der im § 154 Abs. 3 der Gewerbeordnung getroffenen Be¬ 
stimmung vom 9. Juli 1900 (Regierungsblatt S. 565), und der Bekannt- 


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machung, betr. die Ausführungsbestimmmigen des Bandesrats über die Be¬ 
schäftigung von jugendlichen Arbeitern nnd Arbeiterinnen in den Werkstätten 
mit Motorbetrieb, vom 13. Juli 1900 (Beichsgesetzblatt S. 566). (Landesverord- 
nnngen S. 1.) 

MinisterialVerordnung vom 20. Mai, betr. Apotheken-Betriebsordnung. (Landes¬ 
verordnung S. 207.) 

Ministerialbekanntmachung vom 18. Oktober, betr. Gebühren der Hebammen. (Landes- 
verordnungen S. 239.) 


18. Lippe-Detmold. 

Verordnung vom 21. Februar zur Ausführung der Gewerbeordnung in der Fassung 
des Keichsgesetzes vom 26. Juli 1900. (Gesetzsammlung S. 339.) 

Verordnung vom 23. April, betr. das Verfahren beim Vorkommen von Schälblasen 
der Neugeborenen. (Gesetzsammlung S. 431.) 

Allgemeine Verfügung vom 24. Oktober, betr. Einsetzung einer Prüfungskommission 
für Hebammenschülerinnen. (Gesetzsammlung S. 468.) 

Allgemeine Verfügung vom 1. November, betr. die Ruhepausen im Betriebe von 
Apotheken ohne Gehilfen an Sonn- und Feiertagen. (Gesetzsammlung S. 469.) 


19. Schwarzburg-Rudolstadt» 

Mmisterialverordnung vom 23. April 1900, betr. Ausführungsbestimmungen zum 
Reichsiinpfgesetz vom 8. April 1874. (Gesetzsammlung S. 301.) 

Ausführungsverordnung vom 13. April 1901 zum Reichsgesetze vom 30. Juni 1900, 
betr. die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten. (Gesetzsammlung S. 98.) 

Gesetz vom 1. April, betr. Ergänzung des Ausführungsgesetzes zu BGB. vom 11. Juli 
1899 hinsichtlich der Gemeindewaisenräte. (Gesetzsammlung S. 33). 

Mmisterialverordnung vom 24. August, betr. die Statistik der Todesursachen. (Gesetz¬ 
sammlung S. 145.) 


20« Schwarzburg-Sondershausen. 

Mmisterialverordnung vom 10. Juli 1900, zur Ausführung des Gesetzes, betr. die 
Errichtung einer öffentlichen Schlachtviehversicberungsanstalt für das Fürsten¬ 
tum, vom 30. Juli 1899. (Gesetzsammlung S. 281.) 

Ausführungsverordnung vom 18. September 1900 zu dem Reichsgesetze vom 30. Juni 
1900, betr. die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten. (Gesetzsammlung 
S. 349.) 

Ministerialverordnung vom 9. März 1901, betr. anderweite Vorschriften zur Aus¬ 
führung des Reichsimpfgesetzes vom 8. April 1874. (Gesetzsammlung S. 63.) 

Ministerialbekanntmachung vom 25 Februar, betr. die Veranstaltung einer fort¬ 
laufenden Statistik der Taubstummen. (Gesetzsammlung S. 5.) 

Ausführungsverordnung zur Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 22. Juli, betr. 
wechselseitige Benachrichtigung der Militär- und Polizeibehörden über Auf¬ 
treten übertragbarer Krankheiten. (Gesetzsammlung S. 99.) 


21. Reuß, ältere Linie. 

Verordnung vom 1. Juni 1901 zur Ausführung des Reichsgesetzes vom 30. Juni 1900, 
betr. die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten, sowie der von dem 
Reichskanzler unter dem 6. Oktober 1900 bekannt gemachten vorläufigen Aus¬ 
führungsbestimmungen des Bundesrats zu dem Gesetze über die Bekämpfung 
gemeingefährlicher Krankheiten. (Gesetzsammlung S. 71.) 

Regierungsverordnung vom 19. August 1901 zur Ausführung des Reichsgesetzes, 
betr. die Schlachtvieh- und Fleischbeschau, vom 3. Juni 1900. (Gesetzsamm¬ 
lung S. 90.) 

Regierungsverordnung vom 17. Juni, betr. anderweite Ausführung des Reichsimpf¬ 
gesetzes. (Gesetzsammlung S. 15.) 


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28 B. Gesetzestafel. 

Regierungsverordnung vom 13. September, betr. Gebühren der Hebammen. (Gesetz¬ 
sammlung S. 77.) 


22. Reufi, jüngere Linie* 

Landesherrliche Verordnung vom 9. Januar 1900, betr. Ausführungsbestimmungen 
zum Reichsimpfgesetz vom 8. April 1874. (Gesetzsammlung S. 35.) 

Erlaß vom 28. August 1900, das Tuberkulose-Merkblatt betr. (Amts- und Verord¬ 
nungsblatt S. 339.) 

Gesetz vom 2. März 1901 zur Abänderung des Gesetzes vom 20. April 1895, betr. 
das Hebammenwesen. (Gesetzsammlung S. 241.) 

Verordnung vom 6. März 1901 zur weiteren Ausführung des Reichsgesetzes vom 
30. Juni 1900, betr. die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten, sowie 
der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 6. Oktober 1900, betr. Bestim¬ 
mungen zur Ausführung des Gesetzes über die Bekämpfung gemeingefähr¬ 
licher Krankheiten. (Gesetzsammlung S. 225.) 

Verordnung vom 25. März 1901, betr. die Ausführung des Gesetzes vom 2. März 1901 
zur Abänderung des Gesetzes, betr. das Hebammenwesen, vom 20. April 1895. 
(Gesetzsammlung S. 277.) 

Ministerialbekanntmachung vom 12. März, betr. die fortlaufende statistische Aufnahme 
der Taubstummen. (Amts- und Verordnungsblatt S. 101.) 

Erlaß vom 8. September, betr. Satzungen der Hebammenunterstützungskasse für den 
oberländischen Bezirk. 

Verordnung vom 12. September, betr. die weitere Ausführung des Gesetzes vom 
2. März 1901 zur Abänderung des Gesetzes, das Hebammen wesen betr. vom 
20. April 1895. (Gesetzsammlung S. 371.) 


23. Waldeck. 

Bekanntmachung vom 17. März 1900, betr. Ausführungsbestimmungen zum Reichs¬ 
impfgesetz vom 8. April 1874. (Regierungsblatt S. 33.) 

Gesetz vom 22. Januar über Fürsorgeerziehung Minderjähriger. (Regierungsblatt S. 5.) 

Verwaltungsvorschriften vom 22. März zur Ausführung des Gesetzes über Fürsorge¬ 
erziehung Minderjähriger vom 22. Januar. (Regierungsblatt S. 15.) 

Anweisung vom 10. Mai zur Ausführung der Bestimmungen des Bundesrats über 
die Beschäftigung von Gehilfen und Lehrlingen in Gast- und Schankwirt¬ 
schaften. (Regierungsblatt S. 41.) 

Bekanntmachung vom 31. Mai, betr. die Veranstaltung einer fortlaufenden Statistik 
der Taubstummen. (Regierungsblatt S. 41.) 


24. Hamburg. 

Bekanntmachung vom 26. Januar 1900, betr. Umgestaltung des Seemannskranken¬ 
hauses und Verbindung desselben mit einem Institut für Schiffs- und Tropen¬ 
krankheiten. 

Bekanntmachung vom 10. Mai 1900, betr. Vorsichtsmaßregeln gegen die Verbreitung 
ansteckender Krankheiten durch Barbiere und Friseure. (Amtsblatt S. 636.) 

Dienstanweisung vom 1. Juni 1900 für die im hamburgischen Staate tätigen Heb¬ 
ammen. (Amtsblatt S. 675.) 

Bekanntmachung vom 1. Juni 1900, betr. die Ausbildung und Zulassung der Heb¬ 
ammen. (Amtsblatt S. 698.) 

Bekanntmachung vom 18. Juli 1900, betr. Verbesserung der Wohnungsverhältnisse 
in einem Teile der südlichen Neustadt. (Amtsblatt S. 845.) 

Bekanntmachung vom 29. August 1900, betr. die Ausführung des Reichsgesetzes, 
die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten vom 30. Juni 1900 betreffend. 
(Amtsblatt S. 887.) 

Verordnung vom 24. September 1900, betr. die Anfeuchtung des Schiffskehrichts. 
(Amtsblatt S. 919.J 

Bekanntmachung vom 1. November 1900, betr. die Beseitigung offener Wasserbehälter. 
(Amtsblatt S. 1015.) 


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29 


Bekanntmachung vom 16. Februar 1901, betr. Aufnahmebedingungen des Seemanns¬ 
krankenhauses und Instituts für Schiffs- und Tropenkrankheiten in Hamburg. 

Bekanntmachung vom 21. März, betr. die. Verlegung der gesundheitspolizeilichen 
Kontrolle der Seeschiffe von Cuxhaven nach Groden. (Amtsblatt S. 122.) 

Bekanntmachung vom 24. März, betr. die Beschäftigung von Gehilfen und Lehr¬ 
lingen in Gast- und in Schankwirtschaften (Amtsblatt S. 119). 

Verordnung vom 5. Mai, betr. das untere Heil- und Pflegepersonal. (Amtsblatt S. 203.) 

Gesetz vom 21. Mai, betr. die Förderung des Baues kleiner Wohnungen. (Hamburger 
Gesetzsammlung Nr. 32.) 

Straßenordnung vom 7. Juli. (Amtsblatt S. 359.) 


25. Lübeck. 

Bekanntmachung vom 15. Februar 1900. 

Dienstanweisung für die Hebammen vom 28. Februar 1900. 

Verordnung vom 1. September 1900, betr. die gesundheitspolizeiliche Überwachung 
der im Hafen vou Lübeck und Travemünde verkehrenden Schiffe. (Sammlung 
der Lübeckschen Ges. u. Verordn. Nr. 61.) 

Bekanntmachung vom 26. September 1900, betr. die Ausführung des Reichsgesetzes 
über die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten, vom 30. Juni 1900. 
(Sammlung der Lübecker Ges. u. Verordn. Nr. 71.) 

Gesetz vom 12. November 1900 zur Ausführung der §§ 28 bis 34 des Reichsgesetzes, 
betr. die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten, vom 30. Juni 1900. 
(Sammlung der Lübecker Ges. u. Verordn. Nr. 76.) 

Bekanntmachung vom 25. Januar, betr. die Schlachtbofordnung. (Sammlung der 
Gesetze und Verordnungen Nr. 6.) 

Gesetz vom 26./30. Mai, betr. Fürsorge für Beamte und deren Hinterbliebene infolge 
Betriebsunfällen. (Sammlung der Gesetze Nr. 46.) 

Gesetz vom 7. Juli, betr. die Wohnungspflege in der Stadt Lübeck und deren Vor¬ 
städten. (Sammlung der Lübeckiscben Gesetze und Verordnungen Nr. 65.) 

Verordnung vom 8./12. November zur Ausführung des Reichsgesetzes vom 3. Juni 
1900, betr. Schlachtvieh- und Fleischbeschau. (Sammlung der Gesetze Nr. 93.) 


26. Bremen. 

Verordnung vom 1. Februar 1900, betr. Ausführungsbestimmungen zum Reichsimpf¬ 
gesetz vom 8. April 1874. (Gesetzblatt S. 9.) 

Verordnung vom 21. August 1900, betr. die gesundheitspolizeiliche Kontrolle der 
Schiffe in den Häfen zu Bremen und Bremerhaven. (Gesetzblatt S. 263.) 

Medizinalordnung vom 2. Juni 1901. (Gesetzblatt S. 97.) 

Verordnung vom 10. Januar, betr. den Hafeninspektor für Bremerhaven. (Gesetz¬ 
blatt S. 7.) 

Verordnung vom 27. März wegen Abänderung der Verordnung vom 21. Februar 1889, 
betr. die Einführung geschlachteten Fleisches und die Untersuchung des 
Schlachtviehes und des frischen Fleisches auf dem Schlachthofe. (Gesetzblatt S. 57.) 

Verordnung vom 1. April, betr. Ausführung des Reichsgesetzes vom 6. Februar 1876 
über Beurkundung des Personenstandes und Eheschließung. (Gesetzblatt S. 63.) 

Verordnung vom 27. November über Anzeigepflicht bei gemeingefährlichen Krank¬ 
heiten. (Gesetzblatt S. 211.) 


27. Elsaß-Lothringen. 

Impfordnung vom 18. Januar 1900. (Zentral- und Bezirksamtsblatt S. 39.^ 
Runderlaß des Ministeriums vom 21. Dezember 1900, betr. Ausführungsbestimmungen 
zum Gesetz, betr. die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten, vom 30. 
Juni 19J0. ^ 

Verfügungen vom 7. und 14. Mai 1901, betr. Wasseruntersuchungen. 

Gesetz vom 22. April, betr. Zuständigkeit in Wasser- und Meliorationsangelegen- 
heiten. (Gesetzblatt S. 31.) 


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Verordnung vom 20. Mai, betr. landesrechtliche Anwendung des Reichsgesetaes vom 
18. Juni 1901 Über Unfallfürsorge für Beamte und für Personen des Soldaten* 
Standes in Elsaß-Lothringen. (Gesetzblatt S. 47.) 

Bekanntmachung vom 20. Mai, betr. Redaktion des Gesetzes über Unfallfürsorge für 
die Landesbeamten in Elsaß-Lothringen. (Gesetzblatt S. 48.) 

Bezirkspolizeiverordnung vom 25. Oktober, betr. Verpflichtung der Ärzte zur An¬ 
meldung von übertragbaren Krankheiten. (Zentral- und Bezirksamtsblatt S.270.) 

Bergpolizeiverordnung vom 13. November, betr. Bewetterung der Steinkohlenberg¬ 
werke und deren Sicherung gegen Schlagwetter- undKohlenstaubexploaionen. 
(Zentral- und Bezirksamtsblatt S. 276.) 


n. Ausland. 

1. Österreich. 

Erlaß des Ministeriums des .Innern vom 11. Februar 1900, betr. Erhebungen Uber 
die Verwendung des Äthers als Genußmittel. 

Erlaß des Ministeriums des Innern vom 14. März 1900, betr. Vorkehrungen gegen 
Blattern. (Österreich. Sanitätswesen S. 156.) 

Erlaß des Ministeriums des Innern vom 5. April 1900, betr. die Berichterstattung 
über die Hebammenamtstage. (Österreich. Sanitätswesen S. 200.) 

Erlaß des Ministeriums des Innern vom 1. Juni 1900, betr. Impfung bez. Wieder* 
impfung der Arbeiter in Papierfabriken. (Österreich. Sanitätswesen S. 296.) 

Erlaß des Ministeriums des Innern vom 11. Juni 1900, betr. die Zulässigkeit der 
Verwendung verzinkter und galvanisierter guß- und schmiedeeiserner Röhren 
als Einleitungsröhren bei Wasserleitungen. (Österreich. Sanitätswesen S. 284.) 

Erlaß des Ministeriums des Innern vom 19. Juli 1900, betr. Instruktionskurse für 
Amtsärzte. (Österreich. Sanitätswesen S. 339.) 

Erlaß des Ministeriums des Innern vom 16. August 1900, betr. die von der Arbeiter¬ 
unfallversicherungsanstalt für Niederösterreich in Wien herausgegebene Flug¬ 
schrift „Weg mit dem Alkohol“. (Österreich. Sanitätswesen S. 502.) 

Erlaß des Ministeriums des Innern vom 31. Januar 1901, betr. Erläuterungen über 
die Matrikulierung totgeborener Kinder und., über die Verzeichnung der 
letzteren in den sanitätsstatistischen Tabellen. (Österreich. Sanitätswesen S. 75.) 

Verordnung des Ministers des Innern vom 16. März 1901, betr. die Zusammensetzung 
des Landessanitätsrates für Schlesien. (Österreich. Sanitätswesen S. 185 nach 
dem Landes^esetz- und Verordnungsblatt für Schlesien Nr. 15.) 

Erlaß des Ministeriums des Innern vom 2. Mai 1901, betr. die Berichterstattung 
über die amtsärztlichen Inspizierungen der Irrenanstalten. (Österreich. Sanitäts¬ 
wesen S. 219.) 

Verordnung des Ministeriums des Innern im Einvernehmen mit dem Ministerium für 
Kultus und Unterricht vom 11. Mai 1901, betr. sanitätspolizeiliche Vorschriften 
zur Verhütung von Infektionen anläßlich der fachtechnischen Untersuchung 
, und Verwertung von Objekten, welche Keime der auf Menschen übertragbaren 
Ansteckungskrankheiten enthalten. (Reichsgesetzblatt S. 167.) 

Verordnung des Justizministers vom 11. Mai 1901, betr. den Kinderschutz. (Östenr. 
Sanitätswesen S. 242.) 

Erlaß des Ministers des Innern vom 1. Juni 1901, betr. Vorkehrungen gegen Blattern. 

(Österreich. Sanitätswesen S. 251.) 

Erlaß des Ministeriums des Innern vom 7. Juli 1901, betr. die Verwertung der 
krankheitsstatistischen Ausweise der Krankenkassen in den Sanitätsjahres¬ 
berichten. (Österreich. Sanitätswesen S. 336.) 


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Ed&ß des Ministeriums des Innern vom 4. August 1901, betr. das endemische Auf¬ 
treten von nichtsyphilitischen Pemphigus neonatorum und die Anzgigepflicht 
bei gehäuftem Auftreten von Infektionskrankheiten jeder Art (Österreich. 
Sanitätswesen S. 388.) 

Erlaß des Ministeriums des Innern vom 22. August 1901, betr. Erhebungen über die 
in Gebäranstalten zur Verhütung der Augenblennorrhöe der Neugeborenen 
geübten Maßnahmen und über die Verbreitung dieser Krankheit (Österr. 
Sanitätswesen S. 388.) 

Erlaß des Ministeriums ># des Innern vom 7. Dezember 1901, betr. die Färbung von 
Eierteigwaren. (Österreichisches Sanitätswesen S. 554.) 

Erlaß des Ministeriums des Innern vom 9. Dezember 1901, betr. die Verwendung 
von Holzstreupulver im Bäckereibetriebe. (Österreichisches Sanitätswesen 

S. 553.) 

Erlaß d$s Ministeriums des Innern vom 21. Januar, betr. Vorkehrungen gegen Blattern. 
(Österreichisches Sanitätswesen S. 42.) 

Gesetz vom 25. Februar, betr. die Abänderung und Ergänzung der Gewerbeordnung. 
(Reichsgesetzblatt No. 49.) 

Erlaß des Ministeriums des Innern vom 1. März, betr. den Vorgang bei der Ver¬ 
leihung von Konzessionen für sogenannte „alkoholfreie Speiseanstalten**. 
(Österreichisches Sanitätswesen S. 146.) 

Erlaß des Ministeriums vom 10. April, betr. Kinder schütz. (Österreichisches Sanitäts¬ 
wesen S. 246.) 

Gesetz vom 27. April, betr. die Errichtung von Berufsgenossenschaften der Land¬ 
wirte. (Reichsgesetzblatt S. 265.) 

Erlaß des Ministeriums des Innern vom 6. Mai, betr. Vorkehrungen zur Hintanhaltung 
der Blatterneinschleppung aus dem Auslande. (Österreichisches Sanitätswesen 
S. 245.) 

Erlaß des Ministeriums des Innern vom 9. Mai, betr.. Maßnahmen zur Einführung 
einer teilweisen Sonntagsruhe in Apotheken. (Österreichisches Sanitätswesen 

S. 239.) 

Gesetz vom 8. Juli, betr. Begünstigungen für Gebäude mit gesunden und billigen 
Arbeiterwohnungen. (Reichsgesetzblatt No. 144) 

Erlaß des Ministerpräsidenten als Leiter des Ministeriums des Innern vom 14. Juli 
an alle politischen Landeschefs, betr. Maßnahmen zur Bekämpfung der Tuber¬ 
kulose. (Österreichisches Sanitätswesen S. 346) 

Gesetz vom 22. Juli, betr. die Ergänzung der Gewerbeordnung bez. der bei Bau- 
untemehmungen beschäftigten Arbeiter. (Reichsgesetzblatt No. 155.) 

Gesetz vom 28. Juli, betr. die Regelung des Arbeitsverhältnisses der bei Regie¬ 
bauten von Eisenbahnen und in den Hilfsanstalten derselben verwendeten 
Arbeiter. (Reichsgesetzblatt No. 156.) 

Erlaß des Ministeriums des Innern vom 31. Juli, betr. die Grundsätze für Verhütung 
und Bekämpfung des Wechselfiebers. Österreichisches Sanitätswesen S. 384.) 

Verordnung des Handelsministeriums im Einvernehmen mit den Ministerien des 
Innern und der Finanzen vom 4. September, womit zum Gesetz vom 25. Fe¬ 
bruar (Reichsgesetzblatt No. 49), betr. die Abänderung und Ereänzung der 
Gewerbeordnung, Durchführungsbestimmungen erlassen werden. (Reichsgesetz¬ 
blatt No. 179.) 


2. Ungarn. 

Gesetz vom 5. Juni 1901 über die staatlichen Kinderasyle. 


3. Schweiz. 

Bundesratsbeschluß vom 16. Januar 1900, betr. Krankenübergabestation für pest- oder 
cholerakranke Reisende. 

Bmidesratsbeschluß vom 19. Januar 1900, betr. die Vollziehung der Verordnung vom 
30. Dezember 1899 über die Maßnahmen zum Schutze gegen die Cholera und 
die Pest, soweit sie die Verkehrsanstalten, den Personen- und Wagenverkehr 
betreffen. 

Verordnung vom 30. Juni 1900, betr. Pestlaboratorien und die Vornahme von Unter- 


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B. Gesetzestafel. 


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suchungen in Fällen von Pestverdacht zur Feststellung der Diagnose. (San.- 
Demogr. Wochenbl. S. 443 ff.) 

Kreisschreiben der eidgenössischen Departements des Innern an sämtliche Kantons¬ 
regierungen vom 4. Juli 1900, betr. die Erstellung von Absonderungshäusern 
und Desinfektionsanstalten. (San.-demogr. Wochenbl. S. 42ö.) 

Anleitung vom eidg. Fabrikinspektorat vom 31. August 1900 zur Verhütung der 
Ansteckung mit Tuberkulose in Arbeitsräumen. (Sanitar.-demogr. Wochenbl. 

S. 8) 

Kreisschreiben des Eidgenössischen statistischen Bureaus vom Dezember 1900 an die 
schweizerischen Zivilstandsbeamten, betr. eine neue Sterbekarte. (Sanitar.- 
demogr. Wochenbull. S. 783.) 

Bundesgesetz vom 28. Juni 1901, betr. Versicherung der Militärpersonen gegen 
Krankheit und Unfall. 

Instruktion vom 23. August 1901, betr. die Überwachung der Beisenden durch das 
Fuhrpersonal der Eisenbahnen, Posten und Dampfschiffe bei Cholera- oder 
Pestgefahr. (San.-demogr. Wochenbull. S. 538.) 

Bundesratsbeschluß vom 4. Juli, betr. Abänderung des Art. 18 der Vollziehungs¬ 
ordnung zum Militärversichernngsgesetz. 

Kreisschreiben des. Bundesrats an sämtliche eidgenössische Stände, betr. Mitteilung 
der wegen Übertretung des Fabrikgesetzes gefällten Urteile. 

Bundesgesetz vom 15. Dezember, betr. die Arbeitszeit beim Betriebe der Eisenbahnen 
und anderer Verkehrsanstalten. 


4. Dänemark. 

Gesetz vom 2. März 1900, hetr. die Untersuchung von Lebensmitteln u. s. w. 

Gesetz vom 16. März 1900 über Maßnahmen gegen die Einschleppung ansteckender 
Krankheiten in das Reich. 

Bekanntmachung vom 14. Mai 1900 wie das Gesetz vom 2. Juli 1880 über Ma߬ 
nahmen gegen die Einschleppung ansteckender Krankheiten in das Reich in 
Gemäßheit des Gesetzes vom 16. März 1900 über Maßnahmen etc. als abgefaßt 
anzusehen ist. 


5. Schweden. 

Gesetz vom 5. Juli 1901, betr. Schadenersatz bei Arbeitsanfällen. 

Königlicher Beschluß vom 11. Oktober 1901, betr. Modifikation des § 1 des Be¬ 
schlusses vom 24. Januar 1896 über Maßnahmen für die Angabe von Arbeits¬ 
unfällen. 


6. Norwegen. 

Gesetz vom 8. Mai 1900. betr. Maßnahmen zur Bekämpfung tuberkulöser Krank¬ 
heiten. (Norsk Lortidende 1900, S. 381.) 

Königliche Verordnung vom 29. Oktober 1900, betr. Ausführungsbestimmungen zum 
Gesetz über die Bekämpfung der Tuberkulose vom 8. Mai 1900. (Norsk 
Lortidende S. 477.) 


7. Rußland. 

Provisorisches Reglement vom 15./28. Mai 1901, betr. die Errichtung von Renten, 
die durch die Staatskasse an die durch Erwerbsunfähigkeit betroffenen Ar¬ 
beiter der staatlichen Fabriken und Bergwerke zu zahlen sind. 

Verordnung des Finanzministeriums vom 8. Februar, betr. die fakultative Einführung 
des Reunstundentages in den den Acciseverwaltungen unterstehenden Staats- 
Spiritusraffinerien und Brauntweinniederlagen. 

Anweisung vom 28. Februar für die sanitären Beobachtungsstationen zur See und 
die See-Quarantäne-Anstalten des Schwarzen Meeres. 


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B. Gesetzestafel. 


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8« Niederlande« 

Verfügung des Ministers des Innern vom 11. Juni 1900, betr. Maßregeln zur Ver¬ 
hütung einer Ausbreitung der Pest. 

Gesetz vom 2. Januar 1901 über die Arbeiter-Unfallversicherung in gewissen In¬ 
dustrien. (Staatsblad Nr. 401.) 

Gesetz vom 21. Juni 1901, betr. Regelung der Staatsaufsicht über die Gesundheit 
der Bevölkerung. (Staatsblad S. 156.) 

Königlicher Beschluß vom 25. Juni 1901, betr. ein allgemeines Verwaltungsreglement 
in Gemäßheit des Artikels 10, Absatz 2 des Arbeiter-Unfallversicherungsge¬ 
setzes von 1901. (Staatsblad Nr. 188.) 

Königlicher Beschluß vom 9. Juli 1901 betr. Bestimmungen einiger Befugnisse der 
Arbeitskammern in Anwendung des Artikels 33, Absatz 2 des Gesetzes über 
die Arbeitskammem. 

Königlicher Beschluß vom 28. November 1901, betr. Modifizierung des Königlichen 
Beschlusses vom 9. November 1889 über die Dauer der Frauen- und Kinder¬ 
arbeit. 

Königlicher Beschluß vom 29. November 1901, betr. Vervollständigung des Artikels 
76 der Wahlordnung der Arbeitskammem. 

Königlicher Beschluß vom 12. Dezember 1901, betr. Einrichtung eines allgemeinen 
Verwaltungsreglements in Gemäßheit des Artikels 10, Absatz 2 des Arbeiter- 
Unfallversicherungsgesetzes von 1901. 

Epidemie-, Quarantäne und Postverordnung vom 23. Februar für Niederl. Indien. 

Epidemie- und Quarantäneverordnung vom 13. Oktober für Niederl.-Indien. 

Gesetz vom 21. Oktober, betr. die Ergänzung des Art. 5 des Arbeitsgesetzes. 


9. Belgien. 

Königliche Verordnung vom 22. Januar 1900, Salicinfabriken betreffend. (Staatsblad 
S. 991.) 

Königliche Verordnung vom 26. März 1900, betr. eine Ergänzung der Bestimmungen 
über die gefährlichen, gesundheitsschädlichen oder belästigenden Betriebe. 
(Staatsblad 8. 1424.) 

ArrEte royal du 20 fevrier 1901 concernant les mesures d’exEcution relatives ä 
Tallocation des primes d’encouragement et de la Subvention dEterminEes par 
les articles 5 et 12 de la loi du 10 mai 1900 sur les pensions de vieillesse. 

Königliche Verordnung vom 23. März 1901, betr. die Fleischbeschau. 

MinisterialVerfügung vom 31. März 1901, betr. die Fleischbeschau. 

Arrete royal du 13 juin 1901 concernant le payement des allocations de 65 francs 
prevues par Tarticle 9 de la loi du 10 mai 1901 sur les pensions de vieillesse. 

Arrete royal du 5 septembre 1901 edictant des dispositions complementaires ä TarrEtE 
royal du 28 avril 1884 en ce qui concerne l’aerage dans les mines ä grison. 

ArrEtE royal concernant nomenclature des Etablissements dangereux, insalubres ou 
incommodes. Modification concernant les fabriques d’eaux gazeuses et autres 
produits similaires (20 avril). 

Königliche Verordnung vom 17. Juni, betr. Gewerbeinspektion. (Staatsblad S. 3090.) 

ArretE royale, en date du 22 juillet, concernant le classement des installations pour 
le sechage des pommes d’arbres resineux ä Takle de fours parmi les Etablissements 
dangEreux, insalubres ou incommodes. 

Arrete royal, en date du 6 septembre, concernant le classement des fabriques des 
sels de baryum. 

ArrEtE royal, en date du 8 octobre, concernant le classement des fabriques d’aldehyde 
formique ou formol parmi les Etablissements dangereux, insalubres ou in¬ 
commodes. 

Arrete royal, en date du 17 novembre, modifiant TarrEtE royal du 25 mars 1890, 
portant rEglementation du travail dans les fabriques d’allumettes chimiques. 

Arrete royal, en date du 17 novembre, modifiant TarrEtE royal du 31 dEcembre 1893, 
concernant la fabrication de la cEruse et d’autres composEs de plomb. 

Jahresbericht über Hygiene und Demographie. II. Jahrgang. 3 


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B. Gesetzestafel. 


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10. Frankreich. 

Erlaß vom 23. September 1900, betr. Abänderung der zur Abwehr der Pestgefahr 
ergangenen Bestimmungen vom 15. April 1897 und 15. Juni 1899. (Journal 
omciel vom 3. Okt.) 

D6cret du 2 janvier 1901 portant modifications au d6cret du 17 septembre 1900 qui 
a institue des conseils du travail. 

Rundschreiben des General-Zolldirektors vom 15. Januar 1901, betr. Maßnahmen 
gegen die Verbreitung der Tuberkulose und einiger anderer ansteckender 
Krankheiten. 

Loi du 15 fevrier 1901 relative 4 la protection de la sante publique. (Journal of- 
ficiel S. 1173.) 

Decret du 18 avril 1901 comptetant la nomenclature du d6cret du 15 juillet 1893 
relative aux tolerances pr6vues par la loi du 2 novembre 1892. 

Gesetz vom 12. Juli 1901, betr. Bereitstellung von Mitteln zur Erforschung des 
Gelbfiebers. 

Loi du 14 juillet 1901 portant creation d’une Caisse des recherches scientifiques in- 
vestie de la personnalite civile et divisSe en deux sections dans le but de 
favoriser les travaux de Science pure relatifs: 1° ä la d6cou verte de nouvelles 
methodes de Traitement des maladies qui atteignent l’homme, les animaux 
domestiques et les plantes cultivees etc. 

Döcret du 14 juillet 1901 modifiant le decret du 10 mars 1894 concernant l’hygiene 
et la securite des travailleurs dans les etablissements industriels. 

Verordnung vom 18. März, betr. die Einsetzung einer Kommission zur Untersuchung 
der Frage der Revision des Haftpflichtgesetzes vom 9. April 1898 und der 
Frage der Unfallversicherung für die Marine. 

Circulaire de Tinspection du travail du 20 mars. 

Verordnungen des Handels-, Industrie-, Post- und Telegraphenministeriums vom 
* 21. März, betr. die Ausdehnung der Bestimmungen über die hygienischen und 
Sicherheitsvorkehrungen für die Arbeiter in gewerblichen Betrieben, der 
Spezialschutzvorschriften für Kinder, jugendliche Arbeiterinnen und Frauen 
und der Bestimmungen über die Arbeitsbedingungen bei der Vergebung öffent¬ 
licher Arbeiten in Algier. 

Loi du 22 mars, modifiant divers articles de la loi du 9 avril 1898, concernant les 
responsabilites des accidents dont les ouvriers sont victimes dans leur travail. 

Verordnung vom 23. März, betr. die administrative Durchführung des Haftpflicht¬ 
gesetzes vom 9. April 1898. 

Decret du 28 mars portant regiement d’administration publique sur la duree du 
travail effectif joumalier des ouvriers adultes. 

Gesetz vom 30. März, betr. die Verwendung von Sacharin und anderen künstlichen Sü߬ 
stoffen. 

Decret du 10 mai portant ^Organisation du Service de Tinspection du travail. 

ArrSte du Ministre des Travaux publies, en date du 20 mai, modifiant ParrSte du 
4 novembre 1899, relatif ä la duree du travail et du repos des m6caniciens 
et Chauffeurs. 

Arröt6 du Ministre du Commerce, de lTndustrie, des Postes et des T61egraphes, en 
date du 27 mai, relatif 4 la limite superieure de la Charge qui peut §tre 
transportee au moyen de tricycles-porteurs par les jeunes ouvriers et ouvrieres 
au-dessous de 18 ans. 

Circulaire du Ministre du Commerce de lTndustrie, des Postes et des Tetegraphes, en 
date du 27 mai, adress6e aux inspecteurs divisionnaires du travail, sur l’appli- 
cation de la loi du 22 mars, modifiant la loi du 9 avril 1898 sur les respon¬ 
sabilites des accidents. 

Decret du 4 juillet, completant la nomenclature des industries 4 bSneficier de to!6- 
rances prevues par la loi du 2 novembre 1892 en ce qui concerne le repos 
hebdomadaire et la duree du travail. 

D4cret du 12 juillet portant modification au regiement de la caisse des retraites des 
agents et ouvriers commissiones des chemins de fer de TEtat. 

Decret, en date de 18 juillet, reglementant l’emploi de la ceruse dans les travaux 
de peinture en bätiment. 

Decret du 20 juillet, relatif 4 la repartition, en 1902, des majorations de rentes 
viagfcres prevues par la loi du 31 d^cembre 1895. 


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B. Gesetzestafel. 


35 


Circulaire du Ministre du commerce, de l’industrie, des postes et tElEgraphes, en date 
du 3 aoüt, adressee aux inspecteurs divisionnaires du travail, sur l’application 
du dEcret du 4 juillet, admettant certains genres de travaux k bEneficier des 
derogations prevues par l’article 7 de la loi du 2 novembre 1892. 

DEcret du 6 aoüt, modifiant l’art. 4 du dEcret du 10 mars 1894, relatif k 1’hygiEne 
et ä la securite des travailleurs. 

Circulaire du Ministre de la Marine, en date du 21 aoüt, adressee aux Vice-Admiraux, 
Commandants en chef, Prefets maritimes, Officiers gEneraux, supErieurs et 
autres commendants a la mer, Directeurs des Etablissements hors des ports, 
relative a l’interdiction d’employer le vert de Schweinfurth en poudre et le 
blanc de ceruse (Bulletin de l’Office, S. 629). 

Verordnung vom 7. September, betr. anzeigepflichtige Krankheiten. 

Circulaire au ministre du commerce, de Tindustrie, des postes et de tElEgraphes, en 
date du 21 septembre, adressee aux inspecteurs divisionnaires du travail, sur 
l’application du dEcret du 28 mars. 

ArrEtE du Ministre de la Marine du 21 octobre et circulaire en date du mEme jour, 
au Buiet de l’essai de la jouraee de huit heures dans certains Etablissements 
de la Marine. 


11. Italien. 

Königliche Verordnung vom 3. Februar 1901, betr. die Einführung von Ausführangs- 
bestdmmungen zu dem Gesetz über die Gesundheitspflege und den öffentlichen 
Gesundheitsdienst vom 22. December 1888. 

Begio Deereto che approva in via provisoria e di esperimento le due tariffe per la 
liquidazione delle rendite vitalizie della casa nazionale di previdenza per la 
invalidita e la vecchiaia degli operai. (Raccolta ufficiale delle leggi e dei 
decreti del Regno d’Italia, 1901, No. 62.) [8. Febr. 1901.] 

Regolamento per la prevenzione degli infortuni sul lavoro nell’ esercizio delle strade 
ferrate. (Raccolta ufficiale delle leggi e dei decreti del Regno d’Italia, 1901, 
No. 118.) [14. März 1901.J 

Legge sul lavoro delle donne e dei fanciulli, 19 giungo. 

Legge sul istituzione di un Ufficio del lavoro, 29 giungo. 

Legge portante disposizioni sulla Cassa nazionale di previdenza per la invalidita e 
per la vecchiaia degli operai. 7 luglio 1901. (Raccolta ufficiale delle leggi 
et dei decreti del Regno d’Italia, 1901, Nr. 322.) 

Testo unico di legge sulla Cassa nazionale di previdenza per la invalidita e per la 
vecchiaia degli operai. (Raccolta ufficiale delle leggi et dei decreti del Regno 
d’Italia, 1901, No. 387.) [28. Jnli 1901.] 

Legge portante disposizione per diminuere le cause della malaria. (14. November 

12. Spanien. 

Runderlaß des General-Gesundheitsdirektors vom 25. April 1901, Ergänzung des 
Reglements über die äußere Gesundheitspolizei vom 27. Oktober 1899 hinsicht¬ 
lich der Gesundheitspässe. 

Königliche Verordnung vom 31. Oktober 1901, betr. Anzeigepflicht bei ansteckenden 
Krankheiten und Regelung des Desinfektionswesens. 

Verordnung des Finanzministers vom 11. März, betr. die Einführung des 8Stunden- 
tages in Staatsbetrieben. 

Königlicher Erlaß vom 20. Juni, betr. den Arbeitsvertrag. 

Ministerialerlaß vom 26. Juni, betr. die Arbeitszeit von Frauen und Jugendlichen. 


13. Portugal. 

Allgemeines Reglement für den Gesundheitsdienst und die öffentliche Wohlfahrtspflege 
vom 24. Dezember 1901. 

Gesetz vom 24. April, betr. die Einrichtung eines Kolonialkrankenhauses und eines 
Sonderunterrichts in der Heilkunde der Tropenkrankheiten. 

Königliche Verordnung vom 30. August, betr. Anweisung zur Verhütung der Tuber¬ 
kulose. 

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B. Gesetzestafel. 


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14. Luxemburg. 

Gesetz vom 6. Juli 1901, betr. die Einrichtung und die Befugnisse des Medizinal¬ 
kollegiums. (Memorial S. 583.) 

Gesetz vom 10. Juli 1901 über die Ausübung der Heilkunde. (Memorial S. 545.) 

Gesetz vom 31. Juli 1901 über die obligatorische Krankenversicherung der Arbeiter. 

Gesetz vom 5. April, betr. die Arbeiter-Unfall Versicherung. 

Gesetz vom 18. Mai, betr. die Einrichtung der Sanitätsinspektoren und die Ausübung 
ihrer Befugnisse. 

Gesetz vom 22. Mai, betr. die Inspektion der gewerblichen Arbeit. 

Beschluß vom 22. Juni, betr. die Anzeige ansteckender Krankheiten. 

Großherzoglicher Beschluß vom 24. August, betr. die Dienstanweisung für Sanitäts¬ 
inspektoren. $ 


15« Rumänien. 

Rundschreiben vom 29. September 1900, betr. Maßregeln gegen Malaria. 
Gesetz vom 5. März, betr. die Organisation des Handwerks. 


10. Griechenland. 

Gesetz vom 21. Februar/6. März 1901, betr. die Entschädigungsgewähr für die Opfer 
der Unglücksfälle in Bergwerken und Hütten. 

Königlicher Beschluß vom 9/22. April, betr. Ausführung des Gesetzes vom 21. Fe¬ 
bruar/6. März 1901: Entschädigungsgewähr für die Opfer der Unglücksfälle in 
Bergwerken und Hütten. 


17. Britisches Reich. 

Factory and Workshop Acts 1878 to 1895. Special Rules for lucifer match Factories 
in which White or Yellow Phosphorus is used. (20tü April 1900.) 

Factory and Workshop Acts 1878 to 1895. Special Rules. Wool-Combing. (May 
1900J 

Epidemie Kegulations. (19th September 1900.) Notifikations of Cases of Plague. 
General. 

General Memorandum on the Proceedings which are advisable in Places attacked or 
threatened by Epidemie Diseases. (September 1900.) 

An act to consolidate with amendments the factory and workshop acts. (17tü August 
1901.) 1. Edw. 7 ch. 22. 

Statutory rules and Orders, 1901. No. 983. Factory and Workshop. Home work. 
The home work, Order of the llth December 1901. 

Statutory rules and ordere, 1901. No. 1020. Factory and Workshop. Order of the 
local Government board dated December 23, 1901, prescribing form of requi- 
sition for copy certificate of birth under the Factory and Workshop Act, 1901. 

Amended Special Rules for the Manufacture of Earthenware and China. As esta- 
blished, after arbitration, by the Award of the Umpire, Lord James of Here¬ 
ford, dated 30th of December 1901. (February.) 

Order under the Factory and Workshop Act, 1901, concerning creameries in Ireland 
(9th June.) 

Order of the Home Secretary concerning employment of women and young persons 
in the process of cleaning and preparing fruit in pereuance of the special e x- 
ception allowed by section 41 of the act. fl7tü June.) 

Order of the Secretary of State with regard to the overtime employment of women 
in the making and mixing of butter and the making of cneese. (27th June.) 

The Home Work Order of 14th July. 

Order of the Secretary of State, applying the provisions of Section 116 of the Factory 
and Workshop Act, 1901. with modifications to factories and workshops in 
which locks, latches and keys are made. (14tü July.) 


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B. Gesetzestafel. 


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Order of the Secretary of State, applying the provisions of Section 116 of the Factory 
and Workshop Act, 1901, with modifications to Factories and Workshops in 
which iron and Steel cables, chains, anchors and grapnels and cartgear are 
made. (14th Jnly.) 

An act to anthorise the establishment of Labonr Bnreanx thronghout the Metropolis. 
(22d July.) 

An act for the regolation of the bnrning of Human Remains, and to enable Burial 
Anthorities to establish Crematoria. (22d July.) 

An act to prohibit compulsory Membership of Unregistered Shop Clubs or Thrift 
Funds, and to regulate such as are duly registered. (8th August.) 

Amended special rules for the handling of dry and drysalted hides and skins im- 
ported from China or from the west coast of India. (12th August, 1901.) 

Regulation, made by the Secretary of State for the manufactory of feit hats, where 
any inflammable solvent is used. (12th August.) 

Order of the Secretary of State, with regard to the employment at night of male 
young persons in concentration-work at lead and zinc mines. (22<* August.) 


Britisch-Indien. 

An act further to amend the Indian Ports Act, 1889. (22d February 1901.) 


Süd-Australien. 

An act to amend the early closing act (25th December 1901.) 


West-Australien. 

An act to amend the Law with respect to Compensation to Workers for Accidental 
Iniuries suffered in the course of their Employment. (19th February.) 

An act for the Early Closing of Shops, and to regulate the Hours of Employment 
in Shops and other Places of Business. (19th February). 


Neu-Süd-Wales. 

An act to consolidate the Acts relating to apprentices. (5th November 1901.) 

An act to amend the Truck acts of 1900. (I9th November 1901.) 

Amended Regulations made by the Board of Health for c&rrying into effect the 
provisions of the Public Health Act, 1896. (6th December 1901.) 

An act to amend the miners’ Accident Relief Act, 1900. (28th Decemoer 1901.) 

An act to provide for the proper and sufficient accomodation of shearers. (28 th De¬ 
cember 1901.) 

An act to make better Provision for the regulation and inspection of mines other 
than coal and shale mines; to regulate the treatment of the products of such 
mines; and for purposes incidental to or consequent on those subiects. 
(28 th December 1901.) 

Verordnungen vom 19. Februar, betr. gesundheitspolizeiliche Vorschriften für den 
Hafen von Sydney. 

Queensland. 

The infections Diseases Regulations of 1901. (12 th June 1901.) 

Gesundheitsgesetz vom 20. November 1901. 


Victoria. 


An act to provide for the payment of old-age pensions 
(11 th December 1901.) 


and for other purposes. 


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B. Gesetzestafel. 


An act to further amend the old age pensions act 1900. (23 d December 1901.) 

An act to revise and continne the Factories and Shops Act 1896 and the acts amen- 
ding the same in respect of certain trades and businesses and to make special 
Provision in respect of certain other trades and businesses. (ßth December.) 


Neu-Seeland. 

An act to amend ,The coal-mines Act’, 1891. (7th November 1901.) 

An act to consolidate and amend the Law relating to factories. (8^ November 
1901.) 

An act to amend <The mining act’, 1898. (8th November 1901.) 


Straits-Settlements. 

Ausführungsbestimmung vom 30. Mai 1900 zur Quarantäne and Prevention of Disease 
Ordmance 1886. 

An Ordinance to amend .The Lepers Ordinance 1899’. Ordinance Nr. XVI of 1901. 
(29th Oktober 1901.) 


Britisch-Columbien (Canada). 

An act to amend the t shops regulation Act, 1900’. (llth May 1901) Chapter 49. 

An act relating to the employment on Works carried on under Franchises granted 
by Private Acts, 21»t June. 

An act to amend the <Coal Mines Regulation Act’, 21«t June. 

An act to amend the c Master and Servant Act 5 , 21«t June. 

An act to regulate the Employment of Labour upon Subsidised works, 21«t June. 
An act to further amend the t Coal Mines Regulation Act’, 21st June. 

An act respecting Compensation to Workmen for Accidental Injuries suffered in the 
course of their employment (21st June). 


Manitoba (Canada). 

An act to amend c The Master and Servants Act’. ' (19tl» February). 


Quebec (Canada). 

Loi du 26 mars 1901 ömendant et refondant la loi concernant Thygiene publique. 
(Texte fran^ais officiel.) 


Neu-Schottland (Canada). 

An act to amend chapter 23 of the Revised Statutes, 1900, »Of Miners’ Relief Sods- 
ties« (4tb April 1901.) 

Ceylon. 

Vorschriften vom 24. November 1900, betr. Maßnahmen gegen ansteckende Krank¬ 
heiten aller Art, insbesondere gegen Pest. 


Britisch-Südafrika. 

Verordnung vom 1. September, betr. die Anwendung des kapländischen Gesetzes 
über die Tollwut im Jahre 1893 auf Süd-Rhodesia. 


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B. Gesetzestafel. 


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18. Vereinigte Staaten von Nordamerika. 

Erlaß des Präsidenten vom 3. Januar 1900, betr. Quarantänevorschriften für die 
Häfen der Philippinen. (Zirkular Nr. 36.) 

Zusatzbestimmungen vom 16. Januar 1900 zu den Quarantänevorschriften betr. Ver¬ 
hütung einer Einschleppung der Pest in die Vereinigten Staaten und deren 
zugehörige Gebiete. (Dep. Zirkular Nr. 6.) 

Runderlaß vom 14. Februar 1900, betr. Abänderung der Ausführungsbeatimmunffen 
zum Quarantänegesetz hinsichtlich der Einführung von Lumpen. (Rundenaß 
Nr. 18.) 

An act to amend „An act granting additional quarantine powere and imposing ad¬ 
ditional duties upon the Marine Hospital Service“. (34 March 1901.) 

An act to increase the efficiency and change the name of the United States Marine- 
Hospital Service. (l»t July.) 

An act concerning the National Quarantine in Porto Rico and the National Quaran¬ 
tine in Hawaii. (Public Health Reports S. 1039.) 


New-York. 

An act to create a department of labor and the office of commissioner of labor, and 
abolishing the Offices of commissioner of labor statistics and factory inspector, 
and the state board of mediation and arbitration. (7th February 1901.) 

An act to amend the labor law, relative to providing washrooms, and water-closets 
in factories. (9th April 1901.) 

An act in relation to tenement houses in cities of the first dass. (12th April 1901.) 

An act to amend the penal code in relation to the sale of or delivery of uncooked 

flesh foods on Sunday. (17tb April 1901.) 

An act to amend the labor law, relating to public laundries. (224 April 1901.) 

An act to amend the labor law, remembering section ninety-one thereof, relative to 

employment of women and children at polishing and buffing. (224 April 1901.) 

An act to amend the labor law, relating to passing of law in factories. (224 April 1901.) 

An act to amend chapter 334 of the laws of 1901, entitled: An Act in relation to 
tenement houses in cities of the first dass. (34 April.) 

An act to amend the labor law, relative to tbe employment of labor on public works. 
(10th April.) 

An act relative to the powere of the aqueduct commissioners, provided for and 
holding office under and pursuant to the provisions of chapter 490 of the 
laws of 1883 and its amendments. (14tb April.) 

An act to extend and regulate the Uability of employere to make compensation for 
personal injuries suffered by employees. (15tb April.) 


Californien. 

An act concerning the Lunch hour of jaboure in lumber mills. (28th February 1901.) 
Gesetz vom 16. März 1901, betr. die Überfüllung von Schlafräumen. 

An act concerning the Hours of labor and Wages. (16tb March 1901.) 


Louisiana. 

Quarantänebestimmungen für das Jahr 1902 vom 6. März. 

An act to amend the act to regulate the hours of labour on and connected with the 
Street railroads, chartered or doing business under the laws of this state and 
providing penalties for the violation thereof. (8 th July.) 

An act to amend Hie act to regulate the employment of children, young persons 
and women in certain cases. (24th July.) 


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B. Gesetzestafel. 


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Massachusetts. 

Au act concerning the Sunday labor. Bootblacks. (21»t February 1901.) 

An act concerning tbe Posting of time tables in mercantile establishments. (6tb March 
1901.) 

An act concerning the Protection of workmen on buildings. (20*b March 1901.) 

An act concerning the Employment of children. (20tb March 1901.) 

An act concerning the Specifications etc., to be posted in textile factories. (8*b May 
1901.) 

Revised Laws relating to the inspection of buildings, including tenement houses and 
factories, and particulary relating to the protection of employees while a work, 
with amendements thereto or additional labor legislation enacted during the 
session of 1902. 


Minnesota. 

An acting regulating marriage and prohibiting marriage by or with persones 
afflicted with imbecility, leeble-mindedness, epilepsy or insanity, and prescribing 
penalties for the punishment of persons violating the provisions of this act. 
(lltb April 1901.) 

Kentucky. 

An act to amend an act of the General Assembly of Commonwealth of Kentucky, 
entitled an act regulating the sale of food which became a law June, 13. 1898. 
(17th March 1900). 

Illinois. 

An act concerning the Employment of women and children. Factory inspection. 
(10th May 1901.) 

Connecticut. 

An act concerning the Employment of laborers. (17tb May 1901.) 

An act concerning the Inspection etc. of backeries (29th May 1901.) 

An act concerning the Factory inspection. — Colored glass Windows. (29* b May 
1901.) 

An act concerning the Employment of children. — Certification of age. (3<* June 
1901.) 

An act concerning the Liability of employers for injuries to employees. (17tb June 


Colorado. 

An act concerning the Liability of employers for injury of employees. (28tb March 


Nord-Carolina. 

An act concerning the Protection of Street railway employees. (lotb March 1901.) 


Missouri. 

An act concerning the Mine regulations. — Hoistings. — Employment of children. 
(22d March 1901.) 

An act concerning the Mine regulations. — Hours of labor. (23d March 1901.) 

An act concerning the Mine re^ilations. — Inspections of mines. (27th March 1901.) 
An act concerning the Inspection of factories. (17th April 1901.) 


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B. Gesetzestafel. 


41 


Columbien. 

An act concerning the Hours of labour. (3<* March 1901.) 


Jowa. 

An act to provide for the safety and comfort of laborers and other persons assembled 
in factories and buildings. (11 th April.) 


Maryland. 

An Act to repeal and re-enact Section 4 of Article 100 of the Code of Public General 
Laws as enacted by Chapter 317, acts of 1894, title „Works-Hours of, in 
Factories“ regulating the employment of children. (11 th April.) 


19. Japan. 

Verfügung des Ministers des Innern vom 16. Oktober 1901, betr. die künstlichen 
Süßstoffe. 

Kaiserlicher Erlaß, betr. Pensionsregeln für Zeughausarbeiter. (1902.) 


20. Siam. 

Königliche Verordnung vom 1. Oktober 1900, betr. Verbot der Verwendung gewisser 
Dungstoffe in der Umgebung von Bangkok. 


F. Kriegei . 


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C. Aus den Parlamenten. 


Der deutsche Meichstag beschäftigte sich mit dem Kinder- 
schutz und der [Regelung der gewerblichen Kinderarbeit am 10., 14. 
und 22. Januar, mit den Erhebungen über die Arbeitsverhältnisse in 
den Droschken-, Omnibus- und Fuhrwerksunternehmungen und über 
die Arbeitsverhältnisse im Fleischergewerbe am 22. Januar, mit der 
Beschränkung der Frauen- und Kinderarbeit in den Fabriken am 
22., 25., 28. und 3L. Januar, mit der Verordnung, betreffend die Be¬ 
schäftigung von Gehilfen und Lehrlingen in Gast- und Schankwirt¬ 
schaften am 22., 23., 25., 28. und 31. Januar, mit Krankenkassen¬ 
angelegenheiten am 22. und 25. Januar, mit den Arbeitsverhältnissen 
in den Zinkhütten am 22., 24. und 31. Januar, mit den Arbeitsver¬ 
hältnissen in der Zündholzindustrie am 22., 24. Januar und 27. 
Februar, mit den Arbeitsverhältnissen in der Zigarrenindustrie am 
24. und 25. Januar, mit dem Schutz der Bauarbeiter am 23. und 24. 
Januar, mit dem Betriebsstättenschutz für die Steinbrucharbeiter am 
23. Januar, mit der Mindestruhezeit im Binuenschiffahrtsgewerbe am 
23. Januar, mit den Schutzbestimmungen für die Gehilfen der Rechts¬ 
anwälte, Krankenkassen u. s. w. am 23. und 25. Januar, mit dem 
Schutz der Steinarbeiter am 23. und 25. Januar, mit dem Schutz der 
Bäckereiarbeiter am 24. Januar, mit der Leichenschau am 24. Januar, 
mit der Feuerbestattung am 24. Januar, mit der Fleischbeschau und 
dem Schweineeinfuhrverbot am 25. Januar, mit der Gewerbeinspektion 
und Unfallverhütung am 28. Januar, mit der Abänderung des Brannt¬ 
weinsteuergesetzes am 30. Januar, mit der Medizinalreform, der 
Kurpfuscherfrage und dem Geheimmittelschwindel am 30. Januar, mit 
der Krankenversicherung der Steinarbeiter am 30. Januar, mit den 
Unfällen im Bergbau am 31. Januar, mit dem Gesundheitsamt, der 
Milzbrandgefahr, dem Irrenwesen und den Zuständen in den Kranken¬ 
häusern am 1. und 3. Februar, mit dem statistischen Amte, dem Ver- 


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C. Ans den Parlamenten. 


43 


sicherungsamte und den Ausgaben zur Bekämpfung der Tuberkulose 
am 5. und 6. Februar, mit der Förderung der Herstellungen von 
Kleinwohnungen am 6. Februar, mit dem Schutz des Genfer Neutra¬ 
litätszeichens am 10. Februar, mit dem Verbot von weißem Phosphor 
in der Zöndholzindustrie am 27. Februar, mit dem Gesundheitsamte 
und den Zuständen in den Krankenhäusern am 11. März, mit dem 
Versicherungsamte und den Vertrauensärzten der Berufsgenossen¬ 
schaften am 12. März, mit der Seemannsordnung am 13.^ 14., 16., 17., 

18., 19., 25., 26. und 29. April, mit der Regelung der gewerblichen 
Kinderarbeit außerhalb der Fabriken am 23. und 24. April, mit dem 
Zolltarifgesetz am 28. April, 2., 5. Mai, 16., 17., 18., 20., 21., 22., 23., 

24., 25., 27., 28., 29., 30. Oktober, 4., 5., 6., 7., 10., 11., 12., 14., 20., 

21., 24, 25., 26., 27., 28., 29. November, 1., 2., 3., 4., 5., 9., 10., 11. 
und 14. Dezember, mit der Abänderung des Zuckersteuergesetzes und 
der Brüsseler Konvention am 5. und 6. Mai, am 9., 10. und 11. Juni, 
mit der Abänderung des Branntweinsteuergesetzes am 3., 4. und 11. 
Juni, mit dem Süßstoffgesetze am 3. und 11. Juni, und mit der 
Steigerung der Fleischpreise am 16. Oktober. 

Das j preußische Abgeordnetenhaus beschäftigte sich mit 
den Arbeiterwohnungen auf den Domänen am 25. Januar, mit Molkerei¬ 
wesen und dem Berliner Milchkriege am 1. Februar, mit der Ergän¬ 
zung der Gewerbeaufsichtsbeamten durch Ärzte, Frauen und dem 
Arbeiterstande angehörigen Personen am 7. Februar, mit dem Gesetze 
über die Umlegung von Grundstücken in Frankfurt a. M. am 10. Fe¬ 
bruar, mit den Wohlfahrtseinrichtungen in der Berg-, Hütten- und 
Salinenverwaltung am 13. Februar, mit dem Gesetzentwurf zur Ver¬ 
besserung der Wohnungsverhältnisse von gering besoldeten Staats¬ 
beamten und Arbeitern, die in staatlichen Betrieben beschäftigt sind, 
am 14., 26. und 28. Februar, mit den Wohnungsverhältnissen der 
unteren Justizbeamten in der Nähe von Hamburg am 18. Februar, 
mit der Pflege der Leibesübungen an den Universitäten am 11. März, 
mit dem Blinden-, Taubstummen- und Idiotenwesen am 17. März, mit 
der Kreisarztfrage am 18. und 19. März, mit der Kurpfuscherei am 
18. März, mit der Versuchsanstalt für Wasserversorgung und Ab¬ 
wässerbeseitigung in Berlin, dem hygienischen Institut in Posen, dem 
Zentralkomitee für das ärztliche Fortbildungswesen am 19. März, mit 
den Eisenbahnkrankenkassen am 15. April, mit der Abänderung des 
Gesetzes betreffend die Errichtung öffentlicher, ausschließlich zu be¬ 
nutzender Schlachthäuser am 17. und 19. April, mit der Unfallver¬ 
sicherung in der Land- und Forstwirtschaft am 17. April, mit der 
Fürsorge für Beamte bei Betriebsunfällen am 29. April und 1. Mai, 
mit der Bekämpfung des übertriebenen Alkoholgenusses am 1. Mai 
und 11. Juni, mit der fakultativen Feuerbestattung am 6. Mai, mit 


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C. Ans den Parlamenten. 


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der Unfallfürsorge für Gefangene am 1. Mai, 13. und 14. Juni, mit 
dem Schlachtvieh- und Fleischbeschaugesetz am 5., 13. und 16. Juni, 
und mit den Ärztekammern am 16. Juni. 

Die bayerische Kammer der Abgeordneten beschäftigte 
sich mit dem Zwangserziehungsgesetz am 8., 9. und 10. Januar, mit 
der Berginspektion und dem Bergarbeiterschutz am 15. Februar, mit 
dem Schutz der Angestellten auf Geschäftsdreirädern am 17. Februar, 
mit der Unfall- und Krankenversicherung am 21. und 22. Februar, 
mit dem Arbeiterwohnungswesen am 26. Februar, mit dem Schutz 
der Bergarbeiter am 6. und 9. Juni, mit dem Kellnerinnenschutz am 
6. Juni, mit der Abänderung der Apothekerordnung am 28. Juni, mit 
den medizinischen Unterrichtsanstalten, den Taubstummen- und Blinden¬ 
heimen am 23. und 24. Juli. 

Die sächsische »weite Kammer beschäftigte sich mit der 
Zwangserziehung Minderjähriger am 5. Februar, mit der Gewerbe¬ 
inspektion und den mit der weiblichen Fabrikinspektion in Sachsen 
gemachten Erfahrungen am 10. März, mit dem Landarmenwesen und 
der Armenkrankenpflege am 2. April, mit einem Gesetz zur Verhütung 
der schädlichen Folgen des Alkoholgenusses am 15. April, und mit 
der Unfall- und Krankenversicherung der in land- und forstwirtschaft¬ 
lichen Betrieben beschäftigten Personen am 30. Mai. 

Die württembergische Kammer der Abgeordneten be¬ 
schäftigte sich am 13. Mai mit dem Bauarbeiterschutz. 

Die badische »weite Kammer beschäftigte sich mit der Für¬ 
sorge für Beamte bei Betriebsunfällen am 4. Februar, mit der Unfall- 
und Krankenversicherung am 13. März und 8. April, mit den Besse¬ 
rungs- und Erziehungsanstalten am 17. März, und mit der Erziehung 
und dem Unterricht nicht vollsinniger Kinder am 6. und 21. Juni. 

Die hessische »weite Kammer beschäftigte sich mit der 
Unfall- und Krankenversicherung in der Land- und Forstwirtschaft 
am 18. Februar und 25. April, mit dem Gesetz betreffend die Woh¬ 
nungsfürsorge für Minderbemittelte am 3. März und 25. und 26. Juni, 
mit der Errichtung von Irrenanstalten am 1. und 11. Juli, mit der 
Erweiterung der bestehenden Seuchengesetzgebung auf die Maul- und 
Klauenseuche am 4. und 11. Juli, und mit dem Schutz der Konfektions¬ 
arbeiter am 11. Juli. 

Die hamburgische Bürgerschaft beschäftigte sich mit den 
Vorschriften und Erleichterungen für den Bau kleiner Wohnungen 


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C. Aas den Parlamenten. 


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am 12. März, und mit der versuchsweisen Anstellung einer Assistentin 
der Gewerbeinspektion am 11. Dezember. 

Die bremische Bürgerschaft beschäftigte sich mit der An¬ 
stellung eines Wohnungsinspektors am 4. Juni, und mit der Anstellung 
eines weiblichen Beamten in der Gewerbeinspektion am 3. Dezember. 

Die luxemburgische Kammer beschäftigte sich mit der 
Kranken- und Unfallversicherung am 14. März und 5. April, und mit 
der Frage der freien Arztwahl am 19. November. 

Der schweizerische Nationalrat beschäftigte sich mit der 
Arbeitsdauer und dem Schutz der Arbeiter im Transport- und Ver¬ 
kehrsgewerbe am 7. und 10. Oktober, 18. und 19. Dezember. 

Das österreichische Abgeordnetenhaus beschäftigte sich 
mit dem Gesetz über die Errichtung gesunder und billiger Wohnungen 
am 2. und 3. Juni, mit dem Gesetz zur Hintenanhaltung der Trunk¬ 
sucht am 21. und 28. Oktober, und mit der Tuberkulosebekämpfung 
und den Lungenheilstätten am 25. August. 

Der dünische Landsting beschäftigte sich mit der Alters¬ 
versicherung am 7. und 21. März, 9. und 11. April, 15. und 16. Mal 

Der schwedische Beichstag beschäftigte sich mit der Unfall¬ 
verhütung am 20. Januar und am 18. und 19. Februar. 

Das englische Unterhaue beschäftigte sich mit der Arbeiter¬ 
wohnungsfrage am 18. Januar und am 24. Februar, mit der Alters¬ 
versicherung am 21. Januar, am 19. März und am 16. Mai, mit dem 
Achtstundentag für Bergleute am 21. Januar, 5. und 12. März, mit 
der Arbeitsdauer in Ladengeschäften am 21., 24., 27. Januar, 18. und 
27. Februar, mit den Hilfskrankenkassen am 21. Januar, 26. März 
und 17. April, mit der Haftpflicht bei Betriebsunfällen am 11. Februar, 
mit der Novelle zum Fabriks- und Werkstättengesetz am 17. und 
27. Februar und am 13. März, mit der Arbeitsdauer der Eisenbahner 
am 25. Februar, mit der Überwachung von Fruchtkonservenfabriken 
am 10. Juli, und mit dem Feuerbestattungsgesetz am 16. Juli. 

Die französische Deputiertenkammer verhandelte über die 
Abänderung des Gesetzes betreffend hygienische und Sicherheitsvor¬ 
kehrungen am 16. und 18. Januar, 3. und 6. Februar, mit dem Gesetz 
betreffend den wöchentlichen ßuhetag am 16. Januar und 27. März, 
mit der Haftpflicht und den Arbeitsunfällen am 21. Januar, 4. und 


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C. Aus den Parlamenten. 


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10. Februar, mit der Arbeitszeit im Bergbau am 29. Januar, 5. Februar 
und 17. März, mit der Verwendung von Blei weiß am 4. Februar, mit 
dem Gesetz betreffend die Regelung der Arbeitszeit in den Kohlen¬ 
bergwerken am 5. Februar, mit der Altersversicherung der Berg¬ 
arbeiter am 25. März, mit der Verkürzung der Frauen- und Kinder¬ 
arbeit am 10. Juni und 3. Juli, mit der Alters- und Invaliditätsver- 
sicherung am 10., 26. Juni, 3. und 10. Juli, mit dem Schutz der 
jugendlichen Fabrikarbeiter am 11. Juli, mit der Abänderung des 
Gesetzes über die Arbeitsdauer in Bergwerken und Fabriken am 

14., 20. Oktober und 21. November, mit den Arbeitsunfällen am 
30. Oktober und 1. Dezember, mit dem Schutz erwachsener Arbeiter 
in gewerblichen Betrieben am 23. Oktober, mit dem Gesetz betreffend 
die Verwendung bleihaltiger Farben im Baugewerbe am 30. Oktober 
und 28. November, und mit den Hilfskassen am 14. und 18. November. 

Die italienische Deputiertenkammer beschäftigte sich am 

18., 19., 20., 22. und 23. März mit dem Gesetz betreffend die Regelung 
der Frauen- und Kinderarbeit, mit der Abänderung des Arbeiter¬ 
unfallgesetzes am 23. und 30. April, und mit der Sonntagsruhe am 
23. April. 


A. Grotjahn. 


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D. Von den Kongressen. 


Elfter Kongreß russischer Naturforscher und Ärzte 
in St. Petersburg vom 2.—12. Januar. L. B. Berthenson referierte 
über die Frage der Normierung des Arbeitstages bei verschiedenen 
schädlichen Gewerben, Polack über die Prinzipien der Staats¬ 
gesundheitspflege. 

Konferenz der Vertrauenspersotien für die Gewerbe - 
lnspektion in Württemberg am 5. Januar im Gewerkschafts¬ 
hause zu Stuttgart. Zur Diskussion standen* zwei Referate über „die 
Gewerbeinspektion“ und den „Bauarbeiterschutz“. 

Konstituierende Versammlung des Vereins für Wasser¬ 
versorgung und Abwässerbeseitigung am 16. Januar in Berlin. 
Endgiltige Festsetzung der Statuten und Vornahme der Vorstands¬ 
wahlen. 

Generalversammlung des Deutschen Zentralvereins 
für Jugendfürsorge am 22. Januar in Berlin. Es sprachen: 
Pagel (Berlin) über die bisher entfaltete Tätigkeit des Vereins, 
v. Massow (Potsdam): „Wie ist die Jugendfürsorge zu organisieren, 
damit sie sich in ganz Deutschland zweckentsprechend ausgestaltet?“ 
Badstübner (Berlin) über typische Fälle des Fürsorgeerziehungs¬ 
gesetzes im Hinblick auf die Vereinstätigkeit. 

Einundvierzigste Jahresversammlung des Manchester 
Frauenvereins für öffentliche Gesundheitspflege Mitte Januar 
in Manchester. 

Erste Generalversammlung der ärztlichen Gesellschaft 
zur Erforschung des Alkoholismus in Riga am 23. Januar. 
H. Meyer referiert über die sozialen Verhältnisse, welche die Trunk¬ 
sucht befördern. 


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D. Von den Kongressen. 


Sechste Hauptversammlung des Ausschusses für Wohl¬ 
fahrtspflege auf dem Lande am 14. Februar zu Berlin. Vorsitz 
führt Ministerialdirektor Dr. Thiel. Schuster (Aschersleben) be¬ 
richtet über ländliche Jugendpflege und ihre Schwierigkeiten. 

Deutscher Balneologenkongreß in Stuttgart vom 7. bis 
12. März. Determann (St Blasien) und G. Schröder (Schömberg) 
sprechen über die Wirkung des Höhenklimas auf den menschlichen 
Organismus, H. Köppe über Salzhunger, Baumgarten über die 
Probleme der Immunität und Disposition, Rothschild (Soden) über 
das Heiraten Tuberkulöser. 

Dritter wissenschaftlicher Kongreß des Zentralver¬ 
bandes der Baineologen Österreichs. Wien, 20.—25. März. 
Es sprechen u. a.: L. v. Schrötter (Wien) über die Tuberkulose¬ 
heilstättenbewegung in Österreich und E. Weiß (Pistyan) über Er¬ 
richtung von eigenen Hospitälern für Arbeiter in den Kurorten. 

Erster Verbandstag des Gewerkvereins der Heimarbeite- 
rinnen am 9. und 10. April zu Berlin unter Vorsitz der Gräfin 
Bernstorff. Lic. Mumm referiert über „Unsere Forderungen an 
Gesetzgebung und Verwaltung“. 

Jahresversammlung des Centralkommitees für Errich¬ 
tung von Lungenheilstätten am 34. April zu Berlin, v. Posa- 
dowsky spricht über die Ziele des Komitees, Pannwitz (Berlin) 
erstattet den Jahresbericht, Kuenzer (Posen) und Wernicke (Posen) 
sprechen über Errichtung ländlicher Kolonien für Lungenkranke, 
Schaper (Berlin) über das Pflegepersonal in Lungenheilstätten, 
Rubner (Berlin) über die Bedeutung der Verhütung von Staub-, 
Rauch- und Gasentwicklung für die Tuberkulosebekämpfung. 

Achte Versammlung der deutschen Landesgruppe der 
Internationalen Kriminalistischen Vereinigung in Bremen 
vom 16.—19. April. Delbrück (Bremen) spricht über die ver¬ 
mindert Zurechnungsfähigen und deren Verpflegung in besonderen 
Anstalten. 

Elfte Konferenz der Centralstelle für Arbeiterwohl¬ 
fahrtseinrichtungen am 5. und 6. Mai in Hamburg. Es sprachen 
Post über Fürsorge für die schulentlassene, gewerbliche männliche 
Jugend; Weicker (Görbersdorf), Harms (Berlin) und Liebrecht 
(Hannover) über Erleichterung der Unterbringung bedürftiger Kranker 
in Heilstätten, Heimstätten und Genesungsheimen; Andrd (Marburg), 
Ph. Stein (Frankfurt a/M.) und Püttner (Halle a/S.) über Erb¬ 
baurecht und Arbeiterwohnungen. 

Der Verband der deutschen Baugenossenschaften 
am 10. und 11. Mai in Dessau. Beschlossen wurde die Gründung 
eines Verbandsorgans unter Schriftleitung von Prof. Albrecht 


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D. Von den Kongressen. 


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Dreizehnter Internationaler Bergarbeiterkongreß zu 
Düsseldorf am 19. Mai. Er beschäftigt sich u. a. mit dem Thema des 
Achtstundentages; gefordert wird: Haftbarkeit der Arbeitgeber bei 
Unglücksfällen, Minimumlohn und gesetzliche Alterspension u. a. m. 

Kongreß der Krankenkassen im Bereich der Landes - 
Versicherungsanstalt Hannover am 19. und 20. Mai in Han¬ 
nover. P. Kampffmeyer referiert über die Entwicklung der 
Krankenkassen und ihr Verhältnis zu der Unfall- und Invalidenver¬ 
sicherung; Bier über die Entwicklung und Ergebnisse der Landes¬ 
versicherungsanstalt Hannover unter besonderer Berücksichtigung der 
Übernahme des Heilverfahrens zur Wiederherstellung der Erwerbs¬ 
fähigkeit; R. Friedeberg über die Forderungen der Krankenkassen 
bei Abänderung des Krankenversicherungsgesetzes. 

Deutsche Lehrerversammlung in Chemnitz vom 19.—22. 
Mai. K. Agahd (Rixdorf) referiert über „Stellungnahme zum Kinder¬ 
schutzgesetz“. 

Elfte Delegiertenversammlung der Evangelischen Ar¬ 
beitervereine vom 20.—22. Mai in Düsseldorf. Zur Besprechung 
kommen die Arbeitslosenversicherung und die Ausdehnung der Ge¬ 
werbeinspektion auf die Hausindustrie. 

Dritter Kongreß für Schulgesundheitspflege vom 20. bis 
22. Mai in Weimar. Referate: Obertütschen (Wiesbaden) über „Schul¬ 
hygiene und Schwindsuchtsbekämpfung“. Andrae (Kaiserslautern) 
„Was können die Volksschulseminare tun, um die künftigen Lehrer 
hygienisch auszubilden?“ Hartmann (Berlin) „Stellungnahme der 
Stadtverwaltungen zur Schulhygiene“. Eulenburg (Berlin) „Pausen- 
und Ferienfrage im Schulbetriebe“. Leubuscher (Meiningen) 
„Schulärztliche Tätigkeit in Städten und auf dem Lande“. Kreiß 
(Weimar) „Rückgratsverkrümmungen der Schulkinder“. Endries 
(Rüdesheim a/Rh.) „Die modernen pädagogischen Strömungen im 
Lichte der Schulgesundheitspflege“. Knöfler (Weimar) „Beseitigung 
des Stotterns bei Schulkindern“. 

Kongreß der Dermatological Society of Britain and 
Ireland in London am 22. Mai. P. G. Unna spricht über die Ge¬ 
schichte des Ekzems in England im 19. Jahrhundert. 

Dreizehnter Evangelisch-sozialer Kongreß in Dortmund 
am 22. und 23. Mai. Es referierte u. a. Pohle (Frankfurt a/M.) über 
„Ursachen und soziale Wirkungen der modernen Industrie- und Handels¬ 
krisen“. 

Hauptversammlung der deutschen Gesellschaft für 
Yolksbäder. Weimar, 26. Mai. — Lassar hält die Eröffnungsrede, 
Aschrott (Berlin) spricht über das Thema „Wie gelangen kleinere 
und mittlere Gemeinden am besten in den Besitz einer Badeanstalt 

Jahresbericht über Hygiene und Demographie. IL Jahrgang. 4 


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D. Von den Kongressen. 


mit Brausebädern“, v. Krebs (Berlin) spricht über die erziehliche Be¬ 
deutung und die bisherige Verbreitung der Volksbäder mit Rücksicht 
auf die verschiedenen Bevölkerungsschichten, Peters (Magdeburg) 
über Grundsätze für Bauanlage und Errichtung von Volksbadean¬ 
stalten als Programm zum Gebrauch bei der Ausschreibung und Auf¬ 
stellung der Entwürfe, Schernheim (Halle) über die Verunreinigung 
der öffentlichen Flußläufe in Bezug auf ihre Benutzung für Bade¬ 
zwecke vom gesundheitlichen Standpunkte aus. 

Hauptversammlung des Vereins zur Bekämpfung der 
Schwindsuchtsgefahr für Hessen-Nassau und Waldeck am 
26. Mai in Frankfurt a/M. Den Vorsitz führt Endemann (Kassel); 
Weintraut (Wiesbaden) spricht über „Ambulante Behandlung der 
Schwindsüchtigen“. 

Konferenz der Vorsteher an Bettungshäusern, Pro¬ 
vinzial-Erziehungs-, Besserungs- und Fürsorgeanstalten 
in Düsseldorf vom 26.—29. Mai. Uellner (Zeitz) referiert über 
Fürsorge für unsere schulentlassenen Zöglinge nach Inkrafttreten des 
neuen Fürsorgegesetzes. 

Fünfundzwanzigster Brandenlmrgischer Städtetaff am 

2. und 3. Juni in Guben beschäftigt sich auch mit der Wohnungsfrage. 
Voigtei (Brandenburg a/H.) und Buka (Charlottenburg) sprechen 
über das Thema: Mitwirkung der Gemeindeverwaltung bei der Reform 
des Wohnungswesens. 

Amerikanischer Tuberkulosekongreß in New-York vom 

3. —5. Juni. 

Hannoverscher Städtetag am 9. und 10. Juni in Hannover. 
Grote (Hannover) und Troje (Einbeck) sprechen über Fürsorge für 
die arbeitsunfähigen, nicht ruhegehaltsberechtigten, bei den Stadtver¬ 
waltungen beschäftigten Personen. 

Jahresversammlung der Schweizerischen Gesellschaft 
für Schulgesundheitspflege am 14. und 15. Juni in Basel. Refe¬ 
rate: A. Burckhardt (Basel) und E. Bourquin (La Chaux-de- 
Fonds) „Die Bekämpfung der ansteckenden Krankheiten in der 
Schule“; H. Reese (Basel) „Die neuesten Schulhäuser Basels“; 
A. Siegrist (Basel) und Steiger (Zürich) „Zweck und Methode 
der Augenuntersuchungen in den Volksschulen“; Fäh (Basel) „Wohl¬ 
fahrtseinrichtungen für die Schuljugend des Kantons Basel-Stadt“. 

Sechster Internationaler Wohnungskongreß. Düsseldorf, 
16.—18. Juni. v. Berlepsch hält die Eröffnungsrede. Fuchs 
(Freiburg) referiert über die Abhängigkeit der Wohnungsmieten von 
Bodenpreis, Baukosten und Besteuerung; Crüger (Berlin) über die 
Selbsthilfe der Wohnungsbedürftigen auf dem Gebiete des Wohnungs¬ 
wesens; Liebrecht (Hannover) über Förderung der Erricht ung 


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D. Von den Kongressen. 51 

kleinerer Wohnungen durch Staat, Gemeinden und öffentliche Körper¬ 
schaften. 

Vierter deutscher Gewerkschaftskongreß in Stuttgart 
vom 16.—21. Juni. v. Elm (Hamburg) referiert über Submissions¬ 
wesen, Hansindustrie und Arbeitslosenversicherung. 

Internationaler Arbeiterversicherungskongreß. Düssel¬ 
dorf 17.—24. Juni. Boediker hält die Eröffnungsrede, v. Posa- 
dowsky sprach über die sozialpolitische Gesetzgebung Deutschlands, 
Kaan (Wien) über die Weiterentwicklung der Arbeiterversicherung 
in Österreich, Zacher (Berlin) über die verschiedenen Systeme der 
Arbeiterversicherung in Europa, E. Fuster (Paris) über die indi¬ 
rekten Wirkungen und Nebenmomente der Versicherungen, Wald¬ 
schmidt (Charlottenburg) über die Bekämpfung der Trunksucht in 
ihrer Bedeutung für die Kranken-, Unfall- und Invaliditätsversiche¬ 
rung, Boediker über die wirtschaftliche und politische Bedeutung 
der deutschen Arbeiterversicherung, Koegler (Wien) über das erste 
Dezennium der Arbeiterunfallversicherung in Österreich, Skarzynski 
(Petersburg) über den russischen Unfallversicherungsgesetzentwurf, 
Magaldi (Rom) über die statistischen Ergebnisse des italienischen 
Arbeiterunfallgesetzes, Zacher (Berlin) über die deutsche Unfall¬ 
statistik, Bielefeldt (Berlin) über den Einfluß der deutschen 
Arbeiterversicherung auf die Verhütung und Bekämpfung von Volks¬ 
krankheiten, P a u 1 e t (Paris) über Reformen der Arbeiterversicherung, 
Hartmann (Berlin) über die geschichtliche Entwicklung der Unfall¬ 
verhütungstechnik in Deutschland, R. Marschner (Prag) und 
Milani (Mailand) über Unfallverhütung, Cockburn (Australien) 
über australische Arbeiterversicherung, A. Wodon (Brüssel) über die 
Gesetzesvorlagen für die Milderung der Folgen von Arbeiterunfällen, 
Lepreux (Brüssel) über die Entwicklung der freiwilligen Arbeiter¬ 
fürsorge, Dubois (Brüssel) über die Durchführung und Ergebnisse 
des belgischen Altersrentengesetzes, Be 11 om (Paris) und Boediker 
über die Witwen- und Waisenversorgung. 

Sechzehnter Ordentlicher Berufsgenossenschaftstag am 
18. Juni in Düsseldorf. 

Fünfundzwanzigster Westfälischer Städtetag zu Münster 
i. W. am 28. Juni. Reese (Dortmund) spricht über Trinkwasserver¬ 
sorgung der Städte. 

Vierter Kongreß der christlichen Gewerkschaften 
Deutschlands vom 29. Juni bis 2. Juli in München. Referate: 
Schiffer (Krefeld), über den Schutz der gewerblich tätigen Frauen 
und jugendlichen Arbeiter. — Giesberts (M.-Gladbach) über 
Organisierung der ländlichen Arbeiter. 

Fünfter Deutscher Samaritertag des deutschen Sama¬ 
riterbundes am 1. und 2. Juli in Posen, v. Bergmann (Berlin) 

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52 


D. Von den Kongressen. 


spricht über die Bedeutung des ärztlichen Standes für das Rettungs¬ 
wesen, George Meyer (Berlin) über Rettungswachen in Städten, 
Zimmer (Zehlendorf) über Organisation der weiblichen Kranken¬ 
pflege, Davidsohn (Schneidemühl) über den Rettungsdienst im 
Eisenbahnverkehr, Bode (Berlin) über die Unterbringung und Ver¬ 
sorgung von bewußtlosen Personen und Krampfkranken im Rahmen 
der Aufgaben des Rettungswesens. 

Ausschußsitzung des Gesamtverbandes der evange¬ 
lischen Arbeitervereine Deutschlands in Eisenach am 4. Juli. 
Es standen die Wohnungsfrage, die Arbeitslosenversicherung, die 
Arbeitszeitverkürzung, die Schularztfrage zur Erörterung. 

Dreißigster Deutscher Ärztetag am 4. und 5. Juli in Königs¬ 
berg i. P. Rumpf (Bonn) referiert über Aufgaben der Kranken¬ 
häuser gegenüber den Anforderungen der neuen Prüfungsordnung, 
Meyer (Fürth) über Anträge zum Krankenversicherungsgesetz. 

Sommer-Delegierten-VerSammlung des Centralvereins 
deutscher Ärzte in Böhmen am 6. Juli in Pilsen, v. Jaksch 
berichtet über die Frage der Errichtung von Tuberkuloseheilstätten 
in Böhmen. 

Kongreß nordischer Natur forschet' und Ärzte in Hel- 
singfors vom 7. bis 12. Juli. 

Dritter Internationaler Kongreß für Kinderschutz in 
London vom 15.—18. Juli. Den Vorsitz fuhrt der Earl of Beauchamp. 
J. Crichton-Browne spricht über Hygiene des jugendlichen Alters, 
A. Eliot über legislativen Kinderschutz, R. Peacock (Manchester) 
über Beschäftigung der Jugendlichen im Straßenhandel, Mason (London) 
über Kinder-Erziehungshäuser. 

Fünfter internationaler Genossenschaftskongreß in 
Manchester, 21.—25. Juli. Es sprachen Omer Lapreux (Belgien) 
über die belgische nationale Sparbank, T. G. Arnold (Woolwich) 
über die Woolwicher Baugenossenschaft, H. G. R e i d über die Geschichte 
der Edinburger Baugenossenschaft, Berthold (Hannover) über die 
kooperativen Baugenossenschaften in Deutschland, Goedhart über 
Baugenossenschaften in Holland, E. 0. Greening über das Genossen¬ 
schafts-Anteilsystem, Williams über das „Garden-City“-Schema. 

Siebzigste Jahresversammluncf der British Medical 
Association in Manchester am 30. Juli. Zur Erörterung standen 
u. a. die Fragen der Verhütung der Pocken und der Tuberkulose. 

Vielte Versammlung des Vereins für Kinderforschung 
in Jena am 1. und 2. August. Gutzmann (Berlin) spricht über die 
sprachliche Entwicklung des Kindes und ihre Hemmungen; Kruken- 


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I). Von den Kongressen. 


53 


berg (Liegnitz) über anstaltliche Fürsorge für Krüppel; Stroh- 
mayer (Jena) über Epilepsie im Kindesalter. 

Vierundzivanzigster Verbandstag des Centralverbands 
der städtischen Haus- und Grundbesitzervereine vom 6. bis 

8. August zu Berlin. 

Internationaler Blindenkongreß zu Brüssel vom 6. bis 

9. August. Es sprach u. a. Desmet (Antwerpen) über die Ursachen 
der Blindheit. 

j Erster Rheinisch- Westfälischer Handlungsgehilfentat,t 
am 17. August in Düsseldorf. R. Döring (Berlin) spricht über amt¬ 
liche Erhebungen über die Arbeitszeit in den Kontoren, W. Schack 
(Hamburg) über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. 

Kongreß des Royal Institute of Public Health am 
21. August in Exeter. Referate der Preventive Medicine Section: 
Ch. A. Cameron (Dublin): Some controversial points in preven¬ 
tive medicine; J. Phi 11 ips (Frimley, Surrey): The absolute necessity 
for teaching the principles of public health in rural districts as 
exemplified by personal observations in a recent tour; S. G. Moore 
(Huddersfield), C. W. Bracken (Plymouth) und Th. Bum eil: 
Practical hygiene in elementary schools; H i g h e t (Workington): The 
forcible removal to hospitals of Cases of infections disease; W.Gordon 
(Exeter): Distribution of Phthisis. 

Keunundvierzigste Generalversammlung der Katho¬ 
liken Deutschlands in Mannheim vom 25.—28. August. Giesberts 
referierte über Arbeiterschutzgesetzgebung. 

Zweite Internationale Konferenz zur Bekämpfung der 
Sgphilis und der venerischen Krankheiten in Brüssel vom 
1.—6. September. Referate: Lje Pileur (Paris), A. Neißer (Breslau), 
H. Minod (Genf), Jullien (Paris) „Welche prophylaktischen Ma߬ 
nahmen in Form von gesetzlichen Bestimmungen sind gegen die Ge¬ 
schlechtskrankheiten zu ergreifen, besonders in Hinsicht auf die Pro¬ 
stitution?“ — A. de Meuron (Genf) „Schutz der Minderjährigen 
beider Geschlechter“. — A. Blas ch ko (Berlin), L an e (London) „Die 
Organisation der öffentlichen Krankenfürsorge und die Pflichten der 
Krankenkassen gegen die Geschlechtskranken“. — Castelo (Madrid), 
Petrini deGalatz (Bukarest), Rena (Budapest) „Die Ansteckung 
durch Hebeammen, Pflegerinnen, Ammen, in Fabriken, Werk¬ 
stätten u. s. f.“ Börenger (Paris), Munthe de Morgenstierne 
(Christiania), J. Edmonson (Halifax), P. diFratta (Rom), Fiaux 
(Paris), Miss Leppington, Rethaan-Macarö (Haag) „Ist es 
statthaft, die Prinzipien der zivil- und strafrechtlichen Verantwort¬ 
lichkeit auf die Übertragung der Geschlechtskrankheiten anzu¬ 
wenden?“ — Bnrlureaux (Paris), A. de Morsier (Paris), 


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D. Von den Kongressen. 


O. Lassar (Berlin), Oro (Neapel) „Zu welchen Aufklärungsmitteln 
soll man greifen, um die heranwachsende Jugend und das Publikum 
überhaupt über die individuellen und gesellschaftlichen Gefahren der 
Syphilis und Gonorrhoe, sowie über die verschiedenen Arten der Über¬ 
tragung dieser Krankheiten aufzuklären?“ — E. Finger (Wien), 
Fournier (Paris), Jadassohn (Bern) „Wie lassen sich die Ein¬ 
richtungen der öffentlichen Krankenfürsorge am besten zu Gunsten 
einer individuellen Prophylaxe der Geschlechtskrankheiten ausnutzen?“ 
— J. Bertillon (Paris), Santoliquido (Rom), A. Wolff (Stra߬ 
burg), Petersen (Petersburg) „Anf welchen Grundlagen läßt sich 
die Statistik der Geschlechtskrankheiten für alle Länder einheitlich 
gestalten ?“ 

Internationaler Kongreß für Irrenfürsorge in Ant¬ 
werpen vom 1.—7. September. 

Dreiundvierzigster Genossenschaftstag des Allge¬ 
meinen Verbandes der auf Selbsthilfe beruhenden deut¬ 
schen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften am 
2. September in Kreuznach. Bert hold sprach über die Baugenossen¬ 
schaften Deutschlands und ihre Bekämpfung durch die Haus- und 
Grundbesitzervereine. 

Vierzehnter Ärztetag der Gesellschaft l i rl{indischer 
Ärzte in Fellin vom 2.-4 September. H. B o s s e (Riga) und J. M e y e r 
(Dorpat) geben den Bericht der Gesellschaft zur Bekämpfung der 
Tuberkulose über den derzeitigen Stand der Frage, A. Treu (Lindheim ) 
spricht über die Fürsorge für unbemittelte Lungenkranke. 

Achtundzwanzigster Kongreß der Sanitary Association 
of Scotland vom 3.-5. September in Kirkcaldy. Referate: J. B. Y o u n g 
(Edinbourgh): Ventilation of Workshops; A. Johnston (Glasgow); The 
ValueofSmall-Pox Hospitals;B. Waterston (Edinbourgh): The Fac- 
tory and Workshops Act, 1901, and its Effect on Local Administration; 
R. Lindsay (Midlothian): Order and Regulations Relative to Milk; 
G. Smellie (Glasgow): The Housing of the Working Classes. 

Dritter Verbandstag des Verbandes deutscher Miether- 
vereine am 6. September zu Frankfurt a. M. Hochstetter (Frank¬ 
furt a. M.) behandelt das Thema „Mietsverträge“. 

Neunzehnter Kongreß des Sanitary Institute in Man¬ 
chester vom 9.—14. September. Referate: E. 0. Seaton (London): 
Sanitary Reports; A. Greenwood (Blackburn): Defects in the Fac- 
tory Act; H. Kenwood (Stoke Newington): The Origin of Cancer; 
F. J. Rowe (Manchester): The Workshop Inspector; J. Peers (Wol¬ 
verhampton): Factors affecting Public Health; E. Walford: Notes on 
the Prevention of Small-pox in Ports; F. J. Greewood (Sheffield): The 
Mortality of Infants and Children under Five Years of Age, and its 


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D. Von den Kongressen. 


55 


Reduction; Fyans (Wigan): The Housing Problem: C. M. Barker : 
Practical Hygiene in Schools; H. Morton (Richmond): The Care of 
the Eyes of School Children; J. T. Foard: Hygiene in the Dwelling- 
house; A. Broadbent: Diet in Relation to the Problem ofPoverty; 
J. F. J. Sykes: The Housing of the Working Classes; E. Howard 
(London): Garden Cities; H. C. Pattin: The Prevention of Tuber- 
colosis from a municipal point of view; H. Scurfield (Sunderland): 
Suggest.ions for the Employment of Consumptives after Leaving Sana- 
toria; E. T. Hall: Sanatoria for Consumtives. 

Neunzehnte Hauptversammlung des Preußischen Me¬ 
dizinalbeamten- Vereins am 12. September zu Kassel. Den Vorsitz 
führt Rapmund (Minden); es referieren Woedtke (Köslin) über 
den notwendigen Ausbau der Gesundheitsgesetzgebung auf dem Gebiete 
der Seuchenbekämpfung und Berger (Hannover) über die Tätigkeit 
des Kreisarztes auf dem Gebiete der Schulhygiene und seine Stellung 
zu den Schulärzten. 

Parteitag der sozialdemokratischen Partei Deutsch¬ 
lands vom 14. bis 20. September in München. Molkenbuhr refe¬ 
riert über „Arbeiterversicherung“, Lindemann über „Kommunale 
Politik“. 

Erste Hauptversammlung des deutschen Medizinctl- 
beamtenvereins. Am 15. und 16. September. München. Es refe¬ 
rierten u. a.: Fritsch (Bonn) über die Bedeutung der Einwilligung 
des Patienten zur Operation, Cr am er (Göttingen) über den normalen 
und pathologischen Rausch in der forensischen Praxis, Fränkel 
(Halle) über wissenschaftliche und praktische Hygiene, Pfannmüller 
(Offenbach a. M.) über die Beteiligung der Medizinalbeamten bei der 
Wohnungsbeaufsichtigung, Steinmetz (Straßburg) über die Errich¬ 
tung einer Zentral-Auskunftsstelle über Kurpfuscher. 

Kongreß des deutschen Vereins für öffentliche Ge¬ 
sund hei tnpflege vom 17.—19. September in München. Referate: 
A. Gärtner (Jena): die hygienische Überwachung der Wasserläufe; 
Graßmann (München), der Einfluß der Kurpfuscher auf Gesundheit 
und Leben der Bevölkerung; Roth (Potsdam): Wechselbeziehungen 
zwischen Stadt und Land in gesundheitlicher Beziehung; Emmerich 
(München): das Bäckergewerbe vom hygienischen Standpunkt sowohl 
hinsichtlich des Berufs als der Konsumenten; Ebeling (Dessau): die 
Fürsorge für bestehende und die Beschaffung kleiner Wohnungen; 
Abel (Berlin) und Olshausen (Hamburg): feuchte Wohnungen, Ur¬ 
sache, Einfluß auf die Gesundheit, Mittel zur Abhilfe. 

Fünfte Versammlung des Verbandes deutscher Bahn¬ 
ärzte in München vom 17. bis 20. September. Referate u. a.: Zeitl- 
mann (München) über die Erkrankungs-, Invaliditäts- und Sterblich- 


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D. Von den Kongressen. 


keitsverhältnisse der bayerischen Eisenbabnbediensteten, Raab (Nürn¬ 
berg) über den Alkoholmißbrauch beim niederen Eisenbahnpersonal. 

Zweiundzwanzigste Jahresversammlung des Deutschen 
Vereins für Armenpflege und Wohltätigkeit in Colmar am 
18. und 19. September. Es sprachen u. a. Pütter (Halle) über Zieh¬ 
kinderwesen, Hansen (Kiel) über die Erweiterung des Handarbeits¬ 
unterrichts für schwachsinnige, taubstumme, blinde und verkrüppelte 
Personen. 

Zweiundzwanzigster ordentlicher Parteitag des Vereins 
der deutschen Volkspartei am 20. und 21. September in Offen¬ 
burg i. B. Zirndorf er (Frankfurt a. M.) referiert über die Woh¬ 
nungsfrage. 

Erste Generalversammlung der Gesellschaft für Soziale 
Reform am 21. und 22. September in Köln. v. Berlepsch er¬ 
öffnet die Sitzung; E. Francke (Berlin) gibt den Geschäftsbericht; 
Pieper (M.-Gladbach) referiert über die Herabsetzung der Arbeits¬ 
zeit für Frauen und E. Franke für Fräulein Helene Simon 
(Berlin) über Erhöhung des Schutzalters für jugendliche Arbeiter in 
Fabriken. 

Vierundsiebzigste Versammlung Deutscher Natur¬ 
forscher und Ärzte vom 21. bis 27. September in Karlsbad. Refe¬ 
rate der Abteilung: Hygiene. Beerwald (Berlin): Volkshygiene; 
Brandeis (Prag): Körperübungen und Abhärtung als Gesundheits¬ 
pflege; Sarason (Berlin): Ein neuer Bautypus für Krankenhäuser, 
speziell Lungenheilstätten; Schrank (Wien): Schaffung eines inter¬ 
nationalen Gesetzes gegen die Ausbreitung der venerischen Krank¬ 
heiten; Spät (Bamberg): Die Lebensgefahrdung in der Stadt und 
auf dem Lande. 

Delegiertenversammlung der Internationalen Ver¬ 
einigung für gesetzlichen Arbeiterschutz am 22.—25. Sep¬ 
tember in Köln. Es standen zur Beratung: die Frage der Frauen¬ 
nachtarbeit, die Frage der Regelung der gesundheitsgefährlichen 
Industrien (besonders die der Erzeugung und Verwendung von Blei¬ 
farben und weißem Phosphor) und die Frage einer internationalen 
Statistik der Unfallursachen. 

Siebente Jahresversammlung des Vereins abstinenter 
Ärzte des deutschen Sprachgebiets am 24. September in Karls¬ 
bad. Referate: Kassowitz (Wien): Nahrung und Gift; Frick 
(Ossingen-Zürich): Behandlungen fieberhafter Krankheiten ohne Alko¬ 
hol; Wulffert (Berlin): Die eigene Abstinenz und der fremde Al¬ 
koholgenuß als Unterstützungsmittel im Daseinskämpfe der Individuen 
und der Völker. 


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D. Von den Kongressen. 


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Dr itter deutscher Handwerks- und Gewerbekammei'tag 
in Leipzig vom 25.—27. September. Paeschke (Breslau) behandelt 
das Thema: Versicherung der selbständigen Handwerker für Alter 
und Invalidität. 

Parteitag der Freisinn igen Volkspartei in Hamburg 
vom 26.—29. September. Fischbeck spricht über den Zolltarif, 
H. E. Müller (Meiningen) über Fleischteuerung; Müller (Sagan) 
über die Wohnungsfrage. 

Sechster Parteitag der Christlich-sozialen Partei am 
29. September in Siegen. Hufendick spricht über die Vieh Wirtschaft 
und Fleischverteuerung in Anknüpfung an die lokalen Verhältnisse des 
Minden-Ravensberger Landes; Behrens über die Stellung der Land¬ 
wirte, Handwerker und Arbeiter zur Zollpolitik. 

Jahresversammlung der Schweizerischen statistischen 
Gesellschaft in Luzern am 29. und 30. September. Es referierten 
A. Käppeli sen. (Luzern) über die Tuberkulose in der Schweiz, 
deren Verbreitung und bisherige Bekämpfung; J. Hürlimann (Unter- 
aegeri) über die schweizerische Mortalitätsstatistik und ihre Be¬ 
ziehungen zum Kampfe gegen die Tuberkulose; C. Merz (Baar) über 
die Notwendigkeit einer Enquete zur Erforschung der Ursachen der 
Tuberkuloseerkrankungen in der Schweiz und die Art und Weise ihrer 
Durchführung. 

Fünfte Generalversammlung des Bundes der deutschen 
Frauenvereine vom 4.-7. Oktober in Wiesbaden. Kinderschutz, 
Erziehungswesen, Reform des Krankenpflegewesens, Heimarbeiter¬ 
schutz gelangen zur Erörterung. 

Neunte Jahresversammlung des CentralVerbundes von 
Ortskrankenkassen im Deutschen Reiche in Hamburg vom 
5.—8. Oktober. P. Schenk (Berlin) und Prinz (Kottbus) sprechen 
über Alkohol und Krankenkassen, K1 u m k e r (Frankfurt a/M.) referiert 
über Fürsorge für Erholungsbedürftige und Stieda (Leipzig) über 
Arbeitslosenversicherung und Krankenkassen. 

Kongreß zur internationalen Bekämpfung des 
Mädchenhandels vom 7.—9. Obtober in Frankfurt a/M. Den 
Hauptvortrag hält Berenger (Paris) über die Aufgaben der Regie¬ 
rungen bei Bekämpfung des Mädchenhandels. 

Erster Deutscher Kolonialkongreß am 9. und 10. Oktober 
in Berlin. Nach (Hamburg) spricht über die hygienischen Aufgaben 
in unseren Kolonien. 

Jahresversammlung der Mitglieder der Incorporadet 
Society of Medical Offlcers of Health am 10. Oktober in 
London. Referat: J. S. Cameron: Sanitary Progress during the 
last Twenty-five Years — and in the Next. 


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D. Von den Kongressen. 


Generalversammluru / des Niederrheinischen Vereins 
für öffentliche Gesundheitspflege am 11. Oktober in Düssel¬ 
dorf. Referate: Selter (Solingen) über die Notwendigkeit der 
Mutterbrust für die Ernährung des Säuglings, Pfaffenholz (Düssel¬ 
dorf) über wichtige Aufgaben der öffentlichen und privaten Wohl¬ 
fahrtspflege auf dem Gebiete der künstlichen Ernährung des Säuglings. 

j Dritte Konferenz der Trinkerheilanstalten des deut¬ 
schen Sprachgebiets in Stuttgart am 13. Oktober. Waldschmidt 
(Charlottenburg) spricht über das Thema: Weshalb ist ein Trinker¬ 
fürsorgegesetz in Deutschland nötig, und welche Besserungen muß es 
enthalten ? 

neunzehnte Jahresversammlung des deutschen Ver¬ 
eins gegen Mißbrauch geistiger Getränke am 15. und 16. Ok¬ 
tober in Stuttgart. Referate: Gons er über Verein und Wirtshaus. 
Beck (Mengen) über Trinksittenreform bei den öffentlichen Verkehrs- 
einrichtungeu. 

Konstituirende Versammlung der Deutschen Gesell¬ 
schaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten am 
19. Oktober in Berlin. Es sprachen A. Blaschko über die Ver¬ 
breitung der Geschlechtskrankheiten, E. Lesser über die Gefahren 
der Geschlechtskrankheiten, M. Kirchner über die soziale Bedeutung 
der Geschlechtskrankheiten, A. Neißer über die Aufgaben der 
Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten. 

Erste Sitzung des Arbeitsbeirats der sozialstatistischen 
Abteilung des Kaiserlichen Statistischen Amts am 22. Oktober 
in Berlin. Präsident Wilhelmi (Berlin) spricht über die bisherige 
Tätigkeit der Abteilung für Arbeiterstatistik und über,den Entwurf 
der Geschäftsordnung des Beirats für Arbeiterstatistik, v. Schicker 
(Württemberg) über weitere Behandlung der Erhebungen über die 
Arbeitszeit der Gehilfen und Lehrlinge in Handelskontoren mit 
nicht offenen Verkaufsstellen. Beschlossen wird die Herausgabe einer 
monatlichen Zeitschrift für Arbeiterstatistik. 

' Internationale Tuberkulose-Konferenz. Berlin, 22.—26. 
Oktober. Einen allgemeinen Überblick über die Tuberkulosebekämpfung 
gibt B. Fränkel (Berlin). Spezielle Berichte über den Stand der 
Bestrebungen in einzelnen Ländern geben Brouardel (Paris), Coz- 
zolino (Neapel), Dewez (Brüssel), de Gouvea (Rio de Janeiro), 
Heron (London), Kaurin (Molde), Linroth (Stockholm), Mitu- 
lescu (Bukarest), Rördam Kopenhagen), Scherwinskv (Moskaul. 
Egger (Bern), von Schroetter (Wien). Über Mittel zur 
weiteren Propaganda sprechen Landouzy, A. Weil et Sersiron 
(Paris). Obertüschen (Wiesbaden). Über Anzeigepflicht sprechen 


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D. Von den Kongressen. 


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van Ryn (Brüssel), And vord (Christiania). Über Polikliniken und 
Dispensaires Calmette (Lille), Dom Antonio Maria de Lan- 
castre (Lissabon). Ferner referiert Freund (Berlin) über Krank¬ 
heitsverhütungsvorschriften in Arbeitsstätten. Savoire (Paris): De 
la necessitö d’instituer l’inspection medicale obligatoire des ateliers 
et des collectivitös en g6n6ral. Kusyvon Dubräv (Wien): Die 
technischen Hilfsmittel zur Aufnahme tuberkulösen Sputums zum 
individuellen und allgemeinen Gebrauche. And vor d (Christiania): 
Beiträge zur Frage der Tuberkulose im Kindesalter. Egger (Basel): 
Die in Basel getroffenen Maßnahmen für Kindertuberkulose. Derecq 
(Paris): De l’importance de la prophylaxie au cours des etats de 
convalescence. Armaingaud (Bordeaux): Sanatoriums marins. 
Becher und Lennhoff (Berlin): Die Bedeutung der Erholungs¬ 
stätten vom Roten Kreuz für die Bekämpfung der Tuberkulose als 
Volkskrankheit. Espina y Capo (Madrid): Revision du problöme 
des sanatoires pour tuberculeux pauvres dans les grandes villes et 
son meilleur emplacement. von Leube (Würzburg): Über Tuber¬ 
kulosespitäler und -Stationen. Gouel (Villepinte): Sanatorium — 
Höpital. von Unterberger (Petersburg): Über die Bedeutung der 
Haussanatorien im Kampfe mit der Tuberkulose. Gebhard (Lübeck): 
Invalidenheime für Tuberkulöse. Dumarest (Hauteville (Ain): 
L'assurance obligatoire et l’assurance mutuelle volontaire dans la 
lutte contre la tuberculose. Turban (Davos): Einheitliche Unter¬ 
suchungsnomenklatur und einheitliche Klassifikation der Lungentuber¬ 
kulose als Grundlage internationaler Verständigung. Gabrilowitsch 
(Halila): Sollen Heilanstalten für Lungenkranke das ganze Jahr im 
Betrieb bleiben? Köhler (Berlin): Stand der Frage von der Über¬ 
tragbarkeit der Rindertuberkulose auf den Menschen. Nocard 
(Alfort): Le maintien et le renforcement des mesures prises contre 
le danger du lait des vaches atteintes de mammite tuberculeuse. 
Arloing (Lyon): Les mesures contre les dangers du lait. Saug¬ 
mann (Vejlefjord): Der Kampf gegen die Tuberkulose darf nicht 
ein Kampf gegen die Tuberkulösen werden. 

Jahresversammlung de}' Mitglieder der Association 
of Public Vaccinators of England and Wales am 25. Oktober 
in London. Referate: F. T. Bond, The Need for an Inquiry into 
the General Subject of Vaccination Administration; E. J. Edwardes, 
Public Vaccination in Germany; A. E. Cope, Some Points in the 
Law and Practice of Vaccination. 

Achte Versammlung mitteldeutsche}' Psychiater und 
Neurologen in Dresden am 25. und 26. Oktober. 

Einunddreißigste Versammlung des Vereins hessi¬ 
scher Zahnärzte am 26. Oktober in Marburg. Jessen (Straßburg) 
referiert über ,.die Anstellung von Schulzahnärzten in allen Städten 


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60 D. Von den Kongressen. 

des Deutschen Reiches, eine volkshygienisch notwendige Ma߬ 
regel“. 

Generalversammlung des Württembergischeti Kranken - 
kassen-Verbandes in Cannstadt am 27. Oktober. Es stand zur 
Beratung die Frage des Verhältnisses der Ärzte zu den Kranken¬ 
kassen. 

Dreiunddreißigste Versammlung der süd-westdeut¬ 
schen Irrenärzte in Stuttgart am 1. und 2. November. Referate: 
Wildermuth (Stuttgart) und Neumann (Karlsruhe) über Volks¬ 
heilstätten für Nervenkranke; Smith (Schloß Marbach): Haben wir 
besondere Anstalten zur Behandlung des Alkoholismus nötig, oder 
gehört diese Behandlung mit zu den Aufgaben der Nervenheil- und 
Pflegeanstalten ? Stadelmann (W ürzburg) über Schulen für nerven¬ 
kranke Kinder; Krauss (Kennenburg) über Vererbung von Geistes¬ 
krankheiten; Will mans (Heidelberg) über die Psychosen der Land¬ 
streicher. 

Kongreß der Amalgameted Society of Railway-Servants 
vom 6.—11 November in London. Gegenstand der Verhandlung 
bildet u. a. die Durchführung der Board of Trade Vorschriften über 
Unfallverhütung. 

Kongreß der Reisarbeiter Italiens in Guastalla Mitte 
November. Zur Erörterung standen die sanitären Zustände in den 
Reisfeldern. 

Versammlung zur Reratnng von Maßregeln zur Be¬ 
kämpfung der Tuberkulose in Baden-Baden am 29. November. 
Battlehner berichtet über die Internationale Tuberkulosekonferenz, 
Pannwitz (Berlin) spricht über das System der Bekämpfung der 
Tuberkulose. 

Internationale Seemannskonferenz am 1. und 2. De¬ 
zember zu London. Wilson (London) und Müller (Hamburg) 
sprachen u. a. über das Thema: Wie fordern wir den Schutz für 
Leben und Gesundheit der seemännischen Arbeiter aller Länder, sei 
es durch eigene Kraft, sei es durch die parlamentarische, gesetz¬ 
geberische Aktion? 

Jahresversammlung der 20 Frauenkomites der Ber¬ 
liner Unfallstation vom roten Kreuz am 3. Dezember zu 
Berlin. V. Schlesinger spricht über die in den Unfallstationen 
eingeführten Wohlfahrtseinrichtungen des Roten Kreuzes, M. Mendels¬ 
sohn über die Bedeutung des neu eingerichteten Krankenpflegenach¬ 
weises in den Unfallstationen. 

Generalversammlung des Centralvereins für das Wohl 
der arbeitenden Klassen am 5. Dezember in Berlin. 

Versammlung des Deutschen Vereins für Versiehe- 
rungswissenschaft am 12. Dezember zu Berlin. Den Vorsitz führt 


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D. Von den Kongressen. 


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Hahn (Magdeburg). A. Man es, spricht über herrschende Tendenzen 
und Probleme des Versicherungswesens, G. Pietsch (Berlin) und 
Ger ecke sprechen über Invaliditätsversicherung. Es werden drei 
Fachabteilungen gebildet, darunter eine für Versucherungsmedizin 
(Florschütz - Gotha). 

Erster Medizinischer Kongreß in Ägypten vom 19.—23. De¬ 
zember in Kairo. Referate: Nothnagel (Wien) über Prophylaxis; 
Fornario (Kairo) und Pressat (Ismailia) über die Malariafrage; 
Bitter (Kairo) und Gotschlich (Alexandria) über Cholera und 
Pest; Ibrahim Pascha über die Tuberkulose in Egypten; v. Becker 
(Kairo) über die Folie morale tropicale. 

F. Kriegei . 


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E. Referate. 


i. 

Methode und Geschichte der sozialen Hygiene. 

Ascher, Was ist soziale Hygiene und wie soll sie getrieben werden? 
Sonderdruck aus der Zeitschrift für Hygiene und Infektions¬ 
krankheiten. Bd. 4L 14 S. 

In der letzten Zeit ist dem Terminus „Soziale Hygiene“ etwas 
Mißliches passiert. Er wird Mode. Er muß berechtigten und un¬ 
berechtigten Bestrebungen zum Aushängeschild dienen. Sogar die 
Inserate der Nährmittelfabrikanten und die Traktätchen der Suppeu- 
küchendamen mißbrauchen dieses so überaus ernste Wort. Es ist 
daher verdienstlich, wenn einmal in einer methodischen Abhandlung 
auseinandergesetzt wird, was eigentlich soziale Hygiene ist und wie 
sie theoretisch und praktisch betrieben werden muß. Doppelt ver¬ 
dienstlich ist es aber, wenn diese Erörterung in so eindrucksvoller 
und zutreffender Art geführt wird, wie in der vorliegenden Abhand¬ 
lung. Die engen Beziehungen zwischen Hygiene einerseits, der Struktur 
und Funktionen der gesellschaftlichen Gebilde andrerseits weiß Ascher 
an der Hand der aktuellen hygienischen Spezialfragen anschaulich klar 
zu machen. Er schließt mit folgender, besonders dem einseitigen, 
bakteriologischen Hygieniker zur Beachtung empfohlenen Ermahnung: 
„Will man die Mängel der wissenschaftlichen und praktischen Hygiene 
bessern, so müssen Hygieniker und Nationalökonomen oder Soziologen 
mehr wie bisher Hand in Hand arbeiten. Auch muß der Fehler ver¬ 
mieden werden, daß bei weiterer Spezialisierung der wissenschaftlichen 
Hygiene ein einzelner der sozialen Momente herausgegriffen und zu 
einem eigenen Lehrfach gemacht wird; vielmehr muß neben der mehr 
naturwissenschaftlichen Hygiene, die jetzt dank der Erfolge der 


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I. Methode and Geschichte der sozialen Hygiene. 


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Bakteriologie einen zu überwiegend bakteriologischen Charakter an¬ 
genommen hat, als eine besondere Richtung die sozialhygienische 
gepflegt werden.“ 

A. Orot Jahn. 


JPtathe, B., Sozialmedizinische Neujahrsbetrachtungen. Aus der „Medi¬ 
zinischen Reform“. Wochenschrift für soziale Medizin. Nr. 1. 

Die Leistungen der drei großen Versicherungskörperschaften inner¬ 
halb des Jahres 1901 werden hier kurz einer Besprechung unterzogen. 
Am besten kommt dabei die Invaliditäts- und Altersversicherung mit 
ihren großen Aufwendungen für Volksheilstätten fort, während der 
Krankenversicherung nicht ohne Grund vorgeworfen wird, daß sie 
alles in allem doch nur die gesetzlich festgelegten Minimalleistungen 
erfülle, sich aber zu nennenswerten prophylaktischen Ma߬ 
nahmen aus eigener Initiative bisher nicht habe erheben können. Der 
Aufsatz schließt mit einem Appell an die Ärzte, sich mit dem sozialen 
Problem eifrig zu befassen. 

A. Grotjahn. 

Fischer, A., Ein Mittel zur sozialen Hebung des Ärztestandes. Die 
Zeit. Nr. 34. 

Der Verfasser sieht in der Beschränkung der Tätigkeit des 
einzelnen Arztes auf eine kleine Anzahl von Patienten ein Mittel 
sowohl zur Hebung des Ärztestandes als der Volksgesundheit. Für 
manche Gegenden mag das wohl richtig sein; generell gesprochen 
fordert diese Anschauung aber zum Widerspruch heraus, da sie von 
einer i n d i v i d u a 1 hygienischen ärztlichen Tätigkeit Wunderdinge 
erwartet. Der Verfasser träumt davon, daß es in Zukunft gelänge, 
die sozialen Zustände derartig zu bessern, daß ein praktischer Arzt 
„höchstens 20—30 Familien in seine Obhut zu nehmen brauche“ und 
stellt so die absterbende Institution des alten Hausarztes gleichsam 
als ein sozialpolitisch erstrebenswertes Ideal hin. Glücklicherweise 
würden sich dann doch wohl die meisten Menschen dafür bedanken, 
jeden Schritt von der Wiege bis zur Bahre von einem verantwort¬ 
lichen Hygieniker belauern zu lassen. 

A. Grotjahn. 

Grotjahn, A., Arzt und Sozialpolitik. Medizinische Reform, Wochen¬ 
schrift für soziale Medizin. Nr. 28. 

Der oben besprochene Artikel der „Zeit“ hat den vorliegenden 
Aufsatz angeregt. Dem Fischer’schen Ideal nach Wiederbelebung 
der überlebten Institution des sorglichen Hausarztes und nach Ver¬ 
allgemeinerung einer peinlichen Individualhygiene stellt der kleine 


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E. Referate. 


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Aufsatz ein zeitgemäßeres Mittel zur Hebung des Ärztestandes sowohl 
wie der öffentlichen Gesundheitspflege gegenüber. Er empfiehlt den 
Ärzten, sich mehr den öffentlichen Angelegenheiten und der Betätigunng 
auf dem Gebiete der sozialen Hygiene zu widmen. Besonders die 
Sozialpolitik bietet den Ärzten an allen Ecken und Enden Angriffs¬ 
punkte für eine ersprießliche Wirksamkeit im Sinne der sozialen Hygiene. 
Gewerbeinspektion, Wohnungskontrolle, Kinder- und Arbeiterinnen¬ 
schutz, Schulhygiene, Fürsorge für die Schulentlassenen und endlich 
unsere drei großen Yersicherungskörper mit ihren zahlreichen Aus¬ 
läufern bedürfen des Arztes nicht nur als Angestellten und gelegent¬ 
lichen Gutachters, sondern als integrierenden Bestandteiles ihrer Ver¬ 
waltungsorgane. Auch bei Veranstaltungen privater Natur, den Ver¬ 
einigungen zur Bekämpfung des Alkoholismus, des Venerismus und 
der Tuberkulose, den Bestrebungen zur Verbesserung des Badewesens 
und der Errichtung gesunder Wohnungen u. s. w. sollte sich das ärzt¬ 
liche Element noch reger beteiligen und energischer zur Geltung 
bringen. Der Arzt sollte der Hans Dampf in allen sozialpolitischen 
Gassen sein, wenn er auch die breiten Straßen und großen Plätze der 
Sozialpolitik nach wie vor den Staatsmännern und Volkswirten über¬ 
lassen muß. 

Autorreferat. 


Effler, Soziale Hygiene. Aus „Das Freie Wort“. Jahrg. 2. H. 3. 

Die Abhandlung stellt kurz die Aufgaben der sozialen Hygiene 
zusammen. Sie ist nicht frei von paradoxen Ansprüchen und läßt an 
einigen Stellen eine präzise Unterscheidung zwischen den Begriffen 
der individuellen und der sozialen Hygiene vermissen. Doch ist 
die Wärme anzuerkennen, mit der der Verfasser für Säuglingsschutz, 
Schulhygiene, Schwindsuchtsbekämpfung und Verbreitung hygienischer 
Bildung eintritt. 

A. Grotjahn. 


Grotjahn, A., Wandlungen in der Volksernährung und die Agrarzölle. 
Sonderdruck aus der Medizinischen Reform, Wochenschrift für 
soziale Medizin. 15 S. 

Der vorliegende Aufsatz nimmt vom Standpunkte der sozialen 
Hygiene gegen die Lebensmittelverteuerung durch hohe Agrar¬ 
zölle Stellung. Der Artikel sei an dieser Stelle deshalb er¬ 
wähnt, weil darin das Verhältnis der sozialen Hygiene zur Politik 
im allgemeinen behandelt wird. Es wird die Ansicht vertreten, daß 
die Begriffe des Sozialen und des Politischen sich zwar nicht decken, 
wohl aber so innig miteinander verwachsen sind, daß sie nicht rein¬ 
lich getrennt w'erden können. Keineswegs darf die Hygiene, wenn sie 


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I. Methode und Geschichte der sozialen Hygiene. 


65 


zur sozialen Hygiene wird, von politischen Erörterungen abstrahieren. 
Vorbedingung ist nur, daß sie „voraussetzungslos“, d. h. in diesem 
Falle ohne Rücksicht auf die Interessen einer Partei, an die Probleme 
herantritt und ausschließlich mit den ihr eigentümlichen Methoden 
deren Lösung anstrebt Politik heißt doch nicht Parteipolitik. Die 
politischen Wissenschaften haben prinzipiell den nämlichen eindeutigen 
Wert, wie irgend eine sogenannte exakte Wissenschaft, z. B. die 
Anatomie und Bakteriologie. Eine Hygiene, die ängstlich jede Be¬ 
rührung mit den politischen Dingen vermeidet, würde keine soziale 
mehr sein. Die soziale Hygiene ist vielmehr so eng mit den Fragen 
der Politik verknüpft, daß man sie ohne Übertreibung als eine eigent¬ 
liche politische Wissenschaft ansprechen kann. Das beeinträchtigt 
nicht im geringsten ihren objektiven Wert und hat mit Parteipolitik 
nichts zu tun. Es läßt sich sehr wohl eine soziale Hygiene denken, 
die in eminent politischer Weise mit den Konservativen die Sonntags¬ 
ruhe und die Gründung von Milchzentralen, mit dem Zentrum das 
Verbot der Fabrikarbeit verheirateter Frauen, mit den Nationalliberalen 
den Ausbau der Versicherungsgesetzgebung und die Erhöhung des 
Saccharinzolles, mit den Freisinnigen die Herabsetzung der Kornzölle, 
mit den Nationalsozialen die Besteuerung unbebauter städtischer 
Grundstücke und mit den Sozialdemokraten den Achtstundentag fordert, 
ohne sich damit bei einer der genannten Parteien zu engagieren. 
Beispielsweise steht der Verfasser der Abhandlung auf diesem Stand¬ 
punkte. 

Autorreferat. 

Braun, A., Ärzte in der Verwaltung. Medizinische Reform, Wochen¬ 
schrift für soziale Medizin. Nr. 38. 

Mit beherzigenswerten Worten empfiehlt der Verfasser den Ärzten, 
sich mehr als bisher ihrer sozialen Aufgaben zu erinnern und so¬ 
wohl in den ihnen schon zur Betätigung offen stehenden kommunalen 
und staatlichen Verwaltungen rege zu betätigen, als auch besonders 
neue Positionen in der Schulaufsicht, Gewerbeinspektion u. s. w. sich 
zu erringen. „Ein neues Geschlecht ist herangewachsen,“ sagt Braun 
mit Recht, „ein Geschlecht, das auch neuer Ärzte bedarf, Ärzte, die 
nicht nur den Kranken kurieren können, sondern die auch in und 
für die Gesellschaft, nicht nur für das Individuum, zu wirken Lust 
und Liebe, Vorkenntnis und Fähigkeiten besitzen. An der jungen 
Generation liegt es, dahin zu streben, daß sie mit Wehr und Waffen 
wohlgerüstet in die Arena treten können. Die Bedürfnisse der Zeit 
müssen ihnen die Tore der staatlichen und städtischen Verwaltung 
öffnen.“ 

A . Grotjahn. 

Jahresbericht über Hygiene und Demographie. II. Jahrgang. O 


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66 


E. Referate. 


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Prinz imF., Die mannigfachen Beziehungen zicischen Statistik und 
Medizin. Sonderdruck aus dem „Allg. statistischen Archiv“. 22 S. 

Im Zeitalter der unbegrenzten Hochschätzung des Experimentes 
und der mikroskopischen Beobachtung ist von den Vertretern der 
medizinischen Wissenschaft die Statistik häufig teils ganz vernach¬ 
lässigt, teils in oberflächlicher, der genauen Kenntnis ihrer Grund¬ 
regeln spottenden Weise zur Anwendung gebracht worden. Einer 
von den wenigen Autoren, die nie aufgehört haben, sie in meister¬ 
hafter Weise auf die medizinischen und hygienischen Dinge anzu¬ 
wenden, ergreift in dieser Abhandlung das Wort, um auf die mannig¬ 
fachen Beziehungen zwischen Statistik und Medizin hinzuweisen. 
Bedauerlich ist jedoch, daß die vortreffliche Abhandlung an einer Stelle 
steht, an der sie wohl nur von wenigen Ärzten gelesen wird. Der 
Verfasser wäre berufen, die gegenwärtig so beliebten, und für den 
Gebrauch des Studenten und Arztes auch so zweckmäßigen Kompendien 
durch ein solches der Medizinalstatistik zu vermehren. Er könnte die 
vorliegende Arbeit als Disposition zu einem derartigen Kompendium, 
das gerade gegenwärtig freudige Aufnahme finden und großen Nutzen 
stiften würde, benutzen. 

A. Gvotjahru 


Florschütz, Statistik. Ärztliche Sachverständigen-Zeitung. Nr. 10. 

Jahrg. VIII. 

Auch in dieser Abhandlung wird nachdrücklich hervorgehoben, 
daß die Mediziner, die sich der Statistik bedienen, nicht vergessen 
sollen, daß diese Hilfswissenschaft nicht aus einem lustigen Voltigieren 
mit Zahlen besteht, sondern ganz bestimmte Gesetze, Methoden und 
Darstellungsarten ansgebildet hat, die jeder kennen muß, ehe er sich 
ihrer bedienen darf. Mit Recht tadelt der an der Lebensversiche¬ 
rungsstatistik geschulte Verfasser die leichtfertige Art, mit der in 
der medizinischen Statistik häufig Sterblichkeitsberechnungen ausge¬ 
führt werden, ohne daß der Alterszusammensetzung der Gruppen, auf 
die sich die Sterbefälle beziehen, Rechnung getragen wird. Eine 
Tabelle über die rechnungsmäßige und wirkliche Sterblichkeit nach 
Todesursachen innerhalb verschiedener Berufe, die aus dem Material 
der Gothaer Lebensversicherungsbank gewonnen ist, beschließt die 
lehrreiche Abhandlung. 

A. Gvotjalifu 


SjHtrUf, O., Gedanken über Sterblichkeit und Sterblichkeitstafeln. 
Dresden, Konrad Weiske. 32 S. 

Der Verfasser geht von dem sonderbaren Gedanken aus, daß 
niemals bewiesen worden sei, daß der Mensch sterben müsse, und 


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I. Methode uud Geschichte der sozialen Hygiene. 


67 


daß die Wissenschaft aus diesem Gedanken immer neue Kraft zu 
dem Bestreben gewinnen soll, die Sterblichkeit zu bekämpfen. Mit 
Recht sagt der Verfasser, daß es kein Sterblichkeitsgesetz im mathe¬ 
matischen Sinne gebe, da die Mortalität im Laufe der Zeit ganz 
erheblichen Veränderungen unterworfen sei. Ernstlich ist eine gegen¬ 
teilige Ansicht wohl nie vertreten worden. Die Lebensversicherungs¬ 
gesellschaften sollen ihre Prämien tafeln den schwankenden Verhält¬ 
nissen der allgemeinen Sterblichkeit anpassen; bei der gegenwärtigen 
geringen Sterblichkeit haben sie durch die daraus für die Gesell- 
. schäften sich ergebende Untersterblichkeit Vorteile. Dem ist ent¬ 
gegenzuhalten, daß diese auch wieder den Versicherten zu gute 
kommen und daß sie zum Teil durch das starke Sinken des Zins¬ 
fußes wieder aufgehoben wurden. Sehr berechtigt ist dagegen die 
Ansicht Sparigs, daß bei der Herstellung einer Sterbetafel die Ge¬ 
nauigkeit des zu Grunde liegenden Materials viel wichtiger sei als 
die Feinheit der Berechnung. 

F. Prinzing. 

Hanauer, W., Die Statistik der Krankenversicherung und ihr Aushau 
für die Zwecke der Morbiditätsstatistik. Sonderdruck aus der 
Hygienischen Rundschau. Nr. 17. 19 S. 

Die bevorstehende Beratung der Novelle zum Krankenkassen¬ 
gesetz im Reichstag veranlaßte den Verfasser zu einer Darstellung 
der gegenwärtigen Krankenkassenstatistik und ihrer Reformbedürftig¬ 
keit im Sinne ihrer Ausgestaltung zu einer brauchbaren Morbiditäts¬ 
statistik. Der Verfasser verhält sich mehr objektiv referierend, als 
daß er zu den bereits gemachten Reformvorschlägen neue hinzufügte. 
Er gibt uns eine anschauliche und lehrreiche Darstellung der gesetz¬ 
lichen Grundlagen der Reichsstatistik des Krankenkassenwesens, ihrer 
Methoden, Ergebnisse und Lücken und schildert die von privater 
Seite (so namentlich von Bleicher) vorgenommenen Ergänzungs¬ 
arbeiten. Zum Schluß bespricht er die Reformvorschläge und dringt 
mit Recht darauf, daß die zukünftige Krankenkassenstatistik auch 
die erwerbsfähigen Kranken erfassen müsse, da sie nur dann zu 
einem Wegweiser für die prophylaktischen Aufgaben der Kranken¬ 
kassenverwaltungen und der Aufsichtsbehörden werden könne. 

A. Grotjahn. 

Bäutnler, Ch,, Die Entwicklung der Medizin einst und jetzt. Tübingen, 
J. C. B. Mohr. (IV, 104 S.) 

Das vorliegende Buch enthält zwei akademische Reden des Frei¬ 
burger Klinikers, die zeitlich um mehr als ein Dezennium auseinander¬ 
liegen ; auch seit der letzten sind bereits 4 Jahre ins Land gegangen. 

5 * 


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E. Referate. 


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Jedoch sind sie neuerdings erst dem Buchhandel übergeben und es 
ist immerhin interessant, die Entwicklung der Medizin vou einem 
Kliniker wie Bäu ml er sich vorführen zu lassen. Ein Hauptgesichts¬ 
punkt seiner Ausführungen ist der, daß die wissenschaftliche Be¬ 
gründung einer jeden Disziplin an ihre bestimmte Zeit gebunden 
ist, und daß jeder Spezialzweig der Medizin sich nur auf dem Funda¬ 
ment gesicherter Tatsachen aufbauen kann. Legt man diesen 
entwicklungsgeschichtlichen Maßstab an, so ist es ohne weiteres ver¬ 
ständlich, wie manche heut wohl ausgebildete Disziplin in früheren 
Epochen entweder glatt ausfallen mußte, oder aber nie zur jetzigen 
Höhe, weil der wissenschaftlichen Basis entbehrend, gelangen konnte. 
Dieser Gedanke verdient vor allem von jenen Nichtmedizinern be¬ 
rücksichtigt zu werden, die für manche Epochen der Medizin nur 
ein mitleidiges Lächeln haben und sich durch den oft schnellen 
Wechsel in den Anschauungen der Fachleute in dem Vertrauen auf 
die Medizin beirren lassen. Dieses läßt sich an einem Beispiel be¬ 
leuchten. Die Wiener Schule trieb von Anfang der vierziger Jahre 
bis zu den sechziger Jahren einen therapeutischen Nihilismus; dieser 
Negativismus war aber nicht Laune, sondern nur ein besonderer, not¬ 
wendiger Abschnitt in der Entwicklungsgeschichte der Heilkunde, 
der nach dem damaligen Stande der Wissenschaft eintreten mußte 
und ohne den das tatkräftige Einsetzen der modernen Therapie nicht 
denkbar gewesen wäre. Hervorzuheben ist, daß Bäumler schon in 
seinem Vortrage aus dem Jahre 1876 einen großen Wert legt auf 
die „genaueste Kenntnis des sozialen Triebwerkes, in welches der 
Mensch als Glied eingefügt ist“, ein Gedanke, der erst jetzt anfängt, 
in der medizinischen Welt Eingang zu finden. 

B. Spiethoff. 


Ehstein , TP., Die Krankheiten im Feldzuge gegen Rußland (1812). 

Stuttgart, Ferdinand Enke. 82 S. 

Eine geschichtlich-medizinische Arbeit, zu der der Verfasser 
im Anschluß an seine Studien über die Pest der Thukydides gelangt 
ist, und in der er sich die Aufgabe gestellt hat, die in dem Kriege 
gegen Rußland obwaltenden medizinischen Verhältnisse bezw. die in 
diesem Feldzuge getroffenen hygienischen Maßnahmen, sowie die 
während desselben aufgetretenen vomehmlichsten Krankheiten zu 
schildern. Mehr wie jeder andere Krieg hat der russische Feldzug 
Napoleons durch innere Ursachen einen großen Teil des Heeres da¬ 
hingerafft, die klimatischen Widrigkeiten, die ungenügenden Unter¬ 
kunftsverhältnisse, Entbehrungen, Anstrengungen und schließlich die 
Demoralisation sind die wesentlichsten Momente hierfür gewesen. 
Von Krankheiten und Seuchen kamen in der französischen Armee 


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I. Methode und Geschichte der sozialen Hygiene. 


69 


vornehmlich Affektionen des Unterleibes (Enteritis, Dysenterie etc.), 
der Brustorgane (Katarrhe und Pneumonien) und typhöse Infektions¬ 
krankheiten (neben dem gewöhnlichen Typhus abdominalis, vor allem 
der Typhus exanthematicus) vor; außerdem wird, wie es in der Natur 
der Verhältnisse lag, von zahlreichen Erfrierungen und Ophthalmien 
seitens der zeitgenössischen Ärzten berichtet. Dem Hunger und 
der Kälte erlagen aber auch zahlreiche Angehörige der russischen 
Armee, die durch diese Momente wohl veranlaßt, ebenfalls dem Fleck¬ 
typhus anheimfielen. Dabei war in beiden Heeren der Sanitätsdienst 
völlig unzureichend, die Hospitäler, welche man auf den Etappen¬ 
orten fand, eher Brutstätten für die Verbreitung ansteckender Seuchen 
als Unterkunftsstätten für Kranke und Sieche. Alles in allem er¬ 
scheint das Bild dieses Krieges als eines der gräßlichsten und mörde¬ 
rischsten, die die Weltgeschichte gesehen hat. 

•T. Marcuse. 


Zadek, „Die Medizin im XIX. Jahrhundert 44 . Berlin, Verlag: „Auf¬ 
klärung“. 60 S. 

Zadek gibt eine klare Übersicht über die Wandlungen der 
pathologischen Anschauungen und therapeutischen Maßnahmen während 
des Jahrhunderts. Mit Recht wird der Übergang der Medizin von 
einer wüsten, durch keine exakten Erfahrungen gestützten Spekulation 
(vgl. Mesmerismus, Phrenologie u. s. w.) zu einer induktiven, auf 
Beobachtung, Experiment und Statistik aufbauenden Naturwissenschaft 
als einer der größten Fortschritte aller Arten gepriesen. Immerhin 
müssen wir zugestehen, daß sich diese Fortschritte doch mehr auf 
dem Felde der Erkenntnis, als auf dem der Heilung abgespielt haben. 
Die Entdeckung oder Ausbildung der Perkussion und Auskultation, 
der mikroskopischen Untersuchung und der Röntgenstrahlen, der 
chemischen und der bakteriologischen Methoden haben den kranken, 
menschlichen Körper zu einem Gegenstände gemacht, an dem man 
ganz im Sinne der anderen Naturwissenschaften, Begriffskomplexe 
(„Krankheiten“ genannt) und biologische Gesetze („Krankheitsursachen’ 4 
genannt) mit exakter Schärfe konstatieren kann. Als charakteristisch 
für die Entwicklung der medizinischen Wissenschaften im letzten 
Drittel des vergangenen Jahrhunderts stellt Zadek den Übergang 
von der Krankheitsbehandlung zur Krankheitsverhütung hin. 

A, Koch-Hense. 

Mat •cune, Die Aufgaben der Medizin im zwanzigsten Jahrhundert. 

Sonderdruck aus „Die Krankenpflege“. Bd. 2, H. 4. 

Mit kurzen und kräftigen Strichen zeichnet der Verfasser den 
Werdegang der medizinischen Wissenschaften, deren Gebäude im 


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E. Referate. 


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zwanzigsten Jahrhundert durch den Ausbau einer sozialen Hygiene 
gekrönt werden würde. Die Quintessenz der kleinen, aber gedanken¬ 
reichen Abhandlung liegt in folgenden Sätzen: „Unsere gewaltige 
wirtschaftliche Entwicklung hat die Medizin aus dem engen Gehäuse, 
in dem sie als ein mechanisches Triebwerk jahrhundertelang lief, 
herausgerissen, hat sie dem pulsierenden Leben näher gebracht, in¬ 
dem sie derselben neue Aufgaben und neue Ziele steckte, und hat sie 
damit in die kulturfördernden Elemente eingereiht. Als ein solches 
steht in vorderster Reihe unserer ganzen Kulturbewegung die soziale 
Hygiene, die alle Bedingungen für den Gesundheitszustand des Einzel¬ 
individuums umfaßt, die von Staat und Gesellschaft ausgehen. Es 
ist ihr gelungen, die Ursachen und die Natur der großen, völker¬ 
vernichtenden Krankheiten, die Bedingungen der Übertragung, der 
Aufnahme und der Entwicklung von Giftstoffen, sowie den Zusammen¬ 
hang der Volkskrankheiten mit den ökonomischen Verhältnissen von 
dem Gesichtspunkte der Prophylaxis aus zu beobachten. Sie hat die 
Ursachen der Sterblichkeit und die Bewegung der Bevölkerung mit 
Hilfe der Statistik aufgehellt, sie hat die Hygiene des Bodens, des 
Wassers und der Luft, die der Städte, Spitäler und Schulen so gründ¬ 
lich bearbeitet, daß man heute in der Assanierung der Brutstätten 
der menschlichen Krankheiten ruhig Vorgehen kann, ohne fürchten 
zu müssen, unproduktive Ausgaben zu machen. So ist die Sozial¬ 
hygiene eine reife Wissenschaft geworden, deren Forschungen kein 
einziger sich mehr verschließt, deren Arbeitsgebiet von Jahr zu Jahr 
größer wird, deren Bedeutung in zivilisierten Ländern mehr und mehr 
wächst.“ 

. 1 . GroUahn. 


Jahresbericht über die Fortschritte in der Lehre von den 
pathogenen Mikroorganismen, umfassend Bak¬ 
terien, Pilze und Protozoen. Unter Mitwirkung von Fach¬ 
genossen bearbeitet uud herausgegeben von Prof. P. v. Baum¬ 
garten und Prof. F. Tangl. 16. Jahrgang 1900. Leipzig. 
S. Hirsch. 812 S. 

Der Jahresbericht von Baumgarten ist ein wertvolles und unent¬ 
behrliches Hilfsmittel für den Hygieniker und Kliniker, ein Sammel¬ 
werk von unendlichen Fleiß, auf dessen Besitz die deutschen Gelehrten 
stolz sein dürfen. In ununterbrochener Folge erscheinend, behandelt 
er in großer Vollständigkeit die Literatur eines jeden Jahres auf dem 
Gebiete der bakteriellen Forschung. Die Einteilung des Stoffes ist 
eine mustergültige. Den Anfang bildet ein Bericht über die Lehr¬ 
bücher, Kompendien und gesammelten Abhandlungen, dann erscheinen 
die Referate der Einzelarbeiten über jede einzelne Mikroorganismenart. 


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I. Methode und Geschichte der sozialen Hygieue. 


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Hieran schließen sich die Abschnitte über die allgemeine Biologie, 
Pathologie, Desinfektionspraxis und Technik. Den Schluß bildet ein 
ausführliches Autoren- und Sachregister, das die Orientierung er¬ 
leichtert. Im Verlauf von je 5 oder 10 Jahren erscheinen zusammen- 
fassende Sachregister. Das Material ist nach Ländern und Sonder¬ 
gebieten von hervorragenden Spezialforschern unter einheitlicher Re¬ 
daktion der Herausgeber verteilt Von besonderem Reiz sind die 
orientierenden und kritischen redaktionellen Bemerkungen der Refe¬ 
renten und des Herausgebers. Wo erforderlich, finden sich Hinweise 
auf einschlägige Arbeiten, die in früheren Jahren besprochen sind. 
Nicht bloß als unser wichtigstes Nachschlagewerk ist der Jahresbericht 
für den Forscher unentbehrlich geworden, sondern jeder einzelne Jahr¬ 
gang gewinnt dadurch ein besonderes Interesse, daß in ihm die zur 
Zeit bedeutungsvollsten Fragen durch vollständige Zusammenstellung 
der Literatur einem unbefangenen und übersichtlichen Studium zu¬ 
gänglich gemacht werden. 

A. Gottfitein. 


Roth*» Jahresbericht über die Leistungen und Fortschritte 
auf dem Gebiete des Militärsanitätswesens, Bericht 
für das Jahr 1900. 26. Jahrgang. Suppl.-Band zur Deut¬ 

schen militärärztlichen Zeitschrift. Berlin 1901. E. S. Mittler 
und Sohn. 184 S. 

Die militärärztliche Literatur ist in starker Zunahme begriffen; 
es konnte daher bei dem gegebenen Gesamtumfang des Berichts 
nicht über alle Arbeiten referiert werden; doch sind eine große An¬ 
zahl derselben in der militärärztlichen Zeitschrift besprochen oder 
veröffentlicht. Immerhin enthält der Bericht noch 500 Referate. Die 
Einteilung des Materials entspricht im allgemeinen derjenigen der 
früheren Jahrgänge; eine Umgestaltung hat nur der 6. Abschnitt 
(Armeekrankheiten) erfahren, indem bei den inneren Krankheiten eine 
an das Rapportschema sich anlehnende Gliederung durchgeführt wurde. 
Die Nerven- und Geisteskrankheiten haben, entsprechend der wach¬ 
senden Erkenntnis ihrer großen Bedeutung bei der militärärztlichen 
Tätigkeit, mehr Beachtung gefunden. Unter den Berichten über die 
modernen Kriege ist der Krieg auf Kuba 1898 und die auf den 
Philippinen (1896—1898) am eingehendsten behandelt. 

F, Prinzing. 


Achtzehnter Jahresbericht über die Fortschritte und 
Leistungen auf dem Gebiete der Hygiene, Jahrgang 
1900. Supplement zur Deutschen Vierteljahrsschrift für öffent- 


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E. Referate. 


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liehe Gesundheitspflege. Bd. XXXIII. Herausgegeben von 
A. Pfeiffer, Braunschweig. Vieweg. 674 S. 

In der seit Jahren bewährten Vollständigkeit bietet sich auch 
dieser stattliche Band dem Benutzer dar. Allerdings ist die Voll¬ 
ständigkeit auf Kosten der Schnelligkeit erreicht, da erst im Herbst 
1902 der Bericht über das Jahr 1900 der Öffentlichkeit übergeben 
wurde. Über die Fortschritte auf dem Gebiete der Gesundheits¬ 
technik, der Krankheitsprophylaxe, sowie der bakteriologischen, che¬ 
mischen und physikalischen Hygiene orientiert der Pfeiffersche 
Jahresbericht in absolut zuverlässiger Weise. Dagegen läßt er — 
wenn wir von der allerdings vortrefflichen medizinalstatistischen Ein¬ 
leitung G. Heimanns absehen — in sozialer Hinsicht zu wünschen 
übrig. Das ist in unseren Augen jedoch kein Fehler, sondern ein 
Vorzug, da zur Ausfüllung dieser Lücke unser Jahresbericht über die 
Fortschritte und Leistungen auf dem Gebiete der sozialen Hygiene 
und Demographie jüngst ins Leben gerufen worden ist. Auf das vor¬ 
trefflichste ergänzen sich so das ältere und das jüngere Unternehmen. 
Nach wie vor werden daher die Abonnenten unseres Jahresberichtes 
mit Nutzen sich des Uffelmann-Pfeifferschen Berichtes bedienen, 
während andererseits deren Lesern die Benutzung unseres Jahres¬ 
berichtes über Soziale Hygiene und Demographie unerläßlich sein wird. 

A * Grotjahn. 


ii. 


Bevölkerungsstatistik und Mortalität. 

Bleicher, H., Über die Notwendigkeit systematischer Arbeitsteilung auf 
dem Gebiete der Bevölkerungs - (Sozial-) Statistik. Aus „Allge¬ 
meines Statistisches Archiv“. VI. Bd. I. Halbband. Tübingen, 
H. Laupp. 14 S. 

Die kleine Abhandlung, die den Untertitel „die Säkularzählung 
von 1900 und die Gemeindestatistik“ trägt, enthält einen beherzigens¬ 
werten Appell an die deutschen Gemeinden, die sich ihnen dar¬ 
bietende Gelegenheit nicht unbenutzt zu lassen, aus den reichen 
Schätzen der besonders gut vorbereiteten Säkularzählung Kapital 
zu schlagen. Wertvolle bevölkerungsstatistische Aufschlüsse über 
Gegensätze zwischen Stadt und Land, über den wirtschaftlichen 
Zusammenhang der großen Städte mit ihrer Umgebung würden der 
Pflege solcher bislang leider vernachlässigten, aber überaus wichtigen 


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II. Bevölkerungsstatistik und Mortalität. 


73 


Ortsstatistik im weiteren Sinne zu verdanken sein. „Die kommunal¬ 
statistischen Ämter müssen künftig tatsächlich mehr wie bisher 
Statistik auch für ihre Umgebung treiben. Das widerspricht nicht 
den Interessen der Gemeinden, welche die Kosten der Einrichtung 
und Unterhaltung einer besonderen statistischen Stelle tragen, sondern 
fördert sie. Die Großstädte sind tatsächlich Hauptstädte einer wirt¬ 
schaftlichen Provinz, welche mit dem Zentrum in gewissem Sinne ein 
Ganzes bildet, deren Grenzen sich allerdings nicht nach politischen 
Einteilungen, sondern der natürlichen Entwicklung entsprechend be¬ 
stimmen. Und soweit nicht die Stellung der kommunalstatistischen 
Organe innerhalb der Gemeindeverwaltung in Frage steht, sondern 
ihre Stellung gegenüber der Reichs- und Landesstatistik, wird sich 
dieselbe im gleichen Maße befestigen, als die Städtestatistik es ver¬ 
steht, sich der organisierten amtlichen Statistik fordernd zur Seite zu 
stellen auf Gebieten, deren Bearbeitung der Landesstatistik fremd 
bleiben mußte.“ An Stelle aller Kompetenzstreitigkeiten habe viel¬ 
mehr die Frage zu treten: „Auf welche Weise werden die Interessen 
unserer Wissenschaft durch einheitliches Zusammenwirken aller ver¬ 
fügbaren Kräfte am besten gefordert?“ 

F. Kriegei. 


Conrad, J,, Grundriß zum Studium der politischen Ökonomie. Vierter 
Teil: Statistik. I. Teil. Die Geschichte und Theorie der Statistik. 
Die Bevölkerungsstatistik. Zweite ergänzte Auflage. Jena, 
G. Fischer. IV, 182 S. 

In der gerade nicht sehr zahlreichen neueren deutschen Literatur 
der in die Statistik einführenden Schriften zeichnet sich die Conrad- 
sche Arbeit durch zweckentsprechende Aufgabebegrenzung und — bei 
aller dadurch gebotenen Kürze — durch Klarheit und Übersichtlich¬ 
keit der Darstellung besonders aus. Wie bei der Bearbeitung der 
übrigen Teile des Grundrisses sieht auch hier der Verf. sein Publikum 
in erster Linie in den der Nationalökonomie Beflissenen. Mit Recht, 
scheint es uns, hat er deshalb auch die mathematische Seite der 
Statistik sowohl als eine Reihe der „der Diskussion vorbehaltenen 
Fragen“, wie die Berechnung der Mortalitätstabellen u. a. außer Be¬ 
handlung gelassen. Die Betrachtungsweise ist eine vorwiegend dar¬ 
stellende, die Schlußfolgerungen sollen einem zweiten und dritten Teile 
des Werkes, der die Statistik der wirtschaftlichen und geistigen 
Kultur zum Gegenstand haben wird, Vorbehalten bleiben. Sicherlich 
wird das Buch mit Vorteil von denen benutzt werden, die vor Be¬ 
schäftigung mit Spezialfragen erst einmal eine Übersicht über die Ge¬ 
samtheit der Wissenschaft erhalten wollen. Der vorliegende Band 
zerfällt seinem Inhalte nach in zwei größere Abschnitte, denen eine 


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74 


E. Referate. 


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die Statistik als Methode und als Wissenschaft und ihre Einreihung 
in die verwandten Wissenschaften behandelnde Einleitung voran¬ 
geht. Der erste Abschnitt enthält die Geschichte und Theorie der 
Statistik, in zweiter Auflage ergänzt durch eine Übersicht über die 
statistische Literatur der in Betracht kommenden Länder. Der zweite 
Abschnitt „Bevölkerungsstatistik“ gibt vorläufig zunächst den ersten 
Teil: Bevölkerungsstand; hier verbreitet sich der Yerf. über Volks¬ 
zählung, Einwohnerzahl, Bevölkerungsbewegung. 

F. Kriegei . 


Hjelt, 1., Aus der Geschichte der schwedisch-finländischen Bevölkerungs¬ 
statistik. Allgemeines Statistisches Archiv. VI. Bd. I. Halb¬ 
band. Tübingen, G. Laupp. 26. S. 

A. Hjelt leistet mit dieser Studie einen wertvollen Beitrag zur 
geschichtlichen Entwicklung der schwedischen Statistik. Er zeigt wie 
diese, ursprünglich fiskalischen Zwecken dienstbar, erst ziemlich spät 
— im 17. Jahrhundert — in die Pflege der Kirche überging und 
damit wenigstens zu den Grundlagen einer Bevölkerungsstatistik ge¬ 
langte. Dem 18. Jahrhundert blieb es Vorbehalten, eine Statistik im 
modernen Sinne zu begründen. 1736 wurde vom Reichsrate die Vor¬ 
nahme einer jährlichen, von den Geistlichen aufzunehmenden Reichs¬ 
statistik über Geburten und Todesfälle angeordnet, die 1738 auf Vor¬ 
schlag der Gesundheitskommission eine Verbesserung insofern erfuhr, 
als die Verteilung der Gestorbenen auf drei Alterskategorien vor¬ 
genommen wurde. Unvollständige Angaben und sonstige Unregel¬ 
mäßigkeiten führten zu dürftigen Ergebnissen, die wiederum der An¬ 
sporn zu neuen Bemühungen wurden. Besonders zwei Männern: dem 
Akademiker PehrElvius und dem ehemaligen Militär, späteren Ober¬ 
statthalter Jakob Albrecht von Lantingshausen hat es Schweden- 
Finland zu verdanken, daß es vor allen europäischen Kulturstaaten 
zu einer geordneten systematischen Bevölkerungsstatistik gelangte. 
Denn ihre ernste wissenschaftliche Behandlung demographischer Pro¬ 
bleme gab in der Hauptsache den Anstoß zur Inangriffnahme des 
berühmt gewordenen Tabellenwerks, dessen löOjähriges Jubiläum 
Hjelt zu diesem geschichtlichen Rückblick Anlaß bot. 

F. Kriegei. 


Gniclin, Bevölkerungsbewegung im Höllischen seit Mitte des 

16. Jahrhunderts. Allgemeines Statistisches Archiv. Bd. 6. 
Halbband 1. S. 240—283. 

Alle statistischen Untersuchungen, die sich in frühere Jahr¬ 
hunderte zurückerstrecken, sind von ganz besonderem Werte, da sie 


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II. Bevölkerungsstatistik und Mortalität. 75 

einem Hauptmangel demologischer Forschung, der gegenwärtigen Be¬ 
schränkung auf eine verhältnismäßig kurze Spanne Zeit abzuhelfen 
suchen. In der vorliegenden Arbeit sind aus den Kirchenbüchern der 
Gemeinden des Oberamts Hall, die zum Teil bis zum Jahre 1559 zu¬ 
rückreichen, die Geburtszahlen berechnet. Da vor dem Jahre 1822 
Volkszählungen fehlen, so wird vom Verfasser eine „virtuelle Be¬ 
völkerungsziffer“ berechnet, d. i. die Summe der in den letztvorher- 
gegaugenen 30 Jahren Geborenen. Das Oberamt Hall eignet sich gut 
zu solchen rückläufigen Untersuchungen, da sich seit 300 Jahren sehr 
wenig verändert hat, sowohl bezüglich der Zahl der Wohnplätze als 
auch bezüglich deren Einwohnerzahl. Gmelin findet bei seinen Unter¬ 
suchungen, daß regelmäßig in jedem Jahrhundert, ungefähr in den¬ 
selben Jahrzehnten, drei Zunahmeperioden der Geburten zu beobachten 
seien, und glaubt, daß diese Schwankungen der Geburtsziffer mit 
Klimaschwankungen und mit deren Einfluß auf die Fruchtpreise Zu¬ 
sammenhängen. 

F. Prinz ing. 


Die Sterblichkeit nach Todesursachen und Altersklassen 
der Gestorbenen sowie die Selbstmorde and die tät¬ 
lichen Verunf/lückunffen im preußischen Staate 
während des Jahres 1900. Nr. 171 der Preußischen 
Statistik. Amtliches Quellenwerk. Berlin. Verlag des König¬ 
lichen statistischen Bureaus. 267 S. 

Es kann nicht die Aufgabe des Referenten sein, aus dem reich¬ 
haltigen und nach allen Seiten bearbeiteten Material, das in dem 
vorliegenden Quellenwerk aufgespeichert ist, einiges herauszupflücken. 
Doch sei hervorgehoben, daß der vorliegende Bericht einen inter¬ 
essanten Exkurs über den Wert der preußischen Todesursachenstatistik 
im allgemeinen enthält. Die Veranlassung dazu bot der Umstand, 
daß es jetzt gerade 25 Jahre sind, in denen die Todesursachenstatistik 
in ein und derselben Weise in Preußen erhoben wird. Ermöglicht 
wurde sie zuerst durch das preußische Gesetz über die Bekundung 
des Personenstandes vom 9. März 1874, dem sich das Reichsgesetz 
vom 6. März 1875 fast vollständig anschloß. Seit jener Zeit wird 
die Verarbeitung der standesamtlichen Mitteilungen über die Sterbe- 
tälle im königlichen statistischen Bureau nach Maßgabe der Vor¬ 
schriften vorgenommen, welche im Oktober 1874 durch die vom Fürsten 
Bismarck zur Vorbereitung einer Reichsmedizinalstatistik berufenen 
Kommission ausgearbeitet worden sind. Der noch jetzt als Dezernent 
für Medizinalstatistik im Amt befindliche Geheime Medizinalrat Prof. 
A. Guttstadt hat schon in jener Kommission mitgewirkt und es ist 
höchst interessant, in dem hier vorliegenden Berichte für das Jahr 1900 


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76 


E. Referate. 


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seine. Auslassungen über die Zuverlässigkeit und das Zustandekommen 
der preußischen Todesursachenstatistik kennen zu lernen. Im könig¬ 
lichen statistischen Bureau werden die Todesursachen mit den Alters¬ 
klassen und dem Geschlecht der Gestorbenen für jede einzelne Ge¬ 
meinde festgestellt, wenn auch die zum Druck gelangenden Veröffent¬ 
lichungen mit Rücksicht auf die erheblichen Kosten sich nur auf den 
gesamten Staat, die Regierungsbezirke und die größeren Städte be¬ 
ziehen. Die Angaben über Lebensalter und Geschlecht der Gestorbenen 
sind auf Grund ihrer Herkunft aus den Standesregistern natürlich 
sehr präcis, während die Angaben über die eigentlichen Todesursachen 
deshalb nicht so zuverlässig sind, weil sie nur in den größeren Städten 
der Monarchie auf ärztliche Totenscheine zurückgehen. Für gewöhn¬ 
lich füllt nämlich der Standesbeamte die Zählkarte, die er an das 
Bureau abzuliefern hat, nach eigener Erkundigung bei den Anmeldern 
des Todesfalles aus. Eine Verbesserung dieses Modus ist in jüngster 
Zeit dadurch angebahnt, daß der Kultusminister durch einen Erlaß 
vom 20. August 1901 das statistische Bureau ermächtigt hat, die Zähl¬ 
karten, welche der ärztlichen Klarstellung bedürfen, den Kreisärzten 
unmittelbar zur Richtigstellung zuzuschicken. 

. 1 . Ovotjahn. 


Gottstein, A., Die Todesursache in früherer Zeit und in der Gegenwart 
and die Beziehungen zwischen Krankheit und Sterblichkeit. Zeit¬ 
schrift f. Sozialwissenschaft. Bd. V. Heft 4 u. 5. Berlin. 
G. Reimer. 

Wie Westergaard und Kruse mit verschiedenen Methoden 
exakt nachgewiesen, hat die Sterblichkeit in der zweiten Hälfte des 
19. Jahrhunderts für fast alle Altersklassen und im ganzen erheblich 
abgenoramen. Die Zurückführung dieser Abnahme auf die Abnahme 
der Gefahr bestimmter Krankheiten ist nicht ohne weiteres angängig. 
Die Abnahme der Sterblichkeit beruht zum Teil darauf, daß gewisse 
Krankheiten (Pocken, Wundinfektionskrankheiten) seltener geworden, 
andere weniger lebensgefährlich oder einer erfolgreicheren Behandlung 
zugänglich geworden sind (z. B. Verbesserung und Erweiterung der 
operativen Behandlung). Die Hauptursache ist aber in allgemeinen 
Verbesserungen sozialer Art gegeben, die durch Hebung der Kultur 
erstens eine Erkrankungsursache verringert, zweitens bei zahlreichen 
Erkrankungen verschiedener Art durch Beseitigung accidenteller, in 
der äußeren Lage und Versorgung bedingter Gesundheitsgefahren die 
Letalität verbessert hat. Die Letalität einer Krankheit setzt sich 
zusammen aus zwei Momenten, der spezifischen Letalität, welche durch 
das Verhältnis der Krankheitsursache zur individuellen Widerstands¬ 
kraft des Organismus bedingt ist, und der allgemeinen Gefahr, die 


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II. Bevölkerungsstatistik und Mortalität. 


77 


die soziale Lage schafft. Die Verringerung des letzten Momentes be¬ 
dingt zum überwiegenden Teil die beobachtete Sterblichkeitsabnahme. 

Mortalitätsstatistik und Morbiditätsstatistik lassen sich aus zwei 
Gründen nicht ohne weiteres statistisch in Beziehung bringen, aus 
einem technischen Grunde und einem inneren. Der technische 
Grund ist der, daß wir zwar ein auf anatomisch-ätiologischen Ge¬ 
sichtspunkten aufgebautes Mortalitätsschema besitzen, nicht aber ein 
einheitliches Morbiditätsschema, dessen Grundlage nur eine Mischung 
ätiologischer, klinischer und anatomischer Gesichtspunkte rein aus 
dem Bedarf des diagnostizierenden Arztes heraus ist, das somit ohne 
Rücksicht auf den Endausgang der Krankheit höchst lebensgefährliche 
mit leichtesten Krankheitsvorgängen in einem Namen vereint. Die 
inneren Ursachen der Divergenz vom Mortalitäts- und Morbiditäts¬ 
schema liegen darin, daß bei der Konstanz der äußeren Krankheits¬ 
ursache der Endausgang im Einzelfalle (Tod, Genesung) von den an¬ 
geborenen oder erworbenen Zuständen des erkrankten Organismus 
abhängt Gerade wegen dieser Tatsache lassen sich aber aus der 
Höhe der Letalität namentlich für die Infektionskrankheiten inter¬ 
essante Gesichtspunkte mit Rücksicht auf soziale und Rassenhygiene 
ableiten. Je nach der wechselnden Höhe der Letalität einer Krankheit 
in verschieden sozialen Bevölkerungsgruppen läßt sich das Maß des 
Einflusses sozialer Gesundheitsgefahren zahlenmäßig berechnen. Der 
geographische Unterschied der Letalität verschiedener Rassen gegen¬ 
über bestimmten parasitären Krankheitserregern gibt ein Maß für den 
Grad der durch Auslese allmählich angeborenen erlangten Rassen- 
imunität gegenüber dem spezifischen Parasiten. Bei beständiger Sym¬ 
biose wird schließlich als Endziel dieser Anpassung der für eine andere 
Rasse vielleicht höchst gefährliche Krankheitserreger zum harmlosen 
Wohnparasiten, demgegenüber der Wirtsorganismus seine Imunität 
nur im Falle der Herabsetzung seiner Widerstandskraft durch dis¬ 
ponierende Krankheitszustände anderer Art einbüßt. Tritt dieser 
Vorgang im Kindesalter ein, so wird die so entstehende Krankheit zu 
einer selektorischen im Sinne von Ploetz, welche die schwächsten 
und für die Tüchtigkeit der Rasse unbrauchbarsten Individuen aus¬ 
jätet, die widerstandsfähigen aber überleben läßt. 

Autovcf’erat. 


Lommatzsch , G., Die Bewegung der Bevölkerung im Königreich 
Sachsen während des Jahres 1900. Separatabzug aus der Zeit¬ 
schrift des K. Sächsischen Statistischen Bureaus. 48. Jahrg. 
Heft 1 u. 2. 26 S. 

Betrachtet werden zunächst die Eheschließungen und zwar nach 
dem Zivilstande der Eheschließenden und der Zahl der Ehen, nach 


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78 


E. Referate. 


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dem Altersverhältnis, dem Religionsbekenntnis, der Jahreszeit der 
Eheschließungen. Im Jahre 1900 wurden 37986 Ehen geschlossen, 
994 weniger als im Vorjahre. Von Jahrfünft zu Jahrfünft gestiegen 
ist die Zahl der Ehen von Junggesellen mit Jungfrauen, Witwern 
mit Witwen, geschiedenen Männern mit geschiedenen Frauen; zu¬ 
genommen hat die Zahl der jugendlichen Ehen. Die absolute Geburten¬ 
ziffer zeigt gegen die Vorjahre einen Rückgang, den die relative 
Geburtsziffer nun schon seit 25 Jahren aufweist; 1876/80 betrug 
letztere 43,7 °/ 0 , 1881/85 41,8%, 1886/90 41,7%, 1891/95 41,3%, 
1896/1900 40,4%. Zugenommen hat gegen früher die Relativziffer 
der unehelich Geborenen, abgenommen diejenigen der Totgeborenen, 
besonders bei den Unehelichen in den Städten. Im Jahre 1900 kamen 
auf 100 Mädchen 107 Knaben. Geboren wurden durchschnittlich 
täglich 450 Kinder, das Maximum hatte der September (477), das 
Minimum der Dezember (429). Mehrgeburten kamen 2032 vor, es 
trat eine relative Vermehrung der ländlichen gegenüber den städtischen 
Mehrgeburten ein. Die Sterblichkeitsziffer betrug im Berichtsjahr 
22,7 gegen 23,0 im Vorjahre und zeigt für das ganze Königreich eine 
stetige Abnahme seit Mitte der achtziger Jahre. Berücksichtigt man 
das Altersverhältnis der Verstorbenen, so erhält man folgende Zahlen: 


0 bis 1 Jahr 44205 
über 1 „ 5 Jahre 8157 
„ 5 „15 „ 2247 

Kinder zusammen 54609 


über 15 bis 30 Jahre 5152 
„ 30 „ 60 „ 15037 

„ 60 Jahre 19866 

Erwachsene zusammen 40055 


Ungemein hoch ist die Säuglings- und Greisensterblichkeit; erstere 
beträgt 46,69% aller Verstorbenen! Der Prozentsatz des jüngeren 
Kindes- und Greisenalters an der Gesamtzahl der Gestorbenen ist 
ein höherer in den Dörfern als in den Städten. Auf einen Tag ent¬ 
fielen durchschnittlich 259 Sterbefalle. Das Maximum fiel auf den 
August (356), wobei die in diesem Monat besonders hohe Säuglings¬ 
sterblichkeit in Betracht kommt, das Minimum auf November (203). 
Mit anderen Volkszählungsperioden verglichen, zeigt die letzte Periode 
1895/1900 die stärkste Zunahme in Bezug auf Geburtenüberschuß, 
tatsächliche Vermehrung und auf die beiden Geschlechter. 

F. Krieget. 


Wächter, G. f Die sächsische Volkszählung am 1. Dezember 1900. Zeit¬ 
schrift des K. Sächsischen Statistischen Bureaus. Beilage zum 
48. Jahrgang 1902. Dresden, B. G. Teubner. 138 S. 

Die Abhandlung bringt einleitend eine sehr interessante Jahr¬ 
hundertbetrachtung der sächsischen Volkszählung. Die letzte am 
1. Dezember 1900 veranstaltete Volkszählung war im Königreich 


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II. Bevölkerungsstatistik und Mortalität. 


79 


Sachsen die zwanzigste. Die früheren, vor 1832 vorgenommenen 
Zählungen trugen mehr den Charakter der Schätzung dadurch, daß 
sie sich auf die sog. Konsumentenverzeichnisse, die alljährlich zur Be¬ 
stimmung der Quantität des erforderlichen Brotgetreides etc. aufgestellt 
wurden, stützten. Den Hauptergebnissen der Volkszählungen im 
19. Jahrhundert entnehmen wir, daß die Bevölkerungszahl kontinuier¬ 
lich und nicht nur absolut, sondern auch prozentual gestiegen ist. 
Sie stieg 


1832—1843 

um 

199647 Personen 

, d. s. 12,8% 

1843—1852 

n 

230278 

tf 

„ * 13,1% 

1852—1861 

n 

237162 

5? 

,, „ H,9 7o 

1861—1871 

» 

331004 

?? 

„ „ 1^,9 % 

1871—1880 


416561 

M 

„ „ 16,3°/« 

1880—1890 

?? 

416561 


.. „ 16,3% 

1890—1900 

n 

699532 


„ „ 20,0%. 


Der Bevölkerungszuwachs kam nicht nur durch Geburtenüber¬ 
schuß, sondern zum guten Teil auch durch Zuwanderung zu stände. 
Das prozentuale Verhältnis der Geschlechter hat sich im Laufe des 
Jahrhunderts nur unwesentlich geändert; die Kriegszeiten haben 
darauf keinen Einfluß gezeigt. Wie überall, so zeigen auch die 
sächsischen Städte eine Bevölkerungszunahme auf Kosten des platten 
Landes. Die Statistik der Gebrechlichen, die, wie der Verfasser mit 
Recht sagt, ihrer zweifelhaften Zuverlässigkeit wegen „mit ganz be¬ 
sonderer Vorsicht gelesen und zu Schlußfolgerungen benutzt w r erden 
muß“, ergibt ein rapides Anwachsen der Zahl der Geisteskranken, 
aber auch der Blinden und Taubstummen. — 

* Bei der Volkszählung von 1900 wurde eine Bevölkerung von 
4202216 Köpfen ermittelt und zum erstenmal ein Überschuß der 
städtischen über die ländliche Bevölkerung konstatiert. Seit 1895 
ist die sächsische Bevölkerung um 414528 Personen gewachsen; alle 
Verwaltungsbezirke außer dem Freiberger, der wegen des Rückgangs 
des Erzbergbaues eine Abnahme aufweist, haben daran teilgenommen. 
Eine eingehendere Behandlung ist den Haushaltungen im letzten 
Erhebungsjahr zu teil geworden; sie werden nach der Zahl der ihnen 
zugehörigen Personen und mit Unterscheidung zwischen Familien¬ 
angehörigen, Dienstboten und anderen Personen (Besuchsfremde, After¬ 
mieter und Schlafleute) betrachtet. Statistisch interessant wie sozial¬ 
politisch wichtig wäre die vom Verfasser gewünschte Verbindung der 
Haushaltungs- mit einer Wohnungsstatistik. Zum Schluß teilen wir 
zwei sehr instruktive Tabellen mit, die die Bevölkerungszunahme der 
einzelnen deutschen Staaten im ganzen 19. Jahrhundert (1816—1900) 
und deren Bevölkerungsdichtigkeit im Jahre 1900 zum Gegenstand 
haben: 


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80 


E. Referate. 


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Bevölkerungszunahme Bevölkerungsdichtigkeit 


in Hamburg 

0 

399,07 

in Hamburg 

1850.1 

» 

Bremen 

348,20 

„ Bremen 

877,0 

V 

Sachsen 

251,10 

„ Lübeck 

325.1 

91 

Reuß ä. L. 

197,08 

„ Sachsen 

280,3 

n 

Lübeck 

164.03 

„ Reuß ä. L. 

216,0 

ii 

Anhalt 

162.41 

„ Reuß j. L. 

168,4 

n 

Preußen 

151,46 

„ Sachsen-Altenburg 

147.3 

91 

Reuß j. L. 

133,36 

„ Hessen 

145.8 

ii 

Sachsen-Meiningen 

107,83 

„ Anhalt 

137,5 

91 

Braunschweig 

105,71 

„ Schaumburg-Lippe 

126.8 

11 

Sachsen-Coburg-Gotha 

104,83 

„ Braunschweig 

126,4 

91 

Sachsen-Altenburg 

103,10 

„ Baden 

123.9 

11 

Hessen 

99,39 

„ Elsaß-Lothringen 

118,5 

11 

Mecklenburg-Schwerin 

97,22 

„ Sachsen-Coburg-Gotha 

116,1 

91 

Sachsen-Weimar 

88,13 

„ Lippe 

114,3 

91 

Baden 

85,69 

„ Württemberg 

111,2 

91 

Schwarzburg-Sondersh. 

79,28 

„ Sachsen-Meiningen 

101,6 

91 

Lippe 

72,12 

„ Sachsen-Weimar 

100,3 

11 

Schwarzburg-Rudolstadt 72,01 

„ Schwarzburg-Rudolstadt 98,9 

91 

Bayern 

71,22 

„ Preußen 

98.9 

11 

Oldenburg 

70,24 

„ Schwarzburg-Sondersh. 

93.8 

11 

Anhalt 

63,77 

„ Bayern 

81,4 


Württemberg 

53,79 

„ Oldenburg 

62,1 

91 

Mecklenburg-Strelitz 

42,97 

„ Waldeck 

51.7 

11 

Elsaß-Lothringen 

34,26 

„ Mecklenburg-Schwerin 

46.3 

11 

Waldeck 

10.20 

Mecklenburg-Strelitz 

35.0 


F. Krieget. 


Statistisches Handbuch für das König reich Württemberg. 
Jahrgang 1901. Stuttgart, Druck und Kommissionsverlag 
von W. Kohlhammer. 260 S. 

Die Loslösung des seit 1885 erscheinenden „Statistischen Hand¬ 
buchs“ von Württemberg (1885—94 unter dem Namen „Statistisches 
Jahrbuch“) von den umfangreichen württembergischen Jahrbüchern 
für Statistik und Landeskunde ist ein glücklicher Gedanke des ver¬ 
dienten Vorstandes des württembergischen statistischen Landesamtes, 
Direktors v. Zeller. Die übersichtliche Zusammenfassung der statisti¬ 
schen Ergebnisse mit Rückblicken auf die vergangenen Jahre ist 
ein dringendes Erfordernis der Neuzeit, da eine leicht zugängliche 
Quelle sicherer statistischer Angaben höchst wertvoll ist. Die 
Selbständigkeit wird daher den Leserkreis des württembergischen 


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II. Bevölkerungsstatistik und Mortalität. 


81 


Statistischen Jahrbuchs bald beträchtlich erweitern, und dieses wird 
nicht nur für die sich mit württemhergischen Tagesfragen beschäftigen¬ 
den Verwaltungsbeamten und Politiker, sondern auch für die wissen¬ 
schaftliche Statistik ein gesuchtes Nachschlagebuch werden. Die Ein¬ 
teilung schließt sich im allgemeinen an die des Statistischen Jahr¬ 
buchs für das Deutsche Reich an; Abschnitte über Unterricht und 
Erziehungswesen, über Kirchenwesen und über ortsübliche Tagelöhne 
sind außerdem eingefügt. Ein ausführliches Sachregister nach Ab¬ 
schnitten über die im Statistischen Handbuch und in den Württem- 
bergischen Jahrbüchern seit 1885 behandelten Gegenstände gibt eine 
gute Übersicht über das seitdem vom württemhergischen Statisti¬ 
schen Landesamt Geleistete; es wäre zu wünschen, daß am Beginn 
der Abschnitte auch die wichtigeren Arbeiten aus den früheren Jahr¬ 
gängen der Württemhergischen Jahrbücher angeführt würden. 

jP. Prinzlny. 


Wfirttemberffische Jahrbücher für Statistik und Lamles- 
kunde. Jahrqany 1901. Herausgegeben vom K. Stat. 
Landesamt. Stuttgart, W. Kohlhammer. 274 S. 

Die Württemhergischen Jahrbücher erscheinen mit dem Jahre 1901 
in einem neuen Gewand, da ein breiteres und für größere statistische 
Tabellen passenderes Format gewählt wurde. Die Jahrbücher ent¬ 
halten nicht nur statistische Arbeiten, sondern auch geschichtliche; 
zu den letzteren gehören die Aufsätze von Fromlet: „Die unter dem 
Namen Bethe in der Reichsstadt Schwäb.-Hall erhobene Vermögens¬ 
steuer“, von H. Müller: „Geschichte des Ritterstifts Comburg“, von 
B. Klaus: „Rechtsgeschichtliches aus Gmünd“ und vonR. Gradmann: 
„Der Dinkel und die Alemannen“. Die statistischen Arbeiten des 
Jahrbuchs sind: Trüdinger: „Die Veräußerungen und die Preise von 
Liegenschaften in Württemberg in den Jahren 1897 u. 98“ und „Der 
württembergische Obstbau“, Losch: „Die Bewegung der Bevölkerung 
Württembergs im Jahre 1900“ und v. Zeller: „Die forststatistiscben 
Erhebungen im Jahre 1900“. Die „Bewegung der Bevölkerung“ ist 
an anderer Stelle dieses Jahresberichts besprochen. Wertvoll ist die 
Abhandlung v. Zeller’s, da sie zugleich eine Ermittlung des Material- 
und Geldertrages der gesamten württemhergischen Wälder, die 30,77 °/ 0 
der Bodenoberfläche einnehmen, bis auf das Jahr 1820 zurückverfolgt. 
Der Reinertrag aus den Wäldern hat sich ganz bedeutend gehoben, 
was teils mit den besseren Holzpreisen, noch mehr aber mit der ver¬ 
ständigeren Ausnützung des Waldes zu erklären ist; in einer Anzahl 
von Kartogrammen und Tabellen sind die Waldfläche, Betriebs- und 
Holzarten, die Altersklassen des Hochwaldes und der Forstertrag für 
1899 gegeben. Die Abhandlung T r ü d i n g e r’s über den Obstbau gibt 

Jahresbericht über Hygiene und Demographie. II. Jahrgang. 6 


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Original fro-m 

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82 


E. Referate. 


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einen guten Einblick in die volkswirtschaftliche Bedeutung desselben 
für Württemberg; in keinem anderen deutschen Lande erreicht die 
Kultur von Äpfeln und Birnen eine solche Ausdehnung wie dort. In 
seiner anderen Arbeit macht Trüdinger einen ersten Versuch, auf 
Grund der für Steuerzwecke geführten Register der Umsätze in 
Liegenschaften die Bodenpreise statistisch für das ganze Land zu er¬ 
mitteln. 

F. Prinzing. 


Ixtsch, H; Die Bevölkerung Württembergs im Jahre 1900. Württ. 

Jahrbücher. Jahrg. 1901. S. 159—211. 

Die Bevölkerungsstatistik Württembergs ist mit dem Jahre 1899 
in ein neues Stadium getreten, da mit diesem Jahre die Todesursachen 
mit einbezogen wurden. Sie findet in H. Losch einen umsichtigen 
Bearbeiter. Die Zahl der Eheschließungen hat in Württemberg, 
wo sie geringer ist als im ganzen Reich, seit 1893 ganz erheblich 
zugenommen; es kamen auf 1000 Einwohner in den Jahren 1893—1900 
der Reihe nach 6,81, 7,21, 7,33, 7,48, 7,59, 7,69, 7,82 und 7,90 Ehe¬ 
schließungen. In den einzelnen Oberämtem sind die Heiratsziffem 
von sehr verschiedener Höhe; 1900 war sie am kleinsten im Oberamt 
Kiinzelsau (6,09), am größten im Oberamt Neuenburg (10,67). Mit 
Recht schreibt Losch den Hauptanteil an diesen großen Unterschieden 
den wirtschaftlichen Verhältnissen, speziell der Einträglichkeit der 
Arbeit in den unteren Volksschichten zu. Wie sonst in Deutschland 
zeigt sich auch in Württemberg, daß eine starke Verschiebung bei 
den eheschließenden Männern nach den jüngeren Altersschichten statt¬ 
gefunden hat; 1876—80 waren 16,67% der heiratenden Männer unter 
25 Jahren, 1896—1900 20,19%. Die Zahl der vor dem 20. Lebens¬ 
jahre heiratenden weiblichen Personen hat nicht zugenommen, doch 
ist sie in einer Anzahl von Gemeinden mit Arbeiterbevölkerung sehr 
groß, was nach Losch ernste Beachtung verdient, da Mädchen vor 
dem 20. Jahre in den seltensten Pallen ihrem Beruf als Mutter und 
Hausfrau gewachsen sind. Bezüglich der Geburtsstatistik möchte 
Referent betonen, daß die Beziehung der Geborenen auf die gebär¬ 
fähige weibliche Bevölkerung trotz der ihr anhaftenden Mängel doch 
einen viel besseren Maßstab abgibt als die Geburtsziffer, und daß 
Unterschiede der Geburtenhäufigkeit in Stadt und Land, in Ackerbau- 
und Industriebezirken nur mit Zugrundelegung jener möglich sind. 
Von den Gestorbenen waren 62,2% ärztlich behandelt; 19 Todes¬ 
ursachen werden ausgezählt; es dürfte sich aber empfehlen, noch 
einige weitere Todesursachen (z. B. Herzkrankheiten, Schlaganfall) 
einzuschieben, was bei dem größeren Format leicht geschehen könnte. 
Die Untersuchungen Lose h's über den Geburtenüberschuß ergeben 


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II. Bevölkerungsstatistik and Mortalität. 


83 


einen beträchtlichen Verlust der Landgemeinden. Es war der Gewinn 
oder Verlust durch Wanderungen in Württemberg im Jahre 1900 

in den Städten mit über 10000 Einwohnern + 8222 

„ „ Gemeinden „ 2000—10000 „ -j- 3066 

r „ „ „ 1000—2000 „ — 5880 

„ „ „ unter 1000 „ — 12223 

Die amtlichen Statistiker mögen die Schlußworte Losch’s be¬ 
herzigen: lebhaft spricht er der Bearbeitung der Ergebnisse der Be¬ 
völkerungsbewegung nach kleinen Gebietsteilen das Wort, wobei die 
Extreme besonders hervorgehoben werden sollen, da dadurch der Ein¬ 
blick in die Ursachen der Gegensätze erleichtert werde; auch sei die 
statistische Erfassung der Unterschiede zwischen Stadt und Land 
neuerdings so wichtig geworden, daß die amtliche Statistik planmäßig 
Stellung hierzu nehmen müsse. 

jF. Prtnzing. 

Mitteilungen der Großh. Hessischen Zentralstelle für die 
Landesstatistik. Bd. 31. Nr. 719—740. Jan.—Dezbr. 1901. 
Darmstadt 1901. G. Jonghaus’sche Hofbuchhandlung. 352 S. 

Es gibt kein Gebiet der Statistik, das in diesen Mitteilungen 
nicht vertreten wäre. Die Statistik der Krankenversicherung ist für 
die Jahre 1897, 1898 und 1899 enthalten, die der Heilanstalten für 
1900. Die Todesursachen für 1899 sind in der Februarnummer mit¬ 
geteilt unter Wiederholung der Todesursachen der Jahre 1894—98. 
Bekanntlich ist die Todesursachenstatistik in Hessen schon lange vor¬ 
züglich geregelt; leider findet sich für 1899 nicht angegeben, in wie 
viel Prozent der Fälle die Todesursache ärztlich beglaubigt wurde 
(1898 bei 87 °/ 0 der Gestorbenen). Wie in früheren Jahrgängen findet 
sich eine Übersicht über die Bestrafung der Bettler und Landstreicher 
(S. 136 ff.). Es kamen 1900 im Durchschnitt täglich Bestrafungen vor 
im Winter (Dez. 1899—Febr. 1900) 5,32, im Frühling 3,63, im Sommer 
2,82 und im Herbst 3,64; auf Oberhessen fallen die wenigsten, auf 
Rheinhessen die meisten Bestrafungen; in allen Provinzen sind die 
Bestrafungen seit 1895 stark zurückgegangen. S. 162—218 findet 
sich eine eingehende Übersicht über die Arbeits- und Lohnverhält¬ 
nisse bei Wald-, Fluß-, Bahnarbeitern u. dgl. in dem Jahre 1898—99. 
Dies sind nur einige Andeutungen des vielseitigen Inhalts der Mit¬ 
teilungen. 

F. Prinzing. 

Übersichten über die Todesfälle und die Sterblichkeit in 
den Gemeinden, Kreisen uml Provinzen des Gro߬ 
herzogtums Hessen in den Jahren 1875—94. Beitr. 

6 * 


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84 


E. Referate. 



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zur Stat. des Großh. Hessen. Bd. 45. Heft 3. Dannstadt, 
G. Jonghaus. 89 u. 89 S. 

Das Heft zerfällt in zwei Teile; im ersten werden die Sterbe¬ 
fälle der Jahre 1875—84, im zweiten die von 1885—94 bearbeitet. 
Was diese Übersichten, die auf Anregung des leider zu früh ver¬ 
storbenen Geh. Med.-Rats Pfeiffer ausgeführt wurden, von anderen 
unterscheidet, das ist die Berechnung der Sterbeziffern für die ein¬ 
zelnen Gemeinden. Es wird so den Yerwaltungs- und Medizinal- 
behörden ein sicheres Material zur Beurteilung der Sterbeverhältnisse 
in den ihnen unterstehenden Bezirken und Gemeinden an die Hand 
gegeben, das für die Beurteilung der hygienischen Verhältnisse be¬ 
sonders bezüglich der zeitlichen Abweichungen in den einzelnen Ge¬ 
meinden und Bezirken eine wichtige Handhabe abgibt. Bei der Be¬ 
arbeitung der Todesfälle nach Provinzen und Kreisen wird die Kinder¬ 
sterblichkeit und außerdem die Sterblichkeit von 12 Altersgruppen 
nach dem Geschlechte getrennt berechnet. Es sind dabei die Ziffern 
für das 2. und 3.-5. Lebensjahr und dann für die Altersperiode von 
0—5 Jahren zusammen mitgeteilt. Referent möchte dabei darauf 
hinweisen, daß statt der auch sonst üblichen Berechnung der Sterb¬ 
lichkeit von 0—5 Jahren im ganzen besser die Periode von 1—5 Jahren 
mit besonderer Berechnung der Kindersterblichkeit gewählt würde; 
denn bei Berechnung der ganzen Sterblichkeit von 0—5 Jahren fallt 
die Sterblichkeit des 1. Lebensjahres so ins Gewicht, daß daneben 
die Unterschiede der Sterblichkeit im 1.—5. Lebensjahre nicht mehr 
zum Ausdruck kommen; vom sanitären Standpunkt aus ist aber be¬ 
kanntlich die Sterblichkeit des ersten Lebensjahres ganz anders zu 
beurteilen als die im Alter von 1—5 Jahren. 

F. Prtnzing. 


Statistik des Hamburgischen Staates. Bearbeitet und heraus¬ 
gegeben von dem Statistischen Bureau der Steuerdeputation. 
Heft XX. Hamburg, 0. Meißner. 134 S. 

Das Heft enthält die Statistik der Bewegung der Bevölkerung 
in den Jahren 1892 bis 1899, die Statistik der Wahlen in den Jahren 
1887 bis 1901 und die Statistik der Einkommensteuer in den Jahren 
1893 bis 1899. Uns interessiert hier selbstverständlich nur die erste, 
der Bevölkerungsbewegung gewidmete Abhandlung. Etwa 80 Seiten 
Tabellen umfaßt die statistische Aufstellung der Eheschließungen, Ge¬ 
burten und Sterbefälle in den einzelnen Jahren von 1892 bis 1899. 
Eingeleitet wird das Tabellenwerk durch eine kurze Zusammenfassung 
der Hauptergebnisse der Bevölkerungsbewegung in diesen acht Jahren, 
von denen besonders das erste, das sogenannte Cholerajahr, den ein¬ 
zelnen Elementen der Bevölkerungsbewegung ein charakteristisches 


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II. Bevölkerungsstatistik und Mortalität. 


85 


Gepräge gegeben hat. Unter dem Einfluß der Cholera sank die 
Heiratsziffer 1892 unter den Stand der vier vorhergehenden Jahre 
und stieg im Jahre 1893 auf eine seit 1878 nicht erlebte Höhe, ver¬ 
ursacht wohl durch die aufgeschobenen Eheschließungen. Besonders 
zahlreich beteiligten sich an den Heiraten 1893 und 1894 die ver¬ 
witweten Personen. Die Geburtenziffer zeigt seit etwa 25 Jahren in 
fünfjährigen Perioden betrachtet einen ständigen Rückgang. Auf je 
1000 verheiratete Frauen im gebärfahigen Alter (über 15 bis 45 
Jahre) kamen im Durchschnitt der Jahre 1875/76 299,0, 1880/81 277,2, 
1885/86 258,3, 1890/91 263,6, 1895/96 244,6 und auf 1000 unverhei¬ 
ratete weibliche Personen im selben Alter und im selben Jahres¬ 
durchschnitt 27,6 — 27,3 — 28,4 — 31,0 — 30,7. Demnach ist die 
eheliche Fruchtbarkeit gesunken, die außereheliche gestiegen. Natur¬ 
gemäß war die Choleraepidemie von beträchtlicher Bedeutung für die 
Sterbeziffer, die 1892 auf 39,53 stieg, während sie in den beiden Vor¬ 
jahren nur 23,21 und 21,56 betragen hatte. Sie sank 1893 wieder 
auf 20,06, erreichte 1897 den niedrigsten Stand mit 16,90 und er¬ 
höhte sich in den Jahren 1898 und 1899 nur unwesentlich. 

F. Kriegei. 


Schu'eteerlsehe Statitftlk. 133. Lieferung. Die Bewegung der Be¬ 
völkerung in der Schweiz im Jahre 1900. Herausgegeben vom 
Statistischen Bureau des eidgenössischen Departements des 
Innern. Bern. 32 S. 

Vorliegende Lieferung bringt nur eine Sammlung der Hauptdaten, 
da die Veröffentlichung eingehender Zusammenstellungen und die 
Besprechung ihrer Ergebnisse gewohnheitsgemäß den größere Zeit¬ 
räume umfassenden Publikationen Vorbehalten bleibt. Eine kurze 
Vorbemerkung orientiert über die Quellen der in den Tabellen ent¬ 
haltenen Angaben betreffend die Bewegung der Bevölkerung. Tabelle I 
gibt die Hauptergebnisse der Bevölkerungsbewegung im Jahre 1900, 
Tabelle II die Sterbefalle (ohne Totgeburten) im Jahre 1900, unter¬ 
schieden nach Altersklassen, Tabelle III die Sterbefalle (ohne Tot¬ 
geburten) im Jahre 1900 unterschieden nach Todesursachen, und zwar 
a) nach Gruppen von Todesursachen, b) nach den wichtigsten ein¬ 
zelnen Todesursachen. Zwei Beilagen berichten über die Geburten 
und Sterbefälle des Jahres 1900 in den größeren städtischen Gemein¬ 
den und die Scheidungen und Nichtigerklärungen von Ehen im Jahre 
1900. Die Wohnbevölkerung wurde Mitte 1900 auf 3 301 635 be¬ 
rechnet. Die Zahl der überseeischen Auswanderer hat sich gegen 
die Vorjahre beträchtlich vermehrt; sie betrug 1900 3816 Personen, 
von denen 3388 allein nach Amerika wanderten. Eheschließungen 
gab es 25 537. Geboren wurden 97 695 Kinder (50 148 männliche, 


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i 


86 E. Referate. 

47 547 weibliche), von diesen 94 316 lebend, 3379 tot, 4463 unehelich. 
Die Sterbefälle beliefen sich auf 63 606, 32 099 betrafen männliche, 
31 507 weibliche Individuen. 

F. Kriegei. 


Österreichische Statistik. Herausgegeben von der k. k. statis¬ 
tischen Zentralkommission. LXIII. Bd. Die Ergebnisse der 
Volkszählung vom 31. Dezember 1900 in den im Reichsrate ver¬ 
tretenen Königreichen und Ländern. H. 1. Die summarischen 
Ergebnisse der Volkszählung. Bearbeitet von dem Bureau der 
k. k. statistischen Zentralkommission. Wien. LXIII., 131 S. 

Der Band bringt die sogenannten summarischen Ergebnisse der 
Volkszählung, wie sie durch das dezentralisierte Verfahren gewonnen 
worden sind. Dieses Verfahren besteht darin, „daß die aus den An¬ 
zeigezetteln und Aufnahmsbögen gewonnenen Individualdaten bei den 
äußeren Behörden (Städte mit eigenem Statut und Bezirkshauptmann¬ 
schaften) durch Addition zuerst für Ortschaften, sodann für Gemein¬ 
den und politische Bezirke, also auf dem Wege aufsteigender Summen¬ 
bildung in Summarien zusammengefaßt werden, während das bei der 
k. k. statistischen Zentralkommission zentralisierte Verfahren dazu 
berufen ist, die Individualangaben der verschiedenen Erhebungs¬ 
momente, insoweit dies für die Wissenschaft oder für die Verwaltung 
von Interesse ist, kombiniert zur Darstellung zu bringen“. Die Ein¬ 
leitung behandelt in acht Abschnitten die administrative Einteilung 
der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder — die Dich¬ 
tigkeit, Zunahme, natürliche und Wanderbewegung mit drei Karto¬ 
grammen, die die Wichtigkeit, die Zu- und Abnahme und die Bilanz 
der Wanderbewegung darstellen, — die ortsanwesende und Wohn¬ 
bevölkerung — die Wohngebäude und Wohnparteien — die Bevölke¬ 
rung nach dem Geschlechte — nach dem Glaubensbekenntnisse — die 
anwesende einheimische Bevölkerung nach der Umgangssprache — 
die Zivil- und Militärbevölkerung. Es folgen vier Tafeln Verhältnis¬ 
zahlen und das zweiteilige Tabellenwerk. 

Sehr interessant und lesenswert ist die Einleitung, in der kurz, 
klar und übersichtlich die Ergebnisse niedergelegt sind. Sie schärfer 
hervorzuheben, dienen lehrreiche statistische Vergleiche mit anderen 
Ländern, älteren Daten etc. Aus der Fülle des Dargebotenen sei 
hier einiges wiedergegeben: Die größte Bevölkerungsdichtigkeit weist 
Triest und Gebiet auf; hier kommen auf 1 qkm 1880 Bewohner, die 
geringste Dichtigkeit haben Tirol und Vorarlberg mit 33 Bewohnern 
auf 1 qkm. Die Bevölkerungszunahme ist gering in den Alpen¬ 
ländern, außerordentlich groß in den wenigen Industriezentren Böhmens 


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II. Bevölkerungsstatistik und Mortalität. 


87 


und Schlesiens. Stationäre Bevölkerung und Bevölkerungsabnahme 
findet sich nur in Städten mit eigenem Statut. Der Grund hierfür 
liegt in dem Zuzug besonders männlicher Arbeitsuchender in die 
Städte, der die Sterbezahl, aber nicht die Geburtenzahl erhöht. Eine 
aktive Wanderungsbilanz weisen außer den Städten nur einzelne 
durch ihre Naturschönheit ausgezeichnete Bezirke von Tirol und Salz¬ 
burg, die Industriezentren Nord-Steiermarks, Niederösterreichs und 
Nord-Böhmens nebst Prag und Umgebung, Brünn mit den Kohlen¬ 
revieren in Mährisch-Ostrau und Freistadt, sowie wenige unzusammen¬ 
hängende Gebiete in Galizien, Istrien und Dalmatien auf. — In 
puncto Wohngebäude und Wohnparteien läßt sich ein Rückgang des 
Häuserzuwachsprozentes in Salzburg, Steiermark, Krain, Istrien, Vor¬ 
arlberg, Bukowina und Dalmatien, ein Rückgang des Bevölkerungs¬ 
zuwachsperzentes in Oberösterreich, Kärnten, Galizien und Bukowina 
konstatieren. Über den Staatsdurchschnitt steht die järliche Häuser¬ 
zunahme in der Periode 1891 bis 1900 in Niederösterreich, Triest 
mit Gebiet, Istrien, Schlesien, Galizien, Bukowina und Dalmatien. 
Das Verhältnis der Wohnparteien zu den Wohngebäuden ist erheblich 
höher als in den Jahren 1880 und 1890. Die gleiche Tendenz der 
höheren Belastung weist auch die Behausungsziffer auf, d. i. die An¬ 
zahl der Einwohner, welche durchschnittlich auf ein Wohngebäude 
entfallen. — Durchschnittlich kamen im Jahre 1880 1047, im Jahre 
1890 1044, im Jahre 1900 1035 weibliche auf 1000 männliche Be¬ 
wohner. Der auffällige Rückgang des Weiberüberschusses gegenüber 
dem Jahre 1890 findet nach dem Bericht seine Erklärung in der 
bedeutenden Abnahme der Sterblichkeit des männlichen Geschlechts 
und unter diesem wieder besonders der Sterblichkeit der männlichen 
Kinder. Kommt noch die lebhaftere Beteiligung des weiblichen Ge¬ 
schlechts an der Auswanderung in den letzten Jahren hinzu, so ist 
erklärlich, daß selbst der weibliche Geburtsüberschuß das frühere 
Sexnalverhältnis nicht aufrecht erhalten konnte. 

F. Kriegei. 


Österreichische Statistik. Herausgegeben von der k. k. statis¬ 
tischen Zentralkommission. LXIV. Bd. Die Ergebnisse der 
Volkszählung vom 31. Dezember 1900 in den im Reichsrate ver¬ 
tretenen Königreichen und Ländern. 2. Bd. 1. H. Die an wesende 
Bevölkerung nach ihrer Heimaisberechtigung. Bearbeitet von 
dem Bureau der k. k. statistischen Zentralkommission. Wien. 
XXXIV, 147 S. 

Dem großen Tabellenwerke gehen acht Abschnitte voran, die in 
Kürze über die besondere Art der Darstellung dieser Ergebnisse bei 
der Volkszählung vom 31. Dezember 1900 — die Einrichtung der tabel- 


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88 E. Referate. 

larischen Nachweisungen über die Gliederung der Bevölkerung nach 
den Heimatsverhältnissen — die Gliederung der ortsanwesenden Be¬ 
völkerung nach der Heimatsberechtigung in den Jahren 1880, 1890 
und 1900 — die Gliederung der rechtlichen Bevölkerung nach ihrem 
Aufenthalte in diesen Jahren — die Untersuchungen über die Gliede¬ 
rung der ortsanwesenden Bevölkerung unter dem Gesichtspunkte des 
Heimatsrechts und der Umgangssprache — das Verhältnis der orts¬ 
anwesenden zur rechtlichen Bevölkerung in den einzelnen Ländern — 
den gegenseitigen Austausch der rechtlichen Bevölkerung der ein¬ 
zelnen Länder — und die Bilanz des Austausches der rechtlichen 
Bevölkerung berichten. Aus dem letzten Abschnitt sei hier eine 
interessante Tabelle, die die Bilanz der Binnenwanderung und in 
Klammern diejenige der gesamten Wanderbewegung, also einschlie߬ 
lich der einheimischen Abwanderung und der ausländischen Zuwan¬ 
derung darstellt, aufgeführt. 

Durch Binnenwanderung der einheimischen Bevölkerung im De¬ 
zennium 1891 bis 1900 haben die nachgenannten Länder eine Be¬ 
völkerungszunahme (+): 


Niederösterreich 

+ 

124 870 

(+ 185 407) 

Schlesien 

+ 

20 435 

(- 

548) 

Triest mit Gebiet 

+ 

11693 

(+ 

16908) 

Salzburg 

+ 

11334 

(+ 

9 780) 

Vorarlberg 

+ 

6 409 

(+ 

5150) 

Bukowina 

+ 

4548 

(- 

13 644) 

Tirol 

+ 

4145 

(+ 

2 029) 

Steiermark 

+ 

4 054 

(- 

5673) 

Dalmatien 

+ 

2 001 

(- 

12 499) 

Bevölkerungsabnahme 

(-) 


Galizien 

— 

- 68 278 

(- 

302 703) 

Mähren 

— 

- 40 370 

(- 

75581) 

Böhmen 

- 

- 38 755 

(- 

121 244) 

Kärnten 

- 

- 15 841 

(- 

15 607) 

Oberösterreich 

— 

- 10318 

(- 

22 042) 

Krain 

— 

- 8 538 

(- 

32 491) 

Görz und Gradisca - 

- 4 074 

(- 

8111) 

Istrien 

— 

- 3 324 

(- 

7 572) 

Aus der Tabelle geht hervor, daß alle 

Länder (bis auf Kärnten), 


deren Bevölkerung bereits durch Binnenwanderung der Einheimischen 
abgenommen hat, bei Betrachtung der Gesamtwanderung noch viel 
größere Verluste erlitten haben; die Länder Galizien bis inklusive 
Istrien, bei welchen die Wanderungsbilanz bei jeder Art der Unter¬ 
suchung passiv ist, sind daher als die besonderen Auswanderungs- 


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II. Bevölkerungsstatistik und Mortalität. 


89 


gebiete anzusehen. Bei Ländern wie Schlesien, Bukowina, Steiermark 
and Dalmatien, die hinsichtlich der Binnenwanderung eine aktive, 
der Gesamtwanderung aber eine passive Bilanz aufweisen, übersteigt 
sogar die ans Ausland abgegebene Bevölkerung die Zahl der einhei¬ 
mischen Zugewanderten. 

F. Krieg ei. 


Österreich isehe Statistik. Herausgegeben von der k. k. statis¬ 
tischen Zentralkommission. LV. Bd. H. 3. Bewegung der 
Bevölkerung der im Reichsrate vertretenen Königreiche und 
Länder im Jahre 1898. Bearbeitet von dem Bureau der k. 
k. statistischen Zentralkommission. Wien. LXXIII, 263 S. 

Der Stoff ist in 33 umfangreichen Tabellen verarbeitet. Voran¬ 
gestellt sind die Ergebnisse der Bewegung der Bevölkerung im letzten 
Jahrzehnt und Vergleichungen der Hauptergebnisse der Jahre 1897 und 
1898 mit den Vorjahren und eine analytische Bearbeitung der Er¬ 
gebnisse des Jahres 1898. Wir entnehmen daraus das Folgende: Im 
Jahre 1898 fanden 199 661 Eheschließungen statt gegenüber 203 843 
im Jahre 1897. Die Rate der jüngeren Bräutigame und Bräute (20 
bis 30 Jahre) wird immer höher; die Ehen zwischen Gatten derselben 
Alterskategorie und solche, bei denen die Gattin der nächstjüngeren 
Altersklasse angehört, sind im Steigen begriffen. Geboren wurden 
949979 (1897 971 632); davon wurden lebendgeboren 923 241 (1897 
944 764), totgeboren 26 738 (1897 26 868). Ehelich Lebendgeborene 
und Totgeborene beliefen sich auf 791 885 und 21 371 (1897 809 224 
und 21 725); unehelich Lebendgeborene und Totgeborene gab es 131 356 
und 5367 (1897 135 540 und 5143). An dem Rückgänge der unehe¬ 
lichen Geburten haben nur Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg, 
sowie die Küstenländer nicht teilgenommen. Der Knabenüberschuß, 
der seit dem Jahre 1894 zwischen 1064 und 1065 schwankte, beträgt 
im Berichtsjahr 1063. Einer Anregung des internationalen statis¬ 
tischen Instituts nachkommend, sind die Anteile der einzelnen Monate 
an der Gesamtzahl der Geburten, bezw. der Konzeptionen, sowie das 
Tagesmittel der Geburten tabellarisch zusammengestellt worden. Da¬ 
nach ist der an Geburten reichste Monat der Januar, der ärmste der 
Dezember. Bringt man die Totgeburten in Beziehung zur Ehedauer, 
so läßt sich ein höherer Prozentsatz derselben nur in den Ehen von 
bis 6 monatlicher und über 6- bis 9 monatlicher Dauer und in den 
über 20 jährigen Ehen konstatieren. Die hieraus gezogene Schlu߬ 
folgerung, daß die Intensität des ehelichen Verkehrs in der ersten 
Zeit der Ehe auf die Vitalität der Geborenen ungünstig wirke, 
scheint uns allerdings sehr gewagt. Mit dem höheren Alter der 
Mütter steigt die Quote der Totgeborenen; es gilt dies für 1898 


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90 E. Referate. 

auch für die Mütter ehelicher Kinder. An Mehrlingsgeburten hat 
das Jahr 1898 aufzuweisen: 20197 lebend- und 1519 totgeborene 
Zwillinge, 305 lebend- und 49 totgeborene Drillinge, 5 lebend- 
und 3 totgeborene Mehrlinge. Es starben im Jahre 1898 
635115 Personen. Der aus dem Überschuß der Lebendgeborenen 
über die Sterbefälle resultierende Bevölkerungszuwachs beläuft sich 
auf 288126 Personen gegenüber 298 745 Personen 1897. Wie im 
Vorjahre ist auch in diesem Jahre wiederum die Kindersterblichkeit 
in viel größerem Maße als die Sterblichkeit der Bevölkerung im Alter 
über 5 Jahre gesunken. An dem allgemeinen Rückgänge der ersteren 
partizipieren die einzelnen Länder in sehr verschiedener Weise; die 
relativ stärkste Abnahme weisen Krain und die Steiermark auf. Ober¬ 
österreich, Salzburg und Vorarlberg zeigen wie 1897 eine Zunahme, 
desgleichen das Küstenland (besonders Triest mit Gebiet), das im 
Vorjahr außerordentlich niedrige Sterblichkeitsziffern aufwies. Was 
die Mortalitätsursachen betrifft, so findet man ein direktes Steigen im 
Reichsdurchschnitte bei der Rate der an Brechdurchfall bei Kindern 
Verstorbenen, dann bei der Rate der an Wund- und anderen Infek¬ 
tionskrankheiten, an Herzkrankheiten und an bösartigen Neubildungen 
Verstorbenen. Bedeutendere Zunahmen ergeben sich aber nur bei 
Blattern, Scharlach, Lungenentzündung und besonders bei Masern. 
Die Steigerung fällt aber nur einigen wenigen Ländern und Gebieten, 
insbesondere den Karpathenländern, zur Last. Das Gebiet der Tuber¬ 
kulose erscheint im Berichtsjahr wieder eingeschränkter; größere 
relative Zunahmen derselben finden sich nur in Kärnten, Krain, 
Galizien, besonders aber in Vorarlberg (von 173,96 auf 205,35) und 
der Bukowina (von 95,03 auf 107,35 °/oo) vor. Dasselbe gilt in noch 
höherem Maße von der Diphtherie und vom Keuchhusten. Die Ruhr 
hat im Gegensatz zum Vorjahr wenigstens im Reichsdurchschnitt 
abgenommen, ebenso die zufälligen Beschädigungen mit Ausnahme 
der industriellen Länder (insbesondere Schlesiens). Beachtenswert 
ist der Gegensatz, indem die beiden Großstädte Wien und Triest zur 
Zahl der an Brechdurchfall verstorbenen Kinder stehen. Wien weist 
die geringste, absolut fast kaum zum Ausdruck kommende Relativ¬ 
zahl auf, während in Triest mehr als ein Fünftel der verstorbenen 
Kinder der Krankheit anheimfielen; charakteristisch dabei ist der 
relativ höhere Anteil der unehelichen Kinder. 

F. KHegel. 

Prinziny, F., Die Kindersterblichkeit in Österreich. Sonderabzug 
aus dem Allgemeinen statistischen Archiv. YL Bd. I. Halbbd. 
Tübingen, H. Laupp. 

Eine äußerst mühsame Arbeit, deren Resultate in den nur 40 
Seiten des Heftes vorliegen. Es ist die statistische Berechnung der 


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II. Bevölkerungsstatistik und Mortalität. 


91 


Kindersterblichkeit in Österreich und speziell in all den verschiedenen 
und verschiedenartigen Kronländern und Ländchen dieses Staates, 
nebst Untersuchung und Berechnung der verschiedenen Einflüsse, 
welche auf die größere oder geringere Sterblichkeit im allgemeinen 
und speziell in den einzelnen Kronländern eingewirkt haben können, 
wie z. B. die Zahl der ehelichen und unehelichen Geburten, Totge¬ 
borenen, Einfluß des Geschlechtes, der üblichen Art der Ernährung 
des Kindes, des Berufes, der Wohlhabenheit, Nationalität der Eltern, 
Stadt und Land, Gebirge und Ebene, der verschiedenen Industrien, 
Bergbau und Landwirtschaft. Die betreffenden Zahlen sind dann'in 
den einzelnen Kronländern wieder speziell für die autonomen Städte 
und die einzelnen Bezirkshauptmannschaften zusammengestellt. Zwei 
Kartogramme veranschaulichen dann noch die Verschiedenheiten in 
den verschiedenen autonomen Städten und Bezirkshauptmannschaften. 

Die jährliche Geburtenziffer schwankte zwischen 28 und 29 in 
Vorarlberg und Tirol, 35 in Niederösterreich und 45 und 46 auf 1000 
Einwohner in Galizien und der Bukowina. Die unehelichen Geburten 
betrugen zwischen etwa 3 und 7 °/o i Q Istrien, Dalmatien, Vorarlberg 
und Tirol, 10—13 % in Mähren, Böhmen, Schlesien, Galizien, 24—27 ö / 0 
Steiermark, Niederösterreich, Salzburg und gar 43in Kärnten. 
Die Zahl der Totgeborenen schwankte in den verschiedenen Ländern 
zwischen 0.79 (Dalmatien) und 5,95 (Triest) und betrug im Mittel 
2.85 °/ 0 der Geborenen. Die Kindersterblichkeit in Gesamtösterreich 
betrug im Durchschnitt 24,6 von 100 Lebendgeborenen, gegen nur 
22.2 in Deutschland, 15,1 in der Schweiz, 18,3 in Italien, dagegen 
27,0 in Rußland. 

Die Kindersterblichkeit schwankte in den einzelnen Kronländern 
bei den ehelichen Kindern von 16—25 auf 100 Lebendgeborene im 
ersten Lebensjahre, 23—41 °/ 0 bei den unehelichen; bei den Knaben 
zwischen 21 und 29 %, Mädchen 18—24 °/ 0 ; das sind Unterschiede, 
wie sie überall bemerkt werden. Bei der slavischen Bevölkerung 
war die Kindersterblichkeit die geringste infolge des allgemein üb¬ 
lichen Selbststillens. In den fast reinen Agrikulturländern war im 
allgemeinen die Kindersterblichkeit hoch; den schlimmsten Einfluß 
übte aber die Textilindustrie aus, wobei nur Vorarlberg eine Aus¬ 
nahme bildete. Weiter waren von Einfluß die größere oder geringere 
Wohlhabenheit der Eltern, die Lohnhöhe und die damit einhergehende 
Lebenshaltung, Fabrikarbeit der Mütter, Hausindustrie und vieles 
andere, was die Eltern verliindert, den Kindern die nötige Pflege an¬ 
gedeihen zu lassen. Dies alles wird speziell an den Verhältnissen 
der einzelnen Kronländer und Bezirkshauptmannschaften nachgewiesen. 
Die Schrift bildet einen willkommenen Beitrag zur Lösung einer 
wichtigen sozialen Frage: der unnatürlich hohen Sterblichkeit der 
Kinder im 1. Lebensjahre und ihrer Ursachen. p. Hais. 


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E. Referate. 


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Da im er, J. f Geburten - und Sterblichkeitsverhältnisse in Österreich 
während der Jahre 1819 — 1899. Mit 11 Tafeln. Das öster¬ 
reichische Sanitätswesen. 14. Jahrgang. Beilage zu Nr. 4. 
Wiee, A. Hölder. S. 1—81 und I—LL 

Die vorliegende Arbeit soll die Aufgaben und Ziele des öffentlichen 
Sanitätsdienstes in Österreich unterstützen und fördern. Die Ergebnisse 
der österreichischen Bevölkerungsstatistik, die bis 1819 zurückreicht, sind 
schon durch eine frühere Arbeit des Verfassers bekannt geworden (s. 
Jahresbericht für 1900 und 1901, S. 237); hier werden die Grundzahlen zu 
derselben geboten. In der Einleitung wird der Gang der Erhebung 
der Geburten und Sterbefalle, insbesondere auch der Todesursachen 
beschrieben. In vier Tabellen werden die absoluten Zahlen der 
Lebendgeborenen, der Gestorbenen überhaupt, der Gestorbenen des 
1. Lebensjahres und der Sterbefälle im Alter von 1—5 Jahren nach 
Kronländern und einzelnen Jahrgängen mitgeteilt; bezüglich der Tot¬ 
geburten wird darauf hingewiesen, daß 1895 -1897 bei Geburten, bei 
denen kein Arzt und keine Hebamme zugegen war, als Totgeburten¬ 
quote 2,2 bei denen, wo dies der Fall war, 3,1 °/ 0 sich berechnete. 
In manchen Kronländern sind Geburten ohne sachverständigen Bei¬ 
stand noch sehr häufig (1895—1899 in ganz Österreich 33,9 %, in 
Galizien 77,2 °/„ aller Geburten). Die Gesamtsterblichkeit war während 
der 81 Jahre großen Schwankungen unterworfen; im ganzen Reich 
war die höchste Ziffer 44,2 % 0 im Jahre 1847, die niederste 24,7 °, nn 
im Jahre 1898. In den weniger kultivierten Kronländern sind die 
Schwankungen viel größer, so fiel in Galizien und Bukowina das 
Minimum auf das Jahr 1821 mit 23,8 %,„ das Maximum auf 1831 mit 
71,9 °/oo- der Sterblichkeit in den Städten wird die viel erörterte 
Sterblichkeit der Ortsfremden berührt; mit Recht sagt Daimer, daß, 
wenn die Ortsfremden bei den Sterbefällen abgezogen werden, sie 
notwendig auch bei der Volkszählung in Abzug gebracht werden 
müssen. Im Tabellenanhang werden die Geborenen und die Todes¬ 
fälle zusammen für 1871—1899, die der Gestorbenen im Alter von 
0—1 und 0-5 Jahren von 1881—1899 nach Lustren für die Städte 
mit eigenem Statut und die Bezirkshauptmannschaften mitgeteilt; die 
zugehörigen Verhältnisziffern sind für die. ganze Periode 1881—1899 
berechnet. 

F. Rrinzing. 


Daimer, */., Todesursachen in Österreich während der Jahre 1873 — 1900. 
Mit 7 Tafeln. Das österreichische Sanitätswesen. 14. Jahr¬ 
gang. Beilage zu Nr. 37. Wien, A. Hölder. S. 83—175. 

Daimer gibt in dieser umfangreichen Arbeit die Grundzahlen 
aller der in Österreich gesondert erhobenen Todesursachen, von 1873 


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II. Bevölkerungsstatistik uud Mortalität. 


93 


bis 1900 für die einzelnen Jahrgänge und nach Kronländern, zugleich 
sind die Verhältniszahlen zu den Sterbefällen überhaupt und zu der 
Einwohnerzahl berechnet, die jährlichen Schwankungen werden in 
zahlreichen Diagrammen veranschaulicht. Die Arbeit bildet somit 
eine wesentliche Ergänzung der früheren Darstellung der Erkrankungs¬ 
und Sterbeverhältnisse Österreichs (siehe diesen Jahresbericht Bd. 1 
S. 236), in welcher nur die Infektionskrankheiten behandelt wurden. 
Bemerkenswert in der vorliegenden Arbeit ist die Statistik der Blattern¬ 
sterblichkeit und der Impfungen seit 1819, bis zu welchem Jahre die 
Angaben zurückreichen. Bis zum Jahre 1872 haben sich die Blattern 
in mäßigen Grenzen gehalten; auf die schweren Epidemien der Jahre 
1872—1874 erfolgte dann ein langsames Zurückgehen und seit etwa 
5 Jahren finden sich außerhalb Galiziens und der Bukowina nur ver¬ 
einzelte Fälle. In 74 Kartogrammen werden diese Verhältnisse zur 
Anschauung gebracht. Die Diphtheriestatistik geht in Österreich nur 
bis zum Jahre 1878 zurück; seit 1896 liegen Angaben über die Serum- 
. therapie aus allen Ländern vor. Soweit bekannt geworden, wurden 
in ganz Österreich 



mit Serum 

davon 

ohne Serum 

davon 


behandelt 

starben 

behandelt 

starben 

1896 

11426 

14,5 % 

24694 

36,4 ° / 0 

1897 

11740 

15,5 „ 

20044 

37,9 „ 

1898 

15333 

15,8 r 

16963 

39,3 „ 

1899 

16893 

16,1 ,. 

13823 

38.0 „ 

1900 

13984 

15,0 * 

9814 

41,5 „ 


Die Zahl der Sterbefälle, bei denen bekannt geworden, ob Serum 
angewendet ist oder nicht, war in den 5 Jahren 43320 (= 42,4 % 
aller Diphtherietodesfälle). Ganz besonders häufig sind die Infektions¬ 
krankheiten in den unkultivierten Ländern Galizien und Bukowina; unter 
100 Sterbefällen waren 1896—1900 in Galizien 22,2 °/ 0 und in der 
Bukowina 18,1 % durch akute Infektionskrankheiten veranlaßt; die 
Dysenterie kommt nur in diesen Landschaften und in den südlichen 
Teilen des Reiches (Krain, Küstenland und Dalmatien) in größerer 
Ausdehnung vor. „ p, 

1Tnf/arische Statistische Mitteilnnf/en. Neue Serie. 1. Bd. 
Volkszählung in den Ijändern der ungarischen Krone vom Jahre 
1900. Erster Teil. Allgemeine Beschreibung der Bevölkerung 
nach Gemeinden. Im Aufträge des königl. ungar. Handels¬ 
ministers verfaßt und berausgegeben vom königl. ungar. statisti¬ 
schen Zentralamt. Budapest. X, 45 und 609 S. 

Der vorliegende Band der ungarischen statistischen Mitteilungen, 
der erste der neuen Serie, enthält die hauptsächlichsten demographi- 


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94 


E. Referate. 


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sehen Daten aus den Volkszählungsergebnissen des Jahres 1900 und 
zwar „die am meisten charakterisierenden Verhältnisse der Bevölke¬ 
rung Ungarns, ohne jede Kombination, aber hinsichtlich des Gebietes 
in einer bis auf die einzelnen Gemeinden zurückgreifenden Detail¬ 
lierung“. Die Daten erstrecken sich auf Geschlecht, Alter, Familien¬ 
stand, Muttersprache, Konfession, Kenntnis des Lesens und Schreibens, 
Zahl der nach dem Auslande Zuständigen unter den Anwesenden, wie 
auch die aus der Gemeinde im Auslande Abwesenden, die Zahl der 
Wohnhäuser und deren Wandmaterial und Bedachung. Besonders 
lobenswert ist die mit der neuen Serie vorgenommene Änderung des 
Formates der einzelnen Bände. An Stelle der früheren dickleibigen, 
für den häufigen Gebrauch nicht sehr geeigneten Folianten sind 
äußerlich hübsch ausgestattete, ungemein handliche Bände getreten, 
die dem Inhalt nichts von der gewohnten reichen Fülle der Daten 
nehmen. Weniger erfreulich dürfte dem deutschen Leser die Ab¬ 
weichung von dem bisher befolgten Brauche sein, dem ungarischen 
Text eine deutsche Übersetzung beiznfiigen. Findet sich auch gleich 
hinter der Inhaltsangabe eine deutsche Übersetzung der Kopfrubriken 
der im zweiten Teile stehenden Tabellen und der im Seitentexte der 
Tabellen vorkommenden Benennungen und Abkürzungen, so ist doch 
die Benutzung wesentlich erschwert. Von der Neuerung nicht be¬ 
troffen ist der die Hauptergebnisse behandelnde allgemeine Bericht, 
der in deutscher Übersetzung vorliegt. Ihm entnehmen wir folgende 
Daten: Die Gesamtbevölkerung der Länder der ungarischen Krone 
bezifferte sich auf 19254559 Personen bei Zunahme von 10,3 ° /0 im 
letzten gegen 10,9 % im vorletzten Dezennium. Ungünstig beeinflußt 
wurde die Bevölkerungsbilanz durch Auswanderung. Während die 
Bevölkerungsdichtigkeit im Jahre 1890 53,8 per qkm betrug, kamen 
im Jahre 1900 schon 59,3 Bewohner auf 1 qkm. Die größte An- 
ziehungs- und Aufsaugungskraft besitzen die Städte mit regem in¬ 
dustriellem und Verkehrsleben. Unter den Gezählten befanden sich 
im Jahre 1900 245544 nach Österreich und dem übrigen Auslande 
Zuständige, 1890 nur 179 809. Die Verteilung der Bevölkerung nach 
dem Geschlecht ergibt ein ziemlich geringes Übergewicht des weib¬ 
lichen Geschlechtes. Auf 1000 Männer entfallen 1009 Frauen, im 
Jahre 1890 1015 Frauen. In Kroatien-Slavonien ist die Zahl der 
Frauen sogar geringer, als die der Männer. Bezüglich der Bevölke¬ 
rungsgliederung ist zu bemerken, daß die im Kindesalter (unter 15 
Jahre) Stehenden 35,6 %, die im produktiven Alter 56,8 % und die 
im Alter über 60 Jahre stehenden 7,6 % der Gesamtbevölkerung aus¬ 
machen. Gestiegen ist die Zahl der produktiven Altersklassen und 
die der mehr als 60 Jahre alten, — eine in national-ökonomischer 
und sanitärer Hinsicht bedeutsame Tatsache. Die Zahl der Ver¬ 
heirateten beträgt 40,2 %, die der Ledigen 53,6 % im d die der Ver- 


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II. Bevölkerungsstatistik und Mortalität. 


95 


witweten 6,1 % der Gesamtbevölkerung. Was die Zahl der Wohn¬ 
häuser betrifft, so entfielen auf 1 qkm des Staatsgebiets 9,9 Wohn¬ 
häuser und auf ein Wohnhaus 5,9 Individuen (in Budapest 41,3). 

F. Kriegei . 


TJnffarisches Stattet fache* Jahrbuch. Neue Folge. IX. Bd. 
1901. Im Aufträge des königl. Ungar. Handelsministers ver¬ 
faßt und herausgegeben vom königl. ungar. Zentralamt. 
Amtliche Übersetzung aus dem ungarischen Originale. Buda¬ 
pest. XVIII, 442 S. 

Die große Mannigfaltigkeit des Interessenkreises, den die Statistik 
umfaßt, spiegelt sich in dem reichhaltigen Inhalt dieses Jahrbuches 
wieder. In statistische Betrachtung gezogen sind die klimatischen 
Erscheinungen; der Flächeninhalt, die Bevölkerung und das Sanitäts¬ 
wesen; die Volkswirtschaft mit den Unterabteilungen: Urproduktion, 
Bergbau und Hüttenwesen, Gewerbe und Handel, auswärtiger Handel, 
Kommunikationswesen, Gold- und Kreditwesen, Versicherungswesen, 
Feuerschäden; allgemeine Bildung, das Unterrichtswesen und das kirch¬ 
liche Leben; staatliches und munizipales Leben, wie Gesetzgebung, 
staatliche und munizipale Verwaltung, Rechtspflege, Wehrmacht, 
Staathaushalt. 

Aus dem zweiten, uns hier besonders interessierenden Abschnitt: 
Bevölkerung und Sanitätswesen heben wir folgende Daten hervor. 
Auf die 1900 19254559 Individuen betragende Gesamtbevölkerung 
des Königreichs Ungarn kamen 91779 (d. i. 4,7 %) mit Gebrechen 
des Geistes oder der Sinne behaftete Personen: 19377 Blinde, 25445 
Taubstumme, 17117 Geisteskranke, 29840 Blödsinnige. Im Jahre 1901 
fanden 170316 Eheschließungen gegen 169687 im Vorjahre statt. 
Geburten gab es 747224 (1900 768673), davon waren ca. 98% 
Lebendgeburten, ca. 2 % Totgeburten; 51 % der Neugeborenen wären 
Knaben, 49 % Mädchen, 89 % eheliche Geburten, 11 % uneheliche. 
Die an Geburten reichsten Monate waren März und September, der 
schwächste Monat der Dezember. 9701 Mehrgeburten waren zu ver¬ 
zeichnen: 9589 Zwillinge, 110 Drillinge, 2 Vierlinge. Es kamen 491804 
Sterbefalle vor, 46 % betrafen Kinder unter 5 Jahren. Die höchste 
Zahl der Sterbefälle wies der Monat März, die geringste der Monat 
September auf. Von den Sterbefällen standen auf Konto der Tuber¬ 
kulose als Todesursache 70731, das sind ca. 0,14 % aller Sterbefälle. In 
Ungarn (ohne Kroatien-Slavonien) wurden im Jahre 1901 1013219 
Personen geimpft; von diesen zum erstenmal 533856 (das sind 83,85 % 
der Lebendgeborenen), wiederholt 479363 (das sind 47,29 % der sämt¬ 
lichen Geimpften). Von sämtlichen Geimpften wurden mit mensch¬ 
licher Lymphe 7000, mit animalischer 1006219 geimpft. Mit Erfolg 


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96 


E. Referate. 


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wurden geimpft 1004484, ohne Erfolg 87S5. von diesen letzteren wurden 
wieder geimpft 7186. 

F. Krtegel. 


Statistisches Jahrbuch deutscher Städte. Herausgegeben 
von M. Neefe. Zehnter Jahrgang. Breslau, W. G. Korn. 
XII, 447 S. 

Mit vorliegendem Bande tritt das Statistische Jahrbuch, das mit 
der Zeit dem Demographen ein unentbehrliches Handbuch geworden 
ist, in das zehnte Jahr seines Bestehens ein. Im Vorwort berichtet 
der Herausgeber M. Neefe, Direktor des Breslauer statistischen Amts, 
über den Inhalt des Werkes: Neu hinzugekommen sind die Abschnitte 
über Kreditgenossenschaften, Verbrechen und Vergehen gegen die 
Beichsgesetze, Impfungen, Theater- und Plakatwesen. Von den 29 
Abschnitten des obigen Jahrganges behandeln 24 die Statistik des 
Jahres 1899, drei Abschnitte führen dieselbe bis zum Jahre 1900 
weiter und zwei Abschnitte über die gegenwärtig akuten Fragen der 
Fleischversorgung und der Lebensmittelpreise bringen die Angaben 
bereits für das Jahr 1901. Als erfreulich zu begrüßen ist das Ver¬ 
sprechen des Herausgebers, den nächsten Band, um das Material, wie 
er sagt, etwas mehr vor Veraltung zu schützen, schon im Frühjahr 
dieses Jahres erscheinen zu lassen. Ebenso wünschenswert wäre die 
ebenfalls verheißene allen Abschnitten zu gute kommende Zusammen¬ 
fassung der einzelnen Zahlen, um die Bildung von Endresultaten für 
alle hier in Betracht kommenden oder wenigstens für die unter sich 
vergleichbaren Städte zu ermöglichen. Besondere hingewiesen sei auf 
die folgenden uns hier interessierenden Abschnitte des diesjährigen 
Bandes: Bautätigkeit im Jahre 1899. Von E. Hasse. — Bevölkerung 
im Jahre 1900. Von M e i n e r i c h. — Lebensmittelpreise in den Jahren 
1891 -1901. Von K. Singer. — Verbrechen und Vergehen gegen 
Reichsgesetze in den Jahren 1893—1897. Von M. Neefe. — Öffent¬ 
liche Bäder im Jahre 1899. Von E. T re tau. — Die Impfungen im 
Jahre 1899. Von M. Neefe. — Viehhöfe und Schlachthöfe in den 
Jahren 1899—1901. Von E. Hirschberg. 

F. Krtegel. 


Charlottenburger Statistik 11. H. Herausgegebeu vom Sta¬ 
tistischen Amt der Stadt Charlottenburg. Kommissionsverlag 
von Carl Ullrich & Co. 1901. 69 S. 

Das Heft enthält die Statistik der Arbeiterversicherung für 1899 
und 1900, die Vereinsstatistik für 1899, den Grund besitzwechsel 1899 
bis 1900 und einige Beiträge zur Schulstatistik. Die durchschnitt¬ 
liche Mitgliederzahl aller Krankenkassen war 1899 18411 und 1900 


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II. Bevölkerungsstatistik und Mortalität. 


97 


21052. Auf 1000 Einwohner kamen im Juli 1898 131 Mitglieder 
von Krankenkassen des Krankenversicherungsgesetzes; diese Ziffer 
sank bis zum März 1899 auf 108, stieg bis 136 im Oktober 1899, fiel 
auf 121 im Januar 1000 und hat dann im Juni 1900 mit 146 den 
Höhepunkt erreicht. Es kamen bei den Betriebs- und Innungskassen 
auf 100 männliche Mitglieder 1899 47,8 (1900 49,9) Erkrankungen 
mit Erwerbsunfähigkeit, auf 100 weibliche 53,0 (45,9), bei der allge¬ 
meinen Ortskrankenkasse auf die Männer 55,4 (49,3) und auf die 
Frauen 55,5 (46,9). 

Bezüglich der Schulstatistik sind die Ergebnisse der Abgangs¬ 
statistik in Charlottenburg, Berlin, Breslau, Königsberg, Frankfurt, 
Hamburg und Mannheim mitgeteilt. Es geht daraus hervor, daß etwa 
die Hälfte der Kinder infolge von Schul Wechsel und Schul Versäum¬ 
nissen das dem Lehrplan nach zu erstrebende Ziel nicht erreichen. 

F. Prinzing. 


Charlottenburger Statistik. 12. Heft. Stand und Bewegung der 
Bevölkerung bis zum Jahre 1901 tZu - und Fortzüge, Ehe¬ 
schließungen, Geburten, Sterbefälle), die Neubauten, der Boden¬ 
wert, der Grundbesitzwechsel und die leerstehenden Wohnungen 
bis zum Jahre 1901. Herausgegeben vom Statistischen Amte 
der Stadt. Charlottenburg. 74 S. 

Die ortsanwesende Bevölkerung belief sich Ende des Jahres 1901 
auf 195 800, bei einer Zunahme von 6600 oder 3,5 % gegen das Vor¬ 
jahr. Von der gesamten Jahreszunahme entfielen auf Geburtenüber¬ 
schuß 2064, auf Zuzugsüberschuß 4487 Personen. Es fanden 1753 
Eheschließungen statt. Der Rückgang der Geburtenziffer zeigt sich 
nicht nur absolut, sondern auch prozentualiter. Die Geburtenziffer 
beträgt für 1901 25,25 gegen 38,73 im Jahre 1891. Gestiegen ist 
die Zahl der unehelichen Geburten. Die Sterblichkeit ist trotz Be¬ 
völkerungszunahme eine geringere, die relative Sterblichkeit ist auf 
den niedrigsten Stand gesunken: 13,78 (1890 22,70), eine Erscheinung, 
die ihre Erklärung hauptsächlich in der sinkenden Geburtenziffer 
findet. Die Sterblichkeit des ersten Lebensjahres betrug 1900/1 216 °/ ü0 
(1895 96 251,1 °/ 0 o) Lebende dieses Alters. An Infektionskrankheiten 
gemeldet wurden 297 Diphtherie-, 380 Scharlach-, 198 Masern- und 
40 Typhusfälle. Die Bautätigkeit hat sich — was bei den teuren 
Mietpreisen der Arbeiterwohnungen sehr zu beklagen ist — weniger 
der Wohnungen mit einem, als den mit 2 und 3 Zimmern zugewandt. 
Im Mai 1898 gab es noch 221 leerstehende Einzimmer-Wohnungen, 
ihre Zahl ging aber im Mai des folgenden Jahres auf 26 herunter; 
Mai 1901 fanden sich nur 6 solcher. Wohl noch besser als diese 

Jahresbericht über Hygiene und Demographie. II. Jahrgang. 7 


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98 


E. Referate. 


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Zahlen der leerstehenden Wohnungen dürfte die statistische Aufnahme 
der Belegungen der benutzten Wohnungen die Bedeutung der Wohnungs¬ 
frage kennzeichnen. 

F. KriegeL 


Mitteilungen des Statistischen Amtes der Stadt München. 

Bd. XVIII, Heft 1. Münchener Jahresübersichten für 1901. 

München, J. Lindaner. 98 S. 

Das inhaltreiche, besonders durch die den Vergleich ermöglichende 
Heranziehung älterer Daten interessante Heft bringt die statistischen 
Erhebungen über die Naturverhältnisse — Burgfrieden, Anwesen, 
Gebäude, Wohnungen und Inwohner — die Bewegung der Bevölke¬ 
rung — Erkrankungen — Verleihung des Heimats- und Bürger¬ 
rechts — Lebensmittel — Ausdehnung des Stadtgebiets, Bautätigkeit, 
Grundbesitz, Straßen — Gemeindliche Einrichtungen für allgemeine 
Sicherheit und Gesundheitspflege — Verkehr, Handel, Gewerbe — 
Bildung und Erziehung — Soziale Fürsorge — Wehranstalten — 
Finanzen der Gemeinden. Beigefügt sind zwei graphische Darstel¬ 
lungen über die Mehrungen und Minderungen bei der Gemeinde¬ 
krankenversicherung und den Ortskrankenkassen nach Monaten 1894 
bis 1901 und über die Todesursachen der Bevölkerung Münchens 
während der letzten 34 Jahre. Augenehmer würde sich die Be¬ 
nutzung der 98 Seiten umfassenden Tabellen gestalten, wenn ihnen 
eine auch noch so kurze Erläuterung beigefügt wäre, eine für den 
Bearbeiter sicherlich geringe Mühe. Die hier Seite 99 und 100 zum 
Abdruck gelangenden Tabellen 28 und 30 geben ein interessantes Bild 
von den in einem zwanzigjährigen Verlaufe beobachteten Geburten¬ 
zahlen und den in einem dreißigjährigen Zeiträume zu verzeichnenden 
Sterblichkeitsziftern. 

F. Kriegei. 


Geburten und Sterbefälle in München während des Jahres 
1900. Aus Mitteilungen des Stat. Amtes der Stadt München. 
Bd. 17, Heft 2, S. 113—158. J. Lindauersche Buchhandlung. 
— Dasselbe für 1901. Ebenda S. 205—234. 

Diese seit einer Reihe von Jahren erscheinenden Berichte er¬ 
freuen sich verdientermaßen einer großen Beliebtheit, da sie auch 
Rückblicke geben und zugleich die Bevölkerungsbewegung von 
95 Städten mit mehr als 40 000 Einwohnern (einschl. Wien u. Zürich) 
alljährlich enthalten. Bezüglich der Einzelheiten müssen wir auf die 
zahlreichen Tabellen der Berichte verweisen. Die Todesfälle sind 
nach Altersklassen und nach Bezirken berechnet (auch für eine 
größere Anzahl von Todesursachen); da sich in verschiedenen Bezirken 


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100 


E. Referate. 


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S3 


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Sterblichkeitsziffern der einzelnen Altersklassen. 






II. Bevölkerungsstatistik und Mortalität. 


101 


Kranken- und Pflegeanstalten befinden, so sind die Sterbefälle in 
den Bezirken einschließlich und ausschließlich der in Anstalten 
Gestorbenen mitgeteilt. Für die größeren deutschen Städte werden 
Geburten und Sterbefälle nach Größenklassen der Städte zusammen- 
gestellt; es kamen 1893 bis 1901 auf je 1000 Einwohner 

in den Städten mit Lebendgeborene Sterbefälle 


40— 50000 Einw. 

36,8 

22,3 

50—100 000 „ 

33,4 

20,6 

100—200 000 „ 

34,1 

20,6 

über 200 000 „ 

32,2 

20,6 


F. Frinzing. 

Lanrtnberg, O., Mitteilungenn des Statistischen Amtes der Stadt Elber¬ 
feld. Heft I. Einige Ergebnisse der Volkszählung vom 1. De¬ 
zember 1900. Im Aufträge des Oberbürgermeisters heraus¬ 
gegeben. 45 S. 

Die Einleitung berichtet über die Art der Anordnung der Zäh¬ 
lung. An sie schließt sich eine sehr eingehende Erklärung und Zu¬ 
sammenfassung des in den statistischen Tabellen niedergelegten 
Zahlenmaterials. Bevölkerung nach Geschlecht und Konfession, die 
Art des Wohnens der Bevölkerung, das Zusammenleben der Bevölke¬ 
rung in Haushaltungen und Anstalten — ein Kapitel, das sich durch 
eine vorbildliche Umsicht in der Fragestellung auszeichnet, — Per¬ 
sonen mit auswärtigem Arbeitsort gelangen so zur Darstellung. Den 
Schluß bilden 13 Tabellen. Eine über den der mehr lokalen Be¬ 
trachtung gewidmeten Rahmen der Untersuchung hinausgehende 
Tabelle: das Wachstum der deutschen Großstädte in der Volks- 
zählnngsperiode 1895/1900 (p. 9), sei hier des besonderen Interesses 
wegen wiedergegeben (s. S. 102). 

F. Kriegei. 

Blasius, IL, Bevölkerungsbewegung und Gesundheitszustand der Stadt 
Braunschweig in den Jahren 1895 bis 1899. Monatsblatt für 
öffentl. Gesundheitspflege 1902. Nr. 2. 15 S. 

Die Sterblichkeit war in der Stadt Braunschweig 1880—1884 
25,62, 1885—1889 22,77, 1890—1894 22,24 und 1895—1899 19,12 % 0 . 
Die Todesfälle an Schwindsucht, an Diphtherie und Typhus sind sehr 
zurückgegangen; es war Tuberkulose 1880—1884 bei 15,28°/ 0 aller 
Gestorbenen und 1895—1899 bei 11,93°/ 0 die Todesursache; auf 100 
Einwohner starben hieran 3,91 bezw. 2,28. Die Todesfälle an Darm¬ 
katarrh und Brechdurchfall, die hauptsächlich Kinder des 1. Lebens¬ 
jahres betreffen, haben zugenommen; Blasius führt dies darauf zurück, 
daß die Kindermilch für die ärmeren Volksklassen zu teuer sei. Bei 
den Reichen und beim Mittelstand kommen nur ganz wenig Todes- 


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102 


E. Referate. 


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Stadt 

Einwoh] 

nach 

Volkszähl 

2. Dezember 

1895 

aerzahl 

der 

ung vom 

1. Dezember 

1900 

Zunahme 

der Be¬ 
völkerung 
1895/1900 
0 

,0 

Von der \ 
entfallen 
Übersch 

Geburten 
über die 
Sterbe¬ 
fälle % 

Zunahme 
auf den 
uß der 

Zuzüge 
über die 
Abzüge 

°/o 

Von der 
Gesamt- 
Zunahme 
beträgt 
der 

Geburten¬ 

überschuß 

Berlin 

1677 304 

1888 848 

12,6 

5,1 

7,5 

40,0 

Hamburg 

625 552 

705 738 

12,8 

7,6 

5,2 

59,4 

München*) 

413 255 

499 932 

21,0 

6,4 

14,6 

30,3 

Leipzig 

399963 

456 124 

14,0 

8,3 

5,7 

59,5 

Breslau *) 

378 250 

422 709 

11,8 

4,9 

6,9 

41,7 

Dresden l ) 

354 285 

396146 

11,8 

7,7 

4,1 

65,2 

Köln 

321564 

372 529 

15,8 

8,6 

7,2 

54,3 

Frankfurt a. M. 1 ) 

245 594 

288989 

17,7 

7,6 

10,1 

42,6 

Nürnberg*) 

195 783 

261081 

33,4 

9,3 

24,1 

27,9 

Hannover 

209535 

235 649 

12,5 

8,3 

4,2 

66,1 

Magdeburg 

214 424 

229 667 

7,1 

6,6 

0,5 

92,9 

Düsseldorf 

175 985 

213 711 

21,4 

11,3 

10,1 

52,6 

Stettin*) 

173 243 

210702 

21.6 

6,5 

15,1 

30,1 

Chemnitz*) 

180425 

206913 

14,7 

8,4 

6,3 

56,8 

Königsberg i. P. 

172 796 

189 483 

9,7 

3,0 

6,7 

30,5 

Charlotteuburg 

132 377 

189 305 

43,0 

8,2 

34,8 

19,1 

Stuttgart 

158 321 

176 699 

11,6 

5,8 

5,8 

50,3 

Bremen 

141894 

163 297 

15,1 

7,0 

8,1 

46,7 

Altona 

148 944 

161501 

8,4 

7,8 

0,6 

92,2 

Elberfeld 

139 337 

156963 

12,6 

8,9 

3,7 

70,4 

Halle a. S. *) 

137 970 

156609 

13,5 

6,8 

6,7 

50,4 

Straßburg i. E. 

135 608 

151041 

11,4 

5,1 

6,3 

44,8 

Dortmund 

111232 

142 733 

28,3 

12,3 

16,0 

43,6 

Barmen 

126992 

141944 

11,8 

9,0 

2,8 

76,1 

Mannheim*) 

105 399 

141131 

33,9 

11,7 

22,2 

34,5 

Danzig 

125 605 

140563 

11,9 

5,2 

6,7 

43.5 

Aachen ! ) 

126 422 

135 245 

7,0 

6,9 

0,1 

98.5 

Braunschweig 

115138 

128226 

11,4 

7,4 

4,0 

64,7 

Essen 

96128 

118862 

23,6 

12,6 

11,0 

53,5 

Posen*) 

102 308 

117 033 

14,4 

6,7 

7,7 

46,2 

Kiel 

85 666 

107 977 

26,0 

9,6 

16,4 

36,9 

Krefeld 

107 245 

106893 

—0,3 

5,7 

—6,0 

— 

Cassel*) 

90193 

106034 

17,6 

7,4 

10.2 

42,2 

Zusammen 

7 924 737 

9 120 277 

15,1 

7,0 

8,1 

46.5 


y ) Bei diesen Städten haben im betrachteten Zeitraum Eingemeindungen statt¬ 
gefunden; zum Vergleich ist auch für 1895 bereits das neue Stadtgebiet zu Grunde 
gelegt worden. 


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II. Bevölkerungsstatistik und Mortalität. 


103 


falle von Säuglingen an Brechdurchfall vor; die an dieser Krankheit 
gestorbenen Kinder gehören fast alle der ärmeren Bevölkerung an. 

F. Prlnzing. 


Statistik Jaarboek der Genieente Amsterdam, mitgegeven 
door het Bureau van Statistiek der Gemeente. 6® Jaargang 
1900. Eerste Helft. Amsterdam, J. Müller. XXX, 278 S. 

Vorliegender Teil des Statistischen Jahrbuchs der Gemeinde 
Amsterdam schließt sich dem des vorigen Jahres inhaltlich vollkommen 
an. Wir finden Meteorologie, Bau und Wohnungen, Bevölkerungs¬ 
stand, Bevölkerungsbewegung, Hygiene, Armenwesen, Wohlfahrtspflege 
betreffende statistische Daten. Soweit als möglich sind die Ergeb¬ 
nisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1899 benutzt worden. 
Eine Änderung erfahren hat die Geburtenstatistik insofern, als jetzt 
ausführlicheres Material beigebracht wird zu der im Ausland bereits 
wiederholt aufgeworfenen Frage, ob und inwieweit das Geschlecht 
der Kinder beeinflußt wird durch das Alter der Eltern, die Dauer 
der Ehe bis zum Augenblick der Geburt und die Anzahl der bis 
dahin aus derselben Ehe entsprossenen Kinder. Diese Frage behandeln 
die Tabellen LIII— LXn und LXIV—LXX. Über den Charakter 
und den Umfang des Bevölkerungsaustausches zwischen Amsterdam 
und dem platten Lande unterrichten die Tabellen CXIX—CXX. 

F. Kriegel. 


Statistische Mededeelingen uitgegeben door het Bureau van Statis¬ 
tiek der Gemeente Amsterdam. Nr. 8. Statistiek der Bevölking van 
Amsterdam en eenige voorname steden der tcereld in het Jaar 1901. 
Amsterdam, Johannes Müller. 32 S. 

Aus der höchst interessanten vergleichenden Bevölkerungsstatistik 
einiger Großstädte im Jahre 1901 bringen wir die Geburtentabelle 
(p. 19) hier zum Abdruck (s. S. 104). 


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104 


E. Referate. 


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Städte 

• 

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Bevölkerung 

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wohner 

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Bevölkerung 

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w £ 

8 J 
Z * 
§ 

London l ) 

4 644 983 

131278 

29,0 

Genova 

219565 

5 870 

26,8 

New-York 

3 536 517 

80735 

22,8 

Düsseldorf 

217 500 

8281 

38,1 

Paris l ) 

2 660 559 

56673 

21,3 

New-Castle*) 

215972 

6908 

32,1 

Berlin 

1891900 

50439 

26,7 

’s-Gravenhage 
Leicester *) 

215120 

6316 

29,4 

Wien 

1 735 740 

51899 

29,9 

212537 

6 155 

29,0 

Sankt-Peterbürg *) 

1248 643 

32 340 

25,9 

Chemnitz 

208449 

7984 

38.3 

Moskwa 

1093695 

33 792 

30,9 

Charlottenburg 
Königsberg i/Pr. 

191139 

4 709 

24,6 

Bnenos-Ayres 

834 830 

33298 

39,9 

188071 

5 913 

31,3 

Rio de Janeiro 

793000 

13817 

17,4 

Essen 

183 400 

8643 

47,1 

Glasgow 

764467 

24 206 

31,7 

Trieste 

177 418 

5 648 

31,8 

Budapest 

744 792 

22 779 

30,6 

Altona 

163335 

4 995 

30,6 

Warszaw*) 

724 271 

25314 

34,9 

Dundee 

161354 

4 699 

29,1 

Hamburg 

716878 

20008 

27,9 

Lemberg 

Gent (Gand) 

161115 

3218 

20,0 

Liverpool 

686 454 

21986 

32,1 

38,8 

160949 

4 223 

26,2 

Cairo 

608910 

23 647 

Luik (Lifcge) 1 ) 

157 760 

3646 

23,1 

Brussel (Bruxelles) 

582 665 

13 293 

22,8 

Elberfeld 

157100 

5410 

34.4 

Napoli 

563 540 

16218 

28,8 

Aberdeen 

154 295 

4 784 

31,0 

Manchester J ) 

544 923 

15 806 

29,1 

Straßburg 

152834 

4 725 

30,9 

Madrid 

528984 

15 908 

30,1 

Venezia 

150954 

3 894 

25,8 

Amsterdam 

525 662 

15454 

29,2 

Zürich 

150121 

5 259 

35,0 

Birmingham x ) 

523391 

16 735 

32,1 

Toulouse 

149 841 

2 744 

18,3 

München 

503000 

18 291 

36,4 

Bologna 

148 699 

3 268 

22,0 

Milano 

493 608 

13116 

26,6 

Saint-Etienne 

146 671 

3 429 

23,2 

Marseille s ) 

491161 

11553 

25,8 

Mannheim 

144000 

6 322 

43,9 

Roma 

470416 

11530 

24,5 

Graz j 

1139652 

4172 

29,9 

Leipzig 

461519 

15279 

33,1 

Nantes | 

,132990 

2 582 

19,4 

Lyon 

459 099 

8836 

19,2 

le Havre 

! 130196 

4 035 

31,0 

Odessa x ) 

442 000 

12 974 

29,3 

Nice 

'127027 

2 679 

21,1 

Leeds x ) 

430 575 

12 897 

30,0 

Roubaix 

124600 

3 294 

26,4 

Breslau 

425564 

14111 

33,2 

Rouen 

116316 

2 834 

24,4 

Dresden 

403 862 

13023 

32,2 

Rosario deSanta-F6 

112 461 

4697 

41,8 

Prag 1 ) 

Sheffield 1 ) 

392 367 

9 885 

25,2 

Basel 

110991 

3463 

31,2 

382 269 

15 586 

33,0 

Brünn 

109628 

3014 

27,5 

K0benhavn 

381 000 

10 920 

20,7 

Reims 

108385 

2 577 

23,8 

Cöln 

376 900 

; 14 683 

39,0 

Genfcve 

105517 

2 345 

22,2 

Dublin 

376 081 

10 291 

: 27,4 
[30,9 

Utrecht 

105497 

3 414 

32,4 

Belfast 

351083 

1 10859 

Nancy 

101723 

2370 

23,3 

Alexandria 

346 733 

11870 

.34,2 

Krakow , 

92228 

3134 

34,0 

Rotterdam 

336 618 

12342 

' 36,7 

Cartagena 

i 85008 

3591 

41,1 

Torino 

335 656 

i 7 222 

21,5 

Bilbao 

i 83 213 

3111 

37,4 

Bristol l ) 

329 990 

1 8877 

; 27,0 

Padova , 

, 82 283 

2 549 i 31,0 

Edinburgh 

317 930 

1 7 917 

24,9 

Görlitz 

, 80985 

2 442 

30,2 

Palermo 

310991 

; 9053 

29,1 

Plauen i. V. 

76493 

2 991 

39,1 

Stockholm x ) 

301 (feO 

i 7 404 

24,6 

Dijon , 

1 70428 

1 410 

20,0 

Frankfurt aM . 
Antwerpen (Anvers'l 

294 000 

1 8497 

'28,9 

San Luis Potosi 1 

i 68790 

2 685 

39,0 

292 483 

7 758 

26,5 

Groningen 

1 68001 

1866 

27,4 

Bucuresti 

282 071 

8547 

30,3 

Ravenna 

67100 

1530 

22.8 

Nürnberg 

262 980 

10869 

41,3 

Haarlem 

66008 

1902 

28,8 

Bordeaux 

257 471 

5026 

119,5 

Modena 

1 65148 

1800 

27,6 

Hüll ') 

241 753 

8017 

33,3 

Bern 

64974 

2 201 

33,9 

Nottingham J ) 

240431 

6812 

28,4 

Arnhem 

1 57 833 

1714 

29,6 

Hannover 

239500, 

7053 

29,5 

Besan^on 

' 55266 

1035 

18,7 

Kristiania 

Magdeburg 

228929 
228 865 

7 289 
6 989 

31.8 

30,5 

Leiden 

54 639 

1 

1817 

33,3 


J ) 52 Wochen. F. Kriegel. 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfürsorge. 


105 


III. 

Morbidität, Prophylaxe und Krankeilfürsorge. 

Metsvhn iUoff, E., Immunität, bei Infektionskrankheiten. Einzig auto¬ 
risierte Übersetzung von Dr. J. Meyer. Mit 45 Figuren im 
Text Jena, G. Fischer. XI, 45ö S. 

Das Werk des berühmten Forschers steht in der Literatur wohl 
einzig da; denn es bringt in vorzüglicher Disposition und Darstellung 
von einem höheren Standpunkt die Behandlung des schwierigen und 
modernen Themas, das durch neue Entdeckungen im beständigen 
Wandeln begriffen ist. Eine solche Aufgabe zu lösen war nur ein 
Mann fähig, der wie der Verfasser seit zwei Jahrzehnten selbst an 
dem Ausbau der Immunitätslehre durch beständige Forscherarbeit und 
durch erfolgreiche Entdeckungen beteiligt war und der die uni¬ 
verselle biologische Vorbildung besitzt, die ihm seine ursprüngliche 
Ausbildung als Zoologe verleiht. Verf. beherrscht die gesamte inter¬ 
nationale Literatur, aber er verarbeitet sie nicht referierend, sondern 
kritisch zu einem einheitlichen Lehrgebäude, bei dessen Ausführung 
es ihm gelingt, die auf dem behandelten Gebiete gegenwärtig 
manchmal ungewöhnlich komplizierten Theorien und Deutungen von 
Tatsachen in merkwürdig klarer Form darzustellen und an der Hand 
seiner eigenen Auffassung zu beleuchten. 

Das Werk wird für lange Zeit ein wichtiges Hilfsmittel für 
alle Forscher auf dem Gebiete des behandelten Themas sein. Die 
Übersetzung ist gnt gelungen; man glaubt die Ursprache vor sich 
zu haben; der Übersetzer hat ihm ein Xamensregister beigefügt. 

Mit dieser überzeugten Empfehlung könnte Ref. abschließen, 
wenn es sich lediglich um eine Anzeige in einem rein medizinischen 
Fachblatte handelte. An dieser Stelle muß aber auf eine Lücke in 
der Darstellung besonders hingewiesen werden, deren Entstehung in 
der besonderen Richtung des Verfassers begründet ist, die aber nach 
der Fassung des Buchtitels hervorgehoben werden muß. Verf. ist 
lediglich Biologe, und zwar einer unserer genialsten, erfolgreichsten 
und belesensten; aber er beschränkt nicht bloß sein Forschungsgebiet, 
sondern auch seine Darstellung ausschließlich auf die biologische 
Seite der Immunitätsfrage, auf die reaktiven mikroskopisch und 
chemisch wahrnehmbaren Veränderungen an Zellen und Flüssigkeiten 
des von einem Parasiten befallenen Organismus und zwar überwiegend, 
soweit das Experiment über diese Veränderungen Aufschluß gibt. 
Die andere Seite der Immunitätsfrage, die epidemiologischen und 


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106 


E. Referate. 



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die historisch-geographischen Erfahrungen bei der Pathologie des 
Menschen, die Diskussion der Bedeutung der erworbenen und ange¬ 
borenen Immunität für die Entwicklung des Geschlechts von dem Ge¬ 
sichtspunkte der Rassenhygiene aus finden in dem Plane des ganzen 
Werkes keine Berücksichtigung. Und doch bilden die in dieser 
Richtung gewonnenen Erfahrungen und aufgestellten Theorien schon 
jetzt einen eigenen, nicht kleinen und sehr interessanten Abschnitt der 
Immunitätsfrage. In dieser Hinsicht bedarf das im Rahmen seines 
Plans so hervorragende Werk also notwendig einer Ergänzung. 

A. Gottstein. 

Jakob, P. und Pannwitz, G., Entstehung und Bekämpfung der 
Lungentuberkulose. Bd. II. Die Bekämpfung der Lungentuber¬ 
kulose. Leipzig, Thieme. 455 S. 

Mit uneingeschränkterem Beifall als der im vorigen Jahresbericht 
angezeigte, nicht voll befriedigende erste Band kann der vorliegende 
zweite des umfangreichen Werkes begrüßt werden. Konnten doch 
die meisten Ausführungen, die hier vorliegen, nur von Männern in der 
wünschenswerten Vollständigkeit und Vielseitigkeit gemacht werden, 
die, wie die Verfasser, im Mittelpunkte des gegenwärtig auf allen 
Punkten eröffneten Feldzuges gegen die Lungentuberkulose als Volks¬ 
krankheit stehen. Das Buch ist mit einem Verständnis für die 
sozialen Zustände, in denen die Mehrzahl der Schwindsüchtigen mit 
ihren Angehörigen leben muß, geschrieben, wie man es gegenwärtig 
bei den Vertretern medizinischer Disziplinen nur ausnahmsweise vor¬ 
findet. Auch wer in einzelnen Dingen abweichender Ansicht ist, wird 
dieses Lob dem inhaltreichen Werke nicht versagen können. 

Der erste Abschnitt beschäftigt sich mit der Verhütung der 
Tuberkulose bei Gesunden und bespricht die Beziehungen des Familien¬ 
lebens, der Wohnung, Ernährung, Kleidung, Hautpflege und der 
körperlichen Bewegung zur Tuberkulose sowohl im allgemeinen, als 
speziell im Kindesalter, Erwerbsleben, Militärdienst, Verkehrswesen 
und verschiedenen Zwangslagen. Geradezu glänzend ist der Abschnitt 
über Wohnung und Tuberkulose. In folgenden beherzigenswerten 
Schlußsätzen legen die Verfasser ihre Anschauungen nieder: 1. Die 
Tuberkulose kann man als eine Krankheit der geschlossenen Räume, 
insbesondere auch der Wohnungen bezeichnen; Wohnräume. in denen 
durch unreinliche Schwindsuchtskranke Tuberkelbazillen achtlos ver¬ 
streut werden, bilden eine der hauptsächlichsten Quellen der An¬ 
steckung für die in dem betreffenden Raume verkehrenden Personen. 
2. Gegenwärtig besteht eine fast allgemein fühlbare Wohnungsnot; 
die Verwendung minderwertiger Wohnungen mangels besserer hat 
vielfach ein der Tuberkulosenverhütung entgegen stehendes Wohnungs- 


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II. Morbidität. Prophylaxe und Krankenfürsorge. 


107 


elend gezeitigt. Eine durchgreifende Wohnungsreform, welche insbe¬ 
sondere die Beschaffung ausreichender gesunder Kleinwohnungen an¬ 
strebt, ist für den Erfolg der Tuberkulosebekämpfung eine der ersten 
Voraussetzungen. 3. Um Wohnungsmißstände zu verhüten und, wo 
sie entstanden sind, zu beseitigen, ist eine fortlaufende Wohnungs¬ 
inspektion behördlicherseits unerläßlich. Diese Stichprobe mag zu¬ 
gleich als ein Beweis für das auch an anderen Stellen bewiesene 
sozialpolitische Verständnis der Verfasser gelten. 

Weniger durchgreifend sind dagegen unbegreiflicherweise die An¬ 
schauungen über die Zulässigkeit der Ehe bei den Tuberkulösen. Die 
Verfasser wollen nur Schwindsüchtigen mit aktiven Krankheits¬ 
erscheinungen, insbesondere solchen im 2. und 3. Stadium, von der 
Ehe abraten. Wenn dagegen durch etwa zweijährige Beobachtung 
ein Stillstand oder Rückgang der Krankheitserscheinungen festgestellt 
ist, soll die Ehe unter der Voraussetzung, daß die Eheschließenden 
sich über ihre Gefahr klar und mit den Verhütnngsmaßregeln ver¬ 
traut sind, gestattet sein. Diesem Standpunkte gegenüber muß doch 
geltend gemacht werden, daß schon im Interesse des Nachwuchses 
das Zölibat jeder tuberkulösen Person gefordert werden muß, und 
schon gegenwärtig die Eheschließung eines Schwindsüchtigen, in 
welchem Stadium er auch immer sei, als frivol, in Zukunft aber 
hoffentlich als kriminell zu bezeichnen ist. 

Der zweite Abschnitt ist der Fürsorge für die an Tuberkulose 
bereits Erkrankten gewidmet. Die verschiedenen Arten von Heil¬ 
stätten und Genesungshäusern werden hier eingehend geschildert. Es 
folgen dann in je einem besonderen Kapitel Berichte über den Stand 
der Tuberkulosebewegung in Deutschland, im Auslande und über 
internationale Vorkehrungen. Den Schluß macht eine dankenswerte 
Wiedergabe der wichtigsten gesetzlichen und behördlichen Bestim¬ 
mungen über die Bekämpfung der Tuberkulose. 

A. Grotjahn. 


Gottstein, A., Zur Geschichte der Lungen seine indsucht. Hj'gienische 
Rundschau 1902. Nr. 6. 

In Breslau gibt es bis in das sechzehnte Jahrhundert zurück¬ 
reichende Sterbelisten, die die Todesfälle auch nach Todesursachen, 
Alterund Geschlecht aufzählen. J. Graetzer hat deren Material für 
die Jahre 1687 bis 1691 mitgeteilt. 

Aus der vom Ref. angestellten Berechnung für die Lungen¬ 
schwindsucht ergibt sich, daß diese Krankheit vor 100 Jahren unge¬ 
fähr dieselbe Verbreitung unter der Bevölkerung als wesentliche Todes¬ 
ursache hatte wie heute, und daß im allgemeinen auch ihre Verteilung 


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Original fro-m 

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108 


E. Referate. 


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auf die einzelnen Altersklassen nicht wesentlich von der heute beob¬ 
achteten abwich. 

Autoreferat 

Das Auftreten der Tuberkulose als Todesursache in 
Preußen während der Jahre 1876, 1881, 1886 , 
1891, 1896 und 1901. Sonderdruck aus dem Hefte 179 
der Preußischen Statistik. Berlin. Verlag des Königlichen 
Statistischen Bureaus. 22 S. 

Die vorliegende Publikation ist eine wertvolle Gabe, die das 
preußische Statistische Bureau der internationalen Tuberkulosekon¬ 
ferenz in Berlin dargebracht hat. Zur Entscheidung der Frage, ob 
die Sterblichkeit der Tuberkulose in den letzten 25 Jahren in Preußen 
abgenommen hat, sind nur diejenigen Jahre herangezogen, die auf die 
Volkszählungsjahre folgen, weil nur für diese die Anzahl der Lebenden 
sicher bebannt ist. Als Resultat der Untersuchungen ergab sich, daß 
die Tuberkulose als Todesursache doch erheblich seltener geworden 
ist. Berechnet auf 10000 Lebende starben in Preußen an Tuber¬ 
kulose in den Jahren 1876, 1881 und 1886 je 31, im Jahre 1891 27, 
im Jahre 1896 22 und endlich im Jahre 1901 gar nur 19. In den 
Landgemeinden betrug die Tuberkulosesterblichkeit im Jahre 1901 
17, in den Stadtgemeinden 22, in den Städten über 100000 25 auf 
10000 Lebende. Am ungünstigsten ist die Sterbeziffer in Breslau, 
nämlich 40, am günstigsten in Charlottenburg mit 15 Sterbefallen auf 
10000 Lebende. Der Leser findet folgende Tabellen in der vor¬ 
liegenden Veröffentlichung: Die au Tuberkulose in den allgemeinen 
Heilanstalten Behandelten und Gestorbenen nach Altersklassen und 
Geschlecht, die Sterblichkeit in den Heilanstalten Preußens nach 
Altersklassen der an Tuberkulose Behandelten, das Auftreten der 
Tuberkulose als Todesursache im Staate, in den Land- und Stadt¬ 
gemeinden, in den Großstädten und den Universitätsstädten Preußens, 
die Anzahl der Großstädte unter und über dem Staatsdurchschnitte, 
sowie niedrigste und höchste Sterblichkeitsziffer derselben überhaupt 
und für Tuberkulose, das Auftreten der Tuberkulose als Todesursache 
im Vergleich zur allgemeinen Sterblichkeit in den Regierungsbezirken 
Preußens, Anzahl der Regierungsbezirke unter und über dem Staats¬ 
durchschnitte, sowie niedrigste und höchste Sterblichkeitsziffer der¬ 
selben überhaupt und für Tuberkulose, Anzahl der überhaupt und an 
Tuberkulose Gestorbenen in den Großstätten und in den Universitäts¬ 
städten, Verhältniszahlen auf 10000 Lebende nach Altersklassen in 
den Großstädten und in den Universitätsstädten, Übersicht der Sterbe¬ 
ziffern an Tuberkulose nach Geschlecht und Alter der Gestorbenen im 
Staate, Sterblichkeit der Geisteskranken nach Krankheitsformen in 
den Irrenanstalten überhaupt und an Lnngenkrankheiten. 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfürsorge. 


109 


Man geht wohl nicht fehl mit der Annahme, daß auch für diese 
vortreffliche Publikation A. Guttstadt verantwortlich zu machen ist. 

A. Grotjahn. 


Marcuse, J., Der gegenwärtige Stand der Tuberkulosebekämpfung in 
Deutschland. Wien. med. Wochenschr. 1902, Nr. 45. 

M. schildert kurz die in neuester Zeit in Deutschland neben 
den Heilstätten getroffenen öffentlichen Einrichtungen zur Bekämpfung 
der Lungentuberkulose. Die Polikliniken für Lungenkranke dienen 
der frühzeitigen Erkennung der Krankheit und der Auswahl der für 
die Behandlung in den Heilstätten geeigneten Fälle. Sie bedürfen 
einer weiteren Ergänzung durch Fürsorge für Aufklärung des Volkes 
über die Notwendigkeit frühzeitiger Erkennung der Krankheit (popu¬ 
läre Vorträge, Verbreitung auf klären der Schriften u. s. w.). M. schil¬ 
dert dann die beginnende Fürsorge für Unheilbare, die Erholungs¬ 
stätten, die nach dem Vorschlag von Becher und Lennhoff in Berlin 
als Tagesstationen im Walde errichtet wurden, die ländlichen Kolo¬ 
nien. Schließlich gedenkt er der Fürsorgeeinrichtungen zur Unter¬ 
stützung der Familien erkrankter und in Anstalten untergebrachter 
Patienten und der Polizei Verordnungen für Anzeigepflicht und Woh¬ 
nungsdesinfektion. 

A. (Jott&teln. 


Hueppe f F., Ein Rückblick auf die 1. Intei-nationale Tuberkulose- 
konferens. Sonderdruck aus der Wiener medizinischen Wochen¬ 
schrift. Nr. 51. 

Nach den verschiedenen öden Kongreßberichten, die der Referent 
sozusagen berufsmäßig hat lesen müssen, ist die Lektüre dieses Rück¬ 
blickes auf die Verhandlungen der internationalen Tuberkulosekonferenz 
geradezu erfrischend. Wie in jeder plastischen Schilderung ist hier 
zwar die Wirklichkeit wiedergegeben, aber gesehen durch ein 
Temperament, und zwar durch das Temperament eines zünftigen 
Bakteriologen, der sich aber nicht wie die meisten seiner engeren 
Zunftgenossen durch ausschließliches Starren in das Mikroskop den 
freien Blick hat trüben lassen. Mit Vergnügen konstatiert Hueppe, 
daß trotz der recht bescheidenen Redeleistung von B. Fränkel der 
extrem kontagionistische Standpunkt doch nicht so ausschließlich zur 
Geltung kam, wie das noch wenige Jahre vorher auf dem Berliner 
Kongreß zur Bekämpfung der Tuberkulose als Volkskrankheit der 
Fall - war. „Überall beginnt man einzusehen, daß der Kampf unmög¬ 
lich länger gegen die Bakterien geführt werden kann, daß vielmehr 
der Kampf gegen die Krankheitsanlage, gegen die herabgesetzte 
Widerstandsfähigkeit geführt werden muß.“ Daß Hueppe weiterhin 


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Original frn-m 

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110 


E. Referate. 


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an den parlamentarischen Absonderlichkeiten der unglückseligen De¬ 
batte über die Beziehung der Menschen- zur Rindertuberkulose herbe 
Kritik übt, ist wohl nicht verwunderlich. Seine eigene Ansicht über 
die Sterilisierung der Säuglingsmilch spricht er in folgenden Worten 
aus: „Das Abkochen der Milch muß aus viel allgemeineren Gesichts¬ 
punkten (als den der Gefahr durch unabgekochte Milch tuberkulös zu 
werden) geschehen, trotzdem vielleicht das eine oder andere Kind 
eine solche Milch nicht verträgt. Aber das Menschenkind verträgt 
ja überhaupt Kuhmilch nicht wie ein Kalb und der echte Hygieniker 
wird deshalb die Frage aufwerfen, läßt sich denn nicht überhaupt 
etwas gegen die Surrogate der Muttermilch und für das Selbststillen 
durch die Mutter unternehmen, weil hier mehr auf dem Spiele steht 
als nur die Erkrankung einiger Kinder. Die Lösung der richtig ge¬ 
stellten Frage kann vielleicht einmal den Sieg oder das Unterliegen 
eines Volkes im Wettkampfe der Völker bedeuten.“ 

A. Grotjahn. 

Trlekij , X., Zur Bekämpfung der Tuberkulose. Anzeigepflicht und 

Wohnungsdesinfektion. Wiener klinische Wochenschrift 1902. 

Nr. 20. 

T. hält die Anzeigepflicht für Tuberkulose allein nicht für durch¬ 
führbar. Auch würde deren Zweck, die Durchsetzung von Abwehr¬ 
maßregeln durch die Isolierung der Kranken und die Desinfektion 
der von ihnen verlassenen Wohnungen, praktisch auf Hindernisse 
stoßen, die den beabsichtigten Zweck vereitelten, abgesehen davon, 
daß die Schwindsüchtigen wie die Aussätzigen aus der Gesellschaft 
ausgestoßen werden würden. Jedoch sei eine Desinfektion der von 
Tuberkulösen verlassenen Wohnungen eben erforderlich. Zur Lösung 
der Schwierigkeiten schlägt T. vor, daß alle Wohnungen bei jedem 
Wohnungswechsel amtlich desinfiziert werden sollten. An der Hand 
der Zahlen von Wien und der Schilderung der vorhandenen Methoden 
versucht schließlich T. den Beweis, daß sein Vorschlag technisch und 
finanziell durchführbar sei. 

A. Gottstein. 


Telekijf L, Zur Bekämpf ung der Tuberkulose. Wien. klin. Wochenschr. 

1902. Nr. 38-41. 42 S. 

Die vorliegende wichtige Arbeit darf die Beachtung eines jeden 
Forschers auf dem Gebiete der Tuberkulose beanspruchen einerseits 
wegen der Methodik, welche die umfangreiche Literatur streng sach¬ 
lich und unbefangen bearbeitet, andererseits wegen der Ergebnisse, 
die hier kurz unter Hinweis auf die Notwendigkeit eingehenderen 
Studiums des Originals angeführt werden sollen. 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfürsorge. 


111 


T. betont, daß der Gesellschaft drei an sich verschieden wertige 
Arten von Maßnahmen im Kampf gegen die Tuberkulose zur Verfügung 
stehen, 1. Hebung des Volkswohlstandes, 2. spezielle Prophylaxe der 
Tuberkulose, 3. Therapie der Tuberkulose. Was den ersten Punkt 
betrifft, so lehrt die Statistik, daß die Krankheit unter der industriellen 
Arbeiterbevölkerung am meisten wütet. Andererseits aber zeigt die 
Krankheit in den letzten zwei Jahrzehnten in England und Deutsch¬ 
land eine Abnahme. Es läßt sich folgern, daß überall eine Selbst¬ 
regulierung dadurch stattfindet, daß wo der Kampf der Arbeiter um 
bessere Lebensbedingungen von Erfolg begleitet ist, wo die Arbeiter¬ 
schaft in ihrem Kampf um bessere Lohnverhältnisse, Verringerung 
der Arbeitszeit, bessere hygienische Zustände der Werkstatt und 
Wohnung Fortschritte erzielte, indirekt auch die Verbreitung der 
Krankheit zurückging. Wir seien zu der Annahme berechtigt, die in 
dem Kampf um die Besserung der Lebenshaltung angewandten Mittel 
auch für die Zukunft als die wirksamsten im Kampf gegen die Tuber¬ 
kulose anzusehen. Was zweitens die spezielle Prophylaxe der Tuber¬ 
kulose betrifft, so kann die Durchführung hygienischer Maßnahmen 
(Desinfektion des Auswurfs etc.) iu geschlossenen Wohngemeinsam- 
keiten (Kasernen, Krankenhäuser, Pensionate etc.) erfolgreich sein; 
in der großen Öffentlichkeit stehen ihnen die größten Schwierigkeiten 
entgegen. Belehrung, Anzeigepflicht, Desinfektion der Wohnungen bei 
jedem Wohnungswechsel, Fürsorge für Disponierte, Kontrolle der Be¬ 
rufswahl versprechen einen Teilerfolg. Zur Therapie der Krankheit (3) 
sind die Heilstätten für Kinder von der größten Bedeutung. Die 
Heilstätten für Erwachsene im Sinne der Heilstättenbewegung Deutsch¬ 
lands hätten im Kampf gegen die Krankheit nicht diejenige Bedeutung, 
die der Aufwendung der für ihre allgemeine Heranziehung erforder¬ 
lichen Geldmittel entspricht. Denn so wohltätig sie seien, so erzielen 
sie nur eine Verlängerung des Lebens und der Arbeitsfähigkeit, nicht 
aber oder nur in seltenen Fällen eine Heilung der Krankheit selbst; 
sie seien also in absehbarer Zeit keine wirksame Waffe im Kampf 
gegen die Tuberkulose als Volkskrankheit und ständen als solche weit 
hinter den Kinderheilstätten zurück. 

Die Hauptschlacht im Kampfe gegen die Tuberkulose werde 
überall da geschlagen, wo das arbeitende Volk um bessere Lebens- 
bedingungen ringe; und nur auf diesem Kampfplatze würden die 
großen Siege errungen werden. .i. Gottstein. 

Brauer, L., Das Auftreten der Tuberkulose in. Zigarrenfabriken. Aus: 
Beiträge zur Klinik der Tuberkulose. Heft I. 47 S. Würz¬ 
burg, Stüber. 

Nach den sorgfältigen statistischen Studien von Br. zeigen die 
Zigarrenarbeiter eine erhöhte Sterblichkeit an Lungentuberkulose. 


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112 


E. Referate. 


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Diese Tatsache ist bekannt und von Br. nun durch genealogische und 
andere Untersuchungen an einem ausgewählten Material wiederum 
bestätigt worden. Strittig war bisher die Ursache dieser Erscheinung. 
Es lag die Möglichkeit vor, daß der Grund darin zu suchen sei, daß 
körperlich minderwertige Existenzen sich der leichteren Beschäftigung 
zuwandten. Aus den eingehenden alle Möglichkeiten berücksichtigenden 
Studien von Br. scheint aber hervorzugehen, daß die Beschäftigung 
als solche die Gefahr der Erkrankung steigert und zwar durch das 
Zusammentreffen mehrerer Momente, der Erhöhung der Empfänglich¬ 
keit und der Steigerung der Ansteckungsgefahr. Zur Verhütung der 
Gefahr, die mit der Ausübung dieser Tätigkeit verbunden ist, empfiehlt 
es sich, die durch Konstitution und sanitäre Disposition Empfänglichen 
fern zu halten, die schon Erkrankten auszuschließen und die Fabrik¬ 
hygiene (Ventilation, Staubentfemung) zu verbessern. 

A. Gottstetn. 

Ho ff mann, JB ., Beitrag zur Kenntnis der 2'uberlculoseverbreitung in 
Baden. Aus: „Beiträge zur Klinik der Tuberkulose“. H. 1. 
Würzburg, Stüber. 

Die fleißige und anziehend geschriebene Arbeit von H. ist in 
dreifacher Hinsicht wertvoll; 1. durch die Fülle des beigebrachten 
Zahlenmaterials über die Verbreitung der Tuberkulose in Baden und 
dessen Verarbeitung in Tabellen, Kurven und graphischen Darstellungen, 
2. durch die Diskussion der bei der Verarbeitung des Materials zu 
berücksichtigenden Fehlerquellen und Deutungsmöglichkeiten unter 
Heranziehung der Literatur, 3. durch die weise Zurückhaltung bei 
der Besprechung der Ergebnisse. 

Verf. fand, daß die Tuberkulosenmortalität mit der Erhebung über 
den Meeresspiegel sinkt. Dieses Absinken wird gesteigert durch den 
häufigeren Betrieb der Landwirtschaft und die geringere Bevölkerungs¬ 
dichte, indes sind bisher unbekannte geographische Faktoren mit beteiligt. 

Die Tuberkulose nimmt zu mit Zunahme der Industrie und Ab¬ 
nahme der Landwirtschaft. Ein Einfluß der Armut, Ernährungsweise, 
des Alkoholismus konnte wenigstens statistisch nicht erwiesen werden. 
Ein Einfluß einer ßassendisposition ist wahrscheinlich, wenn auch 
einstweilen noch nicht exakt nachweisbar. 

A. Gottstein. 

Hueppe > F., Bemerkungen zur Tuberhdosefrage. Prager medizinische 
Wochenschrift 1902. Nr. 52. 

I. Zur Frage der Tuberkulose in den Schulen. 

Nicht erst die Erkrankten sollen Beachtung finden, sondern die 
Krankheitsanlage soll gemindert werden, indem die Gesunden wider¬ 
standsfähiger erhalten werden, und hier hat die Schule einzusetzen, 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfürsorge. 


113 


unter anderem, indem sie die Pflege der Körperübungen eifriger als 
bisher fordert. 

IL Beziehungen zwischen Menschen- und Tiertuberkulose. 

Wenn die Tuberkelbazillen von verschiedenen Tieren auch ge¬ 
legentlich kleine Unterschiede zeigen, so sind sie doch artgleich. Die 
bisher bestehenden Maßnahmen zur Verhütung der Übertragung 
ansteckender Krankheiten durch die Milch müssen also bestehen bleiben. 

A. Gottstein. 

Zeuner, W., Luftreinheit , aseptische und atoxische Behandlung der Lungen 
zur Bekämpfung der Tuberkulose. Berlin, Hirschwald. 83 S. 

In der auf fleißigen Literaturstudien und eigenen Ideen auf¬ 
gebauten Studie entwickelt Verfasser seine Ansichten über die Ent¬ 
stehung und Bekämpfung der Lungenschwindsucht. Er nimmt die 
Lehre anderer Forscher auf, daß die Tuberkelbazillen, wie wir dies 
vom eingeatmeten anorganischen Stäubchen wissen, von den Lymph- 
drüsen aus der Lungenwurzel aufgenommen würden. Nach seiner 
Hypothese lieferten diese Drüsen des Brustkorbes durch sogenannte 
innere Sekretion spezifische Schutzstoffe, denen die Fähigkeit inne¬ 
wohne, die Gebilde der Schleimhaut leistungsfähig zu halten und die 
zugleich bakterienfeindlich wirkt. Die Verunreinigungen der Atmo¬ 
sphäre schädigen aber die Wirksamkeit dieser Stoffe und machen 
daher die von ihnen versorgten Organe empfänglicher für die Haftung 
der Krankheitserreger. Es ist nicht leicht, dem Gedankengang der 
Deduktionen des Verfassers zu folgen, da seine Belesenheit und die 
Fülle der sich ihm aufdrängenden Gedanken ihn zu stets neuen Ab¬ 
schweifungen führt. Einig sind wir mit ihm in der energischen Be¬ 
tonung des Einflusses möglichster Luftreinheit zur Vorbeugung der 
Lungentuberkulose und in der Forderung möglichster Gewöhnung an 
reichliche Luftzufuhr in unsere Wohnräume bei Tage und bei Nacht 
zur individuellen Prophylaxe. So sehr wir aber der Forderung des 
Verfassers von der „Luftkur im Schlafzimmer“, von der Bekämpfung 
aller Vorurteile in dieser Hinsicht zustimmen, so wird die von ihm 
geforderte Besserung der Schlafräume und Wohnräume nicht allein 
durch den Rat an die Einwohner, die Fenster zu öffnen, sondern nur 
durch eine Reform der Wohnungsverhältnisse in den Großstädten im 
Sinne der modernen Bestrebungen zu erreichen sein. 

A. Gottstein . 

Weicher, H., Beiträge zur Frage der Volksheilstätten. Bericht VI. 
Mitteilungen aus Dr. Weicker’s Volkssanatorium „Krankenheim“. 
Jahresbericht 1900. Leipzig, Leineweber. 38 S. 

Vorwiegend statistisch-medizinischer Bericht über 1302 an den 
Verfasser im Jahre 1900 zur Behandlung überwiesenen Patienten. Er 

Jahresbericht über Hygiene and Demographie. II. Jahrgang. 8 


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E. Referate. 


verwendet das Ergebnis zu Schlußfolgerungen über verschiedene 
medizinische und ätiologische Fragen (Komplikationen, Erblichkeit. 
Einfluß des Berufes, der Ernährung). Die Ergebnisse bilden Beiträge 
zur Behandlung der aufgeworfenen Fragen, ohne sie endgültig zu 
entscheiden. Fest steht nur, daß der Faktor der erblichen Be¬ 
lastung ohne Einfluß auf das Ergebnis der Kur ist, jedenfalls kein 
ungünstiges Moment bildet. Da die Dauer der Kur 13 Wochen be¬ 
trägt, so vermeidet Verfasser den Ausdruck der Heilung. Von den 
Aufgenommenen wurden als gebessert entlassen 84,5 °/o; ungebessert 
9,6 %; verschlechtert 5,4%; es starben 0,5%. Arbeitsfähig waren 
bei der Entlassung 75,2 %, bedingt arbeitsfähig 14,4 %, nicht arbeits¬ 
fähig 9,9%. Das Ergebnis der Dauererfolge läßt sich natürlich erst 
später feststellen. Von Interesse ist eine Bemerkung über die große 
Zahl nicht verheirateter tuberkulöser Mütter; der Gang der Tragödie 
sei fast regelmäßig folgender: „Zuzug des Landmädchens in die Gro߬ 
stadt als Dienstmädchen; Schwängerung; Verlassen von seiten des 
Geliebten; Aufgeben des Dienstbotenberufs und Ernährung durch 
Heimarbeit, um die Pflege des Kindes zu ermöglichen. Finale: 
Tuberkulose.“ 

A. Gottstein . 


Pa nnu'itz, G., Der Stand der Tuberkulosebekämpfung im Frühjahre 
1902. Geschäftsbericht für die Generalversammlung des Zentral¬ 
komitees zur Errichtung von Heilstätten für Lungenkranke. 
Berlin. 155 S. 

Auch der diesjährige Geschäftsbericht ist eine reiche Fundgrube für 
alle, die sich über den gegenwärtigen Stand der Bekämpfung der Tuber¬ 
kulose im allgemeinen und der Lungenheilstättenbewegung im besonderen 
unterrichten wollen. In übersichtlicher Weise hat Pannwitz den Stoff 
in folgenden Unterabteilungen bewältigt: I. Die Unterbringung Lungen¬ 
kranker in Heilstätten. II. Ergebnisse der Heilstättenunterbringung. 
III. Die Auslese der Kranken für die Heilstätten. IV. Ergänzende 
Fürsorge für Heilstättenpfleglinge. V. Weitere Folgen der Heilstätten¬ 
fürsorge. VI. Das Deutsche Zentralkomitee im Jahre 1901. VII. Inter¬ 
nationale Bestrebungen zur Bekämpfung der Tuberkulose. VIII. Stand 
der Tuberkulosebestrebungen im Ausland. Besonders sei darauf auf¬ 
merksam gemacht, daß am Schluß des vorliegenden Geschäftsberichtes 
die Leitsätze aus der Generalversammlung des Zentralkomitees über 
ländliche Kolonien für Lungenkranke (Künzer, Wernicke), über 
Pflegepersonal in Lungenheilstätten (Schaper) und über die Bedeutung 
der Verhütung von Staub-, Rauch- und Gasentwicklung für die Tuber¬ 
kulosebekämpfung (Rubner) abgedruckt werden. Außerdem ist dem 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfürsorge. 


115 


Bericht eine vortreffliche Übersichtskarte der Heilstätten für Lungen¬ 
kranke im Deutschen Reiche beigegeben. 

A. Grotjahn. 


Das Rote Kren» und die Tuberkulosebekämpfung. Unter 
Mitwirkung zahlreicher Mitglieder der verschiedenen Vereins¬ 
und Abteilungsvorstände. Herausgegeben von B. von dem 
Knesebeck und G. Pannwitz. Berlin. Verlag des Roten 
Kreuzes. 177 S. 

Schon vor fast zehn Jahren hat sich das Rote Kreuz der Lungen¬ 
heilstättenbewegung angeschlossen. Es wurde ein besonderer Volks- 
heilstättenverein vom Roten Kreuz gegründet und schon im Jahre 
1896 die bekannte Volksheilstätte Grabowsee eröffnet. Zahlreiche 
andere Einrichtungen zur Bekämpfung der Tuberkulose schlossen sich 
an. Die vorliegende Denkschrift, die der internationalen Tuberkulose¬ 
konferenz in Berlin im Oktober 1902 gewidmet ist, gibt darüber Auf¬ 
schluß. Der Leser findet in der Denkschrift folgende Spezialartikel: 
Die Beziehungen des Roten Kreuzes zur Heilstättenfürsorge (von 
dem Knesebeck), die Aufgaben und Ziele des Volksheilstätten¬ 
vereins vom Roten Kreuz (Pannwitz), die Beziehungen des Volks¬ 
heilstättenvereins vom Roten Kreuz zur sozialen Gesetzgebung und 
deren Organe (Bielefeldt), die Entwicklung der Volksheilstätte 
Grabowsee (Werner), die Voruntersuchung der für die Volksheil¬ 
stätte Grabowsee angemeldeten Kranken (Gerhardt), der Wirt¬ 
schaftsbetrieb in Grabowsee (Groschke), der Beköstigungsplan in 
Grabowsee (Werner), ein Tag in der Volksheilstätte am Grabowsee 
■(Schrankenmüller), ärztlicher Bericht, betreffend das Jahr vom 
1. Oktober 1899 bis 30. September 1900 (B recke), die aus G. im 
Jahre 1901 als ungeeignet Entlassenen (Kaufmann), die Berufs¬ 
arten der Kranken (Bockhorn), die Freistellenfürsorge (Olga 
Goldberg), zur Sputumvernichtung (Schl össing), die HansBoehm- 
Stiftung (Knoblauch), aus anderen Heilstätten des Roten Kreuzes 
(Schudt, Peters, Pickert, Pannwitz), Ermittlung der Kranken 
und Familienfürsorge (Lewald, Samter, Kleist, Hensgen), 
Arbeitsvermittlung für Heilstättenentlassene (Busch, Freund), die 
Erholungsstätten vom Roten Kreuz (Luise Studt, R. Lennhoff, 
W. Becher, Schwester Clementine, Cohn), die Kinderheil¬ 
stätten vom Roten Kreuz (G. Pannwitz, Cohrs, Schwester 
Hanna Krüger, Paula Kaldewey, Schmidt-Monnard). 
Arbeitergärten (Bielefeldt), Geldbeschaffung (Raven6, Stern), 
endlich einige kurze wissenschaftliche Beiträge von Aufrecht, 
A. Baginsky, Muttray, Allard und Battlehner. 

A. Grotjahn, 

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E. Referate. 


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Kobert, H., Über die Schwierigkeiten bei der Auslese der Kranken für 
die Volkslungenheilstätten und über den Modus der Aufnahmen 
in dieselben. Enke. Stuttgart. 148 S. 

Im Aufträge des Ärztevereins zu Rostock hatte der Herausgeber 
an die 40 deutschen Versicherungsanstalten und etwa ebensoviele 
Lungenheilstätten einen Fragebogen versandt, der über folgende Fragen 
Auskunft erbat: 1. Wie muß nach Ihrer Ansicht ein Tuberkulöser 
beschaffen sein, falls an ihm mit Aussicht auf Erfolg das Heilverfahren 
vollzogen werden soll, d. h. welchen höchsten Grad von Tuberkulose 
lassen Sie dafür noch zu ? 2. Genügt Ihnen ein Attest des Haus- oder 
Kassenarztes? Falls nicht, 3. welcher Vorprüfung (mit oder ohne Aus¬ 
füllung welchen Formulars) und durch wen muß der Patient unter¬ 
zogen werden, ehe Sie ihn für das Heilverfahren empfehlen oder in 
Ihre Anstalt aufnehmen? Die zahlreich eingegangenen Antworten 
sind in ihren wesentlichen Punkten und ohne Kommentar seitens des 
Herausgebers in der vorliegenden Schrift zum Abdruck gebracht- 
Außerdem sind die wichtigsten, gegenwärtig für das Aufnahmever¬ 
fahren gebräuchlichen Formulare vollständig wiedergegeben. 

A. Grotjahn. 


Ergebnisse des von der Landesversicherungsanstalt der 
Hansestädte eingeleiteten Heilverfahrens bei lungen¬ 
kranken Versicherten bis Ende 1901. Lütcke u. Wulff. 
Hamburg. 32 S. 

Der von den Vertrauensärzten Predöhl, Reiche und Sieve- 
king zusaramengestellte Bericht an den Ausschuß der Landesver¬ 
sicherungsanstalt der Hansestädte umfaßt den Zeitraum von 1893 bis 
Ende 1901. Eingeleitet und beendet wurde in dieser Zeit das Heil¬ 
verfahren in 4608 Fällen bei insgesamt 4162 Personen. In eine Be¬ 
sprechung der Statistik der Heilerfolge einzutreten versagen wir uns, 
weil zu einer kritischen Würdigung der wirklichen und vermeintlichen 
Erfolge unbedingt mehrere Jahrzehnte vorliegen müssen. Interessant 
sind die Angaben über die erbliche Belastung. Diese wurde nach¬ 
gewiesen bei 1317, war nicht oder wahrscheinlich nicht vorhanden 
hei 2255, war nicht zu ermitteln bei 504 Patienten. Wenn sich selbst 
bei der strengen Auslese, die durch die Aufnahme in eine Heilstätte 
der Versicherungsanstalt getroffen wird, unter den prognostisch 
günstigen Fällen — denn nur für solche übernimmt doch die Ver¬ 
sicherungsanstalt die Heilbehandlung — eine so große Anzahl erblich 
belasteter Patienten befindet, wie groß mag erst der Prozentsatz in 
der gesamten, nicht die Auslese passierenden Tuberkulösenarmee sein ? 

- 4 . Grotjahn . 


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III. Morbidität, Prophylaxe and Krankenfürsorge. 117 

ffieck. Die Heilung der Schwindsucht. Berlin, E. Grosser. 53 S. 

Verfasser ist ein Gegner der Heilstättenbewegung zur Bekämpfung 
der Lungenschwindsucht, gegen die er in der flottgeschriebenen Bro¬ 
schüre in drastistischer Kritik der Beweisgründe ihrer Anhänger zu 
Felde zieht. Etwas Inkonsequenteres als das Heilstättenw r esen, diese 
schiefe Konstruktion und kaufmännische Spekulation der medizinischen 
Halbwahrheiten, sei wohl kaum jemals in der wissenschaftlichen Welt 
zu so allgemeiner Geltung gekommen. Von deren Wirksamkeit irgend 
etwas Gutes zu erwarten, sei ein ebenso kostspieliger wie gefährlicher 
Irrtum. Mit dem negativen rein hygienisch-diätetischen Prinzip des 
jetzigen Heilstättenwesens seien wir wissenschaftlich und praktisch 
in eine Sackgasse geraten. Besserung sei nur zu erwarten durch 
Rückkehr zur medizinisch-chemischen Behandlung der Lungenschwind¬ 
sucht, wie sieu.a. von Koch, Klebs, Länderer angebahnt sei. Ver¬ 
fasser empfiehlt auf Grund eigener mehrjähriger praktischer Erfahrung 
hierfür das Geosot. Er steht in der neuesten Zeit mit seiner Kritik 
der zu weit gehenden Hoffnungen, die man an das Heilstätten¬ 
wesen knüpft, durchaus nicht allein. Namhafte Vertreter unserer 
Wissenschaft warnen neuerdings mit gewichtigen Gründen an der Hand 
der vorliegenden Erfahrungen vor der Überschätzung dieses Mittels 
zur Bekämpfung der Volkskrankheit und vor der Beschränkung der 
Abwehrmaßregeln auf dieses Verfahren. Die Kritik von Ri eck aber 
geht weit über das Berechtigte hinaus. 

A, Gottnteln. 


Kuppeli, A., Die Tuberkulose in der Schweiz, deren Verbreitung wul 
bisherige Bekämpfung. 65. S. 

I 

Hii rf ima i lH f Die schweizerische Mortalitätsstatistik und ihre Beziehungen 
zum Kampfe gegen die Tuberkulose. 16 S. 

ML er«, C., Über die Notwendigkeit einer Enquete zur Erforschung der 
Ursachen der Tuberkulosenerkrankungen in der Schweiz und die 
Art und Weise ihrer Durchführung. 31 S. Separatabdrücke 
aus der 3. Lieferung der „Zeitschrift für Schweizerische Stati¬ 
stik“, 38. Jahrg. 

Drei mustergültige, ihre Themata erschöpfende Berichte, die der 
Schweizerischen statistischen Gesellschaft bei ihrer Jahresversammlung 
am 29. und 30. September 1902 in Luzern Vorlagen. 

In sehr ausführlicher Weise behandelt Käppeli seine Aufgabe. 
Im ersten Abschnitt gibt er einen Abriß der Entwicklung und des 
gegenwärtigen Standes der Tuberkulosefrage, im zweiten orientiert 
er an der Hand der Statistik über den Stand der Tuberkulose in der 


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E. Referate. 


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Schweiz, im dritten endlich berichtet er über Heilung und Abwehr 
der Tuberkulose, über schweizerische Volksheilstätten, die durch sie 
erreichten Heil- bez. Besserungsresultate und über andere sozial¬ 
hygienische Maßnahmen. Am Schlüsse seiner lehrreichen Ausführungen 
stellt er folgende Thesen auf: „Die Statistik beweist, daß die Tuber¬ 
kulose eine der verheerendsten Volkskrankheiten ist, die ihre Opfer 
hauptsächlich im arbeitskräftigsten Alter fordert und der in der 
Schweiz jährlich gegen 8000 Personen, d. h. 2—3 °/ 00 der Bevölkerung, 
zum Opfer fallen. Die bisher zur Bekämpfung der Krankheit er¬ 
griffenen direkten und indirekten Maßregeln beweisen, welche Be¬ 
deutung man der Frage allerorts beimißt; sie haben sich jedoch als 
unzureichend erwiesen, der Seuche wirksame Schranken zu setzen, 
da bis jetzt nur ein kleiner Teil der Bevölkerung dieser Wohltat 
teilhaftig wird. Eine richtige Prophylaxis ist erst dann möglich, 
wenn man die Ätiologie der Krankheit noch besser erforscht hat; 
dies kann am erfolgreichsten durch Massenbeobachtung erreicht werden. 
Es ist deshalb unerläßlich, die medizinische Statistik weiter 
auszubauen.“ 

Hürlimann unterzieht in seinem Referat die Statistik der 
Mortalität im allgemeinen, der Tuberkulosesterblichkeit im besonderen 
der Betrachtung und faßt seine beachtenswerten Forderungen bezüg¬ 
lich Vervollkommnung derselben dahin 'zusammen: „Die Grundlage 
für die Bearbeitung des Materials nach Krankheitsformen bildet die 
neue schweizerische Nomenklatur der Todesursachen. Dieselbe ent¬ 
spricht, da sie nach der Ätiologie der Krankheiten aufgebaut ist, den 
wissenschaftlichen Anforderungen besser als die nach dem Sitze der 
Krankheiten festgestellte internationale Nomenklatur von Bertilion 
und läßt infolge ihrer detaillierten Klassifikation eine Vergleichung 
der Zahlen mit denjenigen anderer Länder gleichwohl zu. Die Dar¬ 
stellung der jährlichen Bevölkerungsbewegung in der Schweiz ist in 
dem Sinne zu erweitern, daß die Sterbefalle infolge Lungenschwind¬ 
sucht und anderer tuberkulöser Krankheiten speziell festgestellt werden, 
und zwar im Manuskripte gemeinde weise, in der Druckschrift bezirks¬ 
weise nach Krankheitsformen, nach dem Geschlechte, nach Alters¬ 
gruppen, nach dem Zivilstande, nach den mitwirkenden Todesursachen, 
nach den Hereditäts- und Wohnungsverhältnissen.“ 

C. Merz hält für hygienisch wichtiger als Statistik die Enquete 
zur Erforschung der Ursachen der Tuberkulosenerkrankungen und 
verbreitet sich in seinem Referat über die Art und Weise ihrer 
Durchführung. Er hat einen den Ärzten zur Beantwortung zu geben¬ 
den Fragebogen entworfen, der die Personalien des Erkrankten, die 
Lokalisation der Krankheit, die hereditäre oder erworbene Disposition 
zur Krankheit und die Infektion eingehend berücksichtigt. Dieser 
Fragebogen soll einer von der Schweiz zu veranstaltenden Enquete 


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III. Morbidität, Prophylaxe nnd Krankenfürsorge. 


119 


zn Grunde gelegt werden. „Eine solche Enquete wird zweifellos neue 
Resultate und neue, speziell auch rücksichtlich der schweizerischen 
Verhältnisse wichtige Anhaltspunkte für die Prophylaxis der Tuber¬ 
kulose zu Tage fördern, wenn a) die Einzelbeobachtungen möglichst 
genau, unter Berücksichtigung aller, auch der unscheinbarsten Um¬ 
stände und Verhältnisse, auf Grund des gegenwärtigen Standes der 
Phthisiologie nach einem einheitlichen Plane durchgeführt werden, 
b) eine möglichst große Summe solcher genauer Einzelbeobachtungen 
Zusammenkommen.“ 

F. Krieget. 


Schürmayer, 3., Die Beziehungen zwischen der menschlichen und 
der tierischen Tuberkulose , die Prophylaxis der Phthisis und 
die Beziehung der Erfahrungswissenschaft zum Dogmatismus. 
München, Seitz u. Schauer. 28 S. 

In der lediglich referierenden Arbeit stellt Verfasser diejenigen 
Gründe zusammen, die gegen die neue Lehre Koch’s von der Ver¬ 
schiedenheit der Erreger der Perlsucht und Tuberkulose sprechen. 
Bei der Verbreitung der Perlsucht wäre es eine große Gefahr für die 
Gesamtheit, die bisher geübten Vorsichtsmaßregeln außer acht zu 
lassen. Gegenüber dem Standpunkt von Koch, daß lediglich die 
Übertragung des Krankheitserregers zur Erzeugung der Krankheit 
ausreiche, vertritt Verfasser warm die Dispositionslehre im Sinne des 
Standpunktes von Hueppe, Martius, des Referenten und unter 
Berufung auf frühere eigene Arbeiten. 

A, Gottstein . 

tTacobi, Die Lungenschunndsueht. Schumann's Medizinische Volks¬ 
bücher. Leipzig, Schumann. 105 S. 

Das Buch behandelt seiner Anlage nach fast ausschließlich die 
individuelle Prophylaxe und Therapie der Lungenschwindsucht; die 
sozialhygienische Seite der Tuberkulosefrage wird nur gelegentlich 
gestreift. Das kleine Buch ist gut disponiert und trifft im allgemeinen 
den volkstümlichen Ton, nur ist es stellenweise nicht frei von 
Schwulst. Zur Belehrung gelassener Gemüter kann es viel Gutes 
stiften; Leuten, die auch nur einige Neigung zu Hypochondrie haben, 
darf es nicht in die Hand gegeben werden. 

A. Gottstein . 

Lungenkrankl Eine Schrift für jedermann. TI. Aufl. München, 
Seitz und Schauer 1901. Hygienische Flugschriften Heft VI. 22 S. 

Nach Inhalt und Fassung eine der besten volkstümlichen Auf¬ 
klärungsschriften über die Gefahren und die Prophylaxe der Tuber- 


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E. Referate. 


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kulose. Es empfiehlt sich deren Verbreitung in den Kreisen der 
Krankenkassenmitglieder. 

A. Gottstein . 


Leyden, E. v., Verhütung der Tuberkulose (Schtvindsucht). Veröffent¬ 
lichungen des deutschen Vereins für Volkshygiene. Heft I. 
München, Oldenbourg. 42 S. 

Eine vorzügliche Darstellung der modernen Bestrebungen zur Be¬ 
kämpfung der Tuberkulose, welche zur Aufklärung und zur Gewinnung 
von tatkräftigen Teilnehmern an diesen Bestrebungen sich besonders 
an einen gebildeten Laienkreis wendet. 

A. Gottstein. 


Sommerfeld, Th., Die Tuberkulose und ihre Bekämpfung. Hygie¬ 
nische Volksschriften Nr. VI. Berlin, Vogel und Kreienbrink 
1902. 14 S. 20 Pfg. 

Verf. gibt in klaren allgemein verständlichen Worten Verhaltungs¬ 
maßregeln für eine gesundheitsmäßige Lebensweise, die erforderlich 
ist, um die Gefahr der Erkrankung an Tuberkulose zu vermindern. 

A. Gottetein. 


Winternit», W., Die Bekämpfung der Tuberkulose als Volkskrank - 
heit und die Bazillenfurcht. Blätter für klinische Hydrotherapie 
und verwandte Heilmethoden. Wien 1902. Nr. 7. 

W i n t e r n i t z ist, wie wohl auch die meisten in der Praxis stehen¬ 
den Ärzte, ein Gegner der extremen Kontagionstheorie und erkennt 
nur in dem Zusammentreffen von Disposition und infektiöser Schäd¬ 
lichkeit das Zustandekommen einer Erkrankung an Tuberkulose an. 
Mit Martius steht er auf dem Boden der Riffel’schen Erhebungen 
bezüglich der Heredität der Tuberkulose und schließt, sich auf dessen 
weitere patogenetische Studien stützend: Der Bazillus allein macht 
keine Schwindsucht; man wird nicht durch die Aufnahme von Tuberkel¬ 
bazillen allein plötzlich tuberkulös, sondern man muß sich erst für 
die Erkrankung anpassen. Der Kampf gegen die Phthise hat deshalb 
nicht einzusetzen bei den Bazillen, sondern vielmehr bei allen den Or¬ 
ganismus schwächenden Momenten physischer und psychischer Natur. 
Die Kräftigung der natürlichen Schutz- und Wehrmittel ist das 
bedeutsamste Moment im Kampf gegen die Tuberkulose, und sie wird 
gegeben durch eine Erhöhung der Volks Wohlfahrt, als da sind: Besse¬ 
rung der Wohnungsverhältnisse, der Volksernährung, der Reinlichkeit 
und Abhärtung durch Errichtung von Volksbädern, und erst in zweiter 
Reihe kommen die Heilstätten. Verf. schließt mit den Worten: „Die 


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in. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfilrsorge. 


121 


Steigerung des allgemein hygienischen Niveaus, auch nur um eine 
Linie, dürfte bezüglich der Hebung der Yolksgesundheit mehr aus¬ 
machen wie Tausende von Heilstätten“. 

J. Marcuse. 


Anweisung zur Bekämpfung der Pest . Festgestellt in der 
Sitzung des Bundesrats vom 3. Juli 1902. Amtliche Ausgabe. 
Berlin, Springer. 74 8. 

Die Anweisung stellt die Bestimmungen des Reichsseuchengesetzes 
und die zu ihm erlassenen vorläufigen Ausführungsbestimmungen, so¬ 
wie die seither erlassenen amtlichen Grundsätze und Bekanntmachungen 
zusammen. Sie bringt dann zwei Belehrungen über die Erscheinungen 
der Pest, je für Ärzte und für Laien, dann folgen die Anleitungen für 
die bakteriologische Feststellung der Pestfälle, die Desinfektions¬ 
anweisung, die Grundsätze für Maßnahmen im Eisenbahnverkehr zu 
Pestzeiten; den Schluß bilden die Vorschriften über das Arbeiten und 
den Verkehr mit Pesterregern. 

A. Gottstein. 


Berichte über die Wertbestimmung des Pariser Pest¬ 
semms, im Aufträge des Herrn Kultusministers erstattet 
von R. Koch, E. v. Behring, R. Pfeiffer, W. Kolle, 
Martini. Aus den Akten des KgL Preußischen Kultus¬ 
ministeriums, Abdruck aus dem klin. Jahrbuch. Bd. IX. Jena, 
Fischer. 62 S. 

Der Bericht enthält vier Gutachten nebst dazu gehörigen Ver¬ 
suchsprotokollen, sowie auch zwei aus dem Institut für Infektions¬ 
krankheiten in Berlin und je eins aus den hygienischen Instituten in 
Marburg und Königsberg i. Pr. Allen drei Instituten war das Pariser 
Pestserum zur Prüfung und Begutachtung übergeben worden. In der 
Hauptsache gelangte man an allen drei Instituten auf Grund von Tier¬ 
versuchen zu dem übereinstimmenden Ergebnis, daß dem Serum eine 
spezifische Wirkung zukommt. Diese ist vielleicht stark genug, um 
zu Imunisierungszwecken bei Gesunden Anwendung zu finden, keinen- 
falls aber ausreichend, um eine Heilwirkung, namentlich in schwereren 
Fällen schon bestehender Erkranküng erwarten zu lassen. Das Er¬ 
gebnis stimmt, wie Koch und Pfeiffer hervorheben, mit den von 
ihnen in Indien gemachten Erfahrungen über die Wirkungslosigkeit der 
Serumtherapie in ihrem gegenwärtigen Zustande gegenüber ausge¬ 
sprochenen Fällen von Pest überein. 

A. Gottstein . 


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122 E. Referate. 

Plehn f A. f Die Malaria der afrikanischen Negerbevölkerung, besonders 
in Bezug auf die Immunitätsfrage. Mit 1 lith. Tafel. Jena, 
G. Fischer. 51 S. 

Die Arbeit des Verf., der über eine besonders große klinische, 
epidemiologische und mikroskopische Erfahrung auf dem Gebiete der 
Malariakrankheiten verfugt, ist in doppelter Hinsicht höchst bemerkens¬ 
wert. PI. stellt sich in zwei Punkten in strikten Gegensatz zur der 
von R. Koch vertretenen Lehre. Der erste Punkt betrifft die Frage, 
ob es drei oder mehrere verschiedene Formen der Parasiten gibt, 
denen entsprechend verschiedene Krankheitsformen entständen (Quartan- 
parasit, Tertianparasit etc.). Im Gegensatz zu K. vertritt Plehn unter 
Anführung einer ganzen Zahl klinischer und mikroskopischer Beweis¬ 
gründe und Zeichnungen den Standpunkt der U n i t ä t der Parasiten. 
D. h. es handelt sich um drei resp. vier typische, mehr oder weniger 
beständige Formen, die derselbe Parasit je nach den besonderen 
Verhältnissen annimmt, unter denen er sich entwickelt, und die in¬ 
einander übergehen können. 

Die zweite Beobachtungsreihe zur Immunitätsfrage ist von 
außerordentlicher Bedeutung für die Frage der Entstehung der 
angeborenen Immunität überhaupt, und hier stützt Plehn seine 
Opposition gegen die Koch’sche Immunitätstheorie auf ein großes 
klinisches Material. Koch hatte in Neuguinea die Beobachtung ge¬ 
macht, daß sich im Kind es alt er die Malariaparasiten besonders 
häufig im Blute finden, bei Kindern unter 2 Jahren bis zu 100%; 
mit fortschreitendem Alter nimmt die Zahl der parasitenführenden 
Kinder rasch ab. Koch setzt hierbei als selbstverständlich voraus, 
daß die parasitenführenden Kinder krank seien und litten. Er 
erklärt die notorisch geringere Empfänglichkeit, die relative Im¬ 
munität der Tropeneingeborenen als eine individuelle im Kindes¬ 
alter erworbene Eigenschaft und baut das System der Assanierung 
von Malariagegenden auf der Chininbehandluug der Parasitenträger, 
namentlich der Leichtkranken und Kinder, auf. Demgegenüber weist 
Plehn nach, daß bei fast allen Negerkindern schon in der frühesten 
Jugend zahlreiche Malariaparasiten im Blute sich finden, jedoch ohne 
fieberhafte Krankheitserscheinungen hervorzurufen; eine Milzver¬ 
größerung ist meist vorhanden, kann aber auch fehlen. Auch etwa 
die Hälfte der erwachsenen Neger führt noch die Malariaparasiten 
in ihrem Blute, jedoch ebenfalls ohne daß sie die gewöhnlichen Krank- 
heitserscheinungen hervorrufen, trotzdem Milztumor und Anämie häufig 
bestehen. Das Vorhandensein oder Fehlen von Parasiten im Blute von 
Eingeborenen ist daher für eine Diagnose von Gesundheitsstörungen 
nicht zu verwerten, denn nicht nur Kranke führen Parasiten, son¬ 
dern eine ganz ungeheure Menge von Kindern und Erwachsenen, die 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankeilfürsorge. 123 

sich dabei des denkbar besten Wohlbefindens erfreuen. Damit 
ist erwiesen, daß die relative Immunität der Tropenbewohner gegen¬ 
über den Schädigungen durch die Entwicklung der Malariaparasiten 
keine individuell, im Kindesalter durch Überstehen der Krankheit 
erworbene, sondern eine angeborene Eigenschaft der Rasse 
ist Oder in anderen Worten, die stete Symbiose mit den Blut¬ 
parasiten hat sie durch Auslese der hinfälligen im Laufe langer Zeit 
zu relativ harmlosen Wohnparasiten werden lassen, während sie für 
die Eingewanderten eine hohe Lebensgefahr bergen. 

A. Gottstein . 


Krmnphol:z, J., Der Kampf (/egen die Malaria . Eine Rundschau 
über den Stand der Frage. Pola IV, 142 S. 

-Unter den zahlreichen Schriften, welche die neueren Ergebnisse 
der Malariaforschung hervorgerufen haben, beansprucht die vorliegende 
in mehrfacher Hinsicht gerade an dieser Stelle eine besondere Her¬ 
vorhebung. Der Verfasser, welchem die Leitung des Sanitätsdienstes 
in der Seefestung Pola, einem früher arg berüchtigten Malariaplatze, 
anvertraut ist, hat es in dem vorliegenden Werke übernommen, das 
Problem der Entstehung und Bekämpfung dieser Krankheit unter 
kritischer und eingehender Behandlung der modernen Forschungs¬ 
ergebnisse und unter Berücksichtigung aller in Frage kommender 
Gesichtspunkte zu behandeln. Das Ziel, das sich Verf. gesteckt, ist 
deshalb so vollständig erreicht, weil praktische Erfahrung des Arztes 
und Hygienikers, große Beherrschung der Weltliteratur und maßvolle 
Beurteilung des praktisch Erreichbaren sich mit der Fähigkeit, den 
Gegenstand klar darzustellen und dem Eifer, für eine dringende 
Forderung der Hygiene einzutreten, vereinten. Durch dieses Zu¬ 
sammentreffen ist ein Werk entstanden, das in erster Reihe zum 
Studium der Malariafrage herangezogen zu werden verdient. 

In der Einleitung gibt Verf. zahlenmäßige Angaben über die 
epidemiologische Bedeutung der Malariakrankheit an der Hand der 
besonders zuverlässigen Zahlen über die Verbreitung der Krankheit 
in Heer und Marine, die einen Schluß über deren Ausdehnung auch 
in der Zivilbevölkerung zulassen. Wenn auch die Abnahme in dem 
letzten Jahrzehnt dank der Entwässerungsanlagen und der umfang¬ 
reicheren Chininbehandlung ganz erheblich ist, so geben die modernen 
Forschungsergebnisse über die Pathogenese der Krankheit doch neue 
Gesichtspunkte, um diese bisherigen rein empirisch gewonnenen Er¬ 
folge zu erweitern. In dem folgenden Abschnitte schildert Verf. diese 
Entdeckungen, nach denen der kranke Mensch und die Stechmücke 
in ihren wechselseitigen Beziehungen die Verbreiter der Krankheit 
sind. Der Malariaparasit des Menschen bewegt sich in einem Lebens- 


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E. Referate. 


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cyklus, der darch die ungeschlechtliche Vermehrung in Massen und 
die geschlechtliche Vermehrung in der Anophelesmücke gekennzeichnet 
wird. Die Wanderung des Parasiten wird durch den Stich der Mücke 
bewirkt ; sowohl dieser, wie der von Parasiten befallene Mensch können 
die Verbreitung der Krankheit an bisher verschonte Örtlichkeiten 
vermitteln. Der Kampf mit der Krankheit hat mit beiden Faktoren 
zu rechnen und bietet Aussicht auf Erfolg. In Betracht kommt die 
Chininbehandlung des Erkrankten, die Bekämpfung der Mücken und 
ihrer Larven durch Trockenlegung von stagnierenden Gewässern, 
durch chemische Zusätze zu diesen Gewässern, welche die Larven 
töten, ferner durch Schutzmittel gegen den Insektenstich (Drahtnetze 
und ähnliche mechanische Schutzmittel). Besondere Abschnitte widmet 
Verf. dem speziellen Ausbau dieser Prinzipien für die Anwendung auf 
Heer und Marine. Zum Schluß führt er aus, was durch die Organi¬ 
sation von Vereinen zum Kampf gegen die Malaria geleistet werden 
könne und formuliert die Aufgaben des Staates zur Bekämpfung der 
Seuche unter Erörterung der namentlich in Italien angebahnten Ge¬ 
setzentwürfe. Besonders betroffene Staaten bedürfen nach Verf. einer 
zentralen staatlichen Malariakommission, die ärztliche, zoologische und 
technische Abteilungen enthalten muß, und die schließlich neben der 
Erfüllung ihrer Sonderaufgaben noch die Belehrung des Volkes ins 
Bereich ihrer Tätigkeit zu ziehen hat. 

A. Gottatetn. 


Scheube, Ä, Die venerischen Krankheiten in den u-armen Ländern. 

Leipzig, Joh. Ambr. Barth. (Sonderabdruck aus Archiv für 

Schiffs- und Tropenhygiene, Bd. VI). 

Die vorliegende Arbeit ist das Ergebnis einer Umfrage, welche 
der bekannte Verfasser bei zahlreichen in tropischen Ländern prakti¬ 
zierenden Ärzten gehalten hat; dieselbe bringt eine Fülle wissens¬ 
werter Daten über die Verbreitung und die allgemeine Pathologie der 
Syphilis. Auf die vielen Einzelangaben betreffend die geographische 
Verbreitung der venerischen Krankheiten in den verschiedenen Län¬ 
dern ist hier nicht der Platz, näher einzugehen. Von allgemeiner 
Bedeutung hingegen sind die Schlüsse, zu denen der Verfasser auf 
Grund der ihm gemachten Angaben gelangt ist. Danach gibt es 
Rassen, die gegen die Syphilis immun sind, überhaupt nicht; vielmehr 
entwickelt sich die Krankheit, wenn sie einmal durch zufällige Ein¬ 
schleppung in ein bisher von ihr verschontes Land gelangt, um so 
rapider. Der Grad der Verbreitung scheint von den Lebensgewohn¬ 
heiten der einzelnen Völkerschaften und von der Intensität ihres Ver¬ 
kehrs mit den Kulturvölkern (Schiffsmannschaften, Hafenprostitu¬ 
tion etc.) abzuhängen. In manchen Ländern erreicht der Prozentsatz 


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III. Morbidität, Prophylaxe and Krankenfürsorge. 


125 


der Syphilis 70—90 °/ 0 der Bevölkerung, doch scheint gerade diese 
starke Verseuchung mit einer Abschwächung der Krankheitsformen 
einherzugehen. Sie erklärt auch die so oft beobachtete Immunität der 
Erwachsenen, die man früher irrtümlich als angeborene aufgefaßt hat, 
die aber auf eine in frühester Kindheit durchgemachte Erkrankung 
zorückzuführen ist. Von den anderen Faktoren, welche allgemein als 
ausschlaggebend für die Schwere der Krankheit geltend gemacht 
werden, bespricht Scheube die höhere Temperatur, welche, wie 
es scheint, nur einen rascheren Ablauf der Krankheitssymptome be¬ 
dingt, ferner die Malaria, die nur insofern den Syphilisverlauf be¬ 
einflußt, als sie überhaupt die Widerstandskraft des Menschen gegen 
alle Schädlichkeiten herabzumindem vermag. Eine besondere Ab¬ 
hängigkeit der Schwere der Krankheit von der Rasse scheint nach 
Scheube nicht vorhanden zu sein; doch sind die ihm gemachten 
Angaben keineswegs eindeutig. Ja, gewisse Formen der Syphilis, die 
sogenannte tropische Framboesie, scheinen nur bei ganz be¬ 
stimmten Rassen vorzukommen. Ausschlaggebend sind die mehr oder 
weniger ungünstigen hygienischen Verhältnisse der Ein¬ 
geborenen, das Fehlen einer ausreichenden Behandlung, 
sowie der Alkoholismus. Namentlich die sogenannten tertiären 
Formen treten unter diesen Verhältnissen häufig auf, sind jedoch einer 
Behandlung leicht zugängig. Tabes und progressive Paralyse 
sind äußerst selten, sind in den Kulturländern also wohl nicht aus¬ 
schließlich durch die Syphilis, sondern durch das Hinzutreten anderer 
mit unserem Kulturleben verbundener ätiologischer Momente bedingt. 

. 4 . Blasch ko. 


Hanauer, W., Die Bekämpfung der sexuellen Infektionskrankheiten. 

Frankfurt a. M. 1903. Neuer Frankfurter Verlag G. m. b. H. 

Preis 1 Mk. 

Die Begründung der deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der 
Geschlechtskrankheiten hat eine Flut von Broschüren und Aufsätzen 
erzeugt, welche sich alle damit beschäftigen, Mittel und Wege zur 
Eindämmung der Geschlechtskrankheiten zu finden. Die vorliegende 
Schrift gehört zu den besten Erzeugnissen dieser Art; der Verfasser 
gibt ein recht übersichtliches Bild über die durch die Geschlechts¬ 
krankheiten verursachten Schädigungen der Volksgesundheit, erörtert 
vorurteilslos die der heutigen „Bekämpfung“ anhaftenden Schäden 
und macht schließlich vom Standpunkt des „Neoreglementaristen“ 
Vorschläge zur Abhilfe. 

A . Blaschko. 


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126 


E. Referate. 


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Alexander, C., Die hygienische Bedeutung der Beschneidung. Frank¬ 
furt a. M., J. Kauffmann. 20 S. 

Verfasser sucht zunächst den Nachweis zu führen, daß die Be¬ 
schneidung, welche im Altertum nicht nur bei den Juden, sondern 
auch bei den Ägyptern, Kolchiern, Äthiopiern und Syriern, ferner 
bei den Azteken und vielen afrikanischen Stämmen geübt wurde, in 
erster Linie hygienische Bedeutung hatte und erst, um die allgemeine 
Durchführung dieses als hygienisch wichtig erkannten Eingriffs zu 
ermöglichen, zum „Bundeszeichen“ erhoben wurde. 

Im zweiten Teil seiner Ausführungen bespricht Verfasser die 
zahlreichen hygienischen Schäden, welche das Vorhandensein der Vor¬ 
haut, insbesondere einer zu engen und einer zu stark secernierenden 
Vorhaut nach sich zieht und denen durch rechtzeitige Beschneidung 
vorgebeugt wird. Interessant ist, daß fast 80 °/ 0 aller Schanker an 
der Vorhaut ihren Sitz haben. Verfasser schließt hieraus, daß auch 
zur Verhütung von geschlechtlicher Infektion die Beschneidung ein 
sehr wirksames Mittel sei. 

A. Blaschko. 


Ledermann, K., Zur Verhütung und Bekämpfung der Syphilis. 

Berlin, 1902. Vogel und Kreientreh. 

Neu ist in dem vorliegenden Schriftchen der Vorschlag, öffent¬ 
liche Sanatorien für ambulante Behandlnng Syphi¬ 
litischer, sogenannte Schmierstuben einzurichten. Bei dem 
allgemein herrschenden Bettenmangel für Syphilitische, und ange¬ 
sichts des Umstandes, daß viele Syphilitische zwar arbeitsfähig, aber 
nicht in der Lage sind, eine systematische Kur auszuführen, scheint 
der Vorschlag des Verfassers einen guten Kern in sich zu bergen. 

A. Blaschko . 


Hygienische Flugschriften. Heft 1. Geschlechtskrank! Heft 2. 
Hautkrank einschließlich haarkrank! München 1901. Seitz und 
Schauer. 

Dem starken Bedürfnis der Bevölkerung nach hygienischer Auf¬ 
klärung kommen die kleinen Heftchen des Münchener Verlages in be¬ 
friedigender Weise entgegen. Lobenswert ist besonders, daß sie nicht 
nur volkstümlich geschrieben sind, sondern auch der Neigung der 
Halbverstandenen, sich selbst zu „kurieren“, geschickt entgegenwirken. 

A . Blaschko . 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfiirsorge. 


127 


Blaschko, A. f Die Prostitution im 19. Jahrhundert. Berlin. Verlag 
Aufklärung. 

Eine kleine, populär gehaltene Schrift, in welcher nach einem 
kurzen geschichtlichen Rückblick über die Prostitution vergangener 
Jahrhunderte die Formen, unter denen sich heute die Prostitution 
abspielt, die Ursachen, durch welche sie bedingt wird, die Ein¬ 
wirkungen von Nachfrage und Angebot auf dem Prostitutionsmarkt 
dargelegt werden. Dann folgt eine Schilderung der gesundheitlichen 
Gefahren der Prostitution, eine Kritik des heute üblichen Reglemen¬ 
tierungssystems und dessen Unzugänglichkeit, sowie ein Ausblick auf 
die Zukunft mit Vorschlägen zur Besserung der heutigen Zustände. 

Autoreferat 


Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft xur Bekämpfung 
der Geschlechtskrankheiten. Herausgegeben von Dr. A. 
Blaschko, Prof. E. Lesser und Prof. Dr. A. Neisser. Heft 1. 
Leipzig. Verlag von Johann Ambr. Barth. 46 S. 

Die Begründung der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der 
Geschlechtskrankheiten bedeutet für Deutschland einen Wendepunkt 
in dem Kampfe gegen diese verheerenden Seuchen insofern, als zum 
ersten Male der Versuch gemacht wurde, sich zur Durchführung des 
Kampfes die Mitwirkung breitester Volksschichten zu sichern, aus 
diesem Kampfe eine Alt von Volksbewegung zu machen. Allem An¬ 
schein nach ist der Versuch gelungen. Das erste Heft, welches die 
an dem Begründungstage der Gesellschaft gehaltenen Ansprachen 
wiedergibt, trägt vorwiegend informatorischen und propagandistischen 
Charakter; es enthält u. a. den Vortrag des Unterzeichneten: „Die 
Verbreitung der Geschlechtskrankheiten“, des Prof. Lesser über die 
Gefahren, des Geheimrat Kirchner über die soziale Bedeutung der 
Geschlechtskrankheiten, ferner einen programmatischen Aufsatz 
Neisser’s über die Aufgaben der Gesellschaft. Die günstige Auf¬ 
nahme, welche die Bestrebungen der Deutschen Gesellschaft gleich 
bei ihrem ersten Schritt in die Öffentlichkeit fast in allen Bevölkerungs¬ 
schichten gefunden haben, läßt eine ersprießliche Tätigkeit derselben 
erhoffen. Schon jetzt ist als großer Gewinn zu begrüßen, daß diese 
Fragen, deren Erörterung bisher aus einer falschen Prüderie nicht 
möglich war, nunmehr ohne Scheu mit einem der Bedeutung der 
Sache entsprechendem Ernste vor dem Forum der Öffentlichkeit dis¬ 
kutiert werden können. 

A. Blaschko . 


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E. Referate. 


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Finsen, N. 1Die Bekämpfung der Lupus vulgaris. Koppenhagen, 
Fr. Bagger. Jena, G. Fischer. 

Das kleine Bächlein mit nur 7 Seiten Text bei zahlreichen photo¬ 
graphischen Abbildungen berichtet von einem der größesten und 
segensreichsten Triumphe, den die moderne Medizin gefeiert, von den 
Erfolgen der Lichtbehandlung bei jener schrecklichen Hautkrankheit, 
die man seit Jahrhunderten als Lupus, (fressende Flechte) bezeichnet 
und deren tuberkulösen Charakter man jetzt mit Sicherheit 
erkannt hat. Schon Koch glaubte seinerzeit vermittelst der Tuberkulins 
diese furchtbare Krankheit, die in ihrem überaus chronischen, sich 
manchmal über Dezennien erstreckenden Verlaufe, tiefgreifende und 
ausgedehnte Zerstörungen der Haut und der unterliegenden Weich¬ 
teile (besonders im Gesicht) erzeugt, heilen zu können, ja seine Er¬ 
folge beim Lupus gaben ihm bekanntlich den Mut, das Tuberkulin 
als ein wirksames Heilmittel auch für die übrigen Formen der 
Tuberkulose anzuempfehlen; aber er hatte vorschnell geurteilt; in 
den entstandenen Narben blieben stets Reste des kranken Gewebes 
mitsamt den Tuberkelbazillen zurück und verursachten regelmäßig 
Rückfälle — ein Mangel, welcher leider auch allen übrigen bisher 
bekannten Behandlungsmethoden dieser Krankheit anhaftete. Erst 
Finsen gelang es, vermittels eines äußerst sinnreichen Verfahrens 
konzentriertes Sonnenlicht (oder elektrisches Bogenlicht) bei gleich¬ 
zeitiger Ausschaltung der Warmewirkung auf die erkrankten Haut¬ 
partien wirken zu lassen und dadurch in zahlreichen Fällen völlige 
Heilung, in anderen Fällen eine wesentliche, der Heilung fast gleich¬ 
kommende Besserung zu erzielen, und meist ohne daß entstellende 
Narbenbildungen eintraten. Jetzt haben fast alle Kulturnationen 
sogenannte „Finsen - Institute“ gegründet und von überall her 
werden die gleich günstigen Erfolge berichtet Die Finsen’sche 
Methode der Lupusheilung ist aber nicht nur ein Triumph der 
Wissenschaft, sie ist auch, da der Lupus vorwiegend in der ärmeren 
Bevölkerungsschicht auftritt und die davon Befallenen einem Dasein 
voll Jammer und Elend aussetzt, eine sozialhygienische Errungen¬ 
schaft ersten Ranges. 

A. Blaschko . 


Aschoff, A. f Verbreitung des Carcinoms in Berlin. Mit 3 Plänen. 
Dem Komitee für Krebsforschung zur Veröffentlichung vorge¬ 
legt. Abdruck aus dem Klinischen Jahrbuch Bd. 8. Jena, 
G. Fischer. 

Den Anlaß zu der vorliegenden fleißigen und mit ruhiger Kritik 
angestellten Untersuchung gab dem Verf. die Beobachtung seiner 
Privatpraxis, daß unter 34 Fällen tödlicher Krebserkrankung sich 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankeilfürsorge. 129 

drei Ehepaare und ein Geschwisterpaar fanden, eine Häufung von Fällen, 
die angesichts der vielfach geltenden Annahme der parasitären Ätio¬ 
logie des Krebses ins Gewicht fallen. Verf. untersuchte darauf die 
Verteilung der Krebstodesfalle in dem isolierten und ziemlich gleich¬ 
mäßige Zustände der Bevölkerung bietenden Norderney und fand, 
daß hier die Krebstodesfälle auffallend in einer Gegend gehäuft sind, 
welche durch ihre tiefe Lage, ihren hohen Grundwasserstand, durch 
ihre Gemüsezucht und dauernden Gebrauch des Brunnenwassers aus¬ 
gezeichnet ist. Anhaltspunkt für Übertragung durch Ansteckung 
oder Erblichkeit ergaben sich nicht. 

Für den eigentlichen Zweck der Arbeit verwendete A. die Berliner 
amtlichen Sterbekarten von 3 Jahren, die er nach Geschlecht, Sitz 
der Erkrankung, Beruf und Wohnungslage untersuchte (5484 Fälle). 
Es ergab sich dabei ein Überwiegen der Beteiligung der Frauen, das 
aber nach Abrechnung des Krebses der Unterleibsorgane wegfällt. 
Die Ergebnisse der Untersuchung haben den auf sie verwandten Fleiß 
und Scharfsinn nicht belohnt, was wohl an den eigenartigen Verhält¬ 
nissen der Weltstadt liegt. Ein Eiufluß des Bodens, des Trinkwassers 
oder der Ernährungsart hat sich nicht ergeben. Ebensowenig ergab 
die Untersuchung Anhaltspunkte für die Übertragbarkeit des Krebses. 
Die gemeinsame Erkrankung von Eheleuten kann durch Gleichartig¬ 
keit der Lebensbedingungen verursacht sein, während gegen eine 
solche die geringere Beteiligung von Ärzten und Heilpersonal, die 
Unabhängigkeit von der Bevölkerungsdichtigkeit und das Fehlen auf¬ 
fallend hoher Sterblichkeit bei Hospitaliten sprechen könnte. Ebenso¬ 
wenig begünstigten schlechte Wohnungen und Ernährungsverhältnisse 
die Ausbreitung der Krankheit. Die Verteilung der Todesfälle nach 
Stadtgegenden ist eine ungleiche, die Ursachen dieser Erscheinung 
aber bleiben unaufgeklärt. Das einzig Positive ist, daß bestimmte 
Berufsarten vom Carcinom bevorzugt erscheinen, nämlich die Berufs¬ 
gruppe der „Nahrungs- und Genußmittelindustrie“, und die der „Land- 
und Forstwirtschaft“, während umgekehrt die Berufsgruppe der „che¬ 
mischen Industrie“ eine niedrigere Ziffer aufweist. Ärzte und Heil¬ 
personal verhalten sich relativ günstig; bei denjenigen ohne Beruf 
stehen die Armen besser als die Reichen. 

A. Gottstein. 

Bericht über die vom Komitee für Krebsforschung am 
15. Oktober 1900 erhobene Sammetforschung, heraus¬ 
gegeben von dem Vorstand E. v. Leyden, Kirchner, Wutz¬ 
dorff, v. Hansemann, G. Meyer. I.Ergänzungsband zum 
Klinischen Jahrbuch. Jena, G. Fischer. XVII, 77 S. 

Das Zahlenmaterial der von obigem Komitee angeregten Sammel- 
forscliung ist von Prof. Hirschberg statistisch bearbeitet und kritisch 

Jahresbericht über Hygiene und Demographie. II. Jahrgang. 9 


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E. Referate. 


beleuchtet worden. Einleitend bemerkt M. Kirchner zu diesem 
Bericht, daß die Ergebnisse keine Antworten, sondern nur Fingerzeige 
für die weitere Einzelfassung geben. Auffällig ist hier die regionäre 
Verschiedenheit der Ausbreitung der Krankheit nach Landschaften 
und die Verschiedenheit der Beteiligung der Organsysteme nach Ge¬ 
schlechtern, bei der die Beteiligung der Verdauungsorgane beim 
männlichen Geschlecht besonders in den Vordergrund tritt. Die Ver¬ 
erbung spielt anscheinend keine große Bolle, auffallend häufig wird 
des Einflusses der Ansteckung gedacht Lippenkrebs wird mit dem 
Reiz der Tabakspfeife in Beziehung gebracht; die Häufigkeit des 
Hautkrebses bei Landleuten und Wäscherinnen ist auffällig, ebenso 
die Häufigkeit von Krebs der Atmungsorgane bei Metallarbeitern, des¬ 
jenigen der Geschlechtsorgane bei Kellnerinnen und weiblichen Dienst¬ 
boten. Hirschberg schließt an diese medizinischen Ausführungen 
die Verarbeitung des vorliegenden Materials in Tabellen und Karten 
an, geordnet nach Alter, Sitz der Erkrankung, örtlicher Verteilung 
und in Hinsicht auf Erblichkeit und Ansteckung. Es fugt sich daran 
der Bericht der holländischen Kommission (Huizinger, Nolen und 
Veit), welche die Frage, ob Ansteckung oder Erblichkeit eine größere 
Rolle spielen, ebenfalls unentschieden läßt. 

A. Gottstein. 


Veröffentlichungen des Komitees für Krebsforschung. II. 

Ergänzungsband zum Klinischen Jahrbuch. Jena, G. Fischer. 

VI, 32 S. 

I v. Leyden, Über die Parasiten des Krebses. Zusammen¬ 
stellung der Gründe, welche nach des Verf. Ansicht für eine parasi¬ 
täre Entstehung des Krebses sprechen und Kritik der Ansichten der 
Gegner dieser Theorie. Die Krebszelle sei Träger des Parasiten. 
Demonstration von Abbildungen des hypothetischen Krebsparasiten. 

II. Hämatangiome und Carcinome. Von W. Wolff. Die bei älteren 
Leuten häufig sich findenden Hautangiome sind nur ein Zeichen von 
Gewebsschwäche, nicht aber, wie Leser annahm, ein Zeichen für das 
Bestehen von Organkrebs. 

in. Beitrag zur Pathogenese des Carcinoms. Bearbeitet nach 
Akten einer Versicherungsgesellschaft. Von P. C r o n e r. Die Durchsicht 
der bei der Aufnahme eines Versicherungsantrags erhobene Anamnesen 
ergibt, daß die Erblichkeit eine untergeordnete Rolle spielt. 

IV. Die Beurteilung der Diagnose des Sitzes und der Prognose 
des Krebses durch die Untersuchung des Harns. Von F. Blumenthal. 
Wenn Anlaß zur Annahme eines Carcinoms in den Bauchorganen 
besteht, so gibt die chemische Untersuchung des Harns einige An- 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfttrsorge. 


131 


haltspunkte für den Sitz nnd den Stand des Leidens (Indican: Magen; 
Diazoreaktion: Ulceration; Milchsäure: Leber; Zucker: Pancreas etc.). 

V. Die Therapie des Carcinoma uteri. Yon F. Heinsius. Die 
Zunahme unserer operativen Erfolge hängt von der Verbesserung 
der Technik und vor allem von der Verfeinerung der Diagnose ab. 

A. Gottstein. 


Behla, H., Uber die Errichtung eines Instituts für Krebsforschung. 

Berlin, Schötz. 8 S. 

Die Erkrankungen an Krebs seien in Zunahme begriffen; die 
Frage der Ätiologie sei noch unbeantwortet, trotzdem alles für eine 
infektiöse Ursache spricht. Es sei die Errichtung eines besonderen 
Instituts für Krebsforschung nach dem Muster des Instituts für ln* 
fektionskrankheiten erforderlich, dessen Sitz am besten nach Berlin 
zu verlegen sei Dieses Institut soll die Aufgabe haben, die Statistik 
der Morbidität und Mortalität im Inland (auf Grund einer Zwangs¬ 
anzeige) und im Ausland zu beantworten, experimentell die Über¬ 
tragbarkeit der Krankheit, ihren Erreger, dessen Beziehungen zu 
Tier- und Pflanzenkrankheiten zu erforschen und schließlich auch die 
Therapie ins Bereich seiner Untersuchung zu ziehen. 

Schließlich macht B. Vorschläge über den Bau, die Einrichtung, 
Leitung und Verwaltung eines solchen Instituts. 

A. Gottstein. 


Rosenfeld, S., Die Krebsstatistik Österreichs. Das österreichische 
Sanitätswesen. 14. Jahrgang. Beilage zu Nr. 45. Wien, 
A. Hölder. S. 179—221. 

Wie in anderen Ländern, so wird auch in Österreich eine Zu¬ 
nahme der als Krebs registrierten Todesfälle gefunden. Es kommen 
dort auf 100000 Einwohner jeden Geschlechts Krebstodesfälle: 



m. 

w. 


m. 

w. 

1873—75 

31 

40 

1886-90 

46 

57 

1876-80 

36 

46 

1891—95 

55 

66 

1881—85 

41 

51 

1896—97 

64 

75 


Der Verfasser scheint eine tatsächliche Vermehrung der Krebs¬ 
todesfälle daraus zu folgern, wenn er sich auch nicht ganz bestimmt 
darüber ausspricht; er schlägt namentlich die bessere Diagnosen¬ 
stellung der Ärzte nicht so hoch an, daß dadurch die Zunahme in 
den letzten Jahrzehnten allein erklärt würde. Dem muß jedoch 
entgegengehalten werden, daß z. B. Reichelmann unter 711 aus 

9* 


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E. Referate. 



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dem Krankenhause im Friedrichshain in Berlin stammenden Sektionen 
von Krebstodesfällen bei 21,94% trotz vorausgegangener klinischer 
Behandlung die richtige Diagnose nicht gestellt wurde; in Kiel wurde 
dieser Prozentsatz auf 19,6 % berechnet. Als zweiten Punkt behandelt 
R. die höhere Krebssterblichkeit Österreichs, wenigstens in den Alpen¬ 
ländern gegenüber Preußen, wobei der Unterschied bei der Erhebung 
der Todesursachen in den beiden Ländern zur Sprache kommt Verf. 
schließt sich ferner der Ansicht von dem häufigeren Vorkommen des 
Krebses in den Städten an, ohne die Schwierigkeiten des Vergleichs 
zu verkennen; die Erhöhung kann aber nach den Ziffern für Wien 
keine bedeutende sein. Es starben daselbst an Krebs 1891 bis 1898 
auf 100€00 Lebende: 

m. w. zus. 

mit Ortsfremden 106,9 145,1 124,1 

ohne Ortsfremde 91,2 131,5 110,1 

In Niederösterreich (ohne Wien) starben dagegen 1891 bis 1898 
79,2 Personen auf 100 000 Einwohner, hierzu wären aber die hinzu¬ 
zuzählen, die wegen ihres Leidens vom Lande sicli nach Wien 
wandten und dort starben. Ferner ist die Diagnosenstellung in Wien 
sicher eine bessere als auf dem Lande. Es kann demnach der tat¬ 
sächliche Unterschied zwischen Wien und Niederösterreich ohne Wien 
nicht sehr groß sein. Endlich gibt Rosen fei d für die Jahre 1880 
bis 1887 und 1888 bis 1897 die absoluten und relativen Zahlen der 
Krebstodesfälle für diejenigen Bezirkshauptraannschaften, in welchen 
mehr als 90% der Todesursachen ärztlich beglaubigt sind. 

F. Prinzlng. 


Baer, A., Über die Trunksucht, ihre Folgen und ihre Bekämpfung. 

Die deutsche Klinik am Eingänge des 20. Jahrhunderts. 

Urban & Schwarzenberg, Wien, 1902. 71 S. 

Die vorliegende Arbeit des bekannten Autors stellt in ihrem 
ersten Teile in großen Zügen alles zusammen, was über die physio¬ 
logischen nach pathologischen Wirkungen des Alkohols bekannt ist. 
Besonders die letzteren werden für die einzelnen Organe und Organ¬ 
systeme unter eingehender Berücksichtigung der einschlägigen Literatur 
besprochen. Bezüglich der Verwendung des Alkohols als Heilmittel 
steht Verf. auf dem Standpunkte, daß der Alkohol als eins der wich¬ 
tigsten und häufig lebensrettenden Heilmittel anzusehen ist; jedoch 
soll seine Anwendung auf bestimmte Krankheitsgruppen und Indika¬ 
tionen beschränkt bleiben. Ein weiterer Abschnitt ist den Schädi¬ 
gungen gewidmet, die dem Volkskörper aus dem Alkoholmißbrauch 
erwachsen. Die Gefahren der allgemeinen Degeneration, der physischen 


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III. Morbidität. Prophylaxe und Krankenfiirsorge. 


133 


und psychischen Entartung der Nachkommenschaft, der Steigerung 
der Mortalität und Morbidität, die Beeinflussung der Selbstmordzahlen 
wie der Kriminalität werden an reichem statistischen Material dar- 
getau. Weitere Auseinandersetzungen des Verfassers betreffen Pro¬ 
duktions- und Verbrauchsmenge der verschiedenen Formen des Alkohols, 
wobei sich die jedenfalls beachtenswerte Tatsache ergibt, daß gegen¬ 
über einer erheblichen Zunahme der Bierproduktion eine Abnahme 
des Branntwein Verbrauchs zu konstatieren ist. 

Unter den Ursachen des Alkoholismus sind neben Vererbung, 
gewissen Rassen- und klimatischen Eigentümlichkeiten, die aber nicht 
überschätzt werden dürfen, vor allem Ernährung und Lebenslage, als 
allerwichtigste aber die Trinksitten zu nennen. 

Der Kampf gegen den Alkoholismus hat sich von seiten der 
Staaten auf die Einschränkung der Produktion (Verbot der Haus¬ 
brennerei, Verminderung der Schankstellen durch Entscheidung der Be¬ 
dürfnisfrage, Lokalveto, Monopole entweder des Staates oder von Aus¬ 
schankgesellschaften [Gothenburger System]), Besteuerung, Verbot der 
Darreichung an jugendliche Personen, auf Borg oder innerhalb bestimmter 
Tageszeiten etc. zu erstrecken. Als wichtiges Mittel gegen die Aus¬ 
treibung der Trunksucht ist die Errichtung von Trinkerasylen an¬ 
zustreben, ferner die Bekämpfung der Unmäßigkeit bei allen Unter¬ 
beamten, besonders denen des Verkehrswesens, sowie in der Armee 
und Marine. Nicht zu entbehren ist die Mitarbeit der Schule, die 
werktätige Mithilfe aller Kreise auf dem Gebiete der Aufklärung, 
Gründung von Bibliotheken, Fortbildungsschulen, Vortragsabenden, 
Volksküchen und -Kaffeehäusern etc. Von wesentlichster Bedeutung 
ist ferner die Wohnungsfrage, die für die Austreibung des Alkoholismus 
vielleicht eine nicht geringere Rolle spielt, wie für die der Tuberkulose. 
Verfasser schließt seine Arbeit mit der Würdigung der Verdienste, 
die die Mäßigkeits- und die Abstinenzbewegung bei der Bekämpfung 
des Alkoholismus sich erworben haben; er selbst kann sich nicht auf 
den Boden der absoluten Abstinenz stellen, die er für utopisch und 
zu weit gehend hält; er envartet daher auch von den Bestrebungen 
der Mäßigkeitsbewegung größere Erfolge, als von der völligen Abstinenz. 

M. Bloch. 

Ha er, A., Der Antrag des Abgeordneten Dr. Graf Douglas, betreffend 
die Bekämpfung des übertriebenen Alkoholgenusses. Verhandlung 
des preuß. Abgeordnetenhauses vom 1. Mai 1902. [Auszug 
aus dem stenogr. Bericht.] Deutsche med. Wochenschr. 1902. 
Nr. 25. 8 S. 

Nach einer auszugsweise gegebenen Darstellung der parlamen¬ 
tarischen Verhandlung über den Antrag Douglas widmet. Verfasser 


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134 


E. Referate. 



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diesem selbst einige kritische Bemerkungen. Er begrüßt es mit be¬ 
sonderer Freude, daß der Antrag vorzugsweise prophylaktische Ma߬ 
nahmen fordert. Bei der Forderung, daß Personen unter 16 Jahren 
Branntwein nicht verabfolgt werden darf, würde Verfasser für 
wünschenswert halten, daß die Verabfolgung auch nicht zu geschehen 
hat, wenn der Branntwein im Aufträge Erwachsener geholt wird. 
Mit Bedauern vermißt Verfasser die Aufstellung von Normen für die 
Erteilung von Schankkonzessionen, bemerkt aber gleichzeitig, daß 
diesbezügliche Vorschriften nur von seiten des Reiches, nicht von den 
Einzelstaaten erlassen werden können. Ferner fehlt in dem Antrag 
das Verbot, alkoholische Getränke auf Borg zu verabreichen. Was 
die Frage der Unterbringung von Alkoholisten in Trinkerheilanstalten 
angeht, so bedauert Verfasser mit Recht, daß nach den Bestimmungen 
des B.G.B. die Unterbringung eines Trinkers vor der Entmündigung 
nicht möglich ist, wodurch der Nutzen der Asylierung häufig illusorisch 
gemacht wird. Verfasser fordert ferner vom Staat Konzessionierung 
und Subventionierung von Trinkerheilanstalten. Für besonders wertvoll 
hält er den Teil des Antrages, der sich mit der Aufklärung der Jugend 
über die schädigenden Folgen des chronischen Alkoholmißbrauchs be¬ 
schäftigt. 

>/. Bloch. 


Hueppe f F. f Ist Alkohol nur ein Gift? „Die Zeit“, Wiener Wochen¬ 
schrift. Nr. 424—425. 16 S. 

Die von Kassowitz bezüglich des Alkohols gestellte prinzipielle 
Frage: „Kann ein Gift ein Nahrungsmittel sein?“, die von demselben 
Autor gleichzeitig entschieden verneint wird, ist nach Hueppe teils 
nicht richtig gestellt, teils unrichtig beantwortet. Die Frage der 
Giftwirkung des Alkohols ist nach Hueppe lediglich eine Quantitäts¬ 
frage, in derselben Weise, wie das auch für den Kaffee und den Thee 
gilt. Es ist fraglos, daß der Alkohol im Organismus Eiweiß spart, 
genau so, wie das auch die Fette tun. Es ist aber zu betonen, daß 
die Ersatzbarkeit von Fett durch Alkohol nur bei den großen Mengen 
des letzteren sicher festzustellen ist, daß gleichzeitig dabei schwere 
Vergiftungserscheinungen auftreten. Die schwierigste Seite der Alkohol¬ 
frage ist die, ob kleine Mengen Alkohol als Gift aufzufassen sind, 
d. h. etwa 30—40 g in 24 Stunden (1 Liter Bier resp. */ 2 Liter 
Wein); solche geringen Mengen hält H. im Gegensatz zum reinen 
Abstinenzstandpunkt theoretisch nicht für gefährlich; die Gefahr des 
täglichen Konsums liegt nur in dem Überschreiten der Grenze, ab¬ 
gesehen davon, daß einzelne Individuen überhaupt intolerant gegen 
den Alkohol sind. Von solchen kleinen Mengen bleiben unverbrannt 
im Körper nur ganz geringe Mengen, etwa 1,5—2 g. deren Wirkung 


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III. Morbidität, Prophylaxe and Krankenfürsorge. 


135 


sich sicher nur auf das Nevensystem erstreckt; von einem schädlichen 
Einfluß kann hierbei nicht die Rede sein, vorausgesetzt, daß der 
Gennß nach vollendetem Tagewerk stattfindet; die Wirkung ist viel¬ 
mehr eine der Abspannung und Erholung dienende. Die Abstinenten 
verfallen nach H. in den gleichen Fehler, wie die Vegetarier, 
„Wollonkel“ etc., ihr Fanatismus wird, wie er glaubt, der guten 
Sache der Bekämpfung des Alkoholmißbrauchs nur wenig nützen. 
Verf. wendet sich dann weiter in scharfen, aber beherzigenswerten 
Worten gegen die Zunahme des Genusses von Likören, Kognak etc. 
auch in der sogenannten besseren Gesellschaft. Von Kindern ist 
Alkohol absolut fernzuhalten. Verfasser betont ferner die Wichtigkeit 
zweckmäßiger Ernährung und wendet sich in treffender Weise gegen 
die Trinksitten, die „Sauferziehung“ der Studentenschaft, zu deren 
indirekten Folgen auch die Häufigkeit der Geschlechtskrankheiten 
unter der akademischen Jugend zu rechnen ist. 

M. Bloch. 


Marcuse > J., Herrn Dr. Walther Nie. Clemm’s Standpunkt zur Alkohol¬ 
frage. Deutsche Ärzte-Zeitung 1902. Heft 16. 

Polemik gegen zwei Aufsätze von Clemm in der Medizinischen 
Woche und einer Monatsschrift für Hausfrauen. Verfasser betont 
diesem Autor gegenüber nochmals, daß das physiologische Experiment 
zur Evidenz ergeben hat, daß der Alkohol kein Nahrungsmittel weder 
für den Gesunden noch für den Kranken ist, sondern nur ein höchst 
zweifelhaftes Genußmittel, und daß er als Heilmittel wohl in gewissen 
Fällen herangezogen werden, aber nie die ihm früher untergeschobenen 
Wirkungen als fieberherabsetzendes, innerlich antiseptisch wirkendes 
sowie als die Herztätigkeit anregendes Mittel erfüllen kann. 

M. Bloch . 


Vertrauensgesellschaften für Gasthausverwaltung. Eng¬ 
lische Schriftstücke zur Erwägung für deutsche Leser. Weimar, 
W. Bode. 32 S. 

Der Vorstand des „Deutschen Vereins für Gasthausreform“ hat 
das Verdienst, diese Publikation denen, die sich für die Bestrebungen 
der Gasthausreform, wie sie vorbildlich in Skandinavien, in England 
und in jüngster Zeit auch in Deutschland durch v. Diergardt, 
Eggers und Bode in Angriff genommen worden ist, interessieren, zu¬ 
gänglich zu machen. Es werden in der vorliegenden Arbeit die Be¬ 
mühungen des Bischofs von Chester, des Lord Grey, und des Ministers, 
damaligen Birminghamer Bürgermeisters Chamberlain geschildert, 
Schankkonzessionen in die Hände von Vertrauensgesellschaften für 


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E. Referate. 


Gasthausverwaltung (Public House Trust Association) zu bekommen, 
so die Schankkonzessionen, die in England sehr spärlich vergeben 
werden, ihres Monopolwertes zu entkleiden und die erlangte Konzession 
dergestalt auszunützen, daß nur gute Getränke verabfolgt werden, 
und der Verwalter eine Gewinnbeteiligung nicht am Alkoholverkauf, 
sondern nur an dem Verkauf von Speisen und alkoholfreien Ge¬ 
tränken erhält. Es soll versucht werden, die Gasthäuser zu Er¬ 
holungsstätten umzuwandeln und sie ihres ausschließlichen Charakters 
als Schankstätten zu entkleiden. Die Aktiendividende soll 5 % nicht 
übersteigen; was nach Abzug der Dividende, Abschreibung für Ab¬ 
nutzung, Amortisation und Stärkung des Reservefonds übrig bleibt, 
soll für gemeinnützige Zwecke verwandt werden. Nach diesen Prin¬ 
zipien sind in England bis Ende Februar 1902 21 Vertrauensgesell¬ 
schaften gegründet worden, nur 8 Grafschaften sind von der Bewegung 
noch nicht erfaßt, das Interesse für diese Reform regt sich auch schon 
in den Kolonien (Kanada, Natal u. a.). Zum Schluß werden einige 
dieser Gasthäuser beschrieben, Betrieb und finanzieller Erfolg ge¬ 
schildert, einige Ansichten, Grundrisse etc. orientieren über die bau¬ 
liche Anlage. Es wäre zu wünschen, daß die Bestrebungen, die hier 
angebahnt sind, nicht nur in England, sondern auch bei uns, wo ja 
durch v. Di er gar dt ein praktischer Versuch bereits unternommen 
ist, von Erfolg gekrönt würden. 

31. Bloch. 

Howntree, »/., und Sh er well, A., Englische Gasthäuser nach Gothen¬ 
burger System. Deutsche Bearbeitung von W. Plessing. 
W. Bode’s Verlag, Weimar. 91 S. 

In etwas ausführlicherer Form, als in dem eben besprochenen 
dem gleichen Verlage entstammenden Hefte, wird in der vorliegenden 
Arbeit das Prinzip der Gasthausreform und die bisher auf diesem 
Gebiet in England geleitete Arbeit besprochen. Es erübrigt sich 
daher, hier nochmals die einzelnen Gesichtspunkte, die die Urheber 
der geplanten Reformen geleitet haben, auseinanderzusetzen. Hervor¬ 
gehoben sei nur, daß hier der Gedanke schärfer betont wird, daß, 
wenn irgend angängig, den Reformgesellschaften in den Städten, wo 
sie konzessioniert werden, das Monopol für Ausschank und Kleinhandel 
mit alkoholischen Getränken eingeräumt werden muß, da sie sonst 
der Konkurrenz kaum gewachsen sein würden und auch wenig Nutzen 
schaffen können, wenn vielleicht dicht neben ihrem Gasthause Wirts¬ 
häuser mit dem altgewohnten Betriebe bestehen. Nur dann auch 
wird es möglich sein, durch Beschränkung der Verkaufsstunden, Verbot 
der Darreichung von Alkohol an jugendliche Personen, Abschaffung 
des Borgs etc. die Schädigungen der Allgemeinheit und der Einzel- 



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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfürsorge. 


137 


individuell durch Alkohol zu verringern. In dem Fehlen des .Monopols 
liegen auch, wie an einzelnen Beispielen auseinandergesetzt wird, die 
Mängel des Systems wesentlich begründet. Verfasser schildern alsdann 
eine Reihe derartiger Gasthäuser, die zum Teil durch gute Abbildungen 
veranschaulicht werden, teilen ihre finanziellen Ergebnisse mit und 
besprechen dann in einem besonderen Kapitel die Aussichten der 
Vertrauensgesellschaften. Auf die Frage, die die Verfasser eingehend 
behandeln, welche Möglichkeiten sich für die Erlangung von Schank¬ 
konzessionen darbieten, kann hier, besonders da es sich um spezifisch 
englische Verhältnisse handelt, nicht eingegangen werden. 

M. Bloch. 


Waldschmidt, J., Die Bekämpfung der Trunksucht in ihrer Bedeutung 
für die Arbeiter-Kranken-, Unfall- und InmliditätsrerSicherung. 
Internat. Arbeiterversicherungskongreß. 6. Tagung. Düssel¬ 
dorf. 15 S. 

Krankenkassen, Invaliditäts- und Unfallversicherung sind iu gleich 
hohem Grade an der Bekämpfung des Alkoholismus interessiert. Es 
genügt aber nicht, dem einzelnen Trinkexzeß zu begegnen, sondern es 
kommt darauf an, die gewöhnliche Neigung zum Genuß alkoholischer 
Getränke und die daraus resultierende Trunksucht, den chronischen 
Alkoholismus eingehend zu studieren und auf deren Beseitigung hin¬ 
zuarbeiten. Besonderes Augenmerk ist auf die Bedeutung der Trunk¬ 
sucht resp. der Betrunkenheit für das Zustandekommen von Unfällen 
zu richten. Genuß von alkoholischen Getränken während der Arbeits¬ 
zeit ist überall streng zu verbieten. Bei Unfällen von Alkoholisten 
kann den Berufsgenossenschaften nicht dringlich genug geraten werden, 
von der Befugnis des § 76 c, das Heilverfahren selbst zu übernehmen, 
reichlichsten Gebrauch zu machen. Alkoholisten sind in der Regel 
nicht den gewöhnlichen Krankenhäusern, sondern Trinkerheilanstalten 
zu überweisen und dort möglichst bis zur radikalen Heilung zu ver¬ 
pflegen. 

Bei allen Arbeiten unter freiem Himmel ist für gutes Trinkwasser, 
für Wärm Vorrichtungen für Kaffee und Speisen zu sorgen, während 
die Errichtung der sog. Kantinen möglichst zu inhibieren ist. 

M. Bloch. 

Colla, »/. E., Die Alkoholfrage und ihre Bedeutung für den Arzt. 
Schriftstelle des Alkoholgegnerbundes, Basel. 23 S. 

In diesem vor Ärzten gehaltenen Vortrage werden zunächst die 
pharmakologischen und toxischen Wirkungen des Alkohols besprochen; 
Verfasser steht auf dem extrem-abstinenten Standpunkt, der an dem 


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E. Referate. 


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Alkohol auch als Heilmittel kein gutes Haar läßt, ihm vielmehr da, 
wo er als solches verabreicht anscheinend günstig zu wirken scheint, 
nur euphorische und narkotische Wirkung zuschreibt. 

M. Bloch . 


Zadek, J,, Der Alkohol. Hygienische Volksschriften Nr. 3. Berlin, 
Vogel & Kreienbrink. 16 S. 

In klarer gemeinverständlicher Form legt Verfasser die physio¬ 
logischen und die krankmachenden Wirkungen des Alkohols dar, indem 
er besonders die Bedeutung des regelmäßigen Genusses auch verhält¬ 
nismäßig kleiner Mengen für das Zustandekommen der chronischen 
Alkoholvergiftung betont. Die einzelnen Erscheinungsformen derselben 
an den verschiedenen Organen und Organsystemen, die erhöhte Dis¬ 
position der Alkoholisten zu Betriebsunfällen, die höhere Mortalität, 
die Folgen für die Descendenz, die Beziehungen zwischen Kriminalität 
und Alkoholmißbrauch u. a. werden in den Kreis der Betrachtungen 
gezogen, vor allem aber das große Interesse betont, das die moderne 
Arbeiterbewegung an der Alkoholfrage nehmen muß. Verfasser ver¬ 
weist auf die Belastung, die den Krankenkassen, den Berufsgenossen¬ 
schaften und den Trägern der Invalidenversicherung aus den Schäden 
des Alkolmißbrauchs erwächst, auf die demoralisierende und geistig 
abstumpfende, zur Bedürfnislosigkeit führende und damit von der Be¬ 
teiligung am genossenschaftlichen resp. gewerkschaftlichen Streben 
zur Besserung der Verhältnisse der Arbeiter ablenkende Wirkung des 
Alkoholgenusses. Er hält es daher für eine Pflicht der modernen 
Arbeiterbewegung, auch unter den heutigen gesellschaftlichen und 
Arbeitsverhältnissen den Kampf gegen den Alkoholmißbrauch auf¬ 
zunehmen und sich vor allem der Bekämpfung des Trinkzwanges und 
der in allen Ständen vorhandenen, wenn auch ihre Formen wechseln¬ 
den Trinksitten znzuwenden. 

M. Bloch. 


Rauher, A., Wirkungen des Alkohols auf Tiere und Pflanzen. Mit 
21 Hlustrationen. Leipzig, Georg Thieme. 96 S. 

Räuber hat nach dem Vorbild einiger englischer Forscher eine 
Anzahl Versuche an Tieren und Pflanzen hinsichtlich ihrer Empfäng¬ 
lichkeit resp. Sensibilität dem Alkohol gegenüber angestellt , und 
wenn dieselben auch nicht absolut beweiskräftig sind, so sind sie 
doch als vergleichende Beobachtungen von Wert. Von Pflanzen 
waren es Balsaminaceen, Geranien, Mimosaarten, Hyacinthenzwiebeln, 
Kartoffeln, Hefepilze, die er für seine Versuche heranzog, und die er 
teilweise dem Dunst des Alkohols aussetzte, teilweise mit Alkohol 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfürsorge. 139 

begoß. Für die Mehrzahl der untersuchten Pflanzen war schon ein 
wässeriger Alkohol von 5%, auf die Dauer an Stelle von Wasser 
gereicht, todbringend, infolge tiefgreifender Ernährungsstörungen, die 
sich ihrem Wesen nach bis zu einem gewissen Grad an natürliche 
Verhältnisse wie an den herbstlichen Untergang so vieler Pflanzen 
und Pflanzenorgane anschließen. Die Blätter werden glasig und trans¬ 
parent, sondern eine Flüssigkeit ab, es tritt darauf Trockenheit, Ver¬ 
gilbung und Abfall ein. Den höchsten Grad des Widerstandes zeigten, 
wie zu erwarten war, die Hefepilze, da in ihren Lebensvorgängen 
begründete Kräfte die Spaltung des Traubenzuckers in Kohlensäure 
und Alkohol bewirken und den Alkohol dadurch zu einer natürlichen 
Umgebung dieser Pflanzen stempeln. Die Versuche an Tieren betrafen 
Band- und Regenwürmer, Fische und Krebse; sie ergaben eine noch 
stärkere Empfindlichkeit gegen Alkohol als es bei den Pflanzen kon¬ 
statiert werden konnte. Höhere Tiere scheinen noch empfindlicher 
zu sein als niedere; eine Hydra ertrug 2 °/ 0 igen Alkohol bis zum Tode 
etwa einen halben Tag lang, ein Knochenfisch dagegen nur 2—3 
Stunden, obwohl sein Körpergewicht das der Hydra vieltausendmal 
übertrifft. Soweit die speziellen Versuche, die trotz mancher Lücke 
doch von Interesse sind und zu weiteren Versuchsreihen auffordern. 
Die Schlüsse, die davon ausgehend jedoch Verfasser für den Menschen 
zieht, vermag ich nicht zu teilen, in der Alkoholwirkung muß ent¬ 
schieden das genus homo für sich allein betrachtet werden, und 
wir haben ja auch erdrückendes Material genug, um die schädlichen 
Wirkungen des Alkohols auf Stoffwechsel und Nervensystem des 
Menschen vollgültig beweisen zu können. Ratsam wäre es gewesen, 
wenn vor allem der Verfasser bei derartig wissenschaftlich-experimen¬ 
tellen Versuchen sich jeder Abschweifung auf rein populäre Gebiete 
der Alkoholbewegung — Namhaftmachung der Volksliteratur, der 
Trinkpoeme etc. — völlig enthalten hätte. Das setzt entschieden den 
sonst unbestreitbaren Wert des Buches herab. 

J. Marcuse. 


^Fischer , Der Schutz der Geisteskranken in Person und Eigentum. 

Leipzig, S. Hirzel. 68 S. 

Die vorliegende Schrift richtet sich, wie der Verf. in dem 
Vorwort selbst hervorhebt, nicht ausschließlich an die Irrenärzte 
und Juristen, sondern an die gebildeten Kreise im allgemeinen. 
Weil, wie Verf. mit Recht sagt, die Aufklärung auf diesen Ge¬ 
bieten nicht zu oft und eindringlich genug angestrebt werden kann, 
verdient die Arbeit eine Besprechung in diesem Jahresbericht um so 
mehr, als sie eine Anzahl sehr wertvoller Anregungen gibt. Aus 
dem auf nur etwa 70 Seiten zusammengedrängten reichen Inhalt der 


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E. Referate. 


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Schrift können allerdings nur einzelne Punkte herausgehoben werden. 
In dem 1. Kapitel, das die Stellung der Geisteskranken im Ent¬ 
mündigungsverfahren nach dem B.G.B. behandelt, scheint dem Ref. 
die Anregung besonders wertvoll, die im Gesetz bekanntlich differen¬ 
zierten Begriffe der „Geistesschwäche“ und „Geisteskrankheit“, deren 
juristische Auffassung von der rein ärztlichen durchaus abweicht, 
fallen zu lassen und dafür direkt die Begriffe „beschränkte“ resp. 
„aufgehobene“ Geschäftsfähigkeit einzuführen. Von Vorteil würde 
die vorgeschlagene Änderung auch nach der Richtung hin sein, daß 
bei der Mitteilung des Entmündigungsbeschlusses an den Kranken 
selbst die Einführung dieser Nomenklatur weniger offensiv wirken 
würde, als die Benennung des krankhaften geistigen Zustandes in 
obigem Sinne. Verf. wünscht überhaupt, daß die Mitteilung des 
Beschlusses an den im schwächeren Grade entmündigten Kranken 
allgemein möglichst unterbliebe, resp. der Entscheidung des Arztes 
Vorbehalten werde. Natürlich müssten alsdann die Revisionsbestim¬ 
mungen eine Änderung erfahren. Keinesfalls aber soll die Mitteilung 
in einer den Kranken verletzenden Form erfolgen. Es muß in diesen 
Fragen eine Einigung erzielt werden, die in gleicher Weise den ärzt¬ 
lich-humanitären Interessen wie den gerichtlichen Anforderungen ent¬ 
spricht. Ebenso ist von Wichtigkeit die von juristischer Seite nicht 
genügend beachtete Frage der Bedeutung des Verlaufes einer Er¬ 
krankung, ihrer Dauer, des Wechsels in dem Zustandsbilde des Kranken 
für die zivilrechtliche Beurteilung. Vielen Unzuträglichkeiten würde 
nach Ansicht des Verf. aus dem Wege gegangen, wenn von der im 
Gesetze vorgesehenen Bestellung einer Pflegschaft wegen geistiger 
Gebrechen ein möglichst weitgehender Gebrauch gemacht würde; da¬ 
gegen erscheint die Einsetzung einer vorläufigen Vormundschaft, da 
sie an die Einleitung des Entmündigungsverfahrens geknüpft ist und 
dem Kranken gleichfalls mitgeteilt werden muß, weniger geeignet, die 
ärztlichen Bedenken zu zerstreuen. Verf. verlangt, daß „die Gesetz¬ 
gebung mit einem gut Teil psychiatrischen Geistes durchtränkt 
werde“, zum mindesten sollte es im konkreten Falle dem Anstaltsarzte 
freistehen, jederzeit dem Gerichte oder der Staatsanwaltschaft über 
wesentliche Änderungen in dem Zustande des Kranken, die von 
Wichtigkeit für seine rechtliche Stellung sind, zu berichten. 

Der 2. Teil behandelt in ausführlicher Weise die Tätigkeit der 
Staatsanwaltschaft im Entmündigungsverfahren. Trotz der ver¬ 
besserten Stellung dieser Behörde in Bezug auf die rechtliche Für¬ 
sorge für die Geisteskranken glaubt Verf. doch nicht, daß jede 
Schädigung der Kranken unter dem jetzigen Verfahren in materieller 
und ideeller Beziehung ausgeschlossen ist; hierfür kommen besonders 
die durch Formalitäten unnötig erschwerten Aufnahmebedingungen in 
Betracht; Verf. betont an dieser Stelle mit Recht gegenüber Lenz- 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Kraukeufürsorge. 


141 


mann n. a., daß Verletzung der persönlichen Freiheit von Geistes¬ 
kranken oder angeblich nicht Geisteskranken überhaupt nicht vor¬ 
kommt und bisher keinesfalls zu beweisen ist. Von besonderer Be¬ 
deutung ist der Schutz des Kranken für die Erhaltung seines 
Eigentums, Vermögens, seiner rechtlichen und gesellschaftlichen Stellung 
in der Familie und im Gemeinwesen, nicht zum wenigsten seinen 
eigenen Angehörigen gegenüber. Hier muß eine generelle, prophy¬ 
laktische Fürsorge, gleichviel wo der Kranke sich aufhält, vom Staate 
durch Bestellung eines verantwortlichen Vertreters für alle Kranken 
ohne Unterschied der Vermögenslage geschaffen werden. 

Wie eine derartige verantwortliche Vertretung nach allen Er¬ 
fordernissen einzurichten sei, damit beschäftigt sich das Schlußkapitel 
der vorliegenden Arbeit. Die einfachste Lösung der Frage sieht Verf. 
in der Anordnung der Pflegschaft oder, w r enn eine Übereinstimmung 
hierüber nicht zu erzielen wäre, in der Einsetzung eines verantwort¬ 
lichen gesetzlichen Vertreters (Fürsorgers). Vielleicht ließe sich diese 
Institution noch dadurch vereinfachen, daß für mehrere Kranke ein 
gemeinsamer Vertreter oder vielleicht für jede Anstalt ein General¬ 
pfleger (Kurator) aller in derselben befindlichen Pfleglinge ernannt 
würde. Für die Forderungen des Verf. unerläßlich ist natürlich die 
Anzeigepflicht für jeden Fall geistiger Erkrankung an Polizei, Ver¬ 
waltungsbehörde oder Staatsanwaltschaft. Verf. fordert diese Pflicht 
im Interesse der Kranken und der Allgemeinheit. Nach erfolgter 
Anzeige haben dann die weiteren oben skizzierten Maßnahmen zu er¬ 
folgen. In Verbindung damit zu setzen sind dann natürlich weitere 
Anordnungen bezügl. der Anzeigepflicht für Entlassungen aus der An¬ 
stalt, Änderungen im Krankenbestande u. a. 

Verf. verhehlt sich nicht, daß Vorurteile mancherlei Art und auch 
der Umstand, daß manche Frage auf psychiatrischem Gebiet noch der 
Klärung harrt, sich so weitgehenden Reformvorschlägen entgegen¬ 
stehen, ist aber mit Fug der Ansicht, daß wenn Übelstände erwiesen 
sind, das Streben nach Abhilfe nicht ruhen darf; um so weniger, wenn 
es gilt, hilflose Kranke gegen Ungerechtigkeiten und Schädigungen 
zu schützen. 

M. Bloch. 

Tuezek, F,, Geisteskrankheit und Irrenanstalten. Sechs gemeinver¬ 
ständliche Vorträge. Marburg, N. G. El wert. 69 S. 

Vorstehende Arbeit verdankt ihre Entstehung einem Cyklus von 
Vorträgen, die Verf. im Arbeiterfortbildungsverein zu Kassel als An¬ 
teil an volkstümlichen Hochschulkursen gehalten hat. Die Vorträge 
sind in hervorragendem Maße geeignet, die in Laienkreisen leider 
noch immer weitverbreitete Neigung mit Erfolg zu bekämpfen, in 
Irrenanstalten schaurige, das Tageslicht scheuende Heimlichkeiten in 


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142 


E. Referate. 


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sich bewahrende Lokalitäten, in Geisteskrankheiten etwas von 
körperlichen Erkrankungen ganz Verschiedenes, die persönliche 
Ehre des davon Betroffenen Belastendes zu sehen. Aufklärungs¬ 
arbeiten wie die vorliegende sind weit eher geeignet, Köhler¬ 
glauben und die durch diesen allein blühende Kurpfuscherei zu be¬ 
kämpfen, als behördliche und gesetzliche Maßnahmen, weit eher ge¬ 
eignet, die feindselige Stellung, die selbst gebildete Laien, ja Mitglieder 
der Parlamente den verantwortlichen ärztlichen Leitern des Irren- 
wesens gegenüber einnehmen, zu schwächen und ihre beweislosen, 
dafür aber mit um so größerem Pathos vorgetragenen Argumente zu 
entkräften. 

Eine eingehende Schilderung ist der modernen Irrenpflege und 
Behandlung gewidmet, deren Unterschiede gegenüber den beklagens¬ 
werten Zuständen früherer Zeiten hervorgehoben werden. Verf. weist 
auf die Schäden hin, die dem Kranken aus zu spät erfolgender Auf¬ 
nahme in die Anstalt und zu früher Entlassung erwachsen, führt die 
gegen Ärzte und Anstalten gerichteten Anklagen auf ihren wahren 
Wert zurück und betont mit Recht, daß je freier die Aufnahme¬ 
bedingungen gestaltet werden, desto mehr auch die Scheu vor 
den Anstalten verschwinden wird. Er betont die Bedeutung der 
Errichtung von offenen Nervenheilanstalten für die Behandlung der 
Vorstufen geistiger Erkrankungen und von Trinkerheilanstalten 
und empfiehlt schließlich ■warm die Bildung von Irrenhilfsvereinen 
für das Wohl entlassener Geisteskranker. Die aus warmherziger 
Teilnahme entstandene, reiches Wissen mit gemeinverständlicher Form¬ 
vollendung verbindende Arbeit kann auf das wärmste zur Lektüre 
empfohlen werden. 

M. Bloch. 


Gastpar, A., Die Behandlung Geisteskranker vor ihrer Aufnahme in 
die Irrenanstalt, mit besonderer Berücksichtigung der amtlichen 
Fürsorge. Stuttgart, Ferdinand Enke. 90 S. 

Die Tatsache, daß eine große Anzahl von Geisteskranken nicht 
in Anstalten behandelt wird, findet ihre Erklärung einerseits in der 
Überfüllung derselben und der erschwerten Aufnahme, andererseits 
in dem Umstande, daß eine große Zahl aus Gründen, die entweder 
im Kranken selbst oder seiner Umgebung zu suchen sind, nicht 
zur Aufnahme kommt. Sie macht es aber der Allgemeinheit zur 
Pflicht, über die Art, wie diese Kranken zu versorgen sind, nach¬ 
zudenken und Mittel und Wege zu finden, sie zweckentsprechend 
unterzubringen. Verf. hat sich die Aufgabe gestellt, speziell unter 
Berücksichtigung der Verhältnisse seines Heimatlandes Württem¬ 
berg die einschlägigen Verhältnisse zu prüfen. Obenan steht ver- 


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DI. Morbidität, Prophylaxe nnd Krankenfürsorge. 


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ständlicherweise die Forderung, daß auch die in der allgemeinen 
Praxis stehenden Ärzte psychiatrischen Fragen mehr Interesse zu¬ 
wenden sollten, da auch ihnen oft genug nicht nur die Raterteilung 
bezüglich der Unterbringung des Kranken in eine Heilanstalt, sondern 
auch die Behandlung obliegt. 

Verf. bespricht dann die Behandlung Geisteskranker in gewöhn¬ 
lichen Krankenhäusern und besonders ausführlich die Irrenfürsorge 
auf dem Lande. Letztere wird einer sehr scharfen Kritik unter¬ 
zogen und als den Interessen der Kranken durchaus nicht ent¬ 
sprechend geschildert. Verf. neigt zu dem Vorschläge, den Bezirks¬ 
krankenhäusern kleine Wachabteilungen anzugliedern, in denen unter 
ärztlicher Kontrolle und bei geeignetem Wärterpersonal Kranke zu 
verpflegen wären. Im Anschluß hieran wird die Wärterfrage ge¬ 
streift, die auch für die Irrenlokale von wesentlicher Bedeutung ist. 
Das 4. Kapitel ist einer ausführlichen Besprechung der sogenannten 
Stadtärzte, der Irrenkliniken, Polikliniken und Sanatorien gewidmet. 
Verf. hat über die Verpflegung und Behandlung der Irren in einer 
größeren Zahl von Kommunen eine Umfrage bei 31 deutschen Städten 
bezüglich der Behandlung in Asylen und der Zellenbehandlung 
sowie der Aufnahmebedingungen veranstaltet, von der er die von 27 
Städten eingegangenen Antworten tabellarisch mitteilt. 

M. Bloclt. 


Fuchs, W., Staatliche Prophylaxe in der Psychiatrie: die Nervenheil- 
Stättenbewegung. Deutsche Praxis, Zeitschr. für prakt. Ärzte. 
München, Seitz & Schauer. US. 

Nach einer kurzen historischen Einleitung, die die Verdienste 
besonders von Möbius um die Bewegung zur Gründung von Nerven- 
heilstätten würdigt, schildert Verf. eingehender die erste derartige 
ins Leben gerufene Anstalt: Haus Schönow in Zehlendorf bei 
Berlin. Verf. betrachtet es als eine Pflicht des Staates, zur Gründung 
derartiger Heilstätten überzngehen und begrüßt die Initiative, die 
das Großherzogtum Baden auf diesem Gebiet ergriffen hat, als eine 
Tat von epochemachender Bedeutung. 

Die badischen Pläne sehen vorläufig nur eine Anstalt für männ¬ 
liche Pfleglinge vor, für die auch nach Verf., der darin mit Möbius 
übereinstimmt, das Bedürfnis zunächst ein größeres ist. Ref. kann 
nicht verschweigen, daß er in dieser Frage, wenigstens soweit gro߬ 
städtische Verhältnisse in Betracht kommen, mehr auf dem Stand¬ 
punkt Neumann steht, der die Frage der Errichtung von Nerven- 
heilstätten für Frauen für mindestens ebenso dringlich hält. 

M. Bloch. 


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E. Referate. 


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Nervenkra nk! Eine Schrift für jedermann. Hygienische Flug¬ 
schriften. Heft 2. Mönchen, Seitz & Schauer. 2. Aull. 17 S. 

Ein Zeichen, daß diese kleinen hygienischen Flugschriften einem 
Bedürfnis entsprechen, ist, daß die vorliegende bereits in 2. Auflage 
erschienen ist. ln anregender, gemeinverständlicher Form bringt sie 
das Wichtigste über die Ursachen der Nervosität und gleichzeitig 
allgemein hygienische Ratschläge, das Entstehen derselben zu ver¬ 
hüten ; vor allem betont sie die Bedeutung frühzeitigen Einholens ärzt¬ 
lichen Rates auch bei leichten nervösen Erscheinungen, um ernstere 
nicht erst eintreten zu lassen und warnt vor der gerade auf diesem 
Gebiete so unheilvoll tätigen Kurpfuscherei auf das eindringlichste. 

31. Bloch. 

Hansen, Chr., Die Erweiterung des Handarbeitsunterrichts für nicht 
vollsinnige und verkrüppelte Personen. Schriften des deutschen 
Vereins für Armenpflege und Wohltätigkeit. Heft 60. Duncker 
& Humblot. 62 S. 

Als vom ärztlichen, pädagogischen und ökonomischen Stand¬ 
punkte vorteilhaft für die Insassen der Krüppel-, Schwachsinnigeu- 
und Taubstummenanstalten ist die Weckung und Ausübung manu¬ 
eller Tätigkeit allgemein anerkannt. Nach dem Urteil kompetenter 
Beurteiler sollen besonders die preußischen Erziehungsanstalten 
für geistig zurückgebliebene Individuen nicht ganz auf der 
Höhe stehen, wie sie beispielsweise die gleichen Anstalten in den 
skandinavischen Ländern bereits erreicht haben. Der Verf. legt in 
der vorliegenden Schrift eine Beobachtung über den Handarbeits¬ 
unterricht in finnischen und schwedischen Anstalten nieder und emp¬ 
fiehlt den preußischen Provinzialverwaltungen in ihren Anstalten das 
Weben und Klöppeln einzuführen. Außerdem enthält die Arbeit eine 
Übersicht über Art und Umfang des Handarbeitsbetriebes in 114 
Pflegeanstalten. 

A, GroUahn. 


Hellpach, W., Die Grenzwissenschaften der Psychologie. Die biolo¬ 
gischen und soziologischen Grundlagen der Seelenforschung, vor¬ 
nehmlich für die Vertreter der Geisteswissenschaf ten und Pädagogik. 
Mit 20 Abbildungen. Leipzig, Dürr’sche Buchhandlung. 506 S. 

Die Vertreter der modernen Psychologie kommen entweder aus 
dem naturwissenschaftlichen oder dem geisteswissenschaftlichen Lager. 
Um nun den letzteren die anatomischen, physiologischen und patho¬ 
logischen Tatsachen in einer verdaulichen Form darzubieten, hat in 
dem vorliegenden Buch ein jüngerer Psychologe das Wort ergriffen. 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfiirsorge. 


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der in einem Maße medizinische mit philosophischen Vorkenntnissen 
vereint, daß es schwer zu sagen ist, von welcher Seite aus er sich 
ursprünglich zur Psychologie gewandt hat. In fünf Abschnitten be¬ 
handelt er die Anatomie und Physiologie des Nervensystems, die 
Neuropathologie, die Psychopathologie und die Entwicklungspsycho¬ 
logie. In geradezu formvollendeter Sprache sind die wichtigsten Er¬ 
gebnisse dieser Disziplinen wiedergegeben und in zurückhaltender 
Weise durch die persönlichen Anschauungen des Verfassers kommen¬ 
tiert. Letztere lassen sich kurz dadurch präzisieren, daß Hellpach 
ein begeisterter Schüler Wundt’s, dem er das vorliegende Buch 
gewidmet hat, sowie ein Verehrer des Psychiaters Kräpelin und des 
Kulturhistorikers Lamprecht ist. Aber nicht nur den Vertreter 
der Geisteswissenschaften und Pädagogik unter den Psychologen, für 
die das Buch eigentlich bestimmt ist, kann das Buch warm empfohlen 
werden, sondern auch den Medizinern, denen besonders die an vielen 
Stellen eingestreuten soziologischen Ausführungen neu sein werden. 
Als eine Probe der Meisterschaft, mit der Hellpach den Leser 
pathologische Zustände in Verbindung mit dem sozialen Milieu 
und dem kulturhistorischen Hintergründe zu betrachten zwingt, sei 
hier eine Stelle über Hysterie und Nervosität im Wortlaut wieder¬ 
gegeben: „Wenn uns auch erst die letzten vier Jahrzehnte dem Ver¬ 
ständnis der Hysterie näher gebracht haben, so ist die Krankheit 
dennoch uralt, so alt wohl wie die Menschheit Wir wissen jetzt, 
daß alle religiösen Epidemien, jene Tragödien des Aberglaubens und 
der Zauberei, die uns die Geschichte des Mittelalters meldet, zum 
guten Teil auf der Grundlage hysterischer Erkrankung erwachsen 
sind. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß die Hysterie 
abgenommen hat. Mit der zunehmenden Entfaltung des Individuums 
und seiner Bewegungsfreiheit, mit dem Schwinden abergläubischer 
Vorurteile, mit der Einsicht in das Wesen der Suggestion werden der 
hysterischen Veranlagung viele Handhaben entzogen, an denen sie 
angreifen konnte. Die Hysterie ist die Krankheit der Unfreiheit. 
In diesem Satze liegen auch ihre sozialen Beziehungen eingeschlossen. 
Allein in dem Maße, wie sie verschwindet, sehen wir ein anderes 
Leiden an ihre Stelle treten: die Nervosität wird die Krankheit 
der Freiheit, der an alle Freiheit geknüpften Unsicherheit und Ver¬ 
antwortung. Darum ist auch sie kein ausschließlich modernes Leiden. 
Vielmehr gewahren wir ihre Spuren überall da, wo Produktion und 
Handel in die Formen eines individualistischen Betriebes, des Unter¬ 
nehmertums, einlenken und damit zugleich Reichtum und komfortable 
Lebensführung sich ausbreiten. Niemals aber ist diese Entwicklung 
weiter, entschiedener und dauernder gewesen, niemals hat sie so 
sehr die ganze westeuropäiseh-amerikanisch-japanische Kulturwelt 
erfaßt, als mit dem Beginn der kapitalistisch-industriellen Ära. Mit 

Jahresbericht Uber Hygiene und Demographie. II. Jahrgang. 10 


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146 


E. Referate. 


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der Erweiterung der Stadtwirtschaft zur Volkswirtschaft, ja zur 
Weltwirtschaft, mit der Vervollkommnung der technischen Hilfsmittel 
konnte es sich diesmal nicht bloß um eine kurze Episode, mußte es 
sich um den Anbruch einer ganz neuen Zielen zustrebenden geschicht¬ 
lichen Epoche handeln. Mit ihr gelangt auch der geistige Indivi¬ 
dualismus zum Siege auf der ganzen Linie: die alten Normen und 
Schranken, die alten Heiligtümer und Illusionen stürzen im Reiche 
der Kunst und der Religion, der Wissenschaft, der gesellschaftlichen 
Sitte und der Staatsraison. Es sind zweierlei Einflüsse, die sich 
zunächst untergrabend auf die geistige Gesundheit stürzen, und sie 
verteilen sich auf die Leiter und die Arbeiter im Produktionsprozeß. 
Diese umtobt der monotone Lärm der Maschinenarbeit; und zugleich 
mit der alten Ruhe schwindet bei einer bis aufs äußerste getriebenen 
Arbeitsteilung die Freude an der Vollendung eines Ganzen, wie sie 
den Handwerker der kleinbürgerlichen Zeit belohnte. Auf der anderen 
Seite treibt die freie Konkurrenz den Unternehmer zu immer größerer 
Anspannung seiner Kräfte, zwingt ihn zu unablässiger Beobachtung 
aller kleinsten Verschiebungen auf dem Weltmärkte. Ein Drittes 
aber, und dieses Dritte erscheint mir als das Allerwichtigste, gesellt 
sich hinzu und beunruhigt den Arbeiter wie den Kapitalisten in 
gleicher Weise. Es ist das Gefühl von der Unsicherheit der wirt¬ 
schaftlichen Existenz. Die Krisis ist das furchtbare Gespenst dieser 
modernen Produktionsweise, die in wenigen Stunden hereinbrechende 
Krisis, die den Millionär zum Bettler macht und gleichzeitig Tausende 
von Arbeiterfamilien brotlos aufs Pflaster wirft. Und alles dies wird 
umflossen von dem eisig kalten Glanze der modernen Aufklärung mit 
dem Fehlen all der schönen alten Tröstungen, Hoffnungen und Ideale. 
Wie ein Alp liegt die Einsicht in die ungeheure Gewalt der natur¬ 
gesetzlichen und wirtschaftlichen Notwendigkeit über den Menschen, 
und noch stehen Kunst und Religion erst bei den Anfängen des Ver¬ 
suches, auch dieser harten Erkenntnis einen verklärenden Schleier 
zu weben. Dafür aber bietet das Großstadtleben, und jetzt auch das 
der mittleren und kleinen Städte schon, eine w r ahre Flut von auf- 
und überreizenden Genüssen, von erschlaffenden Raffinements, die 
den geplagten Menschen für eine Stunde all seine Sorge vergessen 
lassen, damit sie, wenn der kurze Rausch der Ernüchterung weicht, 
desto grauer und quälender auf ihn einstürme. Auf diesem Boden 
wuchert in üppigster Fruchtbarkeit die Nervosität. Und es ist kein 
Zufall, es ist nur natürlich, daß sie dort, wo alle die geschilderten 
Momente am frühesten und am stärksten sich geltend machten, zuerst 
in ihrer Eigenart erkannt und beschrieben worden ist: der ameri¬ 
kanische Arzt Beard stellte unter dem Namen Neurasthenie das 
Leiden vor zwei Jahrzehnten der Menschheit vor. Ganz ausgestorben 
war die Krankheit natürlich nie. Alle jene Lebensberufe, in denen 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfttrsorge. 


147 


Unruhe, starke Erregung und Unsicherheit sich auf wenige Stunden, 
ja oft auf Minuten zusammendrängen, pflegen ihre Träger nervös zu 
machen. Man denke an den Stabsoffizier, dessen Laufbahn an einem 
Manövervormittag sich entscheidet, an den Bühnenkünstler, der sein 
ganzes Hoffen auf eine Szene setzt, an den Arzt, der das Leben 
eines Menschen von seinem Eingreifen abhängig sieht, an den Richter, 
der angesichts eines höchst komplizierten Beweismateriales ein 
Lebensglück in seine Hände gegeben weiß, an den Politiker, dem 
zehn Stimmzettel jahrelang gehegte Pläne zunichte machen. Da, wo 
die Persönlichkeit ihre ganze Kraft einsetzen muß, wo das Gefühl 
der Verantwortung seine intensivsten Steigerungen erfährt und sich 
mit dem peinigenden Bewußtsein verbindet, daß eine kleine Zufällig¬ 
keit das mit Einsatz der vollen Verantwortung Gewagte stürzen 
kann, — dort sehen vir die Nervosität ihre Opfer fordern.“ Selten 
ist wohl zutreffender und zugleich schöner die Abhängigkeit eines 
pathologischen Zustandes von der Umwelt geschildert worden. Als 
ein Mangel empfindet der Leser, daß ihm nirgends ein Aufsteigen 
zu den Quellen ermöglicht wird, da Hellpach bedauerlicherweise 
nicht einmal die Hauptwerke der Autoren, auf die er sich beruft, 
mit Titel und Erscheinungsjahr angibt. Diese an die Gepflogenheiten 
des Zeitungsfeuilletonisten und Broschürenschreibers erinnernde Unter¬ 
lassung dürfte sich in einer zweiten Auflage, die wir dem Buche 
bald zu eiTeichen wünschen, leicht beheben lassen. 

-I. Grotjahn. 


Groß, Gesammelte kriminalistische Aufsätze. Leipzig, F. C. W. Vogel. 

429 8. 

Der bekannte Prager Strafrechtslehrer sucht durch diese Samm¬ 
lung von in verschiedenen Zeitschriften erschienenen Arbeiten den 
„psychologisch-realistischen“ Zug der Kriminalistik darzutun. Er be¬ 
trachtet die Kriminalistik als die beschreibende, rein individuali¬ 
sierende Vorstufe zu einer exakten Kriminologie der Zukunft, welche 
dann das genaue Seitenstück zur Pathologie sein würde. Von sich und 
seiner Schule sagt er: „Den Verbrecher als solchen und im ganzen 
zu studieren, das vermögen wir heute noch nicht, das Problem an 
sich ist uns zu schwer; deshalb sollen wir Leute von der Krimina¬ 
listik vorerst nur die einzelnen Emanationen des Verbrechens beob¬ 
achten und feststellen .ohne Schlüsse, ohne Generalisierung, 

ohne Abstraktion. Sind einmal. die genannten Tatsachen 

vollständig und auf ihre Richtigkeit hundertfach geprüft, dann, aber 
erst dann darf an das Abstrahieren und Generalisieren gedacht 
werden“ (8. 244—245). Auf der zukünftigen Kriminologie und, in 

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E. Referate. 


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Ermangelung derselben, auf der gegenwärtigen Kriminalistik maß nun 
die Normwissenschaft der Kriminalpolitik (Strafgesetzgebung) ebenso 
fußen, wie die Therapie und die Hygiene auf der Pathologie beruhen. 
Solange es eine exakte Medizin nur in der Pathologie, eine exakte 
Strafrechtslehre nur in der Kriminalpolitik gab, mußten Arzt 
und Strafrichter verständnislos nebeneinander gehen. Jetzt aber 
streckt von der einen Seite der Hygieniker, von der anderen der 
Kriminalist die Hand entgegen, um einen Vierbund von Disziplinen 
zu gründen, nämlich von zwei konstatierenden (Pathologie und Krimi¬ 
nalistik) und zwei normierenden (Hygiene und Kriminalpolitik). Unter 
den zwei konstatierenden ist die medizinische, da sie eine Natur¬ 
wissenschaft ist, die ältere. Daher sehen wir die Kriminalistik aufs 
stärkste von der Medizin und der Naturwissenschaft überhaupt beein¬ 
flußt. Unter den rein kriminalistischen Aufsätzen (Nr. 17—86) bei 
Groß finden wir daher manche, die auch den Arzt als solchen 
interessieren. Als Hilfswissenschaft der Kriminalistik betrachtet 
Groß die Kriminalanthropologie, d. h. diejenigen Seiten der 
Anatomie und Physiologie, die kriminalistisch interessant werden 
können. Als besonders wichtig für die Strafrechtslehre, nämlich im 
Interesse exakter Identifikation von fraglichen Personen, hält er die 
Anthropometrie, d. h. die messende Anatomie des äußeren 
Menschen. Ihr widmet er einen besonderen Abschnitt des Buches 
und berichtet namentlich von den internationalen Instituten zur krimi¬ 
nalistischen Anthropometrie nach Bertillon, der von dem Grund¬ 
sätze ausgeht, daß die Körpermaße des Erwachsenen sehr konstant 
und so individuell sind, daß man aus der Kombination der elf fest¬ 
gestellten Maßzahlen einen jeden Verbrecher auf der Erde leicht 
wiedererkennen müsse. 

Interessiert also den Hygieniker die Kriminalistik, weil er mit 
Freuden sieht, wie hier eine Kulturwissenschaft durch Benutzung 
naturwissenschaftlicher Methoden rapide Fortschritte macht, so sollte 
er sich doch auch für die Kriminalpolitik interessieren, weil er hier 
eine alte, logisch fein ausgebaute Normwissenschaft findet, von der 
eine junge, werdende Normwissenschaft, wie die soziale Hygiene ist. 
zweifellos lernen kann. Groß widmet der Kriminalpolitik die 114 
Seiten des Werkes. Es sei hier nur erwähnt, daß er sich gegen 
übermäßiges Spezialisieren und Definieren im Strafgesetzbuch, gegen 
das Hineinziehen des Problems der Willensfreiheit, gegen jede Geld¬ 
strafe, gegen die Todesstrafe als regelmäßiger Institution, gegen jede 
legislatorische Fixierung der Strafen in Bezug auf ihre Dauer, gegen 
„Stellung unter Polizeiaufsicht“, dagegen für große weite Normen, 
für Einführung der Deportation (im beschränkten Maße und dann 
auf Lebenszeit), für Abschaffung des entehrenden Wortes: „Zucht¬ 
haus“, für Dreiteilung der Delikte in Übertretungen (Strafe: Haft). 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfürsorge. 


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Vergehen (Strafe: Gefängnis) und Verbrechen (Strafe: Kerker oder 
Deportation), für Hausarrest als Minimalstrafe u. s. w. ausspricht. 
Den Schluß des Buches machen 76 Bücherbesprechungen. 

A. Koch-Hesse. 


Schrenck-Notzing, von, „Kritninalpsychologische psychopathologische 
Studien “. Leipzig, Joh. Ambr. Barth. 207 S. 

Wie bei dem kriminalistischen Werke von Groß handelt es sich 
auch hier um eine Sammlung einzelner Aufsätze. Der bekannte 
Münchener Gerichtsarzt und Psychiater behandelt zunächst eine 
Reihe bestimmter Sittlichkeitsvergehen unter einem zugleich foren¬ 
sischen und psychopathogenetischen Gesichtspunkte. Am ausführ¬ 
lichsten wird die Homosexualität und damit zusammenhängende 
Erscheinungen besprochen. Wissenschaftlich gibt es hierüber 
zwei verschiedene Ansichten. Nach Krafft-Ebing und der 
Wiener Schule handelt es sich dabei um eine angeborene 
anthropologische Anomalie, um eine „weibliche Seele im männ¬ 
lichen Körper“, oder (beim amor lesbicus) um eine „männliche Seele 
im weiblichen Körper“. Es ist klar, daß nach dieser Hypothese von 
einer Behandlung oder gar Heilung der „Urninge“ nicht die Rede 
sein kann. Nach Gramer und besonders dem Verfasser dagegen 
handelt es sich um eine erworbene seelische Krankheit. Beachtens¬ 
wert ist aber, daß beide Richtungen unter den Fachleuten energisch 
für Abschaffung des § 175 des R.Str.G.B. eintreten. Die Logik dieses 
Paragraphen ist freilich auch wunderlich genug: Päderastie wird 
streng geahndet und die wahrscheinlich viel häufigere „lesbische 
Liebe“ bleibt straffrei! Jedes Land hat übrigens andere Sittlichkeits¬ 
paragraphen: In Österreich z. B. wird auch die lesbische Liebe be¬ 
straft, in Frankreich, Holland u. s. w. bleiben beide Verirrungen 
straffrei, in den Ländern englischen Rechts steht auf dem „coitus 
per anum“, auch wenn er mit einer Frau verübt ist, eine mindestens 
zehnjährige Gefängnisstrafe. Kurz, überall treibt die Prüderie andere 
Blüten. Die Prüderie aber ist es gerade, die nach Frh. von 
Schrenck-Notzing am meisten beiträgt zur Pathogenese 
der Homosexualität, des Exhibitionismus (Drang zum 
Entblößen der eigenen Genitalien), und der Algolagnie (worunter 
er den Sadismus, Masochismus und verwandte Erscheinungen versteht. 

Der Rest des vorliegenden Werkes behandelt die Frage der 
„verminderten Zurechnungsfähigkeit“, die forensische Bedeutung der 
Suggestion und die sexuellen Abstinenz. 


As Koch-Hestte. 


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150 E. Referate. 

Orthmann, G. D., Ärztliche Standesehre , Schulmedizin , Naturheil- 
methode. Leipzig, August Hoffmann. 46 S. 

Eine wunderliche Schrift, eine Art Kapuzinerpredigt in Prosa, 
gehalten den praktischen Ärzten Deutschlands, die viel Wahres und 
Beherzigenswertes, aber auch manche Übertreibung und Verkennung 
der Tatsachen enthält Manches daran ist gut, manches aber auch 
aus den Interressen der Allgemeinheit heraus beurteilt, unbedingt zu 
verwerfen, so wenn Verf. verlangt, daß den Krankenkassen das 
Selbstverwaltungsrecht genommen werde. Ref. hält es für nicht im 
Rahmen dieses Jahresberichts liegend, ausführlich auf die Schrift ein¬ 
zugehen, bekennt aber gern, daß sie nicht nur anregend geschrieben 
ist, sondern auch in manchen Punkten unerschrocken Wahrheiten 
ausspricht. Das gilt aber keinesfalls von den letzten Seiten der 
Schrift, die sich mit der sogen. Naturheilmethode beschäftigen, die auch 
der Verf. wie so viele andere mit einem gerade bei ihm eigentümlich 
berührenden Denkfehler in einen Gegensatz zur Schulmedizin bringt. 
Ein solcher Gegensatz existiert tatsächlich nicht, da der denkende 
Arzt, bis heute von den ältesten Zeiten der Medizin an, noch stets 
sein Streben darauf angelegt hat, nicht „contra“ sondern „secundum 
naturam“ zu heilen, so daß also von vornherein die Bezeichnung 
„Naturheilanstalt“ oder „Arzt für Naturheilkunde“ nicht nur un¬ 
logisch und unwissenschaftlich ist, sondern gleichzeitig — und das 
ist das schlimmere — den Eindruck des unlauteren Wettbewerbes 
bei allen Wissenden machen muß. 

M. Bloch. 


Martins, F., Wahre und falsche Heilkunst. Vortrag gehalten am 
3. Februar 1902 in der Aula der Universität Rostock. Leipzig 
und Wien, Franz Deuticke. 32 S. 

In außerordentlich vornehmer Weise behandelt Martius in 
diesem Vortrage das Verhältnis von Heilkunde und Heilkunst zur 
Naturheilmethode und zum Kurpfuschertum. Im letzteren sieht er 
eine soziale Erscheinung, die pathologischer Natur ist und sich eng 
an die Entwicklung des naturwissenschaftlichen Zeitalters wie nicht 
minder an die des modernen Staats- und Freiheitsbegriffes anschließt 
Das Werden der Medizin der Gegenwart als Heilkunde wie als Heil¬ 
kunst wird vor Augen geführt und demgegenüber das ganze Nichts 
betrügerischer Afterkunst treffend gegeißelt: „Je tiefer man in das 
Dunkel der biologischen Probleme einzudringen sucht, die die Lehre 
vom Leben und Krankheit ausmachen, desto bescheidener denkt man 
von den Grenzen seiner Kunst, desto unbegreiflicher erscheint aber 
die Leichtfertigkeit und die Gewissenlosigkeit jener, die ohne jede 
ernsthafte Vorbildung sich herausnehmen, mit dem Leben und der 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfürsorge. 


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Gesundheit ihrer Mitmenschen ein frivoles Spiel zu treiben.“ Nach 
Inhalt wie Form gehört der Vortrag von Martiuszu den anregendsten 
über dieses Thema, das ja leider fast zum eisernen Bestand zeit¬ 
genössischer Erwägungen hat werden müssen. 

J . Marcuse. 


Moll, A., Gesundbeten, Medizin und Okkultismus. Berlin, Hermann 
Walther. 47 S. 

Materialismus (praktischer, wie theoretischer) und Aberglauben 
hängen auf das Engste zusammen. Daher war das kaiserliche Rom 
der Tummelplatz von Dunkelmännern, daher ist Amerika das 
klassische Land des modernen Okkultismus. Solche Ge¬ 
danken kommen, wenn man Moll’s hübsch ausgestattetes Schriftchen 
über das „Gesundbeten“, und über die Verpflanzung der amerikanischen 
„Christian Science“ auch nach Deutschland liest. Kann der soziale 
Hygieniker solchen psychischen Epidemien, wie hier eine von Moll 
anschaulich geschildert wird, tatenlos gegenüberstehen? Nur die 
Aufklärung der Massen kann hier helfen. Ein aufklärendes Buch ist 
oft die beste Medizin für Tausende von Lesern. 

A. Koch-Hesse. 


Martin, A., Hygiene des Wochenljettes und Pflege des Neugeborenen. 
Jungen Müttern gewidmet. Südende-Berlin, Vogel und Kreien- 
brink. 29 S. 

Nur einzelne Punkte wollen wir aus dem klar und leicht ver¬ 
ständlich geschriebenen Büchelchen herausgreifen. Wie Martin mit 
Recht sagt, „unterliegt auch noch heute die Verpflegung der Wöchnerin 
den merkwürdigsten, von altersher übernommenen Vorstellungen“, die 
mit den Errungenschaften der modernen Ernährungstherapie gar 
nicht in Einklang zu bringen sind. Martin verlangt, daß die Wöch¬ 
nerin „die ihren Verhältnissen und ihren Gewohnheiten entsprechende 
Kost“ erhalte; „die einzige Einschränkung, welche in dieser Be¬ 
ziehung streng berücksichtigt werden muß, ergibt sich aus der 
Wirkung, welche die Nahrungsmittel auf das Kind ausüben, welches 
die junge Frau an der Brust hat.“ Dazu gehört u. a. das Bier, das 
innerhalb der ersten 14 Tage von einer stillenden Mutter am besten 
ganz zu meiden ist, später bei Begehr mit Vorsicht versuchsweise 
genossen werden kann. Eine andere, von der überwiegenden Mehr¬ 
zahl der Frauen viel zu wenig gewürdigte Frage ist das Tragen 
einer Leibbinde nach der Niederkunft. Über den großen Nutzen, 
ja die Notwendigkeit sind sich alle Fachgenossen einig, und bekannt 
ist, daß die Leibbinde bei den englischen Frauen das allgemeine 


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E. Referate. 


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Bürgerrecht längst erlangt hat. Auseinander gehen die Ansichten 
nur hinsichtlich der Konstruktion der Wochenbettbinden. Da ist es 
interessant und für die Popularisierung dieses wohltätigen Instru¬ 
mentes geradezu bedeutungsvoll, daß Martin die teueren, paten¬ 
tierten Binden nicht nur entbehrlich, sondern geradezu auch für nicht 
ganz unbedenklich hält. Er spricht einfachen, leicht selbst anzu¬ 
fertigenden Binden aus starkem waschbaren Stoffe (Barchent) das 
Wort. Sie unterstützen eine schnelle und gute Rückbildung der 
Bauchdecken und beugen dadurch manchem im Berufe wie bei späteren 
Entbindungen sich merkbar machenden Schaden vor. Neben dieser 
hygienischen haben sie dank ihrer Wirkung noch eine kosmetisch¬ 
ästhetische Seite, die bei dem jetzt allerorten mächtig erwachenden 
Schönheitssinn auch ihren Teil zum allgemeinen Gebrauch der Ban¬ 
dage beitragen wird. Daß Martin von jeder gesunden Mutter das 
Stillen des Kindes verlangt, ist selbstverständlich. Dem Büchelchen 
ist wegen seiner sachgemäßen, schönen Darstellungsweise eine mög¬ 
lichst große Verbreitung zu wünschen; der geringe Preis wird dieses 
hoffentlich unterstützen! 

B. Spiethoff. 


Bollenhagen, Lageveränderungen und Geschwülste der Gebärmutter. 
J. F. W. Schumann’s medizinische Volksbücher. Leipzig. 
95 S. 

Das Buch will „der Frau einiges Verständnis für solche ärzt¬ 
liche Maßnahmen erwecken, die ihr unverständlich erscheinen, und ihr 
berechtigtes Interesse erwecken“. Daß Verfasser das Ziel, so gewandt 
an sich die Materie auch dargestellt ist, überall erreicht hat, möchte 
ich nicht ohne weiteres bejahen. Meiner Überzeugung nach verliert 
sich der Autor sowohl bei der Schilderung des Normalen wie des 
Krankhaften zu sehr in Einzelheiten, die von dem Durchschnittslaien 
einfach nicht verstanden werden. Außerdem ist m. E. mit der Lek¬ 
türe derartiger Werke die Gefahr verbunden, die Zahl der eingebildet 
unterleibskranken Frauen zu vergrößern. 

B. Spiethoff. 

Leopold, G. und Zweifel, P., Lehrbuch für Hebammen. Im Auf¬ 
träge des Königlichen Sächsischen Ministeriums des Innern. 
7. vollständig umgearbeitete Auflage. Leipzig, Hirzel. 303 S. 

Dafür, daß der Inhalt des Hebammenlehrbuches allen Erforder¬ 
nissen der modernen Geburtshilfe entspricht, leisten schon die Namen 
der Verfasser hinreichend Gewähr. Bemerkenswerterweise gehen sie 
von dem Grundsätze aus, daß die Hebamme nur so wenig als durch 
die Umstände geboten ist, innerlich untersuchen soll. Die in manchen 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfürsorge. 


15B 


Lehranstalten den Hebammenschülerinnen anempfohlene häufige oder 
gar regelmäßige innerliche Untersuchung wollen sie von der Hebamme 
vielmehr als einen Akt von großer Bedeutung und Tragweite ange¬ 
sehen wissen. Auch die Behandlung der Fehlgeburten ist nach An¬ 
sicht der Verfasser ausschließlich Sache des Arztes. Ein sorgfältig 
ausgeführtes Kapitel über die Pflege des Säuglings w r ird hoffentlich 
in prophylaktischer Hinsicht günstig wirken. Die Empfehlung der 
Mutterbrust als beste Säuglingsnahrung hätte allerdings noch etwas 
wärmer ausfallen können. Die äußere Ausstattung des Buches ist 
überaus gediegen; 38 Holzschnitte und 8 fertige Tafeln erleichtern 
das Verständnis des Textes. 

A. Grotjahn . 


Ekstein, E., Geburtshilfliche Neuorganisationen in Österreich. Stutt¬ 
gart, F. Enke. IH, 53 S. 

Verfasser macht auf einige seiner Ansicht nach wunde Punkte 
in der Organisation der Geburtshilfe in Österreich aufmerksam und 
gibt Wege zu deren Ausheilung an. Soweit Deutschland in Betracht 
kommt, mögen einige Gedanken von Ekstein hier Erwähnung 
finden. An erster Stelle steht die oft und immer wieder aufgeworfene 
Frage der Herbeiführung einer Reform des Hebammenstandes. Der 
springende Punkt ist dabei die Gewinnung eines besseren Materiales; 
mit Recht sagt Verf., „das Feld der Geburtshilfe für Hebammen muß 
unserer weiblichen Intelligenz ausschließlich eröffnet werden.“ Be¬ 
stimmte gesetzliche Vorschriften über das Mindestmaß der Vorbildung 
zu fordern, ist natürlich jetzt noch verfrüht, da erst die Zukunft 
lehren muß, ob dieser Beruf unter den ins Auge gefaßten Kreisen 
unserer Mädchen- und Frauenwelt geeigneten Anklang findet. Neben 
dem Stande der Hebammen will Ekstein einen neuen, den der ge¬ 
schulten, gesetzlich anerkannten Wochenpflegerinnen entstehen sehen. 
Er begründet diesen Vorschlag m. E. mit Recht damit, daß es „ebenso 
wie es Spezialiten für gewisse Erkrankungen gibt, ebenso Pflege¬ 
rinnen für ganz bestimmte Erkrankungsarten geben muß“, da jede 
Krankheitsgruppe — erwähnt sei nur der große Unterschied der 
Pflege von Irren, chirurgisch und inneren Kranken — immer andere 
Anforderungen an die Pflegerin stellt. . Ein die ärztliche Tätigkeit 
angehendes Postulat von Ekstein ist die Errichtung von geburtshilf¬ 
lich-gynäkologischen Abteilungen an unseren Krankenhäusern, für 
deren Schaffung auch in Deutschland in den letzten Jahren die be¬ 
ratendsten Vertreter ihre Stimmen erhoben haben. Und in der Tat 
scheint die Notwendigkeit dazu auch an den maßgebenden Stellen 
jetzt eingesehen zu werden, z. B. wird das neue städtische Berliner 
Virchow-Krankenhaus, als erstes unter den städtischen, eine eigene 


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E. Referate. 


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geburtshilflich-gynäkologische Abteilung erhalten. Neben der rein medi¬ 
zinischen Seite hat diese Frage eine eminente soziale Bedeutung; 
„die Gebärabteilung wäre dann für die unbemittelte Bevölkerung 
aller Bezirke eine große Wohltat insofern, als die Entbindungen statt 
in den oft ganz elenden Wohnungen auf dieser Abteilung zur Er¬ 
ledigung kämen, so daß diese Abteilungen zu Gebär- und Wöchne¬ 
rinnenasylen sich gestalten würden Ganz abgesehen von der karitativen 
Seite ist es ein vitales Volksinteresse, möglichst wenige Mütter durch 
die Ungunst der materiellen Verhältnisse dem Würgengel Kindbett¬ 
fieber zum Opfer fallen zu lassen. 

B. Spiethoff. 


Feßler, J., Nothilfe bei Verletzungen. München und Berlin, Olden- 
bourg. 69 S. Heft 3 der Veröffentlichungen des Deutschen 
Vereins für Volks-Hygiene. 

In dem Rahmen des allgemein bekannten Samariter-Büchelchens 
von Esmarch gibt Feßler einige praktische Winke für die erste 
Hilfe bei Verletzungen. Ein Verdienst des Vereins besteht in der 
Abgabe des Buches zu einem verhältnismäßig geringen Preise. 

B. Spiethoff. 


Cohn , H., Die Augen der in Breslau Medizin Studierenden. Aich, für 
Augenheilk. Bd. 46. 

Verfasser untersuchte wie vor 36 Jahren die Augen einer Anzahl 
Mediziner und fand wie damals leider 60 °/o Kurzsichtige. Anscheinend 
haben also alle Bestrebungen zur Besserung des Zustandes nicht viel 
geholfen. Entgegen Schnabel, der eine mäßige Myopie für den 
Mediziner sogar für vorteilhaft erklärt, hält Cohn die Myopie nach 
wie vor für ein Gebrechen, an dessen Beseitigung die Hygiene 
weiter unermüdlich arbeiten solle, und zwar durch Verbesserung der 
Schulhygiene, häusliche Belehrung, Kontrolle des Sitzes, sorgsame Aus¬ 
wahl der Brillen durch Augenärzte, Heranziehung der Lehrer zur 
Mithilfe. 

A. Gottstein. 


Hirsch, L Entstehung und Verhütung der Blindheit. Auf Grund 
neuer Untersuchungen. Abdruck aus „Klinisches Jahrbuch“ 
Bd. VIII. Jena, G. Fischer. 108 S. 

Hirsch hat mit Erlaubnis des preußischen Kultusministers die 
Insassen einer Reihe von Blindenanstalten in Ost und West unter¬ 
sucht, im ganzen 700 Blinde unter 18 Jahren, denen er die Resul¬ 
tate der Untersuchung von 600 Erwachsenen aller Altersklassen 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfürsorge. 


155 


gegenüberstellt. Er kommt hierbei zu einer Reihe von interessanten 
Ergebnissen, die er tabellarisch darstellt und klinisch, wie besonders 
in Hinsicht auf die individuelle und soziale Prophylaxe verwertet. 
Von den verschiedenen Ursachen der Erblindung seien hier die 
wichtigeren kurz angeführt. Bei der angeborenen Blindheit 
spielt die erbliche Belastung eine große Rolle, daneben wird die 
Blutsverwandtschaft der Eltern angeschuldigt, wofür H. keine zwingen¬ 
den Beweise an seinem Material fand. Die klinischen Formen sind 
besonders Retinitis pigmentosa und Atrophia nervi optici, daneben 
Mikrophthalmus, der sich besonders häufig im Osten findet, ferner 
Cataracta congenita, der häufig nicht die alleinige Erkrankung dar¬ 
stellt und dessen Operation eine ungünstige Prognose bietet. Das 
männliche Geschlecht wird überwiegend häufiger befallen, oft mehrere 
Geschwister derselben Familie. Der Prophylaxe der angeborenen 
Blindheit sind natürlich enge Grenzen gezogen. Durch Blennorrhoe 
sind 15 %, von den Jugendlichen 18 % erblindet. War das Verhältnis 
1886 (Magnus) noch 25%, so muß man doch sagen, daß die Ent¬ 
deckung von Crede nicht die erwartete Verminderung der Blennor- 
rhoeblinden herbeigeführt hat. Trotzdem erklärt sich H. gegen die 
zwangsweise Einführung des Verfahrens, weil die Durchbildung 
unserer Hebammen ungenügend, das Verfahren nicht durchaus un¬ 
schädlich, die Zahl der Bedrohten verhältnismäßig recht klein und 
schließlich die Krankheit selbst leicht heilbar sei. Die Prophylaxe 
habe in der Erleichterung der Beschaffung sachgemäßer ärztlicher 
Behandlung zu bestehen, bei Bestrafung der Hebamme, die die An¬ 
zeige der bestehenden Krankheit unterläßt. Das Trachom ver¬ 
schuldet 2% der Erblindungen, weniger als früher, die Abnahme ist 
die Folge rationeller staatlicher Maßnahmen; es findet sich haupt¬ 
sächlich in Ostpreußen, verbreitet sich durch Ansteckung, setzt aber 
eine örtliche Disposition voraus. Das Trachom ist bei uns selten 
bösartig, die Erblindung läßt sich durch Erleichterung der Behand¬ 
lung vermeiden; vielleicht könnte diese durch fliegende Kolonnen von 
Augenärzten noch mehr dezentralisiert werden. Die Myopie spielt 
als Ursache der Erblindung eine geringe Rolle, sie beruht oft auf 
erblicher Belastung, zu ihrer Prophylaxe können Schulhygiene und 
Schulärzte viel tun. Die häufigste Erblindungsursache der Jugend 
sind körperliche Krankheiten (32%), und zwar überwiegen hier die 
Infektionskrankheiten (Masern, Scharlach, Diphtherie) meist durch 
Beteiligung der Hornhaut und auf dem Boden vorangegangener Skro- 
phulose. Die Pocken, die früher 35 % aller Fälle von Blindheit 
bewirkten, sind nur noch mit 0,3 % beteiligt, dank der Impfung. Von 
anderen Krankheiten kommt noch in Betracht die Skrophulose 
(4% %), deren schädlicher Einfluß auf das Auge durch rechtzeitige 
Behandlung fast immer vermieden werden kann, die also wie die 


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156 


E. Referate. 


Blennorrhoe vorwiegend die Ärmsten bedroht. Ihre Bekämpfung ist 
besonders wichtig, weil viel häufiger noch als die Erblindung die 
Hornhauttrübung mit schwerer Schädigung der Sehkraft eintritt 
Ziffernmäßig ist die Bedeutung der Syphilis, namentlich der here¬ 
ditären, nicht zu ermessen, weil neben dem direkten Anteil von 3,7 % 
noch der indirekte Anteil auf dem Umwege über andere Krankheiten 
(Encephalitis etc.) schwer zu berechnen ist. Die Prophylaxe dieser 
Krankheiten ist die der Syphilis überhaupt. Zur Frage der Sanierung 
der Prostitution steht H. dem Standpunkte Blaschko’s nahe, 
dem sich neuerdings auch A. Neißer nähert: statt polizeilicher 
Kontrollmaßregeln, doch mit Beibehaltung polizeiärztlicher Unter¬ 
suchung, Erleichterung der Behandlung durch Polikliniken, eventuell 
durch Errichtung von Krankenkassen für Prostituierte, ferner Be¬ 
kämpfung frühzeitiger Eheschließung der erkrankt Gewesenen durch 
Belehrung. Verletzungen führen häufig zu einäugiger Erblindung, 
dann durch sympathische Erkrankung des anderen Auges oder von 
vornherein zu gänzlicher Blindheit (10%). Häufig genug war die 
Ursache Leichtsinn und Fahrlässigkeit bei Kinderspielen (Schußwaffe, 
Explosionsschüsse). 

Fast die Hälfte der Erblindungen läßt sich durch Verbesserung 
der sozialen Fürsorge, durch Eindämmung der Infektionskrankheiten 
vermeiden. Die Zahl der Fälle ist zwar in den letzten 30 Jahren 
herabgegangen, aber durchaus nicht ausreichend. Ein Hauptgrund 
ist Armut und niedrige Kultur, die Hauptforderung der Prophylaxe 
ist daher genügende Versorgung mit sachverständiger Hilfe, daneben 
die speziellen Maßnahmen, wie sie bei der Blennorrhoe, Syphilis etc. 
hervorgehoben wurden. 

Eine besondere Fürsorge beansprucht noch die Vermehrung der 
Erwerbszweige für Blinde. Vielleicht eignet sich hierzu der Beruf 
des Masseurs, die Ausbildung auf der Schreibmaschine, die Ausnutzung 
der musikalischen Begabung vieler Blinder. Bei der Konkurrenz 
durch die Sehenden bedarf es aber stets der Organisation des Er¬ 
werbes durch fremden Beistand, am besten auf dem Wege der Ver¬ 
einsbildung. 

A. Gottstein. 


H'afhneuicJt, C. v., Die weibliche Berufspflege: Die Krankenpflege 
von Männern durch Frauen. — Die Stellung der Oberin im 
modernen Krankenhaus. München, J. F. Lehmann’s Verl. 48 S. 

Verf. wendet sich besonders gegen die wilde und ganz unbeauf¬ 
sichtigte Pflege, die zu großen Unzuträglichkeiten führen könne und 
auch für die viel besprochenen Skandale verantwortlich zu machen 
sei. Sie empfiehlt neben der bew ährten Pflege durch Ordensgenossen- 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfürsorge. 157 

schäften nnr solche durch weltliche Genossenschaften unter staatlicher 
Anfsicht zuzulassen, welche für die Auswahl und Ausbildung der 
Pflegerinnen zu sorgen hätten. 

Im Krankenhause soll die Oberin mit den Schwestern in der 
speziellen Pflege zwar dem Arzte, in der Verwaltung und Wirtschaft 
dem Direktor untergeben, im übrigen aber nur von ihrer Genossen¬ 
schaft abhängig sein. 

p. Hain. 


Frei, F., Der Beruf der Krankenpflege und die darin auftretenden Gegen¬ 
sätze. Separatabdruck aus „Frauenberuf*. Liesching & Co., 
Stuttgart 1902. 

Verf. will hauptsächlich die drei Fragen beantworten: 1. Pfleger 
oder Pflegerin? 2. Dame oder Magd? 3. Konfessionell oder frei? 

Betreffs der ersten Frage steht Verf. im allgemeinen auf dem 
Standpunkte der vorstehend besprochenen Schrift von CI. v. Wall- 
menich. Daß die Frau von Natur zur Krankenpflege im allgemeinen 
und zwar auch der von Männern geeigneter ist, als der Mann, bedarf 
wohl kaum des Beweises. Die Pflegerin darf auch bei Männern, 
wenn es not tut, vor keiner Verrichtung zurückschrecken. 

Betr. der zweiten Frage vertritt Verf. den Standpunk B i 11 r o t h ’ s, 
daß keine Konfession und kein Stand in der Krankenpflege einen 
Vorzug für sich in Anspruch nehmen darf. Auch bezahlte Pflegerinnen 
sind geeignet, wenn Garantien bestehen, daß sie neben der sonstigen 
Qualifikation eine genügende Vorbildung besitzen und auch wirklich 
genügend bezahlt sind, was leider aber meist nicht der Fall ist. Die 
Antwort auf die dritte Frage ist präzisiert in dem Ausspruch Prof. 
König’s: „Man wird ohne weiteres zugeben müssen, daß unsere heutige 
Krankenpflege auf den Schultern der alten klösterlichen Krankenpflege 
steht“; trotzdem hat König nicht nur katholische Ordensschwestern 
und Diakonissen, sondern auch konfessionslose Schwestern das von 
ihm erstrebte Ziel erreichen sehen. 

Die Schrift ist, ebenso wie die vorher besprochene, mit Verstand 
und Sachkenntnis geschrieben und für Interessierte durchaus lesenswert. 

p. Hais. 


Behrens, F., Zweck und Ziele der freiwilligen Sanitätskolonnen vom 
Boten Kreuz. Eine Denkschrift zur Gewinnung von Hilfs¬ 
kräften für das „Rote Kreuz“ und Anleitung zur Bildung 
von Sanitätskolonnen. Berlin, E. S. Mittler & Sohn. 90 S. 

Der Sanitätsdienst im Kriege war in Preußen-Deutschland bis 
zum Jahre 1866 noch wenig ausgebildet. Unter Friedrich dem 


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158 


E. Referate. 


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Großen durften sogar verwundete Soldaten nur auf ausdrück¬ 
lichen Befehl von dem Schlachtfelde durch Kameraden fortgebracht 
werden. Im Jahre 1813 hatte die gesamte preußische Armee nur 
drei Krankentransportwagen und von den wenigen fliegenden Laza¬ 
retten“ jedes nur drei Tragbahren, wodurch es kam, daß noch am 
7. Tage nach der Völkerschlacht bei Leipzig Verwundete vom Schlacht¬ 
felde eingebracht wurden. Selbst nach der Schlacht von Solferino, 
Juni 1859, sah es damit noch so traurig aus, daß der edle Menschen¬ 
freund Henry Dunant dadurch veranlaßt wurde, das Mitgefühl der 
ganzen zivilisierten Welt w r achzurufen, wodurch eine der bedeutendsten 
humanitären Großtaten der Geschichte, die Bildung und Organisation 
freiwilliger Unterstützungskorps als Ergänzung der amtlichen Sanitäts¬ 
organe ins Leben gerufen wurde, der bald der Abschluß der „Genfer 
Konvention“ folgte. Die Wirkung dieser freiwilligen Hilfsorgane 
neben dem inzwischen gänzlich umgestalteten und vervollkommneten 
Militär-Sanitätswesen zeigte sich schon 1870/71 darin, daß z. B. am 
Tage nach der blutigen Schlacht bei St. Privat kein einziger Ver¬ 
wundeter mehr auf dem Schlachtfelde gefunden wurde. Die Friedens¬ 
aufgabe besteht in der Ausbildung des Personals für den Kriegszweck 
und Bereitstellung der erforderlichen Ausrüstungsstücke, dann in der 
Hilfeleistung bei Epidemien, allgemeinen Notständen und Unglücks¬ 
fallen. Als Entschädigung erhalten die Mitglieder im Kriegsfälle 
freie Verpflegung, freie Fahrt, event. ärztliche Behandlung etc. und 
auf Antrag des Kaiserlichen Kommissars eine gewisse Geldvergütung. 
— Am Schlüsse wird dann die ganze Organisation der deutschen 
freiwilligen Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz, Ausbildung, Ausrüstung. 
Satzungen eingehend mitgeteilt. 

P. Hüls. 


Naunyn, M., Moderne Kliniken und Krankenhäuser. Rede zur Ein¬ 
weihung des Neubaues der medizinischen Klinik in Straßburg. 
Jena, G. Fischer. 12 S. 

Naunyn gibt einige interessante Angaben über die Kosten 
moderner Krankenhäuser. Seine neue Straßburger Klinik für 150 
Kranke kostet 900 000 Mk. oder 6000 Mk. pro Bett. Für das neue 
Berliner Virchow-Krankenhaus mit 1500 Betten sind 15 Millionen 
Mark vorgesehen. Naunyn hebt hervor, daß das teuerste Spital 
ein städtisches ist; er sagt, „es ist das deshalb so wichtig, weil Sie 
daran sehen, daß es keineswegs die Wissenschaft ist, welche in der 
Steigerung ihrer Ansprüche die Schuld an diesem gewaltigen Auf¬ 
wand trägt, denn diese städtischen Krankenhäuser verwenden selbst¬ 
verständlich auf die Pflege der Wissenschaft ganz untergeordnete 
Summen. Es sind die gesteigerten Ansprüche, welche w r ir im Interesse 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfürsorge. 


159 


der Kranken an die Leistungen des Krankenhauses, an unsere eigenen 
Leistungen zu stellen genötigt sind, es sind die Ansprüche der 
Humanität und der Hygiene, welche den Löwenanteil an dem gegen¬ 
wärtig aller Orten dem Krankenhauswesen zugewendeten Aufwand 
fordern — nach dieser Seite hin bietet ein richtiges modernes 
Krankenhaus ein hocherfreuliches, ein vornehmes Ansehen“. Diesem 
Umstande ist es wohl zum Teil mit zu verdanken, daß die Ab¬ 
neigung gegen das Spital in erfreulicher Weise im Abnehmen be¬ 
griffen ist, eine Erscheinung, die für die Volksgesundheit aus nahe¬ 
liegenden Gründen von der größten Bedeutung ist. 

B. Sptethoff. 


Itupprecht, Die Krankenpflege im Frieden und im Kriege. 4. Aufl. 
F. C. W. Vogel, Leipzig. XII. 460 S. 

Wenn Rupprecht’s Krankenpflege auch vor allem einen Leit¬ 
faden für das Berufspflegepersonal oder solche, die einen Ausbildungs- 
knrsus mitnehmen, abgeben will, so wird doch auch der Laie für die 
Hauskrankenpflege manch brauchbaren Wink finden. Als Anhang 
sind dem Buche einige Kapitel über die Organisation der Kranken¬ 
pflege im Frieden wie im Kriege beigefügt. Ein gewisses Gefühl 
der Beruhigung und Genugtuung überkommt den Leser, wenn er 
erfährt, in welch imponierender Weise für die Kranken im Kriege 
gesorgt ist. 

B. Sptethoff. 

Marx, Krankenpflege. 4. Auflage von Russell. Paderborn, F. Schöningh. 
X. 144 8. 

Das Büchelchen ist speziell für die Ausbildung katholischer 
Krankenschwestern geschrieben, eine Aufgabe, der es im ganzen 
wohl gerecht werden mag. Wenig zu empfehlen ist es als Leitfaden 
für Familienkrankenpflege, da neben den allein für den Krankenhaus¬ 
betrieb in Betracht kommenden Abschnitten die Pflege Kranker im 
eigenen Hause doch zu wenig Berücksichtigung gefunden hat. 

B. Sptethoff. 

Lennhojf, G., Die Krankheiten des Halses und der Nase und ihre 
Verhütung. Hygienische Volksschriften. Nr. 4. Berlin, Vogel 
und Kreienbrink. 16 S. 

Nach einigen Bemerkungen über die Wichtigkeit der Kenntnis 
der normalen Funktion der wichtigsten Organe des menschlichen 
Körpers geht Verfasser zu seinem Spezialthema über. Anatomie und 
Physiologie werden in leicht verständlicher, knapper, aber durchaus 


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E. Referate. 


genügender Weise abgehandelt; die wichtigsten, leider oft übersehenen 
Erkrankungen angegeben. Ein großer Wert ist auch hier auf die 
Prophylaxe gelegt. 

B. Spiethoff. 


Hygienische Flugschriften. Heft 7. Magen - und Darmkrank. 
Heft 8. Allgemeines zum Gesundbleiben. München 1901, Seitz 
und Schauer. Je 16 S. 

Diese Flugschriften verfolgen den Zweck, Belehrung darüber 
zu verbreiten, wie weit der Laie berufen ist, an der Lösung des 
Problems der Krankheitsverhütung mitzuhelfen. Die vorliegenden 
behandeln einmal die Magen- und Darmkrankheiten und weiterhin 
allgemeine Gesundheitsregeln. Die Ausdrucksweise ist einfach und 
klar, die Anordnung des Stoffes übersichtlich, so daß die Lektüre der 
Hefte — und dies ist ja für die beabsichtigten Zwecke das wesentlichste 
Moment — durchaus leichtverständlich erscheint. Inwieweit aller¬ 
dings derartige programmatische Schriften ihren Zweck erfüllen, ist 
eine andere Frage; nach mannigfachen Erfahrungen ist ein anschau¬ 
lich geschriebenes Nachschlagebuch, selbst wenn es voluminös ist, zur 
hygienischen Aufklärung wesentlich vorzuziehen. Auf alle Fälle 
dürften aber derartige kleine Broschüren, sollen sie zur Massenver¬ 
breitung dienen, im Maximum nur einen Preis von 10 Pf. kosten. 

J. Ma/rcuse. 


HerzkrankI — Nierenkrank! Schriften für jedermann. 2. Aufl. 
Hefte 4 u. 6 der Hygienischen Flugschriften. München, Seitz 
und Schauer. 1901. 

Die hygienischen Flugschriften haben sich als Ziel gesteckt, „den 
weitesten, besonders auch jungen Kreisen Aufklärung darüber zu 
verschaffen, wie weit der Laie berufen ist, mitzuhelfen an der Lösung 
des Problems, Krankheiten zu verhüten“. Der Schwerpunkt liegt 
also hier auf der Prophylaxe, die in freier, frischer Weise unter Be¬ 
rücksichtigung aller Lebenslagen und menschlichen Bedürfnisse ge¬ 
schildert ist, 

B. Spiethoff. 

Biß. , P-, Über die Wirkungen des Wassers tmd der Bäder auf den 
gesunden und kranken Körper. München, Seitz u. Schauer. 46 S. 

Das Schlagwort vom Wasser als Allheilmittel und seine kritik¬ 
lose Verehrung in weitesten Kreisen ist es, die den Verfasser veran¬ 
laßt haben, in einer populären Darstellung das Wort zu dieser Frage 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfürsorge. 


161 


zu ergreifen. Die Wirkungen des Wassers auf den menschlichen 
Körper allgemein verständlich zu schildern und darauf einzugehen, 
wie man sich dieser Wirkungen in Form von Bädern zur Bekämpfung 
von Krankheiten bedienen kann, ist der wesentliche Zweck vorliegen¬ 
der Arbeit. In den ersten Abschnitten werden die thermischen, 
mechanischen und chemischen Wirkungen als die Komponenten des 
Gesamteffektes der Wasseranwendung knapp und anschaulich skizziert 
und ihr Einfluß auf Nervensystem, Blutzirkulation, Stoffwechsel her¬ 
vorgehoben. Im Kapitel chemische Wasserwirkungen werden Wesen 
und Wert der Heilquellen auf Grund der neueren Forschungen von 
Hertz, Koppen und anderen klargelegt. Es folgt ein Kapitel 
über Massage und Gymnastik, sowie allgemeine und Diätvorschriften 
bei Badekuren, denen in erster Reihe konstitutionelle Erkrankungen 
iGicht, Rheumatismus, Nervenleiden) zu Grunde gelegt werden. Der 
leichtfaßliche Ton, in dem das Büchlein gehalten ist, macht es zu 
einem empfehlenswerten. 

J. Marcuse. 

Brieyer, L. f Die Bedeutung der Wasser - und Massagebehandlung. 
Hygienische Volksschriften. Heft 1. Berlin, Vogel u. Kreien- 
brink. 13 S. 

Das Heftchen ist die Wiedergabe eines Vortrags, den Professor 
Br i eg er im Berliner Verein für Volkshygiene hielt, und der es 
sich zur Aufgabe machte, die Rolle des Wassers und der Massage in 
der Diätetik wie in der Therapie in allgemeinsten Umrissen zu 
skizzieren. Diesen Gesichtspunkten entspricht die kleine Schrift, die 
auf den ersten Seiten eine kurze Schilderung der historischen Ent¬ 
wicklung jener Disziplinen enthält und weiterhin Methodik und An¬ 
wendungsformen speziell der Hydrotherapie schildert. In mancher 
Beziehung wäre eine strengere Scheidung der Spreu vom Weizen am 
Platze gewesen, so z. B. bei der Erwähnung der Kneipp’schen 
Wasseranwendungen, wo das mehr wie schematische Barfußgehen im 
nassen Grase etc. besser fortgeblieben wäre. 

J. Marcuse. 


Mehl f W. f Ratschläge zur Beschaffung von Hausbädern. Sonderab¬ 
druck aus dem Gesundheitsingenieur. XXV. Jahrgang. Nr. 12. 
München, R. Oldenbourg. 14 S. 

Von Lassar’s, des unermüdlichen Vorkämpfers für Volksbäder, Aus¬ 
führungen bezüglich des Mangels an Badegelegenheiten im Hause aus¬ 
gehend, plaidiert M ehl für die allgemeine Einführung von Gasbadeöfen, 
als eines wesentlichen Faktors zur allgemeinen Einführung häuslicher 
Badeeinrichtungen. Im speziellen empfiehlt er aufs wärmste den 

Jahresbericht über Hygiene und Demographie. II. Jahrgang. 11 


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£. Referate. 


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Siemens’schen Gasbadeofen, der in technischer und ökonomischer 
Beziehung allen Anforderungen gerecht werden soll Diese wohl¬ 
gemeinten Ratschläge fallen leider auf einen sterilen Boden: Die 
sozialen und Wohnungsverhältnisse der Gegenwart werden nach wie 
vor nur einen äußerst kleinen Bruchteil der Bevölkerung die Möglich¬ 
keit gewähren, sich eigene Badeeinrichtungen im Hause anzulegen. 

«7. Marcuse* 


Ritter, P., Rechte, Pflichten und Kunstfehler in der Zahnheilkunde. 
Zugleich ein Wegweiser für die zahnärztliche Behandlung bei 
öffentlichen Anstalten, Krankenkassen u. s. w. Berlinische 
Verlagsanstalt Berlin. 574 S. 

Das umfangreiche Buch wird im vollen Maße seiner Aufgabe 
gerecht, die Stellung der Zahnärzte zum Straf- und Zivilrecht, zum 
Staat und zur Kommunal Verwaltung nach allen nur denkbaren Rich¬ 
tungen hin zu schildern. Als beschäftigter Praktiker, anerkannter 
Theoretiker und langjähriger gerichtlicher Sachverständiger ist der Verf. 
nach jeder Richtung hin kompetent und verläßlich in seinem Urteil. 
Der Wert des Buches wird dadurch erhöht, daß die in Frage kommen¬ 
den gesetzlichen Bestimmungen im Wortlaut eingefttgt wurden. Der 
erste Teil behandelt die Rechte und Pflichten in der Zahnheilkunde: 
er enthält die in Betracht kommenden Gesetze, eine Schilderung des 
Medizinalwesens im Deutschen Reiche und in Preußen, die Gebühren¬ 
ordnung und Erläuterungen über Berufspflichten, Titelführung und 
Sachverständigentätigkeit des Zahnarztes. Der zweite Teil handelt 
von den Kunstfehlern und der straf- und zivilrechtlichen Verantwor¬ 
tung des Zahnarztes. 

A, Grotjahn. 


Unf/er, H., Der Apothekenboykott und die Krankenkassen in Berlin. 

Sonderdruck aus der „Arbeiterversorgung“. Nr. 27. 15 S. 

Die seit dem 1. Mai 1901 in Berlin erfolgte Boykottierung der 
Mehrzahl der Berliner Apotheken durch 110 Krankenkassen mit 
rund 530000 Kassenmitgliedern wird in dem vorliegenden Aufsatze 
zum Gegenstand einer objektiven und nüchternen Darstellung ge¬ 
macht. Aber gerade, weil der Verf. jede einseitige Parteinahme zu 
vermeiden gewußt hat, erhellt auch diese Schilderung, wie wohlver¬ 
dient die Niederlage ist, die sich die jeder sozialen Empfindung baren 
und außerdem noch ungeschickt geführten Berliner Apotheker geholt 
haben. 

A, Grotjahn, 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfürsorge. 163 

Kniecke, Krankenkassen und Volkshygiene. Sonderdruck aus Nr. 8 
der Arbeiterversorgung. Berlin, Troschel. 17 S. 

Mit Recht beklagt der Verf., daß gegenwärtig zwischen Kranken¬ 
kassenverwaltungen und Ärzten eine offene oder latente Dishar¬ 
monie herrscht, während doch beide Faktoren zur Erfüllung ihrer 
großen Aufgaben einträchtig Zusammenarbeiten sollten. Zu diesen 
Aufgaben rechnet er nicht nur die Fürsorge für die Patienten, son¬ 
dern auch eine umfassende Prophylaxe der Krankheiten. Besonders 
empfiehlt er allen ärztlichen und nichtärztlichen Organen der Kranken¬ 
versicherung 1. die Belehrung und Bekämpfung der laienhaften An¬ 
sichten über Gesundheit und der mystischen Vorstellungen vom Wesen 
der Krankheiten, 2. die Überwachung der hygienischen Lebensführung 
der einzelnen Kassenmitglieder und 3. die Sammlung von Material, 
das geeignet ist, .die staatliche und kommunale Gesundheitspflege 
vorwärts zu schieben. 

A, Grotjahn. 


Bericht des Verbands der Genossenschaftskrankenkassen 
Wiens für das Jahr 1900. Wien 1901. Verlag des 
Verbands der Gen.-Kr. 204 S. 

Der erste Teil des Berichts beschäftigt sich mit der Ärztefrage. 
Nicht leicht wird ungerechter über den Ärztestand geurteilt worden 
sein als hier; von der kläglichen Bezahlung der Ärzte schweigt der 
Bericht. (Vgl. dagegen den von Ärzten verfaßten Bericht über die 
Lage der Ärzte des Verbands, über den in der deutschen med. 
Wochenschrift, Jahrgang 1902, S. 764, referiert wurde.) Wertvoll 
sind die statistischen Erhebungen des Verbands über die Häufigkeit 
der Erkrankungen nach Alter und Geschlecht Das Verhältnis der 
erwerbsfähig Erkrankten zu den Erwerbsunfähigen wechselt bei den 
einzelnen Berufen sehr; im ganzen kamen auf 100 Erkrankungen 
männlicher Personen überhaupt 45,6 °/ 0 Erkrankungen, die keine Er¬ 
werbsunfähigkeit mit sich brachten; beim weiblichen Geschlecht 
waren es 52,4 %• Bei einigen Berufsarten ist der Prozentsatz der 
Erkrankungen ohne Störung der Erwerbsfähigkeit sehr groß; wie 
Ref. anderen Orts (Ztschr. f. d. ges. Staatswiss. 1902, H. 3 u. 4) nachge¬ 
wiesen hat, hängt dies damit zusammen, daß schwere Arbeit ein 
Aussetzen schon bei leichten Erkrankungen und Verletzungen bedingt 
und damit, daß die Arbeiter in den einen Betrieben leichter, in den 
anderen (im Kleingewerbe namentlich) schwerer abkömmlich sind. Mit 
Recht ist daher in dem Bericht hervorgehoben, daß man die beruf¬ 
lichen Eigenheiten einer Branche falsch beurteilen würde, wenn man 
sich nur an die Erkrankungen mit Erwerbsunfähigkeit hielte. Wichtig 
ist die Tabelle der mehrfachen Erkrankungen; von 32 293 mit Er- 

ll* 


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E. Referate. 


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werbsunfähigkeit Erkrankten waren 5314 zweimal, 1175 dreimal, 258 
viermal, 63 fünfmal und 36 noch öfter krank. Die Dauer der Er¬ 
krankung betrug bei den erwerbsunfähig Erkrankten 

1—3 Tage bei 6,8°/ e 4—13 Wochen bei 15,7 0 o 

4—7 „ „ 28,6 „ 13—25 * „ 2,7 ,. 

1—2 Wochen „ 26,4 „ 25—52 „ „ 0,6 r 

2 4 „ „ 19,2 „ 

Von den 56 Krankenkassen des Verbands zahlten 14 Kranken¬ 
geld auf die Dauer von 52 Wochen, 6 für 30—42, 9 für 26 und 27 
für 20 Wochen Krankengeld. Sehr beachtenswert sind ferner die 
Tabellen über die Art der Krankheit mit Unterscheidung der Er¬ 
krankungen mit und ohne Erwerbsfähigkeit nach Geschlecht und 
Beruf, die Statistik der Sterbefalle und die der Betriebsunfälle. 

F. Prlnzing. 


Geschttftsberieht der Ortskrankenkasse für den Gewerbe¬ 
betrieb der Kauf leute, Handelsleute und Apotheken 
zu Berlin für das Jahr 1901. 31 S. 


Die durchschnittliche Mitgliederzahl der Kasse war im Berichts¬ 
jahr 61443; es kamen auf 100 männliche Mitglieder 33,59 (1900 
35,16) und auf 100 weibliche 40,48 (39,93) Erkrankungen mit Erwerbs¬ 
unfähigkeit, auf 1 männliches Mitglied 8,07 (8,23) und auf 1 weib¬ 
liches 12,08 (11,77) Krankheitstage. Die durchschnittliche Krankheits¬ 
dauer war bei den Männern 24,02 (23,41) und bei den Frauen 29,84 
(29,47) Tage. Von den 21 979 (21 277) Krankheitsfällen hatten eine 
Dauer von 




1901 

1900 

1—6 

Tagen 

32,1 ° /o 

32,8» /( 

7—12 

' 7 ? 

20,5 „ 

21,0 ., 

13—18 

?? 

11,7 „ 

12,2 „ 

19—24 

7 ? 

7,5 „ 

7,9 „ 

über 24 

?7 

28,2 „ 

26,1 „ 


Gestorben sind 499 Personen, davon 253 (= 50,7 °/ 00 ) an Lungen¬ 
schwindsucht und Lungenkatarrh; 42,7 °/ 0 der an diesen Krankheiten 
Gestorbenen waren noch nicht 30 Jahre alt. Wegen Überschreitung 
der ärztlich gestatteten Ausgehzeit kamen 777 Bestrafungen vor, die 
Gesamtsumme der eingegangenen Strafgelder war 9910 Mk. Ein¬ 
gehend wird die Geschichte der Boykottierung von 128 Berliner 
Apotheken mitgeteilt. 


F. Primin«. 


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III. Morbidität, Prophylaxe und Krankenfürsorge. 


165 


Kön if/shöfev, Freie Arztwahl, ein Rückblick und ein Ausblick. Stutt¬ 
gart, Carl Grüninger. 30 S. 

Die vorliegende Schrift des bekannten Stuttgarter Augenarztes 
und bewährten Vorkämpfers für die freie Arztwahl verdient von 
allen denen, die an der Durchführung der sozialen Gesetzgebung 
Interesse nehmen, berücksichtigt zu werden. Vor allem muß hier 
betont werden, daß Verf. in wohltuend objektiver Weise sich bemüht, 
den Interessen sowohl der Ärzte als auch der Krankenkassenmitglieder 
gerecht zu werden, was schon daraus hervorgeht, daß er in Über¬ 
einstimmung mit den Prinzipien, die sich die Bewegung für freie 
Arztwahl speziell in Berlin zu eigen gemacht hat, nichts von staat¬ 
licher Hilfe oder Zwangsorganisation verlangt oder erwartet; vielmehr 
steht auch er ganz auf dem Boden der freien Organisation, die, das 
Selbstverwaltungsrecht der anderen Partei achtend, mit ihr zu einem 
beide Teile befriedigenden Kompromiß zu gelangen, bestrebt ist. Er 
hält die freie Arztwahl nicht nur in den Städten für durchführbar, 
sondern auch auf dem Lande, allerdings nicht, was von den ernst zu 
nehmenden Verfechtern des Prinzips zum Überdruß oft ausgesprochen 
worden ist, eine schrankenlose, an keinerlei Bestimmungen und Satz¬ 
ungen gebundene ärztliche Tätigkeit, sondern eine solche, bei der 
„es den Kranken unbenommen sein soll, an jeden Arzt sich zu wenden, 
welcher sich bereit erklärt, zu den zwischen einer Kasse einerseits 
und einer Ärztevertretung andererseits vereinbarten Bedingungen die 
Behandlung der Mitglieder zu übernehmen und welcher sich der Ärzte¬ 
organisation seines Bezirks angeschlossen hat“. Über die Ausführungs¬ 
bestimmungen, die den in den Vereinen der freigewählten Kassenärzte 
üblichen im ganzen entsprechen, und die Art, wie Verf. sich den 
Übergang vom fixierten Arztsystem zur freien Arztwahl unter Schonung 
berechtigter Interessen denkt, ist näheres im Original nachzulesen. 
Daß diese Bestrebungen, die Verf. und mit ihm die Mehrheit der 
deutschen Ärzte vertreten, nicht „zünftlerischen“ Charakter tragen, 
sondern einen Ausgleich zwischen den Interessen der Allgemeinheit 
und denen des Ärztestandes anzubahnen geeignet sind, sucht vor¬ 
liegende Schrift überzeugend darzustellen. 

M. Bloch. 

Hartmann, Welche Aussichten haben die Arzte auf Erfüllung ihrer 
Wünsche bei der Neuberatung des Krankenversicherungsgesetzes? 
Veröffentlichung Nr. 5 des Verbandes der Ärzte Deutschlands 
zur Wahrung ihrer wirtschaftlichen Interessen. Leipzig 1902. 
16 S. 

Wenige Tage bevor diese Zeilen vom Verf. geschrieben wurden, ist 
dem Reichstage die Novelle zum Krankenversicherungsgesetz zugegangen 


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E. Referate. 


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und in kurzem tritt der außerordentliche deutsche Arztetag zusammen, 
um zu dieser Novelle Stellung zu nehmen. Beim Erscheinen des 
Jahresberichts wird die vorliegende Schrift also vielleicht etwas 
antiquiert sein, da wir schon heute wissen, daß ärztliche Wünsche, d. h. 
Wünsche, die ärztlichen Interessen dienen, in dieser Novelle keine 
Berücksichtigung erfahren haben. Trotzdem soll auf Hartmann’s 
Veröffentlichung hingewiesen werden, weil sie in historisch-kritischer 
Weise scharf und unwiderleglich beweist, daß die Ärzteschaft zur 
Besserung der kassenärztlichen Verhältnisse von keinem der inter¬ 
essierten Kreise, sei es von den Regierungen, sei es von den Verbänden 
der Arbeitgeber oder von den Versicherten selbst, von vereinzelten 
Ausnahmen abgesehen, etwas zu erwarten habe. Verf. legt mit Recht 
Allen Nachdruck auf eine starke Organisation, die sich und allen 
ihren Mitgliedern selbst helfen, die den Ärzten ermöglichen muß, die 
wichtige Stellung, die ihnen bei der gesamten Versicherungsgesetz¬ 
gebung in beratender und begutachtender Tätigkeit zugewiesen ist, 
würdig, unabhängig und gegen angemessenen Entgelt auszufiillen. 
Die allgemeine Aufmerksamkeit ist, wie ein Blick in die gesamte 
Presse aus der Zeit der letzten Monate und Jahre zeigt, zur Genüge 
für diese Dinge geweckt, der vor wenigen Jahrzehnten noch unerhörte 
Begriff r Ärztestreik“ ist hier und da zur Tat geworden, sicher, 
wie in Gera z. B., nicht aus frivoler Streiklust oder inhumanen 
Beweggründen, sondern weil tatsächlich die gesamte Ärzteschaft einen 
gewaltigen Zündstoff unterdrückter Erbitterung in sich aufgehäuft 
hat. Ref. gehört nicht zu denen, die in der Versicherungsgesetzgebung 
allein die Ursache vielfacher ärztlicher Misere sehen, Überfüllung des 
Berufes, Kurpfuscherei u. a. m. haben ihren redlichen Anteil daran; 
daß aber die vielfach unwürdige und fast durchweg schlecht bezahlte 
Stellung des Kassenarztes ganz besonders dazu beigetragen hat, die 
Berufsfreudigkeit herabzumindern, dürfte, wie auch die erste Beratung 
der Novelle im Reichstage gezeigt hat, allmählich allen Einsichtigen 
klar werden. Daher auch der nicht geringe Erfolg des Aufrufes 
Hartmann’s zur Gründung des wirtschaftlichen Verbandes, dessen 
Veröffentlichungen nicht nur von Ärzten gelesen zu werden verdienen. 

M. Bloch. 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 


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IV. 

Soziale Hygiene der Arbeit. 

Sombart, W., Der moderne Kapitalismus. Bd. L 34 u. 669 S.; Bd. II. 

646 S. Leipzig, Duncker und Humblot. 

Von der überreichen Fülle dieses bedeutenden Werkes eine an¬ 
nähernd erschöpfende Vorstellung zu geben, muß Fachzeitschriften 
überlassen bleiben. Diese werden den staunenswerten Fleiß des Ver¬ 
fassers zu rühmen haben, dem nichts in Wissenschaft, Kultur und 
Leben entgangen zu sein scheint, was mit seinem weitherzig, ohne 
die Scheuklappen des Zunftmenschen gefaßten Thema irgendwie zu¬ 
sammenhängt ; sie werden aber ebenso sehr den konstruktiven Scharf¬ 
sinn des Gelehrten gebührend zu preisen wissen, der den ökonomischen 
und kulturellen Zusammenhängen nachzuspüren, Vergangenes zu be¬ 
leben, Gegenwärtiges zu deuten oder zu gestalten versteht. Dieser 
seltenen Vereinigung von Gaben verdanken wir ein Buch, das mit 
materieller Belehrung persönliche Reize verbindet, dessen Studium 
daher allen denen dringend zu empfehlen ist, die über Teilerscheinungen 
der kapitalistischen Kultur unterrichtet sein müssen. Wer z. B. über 
die Neuschichtung der wirtschaftlichen Berufsverhältnisse infolge der 
modernen kapitalistischen Entwicklung Aufklärung gewinnen will, 
dem wüßte ich keinen besseren Wegweiser zu empfehlen als den 
1. Band des vorliegenden Werkes, der Schritt vor Schritt die vor¬ 
kapitalistischen Wirtschafts- und Betriebsformen zergliedert (das Hand¬ 
werk, den vorkapitalistischen Handel), dann der Entstehung des 
Kapitals nachspürt (Vermögensbildung in der handwerksmäßigen 
Wirtschaft; Kapitalbildung durch Vermögensübertragung; die Anfänge 
des bürgerlichen Reichtums, wobei auf den Zusammenhang zwischen 
Grundrentenakkumulation und Kapitalbildung das hellste Licht fällt), 
das Erwachen des Erwerbstriebes und damit des kapitalistischen 
Geistes schildert (3. Abschnitt), endlich den Siegeszug des gewerblichen 
Kapitalismus darstellt. Daran schließen sich wundervolle Exkurse über 
die Ausbildung des ökonomischen Rationalismus und die Hemmungen 
der kapitalistischen Entwicklung. Die Darstellung der gesellschaftlichen 
Struktur am Ende der frühkapitalistischen Epoche (Bd. I, 5. Abschnitt) 
findet ihr Gegenstück in der Darstellung der Neugestaltung des Wirt¬ 
schaftslebens, der eine umfängliche und tief eindringende Diskussion des 
neuen Rechtes, der neuen Technik, des neuen Stiles des Wirtschafts¬ 
lebens vorhergeht. Ganz allgemeines Interesse weckt des II. Bandes 
3. Abschnitt, der der Ausweitung des Bedarfs, seiner Verdichtung, 
VerfeinerungjVereinheitlichnng und Mobilisierung gewidmet ist (Theorie 


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E. Referate. 


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der Mode). Wohin man blickt, stößt man auf neue Tatsachen und 
originelle Deutungen, — Tatsachen, die im Lichte geistvoller Inter¬ 
pretation neu werden. Es ist eine Freude, ein solches Werk ohne 
kritische Glossen anzeigen zu dürfen. 

S. Säenger. 


Conrad, J., Grundriß zum Studium der politischen Ökonomie. Erster 
Teil: Nationalökonomie. Vierte ergänzte Auflage. XVI, 389 S. 
Zweiter Teil: Volksmrtschaftspolitik. Dritte wesentlich er¬ 
weiterte Auflage. XVI, 544 S. Jena, G. Fischer. 

Dieses ursprünglich nur als Orientierungsbehelf und Ergänzung 
seiner Vorlesungen für Studenten gedachte Buch Conrad’s hat in 
wiederholten Neuauflagen einen seiner jetzigen Bestimmung, einem 
größeren Publikum als Wegweiser für das Studium der Nationalökonomie 
zu dienen, entsprechenden Umfang angenommen. Auch bei der neuen 
Aufgabe will der Verf. die Darstellung auf das beschränken, was er als 
„Gemeingut der Wissenschaft“ ansieht, so weit sich bei der Jugend 
und der eignen „Natur“ derselben davon sprechen läßt. „Wie es in 
den Vorlesungen“, sagt er in der Vorrede zur dritten Auflage, „die 
Aufgabe ist, in gedrängter Form nur das Wesentlichste auszuwählen 
und den Hörer mit Nachdruck darauf hinzuweisen, das Unwesentliche 
aber möglichst zurücktreten zu lassen, so ist es in gleicher Weise in 
einem Grundriß der Fall. Wie dort, so handelt es sich auch hier 
nur darum, die hauptsächlichsten Lehren als Grundlage zu geben, in 
die Methode einzuführen, das Interesse zu wecken und zum weiteren 
Forschen anzuregen. Der Erfolg hängt deshalb dort wie hier davon 
ab, ob es gelingt, das Wesentliche vom Unwesentlichen in der rich¬ 
tigen Weise zu scheiden und für die Darstellung die richtige Form 
zu finden.“ Uns scheint das Vorhaben des Verfassers in ungewöhn¬ 
lichem Maße gelungen; er schreibt einfach, sucht die verwickelsten 
Verhältnisse klar darzulegen, steigt stets vom Begriff zur Anschauung 
herab und gibt jedem Gesetz, jeder Regel, jedem komplizierten öko¬ 
nomischen Gebilde Beispiele zur Verdeutlichung bei. Nach des Ver¬ 
fassers Ansicht soll ein Grundriß ein Lehr- und Handbuch nicht ent¬ 
behrlich machen. Dieses wird dem Fortgeschrittenen mit dem ganzen 
Material die einschlägige Literatur vorführen, der für den Anfänger 
bestimmte Grundriß aber hat sich in Bezug auf Material sowohl als 
Literaturangaben Beschränkung aufzuerlegen. 

Die Einteilung des Stoffes ist die traditionelle. Der erste Teil 
behandelt in der Einleitung das Wesen der Volkswirtschaft und der 
Volkswirtschaftslehre — die Stellung der Nationalökonomie zu den 
verwandten Wissenschaften und zu den anderen Staatswissen¬ 
schaften — die allgemeine Literatur — die Grundbegriffe. In drei 


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IY. Soziale Hygiene der Arbeit. 


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großen Abschnitten finden die Produktion, die Verteilung des Er¬ 
trages der Volkswirtschaft und die Geschichte der Nationalökonomie 
bis auf die neueste Zeit ihre Behandlung. Die Einleitung des zweiten 
Teiles des Grundrisses, „die Volkswirtschaftspolitik“, bringt Erörte¬ 
rungen über Gesellschaft und Staat, über die Aufgaben des Staates 
in wirtschaftlicher Beziehung und über die Grundprinzipien der mo¬ 
dernen Volkswirtschaftspolitik. Es folgt Abschnitt I: Land- und 
Forstwirtschaft; Abschnitt II: Die stoffveredelnden Gewerbe; Ab¬ 
schnitt III: Den Handel, das Verkehis- und Versicherungswesen; Ab¬ 
schnitt IV: Das Bevölkerungswesen (Bevölkerungslehre und Bevölke¬ 
rungspolitik); und endlich Abschnitt V: Armenwesen und Armen¬ 
pflege. Für unsere Leser besonders interessant sind die Kapitel des 
vierten Abschnitts: Volksvennehrung, Gefahren einer vorgeschrittenen 
Kultur (Verspätung der Eheschließung, Gefahren körperlicher De¬ 
generation, Verringerung der Mortalität), die Ehebeschränkung aus 
wirtschaftlichen und sanitären Gründen, die Binnenwanderungen, die 
Ein- und Auswanderung. 

F. Kriegei. 


Kleivwüchter, F., Lehrbuch der Nationalökonomie. Leipzig, L. ('. 

Hirschfeld. 478 S. 

Seitdem das Lehrgebäude der klassischen Nationalökonomie morsch 
geworden ist, hat, wie das in den Jahren des Neuaufbaues einer 
Wissenschaft begreiflich ist, ein kompendiöses Lehrbuch der Volks¬ 
wirtschaftslehre gefehlt. Gerade denen, die Staatswissenschaften 
nicht als Hauptstudium betreiben, hat sich diese Lücke sehr fühlbar 
gemacht. Einerseits sind die größeren Werke, wie die von Wagner, 
Schönberg u. s. w. viel zu umfangreich, andrerseits setzen die 
Grundrisse, wie sie von Schmoller, Conrad u. a. herausgegeben 
sind, zu viel Vorkenntnisse voraus, als daß sie auch von Nichtfach¬ 
männern mit Nutzen gelesen werden können. Das vorliegende Buch 
hält sich in einer glücklichen Mitte zwischen den großen Werken 
und den Grundrissen. Als Dozent hat der Verfasser dabei in erster 
Linie die Bedürfnisse der studierenden Jugend berücksichtigt; aber 
auch Ärzte, die sich über die Grundlinien der Volkswirtschaftlehre 
unterrichten wollen, können das Buch unbedenklich zur Hand nehmen. 
Die Anordnung des Stoffes ist übersichtlich und ermöglicht, das 
Buch zum Nachschlagen zu benutzen. Man kann sagen, daß der Ver¬ 
fasser die Anforderungen, die er selbst an ein Lehrbuch stellt, näm¬ 
lich „den jeweiligen Stand der Wissenschaft zu einem abgerundeten 
Ganzen zusammenzufassen“, durchaus erreicht hat. 

P. Georg. 


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E. Referate. 


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Brentano, L., Ethik und Volkswirtschaft in der Geschichte. Rekto¬ 
ratsrede, gehalten am 28. November 1901. München, E. Rein¬ 
hardt. 

Brentano zeigt, daß die Wissenschaft der Volkswirtschaft erst 
entstehen konnte, nachdem die Betrachtung ökonomischer Vorgänge 
von ethischen Vorurteilen gereinigt war. Möglich wurde dieser folgen¬ 
reiche Schritt erst nach der wissenschaftlichen Neugeburt im 16. Jahr¬ 
hundert und dem Aufkommen der empirischen Philosophie. Bahn¬ 
brechend für die Wissenschaft der menschlichen Gesellschaft wirkte 
Macchiavelli; seine Losung war: Naturgesetze erkennen, nicht 
Normen aufstellen wollen! In seinen Spuren wandelte Montesquieu. 
B. geht dem Reflex Macchiavelli’s in der Geschichte nach und 
verweilt ausführlicher bei der politischen Lage Englands, die der 
Entstehung der Volkswirtschaftslehre unmittelbar voranging. Über 
William Petty, den Begründer der modernen Wirtschaftswissen¬ 
schaft, die Physiokraten und Adam Smith dringt die Betrachtung 
zur Wurzel des Problems, das B. im stoischen Sinne löst: Ethik und 
Naturgesetz fallen zusammen. Jede sittlich maskierte Willkür, wie 
sie auf ökonomischem Gebiet heute von rechts und von links ver¬ 
sucht wird, zerschellt an der Gewalt der natürlichen Entwicklungs¬ 
tendenzen der Wirtschaft. Die Rede ist eindringlich und kann dazu 
beitragen, den ökonomischen Dilettantismus in alten und jungen 
Köpfen zu erschüttern. 

Ä Saenger. 


Bücher, K., Arbeit und Rhythmus. Dritte, stark vermehrte Auf¬ 
lage. Leipzig, B. G. Teubner. X, 455 S. 

Dieses originelle Buch bildet einen höchst aufschlußreichen Bei¬ 
trag zur Kulturgeschichte der Arbeit. Bei Gelegenheit einer Unter¬ 
suchung über die älteren Formen der Arbeitsvereinigung und Arbeits¬ 
gemeinschaft machte Bücher die geistreiche Wahrnehmung, daß 
die Regulierung der Arbeit nach den natürlichen, ihr innewohnenden 
Rhythmen (z. B. beim Stampfen, Mahlen, Treten in der Kelterkufe, 
Schmieden, Hämmern, Rudern, Rammen) ein ökonomisches Entwick¬ 
lungsprinzip erster Ordnung sei. Dem natürlichen Arbeitsrhythmus 
assoziierte sich, wie es scheint aus physiologischen Ursachen, ein 
Tonrhythmus, Arbeitsgesänge entstanden, und diese wieder wirkten 
luststeigernd und anregend auf die Arbeiter ein. Der Nachweis des 
Zusammenhanges der primitiven Arbeit mit Poesie und Musik, also 
luststeigernden Elementen, ist durch Bücher’s Untersuchung höchst 
wahrscheinlich gemacht. Dieser Zusammenhang blieb so lange er¬ 
halten, als zwischen Arbeit und Spiel keine feste Grenze bestand, als 
sie mehr auf den Bedarf als auf den Erwerb berechnet blieb. Mit 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 


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der Erfindung besserer Arbeitswerkzeuge und dem wachsenden Ver¬ 
mögen, die Naturkräfte (Hebel, Keil, Rolle, Schraube) für die Wirt¬ 
schaftstechnik zu verwerten (Walze an Stelle der Stampfe; Presse 
statt Schlägel; Schraubenkelter an Stelle des Keltertreters; das Segel 
an Stelle des Ruders; Wind- und Wassermühle an Stelle des Stampf¬ 
mörsers und Reibsteins u. s. w.), lockerte sich jener Zusammenhang, 
die Arbeitsrhythmen wurden andere und das luststeigernde Element 
der Arbeitsgesänge wurde überflüssig. Wir stehen, scheint es, am 
Ende der Entwicklung: die unendlich differenzierte Erwerbsarbeit ist 
nicht mehr eine Lust, sondern eine Last. Das Werkzeug ist nicht 
mehr unser Diener, sondern unser Herr. Und es wird viele Mühe 
kosten, zu glauben, daß aus dem Arbeitsrhythmus Musik und Poesie 
geboren seien. Das köstliche Buch wird hoffentlich durch quellen¬ 
mäßige Aufklärung über die Arbeitsweise des primitiven Menschen 
allseitig belehren, welchen Wert eine Hygiene der Arbeit besitzt, die 
sich auf den Instinkt der Naturvölker aufbauen darf. 

S. Saengcr. 


Volkswirtschaftliche Chronik für das Jahr 1901. Abdruck 
aus den Jahrbüchern für Nationalökonomie und Statistik. 
Jena, Gustav Fischer. 642 S. 

Vorliegender Band stellt eine Sammlung der den Heften der 
Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik als Appendices beige¬ 
gebenen, die Bezeichnung „Volkswirtschaftliche Chronik“ tragenden 
Rubriken dar, in denen fortlaufend über die neuesten wirtschaftlichen 
und sozialpolitischen Ereignisse berichtet wird. Das große volks¬ 
wirtschaftliche Gebiet findet volle Berücksichtigung, für die Land¬ 
wirtschaft und verwandte Gewerbe, wie für die Industrie, den Handel 
und Verkehr, das Geld, den Kredit, die Währung, das Kleingewerbe, 
die Arbeitsverhältnisse, das Finanzwesen und das Versicherungswesen 
wichtige Daten sind hier verzeichnet. Der stattliche, 642 Seiten um¬ 
fassende Band wird als ein wertvolles Nachschlagewerk für das Jahr 
1901 willkommen sein. 

F. Kriegei . 

Hitze, F., Die Arbeiterfrage und die Bestrebungen zu ihrer Lösung. 
Nebst Anlage: Die Arbeiterfrage im Lichte der Statistik. 
15.—17. Tausend Berlin, „Germania“. 251 S. 

„Nachstehender Abriß der Arbeiterfrage war ursprünglich als 
Vorbericht für den praktisch sozialen Kursus in Straßburg i. E. — 
9.—16. Oktober 1898 — bestimmt, um mit demselben das Studium 


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E. Referate. 


größerer Werke zu erleichtern.“ Er wurde dann 1899 als Manuskript 
gedruckt, um ihn einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 
In der vorliegenden Ausgabe von 1901 sind die Abschnitte über Ge¬ 
werkvereine, Unfall- und Invalidenversicherung neu bearbeitet und 
die „Gewerbeordnungsnovelle“ von 1900 und sonstige Nachträge als 
Anhang beigegeben. 

In den einleitenden Kapiteln legt der bekannte katholische 
Sozialpolitiker seine Ansichten dar über Begriff, Umfang und Elemente 
der Arbeiterfrage und den Weg zu ihrer Lösung. Der Hauptinhalt 
ist eingeteilt in 3 Teile, von denen sich der 1. Teil mit den Arbeiter¬ 
schutzbestrebungen und Gesetzen, ihrer Geschichte, der Stellung der 
politischen Parteien, Einwendungen der Gegner, der 2. Teil mit 
der Versicherungsgesetzgebung und der 3. Teil mit den Bestrebungen 
zur Hebung und Veredelung der Lebenshaltung der Arbeiter be¬ 
schäftigt. Den Schluß bilden eine ausführliche Statistik und die 
weiter oben genannten Anhänge und Nachträge. 

Die „soziale Frage“, von der die „Arbeiterfrage“ einen Teil bildet, 
ist nach Verf. die Frage des richtigen Verhältnisses der verschiedenen 
Berufsgruppen in der Gesellschaft. Sofern dies Verhältnis den Ge¬ 
setzen der Gerechtigkeit nicht entspricht, ist eine Reform erforderlich. 
Soziale Fragen gibt es also so viele als wirtschaftliche Berufsgruppen: 
Agrarfrage, Handwerker-, Arbeiterfrage u. s. w r . Da unsere Gesell¬ 
schaftsordnung kapitalistisch ist und die Produktion und Verteilung 
der Güter in der Hand privater Kapitalbesitzer ruht, so nehmen diese 
eine übermächtige Stellung ein gegenüber denen, welche nichts als 
ihre Arbeitskraft besitzen und die moderne soziale Frage stellt sich 
daher wesentlich dar, als die des Verhältnisses von Kapital und 
Arbeit und die „Arbeiterfrage“ als die der Reform des Verhältnisses 
der Arbeiter gegenüber dem Arbeitgeber, in erster Linie der gewerb¬ 
lichen Arbeiter. 

So mannigfach die Elemente der Arbeiterfrage, so mannigfaltig 
müssen auch die Wege sein, die ihrer Lösung entgegenführen sollen. 
Der Konzentration der Produktion und des Kapitals gegenüber sind 
Arbeiterorganisationen, Ausgleichs- und Einigungsämter erforderlich; 
durch eine Arbeiterwohlfahrtspolitik muß deren wirtschaftliche Lage 
gesichert und gehoben werden. Die Konzentration der Bevölkerung 
in den Städten erfordert eine weitausschauende Wohnungs- und Ver¬ 
kehrspolitik. Die Konzentration der verschiedenen Lebensalter und 
Geschlechter in der Fabrik machen Schutzmaßregeln für die Sittlich¬ 
keit, Beschränkung der Frauen- und Kinderarbeit, Beschränkung der 
Arbeitszeit u. a. erforderlich. Der Gefährdung von Leben, Gesundheit 
und Sittlichkeit muß eine umfassende Arbeiterschutzgesetzgebung 
entgegentreten, welche durch die Organisationen der Arbeiter ergänzt 
werden kann. 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 


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Für den Politiker ist das Buch dadurch von besonderem Wert, 
daß es im allgemeinen den Standpunkt des Zentrums, also der größten 
und bei der Entscheidung ausschlaggebenden Reichstagspartei zu 
diesen Fragen kennzeichnet, der in demselben überall ziemlich scharf 
hervortritt. Dem Verf. selbst wird auch der unbefangene Gegner 
zugestehen müssen, daß er nicht nur für das ganze weite Gebiet der 
Sozialpolitik ein Verständnis wie wenige besitzt, sondern auch speziell 
für die hohe Bedeutung einer befriedigenden Lösung der Arbeiter¬ 
frage im Staate einen offenen und weiten Blick hat. 

Die Schrift war ursprünglich nur für den oben angegebenen 
Zweck bestimmt, wäre aber durch Über- und Umarbeitung auch 
leicht zu einem allgemeinen, besonders auch für Studierende, Ärzte u. a. 
brauchbaren Leitfaden zur Einführung in die, oder kurzen Lehrbuch 
der deutschen Arbeitergesetzgebung oder wie man es nennen wollte, 
umzugestalten, enthält übrigens auch schon in seiner jetzigen Form 
das zum Verständnis der sozialen Gesetzgebung erforderliche Material 
in größter Reichhaltigkeit, allerdings mit mehrfachen, unnötigen 
Wiederholungen. 

P. Hüls. 


Zacher, Die Arbeiterversicherung im Auslande. 16 Hefte. Berlin 
1898—1902. Verlag der Arbeiterversorgung, A. Troschel. 

Mit dem 15. Hefte liegt das eine imponierende Arbeitsleistung 
verkörpernde Zacher’sche Werk der europäischen Arbeiterversiche- 
rung abgeschlossen vor. Heft I behandelte die Arbeiterversicherung 
in Dänemark, es folgten Heft II: Schweden, Heft III: Norwegen, 
Heft IV mit einem Anhang: Frankreich, Heft V: England, Heft VI: 
Italien, Heft VH: Österreich, Heft VIH: Ungarn, Heft IX: Rußland, 
Heft X: Finnland, Heft XI: Schweiz, Heft XII: Belgien, Heft XIH: 
Niederlande. Heft XIV: Luxemburg, Heft XV: Spanien. Die noch 
folgenden Hefte sollen, wie der Verf. ankündigt, als Nachträge zu 
den obigen Heften, die inzwischen erlassenen Ausdehnungs- und Ab¬ 
änderungsgesetze, Ausführungsvorschriften, Verordnungen, Statistiken, 
Rechnungsergebnisse u. s. w. behandeln, um so die Sammlung stets 
auf dem Laufenden zu erhalten. Jedes Heft behandelt die Kranken¬ 
versicherung, die Unfallversicherung und die Invaliditäts- und Alters¬ 
versicherung des betr. Landes und enthält in der Anlage den Ab¬ 
druck der in Betracht kommenden Gesetze im Urtext mit beige¬ 
gebener deutscher Übersetzung. 

Im 16. „Rückblick und Ausblick auf die Entwicklung der Ar¬ 
beiterversicherung in Europa“ betitelten Hefte faßt Zacher die Er¬ 
gebnisse der Einzeldarstellungen zusammen und gelangt dabei zur 
Aufstellung folgender Thesen: 


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E. Referate. 


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1. Das Ziel der modernen Arbeiterfürsorge ist die Sicherung der 
wirtschaftlichen Existenz des Arbeiters in den unvermeidlichen Not¬ 
fällen des modernen Erwerbslebens. 

2. Das Mittel zur Lösung dieser Aufgabe bietet die Versicherung. 

3. Die Anwendung derselben läßt zwei verschiedene Systeme zu: 
freiwillige Versicherung mit staatlicher Förderung, obligatorische 
Versicherung mit staatlicher Regelung. 

4. Die Wahl des einen oder anderen Systems hängt von der 
Eigenart des einzelnen Landes ab. 

5. Die Zwangsversicherung bietet den doppelten Vorzug, nicht 
nur das Ziel am schnellsten, billigsten und sichersten zu erreichen, 
sondern auch durch ihre Organisation und Mittel anderweite Kultur¬ 
ziele erreichbar zu machen. 

Betrachten wir die einzelnen Zweige der Arbeiterversicherung 
nach dem in den verschiedenen Ländern vorherrschenden Versiche¬ 
rungssystem und wenden wir uns zunächst der Krankenversicherung 
zu, so finden wir den Grundsatz der Freiwilligkeit gewahrt in der 
Versicherungsgesetzgebung Dänemarks, Schwedens, Frankreichs, Gro߬ 
britanniens, Italiens, Finlands, Belgiens, Hollands, Spaniens, während 
die Gesetzgebung Deutschlands, Österreichs, Ungarns und Luxemburgs, 
neuerdings allem Anscheine nach auch Norwegens und der Schweiz 
den staatlich geregelten Versicherungszwang bevorzugt. Eigentüm¬ 
lich ist bei den Versicherungssystemen die Beschränkung auf die 
städtische, gewerbliche Arbeiterschaft. „Diese Wahrnehmung“, meint 
Z., „kann nicht befremden, da auf dem platten Lande bei der noch 
vielfach üblichen Naturallöhnung, den schwierigeren Verkehrsverhält- 
nissen, den mehr patriarchalischen Zuständen und der gesünderen 
Beschäftigung eine gesetzlich geordnete Krankenfürsorge weder so 
notwendig, noch so leicht durchführbar ist, wie in den schnell empor¬ 
wachsenden Industriestädten mit ihren zusammengedrängten und 
zahlreichen „Gewerbekrankheiten“ ausgesetzten Arbeitermassen. Je 
mehr aber die Entwicklung der modernen Verkehrsmittel (Voll- und 
Kleinbahnen, Vorort- und Arbeiterzüge, Telegraph und Telephon, 
Velociped und Motorwagen) und die Industriealisierung des platten 
Landes (Anlegung industrieller Großbetriebe außerhalb der Städte, 
Zunahme maschineller Betriebsweisen und gewerblicher Nebenbetriebe 
in der Landwirtschaft, Ausbreitung der Hausindustrie etc.) die Ab¬ 
grenzung zwischen städtischen und ländlichen Betrieben verwischen, 
um so näher rückt auch die Zeit für die Ausdehnung der Kranken¬ 
fürsorge auf die gesamte Lohnarbeiterschaft, einschließlich der Dienst¬ 
boten und der regelmäßig mehr dem Arbeiter- als dem Unternehmer¬ 
stande verwandten Hausindustriellen und Parzellenbesitzern.“ — Die 
Unfallversicherung findet sich außer als freiwillige und obligatorische 
Versicherung auch noch in der Form der privatrechtlichen Haftpflicht, 


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IY. Soziale Hygiene der Arbeit. 


175 


die jedoch immer mehr verschwindet „Die privatrechtliche Genesis 
am wenigsten verleugnen die Unfallgesetze in Großbritannien (6. 
August 1897) und Dänemark (7. Januar 1898), da sie zwar die Un¬ 
fallentschädigungen normieren, aber grundsätzlich an der persönlichen 
Haftpflicht des Betriebsunternehmers festhalten. Dagegen sind dem 
deutschen System der Zwangsversicherung teils mehr, teils weniger 
gefolgt: Österreich (28. Dezember 1887 und 20. Juni 1894), Norwegen 
(23. Juli 1894), Finland (5. Dezember 1895), Italien (17. März 1898), 
Holland (2. Januar 1901), bezw. in neueren Gesetzentwürfen Schweden 
(21. Februar 1898), Schweiz (5. Oktober 1899), und Luxemburg (1. Mai 
1900), während Frankreich (9. April 1898), Spanien (30. Januar 1900), 
Ungarn (7. Juli 1900) und Belgien (Gesetzentwurf vom 26. April 1898 
und 8. März 1901) einen Mittelweg gewählt haben.“ — Die Invali- 
ditäts- und Altersversicherung bietet in der Form der freiwilligen 
Versicherung die größten versicherungstechnischen Schwierigkeiten 
dar, und doch hat bis jetzt nur ein einziges Land den Versicherungs¬ 
zwang durchgeführt: Deutschland. Frankreich steht nach 50jährigem 
Bestehen des freiwilligen Versicherungssystems (staatliche Alters¬ 
rentenkassen und subventionierte Hilfsvereine) vor dem Beginnen, den 
Versicherungszwang einzuführen. „Auf einen ähnlichen Wandlungs¬ 
prozeß deuten die neueren Gesetzesvorlagen in Schweden, Norwegen, 
Holland, Schweiz und Österreich, während England, Belgien und Italien 
einstweilen an der älteren traditionellen Richtung noch festhalten.“ 

Z. hält das Zwangssystem für das System der Zukunft, er sieht 
in der Arbeiterversicherungsgesetzgebung nur eine notwendige Kon¬ 
sequenz der Arbeiterschutzgesetzgebung. „Will diese dem gesunden 
Arbeiter Leben und Gesundheit erhalten, so sucht jene diese Güter 
dem gleichwohl im Beruf zu Schaden gekommenen Arbeiter wieder 
herzustellen oder wenigstens Ersatz zu leisten. Beide haben gleiche 
Ausgangs- und gleiche Zielpunkte: die werbende Kraft des Lohn¬ 
arbeiters gegenüber den modernen Berufs- und Betriebsgefahren und 
damit die wirtschaftliche Existenz der Arbeiterfamilie zu sichern.“ 
Gerade das Zwangssystem — und das ist nicht sein geringster Vor¬ 
zug — hat durch seine reichen Kapitalansammlungen eine Sozial¬ 
politik im großen ermöglicht: es hat zur Errichtung von Heilstätten, 
zur Bekämpfung der Lungentuberkulose geführt, und bietet weiter 
Gewähr zur Erfüllung noch ausstehender sozialhygienischer Forde¬ 
rungen. Anlage und Ausführung machen das Zach er'sehe Werk 
zu einem klassischen. Fi Krlege i. 

Zacher, Leitfaden zur Arbeiterversicherung des Deutschen Reiches. Berlin. 

A. Asher & Co. 34 S. 

Das im amtlichen Aufträge verfaßte Heft enthält eine gedrängte 
Darstellung unserer heutigen Arbeiterversicherung und ist haupt- 


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E. Referate. 


sächlich dazu bestimmt, den von der Versicherung Betroffenen, die 
besonders auf dem Lande dieser Einrichtung vielfach noch ziemlich 
fremd gegenüberstehen, eine Kenntnis ihrer Rechte und Pflichten zu 
vermitteln. Von besonderer Bedeutung vom sozialhygienischen Stand¬ 
punkte ist das Recht der Berufsgenossenschaften, Unfallverhütungs¬ 
vorschriften zu erlassen. Wenn diese auch noch nicht direkt bindend 
für alle Betriebe sind, so läßt sich doch durch Erhöhung der Beiträge 
für Fabriken, die den Vorschriften nicht nachkommen, ein Druck auf 
die Besitzer ausüben. Die gewerblichen Berufsgenossenschaften haben 
jetzt zum größten Teile ihre Unfallverhütungsvorschriften erlassen, 
bei deren Ausarbeitung nat h dem neuen Gesetze auch Arbeitervertreter 
und das Reichsversicherungsamt mitgewirkt haben. Natürlich ist 
gerade hier eine stetige Ergänzung und Erweiterung nötig, zu der 
die Unfallstatistik wertvolle Unterlagen bietet. In vorliegendem Heft 
ist neben der Mitteilung der zahlenmäßigen Ergebnisse der Ver¬ 
sicherungen für 1900 eine tabellarische Vergleichung des Standes der 
Arbeiterversicherung in den europäischen Staaten von besonderem 
Interesse. 

P. Georg. 


Diittmann, A. f Die deutsche Arbtiterversicherung. 2. Ausgabe. Leipzig. 

Dr. jur. L. Huberti. VHI, 124 S. 

Der Verfasser, Vorsitzender der Landesversicherungsanstalt Olden¬ 
burg, geht von dem Gedanken aus, im Gegensatz zu vielen sonstigen 
Darstellungen desselben Stoffes das praktisch Bedeutsame von den 
spezielleren Bestimmungen zu trennen und so dieses wichtige Gebiet 
dem allgemeinen Verständnis, hauptsächlich bei den Meistinteressierten, 
den Versicherten selbst, näher zu bringen. Im eigentlichen Text sind 
daher nur die Grundzüge der drei Versicherungszweige dargelegt, 
während sich die Einzelbestimmungen zugleich mit den Verweisungen 
auf das Gesetz in den Anmerkungen finden. Zuweilen sind zur Ver¬ 
anschaulichung Beispiele angeführt. Die drei Versicherungsarten sind 
gemeinsam behandelt, und zwar so, daß bei jedem Abschnitt zunächst 
die gemeinsamen Grundsätze dargelegt sind und sich daran die Ge¬ 
staltung derselben im einzelnen Falle schließt. Diese Anordnung ist 
zur Erlangung eines klaren Verständnisses ganz besonders geeignet. 
Die Beilagen, wie ein Verzeichnis der Berufsgenossenschaften, Ver¬ 
sicherungsanstalten, Kasseneinrichtungen und Schiedsgerichte sind 
für den praktischen Gebrauch des Buches, ebenso wie das eingehende 
Sachregister von Wert. Auch die mitgeteilten Abschätzungen der 
Einbuße an Erwerbsfähigkeit, die aus den Rekursentscheidungen des 
Reichsversicherungsamtes abgeleitet sind, können bei den schwanken¬ 
den Anschauungen darüber von Nutzen sein. 

P. Georg . 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit 


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Erhebung über die Arbeitszeit der Gehilfen und Lehr¬ 
linge in solchen Kontoren des Handelsgewerbes und 
kaufmännischen Betrieben, die nicht mit offenen 
Verkaufsstellen verbunden sind. Veranstaltet im Sep¬ 
tember 1901. Bearbeitet im kaiserlichen Statistischen Amt, 
Abteilung für Arbeiterstatistik. (Drucksachen der Kommission 
für Arbeiterstatistik. Erhebungen. Nr. XI.) Berlin, Carl 
Heymann’s Verlag. 164 S. 

Die Erhebung bezieht sich auf 13673 Kontore, in denen zur Zeit, 
d. h. im September 1901, 69686 Personen als Gehilfen und Lehrlinge 
beschäftigt waren. Von den bearbeiteten Kontoren entfallen 76,2 % 
auf die Groß- und Mittelstädte. Mit der größten Anzahl sind die 
Mittelstädte (42 1 /* %) vertreten. Das weibliche Personal der be¬ 
arbeiteten Betriebe steht der Zahl nach zum männlichen im Verhältnis 
von rund 1:13. Es werden überhaupt nur in 17,22 % der Kontore 
weibliche Gehilfen gehalten. Dieser Prozentsatz ist ein auffallend 
geringer, wenn man bedenkt, daß nach der Erhebung von 1892 von 
den Betrieben mit offenen Verkaufsstellen 49,8% weibliches Personal 
beschäftigen. Unter den verschiedenen Gewerbegruppen trifft man 
die Verwendung weiblicher Gehilfen besonders im Buchhandel, in 
der Papierindustrie, den polygraphischen Gewerben und im Bekleidungs¬ 
und Reinigungsgewerbe. 

Über die Arbeitszeit gibt folgende Tabelle Aufschluß: 


Arbeitszeit 

in 

Betrieben 

beschäftigte 

Personen 

°/o aller 

Betriebe 

Personen 

9 Stunden und weniger 

6818 

40530 

49,86 

■ 

mehr als 9—10 Stunden 


20292 

29,65 


mehr als 10—11 „ 

2086 

7 042 

16,24 


mehr als 11 Stunden 

730 

1822 

5,35 

■ 


13 673 

69686 

100,00 

100,00 


Interessant ist der Vergleich der verschiedenen Personenkategorien 
an der Hand umstehender Tabelle (aus dem Original verkürzt). 

Daraus erhellt die bedauerliche Tatsache, daß diejenigen Personen, 
die am meisten Schonung verlangen — weibliche und jugendliche 
Personen —, die relativ längste Arbeitszeit haben. — Übermäßig 
lange Arbeitszeit ist relativ selten: Von den in Betracht kommenden 
69 866 Personen arbeiten 11—12 Stunden nur 1543, über 12 Stunden 
gar nur 279, dagegen haben 10459 Personen eine Arbeitszeit von 
8 Stunden und weniger. In der Großstadt und im Großbetrieb ist 
die Arbeitszeit für alle Personenkategorien eine kürzere als in der 

Jahresbericht über Hygiene and Demographie. U. Jahrgang. 12 


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178 


E. Referate. 


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j. 



eine Arbeitszeit von 


9 Stunden 
und weniger 

mehr als 

9—10 Stunden 

mehr als 

10 Stunden 


°/ 0 der Personen 

männliche Gehilfen über 16 Jahren 

61,3 

1 

28.1 | 

10,6 

weibliche „ „ 16 „ 

55,9 

30,4 

13,7 

männliche Lehrlinge „16 „ 

50,1 

30,5 

19,4 

„ r unter 16 

42,2 

35,8 

22,0 


Kleinstadt und im Kleinbetrieb. Von den befragten Betrieben haben 
nur 3,21 % die sogenannte englische „Tischzeit“ richtiger Arbeitszeit. 
Der Arbeitsbeginn ist am frühesten in Mitteldeutschland. Hier 
beginnen 74,47% der Betriebe schon vor 8 Uhr. Dagegen in Nord¬ 
westdeutschland nur 19,98% der Betriebe. Unter den Ortsklassen 
fängt am spätesten die Arbeit in den Großstädten an. Am spätesten 
eröffnen die Bankkontore ihren Betrieb (41,78% erst gegen 9 Uhr). 
Wo englische Arbeitszeit eingeführt ist, fängt die Arbeit durchgängig 
später an und endet früher (54,67%, im Bankfach sogar 84,85% 
spätestens um 5 Uhr nachmittags. Sonntagsarbeit kommt in 
33,03 % aller bearbeiteten Betriebe mit 35,38% aller unter die Er¬ 
hebung fallenden Angestellten vor, geht jedoch bei 70 % der Betriebe 
nicht über 2 Stunden hinaus. Traurig ist es noch um den Urlaub 
bestellt. Nur 46,87 % des gesamten gezählten Personals erhält über¬ 
haupt Urlaub, 7,94 % aber nur auf Wunsch, nicht regelmäßig. Viel 
günstiger liegen die Verhältnisse bei dem in Großbetrieben gezählten 
Personal. Hier erhalten 57,74 % regulären und verhältnismäßig langen 
Urlaub. Überhaupt läßt die vorliegende Erhebung den Schluß zu, 
daß der Großbetrieb auch für die kaufmännischen Angestellten 
in sozialer und in hygienischer Hinsicht von erheblichem Vorteil ist. 

O. Bernhard* 


Protokolle über die Verhandlungen der Kommission für 
Arbeit er Statistik vom 12. Dezember 1901 und 
13. März 1902. (Verhandlungsdrucksachen Nr. 21 u. 22.) 
Berlin, Carl Heymann’s Verlag. 17 u. 22 S. 

Die vorliegenden Hefte enthalten die Verhandlungen über die 
Fixierung des Fragebogens für die Untersuchung über die Arbeits¬ 
verhältnisse im Fleischergewerbe. Die verschiedenen Frage¬ 
bogen selbst, sowie eine instruktive Anweisung für die Ortsbehörden 
sind in den Anlagen abgedruckt. Nr. 22 der Drucksachen enthält 


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IV. Soziale Hygiene, der Arbeit. 


179 


auch den Fragebogen zu der Erhebung betr. die Arbeitsverhältnisse 
im Fuhrwerksgewerbe. 

G. Bernhard. 


Die Jahresberichte der Könif/l. bayrischen Fabriken- und 
Gewerbeinspektoren, dann der Königl. bayrischen 
Bergbehörden für das Jahr 1901. Mit einem Anhänge 
betr. das Müllergewerbe. München, Th. Ackermann. 400 S. 

Trotz des großen Umfangs des vorliegenden Buches fehlen in den 
Berichten genauere Mitteilungen über die gesundheitlichen Zustände. 
Angesichts der Tatsache, daß von Betrieben mit über 5 Arbeitern 
nur 41 % besucht wurden, und daß sich die Revisionen im ganzen auf 
46% der Gesamtarbeiterschaft bezogen, muß eine Vermehrung der 
Aufsichtsbeamten, wie sie in Bayern angeregt ist, recht nötig er¬ 
scheinen. Im Berichtsjahre stand die bayrische Industrie unter den 
Wirkungen der wirtschaftlichen Depression. Für die Zusammensetzung 
der Arbeiterschaft macht sich das bedauerlicherweise darin geltend, 
daß in einigen Inspektionsbezirken die Zahl- der Frauen, in anderen 
die der Jugendlichen und Kinder zugenommen hat, in einzelnen Fällen 
um 10—12%. Die Verkürzung der Arbeitszeit, die ja allerdings 
auch mit dem wirtschaftlichen Tiefstand zusammenhängt, hat Fort¬ 
schritte gemacht, so daß selbst in der wegen der langen Arbeitszeit 
berüchtigten Textilindustrie wenigstens 50 % der Frauen weniger als 
11 Stunden arbeiten. Leider fehlt eine tabellarische Zusammenfassung 
der Arbeitszeiten gänzlich. Unter den Betriebsunfällen ist die hohe 
Zahl der Todesfälle, die 2% der Unfälle und darüber ausmacht, und 
die Häufigkeit schwerer Unfälle zu bemerken. In einzelnen Bezirken 
ist auch der Schutz durch eigene Vorrichtungen an den Maschinen 
noch im Rückstände, wie sich an den häufigen Beanstandungen zeigt. 
Unter den Gewerbekrankheiten sind immer noch 5 Milzbranderkran¬ 
kungen erwähnt. Daß die Mehrzahl von gewerblichen Erkrankungen 
sich der Kenntnis der Inspektoren entzieht, zeigt eine Angabe des 
oberbayrischen Beamten, dem nur 4 Fälle von Bleivergiftung amtlich 
zur Kenntnis kamen, während die Statistik der Münchener Kranken¬ 
häuser 62 Fälle zeigt, von denen mindestens die Hälfte unter den 
Wirkungskreis der Gewerbeinspektion fallen. Der mittelfränkische 
Beamte macht den beachtenswerten Vorschlag, die Krankenkassen 
oder die Ärzte zu einer Meldung derartiger Erkrankungen mit An¬ 
gabe des Betriebes an die Inspektion heranzuziehen; die letztere 
könnte dann den Ursachen auf den Grund gehen und Abhilfe schaffen. 
Die Wohnungsverhältnisse werden allmählich besser, namentlich in 
München war die Bautätigkeit gemeinnütziger Gesellschaften rege 
und hat schon ganz Erfreuliches geleistet. Hoffentlich bietet auch 

1 - 2 * 


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180 


E. Referate. 


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der Erlaß vom 10. Februar 1901 betr. die Wohnungsaufsicht einen 
kräftigen Anstoß zu weiteren Verbesserungen auf diesem Gebiete. 
Von Interesse ist die Zusammenstellung in Oberbayern 1901 im Ver¬ 
gleich zu 1900 ausgegebenen Invalidenversicherungsmarken. Es zeigt 
sich hier eine Abnahme nm 4,20 und 10% in den drei niedrigsten 
Lohnklassen, der eine Steigerung in den beiden oberen gegenübersteht. 

In einem Anhänge sind die Resultate der Erhebungen über das 
Müllergewerbe mitgeteilt. Die eigenartigen Verhältnisse einer Kon¬ 
kurrenz zwischen modernem Großbetrieb und alten handwerksmäßigen 
Formen, die sich auf dem Lande noch zahlreich erhalten haben, be¬ 
dingt auch für die hier Beschäftigten einen Ausnahmezustand. Es 
ist von jeher von seiten der Gewerbeinspektion geklagt worden, daß 
in diesen Kleinbetrieben, die von der modernen Entwicklung der 
Mühlenindustrie fast gar nicht berührt sind, bezüglich der Dauer der 
Arbeitszeit und Einhaltung der Pausen arge Verhältnisse herrschen. 
Man kann daher die sich geltend machende Tendenz zum allmählichen 
Verschwinden der kleinen Kundenmühlen nicht bedauern. 

P. Georg . 


Jahresbericht der Gewerbeaufsichtsbeamten im König¬ 
reich Württemberg für 1901 . Stuttgart, Kommissions¬ 
verlag von H. Lindemann’s Buchhandlung (P. Kurtz). 195 S. 

Die Zahl der revidierten Anlagen ist im Verhältnis gegen die 
Voijahre etwas gestiegen, so daß im II. und IIL Bezirke */ 4 aller 
Fabriken besucht wurden, was gegenüber den Verhältnissen in Nord¬ 
deutschland erfreulich ist. Auch die für das ganze Königreich an- 
gestellte Assistentin hat erfolgreich gewirkt, wie von mehreren ihrer 
männlichen Kollegen ausdrücklich anerkannt ist. Die Zahl und Zu¬ 
sammensetzung der Gesamtarbeiterschaft hat sich nur wenig geändert, 
jedoch haben die jugendlichen Arbeiter etwas abgenommen. Erfreulich 
ist das gute Zusammenwirken von Gewerbeaufsicht und Arbeiter¬ 
organisationen, das mehrfach ausdrücklich hervorgehoben ist. Über¬ 
haupt ist das Verhältnis von Gewerbeinspektionsbeamten sowohl zu 
Arbeitgebern und Arbeitnehmern gut. Die Arbeitszeiten haben im 
Berichtsjahre teilweise einige Verkürzungen erfahren, hauptsächlich 
in den größeren Industriezentren mit einer intelligenten und organi¬ 
sierten Arbeiterschaft. Die Sonntagsarbeit und die Zahl der Über¬ 
stunden hat sich etwas vermindert, was allerdings zum Teil auch auf 
die Nachwirkungen der wirtschaftlichen Depression zurückznfuhren 
ist. Die Hauptrolle bei der Überarbeit spielen naturgemäß wieder 
die Saisonindustrien, die zwischen zeitweiliger Arbeitshäufung und 
Arbeitslosigkeit schwanken. Hier ließe sich wohl noch manches 
bessern, wozu allerdings die Auftraggeber und in letzter Linie auch 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 


181 


das große Pabliknm helfen müßten. In den Mühlen, besonders den 
kleineren, in denen häufig in Bezug auf Einhaltung der zulässigen 
Arbeitszeit und der Pansen noch Übelstände herrschen, hat der 
deutsche Mühlenarbeiterverband durch energisches Einschreiten 
manches erreicht. Die Arbeitsordnungen in den Betrieben sind jetzt 
ziemlich vollständig vorhanden, finden allerdings in ihrer Eigenschaft 
als Arbeitsvertrag bei beiden Kontrahenten immer noch zu wenig 
Beachtung. Daneben finden sich manchmal auch noch Separatverträge, 
die zum Teil allen Grund haben, die Öffentlichkeit zu scheuen, wie 
der auf S. 17 abgedruckte zeigt 

Die Zahl der Betriebsunfälle hat sich nicht unbedeutend vermehrt, 
besonders im I. Bezirk, wo sie auf 780 mit 26 Todesfällen gestiegen 
ist gegenüber 685 mit 13 Todesfällen im Vorjahre. Eine tabellarische 
Zusammenstellung der Unfälle nach Industriegrnppen oder Ursachen 
fehlt leider ganz, was gegenüber dem sonst sehr ausführlichen Tabellen¬ 
material verwunderlich erscheint, da es gerade bei den Betriebsunfällen 
mit einer bloßen Angabe der Gesamtzahl nicht getan ist. Für die 
Unfallverhütung durch die Berufsgenossenschaften findet sich auf 
S. 25 ein bemerkenswerter Passus: „Manche Maschinen werden 
dadurch gefährlich, daß sie im Betrieb viel zu schnell laufen sollen, 
so Hobelmaschinen, Kreis- und Bandsägen. Es wäre daher ganz 
wünschenswert, wenn in die Unfallverhütungsvorschriften der Berufs¬ 
genossenschaften auch einzelne Bestimmungen über Geschwindigkeiten 
von Arbeits- und Werkzeugmaschinen aufgenommen würden.“ Ein 
Einschreiten gerade an dieser Stelle ist wohl erforderlich, wenn man 
bedenkt, daß die genannten Maschinen jetzt die Ursache häufiger 
und besonders schwerer Verletzungen sind. Von Berufskrankheiten 
ist hauptsächlich Bleikolik zu nennen, die mit 52 Fällen unter 178 
Arbeitern in zwei Fabriken auftrat. In einer derselben erkrankten 
von 103 eingestellten Arbeitern 34,4, davon 6 je 2 mal, als fast 40 %, 
darunter befand sich eine Krankheitsdauer von 80, 74 und 72 Tagen, 
im Durchschnitt 28 Tagen. Da sich die Fabriken in der Haupt¬ 
sache mit der Herstellung von Bleifarben beschäftigen, sind die 
Versuche, die man neuerdings zu deren Verdrängung in Paris gemacht 
hat, mit Freuden zu begrüßen. Was die allgemeinen Schädlichkeiten 
der meisten Fabrikräume, Staubentwicklung und verunreinigte Atem¬ 
luft betrifft, so macht sich hier ein langsamer, aber stetiger Fortschritt 
durch wirksame Staubabsauge- und Lufterneuerungsapparate geltend, 
der mit dem Verständnis der Beteiligten für solche Schädigungen 
wächst. Ganz langsam schreiten auch Verbesserungen in den Arbeiter¬ 
wohnungsverhältnissen fort, teils durch direkte Bautätigkeit der 
Kommunen, teils durch Privatvereine oder Fabriken. Die Bewegung 
der Binnenwanderung der Arbeiter über das ganze Jahr zeigt ein 
Diagramm auf S. 104, dem die Zahlen der vom Polizeiamt Göppingen 


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182 


£. Referate. 


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1899—1901 verteilten Schlaf- und Eßkarten zu Grunde liegen. Man 
findet hier, daß die stärkste Wanderung in die Wintermonate fällt 
und nicht, wie oft behauptet, aus Arbeitsscheu in den Sommer. Der 
gesamte vorliegende Bericht beweist, daß die Gewerbeaufsichtsbeamten 
dort sich nicht lediglich auf ihr amtlich angewiesenes Gebiet be¬ 
schränken, sondern ihre ersprießliche Tätigkeit von einem höheren 
Gesichtspunkte aus ansehen, als in gewissen anderen, größeren Bundes¬ 
staaten. 

P. Georg. 


Jahresbericht der Grossherzo{/1 ich Hessischen Gewerbe¬ 
inspektoren für das Jahr 1901. Darmstadt L. C. 
Wittich’sche Hofbuchdruckerei. Herausgegeben im Auf¬ 
träge des Großh. Ministeriums des Inneren. 180 S. 

Die Einzelberichte der Gewerbeinspektoren sind auch in diesem 
Jahre wieder zusammengefaßt, was im Interesse der Ausführlichkeit 
gerade des Textes zu bedauern ist, zumal sich ohnehin schon der 
Zug geltend macht, die Berichte zu farblosen Tabellensammlungen 
herabzudrücken. 

Das Verhältnis der Inspektionsbeamten zu Arbeitgebern und 
-nehmern scheint zufriedenstellend zu sein. Die Übermittelung von 
Beschwerden der Arbeiter durch ihre Organisationen und das Arbeiter¬ 
sekretariat hat sich gut bewährt, da auf diesem Wege das Persön¬ 
liche mehr in den Hintergrund gedrängt wird. Leider wird jedoch 
noch darüber geklagt, daß Arbeiter, welche Mißstände zur Anzeige 
bringen, es oft nachher persönlich zu entgelten haben. Der Anteil 
der Frauen an der Gesamtarbeiterschaft ist im Berichtsjahre auf 
18 % gestiegen und fast ein Drittel derselben ist verheiratet. Die 
höchste Prozentzahl erreicht die Zigarrenindustrie mit 68% Frauen. 
Wie eine beigegebene Tabelle zeigt, nimmt seit 14 Jahren die Zahl 
der männlichen Arbeiter ab und die der weiblichen zu. Nur in den 
ländlichen Bezirken überwiegen die Arbeiter. Die Arbeitszeit der 
Frauen ist etwas zurückgegangen, so daß in den Fabriken des Bezirks 
Darmstadt 60% und in denen von Offenbach 55% 10 Stunden oder 
weniger gearbeitet wird. Bemerkenswert sind die Absätze auf S. 37 
bis 39 über die Konfektionswerkstätten und die dort herrschenden 
Zustände. Hier läßt das Gesetz die Beamten vielfach im Stich, be¬ 
sonders in den Damenmaßschneidereien und den kleineren Werkstätten. 
Hier ist die Arbeitszeit unbeschränkt, und das wird auch von den 
Leitern sehr ausgenutzt. Eine Ausdehnung der Gesetzesbestimmungen 
auf die Konfektionswerkstätten in größerem Umfange wäre hier sehr 
wünschenswert. Die Verkürzung der Arbeitszeit macht auch für die 
Männer Fortschritte, hauptsächlich in den Städten, während das 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 


183 


flache Land in dieser Beziehung meist zurückbleibt. In den Bäckereien 
scheint man sich endlich mit den Vorschriften bezüglich der Arbeits¬ 
dauer abgefunden zu haben. Die Überschreitung der Arbeitszeit wird 
häufig direkt gefördert durch die zu milden Strafen, die den betreffen¬ 
den Arbeitgebern gerichtlich auferlegt werden. Derartig niedrige 
Summen wie (10 Mk.) für wiederholte Nachtarbeit vor Sonn- und 
Festtage, sind hier, wo die Strafe mehr als Abschreckungs- wie als 
Repressionsmaßregel wirken soll, durchaus nicht am Platze. 

Die Unfälle nahmen im Berichtsjahre wieder zu, eine angesichts 
der Abnahme der Arbeiter ungünstige Tatsache. Den höchsten Punkt 
erreicht hier sonderbarerweise die Papierindustrie mit 106 Unfällen 
auf 1000 Arbeiter, dann folgen Nahrungs- und Genußmittelfabrikation 
mit 71 und Maschinenindustrie mit 69. Die Anbringung von Schutz¬ 
vorrichtungen an Maschinen macht langsame Fortschritte. Es wäre 
sehr wünschenswert, wenn die Maschinenfabriken in größerem Um¬ 
fange als bisher, ihre Erzeugnisse gleich mit den nötigen Schutz¬ 
vorrichtungen versehen würden, da eine nachträgliche Anbringung 
oft Schwierigkeiten macht Auch die Benutzung der Schutzvorrich¬ 
tungen durch die Arbeiter bessert sich erheblich, läßt aber doch auch 
in einzelnen Fällen manches zu wünschen. Von spezifischen Gewerbe¬ 
krankheiten sind 3 Fälle von Phosphornekiose verzeichnet, die wieder 
einmal lehren, daß deren gänzliche Ausrottung nur durch Verbot der 
Herstellung von Phosphorzündhölzchen zu erreichen ist. Auch je 4 
Milzbranderkrankungen und Anilinvergiftungen sind vorgekommen. 
Die Verhältnisse der Bleifabriken sind auch noch nicht völlig, wie 
sie sein sollten. Wenn auch in einer Fabrik eine erhebliche Besse¬ 
rung zu konstatieren ist, so zeigt doch die beigegebene Krankheits¬ 
statistik, die am Jahresschlüsse 48°/ 0 Kranke aufweist, daß die Ge¬ 
fährdung der Arbeiter selbst bei der peinlichsten Handhabung der 
hygienischen Vorschriften noch groß ist. 

P. Georg . 

Jahresbericht des Gewerbeaufsichtsbeamten des Aufsichts- 
bexirks Lübeck für 1901. Berlin, Reichsdruckerei. 23 S. 

Der Bericht, dessen Text man bei einer Seitenzahl von 12 hier 
eigentlich vollständig abdrucken könnte, enthält nichts besonders Be¬ 
merkenswertes. Zum Teil mag das daran liegen, daß der Gewerbe¬ 
aufsichtsbeamte erst seit dem 15. Juni des Berichtsjahres sein Amt 
verwaltet, zum Teil an der geringen Größe seines Bezirks, der nicht 
einmal ganz 6000 Arbeitnehmer umfaßt Sonst scheint in seinem 
Wirkungskreise alles in merkwürdig guter Ordnung zu sein, so daß 
die Tabelle über ermittelte Zuwiderhandlungen gegen die Schutz¬ 
gesetze für Jugendliche, den Beschauer fast wie ein ausfüllungs- 


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184 


E. Referate. 


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bedürftiges Formular anmutet. Nicht so günstig sieht die Unfall¬ 
statistik mit ihren 640 Unfällen, darunter 5 °/ 0 schweren, aus, da 
hiernach 10% der Arbeiter Unfälle erlitten. Erfreulich ist dagegen 
die hohe Zahl von Unfalluntersuchungen, nämlich 160, an denen der 
Beamte sich beteiligt hat 

P, Georg. 


Berichte der eidgen. Fabrik- und Bergwerksinspektoren 
über ihre Amtstätigkeit in den Jahren 1900 und 
1901. Veröffentlicht vom Schweiz. Industriedepartement. 
Aarau, H. R. Sauerländer & Co. 270 8. 

Die Zahl der Revisionen ist in der ganzen Schweiz außergewöhn¬ 
lich hoch, es sind dort jedes Jahr sämtliche Anlagen revidiert worden, 
ein Zustand, zu dem wir es leider noch nicht gebracht haben. Die 
Unfallstatistik weist noch ziemlich hohe Zahlen auf, so kamen in 
einem Bezirk auf 1000 Arbeiter noch 50 Unfälle. Immerhin ist 
eine Besserung zu konstatieren. Den Hauptanteil hat die Industrie 
der Metalle und Maschinen, wo auf 18 000 Arbeiter 2400 kommen. 
Ganz enorm hohe Beträge finden sich in der Unfallstatistik der nicht 
fabrikmäßigen Betriebe im H. Bezirk. Unter 5800 Unfällen finden 
sich 58 Todesfälle und fast 200 Verletzungen mit bleibendem Schaden. 
Die ganze Summe verteilt sich auf die einzelnen hier in Betracht 
kommenden Gewerbe folgendermaßen: 


Baugewerbe 

43 % 

Straßen- und Eisenbahnbau 

31 „ 

Wasserarbeiten, Steinbrüche 

12,5 „ 

Fuhrgewerbe 

12,5 „ 


In diesen Zahlen stecken ja auch die beim Straßen- und Bahn¬ 
bau im Gebirge naturgemäß zahlreicheren und schwereren Unfälle, 
aber trotzdem sind sie noch viel zu hoch, zumal auch im HI. Bezirke 
die Verhältnisse ähnlich liegen. Die Unfallverhütung durch Schutz¬ 
vorrichtungen an Maschinen macht in der Schweiz gute Fortschritte, 
wozu auch die reichhaltige gewerbehygienische Sammlung in Zürich 
manches beitragen mag. Auch die zahlreichen Abbildungen und 
Erläuterungen bewährter Apparate in den Berichten sind lobens¬ 
wert. Im vorliegenden Bericht verabschiedet sich der weit über die 
Grenzen seines Landes bekannte Fabrikinspektor des L Bezirkes, 
Dr. Schüler, nach 35jähriger Amtstätigkeit, die er als der erste Arzt 
in dieser Stellung mit allgemein anerkanntem Erfolge ausgeübt hat. 

P. Georg. 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 


185 


Reichesberg, J. f Zur Frage des Arbeiterschutzes bei öffentlichen Sub¬ 
missionen. Schweizerische Blätter für Wirtschafts- und Sozial¬ 
politik. X. Jahrgang. Heft 7—9. Bern, Sturzenegger. 

Der Verf. gibt in seinem Artikel eine Übersicht über das, was 
auf dem Gebiete des Arbeiterschutzes bei öffentlichen Submissionen 
in den Einzelstaaten geleistet worden ist. Hier ist dem Staat und 
den Kommunen ein weites Feld geboten, ohne große Schwierigkeiten 
bessernd auf die Lage der von ihnen mittelbar oder unmittelbar be¬ 
schäftigten Arbeiter durch Aufnahme von Bestimmungen über Lohn¬ 
höhe und Arbeitsbedingungen in die Submissionsverträge einzuwirken. 
Erfahrungsgemäß pflegen sich diese Bestimmungen auch auf die 
übrigen Arbeiter auszudehnen. Nach Besprechung der englischen, 
belgischen und französischen Entwicklung — hier ist die fair-wages- 
Klausel in die meisten Submissionsverträge übergegangen — kommt 
der Verf. auf Deutschland: „Wir finden gerade in Deutschland, dem 
Staatskörper, der hinsichtlich der Fürsorge für die Arbeiterschaft 
durch staatliche Einflußnahme auf die Gestaltung des Arbeitsverhält¬ 
nisses allen übrigen Staaten in Europa vorangegangen ist, die Lohn¬ 
klausel nur in sehr seltenen Fällen in die Bedingnishefte aufge¬ 
nommen.“ 

In der Tat sieht es auf diesem Gebiete in Deutschland noch 
ziemlich traurig aus. Abgesehen von Preußen, Hessen und Sachsen, 
die ihre Druckarbeiten nur an Unternehmer vergeben, die den Buch¬ 
druckertarif schriftlich anerkannt haben, ist von seiten des Staates 
hier fast nichts geschehen. Man hat sich damit begnügt zu über¬ 
wachen, daß der Unternehmer seinen Verbindlichkeiten gegen die 
Arbeiter pünktlich nachkommt. Mit den Kommunen sieht es nicht 
besser aus. Sowohl in Leipzig wie in Berlin, hier noch 1899, hat 
man in Gewerbekammer und Stadtverordnetenversammlung dahin¬ 
gehende Anträge abgelehnt, während man auf Anregung der Unter¬ 
nehmer die Streikklausel in die Bauverträge aufhahm. Den Grund 
dieser ablehnenden Haltung der Kommunalverwaltungen sieht der 
Verf. in der Zusammensetzung der Verwaltungskörper. 

Die einzige Stadt, die das Prinzip der Klausel vom auskömm¬ 
lichen Lohn angenommen hat, ist Straßburg. Auch München, Karls¬ 
ruhe, Frankfurt und Hannover zeigen bescheidene Ansätze nach dieser 
Richtung. 

In dieser Untätigkeit gegenüber einer so bedeutsamen Frage 
übertrifft uns nur noch Österreich. 

Auf dem Gebiete der Fixierung eines Maximalarbeitstages trifft 
für Deutschland ziemlich dasselbe zu, wie für die Lohnregelung. 
Staatlich ist da gar nichts getan. Das Verlangen des Bauarbeiter¬ 
kongresses von 1899, die ortsüblichen Arbeitszeiten bei öffentlichen 


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186 


E. Referate. 


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Submissionsbauten für bindend zu erklären, ist nicht beachtet Nur 
einzelne Kommunen sind hier tätig gewesen. 

Der Verf. schließt seine Darstellung der einschlägigen Verhält¬ 
nisse Deutschlands mit dem Satze: „Es ist doch geradezu sinnlos, daß 
der Staat, die Gemeinde einerseits Heilstätten, Krankenhäuser, Greisen- 
asyle für das arbeitende Volk bauen lassen und andererseits sich 
blutwenig um das Wohlbefinden selbst desjenigen Teiles der Arbeiter¬ 
schaft kümmern, welcher direkt oder indirekt von ihnen abhängig ist“ 

P. Georg. 


Seelmann , H., Die beschränkt Erwerbsfähigen und die Arbeitslosigkeit. 
Ein Beitrag zur Losung der Arbeitslosenfrage. Erweiterter Ab¬ 
druck aus dem XVIII. Jahrgange der Arbeiter-Versorgung. 
Berlin, Verlag der Arbeiter-Versorgung. A. Proschel. 48 S. 

Der Verfasser der vorliegenden Broschüre will die Aufmerksam¬ 
keit weiter Kreise auf eine bestimmte Gruppe der Arbeitslosen, die 
beschränkt Erwerbsfähigen, lenken. Er faßt unter diesem Ausdrucke 
alle Personen zusammen, die in ihrer Erwerbsfähigkeit zwischen der 
vollen und einem Drittel derselben stehen. Ihre Lage ist insofern 
besonders ungünstig, als sie noch keinen Anspruch auf Invalidenrente 
haben und daher mit den vollerwerbsfahigen Arbeitern konkurrieren 
müssen. Sie bilden unter den jetzigen Verhältnissen einen Stamm 
von Arbeitslosen, der auch bei sonst genügender Beschäftigung von 
Arbeitern nur schwer, meist nur bei sehr starkem Geschäftsgang ein¬ 
gestellt und bei auch nur geringem Nachlassen der Arbeit • wieder 
entlassen wird. In Kapitel II und III berichtet der Verfasser ein¬ 
gehend über die Ursachen ihrer Arbeitslosigkeit und die Maßnahmen 
zu deren Bekämpfung. 

Als einen Hauptgrund der Arbeitslosigkeit führt der Verfasser, 
und zwar wohl mit Recht, das Bestehen der Betriebskrankenkassen 
an. Denn wenn ein Betriebsleiter für seinen Betrieb eine eigene 
Krankenkasse errichtet hat, gewinnt er ein Interesse an der Ein¬ 
stellung nur gesunder Arbeiter, während er die beschränkt Er¬ 
werbsfähigen, sei es infolge von Alter, Schwächlichkeit oder Unfällen, 
zurückweisen wird, da sie der Kasse voraussichtlich leichter zur 
Last fallen. Das kann besonders drückend werden, wenn an einem 
Orte für bestimmte Arbeitergruppen nur in Betrieben Arbeit ist, die 
eine eigene Betriebskrankenkasse haben. Inhaber unfallsversicherungs¬ 
pflichtiger Betriebe scheuen auch meist die höheren Kosten der Un¬ 
fallversicherung, da für solche Arbeiter eine erhöhte Unfallsgefahr 
besteht. Außerdem verursachen die beschränkt Erwerbsfähigen in 
Betrieben, wo eine Arbeit von Hand zu Hand geht, leicht Stockungen 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 187 

und sind daher auch bei ihren voll erwerbsfähigen Mitarbeitern 
nicht beliebt. 

Unter den Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit weist 
der Verfasser zunächst die Ansicht zurück, daß man etwa mit Spar¬ 
zwang, Arbeitslosenversicherung, Ausgestaltung der Arbeitsnachweise 
die Lage dieser Schicht bessern kann. Er ist auch der nicht unbe¬ 
gründeten Ansicht, daß die Wirksamkeit der Arbeitsämter dadurch 
beeinträchtigt wird, daß sie von den weniger Leistungsfähigen ver¬ 
hältnismäßig stark in Anspruch genommen werden. Der Vorschlag, 
den der Verfasser macht, geht darauf hinaus, ihnen neue Erwerbs¬ 
quellen durch lokale Vereinigungen zu erschließen. Das Endziel ist 
dabei natürlich die Errichtung eigener Betriebe für solche Personen. 
Zu demselben Ziele ist praktisch der Berliner Verein für Unfallver¬ 
letzte gelangt, dessen Gründung einer eigenen Werkstätte Seite 34 
bis 36 behandelt ist. Auch eine ungarische Genossenschaft findet 
hier Erwähnung. 

In einem letzten Kapitel ist dann noch das Interesse der In¬ 
validenversicherungsanstalten an derartigen Maßnahmen behandelt; 
es besteht hauptsächlich darin, daß die Arbeitslosigkeit dieser Halb¬ 
invaliden ihre Vollinvalidität stark beschleunigt, die Versicherungs¬ 
anstalten also durch vermehrte Arbeitsgelegenheit dieser Kategorie 
entlastet würden. 

Alles in allem gibt der Verfasser in seiner Broschüre recht 
dankenswerte Fingerzeige, und umfassendere Versuche nach von ihm 
vorgeschlagener Richtung hin wären durchaus wünschenswert. 

P. Georg. 

Ohlenberg, K., Arbeiterschutz in Gust- und Schankicirtschaften. Re¬ 
ferat, dem Ausschüsse der Gesellschaft für soziale Reform 
erstattet. Nebst einem Korreferat von Gustav Staake, 
Geschäftsführer der Sektion des deutschen Kellnerbundes. 
Schriften der Gesellschaft für Soziale Reform. Herausgegeben 
von dem Vorstande. Heft 3 und 4. Jena, G. Fischer. 74 S. 

In seinem Referat gibt Oldenberg zunächst einen kurzen Be¬ 
richt über die Geschichte des Entwurfs von Schutzbestimmungen für 
die in Gast- und Schankwirtschaften beschäftigten Kellner und Köche 
beiderlei Geschlechts, deren Inkrafttreten leider immer wieder hinaus¬ 
geschoben wurde. Er betrachtet die durch Enqueten (Kommission für 
Arbeiterstatistik) und Statistik erwiesene Gesundheitsschädlichkeit 
dieser Berufe, namentlich des Berufs der Kellner und räumt der 
Statistik der Arbeitsdauer eine besondere Beweiskraft ein. Nach 
einer Stichprobenstatistik, die sich auf 4378 Kellner, 4093 Kellnerinnen, 
803 Oberkellner, 2895 Kellnerlehrlinge im ganzen Reiche und in Ort- 


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188 


E. Referate. 


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schäften und Betrieben verschiedener Größe erstreckte, überschritt die 
tägliche Arbeitszeit die Dauer 

von 16 Stunden von 18 Stunden 


bei 38,6 °/ 0 

2,6 % 

der Kellner 

n 43,1 „ 

2,5 „ 

der Oberkellner 

» 24,4 „ 

0,8 „ 

der Kellnerlehrlinge 

„ 23,9 „ 

0,5 „ 

der Kellnerinnen. 


Aber nicht nur die übermäßig lange Arbeitszeit, sondern auch 
der Mangel an Schlaf, an einer Eßpause, an Sitzgelegenheit, an Aus¬ 
gehtagen, an Sonntagsruhe machen den Beruf zu einem der körperlich 
anstrengendsten. Das Familienleben seiner Angehörigen leidet schwer 
darunter. Ist die „greifbarste Erscheinung des Kellnerelends das 
Übermaß der Arbeitsdauer, so sind die Hauptwurzeln desselben der 
Übergang in den Großbetrieb und das System des Trinkgeldein¬ 
kommens“. Der Verfasser geht dann näher auf die Schwierigkeiten 
der Kontrolle der Schutzbestimmungen und den Mangel einheitlicher 
Handhabung der Polizeistunde ein. Die Trinkgeldreform müßte wie 
die Polizeistunde ebenso Selbstzweck wie Mittel zur Sicherung des 
Arbeiterschutzes sein. „Sie würde den Kellner am Schutze seiner 
Gesundheit interessieren: an Kürzung der täglichen Arbeitszeit, an 
Arbeitspausen, an Sonntagsruhe und freien Wochentagen, an Be¬ 
schränkung der Überarbeit“ Hand in Hand mit dieser Reform müßte 
ein erhöhter Schutz jugendlicher und weiblicher Arbeitskräfte gehen, 
mit dem allerdings sehr wichtigen Nebenzweck, dadurch die Kon¬ 
kurrenz zu vermindern und die heute vielfach zum Berufswechsel ge¬ 
drängten älteren Elemente festzuhalten. 

Das Doppelheft enthält noch ein Korreferat von G. Staake, der 
für Berücksichtigung der Schutzforderungen der Gehilfenschaft eintritt: 
zwölf-, ausnahmsweise fünfzehnstündige tägliche Arbeitszeit des über 
16 Jahre alten Personals, zehnstündige des minderjährigen (in der Zeit 
von 6 Uhr morgens bis 10 Uhr abends), Verbot weiblicher Personen unter 
18 Jahren, und der über 18 Jahre alten von 10 Uhr abends und 6 Uhr 
morgens. 

F. KriegeU 

Reichsgesetz, betreffend die Beschäftigung von Gehilfen 
und Lehrlingen in Gast- und Schankwirtschaften 
nach der Bekanntmachung vom 23. Januar 1902 
und die Beden im Deutschen Reichstage in der 
Sitzung vom 31. Januar 1902. Flöha in Sachsen, 
A. Peitz & Sohn. 20 S. 

Verzeichnis der beschäftigten Gehilfen und Lehrlinge 
und der diesen gemäß Ziffer 4 der Bestimmungen 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 


189 


des Bundesrats über die Beschäftigung van Ge¬ 
hilfen und Lehrlingen in Gast- und Schankwirt¬ 
schaften vom 23. Januar 1902 gewährten Ruhe¬ 
zeiten. München 1902. Carl Gerber. 

Das erstgenannte Heft enthält die betreffende Bekanntmachang 
nebst ihrer Besprechung im Reichstage. 

Schon im Reichstage ist mit Nachdruck darauf hin gewiesen, daß die 
Bekanntmachung den im Schankgewerbe beschäftigten Personen keinen 
hinreichenden Schutz bietet. Denn von den 258000 hier Beschäftigten 
fallen nur 9000 in die geschützte Kategorie, während weitaus die Mehr¬ 
zahl (168000) nicht davon betroffen werden. Auch für die übrigen sind 
die Anordnungen zu eng gefaßt. Während im allgemeinen der Ar¬ 
beiter unter 7 Tagen einen freien hat, entfällt hier nur auf je 21 
resp. 14 Tage ein freier. Diesem Übelstand wird durch 6 Freistunden 
in jeder Woche wesentlich abgeholfen. Auch die Normierung des 
Arbeitstages auf 16 Stunden ist reichlich hoch, besonders wenn man 
von der achtstündigen Ruhezeit noch die weiten Wege, die vor allem 
in größeren Städten von und nach dem Geschäft zu machen sind, 
abzieht 

Um die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten 
kontrollieren zu können, ist in der Gast- und Schankwirtschaft 
ein Verzeichnis derselben zu führen. Ein Muster dafür und zu¬ 
gleich Formulare für die laufenden Eintragungen gibt das zweite 
obengenannte Buch. Jeder Kellner erhält hier ein eigenes Blatt 
mit folgender Einteilung: 


Forti. 

Nr. 

der 

Woche 

Bezeichnung 

des 

Wochentags 

Datum: 

Tag, Monat, 
Jahr 

Ununter¬ 
brochene Ruhe¬ 
zeit von 
mindestens 

24 Stunden 
gemäß Ziff. 4 
Abs. 1, 2 

Ununter¬ 
brochene Ruhe¬ 
zeit von 
mindestens 

6 Stunden 
zwischen 8 Uhr 
Morgens und 

10 Uhr Abends 

Bemer¬ 

kungen 




Stundenzahl 

Tageszeit 









Diese Verzeichnisse sind den zuständigen Beamten auf Erfordern 
vorzulegen. 


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190 


E. Referate. 


Dieser ohnehin nicht weitgehende Schutz hat sich, wie ver¬ 
schiedene Klagen im Laufe des Jahres gezeigt haben, auch in der 
Praxis nicht besonders bewährt. So hat man leider gerichtlich einen 
sogen, freiwilligen Verzicht auf die Freizeit als gestattet anerkannt, 
und außerdem haben die Gastwirte in vielen Fällen Mittel zur Um¬ 
gehung der ihnen natürlich unangenehmen Maßregeln gefunden. 

P. Georg. 


Alberts, Ä, Sozialpolitik und Kellnernot. Kirchlich-soziale Flug¬ 
schrift Nr. 4. Berlin, Buchhandlung der Berliner Stadt¬ 
mission. 20 S. 

Im Jahre 1894 gab es im Deutschen Reiche 278689 Gast- und 
Schankwirtschaften mit 98041 männlichen und 306017 weiblichen 
Angestellten, Grund genug, sich deren Lage einmal genauer anzu¬ 
sehen. Diese ist keine erfreuliche. Wirtshausluft und Wirtshausge¬ 
spräch, Arbeit Tag und Nacht, Sonn- und Werktags, abwechselnd mit 
Wochen- oder monatelangem Müßiggang, Loslösung von der Familie, 
schlechte Kost, unwürdige Behandlung. Kein Wunder daher, daß auf 
1000 Todesfälle bei Kellnern 116 Selbstmorde kommen. Dazu die 
Not und Ausbeutung der stellenlosen Kellner, die Verführung zum 
Leichtsinn, die moralische Erniedrigung durch das Trinkgeldersystem. 
Eine Folge der unsicheren Erwerbsverhältnisse ist die Ehelosigkeit 
bei etwa 4 / 5 , welche auch dadurch gefordert wird, daß meist nur Un¬ 
verheiratete Anstellung finden. Wie es nun aber erst im Kellnerinnen¬ 
wesen aussieht, ist so bekannt, daß es keiner Schilderung mehr 
bedarf. 

Zur Abstellung oder Milderung all der grauenhaften Mißstände 
im Kellnergewerbe fordert nun Verf. 1. Schließung aller Restaurants 
während des Sonntags-Hauptgottesdienstes. Um den Gesundheits¬ 
schädigungen durch die übermäßig lange, 15—16stündige gesetzliche 
Arbeitszeit — gegen nur 10—11 Stunden der Handlungsgehilfen — 
vorzubeugen: Sitzgelegenheit, Überwachung der Lüftung, der Schlaf¬ 
räume, gesetzliche Beseitigung des Trinkgelderunwesens durch Fest¬ 
setzung von Minimallöhnen, Regelung und Kontrolle des Stellenver¬ 
mittlungswesens. 

Für jeden mit den traurigen Verhältnissen im Kellnergewerbe 
halbwegs Vertrauten erscheinen diese Forderungen als noch unter der 
Minimalgrenze erheblich zurückbleibend. Das was bisher geschehen, 
ist so gut wie gar nichts, und nicht einmal eine Kontrolle besteht, 
daß dies Wenige ausgefuhrt wird. Ein Verdienst des Verf ist es, 
wieder auf diesen schwarzen Punkt hingewiesen zu haben. 

P. Hüls. 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 


191 


Arbeitszeit -Verlängerungen (Überstunden) im Jahre 
1900 in den fabrikmäßigen Betrieben, K. K. arbeits¬ 
statistisches Amt im Handelsministerium. Wien, Hof- und 
Staatsdruckerei. 41 S. 

Dasselbe für das Jahr 1901, Wien, Hof- und Staatsdruckerei. 
32 S. 

Die Hefte enthalten nach einer kurzen Einleitung und nach Ab¬ 
druck der Ministerialerlasse, die die Erhebung der Überstunden¬ 
statistik regeln, diese Statistik für die Jahre 1900 und 1901. 

Die Anlage der Tabellen gestattet eine leichte Orientierung. 
Vor allem ist die gleichzeitige Einteilung nach Industrien und Län¬ 
dern anerkennenswert, da sie ein Bild von der Verteilung und wirt¬ 
schaftlichen Lage der Gewerbszweige in den einzelnen Kronländern 
gibt. In dankenswerter Weise werden auch jedesmal die Ergebnisse 
der letzten 5 Jahre ausgiebig zum Vergleich , herangezogen. 

Ein einheitlicher Zug ergibt sich aus den Gesamtresultaten der 
Jahre 1896—1901 nicht. Das Jahr 1897 zeigt eine geringe Abnahme 
gegen das Vorjahr 1898, eine Steigerung von 20 °/ 0 , die 1899 ihren 
Höhepunkt in einer Einnahme von 100 °/ 0 gegen 1896 erreicht. In 
den beiden folgenden Jahren sinkt dann dieses Maximum wieder auf 
75 % und 60 % herab. 

Einen davon durchaus verschiedenen Charakter nehmen die Zahlen 
bei ihrer Verteilung auf die einzelnen Kronländer an. Hier ist die 
Bewegung eine gänzlich andere. Während z. B. in Nieder-Österreich 
die Überstundenzahl von 401000 im Jahre 1896 stetig auf 1432000 
im Jahre 1900 steigt, um dann 1901 rapid auf ein Drittel zurückzu¬ 
sinken, zeigen andere Gebiete wie Steiermark und Kärnten eine regel¬ 
mäßige Abnahme. 

Die Verteilung der Zahlen nach den Industriegruppen gibt 
wieder ein völlig anderes Bild. Hier liegt der Höhepunkt der Ent¬ 
wicklung meist im Jahre 1898 oder 1899, selbst noch 1900, je nach¬ 
dem die ungünstige Lage des Marktes die betreffende Industrie früher 
oder später traf. Auffallend ist der starke Rückgang 1901 in der 
Industrie der Steine und Erden auf 8 % des Vorjahres, was mit einem 
starken Nachlassen der Bautätigkeit zusammenhängt 

P. Georg. 

Seidel, M,, Der Achtstundentag vom Standpunkt der Sozialökonomie, 
der Hygiene, der Moral und der Demokratie. 2. Aufl. Leipzig, 
Verlag von Richard Lipinski. 16 S. 

Eine Agitationsschrift, die in knappen Sätzen die wichtigsten 
Argumente für den Achtstundentag zusammenfaßt Als Kronzeugen 


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192 


£. Referate. 


für das Alter der Forderung einer Verkürzung der üblichen Arbeitszeit 
werden die Namen: Thomas Morus, Campanella, Comenius, 
Helvetius, Hufeland und Zschokke ins Feld geführt. In Victoria, 
Neu-Süd-Wales und Neu-Seeland besteht der Achtstundentag bereits als 
gesetzliche Einrichtung. In vielen Staaten der amerikanischen Union 
ist er allgemein oder für einzelne Industriezweige eingeführt, und in 
der ganzen Union genießen wenigstens die vom Staat direkt oder 
indirekt beschäftigten Arbeiter seine Segnungen, ebenso teilweise in 
England. In Frankreich hat Millerand ihn in der Postverwaltung 
eingeführt u. s. w. Über die hygienische Bedeutung des Achtstunden¬ 
tages heißt es: „Die Gesundheit aller Volksgenossen ist für den Volks¬ 
verband Gewinn, die Krankheit jedes einzelnen Verlust .... In 
den letzten fünfzig Jahren ist deshalb eine neue segensreiche Wissen¬ 
schaft emporgeblüht; es ist die Hygiene, es ist die private und be¬ 
sonders die öffentliche Gesundheitspflege. Immer mehr richtet sich 
deren Streben darauf, Krankheiten zu verhüten und Störungen der 

Gesundheit vorzubeugen. Welch gewaltiger Fortschritt! Aber 

was nützen dem arbeitenden Volke öffentliche Bäder und Plätze, wenn 
ihm keine Zeit bleibt, sie zu besuchen? Was ist ein größerer Gesund¬ 
heitszerstörer und Krankheitserzeuger, als eine zu lange Arbeitsdauer, 
welche mit dem Fluche eines Hungerlohnes belastet ist?“ 

O. Bernhard. 


KoUeck, G. und F. Ziegler, Private Wohlfahrtspflege für Fabrik¬ 
arbeiter, Beamte und ihre Familien. Herausgegeben vom 
„Bergischen Verein für Gemeinwohl“. Berlin, Bruer & Go. 
285 u. (Anhang) 184 S. 

Das Buch, das aus Anlaß der Düsseldorfer Ausstellung im Jahre 
1902 (für Gruppe XXI, Gesundheit«- und Arbeiterwohlfahrtspflege) 
erschien, verfolgt vor allem praktische Zwecke. Es soll eine Dar¬ 
stellung dessen sein, was die moderne Fabrik in Wechselwirkung mit 
den sozialen Reformen des Reichs für die Wohlfahrt der Arbeiter 
leisten kann. Als Beispiel ist die Bergische Stahlindustrie-Gesellschaft 
in Remscheid gewählt, die zu den mittelgroßen gewerblichen Unter¬ 
nehmungen zählt und 1544 Beamte und Arbeiter im Jahre 1899 be¬ 
schäftigte. Neben der reichsgesetzlichen Kranken-, Unfall- und In¬ 
validenversicherung bestehen dort zahlreiche private Wohlfahrtsein¬ 
richtungen, eine außerordentliche Unterstützungskasse, eine Sparein¬ 
richtung mit Zwang für jugendliche Arbeiter, die zugleich die Grund¬ 
lage einer Arbeitslosenversicherung sein soll, Wöchnerinnenpflege, 
Pensions-, Witwen- und Waisenkassen für Beamte und für Arbeiter 
u. a. Die Pensions- und Witwenkasse der Arbeiter besteht seit 1897; 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 


193 


die Mittel zu derselben werden von der Gesellschaft allein beigesteuert 
in Form einer jährlichen Einzahlung von 1*/,% der Arbeitslöhne, 
nachdem der Easse bei ihrer Gründung 100000 Mk. aus dem Wohl¬ 
fahrtsfond als Grundstock überwiesen worden waren. Da von den 
Arbeitern keine Beiträge erhoben werden, ist das Rechnungswesen 
sehr vereinfacht, weil Rückzahlungen an austretende Arbeiter nicht 
nötig sind. Die Witwenrenten betragen 120—240 Mk., die Waisen¬ 
renten 10°/ o dieses Betrages. Das Vermögen der Kasse betrug Mitte 
1901 198780 Mk., die Zahl der unterstützten Witwen war 23, die 
der Waisen 19. Schon für 1915 ist der Eintritt des Beharrungs¬ 
zustandes angenommen, ein Termin, der sicher viel weiter hinaus¬ 
gerückt werden muß. Von besonderem Werte sind die praktischen 
Beispiele für das Inkrafttreten der einzelnen Wohlfahrtseinrichtungen. 
In einem Anhang sind sämtliche in Betracht kommenden Statuten, 
Formulare, Verträge, statistische Tabellen u. s. w. beigegeben. Das 
Buch wird für alle größeren Betriebe ein willkommener Führer auf 
den viel verschlungenen Wegen der reichgesetzlichen Arbeiterver¬ 
sicherung und der privaten Wohlfahrtspflege sein. 

F. Prinzing. 


Deutsche Bibliographie der Arbeiterversorgung . Ein viertel¬ 
jährliches Verzeichnis aller auf dem Gesamtgebiete der Arbeiter- 
Wohlfahrtspflege in Deutschland erschienenen Schriften. Jahr¬ 
gang 1901 Nr. 1—4, Jahrgang 1901 Nr. 1—2. Berlin 1901/02. 
Verlag der Arbeiterversorgung. A. Troschel. 

Die „Deutsche Bibliographie der Arbeiterversorgung“ hat sich 
die dankenswerte Aufgabe gestellt, möglichst schnell und gewissenhaft 
über die neueste Literatur des überaus umfangreichen Gebietes der 
Arbeiterwohlfahrtspflege in Deutschland zu orientieren. Der Inhalt 
ist in folgende Rubriken geteilt: I. Verwaltungsrecht und Gesetz¬ 
gebung. II. a) Gewerbeordnung; b) Gewerbeaufsicht. III. a) Arbeits¬ 
markt; b) Genossenschaftswesen; c) Statistik. IV. a) Reichs-Arbeiter¬ 
versicherungsgesetze ; b) Sonstige Arbeiterfürsorge. V. a) Gesundheits¬ 
pflege: l.Im allgemeinen, 2. Wohnungsfrage, 3. Alkoholfrage; b) Kranken¬ 
pflege und Rettungswesen; c) Arzneitaxe; d) Tuberkulose; e) Armen¬ 
pflege. — Diese übersichtliche Behandlung des Stoffes trägt wesentlich 
dazu bei, die Benutzung zu erleichtern. 

F. Kriegei. 

Dämmer , O., Handbuch der Arbeitehcohlfahrt. I. Band. Mit zahl¬ 
reichen Textfiguren. Stuttgart, Ferdinand Enke. 

Dieses groß angelegte Werk, das von Dämmer, dem Heraus¬ 
geber der chemischen Technologie, unter Mitwirkung zahlreicher Mit- 

Jahresbericht über Hygiene nnd Demographie. II. Jahrgang. 13 


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194 


E. Referate. 


arbeiter ediert ist, behandelt einmal die Gewerbehygiene im weitesten 
Sinne und weiterhin alle die Wohlfahrt der arbeitenden Bevölkerung 
fördernden Einrichtungen, einschließlich der auf der Basis der sozial¬ 
politischen Gesetzgebung errichteten Institutionen. Das Buch enthält 
folgende Abschnitte: Arbeiterwohnungen von Architekt Fr. Wagner 
(Rostock), das Schlafstellenwesen von Dr. Ascher (Königsberg), Des¬ 
infektion der Wohnungen von Dr. Dieudonnö (Würzburg), die Er¬ 
nährung von Dr. Hirschfeld (Berlin), die Kleidung von Dr. Lepp- 
mann (Berlin), die Fabrik von Prof. Büsing (Berlin), die Beschädi¬ 
gungen der Arbeiter bei der Arbeit und die Hilfe bei Unfällen von 
Ascher (Königsberg), spezielle Gewerbehygiene und Unfallverhütung 
von Gewerbeinspektor Dr. Fischer (Berlin), Hausindustrie, Arbeiter¬ 
schutz von Ascher (Königsberg), staatliche Gewerbeaufsicht von 
Gewerbeinspektor Dr. Schröder (Magdeburg), Arbeiterrechtsschutz 
von Amtsgerichtsrat Laubhardt (Berlin), Arbeitervertretungen von 
Dr. Mombert (Karlsruhe), Arbeitsnachweis von Dr. Glüh mann 
(Berlin), Unfall- und Krankenversicherung von Prof. Dr. L a ß (Berlin), 
Invalidenversicherung von Regierungsrat Kle hm et (Berlin), Arbeits¬ 
vertrag und Wohlfahrtseinrichtungen von Dr. Möller (Altona). Der 
bisher vorliegende erste Band beginnt mit der umfassenden Arbeit 
von Wagner über Arbeiterwohnungen, an die sich die Kapitel über 
das Schlafstellen wesen und die Wohnungsdesinfektion eng anschließen. 
Die Wohnungsfrage nimmt ihrer Bedeutung entsprechend einen breiten 
Umfang im Text ein, alle Bestrebungen zur Verbesserung der Wohnungs¬ 
verhältnisse wie die von gemeinnützigen Baugesellschaften, Genossen¬ 
schaften etc. errichteten Kolonien und Arbeiterwohnungen werden ge¬ 
schildert und vergleichsweise auch die im Auslande gemachten Ver¬ 
suche und Resultate herangezogen. Nächst den Abschnitten über 
Ernährung und Kleidung enthält weiterhin der erste Band die Arbeit von 
Büsing über die Fabrik, der die Abhandlungen über Beschädigungen 
der Arbeiter bei der Arbeit und die Behandlung von Verunglückten 
beigefügt sind, sowie schließlich in einem Umfang von nahezu 14 Bogen 
die spezielle Gewerbehygiene und Unfallverhütung von Fischer. 
Daß diese sich in erster Reihe auf die maßgebenden reichsgesetzlichen, 
berufsgenossenschaftlichen und polizeilichen Vorschriften stützt, die 
in gewerbehygienischer Hinsicht und zur Unfallverhütung allerorts 
bestehen, liegt in der Natur der Sache, und in der Zusammenstellung 
dieser notwendigsten Schutzmaßnahmen liegt ja auch der Hauptzweck 
dieses Abschnittes, der in außerordentlich eingehender Weise die ein¬ 
zelnen Industrien, ihre Betriebe, ihre gesundheitlichen Schäden und 
Verhütungsmaßregeln beleuchtet Für Sozialpolitiker, Arbeitgeber wie 
nicht minder für den Arzt und Hygieniker bringt das Werk von 
Dämmer eine Fülle von Material, das in seiner übersichtlichen und 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 195 

systematischen Zusammenfassung als hervorragendes Nachschlagebuch 
betrachtet werden kann« ^ 

Bericht über die Tätigkeit der Arbeiter- Unfallversiche¬ 
rungsanstalt für Mähren und Schlesien in Brünn. 
Verwaltungsjahr 1900. Brünn 1901. 56 S. 

Die österreichische Arbeiterunfallversicherung umfaßt einen viel 
kleineren Teil der Arbeiterschaft als die deutsche. Da die finanziellen 
Ergebnisse schlechte waren, so wurden durch die Min.-Ver. vom 
23. August 1899 neue Gefahrenklassen gebildet und die Beiträge er¬ 
höht In Mähren und Schlesien hat die im Jahre 1900 wirksam ge¬ 
wordene Erhöhung zu einer Besserung der finanziellen Lage nicht 
geführt, und der Vorstand der Anstalt glaubt dies von der in Aus¬ 
sicht gestellten Beitragsleistung des Staates hoffen zu dürfen. Auf 
je 10000 Vollarbeiter (— 300 Mitgliedstage) kamen im Rechnungs¬ 
jahre Unfälle 

darunter 

bei den Betriebsarten überhaupt dauernd erwerbsunfähig tot 


landw. Betriebe mit Motoren 

75 

42 

4 

Mühlen 

181 

61 

3 

Transport und Warenlager 

234 

51 

10 

Hüttenwerke 

321 

85 

7 

Steine und Erden 

169 

58 

14 

Metallverarbeitung 

155 

41 

3 

Maschinen, Werkzeuge 

288 

58 

3 

Chemische Industrie 

96 

26 

3 

Heiz- und Leuchtstoffe 

149 

41 

9 

Textilindustrie 

49 

17 

2 

Papier, Leder, Gummi 

88 

26 

3 

Holz- und Schnitzstoffe 

178 

79 

7 

Nahrungs- und Genußmittel 

95 

27 

7 

Bekleidung und Reinigung 

29 

14 

— 

Baugewerbe 

220 

46 

15 

Polygraphische Gewerbe 

53 

18 

— 


Von den 3116 Unfällen, die eine Entschädigung begründeten, 
waren 102 durch Transmissionen, 693 durch Maschinen, 257 durch 
schädliche Stoffe, Gase oder Dämpfe, 457 durch Zusammenbruch, 
Herab- und Umfallen von Gegenständen, 348 durch Fall von der 
Leiter, vom Gerüst u. s. w., 311 beim Auf- und Abladen, Heben und 
Tragen entstanden. Die durchschnittliche Rente der dauernd voll¬ 
ständig Erwerbsunfähigen betrug 404,87 Kronen, die durchschnittliche 
Rente einer Witwe 121,84 und die eines Kindes 78,26 Kronen. 

F. PiHnzing. 

13* 


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196 


£. Referate. 


Kogler, K., Die neuen Zählkarten für die Statistik der österreichischen 
Arbeiter Unfallversicherung. G. v. Mayr’s Allg. Statist. Arch. 
Bd. 6. 1 Halbb. S. 177—198. Tübingen, H. Laupp’sche 

Buchhandlung. 

Die Unfallversicherung für die Arbeiter ist in Österreich territorial 
aufgebaut. Es bestehen 7 Versicherungsanstalten: in Wien (für Nieder¬ 
österreich), in Salzburg (für Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg), 
in Prag (für Böhmen), in Brünn (für Mähren und Schlesien), in Graz 
(für Steiermark und Kärnthen), in Triest (für Krain, Küstenland und 
Dalmatien), in Lemberg (für Galizien und Bukowina). Da die Ver¬ 
sicherung nicht auf Berufsgenossenschaften beruht, so mußten Gefahren¬ 
klassen gebildet werden; diese Einteilung ist von 5 zu 5 Jahren einer 
Revision zu unterziehen (§ 14 des österr. Unf.-Vers.-Ges. vom 28. Dez. 
1887). Die nach der Überprüfung der österreichischen Unfallstatistik 
von 1890—96 ausgearbeiteten neuen Gefahrenklassen treten am 1. Jan. 
1900 in Kraft; die nächste Revision derselben hat sich auf die Periode 
von 1897—1901 zu gründen. Die statistische Bearbeitung der Unfälle 
von 1890—96 wurde von den 7 Versicherungsanstalten ausgeführt; 
künftig soll sie an zentraler Stelle, im Ministerium des Innern, statt¬ 
finden. Hierzu war die Aufstellung gleichmäßiger Zählkarten für 
alle Anstalten nötig, die durch die Min.-Ver. vom 23. Mai 1900 vor¬ 
geschrieben wurden. Es wurden drei Zählkarten ausgearbeitet, die 
in dem vorliegenden Aufsatz zum Abdruck gebracht und einer kriti¬ 
schen Erörterung unterzogen werden. 

F. Prinzing. 


Kögler > JBC. und G. P. v. Theinburg, Bericht über eine einheitliche 
internationale Unfallstatistik zum Zwecke der Verhütung von 
Unfällen bei der Arbeit. F. Deuticke, Wien. 22 S. (Schriften 
der österr. Gesellschaft für Arbeiterschutz. H. 2.) 

Die Berichterstatter sind sich über die Schwierigkeiten inter¬ 
nationaler Vergleichungen unfallstatistischer Aufnahmen ganz klar; 
diese werden durch die ungleiche Ausdehnung der Versicherungspflicht, 
durch das verschiedene Beitragssystem (Umlage oder Kapitaldeckung), 
durch die abweichende Art der Entschädigung bedingt. Es können 
nur Berufsarten mit gleichem Umfang der Versicherungspflicht be¬ 
züglich der Zahl der Betriebe, der versicherten Personen, der Unfälle 
nach ihrer Veranlassung und ihrer Folgen für die Erwerbsfähigkeit 
miteinander verglichen werden. Da die Wartezeit in den einzelnen 
Ländern sehr verschieden ist, und diese in Deutschland, wo sie am 
größten ist, 13 Wochen beträgt, so können nur Unfälle mit mehr als 
13 wöchentlicher Erwerbsunfähigkeit herangezogen werden. Eine 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 


197 


Einigung ist auch darüber zu erzielen, wenn dauernde und vorüber¬ 
gehende Invalidität angenommen werden soll. Es lassen sich ferner 
Vergleiche der Unfallgefahr nach den Kategorien der Versicherten 
anstellen (Geschlecht, gelernte und nicht gelernte Arbeiter, jugendliche 
Arbeiter). Es würde durch den Vorschlag der Berichterstatter den 
Regierungen ein großes Maß von Arbeit aufgebürdet, wenn sie neben 
der für das eigene Land zu bearbeitenden Statistik noch eine besondere 
für die internationale Unfallstatistik zu bearbeiten hätten; die letztere 
soll jedoch nach dem Vorschlag des Berichts nur alle 10 Jahre je für 
ein Jahr geliefert werden. 

F. Prtnzing. 


Frankenberg , 27. v., Die Überwachung der Rentenempfänger. 

Schmoller’s Jahrbuch N. F. Bd. 26. H. 4. S. 121—153. 

Die Kontrolle der Rentenempfänger ist für die Berufsgenossen¬ 
schaften und für die Anstalten der Invalidenversicherung von großer 
Wichtigkeit, da das Fortbeziehen der Renten durch Unwürdige die 
Anstalten schädigt, das Ansehen der Arbeiterversicherung herabsetzt 
und die Simulation befördert. Die Kontrolle darüber, ob Renten¬ 
kürzungen vorzunehmen sind, soll mittels regelmäßig wiederkehrender 
Untersuchungen stattfinden, die aber nicht durch herumreisende Ge¬ 
nossenschaftsbeamte, sondern von ortskundigen Personen vorgenommen 
werden müßten; letztere wären von den unteren Verwaltungsbehörden 
zu stellen, denen gesetzlich ja die Kontrolle der Invalidenrentner ob¬ 
liegt; selbstverständlich wäre jedesmal vor Kürzung der Rente ein 
ärztliches Gutachten einzuholen. Diese Schaffung gemeinschaftlicher 
Kontrolleinrichtungen hat manches für sich; diesen aber auch die 
Kontrolle für Krankenkassen, wie Verfasser wünscht, anzugliedern, 
ist wohl nicht nötig, da der Hauptwert der Kontrolle hier auf einem 
ganz anderen Gebiet liegt (Einhaltung der gestatteten Ausgangszeit, 
des Wirtshausverbotes u. dgl.) und ein dauerndes Überwachen durch 
den behandelnden Arzt stattfindet. 

F. Prlming. 


Hartmann , Schutz gegen Dnfallgefahren in gewerblichen Betrieben. 
Hygienische Volksschriften. Nr. 2. Berlin, Vogel und Kreien- 
brink. 16 S. 

Die kleine aber inhaltsreiche Schrift führt uns in großen Zügen 
den gegenwärtigen Stand des Schutzes gegen Unfallgefahren in ge¬ 
werblichen Betrieben vor Augen. Im Jahre 1901 betrug die Zahl 
der entschädigungspflichtigen Unfälle 117136, wovon 60 450 der 


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198 


E. Referate. 


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Industrie, 56 686 der Land- und Forstwirtschaft zur Last fallen. 
Tödlich verliefen im ganzen 8320 Unfälle. Hartmann plaidiert 
eindringlich für energische Inangriffnahme der Unfabverhütungs- 
bestrehungen, da er einen großen Teil der Unfälle für vermeidbar 
hält. Besonders beklagt er, daß in der Landwirtschaft gegenwärtig 
nahezu nichts zur Verhütung der Unfälle geschieht. Aber auch in 
der Industrie läßt die Überwachung der Betriebe auf Erfüllung der 
Unfallverhütungsvorschriften nach seiner Ansicht viel zu wünschen 
übrig. Hoffentlich verhallt diese Stimme eines Senatsvorsitzenden im 
Reichsversicherungsamte nicht ebenso ungehört, wie andere nach der 
nämlichen Richtung zielenden Forderungen der Ärzte und Sozial¬ 
politiker. 

A, Orotjahn . 


Haag, G., Rentenfigur. Skala der Einbuße an Erwerbsfähigkeit bei 
Unfallschäden. V. Auflage. München, Seitz u. Schauer. 

Auf starkem Leinenkarton ist eine Figur gezeichnet, an deren 
Peripherie in übersichtlicher Weise die wichtigsten Unfallschäden 
mit Zahlen, welche die Einbuße in Prozenten der vollen Erwerbs¬ 
fähigkeit angeben, eingetragen sind. Die Rückseite ist mit ergänzen¬ 
den Bemerkungen zur Rentenfigur ausgefüllt. 

A. Grotjahn. 


Oefele, F. X., Das Geicerbeutifallversicherungsgesetz und das Bau- 
Unfallversicherungsgesetz (nach der Novelle vom 30. Juni 1900 
bearbeitet). München, J. Schweitzer Verlag (Arthur Selber). 
VHI, 447 S. 

Oefele’s Kommentar ist auf die Bedürfnisse der Praxis zuge¬ 
schnitten; die Anmerkungen zu den einzelnen Paragraphen des Ge¬ 
setzes sind knapp und klar gefaßt. Bei den Stichproben, die wir 
genommen haben, hat er in keinem Falle versagt Die Jahres¬ 
berichte der deutschen Arbeitersekretariate zeigen, welchen müh¬ 
seligen und opferreichen Kampf die Unfallverletzten sehr oft mit 
den Berufsgenossenschaften um die Gewährung, Erhöhung oder Fort¬ 
bezug der Renten durchzufechten haben. Deshalb hat ein solcher 
Kommentar — der im Anhang auch abe wichtigen Verfügungen der 
beteiligten Behörden im Wortlaut gibt und mit einem sorgfältig ge¬ 
arbeiteten Sachregister versehen worden ist — eine erhebliche Be¬ 
deutung auch vom sozialen Standpunkte aus, der an dieser Stelle 
besonders hervorgehoben werden muß. 

A. Südeicum, 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 


199 


Prinzing, F., Die Erkrankungshäufigkeit nach Beruf und Alter. 
Separatabzug aus der „Zeitschrift für die gesamte Staats¬ 
wissenschaft“. 1902. Heft 3 u. 4. Tübingen, H. Laupp’sche 
Buchhandlung. 

Prinzing hat für diese sehr beachtenswerte Studie die gesetz¬ 
lich geregelte österreichische Krankenkassenstatistik und die zwar 
nicht obligatorischer, sondern städtischer Initiative entsprungenen 
Erhebungen einzelner statistischer Ämter in Deutschland, so Frank¬ 
furts a/M. (Bleicher), Breslaus (Neefe) u. a., als Material heran¬ 
gezogen. Ist das Resultat, zu dem er gelangt: daß sich eine große 
Anzahl Berufe als höchst gesundheitsschädlich erweist, auch kein 
neues und unerwartetes, so wird die Untersuchung doch wertvoll 
dadurch, daß er den Grad der Gesundheitsgefährdung durch einzelne 
Berufe mit dem anderer in Vergleich bringt und eine auf der Morbi¬ 
dität basierende Skala aufstellt, indem er die einzelnen Berufsarten 
innerhalb der ähnlichen Erkrankungsziffern nach der Größe der Sterb¬ 
lichkeit ordnet. Die in hygienischer und sozialwissenschaftlicher 
Hinsicht gleich interessanten Ergebnisse der Arbeit bringe ich hier 
ausführlich zum Abdruck. 

Prinzing findet, „daß unter den männlichen Handwerkern mit 
kleiner Morbidität nur die Metzger auch eine kleine Sterblichkeit 
haben; mittelgroß ist sie bei den Handlungsgehilfen, Drechslern, Buch¬ 
bindern und Schuhmachern, hoch bei den Schneidern, Sattlern, Gold- 
und Silberarbeitern, Bäckern und besonders bei den Handschuh¬ 
machern. Unter den Gewerben mit hoher Morbidität findet sich nur 
beim Bauhandwerk eine kleine Sterblichkeit, mittelgroß ist sie bei 
den Malern, groß bei den Eisen- und Metallarbeitern, Schreinern, 
Fuhrleuten, ganz bedeutend bei den Töpfern, Buchdruckern, Bier¬ 
brauern, Steinmetzen und Metallschleifern. 

Bei der Großindustrie haben unter den Betrieben mit mittel¬ 
großer Morbidität die Zündholzfabriken eine kleine Sterblichkeit (nur 
das männliche Geschlecht), eine mittlere die Ziegeleien und Holz¬ 
warenfabriken, die Textilindustrie, die Fabriken für Bekleidungs¬ 
zwecke und die Zuckerfabriken, eine hohe dagegen die Lederfabriken, 
Glasfatyiken, Ton- und Porzdianfabriken und die fabrikmäßig be¬ 
triebenen Buchdruckereien. Unter den Großbetrieben mit hoher 
Morbidität haben eine Anzahl eine geringe Sterblichkeit, so die 
chemischen und die Papierfabriken, die Eisenbahnen, der Bergbau, 
mittelgroß ist sie bei den Eisen- und Metallwarenfabriken und in 
den Hüttenwerken, sehr groß in den Fabriken für Heizungs- und 
Beleuchtungszwecke. 

Beim weiblichen Geschlecht sind die Ziffern nicht so sicher, weil 
die Zahl der Mitglieder, auf die sich die Berechnungen stützen, 


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200 


E. Referate. 


manchmal recht klein ist; es gilt dies namentlich für die oberen 
Altersklassen, da sehr viele Arbeiterinnen mit der Verheiratung aus 
dem bisherigen Beruf ausscheiden. Kleine Erkrankungsziffem haben 
die Buchbinderinnen und Schneiderinnen, von denen die letzteren 
eine kleine, die ersteren dagegen eine recht hohe Sterblichkeit haben. 
Unter den weiblichen Arbeiterinnen mit vielen Erkrankungen ist die 
Sterblichkeit nur in den Ziegeleien klein; von mittlerer Höhe ist 
sie in den Holzwaren-, Textil- und Zündholzfabriken (bei letzteren 
unsichere Zahlen); groß ist die Sterblichkeit bei den Nähterinnen, 
Handschuhmacheiinnen, in den Ton-, Porzellan- und Tabakfabriken. 

Es besteht also bei vielen Berufsarten ein entgegengesetztes Ver¬ 
hältnis zwischen Erkrankungshäufigkeit und Sterblichkeit, und es ist 
uns für eine Anzahl von Fällen gelungen, die Gründe hierfür aufzu¬ 
finden, so die geringe Abkömmlichkeit des Arbeiters beim Kleinge¬ 
werbe, die Möglichkeit, gewisse Berufe auch im Falle der Erkrankung 
ausüben zu können u. a. Von Einfluß auf die Gesundheit einer Be¬ 
rufsart ist ferner die freiwillige Auslese der Kräftigen bei der Wahl 
des Berufs oder die vorgeschriebene durch die ärztliche Untersuchung, 
das Ausscheiden der Kranken oder Schwächlichen aus dem Berufe. 
Gerade durch das letztere können für gefährliche Berufe anscheinend 
gute Sterbeverhältnisse vorgetäuscht werden. Hier verschafft nur 
die gleichzeitige Verfolgung der Invaliden Klarheit und mit der Zeit 
kann vielleicht durch die Bearbeitung der Ergebnisse der Invaliditäts¬ 
und Altersversicherungsanstalten in Verbindung mit der Erkrankungs¬ 
statistik Klarheit in diese Verhältnisse gebracht werden. Vorbe¬ 
dingung hierzu bleibt immer, daß die Untersuchungen sich nicht auf 
die Gesamtheit der Arbeiter eines Berufs beschränken, sondern eine 
Einteilung nach Altersklassen dabei zu Grunde gelegt wird.“ Prin¬ 
zin g schließt mit dem Wunsche, daß der Erkrankungsstatistik größere 
Beachtung als bisher geschenkt werden möge. 

F. KrtegeL 

Glibert, DLes filatures de lin. Etüde d’hygiene professionelle. 
Rapport d’enquete ä M. le Ministre de l’industrie et du travaiL 
Royaume de Belgique Ministöre de l’industrie et du .travail. 
Office du Travail. Bruxelles. Office du Publicity, J. Leböque 
et Co. 463 S. 

Umfangreiche tabellarische und mit vielen Photogrammen und 
Zeichnungen versehene Wiedergabe der Enquete über die Gesundheits¬ 
verhältnisse der Arbeiter in der Textilbranche, welche zahlreiche 
interessante Beiträge über die Morbidität, die spezifischen Berufs¬ 
krankheiten (Geschwürsbildung an Händen und Füßen) bringt und 
schließlich Vorschläge zur Beseitigung der allgemeinen und in der 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 


201 


besonderen Tätigkeit bedingten Gesundheitsschädigungen macht. Verf. 
betont, daß die Einführung von Maßnahmen zur Hebung der Gesund¬ 
heit nicht bloß im Interesse der Arbeiter, sondern auch in dem der 
Produktion liege. Er selbst will sich aber nur auf die Aufgaben 
des Hygienikers beschränken. Er stellt fest, daß die Beschäftigung 
eine ungesunde sei; aus allgemeinen Gründen müsse die Be¬ 
schäftigung zu junger Menschen, eine zu lange Dauer der Arbeit, die 
Ausdehnung der Nachtarbeit, die Arbeit von Wöchnerinnen durch 
ganz bestimmte Vorschriften wie in anderen Ländern eingeschränkt 
werden. Besondere Vorschriften sind nötig für Reinhaltung und 
Trockenhaltung der Arbeitsräume, für Ventilation und Erziehung zur 
Reinlichkeit durch besondere Überwachung. 

A, Gottstein, 


Schutz den Heimarbeitern! Eine Denkschrift des Verbandes 
der Schneider, Schneiderinnen und verwandten Berufegenossen 
an Bundesrat und Reichstag. Mit einem Anhänge: Die Lage 
der Arbeiter im Schneidergewerbe Deutschlands. Kommissions¬ 
verlag der Buchhandlung Vorwärts, Berlin. 306 S. 

Vorliegender, nach Anlage und Ausführung ungemein geschickter 
Agitationsschrift ist es gelungen, in verhältnismäßig knappem Rahmen 
ein überreiches Material so zu gestalten, daß der Leser ein in jeder 
Hinsicht anschauliches Bild von der traurigen Lage der Konfektions¬ 
arbeiter in Deutschland erhält, gleichzeitig aber auch über die zu 
ihrer Besserung allerorts bereits getroffenen oder vorgeschlagenen 
gesetzlichen Maßnahmen und die aus dem Kreise der Arbeiter selbst 
kommenden Forderungen orientiert wird. Der erste Abschnitt be¬ 
handelt die Arbeits- und Lebensverhältnisse in der deutschen Kon¬ 
fektionsindustrie. Er bietet einen Einblick in die dem Eingeweihten 
schon lange bekannte, einem größeren Publikum gelegentlich des 
Konfektionsarbeiterstreiks (1896) vor Augen geführte elende, allen 
sozialhygienischen Forderungen geradezu hohnsprechende Lage eines 
nicht unbeträchtlichen Teiles der deutschen Arbeiterschaft. Die 
einzelnen Kapitel dieses Abschnitts schildern den Umfang der In¬ 
dustrie, der einer zuverlässigen statistischen Schätzung große Schwierig¬ 
keiten bereitet, — die hausindustriellen Allein- und Gehilfenbetriebe, — 
die Geschlechtsverteilung, bei der vermutlich trotz gegenteiliger Fest¬ 
stellung der Berufsstatistik das weibliche das männliche Element an 
Zahl übertrifft, — die Verteilung auf Stadt und Land mit dem Re¬ 
sultat eines bedeutenden Überwiegens großstädtischer Heimindustrie, 
— die Kinderbeschäftigung, der traurigste Punkt in der Heimarbeiter¬ 
frage, — die Betriebsverhältnisse, — die überlange Arbeitszeit, — 
Saison und Arbeitslosigkeit, — die erschreckend niedrigen Arbeits- 


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202 


E. Referate. 


löhne, — die Wohn- und Arbeitsräume, die immer identisch, häufig 
auch noch als Schlafstätte dienen, — und last not least die aner¬ 
kannt schlechten Gesundheitsverhältnisse. Der folgende Abschnitt 
berichtet über den Stand der ausländischen Gesetzgebung in Bezug 
auf Hausindustrie und Heimarbeit. Der dritte Abschnitt gibt Auf¬ 
schluß über die Organisationsbestrebungen der Schneider und Kon¬ 
fektionsarbeiter. Im vierten, „die deutsche Gesetzgebung und die 
Konfektionsindustrie“ betitelten Abschnitte finden die mannigfachen 
Ansätze und Bemühungen zur gesetzlichen Regelung der allseitig als 
dringend reformbedürftig angesehenen Heimarbeit Darstellung. In 
der Hoffnung, daß diese Ansätze sich bald zu einem Gesetz entwickeln 
möchten, bringt die Denkschrift schließlich die eigenen Forderungen 
zum Ausdruck. Sie lauten: 1. Verbot der Mitgabe von Arbeit nach 
Hause nach der Werkstattbeschäftigung. 2. Direkte Ausgabe von 
Arbeit an die Heimarbeiter und -Arbeiterinnen seitens der Unter¬ 
nehmer unter Vermeidung der Zwischenmeister. 3. Trennung der 
Arbeitsräume von den Wohnräumen; in den Werkstätten sowohl wie 
in den Arbeitsräumen der Heimarbeiter müssen auf den Kopf der 
beschäftigten Person je 15 cbm Luftraum kommen. 4. Ausdehnung 
der Bestimmungen der Gewerbeordnung über die Sonntagsruhe (§ 105 b), 
des Verbots der Kinderarbeit (§ 135), der Beschränkung der Arbeits¬ 
zeit der jugendlichen Arbeiter (§ 136), der Frauen (§§ 137 und 139 a 
Abs. 1), der Gewerbeaufsicht (§ 139 b), insbesondere durch weibliche 
Aufsichtspersonen, des Erlasses von Arbeitsordnungen (§§ 134 a—134 g) 
und die Anzeige des Gewerbebetriebes (§ 14) auf die Hausindustrie 
und die Heimarbeit. 5. Ausdehnung der Arbeiterversicherungsgesetz¬ 
gebung auf die Heimarbeiter- und Arbeiterinnen. 6. Reich, Staat 
und Gemeindebehörden sollen Schneiderarbeiten nur unter der Be¬ 
dingung vergeben, daß die Kleidungsstücke in der Gewerbeordnung 
und Gewerbeinspektion unterstehenden Werkstätten hergestellt und 
daß die von Unternehmern und Arbeiterorganisationen festgesetzten 
Lohntarife als Mindestmaß der Entlohnung anerkannt werden. Wie 
man sieht, sind das vom Standpunkte des Sozialhygienikers so ele¬ 
mentare Forderungen, daß nachdrücklich auf ihre Erfüllung hinge¬ 
arbeitet werden muß. 

F. Kriegei. 


Fuhrmann , D., Die wirtschaftliche Lage der Arbeiter Hanaus. 
Hanau 1901, Clauß und Feddersen. 87 S. 

Der tüchtigen Arbeit liegen 2382 ausgefüllte Fragebogen zu 
Grunde. Besonders die Zusammenstellung der Löhne und der Arbeits¬ 
zeit bietet manches Interessante. Im Durchschnitt wird für die Be¬ 
rufsarbeiter eine Arbeitszeit von 59,2 Stunden bei einem Wochenlohn 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 


203 


von 20,25 Mark, für Hilfsarbeiter eine Arbeitszeit von 62,1 Stunden 
bei 16,41 Mark Wochenlohn herausgerechnet. Die längste Arbeits¬ 
zeit weisen die Bäcker mit 100 Stunden auf, ihnen folgen die Fuhr¬ 
leute mit 98, die Friseure mit 91 Stunden. Die Differenz zwischen 
höchster und niedrigster Arbeitszeit und höchstem und niedrigstem 
Lohn in den einzelnen Berufen ist überraschend groß. Als kürzeste 
Arbeitszeit ist der Achtstundentag zu verzeichnen, der bei den 
Diamantschleifern, Formenschreinern und Goldarbeitern verzeichnet ist. 
Bei den Dachdeckern werden als niedrigste Arbeitszeit 45 Wochen¬ 
stunden aufgeführt Doch dürfte es sich hier wohl nur um einen 
einzelnen Ausnahmefall handeln. Sehr viel schlechter ist die Lage 
der ungelernten Arbeiter. Schlechter als die freien Berufsarbeiter 
stehen sich auch diejenigen, die beim Meister in Kost und Logis 
stehen. Es wird also auch hier bestätigt daß der Lohn um so tiefer 
sinkt je länger die Arbeitszeit ist. Als Illustration sei folgende Auf¬ 
stellung wiedergegeben, die gerade von seiten des Sozialhygienikers 
Beachtung verdient: 

wöchentliche Arbeitszeit 46 50 66 60 66 70 75 80 85 90 94 100 
Verdienst pro Stunde 42,0 39,7 40,2 32,3 32,3 31,0 33,0 29,0 21,1 24,7 18,9 18 

Von den 1260 Ehefrauen tragen 22,7 °/ n zum Broterwerbe bei. — 
Von Interesse ist das Kapitel über das Wohnungswesen, aus dem 
erhellt, daß von den Berufsarbeitern Hanaus im Durchschnitt 21,6 °/ 0 
des Einkommens für Wohnungsmiete ausgegeben wird. 

O. Bernhard . 


Klee, A., Die Landarbeiter in Nieder- und Mittelschlesien und der 
Südhälfte der Mark Brandenburg. Tübingen, H. Laupp’sche 
Buchhandlung. VIII, 167 S. 

Die Klee’sehe Arbeit erscheint als drittes der „Die Landarbeiter 
in den evangelischen Gebieten Norddeutschlands“ betitelten, zwanglos 
erscheinenden Hefte, deren vorhergehende die Lage der Landarbeiter 
in der Provinz Sachsen, sowie den Herzogtümern Braunschweig und 
Anhalt und die der Landarbeiter in den Provinzen Schleswig-Holstein 
und Hannover östlich der Weser, sowie in dem Gebiete des Fürsten¬ 
tums Lübeck, der freien Städte Lübeck, Hamburg und Bremen be¬ 
handelten; sie werden nach Erhebungen des Evangelisch-sozialen Kon¬ 
gresses von Prof. Max Weber herausgegeben. Der Zweck dieser 
Einzeldarstellungen ist, den zur Klärung der überaus brennenden 
Frage der „Leutenot“ bisher veranstalteten, aber oft einseitig aus¬ 
gefallenen Enqueten ein objektiveres, Angaben und Aussagen der 
Arbeiter mehr berücksichtigendes Bild an die Seite zu stellen. Für 
seine Enquete hat der Evangelisch-soziale Kongreß die Landgeist- 


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E. Referate. 


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liehen zur Mitarbeit herangezogen, weil er sie für die geeignetsten 
Mittelspersonen hält. 

Klee will eine Morphologie des schlesisch-brandenburgischen 
Landarheiterstandes geben, dabei weniger die allgemeinen sozialen 
Entwicklungstendenzen als den augenblicklich erreichten Stand der¬ 
selben berücksichtigen und zeigen, „in welcher Weise die Gestaltungs- 
Verhältnisse des ganzen Standes und seiner Glieder in wirtschaft¬ 
licher, in physischer und moralischer Hinsicht durch das der¬ 
zeitige Entwicklungsstadium bestimmt werden“. Die Einteilung des 
Buches ist übersichtlich und praktisch. Für jedes einzelne Be¬ 
richtsgebiet (Liegnitz, Breslau, Niederlausitz und Krossen) werden 
die Bodenqualität, Betriebsverhältnisse und Besitzverteilung, ferner 
die Arbeitsgelegenheit, die Arbeitsverfassung (Arten der ständigen 
und unständigen Arbeitskräfte, Arbeitszeit) und die einzelnen 
Arbeiterkategorien in ihren Bezügen gesondert betrachtet; hier linden 
auch die Wohnungs- und Beköstigungsverhältnisse des Gesindes und 
der kontraktlich gebundenen Arbeiter Berücksichtigung. Zusammen¬ 
fassend dagegen behandelt der Verfasser Lage und Leben der 
Arbeiter, ihre wirtschaftlichen Verhältnisse (Wohnungsverhältnisse, 
Ernährungsweise, landwirtschaftlicher Eigenbetrieb der Arbeiter, 
Anbauverhältnisse und Viehhaltung), ihre Familienverhältnisse und 
die allgemeinen sozial-ethischen Verhältnisse. Am Ende seiner in¬ 
teressanten Untersuchung kommt er zu einem Resultat, das wir wört¬ 
lich wiedergeben möchten: „Die ländlichen Arbeiterverhältnisse im 
Berichtsgebiet sind in einer Gärung begriffen. Daß der Proletari¬ 
sierungsprozeß durchgeführt ist, ist bei der Besprechung der Lieg- 
nitzer Arbeiterverfassung bereits betont worden. Ein umfangreicheres 
Zurückkehren zum Deputat und zur Interessengemeinschaft ist un¬ 
möglich; wäre es vom Standpunkt des Arbeitgebers denkbar, so 
würde es am Widerstand des Arbeiters, der mißtrauisch geworden ist 
und in jeder Beziehung nach größtmöglicher Freiheit strebt, scheitern. 
Die Löhne steigen, aber da dies Steigen nicht im Verhältnis zu den 
gesteigerten Ansprüchen der Arbeiter vor sich geht, resp. vor sich 
gehen kann, da Maß und zeitliche Ausdehnung der geforderten 
Arbeitsleistung, Wohnverhältnisse, Kost, die — im besten Fall — 
unsicheren Arbeitsverhältnisse im Winter den Arbeiter mißmutig und 
unzufrieden machen, so nimmt das Abströmen der besseren Elemente 
in die Stadt und zur Industrie zu. Dafür tritt andererseits eine ge¬ 
steigerte Ersatzeinstellung polnischer, mehr und mehr nach Westen 
vordrängender Kräfte und teilweise Seßhaftmachung derselben in bisher 
rein deutschen Gegenden ein. Dazu erhöht sich weiter zweifellos 
langsam aber stetig das Bildungsniveau der Arbeiter, in weiten Dis¬ 
trikten wird auch ein sittliches Steigen gegen früher konstatiert, die 
politische Agitation unter ihnen zeigt erste Ansätze, alles Momente, 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 


205 


die mehr oder weniger dazu beitragen, das Selbstbewußtsein des Ar¬ 
beiters zu heben und ihm seine gedrückte Situation fühlbarer zu 
machen. Eine Krisis im Laufe der nächsten Jahrzehnte steht, nach 
dem Eindruck, der aus den Berichten gewonnen werden muß, un¬ 
streitig bevor, nach welcher Richtung und mit welchem Resultat ist 
schwierig zu entscheiden und bedeutet leicht, sich vom Boden strenger 
Wissenschaftlichkeit entfernen.“ 

F. Kriegei. 


Wendtlandt, JE., Die Betriebs- und Geicerbekrankheiten Magdeburger 
Ortskrankenkassenmitglieder 1901. Magdeburg. 8 S. 3 Tabellen. 

Wendtlandt befürwortet eifrig eine bessere Verwendung des in 
den Krankenkassen liegenden Materials zu sozialpolitischen und sozial¬ 
hygienischen Zweeken. In 2 Tabellen wird die Zahl der Erkrankungen 
und Krankheitstage in Verbindung mit der Art der Erkrankung nach 
dem Beruf gegeben, in der 3. werden die Ziffern der Erkrankungs¬ 
häufigkeit nach dem Beruf berechnet; durchschnittlich kamen (bei 
8172 männl. und 884 weibl. Mitgliedern) 45,7 Erkrankungsfälle auf 
100 männliche und 62,1 auf 100 weibliche Mitglieder. Sehr viele 
Krankheitsfälle haben die Feilenhauer, die Färber, Töpfer, Schlosser, 
Asphaltarbeiter und Dachdecker, wie dies auch anderwärts beobachtet 
wurde: bei den Tabakarbeiterinnen kamen zwar nicht sehr viele Er¬ 
krankungen vor, diese waren aber durchschnittlich von langer Dauer 
(Unterleibsleiden, Bleichsucht, Krankheiten der Atmungsorgane). In¬ 
teressant sind die beiden folgenden Beobachtungen: in der Panther- 
Fahrradfabrik, die früher stets einen guten Krankenstand hatte, 
wurde dieser ungemein hoch, als nach dem Streik 1901 ungeübte 
Arbeiterinnen eingestellt wurden und in den beiden kleinen Kreide¬ 
fabriken mit Arbeitern geringwertigster Art ist die Dauer der Er¬ 
krankungen von allen Betrieben weitaus am größten, die bei den 
letzteren zu Grunde liegenden Ziffern sind aber viel zu klein, um 
einen allgemeinen Schluß daraus zu gestatten. 

F. Prinzing. 


Zweiter Jahresbericht des Arbeitersekretariats Breslau 
für das Geschäftsjahr 1901. Breslau, Selbstverlag des 
Arbeitersekretariats. 28 Seiten. 

Von der vielfältigen Tätigkeit eines Arbeitersekretariats empfängt 
man ein überraschendes Bild durch eine ausführliche Tabelle, in der 
die 1920 vom Breslauer Sekretariat angefertigten schriftlichen Ar¬ 
beiten spezifiziert werden. Sie umfaßten gewerbliche Angelegen¬ 
heiten, Unfallsachen, Invaliden- und Altersrentensachen, Kranken- 


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£. Referate. 


N 

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kassenangelegenheiten, Gesindesachen, Mietssachen, Vormundsange- 
legenheiten, Alimentationen, Erbschaftsangelegenheiten, Ehesachen 
(z. B. Ladung zum Sühnetermin), Zivilprozessualien, Strafsachen, poli¬ 
zeiliche und standesamtliche Angelegenheiten, Steuersachen, gewerk¬ 
schaftliche und Innnngsangelegenheiten, Vereinsrecht, Militärangelegen- 
heiten, Armensachen und noch verschiedene untergeordnete Rechts¬ 
materien. Außerdem hat das Sekretariat im Berichtsjahr zwei 
umfangreiche Statistiken aufgenommen. Eine Erhebung über die 
Arbeitslosigkeit und eine Statistik über die Lohn- und Arbeitsbe¬ 
dingungen sowie die Lebenshaltung der Breslauer Mühlenarbeiter an¬ 
läßlich der Lohnbewegung der Müllergesellen. Zu der letzten Enquete 
waren Antworten von 90 °/ 0 aller in Frage kommenden Arbeitnehmer 
eingegangen. Reiches Material wird aus der Praxis der Unfallver¬ 
sicherung beigebracht. Als Übelstand wird erwähnt, daß in vielen 
Fällen der Vertrauensarzt der beklagten Berufsgenossenschaft zugleich 
als Vertrauensarzt des Schiedsgerichts für Arbeiteirersicherung 
fungiert Die Klage über die eigentümliche Haltung der Ärzte gegen¬ 
über Arbeitern, die Gutachten erbitten, kehrt auch hier wieder. Die¬ 
selben Ärzte seien sofort bereit Gutachten zu verfertigen, wenn sie 
von der Berufsgenossenschaft darum ersucht werden. Die „freien 
Hilfskassen“, deren Verwaltung völlig in den Händen der Arbeiter 
liegen, lassen viel zu wünschen übrig, insbesondere seien die exorbitant 
hohen Strafgelder einiger Zentralkassen für Verstöße gegen die 
Statuten, die manchmal die Höhe des wöchentlichen Krankengeldes 
erreichen. Beklagenswert ist die Interesselosigkeit der Arbeiter, die 
sich in den wenig zahlreichen Meldungen von Verstößen gegen die 
Arbeiterschutzgesetzgebung zeigt. 

G. Bernhard* 


Dritter Jahresbericht des Arbeitersekretariats Altenburg 
S.-A. für das Jahr 1901. Selbstverlag des Arbeiter¬ 
sekretariats. 52 S. 

Den breitesten Raum des Berichtes nimmt die Übersicht über 
die Tätigkeit des Sekretariats bei der praktischen Durchführung der 
Versicherungsgesetzgebung ein. Lebhafte Klage wird über die 
schleppende Erledigung der Sachen vor dem Reichsversicherungsamt 
geführt. In einem Falle hatte nach Verlauf von nahezu 5 Monaten 
noch kein Termin stattgefunden. Auch hier wird über die Schwierig¬ 
keiten gesprochen, denen die Arbeiter bei den Ärzten hinsichtlich 
der Ausstellung von Gutachten in Unfallsachen begegnen. Ebenso 
zieht auch dieser Bericht eine Reihe von ärztlichen Gutachten zum 
Beweis dafür heran, daß oftmals die Ärzte den Berufsgenossenschaften 
die Herabsetzung der Unfallrenten sehr erleichtern. Der Lage des 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 


207 


ländlichen Gesindes hat das Sekretariat Aufmerksamkeit gewidmet. 
Sie läßt in hygienischer und sittlicher Beziehung viel zu wünschen 
übrig. Die Einrichtnng der Schlafräume verstößt mannigfach gegen 
§ 618 B.G.B. und zwingt Knechte und Mägde in einem Baume zu¬ 
sammen zu übernachten. Der von Sekretär Hardt zusammengestellte 
Bericht ist trotz der schwerfälligen Diktion eine fleißige Arbeit 

O, Bernhard. 


l>rltter Jahresbericht des Arbeitersekretariats Walden¬ 
burg für das Geschäftsjahr 1901. Erstattet vom Ar¬ 
beitersekretär Ernst Kirchberg. 35 S. 

So klein das Büchlein ist, so beachtenswert ist sein Inhalt. 
Namentlich mutet sehr angenehm der ruhige Ton und die objektive 
Art der Darlegungen an. Den breitesten Raum nimmt die Kritik 
der Unfallgesetzgebung, namentlich der jüngsten Novelle zum Unfall¬ 
versicherungsgesetze ein. Die Novelle hat besonders in Bezug auf 
die Rentenherabsetzungen, „einen der wundesten Punkte der Unfall¬ 
versicherung“, keinen wesentlichen günstigen Einfluß geübt. Für die 
rigorose Handhabung der Ermäßigung der Unfallrenten bei angeb¬ 
licher Besserung der Arbeitsfähigkeit werden mannigfache Beispiele 
beigebracht. Den Arbeitern fällt es schwer, Ärzte zu finden, die 
ihnen — auch gegen Bezahlung — Gutachten über ihren körperlichen 
Zustand ausstellen. Als Gutachter der Schiedsgerichte für die Un¬ 
fallversicherung fungieren leider oft Ärzte der Institute für Unfall¬ 
verletzte. 

G. Bernhard. 


Zweiter Jahresbericht des Arbeiter Sekretariats Altona- 
Ottensen für das Geschäftsjahr 1901. Selbstverlag 
des Arbeitersekretariats. 40 S. 

Zur Klage Anlaß bietet die Erhöhung der Verpflegungsgelder 
für das städtische Krankenhaus in Altona auf 2,50 Mk. pro Tag und 
17,50 Mk. pro Woche. Abgesehen von der ungünstigen allgemeinen 
sozialpolitischen und hygienischen Wirkung, die solche Maßnahme 
angesichts der schlechten Wohnungsverhältnisse und Lohnlage haben 
muß, hat sie zur Folge gehabt, daß die Krankenkassen, die höchstens 
12 Mk. wöchentliche Krankenrente zahlen, die Krankenhauspflege für 
ihre Mitglieder auf das geringste Maß beschränken. Die Ortskranken¬ 
kasse Altona wird überhaupt als wenig leistungsfähig dargestellt. In 
Bezug auf die Unfallversicherung wird wiederholt den Berufsgenossen¬ 
schaften ans Herz gelegt, das Verfahren bei der Rentenfestsetzung 


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E. Beferate. 


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zu beschleunigen. Der Berichterstatter stellt die sehr beachtenswerte 
Forderung auf, daß über die Arbeitsfähigkeit ebensogut wie ein Arzt 
auch ein Sachverständiger aus dem Berufe des Verletzten gehört 
werden müsse. 

(?. Bernhard . 


Dritter Geschäftsbericht des Arbeitersekretariats «n Jena 
vom 1. Januar/1. April bis 31. Dezember 1901. Druck 
und Verlag von Bernhard Vopelius in Jena. 8 S. 

Infolge eines Wunsches der Generalkommission der deutschen 
Gewerkschaften, das Geschäftsjahr der Arbeitersekretariate dem 
Kalenderjahr anzupassen, hat das Jenenser Sekretariat sein bisher 
von April zu April laufendes Geschäftsjahr verlegt, so daß der vor¬ 
liegende Bericht eigentlich nur den Zeitraum von 9 Monaten umfaßt 
Er ist infolge der Übergangsperiode sehr kurz gehalten. Verhältnis¬ 
mäßig viel Raum ist den Volksbildungsbestrebungen der Comenius- 
Zweiggesellschaft gewidmet. 

G. Bernhard, 


Zweiter Geschäftsbericht des Arbeitersekretariats zu 
Halle a/S. für das Jahr 1901. Halle a/8., Selbstverlag 
des Arbeitersekretariats. 63 S. 

Das Hallenser Sekretariat kann, soweit es mit Behörden, Ver¬ 
sicherungsanstalten, Berufsgenossenschaften u. dgl. zu tun hatte, 
freundliches Entgegenkommen konstatieren. Einzelne Beamte wiesen 
sogar die Arbeiter direkt an das Sekretariat als Auskunfts- und 
Rechtsschutzstelle. Aus dem auch hier sehr reichlich fließenden 
Material zur Praxis der Unfallversicherungsgesetzgebung sind als 
recht interessant zwei Fälle von Hitzschlag, die vom Reichsversiche¬ 
rungsamt als Betriebsunfälle anerkannt worden sind. — Das Gewerk¬ 
schaftskartell von Halle a/S. gab im August 1901 900 Fragebogen 
an Arbeiterfamilien aus, auf denen für 28 einzelne Tage der Ver¬ 
brauch an Brot, Weißbrot und Mehl notiert werden sollte. Es wurden 
nur 289 Fragebogen ordnungsmäßig ausgefüllt. Das erreichte Material 
ist in zwei interessanten Tabellen bearbeitet. Die eine, welche das 
Verhältnis der W T ohnungsmiete zum Gesamteinkommen 
illustrieren sollen, bestätigt zunächst die — jetzt ja wohl endlich 
allgemein als richtig erkannte — Tatsache, daß die Wohnungsmiete 
die Kräfte, gerade der Ärmsten am stärksten in Anspruch nimmt: 
Bei dem Einkommen bis zu 900 Mk. jährlich, werden 17,9 °/ 0 von der 
Wohnungsmiete verschlungen. Dieser prozentuale Anteil sinkt bis zu 
einem Jahreseinkommen von 2000 Mk., um bei höherem Einkommen 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 


209 


wieder zu steigen. Im übrigen ist die Statistik insofern auch von 
allgemeinem theoretischem Interesse als sie ergibt, daß die Familie 
der Hallenser Arbeiter im Durchschnitt aus fünf Köpfen besteht. Da¬ 
durch wird die Richtigkeit der Annahme bestätigt, daß die schätzungs¬ 
mäßig festgestellte durchschnittliche Familienstärke der gesamten 
deutschen Bevölkerung den tatsächlichen Verhältnissen wenigstens 
sehr nahe kommt. Aus der zweiten Tabelle sei folgende — etwas 
gekürzte — interessante Zusammenstellung wiedergegeben: 


Jahres¬ 

einkommen 

Verbrauch an 
Brot, Wei߬ 
brot und 
Mehl 

zusammen 

Mk. 

pro Kopf 

Mk. 

0 o d es 
Ein¬ 
kommens 

unter 900 

185.31 

38.14 

22,0 

900—1000 

180.82 

38.38 

19,4 

1000-1100 

177.66 

37.27 

16,6 

1100—1200 

189.47 

40.81 

16,1 

1200—1300 

202.69 

36.30 

15,7 

1300—1400 

197.79 

35.97 

14,5 

1400—1500 

214.57 

35.76 

14,6 

1500—1600 

287.56 

46.38 

17,1 

1600-1700 

209.50 

37.93 

12,6 

1700—1800 

247.— 

35.28 

13,8 

1900—2000 

237.10 

41.13 

12,2 

über 2000 

250.38 

35.77 

10,9 

Im Durchschn. 

191.57 

37.38 

17,4 


Cr. Bernhard. 


Vierter Jahresbericht des Arbeiter Sekretariats München 
pro 1901. Im Selbstverlag des Gewerkschaftsvereins 
München. 12 S. 

Im Vorwort wird anerkannt, daß die Tätigkeit des Sekretariats 
von allen Behörden, mit denen es zu arbeiten hatte, in entgegen¬ 
kommender Weise unterstützt wurde. Ein interessantes Streiflicht 
auf den Nutzen der Sekretariate für die Arbeiterschaft wirft eine 
vom Münchener Sekretariat angestellte Berechnung. In 112 im Be¬ 
richtsjahr erledigten Fällen aus der Praxis der Unfallversicherung ist 
festgestellt worden, wie hoch sich die Mehrbeträge und die Beträge 
der Renten belaufen, die auf Grund der Verurteilung zur Anerkennung 
gelangten. — Der an den Bericht des Sekretariats sich anschließende 

Jahresbericht über Hygiene and Demographie. II. Jahrgang. 14 


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210 


E. Referate. 


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Bericht des Gewerkschaftsvereins München weist u. a. auch auf die 
vom Verein für Volkshygiene in den verschiedensten Gewerk¬ 
schaften veranstalteten hygienischen Vorträge hin, die von den Arbeitern 
sehr stark besucht waren. Ihr Programm umfaßt alle wesentlichen 
Zweige der Hygiene. 

G. Bernhard. 

Siebenter Jahresbericht des Arbeitersekretariats Nürnberg 
nebst Anhang: Die Arbeitslosenxdhlung in Nürn¬ 
berg am 19. Januar 1902. Geschäftsjahr 1901. Nürn¬ 
berg, Fränkische Verlagsanstalt und Buchdruckerei. 

Der Bericht gibt einen interessanten Überblick über die Ent¬ 
wicklung des behördlichen Schutzes gegen Milzbrandinfektion. 
Da Nürnberg der Zentralpunkt der deutschen Pinselfabrikation ist, 
so hat das Nürnberger Sekretariat ausgiebige Gelegenheit über Her¬ 
kunft und Bedeutung dieser eigenartigen Gewerbekrankheit Erfah¬ 
rungen zu sammeln. Jedes andere Mittel als Tötung der Sporen 
durch strömenden Dampf hat sich bisher als unzulänglich erwiesen. 
Der Desinfektion müssen überdies alle Felle und Haare, auch die 
Ziegenhaare unterworfen werden. — Der Anhang bringt interessante 
Angaben über die Arbeitslosenzählung. 

G. Bernhard. 

Stehr, A. H., Alkoholgenuß und akademische Arbeit. Sonderdruck 
aus den Akademischen Turnbundsblättern. November. 

Der Verf. steht auf dem Boden der Mäßigkeitsbewegung und 
unternimmt von diesem Standpunkte aus einen Vorstoß gegen die 
Trinkunsitten der deutschen Studenten. Wir fürchten, daß er bei 
seinen Bundesbrüdern damit nicht viel Anklang finden wird. Ver¬ 
langt er doch nichts mehr und nichts weniger als die Aufhebung des 
Trinkzwanges und die Emanzipation des studentischen Vereinslebens 
von dem Interesse der die Vereinsräume stellenden Wirte. Bescheiden, 
wie uns die bisherigen Erfahrungen der Alkoholismusbekämpfung 
unter der deutschen studierenden Jugend gemacht haben, müssen wir 
uns schon freuen, daß ein derartiger Aufsatz überhaupt in einer aka¬ 
demischen Zeitschrift Aufnahme gefunden hat. 

A. Grotjahn. 


Sommerfeld, Th., Jaffe, E. und Sauer, J., Wegweiser für die 
Berufswahl. Im Aufträge des Freiwilligen Erziehungsbeirates 
für schulentlassene Waisen zu Berlin. Hamburg, Verlag des 
Kauhen Hauses. 160 S. 

In glücklicher Weise hat sich hier das ärztliche und das national¬ 
ökonomische Element verbunden, um einen Leitfaden herzustellen, der 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 


211 


in erster Linie den Pflegern des Freiwilligen Erziehungsbeirates für 
schulentlassene Waisen als Ratgeber bei der Berufswahl für die ihrer 
Obhut übergebenen Pfleglinge zu dienen bestimmt ist, aber auch 
Eltern zur Beachtung anläßlich des Eintritts ihrer Kinder in ein 
Lehrlingsverhältnis nicht dringend genug empfohlen werden kann. 
In einem allgemeinen Teile sind die Beziehungen der krankhaften 
Zustände der Atmungsorgane, des Herzens, des Nervensystems, der 
Sinnesorgane und der weiblichen Geschlechtsorgane zur Berufstätig¬ 
keit kurz geschildert. In dem speziellen Teil sind dann nicht weniger 
als 146 Berufsarten nach Berufsgefahren, körperlichen Erfordernissen, 
Ausbildungsbedingungen und Aussichten für das spätere Fortkommen 
beschrieben. Auch außerhalb des Kreises der Pfleger, für die das 
Buch bestimmt ist, ist ihm eine große Verbreitung zu wünschen. 

A. Orotjahn . 


Pieper, A., und Simon, H., Die Herabsetzung der Arbeitszeit für 
Irauen und die Erhöhung des Schutzalters für jugendliche Arbeiter 
in Fabriken. Schriften der Gesellschaft für soziale Reform. 
Heft 7 u. 8. Jena, Gustav Fischer. 164 S. 

Der vorliegende Band enthält die auf der 1. Generalversammlung 
des Vereins für soziale Reform in Köln gehaltenen Referate. Im 
ersten derselben teilt A. Pieper ein reiches und gut ausgewähltes 
Material zur Beurteilung der Herabsetzung der Frauenarbeitszeit mit. 
Durch eine solche Maßregel werden hauptsächlich die Textil-, Be- 
kleidungs-, Nahrungsmittel- und Papierindustrie betroffen, in denen der 
Anteil der Frauen an der Gesamtarbeiterschaft am höchsten ist. 

Nachdem im ersten Abschnitt die Notwendigkeit und Zweckmäßig¬ 
keit einer Verkürzung der Frauenarbeitszeit, zunächst auf 10 Stunden, 
dargetan ist, enthält der zweite Abschnitt eine Übersicht über den 
heutigen Stand des Zehnstundentages für Frauen. Es ist in der Regel 
eine hochentwickelte und gut organisierte Arbeiterklasse, die für 
Arbeitszeitverkürzungen eintritt, deren Erfolge denn auch den Frauen 
teilweise zu gute kommen. So arbeiten im Bezirk Magdeburg 50%, 
in Berlin und Bremen 75 % der Arbeiterinnen 10 Stunden und weniger 
am Tage. Selbst die Textilindustrie, die bisher mit kürzerer als 
11 ständiger Arbeitszeit nicht auszukommen glaubte, zeigt nach dem 
Referate manche Besserungen. Am günstigsten steht da der nieder- 
rheinische Bezirk, wo der Zehnstundentag in weitem Umfange in Geltung 
ist. In Bayern, überhaupt im Süden, ist die Lage ungünstiger. Immer¬ 
hin arbeitet schon jetzt ein so bedeutender Bruchteil der Frauen 
10 Stunden und weniger, daß der Referent von diesem Gesichtspunkte 
aus die gesetzliche Regelung für angemessen erachtet. Die Wirkungen 

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E. Referate. 


dieser Maßregel auf die Produktion werden dann in einem eigenen 
Kapitel behandelt. Bezüglich der Furcht vor verminderter Arbeits¬ 
leistung weist der Verfasser mit Nachdruck auf die Erfahrungen in 
England und der Schweiz hin. Er führt die Arbeiten des bekannten 
Arztes und Fabrikinspektors Dr. Schüler an, der die Einführung des 
Normalarbeitstages in der Schweiz einer genauen Beobachtung und 
kritischen Prüfung unterzogen hat. Auch die Erscheinungen bei Ein¬ 
führung des 11 ständigen Maximaltages in Deutschland hat der Ver¬ 
fasser verwertet, ebenso die Ergebnisse der Erhebungen von 1899. 
Was die sonstigen Wirkungen der Arbeitszeitverkürzungen auf In¬ 
dustrie und Arbeiter anlangt, so weist der Verfasser den oft erhobenen 
Einwand, man dränge die Frauen in die viel schädlichere Heimindustrie, 
treffend damit zurück, -daß dann eben eine gesetzliche Regelung dieser 
Verhältnisse auch notwendig würde. Das letzte Kapitel enthält end¬ 
lich Vorschläge für die gesetzliche Regelung des Zehnstundentages 
und die damit in Verbindung stehenden Fragen, wie Begrenzung der 
Überarbeitszeit, früherer Schluß an Vorabenden von Sonntagen, Arbeits¬ 
pausen. 

Die Arbeit von Helene Simon bildet im ersten Teile eine Er¬ 
gänzung zu dem vorhergehenden. Sie betont hauptsächlich die große 
gesundheitliche Gefährdung der Frau in der Industrie. Das ergibt 
sich aus zahlreichen Krankenkassen Statistiken und fällt um so schwerer 
ins Gewicht, als die Frau häufig an den eigentlichen Berufskrank¬ 
heiten der Art ihrer Beschäftigung nach nur wenig beteiligt ist. 
Die Forderungen, die Fräulein Simon hier bezüglich des Schutzalters 
jugendlicher Arbeiter stellt, sind: Verbot der Arbeit von Kindern 
unter 14 Jahren und Erhöhung des Schutzalters der Jugendlichen 
von 16 auf 18 Jahre. Die Verfasserin bemerkt mit Recht, daß man 
den 16jährigen, der noch mitten in seiner Entwicklung steht, doch 
nicht als Vollarbeiter betrachten dürfe. In der Praxis wäre für diese 
Maßregel in Verbindung mit der Herabsetzung der Frauenarbeit noch 
besonders günstig, daß damit für alle Jugendlichen und alle Frauen 
eine gleichmäßige Regelung vorhanden wäre. 

P. Georg. 


Agahd, R., Kinderarbeit und Gesetz gegen die Ausnutzung kindlicher 
Arbeitskraft in Deutschland. (Unter Berücksichtigung der 
Gesetzgebung des Auslandes und der Beschäftigung der Kinder 
in der Landwirtschaft.) Jena, G. Fischer. XII, 206 S. 

In der Aufdeckung der Körper und Geist schädigenden Wirkungen 
der erwerbsmäßigen Kinderarbeit hat sich ein Teil der deutschen Lehrer¬ 
schaft ein unbestreitbares Verdienst erworben. Einer der eifrigsten Pio¬ 
niere und unermüdlichsten Agitatoren für weitgehenden Kinderschutz ist 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 


213 


der Rixdorfer Lehrer Konrad Agahd, der Verfasser obiger Arbeit. 
Er erblickte seine Aufgabe hauptsächlich darin, ein praktischen 
Zwecken dienendes Buch zu schaffen, das über das schwierige Gebiet 
nicht nur der gewerblichen, sondern — um den erweiterten Begriff 
zu gebrauchen — der erwerbsmäßigen Kinderarbeit überhaupt 
umfassend orientiere. „Hier soll jeder,“ sagt er in der Vorrede, „dem 
es ernstlich um Besserung der Zustände zu tun ist, — die Presse, 
der Sozialpolitiker, der Menschenfreund, der Gewerbebeamte, der Arzt, 
Geistliche, Lehrer, der Arbeitgeber und die Behörden, welche in echt 
menschenfreundlicher Weise eine weitere Einschränkung der Erwerbs¬ 
tätigkeit schulpflichtiger Kinder offen gelassen haben, — das Material 
finden, dessen sie bedürfen, um durch schnelle Orientierung nicht Zeit 
zu verlieren.“ Was der Verfasser verspricht, hält er. Ein umfang¬ 
reiches Material ist auf verhältnismäßig wenigen Seiten zusammen¬ 
getragen, übersichtlich geordnet und zweckentsprechend verwertet, 
die Darstellung spricht überall von echter Begeisterung für die Sache. 

Von erwerbstätiger Kinderarbeit läßt sich erst seit der fabrik¬ 
mäßigen Umgestaltung des Wirtschaftsbetriebes sprechen; sie nimmt 
schnell an Ausdehnung zu, ja das ganze Fabriksystem baut sich zum 
Teil auf ihr auf. Kinder sind billige und willige Arbeiter und darum 
für maßlose Ausbeutung vorzügliche Objekte. Die Kinderarbeit gehört 
zu den traurigsten Kapiteln in der Geschichte der industriellen Ent¬ 
wicklung. Zwar fehlte es nicht an Männern, die wie v. Altenstein, 
v. Arnim, v. Bodelschwingh, v. d. Heydt u. a. im Gegensatz zu 
ihrer Zeit die aus der Kinderarbeit für die Gesellschaft erwachsenden 
Schäden richtig erkannten und ihnen mutig entgegentraten, und ihnen 
zollt Agahd volle Anerkennung; zu einer entscheidenden Wendung 
zum Bessern kommt es jedoch erst durch die Fabrikgesetzgebung der 
Reichsgewerbeordnung, die durch Verbot der Kinderarbeit in Fabriken 
zu einem bedeutenden Rückgang derselben führt. Die Fabrikschutz¬ 
gesetzgebung wird aber zu einer zweifelhaften Wohltat für die Kinder 
dadurch, daß sie dieselben aus der Fabrik in Handel- und Verkehrs¬ 
gewerbe, in die Hausindustrie, auf die Straße und in den Gesindedienst 
treibt. Hier gehen sie natürlich wiederum jedes Schutzes verlustig. 
Die Schilderung dieser Art der Kinderarbeit, ihrer Schäden in gesund¬ 
heitlicher, sittlicher und geistiger Beziehung, ihrer miserablen Be¬ 
zahlung, ausgestattet mit zahlreichen durch Statistik und Enqueten 
gewonnenen Belegen, gehört zum eigentlichen Thema unseres Ver¬ 
fassers. Die größten Schwierigkeiten stellen sich einer annähernd 
richtigen Erfassung des Umfangs der beteiligten Kinder entgegen. 
Nach Agahd’s Ansicht geben und können die Berichte der Gewerbe¬ 
inspektoren nur ein Teilbild geben. „Die Berufs- und Gewerbezählung 
.(1895) ergänzt das Bild bezüglich der im ,Hauptberuf* gewerblichen 
Kinder; die vom Reichskanzler zwecks Ergreifung spezieller gesetz- 


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£. Referate. 


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licher Maßnahmen 1898 angeordneten und 1900 veröffentlichten Er¬ 
hebungen bringen zwar nicht den ganzen Umfang der Erwerbstätig¬ 
keit schulpflichtiger Kinder, wohl aber annähernd den der gewerb¬ 
lichen Kinderarbeit in Deutschland zum Ausdruck.“ Die besten, weil 
zuverlässigsten Erhebungen sind die der deutschen Lehrer (1894—1898) 
und die einer Reihe statistischer Ämter für ca. 150 Orte. Als Resultat 
dieser Erhebungen und langwieriger ministerieller Vorarbeiten ist 
endlich der Entwurf eines Gesetzes über Regelung der gewerblichen 
Kinderarbeit außerhalb der Fabriken an den Bundesrat (und den 
Reichstag, der das Gesetz zur Zeit in Kommissionsberatung genommen 
hat, d. Ref.) gelangt, der jedenfalls als bedeutender Fortschritt auf 
dem Wege zur Reform zu begrüßen ist. Ich zitiere hier die von 
Agahd gegebene tabellarische Übersicht (p. 169 f.) der im Entwurf 
wenig veränderten „Grundzüge“ des Gesetzes: A. Für fremde und eigene 
Kinder ist ein völliger Ausschluß aus folgenden Betrieben vorgesehen: 
Bauten aller Art sowie Betriebe der Ziegeleien und über Tage be¬ 
triebene Brüche und Gruben, auf welche die Bestimmungen der 
§§ 134—139b der Gewerbeordnung nicht bereits Anwendung finden; 
Werkstätten zur Verfertigung von Schieferwaren, Schiefertafeln und 
Griffeln, Werkstätten der Steinmetzen und Steinhauer, der Stein¬ 
schleifer, Kalkbrennereien, Gips- und Schwerspatmühlen, Quarz- und 
Glasurmühlen, Werkstätten der Töpfer, der Glasschleifer, der Ver¬ 
golder und Versilberer, der Kupferschmiede, der Rot- und Gelbgießer, 
der Gürtler und Bronzeure, zur Verfertigung galvanoplastischer Gegen¬ 
stände, Werkstätten, in denen Blei, Zink oder Kupfer verarbeitet und 
Legierungen dieser Metalle hergestellt und verarbeitet werden, Werk¬ 
stätten der Feilenhauer, Werkstätten zur Anfertigung von Thermo¬ 
metern, Werkstätten zur Herstellung von Explosivstoffen, Zündhölzern 
und sonstigen Zündwaren, Abdeckereien, Gerbereien, Werkstätten zur 
Verfertigung von Spielwaren aus Gummi, Hasenhaarschneidereien, 
Werkstätten der Anstreicher und Maler, Buchdruckereien. Laufburschen- 
und Laufmädchendienste sind aber auch für diese Betriebe vom 
10. Lebensjahre an gestattet. Ergänzungen der verbotenen Betriebe 
erfolgen durch den Bundesrat. B. Beschäftigung fremder Kinder: 
a) in Betrieben ist das zurückgelegte 12. Lebensjahr Voraussetzung. 
Für die Beschäftigung beim Austragen, sowie als Laufbursche oder 
Laufmädchen in diesen Betrieben ist aber das 10. Lebensjahr als 
Altersgrenze festgesetzt. Maximalarbeitszeit 4 Stunden, zwischen 
8 Uhr morgens und 8 Uhr abends. Ausnahme: andere Arbeitszeit¬ 
festsetzung; bedingungsweise Festsetzung bis zu 6 Stunden. Weitere 
Ausnahme: die Beschäftigung der Kinder, welche selbständig für 
Rechnung Dritter, also für fremde Arbeitgeber, in der Wohnung der 
Eltern arbeiten, fällt unter die milderen Bestimmungen bez. der Be¬ 
schäftigung eigner Kinder. Für b) Handel, Verkehr und Theater 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 


215 


galten dieselben Bestimmungen. Die Beschäftigung im Interesse der 
Kunst ist erlaubt. In c) Gast- und Schankwirtschaften ist Mädchen¬ 
arbeit vollständig untersagt; sonst gelten die übrigen Bestimmungen 
und Vorschriften. Zu a) Beschäftigung als Austräger von Zeitungen, 
Backwaren u. s. w.: Für Zeitungsträger als Gehilfen der Eltern gelten 
die Bestimmungen für fremde Kinder. „Wegen der im allgemeinen 
leichten Arbeit“ ist die Altersgrenze das 10. Lebensjahr. Ausdrück¬ 
liche Ausnahme bez. anderer Festsetzung der Arbeitszeit und der 
Maximalarbeitsdauer von 4 Stunden. Die Sonntagsarbeit ist „allge¬ 
mein untersagt“. Ausnahme: Gestattet in Gast- und Schankwirt¬ 
schaften, erlaubten Theatern; ferner den Laufburschen und Aus¬ 
trägern 2 Stunden. C. Beschäftigung eigner Kinder. Bezüglich a) 
Verbotene Werkstattarbeit s. A. In b) Gestatteter Werkstättenbetrieb 
Altersgrenze das 10. Lebensjahr. Für einzelne Gewerbe soll der 
Bundesrat bez. der Lage der Arbeitszeit 8—8 Ausnahmebestimmungen 
treffen können, desgl. bez. des Alters. Für c) Handel- und Verkehrs¬ 
gewerbe, Theater beträgt die Altersgrenze 10 Jahre; die Arbeitszeit 
liegt zwischen 8—8 Uhr, 4 Stunden im Maximum. In d) dem Gast¬ 
wirtgewerbe soll die Regelung der Beschäftigung durch die Orts¬ 
polizeibehörden geschehen, ebenso wie bei e) der Beschäftigung eigner 
Kinder als Austräger und Laufbursche. — Den Entwurf unterzieht 
Agahd eingehender kritischer Besprechung und faßt seine Wünsche 
bezüglich Änderung oder Ergänzung desselben in eine Reihe Vor¬ 
schläge, von denen wir folgende hervorheben: Kinder sollten als 
Arbeitsgehilfen der Eltern mindestens nicht vor dem zurückgelegten 
11. Lebensjahr beschäftigt werden, doch wäre nach Anhörung der 
Schulbehörde und des Arztes in Ausnahmefallen eine Herabsetzung 
auf das vollendete 10. Lebensjahr gestattet. . . . Kinder sollten als 
Arbeitsgehilfen Fremder ausnahmslos nie vor dem zurückgelegten 
11. Lebensjahr beschäftigt werden. . . . Kein Kind soll vor Beginn 
des Schulunterrichts beschäftigt sein_ Völliges Verbot der Sonntags¬ 

arbeit . . . Verbot der Akkordarbeit in bestimmten Berufen. . .. 
Jeder fremde Arbeitgeber haftet gesetzlich für Arbeitsunfälle der 
Kinder. . . . Obligatorisches Arbeitsbuch und Kontrolle durch die 
Schule. . . . Die Regelung der Kinderarbeit in der Landwirtschaft 
bleibt Vorbehalten. Letztere Bemerkung zeugt von der sozialpolitischen 
Klugheit des Verfassers, der damit innerhalb der Grenzen des Er¬ 
reichbaren bleiben will, denn wie er an anderer Stelle, im Kapitel 
über die Kinderarbeit in der Landwirtschaft, die er des Schutzes 
ebenso dringend erachtet, sagt, „die sicher leichter durchführbare 
notwendige gesetzliche Regelung der Kinderarbeit im Gewerbe und 
in der Industrie wird schwerlich eintreten, wenn man die Frage mit 
der landwirtschaftlichen Kinderarbeit verquickt“. 

Das lehrreiche und lesenswerte Buch schließt mit einer Betrach- 


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E. Referate. 


tung der Gesetze und Verordnungen über die Erwerbstätigkeit der 
Kinder im Auslande. 

jF. Kriegei. 


SchmoUer, G. f Entstehung, Wesen und Bedeutung der neueren Armen¬ 
pflege. Sitzungsberichte der Kgl. preußischen Akademie der 
Wissenschaften zu Berlin. XXXIX. Sitzung der philosophisch¬ 
historischen Klasse vom 31. Juli. Kommissionsverlag bei 
Georg Reimer. Berlin. 10 S. 

Die Zeiten, in denen der Arzt einen großen Teil seiner Berufs¬ 
tätigkeit den Armen unentgeltlich widmete und diese humanitäre Be¬ 
tätigung als ein nobile officium seines Standes galt, sind vorüber, 
seitdem soziale Gesetzgebung und bessere Organisation der Armen¬ 
pflege ein System von Leistung und Gegenleistung an die Stelle der 
persönlichen Opferwilligkeit gesetzt haben. Umsomehr ist es aber er¬ 
forderlich, daß sich die Ärzte wie die Angehörigen anderer Berufs¬ 
zweige um öffentliche Angelegenheiten, Wohlfahrtspflege u. dergl. m. 
bekümmern. Ärztestand und Wohlfahrtspflege werden in gleicher 
Weise dabei gewinnen. Zu praktischer Betätigung ist ja für jeden 
Arzt in Stadt und Land Gelegenheit genug. Wer theoretische Ver¬ 
tiefung wünscht, dem sei die hier angezeigte Schrift zur Lektüre 
empfohlen. Der als Historiker und Nationalökonom gleich bedeutende 
Verfasser schildert hier die Entstehung, Wesen und Bedeutung der 
neueren Armenpflege, die er definiert als die Summe teils freigesell¬ 
schaftlicher, teils staatlicher Einrichtungen, die den Verarmten ohne 
Gegenleistung durch Unterstützungen vor der äußersten Not zu be¬ 
wahren streben. Die öffentliche Armenlast pro Kopf der Bevölkerung 
beträgt gegenwärtig in Deutschland etwa 3 Mark; die Ausgaben der 
privaten, kirchlichen und sonstigen Vereinswohlfahrtspflege betragen 
ungefähr ebensoviel. Die Zahl der Unterstützten schwankt zwischen 
2 und 5 Prozent der Bevölkerung. 

A. Grotjahiu 


Muensterberg, K, Bibliographie des Artnenwesens. Erster Nachtrag. 
Schriften der Zentralstelle für Arbeiter-Wohlfahrts-Einrich¬ 
tungen, Abteilung für Armenpflege und Wohltätigkeit. Berlin, 
C. Heymann. XI, 63 S. 

Dieser erste Nachtrag bildet die weitere Fortführung der 1900 
erschienenen, von uns im vorigen Jahresbericht angezeigten „Biblio¬ 
graphie des Armenwesens“. Die vorzügliche, übersichtliche Einteilung 
der Bibliographie ist auch für den Nachtrag beibehalten worden, der 
eine sorgfältige Aufführung der auch auf diesem Gebiete an Zahl 


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IV. Soziale Hygiene der Arbeit. 


217 


stets wachsenden literarischen Neuerscheinungen, gleichzeitig aber 
auch eine Ausfüllung der Lücken in der älteren Literatur bietet. 
Der Nachtrag wird den Benutzern der Bibliographie höchst will¬ 
kommen sein. 

F. Krieg eU 


Sandbuch für Wohltätigkeit in Hamburg. Herausgegeben 
vom Armen-Kollegium und in dessen Aufträge bearbeitet von 
Dr. Hermann Joachim. Hamburg 1901, L. Gräfe. XXXI, 
513 S. 

Ein seiner Anlage nach treffliches und zweckentsprechendes, für 
den Gebrauch überaus praktisches Buch, das eine seit Jahrzehnten be¬ 
stehende Lücke endlich ausfüllt. Es beschränkt sich auf die Darstellung 
der Wohltätigkeitseinrichtungen und läßt die der übrigen Wohlfarts- 
pflege unberücksichtigt. Außerhalb des Kreises der Betrachtung 
liegen daher das Versicherungswesen, die Sterbe- und Krankenkassen, 
die Sparkassen, Leihhäuser, Wohnungspflege, Einrichtungen für Volks¬ 
hygiene, für die Beschaffung billiger Wohnungen, für Arbeiterschutz, Un¬ 
fallverhütung und für Volksbildung. Plan und Entwürfe für Einteilung 
und Anordnung des aufgenommenen Stoffes sind E. Münsterberg 
zu verdanken. Der erste Teil des Buches beschäftigt sich mit den 
Trägern der verschiedenen Wohlfahrtseinrichtungen und ihrem Ver¬ 
hältnis zueinander und gibt einen Überblick über die öffentliche 
Armenpflege und die Wohltätigkeit im Anschluß an kirchliche und 
religiöse Gemeinden. Der zweite systematische Teil bringt die 
sonstige Wohlfätigkeitspflege nach den Zwecken der Einrichtungen 
in fünf größeren Gruppen zur Darstellung: Fürsorge für Kinder und 
Jugendliche — Fürsorge für Erwachsene und Familien — Fürsorge 
für Kranke und Wöchnerinnen — Fürsorge für Gebrechliche — Für¬ 
sorge für Landsleute und Auswanderer. Bei jeder einzelnen Wohl¬ 
tätigkeitseinrichtung sind, so weit dies zu eruieren war, Zeit und 
Veranlassung der Begründung, das zu Gebote stehende Kapital, Zweck 
und Art der Erfüllung desselben, und die Mitglieder der Verwaltung 
vermerkt Zur Erörterung gelangen so, inklusive Nachträge, 906 Wohl¬ 
tätigkeitseinrichtungen. 

F. KriegeL 

Sie Wohlfahrtseinrichtungen Magdeburgs. Zusammenge¬ 
stellt von Rosa Meyer und Helene Schneidewin. 
Magdeburg, Heinrichshofen’sche Buchhandlung. 70 S. 

In Anbetracht seiner Größe weist Magdeburg eine stattliche Zahl 
von Wohlfahrtseinrichtungen auf: es sind nicht weniger als 460. 
Sie sind in obigem Buche geschickt zusammengestellt und bearbeitet 


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E. Referate. 


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worden. Die außerordentlich praktische Anordnung des Stoffes er¬ 
möglicht einen schnellen Überblick und erleichtert dadurch den auf 
diesem Gebiete Tätigen ihre Aufgabe wesentlich. 

¥. Krieg el. 


Silbergleit, H. f Finansstatistik der Armenpflege von 108 deutschen 
Städten. Schriften des deutschen Vereins für Armenpflege 
und Wohltätigkeit Heft 61. Leipzig, Duncker und Humblot 
VIII, 82 S. 

Eine interessante Zusammenfassung der Ergebnisse, die eine 
auf Veranlassung des Deutschen Vereins für Armenpflege und 
Wohltätigkeit zum erstenmal für das Verwaltungsjahr 1900 ver¬ 
anstaltete Erhebung der Armenlasten von Städten mit mindestens 
25000 Einwohnern erbrachte. Beteiligt an der Erhebung haben 
sich 108 Gemeinden mit 12 244 733 Einwohnern, das sind 21,7 °/ 0 
der Bevölkerung des Deutschen Reiches; zu ihnen zählten 31 Städte 
mit mehr als 100000 Einwohnern, 27 mit 50 — 100000, 49 mit 25 bis 
50000 und eine (Greifswald) mit weniger als 25000. Das Material 
ist so geordnet, daß zuerst die Ausgaben der öffentlichen Armen¬ 
pflege (Allgemeine Verwaltungsausgaben, Ausgaben für offene, ge¬ 
schlossene Armenpflege, für Kinderpflege, Zahlungen an auswärtige 
Armenverbände, Ergänzungen der öffentlichen Armenpflege und ihre 
Gesamtkosten), dann die Ausgabendeckung Darstellung findet. Sicher¬ 
lich wird mit der Zeit der Zweck erfüllt werden, der dem Heraus¬ 
geber bei seiner mühevollen Arbeit vorschwebte: „Eirfmal der äußere 
der allmählichen Anbahnung einheitlicher Anschreibungen (Normal¬ 
armenetat), dann der materielle: jeder Gemeinde über ihre tatsäch¬ 
lichen Leistungen auf dem Gebiete der öffentlichen Armenfürsorge 
einen Überblick zu ermöglichen, der etwa vorhandene Lücken oder 
sonstige der Ergänzung oder Fortbildung bedürftige Stellen leichter 
erkennen läßt: mit einem Wort, Anregung für weiteren Ausbau und 
vielleicht auch Hinweise für die Art derselben darzubieten.“ 

F. Krieg el. 


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V. Soziale Hygiene der Ernährung. 


219 


V. 

Soziale Hygiene der Ernährung. 

Oppenheimer, F., Die deutsche Wissenschaft und der Kornzoll. 
Neue Deutsche Rundschau, Januarheft. 19 S. 

Oppenheimer bietet in dieser kleinen Abhandlung die Quint¬ 
essenz der die Zollfrage diskutierenden wissenschaftlichen Literatur. 
Mit der ihm eigenen Schärfe, Probleme zu erfassen und kritisch dar¬ 
zustellen, geht er auch hier zu Werke, unterzieht zunächst das von 
einigen Gelehrten mit der Zollfrage verquickte Bevölkerungsproblem 
von dem in seinem Malthus (s. Jahresbericht L Bd. p. 42) näher be¬ 
gründeten Standpunkt einer Betrachtung und wendet sich dann dem 
eigentlichen Thema der Zollfrage: dem Zollschutze zu. Nach des 
Verfassers Ansicht liegt der Kern der Agrarfrage in der bestehenden 
Eigentumsverfassung, die Großgrundeigentum auf Kosten des bäuer¬ 
lichen Besitzes züchtet Die hieraus für beide Teile erwachsenden 
Mißstände — um die wesentlichsten zu nennen: Überschuldung, Leute¬ 
not und Überwertung des Bodens — lassen sich durch keinen noch 
so hohen Zollschutz beseitigen. Er pointiert am Schlüsse seiner 
interessanten Ausführungen seine Anschauung wie folgt: „Nicht als 
blinde Gegner der Bauernschaft, nicht in törichter Verkennung der 
sozialen, hygienischen und ethischen Gefahren, die eine immer fort¬ 
schreitende Industrialisierung des Vaterlandes mit sich führt, sind 
wir entschlossene Gegner der Zollerhöhung, sondern gerade umgekehrt, 
um den bäuerlichen Mittelstand, den Kern und Jungquell aller Volks¬ 
kraft, nach Möglichkeit zu vermehren und in seiner Wohlfahrt zu 
fördern, um gerade den B i n n e n m a r k t zu entwickeln, um die krank¬ 
hafte Abwanderung, die die Großstädte auf bläst und den Export¬ 
industrialismus ermöglicht und erzwingt, zu hemmen. Hochschutzzoll 
vermindert die Bauernschaft, denn er stärkt die auskaufende Kraft 
des Latifundienbesitzers und des Kapitalmagnaten und zerstört die 
Lebenswurzel des Bauern, die Viehzucht; freier Verkehr aber ver¬ 
mehrt die Bauernschaft, denn er bricht durch niedere Kornpreise und 
steigende Löhne das Rückgrat des Großgrundbesitzes und schafft so 
allein den Raum und die politische Möglichkeit für die innere Koloni¬ 
sation, die uns bitter Not tut.“ 

F. Kriegel. 

Schulz, A., Kornzoll, Kornpreis und Arbeitslohn. Ein Beitrag zur 
Handelspolitik und zur Lehre vom Arbeitslohn. Leipzig, 
Duncker und Humblot 158 S. 

Die von Wagner, Dietzel, Diehl, Mombert u. a. be¬ 
gonnene schwierige Kontroverse über Kornzoll und Sozialreform wird 


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220 


E. Referate. 


hier von dem Verf. aufgenommen und weitergeführt. Er schließt sich 
besonders der Dietzel ’schen Behandlung des Problems an, versucht 
aber dessen Beweisführung zu erweitern und zu vertiefen. So „ver¬ 
dient,“ sagt er, „zur Verstärkung des Konträrarguments nachgewiesen 
zu werden, daß nicht nur, wie Dietzel annimmt, die Produktivität 
der agrikolen Arbeit, sondern auch diejenige der industriellen durch 
Kornzölle vermindert wird. Ferner sollte neben der deduktiven Be¬ 
weisführung die induktive, historisch-statistische nicht vernachlässigt 
werden. Endlich mag gezeigt werden, daß die klassischen und nach¬ 
klassischen Ökonomen keineswegs in dem Grade Anhänger der Parallel¬ 
theorie waren, als Dietzel anzunehmen scheint, sondern nach ihren 
Äußerungen und aus dem Geiste ihrer Systeme heraus mehr als 
seine Vorgänger denn als seine Gegner anzusehen sind.“ Schulz 
glaubt den stark an Ricardo erinnernden Satz: Sinkt die Produk¬ 
tivität des Ackerbaus und steigen die Getreidepreise, so steigt die 
Grundrente und fällt der Arbeitslohn — als wirtschaftliches Gesetz 
aufstellen zu können. Daraus ergeben sich ihm die folgenden Schlüsse 
für Sozial-, Handels- und Agrarpolitik. Das sozialpolitische Ideal, 
das Wirtschaftsleben eines Volkes stetiger zu gestalten, also vor allem 
die Krisengefahr abzuschwächen, läßt sich nur erreichen durch An¬ 
schluß an die Weltwirtschaft, nicht aber durch Nationalisierung der 
Wirtschaft vermittels schutzzöllnerischer Schranken. Schulz er¬ 
kennt eine Notlage der Landwirtschaft nur insoweit an, als sie den 
Kleingrundbesitz betrifft; diese aber glaubt er besser durch direkte 
Staatshilfe als durch Zollpolitik beseitigt. 

F. Kriegei. 


Johannes, W., Deutschland als Agrarstaat und Industriestaat. Eine 
volkswirtschaftliche Studie. Köln a. Rh., Verlag von Paul 
Neubner. 71 S. 

Die Schrift gehört zu den vielen Streitschriften, die der sich 
immer stärker zuspitzende Kampf zwischen den Interessen der Land¬ 
wirtschaft und der Industrie in Deutschland geboren hat. Sie sucht 
den Nachweis zu führen, daß Deutschland der Entwicklung seiner 
Großindustrie eine Steigerung der allgemeinen Lebenshaltung und 
kulturellen Fortschritt verdankt, daß die Industrie die Arbeitskräfte 
absorbiert, für welche die Landwirtschaft keine Verwendung hat und 
endlich, daß die Wohlfahrt der östlichen Landwirte wesentlich von der 
Konsumkraft der westdeutschen Industriebevölkerung abhängt Gegen¬ 
über der amerikanischen Gefahr, von der die nationale Kraftquelle 
„Industrie“ bedroht ist, wird eine weitherzigere Pflege des binnen¬ 
ländischen Verkehrswesens (Kanalbau etc.) empfohlen. 

G. Bernhard. 


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V. Soziale Hygiene der Ernährung. 221 

Wolf, J., Das Deutsche Reich und der Weltmarkt. Jena 1901. G. Fischer. 

VI, 78 S. 

Unter diesem Titel veröffentlicht W. zwei Vorträge: „Volkswirt¬ 
schaft und Weltwirtschaft* und „Die Aussichten der Landwirtschaft 
im zwanzigsten Jahrhundert“. Im ersten Vortrag unterwirft er das 
vielumstrittene Thema „Nationalwirtschaft und Volkswirtschaft“ oder 
„Agrar- und Industriestaat“ einer kritischen Beleuchtung, zieht bei 
der Behandlung der Unterfragen: Konkurrenz der freien Industrie¬ 
staaten — gelbe Gefahr — Konkurrenz der sich industrialisierenden 
Rohstoffstaaten — die Ausführungen der beiden extremsten Gegner, 
des Marburger Professors K. Oldenberg und des Bonner National¬ 
ökonomen H. Dietzel, heran, um schließlich eine zwischen dem zu 
weitgehenden Pessimismus des ersteren und dem zu großen Optimismus 
des letzteren vermittelnde Stellung einzunehmen. Er präzisiert seinen 
Standpunkt nicht genauer; eine das wirtschaftliche Gewicht Amerikas 
balanzierende Zollunion Mitteleuropas verwirft er als utopisch, nur 
einer „losen, wirtschaftlichen Allianz dieser Staaten“ spricht er das 
Wort. In den „Aussichten der Landwirtschaft im zwanzigsten Jahr¬ 
hundert“ führt W. aus, daß „ungeheure“, „durch die ganze Welt ver¬ 
breitete“ Territorien, die, um produktiv zu sein, der künstlichen Be¬ 
wässerung bedürfen, „uns die Sicherheit geben, daß auch, wenn die 
Bevölkerung der Welt noch um ein Erhebliches gestiegen ist, sie den 
Hunger nicht zu fürchten haben wird“. Allerdings würde diese ge¬ 
steigerte Produktivität durch höhere Preise erkauft werden müssen. 

F. Krieg el. 


Schüffle, A; Die agrarische Gefahr. Herausgegeben vom Handels¬ 
vertragsverein. Zweite durchgesehene und vermehrte Ausgabe 
der Gefahren des Agrarismus für Deutschland. Berlin, Franz 
Siemenroth. 40 S. 

Der Nestor der deutschen nationalökonomischen Wissenschaft 
hat hier auf einem knappen Raum in mustergültiger Weise alle 
Argumente gegen den augenblicklich beliebten Schutz der Landwirt¬ 
schaft durch hohe Zölle zusamraengefaßt. Die landwirtschaftliche 
Leutenot einer- und der namentlich seit 1876 in die Erscheinung 
getretene Preissturz für Getreide andrerseits sind nach Schäffle 
die Ursachen des sogenannten „Agrarismus“. Er verkennt keineswegs, 
daß eine Agrarkrisis besteht. Aber sie ist nur partiell. Der Bauern¬ 
stand, der nicht, wie es oberflächlicher Betrachtung scheint, zurück¬ 
geht, leidet nicht. Dagegen hat der Großgrundbesitz ein Interesse 
an der künstlichen Erhöhung der Bodenwerte. Unter diesem Gesichts¬ 
punkte werden alle für Erhöhung der Kornzölle ins Feld geführten 


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222 


E. Referate. 


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Gründe grausam zerpflückt. Schäffle kommt zu dem Schluß, daß 
der Getreidezoll die Wehrkraft schädigt, anstatt ihr aufzuhelfen, daß 
er zusammen mit den hohen Fleisch- und Futterzöllen das Volk in 
den untersten Schichten übermäßig belastet, daß er eine „Übervor¬ 
teilung in der Art eines für die Reichen und Reichsten progressiv 
steigenden Landrentengeschenkes aus dem allgemeinen Volkseinkommen 
ist, dagegen Überbürdung in der Art einer mit der Armut und der 
Kinderzahl zunehmenden progressiven Lebensmittelsteuer.“ Diesem 
falschen Mittel zur Bekämpfung der Agrarkrise werden als wirk¬ 
same gegenübergestellt: Bekämpfung der Bodenüberschuldung und 
Ausbau des inländischen Transportwesens. „Man müßte nur darauf 
verzichten, den Staatsbahnbetrieb zum größten Verkehrsmonopol zu 
machen, müßte alle rentablen Lokalbahnlinien ausbauen, vielleicht und 
hauptsächlich einen öffentlichen Automobildienst auf den schon vor¬ 
handenen Landstraßen schaffen, um auch das abgelegenste Dorf täg¬ 
lich in den Schnellverkehr für Personen, Güter und Nachrichten billig 
einzufugen, hiermit aber Stadt und Land zugleich allgemein zu 
industrialisieren.“ Auf die sozialhygienischen Wirkungen der Getreide¬ 
zölle geht Schäffle direkt nicht ein, seine Ausführungen zwingen 
jedoch zu schwerwiegenden Schlüssen auch in dieser Richtung. 

G. Bernhard. 


Weber, A., Die gemeinsamen Interessen Deutschlands und Österreichs. 

Flugschriften des Politischen Aufklärungsvereins. Nr. 2. Wien, 

C. W. Stern. 19 S. 

W e b e r ’s Betrachtungsweise ist die des weitblickenden Politikers, 
der Augenblicksinteressen, so gebieterisch sie auch Berücksichtigung 
fordern und so stark sie auch vertreten werden, den wenn auch fernen, so 
doch in Sichtweite liegenden großen wirtschaftlichen Zukunftsinteressen 
unterordnet. Er ist Gegner des Zollschutzes, weil er die wirtschaft¬ 
liche Stärke Deutschlands wie Österreichs weder in landwirtschaft¬ 
licher Rohproduktion noch in industrieller Rohstoffproduktion, sondern 
einzig und allein in dem Faktor der rein „persönlichen Arbeitsqualität“ 
sieht. „Mögen die anderen Nationen,“ sagt er, „ihre Zukunft auf 
ihre Erde, ihr Eisen, ihr Petroleum und ähnliche Dinge begründen. 

Wir müssen sie in Kopf und Hand unserer Arbeiter suchen. 

Wir müssen in diejenigen Produktionszweige unsere Zukunftsaufgaben 
legen, in denen der Faktor Mensch den Wert des Produktes bestimmt 
(d. h. die der besseren und komplizierteren Konsumartikel). Und 
zweitens, wir müssen, wenn wir das tun, wenn wir mit unseren 
Arbeitskräften zu siegen versuchen, diese Arbeitskräfte entwickeln,“ 
und zwar durch hochstehende Löhne, niedrige Arbeitszeit, billige 


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V. Soziale Hygiene der Ernährung. 


223 


Nahrung, billige Wohnung, fachliche Bildung. Bei dieser Deutschland 
wie Österreich gemeinsamen Entwicklungstendenz muß beider wirt¬ 
schaftliches Interesse auf stetige Erweiterung des Marktes gerichtet 
sein, ein Interesse, dem doch nur Freihandel dienen kann. Den großen 
handelspolitischen Konkurrenzmächten gegenüber kann weder Öster¬ 
reich noch Deutschland eine ihnen günstige Politik verfolgen. Aber 
was sie isoliert nicht vermögen, können und müssen sie in engem 
handelspolitischen Zusammenschluß erreichen, ja noch mehr, sie müssen 
durch eine Politik im großen Stile eine Zollunion des „ganzen nicht 
romanischen Mitteleuropa“ herbeizuführen trachten. Solchem Ziele 
nachzustreben steht kein Gegenwartsinteresse der schon jetzt wirt¬ 
schaftlich aufeinander angewiesenen Länder entgegen. Nur viribus 
unitis kann eine wirtschaftliche Machtstellung erreicht werden. Die 
lehrreiche kleine Schrift, der man um ihrer aufklärenden Wirkung 
wegen nur weiteste Verbreitung wünschen kann, ist die Drucklegung 
eines vom Verfasser am 14. März v. J. in Wien gehaltenen Vortrages. 

F. Kriegei. 


Jierg 9 H., Getreidepreise und Kriminalität in Deutschland seit 1882. 

Berlin, J. Guttentag. 53 S. 

Die Abhandlung ist entstanden in dem von Fr. v. Liszt 
abgehaltenen kriminalistischen Seminar der Universität Berlin. Dem¬ 
entsprechend ist der Horizont ein weiterer, als er sich sonst oft bei 
juristischen Abhandlungen findet. 

Daß Getreidepreise und Kriminalität eng zusammen gehören, ist 
eine alte Erfahrung, welche selbst die großartige agrarische Agitation 
der Gegenwart noch nicht hinweg zu interpretieren vermocht hat. 
Es brauchte kaum noch einmal nachgewiesen zu werden. Aber Berg 
hat die Vermögensdelikte von der übrigen Kriminalität statistisch 
abgesondert und so dieses Gesetz viel reiner und eindringlicher ent¬ 
wickelt Die direkte Proportionalität der Vermögens¬ 
delikte zu den Getreidepreisen kann von Berg durch eine 
ganze Anzahl von Tabellen und Kursen, die er aus der nach dieser 
Richtung noch nicht bearbeiteten Reichsstatistik (seit 1882) berechnet, 
in einer geradezu schlagenden Weise gezeigt werden. Dagegen be¬ 
sitzen die übrigen Delikte (gegen die Person, gegen die öffentliche 
Ordnung u. s. w.) weder eine direkte, noch, wie früher von einigen 
Beobachtern auf Grund mangelhaften Materials behauptet wurde, 
eine umgekehrte Proportionalität zu den Getreidepreisen, die ihrer¬ 
seits stets für die Gesamtpreise der Nahrungsmittel ausschlaggebend 
sind. Die Nicht-Vermögens-Kriminalität steigt vielmehr gleichmäßig 
mit der zunehmenden Bevölkerungsdichte, welche die „Reibungsfläche“ 
wischen den Individuen vergrößert. Auch der Alkoholgenuß, 


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224 


E. Referate. 


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der für die Kriminalität teils in Wirklichkeit, teils auf dem Papier 
der Theoretiker eine große Rolle spielt, ist unabhängig von den 
Getreidepreisen: Der Branntweingenuß ist langsam, aber stetig 
im Sinken, der Bierkonsura gleichmäßig im Steigen begriffen, mögen 
die Getreidepreise steigen oder fallen. Damit „schwindet jedes Be¬ 
denken, welches sich gegen die Bestrebung erheben könnte, die Ver¬ 
mögenskriminalität durch Gewährung billigen Brotes günstiger zu 
gestalten“. Das ist aber um so wichtiger, weil durch die Änderung 
der sozialen Verhältnisse im Gegensatz zu früher „der Schwer¬ 
punkt der heutigen Kriminalität in der Gruppe der gegen 
das Vermögen gerichteten Delikte“ liegt. A Koch-Hesse. 

Jahrbuch des Handelsvertragvereins für das Jahr 1901. 
Im Auftrag des Handelsvertragvereins herausgegeben von 
dessen Geschäftsführer Dr. W. Borgius. Berlin, Siebheit 
& Thießen. 350 S. 

Das Buch ist weit mehr, als es nach dem ersten Blick auf seinen 
Titel zu sein scheint. Es bietet ein wertvolles Material an Tatsachen 
und Statistik für den Gegenwartspolitiker, es wird aber auch in der 
Zukunft wegen seiner erschöpfenden historischen Darstellung der 
letzten Zollkampagne von der ersten Vorbereitung des Tarifes an 
historischem Interesse begegnen. In der geschickten und zugleich 
gewissenhaften Kompilation liegt die Hauptstärke des Werkes. In 
dem statistischen Teil sind namentlich die bekannten Tabellen von 
Conrad und Mombert verwertet, die für den Sozialhygieniker von 
hervorragendem Interesse sind. Einen Einblick in die Reichhaltigkeit 
des Buches erhält man am besten durch die folgende Inhaltsübersicht: 
Das erste Jahr des Handelsvertragsvereins, Die Zollreform und Vor¬ 
bereitung der Handelsverträge in Deutschland, Die wirtschaftlichen 
Interessenvertretungen in Deutschland, Die politischen Parteien des 
Deutschen Reichs, Wer trägt die Lasten der deutschen Wehrkraft?, 
Die handeis- und zollpolitischen Beziehungen Deutschlands zum Anslande 
nach dem gegenwärtigen Stande, Das Zolltarifgesetz vom 15. Juli 1879 
und vom 26. Juli 1901, Vergleichende Übersicht der Zollsätze für die 
wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte nach dem geltenden Tarife 
dem neuen Tarifentwurf und den agrarischen Forderungen, Handels¬ 
politische Statistik. <j, Bernhard. 

Küchler, F. f Die Lehre von der Ernährung des Menschen. Eine 
nationalökonomische Studie. Dritte Anflage. Zürich, Cäsar 
Schmidt. 92 S. 

Dieses Büchlein eines Schweizer Pfarrers (in Bern) mutet den 
Leser zunächst eigen an, teils wegen der dialektischen Färbung der 


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V. Soziale Hygiene der Ernährung. 


225 


Ausdrucks weise, teils wegen des seltsamen pastoralen Tones, der 
überall aus den physiologischen Betrachtungen herausklingt. Je mehr 
man sich aber hineinliest, desto mehr erkennt man in ihm eine vor¬ 
treffliche Volksschrift für Haus und Elementarschule, Worte eines 
erfahrenen Mannes, der lange unter dem Volke gelebt hat, seine Be¬ 
dürfnisse und schlechten Angewohnheiten kennt und den Volkston zu 
treffen weiß. Offenbar sehr eingehende medizinische Studien haben 
aber doch nicht verhindern können, daß manche altväterliche An¬ 
sehauung, z. B. vom regelmäßigen Abtreiben der Würmer, etwa im 
Frühjahr, und von der besonderen Güte des Vormitternachtsschlafes, 
haften geblieben ist. 

Sehr dankenswert sind gewisse Hinweise auf volkswirtschaftliche 
Seiten der Ernährungskunde oder Trephologie, wie er sie nennt. 
Küchler fordert seine Landsleute zur Kaninchenzucht, zur Hühner¬ 
zucht, zum Obstbau u. s. w. auf. Er spricht sich warm für billige 
Beschaffung überseeischer Nahrungsmittel aus, im Gegensatz zu vielen 
reichsdeutschen Pfarrern, welche die entgegengesetzte Wirtschafts¬ 
politik unterstützen. Auch in der Alkoholfrage, die ja gerade in der 
Schweiz bei dem starken Konsum des „Kirsch“ auf der einen, der 
starken Abstinenzlerbewegung auf der anderen Seite aktuell ist, nimmt 
er eine selbständige, vernünftige und mutige Stellung ein, indem er 
sich für möglichste Verbilligung des Bieres als Kampfmittel gegen 
den Schnaps ausspricht. Wie den Schnaps bekämpft er mit Recht 
auch den übermäßigen Genuß des Kaffees. Seine Empfehlung des 
Mittagsschläfchens erhält dadurch ihre soziale Weihe, daß er fordert, 
ihn auch den Dienstboten u. s. w. zu gewähren. 

A, Koch-Hesse. 


Albu, A., Die vegetarische Diät. Kritik ihrer Anwendung für Ge¬ 
sunde und Kranke. Leipzig, G. Thieme. 170 S. 

Albu räumt in seinem gründlichen, mit geschichtlichen Über¬ 
blicken und einer 98 Nummern enthaltenen Literaturangabe gezierten 
Werke der vegetarischen Diät einen Wert als Krankenernährung 
in gewissen Fällen ein, und zwar entweder ausschließlich, oder in 
Verbindung mit Milch als sogenannte laktovegetabile Kost. 
Albu unterscheidet scharf zwischen vegetarischer Diät und vegeta- 
ristischer Lebensführung. Letztere sei eine Reaktion gegen über¬ 
feinerten Lebensgenuß und sittliche Entartung, sie bezwecke eine 
Rückkehr zu einfacher vernünftiger Lebensweise und verbinde sich 
meistens (wenn auch keineswegs immer!) mit der Enthaltsamkeit von 
Alkohol, Tabak u. s. w. Insofern sei der Vegetarismus ein edles, 
ethisches Streben. Obwohl also Albu in diesem Punkte den Vege- 

Jabresbericht über Hygiene und Demographie. II. Jahrgang. 15 


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226 


£. Referate. 


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tariern eine viel za weit gehende Konzession macht, betrachtet er 
doch selbst sein Buch als eine „wissenschaftliche Widerlegung 
der Lehre vom Vegetarismus“. Als Hauptnachteile der pflanz¬ 
lichen Kost bezeichnet er das große Volumen der täglich not¬ 
wendigen Nahrungsmenge, die aus der Zerstörung der Cellulose ent¬ 
stehende Entwicklung der lästigen Darmgase und die unvermeid¬ 
liche Eintönigkeit namentlich beim waschechten, auch Milch, 
Käse, Eier u. s. w. verschmähenden Vegetarianer. 

Nur Zeiten sozialer Not würden eine einseitige Begünstigung der 
Pflanzenkost rechtfertigen. Die Ethnologie zeige, daß heute kein rein 
vegetarisches Volk mehr existiere. Auch sei aller Kulturfortschritt 
von den Völkern gemischter Kost ausgegangen. 

A. Koch-Heese. 


Strueh, C. f Die Ernährung des gesunden und kranken Menschen. 

Leipzig 1901, Edmund Demme. 127 S. 

Eine etwas langatmige, auch in der stofflichen Anordnung schon 
ermüdende Arbeit, die als gemeinverständliche Darstellung zu sehr 
in die Breite geht. Abgesehen hiervon sind einzelne Kapitel recht 
lesenswert und für nachdenkende Leser instruktiv. Verf. ist theore¬ 
tisch Vegetarianer, in der Praxis gesteht er dem gesunden Kultur¬ 
menschen, solange dieser über einen lebhaften Stoffumsatz verfügt, 
Fleisch in mäßiger Menge zu. Seine Gründe für den Vegetarismus, 
seine Einwände gegen die Fleischnahrung sind die allbekannten: 
In seiner vorzüglichen Arbeit über diese Ernährungstheorie hat 
Albu alle diese vermeintlichen Schäden so exakt widerlegt, daß 
man sich der weiteren Mühe enthalten kann, dies noch einmal zu 
tun. Wer über den Vegetarianismus und dessen wissenschaftliche 
Berechtigung sich informieren will, sei auf dieses letztere Werk 
wiederholt aufmerksam gemacht. 

J. Marcuse . 


Harlow, C., Die Ernährung heim Sport. Berlin, Vogel und Kreien- 
brink. 77 S. 

Ein überaus frisch geschriebenes Büchlein, das auf wissenschaft¬ 
lichen Voraussetzungen füßend eine allgemein verständliche Schilde¬ 
rung der Ernährung beim Sport gibt Die Physiologie der Nahrung 
und Ernährung wird kurz skizziert, um zu rein praktischen Fragen 
überzugehen. Im Vordergrund dieser steht die wissenschaftlich wie 
empirisch erhärtete Tatsache, daß die Ernährung des muskelarbeiten¬ 
den Wanderers — um den Wandersport handelt es sich im wesent¬ 
lichen in der Harlow’schen Arbeit — eine kohlehydratreiche sein 


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V. Soziale Hygiene der Ernährung. 


227 


maß, eine Forderung, die aach im allgemeinen mit den Appetit- 
neignngen des Wanderers durchaus zusammenfällt. Eine zu reich¬ 
liche Fleischkost mit ihren großen Mengen an reizend wirkenden 
Extraktivstoffen ist für den Wanderer im allgemeinen nicht zu 
empfehlen, da sie dem physiologischen Zweck des Sportes, die Ab¬ 
wendung von aller tieferen Gedankenarbeit und die im Gegensatz 
dazu möglichst einseitige Beförderung des rein körperlichen Elementes 
unter Umständen geradezu stört. Harlow gibt sodann ein recht 
anschauliches Bild von den einzelnen Nahrungsstoffen und Nahrungs¬ 
mitteln, deren der Tourist bedarf, und von der gesamten Lebensweise, 
die er einzuhalten hat. Besonders instruktiv ist das Kapitel über 
das Trinken; das empfehlenswerteste Getränk ist und bleibt auf der 
Tour das Wasser, außerdem kommen Thee, Kaffee und Bouillon in 
Betracht Streng zu vermeiden sind die alkoholischen Getränke, die 
auf Hirn und Herz höchst schädlich beim Wandern einwirken; eine 
Ausnahme machen vielleicht nur Hochtouren, bei denen kleine Quanti¬ 
täten guten Weines eventuell am Platze sind. Die Ausführungen 
von Harlow über die Alkoholfrage resümieren sich dahin: Sei mäßig 
im Quartier, trinke auf der Tour möglichst gar keinen Alkohol und 
führe nur bei Hochtouren geringe Dosen als letztes Reizmittel mit. 
Es vereinen sich in dem Büchlein praktische Winke mit leichtver¬ 
ständlichen theoretischen Auseinandersetzungen so harmonisch, daß 
die Lektüre desselben viel Freude macht. 

J. Marcuae. 


Wemicke, E., Über Volksernährung, mit besonderer Berücksichtigung 
der Posener Verhältnisse. Posen, J. Jolowicz. 24 S. 

Dieser kleine Vortrag des Direktors des Posener hygienischen 
Institutes bildet das zweite Heft der Veröffentlichungen des Vereins 
zur Fürsorge für kranke Arbeiter zu Posen. 

Wemicke zeigt, daß die Ernährungs Verhältnisse der niederen 
Klasse in Posen meist äußerst dürftig und mangelhaft sind. Obwohl 
der Arbeiter 71,5 % seines Lohns für Kost ausgibt, ernährt er sich 
doch nicht ausreichend. Dies liegt an den Lohnverhältnissen, aber 
auch daran, daß der Arbeiter nicht rationell zu wirtschaften versteht. 
Er kauft zu viel minderwertige Nahrungsmittel und zu viel Genu߬ 
mittel. „Brot, Kartoffeln, Kraut sind seine Hauptnahrungsstoffe, warmes 
Essen wird oft wochenlang nicht bereitet; Fleisch und Milch sind oft 
unbekannte Dinge; Kaffee, hergestellt aus schlechten Surrogaten und 
versüßt mit dem so billigen Saccharin, neben Alkohol das Haupt¬ 
getränk; gar nicht selten reicht man selbst kleinen Kindern und 
Säuglingen trockenes Brot mit Schnaps getränkt“ (S. 6). Die billigen, 
guten Volksnahrungsmittel, auf die Wer nicke hin weist, sind dem 

15* 


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228 


E. Referate. 


sozialen Hygieniker wohl bekannt. (Für den Eiweißbedarf: Pferde¬ 
fleisch, Stockfische, Magermilch, Buttermilch, Magerkäse und die 
Hülsenfrüchte; für den Fettbedarf: amerikanisches Schweineschmalz, 
Margarine; für Abwechslung in der Kohlehydratnahrung: Maccaroni 
und Nudeln.) Wie aber sind diese Mittel im Volke beliebt zu 
machen? Was nützt der in den Posener Volksmädchenschulen einge¬ 
führte Koch- und Haushaltungsunterricht, wenn er sich 
nur auf die oberste Klasse beschränkt, welche von */s der Schülerinnen 
nicht mehr mit durchgemacht wird? 

Wernicke empfiehlt unentgeltliche Verteilung hygienischer 
Broschüren, Förderung geeigneter Konsumvereine, Vermehrung der 
Volksspeiseanstalten, Einrichtung von Wärmehallen, wo die Arbeiter 
in Euhe das von den Frauen mitgebrachte Essen verzehren können, 
schließlich Bekämpfung des Branntweinkonsums durch Zugänglich¬ 
machung harmloser Getränke. 

A, Koch-Herne . 

Kriegei, F., Das Raushaltungsbudget zweier Heimarbeiterinnen. Sonder¬ 
druck aus der Zeitschrift für Sozialwissenschaft. Jahrg. 5. 
Heft 8 u. 9. 

Das hier mitgeteilte Budget entstammt einem Haushalt, den zwei 
Schwestern, Berliner Heimarbeiterinnen der Kinderkonfektion, mit¬ 
einander führen. An dieser Stelle interessieren wohl nur die An¬ 
gaben über die Ernährung. Auf den Kopf der beiden Schwestern, 
von denen die ältere 1,65 m bei einem Gewicht von nur 52 kg, die 
jüngere 1,69 m bei demselben Gewicht maß, wurden verbraucht: 


pro Jahr und kosteten 


an 

Fleisch 

46 1 /, 

kg 


76,70 Mk. 

w 

Brot a) Schwarzbrot 

65 

r 


13, — 


» 

„ b) Weißbrot 

21 

* 840 

g 

18,20 

r 

n 

Kartoffeln 

151 

r 


7,80 

«• 

n 

Butter 

9*74 



23,40 

n 

?? 

Müch 

78 



15,60 

*• 

r> 

Eier 

29 

„ 900 

g 

24,70 


r 

Käse 

3 

» 


2,40 

v 

n 

Zucker 

19 V, 

V 


13- 

r 

n 

Gemüse 

26 

n 


5,20 


n 

Obst 

13 

n 


5.— 

.. 

n 

Kakao 

3*/4 

T? 


10,40 

?? 

V 

Kaffee 

»Va 

r 


7,80 

r> 

n 

Thee 

V, 

r 


5 — 

r 


228,20 Mk. 


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V. Soziale Hygiene der Ern&hrang. 


229 


Wenn nun auch die Ernährung als eine genügende zu bezeichnen 
ist, so gibt doch das im Verhältnis zur Körpergröße äußerst geringe 
Gewicht der Heimarbeiterinnen zu Bedenken Anlaß. Es zeigt sich 
hier deutlich, daß eine zureichende Ernährung, wenn auch eine 
conditio sine qua non, so doch nicht allein ausschlaggebend für 
das körperliche Wohlbefinden ist. Hygienische Mißstände, wie über¬ 
lange Arbeitszeit, Monotonie der Arbeit und Mangel an frischer Luft 
vermögen eben auch die Wirkungen qualitativ und quantitativ ge¬ 
nügender Ernährung völlig zu paralysieren. 

Autoreferat. 


Rothe f A., Das deutsche Fleischergewerbe. Sammlung nationalökono¬ 
mischer und statistischer Abhandlungen des staatswissen¬ 
schaftlichen Seminars zu Halle a. S. Bd. XXXII. Jena, 
G. Fischer. V, 216 S. 

Das Buch gehört zu jenen Arbeiten, deren außerordentlichen 
Wert auch derjenige zugestehen muß, der mit manchen Folgerungen, 
die der Verfasser zieht, nicht einverstanden sein kann. Gerade die 
eingehende Behandlung des Fleischergewerbes darf eines allgemeineren 
Interesses sicher sein, weil nicht nur der Nationalökonom, sondern 
auch der Hygieniker aus ihr wichtige Beiträge zur Erkenntnis ihrer 
Spezialgebiete zu schöpfen vermögen. Ich sehe ein Verdienst des 
Buches namentlich darin, daß den mit dem Fleischgenuß zusammen¬ 
hängenden sanitären und sozialhygienischen Fragen ein breiter Baum 
gewidmet ist. Der reichhaltige Stoff ist in drei Teile gegliedert: In 
einem geschichtlichen Überblick werden das Innungswesen, der Ge¬ 
werbebetrieb in der Fleischerei, die Fleischteurungspolitik, die Sorge 
für das wirtschaftliche Wohlergehen der Innungsmitglieder und die 
historische Entwicklung der Hausschlachtungen behandelt. Der zweite 
Teil schildert die durch die Einführung der Gewerbefreiheit einge¬ 
tretenen Veränderungen, während im dritten — dogmatischen — 
Teil die moderne Gestaltung des Gewerbes sowohl in ökonomischer 
und statistischer Beziehung als auch in technischer Hinsicht, vom 
Viehhandel und der Schlachtung angefangen bis zur Wurstfabrikation 
etc., eine eingehende Behandlung findet. Für den Hygieniker wert¬ 
voll sind besonders die historischen Kapitel, da sie zeigen, wie früh 
bereits die mittelalterlichen Stadtmagistrate der Schlachtung, dem 
Viehhandel und dem Fleischverkauf ihre Aufmerksamkeit zuwandten. 
Auch im letzten Teil wird die Behandlung der Fleischbeschau und 
der Schlachthofschlachtung lebhaftem Interesse begegnen. 

G. Bernhard. 


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230 E. Referate. 

Auerbach, N., Pflege und Ernährung des Säuglings. Hygienische 
Volksschriften. Nr. 5. Berlin, Vogel & Kreienbrink. 16 S. 

Das kleine Schriftchen bildet meines Wissens den Abdruck eines 
vom Verf. im Aufträge der Zentralkommission der Krankenkassen 
Berlins gehaltenen Vortrages und ist zur weiteren Verbreitung be¬ 
sonders in Arbeiterkreisen bestimmt, wozu es auch durch seinen be¬ 
lehrenden, leicht verständlichen Inhalt und den billigen Preis geeignet 
ist, obgleich nach meiner Meinung der Verf. es sich vielleicht hätte 
ersparen können, mit den 200 000 bis 6 Millionen unschädlicher Bak¬ 
terien im Kubikzentimeter Milch, welche wir ja auch Tag für Tag 
nebst vielen Milliarden andern ohne Schaden verspeisen, die in ihren 
Folgen so schon oft ins Lächerliche gehende Bakterienangst der Leute 
noch zu vermehren, und einige Einzelheiten wohl auch nicht unbe¬ 
stritten sein dürften. Unter anderem halte ich eine mäßige Portion 
frisches Wiesengras bei Kindermilchkühen sogar für direkt vorteil¬ 
haft und einen besonderen Vorzug der großen Molkereien, die ihre 
Milch aus allen Weltgegenden beziehen. 

Die Frage der Versorgung der Großstädte mit guter, insbesondere 
auch von den Keimen ansteckender Krankheiten freier, 
nicht von Bakterien überhaupt freier Kindermilch und Milch über¬ 
haupt, harrt bis jetzt noch ihrer Lösung. Die jetzigen Zustände sind 
geradezu unhaltbar. Wirklich gute fette Milch gibt es überhaupt 
fast gar nicht in den Großstädten. Durch Einrichtung eigener, nach 
vernünftigen Grundsätzen — aber nicht nach den Anweisungen der 
bakteriologischen Laboratorien — geleiteter Molkereien, bei denen 
zunächst die Hauptsache eine bessere, als die hier allgemein gebräuch¬ 
liche Viehrasse wäre, könnte die Stadt Berlin sich allerdings ein 
großes Verdienst erwerben, und könnte so für die übrigen Molkereien 
und ländlichen Milchwirtschaften vorbildlich wirken. 

P. HOI». 


Epstein, St., Untersuchung über die Reifung von Weichkäsen. 2. Mitt, 
Arch. f. Hygiene Nr. 45. 

Die aus dem Laboratorium von Hueppe hervorgegangene Mit¬ 
teilung, welche nachweist, daß bei der Reifung von Weichkäsen sich 
mehrere Mikroorganismenarten antagonistisch, metabiotisch und sym- 
biatisch beteiligen, hat ausschließlich bakteriologisches und technisches 
Interesse. 

A. Gottetein. 

Das Bedürfnis größerer Sauberkeit im Kleinvertrieb von 
Nahrungsmitteln. Achtzehn Aufsätze zum Wiederabdruck 


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V. Soziale Hygiene der Ernährung. 


231 


und möglichster Veröffentlichung herausgegeben vom Deutschen 
Verein fiir öffentliche Gesundheitspflege, R. Mahlau, Frank¬ 
furt a. M. 76 S. 

Der Deutsche Verein für öffentliche Gesundheitspflege, der auf 
einer seiner letzten Tagungen sich mit dem Kleinvertrieb von Nah¬ 
rungsmitteln und dessen Mißständen beschäftigte, erließ bekanntlich, 
einer Anregung von Prof. Hein folgend, ein Preisausschreiben zur 
weitesten Verbreitung geeigneter Aufsätze, die in Unterhaltungs¬ 
blättern, Frauenzeitungen, Schnllesebüchem, Familienkalendern etc. 
abgedruckt werden und damit der Idee größerer ßeinlichkeit im Ver¬ 
kehr mit Nahrungsmitteln dienen sollten. Denn unleugbar sind mit 
dem gewohnheitsmäßigen Einkauf dieser eine Reihe so schwerwiegender 
Unsauberkeiten verbunden, daß es ein Verdienst ist, die allgemeine 
Aufmerksamkeit darauf gelenkt zu haben. Die vorliegenden achtzehn 
Aufsätze sind die preisgekrönten, sie rühren von Frauen, Lehrern, 
Geistlichen und Ärzten her. Es sind einfache, schlichte Plaudereien, 
die meisten sehr natürlich und dem Verständnis der in Frage kommen¬ 
den Zwecke entsprechend gehalten. 

J. Marcuse. 


Stutzer, A,, Zucker und Alkohol. Die Eigenschaften von Zucker 
und Alkohol in physiologischer, sozialer und volkswirtschaft¬ 
licher Beziehung. Parey, Berlin. 60 S. 

Obgleich Deutschland die bedeutendste Zuckerindustrie der Welt 
hat, steht der Verbrauch von Zucker hinter dem in England und den 
Vereinigten Staaten von Nordamerika weit zurück. Die größte Schuld 
an diesem vom Standpunkte der Volksernährung beklagenswerten Zu¬ 
stand trug bisher die hohe Besteuerung des Zuckers und die Aus¬ 
fuhrprämien, die es ermöglichten, daß deutscher Zucker im Auslande 
viel billiger war als im eigenen Produktionslande. Durch internationale 
Abmachungen ist die Prämienwirtschaft kürzlich gebrochen, und es steht 
nunmehr nichts mehr im Wege, daß auch bei uns die Bevölkerung zu 
einem höheren Zuckerverbrauch übergeht. Die vorliegende Schrift stellt 
die Vorzüge des Zuckers als Volksnahrungsmittel in das rechte Licht 
und wird den dabei in Betracht kommenden medizinischen und national¬ 
ökonomischen Erwägungen in gleicher Weise gerecht. Insbesondere 
zieht die Abhandlung eine Parallele zwischen dem Alkohol- und dem 
Zuckerverbrauch und befürwortet eindringlich eine Verminderung des 
ersteren und Steigerung des letzteren besonders in den Haushaltungen 
der handarbeitenden Bevölkerung. Nur kann man dem Verfasser 
nicht beipflichten, wenn er am Schluß des Buches die Verwertung 
des Spiritus zu gewerblichen Zwecken empfiehlt, da es vom Standpunkt 


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E. Referate. 


einer rationellen Volksemährung erwünschter ist mit Kartoffeln 
Schweine zu züchten und so Fleisch herzustellen, als mit ihnen Licht 
und Bewegung zu produzieren, die wir ja in genügender Weise auf 
anderen Wegen als durch Zerstörung von Stärkemehlfrüchten zu er¬ 
zeugen vermögen. 

A. Grotjdhn. 


Steinitzer > A., Die Bedeutung des Zuckers als Kraftstoff für Touristik , 
Sport und Militärdienst. Berlin, Parey. 32 S. 

Nachdem durch die Beseitigung der Ausfuhrprämien und Herab¬ 
setzung der Zuckerzölle eine Verbilligung des Zuckers in Deutsch¬ 
land angebahnt ist, gilt es den in unserem Vaterlande in seinem 
Nährwert immer noch unterschätzten Zucker in der öffentlichen 
Meinung als Nahrungs- und Kräftigungsmittel gebührend zu akkredi¬ 
tieren. Dieser Aufgabe dient auch die vorliegende Schrift, deren 
Verfasser von Beruf Offizier, aus Neigung Hochtourist ist, also wohl 
ausgiebig praktische Erfahrung über Ernährung bei angestrengten 
körperlichen Leistungen besitzt. Analog den im Laboratorium ge¬ 
machten Erfahrungen der Physiologen kommt er auf Grund am eigenen 
Körper gemachter Versuche bei Hochtouren, die anschaulich ge¬ 
schildert werden, zu folgenden Schlußsätzen: 1. Die physische Leistungs¬ 
fähigkeit wird durch reichlichen Zuckergenuß bedeutend gesteigert; 
es tritt eine wesentlich erhöhte Ausdauer der Muskeltätigkeit zu Tage, 
welche bei nicht forcierten Touren ein Ermüdungsgefühl gar nicht 
aufkommen läßt. 2. Der Zucker bildet durch die leichte Aufsaug¬ 
barkeit ein sehr rasch wirkendes Kräftigungsmittel, das selbst bei 
großer Erschöpfung nicht versagt und zu weiteren Anstrengungen 
befähigt. 3. Durch reichlichen Zuckergenuß wird ein Training für 
Touren erspart; er ermöglicht ohne Vorbereitung und ohne jede an¬ 
fängliche Ermüdung anstrengende touristische Leistungen. 4. Am 
vorteilhaftesten wird der Zucker in gelöster Form genommen, und 
zwar sowohl im Hinblick auf die leichtere Aufsaugbarkeit als auch 
auf die Annehmlichkeit der Zuführung. 5. Auch bei mehrtägig fort¬ 
gesetztem Genuß größerer Mengen von Zucker konnten irgend welche 
unangenehme Erscheinungen nicht bemerkt werden. — Je nach der 
erstrebten Leistung empfiehlt Steinitzer Tagesrationen von 150 
bis 1500 Gramm Zucker. 

A. Grotjahtu 


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V. Soziale Hygiene der Wohnung und Kleidung. 


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VL 

Soziale Hygiene der Wohnung und Kleidung. 

Die Baupolizeiordnung für den Stadtkreis Berlin vom 
Iß. August 1897 nebst Baupolizeigebührenordnung 
und anderen Anhängen. IV. vermehrte Auflage. Berlin, 
Verlag von Georg Siemens, 70 S., und Polytechnische Buch¬ 
handlung A. Seydel, 48 S. 

Diese Baupolizeiordnung für den Stadtkreis Berlin ist auf Grund 
des § 6 des Gesetzes über die Polizeiverwaltung vom 11. März 1850 
und der §§ 43, 143 und 144 des Gesetzes über die allgemeine Landes¬ 
verwaltung vom 30. Juli 1883 durch Polizeiverordnung erlassen worden, 
nachdem die vom Magistrate zu Berlin versagte Zustimmung durch 
Beschluß des Oherpräsidenten der Provinz Brandenburg ergänzt 
worden war. Warum der Magistrat von Berlin seinerzeit seine Zu¬ 
stimmung versagt hat, entzieht sich unserer Kenntnis. Auch diese 
Bauordnung steht nicht auf der Höhe der Anforderungen, die man 
an sie zu stellen berechtigt ist. Im Gebiete innerhalb der alten 
Stadtmauern Berlins wird die Ausnützung des Bodens nur durch die 
unumgänglichen Vorschriften beschränkt; es sind dabei die wirtschaft¬ 
lichen Interessen unzweifelhaft stärker betont worden als die sanitären 
Rücksichten. So dürfen immer noch („niemals mehr“ heißt es im § 37) 
fünf zum dauernden Aufenthalte von Menschen bestimmte Geschosse 
übereinander angelegt werden, wobei der Fußboden des obersten Ge¬ 
schosses dieser Art nicht höher als 18 m über der Oberfläche des 
Bürgersteiges oder des Hofes liegen darf. Und die Kellerwohnungen, 
in denen ein beträchtlicher Teil der reichshauptstädtischen Bevölkerung 
zu hausen gezwungen ist! Darüber finden sich in der Baupolizeiordnung 
nur folgende Bestimmungen (§ 37,5): „Liegen die Fußböden derartiger 
Bäume (die zum dauernden Aufenthalt von Menschen bestimmt sind) 
tiefer als der Bürgersteig oder die Hofoberfläche, so sind ihre mit 
dem Erdreich in unmittelbare Berührung kommenden Umfassungs¬ 
wände — wenn davor nicht ein Licht- und Lüftungsgraben angelegt 
ist — auch seitwärts gegen das Eindringen von Erdfeuchtigkeit zu 
schützen. Der Fußboden jedes zum dauernden Aufenthalte von Menschen 
bestimmten Baumes muß mindestens 0,40 m über dem höchsten be¬ 
kannten Grundwasserstande angelegt werden.“ Über Belichtung und 
Lüftung solcher Bäume ist nichts angegeben! Wer Berliner Keller¬ 
wohnungen aus eigener Anschauung kennt, wird sogar der Meinung 
werden müssen, daß sehr häufig von der Bestimmung des § 40, 4 Ge¬ 
brauch gemacht wird: „Außerdem finden die Vorschriften dieser Bau- 


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E. Referate. 


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polizeiordnung den zu Recht bestehenden baulichen Anlagen gegen¬ 
über nur soweit Anwendung, als überwiegende Gründe der 
öffentlichen Sicherheit es unerläßlich und unaufschiebbar machen.“ 
Wohlgemerkt: der öffentlichen Sicherheit, nicht etwa Gründe, wie sie 
etwa den allgemein anerkannten Forderungen der öffentlichen und 
privaten Gesundheitspflege zu entnehmen wären. 

Man darf hoffen, daß die erhöhte Aufmerksamkeit, die man neuer¬ 
dings dem Wohnungswesen zuwendet, auch eine radikale Verbesserung 
der Berliner Bauvorschriften in absehbarer Zeit veranlassen wird. 
Denn schon in den Bauordnungen muß Vorsorge getroffen werden, 
daß den gröblichsten Schäden des Wohnungswesens abgeholfen wird; 
die Vorschriften der Wohnungsinspektionen u. s. w. können ihrem 
Wesen nach nur subsidiär sein, und werden immer beeinflußt werden 
durch den Zustand, in dem sich die Wohnstätten einer bestimmten 
Ansiedlung jeweilig befinden. 

A, Südekunu 


Olshausen , H., Baupolizeigesetz der Stadt Hamburg vom 23. Juni 1882. 
Textausgabe mit Einfügung der nachträglich erlassenen Ver¬ 
ordnungen. Hamburg, Otto Meißner’s Verlag. VI, 191 S. 

Stübben sagt in seiner kleinen Schrift über die Bedeutung der 
Bauordnungen: „Die Bauordnung hat den Zweck, die allgemeinen 
Interessen gegenüber einer übertriebenen oder ungeeigneten baulichen 
Ausnutzung des Bodens zu schützen; und bei diesen allgemeinen 
Interessen stehen die Rücksichten auf das Wohl der zukünftigen Be¬ 
wohner und Nachbarn der zu errichtenden Baulichkeiten in erster 
Reihe. Jede Bauordnung, wie sie auch gestaltet werden möge, be¬ 
deutet also grundsätzlich eine Eigentumsbeschränkung des Grund¬ 
besitzers.“ Wenn man von diesem Gesichtspunkt aus das Baupolizei¬ 
gesetz der Stadt Hamburg vom 23. Juni 1882 durchmustert, dann 
sieht man, daß die Gesetzgeber alles getan haben, um diese Eigen¬ 
tumsbeschränkungen so klein wie nur irgend möglich zu halten. Noch 
heute herrscht in maßgebenden Hamburgischen Kreisen, wie wir an 
einem im vorigen Jahresbericht besprochenen Buche (siehe Jahres¬ 
bericht für 1900/1 S. 188, Bespr. über Roscher, Wohnungsstudien. 
Hamburg 1900) gesehen haben, die Ansicht vor, daß man die Mieten 
in der Stadt durch Verminderungen der Baukosten der Häuser niedrig 
halten könne. Diese Ansicht ist, wenn überhaupt, dann nur sehr be¬ 
dingt richtig. Unzweifelhaft werden die Baukosten für die Flächen¬ 
einheit bewohnten Raumes um so niedriger, je größer der nutzbare 
Teil des Baugrundsttickes ist und je mehr Stockwerke unter einem 
Dache vereinigt werden können. Damit steigen die Mietseinnahmen 
der Hausbesitzer, aber auch die Bodenpreise. Der Bodenpreis ist von 


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VI. Soziale Hygiene der Wohnung und Kleidung. 


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den Vorschriften der Bauordnung direkt abhängig, wie Baumeister 
unanfechtbar nachgewiesen hat; Stiibben schließt sich dem Forschungs¬ 
ergebnisse Baumeister’s rückhaltlos an und formuliert den Satz: 
„Im allgemeinen werden die Mieten weder niedriger durch große 
Häuser, noch höher durch kleine Häuser. Die Wohnungsfrage ist 

deshalb im wesentlichen.eine Bauordnungsfrage. Denn die 

Bauordnung ist es, welche einen Einfluß sowohl auf die Baukosten 
als auch auf die Bodenpreisbildung ausübt. M Nun sehe man sich die 
Hamburgischen Vorschriften für Wohngebäude und Wohnräume an! 
In § 34 des Gesetzes heißt es: „In zu Wohnzwecken eingerichteten 
Gebäuden, welche einschließlich des Erdgeschosses mehr als fünf 


Stockwerke enthalten, dürfen, außer den Kellerräumen. nur 

die fünf (!) unteren (!) Stockwerke zu Wohnzwecken.benutzt 


werden.“ § 36: „Alle zum Bewohnen, zum Schlafen und zum sonstigen 
dauernden Aufenthalte von Menschen bestimmten Räume, namentlich 
auch alle Arbeitsräume und Küchen, müssen mit zum Öffnen ein¬ 
gerichteten Fenstern versehen sein. Vor jeder nicht an der Straße 
belegenen Gebäudewand, welche zu Räumen vorbezeichneter Art ge¬ 
hörige Fenster enthält, muß in den Vororten ein Raum unbebaut ge¬ 
lassen werden, dessen.Breite zwei Dritteln der Höhe der in 

Rede stehenden Gebäudewand mindestens gleichkommt. Für 

Stadt und Vorstadt genügt statt dessen ein unbebauter Raum, 
dessen Breite einem Drittel der fraglichen Gebäudewand gleich¬ 
kommt, jedoch nur dann, wenn dieser Raum.demselben Grund¬ 

stück angehört Wo es ohne Beeinträchtigung der Zuführung von 
Licht und Luft für die fraglichen Räume zulässig erscheint, kann 
die Baupolizeibehörde die Errichtung kleinerer, nicht zum Bewohnen 
bestimmter Baulichkeiten auf diesen Plätzen gestatten.“ Mit anderen 
Worten: es darf die gesamte nutzbare Fläche bebaut 
werden! Und auch das genügte den Hamburgischen Gesetzgebern 
noch nicht; sie setzten im § 37 noch Ausnahmen, d. h. noch andere 
Verschlechterungen fest. So braucht in gewissen Fällen ein vier¬ 
stöckiges Haus — also mindestens 13—14 m hoch — nur 2 m vom 
Nachbarhause abgerückt stehen; man vergegenwärtige sich die „Licht- 
und Luftzufuhr“ in den unteren Stockwerken bei einer derartigen 
Bebauung! Im § 38 wird bestimmt, daß „Lichthöfe“, nach denen die 
Fenster von Küchen hinausgehen dürfen, „nicht unter 1 m breit sein 
müssen“!! Die Höfe vor dreistöckigen bewohnten Hintergebäuden 
können bis auf eine Breite von 3,50 m herabgemindert werden und 
dieser Hofraum kann sogar nach § 41, 4 aus Teilen von nebeneinander 
gelegenen Grundstücken gebildet werden. 

Das ist die gesetzliche Sanktionierung der fürchterlichen Wohnungs¬ 
verhältnisse in den Hamburgischen Gängen, den Passagen und Wohn- 
terrassen, wo im Jahre 1892 die Cholera die Bevölkerung buchstäblich 


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E. Referate. 


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dezimierte. Selbst die gesetzgebenden Körperschaften dieser Stadt 
konnten sich nach der erschütternden Katastrophe der Verpflichtung 
einer Besserung nicht entschlagen und schufen in der Novelle zum 
Baupolizeigesetz vom 28. April 1893 — also noch unter dem frischen 
Eindruck der grausigen lEpidemie — einige Änderungen. Danach 
dürfen denn (§ 2) die unbebaut zu lassenden Teile eines Grundstückes 
nicht weniger als 20 qm Grundfläche haben und müssen nach jeder 
Richtung mindestens 2,5 m breit sein. Aber auch davon können noch 
Ausnahmen gestattet werden; nach § 4 der Novelle darf man in 
Hamburg noch immer „Lichthöfe“, auf die Küchenfenster hinaustühren, 
bauen, wenn sie nur 6 qm Grundfläche bei einer geringsten Abmessung 
von 1,5 m haben! 

So sieht es also mit den Bauvorschriften für die zweitgrößte 
Stadt Deutschlands aus. Wenn man auch zugeben will, daß die 
Sünden von Jahrhunderten nicht in der Spanne weniger Jahre aus 
der Welt geschafft werden können, so muß doch gesagt werden, daß 
selbst die furchtbare Choleraepidemie die gesetzgebenden Körper¬ 
schaften jener Stadt noch immer nicht auf den Weg zu ernsthaften 
und unbedingt notwendigen Reformen geführt hat. 

A. Südekum. 

Bauordnung für die Stadt Minden, Enthalten in: Polizei¬ 
verordnungen, statutarische und sonstige Bestimmungen im 
Stadtbezirke Minden nach dem Stande vom 1. August 1902. 
Minden i. W., J. C. C. Bruns’ Verlag. VIII, 216 S. 

Diese Bauordnung (in Kraft seit dem 1. April 1902) teilt das 
Gebiet der Stadt Minden in ein Wohnviertel und ein Industrieviertel 
ein, daneben besteht die alte Stadt. Die Aufstellung solcher Zonen¬ 
bauordnungen ist vom sanitären und sozialen Standpunkte aus zu 
begrüßen; über die rechtliche Zulässigkeit örtlicher Abstufungen inner¬ 
halb desselben Gemeindebezirks bestehen heute keine Zweifel mehr. 
In Sachsen ist sie sogar durch das allgemeine Baugesetz ausdrücklich 
sanktioniert worden. 

Bei der Bauordnung für Minden fällt die etwas antiquierte Art 
detaillierter Bestimmungen z. B. über Standfestigkeit der Baustoffe 
auf, die unter Umständen dem technischen Fortschritte hinderlich 
werden können. Andere Vorschriften sind dagegen zu dehnbar, z. B. 
die folgende aus § 54: „Alle zum dauernden Aufenthalte von Menschen 

bestimmten Räume müssen.durch zum Öffnen eingerichtete 

Fenster von ausreichender Größe und zweckentsprechender 
Lage unmittelbar Licht und Luft von außen erhalten.“ Was heißt 
„ausreichende“ Größe und „zweckentsprechende“ Lage? 

A. Südekum* 


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VI. Soziale Hygiene der Wohnung und Kleidung. 


237 


Zander, Baupolizei- Verordnungen der Provinz Westpreußen vom 13. Juni 
1891. Mit Kommentar. Schwetz, Verlag von W. Moesers Buch¬ 
handlung (G. Büchner). 56 S. 

Das Heft enthält die Baupolizei-Verordnung für die Städte der 
Provinz Westpreußen (mit Ausnahme von Danzig und Thom) und die 
für das platte Land derselben Provinz. Der Zander’sche Kommentar 
und die Beifügung von Entscheidungen des Oberverwaltungsgerichts 
machen die Zusammenstellung für den praktischen Gebrauch sehr 
geeignet. 

Die beiden Verordnungen halten sich von einer zu weitgehenden 
Reglementierung frei; bemerkenswert ist, daß sogar die Verordnung 
für die Städte irgendwelche Vorschriften, die die ausreichende Ver¬ 
sorgung der Gebäude mit Licht und Luft (außer den üblichen Ab¬ 
standsregeln) nicht kennt. 

A. Südekum. 


Baupolizeiverordnung für das platte Land des Begierungs- 
bezirks Münster vorn 28. Juni 1901. Dülmen i. W., 
J. Horstmann. 46 S. 

In der angehängten Polizeiverordnung über die Beschaffenheit 
und Benutzung von Wohnungen und Wohnräumen wird gefordert 
(§ 11), daß die Schlafräume einer jeden Wohnung für jede sie be¬ 
nutzende über 10 Jahre alte Person mindestens 10 cbm Luftraum 
und 3 qm Bodenfläche, für jedes Kind unter 10 Jahren mindestens 
5 cbm Luftraum und 1,5 qm Bodenfläche enthalten müssen. Diese 
Zahlen sind selbst als Minimalzahlen zu gering. Auch ist nicht 
einzusehen, warum die Gesamtfensterfläche von Kellerwohnungen (auf 
dem platten Lande!) nur den 15. Teil der Fußbodenfläche erreichen 
muß, während für andere Wohnräume Fenster gefordert werden, 
deren Größe nicht geringer sein darf, als der 12. Teil der Fußboden¬ 
fläche. Man sollte die unsanitären Verhältnisse der Kellerwohnungen 
nicht durch solche Vergünstigungen noch verschlechtern. 

A. Südekum. 


Flatau, Die wichtigsten gesetzlichen und lokalrechtlichen Bestimmungen 
des Breslauer Baurechts. Nachtrag I: Bestimmungen für Waren¬ 
häuser, Geschäftshäuser u. s. w. (Abdruck aus dem Amtsblatt 
der Königl. Regierung zu Breslau vom 15. Juni 1901.) Breslau, 
Verlag von Preuß und Jünger (Arthur Jünger). 19 S. 

Die Vorschriften der Breslauischen Behörden unterscheiden sich 
nicht wesentlich von den allgemein üblichen und geben deshalb 
keinen Anlaß zu Bemerkungen. Nur ein Punkt sei hervorgehoben; 


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E. Referate. 


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im Absatz 45 heißt es: „Die Angestellten (der Warenhäuser) müssen 
über das, was sie beim Ertönen der Alarmvorrichtungen (bei Feuers¬ 
gefahr) im Interesse der Sicherheit zu tun haben, genau unterrichtet 
gehalten werden.“ An Stelle einer solchen unbestimmten Vorschrift 
sollte man fordern, daß im Jahre wenigstens zweimal ein Probealarm 
in jedem Warenhause in Gegenwart von Vertretern der Feuerwehr 
durchgeführt werde. Ein solcher Probealarm findet seine Analogie in 
den gesetzlich vorgeschriebenen Bootsmanövern auf Ozeandampfern. 

A. Südekunu 


Har» f H. C. V., Wohnungsfrage und Soziale Frage. Altona, Verlag 
von Gebr. Harz. 32 S. 

Der Verfasser, ein Kaufmann und Hausbesitzer in Altona, hat, 
wie er sagt, die Entwicklung der Altonaer Stadterweiterungsange¬ 
legenheit seit Jahren verfolgt; er ist von ihrem Gange unbefriedigt 
und schlägt deshalb andere Mittel vor. Die Stadt Altona hat bis 
1902 für ungefähr 19 Millionen Mark Gelände vor ihren Toren an¬ 
gekauft, die jährlich etwa */ 4 Millionen Mark zur Verzinsung erfordern. 
Nach der Meinung vieler sind die städtischen Ländereien viel zu 
teuer bezahlt, und der hohe Preis, der jetzt für sie gefordert wird, 
schreckt private Unternehmer ab, zu kaufen und zu bauen. Daher 
denn auch die Bautätigkeit in Altona hinter der nahegelegener Ham- 
burgischer Vororte erheblich zurückbleibt. Harz verlangt als Mittel 
dagegen: 1. die planmäßige Bebanung der städtischen Ländereien 
durch die Stadt, und 2. die Anlage eines Stadtparks. Was die erste 
Forderung angeht, so müßte nach Harz die Stadt die Berechtigung 
nachsuchen, successive bis zum Betrage von 100 Millionen 3 1 /«- oder 
4 prozentige Hypothekenbriefe auszugeben, deren Verzinsung von der 
Stadt zu garantieren wäre. Von den 100 Millionen sollen ca. 10 
Millionen jährlich verbaut werden, auch sollen gute neuere Häuser 
der Altstadt angekauft werden dürfen. Bei einer durchschnittlichen 
Mitverzinsung von 7—7 x / 2 Prozent hält Harz jedes Risiko der Stadt 
für ausgeschlossen. Die Einnahmeüberschüsse der einzelnen Jahre 
sollen ebenfalls zum Häuserbau verwendet werden: diese schulden¬ 
freien Häuser bilden dann eine Art Reserve. 

Das Bedeutungsvollste an dem Plane von Harz erscheint mir 
dieses, daß er von einem — Hausbesitzer ausgeht. Man kann daraus 
ersehen, daß sich der Gedanke des Eigenbaus der Gemeinden immer 
mehr Bahn bricht Ob die Stadt Altona auf die Anregung ihres 
Bürgers eingeht, ist ja mindestens zweifelhaft; aber sie könnte sich 
mit einem Versuche großen Ruhm erwerben. Mindestens sollte sie 
erwägen, ob sie nicht auf dem Wege der Begebung in Erbbau ihre 


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VI. Soziale Hygiene der Wohnung und Kleidung. 


239 


Gelände rascher als bisher der Bebauung Zufuhren könnte, ohne sie 
doch völlig aus der Hand zu geben und wiederum zum Objekte preis¬ 
treibender Spekulationen zu machen. 

A. Südekum. 


Evertf G. f Zur Wohnungsstatistik in Preußen. Zeitschrift des Königl. 
preuß. statistischen Bureaus. XXIL Jahrg. Heft 3. p. 151 
bis 188. 

Die Veranlassung zu dieser, dem großen Interessentenkreise wohl 
sehr willkommenen Publikation gab, wie der Verf. in der Vorbemerkung 
darlegt, ein Erlaß des Ministers für Handel und Gewerbe und des 
Ministers des Innern vom 22. Februar 1901, durch den das Königliche 
statistische Bureau aufgefordert wurde, zur Aufhellung der zur Zeit 
im Wohn wesen der minder bemittelten Bevölkerungsklassen Preußens 
herrschenden Mißstände das statistische Material der neuesten Zeit 
zu durchforschen. Besonderes Gewicht sollte hierbei gelegt werden 
auf die Feststellung der Obdachlosigkeit (namentlich der Familien), 
der Wohnungen mit keinem oder nur einem heizbaren Zimmer, 
der Belegung dieser kleinen und der größeren Wohnungen, der Miets¬ 
preise der kleinen Wohnungen, des sogen. Chambregarnisten- und 
Schlafleutewesens, des Mieterwechsels und der Benutzung von Dach-, 
Keller-, Hof- und Hinterwohnungen. „Im statistischen Bureau wurde 
nun zunächst das gesamte in statistischen Übersichten und Ver¬ 
waltungsberichten zerstreute, diese Punkte betreffende Material durch¬ 
gesehen, zugleich für deren tunlichste Berücksichtigung bei der Be¬ 
arbeitung der am 1. Dezember 1900 stattgefundenen Volkszählung 
Sorge getragen und sodann der Versuch gemacht, den wesentlichen 
Inhalt des vielfach sehr umfangreichen und zersplitterten Stoffes, so¬ 
weit er benutzbar erschien, in möglichster Kürze und Übersichtlich¬ 
keit zu einem Gesamtbilde für die Zeit von 1890 bis 1900 zusammen¬ 
zufassen.“ In sechs Abschnitten — Obdachlosigkeit und Wohnungs¬ 
mangel, Leerstehende Wohnungen, Die Verbreitung und die Bevölkerung 
der kleinen Wohnungen, Die Mietspreise, Die Dauer des Mietsverhält¬ 
nisses, Die Teilwohnungen, insbesondere das Aftermieter-, Chambre¬ 
garnisten-, Zimmermieter- und Schlafgängertum, die Lage der Woh¬ 
nungen nach Stockwerken u. s. w. — werden dem Leser die Ergebnisse 
dieser Arbeiten vor Augen geführt. Der Verf. schätzt den Wert der¬ 
selben für das Wohnungsproblem vollkommen richtig ein, und nur 
beipflichten können wir dem von ihm selbst am Schlüsse der Vorrede 
gezogenen Fazit: „Die nachfolgenden Übersichten werden in allen 
Einzelheiten und namentlich bei der Anstellung von Vergleichungen 
wesentlich der Ergänzung vom Standpunkte eingehender örtlicher 
Kritik der Dinge bedürfen. Sie sind aber darum nicht bedeutungslos; 


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E. Referate. 


denn immerhin ermöglichen sie über einige wichtige Punkte der 
,Wohnungsfrage' einen allgemeinen einführenden Überblick.“ 

F. Kriegei.. 


Wohnungszustände in Berlin und 23 Nachbar gemeinden. 

Die Grundstückaufnahme Ende Oktober 1900, sowie die Wohnungs¬ 
und Bevölkerungsaufnahme vom 1. Dezember 1900 in Berlin 
und 21 Nachbargemeinden. Erste Abteilung: Grundstücks - und 
Wohnungsaufnahme. Herausgegeben vom Statistischen Amt 
der Stadt Berlin. Berlin, Kommissionsverlag von Leonhard 
Simion. 

Man kann nicht behaupten, daß die Wohnungsstatistik der 
deutschen Städte bisher allen begründeten Wünschen gerecht geworden 
wäre, mag das nun daran liegen, daß man an manchen Orten die 
Bedeutung einer solchen Statistik noch nicht recht begriffen hat, oder 
mag man von der Veröffentlichung abgesehen haben, weil man be¬ 
fürchtete, die Ergebnisse würden eine allzu scharfe Kritik heraus¬ 
fordern. Genug, die Tatsache ist leider nicht abzuleugnen. Dafür 
hat aber das Statistische Amt der Stadt Berlin in der vorliegenden 
Arbeit etwas in seiner Art Mustergültiges geschaffen. Gelegentlich * 
der allgemeinen Volkszählung vom 1. Dezember 1900 wurden die 
Grundstücks- und Wohnungsverhältnisse nicht nur von Berlin, sondern 
auch von 22 umliegenden Ortschaften ermittelt: die Wohnungs- und 
Bevölkerungsverhältnisse von Großberlin werden dargestellt Ein 
gewaltiger Stoff ist in den Tabellen zusammengehäuft worden und 
harrt der kundigen Bearbeiter, die aus ihm die rechten Schlüsse zu 
ziehen wissen. Wenn die Arbeit abgeschlossen vorliegt, wird sich 
die Gelegenheit ergeben, ausführlicher über sie auch an dieser Stelle 
zu sprechen. 

Ae Südekunu 


Charlottenburger Statistik . 13. Heft. Ergebnisse der Grund¬ 

stücksaufnahme vom 27. Oktober 1900 und der Wohnungsauf¬ 
nahme vom 1. Dezember 1900 in der Stadt Charlottenburg sowie 
in den Nachbargemeinden Wilmersdorf\ Friedenau, Schmargen¬ 
dorf, Grunewald. Charlottenburg, Kommissionsverlag von 
Ulrich & Co. 

Die Stadt Charlottenburg hat eine fast amerikanische Entwick¬ 
lung durchgemacht; ihre Bevölkerungsvermehrung hat in den letzten 
Jahren etwas von ihrem stürmischen Charakter verloren, übertraf 
aber doch noch die jeder anderen deutschen Großstadt über 100 000 
Einwohner (1885 42 400,1900 189 300 Einwohner!). Die Wohnungs- 


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VI. Soziale Hygiene der Wohnung und Kleidung. 


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Verhältnisse müssen sich in einem solchen Gemeinwesen eigenartig 
gestalten, und das statistische Amt der Stadt erfüllte eine wichtige 
Aufgabe, als es 1900 gerade so wie bei der Volkszählung von 1895 
eine allgemeine Aufnahme der Grundstücke und Wohnungen veran¬ 
staltete. Prof. Dr. Hirschberg, der Leiter der statistischen Ämter 
von Berlin und Charlottenburg, hat die Arbeit einwandsfrei durch¬ 
geführt; ein Eingehen auf die Ergebnisse ist bei dem Umfange des 
Stoffes an dieser Stelle untunlich. 

A, Südekum. 


Böhmert, W., Beiträge zur Bremischen Wohnungsstatistik. (Nr. 2 
der Mitteilungen des Bremischen statistischen Amts im Jahre 
1902.) 16 S. 

Der Verf. gibt eine sehr eingehende Untersuchung der in Bremen 
und Hamburg noch immer häufigen Ganghäuser und der Woh¬ 
nungszustände darin. Die Arbeit ist um so verdienstlicher, als diese 
Ganghäuser — die Arbeiterhäuser der Vergangenheit — endlich dem 
allmählichen Untergange geweiht sind. In Bremen waren bei der 
Volkszählung von 1900 noch 49 Gänge mit 262 Wohnungen vorhanden. 

A. Südekum. 

Rohn, A., Unsere erste Wohnungsenquete. Im Aufträge des Vorstandes 
der Ortskrankenkasse für den Gewerbebetrieb der Kaufleute, 
Handelsleute und Apotheker zu Berlin bearbeitet. Berlin, Verlag 
der Ortskrankenkasse für den Gewerbebetrieb der Kaufleute, 
Handelsleute und Apotheker. 

Diese Enquete bezeichnet den Beginn einer regelmäßigen Er¬ 
mittelung der Wohnungsverhältnisse jener erkrankten Personen, die 
der Berliner Ortskrankenkasse der Kaufleute angehören; ähnliche 
Untersuchungen sind auch von den allgemeinen Ortskrankenkassen 
in Magdeburg und Straßburg in Angriff genommen worden. Man 
darf gewiß sein, daß dadurch sehr wichtige Beiträge zur Kenntnis 
der Wohnungszustände der arbeitenden Bevölkerung gewonnen werden, 
selbst wenn man die methodologischen Bedenken gegen derartige 
Teilaufnahmen nicht ganz unterdrücken will. Und die praktische 
Bedeutung einer Kontrolle der Wohnungszustände für die erkrankten 
Mitglieder der Krankenkasse wird dadurch hinlänglich dargetan, daß 
zahlreiche Patienten sofort einem Krankenhause überliefert wurden, 
weil in ihren Wohnungen eine Heilung oder auch nur Besserung 
ihrer Leiden ausgeschlossen erschien; hatten doch eine Reihe der von 
den Wohnungskontrolleuren besuchten Patienten weniger als 6, ja 
einzelne sogar weniger als 3 Kubikmeter Luftraum zur Verfügung! 

Jahresbericht ober Hygiene nnd Demographie. II. Jahrgang. 16 


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E. Referate 


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Die Aufarbeitung des gewonnenen Materials in der Kohn’schen 
Schrift verdient alles Lob; der Fragebogen, der der Enquete zu 
Grunde gelegt wurde, ist von R. Friedeberg in Berlin entworfen 
worden. 

A» Mdekutn. 


Stiftung für Erbauung billiger Wohnungen in Leipzig. 

Siebenter Jahresbericht. März. 

Die Stiftung besaß im Jahre 1902 in Lindenau, Eutritzsch und 
Reudnitz (Vororten von Leipzig) 91 Wohnhäuser; darin wohnten 852 
Mietsparteien mit 3597 Köpfen. In dem Berichte findet sich eine 
Stelle, in der sehr objektiv und verständig der Punkt bezeichnet wird, 
wo die private Wohnungsfürsorge für die minderbemittelten Volks¬ 
schichten versagt, also andere Kräfte eingreifen müssen; es heißt 
da: „...Wir haben ... erkannt, daß wir uns in der Auswahl der 
aufzunehmenden Familien feste Grenzen nach unten wie oben auf- 
erlegen müssen, sowohl nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit 
derselben als auch nach ihrer Köpfezahl. Um den von der Wohnnot 
bedrängten Volkskreisen wirksam zu helfen, kann es sich nicht darum 
handeln, lediglich von der Rücksicht auf diese uns entgegentretende 
Not der Wohnungsbedürftigen uns leiten zu lassen, sondern vielmehr 
von der Erwägung der Existenzbedingungen, die durch die uns zu 
Gebote stehenden Mittel zu erfüllen möglich ist. 

Diese Mittel reichen jedoch nur aus für den Umfang einer 
normalen Familie, der nach der folgenden Statistik auf durchschnitt¬ 
lich 4,31 Köpfe sich berechnet, das normale Minimum an benötigtem 
Wohnraum darzubieten, und zwar zu Mietpreisen, die innerhalb der 
Leistungsfähigkeit von einem Siebentel ihres Einkommens sich 
bewegen. Da für Haushaltungen, die von Hand zu Mund leben, 
dieses erfahrungsgemäß feststehende Verhältnis nicht überschritten 
werden darf, ohne die Auskömmlichkeit in ihrem Budget zu gefährden, 
erwuchs uns aus dieser Forderung die Aufgabe, der Verschiedenheit 
der Jahreseinkommen, die sich zwischen 800 und 1500 Mk. bewegen, 
die danach zu differenzierenden Mietpreise anzupassen. Im großen 
und ganzen ist uns gelungen, obiges Verhältnis durch die ganze Ein¬ 
kommenskala aufrecht zu halten, indem wir die Mietpreise nach der 
Lage der Wohnungen vom Erd- bis dritten Geschoß in demselben 
Verhältnis abstuften, so daß wir für 114 bis 210 Mk. eine Normal¬ 
wohnung von gleichem Umfang jedem Mieter — nicht nach seiner 
Wahl, sondern nach Maßgabe seines Einkommens — anweisen konnten. 

Der durch diese Preisbildung bedingte Zwang könnte uns in der 
Richtung der „Wohltätigkeit“ zum Vorwurf gereichen, weil er von 
der Wohltat einer billigen Wohnung gerade diejenigen Volkskreise 


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VT. Soziale Hygiene der Wohnung and Kleidung. 243 

ausschließt, deren Wohnbedürfnisse mit ihrer Erwerbslage nicht in 
einem richtigen Verhältnis stehen, also die Wohnnot am stärksten 
fühlen und die „Wohltat“ einer Hilfeleistung nach der einen oder 
anderen Richtung am dringendsten bedürfen. An dieser Grenze 
aber versagen unsere Mittel und müssen Hilfeleistungen von 
anderer Seite eingreifen, um solche Existenzen vor dem Versinken 
zu schützen.“ Auf das deutlichste wird hier die Verpflichtung der 
Gemeinden und des Staates zur Wohnungsbeschaffung für die ärmsten 
Schichten der Bevölkerung dargetan. 

A. Südekum. 


Festschrift des Rheinischen Vereins zur Förderung des 
Arbeiterwohnungswesens aus Anlaß des VI. Inter - 
nationalen Wohnungskongresses zu Düsseldorf1902. 

Der Rheinische Verein zur Förderung des Arbeiterwohnungs¬ 
wesens, begründet im Jahre 1897, ist die rührigste und bedeutendste 
derartige Korporation. Er will unter Zusammenfassung aller 
Interessenten auf dem Gebiete des Arbeiterwohnungswesens unter 
Beschränkung auf einen örtlich bestimmten Bezirk „nicht nur durch 
wissenschaftliche Behandlung einzelner mit dem Wohnungswesen in 
Zusammenhang stehender Fragen Klärung schaffen, sondern auch 
möglichst weite Kreise dazu anregen, durch Unterstützung des Baues 
kleiner Wohnungen zur Milderung oder Beseitigung bestehender Mi߬ 
stände beizutragen. Der Verein hat zur Erreichung dieses Zieles 
den Schwerpunkt auf die Ausbreitung der gemeinnützigen Bautätig¬ 
keit (Bau von Arbeiterwohnungen durch gemeinnützige Bauvereine 
und Kommunalverbände) gelegt und erstrebt, daß namentlich die Be¬ 
hörden sich an den gemeinnützigen Bauvereinen beteiligen.“ 

In der dem VI. Internationalen Wohnungskongreß zu Düsseldorf 
1902 vorgelegten Festschrift berichtet der Verein über seine sehr 
umfassende und beachtenswerte Tätigkeit. Ein zweiter Teil der 
Schrift behandelt: 

Ausgeführte Arbeiterwohnhäuser der gemeinnützigen 
Bauvereine, der Stiftungen und Gemeinden in der Rhein¬ 
provinz. Bearbeitet worden ist dieser zweite Teil von J. Stübben 
in Köln, der damit seinen Verdiensten auf dem Gebiete der Wohnungs¬ 
fürsorge ein neues hinzugefügt hat Bisher existierte keine auch nur 
annähernd so reichhaltige Sammlnng von Bauplänen und Ansichten von 
Arbeiter Wohnhäusern. Jede Baugenossenschaft, jede an die Herstellung 
von Arbeiterhäusern herantretende Gemeinde sollte sich zur Vorprüfung 
diese Materialiensammlung beschaffen. Stübben hat auch solche 
Pläne und Ansichten nicht von der Aufnahme ausgeschlossen, die 

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244 


£. Referate. 


weder in ästhetischer noch in sonstiger Hinsicht den berechtigten 
Ansprüchen genügen. 

A, Südekum. 


Kogler, JC., ArbeiterunfaUversicherungsanstalt für Niederösterreich in 
Wien. Bericht, betr. die Wohnungsfrage. Wien, Im Selbst ver- 
• läge der Anstalt. 65 S. 

Der Bericht ist ein allgemeines Referat über die Arbeiter¬ 
wohnungsfrage. Direktor Kögl er von der Arbeiterunfallversiche- 
rungsanstalt für Niederösterreich in Wien hat das fast unübersehbare 
Material aus den wichtigsten Kulturländern sehr geschickt zusammen¬ 
gestellt und kommt zu der Schlußfolgerung: „Die Vermeidung (Pro¬ 
phylaxe) ist wichtiger als die Versicherung, und deshalb muß auf 
dem Gebiete der Wohnungsfürsorge als dem Ausgangspunkte für die 
Verbesserung der sozialen Zustände, für die Herabminderung der 
Erkrankungs- und Invaliditätsgefahr, für die Verlangsamung der 
Mortalität ein energischer Schritt nach vorwärts getan werden. Eine 
große Aktion aber kann ohne Initiative des Staates und rationelle 
Mitarbeit der Bevölkerung nicht gedacht werden.“ 

A. Südekum . 


Kogler, K, Die Förderung des Wohnhausbaues für Minderbemittelte. 
(Sonderabdruck aus der Zeitschrift für Volkswirtschaft, Sozial¬ 
politik und Verwaltung. XI. Band). Wien, Verlag von 
W. Braumüller. 

Der Verfasser (siehe seinen „Bericht betr. die Wohnungsfrage“) 
kritisiert in dieser Arbeit das österreichische Gesetz vom 9. Februar 
1892 und den dem österreichischen Parlamente vorgelegten Gesetz¬ 
entwurf „betreffend Begünstigungen für Gebäude mit gesunden und 
billigen Arbeiterwohnungen“ sehr richtig und wendet sich dann 
eigenen Verbesserungsvorschlägen zu. Kögl er erkennt an, daß der 
erwähnte Gesetzentwurf mit seinen Steuerbefreiungen einen nennens¬ 
werten Fortschritt bedeutet, befürchtet aber, unseres Erachtens mit 
Recht, daß er die erhoffte segensreiche Wirkung nicht in dem er¬ 
forderlichen Maße zeitigen werde; hierzu bedarf es vielmehr der Be¬ 
reithaltung von hinreichenden hypothekarisch sicher zu stellenden 
Barmitteln, „weil nur mittels dieser die gemeinnützige Bautätigkeit, 
und auf diese kommt es an, die wünschenswerte Entfaltung finden 
kann.“ Die staatliche Hypothekenbank müßte nach Kögler’s Pro¬ 
gramm vom Staat garantierte Pfandbriefe ausgeben, im übrigen hätte 
sie sich selbst zu unterhalten. An die Hypothekenbank und ihre 


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YI. Soziale Hygiene der Wohnung und Kleidung. 


245 


Filialen will er dann Wohnungsausschüsse angliedern, die nach dem 
Vorbilde des Rheinischen Vereins zur Förderung des Arbeiterwohnungs¬ 
wesens zu Düsseldorf einzurichten wären. Wenn der Staat diese Auf¬ 
gabe nicht zu lösen vermöchte, dann sollen die Länder (Provinzen) 
sie auf sich nehmen. 

Ein gewisser Pessimismus in dieser wichtigen Angelegenheit 
ist bei einem so hervorragenden Kenner der österreichischen Verhält¬ 
nisse, wie Kögl er ist, gewiß nicht verwunderlich; er hätte aber 
doch die Pflichten des Staates bei der Lösung der Wohnungsfrage 
noch herzhafter betonen sollen. . M , , 

A. Südekum. 

Die Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1900 
in der Stadt Leipzig. II. Teil. Bearbeitet im statistischen 
Amt der Stadt Leipzig. Leipzig, Verlag von Duncker und 
Humblot. VH, 148 S. 

In diesem Hefte finden sich die Ergebnisse der Haushaltungs¬ 
statistik, der Wohnungserhebung, einer Bearbeitung des Verhältnisses 
zwischen Einkommen und Wohnungsmiete, sowie Tabellen über die 
Bevölkerungsdichtigkeit von Leipzig und Umgegend. 

Eine literarische Anzeige kann solchen umfangreichen Tabellen¬ 
werken, in denen eine Unsumme von Arbeit niedergelegt ist, nur sehr 
schwer gerecht werden, man müßte denn einen mindestens ebenso 
großen Raum zur Verfügung haben. Wir müssen uns deshalb darauf 
beschränken, auf den reichen Inhalt dieser Schrift eben nur hinzu¬ 
weisen und zu seiner Ausschöpfung und Popularisierung anzuregen. 
Dazu mögen, des Beispiels halber, folgende kurze Bemerkungen über 
das eine Kapitel dienen, das von dem Verhältnis zwischen Einkommen 
und Wohnungsmiete handelt. Das bekannte Schwabe'sehe Gesetz, 
daß je geringer das Einkommen ist, desto größer der Teil sein muß, 
der auf die Miete verwandt werden muß, wird hier in eklatantester 
Weise wieder bestätigt. Es betrug im Jahre 1900 in Leipzig der 
Anteil der Miete in Prozenten des Einkommens: in den Einkommen¬ 
klassen bis 1100 Mark: 23,00%; über 4300—8400 Mark: 15,70%; 
über 16 000—26000 Mark: 8,43%; über 26000 Mark: 4,42%- Diese 
Verhältniszahlen sind gegen 1885 ein klein wenig günstiger geworden 
(um 2,42% im Gesamtdurchschnitt); aber der Herausgeber des Heftes, 
Professor Hasse, sagt selbst: „Zieht man in Betracht, daß die Ein¬ 
kommen seit 1885 eine ganz beträchtliche Steigerung erfahren haben, 
so zeigt sich auch, daß die Mieten nahezu in demselben Tempo ge¬ 
folgt sind. Erwägt man weiter, daß an dem Beobachtungstermin, 
dem 12. Oktober 1900, der jetzige wirtschaftliche Niedergang noch 
nicht eingetreten war, so ist nicht ausgeschlossen, daß sich die kleine 
relative Besserung bereits wieder in ihr Gegenteil verwandelt hat.“ 


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246 


E. Referate. 


Was wir eben anführten, waren Durchschnittszahlen; geht man 
ins einzelne, dann wird das im Schwabe’schen Gesetz zur wissen« 
schaftlichen Formel verdichtete Mißverhältnis noch schreiender: bei 
den größten Einkommen sinkt die Ansgabe für Wohnung geradezu 
auf ein Minimum herab, bei den kleinsten übersteigt sie jedes ver¬ 
nünftige Maß; so schwankt der Anteil im Osten von Alt-Leipzig 
zwischen 34,46 % beim kleinsten und 0,70 % beim größten Einkommen 
(438 500 Mark). Das sind Zahlen, die zu denken geben! 

Wir wollen nicht versäumen, darauf hinzuweisen, daß das umfang¬ 
reiche Heft (148 Seiten Lexikonformat) im Buchhandel für den äußerst 
billigen Preis von 1 Mark zu haben ist. 

A. Südehunu 


Seutemann, 2L, Die deutsche Wohnungsstatistik, ihr gegetncärtiger 
Stand und ihre Bedeutung für die Wohnungsreform. Heraus¬ 
gegeben vom Verein Reichs-Wohnungsgesetz. Göttingen, 
Vandenhoeck und Ruprecht. 52 S. 

Es zeugt von der Sachkunde und dem praktischen Blick der 
Leitung des Vereins Reichs-Wohnungsgesetz, daß sie einem tüchtigen 
jüngeren Statistiker auftrug, eine methodologische Übersicht über 
Wesen und Aufgabe der Wohnungsstatistik zu schreiben, und sie als 
Publikation des Vereins veröffentlichte. Galt es dabei einmal auf die 
Bedeutung statistischer Arbeit bei der Beurteilung so komplizierter 
Themen, wie die Wohnungsfrage ist, hinzuweisen, so mußte doch 
auch anderseits der unkritischen Überschätzung statistischer Tabellen 
entgegengetreten werden. Seutemann hat nach unserer Ansicht 
diese beiden Aufgaben gut und gewissenhaft gelöst. Besonders für 
alle diejenigen, die nicht vom „Fach“ sind, ist das gründliche Studium 
seiner Arbeit die Voraussetzung für eine fruchtbringende Tätigkeit 
auf dem Gebiete der Wohnungsfrage. 

A, Südekunu 


Hundt f R, Bergarbeiter-Wohnungen im Ruhrrevier. Herausgegeben 
von dem Verein für die bergbaulichen Interessen im Ober¬ 
bergamtsbezirk Dortmund. III, 84 S. Berlin, J. Springer. 

Unzweifelhaft in majorem gloriam der Bergwerksbesitzer ge¬ 
schrieben, verlangt die Hundt’sche Arbeit kritische Leser. Solchen 
aber bietet sie mannigfache Belehrung über die Wohnungszustände 
in einem Landesteile, dessen übermäßig schnelle Bevölkerungszunahme 
die Entstehung einer schweren Wohnungsnot als selbstverständlich 
erscheinen läßt. Hat doch die ortsanwesende Bevölkerung in dem 
rechtsrheinischen Teile des Ruhrkohlenbezirks von 1871 bis 1900 eine 
Steigerung von 716 743 auf 2173 502 (das sind rund 203 %) aufzu- 


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VI. Soziale Hygiene der Wohnung nnd Kleidung. 


247 


weisen gehabt! Zum Vergleiche sei bemerkt, daß die Stadt Berlin in 
derselben Zeit nur um 128 % gewachsen ist Staat und Gemeinden 
haben bei der Unterbringung dieses Bevölkerungszustroms vollständig 
versagt; die Wohnungszustände waren zum Teil geradezu grauenhaft. 
So stellte Spring im Jahre 1895 für den Kreis Hörde fest, daß 
62% aller „Wohnungen“ nur aus Köche und Schlafstube, oder gar 
nur aus einer Küche bestanden; 39,5% der damals untersuchten 
Häuser lagen im Überschwemmungsgebiet, waren teils baufällig, teils 
ungesund, teils geradezu — nach dem Urteile der Untersucher — 
„menschenunwürdig“. 

Schon die Gewißheit, daß unter solchen Verhältnissen die Arbeits¬ 
fähigkeit der Bergleute stark leiden mußte, zwang die Bergwerks¬ 
besitzer, auf Maßregeln zur Linderung der Wohnungsnot zu sinnen; 
sie errichteten teils eigene Arbeiterhäuser (Zechenhäuser), teils be¬ 
förderten sie den Hausbau der Arbeiter. Hundt beschreibt diese 
Bestrebungen sehr ausführlich; seine Schrift gewinnt durch die reich¬ 
liche Beigabe von Grundrissen, Ansichten und Lageplänen. Es wäre 
sehr zu wünschen, daß eine umfassende amtliche Enquete und eine 
damit Hand in Hand gehende Spezialuntersuchung durch geschulte 
Nationalökonomen das nötige Kontrollmaterial zur gerechten Würdigung 
der Zustände und damit zugleich auch dieser Schrift lieferten. 

A. Südekum. 


Fuchs f G. F, f Die Wohnungsnot und ihre Bekämpfung. Stuttgart, 
Verlag der Chr. Belserschen Verlagshandlung. (Heft 3 des 
XXVH. Bandes der Zeitfragen des christlichen Volkslebens.) 
30 S. 

Herr Fuchs, ein Pfarrer, hat in dem Heftchen die Früchte 
eines offenbar recht emsigen Studiums der Wohnungsfrage nieder¬ 
gelegt. Neues zu bringen lag wohl nicht in seiner Absicht. 

A. Südekum . 


Jäger, F., Die Wohnungsfrage. L Bd. Berlin, Verlag der Germania. 

Der Verfasser, Mitglied der Zentrumsfraktion im Reichstage und 
in der Bayerischen Abgeordnetenkammer, ist ein fleißiger und frucht¬ 
barer Schriftsteller; aber er ist kein voraussetzungsloser Forscher, 
sondern immer Politiker. Daher haben seine Schriften, auch dort wo 
der rein kompilatorische Charakter ganz unverhüllt hervortritt, einen 
polemischen Anstrich. Das läßt man sich gefallen, solange die ob¬ 
jektive Wahrheit nicht darunter leidet. Das ist aber in diesem 
Buche — einer sehr reichhaltigen und auch an manchen Stellen an¬ 
regenden Zusammenhäufung bekannten Materials — immer dann der 


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248 


E. Referate. 


Fall, wenn der Verfasser auf die Stellung der Sozialdemokratie zu 
sprechen kommt. Unzweifelhaft ist die Haltung der großen Arbeiter¬ 
partei zur Wohnungsfrage von einschneidender Bedeutung; man kann 
auch der Ansicht sein, daß die Entwicklung des Baugenossenschafts¬ 
wesens durch ihre frühere ablehnende Stellung verlangsamt worden 
ist. Aber die Tatsache darf nicht verschwiegen werden, daß die 
sozialdemokratische Partei ihre Ansichten über diese Frage gründ¬ 
lich revidiert hat. Hätte Jäger die Verhandlungen des sozial¬ 
demokratischen Parteitags zu Lübeck (1901) in den Rahmen seiner 
Studien mit einbezogen und die dort einstimmig angenommene Reso¬ 
lution gewürdigt, dann hätte er unmöglich Bemerkungen, wie z. B. 
auf S. 338 u. f., niederschreiben können. 

A. Südekum. 

» 

Naumann , W., Zur Wohnungsfrage im Königreich Sachsen. Leipzig, 
Verlag von Jäh u. Schunke. X, 155 S. 

Die Schrift ist eine Doktorarbeit aus dem Seminar Stieda’s; die 
Wichtigkeit des Themas und des mitgeteilten Materials rechtfertigen 
die Veröffentlichung für weitere Kreise. In einem ersten Teile be¬ 
handelt der Verfasser die Wohnungszustände; sodann geht er im 
zweiten Teile auf die Reformbestrebungen zur Hebung der Wohnungs¬ 
not ein. 

A. Südekum. 

JUllering, JS., Die Allmenden im Großherzogtum Baden. Eine histo¬ 
rische, statistische und wirtschaftliche Studie. Tübingen u. 
Leipzig, Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck). VIII, 97 S. 

Es ist Zeit, daß die Überreste früherer Agrarverfassungen nun 
auch in Deutschland systematisch erforscht werden, denn mit jedem 
Tage werden die Spuren des Vergangenen mehr verwischt. E11 e r i n g 
hat seine Aufgabe offenbar mit großer Liebe angefaßt und uns auf 
Grund weitschichtiger Studien ein reiz- und lebensvolles Bild der 
Allmendenwirtschaft auf dem Gebiete des heutigen Großherzogtums 
Baden gegeben. 

A. Südekum. 

Damaschke, A., Die Bodenreform. Grundsätzliches und Geschicht¬ 
liches. (Kulturprobleme der Gegenwart B<L IL) Berlin, 
J. Raede. VIH, 246 S. 

Während bei dem Entstehen der Grund- und Bodenfrage ihre 
wirtschaftliche Seite im Vordergründe stand, ist mit dem Wachstum 
der Bevölkerung besonders in den Städten die Grund- und Bodenfrage 
immer mehr zu einer Wohnungsfrage und damit zu einem eminent 


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VI. Soziale Hygiene der Wohnung und Kleidung. 249 

wichtigen sozialhygienischen Problem geworden. Dem Volkshygieniker 
liegt deshalb die unabweisbare Pflicht ob, sich mit den vorhandenen 
Reformbestrebungen bekannt zu machen. In Deutschland sind es die 
Bodenreformer, die für eine Änderung der bestehenden Bodenbesitz¬ 
verhältnisse eintreten. Sie halten die Grund- und Bodenfrage für 
den wesentlichsten Teil des sozialen Problems und fordern an Stelle 
des privatwirtschaftlichen Besitzes und der privatwirtschaftlichen Ver¬ 
wertung des Bodens gemeinwirtschaftlichen Besitz wie Verwertung. 
Adolf Damaschke, der Vorsitzende des Bundes der deutschen 
Bodenreformer, hat es sich in vorliegender Schrift angelegen sein lassen, 
in knappem Rahmen ein anschauliches Bild von den Grundsätzen und 
der geschichtlichen Entwicklung der Bodenbesitzreform zu entwerfen. 
Das erste Kapitel handelt von der Bodenreform als Prinzip; es werden 
die manchesterlich-liberale und die kommunistische Theorie zur Lösung 
der sozialen Frage und die bodenreformerische, als die zwischen beiden 
vermittelnde Richtung, dargelegt; das zweite Kapitel beschäftigt sich 
mit der Bodenreform in den Städten und versucht durch Schilderungen 
gi’oßstädtischen Wohnungselends die Dringlichkeit einer Reform zu 
erweisen. Als Beispiel wird die Hauptstadt des Deutschen Reiches 
angeführt, in der es nach amtlicher Zählung vom 2. Dezember 1895 
4718 Wohnungen ohne jeden heizbaren Raum gab, 27160 Wohnungen 
mit einem einzigen heizbaren Raume und dauernd von 6 und mehr 
als 6 Personen bewohnt, endlich 471 Wohnungen mit zwei heizbaren 
Räumen, aber von 11 und mehr als 11 Personen bewohnt, so daß also 
etwa 220000 Menschen in hygienisch äußerst bedenklichen Verhält¬ 
nissen lebten. Ein drittes Kapitel ist dem Agrarproblem und der 
Bodenreform gewidmet. Diesen mehr theoretischen Erörterungen folgt 
dann in fünf Kapiteln ein geschichtliches Exkurs. Die Überschriften 
der Kapitel lauten: Die Bodenreform in Israel; Die Bodenreform im 
alten Griechenland; Die Bodenreformkämpfe in Rom und ihre Lehren; 
Henry George; Die Hohenzollern und die Bodenreform. — Sehr zu 
bedauern ist, daß ein widriges Geschick die Bodenreformer an einer 
praktischen Beweisführung hindert Ihre Hoffnung, die vor den Toren 
Berlins liegende Domäne Dahlem nach ihren Grundsätzen zu besiedeln, 
scheint zu scheitern, weil man an maßgebender Stelle den Verkauf 
des Grund und Bodens der geforderten Erbverpachtung vorzieht. 

F. Kriegei. 


Gibsone, J., Bodenwucher und Wohnungsnot. Vortrag. Danzig, 
A. W. Kafemann. 

Die hohe Mortalitätsziffer Danzigs führt Gibsone mit Recht 
auf die schlimmen Wohnungsverhältnisse der arbeitenden Klassen in 
jener Stadt zurück. Er giebt deshalb einige Anregungen, diesen 


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250 


£. Referat«. 


Zuständen abzuhelfen, nnd teilt in seinem Vortrage manches inter¬ 
essante Detail über Bodenspekulation u. s. w. in Danzig mit. Wir wollen 
nicht anzumerken unterlassen, was Gibsone über die Schwierig¬ 
keit der Beschaffung von gutem Terrain zu Arbeiterwohnungen auf 
Seite 6 seiner Broschüre sagt: „Links von der Allee hinter dem neuen 
Schützenhause ist ideal schönes Gelände zur Anlage von Arbeiter¬ 
kolonien vorhanden, aber dort sollen schöne Straßen und Villen hin, 
da Magistrat und Stadtverordnete dem Grundsätze huldigen, daß 
Arbeiterhäuser möglichst an abgelegenen Stellen 
stehen sollen.“ 

Bei solcher Gesinnung in der Gemeindevertretung kann man 
sich natürlich über die entsetzliche Wohnungsmisöre nicht wundern. 
Nach Gibsones Berechnung sterben in Danzig im Verhältnis zum 
Durchschnitt des preußischen Staates jährlich 770 Menschen zuvieL 
Mindestens ein Teil von diesen kann mit dem erhebenden Bewußtsein 
in die Grube fahren, daß er den ästhetischen Bedürfnissen und 
Bedenken der Stadtväter zum Opfer gefallen ist. 

A. SOdekum. 


Stubben, J., Die Bedeutung der Bauordnungen und Bebauungspläne 
für das Wohnungswesen. Herausgegeben vom Verein Reichs- 
Wohnungsgesetz. H. 5. Göttingen, Vandenhoeck u. Ruprecht 
55 S. 

Der hervorragende Sachkenner behandelt die wichtige Frage der 
Bauordnungen und Bebauungspläne in so lichtvoller nnd eindringlicher 
Weise, daß sein Buch eine wirkliche Bereicherung der ins Unabsehbare 
anwachsenden Literatur über die Wohnungsfrage bedeutet Als 
Einführung in den Gegenstand wird es von bleibender Bedeutung 
sein; ein Literaturverzeichnis am Schlüsse erleichtert das Weiter¬ 
studium in Quellenwerken. 

A. Südehum, 

Hanauer, W., Die Lex Adikes und das neue hessische Wohnungs¬ 
gesetz. Sonderabdruck aus der Ärztlichen Sachverständigen 
Zeitung, 1902, No. 15. Verlag R. Schoetz, Berlin. 9 S. 

Verf. bringt in dieser kleinen Arbeit die lex Adikes oder Gesetz, 
betreffend die Umlegung von Grundstücken in Frankfurt a. M., das 
am 1. Januar 1903 in Kraft tritt, und das neueste hessische Wohnungs¬ 
gesetz in ihren wesentlichen Punkten zur Darstellung. Während 
Preußen in übertriebener Vorsicht zunächst die Stadt Frankfurt a. M. 
zum Vorposten im Kampfe gegen die Wohnungsnot gemacht und ihr 
das Umlegungsrecht für überwiegend unbebaute Teile des 


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VL Soziale Hygiene der Wohnung nnd Kleidung. 


251 


Gemeindebezirks gegeben hat, gewährt der auf dem Gebiete der 
Wohnungsreform fortgeschrittenste deutsche Staat: Hessen, der 
schon seit 1893 eine landesgesetzlich geregelte Wohnungsinspektion 
und Wohnungsordnung besitzt, durch sein neuestes Gesetz die Mittel 
zur Herstellung guter und billiger Wohnungen. Durch Darlehen für 
mäßigen Zins aus der Landeskreditkasse werden die hessischen Ge¬ 
meinden in den Stand gesetzt, Terrain zu erwerben und Wohnungs¬ 
bauten (Wohnungen nicht über 3 Zimmer nebst Küche und Zubehör) 
auszuführen. Diese Vorteile dürfen die Gemeinden auch gemein¬ 
nützigen Bauvereinen übertragen. Seiner sozialpolitischen wie hygie¬ 
nischen Vorzüge wegen wünscht Verf. dem hessischen Gesetze bald¬ 
möglichst Nachfolge in anderen Staaten. 

f. Krlegel. 

Tietze , H. G. f Die Erwerbsfähigkeü des weiblichen Geschlechts in 
Deutschland mit besonderer Berücksichtigung der Posener Ver¬ 
hältnisse und die Wohnungsfrage. Posen, Kommissionsverlag 
der C. Rehfeld’schen Buchhandlung. 48 S. 

Von einem Autor, dessen eine Arbeit seinerzeit des Abdrucks 
in den Schriften des Vereins für Sozialpolitik gewürdigt worden ist, 
hätte man erwarten dürfen, daß er der Versuchung, möglichst Vieles 
und Verschiedenartiges in einer einzigen Schrift zu vereinigen, erfolg¬ 
reicher widerstanden hätte. Über die Wohnungsfrage handelt er in 
der Broschüre trotz der ausdrücklichen Ankündigung auf dem Titel 
nur kursorisch ohne über Gemeinplätze hinauszukommen. In den 
übrigen Teilen des Heftes finden sich manche gute Bemerkungen; 
aber es sei festgestellt, daß Tietze, der ein Loblied auf den Beruf 
des Dienstmädchens singt, mit keinem Worte auf die Schäden des 
heutigen Gesinderechts eingeht. 

A. Südekum, 

Singer, K., Die Abminderung der Sterblichkeitsziffern in München. Die 
Wohnungsverhältnisse in München. S.-A. aus der Festschrift 
für die Vers, des Ver. f. öff. Gesundheitspflege. München. 
J. Lindauer’sche Buchhandlung. 28 S. 

Die Summen, die für die Assanierung Münchens ausgegeben 
wurden, belaufen sich von 1870—1900 auf mehr als 55 Millionen 
Mark, wovon allein 41 Millionen auf Wasserversorgung und Kanali¬ 
sation fallen. Diese Ausgaben haben reiche Früchte getragen: früher 
vom Typhus schwer heimgesucht, ist München jetzt eine der ge¬ 
sündesten Städte des Reichs, was aus der Sterbeziffer hervorgeht, 
wenn die immer noch hohe Säuglingssterblichkeit in Abzug gebracht 
wird. Es kamen auf 1000 Einwohner Sterbefälle: 


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252 


E. Referate. 


im 1. Lebensjahr 


1861—1870 18.0 

1871—1880 16.1 

1881—1890 11.6 

1891-1900 10.4 


nach dem 1. Lebensjahr 
20.2 
21.8 
17.8 
14.5 


Seit 1867 werden die Todesursachen in München in ziemlich gleich¬ 
mäßiger Weise ermittelt, doch kommen trotzdem einige Verschiebungen 
vor, die auf die Art der Registrierung zurückzuführen sind, z. B. die 
Abnahme der Todesfälle an Altersschwäche und die Zunahme derer 
an Herzkrankheiten. Die Lungenschwindsucht hat bedeutend ab¬ 
genommen; auf 1000 Einwohner kamen 1871—1875 50 und 1896 bis 
1903 30 Todesfälle an dieser Krankheit. 

Im zweiten Aufsatz wird die Bedeutung des gesunden Wohnens voll 
anerkannt, es wird aber zugleich darauf hingewiesen, daß die strengen 
Vorschriften der Bauordnung das Wohnen sehr verteuern und den 
Arbeiter zwingen, durch Teilung der Wohnungen oder durch Auf¬ 
nahme von Aftermietern sich hierin Erleichterung zu verschaffen; in 
mehr als der Hälfte aller Wohnungen zu 3—500 Mark sind After¬ 
mieter. Da ferner bei den teuren Mietpreisen der Arbeiter möglichst 
kleine Wohnungen mietet, so sind viele derselben überfüllt und zwar 
15 % der Wohnungen mit einem Raum und 7 °/ 0 derer mit 2 Räumen. 
Eine große Zahl gemeinnütziger Baugesellschaften ist daher zu dem 
Zwecke gegründet worden, den Unbemittelten kleine und gesunde 
Wohnungen zu schaffen, was um so nötiger ist als gerade die kleinsten 
Wohnungen in München einer ungemeinen Steigerung der Mietpreise 
unterworfen sind; auch ist auf Grund der Kgl. Verordnung vom 
10. Februar 1901 die Durchführung einer Wohnungsinspektion in 
Aussicht genommen. 

F. Priming. 


Czaplewski, Über die Wohnungsdesinfektion mit Formaldehyd in Köln. 

München, Seitz und Schauer. 66 S. 

Ausführliche kritische Übersicht über die Entwicklung der Des¬ 
infektion von geschlossenen Räumen durch Formaldehyd. Die ein¬ 
zelnen, von verschiedenen Autoren angegebenen Verfahren werden 
angegeben, ihre Vorteile und Nachteile auseinander gesetzt, und die 
Gesichtspunkte, die allmählich bestimmte Versuchsanordnungen als 
die brauchbarsten erwiesen haben, klargelegt. Nachdem es sich 
herausgestellt, daß die Verdampfung feinsten Formaldehyds die 
sichersten Erfolge ergibt, schildert Czaplewski das von ihm durch 
lange Versuche herausgebildete Verfahren der Zerstäubung des Formal¬ 
dehyds als Flüssigkeit in einem besonderen Sprengapparat, ein Ver¬ 
fahren, das in Bezug auf Wirksamkeit, Unschädlichkeit und Wohl¬ 
feilheit allen Anforderungen am besten entspräche. Zur Entfernung 


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VL Soziale Hygiene der Wohnung und Kleidung. 


253 


des überschüssigen Dampfes zieht Czaplewski das von Flügge 
angegebene Verfahren der nachfolgenden Einblasung von Ammoniak 
vor Eröffnung der desinfizierten Bäume heran. Der ganze, zur Des¬ 
infektion eines Baumes erforderliche Apparat kann durch ein besonders 
gewähltes Dreirad transportabel gemacht und von einem geschulten 
Desinfektor in Tätigkeit gesetzt werden. Das von Czaplewski 
ausgebildete Verfahren ist von der Stadt Köln amtlich eingeführt 
nach Annahme der von Czaplewski ausgearbeiteten Gebühren¬ 
ordnung und Dienstanweisung, die er in der vorliegenden Abhandlung 
wörtlich anführt. Die Einführung der Formaldehyddesinfektion hat 
die kostspielige Erweiterung der schon bestehenden städtischen Des¬ 
infektionsanstalt überflüssig gemacht. 

A. Gottstein. 


Werte, H., Bestrebungen zur Pflege des Körperwohlstandes und deren 
Einfluß auf die Baukunst. Deutsche Bauzeitung. Jahrgang 
XXXVI, Heft 17 u. 18 und Jahrgang XXXVII, Heft 15. 

Der Verf. begeistert sich für die Idee, ein in den größten Dimen¬ 
sionen geplantes Institut für Leibesübungen, Sport und jegliche Art 
Körperpflege in der Nähe Berlins zu erbauen. Einige den Aufsätzen 
beigegebene Abbildungen veranschaulichen, wie großzügig der Verf., 
der von Beruf Architekt ist, seine Aufgabe auffaßt. Ihm ist auch 
um die Bentabilität einer derartigen Anlage in der Nähe Berlins 
nicht bange. Als Beweis dafür erinnert er daran, daß der zoologische 
Garten jährlich etwa 2,5 Millionen Besucher und eine Jahreseinnahme 
von 5—600 000 Mk. erzielt. Es ist zu bezweifeln, daß sich in abseh¬ 
barer Zeit Kapitalisten finden werden, die das erforderliche Geld zu 
dem von Werle geplanten Unternehmen aufzubringen willens wären; 
aber es wäre gewiß erfreulich, wenn die Zukunft diesen Zweifel 
Lüge strafen würde. 

A. Grotjahn, 


SchiUtee-Naumburg, _P., Die Kultur des weiblichen Körpers als 
Grundlage der Frauenkleidung. Leipzig 1901, Eugen Diederichs. 
152 S. Mit 133 Illustrationen. 

Eine merkwürdige Zeit in der wir leben! Die Juristen fangen 
in der Kriminalistik an, Naturforscher zu werden, die Ärzte streben 
in der sozialen Hygiene nach der Klinke der Gesetzgebung und die 
Künstler schreiben medizinische Bücher! Das vorliegende, prächtig 
ausgestattete Werk des bekannten dekorativen Malers und weimari- 
schen Akademieprofessors inauguriert einen vernichtendenFeld- 
zug gegen das Korsett, und zwar auf so soliden anatomischen 


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E. Referate. 


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Grundlagen, daß selbst der Mediziner davon noch lernen kann. Der 
Verfasser eifert nicht nur gegen das Korsett, sondern er zeigt auch, 
wie selbst ein vollkommen loses Korsett, ja, ein biegsames 
Leibchen den Körper deformieren muß, weil der Gurt der 
Röcke einen kontinuierlichen Druck auf ungeschützte Weichteile 
ausübt. 

„Kleidung ist vom sachlichen Standpunkte aufgefaßt ein Schutz, 
vom ästhetischen aufgefaßt, eine Umschreibung: eine Umschreibung 
des Körpers und seiner Bewegungsfunktionen. Man kann aber nichts 
umschreiben, ehe man es nicht zum mindesten beschreiben kann. 
Und man kann nichts beschreiben, was man nicht kennt.“ So beginnt 
Schultze-N. nach einigen Vorbemerkungen seinen anatomisch¬ 
hygienischen Traktat. Vom Knochen- und Muskel-System ausgehend, 
zeigt er an antiken Körpern sowohl als an unentstellten modernen 
(künstlerischen Modellen), daß die Konturen des Oberkörpers von den 
Achseln bis zu den Hüften zwar in weicher Wellenlinie, aber 
im großen und ganzen parallel laufen. Und zwar beim männlichen 
und weiblichen Körper in nahezu gleicher Weise. Aber nicht einmal 
von dieser weichen Wellenlinie fällt die engste Stelle mit der künst¬ 
lich gezüchteten, dicht über dem Beckenknochen liegenden „Taille“ 
zusammen: „Die Schwellung dieser Bauchmuskel fällt nicht etwa mit 
dem os ilium zusammen, sondern sie setzt auf dessen oberem Rande 
erst an und bildet nun ihrerseits eine neue Rundung.“ 

„Die eigentliche Hochburg der Taillenfreunde ... ist die Vor¬ 
stellung von der Größe der weiblichen Brüste und ihrer Unfähigkeit, 
sich selbst zu tragen. Wenn es wahr wäre, ... so wäre jedes Kor¬ 
sett das Eingeständnis einer Brust, die ihre Schönheit eingebüßt 
hat .... Freilich, das Korsett züchtet die schlaffen Brüste.“ Bei 
jungen Frauen „dient das Korsett erst dazu, die Brüste so groß 
erscheinen zu lassen, als ob sie der Stütze bedürften. . . . Der 
Beschauer soll eben die ganze Ausladung von der Taillenenge bis 
zur Brusthöhle für Volumen der Brüste halten.“ „Das Stadium des 
Säugens ist doch nur ein ganz vorübergehender Zustand, und es muß 
im höchsten Grade absurd erscheinen, wenn junge Mädchen eine 
Kleidung tragen, die die Vorstellung eines solchen Zustandes er¬ 
wecken muß.“ 

Zum Tragen der Kleidung besitzt der menschliche Rumpf nicht 
mehr und nicht weniger als zwei natürlich prädestinierte Organe: 
den Schultergürtel, der für gewöhnlich beim Manne (in doch auch 
nicht ganz einwandfreierWeise, wie mir scheint!) ausschließlich her¬ 
angezogen wird, und die Stelle unterhalb der crista ossis ilei, die 
z. B. in der herrlichen Tracht der Stauferzeit als Unterlage eines 
Gürtels benutzt wurde. In seinen vorläufig andeutenden Reform- 
Vorschlägen scheint mir Schultze-N. die Schulter als Träger allzn 


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VI. Soziale Hygiene der Wohnung und Kleidung. 


255 


sehr zu begünstigen, was vielleicht der einzige Fehler seines sonst 
überaus trefflichen Buches ist. 

A. Koch-Hesse, 

Van de Velde , H., Das neue Kunstprinzip in der modernen Frauen¬ 
kleidung. In der Zeitschrift „Deutsche Kunst und Dekoration“ 
Heft VIII. Darmstadt, A. Koch. 

In dem vorliegenden Aufsatze kennzeichnet der Verfasser prä¬ 
gnant seinen Standpunkt der Kleiderreformfrage: „Kleider mit 
tiefen, weichen und bewegten Falten zu schaffen, wo Licht 
und Schatten den berechtigten Kampf des Lebens, das der Materie 
gehört, auskämpfen, das ist der Kernpunkt unserer Bewegung, die wir 
angeregt haben, während die, welche ihr parallel läuft, und mit 
welcher wir nicht verwechselt zu werden wünschen, ihre Berechtigung 
nur in dem Kampf gegen das Korsett sucht.“ Danach scheint es, als 
ob die soziale Hygiene mit dieser Richtung überhaupt nichts zu tun 
hätte. Aber das wundervolle und fast geheimnisartige Wesen aller 
Kulturfortschritte ist es, daß stets Kräfte von ganz verschiedenen 
Ausgangspunkten aus eine gemeinsame Wirkung zu stände bringen. 
Das Kunstgewerbe selbst zeigt dies in unserem Falle: die Rich¬ 
tung Van deVeldes strebt vom abstrakten Kunstgedanken zu einer 
Realisierung durch das Ornament, die Richtung der meisten reichs- 
deutschen Künstler, auch Schultze-Naumburg’s strebt von den 
realen Naturobjekten zu einer Abstrahierung durch den Stil. Aber 
die schließlichen Effekte beider Richtungen bilden doch nur Nüancen 
derselben Strömung zur dekorativen Kunst. Und so wird es auch 
mit der neuen weiblichen Tracht werden. Scheinbar ist hier Van 
de Velde der weniger Radikale: unter den von ihm entworfenen 
üppigen, schlafrockartigen Gewändern könnten die Frauen immer 
noch Korsett und ähnliches tragen, wenn sie durchaus wollten. In 
Wirklichkeit ist doch aber Van deVelde auch hierin Revolutionär 
und rücksichtsloser Bilderstürmer, als welchen wir ihn sonst be¬ 
wundern und fürchten. Ihm ist das reale Objekt, das Schultze- 
Naumburg stilvoll „umschreiben“ will (vergl. das obige Referat!), 
nämlich der weibliche Körper mit seinen anatomischen Proportionen, 
im Grunde völlig gleichgültig, wenn er ihn nur zum Träger von Ge¬ 
wändern machen kann, die ihrerseits, als selbständig lebende Materie 
aufgefaßt, schöne Linien bilden und feine Farbenreflexe werfen. Aber 
auch hier werden beide Richtungen schließlich sich vereinigen. Auch 
Van de Velde wird schließlich der Hygiene der Tracht ebenso 
dienen müssen, als der Ästhetik. Und auch er spricht von dem 
Korsett als einem Dinge, „das wert ist, dereinst im Altertums-Museum 
neben den Daumenschrauben und der „eisernen Jungfrau“ zu paradieren.“ 

A. Koch-Hesse . 


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E. Referate. 


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Reform-Moden-Album. Eine Sammlung von 80 Modellen für 
Reformkleider aller Art und für jedes Alter. Vierte Auflage. 
Berlin und Leipzig, W. Vobach & Co. 44 S. 

Daß das vorliegende Reform-Moden-Album bereits in vierter Auf¬ 
lage vorliegt ist ein erfreuliches Zeichen des Umschwungs im Ge¬ 
schmack. Daß es aber selbst noch, nameutlich in der Ausstattung, 
dem innerlich morschen Alten so viele Konzessionen macht, ist be¬ 
dauerlich. Müssen denn wirklich immer wieder diese Fratzen an 
die Kleider als Köpfe herangezeichnet werden! Man versuche doch 
endlich einmal ein Mode-Album wie eine ernste Schrift, etwa wie 
eine populärwissenschaftliche Abhandlung zu illustrieren! Schließlich 
sind doch nicht alle Frauen wie die Kinder! Man gebe entweder wirkliche 
Porträts von fertigen Kleidern mir ihren Trägerinnen oder man gebe 
Kleiderentwürfe in mehr stilisierter Form und ohne Hand, Kopf und 
Fuß. Dann werden die Ärzte mit mehr Genuß in die Modebücher 
ihrer Frauen hineinschauen und das dürfte doch ein erfreuliches 
Moment in die Bewegung bringen! 

A, Koch-Hesse, 


VII. 

Soziale Hygiene der Kinder und jugendlichen 

Personen. 

Scipiades, E., Die Frage der Prophylaxis der Ophthalmoblenorrhoca 
neonatorum mit Berücksichtigung der Erfolge der Silberacetat- 
lnstallation. Sammlung klinischer Vorträge. Leipzig, Breit¬ 
kopf & Härtel. 36 S. 

Eine Prophylaxis der gefährlichen Ophthalmoblenorrhoea neona¬ 
torum, mit deren Behandlung sich schon die alten Griechen, Galenus u. a. 
beschäftigten, kennen wir erst seit der epochalen Veröffentlichung 
Cr6d6’s im Jahre 1880 über sein Verfahren, nach dessen Einführung 
die Erkranknngsziffer von vorher durchschnittlich 13 °/ 0 in den Kli¬ 
niken, auf nur 0,6 °/o herabgesetzt wurde. Das Verfahren besteht be¬ 
kanntlich in der Desinfektion der vagina vor der Geburt und Ein¬ 
träufelung eines Tropfens 2 % iger Höllensteinlösung in den Binde¬ 
hautsack des Kindes gleich nach der Geburt, und dies Verfahren hat 
sich im allgemeinen allen Abänderungsversuchen gegenüber auch bis 
jetzt noch als das wirksamste erwiesen. Nur werden vielfach weniger 
reizende Silbersalze, wie Protargol u. a. oder schwächere Konzentrationen 


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VII. Soziale Hygiene der Kinder nnd jugendlichen Personen. 


257 


angewandt. Verf. empfiehlt besonders weitere Versuche mit dem 
weniger reizenden essigsanren Silber auf Grund vielfacher günstiger 
Erfolge. Weiter warnt Verf. dann noch eindringlich, die Einträufe¬ 
lung einer Höllensteinlösung für die Hebammen bei allen neugeborenen 
Kindern obligatorisch zu machen, wie dies geschehen, weil das Mittel 
in den Händen einer Hebamme bei vorliegender Infektion keinerlei 
Sicherheit des Erfolges verspricht, andererseits aber leicht viele 
Angen durch eine falsche Behandlung von einer Hebamme zerstört 
werden können. Die Hebammen sollen nur bei Strafe gehalten sein, 
bei geringster Rötung oder Sekretion des Auges ärztliche Behandlung 
zu veranlassen resp. Anzeige zu erstatten. 

p. Hau. 

Wolffberg, L., Schutzmaßregeln gegen die Augeneiterung der Neu¬ 
geborenen. Dresden, Verlag v. Steinkopf & Springer. 16 S. 

Selten hat eine verhältnismäßig einfache hygienische Maßregel 
einen so großartigen und für ganze Länder segensreichen Erfolg ge¬ 
zeitigt, wie die Verhütung der Augenblennorrhoe der Neugeborenen 
durch die Eintröpfelung 2%iger Höllensteinlösung nach C r 6 d 6. 
Man kann seit der allgemeinen Einführung dieser Maßnahme in 
unsern Kulturländern die Abnahme der Blindheit, sofern sie durch 
diese Erkrankung verursacht wird, mit überraschender Deutlichkeit 
nachweisen. Die von dem Breslauer Augenarzt verfaßte, für die An¬ 
gehörigen des erkrankten Kindes bestimmte Anleitung erscheint jetzt 
in der fünften Auflage, mit einer für den Arzt bestimmten sehr 
zweckmäßigen Erläuterung. Die „ Schutzmaßregeln “ selbst sind durch 
den gleichen Verlag in größeren Posten beziehbar. 

A, Blaschko . 


Cohn, H., Die Ausbildung von Pflegerinnen bei den Augeneiterungen 
der Neugeborenen. Sonderabdruck aus „Die Krankenpflege“ 
Bd. I, Heft 2, 1901. Berlin, G. Reimer. 

Cohn stellte fest, daß in Breslau bei 428 erblindeten Augen in 
27 °/ 0 und bei 2116 Blinden in 32 deutschen Blinden-Anstalten in 
20 ü / 0 die Ursache die von der Mutter bei der Geburt übertragene 
Augen-Blennorrhoe der Neugeborenen war. Diese Erblindungen 
könnten nun nach dem von Cr6de im Jahre 1881 erfundenen Ver¬ 
fahren, nämlich Einträufelung eines Tropfens einer 2 w / 0 igen Höllen¬ 
steinlösung, alle sicher verhütet werden. Damit das nun in der rich¬ 
tigen Weise geschehe, nicht mehrere Tropfen eingegossen werden, 
welche stark reizen, der Tropfen auch nicht nur außen auf die Lider 
gegossen, das gesunde Auge ev. richtig geschont werde u. s. w. 

Jahresbericht über Hygiene nnd Demographie. II. Jahrgang. 17 


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E. Referate. 


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empfiehlt C. bei der Häufigkeit des Leidens den Gemeinden nnd wohl¬ 
tätigen Vereinen für den Zweck besonders geschulte Pflegerinnen 
ansbilden zu lassen. — Nach meinen Erfahrungen halte ich selbst 
die Anwendung des Cr6d6’schen Verfahrens bei allen Neugeborenen 
durch die Hebammen wie es hier z. Z. geschieht, für nicht unbe¬ 
denklich und würde es für genügend halten, wenn die Hebamme bei 
Strafe verpflichtet würde, bei der geringsten Schwellung oder Ab¬ 
sonderung aus dem Auge auf Zuziehung eines Arztes zu dringen. 
Gegen den Cohn’ sehen Vorschlag ist daneben natürlich nichts ein¬ 
zuwenden. 

P. Hüls. 

Sommerfeld, F., Die chemische und kalorimetrische Zusammensetzung 
der Säuglingsnahrung. Stuttgart, Ferd. Enke. 26 S. 

Eine Berechnung des Nährwertes der Muttermilch in den ver¬ 
schiedenen Stillungszeiten und der gebräuchlichen Ersatzmittel in 
Kalorien, wobei 1 g Fett = 9,3 Kalorien, 1 g Kohlehydrat = 4,1 
und 1 g Eiweiß = 4,1 g Kalorien angenommen ist. Wie ungleich 
die Resultate bei verschiedenen Individuen ausfallen, zeigt ein Ver¬ 
gleich der Tabellen und man wird demnach auch im Einzelfalle nicht 
zu fragen haben: Wie ist Kuh-, Ziegen-, Eselsmilch überhaupt für 
das Alter zu verdünnen, sondern wie beschaffen und entsprechend zu 
verändern ist diese spezielle Milch. 

P. Hüls. 

Flamm, R., Die Pflege der Wöchnerin und die Pflege des Neugeborenen , 
mit besonderer Berücksichtigung der mchtigsten im ersten Säug¬ 
lingsalter auftretenden Krankheiten. (Schumann’s mediz. Volks- 
. bücher.) Leipzig, J. F. W. Schumann. 91 S. 

Das Schriftchen soll der Wöchnerin selbst zur Belehrung dienen, 
weil „alljährlich eine bedeutende Zahl kräftiger, junger Mütter infolge 
leichtsinniger oder mangelhafter Pflege zu Grunde gehen“. Es ver¬ 
breitet sich über Wochenzimmer, die Pflege und Lebensweise der 
Wöchnerin und der Stillenden, Wochenbettkrankheiten, die Pflege 
und Ernährung des Säuglings und die wichtigeren Erkrankungen 
desselben. 

Viel Neues, was nicht den meisten Frauen, wenigstens der ge¬ 
bildeteren Stände schon bekannt wäre — die Arbeiterfrau kauft sich 
wohl selten derartige Bücher — oder worüber die Wöchnerin nicht 
schon durch die Hebamme unterrichtet würde, bietet das Schriftchen 
nicht. Immerhin enthält dasselbe aber in gedrängter Form das 
Wesentlichste von dem, was der jungen Mutter in'ihrem und ihres 
Kindes Interesse zu wissen nötig ist. 

P. Hüls. 


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VII. Soziale Hygiene der Kinder nnd jagendlichen Personen. 


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IHe Pflege des Kindes. Zehn Briefe an eine junge Frau. Von 
einem praktischen Arzt. Mannheim, Bensheimer. 172 S. 

Das wohlfeile und geschmackvoll ausgestattete Büchlein will die 
notwendigsten Kenntnisse über die Pflege des Kindes verbreiten und 
ein Führer durch das Gebiet der Kinder- und Säuglingshygiene sein, 
soweit diese mit den leider gar häufig nur beschränkten Mitteln der 
Familie möglich ist. Besonders lobenswert ist, daß der Verfasser, der 
jedenfalls ein genauer Kenner der Arbeiter-Familienverhältnisse ist, 
sich mit seinen Vorschriften überall in den Grenzen des auch für 
unbemittelte Kreise erschwinglichen Aufwandes hält. Dem Buch ist 
eine große Verbreitung zu wünschen, weil es wohl im stände ist, die 
in der Bevölkerung noch vielfach umgehenden abenteuerlichen An¬ 
schauungen über Säuglingsernährung und Kinderpflege zu berichtigen. 

A. Grotjahn. 

Beaucamp, Die Pflege der Wöchnerinnen und Neugeborenen. 4. Aufl. 
Bonn, P. Hauptmann. VIII, 116 S. 

Der Verf. will in erster Linie Wochenpflegerinnen einen Leitfaden 
an die Hand geben; dann soll aber das Büchlein auch die jungen 
Mütter über die Vorgänge im Wochenbett und in den ersten Lebens¬ 
wochen des Kindes unterrichten. 

Daß das Büchlein brauchbar ist, zeigt die Zahl von 4 Auflagen 
im Zeitraum von 11 Jahren. Es ist ein in sehr knapper aber leicht 
verständlicher Form abgefaßtes, vollständiges Lehrbuch der Pflege 
der Wöchnerinnen und der Neugeborenen und als solches auch in 
zahlreichen Hebammenschulen eingeführt Nichts ist da vergessen, 
was zu dieser Pflege der Wärterin zu wissen nötig ist, und das kleine 
Buch von 113 Seiten kann jeder Wärterin vom Arzte zur Anschaffung 
warm empfohlen werden. 

P. Hüls. 

Braun, F., Die Konstitutionskrankheiten des Kindesalters mit besonderer 
Berücksichtigung der englischen Krankheit. Schumann’s Medi¬ 
zinische Volksbücher, Wilh. Schumann’s Verlag, Leipzig. 

Unter Konstitutionskrankheiten versteht Verf. solche, welche in 
einer besonderen ererbten oder auch später erworbenen Anlage ihren 
Grund haben, wie sie z. B. Kinder schwindsüchtiger Eltern zur Tuber¬ 
kulose, einzelne Gebirgsvölker zu Kropf, unzweckmäßig ernährte Kinder 
zur englischen Krankheit besitzen. Besonders behandelt sind von 
diesen Krankheiten vom Verf. Blutarmut, Abzehrung, Fettsucht, Gelenk¬ 
rheumatismus der Kinder, Blutfleckenkrankheit, englische Krankheit 
und Barlow’sche Krankheit. 

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£. Referate. 


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Bei der Blutarmut sind u. a. auch geistige Überanstrengung, 
Mangel an Körperübung und besonders schlechte, luft- und lichtlose 
Wohnungen als Ursache mit angeführt. Vielleicht hätte dies sogar 
noch stärker hervorgehoben werden können; denn hier sind dies, be¬ 
sonders schlechte Wohnungsverhältnisse, sicher bei mehr als */io aller 
Fälle die alleinigen Ursachen. 

Die Abzehrung oder fortschreitende Abmagerung der Kinder, 
soweit sie nicht von den Eltern angeerbt oder die Folge einer anderen 
Krankheit, Tuberkulose u. s. w. ist, hat meist ihren Grund in chroni¬ 
scher Verdauungsstörung infolge unpassender Ernährung, und in un¬ 
passender oder zu reichlicher Ernährung und ungenügender Tätigkeit 
hat andererseits auch wieder die Fettsucht ihren Grund, wobei 
ebenfalls erbliche Anlage meist mitwirkt. 

Ein größerer Baum ist mit Hecht der besonders in den Städten 
so sehr verbreiteten englischen Krankheit, der Bhachitis, ge¬ 
widmet, als deren Ursache vor allem ebenfalls unpassende Ernährung, 
sodann Mangel an frischer Luft und Körperübung, Unreinlichkeit be¬ 
zeichnet sind. — „Das Büchlein soll,“ wie Verf. sagt, „nur den Zweck 
haben, den Nichtmediziner in die Geheimnisse der Krankheiten ein¬ 
zuweihen und ihn über die vielen Irrtümer, die gern zum Nachteil 
der Kranken von gewissenlosen Personen ausgenützt werden, aufzu¬ 
klären.“ Diesen Zweck erfüllt dasselbe betr. der in demselben be¬ 
handelten wichtigen und häufigen Volkskrankheiten in wünschens¬ 
werter Weise. 

P. Hüls. 

Burgerstein und Netolitzky, Handbuch der Schulhygiene. 2. um¬ 
gearbeitete Auflage. Jena, Gustav Fischer. 997 S., 350 Ab¬ 
bildungen. 

Das rühmlichst bekannte Handbuch erscheint in der 2. Auflage 
eigentlich als ein ganz neues Werk; ist sein Umfang doch um mehr 
als das Doppelte, von 429 auf fast 1000 Seiten gewachsen, kein Kapitel 
ist völlig unverändert geblieben, eine Anzahl neuer sind hinzugekommen. 
Mit Hecht heben die Verff. in der Vorrede den internationalen Charakter, 
den die Behandlung des Stoffes von ihnen erhalten hat, hervor; es 
wurde die einschlägige Originalliteratur in dänischer, deutscher, eng¬ 
lischer, französischer, holländischer, italienischer, russischer und schwe¬ 
discher Sprache verwertet, nur zum kleineren Teile nach Beferaten, 
allermeist nach den Originalquellen. In übersichtlicher Weise ist 
jedem Kapitel (mit Vermerk in der Inhaltsübersicht) ein Literatur¬ 
nachweis angefügt Es ist natürlich völlig unmöglich, im Bahmen 
eines Beferates einem solchen Werke gerecht zu werden; es gehört 
zu denen, die man gemeinhin nicht hintereinander zu lesen im stände 


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VII. Soziale Hygiene der Kinder und jugendlichen Personen. 261 

ist, die kapitelweises Stadium verlangen und vor allem in ihrer Eigen¬ 
schaft als unersetzliches Nachschlagewerk niemandem, der sich mit 
einschlägigen Fragen beschäftigt, fehlen dürften. Einzelne Kapitel, 
wie die über Heizung, Ventilation, Wasserversorgung, Abtrittsanlagen, 
tragen über die eigentliche Schulhygiene weit hinausragende Bedeutung. 
Mit besonderer Liebe und Sachkenntnis ist das Kapitel der Hygiene 
des Unterrichts geschrieben. Die Fragen der Ermüdung und der 
Methodik der Untersuchung derselben, das Verhältnis der beiden Ge¬ 
schlechter und die Frage der Koedukation, Stundenplan, Hausaufgaben, 
Prüfungen, Strafen, Ferien etc. werden in überaus anregender Weise 
behandelt, und gerade hier erweist sich der stete Hinweis auf außer¬ 
deutsche bezw. europäische Verhältnisse als ganz besonders anregend 
und fruchtbringend. Während dieser Teil und die Hygiene des Lehrers 
sowie die Frage des Hygieneunterrichts von Burgerstein bearbeitet 
ist, sind die Kapitel über die körperliche Erziehung der Schuljugend, 
über Krankheiten und Kränklichkeitszustände in ihren Beziehungen 
zur Schule und schließlich der ärztliche Dienst in der Schule von 
Netolitzky geschrieben. Trotz dieser Zweiteilung der Arbeit trägt 
das Werk durchaus einheitlichen Charakter. Ref. will schließlich 
nicht verfehlen, auf die Ausführungen über die Schularztfrage be¬ 
sonders hinzuweisen, da sie mit vollster Objektivität unter gleich¬ 
zeitiger Würdigung der pädagogischen wie der hygienischen Interessen 
die segensreiche Bedeutung einer zweckmäßigen ärztlichen Beauf¬ 
sichtigung des Schulbetriebes in das hellste Licht setzen. Auch hier 
sind von besonderem Interesse die ausführlichen Mitteilungen über 
die einschlägigen Verhältnisse in einer großen Reihe europäischer 
und außereuropäischer Staaten, deren Studium nicht nur Ärzten und 
Pädagogen, sondern auch den zuständigen Kommunalbehörden, deren 
hier und da noch vorhandener mehr oder minder aktiver Widerstand 
gegen die Institution der Schulärzte hoffentlich mehr und mehr an 
Boden verliert, dringend empfohlen werden kann. — Das Werk der 
Verff. kann alles in allem wohl mit Recht als das zur Zeit bedeutendste 
auf dem Gebiet der Schulhygiene bezeichnet werden. 

M. Bloch. 

Schmid-Monnard, JL, und Schmidt , JB., Schulgesundheitspflege. 

Ein Handbuch für Lehrer, Ärzte und Verwaltungsbeamte. 

Leipzig, R. Voigtländer. 184 S. 

„Das Buch sucht,“ wie das Vorwort sagt, „in kurzer Form dem 
Schulmanne, Arzt und Verwaltungsbeamten eine gedrängte Übersicht 
des heutigen Standes der Schulgesundheitspflege . . . zu geben.“ Der 
Inhalt ist in vier Abteilungen geteilt mit den Überschriften: 1. Das 
Schulgebäude; 2. Der Schulunterricht; 3. Schule und Elternhaus; 
5. Schule und Arzt. 


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E. Referate. 


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Das Buch zeugt in allen Teilen von gesunden, gediegenen An¬ 
sichten über die schulhygienischen Fragen und bietet dem, der 
umfangreiche Handbücher nicht durchstudieren will, einen guten 
Überblick über das gesamte Gebiet der Schulhygiene. 

P. Hüls. 

Griesbach, Gesundheit und Schule. Leipzig und Berlin, B. G. Teubner. 
32 S. 

In dem kleinen Schriftchen „Gesundheit und Schule“ verbreitet 
sich Griesbach kurz über die wichtigsten gesundheitlichen Mängel 
unserer Schulen und deutet die Mittel zur Abhilfe kurz an. Der 
Text wird dann vervollständigt durch zahlreiche, im wesentlichen der 
schulhygienischen Literatur entnommene Anmerkungen und Zusätze. 

P. Hüls. 

Schnurr, G., Infektionskrankheiten mit besonderer Berücksichtigung 
von Masern und Scharlach. Schumann’s mediz. Volksbücher. 
Leipzig, J. F. W. Schumann. 142 S. 

Das übersichtlich und anschaulich geschriebene, nur 142 Seiten 
starke Buch orientiert den gebildeten Leser klar und verständlich 
über dieses schwierige und stets aktuelle Thema. Es eignet sich zu 
weitester Verbreitung. 

P. Hüls. 

Gesunde Jugend, Zeitschrift für Gesundheitspflege in Schule und 
Haus. II. Jahrgang. Heft 3/4 u. 5/6. Leipzig und Berlin, 
B. G. Teubner. 

Das Doppelheft 3/4 des II. Jahrganges von „Gesunde Jugend“ ent¬ 
hält an der Spitze einen lesenswerten Artikel von Oberbürgermeister 
Pabst, „Die Schularztfrage und deren Lösung in Weimar“. Pabst 
hatte die Schularztfrage auf die Tagesordnung der Hauptversammlung 
des Thüringer Städtetages zu Greiz am 7. und 8. Juli 1899 gesetzt, 
auf dem sich dann sämtliche Redner prinzipiell für die Schularztein¬ 
richtung aussprachen. Für die 3000 Kinder wurden darauf 2 Schul¬ 
ärzte in Weimar angestellt. Die Dienstordnung derselben entspricht 
im allgemeinen der von Wiesbaden, welche überhaupt für die meisten 
Städte vorbildlich geworden ist Der zweite Artikel „Das württem- 
bergische Landexamen“ rührt von Oberlehrer K1 u m pp, Mühlhausen L E. 
her. Die Redaktion macht dazu die Anmerkung: „Auf dem Gebiete 
des Prüfungswesens.hat die Hygiene bis jetzt schon die Ab¬ 

schaffung der Abschlußprüfung in der Untersekunda bewirkt. Die in 
dem Aufsatz geschilderten Zustände beweisen, wie viel auf dem Ge- 


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VII. Soziale Hygiene der Kinder und jugendlichen Personen. 263 

biete noch zu tun bleibt, wenn nicht der Ruin der Gesundheit herbei¬ 
geführt werden soll. — Die zum Studium der evangelischen und auch 
der katholischen Theologie bestimmte Jugend wird in Württemberg 
— wie auch vielfach anderswo — in Internaten vom 14. Lebensjahr 
bis zum Abitur und später ebenso auf der Universität in einem Stift 
fast unentgeltlich erzogen und „gewiß sind diese Klosterschulen eine 
Wohltat für strebsame junge Leute, deren Eltern die Mittel zum 
Studium nicht aufbringen können“. Aber diese Wohltat muß erkauft 
werden durch 2 Examina, das Landexamen für die niederen Seminarien 
und den Concurs für das Stift in Tübingen. Bei ersterem werden 
immer von etwa 100 dieser besonders befähigten Bewerber aus dem 
ganzen Lande nur 30 aufgenommen, so daß immer ca. 70 durchfallen 
müssen, denen die sehnlichst erstrebte spätere bessere Existenz damit 
zu nichte gemacht ist. Yerf. schildert nun die Überanstrengungen 
und die Seelenqualen dieser Kandidaten, die übermäßigen Anforde¬ 
rungen im Examen und später in der Schule, und kommt zu dem 
Schluß, daß die pekuniäre Wohltat hier 1. durch den naturwidrigen 
Zwang zum Theologiestudium, und 2. die gesundheitzerrüttende Über¬ 
lastung der Schüler zum Fluch wird und die ganze Einrichtung am 
besten abgeschafft würde. Ein dritter Artikel von v. Schencken- 
dorf und Prof. Ray dt behandelt die Volks- und Jugendspiele mit 
Rücksicht auf die Wehrkraft. Das Doppelheft 5/6 enthält zuerst 
einen größeren und hochinteressanten Aufsatz von Nervenarzt Dr. 
Brandeis-Prag „Über Körpererziehung und Volksgesundheit“. Der 
Gedankengang ist kurz folgender: Trotz der Assanierung unserer 
meisten Großstädte und der Verdrängung mancher epidemischer Krank¬ 
heiten aus denselben, beweisen alle Erscheinungen, daß das Leben in 
den Großstädten ungesund ist, in dem Maße, daß nach den umfang¬ 
reichen Ermittlungen und Berechnungen von Karl Ballod die 
ganze eingeborene Großstadtbevölkerung ausstürbe, wenn sie nicht 
fortwährend durch Zuzug vom Lande wieder aufgefrischt würde. Die 
Ursache liegt in der vorwiegend geistigen Tätigkeit und geistigen 
Überanstrengung, dem andauernden Aufenthalt in luftarmen Räumen, 
hauptsächlich aber in der mangelnden Körperübung und Körperpflege, 
besonders der heranwachsenden Jugend, welche Körperschwäche und 
Widerstandslosigkeit gegen alle, besonders auch epidemische Krank¬ 
heiten und gegen die Tuberkulose zur Folge hat. Verf. fordert, statt 
nach dem Grundsatz zu verfahren: dem Geiste alles, dem Körper 
nichts, wodurch in Deutschland aus dem Riesengeschlecht der alten 
Germanen ein Volk von Zwergen und Schwächlingen entstanden ist: 
gleichmäßige Körper- und Geistesbildung in unseren Schulen, wie in 
England, Holland, Dänemark, Schweden; der Nachmittag frei und 
allein der Körperpflege gewidmet, statt der Schulpaläste Schulhäuser 
auf freien Plätzen an der Peripherie, dem Großstadtlärm entrückt, 


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E. Referate. 


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umgeben mit Schulgarten und Spielplatz, Gymnastik im Freien, 
Handfertigkeit, z. B. an der Hobelbank, Schulschwimmbäder — 
aber andererseits auch keine Überanstrengung durch Athletik 
und übertriebenen Sport. Über der segensreichen Einrichtung der 
Schulärzte soll eine Zentralstelle für öffentliche Gesundheitspflege 
in einem Gesundheitsministerium stehen mit Abteilung für Schul¬ 
hygiene. 

Der zweite Artikel von Oberbürgermeister Paul am Ende- 
Dresden behandelt „Das Schulbrausebad“. Seinen Ausführungen über 
den hohen Wert der Hautpflege und Bäder im allgemeinen kann man 
nur zustimmen. Auch den Wert der — etwa alle 8 bis 14 Tage 
einmal auf einige Minuten an ein Kind kommenden — Schulbrause¬ 
bäder in erziehlicher Hinsicht wird man anerkennen können. Von 
einem übermäßigen gesundheitlichen Nutzen derselben habe ich indes 
noch nicht viel mehr gesehen, wie von den „neuerbauten, großstädti¬ 
schen Schulpalästen“, die „modernen Anforderungen entsprechen“ oder 
gar „hygienische Musteranstalten“ sein sollen. 

Im dritten Artikel bespricht G. Schanze, Lehrer in Dresden, 
die Ergebnisse und den Wert schulärztlicher Untersuchungen auf 
Grund eines größeren statistischen Materials aus verschiedenen Städten. 
Ich habe zu der sehr fleißigen Arbeit doch einige wesentliche Be¬ 
merkungen zu machen. Die schulärztlichen Untersuchungen sind 
allerdings für die betreffende Schule, zur Beurteilung und Behandlung 
der Kinder von höchstem Werte. Die Zahlen eines einzelnen Arztes 
aus verschiedenen Jahren sind auch vergleichbar. Aus den veröffent¬ 
lichten Statistiken kann man aber sicher nur so viel entnehmen, daß 
der Gesundheitszustand der großstädtischen Kinder überhaupt und 
zwar schon beim Eintritt in die Schule jammervoll ist. Viel weiter¬ 
gehende Schlüsse und insbesondere einen Vergleich untereinander, 
lassen die veröffentlichten Statistiken so lange nicht zu, als man sich 
zur Aufstellung derselben nicht über irgend einen objektiven Maßstab 
geeinigt hat. In den Streit über Antiqua und Fraktur im folgenden 
Artikel will ich mich hier nicht einmischen. — Den Schluß beider 
Doppelhefte nimmt dann noch ein sehr reichhaltiges Material von 
Vereins- und Versammlungsberichten, kleineren schulhygienischen 
Mitteilungen und Referaten ein. — Einer weiteren Empfehlung dürfte 
die bekannte, von hervorragend sachkundiger Seite geleitete Zeit¬ 
schrift nicht bedürfen. 

P. Hillfi. 


Barth, F., Ärztlicher Ratgeber bei der Pflege und Ernährung des 
Kindes, nebst Anleitung zur ersten Hilfe in Erkrankungsfällen , 
bei Vergiftungen und äußeren Einwirkungen. In Frage und 


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VII. Soziale Hygiene der Kinder und jugendlichen Personen. 265 

Antwort leicht faßlich dargestellt Köln 1901, J. P. Bachem. 

IV, 128 S. 

Ein empfindlicher Mangel an populären Ratgebern bei der Pflege 
und Ernährung des Kindes besteht zwar nicht. Vielleicht aber gerade 
deshalb will das vorliegende Schriftchen insofern etwas Neues bieten, 
als es die Leute darüber belehrt, wie sie sich in allem und jedem, 
und zwar schon gleich von der Geburt des Kindes an, allein helfen 
können. Sie sollen z. B., „wenn der Kopf geboren ist, etwa über 
das Gesicht gehende Eihäute zerreißen“, „mit der einen Hand den 
Kopf so halten, daß Luft zu Mund und Nase kommt“. Gelehrt wird, 
wie der Nabelschnurrest behandelt, wie das Kind gereinigt, gebettet, 
genährt, in den späteren Jahren gepflegt und behandelt wird. 
Hebamme, Wartefrau sind dann also entbehrlich. Ebenso erteilt dann 
weiter Verf. über die Erkennung und Behandlung aller möglichen 
vorkommenden Unfälle, plötzlichen und anderen Erkrankungen so 
spezielle Unterweisungen, daß die Leser dabei auch einen Arzt in 
der Regel wohl für überflüssig halten werden. Allerdings sollen in 
den schwersten Fällen, wie bei Schädel- und Wirbelbrüchen, starken 
Blutungen, Gehirn-, Bauchfellentzündung u. a., oder „wenn das alles 
nicht hilft“ die Eltern zum Arzt schicken, oder das „Kind ins 
Krankenhaus bringen“. Fast komisch wirkt dann am Schluß die 
große Reihe in alphabetischer Ordnung aufgezählter Vergiftungen 
nebst Anleitung zur Erkennung und Behandlung jeder einzelnen, und 
das alles ist abgehandelt auf ganzen 120 Seiten. 

P. Hüls. 

Hraun, F., Skrophulose und Tuberkulose des Kindesalters. Schumann’s 

Medizinische Volksbücher. Leipzig, Schumann. 117 S. 

Verf. hat die wohl schwierige Aufgabe, einem gebildeten Laien¬ 
publikum die Erscheinungen der Skrophulose und deren Gefahren zu 
schildern, im allgemeinen recht glücklich gelöst Diese Anerkennung 
gilt für Einteilung, Inhalt und Form der Darstellung. In einzelnen 
Punkten, so z. B. in Bezug auf die geübte Trennung von skrophulösen 
und. tuberkulösen Knochen- und Gelenkerkrankungen kann Verf. nicht 
auf allgemeine Zustimmung rechnen. Das Buch wird in der Hand 
gebildeter Eltern nützlich sein, weil es die Gefahren des Leidens 
schildert und dazu beiträgt, für die ersten Anfänge der Erkrankung 
die Aufmerksamkeit zu steigern. Wie bei jeder Volkskrankheit, so 
lassen sich aber auch der Behandlung der Skrophulosefrage sehr 
wichtige sozialhygienische Gesichtspunkte abgewinnen. Es liegt auch 
schon ein nicht unbeträchtliches Material vor, gewonnen namentlich 
bei der Untersuchung von Schulkindern und Ferienkolonisten. Im 
Plan der vorliegenden Arbeit lag es nicht, über den Rahmen der 


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266 


E. Referate. 


rein ärztlichen Seite hinauszugehen. Ref. mußte aber bei dieser Ge¬ 
legenheit darauf hinweisen, daß gerade in neuester Zeit viele nam¬ 
hafte Kliniker und Hygieniker mit gewichtigen Gründen darauf hin- 
weisen, wie eng die Prophylaxe der Tuberkulose der Erwachsenen 
an die frühzeitige Bekämpfung der Skrophulose der Kinder anknüpft 
Und diese Prophylaxe darf sich nicht auf rein ärztliche Maßnahmen 
beschränken, sondern muß auch sozialhygienische Reformen heranziehen. 

A. Gottsteifu 


Frei, W., Landerziehungsheime. Darstellung und Kritik einer modernen 
Reformschule. Leipzig, Verlag von J. Klinkhardt. 98 S. 

„Die vorliegende Arbeit bildet die theoretische Darstellung eines 
Erziehungsunternehmens, wie es der Verf. gemeinsam mit seinem 
Freunde W. Zuberbühler in dem schweizerischen Landerziehungs¬ 
heim Schloß Glarisegg bei Steckborn am Bodensee praktisch durch¬ 
zuführen begonnen hat.“ 

Die Art der Jugendbildung an unseren Mittelschulen, besonders 
den Gymnasien, wird in weiten Kreisen für reformbedürftig gehalten, 
wie dies ja auch die vielfachen Experimente, Verordnungen etc. der 
letzten Jahrzehnte beweisen. Die Körperpflege und körperliche Aus¬ 
bildung steht zu sehr zurück, gegenüber einer oft überspannten, rein 
wissenschaftlichen Ausbildung. Die Landerziehungsheime stellen nun 
einen fortgeschrittenen Typus einer Reformschule dar, in welcher 
außer dem wissenschaftlichen Unterricht auch die körperliche und 
moralische Erziehung, bestehend in Abhärtung und Gewöhnung an 
Einfachheit in Kost, Kleidung und ganzer Lebensweise, Körperübungen 
und körperliche Arbeit in Garten, Landwirtschaft und Gewerbe ge¬ 
pflegt werden. Solche Landerziehungsheime sind z. B. die von 
Herrn. Lietz bei Ilsenburg im Harz und in Haubinda in Thüringen, 
die große New School des Cecil Reddie in Abbotsholm in Eng¬ 
land. Die Ziele, die nun speziell Verf. bei seiner Anstalt verfolgt, 
sind erstens die physische Erziehung durch geeignete Spiele und Turn¬ 
übungen im Freien, Arbeiten in Gärten, Werkstätten, welche zu¬ 
sammen 5 Tagesstunden in Anspruch nehmen, bei ebenfalls 5 ständiger 
geistiger Tätigkeit und reichlicher, 10 ständiger Schlafzeit. Die geistige 
Arbeit fällt auf den Vormittag und ist durch größere, mit Spiel und 
leichten Körperübungen ausgefüllte Pausen zwischen je 2 Stunden 
unterbrochen. Einfache, gemischte Kost unter strenger Fernhaltung 
von Alkohol und stärkeren Reizmitteln; einfache, bequeme und leichte 
Kleidung. Er will keine Sports- und Athletenschule, sondern nur 
gesunde Kinder. Diese hat auch Prof. Forel nirgend so gesund, 
muskelkräftig und frisch gefunden, wie in einer dieser Anstalten. 
Die intellektuelle Bildung erstrebt, den Zögling selbst beobachten. 


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YU. Soziale Hygiene der Kinder nnd jugendlichen Personen. 267 

denken, beurteilen, vergleichen zu lehren. Der Anschauungsunterricht 
ist daher bevorzugt und die Lehrmethode ist möglichst induktiv, 
unter Beschränkung der bloßen Gedächtnisarbeit, aber mit möglichster 
Konzentration oder Übergreifen vom speziell behandelten Fache auf 
alle damit verwandten oder zusammenhängenden Gebiete: keine Examen¬ 
arbeit, alle geistigen Fähigkeiten sollen gleichmäßig entwickelt werden. 
Das Buch ist für den, dessen Ideal bei der Jugenderziehung die mög¬ 
lichste Ausbildung des ganzen Menschen nach dem Grundsatz: mens 
sana in corpore sano ist und zwar nicht nur für Pädagogen, sondern 
auch besonders für Ärzte sehr lesenswert. 

P. Hüls. 


Sehmidf Fr., Die schulhygienischen Vorschriften in der Schweiz. Auf 

Anfang 1902 zusammengestellt. Zürich, Zürcher & Fuvrer. 

439 S. 

Das umfangreiche Buch bringt zuerst an der Spitze ein bloßes 
Verzeichnis aller Bundes- und Kantonsgesetze, Verordnungen und 
Erlasse, welche Bestimmungen betr. die Schulgesundheitspflege ent¬ 
halten, dann im Hauptteil die systematische Zusammenstellung aller 
schulhygienischen Vorschriften. Die Vorschriften sind nach ihrem 
verschiedenen Inhalt in 16 Teile geteilt. Davon enthält der I. die 
über das Schulhaus mit Räumen, Einrichtungen und Nebenräumen 
und der II. die über das Schulmobiliar gesondert. Die allgemeinen 
Vorschriften hierüber stimmen sowohl in den einzelnen, in ihren 
inneren Angelegenheiten bekanntlich selbständigen Kantonen, als 
auch im wesentlichen mit den bei uns geltenden Bestimmungen über¬ 
ein. Jede Gemeinde hat für ein pädagogischen und „sanitären“ An¬ 
forderungen Entsprechendes Schulgebäude zu sorgen, erhält aber im 
Bedarfsfälle kantonale Zuschüsse. Im letzteren Falle, wie auch über¬ 
haupt, unterliegt die Gemeinde betr. Bauplatz, Bauten, Umbauten u. s. w. 
einer scharfen behördlichen Kontrolle, die man sich bei uns zum 
Muster nehmen könnte. Überhaupt ersieht man aus der vorliegen¬ 
den Veröffentlichung, daß in der so aufgeklärten und fortgeschrittenen 
Schweiz auch das Schulwesen, besonders das Sekundär- und Fort¬ 
bildungsschulwesen, in Bezug auf Hygiene und körperliche Erziehung 
im Vergleich zu anderen Ländern gut geordnet ist, obgleich man aller¬ 
dings auch hier von der Grenze des Vollkommenen immer noch eine 
ganze Strecke entfernt ist. Den Besonderheiten und Verschieden¬ 
heiten in den verschiedenen Kantonen und Bezirken, Stadt und Land, 
ist in einem für uns nicht recht verständlichen Maße Rechnung ge¬ 
tragen; doch geht aus den Bestimmungen hervor, daß man in den 
Hauptgrundsätzen und Zielen, nämlich das Kind nicht nur mit einer 
Masse theoretischen Wissens zu überschütten, sondern es auch zu 


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268 


E. Referate. 


einem praktisch brauchbaren, und auch körperlich gut ausgebildeten 
und gesunden Staatsbürger zu erziehen, überall in der Schweiz 
einig und nur über die beste Art der Durchführung dieses Grund¬ 
gedankens oft verschiedener Meinung ist. Für unsere Verwaltungs¬ 
und Schulbehörden, Ärzte und Sozialpolitiker kann es nur von Nutzen 
sein, sich von der Einrichtung des schweizerischen Schulwesens in 
hygienischer Beziehung, wie sie sich aus den mitgeteilten gesetzlichen 
Bestimmungen ergibt, Kenntnis zu verschaffen. 

P. Hüls. 


Zolling er, Fr,, Bestrebungen auf dem Gebiete der Schulgesundheits¬ 
pflege und des Kinder Schutzes. Bericht an den hohen Bundes¬ 
rat der Schweiz. Eidgenossenschaft. Mit 103 Figuren im Text 
und einer größeren Zahl von Illustrationen als Anhang. Zürich. 
Orell Füßli. Weltausstellung in Paris 1900. 305 S. 

Verf. war mit Seminardirektor Gu ex-Lausanne zur Pariser 
Weltausstellung und zum Besuche der anschließenden Kongresse für 
Primar-Mittelschulwesen, pädagogische Presse und physische Erziehung, 
die August und September 1900 in Paris stattfanden, abgeordnet mit 
dem Aufträge, über die gemachten Beobachtungen Bericht zu erstatten. 
Der Bericht über Schulorganisation, Lehrerbildung etc. fiel hierbei 
Guex zu und der über Schulhygiene und Kinderschutz dem Verfasser. 
Er bemühte sich nun, das lückenhafte Material der einzelnen Staaten 
auf der Ausstellung an der Hand der Literatur und nach den Er¬ 
fahrungen von Studienreisen zu ergänzen. Von den 18 Gruppen der 
Ausstellung mit 121 Klassen kamen für den Bericht in Betracht die 
Gruppe I: Unterricht und Erziehung, und XVI: Soziale Bestrebungen, 
Hygiene, öffentliche Wohltätigkeit, bei denen natürlich, Me bei allen 
anderen Gruppen, Frankreich weitaus den größten Baum einnahm. 
Das Buch stellt eine äußerst fleißige und wohlgelungene Arbeit dar, 
aus der Politiker und Sozialpolitiker, Hygieniker und Schulhygieniker 
in Deutschland jedenfalls noch viel lernen können. 

P. Hüls. 


Berger, Kreisarzt und Schulhygiene. Nach einem Vortrag. Hamburg 
und Leipzig, Voß. 88 S. 

Nach der ministeriellen Dienstanweisung für die Kreisärzte vom 
23. März 1901, die mit dem Kreisarztgesetz am 1. April 1901 in 
Kraft trat, gehört zu deren Funktionen auch die gesundheitliche 
Überwachung der Schulen, und zwar soll jede Schule, Volks-, Mittel-, 
Fortbildungs-, Kleinkinderschule etc. mindestens alle 5 Jahre einmal ab¬ 
wechselnd im Sommer und Winter besichtigt werden, in der Regel in Ver- 


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VII. Soziale Hygiene der Kinder und jugendlichen Personen. 


269 


bindung mit den allgemeinen Ortsbesichtigungen. Letzteres, sowie die 
vorherige Anzeige hält Verf. allerdings nicht für zweckmäßig. Die Be¬ 
sichtigung soll sich erstrecken auf den Bauplatz und Baugrund — bei 
Neubauten —; sodann auf das Schulgebäude mit allen Räumen und 
Einrichtungen, Ventilation, Heizung, Beleuchtung, Nebenanlagen, über 
welche Punkte sowohl allgerhein anerkannte hygienische Regeln, als auch 
z. T. spezielle ministerielle Vorschriften bestehen. Letztere wurden 
bisher mangels der nötigen Kontrolle oft nur sehr mangelhaft befolgt. 
Auch von dem Gesundheitszustände der Schulkinder und der Be¬ 
folgung der in ihrem Interesse erlassenen Vorschriften soll sich der 
Kreisarzt überzeugen, besonders aber bei Auftreten oder Annäherung 
epidemischer Krankheiten, deren Weiterverbreitung durch die Schulen 
möglichst zu verhindern suchen. Über die Ergebnisse der Be¬ 
sichtigung und VerbesserungsVorschläge berichtet dann der Kreisarzt 
durch Vermittelung des Landrates an den Regierungspräsidenten. 
Diese all fünfjährige kreisärztliche Besichtigung der 100—200 Schulen 
eines Kreises genügt natürlich in keiner Weise, um hygienische Mi߬ 
stände fernzuhalten, weshalb die Städte nach dem Vorbilde von Wies¬ 
baden immer mehr dazu übergehen, besondere Gemeinde-Schulärzte 
anzustellen, denen ebenfalls die gesundheitliche Überwachung der 
Gebäude, Einrichtungen, Schulkinder, Untersuchung der Neuaufge- 
nommenen u. a. obliegt. Da diese Einrichtung sich bewährte, wurde 
sie durch Ministerialerlaß vom 18. Mai 1898 allen größeren Städten 
empfohlen. Verf. hält sie auch fürs Land für wünschenswert, und 
sie besteht auch allgemein als staatliche Einrichtung in Sachsen- 
Meiningen. Wenn Berger den gemeinen Schularzt lediglich zum 
Untergebenen des Kreisarztes machen will, welch letzterer über seine 
Anstellung und Absetzung verfügt, ihm Anweisungen über seine Tätig¬ 
keit gibt, sogar über Urlaubsgesuche entscheidet, die Jahresberichte, 
Anträge, Beschwerden erst entgegennimmt und prüft, die Konferenzen 
der Schulärzte leitet u. s. w., so ist der Herr Kreisarzt doch zunächst 
zu fragen, woher er die Qualifikation der Kreisärzte zu einer solchen 
Bevormundung der Gemeinde-Schulärzte ableitet. Denn wenn schon 
die Lehren der Schulhygiene im allgemeinen, wie sie in den Lehr¬ 
büchern stehen und wie sie der Kreisarzt erlernt, noch in wesent¬ 
lichen Punkten sehr umstritten sind, so würde es geradezu zu un¬ 
möglichen Zuständen führen, wenn der Schularzt in seiner ganzen 
Tätigkeit in seiner Schule, deren Verhältnisse er doch wohl besser 
beurteilen kann, als ein Arzt, der alle 5 Jahre hinkommt, auf Schritt 
und Tritt von der Genehmigung des Herrn Kreisarztes abhängig 
wäre. Sich in eine solche subalterne Stellung drängen zu lassen, 
dürften doch wohl auch wenige Schulärzte Neigung haben. Trotz 
dieser Einwendungen gegen manche Einzelheiten ist zuzugeben, daß 
die Broschüre einen ganz brauchbaren Überblick über die wichtigeren 


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270 


E. Referate. 


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Punkte aus dem großen Gebiete der Schulhygiene dem verschafft, 
dem es nur darum zu tun ist, sich über dasselbe kurz zu orientieren. 

P. Hüls. 


Roth , M. f Der Lehrer und die Schwachen und Gefährdeten unter seinen 
Schülern. Ein Konferenzvortrag. Jauer, Verlag von 0. Hellmann. 

Pastor Roth in Groß-Rosen wollte in seinem, in der Kreis- 
Lehrer konferenz zu Jauer die von der Kgl. Regierung zu Liegnitz 
gestellte Frage beantworten: Welche Aufgaben erwachsen dem Lehrer 
aus seiner Verpflichtung, sich der Schwachen und Gefährdeten unter 
seinen Schülern anzunehmen, im allgemeinen und im besonderen aus 
dem Gesetze über die Fürsorgeerziehung Minderjähriger vom 2. Juli 
1900? Es handelt sich um die geistig schwachen oder abnormen 
Kinder, über deren Unterscheidung von den bloß faulen oder un¬ 
gezogenen Kindern, Ursache der Störung, wie Erblichkeit, Krämpfe, 
Epilepsie oder andere körperliche Leiden, über die Erscheinungsweise 
und Behandlung durch den Lehrer der Verfasser sich in recht sach¬ 
kundiger Weise verbreitet. Gewarnt wird vor Vernachlässigung dieser 
schwachen Kinder, mehr aber noch vor Rücksichtslosigkeit und Härte. 
R. will, daß diesen Kindern nähere Ziele gesteckt werden, als den 
normalen, ihnen Zeit zum Vorarbeiten des Pensums gelassen werde 
u. a., was alles aber in der Regel nur in Spezialklassen oder Hilfs¬ 
schulen durchgeführt werden kann, in welche solche Kinder gehören. 

P. Hüls. 


Hanau sek, T. F., Lehrbuch der Somatölogie und Hygiene für Lehrer- 
lind Lehrerinnenbildungsanstalten. Mit 104 Abbildungen und 
7 farbigen Tafeln. Dritte, umgearbeitete und verbesserte Auf¬ 
lage. Leipzig, G. Frey tag. 163 S. 

Der Zweck des Buches ergibt sich aus dem Titel. Die biologische 
Einleitung und der erste Abschnitt, die Somatologie, sind dem Lehr¬ 
buche von V. Gräber entnommen. Das gewaltige Material in einer 
für den vorliegenden Zweck genügenden Vollständigkeit zu behandeln 
war dem sachkundigen Verfasser nur dadurch möglich, daß er es in 
vortrefflicher Weise verstand, das Wesentliche herauszugreifen und 
in präziser und klarer Darstellung den Lesern zu bieten, wobei alles 
besonders Wichtige wieder durch die zahlreichen, meist den besten 
Speziallehrbüchern entnommenen Abbildungen veranschaulicht wird. 
Sehr erwünscht wäre es nun, wenn an der Hand eines so vortreff¬ 
lichen Leitfadens nun auch wirklich an allen Lehrer- und Lehrerinnen¬ 
seminaren Hygieneunterricht eingeführt würde. Das läge im Interesse 


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VII. Soziale Hygiene der Kinder und jugendlichen Personen. 


271 


der Kinder und Lehrer und könnte auch dem Schularzt seine Auf¬ 
gabe nur erleichtern. 

P. Hüls. 

Cohn, H. f Über die neue Wingen'sche Methode , das Tageslicht in Schulen 
zu prüfen. Sonderabdruck aus der „Deutschen Medizinischen 
Wochenschrift“ 1902, Nr. 5 u. 6. Leipzig, G. Thieme. 10 S. 

Für den Schularzt ist es vorteilhaft, den zuweilen etwas zu 
säumigen Schulbehörden die Schädlichkeit von Schülerplätzen oder 
ganzen Klassen für die Augen der Schüler objektiv und zahlenmäßig 
vorzuführen. Zu dem Zwecke sind verschiedene gute Instrumente 
erfunden worden, wie der Weber’sche Photometer, der Raumwinkel¬ 
messer von demselben und andere, die aber ziemlich teuer und 
nicht einfach zum Handhaben sind. Win gen, seiner Zeit Baurat in 
Cöln, bestimmte nun die Helligkeit eines Schülerplatzes dadurch, daß 
er Aristolpapier auf photographischem Wege an einen Platz von be¬ 
kannter Helligkeit schwärzen ließ und damit die gleichzeitig an anderen 
Plätzen aufgelegten Papiere verglich. Cohn empfiehlt das Verfahren 
als einfach und sicher. Die Urteile anderer lauten indes teilweise 
anders. Mir scheint jedenfalls der von Cohn selbst erfundene Licht¬ 
greifer einfacher, dabei sicher und billig. 

P. Hüls. 

Holler , Ä., Das Bedürfnis nach Schulärzten für höhere Lehranstalten. 
Hamburg und Leipzig, Leopold Voß. 52 S. 

In den Zeitschriften über Schulhygiene begegnet man dem Namen 
des Verf. nicht selten. In der vorliegenden kleinen Schrift legt der¬ 
selbe zuerst die Entwicklung der schulärztlichen Einrichtung in den 
verschiedenen Städten und Staaten kurz dar, welche zur Zeit nicht 
nur zahlreiche Städte Deutschlands, sondern auch viele ausländische 
Staaten, wie Schweden, Norwegen, Dänemark, England, Österreich- 
Ungarn, Italien, Frankreich, die Schweiz, Belgien, sogar Rußland, Japan 
und Ägypten besitzen. Die Überwachung der Schulen durch die Kreis¬ 
ärzte allein, wie sie ihnen durch ihre Dienstinstruktion in Hessen über¬ 
tragen ist, hält Verf. für durchaus ungenügend, da die wenigen und 
ohnehin schon mit hygienischen, sanitätspolizeilichen, gerichtsärztlichen 
und anderen Dingen vollauf beschäftigten Beamten zu einer fortlaufenden 
und erfolgreichen Überwachung der gesundheitlichen Verhältnisse der 
Schulen tatsächlich außer stände sind. Durch hygienische Ausbildung 
des Lehrerstandes in den Seminarien und an den Universitäten könnte 
wohl schon manches gebessert, aber der in vielen Dingen doch allein 
sachverständige Arzt nicht entbehrlich gemacht werden. Diesen 
als Schularzt verlangt Verf. auch zur gesundheitlichen Überwachung 


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272 


E. Referate. 


der höheren Lehranstalten: Gymnasien, Realschulen, Mädchenschulen 
u. s. w., unter Ausschluß der Hygiene des Unterrichts, worüber die 
Vorschriften nur in der Zentralinstanz unter ärztlichem Beirat aus¬ 
gearbeitet werden sollen und unter Wegfall der fortlaufenden Über¬ 
wachung der Schüler, da deren Eltern meist in der Lage sind, dies 
durch den Hausarzt besorgen zu lassen. 

P. Hüls. 


Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für Schul¬ 
gesundheitspflege. II. Jahrg. 1901, 2. Teil. Mit 48 Text¬ 
illustrationen kompl. 1901. 187 S. III. Jahrg. 1902. 92 S. 
Text und Illustrationen. Druck und Kommissionsverlag von 
Zürcher & Furrer, Zürich. 

Der zweite Teil des II. Jahrganges des Jahrbuches beginnt mit 
Seite 127 und enthält teils in deutscher, teils französischer Sprache: 

1. einen Bericht über die zweite Jahresversammlung der Gesellschaft 
zu Lausanne am 13./14. Juli 1901; 2. einen Artikel von Sch older, 
Chef des medizin-mechanischen Instituts zu Lausanne: Quelques re¬ 
marques gönörales snr le traitement des döviations d’origine scolaire; 
3. die Statuten der Schweiz. Ges. f. Schulgesundheitspflege in zwei 
Sprachen, und am Schlüsse Bücherbesprechungen. 

Der Jahrgang 1902 enthält wieder an der Spitze den Bericht 
über die Jahresversammlung der Gesellschaft zu Basel 14./15. Juni 
1902, auf der auch der Präsident der Deutschen Ges. f. Schulgesund¬ 
heitspflege, Prof. Griesbach-Mülhausen i. E., als Gast erschienen 
war. Die Hauptreferate auf dieser Versammlung sind als besondere 
Aufsätze wiedergegeben. Es sind von Albrecht Burkhardt- 
Basel: Die Bekämpfung der ansteckenden Krankheiten in der Schule; 

2. von A. Siegrist - Basel und Steiger - Zürich: Zweck und 
Methode der Augenuntersuchungen in den Volksschulen; 3. von Re- 
gierungsrat Reese-Basel: Die neuen Schulhäuser in Basel. — Aus 
dem Versammlungsbericht erfahren wir, daß der Vorstand der Schweize¬ 
rischen Gesellschaft sich mit dem der Schwestergesellschaft in Deutsch¬ 
land in Verbindung gesetzt hat, um ihre Veröffentlichungen gegen¬ 
seitig auszutauschen und sich gegenseitig bei ihren Jahresversamm¬ 
lungen vertreten zu lassen. 

Die beiden vorliegenden Hefte des Jahrbuches der Schweiz. Ges. 
, f. Schulgesundheitspflege bekunden ein richtiges Verständnis für die 
gesundheitlichen Bedürfnisse der Schulen und der Schulkinder, und 
für die Vertreter der Schulhygiene in Deutschland wird es von Nutzen 
sein, die Bestrebungen dieser Gesellschaft nach möglichstem Fortschritt 
auf dem Gebiete der Schulhygiene aufmerksam zu verfolgen. 

P. Hüls. 


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VII. Soziale Hygiene der Kinder und jugendlichen Personen. 


273 


Mittenzwey, i., Tuberkulose als Volkskrankheit und deren Bekämpfung, 
insbesondere 'auch durch die Schule. Beitrag zur Schul- und 
Volksgesundheitspflege in Leipzig. Leipzig, Siegismund & Volke- 
ning. 17 S. 

Kurze und klare, von einzelnen kleinen Irrtümern nickt ganz 
freie Darstellung der Bedeutung der Lungentuberkulose, für Laien 
bestimmt. Der sechste Abschnitt enthält Weisungen für Eltern und 
Lehrer, namentlich in Bezug auf Erziehung zur Reinlichkeit, auf Ver¬ 
meidung von disponierenden Schädlichkeiten und auf die Wichtigkeit 
der Berufswahl. Verf. hält sich fern von Übertreibungen und hat 
den belehrenden Ton gut getroffen; die Verbreitung der kleinen 
Schrift kann daher Gutes wirken. 

A. Gottstein. 


Banr, A. f Die Tuberkulose und ihre Bekämpfung durch die Schule. 

Gemeinverständlich dargestellt. Berlin, G e r d e s und Hödel. 

65 S. 

Verf.beabsichtigt, seine Kenntnisse und Erfahrungen seinem Wunsch, 
der Allgemeinheit zu nützen, dienstbar zu machen, und so giebt er 
eine Darstellung der Gefahren der Tuberkulose und der gegenwärtig 
anerkannten Methoden für ihre Bekämpfung. Leider ist es ihm nicht 
gegeben einfach volkstümlich zu schreiben; er hält sich nicht immer 
frei von Übertreibungen und den Laien beirrenden überschwäng¬ 
lichen Behauptungen, er verfehlt somit das Ziel, das er sich gesteckt 
Es ist dies um so mehr zu bedauern, weil die Arbeit den großen 
Fleiß und die Liebe zur beabsichtigten Aufgabe erkennen läßt 

A. Gottstein. 


Bode , W., Schule und Alkoholfrage. Studien zur Alkoholfrage. 

4. Heft. Weimar, W. Bode. 183 S. 

Verfasser gibt „Eine Schilderung aller der Versuche, die Kinder 
und Heranwachsenden zu Gegnern des Mißbrauchs resp. schon des 
Gebrauchs geistiger Getränke zu machen und eine Sammlung der 
Gedanken für und wider diese Versuche“. 

Im ersten Kapitel, überschrieben: „Schädigung der Schule durch 
die Trinksitten“, werden die vielfachen Beziehungen zwischen Schule 
und Alkohol dargelegt, zuerst die finanziellen. — Im zweiten Kapitel: 
„Grundsätzliches über Lehre und Lehrer“, warnt Verf. bei dem 
Kampfe gegen den Alkohol in der Schule vor einem Zuviel. Nur 
mit Vorsicht und Takt können die Kinder zum Selbstbeobachten 
gebracht werden, besonders wenn im Hause derselben dem Alkohol 

Jahresbericht Über Hygiene und Demographie. II. Jahrgang. 18 


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274 


E. Referate. 


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in mäßigerem oder stärkerem Grade gehuldigt wird, oder gar die 
Eltern am Alkoholverbranch materiell interessiert sind. Wichtig ist, 
daß zuerst die Lehrer selbst von der Schädlichkeit des Alkoholgenusses 
sich überzeugen; zur Belehrung darüber können ihnen dienen die in 
vielen tausenden von Exemplaren zum Teil auf behördliche Veran¬ 
lassung verbreiteten Volksschriften der vielen Mäßigkeitsvereine, 
welchen übrigens auch zahlreiche Lehrer als Mitglieder angehören. 
— Im dritten Kapitel spricht Verf. dann über Gelegenheitsunter¬ 
richt, Schulbücher und andere Lehrmittel, durch welche die Kinder 
über die Gefahren der Trinksitten und des Trunks aufgeklärt werden 
sollen. Das Buch entspricht dem in der Vorrede betonten Zweck, 
einen Bericht über die Mäßigkeitsbewegung im In- und Auslande zu 
bringen und kann bei der hohen sozialen Bedeutung des Kampfes 
gegen die Alkoholpest nur zur Lektüre empfohlen werden. 

P. Hüls. 

Mittenzwey, L., Die schädlichen Folgen der Trunksucht und ihre 
Abwehr, auch durch die Schule. Leipzig, Siegismund & Volke- 
ning. 23 S. 

Mit einer für einen Nichtfachmann erstaunlichen Belesenheit und 
Kenntnis der einschlägigen Verhältnisse bespricht Verf. die schäd¬ 
lichen Wirkungen des Alkohols auf das Individuum und die Gesell¬ 
schaft. Es ist natürlich, daß sich bei der großen Flut der wissen¬ 
schaftlichen und populären litterarischen Produkte, die der Bekämpfung 
des Alkoholmißbrauchs alljährlich gewidmet werden, nicht in jeder 
derartigen Schrift neues Material findet; das gilt auch von der vor¬ 
liegenden Arbeit, ohne daß damit aber ihrem Werte Abbruch ge¬ 
schieht. Verf. nennt als Anknüpfungspunkte für Belehrung und 
Warnung der Schuljugend vor den Folgen der Unmäßigkeit den 
Religionsunterricht, Naturkunde, Sprachunterricht, Rechenunterricht, 
empfiehlt gesundheitswissenschaftliche Vorträge von Schulärzten, be¬ 
sonders für die höheren Schulen, Verteilung von geeigneten Druck¬ 
schriften, Ausschluß von alkoholhaltigen Schänken bei Ausflügen, 
Exkursionen etc., betont aber mit Recht, daß die Unterstützung des 
Elternhauses durch Beispiel und Belehrung hierbei nicht entbehrt 
werden kann. 

M. Bloclu 

Kraepelin, E., Alkohol und Jugend. Alkoholgegnerbund Nr. 40. 
Nach einem Vortrage vor den Oberklassen der Heidelberger 
Mittelschulen. Verlag der Schriftstelle des Alkoholgegner¬ 
bundes, Basel. 16 S. 

Entsprechend der Zusammensetzung seiner Hörerschaft verweist 
Verf. besonders auf die Opfer, die dem Götzen Alkohol von der 


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VII. Soziale Hygiene der Kinder nnd jugendlichen Personen. 275 

akademischen Jugend an Geld, Zeit und Gesundheit gebracht werden, 
bespricht die Wechselbeziehungen zwischen Alkoholmißbrauch und 
Volksentartung in körperlicher, geistiger und sittlicher Hinsicht, ver¬ 
weist auf die Erfolge der Bekämpfung des Alkoholmißbrauchs in den 
skandinavischen Ländern und der Schweiz und spricht die Hoffnung 
aus, daß in dem heranwachsenden Geschlecht die Kämpfer entstehen 
werden, die das Volksgebrechen der Alkoholseuche mit starker Hand 
ausrotten werden. 

M. Bloch. 


ßenda, Th., Die Schwachbegabten auf den höheren Schulen. „Gesunde 
Jugend u . Jahrg. II. Heft 1—2. Leipzig, B. G. Teubner. 18 S. 

Es ist eine auffallende Tatsache, daß Hand in Hand mit den 
zunehmenden Klagen über Überbürdung auch die Klagen der Schul¬ 
männer über die Mangelhaftigkeit der erzielten Resultate zunehmen. 
Den Grund dafür sieht Ben da darin, daß unsere heutigen Lehrpläne 
nicht genügend Rücksicht nehmen auf die tatsächlich vorhandenen 
Fähigkeiten der großen Mehrzahl der Schüler. Das moderne Gym¬ 
nasium bietet, was Verf. durch seine historische Entwicklung erklärt, 
eine außerordentliche Fülle von Lehrgegenständen, die der Durch¬ 
schnittsschüler nicht auf normale Weise bewältigen kann, sondern 
nur durch dauernden Nachhilfeunterricht, außerordentliche Anspan¬ 
nung u. a. Die jetzige Gestaltung der Lehrpläne läßt nur den Hoch- 
und vor allem Vielseitigbegabten in der vorgeschriebenen Zeit das 
Ziel ohne sichtbare Anstrengung erreichen, ob ohne jeden Schaden 
für seine Gesundheit, ist nach Verf. zweifelhaft. Weit mehr als für 
diesen und die besseren Durchschnittsschüler gibt die Höhe der An¬ 
forderungen zu Bedenken Anlaß für die große Zahl der Schwach¬ 
begabten. Unter den verhältnismäßig, d. h. für die Anforderungen 
gerade der höheren Schulen Schwachbegabten sind zu nennen erstens 
die sogenannten Durchschnittsschüler, ferner individuell, sei es be¬ 
sonders praktisch, sei es einseitig (besonders in künstlerischer Be¬ 
ziehung), sei es in Bezug auf die Schuldisziplin Schwachbegabten; 
ihnen schließen sich diejenigen Schüler an, bei denen die geistige 
Entwicklung verspätet einsetzt, um sich oft glänzend zu entfalten. 
Von den Schädigungen, die der Betrieb der höheren Schulen für die 
genannten Individuen bedingt, berücksichtigt Verf. vor allem den 
seelischen Einfluß andauernder deprimierender Eindrücke, wie sie 
durch die steten Mißerfolge, Tadel, das Gefühl eigener Unzulänglich¬ 
keit in der Schule und nicht minder auch im Hause fort und fort 
bedingt sind. Verf. wendet sich mit wannen und beherzigenswerten 
Worten an Eltern und Erzieher und macht darauf aufmerksam, daß 
Hand in Hand mit depressiver Gemütsstimmung auch Herabsetzung 

18 * 


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E. Referate. 


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der geistigen Leistungsfähigkeit geht. — Verf. verlangt zur Beseiti¬ 
gung der genannten Ubelstände eine Herabsetzung der Lehrziele. Es 
sind nach dieser Richtung hin schon mancherlei Vorschläge gemacht 
worden, von denen Verf. einzelne mitteilt; auf welchem Wege schlie߬ 
lich die vom ärztlichen Standpunkt dringend zu fordernde Ent¬ 
lastung zu stände kommen soll, ohne die pädagogischen Forderungen 
zu schädigen, muß den Fachleuten der Schule überlassen bleiben. 

M. Bloch, 

Dolly K*y Ärztliche Untersuchungen aus der Hilfsschule für schwach¬ 
sinnige Kinder zu Karlsruhe. Karlsruhe, Macklot’sche Buch¬ 
handlung. 62 S. 

Der Bericht des Verf. erstreckt sich auf 6 Schuljahre, 1896 bis 
1902, die Zeit, seit der die Karlsruher Hilfsschule besteht. Ihre 
Frequenz ist von 25 auf 72 Schüler gestiegen, von 0,324 auf 0,784 0 0 
der Gesamtschülerzahl; mit Ausnahme eines Jahres befanden sich die 
Knaben in der Mehrzahl gegenüber den Mädchen, und zwar in einer 
den Geburtenüberschuß der Knaben überschreitenden Zahl. Verf. hat 
infolge eines behördlichen Auftrages die Kinder der Hilfsschule mit 
ohren- und augenärztlicher Hilfe untersucht und legte zu dem Zweck 
für jedes Kind einen rubrizierten Bogen an, dessen Schema er ab¬ 
druckt. Von sämtlichen Kindern waren nur 3 unehelich, 11,1% 
waren erblich neuropathisch belastet, fünfmal bestand Schwachsinn bei 
Geschwistern (4 mal 2, lmal 3 Geschwister), Trunksucht der Eltern, 
resp. des Vaters in 11,1%, Syphilis der Eltern wurde nur einmal 
angegeben, bei 19,4 % fand sich Tuberkulose in der Familie, Kon- 
sanguineität keinmal; in 1 Fall wurde eine schwere Zangenentbindung, 
in 4 Fällen schwere Kopfverletzungen in den ersten Kinderjahren, 
sehr häufig Rhachitis entweder angegeben oder in ihren Resten 
konstatiert; 16,6% haben an Krämpfen gelitten, bei 3 Fällen waren 
Hirnerkrankungen voraufgegangen. Nächtliches Bettnässen bestand 
bei 19,4%, angeborene Mißbildungen nur bei einem FalL 11 Fa¬ 
milien, die das Material der Hilfsschüler abgaben, zeichneten sich 
durch besonderen Kinderreichtum (7—14 Kinder) aus; die Schwach¬ 
sinnigen waren dann stets am Ende oder nahe dem Ende der Kinder¬ 
reihe anzutreffen, oder sie waren die jüngsten Überlebenden. Dabei 
bestand in den betr. Familien gleichzeitig eine hohe Kindersterb¬ 
lichkeit. 

Im 3. Teil der Arbeit werden nun ausführlich die Untersuchungs¬ 
befunde in Bezug auf den allgemeinen Eindruck, Charakter, Leistungen, 
sowie in körperlicher Beziehung die Resultate der Messungen in Be¬ 
zug auf Körpergewicht und -länge, Brust- und Kopfumfang, sowie 
ferner Abnormitäten angeborener oder erworbener Art an Kopf. 


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VII. Soziale Hygiene der Kinder und jugendlichen Personen. 


277 


Rumpf, Extremitäten, Sinnesorganen, Sprache und Gang besprochen. 
Es ergibt sich aus diesen Resultaten, die Verf. zum Schluß nochmals 
kurz zusammenfaßt, daß die Hilfsschüler auch körperlich gegenüber 
den geistig normalen Volksschülern minderwertig sind, und daß die 
schwachsinnigen Knaben nicht nur numerisch gegenüber den Mädchen 
überwiegen, sondern auch qualitativ in Bezug auf körperliche und 
geistige Minderwertigkeit hinter den Mädchen rangieren. Zu bemerken 
ist, daß auch in der Normalschule die Knaben an Körpergewicht und 
-länge hinter den Mädchen Zurückbleiben. 

Die Arbeit des Verf. stellt durch die Exaktheit und Ausführlich¬ 
keit der Untersuchungen einen wertvollen Beitrag zur Schulhygiene dar. 

üf* Bloch» 

Trüper, J., Die Anfänge der abnormen Erscheinungen im kindlichen 
Seelenleben. Altenburg, Oskar Bonde. 32 S. 

Der interessante Vortrag, den der bekannte Forscher auf dem 
Gebiete der Pathologie des kindlichen Seelenlebens im September 1901 
zu Elberfeld auf der IX. Konferenz der Anstalten und Schulen für 
Schwachsinnige gehalten hat, enthält eine große Menge wertvoller 
Einzelheiten und scharfsinniger Beobachtungen auf dem wichtigen 
Gebiete der seelischen Abnormitäten des Kindesalters. Ref. begnügt 
sich, Ärzte, Pädagogen und nicht zum wenigsten auch die Juristen 
auf die lesenswerte Arbeit hinzuweisen, aus der Verf. folgende Thesen 
extrahiert: 

1. Es gibt abnorme Erscheinungen und Zustände im kindlichen 
Seelenleben, die nicht als Schwachsinn im landläufigen Sinne des 
Wortes und auch nicht als eigentliche Geisteskrankheiten bezeichnet 
werden können, aber doch pathologischer Natur sind und in der Er¬ 
ziehung einer besonderen Beachtung und in manchen Fällen auch 
einer besonderen Behandlung unter nervenärztlichem Beirate bedürfen. 

2. Sie können auftreten als Schwächen wie als Regelwidrigkeiten 
der Sinnesempfindungen, der Denkvorgänge, des Gefühlslebens, des 
Wollens und des Handelns und müssen nach allen diesen Seiten hin 
beachtet und heilpädagogisch berücksichtigt werden. 

3. Ernste Maßnahmen zur Verminderung der nervenzerrüttenden 
Ursachen und zur Fürsorge für die mit psychopathischen Minder¬ 
wertigkeiten behafteten Kinder und Jugendlichen, sei es im Rahmen 
der öffentlichen höheren und niederen Schulen, sei es — namentlich in 
schweren Fällen ethischer Entartung — durch besondere Anstalten, 
zu treffen, ist nicht bloß im Interesse der betroffenen Individuen, 
sondern auch im Interesse der Mitschüler, wie der Familien und aller 
sittlichen Gemeinschaften sowohl ein Gebot christlicher Nächstenliebe, 
als ein notwendiger Akt der Selbsterhaltung unseres Volkes. 


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278 


E. Referate. 


4. Es ist darum dringend erwünscht, daß nicht bloß Ärzte und 
Idiotenlehrer, sondern auch Lehrer aller Schulen, sowie Eltern und 
Erzieherinnen, Seelsorger, Kriminalisten und Verwaltungsbeamte, die 
über das Wohl und Wehe der späteren Jugend zu bestimmen haben, 
sich mehr, als es bisher geschehen ist, dem Studium der abnormen 
Kinderseele und ihrer vorbeugenden Fürsorge widmen. 

iU. Bloche 

Landau, R., Nervöse Schulkinder. Leopold Voß, Hamburg und 
Leipzig. 40 S. 

Verf. beschränkt sich in vorliegender Arbeit auf die Darstellung 
funktioneller Störungen des Nervensystems bei Elementarschülern und 
-Schülerinnen. Von den beiden wichtigsten Formen derselben ist die 
Hysterie weit häufiger als die Neurasthenie. Auf der Grenze zwischen 
Gesundheit und Krankheit stehen jene nicht seltenen Fälle, bei denen 
gewöhnlich eine Provenienz aus nervösen Familien nachgewiesen werden 
kann, die nervöse Erscheinungen darbieten, ohne eigentlich krank zu 
sein; vielleicht sind zu diesen Übergangsformen auch die sog. Wunder¬ 
kinder zu rechnen. Als nervös sind schon alle diejenigen Kinder zu 
bezeichnen, die an Schulkopfschmerzen ohne sonstige Erscheinungen 
krankhafter Art leiden, ihnen zunächst stehen die, die außer an Kopf¬ 
schmerzen an Schlaflosigkeit, Magenschmerzen, Reizbarkeit, schneller 
körperlicher Ermüdung, Herzklopfen leiden. Diese Form der „Schul¬ 
nervosität“ steigert sich mit der Zahl der zurückgelegten Schuljahre. 

Die Hysterie, deren Häufigkeit Verf. unter eingehender Berück¬ 
sichtigung der einschlägigen Literatur bespricht, tritt besonders gern 
geradezu epidemisch in einzelnen Schulen auf; hierbei spielt die Nach¬ 
ahmungssucht zweifellos eine große Rolle, ohne daß es sich aber 
dabei um Simulation handelt; vielmehr liegt bei solchen Fällen eine 
Art psychischer Infektion vor. Besonders disponiert für derartige 
Erkrankungen sind hereditär belastete Kinder; die Gelegenheitsursachen 
liegen teils innerhalb, teils außerhalb der Schule, bei Elementarschülern 
allerdings meist außerhalb. Von den innerhalb der Schule liegenden 
Ursachen sind zu nennen zu früher Beginn des Unterrichts, Über¬ 
bürdung, Fehler im Stundenplan, übermäßiges Anspornen des Ehr¬ 
geizes u. a. Von den außerhalb der Schule liegenden Ursachen sind 
zu nennen vorzeitiger Genuß von Nervenreizmitteln (Kaffee, Thee, vor 
allem Alkohol und Tabak); besonders ausführlich verbreitet sich Verf. 
über die durch den Alkoholgenuß verursachten Schäden unter An¬ 
führung zahlreicher Tatsachen aus der Literatur und eigenen Er¬ 
fahrungen. Diesem an Bedeutung nachstehend, aber auch in Bezug 
auf ihre Verbreitung und schädigende Wirkung nicht zu unterschätzen 
ist die vorzeitige geschlechtliche Reizung, die Onanie. Als wichtigstes 


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VII. Soziale Hygiene der Kinder and jugendlichen Personen. 


279 


Moment zur Verhütung der Schulnervosität hat die häusliche Erziehung 
zu gelten. Abgesehen von den Verstößen gegen die elementarsten 
Grundsätze in Bezug auf körperliche Pflege, sind als besonders ge¬ 
fährlich häusliche Extrastunden (Musik etc.), vor allem aber Erwerbs¬ 
arbeit im kindlichen Alter anzusehen, besonders wenn sie den Schlaf 
kürzt und schon im zarten Alter begonnen wird. Das gleiche gilt 
für den abendlichen Besuch vom Theater, Cirkus etc. Von großer 
Bedeutung ist die Überwachung der Lektüre. — Die kleine Schrift 
stellt einen verdienstvollen Beitrag zur Schulhygiene dar und kann 
Ärzten, Pädagogen und last not least auch den Eltern von Schul¬ 
kindern zur Lektüre warm empfohlen werden. 

M. Bloch . 

Vorträge des Vereins für Kinderpsychologie, Band II. Berlin 
1901. 121 S. 

Zeitschrift für pädagogische Psychologie, Pathologie und 
Hygiene. Herausgegeben von Ferd. Kemsies und Leo 
Hirschlaff. Berlin, Herrn. Walther’s Verlagsbuchhandlung. 
IV. Jahrg. Heft 1—5 (Januar bis Oktober). 

Unter den fünf Aufsätzen des vorliegenden Bändchens der „Vor¬ 
träge des V. f. Kinderpsychologie“ dürfte der längste für den Hygieniker 
auch am wichtigsten sein: „Über die Furcht der Kinder“ von 
L. Hirschlaff (S. 24—84). Wer noch daran zweifelt, daß die 
Hygiene nicht nur physiologische, sondern auch psychologische 
Aufgaben hat, und daß gerade die psychologischen Aufgaben nur 
durch soziale Einwirkungen zu lösen seien, dem raten wir die 
Lektüre dieser gründlichen Abhandlung an. Hirschlaff, der übrigens 
auch die rein medizinischen Seiten der Furchtzustände (wie die Ery- 
throphobia simplex, emotiva und obsessiva, den Pavor noctumus, die 
Enuresis nocturna, die „Platzangst“ u. s. w.) ausführlich bespricht 
und als wesentlich erworbene, nicht angeborene Eigenschaften charak¬ 
terisiert, stellt folgende hygienische Forderungen zur Ver¬ 
meidung der Entstehung abnormer Furcht auf: 1. Körperliche Pflege, 
2. geistige Bildung und Erziehung, besonders auf naturwissenschaft¬ 
lichem Gebiete, 3. Vermeidung des ansteckenden Beispiels, der furcht¬ 
erregenden Erzählung und Lektüre, 4. Pflege der exakten Urteils¬ 
bildung und der Präzision des sprachlichen Ausdrucks, 5. Pflege des 
Selbstvertrauens durch Gewöhnung an Spiel, Sport und Turnen. 

In der im gleichen Verlage erscheinenden „Zeitschr. f. päd. 
Psychologie“, in der auch die „Vorträge“ des oben zitierten Vereins 
abgedruckt werden, findet der soziale Hygieniker vor allem noch einen 
interessanten Artikel: Über den Einfluß des großstädtischen 
Lebens und des Verkehrs auf das Nervensystem von Albert Moll. 

A. Koch-Hesse. 


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280 


E. Referate. 


JBaur, A., Die Ermüdung der Schüler in neuem Lichte. Mit zahl¬ 
reichen Figuren. Aus „Pädagogische Bausteine“, Flugschriften 
zur Kenntnis der pädagogischen Bestrebungen der Gegenwart, 
Heft 17. Berlin, Gerdes & Hödel. 20 S. 

Die geistige Ermüdung der Schüler bewirkt bekanntlich nicht 
nur eine vorübergehende Herabsetzung der geistigen Funktionen, 
sondern auch der Tätigkeit der verschiedenen Sinnesorgane: der Haut¬ 
empfindung, des Seh-Hörvermögens u. s. w. Verf. untersuchte nun 
zunächst mehrere verschieden begabte, verschieden fleißige und mit 
verschiedenem Temperament bedachte, darunter auch kranke Schüler 
während der verschiedenen Stadien eines schwierigen Examens, andere 
Schüler vor und nach den Ferien, am Anfang und Schluß des Semesters, 
vor und nach einem gewöhnlichen Examen, durch Gefuhlsproben — 
mit dem Griesbach’sehen Ästhesiometer — und zum Teil auch 
Sehproben. Im allgemeinen bestätigten die Versuche die früheren 
Erfahrungen, aber es kamen auch Ausnahmen vor, und die Resultate 
waren überhaupt bei den verschiedenartigen Schülern zum Teil sehr 
abweichend. Verf. wünscht nun, daß derartige Untersuchungen unter 
den verschiedensten Verhältnissen fortgesetzt würden, um damit dem 
Lehrer Anhaltspunkte für die Behandlung der verschiedenen Schüler 
in der Schule, ferner Material zur Beurteilung des Einflusses der 
Schule auf die Entwicklung der Schüler, Überbürdung, Einfluß der 
Ferien u. a. zu geben, und diesen Wunsch kann man nur als berechtigt 
anerkennen. 

P. HM*. 

Hoeged, H., Die Straffälligkeit der Jugendlichen. Leipzig, F. C. W. 
Vogel. 69 S. 

Sämtliche Alterserscheinungen sind anthropologische, also natur¬ 
wissenschaftliche Probleme. Insbesondere ist die Altersstufe der 
„Jugendlichkeit“ (nach der reichsdeutschen Statistik vom vollendeten 
12. bis zum vollendeten 18. Jahre), also die Zeit der Pubertät und 
das frühe Jünglings-(Jungfrauen-)Alter auch medizinisch von höchstem 
Interesse. Eine juristische Behandlung dieser Stufe muß daher auch 
den Hygieniker fesseln. Daß auch das soziologische Phänomen des 
Verbrechens anthropologischen Gesetzen unterliegt, ist eine der wich¬ 
tigsten Ergebnisse der Moralstatistik. Für die hier in Betracht 
kommende Anthropologie des Lebensalters ergibt sich die höchst be¬ 
achtenswerte Tatsache, daß jede einzelne Art von Delikten 
in einer bestimmten Altersstufe, die dann als die „kritische“ 
bezeichnet wird, ihr Maximum erreicht. Dies Maximum liegt (für 
das männliche Geschlecht und die Jahre 1886—95 aus der deutschen 
Statistik berechnet) bei der Unzucht und bei der Brandstiftung zwischen 


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VII. Soziale Hygiene der Kinder nnd jugendlichen Personen. 


281 


15 und 18 Jahren, bei der „gefährlichen Körperverletzung“, bei ein¬ 
fachem und bei schwerem Diebstahl, beim Kaub, bei der Hehlerei, 
Fälschung (und Sachbeschädigung und ferner bei der Summe aller 
Delikte!) zwischen 18 und 21 Jahren, bei Widerstand gegen Beamte, 
Hausfriedensbruch, Mord, Totschlag, „einfache Körperverletzung“, 
Unterschlagung, Betrug zwischen 21 und 25 Jahren (trotzdem hier 
die beim Militär dienenden Individuen ausfallen!), bei der Kuppelei 
und bei der Nötigung zwischen 25 und 30 Jahren, schließlich bei der 
Eidespflichtverletzung und der Beleidigung erst zwischen 30 und 
40 Jahren. Beim weiblichen Geschlecht, dessen Kriminalität im 
ganzen viel geringer ist, tritt nur bei Unzucht, Mord, Totschlag, ein¬ 
fachem Diebstahl, schwerem Diebstahl, Unterschlagung, Betrag und 
Raub das Maximum in derselben oder gar einer früheren Altersstufe 
auf, wie beim männlichen Geschlechte, bei allen anderen Delikten in 
einer späteren, zum Teil (wie bei der Körperverletzung, Hehlerei und 
Sachbeschädigung) in einer sehr viel späteren Stufe und bei der 
Summe aller Delikte erst zwischen 30 und 40 Jahren! 

Ein besonders reiches statistisches Material bringt Hoegel aus 
Deutschland, England, Italien, Frankreich und Österreich dafür 
bei, daß nach dem 25. Jahre die Kriminalität stark 
a b s i n k t 

A. Koch-Hesse. 

Cramer, A., Entwicklungsjahre und Gesetzgebung. Rede zur Feier 
des Geburtstages des Kaisers am 27. Januar 1902. Göttingen, 
Vandenhoeck & Ruprecht. 19 S. 

Redner behandelt den Erlaß vom 23. Oktober 1895, betr. die 
bedingte Begnadigung und Strafaussetzung für besondere jugendliche 
Verbrecher. Die Zahl der Verurteilungen Jugendlicher ist von 30 697 
im Jahre 1882 anf 45 327 im Jahre 1897 gestiegen, Beweis genug, 
daß das bisherige Verfahren, der jugendlichen Kriminalität zu steuern, 
sich nicht bewährt hat. Der Geisteszustand ist in den Entwicklungs¬ 
jahren nach Verf. „ein so außerordentlich schwankender und labiler, 
daß es nur eines geringen Anstoßes bedarf, um das Gleichgewicht zu 
stören“. Daher auch die große Zahl manifester oder auch noch ver¬ 
borgener und schwer erkennbarer geistiger Abnormitäten um diese 
Zeit, von deren Bestehen sich indes die Richter von den Ärzten meist 
nicht überzeugen lassen. Redner — Arzt — fordert in Überein¬ 
stimmung mit hervorragenden Juristen deshalb vor allem, die Alters¬ 
grenze für die Strafmündigkeit auf das 16., mindestens aber das 14. 
Jahr hinaufzusetzen. Besondere Erfolge verspricht er sich aber von 
einer verständigen Ausführung des inzwischen erlassenen Fürsorge- 
Erziehungsgesetzes unter Mitwirkung von Ärzten, da damit der 


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282 


E. Referate. 


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jugendliche Geist, wenn er auf falsche Bahnen gelangte, noch recht¬ 
zeitig in die richtigen Wege geleitet werden kann. 

P. Hü ls. 

Piitter, E., Das ZiehJcindertmen. Gutachten, erstattet im Aufträge 
des deutschen Vereins für Armenpflege und Wohltätigkeit 
Schriften des deutschen Vereins für Wohltätigkeit. Heft 59. 
Leipzig, Dunker & Humblot. 

Das Staatsinteresse fordert es, daß der erhebliche Nachwuchs an 
Zieh- und Haltekindern nicht durch mangelhafte Pflege verkümmert 
Vornehmlich wohltätige Frauen waren es, die, erschreckt durch das 
massenhafte Sterben dieser Kinder, den Behörden zur besseren Beauf¬ 
sichtigung derselben ihre Kräfte zur Verfügung stellten. Dadurch 
wurde den Engelmacherinnen in den großen Städten ihr Handwerk 
erschwert. Trotzdem blieb die Sterblichkeit dieser Kinder sehr hoch, 
weil nicht dem Kinde selbst die nötige Aufmerksamkeit zugewandt 
wurde. Die Fürsorge für dieses muß schon bei der Schwangeren be¬ 
ginnen und an den erforderlichen öffentlichen Einrichtungen für hilfs¬ 
bedürftige Schwangere fehlt es in vielen Städten noch sehr. Viele 
schwangere Mädchen fallen daher der Ausbeutung durch gewissen¬ 
lose Frauen anheim. Abhilfe wird geschaffen durch Asyle für 
schwangere Frauen und Mädchen, in welchen diese auch nach der 
Geburt des Kindes die erforderliche Zeit bleiben können. 

Dies Zusammenlassen von Mutter und Kiud in einer Anstalt oder 
zu Hause hat den Vorteil, daß es der Mutter Liebe zum Kinde ein¬ 
flößt und sie ferner durch Selbstnähren das Kind vielen Gefahren 
entziehen kann. Für bedürftige Wöchnerinnen sind daher besondere 
Wochenpflegerinnen zu beschaffen, welche gleichzeitig das Hauswesen 
zu besorgen verstehen. Muß dann das Kind von der Mutter ge¬ 
trennt werden, so tritt die Säuglingsfürsorge ein. Zuerst ist für gute 
Kuhmilch für die Bedürftigen zu sorgen, was vielerorts, besonders in 
England und Frankreich, durch besondere Vereine geschieht — Verfl 
stellt dann folgende Thesen auf: 

1. Alle in einer Gemeinde befindlichen, bei fremden Leuten 
untergebrachten Kinder sind unter einheitliche Aufsicht zu stellen. 

2. Mit der Ausübung der Aufsicht ist der Gemeindwaisenrat zu 
betrauen, dem als Organ ein Ziehkinderarzt und besoldete Waisen¬ 
pflegerinnen beizugeben sind. 

3. Dem Gemeindewaisenrath sind durch Reichsgesetz die Befug¬ 
nisse beizulegen, a) die Erlaubnis zur Annahme von Ziehkindern zu 
erteilen und zurückzunehmen, b) Strafen gegen pflichtvergessene Zieh¬ 
mütter zu verhängen. 

In einem Anhang sind dann noch die das Ziehkinderwesen be- 


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VII. Soziale Hygiene der Kinder und jugendlichen Personen. 


283 


treffenden Gesetze nnd ministeriellen Verordnungen in den ver¬ 
schiedenen deutschen Staaten und die wichtigeren Polizeiverordnungen 
in den Provinzen und Städten zusammengestellt. 

P. Hüls. 

Eise, H., Der Gemeindewaisenrat im deutschen Recht. Berlin, Struppe 
& Winckler. 136 S. 

Von dem Inhalt des Buches, das zum größten Teile rein juristische 
Fragen behandelt, kommt hier nur der letzte Abschnitt, die Mängel 
des heutigen Waisenrates und die Vorschläge zu seiner Ausbildung 
in Betracht. Wie der Verfasser ganz richtig bemerkt, hat das Insti¬ 
tut bis jetzt im Volke noch keine Wurzel geschlagen. Die heutige 
Tätigkeit beschränkt sich vielfach, hauptsächlich in kleineren Orten, 
auf rein formale Geschäfte, wie Vorschlägen von Vormündern, während 
die übrigen weit bedeutsameren Aufgaben der Überwachung von 
Vormund und Mündel vernachlässigt werden. Das liegt wohl auch 
zum großen Teil an dem weiten und wenig scharf umgrenzbaren Ge¬ 
biete, das diese Aufgaben einschließt. Man hat eben, um den bureau- 
kratischen Formalismus zu vermeiden, eine Laienbehörde geschaffen, 
deren Mitglieder aber nur zu gern in eben diesen Formalismus ver¬ 
fallen, und zwar aus Bequemlichkeit. Daß der Gemeindewaisenrat 
Ersprießliches auf seinem Gebiete leisten könnte, läßt sich nicht 
leugnen. Um so mehr ist der gegenwärtige Zustand zu beklagen. 

P. Georg, 

Verordnungen über den Gemeindewaisenrat imKönigreich 
Sachsen. Textausgabe besorgt von Robert P e i t z. Flöha i. S., 
A. Peitz & Sohn. 56 S. 

Im vorliegenden Heft sind die Bestimmungen über den Gemeinde¬ 
waisenrat, wie sie sich im bürgerlichen Gesetzbuch finden, samt den 
für Sachsen ergangenen Ausführungsbestimmungen und Ministerial¬ 
erlassen gesammelt. Für Interessenten ist das kleine Heft zur Orien¬ 
tierung über die Rechte und Pflichten ihrer Stellung wohl geeignet, 
zumal auch Schemata zu den einschlägigen Anzeigen beigegeben sind. 

P. Georg. 

Tenneg, A., Die öffentliche Kinderfürsorge der Stadt Berlin. Über¬ 
setzt von L. Katzenstein. Separatabzug aus Schmoller’s 
„Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft 
im Deutschen Reiche“. 26. Jahrgang. Heft 1. Leipzig, 
Duncker & Humblot. 

Wie in einer Anmerkung der Redaktion gesagt ist, war der Auf¬ 
satz des auf einer Studienreise befindlichen Verfassers zur Information 


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284 


E. Referate. 


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für amerikanische Kreise verfaßt und bildet den Versuch, einen 
Überblick über die Entwickelung der öffentlichen Kinderfürsorge der 
Stadt Berlin im abgelaufenen Jahrhundert zu geben. 

Der Streit über Familien- oder Anstaltssystem bei der öffent¬ 
lichen Kinderfürsorge, wurde in Deutschland zu Gunsten des Familien¬ 
systems entschieden, welches von fast allen größeren Städten ange¬ 
nommen wurde und für welches sich auch der deutsche Verein für 
Armenpflege und Wohltätigkeit wiederholt entschieden ausge¬ 
sprochen hat. 

Auf Grund einer Kabinettsordre ging im Jahre 1820 das Armen¬ 
wesen von der „Königlichen Kommission“ auf die städtische Armen- 
verwaltung über und gleichzeitig auch das „Große Friedrichs-Waisen¬ 
haus“. 1826 wurde dann in jedem Stadtbezirk eine Armenkommission 
gebildet, der auch die Aufsicht über die bei Pflegeeltern unterge¬ 
brachten Waisen zufiel. Vollwaisen wurden damals im Waisenhaus, 
Kinder, die nur zeitweiliger Pflege bedurften und Säuglinge in 
Familien untergebracht. Nach Gründung des nach modernen An¬ 
schauungen im Villensystem gebauten großen Rummelsburger Waisen¬ 
hauses im Jahre 1859 trat dann die Anstaltsversorgung vorübergehend 
wieder mehr in den Vordergrund, welche indes in den folgenden 
Jahrzehnten ausschließlich auf Knaben im Alter von 7—14 Jahren 
beschränkt wurde. 

Zur Überwachung der Familienpflege wurden besondere Waisen¬ 
ämter eingerichtet, deren es in Berlin im Jahre 1900 im ganzen 259 
mit 1778 Mitgliedern gab, unter denen auch 453 Frauen waren. 
Diesen liegt zunächst ob, die Auswahl der zur Waisenpflege geeigneten 
Familien unter denen, welche sich um Pflege beworben haben. Sie 
füllen einen Fragebogen aus, der über die persönlichen, Wohnungs¬ 
verhältnisse, Leumund etc. genaue Auskunft gibt. Die Pflegeeltern 
verpflichten sich dann kontraktlich in der vorgeschriebenen Weise 
für das Kind zu sorgen und werden in der Pflege ständig dnrch 
Waisenratsmitglieder beaufsichtigt, welche über die Resultate der 
Revisionen: Gesundheitszustand, Ernährung, Kleidung, sittliche Füh¬ 
rung, Schulbesuch etc. des Kindes, sittliche Führung, Wohnung der 
Pflegeeltern regelmäßig Bericht zu erstatten haben. — Auch in ge¬ 
eigneten ländlichen Bezirken werden Kinder vielfach untergebracht, 
deren Pflege ebenfalls durch Waisenväter, besonders Geistliche, Ärzte, 
Rektoren, überwacht wird — die Aufnahme und Verteilung der Pflege¬ 
kinder und die Zentralverwaltung erfolgt durch eine besondere An¬ 
stalt, des „Depots“. Aufnahmefähig sind 1. Kinder ohne Eltern oder 
andere Verwandte; 2. Kinder, deren Eltern wegen Krankheit, Ab¬ 
wesenheit etc. für sie zu sorgen außer stände sind; 3. Kinder, deren 
Eltern das Erziehungsrecht gerichtlich aberkannt ist; 4. Verbrecherische 
Kinder. Auch nach der Entlassung aus der Pflege wird für die 


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VIII. Öffentliche Gesundheitspflege. 


285 


Weiterbildung der Pfleglinge in geeigneter Weise gesorgt. — Dies 
der wesentliche Inhalt des Aufsatzes, der jedenfalls lesenswert ist, 
obgleich nach Anmerkung der Redaktion der deutsche Leser in der 
Tat mancherlei vermißt, was aus einer intimeren Kenntnis der hiesigen 
Verhältnisse gegeben werden könnte. 

P. Hüls. 


VIII. 


Öffentliche Gesundheitspflege. 

Kirchner, Jf., Die Mitwirkung des ärztlichen Praktikers hei den Auf¬ 
gaben der Hygiene. Sonderdruck aus „Die deutsche Klinik“. 
Urban und Schwarzenberg. Berlin und Wien. 14 S. 

Mit einem Nachdruck, der bei der Stellung, die der Verfasser im 
Medizinalwesen des größten deutschen Bundesstaates einnimmt, be¬ 
merkenswert ist, vertritt Kirchner hier den Standpunkt, daß es 
bedauerlich wäre, „wenn die Mehrzahl der Ärzte glauben wollte, ihre 
Mitwirkung auf hygienischem Gebiete sei nicht mehr erforderlich, im 
Gegenteil, trotz der Anstellung beamteter Ärzte bleibe auch für den 
praktischen Arzt ein sehr weites Feld der Betätigung auf hygienischem 
Gebiete übrig, deren Bestellung für die Bevölkerung von höchstem 
Segen und für den Arzt selbst zur Quelle reinster Befriedigung 
werden kann.“ Im weiteren Verlaufe der Abhandlung wird dann die 
Möglichkeit dieser Betätigung in zahlreichen Spezialaufgaben nach¬ 
gewiesen, besonders bei der Seuchenbekämpfung, der Durchführung 
der Anzeigepflicht, der Krankenabsonderung, der Schulhygiene u. a. m. 
Besonders beherzigenswert ist die Aufforderung des Verfassers an die 
praktischen Ärzte, sich in den Gesundheitskommissionen, die auf 
Grund des Gesetzes vom 16. September 1899 in allen Orten von mehr 
als 5000 Einwohnern eingeführt worden sind, lebhaft zu betätigen und 
in den zahlreichen Vereinen und Gesellschaften, die sich die Er¬ 
füllung hygienischer Aufgaben zum Ziel gesetzt haben, die leitenden 
Stellen einzunehmen. 

A. Gvotjahn. 

Encyklopüdie der Hygiene. Herausgegeben von R. Pfeiffer, 
B. Proskauer und C. Oppenheimer. Leipzig, Vogel. 
Lieferung 1—10. 

Mit dem vorliegenden stattlichen Werke bezwecken die Heraus¬ 
geber dem tatsächlich vorhandenen Bedürfnis nach einem Nachschlage- 


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286 


E. Referate. 


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buch abzuhelfen, in dem jeder Arzt, Volkswirt, Kommunalbeamter, 
Ingenieur u. s. w. sich über eine bestimmte, ihn gerade beschäftigende 
hygienische Frage schnell und zuverlässig orientieren kann. Soweit 
sich nach Stichproben ein Urteil fällen läßt, kann man sagen, daß 
dieses Ziel vollkommen erreicht ist. Mit besonderer Genugtuung sei 
an dieser Stelle hervorgehoben, daß auch den zahlreichen Beziehungen 
der Hygiene zur Gesetzgebung, dem sozialen Versicherungswesen und 
überhaupt den gesellschaftlichen Faktoren durchaus Rechnung ge¬ 
tragen ist, was man bekanntlich nicht von jedem in den letzten Jahren 
erschienenen hygienischen Lehr- und Handbuche behaupten kann. Also 
auch in dieser Beziehung steht die Encyklopädie vollkommen auf der 
Höhe der Zeit. Dafür, daß dies in den eigentlich hygienischen Details 
der Fall ist, bürgen schon die Mitarbeiter, die für das Unternehmen 
gewonnen wurden. Es haben Beiträge gespendet: Baer, Beck, 
Bender, Bendix, Bischoff, von Böhmer, Brähmer, 
Bredtschneider, L. Brühl, Büsing, H. Cohn, Delbanco, 
Dieck, Dönitz, Ehrlich, Elsner, Ephraim, Finkeistein, 
P. Frank, Friedberger, Friedheim, Gabritschewsky, 
Gärtner, Galli, Gilbert, Götze, Grotjahn, A. Günther, 
Habermann, Hamburger, A. Hartmann, K. Hart¬ 
mann, R. Hennig, Herzberg, H. Herzfeld, Hilbert, 
Hochheimer, Hüttig, P. Jacobsohn, Jäger, Janke, Jess, 
Jurisch, Kohlstock, Kolle, H. Kossel, Lauff, G. Lindau, 
Maassen, Marsch, P. Meissner, Merke, George Meyer, 
Leonor Michaelis, Migula, Muskat, M. Neisser, Neu- 
hauss, Nickel, Nocht, Oesten, Pagel, Petruschky, E. 
Pfuhl, Pistor, Plaut, Prinz, Lydia Rabinowitsch- 
Kempner, Raths, P. F. Richter, Roth, Ruhemann, Schäfer, 
M. Schulz, Schwarz, Th. Sommerfeld, Stüler, Symanski, 
Thiesing, Unna, Wahnschaffe, Wassermann, Wedding, 
Werner, Wernicke, Wintgen, A. Wolff, Wolpert und 
Zuntz. 

Die zahlreichen Artikel sind alphabetisch geordnet und geben 
unter kurzem Verweis auf die einschlägige Literatur alles wesent¬ 
liche in knappster Form. Das Werk erscheint in 25 Lieferungen, 
deren jede für den in Anbetracht der vorzüglichen äußeren Aus¬ 
stattung billigen Preis von 2 Mk. zu haben ist. 

-4. Grotjahn. 


Prausnitz, W., Grundzüge der Hygiene. Unter Berücksichtigung 
der Gesetzgebung des Deutschen Reichs und Österreichs. Für 
Studierende an Universitäten und technischen Hochschulen, 
Arzte, Architekten, Ingenieure und Verwaltungsbeamte. 


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VHI. Öffentliche Gesundheitspflege. 


287 


Sechste erweiterte und vermehrte Auflage. München, J. F. 

Lehmann. 545 S. 

Man könnte sich bei der Empfehlung des vorliegenden Werkes 
mit dem Hinweis begnügen, daß es seit 1891 zum sechsten Male er¬ 
scheint und in weiten Kreisen wegen seiner Vorzüge Anerkennung 
gefunden hat Hier an dieser Stelle aber muß außerdem noch be¬ 
sonders hervorgehoben werden, daß Verfasser einer der wenigen 
medizinischen Lehrer der Hygiene ist, die neben der ärztlichen und 
experimentalen Seite ihrer Disziplin besonders eingehend auch deren 
soziale Seite berücksichtigt. Wie dieser weitere Gesichtskreis des 
Verfassers in dessen neuesten monographischen Arbeiten über Säug¬ 
lingssterblichkeit hervortritt, so macht er sich auch bei der Dar¬ 
stellung der einzelnen Abschnitte des vorliegenden Werkes, besonders 
in den Abschnitten über Hygiene der Wohnung und Ernährung und 
über Gewerbehygiene bemerkbar. Die Form der Darstellung ist 
überall knapp, klar und übersichtlich. Neben dem etwas größer an¬ 
gelegten Werke von Knappe kommt daher dasjenige von Praus- 
nitz in erster Linie für solche Leser in Betracht, die als Nicht¬ 
mediziner in die Lage kommen, die Ergebnisse der modernen Hygiene 
zu studieren. 

A. Gottstein. 


Ebstein, Wilhelm , Dorf- und Stadthygiene unter besonderer Rück¬ 
sichtnahme auf deren Wechselbeziehungen. Stuttgart 1902. Fer¬ 
dinand Enke. 

Der bekannte Göttinger Kliniker bezweckt in vorliegendem 
Werke die von ihm bereits in einem Artikel (Deutsche med. Wochen¬ 
schrift 1901 Nr. 1 u. 2) angeregte Frage der Wechselbeziehung von 
Dorf- und Stadthygiene an der Hand seiner langjährigen Erfahrung 
als Leiter der Krankenhäuser zu Breslau und Göttingen näher aus- 
zufuhren. 

Er schildert zunächst den gegenwärtigen Stand der Stadt- und 
Dorfhygiene, um sodann die Gefahren, die den Stadtbewohnern 
durch die vom Lande eingeführten Lebensmittel, durch deren 
Herstellung, bei Benutzung gesundheitsschädlicher Trink- und 
Nutzwässer und endlich durch den persönlichen Verkehr drohen, 
zu beschreiben. Schließlich werden die in den Dörfern notwendigen 
sanitären Verbesserungen zur Verhütung dieser Gefahren eingehend 
besprochen. 

Ein mit den Eigentümlichkeiten der Landbevölkerung, die stets 
geneigt ist, das zur eigenen Benutzung Beanstandete dem angeblich 
alles verdauenden Magen der Stadt zu überweisen, vertrauter Land- 


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Original fro-rri 

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288 


E. Referate. 


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arzt würde noch manche charakteristische Züge hinzufügen können. 
Es sei hier nur darauf hingewiesen, wie die Gehrauchsgegenstände 
an Tuberkulose Verstorbener, Betten und» unwaschbare Kleidung, fast 
stets undesinfiziert den Trödlern der Stadt überwiesen werden. Eine 
polizeiliche Überwachung der Desinfektion dieser Sachen vor ihrer 
Veräußerung erscheint dem Kenner der Gewohnheiten der Land¬ 
bevölkerung von besonderer Bedeutung. 

jR. Grotjahn. 


1. Allgemeiner hygienischer Kalender für das Haus 1902. 

2. Hygienischer Hausfreund. Beide herausgegeben von 

G. Fla tau. Berlin-S., Leipzig, Vogel & Kreienbrink. 

Das Ziel, das sich der um die Bekämpfung des Kurpfuschertums 
verdiente Herausgeber mit den beiden Werken gesetzt hat, von denen 
das zweitgenannte nur eine Fortsetzung des 1902 im ersten Jahrgang 
erschienenen hygienischen Kalenders bildet, drückt derselbe im Vor¬ 
wort zum „Hygienischen Hausfreund“ selbst mit den Worten aas: 
„Aufklärung über Verhütung von Krankheiten zu geben, um das 
Interesse für gesundheitsgemäßes Leben zu fördern“, nebenbei auch 
damit wieder dem gemeingefährlichen Kurpfuschertum entgegenzu¬ 
wirken. Die Namen der gewonnenen Mitarbeiter, größtenteils Autori¬ 
täten ersten Ranges in den verschiedenen medizinischen Disziplinen, 
machen eigentlich eine weitere Empfehlung dieser beiden Volks¬ 
schriften überflüssig. 

Der Inhalt beider Werkchen besteht dann in einzelnen Aufsätzen 
aus den verschiedenen medizinischen Zweigen und zwar enthält der 
Kalender darin folgende: 1. Fortschritte der Medizin im 19. Jahr¬ 
hundert von Pagel-Berlin; 2. Hygiene des Wochenbettes und 

3. Pflege des Neugeborenen von A. Mart in-Greifswald; 4. Wie 
erhalten wir unsere Zähne gesund? (Verf. nicht genannt); 5. Ursachen 
der Bleichsucht von Eichhorst -Zürich; 6. Impfvorschriften; 
7. Allgemeines über das Gewicht Neugeborener; 8. Die Krankenkost 
von Herrn. Schlesinger-Frankfurt a/M.; 9. Verhütung der 

Augeneiterung der Neugeborenen; 10. Verbreitungswege ansteckender 
Volkskrankheiten von Lassar-Berlin; 11. Tropenhygiene von Karl 
Däubler-Berlin; 12. Alkoholische Getränke von v. Strümpei- 
Erlangen; 13. Tabakrauchen von Georg Flat au-Berlin; 14. Atmungs¬ 
übungen, besonders bei Tuberkuloseanlage; 15. Das gesunde und 
kranke Herz von G. Bülzer-Berlin; 16. Sport und Hygiene von 
Leo Buntz-Berlin; 17. Diät und diätetische Kuren von Ewald- 
Berlin; 18. Verhütung und Heilung des Unterleibskrebses bei Frauen 
von Dührssen-Berlin. 


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Vni. Öffentliche Gesnndheitspflege. 


289 


Der zweite Teil des hygienischen Hausfreundes enthält dann 
noch folgende weitere Aufsätze: 1. Geschichte der Arzneimittel von 
Pagel-Berlin; 2. Nervosität von Eich hörst-Zürich; 3. Stimm¬ 
hygiene von Th. S. F1 a t a u - Berlin; 4. Hygiene der Haut von 
EL Ledermann-Berlin; 5. Gefährliche Berufe von Sommer¬ 
feld-Berlin; 6. Hygiene des Auges von Silex-Berlin; 7. Säug¬ 
lingsernährung von Leo Zuntz-Berlin; 8. Gesunde Luft im 
Wohnhause von Hauffe-Eilenburg; 9. Wert der Sauberkeit für die 
Milch von Herrn. Schlesinger-Frankfurt a/M.; 10. Massage hei 
Frauenkrankheiten von Dührßen-Berlin; 11. Schutzpockenimpfung 
von Karl Fränkel-Halle a/S.; 12. Die Irrenanstalt von Max 
Arndt-Dalldorf; 13. Erste Hilfe bei Verbrennungen von Portsch- 
Breslau; 14. Verhütung von Wirbelsäulenverkrümmung von Hoffa- 
Berlin; 15. Das Zahnen der Kinder von Julian Marcuse- 
Mannheim. 

Wie man sieht, sind in diesen beiden ganz kurzen, und nur selten 
viel mehr als 10 bis 15 Seiten umfassenden Bändchen, denen, wie zu 
hoffen ist, bald weitere nachfolgen werden, zunächst eine Anzahl be¬ 
sonders wichtiger Themata bearbeitet. 

P. Hüls. 


Meißner, O., Kommentar zur Kaiserlichen Verordnung vom 22. Oktober 
1901 betr. den Verkehr mit Arzi/leimitteln außerhalb der Apotheken. 
Leipzig, 0. Meißner. 288 S. 

Die Kaiserliche Verordnung betr. den Verkehr mit Arzneimitteln 
vom 27. Januar 1890 wurde durch die vom 22. Oktober 1901 ersetzt; 
letztere trat mit dem 1. Januar 1902 in Kraft. Die Verordnung 
enthält wie die frühere neben den Gesetzesparagraphen (jetzt 5, 
früher 4) 2 Anlagen: Ein Verzeichnis der Zubereitungen und ein 
Verzeichnis der Stoffe, die außerhalb der Apotheken nicht feilgehalten 
werden dürfen. Gegenüber der früheren Verordnung ist eine Definition 
des Begriffs „Heilmittel“ versucht; es sind darunter „Mittel zur Be¬ 
seitigung oder Linderung von Krankheiten bei Menschen oder Tieren“ 
verstanden. Meißner folgert daraus, daß die Mittel, die einer 
Krankheit Vorbeugen sollen, oder welche zur Ernährung, Kräftigung, 
Erfrischung, zur Förderung und Befestigung des Wohlbefindens von 
Menschen und Tieren dienen, alle freigegeben sind. Eine Definition 
des Begriffs „Großhandel“, der den Bestimmungen dieser Verordnung 
nicht unterliegt, findet sich nicht; eine solche wurde von der 31. 
Hauptversammlung des deutschen Apothekervereins im August 1902 
für dringend nötig erklärt. Auch bei der neuen Verordnung kann 
man wie bei der alten, bei manchen Stoffen verschiedener Anschauung 
darüber sein, ob diese dem freien Verkehr überlassen sind oder nicht. 

Jahresbericht über Hygiene und Demographie. II. Jahrgang. 19 


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290 


E. Referate. 


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Der Kommentar wird daher für Droguisten und Revisionsbeamte ein 
willkommenes Nachschlagebuch sein. 

F. Prinztng. 


Feldhaas, 8., Die Apothekengesetze in Preußen. Neu bearbeitet von 
0. Borgstette. 3. vermehrte Auflage. Münster i. W., 
Coppenrathsche Buchhandlung. 325 S. 

Das Buch zerfällt in folgende Abschnitte: Allgemeine Übersicht 
über die gesetzlichen Bestimmungen, Personal der Apotheken, Prüfung 
der Apotheker, Filial- und Zweigapotheken, Wagen und Gewichte, 
Strafbestimmungen, Droguerien, Besichtigung der Apotheken. Der 
erste Abschnitt hat auch allgemeines Interesse. Bekanntlich sind 
die Preise der Apotheken, soweit sie Realrechte darstellen, in ganz 
Deutschland enorm in die Höhe gegangen, da hierbei nicht nur der 
tatsächliche Wert des Grundstücks, der inneren Einrichtung, der 
Warenvorräte, sondern auch die Konzession gekauft werden muß. 
Die preußische Gesetzgebung ist nun seit 1886 von dem Bestreben 
geleitet, dieser ungesunden Verteuerung einen Riegel vorzuschieben. 
Schon 1810 wurden zwar keine Privilegien mehr für Apotheken er¬ 
teilt, vielmehr wurden damals Personalkonzessionen eingeführt, aber 
es war die Regel, daß bei einem Wechsel dem Bewerber, der sich 
mit dem bisherigen Besitzer über den Kaufpreis geeinigt hatte, die 
Konzession verliehen wurde. Tatsächlich erhielt dadurch die Personal¬ 
konzession den Charakter der Realkonzession. Durch die Kabinetts¬ 
ordre vom 2. Juli 1886 wurde dagegen den neuerteilten Konzessionen 
die Beschränkung auferlegt, daß sie innerhalb der ersten 10 Jahre 
nicht veräußert werden dürfen. Durch die Kabinettsordre vom 30. 
Juli 1894 endlich wurde bestimmt, daß die neuerteilten Konzessionen 
beim Ausscheiden des Inhabers alle an den Staat zurückfallen; diese 
stellen demnach reine unveräußerliche Personalkonzessionen vor. 


F. Prinztng. 


Heimann, G., Die Studierenden der Medizin in Deutschland am 
Anfänge des 20. Jahrhunderts. Mit vergleichenden Rückblicken. 
Sonderdruck aus dem klinischen Jahrbuch. Bd. 10. Jena, 
G. Fischer. 20 S. 

Aus dem reichhaltigen, nach allen Seiten hin ausgiebig bear¬ 
beiteten Zahlenmaterial heben wir zwei Tabellen als besonders 
interessant hervor. Die erste gibt die Zahl der Medizinstudierenden 
an den deutschen (preußischen) Universitäten 1830/1900 an: 


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VUI. Öffentliche Gesundheitspflege. 


291 


durchschnittlich in den 
Semestern 


durchschnittlich in den 
Semestern 


1830/31—1833 2369 (1032) 
1833/34—1836 2413 (1188) 
1836/37—1839 2202 (1165) 
1839/40—1842 2008 (1106) 
1842/43—1845 1776 (1032) 
1845/46—1848 1610 ( 900) 
1848/49—1851 1815 ( 857) 
1851/52—1854 2190 ( 951) 
1854/55—1857 2130 ( 954) 
1857/58—1860 2054 (1004) 
1860/61—1863 2225 (1130) 
1863/64—1866 2500 (1360) 


1866/67—1869 2796 (1595) 
1869/70—1872 3171 (1764) 
1872/73-1875 3505 (1547) 
1875/76—1878 3352 (1372) 
1878/79—1881 3962 (1797) 
1881/82—1884 5814 (2671) 
1884/85—1887 7844 (3560) 
1887/88-1890 8513 (3664) 
1890/91—1893 8163 (3423) 
1893/94—1896 7740 (3272) 
1896/97—1899 7785 (3371) 
1899/1900 7433 (3286) 


Die zweite unterrichtet uns über den Beruf der Väter der auf 
den preußischen Universitäten im Studienjahre 1899/1900 Medizin 
Studierenden. 

Staats- und Kommunalbeamte mit akademischer Bildung, Rechts¬ 


anwälte .137 

Lehrer mit akademischer Bildung.122 

Geistliche.165 

Arzte.268 

Tierärzte. 14 

Apotheker.43 

Offiziere. 16 

Rittergutsbesitzer. 19 

Sonstige selbständige Landwirte.286 

Aufsichts- und Rechnungspersonal in der Landwirtschaft ... 10 

Industrielle (selbständige).412 

Kaufleute (einschl. 20 Gehilfen).755 

Gastwirte.75 

Rentiers. 17 

Lehrer ohne akademische Bildung, Organisten, Küster .... 239 
Beamte ohne akademische Bildung (auch Privatbeamte) . . . 451 
Sonstige und ohne Berufsangabe.70 


A. Grotjahn, 


Generalbericht Über die Sanitätsverwaltung im König¬ 
reich Bayern . Bd. 31 (N. F. Bd. 20), das Jahr 1900 um¬ 
fassend. München, Fr. Bassermann. 360 und 54 S. 


Die Sanitätsberichte Bayerns sind die besten Medizinalberichte, 
die von den Verwaltungen geboten werden. In sehr übersichtlicher 

19 * 


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292 


E. Referate. 


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Weise enthalten sie alles, was auf das öffentliche Gesundheitswesen 
Bezug hat; dabei geben sie in kurzen Zügen die Elemente der Be¬ 
völkerungsbewegung. Der Wert der Berichte wird dadurch erhöht, 
daß bei den statistischen Berechnungen stets die Ergebnisse früherer 
Perioden und nicht bloß die der letztvergangenen Jahre mitgeteilt 
werden. Dadurch ist ein Fehler vermieden, der in manchen derartigen 
Berichten sich findet, nämlich die umständliche Vergleichung der 
Verhältnisse des Berichtsjahres mit denen des Vorjahres, die schon 
für die Verwaltungsbehörden und Ärzte des Landes von sehr be¬ 
schränktem, für die Fernerstehenden natürlich von gar keinem 
Werte ist. 

Die bayerischen Sanitätsberichte sind eine reiche Fundgrube für 
die medizinische, die Bevölkerungs- und die Moralstatistik. Von dem 
Inhalt kann hier nur einiges erwähnt werden. Die Ziffern der ärzt¬ 
lich Behandelten unter den Gestorbenen sind für 1876—1900 nach 
Regierungsbezirken und für 1896—1900 nach Bezirksämtern und un¬ 
mittelbaren Städten angeführt; sie geben ein treffliches Bild des 
kulturellen Fortschritts der einzelnen Bezirke. In einigen ist die In¬ 
anspruchnahme ärztlicher Hilfe ganz ungemein klein; in der Ober¬ 
pfalz und in Niederbayern stand nicht einmal die Hälfte der Ge¬ 
storbenen in ärztlicher Behandlung; in den Bezirksämtern Viechtach 
im Jahre 1900 nur 18,4, Oberviechtach 20,5, Parsberg 23,7, Bogen 
23,9, Roding 24,4 °/ 0 , also nicht einmal der vierte Teil der Gestorbenen. 
Auf 100000 Einwohner kamen 44 Ärzte (in den Städten 83, auf dem 
Lande 29), 41 Bader und 72 Hebammen. Die Kindersterblichkeit 
war im Berichtsjahr etwas höher als in den letzten Jahren (27,8), 
die Abnahme gegen früher ist aber eine recht beträchtliche, denn sie 
war 1862—1869 32,7 und 1896—1900 25,7 % der Lebendgeborenen. 
In den Städten ist die Säuglingssterblichkeit in Bayern höher als auf 
dem Lande; 1896—1900 war sie in den ersteren bei den ehelichen 
Kindern 23,6 und auf dem Lande 24,6. Unter den Infektionskrank¬ 
heiten haben einige in Bayern beträchtlich abgenommen. Es starben 
auf 100000 Einwohner an 


I 

Scharlach 

Diphtherie 

und 

Croup 

Typhus 

I 

1 

Genickstarre 

Tuber¬ 

kulose 

1878—1887 

36.5 

119.3 

23.5 

6.6 

267.1 

1888—1892 

24.3 

91.1 

11.7 

21 

324.4 

1893-1897 

11.2 

60.1 

7.5 

1.6 

306.9 

1898—1900 

5.3 

32.2 

5.3 

0.9 

288.3 


Die Statistik der einzelnen Staatsirrenanstalten wird zu¬ 
erst getrennt behandelt und daran eine vorzügliche Zusammenstellung 


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VIII. Öffentliche Gesundheitspflege. 


293 


der statistischen Ergebnisse aller 11 Anstalten angefiigt. Unter den 
in Irrenanstalten Aufgenommenen zeichnen sich die Israeliten durch 
sehr hohe Prozentsätze aus; auf 100000 derselben kamen Erstauf- 
nahmen 1891—1900 26,7, auf die Protestanten 20,0 und auf die 
Katholiken 18,1. Im Kapitel „Nahrung“ sind den Berichten der Be¬ 
zirksärzte viele Einzelheiten entnommen, namentlich der Ernährung 
der Säuglinge ist große Aufmerksamkeit gewidmet; sie ist in manchen 
Bezirken eine vernünftigere geworden. Im Abschnitt „Gewerbe und 
Industrie“ finden sich zahlreiche Beanstandungen von Mißständen in 
gewerblich-hygienischer Beziehung erwähnt, aber auch allerlei Fort¬ 
schritte (bessere Beleuchtung der Arbeitsräume und Staubentfernung, 
Erwärmen der Bügeleisen mit Elektrizität u. a.). Vielfach fehlt es 
noch bei Arbeitgebern und Arbeitern an Verständnis für gewerbe¬ 
hygienische Fragen. 

Der Durchschnittsbestand in allen Gefangenenanstalten im Jahre 
1900 betrug 8704, davon kamen auf die Zuchthäuser 33,1, auf die 
Gefangenenanstalten 57,0 und auf die Arbeitshäuser 9,9 %. Erkrankt 
sind 5483 Gefangene; von 100 Kranken kamen auf die Zuchthäuser 
26,4, auf die Gefangenenanstalten 54,0 und auf die Arbeitshäuser 
19,6 °/ 0 . Letztere hatten daher wie immer am meisten Kranke; die 
Dauer der einzelnen Krankheit war in den Zuchthäusern am größten; 
es kamen auf 1 Kranken in diesen 31,7, in den Gefangenenanstalten 
18,5 und in den Arbeitshäusern 8,2 Verpflegungstage. 2,06 °/ 0 des 
Durchschnittsbestandes sind gestorben. Von 100 Gefangenen sind 
1900 erkrankt in den 



Zucht¬ 

häusern 

Gefangenen¬ 

anstalten 

Arbeits¬ 

häusern 

allen 

Anstalten 

an Tuberkulose überhaupt 

i 

6.1 

6.4 

2.1 

5.9 

an Lungen- und Brustfell¬ 
entzündung 

3.3 

46 

1.9 

3.9 

an Skorbut 

0.5 

0.6 

0.1 

0.5 

an allgemeiner Entkräf¬ 
tung 


0.2 

6.2 

0.7 

an Syphilis 

2.3 

1.8 [ 

4.3 

2.2 

an Krätze 

0.2 

i 

2.4 i 

0.8 

| 1.5 


i i 


Die Tuberkulose ist in den Gefängnissen und Zuchthäusern sehr 
häufig; in beiden kamen 1900 auf je 100 des Durchschnittbestandes 
0,87 Todesfälle, an dieser Krankheit, während im gleichen Jahre in 
Bayern auf 100 Einwohner überhaupt 0,30 und auf 100 Personen im 
Alter von 15—60 Jahren 0,35 Todesfälle an Tuberkulose kamen. 

F. Prtnzing. 


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294 


E. Beferate. 


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Medizinalbericht von Württemberg für das Jahr 1900. 

Stuttgart, W. Kohlhammer. 165 S. 

Der württembergische Jahresbericht beschäftigt sich wie früher 
mit der Medizinalverwaltung, dem Heilpersonal, dem Apothekenwesen, 
den Krankenhäusern, den Irrenanstalten, der Sterblichkeit, der Ge¬ 
burtshilfe, der Medizinalpolizei und dem Impfwesen. Die Sterblich¬ 
keit war im Berichtsjahr ziemlich hoch; sie war 24,49, während sie 
in den letztvergangenen 4 Jahren nicht über 23,57 hinaufging. Groß 
war die Zahl der Sterbefälle an Keuchhusten und an Tuberkulose, die 
der letzteren wahrscheinlich infolge einer schweren Influenzaepidemie 
in der ersten Hälfte des Jahres 1900. Besondere Aufmerksamkeit 
ist diesmal der Schulhygiene gewidmet. Es wurden Maßregeln 
zum Schutze gegen ansteckende Krankheiten ausgearbeitet, die in 
den Schulen aufgehängt werden müssen, da die diesbezügliche 
Ministerialverfügung vom 13. VII 1891 aus Unkenntnis von Schülern 
und Eltern nicht genügend beobachtet wurde. Eine genaue Be¬ 
schreibung der Schulen des Oberamts Wangen, in welchem außer zwei 
kleinen Städtchen nur ländliche Gemeinden sich befinden, ist nach 
dem Ergebnis der Gemeindevisitationen mitgeteilt. Es sind 27 Schul¬ 
gebäude vorhanden; bezüglich derselben kamen 287 Beanstandungen 
vor (= 8,8 auf eine Schule) und zwar 42 wegen des Fußbodens, 35 
wegen der Umgebung und des baulichen Zustandes, 31 wegen der 
Subsellien, 28 wegen der Aborte, 24 wegen der Fenster und 
Rouleaux u. a. Ein anderer Physik atsbericht beschäftigt sich ein¬ 
gehend mit der Art der Reinigung der Schulen, die hygienisch unge¬ 
mein wichtig ist und sehr oft nur in ungenügender Weise vorgenommen 
wird. In Württemberg bestehen hierüber seit 1870 genaue Vor¬ 
schriften; es ergab sich aber, daß diese nur ungenügend eingehalten 
werden. In 5 Gemeinden wurden sogar die Schulkinder mit der 
Reinigung beauftragt, was ganz zu verwerfen ist. Die Beschaffenheit 
der Fußböden ist einer gründlichen Reinigung sehr häufig hinderlich; 
bei Erneuerung derselben wären hartholzige Riemenböden vorzuziehen. 
Sehr mangelhaft wurde ferner die Entleerung und Reinigung der 
Aborte befunden. 

JF. Prinzing. 


Jahrbuch der Medizinalverwaltung in Elsaß-Lothringen. 
Bd. 15. Jahrgang 1902. Im amtlichen Auftrag herausgegeben 
vom Geh. Ober-Med.-Rat Dr. J. Krieger. Straßburg, Fried¬ 
rich Bull. 195 S. 

Das Jahrbuch gibt im 1*. Teil ein Verzeichnis der Medizinalper¬ 
sonen von Elsaß-Lothringen. Die Zahl der Ärzte hat stetig zuge¬ 
nommen; sie betrug am 1. Januar 1888 518 und 1902 781. Officiers 


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VIII. Öffentliche Gesundheitspflege. 295 

de sante, die 1877 das Recht erhielten, den Titel Arzt zu führen, 
gibt es nach diesem Ärzteverzeichnis noch 2, einen im Kreis Zabern 
und einen im Landkreis Metz; am 1. Januar 1902 waren noch 56 in 
Frankreich geprüfte Ärzte vorhanden. In den ausführlichen Mit¬ 
teilungen über das Hebammenwesen sind die Berichte über die Tätig¬ 
keit der Hebammenvereine von Interesse, die sich die Hebung des 
Standes und der wirtschaftlichen Interessen der Hebammen zum Ziele 
gesetzt haben. Es folgen dann die Verhandlungen der Gesundheits¬ 
räte im Jahre 1901, unter denen besonders die Verhandlungen in 
Hagenau wegen Einführung der Milchkontrolle Beachtung verdienen, 
ferner Berichte über das Impfwesen, über sanitätspolizeiliche Anlagen 
(mit ausführlichen Gutachten über die Wasserleitungen im Kreise 
Rappoltsweiler), über Schulhygiene, Spitalwesen und Desinfektion. 
Den Schluß bildet die Statistik der Mortalität für 1900 und die der 
Morbidität für 1901. Es war mit Ausschluß der Totgeborenen 



die Sterbeziffer 

die Geburtaziflfer 

die 

Kindersterblichkeit 


1893—97 

1900 

1893-97 

1900 

1893—97 

1900 

Oberelsaß 

23.3 

22.8 

32.0 

31.3 

214 

22.4 

Unterelsaß 

21.9 

21.1 

30.8 

30.1 

20.0 

20.3 

Lothringen 

20.0 

20.0 

28.7 

29.0 

17.8 

18.6 

Elsaß-Lothringen 

21.8 

21.3 

30.5 

30.1 

19.8 

20.4 


Die Ziffern der einzelnen Todesursachen werden nach Kreisen 
mitgeteilt; im allgemeinen sind die Grundlagen der Todesursachen¬ 
statistik in Elsaß-Lothringen ungenügend, da nur in wenigen Orten 
obligatorische Leichenschau besteht (z. B. in Straßburg, Metz); inwie¬ 
weit eine ärztliche Beglaubigung der Todesursachen stattfindet, ist in 
dem Bericht nicht angegeben. 

F. Prinzing. 


Die Gesundheitsverhältnisse Hamburgs im 19. Jahr¬ 
hundert. Den ärztlichen Teilnehmern der 73. Versammlung 
deutscher Naturforscher und Ärzte gewidmet von dem Med.- 
Kollegium. Hamburg, Leopold Voß. 1901. 327 S. 

Das vorliegende Buch ist eine hervorragende Bearbeitung der 
früher erschienenen Jahresberichte über die medizinische Statistik 
des Hamburgischen Staates. Hamburg ist in der glücklichen Lage, 
seit 1820 über eine genaue Statistik der Todesursachen zu verfügen, 
deren vollständiger wissenschaftlicher Ausbeutung leider zwei Dinge 
im Wege stehen, das Fehlen von Volkszählungen vor 1866 und der 


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296 


£. Referate. 


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Umstand, daß sich die früheren Rubriken der Todesursachen nicht 
mit den späteren decken, wie es ja bei den bedeutenden Fortschritten 
der medizinischen Wissenschaften nicht anders zu erwarten ist; 
immerhin heben sich aus den früheren Jahrgängen eine Anzahl scharf 
abgegrenzter Krankheiten (Masern, Scharlach, Blattern, Keuchhusten) 
heraus. Örtlichkeit, Klima, Grundwasser, Bevölkerung, gesundheit¬ 
liche Maßnahmen werden im 1. Teil eingehend beschrieben, der 2. Teil 
ist den Geburten und Sterbefällen gewidmet. Für die Bevölkerungs¬ 
bewegung sind die Ziffern der einzelnen Jahrgänge mitgeteilt, wir 
berechnen hieraus die folgenden Jahresmittel: 



Heirats¬ 

ziffer 

Geburtsziffer 

mit 

Totgeburten 

Sterbeziffer 

ohne 

Totgeburten 

Kinder¬ 

sterblichkeit 


1821—1830 

8.3 

31.4 

27.9 

18.0 

Stadt and 

1831—1840 

9.0 

33.4 

31.8 

183 

< 

1841—1850 

9.2 

32.2 

30.8 

21.6 

Vorstädte 

1851-1860 

8.4 

30.4 

26.8 

20.4 


1861—1870 

10.3 

33.9 

25.7 

21.3 

Staats- 

[ 1872-1880 

11.2 

41.2 

26.8 l 

22.2 

orphipt 1 

1881—1890 

9.3 

37.7 | 

25.5 

23.8 

gCUlCt 

l 1891—1900 

9.2 

35.1 

1 

20.7 

20.2 


Von den einzelnen Krankheiten werden die Infektionskrankheiten 
in örtlicher und zeitlicher Verbreitung dargestellt; besonders inter¬ 
essant sind die Kurven des säkularen Verlaufs ihres Auftretens. Wir 
können hier nicht im speziellen darauf eingehen; dagegen sei von 
den vielfachen Nachweisen über den Einfluß des Wohlstands auf 
Sterblichkeit und Geburtsziffer einiges wiedergegeben. Für die fünf 
Stadtbezirke mit dem höchsten und für die mit dem niedersten Ein¬ 
kommen berechnen sich die in nebenstehender Tabelle angeführten 
Ziffern für die Jahre 1893 bis 1900. 

Für die Morbidität an Scharlach, Masern, Keuchhusten, Diphtherie 
und für die Mortalität an Typhus und Krebs bedingen die Wohl¬ 
standsverhältnisse keinen Unterschied, dagegen für Cholera und Tuber¬ 
kulose. Es starben 1896—1900 an letzterer Krankheit auf 1000 
Steuerzahler mit einem Einkommen von: 


900—1200 

Mark 6,57 Personen 

1200-2000 

W 

5,59 


2000—3500 

n 

3,63 

n 

3500—5000 

» 

2,28 


5000—10000 

n 

1,83 

n 

10000-25000 

n 

1,72 


25000-50000 


2,21 

n 


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VIII. Öffentliche Gesundheitspflege. 


297 



Einkommen 
pro Kopf 

1892-1897 

Geburtsziffer 

mit 

Totgeburten 

1893—1900 

Sterbeziffern 

ohne 

Totgeburten 

1893—1900 

Gestor 
1. Lebi 

auf 1000 
Ein¬ 
wohner 

ben im 
Bnsjahr 

auf 100 
Lebendge¬ 
borene *) 

Harvestehude 

2855 

22.5 

9.2 

1.9 

8.8 

Rotherbaum 

2196 

19.3 

10.9 

1.9 

10.2 

Hohenfelde 

1220 

25.7 

12.6 

2.7 

11.1 

Uhlenhorst Ä ) 

865 

43.4 

19.3 

8.1 

19.1 

St Georg-Nord 

822 

25.1 

15.4 

3.7 

15.3 

St. Pauli-Süd 

393 

30.5 

17.8 

5.4 

18.3 

Neustadt-Süd 

354 

35.0 

21.7 

8.1 

23.9 

Barmbeck 

331 

39.5 

25.6 

7.8 

20.3 

Horn 

301 

37.6 

21.5 

8.7 

23.8 

Bülwärder Aus¬ 
schlag 

278 

46.4 

19.2 

8.7 

19.2 


Die Steigerung bei den höchsten Einkommen ist vielleicht nur 
eine scheinbare, da die Grundzahlen dabei sehr kleine sind. 

F. Frinzing. 


I>ie allgemeinen Krankenhäuser und Irrenanstalten der 
freien und Hansestadt Hamburg. Hamburg, L. Voß 
1901. 188 S. 

Die hübsche Zusammenstellung ist als Ergänzungsband zu den 
Jahresberichten der Hamburger Staatskrankenanstalten für 1901 er¬ 
schienen und den ärztlichen Teilnehmern an der 73. Versammlung 
deutscher Naturforscher und Ärzte gewidmet. Sie enthält eine aus¬ 
führliche Beschreibung der beiden großen Hamburger Krankenhäuser, 
des Eppendorfer Krankenhauses, das seit 1889 im Betrieb ist und in 
welchem mit Einschluß der Reservebetten 2209 Betten zur Verfügung 
stehen, und des „Allgemeinen Krankenhauses St Georg“, das 1821 
erbaut und später mehrfach umgebaut, in jüngster Zeit nach den 
Plänen seines ärztlichen Leiters Prof. Lenhartz in eine moderne 
Anstalt mit 1510 Betten umgestaltet wird. Auch die beiden Staats¬ 
irrenanstalten „Friedrichsberg“ (gegründet 1861) und „Langenhorn“ 
(bezogen 1893) werden eingehend beschrieben. Es ist diese Arbeit 
ein weiterer Beitrag dazu, wie ungemein groß die Fürsorge für die 
Arbeiterbevölkerung in Hamburg wie überhaupt in ganz Deutschland 


*) Berechnet ans den Ziffern der Säuglingssterblichkeit auf 1000 Einwohner 
und aus den Geburtsziffem nach Abzug von 1,1 °/oo Totgeborener von den letzteren. 
*) Uhlenhorst besteht aus einer wohlhabenden und einer unbemittelten Hälfte. 


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298 


E. Referate. 


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ist; denn dieser vor allem kommen die Riesenbauten der allgemeinen 
Krankenhäuser zu gute. F Prtnzing. 

Jahresbericht über die Verwaltung des Medizinalwesens 
der Stadt Frankfurt a. M. Herausgegeben von dem 
ärztl. Verein. 45. Jahrgang. 1901. Frankfurt a. M., Mahlau 
und Waldschmidt. 308 S. 

Am 1. Juli 1900 wurden die Vororte Oberrad, Niederrad und 
Steckbach mit 18500 Seelen eingemeindet. Die beiden erstgenannten 
neuen Stadtteile hatten im Berichtsjahr die höchsten Geburtsziffern 
(51,1 und 42,7 % 0 ), während die kleinsten im Frankfurter Villenviertel 
(n. w. u. w. Außenstadt 12,2 und 15,6 % 0 ) angetroffen werden. Diese 
Stadtteile haben auch die höchste (24,0 und 20,9 % a ) und niedrigste 
Sterblichkeit (9,4 und 8,6 °/oo)- Nach dem Jahre 1866 ist bekanntlich 
die Sterblichkeit Frankfurts infolge des starken Zuzugs von Arbeitern 
bedeutend in die Höhe gegangen, seit 1896 aber ist sie sogar unter 
den kleinen Sätzen der 50 er Jahre (1896—1900 16,1 und 1801 15,6 ° 00 ). 
Von den einzelnen Todesursachen seien folgende angeführt; es starben 
auf 100000 Einwohner an 



1851-1900 

1901 

Tuberkulose 

338,4 

232,7 

Pneumonie und Bronchitis 

169.0 

161,3 

Diphtherie 

45,6 

7,8 

Typhus 

27,6 

3.1 

Puerperalfieber 

6,5 

1,7 


Das Institut der Schulärzte lebt sich in Frankfurt mehr und 
mehr ein und jedermann ist damit zufrieden, Lehrer und Eltern; im 
Verhältnis zu den Hausärzten ergaben sich niemals Schwierigkeiten. 
Nur bezüglich der Läusesucht, die wie überall sehr verbreitet ist, 
stieß man zuweilen auf Widerstand seitens der Mutter, aber auch 
weniger als früher. Alle neu in die untersten Klassen eintretenden 
Kinder werden untersucht und das Ergebnis jeder Untersuchung wird 
in einen den Schüler durch die ganze Schule begleitenden Gesund¬ 
heitsschein eingetragen. Die Zahl der Erstuntersuchungen war im 
Berichtsjahr 3806; das Ergebnis derselben wird in einer Tabelle zn- 
sammengestellt. Einen großen Teil des Berichts nehmen die Mit¬ 
teilungen über die zahlreichen Hospitäler Frankfurts ein. 

F, Frinzing . 

Bericht über die Gesundheitsverhdltnisse und Gesund¬ 
heitsanstalten in Nürnberg. Jahrgang 1901. 325 S. 

Diese Berichte werden seit 1877 vom „Nürnberger Verein für 
öffentliche Gesundheitspflege“ herausgegeben; der vorliegende Bericht 


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VIII. Öffentliche Gesundheitspflege. 


299 


ist der 25. Er behandelt die klimatischen Verhältnisse, die Be¬ 
wegring der Bevölkerung, die Nahrungsmittelpolizei, die Bewegung in 
den Kranken- und Wohltätigkeitsanstalten, die Schulhygiene und eine 
Anzahl weiterer Punkte der öffentlichen Gesundheitspflege. Die Zahl 
der Einwohner Nürnbergs war am 1. Dezember 1900 261081, die 
Sterblichkeit war 1901 20,9 °/ 00 , die Geburtsziffer 42,1 °/ 00 ; die Kinder¬ 
sterblichkeit war 22,97. Auf 10 000 Einwohner starben an Tuber¬ 
kulose 29,9, an Bronchitis 10,2, an Lungenentzündung 4,9, an Neu¬ 
bildungen 9,1, an Diphtherie 1,7 und an Syphilis 1,9. Der Fleisch¬ 
verbrauch war in Nürnberg gegen 1900 etwas geringer, einmal wegen 
des Darniederliegens der Industrie, dann wegen der Preissteigerung 
der Schweine, von welchen 19923 weniger geschlachtet wurden als 
im Vorjahr. Das Ergebnis von 79 Bieruntersuchungen wird mit¬ 
geteilt, ebenso die neue Vorschrift über den Verkehr mit Milch, die 
am 1. Januar 1902 in Kraft trat. Unter den Anstaltsberichten ist 
besonders der von K. Bauer über die Tuberkuloseheilstätte in 
Engeltal von Interesse. Gute Erfahrungen werden mit den Ferien¬ 
kolonien gemacht; im ganzen wurde 281 Kindern (152 m., 129 w.) 
ein dreiwöchentlicher Aufenthalt auf dem Lande zu teil; die Knaben 
nahmen dabei durchschnittlich nur 1,30, die Mädchen nur 1,29 kg zu; 
die Kosten für 1 Kind betrugen 38,53 Mk. In dem 1898 gegründeten 
Wöchnerinnenasyl ist die Frequenz von 109 im Jahre 1899 auf 281 
gestiegen. Der Bericht über Schulgesundheitspflege stammt von 
Schubert; es sind 10 Schulärzte angestellt, auf welche je 3180 
Kinder im Durchschnitt kommen. Die von der Stadt zur Verfügung 
gestellten Spielplätze werden fleißig benützt; durchschnittlich betei¬ 
ligen sich 1522 Kinder an einem Spieltag. 

F. Frinzing . 


Statistik des Sanitätswesens in den im Reichsrat ver¬ 
tretenen Königreichen xind Ländern auf das Jahr 
1899. Österr. Stat. Bd. 60 H. 1. In Kommission bei Carl 
Gerolds Sohn, Wien. XXXIV u. 251 S. 

An der Anordnung des Berichts hat sich gegen die früheren 
Jahre nichts geändert. Auf die Statistik der Krankenhäuser folgt 
die der Findelanstalten. Bekanntlich werden in Deutschland 
die unehelichen Neugeborenen den unverheirateten Müttern, die in 
den Gebärhäusern niederkamen, mitgegeben. In Österreich dagegen 
nehmen nur wenige dieser Mütter ihre Kinder mit nach Hause, die 
meisten derselben werden kurze Zeit in den Findelanstalten auf¬ 
gezogen, sehr bald aber aufs Land in Pflege gegeben, wo sie bis 
zum Ablauf des 6. Lebensjahres bleiben; danach kommen sie in die 
Gemeinden, in denen ihre Mütter zuständig sind. Es bestehen noch 


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300 


E. Referate. 


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7 Findelanstalten in Österreich: in Wien, Prag, Zara, Cattaro, Ragusa, 
Sebenico und Spalato, die Anstalten in Graz und Krakau sind in Auf¬ 
lösung begriffen. Es wurden im Berichtsjahre von den Landesfindel¬ 
anstalten verpflegt 

in der Anstalt auswärts 
in Wien 7457 19963 

in Prag 3024 7684 

in den 5 anderen Anstalten 335 1153 

Am Schluß des Jahres waren im ganzen 26165 Findlinge bei 
Pflegeeltern untergebracht Es folgt die Statistik der Impfung, der 
Kurorte, der Irrsinnigen, Taubstummen und Blinden. Die Zahl der 
in Anstalten verpflegten Geisteskranken war im Berichtsjahre 22505; 
am Ende des Jahres 1899 war der Bestand 14160, Irrsinnige außer¬ 
halb der Anstalten waren es 17168, dazu kommen noch 17162 Kre- 
tinen. Es kämen danach auf 100000 Einwohner 185,7 Irrsinnige und 
Kretinen, eine etwas kleine Zahl, die darauf schließen läßt, daß die 
alljährlich vorgenommenen Zählungen der Geisteskranken nicht voll¬ 
ständig sind (bei der Volkszählung von 1890 war die Verhältnisziffer 
217). Die Zahl der Ärzte hat sich dem Vorjahre gegenüber wieder 
erheblich vermehrt; sie ist von 8777 auf 9214 gestiegen, während die 
Zahl der Wundärzte, die seit dem Jahre 1873 nicht mehr ausgebildet 
werden, von 1067 auf 985 fiel. In Krippen waren 1899 2546 Kinder 
untergebracht, in den Kinderbewahranstalten, die die Aufgabe haben, 
Kinder vom 3.— 6. Lebensjahre, deren Eltern dem Erwerb nachgehen, 
zur Beaufsichtigung aufzunehmen, 72373 Kinder, und in den Kinder¬ 
gärten, in welchen die Kinder aller Bevölkerungskreise im Alter von 
4—6 Jahren zur Beschäftigung angeleitet werden, 70331 Kinder. Es 
empfiehlt sich, derartige Statistiken auch sonst durchzuführen, da 
diese Anstalten von großem allgemeinen öffentlichen Interesse sind 
und die Kinder in ihnen nicht nur vor sittlichen Gefahren, sondern 
auch vor Unglücksfallen aller Art, die gerade im Alter von 2—5 Jahren 
sehr häufig sind, bewahren. 

F. Frinzing. 


Schoefl, .iß Sanitätsbericht des k. k. Landessanitätsrats für Mähren 
für das Jahr 1900. Jahrgang 21. Brünn, Carl Winiker. 
1901. 146 S. 

Die seit dem Jahre 1880 erscheinenden Sanitätsberichte sind in 
der statistischen Literatur wohlbekannt. Sie enthalten die Ziffern 
der Bevölkerungsbewegung und Todesursachenstatistik; für die ge¬ 
waltsamen Todesursachen wird auch die Art des Todes angegeben. 
Unter den Ausweisen über die Geburten interessiert uns, daß 1,8°/« 


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VIII. Öffentliche Gesundheitspflege. 


301 


der Geburten (1899 1,7%) ohne geburtshilflichen Beistand erfolgten; 
die gebirgigen, industriearmen Bezirke, besonders Ungarisch-Brod und 
Neustadt, wo es immer an Hebammen mangelt, haben die ungünstigsten 
Ziffern (16,0 und 17,0 %). Die Sterblichkeit war 1900 25,05 (im Vor¬ 
jahre 26,49); auf 10000 Einwohner starben 1891—1900 


an Blattern 0,88 

„ Scharlach 3,91 

„ Diphtherie 8,44 

„ Masern 3,37 

„ Keuchhusten 1,63 


an Typhus 1,67 

„ Ruhr 1,90 

„ Entzündungen der 
Respirationsorgane 32,52 
„ Tuberkulose 41.01 


Diphtherie und Tuberkulose sind demnach eine sehr häufige Todes¬ 
ursache in Mähren. Bezüglich der ersteren Erkrankung wurde streng 
auf Befolgung der Anzeigepflicht gesehen und mehrfach wegen Außer¬ 
achtlassen derselben Strafverfahren eiugeleitet. Über die Anwendung 
des Diphtheriserums wird folgendes berichtet: 2300 Diphtherie¬ 
erkrankungen kamen zur Anzeige, gestorben sind 724 (= 32 %), mit 
Heilserum wurden behandelt 1289, davon sind gestorben 19%, von 
den nicht mit Serum Behandelten starben 51 %. Für die Selbstmorde 
werden die Motive angeführt; unter 457 Selbstmordfällen ist 110mal 
Trunksucht als Ursache angegeben. Es folgen Zusammenstellungen 
über die Frequenz der Kurorte, über die Krankenhäuser und Irren¬ 
anstalten, über die nicht in Anstalten untergebrachten Geisteskranken, 
über die Taubstummen und über die Blinden. Die Zählung der 
Alkoholiker, die ja gewiß große Mängel hat, aber bei längerer 
Übung doch einigermaßen verläßliche Resultate ergibt, ergab 6577 
(= 27:10000 Einw.); davon standen 63,4 % im Alter von 40—60 
Jahren; die höchsten Zahlen haben die Bezirke Hohenstadt, Groß- 
Meseritsch, Tischnowitz und Mistek. Die Zahl der besonders in den 
Bezirken Groß-Meseritsch und Neustadt in Privatpflege untergebrachten 
Findlinge hat in Mähren bedeutend abgenommen, da seit dem Jahre 
1898 von der Direktion der Gebär- und Findelanstalt in Wien keine 
Findlinge mehr nach Mähren abgegeben werden. Die Ärzte drängen 
auch in Mähren'in die Städte und meiden das flache Land. Es gab 
1900 767 Ärzte und 127 Wundärzte; in den Städten mit mehr als 
15000 Einwohnern kam ein Arzt auf 908, in den Städten mit 5000 
bis 15000 Einwohnern ein Arzt auf 1680, in Städten mit 2000—5000 
Einwohnern ein Arzt auf 1785 und in den kleinen Gemeinden einer 
auf 6382 Einwohner. Nachweise über das Impfgeschäft und über 
die Leistungen auf dem Gebiet der Gesundheitspflege schließen die 
reichhaltige Arbeit. 

F. Prlnzing . 


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302 


E. Referate. 


Groß, E., Über den Wert der bakteriologischen Untersuchung für die 
hygienische Wasserbeurteilung. Prag. med. Woch. 1902 Nr. 32 
bis 35. 

Die aus dem Laboratorium des Prager Hygienikers Hueppe 
hervorgegangene Arbeit gibt in der Hauptsache eine kurze historische 
Entwicklung der Lehre und Technik der bakteriologischen Wasser¬ 
untersuchung und eine Begründung ihrer Unentbehrlichkeit für den 
Hygieniker neben der chemischen Analyse und der Prüfung der 
österreichischen Verhältnisse. Und zwar dient die quantitative bak¬ 
teriologische Untersuchung zur Prüfung des Grades der Verunreinigung 
eines Naturwassers und der Leistungsfähigkeit von Reinigungsanlagen, 
während die qualitative Prüfung den Zweck hat, das Vorhandensein 
spezifischer Krankheitserreger nachzuweisen. Der Arbeit eingefügt 
sind eigene Untersuchungen über den Wert verschiedener Nährböden, 
aus denen sich ergibt, daß für die quantitative Analyse salzarme 
Nährböden (Pepton, Nährstoff Heyden), für den Nachweis pathogener 
Krankheitserreger dagegen salzhaltige Nährböden (Fleischbouillon) 
vorzuziehen sind. 

A. Gottstein. 


Holtx, L., Die Fürsorge für die Reinhaltung der Gewässer (in Preußeni 
auf Grund der allgemeinen Verfügung vom 20. Februar 1901. 
Auf amtliche Veranlassung erläutert Berlin, C. Heymann. 50 S. 

Gegen die vielen Klagen über Verunreinigung der Gewässer, 
namentlich durch industrielle Anlagen, kann nur im Wege der Reichs¬ 
gesetzgebung ein voller Erfolg erzielt werden, da die großen Wasser¬ 
läufe stets mehreren Bundesstaaten gemeinsam sind. Leider ist diese 
in weite Ferne gerückt, da das Wasserrecht nach Art. 65 des Ein¬ 
führungsgesetzes, zum Bürgerlichen Gesetzbuch aus dem Gebiet der 
Reichsgesetzgebung ausgeschieden ist. Eine landesgesetzliche Regelung 
bezüglich der Reinhaltung der Gewässer, die 1894 geplant war, wurde 
in Preußen nicht ausgeführt, da die örtlichen und wirtschaftlichen 
Verhältnisse der Monarchie ungemein verschieden sind. Die preußische 
Regierung hat sich vielmehr darauf beschränkt, die bereits bestehen¬ 
den gesetzlichen Vorschriften in der obengenannten Verfügung von 
1901 zusammenzustellen und die Behörden zu einer sorgsamen Hand¬ 
habung derselben anzuhalten. Diese Verfügung mit ihren vier Anlagen 
ist in dem vorliegenden Büchlein abgedruckt und mit zahlreichen 
Erläuterungen versehen; jeder, der mit der schwierigen Frage der 
Reinhaltung der Gewässer sich zu befassen haben wird, findet an 
der fleißigen Arbeit einen treuen Ratgeber. 

F. Frinzing. 


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VIII. Öffentliche Gesundheitspflege. 


303 


Sonne, G., Neue Untersuchungen und Beobachtungen über die zu¬ 
nehmende Verunreinigung der Unterelbe , eine Folge der gemiß- 
brauchten Lehre von der Selbstreinigung der Flüsse. Gut¬ 
achten zwecks Beschwerde der der Elbe anliegenden Ge¬ 
meinden bei der Kgl. preußischen und der Hamburgischen 
Regierung, sowie bei dem Reichsgesundheitsamt. Leipzig, 
Leineweber. 94 S. 

Verf. ergänzt seine früheren Arbeiten • über die Notwendigkeit 
der Reinhaltung unserer Gewässer durch eine neue, temperamentvolle 
Streitschrift, welche sich besonders mit den Verhältnissen der Unter¬ 
elbe beschäftigt. Der Satz Pettenkofers von der Selbstreinigung 
der Gewässer gelte nur für die Zustände eines durch Städteanlagen 
nicht beeinflußten Wasserlaufs, sei aber vollständig unzutreffend und 
verhängnisvoll für die Verunreinigung von Flußläufen, in welche die 
Gebrauchswässer von Städten eingeleitet würden. Diese Flußläufe 
würden allmählich in Kloaken verwandelt. Ein Beweis für die Ver¬ 
schmutzung der Flußläufe sei der schädliche Einfluß auf das Fort¬ 
kommen der Fische, wie das Auftreten eigenartiger, typhusartiger, 
nur schneller und meist gutartig ablaufender Erkrankungen bei 
solchen Personen, die das verschmutzte Elbwasser aufgenommen haben. 
Unsere heutige Fluß Verschmutzung, die durch Untergang der Fisch¬ 
kultur und Verlust für die Landwirtschaft in wirtschaftlicher, 
durch Erzeugung von Krankheiten in hygienischer Beziehung äußerst 
schädlich sei, müsse ganz verlassen und durch Einführung anderer 
Verfahren der Beseitigung städtischer AbfallstofFe (Berieselung, 
Oxydationsverfahren) ersetzt werden. 

A. Oottstein. 


JBruhns, C., Hygiene der Barbierstuben. Weyl’s Handbuch der 
Hygiene. Zweiter Supplementband. 3. Lief. Jena, Fischer. 38 S. 

Durch unsaubere Manipulationen in den Barbierstuben können 
verschiedene kontagiöse Krankheiten übertragen werden, von denen 
die wichtigsten Syphilis und Bartflechte sind, seltener Tuberkulose, 
Furunkel, ansteckende Exzesse, tierische Parasiten und besondere 
Haarkrankheiten. Die Übertragung vermitteln die Hände und die 
Gebrauchsgegenstände, Pinsel, Servietten, Schwämme, Kämme, Bürsten, 
Frisiermäntel etc. Für die Prophylaxe empfiehlt es sich, die metallenen 
Instrumente mit Alkohol zu reinigen, Rasierpinsel und Schwämme 
ganz wegzulassen, statt der leinenen Servietten solche aus chinesischem 
Papier anzuwenden. Der Barbier selbst muß für seine Person pein¬ 
lichste Sauberkeit in Kleidung und in Pflege der Hände beobachten. 
Kranke Personen, sowohl als ausübende, wie als behandelte Kunden, 
sollen nach Möglichkeit ausgeschlossen werden. In mehreren deutschen 


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304 


E. Referate. 


Städten und Staaten sind besondere polizeiliche Verordnungen über 
die Ausübung des Gewerbes erlassen, von denen Verf. diejenigen von 
Danzig, Posen, Hamburg anführt. Verf. verlangt die allgemeine 
obligatorische Einführung solcher Vorschriften unter Kontrolle der 
Behörden auf ihre Durchführung. 

Den einzelnen Abschnitten sind ausführliche Literaturzusammen¬ 
stellungen angefugt; am Schluß sind alle speziellen Vorsichtsmaßregeln 
zur Verhütung von Infektionen in 13 Thesen zusammengefaßt 

A. Oottstein. 

Jtudeckf W., Medizin und Recht. Med.-jurist. Handbuch bei Ehe- 
scheidungs- und Vaterschaftsklagen etc. 2. Auflage. Berlin, 
H. Barsdorf. 473 S. 

Vorliegendes Buch will eine gemeinverständliche Darlegung der 
medizinisch-juristischen Fragen geben, die vorwiegend das private 
Interesse des einzelnen Individuums angehen; es handelt sich dem¬ 
nach weder um eine rein populäre, noch um eine wissenschaftliche 
Darstellung der gerichtlichen Medizin im weiteren Sinn, vielmehr um 
ein Mittelding zwischen beiden. Der Inhalt des Buches erhellt am 
besten aus einer Mitteilung des Inhaltes der einzelnen Kapitel. Verf 
bespricht im ersten Hauptteil die Berufspflicht der Medizinalpersonen, 
und zwar in Eheangelegenheiten, in Schwangerschaftssachen, bei Ver¬ 
brechen und im Alltagsleben (hier mit besonderer Berücksichtigung 
der Geschlechtskrankheiten, der Versicherungspraxis, der Honorar¬ 
angelegenheiten). Der zweite Teil handelt von der Verpflichtung zu 
ärztlichen Eingriffen (in passivem Sinne) und von dem Recht zu ärzt¬ 
lichen Eingriffen. In sehr ausführlicher Weise werden im dritten 
Hauptteil die wichtigen Fragen der Feststellung der Vaterschaft in 
strittigen Geburtsverhältnissen, die Schwangerschaftsdauer, die An¬ 
fechtung der Ehelichkeit eines Kindes und die Frage der Vaterschaft 
bei unehelichen Kindern besprochen. Es folgen die Auseinander¬ 
setzungen über die medizinischen Gründe, aus denen eine Ehe für 
nichtig erklärt, bezw. geschieden wird. Ihnen schließen sich an Be¬ 
trachtungen über die rechtlichen Folgen der Syphilis für die Ehe. 
Das 6. Kapitel handelt von Leben und Lebensfähigkeit in medizinisch¬ 
juristischem Sinne, von der Zeugungsfähigkeit und der Strittigkeit 
des Geschlechts bei Zwitterbildungen. Im 7. Kapitel wird die Dispo¬ 
sitionsfähigkeit der Geisteskranken, in einem Anhänge dazu die Unter¬ 
bringung und Verpflegung der Geisteskrankheiten besprochen; das 
letzte Kapitel beschäftigt sich mit den Kunstfehlern der Medizinal¬ 
personen. 

Als besonders wertvoll an dem Buche des Verf. ist anzuerkennen, 
daß er jedem Kapitel die wichtigsten einschlägigen gesetzlichen 


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IX. Entartungstheorie, Konstitutionspathologie und Sexuelle Hygiene. 305 


Paragraphen und Bestimmungen verschiedener Gesetzbücher (B.G.B., 
deutsche Einzelstaaten, österreichisches und Schweizer Recht) an¬ 
gefügt. 

M. Bloch. 


IX. 

Entartungstheorie, Konstitutionspathologie 
und Sexuelle Hygiene. 

2Voetz, A., Sozialpolitik und Rassenhygiene in ihrem prinzipiellen Ver¬ 
hältnis. Sonderdruck aus dem Archiv für soziale Gesetzgebung 
und Statistik. Bd. 17. H. 3 u. 4. 

Ddr wesentliche Inhalt seines im Jahre 1895 erschienenen Buches 
über die Tüchtigkeit unserer Rasse und den Schutz der Schwachen 
wird hier von A. Ploetz in prägnanter Form und unter Beschränkung 
auf die sozialpolitischen Seiten des Entartungsproblems wiedergegeben. 
Ploetz ist mit Darwin, Haeckel, Wallace und anderen Bio¬ 
logen der Ansicht, daß möglicherweise ein zu weit getriebener und 
verallgemeinerter Schutz der Schwachen durch ihre Erhaltung die 
allgemeine Tüchtigkeit der „Rasse“ herabgedrückt werden könne, 
wenn nicht eine planmäßige „Rassenhygiene“ diesem Übelstande be¬ 
gegne. Da er der Vater des Wortes „Rassenhygiene“ ist, so verdient 
angesichts des Umstandes, daß in letzter Zeit auch die auf die Rassen¬ 
theorie Gobineau’s zurückgreifenden Anthropologen sich dieses 
Ausdruckes bedienen, die Definition, die Ploetz selbst gibt, hier 
wörtlich wiedergegeben zu werden. Er sagt ausdrücklich: „Das Wort 
Rasse, das so vielerlei bezeichnet, wollen wir hier in einem ganz all¬ 
gemeinen Sinne brauchen, nämlich als eine durch Generationen lebende 
Gesamtheit von Menschen in Bezug auf ihre körperlichen und geistigen 
Eigenschaften. Die Lehre von den optimalen Bedingungen der Er¬ 
haltung und Entwicklung einer Rasse wollen wir Rassenhygiene nennen, 
gerade so wie wir die Lehre von den optimalen Erhaltungsbedingungen 
des Individuums als Individualhygiene bezeichnen.“ Ploetz läßt 
also gar keinen Zweifel darüber aufkommen, daß seine Rassenhygiene 
eine objektive für jede durch Generationen lebende Gruppe von 
Menschen gültige Wissenschaft ist, mögen diese nun der hochwertigen 
arischen oder der mongolischen, schwarzen oder sonst, irgend einer 
anderen Rasse (im ethnographischen Sinne) angehören. Leider könnten 
aus der jüngsten Literatur nicht nur der Anthropologie, sondern auch 
der Hygiene und der Sozialwissen schäften so zahlreiche Beispiele 
einer Vermengung von Elementen der Ploetz’sehen Rassenhygiene 

Jahresbericht über Hygiene und Demographie. II. Jahrgang. 20 


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E. Referate. 


einerseits und der Rassentheorie Gobineau’s andererseits angeführt 
werden, daß man fast versucht wird, bis zur allgemeinen Verständigung 
den Ausdruck überhaupt zu vermeiden und zu den in der Medizin 
und Hygiene schon früher gebrauchten Bezeichnungen „Entartungs¬ 
theorie“, „Degenerationsproblem“ u. a. zurückzukehren. 

Die Quintessenz seiner Ansichten gibt Ploetz am Schluß der 
vorliegenden Abhandlung in folgenden Sätzen: „Die modernen sozial¬ 
politischen Bestrebungen sind, soweit sie demokratischer Natur sind, 
mit Rassehygiene wohl verträglich; soweit sie den Schutz betreffen 
von Geschädigten, die unter übermächtigen wahllosen oder kontra- 
selektorischen Einflüssen stehen, ebenfalls; soweit sie den Schutz von 
Menschen betreffen, die geistig, körperlich oder sittlich minderwertig 
sind, gefährden sie das Tüchtigkeitsniveau der Nachkommenschaft 
Daher ist es nötig, Gegengewichte zu schaffen. Von einiger Bedeutung 
ist bereits die Verschärfung der sexuellen Ansätze besonder? durch 
bloße Ehezeugnisse oder durch Eheverbote bei Belasteten oder bei 
Kranken, die ihre Schwächen vererben würden. Hauptsache ist und 
bleibt jedoch die Verbesserung der Variation, und zwar nicht nur 
die Vermeidung der Erzeugung schlechter Varianten, sondern auch 
die Erforschung und Bewirkung der Erzeugung tüchtiger und fort¬ 
schreitender Varianten. Diese Forderungen müssen mit großem Ernst 
und Nachdruck geltend gemacht werden, denn auf dem Spiele steht 
die Organisationshöhe, die das Menschengeschlecht allmählich er¬ 
klommen hat, und der ungeheure Preis von Elend, den es durch die 
grauen Jahrtausende hindurch dafür bezahlt hat. Und andererseits 
steht als Gewinn dagegen das ungehemmte Fortschreiten zu Höhen 
der Entwicklung, die wir heute kaum erst ahnen können.“ Jedem 
Leser des vorliegenden Aufsatzes ist dringend anzuraten, auf das 
schon oben erwähnte Buch des Verfassers zurückzugehen. Leider hat 
Ploetz sein damals geäußertes und bisher noch nicht zurückgenommenes 
Versprechen, seiner allgemeinen eine spezielle, praktischen Fragen 
zugewandte „Rassenhygiene“ folgen zu lassen, immer noch nicht ein¬ 
gelöst. Quousque tandem ? 

A. Grotjahn. 


Wilser, L, Zuchtwahl heim Menschen. Politisch-Anthropologische 
Revue. Jahrg. 1. Nr. 3. 

Um vorzubeugen, daß nicht die Fortschritte der Heilkunst und die 
gesteigerte soziale Fürsorge durch Erhaltung der schwachen und kränk¬ 
lichen Individuen den Artprozeß ungünstig beeinflussen, empfiehlt der 
Verf. Gegenmaßregeln, die zur Verbesserung der Rasse und zur Hebung 
flerVolksgesundheit dienen sollen. Nach Wilser kann dieses Ziel durch 


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IX. Entartung«theorie, Konstitutionspathologie und Sexuelle Hygiene. 307 

folgende drei Wege angestrebt werden: 1. durch sorgfältige leibliche, 
über der geistigen leider so oft vernachlässigte Erziehung, welche die 
schädlichen Folgen einseitiger Geistesarbeit und des Stadtlebens 
wieder gutzumachen sucht; 2. durch die zwar schwierige, bei zweck¬ 
entsprechendem und zielbewußtem Vorgehen aber nicht aussichtslose 
Bekämpfung und möglichste Ausrottung der verderblichen, besonders 
auch die Nachkommen bis ins dritte und vierte Glied belastenden 
Volksseuchen, wie Schwindsucht, Lues und Trunksucht; 3. durch Ein¬ 
schränkung der wahllosen Kreuzung und Blutmischung, durch Er¬ 
leichterung erwünschter und unerwünschter Verbindung, mit einem 
Worte durch Zuchtwahl. 

Natürlich ist Wilser auch Anhänger eines staatlichen Heirats¬ 
verbotes. Er will es angewendet wissen bei Erwerbsunfähigkeit (!), 
Unreife (!), Schwachsinn, erblicher Krankheit oder Krankheitsanlagen, 
Blutsverwandtschaft, Mißbildungen, Gewohnheitsverbrechen und Laster. 
Die vorliegende Abhandlung beschränkt sich nicht auf medizinische 
Erwägungen, sondern folgt auch ethischen und anthropologischen Ge¬ 
dankengängen. Sie verliert sich dadurch zuweilen ins nebelhafte. 

A. Gro(Jahn. 


Küther, M., Erbliche Entartung und Sozialpolitik. Politisch-Anthro¬ 
pologische Revue. Jahrg. 1. Nr. 3. 

Eine litteraturgeschichtliche Skizze, in der die wichtigsten Werke 
über den Einfluß der humanitären Bestrebungen auf den menschlichen 
Artprozeß, besonders die diesbezüglichen Auslassungen von J. Adams, 
T. R. Malthus, Ch. Darwin, Wallace, Haeckel, Weismann, 
Schallmeyer, A. Ploetz, eine kurze Besprechung gefunden haben. 

A. Grotjahn. 

ScJiaUmeyer, W., Natürliche und geschlechtliche Auslese bei wilden 
und bei hochkultivierten Völkern. Politisch-Anthropologische 
Revue. Jahrg. 1. Nr. 4. 

Bereits im Jahre 1891 hat der Verf. in einer leider nicht sehr 
bekannt gewordenen Broschüre die Frage aufgeworfen, ob von den 
modernen gesellschaftlichen Einrichtungen nicht viele die Tendenz 
haben, die zur Veredlung führende Auslese im Kampf ums Dasein 
erheblich zu hemmen und so eine körperliche Entartung der Kultur¬ 
menschheit anzubahnen. Die vorliegende Abhandlung bewegt sich 
in den nämlichen Gedankengängen, ln 5 Unterabteilungen behandelt 
Schallmeyer: 1. das Altern der Völker, 2. das Ausmerzen von 
Menschenrassen und Völkern, 3. die Frage, ob unsere Kultur zur 

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E. Referate. 


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Entartung führt, 4. die einzelnen Entartungserscheinungen der Gegen¬ 
wart und 5. die Abwehrmaßregeln gegenüber einer drohenden Ent¬ 
artung. Man geht wohl nicht fehl, wenn man in dem vorliegenden 
Aufsatze eine Vorarbeit zu jener Preisschrift vermutet, mit der Schall¬ 
meyer inzwischen den ersten Preis der bekannten Hae ekel Stiftung 
errungen hat. Ein näheres Eingehen auf die Einzelheiten der Schall- 
meyer’schen Ausführungen wird daher wohl besser verschoben, bis 
diese größere Arbeit zur Besprechung vorliegt 

A. GrotJalnx. 


Kohlbmtf/ge, Stadt und Land, Genealogie und Anthropologie. Zentral¬ 
blatt für Anthropologie H. I. 1901. 

Nach Ammon sollen die Bewohner der Städte in zwei oder drei 
Generationen aussterben und soll die Bevölkerung der Städte sich 
nur durch Zuzug vom Lande erhalten können. Gegen diese Auffassung 
wendet sich Verfasser. Die alten Patrizierfamilien der Städte sind 
nicht ausgestorben, viele leben noch heute, die meisten sind aber 
verzogen, viele unter veränderten Namen in den Adel anderer Länder 
aufgenommen. Andererseits zeigt die Geschichte der Lehnhöfe, daß 
auch die Familien der Landbewohner öfter aussterben. Für Holland. 
Schweiz und Dänemark wird versichert, daß fast alle heutigen Stadt¬ 
geschlechter schon 6—9 Generationen in den Städten leben. Als Bei¬ 
spiele werden genannt: die Patrizierfamilien von Hamburg und Amster¬ 
dam, die Refuges, welche sich meist in den Städten niederließen, die 
Niederländer und Fläminger, die vor 300 Jahren nach Deutschland 
flüchteten, die Knickerbockerfamilien von New-York, die portugiesischen 
Juden, alle existieren noch heute. Weiter muß man auch auf die 
weibliche Deszendenz achten. Auch muß man den Rückfluß der 
Familien höherer Stände zu den niederen beachten, der ein Aussterben 
vortäuscht. 

Die geringe Anzahl Ortsgeborener darf Ammon nicht in seinem 
Sinne verwenden, aus den besseren Familien stirbt doch beinahe 
niemand dort, wo er geboren wurde; die geringe Anzahl Ortsgeborener 
zeigt nur die Freizügigkeit 

Es ist nicht wahr, daß die Städtefamilien wegen der Abstammung 
vom Lande schon in der Reihe der 16 Ahnen viele Ahnenverluste 
zeigen, auch bei den Bauernfamilien sind die Ahnenverluste nicht so 
groß. Endlich wird gezeigt, daß wohlhabende Familien ebenso viele 
Kinder groß ziehen als ärmere, die ärmeren zeigen zwar größere Ge¬ 
burtsfrequenz, aber auch größere Mortalität. 

Diese Studie wird demnächst durch Zahlen näher gestützt 
werden. 

Autoreferat, 


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IX. Entartnngstheorie, Konstitutionspathologie und Sexuelle Hygiene. 309 


Kucxynski, R., Immigration and Fecundity. Boston Herald. March 31. 

1902. 

Verf. wurde zu dieser wertvollen kleinen Studie angeregt durch 
die neuerdings geplante Beschränkung der Einwanderung in die Ver¬ 
einigten Staaten, der alle anarchistische, ungebildete (Analphabeten) 
und besitzlose Elemente liefernde Staaten unterliegen sollen. Er 
untersucht nun die voraussichtlichen Folgen einer derartigen Maßregel, 
die etwa */ 4 bis 6 / a der gesamten Einwanderer ausschließen und dadurch 
zu einer Verminderung der Bevölkerungszunahme führen würde. Denn 
zweifelhaft erscheint es ihm, ob „unter Voraussetzung einer gleich¬ 
bleibenden Fruchtbarkeit und Sterblichkeit die eingeborene Bevölkerung 
nach Ausschluß der Einwanderer in gleichem Maße wie bisher zu¬ 
nehmen würde“. Verf. hat, indem er sich der Vollständigkeit der 
Geburts- und Sterbelisten wegen auf Massachusetts und Rhode Island 
beschränkte, für die Zeit von 1893—97 die Durchschnittszahl der 
Lebendgeborenen auf je 1000 Einwohner für den Staat sowie getrennt 
für Ausländer und Eingeborene berechnet und mit den Durchschnitts¬ 
zahlen verschiedener anderer Länder in Vergleich gebracht. (Siehe 
die Tabelle auf Seite 310.) 

Das Resultat dieser statistischen Betrachtung: die geringe Frucht¬ 
barkeit der eingeborenen Bevölkerung, die an das französische Zwei¬ 
kindersystem lebhaft erinnert, dann aber auch ihre durchaus nicht 
geringe Sterblichkeit enthält, wie der Verf. mit Recht betont, die 
Warnung, die überaus wichtige Frage der Einwanderungsbeschränkung 
allein vom Standpunkt der Arbeitslöhne und der Zunahme von An¬ 
alphabeten und Verbrechern zu erwägen. „Durch die Aussperrung 
eines erheblichen Teiles der Einwanderer laufen die Vereinigten 
Staaten Gefahr, ihren Platz unter den Weltmächten, den sie sich 
hauptsächlich durch ihre Bevölkerungsvermehrung erkauft, einzubüßen.“ 

F. Kriegei. 


Potthoff, H,, Handelspolitik und Wehrkraft. Berlin, Siemenroth. 51 S. 

Die vorliegende Schrift ist aus einem Vortrage entstanden, den 
der Verf. in einer Versammlung von Offizieren über die Bedeutung 
der zukünftigen Wirtschaftspolitik für die Wehrfähigkeit Deutschlands 
gehalten hat. Nach den eigenen Worten des Verf. handelt es sich 
in der Publikation nicht „um eingehende Spezialforschungen, um das 
Entdecken neuer Wahrheiten, sondern um einen knappen aber zu¬ 
sammenhängenden und möglichst umfassenden Überblick über die 
Beziehungen zwischen Wirtschaftspolitik und Wehrkraft, um eine 
Zusammenfassung der Ergebnisse, welche die Untersuchungen anderer 
ans Licht gebracht haben, um eine Würdigung der heutigen handels¬ 
politischen Streitfragen vom militärischen Standpunkte aus“. Pott- 


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310 E- Referate. 



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IX. Entartungstheorie, Konstitutionspathologie und Sexuelle Hygiene. 311 

hoff ist im Interesse der Erhaltung unserer Wehrkraft Gegner einer 
Erhöhung der Agrarzölle und sieht in dem Übergang Deutschlands 
zum Industriestaat kein nationales Unglück, wie uns die Agrarier 
glauben machen wollen, sondern einen Vorzug vor den reinen Agrar¬ 
ländern in jeder Beziehung. In formaler und rechtlicher Richtung 
ist das Material meisterhaft gruppiert und in einer Form mitgeteilt, 
die auch jedem nicht nationalökonomisch gebildeten Leser das Ein¬ 
dringen in das schwierige Problem ermöglicht. Der Verf. sieht in 
einem ausgebreiteten Bauernstand zwar auch einen großen Vorteil 
für die Wehrkraft und die physische Wohlfahrt der Nation, glaubt 
aber, daß die Erhaltung und Verstärkung des Bauernstandes gerade 
durch die Entwicklung zum Industriestaat begünstigt, durch Einführung 
hoher Agrarzölle, die nur im Interesse der Großgrundbesitzer sind, 
jedoch beeinträchtigt würde. 

A. Grotjahn. 


Seviny, Dade , v. Cetto f Die Bedeutung der landwirtschaftlichen Be¬ 
völkerung für die Wehrkraft des Deutschen Reiches. Sonder¬ 
druck aus dem Archiv des Deutschen Landwirtschaftsrates. 
Jahrg. XXVL 110 S. 

Eine sorgfältige Rekrutierungsstatistik kann als trefflicher Ma߬ 
stab für die körperliche Bonität der Bevölkerung benutzt werden, 
w'enn sie ein klein wenig nach diesem Gesichtspunkte angelegt wird. 
Leider läßt sich die deutsche Rekrutierungsstatistik in ihrer gegen¬ 
wärtigen Form dazu nicht verwenden. Den ärztlichen Wünschen auf 
Umgestaltung, die besonders nachdrücklich von Virchow im Jahre 
1863 und dann wieder von W. Kruse auf der Versammlung deutscher 
Naturforscher und Ärzte in Düsseldorf im Jahre 1898 erhoben wurden, 
ist bisher in keiner Weise Rechnung getragen. Umso erfreulicher ist 
es, daß neuerdings der in Regierungskreisen so einflußreiche deutsche 
Landwirtschaftsrat in der Plenarversammlung vom 8. Februar 1902 
nach einem eingehenden Referat von Professor Sering folgenden 
Beschluß gefaßt hat: „Die Mehrzahl der wissenschaftlichen Unter¬ 
suchungen hat bisher die überwiegende Militärtauglichkeit der länd¬ 
lichen gegenüber der städtisch-industriellen Bevölkerung dargetan. 
Aber die Veröffentlichungen aus dem reichen Material der Ersatz¬ 
behörden in Deutschland sind so mangelhaft, daß ans denselben ein 
sicheres Urteil über die Bedeutung der Abstammung, der Wohnweise, 
der verschiedenen Berufstätigkeiten für die körperliche Entwicklung 
der heranwachsenden Jugend nicht auf so breiter Basis zu gewinnen 
war, wie es die Wichtigkeit dieser Frage in hygienischer und poli¬ 
tischer Hinsicht wünschenswert macht So gewiß die Erhebungen, 
welche neuerdings betreffs Feststellung des Berufs und der Herkunft 


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312 


E. Referate. 


der Militärpflichtigen angeordnet sind, als Fortschritt begrüßt werden 
müssen, so wenig können auch sie allein als ausreichende Grundlage 
zur Lösung jener Fragen angesehen werden. Vielmehr erscheint die 
Feststellung des Berufes und Wohnortes, wo möglich auch der Her¬ 
kunft der Eltern, sowie des Geburtsortes, Aufenthaltsortes und des 
seit Entlassung aus der Schule hauptsächlich betriebenen Berufes der 
Stellungspflichtigen, endlich genauere Scheidung derselben nach dem 
Urteil über ihre Tauglichkeit, bedingte Tauglichkeit, zeitliche Untaug¬ 
lichkeit u. s. w. unter spezieller Hervorhebung der Körpergrösse, des 
Brustumfanges und der festgestellten körperlichen Fehler. Der 
deutsche Landwirtschaftsrat ersucht daher den Reichskanzler, das 
Material der Ersatzbehörden, welches über alle diese Punkte Aus¬ 
kunft gibt, den statistischen Zentralstellen zur fortlaufenden Ver¬ 
arbeitung und Veröffentlichung zu überweisen.“ Der Landwirtschafts¬ 
rat ist zu seinem Vorgehen weniger durch hygienische Gründe, als 
durch die Hoffnung veranlaßt, daß die gewünschte Statistik ein Re¬ 
sultat ergeben würde, das agrarischerseits gegen die zunehmende 
Industrialisierung Deutschlands ausgespielt werden könnte. Die so¬ 
ziale Hygiene hat aber ein objektives Interesse an derartigen Fest¬ 
stellungen und ersehnt eine genaue Tauglichkeitsstatistik, mag diese 
nun den Politikern von rechts oder denen von links zu Hilfe kommen. 
Würde das Ergebnis, wie ja zu erwarten steht, zunächst im Sinne 
der Agrarier ausfallen, so würde damit übrigens noch lange nicht die 
Industrialisierung Deutschlands vom hygienischen Standpunkte zu 
verdammen sein, sondern nun der Ansporn geliefert werden, in dem 
jungen Industriestaat jene Maßregeln der Hygiene und des Arbeiter¬ 
schutzes durchzuführen, die seinen unleugbaren Gefahren für das 
körperliche Gedeihen der unteren Bevölkerungsschichten die Spitze 
abbrechen und gegenwärtig noch ausstehen. Außer dem Referat von 
Sering und dem Korreferat von v. Cetto enthält die vorliegende 
Schrift noch sieben tabellarische Anlagen, die von Sering, v. Cetto 
und Dade zusammengestellt sind. 

A. Grotjahn. 

Jtetzius, G. und Fürst, C. M., Anthropologin Suecica. Beiträge 
zur Anthropologie der Schweden. Nach den auf Veranstaltung 
der schwedischen Gesellschaft für Anthropologie und Geographie 
in den Jahren 1897 und 1898 ausgefuhrten Erhebungen. Mit 
130 Tabellen, 14 Karten und 7 Proportionstafeln in Farben¬ 
druck, vielen Kurven und anderen Illustrationen. Gedruckt 
in Stockholm in Aftonbladets Druckerei. Deutsche Ausgabe 
im Verlag von G. Fischer, Jena. 301 S. 

Die anthropologische Forschung, die in Schweden schon fast seit 
einem Jahrhundert in einer für andere Länder geradezu exemplarischen 


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IX. Entartnngstheorie, Konstitntionspathologie und Sexuelle Hygiene. 313 

Weise gepflegt worden ist, hat durch das vorliegende pompös aus¬ 
gestattete Werk, dessen Vollendung nur durch die ungewöhnliche 
Munifizenz des einen der Herausgeber, G. Retzius, ermöglicht 
worden ist, eine wesentliche Bereicherung erfahren. Nachdem zu den 
früheren Arbeiten über die Anthropologie der schwedischen Bevölke¬ 
rung noch diese umfangreiche Publikation getreten ist, kann man 
wohl Schweden als dasjenige Land Europas bezeichnen, welches am 
sorgfältigsten nach der Richtung der Anthropologie durchforscht ist. 
Die Erhebungen sind an den schwedischen Rekruten der Jahrgänge 
1897 und 1898, zusammen 45688 wehrfähigen, mindestens 157 cm 
großen Personen, gemacht und erstrecken sich auf Körpergröße, Arm¬ 
breite, die wichtigsten Kopfmaße und die Farbe der Augen und des 
Kopfhaares. Bezüglich der Körpergröße zeigte es sich, daß alle 
Landschaften Schwedens (mit Ausnahme Lapplands) eine mittlere 
Körpergröße der Bevölkerung aufweisen, die über 170 cm beträgt 
und das von im ganzen 24 Landschaften nicht weniger als 4 Land¬ 
schaften eine solche von mehr als 172 und 9 eine solche von mehr 
als 171 cm haben. Die Schweden gehören somit zu den größten 
Leuten der Erde. Die Körpergröße hat, soweit überhaupt Vergleiche 
mit früheren Messungen und solchen an Gräberfunden gestattet sind, 
jedenfalls in geschichtlicher Zeit nicht abgenommen, anscheinend im 
letzten halben Jahrhundert sogar etwas zugenommen. Bezüglich der 
Kopfmaße ist zu bemerken, daß 87 % der Bevölkerung Dolichocephalie 
und 13% Brachycephalie darboten und daß von der ersten Gruppe 
etwa 30% echte Langköpfe und 57% Mesocephalen waren. Echt 
germanischer Typus, d. h. die Verbindung von Langköpfigkeit (bis 74), 
Körpergröße (über 170 cm) und heller Augen und Haare, findet sich 
noch immer bei 10 % der gesamten schwedischen Bevölkerung. Nach 
Ansicht der Verfasser würde das der höchste Prozentsatz sein, den 
ein germanisches Land überhaupt noch aufzuweisen hat. 

Das großartige Werk von Retzius und Fürst sollte besonders 
die deutschen Anthropologen zu ähnlichen Arbeiten anregen, da ge¬ 
rade für Norddeutschland uns noch eine genaue anthropologische 
Kenntnis der Bevölkerungszusammensetzung fehlt. 

A. Orotjahn. 

JFfirst, C. M. t Index-Tabellen zum anthropometrischen Gebrauche. 

G. Fischer, Jena. 

Das vorzüglich ansgestattete Tabellenwerk wird das Bedürfnis 
der Anthropologen nach anthropometrischen Indextabellen voll be¬ 
friedigen. Die älteren Berechnungen von H. WeIcker und Broca 
erhalten in ihm eine zeitgemäße und den Zwecken besser als jene 
entsprechende Ablösung. Es sind im ganzen 29 Tabellen gegeben. 


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E. Referate. 


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Am Kopfe jeder Tabelle ist der Inhalt derselben durch eine Index¬ 
formel charakterisiert, die durch die äußersten Zahlen in der Zahlen¬ 
folge die Zahlenbreite der in der Tabelle vorkommenden Dividenden 
und Divisoren angibt. 

A. Grotjahtu 


Klatt , 0. f Die Körpermessung der Verbrecher nach Bertilion und die 
Photographie als die wichtigsten Hilfsmittel der gerichtlichen 
Polizei. Mit zahlreichen Abbildungen im Text und 21 Tafeln. 
Berlin, Heines Verlag. 82 S. 

Die in der modernen Medizin so lange vernachlässigte Beobach¬ 
tung der allgemeinen Körperkonstitution bedarf in Zukunft dringend 
eingehender Berücksichtigung. Da die Mediziner bisher eine ihren 
besonderen Erfordernissen entsprechende Konstitutionsprüfung nicht 
ausgebildet haben, werden sie gut tun, zunächst bei der Anthropo- 
metrie in die Schule zu gehen. In der vorliegenden Schrift hat der 
Vorsteher der Zentrale des anthropometrischen Erkennungsdienstes 
für Deutschland die zu kriminellen Zwecken ausgebildete Körper¬ 
messung anschaulich beschrieben. 

A. Grotjahn « 


Anthropoloffie und Vorgeschichte. Fascikel V, 2 der Biblio¬ 
graphie der schweizerischen Landeskunde. Physische Anthro¬ 
pologie der schweizerischen Bevölkerung. Zusammengestellt von 
R. Martin. Urgeschichte der Schweiz. Zusammengestellt von 
J. Heierli. Bern. 1901. Wyn. 138 S. 

In dem ersten Teil sind die Titel von Arbeiten zusamraengestellt, 
die sich mit der physischen Beschaffenheit und der Rassenzugehörig¬ 
keit der schweizerischen Bevölkerung in geschichtlicher und vor¬ 
geschichtlicher Zeit befassen. Die Anordnung ist chronologisch. In 
dem zweiten, größeren Teil des vorliegenden Buches sind alle Ver¬ 
öffentlichungen über die Urgeschichte der Schweiz verzeichnet. An¬ 
erkennung verdient, daß die physische Anthropologie eine gesonderte 
Berücksichtigung gefunden hat. 

A. Grotjahn. 


Weistnann, A., Vorträge Uber Descendenztheorie , gehalten an der 
Universität Freiburg i. B. Mit 3 färb. Taf. u. 131 Textfig. 
2 Bde. Jena, G. Fischer. XH, 456 u. VI, 462 S. 

Für die Fortentwicklung der Darwinschen Lehre hat nächst 
dem Begründer wohl niemand so viel getan, als Weismann, der 
Freiburger Zoologe, der seit 20 Jahren in einer Reihe von kleineren 
und größeren Arbeiten die gesamte Entwicklungslehre nicht nur durch 


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IX. Entartungstheorie, Konstitutionspathologie und Sexuelle Hygiene. 315 


neue Gesichtspunkte bereicherte, sondern ihr auch, gestützt auf die 
Ergebnisse der fortschreitenden Naturerkenntnis, einen neuen und 
gesicherteren Boden geschaffen hat Jetzt wo sein arbeitsfreudiges 
Leben sich seinem Ende zuneigt, hat er den Wunsch gehabt die 
Hauptergebnisse desselben zu einem abgerundeten und in sich har¬ 
monischen Bild zusamroenzufassen und gewissermaßen als „ein Ver¬ 
mächtnis den nach uns Kommenden“ zu hinterlassen. Diese Zusammen¬ 
fassung liegt nunmehr in den zwei starken Bänden vor, die keines¬ 
wegs bloß für Zoologen vom Fach oder für Naturforscher, sondern für 
jeden Gebildeten, der sich über die wichtigsten Lebensfragen orien¬ 
tieren will, eine unerschöpfliche Quelle des Wissens und der An¬ 
regung darbieten. Die große Bedeutung Weismann’s für die Ent¬ 
wicklungslehre, ja für die moderne Naturforschung überhaupt liegt — 
um es in wenigen, auch für den Laien verständlichen Worten zu sagen 
— darin, daß er von den Faktoren, welche nach Darwin die fort¬ 
schreitende Entwicklung der Lebewesen bedingen, den einen als 
überflüssig und höchst unwahrscheinlich hingestellt hat: die Ver¬ 
erbung erworbener Eigenschaften. Nach Darwin sollte 
die aufsteigende Bevölkerung der organischen Welt nicht bloß durch 
natürliche Zuchtwahl zu Stande kommen, sondern auch dadurch, daß 
unter dem Einfluß äußerer Umstände, insbesondere der Übung und 
des Nichtgebrauchs einzelner Körperteile, diese sich während des 
individuellen Lebens zu größerer Vollkommenheit fort- oder zu Rudi¬ 
menten zurückbildeten und daß diese Abänderungen sich auf die 
nächste Generation erblich übertragen. Durch Summation dieser 
vielen kleinen Abänderungen käme dann im Laufe vieler Generationen 
ein merklicher Fortschritt zu stände. W. hat nun gezeigt, daß eine 
solche Annahme nicht nur überflüssig, sondern auch logisch und 
naturwissenschaftlich schwer vorstellbar sei, und daß keine Tatsache 
bekannt sei, welche dieselbe rechtfertige. Die gesamten Änderungen 
in der organischen Natur, der ganze Aufstieg der Lebewelt ist nach 
W. erklärbar, einmal durch die natürliche Auslese, ferner durch die 
geschlechtliche Auslese, den Kampf der Teile im Organismus, sowie 
durch die Vorgänge bei der Befruchtung selbst. Die ungeahnten 
Aufschlüsse, welche uns das letzte Dezennium über das Wesen der 
Zellteilung und Befruchtung gebracht hat, haben die Weismann- 
schen Anschauungen in allen Punkten bekräftigt und vertieft, so daß 
sein Lehrgebäude heute fast in allen seinen Teilen bis ins ein¬ 
zelne ausgebaut und festgegründet dasteht» Es kann hier nicht 
unsere Aufgabe sein, den Inhalt des Weis man n’sehen Werkes in 
allen Einzelheiten durchzugehen — es sei nur darauf hingewiesen, 
daß es heute nicht mehr möglich ist, sich mit irgend welchen anthro¬ 
pologischen oder sozialhygienischen Fragen, mit den Problemen der 
Rassen, der Ab- und Entartung des Menschengeschlechtes zu beschäf- 


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E. Referate. 


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tigen, ohne die Weismann’schen Lehren zu kennen und zu den¬ 
selben in ganz bestimmter Weise Stellung zu nehmen. Denn — und 
das muß hier gesagt werden — es gibt eine Reihe von Natur¬ 
forschern, welche die Weismann’schen Lehren heute schon als über¬ 
wunden oder gar als widerlegt ansehen zu können glauben, darunter 
Männer wie Herbert Spencer, 0. Hertwig, Hering, wieder 
andere wie z. B. de Vries, welche für wichtiger als die allmäh¬ 
lichen unmerklichen Änderungen die Mutation, d. h. das sprung¬ 
weise Auftreten neuer Varianten bezeichnen. Auf alle diese gegne¬ 
rischen Anschauungen geht W. in den vorliegenden Vorträgen ein. um 
— wenigstens unserer Ansicht nach — seine Lehre schließlich doch 
als die einfachste und natürlichste Deutung der Lebensvorgänge auf 
unserer Erdrinde erscheinen zu lassen. Das Weismann’sche Buch 
gehört zu den Standardwerken der Kulturwelt, welche dazu bestimmt 
sind, eine tiefe und anhaltende Wirkung auf die Geistesentwicklung 
auszuüben. Es ist ein Buch, dessen Gedankeninhalt selbst scheinbar 
weit ab liegende Gebiete des Geisteslebens anregend und befruchtend 
beeinflussen wird. 

A . Blaschko. 


Reimer, J., Darwin und seine Lehre. Für gebildete Laien ge¬ 
schildert. Leipzig, Hermann Seemanns Nachfolger. 

Auf nur 94 Seiten, gedruckt auf feinem Büttenpapier, wie es uns 
armen Naturforschern gewöhnlich nicht vorgesetzt wird, da man es 
für die „schöne“ Literatur zu reservieren pflegt, wird die bekannte 
Theorie entwickelt. Viel Neues läßt sich natürlich auf solchem Raum 
über solches Thema nicht sagen. Aber die gleichmäßige Behandlung 
der einschlägigen Fragen, die klare Disposition des ganzen großen 
Materials und die Sicherheit des Stils können für dieses an der 
Grenze von Volksschriften und Gelehrtenliteratur stehende Erzeugnis 
als mustergültig bezeichnet werden. 

A. Koch-Hesse. 


Hesse , R., Abstammungslehre und Darwinismus. 39. Bändchen der 
„wissenschaftlich-gemeinverständlichen“ Sammlung: „AusNatur 
und Geisteswelt“. Leipzig, B. G. Teubner. 123 S. 

Dem billigen Preise entsprechend ist Format und Ausstattimg 
einfach gehalten, und die 31 Figuren im Texte sind nicht gerade 
glänzend, aber doch sauber ausgeführt. Ein entschieden brauchbares 
Werkchen für den einfachen Mann, der sich weiterbilden will! Und 
Naturerkenntnis im Volke zu verbreiten verdient stets die Anerkennung 
des Hygienikers. 

A. Koch-Heme. 


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IX. Entartuugstheorie, Konstitutionspathologie und Sexuelle Hygiene. 317 


Ziegler, H. E., Über den derzeitigen Stand der Deszendenzlehre in 
der Zoologie. Jena, G. Fischer. 54 S. 

Im Gegensatz zu den etwa gleichzeitig erschienenen Büchern von 
Reimer und Hesse über die Deszendenztheorie handelt es sich hier 
um eine rein wissenschaftliche Abhandlung, durch umfangreiche Zu¬ 
sätze entstanden aus einem Vorträge, der auf der Natur forscher Ver¬ 
sammlung zu Hamburg (Sept 1901) gehalten wurde. Der Maßstab 
der Kritik muß demnach ein anderer sein. 

Zunächst jedoch ein Wort über eine politische Abschweifung 
Ziegler’s. Wenn Z. den Parlamentarismus für verkehrt hält, so 
ist das eine These, für und wider die sich sachlich sehr viel sagen 
läßt. Wenn er aber dabei auf Ammon’s famose „Gesellschafts¬ 
ordnung“ gewissermaßen wie auf eine Autorität hinweist, so ist damit 
für Kenner jenes Buches eine wissenschaftliche Erörterung dieser 
Fragen abgeschnitten. 

Als Fachmann ist dagegen Z. durchaus auf der Höhe. Als solcher 
gibt er in seiner Schrift trotz aller Kürze einen trefflichen Überblick 
über den in der Biologie jetzt wogenden Streit, der sich, wie er mit 
Recht bemerkt, „nicht um die Deszendenzlehre, sondern um die 
Selektionslehre und um die Vererbungstheorien“ dreht. In der Tat 
ist die Abstammungslehre einfach die Konsequenz der „historischen 
Auffassung“ der Dinge, wie sie im Laufe des 19. Jahrhunderts sieg¬ 
reich in allen Wissenschaften vordrang, und sie arbeitet „mit derselben 
Sicherheit, wie (lies: „mit der“) der Archäologe die Existenz prä¬ 
historischer Kulturperioden aus vereinzelten Inschriften und Funden 
erschließt“. — In der Systematik hat sich durchgehends gezeigt, 
„daß die Einteilung in Klassen, Familien, Gattungen und Arten nur 
ein Werkzeug unseres Verstandes ist“. Die Veränderlichkeit aller 
Lebewesen ist so groß, daß man eine niedere klassifikatorische Ord¬ 
nung im Verhältnis zur höheren zunächst immer nur als „Lokal - 
form“ bezeichnen kann und die Frage, was nun dabei Varietät 
(Rassei, Art, Gattung u. s. w. sei, einer konventionellen Feststellung 
überlassen muß. 

In der Selektionslehre steht Z., wie wohl jetzt die meisten 
Forscher, auf dem Standpunkt, daß weder die „natürliche“, noch die 
sexuelle Zuchtwahl zur völligen Kausalerklärung der Abstammungs¬ 
lehre genügen. Er weist dabei u. a. auf die Tatsache der „Über¬ 
entwicklung“ Doederlein’s hin und findet in der Orthogenesis 
Eimer’s „ein Körnchen Wahrheit“ (S. 18), weist aber alle neo vi¬ 
talistischen Erklärungsversuche als angeblich „transzendente 
Prinzipien“ zurück, da die Darwinsche Selektionslehre insofern 
völlig genüge, als sie die Zweckmäßigkeit in der lebenden Natur 
erkläre und damit jeder Theologie den Boden entziehe. Nur un- 


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E. Referate. 


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zweckmäßige, überflüssige Artveränderungen seien durch Darwin 
unerklärt gelassen. 

In der Vererbungsfrage, in der der Streit besonders tobt, 
nimmt Z. eine versöhnende Haltung an, indem er sagt: „es genügen 
für die Deszendenztheorie schon diejenigen Tatsachen der Vererbung, 
welche von beiden Parteien zugegeben sind“ (S. 22). „Da W e i s m a n n 
in neueren Schriften den äußeren Umständen, insbesondere der dauernden 
Wirkung des Klimas einen gewissen Einfluß auf das Keimplasma ein¬ 
geräumt hat, so erscheint nun der Gegensatz zwischen seinen An¬ 
sichten und denen seiner Gegner (Haeckel u. s. w.) weniger groß.“ 
Die Abstammung des Menschen sei zwar „von keinem der jetzt 
lebenden Anthropoiden“, wohl aber „von einer älteren, gemeinsamen 
Stammform“ her erfolgt (S. 26). „Das Schädeldach des Pithekanthropus 
vermittelt den Übergang von den Schädelformen der Affen zu den¬ 
jenigen der Spy-Neandertalgruppe.“ Die menschlichen Rassen, als 
zoologische Lokalformen betrachtet, seien am besten als Arten, nicht 
als Varietäten zu bezeichnen. 

. 4 . Koch-Hesse. 


Alsberg, M., Die Abstammung des Menschen und die Bedingungen 
seiner Entwicklung. Kassel, Th. G. Fischer. 248 S. 

Das Buch enthält mehr, als es durch sein Äußeres und durch 
seinen Untertitel: „Für Naturforscher, Ärzte und gebildete Laien“ 
verspricht. Man ist auf eine populäre Darstellung allbekannter Grund¬ 
wahrheiten gefaßt und findet tatsächlich ein gemeinverständliches, 
aber keineswegs plattes Kompendium fast der gesamten 
eigentlichen Anthropologie, einschl. der neuesten Forschungen. 
Alsberg bringt es fertig, zugleich dem Unkundigen verständlich 
und dem Kundigen interessant zu sein. Ein ausführliches Inhalts¬ 
verzeichnis, das nicht, wie gewöhnlich, aus lauter Überschriften, sondern 
zum Teil aus knappgehaltenen Thesen besteht, erleichtert die Be¬ 
nutzung des Buches. 

A. Koch-Hesse . 


Hertwig, M., Über Wesen und Bedeutung der Befruchtung. Sonder¬ 
druck aus den Sitzungsberichten der Königl. bayer. Akademie 
der Wissenschaften. Bd. XXXII. Heft 1. 16 S. 

Durch sorgfältige Untersuchungen an Infusorien und an Actino- 
sphärien hat Verfasser eine besondere Auffassung für die physiologische 
Bedeutung des Befruchtungsprozesses gewonnen. „Diese Auffassung 
führt“, sagt der Verfasser am Schluß der Abhandlung, „mit Not¬ 
wendigkeit zu der Annahme, daß zwischen dem Verlauf der Lebens¬ 
funktionen und dem natürlichen Tode, dem durch keine äußeren 


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IX. Entartungstheorie, Konstitutionspathologie und Sexuelle Hygiene. 319 

Schädlichkeiten bedingten Lebensende, ein kausaler Zusammenhang 
besteht Im Gegensatz zu Weismann nehme ich an, daß schon im 
normalen Lebensprozesse die Keime des Todes enthalten sind, daß 
der Tod keine zufällige Anpassung ist, sondern die notwendige Kon¬ 
sequenz des Lebens selbst. Somit können auch die Protozoen nicht 
unsterblich sein in dem Sinne wie Weismann will; sie würden 
ebenso zu Grunde gehen müssen wie die vielzelligen Tiere, wenn 
nicht Einrichtungen getroffen wären, welche die schädlichen Wirkungen 
des Lebensprozesses kompensieren. Die wirksamste Einrichtung in 
dieser Hinsicht ist die Befruchtung, ein Vorgang, bei dem aus dem 
Material zweier allmählich zum Untergang hinneigender Individuen 
ein neues lebenskräftigeres Tier geschaffen wird.“ 

A. Grotjahn. 


Boveri, Th„ Das Problem der Befruchtung. Mit 19 Abbildungen im 
Text. Jena, Fischer. 48 S. 

In außerordentlich klarer, durch 19 schematische Zeichnungen 
ergänzter Darstellung entwickelt B. den gegenwärtigen Stand der 
Lehre von der Befruchtung, indem er von der Beobachtung von 
Seeigeln ausgehend, den Problemen bei höher organisierten vielzelligen 
Pflanzen und Tieren näher tritt. Danach ist die Befruchtung eine 
Qualitätsmischung der Geschlechtszellen, die bei niederen Wesen den 
Gesamtorganismus umfassen, bei höheren Wesen durch Arbeitsteilung 
spezifische Zellen darstellen. Bei dieser Qualitätsmischung gibt die 
Eizelle das Protoplasma, die Samenzelle durch Übertragung der 
Centrosomen den Antrieb für die Zellteilung ab, während die Kom¬ 
bination der beiderseitigen Kernsubstanzen dem neuen Produkt die indi¬ 
viduellen Eigenschaften der beiden Eltern überträgt. 

A. Gottst^in. 

Weitstein, _R. v., Über direkte Anpassung. Vortrag gehalten in der 
Kaiserl. Akademie der Wissenschaften am 28. Mai 1902. Wien, 
Hof- und Staatsdruckerei. 27 S. 

Im Vererbungsstreit der Lamarckianer und Weismannianer stellt 
sich der Verfasser auf die Seite der ersteren. Er erkennt zwar die 
Beteiligung des Selektionsprinzipes an der organischen Welt durchaus 
an, leugnet aber auf Grund botanischer Beobachtungen die von Weis- 
mann behauptete Allmacht der Naturzüchtung und vertritt den 
Standpunkt, daß das Individuum sich nicht nur durch direkte An¬ 
passung innerhalb gewisser Grenzen zweckentsprechend verändern, 
sondern auch diese erworbenen Veränderungen vererben können. 

A . Grotjahn. 


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320 


E. Referate. 


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Mibbert, H., Über Vererbung. Marburger akademische Reden. 

Nr. 6. Elwert’sche Verlagsbuchhandlung. 32 S. 

Die Rede gibt eine vornehme Popularisierung des gegenwärtigen 
Standes der Lehre von der Vererbung und ihrer Konsequenzen für 
das gesellschaftliche Leben. Zur Vermeidung der Vererbung patho¬ 
logischer Zustände schlägt er vor, „es sollte sich doch jeder, der eine 
Ehe schließen will, der vollen Verantwortlichkeit bewußt sein und 
sich klar machen, daß er unmoralisch handelt, wenn er mit großer 
Wahrscheinlichkeit seine Kinder der Gefahr aussetzt, als kranke 
Menschen durchs Leben zu gehen. Wer mit einer unter Umständen 
übertragbaren krankhaften Eigenschaft, mit Tuberkulose, Syphilis, 
Geisteskrankheit u. s. w. ausgesprochen belastet ist, sollte bei seiner 
Verheiratung nicht nur auf die Gesichtspunkte Wert legen, die man 
gewöhnlich in Betracht zieht, er sollte vielmehr stets den Arzt um 
Rat fragen und im Falle dieser ihm abrät, zurücktreten. Auf den¬ 
jenigen aber, der solche Überzeugungen in den Wind schlägt, sollten 
die Eltern oder die Gesellschaft ihren Einfluß geltend machen. Eis 
ist keine Frage, daß man auf diese Weise der Menschheit morsche 
Individuen ersparte, die den Kampf ums Dasein nicht leisten können, 
die eine traurige Existenz führen oder gar in Pflegeanstalten, Irren¬ 
anstalten oder Gefängnissen ihr Dasein hinbringen und lediglich eine 
Last für den Staat darstellen, der die auf sie verwendete Mühe segen¬ 
bringend auf andere Weise verwerten könnte.“ 

A. Gvotjahn. 


Daffner, F., Das Wachstum des Menschen. Anthropologische Studie. 

Zweite vermehrte und verbesserte Auflage mit 3 Figuren im 

Text. Leipzig, W. Engelmann. VIII, 475 S. 

Über die allgemeine Körperkonstitution des Menschen und ihre 
Wandlungen im Rahmen des Normalen liegen bisher nur wenige 
exakte Ermittelungen vor: Verhältnismäßig noch am besten studiert 
sind diejenigen Veränderungen der allgemeinen Körperkonstitution, 
die wir als Wachstum bezeichnen. Mit ihm beschäftigt sich vor¬ 
liegende anthropologische Studie. Da „Zeugung nichts ist als der 
Anfang eines individuellen Wachstums“, beginnt der Verfasser seine 
Darlegungen mit einer kurzen Schilderung der Maß- und Gewichts¬ 
verhältnisse des intrauterinen Kindes und der Dauer der Schwanger¬ 
schaft, geht dann zur Betrachtung der körperlichen Eigentümlich¬ 
keiten des Neugeborenen über. Daran schließen sich Kapitel über 
die Zähne, die Pubertät, Bemerkungen zum Körpergewicht der Neu¬ 
geborenen und Wöchnerinnen. Nun folgen eine Reihe nicht syste¬ 
matisch geordneter, aber bald lose, bald enger mit dem Thema zu- 


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IX. Entartungstheorie, Konstitutionspathologie und Sexuelle Hygiene. 321 


sammenhängender Ausführungen in den teilweise recht aufschlußreichen 
Abschnitten über „Blut und Atmung“, „Hirngewicht und Geisteskraft“, 
„Kopfmaße beim Erwachsenen“, „Schädelmaße“, „Entwicklung der 
Körpergröße und des Brustumfangs“, „Wachstumzu- und Abnahme“, 
„Wachstum des Gesichts“, „GrößenVerhältnis zwischen Ober- und 
Unterkörper“, „Größe, Gewicht, Kopf- und Brustumfang“, „Breiten- 
und Dickendurchmesser der Brust, Brustwarzenentfemung und Hals¬ 
umfang, Brustkorb“, „Hand“, „Fuß“, „Farbe der Haare und Augen, 
Hautfarbe“. Wohltuend und nachahmenswert erscheint die Vorsicht, 
mit der der Verfasser anthropologische, ethnologische und rassen¬ 
physiologische Theorien und Hypothesen erörtert. Mit Recht macht er 
gegen die thörichten Versuche Front, anthropologische Schädelmessungen 
zur Grundlage einer praktisch verwertbaren Rassenlehre zu 
erheben. Nicht zum mindesten um dieser Vorzüge willen ist diese 
gewissenhafte Arbeit außer Anthropologen auch Ärzten, Pädagogen 
u. a. zu empfehlen. 

F. Kriegei. 


Kamp , Gollmer und Florschütz , Aus der Praxis der Gothaer 
Lebensversicherungsbank. Versicherungs-Statistisches und -Medi¬ 
zinisches. Herausgegeben vom Vorstand der Gothaer Lebens¬ 
versicherungsbank e. G. Zur fünfundsiebenzigsteu Wiederkehr 
des Gründungstages der Bank. Jena, G. Fischer. VIII, 520 S. 

Zur Weihe des im Titel angegebenen Tages beschloß die Bank 
entsprechend ihrer Tradition, den Schatz ihrer Erfahrungen wissen¬ 
schaftlich zu bearbeiten und die Ergebnisse der Öffentlichkeit nutz¬ 
bar zu machen, eine Reihe von Arbeiten ihrer wissenschaftlichen Be¬ 
amten gesammelt herauszugeben, die bisher entweder in Zeitschriften 
erschienen oder nur den Vertrauensärzten zugänglich gewesen waren. 
Bei der Auswahl der Aufsätze war der Gedanke leitend, daß die 
Bank neben der eigentlichen Versicherungsstatistik seit einer Reihe 
von Jahren ein neues Gebiet der Versicherungswissenschaft, das man 
als Versicherungsmedizin bezeichnen kann, auszubauen und in einer 
besonderen Monatsschrift zu pflegen sich bemüht hat. 

Der vorliegende Band enthält zunächst vier größere versicherungs¬ 
statistische Aufsätze über die Sterblichkeitsverhältnisse nach Todes¬ 
ursachen unter sämtlichen Versicherten der Bank während der Zeit 
von 1829—1878 und über die Sterblichkeitsverhältnisse besonderer 
Berufsarten, nämlich der Ärzte, Geistlichen und Lehrer. Die Ergeb¬ 
nisse der Untersuchungen sind, daß die Ärzte eine Übersterblichkeit 
zeigen, die ihre Ursache in den Berufsgefahren (Witterungseinflüsse, 
Anstrengungen, Ansteckungsgefahr) hat und deren örtliche Lokalisation 

Jahresbericht über Hygiene and Demographie, n. Jahrgang. 21 


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E. Referate. 


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durch Krankheiten der Atmungsorgane, einschließlich der Lungen¬ 
schwindsucht, durch Schlagfluß und Typhus gegeben ist 

Im geistlichen Stande zeigten die katholischen Geistlichen eine 
größere Sterblichkeit als die evangelischen, wobei die konstitutionellen 
Krankheiten (einschließlich der bösartigen Geschwülste) und die Krank¬ 
heiten der Atmungsorgane (Lungenschwindsucht, Askese in den Semi- 
narien?) hauptsächlich den Unterschied bedingen. Bei den Lehrern 
sind eigentliche Berufskrankheiten nicht ohne weiteres nachzuweisen. 
Bei Gymnasiallehrern findet sich eine Übersterblichkeit aus Krank¬ 
heiten des Zentralnervensystems, für deren Auftreten neben dem Beruf 
noch andere ursächliche Momente mitwirken. Die Schwindsuchtszahl 
ist am niedrigsten bei den Gymnasiallehrern, am höchsten bei den 
Landlehrern, was wohl hier wie überhaupt mit der wirtschaftlichen 
Lage zusammenhängt. Der Staat und die Kommunen haben es in der 
Hand, durch Erhöhung der Besoldung die Gesundheits- und Sterblich¬ 
keitsverhältnisse eines wichtigen Teiles der Bevölkerung aufzubessern. 
In der Gesamtsterblichkeit zeigen sich Unterschiede in der Frequenz 
der Todesursachen nach Geschlechtern. Bei Frauen ist die Sterblich¬ 
keit bis zum 50. Lebensjahr um 25% höher als bei Männern, haupt¬ 
sächlich hervorgerufen durch bösartige Neubildungen, Lungenschwind¬ 
sucht und Krankheiten der Geschlechtsorgane Später kehrte sich 
das Verhältnis um, es überwiegt dann die Sterblichkeit der Männer 
namentlich durch Krankheit des Zentralnervensystems, der Zirkulations¬ 
organe, des Harnapparats und der Lungenschwindsucht Der Band 
enthält neben diesen vier großen und nach Material und Verarbeitung 
außerordentlich wichtigen Arbeiten noch 25 kleinere Arbeiten zur 
„Versicherungsmedizin“, die sich ihrem Inhalt nach in drei Gruppen 
teilen lassen. Die erste Gruppe, meist von Florschütz bearbeitet, 
erteilt an der Hand der Beobachtungen der Bankärzte Ratschläge an 
die Vertrauensärzte über Fragen der Untersuchungstechnik und der 
Aufnahmefähigkeit von angemeldeten Personen. Ihre Veröffentlichung 
ist höchst dankenswert und kann in der Vollständigkeit der Behand¬ 
lung zweifelhafter Probleme (Notwendigkeit der Harnuntersuchung, 
Bedeutung des allgemeinen Ernährungszustandes und der Körpermaße, 
Beurteilung der Aufnahmefähigkeit bei Abnormitäten am Herzen und 
bei Auscheidung von Zucker, Wichtigkeit der Berücksichtigung be¬ 
vorstehender Dementia paralytica u. s. w.) Ärzten und Vertrauens¬ 
ärzten zum Studium dringend empfohlen werden. Die zweite und 
dritte Gruppe, ausschließlich von Gollmer verfaßt, beansprucht über 
das Interesse des Versicherungsarztes hinaus die Aufmerksamkeit 
weiterer Kreise, namentlich des Sozialhygienikers. Gollmer 
tritt in diesen Aufsätzen als ein hervorragender Sozialhygieniker her¬ 
vor, dessen Blick den ursächlichen Zusammenhang der von ihm be¬ 
obachteten Vorgänge, ohne auf die engere Methodik des bloßen Arztes 


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IX. Entartnngstheorie, Konstitutionspathologie und Sexuelle Hygiene. 323 

sich zu beschränken, weit überschaut und der seinen Überzeugungen 
entschiedenen Ausdruck zu geben versteht. Ihm kommt dabei seine 
ausgesprochene kritische Richtung mit einer kleinen Neigung zur 
Polemik zu Hilfe und es mag hier noch hervorgehoben werden, weil 
diese Gabe nicht allzu häufig ist, ein feines Sprachgefühl. Unter den 
von ihm verfaßten Aufsätzen ist die eine Gruppe rein kritischen 
Inhalts, sie widerlegt die Arbeiten anderer Autoren oder stellt sie 
richtig, soweit ihre Methodik zu falschen Schlüssen führt. Auf diese 
Aufsätze soll hier nicht eingegangen werden. Die letzte Gruppe ist 
ausschließlich sozialhygienischen Inhalts und nimmt besonders zur 
Tuberkulosefrage Stellung. Diese Arbeiten dürfen ein allge¬ 
meines Interesse beanspruchen. Es handelt sich im ganzen um sechs 
Aufsätze, in denen die Frage der Heredität, persönlichen Konstitution 
und Disposition in ihrer Bedeutung für die Lungenschwindsucht, die 
Frage der gegenseitigen Ansteckungsgefahr bei Ehegatten, die Stellung 
der Lebensversicherungsgesellschaften zu den modernen Abwehrma߬ 
regeln gegen die Lungenschwindsucht, speziell zu den Heilstätten 
besprochen wird. G., der ganz neuerdings in einem Aufsatz in der 
„Nation“ die Erfolge der Heilstättenbewegung noch gesondert kritisch 
angefochten hat, ist gegenüber der einseitigen kontagionistischen In¬ 
fektionslehre der Tuberkulose ein entschiedener Anhänger der an¬ 
geborenen und erworbenen Dispositionen, deren Bedeutung für die 
individuelle Entstehung und Bekämpfung der Krankheit er mit starken 
Gründen belegt. Das radikalste, wenn auch praktisch undurchführ¬ 
bare Mittel wäre das Verbot von Heiraten schwächlicher Menschen 
überhaupt, während nach den Erfahrungen der Gothaer Bank die 
Gefahr der Ansteckung durch einen schwindsüchtigen Gatten bei 
guter Konstitution gering sei. Das Hauptabwehrmittel zur Bekämpfung 
einer schwächlichen Konstitution ist eine gute Volksernährung, nament¬ 
lich also eine Verbilligung der Nahrungsmittel, besonders des Fleisches. 
Die Regierung und die Mehrheit des Reichstags müßte sich bewußt 
werden, „daß es für ein Land mit vorwiegend industrieller Bevölke¬ 
rung in gesundheitlicher Beziehung ein sich schwer rächendes Ver¬ 
gehen ist, die wichtigsten Nahrungsmittel mit Zöllen überhaupt zu 
belegen. Es ist daher unausbleiblich, daß an Stelle der Tuberkulösen, 
die durch das hygienisch diätetische Heilverfahren vielleicht gerettet 
werden, infolge der ungenügenden Ernährung immer wieder neue ge¬ 
züchtet werden. Die Lungenschwindsucht ist keine Krankheit, die 
einfach mit Wasser und Seife aus der Welt geschafft werden kann. 
Sie wird erst mit Erfolg bekämpft werden, wenn die für die über¬ 
wiegend industrielle Bevölkerung so wichtige Magenfrage gelöst 
sein wird.“ 

A. Gottstein . 

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£. Referate. 


Schmidt, F. A., Unsere Körper, Handbuch der Anatomie, Physiologie 
und Hygiene der Leibesübungen. 2. Aufl. Leipzig, R. Voigt - 
länder. 644 S. 

Schmidt, F. A., Körperpflege und Tuberkulose. Herausgegeben vom 
Zentralausschuß zur Förderung der Volks- und Jugendspiele 
in Deutschland. Leipzig, R. Voigtländer. 46 S. 

Das erste umfangreiche Werk liegt jetzt in zweiter, neu bear¬ 
beiteter und vermehrter Auflage vor. Das Buch, das in erster Linie 
für Nichtmediziner, wie Turnlehrer, Sportfreunde und Erzieher be¬ 
stimmt ist, bietet den reichhaltigen Stoff in einer sehr gut gewählten 
Form und einer steten Verbindung von theoretischer und praktischer 
Betrachtung, die das Verständnis erleichtert und eine lebendige An¬ 
schauung des Vorgetragenen vermittelt. Dazu tragen auch die reich¬ 
lichen Illustrationen viel bei, die vor allem zur Veranschaulichung der 
Muskelwirkung verwertet sind. 

Das Buch zerfällt in zwei Abschnitte, deren erster die Grund¬ 
lagen der Anatomie und Physiologie enthält, die ja leider heute bei 
uns noch viel zu wenig bekannt sind. Der zweite Teil behandelt dann 
die Bewegungslehre der Leibesübungen. Hier sind in einzelnen Ab¬ 
schnitten zuerst die Ruhehaltungen, dann die Ortbewegungen, wie 
Gang, Lauf, Sprung, Schwimmen, Rudern, Radfahren nach ihrer theo¬ 
retischen Seite erörtert. Besonders wertvoll sind die hier mitgeteilten 
Abbildungen über Schwerpunktsverlagerung bei den verschiedenen 
Arten des Gehens und Laufens, die Pulsdiagramme bei Dauer- und 
Schnelligkeitsübungen, die teilweise hier zum ersten Male veröffent¬ 
licht sind. Bei den einzelnen Bewegungsgruppen ist dann jedesmal 
ihr Übungswert eingehend erörtert. Praktisch ist recht wichtig das 
Schlußkapitel, das über das Übungsbedürfnis seiner Quantität und 
Qualität nach in den verschiedenen Altersstufen handelt. Das Buch 
wird vor allem in den Kreisen der Turnlehrer und Erzieher, die die 
körperliche Ausbildung unserer Jugend zu überwachen haben, und 
denen es an einer Kenntnis der einschlägigen anatomischen und 
physiologischenVerhältnisse nur zu oft fehlt, gewiß sehr willkommen sein. 

Das zweite kleinere Heft legt die große Bedeutung einer aus¬ 
gebildeten und ausgedehnten Körperpflege im weitesten Sinne für die 
Bekämpfung der Tuberkulose dar. Der Verf. legt das Hauptgewicht 
darauf, daß mit der Besserung der einmal bestehenden Krankheitsfälle 
noch lange nicht genug getan sei, daß vielmehr der Schwerpunkt in 
einer Verhütung der Erkrankung liegt. Zum Krankwerden gehört 
eben nicht nur der Krankheitskeim, sondern auch die mangelnde 
Widerstandsfähigkeit des betroffenen Organismus. Um diese zu heben, 
sind nicht nur gute Wohnungen, hygienische Arbeitsstätten und aus¬ 
reichende Ernährung nötig, sondern auch eine aktive Kräftigung des 


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IX. Entartnngstheorie, Konstitutionspathologie und Sexuelle Hygiene. 325 


Körpers, zu der uns in erster Linie die körperlichen Übungen 
zu Gebote stehen. Am wichtigsten sind rationelle Körperübungen 
naturgemäß in der Hauptentwicklungszeit, zwischen dem 14. und 20. 
Jahre. Und gerade hier liegen sie in der Hauptsache noch völlig im 
argen. Denn wenn auch der Schüler der höheren Lehranstalten in 
diesen Jahren noch obligatorischen Turnunterricht hat, so fehlt es 
an einem solchen für die Lehrlinge gänzlich. Diese vor allem in den 
ländlichen Bezirken häufig noch völlig unentwickelten Jungen kommen 
mit dem Antritt ihrer Lehrzeit in hygienische Verhältnisse, die wohl 
der ausgewachsene, nicht aber der jugendliche Körper ohne Schaden 
erträgt, wenn keine Korrektur eintritt. Als solches schlägt der Verf. 
den obligatorischen Turnunterricht im Rahmen der Fortbildungs¬ 
schule vor. 

P. Georg . 

Ehstein, W., Vererbbare cellulare Stoffwechselkrankheiten. Stuttgart. 

F. Enke. VII, 82 S. Mit 7 färb. Fig. 

Vorliegende Abhandlung, die dem Berliner Chirurgen König zu 
seinem 70. Geburtstage gewidmet ist, unterzieht die Krankheiten: 
Fettsucht, Gicht und Zuckerharnruhr unter zwei Gesichtspunkten 
einer kritischen Betrachtung; „1. gehören die genannten Krankheiten 
zu ein und derselben Krankheitsgruppe, und, wofern diese Frage be¬ 
jaht wird, 2. zu welcher Krankheitsgruppe sind sie zu rechnen?“ 
In der Beantwortung der ersten Frage sind heute fast alle Forscher 
einig: die drei Krankheiten werden als eine zusammengehörige Trias 
angesehen. „Sie haben nicht nur die Vererbbarkeit gemein, sondern 
es besteht bei ihnen sogar oft genug eine alternierende Vererbbarkeit 
in der Art, daß in den verschiedenen Generationen der gleichen 
Familie diese drei Krankheiten abwechselnd auftreten, daß überdies 
die verschiedenen Glieder derselben Sippe bald von der einen, bald 
von der anderen dieser Affektionen heimgesucht werden, und daß oft 
genug bei dem gleichen Individuum zwei dieser Krankheiten, bisweilen 
alle drei nebeneinander beobachtet werden.“ Weniger Einigkeit 
herrscht unter den Autoren hinsichtlich der zweiten Frage. Eine 
große Reihe nennt die uns hier beschäftigenden Erkrankungsformen 
„Konstitutionskrankheiten“. Um ein kritisches Verständnis zu er¬ 
möglichen, werden wir uns zunächst einmal mit dem Begriffe der 
Konstitution im allgemeinen auseinanderzusetzen haben. Ohne auf 
die historische Entwicklung des Begriffs Rücksicht zu nehmen, sei 
hier nur mitgeteilt, daß sich heutzutage zwei Anschauungen — un¬ 
ausgleichbar und schroff in ihren Konsequenzen — gegenüberstehen. 
Die einen, so auch Ebstein, verstehen in Anlehnung an die ältere 
Auffassung unter Konstitution nur eine allgemeine, individuell eigen¬ 
tümliche Beschaffenheit des Körpers, ohne anatomische Lokalisation 


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326 


E. Referate. 


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derselben. Da seit Virchow’s Celhilarpathologie unsere medizinische 
Wissenschaft auf strengem und unbedingtem lokal-anatomischen Stand¬ 
punkte steht, d. h. keine Veränderung oder spezifische Beschaffenheit 
irgend welcher Art kennt, die nicht in den Zellen ihren Sitz hat. so 
ist Ebstein der Ansicht, daß man am besten tut, den Begriff der 
„Konstitution“ gänzlich der „Staatswissenschaft“ zu überlassen und 
ihn aus unserer Wissenschaft völlig auszumerzen. Verleiht man dem 
Begriffe aber einen anderen Inhalt, so steht dem nichts im Wege, 
daß man ihn beibehält. Der Hauptvertreter der anderen Auffassung 
ist Martius, der Kliniker in Rostock. Er sucht — und meines 
Erachtens ist ihm dies durchaus gelungen — das uns interessierende 
Wort vor dieser ihm drohenden Ausmerzung zu bewahren, indem er 
eine neue, der modernen wissenschaftlichen Anschauung im vollsten 
Maße entsprechende Definition des Begriffes gibt. Nach ihm ist die 
Konstitution eine angeborene oder erworbene typische, d. h. in einer 
ganz bestimmten Richtung liegende Gewebs beschaffen heit, 
deren Sitz also zuletzt wiederum die Zelle ist. Um nun auf die 
oben erwähnten Krankheiten zurückzukommen, so sieht Ebstein 
ihre Basis in einer angeborenen mangelhaften Beschaffenheit der 
Zellen des Organismus, was Martius als Konstitutionsanomalie be¬ 
zeichnen würde. Soll auf dem Boden dieser Anomalie nun eine Krank¬ 
heit entstehen, so muß, wie bei jeder anderen Krankheit, ein äußerer 
Reiz noch hinzutreten, der bei der Fettsucht, Gicht und dem Diabetes 
mellitus allerdings schon in dem normalen physiologischen Lebensreize 
besteht, welcher ein von dieser Anomalie freies Individuum nicht 
tangieren würde. Beide, durch die Definition des Begriffs „Kon-; 
stitution“ getrennte Lager vereinigen sich in einem Punkte in der 
These: „Konstitutionskrankheiten gibt es nicht.“ Die einen, um es 
nochmals zu wiederholen, weil sie das Wort „Konstitution“ nicht mehr 
gebraucht wissen wollen, die anderen, weil eine Anomalie noch nicht 
die Krankheit bedeutet, sondern diese durch einen zweiten Faktor, 
der bei unseren Krankheiten allerdings eine sehr unbedeutende Rolle 
spielt, ausgelöst werden muß. Ebstein schlägt für die Fettsucht. 
Gicht und den Diabetes mellitus den nach dem bisher Gesagten leicht 
verständlichen Terminus „vererbbare cellulare Stoffwechselkrankheiten“ 
vor. Was an dieser Stelle die besprochene Krankheitstrias besonders 
interessant und praktisch wichtig macht, ist die Vererbbarkeit 
der zu den Krankheiten disponierenden Konstitutionsanomalie. Der 
Prophylaxe — d. h. einmal die Verhütung des Krankheitsausbruches 
bei erblich belasteten Individuen, dann aber auch die Ausmerzung 
wenigstens der Familien, in denen die Zuckerkrankheit in der schweren 
Form wiederholt vorgekommen ist — steht hier ein weites Feld segens¬ 
reicher Tätigkeit offen. 

B. Spleth off. 


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IX. Entartnugstheorie, Konstitutionspathologie und Sexuelle Hygiene. 327 


Knabe, H., Untersuchungen über die Lebensdauer nach erworbener 
Syphilis. Diss. Jena, Frommann’sche Hofbuchdruckerei. 26 S. 

Auf Veranlassung von Matthes sind nach den auf der Jenenser 
medizinischen Klinik vorhandenen Krankengeschichten der dort in 
dem Zeitraum von 1861—1897 behandelten Luetiker Ermittelungen 
über die ferneren Schicksale dieser Patienten angestellt worden. Bei 
698 Personen gelang es, einigermaßen zuverlässige Mitteilungen zu 
gewinnen. In der vorliegenden Arbeit werden einige vorläufige An¬ 
gaben über den Einfluß der Lues auf die Lebensdauer gemacht, soweit 
sich aus dem'immerhin beschränkten Material überhaupt Schlüsse in 
dieser Richtung hin machen lassen. Es stellte sich eine größere Sterb¬ 
lichkeit als in der Durchschnittsbevölkerung heraus, indem statt den 
rechnungsmäßig zu erwartenden 15 Prozent 26 Prozent bereits ge¬ 
storben waren. 

Hoffentlich werden die Untersuchungen an der Jenenser inneren 
Klinik fortgesetzt und später in einer größeren Arbeit veröffentlicht. 
Sie haben nicht nur sachlichen, sondern in höherem Maße einen 
methodischen Wert, da sie uns einen gangbaren Weg zu einer wissen¬ 
schaftlich brauchbaren Erkenntnis von der Beeinflussung der Gesamt- 
koustitution durch überstandene Krankheiten weisen. 

,1. Grotjalni. 

Kretzer, JE., Joseph Arthur Graf von Gobineau. Sein Leben und 
sein Werk. Leipzig, Hermann Seemann Nachfolger. (Bd. XI 
der Sammlung: Männer der Zeit) 264 S. 

Gobineau mühte sich um eine rassenphysiologische Begründung 
der Probleme der Zivilisation und der Degeneration. Der Satz: dieses 
oder jenes Volk sei degeneriert, enthält zunächst ein Werturteil, das 
auf vorausgesetztermaßen bestimmte ästhetische, sittliche, intellek¬ 
tuelle und kulturtechnische Ideale sich gründet und besagt, es habe 
an innerem Werte verloren. Die Ursache dieser Degeneration ist 
nach Gobineau der Umstand, daß es nicht mehr dasselbe Blut habe 
wie früher, daß es ein wohl lexikographisch, aber nicht mehr ethno¬ 
graphisch verschiedenes Subjekt geworden sei. Die Ursache der 
Völkerdegeneration ist demnach die Blutmischung zwischen Rassen 
von ungleichem Wesen und Wert, wobei vorausgesetzt wird, daß es 
in unvordenklicher Zeit an Wesen und Wert ungleiche Rassen, 
Rassen-Urtypen, gegeben habe, die höheren (weißen) und die niederen 
(gelben, schwarzen). Ich erinnere an Darwins: free Crossing obli- 
terates character. Die Unterschiede und also auch Geschicke der 
Völker sind mithin leiblich bestimmt; Fanatismus, Luxus, schlechte 
Sitten, unfähige Regierungen, Verfall der Religiosität, sinnliche Ver- 


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328 


E. Referate. 


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rohung und Zuchtlosigkeit sind daher nur Folgeerscheinungen, bloße 
Reflexe physiologischer Prozesse im großen, vor allem der Rassen¬ 
mischung. An dieses Gerippe hängt sich eine schwere Masse von 
Tatsächlichem und Gemutmaßtem, vermengt mit meist sehr geist¬ 
vollen, aber nicht selten auch stark in die Irre gehenden und führen¬ 
den Geschichtskonstruktionen, die sich auf eine persönlich interessante, 
aber wissenschaftlich ganz unkontrollierbare Individual- und Völker¬ 
physiologie aufbauen. Aber einzelne Gedanken und Überzeugungen 
G.’s haben, obwohl er vom Überschwang posthumer Entdecker zum 
Nährvater aller modernenWeltanschauungen, also auch der Nietzsche’s 
(Herren- und Sklaven Völker; Herren- und Sklavenmoral ein rassen¬ 
physiologisches Erbstück) gestempelt worden ist, unzweifelhaft große 
Suggestionskraft geübt; seine Charakteristik der antiken Kulturvölker 
und seine Wertschätzung ihrer Kulturleistungen begegnen, oft in 
erborgtem und entstellendem Gewände, überall; seine Präkeltentheorie 
hat sich Eingang in Gemüter verschafft, denen die Hypothesen der 
wissenschaftlichen Anthropologen fremd sind; und seine These, daß 
das Maß der Zivilisation die Menge arischen Blutes sei, die einem 
Volke beigemengt ist, findet immer williger Gehör. Eine Einführung 
in das Leben und das Werk eines Mannes, der solches lange nach 
seinem Tode zu wirken vermocht hat, war wirklich eine Notwendig¬ 
keit; und man muß dem Biographen Dank wissen, daß sie so an¬ 
ziehend und lehrreich zugleich ausgefallen ist. Besonders 'wertvoll 
ist die klare und genaue Analyse des „Versuchs über die Ungleich¬ 
heit der Menschenrassen“. Was K. aus eignem über die „metahisto¬ 
rische“ Hypothese seines Helden hinzufügt, sein Voranschlag ihrer 
möglichen Wirksamkeit, die Kritik von Gobineau’s Epigonen, unter 
denen der erfolgreiche Houston Stewart Chamberlain sich 
trotz aller Aufklärungsversuche eine auffallende Unklarheit über das 
Verhältnis seiner Leitmotive zu denen seines solange uner- und ver¬ 
kannten Vordenkers zu erhalten weiß: das steigt zwar nicht selten 
in die nebelhafte Willkürregion empor, in die von dem Festlande 
wissenschaftlicher Erkenntnis keine Brücken mehr hinaufführen; aber 
Schwung und Frische in Ausdruck und Gedanken bewahrt es vor 
der Gefahr, ungenießbar zu werden. 

& Säenfier. 


Jjominat«8chf G., Die Mehrlingsgeburten im Königreich Sachsen in 
den Jahren 1876—1900. Sonderabdruck aus der Zeitschrift 
des Kgl. sächsischen statistischen Bureaus. 48. Jahrg. H. 1 
u. 2. 17 S. 

Der Verfasser hat auf Grund eigener Untersuchungen und mit 
Benutzung der Notizen des kürzlich verstorbenen Direktors des sta- 


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IX. Entartungstheorie, Konstitutionspathologie and Sexuelle Hygiene. 329 


tistischen Bureaus, Dr. med. A. G e i ß 1 e r, ein interessantes statistisches 
Kapitel in anregender Weise behandelt Die Abhandlung unterzieht 
Zwillings-, Drillings- und Vierlingsgeburten einer kombinatorischen 
Betrachtung. Unter 3603856 in den Jahren 1876—1900 geborenen 
Kindern befanden sich 85044 Zwillingskinder, 1221 Drillinge und 
16 Vierlinge oder nach der Anzahl der Geburtsfälle berechnet: 
3517581 Einzel-, 42522 Zwillings-, 407 Drillings- und 4 Vierlings¬ 
geburten. Auf 100 Geburten kamen 1,21 Mehrgeburten oder eine 
Mehrlingsgeburt auf 82,81 Gebärende. Diese Relativziffern lauten für 


Finland 

1,46 

Galizien u. Bukowina 1,21 

Schweden 

1,46 

Europ. Rußland 

1,17 

Ungarn 

1,42 

West-Österreich 

1,17 

Dänemark 

1,34 

Schweiz 

1,17 

Norwegen 

1,33 

Frankreich 

0,99 

Niederlande 

1,29 

Belgien 

0,98 

Deutsches Reich 

1,24 

Rumänien 

0,88 

Italien 

1.21 

Spanien 

0,87 


Für alle europäischen Staaten zusammen gibt Wappäus die 
Prozentziffer auf 1,17, Neefe auf 1,225 % an. In Sachsen ist die 
Zahl der Mehrlingsgeburten wesentlich zurückgegangen, sie ist größer 
auf den Dörfern, als in den Städten. Von den Ergebnissen der mit 
den Zwillingsgeburten vorgenommenen mannigfachen Kombinationen 
seien hier einige erwähnt. Die Zahl der gemischten (doppelgeschlecht¬ 
lichen) Geburten ist absolut und relativ größer als die der anderen 
gleichgeschlechtlichen Zwillingsgeburten und zwar ist dieses Über¬ 
wiegen seit etwa 45 Jahren um so größer, je höher die der Zwillings¬ 
geburt schon vorangegangene Kinderzahl in einer Ehe war. Die 
Mütter von Knabenzwillingen haben schon vorher mehr Knaben als 
Mädchen geboren. Die Mütter von Mädchenzwillingen haben auch 
vorher größere Neigung zu weiblichen Geburten, sie ist jedoch nicht 
so intensiv wie die bei Müttern mit Knabenzwillingen. Die Mütter 
von gemischten Zwillingen haben vorher mehr Knaben als Mädchen 
geboren. Bei den 1876—1900 vorgekommenen 42522 Zwillings¬ 
geburten wurden 37329 mal beide Kinder lebend geboren, 4158 mal 
je eins der Kinder, 1035 mal beide Kinder tot. Das Verhältnis der 
totgeborenen zu allen Zwillingskindern betrug 7,32%, während es 
im gleichen Zeiträume bei allen über 3 Millionen betragenden Ge¬ 
burten überhaupt nur 3,65 % Totgeborene gab. Bei den Mehrgeburten 
kommen uneheliche relativ weniger vor als bei ehelichen. Größere 
Lebensfähigkeit besitzen die ehelichen Zwillingskinder, unter diesen 
besonders die weiblichen Geschlechts. Eine Zwillingsgeburt verläuft 
schneller, wenn es sich nur um Mädchen handelt. Bezeichnet man 
die Geburten, welche innerhalb von 1% Jahren nach der vorher- 


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330 


E. Referate. 


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gehenden eintreten, als frühzeitige, die nach l*/ 4 bis 3 Jahren statt¬ 
findenden als rechtzeitige, die übrigen als späte, so sind 42,41 % aller 
Zwillingsgeburten frühzeitige, 38,48 °/ 0 rechtzeitige, 19,11 °/ 0 späte zn 
nennen. Aus den absoluten wie aus den relativen Zahlen ergibt sich, 
daß in dem Alter von etwa 30—35 Jahren bei den ehelichen Müttern 
die größte Neigung vorherrscht, Zwillinge zu gebären, und daß auch 
die Väter von Zwillingen vorwiegend in dem gleichen Alter stehen. 
Bei geringer Altersdifferenz (bis etwa 2 Jahre) der Eltern wird das 
-Geschlecht der Kinder vorwiegend durch das Geschlecht des älteren 
Ehegatten bestimmt; bei größerer Altersdifferenz der Eltern aber 
herrscht bei der Nachkommenschaft mehr das Geschlecht des jüngeren 
Ehegatten vor; bei sehr großem Unterschiede im Alter (über 10 Jahre) 
zeigt sich eine vermehrte Neigung für Knabengeburten. 

1'. Kviegel. 


Pr insing, F., Die Wandlungen da- Heiratshäufigkeit und des mittleren 
Heiratsalters. Sonderabdruck aus der „Zeitschrift für Sozial¬ 
wissenschaft“. V. Bd. Heft 8 und 9. Berlin, G. Reimer. 

Prinzing prüft die oft wiederholte Behauptung, „daß die wach¬ 
sende Zahl der auf eigenen Erwerb angewiesenen Personen weiblichen 
Geschlechts auf eine Abnahme der Eheschließung und auf ein Ein¬ 
gehen der Ehe seitens der Männer in späterem Lebensalter zurück¬ 
zuführen sei“, auf ihre statistische Richtigkeit. Er weist nach, daß 
von einer Abnahme der Eheschließungen in der Gegenwart nicht ge¬ 
sprochen werden kann; abgenommen haben die Heiraten nur in 
wenigen europäischen Ländern wie Schweden und Finland, für alle 
übrigen dagegen läßt sich eine Zunahme im letzten Jahrzehnt kon¬ 
statieren. In ihrem zeitlichen Verlaufe weisen die Zahlen der Ehe¬ 
schließungen große Schwankungen auf, hervorgerufen oder beeinflußt 
durch Kriege, Ehegesetzgebung und wirtschaftliche Konjunkturen. 
Bezüglich des mittleren Heiratsalters stellt Prinzing fest, „daß in 
allen deutschen Bundesstaaten, in Belgien, Holland, Schweden, Öster¬ 
reich und Italien das durchschnittliche Alter der Heiratenden kleiner 
geworden ist, daß also die Ehen gegen früher in diesen in jüngerem 
Lebensalter geschlossen werden, und zwar ist der Unterschied am 
bedeutendsten in Bayern, wo er gegenüber der ersten Hälfte der 
70 er Jahre beim männlichen Geschlecht nahezu 2 V 2 Jahre, beim 
weiblichen 2 Jahre beträgt, dann folgt Oldenburg; Sachsen und 
Württemberg verhalten sich annähernd gleich, am geringsten ist der 
Unterschied in Preußen, da hier der Osten nur teilweise an dem 
Rückgang des Heiratsalters teilnimmt. Derselbe trifft fast stets beide 
Geschlechter zugleich, beim Manne ist er gewöhnlich größer als bei 
den Frauen. Unter den außerdeutschen Staaten ist die Abnahme des 


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EC. Entartungstheorie, Konstitutionspathologie und Sexuelle Hygiene. 331 

Heiratsalters sehr bedeutend in Belgien; in Schweden. Österreich und 
Italien ist sie beim weiblichen Geschlecht stärker als beim männ¬ 
lichen. In einigen Staaten werden die Ehen durchschnittlich in 
einem etwas höheren Lebensalter eingegangen als früher, und zwar 
trifft dies in allen Staaten zugleich bei beiden Geschlechtern ein, am 
größten ist die Erhöhung des mittleren Heiratsalters in England, nur 
klein ist sie in Rußland und Frankreich. Die in Deutschland 
überall bestehende Tendenz, die Ehe in jüngerem Lebensalter einzu¬ 
gehen als früher, findet sich nicht nur in den Städten, sondern auch 
in den Landgemeinden, ja in den letzteren ist sie beim männlichen 
Geschlecht sogar stärker wirksam als in den Städten, während das 
weibliche Geschlecht in dieser Hinsicht in Stadt und Land sich gleich 
verhält.“ Die Zunahme der Jungheiraten in Deutschland ist als eine 
Begleiterscheinung der industriellen Entwicklung, nicht minder aber 
auch als eine solche der günstigen wirtschaftlichen Gestaltung an¬ 
zusehen. 

F. Kriege!. 


Köriisy, J. v., Weitere Beiträge zur Statistik der ehelichen Frucht¬ 
barkeit. Bulletin de l’Institut International de Statistique 
Bd. XIII. Rome, Inprimerie Nationale de J. Bertero et Co. 
S.-A. 20 S. 

J. v. Körösy hat schon früher dieses Thema beträchtlich ge¬ 
fördert, die Grundlage der vorliegenden Arbeit bietet die Aufnahme 
des Alters der überlebenden Ehegatten, der Dauer der letzten Ehe 
und der Anzahl der in dieser Ehe lebendgeborenen Kinder, welche Auf¬ 
nahme seit 1896 in Budapest bei allen durch den Tod gelösten Ehen 
stattfindet. Die Bearbeitung dieses Materials wird durch die große 
Zahl der möglichen Kombinationen ungemein erschwert; da die Kinder¬ 
zahl durch die Ehedauer und durch das Alter des Mannes oder der 
Frau und durch das kombinierte Alter der Eltern beeinflußt wird, so 
muß die Zahl der Kinder zugleich mit allen diesen Faktoren in Ver¬ 
bindung gebracht werden. Nach der Statistik der Jahre 1897—1900, 
in denen 9757 Ehen (mit 26952 Geburten) durch den Tod gelöst 
wurden, kamen auf 1 Ehe lebendgeborene Kinder: (Siehe die Tabellen 
auf Seite 332.) 

Bei sämtlichen Ehen kamen 2,8, bei den Ehen von mehr als 30 jähriger 
Dauer 4,1 lebendgeborene Kinder auf 1 Ehe. Die kinderlosen Ehen sind 
mit den Ehen, bei denen die Kinderzahl nicht angegeben ist, vereinigt 
(zusammen 2672). Leider scheint es nicht möglich zu sein, diese 
sicher zu trennen; es ist dies sehr zu bedauern, da jeder Spatenstich 
auf dem dürren Felde der Statistik der sterilen Ehe willkommen wäre. 


« 


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332 


E. Referate. 


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bei allen Ehen 


beim Alter der 

Mutter von 

Zahl der 

Kinder 

beim Alter des 

Vaters von 

Zahl der 

Kinder 

i 

unter 20 Jahren i 

3,7 

unter 25 Jahren 

3,7 

20-25 „ 

3,2 

25-30 „ 

3,0 

25—30 „ 

2,7 

30—40 „ 

2,6 

30—35 „ 

1,9 

40—oO ,, 

1,8 

35—40 „ 

1,3 

50—60 „ 

0,8 

40-45 „ 

0,6 

über 60 „ 

0,3 

über 45 „ 

0,3 




bei einer Ehedauer von über 30 Jahren 


beim Alter der 

Mutter von 

1 Zahl der 
j Kinder 

Beim Alter des 

Vaters von 

Zahl der 

Kinder 

unter 20 Jahren 

4,9 

unter 25 Jahren 

5,4 

20—25 „ 

4,4 

25—30 „ 

4,2 

25-30 „ 

3,7 

30—40 , y 

i 3,8 

30—35 ,, 

2,9 

40—oO M 

2,6 

35—40 

1,9 

über 50 „ 

I 2,4 

über 40 „ 

i 

0,8 

1 


1 


Fr. Prtnzing. 


BoUenhayen, H., Die Gonorrhöe und Unfruchtbarkeit des Weibes. 
Schumann’s medizinische Volksbücher. Leipzig, Schrunann’s 
Verlag. 101 S. 

Die gonorrhoischen Erkrankungen des weiblichen Geschlechtes 
sind in der Bevölkerung noch nicht bekannt genug, als daß besonders 
die Frauenwelt die außerordentliche Tragweite der gonorrhoischen 
Infektion für Gesundheit, Wohlbehagen und Fruchtbarkeit der Frauen 
einsehen gelernt hätte. Es ist daher zu begrüßen, daß diese Er¬ 
krankungen eine besondere Bearbeitung in der Sammlung der Schu- 
mann’schen medizinischen Volksbücher gefunden haben. 

A. Grotjahn , 

Bihbiny, S., Die sexuelle Hygiene und ihre ethischen Konsequenzen. 
Deutsch herausgegeben von 0. Reyher. Neuer Abdruck. 
Hobbing & Büchl. 215 S. 

• Das bekannte Buch Ribbing’s erreicht mit dieser Ausgabe das 
35. Tausend, ein deutliches Zeichen für den Heißhunger der Bevöl- 


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IX. Entartungstheorie, Konstitutionspathologie und Sexuelle Hygiene. 383 

kerung nach sexualhygienischer Belehrung aber keineswegs ein 
Zeugnis für die Vortrefflichkeit des Buches. Das medizinische Detail 
ist ja selbstverständlich einwandsfrei, aber alle durch die Natur des 
Stoffes gebotenen Ausflüge in das Bereich der Literatur, der Soziologie, 
der Ethik, seihst der Geschichte verraten eine bedenkliche Unwissen¬ 
heit des Verf. auf diesen Gebieten, wenn er auch durch seine salbade- 
rische Schreibweise sich und seine Leser darüber hinwegzutäuschen 
sucht. Gewiß, man kann dieses Buch jedem Jüngling und jeder 
Jungfrau in die Hand geben, aber es ist zu bezweifeln, ob sie daran 
auch nur eine geringe Stütze in ihren sexuellen Nöten finden werden. 

A. Grotjahn. 


Jevusalem-Kotdnyi, Else, Gebt uns die Wahrheit! Ein Beitrag zu 
unserer Erziehung zur Ehe. Leipzig, Hermann Seemann. 83 S. 

Der wuchtige Protest einer stark empfindenden, bekenntnisfrohen, 
tapfern Frau gegen die in den höheren Kreisen eingebürgerte Prüderie, 
den jungen Mädchen die ungeschminkte Kenntnis des Geschlechts¬ 
lebens bis zur Hochzeit vorzuenthalten. Eine Besprechung, die der 
vorliegenden Schrift gerecht werden wollte, müßte sich in erster Linie 
mit dem darin zum Ausdruck kommenden edlen Pathos, den Spracli- 
schönheiten, überhaupt den formal künstlerischen Zutaten befassen. 
Leider kann diese ästhetische Würdigung nicht die Aufgabe des 
Hygienikers sein, der sich vielmehr fragen muß, ob bei solchem 
Thema denn doch nicht der Leserin ein etwas größerer Kern an 
realen Tatsachen über das Geschlechtsleben hätte geboten werden 
müssen. 

A, Grotjahn . 


Thilo, Marie i\, Was sollen unsere erwachsene Töchtern von der Ehe 
icissen? 2. Aufl. Zürich, Schröter. 58 S. 

Das Büchlein soll den Müttern, die das Bedürfnis fühlen ihren 
Töchtern über das weibliche Geschlechtsleben Aufklärung zu geben und 
dabei fürchten, nicht die richtigen Worte zu gebrauchen, ein Hilfsmittel 
zur Erfüllung dieser gegenwärtig leider noch häufig vernachlässigten 
Mutterpflicht sein. Es ist nüchtern in der Form und zutreffend im 
sachlichen Inhalt, so daß es uneingeschränkt empfohlen werden könnte, 
wenn nicht auf Seite 48 die Kinderheschränkung aus privatökonomischen 
Gründen empfohlen würde, während diese doch mit Rücksicht auf das 
an den Bevölkerungsüberschuß geknüpfte allgemeine Wohl nur aus 
medizinischen Gründen statthaben darf. 

A. Grotjahn, 


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334 


E. Referate. 


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üf uche, Klara, Was hat eine Mutter ihrer erwachsenen Tochter zu 
sagen? Belehrung über das Geschlechtsleben nach seiner 
physischen und ethischen Seite. Mit 3 Abbildungen im Text. 
2. verbesserte Auflage. Leipzig, Grieben’s Verlag. 109 S. 

Das Buch der Muche gehört zu den besten Erzeugnissen dieser 
Art. Empfindet die Mutter eine unüberwindliche Scheu, zu ihrem 
zwölfjährigen Töchtereben über sexuelle Dinge zu sprechen, so soll 
sie ihr ruhig dieses Buch zum Geburtstag schenken. Die natur¬ 
wissenschaftlichen Tatsachen sind ausnahmslos richtig dargestellt. 
Die Form ist ansprechend, wenn auch nach des Referenten Geschmack 
in den späteren Auflagen, die wir dem Büchlein von Herzen wünschen, 
die etwas komisch anmutende Einleitung und etwa ein Dutzend über¬ 
schwänglicher Redensarten fortfallen könnten. Man kann in diesen 
Dingen gar nicht schlicht genug sein. 

-■1. Qrotjahn. 


Stiehl, JE., Eine Mutterpflicht. Beitrag zur sexuellen Pädagogik. 
2. Anflage. Leipzig, Seemann. 46 S. 

Die schlichten und tiefen Worte dieses Schriftchens sind nicht 
an das heranwachsende Geschlecht sondern an die Mütter selbst ge¬ 
richtet und suchen diese über die zweckmäßigste Art zu unterrichten, 
ihren Kindern schon von frühester Jugend an einen Begriff von den 
Tatsachen, dem Zusammenhang und der Heiligkeit des menschlichen 
Geschlechtslebens zu geben. Schriften wie die vorliegende verdienen 
in Hunderttausenden von Exemplaren verbreitet zu werden. 

A, Grotjahn. 

He gar, A., Die Untauglichkeit zum Geschlechtsverkehr und zur Fort¬ 
pflanzung. Politisch-anthropologische Revue. Jahrg. 1. Nr. 2. 

Der Altmeister der Frauenheilkunde bespricht zunächst die Ent¬ 
wicklung des menschlichen Geschlechtslebens und wendet sich dann 
den Gefahren zu, die dadurch entstehen, daß der Fortpflanzung 
unwerte Personen den Geschlechtsverkehr pflegen und so ihre 
Minderwertigkeit späteren Generationen überliefern. Besonders dieser 
zweite Teil der Ausführungen Hegar’s ist von großem Interesse. 
Auch er ist der Ansicht, daß durch die kulturelle Entwicklung die 
natürliche Zuchtwahl unter den Menschen an Kraft eingebüßt hat 
Aber „vermöge seiner Intelligenz kann der Mensch die natürliche 
Zuchtwahl mehr als ersetzen, indem er Personen, die zum Geschlechts¬ 
verkehr oder zur Fortpflanzung untauglich sind, davon ausschließt“. 
Da er glaubt, daß zunehmende Erkenntnis und Bildung hierzu allein 
nicht ausreichen wird, plädiert er für das gesetzliche Verbot der 


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IX. Entartnngstheorie, Konstitutionspathologie und Sexuelle Hygiene. 335 

Heirat einiger Kategorien minderwertiger Individuen. Zu diesen 
zählt er die Trinker und alle Individuen, die infolge Vererbung an 
Irrsinn, Epilepsie, schwerer Hysterie, Bluterkrankheit leiden oder 
einen bedeutenden Bildungsfehler im anatomischen Bau haben. Im 
Schlußwort ruft er aus: „Man plant Heilstätten für alle möglichen 
Krankheiten oder hat sie schon gebaut, wie die für Tuberkulose. 
Man hat Pflegestätten für Kretins, Idioten, Epileptische und Ge¬ 
brechliche jeder Art errichtet. Die Irrenanstalten sollen vergrößert 
und vermehrt werden. Trinkerasyle und Häuser für Nervenleidende 
sollen sich anschließen. Nächstens wird die eine Hälfte der Menschen 
pflegen, die andere sich pflegen lassen. Eine Berücksichtigung der 
das Geschlechtsleben und die Fortpflanzung beherrschenden Gesetze 
wird einen großen Teil dieser Fürsorge entbehrlich machen und sehr 
viel Geld ersparen.“ 

A. Orotjnhn. 


Neumann, HÜber die Häufigkeit des Stillens. Deutsche med. 

Wochenschrift. Nr. 44. 

Die neuesten Ermittlungen über die Häufigkeit des Nichtstillens 
werden kurz referiert und sodann durch Angaben über die Verhält¬ 
nisse in Berlin ergänzt Da hier bei jeder Volkszählung die Er¬ 
nährungsart der Säuglinge erhoben wird, vermochte Neumann den 
tief bedauerlichen Rückgang des Selbststillens in Berlin in folgender, 
lehrreicher Tabelle zu illustrieren: 


Volks¬ 
zählung im 
Jahre 

Muttermilch 

Ammenmilch 

Tiermilch 

Mutter- und 

Tiermilch 

Angaben 

fehlen 

1885 

55,2 

2,7 

33,9 

4,0 

1,4 

1890 ! 

50,7 

2,2 

42,3 

1,6 

— 

1895 

43,1 

1.4 

45,3 

1,7 

0,2 

1900 

31,4 , 

0,7 

1 54,8 

3,2 

3,8 


A. Grotjahn 


Woltniann, L., Die physische Entartung des modernen Weibes. Poli¬ 
tisch-anthropologische Revue. Jahrg. 1. Nr. 5. 

Nach einigen allgemein gehaltenen Bemerkungen über die Frage 
der Vererbung, aus denen sich die Stellung des Verfassers als Weis- 
mannianer ergibt, beleuchtet Woltmann die Frage der körperlichen 
Entartung der Frauen innerhalb der modernen Kulturvölker so gut. 


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336 


E. Referate. 


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als die überaus spärlichen Ermittlungen, die nach dieser Richtung 
bisher angestellt sind, es überhaupt zulassen. Eine Zunahme der 
Unfähigkeit der Frauen zum Gebärakte, wie ganz besonders zum 
Stillgeschäft in geschichtlicher Zeit hält Woltmann für erwiesen. 
Zur Bekämpfung dieser Degenerationserscheinungen wie der Ent¬ 
artung im allgemeinen empfiehlt er: „die Bekämpfung der primären 
Ursachen, die zu pathologischen Variationen führen, des Alkoholismus 
wie aller anderen Vergiftungen, Ernährungs- und Entwicklungs¬ 
störungen, also ungünstiger äußerer Lebensverhältnisse.“ Darin kann 
man ihm beipflichten. Man kann aber weiterhin dem Verf. nicht 
beipflichten, wenn er einer Korrektur durch die natürliche Zucht¬ 
wahl das Wort redet Die gegenwärtig erreichte Kulturhöhe hat 
unwiderruflich die natürliche Zuchtwahl beseitigt. Remedur kann 
nur noch dadurch geschaffen werden, daß die Kultur soweit gesteigert 
wird, bis eine künstliche Zuchtwahl die aufgehobene natürliche ersetzt. 

A. Grotjahn . 


x. 

Vermischtes. 

Von neubegründeten Zeitschriften sind folgende an dieser 
Stelle zu erwähnen: 

Bulletin des internationalen Arbeitsamtes . Heraus¬ 
gegeben vom internationalen Arbeiteramte in Basel im Verlage von 
Gustav Fischer in Jena. Laut der Vorbemerkung zum ersten Hefte 
soll das allmonatlich erscheinende Bulletin eine vollständige Übersicht 
über die Fortschritte auf dem Gebiete der sozialen Gesetzgebung 
ermöglichen. Es wird daher nach Maßgabe des verfügbaren Raumes 
die Texte oder Auszüge aus den neuen, den Arbeiterschutz und die 
Arbeiterversicherung betreffenden Gesetzen und Verordnungen ent¬ 
halten, das Werden der Arbeiterschutzgesetzgebung durch Angabe 
der Vorarbeiten der gesetzgebenden Körperschaften und der Beschlüsse 
der Verbände verfolgen und endlich durch eine vollständige Biblio¬ 
graphie des Arbeiterschutzes und der Arbeiterstatistik das quellen¬ 
mäßige Studium des Arbeiterschutzes zu fördern suchen. 

Gewerblich-Technischer Ratgeber. Zeitschrift für Unfall¬ 
verhütung, Gewerbehygiene und Arbeiteru'ohlfahrt. Herausgegeben unter 


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X. Vermischtes. 


337 


Mitwirkung des Vereins deutscher Revisionsingenieure von W. H e f f t e r. 
Verlag von A. Seydel. Berlin. Dem Prospekte nach will die neue 
Zeitschrift, die monatlich erscheint, sich befassen mit a) Vorkehrungen 
zur Unfallverhütung und sanitäre Einrichtung von Arbeitsstätten; 
Durchführung besonders der §§ 120 a—120 d der Reichsgewerbe¬ 
ordnung betr. Unfallschutz-Vorrichtungen und Feuerlöscheinrichtungen; 
Heizungs-, Lüftungs- und Entstaubungsanlagen; Wasch-, Bade- und 
Aborteinrichtungen für Fabriken sowie andere Arbeitsstätten u. s. w. 
b) Einrichtungen zur Beseitung von Rauch-, Russ-, Lärm-, Geruch-, 
Abwässer- und ähnlichen Belästigungen durch gewerbliche Anlagen z. B. 
rauchschwache und rauchlose Feuerungen, Schalldämpfer und Schall¬ 
isolierungen u.s. w.; ferner Absorptions- und Verbrennungseinrichtungen 
für übelriechende oder gesundheitsschädliche Stoffe; Anlagen zur 
Abfällebeseitigung, Abwässerreinigung u. s. w. c) Gesichtspunkten, die 
bei der Errichtung von gewöhnlichen sowohl als auch von genehmigungs¬ 
pflichtigen gewerblichen und Kessel-Anlagen nach §§ 16 und 24 der 
Gewerbeordnung in Betracht kommen. Forderungen der Bau-, Gewerbe-, 
Berg-, Feuerwehr- und Medizinal-Beamten, der Dampfkessel-Über¬ 
wachungsvereine, der Bezirks-, Kreis- oder Stadt-Ausschüsse, sowie 
der Feuerversicherungsgesellschaften, d) Sonstige Bestimmungen der 
Fabrikgesetzgebung, z. B. über Arbeitsordnungen, Lohnzahlung, In¬ 
validen- und Altersversicherung, Unfallversicherung, Frauen- und 
Kinderarbeit, Sonntagsruhe u. s. w. 

Zeitschrift für das Wohnungswesen. Herausgegeben von 
H. Albrecht. Erscheint vierzehntägig im Verlag Carl Heymann 
in Berlin. Sie verspricht nach dem Prospekte alle in das Ver¬ 
waltungsgebiet einschlagenden Probleme der Wohnungsfrage zu be¬ 
handeln, insbesondere die Wohnungsgesetzgebung, die Boden- und 
Wohnungspolitik der Gemeinden, die Fragen der Bauordnung und der 
Städteerweiterung, die Subventionierung der gemeinnützigen Bau¬ 
tätigkeit und die Entwicklung des Baugenossenschaftswesens. Sie 
wird zweitens den technischen und hygienischen Fragen des Wohnungs¬ 
wesens besondere Beachtung schenken, insbesondere wird sie bestrebt 
sein, durch Wiedergabe guter Grundrisse der praktischen Betätigung 
auf dem Gebiete des Kleinwohnungsbaues Anregungen und Vorbilder 
zu liefern. Als drittes Hauptgebiet wird endlich auch die theoretisch¬ 
nationalökonomische Seite der Frage sowie die Wohnungsstatistik 
ihren vollberechtigten Platz in dem Programm des neuen Unter¬ 
nehmens finden. 

Tuberkulosis. Herausgegeben als Monatsschrift des internatio¬ 
nalen Zentralbureaus zur Bekämpfung der Tuberkulose von Alt hoff, 
Fränkel, v. Leyden undPannwitz im Verlage von Johann Am- 

Jahresbericht über Hygiene und Demographie. II. Jahrgang. 22 


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338 


E. Referate. 


brosius Barth in Leipzig. Dem Prospekte nach wendet sich die neue 
Zeitschrift an den großen Kreis aller derer, die sowohl mit der weiteren 
Erforschung der Tuberkulose als auch an ihrer praktischen Bekämpfung 
ein Interesse haben, nicht allein also an Gelehrte, Forscher, Ärzte, sondern 
auch an die in der praktischen Verwaltung stehenden Vertreter von 
staatlichen und städtischen Behörden, Gemeinden und Gemeindever¬ 
bände, Vorstände von Krankenkassen, Berufsgenossenschaften, Invaliden¬ 
versicherungsanstalten, Arbeitgeber, Gewerbeaufsichtsbeamten, gemein¬ 
nützige Vereine und Korporationen, kurz, an alle diejenigen, welche 
den großen Tuberkulosekongressen der letzten Jahre durch ihre Be¬ 
teiligung den Erfolg gesichert haben. Entsprechend dem Leserkreise 
ist der Stoff der neuen Zeitschrift wesentlich nach praktischen Gesichts¬ 
punkten gewählt und zusammengestellt worden, unter steter Berück¬ 
sichtigung und Zugrundelegung der Ergebnisse wissenschaftlicher 
Forschung. Rein wissenschaftlich-medizinisch gehaltene, in anderen 
Zeitschriften erscheinende Arbeiten werden in geeigneter Weise kurz 
besprochen werden. Schließlich sollen alle offiziellen Kundgebungen 
der in den verschiedenen Ländern bestehenden zentralen Tuberkulose¬ 
gesellschaften und -Vereinigungen, insbesondere auch Mitteilungen, 
welche die Veranstaltung von Tuberkulosekongressen betreffen, in der 
neuen Monatsschrift Aufnahme finden. Dem Charakter des Zentral¬ 
bureaus gemäß wird die Zeitschrift ein internationales Gepräge haben, 
Mitteilungen mithin in verschiedenen Sprachen bringen. 

Beiträge zur Klinik der Tuberkulose. Herausgegeben in 
zwanglosen Heften von L. Brauer in A. Stuber’s Verlag in Würz¬ 
burg. Nach dem Vorworte sollen die Beiträge an der bedeutsamen und 
umfassenden Aufgabe mitarbeiten, das Verständnis der vielfältigen 
Erscheinungen der Tuberkulose zu fördern. Im Austausche der 
Meinungen und in konsequenter Forschung sollen sie das Wesen der 
verheerenden Volksseuche erkennen helfen und durch die gewonnene 
Erkenntnis zur erfolgreichen Abwehr des Feindes befähigen. Wie 
das Inhaltsverzeichnis der ersten beiden Hefte beweist, finden in den 
neuen Beiträgen nicht nur klinische sondern auch statistische und 
gewerbehygienische Veröffentlichungen Aufnahme. 


Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft zur Be¬ 
kämpfung der Geschlechtskrankheiten. Herausgegeben von 
A. Blaschko, E. Lesser und A. Neißer. Die Mitteilungen er¬ 
scheinen in jährlich sechs Nummern und werden den Mitgliedern der 
deutschen Gesellschaft als Vereinszeitschrift unentgeltlich zugestellt. 
Verlag von Ambrosius Barth in Leipzig. 


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X. Vermischtes. 


339 


Die Heilkunde. Monatsschrift für praktische Medizin. Heraus¬ 
gegeben von Koßmann und J. Weiß. Die Zeitschrift soll in 
erster Linie den Bedürfnissen des praktischen Arztes dienen. Der 
Prospekt verspricht aber auch die Aufnahme von ausführlichen 
Originalartikeln über die aktuellen Fragen der sozialen Medizin. 

Mitteilungen zur Geschichte dei' Medizin und der 
Naturwissenschaften. Herausgegeben von W. A. Kahlbaum, 
M. Neuburger und R. Sudhoff im Verlag von Leopold Voß 
in Hamburg. Die Mitteilungen erscheinen in zwanglosen Heften und 
werden den Mitgliedern der deutschen Gesellschaft für Geschichte 
der Medizin und der Naturwissenschaften nach Erscheinen zugesandt, 
während sie im Buchhandel nur in abgeschlossenen Bänden käuf¬ 
lich sind. 

Russische medizinische RundschO/U. Monatsschrift für die 
gesamte russische medizinische Wissetischaft und IAteratur. Heraus¬ 
gegeben von S. Lipliawsky und S. Weißstein. Verlag von 
M. Hirsch, Berlin. Erscheint monatlich im Umfang von 4—6 Bogen 
in deutscher Sprache und soll nach dem Prospekte einerseits den 
deutschen und den deutschlesenden Ärzten einen umfassenden Über¬ 
blick über die russische medizinische Literatur ermöglichen, anderer¬ 
seits den russischen Ärzten die Gelegenheit bieten, ihre wissenschaft¬ 
lichen Arbeiten auch den westeuropäischen Ärzten zugänglich zu 
machen, und ihnen gleichzeitig als Zentralblatt dienen. Neben 
Originalartikeln russischer Gelehrten werden vor allem in der Zeit¬ 
schrift ausführliche Referate erscheinen; dieselben sollen so gehalten 
sein, daß sie das Lesen der in Rußland veröffentlichen Original¬ 
arbeiten ersetzen können. Besprechungen von Büchern und Disser¬ 
tationen wird die Zeitschrift einen breiten Raum gewähren und auch 
Sitzungsberichte über die in Rußland tagenden Vereine und Kongresse 
enthalten. Die eigenartige landärztliche Organisation, die sanitären 
Einrichtungen Rußlands, die Epidemiologie, überhaupt alles, was aus 
der russischen Medizin für die westeuropäischen Ärzte von Interesse 
ist, soll in dieser Zeitschrift gebührende Würdigung erfahren. 

Biometrien , A journal for the Statistical study of biological 
Problems. Herausgegeben von Gal ton, Weldon, Pearson und 
Davenport im Verlag der University Press in Cambridge. Die Zeit¬ 
schrift bringt Aufsätze über Variation, Vererbung und Auslese bei 
Tier und Pflanzen auf Grund statistischer Untersuchungen, über alle 
Fragen der Anthropometrie und solche der Statistik, soweit sie auf 
biologische Probleme anwendbar sind. 

22 * 


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340 


E. Beferate. 


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Frauendienst, Zeitschrift für das Gesamtgebiet der weiblichen 
Wohlfahrtspflege. Herausgegeben von Zimmer in Carl Heymanns 
Verlag in Berlin als Monatsblatt Die Zeitschrift verspricht in ihrem 
Einführungsartikel, sich mit allen Fragen der weiblichen Berufs¬ 
bildung, des Frauenschutzes, der weiblichen Pflege-, Wirtschafts- und 
Erziehungstätigkeit, insbesondere der karitativen Wohlfahrtspflege 
durch Frauen zu beschäftigen. Dabei sollen politische, kirchliche, 
konfessionelle und geschäftliche Interessen ausgeschlossen sein. 

Der Abstinent. Herausgegeben als Monatsblatt vom Verein 
der Abstinenten in Wien. Das Blatt wendet sich in erster Linie an 
die politisch und gewerkschaftlich organisierten Arbeiter Österreichs. 

Korrespondent für die abstinenten Arbeiter und Ar¬ 
beiterinnen Deutschlands. Erscheint am 10. und 25. jeden 
Monats als Organ des Vereins abstinenter Arbeiter und Arbeiterinnen 
Berlins. Herausgegeben von G. Keferstein und 0. Koselowski. 
Verlag von 0. Koselowski in Berlin. 

Gasthausrefomi. Anzeiger und Sprechsaal für die Besitzer, 
Verwalter und Freunde der Reformgasthäuser jeder Art. Herausgegeben 
von W. Bode. Weimar, W. Bode’s Verlag. Diese Monatsschrift ist 
dem Prospekte nach geschaffen, um der Gasthausreform im Deutschen 
Reiche und im ganzen deutschen Sprachgebiete zu dienen. Sie will 
den Besitzern, Vorständen und Verwaltern von alkoholfreien Gast¬ 
häusern nützlich sein durch allerlei Nachrichten, die zu ihrer Belehrung, 
Anregung und Ermunterung dienen, ferner die Praktiker veranlassen, 
ihre Erfahrungen mitzuteilen, damit einer vom andern lernt, und 
den Theoretikern einen Sprechsaal und ein Tatsachenarchiv für die 
beiden großen Themata „Gasthausreform“ und „Kneipenersatz“ bieten. 


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F. Bibliographie. 


(Die mit * versehenen Veröffentlichungen haben im Referatsteil eine 
Besprechung gefunden. — Wo keine Jahreszahl angegeben ist, ist stets 1902 zu lesen.) 


I 


Methode und Geschichte der sozialen Hygiene. 


1. Allgemeines. 

* Ascher, Was ist soziale Hygiene, und wie soll sie getrieben werden? Zeitschr. f. 
Hygiene. Bd. 41. 

Blakwell, E., Essays in Medical Sociology. 2 vols. London. G. Bell. 

Bucleanx, E., L'hygiöne sociale. Paris, Alcan. 

*Effler, Soziale Hygiene. Aus „das Freie Wort“ Jahrg. H. H. 3. 

Frankel, C., Wissenschaftliche und praktische Hygiene. Gesundheit. 27. Jahrg. 

Fürst, M., Soziale Medizin. Soz. Praxis. XII. Jahrg. Nr. 1. Leipzig. 

*Grotjahn, A., Wandlungen in der Volksernährung und die Agrarzölle. Sonder¬ 
abdruck .aus der Medizinischen Reform, Wochenschrift für soziale Medizin. 

Hartmann, Ärzte, Behörden und Gesetzgebung. München. Med. Wochenschr. 
48. Jahrg. 48. H. 1901. 

Hartz, A., Die Geschichte und die Aufgaben der Hygiene. Blätter f. Volksgesund- 
heitspfl. II. Jahrg. 

Jastrow, J., Sozialpolitik und Verwaltungswissenschaft. G. Reimer. Berlin. 

Kocks, J., Die teleolog. Auffassung in d. Medizin u. d. Naturwissenschaften. Gy- 
näkol. Centralbl. XXVI. 39. H. 

Lewis, C. u. Balfour, A., Public Health and Preventive Medicine. Churchill, 
London. 

Mansuötees, Le Milieu social, etude sociologique. Paris, Guiilaumin. 

Moulet, A., Soziale Hygiene. Das Freie Wort. II. Jahrg. Nr. 3. 

Rosenbach, O., Arzt contra Bakteriologe. 9 u. 278 S. Berlin und Wien. Urban 
und Schwarzenberg. 

Steinthal, J., Was ist soziale Medizin? Medizinische Reform. 1901. Nr. 21. 

Stoddart, E. V., The official relation of the medical profession to private chari- 
table institutions. New York med. Record. LX. 20. H. 1901, 


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342 


F. Bibliographie. 


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2* Ärztliche Pfllchtenlehre. 

*Braun, A., Arzte in der Verwaltung. Mediz. Reform, Wochenschr. f. soz. Medizin. 
Nr. 38. 

Campbell, J., On the relations of the membres of the medical profession to each 
other and to the public. Lancet, Dec. 27. 

*Fischer, A., Ein Mittel zur sozialen Hebung des Ärztestandes. Die Zeit. Nr. 34. 
Fürst, M., Der Arzt als sozialer Vorposten der Gesellschaft Hygienisches Volksbl. 
III. Jahrg. Nr. 2, 4. 

Goldschmidt, A., Arzt und Öffentlichkeit. Ärztl. Vereinsblatt. XXXI. Jahrg. 
Fehr. 1. 

Grassmann, Ist ärztliche Ethik lehrbar? Ärztl. Vereinsblatt. XXXI. Jahrg. 
September 1. 

*Grotjahn, A., Arzt und Sozialpolitik. Mediz. Reform, Wochenschr. f. soz. Medizin. 
Nr. 28. 

Häberlin, Heilfcunst der Zukunft. Das Freie Wort. H. Jahrg. Nr. 7. 

Joachim, H., Ärzte und Gewerbeaufsicht Berl. Korrespondenz. 7. Jahrg. Nr. 8. 
Knopf, S. A., The family physician of the past, present and future. New York 
med. Record LXH. 12. H. 

Miller, M., Über die Mitwirkung der Ärzte bei Betätigung der sozialen Rechts¬ 
pflege. Münch. Mediz. Wochenschr. 49. Jahrg. Nr. 7. 

Moritz, F., Studium und Beruf des Arztes. Ansprache an die Studierenden bei 
Übernahme der mediz. Klinik in Greifswald. Münchn. Mediz. Wochenschr. 
49. Jahrg. Nr. 27. 

Moureau (le chanoine) et Lavrand, Le Medecin chrStien. Le^ons pratiques de 
dSontoiogie medicale. Paris. ..Lethielleux. 

Müller, F„ Die Mitwirkung der Ärzte bei Betätigung der sozialen Rechtspflege. 

Münchn. Mediz. Wochenschr. 49. Jahrg. Nr. 18. 

*Flathe, B., Sozialmedizinische Neujahrsbetrachtungen. Mediz. Ref. X. Jahrg. 
Nr. 1. Berlin. 

Rovinsky, A., The physician as a social factor. Med. News. LXXIX. 18. H. 1901. 
Saundby, R., Medical Ethics: A Guide to Professional Conduct VIII, 88 S. 
Bristol. J. Wright. 


3. Methode der Statistik. 

Altschul, Th., Bakteriologie, Epidemiologie und medizinische Statistik. Unmoderne 
Betrachtungen. D. Vierteljahrscbr. f. öffentl. Gesundheitspfl. 34. Bd. 3. H. 
Berger, Kataster über ansteckende Krankheiten. Zeitschr. f. Medizinalbeamte. 
XV. Jahrg. 

Braun, A., Die Statistik der Todesursachen. Medic. Ref. X. Jahrg. Nr. 14. 
Berlin. 

* Florschütz, Die Statistik des Hilfszweig der medizinischen Forschung. Ärztliche 

Sachverständigen-Zeitung. X. Jahrg. Nr. 10. 

Foville, A. de, La statistique et Popinion. Journal de la Soci6t6 de Statistique 
de Paris. 43. Jahrg. Nr. 2 u. 3. 

* Hanauer, W., Die Statistik der Krankenversicherung und ihr Ausbau für die 

Zwecke der Morbiditätsstatistik. Hygienische Rundschau. XII. Jahrg. Nr. 17. 
Berlin, A. Hirschwald. 

Heymann, W., Praktische Vorschläge zur Richtigstellung der deutschen Kranken¬ 
kassenstatistik. Veröffentlicht vom Verband der Ärzte Deutschlands zur Wahrung 
ihrer wirtschaftlichen Interessen. Leipzig. 

Mayr, G. v., Ein moderner Statist (J. R. Mucke). Allg. Statist. Archiv. VI. Bd. 
1. Hlbbd. Tübingen, H. Laupp. 

Meitzen, A., Geschichte, Theorie und Technik der Statistik. 2. Aufl. (X, 204 S.) 
Stuttg., J. G. Cotta, Nachf. 

*Prinzing, F., Die mannigfachen Beziehungen zwischen Statistik und Medizin. 
Allg. Statist. Archiv. VI. Bd. 1. Hlbbd. Tübingen, H. Laupp. 


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F. Bibliographie. 


343 


Räth, Z., Sur la methode la plus simple de mesurer la fecondite des mariages. 

Bulletin de l'Institut Internat, de Statistique. Tome XIII, 2. 

Schnapper-Arndt, G., Zur Theorie der Privatwirtschaftsstatistik. Bulletin de 
lTnstitut Internat, de Statistique. Tome XIII, 2. 

*Sparig, O., Gedanken über Sterblichkeit und Sterblichkeitstafeln. (32 S.) Dresden, 
C. Weiske. 


4. Geschichte. 

*Bäumler, Ch., Die Entwicklung der Medizin einst und jetzt. (IV, 104 S.) Tü¬ 
bingen, J. C.B. Mohr. 

Blasius, R., Rudolf Virchow als Hygieniker. Monatsbl. f. üffentl. Gesundheitspfl. 
25. Jahrg. 

Brandt, G., Die Pest in Posen im Jahre 1700. Dtsch. med. Wochenschr. XXVII. 
Jahrg. 52. H. 1901. 

*Ebstein, W., Die Krankheiten im Feldzuge gegen Rußland (1812). Eine ge¬ 
schichtlich-medizinische Studie. (82 S. mit 1 eingedr. Karte.) Stuttg., F. Enke. 
Emmert, J. M., State medicine, past, present and future. New York med. Record 
LXI. 24. H. 

Grotjahn, A., Die hygienische Kultur im 19. Jahrhundert. „Am Anfang des 
Jahrhunderts“. H. 9. (55 S.) Berlin, Verlag Aufklärung. 

Bake, W., On some Aspects of Modern Sanitation. The Sanitary Record. Vol. XXX. 
Hopf, L., Immunität und Immunisierung. Eine medizinisch-hist. Studie. (VI, 96 S.) 
Tübingen, F. Pietzcker. 

Hüppe, F., Hans Büchner f. Münchn. Mediz. Wochenschr. 49. Jahrg. Nr. 20. 
Jenner, E., His life, his work and his writings. Brit. med. Journ. July 5. 
Kaiser, P., Die Schrift der Abtissin Hildegard über Ursachen und Behandlung der 
Krankheiten. Therap. Monatsh. 16. Jahrg. H. 6, 8, 9, 11, 12. 

*Marcuse, J., Die Aufgabe der Medizin im zwanzigsten Jahrhundert. Die Kranken¬ 
pflege. B. 2. H. 4. 

Pasteur, L., Geschichte eines Gelehrten, erzählt von einem Ungelehrten. Ubers. 

von N. v. Monbart. (VIII, 392 S.) Straßburg, J. H. E. Heitz. 

Peters, H, Die Sammlung der Geschichte für Heilkunst im Germanischen National¬ 
museum. Münchn. Mediz. Wochenschr. 49. Jahrg. Nr. 23. 

Reid, D., Half a Century of Progress. Public Health. Vol XIV. 

Spottiswoode Cameron, J., Sanitary Progress during the last twenty-five Years 
and in the next. Public Health. Vol. XV. 

Troels-Lund, Gesundheit und Krankheit in der Anschauung alter Zeiten. Vom 
Verf. durchgeseh. Übersetzg. v. A. Bloch. (III, 233 S. m. Bildnis.) Leipzig 
1901. B. G. Teubner. 

Voit, C. v., Max von Pettenkofer zum Gedächtnis. Rede. (160 S.) München, 

G. Franz, Verl, in Komm. 

*Zadek, J, Die Medizin im 19. Jahrhundert. „Am Anfang des Jahrhunderts“. 

H. 10. (60 S.) Berlin, Verlag Aufklärung. 

Medizin, deutsche im 19. Jahrhundert. Säcular-Artikel der Berliner klin. Wochen¬ 
schrift. Hrsg. v. C. A. Ewald u. C. Posner. Bd. 2. (III, 134 S. m. 1 Abbdg.) 
Berlin, A. Hirschwald. 


5. Vermischtes, 

Gärtner, E., Wissenschaftliche und soziale Medizin in der neueren belletristischen 
Literatur. Die Heilkunde. H. 11. 

Magnus, H, Medizin und Religion in ihren gegenseitigen Beziehungen. Geschicht¬ 
liche Untersuchungen. (VIII, 68 S.) Almdlgen zur Geschichte der Medizin. 
Hrsg, von H. Magnus, M. Neuburger, K. Sudhoff. H. 1. Breslau, J. N. Kern. 

*Roth’s W., Jahresbericht über die Leistungen und Fortschritte auf dem Gebiete 
des Militär-Sanitätswesens. Hrsg. v. der Redaktion der Deutschen militär- 
ärztlichen Zeitschrift. XXVI Jahrg. Bericht f. d. J. 1900 Suppl.-Bd. zur 
Deutschen militärärztl. Zeitschrift. (XVI, 184 S.) Berlin 1901. E. S. Mittler 
u. Sohn. 


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344 F. Bibliographie. 

Teleky , L., Über die Grenzen der öffentlichen Gesundheitspflege in der heutigen 
Gesellschaftsordn. Neue Zeit XXI. Jahrg. I. Bd. Stuttg., J. H. W. Dietz. 
Archiv für Hygiene. Generalregister zu Bd. I—XL. Bearb. v. L. Lange. (114 S.) 
München, ß. Oldenbourg. 

*18. Jahresbericht über die Fortschritte und Leistungen auf dem Gebiete der Hy¬ 
giene. Begründet von weil. J. Uffelmann. Jahrg. 1900. Hrsg. v. A. Pfeiffer. (X, 
674 S.) Deutsche Vierteljahrschrift f. öffentliche Gesundheitspflege. Red. v. 
A. Spieß u. M. Pistor. 33. Bd. Braunschweig, F. Vieweg u. Sohn. 
Jahresbericht über die Fortschritte und Leistungen auf dem Gebiete der sozialen 
Hygiene und Demographie. 1. Bd.: Bericht über die Jahre 1900 und 1901. 
Hrsg. v. A. Grotjahn u. F. Kriegei. (VII, 370 S.) Jena, G. Fischer. 

* Jahresbericht über die Fortschritte in d. Lehre v. den pathogenen Mikroorganismen, 
umfassend Bakterien, Pilze und Protozöen. Bearb. u. hrsg. v. P. v. Baum¬ 
garten u. F. Tangl. 16. Jahrg. 1900. 1. Abt. (400 S.) Leipzig, S. Hirzel. 


II. 


Bevölkerungsstatistik und Mortalität. 

1. Allgemeines. 

Biedenkapp, G., Übervölkerung und Kastengeist. Aus „Ernstes Wollen“. Jahrg. 4* 
Nr. 70. 

*Bleicher, H., Über die Notwendigkeit systematischer Arbeitsteilung auf dem Ge¬ 
biete der Bevölkerungs- (Sozial-) Statistik. Aus „Allg. Statist Archiv“. Hrsg, 
von G. v. Mayr. VI. Ba. I. Halbbd. 14 S. Tübingen, G. Laupp. 
Cauderlier, G., Les lois de la population en France. Avec une pr£faee par 
E. Levasseur. Paris, Guillaumin. 

— La loi qui regle les naissances. Journ. de la SociSte de Statistique de Paris. 

43. Jahrg. Nr. 1 u. 2. 

*Conrad, J„ Die Geschichte und Theorie der Statistik. Die Bevölkerungsstatistik. 
2. ergänzte Aufl. (VHI. 182 S.) Grundriß zum Studium der politischen Öko¬ 
nomie. 4. Teil. Jena, G. Fischer. 

*Gottstein, A., Die Todesursachen in früherer Zeit und in der Gegenwart und die 
Beziehungen zwischen Krankheit und Sterblichkeit. Zeitschr. f. Sozialwisseusch. 
Jahrg. V. H. 4, 5. Berlin, G. Reimer. 

Hayiord, J. F., What is the Center of an area, or the Center of a population? 

Quarterly Publications of the American Statistical Association Vol. VIII. 
Jnglar, CI., Y-a-t-il des periodes pour les mariages et les naissances corame pour 
les crises commerciales ? Journal de la Societe de Statistique de Paris. 43. Jahrg. 
Krech, J., Entscheidungen des Bundesamtes für das Heimatwesen. Im amtl. Auf¬ 
träge bearb. u. hrsg. 33. H., enth. die in der Zeit vom 1. Juli 1900 bis zum 
1. Juli 1901 ergangenen wichtigeren Entscheidungen. (Mit e. die 33 H. um¬ 
fass. alphabet. Sachregister.) (IX, 155 S.) Berlin 1901, Franz Vahlen. 

— Entscheidungen des Bundesamtes für das Heimatwesen. Im amtl. Aufträge bearb. 

u. hrsg. 34. H. enth. die in der Zeit vom 1. Juli 1901 bis zum 1. Juli 1902 
ergangenen wichtigeren Entscheidungen. (Mit e. die 34 H. umfass, alphabet. 
Sachregister.) (XI, 247 8.) Berlin, F. Vahlen. 

Kuczynski, R., Der Zug nach der Stadt. Münchn. volkswirtsch. Studien. 24 Stück. 
1900. 

Lasch, R., Über Vermehrungstendenz bei den Naturvölkern und ihre Gegen¬ 
wirkungen. Zeitschr. f. Sozialwissensch. Jahrg. V. H. 2, 3, 4. Berlin, 
G. Reimer. 


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F. Bibliographie. 


345 


Levasseur, E. et Bodio L., Statistique de la superficie et de la popnlation des 
contrees de la Terre. Balletion de l’Institut Intern, de Statistique. Tome XII. 
Marcovich, A., Der Kampf gegen die Entvölkerung der ländlichen Bezirke, zu¬ 
gleich ein Kampf gegen das Verbrechen. Blätter f. Gefängniskunde 36. Bd. 
H. 5, 6. Kassel, G. Weiß. 

Meitzen, A., Geschichte, Theorie und Technik der Statistik. 2. Aufl. (X, 204 S.) 
Stuttg., J. G. Cotta Nachf. 

Meuriot, P., Du centre mathematique d’une popnlation. Journal de la Sociöte de 
Statistique de Paris. 43. Jahrg. Nr. 8. 

Milton, H. A., Amerikan Remedies for Overcrowding. The Westminster Review 
Vol. 157. Nr. 2. 

Naughten, T. E., The exodus of the Irish. Westminster Review. Jan., Feb. 
Oppenheimer\ F Was lehrt uns die Volkszählung? Das Land. X. Jahrg. 
Weinberg, W., Probleme der Mehrlingsgeburtenstatistik. Zeitschr. f. Geburtsh. 
u. Gynäkol. XLVH. 1. H. 

Wolf, J., Une nouvelle loi de la popnlation. Revue d’Economie Politique. Tome XVI. 
Die Bevölkerung in Stadt und Land. Vierteljahrshefte z. Statistik d. Dtsch. 
Reichs. H. 3. 


2. Bevölkerungsstatistik der einzelnen Länder. 

Die Bevölkerung des Deutschen Reichs im 19. Jahrhundert auf Grund der deutschen 
und der internationalen Statistik. Vierteljahrshefte z. Statistik d. Deutsch. 
Reichs. H. 1. 

Die Eheschlieisungen, Geburten und Sterbefällle im Jahre 1900 (m. 1 Tafel)* 
Vierteljahrshefte z. Statistik d. Dtsch. Reichs. H. 1. 

Die überseeische Auswanderung im Jahre 1901. Vierteljahrshefte z. Statistik 
d. Dtsch. Reichs. XI. Jahrg. H. 1. 

Bevölkerung nach Alter und Familienstand. Vierteljahrshefte z. Statistik d. Dtsch. 
Reichs. XI. Jahrg. H. 3. 

Die Qebürtigkeit der Reichsbevölkerung (Einheimische, Zugezogene, Weg¬ 
gezogene). Vierteljahrshefte z. Statistik d. Dtsch. Reichs. XI. Jahrg. H. 4. 

Bevölkerungswechsel, Erkrankungen, meteorologische und physikalische Ver¬ 
hältnisse, Preise für Nahrungsmittel etc. im Jahre 1900. (VHi, 104 S.). Statistik 
des Deutschen Reichs. Hrsg, vom kaiserl. Statist. Amt. Neue Folge. 142. Bd. 
Berlin, Puttkammer & Mühlbrecht. 

Jahrbuch, statistisches für das Deutsche Reich. Hrsg, vom kaiserl. Statist. Amt. 
23. Jahrgang. 1902. (VII, 254 S. m. 4 [1 färb.] Taf.). Berlin, Puttkammer 
und Mühlbrecht. 

Broesike, M Die Binnenwanderungen im preußischen Staate nach Kreisen 1895 
bis 1900. Zeitschr. d. Kgl. preuß. Statist. Bureaus. Hrsg, von E. Blenck. 
42. Jahrg. H. 4. 

— Die Bevölkerung Preußens in ihrer Verteilung auf die ländlichen Gemeinde¬ 
einheiten nach Größenklassen und die zugehörigen Wohnplätze am 1. Dezember 
1900. Zeitschr. d. Kgl. Preuß. stat. Bureaus. 42. Jahrg. H. 1 u. 2. 

Kühnert, F., Die Ehescheidungen in Preußen. Zeitschr. a. kgl. preuß. Statist. 
Bureaus. Hrsg, von E. Blenck. 42. Jahrg. H. 4. 

Metz, H., Innere Kolonisation in den Provinzen Brandenburg und Pommern 1891 
bis 1901. Erfahrungen u. Verfahren der königl. Generalkommission zu Frank¬ 
furt a. Oder. (VIII, 160 S.). Landwirtschaftliche Jahrbücher. 31. Bd. HI. Er- 
gänzungsbd. 

Schmitz, B', Personenstand und Eheschließung in Preußen. Sammlung der darauf 
Bezug hab. Gesetze, Verordnungen, Ministerialerlasse und Entscheidungen. 
(124 u. 731 S.) Eberswalde, H. Langewiesche in Komm. 

Vorläufige Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1900 im Königr. Preußen 
sowie in den Fürstentümern Waldeck und Pyrmont. Hrsg, vom kgl. preuß. 
Statist. Bureau. (XVIII. u. 66 S.) Berlin 1901. 

Die Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle im preußischen Staate während des 
des Jahres 1900. XXII, 352 S. Preußische Statistik. Heft 169. Hrsg, vom 
kgl. Statist. Bureau in Berlin. 

*Die Sterblichkeit nach Todesursachen und Altersklassen der Gestorbenen, sowie die 


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346 


F. Bibliographie. 


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Selbstmorde und die tödlichen Verunglückungen im preußischen Staate während 
des Jahres 1900. (IV, XXVT, 268 ö.) Preußische Statistik. Hrsg, vom kgl. 
Statist. Bureau in Berlin. H. 171. Berlin, Verlag des kgl. Statist. Bureaas. 
Die endgültigen Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1900 im preußischen 
Staate sowie in den Fürstentümern Waldeck und Pyrmont. III. Teil. Die 
Muttersprache. (XXVIII, 482 S.) Preußische Statistik. (Amtliches Quellen¬ 
werk.) Hrsg, in zwanglosen Heften v. königl. Statist Bureau in Berlin. H. 177. 
Berlin, Verl. d. königl. statist. Bureaus. 

Die Bewegung der Bevölkerung im Königreich Bayern während des Jahres 1900. 

Zeitschr. d. kgl. bayr. statist. Bureaus. 33. Jahrg. Nr. 3 u. 4. 

Geburten und Sterbefälle in 25 bayrischen Städten im vierten Vierteljahr 1901. 

Zeitschr. d. kgl. bayr. statist. Bureaus. 33. Jahrg. Nr. 3 u. 4. 

Endgültige Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1900. Zeitschr. d. kgl. 

bayr. statist. Bureaus. 33. Jahrgang. Nr. 3 u. 4. 

Geburten und Sterbefälle in 25 bayrischen Städten im ersten Vierteljahre 1902. 

Zeitschr. d. kgl. bayr. statist. Bureaus. 34. Jahrg. Nr. 1. 

Die Bewegung der Bevölkerung im Königreich Bayern während des Jahres 1901. 

Zeitschr. d. kgl. bayr. statist. Bureaus. 34. Jahrg. Nr. 2. 

Lommatzsch, G., Die Bewegung der Bevölkerung im Königreiche Sachsen während 
des Jahres 1900. Zeitschr. d. kgl. sächs. statist. Bureaus. 48. Jahrg. H. 1 

u. 2. Dresden. B. G. Teubner. 

— Die Bevölkerung des Königreichs Sachsen nach der Staatsangehörigkeit und der 

Gebürtigkeit am 1. Dezember 1900. Zeitschr. d. kgl. sächs. Bureaus. 48. Jahrg. 
H. 1 u. 2. Dresden. B. G. Teubner. 

* Wächter, G„ Die sächsische Volkszählung am 1. Dezember 1900. Zeitschr. d. kgl. 
sächs. statist. Bureaus. Beilage zum 48. Jahrgang. Dresden. B. G. Teubner. 

— Die sächsischen Städte im 19. Jahrhundert. Fortsetzung u. Schluß. Ztschr. d. 

kgl. sächs. statist. Bureaus. 48. Jahrg. H. 1 u. 2. Dresden. G. B. Teubner. 
Kalender und statistisches Jahrbuch für das Königreich Sachsen, nebst Marktver¬ 
zeichnissen für Sachsen und die Nachbarstaaten auf das Jahr 1903. Hrsg, 
vom statist. Bureau des königl. sächs. Ministeriums des Innern. (96, VI, 
264 S.) Dresden. C. Heinrich. 

Zeitschritt des königl. sächs. statist. Bureaus. Red. i. V. v. 0. Sieber. 48. Jahrg. 
1902. Beilage. Enth.: Die sächsische Volkszählung am 1. Dezember 1900. 
(II, 138 S.) Dresden, v. Zahn & Jaensch in Komm. 

Aurich, J., Statistisches Amtshandbuch für den Regierungsbezirk Unterfranken und 
Aschaffenburg. (VIII, 278 S.) Würzburg, 0. Tzschaschel. 

Gmelin, J., Bevölkerungsbewegung im Höllischen seit 3Iitte des 16. Jahrhunderte. 

Allg. statist. Areh. VI. Bd. 1. Halbbd. Tübingen. H. Laupp. 

Losch, H., Die Bewegung der Bevölkerung Württembergs im Jahre 1900. Württ. 
Jahrbücher für Statistik und Landeskunde. Herausg. von d. kgl. statist. 
Landesamt. Jahrg. 1901. Stuttgart, W. Kohlhammer. 

Statistisches Handbuch für das Königreich Württemberg. Jahrg. 1899. Bearb. 
im kgl. statist. Landesamt. (Aus: Würrt. Jahrb. f. Statistik u. Landeskunde.) 
Stuttgart 1901. W. Kohlhammer. 

Statistisches Handbuch für das Königreich Württemberg. Jahrgang 1901. Bearb. 
im kgl. statist. Landesamt. (XI, 260 S. m. 1 färb. Karte). Stuttgart, W. Kohl¬ 
hammer in Komm. 

*Württembergische Jahrbücher für Statistik und Landeskunde. Hrsg. v. d. kgl. 
statist. Landesamt. Jahrg. 1901. 4 Hefte. (I. H. V, XXEII, 274 S. tu. 1 färb. 
Karte.) Stuttgart, W. Kohlhammer in Komm. 

Statistisches Jahrbuch für das Großherzogtum Baden. 31. Jahrg. 1900. (XXII. 

559 S.) Karlsruhe 1901. Macklot’sche Buchhandlung. 

Statistisches Jahrbuch für das Großherzogtum Baden. 32. Jahrg. 1901. (XX. 
548 S.) Karlsruhe (Macklot). 

Hofmann, Ein Beitrag zur Volks Wanderung in der Provinz Hessen-Nassau. Das 
Land. X. Jahrg. 

*Uebersichten über die Todesfälle und die Sterblichkeit in den Gemeinden, Kreisen 
und Provinzen des Großherzogtums Hessen in den Jahren 1875—1894. (II, 
VIII, 89 u. 89 S.) Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Hrsg. 

v. der großherzogl. Centralstelle f. die Landesstatistik. 45. Bd. 3. H. D&rm- 
stadt 1901, E. Jonghaus. 


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F. Bibliographie. 


347 


Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Hrsg. v. d. großherzogl. Central¬ 
stelle für die Landesstatistik. (89 S.) Dannstadt, G. Jonghaus. 

* Mitteilungen der großherzoglich hessischen Centralstelle für die Landesstatistik. 

31. Bd. Nr. 719—740. Januar bis Dezember 1901. (VII, 352 S.) Darmstadt 
1901. G. Jonghaus. 

Statistisches Handbuch für Elsaß-Lothringen. Hrsg. v. Statist. Bureau des kaiserl. 
Ministeriums für Elsaß-Lothringen. 1902. (IV, XVIEE, 776 S.) Straßburg, 
Straßburger Druckerei u. Verlagsanstalt 

* Statistik des Hamburgischen Staates. Bearb. und hrsg. von dem Statist. Bureau 
der Steuer-Deputation. H. 20. Die Bewegung der Bevölkerung in den Jahren 
1892—1899. Statistik der Wahlen in den Jahren 1887—1901. Die Einkommen¬ 
steuer in den Jahren 1893—1899. (III, 134 S.) Hamburg, 0. Meißuer’s Verl. 
Statistik des Hamburgischen Staates. Bearb. u. hrsg. von dem Statist. Bureau der 
Steuer-Deputation. XXI, H. Hamburg, 0. Meißner’s Verl. Die Volkszählung 
vom 1. Dezember 1900. 1. Teil. Die Ausführung der Zählung und die Fest¬ 
stellung der Ergebnisse. 2. Teil: Die Zählung der Personen. (140 S.) 
Monatsberichte des bremischen statistischen Amts. 1902. 12 Hefte. (Nr. 1—3 je 
12 S.) Bremen (G. A. v. Halem). 

* Statistisches Jahrbuch deutscher Städte. Hrsg. v. M. Neefe. 10. Jahrg. (XII, 
447 S.) Breslau, W. G. Korn. 

Statistisches Jahrbuch der Stadt Berlin. 26. Jahrg., enth. die Statistik des Jahres 
1899, nebst Teilen v. 1900, einschließlich der Volkszählung. Im Aufträge des 
Magistrats. Hrsg. v. R. Bückh. (XXXIII, 750 S.) Berlin, P. Stankiewicz. 

* Arbeiter - Krankenversicherung, Vereinsstatistik, Grundbesitzwechsel, sowie 

weitere Beiträge zur Sehulstatistik. Charlottenburger Statistik Heft 11. 
Charlottenburg, Ulrich & Co. 

Stand der Bewegung der Bevölkerung bis 1901, Zu- und Fortzüge, Eheschließungen, 
Geburten, Sterbefälle, Statistik der Neubauten, der Bodenwert, Grundbesitz¬ 
wechsel und die leerstehenden Wohnungen 1901. Charlottenburger Statistik. 
Heft 12. Charlottenburg, Ulrich & Co. 

* Geburten und Sterbefälle im Jahre 1900. — Steuern und Gemeindeumlagen der Ein¬ 
wohnerschaft Münchens in den Jahren 1899 und 1900. — Steuern uud Ge- 
meindeumlagen der unmittelbaren Städte Bayerns (1890—1900). — Geburten 
und Sterbefälle im Jahre 1901. (S. 113—234 m. 1 Taf.) Mitteilungen des 

statistischen Amtes der Stadt München. Bd. XVII. H. 2. München, J. Lindauer. 
Die Volks- und Wohnungszählung vom 1. Dezember 1900 in München. III. Teil. 
I. Die Anwesen- und Gebäudezählung vom 1. Dezember in München. II. Die 
Haushaltzählung vom 1. Dezember in München. Mitteilungen des statistischen 
Amts der Stadt München. Bd. XVII. H. 3. — HI. Teü. 

^Münchener Jahresübersicht für 1901. (II, 98 S. m. 1 Taf) Mitteil, des Statist. 

Amtes der Stadt München. Bd. 18. H. 1. München, J. Lindauer. 
Statistisches Jahrbuch für die Stadt Dresden. Jahrg. 1901. Hsrg. v. statist. Amt 
der Stadt Dresden im August 1902. Mit 1 Chronik f. 1901. (VI, 194 S. m. 
1 Bildnis.) Dresden, v. Zahn & Jaensch. 

Jahresbericht, med.-statistischer über die Stadt Stuttgart im J. 1901. XXIX. Jahrg. 

Redigiert von W. Weinberg. 27 S. Stuttgart, C. Grüninger. 

Die Bevölkerungs- und WohnungsVerhältnisse im J. 1901/02 in Frankfurt a/M. 
Sonderabdruck aus der Einleitung zu dem Verwaltungsbericht des Magistrats 
der Stadt Frankfurt a. M. für das Jahr 1901. 

Ergebnisse der Volks- und Wohnungszählung vom 1. Dezember 1900. Beiträge zur 
Statistik der Stadt Frankfurt a. M. Ergänzungsheft 7. 

* Blasius, H., Bevölkerungsbewegung und Gesundheitszustand der Stadt Braun¬ 
schweig in den J. 1895—1899. Monatsbl. f. üffentl. Gesundheitspfl. 25. Jahrg. 
Feig, J., Zur Statistik der Stadt Düsseldorf. Sonderabdruck aus der Festschrift 
„Düsseldorf und seine Stadtverwaltung“ von H. Meydenbauer. Düsseldorf. 
Landsberg, O., Einige Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1900. (45 S.) 
Mitteilungen des statistischen Amts der Stadt Elberfeld. H. 1. Elberfeld, 
Baedeker in Komm. 

Loth, Der Einfluß der in den letzten 30 Jahren erfolgten hygien. Maßregeln auf 
d. Gang d. Infektionskrankheiten und der allgemeinen Bevölkerungsbewegung 
in Erfurt. (43 S.) Weimar, R. Wagner & Sohn. 1901. 

— Der Einfluß der in den letzten 30 Jahren erfolgten hygien. Maßregeln auf d. 


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F. Bibliographie. 


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Gang der Infektionskrankheiten und der allgemeinen Bevölkerungsbewegung 
in Erfurt. Korresp.-Blatt d. allg. ärzt. Ver. von Thüringen. 11. u. 12. H. 
♦Bewegung der Bevölkerung der im Keichsrate vertretenen Königreiche und Länder 
im Jahre 1898. (II, LXXIII, 263 S.) Österreichische Statistik. Hrsg. v. der 

k. k. Zentralkommission. 55. Bd. H. 3. Wien, C. Gerold’s Sohn in Komm. 

*Die Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900. 1. Heft. Die suxpm&r. 

Ergebnisse der Volkszählung. (II t CXIII, 131 S. m. 5 färb. Karten) Öster¬ 
reichische Statistik. Hrsg. v. d. k. k. statistischen Zentralkommission. 63. Bd. 
Wien, C. Gerold’s Sohn in Komm. 

*Die Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900 in den im Reichsrate 
vertretenen Königreichen und Ländern. 2. Bd. 1. H... Die anw. Bevölkerung 
nach ihrer Heimatsberechtigung. (XXXIV, 147 S.) Österreichische Statistik. 
Hrsg. v. d. k. k. Statist. Zentralkommission. 64. Bd. H. 1. Wien, (\ Gerold’s 
Sohn in Komm. 

Statistisches Jahrbuch der autonomen Landesverwaltung in den im Reichsrate ver¬ 
tretenen Königreichen und Ländern. Hrsg, durch die k. k. statistische Zentral¬ 
kommission auf Grund der von den Ländern gelieferten statistischen Tabellen 
und Materialien. 2. Jahrg. (XLIV, 575 S.) Wien, Hof- und StaatsdruckereL 
Handbuch, österreichisches statistisches für die im Reichsrate vertretenen Königreiche 
und Länder. Nebst einem Anhang für die gemeinsamen Angelegenheiten der 
österreichisch-ung. Monarchie. Hrsg. v. d. k. k. Statist. Zentralkommission. 
20. Jahrg. 1901. (III, 432 S.) Wien, C. Gerold’s Sohn in Komm. 
Österreichisches Städtebuch . Statistische Ber. von größeren Österreich. Städten, 
hrsg. durch die k. k. Statist. Zentralkommission. 9. Jahrg. Red. unter der 
Leitung des Präsidenten der k. k. Statist. Zentralkommission. K. Th. v. Inama- 
Sternegg u. R. Fuhrmann. (CXXI. 905 S.) Wien, Hof- und Staatsdruckerei. 
*Volkszählung in den Ländern der ungarischen Krone vom Jahre 1900. I. TeiL 
Allgemeine Beschreibung der Bevölkerung nach Gemeinden. (X, 45 u. 609 S.) 
Ungarische, statistische Mitteilungen. Im Aufträge des kön. Ungar. Handels¬ 
ministers verf. u. hrsg. durch das kgl. ungar. Statist. Zentralamt. Neue Serie. 

l. Bd. (Ungarisch u. Deutsch.) Budapest, (F. Kilian’s Nachf.). 

Jahrbuch, ungarisches statistisches. Neue Folge. VIII. 1900. Im Aufträge des 

kgl. Ungar. Handelsministers verf. u. hrsg. durch das kgl. Ungar, statistische 
Zentralamt. Amtliche Übersetzung aus dem ungarischen Originale. (XVII, 
453 S.) Budapest, F. Kilian’s Nachf. 

* Jahrbuch, ungarisches statistisches. Neue Folge. IX. Bd. 1901. Im Aufträge des 
kgl. ungar. Handelsministers verfaßt und herausgegeben vom kgl. ungarischen 
Zentralamt. Amtliche Übersetzung aus dem ungar. Originale. XVIlI, 442 S. 
Budapest, F. Kilian’s Nachf. 

Gemeindeverwaltung und Gemeindestatistik der Landeshauptstadt Brünn. Bericht 
des Bürgermeisters A. R. v. Wieser für das Jahr 1900. (XIV, 637 u. III, 
165 S.) Brünn, C. Winiker. 

*Die Bewegung der Bevölkerung in der Schweiz im Jahre 1900. (32 S.) Schweize¬ 
rische Statistik. Hrsg, vom Statist. Bureau des eidg. Departements d. Innern. 
133. Lfg. Bern, Schmid & Francke in Komm. 

Die Bewegung der Bevölkerung in der Schweiz im Jahre 1901. Schweizerische 
Statistik. Hrsg, vom Statist. Bureau des eidg. Departements des Innern. 
135. Lfg. Bern, A. Franke. 

Statistisches Jahrbuch der Schweiz, herausgegeben vom Statist. Bureau des eidg. 
Departements des Innern. XI. Jahrg. Schweizerische Statistik. Hrsg, vom 
Statist. Bureau des Innern. 136. Lfg. Bern, A. Francke. 

Die Ergebnisse der eidgenössischen Volkszählung vom 1. Dezember 1900 in der Stadt 
Zürich. Bearb. im Statist. Amt der Stadt Zürich. H. 2. Zürich, E. Rascher s 
Erben. 

Zeitschrift für schweizerische Statistik. Journal de statistique suisse. Hrsg. v. der 
Centralkommission der Schweiz, statist. Gesellschaft unter Mitwirkung d. eidg. 
Statist, Bureaus. 38. Jahrg. 1902. Repertorium d. h. Inhaltsverzeichnis zu 
den 37 Jahrgängen 1865 bis u. m. 1901 der „Zeitschrift f. Schweiz. Statistik. u 
(109 S.) Bern, A. Francke in Komm. 

Jecklin, C., Die ersten Volkszählungen in Graubünden. Zeitschr. f. Schweiz. 
Statistik. 38. Jahrg. 

Meuriot, P., La population de la Suisse en 1900. Journal de la Societe de Sta¬ 
tistique de Paris. 43. Jahrg. Nr. 7. 


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F. Bibliographie. 349 

Vogelsanger, J., Die Volkszählung vom 1. Dezember 1900. Schweiz. Blätter f. 
Sozialpol. X. Jahrg. 

Annuaire Statistique. Publication du ministäre du Commerce. Statistique generale 
de la France. 21e volume. 1901. Paris, Berger-Levrault. 

Statistique annuelle du mouvement de la population pour les annees 1899 et 1900. 
Tomes XXIX. et XXX. Publication du Minist&re du Commerce, statistique 
generale de la France. Paris, Berger-Levrault. 

JBertillon, J., Du degre d’efficacite de la loi du 23 decembre 1874 (loi Theophile 
Koussel). Journal de la Society de Statistique de Paris. 43. Jahrg. Nr. 9 u. 10. 
— Rapport sur le dernier recensement. Bulletin de lTnstitut Internat, de Statistique. 
Tome Xm, 2. 

Dumont, A La natalite ä Saint-Pierre-de-Clairac (Lot et Garonne). Revue inter^ 
nat. de Sociologie. 10« Annee. 

Sixty-Third Annual Report of the Registrar-General of Births, Deaths and Marriages 
in England (1900). London. 

Displacement of Population in 1902, through the Acquisition of Houses to be Demo- 
lished for the Purpose of the Various Improvements and Undertakings under 
Bills in Session 1902. Publications of the London County Council. 

The Statesman*s Year Book. Statistical and Historical Annual of the States of the 
World for the Year 1902. Edited by J. S. Keltie, with the assistance of J. 
P. A. Renwick. London, Macmillan. 

Municipal Year Book of the United Kingdom for 1902. Edit. by R. Donald. 606 S. 
London, E. Lloyd. 

Statistical Abstract for London, 1901. Vol. 4. London. 

Annual Report and Accounts of the Royal Statistical Society. Journal of the Royal 
Statist. Society. Vol. LXV. Part. III. 

Hoffman, F. L., The vital statistics of the census of 1900. Quarterly Publications 
of the American Statistical Association. Vol. VIII. 

Zimmermann, F. W. R., Ein neues Volkszählung verfahren für die Vereinigten 
Staaten von Nord-Amerika. Jahrb. f. Nationalökon. u. Statistik. III. Folge. 
23. Bd. Jena, G. Fischer. 

Census of Victoria, 1901. Part. I: Inhabitants and Houses. Census Office. 132 S. 
Melbourne, R. S. Brain. 

Verrijn-Stuart, C. A., Natalite, mortinatalitä et mortalite enfantine selon le degre 
daisance dans quelques villes et un nombre de communes rurales dans les 
Pays-Bas. Bulletin de lTnstitut Internat, de Statistique. Tome VIII, 2. 

*Statistisch Jaarboek der Gemeente Amsterdam uitgegeven door Het Bureau van 
Statistiek Der Gemeente. 6© Jaargang 1900 Eerste Helft Amsterdam, 
Johannes Müller. 

* Statistiek der Bevolking van Amsterdam en eenige voorname steden der wereld in 
het Jaar 1901. Statistische Mededeelingen mitgegeven door het Bureau van 
Statistiek der Gemente Amsterdam. No. 8. 32 S. Amsterdam, J. Müller. 
Hawelka, F., Die spanische Volkszählung im Jahre 1900. Statistische Monatshefte. 
N. F. VII. Jahrg. S. 583 f. 

*Hjelt, A., Aus der Geschichte der Schwedisch-Finnländischen Bevölkerungsstatistik. 

AUg. Statist. Archiv. VI. Bd. 1. Hlbbd. Tübingen. H. Laupp. 
Recensement, Premier, general de la population de l’Empire de Russie 1897. Publi¬ 
cation du Comite central de Statistique au Ministäre de l’Intärieur. Liv. 1. 
et 2. St. Peterbourg 1901. 

Mouvement de la population de la ville de Varsovie pour une päriode de vings 
annees (1882—1901), publie par le Service Statistique de la ville de Varsovie. 
Varsovie. 

Körber, B., Die Stadt Durpat (Jurjew) in statistischer und hygienischer Be¬ 
ziehung. (Aus! Acta et commentationes imp. univ. Jurievensis.) (VIII, 280 S. 
m. 15 Taf. u. 28 färb. Kartogr.). Dorpat, E. J. Karow. 

Mouvement de la population de TEmpire du Japon, 32. annäe de Meiji 1899. 

Cabinet imperial, Bureau de la statistique generale. 458 S. Tokio. 
Bewegung der Bevölkerung im Fürstentum Bulgarien im Jahre 1900. I. Teil. Ge¬ 
burten, Todesfälle und Eheschließungen nach bewohnten Orten. 117 S. Sophia. 


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F. Bibliographie. 


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3. Sterblichkeitsstatistik. 

Bratassevic, E., Die Sterblichkeit in den größeren Städten und Gemeinden. 

Statist. Monatshefte. N. F. VII. Jahrg. S. 93 f. 

*Daimer, J., Geburten- und Sterblichkeitsverhältnisse in Österreich während der 
Jahre 1819 — 1899 (mit 11 Tafeln). Das österr. Sanitätswesen. Beilage. 
XIV. Jahrg. 

*— Todesursachen in Österreich während der Jahre 1873—1900 (mit 7 Tafeln). Das 
österr. Sanitätswesen. Beilage. XIV. Jahrg. 

Fox , R. H., The mortalitv of the Boer concentrations camps. Brit. med. Journ. 
Nov. 16. 23. S. 1507/1572. 1901. 

Goldschmidt, F., Die Sterblichkeit in Nürnberg unter dem Einflüsse hygienischer 
Maßnahmen. Nümb. Festschr. S. 114. 

Jnama-Sternegg, K. Th. v., Die internationale Kommission zur Revision der 
Nomenklatur der Todesursachen in Paris. 1900. Statist. Monatsschr. 10. Wien. 
Lobügeois, Demographie et raortalite urbaine, densit£ de la population et insa- 
lubrite du Quartier Bonne-Nouveile. Annales d ? Hygi&ne Publ. Tome XLVIII. 
Paris. 

Prinzing, F., Die Wandlungen der Sterblichkeit Württembergs im 19. Jahrhundert 
Württemb. Korresp.-Blatt LXXII. 33. H. 

— Die Kindersterblichkeit in Österreich. Allg. Statist Arch. Hrsg, von G. von 
Mayr. VI. Bd. 1. Hbbd. Tübingen. H. Laujjp. 

Ruppin, A., Die Todgeburten und die Sterbefalle in Preußen im letzten Viertel¬ 
jahrhundert. Schmidts Jahrbücher d. gesam. Mediz. Band 273. Heft 3. 
Snell, E. H., Death Certification. Public Health. Vol. XV. 

Steiner, H., Die Entwicklung der Statistik der Todesursachen in der Schweiz. 

Schweiz. Blätter f. Wirtsch. u. Sozialpol. X. Jahrg. 

Symons, W. R., Infantil mortality and the mortality of children. Brit. med. 
Journ. Nov. 30. S. 1639. 1901. 

Westcott, W. W., On the coroner and his relations with the medical practitioner 
and death certification. Brit. med. Journ. Dec. 6. 

Ergebnisse der Todesursachenstatistik (Fortsetzung aus Bd. VI S. 289 —330). Die 
Sterbefälle im Deutschen Reiche während des Jahres 1899 unter der Gesamt- 
bevölkerung und unter den Bewohnern der Großstädte. Medizinal-statistische 
Mitteilungen aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamte. Bd. VII. H. 2. 


4. Vermischtes. 

Ballod, C., Richard Böckh und das Statistische Jahrbuch der Stadt Berlin 1876 
bis 1900. Jahrb. f. Gesetzgebg., Verwaltg. u. Volkswirtsch. 26. Jahrg. 
H. 1. Lpz. Duncker u. Humblot. 

Buzek, J., Das Auswandemngsproblem und die Regelung des Auswanderungs¬ 
wesens im allgemeinen. Zeitschr. f. Volkswirtsch., Sozialpol. u. Verwaltg. 
X. 6. Wien. 1901. 

Dürkheim, E., L’Annee sociologique. Cinquieme annee, 1900—1901. Paris. Alcan. 
Silesius, Wer zw r ingt die Leute zur Auswanderung? Frei Land. 13. Jahrg. 
Zahn, F. f Hans von Scheel und die Reichsstatistik. Jahrb. f. Gesetzgeb., Verwaltg. 

u. Volkswirtsch. 26. Jahrg. H. 1. Lpz. Duncker u. Humblot. 
Zimmermann, F. W. R., Das internationale statistische Institut und seine Ver¬ 
handlungen zu Budapest 1901. Zeitschr. f. d. ges. Staatswissensch. 58. Jahrg. 
H. 1. Tübingen. H. Laupp. 

Congrds (10°) international d ? Hygi&ne et de Demographie ä Paris 1900. Compte 
rendu publie par le Secretariat general du Congrds. Paris. Masson. 


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F. Bibliographie. 


351 


III. 


Morbidität, Prophylaxe und Krankenfürsorge. 

1. Allgemeines. 

Berger, Kataster über ansteckende Krankheiten. Ztschr. f. Medizinalbeamte. 
XV. Jahrg. 

Bräutigam, Die Notwendigkeit eines neuen preußischen Seuchengesetzes. Ztschr. 
f. Medizinalbeamte. XV. Jahrg. 

Büttner, Die Eklampsie im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin während der 
Zeit vom 1. Juli 1881 bis 31. Dez. 1891. Arch. f. Gynäkol. LXV. 2. Heft. 
S. 465. 

Beimann, G., Zur Verbreitung der Zuckerkrankheit im preußischen Staate. D. 
med. Wochenschr. Nr. 31. 1900. 

Heymann, F., Die Anmeldepflicht der praktischen Ärzte. Ärztl. Sachverst.-Ztg. 
VHI. Jahrg. 

Hönigsberger, L., Bericht über das Konzentrationslager Merebank (Natal). 

Münchn. Med. Wochenschr. 49. Jahrg. 36. H. 

Magelssen, A., Wetter und Krankheit. Spezieller Teil. H. IV. (S. 75—82 mit 
Kurven.) Christiania. Berlin, R. Friedländer & Sohn in Komm. 

Magnus, H,, Medizin und Religion in ihren gegenseitigen Beziehungen. Geschicht¬ 
liche Untersuchungen. (VIII, 68 S.) Abhandlungen zur Geschichte der 
Medizin. Hrsg. v. H. Magnus, M. Neuburger, K. Sudhoff. H. 1. Breslau, 
J. U. Kern. 

Müller, E., Beitrag zur Pneumoniestatistik. Deutsche Med. Wochenschr. 28. Jahrg. 
34. Heft. 

Schaper, Statistik. Charit^-Annalen. XXVI. S. 1. 


2. Epidemiologisches. 

Altschuhl, Th., Bakteriologie, Epidemiologie und medizinische Statistik. Un¬ 
moderne Betrachtungen. D. Vierteljahrsschr. f. öffentl. Gesundheitspfl. 34. Bd. 

3. Heft. 

Ammon, O., Theoretische Betrachtungen über Ansteckung und Disposition. Arch. 
f. Hygiene. 42. Bd. 

Anderson, W., Notes on the Recent Cholera Outbreak in Canton, South China. 
The Lancet. Vol. 163. S. 855. 

Ascher, P., Die Verbreitung von Typhus durch Milch nebst Bemerkungen über 
die Abwehr von Infektionskrankheiten. Vierteljahrsschr f. gerichtl. Medizin 
und öffentl. Sanitätsw. XXIV. Bd. Berlin. 

Baudin, L., I/Epidemie Typhoide ä Besan^on. (Aoüt-Octobre 1901.) Annales 
d’Hygi&ne Pubi. Tome XXXXVII. 

B&umler, Chr., Die Pocken. Deutsche Klinik. II. S. 389. 

Beck, M., Bericht über die Tätigkeit der Wutschutzabteilung am königl. preuß. 
Institut für Infektionskrankheiten zu Berlin im Jahre 1900 u. 1901. Klinisches 
Jahrbuch. X. Bd. H. 2. Jena. G. Fischer. 

Best, W. M., The Principles of the Law of Evidence. 9the edit. London 
Sweet and Maxwell. 

Böhm, F., Morbiditäts-Statistik der Infektionskrankheiten im Regierungsbezirke 
Schwaben für das Jahr 1901. Ztschr. d. k. bayr. Statist. Bureaus. 34. Jahrg. 
Nr. 1. Beilageheft. 

Bois-Reymond, C. du., Bekämpfung der Seuchen, naturwissenschaftlich betrachtet. 

Therap. Monatshefte. 16. Jahrgang. H. 7. 

Borei, Observations sur la peste et son mode de propagation. Revue d’Hygifcne. 
Tome. XXIV. 

Boyd, J., Scarlet Fever in the County Borough of South Shields. Public Healtlu 
VoL XIV. 


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352 F. Bibliographie. 

Bratassevic, E., Die Infektionskrankheiten in Österreich während des letzten 
Decenniums 1890—1899. Statist. Monatshefte. N. F. VH. Jahrg. 8. 384 f. 
Canney, H. E. L., The Prevention of Typhoid Fever in Armies. The Lancet. 
Vol. 163. S. 1195, 1742. 

Celli, A., Die Malaria in Italien im Jahre 1901. Arch. f. Hygiene. 44. Bd. 

— La malaria en Jtalie durant l’annee 1901. Arch. ital. de Biol. XXXVII. 2. H. 
Le Couppey de la Forest, M., La fievre typhoide ä Auxerre en 1902. Revue 
d’Hygifcne. Tome XXIV. 

Cropper, J„ The Geographical Distribution of Anopheles and Malarial Fever in 
Upper Palestine. The Journal of Hygiene. Vol. II. Cambridge. 

Davies, D., Plagiier Jts Exclusion and Control. Public Health. Vol. XTV. 
Dreves, Zur Bekämpfung der Infektionskrankheiten. Zeitschr. f. Medizinalbeamte. 
XV. Jahrgang. 

Dilnschmann, H. E. A., Epidemiologie des Typhoids in Wiesbaden im 19. Jahr¬ 
hundert. Vierteljahrsschr. f. gericntl. Medizin u. öffentl. Sanitätsw. XXIII. Bd. 
Berlin. 

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ansteckende, schützen können. 5., gänzlich umgearb. Aufl. (16 S.) Berlin, 
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heiten, herausgeg. von Blaschko, A. — Lesser, E. — Neisser, A. Bd. I. 
Nr. 1. 2. — 48 S. Lpz. J. A. Barth. 

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staltet v. dem Zentralkomitee f. das ärztl. Fortbildungswesen in Preußen, geh. 
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(Weimar, W. Bode). 

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— Das staatliche Verbot des Getränkehandels in Amerika. (40 S.) Studien zur 

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— Das Gothenburger System. Das Land. X. Jahrg. 

— Das staatliche Verbot des Getränkehandels in Amerika. Das Land. X. Jahrg. 

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in Weimar. 

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vereine der Studenten zu Christiania und Upsala. (50 S.) Basel 1901, Fried¬ 
rich Reinhardt. 

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in Brüssel. lutem. Monatsschr. zur Erforschung d. Alkoholism. und zur Be¬ 
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Jahrg. 1902. 


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Nägeli-Ackerblom, Zur Frage des Kampfes gegen des Alkoholismus. Schweiz. 
Blätter f. Wirtsch.- u. Sozialpol. X. Jahrg. 


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— Auffassung und Merkfähigkeit unter Alkoholwirkung. Psychologische Arbeiten. 

IV. Bd. H. 3. Leipzig, W. Engelmann.. 

Samter und Waldschmidt, Die Aufgaben der Armenpflege gegenüber trunk¬ 
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den Alkoholismus. Der Alkoholismus. HI. Jahrg. 

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VHI. Jahrg. 

— Abstinenz im Eisenbahndienst. Soz. Praxis. XI. Jahrg. Nr. 25. Leipzig. 

— Die Vereinigung enthaltsamer deutscher Eisenbahner. Intern. Monatsschr. zur 

Erforschung d. Alkoholism. u. z. Bekämpfg. der Trinksitten. XII. Jahrg. 
Tolstoi, L., Warum die Menschen sich betäuben. Mit Anh. Übers, von Raphael 
Löwenfeld. 4. Aufl (IV, 66 S.) Leipzig, E. Diederichs. 

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— Zur Pflege trunksüchtiger Personen. Deutsche Krankenpflegerzeitung. V. Jahrg. 

— Weshalb ist ein Trinkerfürsorgegesetz in Deutschland nötig und welche Bestim¬ 

mungen muß es enthalten? Der Alkoholismus. HI. Jahrg. 

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liches Hindernis für die Akklimatisation der weißen Basse in den Tropen 
bildet? D. Vierteljahrsschr. f. öfFentl. Gesundheitspflege. 34. Bd. 3. H. 
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— Trinkerbehandlung und Delirium. Sozialist. Monatsh. VI. Jahrg. Nr. 12. 
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die Abänderung des Branntweinsteuergesetzes vom 24. VI. 1887/16. VI. 1895. 
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C. Heymann. 

VIII. Internationaler Kongreis gegen den Alkoholismus. Wien, 9.—14. IV. 1901. 
Inhaltsangaben der angekündigten Vorträge; — Besum6s des discours annonces. 
(VII, 143 S. m. 1 färb. Plan ) Wien 1901, Franz Deuticke. 

Farnfield Beformatory for Female Inebriates. Beports for 1901. Publications of the 
London County Council. 

Jahrbuch des Blauen Kreuzes. 1890 u. 1900. 18. u. 19. Jahrg. (192 S.) Barmen 
1901, Ehin, Buchhandlung des Blauen Kreuzes. 

National Temperance League's Annual, 1902. London, Ideal Pub. Union. 

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zur Erwägung für deutsche Leser. (37 S.) Weimar, W. Bode. 


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Deiters, Der Stand des Irrenwesens innerhalb des deutschen Sprachgebietes im 
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(32 S.) Halle, C. Marhold. 

— Der Stand des Irrenwesens innerhalb des deutschen Sprachgebietes im Jahre 1900 

bis 1901. Psychiatr.-neurol. Wochenschr. IV. 16. H. 

Dicke, E. u. E . Kohlmetz, Die Schädlichkeit des Mißbrauchs geistiger Getränke. 
Ein Lehr- und Lesebuch für die Schüler der oberen Klassen der Volksschulen, 
für Fortbildungsschüler und Erwachsene, mit Erzählungen und 15 farbigen 
Abbildungen. 2. verm. u. verb. Aufl. (VHI, 86 S.) Hattingen, C. Hundt 
sei. Wwe. in Komm. 

Dietz, Der heutige Stand der Irrenfürsorge in Württemberg und die neue Irren¬ 
anstalt Weinsberg. Württemb. Korr.-Bl. LXXII, 44. 

Dilms, Epileptische Dämmerzustände bei Soldaten. Deutsche mil.-ärztl. Zeitschr. 
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Leipzig, S. Hirzel. 

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Frenzei, F., Das Personalheft im Dienste der Schwachsinnigenbildung. Zeitschr. 

f. d. Behdlg. Schwachsinniger u. Epileptischer. XVIII. Jahrg. Nr. 9 u. 10. 
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Irrenanstalten und deren Entlassung betreffenden Fragen. Psych.-neuroi. 
Wochenschr. IV. 25. H. 

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Gaupp, R., Zur Lage der Irrenfürsorge in Baden. Zentralbl. f. Nervenheilk. 
Jahrg. 1902. 


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— Die Erweiterung des Handarbeitsunterrichts für schwachsinnige, taubstumme und 

verkrüppelte Personen. Concordia IX. Jahrg. Nr. 3. 

Hellpach, W., Nervosität und Kultur. Bd. 5 der Kulturprobleme der Gegenwart. 
Joh. Bäde. Berlin. 

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Nr. 1. 2. 

Hoppe, A., Statist. Beitrag zur Kenntnis der progress. Paralvse. Allg. Zeitschr. 
f. Psych. . LVIII. 6.H. p. 1079. 

Kalmus, E., Über Geisteskrankheiten und Irrenfürsorge. (17 S.) Sammlung ge¬ 
meinnütziger Vorträge. Hrsg, vom deutschen Verein zur Verbreitung gemein¬ 
nütziger Kenntnisse in Prag. Nr. 276. Prag 1901, Fr. Haerpfer’sche Buchh. 

— Skizze des gegenwärtigen Standes der Irrenftirsorge in Böhmen und daraus ab¬ 

zuleitende Forderungen nach Weiterausgestaltung derselben. Psych -neurol. 
Wochenschr. IV. 31. 32. 

Kreidl, A . u. Alexander, G., Entwurf zu..einer Statistik der körperlichen und 
geistigen Entwicklung Taubstummer in Österreich während der ersten Lebens¬ 
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Kreuser, Geschichtlicher Überblick über die Entwicklung des Irrenwesens in Württem¬ 
berg. Württemb. Korr.Bl. LXXII, 44. 

Laquer, L., Über schwachsinnige Schulkinder. (44 S.) Sammlung zwangloser Ab¬ 
handlungen aus dem Gebiete der Nerven- u. Geisteskrankheiten. Begründet 
v. K. Alt. Hrsg. v. A. Hoche. Bd. IV. H. I. Halle, C. Marhold. 

Malim, A. W., Insanity and the death penalty. The.Lancet. July 112. 
Mendel, E., Geisteskrankheit oder Geistesschwäche? Ärztl. Sachverst Ztg. VIII. 
Jahrg. 

— Wann ist ein Geisteskranker aus der Familie zu entfernen und einer Irrenanstalt 

zu überweisen. Die Krankenpflege. II. Jahrg. Berlin. 

Mendel, R., Welchen Schutz bietet unsere Zeit den Geisteskranken? Berliner 
Klinik. H. 171. Fischer’s mediz. Buchhandlung. 64 S. 

Mendelsohn, A. L., Die Lage der Geisteskranken in St. Petersburg. Bussk. 
Wratsch. 2. .3. 

Moebius, J., Über das Pathologische bei Nietzsche. (VH, 106 S.) Grenzfragen 
des Nerven- und Seelenlebens. Einzeldarstellungen für Gebildete aller Stände. 
Hrsg. v. L. Löwenfeld u. H. Kurella. H. XVEL Wiesbaden, J. F. Bergmann. 
Moll, A., Der Einfluß des großstädtischen Lebens und des Verkehrs auf das Nerven¬ 
system. (Aus: Zeitschr. f. päd. Psychol.) (34 S.) Berlin, Herrn. Walther. 

— Neurasthenie als Volkskrankheit und deren Verhütung. Blätter f. Volksgesund- 

heitspfl. II. Jahrg. 

Naecke, P., Die Unterbringung geisteskranker Verbrecher. (57 S.) Halle, C. Marhold. 

— Über die sogenannte „Moral insanity“. (V, 65 S.) Grenzfragen des Nerven- und 

Seelenlebens. Einzeldarstellungen für Gebildete aller Stände. Herausg. von 
L. Löwenfeld . u. H. Kurella. H. XVIII. Wiesbaden, J. F. Bergmann. 
Nawratzki, E,, Über schwachsinnige Kinder. Zeitschr. f. d. Behandlg. Schwach¬ 
sinniger u. Epileptischer. XVÖL Jahrg. Nr. 12. 

Pfausler, „Schutz des Publikums vor den Psychiatern“. Psychiatr.-neurol. Wochen¬ 
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Pilcz, A., Geistesstörungen bei den Juden. Wiener klin. Bundschau. XV. Jahrg. 
H. 47. 48. 1901. 

Ritti, A., Les alienäs en libertä. Ann. mäd. psych. 8. S. XVII, 1. 

Salgö, J., Schutz des Publikums vor den Psychiatern. Psych.-neurol. Wochenschr. 
IV. 16. H. 

Scholz, L., Leitfaden für Irrenpfleger. Vom Verein der deutschen Irrenärzte ge¬ 
krönte Preisschrift. 3., neu durchgeseh. u. erweit Aufl. (VI, 83 S. m. 38 Ab- 
bildgn.) Halle, C. Marhold. 

— Irrenfttrsorge und Irrenhilfsvereine. (79 S.) Halle a. S., C. Marhold. 

-— Die Ursachen der Geisteskrankheiten. Die Irrenpflege. VI. Jahrg. Nr. 9. 
Snell, R., Irrenhilfsvereine. Psychiatr.-neurol. Wochenschr. IV. 15. H. 
Starlinger, Beferate und Anträge betreffend die Beform des Irren wesens in Öster¬ 
reich. Psych.-neurol. Wochenschr. IV. 38. 

Jahresbericht über Hygiene und Demographie. II. Jahrgang. 24 


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370 


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— Über Geisteskrankheiten im Heere. Allg. Zeitschr. f. Psychiatrie. 59. Bd. 
Strohmayer ; W., Die Epilepsie im Kindesalter. 30 S. Altenburg, 0. Bonde. 
Tredgold, A. F., Remarks on the Subsequent History of Children Born whilst 
the Mother was Insane. The Lancet. Vol. 162. p. 1380. 

* Tuczek, F., Geisteskrankheiten und Irrenanstalten. 6 gemeinverständl. Vorträge. 

(VIII, 69 S.) Marburg, N. G. Ehvert’s Verl. 

Vernet, G., L’Assistance des epileptiques. Paris, C. Naud. 

Wilcox, A. W., Insanity and Marriage. The Westminster Review, August. 
Wildermnth, Die Fürsorge für Idioten und Epileptische in Württemberg. Württemb. 
Korr.Bl. LXXH. 44. 

Wood, T. O., Lunacv and the law. Brit. med. Journ. Nov. 29. p. 1742. Lancet 
Nov. 29. p. 1487. 

* Nervenkrank! Eine Schrift für jedermann. 2. Aufl. H. 2 der hygienischen Flug¬ 

schriften. München 1901. Seitz u. Schauer. 

Report on a Visit of Inspection to Colonies and Hospitals for Epileptics, the Feeble- 
minded, and the Insane in the United States of America. London, King and Son. 


7. Massenpsychologie. 

Gross, H Psychopathischer Aberglaube. Archiv f. Kriminalanthrop. und Krimi¬ 
nalistik. IX. Bd. 

— Soziale Hemmungsvorstellungen. Archiv f. Kriminalanthropologie u. Kriminalistik. 

VIII. Bd. 

*Hellpach, W., Die Grenzwissenschaften der Psychologie. Anatomie des Nerven¬ 
systems. — Animale Physiologie. — Neuropathologie. — Psychopathologie. — 
Entwicklungspsychologie. (X, o75 S. m. 20 Ahbildgn.) Leipzig, Dürr’sche Buehh. 

— Darwinismus und Sozialpsychologie. Polit.-Anthropol. Revue. I. Jahrg. Nr. 9. 
Jentsch, E., Die Laune. Eine ärztlich-psycholog. Studie. (V, 60 S.) Grenzfragen 

des Nerven- und Seelenlebens. Einzel-Darstellungen f. Gebildete aller Stände. 
Hrsg. v. L. Löwenfeld u. H. Kurelia. H. XV. Wiesbaden, J. F. Bergmann. 
Jung, C. ff., Zur Psychologie und Pathologie sogenannter okkulter Phänomene. 

Eine psychiatr. Studie. (122 S.) Leipzig, 0. Mutze. 

Köppen, M., Zur Beziehung von Aberglauben und Geisteskrankheiten. Charite- 
Ann. XXVI. p. 348. 

Magnus, H. t Metaphysische Krankenbehandlung. Medizin-geschichtl. Studien über 
Gesundbeten u. verwandte Bestrebungen. (20 S.) Breslau, J. U. Kern. 

* Moll, A., Gesundbeten, Medizin und Okkultismus. (47 S.) Berlin, Herrn. Walther. 

— Christian Science, Medicine and Occultism. London, Rebman. 

Näcke , P., Suggestivmaterial der Großstadt. Archiv f. Kriminalanthropologie u. 
Kriminalistik. IX. Bd. 

Schulze, H., Sektirertum und Geistesstörung. Allg. Zeitschr. f. Psychiatrie. 59. Bd. 
Sobotta, E., „Christian Science“ oder „Eddyismus“, eine neue Art des Kurpfuscher¬ 
tums (Gebetsheilung). Hygienisches Volksbl. HI. Jahrg. Nr. 3. 4. 

Sombart , W., Wirtschaft und Mode. Ein Beitrag zur Theorie der modernen Be- 
darfs^estaltg. (Au9: „S., d. moderne Kapitalismus“.) (V, 23 S.) Grenzfragen 
des Nerven- u. Seelenlebens. Einzel-Darstellungen f. Gebildete aller Stände. 
Hrsg. v. L. Loewenfeld u. H. Kurella. H. 12. Wiesbaden, J. F. Bergmann. 
Stover, E., Dangers to public health and morals, especially to young persons, from 
quackery. Med. News. LXXIX. 22. H. 1901. 

Viallon, Suicide et folie. Annales med.-psychol. 8. S. XV. 2. H. 

Wilmanns, K., Die Psychosen der Landstreicher. Zentralbl. f. Nerveuheilk. 
Jahrg. 1902. 

Ziehen, Th., Über die allgemeinen Beziehungen zwischen Gehirn und Seelenleben« 
(66 S.) Leipzig, J. A. Barth. 

Die Selbstmorde in den Jahren 1898—1900. Vierteljahrshefte z. Statistik d. Dtsch* 
Reichs. H. 1. 


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8. Kriminalpsychologie, 

Alberts, K Über strafrechtliche Zurechnungsfähigkeit. Schmidt’s Jahrbücher d. 
gesam. Mediz. Bd. 276. H. 3. 

Alexander, S., Die Revision des Strafgesetzbuches vom ärztlichen Standpunkte 
aus beleuchtet. Berl. Arzte-Korrespondenz. 7. Jahrg. Nr. 14. 
Aschaffenburg, G., Das Verbrechen und seine Bekämpfung. Kriminalpsychologie 
f. Mediziner, Juristen und Soziologen, ein Beitrag zur Reform der Straf¬ 
gesetzgebung. (XVI, 246 S.) Heidelberg, C. Winter. 

— Die Unterbringung geisteskranker Verbrecher. Zentralbl. f. Nervenheilk. Jahrg. 

1902. 

Champness, W. H., The Application Of Sience To Criminal Reform. The West- 
minster Review, December. 

Dendy, M., The Feeble-minded and Crime. The Lancet. Vol. 162. S. 1460, 1477. 
Forel, A., et Mahaim, A., Crime et annomalies constitutionelles. La Plaie sociale 
des desequilibres ä responsabilit£ diminu6e. Gen&ve, Kündig. 

Frauenstädt, P., Die rückfälligen Verbrecher in Deutschland. Zeitschr. f. Sozial- 
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*Gross, H., Gesammelte kriminalistische Aufsätze. (VHI, 429 S.) Leipzig, F. C. 

W. Vogel. 

— Das Erkennungsamt in Wien. Archiv f. Kriminalanthropologie u. Kriminalistik. 

X. Bd. 

— Korrigierte Vorstellungen. Arch. f. Kriminalanthropologie u. Kriminalistik. X. Bi 
Hippel, R. v.. Zur Vagabundenfrage. (40 S.) Berlin, 0. Liebmann. 

Hoche, A., Die Freiheit des Willens vom Standpunkte der Psychopathologie. (Grenz¬ 
fragen des Nerven- und Seelenlebens XIV.) (40 S.) Wiesbaden, J. F. Berg¬ 
mann. 

Högel, Straffälligkeit der Jugendlichen. Archiv f. Kriminalantrop. u. Kriminalistik. 
X. Bd. 

Mayer, M. E., Bericht über die VIH. Versammlung der deutschen Landesgruppe 
der Internationalen Kriminalistischen Vereinigung. Blätter f. Gefängniskunae. 
36. Bd. H. 3, 4. Kassel, G. Weiß. 

Mayet, L., Notes sur les scienses anthropologiques et plus particulierement l’an- 
thropologie criminelle en Hollande et en Belgique. Premiere partie: Hollande. 
Paris, Storik. 

Mittermaier, W., Die Behandlung jugendlicher Übeltäter im Strafgesetz. Die 
Jugendfürsorge. Januarheft. 

Lombroso, C., Die Ursache und Bekämpfung des Verbrechens. Üb. v. H. Kurella 
und E. Jentsch. Berlin, Bermühler. 

Marcovich, A., Der Kampf gegen die Entvölkerung der ländlichen Bezirke, zu¬ 
gleich ein Kampf gegen das Verbrechen. Blätter f. Gefängniskunde. 36. Bd. 
H. 5 u. 6. Kassel, J. Weiß. 

Moravcsik, E., Die Unterbringung der verbrecherischen Irren. Ung. med. Presse. 
VII, 33. 34. 

Näcke, P., Ergebnisse der Kriminalistischen Forschung. Arch. f. Kriminalanthrop. 
und Kriminalistik. IX. Bd. 

— Über den moralischen Schwachsinn. Polit.-Anthropol Revue. I. Jahrg. Nr. 8. 
Noyes, W. R., The criminal equivalent of insanity. Med. News. LXXXI. lö. H. 
Olshausen, Geschichte des Bettelwesens. Jahrb. f. Gesetzgeb., Verwaltung u. 

Volkswirtsch. 26. Jahrg. H. 4. Leipzig, Duncker und Humblot. 

Pactet, F. et H. Colin, Les Ali6n6s dans les prisons (aliänes mSconnus et con- 
damnes.) Paris, Masson. 

Pollak, Kriminal oder Irrenhaus. Arch. f. Kriminalanthropologie u. Kriminalistik. 
IX. Bd. 

Prinzing, F., Soziale Faktoren der Kriminalität. Zeitschr. f. d. ges. Strafrechts- 
wissensch. XXII. Bd. 

Ponton, J., The criminal responsibility of the Spileptic. New York med. Record 
LXII, 20. 

*Schrenck-Notzing, v.. Kriminalpsychologische und psychopathologische Studien. 
Gesammelte Aufsätze aus den Gebieten der Psychopathia sexualis, der ge¬ 
richtlichen Psychiatrie und der Suggestionslehre. (VIH, 207 S.) Leipzig, J. 
A. Barth. 

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Vialion, Suicide et folie. Ann. m6d. psych. 8 S. XVI. 3. 

Weygandt, Über die Berechtigung der forensischen Psychiatrie. Psych. neurol. 
Wochensch. IV, 29. 

Willmanns, K., Die Psychosen der Landstreicher. Zentralbl. f. Nervenheilkunde 
und Psych. N. F. XIII. S. 729. 

Ziehen, T., Neuere Arbeiten über pathologische Unzurechnungsfähigkeit. Monats- 
schr. f. Psych. u. Neurol. XI. 1. H. S. 55. 


9. Krebs. 

*Aschoff, A., Verbreitung des Carcinoms in Berlin. Klinisches Jahrbuch. VIII. Bd. 
Jena, G. Fischer. 

Aschoff, Lt, Krebs und Malaria. Deutsche med. Wochenschr. XXVIII. Jahrg. 
24. Heft. 

Aronsohn, E., Beziehungen zwischen Tuberkulose und Krebs. Deutsche mediz. 
Wochenschr. 28. Jahrg. Nr. 47. 

*Behla, R., Über die Errichtung eines Instituts für Krebsforschung. (8 S.) Berlin. 
R. Schoetz. 

Boas, J., Über Untersuchungsstationen für Krebsverdächtige. D. med. Wochenschr. 
XXVIII, 44. 

Finger, Zum gehäuften Vorkommen des Krebses. Zeitschr. f. Medizinal beamte. 
XV. Jahrg. 

Goldschmidt, J., Malaria und Carcinom. Deutsche med. Wochenschr. 28. Jahrg. 
Nr. 28. 

Heimann, G., Zur Krebsstatistik. D. med. Wochenschr. XXVIII. Jahrg. 29. H. 
Kolb, K., Die Verbreitung der bösartigen Neubildungen in Süddeutschland und 
Schlußfolgerungen über ihre Ätiologie. Zeitschr. f. Hygiene und Infektions- 
krankh. XL. 3. H. 

Leyden, E. v. und Blumenthal, F., Vorläufige Mitteilungen über einige Er- 
gebnisse der Krebsforschung auf der I. medizinischen Klinik. Deutsche med. 
Wochenschr. 28. Jahrg. Nr. 36. 

Manuilow, A. S., Die Krebsmortalität in den St. Petersburger Stadthospitälern 
in dem Zeitraum 1890 bis 1900. Revue d. russ. med. Zeitschr. 10. 

Merkens, W., Zur Krebsfrage. D. Ztschr. f. Chir. LXVT. 1 u. 2. 

Prinzing, F., Zur Häufigkeit der Todesfälle infolge bösartiger Neubildungen. D. 
med. Wochenschr. XXVIII. Jahrg. 29. H. 

— Die Krebstodesfälle in Italien. Sonderabdruck aus d. Zentralbl. f. allg. Gesund¬ 
heitspflege. XXI. Jahrg. 

Prochnik, L., Carcinom und Malaria. Wiener klin. Wochenschr. XV. Jahrg. Nr. 5. 
Roll, Die Verbreitung bösartiger Neubildungen in Süddeutschland und Schlu߬ 
folgerungen über ihre Ätiologie... Zeitschr. f. Hygiene. Bd. 40. 

*Rosenfeld, S Die Krebsstatistik Österreichs. Das österr. Sanitätswesen. Bei¬ 
lage XIV. Jahrg. 

Saldanha, C. N., Cancer among hindoes. The Lancet Febr. 15. p. 476. 

Shaw, W., The Cancer Problem. The Lancet Vol. 163. p. 810. 

Tatham, J., Cancer mortality in England and Wales within the last 40 years. 
Dubl. Journ. CXIII. 

Wertheim, E., Über die Prinzipien der Carcinomstatistik. GynäkoL Zentralbl 
XXVI. 9. H. 

Winter, G Über die Prinzipien der Carcinomstatistik. Gynäkol. Zentralbl. 
26. Jahrg. H. 4. 

Wutzdorff, Über die Verbreitung der Krebskrankheit im Deutschen Reiche. D. 
med. Wochenschr. 28. Jahrg. Nr. 10. 

* Bericht über die vom Komitee für Krebsforschung am lö. Oktober 1900 erhobene 
Sammelforschung, hrsg. von dem Vorstand E. v. Leyden, Kirchner, Wutz¬ 
dorff, v. Hansemann, G. Meyer. 1. Ergänzungsbd. zum klin. Jahrbuch. (XVH 
77 S. mit 2 (1 eingedr.) Plänen u. 3 färb. Karten. Jena, G. Fischer. 
Carcinomliteratur. Bearb. v. A. Sticker. Beilage zur .Deutschen Medizinal-Zeitg.“ 
1. Jahrg. Okt. 1902 bis Sept. 1903. (Nr. 1. 8 S.) Berlin, E. Grosser. 


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Report, first and second annual, of the Cancer Committee to the surgical department 
of the Harvard medical school. Oct. 1900, Febr. 1902. Boston. U. S. A. 8. 
50, 150 pp. 

Verhandlungen des Komitees für Krebsforschung. Hrsg, von dem Vorstande E. von 
Leyden, Kirchner, Wutzdorff, v. Hansemann, G. Meyer. H. I. 1900—1902. 
(Aus: „Deutsche med. Wochenschr.^ (VII, 90 S. m. graph. Darstellungen u. 
2 Karten.) Berlin. (Leipzig, G. Thieme.) 

* Veröffentlichungen des Komitees für Krebsforschung, hrsg. v. E. v. Leyden, 
Kirchner, Wutzdorff, v. Hansemann, G. Meyer. II. Erg&izungsbd. zum klin. 
Jahrbuch. (VI, 32 8. m. 1 eingedr. Kurve u. 1 Taf.) Jena, G. Fischer. 


10. Geburtshilfe und Frauenkrankheiten. 

Ahlfeld, F., Die Zukunft unseres Hebammenstandes. Gynäkol. Zentralbl. XXVI. 
35 H. 

Angerer, E., Unsere Hebeammen. Münch, mediz. Wochenschr. 49. Jahrg. Nr. 49. 

Aust. .. Die kreisärztliche Kontrolle der Hebeammen bei Kindbettfieber-Erkrankungen. 
Arzt. Sachverst.-Ztg. VIIL Jahrg. 

Bauer, Die engen Becken im Material der Stettiner Entbindungsanstalt. Monats¬ 
schrift f. Geburtsh. u. Gynäkol. XV. 3. Heft. 

Baumm, P. t 5 Jahre Wochenbettstatistik. Arch. f. Gynäkol. LXV. 2. H. p. 314. 

Bistram, O. v., Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes. Eine Ent¬ 
gegnung. (Aus: „Deutsche Stimmen“.) (10 S.) Berlin, W. Baensch. 

* Bollenhagen, Lageveränderungen und Geschwülste der Gebärmutter. J. F. W. 
Schumann’s medizinische Volksbücher. Leipzig. 

Dohrn, R., Über die gesetzliche Verantwortlichkeit des Arztes bei geburtshilflichen 
Operationen. Sammlung klinischer Vorträge, N. F. Nr. 336. Leipzig, Breit¬ 
kopf & Härtel, 1902. 

Dorsch, H., Geburtshilfe und Wochenpflege als Arbeitsgebiete der Frau. Frauen¬ 
dienst. I. Jahrg. 

Eberhart, F., Zur Hebammenfrage. Zentralbl. f. allg. Gesundheitspflege. 21. Jahrg. 
Bonn. 

'Eckstein, E., Geburtshilfliche Neuorganisation in Österreich. (HI, 53 S.) Stutt¬ 
gart, F. Enke. 

Engelmann, G. J., Birth- and death-rate as inflnenced bv obstetric and gynecic 
progress. Boston med. and. surg. Journ. CXLVI. 20. 21. H. 

Fehling, Kritische Betrachtungen über Vorschläge zur Hebammenreform. Archiv 
f. öffentl. Gesundheitspfl. in Elsaß-Lothrg. Bd. XXI. 

Fischer-Dückelmann, A., Entstehung, Verhütung und Heilung der Frauenkrank¬ 
heiten aller Altersstufen, für Frauen und erwachsene Töchter. 3. Aufl. (103 S.) 
Berlin, H. Bermühler. 

Freund, H. W,, Bemerkungen zur Kritik meiner „Vorschläge zur weiteren Reform 
des Hebammenwesens“ durch Prof. Fehling. Archiv f. öffentl. Gesundheits¬ 
pflege in Elsaß-Lothrg. Bd. XXI. 

— Vorschläge zur weiteren Reform des Hebammenwesens. (VHI, 63 S.) Leipzig 
u. Wien, E. Deuticke. 1901. 

Freund, W. A., Die künstliche Unterbrechung der Schwangerschaft, ihre Indika¬ 
tionen und ihre Methodik. Deutsche Klin. IX. p. 169. 

Gubarew, A. P., Über Prophylaxe der Frauenkrankheiten, die mit dem Geburts¬ 
akt in Zusammenhang zu bringen sind. Prakt. Wratsch. 3. 

Heitz, J., Grossesses et accouchements chez les tabetiques; an6sth6sies radiculaires 
cutanees et profondes. Gaz. hebd. XLIX. 56 H. 

Hilse, B., Wöcbnerinnenunterstütznng und Entbindungskosten. Volkstüml. Zeit¬ 
schrift f. prakt. Arbeiterversicherung. VHI. Jahrg. Nr. 18. 

Hofmeier, M., Zur Verhütung des Kinabettfiebers. Münchn. mediz. Wochenschr, 
49. Jahrg. Nr. .18. 

Langerhans, M., Über die Auswahl der Lehrtöchter zu dem Hebammenberuf. 
Zeitschr. f. Medizinalbeamte. XV. Jahrg. 

* Leopold, G. u. P. Zweifel, Lehrbuch für Hebammen. 7. vollständig umgearb. 
Aufl.. (XVI, 303 S. m. 38 Abbildgn. u. 8 färb. Taf.) Leipzig, S. Hirzel. 


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Marc, H., L’Avortement spontane et criminel. Paris, Fort 
* Martin, A., Hygiene des Wochenbettes und Pflege des Neugeborenen. Jungen 
Müttern gewidmet. (29 S.) Südende-Berlin, Vogel & Kreienbrink. 
Piskacek, L., Lehrbuch für Schülerinnen des Hebammenwesens und Nachschlage- 
buch für Hebammen. (XXVIII, 228 u. 42 S.) Wien, Braumüller. 

Runge, Ein Wort zur Hebammenreform. Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gynäkol. 
XVI. 3. H. 

Scanzoni, C. v., Entgegnung auf den Aufsatz des Herrn Prof. Hofmeier: „Zur 
Verhütung des Kindbettnebers“. Miinchn. Mediz. Wochenschr. 49. Jahrg. 
Nr. 26. 

Schatz, Ist das jetzige deutsche Hebammenwesen im Prinzip beizubehalten? 

Wiener mediz. Wochenschr. 52. Jahrg. Nr. 12. 

Sippel, F., Über die Berechtigung der Vernichtung des kindlichen Lebens zur 
Rettung der Mutter vom geburtshilflichen, gerichtlich-medizinischen und 
ethischen Standpunkt. Gekrönte Preisschrift. (Öl, 223 S.) Tübingen. 
F. Pietzcker. 

Torggler u. Roschmann, Zur Reform der Hebammenschulen. Wiener klin. 
Wochenschr. XIV. Jahrg. 51 H. 1901. 

Vogel, G., Die neuesten Vorschläge zur Reform des Hebammenwesens. Gynäkol. 
Zentralbl. XXVI. 24 H. 

Dienstweisung für die Hebammen des Großherzogtums Baden vom 2. Januar 1902. 

Amtliche Ausgabe. (66 S.) Karlsruhe, Ch. F. Müller. 

Frauen, gesunde! (64 S.) Hygienische Flugschriften. Schriften für jedermann. 

H. XVI—XVIII. München, Seitz & Schauer. 

Hebammenbuch, ungarisches, womit Kraft der vom kgl. ung. Minister für Kultus 
und Unterricht im Einvernehmen mit dem kgl. ung. Minister des Innern unter 
Zahl 60000 erlassenen Verordnung die Ausbildung der diplomierten Heb¬ 
ammen und die Ausübung der Hebammenkunst in Ungarn gesetzlich geregelt 
wird. (Amtl. Ausg.) (338 S. m. Abbildgn.) Budapest, Dobrowsky & Franke. 


11. Augen- und Ohrerkrankungen. 

Axenfeld, Th., Das Trachom (Conjunctivitis granulosa, ägyptische Augenent¬ 
zündung). Kurze Darstellung der Differentialdiagnose, Therapie u. Propnylaxe. 
(36 S.) Freiburg i. B., Speyer & Kaerner. 

Barth, Die Beschaffenheit des Gehörorgans und die oberen Luftwege bei dem 
Jahresersatz eines Bataillons (275 Rekruten). Deutsche mil.-ärztL Zeitschr. 
XXXI. 9. u. 10. H. 

Bezold, F., Die Taubstummheit auf Grund ohrenärztlicher Beobachtungen. „Eine 
Studie zur Gewinnung einer künft. verläss. Taubstummenstatistik. Für Ärzte 
und Taubstummenlehrer. (VII, 133 S. m. 6 Abbildgn. u. 1 Taf.) Wiesbaden, 
J. F. Bergmann. 

Bonne, G., Die klinische Bedeutung des Eczema seborrhoicum insbesondere für die 
Entstehung der Nasen-RachenVegetationen und der Carcinome. Klin. therap. 
Wochenschr. IX. Jahrg. Nr. 12 u. 13. 

Brühl, G., Die Pflege des Gehörs in der Schule. Die Krankenpflege. II. Jahrg. 
Berlin. 

*Cohn, H., Die Augen der in Breslau Medizin Studierenden. Archiv für Augen¬ 
heilkunde. Bd. 46. 

Duhois, Die Granulöse in Ostpreußen. Zeitschr. f. Medizinalbeamte. XV. Jahrg. 
Glogowski, F., Hygiene de la vue. Joum. d’Hygifcne. 26. Bd. 

Gutknecht, Zur Granulosefrage in Hinterpommern. Zeitschr. f. Medizinal beamte. 
XV. Jahrg. 

Hang, R; Hygiene des Ohres im gesunden und kranken Zustande. Mit 3 Taf. 

(104 S.) Bibliothek der Gesundheitspflege. Bd. 6. Stuttgart, E. H. Moritz. 
Hauptvogel, R., Das internationale Komitee zur Hebung des Blindenwesens. 
Krankenpfl. II 4. 

Heidenhain, Zur Granulosefrage in Hinterpommern. Zeitschr. f. Medizinalbeamte. 
XV. Jahrg. 

— Bemerkungen zur Granulosefrage. Zeitschr. f. Medizinalbeamte. XV. Jahrg. 


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suchungen bearbeitet. (Aus: „Klin. Jahrb.“.) (IV, 108 S.) Jena, G. Fischer. 
Moppe, Die Verhütung von Augenkrankheiten. Blätter f. Volksgesundheitspflege. 
Ü. Jahrg. 

J Zafemann, R., Über die Beeinflussung geistiger Leistungen durch Behinderung 
der Nasenatmung. Psychologische Arbeiten. IV. Bd. H. 3. Leipzig, W. Engel¬ 
mann. 

Roch, R., Wie hüten wir Auge und Ohr? (77 S.) Berlin, H. Steinitz. 

Römer, O., Soziale Gesetzgebung und Ohrenheilkunde. Münchn. mediz. Wochen¬ 
schrift. 49. Jahrg. Nr. 31. 

Ros, M„ Augengebrechen der Wehrpflichtigen. Der Militärarzt. 36. Jahrg. 
*Lennhoff, G., Die Krankheiten des Halses und der Nase und ihre Verhütung. 
(16 S.) Hygienische Volksschriften, hrsg. v. Th. Sommerfeld. Nr. 4. Berlin, 
Vogel & Kreieubrink. 

Nadoleczny, Gehörorgan und Berufswahl. Blätter f. Volksgesundheitspfl. II. Jahrg. 
Ostmann, Die Bedeutung der tuberkulösen Belastung für die Entstehung von 
Ohrenkrankheiten bei Kindern. Münchn. mediz. Wochenschr. 49. Jahrg. 
Nr. 29. 

Ostmann, P., Die Zahl der öhrenkranken in den einzelnen Ortschaften des Kreises 
Marburg in ihrer Beziehung zur örtlichen Lage dieser Orte. Arch. f. Ohren- 
heilk. LV. 3 ; . 4. H. 

Raehlmann, E., Über die Nosologie des Trachoms in Preußen und ein Programm 
zur Ausrottung der Krankheit. Klin. Jahrb. IX. Bd. Jena, G. Fischer. 
Reinhard, G., Ein Beitrag zur Trachomstatistik in Kurland. Petersb. mediz. 
Wochenschr. 27. Jahrg. Nr. 24. 

Rey, J., Das epidemische Auftreten der Otitis media acuta bei Kindern. Jahrb. f. 
Kinderheilk. 55. Bd. 

Schmidt, A., Beitrag zur Frage der Granulosebekämpfung. Zeitschr. f. Medizinal¬ 
beamte. XV. Jahrg. 

Schmidt, Über das Vorkommen infektiöser äußerer Augenentzündungen im west¬ 
fälischen Industriebezirk. Arch. f. Augenheilk. XLV. 2. H. 

Sergent, E. et Ch. Sergent, Observations sur les anoph&les de la banlieue de 
Paris. Ann. de l’Inst. Pasteur XVI, 12. 

Angenkrank! (20 S.) Hygienische Flugschriften. Schriften für jedermann. H. X. 
München, Seitz & Schauer. 

Hals-, Nasen - und Rachenkrank! (16 S.) Hygienische Flugschriften. Schriften 
für jedermann. H. XI. München, Seitz & Schauer. 

Ohrenkrank! Eine Schrift für jedermann. H. 9 der hygienischen Flugschriften. 
München, Seitz & Schauer. 1901. 


12. Arzneiversorgung. 

JBöttger, H., Die reichsgesetzlichen Bestimmungen über den Verkehr m. Arznei¬ 
mitteln außerhalb der Apotheken (kaiserl. Verordng. vom 22. X. 1901). Nebst 
e. Anh., enth. die Vorschriften üb. den Handel m. Giften u. üb. die Abgabe 
starkwirk. Arzneimittel in den Apotheken. Unter Benutzg. der Entscheiden, 
der deutschen Gerichtshöfe erläutert. 4. verm. Aufl. (VIII, 240 S.) Berlin, 
J. Springer. 

Eronke r Arzneiverkehr für Krankenkassen. 1.—3. Nachtrag. (3., 4. u. 8. Bl.) 
Köln, 1899, 1901, 1902. P. Neubner. 

Feldhaus, S., Die Apotheker-Gesetze in Preußen, zusammengestellt zum Gebrauche 
für Apotheker, Revisoren, Kreisärzte und Studierende der Pharmazie. Neu 
bearb. u. hrsg. v. 0. Borgstette. 3. verm. Aufl. (VI, 325 S.) Münster, 
Coppenrath. 

Joachim, A., Apotheker und Krankenkassen. Berl. Ärzte-Korrespondenz. 7. Jahrg. 
Nr. 4. 

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Kaiserliche Verordnung betr. den Verkehr mit Arzneimitteln vom 22. X. 1901 und 
preuliische Polizeiverordnung über deir Handel mit Giften vom 24. VIII. 1896 
bezw. 10. X. 1901. (21 S.) Berlin 1901, Selbstverlag des deutschen Apotheker¬ 
vereins. 

Königlich preulsische Arzneitaxe für 1902. (80 S.) Berlin 1901, R. Gaertner’s 
Verlag. 

Verordnung betr. den Verkehr mit Azneimitteln. Vom 22 X. 1901. (12 S. i Berlin 
1901, Julius Springer. 


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hilfen, füi Unfall- und Rettungsstationen, sowie für alle Samariter. (256 S. 
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betisch dargestellt. Hrsg. v. der Wiener Freiwilligen Rettungsgesellscnaft. 
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m. 121. Abbildgn.) Dresden 1901, C. HoeckneFs Buchh. 

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Schaper, H., Die Krankenpflege im Kriege 13. Vortrag des Cyklus „Ärztl. 

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Streffer, Die Grenzen der ersten Hilfe. Zeitschr. f. Samar. und Rettuugsw. 
VIH. Jahrg. 

Thümen, Die höheren Schulen u. das Samaritertum. Zeitschr. f. Samar. u. Rettgsw. 
VIH. Jahrg. 

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durch Frauen. — Die Stellung der Oberin im modernen Krankenhaus. (48 S... 
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Werner, Krankentransport und Unterkunft im Kriege. 12. Vortrag des Oyklus 
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Wiegand, W., Die internationalen Konferenzen vom Roten Kreuz. Schriften d. 

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Zi mm er, Die Organisation der weiblichen Krankenpflege. Frauendienst. I. Jahrg. 
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der Hygienischen Flugschriften. München 1901. Seitz & Schauer. 

Fürsorge für Genesende in Frankreich. Zeitschr. für d. Armenwesen. HI. Jahrg;. 
Randbuch der Krankenversorgung und Krankenpflege. Hrsg. v. G. Liebe, P. Jacob¬ 
sohn, G. Meyer. Bd. H. 1. Abt. (XX, 1078 S.) Berlin, A. Hirschwald. 
Deutscher Kalender für Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger auf das Jahr 1902. 
4. Jahrgang. Mit Geleitwort von E. v. Leyden u. unter Mitarbeit von 
E. v. Esmarch hrsg. v. G. Meyer in Berlin. Mit Bleistift, Tasche, Temperatur- 
tafelformularen. Frankfurt a. M. 1901, J. Rosenheim Verlag. 


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Meissen, E., Zur Heilstätten-Behandlung der Tuberkulose. Münch, med. Wochen¬ 
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gemacht werden? Das Rote Kreuz. Jahrg. 1902. 

— Wie können die Lungenheilstätten für die ländliche Bevölkerung nutzbringend 

gemacht werden? Der Heilstättenbote. II. Jahrg. 

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Starlinger, Zur Frage der großen Irrenanstalten. Psych.-neurol. Wochenschr. IV. 
9. Heft. 

Stauff er, Ursachen der verspäteten Aufnahme der Lungenkranken in den Volksheil¬ 
stätten und Vorschläge zu deren Beseitigung. Zeitschr. für Tuberk. und 
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Stritter, P., Die Heilerziehungs- und Pflegeanstalten ftlr schwachbefähigte Kinder, 
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Eine statistische Zusammenstellung, unter Mitwirkung v. J. P. Gerhardt 
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Tartarin, A. C., Tuberculose et Sanatoriums. PrSface du Dr. Landouzv. Paris, 
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Thresh, J., Small-pox Hospitals and the Spread of Infection. The Lancet. 
Vol. 162. p. 1172. 

Tiburtius, F., Leprahäuser im Osten und Westen. Deutsche med. Wochenschr. 
XXVHI. Jahrg. 20. 21. H. 

Vnterberger, S., Volksheilstätten oder Haus-Sanatorien. Petersb. med. Wochen¬ 
schrift. Nr. 27. 27. Jahrg. 

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W eygandt, W., Eine Irrenanstalt in der Levante. Psych.-neurol. Wochenschr. 
IV. 14. H. 

Zangger, T., Der Stand der Volksheilstättenbewegung in der Schweiz. — Vortrag, 
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zu Stuttgart im März 1902. Deutsche Medizinalzeitung. 23. Jahre. Nr. 56. 
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Sammel-Atlas für den Bau von Irrenanstalten. Ein Handb. für Behörden, Psychiater 
und Baubeamte. Herausgegeben von G. Kolb. (In etwa 10 Lieferungen.) 
1.—6. Lieferung. Halle. C. Marhold. 

Die Arbeiterheilstätten der Landes Versicherungsanstalt Berlin bei Beelitz. Heraus¬ 
gegeben vom Vorstande der Landesversicherungsanstalt Berlin. Mit 1 Über¬ 
sichtsplan, 20 Grundrissen und 61 Autotyp. nach photograph. Aufnahmen. 
(95 S.) Berlin, W. u. S. Löwenthal. 

Auszug aus dem Berichte des Vorstandes der Landesversicherungsanstalt Hannover 
über die Verwaltung der vier Genesungshäuser im Kalenderjahre 1901, sowie 
über die Einrichtung der am 1. Oktober 1901 eröffneten Erholungsstätte 
Stübeckshorn. (25 S.) Hannover, F. Culemann. 

Die Heilanstalten im preußischen Staate während der Jahre 1898, 1899 und 1900. 
(XX, 193 S.) Statistik, preußische. (Amtliches Quellenwerk.) Herausgegeben 
in zwanglosen Heften vom königl. Statist. Bureau in Berlin. H. 173. Berlin. 
Verlag des königl. stat. Bureaus. 

Die Irrenanstalten im preußischen Staate während der Jahre 1899 (Umschlag 1898) 
bis 1900. (XVI, 90 S.) Preußische Statistik. (Amtliches Quellen werk.) 
Herausgegeben in zwanglosen Heften vom königl. Statist. Bureau in Berlin. 
H. 175. Berlin, Verl, des königl. Statist. Bureaus. 

Die Morbidität in den Heilanstalten Bayerns während des Jahres 1901. Zeitschrift 
des königl. bayr. Statist. Buieaus. 34. Jahrg. Nr. 2. 

Notes of a Visit to Continental and British Asylums. Compiled for the Asyluras 
Committee of the London County Council by the Asylums Engineer. Publi- 
cations of the London County Council. 

Statistik der Heilbehandlung bei den Versicherungsanstalten und zugelassenen 
Kasseneinrichtungen der Invalidenversicherung für die Jahre 1897, 1899, 1900 


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F. Bibliographie. 


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und 1901. Bearb. im Reichsversicherungsamt. (129 S.) Amtliche Nach¬ 
richten des Reichsversicherungsamts 1902. 1. Beiheft. Berlin, A. Asher & Co. 
Unterbringung bedürftiger Kranker in Heilstätten, Heimstätten und Genesungs¬ 
heimen. Erbbaurecht und Arbeiterwohnungen. Vorberichte und Verhand¬ 
lungen der XI. Konferenz vom 6. und 6. Mai 1902 in Hamburg. (V, 219 S.) 
Schriften der Zentralstelle für Arbeiter-Wohlfahrtseinrichtungen. Nr. 22. 
Berlin, C. Heymann. 


15. Krankenversicherung. 

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Beriet, Arztkosten bei den Krankenkassen des Deutschen Beiches und der „nicht 
bewerteten ärztlichen Leistungen der Beichsstatistik. Ver. Bl. d. pfälz. Ärzte. 
XVIII, 12. 

Braun, A., Ausdehnung der Statistik über die Krankenversicherung im Deutschen 
Reiche. Arch. f. soziale Gesetzgebg. u. Statistik. XVII. Bd. H. 1, 2. Berlin 
1901, C. Heymann. 

Cohn, T., Die Neurosen in der Kassenpraxis. Bemerkungen über Krankenschein¬ 
ausfüllung und Fragenbeantwortung bei funktionellen Nervenkrankheiten. 
Mediz. Bef. X. Jahrg. Nr. 27. Berlin. 

JSisner, W., Über die Zusammensetzung des Krankenkassenvorstandes.. Mediz. 
Bef. X. Jahrg. Nr. 40. Berlin. 

Flesch, M., Krankenkassen und Polikliniken. Mediz. Bef. X. Jahrg. Nr. 19. Berlin. 
Frankenberg ; H . v,, Gehören die Hausgewerbetreibenden in Betriebskrankenkassen? 

Die Arbeiterversorgung. XIX. Jahrg. H. 22. Berlin, Verl. d. Arbeitervers. 
Friedrich, G., Notwendige Beformen der Krankenversicherung und ihre Wirkung. 
Masius’ Rundschau. Jahrg. XIV. 

Fuld, Erstattungsansprüche der Kassen bei Wöebnerinnenunterstützung. Die Arbeiter¬ 
versorgung. XIX. Jahrg. H. 25. Berlin, Verl. d. Arbeitervers. 

— Das Gesinde und die Novelle zum Krankenversicherungsgesetz. Die Arbeiterver¬ 

sorgung. XIX. Jahrg. H. 31. Berlin, Verl. d. Arbeitervers. 

Gisi, J., Stand der Kranken- und Unfallversicherungsfrage in der Schweiz. Soziale 
Praxis. XII. Jahrg. Nr. 13. Lpz. 

Gottstein, A., Alkoholismus und Krankenkassen. Volkstüml. Zeitschr. f. prakt. 
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Hahn, Zur Rechtslage der Krankenkassen gegenüber den Berufsgenossenschaften 
nach dem neuen Recht. Die Arbeiterversorgung. XIX. Jahrg. H. 3. Berlin, 
Verl. d. Arbeitervers. 

— Zum Entwurf eines Bundesratsbeschlusses über die Krankenversicherung der 

Hausgewerbetreibenden. Die Arbeiterversorgung. XIX. Jahrg. H. 19. Berlin, 
Verl. d. Arbeitervers. 

— Über die Krankenkassenzugehörigkeit der Hausgewerbetreibenden und ihres Hilfs¬ 

personals. Die Arbeiterversorgung. XIX. Jahrg. H. 33. Berlin, Verl. d. 
Arbeitervers. 

Hirne, Die Auswüchse des Krankenkassenwesens in England. Münchn. med. Wochen¬ 
schrift. 49. Jahrg. 38. H. 

Keidel, J., Sämtliche Entscheidungen des Reichsgerichts, der deutschen Verwaltuugs- 
gerichtshöfe und der Oberlandesgerichte, sowie zahlreiche Entscheidungen 
anderer Gerichte und Verwaltungsbehörden auf dem Gebiete der Kranken¬ 
versicherung. Gesammelt und nach dem System des Krankenversicherungs¬ 
gesetzes geordnet, mit dem vollständigen Gesetzestext und mit drei Registern. 
2. Anfl. Enth. d. Entscheidgn. von 1883—1900. (VIII, 576 S.) — "Fuchs¬ 
berger, 0., Die Entscheidungen des Reichsgerichts in 1 Bde. 9. Ti. Gießen 
1901, Emil Roth. 

Klein, A., Familienversicherung. Wien. klin. Wochenschr. XIV. Jahrg. 49. H. 1901. 

— Die Ärzte u. die Krankenkassen. Wien. klin. Wochenschr. XIV. Jahrg. 52. H. 1901. 

— Stellung der Ärzte zu den Hilfskassen. Wien. klin. Wochenschr. XV. Jahrg. Nr. 51. 
Kleeis, F., Die Krankenversicherung der Dienstboten und die Gemeinden. Die 

Arbeiterversorgung. XIX. Jahrg. H. 9. Berlin, Verl. d. Arbeitervers. 

— Gemeinde-Krankenversicherungen. Kommunale Praxis. H. Jahrg. Nr. 13. Dresden. 


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*Knieke, Krankenkassen und Volkshygiene. Die Arbeiterversorgung. XIX. Jahrg. 
H. 8. Berlin, Verl. d. Arbeitervers. 

Mattutat, H., Die Krankenversicherung der Dienstboten und der landwirtschaft¬ 
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— Krankenversicherung und Krankenkassenschwindel. Neue Zeit. XX. Jahrg. II. Bd. 
Stuttgart, J. H. W. Dietz Nachf. 

Mugdam, O., Gesundheitskommissionen und Krankenkassen. Volkstüml. Zeitschr. 

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Mumm, Die Krankenversicherung der Hausgewerbetreibenden. Soz. Praxis. XI. Jahrg. 
Nr. 38. Leipzig. 

Petersen, Th., Das Krankenversicherungsgesetz vom 15. VI. 1883 in der Fassung 
der Gesetze vom 10. IV. 1892 und 30. VI. 1900, nebst dem Gesetz über die 
eingeschriebenen Hilfskassen vom 7. IV. 1876 in der Fassung des Gesetzes 
vom 1. VI. 1884 und den in den Unfallversicherungsgesetzen vom 6. VII. 1884, 
5. V. 1886 und vom 30. VI. 1900, sowie in dem Invalidenversicherungsgesetz 
vom 13. VII. 1899 enthaltenen, die Krankenversicherung betr. Bestimmungen. 
Mit Berücksichtigung der Materialien, der Ausführungsbestimmungen und ins¬ 
besondere auch der Rechtsprechung bearb. 4., neu bearb. und erheblich verm. 
Aufl. In 6 Lfgn. 1. Lfg. (S. 1—144.) Hamburg, Grefe & Tiedemann. 
Pfeiffer, L. sen., Status praesens der Krankheitskosten und Arztkosten bei den 
Krankenkassen des Deutschen Reiches. Eine Erläuterung zu den Ziffern des 
Kaiserlichen Stat. Amtes über den Aufwand der Kassen und die Leistungen 
der Kassenärzte in den Jahren 1885—1899. S.-A. aus den Korrespondenz¬ 
blättern des allgemeinen ärztlichen Vereins von Thüringen. 68 S. 

Rebec, Th., .Meister-Unterstützungskassen. Katechismus der registrierten Hilfs¬ 
kassen in Österreich. (XIV, 128 S.) Brünn 1901, Karafiat & Sohn. 
Sanftenberg, Die deutsche Krankenversicherung, enth. das Krankenversicherungs¬ 
gesetz vom 15. VI. 1883 in der Fassung der Novelle vom 10. IV. 1892 und 
der Novelle vom 30. VI. 1900, nebst Ergänzungsgesetzen u. Anlagen, darunter 
das Gesetz über die eingeschriebenen Hilfskassen vom 1. VI. 1884. Textausg. 
m. kurzen Anmerkgn. u. Sachregister. 3. Aufl. (236 S.) Universalbibliothek 
Nr. 3564, 3565. Leipzig, Pli. Reclam jun. 

Schenk, P., Alkohol und Krankenkassen. Der Alkoholismus. HI. Jahrg. 
Schwartz, O., Die ärztliche Krankenbehandlung in der Familie unter Bezugnahme 
auf die deutschen Krankheitsversicherungsgesetze. Münchn. mediz. Wochen¬ 
schrift. 49. Jahrg. Nr. 17. 

Uhlmann, Krankenkassen und Geschlechtskrankheiten. Berl. Ärzte-Korrespondenz. 
7. Jahrg. Nr. 44. 

Unger, H., Die Verwaltungsausgaben der reichsgesetzlichen Kranken-, Unfall- und 
Invalidenversicherung in der Zeit von 1890—1899. Volkstüml. Zeitschr. f. 
prakt. Arbeiterversicherung. VIH. Jahrg. Nr. 3. 4. 

W erker, P., Ratgeber für Handwerker-Kranken- und Sterbekassen sowie für 
Innungskrankenkassen. (L. Huberti’s prakt. gewerbl. Bibliothek.) (VHI, 118 S.) 
Leipzig, H. Klasing. 

W oedtke, E. v., Krankenversicherungsgesetz in der Fassung der Novelle vom 
10. IV. 1892. Textausg. m. Anmerkgn. u. Sachregister. 9. Aufl. (Unver¬ 
änderter Abdr. der 8. Aufl.) (406 S.) Guttentag’s Sammlung deutscher Reichs¬ 
gesetze. Textausg. m. Anmerkgn. Nr. 20. Berlin, J. Guttentag. 

* Bericht des Verbandes der Genossenschaftskrankenkassen Wiens, samt der Statistik 

der Verbandskassen für das Jahr 1900. (205 S. m. 1 Tab.) Wien 1901, 
Wiener Volksbuchh. 

Rericht über die Enquete bei den schweizerischen Krankenkassen, betr. die Wieder¬ 
aufnahme der Krankenversicherung. Ausgearb. vom Schweiz. Arbeitersekretariat. 
(42 S.) Zürich. 

* Geschäftsbericht der Ortskrankenkasse für den Gewerbebetrieb der Kaufleute* 

Handelsleute und Apotheker zu Berlin für das Jahr 1901. (31 S.) Berlin, 
Maurer & Dimmich. 

Jahrbuch der Wiener k. k. Krankenanstalten, hrsg. von der k. k. n.-ö. Statthalterei. 
VH. Jahrg. 1898. In 2 Tin. Mit insgesamt 13 Taf. u. 3 Abbildgn. im 
Texte. (X, 527 u. VI, 366 S.) Wien 1901, Wilhelm Braumüller. 


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384 


F. Bibliographie. 


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Zur Statistik der Krankenversicherung. (1900 u. 1895/1900.) Vierteljahrshefte zur 
Statistik des Deutschen Reiches. H. 2. 

Verzeichnis der Innungskrankenkassen des Deutschen Reiches. (16 S.) Eberswalde 
1901, C. Müller’s Buchdruckerei. 


16. Ärztliche Standesangelegenheiten. 

Abraham, J., Zur Poliklinikenfrage. Mediz. Ref. X. Jahrg. Kr. 23. Berlin. 

— Arzt und Strafgesetze. Mediz. Kef. X. Jahrg. Nr. 25. Berlin. 

Asylander, Zur sozialen Lage des Ärztestandes. Deutsche med. Wochenschrift. 

28. Jahrg. 41. H. 

Bauer, Die freie Arztwahl bei der Eisenbahn-Betriebskrankenkasse. Wörttemb. 
Korresp.-Blatt. LXXII. 32 H. 

Becker, C., Über die rechtliche Stellung der ärztlichen Standesvertretungen gegen¬ 
über den Standesgenossen, den Krankenkassen und den staatlichen Aufsichts- 
behörden. Münchn. med. Wochenschr. 48. Jahrg. 45. H. 1901. 

Beerwald, K, Vorschläge zur Ärztereform. Ärztl. Vereinsblatt. XXXI. Jahrg. 
Dezember I. 

Campbell, J., On the relations of the members of the medical profession to each 
other and to the public. Lancet,..Dec. 27. 

JSUmann, M., Das Verhältnis der Ärzte in Österreich zu den Krankenkassen. 

Mediz. Ref. X. Jahrg. Nr. 29 u. 30. Berlin. 

J Fidler, F., Gesetz, betr. die ärztlichen Ehrengerichte, das Umlagerecht und die 
Kassen der Ärztekammern vom 25. XI. 1899. Textausg. m. Einleitg., An- 
merkgn. u. Sachregister, sowie m. Mustern f. d. geschäftl. Behandlg. (132 S.j 
Guttentag’s Sammlung preuß. Gesetze. Textausg. m. Aninerkgn. Kr. 29. 
Berlin 1901, J. Guttentag. 

Flesch, M., Überfüllung und Notlage im ärztlichen Beruf. Ärztl. Vereinsblatt. 
XXXI. Jahrg. Febr. I. 

Frankenberg, H. v., Die Stellung der Ärzte in der deutschen Arbeiterversicherang. 
Annalen des Deutschen Reiches. H. 5. 

Fromme, Die rechtliche Stellung des Arztes und seine Pflicht zur Verschwiegenheit 
im Beruf. Nach einem Vortrag. (34 S.) Berliner Klinik. Sammlung klin. 
Vorträge. Begründet von E. Hahn und P. Fürbringer. Hrsg, von R. Rosen. 
Jahrg. 1902. H. 165. Berlin, Fischer’s medizin. Buchh. 

Göhler, M., Privatarzt und Kassenarzt. Ärztl. Vereinsblatt. XXXI. Jahrg. Mai Ff. 
Goetz, M., Ärztliche Versicherungsvereine. ..Ärztl. Vereinsbl. XXXI. Jahrg. Juni II. 
Haeseler, A., Der wirtschaftliche Ruin des Ärztestandes. 2. unveränd. Aufl. (47 S.) 
Frankfurt a/M., E. Schnapper. 

Hamburger, C., Arzt und Strafgesetzbuch. Mediz. Ref. X. Jahrg. Nr. 26. Berlin. 
* Hartmann, Welche Aussichten haben die Ärzte auf Erfüllung ihrer Wünsche bei 
der Neuberatung des Krankenversicherungsgesetzes? 5. Veröffentlichung des 
Leipziger Verbandes der Ärzte Deutschlands zur Wahrung ihrer wirtschaft¬ 
lichen Interessen. Leipzig. 

Heimann, G., Zur Statistik des Studiums der Medizin. Deutsche med. Wochen¬ 
schrift. 28. Jahrg. 40. H. 

Heyder, Zur Vertrauensarztfrage. Ärtl. Vereinsblatt. XXXI. Jahrg. April II. 
Horsley, V., The Organisation of a political bureau in the British med. Association. 
Brit. med. Journ. Oct. 4. 

Hüls, P., Studium und Beruf des Arztes. Mediz. Ref. X. Jahrg. Nr. 33. Berlin. 
Israel, E., Beitrag zur Poliklinikenfrage. Mediz. Ref. X. Jahrg. Nr. 21. Berlin. 
Joachim, H., Die Not des ärztlichen .Standes. Berl. Ärzte-Korresp. 7. Jahrg. Nr. 2. 

— Ärzte und Krankenkassen. Berl. Ärzte-Korrespondenz. 7. Jahrg. Nr. 3. 

Klein A., Die freie Arztwahl. Wien. klin. Wochenschr. XIV. Jahrg. 50. H. 1901. 

— Die Meisterkrankenkassen Wien. klin. Wochenschr. XV. Jahrg. Nr. 4. 

— Das Hilfskassengesetz. Wien. klin. Wochenschr. XV. Jahrg. 12. H. 

Köhler, J., Über die Bestrebungen der preußischen Ärzte zur Hebung ihrer sozialen 

Lage in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Berl. Ärzte-Korrespondenz. 
7. Jahrg. Nr. 45. 


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F. Bibliographie. 385 

* Königshöf er, Freie Arztwahl. Ein Rückblick und ein Ausblick. (30 S.) Stuttgart, 

C. Grüninger. 

— Freie Arztwahl. Württemb. Korresp.-Blatt. LXXI. H. 48, 49, 50. 1901. 
Krecke, Über die Ziele des Leipziger Verbandes. Münchn. ined. Wochenschr. 

49. Jahrg. 19. H. 

Kühner, A., Der Arzt vor Gericht. Deutsche Medizinalztg. 23. Jahrg. Nr. 15, 
16. 71—76, 79-82, 84-87, 90. 

Lechler, Arzt und Krankenkasse. Münchn. mediz. Wochenschr. 49. Jahrg. Nr. 21. 
Lennhoff, R., Die Arztfrage auf dem Krankenkassentage in Hamburg. Mediz. 
Ref. X. Jahrg. Nr. 41. Berlin. 

Luchs, L., Welche Berechtigung hat die freie Arztwahl für Landbezirke? Württemb. 
Korresp.-Blatt. LXXI. 43. H. 1901. 

Mayer, W., Ärzte, Behörden und Leipziger Verband. Münchn. mediz. Wochenschr. 
48. Jahrg. 50. H. 1901. 

Müller, F., Die Mitwirkung der Ärzte bei Betätigung der sozialen Rechtspflege. 

Münchn. mediz. Wochenschr. 49. Jahrg. Nr. 18. 

Natterer, Kurze Darstellung des preußischen Gesetzes,., betr. die ärztlichen Ehren¬ 
gerichte, das Umlagerecht und die Kassen der Ärztekammern vom 25. XI. 
1899, giltig ab 1. IV. 1900. Nebst einem Auszug aus den Verordngu. über: 
Die ärztl. Standesvertretg. Mit erläut. Bemerken. (48 S.) Leipzig, J. A. Barth. 
Neuberger, Die bisherigen Leistungen des wirtschaftlichen Verbandes. Mit Er- 
widenmgen von Henius. Berl. klin. Wochenschr. XXXIX. 35. H. 

* Orthmann, G. D., ..Ärztliche Standesebre, Schulmedizin, Naturheilmethode. Ein 

offenes Wort an Ärzte und solche, die es werden wollen. (46 S.) Leipzig- 
Reudnitz, 1901, A. Hoffmann. 

Plathe, B., Ein Mittel zur sozialen Hebung des Ärztestandes. Mediz. Ref. X. Jahrg. 
Nr. 22. Berlin. 

Boeder, R., Über kommunale therapeutische Institute. Med. Ref. X. Jahrg. Nr. 17. 
Berlin. 

Rosenberg, Ärztliche Genossenschaften. Ärztl. Vereinsblatt. XXXI. Jahrg. März II. 
Schmidt, E..L., Medizin und Recht. Polit.-Anthropol. Revue. I. Jahrg. Nr. 4. 
Sick, Freie Ärztewahl. Ver.-Blatt d. pfälz. Ärzte... XVIII. 6. H. 

Silberstein, Zum Kapitel „Krankenkassen und Ärzte“. Neue Zeit. XX. Jahrg. 
II. Bd. Stuttgart, J. H. W. Dietz Nachf. 

Stern, C., Der „behandelnde Arzt“ und ..die Übernahme des Heilverfahrens durch 
die Landes Versicherungsanstalten. Ärztl. Vereinsblatt. XXXI. Jahrg. Sep¬ 
tember II. ..Oktober I. 

Wagner, G., Ärzte und Krankenkassen. Neue Zeit. XX. Jahrg. II. ßd. Stutt¬ 
gart, J. H. W. Dietz Nachf. 

— Ärzte und Krankenkassen. Arbeiterschutz. Wien. 

Wörner, Die neue Ärzteordnung. Württemb. Korresp.-Blatt. LXXH. 21. H. 
Young, Ch. D., The role of the physician. Boston med. and surg. Journ. CXLVII, 23. 
Gebührenordnung für Ärzte und Zahnärzte vom 17. X. 1901. (15 S.) Bamberg, 
0. C. Buchner’s Verl. 


17. Vermischtes. 

Biberfeld, Zur Bekämpfung der Kuiyfuscherei: Ein Versuch mit untauglichen 
Mitteln. Hygienisches Volksbl. III. Jahrg. Nr. 19. 

Bruck, W., Die Notwendigkeit der Einführung der Zahnpflege im Heere. Der 
Militärarzt. 36. Jahrg. 

Frank, Bericht über die Stellung der Zahnheilkunde zu der Volkshygiene in Öster¬ 
reich. Wien, zahnärztl. Monatsschr. IV, 10. 

Bürschlaff, L., Hypnotismus und Kurpfuschertum. Hygienisches Volksbl. III. 
Jahrg. Nr. 14. 15. 16. 

— Hypnotismus u. Kurpfuschertum. Berl. Ärzte-Korrespondenz. 7. Jahrg. Nr. 23 u. 24. 
Hopkins, S., The Care of the Teeth. 160 S. London, Heinemann. 

Jessen, 12., Die Zahnpflege und ihre Bedeutung für die Volksgesundheit. Gesunde 
Jugend, Ztschr. ff Gesundheitspflege in Schule und Haus. II. Jahrg. 

Jahresbericht über Hygiene und Demographie. II. Jahrgang. 25 


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386 


F. Bibliographie. 


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Kossmann, Zur Anwendung des Gesetzes betr. den unlauteren Wettbewerb auf 
die Bekämpfung des Kurpfuschertums. Berl. Ärzte-Korrespondenz. 7. Jahrg. 
Nr. 50. 

Marcuse, J., Hygienische Plaudereien. I. Teil: 1. Plaudereien aus der Kinderstube. 
2. Plaudereien aus Stadt und Land. (VII, 91 S.) 2. Dasselbe. II. Teil: 

Plaudereien aus Haus und Hof. (VII, 73 S.) Bibliothek des Roten Kreuzes. 
Gesammelt von der offiziellen Vereinszeitschrift. M. Geleits wort v. Gerhardt. 
H. I u. II. Berlin, Verlag, Das Rote Kreuz. 

— Wissenschaft und Kurpfuscherei. Das Rote Kreuz. Jahrg. 1902. 

* Martins, F., Wahre und falsche Heilkunst. Vortrag. (32 S.) Wien, F. Deuticke. 
Meyer, G., Kurpfuscherei und Volksaufklärung. Hygienisches Volksbl. III. Jahrg. 
Nr. 12. 

Port, G., Hygiene der Zähne und des Mundes im gesunden und kranken Zustande. 
Mit 2 Taf. und 6 Abbild. (94 S.) Bibliothek der Gesundheitspflege. Stutt¬ 
gart, E. H. Moritz. 

Reissig, C., Medizinische Wissenschaft und Kurpfuscherei. 2. Aufl. (144 S.) 
Leipzig 1901, Vogel. 

— Die Aufklärung des Volkes als Mittel zur Bekämpfung der Kurpfuscherei. Beil. 

z. Ärztl. Verordnungsbl. XXXI. 482. 

Runge, H Zum Treiben der Kurpfuscher. Hygien. Volksbl. III. Jahrg. Nr. 2. 
Schiller-Tietz, Das gelehrte Kurpfuschertum. Deutsche med. Wochenschr. 28. 
Jahrg. 36. H. 

v . Schulz, M., „Ausübung der Heilkunde“, Medizinalpfuscherei und Gewerbe¬ 
gerichte. Mediz. Ref. X. Jahrg. Nr. 31 u. 32. Berlin. 

Siefart, G., Medizinische Wissenschaft und Kurpfuscherei. Hygienisches Volksbl. 
III. Jahrg. Nr. 7. 8. 

Steinmetz, Einrichtung einer Zentralauskunftsstelle über Kurpfuscher. Gesundheit 
XXVII. Jahrg. 

Ischlenoff, B., Naturheilkunde und wissenschaftliche Medizin. 47 S. Stuttgart 
1901, Enke. 

Unna, P., Die Geschichte des Ekzems in England im 19. Jahrhundert. Deutsche 
Medizinalztg. 23. Jahrg. Nr. 60. 61. 

Urban, M., Einige Worte zur „Wasserdoktorei“. Prager mediz. Wochenschr. 
XXVII. Jahrg. Nr. 43. 

Vollmann, Heilschwindel und Staat. Hygienisch. Volksbl. HI. Jahrg. Nr. 8. 

* Hautkrank, einschl. Haarkrank! Eine Schrift für jedermann. 2. Aufl. H. 5 

der Hygienischen Flugschriften. München 1901, Seitz & Schauer. 

* Herzkrank! Eine Schrift für jedermann. 2. Aufl. München 1901. H. 4 der 

Hygienischen Flugschriften. 

*Magen- und Darmkrank! Eine Schrift für jedermann. 2. Aufl. H. 7 der 
Hygienischen Flugschriften. Seitz & Schauer. 1901. 

*Nierenkrank! Eine Schrift für jedermann. 2. Aufl. H. 3 der Hygienischen 
Flugschriften. München 1901, Seitz & Schauer. 

Zahn- und Mundkrank! 2. Aufl. (12 S.) Hygienische Flugschriften für jeder¬ 
mann. H. XII. München, Seitz & Schauer. 


IV. 


Soziale Hygiene der Arbeit 

1. Allgemeines. 

Biederlack, J., Die soziale Frage. Ein Beitrag zur Orientierung über ihr Wesen 
und ihre Lösung. 5. Aufl. (X, 280 S.) Innsbruck, F. Rauen. 

* Brentano, L., Ethik und Volkswirtschaft in der Geschichte. Rektoratsrede. (38 S.) 
München, E. Reinhardt. 


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F. Bibliographie. 


387 


*Conrad, J., Grundriß zum Studium der politischen Ökonomie. 1. Teil: National¬ 
ökonomie. 4. ergänzte Aufl. (XVI, 389 S.) Jena, G. Fischer. 

*— Grundriß zum Studium der politischen Ökonomie. 2. Teil: Volkswirtschafts- 
politik. 3. erw. Aufl. (XVI, 544 S.) Jena, G. Fischer. 

— Leitfaden zum Studium der Nationalökonomie. 2. ergänzte Aufl. (VII, 91 S.) 
Jena, G. Fischer. 

*Da,mmer, O., Handbuch der Arbeiterwohlfahrt. Bearbeitet von Ascher, Büsing, 
Dieudonne, Fischer, Glühmann, Hirschfeld, Klehmet, Laß, Laubhardt, Lepp- 
mann, Möller, Mombert, Schröder, F. Wagner. I. Bd. Stuttgart, F. Encke. 

Fuchs, C. J., Volkswirtschaftslehre. 2. Abdr. (139 S.) Sammlung Göschen. 133. 
Bändchen. Leipzig, G. J. Göschen. 

Haag, G., Rentenfigur. Skala der Einbuße an Erwerbsfähigkeit bei Unfallschäden, 
mit ergänzenden Bemerkungen. 5. Aufl. München, Seitz & Schauer. 

Hansen, P . C., Das Hausfleißseminar zu Nääs in Schweden. Der Arbeiterfreund. 
40. Jahrg. 2. Vierteljahrsheft. Berlin, L. Simion. 

Harms, Wohlfahrtspflege für Seeleute und Soldaten in Kiel, Kopenhagen und 
Göteborg. Concordia. IX. Jahrg. Nr. 13. 14. 15. Berlin. 

Hartmann, Schutz gegen Unfallgefahren in gewerblichen Betrieben. Hygien. 
Volksschriften, hrsg. von Th. Sommerfeld. Nr. 2. Berlin, Vogel & Kreienbrink. 

Heiser-Harttung, F„ Ländliche und städtische Arbeiter. (Ein Vergleich ihrer 
Budgets.) Landwirtsch. Jahrbücher. XXXI. Jahrg. H. 5. 6. Berlin, P. Parey. 

Herkner, H., Die Arbeiterfrage. Eine Einführung. 3., gänzl. umgearb. Aufl. 
(X, 501 S.) Berlin, J. Guttentag. 

*Hitze, F., Die Arbeiterfrage und die Bestrebungen zu ihrer Lösung. Nebst An¬ 
lage: Die Arbeiterfrage im Lichte der Statistik. 15.—17. Taus. (177, 46, 28 
u. III S.) Berlin, Germania in Komm. 

Hühner, H, Die Arbeiterfrage. (IX, 501 S.) Berlin, J. Guttentag. 

Inama-Sternegg, K. Th. v., Allgemeine Gedanken über soziale Politik. Ztschr. 
f. Volkswirtsch., Sozialpol. und Verwaltg. Bd. XI. H. 1. Wien, Leipzig, 
W. Braumüller. 

* Kleinwächter, F., Lehrbuch der Nationalökonomie. (XIV, 477 S.) Leipzig, 
C. L. Hirschfeld. 

Mansuötus, Le milieu social, £tude sociologique. Paris, Guillaumin. 

Nickün, J. A., Social Reforms. The Westminster Review, October. 

Ogilvy, A., Phases of the Land and Labour Question. 128 S. London, Land 
Nationalisation Soc. 

Ruppin, A., Die sozialen Verhältnisse der Juden in Preußen und Deutschland. 
Jahrbücher f. Nationalökonomie und Statistik. III. 23. Jena 1901. 

Schmidt, P., Bibliographie der Arbeiterfrage für das Jahr 1902. Beiheft zum 
„Arbeiterfreund“. Berlin, L. Simion. 

Seemann, Die Wohlfahrtspflege auf dem Lande. Vortrag. (12 S.) Neubranden¬ 
burg 1901, C. Brünslow’sche Hofbuchh. 

Sidgwick, H, The Principles of Political Economy. 3d edit. 616 S. London, 
Macmillan. 

*Sombart, W., Der moderne Kapitalismus. 2 Bde. Leipzig, Duncker & Humblot. 

Jahrbuch des deutschen Wirtschaftslebens. Hrsg, vom Institut f. Gemeindewohl, 
Frankfurt a. M. (IV, 308 S.) Frankfurt a. M. 1901, Joseph Bär & Co. 

Die Reform der österreichischen Gewerbeordnung. Gutachten über den Regierungs- 
entwnrf, betr. die Abänderung der Gewerbeordnung. Erstattet im Aufträge 
des Vereins zur Förderung gewerblicher Interessen von L. Verkauf. (20 8.) 
Wien 1901, Fritsch & Co. 

I. Statistik, schweizerische, der amtlichen Armenpflege. Vom statist. Bureau des 
eidg. Departements des Innern. I. Bd., I. TL: Die Ergebnisse der Erhebung 
pro 1890. 1. Abt.: Bund bis Solothurn mit Vorbericht und Einleitung. (LH, 
638 S.) II. Dasselbe. VI. Bd. 2. Abt. Basel bis Genf nebst Generalüber¬ 
sichten. (S. 639—1372.) Schweizerische Statistik. 113 Lfg. I. u. II. Bd. 
Bern 1901, Schmid & Francke. 


2. Psychologie und Physiologie der Arbeit« 

Adamkiewicz, A., Wie verrichtet der Wille die mechanische Arbeit? 
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Jahresberichte der königl. preußischen Regierungs- und Gewerberäte und Berg¬ 
behörden für 1901. Mit Tabellen und Abbildungen. Amtliche Ausg. (fl, 
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Jahresberichte der königl. sächsischen Gewerbe-Aufsichtsbeamten für 1901. Nebst 
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Jahresbericht des Gewerbeaufsichtsbeamten des Großherzogtums Oldenburg für 1900. 

(37 S.) Berlin, 1901. Gedr. in der Reichsdruckerei. 

Jahresbericht des Gewerbeaufsichtsbeamten des Großherzogt. Mecklenburg-Schwerin 
für 1900. (33 S.) Berlin, 1901. Gedr. in der Reichsdruckerei. 
Jahresbericht des Gewerbeaufsichtsbeamten des Großherzogt. Meeklenburg-Strelitz 
nebst Fürstentum Ratzeburg für 1900. Berlin, 1901. Gedr. in der Reichs¬ 
druckerei. 

Jahresbericht des Gewerbeaufsichtsbeamten des Großherzogtums Sachsen-Weimar 
für 1900. (38 S.) Berlin, 1901. Gedr. in der Reichsdruckerei. 
Jahresbericht des Gewerbeinspektors für das Herzogtum Sachsen-Koburg u. Gotha 
für 1900. (28 S.) Berlin, 1901. Gedr. in der Keichsdruckerei. 


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392 


F. Bibliographie. 


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Jahresbericht des Gewerbeaufsichtsbeamten des Herzogtums Sachsen-Meiningen für 
1900. (48 S.) Berlin, 1901. Gedr. in der Reichsdruckerei. 

Jahresbericht des Gewerbeaufsichtsbeamten des Herzogtums Braunschweig für 1900. 
(42 S.) Berlin, 1901. Gedr. in der Reichsdruckerei. 

Jahresbericht des Gewerbeaufsichtsbeamten des Herzogtums Anhalt für 1900. (44 S.) 
Berlin, 1901. Gedr. in der Reichsdruckerei. 

Jahresbericht des Gewerbeaufsichtsbeamten des Fürstentums Schaumburg-Lippe für 
1900. (18 S.) Berlin, 1901. Gedr. in der Reichsdruckerei. 

Jahresbericht des Regierungs- und Gewerberates des Fürstentums Lippe für das 
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Jahresbericht d. Gewerbeaufsichtsbeamten des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt 
für 1900. (32 S.) Berlin, 1901. Gedr. in der Reicbsdruckerei. 

Jahresbericht des Gewerbeaufsichtsbeamten des Fürstentums Schwarzburg-Sonders- 
hausen für 1900. (30 S.) Berlin, 1901. Gedr. in der Reichsdruckerei. 

Jahresbericht des Gewerbeaufsichtsbeamten des Fürstentums Reuß ft. L. für 1900. 
(37 S.) Berlin, 1901. Gedr. in der Reichsdruckerei. 

Jahresbericht des Gewerbeaufsichtsbeamten des Fürstentums Reuß j. L. für 1900. 
(49 S.) Berlin, 1901. 

Jahresbericht des Gewerbeaufsichtsbeamten der Fürstentümer Waldeck und Pyrmont 
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Jahresbericht des Gewerbeinspektion der freien und Hansestadt Hamburg für das 
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Jahresbericht des Gewerbeaufsichtsbeamten des Aufsichtsbezirks Lübeck für 1900. 
(23 S.) Berlin, 1901. Gedr. in der Reichsdruckerei. 

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Bericht des k. k. Gewerbeinspektors für die öffentlichen Verkehrsanlagen in Wien 
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Hof- und Staatsdruckerei. 

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Schiffergewerbe auf Binnengewässern. (Amtssitz: Wien) im Anschluß an den 
Vorlagebericht und den allgem. Bericht des k. k. Zentral-Gewerbeinspektors. 
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Ministäre de Flndustrie et du Travail. Office du Travail. Les industries ä domicile 
en Belgique. Vol. IV et V. La dentelle et la broderie sur tulle par Pierre 
Verhaegen. 315 et 281 p. Bruxelles, Office de Publicite et Societe Beige de 
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Royaume de Belgique. Ministäre de l’Industrie et du Travail. Office du Travail 
Les moteurs älectriques dans les industries ä domicile. 1. L’industrie horlogäre 
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Selbstverlag. 

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bericht des Gewerkschaftskartells Altona-Ottensen für das Geschäftsjahr 1901. 
40 S. Altona-Ottensen, Selbstverlag. 

Zweiter Jahresbericht des Arbeitersekretariats für Bremen und Umgebung nebst 
Berichten überStand, Leistungen und wirtschaftliche Kämpfe der Gewerkschaften 
und das Gewerbegericht. Geschäftsjahr 1901. (109 S.) Selbstverl. d. Arbeiter- 
sekr. Bremen u. Umgebung. 

Erster Jahresbericht des Arbeitersekretariats Breslau. Geschäftsjahr 1900. 53 S. 
Breslau 1901, Selbstverlag. 

* Jahresbericht, 2. des Arbeitersekretariats Breslau. Geschäftsjahr 1901. 28 S. 
Breslau. Selbstverlag. 

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Gewerkschaftsbewegung in Köln für das Geschäftsjahr 1901. (52 S.) Köln, 
Selbstverlag des Arbeitersekretariats. 

Zweiter Geschäftsbericht , für das Jahr 1901 nebst Berichten über das Ge¬ 
werkschaftskartell und den Stand der Organisationen. Arbeitersekr. Halle a. S. 
63. Bd. Halle a. S. Selbstverlag. 

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u. F. Päplow. (X, 65 S.) Hamburg, Th. Bömelburg. 

Die Lage der in der Seeschiffahrt beschäftigten Arbeiter. Schriften d. Vereins f. 

Sozialpolitik. CIII. 1. Bd. II. Abtlg. Leipzig, Duncker u. Humblot. 

Die soziale Lage der Arbeiter des Steinsetzergew'erbes. Statistischer Bericht an 
den 5. Verbandstag der Steinsetzer, Pflasterer und Berufsgenossen Deutsch¬ 
lands. Nebst Protokoll der Verhandlungen des 5. Verbandstages in Mainz. 
16.—19. Febr. Hrsg, im Aufträge des Verbandes der Steinsetzer, Pflasterer 
und Berufsgenossen Deutschlands von A. Knoll. (136 S.) Berlin. 

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hrsg. vom Vorstand des deutschen Holzarbeiterverbandes. (36 S.) Stuttgart. 
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13. März 1902. Erhebungen, betr. die Arbeiterverhältnisse im Fleischergew. 
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Arbeiterstatistik. Erhebungen. Nr. 22. Berlin, C. Heymann. 

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verwaltung, 2. der königl. preußischen Heeresverwaltung, 3. der kgl. bayeri¬ 
schen Heeresverwaltung, 4. der königl. sächsischen Heeresverwaltung, 5. der 
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gewerben. Hrsg, vom Verein für Sozialpolitik. Schriften d. Vereins £ Sozial¬ 
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— Gewerbeordnung für das Deutsche Reich, erläutert. 3. Aufl., hrsg. v. K. Steiniger. 

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H. 5. Berlin, Verl, der Arbeitervers. 


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Berlin, Verl. (1er Arbeitervers. 

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teilen, der Invalidenversicherungspflicht? Die Atbeiterversorgung. XIX. Jahrg. 
H. 26. Berlin, Verl, der Arbeitervers. 

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des in der XVII. Session des Österreich. Reichsrates eingebrachten Gesetzent¬ 
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Waldschmidt, J., Alkohol und Unfall. Der Alkoholismus. III. Jahrg. 

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8e Annee. Bruxelles. 

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(28 S.) Die Arbeiterversicherung im Auslande. H. XVI. Grüne wald-Berlin, 
Verlag der Arbeiterversorgung, A. Troschel. 


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Der Bergwerksbetrieb Österreichs im Jahre 1900. 3. Lfg. Die Gebarg. u. d. 
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bruderladen im Jahre 1899. Zugleich als Bericht vom Ackerbau minister dem 
Reichsrate mitgeteilt in Gemällheit des Gesetzes vom 28. VII. 1899, R.G.B1. 
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1900. H. 4. Wien, Hof- u. Staatsdruckerei. 

Bericht über die Tätigkeit der Arbeiter-Unfallversicherungsanstalt für Mähren und 
Schlesien in Brünn für das Verwaltungsjahr 1901. (08 S. m. 1 Tab.) Brünn. 
R. M. Rohrer. 

*Bericht über die Tätigkeit der Arbeiter-Unfallversichemngsanstalt f. Mähren und 
Schlesien in Brünn f. d. Verwaltungsjahr 1900. (56 S) Brünn 1901. R. M. Rohrer. 
XVII. Bericht über die Verwaltung der Knappschafts-Berufsgenossenschaft für 
das Jahr 1890. Beilage zu „Der Kompaü u Nr. 16. Berlin. 

Gewerbe- Unfallversicherungsgesetz nebst Gesetz, betr. die Abänderung der 
Unfallversicherungsgesetze vom 30. VI. 1900, unter Berücksichtigung der zn 
den verbliebenen Vorschriften des seither. Unfallversicherungsgesetzes er¬ 
gangenen Verordnungen, Regulativen und Rundschreiben, sowie der seitens 
des Reichsversicherungsamtes getroffenen Entscheidungen und Bescheide, Text¬ 
ausgabe mit Anmerkungen und Sachregister. Hrsg. v. einem prakt. Juristen. 

з. Aufl. (247 S.) Universal-Bibliothek 2623 u. 2624. Leipzig 1901, Philipp 
Reclam. 

Die Handhabung, des Heilverfahrens bei Versicherten (§ 18 des Invalidenver¬ 
sicherungsgesetzes) durch die Landesversicherun^sanstalt der Hansastädte im 
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bis Ende 1900. (36 S.) Hamburg. 

Amtliche Nachrichten des Reichsversicnerungsamts. 18. Jahrg. Berlin, A. Ascher. 
Nachweisung über die gesamten Rechnungsergebnisse der Berufsgenossenschaften 
für das Jahr 1901. 141 S. Herausg. vom Reichversicherungsamte. Berlin. 
Recueil de documents sur les accidents du travail, reunis par le Ministere du 
Commerce. Nr. 1. Loi, räglements et circulaires, avril 1902. Nr. 2. Loi du 
9 avril 1898 (modifiee par la loi du 22 mars 1902 et les regleraents d'admini- 
stration publique du 28 fevrier 1899). Nr. 4. Loi du 9 avril 1898 (modifiee 
par la loi du 22 mars 1902). Decret relatif aux declarations d’accidents. Nr. 5. 
Rapports aux Congres internationaux des accidents (Paris 1900, Düsseldorf 
1902) par le Directeur de TAssurances et de la Prevoyance sociales. Paris. 
Berber-Le vrault. 

Recueil de Documents sur les accidents du travail räunis par le Ministäre du Com¬ 
merce. Nr. 6. Jurisprudence. Table analytique des decisions pubüees dan> 
le fascicule. Nr. 3 (Mars 1902). Paris, Berger-Levrault. 

Statistique annuelle des institutions d’assistance, annees 1899 et 1900. Publication 
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Levrault. 

Tabellen der Unfallentschädigungen. Teil I u. II. Rüttenscheid b. Essen 1901, 
Hans Münch. 

Vorschriften über die Ausführung der Unfallversicherungsgesetze vom 30. Juni 
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и. Sohn. 

Wandkalender für die gesamte Arbeiterversicherung für das Jahr 1902. Bochum 

1901, Wilhelm Stumpf. 


8. Wohlfahrtseinrichtungen* 

Albrecht, H., Handbuch der sozialen Wohlfahrtspflege in Deutschland. Mit 111 
Textabbildungen und 1 Mappe mit 87 Taf. XIII, 496 S. Berlin, C. Heymann. 


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1900 in Mainz. Mit einem die gesamten, bis 1900 erschienenen Schriften des 
deutschen Vereins umfassendes Sachregister. (V, 137 u. XVIII S.) Schriften 
des deutschen Vereins für. Armenpflege und Wohltätigkeit. Leipzig 1901, 
Duncker & Humbiot. 

Verwaltungsbericht des deutschen Vereins „Arbeiterheim“ pr. 1899/1900, erstattet 
in der Generalversammlung am 15 VI. 1900 durch v. Bodelschwingh. (44 S. 
mit Fig.) Bielefeld 1901, Buehh. der Anstalt Bethel. 

Wohlfahrtspflege in den Provinzen Rheinland, Westfalen, dem Regierungs¬ 
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Mitwirkung des Vorstandes der Gruppe XXI (Gesundheitspflege und Wohl- 
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dorf, hersg. von A. Hoffmann und H. Simon. (417 S.) Düsseldorf, F. Wolfrum. 


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Leipzig, Duncker & Humblot. 

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dauer, Training und Athletik. Nach der 3. engl. Aufl. übers, von H. Knoch. 
(87 S.) Berlin, 0. Salle. 

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Med. Wochenschr. 49. Jahrg. 19. H. 

Jickeli, F., Die Unvollkommenheit des Stoffwechsels als Veranlassung für Ver¬ 
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im Kampf ums Dasein. Hrsg, vom siebenbürg. Verein für Naturwissenschaften 
in Hermannstadt zur Feier seines aOjähr. Bestandes. (XVI, 353 S. mit 41 
Abbildgn.) Berlin, R. Friedländer & Sohn in Komm. 

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dargestellt. 8., neu umgearb. Aufl. Farbige Tabelle. 68X76,5 cm. Mit 
Text. (8 S.) Berlin, J. Springer. 

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*Küchler, F., Die Lehre von der Ernährung des Menschen für Haus imd Schule. 
Eine national-ökonom. Studie. 3. Aufl. Mit einer kolör. Tabelle. (92 S.) 
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Deuticke. 

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Schilling, F., Hygiene und Diätetik der Stoffwechselkrankheiten. (VI, 345 S. mit 

8 Abbildgn.) Leipzig, H. Hartung & Sohn. 

— Hygiene und Diätetik des Darmes. (152 S.) Leipzig, Hartung & Sohn. 
Smolensky, P. O., Untersuchungen über Ernährung der Bevölkerung der Ver¬ 
einigten Staaten von Nordamerika. Hygienische Rundschau. XII. Bd. H. 18. 
19. 20. 22. Berlin, A. Hirschwald. 

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über den Einfluß der Nahrungs-, Genuß- und Heilmittel auf die Verdauungs¬ 
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einer gesunden und passenden Ernährung. (III, 103 S.) Sammlung von Ab¬ 
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die Abwehr von Infektionskrankheiten. Vierteljahrschr. f. gerichtl. Medizin 
u. öffentl. Sanitätsw. XXIV. Bd. 

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D’Oiseaux Et De Reptiles. Annales D’Hygi&ne Publ. Tome XXXXVIII. Paris. 

Behla, R., Die Sammelraolkereien als Typhusverbreiter. Klinisches Jahrbuch. 
X. Bd. H. 2. Jena, G. Fischer. 

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Taf.) Jena, G. Fischer. 

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aus an ein öffentliches Schlachthaus zu stellen sind. D. Vierteljahrsschr. L 
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Heffter, Die chemischen Konservierungsmittel der Nahrungsmittel und ihre Be¬ 
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Hof mann, F., Die angebliche Unschädlichkeit von Borsäure im Fleische. D. mediz. 
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schau u. f. die m. der Kontrolle u. Nachprüfg. der Trichinenschauer beauf¬ 
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Koch, Die Fleischbeschau, ihre Aufgaben und der Handel mit minderwertigem 
Fleisch. Monatsbl. f. öffentl. Gesundheitspfl. 25. Jahrg. 

Kionka, H., Die Unzulässigkeit des schwefligsauren Natrons (Präservesalz) zur 
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Hüls, Wie weit dürfen wir Ärzte in dem Streit um den Zolltarif Stellung nehmen? 
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— Und zum letzten Male — wenigstens meinerseits —: Wie weit dürfen wir Arzte 
in dem Streit um den Zolltarif Stellung nehmen? Mediz. Ref. X. Jahrg. Nr. 10. 
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soziale Wissensch. 

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pol. und Verwaltg. Bd. XI. H. 4. Wien—Leipzig, W. Braumüller. 

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geseh. u. verm. Aufl. der „Gefahren des Agrarismus f. Deutschland. 4 (40 S.) 
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Seelmann, H., Der Einfluß der Lebensmittelverteuerung auf die Reichsversicherungs¬ 
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Simons, G., Die Brotfrage und die Brotantwort. 3. umgearb. Aufl. 11—20. Taus. 
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und Militärdienst. (32 S.) Berlin, P. Parey. 

* Stutzer, A., Zucker una Alkohol. Die Eigenschaften von Zucker und Alkohol in 
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Berlin, r. Parey. , 

— Allgemeines über den Gebrauch des Zuckers als menschliches Nahrungsmittel. 

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Suchier, Der Orden der Trappisten und die vegetarische Lebensweise. (20 S.) 

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Wuttke, R., Der deutsch-österreich-ungarische Handelsvertrag vom 6. Dezember 
1891. Schriften d. Vereins f. Sozialpolitik. XCVIII. Lpz., Duncker & Humblot. 
Eericht der XX. Kommission (des Reichstags) über den derselben zur Vorberatung 
überwiesenen, am 5. März 1902 in Brüssel zwischen dem Reiche u. mehreren 
anderen Staaten abgeschlossenen Vertrag üb. die Behandlung des Zuckers u. 
den Entwurf eines Gesetzes wegen Abänderung des Zuckersteuergesetzes — 
Nr. 618 der Drucksachenberichterstatter: Speck. (68 S.) Berlin, C. Heymann. 
Erüsseler Vertrag über die Behandlung des Zuckers vom 5. März 1902 und 
Entwurf eines Gesetzes wegen Abänderung des Zuckersteuergesetzes mit 
Denkschrift und Anlagen. (77 S.) Berlin, C. Heymann. 
Durchschnittspreise der Viktualien an verschiedenen Orten Bayerns für das 
Jahr 1901. Zeitschr. d. k. bayr. statist. Bureaus. 34. Jahrg. "Nr. 1. 

* Jahrbuch des Handelsvertragsvereins für das Jahr 1901. Im Auftrag des Handels¬ 

vertragsvereins, hrsg. v. w. Borgius. (XI, 350 S.) Berlin, Liebheit & Thiesen. 
Der Zucker, beurteilt von ärztlichen Autoritäten wie v. Bunge, Graßnick, v. Leyden, 
Munk, Senator, Virchow u. a. (31 S.) Berlin 1901. C. Skopnik. 


4« Nahrungsmittelgesetzgebung« 

Erettreich, F., Gesetz, betr. die Schlachtvieh- und Fleischbeschau. Vom 3. VI. 
1900. Textausgabe m. Erläuterungen, Ausführungsbestiramungen, Einleitungen 
u. Sachregister. (XVHI, 265 S.) München, C. H. Beck. 

Jahresbericht der Hygiene und Demographie. II. Jahrgang. 27 


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Buchka, K. v., Gesetz, betr. die Schlachtvieh und Fleischbeschau vom 3. VI. 1900, 
nebst Ausführungsbestimmungen. Hrsg. u. erläutert. (Zugleich Ergäuzg. zu: 
Die Nahrungsmittelgesetzgebung von K. v. Buchka.) (VHI, 184 S.) Berlin, 
J. Springer. 

Hippel, v Das Fleischbeschaugesetz vom 3. VI. 1900, nebst Ausführungsbestimmungen. 
Textausg. m. Einleitg., Anmerkgn., Ergänzgn. u. Sachregister. (XI, 414 S.) 
Taschen-Gesetzsammlung. Nr. 58. Berlin, C. Heymann. 

Kaiser, E. R., Die Schlachtvieh- und Fleischbeschau, die staatliche Schlachtvieh¬ 
versicherung. (XIV, 199 u. 16 S.) Die Schlachtsteuer, ingleichen die Über¬ 
gangsabgabe v. zollvereinsländischem u. die Verbrauchsabgabe v. zollvereins- 
äusländischem Fleischwerke im Königr. Sachsen. Nach den gesetzl. Bestiinmgn. 
bearb. 2. m u. 3. TI. Dresden, C. Höckner. 

Keferstein, Über das Verbot der Anwendung von gesundheitsschädlichen und 
täuschenden Zusätzen zu Fleisch und dessen Zubereitungen nach § 21 des 
Schlachtvieh- und Fleischbeschaugesetzes, welches am 1. Oktober 1902 in 
Kraft tritt, unter besonderer Berücksichtigung des Präservesalzes. Zeitschr. 
f. Medizinalbeamte. XV. Jahrg. 

Martin, A. J. et Thierry, H., Compte rendu du service de la surveillance locale 
et mädicale des sources capt£es, pour raiimentation de la Ville de Paris en 
1901. ..Revue d’Hygi&ne. Tome XXIV. 

Ostertag, Über Verwendung schwefligsaurer Salze als Konservierungsmittel. Arztl. 
Sachverst.-Ztg. VHI. Jahrg. 

Reissmüller, R., Die sächsischen Fleischschaugesetze, mit der Dienstanweisung 
für die Fleischbeschauer nebst dem Schlachtviehversicherungsgesetze und Re- 

f alativ der staatlichen Versicherungsanstalt, zum Gebrauche für die Tierärzte, 
leischbeschauer, Fleischer, Verwaltungsbeamte, Gemeindevorstände und Land¬ 
wirte im Königreich Sachsen. (74 S.) Chemnitz 1901. Rieh. Reißmüller. 
Rohrscheidt, K. v., Das Fleischbeschaugesetz vom 3. VI. 1900. Mit sämtl. Aus- 
führungsbestimmgn. f. das Deutsche Reich u. dem preuß. Ausführungsgesetze 
vom 28. VI. 1902. Für den prakt. Gebrauch erläutert. 2., sehr venu. AufL 
(VIII, 291 S.) Hirschfeld’s Taschen-Gesetzsammlung für Justiz u. Verwaltung. 
Nr. 13. Leipzig C. L. Hirschfeld. 

Rnbner, M., Über die Wirkung der Borsäure auf den Stoffwechsel des Menschen. 

Hygienische Rundschau. XII. Jahrg. Nr. 4. Berlin, A. Hirschwald. 
Schneider, A., Die Lebensmittel- und Seuchenpolizei. München u. d. Einflüsse 
d. öffentl. Wohlfahrtspfl. — Festschrift d. Stadt München. 
Ausführungsbestimmungen vom 30. V. 1902 zu dem Gesetz vom 3. VI. 1900, 
betr. die Schlachtvieh- und Fleischbeschau (Reichsgesetzblatt S. 547). 5. u. 
6. Aufl. (Je VI, 234 S.) Berlin, C. Heymann. 
Ausführungsbestimmungen zu dem Gesetz, betr. die Schlachtvieh- und Fleisch¬ 
beschau, vom 3. VI. 1900, Reichsgesetzbl. S. 547. (73 S.) Berlin, C. Heymann. 
Bestimmungen, die für das Großherzogtum Baden geltenden reichs- u. landes¬ 
gesetzlichen, über den Verkehr mit Wein, Nahrungsmitteln, Genußmitteln u. 
Gebrauchsgegenständen (insbesondere auch mit Milch, Honig, Preßhefe, Ge¬ 
würzen, Petroleum, Butter, Margarine, blei- und zinkhaltigen Gegenständen, 
künstl. Süßstoffen u. a.), sowie über Schlachtvieh- u. Fleischbeschau, nebst 
Zusätzen u. Verweisgn. (VII, 118 S.) Karlsruhe, K. Scherer. 

*Das Bedürfnis größerer Sauberkeit im Kleinvertrieb von Nahrungsmitteln. 
18 Aufsätze f. Unterhaltungsblätter, Sonntagsblätter, Frauenzeitgn., Volks- u. 
Schullesebücher, Familien- und Hauskalender u. a., veröffentlicht infolge eines 
allgemeinen Preisausschreibens zu Wiederabdruck u. möglichster Verbreitg. 
v. dem Deutschen Verein f. öffentl. Gesundheitspflege. 2. uuveränd. Abdr. 
(76 S.) Frankfurt a. M., Mahlau & Waldschmidt. 

Die Fleischbeschaugesetzgebung des Deutschen Reiches, nebst dem preußischen 
Ausführungsgesetz. (VI, 179 S.) Berlin, R. Schoetz. 
Fleischbeschaugesetz vom 3. VI. 1900 nebst sämtlichen Ausftihrungsbestimmungen. 
Textausg. m. Anmerkgn., Ergänzgn., Formularmustern u. ausführl. Inhalts¬ 
verzeichnis. (80 S.) Trier, A. Sonnenburg. 

Polizeiverordnung, betr. den Verkehr mit Kuhmilch und Sahne. (8 S.) Berlin, 
A. W. Hayn’s Erben. 

Süssstoff-Gesetz für das Deutsche Reich vom 7. VIII. 1902. Textausg. (8 S.) 
Flöha. A. Peitz & Sohn. 


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419 


Vereinbarungen zur einheitlichen Untersuchung und Beurteilung von Nahrungs¬ 
und Genußmitteln sowie Gebrauchsgegenständen für das Deutsche Reich. Ein 
Entwurf, festgestellt nach den Beschlüssen der auf Anregung des kaiserl. 
Gesundheitsamtes einberufenen Kommission deutscher Nahrungsmittelchemiker. 
H. III. Mit einem Sachregister zu H. I—III. (X, 184 S.) Berlin, J. Springer. 


5* Vermischtes. 

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forschg. d. Alkoholismus. X. Jahrg. 1900. 

Albrand, W., Die Kostordnung an Heil- u. Pflegeanstalten. Zum Gebrauch f. Ärzte, 

• Verwaltungsbeamte etc. zusammengestellt. (79 S.) Lpz., H. Hartung & Sohn. 

* Auerbach, N., Pflege und Ernährung des Säuglings. (16 S.) Hygienische Volks¬ 

schriften, hrsg. von Th. Sommerfeld. Nr. 5. Berlin, Vogel & Kreienbrink. 
Crüger, Die Entwicklung der Konsumvereine in Deutschland. Zeitschr. f. Sozial¬ 
wissenschaft. Jahrg. V. H. 10. Berlin, G. Reimer. 

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D. mediz. Wochenschr. 28. Jahrg. Nr. 38. 

Kassowitz, M., Nahrung und Gift. Ein Beitrag zur Alkoholfrage. Arch. f. 
Physiol. XC. 9. u. 10. H. 

Koeppe, H., Der Salzhunger. — Vortrag, gehalten auf der 23. öffentlichen Ver¬ 
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Stuttgatt, J. G. Cotta Nachf. 

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Jahresbericht über die Fortschritte in der Untersuchung der Nahrungs- und Ge¬ 
nußmittel, bearb. v. H. Beckurts. Unter Mitwirkung v. G. Frerichs. (Aus: 
„Jahresbericht der Pharmacie“.) 10. Jahrg. 1900. (194 S.) Göttingen, Vanden- 
hoeck & Ruprecht. 

Mitteilungen über den 43. allg- Genossenschaftstag der auf Selbsthilfe beruhenden 
deutschen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften zu Bad Kreuznach vom 
3.-6. Oktober 1902. Hrsg, ira Aufträge des allg. Verbandes von H. Crüger. 
(VI, 449 S.) Berlin, J. Guttentag. 


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bei der Wahl und Errichtung der Wohnstätte nach den Grundsätzen der 
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Gesundheitspfl. 34. Bd. 4. H. 1. Hälfte. 

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der Stiftungen und Gemeinden in der Rheinprovinz. (40 S. u. 149 S. Abbildgn.) 
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in Düsseldorf aus Anlaß des VI. internationalen Wohnungskongresses u. d. 
Industrie-, Gewerbe- u. Kunstausstellung zu Düsseldorf. II. TI. Düsseldorf, 

F. Wolfrum in Komm. 

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Wohnungswesen I, 1. 2. Berlin, C. Heymann. 

Swienty, W., Wohnungs-Enqueten. Kommunale Praxis. II. Jahrg. Nr. 2. Dresden. 


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Woff, JET., Co-operation as a Factor in the Housing Problem. The Economic Review. 
Vol. XII. 

Bericht über den VI. internationalen Wohnungskongreß, Düsseldorf, 15.—19. VI. 
1902. Hrsg. v. Organisationskomitee. (XV, 746 S. m. 3 Taf.) Berlin, C. Heymann. 

International Congress on Housing of the Working classes at Paris, June, 1900. 
Report of the Architect of the London County Council. 

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W. Lotz, H. Schumacher, Pohle, L. und einem Anhang: H. Lindemann, Die 
Wohnungsstatistik von Wien und Budapest. — F. Zizek, Die Wohnungsfrage 
in Frankreich. — R. Wuttke, Der deutscn-österreich-ungarische Handelsvertrag 
vom 6. Dezember 1891. Schriften d. Vereins f. Sozialpolitik. XCVIII. Leipzig, 
Duncker & Humblot. 


2. Gemeindepolitik und Bodenreform, 

Bücher, 2f., Die Allmende in ihrer wirtschafte und sozialen Bedeutung. Referat. 
(22 S.) Soziale Streitfragen. Beiträge zu den Kämpfen der Gegenwart. Hrsg, 
von A. Damaschke. H. XII. Berlin, J. Harrwitz Nachf. 

Craemer, H, Bodenpolitik der Stadt Düsseldorf. Frei Land. 13. Jahrg. 

* Damaschke, A., Die Bodenreform. Grundsätzliches und Geschichtlidies. Vor¬ 
träge. (IX, 239 S.) Kulturprobleme der Gegenwart. Hrsg, von L. Berg. 
Bd. III. Berlin, J. Räde. 

*Ellering, B., Die Allmenden im Großherzogtum Baden. Eine histor., Statist., 
u. Wirtschaft]. Studie. Mit 5 Tab. u. 1 Karte. (VIII, 97 S.) Volkswirtsch. 
Abhandlungen der badischen Hochschulen, hrsg. von C. J. Fuchs, K. Rathgen, 
G. v. Schulze-Gävernitz, M. Weber. Bd. V. H. 5. Tübingen, J. C. B. Mohr. 
Fuchs, C. F., Die Abhängigkeit der Wohnungsmieten von Bodenpreis, Baukosten 
und Besteuerung. Soz. Praxis. XI. Jahrg. Nr. 44. Leipzig. 

Fuld, L., Korporative Mietverträge. Zeitschr. f. Sozialwissensch. Jahrg. V. H. 8. 9. 
Berlin, G. Reimer. 

*Gibsone, J., Bodenwucher und Wohnungsnot. Vortrag. (16 S.) Danzig, A. 
W. Kafemann. 

Gunter, 8., Bodenreform und Sozialismus. Sozialist. Monatsh. VI. Jahrg. Nr. 2. 
Hansen, Die Haus- u. Grundbesitzervereine und die Baugenossenschaften. Ztsclir. 

f. Wohnungswesen I, 3. Berlin, C. Heymann. 

Heffter, Kommunale Sozialpolitik. Die Zeit. 44. Berlin. 

Heiler, J., Die öffentlichen Anlagen. München u. d. Einflüsse d. öffentl. Wohl- 
fahrtspfl. — Festschrift d. Stadt München. 

Hermann, R . A., Zur Regelung der Landfrage in den Kolonien. Zeitschr. f. d. 

ges. Staatswissensch. 58. Jahrg. H. 2. Tübingen, L. Laupp. 

Horrocks, W., The municipalisation of hospitals. Brit. med. Journ. Oct. 4. 
Leblos, R., Woher die hohen Mieten kommen. Kommunale Praxis. II. Jahrg. 
Nr. 10. Dresden. 

Lindemann, H., Die neue Gemeindeordnung. Eine Kritik. (III, 80 S.) Stutt¬ 
gart, H. W. Dietz. 

— Krise und Wohnungs Verhältnisse. Sozialist. Monatsh. VI. Jahrg. Nr. 2. 

— Zur Kritik der sozialdemokratischen Kommunalprogramme. Sozialist. Monatsh. 

VI. Jahrg. Nr. 4. 

— Unsere Forderungen an die Kommune. Sozialist. Monatsh. VI. Jahrg. Nr. 6. 
Lützeier, J., Die Schätzung von Grundstücken für die Beleihung. Jahrb. f. Ge¬ 
setzgeb., Verwaltung und Volkswirtsch. 26. Jahrg. H. 1. Leipzig, Duncker 
und Humblot. 

Möller, P., Wohnungsnot und Grundrente. Jahrb. f. Nationalökon. u. Statistik. 
III. Folge. 23. Bd. Jena, G. Fischer. 


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Sykes, J. F. J., The Results of State Municipal and Örganized Private Action 
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Tavernier, Bodenreform in Australien. Frei Land. 13. Jahrg. 

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Wallace, A. R ., Land Nationalisation; its Necessity and its Aims. With Appen¬ 
dix on the Nationalisation of House Property. 226 S. London, Sonnenschein. 

Zuebelin, C., American Municipal Progress. V, 380 S. London, Macmillan. 

Uebersicht über die wichtigsten sozialdemokratischen Gemeindeprogramme Deutsch¬ 
lands nach dem Stande vom Herbst 1902. Mit einem einleitenden Artikel von 
H. Lindemann. Beilage zur Kommunalen Praxis. II. Jahrg. Nr. 18. Dresden. 


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von Halem. 

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Wohlfahrtspfl. Festschr. d. Stadt München. 

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Frenay, Wohnungsreform in Hessen. Soz. Praxis. XI. Jahrg. Nr. 25. Leipzig. 

Garret, J., Sewage Treatment at Cheltenham. The Sanitary Record. Vol. XXIX. 

Guichard, La maison chinoise, son hygtene. Arch. de Med. et de Pharm, mil. XL, 11. 

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Stuttgart, J. H. W. Dietz Nachf. 

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*Kohn, H., Unsere erste Wohnungs-Enquete. Im Aufträge des Vorstandes der 
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Apotheker. Berlin. Selbstverlag der Kasse. 

Lindemann, H,, Die Wohnungsstatistik von Wien und Budapest. Schriften des 
Vereins f. Sozialpolik. XUVIII. Leipzig, Duncker & Humblot. 

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Pusch, R; Wohnungsfrage in Hamburg. Frei Land. 13. Jahrg. 

Raufer, Grundriß und Bau von Arbeiterwohnungen mit Rücksicht auf Magdeburg. 
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ihre Bedeutung für die Wohnungsreforra. (52 S.) Die Wohnungsfrage und 
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— Die Wohnungsverhältnisse in München. München u. d. Einflüsse d. öffentl. Wohl¬ 
fahrtspfl. — Festschrift d. Stadt München. 

*Tietze, H. G., Die Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechts in Deutschland, 
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1 Waterlow, D . S., The Housing Question and the L. C. C. Fortnightly. Jan. 1901. 

Zahn, C., Mietestatistik der Stadt Hamburg. Soz. Praxis. XI. Jahrg., Nr. 51. Lpz. 

Ziiek, F., Die Wohnungsfrage in Frankreich. Schriften d. Vereins f. Sozialpolitik. 
XCVHI. Leipzig, Duncker & Humblot. 

Annual Report of Proceedings of the London County Council for the year ended 
March 31, 1902, including Reports of Committees. 

JDie Bevölkerungs- und Wohnungsverhältnisse im Jahre 1901/1902 in Frank¬ 
furt aM. Sonderabdruck aus d. Einleitg. zu d. Verwaltgber. d. Magistrats 
d. Stadt Frankfurt a/M. für d. J. 1901. 

Ergebnisse der Volks- und Wohnungszählung vom 1. Dez. 1900. Beiträge zur 
Statistik der Stadt Frankfurt a/M. Ergänzungsheft 7. 

*Die Ergebnisse der Volkszählung vom 1. XII. 1900 in der Stadt Leipzig. Bearb. 
im Statist. Amt der Stadt Leipzig. II. TI. (Aus: „Städt. Verwaltungsber. f. 
d. J. 1900.“) (VII, 148 S.) Leipzig, Duncker & Humblot. 

*Ergebnisse der Grundstücksaufnahme vom 27. Oktober 1900 und der Wohnungs¬ 
aufnahme vom 1. Dezember 1900 in der Stadt C harlottenburg sowie in den 
Nachbargemeinden Wilmersdorf, Friedenau, Schmargendorf und Grunewald. 
Charlottenburger Statistik. Heft 13. Charlottenburg, Ulrich & Co. 

*Festschrift des Rheinischen Vereins zur Förderung des Arbeiterwohnungsw f esens 
aus Anlaß des VI. Internationalen Wohnungskongresses Düsseldorf 1902 und 
der Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung Düsseldorf 1902. (111 S.) 

*Die Grundstücksaufnahme Ende Oktober 1900 sowie die Wohnungs- und 
Bevölkerungsaufnahme vom 1. XII. 1900 in Berlin und 23 Nachbargemeinden: 
Charlottenburg, Deutsch-Wilmersdorf, Friedenau, Schmargendorf, Grunewald, 
Schöneberg, Tempelhof, Rixdorf, Treptow, Stralau, Boxagen-Rummelsburg, 
Lichtenberg, Friedrichsfelde, Karlshorst, Hohen-Schönhausen, Weißensee, Neu- 
Weißensee, Hennersdorf, Pankow, Nieder-Schönliausen, SchönholZj Reinicken¬ 
dorf und Plötzensee. Hrsg. v. dem Statist. Amt der Stadt Berlin. 1. Abt.: 
Grundstücks- und Wolmungsaufnähme. (VII, 59 S.) Berlin, L. Simion in Komm. 

Income and Expenditure in respect of Working Class Dwellings and Lodging 
Houses, 1901/2. London County Council. Aug. 

Report of Local Government Board Commitee on the use of Preservatives and 
Colouring Matter in the Preservation and Colouring of Food; with Evidence, 
Appendices and Index. 4 s. 3 d. P. 0. P. 1901/2. 

Report of Joint Committee on the Housing of the Working Classes. Parliamentary 
and Official Publications. Aug. Sept. 


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424 F. Bibliographie. 

* Stiftung für Erbauung billigrerWohnungen in Leipzig. Siebenter Jahresbericht. März. 
Tenement conditions in Chicago. Chicago, pnbl. by the City Homes Association. 
(207 p.) 

Die Volks - und Wohnungszählung vom 1. Dezember 1900 in München. HL TL 
I. Die Anwesen- und Gebäudezählung vom 1. Dezember 1900 in München. 
Mitteilgen. d. Statist. Amts der Stadt München. Bd. XVH. H. 3. III. Teil. 
Working-Class Dwellings and Lodging Houses. Accounts of Income and Expen- 
diture for year ending March, 1901. Publications of the London County 
Council. 

Working-Class Dwellings and Lodging Houses. Accouts for Ißt April, 1901. to 
31 »t March, 1902. Publications of the London County Council. 


4. Wohnungsgesetzgebung und Baupolizei. 

Born, A., Das preußische Baupolizeirecht, nebst den einschläg. Bestimmungen des 
Ansiedelungs-, Feld- u. Forstpolizei-, Waldschutz- u. Deichgesetzes, sowie dem 
Fluchtlinien-Rayongesetz u. dem Gesetz über die Zulässigkeit des Rechts¬ 
weges gegen polizeil. Verfügungen. Kommentar, unter eingeh. Berücksichti¬ 
gung der Entscheidungen des Reichsgerichts, Oberverwaltungs- u. Kammer¬ 
gerichts hrsg. (VII. 491 S.) Berlin, J. Guttentag. 

Brühl, L. f Das Mietrecht. (IV, 131 S.) Rechtsbücher für das deutsche Volk. 

Hrsg. v. M. Raschke. Bd. HI. Berlin, E. Ebering. 

Cook, F., The Position of Local Authorities in regard to Building By-Laws. The 
Sanitary Record. Vol. XXIX. 

Eger, G., Das Gesetz über die Enteignung von Grundeigentum vom 11. VI. 1874. 
Erläutert m. Benutzg. der Akten des königl. preuß. Ministeriums der öffentl. 
Arbeiten. 2. Bd. 2. Aufl. (XXIV, 646 S.) Breslau, J. ü. Kern. 

*Flatau, H., Die wichtigsten gesetzlichen und lokalrechtlicheil Bestimmungen des 
Breslauer Baurechts. Nachtrag I. (19 S.) Breslau, Preuß & Jünger. 
Frenay, Zum hessischen Wohnungsgesetzentwurf. Soz. Praxis. XI. Jahrg. Nr. 37. 
Leipzig. 

Garnier, H., La Legislation et la RSglementation anglaises en mattere de salubrite 
de l’habitation. Apergu de la Tegislation fran^aise. Loi du 15 tevrier 1901 
relative ä la protection de la saute publique. Paris, Giard et Briere. 
Gerland, O., Die ortspolizeilichen Bestimmungen der Stadt Hildesheim. 3. umgearb. 
Aufl. (VII, 162 S.) flüdesheim, A. Lax. 

Glatzel, Die lex Adickes — ein Schritt zur Lösung der Wohnungsfrage. Arbeiter¬ 
wohl. 22. Jahrg. 

Glynne-Jones, A., By-laws as to Houses let in Lodgings. The Sanitary Record. 
Vol. XXIX. 

*Hanauer, W., Die Lex Adikes und das neue hessische Wohnungsgesetz. Arztl. 

Sachverst.-Ztg. VIII. Jahrg. Nr. 15. 

Henrich, K., Das hessische Wohnungsgesetz. Frei Land. 13. Jahr^. 
Herbatschek, A., Die Bauordnung für das Herzogtum Ober- u. Niederschlesien 
und das Baugewerbegesetz, m. erläut. Anmerkgn., den einschl. Gesetzen u. 
Verordgn., den Materialien des schles. Landtages u. den Erkenntnissen des 
k. k. Venvaltungsgerichtshofes. (X, XII, 428 S.) Ostran, R. Papauschek. 
Hofmokl, E., Die österreichischen Bauordnungen in hygienischer Beziehung. I>. 

Vierteljahrsschr. f. öffentl. Gesundheitspfl. 34. Bd. 4. H. 1. Hälfte. 
Kickhefel, Baupolizeiordnung für das platte Land der Prov. Pommern vom 25. IV. 
1899 nebst e. Anh., enth. Auszüge aus dem bürgerl. Gesetzbuche, dem ailgem. 
Landrecht, dem Strafgesetzbuche u. dem Landesverwaltungsgesetze, m. An¬ 
merkungen. 2. verm. u. verb. Aufl. (40 u. 41 S.) Cammin, Formazin u. 
Knauff. 

Kotze, O., Die baupolizeilichen Vorschriften für die Haupt- u. Residenzstadt 
Breslau. (IV, 176 S.) Berlin, A. W. Hayn’s Erben. 

— Die baupolizeilichen Vorschriften im Reg.-Bez. Breslau. (IV, 156 S.) Berlin* 

A. W. Hayn’s Erben. 

— Die baupolizeilichen Vorschriften im Reg.-Bez. Oppeln. (IV, 164 S.) Berlin. 

A. W. Hayn’s Erben. 

— Die baupolizeilichen Vorschriften im Reg.-Bez. Liegnitz. (IV, 158 S.) Berlin. 

A. W. Hayn’s Erben. 


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F. Bibliographie. 


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Erweiterter Sonderabdr. aus d. bayer. Gemeindeztg., m. abwechselbarer Re¬ 
visionsübersicht (Stolzenburger Patent-Schnellhefter). (VII, 108 u. 47 S.) 
Wasserburg, H. Grau. 

Mangoldt, K. v., Die Erstellung kleiner Wohnungen in Deutschland und ihre 
Reform durch öffentliches Eingreifen. Soz. Praxis. XI. Jahrg. Nr. 31. 
Leipzig. 

*01shausen, H., Baupolizei-Gesetz der Stadt Hamburg vom 20. VIII. 1882. Text¬ 
ausgabe m. Einfügung der nachträglich erlassenen, m. dem Baupolizei-Gesetze 
im Zusammenhänge steh. Verordngn., Anmerkgn., nebst Sachregister u. Anh. 
(VI, 191 S.) Hamburg, 0. Meißner’s Verl. 

Reiff, H., Neue allgemeine Bauordnung für das Königreich Württemberg mit den 
Vollzugsbestimmungen und weiteren auf das Bauwesen sich beziehenden Ge¬ 
setzen, Verordnungen und sonstigen Vorschriften. Handausg. m. Erläutergn. 
(VII, 564 S.) Stuttgart, W. Kohlhammer. 

Rumpelt, A., Allgemeines Baugesetz für das Königreich Sachsen vom 1. VII. 1900. 
Handausg. m. den zugehör. Bestimmungen, ausführl. Erläuterungen u. Sach¬ 
register. 2. verra. u. verb. Aufl. (XII, 447 S.) Leipziger juristische Hand¬ 
bibliothek. Hrsg. v. M. Hallbauer u. W. Schelcher. Bd. 145 u. 326 b. Leipzig, 
Roßberg & Berger. 

Schneider, M., Die Bauordnungen Münchens in Rücksicht auf die Gesundheits¬ 
pflege m. e. Anh : Verhütung der Belästigung durch Rauch, Ruß etc. München 

u. d. Einflüsse d. öffentl. Wohlfahrtspfl. — Festschrift d. Stadt München. 
Schulze, Das neue österreichische Wohnungsgesetz. Frei Land. 13. Jahrg. 
Slater, G., The Co-operators, the State, and the Housing Question. Contemporary. 

Febr. 1901. 

Specht . F., Gesetzentwurf, betr. die Umlegung von Grundstücken in Frankfurt 
am Main. Soz. Praxis. XI. Jahrg. Nr. 40. Leipzig. 

Sternberg, M., Das neue österreichische Wohnungsgesetz. Soz. Praxis. XI. Jahrg. 
Nr. 49. Leipzig. 

Stoffel, J., Das neue niederländische Wobnungsgesetz. Frei Land. 13. Jahrg. 
*Stübben, Die Bedeutung der Bauordnungen und Wohnungspläne für das Woh¬ 
nungswesen. Mit e. Literaturverzeichnisse. (55 S) Die Wohnungsfrage und 
das Reich. Eine Sammlg. v. Abhandlgn. hrsg. vom Verein Reichs-Wohnungs¬ 
gesetz. H. V. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht. 

Wolstenholme, E. P. and W. E. Caprons, Forms and Precedents adapted for 
use under the Conveyancing Acts and Settled Lands Acts, 1881—1890. 
6th edit. London, Clo wes. 

Woodfall, W., Practical Treatise on the Law of Landlord and Tenant. 17thedi- 
tion. London, Sweet and Maxwell. 

* Zander, Baupolizei-Verordnungen der Provinz Westpreußen vom 13. VI. 1891. 
Mit Kommentar u. e. Zusammenstellg. v. Entscheidgn. des Ober-Verwaltungs¬ 
gerichts. (56 S.) Schweiz, W. Moeser. 

Bauordnung der Stadt Chemnitz. (70 S.) Chemnitz (C. Winter). 

Bauordnung für die Markgrafschaft Mähren mit Ausschluß der Landeshauptstadt 
Brünn, der königl. Hauptstadt Olmütz, der königl. Städte Iglau u. Znaim u. 
deren Vororte. (Gesetz vom 16. VI. 1894.) Mit e. alphabet. Sachregister. 
2. ergänzte Aufl. (2. Abdr.) (III, 95 S.) Taschenausgabe der mähr. Landes¬ 
gesetze. Nr. III. Brünn, C. Winkler. 

Polizeiverordnung betr. das Bauwesen auf dem platten Lande in der Prov. 
Sachsen. Vom 29. IV. 1898. In der Fassung vom 15. XI. 1900. 4. Aufl. 
(32 S.) Merseburg, F. Stollberg. 

*Die Baupolizeiverordnung für den Stadtkreis Berlin vom 15. VIII. 1897, nebst 
Anh., enth. die Baupolizeigebührenordnung, Eigengewichte u. Beanspruchung 

v. Baumaterialien u. Bauteilen, e. Darstellung der bei Neubauten anzuwend. 
Wandstärken, sowie e. alphabet. Sachregister. 4. verm. Aufl. (70 S.) Berlin. 
G. Siemens. 

*Baupoüzeiordnung für den Stadtkreis Berlin, vom 15. VIII. 1897. Nachträge. 

(48 S. m. Abbildgn.) Berlin, Polytechn. Buchh. A Seydel. 
*Polizeiverordnungen, statutarische und sonstige Bestimmungen im Stadtbezirk 
Minden nach dem Stande vom 1. VIII. 1902. (VIII, 216 S.) Minden, J. C. 
C. Bruns. 


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426 


F. Bibliographie. 


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*Baupolizeiverordnung für das platte Land des Reg.-Bez. Münster vom 28. VI. 
1901. Nebst: Polizeiverordnung über die Beschaffenheit und Benutzung von 
Wohnungen u. Wohnräumen v. 12. II. 1901. (46 S.) Dülmen, J. Horstmann. 
Baupolizeiverordnung für das platte Land des Reg.-Bez. Frankfurt a. 0. vom 
23. III. 1872. 6. Aufl. (20 S.) Frankfurt a. 0., Trowitzsch. 

Führer durch das Bau-Unfallversicherungs-Gesetz. Übersichtlich zusammengestellt 
nach der am 1. X. 1900 in Kraft getretenen neuen Fassung des Gesetzes. Mit 
ausführl. Inhaltsverzeichnis und alphabet. Sachregister. (63 S.) Berlin 1901, 
Buchhandlung Vorwärts. 

Gesetz die Wohnungsfürsorge für Minderbemittelte betr. (Aus: Regierungsblatt.) 
(5 S.) Darmstadt, J. Jonghaus. 

*Nachträge zur Baupolizeiverordnung für den Stadtkreis Berlin vom 15. Aug. 1897. 

(48 S.) Berlin, A. Seydel, Polytecbn. Bucbh. 

Rapport du Conseil superieur des habitations ä bon marche ä M. le President de 
la Röpublique. Annee 1901. (68 p.) Paris, Imprimerie nationale. 


5* Soziale Hygiene der Kleidung* 

Blum, R., Kleidung und Körperform. Therap^it. Monatsh. Jabrg. 1901. H. 12. 
Koch, R., Wie pflegen wir unsere Haut und wie sollen wir uns kleiden? (72 S.) 
Berlin, H. Steinitz. 

Scheffler, K., Der Künstler als Damenschneider. Die Zukunft. 1902. 4. Okt. 

* Schult ze-Naumburg, P., Die Kultur des weiblichen Körpers als Grundlage der 

Frauenkleidung. Leipzig, Diederichs. 152 S. 

— Die Ausstellung „Neue Frauentracht“ in Berlin. Kunstwart. Jahrg. 16. H. 2. 
Thiersch, J., Die Schädigung des weiblichen Körpers durch fehlerhafte Kleidung. 

H. Walter. Berlin. 

* Velde, H. van de, Das neue Kunstprinzip in der modernen Frauenkleid. Dtsch. 

Kunst und Dekoration. Jahrg. ö. H. 8. 

Watt, J., Das Zukunftskleid der Frau. Die Gesundung der Frauenmode. (25 S.i 
Berlin, W. Vobach & Co. 

Zander, R., Hygiene der Kleidung. Gesundheit. XXVII. Jahrg. 

— Die Prinzipien der richtigen Fußbekleidung. (Aus: Gesundheit.“) (6 S. ra. 1 Ab- 

bildg.) Leipzig, F. Leineweber. 

* Reformodenalbum, Eine Sammlung von achtzig Modellen für Reformkleider aller 

Art und jeden Alters. Berlin, W. Vobach & Co. 


6. Vermischtes. 

Ambros Erbstein, Die Hygiene auf Eisenbahnen. Österreichische Eisenbahnztg. 
25. Jahrg. 

Eggers, H., Die öffentlichen Bedürfnisanstalten. München u. d. Einflüsse d. öffentl. 

Wohlfahrtspfl. Festschrift, d. Stadt München. 

Grüner, 0., Kleine Hilfen bei der Wohnungseinrichtung. Zeitschr. f. Wohnungsw. 
I, 4. Berlin, C. Heymann. 

Hocheder, K. u. H. Eggers, Die städtischen öffentl. Badeanstalten. München u. 

d. Einflüsse d. öffentl. Wohlfahrtspfl. Festschrift d. Stadt München. 

Rome, W., The Ventilation of Ships, with a Description of an Efficacious Metliod. 
The Lancet. Vol. 162. p. 1597. 

Hopf, Über Hautpflege und Badew r esen. Blätter f. Volksgesundheitspfl. II. Jahrg. 
Jaulin, L’hygiene ä bord des paquebots. Revue d’Hygtene. Tome XXIV. 

Jungö, Versicherung der rechtzeitigen Zahlung der Mieten, Zinsen und Abträge 
der Mitglieder von Bauvereineh für Zeiten der Erwerbsunfähigkeit. Zeitschr. 
f. Wohnungswesen. I, 5. Berlin, C. Heymann. 

Lassar, Über den Stand der Volksbäder. Gesundheitsingenieur. 25. Jahrg. Nr. 6. 
Nielsen, H., Die Straßenhygiene im Altertume. Arch. f. Hygiene. 43 Bd. 
Poelchau, G., Das Badewesen der Vergangenheit. Gesundheitsingenieur. 25. Jahrg. 
Nr. 9. 

— Unser heutiges Volksbadewesen. Gesundheitsingenieur. 25. Jahrg. Nr. 12. 13. 


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F. Bibliographie. 427 

Radwansky ; G., Das kleinste Volksbad. Kommunale Praxis. II. Jahrg. Nr. 11. 
Dresden. 

Rögnier, L. R., Hygiene du „M6tropolitain w . Annales d’Hygiene Publ. Tome 
XXXXVII. 

Vetter, L., Das Stuttgarter Schwimmbad und die Entwicklung des modernen Bade¬ 
wesens in Württemberg mit einem Rückblick auf vergangene Zeiten. Württemb.- 
Korresp.-Blatt. LXXII. 10. H. 

*Werle, H. t Bestrebungen zur Pflege des Körperwohlstandes u. deren Einfluß auf 
die Baukunst. Deutsche Bauzeitung. Nr. 18. 

Bericht über die Jahresversammlung der deutschen Gesellschaft, für Volksbäder. 
Berl. klin. Wochenschr. 39. Jahrg. 24. H. 

Veröffentlichungen der deutschen Gesellsch. für Volksbäder. Hrsg. v. dem ge- 
scbäftsführenden Auschuß. H. VTI. (IV, 155 S. m. 1 Abbildg.) Berlin, 
A. Hirschwald. 


VII. 


Soziale Hygiene der Kinder und jugendlichen Personen. 

1. Allgemeines. 

*Berger, Kreisarzt und Schulhygiene. 89 S. Lpz. u. Hamburg, L. Voß. 

— Die Tätigkeit des Kreisarztes auf dem Gebiete d. Schulhygiene u. seine Stellung 
zu den Schulärzten. Zeitschr. f. Schulgesundheitspfl. XV. Jahrg. Nr. 11. 
Blayac, Hygiene de l’Enfance. Journal d’Hygi£ne. 26. Bd. 

Bühlmann, J. L., Die Arbeiterjugend. Monatsschr. f. christl. Sozialref. XXIV. 1. 
*Griesbach, H., Gesundheit und Schule. (32 S.) Leipzig, B. G. Teubner. 

Hardt, Wie entwickeln und erhalten wir in unsem Kindern die Freude an Rein¬ 
lichkeit und Gesundheitspflege? Zeitschr. f. Schulgesundheitspfl. XV. Jahrg. 
Nr. 9. 

Hird, F., The Cry of the Children. An Exposure of some British Industries. 2nd e dit. 
London, Allenson. 

Hochsinger, C., Gesundheitspflege des Kindes im Elternhause. 2. umg. Aufl. 
(XII, 248 S.) Wien, F. Deuticke. 

Mason, M . H., Boarding-out of Pauper Children. Extract from the Annual Report 
of the Local Government Board for 1901—1902. 

Ollive, G . et Schnitt, C., La defense des enfants. Gaz. hebd. XXXXVIII. 
90. H. 1901. 

Säubert, M., Gesundheitspflege in der Kinderstube. (55 S.) Berlin 1901, Berlin. 
Verlagsanstalt. 

Sticker, G., Gesundheit und Erziehung. Gesundheit. XXVII. Jahrg. 

*Gesunde Jugend, Zeitschr. f. Gesundheitspflege in Schule und Haus. II. Jahrg. 
H. 3, 4, 5, 6. Leipzig u. Berlin, B. G. Teubner. 


2. Säuglingsschutz. 

Ballantyne, J. W., The problem of the premature infant. Brit. med. Juunt. 
May 17. 

*Beaucamp, Die Pflege der Wöchnerinnen und Neugeborenen. 4. Aufl. (VIII, 
116 S.) Bonn. P. Hauptmann. 

Beuthner, W., Beobachtungen über die Nahrungsmengen von Brustkindern unter 
Berücksichtigung des Energiequotienten (Heubner). Jahrb. f. Kinderheilkunde. 

3. F. VI. Erg. H. 


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*Cohn, R., Die Ausbildung von Pflegerinnen bei den Augeneiterungen der Neu¬ 
geborenen. Die Krankenpflege. Bd. 1. H. 2. 1901. 

Cohn, R., Über die Pflege der Neugeborenen. Dtsch. Krankenpfl.-Ztg. V. Jahrg. 

Cope, G . P., On the mortality of infants under one year from impropre or imper- 
fect feeding. Dubl. Journ. CXII. p. 378. 1901. 

Czerny, A. und Keller, A., Des Kindes Ernährung, Ernährungsstörungen und 
Ernährungstherapie. Ein Handbuch für Ärzte. 3. u. 4. Abt. (S. 321—480 
mit 14 färb. Taf.) Wien, F. Deuticke. 

Emerson, E . E. t Infant feeding. Boston med. and surg. Journ. CXLVII, 23. 

Feer, E., Weitere Beobachtungen über die Nahrungsmengen von Brustkindern. 
Jahrb. für Kinderheilkunde. 3. F. VI. Erg.-H. 

Flachs, Praktische Gesichtspunkte zur Säuglingsernährung. Archiv f. Kinderheil¬ 
kunde. 33. Bd. 

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besonderer Berücksichtigung der wichtigsten im ersten Säuglingsalter auf¬ 
tretenden Krankheiten. (Schumanns medizin. Volksbücher.) Leipzig, J. F. W. 
Schumann. (91 S.) 

Gairdner, W. T., Infant mortality. Brit. med. Journ. Aug. 30. 

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villes de la France. Annales d’Hygi£ne Publ. Tome XXXXVHI. Paris. 

Goldmann, A., Beiträge zur Kinderernährung, v. Soxhlets Nährzucker. (Aus: 
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Kossmann, R., Das Recht des Arztes und der Mutter über Leben und Tod des 
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Krautwig, P., Über Säuglingssterblichkeit und ihre Herabminderung, mit besonderer 
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sundheitspfl. 21. Jahrg. Bonn. 

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Leopold, G., Zur Verhütung der Augenentzündung der Neugeborenen durch 
Cr£deisierung. Berl. klin. Wochenschr. XXXIX. 33. H. 

Leopold, A., Beitrag zur Frage der künstlichen Säuglingsernährung. (Aus: „Der 
Kinderarzt“.) (6 S.) Leipzig, B. Konegen. 

Levy, L., Die Säuglingsspitäler mit besonderer Beziehung auf Metz. Archiv für 
öffentl. Gesundheitspflege in Elsaß-Lothringen. Bd. XXI. 

Liebe, E., Zur Frage der künstlichen Säuglingsemährung. Mit Erwiderung von 
S. Weißbein. D. med. Wochenschr. XXVIII, 49. 

Neumann, H,, Körpergewicht der Säuglinge nach sozialer Gruppierung. Jahrb. f. 
Kinderheilk. 56. Bd. 

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Paifenholz, Säuglingssterblichkeit und Kindermilch. Zentralblatt für allgeui. Ge¬ 
sundheitspflege. 21. Jahrg. Bonn. 

Prausnitz, W., Physiologische und sozialhygienische Studie über Säuglings¬ 
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für allg. Gesundheitspflege. XXI. 7. u. 8. H. 

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Schlossmann, A. und Peters, H., Über Häufigkeit und Ursachen des Todes 
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XXXIII, 3.-6. H. 

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des öO-iährigen Jubiläums der Anstalt von Dr. E. Hoerschelmann. Petersb. 
med. Wochenschr. 27. Jahrg. 

Wedeies, J., Über Einführung einer geregelten Geburtsbeschau. Prager med. 
Wochenschr. XXVII. Jahrg. Nr. 43. 

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Berücksichtigung von Soxhlet’s Nährzucker. D. med. Wochenschr. 28. Jahrg. 
Nr. 30. 

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Arzt.) (16 S. mit 1 Abbildg.) Dresden, Steinkopff & Springer. 

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Köln 1901, J. P. Bachem. 

Bergknecht, J., Ferienkolonien. Schriften d. sozialwissensch. Vereins in Berlin. 
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Leipzig. J. F. W. Schumann. 

*— Skrofulöse und Tuberkulose des Kindesalters. (Schumann’s mediz. Volksbücher.) 
(119 S.) Leipzig, J. F. W. Schumann. 

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mann’s mediz. Volksbücher. Leipzig 1902, J. F. W. Schumann. 
Burckhardt, A., Die Bekämpfung der ansteckenden Krankheiten in der Schule. 
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zum Schutz. (30 S.) Eisenach, Thüring. Verlags-Anstalt. 

Homburger, T., Die jüngsten Fortschritte und der heutige Stand der Kinder¬ 
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Heffter, W., Maßregeln gegen die Verbreitung der Tuberkulose in Landschulen. 
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Kassowitz, M., Alkoholismus im Kindesalter. Berlin, Karger. 

Klette, W., Erziehung nervöser und nervös beanlagter Kinder. (32 S.) Berlin, 
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K. Alt Hrsg, von A. Hocke. Bd. IV. H. I. 

Maerker, W., Die Gefahr des Alkoholgenusses und die Aufgabe der Schule, in der 
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Frager, Die sanitäre Erziehung erblich belasteter Kinder oder wie kräftigen wir 
kranke und kränkliche Kinder. (43 S.) Leipzig, R. Roßberg. 

Preisich, K. und A. Schütz, Die Infektion mit Tuberkulose im Kindesalter und 
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gebildete Eltern. Mit Vorwort von H. Schiller. 2. verb. Aufl. (XXIII, 336 S.) 
Berlin, Fischer’s mediz. Buchh. 

Roubinovitsch, J., Alcoolisme infantile. Gaz. des Hop. 66. 

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Siebelt, Die nächsten Ziele des Kinderheilstättenwesens. Die Jugendfürsorge. III. 9. 
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f. d. erste Lebensjahr (als Anh.), sowie Maßregeln zur Verhütg. v. Ohreitergn. 

v. P. Gerber. 2. Aufl. (125 S.) Berlin, H. Steinitz. 

* Trüper, J., Die Anfänge der abnormen Erscheinungen im kindlichen Seelenleben. 

(32 S.) Altenburg, 0. Bonde. 


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der Schule. Mit Beiträgen von J. L. A. Koch, Eversbusch, Köbel, Sclimid- 
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Lobsien, M\, Schwankungen der psychischen Kapazität. Einige experimentelle 
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aus dem Gebiete der pädagogischen Psychologie und Physiologie. Heraus¬ 
gegeben von H. Schiller und Th. Ziehen. Bd. V. H. VII. 

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Burkardt, J. J,, Das jugendliche Verbrechertum und seine Bekämpfung. Blätter 
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(XXIII, 726 83 Provinzielle u. Bezirks-Verordnungen, Anweisungen, Regle¬ 
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Erben. 

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gemeine Reichs- u. Laudesgesetze, Verordnungen, Ministerial-Anweisungen 
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— Die Polizei-Verordnungen des Kreises Stuhm. Abgeschlossen am 1. II. 1902. (IV, 

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mann’sche Buchh. 

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f eben vom kgl. Staatsministerium des Innern. Bearb. im k. Statist. Bureau. 

1. Bd. (Neue Folge, 20. Bd.) Mit 22 Tab., 7 Kartogrammen und 6 Dia¬ 
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Die Gemeindeordnung für Elsaß-Lothringen vom 6. VI. 1895, nebst Erläuterungen 
und erläut. Anmerkgn. sowie den zu denselben ergangenen Ausführungs¬ 
bestimmungen. La nouvelle loi sur Forganisation municipale pour FAlsace- 
Lorraine avec les dispositions executives. 2. Aufl. (179 S.) Straßburg, 
E. van Kanten. 

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der 73. Versammlg. deutscher Naturforscher und Ärzte gewidmet v. dem 
Mediziualkollegiuin. (327 S.) Hamburg 1901, L. Voß. 

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und die öffentlichen Gesundheitsverhältnisse der Stadt Frankfurt a. M. Hrsg, 
von dem ärztlichen Verein. XLV. Jahrgang. (IV, 308 S.) Frankfurt a. M., 
Mahlau & Waldschmidt. 

Landgemeindeordnung, revidierte, f. das Königreich Sachsen vom 24. IV. 1873. 
Text-Ausg. m. ausführl. Sachverzeichnis sowie Abdr. der Gesetze betr. die 
amtl. Verkilndgg. der allgemeinen Anordngn. der Verwaltungsbehörden vom 
15. IV. 1884, die Pensionalberechtigg. der berufsmäßigen Gemeindebeamten 
vom 30. IV. 1890. Verzeichnis der Kittergüter im Königreich Sachsen. (83 S.) 
Flöha, A. Peitz & Sohn. 

Local Government Board, Scotland, Report for 1901. Ireland, Report for 1900/1901. 
England, Report for 1901/1902. Ireland. Supplement to the Report for 
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Neue Sammlung der ortspolizeilichen Vorschriften, Statuten, Normativbe- 
stimmungen etc. der Stadt Würzburg. Amtliche Ausgabe. III. Nachtrag 
zum 6. Bändchen. Taxameterdroschkenordnung vom 23. V. u. 13. VI. 1902. 
(S. 115—121.) Würzburg, StaheFs Verl. 


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G. Fischer. 

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Clayton. Revue d’Hygi^ne. Tome XXIV. 

Dornbläth, Naturheilkunde und öffentliche Gesundheitspflege. D. Vierteljahrsschr. 
f. öffentl. Ge8undheitspfl. 34. Bd. 2. H. 

Emmerich, R . u. Trillich, R., Anleitung zu hygienischen Untersuchungen. 
Nach den im hygien. Institut der königl. Ludwig-Maximilians-Universität zu 
München übl. Methoden zusaramengestellt. 3. verm. Aufl. (V, 424 S. mit 
123 Abbildgn.) München, M. Rieger. 

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Zentralbl. f. Bakteriol. XXXII, 14 u. 15. 

Kühler, Kriegs-Sanitätsstatistik. 14. Vortrag des Cyklus „Ärztl. Kriegswissen¬ 
schaft“. Mit 14 Diagrammen im Text u. 2 Zahlentaf. (Aus: „Klin. Jahrb.“) 
(33 S.) Jena, G. Fischer. 

— Kriegs-Sanitätsstatistik. Klinisches Jahrbuch. IX. Bd. Jena, G. Fischer. 

Kuck, Militär-Hygiene. Neuere Forschungen über Physiologie und Pathologie des 
militärischen Marsches. Gesundheit. XXVII. Jahrg. 

Kuttner, R., Die Weiterentwicklung des ärztlichen Fortbildungswesens in Preußen. 
Klinisches Jahrbuch. VIII. Bd. Jena, G. Fischer. 

Lehmann, K B Erfahrungen und Gedanken über die Anlage von hygienischeu 
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Nachfolger. 

Thraenhart, O. H., Gesundheitspflege in den verschiedenen Jahreszeiten. (Er¬ 
haltung der Gesundheit und Verlängerung des Lebens.) (2. [Titel-] Aufl.) 
(104 S.) Leipzig 1901, A. Wehner. 

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Vereins für öffentliche Gesundheitspflege zu Rostock am 18., 19. und 20. Sep¬ 
tember 1901. D. Vierteljahrsschr. f. öffentl. Gesundheitspfl. 34. Bd. 1. H. 
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E. S. Mittler & Sohn. 

Jahresbericht üb. die Verbreitung v. Tierseuchen im Deutschen Reich. Bearb. 
im kaiserl. Gesundheitsamte zu Berlin. 15. Jahrg. Das J. 1900. (170 u. 
100 S.) Berlin 1901, J. Springer. 

Verhandlungen und Mitteilungen des Vereins für öffentliche Gesundheitspflege in 
Magdeburg. 28. u. 29. Jahresheft, (m, 176 S. mit Abbildungen, 1 Plan u. 
1 Bildnis.) Magdeburg, Faber’sche Buchdr. 


IX. 

Entartungstheorie, Konstitutionspathologie und 
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1. Allgemeines« 

Bernhart, Theoretisches und Praktisches über die Entartung. Ver.-Blatt d. pfälz. 
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bis 1901. Erfahrungen u. Verfahren der kgl. Generalkoramission zu Frank¬ 
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Vol. 157. Nr. 2. 

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ziehung und die Sanierung des Landes. Ärztl. Sachverst.-Ztg. VIII. Jahrg. 
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Rüther, M., Erbliche Entartung und Sozialpolitik. Polit.-Anthropol. Revue. 
I. Jahrg. Nr. 3. 

Schallmayer, W., Natürliche u. geschlechtliche Auslese bei wilden und bei hoch¬ 
kultivierten Völkern. Polit.-Anthropol. Revue. I. Jahrg. Nr. 4. 

Silesius, Wer zwingt die Leute zur Auswanderung? Frei Land. 13. Jahrg. 
Turquan, V., Contribution ä l’etude de la population et de la depopulation. Lyon, 
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verb. Aufl. (VIII, 475 S. mit 3 Fig.) Leipzig, W. Engelmann. 

*Fürst, C . M., Indextabellen zum anthropometrischen Gebrauche. Jena, G. Fischer. 
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Hoesslin, R . v., Über Spirometrie. Münch, med. Wochenschr. XLIX, 47. 

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Aufnahme von Fußspuren jeder Art. (IV, 82 S. m. Abbildungen.) Berlin. 
J. J. Heine. 

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Lange, J., Die Aufgaben der Anthropologie. Polit.-Anthropol. Revue. I. Jahrg. 
Nr. 2. 

Loewenthal, v Militärtauglichkeit und Abwanderung. Das Land. X. Jahrg. 

* Martin, R., Physische Anthropologie der schweizerischen Bevölkerung, „Biblio¬ 
graphie der schweizerischen Landeskunde“. Hrsg. v. der Zentralkommission 
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Newsholme, A., The Relation of Vital Statistics to Sanitarv Reform. The Lancet. 
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Pfitzner, W., Sozial-anthropologische Studien. Die Proportionen des erwachsenen 
Menschen. Zeitschr. f. Morphol. u. Anthropol. V. Bd* H. 2. Stuttgart, 
E. Nägele. 

Placzek, Der Thoraxdurchmesser und eine neue Lungenprobe. Münchn. med. 
Wochenschr. 49. Jahrg. 27. H. 


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*Retzius, G. u. C. M. Fürst, Anthropologia suecica. Beiträge zur Anthropologie 
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pologie u. Geographie in den Jahren 1897 u. 1898 atisgefiihrten Erhebgn. aus¬ 
gearbeitet u. zusammengestellt. VII, 301 S. Jena, G. Fischer. 

Rosenfeld, S., Kindersterblichkeit und Rekrutentauglichkeit. Neue Zeit. XX. Jahrg., 
II. Bd. Stuttgart. 

* Sering, M., Dade u. Getto, Die Bedeutung der landwirtschaftlichen Bevölkerung 

für die Wehrkraft des Deutschen Reiches. Sonderabdruck aus dem Archiv 
des Deutschen Landwirtschaftsrats. Jahrg. XXVI. 110 S. 

Sklarek, F., Körperlänge und Körpergewicht bei idiotischen Kindern. Allgem. 

Zeitschr. f. Psych. XXXXXVIII. 6. H. p. 1112. 

Spellissy, J. M., Accurate anthropometric and orthopedic record by United photo- 
gharpic method. Univers. of Peunsylv. med. Bull. XV. H. 10. Dec. 
Welcker, H., Gewichtswerte der Körperorgane bei dem Menschen und den Tieren. 

Archiv f. Anthropologie. 28. Bd. H. 1 u. 2. 

Ergebnisse des Heeres-Ergänzungsgeschäftes. Vierteljahrshefte z. Statistik d. 
Dtsch. Reichs. H. 4. 


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Braasch, A. H., Der Wahrheitsgehalt des Darwinismus. (V, 182 S.) Weimar, 

H. Böhlau Nachf. 

Frenzei, F., Das Personalheft im Dienste der Schwachsinnigenbildung. Ztschr. f. 

d. Behdlg. Schwachsinniger u. Epileptischer. XVIII. Jahrg. Nr. 9 u. 10. 
Friedmann, H., Zur Physiologie der Vererbung. Biologisches Zentralblatt. XXII. Bd. 
Leipzig, G. Thieme. 

Gumplowicz, L., Anthropologie u. natürliche Auslese. Polit.-Anthrop. Revue. 

I. Jahrg. Nr. 2. 

Hellpach, W., Darwinismus und Sozialpsychologie. Pol.-Anthrop. Revue. I. Jahrg. 
Nr. 9. 

Hertwig, O., Lehrbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen und der Wirbel¬ 
tiere. 7. umgearb. u. erweit. Aun. (XIX, 676 S. m. 582 Abbildgn.) Jena, 
G. Fischer. 

*Hesse, R Abstammungslehre und Darwinismus. (123 S.) „Aus Natur und 
Geistes weit.“ Sammlung wissenschaftlich-gemeinverständl. Darstellgn. aus 
allen Gebieten des Wissens. 39. Bdchn. Leipzig, B. G. Teubner. 

Jickeü, F., Die Unvollkommenheit des Stoffwechsels als Veranlassung für Ver¬ 
mehrung, Wachstum, Differenzierung, Rückbildung und Tod der Lebewesen 
im Kampf ums Dasein. Hrsg, vom siebenbürg. Verein f. Naturw. in Hermann¬ 
stadt z. Feier s. 50jähr. Bestandes. (XVI, 353 S.) Berlin, R. Friedlaender. 
Kassowitz, M., Die Krisis des Darwinismus. Wien. klin. Rundschau. XVI. 17. 
18. Heft. 

Kiernan, J. W., Heredity. Med. News. LXXX. 7. H. 

Krauss, W. G Heredity. With a study of the statistics of the New York state 
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*Reiner, J., Darwin und seine Lehre. Für gebildete Laien geschildert. (III, 94 S.) 
Leipzig, H. Seemann Nachf. 

*Ribbert, H., Über Vererbung. Marburg. El wert. Nr. 6 der Marburger akade¬ 
mischen Reden. 

Spitz, H., Was muß man von Darwin wissen? Gemeinverständlich beantwortet. 
(80 S.) Berlin, H. Steinitz. 

Wagner v. Jauregg, Über erbliche Belastung. Wiener klinische Wochenschrift. 
XV. Jahrg. Nr. 44. 

29* 


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G. Fischer. 

*Wettstein, R. v., Über direkte Anpassung. Wien. Hof- u. Staatsdruckerei. 27 S. 

Woltmann, L., Der wissenschaftliche Stand des Darwinismus. Polit-Anthropol. 
Revue. I. Jahrg. Nr. 1. 

^Ziegler, E., Über den derzeitigen Stand der Deszendenzlehre in der Zoologie. 
Vortrag, gehalten in der gemeinschaftlichen Sitzung der naturwissenschaft¬ 
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Perthes, Erfahrungen in der ärztl. Praxis bei Chinesen. Münch, med. Wochen¬ 
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Revue. I. Jahrg. Nr. 6. 


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Stuttgart, F. Enke. 

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Waldenburg, A., Das isocephale blonde Rassenelement unter Halligfriesen und 
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Wilser, L., Die nordeuropäische Rasse. Heidelberg. 1900. 

— Gobineau und seine Rassenlehre. Polit.-Anthropol. Revue. I. Jahrg. Nr. 8. 
Wulffert, Wie ist es nach unseren Kenntnissen der Alkoholwirkung und nach den 
Erfahrungen der Tropenbewohner zu erklären, daß die Trinksitte ein wesent¬ 
liches Hindernis für die Akklimatisation der weißen Rasse in den Tropen 
bietet? D. Vierteljahrsschr. für öffentl. Gesundheitspfl. 34. Bd. H. 3. 


6. Sexuelle Hygiene. 

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(29 S.) Leipzig, H. Seemann Nachf. 

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et la Bete. Paris, Offenstadt. 

Drake, E. F. A., What a Young Wife Ought to Know. 288 S. Vir. Publish¬ 
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Engelmann, G . v., Die Aufgaben und Ziele bei der Behandlung der chronischen 
Gonorrhoe in Bezug auf die Frage der Eheschließung. Petersb. med. Wochen¬ 
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Fischer-Dückelmann, A., Das Geschlechtsleben des Weibes. Eine physiologisch¬ 
soziale Studie m. ärztl. Ratschlägen. 10., verm. u. verb. Aufl. m. vielen in 
den Text gedr. Illustr., sowie e. zerlegbaren anatom. weibl. Modell. (VIII, 
210 S.) Berlin 1903, H. Bermühler. 

Foges, A Zur Lehre von den sekundären Geschlechtscharakteren. Arch. f. Physiol. 
XCIH. H. 1 u. 2. 

Frank, L., Keifer u. L. Maingie, Die Versicherung der Mutterschaft. Aus dem 
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Freund, W. A., Die künstliche Unterbrechung der Schwangerschaft, ihre Indi¬ 
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Fürbringer, P., Über Impotenz. Deutsche Klin. X. p. 125. 

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Harvey, W. G Sex and its relation to evolution. Dubl. Journ. CXTV. Nov. 
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Kätscher, L., Die neusten Forschungen über die Naturgeschichte der Ehe und 
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Marc, H L’Avortement spontane et criminel. Paris. Fort 
Mensinga, Über Stillungsnot oder über das zunehmende Unvermögen der Mütter 
zu stillen und mein Verfahren dagegen. (35 S.) Leipzig, B. Konegen. 
Moebius, J., Beiträge zur Lehre von den Geschlechtsunterschieden. 1. H. Ge¬ 
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Möbius P . J., Beiträge zur Lehre von den Geschlechtsunterschieden. 2. Heft. 

Geschlecht und Entartung. (45 S.) Halle, C. Marhold. 

Moll A., Wann dürfen Homosexuelle heiraten? (Aus: „Deut, medizin. Presse“) 
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*Mnc2ie, K., Was hat eine Mutter ihrer erwachsenen Tochter zu sagen? Belehrung 
über das Geschlechtsleben nach seiner phys. und eth. Seite. 2. verb. Aufl 
(III, 112 S. mit 3 Abbildgn.) Leipzig, Th. Grieben. 

Naegeli-Akerblom, H, Die Geminität in ihren erblichen (?) Beziehungen. Virchows. 
Arch. CLXX. H. 1. 


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Gynäkol. Zentralblatt. XXVI, 12. 

Platon et Sepet, Hygiene de la femme (enfant, jeune fille, m&re et a'ieule). Paris, 
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Prinzing, F., Die uneheliche Fruchtbarkeit in Deutschland. Zeitschr. für Sozial- 
wissensch. Jahrg. V. H. 1. Berlin, G. Reimer. 

Pudor, H., Die Gesundheit der Frau. Frauendienst. I. Jahrg. 

Räth, Z., Sur la methode la plus simple de mesurer la f6condit6 des mariages. 

Bull, de rinst. Intern, de Statistique. Tome Xm, 2. 

*Ribbing, S., Die sexuelle Hygiene und ihre ethischen Konsequenzen. 3 Vorträge. 
Deutsch herausgeg. von 0. Reyher. Neuer Abdr. (33.-35. Taus.) (VIII, 215 S. 
mit Bildnis.) Stuttgart, Hobbing & Büchle. 

Rouxel, Le Probleme des Sexes. Journal d’Hygi&ne. 26. Bd. 

Ruppin, A., Der Einfluß des Alters auf die Entstehung des Geschlechts. Polit.- 
Anthropol. Revue. I. Jahrg. Nr. 9. 

Schenk, L., Lehrbuch der Geschlechtsbestimmung. Dokumente zu meiner Theorie. 
Halle. Marhoid. 1901. 176 S. 

Selter, Über die Notwendigkeit der Mutterbrust für die Ernährung des Säuglings. 

Zentralbl. f. allgein. Gesundheitspfl. XX, 11 und 12. 

Sticker, G., Gesundheit und Erziehung. Eine Vorschule der Ehe. 2. Aufl. (III, 
275 S). Gießen, J. Ricker. 

*Stiehl, E., Eine Mutterpflicht. Beitrag zur sexuellen Pädagogik. (46 S.) Leipzig, 
H. Seemann Nachf. 

Stille, G Malthusianische Bestrebungen in West-Europa. Zeitschr. für Sozial- 
wissensch. Jahrg. V. H. 11, 12. Berlin, G. Reimer. 

Stockham, A. B., Die Reform-Ehe. Eine Ehe auf vollständig neuer Grundlage 
zur Erhöhung der Daseinsfreude und Veredelung des Menschengeschlechts. 
2. Aufl. (72 S.) Hamburg, Jaeger in Komm. 

Stratz, C. H., Die Schönheit des weiblichen Körpers. Den Müttern, Ärzten und 
Künstlern gewidmet. Mit 193 teils färb. Abbildungen im Text, 5 Taf. in 
Heliograv., 1 Taf. in Autotyp. und 1 Taf. in Farbendr. 13. Aufl. (XVI, 334 S.) 
Stuttgart, F. Enke. 

— Die Rassenschönheit des Weibes. Mit 233 in den Text gedruckten Abbildungen 
und 1 Karte in Farbendr. 2. Aufl. (XVI, 358 S.) Stuttgart, F. Enke. 
Strshelbizky, J., Zur Frage des Stillungsvermögens der Mütter. Med. Obosr. 7. 
*Thilo, M. v., Was sollen unsere erwachsenen Töchter von der Ehe wissen? 

2. Aufl. (HI, 58 S.) Zürich 1901. Th. Schröter. 

Vinay, C., Herzleiden und Ehe. Die Krankenpflege. I. Jahrg. Berlin. 
Weinberg, W., Probleme der Mehrlingsgebnrtenstatistik. Separatabdruck aus der 
Zeitschr. für Geburtshilfe und Gynäkologie. 

Welander, E., Zur Frage: Wie kann man die durch eine syphilitische Schwanger¬ 
schaft verursachte soziale Gefahr bekämpfen? Arch. für Dermatol, und Syph. 
LXIII, 2 und 3. 

Wilcox, A. V., Insanity and Marriage. The Westm. Review, August. 

* Woltmann, L., Die physische Entartung des modernen Weibes. Polit.-Anthropol. 
Revue. I. Jahrg. Nr. 7. 


7. Vermischtes. 

Bilharz, A., Die Lehre vom Leben. (XIV, 502 S. m. 22 Abbildgn.) Wiesbaden 
J. F. Bergmann. 

Brandeis, A., Über Körpererziehung und Volksgesundheit. Gesunde Jugend, 
Zeitschr. f. Gesundheitspfl. in Schule u. Haus. II. Jahrg. 


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Buxbaum, B. t Zur Frage der Abhärtung. Bl. f. klin. Hydrother. XII, 12. 
Carneri, B., Der moderne Mensch. Versuche über Lebensführung. (179 S.) Bonn, 
E. Strauß. 

Finot, J., Die Philosophie der Langlebigkeit. Übers, aus d. Franz, von A. H. Fried. 
Berlin. Walther. 1901. 2. Aufl. 300 S. 

Florschütz, Der zweite internationale Kongreß der Versicherungsärzte. Marius 
Rundschau. Jahrg. XIV. 

Gatzweiler, St., Über die körperliche Ausbildung bei jung und alt. Schweiz. 

Blätter f. Wirtsch.- u. Sozialpol. X. Jahrg. 

* Hertz, J., Wie erhält man sich schön und gesund ? Kosmetische Ratschläge eines 
Arztes. (128 S.) Zürich, Th. Schröter. 

Hötzsch, O., Der Bauernschutz in den deutschen Territorien vom 16. bis ins 
19. Jahrhundert. Jahrb. f. Gesetzgeb., Verwaltg. u. Volkswirtsch. 20. Jhrg. 
H. 3. Leipz. Duncker & Humblot. 

Küster, K., Die Philosophie der Langlebigkeit. Deutsche med. Wochenschr. 
XXVIII. Jahrg. 28. H. 

Marcuse, J., .Sport und Gesundheit. Blätter f. Volksgesundheitspfl. II. Jahrg. 
Fel, P. K., Über die Kunst gesund und glücklich zu leben und Krankheiten zu 
verhüten. Rede. Aus dem Holl. v. A. Rosenstein. Aus: „Klin. Jahrb.“ (32S.) 
Jena, G. Fischer. 

Schenckendorff, v., Die Kräftigung der weiblichen Jugend durch Bewegungs¬ 
spiele. Die Jugendfürsorge. IIL Jahrg. H. 1. 

* Schmidt, F. A., Unser Körper Handbuch der Anatomie, Physiologie und Hygiene 
der Leibesübungen. 557 Abbildungen. 632 S. Voigtländer. Leipzig. 2. Aufl. 
Seyfert, R., Menschenkunde und Gesundheitslehre. Präparationen. 3. Auflage. 
(XII, 193 S.) Leipzig, E. Wunderlich. 

Sommer, E., Gesundheit, Muskelkraft, Formenschönheit durch klassische Leibes¬ 
übung. Neue Wege zu ob. Leibesidealen. (59 S. mit Abbildgn.) Elberfeld, 
Baedeker in Komm. 


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6. Namenverzeichnis. 


A. 

Abbot, S. W. 440. 
Abderhalden, E. 364. 419. 
Abel 55. 

Abel, ft. 431. 

Abelsdorff, W. 395. 
Abraham, J. 384. 

Abt, H. 395. 

Adam, ft. 419. 

Adams, J. 307. 
Adamkiewicz, A. 387. 
Agahd, K. 49.212. 213. 214. 

400. 437. 

Agache, A. 422. 

Ahlfeld, F. 373. 

Albert, R. 388. 431. 
Alberts, H. 190. 388. 
Alberts, K. 371. 

Albrand, W. 378. 419. 
Albrecht, H. 48. 410. 
Albrecht, 0. 395. 

Albu, A. 225. 226. 416. 
Alexander, C. 126. 361. 
Alexander, Gr. 369. 
Alexander, S. 371. 
Alexander, W. 368. 

Allan, F. 402. 

AUard, E. 115. 

Allen, R. 388. 

Almquist 402. 

Alsberg, M. 318. 451. 

Alt, K. 376. 380. 

Altenstein, v. 213. 

Altmann, S. P. 378. 
Altschüler, E. 414. 

Altschul, Th. 342, 351. 
Ambros-Erbstein 426. 
Ammon, 0. 308. 351. 452. 
Anderson, E. 379. 

Anderson, G. 440. 


Anderson, W. 351. 
Andrae 49. 

Andr6 48. 

Andrewes, F. W. 440. 
Andvord 59. 

Angerer, E. 373. 445. 
Anten, N. M. 388. 

Arens, W. 389. 

Arloing 59. 

Arlt, J. 400. 

Armaingand 59. 
Armbruster 434. 

Annit, H. 355. 

Arndt, M. 289. 

Arnim, v. 213. 

Arnold, T. G. 52. 
Aronsohn, E. 372. 
Artibal, J. 404. 
Aschaffenburg, G. 371. 
Ascher 62. 194. 341. 
Ascher, P. 351. 414. 
Aschoff, A. 128. 372. 
Aschoff, L. 372. 

Aschrott 49. 

Aschrott, P. F. 411. 434. 
Ashby, J. M. 400. 
Asmussen, G. 364. 
Asylander 384. 

Audry 452. 

Auerbach, N. 230. 419. 
Aufrecht, E. 115. 

Aufseß, v. 411. 

Aurich, J. 346. 

Aust 373. 441. 

Austin, E. 395. 
d’Avenel 364. 

Axenfeld, Th. 374. 
'Axraann 431. 


B. 

Badstübner 47. 

Baer, A. 132. 133. 286. 365. 
Bäumel, A. 355. 

Bäumler, Ch. 67. 343. 351. 
Baginsky, A. 115. 

Balfour, A. 341. 439. 
Bailand, A. 413, 414. 
Ballantyne, J. W. 427. 
Ballod, C. 350. 

Ballod, K. 263. 

Bahnforth, R. 451. 

Bang, G. 389. 

Banner, M. 437. 

Baradat 355. 429. 

Barbour, P. F. 400. 

Barker, C. M. 55. 

Barlow, Th. 452. 

Barnard, H. 445. 

Barth 374. 

Barth, F. 264, 429. 

Bashore, H. B. 445. 

Bateson, W. 452. 

Batten, F. E. 452. 
Battlelmer, F. 60. 115. 
Baudin, L. 351. 

Bauer 373. 384. 455. 

Bauer, A. 389. 

Bauer, K. 299. 

Baum, F. 435. 

Baumeister 235. 
Baumgarten, P. v. 48. 70. 

361. 344. 355. 452. 
Baumm, P. 373. 

Baur 376. 

Baur, A. 273. 280. 431. 437. 
Baur, J. v. 379. 

Baylee, J. T. 395. 

Bazille 404. 

Beard, J. 452. 


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Original fro-m 

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460 


G. Namenverzeichnis. 


Beatson, W. 441. 

Beaucamp 259. 427. 
Beauchamp, Earl of 52. 
Beaumont, A. 404. 
Beauregard, P. 404. 

Becher, W. 3. 59. 109.115. 
431. 

Beck 58. 286. 

Beck, J. 382. 395. 

Beck, M. 351. 

Becker 376. 

Becker, v. 61. 

Becker, C. 384. 

Becker, F. 404. 

Beer, J. 389. 

Beerwald, K. 56. 365. 384. 
413. 438. 

Behla, R. 131. 372. 376.414. 
Behr, H. 376. 

Behrend, W. 365. 

Behrens 57. 

Behrens, F. 157. 376. 
Behring, E. v. 121. 

Belin 431. 

Bellom, M. 51. 404. 

Bellorn, P. 402. 

Benda, Th. 275. 431. 
Bender, E. 286. 

Bendix 286. 

Beneden, A. van 355. 
Berbig, G. 376. 

Berenger 53. 57. 

Berg, H. 223. 416. 

Berger 55. 268. 269. 342. 

351. 427. 431. 441. 452. 
Berger, H. 361. 362. 379. 
445. 

Berger, Ph. 395. 

Bergh, R. 362. 

Bergknecht, J. 429. 
Bergmann, E. v. 51. 376. 
Bergmann, J. 365. 
Berlepsch, v. 56. 

Beriet 382. 

Bernacchi. L. 404. 

Bernay 362. 

Bernewitz, A. v. 395. 
Bernhard, G. 178. 179.192. 
203. 206. 207. 208. 209. 
210. 220. 222. 224. 229. 
Bernhard, L. 452. 

Bernhart 449. 

Berninger, J. 431. 
BernstorfF, v. 48. 
Berthenson. L. B. 47. 395. 
402. 

Berthold 52. 54. 

Bertilion, J. 54, 118. 148. 
349. 

Bertin-Sans, H. 419. 
Bertram, A. 398. 

Besse, L. 365. 

Best, W. M. 351. 


Beuthner, W. 427. 
Bezensek, A. 355. 

Bezold, F. 374. 

Biberfeld 385. 

Biedenkapp, G. 344. 
Biederlack, J. 386. 
Bielefeldt, A. 51. 115. 404. 
Bienaymä, G. 389. 

Bier 49. 

Biggs, H. M. 355. 

Bilnarz, A. 457. 

Billroth 157. 

Bischof! 286. 

Biß, P. 160. 376. 

Bissell, W. G. 445. 

Bistram, 0. v. 373. 

Bitter 61. 

Blackwell, E. 341. 
Blackwell, L. S. 452. 
Blaschko, A. 1. 53. 58.125. 
126. 127. 128. 156. 257. 

362. 364. 

Blasius, R. 101. 343. 347. 
Blayac 427. 

Bleicher, H. 72. 199. 344. 
Bloch, M. 133. 134. 135. 136. 
137. 138. 141. 142. 143. 

144. 150. 165. 166. 261. 

275. 276. 277. 278. 279. 

305 

Bloch, W. 389. 

Blocher, H. 365. 

Blum, R. 426. 

Blumenthal, F. 130. 372. 
Blumenthal, M. 452. 
Blumenthal, P. 355. 

Bluzet, M. 438. 

Boas, J. 372. 

Bockhom 115. 

Bode 52. 

Bode, W. 135. 273.365. 437. 
Bodelschwingh, v. 213. 
Bodio, L. 345. 

Boediker 404. 

Boediker, T. 51. 

Böhm, F. 351. 

Boehm, R. 414. 

Böhmer, v. 286. 

Böhmert, V. 365. 395. 
Böhmert, W. 241. 422. 
Boele, H. 379. 

Bömelburg, Th. 390. 
Böttger, H. 375. 

Bogaert, L. van 355. 
Bois-Reymond, C. du 351. 
Bois-Reymond, R. du 449. 
Bollenhagen,H. 152,332.373. 
455. 

Bolton. T. L. 388. 

Bond, F. T. 59. 

Bonhöffer 362. 

La Bonnardi&re 438. 

Bonne, G. 303. 374. 441. 


Bonney, S. C. 355. 

Bordas, F. 415. 428. 

Borei 351. 

(Boretius 441. 

Borgius, W. 224. 

Borgstette, 0. 290. 

Born, A. 424. 

Bornstein 416. 

Bosanquet, H. 400. 

Bosse, H. 54. 

Boucholtz, H. St. 445. 
Bourneville 431. 

Bourquin, E. 50. 

Boveri, Th. 319. 455. 

Bovet, A. 404. 

Bowstead, W. 395. 

Boyd, J. 351. 

Braasch, A. H. 451. 

Bracken, C. W. 53. 

Brähmer 286. 

Braeutigam 351. 438. 
Bramweli, B. 355. 

Brandeis 56. 263. 457. 
Brandenberg 104. 
Brandenburg, C. 355. 
Brandenburg, K. 355. 
Brandt, v. 400. 

Brandt, A. de 449. 

Brandt, G. 343. 

Brandts 411. 

Brants, Y. 389. 

Bratasseviö, E. 350. 352. 
Brauer, L. 111. 355. 

Braun, A. 65. 342. 382. 402. 
Braun, F. 259. 265. 429. 
Braun, L. 400. 

Brecke 115. 379. 
Bredtschneider, A. 286. 445. 
Brehmer, H. 355. 
Breitenstein, H. 454. 
Brentano, L. 170. 386. 
Bresgen, M. 452. 

Bresler, J. 365. 

Brettreich, F. 417. 

Brevans, M. J. de 419. 
Brieger, L. 161. 376. 
Brinkmann 431. 

Brix, J. 445. 

Brocq, L. 452. 

Broadbent, A. 55. 

Broca 313. 

Brod, B. 400. 

Brodes, J. M. 428. 

Brodnitz, G. 400. 

Broesike, M. 345. 

Brosio 414. 445. 

Brothers, A. 455. 

Brouardel 58. 355. 404. 
Brown, E. 440. 

Bruck, W. 385. 

Bruckner 416. 

Brühl, G. 374. 

Brühl, L. 286. 424. 


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Original fro-m 

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G. Namenverzeichnis. 


Brühl, M. 455. 

Bruhns, C. 303. 448. 
Brunner, F. 376. 379. 
Brunon, R. 355. 

Bruns 402. 

Bruns, L. 452. 

Bryce, J. 431. 

Buchanan, G. S. 445. 
Buchegger, C. 395. 

Buchka, K. v. 418. 
Büchner, H. 1. 422. 445. 
Budin 428. 

Bücher, K. 170. 388. 421. 
Büchler, M. 395. 

Büdingen, T. 450. 
Bühlmann, J. L. 427. 
Bülow, B. v. 5. 

Bülzer, G. 288. 

Buerdorff, B. 416. 

Büsing, F. 194. 286. 
Büttner 351. 

Buhmann, H. 455. 

Buist, J. B. 440. 

Buka 50. 

Bulman, G. W. 449. 
Bulstrode, H. T. 445. 
Buntz, L. 288. 

Bunzel, J. 389. 422. 
Burckhardt, A. 50. 272.429. 
Burger, H. 452. 
Burgerstein,L. 260.261.431. 
Burkhardt 440. 

Burkardt, J. 435. 
Burlureaux 53. 

Burneil, Th. 53. 

Burwinkel, 0. 355. 

Busch 115. 

Buschke, A. 362. 

Buxbaum, B. 458. 

Buzek, J. 350. 449. 


c. 

Cacheux, E. 419. 
Cahen, P. 362. 404. 
Cahn, E. 422. 

Cahn, N. 404. 

Cairns, P. T. 452. 
Calmette 59. 355. 448. 
Calwer, R. 416. 
Cambier, R. 439. 
Cameron, C. A. 53. 
Cameron, J. S. 57. 
Campanella 192. 
Campbell J. 342. 384. 
Canney, H. E. L. 352. 
Cannon, H. L. 441. 
Cano-Brusco 362. 

Cany, G. 454. 

Caprons, W. E. 425. 
Carlyle, A. J. 422. 


Carneri, B. 458. 

Caro, L. 437. 

Carossa 355. 

Carr, J. W. 452. 

Caspari, W. 365. 

Castelo 53. 

Cau, J. P. 404. 

Cauer, M. 376. 

Cauderlier, G. 344, 455. 
Celli, A. 352. 

Cestan 462. 

Cetto, v. 311. 312. 451. 
Chalmers, M. D. 395. 
Chamberlain, H. St. 328. 
Chamberlain, J. 135. 
Champneß, W. H. 371. 
Chapin, H. D. 414. 445. 
Chaufeynon 455. 

Chauffard, M. A. 379. 
Chazal, A. 400. 

Cheinisse, L. 356. 

! Chidell, C. C. 356. 
Christian, H. M. 362. 

Clack, V. S. 389. 

Clado 356. 

Claus, F. 435. 

Clementine 115. 

Clements, H. 440. 

Clemm, W. N. 135. 

Clopatt, A. 365. 

Cobb, J. 0. 356. 

Cochrane, C. 441. 

Cockburn 51. 

Coester 419. 

Cohn, A. 452. 

Cohn, E. 115. 

Cohn, H. 154. 257.258.271. 

286. 374. 428. 431. 

Cohn, M. 431. 

Cohn, R. 428. 

Cohn, T. 382. 

Cohrs 115. 

| le Cointe, A. 404. 

Colin, H. 371. 

Colla, J. E. 137. 365. 
Collins, H. B. 431. 437. 
Comenius 192. 

Conrad, ^E. 379. 

Conrad, J. 73. 168.169. 224. 

344. 387. 416. 

Cook, F. 424. 

Cope, A. E. 59. 

Cope, G. P. 428. 

Le Couppey de la Forest, 
M. 352. 

Courcelle, L. 395. 

Cozzolino 58. 366. 

Craemer, H. 421. 

Cramer, A.55. 149. 281.435. 
CrMe 155. 257. 258. 
Crichton-BroWne, J. 52. 
Critzman, C. 356. 

Crocker, J. 437. 


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Gck igle 


461 


Croner, P. 130. 

Cropper, J. 352. 

Crothers, T. D. 365. 452. 
Crowe, G. W- 440. 
Croxton, F. C. 414. 
Crüger 50. 419. 
Czaplewski 252. 253. 422. 
Czerny, A. 428. 


D. 

Dade, H. 12. 311. 312. 451. 
Däubler, K. 288. 

Daffner, F. 320. 450. 
Daimer, J. 92. 350. 
Damaschke, A. 248.249.421. 
Dämmer, 0. 193. 194. 387. 
Darwin, Ch. 305. 307. 314. 

315. 317. 327. 

David, J. J. 416. 

Davidsohn 52. 

Davies, D. 352. 

Deelemann, M. 376 # 

Deichen, F. 389. 
Deichstetter, J. 445. 

Deiters 368. 

Delbanco 286. 

Delbrück, A. 48. 416. 
Deläarde 404. 

Dembo, G. 365. 

Dendy, M. 371. 

Derecq 59. 

Desmet 53. 

Desouches, G. 404. 
Determann 48. 

Dewey 58. 

Diatroptow, P. N. 356. 
Dicke, E. 368. 

]Dieck 286. 

Diehl, K. 219. 
iDiergardt. v. 135. 136. 
Dietrich 376. 

Dietrich, A. 452. 

Dietrich, M. 415. 445. 
Dietschke 441. . 

Dietz 368. 

Dietzel, H.219.220.221.416. 
IDieudonnG, A. 194. 

Dignat, P. 413. 

Dill, J. F. G. 431. 

Dippe. H. 356. 

Disselnorst 356. 

Dittrich, P. 404. 

Dix, A. 435. 

Düderlein 317. 454. 

Dönitz 286. 

Dörfer 363. 453. 

Döring, R. 53. 

Döscher, K. H. 389. 

Dohrn, R. 373. 

Doll, K. 276. 431. 


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462 


G. Namenverzeichnis. 


Donaggio 452. 

Dornoltith 448. 

Dorsch, H. 373. 

Douglas, Graf 133. 

Drake, E. F. A. 455. 
Dräsche, v. 356. 

Dreßler, M. 376. 

Dreves 352. 

Dreydorff, R. 389. 

Dreyfuß, J. 431. 

Dreysel, M. 362. 

Dronke 375. 

Droste H. 435. 

Dubois 374. 

Dubois, E. 51. 400. 

Dubois, J. 404. 
Dubois-Havenith 362. 
Dnchauffour, A. 405. 
Ducleaux, E. 341. 

Dudfielt, T. 402. 

Diihrssen, A. 288. 289. 
Düms 368. 376. 
Dünsclimann, H. E. A. 352. 
Duensing, F. 436. 

Düring, E. v. 362. 
Dtittmann, A. 176. 405. 
Düwell, W. 405. 411. 
Dumarest 59. 

Dumont, A. 349. 

Dunant, H. 158. 376. 
Dunlop, J. G 390. 413. 
Duprez, E. 453. 

Dürkheim, E. 350. 
Dworetzky, A. 356. 


E. 

Ebeling 55. 

Eberhart, F. 373. 

Ebert 395. 

Ebstein, W. 68. 287. 325. 

326. 343. 438. 453. 
Eckardt, F. 431. 

Edelmann, R. 414. 
Edmonson, J. 53. 

Edwardes, E. J. 59. 440. 
Effler 64. 341. 435. 

Eger, G. 424. 

Egger, 58. 59. 

Egger, A. 365. 

Eggers 135. 

Eggers, H. 415. 420. 426. 
Enrenfels, C. v. 455. 
Ehrlich, B. 416. 

Ehrlich, P. 286. 

Ehrlich, S. 395. 

Eichhorst 288. 289. 
Eichhorst, H. 379. 
Eilsberger, E. 376. 

Eimer 317. 

Eise, H. 283. 435. 


I Eisfeldt 435. 

Eisner, W. 382. 402. 405. 
Ekstein, E. 153. 373. 

Eliot, A. 52. 

Elkan, S. 379. 

Ellering, B. 248. 421. 
Elliot, R. M. 368. 

Ellmann, M. 384. 

Elm, v. 51. 419. 

Elmquist, H. 389. 

Eisner, M. 286. 

Elvius, P. 74. 

Emerson, E. E. 428. 
Emmerich 55. 448. 

Emmert, J. M. 343. 

Ende, P. am 264. 431. 
Endemann 50. 

Endries 49. 

Engel, C. S. 430 
Engelmann 356. 
Engelmann, G. v. 362.455. 
Engel mann, G. J. 373. 
Engländer, M. 454. 

Englert, F. 435. 

English, E. A. 453. 
Ephraim 286. 

Epstein 435. 

Epstein, St. 230. 414. 

Erb, W. 362. 

Erdberg, R. v. 411. 
Erismann, F. 413. 

Escher, C. 430. 453. 

Eschle, F. 379. 

Esmarch, F. v. 154.377. 438. 
Espina y Capo 59. 
Eulenburg, H. 49. 

Evans, W. 396. 

Evert, G. 239. 422. 

Ewald, C. A. 288. 379. 416. 
I Eydam, W. 377. 


i F - 

Faber, K. 453. 

Fäh 50. 

• Fawcett, S. 423. 
i Feer, E. 428. 

| Fehling 373. 
'Fehlinger, H. 396. 
Feig, J. 347. 445. 

! Feilchenfeld, L. 405. 
Feilchenfeld, W. 352. 
Feldhaas, S. 290. 375. 
Feldmann, G. 414. 
Feldtmann. E. 438. 
F6re, C. 388. 

Feret, A. 420. 432. 
Fermi, C. 352. 

Feßler, J. 154. 377. 
Fians 55. 

Fiaux 53. 362. 


Fibiger, J. 356. 

Fidler, F. 384. 

Fiebig 365. 

Fiedler, L. 405. 
Fielding-Ould, R. 354. 
Fielitz 352. 

Finger 372. 447. 

Finger. E. 54. 362. 379. 
Finkeistein, H. 286. 362. 
Finkler 415. 

Finot, J. 458. 

Finsen, N. 128. 352. 

Fisch, R. 352. 

Fischbeck 57. 

Fischer 377. 

Fischer, A. 63. 342. 

Fischer, E. 356. 

Fischer, M. 139. 368. 
Fischer, 0. 388. 

Fischer, R. 194. 
Fischer-Dückelmann, A. 373. 
455. 

Fischoed er, F. 415. 

Fitger, E. 405. 

Flachs 428. 

Flade, E. 365. 

Flamm, R. 258. 428. 

Flatau, G. 288. 

Flatau, H. 237. 424. 

Flatau, Th. S. 289. 

Flatten, H. 352. 

Flesch 411. 420. 

Flesch, M. 382. 384. 

Fletcher, W. E. 445. 
Florschütz 61. 66. 321. 322. 

342. 453. 458. 

Flour de Saint-Gemis 450. 
Flügge, C. 253. 438. 

Flynn, B. 445. 

Foard, J. T. 55. 

Fock 454. 

Foger, A. 455. 

Folet, H. 365. 

Forchheimer, L. 362. 

Forel, A. 365. 371. 

Fornario 61. 

Foulton, G. C. H. 440. 
Fouruier 54. 402. 

Foveau de Courmelles 438. 
Foville, A. de 342. 389. 

Fox, R. H. 350. 

Foxwell, E. 396. 

Fränkel, B. 58. 

Frankel, C. 55. 289.341.356. 
365. 441. 

Francke, E. 56. 396. 400. 
Frank ,385. 

Frank L. 455. 

Frank, P. 286. 
Franke-Bruchstedt 366. 
Frankenberg, H. v. 197. 382. 

384. 400. 405. 

Fraser, A. M. 379. 


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Original from 

NEW YORK PUBLIC LIBRARY 






G. Namenverzeichnis. 


463 


Fraser, Ch. 440. 

Fratkin, B. A. 448. 

Fratta, P. di 53. 
Franenstädt, P. 371. 

Frei, F. 157. 377. 

Frei, W. 266. 435. 

Frenay 422. 424. 

Frenay 424. 

Frentzel, J. 413. 

Frenzel, F. 368. 432. 451. 
Freund, H. W. 373. 

Freund, R. 59. 115. 405. 
Freund, W. 356. 453. 
t-reund, W. A. 373. 455. 
Freyer, M. 440. 

Frick 56. 430. 

Friedberger 286. 
Friedeberg, R. 49. 242. 
Friedei 430. 

Friedei, W. 356. 

Friedheim, H. 286. 
Friedinger, K. 402. 
Friedlaender, J. 356. 
Friedmann, F. 453. 
Friedmann, H. 451. 
Friedrich, G. 382. 

Friedrich, W. 420. 

Fries 368. 

Fritsch 55. 

Frolin 411. 

Fromlet 81. 

Fromme 384. 

Fuchs, C. J. 387. 416. 
Fuchs,G.F. 247.356.420.421. 
Fuchs, J. 50. 

Fuchs, W. 143. 379. 
Fürbringer, P. 455. 

Fürst,C. M. 312.313.450.451. 
Fürst, L. 356. 

Fürst, M. 341. 342. 
Fürstenberg, F. 440. 

Fürth, H. 377. 389. 401. 
Fuhrmann, D. 202. 389. 435. 
Fuld 382. 

Fuld, A. 356. 

Fuld, E. 356. 

Fuld, L. 421. 

Fuster, E. 51. 

Fyfe, P. 420. 


6t 

Gabrilowitsch 59. 356. 
Gabritschew8ky 286. 
Gaches, L. 438. 

Gärtner 441. 

Gaertner, A. 55. 286. 446. 
Gärtner, E. 343. 

Gairdner, W. T. 428. 
Gailleton 362. 

Galatz, P. de 53. 


Galbraith, A. 455. 

; Galli 286. 388. 

Gareis, R. 396. 

Garnault, P. 356. 

! Garnier, H. 424. 

Garnier, M. 420. 

Garret, J. 420. 422. 
Garstang, T. 438. 

Gastpar, A. 142. 368. 

Gatti, Fr. 356. 

Gaule, J. 366. 

\ Gau pp. R. 368. 

I Gebhard 59. 

• Gebhard, H. 356. 379. 405. 
'Gebhardt, A. 450. 
iGebser 379. 

Geffcken 405. 

Geirsvold, M. 446. 

Geißler, A. 329. 

Georg, P. 169. 176.180. 182. 
| 183.184.186.187.190.191. 

I 212. 283. 325. 

Gerecke 61. 

Gerenyi, F. 435. 

Gerhardt, C. 115. 

Gerland, D. 424. 

Gerwin 366. 

Ghio, P. 405. 

Gibsone, J. 249. 250. 421. 
Giesberts 51. 53. 

Gigot, A. 405. 
iGilbert 286. 
iGilford, H. 453. 

Giliet, H. 405. 

Girard, C. 415. 428. 

Gisi, J. 382. 389. 405. 
Gizycki, P. v. 432. 

Gläser, J. A. 352. 362. 
,Glaister, J. 438. 

Glatzel 424. 
iGleitsmann, E. 377. 

Glibert, D. 200. 402. 
Glogowski, F. 374. 

Glück, L. 362. 

(Glücksmann 354. 

| Glüh mann, P. 194. 
Glynne-Zones, A. 424. 
Gmelin, J. 74. 75. 346. 
Gobineau 305. 306. 327. 328. 
! 454. 

Goebel 441. 

Goedhart 52. 

Göhler, M. 384. 
jGoetz, M. 384. 

Götze 286. 

Goetze, E. 405. 

Goldberg, 0. 115. 
Goldmann, A. 428. 
Goldschmidt, A. 342. 
Goldschmidt, D. 440. 
Goldschmidt, F. 350. 
Goldschmidt, J. 372. 
Goldschmidt, K. 405. 


| Golebiewski, E. 405. 
Gollmer 321. 322. 357. 453. 
iGonnard, R. 405. 450. 
Gonser 58. 

'Gordon, W. 53. 

Goring, C. 435 
Gotschlich 61. 

'Gottstein, A. 71. 76. 77. 106. 

! 107.108.109.110.111.113. 

114.117.119.120.121.123. 
124.129.130.131.154.156. 
i 201.230.253.266.273,287. 

■ 302.303.304. 319.323.344. 

352. 357. 366. 382. 

IGonel 59. 

Gouvea, de 58. 

| Gräber, V. 270. 

Gradmann, R. 81. 

Graeser, C. 362. 

Grassel, H. 436. 446. 
Graetzer, J. 107. 

Graßmann 55. 342. 

Greaves, C. A. 401. 
Greening, E. 0. 52. 
Greenwood, A. 54. 
Greenwood, F. J. 54. 

|Mc. Gregor, W. 352. 
iGrev, Lord 135. 

| Grimbach, H. 262. 272. 280. 
I 427. 432. 

Griffith, A. 352. 

Grolimann, A. 379. 

Groschke 115. 

Groß, E. 302. 446. 

1 Groß,H.147.148.149.370.371. 
t Grosz, J. 366. 430. 

1 Groß, J. G. 405. 

Grote 50. 

Grotjahn, A. 13. 46. 63. 64. 
1 65. 66. 67. 70. 72. 76.107. 
i 109.110.115.116.144.147. 
i 153.162.163.198.210.211, 
216.231.253.259.285.286. 
288.291.306.307.308.311. 
312.313.314.319.320.327. 
332.333. 334. 335.336.341. 
; 342. 343. 344. 413. 416. 

(Grotjahn, R. 288. 
i Grüner, 0. 426. 

Grunwald, M. 389. 

Gubarew, A. P. 373. 

Gubb, A. 352. 

Günther, A. 286. 

Guex 268. 

Guichard 422. 

Gumplowicz, L. 451. 

Gunter, S. 421. 

Gurlt, A. 396. 

Gutknecht 374. 

Guttstadt, A.75.109.362.446. 
Gutzmann, H. 52. 432. 
Gutzwiller, St. 458. 
Gystrow, E. 456. 


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LIBRARY 




464 


G. Namenverzeichnis. 


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H. 

Haag, G. 198. 387. 406. 
Haas, L. 389. 

Habermann 286. 

Häberlin 342. 

Haeckel, E. 305.307.308.318. 
Hähne], F. 366. 430. 
Haeseler, A. 384. 

Hagen, C. B. 438. 
Hagenbach - Burchhardt, E. 
428. 

Hahn 61. 382. 

Hahn, M. 388. 

Haig, A, 413. 

Hake. W. 343. 438. 
Hakonson-Hansen, M. K. 432. 
Haldane, J. 402. 

Hall, E. T. 55. 

Hall, G. 437. 

Hallervorden 11. 
Halstenberg, F. 406. 
Hamburger 286. 

Hamburger, C. 357.384. 456. 
Hamer, W. 438. 

Hamm, 0. 357. 

Hammer 379. 

Hampe 432. 

Hampke 389. 

Hanauer. W. 67. 125. 250. 

342. 362. 424. 446. 
Hanausek, T. F. 270. 437. 
Hang, R. 374. 

Hanseraann, v. 129. 

Hansen 421. 

Hansen, Ch. 56.144.366.369. 
401. 

Hansen, C. T. 362. 

Hansen, P. C. 387. 

Hanssen, K. 357. 

Hardt 207. 427. 

Harlow, C. 226. 227. 419. 
Harms 48. 387. 

Harnack, E. 415. 

H&rsu, M. 352. 

Hartmann 165.166.341. 384. 
Hartmann, A. 49. 286. 432. 
Hartmann, K. 51. 197. 198. 

286. 387. 406. 

Hartz, A. 341. 

Harvey, W. G. 456. 

Harz, H. C. V. 238. 420. 
Hasenbäumer 416. 

Hasse, E. 96. 245. 

Hauck, K. 402. 

Hauffe 289. 

Hauptvogel, R. 374. 
Hautefeuille 448. 

Havell, C. G. 377. 

Hawelka, F. 349. 

Hayden, J. 362. 

Hayford, J. F. 344. 
Hayward, T. E. 438. 453. 


Haywood, J. 432. 

Heath, C. 402. 

Hecker 437. 

Heddaeus 362. 453. 456. 
Hedinger, 0. 401. 
Heermann, G. 402. 

Heffter 415. 421. 

Heffter, W. 357. 430. 
Hegar, A. 334. 456. 
Hegener, Th. M. 406. 
Heiberg, P. 362. 

Heidenhain 374. 438. 
Heierli. J. 314. 

Heiler, J. 421. 

Heim 435. 

Heimann, G. 1. 72. 290. 361. 

362. 372. 384. 448. 

Hein 231. 

Heindl, E. 406. 

Heinsius, F. 131. 

Heinze, W. 435. 
Heiser-Harttung, F. 387. 
Heitz, J. 373. 

Heller, A. 357. 

Heller, J. 362. 432. 456. 
Helling, W. 412. 

Hellpach, W. 144. 145. 147. 

369. 370. 451. 

Helvetius 192. 

Hellwig, B. 437. 

Helwes 357. 377. 

Hemprich, M. 435. 

Henking, F. 441. 

Hennig, R. 286. 

Henrich, K. 424. 

Hensgen 115. 377. 
Herbatschek, A. 424. 
Herbert, H. 357. 

Hering 316. 

Herkner, H. 387. 

Hermann, A. 366. 

Hermann, F. 357. 453. 
Hermann. G. 456. 

Hermann, R. A. 421. 

Heron 58. 

Herrmann, K. 396. 

Hertwig, 0. 316. 451. 
Hertwig, R. 318. 456. 

Hertz 161. 

Hertz, F. 454. 

Hertz, J. 435. 458. 
Hervieux 440. 

Herzberg 286. 

Herzfeld, H. 286. 

Hesse, R. 316. 317. 451. 
Hesse, W. 446. 

Heucke 402. 

Heyder 384. 

Heydt, v. d. 213. 

Heymann, F. 351. 
Heyraann, W. 342. 

Highet 53. 

Hilbert, P. 286. 


HUI, A. 446. 

Hilee, B. 373. 

Hilty, C. 366. 

Hirne 382. 

Hippel, R. v. 371. 396. 418. 
Hippius, A. 357. 

Hird, F. 427. 

Hirsch, L. 154. 375. 

Hirsch, M. 379. 

Hirsch, P. 396. 

Hirschberg, E. 96. 129. 130. 

Hirschfeld, F. 194. 419. 
Hirschlaff, L. 279. 385. 

'Hirt, E. 388. 

Hitze, F. 171. 387. 

Hjelt, A. 74. 349. 

Hoch, G. 406. 

Hoche, A. 371. 

Hocheder, K. 426. 

| Hochheimer 286. 

I Hochsinger, C. 427. 
Hochstetter 54. 

Hoeber, W. R. 402. 
Hoeflmayr, L. 406. 

Hoegel, H. 280.281.371. 435. 
Hoenigsberger, L. 351. 
Hörmann, G. 379. 

Höhlin, H. 413. 

Hoeülin, R. v. 450. 

Hötzsch, 0. 458. 

Hofer, A. 389. 

Hoffa 289. 

Hoffmann, A. 411. 

Hoffmann, B. 112. 

Hoffmann. F. 396. 406. 
Hoffman, F. L. 349. 357. 406. 
Hoffmann, W. 352. 

Hof man, 346. 

Hofmann, E. 396. 401. 
Hofmann, F. 415. 

Hofmann, R. v. 438. 

Hof mann-Oedenkoven, J. 456. 
Hofmeier, M. 373. 

Hofmokl, E. 424. 

Holmberg 379. 

Holmboe, H. 357. 

Holst, A. 432. 446. 

Holtz, L. 302. 441. 
Homburger, T. 430. 

Home, W. 426. 

Hope, E. 352. 

Hopf 363, 426. 

Hopf, L. 343. 352. 450. 453. 
Hopkins, S. 385. 

Hoppe 375. 

Hoppe, A. 369. 

Hoppe, H. 366. 379. 388. 
Horrocks, W. 379. 421. 
Horsley, V. 384. 

Howard, E. 55. 420. 

Howe, W. A 439., 

Howell, G. 396. 


Gck igle 


Original from 

NEW YORK PUBLIC LIBRARY 




G. Namenverzeichnis. 


465 


Hnberich, C. H. 396. 
Hnbner, H. 387. 

Hu6, 0. 389. 

Hne de Grais 441. 

Hühl, H. 456. 

Hüls, P. 91. 157. 158. 173. 
190. 230. 257. 258. 259. 
260. 262. 264. 265. 267. 

268. 270. 271. 272. 274. 

280. 282. 283. 285. 289. 

357. 384. 416. 

Hueppe, F. 109. 112. 119. 

134. 230. 302. 343. 357. 

366. 454. 

Hürlimann, J. 57. 117. 118. 
357 

Hüttig 286. 

Hufeland, C. W. 192. 
Hufendick 57. 

Hugo, C. 422. 

Htuzinger 130. 

Human, A. 435. 

Hundt, R. 246. 247. 422. 
Hutinel 453. 

Hylan, J. P. 388. 


I. 

Ibrahim Pascha 61. 

Ikin, A. E. 439. 

Hie, P. A. 396. 

Illing 406. 

Imbeaux, E. 446. 
Inama-Sternegg, K. Th. v. 
*187 

Inglis* E. M. 390. 413. 
Israel, E. 384. 


J. 

Jacob, P. 357. 

Jacobi 119. 357.. 

Jacobs, W. 406. 

Jacobsohn 389. 

Jacobsohn, P. 286. 377. 
Jacuhasch, H. 357. 

Jäckel 446. 

Jadassohn 54. 

Jaeger, E. 247. 248. 420. 
Jaeger, H. 286. 

Jaenicke, C. 352. 

Jaffary 441. 

Jaff6, ‘E. 210. 388. 

Jakob, P. 106. 

Jaksch, v. 52. 

Janke, 0. 286. 

Jastrow, J. 341. 3%. 439. 
Jaulin 426. 

Jay, R, 396. 


Jecklin, C. 348. 

Jehle, J. G. 406. 

Jehle. L. 357. 403. 

Jelski, B. 428. 

Jenner, E. 343. 

Jensen, A. 396. 

Jensen, C. 0. 356. 

Jentsch, E. 370. 

Jentsch, K. 396. 
Jerusalem-Kotanyi, E. 333. 
456. 

Jesionek 379. 

Jeß 286. 

Jessen 59.« 

Jessen, E. 385. 

Jickeli, F. 413. 451. 
Joachim, A. 375. 

Joachim,H. 217.342.384.411. 
Johannes, W. 220. 416. 
Johannessen, A. 428. 

Johne, A. 415. > 

Johnston, A. 54. 

Jollye. F. W. 453. 

Joltrain, A. 439. 441. 

Jones, E. 357. 

Jones, H. 441. 

Jones, R. 366. 

De Jong, A. 357. 

Josselin de Jong, R. de 357. 
Juglar, CI. 344. 456. 
Juliusberger, 0. 366. 

Jullien 53. 

Jung, C. G. 370. 

Jung, F. A. R. 453. 

Jung6 426. 

Jurisch 286. 


K. 

Kaan, J. 51. 

Kälble 440. 

Händler, M. 432. 

Käppeli, A. 57, 117. 358. 
Kafemann, R. 375. 

Kaiser, E. R. 418. 

Kaiser, P. 343. 

Kaldewey, P. 115. 

Kalle 411. 

Kalmus, E. 369. 

Kalsbeck, M. 389. 

Kamp, 401. 420. 
Kampffmeyer, P. 49. 406. 
Kannegießer, E. 432. 
Kantor, H. 406. 440. 

Karnp 321. 453. 
Karwowsky, A. v. 358. 
Kassowitz, M. 56. 134. 366. 

419. 430. 451. 

Kätscher, L. 456. 

Katte, B. v. 389. 
Katzenstein, L. 283. 


Kaufmann 115. 

Kaup. J. 403. 

Kaunn 58. 

Kausch, 448. 

Kautsky, K. 416. 

Kaye, J. 352. 

Kayser, P. 396. 

Kayserling, A. 358. 422. 
Keferstein, G. 366. 418. 
Keidel, J. 382. 406. 

Keiser 455. 

Kekulg von Stradonitz, S. 453. 
Kellen, T. 411. 

Keller 406. 

Keller, A. 428. 

Kelsch, A. 352. 358. 
Kemmer 397. 

Kempf, E. 375. 

Kemsies, F. 279. 437. 
Kenwood, H. 54. 439. 

Mc. Keown, D. 453. 

Key, E. 437. 

Kiaer, A. N. 366. 

Kickhet’el 424. 

Kiefer, E. 453. 

Kiefer, G. L. 441. 

Kiernan, J. W. 451. 

Kionka, H. 415. 

Kirchberg, E. 207. 

Kirchner, M. 58. 127. 129. 

130. 285.352. 363.439.441. 
Kistler, S. L. 456. 

Klatt, 0. 314. 450. 

Klaus, B. 81. 

Klebs 117. 

Klee, A. 203. 204. 390. 
Kleeis, F. 382. 

Klehe 39Ö. 413. 

Klehmet, G. 194. 

Klein, A. 382. 384. 432. 
Klein, G. A. 406. 
Kleinwächter, F. 169. 387. 
Kleist, B. 115. 

Klemperer, F. 358. 

Klette, W. 430. 

Kloessel, M. H. 390. 
Kluczenko, B. 379. 

Klumker 57. 

Klumpp 262. 

Knabe, H. 327. 453. 
Knesebeck, B. v. d. 115. 358. 
Kniecke 163. 383. 
Knoblanch, B. 115. 

Knoefler 49. 

Knopf, S. A. 342. 348. 430. 
Robert, R. 116. 358. 379. 
Koch, P. 117, 121. 122. 352. 
358. 375. 377. 388. 415. 
426. 439 

Koch-Hesse, A. 69. 149. 151. 
224. 225. 226. 228. 255. 
256. 279. 281. 316. 318. 
Kocks, J. 341. 442. 

30 


Jahresbericht über Hygiene und Demographie. II. Jahrgang. 


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Original from 

NEW YORK PUBLIC LIBRAE 



466 


G. Namenverzeichnis. 


Koefoed, M. 397. 

Kögler, K. 3. 51. 196. 244. 

245. 406. 420. 

Köhler 59. 358. 

Köhler, J. 384. 

Köhler, M. 375. 

Koehne, K. 397. 

König, F. 157. 325. 377. 
Koenig, J. 413. 

Königshöfer 165. 385. 
Koeppe, H. 48. 419. 

Köppen 161. 

Köppen, M. 370. 

Körber, B. 349. 

Körbling, J. 411. 

Körner, 0. 375. 

Körösy, J. v. 331. 456. 
Kötscher, M. 366. 
Kohlbrugge 308. 450. 
Kohlmetz, E. 368. 

Kohlstock 286. 

Kohn, A. 241. 242. 422. 
Kohn, S. 437. 

Kolb, G. 379. 381. 

Kolb, K. 372. 

Kolipinski, L. 456. 

Kolle, W. 121. 286. 352. 
Kolleck 192. 411. 

Kollmann, A. 446. 

Koppe, R. 366. 

Koranyi, S. von 258. 
Kormann 377. 

Korn, A. 406. 

Korn, G. 403. 

Kornfeld, F. 363. 456. 

Kos, M. 375, 450. 

Kossel, H. 286. 

Koßmann 386. 

Koßmann, R. 428. 456. 
Kotterba, E. 435. 

Kotze, 0. 397. 424. 442. 
Kraepelin, E. 145. 274. 388. 

Krafft-Ebing, R. v. 2. 149. 
Kraitschek, G. 454. 
Kratschmer, F. 439. 
Kratzke 440. 

Kranse, M. 353. 

Krauß 60. 

Krauß, W. C. 451. 
Krautwig, P. 428. 

Krebs, v. 50. 

Krech, J. 344. 

Krecke 385. 

Kreckeler, Th. 442. 

Kreidl, A. 369. 

Kreiß 49. 

Kreß 456. 

Kretzer, E. 327. 454. 
Kreuser 369. 

Kriege, H. 353. 

Kriegel, F. 41. 61. 73. 74. 
78.80. 85. 85. 87. 89. 90. 


95. 96. 98. 101, 103. 104. 
119. 169. 171. 175. 188. 
193. 200. 202. 216. 217. 
218. 219. 220. 221. 223. 
228. 240. 249. 251. 309. 
321. 330. 331. 344. 413. 
Krieger, J. 294. 444. 
Kröhnke, 0. 420. 

Kroon, S. 397. 

Krüger, H. 115. 
Krukenberg, H. 52. 
Krumbein 354. 

Krumpholz, J. 123. 353. 
Kruse, W. 311. 446. 

Kuck 448. 

Kuczinski, R. 309. 344. 450. 
456. 

Kübler 448. 

Küchler, F. 224. 225. 413. 
Kühner, A. 385. 

Kühnert, F. 345. 

Kuenzer 48. 114. 379. 
Kürsteiner 380. 

Küßner, G. 366. 

Küster, K. 458. 

Kuhn, A. 432. 

Kurelia, H. 416. 

Kuß, G. 380. 

Kus£ v. Dübrav 59. 
Kutschern 442. 

Kuttner, R. 448. 


L. 

Lahantifere, R. 397. 

Laing, J. 353. 

Lallemand, L. 411. 
Lancastre, A. M. de 59. 
Lamberg, J. 377. 
Lamprecht, K. 145. 

Landau, R. 278. 432. 
Lander, B. 390. 

Länderer 117. 

Landmann, R. v. 397. 
Landouzy 58. 353. 
Landsberg, 0. 101. 347. 
Lane 53. 

Lange, C. de 428. 

Lange, E. 407. 

Lange, F. 388. 

Lange, J. 450. 

Lange, L. 344. 

Lange, 0. 366. 397. 
Langenbeck, K. 439. 
Langerhans, M. 373. 
Lankford, J. S. 432. 
Lantingshausen, J. A. v. 74. 
Lapreux, 0. 62. 

Laquer, B. 366. 413. 
Laquer, L. 369. 430. 

Lasch, R. 344. 450. 


Laß 194. 407. 

Lasser, 0. 49. 54. 161. 288. 

363. 377. 426. 

Latham, A. 358. 

Laubhardt, E. 194. 

Lauff, F. 286. 

Lavagne, P. 2. 

Lavrand 342. 

Mc. Lean, C. J. R. 446. 

Mc. Lean, 8. 397. 

Lebius, R. 421. 

Lechler 385. 411. 

Ledermann, K. 126. 
Ledermann, R. 289. 363. 456. 
Lehmann, K. B. 416. 448. 
Lejoune 452. 

Lembcke, 380. 

Lenimoin- Cannon 439. 
Lenhard 435. 

Lenhartz 297. 444. 
Lenhossek, M. v. 456. 
Lennhoff, G. 159. 375. 
Lennhofif, R. 3. 59. 109. 115. 

385. 401. 

Lent 449. 

Lentz, 0. 353. 

Lenzmann, J. 140. 
Lenzmann, R. 358. 

Leopold, A. 428. 

Leopold, G. 152. 373. 428. 
Leppington 53. 

Leppmann 194. 407. 

Lepreux 51. 

Lesser, E. 1.58.127.363.456. 
Leube, v. 59. 

Leubuscher 12. 49. 432. 
Levasseur, E. 345. 390. 
Levy, L. 428. 

Lewald 115. 

Lewis, C. 341. 439. 

Leybold 407. 

Leyden, E. v. 120. 129. 130. 
358. 372. 

Lichtenfeit, H. 413. 415. 
Liebe, E. 428. 

Liebe, G. 366. 380. 
Liebermann, L. 449. 
Liebrecht 48. 50. 

Liebreich, 0. 358. 

Liesse, A. 407. 

Lietz, H. 266. 

Lill, F. 401. 

Lindau, G. 286. 

Lindemann 55. 

Lindemann, H. 421.422.425. 
Lindenau 436. 

Lindhamer, H. 411. 

Lindner, F. 425. 

Lindsay, R. 54. 

Linroth 58. 

Lippert, G. *890. 

Liszt, F. v. 223. 436. 
Litterski 353. 


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Original from 

NEW YORK PUBLIC LIBRARY 



G. Namenverzeichnis. 


467 


Lloyd, J. 415. 

Lobligeois 350. 

Lobsien, M. 432. 
Loewenthal, v. 450. 
Löwenthal 432. 

Loir, A. 353. 

Lombroso, C. 371. 
Lommatzsch, G. 77.328.346. 
456. 

Long 415. 

Lonsdale, S. 411. 

Loria, A. 397. 

Losch, H. 81. 82. 83. 346. 
Loth 347. 439. 

Lotz, A. 353. 

Lovett, R. W. 432. 

Low, A. M. 397. 

Lowe, W. H. 415. 
Lowenthal, W. 446. 
Lucas-Championniöre 407. 
Luchs, L. 385. 

Ludwig 442. 

Ltiders, E. 401. 

Lützeier, J. 421. 
Lushington, S. G. 442. 
Lydtin 358. 

Lyster, R. A. 439. 


M. 

Maassen 286. 

Macchiavelli 170. 

Macey, F. W. 420. 

Mackay, T. 411. 

Macraorran, A. 442. 
Macrosty, H. W. 390. 397. 
Mader, M. 358. 

Märker, W. 366. 430. 
Magaldi 51. 

Magelssen, A. 351. 
Magennies, E. 432. 

Magnus 155. 343. 351. 370. 
Mafiaim, A. 371. 

Maier, R. 407. 

Maingie, L. 407. 455. 

Mair, L. W. D. 446. 

Malim, A. W. 369. 

Malthus, T. R. 219. 307. 
Malvoz, E. 442. 

Mamy, H. 407. 

Manes, A. 61. 

Mangold 411. 

Mangoldt, K. v. 425. 
Mansuetus 341. 387. 
Manuilow, A. S. 372. 

Marc, H. 374. 456. 

Marcel, R. 407. 

Marcovich, A. 345. 371. 
Marcuse, J. 69.109.121.135. 
139. 151. 160. 161. 162. 

195. 226. 227. 231. 289. 

343. 358. 366. 386. 458. 


Mari6-Davy, F. 432. 

Marr 432. 

Marsch, 0. 286. 

Marschalko, Th. v. 363. 
Marschner, R. 51. 

Martin 363. 453. 

Martin, A. 151. 152. 288. 

374. 418. 

Martin, G. 401. 

Martin, J. 432. 

Martin, M. 401. 

Martin, R. 314. 450. 
Martin-Saint L6on 407. 
Martini 121. 352. 353. 
Martins, F. 119. 120. 150. 

151. 326. 386. 407. 453. 
Marx 159. 377. 

Mason 52. 427. 

Massow, C. v. 47. 

Mc Masters, D. M. 415. 
Matthes, M. 327. 363. 453. 
Mattutat, H. 383. 

Maude, J. 353. 

May, M. 366. 397. 413. 420. 
Mayer, H. 376. 

Maver, M. E. 371. 

Mayer, W. 385. 

Mayet, L. 371. 

Mayr, G. v. 342. 

Meermann, G. 403. 

Mehl, W. 161. 377. 

Meige, H. 453. 

Meinerich 96. 

Meißen, E. 380. 

Meißner, 0. 289. 442. 
Meißner, P. 286. 

Meitzen, A. 342. 346. 
Mendel, E. 369. 

Mendel, K. 369. 

Mendelsohn, A. L. 369. 
Mendelssohn, M. 60. 377. 
Mensinga 358. 456. 

Menzen 407. 

Menzinger, L. 436. 

Merk, L. 363. 

Merke 286. 

Merkel, S. 403. 446. 
Merkens, W. 372. 

Merz, C. 57. 117. 118. 359. 
Metin, A. 407. 

Metschnikoff, E. 105. 353. 
Metz, H. 345. 450. 

Metzger, W. 397. 

Meumann, E. 380. 
iMeuriot, P. 345. 348. 
Meuron, A. de 53. 

Meyer 52. 

Meyer, G. 52.129. 286. 377. 
380. 386. 

Meyer, H. 47. 407. 

Meyer, J. 54. 105. 359. 377. 
Meyer, R. 217. 411. 
Meyersson, G. 411. 


Michaelis, L. 286. 

Miesemer, K. 388. 

Migerka, K. 436. 

Migula 286. 

Milani 51. 

Milius 411. 

Millard, C. K. 353. 

Miller, M. 342. 

Millerand 192. 

Milton, H. A. 345. 450. 
Minod, H. 53. 

Minor, C. 359. 

Miquel, P. 439. 

Mischler, E. 397. 411. 
Mittenzwey, L. 273.274.437. 
Mittermaier, W. 371. 436. 
Mitulescu 58. 

Mivart, F. St. G. 446. 
Moebius, J. 143. 369. 

Möbius, P. J. 456. 

Möller 194. 353. 453. 

Moeller, A. 359. 380. 

Möller, P. 421. 

Moelter, F. 415. 

Mönkemöller 366. 
Molkenbuhr 55. 397. 

I Moll, A. 151.369.370.432.456. 
Mombert, P.194.219.224.390. 
Monro, D. 453. 

Montesquieu 170. 

Moore, S. G. 53. 

Moravesik, E. 371. 
Morgenstieme, M. de 53. 
Moritz 419. 

Moritz, E. 453. 

Moritz, F. 342. 

Moraier, A. de 53. 

Morton, H. 55. 

Morus, Th. 192. 

Moser, Ch. 407. 

Moses, J. 432. 

Mosny, E. 359. 407. 453. 
Moulet, M. 341. 

Moureau 342. 

Mouton, J. M. C. 432. 
Muche, K. 334. 456. 

Mühlens, P. 353. 

Miillenbach, H. 

Müller 57. 60. 

Müller, A. 407. 

Müller, E. 351. 353. 

Müller, F. 342. 385. 422. 
Müller, H. E. 57. 

Müller, H. 81. 

Müller, J. 453. 

Müller, P. 397. 

Müller, W. 407. 
Muensterberg, E. 216. 217. 

377. 411. 412. 436. 
Mugdan, 0. 383. 407. 446. 
Muir, R. 439. 

Mulert 442. 

Mumm, R. 48. 383. 

30* 


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Original fro-m 

NEW YORK PUBLIC LIBRARJ 



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468 


G. Namenverzeichnis. 


Muschold, P. 353. 
Musgrave, C. E. 399. 
Muskat, G. 286. 
Muttray 115. 
Myrdacz 353. 


N. 

Nadoleczny 375. 388. 
Naecke, P. 369. 370. 371. 
Nägeli-Akerblom 366. 454. 
456. 

Nahm 380. 

Nash, J. 439. 

Natterer 385. 

Naugthen, T. E. 345. 
Naumann, H. 359. 454. 
Naumann, W. 248. 422. 
Naunyn, B. 158. 380. 

Nauß, E. 454. 

Nawratzki, E. 369. 380. 430. 
Neech, J. 359. 

Neefe, M. 96. 199. 329. 
Neißer, A. 1. 53. 58. 127. 

156. 363. 449. 

Neißer, E. 359. 

Neißer, M. 286. 

Nestler, A. 416. 

Netolitzky, A 260. 261. 431. 
Neuberger 385. 

Neuburger, J. 359. 380. 
Neuhauß, R. 286. 

Neukamp, E. 397. 

Neumann 363. 367. 442. 
Neumann, A. E. 359. 457. 
Neumann, H. 336. 407. 428. 
436. 457. 


0 . 

Obertiitschen 49. 58. 

Oefele, F. X. 198. 408. 
Oehlkers, F. 377. 

Oesten 286. 

Ogilvie, G. 363. 

Ogilvy, A. 387. 

Ohläh, G. 380. 

Ohlmiiller 446. 

Oldenburg, K. 187. 221.397. 
Oliver, T. 403. 

Olivreau, E. 408. 

Ollive, G. 427. 

Olshausen 371. 412. 
Olshausen 403. 

Olshausen, H. 55. 234. 425. 
446. 

Oppe 353. 

Oppenheim, 0. 415. 
Oppenheimer, C. 285. 
Oppenheimer, E. 433. 
Oppenheimer, F. 219. 345. 

390. 416. 436. 

Oppenried, R. M. v. 408. 
Orfipski 433. 

Oro 54. 

Orr, J. 439. 

Orth, J. 359. 

Orthmann, G. D. 150. 385. 
Osius, R. 367. 

Oßwald, K. 380. 

Ostertag 418. 

Ostmann, P. 375. 430. 

Otis, E. G. 359. 

Ott, A. 380. 

Oubert, A. 397. 


Neumann, M. 60. 143. 380. ' 

Neumann, 0. 377. 442. 

Neumann, R. 415. P. 

Nevermann 447. 

Newman, G. 397. 403. Pabst 262. 433. 
Newsholme. A. 353. 433.450. Pactet. E. 371. 


Newton, R. C. 433. 
Nickel 286. 407. 

Nickiin, J. A. 387. 
Nicolai, H. F. 419. 
Nicolas-Jonanne, J. 428. 
Niedermayr, F. 436. 
Nielsen, H. 426. 
Nietzsche, F. 328. 
Nocard 59. 415. 

Nocht 57. 286. 

Noder, A. 422. 

Noelle, 0. 436. 

Nolen 130. 

Noorden, C. v. 413. 
Nossig, A. 416. 
Nothnagel 61. 

Noyes, W. R. 371. 
Nunn, E. W. 397. 
Nußbaum, H. C. 420. 


jPaeplow, F. 390. 
iPaeschke 57. 

Paffenholz 428. 
iPagel 47. 286. 288. 289. 
i Pagenstecher, A. H. 454. 
Pag&s, C. 439. 

Pagniez, P. 453. 

Paltzow 367. 
iPannier, K. 398. 
iPannwitz, G. 48. 60. 106. 
114. 115. 357. 358. 359. 
378. 380. 

Pappenheim, B. 363. 
i Pappritz, A. 363. 
Parent-Duchätelet 363. 
Parkes, L. 353. 439. 
Pasteur, L. 343. 

Patoir 363. 

Pattin, H. C. 55. 


Patton, D. N. 390. 413. 
Paul, G. 440. 

Paulet 51. 408. 

Pautsch, 0. 433. 

Peacock, R. 52. 

Pearsons, A. 398. 

Pease, E. R. 367. 

Peers, J. 54. 

Peitz, R. 436. 

Pel, P. K. 458. 

Pelze, 0. 446. 

Pena, C. F. 415. 446. 

Pereis, L. 398. 

Pernet, G. 454. 

Perthes 454. 

Peters 50. 115. 

Peters, A. 408. 

Peters, H. 343. 429. 
Peters-Damnatz 378. 
Petersen 54. 353. 

Petersen, Th. 383. 
Petruschky, J. 286. 359. 361. 
Pettenkofer 303. 
iPetty, W. 170. 

Peus, H. 422. 

Pfaffenholz 58. 

Pfalz 442. 

Pfannmüller 55. 

Pfausler 369. 

Pfeiffer 423. 

Pfeiffer, A. 72. 344. 

Pfeiffer, E. 403.433. 439.446. 
Pfeiffer, H. 84. 

Pfeiffer, L. sen. 383. 

Pfeiffer, R. 121. 285. 
Pfitzner, W. 450. 

Pfleiderer 423. 

Pfordten, Th. v. der 436. 
Pfuhl, E. 286. 

Phelps, A. 440. 

Philippovich, E. v. 417. 
Phillips, J. 63. 

Phillips, T. 446. 

Pickert 115. 

Pieper, A. 56. 211. 401. 
Pietsch, G. 61. 
Pietrzikowski, E. 408. 

Pilcz, A. 369. 

Le Pileur 53. 

Piloty, R. 408. 
iPiskaöek, L. 374. 
iPistor, M. 286. 378. 
iPlaczek 450. 

I Plathe, B. 63. 342. 385. 
Platon 457. 

Plaut 286. 

Plehn, A. 122. 353. 

Plener, E. v. 417. 

Plessing, W. 136. 

Plicque, A. F. 439. 

Ploetz, A. 77. 305. 306. 307. 
450. 

Poelchau, G. 426. 


Gck igle 


Original from 

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G. Namenverzeichnis. 


469 


Poe rech, B. 390. 

Poetter, A. 433. 

Poetzsch, H. 398. 

Pohle, L. 49. 401. 417. 
Polack 47. 

PoUak 371. 

Pommer, M. 423. 

Poore, G. 439. 446. 

Port, G. 386. 

Portsch 289. 

Posadowsky, v. 48. 51. 
Posner, C. 408. 

Post 48. 

Pottenger, F. M. 369. 
Pottet, M. 433. 

Potthoff, H. 309. 311. 451. 
Prager 430. 457. 

Prausnitz, W. 286.287. 428. 
439 

Predöhl 116. 

Preisich, K. 369. 430. 
Pressat 61. 

Prettner. M. 359. 

Prenße 415. 

Prinz 57. 286. 

Prinzing, F. 66. 67. 71. 75. 
81. 82. 83. 84. 90. 92. 93. 
97.101.103. 132. 164.193. 
195. 196. 197. 199. 200. 

205. 252. 290. 293. 294. 

295. 297. 298. 299. 300. 

301. 302. 330. 332. 342. 

350.371.372.403.430.457. 
Pritzsche 428. 

Probizer, G. v. 353. 
Prochnik, L. 372. 

Pröbsting 353. 

Proei ß, F. 353. 
Prölß-Schessel 353. 

Profeta, G. 363. 454. 
Proskauer, B. 285. 

Proust, A. 353. 439. 

Prowe 363. 

Pudor, H. 457. 

Pütter 48. 56. 282. 412. 436. 
Punton, J. 371. 

Purlitz, F. 398. 

Pusch, R. 423. 


Q- 

Qensel 367. 

Quejido, A. G. 390. 
Quennec 363. 

Quintin, F. 446. 

Quirsfeld, E. 380. 415. 433. 
446. 

R. 

Raab 56. 

Rabinowitsch - Kempner, L. 
286. 


Rademacher, A. 408. 
R&dwansky, G. 427. 454. 
Radziejewski 378. 388. 
Raehlmann, E. 375. 
Rambousek, J. 403. 
Rapmund,0.55.439.440.442. 
Raseri, H. 401. 

R4th, Z. 343. 457. 

Raths 286. 

Räuber, A. 138 367. 

Raufer 423. 

Ravene, L. 115. 

Ravenei, M. P. 359. 

Raydt 263. 

Raynaud, L. 367. 

Rebec, Th. 383. 

Redgrave, A. 398. 

Reddie, C. 266. 

Reece, R. J. 423. 

Reed, W. 354. 

Reese, H. 50. 272. 433. 447. 
Regnier, L. R. 427. 

Rehlen, R. 412. 

Reiche 116. 

Reiche, F. 359. 

Reichelmann 131. 
Reichesberg, J. 185. 398. 
Reichmann, E. 451. 

Reid, D. 343. 

Rei(l, H. G. 62. 

Reiff, H. 425. 

Reille, P. 367. 403. 408. 413. 
Reimann, M. 359. 

Reimer, J. 316. 317. 

Reindl, M. 408. 

Reineboth 436. 

Reiner, J. 451. 

Reinhard, G. 375. 

Reißhaus, P. 401. 

Reißig, C. 386. 

Reißmüller, R. 418. 

Reitter jun., C. 403. 

Rena 53. 

Retau 456. 

Rethaan-Macare 53. 

Retzius, G. 312. 313. 451. 
Reyher, 0. 332. 

Rey, J. 375. 

Reyer, A. 398. 

Rhodes, J. M. 428. 

Ribbert, H. 320. 451. 
Ribbing, S. 332. 457. 
Ricardo, D. 220. 

Richards, H. M. 433. 
Richardson, A. B. 380. 
Richter 420. 447. 

Richter, C. 403. 

Richter, M. 359. 

Richter, P. F. 286. 
Richthofen, E. v. 401. 

Rieck 117. 359. 

Riehn, R. 419. 


Riffel, A. 120. 

Rißmann 428. 

Ritchie, J. 439. 

Ritter 380. 447. 

Ritter, J. 433. 

Ritter, P. 162. 443. 

Ritti, A. 369. 

Rittstieg 359. 

Roeder, R. 385. 

Roepke 414. 417. 

Röpke, F. 403. 

Rördam 58. 

Rösler 367. 

Rößler, A. 443. 

Rohleder, H. 430. 
Rohrscheidt, K. v. 398. 418. 
Rolants, M. 447. 

Rolffs, E. 367. 

Roll 372. 

Roller, K. 271. 433. 

Roscher, H. 234. 456. 
Roschmann, 374. 

Rosen. R. 359. 378. 
Rosenbach, 0. 341. 354. 
Rosenberg 385. 

'Rosenfeld. 8. 131. 132. 354. 

372, 437. 451. 

Rosenthal, M. 398. 

Roß, R. 354. 

Roth 403. 408. 447. 450. 
Roth, E. 55. 286. 443. 

Roth, M. 270. 433. 

Roth, W. 71. 343. 

Rothe, A. v. 449. 

Rothe, A. 229. 415. 

Rothera, C. L. 367. 
Rothschild 48. 415. 

Rotter, E. 367. 
Roubinovitch, J. 367. 430. 
Rouxel 457. 

Rovinsky, A. 342. 

Rowe, F. J. 54. 

[Rowntree, B. S. 390. 
iRowntree, J. 136. 367. 

|Le Roy des Barres 447. 
[Roztoöil, G. 408. 

Rubin, M. 390. 414. 

Rubino, A. 359. 

Rubner, M. 48. 114. 414. 418. 

420. 449. 443. 447. 450. 
Rudeck, W. 304. 363. 439. 
Rudolf 380. 

Rüdiger, W. v. 447. 

Rüdin, E. 367. 

Ruegg, A. H. 398. 
Rühlemann, G. A. 378. 
Rüther, M. 307. 450. 

Buge, R. 354. 363. 
Ruhemann 286. 

Rulle, J. 359. 

Rumpelt, A. 425. 

Rumpf 52. 

'Rumpf, E. 359. 


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Original from 

NEW YORK PUBLIC Li 



470 


G. Namenverzeichnis. 


Runge 374. 

Runge, E. 428. 

Runge, H. 386. 

Rnppin, A. 350. 387. 457. 
Rupprecht, P. 159. 378. 
Rntten (le Pöre) 390. 
Rutten, C. 390. 

Ryn, van 69. 360. 


s. 

Saalfeld, W. 363. 

Sachs 447. 

3aenger,S. 168.170.171. 328. 
Sainton, P. 454. 

Salaun, G. 408. 

Saldanha, C. N. 372. 

Salgo, J. 369. 

Salinger, J. 390. 

Salomon, A. 398. 401. 436. 
Salomonsen, L. W. 363. 454. 
Samter 115. 367. 412. 
Sanftenberg 383. 

Sarason 56. 

Sarrante, T. 398. 

Sashin, J. 367. 454. 

Säubert, M. 427. 

Sauer, J. 210. 388. 

Saugm ann 59. 360. 
Saundby, R. 342. 

Savoire 59. 

Scanzoni, C. v. 374. 
Schacht, H. 417. 

Schack, W. 53. 

Schaefer 380. 

Schäfer, H. 286. 

Schäffle, A. 221.222.412.417. 
SchaUmeyer, W.307.308.450. 
Schanz, F. 428. 

Schanze, G. 264. 433. 
Schaper 48.114.351.364.378. 
Schatz 374. 

Schenckendorf, v. 263. 438. 
458. 

Schenckendorff 360. 
Schendell, E. 428. 

Scheffler, K. 426. 

Schenk, L. 457. 

Schenk, P. 57. 367. 383. 401. 
Scherbel, S. 360. 

Scherer, H. 438. 

Schernheim 50. 

Scherwinsky 58. 

Scheube, B. 124. 363. 
Scheven, K. 363. 

Scheven, P. 401. 

Schichhold, E. 364. 
Schicker, v. 58. 398. 
Schierning, 0. 443. 449. 
Schmer 51. 

Schüler 436. 


Schüler-Tietz 386. 

Schüling, F. 414. 423. 
Schindler, P. 405. 
Schirmacher, R. 401. 
Schlesinger 415. 443. 
Schlesinger, E. 433. 
Schlesinger, H. 288.289.354. 
Schlesinger, M. 408. 412. 
Schlesinger, V. 60. 
Schlesinger-Eckstein,Th.390. 
Schloessing 115. 

Schloßmann, A. 429. 

Schmid, F. 267. 433. 

Schmid, J. 433. 
Schmid-Monnard, K.115.261. 
433 

Schmidt 436. 

Schmidt, A. 375. 

Schmidt, E. L. 385. 

Schmidt, F. A. 324. 360.458. 
Schmidt, F. C. Th. 360. 
Schmidt, G. H. 420. 
Schmidt, P. 387. 412. 
Schmidt. R. 261. 398. 433. 
Schmidt-Nielsen, S. 446. 
Schmidtmann 447. 

Schmitt, J. 354. 

Schmitz, B. 345. 436. 
Schmoller, G. 169. 216. 412. 
Schmüdderich, B. 429. 
Schnabel 154. 
Schnapper-Arndt, G. 343. 
Schneidemühl, G. 415. 
Schneider, A. 418. 443. 
Schneider, L. 390. 

Schneider, M. 425. 

Schneider, P. 378. 

Schneider, R. 388. 
Schneidewin, H. 217. 411. 
Schnell 367. 

Schnitt, C. 427. 

Schnitzer, H. 367. 

Schnurr, G. 262. 430. 
Schoefl, R. 300. 

Schön, T. 380. 

Schönberg, G. 169. 

Scholder 272. 

Scholz, L. 369. 

Schorer, H. 412. 

Schrank 56. 
Schrankenmüller 115. 
Schreiber, A. 378. 
Sehrenck-Notzing,v. 149.371. 
Schreuer, M. 413. 

Schröder 194. 

Schröder, G. 48. 

Schroetter, L. v. 48. 58. 360. 
Schuber 403. 

Schubert, L. 408. 

Schubert, P. 299. 

Schudt 115. 

Schüder 447. 

Schüle, A. 380. 


Schümann 441. 477. 
Schürmayer, B. 119. 360. 
Schütz, A. 359. 430. 

Schüler, F. 184. 212. 401. 
Schnllern-Schrattenhofen, H. 
v. 408. 

Schulte, J. 360. 

Schultheiß, W. 433. 
Schultheß, W. 433. 

Schnitze, E. 364. 
Schultze-Naumburg, P. 253. 

254. 255. 426. 
Schultzenstein 436. 

Schulz, M. v. 386. 403. 
Schulz, A. 219. 220. 417. 
Schulz, H. 433. 

Schulz, M. 286. 

Schulze 425. 

Schulze, H. 370. 

Schumburg 388. 403. 447. 
Schuster 48. 

Schwabe 245. 246. 

Schwalbe, J. 378. 

Schwarz, 0.286.378.383.443. 
Schwechler, K. 390. 
Schwiening 354. 367. 
Scipiades, E. 256. 429. 
Scurfield, H. 55. 354. 
Seager, H. 354. 

Seaton, E. C. 54. 

Sedgwick, W. T. 439. 
Seelmann, H. 186. 390. 408. 

409. 417. 

Seemann 387. 

Seidel, R. 191. 398. 

Seilhac, L. de 390. 

Seitz, C. 433. 

Selter 58. 429. 457. 
Senffleben, 0. 378. 

Senhouse, R. M. 398. 

Sepet 457. 

Sergeant, E. 380. 

Sergent, Ch. 375. 

Sergent, E. 375. 

Sering, M. 311. 312. 451. 
Sereiron 58. 

Seutemann, K. 246. 423. 
Seyfert, R. 458. 

Shadwell, A. 367. 

Shaw, A. 422. 

Shaw, H. B. 452. 

Shaw, W. 372. 

Sherwell, A. 136. 367. 
Sheyney, E. L. 390. 

Sick 385. 

jSidgwick. H. 387. 

Siebelt 381. 430. 

Siefart, G. 386. 

Siegert, F. 381. 429. 
Siegrist, A. 50. 272. 433. 
Sieveking 116. 

Süber, M. 364. 

Sübergleit, H. 218. 412. 


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Original from 

NEW YORK PUBLIC LIBRARY 



G. Namenverzeichnis. 


471 


Silbermann, J. 390. 
Silberstein 385. 

Silberstern, P. 403. 

Silesius 350. 450. 

Silex 289. 388. 

Simon, H. 56. 211.212.391. 

401. 411. 

Simon, R. 360. 

Simons, G. 417. 

Simonson, P. F. 398. 
Singer, K. 96. 251. 423. 
Sinigar, H. 440. 

Sippel, F. 374. 

Skarzynski 51. 

Skinner, D. 420. 

Sklarek, F. 451. 

Slater, G. 425. 

Smart, W. 420. 422. 
Smellie, G. 54. 

Smith 60. 

Smith, A. 170. 

Smith, C. M. 398. 

Smith, E. 354. 

Smith, S. 443. 

Smolensky, P. 0. 414. 

Snell, E. H. 350. 

Snell, R. 369. 

Snow, S. F. 454. 
Sobernheim 354. 454. 
Sobotta, E. 360. 370. 
Soetbeer 411. 

Sofer, L. 454. 

Sohnrey, H. 412. 

Solbrig 420. 443. 

Sombart, W. 167. 370. 387. 
Sommer, R. 458. 
Sommerfeld 391. 
Sommerfeld, P. 258. 429. 
Sommerfeld, Th. 120. 210. 

286. 289. 360. 388. 403. 
Sommerfeld, W. 381. 

Sopp, A. 367. 

Sorel, R. 433. 

Soudek, R. 391. 

Soxhlet, v. 419. 429. 

Spät 56. 

Spaet, F. 420. 

Sparig, 0. 66. 343. 

Specht, F. 425. 

Spellissy, J. M. 451. 
Spencer, H. 316. 

Spicer, S. 454. 

Spiethoff, B. 68. 152. 154. 

159. 160. 326. 

Spillmann 391. 

Spitta 443. 

Spitz, H. 451. 

Spitzka, E. A. 455. 

Spitzka, E. C. 372. 
Spottiswoode Cameron, J.343. 
Sprengel 409. 

Spring 247. 

Springer 409. 


Staake, G. 187. 188. 
Stadelmann 60. 433. 
Staedler, H. 414. 

Stamm, C. 354. 430. 
Starlinger 369. 381. 

Stauffer 381. 

Stauß 354. 

Steffen, G. F. 391. 

Stehr, A. A. 210. 388. 
Steiger 50. 272. 434. 

Stein, Ph. 48. 

Steiner, H. 350. 
Steinhäuser, W. 412. 
Steinitzer, A. 232. 417. 
Steinmetz 55. 386. 

Stein thal, J. 341. 

Stellnig, H. 434. 

Stephens, J. E. R. 439. 443. 
447. 

Stern, C. 364. 385. 

Stern, J. 115. 

Stern. W. 438. 

Sternberg, M. 425. 
Steuström, 0. 360. 

Stewart, C. H. 354. 
Stewart, R. W. G. 440. 
Sticker, A. 372. 

Sticker, G. 360.427. 454.457. 
Stieda, W. 57. 248. 

Stiehl, E. 334. 457. 

Stier, E. 370. 

Stüle, G. 457. 

Stockham, A. B. 457. 
Stoddart, E. V. 341. 

Stoffel, J. 425. 

Stolp, H. 447. 

Storp, E. 378. 

Stover, E. 370. 

Stratz, C. H. 455. 457. 
Strauch, A. 449. 

Strauß 429. 

Strauß, P. 439. 

Streffer 378. 

Stritter, P. 381. 

Ströszner, E. 434. 
Strohmayer, W. 53.370.430. 
Strshelbizky, J. 457. 

Struch, C. 226. 414. 
Strümpei, v. 288. 

Stubbe 367. 

Studt, L. 115. 

Stübben. J. 234. 235. 243. 

250. 420. 425. 

Stüler, F. 286. 

Stumpf, L. 440. 

Stutzer, A. 231. 417. 
Suchier 417. 

Südekum, A. 198. 234. 236. 
237. 238. 239. 240. 241. 

242. 243. 244. 245. 246. 

"247. 248. 250. 251. 417. 

Swienty, W. 420. 

Sykes, J. F. J. 55. 354. 422. 


Symanski 286. 

Symons, W. H. 350. 360.430. 
Szalardi, M. 364. 454. 

Szäna, A. 429. 436. 

Szäntö, M. 398.* 


T. 

Tambacopoulo, D. 354. 
Tangl, R 70. 344. 
Tarnowsky 364. 454. 
Tartarin, A. C. 381. 
Tatham, J. 360. 372. 

Tavel 354. 

Tavernier 422. 

Taylor, M. L. 443. 

Teixeira de Mattos 429. 
Teleky, L. 110.344.360.449. 
Tengdahl, R. 422. 

Tenney, A. 283. 437. 

Terra, 0. de 367. 
Theinburg, G. P. v. 196.406. 
Theodor, F. 430. 

Thiel 48. 

Thielen, W. 437. 

Thierry, H. 418. 

Thiesing 286. 

Thilo, M. v. 333. 457. 
Thomann 447. 

Thompson, H. 414. 447. 
Thompson, Th. 447. 
Thomson, W. A. 441. 
Thraenbart, 0. G. 449. 
Thresh, J. 354. 381. 440. 
Thümen, 378. 

Thukydides 68. 

Thurgau, E. 360. 

Tiaden 360. 

Tiburtius, F. 381. 

Tidey, St. A. 434. 

Tiersch, J. 426. 

Tietze, H. G. 251. 423. 
Timm, J. 409. 

Tippmann, A. 401. 

Tison, 421. 

Tolstoi, L. 367. 

Tomlin, R. F. 441. 

Tonzig, C. 360. 415. 
Torggler, 374. 

Tournier, G. 401. 

Tredgold, A. F. 370. 
Tretau, E. 96. 

Treu, A. 54. 

Trillich, H. 448. 

Troeger. 447. 

Troels-Lund, 343. 

Troje 50. 

Trüdinger 81. 82. 

Trüper, J. 277. 430. 
Tschlenoff, B. 386. 
Tschudakoff, J. 414. 


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472 


G. Namenverzeichnis. 


Tsuzuki, J. 354. 
Tuckwell, G. M. 399. 
Tuczek, F. 141. 370. 
Turban, K. 59. 
Turmaux. M. 434. 
Turner, G. 354. 
Turquan, V. 450. 


u. 

Uellner 50. 437. 

Uffelmann 72. 

Uhlig, 0. 412. 

Uhlmann 364. 383. 

Unger, H. 162. 376. 383. 
Unna, P. G. 49. 286. 386. 
Unterberger, v. 59. 
Unterberger, S. 360. 381. 
Urban, M. 354. 386. 
Urbanowicz, P. 354. 

Urlin, R. D. 421. 


Y. 

Vahlteich, J. 455. 

Mc. Vail, J. C. 354. 
Vaillard, L. 416. 

Valentine, F. C. 364. 
Valesch, E. M. 399. 

Vallin, E. 443. 

Vandervelde, E. 367. 391. 
Van de Velde, H. 255. 426. 
Veit 130. 

Verkauf, L. 409. 

Vernet, G. 370. 
Verrijn-Stuart, C. A. 349. 
Vetter, L. 427. 

Viallon 370. 372. 

Vierkant, 455. 

Vietor, A. C. 360. 

Vinay, C. 457. 

Vintras, L. 360. 

Virchow, R. 1. 311. 326. 
Vismara, Ch. 409. 

Vogel, G. 374. 

Vogel, H. 399. 

Vogelsanger, J. 349. 

Voges, 0. 354. 

Vogt, J. G. 455. 

Voigt 437. 

Voigt, L. 441. 

Voigtei 50. 

Voit, C. v. 343. 

Vollmann, 386. 

Volmar, F. 399. 

Vourzelle 364. 

Vulpius, 0. 381. 


w. 

Wächter, G. 78. 346. 
Wagener, 0. 403. 

Wagner 409. 

Wagner, A. 169. 219. 
Wagner, F. 194. 

Wagner, G. 385. 

Wagner v. Jauregg. 
Wahnschaffe, F. 286. 
Waibel, C. 409. 
Waldenburg, A. 455. 
Waldmann, T. 438. 
Waldschmidt, J. 51. 58.137. 

367. 409. 412. 

Walford, E. 54. 

Walker, J. 368. 

Wallace 305. 307. 364. 422. 
452. 

Wallis, E. W. 434. 
Wallmenich, C. v. 156.157. 
378 

Wanach, R. 429. 

Wappaeus 329. 
Wassermann, A. 286. 
Wassilieff, N. 403. 

Water low, D. S. 423. 
Waterston, B. 54. 

Watt, J. 426. 

Waxweiler, E. 399. 

Webb, S. 399. 

Weber 271. 

Weber, A. 222. 417. 

Weber, A. F. 399. 409. 
Weber, F. P. 364. 
Wedding, W. 286. 

Wedeies, J. 429. 

Wegener, 434. 

Wehmer, R. 364. 443. 
Weichsel bäum, A. 360. 
Weicker 360. 

Weicker, H. 48. 113. 381. 
Weicker, Th. 361. 

Weil, A. 58. 

| Weil, R. 361. 364. 

! Weinberg, W. 345. 457. 
Weintraut 50, 361. 
i Weismann, A. 307. 314. 315. 

316. 318. 319. 452. 
Weismayr, A. v. 361. 

Weiß, E. 48. 

Weißbein, 8. 429. 
Weißenburg, H. 354. 
Welander, E. 364. 457. 
Weicker, H. 313. 451. 
Wellburn, E. 354. 
Wendtlandt. E. 205. 403. 
Wengler, 409. 

(Werker, P. 383. 

Werle, H. 253. 427. 

Werner 378. 

I Werner, A. 115. 

Werner, F. 115. 286. 


Wemicke 379. 

Wernicke, E. 48. 114. 227. 

228. 286. 414. 

Wertheim, E. 372. 

Westcott, W. W. 350. 443. 
Wetterwald. H. 434. 
Wettstein, R. v. 319. 452. 
Wetzler, B. 421. 

Wever 447. 

Weygandt 372. 

Weygandt, W. 381. 388. 
Weyl, W. E. 391. 
Weymann, K. 409. 

Wheaton, S. W. 354. 447. 
Wiedenfeld 412. 

Wiegand, W. 378. 
Wieselgreen, M. 8. 368. 
Wiesinger, C. 417. 

Wilcox, A. W. 370. 457. 
Wildermuth 60. 370. 
Wilhelmi 58. 395. 

Williams 52. 399. 

Willmans 60. 

Willoughby, E. F. 440. 447. 
Willoughby, W. F. 409. 
Wilmanns, K. 370. 372. 
Wilser, L. 306. 307. 450. 455. 
Wilson 60. 

Wilson, A. J. 454. 

Wilson, M. 399. 

Windheuser, E. 361. 434. 
Windscheid, 409. 

Wingen 271. 

Winslow, C. E. A. 354. 
Winter, 437. 

Winter, G. 372. 

Winternitz, H. 361. 
Winternitz, W. 120. 361. 
Wintgen, M. 286. 

Wirtz, P. 399. 

Wirz, J. 417. 

Witlacil, A. 447. 

Wittig, 0. 437. 

Witte, H. 434. 

Witt, J. 434. 

Wlassak, R. 368. 

Wörishoffer 1. 

Wörner 385. 

Woedtke, E. v. 55. 383. 409. 
Wodox, L. 409. 

Wodtke 443. 

Wodon, A. öl. 

Woff, H. 421. 

Wolf, J. 221. 345. 417. 
Wolff, A. 54. 286. 

Wolff, G. 454. 

Wolff, H. W. 399. 

Wolff, M. 361. 

Wolff, W. 130. 

Wolffberg, L. 257. 429. 
Wolfring, L. v. 437, 438. 
Wolpert 286. 

Wolpert, H. 449. 


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G. Namenverzeichnis. 


473 


Wolstenholme, E. P. 425. 
Woltemas 441. 

Woltmann, L. 335. 336. 452. 
457. 

Wood. T. 0. 370. 

Woodfall, W. 425. 

Woycke, A. 368. 
Wftrzburg, A. 361. 
Wulffert, F. 56. 368. 455. 
Wullschleger, E. 399. 
Wundt, W. 145. 

Wnttke, E. 401. 417. 
Wutzdorff 129. 372. 
Wright, H. A. 454. 
Wright, F. W. 434. 

T. 

Yinrace, D. 361. 

Young, Ch. D. 385. 

Young, J. B. 54. 


z. 

Zacher, G. 61.173. 175.409. 
410. 

Zaddach, H. 391. 

Zadek, J. 69.138. 343. 364. 
368. 

Zahn,' C. 423. 

Zahn, F. 350. 391. 407. 
Zander, R. 237. 425. 426. 
Zangger, T. 381. 

Zeitlmann 55. 

Zeller, v. 80. 81. 

Zepler, G. 364. 

Zeuner, W. 113. 365. 
Ziegler 416. 

Ziegler, E. 452. 

Ziegler, F. 192. 411. 
Ziegler, H. E. 317. 

Ziehen, Th. 370. 372. 
Ziemann, H. 355. 


Zillmann, 0. 376. 

Zimmer 52. 378. 381. 434. 
437. 

Zimmer, F. 434. 
Zimmermann 380. 
Zimmermann, F. W. E. 349. 
350. 

Zimmermann, W. 391. 401. 
Zirndorfer 56. 

Zirck, F. 399. 423. 
ZoUinger, F. 268. 434. 
Zscbokke 192. 

Znberbiihler, W. 266. 435. 
Znebelin, C. 422. 

Znm Bnsch, J. P. 355. 
Zuntz, L. 289. 

Zuntz, N. 286. 

Zweifel, P. 162. 364. 373. 


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Verlag von Gustav Fischer in Jena 


Hygiene des Alkoliolisnnis. D Üit l w 


Kurventafeln im Text. (Besonderer Abdruck aus dem Handbuch der Hygiene.) 
1901. Preis: 2 Mark 50 Pf. 


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Seine volkswirtschaftliche Funk¬ 
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Handbuch der Sozialen Medizin. ß “‘ rb * it «‘. v 9 n . R r? ieru *Ti 

-- und Medizinalrat Dr. Abel 

in Berlin, Professor Dr. Aschafifenburg in Halle a. S., Prof. Dr. Bettmann in 
Heidelberg, Dr. Heinrich Embden in Hamburg, Oberstabs- und Regiments¬ 
arzt Dr. Friedheim in Wandsbeck, Dr. Moritz Fürst in Hamburg. Dr. Jaffö 
in Hamburg, Oberarzt, Dr. F. Jessen in Hamburg, Oberarzt Dr. Gg. Ilberg 
in Grossschweidnitz, Privatdozent Dr. Lange in Leipzig, Dr. R. Lennhoff in 
Berlin, Professor Dr. Mendelsohn in Berlin, Physikus und Hafenarzt Dr. Nocht 
in Hamburg, Oberarzt Dr. Nonne in Hamburg. Dr. Joh. Ritter in Geesthacht, 
Dr. Schmalfuss in Hamburg, Professor Dr. Th, Sommerfeld in Berlin, Dr. 
Sudeck in Hamburg, Professor Dr. Windscheid in Leipzig. Herausgegeben 
von Dr. Moritz Fürst, Arzt in Hamburg und Dr. F. Windscheid, 
Professor in Leipzig. 

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pflege. Von Dr. med. Moritz Fürst, Armenarzt a. D. ( prakt. Arzt und 
Armenpfleger in Hamburg. Preis für Abnehmer des ganzen Werkes: 6 Mark, 
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f eber alle Länder. Von Landgericlitsrat W r . Kulemann, Braunschweig. 1900. 
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Frankfurter Zeitung vom 4. Dez. 1899: 

Ein „Standard-Work“. Eine volkswirtschaftliches Werk, an dem Theoretiker wie 
Praktiker aller sozialpolitischen Richtungen ihre ungetrübte Freude haben können. 

Ein kurzes, handliches Nachschlagewerk war dringend nötig, das in knappster Form 
Geschichte, Statuten and gegenwärtigen Stand aller nennenswerten sozialen Vereinigungen 
darbot. Dieses Nachschlagewerk geschaffen zu haben, ist ein wirkliches Verdienst des „national- 
liberalen u Sozialpolitikers Kulemann, der damit aufs neue seinen praktischen Sinn für die 
sozialen Aufgaben unserer Zeit bekundet hat. 


Mathematisch-Technische Kapitel zur Lebensversiche- 

«r Von Corneille L. Landre. Zweite verbesserte und vermehrte 

-Auflage. 1901. Preis: 10 Mark. 

Deutsche Vers.-Zeitung, Nr. 76 vom 13. Oktober 1901: 

. . . Zum Lobe dieses allgemein in Fachkreisen hochgeschätzten Buches, das in 
verhältnismässig kurzer Zeit die zweite Auflage erlebt, ist wenig mehr zu sagen. Der 
Herr Verf. teilt selbst mit, dass er manches Problem hinzugefUgt hat und dass er glaubte, 
die Ausgleichung ausführlicher behandeln zu müssen. Vor allen Dingen aber hat er die 
„gemeinsame Bezeichn ungsweise“ ein geführt, nachdem diese auf den drei vorausgegangenen 
Aktuarkongressen zu Brüssel 1895, London 1898 und Paris 1900 einstimmig votiert 
worden war . . . 





















Verlag von Gustav Fischer in Jena 


Centralstellen für Armenpflege und Wohlthätigkeit. 

Von Dr. E. Miinstcrberg. 1897. Preis! 1 Mark 60 Ff. 


Neue Staatslehre. 


Von Dr. Anton Menger, Professor an der Universität 
Wien. 1903. Preis: brosch. 5 Mark, geb. 6 Mark. 


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7 Abbildungen. 1895. Preis: 7 Mark. 


Von Dr. med. H. Xemnann, Privat- 
docent an der Universität Berlin. Mit 


Schriften der Gesellschaft für Soziale Reform. Heraus- 

---—- gegeben 

von dem Vorstande. 

Heft l. Die Errichtung eines Reichsarbeitsamtes. Referate, erstattet 
in der Aussehusssitzung am 16. März 1901 in Berlin durch Dr. Pachnike, 
Reichstagsabgeordneter und Dr. Frhrn. v. Berlepsch, StaatBtninister. Mit 
einem Anhang, Satzungen der Gesellschaft für Soziale Reform und Verzeichniss 
der Mitglieder vom Vorstande und Ausschuss. 1901. Preis: 20 Pf. 

Heft 2. Di© Arbeiterberufsvereine. Referate, erstattet in der Ausschuss- 
sitzung am 4. Mai 1901 in Berlin durch Bass ermann, Reichstagsabgeordneter 
und Giesberts, Arbeitersekretär. 1901. Preis: 20 Pf. 

Heft 3/4. Arbeiterschutz in Gast- und Scliankwirtschaften. Referat 

dem Ausschüsse der Gesellschaft für soziale Reform erstattet von Prof. Dr. 
K. Oldenberg. Nebst einem Korreferat von Gustav Staake, Geschäfts¬ 
führer der Sektion Berlin des deutschen Kellnerbundes. 1902. Preis: 50 Pf. 

Heft 5. Vereins- und Vcrsammlungsrccht wider die Koalitions¬ 
freiheit. Referat, erstattet dem Ausschuss der Gesellschaft für Soziale 
Reform von Ferdinand Tönnies, Eutin. 1902. Preis: 40 Pf. 

Heft 6. Die RechtsYerhSUtnisse im Gärtnergewerbe. Referate dem 
Ausschüsse der Gesellschaft für Soziale Reform in der Sitzung vom 6. Mai 
1902 erstattet von M. von Schulz, Vorsitzenden des Gewerbegerichtes 
Berlin und Franz Behrens, Geschäftsführer des Allgem. Deutschen Gärtner¬ 
vereins. 1902. Preis: 25 Pf. 

Heft 7/8. Die Herabsetzung der Arbeitszeit für Frauen und die 

Erhöhung des Schutzalters für jugendliche Arbeiter in 
Fabriken. Referate der I. Generalversammlung der Gesellschaft für Soziale 
Reform in Köln am 22. September 1902 erstattet von Dr. August Pieper- 
M.-Gladbach und Helene Siraon-Berlin. Nebst einem Bericht über die 
I. Generalversammlung der Gesellschaft für Soziale Reform in Köln. Z weiter 
unveränderter Abdruck. 1903. Preis: 1 Mark. 

Heft 9: ArbeiterkoilSUinvereine. Referate für die Sitzung des Ausschusses 
der Gesellschaft für Soziale Reform am 12. März 1903 erstattet von Dr. Rein¬ 
hold Riehn, Bonn und J. Giesberts, Arbeitersekretär in M.-Gladbach. 
Preis: 40 Pf. 

Die Lehre von der Mortalität und Morbilität 

-- logisch¬ 
statistische Untersuchungen von Harald Westergaard, Prof, an der Universität 
Kopenhagen. (Von der Universität in Kopenhagen preisgekrönte Schrift.) 
Zweite vollständig umgearbeitete Auflage. Preis: 20 Mark. 

Die Arbeiterschntzgesetzgebnng in den europäischen 

Ländern. ^on ^ r * van wissenschaftlicher Hilfsarbeiter 

--! beim städtischen statistischen Bureau und Sekretär der Arbeits¬ 
kammer für die Baubetriebe in Amsterdam. Preis: 7 Mark. 

Hamburger Echo vom 29. Nov. 1901: 

. . . Für den Gesetzgeber und den Sozialpolitiker ist das Werk von 
unschätzbarem Wert. Gewiss ist über diese Materie schon manches Bach 
geschrieben, aber uns ist kein Buch bekannt, we lches eine so längst 
empfundene Lücke ausfüllt, wie das vorliegende. . • . 



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