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Full text of "Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg"

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JAHRESHEFTE 



des 



Vereins für vaterländische Naturkunde 



in 



Württemberg. 



Heratugegeben ron dessen Bedactionscommission 

Prof. Dr. 0. Fraas, Prof. Dr. P. y. Kraass, Prof. Dr. 
C. y. Marx, Prof. Dr. P. y. Zeeh in Stuttgart. 



NEÜNÜNDDREISSIGSTEE JAHRGANG. 
Mit 2 Tafeln und 8 Holzschnitten. 



STDTTGABT. 

E. Schweizerbart'sche Yerlagshandlong (E. Koch). 

1883. 



K. HoibaclidTiickerei Zu Guttenber^ (Carl Grüninger) in Stattgart. 



Inhalt. 



Seite 

L ÄDgelegenheiten des Vereins. 

Bericht über die siebenunddreissigste Göneralversammlang den 

24. Juni 1882 in Nagold. Von Oberstudienrath Dr. F. v. K r a u s s 1 

1. Rechenschaftsbericht über das Jahr 1881/82. Von Ober- 
studienrath Dr. F. V. Kr aus s 2 

2. Zuwachs der Yereinssammlungen. 

A. Zoologische Sammlung, v. Oberstudienrath Dr. F. v. Erauss 5 

B. Botanische Sammlung, von Prof. Dr. v. Ahles . . . . 14 

C. Zuwachs der Vereinsbibliothek, von Oberstudienrath Dr. 

F. V. Krauss 16 

3. Rechnungs-Abschluss für das Jahr 1881/82. Von Hofrath 

Ed. S e y ff a r d t in Stuttgart . 29 

4. Wahl der Beamten 33 

Nekrolog des Apothekers Dr. Gustav Leube sen. in Ulm. Von 

Prof. Dr. Veesenmeyer 3ß 

Nekrolog des Prof. Dr. Gotthilf Werner. Von Prof. Leuze 48 

II. Vorträge und Abhandlungen. 

1. Zoologie. 

üeber die Zeichnung der Vögel und Säugethiere. Von Prof. Dr. 

Eimer in Tübingen 56 

üeber das Vorkommen der Kreuzotter, besonders im Jahr 1882. 

Von Oberamtsarzt Dr. R. Finckh in Urach 309 

Einiges über die Mauereidechse in Württemberg. Von Prof. 

Dr. Klunzingef 108 

Zur Entwicklungsgeschichte des Leberegels (Z)i^^oma hepaticum L.). 

Von Dr. D. F. Weinland in Esslingen 89 

Zur Molluskenfauna von Württembergisch Franken. Von Dr. . 

D. F. Weinland in Esslingen. (Mit 4 Holzschnitten) . . 112 



H\o33^ 



IV Inhalt. 

Algen und Zoophyten im nordischen Meer und Sibirien gesammelt 

von Graf Waldburg-Zeil, untersucht von Dr. G. Zeller . . 104 

2. Mineralogie, Geognosie und Petrefactenkunde. 

Die Bohrmuscheln am Bselsberg bei Ulm. Von Prof. Dr. 0. F r a a s 106 

üeber alte and neue Bamispongien und andere verwandte Schwamm- 
formen aus der Geislinger Gegend. Von Betriebs-Bauinspec- 
tor a. D. E. Klemm 243 

Ueber die verkieselten Baumstämme aus dem württembergischen 
Keuper und über den Verkieselungsprocess. Von Prof. Dr. 
Nies in Hohenheim 98 

Untersuchung der Stuttgarter Wasserversorgung, ausgeführt im 
chem.-techn. Laboratorium des K. Polytecbnikums. Von 
Georg Peine in Hildesheim 128 

Beschreibung der fossilen Pflanzenreste aus der Molasse von 
Heggbach O.A. Biberach und einigen andern oberschwä- 
bischen Localitäten. I. Abth. Dicotyledonen. Von Dr. J. 
Probst in Essendorf. (Hiezu Taf. I. IL und 1 Holzschn.) 166 

Prof. Dr. G. Wemer's Spiegeldreikant. Von Prof. Dr. A. S c h m i d t. 

(Mit 1 Holzschnitt) 86 

üeber die Vertretung der Zone des Ammonites transversctrius im 
schwäbischen weissen Jura. Von Eisenbahn-Bauinspector 
G. Wundt in Schorndorf. (Mit 2 Holzschnitten) .... 148 

3. Botanik. 

Die Flora des Nagolder Schlossbergs. Von Seminaroberlehrer 

Schwarzmayer in Nagold 80 

Bücheranzeigen 315 

General-Register zu den Jahresheften des Vereins für vater- 
ländische Naturkunde in Württemberg. Jahrgang I— XXXIX 
(1845-1883). Von Eduard Koch 321 



I. Angelegenheiten des Vereins. 



Bericiit filier die sielieiinnililreississte ßeneralrersanmliiiie 

vom 24. Juni 1882 in Nagold. 
Von Oberstudienrath Dr. P. v. Krause. 

Die vorjährige über 80 Mitglieder zählende Generalversamm- 
lung in Ulm hatte beschlossen, dad Jahresfest für 1882 aber- 
mals nicht in der Residenzstadt abzuhalten, sondern dazu eine 
Stadt im Schwarzwald zu wählen. Es galt neben dem Bestreben, 
das Interesse für die vaterländische Naturkunde in allen Landes- 
theilen zu unterstützen, zunächst mit den Mitgliedern des wieder 
neu constituirten Sch.warzwälder Zweig Vereins in per- 
sönlichen Austausch zu treten und neue Verbindungen anzuknüpfen. 
Und da der Verein im Jalir 1874 in Calw getagt hat, so fiel 
nach einem Vorschlag des Vereins-Ausschusses die Wahl auf die 
Stadt Nagold und es wurden Professor Dr. Eimer von Tü- 
bingen, der Vorstand des Schwarzwälder Zweigvereins, und Kauf- 
mann Hermann Reichert in Nagold zu Geschäftsführern be- 
stimmt. In dem neu erbauten evangelischen Schullehrerseminar 
überliessen die Behörden den schönen, geräumigen und hellen 
Festsaal mit grösster Bereitwilligkeit für die Zwecke der Ver- 
sammlung. Zur Belehrung der Theilnehmer waren in der Mitte 
und an den Seiten des Saals allerlei Naturalien aus dem Schwarz- 
wald aufgestellt. Unter Anderem 

eine Reihe ausgestopfter Vögel, darunter ein prächtiger Uhu 
und Auerhahn , von Oberförster Bührlen in Nagold, 

Jahreshefte d. Ver. f. vatcri. Naturkunde in Württ. 1883. 1 



— 2 — 

eine stattliche bei Wildberg erlegte Wildkatze von Hirschwirth 
Wiedmeier in Wildberg, 

eine lebende Mauereidechse von Forstmeister Hopfengärtner 
in Wildberg, 

viele frische Pflanzen vom Schlossberg bei Nagold, insbesondere 
seltene Orchideen, von Seminaroberlehrer Schwarzmayer 
in Nagold. 

Zur Versammlung fanden sich aus dem Schwarzwald und 
den übrigen Landestheilen über 60 Mitglieder ein, auch einige 
Bewohner der Stadt und die Zöglinge des Schullehrerseminars 
nahmen daran Theil. 

Um 11 Uhr eröffnete der Geschäftsführer Prof. Dr. Eimer 
die Verhandlungen, hiess die Anwesenden im Schwarzwald herzlich 
willkommen und sprach die Hoffnung aus, dass die Bestrebungen 
des Vereins für vaterländische Naturkunde auch im Schwarzwald 
mehr und mehr Anklang finden mögen. 

Zum Vorsitzenden wurde sodann Oberstudienrath Dr. 
F. v. Krauss gewählt. 

Derselbe trug hierauf den folgenden 

Beohensohaftsberioht fiir das Jabr 1881—1882 

vor. 

Hochgeehrte Herren! 

Ueber das 38. Vereinsjahr vom Johannisfeiertag 1881 bis 
dahin 1882 habe ich ihnen keine ausserordentliche Vorkomm- 
nisse mitzutheilen. 

Der Verein hat auch im abgelaufenen Jahr die ihm in den 
Statuten gestellten Aufgaben zur Erforschung der naturwissen- 
schaftlichen Verhältnisse in Württemberg unausgesetzt verfolgt. 
Hierin haben ihn insbesondere die Zweigvereine unter der Leitung 
ihrer eifrigen Vorstände in erfreulichster Weise unterstützt, in- 
dem der Oberschwäbische seine lehrreichen und beliebten Monats- 
versammlnngen erfolgreich fortgesetzt und der Schwarzwälder 
Zweigverein seine anregenden Zusammenkünfte unter viel ver- 
sprechender Theilnahme wieder aufgenommen hat. 



— 3 — 

Als ein weiteres günstiges Zeichen darf erwähnt werden, 
dass in diesem Zeitraum 66 neue Mitglieder dem Verein bei- 
getreten sind, von welchen sich 20 dem Oberschwäbischen und 
9 dem Schwarzwälder Zweigverein angeschlossen haben. 

Die vaterländische Naturalien-Sammlung hat der Ge- 
fälligkeit von 86 Mitgliedern und Gönnern wieder viele und in- 
teressante Geschenke von Naturalien zu danken. Die Wirbel- 
thiere haben sich um 36 Säugethiere, unter welchen eine für 
Württemberg neue Spitzmaus Sarex alpinu^ Schinz aus Zwiefal- 
ten anzuführen ist, ferner um 17 Vögel und 2 Nester mit 11 
Eiern, 76 Beptilien und Amphibien und um 109 Fische ver- 
mehrt. Unter den wirbellosen Thieren befindet sich eine grössere 
Anzahl von Arten, welche bis daher in Württemberg nicht auf- 
gefunden worden ist. Ihr Zuwachs, bei welchem die Arten nach 
den verschiedenen Fundorten gezählt sind, besteht aus 160 Arten 
Mollusken in etwa 500 Stücken, 290 Arten Insekten in 820, 
35 Arten Myriopoden in 70, 80 Arten Arachniden in 230, 27 
Arten Krustenthieren und aus 24 Arten Gliederwürmern in vielen 
Exemplaren. Die paläontologische Sammlung wurde mit einem 
interessanten Mastodonzahn aus Znssdorf und einem grossen Bone- 
bed-Block aus Bebenhausen, die botanische Sammlung mit 7 Höl- 
zern und 31 Arten seltener Cryptogamen beschenkt. 

Es ist wohl zu hoffen, dass jedes Mitglied sich auch ferner- 
hin angelegen sein lässt, die vaterländische Naturalien-Sammlung 
durch Beiträge zu bereichern, und insbesondere dafür besorgt 
ist, dass seltene und werthvoUe Naturalien, welche in seinem 
Bezirk vorkommen, erhalten und der Sammlung zugewendet 
werden. 

Die Vereinsbibliothek hat einen Zuwachs von 421 Bän- 
den und Heften und von 20 Karten erhalten, der hauptsächlich 
den vielen Tauschverbindungen mit auswärtigen Gesellschaften 
gegen unsere Jahreshefte zu verdanken ist. Alle diese Schriften 
werden in diesem Jahrgang veröffentlicht, was zugleich als Be- 
scheinigung für die Einsender dienen soll. 

Jedes Mitglied kann gegen Einsendung einer Quittung Bücher 
von der Bibliothek entlehnen. 

1* 



- 4 — 

Neue T auscli Verbindungen sind im abgelaufenen Jahr 
angeknüpft worden mit: 

Verein für Naturkunde in Offenbach a. M., 
Linnean Society of New South Wales in Sydney, 
Socidte botanique du Grand-duch^ de Luxembourg, 
Colonial Museum of New Zealand in Wellington. - 

Von den Yereins-Jahresheften ist der 38. Jahrgang 
erschienen und den Mitgliedern schon vor einigen Wochen über- 
schickt worden. Die vaterländische Naturgeschichte ist darin 
wieder durch mehrere wichtige Abhandlungen bereichert worden. 
Mögen die Mitglieder das weithin verbreitete Vereinsorgan auch 
fernerhin durch geeignete wissenschaftliche Arbeiten unterstützen. 

Von Winter-Vorträgen ist diesmal eine erfreuliche An- 
zahl für die Mitglieder und ihre Damen gehalten und dankbarst 
anerkannt worden. Es sprachen die Herren: 

Prof. Dr. Fr aas über den schwäbischen Lindwurm, 
Prof. Dr. V. Zech über die Wirkung in die Ferne, 
Prof. Dr. Klunzinger über das Thierleben im Bodensee, 
Prof. Bopp, zur Erklärung des Palmer'schen Experi- 
ments über atmosphärische Pressung, mit]Versuchen, 
Prof. Dr. Nies, über das Innere der Erde und über 
die Erdbeben, 

und zum Schluss machte 

Prof. Dr. V. Zech electrotechnische Versuche mit seinen 
Apparaten im E. Polytechnikum. 

Aus dem nachfolgenden Bechnungsbericht werden Sie ent- 
nehmen, welche Mitglieder der Verein durch den Tod verloren 
hat. Unter ihnen haben wir Dr. Gustav Leube sen. in Ulm 
zu beklagen, der dem Verein seit seiner Gründung mit Eifer an- 
gehörte, und Prof. Dr. G. Werner, der sich als praktischer 
Naturforscher in seinen Schriften und Lehren verdient gemacht 
hat. Ueber beide werden Sie in diesem Jahrgang Worte der 
Erinnerung finden. 

Ich habe jetzt noch der Mitglieder und Freunde des Vereins 
zu gedenken, durch deren Güte der Naturalien-Sammlung und 



der Bibliothek wieder schätzbare Geschenke zugeflossen sind 
und welchen hiemit im Namen des Vereins der verbindlichste 
Dank dargebracht werden soll. 

Ihre Namen und Geschenke stehen in den folgenden 

Zuwachsyerzeichnissen; 

A. Zoologische Sammlnng. 

(Zusammengestellt von Oberstudienrath Dr. v. Krau ss.) 

I. Säugethiere. 

Als Geschenke: 

Vespertüio mystacinm Leisler, Männchen, 
Vesperiilio Bechsteinii Leisler, Weibchen, 

von Herrn Dr. Ehrle in Isny; 
Synotus harhastellm Schreb., Männchen, 

von Herrn ßeälMrer Lörcher in Schorndorf; 
Bhinolophus hipposideros Bechst., Männchen, 
Vespertüio murinus Schreb., Männchen, aus der Schillerhöhle, 

von Herrn Forstwächter Hertlein in Urach; 
Synotus harhastellu^ Schreb., Männchen und Weibchen, 
Flecotus aurUtis L., Weibchen, 
Vesperugo discolor Natterer, Weibchen, 
Sorex vulgaris L. & S. pygmaeus PalL, Weibchen, 
Crocidura araneus Schreb., Weibchen, 

Foetorius vulgaris Briss., Männchen im Sommer und Winter, 
Foetorius erminea L., Weibchen im Winter, 
Gricetus frumentarit^s Fall., junges Männchen, 
Mus sylvaticus L. & M. muscvius L., Männchen und Weibchen, 

von Herrn Dr. Ludwig in Creglingen; 
Canis vulpes L., Männchen und Weibchen sehr jung, 

von Herrn Oberförster Fribolin in Bietigheim; 
Felis catus L., ferus^ altes Männchen, 15 Pfd. schwer, 

von Herrn Revierförster Fröhner in Oberkochen; 
Lutra vulgaris Eni., junge Weibchen, 

von Herrn Hauptmann Wepfer in Ludwigsburg; 
Sorex alpinu^ Schinz, Weibchen, neu für Württemberg, 

von Herrn Forstmeister Pfizenmaier in Zwiefalten; 
Sorex vulgaris L., altes Weibchen, 

von Herrn Oberstudienrath Dr. v. Krauss. 



— 6 — 

t 

IL Vögel. 

Als Geschenke: 

Motaciüa Ma L., weisse Varietät bei Mergentheim, 

von Herrn Hauptmann Wepfer in Ladwigsburg; 
Caprimülgus europaeus L., altes Männchen, 

von Herrn, Baron Richard König -Warth ausen; 
Buteo vulgaris Leach, altes Weibchen, 
AccipUer nisus L., altes Weibchen, 
Lantus excubUor L., altes Weibchen, 
Nest von Troglodi/tes parvtdus, am Fass einer Buche, 
von Herrn Bevierförster März in Wiernsheim; 
Nest von Erythacus rübecuia Cnv. mit 6 Eiern und dem Kukuksei, 

von Herrn Oberförster Frank in Schussenried ; 
Turdus musicus L., altes Männeben, 

von Herrn Gustav. St eudel in Stuttgart; 
Passer domesticus Briss., mit weissen Flügeln und Schwanzfedern, 

von Herrn Oberförster Hepp in Hirsau; 
Passer domesticus Briss., mit weissen Flügeln und weissem Schwanz, 

von Herrn Oberstudienrath Dr. v. Krauss; 
Bonasia sylvestris Brehm, altes Männchen; 

von Herrn Bevierförster Theurer in Simmersfeld; 
Charadrius ftuviatüis Bechst., junges Weibchen, 
Tringpides {ActiHs Boie) Tiypöleuca Bp. , alt, jung und Nest mit 4 Eie rn, 
Ardea cinerea L., Embryonen von Ursendorf, 
Podieeps nmar Lath., junges Männchen, 

von Herrn G. Grollet in Munderkingeu; 
Parus coeruleus L., citrongelbe Varietät aus einem Nest mit 
2 Jungen normaler Färbung, 

von Herrn Amtspfleger G. Laun in Königsbronn. 

III. Reptilien und Amphibien. 

Als Geschenke: 

Tropidonotus natrix L., mittelgross, 

von Herrn Forstpraktikant Bupf in Oberkirchberg; 
Lacerta agüis L. und Zr. vivipara Jacq., alt und jung, 
Bona temporaria L., Bufo calamita Lanr., 

von Herrn J. N. Kees in Waldsee; 
Lacerta agüis L., Triton älpestris Laur., von Freudenstadt, 
Bana esculewta L., Triton taeniatm Schneid., von Langenargen, 

von Herrn Prof. Dr. Klunzinger; 
Pelias berus Merr., alt und jung, bei Aalen, 

von Herrn ßeallehrer Grat er in Aalen; 



— 7 — 

Pelias bems Merr. var. prester L. bei Wildbad, 

von Herrn Baurath Berner; 
Lacerta agilis L., Anguis fragüis L., 
CoroneUa austriaca Laor., alt, 
Triton taeniatus Schneid., Triton alpestris Laar., 
Bana esctdenta L., üana temporaria L., 
Bomhinator igneus Merr., Bufo vtdgaris Laur., 

von Herrn Dr. Ludwig iu Creglingen; 
Bana temporaria L., Triton cristattis Laur., 

von Herrn Dr. Ehrle in Isny; 
Lacerta agilis L. , L. vivipara Jacq., Männchen und Weibchen, 
Triton alpestris Laur., Männchen und Weibchen, 

von Herrn Forstassistent Sihler in Dietenheim; 
Salamandra maculosa Laur., jung, Euiebis, 

von Herrn stud. Vosseler in Stuttgart. 

IV. Fische. 

Als Geschenke: 

Aspro streber Sieb., Gohio fluviatüis Gnv., 
Squalius leuciscus L., 8q, cephalus L., Junge, 
Alhumus lucidus Heck., A, bipunctatus L., Junge, 
Barbus fluviatüis Ag., Chondrostoma nasus L., Junge, 
Phoxinus laevis Ag., Cobitis barbatula L., 
Petromy/son ftuviatüis L., Larven, alle aus der Donau, 

von Herrn 6. Grollet in Munder kingen ; 
Barbus fluviatüis Ag., Esox ludus L., 
Trutta fario L., Trutta lacustris L., sterile Form, 
von Herrn H. Lanz in Friedrichshafen; 
Phoxinus laevis L., Leuciscus rutüus L., jung, 
Bhodeus amarus Ag., Männchen und Weibchen, aus Bächen, 

von Herrn J. N. Kees in Waldsee; 
Phoxinus laevis L., aus Biedgräben, 

von Herrn Oberförster Frank in Schussenried ; 
Eier u. Embryonen v. Bhodeus amarus Ag. in ünio batavus Lamck., 

von Herrn Med.-Bath Dr. E. Zell er in Winnenthal; 
Barbus fluviatüis Ag., Ci^inus carpio L. und var. 
Chondrostoma nasm L., mit Schimmel (ßaprölegnia ferax N. 
ab Es.) überzogen und daran zu Grunde gegangen, 
von Herrrn Dr. Ludwig in Creglingen; 
Perca fluviatüis L., Gobio fluviatüis Guv., 
Bhodeus amarus Ag., Albumus lucidus Heck., 

von Herrn Staatsanwalt Schmoller in Ellwangen; 



- 8 — 

Tinea vulgaris Cuv., alt, Sgualius cephaltts L., 

Yon Herrn Gaswerkbesitzer Bender in EUwangen; 
Chondrostoma nasus L., Leudscus ruHlus L. jun., 

YOn Herrn Schullehrer Letzerkoss in Buppertshofen ; 
Salmo hucho L. jun., Trutta fario L., aus der Donau, * 

Yon Herrn Mathäus Käsebohrer in Ulm; 
Tinea vulgaris Guy., sehr jung, 

Yon Herrn Oberstndienrath Dr. y. Krauss. 

Durch Kauf: 

Perca fluviatilis L., Abramis hrama L. ad., 

Leudscus ruiilus L., Ghondrostoma nastis L., 

Esox lueius L., Lota vulgaris Guy. jun., 

Süurus glanis L. jun., Salmo salvelinus L. jun., 

Goregonus Wartmanni Bl., C. hiemalis Jur., 

Coregonus macrophtkalmus Nüsslin, Gangfisch, 

Trutta laeustris L. {8, Bappii Gthr.) jun., alle aus dem Bodensee. 

V. Mollusken. 
Als Geschenke: 

Daudebardia rufa Drap., Argen- Anschwemmung, 

Trichia sericea Drap., bei RaYonsburg, 

Cyclo Stoma elegans Müll., Friedrichshafen, alle drei neu 

für Württemberg, 
Triehia sericea Drap, und drei andere Arten, BaYensburg, 
Heliciden 7 Arten, aus dem bunten Sandstein Yon ZäYelstein, 

Yon Herrn Präsident W. y. Gmelin in BaYensburg; 
Land- und Süsswasser-Gonchylien 43 Arten aus der Umgebung 
Yon Schönthal, gesammelt Yon Garl Weinland, darunter 
Trichia granulata Alder und Pisidium supinum 
A. Schmidt, beide neu für Württemberg, 

Yon Herrn Dr. D. F. We Inland in Esslingen; 
Cionella columna Glessin, Schlossruine Blaubeuren, 
Yalvata depressa Ffr., Graben bei Schelklingen, 
Pisidium intermedium Gassies, ebenda, alle drei neu für 

Württemberg, 
Pisidium supinum A. Schmidt, bei Schönthal, 

Yon Herrn StationsYorstand Glessin in Ochsenfurt; 
Helicogena pomatia L. Yar. grandis und Yar. sinistrorsa, aus 
den Schneckengärten you Dapfen, 

Yon Herrn Forstrath Freiherr v. Hügel in Urach; 



-- 9 — 

Helicogena pomatia L. var. turrita, von Streichen, 

von Herrn Buchhändler Ed. Koch; 
Flanorhis 3 Spec, Acröloxus lacustris L., 
CalycuUna lacustris Mull., Sphaerium rivicolum Leach., 

von Herrn Med.-Rath Dr. E. Zeller in Winnenthal; 
Sphaerium comeum L., Biedgräben von Steinhausen, 

von Herrn Oberförster Frank in Schussenried ; 
Bythinia terUaculata L., Planorhis margincUus Drap., 

von Herrn J. N. Kees in Waldsee; 
Unio ater Nils., ünio pictorum Lam., 
Änodonta cellensis Schrot., Ä, rostrata Kok., 
lAmneus stagnälis L., Altwasser der Donau, 

von Herrn 6. Grollet in Munderkingen; 
Arion und Limax 5 Species, 
Land- und Süsswasser-Conchylien 32 Species, 
Änodonta cellensis Schrot., ünio batavus Lam., 

von Herrn Dr. Ludwig in Creglingen ; 
Arion empiricorum ¥6i\, Limax cinereoniger Wolf, 
Heliciden 2 Species, Limneus pereger Müll., alle von Wildbad, 
Freudenstadt, Kniebis, 

von Herrn Stud. Buchner; 
Arion subfuscus Drap., Limax cineroniger Wolf, 
Trichia edentida Drap, und 4 Species Heliciden, vom Kniebis, 
Limax 2 Species und Vitrina diaphana Drap, bei Berg, 

von Herrn Stud. Vosseier; 
Land- und Süsswasser-Conchylien 29 Species, 
Eierpackete von 2. Limnetts und Bythinia, 
Änodonta anatina L., Pisidium fossarinum Cless, alle bei Längen- 
argen, 
Limax arborum Bouch., 8 Species Heliciden, 
Pisidium fossarinum QÜQ^s, von Wildbad, Liebenzell, Freudenstadt, 

von Herrn Prof. Dr. Klunzinger. 

VL Insecten. 

Als Geschenke : 

Chalicodoma muraria F., Larven in den Kirchen fenstern, 

von Herrn C. Rahm er vom Schäferhof; 
Coleopteren, 14 Sp., 38 St., Lepidopteren, 17 Sp., 40 St., 
Hymenopteren, 32 Sp., 54 St., Dipteren, 12 Sp., 36 St., 

Hemipteren, 6 Sp., 27 St., sämmtliche bei Stuttgart, 
darunter neu für Württemberg: Gychrus attenuatus F., 
Feuerbacher Thal , Eupithecia isogrammaria HS. , 2) e- 



— 10 — 

pressaria nanatella Sit., Cephus xanihosloma Evers. aus 
Spiraea t^Zmana-Stengeln, Cecidomiya ft^^tilae Kaltb. und 
Psylla pyfisuga FOrst^ 

von Herrn Stadtdireetionswundarzt Dr. Stendel; 
Früchte, künsüicbe, für die biologische Sammlung, 

von Herrn Decorateur Schelf feie; 
Oeatrus ovis L., Larven aus der Stirnhöhle des Schafes, 

von Herrn Oekonomiep&chter Bössler in Eapfenburg; 
Pleretes matronüla L., von St. Johann, 

von Herrn Studiosus Beihlen; 
Cynips aceris FOrst, Gallen an Ahorn, Wasserfall bei Urach, 

von Herrn Dr. Bommel; 
Zeuzera aesctdi L., 1 Baupe aus Eschenholz, 

von Herrn Garteninspector Wagner; 
PemphygvLS xylostei D. G., an Lonicera xylosteumj 

von Herrn Xylographen Haas; 
Smerinihus oceüaia L., Baupen den Baumschulen schädlich, 

von Herrn Inspector Wundt in Schorndorf; 
Dasychira abidis Schiff., Baupe an Fichten; 

von Herrn Oekonomiepächter Stockmaier in Lichtenberg; 
Pleretes matronula L.» 2 Stücke, aus Baupen, 

von Herrn Privatier Keller von Beutlingen; 
Cossus Ugniperda F., Eier und junge Bänpchen, 

von Herrn Kaufmann Hory; 
Coleopteren, 38 Sp., 54 St, Dipteren, 10 Sp., 22 St., 

Hymenopteren, 18 Sp., 33 St., 

von Herrn Verwalter B6der in Eisenbach; 

Lepidopteren, 2 Sp., 4 St., Coleopteren, 24 Sp., 72 St., 

Neuropteren, 16 Sp., 39 St., Orthopteren, 8 Sp., 20 St., 

Dipteren, 11 Sp., 28 St., Hemipteren, 9 Sp., 14 St., 

von Langenargen, 

von Herrn Prof. Dr. Klunzinger; 
Dicerca berolinensis F., 6 St. u. Larven mit einem Buchenstamm, 
Mosälia alpina L., 10 Stücke, Garäbus irregtUaris F., 

von Herrn Forstrath Freiherrn von Hügel von Urach; 
Nipttis hololeucus Fald. aus Wollstoffen, 

von Herrn Kaufmann Mayer; 
Coleopteren 20 Arten in 41 Stücken, nämlich: 
Elaphrus aureus Müll., Bembidium modestum F,, paUidipenne 
111., T achypus pallipes Dwftsch., Golymbetes ptdverosus 
Sturm, Ilybius subaeneus Er., Tachyusa flavitarsis 8Mh^ 
Lesteva maura Er., Stenus ruralis Er. ^ plantaris Er., Grypto- 
hypnus tenuicornis Germ., lapidicola Germ., Cantharis 



— 11 ~ 

assimüis Payk. Tapinotus seUatusF,, Chlorophanus poUi- 
nosus F., graminicola Gyll. , Gryptocephalus fktvescens 
Schneid., Erirhinus pülumus GylL, Haltica eonsohrma Foudr., 
Glythra flavicoUis Charp., sämmtliche von Ulm und neu für 
die Sammlung und für Württemberg. 

von Herrn Begierungsrath Pfeilsticker in Ulm; 
Gelechia chryaanthemi Hfm., Fediaspis Aceris Foerst. an Ahorn- 
wurzeln und Baumschwämme mit Dipterenlarven, 
von Herrn Forstwächter He rtlein in Urach; 
Coleopteren 10 Arten in 22 Stücken und Hymenopteren 4 Arten 
in 20 Stücken vom Kniebis, Fediaspis aceris Foerst. von Stuttgart, 
von Herrn Studiosus Vosseier; 
Arbeiterbienen, deutsche, italienische und Xrainer, 20 Stücke und 
3 Königinnen, 

von Herrn Uhrenmacher Eisen beiss; 
Trama radicis Ealtb., au Sonchtis-Yf urzoin vom Kriegsberg 8 St., 

von Herrn Dr. E. Hof mann; 
Coleopteren, 10 Sp., 44 St, Hemipteren, 6 Sp., 26 St., 
Orthopteren, 10 Sp., 28 St., 

von Herrn Dr. Ludwig in Creglingen; 

Getonia speciosissima Scop., 3 Larven und Geramhyx Heros F., 

Larve mit dem Eichenstück, 

von Herrn Eevierförster Euthardt in Bebenhausen; 

Sesia apiformis L., Larven mit einem Pappelstrunk und mit 

Gängen von Lamia teoctor L., 

von Herrn Eevierförster Keller in Hohenheim; 
Fhora rufipes F., mit Larven und Puppen aus angefaulten Samen, 

von Herrn Dr. Michalowsky in Hohenheim; 
Ceddomiya genisiae Low., in Blattgallen an Qenista germanica^ 

von Herrn Prof. Dr. Kirchner in Hohenheim; 
AfUhaxia candens Pnz., neu für die Sammlung, 

von Herrn Präparator Jäger; 
Aphis amenticola Kalt, an verdickten Weidenkätzchen im Schlösse 
garten; 

von Herrn Oberstudienrath Dr. v. Krauss; 
Limenitis poptdi L., Raupe an Espen, 

von Herrn Juwelier Trinker; 
Vanessa polychloros L., 20 Eaupen an Birnen; 

von Herrn Kupferdrucker Schuler; 
Catocala fraxini L., Raupe an Pappeln, 

von Herrn Privatier A. R e i h 1 e n ; 
Lophyrus rufus Fall., Larven au F6hren von Kirchheim, 

von Herrn Prof. Dr. Fraas; 



— 12 — 

Agrotis pranuba L., Vdleria oleagina V. S., CatocoHa para- 
nympha L., Raupen, 

von Herrn Xylographen Michael; 
Aglia Tau L., Eier und junge Bäupchen, 

Yon Herrn Postsecretär Hösle; 
Coleopteren, 2 Arten in 8 Stücken, 

von Herrn Kaufmann Scriba in Heilbronn. 

VII. Myriopoden. 
Als Geschenke: 

LUhohius forficatus L., Cryptopa ochraceus Koch, 
Stenotaenia linearis Koch, Glomeris marmorata Latr., 
Giomeris conspersa Koch, GL hexasticha Latr., 
Glomeris nobüis Koch, GL pusttUata Koch, 
Jülus ierresiris L., J. londinensis Leach, 
JtdtAS nemorensis Koch, J, älbipes Koch, 
Alk^tUus albieamis Koch, 

von Herrn Dr. Ludwig in Creglingen; 
Folydesmus macüenius Koch, P. dentictdatus Koch, 
Craspedosoma Bawlinsii Leach, von Langenargen, 
IMhohitAS forficatus L., X. dentatus Koch, 
Cryptops ochraceus Koch, Stenotaenia linearis Koch, 
JiiZu« alhipes Koch, Ällajulus punctatus Koch, von Adelberg, 
Geophüus proximus Koch, Glomeris undülata Koch, 
Jt^Zud Zoitdinen^ Leach, /. nemorensis Koch, von Herrenberg, 
c^uZm^ älbipes Koch, J. terrestris L., bei Freudenstadt, 

von Herrn Prof. Dr. Klunzinger; 
Linotaenia nemorensis Koch, L. ro^^Zan^ Koch, 
IMhobius communis Koch, X. caZcara/e«^ Koch, 

von Herrn Custos Dr. E. Hofmann. 

VIII. Arachnoiden. 
Als Geschenke: 

Hydrachna 6 Arten in 20 Stücken, 

von Herrn Lehrer Müller in Heidenheim ; 
Acariden aus Moos von Urach, 

von Herrn Forstwächter Hertlein in Urach ; 
Acariden aus Moos vom Hasenberg 6 Arten, darunter Taf%aupodus 
Steudeli Hall. n. sp., 

von Herrn Dr. E. Hof manu; 
Hydrachna 2 Sp., Acariden '9 Sp., von Schorndorf, 

von Herrn Studiosus Vosseier; 



— 13 — 

Hydrachna 2 Arten in 40 Stücken von Langenargen, 

von Herrn Prof. Dr. Klunzinger; 
Acariden aus Moos, 24 Arten von Stockweiher, 

von Herrn Hofgärtner Schupp in Wolfegg; 
Acariden 3 Arten in 3 Stücken aus Moos, 

von Herrn Eevierförster Budhardt in Bebenhausen; 
Acariden 15, Pseudoscorpionen 6 Sp, von Fulgenstedter Waldmoos, 

von Herrn Dr. Herrn. Per t seh aus Saulgau; 
Erineum aceris Fr., hettdae Fr., juglandis PL, populinum Pers., 
pyrineum Pers., padi Fr., alneum Pers., Phyllerium pseudo- 
platani Kunze, 

von Herrn Prof. Dr. v. A h 1 e s ; 
Acariden 4 Arten in 28 Stücken von Stuttgart, 

von Herrn Oberamtswundarzt Dr. Steudel. 

IX. Crustaceen. 

Alis Geschenke: 

Ästacm fluviatüis Eond., alte Männchen und Weibchen, 

von Herrn Prof. Dr. Kurtz in Ellwangen; 
Ästaciis torrentium Schrank, Männchen und Weibchen, 
Armadillo vulgaris Latr., PorcelUo pictus Brandt, 
ForcelUo armadülaides Lereb., Oniscus asellus L., 
Gammarus flumatüis Boesel, 

von Hörrn Dr. Ludwig in Creglingen ; 
Gypris ornata Müll., JDaphnia pülex L., 

von Herrn Lehrer Müller in Heidenheim ; 
Gypris aurantia Jurine, von Berg, 

von Herrn Stud. Vosseier; 
Armadillo vulgaris Latr., Porcellio armadilloides Lereb., 
Asellus aquaticm L., Gammarus ptüex L., 
Lynceus lamellatus Müll., X. personatus Leid., Langenargen, 
Armadülo, Pore, trivittatus Lereb., Gypris vülosa Jur., 
Ganthocamptus staphylintAS Jur., Gyclops vulg. Leach., Adelberg, 
Armadillo, Porcellio 2 Spec, OnisC. asellus L., Herrenberg, 

von Herrn Prof. Dr. Klunzinger. 

X. Anneliden, 

Als Geschenke: 

Branchiobdella parasüa Henle, auf Astacus fluviatüis L., 

von Herrn Prof. Dr. Kurtz in Ellwangen; 
Lumhricus foetidus Sav., {olidtis Hoffm.), 

von Herrn Eeallehrer Boss 1er in Bopüngen; 



— 14 — 

Aülostomum gtüo M. T., Clepsine sexoctdaia Bergm., 

von Herrn Dr. Ludwig in Creglingen; 
Lumhricülus variegatus Müll., Lumbricus stagntdis Hoffm., 
Clepsine paludosa Car., CL hi- u. sexoetüata Bergm., 
Cl. marginata Müll., Pisdcola geomHra L., Langenargen, 
Lumbricus purpurem Bisen, X. riparius ^offm., 
L. teiraSdrus Sav., Atdostoma var. flavomargifuda, Berg, 
Lumbricus terrestris L., X. rubellus Hoffm., 
X. communis Hoffm., L. purpureus Eisen, Schwarzwald, 
Enchytrasus vermictUaris Müll., Adelberg, 

?on Herrn Prof. Dr. Elnnzinger. 

XI. Strudelwürmer. 
Als Geschenke: 

JDendrocoelum lacteum Müll., Planaria torva Müll., Argen, 
Vortex Lemani de Pless., ans der Tiefe des Bodensees, 

von Herrn Prof. Dr. Klunzinger. 

XII. Bryozoen. 
Als Geschenk: 

Plumatella repens L., Teich bei Weissenan, 

von Herrn Prof. Dr. Klunzinger. 

XIII. Süsswasser schwämme. 
Als Geschenk: 

Spongüla fluviatüis Auct., aus der Nagold, 

von Herrn Fabrikant Eugen Stalin in Calw. 

XIV. Petrefacten. 
Als Geschenk: 

Mastodon, grosser Stosszahn, von Zussdorf, 

von Herrn O.A. -Baumeister Stifel in Waldsee; 
Bonebed, grosser Block von Bebenhausen, 

von Herrn Bevierförster Buthardt in Bebenhausen. 

B. Botanische Sammliing. 

(Zasammengestellt von Prof. Dr. v. Ahles.) 

Als Geschenke: 

1. Hölzer etc. 

Weüingtonia giganUea Lindl., Stammstücke. Der Baum vor 15 
Jahren aus Samen gezogen, ist im Winter 1880/61 im Be- 
vier-Amt Lorch erfroren, 

von Herrn Forstrath Fischbach; 



— 15 — 

Evonymus europaeus L., Juglans regia L. und Sanibucus nigra L. 
mit flachgedrückten Wurzeln aus einer Mauer des Schlosses 
Warthausen, 

von Freiherr Richard König-Warthausen; 
Vitis vinifera L., hundertjähriger TroUinger Eebstock vom Wein- 
berg König im Kriegsberg bei Stuttgart, 

von Gemeinderath W. Lutz; 
Pinus Picea Dur., Fichtenstämmchen iiach dem Frass von Grit- 
pholitha paatolana Kühl., durch den Fichtenrindenpilz Nectria 
cucurhUtda Fr. getödtet, 

von Herrn Forstmeister Pfizenmaier in Zwief alten ; 
Pinus silvestris L., Fasciation des jungen Stammes, 

von Herrn Forstmeister Frank in Altensteig. 

2. Phanerogamen. 

Impatiens parviflora DC, häufig um Wolfegg, 

von Herrn Hofgärtner Schupp in Wolfegg. 

3. Moose. 
Hypnum rugosum Ehrh. c. fr. ! bei Justingen, 

von Herrn Revierförster Karrer auf dem Bruderhof; 
H. cordifolium Hdw., Eisenharz bei Isny in Gräben des Bienzener- 

nnd Gründelser-Moor, 
H. trifarium W. et M., Eisenharz bei Isoy, im Hasenmoos, 
H, stramineum Bicks., Friedrichshafen gegen Eriskirch und den 

Eisenharzer Mooren, 
H, aduncum var. g. Kneiffii Schpr., Waidenburg, Dörzbach auf 

Sumpfwiesen, 
H. fäkatum Brid., Dörzbach bei der Wendelkapelle, 
H, paiientiae Liudb., Messbach auf grasigem Waldwege, , 

Brachtfthecium albicans Br. et Schpr., Eisenharzer Moorränd^r, 
Br, rivtUare Br. et Seh., Dörzbach auf Kalktuff b. d. Wendelkapelle, 
Thuidium abietinum Br. et Schpr. c. fr.! Hausen an der Filz, 

O.A. Geislingen, 
Camptothecium niiens Schpr., Dörzbach, Sumpfstelle b. d. Wendel- 
kapelle, 
Barbula latifolia Br. et Schpr., Döizbach an Pappeln, 
Bryum FunTcii Schwgr., Wiesensteig auf Tufifsteinbrocken, 
Cinclidotus fontinaloides P. B., Deggingen an Steinen i. d. Fils, 
(7. riparius Br. et Schpr., Dörzbach am Jagstwehre, 
Campylopusflexuosm Br. et Schpr. c. fr.! Geislingen auf Keupersand, 
CynodofUium polycarpum Schpr. c. fr.! auf Chausseesteinen bei 

Brittheim, 
JHcranum spurium Hedw., Schramberg im Berneckthal, 



— 16 — 

Eurhyivchium püiferum Br. et Schpr., Eiseuharz bei Isuy, 
EphemereUa reeurvifolia Schpr., Brachacker bei Messbach, 
Fissidens crassipesWils^ Ingelfingen in einem eisernen Bmnnentrog', 
Grimmia crmiia Brid., Laibach O.A. Künzelsau, Schlossgartenmaner, 
L^totrichum paUidum Hampe, Messbacb, kalile Waldstelle, 
Ortotrichum Lyellii Hook., Messbach an Eichen, 
Systegium crispum Hedw., Messbaeh auf Brachäckern, 
Trichostomum iitti/afttTaBrnch., Filsthal b. Deggingen in Felsspalten, 
von Herrn Lehrer L. Herter in Messbach. 

4. Farne. 

Äsplenium näa muraria (macro- a. microphyllum) vom Hohentwiei, 

von Herrn Bevierförster Karr er auf dem Bruderhof; 
Äsplenium Halleri DG., oberhalb Ueberlingen in Felsspalten, 
von Herrn Lehrer Herter in Messbach. 

5. Lichenen und Pilze. 

Biatorina BotUdlei Desm. c. fr., auf Weisstannen-Nadeln, 

Äiichia glomerulosa ß, minor Millardet {Uyphodictyon Ucheno- 
ides Mill.), ebenfalls auf Weisstannen-Nadeln und zwar mit 
Apothecien !, 

Cofiidum amorphum Fr., an Nadelholzrinde, 

Cordiceps entomorhiza Fr. c. fr.! auf Wespen. Scheint für Deutsch- 
land neu zu sein! 

PleruLa muUißda Fr. , zwischen vermodernden Tannennadeln auf 
Waldesboden. Ebenfalls neu für Deutschland. Diese Lichenen 
und Pilze sind bei Schörzingen, O.A. Spaichingen, gesammelt 
von Herrn Pfarrer Santermeister in Schörzingen; 

Tremellodan gdatinosum Pers., im Bopserwald, 

^ von Herrn Oberstudienrath Dr. v. Kraus s. 

* 

G. Die Tereinsbibliothek 

hat folgenden von Dr, F. v. Krauss verzeichneten Zuwachs 
erhalten : 

a. Durch Geschenke: 

Müller, F., Baron v., plants of North- Western Australia, Perth. 
1881. foL 

Vom Herrn Verfasser. 

.Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde. Jahrg. 
XXXm— XXXVIL 1877—1881. 

Von Herrn Baurath Leibbrand in Stuttgart. 
Dieselben, Jahrg. XIL 1856. 

Von Herrn v. Speth- Schülzburg in Urach. 



— 17 — 

Dieselben, Jahrg. XIX. Heft 2, 3. 1863; Jahrg. XX. Heft 1. 1864. 

Von Herrn Professor Dr. Klunzinger. 
Dieselben, Jahrg. 36. 1880. 8®. 

Von Herrn Professor Sehr. 
Dieselben, Jahrg. XXVI— XXXV. 1870—79. 8^ 
Von Herrn Rechtsanwalt, Keichstagsabgeordueten S. Schott. 

Dieselben, Jahrg. XXXVIII. 1882. 8^ 
Von Herrn E. Koch und Herrn Oberstaatsanwalt y. Eöstlin. 

Dieselben, Jahrg. XV— XXXIV. 1859—78. 

Von Herrn v. Fischer in Aglishardt, OA. Urach. 

Hofmann, E., die schädlichen Insecten des Garten- und Feld- 
baues. Esslingen. J. F. Schreiber. 1881. fol. 

Vom Herrn Verleger. 

Dissertationen, 4 chemische und 5 physicalische. 

Von der k. Universität Tübingen. 

Das k. k. Quecksilberwerk zu Idria in Krain. Zur Erinnerung 
an die Feier des 300jährigen, ausschliesslichen staatlichen 
Besitzes. Herausgegeben von der k. k. Bergdirection zu Idria. 
Vom k. k. Ackerbau-Ministerium in Wien. 

Bronn, Glassen und Ordnungen des Thierreiches , fortg. von 
Dr. Gerstäcker, Bd. V. Abth. IL Gliederfüssler : Arthro- 
poda. Lief. 1 — 8; fortg. von C. K. Ho ff mann, Bd. VI. 
Abth. III. Reptilien. Lief. 18 — 29. Leipzig und Heidel- 
berg. Winter'sche Verlagshandlung. 

Vom Herrn Verleger zur ßecension. 

Sydow, F., die Lebermoose Deutschlands, Oestreichs und der 
Schweiz. 1881. 8«. 

Scblitzberger, S. , Standpunkt und Fortschritt der Wissen- 
schaft in der Mykologie. Berlin. A. Stnbenrauch. 1881. 8^. 
Vom Herrn Verleger zur Recension. 

Die öffentliche Wasserversorgung im Königreich Württemberg. 
Stuttgart 1881. foL 

Vom k. Ministerium des Innern. 

Haas, H. , Monographie der Rhynchonellen der Juraformation 
von Elsass-Lothringen. Inaug.-Diss. Mit einem Atlas. 4®. 
Strassburg 1881. S^. 

Vom Herrn Verfasser. 

Sydow, F., die Moose Deutschlands. Anleitung zur Kenntniss 
und Bestimmung der in Deutschland vorkommenden Laub- 
moose. Berlin. 1881. 8^ A. Stubenrauch. 

Vom Herrn Verleger. 

Jahreshefte d. Yer. f. vaterl. Naturkunde in Württ 1883. 2 



— 18 — 

Thndichnm, G,, Traube und Wein in der Kulturgeschichte. 
Tfibingen. H. Laupp'sche Buchhandlung. 1881. 8®. 

Vom Herrn Verleger. 

Herricb-Schäf f er, ProdromnssystematisLepidopterorum. Begens- 

burg 1864—1871. 8«. 

Von Herrn Gustos Dr. £. Hof mann. 
Frey tag, Bad Oeynhausen in Westfalen. Minden 1880. 8'. 

Vom naturhist Verein der preussischen Bheinlande und West- 

phalen. 

Wiesner, J., das Bewegungsvermögen der Pflanzen. Eine kriti- 
sche Studie über das gleichnamige Werk yon Gh. Darwin. 
Wien 1881. 8<>. 
Wiesner, J., Elemente der Anatomie und Physiologie der Pflanzen. 
Wien. Alf. Holder. 

Vom Herrn Verleger. 
Programm des Earls-Gymnasiums in Stuttgart. 1880 — 81. 4®. 

Vom k. Bectoramt. 

Garus, V., zoologischer Anzeiger. Jahrg. 1. 1878. Leipzig. 8®. 

Von Herrn Kaufmann G. Faber sen. 

Bestock, M., Verzeichniss der Neuropteren Deutschlands, Oest- 
reichs und der Schweiz. Aus den entomolog. Nachrichten. 
Nr. 15. 1881. S^. 

Von Herrn Gustos Dr. E. Hof mann. 

Wiedersheim, B., morphologische Studien. Heft 1. 1880. 8®. 

Wiedersheim, B., das Kopfskelet der ürodelen, ein Beitrag 
zur yergleichenden Anatomie des Wirbelthier-Schädels. Leip- 
zig 1877. S^. 

Wiedersheim, B., Salamandrina perspicillata und Geotriton 
fuscus. Versuch einer vergleichenden Anatomie der Sala- 
mandrinen. Würzburg 1875. 8®. 

Wiedersheim, B., die Anatomie der Gymnophionen. Jena. 
1879. 4^ 

Wiedersheim, B., Labyrinthodon Bütimeyeri; ein Beitrag zur 
Anatomie yon Gesammtskelet und Gehirn des triasischen 
Labyrinthodon. Abb. Schweiz, paläont Ges. Vol. V. 1878. 
Zürich. 4<>. 

Vom Herrn Verfasser. 

Ecker, A. , die Anatomie des Frosches, ein Handbuch für 
Physiologen, Aerzte und Studirende. Braunschweig 1881. 8^. 
Von Herrn Prof. Dr. Wiedersheim in Freiburg i. Br. 

Darwin, Gh., Beise eines Naturforschers um die Welt; aus 
dem Englischen übersetzt von J.V. Carus. Stuttgart 1875. 8^ 



— 19 — 

Yerzeichniss der Bficher, Landkarten, welche erschienen sind 
vom Januar 1876 bis Dezember 1880. Herausgegeben 
und verlegt von der Hinrichs'schen Buchhandlung. Leipzig 
1876—80. 8^ 

Vom Herrn Buchhändler E. Koch. 

Geological Magazine or Monthly Journal of Geologie. New Ser. 
Dec. IL Vol. Vin. No. 7 — 12. (No. 205—10.) Vol. IX. 
No. 1—3. (No. 211—13.) 188L 8^ 

Von Herrn Professor Zink. 

Erichson, Naturgeschichte der Insecten Deutschlands. 1. Abth. 
Coleoptera, Bd. VI. Lief. 1. Von J. Weise. Berlin. Nico- 
lai^sche Verlagshandlung. 

Vom Herrn Verleger zur Kecension. 

Weismann, A., das Thierleben im Bodensee. Lindau 1877. gr. 8^. 

Von Herrn Apotheker Finckh. 

Amtlicher Bericht der 50. Versammlung deutscher Naturforscher 
und Aerzte in München. 1877. 4^. 

Von Herrn Professor Dr. Kluuzinger. 

Jahrbücher, Württembergische, für vaterländische Geschieht^, Geo- 
graphie, Statistik und Topographie. Jahrg. 1822 — 31. 8®. 
Von Herrn Trigonometer Begelmann. 

Klein, J. Th. , naturalis dispositio Echinodermatum acc. lue. 

de aculeis Echinorum marinorum. Gedani. 1734. 
Leske, Nath. God., additamenta ad J. Th. Klein natur. disp. 

Echinodermatum. Lipsiae. 1738. 4^. 
Scopol!, J. A. , crystallographia hungarica. pars 1. 1774. 4^. 

Von Herrn Dr. Gutbrod. 

Gmelin, Mineralogie, Schub 1er, Naturgeschichte und G«o- 
gnosie. Manuscripte von G. Zell er. 

Von Herrn Trigonometer Begelmann. 

Schill, J., die Tertiär- und Quartärbildungen am nördlichen 
Bodensee und im Höhgau. Sep.-Abdr. Württ. Jahresh. 1859. 8^. 
Von Herrn Buchhändler Moser in Tübingen. 

Weinland, D. F., über die in Meteoriten entdeckten Thier- 
reste. 1882. S^. 

Vom Herrn Verfasser. 

Lechler, Berberides Americae australis. Stuttgartiae 1857. 8^ 

Von Herrn Apotheker Finckh. 

Braeucker, Th., Deutschlands wilde Bösen, 150 Arten und 
Formen. Berlin. A. Stubenrauch. 1882. 8^. 
Vom Herrn Verleger zur Becension. 

2* 



— 12 — 

Agrotis pranuba L., Valeria öleagina V. S., CatocoHa para- 
nyv/ipha L., Baupen, 

von Herrn Xylographen Michael; 
Aglia Tau L., Eier und junge Bäupchen, 

Yon Herrn Postsecretar Hösle; 
Coleopteren, 2 Arten in 8 Stücken, 

von Herrn Kaufmann Scriba in Heilbronn. 

VII. Myriopoden. 
Als Geschenke: 

LUhobit4s forficaius L., Cryptops ochraceus Koch, 
Stenotaenia linearis Koch, Glomeris marmorata Latf., 
Glomeris canspersa Koch, GL hexasticha Latr., 
Glomeris nobüis Koch, Gl* pustulata Koch, 
Jültis terrestris L., J. lonäinensis Leach, 
Juius nemorensis Koch, J, älbipes Koch, 
AUßjüli4s albicomis Koch, 

von Herrn Dr. Ludwig in Creglingen; 
Polydesmtis macüenius Koch, P. dentictäatus Koch, 
Craspedosoma Bawlinsii Leacb, von Langenargen, 
IMhobitAS forficatm L., L, dentatus Koch, 
Cryptops ochraceus Koch, Stenotaenia linearis Koch, 
Jtilus albipes Koch, Allajulm pundatus Koch, yon Adelberg, 
Geophilus proximus Koch, Glomeris undulata Koch, 
JuZu^ londltnen^i^ Leach, J. nemorensis Koch, von Herrenberg, 
Jtdus albipes Koch, J. terrestris L., bei Freudenstadt, 

von Herrn Prof. Dr. Klunzinger; 
lAnotaenia nemorensis Koch, L. rostdans Koch, 
IMhöbius communis Koch, A calcaratus Koch, 

von Herrn Custos Dr. E. Hof mann. 

VIII. Arachnoiden. 
Als Geschenke: 

Hydrachna 6 Arten in 20 Stücken, 

von Herrn Lehrer Müller in Heidenheim; 
Acariden aus Moos von Urach, 

von Herrn Forstwächter H e r 1 1 e i n in Urach ; 
Acariden aus Moos vom Hasenberg 6 Arten, darunter Tanaupodus 
Steudeli Hall. n. sp., 

von Herrn Dr. E. Hof manu; 
Hydrachna 2 Sp., Acariden '9 Sp., von Schorndorf, 

von Herrn Studiosus Vosseier; 




— 13 — 

Hydrachna 2 Arten in 40 Stücken von Langenargen, 

von Herrn Prof. Dr. Klunzinger; 
Acariden aus Moos, 24 Arten von Stockweiher, 

von Herrn Hofgärtner Schupp in Wolfegg; 
Acariden 3 Arten in 3 Stücken aus Moos, 

von Herrn Bevierförster Budhardt in Bebenhansen; 
Acariden 15, Fseudoscorpionen 6 Sp. von Fulgenstedter Waldmoos, 

von Herrn Dr. Herrn. Per t seh aus Saulgau; 
Erineum aceris Fr., hetülae Fr., juglandis PL, poptüinum Pers., 
pyrineum Pers., padi Fr., älneum Pers,, Phyllenum pseudo- 
platani Kunze, 

von Herrn Prof. Dr. v. A h 1 e s ; 
Acariden 4 Arten in 28 Stücken von Stuttgart, 

von Herrn Oberamtswundarzt Dr. Steudel. 

IX. Crustaceen. 

Alis Geschenke: 

Astacus fluviatüis Bond., alte Männchen und Weibchen, 

von Herrn Prof. Dr. Kurtz in Ellwangen; 
Ästacm torrentium Schrank, Männchen und Weibchen, 
Ärmadülo vulgaris Latr., PorcelUo pictus Brandt, 
PorcelUo armadilloides Lereb., Oniscus asellus L., 
Gammarus fluviatüis Boesel, 

von Herrn Dr. Ludwig in Creglingen ; 
Gypris omata Müll., Daphnia pulex L., 

von Herrn Lehrer Müller in Heidenheim ; 
Cypris aurantia Jurine, von Berg, 

von Herrn Stud. Vos seier; 
Ärmadülo vulgaris Latr., PorcelUo armadilloides Lereb., 
AseUus aquaticus L., Gammarus ptüex L., 
Lynceus lamellatus Müll., X. personatus Leid., Langenargen, 
Ärmadülo, Pore, trivütatus Lereb., Cypris villosa Jur., 
Canthocamptus staphylinus Jur., Cyclops vulg. Leach., Adelberg, 
Armadillo, PorcelUo 2 Spec, Onisö. asellus L., Herrenberg, 

von Herrn Prof. Dr. Klunzinger. 

X. Anneliden, 

Als Geschenke: 

Branchiohdella parasüa Henle, auf Astacus fltmatüis L., 

von Herrn Prof. Dr. Kurtz in Ellwangen; 
Lumhricus foetidus Sav., {olidus Hoffm.), 

von Herrn Beallehrer Bessler in Bopüngen; 



— 22 — 

Bericht des natarwissenschaftlicb-medizinischen Vereins in Inns- 
bruck. Jahrg. XL 1880—81. Innsbruck. 8^ 
Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und 

Heilkunde. XX. Giessen 1881. 8^ 
Correspondenzblatt des Naturforscher-Vereins zu Biga. Jahrg. 

XXIV. Riga 1881. S^. 
Correspondenzblatt des zoologisch-mineralogischen Vereins in 

Begensburg. Jahrg. XXXIV. 1880. Begensburg. 8^ 
Denkschriften, neue, der allgemeinen Schweizerischen Gesell- 
schaft für die gesammten Naturwissenschaften. Bd. 28. 

Abth. I. Bern 1881. 4«. 
Garten, der zoologische. Organ der zoologischen Gesellschaft in 

Frankfurt a. M. Jahrg. XXL 1880. Jahrg. XXIL Heft 

1—6. 1881. 8«. 
Jahrbuch der k. k. geologischen Beichsanstalt in W i e n. Jahrg. 

1881. Bd 31. Nr. 2—4. Wien 1881. 8^ 
Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nassau. 

Jahrg. 33 u. 34. Wiesbaden 1880—81. 8®. 
Jahrbücher, Württembergische, für Statistik und Landeskunde. 

Jahrg. 1881. Bd. 1, 2. Hälfte 1, 2. Stuttgart 1881. gr. 8^. 
Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie und verwandter 

Theile anderer Wissenschaften, heransg. von F. Fittica. 

Für 1879. 3. Heft, fCfr 1880. 1., 2. Heft. Giessen 1881. 8^ 
Jahresbericht der natnrforschenden Gesellschaft Graubünden s. 

Neue Folge. Jahrg. XXIII. 1878, Jahrg. XXIV. 1880. 

Chur. S^ 
Jahresbericht der Pollichia, eines natarwissenschaftlichen Vereins 

der bayerischen Pfalz. Jahresb. 36—39. Dürkheim. 

1879—81. S^ 

Hiezu : Der Grabfund aus der Steinzeit yon Eirchheim a. Eck 

von Dr. C. Mehlis. 1881. 8«. 
Jahresberichte der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische 

Kultur. 58. Breslau 1880. 8^ 
Jahresbericht, medicinisch-statistischer über die Stadt Stuttgart, 

herausg. vom ärztlichen Verein. Jahrg. VE! vom Jahre 

1880. S^ 

Leopoldina, amtliches Organ der kais. Leop.-CaroL Deutschen 
Akademie der Naturforscher. Jahrg. XVII. 1881. Halle a. S. 4*. 

Lotos, Jahrbuch für Naturwissenschaft im Auftrag des Vereins 
„Lotos*. Neue Folge. Bd. 2 (der ganzen Beihe 29. Bd.). 
Prag 1882. 8». 

Mittheilungen des Vereins für Erdkunde zu Halle a. S. Jahrg. 

1881. 8^. 



— 23 — 

Mittheilangen aus der zoologischen Station zu Neapel, zugleich 
ein Bepertorium für Mittelmeerkunde. Bd. III. Heft 1—3. 
Neapel 1881—82. 8®. 

Mittheilangen der naturforschenden Gesellschaft in Bern. Aus 
den Jahren 1880—81. Nr. 979—1017. Bern. 8^ 

Mittheilungen der Schweizerischen entomologischen Gesell- 
schaft. Bd. VI. Nr. 4—5. Schaflfhausen 1881—82. 8^ 

Monatsberichte der k. Preussischen Akademie der Wissenschaften 
zu Berlin. Jan. — Dez. 1881. Berlin. 8®. 

Schriften der naturforschenden Gesellschaft in Dan zig. Neue 
Folge. Bd. V- Heft 1—2. Danzig 1881. 8^. 

Schriften des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kennt- 
nisse in Wien. Bd. XXI. 1881. Wien. 8». 

Sitzungsberichte der naturwissenschaftlichen Gesellschaft «Isis*' 
zu Dresden. Jahrg. 1881. Dresden. 8®. 

Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. 
Abth. I. Bd. 82. Heft 3—5. 1880. Bd. 83. Heft 1—4. 
1881. 
„ II. Bd. 82. Heft 3—5. 1880. Bd. 83. Heft 1—4. 

1881. 
„ IIT. Bd. 82. Heft 3—5. 1880. Bd. 83. Heft 1—2. 
1881. Wien. 8». 

Sitzungsberichte der physikalisch-medicinischen Gesellschaft zu 
Würzburg. Jahrg. 1881. Würzburg. 8®. 

Sitzungsberichte der Gesellschaft naturforschender Freunde in 
Berlin. Jahrg. 1881. Berlin. 8^ 

Sitzungsberichte der physikalisch-medicinischen Societät zu Er- 
langen. Heft 13. 1880—81. Erlangen. 8®. 

Verhandlungen des naturforschenden Vereins in Brunn. Bd. XIX. 
1880. Brunn. 8^ 

Verhandlungen des naturhistorisch-medicinischen Vereins zu Hei- 
delberg. Neue Folge. Bd. III. Heft 1. 1881. Heidel- 
berg. 8«. 

Verhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereins in K ar 1 s r u h e. 
Heft 8. 1881. Karlsruhe. 8». 

Verhandlungen der k. k. geologischen Beichsanstalt in Wien. 
Jahrg. 1881. Nr. 8 — 18. Wien. 8^ 

Verhandlungen des Vereins für naturwissenschaftliche Unterhal- 
tung zu Hamburg. Bd. IV. Hamburg. 1879. 8^ 

Verhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereins zu Hamburg- 
Altona. Neue Folge. Bd. V. Hamburg 1880. 8®. 

Verhandlungen der physicalisch-medicinischen Gesellschaft in 
Würzburg. Neue Folge. Bd. XVI. Würzburg 1881. 8^ 



— 24 — 

Yerhandlungen und Mittheilungen des Siebenbürgischen 
Vereins ffir Naturwissenschaften in Hermannstadt. Jahrg. 
XXXI. 1881. Hermannstadi S^. 

Verhandlungen der Schweizerischen naturforschenden Gesell- 
schaft. 10. Versammlung in Schaffhausen 1824. 63. Ver- 
sammlung in Brieg. 1880. Hiezu: Compte rendu des tra- 
vaux pros. ä la 63. Session etc. Bern. 8^. 

Verhandlungen des Vereins für Natur- und Heilkunde in Pres- 
burg. Neue Folge Heft 4. 1881. 8«. 

Verhandlungen des naturhistorisohen Vereins der prenssischen 
Rheinlande und Westphalens. Jahrg. 37 = 4. Folge. 
Jahrg. 7. 2. Hälfte 1880; Jahrg. 38 = 4. Folge. 8. Jahrg. 
1. Heft. 1881. 

Hiezu: Suppl. Westhoff, Fr., die Käfer Westphalens. 
1. Abth. 1881. Bonn. 8^. 

Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in 
Wien. Jah.rg. 1881. Bd. XXXI. Wien 1882. 8». 

Vierteljahrsschrift der naturforschenden Gesellschaft in Zürich. 
Jahrg. 24—25. 1879. Zürich. S^. 

Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft in Berlin. 
Bd. XXXIII. Berlin 1881. 8^ 

Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften. Herausgeg. 
von dem naturwissenschaftlichen Verein für Sachsen und 
Thüringen. Bd. 54 = 3. Folge Bd. 5. 1880. Bd. 54 
= 3. Folge. Bd. 6. 1881. BerUn. 8«. 

Zeitschrift, Berliner entomologische. Herausg. von dem ento- 
mologischen Verein in Berlin. Red. Dr. Dewitz. Jahrg. 24. 
Berlin 1881. 8®. 

Zuwachsverzeichniss der k. Universitäts-Bibliothek zu Tübingen. 
XXVI. 1878—80. Tübingen. 4». 

Annales de la societä entomologique de Belgique. Tom. XXV. 

1881. Brurelles. S^. 
Aunales de la societe malacologique de Belgique. T6m. XIII. 

(2. S6y. T. III. 1878. Bruxelles. 8^) Procös-verbaux. Tom. 

X. Juni— Dec. 1881; Tom. XI. Annee. 1882. Jan. 
Annales de la societä geologique de Belgique ä Lidge. Tom. 

Vn. 1879—80. 
Aunales de la societe d'agriculture , d'histoire naturelle et 

arts utiles de Lyon. 15. S^r. Tom. II. 1880. Lyon et 

Paris. S^ 
Aunalen des physikalischen Centralobservatoriums herausgegßben 

von H. Wild. Jahrg. 1880. Petersburg. 1881. 4<>. 



— 25 — 

Annual report of the Ourator of the Museum of comparative 

Zoology at Havard College for 1880—81. Cambridge. 8®. 
Annual report of the United States geological Survey to the 

hon. C. Schurz. First annual Bep. 1880. 8^ 
Annual Beport of the board of regents of the Smithsonian 

Institution. For the year 1879. Washington 1880. 8». 
Annali del Museo civico di storia naturale di Genova. Vol. XVI. 

1880—81. Vol. XVII. 1881. Genova. 8^ 
Archives du Muse'e Teyler. 11. Sen Vol. I. Part. 1—2. 1881. 

Harlem. 8®. 

Hiezu: Van der Var, origine et but de la fondation 

Teyler et de son cabinet de physique etc. Harlem 1881. 8^ 
Archiv, niederländisches, für Zoologie hg. von Hoff- 
mann in Leiden. Supplementband 1. Lief. 2. 1881. Lei- 
den. 8». 
Archives Neerlandaises des sciences exactes et naturelles publ. 

par la soci^te hoUandaise des sciences ä Harlem. T. 16. 

1881. Le Haye. 8». 
Archiv for Mathematik og Naturvidenskab. Bd. V. Heft. 5 Bd. VI. 

Hefte 1-3. 1881. Christiania. 8^. 
Atti della societä toscana scienze naturali residente in Pisa. 

Vol V. fasc. 1. 1881. Pisa. 8». 
Atti della B. accademia della scienze di Torino. Vol. XVI. Disp. 

5—7. Vol. XVIL Disp. 1—2. Torino 1882. S^ 
Atti della societä Veneto-Trentina di scienze naturali residente 

in Padova. Vol. VII. fasc. 2. Anno 1881. Padova. 8^. 
Atti deir accademia Pontificia de nuovi Lincei di Boma. Anno 

XXXUL Sessione Vü. 1880. Anno XXXIV. Sess. 1—3. 

1881. Boma. 4^ 
Atti della B. accademia dei Lincei di Boma. Serie 3. Trans- 

unti Vol. L Fasc. 5—7. 1877. Vol. H— V. 1878—81.* 

Vol. VIL Fasc. 1 — 10. Boma 4». 
Bolletino deir osservatorio della Begia universitä di Torino. 

Anno XV (1880). Torino 1881. quer foL 
Bolletino del B. comitato geologico dltalia. Vol. XI. Anno XI. 

1880 (2. Ser. T. I.). Boma 1880. 8^. 
Bolletino della societä entomologica Itali an a. Anno XIH. Trim. 

2—4. 1881. Firenze. 8«. 
Bolletino della societä Veneto-Trentina di scienze naturali. Anno 

1881. Tom. n. Nr. 1. Padova. 8«. 
Bulletin mensuel de la soci^te Linneene du Nord de la France. 

Tom. IV. Ann^e 8. Nr. 79—90. Tom. V. Annee 9. Nr. 91 

—98. Amiens. 8^ 



— 26 — 

Bulleiin de la socidte imperiale des naiaralistes de Moscon. 

Annee 1880. Nr. 3— 4. 1881, Annäe 1881. Nr. 1—2. 

MoscoQ 1881. 8^ 
Bulletin de la soci^te Linneene de Normandie. 3. S^rie. Vol. 4. 

Annee 1879—80. Caen. 8®. 
Bulletin de la sociäte des sciences naturelles de Neuchatel. 

Tom. Xn. Cahier 2. 1881. 8». 
Bulletin des seances de la societe V and eise, des sciences 

naturelles. 2. Serie. Vol. XVII. Nr. 85, 86. 1881. Lau- 
sanne. 8^. 
Bulletin de la societd geologique de France. 3. Serie. T. Vm. 

Nr. 4—6. 1880. T. H. Nr. 1—6. 1881. Paris. 8«. 
Bulletin of the Museum of comparative zoology at Harvard Col- 
lege at Cambridge. Vol. VI. Nr. 12. 1881. Vol. IX. 

Nr. 1-5. 1881. Cambridge. 8». 
Bulletin of the Buffalo society of natural sciences. Vol. III. 

Nr. 5. 1877. Vol. IV. Nr. 1. 1881. Buflfalo. 8». 
Bulletin of tbe United States geological and geographica! 

Survey of the territories. See. Series. Vol. VI. Nr. 2. 1881. 

Washington. 8®. 
Jaarboek van de Kon. Akademie van Wetenschappen gevestigd 

te Amsterdam. Voor 1880. Hiezu: Catalognsvan de Boe- 

kery. Deels III. Stuk 2. 1881. Amsterdam. S^. 
Journal of the Linnean Society of London. Botany. Vol. XVin. 

Nr. 108—113. Zoology. Vol. XV. Nr. 84—85. London. 

1880. 8^ 
Journal and Proceedings of the Royal society of New South 

Wales. Vol. XIV. 1880. Sydney. 8^. 
Journal of the Asiatic society of Bengal. New Series. Part. I. 

VoLL Nr. 1—4. 1881. Part. IL Nr. 1—4. 1881. Calcutta. 8^ 
Journal of the Royal geological society of Ireland. New Series. 

Vol. VI. Part. L 1880—81. Dublin. 8«. 
Journal, Quarterly, of the geological society in London. Vol. 

XXXVn. Part 1—4. Nr. 145—148. 1881. Vol. XXXVIH. 

Part 1. Nr. 149. 1882. London. 8«. 
Meddelanden af societas pro fauna et flora Fennica. Haftet 

6—8. 1881. Helsingfors. 8^ 
Mdmoires de la societe des sciences physiques et naturelles de 

Bordeaux. Seconde Serie. Tom. IV. Cahier 2. 1881. Bor- 
deaux. 8®. 
M^moires de la socidtd des sciences naturelles et mathematiques 

de Cherbourg. Tom. XXIL (3. Se'rie. T. IL) 1879. Cher- 

bourg. 8^. 



— 27 — 

Memoires de Pacademie des sciences, arts et belles lettres de 
Dijon. Classe des lettres. Annee 1880. Dijon 1880. 8^ 

Memoires de la societe de physiqae et d'histoire naturelle de 
Genöve. T. XXVII. Part. II. 1881. Genöve. 4®. 

Memoires de la societe royale des sciences de L i e g e. 2. Serie. 
Tom. IX. 1882. Liöge. 8^. 

Memoires de Pacademie des sciences, belles-lettres et arts de 
Lyon. Classe des sciences. T. I. 1851. Hiezu: Nou volles 
remarques sur la nomenclature botanique par le Di'. S a i n t 
Lager. Paris 1881. 8^ 

Memoires de la societe imperiale des naturalistes de Moscou. 
Tom. XIV. Livr. 2. Moscou 1881. 4^ 

Memorie delP Accademia delle scienze deir istituto di Bologna. 
Serie IV* Tom. I. 1880. Bologna. 4^ Hiezu: Indici gene- 
rali dei dieci tomi della 3. Serie della Memorie delP Acca- 
demia delle scienze deir istituto di Bologna pubblicati 
negli anni 1871—1879. Bologna 1880. 4«. 

Memoirs of the Museum of comparative zoology at Harvard Col- 
lege in Cambridge. Vol. VHI. No. 1. 1881. Vol. VIL 
Part IL No. 2. 1882. Cambridge. 4<>. 

Natnraleza. Periodico cientifico de la sociedad Mexicana de 
historia natural. Tom. IV. Entrega 21. Tom. V. Ent. 5 — 8. 

1880. Mexico, gr. 8^. 

Proceedings of the American philosophical society held at Phila- 
delphia. Vol. XIX. No. 107. 108. 1880. Philadelphia. 8». 

Proceedings of the American Academy of arts and sciences at 
Boston. Vol. XVL Prt. 1—2. New Series. Vol. VIIL 

1881. Boston a. Cambridge. 8^. 

Proceedings, scientific, of the Boyal Dublin society. New Series. 

Vol. IL Prt. 7. 1880. Vol. IIL Prt. 1—4. 1881. Dublin. 8«. 
Proceedings of the Asiatic society of Bengah No. 4 — 10. 1881. 

No. 1. 1882. Calcutta. 8^. 
Proceedings of the natural history society of Glasgow. Vol. IV. 

Part 1-2. 1878—80. Glasgow. 8^. 
Proceedings of the Boyal society of Edinburgh. Sessions 1879 

—80. Vol. X. No. 105—107. Edinburgh 1880. 8«. 
Proceedings of the scientific meetings of the zoological society 

of London. For the year 1880. Part 4., 1881. Part 1—3. 

London. 8^ 
Proceedings of the academy of natural sciences of Philadel- 
phia. Part 1—3. Jan.— Dez. 1880. Philadelphia. 8^ 
Pablications de Pinstitut royal grand-ducal de Luxembourg. 

Section des sciences naturelles. Tora. XVIII. 1881. 8^. 



— 28 — 

Rendiconti della Reale Istituto Lombarde di scienze e letiere. 

Serie II. Vol. XIII. 1880. MUano. 8^ 
Repertoriam für Meteorologie bg. y. d. kais. Ak. der Wissen- 

scbafteu in St. Petersburg. Bd. VH. Heft 2. 1881. 4<'. 
Smith sonian contributions to knowledge. Vol. XXm. 1881. 

Washington. 4^ 
Smithsonian miscellaneous coUections. Vol. XVUI — XXI. 1880 

—81. Washington. 8®. 
Tijdschrift der Nederlandsche Dierknndige Vereeniging in Leiden. 

Deel V. Aflev. 4. 1881. Leiden. 8®. 
Tijdschrift, natonrknndige voor Nederlandsche Indi§. Deel XL. 

(8. Serie Deel 1) 1881. Batayia. 8^ 
Transactions of tho zoologieal society of London. Vol. XI. 

Part 3—6. 1881. 4«. 
Tranuactions of thc Royal society of Edinburgh. Vol. XXIX. 

Part II for 1879—80. Edinburgh. 4^ 
Transactions, scientific, of the Royal Dublin society. Vol. I. 

No. 13—14. 1880—81. 8«. 
Transactions of the American philosophical society held at Phila- 
delphia. New Series. Vol. XV. Part 3. 1881. 8^ 
Transactions and Proceedings of the New Zealand Institute. 

Vol. Xm. 1880. Wellington. 8». 
Transactions of the geological society at Edinburgh. Vol. IV. 

Part 1. Edinburgh 1881. 8«. 
Verhandelingen der kon. akademie van wetenschappen. Deel 21. 

1880. Hiezu: Tria carmina. 1881. Amsterdam. 4®. 
Verhandelingen, natuurkundige, der Hollandsch Maatschappij der 

wetenschappen te Harlem. Deel IV. 2. Stuck. 1881. 

Harlem. 8«. 
Verslagen en Mededeelingen der k. akademie van wetenschappen. 

Afdeeling Naturkunde. Tweede Reeks. Deel XVI. 1881. 

Afd. Letterkunde. Tweede Reeks. Deel X. 1881. Amster- 
dam. 8^ 

Durch neu eingeleiteten Tausch. 

Bericht über die Thätigkeit des Vereins für Naturkunde in 
Offenbach. 1.— 21. 1859—1880. Offenbach. 8«. Hiezu: 
Der Dr. Joh. Christ. Senkenberg^Stiftung widmet zu 
ihrer Secularfeier am 18. Aug. 1863 diese Denkschrift der 
Offenbacher Verein für Naturkunde. Offenbach. 4^. 

Recneil des memoires et des travaux publies par la soci^te de 
Botanique du Grand-duche de Luxembourg. No. 4 — 5. 
1877—78. Luxembourg. 8^. 



— 29 — 



V 



Proceedings of the Linnean society of New South Wales. 

Vol. V. Parts— 4. 1881. Vol. VI. Parti. 1881. Sydney. 8». 
Golouial Museum and geological Survey of New Zealand. Me- 

teorological Report. 1875. Wellington. 1877. 8^. 



• 



Der Vereinskassier Hofrath Ed. Seyffardt trug folgenden 

E6Ghnang8-A.b8Ghlu88 für da8 Jahr 1881—1882 

vor. 

Meine Herren! 

Nach der abgeschlossenen, von Herrn Präsident Dr. v. Z eile r 
revidirten 38. Rechnung, die den Zeitraum 1. Juli 1881 — 82 
umfasst, betragen: 

Die Einnahmen: 

A. Reste, Kassenbestand vom vorigen Jahre 1051 M. 49 Pf. 

B.Grundstock — M. — Pf. 

C. Laufendes: 

1. Zinse aus Activ-Eapitalien 602 M. 26 Pf. 

2. Beiträge v. d. Mitgliedern 3810 M. — Pf. 

3. Ausserordentliches . . . 40 M. — Pf. 

4452 M. 26 Pf. 

Hauptsumme der Einnahmen 
— ' • 5503 M. 75 Pf. 

Die Ausgaben: 

A. Reste — M. — Pf. 

B. Grundstock: Angeliehene Kapitalien 1549rM. —Pf. 

C. Laufendes: 

1. Fflr Vermehrung der Samm- 
lungen 213 M. 82 Pf. 

2. Für Buchdrucker- u. Buch- 
binderkosten 2703 M. 19 Pf. 

3. Für MobiHen . . . . 112 M. 50 Pf. 

4. Für Schreibmaterialien, Co- 

piaüen, Porti etc. . . . 285 M. 81 Pf. 

5. Für Bedienung, Beleuch- 
tung, Heizung etc. . . . 205 M. 57 Pf. 

G. Für Steuern ..... 29 M. 68 Pf. 

7. „ Ausserordentliches . . 64 M. 13 Pf. .^. . ., „^ ^. 

OD 14 M. 70 Pf. 

Hauptsumme der Ausgaben 
— '. 5163 M. 70 Pf. 



— 20 — 

Köllner, K., die geologische Enbfioklangsgeschichte der Säuge- 
thiere. Wien. Alf. Holder. 1882. 8^ 

Vom Herrn Verleger zur Becension. 

Petersen, H. , über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft 
unseres Planeten. Wien. G. Gerold's Sohn. 1882. 8®. 
Vom Herrn Verleger zur Becension. 

M filier, F., Baron v., Eucalyptographia. A descriptive Atlas of 

the Eucalypts of Australia and the adjoining Islands. De- 

cade 4. Melbourne 1879. 4^ 
Müller, F. v., the native Plauts of Victoria succinctly defined. 

Prt. I. 1879. Melbourne. 8«. 
M filier, F. y«, Census of the Plauts of Tasmania instituted« 

1879. 8«. 
Müller, F. v., Index perfectus ad Garoli Linnaei species plan- 

tarum. 1880. 8®. 
Mfiller, F. v., Suggesüons on the maintenance, creation an 

enrichment of forests. Melboame 1879. 8®. 
Witt stein, G.G., the organic constituents of plants and vege- 

table substances and their chemical analysis. With nume- 

rous additions by Baron F. y. Müller. Melbourne 1878. 8^. 
Morse, E. , Memoir of the science department university of 

Tokio, Japan. Vol. I. prt. I. Tokio, Japan (1879). 2539. 4**. 
Von Herrn Baron Ferd. v. Müller in Melbourne. 

Behrens, J. , methodisches Lehrbuch der allgemeinen Botanik 
ffir höhere Lehranstalten. 2. durchgearbeitete Auflage. Braun- 
schweig 1882. 8®. 

Vom Herrn Verleger. 

Fricker, W., Nekrolog des am 28. März gestorbenen Ober- 
medicinalrath Dr. E. von Hering. Stuttgart Schickhardt & 
Ebner. 1882. S^, 

Vom Herrn Verleger. 

Weismann, A., über die Dauer des Lebens. Jena. G.Fischer. 
1882. 8«. 

Vom Herrn Verleger. 

Levd g^ologique des planchettes ^ ^ ^ ^ et ^ ^ ■ de la carte 

topographique de laBelgique. St Nicolas. FeuilLXV. Ta- 
mise. planch. Nr. 5—6. Hiezu: Texte explicatif etc. par 
Baron 0. v. Ertborn. 2 Hefte. 1880. 

Lev^ geologique des planchettes 3-4-77- Casterlö Feuill. XXII. 

planch. Nr. 4, Lille Nr. 3, Herenthals Nr. 7. Hiezu: 
Texte explicatif etc. 3 Hefte. 1881. 




— 21 — 

XXIX 

Leve geologique de la planchette — g — etc. par E. Delvaux. 

Eenaix Fenill. XXIX pl. Nr. 8. Hiezu Notice explicatif etc. : 
1 Heft. 1881. 
Von der Gommisslon de la Garte gäol. de la Belgique. 

b. Durch Ankauf. 

Annales de la sociätd entomologique de France. 6. Serie. 

T. I. Trim. 3, 4. 1881. T. IL Trim. 1, 2. 1882. 8^ 
Stettin er entomologische Zeitung. Jahrg. 42. Nr. 10 — 12. 

1881; Jahrg. 43. Nr. 1 — 12. 1882. 8«. 
Andre, E. , species des Hymenoptdres d'Europe et d'Algerie. 

T. I. fasc. XII— XV. T. II. fasc. 1, 2. Beaune (Cöte d'or). 8^ 
Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde. Jahrg. 

XV. 1859. Heft 2. 3 Stücke, Jahrg. XVI. 1860. 3 St, 

Jahrg. XXVm. 1873. 2. Heft. 3 St., Jahrg. XXX. 1874. 

6 St., Jahrg. XXXI. 1875. 5 St., Jahrg. XXXII. 1876. 3 St, 

Jahrg. XXXm. 1877. 3 St, Jahrg. XXXV. 1879. 2 St, 

Jahrg. XXXVI. 1882. 2 St 

c. Durch Austausch unserer Jahreshefte als 

Fortsetzung. 

Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz. 
Bd. XVII. 1881. 8». 

Abhandlungen, herausgegeben vom naturwissenschaftlichen Ver- 
eine in Bremen. Bd. VII. Heft 3. 1882. Bremen. 8^ 

Abhandlungen der naturhistorischen Gesellschaft zu Nürnberg. 
Bd. VII. 1881. 8^ 

Beiträge zur geologischen Karte der Schweiz. XIV. Lief. 3. Abth. 
Geologische Beschreibung der Kalkstein- und Schiefergebilde 
der Kantone Appenzell, St. Gallen, Glarus und Schwyz von 
Dr. C. M 5 s c h. Mit 4 Doppeltafeln Profilen in Farbendruck 
und 10 in den Text gedruckten Holzschnitten. Bern 1881. 
XXIII. Lief. Das südwestliche Graubünden und nordöstliche 
Tessin, enthalten auf Blatt XIX des eidg. Atlas von Dr. Fr. 
Bolle. Bern 1881. 

Hiezu Karte XIX. Bellinzona und Chiaveuna. 

Bericht des naturhistorischen Vereins in Augsburg. XXVI. 
pro 1881. Augsburg. 8®. 

Bericht des Vereins für Naturkunde zu Gas sei, XXVIIL 1880 — 
1881. CasseL S^. 

Bericht über die Thätigkeit der St Gallischen naturwissen- 
schaftlichen Gesellschaft während der Vereinsjahre 1879 — 80. 
St Gallen. 8«. 



— 22 — 

Bericht des natarwissenschaftlich -medizinischen Vereins in Inns- 
bruck. Jahrg. XI. 1880—81. Innsbruck. 8^ 
Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und 

Heilkunde. XX. Giessen 1881. 8^ 
Correspondenzblatt des Naturforscher-Vereins zu Biga. Jahrg. 

XXIV. Biga 1881. 8^ 
Correspondenzblatt des zoologisch-mineralogischen Vereins in 

Begensburg. Jahrg. XXXIV. 1880. Begensburg. 8^ 
Denkschriften, neue, der allgemeinen Schweizerischen Gesell- 
schaft für die gesammten Naturwissenschaften. Bd. 28. 

Abth. I. Bern 1881. 4». 
Garten, der zoologische. Organ der zoologischen Gesellschaft in 

Frankfurt a. M. Jahrg. XXI. 1880. Jahrg. XXn. Heft 

1—6. 1881. 8». 
Jahrbuch der k. k. geologischen Beichsanstalt in W i e n. Jahrg. 

1881. Bd 31. Nr. 2—4. Wien 1881. 8». 
Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nassau. 

Jahrg. 33 u. 34. Wiesbaden 1880—81. 8^ 
Jahrbficher, Württembergische, für Statistik und Landeskunde. 

Jahrg. 1881. Bd. 1, 2. Hälfte 1, 2. Stuttgart 1881. gr. 8^ 
Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie und verwandter 

Theile anderer Wissenschaften, herausg. von F. Fittica. 

Für 1879. 3. Heft, fCfr 1880. 1., 2. Heft. Giessen 1881. 8^ 
Jahresbericht der naturforschenden Gesellschaft Graubünden s. 

Neue Folge. Jahrg. XXIII. 1878, Jahrg. XXIV. 1880. 

Chur. 8«. 
Jahresbericht der Pollichia, eines naturwissenschaftlichen Vereins 

der bayerischen Pfalz. Jahresb. 36—39. Dürkheim. 

1879—81. 8«. 

Hiezu : Der Grabfund aus der Steinzeit von Kirchheim a. Eck 

von Dr. C. Mehlis. 1881. 8^ 
Jahresberichte der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische 

Kultur. 58. Breslau 1880. 8^ 
Jahresbericht, medicinisch-statistischer über die Stadt Stuttgart, 

herausg. vom ärztlichen Verein. Jahrg. VIII vom Jahre 

1880. 8^ 

Leopoldina, amtliches Organ der kais. Leop.-Carol. Deutschen 
Akademie der Naturforscher. Jahrg. XVII. 1881. Halle a. S. 4®. 

Lotos, Jahrbuch für Naturwissenschaft im Auftrag des Vereins 
„Lotos*. Neue Folge. Bd. 2 (der ganzen Beihe 29. Bd.). 
Prag 1882. 8». 

Mittheilungen des Vereins für Erdkunde zu Halle a. S. Jahrg. 

1881. 8^. 



— 23 — 

Mittheilangen aus der zoologischen Station zu Neapel, zugleich 
ein Bepertorium für Mittelmeerkunde. Bd. III. Heft 1—3. 
Neapel 1881—82. 8^. 

Mittheilungen der naturforschenden Gesellschaft in Bern. Aus 
den Jahren 1880—81. Nr. 979—1017. Bern. 8^ 

Mittheilungen der Schweizerischen entomologischen Gesell- 
schaft. Bd. VI. Nr. 4—5. Schafifhausen 1881 — 82. 8^. 

Monatsberichte der k. Preussischen Akademie der Wissenschaften 
zu Berlin. Jan.— Dez. 1881. Berlin. 8^ 

Schriften der naturforschenden Gesellschaft in Dan zig. Neue 
Folge. Bd. V. Heft 1—2. Danzig 1881. 8®. 

Schriften des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kennt- 
nisse in Wien. Bd. XXL 1881. Wien. 8«. 

Sitzungsberichte der naturwissenschaftlichen Gesellschaft «Isis*' 
zu Dresden. Jahrg. 1881. Dresden. 8®. 

Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. 
Abth. I. Bd. 82. Heft 3—5. 1880. Bd. 83. Heft 1—4. 
1881. 
„ II. Bd. 82. Heft 3—5. 1880. Bd. 83. Heft 1—4. 

1881. 
„ III. Bd. 82. Heft 3—5. 1880. Bd. 83. Heft 1—2. 
1881. Wien. 8». 

Sitzungsberichte der physikalisch-medicinischen Gesellschaft zu 
Würzburg. Jahrg. 1881. Würzburg. 8®. 

Sitzungsberichte der Gesellschaft naturforschender Freunde in 
Berlin. Jahrg. 1881. Berlin. S^. 

Sitzungsberichte der physikalisch-medicinischen Societät zu Er- 
langen. Heft 13. 1880—81. Erlangen. S^. 

Verhandlungen des naturforschenden Vereins in Brunn. Bd. XIX. 
1880. Brunn. 8^ 

Verhandlungen des naturhistorisch-medicinischen Vereins zu Hei- 
delberg. Neue Folge. Bd. III. Heft 1. 1881. Heidel- 
berg. 80. 

Verhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereins in K ar 1 s r uh e. 
Heft 8. 1881. Karlsruhe. 8». 

Verhandlungen der k. k. geologischen Beichsanstalt in Wien. 
Jahrg. 1881. Nr. 8 — 18. Wien. 8^ 

Verhandlungen des Vereins für naturwissenschaftliche Unterhal- 
tung zu Hamburg. Bd. IV. Hamburg. 1879. 8^ 

Verhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereins zu Hamburg- 
Altona. Neue Folge. Bd. V. Hamburg 1880. 8^ 

Verbandlungen der physicalisch-medicinischen Gesellschaft in 
Würzburg. Neue Folge. Bd. XVI. Würzburg 1881. 8^ 



— 34 — 

Wahl des Versammlnngsortes. 

Bei der Berathong über die Wahl des Versammlongsortes 
für 1883 wies der Yorsiisende znn&chst auf die schon im letzten 
Jahresheft S. 40 gemachte Mittheilnng hin ond berichtete so- 
dann, dass von dem Yereinsmitglied Prof. Dr. Knrtz in Ell- 
wangen eine schriftliche Anfrage gestellt worden sei, ob nicht 
die nächste Versammlang in einer Stadt der dortigen Gegend, 
etwa in Aalen, abgehalten werden könnte, ferner dass Kauf- 
mann Friedr. Drantz von Heilbronn mündlich den Wunsch aus- 
gedrückt habe, es möchte die Stadt Heilbronn wieder gewählt 
werden, wo der Verein bis jetzt nur zweimal, im Mai 1847 und 
zuletzt im Oktober 1866, getagt habe. Da aber die Versamm- 
lung 1880 in Hall und 1881 in Ulm stattgefunden habe und 
damit die erstere Anfrage für diesmal als erledigt angenommen 
werden könne, so habe der Ausschuss geglaubt, auf mehrseitigen 
Wunsch die Hauptstadt in Vorschlag bringen zu sollen, wo die 
Versammlung seit 1879 nicht mehr gehalten worden sei. 

Nach kurzer Berathung, bei welcher die Einladung nach 
Heilbronn nicht weiter befürwortet wurde, erklärten sich die An- 
wesenden einstimmig für Stuttgart upd wählten Oberstudien- 
rath Dr. v. Erauss zum Geschäftsführer der 38. Generalver- 
sammlung im Jahr 1883. 

Der Vorsitzende brachte alsdann zur Kenntniss der Vereins- 
mitglieder und aller Naturforscher und Freunde des Landes, dass 
die E. Regierung seit 1875 einen Arbeitstisch in der zoolo- 
gischen Station in Neapel für Württemberg gemiethet 
habe, über deren Zwecke und Einrichtungen in den Vereins- 
Jahresheften 1876 S. 191 schon das Nähere mitgetheilt worden 
sei. Er lud im Interesse der Sache alle Betheiligten dringend 
ein, von dieser überaus günstigen Gelegenheit soviel als möglich 
Gebrauch zu machen, um so mehr als dies in der letzten Zeit 
nicht regelmässig geschehen sei. Diejenigen, welche diese vor- 
treffliche Station zur Bearbeitung von Meeresthieren und Pflanzen 
benützen wollen, mögen sich an das E. Eultministerium wenden. 

Eine Anfrage von Dr. Steudel, ob auch daselbst Land- 
thiere bearbeitet werden können, wurde bejahend beantwortet. 



— 35 — 

Nach dem geschäftlichen Theil begannen die Vorträge, 
welche am Ende dieses Berichts aasführlich gedruckt zu finden 
sind. Vor dem Beginn derselben ermahnt der Vorsitzende wieder- 
holt die Mitglieder, welche Vorträge halten, ihr Manuscript zur 
Aufnahme in die Jahreshefte entweder ihm sogleich zu übergeben 
oder doch spätestens bis August einzusenden, indem sonst der 
Druck der Jahreshefte, wie dies schon mehreremal geschah, nicht 
rechtzeitig begonnen werden könne. 

Am Schlnss der Versammlung dankte der Vorsitzende den 
Vorständen des Schullehrerseminars für die bereitwillige üeber- 
lassung des Saals zur Versammlung, ebenso den Geschäftsführern 
und den Ausstellern von Naturalien aufs Verbindlichste und schloss 
gegen 2 Uhr die 37. Generalversammlung in Nagold. 

Bei dem Festmahle im Gasthof zur Post brachte der Vor- 
stand den ersten Toast auf seine Majestät König Karl, den 
erhabenen Protektor des Vereins aus. 

Die kurze Zeit vor Abgang der Bahnen benützten die Mit- 
glieder zu einer Exkursion auf die Buine der Burg Hohen-Nagold, 
andere zum Besuch der Stadt Nagold mit ihren alterthümlichen 
Gebäuden. 



Nekrolog 

des Dr. Gnstay Lenbe sen., 
Apothekers und Cementfabrikanten in Ulm. 

Von Prof. Dr. Veesenxneyer. 

Eines der ältesten Mitglieder unseres Vereins ist im Laufe 
des letzten Jahres ans dem Leben geschieden, vielen von nns 
persönlich wohl bekannt, noch bei unserer letzten Versammlung 
in Ulm in voller Gesundheit, ein begeisterter Jünger der Wissen- 
schaft und liebenswürdig gastfreier Freund der alten Genossen, 
vielfach und unermüdlich thätig für unsere Ziele nach den 
verschiedensten Seiten hin. Es gebührt ihm, dass wir heute 
seiner gedenken, und ein Bild seines reichen und thätigen Lebens 
vor unserem Aoge vorüberziehen lassen. 

Gustav Leube sen. wurde geboren in Ulm am '23. Mai 
1808, als der fünfte von sieben Brüdern, von welchen im ver- 
gangenen Jahre zwei ihm vorangegangen sind, der im folgenden 
noch weiter zu erwähnende älteste Bruder, Medizinalrath Dr. Wil- 
helm von Lenbe, und der zweitjüngste, Oberst a. D. Max von 
Leube. Gustav besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt und war, 
wie alle seine Brüder, ein ausgezeichnet begabter und fieissiger 
Schüler. Einer früh ausgesprochenen entschiedenen Neigung zum 
Studium der Naturwissenschaften folgend trat er im Herbst 1822 
als Lehrling in die Universitätsapotheke in Heidelberg bei Apo- 
theker Fischer. Der Lehrvertrag ist noch vorhanden, und in 
seiner Art interessant: die Lehrzeit sollte vier Jahre dauern bis 
Michaelis 1826, und als Lehrgeld sollten 500 Gulden erlegt 



— 37 — 

werden Id zwei Baten , die eine Hälfte am Anfang, die andere 
nach zwei Jahren. Vom dritten Lehrjahre an, als er 16 Jahre 
alt geworden war, erhielt er die Erlaubniss, Vorlesungen an der 
Universität zu besuchen, und hörte sofort Botanik bei Dier- 
b a c h , Experimentalchemie bei Leopold Gmelin, Pharmacie 
bei Geiger. Von seinem Lehrherrn erhielt er am Schluss der 
Lehrzeit ein glänzendes Zeuguiss, wie er denn auch in der 
Heimath eine Prüfung zum Behuf der Erklärung seiner Tüchtig- 
keit zur üebernahme einer Gehilfenstelle ausgezeichet bestanden 
hat. Er trat gleich darnach als Gehilfe ein in die Kronapotheke 
in Ulm bei seinem Onkel Faulhaber. Nach dritthalb Jahren 
zog er auf die Universität Tübingen als Student, und erstand 
im Jahre 1830 daselbst das Staatsexamen „in der Apotheker- 
kunsf^ mit ausgezeichnetem Erfolg; das Prüfungszeugniss ist 
unterzeichnet von Dr. Ferdinand Gmelin, dem Senior der 
medizinischen Facultät, von Prof. Christian Gmelin und 
Prof. Seh üb 1er. Von Tübingen aus begab sich der strebsame 
Studiosus auf die Bergakademie Freiberg und hörte daselbst 
Vorlesungen bei dem Oberhüttenamtsassessor E. M. Eersten 
über analytische Chemie, und bei dem Direktor der Akademie 
E. A. Eühn über Oryktognosie und Geognosie, von welchen 
Fächern namentlich die zwei letzteren damals in Tübingen gar 
nicht oder nur ungenügend vorgetragen wurden. Eine sodann 
angetretene wissenschaftliche Beise, welche er nach einem mehr- 
monatlichen Aufenthalt in Berlin bis nach Hamburg und Eopen- 
hagen ausdehnte, wurde auch zu Studien auf dem Gebiete der 
Industrie und zur Erweiterung seiner Anschauungen in dieser 
Richtung benützt, denn schon damals blickte sein helles, offenes 
Auge nach allen Seiten hinaus über den gewöhnlichen Betrieb 
einer Apotheke, was sich denn auch später trefflich bewährte. 
Zunächst aber, als der junge Mann nun heimgekehrt war, 
übernahm er im Sommer 1832 von seinem kinderlosen Onkel 
Faulhaber dessen Eronapotheke, und verheirathete sich an 
seinem Namenstage mit Auguste Dieterich, einer Tochter 
des Senators Dieterich, aus einer alten Ulmer Familie, deren 
Name mit der Geschichte der Eirche und der Eirchenstiftung 



— 38 — 

Ulms eng yerknflpft ist. Dieser Ehebund war ein überaus 
glücklicher, reich gesegnet nach allen Seiten hin, in Kindern 
und Kindeskindern; ein fest geschlossener Kreis innig yerbun* 
dener Verwandten bildete sich seit der Zeit, da unser Freund 
sein Haus in Ulm gegründet hatte: denn vier Brüder unseres 
Gustav Leube wurden nacheinander Schwiegersühne dieses in Ulm 
höchst einflussreichen Mannes, der diese Blüte seines Stammes 
noch erleben durfte. 

Alsbald, schon im Jahre 1834, begann der fortwährend 
wissenschaftlich strebende junge Apotheker Vorträge vor einem 
gewählten Publikum von Herren und Frauen zu halten über 
fixperimentalchemie; er erhielt später einen fürmlidien Lehr- 
auftrag für dieses Fach an der gewerblichen Fortbildungs- 
schule. Dreissig Jahre lang hat er dasselbe jeden Winter 
gelehrt, und nach seinem Rücktritt ist es seinem Wunsche gemäss 
seinem Sohne übertragen worden. Nach allen Seiten hin rührig 
und thätig war es auch er, der den ruhenden Gewerbeverein 
wieder zu reger Thätigkeit rief, und die Vorstandsstelle eine 
lange Reihe von Jahren hindurch bekleidete. Er hielt in den 
Versammlungen desselben ebenfalls von Zeit zu Zeit Vorträge 
über ausgewählte Kapitel der Chemie, und war ohne Unterlass 
bemüht, die Gewerbetreibenden darauf aufmerksam zu machen, 
welche wichtige Rolle die Chemie bei vielen Handthiernngen 
spielt. Sein eigenes Forschen auf diesem Gebiet sollte ihm aber 
noch besondere Erfolge bringen. Als Geognost hat er in der 
Umgegend Ulms zahlreiche Excursionen gemacht und die mit- 
gebrachten Funde namentlich aus der Formation des Jura- und 
Süsswasserkalks analysiri Bald hatte er herausgefunden, dass 
in der Nahe Ulms vortreffliche Kalkmergel, ganz geeignet zur 
Gewinnung von Cement, sich finden. Eine Frucht dieser 
Studien war das auch heute noch interessante, eine Fülle von 
chemischen Untersuchungen enthaltende Schriftchen: 

Geognostische Beschreibung der Umgegend von Ulm. Bei- 
träge zur Kunde des Jura- und Süsswasserkalks, insbesondere 
der jüngsten Süsswasserkreide von Gustav Leube, Lehrer 
der Chemie an der Ulmer Gewerbeschule, Mitglied des 



— 39 — 

württemb. landwirthschaftlichen Yereins. Ulm. J. Ebner. 
1839. 

Das Manuskript dieser Abhandlung hatte er an die philor 
sophische Facnltät in Tübingen eingesendet, welche damals auch 
die Naturwissenschaften in sich umfasste, und war darauf hin 
zum Doctor der Philosophie und Magister der freien Künste er- 
nannt worden, eine Auszeichnung, welche vor ihm, wie er- sagte, 
noch keinem Apotheker in Württemberg zu Theil geworden war. 

Schon vorher, noch im Jahre 1838, hatte der keineswegs 
bloss akademische Fragen behandelnde Forscher auch schon mit 
weit ausschauendem Blick und seiner Sache sicher eine Cement- 
fabrik gegründet, und ist dadurch der Vater der jetzt in un- 
serem engeren Vaterlande so grossartig betriebenen Cement- 
industrie geworden; er selbst nannte sich gerne so, war er ja 
doch der erste Finder des richtigen Materials in unserer Heimat. 
Er hat sich dadurch in der That um unser engeres Vaterland 
wohl verdient gemacht Wie es aber sehr gewöhnlich in solchen 
Fällen zu gehen pflegt, er hatte während der ersten zehn Jahre 
viel zu kämpfen, denn die Vorurtheile gegen den Dement, welchen 
man vorher kaum dem Namen nach gekannt hatte, waren all- 
gemein und wurden hartnäckig festgehalten. Durch unermüdliche 
Thätigkeit und Ausdauer überwand er alle Hindernisse, unter 
anderm auch unmittelbar praktisch dadurch, dass von ihm ein- 
gelernte Cementarbeiter , etwa ein Dutzend, welche nur Cement 
verarbeiteten, selbst wieder Hunderten von Maurergesellen die 
Behandlung und Anwendung des Cements zeigten. Sein Bruder 
Wilhelm, der spätere Medicinalrath, hatte sich von Anfang an 
mit ihm associirt, die Firma Gebrüder Lenbe blüht heute noch. 
Beide wirkten auch auf literarischem Gebiet zusammen. Als die 
alte Reichsstadt Ulm nach dem Bundesbeschluss vom J. 1842 
wieder eine Festung werden sollte, wofür die Gelder aus der 
nach dem zweiten Pariser Frieden stipulirten Kriegsentschädigung 
längst bereit lagen, da eröffnete sich für die praktische Ver- 
wendung der Leube'schen Forschungen ein neues grosses Feld. 
Ein neues Schriftchen gibt davon Zengniss, wie sorglich die 
Brüder Baugesteine aller Art aus der Umgegend gesammelt, und 



— 40 — 

die Fragfen Ober Mörtel , hydraulischen Kalk und Cement unter- 
sucht, ja auch schon die Versorgung mit gutem Trinkwasser 
und die Torflager in der Umgegend als Brennmaterial zum 
Gegenstand ihrer vorsorglichen Betrachtungen gemacht haben. 
Es f&hrt den Titel: 

Untersuchungen über das mineralische Material aus der 
Umgegend von Ulm in Betreff seiner Verwendbarkeit för 
Bauzwecke und insbesondere für den Festungsbau. Von 
Wilhelm Leube, M. D. und Gustav Leube, Ph. D. 
Ulm. Nübling. 1843. 

Die chemischen Analysen und die genauen Bestimmungen 
der gesammelten Gesteine sind von dem letztgenannten. Von 
besonderem Interesse ist die sorgfältige Untersuchung einer ganzen 
Sammlung von Steinproben aus den alten Bauten der Stadt, 
namentlich von allen Theilen des Münsters, vom Thurm bis zum 
Chor, von den Pfeilern und Spitzbogen, Treppen und Geländern, 
zumal auch Brocken von Ornamenten aller Art. 

Das Geschäft selbst blühte immer grossartiger empor; ein 
geliebter, leider im Tode ihm vorangegangener Schwiegersohn 
leitete die kaufmännische Seite desselben Jahre lang. Der 
Gründer selbst war lange Zeit auch ein rühriges Mitglied der 
Ulmer Handelskammer, wie er andererseits als - Apotheker 
30 Jahre lang Vorstand der Apotheker im Donaukreis 
gewesen ist. Einen wahren Triumph feierte er im Jahre 1864 
mit seinem Bomancement. Er hatte nämlich mit demselben auf 
dem linken Enzufer in Wild b ad für fünf neu erbohrte Ther- 
malquellen ein grosses vollkommen wasserdichtes Beservoir ge- 
baut unter Oberleitung des Oberbauraths Bock. Von dem Bassin 
aus wurde unter der Sohle der Enz weg durch einen ebenfalls 
aus Cement hergestellten Kanal das Quellwasser in eisernen 
Bohren bis in die Badeanstalten geleitet. Es ist durch diese 
neuen Quellen das Gesammtquantnm des Thermalwassers um ein 
Drittel erhöht worden. Kein zweiter Unternehmer wollte es da- 
mals riskiren, ein Bassin zu erbauen für eine so gewaltige Masse 
Wassers von 30® B. 

Im gleichen Jahre hat unser Freund das Schlossgut Gar- 



— 41 — 

tenau bei Salzburg, mit einer Cementfabrik, käuflich erworben, 
um seinen Geschäftsbetrieb zu erweitern. In der Nähe Ulms 
aber hatte er ausser mehreren andern auch einen alten Stein- 
bruch bei Eggingen CA. Blaubeuren angekauft ^ im Süsswasser- 
kalk, woraus viel Gestein am Münster und an dem. leider 
jetzt abgebrochenen sog. Eirchle, sowie an der Klosterkirche 
zu Blaubeuren nachweisbar verwendet worden war. Es ist frisch 
gebrochen ungemein leicht zu bearbeiten, und ebendarum wollten 
ihm die Bauleute und Werkmeister nicht trauen. Da erbaute 
sich Leube in seinem Garten an der Promenade gegen die 
Wilhelmshölle aus diesem Gestein eine schöne Villa, schon 
1851, und vergrösserte sie noch ansehnlich 1864; sie ist ein 
gastfreies Heim geworden für viele seiner Freunde, wie gleicher- 
weise das bei dem wachsenden Wohlstand des Hauses von ihm 
gekaufte Schlösschen Klingenstein im Blauthal bei Herrlingen. 
Doch wir haben hier sein Andenken ja insbesondere zu 
feiern, insofern er ein thätiges, vielfach anregendes Mitglied 
unseres Vereines gewesen ist. Dieser Verein ist bekanntlich 
gegründet worden am 26. August 1844. Schon in der ersten 
Mitgliederliste stehen die Namen der beiden Brüder Wilhelm, 
Dr. med., und Gustav, Dr. phil. in Ulm. — Gleich in der ersten 
Generalversammlung, am 2. Mai 1845 in Stuttgart, sprach der 
letztere über die Bedeutung der Chemie für die Gcognosie, 
sowohl theoretisch, für die genauere Bestimmung und Trennung 
der Fprmationsglieder, als praktisch für Bau- und andere Zwecke. 
So habe er der Festungsbaudirection in Ulm in der Regel durch 
Analysen voraus bestimmen können, welche Kalksteine den Atmo- 
sphärilien trotzen, welche andere dagegen keine Anwendung für 
Bauten finden dürfen. In der gleichen Versammlung hatte Alt- 
vater Dr. Plieninger über den englischen hydraulischen Ce- 
ment und dessen Herstellung und Verwendung berichtet, wobei 
er bemerkte, da entsprechendes Gestein auch in Württemberg 
vorkomme, wäre es wohl der Mühe werth, wenn Techniker Proben 
nach den gegebenen Vorschriften anstellen wollten. Leube ermangelte 
nicht sofort daran zu erinnern, dass seit 6 Jahren in Ulm eine 
Fabrik hydraulischen Kalks bestehe, welche bedeutenden Absatz 



— 42 — 

nach Osten hin habe, aber ausserhalb bekannter zu sein scheine» 
als in Wflrttemberg selbst. (Jahreshefle I. Jahrg. S. 153, 157.) 

In Tübingen, in der 2. Generalversammlung 1. Mai 1846, 
hielt derselbe einen Vortrag über die Bildung des Grnnd- 
eises, gestützt auf Mittheilnngen seines Freundes, des kün. 
bayr. Ingenienrmajors Hildenbrandt und auf eigene Beobachtungen, 
was zu einem lebhaften Austausch von Bemerkungen der an- 
wesenden Physiker über diese immer wieder auftauchende Frage 
Anläss gab. 

In der Generalversammlung zu Ulm, am 30. April 1849, 
sprach unser Leube dann ausführlich über zwei bei Ulm erlegte 
Biber, welche er erworben hatte, und über ihre Bibergeildrüsen, 
welche beim Männchen ausgezeichnetes Castoreum lieferten, beim 
Weibchen aber eigenthümlich entartet waren. Jenes, schün aus- 
gestopft, wurde von ihm unserer Sammlung geschenkt. Dieses 
Pärchen ist wohl das letzte Biberpaar, welches in Württemberg 
ein Heim gründen wollte: auch weiter abwärts an der Donan 
scheinen die Biber vollständig ausgerottet zu sein. 

Schon früher übrigens hatte ein anderer Gegenstand, kehi 
zoologischer, sondern ein botanbcher, die Aufmerksamkeit unseres 
Naturfreundes auf sich gezogen, und bis in die letzte Zeit viel- 
fach beschäftigt, weil derselbe in Beziehung zu seinen Cement- 
Studien stand. Er war es gewesen, welcher den Oberbaurath 
von Bühler aufmerksam machte auf den hydraulischen Kalk, auf 
den Ulmercement, wie er mehr und mehr antieng genannt 
zu werden, als auf das beste Mittel gegen den Hausschwamm, 
welches dann auch von Bühler in seiner Schrift »über den 
laufenden Schwamm, Stuttgart 1845** warm empfohlen wurde. 
Leube's Freunden ist es gar wohl bekannt, mit welchem Eifer 
derselbe seit jener Zeit speciell den MertUius lacrymam zum 
Gegenstand seiner Beobachtungen und seiner Erkundigungen und 
Gespräche machte. Er hat zuerst in der Versammlung in Gmünd, 
1850 (17. Jahrg. 2. Heft S. 238), über die Vertilgung dieses 
schädlichen Schwamms durch seinen hydraulischen Kalk gesprochen, 
und nachher noch öfter. In einer Anzahl von Gebäuden, zuerst 
in einem ihm selbst gehörigen Hause, hat er auch denselben 



— 43 — 

dauernd vernichtet. Ganz besonders treffliche Gelegenheit zn 
Studien gab ihm die Papierfabrik zu Faumdan, wo sein jüngster 
Bruder JuliusLeube Fabrikdirector war. Dieser hatte, als dort 
von dem feuchten Holzwerk des Maschinenraums aus eine wahre 
Wucherung des Myceliums jenes Schwammes auch die steinernen 
Wände überzogen hatte, die mannigfaltigen Formen desselben 
wunderhübsch zn trocknen und in ihren eigenthümlichen Bildungen 
zu conserviren gelernt, so dass der Bruder in Ulm, der eine 
Sammlung von Hausschwämmen angelegt hatte, ganz unersättlich 
wurde und immer wieder schrieb: «Schick^ mehr, Julius I meru- 
liusl^ Auch dort wurde dann der Verbreitung des Schwamms 
durch einen üeberzug der Mauern und Balken mit einer Cement- 
schicht ein definitives Ziel gesetzt, und derselbe vollständig aus- 
gerottet Als im Jahre 1861 von dem Yerwaltungsrath des 
sächsischen Ingenieurvereins eine Preisfrage ,über den Haus- 
schwamm, seine Entstehung und die Mittel zu seiner Vertilgung" 
ausgeschrieben worden war, stellte Leube sich unter die Con- 
currenten. Das Preisgericht ertheilte keiner der eingegangenen 
Beantwortungen den vollen Preis, die Leube'sche allein erhielt 
einen Theilpreis, als die selbständigste» auf eigenen Erfahrungen 
beruhende und gelungenste, welche aber doch die Aufgabe nicht 
nach allen Seiten hin erschöpfend behandelt habe. Als dieses 
Resultat seiner Preisbewerbung durch die Zeitungen bekannt 
geworden war, kamen so zahlreiche Anfragen nach dem Mittel 
gegen den Hausschwamm an ihn, dass er sich entschloss, 
statt der Antworten, die er fortwährend hätte schreiben müssen, 
eine ins Einzelne eingehende Ausführung, den wesentlichen In- 
halt seiner Arbeit drucken zu lassen. Dies ist das Werkchen, 
welches den Titel führt: 

üeber den Hausschwamm, sein Entstehen und die Mittel 
zu seiner Vertilgung, von Dr. G. Leube sen., Apotheker 
und Gementfabrikant in Ulm a. D. Als Manuscript ge- 
druckt. Ulm. Gebr. Nübling. 1862. 
Aber auch auf andern Gebieten war er fortwährend auf- 
merksam auf Probleme, welche ihm bei seinen Studien aufstiessen. 
Mehr als einmal (Jahrg. 17. 2. Hft. S. U9. Jahrg. 12. 1. Hft. 



— 44 — 

S. 22) stellte er die Frage nach dem Grunde der schnellen 
Zerstörung der neuen aus Eisen durch heisses iGrebläse 
hergestellten Betorten, was praktisch von grosser Wichtigkeit 
sei z. B. ffir die Herstellung yon Steinkohlengas. Während jene 
neuen Betorten in der Gasfabrik zu Carlsruhe schon nach drei 
Monaten unbrauchbar geworden waren, haben die alten, durch 
kaltes Gebläse aus demselben Eisenerze gewonnenen, drei Jahre 
lang gedauert. Die rein theoretische Erklärung, dass in gewissen 
Eisenerzen durch den höheren Hitzegrad Erdbasen reducirt und 
dem Eisen beigemischt zu werden scheinen, welche bei niederen 
Graden, bei kaltem Gebläse in die Schlacke fibergehen, oder 
dass das heisse Gebläse wohl eine Structurveränderung , eine 
andere Lagerung der Atome herbeiführe, wie diess durch an- 
haltende Vibration geschehe, genügte dem Praktiker nicht. Wie 
man eine solche nachtheilige Veränderung, die der Dauerbarkeit 
des Materials so bedeutenden Eintrag thue, verhindern könne, 
das war ihm die Hauptfrage. 

Für seinen speciellen Geschäftsbetrieb lagen ihm stets auch 
Untersuchungen über ihm nahe liegendes gutes und wohlfeiles 
Brennmaterial am Herzen. Er hat unter anderem (s. Jahrg. 
16. H. 1 S. 52) sehr interessante Mittheilungen über die von 
ihm erworbenen grossen Torflager bei Söflingen im Blau- 
thal gemacht. Hier liegen unter einer Decke von 20 und mehr 
Fuss mehrere Schichten Torf, von welchen namentlich die dritte 
sehr werthvoUen Torf enthält üeber derselben, in der zweiten 
fanden sich an einigen Stellen neben Besten mit völliger Holz- 
textur einzelne Kohlen, ganz ähnlich der gewöhnlichen Holzkohle, 
wahrscheinlich von durch Feuer verbranntem Holz herrührend, 
also aus einer Zeit, wo Menschen darauf lebten; andere Spuren, 
ein zugehauener Feuerstein, Beste von Hirschen, Schweinen, ein 
Zahn von einem Esel (oder kleinen Pferd?) fanden sich eben- 
daselbst, welche er vorzeigte und in seinen Sammlungen auf- 
bewahrt hat. 

Dass ihn nicht bloss die Feuer-, sondern auch die Wasser- 
versorgung seiner Vaterstadt vielfach und lebhaft beschäftigt 
hat, ist als selbstverständlich vorauszusetzen. Auf seine sorg- 



— 45 — 

fältigen cbemischen Untersuchungen, wie er solche schon in 
seinem obengenannten ersten Schriftchen niedergelegt und auch 
später immer aufs neue vorgenommen hat, stützte sich nament- 
lich und ausdrücklich insbesondere der Bericht, welchen unser 
Wasseringenieur Dr. Bruckmann über die bedeutende Verun- 
reinigung der städtischen Eohleustadelquelle in Ulm und die 
Entfernung dieses üebelstaudes im XVIIL Jahrg. H. 2 u. 3 
S. 135 erstattet hat. Schon früher hatte Leube wiederholt Analysen 
der Wasser des altberühmten städtischen Brunnenwerks und ein- 
zelner Quellen und Fumpbrunnen in und ausserhalb der Stadt ver- 
öffentlicht. Merkwürdig ist unter anderm in dieser Hinsicht der 
jetzt verschüttete und überpflasterte Brunnen »zu den alten Bohren", 
welcher schon von Felix Fabri gepriesen und als eine Stelle 
geschildert wurde, wo heidnische Erinnerungen bis in seine Zeit 
herein ihre Spuren hinterlassen hatten. Diese Quelle hatte sich 
aber in der Mitte unseres Jahrhunderts wie viele andere als' 
bedenklich verunreinigt erwiesen ; und heutzutage haben wir über- 
haupt ein vortreffliches Wasserwerk, nach einem ganz andern 
Plan, als der seiner Zeit ausgezeichnete unserer Altvordern. 
Um das Zustandekommen dieses neuen Werks, welches uns vor- 
treffliches Quellwasser aus einem Seitenthälchen des Blauthals 
liefert, hat unser Wasserprüfer ebenfalls besondere Verdienste 
sich erworben. 

Endlich ist noch ein letztes Ergebniss der Strebsamkeit 
Leube's anzuführen: nämlich seine Ankündigung eines von ihm 
gefundenen einfach und billig herzustellenden Mittels zur Er- 
haltung thierischer Substanzen, welches er Kreosozon be- 
nannte. Er legte in der Generalversammlung in Stuttgart am 
2. Juni 1876 (s. Jahrg. XXXIII. H. 1 u. 2 S. 51) eine Reihe 
von Präparaten vor, welche allerdings vortrefflich erhalten waren; 
auch zu der im gleichen Jahre am 26. Juni eröffneten inter- 
nationalen Ausstellung für Gesundheitspflege und Bettungswesen 
in Brüssel hatte er solche eingesendet. Das Mittel ist nichts 
anderes als verdünnte Schwefelsäure (3 bis 4Theile auf lOOTheile 
Wasser). Es scheint indessen vorerst weiteren Anklang nicht 
gefunden zu haben. 



— 46 — 

Wie gl&nxend aber seine Betheiügong an unserer Landes- 
gewerbeansstellnng im vorigen Jahre für ihn gewesen 
ist, das bezengte ihm die Verleihung des Friedrichsordens I. Klasse 
von Sr. Majestät, unserm Protektor, das beiengt femer dauernd 
der Pavillon aus Cement, welchen er als Yerm&chtniss dem Stadt- 
garten in Stuttgart hinterlassen hat 

Dieses sein letztes Lebensjahr hatte der heitere Greis, der 
in seinem langen Leben niemals krank gewesen war, noch in 
vollkommener Gesundheit angetreten. Seine jugendlich blühende 
Gesichtsfarbe, sein klares, blaues Auge, ist wohl allen denen 
noch im Gedächtniss, die ihn auf der Ulmer Generalversammlung 
im Juni des gleichen Jahres gesehen haben, wo sein Sohn, 
Gustav Leube junior, auch hierin der richtige Nachfolger 
seines Vaters, der unermüdliche Geschäftsführer war, wo der 
alte Herr unter anderm seine Memliuspräparate , seine Unica, 
wie er sagte, wieder ausgestellt hatte, und wo er seine Samm- 
lungen, seine Villa und seinen Garten jedem Besucher liebens- 
würdig und zuvorkommend zu zeigen bereit war. Was diese 
seine Sammlungen betrifft, so ist im Vorstehenden mehreres 
schon erwähnt, hier wollen wir noch nachtragen, dass er neben 
den geognostischen und paläontologischen Reihen, den Baustein- 
proben der alten Denkmäler unserer Stadt, den Marmorarten 
unseres Landes in geschliffenen Täfelchen u. s. w. auch botanische 
Sammlungen in grossem umfang zusammengebracht, namentlich 
die Herbarien der in der württembergischen Flora oft genannten 
Sammler Major von Stapf und Apotheker Gmelin von Langenau 
käuflich erworben hat. Sein Garten, an dem sonnigen Abhang 
im Westen der Stadt gelegen, gegen den Eobelgraben, den 
ersten Mündungsarm der Blau In die Donau, wo er am liebsten 
seine Erholung suchte, umgeben von dem fröhlichen Nachwuchs 
seiner Familie, und wohin er auch gerne seine Freunde zu sich 
lud, ist vielen von uns wohl bekannt An den Terrassen und 
zwischen Gesteingruppen pflegte er mit besonderer Vorliebe neben 
den Alpenveilchen eine Anzahl aus der Umgegend hereinver- 
pflanzter Merkwürdigkeiten unserer Localflora, unter anderm zeigte 
er mit Stolz riesenhafte Exemplare von Angdica moniana Schleich., 



— 47 — 

welche Hegelmaier zuerst an der Iller gefunden hatte, vou 
Heracleum Sphondylium L. mannshoch, sowie die schönen Bild- 
werke aus feinstem Cement, welche an Springbrunnen und in 
den Laubgängen den Garten schmückten. Auch eine Grotte ist 
da, verziert mit Lusibus naturae, an denen er eine kindliche 
Freude hatte. 

Und an dieses sonnige Leben, an diesen kerngesunden 
Körper schlich im Spätsommer ein tückisches furchtbares Leiden 
heran, anfangs kaum beachtet, bald aber als unheilbar erkannt 
und rasche Fortschritte machend: ein Krebs der Leber. Die 
Seinen pflegten ihn in rührendem Wetteifer, die geliebte Gattin, 
in 49jähriger Ehe so innig mit ihm zusammengewachsen und 
so ganz gleichgesinnt, ihn so ganz verstehend, kam Tag und 
Nacht fast nicht von seinem Lager weg, und er, ein ergebener, 
frommer Dulder, war stets voll rührenden Dankes für alles, was 
ihm zur Erquickung und Erleichternng gethan wurde. Nach 
unsäglicher Pein erlag er am 15. November 1881. 

Wir dürfen von ihm sagen, dass er das ausgeprägte Bild 
eines Mannes war, welcher die Ergebnisse wissenschaftlicher 
Forschung mit der praktischen Anwendung auf die materiellen 
Aufgaben der Technik in eminentem Grade zu vereinigen ver- 
standen hai Dass ihn ein berechtigtes Selbstgefühl erfüllte, ist 
ganz natürlich. Allein welche liebenswürdige Freundlichkeit und 
aufopfernde Hingebnng dieses Haupt eines blühenden Hauses 
stets jedem in engeren und weiteren Kreisen entgegenbrachte, 
welcher ihm näher kam, das wissen die wohl, welche ihn gekannt 
haben. 

Was er aber nicht bloss den Seinen gewesen ist, was er 
nicht bloss für die Wissenschaft nnd für die Welt geleistet hat, 
sondern auch noch, was er in der Gemeinde war, was er im 
Stillen vielfach gethan hat, da die linke Hand nicht wissen soll 
was die rechte thnt — alles das entzieht sich unserer Schil- 
derung: aber es erhält gleicherweise in seiner Heimat sein An- 
denken im Segen. 



Nekrolog 



des Dr. Gotthilf Werner, 

Prof. am K. Bealgymnasium in Stuttgart. 

Von Prof. Leuze. 

Sonst ist es wohl das Erlöschen eines arbeitsvollen, aber 
auch ruhmgekrOnten in sich abgeschlossenen Lebens, welches dem 
trauernden Freunde die Pflicht einer Lebensbeschreibung auf- 
erlegt, hier g[ilt es, Worte der Erinnerung zu widmen einem 
früh Vollendeten, dem nur anderthalb Jahrzehnte produktiver 
Arbeit zu Gebote standen, und doch hat diese Arbeit den 
Namen Gotthilf Werner's in weiteren fachmännischen Kreisen 
bekannt gemacht, auch geschah sie oft und. viel im Dienste 
unseres vaterländischen Vereins, darum soll dieser Jahrgang 
unserer Vereinshefte nicht in die Oeffentlichkeit treten, ohne 
von dem opferbereiten Mitgliede unseres Vereins Zeugniss abzu- 
legen, das nur zu früh aus demselben scheiden sollte. 

Werner wurde geboren 4. Nov. 1839 zu Efifringen als Sohn 
des pastor loci und so wurde auch dem Pfarrerssühnlein zunächst 
der bekannte Bildungsgang der württembergischen Theologen in 
Aussicht gestellt. Durch die enge Pforte des Landexamens gieng 
er als hospes ein in das Seminar zu Urach 1854. Indess stallte 
sich schon nach ^/^ Jahren bei dem eben vom Nervenfieber Ge- 
nesenden der Anfang einer Bückgratsverkrümmung ein; der 
künftige Theologe siedelte daher nach Stuttgart über, um neben 
den Gymnasialstudien sich einer orthopädischen Eur zu unter- 
ziehen. Der Erfolg blieb indess aus und der gekrümmte Brust- 



— 49 — 

korb sollte mit der Zeit den Geologen nicht nur zu Exkursionen 
untauglich machen, sondern barg den Keim des Todes in sich. 
In Stuttgart änderte nämlich der zur Theologie bestimmte Gym- 
nasiast seinen Kurs und steuerte auf die Naturwissenschaften 
zu. 1856 in das Polytechnikum aufgenommen studirte er bis zum 
Jahre 1860 Mathematik und Chemie. Um seine naturwissenschaft- 
lichen Studien auf der Hochschule Tübingen fortsetzen zu können, 
erstand er die Maturität zum Behuf des Studiums technischer 
Fächer. Er trieb in Tübingen in dem Jahre 1860/61 vorzüg- 
lich Botanik, Chemie und Mineralogie. Der strebsame Natur- 
wissenschaftler hatte indess schon das Lob seiner Lehrer sich 
verdient und mit 22 Jahren berief ihn Oberstudienrath Dr. von 
Kurr zu seinem Assistenten, in welcher Stellung er mit den 
Polytechnikern mineralogische Eepetitionen vorzunehmen hatte. 
Auf diesem Posten hatte Werner die beste Gelegenheit, sich in 
die Mineralogie und Geognosie gründlich zu vertiefen, auch be- 
nützte er die Ferien zu Exkursionen, soweit seine Körperconsti- 
tution dieselben gestattete, und zu Beisen in die Museen und 
naturhistorischen Gärten von London, Paris u. a. Städten. Durch 
seine Doctordissertation 1864 (s. u.) erwarb er sich die venia 
legendi in Krystallographie und Petrefaktenkuude am Polytech- 
nikum. Damit begann denn auch seine literarische Thätigkeit 
und es kamen weitere Lehraufträge an den jungen Privatdocenten, 
so für Botanik an der Thierarzneischule im Sommer 1865 und 
für Mineralogie und Geognosie an einem Kurs der zu natur- 
wissenschaftlicher Ausbildung einberufenen Yolksschullehrer im 
Sommer 1866 und 1867. Indessen war der Altmeister Kurr 
immer leidender geworden und so hatte Werner oft für ihn ein- 
zutreten, ja schliesslich ^/^ Jahre lang die Stelle des Minera- 
logen allein auszufüllen. Da mögen denn wohl in der Seele 
des Stellvertreters Hoffnungen in Beziehung auf die Besetzung 
des mineralogischen Lehrstuhls aufgestiegen sein, Hoffnungen, 
die nicht in Erfüllung giengen. Ostern 1871 eröffnete Prof. 
Dr. Eck seine Vorlesungen am hiesigen Polytechnikum und es 
war für Werner gut, dass er einstweilen an einer anderen Schule 
ziemlich festen Boden gewonnen hatte. Seit 1867 ertheilte er 

Jahreshefte d. Ver. f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1883. 4 



— 50 - 

an mehreren Elasseu des Realgymnasiums natorgescbicbtlichen 
Unterricht, eine Stellang, in welcher er denn auch 1874 definitiy 
angestellt wurde. Leider war diese Stellung nicht glänzend 
dotirt — ein greller Widerspruch gegen die hohe Bedeutung, 
welche fßr die Naturwissenschaft eben an dieser Schule so oft 
in Anspruch genommen wurde — indess war Werner viel zu 
bescheiden, als dass er fOr seine eigene Person und Stellung 
Schritte gethan hätte. Er fesselte durch die Klarheit und Schärfe 
seines Vortrages die Aufmerksamkeit der Schüler und verstand 
es, wiewohl auf geringe Mittel angewiesen, in kurzer Zeit eine 
instruktive Sammlung von Naturalien, Karten, Tafeln, Modellen 
zusammenzustellen. So war er namentlich den geistig heran- 
gereiften Schfilern ein tüchtiger Führer und mancher verdankt 
seinem Unterrichte eine solide Grundlage der Naturforschung. 
Diese erspriessliche Lehrthätigkeit muss um so höher geschätzt 
werden, als er oft seinem schwer kranken Körper nicht die er- 
forderliche Erholung schenkte, sondern sich mühselig in sein 
Schulzimmer schleppte. Leider sollte auch sein Familienleben 
nicht ohne schwere Schicksalsschläge bleiben: seine erste Frau 
starb schon nach 7 Wochen, die zweite nach 7 Jahren, letztere 
hinterliess ihm ein Töchterlein, an welchem der Vater mit zärtlichster 
Liebe hieng. Das reich begabte Kind liess er von einer heftigen 
Brustentzündung dahingerafft am 26. Dezember 1881 allein zurück. 

Um Werner's .wissenschaftliche Thätigkeit zu 
charakterisiren , schicken wir ein chronologisch geordnetes Ver- 
zeichniss seiner Arbeiten voraus: 

1864 Doctordissertation (eingereicht bei der neugegründeten 
naturwissenschaftlichen Fakultät Tübingens): „die Färbung 
der Löthrohr flamme durch Alkalien und Erdalkalien''. Stutt- 
gart bei Greiner, Jahreshefte XX. 81; 

Register zu den Jahresheften I bis XX (1845/64) ebenda 308 ; 

1867 Jahresheffce XXIII pag. 113 „über die Varietäten 
des Kalkspathes in Württemberg"; pag. 140 kleinere Mit- 
theilung „über einen einachsigen Glimmer von der Somma*' ; 

ausserdem Untersuchung des Syenits vom Sinai und Messung 
des Cölestins vom Mokattam in Fraas „Geologisches aus dem 
Orient" ebenda pag. 162 u. 267. 



- 51 — 

Neues Jahrbuch für Mineral, etc. pag. 129 ^über die Be- 
deutung der Krystallflächenumrisse und ihre Beziehungen zu den 
Symmetrieverhältnissen der Krystallsysteme". 

Im gleichen Jahr erschien sein „Leitfaden zum Stu- 
dium der Krystallographie" bei Bümpler in Hannover. 

1868. Jahreshefte „über den Werth der Dünnschliffe von 
Gebirgsarten'^ pag. 29 und „über die graphische Darstellung der 
Gestaltung geogn ostischer Grenzflächen" pag. 34; 

1869. Jahreshefte pag. 129 „Zusammenstellung der 
bis jetzt in Württemberg aufgefundenen Mineralien; 

1870. Neues Jahrb. für Mineral, pag. 290 „zur Theorie 
des sechsgliedrigen Krystallsystems'^; 

1879 erschien als neue Ausgabe an Stelle der von Dr. von 
Schubert verfassten Naturlehre und Naturgeschichte Werner^s 
Naturkunde in 2 Bänden: Physik und Chemie im ersten Band, 
Mineralogie, Botanik, Zoologie und Geognosie im zweiten Band. 
Stuttgarter Vereinsbuchhandlung; 

1881. Neues Jahrb. für Mineral. Bd. I. p. 1 „Beobacht- 
ungen am draht- und blechförmigen Gold von.Vöröspatak*' 
und p. 14 ^natürliche Eindrücke auf Flussspath*^ ; 

1882 (aber noch bei seinen Lebzeiten erschienen) „Minera- 
logische und geologische Tabellen". Stuttgart bei Knapp (jetzt 
Gundert, Stuttgart); 

Nach seinem Tode erschienen noch zwei Arbeiten: 

1882. Neues Jahrb. für Min. Bd.' IL p. 55 „über das 
Achsensystem der drei- und sechsgliedrigen Kry- 
stalle**, besorgt von Prof. Dr. M. Bauer; 

1882. Programm des Stuttgarter Bealgymnasiums „ein kry- 
stallographisches Anschauungsmittel", besorgt von Prof. Dr. Schmidt 
am Realgymnasium, der auch die Freundlichkeit hatte, eben diesen 
Spiegelapparat unserer Jahresversammlung in Nagold 1882 
vorzuzeigen. 

Ausser diesen kleineren und grösseren Arbeiten wären noch 
verschiedene Aufsätze populären Inhalts zu erwähnen, welche 
Werner als thätiges und regsames Mitglied des Stuttgarter Jüng- 
lingsvereins in den „Jugendblättern'* erscheinen Hess. 



— 52 — 

So war Werner nach sehr yerschiedenen Richtangen hin 
thätig; was ihm vor allem zugeschrieben werden muss, ist eine 
allgemeine naturwissenschaftliche Ausbildung, wohl- 
gegründet auf die solide Grundlage eines vollständigen chemischen 
und mathematischen Studiums. In heutiger Zeit ist es bei dem 
grossen Umfang der naturgeschichtlichen Wissenschaften mehr 
und mehr zur Seltenheit geworden, dass einer alle drei Beiche 
so beherrscht. Nur zu sehr hat das Streben überhand genommen, 
sich alsobald Detailuntersuchungen zu überlassen. Werner hat 
aber, ehe er seinen spedellen Studien nachgieng, den Blick anf 
das Allgemeine gerichtet und seine , Naturkunde^ legt ein 
sprechendes Zeugniss davon ab, dass er die Fortschritte sämmt- 
lieber Naturwissenschaften im Auge behielt nnd zu würdigen 
yerstand. Dabei hat ihm seine gründliche chemische Ausbildung 
herrliche Dienste geleistet: wie hat er über geologische Theo- 
rieen, nur so hingeworfen, gelächelt, wenn dieselben den Besol- 
taten der chemischen Geologie widersprachen! und seine Mathe- 
matik, die er — darauf weist sein Bildungsgang — meist auto- 
didaktisch gewann, hat ihn zu den schönen Resultaten gefuhrt, 
die er auf dem krystallographischen Gebiete erzielte. 

So war er, wenn irgend einer, befähigt, naturgeschichtlichen 
Unterricht zu ertheilen und wenn auch von anderer Seite seine 
pädagogische Wirksamkeit schon ins richtige Licht ge- 
stellt wurde, so soll dieselbe hier doch nicht mit Schweigen 
übergangen werden. Für jüngere Schüler war Werner nicht 
der richtige Mann; schon seine körperliche Erscheinung, der 
kleine Mann mit gekrümmtem Bücken, forderte den Spott heraus, 
auch war sein Vortrag für jüngere Schüler weniger anziehend, 
vielleicht eben, weil bei seinem Körperbau der ungezogene Jnnge 
die Sprache nicht fürchten zu müssen glaubte, die am erfolg- 
reichsten mit solcher Jugend gesprochen wird. Dagegen wussten 
ältere Schüler die Vorzüge seines Unterrichtes wohl zu wür- 
digen: wie er selbst überall zu klarem Erfassen durchzudringen 
bestrebt war, so bot er auch der Jugend den klar durchdachten 
Stoff in fertigem Gewände und in präciser Form. Sein „Leit- 
faden der Erystallographie*' schuf keine wesentlichen Fortschritte; 
er ist aber als Versuch, die Erystallographie als Unterrichtsfach 



— 53 — 

einzubürgern, gewiss manchem Lehrer der Mineralogie und manchem 
Studirenden trefflich zu statten gekommen. Und wenn man 
neuere mineralogische Handbücher durchsieht, so kann man nur 
bedauern, dass sie das Moment ^o gar vernachlässigen, das 
Werner in den Vordergrund rückte, nämlich die Symmetrie- 
gesetze, welche allein zum Yerständaiss der Erystallformen und 
zur Aufstellung von Krystallsystemen führen. Dabei lehnte er 
seinen Leitfaden durchaus an die Weiss'sche Auffassung an und 
auch darin hat er für die niederste Stufe des krystallographischen 
Unterrichtes sicherlich das Richtige getroffen. Wenn die Kry- 
stallographie vorbereitet durch einen gründlichen mathematischen 
Unterricht sich auf analytischer Geometrie und descriptiver Geo- 
metrie aufbaut, so werden die schönsten Resultate erzielt. Um 
seinen Schülern das Diktat zu ersparen oder wenigstens abzu- 
kürzen, schrieb Werner seine „mineralogischen und geologischen 
Tabellen", welche eine Uebersicht über diese Materie an die 
Hand geben. Er trug sich in seinem letzten Lebensjahre noch 
mit dem Gedanken, botanische Wandtafeln herauszugeben. Die- 
selben sollten in der Grösse der Zepharovic^schen Krystallzeich- 
nungen Pflanzendiagramme zur Darstellung bringen; er starb 
aber, ehe der Entwurf zur Ausführung gelangte. 

Werne r's Thätigkeit auf dem Gebiete der Mine- 
ralogie war eiue ziemlich vielseitige, wiewohl seine krystallo- 
graphischen Untersuchungen die Krone bilden. Als Petrograph 
zeigte er sich in der Herstellung und Untersuchung von Dünn- 
schliffen; die Schliffe, die er in unseren Jahresheften beschrieb, 
sind: Granit von Schönmünzach und vom Murgthal, Gneiss von 
Alpirsbach und vom Murgthal, Syenitgranit vom Sinai, Granulit 
von Mähren, Granulit von der Sprollenmühle bei Wildbad, Ophi- 
calcit von Steinhag bei Oberzeil (Passau) mit Eozoon, worüber 
er indess sein Urtheil vorsichtig zurückhielt, Basalt vom Calver- 
bübl bei Dettingeu (Urach), Phonolith vom Hohentwiel, Nosean- 
phonolith ebendaher, verkieseltes Nadelholz aus dem Stuben- 
sandstein von Hohenstatt OA. Aalen. Die Geognosie trieb 
er mit grosser Vorliebe; eben desswegen empfand er auch 
die Hindernisse, welche ihm seine körperliche Konstitution in 
den Weg legte, schmerzlich. Bei der scharfen Kritik, die er 



— 54 — 

an seinen und fremden Ansichten und Meinungen flbte, stebt zu 
erwarten, dass er sehr grosse Vorsicht in der Annahme neuer 
Theorieen und Ideen walten liess. Hatte er aber einmal die 
Bichtigkeit einer Erklärungsweise erkannt, so stand er keinen 
Augenblick an, diese Ansicht in sein geognostisches Glaubens- 
bekenntniss aufzunehmen. Daran hinderte ihn auch seine streng 
religiöse Bichtnug nicht; im Gegentheü war es sein Bestreben, 
die Uebereinstimmung auch der neuesten Besultate der Natur- 
forschung mit den Worten der Bibel darzuthun. Es kann nicht 
geleugnet werden, dass dieses sein Bestreben nicht von jedem 
Naturforscher als gelungen angesehen wird; indess hatte Werner 
zwei YorzGge, die nicht jeder Art von Frommen zukommen, 
einmal drängte er seine Anschauungen niemand auf und zwei- 
tens liess er sich von der herrschenden Orthodoxie nicht kritik- 
los gefangeu nehmen, zwei Vorzüge, die im Stande waren, 
den echt frommen Mann auch bei anders Denkenden beliebt zu 
machen. Von mineralogischen Arbeiten ist neben der 
mehr statistischen Aufzählung der wfirttembergischen Mineralien 
vorzüglich seine Arbeit über den Kalkspath zu erwähnen. Nach 
seiner eingehenden Beschreibung blieb nicht mehr viel zu thun 
übrig, er zählte die eigenthümlichen Vorkommen nach der Beihen- 
folge der Formationen auf, er kannte auch schon das schOne 
Vorkommen vom BOlle bei Owen freilich, wie es scheint, nur in 
flächenarmen Exemplaren. Am schönsten zeigte er indessen die 
Schärfe seiner Beobachtung, die Fertigkeit im Winkelmessen und 
das richtige Urtheil in seiner Untersuchung des Goldes von 
Vöröspatak und des Cumberländer Flussspathes. Hier mass er 
den Winkel mikroskopisch kleiner Flächen mit Hilfe des Mikro- 
skops und eines Wollaston'schen Instrumentes. Dabei kam ihm 
seine vollständige Eenntniss der Erystallographie sehr zu Hilfe, 
wie schnell gelang es ihm, aus dem Zonenzusammenhang mit 
einer einfachen Projektion eine Fläche zu bestimmen! Die Ery- 
stallographie war aber auch sein Lieblingsfach, wie kein 
anderes. Bei seinem Unterricht, der ihm hiezu reichlich Anlass 
gab, hat er sich mehr und mehr in diese Wissenschaft vertieft, 
indem er den kurz hingeworfenen treffenden Worten seines Lehrers 
Quenstedt weiter nachgieng. Lange beschäftigte ihn der Zu- 



— 55 — 

sammenhaug der Erystallsysteme unter sich, die Ableitung sämmt- 
licher Formen aus dem regulären. Mehrmals schrieb er über 
das 3- und 6gliedrige System und es werden wohl neuere 
Werke wie z. B. eine neue Ausgabe von Liebisch^s „geometrische 
Krystallographie^ anerkennen müssen, dass das von Werner neu 
aufgestellte Achsensystem (die Winkelhalbirenden der Achsen a) 
sehr viele Vortheile bietet. Nimmt man diese sogenannten 
Zwischenachsen b mit der Bravais'schen Unterscheidung durch 
die Vorzeichen, so treten die Symmetrieverhältnisse der rhombo- 
edrischen Formen viel deutlicher hervor. Freilich würden für 
den Anfang Verwechslungen mit der Weiss^schen Bezeichnung 
zu fürchten sein, da die Achsen dieses Systems durch langjährige 
Gewohnheit eingebürgert sind und zum Theil ähnliche Parameter- 
verhältnisse ergeben. Noch bleibt ein Wort zu sagen übrig 
über Werner's Spiegeldreikant Der Würfel wird durch seine 
9 Symmetrieebenen in 48 kongruente Dreikante zerlegt, ein 
solches Dreikant ans Spiegeln zusammengesetzt wird benützt zur 
Darstellung der regulären Krystallformen , indem man in das- 
selbe das in dieses Dreikant fallende Achtundvierzigstel in der 
richtigen Stellung bringt. Werner benützt hiezu Fäden, welche 
in der oben angedeuteten Weise angespannt, ^43 des betrefifen- 
den Körpers einschliessen. Von Berlin sollen neuerdings ähn- 
liche Apparate in Handel kommen, welche nach einem von 
MObius gegebenen Entwürfe gefertigt sind, ich habe dieselben 
noch nicht zu sehen bekommen ; soviel kann ich aber versichern, 
dass Werner auf seine Idee unabhängig von jeder anderen Er- 
findung kam. In der Ausführung seiner Idee zeigte er das 
ihm in hohem Grade zukommende Geschick, mit einfachen Mitteln 
Apparate zu zimmern. Hoffentlich findet sich noch der passende 
Optiker, welcher solche Dreikante für den Ankauf verfertigt 

So hat Werner in der kurzen Zeit, die ihm zur Arbeit ge- 
währt war, nicht wenig geleistet und wenn wir auch den allzn 
frühen Hingang des talentvollen Mannes betrauern, so müssen 
wir doch sagen, er hat aus dem Schachte seines umfangreichen 
Wissens und seines hochbegabten Geistes manches Werk ge* 
fördert, das ihn überdauern wird aere perennius. 



IL Vorträge. 



i. 

lieber die Zeichnung der Vögel und Säugethiere. 

Von Prof. Dr. Eimer in Tflbingen. 

• 

Auf der vorjährigen HauptversamroloDg berichtete ich über 
meine an Reptilien (speciell Eidechsen) und Amphibien angestellten 
Studien, welche eine strenge Gesetzmässigkeit der Zeichnung dieser 
Thiere nachwiesen. Demnach sind alle die scheinbar so manch- 
faltigen und verschiedenartigen Bildungen der Zeichnung auf drei 
Grundformen zurückzuführen, auf 

Längsstreifung, 

Fleckung und 

Querstreifung oder Tigerzeichnung. 
Die Längsstreifung ist diejenige Zeichnungsart, aus welcher 
die zwei anderen durch in ganz bestimmter Bichtung vorgeschrit- 
tene, bezw. vorschreitende Umbildung sich entwickelt haben oder 
entwickeln. Und zwar ist es eine ganz bestimmte Anzahl von 
typisch gelagerten Längsstreifen, welche sich als ursprünglicher 
Ausgangspunkt aller Zeichnung erweist. Nichts ist zufällig in 
jener Umbildung, Alles geschieht in strengster Gesetzmässigkeit 
wie nach einem vorgeschriebenen Plane; nichts, auch nicht das 
kleinste, unscheinbarste Fleckchen, welches uns am Körper eines 
Thieres begegnet, ist zufällig, jedes lässt sich vielmehr auf das 
allgemeine Schema der Zeichnung zurückführen, durch dasselbe 
klären. 



— 57 — 

Ueberall finden sich Arten, welche heute noch den ursprüng- 
lichen Typus einfacher Längsstreifung zeigen, andere sind gefleckt 
geworden, andere getigert, dazwischen die verschiedensten Ueber- 
gangsformen. Früher oder später schwindet häufig alle Zeichnung. 

Aber heute noch machen die Arten mit höheren Zeichnungs- 
stufen im Lauf ihrer individuellen Entwicklung die niederen in 
der Regel durch, d. h. getigerte Arten sind in der Jugend ge- 
fleckt und noch früher längsgestreift, manche ungezeichnete sind 
in der Jugend quergestreift, noch früher gefleckt, noch früher 
längsgestreift. Daraus ist zu schliessen, dass in früheren Zeiten 
überhaupt nur längsgestreifte Formen existirt haben, dass die 
anders gezeichneten aus ihnen allmälig entstanden sind, denn 
wir haben in den bezüglichen Thatsachen eine neue und inter- 
essante Bestätigung des biogenetischen Gesetzes, welches be- 
sagt, dass sich in der Entwicklungsgeschichte des Individuums kurz 
und rasch die Ahnengeschichte wiederholt, so dass wir aus den 
Stufen der ersteren auf den Zustand von Formen schliessen dürfen, 
welche in früheren Zeiten gelebt haben — eines Gesetzes, für 
welches Materialien schon bei Eielmeyer sich finden. 

Ferner wies ich darauf hin, dass überall das weibliche Ge- 
schlecht in der Begel jugendlichere Zeichnungsarten beibehält, 
dass es also länger auf einer tieferen Stufe der Entwicklung 
stehen bleibt als das männliche und dass umgekehrt das Männ- 
chen es ist, welches jeweils den neuen Fortschritt in der Um- 
bildung zuerst annimmt, um denselben allmälig auf das ganze 
Geschlecht zu vererben, zu übertragen, diesem gewissermassen 
aufzupfropfen. Ich bezeichnete dieses Gesetz als das der männ- 
lichen Präponderanz. 

Ausserdem zeigte sich, dass die Umbildung in ganz be- 
stimmter Bichtung am Körper geschieht: bei den Eidechsen von 
hinten nach vorn (Poster o-anterioro Entwicklung), so 
dass jeweils neue Eigenschaften zuerst am hinteren Theil des 
Körpers auftreten, um dann von da nach vorn über denselben 
sich auszubreitf'n. Da dieser Process immer von Neuem erfolgt, 
während die alten Zeichnungstypen, welche sich am längsten 
vorn am Körper erhalten, allmälig auch hier verdrängt werden. 



— 68 — 

so ist zu sagen, dass im Lauf der Zeiten gewissermassen in 
wellenförmiger Bewegung Veränderungen Ober eine Art hingehen 
Gesetz der wellenförmigen Entwicklung oder Undu- 
lationsgesetz) bezw. hingegangen sind, wie sich denn die- 
selbe wellenförmige Umbildung im Laufe der individuellen Ent- 
wicklung wiederholt. 

Wenn diese Thatsachen neue und erhebliche Beweise für 
die Umbildung der Arten abgeben, so geben sie auf der anderen 
Seite zahlreiche Belege für die grosse Zähigkeit, mit welcher die 
Eigenschaften sich vererben — so stellt sich z. B. heraus, dass 
die Zeichnung ganz dieselben Grundtypen und ganz dieselben 
Umwandlungserscheinungen nicht nur bei den verschiedenen Grup- 
pen der Reptilien, sondern auch bei Reptilien einerseits und 
Amphibien andererseits finden. Beides, Umbildung wie Vererbung, 
weist hin auf die Spuren der Blutsverwandtschaft und das Zeich- 
nungsgesetz wird somit von grOsster Bedeutung fQr die Systematik, 
sofern diese die Zusammenstellung der Formen nach ihren ver- 
wandtschaftlichen Beziehungen zum Ausdruck bringen soll. 

Da ich nun die drei Grundtypen der Zeichnung mit den- 
selben Beziehungen zur Abstammung und Entwicklung wie bei 
Beptilien und Amphibien auch bei anderen Thierstämmen, speciell 
bei Vögeln und Säugethieren und bei Raupen und Schmetterlingen 
(bei ersteren mit Bezug auf Weismann^s Untersuchungen) er- 
kannte, so schloss ich, es müsse die Fauna unserer Erde früher 
im Wesentlichen eine längsgestreift gezeichnete gewesen sein. 

Dabei musste sich der Gedanke aufdrängen, ob es sich in 
den drei Zeichnungstypen nicht um nützliche Anpassungen im 
Darwin^schen Sinne handle, ob nicht die Längsstreifung der alten 
Thierwelt deshalb Schutz und Versteck gewährt habe, weil sie 
mit den Linien der alten monocotyledonen Fauna übereinstimmte 
und ob nicht der Uebergang zur Fleckenzeichnung mit der Ent- 
stehung der Dicotyledonen, der Fleckenschsctten werfenden Pflanzen- 
welt in Znsammenhang stehe. Solche Auffassung wird gestützt 
durch die Thatsache, dass auch gar nicht unmittelbar verwandte 
Tbierstämme jene Grundtypen der Zeichnung aufweisen und dass 
bei jedem die Art der Umbildung eine specifische ist. Femer 



— 59 - 

dadurch, dass eine hochgradige Anpassung in den einzelneu Fällen 
je nach dem Vorkommen und der Lebensweise der Thiere that- 
sächlich zu beobachten ist: man denke nur an die ungezeich- 
neten, auch in der Farbe ganz dem Sande der Wüste angepassten 
Wüstenthiere. Nur in der Querstreifung scheint man dabei auf 
«ine Klippe zu stossen. Aber bei genauer Betrachtung erscheint 
doch auch sie besonders bei Thieren, deren Lebensweise sie 
entsprechen muss: bei solchen, denen sie im Schatten des Ge- 
ästes, des Schilfes (Tiger) etc. von Nutzen sein kann oder doch 
nicht schädlich sein wird. Denn in vielen Fällen sind die 
Zeichnungen, entsprechend dem Darwin'schen Princip der ge- 
schlechtlichen Zuchtwahl , Zierden, Schmuck, gleich so vielen 
Farben. Und es wird sich in jedem einzelnen Falle fragen, wie 
weit ein Thier solchen auffallenden Schmuck ertragen kann, da- 
durch, dass es durch andere Yortheile, besonders durch Waffen, 
geschützt ist 

Gleichviel nun aber, ob und wie weit die Haupttypen der 
Zeichnung unter die Herrschaft des Darwin'schen Nützlichkeits- 
priucips fallen: mir ist es wichtiger, aus der geradezu wunder- 
baren, stets nach einer genauen wie zum Voraus bestimmten 
Richtung verlaufenden Art der Umbildung der Zeichnung zu dem 
Schluss geführt worden zu sein, dass eine bestimmte, in der 
Zusammensetzung des Organismus gelegene Entwicklungsrichtung, 
dass constitntio nelle Ursach e n, wie ich mich ausdrückte, 
es seien, weiche bei der Umänderung der Formen, der Arten als 
wesentlich betheiligt, ja als in erster Linie massgebend an- 
genommen werden müssen. 

Hatten schon Forscher auf dem Gebiete der Botanik (Nägeli, 
Askenasy) solche „innere Ursachen^ angenommen, so führten 
meine Studien mich weiter zu einer Auffassung über die Ursachen 
der Entstehung getrennter Arten, welche ich kurz skizziren will, 
nachdem ich weiteres Material, nämlich die wesentlichsten der 
Thatsachen vorgelegt habe, welche mir das Studium der Zeich- 
nung von Vögeln und Säugethieren inzwischen an die Hand ge- 
geben hat. Die Befunde über die Säugethiere sind bisher nicht 
veröffentlicht, dagegen entnehme ich jene über die von mir ge- 



— 60 — 

naner Dtitersachten BaabvOgel meiner in Troschers Archiv fQr 
Naturgeschichte, Jahrgang 1881, erschienenen Arbeit: „Unter- 
suchungen Ober das Variiren der Mauereidechse, ein Beitrag zur 
Lehre yon der Entwicklung aus constitutionellen Ursachen, sowie 
zum Darwinismus.* 

Vögel, 

besonders Raubvögel. 

Das biogenetische Gesetz spricht sich, abgesehen von den 
Beptilien und abgesehen von den Sphingidenraupen (Weismann), 
wie in der Zeichnung zahlreicher anderer Thiere, so insbesondere 
in jener der YOgel, in glänzender Weise aus. Ebenso das Gesetz 
der männlichen Präponderanz. 

Junge YOgel von verwandten Gattungen oder Arten z. B. 
haben dieselbe Zeichnung und dieselben Farben, selbst dann, 
wenn sie im Alter in beiden Geschlechtern oder wenn jedenfalls 
ihre Männchen im Alter von den Jungen sehr verschieden sind. 
Die Weibchen behalten gewöhnlich mehr oder weniger die ge- 
meinsamen, beziehungsweise die Jugendeigenschaften, die Männ- 
chen der verschiedenen Arten dagegen weichen am meisten von 
einander ab. Man nehme zum Beweis verwandte Gattungen oder 
Arten irgendwelcher Yogelgruppe heraus, z. 6. Amseln und 
Drosseln oder die verschiedenen Würgerarten: in diesen und in 
sehr zahlreichen anderen Fällen ist zugleich zu beobachten, dass 
das Jugend- beziehungsweise das bleibende weibliche Kleid durch 
der Länge des Thierkörpers entsprechende strichartige Flecke 
gezeichnet ist, dasjenige des erwachsenen Männchens durch solche 
Flecke, welche der Quere nach gerichtet sind oder durch Mangel 
der Zeichnung, im letzteren Falle aber durch besondere Färbung. 

Geradezu auffallend erscheinen die Beziehungen bei den 
Baub vögeln: die Jungen fast aller unserer einheimischea 
Baubvögel haben nach Abwerfen der Dunen ein Jugendkleid, 
welches braun gefärbt und mit schwarzen Längsspritzern gezeich- 
net ist, die zuweilen so aneinander gereiht sind, dass sie schwarze 
Längslinien darstellen, später aber in längsgestreifte Flecken sich 
auflösen. Die Weibchen behalten dieses Kleid häufig; zuweilen 



— 61 — 

wird es aber auch bei ihnen, wenigstens im Alter, in ein quer- 
gestreiftes umgewandelt. Dies ist die Eegel beim Männchen 
schon zur Zeit seiner Eeife. Die Längsstreifung erhält sich am 
längsten an der Unterseite ; der Bücken dagegen verliert, wieder 
zuerst beim Männchen, später die Zeichnung, während die Quer- 
«treifung, wenigstens in Form von Querbinden an der Unterseite 
des Schwanzes und der Flügel oder an der ganzen Unterseite 
bestehen bleiben kann. Znletzt wird auch die Unterseite ein- 
farbig. Zugleich ändern sich die Farben aus Braun in Braun- 
roth, in Grau, Graublau, Blau, zuweilen in Schwarz und in Weiss. 
Die letztere Farbe ist, wenn sie am ganzen Thier, auch am Bücken 
auftritt, wohl mit Ausnahme der Fälle, in welchen es sich um 
Anpassung an Schneefarbe handelt (Schneeeule, Falco islandicus) 
«ine Alterserscheinung, gleich dem Bleichen der Haare des Menschen. 

Dagegen zeigt sich im Auftreten der Farben Grau und Blau, 
auch Braunroth und Bothbraun, beziehungsweise Schwarz, offenbar 
«ine aus constitutionellen Ursachen vor sich gehende Umwandlung 
nach Art der Ausbildung der Querstreifung: es sind die Männ- 
chen einzelner Arten, bei welchen diese Färbung typisch geworden 
ist und andere, bei welchen sie sich auch schon auf die Weib- 
chen verbreitet hat. Es ist somit die Bückenseite unserer Vögel, 
welche zuerst neue Eigenschaften annimmt. Zahlreiche That- 
sachen sprechen aber dafür, dass sich die jugendliche 
Zeichnung wie bei den Eidechsen am längsten im 
Yordertheile des Körpers erhält, dass die neue 
zuerst im hinteren Theile desselben auftritt. Zu- 
weilen triff tman alle Stufen der Umbildung zugleich am Körper 
eines und desselben Vogels: Kehle längsgestreift, Brust längs- 
gefleckt, nach unten in kurze, abgerissene Fleckenzeichnung über- 
gehend, welche den Uebergang zur Querstreifung bilden , die am 
Schwänze ausgesprochen ist, während die ganze Bückenseite schon 
einfarbig geworden. 

Genaue Untersuchung der Umbildung dej Kleider wird zeigen, 
dass das Gesetz der wellenförmigen Entwicklung 
hier ebenso deutlich oder deutlicher ausgesprochen ist als bei 
den Eidechsen. 



- 62 - 

Ich «mpfelil« lur Präfunif meiner Ao^tban demjemgen, 
welchem eine Sammlong nicht unmittelbar rar VerfttgiiDg stehen 
sollte, einen Blick auf die Abbildungen Ton Biesenthal, ,Die 
Raabvögel Deutschlands* in werfen, nach welchen die hier auf- 
gehängten Tafeln angefertigt sind. Er wird wohl ohne Weiteres 
nach den gegebenen Etegeln junge Thiere ond Weibchen von den 
Männchen xu scheiden im Stande sein und wird aoch f&r die 
flbrigen meiner Aufstellungen hinreichend Belege finden. Die 
Thatsache des allmählichen Cebergangs der Streifang in eine 
Flecken- und schliesslich in Bandxeichnnng ist u. a. schon an 
den Abbildungen von Fäko gyrfalco, Fako arcHcus^ FäUo Fd- 
deggii xu erkennen. 

Femer ist an zahlreichen Abbildungen zu erkennen, wie die- 
selben Umbildungen, welche die Zeichnung an einem und dem- 
selben Individuum aufweist, in ihren verschiedenen Stofeu aaf 
junge Vr>gel, Weibchen und Männchen vertheilt sind. Das Weib- 
chen behält entweder die jugendliche Zeichnung oder es ist längs- 
gestreift, während das Männchen schon quergestreift ist ; oder es 
hat das Weibchen eine höhere Stufe erreicht, es ist quergestreift, 
nun ist aber das Männchen schon mehr oder weniger einfarbige 
grau, graublau oder sattbraun, rothbraun geworden, wenigstens 
auf dem Kücken — das Männchen steht immer auf einer höheren 
Stufe als das Weibchen, und sei es auch nur darin, dass die 
nächsthöhere Zeichnung am Körper um einen Schritt weiter nach 
vorn sich ausbreitet, die jugendlichere um ein Stück mehr ver- 
drängt hat. Sehr belehrend in dieser Beziehung sind die Ab- 
bildungen einiger Falken, welche eine sehr vorgeschrittene Ent- 
wicklung erreicht haben, vorzüglich die von Fälco rußpesy a^^' 
Ion, cenchris, tinnuncidus. Bei diesen ist wenigstens beim 
Männchen das einfache Grau, Graublau, Bostroth der höchsten 
Stufe im Zustand der vollsten Ausbildung des Vogels oder im 
Alter aufgetreten, th eil weise sogar zur Herrschaft gelangt. V^^ 
vergleiche die Abbildungen von Falco rufipes: der junge Vogel 
hat das längsgestreifte, braune Kleid wenigstens noch an der 
Unterseite, der Schwanz ist schon quergestreift; das Weibchen 
hat unten noch deutliche Spuren der Längsstreifung, oben ist es 



— 63 — 

grau, quergestreift; das alte Männchen ist einfach grau, am 
hintersten Theil des Bauches und an den Hosen rostroth — Best 
der braunen Bauchfarbe der Jugend, aber intensiverer Ton. Yer- 
gleichung der Abbildungen auch der übrigen genannten Arten 
ergibt ähnliche Beziehungen. Fälco cenchris und titmunctdus cT 
geben insofern noch Anlass zu einer Bemerkung, als die ein- 
farbige graue Färbung von Schwanz, bezw. Schwanz und hinterem 
Theile der Flügel zwar das Gesetz bestätigt, dass neue Eigen- 
schaften am hinteren Theile des Körpers zuerst auftreten, wo- 
gegen hi^ zugleich der Kopf die neue Farbe angenommen hat 
— eine Beziehung, welche auch sonst sehr häufig zu beobachten 
ist, so bei Äsiur nisus, der, gleich Astur pälumbariuSf auch ia 
Anderem sehr hObsche Illustration der von mir aufgestellten 
Gesetze liefert. 

Im Gegensatz zu diesen vorgeschrittenen Typen erhält sich 

« 

zuweilen die jugendliche, bezw. weibliche Zeichnung auch beim 
Männchen durch's ganze Leben. Dies scheint auf den ersten 
Blick besonders bei vielen Eulenarten der Fall zu sein, nur dass 
der Schwanz hier gewöhnlich schon Querstreifung zeigt. Indessen 
haben mir einige Fälle sehr bemerkenswerthe Verhältnisse vor- 
geführt und diese Fälle beweisen, wie nothwendig zu endgültiger 
Beurtheilung der Bedeutung der Zeichnung jeder einzelnen Art 
ein sorgfältiges Studium ihrer Kleidung von der jugendlichsten 
an bis zur ältesten ist. 

Buho maximtts, Symium Aluco, Otus vulgaris machen im 
ausgebildeten alten Kleide ohne nähere Untersuchung den Ein- 
druck, dass sie im Wesentlichen, wenigstens an der Bauchseite 
längsgefleckt, bezw. längsgespritzt seien. 

Es überraschte mich d esshalb im höchsten Grade, zu sehen, 
dass die Jungen aller drei Arten schon im bräunlich weissen 
Dunenkleid eine vollkommene Querstreifung führen und es schie- 
nen diese Fälle somit einen vollen Gegensatz zu dem aufgestell- 
ten Gesetze darzubieten. Genaue Beobachtung des Kleides der 
Alten zeigt nun aber, dass die Federn, wo sie längsgespritzt 
erscheinen, nur im mittleren Theile eine entsprechende Zeichnung 
haben, am Rande dagegen schön quergestreift sind, so z. B. 



— 62 — 

Ich empfehle zur Prüfung meiner Angaben demjenigen, 
welchem eine Sammlung nicht unmittelbar zur Verfügung stehen 
sollte, einen Blick auf die Abbildungen von Biesenthal, ,Die 
Raubvögel Deutschlands^ zu werfen, nach welchen die hier auf- 
gehängten Tafeln angefertigt sind. Er wird wohl ohne Weiteres 
nach den gegebenen Eegeln junge Thiere und Weibchen von dea 
. Männchen zu scheiden im Stande sein und wird auch für die 
Übrigen meiner Aufstellungen hinreichend Belege finden. Die 
Thatsache des allmählichen Uebergangs der Streifung in eine 
Flecken- und schliesslich in Bandzeichnung ist u. a. schon an 
den Abbildungen von Fäko gyrftüco, Fälco arctictM, Falco Fei- 
deggü zu erkennen. 

Ferner ist an zahlreichen Abbildungen zu erkennen, wie die- 
selben Umbildungen, welche die Zeichnung an einem und dem- 
selben Individuum aufweist, in ihren verschiedenen Stufen auf 
junge Vögel, Weibchen und Männchen vertheilt sind. Das Weib- 
chen behält entweder die jugendliche Zeichnung oder es ist längs- 
gestreift, während das Männchen schon quergestreift ist; oder es 
hat das Weibchen eine höhere Stufe erreicht, es ist quergestreift^ 
nun ist aber das Männchen schon mehr oder weniger einfarbige 
grau, graublau oder sattbraun, rothbraun geworden, wenigstens 
auf dem Bücken — das Männchen steht immer auf einer höheren 
Stufe als das Weibchen, und sei es auch nur darin, dass die 
nächsthöhere Zeichnung am Körper um einen Schritt weiter nach 
vorn sich ausbreitet, die jugendlichere um ein Stück mehr ver- 
drängt hat. Sehr belehrend in dieser Beziehung sind die Ab- 
bildungen einiger Falken, welche eine sehr vorgeschrittene Ent- 
wicklung erreicht haben, vorzüglich die von FcUco rußpes^ aesa- 
hm, cenchris, tinnunctdus. Bei diesen ist wenigstens beim 
Männchen das einfache Grau, Graublau, Bostroth der höchsten 
Stufe im Zustand der vollsten Ausbildung des Vogels oder im 
Alter aufgetreten, th eilweise sogar zur Herrschaft gelangt. Man 
vergleiche die Abbildungen von Falco rufipes: der junge Vogel 
hat das längsgestreifte, braune Kleid wenigstens noch an der 
Unterseite, der Schwanz ist schon quergestreift; das Weibchen 
hat unten noch deutliche Spuren der Längsstreifung, oben ist es 




— 63 — 

grau, quergestreift; das alte Männchen ist einfach grau, am 
hintersten Theil des Bauches und an den Hosen rostroth — Best 
der braunen Bauchfarbe der Jugend, aber intensiverer Ton. Ver- 
gleichung der Abbildungen auch der übrigen genannten Arten 
ergibt ähnliche Beziehungen. Fälco cenchris und tmnuncuius cT 
geben insofern noch Anlass zu einer Bemerkung, als die ein- 
farbige graue Färbung von Schwanz, bezw. Schwanz und hinterem 
Theile der FlGgel zwar das Gesetz bestätigt, dass neue Eigen- 
schaften am hinteren Theile des Körpers zuerst auftreten, wo- 
gegen hi^ zugleich der Kopf die neue Farbe angenommen hat 
— eine Beziehung, welche auch sonst sehr häufig zu beobachten 
ist, so bei Ästur nistts, der, gleich Astur palumbarifMf auch in 
Anderem sehr hObsche Illustration der von mir aufgestellten 
Gesetze liefert. 

Im Gegensatz zu diesen vorgeschrittenen Typen erhält sich 
zuweilen die jugendliche, bezw. weibliche Zeichnung auch beim 
Männchen durch ^s ganze Leben. Dies scheint auf den ersten 
Blick besonders bei vielen Eulenarten der Fall zu sein, nur dass 
der Schwanz hier gewöhnlich schon Querstreifung zeigt. Indessen 
haben mir einige Fälle sehr bemerkenswerthe Verhältnisse vor- 
geführt und diese Fälle beweisen, wie nothwendig zu endgültiger 
Beurtheilung der Bedeutung der Zeichnung jeder einzelnen Art 
ein sorgfältiges Studium ihrer Kleidung von der jugendlichsten 
an bis zur ältesten ist. 

Buho maofitmtSf Symium Aluco, Otus vtdgaris machen im 
ausgebildeten alten Kleide ohne nähere Untersuchung den Ein- 
druck, dass sie im Wesentlichen, wenigstens an der Bauchseite 
längsgefleckt, bezw. längsgespritzt seien. 

Es überraschte mich desshalb im höchsten Grade, zu sehen, 
dass die Jungen aller drei Arten schon im bräunlich weissen 
Dunenkleid eiue vollkommene Querstreifung führen und es schie- 
nen diese Fälle somit einen vollen Gegensatz zu dem aufgestell- 
ten Gesetze darzubieten. Genaue Beobachtung des Kleides der 
Alten zeigt nun aber, dass die Federn, wo sie längsgespritzt 
erscheinen, nur im mittleren Theile eine entsprechende Zeichnung 
haben, am Rande dagegen schön quergestreift sind, so z. B> 



— 64 — 

prächtig am Bauche von Bttbo maoßimus. Die Zeichnung der 
Flügeldeckfedern erweist sich als eine solche, welche mit jener 
der Lacerta murälis räicidata zu vergleichen ist — offenbar 
ist sie ans Qnerstreifung hervorgegangen, die auch am Schwanz 
und bei Aluco und Buibo an der Unterseite der Flügel und an 
den Schwanzfedern nach oben zu bemerken ist 

Wir haben es also hier mit sehr vorgeschrittenen Formen 
zu thun, welche indessen immerhin etwas Auffallendes, Besonderes 
darin darbieten, dass die ursprünglich reine Querstreifung durch 
eine Zeichnung ersetzt wird, die theilweise, wenigstens an Ab- 
schnitten der Unterseite, Längsspritzung ins Auge fallen lässt, 
obschon sie mit Querstreifong verbunden ist. Und zwar werden 
die so gearteten Federn, wie Uebergangskleider deutlich zeigen, 
stets zuerst an bestimmten Stellen eingesetzt, während im Uebrigen 
das Dunkelkleid mit seiner feinen Querstreifung noch besteht. 
Man wird versucht, bei diesem Verhalten an einen theilweisen 
Bückschlag in ein früheres phylogenetisches Stadium zu denken, 
für dessen Erklärung das Nachtleben der Eulen Anhaltspunkte 
geben könnte. 

Aehnlich wie bei den genannten Eulen ist die Zeichnung 
auch bei anderen beschaffen, wogegen bei wieder anderen, z. B. 
bei Athene nocttM, welche den Tagraubvögeln in der Lebens- 
weise näher steht, Fleckenzeichnung vorherrscht; bei Ottis bracht^' 
otus aber ist das rein jugendliche Kleid der Längsspritzung be- 
stehen geblieben, ohne dass die Federn irgend Querstreifung 
zeigen — nur Unterseite des Schwanzes und ein Theil der 
Flügel sind quergestreift Ich kenne die Jungen der Brachy- 
otus im Dunenkleide nicht, allein ich glaube schliessen zu dürfen, 
dass dieselben nicht quergestreift sind, ich glaube somit die 
Ansicht vertreten zu können, dass Otus vulgaris und hrachyotw 
im System nicht zusammengestellt werden sollten, sondern dass 
sie sehr wenig nahestehende Formen sind. 

Kurz zusammengefasst ergibt sich fQr die Raubvögel: 

1) dass in der Jugend (abgesehen vom Dunen kleid, welches 
in der Eegel meist ohne Zeichnung ist) Längszeichnung und 
braune Grundfarbe vorherrschen; 



- 65 — 

2) dass sich beide beim Weibeben am längsten erbalten, 
-während neue Eigenschaften zuerst beim Männchen, und zwar 
beim älteren Männchen auftreten; 

3) dass als solche neue Eigenschaften erscheinen: 

a) Querstreifung; 

b) graue, graublaue und dunkel- oder rostbraune, auch 
schwarze Farbe, 

ferner dass die Querzeichnung zuerst , die neue Farbe später 
auftritt, endlich, dass beide eine Zeit lang zusammen bestehen 
können, dass aber zuletzt die Zeichnung ganz schwindet. 

Weiter ist hervorzuheben, dass die Längszeichnung zuweilen 
noch den Eindruck einer Längsstreifung machen kann (am Halse 
und am Kopfe öfter sich erhaltend), dass sie dann in Längs- 
spritzung sich umbildet, dass aus dieser letzteren grobe, nicht 
längsgerichtete Flecke hervorgehen können, welche endlich zur 
Querstreifang fuhren. Das erste Stadium ist übrigens in der 
Eegel nicht mehr deutlich. 

Wir hätten somit folgende Stufenreihe: 
a) hellbraune Färbung mit schwarzer Längszeichnung; 
aa) Längsstreifung, 
ßß) Längsspritzung, 
ß) braune Färbung mit Fleckenzeichnung, ohne besondere 
Ausdehnung der Flecken nach irgend welcher Richtung ; 

y) graue oder rothbraune Färbung mit Querzeichnung 
(event. auch mit Fleckenzeichnuug); 

d) dieselbe Färbung ohne Zeichnung. 
Immer die nächstfolgende Zeichnung tritt zuerst bei den 
kräftigen älteren Männchen auf; stets machen die Formen mit 
den fortgeschrittensten Eigenschaften die vorhergehenden im 
Laufe ihrer Entwicklung durch, stets bleiben die Weibchen auf 
einer tieferen, gewöhnlich der nächst tieferen Stufe stehen. 

4) Endlich geben die Abbildungen Belege dafür, dass die 
neuen Eigenschaften, dass vorzüglich die Querstreifen im hinteren 
Theile des Körpers beginnen und nach vorn vorschreiten, dass 
sich am Kopfe am längsten die jugendliche Zeichnung erhält, 

Jahreshefte d. Ver. f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1883. ^ 



— 66 — . 

ferner, dass die Oberseite der unteren in der Entwicklung vor- 
angeht, besonders auch was die Farbe betrifft. 

Als auffallende Thatsache mag nun nach Behandlung der 
Baubvögelzeichnung zunächst hervorgehoben werden, dass sich 
nicht nur bezüglich der Zeichnung, sondern auch bezüglich der 
Farbe eine eigenthümlicbe Parallele zwischen den Mauereidechsen 
und den Raubvögeln findet: nicht dass die satteren, glänzenderen 
Farben bei beiden zuerst am Männchen auftreten, denn dies gilt 
ja für die Thierwelt überhaupt — es ist speciell ein Grau mit 
blauem Ton, dann ein Graublau, ja ein ausgesprochenes Blau 
und schliesslich sogar ein Schwarz, als solche neue Farbe bei 
den Kaubvogeln wie bei den Mauereidechsen zu verzeichnen, 
welche Farbe hier wie dort zuerst beim Männchen und zwar bei 
älteren Männchen als Schmuckfarbe erscheint. 

Es ist wohl gerechtfertigt anzunehmen, dass diese Schmuck- 
farben der Raubvögel, wie das Wallace für die Schmuckfarben 
überhaupt als das Wahrscheinlichste annimmt, gleichfalls Kraft- 
färben seien und zwar solche, welche das Männchen zur Zeit der 
üppigsten Eraftfülle, im kräftigsten Alter entwickelt hat, erhalten 
konnte, weil gleichzeitig seine Vertheidigungs- und Angriffswaffen 
sich ausgebildet hatten und so den Luxus schöner Farben gestat- 
teten, und dass das Männchen die Farben allmählich auf das 
Weibchen und auf die Art übertrug, dies um so leichter, weil sie 
zur Zeit der höchsten Kraft- und Begattungslust am üppigsten 
sein mussten. * 

Andererseits ist vielleicht die Frage zu stellen, ob nicht 
gewisse matte Farben, wie lichtes Grau, wie es bei manchen Raub- 
vögeln 'phylogenetisch in der Entwicklung begriffen ist oder sich 
entwickelt hat, auf die Folgen des Alters der Art zurück- 
zuführen seien, gleichwie das Alter des Individuums ein 
Verblassen der Farben zu Folge hat — dabei ist nicht aus- 
geschlossen, dass die Wirkung der Fortpflanzung alter Männchen^ 
die kräftig und geschickt sind, nm jüngere Nebenbuhler zu ver- 
drängen, den Process beschleunigte oder doch den Einfluss der 
kräftigeren Farben des eigentlichen Hochzeitsalters abschwächte» 

Ich berühre diese Frage desshalb, weil man ähnliche Be- 



— 67 — 

Ziehungen in der menscblichen Gesellschaft thatsächlich antrifft: 
ma» begegnet zuweilen Kindern mit auffallend altem Gesichts- 
ausdruck und wenn man nachfragt, so wird man in solchen Fällen 
in der Regel erfahren, dass ihre Eltern, oder dass ihr Vater zur 
Zeit der Zeugung in sehr hohem Alter stand ! Fortgesetzt müsste 
dieselbe Ursache eine schon in der Jugend sehr alt aussehende 
Menschenrasse allmählich hervorbringen. 

XJebrigens hat solche hellere Farbe in Verbindung mit schöner 
Zeichnung die Wirkung, den Eindruck der letzteren bedeutend 
zu erhöhen. Niemand wird daran zweifeln, dass die Querbinden 
unserer Raubvögel eine Zierde sind — geschlechtlich mögen sie 
hervorragend beim Männchen auch au der Unterseite der Flügel 
wirken, wenn diese, die gewöhnlich verborgen sind, beim Flügel- 
schlag oder beim majestätischen Flug zur Entfaltung kommen. 
Andererseits lässt sich nicht läugnen, dass die der Querstreifung 
• vorangehende grobe Fleckenzeichnung gegenüber der Längsspritz- 
ung, bezw. Längsstreifung, den Eindruck des Kraftvollen macht 
und so einen besonderen Reiz auf das Weibchen ausüben mag, 
und endlich ist die Annahme nicht ohne Weiteres von der Hand 
zu weisen , dass diese Zeichnung als Wirkung kräftigen Säfte- 
zufiusses vielleicht auch entstanden oder iu ihrer Entstehung 
begünstigt worden sei. 

Die XJebertragung dieser Auffassung auf die Eidechsen würde 
auch bei diesen eine Erklärung für die Entstehung der Flecken- 
zeichnnng aus der Längsstreifung, abgesehen von Anpassung, 
geben und stimmt vollkommen mit den bezüglich ihrer geschil- 
derten Thatsachen überein. Deckt sich vollends die Forderung der 
Anpassung und der geschlechtlichen Zuchtwahl mit der Wirkung 
der constitutionellen Ursachen, so wird die Erklärung der Um- 
bildung nichts zu wünschen übrig lassen. 

Der Umstand nun aber, dass, wie gesagt, die Tendenz der 
Umwandlung der Längsstreifung in Flcckenzeichnung und schliess" 
lieb in Querstreifung bei den verschiedensten, nicht unmittelbar 
verwandten Thiergruppen in gleicher Weise zu Tage tritt, scheint 
doch sehr für die Annahme, dass es allgemeine äussere Ver- 
hältnisse seien, welche Antheil an dieser Umwandlung haben, 

5* 



— 68 — 

speciell für den Einfluss der allmählichen Umänderung der Vege- 
tation in der berührten Weise zu sprechen — gleichviel in wel- 
chem Maasse diesem Einfluss durch geschlechtliche Zuchtwahl 
und durch constitutioneile Wirkung die Arbeit erleichtert wurde. 

Werfen wir nun einen Qlick auf die Zeichnung der 

Säugethiere. 

Auch für die Säugethiere gilt: 

1) dass die Zeichnung fiberall auf Längsstreif ung, Fleckung 
oder Querstreifung zurückzuführen ist; 

2) dass die Längsstreifung die älteste Form der Zeichnung 
ist, dass aus ihr die Fleckenzeichnung und aus dieser die Quer- 
streifung hervorgeht und dass zuletzt, also als jüngste Errungen- 
schaft, die Zeichnung häufig schwindet, Einfarbigkeit auftritt; 

3) ist zu schliessen, dass auch die Säugethierfauna ursprünglich 
eine längsgestreifte war, dass erst später gefleckte, dann ge- 
tigerte Formen derselben erschienen sind : denn auch in ihr zeigt 
sich vielfacli im Laufe der individuellen Entwicklung ein suc- 
cessives Auftreten der verschiedenen Zeichnungstypen und zwar 
stets in der Weise, dass in der frühesten Jugend Längsstreifung, 
dann Flecknng, dann Tigerzeichnung und eventuell zuletzt Ein- 
farbigkeit erscheint. Häufig treten nur xmh. vorübergehend An- 
deutungen der früheren Typen auf — der letzte ist oft verloren 
gegangen, zuweilen fällt auch der mittlere aus, häufig fehlen 
sie alle. 

4) Dafür dass, wie dies bei den übrigen genannten Thieren 
der Fall, die Männchen zuerst die nene Zeichnungsform angenom- 
men und der Basse aufgepfropft haben (Gesetz der mäAulichen 
Präpouderanz) und dass die Weibchen länger als sie die ältere 
beibehalten, habe ich für die Säpgethiere aus Mangel an Mate- 
rial nicht in demselben Maasse wie dort zahlreiche lautredende 
Thatsachen auffinden können, aber immerhin einzelne, welche 
auch für sie die Herrschaft jener Gesetze erweisen dürften. 

5) Auch das Gesetz der postero-anterioren Entwicklung 
l&sst sich nicht so sicher wie dort nachweisen; "indessen ist That- 



— 69 — 

Sache, dass auch bei den Säugethieren die Längsstreifung am 
häufigsten und am längsten am vorderen Theil des Körpers (am 
Kopfe) sich erhält. Auf der anderen Seite zeigt sich, wie bei 
Reptilien, so auch bei Säugethieren eine infero-superiore Um- 
bildung in der Weise, dass die Längsstreifung in der Mittel- 
rückenlinie (sehr häufig zuletzt noch in einem einzigen Streifen) 
sich erhält, während sie sich je weiter nach abwärts um so mehr 
in Flecke aufgelöst hat oder sogar quergestreift geworden ist. 
Aber auch das Umgekehrte kommt vor. 

6) Wie bei den übrigen Thieren ist auch bei den Säugern 
die Umwandlung der Zeichnung eine durchaus gesetzmässige und 
zwar zerfallen die Längsstreifen zunächst in Flecke und die über 
einander gelegenen Flecke der verschiedenen Reihen fliessen 
schliesslich zu Querstreifen zusammen und bilden so die Tiger- 
zeichnung. 

7) Wie bei den übrigen Thieren, so zeigt sich auch bei 
den Säugern, dass selbst nicht der unscheinbarste Fleck am Körper 
ohne genetische bezw. phylogenetische Bedeutung und dass die 
Zähigkeit der Vererbung von Zeichnungsmerkmalen eine ganz 
ausserordentliche ist; und so erweist sich auch hier die Zeichnung 
als äusserst werthvolles Mittel zur Feststellung der Verwandtschaft 
der Formen, bezw. einer wissenschaftlich begründeten Systematik. 

8) Die absolute Gesetzmässigkeit, mit welcher auch bei den 
Säugethieren die Umwandlung der Zeichnung vor sich geht, auf 
die unbedeutendsten, för den Kampf um's Dasein augenscheinlich 
werthlosen Dinge sich erstreckend, spricht so bestimmt wie bei 
den anderen Thieren auch hier für die Bedeutung der Ent- 
wicklung aus constitutionellen Ursachen. 

Zum Beweis dieser Sätze will ich nun genauer die Zeichnung 
der Baubthiere behandeln. Ich berufe mich dabei auf die 
vor Ihnen ausgebreiteten Abbildungen, welche theils nach Ori- 
ginalen, theils nach Geoffroy St. Hilaire's und Cuvier's „Histoire 
naturelle des Mammiferes^ entworfen sind — die letzteren durch- 
gepaust — alle so behandelt, dass stets die correspondirenden 
Zeichnungen (Längslinien, sowie die daraus entstehenden Flecke 
und Querstreifen) mit derselben Farbe angemalfc, ausserdem jede 



- 70 — 

Zeichnnng mit einer bestimmten ZaU belegt ist. Dadurch ergibt 
sieb, wie Sie sehen werden, ein fiberraschender Blick über die 
in der Zeichnung bestehende Gesetzmässigkeit selbst in Beziehung 
auf Fälle, in welchen solche vorher durchaus nicht vorhanden zu 
sein schien. 

Als Stammform sämmtlicher Baubthiere lassen meine Studien 
die Zibethk atzen (Viverren) erkennen. Hier finden sich selbst 
im Alter noch längsgestreifte Formen. Viverra indica hat in der 
Abbildung bei Geoffroy St. Hilaire, abgesehen vom Mittelrücken- 
streifen, jederseits noch 3 ununterbrochene Längsstreifen, auf 
welche nach unten 3 weitere, in Flecke gebrochene folgen. Bei 
Viverra zibetka sind auch jene 3 Streifen theilweise in Flecke 
aufgelöst, theilweise noch erhalten; bei Genetta senegälensis sind 
sie, mit Ausnahme des mittleren derselben, grösstentheils in 
Flecke zerfallen, aber Längsstreifen finden sich ausgesprochen 
noch am Hals. Bei Viverra genetta </* sind; mit Ausnahme des 
Mittelrückenstreifens alle Läogsstreifen vollständig in Flecke auf- 
gelöst. Bei Viverra civetta aber ist Querstreifung fast am 
ganzen Körper aufgetreten und zwar in der interessanten Weise, 
dass die Entstehung der Querstreifen durch Znsammenfiiessen 
der ursprünglichen Jlecke noch vielfach deutlich ist. Ausser dem 
Mittelrückenstreifen ist noch daneben jederseits ein unterbrochener 
Längsstreif vorhanden. An der Kehle sind die bei Viverra in- 
dica vorhandenen Querstreifen zu einem grossen dunkeln Fleck 
verschmolzen, welcher sich nach vor- und aufwärts bis gegen 
die Augen hin erstreckt. Im üebrigen bilden 3 der Querstreifen 
des Halses — was auf den Abbildungen nicht zu sehen ist — 
bei den Viverren häufig ausgesprochen« Halsbänder um die un- 
tere Seite des Halses herum. Dieselben sind, wie wir sehen 
werden, von grosser Wichtigkeit, weil sie bei Hyänen, Caniden 
und Feliden mehr oder weniger ausgesprochen wiederkehren. 
Der Schwanz ist bei allen erwähnten ^rten von Zibethkatzen 
schon quergestreift. Auf andere Arten bezw. Gattungen will ich 
hier nicht eingehen und nur erwähnen, dass, wie es scheint, die 
ausgesprochenste Längsstreifung der Gattung Galididis zukommt: 
Gälidictia striata Geoff. von Madagascar hat nach Giebel („Säuge- 



- 71 — 

thiere") jederseits 5 schwarze Längsstreifen. Auch in der (Jat- 
tung Faradoxurus gibt es längsgestreifte Arten, aber die Streiten 
sind nicht sehr stark ausgeprägt, theilweise auch in Flecken auf- 
gelöst oder selbst diese verwaschen. Sehr vorgeschritien in der 
Zeichnung ist die Gattung £ferpestes: einige Formen wie H. fas- 
<iiata Desm. und H, Zebra BQpp. sind quergestreift, die 
dunkle Spritzung des Felles bei anderen ist noch ein üeberrest 
von Zeichnung. 

Ich schicke nun dem Weitereu voraus, dass sowohl die Zeich- 
nung der Hyäniden, als die der Feliden und jene der Caniden in 
allen ihren einzelnen Theilen durchaus auf die der Viverren zurück- 
zuführen ist, ja dass nichts in der Zeichnung aller der dahin- 
gehörigen Thiere existirt, was diese Zurückführung nicht ge- 
stattete. Ferner, dass man durch die typische Zeichnung der 
übrigen Arten, bzw. Familien, auch bei solchen, welche nur ver- 
waschene Spuren einer Zeichnung haben (z. B. viele Caniden), 
darauf hingewiesen wird, diese Spuren mit der typiscjien Zeich- 
nung in Zusammenhang zu bringen, ja sogar da solche Spuren 
zu erkennen, wo sie ohnedies nicht vermuthet worden wären. 
Ich trete hier diesen Beweis allerdings nicht durch Wiedergabe 
aller einzelnen Thatsachen an, muss dies vielmehr auf eine aus- 
führliche Arbeit versparen, in welcher ich die nöthigen ver- 
gleichenden Abbildungen geben werde, denn nur durch diese 
werden die in Bede stehenden ^wunderbaren Beziehungen klar. 

Ich gebe im Folgenden also nur kurz die Hauptergebnisse 
iür die verschiedenen Raubthiergruppen an. 

Die Uebereinstimmung der Querstreifung von Hyaena striafa 
und Proteles Lälandü^ wie sie bei Geoffroy St. Hilaire und 
Cuvier abgebildet sind, mit derjenigen von Viverra civetta ist 
nach vorliegender Pause eine vollkommene, nur ist die Quer- 
fltreifung um etwas weiter vorgeschritten — sie ist ganz scharf 
geworden, zeigt nicht mehr die Spuren der Entstehung aus Flecken. 
Bei Hyaena striata findet sich sogar die schwarze Kehle von 
Viverra civetta mehr oder weniger ausgesprochen. Am Hals der 
Hyäne sind nicht alle Streifen der Viverra vorhanden, aber was 
vorhanden ist, lässt sich auf das Schönste auf Viverra zurück- 



— 72 - 

führen. Wie hier so bilden auch bei Proteles einige Streifen 
Binge um die Unterseite des Halses herum, welche indessen, wie 
mir scheint, nicht denen von Viverra civetta der Abbildung, son- 
dern denen von F. eibetha entsprechen, den von mir mit den 
Zahlen 5, 6, 7 belegten Streifen. Um die Zeichnung der gefleck- 
ten Hyaena croctäa zu deuten, stand mir bis jetzt nicht hin- 
reichend Material zu Gebote. 

Ich habe nämlich die 3 Querstreifeu an der Kehle von Vi- 
verra indica Geotfr. (Abbildung), von welchen der erste hinter 
dem Mundwinkel liegt, der dritte unter dem Ohr beginnt, mit 
1, 2, 3 bezeichnet, und bekomme so, wenn ich alle verschiedenen 
Baubthierfamilien berficksichtige , von vorn nach hinten zählend 
bis zu dem über dem Tibio-Tarsalgelenk gelegenen Querstreifeu 
29 typische Streifen, die bei den Hyänen, wie gesagt, nicht alle vor- 
kommen, auf welche aber alle Querstreifen, so weit sie vorhanden, 
zurückzuführen sind. Dazu kommen dann noch einige Qnerstreifen 
an den Yorderextremitäten, von der Ellbogenbeuge an abwärts» 

Sehr interessant sind für uns die Ganiden, denn Niemand 
wird bis dahin bei Wölfen, Schakalen, Füchsen und bei Hunden 
typische Hyänen- bezw. Viverren- Querstreifung vermuthet haben. 
Allerdings ist diese Zeichnung meist nur in Spuren vorhanden 
und moss man auf manche der Spuren erst ausdrücklich auf- 
merksam gemacht werden, um sie nur zu sehen. 

Der Wolf hat noch eine Spur eines bei den Hyänen aus- 
geprägten Streifens (3) am Unterkieferwinkel, dann mehr oder 
weniger deutlich noch 4 weitere Querstreifen am Hals (5, 6, 
7, 8), von welchen 7 einen Halsring bildet (bei Viverren). Eben 
so erkennt man Spuren zweier Querstreifen am Bücken (14, 15)^ 
weniger deutlich Spuren von Hyänenquerstreifen auf den Hinter- 
backen und endlich eine schwarze Zeichnung in der oberen Mittel- 
linie des Schwanzes, welche etwas oberhalb der Mitte desselben 
zu einem schwarzen Fleck verstärkt ist — ein Ueberrest der 
schon bei den Viverren vorhandenen Querstreifung des Schwanzes^ 
wie sie z. B. auch beim Fuchs und sogar beim Schakal noch 
leicht erkennbar ist. Der Sehwanzfleck findet sich ausgesprochen 
bei fast allen Caniden. 



— 73 — 

Ich will hier davon absehen, auszuführen, dass und welche 
Spuren entsprechender Zeichnung sonst sich auch bei Schakal, 
Fuchs und bei anderen Caniden finden, will als höchst interes- 
sant nur die Thatsache hervorheben, dass sie zuweilen sehr deut- 
lich auch beim Haushund erkannt werden können — vorzüglich 
bei den wolfähnlichen Schäferhunden, aber auch bei anderen 
Kassen, z. B. Pinschern und Spitzern, besonders wenn sie die braune 
Wolfs- bezw. Schakalgrundfarbe haben. Ich sah Hunde der erst- 
erwähnten Rasse, welche auf das ausgesprochenste die schwarze 
Hyänen-, bezw. Viverren- ( F. civetta) Kehle haben, die ursprüng- 
lich durch Zusammenfliessen der Streifen 1 — 3 bei F. civetta 
entstanden ist. Ferner 'sind häufig am Hals Spuren von Quer- 
streifen 6, am Bücken von 15, 16, 17, auf der Hinterbacke von 
19, 20, 21 vorhanden und endlich auch der Schwanzfleck. 

Bei den Feliden haben wir wie bei den Viverren noch mehr 
oder weniger längsgestreifte Formen, dann gefleckte, quergestreifte 
und nahezu ungezeichnete. Und zwar kann man an der Felis 
colocolo (Abb. Geoffroy und Cuvier) deutlich dieselben Längs- 
streifen erkennen, welche Viverra indica, bezw. F. genetta sene- 
gälensis tragen. Ja, bei Zuhilfenahme der oben erwähnten Me- 
thode wird man erkennen, dass auch die Flecken der meisten 
gefleckten Formen noch in Längsreihen liegen, welche jenen 
Längslinien entsprechen, wie sie denn häufig nach oben gegen 
den Rücken hin noch in solchen Linien vereinigt sind. Wenig- 
stens eine Mittelrückenlinie ist gewöhnlich noch vorhanden. 

Endlich aber, was am wunderbarsten klingt, ist festzustellen, 
dass auch bei den Katzen nicht nur ganz eben so wie bei den 
Viverren die Querstreifung, wo sie vorkommt, durch Zusammen- 
fliessen von Flecken entsteht, sondern dass diese Querstreifung jener 
der Viverra civetta, der Hyänen, bezw. Caniden entspricht und dass 
somit genau dieselben Flecken hier wie dort sich zu Querstreifen 
vereinigen müssen 1 Daraus lässt sich erwarten, dass im Wesent- 
lichen sogar dieselbe Zahl von Flecken überall verbunden ist. 

Einen solchen Uebergang aus der Fleckung in die Quer- 
streifung zeigt Felis torquata (Chat de Nepaul) in der Abbil- 
dung bei Geoffroy St. Hilaire und Cuvier. 



— 74 — 

Am Hals bilden die Linien 6 und 7 häafig Halsbinden, 
die übrigen verlaufen ganz wie bei den Yiverren in typischer 
Weise von unten nach oben und vorn gegen das Ohr, bezw. 
zwischen die Ohren, und bilden dort Längslinien über Kopf und 
Stirn (mit den vom Mittelrücken kommenden sind im Ganzen 7 
vorhanden). Bei jungen Löwen erkennt man die üeberreste 
solcher Streifen noch in entsprechend angeordneten hellen Flecken. 
Ganz typische Streifen finden sich ausserdem auf den Wangen, 
ohne dass ich von diesen bis jetzt bei den Viverren hätte Spuren 
entdecken können, abgesehen von einem derselben an einer aus- 
gebälgten F. zibetha; indessen ist mein Material nicht aus- 
reichend gewesen. Es ist geradezu wunderbar, die üeberein- 
Stimmung zu sehen, welche sich an mit Farben angemalten Ab- 
bildungen zwischen der Zeichnung der Katzen mit den übrigen 
genannten Baubthicren ergibt und welche sogar Katze und Hund 
in äusserliche Beziehung bringt Prächtig sind, was unsere Haus- 
katze angeht, die Beziehungen mit der F. maniindata, während 
F, catuß beiden ferner steht, aber in der Jugend ausgesprochene 
typische Querstreifung und selbst Fleckung wiederholt. Wir er- 
halten also für die Abstammung der Hauskatze eben so wie für 
jene des Haushundes durch die Zeichnung entscheidende Anhalts- 
punkte — eine Frage, die zu erörtern ich mir auf andere Ge- 
legenheit vorbehalten muss. 

Bei Felis pardälis, pardas, onca geschieht, abweichend von 
der Begel, die weitere Umbildung aus der typischen Fleckung 
im Lauf der Entwickelung derart, dass mehrere Flecke zu- 
sammentreten, theilweise eine ringförmige Zeichnung her- 
stellend, welche bei F. onca häufig noch dadurch characterisirt 
ist, dass sich im Mittelpunkte des Einges ein einzelner Fleck 
findet. 

Auch die Zeichnung des Tigers zeigt nach der Abbildung 
bei Cuvier und Geoffroy St. Hilaire einige Abweichungen von 
dem allgemeinen Typus darin, dass in der Gegend des Eumpfes, 
welche zwischen die Extremitäten fällt, mehr Streifen vorhanden 
sind, als die Zahl der typischen beträgt. Man müsste, um die 
Zurückführung auf den Typus hier zu ermöglichen, reicheres 



— 75 — 

■ 

Material und besonders Jugendformen studiren. Im üebrigen 
sind auch hier die typischen Streifen zu erkennen. 

In den Familien der 6 ä r e n - und Mard erartigen bieten 
sich wenig Anhaltspunkte in der Zeichnung für die Beziehungen 
2u den übrigen Baubthieren; die meisten derselben sind schon 
ganz oder nahezu einfarbig geworden; die Möglichkeit des ge- 
naueren Studiums der Jugendformen wurde aber vielleicht auch 
hier mehr Anhaltspunkte zu Tage fördern. Nasua und Proci/on, 
welche zu den ürsiden gestellt werden, haben viverreuähnlich 
quergestreiften Schwanz und ich glaube sie nach ihrer gesammten 
Morphologie, insbesondere nach Schädel- und überhaupt Skeletbau 
statt wie üblich zu den bärenartigen, zu den Viverren stellen zu 
müssen. Die weisse Rückenstreifenzeichnung der Mephitis-AriQu 
lässt sich wohl kaum auf die typische Längsstreifung der übrigen 
Raubthiere zurückführen, dagegen zeigen sich . Anzeichen ihrer 
Verwandtschaft in der Kopf- bezw. ßückenzeichnung der Meles- 
und Gtüo-krtevi und deutlich erkennt man die weissen Ohren 
von Meles taxus z. B. auch bei unserer Mustela putorius. An 
einer sich in dem Winter verfärbenden Mustela erminea sah ich 
übrigens das Weiss zuerst am deutlichsten in einem seitlichen 
Längsstreifen auftreten. 

Was nun die Verwandtschaft der einzelnen Raubthierfamilien 
unter einander angeht, so ist man bekanntlich darüber bis jetzt 
sehr verschiedener Ansicht gewesen. Auf Grund des Gebisses 
und der Schädeiformen der lebenden Gattungen und der fossilen, 
stellte' man z. B. bald die Hyänen zwischen Viverren und Katzen, 
bald stellte man sie über. die hundeartigen, bald stellt man sie 
zwischen diese und die Katzen. In ähnlicher Weise verschieden 
stellte man die Mustelidae und die ürsidae. Mit der Annahme, 
<lass die Viverren die Stammform aller seien, stimmen meine 
Erfahrungen überein. Auf Grund sowohl des Studiums der Zeich- 
nung als der Skelet- und der paläontologischen Verhältnisse, 
glaube ich von den Viverren einerseits die Katzen, andererseits 
die Hunde mit früher Abzweigung der Hyänen, in dritter Linie 
aber die Musteliden ableiten zu müssen, welche letzteren wieder 
mit den Dachsen, und diese mit den Bären in Beziehung stehen, 



~ 76 — 

doch kann ich diese Ansicht heute nicht näher begründen. Nur 
mache ich darauf aufmerksam, dass die Thatsache des Yorkom- 
mens von typisch gleichartig, theils längs-, theils gefleekt, theils 
quergezeichneten Arten in den Familien der Yiverriden und 
Feliden, so wie von gefleckten and getigerten bei jenen und bei 
den Hyaeniden, ganz wie bei den Reptilien, Amphibien und bei 
den Raubvögeln zeigt, wie einzelne Arten auf dem früheren 
(phylogenetisch älteren) Stadium der Entwicklung stehen bleiben, 
während andere ein späteres erreichen — somit wie die Ent- 
wickelung, welche ich unter dem Namen der stufenweisen 
Entwickelung oder der Genepistase aufgestellt habe und 
von welcher alsbald näher die Rede sein soll, für die Bildung 
der Arten massgebend ist. 

Vorher sei mir gestattet, noch wenigstens einige Andeutun- 
gen über die Zeichnung anderer Säugethiergruppen als der Raub- 
thiere zu machen, um darauf hinzuweisen, in welchem Grade hier 
wie dort im Wesentlichen dieselben Verhältnisse bezüglich der- 
selben bestehen. 

Als Reste von Längsstreif ung haben, um zunächst von den 
Nagethieren zu reden, viele Arten der Gattung Mm einen Längs- 
streifen in der Mittellinie des Rückens. Andere, wie Mu8 pu- 
milio Sparm., die gestreifte Zwergmans vom Gap, und JKf. viUaius 
Wag., die Striemenmaus, ebendaher, führen noch ausgebildete 
Längsstreifung. Längsgestreifte Formen und solche, bei welchen 
die Längsstreifen in Fleckenreihen aufgelöst sind, finden sich bei 
zahlreichen SpermophUus-Arten. Dahin gehört auch Arctomys 
trededmlincata. Längsgestreift sind Sciurus- und Tamias-Arten. 
Coelogenys paca hat Reihen von hellen Längsflecken, die zuweilen 
noch in Streifen zusammengeflossen sind; Dipus tamarieinus ist 
quergestreift u. s. w. Oft ist bei Nagern wie anderwärts zu 
beobachten, dass helle oder dunkle Spritzung des Felles, beruhend 
auf besonderer Färbung der Haarspitzen, auf das allmälige Ver- 
schwinden der Zeichnung zurückzuführen ist. Einfarbigkeit kann, 
wie ich hier noch ausdrücklich hervorheben will, auftreten, auch 
ohne dass alle 3 Stufen der Zeichnung vorangegangen waren 
und scheint dies bei den Nagern sogar die Regel zu sein. 



— 77 — 

Interessant sind für unsere Frage besonders die Hufthiere. 
Das junge Wildschwein ist noch längsgestreift; entsprechende 
Längsstreifen mit dazwischen gelagerten Längsreihen von Flecken 
hat der junge Tapirm americanus. Bei Edelhirsch, Reh und 
Verwandten haben wir in der Jugend — dort weniger deutlich 
als hier — Längsreihen von weissen Flecken. Beim Damwild 
bleiben dieselben im Alter und zwar vorzüglich beim Weibchen, 
mehr oder weniger deutlich, nach unten an der Seite besteht 
sogar andeutungsweise ein weisser Längsstreifen »n den von mir 
untersuchten Stücken. Entsprechend ist der Axishirsch zeitlebens 
gezeichnet. Die Reihenlagerung der Flecken ist auch hier unten 
deutlicher als oben. Antüope scripta vereinigt Längs- und Quer- 
streifung und Fleckung, A. strepsiceros ist meist quergestreift 
mit weisser Mittelruckenlinie. Die quergestreiften Equus Zebra, 
E, BucheUii und Quagga* sind am Kopfe noch schön und 
regelmässig längsgestreift Auf dem Rücken hat es, gleichwie 
wohl die meisten Hirschartigen eine schwarze (beziehungsweise 
dunkle) Längsmittellinie. Dieselbe zeigt sich auch bei seinen 
Verwandten, wie Esel und Pferd und die Kreuzzeichnung des 
ersteren ist offenbar auf sie in Verbindung mit dem Rest eines 
Querstreifens zurückzuführen. Als Rückschlag treten Kreuzzeich- 
nung wie Qnerstreifung bekanntlich auch beim Pferde auf. 

Bei diesen einzeln herausgegriffenen Beispielen muss ich es, 
um nicht zu weitläufig zu werden, bewenden lassen. 

Auf Grund eines Theils der vorgetragenen und anderer That- 
sachen, auf Grund der absoluten Gesetzmässigkeit insbesondere, mit 
welcher die Umbildung der Zeichnung bis in^s Kleinste und Unbedeu- 
tendste hinein vor sich geht und durch Erwägung der zahllosen 
Fälle, in welchen der thierische und pflanzliche Organismus Form- 
bildungen hervorbringt, bei welchen unmittelbare Wirkung des 
Nützlichkeitsprincips nicht in Frage kommen kann, deren Ent- 
stehen vielmehr mit jenem von Krystallen yerglichen werden 
mnss, kam ich zu der Ueberzeugung, dass das auf constitutionellen 



* Beim Quagga ist hinten Einfarbigkeit aufgetreten, dann folgt 
am Halse Querstreifung , am Kopf (Stime) Längsstreifung (postero- 
anteriore Entwickelung). 



— 78 — 

Ursachen beruhende , natiirnothwendig in bestimmter Richtung^ 
geschehende Fortschreiten der Entwickelung das wesentlichste 
Princip der Umbildung der Formen sei, das Nützlichkeitsprincii^ 
ein allerdings mächtig eingreifender, aber doch nur ein das Ge- 
gebene, beziehungsweise das Werdende modificirender Faktor» 

Aus weiteren Thatsachen ferner schloss ich, es beruhe die 
Entstehung neuer Arten wesentlich auf dem Stehenbleiben der 
Formen auf verschiedenen Stufen der naturnothwendigen Entwicke- 
lung und ich nannte diese Entwickelung die gen epistatische*. 

Die Entwickelung geht meiner Ansicht nach also aus consti- 
tutionellen Ursachen einen bestimmten Weg: es bilden sich be- 
stimmte Formen, ähnlich wie Krystalle bestimmter Art aus einer 
Mutterlauge emporschiessen, neue Formen, weil die Constitution, 
allerdings unter dem Einfluss äusserer Einwirkungen, sich im Laufe 
der Zeiten ändert. Aber die Fortentwickelung geschieht nicht 
ausschliesslich nach einer Kichtung, sondern in baumförmiger 
Verzweigung, weil bedeutende äussere Einwirkungen sie ablenken 
können und weil die Correlation solche Ablenkung hochgradig 
verstärken kann. Der Correlation, d. i. der Thatsache, dasa 
irgend Variiren eines Theiles eines Organismus auch Variiren 
bestimmter anderer Theile zur Folge hat, glaubte ich schon vor 
Jahren ** eine hervorragendere Bedeutung bei der Umbildung der 
Formen, speciell bei der Entstehung der Arten zuschreiben zu 
müssen, als neuerdings geschehen ist. Auch sie besteht ja 
offenbar in naturnothwendigen Aeusserungen der augenblicklichen 
Zusammensetzung des Organismus, in Aeusserungen, welche neu 
und plötzlich, wie sprungweise hervortreten, weil jene Zusammen- 
setzung eine andere geworden ist So können auf Grund der 
letzteren Aenderung in gewissem Grade unvermittelt neue Gestal- 
tungen entstehen, ähnlich wie nach Schütteln des Kaleidoskops in 
diesem sich neue Figuren zeigen — es fehlen dann Zwischenformen. 

Als in erster Linie wichtig für die Artenbildung bezeichnete 
ich aber eben die Genepistase: das Stehenbleiben einzelner For- 



** 



* Von fivof Verwandtschaft, Geschlecht und enidraöis Stillstand. 
Zoologische Studien auf Capri II, Lacerta muralis coeruleoy 
ein Beitrag zur Darwin'schen Lehre. Leipzig, Engelmann, 1874. 



— 79 — 

men auf bestimmter Entwickelongsstofe , während andere weiter 
schreiten. 

Alles znsammengenommen, „können wir*' , meinte ich*, den 
ganzen Process der Umbildung vergleichen mit einer Völker- 
wanderung in weite, fremde Gebiete. Die einen Geschlechter 
bleiben, weil sie nicht die Kraft haben, zu folgen, früher, andere 
später zurück, wieder andere erreichen ein fernes Ziel. Die einen 
erhalten ihre Eigenschaften in der neuen Heimath oder festigen 
sie sogar, ändern sie correlativ um, andere verändern sich unter 
der Einwirkung äusserer Verhältnisse und passen sich eventuell 
der Umgebung an. Je eher die Verbindung zwischen den ein- 
zelnen Geschlechtern verloren geht, um so eher erscheint jedes 
derselben als eine neue Art, als eine neue Gattung — aber alle 
tragen den Stempel gemeinsamer Abstammung in die Haut ein- 
gebrannt und diese Zeichnung weist überall zurück auf eine 
einzige Hauptrichtung der Wanderung und auf einen Aus- 
gangspunkt derselben." 

Doss demnach Isolirung die Artbildung in hohem Grade 
begünstigen muss, versteht sich von selbst, aber ebenso wenig 
wie das Darwin^sche Nützlichkeitsprincip ist sie die wesentlichste 
oder gar, wie Moritz Wagner wollte, die einzige Ursache der 
Entstehung der Arten. 

So wenig Zufall überhaupt die Welt regiert, regiert er allein 
die Umbildung der Formen. 



* Bezüglich der näheren Ausfahrung der ganzen Auffassung ver- 
gleiche man meine Abhandlung: Ueber das Variiren der Mauereidechse etc. 
a. a. 0. Ueber meine weiteren speciellen Studien, besonders bezüg- 
lich der Schmetterlinge, werde ich demnächst anderwärts Nachricht 
geben. 



— so- 



ll. 



Die Flora des Nagolder Schlossbergs. 
Von Seminaroberlehrer Schwarzmayer in Nagold. 

Wer mit der Eisenbahn in das hiesige Thalbecken herein- 
fährt und sein Auge über die sich öffnende Landschaft schweifen 
lässt, dessen Blicke bleiben unwillkürlich an der erhabenen Figur 
unseres Schlossbergs hängen. Man weiss nicht, was am meisten 
anzieht: der majestätische Aufbau dieses Bergs, dessen ausgeprägte 
Formen es auch den Laien ahnen lassen, dass derselbe aus einem 
andern Material zusammengesetzt ist als die ungegliederten Bunt- 
sandsteinhöhen, oder der prächtige Laubwald, der einen so leuch- 
tenden Gegensatz zu den düstern Tannenwäldern der Umgebung 
bildet, oder die ehrwürdige, ansehnliche Ruine, die das Haupt 
des Berges krönt. Und wenn ein solcher Fremder bei längerem 
Aufenthalt den Berg ersteigt, so macht er die Erfahrung, dass 
dieser durch nähere Besichtigung noch entschieden gewinnt. Ja 
der Schlossberg ist eine Perle Nagolds, auf welche die hiesige 
Einwohnerschaft mit Recht stolz sein darf. 

Hinsichtlich seines geognostischen Baues gehört der Schloss- 
berg dem Muschelkalk an und zwar der Zone des Wellengebirges, 
das am ganzen Ostrande des Schwarzwaldes den Buutsandstein 
überlagert Nur am Fusse des Bergs unmittelbar über der Thal- 
sohle deuten lockere sandige Mergel den Beginn der Buntsand- 
steinformation an, haben aber für die Vegetation des Berges 
keine Bedeutung mehr. Dieser nährt vielmehr eine ganz ausge- 
sprochene Kalkflora, die aber nichts desto weniger eine Mannig- 
faltigkeit und üeppigkeit zeigt, wie man sie anderswo auf so 
engem Räume selten findet 

Da ich nun aber nur ein gedrängtes Bild der Schlossberg- 
fiora geben möchte, so kann es nicht meine Absicht sein, diese 
hundei-terlei Arten von Pflanzen aufzuzählen, die sich im Umkreis 
des Berges angesiedelt haben; vielmehr möchte ich diese Flora 
unter den Gesichtspunkten vorführen, unter welchen sie ein auf- 
merksamer Besucher des Bergs etwa betrachten mag. Als solche 



— 81 - 

gelten mir die Begriffe Wald, Ziergewächse im Wald, Gift- und 
Arzneipflanzen, ordinäre Waldunkräuter. 

Der Scblossbergwald bietet in seinen Holzgattungen das 
Bild reicher Abwechslung. Die grösste Verbreitung hat wohl die 
Buche (Fagus si/lvatica), deren dichte, kuppeiförmige Krone mit 
<ien lebensfrischen, glänzendgrünen Blättern den äusseren Um- 
riss des Waldes nach Form und Farbe bestimmt. Interessant 
sind die Zwillings-, Drillings- und Vierlingsformen, in denen sie 
uns an verschiedenen Plätzen entgegentritt. Neben ihr behauptet 
4ie stolze Eiche ihr Kecht, trotzdem dass sie mehr vereinzelt 
steht. Sie kommt in ihren beiden Spielarten als Quercus pe- 
duncülata und Qtiercus sessiliflora vor. Häufig ist auch die 
Esche (Fraadnus excelsior) mit ihren unpaarig gefiederten Blät- 
tern und ihren Flügelfruchten. Nicht minder zahlreich ist die 
Ulme oder Rüster (Ülmus campesfris) vertreten. Sie begegnet 
uns gleich am Saume des Waldes, namentlich aber auf der Höhe 
•des Berges im alten Burggraben, wo sie in prächtigen Exem- 
plaren vorkommt. Ueber die ganze Waldfläche sporadisch ver- 
theilt ist der Ahorn, der als Feldahorn {Acer campestris) und 
als Bergahorn (^Acer pseudoplatanus) auftritt. Ziemlich ver- 
breitet ist auch die Linde und zwar nicht nur die kleinblätterige 
Form (Tüia parvifolia), die man in der Regel in Wäldern an- 
irifl't, sondern auch die grossblätterige (Tüia grandifolia). Aus 
der Strauchvegetation, die viele Arten repräsei>tirt, ragen hervor: 
Sorhus torminaHis , Ehamnus cathartica und insbesondere Rihes 
4Üpinum, Diese Alpenjohannisbeere, der wir auf dem Schlossberg 
an mehreren Plätzen begegnen , unterscheidet sich von ihren 
Familienverwandten dadurch, dass sie zweihäusige Blüten und 
fade , ungeniessbare Früchte hat. Das ist in allgemeinen Um- 
rissen ein Bild des Schlossbergwaldes. Nicht minder anziehend 
ist nun aber die Flora der krautartigen Pflanzen, die den Grund 
des Waldes bedecken. Den Vortritt mögen diejenigen haben, 
die wegen ihrer schönen Blüten den Namen Ziergewächse ver- 
dienen. Die lieblichen Frühlingsboten Pulaatüla vulgaris, Ane- 
mone nemorosa, Anem, ranunculoides^ Orohus vernus, PrimtUa 
elaiior u. a. seien nur flüchtig berührt. Mehr Beachtung verdient 

JahresheftA d. Ver. f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1883. 6 



— 82 — 

der Akelei {Aquüegia vulgaris), eine der anziehendsten Erschein« 
nngen der späteren Frühlingsflora, kenntlich an ihrem aufrechten^ 
kahlen Stengel, ihren schönen gedreiten Blättern, ihrer blauen 
glockigen Blüte mit gespornten Blumenblättern. Unter den 7io- 
laceen ist es namentlich das Wunderveilchen {Viola mirabüisyy. 
das unsere Aufmerksamkeit fesselt Die ans dem Wurzelstock 
entspringenden Blumen sind langgestielt, gross, lichtviolett , you 
angenehmem Gerüche, aber meist unfruchtbar; die einige Wochea 
später aus den obern Blattachseln nachwachsenden zweiten Blütea 
sind kurz gestielt, mit verkümmerter ^rone, geruchlos, jedocb 
fruchtbar. Sehr mannigfaltig ist der Flor der Ehrenpreise, und 
eine ebenso würdige Stellung nehmen die Gampanulaceen in der 
Schlossbergflora ein. Vereinzelt erscheint der blaue Steinsame 
{LUhospermum purpureo-coerüleum), er ist beim Aufblühen pur- 
purroth und geht allmählich in das schönste Himmelblau über» 
Nicht den letzten Platz verdient der blutrothe Kranichschnabel 
(Qeranium sanguineum), der am Südabhang ausgedehnte Flächen 
übewuchert. Das Bedeutendste aber, was die Flora des Schloss- 
bergs darbietet, das sind die zahlreichen Orchideen. Mir ist kein 
Platz bekannt, der so viele Arten dieser interessanten Pflanzen 
aufzuweisen vermöchte : Orchis müUaris , Orchis fusca , Orchi» 
pallens, Orchis Spiteelii, Ophrys muscifera, Neottia nidtis avis^ 
Cephalanthera rubra ^ Gephalanthera grandiflora, Gymnadenia 
canopsea^ Gymnad, odoratissima, Piatanthera bifoHa, Epipactis^ 
atrorubens, Epipact. latifolia. Und wenn wir noch die nächste 
Umgebung des Schlossbergs einrechnen, so kann dieser herrliche. 
Strauss noch um zwei weitere Arten bereichert werden, nämlich 
um Cypripedium calceölus vom „Buch" und von der Winterhald© 
und um Gudyera repens vom Wald am Weg nach Bobrdorf» 
Allerdings sind manche dieser Orchideen Kinder der Sorge. Orchis 
Spitzeln z. B. ist heuer noch nicht beobachtet worden , da regt 
sich nun gleich die bange Frage: Was ist die Ursache davon? 
Fehlt es der Pflanze an Lebenskraft oder ist sie von ungeweih» 
ten Händen frühzeitig abgerissen worden ? Der Frauenschuh steht 
jedes Frühjahr in Gefahr, von selbstsüchtigen Verehrern aus- 
gegraben und in den Garten verpflanzt. zu werden, was nach 



— 83 — 

den bisherigen Erfahrungen mit solchen Pflanzen sein sicherer 
Tod wäre. Wer da weiss, wie selten diese Pflanzen sind, wie 
man namentlich für Orchis SpiigeUi in Württemberg keinen 
zweiten Fundort mehr kennt, der wird diese Besorgnisse begreifen. 
Doch lassen wir uns durch diese pessimistische Anwandlung das 
Bild nicht trüben, noch manche andere schöne Schlossbergpflanze 
gilt es in den Teppich einzuweben. 

An die Maiblume erinnert die stille Schattenblume {Majan" 
themum hifolium). In schattigem Gebüsch versteckt sie sich, als 
könne sie keinerlei Schönheiten aufweisen, und doch stehen ihre 
weissen, wohlriechenden Blüten in zierlichen Trauben und ihre 
Früchte sind scharlachrothe Beeren. Weniger bescheiden tritt 
die Türkenbundlilie (Lilium Martagon) auf. Auf hohem Schafte^ 
die Pflanzen ihrer Umgebung meist überragend, trägt sie ihre 
eigeiithümlichen Blüten, in deren Form unverkennbar der tür- 
kische Turban vorgebildet ist. Ihrer schuppigen, goldgelben 
Zwiebel verdankt sie auch den Namen Goldwurz. Zu den statt- 
lichsten Erscheinungen der Sommerflora zählt unstreitig das ähren- 
blütige Weidenröschen (Epüobium spicatum). Nicht weniger 
schön ist die Nachtkerze {Oenofhera biennis), die sich in einigen 
Exemplaren auf dem Berg angesiedelt hat. Auch die Familie 
der Compositen liefert ihren schönen Beitrag zu den Ziergewäch- 
sen unseres Bergwaldes. Durch stattlichen Wuchs und ansehn- 
liche Blüthen zeichnen sich aus; Crysanthemum corymhosum, 
Buphthalmum sälicifolium, Senecio Fuchsig Senec. nemorensisy, 
Solidago virgaurea und Aster amellus. Damit nehmen wir Ab- 
schied von den Ziergewächsen der Schlossbergflora, um indess zu 
zeigen, dass noch manche interessante Pflanze unter diesem Titel 
hätte aufgeführt werden können, erwähne ich nur noch folgende 
Namen : Convallaria polygoncUum, Stellaria holostea^ Phytheuma 
spicatum, Anthericum ramosum, Pyrola rotundifolia*, HeHan- 
themum vulgare^ Hypericum montanum. Aber das Beferat will 
ja nur eine Zusammenstellung des Wesentlichen, kein erschöpfen- 
des Bild der Schlossbergfiora geben. 



Pyrola ctorawt/ia -wächst im „Buch". 

6* 



- 84 — 

Was die Giftpflanzen anbetrifft, die auf dem Schlossberg 
vorkommen, so sind es verhältnissmässig nur wenige Arten. Ausser 
JDaphne mesereum, Evonymus europaeua und Arum maciüatum 
kommen nur einige Banunculaceen und Eupborbiaceen in Betracht. 
Unter jenen sind namentlich Banuncultis auricomus, Banunctdus 
polyanthemos und Actaea spicata, unter diesen MercuriaUs pe- 
rennis, Euphorbia strida und Euphorbia platyphyUos von Be- 
deutung. Paris quadrifölia, die man in einem derartigen Laub- 
walde der Kalkzone mit einer gewissen Zuversichtlichkeit sucht, 
wurde erst in den letzten Jahren durch Herrn Oberförster Bührlen, 
der sich durch Pflege und Bereicherung der Schlossbergflora 
schon grosse Verdienste erworben hat, auf den Berg verpflanzt. 
Auch den rothen Fingerhut {Digitalis purpurea\ diese Charakter- 
pflanze des Schwarzwaldes, findet man auf dem Schlossberge 
nirgends, da derselbe nur im Sandboden gedeiht. 

Manche der erwähnten Pflanzen sind in der Heilkunde ge- 
bräuchlich oder standen wenigstens früher in officinellem Gebrauch. 
Einige andere, von denen dasselbe gilt, mögen noch angefügt 
werden: PotentiUa Tormentiäa, Pulmonaria officinalis, Asarum 
europaeum, Lihanotis monianaj Thymus serpyUum, Betonica 
offictnoHiSf PimpineUa saxifraga etc. 

Damit wären wir bei den ordinären Unkräutern angelangft. 
Als solche betrachte ich Pflanzen, die entweder einen dürftigen 
Habitus und weniger ansehnliche Blüten haben, oder die sich 
durch ihre allgemeine Verbreitung als gemeine Pflanzen kenn- 
zeichnen. Hieher würden also die Gräser und Seggen, die 
mancherlei Kleearten, die Zieste, die ordinären Compositen und 
Umbelliferen etc. gehören. Leider kann ich mich nicht rühmen, 
in die Gesellschaft der Gramineen und Cyperaceen, wie der 
Schlossberg sie bietet, so weit eingedrungen zu sein, dass ich 
einen vollständigen Ueberblick darüber zu geben vermöchte. Von 
allgemeinem Interesse dürfte nur Melica uniflora sein. Auch 
aus den übrigen Familien möchte ich nur einige Arten aufführen. 
Neben Lotus comicuJMus steht, den Anfänger immer verwir- 
rend, Hippocrepis comosa in üppigster Fülle. Die Gattung 
Aspertüa zeigt die gewöhnlichen Formen ; Äsperula odorata war 



— 85 — 

ursprünglich auf dem Schlossberg nicht zu Hause, sondern musste 
erst dahin verpflanzt werden. Unter den Ziestarten ist Stachis 
alpina ein seltener Gast. Ziemlich selten ist auch Laserpiiium 
UäifoHum, um so häufiger dagegen Agopodium Podagraria, Pim- 
pinella magna u. a. Ordinäre Compositen sind die unvermeid- 
lichen Habichtskräuter, Laduca murälis, Frenanthes purpureum^ 
Gnaphalium s^lvaticum, Erigeron canadensis etc. Das mag 
in gedrängter Form ein Bild der Schlossbergflora sein, wie sie 
durch- Lage und Naturbeschaffenheit des Berges bedingt ist. 
Mit wenig Worten sei nun aber auch noch der Flora gedacht, 
die der Schlossberg dem Wohlwollen der Forstverwaltung ver- 
dankt. 

Hat man auf bequemen Wegen den Berg erstiegen und 
tritt nun in den alten Turnierhof ein, so dehnt sich vor den 
erstaunten Blicken ein kunstmässig angelegter Garten aus. Die 
ausgedehnte Basenfläche ist in geschmackvollem Wechsel unter- 
brochen von Blumenbeeten und Gesträuchgruppen; in der Mitte 
des Gartens erbeben sich zwei Pyramiden von Sandsteinkugeln, 
um an die frühere kriegerische Bedeutung dieses Platzes zu er- 
innern, und der Hintergrund schliesst ab mit Bäumen und Ge- 
sträuchen. In sinniger Weise reichen hier Kunst und Natur 
einander die Hand: ringsum künstliche Anlagen und eine gepflegte 
Flora, nirgends aber steifer Zwang und unvermittelter Gegensatz 
zu der Umgebung. Neben dem schmucken Jungfernherz {Diclt^ra 
spectahüis), der stolzen Tulpe und der aristokratischen Trades- 
cantie steht hier in bescheidenem Gewand und doch als würdige 
Nachbarin die Bergflockenblume (Centaurea montana) aus einem 
Walde der Nachbarschaft. Und so hat noch manche dieser Zier- 
pflanzen ihre Jugend als freier Wildling verlebt. Beizend sind 
namentlich auch die Eugelpyramiden angelegt. Zwischen den 
Fugen und am Fusse derselben wuchern verschiedene Sedumarten, 
die zierliche Hauswurz (Sempervivum tectorum), das freundliche 
Cymbelkraut (Linaria Cymbdlaria)^ das niedliche Immergrün 
{Vinca nmar). Unter den Holzgewächsen machen sich bemerk- 
lich: Aescidua hippocastanum, Prunus Padus, Cytisus Idbumum^ 
Colutea arhorescens, Lanicera tartarica^ Calycanthus floridus, 



— 86 — 

Acer negundo, Bhus cotinus, Staphylea pinnaia, Pintis strohus^ 
und an der sonnigen Mauer — VUis vinifera. 

Fassen wir nun das Gesammtbild ins Auge, so ergibt sich, 
dass die Flora des Schlossbergs nicht nur mannigfaltig und üppig 
ist in dem, was sie Ursprüngliches aufweist, sondern vorzugs- 
weise ausgezeichnet auch durch das, was sie von fremden Formen 
in sich aufgenommen hat. Ja Nagold kann mit Becht auf sei- 
nen Schlossberg stolz sein, und das hiesige Seminar darf sich 
glücklich schätzen, dass es in unmittelbarster Nähe eine so reiche 
Fundgrube für botanische Belehrung hat. Als angehende Lehrer 
sollen unsere Seminaristen in Naturkunde unterrichtet und be- 
fähigt werden,« unter unserem Volke selber auch einmal natur- 
kundliches Interesse zu wecken und zu pflegen. Die Erreichung 
dieses Ziels hängt wesentlich auch davon ab, inwieweit eine an- 
ziehende, reiche Natur die Bestrebungen des Unterrichts unter- 
stützt, indem sie die Schüler zu sinnigem Beobachten und selbst- 
ständigem Forschen reizt. Ihnen zu zeigen, dass Nagold auch 
in dieser Hinsicht den Anforderungen entspricht, die an eine 
Seminarstadt gestellt werden müssen, das war der Zweck meines 
Eeferats über die Flora unseres Schlossbergs. 

ni. 

Prof. Dr. G. Werner's Spiegeldreikant. 
Von Prof. Dr. A. Schmidt. 

Ein verdientes Mitglied unseres Vereins, der vor Kurzem 
verstorbene Professor Dr. G. Werner, mein Freund und College am 
Realgymnasium in Stuttgart, hat bei seinem Tode unserer Schule 
noch ein Vermächtniss hinterlassen, bestehend in dem hier zur 
Ansicht vorliegenden Apparat und einer denselben betreffenden 
wissenschaftlichen Abhandlung, welche als Beilage für das Jahres- 
programm unserer Schule bestimmt ist Ich nehme um so lieber 
Veranlassung, gerade hier in Nagold diesen Apparat* zu zeigen 
und einigermassen zu erläutern, da Werner durch verwandtschaft- 

* Die Anfertigung übernimmt nur Paul Spindler, Mechaniker in 
Stuttgart. 



— 87 — 

liehe Beziehungen in Nagold eigentlich seine zweite Heioiatb 
gehabt bat. Der Apparat ist dazu bestimmt, ein Hilfsmittel för 
4en Unterricht in der ErystallograpUie zu bilden, er verwendet 
das Princip des Kaleidoskops zur Erzeugung »unäcbat der ein- 
fachen KrTstaUformen des regulären Erystalleystems (Würfel, 



Octoeder, Granatoeder, der 3 Vierundzwanzigfläcbuer nnd des 
Ai;htundvierzigflächners), indem der 46. Theil ihrer OberflSche 
durch die hier eichtbareu 3 Spiegel 47inal in symmetrischer 
Spiegelung: wiederholt wird. FOr diejenigen unter Ihnen, welche 
in stereometrischen Betrachtungen nicht ungeübt sind, kann ich 



- 88 — 

mit wenig VVorteu eine Anleitung geben, um sich selbst ein 
solches Spiegeldreikant zu verfertigen. Denken Sie sich hier an 
diesem WQrfel die Mitte des Körpers durch drei gerade Linien^ 
verbunden mit einer Ecke des Würfels, mit der Mitte einer an* 
an diese Ecke anstossenden Kante und mit der Mitte einer der 
Würfelflächen, welche die Kante begrenzt, — so erhalten Sie 
eine körperliche Ecke, ein Dreikant, mit der Spitze in der Würfel- 
mitte, dessen drei Seitenflächen eben die drei einander zu- 
gekehrten Spiegel unseres Spiegeldreikants bilden. 

Der ingeniöse Gedanke dieses Spiegeldreikants ist nun zwar 
von Werner nicht zuerst gefasst und verwirklicht worden, der- 
selbe findet sich in einer Abhandlung des Mathematikers Möbius 
vom Jahre 1847 schon ausgesprochen. Möbius nennt die Kry- 
stalle, was freilich nicht ganz allgemein für die 6 Krystall- 
systeme gilt, kaleidoskopische Gebilde und gibt die Grösse der Seiten 
und Winkel unseres Spiegeldreikants an. Dass aber Werner 
durch Möbius angeregt worden sei, ist nicht annehmbar, nicht 
nur, weil Werner diess in seiner Programmabhandlung und im 
mündlichen Verkehr mit mir nicht verschwiegen hätte, sondern 
besonders wegen seiner eigenartigen Behandlung des Gegen- 
standes, wegen der eigenthümlichen Art, wie Werner das Spiegel- 
dreikant aus einem, ich möchte sagen mathematischen Spielzeug, 
was es eigentlich bei Möbius ist, in ein sehr instructives Demon- 
strationsmittel für Krystallographie umgewandelt hat. 

Sie sehen nämlich hier die Kanten des Krystallbildes er- 
zeugt durch drei Fäden von verschiedener Farbe, welche über 
die Flächen der Spiegel gezogen siud. Zwei dieser Fäden treten 
an einem unveränderlichen Punkt der hintern Kante in das Drei- 
kant ein, ihre andern Endpunkte sind verstellbar, der dritte 
Faden verbindet stets die Abschnitte der beiden ersten zu einem 
Dreieck. Die für die verschiedenen Krystallformen verschiedenen 
Fadenstellungen werden nun durch eine auf dem Boden desr 
Kastens hinlaufende Saite geleitet und eben diese Saite möchte 
ich als den eigenthümlichen und lehrreichsten Bestandtheil des 



♦ Crelle's Journal Bd. 43. 



— 89 — 

Werner 'sehen Apparates betrachten. Diese Saite gestattet näm- 
lich, die Krystallform durch Anwendung ihres krystallographischeu 
Flächenzeichens unmittelbar zur Darstellung zu bringen. Stelle 
ich, den an den Seiten des Eastenbodens angeschriebenen Maassen 
entsprechend, die Saite auf ma : na ein, so erscheint sofort im 
Spiegeldreikant, wenn ich nur die drei Fäden straff anziehe, das 
durchsichtige Bild eines Achtundvierzigflächners vom Flächenzeichen 
a : ma : na. Z. B. erhalten Sie ein Octaeder (je 6 Flächen des 
Achtundvierzigflächners fallen in eine Ebene), wenn ich die Saite 
von a bis a spanne, ein Granatoeder, wenn ich sie von a bis 
(X)& spanne, d. h. parallel der unteren Kante des Kastens, ja 
sogar für die Einstellung des Würfels a : ooa : coa ist am Ap- 
parate Vorsorge getroffen. Indem ich mich enthalte, den im 
nächsten Schulprogramm des Stuttgarter Realgymnasiums ent- 
haltenen eigenen Ausführungen Werner's in Betreff der Einrich- 
tung und Yerwendnng seines Apparates hier weiter vorzugreifen,, 
erbiete ich mich noch , denjenigen unter Ihnen , welche es wün- 
schen, am Schlüsse unserer Versammlung die Handhabung de^ 
Apparates eingehender zu zeigen. 

IV. 

Zur Entwicklungsgeschichte des Leberegels 

(Distoma hepaticum L.). 

Von Dr. D. F. We Inland in Esslingen. 

Während in den letzten Jahrzehnten die oft sehr complicirte 
Entwicklungsgeschichte vieler Parasiten, insbesondere auch der- 
jenigen, die in Hausthieren und im Menschen ihr Wesen treiben, 
durch die Arbeit vor Allem deutscher Aerzte und Zoologen auf- 
geklärt worden, liegen die Entwicklungsvorgänge eines der alier- 
gefährlichsten Eingeweidewürmer, die des bekannten Leberegels 
des Schafs, noch heute ganz im Dunkeln. Hunderttausende von 
Schafen fallen alljährlich diesem Wurm zum Opfer und es wäre 
doch wohl anzunehmen, dass wenigstens ein Theil derselben ge- 
rettet, ein jährlich nach Millionen von Mark zählender Verlust 
für die menschliche Wirthschaft vermieden werden könnte, wenn 



— 90 — 

der Weg, auf dem sich das Schaf mit dem Leberegel ansteckt» 
genau bekannt wäre. 

Es ist daher nicht zu verwundern, dass die Helminthologen 
seit lange, nicht bloss aus wissenschaftlichem Interesse, sondern 
auch wegen der unermesslichen, praktischen Bedeutung der Sac^e, 
eifrig bemuht sind, diesem Bäthsel nachzuspüren. 

Der Leberegel, ein bis 28 mm langer, platter, mit zwei 
Saugnäpfen versehener, bräunlich gefärbter Wurm, gehört be- 
kanntlich in die Klasse der Saugwürmer, Tremaioda, welche 
typisch mit den Blutegeln verwandt sind. Es sind Hermaphro- 
diten. Charakteristisch für den Leberegel des Schafs und ihn 
von fast allen seinen Gattungsgenossen unterscheidend ist die 
Bekleidung seiner Oberhaut mit Stächelchen oder scharfen Schüpp- 
chen, die in Querreihen stehen und die eben noch dem blossen 
Auge als Pünktchen sichtbar sind. Seine Saugnäpfe, der eine 
am Mund, der andere nicht weit davon, an der Bauchseite, sind 
ziemlich klein. Zwischen beiden liegt die Sexualöffnung. Der 
viel verästelte Darm scheint schwarz durch die Leibeswand durch, 
eben so als brauner Flecken hinter dem Bauchsaugnapf, der 
röhrige, zusammengeknäuelte Uterus, der beim erwachsenen Thier 
mit reifen Eiern gefüllt ist. 

Die ausgebildeten Würmer leben in den Gallengängen des 
Schafes oft zu Hunderten, seltener in anderen Wiederkäuern und 
sehr selten auch im Menschen. Sie verstopfen oft die Gallen- 
gänge und hemmen die Gallenabsonderung; sie legen da auch 
ihre Eier ab, die dann durch den Darm des Schafes mit den 
Exkrementen desselben abgehen. 

Weiter weiss man schon seit dem bekannten Helminthologen 
Creplin, dass der Embryo bei entsprechenden Temperaturverhält- 
nissen im Wasser aus dem Ei ausschlüpft. Wie die Eier in^s 
Wasser gelangen, wohin sie gelangen müssen, wenn der Embryo 
ausschlüpfen soll, diess ist eine Frage der Wahrscheinlichkeits- 
rechnung. Von einer Million Eier, die von den Schafen über die 
Weide zerstreut werden, mögen Hunderttausende nie in*s Wasser 
gelangen und zu Grunde gehen, aber sehr wahrscheinlich, ja 
fast sicher ist, dass einige Tausende wenigstens, durch Regen 



— 91 — 

fortgewascben und fortgeflösst, in kleine Wasserrinnsale ge- 
langen , wo die Umstände zum Ausschlüpfen des Embryo's ge- 
eignet sind. 

Dieser Embryo selbst ist, wie schon Creplin beobachtet hat, 
«in offenbar zunächst für ein freies Wasserleben bestimmtes Wesen. 
Er ist eiförmig mit einem Wimperkleid zum Schwimmen und mit 
Tastpapillen am vorderen Ende versehen. Ein x-förmiger, schwar- 
zer Fleck vornen auf dem Rücken dient ihm wohl als Sehorgan. 

Dass nun aber dieser freie Embryo nicht unmittelbar zum 
Einwandern in das Schaf, etwa bei dem Trinken desselben be- 
stimmt ist, muss nach aller Analogie mit der bekannten. Ent- 
wicklungsgeschichte der nächstverwandten Distomen sicher an- 
genotiamen werden. Immer handelt es sich da um einen Zwischen- 
wirt h, der die weitere Entwicklung vermittelt. 

Welches ist nun aber der Zwischenträger, in welchen jener 
Embryo des Leberegels zunächst einwandert und in welchem die 
Larvenentwicklung des IHstoma — nach aller Analogie durch 
Eeimschläuche (Sporocyste oder Redie) und weiterhin durch Ger- 
•carien oder cercarienähnliche Formen hindurch — vor sich geht? 

Nach der seit Jahrzehnten bekannten Entwicklungsgeschichte 
anderen, sehr nahe verwandter Treroatoden musste man zunächst 
an Mollusken, an Schnecken als Mittler denken. Man versuchte 
es mit unseren grösseren Wasserschnecken, indem man in einem 
Aquarium den Distoma-Embryonen Gelegenheit gab, in dieselben 
einzuwandern. Aber ohne Erfolg. Da dachte man an Land- 
schnecken, die auf Schafweiden leben und welche von den Schafen 
etwa zufällig mit dem Gras verschluckt werden könnten. So 
schon früher in den sechziger Jahren Moulinid und neuerdings 
erst wieder Willemoes Suhms, welcher speciell die bekannte nackte, 
auch in Gärten so lästige Ackerschnecke, Limax agrestis als 
Zwischenwirth vermuthete. Auch Bolleston glaubte in einer Nackt- 
schnecke und zwar im Arion ater, den Zwischenwirth vermuthen 
EU müssen, ebenso Küchenmeister u. A. 

Dieser letzteren auf die Landschnecken bezüglichen Hypothese 
standen aber offenbar grosse Schwierigkeiten entgegen. Wie soll, 
60 durfte man wohl fragen, der offenbar zunächst für ein Wasser- 



— 92 - 

leben bestimmte Embryo in Landschnecken gelangen, die nie in 
ihrem Leben in das Wasser kommen, ja, wie gerade jener Lirnax 
und jener Arion, offenbar schon die Nähe desselben meiden. 

Schon eine Reihe von Jahren vor diesen letzten Aufstellungen 
hatte ich gelegentlich meiner Untersuchungen Über die Mollusken 
unserer württembergischen Alb auf eine ganz andere Schneckenart 
als wahrscheinlichen Zwischenwirth des Leberegels hinweisen zu 
müssen geglaubt und einige neuerdings von dem berühmten 
Helminthologen Leuckart angestellte Untersuchungen beweisen,, 
dass es die richtige Fährte war, die ich zuerst da- 
mals aufzeigte. 

Wie ich seiner Zeit in meinen Beiträgen zur Molluskenfauna 
der Alb, Württ. Jahreshefte (Jahrg. 1876) des Näheren' aus- 
einandergesetzt, fand ich nämlich schon im Jahre 187B im August 
in einer kleinen Wasserschnecke, dem lAmnaeus truncatvilus oder 
mintUus, der besonders auf Bergen in kleinen Wiesenwassergräben 
lebt und am höchsten von allen Limnäen in den Gebirgen hinauf- 
steigt, — die Leber durchgängig mit Eingeweidewürmern durch- 
setzt, und zwar mit Bedien, die sehr charakteristische Cercariea 
enthielten, also Larven eines Trematoden. An diesen Cercarien 
fiel mir besonders die sehr ausgesprochene Bekleidung ihrer 
Hautoberfläche mit Stachel eben auf. Diese erinnert» 
mich sofort an das ähnliche, feine Stachelkleid des Leberegel» 
des Schafs, der sich, wie oben erwähnt, von anderen Distomen 
gerade hierdurch auszeichnet. Ausserdem zeigten die in den 
Redien enthaltenen Cercarien, so bald man sie aus den Redien- 
schläuchen befreit, in^s freie Wasser brachte, ein sehr eigenthüm-* 
liebes Gebahren. Sie schleuderten nämlich mit heftig^em SchüttelD 
ihre Schwänze ab und krochen dann an jedem festen Gegenstand^ 
den sie vorfanden, mit ihren Saugnäpfen herum, vielleicht in der 
Absicht, sich, wie man es von anderen Cercarien weiss, daran za 
verpuppen und ihr weiteres Schicksal abzuwarten. 

Waren nun diese Cercarien in der That, wie ich nach den^ 
Stachelkleid vermuthete, die jungen Leberegel, so schloss ich 
weiter, dass sie sich an halb im Wasser stehenden Grashalmen^ 
an denen sie herumkrochen, verpuppen und dann mit diesen von 



— 93 — 

den Schafen gefressen werden und dass auf diese Art die Schafe 
^ich mit Leberegeln anstecken möchten. 

Ein solcher Hergang schien um so wahrscheinlicher, als die 
Schafe, wie jeder erfahrene Schäfer und Landwirth weiss, be- 
sonders auf feuchtgelegenen Wässerwiesen, die von jenen kleinen 
Wasserrinnsalen durchzogen sind, sich „verhüten^ oder „faul 
fressen^, d. h. eben sich mit Leberegeln inficiren. Gerade jene 
kleinen Wasserrinnsale aber sind auch der Lieblingsaufenthalt 
unserer Limnaeus truncattdm. 

In voller Würdigung auch der wirthschaftlichen Wichtigkeit 
meiner Beobachtung und der darauf gegründeten Schlüsse, habe 
ich damals nicht versäumt, auch die Landwirthe im Allgemeinen 
darauf aufmerksam zu machen und in unserem Württ. Staats- 
anzeiger (besondere Beilage vom 30. Juli 1876, S. 255 u. d. f.) 
unter dem Titel „Die Egelkrankheit der Schafe und die Wasser- 
Schnecken'' meine Anschauung von der Sache auseinandergesetzt, 
dass eben jene kleine Wasserschneckenart, der Limnaeus trunca- 
tuLus Müll., det langgesuchte Zwischenwirtb des Leber- 
egels sei. Ich fügte noch bei: „Finden zu günstiger Jahreszeit 
üeberschwemmungen von einem solchen Wassergraben aus statt, so 
können natürlich die in dem Wassergraben lebenden Cercarien 
weithin verbreitet und das Gras der überschwemmten Wiesen mit 
€ercarienkapseln behaftet wprden, ja sogar das Heu von solchen 
Wiesen könnte noch anstecken.'' So Hesse sich dann auch eine 
Erfahrung erklären, die in England gemacht worden, dass näm- 
lich auch Schafe, die nie vom Stall kamen, d. h. nie eine Weide 
besuchten, mit Leberegeln angesteckt wurden. 

Einige Jahre später (Juli 1879) wandte sich auf Grund 
meiner obigen Beobachtungen und deren Veröffentlichung in diesen 
Jahresheften Professor R. Leuckart in Leipzig, dem bekanntlich 
die Helminthologie eine Beihe der glänzendsten Entdeckungen 
-verdankt und mit dem ich schon seit Jahrzehnten öfters in Sachen 
der Helminthologie verkehrt, mit dem Ersuchen an mich, ihm 
lebende Exemplare jenes Linmaeus truncatidus zur Anstellung 
yojQ direkten Experimenten zu verschaffen. 

Leider konnte ich diesem Wunsche nicht genügen, da ich 



-- 94 — 

indessen von Hohen- Wittlingen fortgrezogen und nur zeitweise und 
nicht in der für diesen Zweck günstigen Jahreszeit hinauf kam^ 
auch droben der Wassertümpel, aus dem ich mein Material be- 
zogen, eingetrocknet war. Dagegen fibersandte ich demselben 
eine Anzahl todter Exemplare des betreffenden, kleinen LinmaeuSr 
damit er meine Art sicher wiederfände; denn bekanntlich sind 
diese kleinen Wasserschneckenarten etwas schwierig zu unterscheiden» 

Bei einem Besuche des botanischen Gartens in Dresden in 
demselben Jahre nun fand Leuckart eine Schnecke, die er auf 
Eossmässler's Angabe hin, dass Limnaeus truncattdiM dort vor- 
käme, als solche bestimmte. Ein glücklicher Zufall wollte, dass 
er damals gerade eine grosse Anzahl Embryonen von JDistoma 
hepaticum zur Disposition hatte. Er versuchte es sofort mit den 
kleinen, von Dresden mitgebrachten, noch sehr jungen Limnäen 
und das Experiment gelang, wenigstens theilweise. Schon nach 
wenigen Tagen fand sich eine Anzahl der Schnecken mit Em- 
bryonen der Leberegel besetzt und zwar hatten sie in der Athem^ 
hehle Platz genommen. Auch eine gewisse Weiterentwicklung 
der Embryonen zu Keimschläuchen fand noch statt, aber zu einem 
vollständigen Resultat kam es noch nicht* Der Versuchsschnecken 
waren zu wenige, oder sie gingen zu Grunde und eine Nach- 
sendung von Dresden zeigte sich der Infektion nicht zugänglich. 

Dies war im Jahre 1879. Di^ Sache schien nun bereits so 
weit gediehen, dass der bekannte englische Helminthologe Cob- 
bold an die Times berichtete, und auch in der österreichi- 
schen landwirthschaftlichen Zeitung zu lesen war, dass Professor 
Leuckart in dem Limnaeus minutus oder truncatülus^ 
den so lange vergebens gesuchten Zwischenträger 
des berüchtigten Leberegels entdeckt habe. 

Meiner eigenen, viel früheren Beobachtungen und der darauf 
gegründeten Yermuthung wurde, wohl durch ein Versehen, das 
ich nicht übel deuten will, dabei mit keinem Worte gedacht, so 
wenig als in einer späteren Mittheilung von Professor Leuckart 
selbst im „Zoologischen Anzeiger", 12. December 1881. 

Freilich war der Entwicklungshergang mit Leuckart's an- 
geführtem Versuch noch lange nicht ganz aufgeklärt, ja er ist 



— 95 — 

es heute noch nicht ganz. Zunächst nämlich fand Leuckart, durch 
den bekannten Malakologen Kobelt dahin verständigt, dass jene 
Dresdener Limnäen, die ihm als Versuchsthiere gedient, nicht 
dem ächten lAmnaeus truncatülus, sondern einer nahe verwand- 
ten, ebenfalls kleinen und öfters an den gleichen Orten lebenden, 
aber viel gemeineren Art, dem Limnaeus pereger angehört hatten, 
und man konnte sogar die Frage auf werfen, ob vielleicht dies 
doch nicht der richtige Zwischenwirth war und desshalb die 
Futterungsversuche nicht vollständig gelangen, sofern die Ent- 
wickelung der eingewanderten Distomen- Embryonen zwar bis zu 
einem gewissen Grade fortschritt, aber nicht weiter. 

Im Sommer 1881 wiederholte Leuckart seine interessanten 
Versuche mit jungen Li?nnaem pereger, denn erwachsene 
zeigten sich der Infektion unzugänglich. Diesmal gelang es, die 
Entwicklung weiter zu führen, leider aber wieder nicht zum 
Ende, doch sind die gewonnenen Eesultate interessant. Aus den 
Keimballen nämlich, die sich im Inneren der in jene Schneckchen 
eingedrungenen Embryonen formen, bildet sich nicht sofort wirk- 
liche Distomenbrut , sondern Bedien. Aehnliches hatte schon 
von Siebold und W a g e n e r bei anderen Trematoden be- 
obachtet. Also nicht der Embryo selbst wird zur Bedie, die dann 
in sich die Distomenbrut hervorbrächte, sondern der Embryo er- 
zeugt in sich zi^ächst eine ganze Anzahl jener Zwischenformen 
(Bedien). Leider gelang es aber auch diesmal nicht, die Sache 
zu Ende zu führen. Die Hunderte von inficirten Schnecken gingen 
sämmtliche vorher zu Grunde. * 

Soweit die Versuche mit Limnaeus pereger. Nun erhielt 
Leuckart aber endlich doch durch den bekannten Malakologea 
Gl e SS in den gewünschten Limnaeus truncattHus lebendig, den 
ich ihm leider nicht hatte verschaffen können. Und in ihm, alsa 
nicht im Limnaeus pereger^ glaubt er nun wirklich die Bedie 
des Leberegels doch noch und zwar ganz entwickelt, mit Brut 
gefüllt, gefunden zu haben. 

Doch auch hier Hegt die Sache nicht so einfach. 

In diesem Limnaeus truncatülus nämlich fand Leuckart 
dreierlei verschiedene Bedien, sämmtlioh mit reifer Trematoden- 



— 96 — 

brat; zwei derselben enthielten Gercarien, die dritte aber ein 
schwanzloses Distoma mit Eigenschaften, die in so mancher 
Hinsicht auf unser Distoma hepaticum hinweisen, dass Leuckart 
es för erlaubt hält, es bis auf Weiteres als yermuthliche Jugend- 
form unseres' Leberegels in Anspruch zu nehmen. Leider fehlt 
nur ein Merkmal an diesen Bedien, nämlich gewisse Fussstum- 
meln, mit welchen die aus den Embryonen des Leberegels in 
Limnaeus pereger gezüchteten Bedien stets ausgestattet waren. 
Fütterungsversuche anzustellen, war nicht möglich, da nur ein 
einziger Limnaeus truncatulus gerade diese Bedien enthielt. Das 
Organ, worin diese Bedien sich fanden, war die Leber, in welcher 
auch ich dereinst die meinigen gefunden. 

Ausser dieser Bedie aber fand Leuckart, wie oben erwähnt, 
noch zwei weitere Badien in seinem Limnaeus trufncatulus, welche 
beide Cercarien enthielten. Eine derselben kann aus ver- 
schiedenen Gründen für unseren Leberegel nicht weiter in Be- 
tracht kommen. Die andere aber ist offenbar die, die ich selbst 
im Jahre 1873 gefunden und in welcher ich eben die Jugend- 
form des Leberegels vermuthete. Sie enthielt die Cercarien mit 
dem Stachelkleid. Ja, Leuckart findet sogar, dass in der That 
der Kopf dieser Bedien eine grössere Aehnlichkeit hat mit jenen 
Sprösslingen des Leberegels, die er gezüchtet, als jene seine 
obengenannte Bedie mit schwanzloser Brut, die er zunächst als 
die wahrscheinlichste Bedie des Leberegels bezeichnet. 

So steht die Sachlage heute. Sicher ist so viel, dass in diesen 
kleinen Limnäen und, wie es scheint, vorzugsweise oder allein 
in dem Limnaeus truncatulus der Zwischenwirth des Leberegels 
gefunden ist und es macht mir grosse Freude, in dieser für die 
Wissenschaft wie für die landwirthschaftliche Praxis so wichtigen 
Frage zuerst und mit guten Gründen die richtige Spur aufgezeigt 
zu haben. 

Was den Limnaeus pereger betrifft, in welchem man immer- 
hin einen weiteren Zwischenträger vermuthen könnte, so ist der- 
selbe auf unserer Alb sehr gemein, häufiger als Limnaeus trun- 
catulus. Er lebt da gleichfalls in kleinen Wiesengräben, wie 
jener. Nach Bedien habe ich in demselben damals, als ich meine 



— 97 - 

Beobachtungen an LitnnaeiM truncatülus machte, vergeblich ge- 
sucht. Aber die Gewohnheit gerade dieser Wasserschnecke, das 
Wasser zeitweilig ganz zu verlassen und am Uferrande oder 
auch an Grräsern hinauf zu klettern, würde die Mög- 
lichkeit, dass er sammt seinen Bedien zufällig mit dem Gras von 
den Schafen gefressen würde, sehr begünstigen. 

Die andere Möglichkeit, dass die Schafe einfach beim Wasser- 
trinken solche kleine Limnäen , wie es die beiden fraglichen 
Arten: Limnaeus pereger und L. truncatidus sind, mitverschlucken 
und sich so inficiren, will ich zwar nicht absolut in Abrede stel- 
len, aber bei genauerer Beobachtung der Art, wie das Schaf 
trinkt, wie nämlicli die Lippen desselben fast ganz geschlossen 
bleiben, so dass das Wasser nur durch einen feinen Spalt, den 
•die Lippen zwischen sich lassen, eindringen kann, ist mir d.iese 
Ansteckungsweise sehr unwahrscheinlich, und dagegen die andere, 
dass entweder die Schnecken mit ihren Redien oder die an 
Grashalmen eingepuppten jungen Distomen mit dem Futter ge- 
fressen werden, bei weitem plausibler. Ueberdies trinken ja auch 
die Schafe bekanntlich , so lange sie Grünfutter haben , höchst 
selten und bedürfen es auch in der That selbst im heissen Som- 
mer, z. B. auf unserer trockenen Alb Monate lang gar nicht. 

Dagegen haben wir oft beobachtet, wie sie besonders im 
Frühjahr, wenn die Weide noch kein frisch gewaclrsenes Gras 
bietet, und ebenso im Winter, wenn auf den Winterweiden 
oft alles Gras gefroren ist, sehr gerne an jene kleinen, 
lebendigen Wasser rinnen gehen, wo eben auch jene 
zwei verdächtigen Limnäen-Arten hausen, — weil die Schafe an 
jenen Binnen am ehesten noch etwas saftiges Gras finden, be- 
sonders an solchen Binnsalen, die vermöge ihrer verhältnissmässig 
hohen Temperatur, die durch die Nähe ihrer Quellen bedingt 
ist, auch im Winter sehr selten ganz frieren. Auch ist hier 
noch zu bemerken, dass ich in solchen kleinen Quelltümpeln auf 
Wiesen öfters im Winter Limnäen frisch und munter 
umherschwimmen sah und vollkommen vegetirende Wasserpflanzen 
darin fand, während rings herum auf dem Lande Alles steinhIrt 
gefroren war. 

Jahreshefte d. Ver. f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1883. 7 



— 98 — 

Weiter möchten wir noch auf die häufigen Frühjahrs-Üeber- 
schwemmungen aufmerksam machen, bei denen, wie wir auf den 
Erms- und Elsach- Wiesen bei Urach beobachteten, lebende Lim- 
naeus pereger und truncatulus weithin da uud dort über die 
Wiesengründe zerstreut werden, die sicher, so lange irgend die 
Wiesen feucht bleiben, frisch und am Leben bleiben und, wenn 
ntit Brut des Leberegels inficirt, Schafe anstecken können. 

V. 

lieber die verkieselten Baumstämme aus dem würt- 
tembergischen Keuper und über den Ve r kiese lungs- 

process. 

Von Prof. Dr. Nies in Hohenheim. 

Die pflanzlichen Beste entstammen dem Stubensandstein und 
treten in grosser Anzahl in demselben auf, so zwar, dass beide 
Abtheilungen desselben, sowohl die untere (Semionotussandstein 
Y. Schauroth^s und GümbePs), als die obere (Stubensandstein int 
engeren Sinne) sie gleicher Weise beherbergen. Besonders reich- 
lich aber werden sie auf secundärer Lagerstätte gefunden: die 
harten geschlossenen Stücke leisten bei der mechanischen Zer- 
reibung des Muttergesteins Widerstand und werden in verhält- 
nissmässig unverändertem Zustande auf grosse Entfernungen hii> 
durch die Wasserläufe fortgeführt. Die untersuchten Exemplare^ 
von welchen mikroskopische Präparate hergestellt wurden, ge- 
hören der Hohenheimer und — durch die Güte des Herrn Pro- 
fessor Fraas übermittelt — der Stuttgarter Sammlung an. Bei 
der Untersuchung wurden regelmässig drei Schliffe, ein radialer, 
ein tangentialer und ein Querschliff dargestellt, wobei eine ge- 
nügende Orientirung dadurch ermöglicht wurde, dass die dickereu 
zum Abschleifen verwendeten Platten vermittelst einer Diamant- 
schneidmaschine gewonnen wurden. — Der Erhaltungszustand ist 
— soweit es sich um den Nachweis der pflanzlichen Natur der 
H^ste im Allgemeinen und etwa noch um den der Zugehörigkeit 
zu den Coniferen handelt — meist ein vortrefflicher, wobei be- 
tont werden muss, dass das äussere Ansehen oft trügt und man- 



— 99 — 

eher äusserlich vortrefflich contourirte Stamm beim Schleifen nur 
mittelmässige Präparate liefert. Sowie man über die Consta- 
tirung der Familie hinaus geht, nach Genus und Species fragt, 
80 lässt uns die Mehrzahl der Schliffe im Stich, weil sie die 
charakterisirenden feineren Merkmale nur selten zeigen. Bei kei- 
nem der durchgemusterten Schliffe aber waren so bedeutende 
unterschiede zu beobachten, dass die Annahme mehr denn einer 
Species zwingend geworden wäre. Darnach würden die Wälder 
der mittleren Keuperperiode ein eintöniges Bild dargeboten haben : 
es ist bekannt, dass die in Abdrücken erhaltenen Pflanzeuformen 
des mittleren Keupers Schwabens, abgesehen von den Calamiten- 
formen auch nur auf zwei Species hinweisen. Ob unter den 
letzteren Yoltzia als zu den zahlreichen verkieselten Stämmen 
zugehörig zu betrachten sein würde (wie Gregor Kraus anzu- 
nehmen geneigt ist), entbehrt vorläufig jeden Beweises. 

Der Satz von der Einförtnigkeit der in den verkieselten 
Stämmen begrabenen Keuperflora muss aber vorläufig mit allem 
Vorbehalte einer späteren bessefen Erkenntniss aufgestellt werden, 
da das bislang untersuchte Material noch ein bescheidenes ist 
(etwa zwanzig Stämme), so dass die beabsichtigte Fortsetzung 
der Studien recht wohl das Bild ändern könnte. Es stimmt übri- 
gens dieses vorläufige Eesultat mit demjenigen überein, welches 
Gregor Kraus bei seinen Untersuchungen* der fränkischen Keuper- 
hölzer erhielt: von gegen dreissig Stämmen bezieht er nur je 
einen auf FinUes Brauneanus Göpp. und auf die von ihm neu 
aufgestellte Art Finites Sandher gen; alle übrigea gehören nach 
ihm zu Araucarües keuperianus Göpp., so dass auch die Formen- 
armuth der Flora etwas Gemeinschaftliches zwischen den so ver- 
wandten Keuperbildungen Frankens und Schwabens sein würde. 

Die untersuchten Stämme befinden sich ausnahmslos in dem 
Zustande vollkommener Verkieselung** und bieten keinerlei Ge- 

* Gregor Kraus, Einige Bemerkungen über die verkieselten Stämme 
des fränkischen Keupers in Würzburger Naturwiss. Zeitschrift (1866). 

Ö. 64. 

** Das Auftreten deutlich krystallisirten Quarzes in den ehe- 
maligen Zellen , von Kraus als ein gelegentliches Vorkommen an den 

7* 



— 100 — 

legenheit — etwa durch Anfkreten yon Zwischenstadien — den 
Gang des Processes selbst zu studiren, was doch bei dem Bäthsel- 
h&ften, welches der Verkieselung noch anhängt, besonders wün- 
schenswerth gewesen wäre. Denn wenn auch die Umwandelung 
der vegetabilischen Substanz in Quarz als durch eine Pseudo- 
morphose (eben Quarz in Formen einer Pflanze) erhärtet auf das 
Bündigste bewiesen ist, so zählt doch diese Pseudomorphose 
zu den sogenannten Verdrängungspseudomorphosen, mit welchem 
Ausdrucke man Produkte eines Processes bezeichnet, dessen An- 
fang und Ende klar und unläugbar, dessen einzelne Phasen aber 
unklar sind und sich vorläufig der chemischen Erkenntniss entziehen. 

Es hat neuerdings Otto Enntze* Beobachtungen veröffent- 
licht, welche nach seiner Meinung wohl geeignet sind, alle 
Schwierigkeiten, die der Verkieselungsprocess darbietet, zu heben. 
In dem zweiten Theile seiner Arbeit, deren erste Abtheilung 
dem verdienstvollen Unternehmen gewidmet ist, die übertriebenen 
Angaben der Amerikaner hinsichtlich des Geysirbeckens im so- 
genannten Nationalpark der Vereinigten Staaten auf ein beschei- 
deneres, der Wahrheit entsprechendes Maass zu reduciren, be- 
schreibt er aus der unmittelbaren Umgebung der Geysirquellen 
Stämme von Firnis cofdorta Douglas (^Sequoia gigantea ist heute 
im Nationalpark nicht mehr vorhanden) in allen Stadien der Ver- 
kieselung, in welche sie durch capillares Eindringen der ihre 
Wurzelstöcke umspülenden Geysirwässer übergeführt werden. 
Euntze glaubt für alle wahrhaft verkieselten Stämme aller For- 
mationen einen gleichen Vorgang annehmen zu sollen, indem er 
— und dies sicherlich mit vollkommenem Rechte — die ans- 
gefaulten, mit Silicatmasse gefüllten Stämme (er nennt sie Füll- 
massenstämme) von diesen ächten Kieselstämmen wohl unter- 
scheidet. 

Es ist nicht zu läugnen, dass diese Verallgemeinerung einer 
an den Geysirquellen der geologischen Gegenwart zu beobach- 



frftnkischen Stämmen beschrieben, konnte in den Schliffen der schwik- 
bischen Verkieselungen nicht beobachtet werden. 

* Otto Emitze, üeber Geysire und nebenan entstehende verkieselte 
Bäume ; Aasland 1880. 361, 390. 



— 101 — 

tenden Thatsache viel Bestechendes för sich hat, ja, es lässt 
sich sogar e i n Bedenken gegen dieselbe ,^ das von Euntze selbst 
angeführt wird, bei einem näheren Studium der Literatur heben. 
Wenn nämlich Kuntze beifügt: „Betreff Verkieselung von 
Holz in kaltem Wasser ist nur ein einziger Fall bekannt: die 
über 1770 Jahre alten Pfähle der Trajansbrücke bei Belgrad 
sind 72 Zoll tief versteinert*^, so beruht diese gegen die 
eigene Hypothese angeführte Beobachtung (die dann als Zeolithi- 
sirung im Gegensätze zu Verkieselung gedeutet wird) wohl auf 
der Stelle in Naumann's Lehrbuch der Geognosie:* „Bekannt 
ist es, dass die Holzpfähle der von Trajan im Jahre 104 bei 
Belgrad über die Donau geschlagenen Brücke von ihrer Ober- 
fläche herein einen halben Zoll tief verkieselt sind.** Auf- 
fallend ist schon bei Naumann selbst, dem sonst so exact citi- 
renden, das Feblen einer Quellenangabe. Auffallend ist weiter^ 
dass weder von Hausmann** noch von Haidinger*** etwas über 
diesen interessanten Fall von Verkieselung mitgetheilt wird. Bei 
der kritischen Sichtung, welcher der Erstere alle Angaben seines 
vortrefflichen Handbuchs unterwarf, bedeutet dieses Schweigen 

w 

wohl nichts Anderes, als dass Hausmann selbst an der Zuvor- 

• 

lässigkeit der Notizen zweifelte. Haidinger aber hätte doch als 
Wiener am ehesten einen Fall erwähnt, für den die Beweisstück© 
sicher zunächst in den Wiener Sammlungen gesucht werden 
müssten. Dort sind aber nach freundlichen Mittheilungen des 
Herrn Hofrath Fischer (Freiburg) keine dergleichen niedergelegt. 
Bei Breithauptt wandern die ominösen Balken sogar stromauf- 
wärts bis nach Wien selbst: „Man hat alte Pfähle in der Donau 
bei Wien .... gefunden, die nur von aussen bis 2 Zoll in 
Hornstein umgewandelt sind und innen noch aus brauchbarem 
Holz bestehen" und sie erhalten einen zweiten Fundort als 
Gesellschafter: an der mit Punkten bezeichneten Stelle des Citats 
steht: „Baumstämme wenige Fuss unter jetzigem Plussbette der 



•« 



* 2. Auflage. Leipzig 1858; 1, 786. 
Handbuch der Mineralogie. Göttingen 1847. 
♦•* Handbuch der Mineralogie. Wien 1850. 
t Handbuch der Mineralogie. Dresden und Leipzig 1847 ; 8, 681. 



— 102 — 

Elster bei Gera.*^ Was die letztere Angabe betrifft, so hatten 
Herr Dr. A. Frenrel (Preiberg) und Herr Professor Liebe (Gera) 
die GiSte, briefliche Aufklärungen zu geben. Hienach ist yon der- 
artigen Funden weder in der Freiberger Sammlung etwas nieder- 
gelegt, noch in Gera bekannt : es beruht vielmehr die Notiz auf 
Verwechslung, entweder mit den schwarzen ebonitartigen Eichen- 
stammfragmenten, welche man auch aus anderen Flüssen (z. B. dem 
Main) kennt, oder mit halbversteinerten Braunkohlenstämmen aus 
dem Oligocän der Geraer Umgebung. Die letzteren sind nach 
dem mikroskopischen Befund der von Herrn Professor Liebe 
freundlichst überlassenen Proben mit Thonmasse gefüllte Holil- 
stämme, wie auch eine Härtebestimmung des versteinerten Ma- 
terials bestätigt. 

Verfolgt man die Literaturangaben über die angebliche Ver- 
kieselung der Stamme der Trajansbrücke weiter nach rückwärts, 
so kommt man zuletzt auf BreislaVs 1811 erschienene Intro- 
duzione alla Geologia, worin es nach der deutschen üebersetznng ''^ 
heisst: ,,Eine von mehreren Naturforschern bewahrheitete That- 
sache beweist, wie geneigt die Pflanzentheile sind kieseliger Be- 
schaffenheit zu werden. Man fand einen der Pfähle der durch 
Trajan erbauten Donaubrücke in einer Dicke von einem halben 
Zoll in Achat verwandelt, während das Innere nur leicht ver- 
steinert war.* Bei aller Anerkennung der hohen Verdienste 
Breislak^s um die Geologie, wird man doch wohl darauf ver- 
zichten müssen, diese Notiz als eine gute Beobachtung aufzufassen, 
eine Notiz, die in so vagen Ausdrücken in einem Buche ent- 
halten ist, welches wenige Seiten vorher die Frage der Discussion 
werth hält, ob die Ammoniten und Encriniten mit dem Mammuth 
gleichalterig sind! 

Aber wenn auch die verkieselte Trajansbrücke aus der Li- 
teratur zu streichen ist und damit ein von Kuntze selbst als 
solcher erkannter Einwurf gegen die Annahme einer Verkieselung 
allein durch Geysirthätigkeit hinfällig wird, so stellt sich doch 
der Verallgemeinerung der Kuntze'schen Beobachtungen ein ge- 



* 2, 491 u. 492. 



— 103 — 

wichtiges Bedenken entgegen: die Art und Weise des Vor- 
kommens vieler Kieselhölzer, speciell auch derjenigen 
der Keuperformation. Der Geysirprocess trägt den Charakter 
des Localen an sich — unsere Hölzer sind in einem bestimmten 
Schichtensysteme zahlreichst über ein ungeheures Territorium 
verbreitet, welches zudem von sonstigen Produkten der Geysir- 
thätigkeit, üebersinterungen, Absätzen von Eieseltuff, auch nicht 
die geringste Andeitung aufzuweisen hat. Dies scheinen dem 
Vortragenden unvereinbare Gegensätze zu sein, welche zwingend 
zur Annahme mehr denn eines Weges der Bildung für die Ver- 
kieselungen der Hölzer führen, wie ja die Manchfaltigkeit der 
Processe zur Herausbildung eines Produktes wohl die Eegel 
genannt werden darf. Die Frage nach dem näheren Gange des 
Vcrkieselungsprocesses der Keuperhölzer und der wie sie massen- 
haft und über ein grosses Territorium verbreiteten Kieselhölzer 
anderer Formationen bleibt noch immer eine offene, trotz der 
KuntzeV.hen Beobachtungen im Nationalpark, deren Anwendbar- 
keit auf einzelne Fälle von Pflanzenverkieselungen in geologischer 
Vorzeit nicht geläugnet werden soll*. 

In der dem Vortrage folgenden Debatte vertheidigte Herr 
Professor Dr. Miller die Annahmen Kantze^s, während Herr Pro- 
fessor Fr aas die Zweifel des Vortragenden, namentlich die aus 
der grossen Verbreitung der Keuperhölzer entspringenden, voll- 
kommen theilt. 

Prof. Dr. Nies in Hohenheim legte ferner die photo- 
graphische Nachbildung einer Platte Ohmdener Posi- 
donienschiefer vor. Auf die enge Fläche von wenig mehr 
als einem Quadratmeter ist eine Kolonie von 43 Individuen PeniO' 
crinus öriaraides Qu. zusammengedrängt, deren Kronen der Mehr- 
zahl nach vorzüglich erhalten sind. 



* Es darf nicht verschwiegen werden, dass G. Schweinfurth die 
Verkieselung der den bekannten versteinerten Wald in Aegypten bil- 
denden Nicolia-Stämme in Uebereinstimmung mit Kuntze's Theorie 
deutet. Zeitschr. geolog. Ges. 84. 139. 



— 104 — 



VI. 



Algen und Zoophyten im nordischen Meer und 

Sibirien gesammelt 

Ton Graf Waldb nrg-Zeil, K. Hauptmann a. D., 
untersucht von Dr. G. Zeller. 

Herr Graf Waldburg-Zeil hat Yon seiner Reise nach Sibi* 
rien im Sommer. 1881 eine Anzahl yon Algen und Zoophyten 
mitgebracht und die Güte gehabt, dieselben mir zur Untersuchung 
zu überlassen. Es sind zwar darunter keine bisher noch nicht 
bekannten Arten, wie denn die arktischen Meere, nachdem sie 
schon früher und besonders in neuerer Zeit von manchen Ge- 
lehrten besucht und durchforscht worden sind, an solchen wenig* 
ganz neue Ausbeute mehr versprechen, dagegen ist es von In- 
teresse, die geographische Verbreitung der einzelnen Formen 
näher zu erforschen und über die Süsswasseralgen des weiten 
Gebiets von Sibirien fehlt uns fast alle Kenntniss, daher jeder 
weitere Beitrag in dieser Richtung als eine Ergänzung der 
Algen- und Zoophytenkunde zu begrüssen ist. 

Die einzelnen Algen sind folgende: 

• 

Hormiscia zonata kresch. {ülothrix Kg.) Bei Kasauly 
aus einem Bach, der in den Jenissei mündet, ungefähr 70^ lat» 
bor. Eine kosmopolitische Alge, welche überall in fliessendenv 
und schwach bewegtem Wasser in Seen, Brunnen und Bächen^ 
im Gebirg und Thal, in kalter und warmer Zone vorkommt Ich 
habe sie u. A. aus den Karpathen, dem Bodensee, verschiedenen 
Gegenden Deutschlands und der Schweiz, sogar aus Galcutta er- 
halten. Dass sie nun auch im Norden von Sibirien gefutiden 
worden ist, spricht für ihre besondere Lebenskraft. Auf dieser 
Alge fand sich eine Masse von Diatomaceen, worunter am häu- 
figsten Synedra ulna Ehr. und Fragilaria mutabüis Sm., weniger 
häufig Tabellaria flocculosa ßth. und Meridion drcidare Grev. 
sämmtlich auch bei uns gewöhnliche Formen. 

Chordaria flagelliformis Ag. Vor der Jugorstrasse. 

Desmarestia acute ata Lamx. Aus verschiedenen 
Orten von Hammerfäst in Norwegen bis Jugorschau nahe an der 



— 105 — 

sibirischen Grenze, in den Varietäten macracantha und setacea Kg. 
Ist ähnlich wie obige Hormiacia in allen Meeren nördlich vom 
Aequator, vom hohen Norden bis nach Brasilien yerbreitet und 
yariirt sehr in ihren Formen, wie die meisten wo nicht alle auf 
weitem Gebiet massenhaft wachsenden Algen. 

Latninaria latifolia Ag. Ein grösseres und 2 kleinere 
Exemplare aus dem Hafen von Hammerfäst. Sie gehören zu 
der ovalen Form ß, euneata Kg., welche nach Kützing bei Spitz- 
bergen vorkommt und von J. Agardh (Fucoidea p. 132) als 
„forma fronde oblonga, margine eximie undulato et substantia 
magis membranacea** bezeichnet, übrigens zu Laminaria saccha- 
rina gezählt wird. Sie zeichnet sich durch ein im Verbältniss 
zur Länge ausserordentlich breites Blatt aus, bei unserem 
grössten Exemplar misst der Stengel 20 und beträgt die Länge 
29, die Breite 25 cm, trocken gemessen. 

Ptilota serrata Ag. vor der Jugorstrassse und Frag- 
mente von 

Delesseria sanguinea Lamx. ebendaher, sind in den 
nordischen Meeren weit verbreitete Algen. 

Nitophyllum punctatum Stackh. a) ocellatum = 
Aglaophyllum ocellatum Kg. aus dem Eismeer bei 69^ 40' n. B. 
und 51^ ö. L. in der gemässigten Zone des atlantischen Meeres 
häufig, scheint selten so hoch im Norden vorzukommen. 

Phyllophora Brodiaei Turn, mit der vorigen gefunden» 
Ebenso 

Delesseria alata Huds. = Hypoglossum älatum Kg. 
und Fragmente von 

Polysiphonia regul'aris Kg, Unweit von diesem Stand- 
ort fand sich 

Fueus s er rat US L. Das vorhandene Exemplar ist eigen- 
thfimlicb verwachsen, mit zu 4 — 6 zusammengedrängten Seiten- 
trieben, die sich einzeln oder zweitheilig verästeln, an den Rän- 
dern statt gesägt glatt oder schwach gekerbt und an den Spitzen 
meistens abgebrochen, so dass es als eine ziemlich verdorbene 
Monstrosität zu bezeichnen ist. 



— 106 — 

« 

Aus dem Hafen von Hammerfast stammen ferner die im 
Norden nicht seltenen Algen: 

Polyaiphonia ureeolaia Lightf. nnd 
Delesseria angustissima (Griff.) Ag. = Hypo- 
glossum Eg. 

An Zoophyten fanden sich: 
Crisia loriculata Lamx. Vor der Jngorstrasse. 
Flustra foliaeea Lamx. Daselbst. 
Sertularia argentea Lamx. Daselbst. 

9 poly Bonias Lamx. im Earischen Meer. 

« arhuscula Lamx. 

ff filicula Sol. 

„ ahietina Lamx. 

Laomedea dichotoma Lamx. 

Äglaophenia falcata Lamx. Die letzteren ohne Be- 
zeichnung eines besonderen Fundorts. Sie sind sämmtlich aus 
jenen Regionen bekannt. 

VII. 
Die Bohrmuscheln am Eselsberg bei Ulm. 

Von Prof. Dr. 0. Fr aas. 

Am Ufer der Meere arbeiten in der Fluthmarke die boh- 
renden Muscheln: Pholaden, Clayagellen, Lithodomen u. s. w. 
an den Felsen. Treffen wir derartige Bohrlöcher im Binnen- 
land, so ist der Schluss gerechtfertigt^ dass einst ein Meeresufer 
an der Stelle sich befand. Unter den bekannten alten Meeres- 
ufern auf der schwäbischen Alb, wie z. B. Dischingen, Nattheim, 
Altheim, Heldenffngen, steht der neu aufgeschlossene Eselsberg 
bei Ulm oben an. Das Ufer des Tertiärmeers war in Schwaben 
entweder der Jura oder der Landschneckenkalk; der erste Fall 
ist weitaus der häufigere, selten der zweite Fall. Da nun aber 
gerade der zweite Fall am Eselsberg zu beobachten ist, so steht 
diese Lokalität um so höher im Werth. Der wissenschaftliche 
Werth derselben erhöht sich noch ganz wesentlich dadurch, dass 
durch die Festangsbauten Aufschlüsse im grössten Maass gegeben 



— 107 — 

sind, welche klar und zweifellos orientiren. Auf 200m Länge 
sind 5 und 6 m tiefe Gräben gezogen worden, welche das Profil 
-der Schichten von der Grabensohle bis zur Oberfläche deutlich 
sehen Hessen. Zuoberst zeigte das Profil unverkennbare, ge- 
schobene Moräne, die in Falten und Wellen der unterliegenden 
miocenen Sande förmlich eingewürgt und eingepresst ist. Andere 
Steine als Qnarzite, Quarze, Jaspise, Eieselschiefer und aus- 
gelaugte Sandsteine sieht man nicht. Alle anderen früher wohl 
vorhandenen Steine sind vermodert und verfault, also namentlich 
alle Kalksteine, auch Glimmerschiefer, Gneiss sind sammt und 
sonders zu zerreiblichem Pulvergestein umgewandelt. Die Quarzit- 
^eschiebe, welche zum Mindesten vom Alter der oberschwäbischen 
Altmoräne sind, liegen in miocenen Letten, Sandletten und Sauden, 
aber höchst unregelmässig geschichtet und plötzlich an einem 
•Stoss Fohsande abgehend. Unter den Sauden und Letten, mehr- 
fach auf der Sohle des Grabens, ist eine 1 Meter mächtige 
splitterharte Kalksteinbank aufgedeckt, welche an zahlreichen 
Orten zwischen Wippingen und Ulm am Gehänge zu Tage geht 
und als ein Glied des Landschneckenkalks kursirt, wenn auch 
im Felsen selbst Landschnecken nicht gerade zu beobachten sind. 
Diese Bank ist über und über von jenen bohrenden oder die 
Steine durchfurchenden Thieren angenagt, welche an allen Meeren 
mit Flutherscheinung zu beobachten sind. Nicht blos die Ober- 
fläche der Landschneckenkalkbank ist mit den Löchern übersät, 
sondern auch seitlich an den Abgängen und Klüften hatten sich 
<lie bohrenden Mollusken eingenistet. Meist sind die Schalen 
dieser Thiere verschwunden, nur selten steckt noch der Schalen- 
rest eines Lithodomus oder eines verwandten Geschlechts in der 
Oefl*nung, welche sonst mit Meersand gefüllt ist. Deutliche 
Klippen an einem von der Brandung zerrissenen Felsenufer! 
Das Auffölligste ist nun aber, dass hart neben der Gruppe mit 
den Pholadenlöchern an der abgegrabenen senkrechten Wand die 
schönsten marinen Sande mit Pecten, Cardium, Tapes u. s. w. 
anstehen, aber auch diese marine Muschelgruppe hält nicht lange 
an, sondern macht nach wenigen Metern wieder den Fohsanden 
mit n Brauseknollen'' Platz. Der letzte Totaleindruck, den man 



-- 108 — 

Ton dieser seheiiswerthen Lokalität mitnimmt, ist der eines anter 
dem Druck mächtigen Inland-Eises zertrfimmerten nnd geschobenen 
Tertiärgebirges, das nicht mehr in lusammenhängenden Schichten 
und Bänken, sondern nur noch als Schollengebirge existirt 

vra. 

Einiges über die Mauereidechse in Württemberg. 

Von Prof. Dr. Klunzinger. 

Auf eine diessbezügliche Anfrage schrieb mir Herr Bevier* 
förster Biberstein, jetzt in Weil im Schönbach, er habe zur. 
Zeit seines Aufenthaltes in Wildberg, O.-A. Nagold, 1874 die 
Mauereidechse an dem Abhang, auf welchem das Forstamt steht» 
in grosser Menge gefunden, wie sonst nirgends, es wimmle förm- 
lich davon; und zwar kommen sie dort in einer besonders schönen 
Form vor: auf dem Bücken kupferbraun ohne oder fast ohne 
Flecken, an den Seiten sehr schöne lasurblaue Flecken, Baach. 
der Männchen im Hochzeitskleid brennend mennigroth, sonst blass- 
röthlich, mehr fleischfarbig. Herr Forstmeister Hopfengärt- 
ner, derzeit in Wildberg, hatte die Güte, auf meine Bitte eine 
Jagd auf diese Thierchen anstellen zu lassen; das Besultat war 
aber nur ein lebendes Exemplar, das der Versammlung vorliegt; 
es zeigt die blauen Seitenflecken schön, der Bauch ist nur röth- 
lieh, auf der Mittellinie des Bückens eine Beihe schwarzer 
Flecken. 

Diese Färbung stimmt also nicht ganz mit den Angaben 
Leydig's* überein, der sagt, er habe bei keinem der Thiere^ 
die er aus Württemberg (Michelsberg, Wartberg) erhalten, den 
Bauch roth oder gefleckt gefunden, sondern durchweg weisslicb 
oder hellgelblich, und die Beihe blauer Seitenflecken sei nur in 
schwachen Spuren vorhanden gewesen. 

Ich finde bei Musterung der Exemplare unserer Vereins* 
Sammlung die blauen Flecken auch noch bei Spiritusexemplaren 
(Männchen) sehr schön, sowohl bei solchen aus dem Unterland 



* Leydig, Die in Deutschland lebenden Arten der Saurier. 
1872. pg. 237. 



— 109 — 

(BietJgheim), als aus dem Schwarzwald (Calw) und vom Hohen- 
twiel; bei anderen allerdings weniger deutlich. Auch W. Hart- 
mann* fand an der unteren Enz bei Bissiugen diese Thiere 
„mit 6 — 8 prachtvollen azurblauen Seitenflecken besetzt''. Diese 
eind eben Schmuckfarben der Männchen, wenn auch nicht immer 
Hochzeitsschmuck, denn die obenerwähnte Eidechse yom Hohen- 
twiel ist, wie die Etikette besagt, erst im September gefangen. 
Einen so exquisit rothen Bauch, wie die von Biberstein in 
Wildberg beobachtete (also Bona p arte's rubriventris**) finde 
ich bei keinem unserer Spiritusexemplare mehr. Nach der Nomen- 
-clatur Eimer' s*** gehören unsere Exemplare zu L, punctt4ato- 
fascictta; ein Exemplar aber, ein auffallend grosses (15,10 cm) 
Männchen vom Hohentwiel (s. o.) , hat die schwarze Längsseiten- 
binde (Zone IV und V Eimer's) so in Flecken oder zackige 
Qoerbinden, die mit den wohlentwickelten, zu gyrösen oder 
zackigen schrägen Streifen gewordenen, Flecken des ganzen 
Bückenfeldes (Zone I und II Eimer's) zusammenhängen, auf- 
gelöst, dass man die italienische Varietät reticulata (1. c. Fig. 12) 
und selbst Hgris (1. c. Taf. 14 Fig. 20) vor sich zu haben glaubt; 
die weissen Längsstreifen (Oberaugen-, Augen- und Oberkiefer- 
streifen) lassen sich nur noch am Kopf und vordersten Körper- 
abschnitt, weiter hinten nur mit Mühe unterscheiden; an vielen 
Banchschildern sieht man je ein schwarzes Pünktchen. Noch 
finde ich ein ähnliches männliches Exemplar mit zackig gyrösen 
Bücken- und netzförmigen Seitenflecken, sehr entwickelten blauen 
Flecken am Bauchrande, und was dieses Exemplar vor allen an- 



* Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. 1879. Ich benütze die 
Gelegenheit, um die in meinen »Fischen Württembergs" in unseren 
Jahresheften 1881 pg. 175 gemachte Angabe zu berichtigen, als seien 
die in genannter Oberamtsbeschreibung niedergelegten Beobachtungen 
über die Fische der Donau bei Tuttlingen, die ich als von bleibendem 
Werth vor anderen Oberamtsbeschreibungen hervorgehoben hatte, von 
'Äevierförster Deschler; sie sind vielmehr von meinem Freunde Pro- 
fessor W. Hartmann, jetzt in Glarus. 

** Bonaparte, Iconografia della fauna italica , Amfibi t. 12 flg. c. 
*** Eimer, Untersuchungen über das Variiren der Mauereidechse. 
Im Archiv für Naturgeschichte 1881, Taf. 13, Fig. 7 u. 8. 



— HO — 

deren aaszeichnet, mit hochgradiger schwarzer Fleekung 
des Bauches, in der Art, dass der grösste Theil jedes Bauch- 
schildes schwarz ist (Bonaparte^s nigriventris 1. c. Tab. 12, 
Fig. b). Die Etikette besagt nur: „Württemberg, alte Sammlung. '^ 
Was nun das Vorkommen und die Verbreitung der 
Mauereidechse in Württemberg betrifft, so hat sich bekannt^ 
lieh Paulus ISbl* eingehend damit beschäftigt, und sogar ein 
(nicht publicirtes) Kärtchen darüber vorlegen können, nachdem 
das Thierchen schon 1820 von Roser*''' bei Neuenbürg entdeckt 
war und Nördlinger*'*^ weitere Fundorte angegeben hatte. 
Paulus kam zum Schluss, dass diese Eidechse aus dem Bhein- 
thal sich in die in dasselbe mündenden Thäler: Murg-, Alb-^ 
Einzig-, Neckarthal und dessen Seiteuthäler, namentlich Enz-'f' 
und Nagold-, Kocher- und Jagstthal, verbreitet habe, aber nur 
bis zu einer gewissen Grenze : im Neckarthal nur bis gegen 
Hoheueck , und zwar so, dass sie sich auf die unteren Gebirgs- 
formationen vom ürgebirg bis zum Bothen Sandstein und Muschel- 
kalk beschränke, während sie den Keuper und die Formationen 
darüber nicht bewohne. Seitdem ist sie aber auch in ächten 
Keupergegendeu aufgefunden worden, so bei Brackenheim ftr 
wo sie bis auf die höchsten Höhen des Strombergs hinaufgeht; 
bei Maulbronn ttt sei sie die , häufigste Eidechse und in neuester 
Zeit eingewandert". Während sie nun im ganzen mittleren Theil 
des Neckarthals mit seinem ganzen Gebiet (Stuttgart bis Botten- 
burg) nicht gefunden wird, wird sie wieder bei Horb *t mit Be- 
stimmtheit als an Muschelkalk felsen (obere Glieder) sitzend auf- 
geführt. Da Paulus selbst di^ obengenannten Oberamtsbeschreib- 

* Paulas, Verbreitung der Lacerta muraliSf in unseren Jahres- 
heften 1857, pg. 54 und 55. 

** Leydig, 1. c, pg. 236, Anmerk. 

*** Nördlinger, üeber Ijocerta muralis und crocea, in unseren Jahres- 
heften 1849, pg. 134, u. 1851, pg. 128. 

t In der Enz steigt sie auch aufs Plateau (bei Langenbrand) 
hinauf, während sie sonst lieber in den Thälern bleibt, 
tt Oberamtsbeschreibung 1873. 
ttt Ibid. 1870. 
*t Ibid. 1865. 



— 111 — 

UDgeu abgefasst hat, so dürften diese Angaben richtig sein. 
Weniger scheint mir diess der Fall bei den Oberamtsbeschreib- 
nngen von Rottweil und Spaichingen, wo die Eidechse anch als 
Yorkommend aufgeführt wird, aber ohne nähere Angaben und 
ohne Bezeichnung eines Gewährsmannes. Auch im benachbarten 
Oberamt Tuttlingen ist sie von W. H a r t m a n n (s. o. Anmerk.) 
nicht beobachtet worden, sondern nur am Hohentwiel*, der 
in^s eigentliche Bheingebiet gehört. Endlich ist sie auch im 
Tauberthal bei Mergentheim ** gefunden worden. In Oberschwaben, 
auf der ganzen Alb fehlt sie: dort kommen nur Lac. vivipara 
Jacq. und agüis Linne vor, welche beide Arten aber auch im 
Verbreitungsgebiet der L. murcdis vorkommen, erstere mehr an 
schattigen, letztere an sonnigen Orten. Die flinkere L. murälis 
scheint in der That die langsamere und plumpere L, agüis an 
manchen Orten zu verdrängen und allmählig sich weiter zu 
verbreiten; so sagt z.B. Paulus 1857 (1. c.) ausdrücklich, 
sie gehe im Enzthal bis „nahe an Wildberg ^^^ während es jetzt 
dort davon wimmelt; in Maulbronn ist sie nach Obigem eben- 
falls eingewandert, vielleicht auch in Horb. Auffallend ist aber, 
dass trotzdem eine künstliche Verpflanzung der Eidechse 
nicht gelungen ist, wovon Leydig einen Fall anführt***. 
Auch von unserer Wildberger Eidechse wurden, wie mir Revierförster 
Biberstein schreibt, 1874 12 Prachtexemplare an Professor 
Dr. G. Jäger geschickt, der sie in den Kriegsbergen bei Stuttgart 
aussetzte; es ist aber seitdem nichts mehr davon gefunden worden* 
Es erhellt aus diesen unseren Bemerkungen, dass aus ver- 
schiedenen Gegenden des Landes an die Vereinssammlung ein- 
geschickte Exemplare von dergleichen Thieren oder Beobachtungen 
darüber stets willkommen sind und für die Wissenschaft von In- 
teresse sein können. 



* Beschreibung des Oberamts Tuttlingen, 1879 (von W. Hartmann), 
und Hohentwiel, herausgegeben vom statistisch-topographischen Bureau, 

1882, pg. 28. 

** Beschreibung des Oberamts Mergentheim, 1880 (von Haupt* 

mann Wepfer). 
*** Leydig 1. c, pg. 238. 



III. Abhandlungen. 



Zur MoUuskenfauna von Württembergisoh Franken. 

Von Dr. D. F. Weinland. 

Mit 4 Holzschnitten 

Der nachfolgende Beitrag zor Weichthierknnde eines bis . 
jetzt auf diese Thiere noch wenig untersuchten Theils des 
Fraukenlandes gründet sich auf eine ziemlich umfassende Samm- 
lung, die mein Sohn Carl während seines Aufenthalts im Seminar 
Schönthal in den Jahren 1878 bis 1880 zusammengebracht und 
auf die Beobachtungen, die er daselbst gemacht hat. 

Im Ganzen scheint das untere Jagstthal nicht eben reich 
an Mollusken, zumal im Vergleich mit der Alb und ihren Hängen 
und Thälem; ciuffallend ist besonders die Armuth des Waldes 
an den sonst so charakteristischen Formen der Clatisüia und 
JBidimintis^ während einige grössere Gehäuseschnecken, z. B. 
HeUx kofiensis und nemorälis, wie auch die Nacktschnecken 
besser vertreten sind. Auch die Wiesen und deren Grundmoos 
geben wenigen Arten Schutz und Nahrung. Eine bessere Aus- 
beute gewähren die vielen unbewaldeten, nur mit Gestrüpp und 
kleinen Felsen bedeckten Halden. Am reichsten zeigt sich, wie 
fiberall, so auch hier der feuchte Waldtrauf mit seinen HyaHina^ 
HeUx incamata, obvolutoj personata, pomatia u. A. 

Gut vertreten sind die Wassermollusken. Die ziemlich rs^ch 
'fliessende Jagst hat viele kleine, ruhige Buchten, wo es an 
Gasteropoden und Acephalen nie fehlt* Von letzteren sind drei 
grössere und drei kleinere Arten beobachtet worden, von denen 



— 113 — 

^wei für die bisher bekannte Fauna von Württemberg neu sind. 
Von Sfisswasserschnecken finden sich in der Jagst fünf Arten 
Planorbis , sodann eine Bythinella, eine Valvata, ein Anct^lus 
und ein Acroloxtis. 

Die lohnendste Ernte aber verdanken wir den Anschwemm- 
ungen der Jagst, für's Erste dem Ge niste, d. h. jenen 
anf dem Wasser oft weither angetriebenen Fladen von Böhricht, 
«odann dem an tieferen, ruhigen üferstellen sich ablagernden 
eigentlichen Schlick, einem Gemische von Sand und kleinen, 
freilich meist zertrümmerten Schneckenschalen und Pisidien, wäh- 
rend in jenem Geniste sich natürlich nur die leichtesten Gehäuse 
finden, wie Helix pülchella^ costata^ sodann die schon durch ihr 
Alter merkwürdige Helix tenuilabris, FL. hispida und eine, wie 
es scheint, in Württemberg noch nicht beobachtete Form, H. gra- 
ntilaia Alder. Hier im Geniste fand sich auch, freilich selten, 
die kleine Pupa Heldii Cless., gleichfalls neu für unsere würt- 
tembergische Fauna, und endlich zwei für die Wissenschaft über- 
haupt neue Formen von VitreUa, die wir abgebildet haben. 
Auch einige Planorbis-Arien haben wir nur im Geniste, nie 
lebend gefunden. 

üeber alle diese angeschwemmten Gehäuse lässt sich be- 
züglich des wirklichen Wohnorts der lebenden Thiere im All- 
gemeinen nur so viel sagen, dass sie dem — freilich weit aus- 
gedehnten Jagstthal und den ihm tributären Hängen, Gewässern, 
zum Theil auch Höhlen (VUrella), angehören müssen. 

Der Bezirk, soweit er etwas sorgfältiger von uns untersucht 
wurde, ist ein ziemlich beschränkter, eben die Umgebungen von 
Schönthal, soweit sie auf der gebundenen Marschroute des Semi- 
naristen zugänglich waren. Eine umfassendere Durchsuchung der 
hohenlohe'schen Lande möchte sicher die Berührungs- Punkte mit 
dem durch Leydig, Clessin und Andere wohl erforschten bayrischen 
Pranken noch vermehren. 

1) Limax cinereoniger Wolf. • 

Färbung gewöhnlich grau bis schwärzlich grau; die Extreme 
von schwarz und weiss (Albinos) kamen nicht zur Beobachtung. 

Jahreahefta d. Ver. f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1883. 8 



- 114^ - 



Nur vereinzelt im Wald in hohlen Bäumen und Stumpen und in 
Mauerspalten. Erscheinen meist nur am Abend, während man 
ihnen auf der Alb im schattigen Walde jederzeit bei Tage be- 
gegnet, wenn das Wetter nicht zu trocken ist. 

2) Limax agrestis L. 

Ist in den beiden Sommern 1879 und 1880 in dortiger 
Gegend sehr selten gewesen. 

ff 

3) Limax brunneus Drap. 

Diese kleine, schwarzbraune Art kommt vereinzelt an Wasser - 
rändern unter Steinen vor, besonders Bieringen zu, an dem rechten 
Jagstufer. 

4) Limax arborum Bouch. 

Nur im Wald, wo er oft, zumal während des Regens, 
in Menge die Bäume hinauf kriecht. Die meisten tragen auf 
dem Rücken einige schwarze, mehr oder weniger verschwommene 
Längsbänder. Bei Esslingen fanden wir diese Schnecke, die 
wohl allgemein für eine ächte Waldschnecke gilt, häufig au 
Weinbergmauern am Abend. 

5) Limax carinatus Leach. 

Nur wenige Exemplare dieser schönsten Limax- Art wurden 
an der buschreichen Halde des Storchenberges gefunden. 

6) Vitrina pellucida Müll. 

An demselben Orte mit Limax carinatus gefunden. Ver- 
einzelt auch im Jagst-Schlick. 

7) Hyalina cellaria Müll. 

Nicht gerade selten im Wald unter Moos und Laub, weit 
häufiger als auf der Alb. Grosse Exemplare bis zu 12 mm im 
grossen und 10 Y2 ^^ iin kleinen Durchmesser. Auch diese 
grossen Exemplare unterscheiden sich noch deutlich von H, Dra- 
pamaldii durch die weniger entwickelte letzte Windung. 



— 115 — 

8) Hyalina nitens Mich. 

Besonders im Wald, wie auch H^ cellaria, doch auch unter 
Steinen auf feuchten, unhebauten Halden. Kaum häufiger als 
H. cellaria. 

9) Hyalin a nitidula Drap. 

Ein einziges, gutes, frisches, schön goldbraun gefärbtes 
Exemplar gefunden. 

10) Hyalina nitida Müll. {H. lucida Drap.) 

Nur im Jagstgeniste, doch meist in gut erhaltenen, braun- 
glänzenden Exemplaren gefunden. Die häufigste Hyalinen-Art 
in der Umgegend von Schönthal, viel häufiger als am Albtrauf. 
Grosser Durchmesser bis 6^2* l^leiner bis 5Y2mm. Die Schale 
bald sehr hochgewölbt, bald ziemlich flach. Auch ein schöner 
Albino kam vor. 

11) Hyalina cry stallina Müll. 

Ebenfalls nur im Jagstgeniste beobachtet. Nächst H. lucida 
die häufigste Hyalinen-Art. 

12) Hyalina hyalina Fer. 
Ohne Nabel. Einzeln im Jagstgeniste gefunden. 

13) Hyalina pura Alder. 

Einzeln an der Storchenberg-Halde und im Jagstgeniste 
gefunden. 

NB. Die nahe verwandte H. striaiula, die auf der Alb gar 
nicht selten ist, fand sich trotz genauer Untersuchung des Grund- 
mooses feuchter Wiesen nicht. 

14) Arion empiricorum Fer. 

Ueberall häufig, besonders an den Wegen. Gewöhnliche 
Farbe ziegelroth, seltener braun und schwarzbraun. Der junge, 
gelblich weisse, schwarzköpfige, der früher als A, mdanocephatus 
Faure Bigot beschrieben worden, hält sich besonders gerne im 

lichten Wald an Baumstumpen auf. 

8* 



— 116 — 

15) Ärion horfensis Fer. 

üeberall häufig, besonders an der buschreichen Halde des 
Storchenbergs unter Steinen, auch an morschen Stumpen im Wald. 
Seltener als A. empiricorum. 

16) Arion fuacus Müll. 

Eine Waldschnecke, bei nassem Wetter lebhaft an Bäumen 
kriechend, wie auch der junge A, empirieorum, 

17) Helix py gmaea Drap. 

Im Jagst-Geniste; ziemlich selten. 

NB. H, rupestris Drap., wie schon ihr Name sagt, eine 
ächte Felsenschnecke, scheint um Schönthal, wo eigentliche Felsen 
fehlen, nicht vorzukommen. 

18) Ilelix rotundata Müll. 

Häufig im Wald, besonders an faulem Holz. Auch im Ge- 
niste der Jagst sehr gemein. 

19) Helix ohvoluta Müll. 

Unter Steinen an waldigem Abhang und am Waldtrauf 
ziemlich häufig. Im Herbst und Frühjahr ebenda mit Winter- 
deckel. 

20) Helix per Sonata Lam. 

Seltener als die vorige Art; im schattigen Walde. 

21) Helix costata Müll. 
Vereinzelt im Geniste der Jagst. 

22) Helix pulchella Müll. 

Diese Art findet sich lebend auf dem Streohenberg. Sie 
macht ferner etwa 70 % der Genist-Mollusken aus. 

23) Helix tenuilabris Braun. 

Von dieser bekanntlich in pleistocenen Ablagerungen ge- 
meinen Art hat Graf Degenfeld auf der Schwäbischen Alb bei 



— 117 — 

Geislingeu ein frisches Exemplar gefunden. Die leeren Schalen 
finden sich im Donau-Auswurf bei Günzburg und bei Begensburg. 
Im Jagstgeniste bei Schönthal fand sich nicht selten unter 
den Hunderten von Hdix ptdchella eine Schnecke, die wir 
nach Correspondenz mit unserem verehrten Freund S. Glessin zu- 
nächst zu der obigen Form ziehen wollen. Sie hat vollkommen 
die Form derselben, aber unsere Exemplare sind noch etwas 
grösser und die Bippen weniger entwickelt. Es scheint nicht 
unwichtig, dieser Art auch im übrigen Württemberg weiter nach- 
zuspüren. — Wir fanden übrigens bei Scbönthal keine frischen 
Exemplare. 

24) Uelix hispida L. und 
2b) Helix granulata Alder? 

Die typische Helix hispida ist im Jagstthal nicht selten, 
besonders auf Wiesen. Jedoch sind vollkommen ausgebildete 
Exemplare mit der starken, weissen Lippe selten. Da auch unter 
den leeren Gehäusen die Mehrzahl unausgebildet erscheint, ist 
sicher anzunehmen, dass sie sich fortpflanzen, ehe sie ihre Schale 
vollendet haben, und dass die Mehrzahl derselben ihre Schale 
überhaupt nie vollenden, d. h. vorher sterben, besonders im 
Winter erfrieren. Das Geniste der Jagst liefert jedoch unter der 
Masse immer eine Anzahl recht frischer und vollendeter Gehäuse. 

Neben dieser wohlbekannten, überall in unserem Yaterlande 
verbreiteten Art findet sich aber im Geniste in ziemlicher An- 
zahl noch eine andere Form der Fruticicolen , die wir nur mit 
der Helix grantüata Alder {riMginosa A. Schmitt) vereinigen 
können. Diese wurde bis jetzt hauptsächlich im Norden Deutsch- 
lands gefunden; im Süden Deutschlands nach Glessin nur bei 
Bain am Lech, und auch wir selbst haben sie im Lech-Auswurf 
bei Augsburg gesammelt. Zur Yergleichung standen uns über- 
dies sicher beglaubigte Exemplare, die wir aus Ost-Preussen und 
aus Frankfurt a. M. erhalten, zu Gebot. 

Jene unsere Jagsttbalschnecke nun, die wir zu dieser Helix 
granuHata ziehen zu müssen glauben, ist durchschnittlich kleiner 
als Helix hispida, nur 5—5,5 mm Durchmesser bei 4 mm Höhe 



— 118 — 

und 5 — 5Vs Windaugen. Das Gewinde ist bedeutend höher, 
das ganze Gehäuse mehr kugelig als bei Hehx hispida L. 
Die Färbung der Epidermis ist braun bis hornfarbig. Der Nabel 
ist enger, die Mfindungslippe viel weniger entwickelt als bei jener 
kaum eben angedeutet. Keine Spur vonEielung ist vorhanden, 
wohl aber bei einzelnen eine Andeutung eines helleren Bandes 
auf der letzten Windung. Die Anwachsstreifen sind sehr deut- 
lich, stärker als bei Helix hispida. 

Unser obiges Fragezeichen soll andeuten, dass es, wenn 
Mengen vorliegen , immer solche gibt , bei denen man zwischen 
beiden Arten zweifelhaft bleibt, zumal bei unausgewachsenen 
Exemplaren. 

26) Helix rufescens Fer. 

Diese auf der Alb so gemeine Schnecke haben wir um 
Schönthal selten im Wald und unter Gebüsch beobachtet Die 
Exemplare erinnern durch ihre Grösse an R. strigella Drap. 

27) Helix incarnata Müll. 
Ziemlich häufig im Wald. 

28) Helix strigella Drap. 
Sehr selten am Waldtrauf gefunden. 

29) Helix fruticum Müll. 

Häufig bei nassem Wetter an Weinbergroauern ; an Gebüsch, 
besonders am Krauthollunder {Samhucus Ehulus L.), auch bei 
gewöhnlicher Witterung. Die Farbe ist weiss und fleischröthlich 
liebst den XJebergangsstufen dazwischen. 40 ^/^ der gesammelten 
Exemplare sind gefärbte. — Auffallende Seltenheit vollkommen 
ausgewachsener Exemplare; fast bei allen fehlt der umgeschlagene 
Band. 

30) Helix lapicida L. 

Bei nassem Wetter häufig im Wald die Bäume hinauf- 
kriechend; in ungezählter Menge beobachteten wir sie öfters im 
B^gen an den Tufi'stein-Mauern der Seminargärten. 



— 119 — 

31) Hclix arhustorum L. 

Häufig im Gras und Gebüsch in der Nähe der Jagst. — 
Die Höhe sehr variabel. Bei weitem die meisten sind auf weissem 
<irund braun marmorirt mit dunklem Band auf den beiden letzten 
Windungen, selten ohne Streifen; sehr vereinzelt einfarbig hell 
bis dunkelbraun. 

32) Helix nemoralis L. 

Im lichten Wald, wo man sie besonders im Frühjahr und 
Erübsommer an den Baumstämmen bis hoch hinauf findet. — 
Weitaus vorherrschend ist hier die rothe Grundfarbe im Gegen- 
satz zur Alb, wo die gelbe dominirt. Von 96 Exemplaren, die 
wir gesammelt, sind 50 einfarbig roth, 15 gestreift auf röth- 
licbem Grund, 1 mit 5 Bändern, der Kest mit den gewöhnlichen 
3 auf der letzten Windung, wobei meistens die beiden unteren 
stärker sind als das obere; 28 gestreift auf gelbem Grunde, wo- 
von 1 mit allen 5, 1 mit 4, 25 mit 3, 1 mit zwei Streifen. 

33) Helix hortensis Müll. 

Weit häufiger als H. nemoralis. — Auch bei dieser Art sind, 
was immer noch nicht genug gewürdigt wird und worauf wir zuerst 
in unseren Untersuchungen „zur Weichthierfauna der schwäbischen 
Alb" aufmerksam machten, zwei Grundtypen zu unterscheiden, 
der mit gelber und der mit rother Grundfarbe. Wie schon im 
Neckarthal, so herrscht auch hier der gelbe Typus weit vor und 
2war sehr häufig eine einfache, gelbe Färbung, so besonders an 
Mauern und im kleinen Gebüsch. Im Walde fand sich der gelbe 
Typus nur selten, theils gebändert, theils einfarbig und öfters 
in sehr dünnen, kleinen, verkümmerten, grünlichgelben Exempla- 
ren. Häufig ist die Bänderung auf gelber Grundfarbe, überall 
in Gebüschen und im Yorwald. Die grosse Mehrzähl zeigt 5 
Streifen; nicht selten fliessen zwei benachbarte, besonders die 
drei oberston, zusammen ; nur bei einzelnen sind alle 5 vereinigt. 
Die Streifen sind bisweilen heller oder unterbrochen und fast ver- 
jschwindend, meist aber satt schwarzbraun. Die dunkelsten Ex- 
emplare mit den breitesten Bändern finden sich in dem feuchten 



— 120 — 

und schattigeu Studeuteuwalde , gelbliche mit durchsclieiiiendeu^ 
grünlichen Bändern, wie sie im Neckarthal, besonders bei Ess- 
lingen, sehr gemein sind, treten nur ganz einzeln auf. — A11& 
diese mit gelber Grundfarbe haben einen rein weissen Mfindungs- 
rand, wie es die typische H. hortensis haben soll. Nur bei 
einem kleinen, gelben Exemplare von diesem Typus bemerkten 
wir innen am Mündungsrand röthliohe Färbung (s. unten ?ar. 
fuscoiahria Kregl.). 

Der rotbe Typus der ächten H. hortensis mit weissem Bande 
ist verhältnissmässig selten und kommt fast nur gebändert vor; 
nur einzelne (im Ganzen 4) fanden sich roth ohne Bänder im^ 
Jagstgebüsch. 

Dagegen findet sich in der Nähe von Schönthal, besonder» 
im Storchenwald, jene höchst merkwürdige Varietät mit braun- 
gefärbtem Mund^aume, die man unter dem Namen 

33a) Helix hortensis var. fuscolabris Kregl. 

in den Molluskenverzeichnissen aufgeführt findet und die man 
schon als einen Bastard von H. hortensis und H. nemoralis hat 
ansehen wollen, indem sie von dieser den mehr oder weniger 
dunkelgefärbten Mündungsrand, von jener die Form und die ge- 
ringere Grösse zeigt. Auf der Alb und im Neckartbai, bei Ess- 
lingen wenigstens, haben wir diese merkwürdige Varietät noch 
nicht gefunden, im Schönthal aber ist sie in jenem trockenen 
Hochwald (Storchenwald) durchaus nicht selten. Sie lebt da zu- 
sammen mit der einfarbig rotheu Varietät von H. nemoraUs 
auf den Buchen. 

Diese Varietät findet sich hier um Schönthal konstant fleisch- 
barbig roth. Die Farbe des Mündungsrandes variirt von scharf 
dunkelbraun bis zu hell-rosa; doch zeigt sie nie die sattbraun- 
schwarze Tinte von H, nemoralis, wie sie andererseits stets von 
der ächten H. hortensis mit ihrem milchweissen Bande sofort zu 
unterscheiden ist. Entschieden ist auch bei den stärkstgefärbten 
der braune Band schmäler als bei R, nemoraUs. Die Grösse 
derselben übertrifift nie die von H. hortensis^ ist sogar im Mittel 
unter ihr. — Wäre nicht die Färbung der Mündung, so wäre e& 



~ 121 — 

ganz unsere var. fagorum von der schwäbischen Alb (diese 
Jahreshefte 1876. S. 295). 

34) Helix pomatia L. 

TJeberali, ausser im Hochwald. — Gewöhnlich 3 oder 4 
ungleich starke Streifen, aus Zusammeufluss der ursprünglichen 
5 entstanden. Selten findet sich nur ein einziger sehr undeut- 
licher Sti'eif. Vereinzelt sind einfarbige! braun, gelbweiss oder 
schneeweiss (Albinos). 

35) Helix ericetorum Müll. 

Häufig an trockenen Wiesenraineu. Auf 210 Stück kamen 
120 gestreifte und 90 einfarbige. Von Monstrositäten wurden 
beobachtet : 1) ein linksgewundenes Exemplar, wie es scheint 
das erste von dieser Art, das bekannt geworden; 2) ein durch 
Verwundung skalarisirendes ; 3) ein flach planorbisartig auf- 
gerolltes. 

« 

36) Helix candidula Stud. 
Nicht selten an trockenen Abhängen. 

37) Buliminus montanus Drap. 
Seiten unter Gebüsch. 

38) Buliminus ohscurus Müll. 

Ebenda aber häufig. 

« 

39) Gionella lubrica Müll. 
Besonders häufig im Jagst-Geniste. 

40) Cionella acicula Müll. 
Ebenda, etwas seltener. 

41) Fupa frumentum Drap. 
Im Jagst-Geniste. Nicht selten. 

42) Fupa muscorum L. 
Ebenda ausserordentlich gemein. Auch unter Steinen lebend 
beobachtet. 



— 122 — 

43) Pupa minutissima Hartm. 

Ziemlich selten im Geniste. 

44) Pupa antivertigo Drap. 
Ungemein häufig im Geniste. 

45) Pupa Heldii Clessin. 

Vier Exemplare einer durch ihre cylindrische Form auf- 
fallenden, kleinen Pupa^ die uns zunächst an die seltene P. inor- 
nata Mich, erinnerte, aber sich doch wesentlich durch das Vor- 
handensein von Zähnen von derselben unterscheidet, erkannte 
Herr S. Clessin, dem wir sie zugesandt, als seine P. Heldii^ 
die er bisher nur in wenig Exemplaren im Geniste der Donau 
(Günzburg, Begensburg) gefunden. Die Mündung hat Zähne 
ähnlich wie Pupa pygmaea Drap., aber der Mundsaum, die Grösse 
und Farbe trennen sie aufs Sicherste. Selbst die röthliche 
Färbung stimmt nach Clessin zu seiner Donauerin. Derselbe 
schreibt uns noch: „P. Heldii,, die ich als aus den Alpen kom- 
mend vermuthet, lebt demnach zweifellos im Württembergischen 
Jura.^ Die Maasse unserer Exemplare sind: Länge des ganzen 
Gehäuses 2,3 mm, grösster Durchmesser desselben 1,1 mm, Länge 
der Mündung 0,7 mm. 

46) Pupa pusilla MülL 
Selten im Jagst-Geniste. 

47) Clausilia laminata Mont. 

Wie fast alle Clausilien ziemlich selten. Im Wald. 

48) Clausilia biplicata Mont. 
Häufiger in Wald und Gebüsch. 

49) Clausilia plicatula Drap. 
Selten im Wald. 

50) Clausilia cruciata Stud. 
Ebenso. 

*51) Clausilia parvula Stud. 
Sehr häufig an Felsen. 



— 123 — 

52) Succinca putris L. 
Häofig an allen Gewässern. 

53) Succinea Pfeifferi ßossm. 
Vereinzelt im Geniste der Jagst. 

54) Succinea oblonga Drap. 

Auf «nbewaldeten Abhängen. Auch im Geniste. Ziem- 
lich häufig. 

55) Carychium minimum Müll. 
Sehr häufig im Geniste. 

56) Limnaeus truncatulus Mull. 
In kleinen Buchten an der Jagst, wo ruhiges Wasser. 

57) Limnaeus ovatus Drap. 
Ebenda. 

58) Limnaeus per e per Drap. 

Im Jagst- Geniste. Nicht häufig. 

59) Planorhis marginatus Drap. 
Häufig im Jagst-Geniste. 

60) Planorhis rotundatus Poiret. 

Ebenda seltener. Diese Art wurde bisher in den Württem- 
bergischen Sammlungen als P. spirorhis L. aufgeführt, welcher 
letztere nach Gl es sin nur nördlich vom Maine vorkommt. 

61) Planorhis contortus L. 
Lebend in der Jagst an Wasserpflanzen. 

61a) Planorhis contortus L. Var. spondyloides Nobis. 

(Abbildung Fig. 1 u. 2.) 

Unterscheidet sich von dem gewöhnlichen P. contortus durch 
die geringere Anzahl und die grössere Breite der Windungen, 
von der ersten an, sodann durch die weniger ausgesprochene 
Sutur und geringere Höhe. Unsere grössten Exemplare zeigen 
4V2 Windungen; 4,1mm DurchmesSer und 1,3 mm Höhe. Die 



— '124 — 

Färbung ist hornartig, gelblich, fettig gläDzend. Die Anwachs- 
streifung ist eine sehr feine, nur unter der Lupe sichtbar. Es 
liegen nur 5 Exemplare vor, worunter 3 junge, sämmtlich im 
Jagstgeniste gefunden. 





Der nahe verwandte Planorbis dispar Westerlund, den 
übrigens Clessin nur für eine Hungerform des Plan, contortus 
erklärt, hat bei ungefähr derselben Grösse mehr Windungen. 

« 

62) Planorbis albus Müll. 
Nicht selten im Jagst-Geniste. . 

63) Planorbis nitidus Müll. 
Lebend in der Jagst an Wasserpflanzen. 

64) Ancylus fluviatilis MülL 
Nicht selten an Steinen in der Jagst. 

65) Acroloxus lacustris L. 
In der Jagst, in ruhigeren Buchten, an Wasserpflanzen. 

66) Bythinia tentaculata L. 

Sehr häufig in der Jagst. Grosse und sehr vollkommen 
ausgebildete Exemplare von 10 mm Höhe. 

67) Valvata piscinalis Müll. 
Gemein in der Jagst. 

68) Vitrella Clessini n. sp. 

(Abbildung Fig. 3.) 

Testa minuta, rimata, tenuis, turrita, pellucida, albida, nitida, 
sub lente striatula; spira acutiuscula; anfr. 5Y2 convexiusculi, 
lente et proportionaliter accrescentes ; sutura profunda; apertura 
ovato-pyriformis, postice vix*angulata; peristoma acutum, con- 




— 125 — 

tinuuiD, undique expansum, margine colamellari et supero reflexo. 
Operc? Long. 3,3 mm; diam. 1,5 mm; apert. 1,2 mm longa. 

Hab. , Schönthal* Wuerttembergiae, inalluviisflnminis „Jagst*. 

Ein kleineres Exemplar misst 2,8 mm Länge, 2,1mm Breite, 
1 mm Länge der Mündung. 

Diese Art unterscheidet sich von der nächst- 
verwandten Viirella turrUa Cless. durch die weniger 
nach rechts gezogene Mündung, die geringere Zahl 
der Windungen (F. turrita hat deren 7), sodann durch 
den, besonders an der Spindel, stark umgeschlagenen 
Band. Die ganze Schnecke ist weniger kegelförmig, 
mehr länglich, sehr zierlich und proportional gebaut. 

Nur 5 Exemplare dieser Art wurden im Geniste 
der Jagst bei Schönthal gefunden, 2 grosse, 2 kleine 
und 1 junges. Ihr wirklicher Aufenthaltsort sind wohl Höhlen 
in der Nähe des Oberlaufes der Jagst. 

Die verwandte Vitrella turrita findet sich nur im Auswurf 
der Bednitz bei Erlangen. 

Wir möchten die Art benennen nach unserem verehrten 
Freund S. Gl es sin, der sich um die Eruirung der schwierigen 
Gattungen Hydrobia und Vitrella grosse Verdienste erworben, 
dem wir auch diese und die folgende Art zur Ansicht gesandt 
und der sie ebenfalls bestimmt als neue Arten angesprochen hat. 

69) Vitrella Kraussii n. sp. 
(Abbildung Fig. 4.) 

Testa minutissima, subrimata, tenuis, turrito-cylindrica, pel- 
lucida, corneo-vitrea , nitidissima, sub lente striatula; spira fusi- 
formis, apice rotundata; anfr. 5 convexi, lente accrescentes; sutura 
profunda; apert. pyriformis, supra angulatim contracta; perist. 
acutum, continuum, vix expansum, margine, columellari reflexo, 
rimam fere obtegente. Operc? Long. 2,1mm, diam. 0,9 mm, 
«pert. 0,7 mm longa. 

Hab. rarissima „ Schönthal * Wuerttembergiae in alluviis flu- 
minis , Jagst*. 




— 126 — 

Unterscheidet sich von der imchstTerwandten VUrella 
acictUa Held., die nur im Isar- Auswurf bei München ?or* 
kommt und nach Clessin vermothlich in den Höhlen der 
bayrischen Ealkalpen lebt, sofort durch die cyiindrische 
sackförmige Oestalt, zumal die abgerundete Spitze und 
geringere Windungszahl. 

Dieses feine Schneckchen, das wir uns zu Ehren 
von Herrn Oberstudienrath von Krauss, dem Begrönder unserer 
reichen «yateriändischen** Vereinssammlung zu benennen erlauben, 
ist die kleinste der deutschen Vitrellen. Nur 1 Exemplar der- 
selben wurde im Genist der Jagst zwischen Schönthal und 
Bieringen gefunden. 

70) Anodonta complanata Ziegl. 

Von Anodonten, diesem Crux der Gonchyliologen , fanden 
sich in der Jagst in ruhigen, schlammigen Buchten zwei Formen, 
von denen eine sicher zu dieser Art gehört, in der Umgrenzung, 
wie sie Clessin in seiner Kxkursionsmolluskenfauna gegeben 
hat Es ist aber eine auffallend lange und schlanke Form, ausser- 
lieh sogar an Unionen erinnernd, so schlank, dass wir weder in 
Mo quin Tandon noch bei Clessin selbst eine ganz ent- 
sprechende Abbildung finden konnten. Zugleich ist ihr Durch- 
messer bezüglich der Dicke äusserst gering. Ihre Grösse ist 
etwas unter dem von Clessin angegebenen Mittel. Die grösste 
von einer Menge Exemplaren, die vorliegen, hat eine Länge von 
76 mm, eine Breite von 43 mm und eine Dicke in der Mitte 
von 20 mm. Die Schale ist dünn, die Farbe dunkelbraun, etwas 
in^s Gelbliche oder Grünliche spielend; die Wirbel sind bei frischen 
Exemplaren vollständig erhalten, ohne Erosion. 

Diese Art ist sehr gemein. 

71) Anodonta mutabilis Clessin. 

Var. Anatina L. 

Nicht ohne einigen Zweifel beziehen wir auf diese Art und 
Varietät eine kleine Anzahl von Exemplaren, die durch auffallend 
stärkere Querdurchmesser und besonders durch hervorragenden 
stumpfen Winkel am Ende des Ligaments und die hierdurch 



— 127 — 

bediugte Gesammtform sich von allen in der vorigen Namer 
beschriebenen Anodonten unterscheidet. Dabei ist dieselbe aber 
doch auffallend dünn. Die Maasse der grössten sind: Länge 
62 oam, Breite 39 mm, Dicke 15 mm. — Weitere Fahndung nach, 
dieser Form wäre erwünscht. 

72) Unio hatavus Lam. 
Bis 58 mm lang. In Menge und in sehr gesunden, dick- 
schaligen Exemplaren in der Jagst lebend. Die Farbe in der 
Jugend — sie liegen uns in allen Altersstufen vor — grünlich- 
gelblich, öfters mit Strahlenbüscheln vom Apex aus nach dem 
Hinterrande. Der Apex mit hübscher, hügeliger Skulptur, be- 
stehend bei den Jungen aus bis zu 10 in Winkeln gebrochenen, 
fast parallelen Lamellen, von welchen bei Alten, auch bei gut 
erhaltenen Exemplaren, nur noch etwa 4 sichtbar sind. Die 
Schale der Erwachsenen ist schmutzig dunkelbraun. Der Wirbel 
bisweilen sehr schön rothbraun. 

73) Sphaerium corneum L. 

Ziemlich häufig in der Jagst, besonders im schwarzen Schlamm 
an der Mündung einer Kloake. Unsere grössten Exemplare messen 
9 — 10 mm Länge. 

74) Fisidium supinum L. 

Die schwierige Bestimmung dieser und der nachfolgenden 
Art verdanken wir der Freundlichkeit des Herrn S. Clessin» 
der bekanntlich diese kleinen Acephalen zu einem speciellen 
Studium gemacht hat. Die vorliegende Art ist erst von wenigen 
Orten in Deutschland bekannt, von Württemberg überhaupt noch 
gar nicht und ist also für unser Land die Jagst bei Schönthal 
bis jetzt der einzige Fundort. Ihre dreieckige Form mit dem 
zugespitzten Winkel ist so charakteristisch, dass sie schwer mit 
einem anderen zu verwechseln wäre. 

75) Pisidium fossarinum Clessin. 
Auch diese Art ist unseres Wissens bis jetzt .noch nicht 
von Württemberg bekannt. Sie ist, wie die vorige, durchaus- 
nicht selten in der Jagst. 



Untersnohong des Wassers der Stuttgarter 

Wasserversorgung, 

ausgeführt im chemisch-technologischen Laboratorium des K. Polytech- 
nikums in Stuttgart 

von Georg Peine von Hildesheim. 

Stuttgart ist auf einem Terrain erbaut, das seiner geogno- 
«tischen Beschaffenheit nach dem Kenper angehört. Dieser ist be- 
kanntlich ein Haoptglied jener Gebirgsformation, die gewöhnlich mit 
^em Namen , Trias'' bezeichnet wird. Erzieht sich Ton Basel ab zu- 
erst nach Osten, dem Eheine folgend, wendet sich dann aber 
nach Norden, trifft bei Donaneschingen die Donau und erstreckt 
sich, bei Tübingen und Stuttgart den Neckar erreichend, bis an 
-die Abfälle der schwäbischen Alb. Im Bayerischen tritt er dann 
wieder auf und erhält hier seine grösste Breitenausdehnung. 

.. Stuttgart liegt vollkommen im Thale. Die Berge rings um- 
her sind durch Seitenthäler, die wohl richtiger als Schluchten zu 
bezeichnen sind, durchschnitten. Die Ursache dieser bedeutenden 
Zerklüftung muss man auf die leichte Verwitterbarkeit des Ken- 
pers zurückführen. Dieser kann dem Angriffe der Gewässer nur 
geringen Widerstand leisten und es ist auf diese Weise in den 
Bergen die grosse Anzahl von Wasserrissen, oder von „Klingen*, 
wie sie in der volksthümlichen Sprache bezeichnet werden, ent- 
standen. Der Boden, der hauptsächlich aus Thon und Mergel 
besteht, durchfeuchtet sich sehr leicht und gibt das Wasser, 
nachdem es auf undurchdringliche Unterlage gestossen, in den 
vielen Quellen wieder, die die Stadt mit Trinkwasser versorgen. 



— 129 — 
Ich verweise auf die Schrift „Die Bodenverhältnisse Stutt- 

_ f 

garts* von Prof. Dr. Fraas. Danach gehören die Quellen zum 
Theil der Liasgrenze und dem Gebiete des 'Stubensandes an, 
theils entstammen sie der unteren Grenze des Werksteins. 

Zu der erster en Gruppe gehören die Wasser, die das Quell- 
gebiet des Beservoirs im Gewände „Wannen^ bei Keslach um- 
fasst. Mit diesem Wasser wird unter anderem der laufende 
Brunnen auf dem Hofe des Königlichen Polytechnikums gespeist. 
Von der nächsten Quellengruppe, die dem Gebiete des Stuben- 
Bandes (weisser Sandstein) angehört, sind hauptsächlich die 
Quellen im Vögelsang, die Lehen- und .Wernhaldequelle , die 
Bopser- und die Kühnle-Sonnenbergquelle zu nennen. Zu der 
dritten Gruppe, deren Ursprung in der Grenze zwischen den 
unteren Keuperm ergein und dem Werkstein zu suchen ist, ge- 
hören die Koppenthal quellen und die der Marktbrunnenleitung. 

Stuttgart wird von diesen Quellen mit Trinkwasser versorgt, 
4as Nutzwasser liefern dagegen verschiedene Seen und der Neckar, 
abgesehen von dem Wasser, das als Grundwasser durch Pump- 
brunnen gehoben wird. 

Diese kurze Uebersicht über die Wasserverhältnisse Stutt- 
garts hat mir, was die Wahl der zu untersuchenden Wasser be- 
trifft, als Richtschnur bei Yorliegender Arbeit gedient. Das 
Wasser der angeführten Quellen, das Neckar-, das See- und zwei 
Pumpbrunnenwasser habe ich einer chemischen, wie auch mikro- 
skopischen Untersuchung unterworfen und zwar habe ich, was die 
quantitative Untersuchung anbelangt, von jedem Wasser eine 
Doppel- Analyse ausgeführt. Ich konnte um so sicherer auf ein 
richtiges Resultat rechnen. 

I. Allgemeines über die Bestandtheile des Wassers. 

Das Wasser ist sehr befähigt, gasförmige, wie feste Be- 
standtheile zu lösen und es ist daher erklärlich, dass es chemisch 
reines Wasser in der Natur nicht gibt. Es wird immer die 
Körper gelöst enthalten, mit denen es in Berührung gekommen 
ist. Indem das Meteorwasser als Bogen oder Schnee auf die 
Erde niederfallt, nimmt es aus der Luft immer Stickstoff, Sauer- 

Jahreshefte d. Ver. f. vaterl. Naturkunde in Württ. 18S3. 9 



— 130 — 

Stoff und Eohlensänre auf. Es dringt in den Boden ein und löst 
zum Theil die darin enthaltenen Stoffe. Diese Befähigung des 
Wassers, auf die Gesteine lösend einzuwirken, wird dadurch be- 
trächtlich erhöht, dass das in die Erde dringende Wasser aus 
den oberen Bodenschichten die darin reichlich enthaltene Kohlen- 
säure in grösserer Menge aufnimmt Jedes Wasser, Quell-, Pump- 
brunnen- oder Flusswasser enthält daher in grösserer oder ge- 
ringerer Menge anorganische wie organische Stoffe. Von den 
anorganischen sind zu nennen : Die Alkali- und Erdalkalimetelle^ 
zum Theil Aluminium, Eisen, Mangan und Ammoniak, und zwar 
gebunden an Kohlensäure, Schwefelsäure, Chlor, Salpetersäure und 
selten salpetrige Säure und Phosphorsäure. Die Natur der or- 
ganischen Stoffe im gewöhnlichen Wasser ist bis jetzt mit Sicher- 
heit noch nicht ermittelt. In der kleinen Schrift ^Das Trink- 
wasser hinsichtlich seiner gesunden Beschaffenheit'' gibt Dr.Lerscb,. 
Bonn^ als chemisch bekannte Stoffe an: Quell- und Quellsatzsäure, 
Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, wahrschein- 
lich auch Bernsteinsäure, Leucin und Tyrosin. 

Betrachten wir die Verhältnisse etwas näher, unter denen 
sich die verschiedenen Wasser befinden, so ist die Thatsache 
durchaus nicht auffallend, dass das Pumpwasser den grössten Ge- 
halt an festen Bestandtheilen aufweist, während das Quellwasser 
geringere und das Fluss- resp. Seewasser ?on allen die geringsten 
Mengen gelöst enthält. Im Gegensatz zu dem Pumpbrunnen- 
wasser kommt das Quellwasser aus tieferen Erdschichten und 
wird von diesen gewissermaassen filtrirt. So werden z. B. or- 
ganische Stoffe, Ammoniak und Kaliumsalze energisch zurückge- 
halten, auch treten durch das längere Verweilen des Wassers in 
der Erde Umsetzungen zwischen den Bestandtheilen ein, wodurch 
gelöste sich wieder ausscheiden. Es spielt hierbei auch der im 
Wasser sich befindende Sauerstoff eine Eolle. Er oxydirt nach 
und nach die organischen Stoffe und auch das etwa vorhandene 
Eisenbicarbonat zu dem unlöslichen Ferrioxydhydrai Dass das 
Flusswasser und das Seewasser meist einen geringeren Gehalt an 
festen Bestandtheilen haben, hat seinen Grund in dem Umstände, 
dass die in dem Wasser gelösten doppeltkohlensauren Salze 



— 131 ^ 

durch das Fliessen resp. Stehen auf der Oberfläche der Erde sich 
allmählich in die unlöslichen einfachen Garbonate zersetzen, in- 
dem Kohlensäure in die Luft entweicht. Dagegen enthalten diese 
Wasser gewöhnlich grössere Mengen organischer Substanzen, was 
dann hauptsächlich der Fall ist, wenn aus Städten Abflüsse aller 
Art in das Wasser gelangen. 

II. Qualitative Analyse. 

a) Aeussere Beurtheilung. 

Die zu untersuchenden Trinkwasser waren klar, farblos und 
geruchlos. Nur bei dem Wasser des laufenden Brunnens auf dem 
Hofe des Königlichen Polytechnikums wurde im April eine vor- 
übergehende Trübung von sich ausscheidendem kohlensaurem Kalke 
beobachtet Der angenehme, erfrischende Geschmack der Trink- 
wasser lässt die darin reichlich enthaltene Kohlensäure erkennen. 
Das an Kohlensäure arme Neckar- und Seewasser schmeckt 
fade; letzteres hat auch eine gelbliche Farbe, was auf grössere 
Mengen organischer Substanzen schliessen lässt. Die beiden in 
Untersuchung genommenen Pumpbrunnenwasser waren vom Trink- 
wasser bei der äusseren Beurtheilung nur dadurch zu unter- 
scheiden, dass das anfangs klare Wasser sich nach kurzer Zeit 
durch den sich ausscheidenden kohlensauren Kalk trübte, was 
durch das Entweichen von Kohlensäure bedingt war. 

b) Chemische Untersuchung, 

Alle Wasser enthalten ohne Ausnahme an Metallen: Calcium 
und Magnesium, die meisten Spuren von Kalium und Natrium, 
einige wenige geringe Mengen Ammoniak und Eisen. Diese sind 
als Salze an Kohlensäure, Schwefelsäure, Chlor und Salpeter- 
säure gebunden. In den beiden Pumpwassern fand sich auch 
salpetrige Säure. 

Um Calcium nachzuweisen, wurden etwa 50 cc Wasser mit 
Salzsäure angesäuert, mit Ammoniak übersättigt und schliesslich 
mit oxalsaurem Ammoniak versetzt. Eine weisse Fällung (von 
oxalsaurem Kalk) zeigte Calcium an. 

Zum Nachweis des Magnesiums wurde das Wasser^ nach- 

9* 



— 132 — 

dem auf eben angegebene Weise der Kalk vollständig ausgeschieden 
war, mit Ammoniak nnd phosphorsaurem Natron versetzt. Nach 
kurzer Zeit bildete sich Ammonium-Magnesiumphosphut, ein weisser 
krystallinischer Niederschlag. Dieses Ammonium-Magnesiumphos- 
phat scheidet sich dagegen in nadelfOrmigen Erystallen aus, 
wenn es aus einer heissen LOsung gefällt wird. Zu dieser 
Bildung der Erystalle ist aber eine längere Zeit erforderlich. 

Aluminium konnte in bestimmbaren Mengen nicht nach- 
gewiesen werden. 

Die Alkalien konnten, selbst wenn die geringsten Mengen 
zugegen waren, mit Hfilfe des Spectralapparats nachgewiesen 
werden. 

Die geringen Mengen Ammoniak -Verb in dun gen, die 
in dem Pump-, Neckar- und Seewasser vorhanden sind, wurden 
auf folgende Weise erkannt. Es wurden etwa 150 cc Wasser 
mit % ^^ Natriumhydratlösung und 1 cc einer Lösung von Natrium- 
carbonat versetzt. Der sich bildende Niederschlag setzte sich 
nach kurzer Zeit zu Boden und es wurde nun die klare Flüssig- 
keit in einen Cylinder von farblosem Glase gegossen. Nachdem 
nun Icc Nessler'sche Lösung (eine alkalische Quecksilber- 
kaliumjodidlösung) hinzugesetzt war, schüttelte man die Flüssig- 
keit und beobachtete die Färbung, die sie annahm. Zu diesem 
Zwecke wurde das Glas auf ein weisses Stück Papier gestellt 
und die Intensität der Farbe geprüft, indem ich von oben schräg 
durch die Flüssigkeit sab. 

Das Eisen, das in ganz geringen Mengen in den Wassern 
ist, wurde gefunden, indem es durch Kochen des Wassers als 
Oxydhydrat ausgeschieden wurde. Der Niederschlag, der der 
Hauptsache nach aus kohlensaurem Kalk besteht und das Eisen- 
oxydhydrat einschliesst, wurde in Salzsäure gelöst und zu der 
Lösung Bhodankalium oder gelbes Blutlaugensalz gesetzt. Im 
ersteren Falle bildete sich eine rothe Färbung von Ferrirhodanid, 
im anderen Falle ein blauer Niederschlag, resp. blaue Färbung, 
die von dem sich bildenden Berliner Blau herrührte. 

Organische Substanzen wurden qualitativ dadurch nach- 
gewiesen, dass man 150— 200 cc Wasser in einer Platinschale 



— 133 — 

auf einem Sandbade zur Trockne eindampfte. Nimmt der üück- 
stand bei gelindem Glühen eine gelbe bis schwarze Farbe an, 
die bei stärkerem Erhitzen wieder verschwindet, so kann man 
mit Bestimmtheit auf organische Stoffe schliessen. 

Schwefelsäure ist zugegen, wenn der Zusatz von Chlor- 
barium zu dem zu untersuchenden Wasser, das vorher mit wenigen 
Tropfen Salzsäure angesäuert ist, eine Trübung oder gar einen 
weissen Niederchlag hervorruft. 

Zum Nachweis des Chlors versetzte man das Wasser mit 
etwas Salpetersäure und einer Lösung von salpetersaurem Silber. 
Sind Chloride zugegen, so bildet sich Chlorsilber, ein weisser, 
käsiger Niederschlag. 

Die Salpetersäure habe ich qualitativ nach zwei ver- 
schiedenen Methoden bestimmt. Nach der ersteren verfuhr ich 
in folgender Weise. Es wurden etwa 10 cc des zu untersuchen- 
den Wassers mit dem doppelten Volumen concentrirter Schwefel- 
säure versetzt. Nach dem Erkalten des Gemisches wurde eine 
Eisenvitriollösung mit der Vorsicht zugegossen, dass die Flü^ssig- 
keiten sich nicht mischten. Ein entstehender braunrother Ring 
lässt die Salpetersäure erkennen. Diese Erscheinung ist darin 
begründet, dass die Salpetersäure oxydirend auf einen Theil des 
schwefelsauren Eisenoxyduls einwirkt, sie selbst aber zu Stick- 
oxydgas reducirt wird. Dieses Stickoxyd wird von dem nicht 
oxydirten Eisenvitriol der Lösung mit braunrother Farbe absorbirt. 

Der andere weniger empfindliche Nachweis der Salpetersäure 
beruht auf der oxydirenden Wirkung, die die Salpetersäure auf 
den Indigo bei Gegenwart concentrirter Schwefelsäure in heisser 
Lösung ausübt Die Temperaturerhöhung wird durch den Zusatz 
der concentrirten Schwefelsäure erreicht. Man versetzt etwa 20 cc 
Wasser, das ungefähr mit dem ' doppelten Quantum concentrirter 
Schwefelsäure vermischt wird , mit einigen Tropfen einer ver- 
dünnten Indigolösung. Eine etwaige Entfärbung lässt die Gegen- 
wart der Salpetersäure erkennen. 

Salpetrige Säure wurde nachgewiesen, indem man dem 
Wasser einige Tropfen concentrirter Schwefelsäure und Jodzink- 
stärkelösung zusetzte. Das dutch die etwa vorhandene salpetrige 



— 134 — 

Säure in Freiheit gesetzte Jod bildet mit der anwesenden Starke 
eine blaue Verbindung. 

m. Quantitative Analyse. 

Zu der Bestimmung des Chlors, der Salpetersäure und der 
organischen Substanzen habe ich titrirte Lösungen angewendet, 
deren Herstellung kurz erwähnt sein möge. 

a) Titrirte Lösungen, 
l) Zur Bestimmung des Chlors. 

Ich habe eine Lösung von salpetersaurem Silber verwendet, 

von der 1 cc 1 rag Chlor entspricht. Dieses ist der Fall, wenn 

170 
^^^ 'wr~^ = 4,7887 g reines krystallisirtes Silbernitrat in 11 
o5,5 

destillirten Wassers löst.' 

um den Titer dieser Lösung festzustellen, habe ich sie mit 

einer Kochsalzlösung, von der 1 cc auch 1 mg Chlor entspricht, ver- 

58 5 
glichen. Diese Kochsalzlösung wurde erhalten, indem 7;^= 1,648 g 

35,5 

Steinsalz, das erst wiederholt analysirt worden war und sich als 

nahezu 100 ^/g erwiesen hatte, in 1 1 destillirten Wassers gelöst 

wurde. 

Zur Darstellung der verwendeten Kaliumchromatlösung trug 

ich chlorfreies, neutrales gelbes Kaliumchromat in destillirtes 

Wasser bis zur kalten Sättigung ein. 

2) Zur Bestimmung der Salpetersäure. 

Die zu der Salpetersäurebestimmung verwendete Indigolösung 
wurde hergestellt, indem ich 1 Theil fein zerriebenes, reines In; 
digotin unter stetem Umrühren in 6 Theile rauchende Schwefel- 
säure eintrug. Die entstehende blaue Flüssigkeit wurde noch 
mit der 40fachen Menge destillirten Wassers vermischt und 
filtrirt. 

Ferner bereitete ich mir eine Salpeterlösung, die im Liter 
1,872 g reines trockenes Kaliumnitrat enthielt. Von dieser Lösung 
entsprach dann 1 cc 1 mg N2 O5. * 



— 135 — 

3) Zur Bestimmung der organischen Substanzen. 
Hiezu diente eine titrirte Losung von Kaliumpermanganat. 
Den Titer dieser Chamäleonlösung habe ich durch eine Y^qo ^^^' 
male Oxalsäurelösung festgestellt. Normal nennt man die Lösung 
-einer Säure, welche im Liter lg basischen Wasserstoff enthält. 
Das Gewicht von einem Molekül Oxalsäure (C2O4.H2 + 2 H2O) 
in Grammen ausgedrückt enthält aber 2 g basischen Wasserstoff; 

126 

wir müssen demnach — — = 63 g krystallisirte Oxalsäure in 11 

destillirten Wassers lösen, um eine Normallösung der Oxalsäure 
2U erhalten. Eine Y^qo Normallösung gebraucht daher nur 0,63 g 
krystallisirte Oxalsäure für 11 Wasser. 

Die zur Prüfung dienende Schwefelsäure wurde hergestellt^ 
indem 3 Theile destillirtes Wasser mit 1 Theil concentrirter 
Schwefelsäure vermischt wurden. 

Von der zu yerwendenden Chamäleonlösung soll 1 cc 1 cc der 
Vioo iiormalen Oxalsäurelösung entsprechen. Die im Liter gelösten 
0,63g krystallisirte Oxnlsäui-elösung gebrauchen zur Oxydation 
0,08g Sauerstoff. Wir müssen uns demgemäss eine Chamäleon- 
lösung herstellen, die im Liter bei Gegenwart von Schwefelsäure 
0,08 g verfügbaren Sauerstoff enthält. Die Gleichung 

2KMnO^ -h 3H2S04 = K2S0^ + 2MttS04 -f 3H2O -f 50 

zeigt hns, dass zwei Moleküle K Mn O4. fünf Atome Sauerstpff zur 
Oxydation der vorhandenen oxydirbaren Substanzen freigeben. 

316,4 g krystallisirtes Kaliumpermanganat in 11 destillirten 
Wassers gelöst entsprechen also 80 g Sauerstoff; 0,3164g daher 
0,08g 0. Man löst also 0,3164g krystallisirtes Kaliumperman- 
ganat in destillirtem Wasser auf, dass 1 1 Lösung erhalten wird, 
und es entspricht dann 1 cc dieser Lösung 0,08 mg zur Oxydation 
verfügbarem Sauerstoff. 

b) Ausführung der quantitativen Analyse. 

Bei der quantitativen Analyse habe ich das Wasser stets ab- 
gemessen, glaubte aber in der Bechnung Icc stets zu lg in Rech- 
nung bringen zu können, da das spezifische Gewicht dieser an 
festen Bostandtheilen armen Flüssigkeiten kaum von 1 abweicht. 



— 136 — 

1) Feste Bestandtheile. 

Man stellt dadurch die Menge fester Bückstände fest, dass 
man das zu untersuchende Wasser bis znr Trockne abdampfen 
lässt Es wurden je lOOcc Wasser in einer tarirten Platinschale 
auf einem Sandbade eingedampft, der Bfickstand, um auch das 
Krystallwasser ans dem Gyps vollständig anszutreiben, anf 180^0 
in einem Luftbade erhitzt und nach dem Erkalten im Exsiccator 
gewogen. Das Trocknen des Bückstandes wurde so lange fort- 
gesetzt, bis das Gewicht constant blieb. Es wurden dann noch 
ein Mal von jedem Wasser lOOcc verdampft und dann in der- 
selben Weise verfahren, wie eben angegeben. Die Menge der 
festen Bestandtheile von 200 cc Wasser musste natürlich doppelt 
80 gross sein, als die zuerst erhaltene von 100 cc Wasser. 

Um zu verhüten, dass Staub in die Schale fallen könnte, 
befestigte ich über ihr vermittelst eines Statifs einen umgekehr- 
ten Trichter, dessen grösster Durchmesser den des Sandbades 
überreichte. Das Wasser, das sich im Innern des Trichters ver- 
dichtete, konnte dann ablaufen, ohne in die Schale oder auf das 
Sandbad zurückzu tropfen. 

2) Alkalien. 
Alkalien fanden sich in fast allen Wassern, aber in solch 
geringer Menge, dass sie nur qualitativ mittelst des Spectrums 
bestimmt wurden. 

3) Kalk. 

Zum grossen Theil sind die Kaiksalze als Bicarbonate im 
Wasser gelöst enthalten. Die Menge des kohlensauren Kalkes 
kann man daher bestimmen, indem man durch Kochen des Wassers 
die Kohlensäure austreibt, wodurch die Bicarbonate in die un- 
löslichen einfachen Carbonate umgesetzt werden. Mit dem kohlen- 
sauren Kalk scheiden sich auch in geringen Mengen die Carbo- 
nate der Magnesia aus. Um diese vom Kalk zu trennen, wurde 
der Gesammtuiederschlag in verdünnter Salzsäure gelöst und der 
Kalk durch Zusatz von Ammoniak und oxalsaurem Ammoniak aus 
der Lösung ausgeschieden. Im Filtrat befand sich nur noch die 
Magnesia, die als Ammonium-Magnesiumphosphat gefällt und als 



— 137 — 

Magnesium-Pyrophosphat gewogeu wurde. Die gefundenen Mengen 
waren aber so gering, dass ich glaubte, diese Minimalmengen 
Magnesia als Kalk mit in Rechnung ziehen zu dürfen. So be- 
trugen sie z. B. auf 100 000 Theiie Wasser bei dem Markt- 
brunnenwasser 'nur 0,2 Theiie , bei dem Wasser des Brunnens 
auf dem Hofe des Königlichen Polytechnikums 0,36 Theiie und 
bei dem Bopserwasser 0,5 Theiie. 

Das Eisen, welches auch zum Theil zugegen war, war in 
so geringen Quantitäten vorhanden, dass es quantitativ nicht be- 
stimmt wurde. 

Es wurde demnach in folgeiider Weise verfahren. 500 cc 
Wasser wurden mehrere Stunden lang im Kochkolben zum Kochen 
erhitzt, dass sich aller kohlensaure Kalk ausschied. Der abfiltrirte 
Niederschlag wurde nach dem Trocknen geglüht und dann durch 
Zusatz von concentrirter Schwefelsäure in das Sulfat des Kalkes 
übergeführt Aus dem Gewichte des erhaltenen schwefelsauren 
Kalkes konnte die Menge des in %1 enthaltenen Calciumcarbonats 
berechnet werden. 

Das Calcium ist ausserdem noch in Form anderer Salze im 
Wasser gelöst enthalten. Dessen Menge habe ich erhalten, indem 
ich zum Filtrat des kohlensauren Kalkes, das durch vorsichtiges 
Abdampfen concentrirt wurde, Ammoniak und oxalsaures Ammoniak 
zusetzte. Der so gefällte oxalsaure Kalk wurde zur vollständigen 
Ausscheidung mindestens 12 Stunden stehen gelassen, ehe er ab- 
filtrirt wurde. Ich habe diesen Kalk ebenfalls als Sulfat zur 
Wägung gebracht. 

4) Magnesia. 
Hat man auf obige Weise den Kalk vollständig ausgeschie- 
den, so befindet sich noch die Magnesia im Wasser. Diese wurde 
bestimmt, indem das Eiltrat des zuletzt gefällten Kalkes, das ich 
stark concentrirte , mit Ammoniak und phosphorsaarem Natron 
versetzt wurde. Es bildet sich Ammonium-Magnesiumphosphat. 
Zur vollständigen Ausscheidung dieses Doppelsalzes liess. ich 
mindestens 24 Stunden stehen. Der auf das Filter gebrachte 
Niederschlag muss durch Auswaschen mit ammoniakhaltigem 
Wasser von dem überschüssigen Natriumphosphat befreit werden. 



— 138 — 

Durch Olüben geht dieses Ammoniom-Magnesiamphosphat unter 
Abspaltang von Ammoniak und Wasser in Magnesium-Pyrophos- 
phat über. Als 'solches wurde es gewogen. 

5) Schwefelsäure. 

500 CO Wasser wurden mit Salzsäure angesäuert, durch vor- 
sichtiges Abdampfen concentrirt und die darin enthaltene Schwefel- 
säure durch Zusatz von Chlorbarium an das Barium, gebunden. 
Aus dem Gewichte des Bariumsulfats wurde auf die Menge der 
in 72 1 Wasser enthaltenen Schwefelsäure geschlossen. 

um bei dem Abfiltriren^ eiu klares Filtrat zu bekommen, 
setzte ich vor dem Zusatz von Ghlorbarium Salmiaklösung hinzu 
uftd fönte den schwefelsauren Baryt aus dem zum Sieden erhitzten 
Wasser. Natürlich musste das Bariumsulfat solange ausgewaschen 
werden, bis alles überschüssige Ghlorbarium entfernt war. 

6) Chlor. 

Die Menge des Chlors, das sich im Wasser gewöhnlich in 
Verbindung mit den Alkali- und Erdalkalimetallen findet, habe 
ich durch Titriren mit einer Silberlösung (siehe pag. 134) gefunden. 
Kaliumchromat (E2Cr04) diente als Indicator. Die Silberlösung 
wird zuerst von den Chloriden in Anspruch genommen und dann 
erst von dem zugesetzten. Kaliumchromat. Die Endreaction ist 
sehr scharf zu erkennen ; so lange noch lösliche Chloride zugegen 
sind, verschwindet beim allmähligen Zusatz von einer Silbernitrat- 
lösung das sich momentan bildende braunrothe Silberchromat so- 
fort beim Schütteln und erst, wenn alles Chlor an Silber gebunden 
ist, bleibt die schwach rothe Färbung. 

Der Titer der verwendeten Silberlösung wurde vor jeder 
Chlorbestimmung folgendermaassen bestimmt. Ich versetzte 50 cc 
destillirtes Wasser mit 2 — 3 Tropfen der gesättigten Kalinm- 
chromatlösung. Nach dem Zusatz von lOcc der für diesen Zweck 
hergestellten Kochsalzlösung (s. pag. 134) Hess ich aus einer Bü- 
rette so lange Silbcrlösuiig unter stetem Bewegen des die Flüssig- 
keit enthaltenden Gefässes hinzufliesscn, bis die braunrothe Färbung 
blieb. Von den verbrauchten CC Silberlösung wurden 0,3 cc ab- 



— 139 — 

gezogen, die das gebildete Silberchromat nach Versuchen mit 
destillirtem Wasser zur sichtbaren Reaction in Anspruch genom- 
men hatten. Aus der so reducirten Anzahl der verbrauchten CO 
Silbemitratlösung konnte ich auf die Menge des Chlors schliessen, 
die sie zu binden im Stande war. 

Der eigentliche Versuch wurde dann in der nämlichen Weise 
ausgeführt. Nach dem Zusätze von 2 — 3 Tropfen Kaliumchromat- 
lösung zu 50 cc des zu untersuchenden Wassers y wurde aus einer 
Bürette so lange die titrirte Silberlösung hinzugefügt, bis das 
<^haracteristische braunrothe Silberchromat nicht wieder verschwand. 
Nach Abzug von 0,3 cc wurde der Rest der verbrauchten CC Silber- 
lösung auf Chlor berechnet. 

Angenommen, wir hätten bei dem Vorversuche auf 10 cc 
Kochsalzlösung nach Abzug von 0,3 cc 10,2 cc Silberlösuug ver- 
braucht. Dann entsprechen 10,2 cc Silberlösung 10 mg Cl, oder 

1 cc Silberlösung — — mg Cl. Haben wir nun z. ß. bei 50 cc 

lü,Ä 

Wasser 1,13 cc Silberlösung (nach Abzug der 0,3 cc) gebraucht, 

dann entsprechen diese verbrauchten CC —77;—- nig Cl, welche in 

10,2 

50 cc des betreffenden Wassers enthalten sind. In 50000Theilen 
Wasser sind — '^ Theile Chlor enthalten. In 100 000 Theilen 

lü,a 

Wasser also — ' ' ' " Theile Chlor. 

lU,a 

7) Salpetersäure. 

Die Salpetersäure wurde mittelst titrirter Indigolösung be- 
stimmt. Diese Methode beruht auf der oxydirenden Wirkung, 
welche die im Wasser enthaltene Salpetersäure auf den Indigo 
bei Gegenwart von mindestens des doppelten Volums des Wassers 
an concentrirter Schwefelsäure ausübt. Jedoch darf die Temperatur 
bei der diese Einwirkung stattfindet, nicht unter 100^ C sinken. 
Auch dürfen in dem Wasser nur geringe, nicht zu berücksichtigende 
Quantitäten von organischen Substanzen, salpetrigsauren Salzen 
und Eisenoxydulsalzen enthalten sein. 



— 140 — 

Vor jeder Bestimmong der Salpetersäure wurde der Titer 
der Indigolösuog auf folgende Weise festgestellt Mittelst einer 
Pipette wurden 5cc einer Saipeterlösung (8. pag. 134) zu 25 cc 
destillirten Wassers gethan und darauf mit 60 cc coucentrirter 
Schwefelsäure vermischt. Aus einer Bürette Hess ich alsdann so- 
lange die hergestellte Indigolösung (pag. 134) hinzufliessen, his 
die anfangs gelbe Farbe der Flüssigkeit eine blaugrüne Färbung 
annahm. Aus den verbrauchten CC Indigolösung konnte ent- 
nommen werden, wie viel CC der letzteren 1 mg N2 O5 entspricht* 
Ich wählte die Concentration der Indigolösung so, dass auf 
5 — 6cc 1 mg N2O5 zu rechnen war. 

Das Ende der Beaction Hess sich genau feststellen, um 
ein richtiges Resultat zu erhalten, muss man nur eine Vorsichts- 
maassregel anwenden, die kurz erwähnt sein mag. Der Versuch 
muss innerhalb kurzer Zeit ausgeführt sein. Es sind deswegen 
deren mehrere erforderlich. Bei dem zweiten Versuche setzt man 
die zum ersten Male verbrauchten CC ludigolösung direkt zum 
Wasser, fügt das doppelte Volum der gesammten wässerigen 
Flüssigkeit an coucentrirter Schwefelsäure zu und titrirt weiter 
bis zur Grünfärbung. Man gebraucht jetzt mehr Indigolösung 
als bei dem ersten Versuche und verbessert dadurch einen Fehler» 
der durch die Verdünnung und die zu langsame Ausführung des 
Vorversuches entstanden ist. 

Der Versuch wurde dann in oben angegebener Weise modi- 
ficirt wiederholt. Aus der Menge der verbrauchten Indigolösung 
wurde der Oehalt des Wassers au Salpetersäure berechnet. Die 
Berechnung, wie viel Salpetersäure in 100 000 Theilen Wasser 

100. a 

enthalten ist, ist durch folgende Gleichung ausgedrückt: x ■= — - — 

bc 

unter der Voraussetzung, dass x angiebt, wie viel Theile N2O5 
in 100000 Theilen Wasser enthalten sind, dass b die verwendeten 
CC Wasser und a die verbrauchten CC Indigolösung, ausdrückt 
und unter der Annahme, dass c die Anzahl CC Indigolösung be- 
deutet, welche 1 mg N2O5 entsprechen. 

Es darf das angewendete Wasser in 100 cc nicht mehr als 
10 — 12 mg Salpetersäure enthalten, üebersteigt der Gehalt der 



— 141 — 

Salpetersäure diese Grenze, was man durch den ersten Versuch 
annäherungsweise erkennt, so nimmt man je nach dem Gehalt 
nur 20 oder lOcc Wasser und verdünnt sie mit destillirtem Wasser 
auf 25 cc. 

8) Organische Sahstanzcn. 

Die Menge der im Wasser enthaltenen organischen Stoffe 
wurde nach dem von Eubel modificirten Verfahren mittelst 
Kaliumpermanganat in saurer Lösung bestimmt. Die Herstellung 
der angewendeten Normalfltlssigkeiten ist schon pag.^ 135 be- 
sprochen worden. Der Versuch wurde in folgender Weise aus- 
geführt. 

In einem etwa 300 cc fassenden Kolben wurden zu 100 cc 
Wasser 5 cc der mit dem 3fachen Wasser verdünnten Schwefelsäure 
gesetzt und dann von der titrirten Ghamäleonlösung soviel hinein- 
gebracht, dass die rothe Färbung auch nach dem nun 5. Minuten 
langen Kochen nicht verschwand. Das Kochen geschieht, um die 
organischen Substanzen zu oxydiren. Darauf setzte ich 10 ccder 
Vioo normalen Oxalsäurelösung hinzu. Die Flüssigkeit entfärbte 
sich sofort und ich titrirte sie nun mit der Ghamäleonlösung bis 
zur schwächen Röthung zurück. Von den verbrauchten CC Cha- 
mäleonlösung wurden die zu 10 cc Oxalsäurelösung nöthigen CC 
Ohamäleonlösung abgezogen und die Differenz auf organische 
Substanzen berechnet. 

So berechneten sich die organischen Stoffe, die im Markt- 
brunnen enthalten waren, auf folgende Weise. Es entsprachen 
10,7 cc Ohamäleonlösung lOcc Oxalsäure. Nach dem Zusatz von 
100 cc Wasser verbrauchte ich 10,9 cc Chamäleonlösung. Es war 
somit 0,2 cc Chamäleonlösung zur Oxydation der in 1 00 cc Wasser ent- 
haltenen organischen Substanzen erforderlich. Von dieser entspricht 

aber 1 cc — - 0,08 mg Sauerstoff. Also entsprechen 0,2 cc Cha- 
mäleonlösung 0,2 . -rr- 0,08 mg Sauerstoff. 100 cc wägen aber 

X v , I 

100 000 mg, folglich ist die zur Oxydation der in 100 000 Theilen 
Wasser enthaltenen organischen Substanzen nöthige Menge Sauerstoff 

= 0,2 .— - .0,08 = 0,0149 Theile Sauerstoff. Nimmt man nun 



— U2 — 

an, dass 1 Theil Sauerstoff 20 Theilen organischen Substanzea 

entspricht, wie dieses Knbel, Beichardt und Andere annehmen, 

so sind in 100000 Theilen Wasser der Marktbrunnenleitung 

0,298 Theile organische Substanzen enthalten. 

Da die Lösung des Kaliumpermanganats sich nach und 

nach zersetzt, so wurde der Titer der Ghamäleoulösung vor 

jeder Untersuchung festgestellt Ich verfuhr hierbei gerade so^ 

wie bei der soeben beschriebenen Bestimmung der organischen 

Substanzen. Ich ersetzte nur das zu untersuchende Wasser durch 

destiliirtes Wasser. Auch wurde, da die Oxalsäurelösung sich 

mit der Zeit zersetzt, wiederholt eine frische titrirte Oxalsäure- 

lösung bereitet. 

9) Ammoniak. 

Ammoniak fand sich in den Trinkwassern gar nicht, in dem 
Neckar-, See- und den Pumpwassern in so geringen Mengen, dass 
es mittelst der Nessle raschen Lösung nur qualitativ bestimmt 
wurde. Einen Anhalt, ob Ammoniaksalze in grösserer oder ge- 
ringerer Menge zugegen sind, giebt die Intensität . der gelben 
Färbung^ welche durch den Zusatz einiger Tropfen der N es s 1er'- 
schen Lösung im Wasser, falls Ammoniak zugegen ist, hervor- 
gerufen wird. Das See- und Neckarwasser enthielt hiernach, 
mehr Ammoniak als die beiden Pumpbrunnenwasser, die Färb- 
ung war aber bei den 4 Wassern sehr schwach. 

10) Salpetrige Säure. 

Salpetrige Säure wurde nur qualitativ bestimmt, da sich nur 
in den beiden Pumpwassern geringe Spuren vorfanden. Ich verweise 
somit auf die qualitative Prüfung pag. 133. Die charakteristische 
Blaufär4)ung trat bei dem Wasser des Pumpbrunnens in der 
Carlsstrasse intensiver hervor als bei dem Pumpwasser aus der 
Thurmstrasse und es ist daher anzunehmen, dass ersteres mehr 
salpetrige Säure enthält als letzteres. 

IV. llCikroskopische Prüfung. 

Ein an beiden Seiten geschliffenes Glasrohr, das etwa 12 mm 
weit und 1 5 mm lang war , wurde in der Weise mit einem ge- 



— 143 — 

wohnlichen mikroskopischen Objectglas verbunden, dass es, an 
dem einen Ende erwärmt, mit etwas Paraffin bestrichen und auf 
das ebenfalls erwärmte Objectglas ges^etzt wurde. Nach dem 
Erkalten wurde die nun wasserdichte Glaszelle mehrere Male mit 
dem zu untersuchenden Wasser ausgespült und dann 1 cc dieses 
Wassers hineingebracht. Nachdem das Wasser unter dem Be- 
cipienten einer Luftpumpe über concentrirter Schwefelsäure bei 
gewöhnlicher Temperatur fast bis zur Trockne verdunstet war, 
prüfte ich den Rückstand bei steigender Vergrösserung. 

Diese Prüfung hat bemerkenswerthe Resultate nicht ergeben. 
Die Erystalle des kohlensauren und schwefelsauren Kalkes waren 
deutlich zu erkennen, Organismen dagegen waren nicht zu finden, 
selbst in dem Neckar- und Seewasser nicht. 

V. Berechnung der Analysen. 

' Wie umstehende Tabelle 1 zeigt, sind die Metalle als Metall- 
oxyde, die Säuren als Säureanhydride berechnet. Die Säuren, 
wie die Metalloxyde finden sich aber als solche nicht im Wasser, 
sondern sie sind als Salze mit einander verbunden. Es stellt 
sich demnach die Frage, wie die Säuren auf die Metalloxyde 
Tertheilt werden müssen. Es ist einleuchtend, dass man mit 
Bestimmtheit nicht behaupten kann, welche Mengen dieser oder 
jener Säure an das eine oder das andere Metall gebunden sind. Es 
kann folgende Zusammenstellung (Tab. 2) also nur dazu dienen, den 
Gehalt des Wassers an den verschiedenen Salzen unter gewissen, 
freilich mehr oder weniger willkürlichen Voraussetzungen erkennen 
zu lassen. Nichtsdestoweniger gestattet sie doch vollkommen, 
Aufschluss über den Character des Wassers zu erhalten. 

Durch das Kochen wird der kohlensaure Kalk und in ge- 
ringen Mengen die kohlensaure Magnesia ausgeschieden ; sie werden 
daher auch als solche in Rechnung gebracht. Da nun die ge- 
ringen Mengen der Alkalien unberücksichtigt gelassen werden 
können, so wurde der durch das Kochen nicht gefällte Kalk als 
Sulfat, und reichte die gefundene Schwefelsäure nicht aus, als 
Galciumchlorid berechnet Bei dem Seewasser musste auch noch 
ein Theil des Kalkes als Galciumnitrat in Rechnung gezogen 



- 144 — 

werden. War mehr Schwefelsäure vorhanden, als zur Sättigung 
des Calciums nöthig war, so wurde der üeberschnss an die 
Magnesia gebunden betrachtet Das Chlor wurde in diesem Falle 
natürlich auch als Magnesiumchlorid in Bechnung gebracht Die 
Salpetersäure wurde als Magnesiumnitrat berechnet und die etwa 
noch übrig gebliebenen Magnesiasalze als Carbonat in Rechnung 
genommen. Die Spuren salpetriger Säure und Ammoniak wurdeu 
bei der Berechnung nicht berücksichtigt 

Es ist, wie gesagt, diese Gruppirang der Säuren und Metalle 
eine willkürliche zu nennen. Ich möchte hier noch anführen, 
dass nicht einmal die Menge des kohlensauren Kalkes genau be- 
stimmt werden kann, da er ja bekanntlich nicht vollkommeu 
unlöslich im Wasser ist 

'\ VI. Ein^UBs der meteorologisohen Verhältnisse auf die 

Zusammensetzung der Wasser. 

Bezüglich der Frage, in wie weit dieser sich bei den ver- 
schiedenen Wassern geltend macht, lässt sich meinen Beobacht- 
ungen nach annehmen, dass er ein kaum bemerkenswerther ist, 
das Neckar- und Seewasser ausgenommen. So weit es mir 
möglich war, habe ich die festen Bestand theile der Wasser zu 
yerschiedenen Jahreszeiten unter Berücksichtigung der Temperatur 
festgestellt. Die Zusammensetzung der Quell-Wasser war immer 
die gleiche. So fand ich z.B. bei dem Bopserwasser in 100000 
Theilen Wasser 

am 13. Mai 46,25 Th. feste Bückstände 
, 6. Juli 46,00 , „ 
„ 22. Oct 46,50 y, ri V 

„ 12. Dec. 46,50 „ 

Ferner enthielt das Wasser des laufenden Brunnens auf 
dem Hofe des Königl. Polytechnikums in 100 000 Theilen 

am 5. April 41 Th. fester Rückstände 
, 25. Juni 40,8 „ „ 
, 22. Oct 41,3 j, 
„ 12. Dec. 41,5 , „ „ 



T 



Zusammenstellung der A] 

In 1000001 



Bezeichnung 

der 

Brunnen. 




1. Yentilbrunnen AUeen- 
strasse 6. 

2. Laufender Brunnen im 
Hofe des Königl. Poly- 
technikums. 

S.VentilbrunnenLudwigs- 
strasse 16. Yogelsang- 
leitung. 

4. Lauf. Brunnen Haupt- 
stätterstr. 109. Lehen- 
Wasser. 

5. Ecke der Heusteig- und 
Wilhelmsstr. Bopser- 
queUe. 

6. Lauf. Brunnen, Ecke 
der Archiv- u. Olgastr. 
Eühnle-Sonnenberg. 

7. Lauf. Brunnen, Ecke 
d. Eeppler- u. Jägerstr. 
Eoppenthal. 

8. Marktbrunnenquelle. 

9. Pumpbrunnen Thurm- 
strasse. 

10. Pumpbrunnen Garls- 
strasse. 



11* Neckarwasser. 



12. Seewasser. 



Aug. 1. 



April 5. 



Nov. 10. 



Oct. 26. 



Mai 18. 



Mai 13. 



M&rz 16 



März 26. 



Oct. 26. 



Oct 6. 



c« 



14,8 



6,5 



9,4 



9,4 



10,4 



10,4 



6,9 



10 



11 



10,9 



Theile. 

45 



41 



68 



48,5 



46 



44 



64 



91,5 



169 



9,1 245 



39 



15 



22,79 
22,64 

26,96 
26,79 

27,48 
23,59 

22,38 
22,96 

21,78 
21,07 

24,57 
24,69 

33,36 
33,57 



3,40 
3,50 

3,59 
3,59 

9,18 
13,28 

4,52 
3,45 

5,24 

5,24 

4,03 
3,98 

3,40 
2,67 



33,64 81,^ 
33,39 82,06 

83,86 87,15 



82,82 

32,36 
83,09 

14,32 
14,32 



5,44 
6,10 



37,88 

147,24 
146,39 

12,92 
12,92 



0,73 
0,53 



I)elle 2. 



ilysen der Stuttgarter Wasser. 

eilen sind enthalten: 





5 


1" 


OD 

1 






1 


J5 


o- 


^ 
g 


org. SubBt. 

1 0=20 

org. Snbst. 


~"~ 


"~~ 


3,22 
3,20 


1,81 
1,81 


3,43 
3,43 


4,81 
5,10 


^_ 


^_ 


— ' 0,48 

— 0,48 


— 


— 


1)05 
1,05 


1,54 
1,54 


1,88 
1,88 


4,39 
4,56 


•■^ 


"■^ 
^^^ 


- 0,24 

— 0,24 . 


• 


— 


17,28 
14,87 


1,04 
1,04 


2,77 
2,77 


0,59 
3,23 




X 


— 0,32 

- 0,32 


— 




2^5 
3,26 


1,31 
1,31 


4,75 
4,75 


5,74 
5,27 


^amm 


^■^ 


~ 0,16 
— 0,16 


0,77 
0,78 


— 


— 


1,69 
1,67 


7,72 
7,71 


10,52 
10,62 




1 


_ Spnren 


0,52 
0,75 


— 




1,38 
1,16 


2,70 
2,70 


6,64 
5,95 


— 


1 

1 


1 

1 


— 


— 


2,70 
3,35 


3,48 

3,48 


13,02 
13,02 


7,37 
7,14 


— 


— 


0,35 
— 0,35 




^^^ 


15,85 

15,32 

1 


2,94 
2,94 


7,54 

7,54 


1,57 
1,24 




— 


- 0,30 

— 0,298 


12,96 
13,73 




1 

1 


16,80 
17,35 


28,34 
29,53 




29,31 

28,44 


spüren 


Q 0,96 
Spuren ^^^g 


— 


— 


17,86 
18,57 


14,17 
14,17 


3,81 
2,81 


— 


18,05 

18,77 


n 


0,96 
» : 0,96 


— 


— 


1,20 
1,17 


1,54 
1,54 


1,33 
1,33 


2,18 
2,33 


— 


— 


0,80 
» 0,80 




CaO 


j 


0,90 
0,90 


0,40 
0,40 


1,70 
1,35 


— 


— 


3,55 
3,55 


,^,„ 


— 


^^» 
^i^^ 


4,32 
4,32 



— 145 — 



Ebenso differirte die Menge der festen Bestandtheile auch 
bei den übrigen Quell-Wassern um höchstens 0,3 — 0,8 Theile. 

Das Pumpbrunnenwasser aus der Carlsstrasse zeigte eben- 
falls eine constante Zusammensetzung , das aus der Thurmstrasse 
enthielt im December in 100000 Theilen 3 Theile fester Rück- 
stände mehr als im Sommer. Das Seewasser hatte dagegen inner- 
halb dieses Zeitraumes um 3 Theile abgenommen. Am bemerk- 
barsten zeigten sich die meteorologischen Verhältnisse auf das 
Neckarwasser. Die Zusammensetzung dieses Wassers schwankte 
innerhalb der verschiedenen Jahreszeiten zwischen 33 und 40 
Theilen fester Rückstände auf 100000 Theile Wasser. 

Was die Temperatur der Wasser anbetrifft, so habe ich 
deren Bestimmung nur von dem Monate März bis Ende Decem- 
ber vornehmen können. Es ergaben sich folgende Resultate 

Brunnen im Hofe des 





Marktbrunnen 


Polytechnikums 


Am 


26. März 6,9 ^ C 


5. April 6,5 » c 


V 


6. Juli 15,6 „ 


25. Juni 16,5 o.„ 


1) 


22. Oct. 8,1° ^ 


22. Oct. 8,4 <> „ 


n 


13. Dec. 5,70 „ 


13. Dec. 7,50 ., 




Bopserwasser 


Eühnle 


Am 


13. Mai 10,4 <> C 


13. Mai 10,40 C 


yt 


6. Juli 13,8<> / • 


6. Juli 16,0 <> „ 


» 


13. Dec. 8,2 <> „ 


13. Dec. 7,5® ,. 




Koppenthal 


Alleenstrasse 


Am 


16. März Ifi^C 


10. April 7,0 <^ C 


T» 


6. Juli 14,4" „ 


25. Juni 16,2 <>„ 


» 


13. Dec. 8,4 ^ „ 


1. Aug. 14,30 „ 
13. Dec. 7,8» „ 




Lehen 


Vogel sang 


Am 


12. April 7,4 C 


1 2. April 7,8 » C 


» 


10. Juli 15,6» „ 


18. Juni 15,3<^ „ 


i> 


26. Oct. 9,4 „ 


10. Nov. 9,40 „ 



Aus diesen Angaben sieht man, dass das Bopserwasser den 
geringsten Temperaturschwankungen unterworfen ist. 

Die Temperatur dieses Wassers überstieg in der heissesten 

Jahreshefte d. Yer. f. vaterl. Naturkunde in Wärtt. 1883. 10 



— 146 — 

Zeit des Sommers 1881 nicht 14® 0, während die anderen Quell- 
wasser znm Theil eine om mehrere Grade höhere Temperatur 
hatten. 

Das Wasser auf dem Hofe des Königlichen Polytechnikums 
ist als dasjenige zu bezeichnen, das die höchste Temperatur annahm. 

Die Pumpwasser haben von allen Wassern die -constanteete 
Temperatur; die niedrigste beobachtete Temperatur beträgt 10 ®C, 
die höchste dagegen 13,8® C. 

Die Temperatur des dem Brunnen in der Alleenstrasse Nr. 6 
entnommenen Neckarwassers schwankt dagegen zwischen 8,2® 
und 17,5® C, die des Seewassers, Rcke der Linden- und Rothen- 
strasse gefasst, zwischen 6,3 und 18,3® C. 

Die Beurtheilung des Trinkwassers in sanitäriscber Hinsicht 
fällt der Medicin zu. Die Chemie reicht ihr hierzu hülfreiche 
Hand; sie giebt ihr Aufschluss über den Gehalt des Wassers 
an den verschiedenen Bestandtheilen. Das ürtheil über die Güte 
dieses oder jenes Wassers überlasse ich daher den Sachver- 
ständigen. Ich möchte jedoch schliesslich noch aus den er- 
haltenen Besultaten die wesentlichen Momente hervorheben, die 
für die Brauchbarkeit der Quellwasser als Trinkwasser sprechen, 
und auch die Gründe anführen, die das Pumpbrunnenwasser, das 
Neckar- und das Seewasser als Genussmittel mindestens bedenk- 
lieh erscheinen lassen. 

Die Quellwasser zeichnen sich durch Klarheit (die Trübung 
des Wassers auf dem Hofe des Polytechnikums war vorüber- 
gehend), Farblosigkeit und Geruchlosigkeit ans. Sie haben alle 
einen angenehmep, erfrischenden Geschmack. Die meteorologischen 
Verhältnisse sind auf deren Znsammensetzung von einem kaum 
bemerkenswerthen Einflüsse. Dieses ist deswegen von grossem 
Werthe, weil daraus mit Bestimmtheit geschlossen werden kann, 
dass die Wasser äusseren Verunreinigungen nicht ausgesetzt sind. 
Die hohe Temperatur, die die Wasser zum Theil annehmeut 
mag daher rühren, dass die Bohren, in denen das Wasser der 
Stadt zugeführt wird, nicht tief genug gelegt worden sind. Die 
Quellwasser enthalten keine salpetrige Säure und kein Ammoniak; 
es sind auch nnr wenige CG Kaliumpermanganatlösung zur Oxydation 



— 147 — 

der darin enthaltenen organischen Stoffe erforderlich. Auffallend 
ist nnr der hohe Crehalt an schwefelsanren Salien, den die 
Wasser der Marktbninnen- nnd der Vogebangleitnng aufweisen; 
ebenso überraschend sind die im Koppenthal-, Marktbronnen- nnd 
Bopserwasser gefundenen Mengen salpetersanrer Salie. 

Das Wasser der beiden untersuchten Pumpbmnnen hat einen 
überaus grossen Gehalt an mineralischen Bestandtheilen. Be- 
deutende Mengen schwefelsaurer nnd salpetersaurer Salze wurden 
gefunden. Rs wurde ausserdem salpetrige Säuie und Ammoniak 
in diesem Wasser nachgewiesen. Ebenso ist das Neckar- und 
das Seewasser durch Ammoniaksalze, letzteres ausserdem durch 
bedeutende Mengen organischer Substanzen Ternnreinigt 

Ans diesen CSrönden sind die zuletzt genannten Wasser als 
Trinkwasser zu Terwerfen. 



10= 



üeber die Vertretung der Zone des Ammonites trans- 
versarins im sohwabisohen weissen Jura. 

Von O. Wundt in Schorndorf. 
Mit zwei Holzschnitten. 

Obgleich Oppei in den Paläontol. Mittheilungen * den viel- 
umstrittenen Horizont des A. transversarius für die Balinger 
Gegend schon in den 60er Jahren in seiner klaren Weise be- 
zeichnet hat, so scheint die betr. Stelle doch lange Zeit über- 
sehen oder missdeutet worden zu sein, denn weder in den Begleit- 
worten zu den Atlas-Blättern Balingen (1877) und Tuttlingen 
(1881), noch in den ProtocoUen des „Steigenklubbs^, noch in 
der verdienstlichen Arbeit von Engel (diese Jahreshefte 1877) 
ist hierüber eine nähere Andeutung resp. eine Anerkennung des 
Vorkommens zu finden. Letzterer bezeichnet vielmehr (1. c. S. 126) 
die von Oppel angegebenen Transversarius-Bänke als petrefakten- 
leer und will sogar an die Sicherheit des Horizontes überhaupt 
nicht glauben, indem er einen ä<^ten Ä, transversarius aus 
zweifellosen Beta-Bänken geschlagen zu haben versichert. Nun 
mag ein Leitfossil ausnahmsweise in den über- oder unterlagern- 
den Schichten vorkommen, wofür viele Nachrichten aufgebracht 
werden könnten, aber diese Ausnahmen vermögen doch die Begel 
nicht zu alteriren, zumal sie sich häufig auf eine Verwechselnng 
bei der Feststellung der betr. Form zurückführen lassen. Auch 



* Jurassische Gephalopoden S. 171 und Zone d. A, transversarius: 
Herausgeg. von Waagen. München 1866. 



— 149 — 

unserem Freund dürften seither Zweifel an der richtigen Be- 
stimmung des immerhin eigenthümlich ausgebildeten Ammoniten 
gekommen sein, so dass er diesem Stück nicht mehr die Beweis- 
kraft wie vordem beilegen wird. Erst Herr Prof. Fr aas giebt 
uns in seiner neuesten Publication — Geogn. Beschreibung von 
Württemberg 1882, S. 124 — angeregt durch die nachstehend 
aufgeführten Funde, wieder eine „Grenzbank mit ^. transversarius'^ 
an; seinem scharfen Blick ist aber die Sache schon in den fünf- 
ziger Jahren nicht entgangen, denn was er in seinen » Geogn. 
Horizonten** (diese Jahreshefte 1858, S. 101) als „Kalkmergel- 
Bank mit Ohren- Ammoniten** anführt und für das Eyach-Gebiet 
als einen festen Horizont unter den Impressa-Thonen bezeichnet, 
gehört ohne Zweifel hieher. Seit dieser resp. Oppel's Zeit hat 
aber — wie gesagt — die Kenntniss und Ausbeutung der frag- 
lichen Bänke vollständig geruht. 

Es ist nun hier nicht der Ort über die etwa noch angefoch- 
tene allgemeine Gültigkeit der OppeT sehen Zonen und speciell 
der uns hier interessirenden des Ä. transversarius zu rechten: 
die Weiterentwickelung der geologischen Forschung hat unserem 
verstorbenen Landsmann in dieser Beziehung schon längst Ge- 
rechtigkeit widerfahren lassen und wo immer — wie namentlich 
in alpinen Gebieten — es sich um die Festlegung der Alters- 
stufe neuerdings durchforschter Jura- Ablagerungen handelte, haben 
♦Oppel's Zonen sich als richtig erwiesen und sind zur Anwendung 
gebracht worden.: davon legen die Arbeiten der bayrischen, öster- 
reichischen, Schweizer- und italienischen Geologen alljährlich ge- 
nügendes Zeugniss ab. Hier möchte nur, unter Beiziehung 
einiger allgemeineren Fragen, darauf aufmerksam gemacht 
werden, welches • die Punkte sind — worunter ohne Zweifel auch 
Oppel's Fundplätze sich befinden — an denen jeder fleissige 
Sammler von dem Vorhandensein der fraglichen Grenzbank, 
von der thatsächlich nirgends sonst die Bede ist, sich ohne 
zu grosse Mühe überzeugen kann. Wenn man hinter dem Orte 
Lautlingen bei Balingen auf der rechten Thalseite über die be- 
kannten Ornaten-Plätze »auf Bergen^ hinaufgeht, so steigt über 
den ausgegrabenen Lamberti-Thonen das Terrain plötzlich an; 



— 150 — 

fünf Minateu, oder in der Verticalen etwa 18 m, höher am Berg 
hinan sammelt man an der linken Saite der buckeligen Strasse 
unmittelbar unter dem Erenc kleine, schlecht erhaltene Ter. tm- 
pressa und Bruchstücke hastater Belemniten; zwischen diesen 
beiden Stellen ist aber ein kleiner Terrain-Absatz^ an der Stirne 
l^aM, oben mit Fichten bewachsen, dessen gebleichte Thonschichteu 
mit Kalkzwischenbänken den Beginn des weissen Jura bekunden. 
In einer dieser Ealkbänke nun, die also zwischen dem Ornaten- 
Thon und den Impressa-Schichten liegen, ist es neuerdings Herrn 
Buchhändler Ed. Koch in Stuttgart gelungen, eine reiche Fauna 
aus der Transyersarius-Zone wieder aufzufinden. Sind die Ex- 
emplare auch nicht tadellos, so sind sie doch wohl bestimmbar, in 
einzelnen Formen, wie z. B. den canaliculaten und planulaten Am- 
moniten sehr zahlreich, so dass ich mit Sicherheit die hier am 
Schlnss folgende Petrefacten- Liste aufstellen kann, die so ziem- 
lich alles enthält, was Oppel als leitend für seine Zone an- 
gegeben hat. Was das unmittelbar Liegende dieser Ealkbänke 
betrifft, so haben Nachgrabungen, etwa 3 m unter denselben, ein 
Lager rauhen, blaugrauen und glimmerhaltigen Thones constatirt, 
in welchem sich die Faunen des braunen und weissen Jura in 
merkwürdiger Weise zu begegnen scheinen. Neben grossen semi- 
hastaten Belemniten, einzelnen Lamberti-KnoUen, verdrückten tri- 
plicaten Ammoniten und einer Menge Pentacr. subteres^ welche 
sämmtlich für den untersten Oxford-Thon bezeichnend sind, fanden« 
sich in wohl kenntlichen Exemplaren — zum erstenmal auf- 
tretend — die Formen des eigentlichen weissen Jura: schwarz 
vorkalkte A. arolicus, A. candliculatus und starkrippige Planula- 
ten z. Th. in ungewöhnlich grossen Individuen. Hier hätten wir 
also die Mischung beider Faunen, und wer Freude daran findet, 
sich an der Entwicklung solcher Formen aus ihren Vorläufern 
zu versuchen, dem mag hier bei weiterer Nachsuche ein weites 
Feld geöffnet sein*. Nach oben nimmt nun der Kalkgehält dieser 

* Ueber diese Gr^izfauna s. auch Engel, diese Jahreshefke 1877, 
S. 128 und Oppel (Waagen), Zone d. A, transv, 1866, S. 215. Eine 
von Hn. Eoch gefundene, glatte Ostraea ist in keinem dieser Ver- 
zeichnisse enthalten. 



— 151 — 

dunkelblauen Thone immer mehr zu; die Farbe wird zuerst mehr 
braun, dann grau und mit wachsender Consistenz geht das Ganze 
in die kalkigen, an der Luft zerbröckelnden Mergel mit Stein- 
Zwiechenbänken über, die von den Schutthalden der Impressa- 
Plätze her wohl bekannt sind. Eine Grenze in die blauen Thone 
hinein zu legen erscheint nicht rathsam, da einestheils die Auf- 
schlüsse in demselben des Albschuttes wegen beinahe nie vor- 
handen sind, andemtheils erst das Auftreten weiss verkalkter 
Petrefakten die nöthige Sicherheit in der Bestimmung bietet. 
Diesen Anforderungen scheint einer der ersten, darüber folgen- 
den Kalkbänke zu genügen, die wir nun als die praktische 
Grenze zwischen Braun Jura und Weiss Jura a bezeichnen 
wollen. 

Die am Schluss behandelten Petrefakten gehören bis auf 
wenige der Sammlung des Herrn Ed. Koch an : ihm wie Herrn 
Prof. Fraas sage ich für freundliche Ueberlassung des Materials 
zu dieser Arbeit den geziemenden Dank. 

Sehen wir uns nun nach weiteren Vertretern unserer Zone 
im engern und weitern Gebiet der schwäbischen Alb um, so hat 
Fraas dieselbe für die Eyach-Gegend — wie oben gesagt — 
schon früher constatirt ; speziell für die Fundplätze am BöUert, 
im Wannenthal, auf der linken Thalseite bei Lautlingen etc. 
finden sich in der Koch'schen Sammlung mehrfache Belege. In 
den Profilen von Be gelmann (Höhen-Best. für die Atlas-Bl. 
Balingen, Ehingen und Horb 1876) begegnen uns gleichfalls mehr- 
fache Andeutungen, denn wo derselbe unter den Impressa-Thonen 
„weisse Kalkbänkchen mit grossen Ä, biplex, flexuosus etc.* an- 
giebt, ist zweifelsohne die hier in Frage stehende Ablagerung 
zu vermuthen. 

Für die obere Donau-Gegend haben Zittel und Vogel- 
gesang (Beitr. z. Statistik d. innern Verw. Badens. 26. Heft. 
S. 14) ein Profil aus dem Wildthale bei Geisingen bekannt ge- 
macht, wo der Transversarius-Horizont in der Scyphieu -Ent- 
wicklung zusammen mit den Impressa-Thonen auftritt. Für den 
weitern Verlauf unserer Alb gegen Osten vermag ich zunächst 
nur anzuführen, dass es mir in Gemeinschaft mit Herrn Koch 



— 152 — 

gelungen ist ans den Ealkbänken am Ostfasse des Stnifen, da 
wo der Weg gegen Weilerstoffel binanterziebt, eine Anzahl yon 
bieber gehörigen Formen herauszuschlagen, worunter namentlich 
immer der Ä. chloroolUhicus (^Martelli Opp.) mit seinen geraden 
strengen Bippen, und den abgeplatteten Seiten sowie der grosse 
verkalkte A. arolicus nicht zu verkennen ist Diese Stelle wird 
auch dadurch wichtig, weil dort die Ueberlagerung unserer 
Bank durch die reichen Impressa-Mergel so klar zu Tage liegt. 
Zwischenpunkte zwischen Lochen und Stuifen — etwa in der 
Geisslinger Gegend — vermag ich zunächst keine mit aus- 
giebigeren Funden zu bezeichnen, obgleich sie, wie auch Waagen 
glaubt, sicher vorhanden sind. Für die Gegend um Lenningen 
(Teck) haben wir eine Andeutung unserer Zone in einem ganz 
charakterfesten Exemplar des seltenen A. Botari Opp., das der 
verstorbene Deff ner bei der Aufnahme des Atlas-Blattes Kirch- 
heim unserem Freunde Fr aas brachte, triumphirend darüber, 
dass er nun doch auf seinen vielen Wanderungen endlich einen 
„neuen'' Ammoniten aufgetrieben habe. Am Sattelbogen unter 
der Teck, woher dieser A. Botari wohl stammt, konnte ich etwa 
7 m tiefer als der Wegweiser, an welchem Ter. impressa liegt, 
eine 0,3 m starke , splitterharte , graue Kalkbank mit grossen 
Planulaten constatiren; vermeintliche Zwischenbänke nach oben, 
die ihre gelben Köpfe aus dem grauen Thon hervorstreckten, 
zerfielen unter dem Hammer zu Mergelgrus. 

Vom „Braunenberg" bei Wasseralfingen liegt im Stuttgarter 
Cabinet eine kleine Gollection des verstorbenen Inspektors Schuler 
sämmtlich mit der Bezeichnung: „aus der Bank 10 — 15 Fuss 

über der Grenze ^-. — j ; " es sind folgende charakteristische 

und wohl erhaltene Species: 

Hastate Belemniten; 

Bei, Sauvanausus und Coquandus; 

A, canvoltdus albus Qu.; 

A. anceps (üebergang vom canvolutm); 

A. MarteUi Oppel (ein grosses Bruchstück); 

A> flexuosus (oculcUus Phill.) 



— 153 - 

Ä. jetzt als „bimamnuäus^y von Sc hui er früher als ntrans" 

versarius**^ bezeichnet*. 
Ostraea sp. ind. 

Die Stücke sind sämmtlich verkalkt (nicht verkiest), ans 
einem hellen^ dichten Gestein. Offenbar hat sich schon Sehn 1er 
die Auffindung der Transversarius-Bank in seiner Gegend zur 
Aufgabe gemacht und daher seinen Fanden diese besonders 
präzise Bezeichnung beigegeben. Wir erhalten damit also den 
sichern Beweis des Vorhandenseins der Schichte an benannter 
Stelle und sind mit diesem Aufschluss am „Braanenberg'' zugleich 
am Ende unseres Ganges längs der Alb angelangt. 

Für den bayrischen Jura finden sich die genauesten Notizen 
über unseren Horizont bei Seh ruf er, Gümbelund ?. Ammon**; 
Ersterer hat unterhalb der »schiefrigen Kalkmergel" mit Ter, 
cf. impressa im fränkischen Landrücken eine förmliche „Planulaten- 
Bank*^ aufgestellt, die auch ihren sonstigen Einschlüssen mit der 
Transversarius-Bank des Eyach- Gebietes vollständig übereinstimmt. 
Ueber den weitern Verlauf dieser Ablagerung gegen Osten geben 
uns die präcisen Profile v. Ammon's und Gümbel's*** den 
sichersten Aufschluss. 

Wenn nun aber eine Kalk-Ablagerung auf die Erstreckuug 
von der Lochen zum Stuifen im Allgemeinen dieselben Fossil- 



* Dieser sogenannte Ä. himammatus ist, schon des tieferen Lagers 
wegen, doch wohl mit Vorsicht aafzunehmen. Seine Rippen scheinen 
noch merklich über den Rücken zu laufen und er wird nicht die ächte 
Form Quenstedt's, vielmehr einer ihrer Vorläufer sein. Die von 
O ppel U.A. aus den Cordatus-Schichten als A, (vrduenensi^ und Eugenii 
d'Orb., von Favre aus Transver8.-Schichten (Terr. oxf. pl. IV. Fig. 
5 — 8) als A, Eugenii und A, Berrensis F&yre bestimmt werden. Nament- 
lich der Letztere hat schon die grösste Aehnlichkeit mit A,himammattM 
und unterscheidet sich hauptsächlich nur durch langsameres Wachs- 
thum, weiteren Nabel und die letzte Andeutung der Rippen über den 
Rücken von ihm. 

** Seh ruf er, Juraformation in Franken. 1861. S. 66 u. f. 
G ü mb el, Geogn. Beschreib, von Bayern, in Riehl's Bavaria IIL Band, 
v. Ammon, Jura- Ablagerungen 1875. 

*♦♦ Diese Jahreshefte 1862, S. 192 (Die Streitberger Schwamm- 
lager etc.). 



— 154 — 

Beete einschliesst, die nach unten- nirgends in gleicher Weise 
mehr auftreten, während deren üeberlagerung dorch die Im- 
pressa-Mergel — wo solche vorhanden — kanm mehr in Zweifel 
zu ziehen ist, so darf ihr auch der Charakter eines geognostischen 
Horizontes nicht mehr versagt werden, zumal es an sich unwahr- 
scheinlich ist, dass ein Glied, das von Oppel, Mösch, Wfir- 
tenberger am Banden und im Donauthal, vonSchrüfer und 
G um bei im fränkischen Jura nachgewiesen ist, in unserer Alb 
fehlen sollte. Dass Ä. transversarim je weiter nach Osten 
immer seltener wird, ja — wie es scheint — im Franken-Jura 
gar nicht mehr vorkommt, ist nicht entecheidend. Oppel's 
Zonen sind ja viel weiter gefasst als Quenstedt's Schichten 
und wo immer wir die mit dem Zonen-Namen auftretende Fossilien- 
Gesellschaft aufzuspüren vermögen, darf auch die Zone als vor- 
handen betrachtet werden. Daran knüpft sich nun die Bitte an 
unsere geognostischen Freunde, denen das Glück beschieden, den 
weissen Jura in der Nähe ihres Wohnortes specialiter studiren 
zu können, die Grenzschichten von Braun zeta aufwärts doch ja 
recht fleissig zu durchsuchen, denn es kann da noch Manches 
zu Tage kommen, das von allgemeinem Interesse ist. Ich möchte 
in dieser Beziehung nur einige Fragen aufwerfenj die von weiterer 
Bedeutung werden können, nemlich: 

1) Ist die Transversarius-Schichte immer an die Impressa- 
Thone gebunden oder kommt jede für sich vor? 

2) Wenn nach dem Vorstehenden als sehr wahrscheinlich 
angenommen werden kann, dass die Transversarius-Schichte stete 
von den Impressa-Thonen überlagert wird, in welchem Verhältniss 
stehen Beide zu den Scyphien-Schichten der Lochen? 

3) Liegen die Scyphien-Schichten der Lochen, wie Quen- 
stedt, Oppel und Engel annehmen, auf Impressa-Thonen? 

oder 
lagern — wie Stutz (Lägern S. 39) glaubt — die Sehichten des 
Lochengründle , des Hörnle (der Rutsch), direct auf Ornaten- 
Thonen? (wie in der Schweiz). 

4) Handelt es sich hier überhaupt um regelmässige Schichten- 
IJeberlagerung oder um Anlagerangen — wie Engel 1. c. S. 136 



— 155 — 

n. £ fflr den BöUert zn glaubea geneigt iet — Id welchem Fall 
der »Sohwsmmstotzen'' tlieilwelse offenbar Alter sein müsste als 
die an ihn gelagertea Thoa- uud Kalkscbichten?* 

Bei der Beaatwortung dieser Prägen kDnnte sich möglicher- 
weise die praktische Bedeutung der Tran srersariaa -Schichte fOr 

Burgfeldea. 



uns herausstellen. Deberall, wo wir uns nemlicb bei den ge- 
nannten Autoren Ober die genauere Grense zwischen Braun-Jura 
zeta und Weies-Jnra alpha erkundigen, wird Aber den Zeta- 
Oolithen und Lambert! -Enollea anf ein petrefaktenleerea System 
von blauen und grasen Thonen hingewieaea, daa nur durch einige 
Steinbänke gegen oben gegliedert ist, fdr die Einziehung einer 
Grenze aber keinen Anhalt biete. Wo — wie bei Balingen — 

* B. auch die Bemerkung vonQuenstedt im N.Jahrbuch f. Min. 
etc. 1871, S.864, derdurchUildenbrand von den Schwamm -Cclonien 
als Ton Kliffen" spricht, zwischen denen sich die normalen Thon- 
und Ealkb&nke gleichsam in ruhigen Heerestancbten abgelagert hätten. 
Deffner hat Recht, wenn er behauptet, daaa man eine gute geo- 
logische Hypothese auch mUsse zeichnen kfinnen': im vorliegenden Fall 
wird man hiebei an den „Biffen" stark zweifelhaft, da solche — wie 
gesagt — mit dem anlagernden Gestein dann nicht gleichalterig sein 
kOunen, wie dies für die fraglichen Thon- und Schwammbildungen 
neuerdings angenommen wird! Man kann sich die Schwammreste in 
Mulden ta dicken Lagen angehäuft denken, aber sie, nach Analogie 
von Korallen, zu selbstatändigen Bergen uufzuthormen, ist nach unserer 
KmnUiiss der lebenden Spongien denn doch wohl nicht erlaubt. 



— 156 — 

Ter. impresso, die ohnedies stets hoch über der Grenze liegt, 
fehlt oder kaum zu finden ist, da wird aber in einem jener 
Steinbänke meistens die Entscheidung darüber stecken, ob man 
es mit W. Jura a oder Br. J. Z* zu thun hat, denn Andeutungen 
der oben aufgeführten Cephalopodenfauna pflegen darin überall 
vorhanden zu sein. Gelingt für diese Benützung der «Grenz- 
bank*^ der allgemeinere Nachweis, woran nicht zu zweifeln ist, 
so wird Oppel's Transversarius-Zone auch wirklich dem schwäb» 
System eingereiht werden müssen und es also nöthig sein, unser 
Weiss- Jura a in 3 Unter -Abtheilungen, Ton unten nach oben^ 
nemlich in 

a) die Trausversarius-Schichte ; (a,) 

b) die Impressa-Thone; (a Quenstedt) 

c) die Scyphien- (Lochen-) Schichten (a' EngePs) 

zu zerfallen, die zuweilen zusammen, zuweilen nur einzeln oder 
zu zweien vorkommen. Von diesen Unter- Abtheilungen wird nur 
c) als Alters- Aequivalent der andern gelten können, dagegen wird 
a) älter sein als b), während die Schwamm -Entwicklung der 
Lochen- (Birmensdorfer-) Schichten als Facies einer der vorher- 
gehenden zu betrachten ist, die sich bald über die Impressa- 
Thone wie bei uns (Eyach- Gebiet), bald unter dieselben wie in 
der Schweiz (Effingen, Büren u. a. 0.) lagert und das eine oder 
andere Glied ganz verdrängen kann. Von einer Alters-Gleichheit 
zwischen Impressa-Mergeln und Trausversarius-Schichte, wie schon 
geschehen, zu sprechen, kann aber nie erlaubt sein. 

Eine Lagerung der Scyphienfacies unter den Horizont der 
Gephalopodenschichte ist nicht bekannt, vielmehr müssen wir letz- 
tere als das tiefste Glied in Weiss-Jura a überhaupt annehmen» 

Dass, wie uns Hr. Klemm versichert, dieselbe reiche Cepha- 
lopodenfacies wie bei Lautlingen so auch in der Geisslinger Ge- 
gend sich über und zwischen den Impressa-Thonen vorfindet^ 
will durchaus nicht geleugnet werden, aber es ist dies gewiss 
nur die Fortsetzung der Fauna der darunter liegenden „Grenz- 
Bank", die sich bei näherer Nachsuche — wie schon gesagt — 
gewiss auch dort vorfinden wird. Ein Gleiches dürfte ohne Zweifel 
auch mit den Resten grosser Planulaten der Fall sein, dio 



— 157 — 

Engel in der mittleren Region der Impressa-Tbone bei Tbie- 
ringen — bei den nenen Bierkellern am Weg zur Bittenbalde — 
gefunden hat. 

Damit soll diese Skizze über unsern Gegenstand geschlossen 
sein. Eine Zone von der weiten Fassung des Transversarius- 
Horizontes OppePs, die von der Moldau durch die Alpen über 
den Süd- und nordfranzösischen Jura bis zum atlantischen Meer, 
in den Appeninen und Pyrenäen nachgewiesen ist, würde nicht 
von ihrer Bedeutung und Gültigkeit yerlieren, selbst wenn eine 
Strecke von der Länge unserer Alb und mehr sie nicht aufzu- 
weisen Termöchte, aber sie in den kleinsten Intervallen, mit den 
verschiedenen Modificationen, nach und nach constatiren zu können, 
bleibt trotzdem von hohem Interesse. Darum möchte auch diese 
kleine Arbeit über den alten und für uns doch neuen Horizont 
des Ä, transversarius einer freundlichen Aufnahme und eine 
gründliche Erforschung' und Durchsuchung der Grenzbänke den 
Bemühungen unserer geognostischen Freunde hiemit angelegentlich 
empfohlen sein. 

Petrefakten der Transversarius-Schichte bei Lautlingen. 

Belemnites hastatus Blainv. In mehrfachen Bruch- 
stücken , darunter wohl auch der mehr cylindrische Bei, unicana- 
UciOatus Zieten. (Hartm.) 1832. taf. 24,8. 

Bei. Sanvanansus d'Orb. Ceph. jur. I tab. XXI (Bei. 
Argovianus Mayer pars),, kleines Exemplar von 14 mm Länge 
(ohne Alveole) mit d'Orb. Abbildung vollkommen übereinstimmend; 
Einziehung gering, mehr cylindrisch als Bei. hastatus, mit scharfer 
etwas seitlicher Spitze. Eine deutliche aber nur kurze Furche 
ist bemerklich, (s. auch Favre, terrain oxf. 1. 1, 7 in Mdm. d. la 
Soc. pal, suisse. Vol. III und Bei. latus Qu. Ceph. taf. 1 3 Fig. 
13 u. 14.) 

Bei, Coquandus d'Orb. Ceph. jur. pl. 21 Fig. 11 — 18 
und Qu. Ceph. taf. 29 fig. 44, 45. Bei. pistiUiformis aus weissem 
Jura von Bareme. 

Am Ende keulenförmig verdickt, kurz gedrungen mit scharfer. 



— 158 — 

stark inr S«ite geiiiaglBi Spitie. Die Bflckenfarche iet breit 
und erstreckt sich bis tur dicksten Stelle der Scheide, (s. Dd- 
mortier, Oif. int. 1871. pl II fig. 21—26.) 

Hieher gehört wohl auch eio interessantes rerletitee Exem- 
plar, in du an der Spitse eiu Eweiter kleiner Belemnit sich 
eingestosfien und dadurch eine seitliche, BsckfQnmge Bnivickelnsg 
des Erstem reranlosst hat; wiederum ein Beweis, doss die Snh- 
stoni der Scheide zu Lebieiten des Tbie- 
^ res weich und biegsam gewesen seJa 

' muss. (cf. Fraas, diese Jahreshefte SV. 

' S. 121.) Der Ansicht, dass dos vorlie- 

I gende StOck nur eine KrDppelform und 

t das dtinne, untere Xheil lediglich die 

' Fortsetinng der verkrflppeUeD Scheide 

sei, vennOcbte ich mich nicht aniBschlies- 
sen, da beide -Thelle durch eine ganz 
I dentliche BruchUnie getrennt sind, wie 

sie bei den gewöhnlichen Verdickungen 
resp. Verdünnungen der Erfippelformen 
nie wahrzunehmen ist and auch keinerlei Begründung hätte. Diese 
AuEchwellungeu besitzen vielmehr stets eine allmählige Ueber- 
gangslinie mit fortlaufender Epidermis (x. i. B. Qu. Jura. Taf. 36 
fig. 9 und 11). 

Ueber die Abtrennung der vorstehenden, beiden Species von 
der grossen Gruppe der Hastaten wären noch einige Worte in 
sagen. Quenstedt hat die Schwäbischen des weissen Jnra der 
Hauptsache nach sämmtlich als Hastaten beisammen gelassen 
nnd darunter alle die so häufig vorkommenden, zum Theil unten 
verdickten, Spindel- nnd Lanzenformen verstanden (Ceph. S. 439 
u. f.). Hievon sind jedoch unsere mehr cylindrischen resp. keu- 
lenförmigen Stücke immerhin wesentlich verschieden ; namentlich 
aber berechtigt die eigenthfimlich gebildete Spitze, welche ent- 
weder scharf ausgezogen oder nach Art der Uncronateii (Qu. Ceph. 
S. 464 u. f.) auf breiterer Basis isolirt aufgesetzt erscheint, ent- 
schieden zu einer speciBschen Trennung, wie dies ja auch ander- 
wärts längst geschehen ist Quenstedt selbst hat diese Merk- 



— 159 — 

male bei französischen Belemniten z. B. Bei. pistiUiformis und 
Sei latus (Ceph. taf. 29 fig. 44,45 bezw. taf. 30 fig. 13u.l4) 
auch ausdrücklich anerkannt. 

Bei. unicanaliculatus Zieten (Verst. Württ Taf. 24,8) 
ist nach der Abbildung eines Bruchstfickes ohne Spitze schwer 
zu deuten. 

Bei. äff. redivivus Mayer. Liste d. bei. jur. 1863. 
pg. 14, s. auch Favre, terr. oxf. S. 20 pl. I fig. 12. 

Ein ziemlich cylindrisches Stück im Gestein von 70 mm Länge, 
mit nahezu kreisförmigem Querschnitt Yon 6 mm Durchmesser; 
Einne breit und auf die ganze Länge sichtbar; Zuspitzung rascher 
als bei hastatus; Spitze selbst fehlt. 

Am. (Peltoceras.) transversarius Qu. Deutliche 
Bruchstöcke mit starken, runden, über den Bücken hinweglaufen- 
den Rippen , die Individuen von c. 90 — 120 mm Durchmesser 
angehört haben mögen. Ein ganzes Exemplar von 43 mm grösstem 
Durchmesser — höchst wahrscheinlich auch von den Balinger 
Fundplätzen — befindet sich, wie die obigen, im Cabinet zu 
Stuttgart. Der Ammonit theilt mit einigen andern berühmten 
Petrefakten (z.B. Ä. acanthicus Oppel) das eigenthümliche Ge- 
schick, dass über ihn sehr viel geschrieben und gestritten wurde, 
Abbildungen aber selten und wenig zugänglich sind. Zur Zeit 
vermag ich deren nur vier anzugeben, nemlich diejenige von 
Quenstedt selbst: Cephalopoden Taf. 15,12, ferner 

1847. d'Orbigny, (A. Toucasianus) Ceph. jur. pl. 190. 

1871. Neumayr, Jurastudien 4. Taf. 19, 1 — 3. 

1874. Gemellaro, Stud. palaeont. 4. pl. 13, 1 — 2. 

1876. E. Favre, Terr. oxfordien pl. IV. 7 a u. b. 

In den zahlreichen Arbeiten, die sonst über unsern Hori- 
zont vorliegen, ist nur immer auf die Abbildung Quenstedt^s 
verwiesen. Die Folge davon war einerseits, dass der Ammonit 
unter den Sammlern überhaupt äusserst wenig bekannt wurde, 
andererseits, dass seine Varietäten nicht genügend festgestellt 
sind. Es stimmen denn auch die hier citirten Abbildungen nur 
im Allgemeinen überein, so dass — die Richtigkeit der Bilder 
vorausgesetzt — eine ziemlich starke Variabilität der Species 



— 160 — 

gefolgert werden mass. Zu Tei*wundern ist nach alledem nicht, 
wenn Qaenstedt, Begl.-Worte za Atl. Blatt Balingen S. 35 
sagt, dass die Binnensdorfer Art Ton A, transversarius in den 
Lochen-Bergen nicht yorkpmme*, wenn er aber beifügt, dass 
dagegen der knotige bimammatus^ Jura Taf. 76,9 eine „Ersatz- 
form'' bilde, so wird dem doch sicher nicht zugestimmt werden 
können. Dass ein genetischer Zusammenhang, wie er etwa durch 
den untenstehenden kleinen Stammbaum angedeutet werden will, 



A, bimammatus. 



Zone des 
bimamma 




o 

Kückenfurche breit und tief, so dass 
Rippen längs der Stückenkante zu 
zltzenfSrmigen Knoten werden. 
Rippen s am mt- i ich einfach. 




• 

< 














a 


A, Toucasianus. 






A. transversarius. 


Zone des 
transversari 


C 

Rippen In 
noch zu- 
hängend, 
A. frant- 


3 c 

der Naht ^. Ber 
sammen- 

sonst wie , ^^X^^^f 
versarius. dem Rucken, 
neben. 


5 

rensis. 

Furche über 
sonst wie 


C 

Die Sicht- 
pen meist 
rückwärts 
und über 
verdickt. 


5 

baren Rip- 

einf ach, 

gebogen 

d. Rücken 


■ 
























A. ca 

C 

Rippen 

äussern 

einfach, 

gebogen u. 

Rücken 
im Innern 


prinus. 


9 
CS 

e 
1 

r 


f 








j 

nur auf d. 

Umgängen 
rückwärts 
auf dem 
verdickt ; 
wie Am, 


E 

C8 




A, 

Auf dem 
sind Ripp 
gegend 
hängend , 
wie b 


ar 


dttennensis. 


annuJaris. 




C 

äua 

en 

nocl 

im 

ei c 


) 

Sern Umgang 
in der Naht- 
3 zusammen- 
Innern aber 
mnularis. 




"5 






c 


;)il. annularis. 


1 Zone 
A. atl 






Rippen scharf zweispaltig , aber mit eiu- 
fachen vermischt; Gabelung beginnt in 
der Rückengegend. 



* Im Widerspruch mit seiner Angabe Jura S. 616, wo er ihn von 
Zillhausen herrührend aufführt. 



— 161 — 

zwischen Ä. transversarius und Ä, himammatus stattfindet, 
kann nach Vergleichang zahlreichen Materials, wie solches in 
den Sammlungen der HH. Koch und Klemm, sowie im K. Ca- 
binet in Stuttgart Yorliegt, nicht übersehen werden. Vergleichen 
wir aber die beiden Ammoniten direct miteinander: den trapez- 
förmigen Querschnitt, die charakteristische Nabelbildung, die über 
den Bücken laufenden, rückwärts gebogenen Bippen des trans- 
versarius, mit der mehr gerundeten Form des himammatus, 
dessen gerade Bippen an der Bückenkante die „zitzenförmigen'' 
Knoten tragen, während die .Bückenmitte selbst glatt bleibt, so 
kann die Auffassung des letztern als „Ersatzform'' der Erstem 
gewiss nicht zulässig sein, zudem ja das fest eingehaltene, weit 
höhere Lager des himammatus ein Zusammenwerfen Beider ohne- 
di^n^icht gestattet. Wenn wir diese beiden Formen nicht mehr 
trennen dürfen, so ist an ein Festhalten von Species oder auch 
nur Yon Typen überhaupt nicht mehr zu glauben. Hätte Quen* 
fite dt die schwäbische Form des transversarius aus der Grenz- 
bank der Lochen-Berge unter den Impressa-Schichten gekannt, so 
würde er wohl auch anders geurtheilt haben. Demnach möchten 
wir also — 'übereinstimmend mit den Bemerkungen und Ab- 
bildungen Neumayr's (Jahrb. d. geol. B.-Anst Wien 1871. 
S. 368 — 369) — unsere Balinger Stücke, zu denen auch ohne 
Zweifel die im Stuttgarter Gabinet liegenden ganzen Exemplare 
und Bruchstücke gehören , als den richtigen Ä. trans^oersarius 
ansprechen, def eben hier wie anderwärts seine localen Eigen- 
thümlichkeiten besitzt. 

Ferisphinct es. 

Während der obere braune Jura nur wenige Species planulater 
Ammoniten aufzuweisen hat, tritt uns in der TransY.-Zone bereits 
eine grössere Anzahl hieher gehöriger Formen entgegen , die aber 
bis jetzt nur zum kleinsten Theil benannt sind und — wie die 
Perisphincten überhaupt — wohl auch nie sämmtlich specifirt 
werden können. Ich theile hier zum praktischen Zweck den ganzen 
Beichthum in zwei Gruppen, nemlich in 

Jahresheft« d. Ver. f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1883. H 



— 162 — 

a. die Biplex-Formen mit langsam anwachsenden Wind- 
ungen Yon rundlichem Querschnitt; die Rippen sind meist zwei- 
spaltig, bei den einen gedrängt, bei andern weiter auseinander- 
stehend. Beinahe nur kleinere Stücke ohne Wohnkammer, deren 
grOsstes 8 cm Durchmesser aufweist. Aus der GoUection Koch 
sind hier yertreten 

A. biplex a Qu. Geph. Taf. 12,7. (non hiplex impressae 
Qu. Jura. 73,18.) 

A. cf. convolutus impressae Qu. Jura Taf. 73,16. 

A. et Birmensdorfensis Mösch. Aargauer Jura. 1867. 
Taf. 1,3. 

Verglichen müssen auch werden: A. colübrinus Bein» 
und die von E. Favre (M6m. de la soc. pal. suisse), Voirons 
pl. m fig. 6,7 und Terr. oxford. pl. V fig. 4, als A. PriWUirei 
Favre abgebildeten Formen. A. Eugenii Baspail (vergl. die 
Fig. 5 pl. IV in Favre, terr. oxford.) ist unsicher; von ihm wären 
es jedenfalls nur innere Windungen, da die Knotenreihen am 
Bücken nicht sichtbar sind. Die Normalform gibt d^Orbigny: 
Ceph. jur. 1847. p. 503 pl. 187. 

b. Plicatilis-Formen mit vierseitigem, rechteckigem oder 
meist trapezförmigem Querschnitt, daher Seiten abgeplattet, Nabel 
markirt; die — namentlich im Alter — scharfen Bippen sind 
ziemlich gerade und spalten sich erst hoch am Bücken in zwei 
Aeste. Die äussern Windungen älterer Individuen ziemlich viel 
höher als breit, dagegen die innern Windungen von rundlichem 
Querschnitt, so dass bei kleinen, unausgebildeten Exemplaren 
Verwechselungen mit der vorigen Gruppe kaum zu vermeiden sind. 

A.plicat%l%s Sow. (d'Orbigny, Ceph. jur. pl- 191 u. 192,. 
hier als A. hiplex bezeichnet), mehrere kleine Exemplare stimmen 
gut mit d'Orbigny's Zeichnungen*, während die grösseren For- 
men mit Oppel als 

A, Martelli Oppel syn. A. chlor oolithicus 9ümbel 
bezeichnet werden. Diese grossen Ferispbincten sind hauptsäch- 
lich desshalb von Interesse, weil sie von Oümbel und von 



Auch A. hiplex impressae Qu. Jura. Taf. 73,18 gehört hieher. 



— 163 — 

A m m n 'i' gewissermasaeu als leitend für den gleichen Horizont 
im fränkischen Jvra befunden worden. 

Ä. chlor oolithieus Gfimbel ist sonfichst nur bekannt 
aus der pr&eisen Beschreibung y. A^mon's 1. c S. 174, 4ie aber 
um so sicherer ist, als v. Ammon 4ie Original-Exemplare Güm- 
b^l^ zur Hand hatte und die Form — die Gflmbel selbst nicht 
nfther beschrieb — mit der ihm eigenen Gewissenhaftigkeit ans 
überlieferte. Die einzigen Abbildungen des Ammoniten befinden 
sieh im N. Jahrb. f. Min. etc. Beil. Bd. I, 1881. Taf. XIT, lau. b, 
sowie in Waagen, Jur. ceph. af Cutch t. 50,3, welche zwar mit 
den GümbePschen Originalen nicht yoUständig übereinstimmen 
sollen, auch zu kleine Individuen repräsentiren , immerhin aber 
das Charakteristische des Querschnitts, der Nabelkante und der 
Berippung treu wiedergeben. 

Eine Trennung des cihrooUthictis von MarkUi Oppel 
— die auch Mösch** nicht vorgenommen und welche überhaupt 
kaum möglich sein wird — war hei dem hier vorliegenden .Ma- 
terial ganz unstatthaft.'"** 

Hieher ^u rechneu ist noch 

Ä. Schilli Oppel (Pal. Mitth. Jur. Ceph. S. 245 Taf. 
65,7) in deutlichen Bruchstücken, die kenntlich sind an der Form 
des Querschnitts, den verstärkten Kippen um den Nabel, sowie 
der glatten Fläche zwischen Nabel- und Bücken-Bippen. 

A. anceps albus (Qu. Jura 76,3 und S. 578 Taf. 73,17) 
findet sich ziemlich häufig. Da eine Efickenforche fehlt, dürfte 
A. orenatm (cf. Qu. 1. c. S. 578) der richtigere Name sein. 

Oppelia. 
A. flexuosus auctorum. Ein deutliches kleines Exem- 
plar von 70 mm Durchmesser. 

A. Lochensis Oppel. Jur. Ceph. Taf. 53,1. 



* G um bei in Riehl's Bavaria 1864. Band III. Buch IV. und 
v. Ammon, Jura-Abl«g. um R^geusburg 1875. 
♦* 8. Südl. Aarg. Jura 1874, S. 53. 

*♦* 8. Die Bemerkungen v. Ammon' s 1, c. S. 176—177, aus welchen 
hervorgeht, dass eine Trennung der beiden Species sehr schwierig 
sein wird. 

11* 



— 164 — 

jL eallicerus OppeL Jur. Ceph. Taf. 55,2. 

A» Gmelini OppeL Jur. Ceph. Taf. 54,7, 

Ä. Anar Oppel. Jur. Geph. Taf. 55,1. 

Jl lingulatus Qu. = Erato d'Orb. zahlreich, 

A. semiplanus Oppel. Jur. Geph. Taf. 55,4. 

A» 8uhclau$U8 Oppel. (Jur. Geph. Taf. 52,3) ziemlich 
häufig; ausgezeichnet durch die schöne Erhaltung der Ohren, 
die z.Th. kurz 8tielfi)rmig, z. Th. löffelförmig ausgebreitet sind. 
Das häufige Vorkommen dieses Ammoniten mag Veranlassung zu 
Fr aas' Bezeichnung ,Ealkmergel mit Ohren -Ammoniten*' ge- 
geben haben. Hauptfundplatz am ,Bflhl*, linke Thalseite. 

Harpoceras. ^ 

A. arolieus Oppel. Jur. Geph. Taf. 51,1 — 2. Diese 
wichtige Art liegt in mehreren Stücken vor, Ton denen nament- 
lich die charakteristische Bflckenparthie mit den scharfen Bücken- 
kanten und dem aufgesetzten Kiel sehr deutlich ausgeprägt ist 
Scheint häufig und fand sich auch am Stuifen. 

A. stenorhynchus Oppel. Jur. Geph. Taf. 52,1. Ein 
Exemplar im Oestein. Die Abweichung der Wohnkammer vom 
Spiralen Lauf mit den Bippen gegen die Bückenfläche ist gut za 
beobachten. 

A. canaliculatus y. Buch. Oppel, Jur. Geph. Taf. 51,3. 

A. semifalcatua Oppel. Jur. Geph. Taf. 52,6. 

A, hispidus OppeL Jur. Geph. Taf. 52,2. 

Bruchstücke grosser, glatter Ammoniten (? Wohnkammem) 
könnten herrühren vom ausgewachsenen A. eamlicuUxtus y. B., 
welcher erst jüngst wieder in einem prächtigen, beinahe glatten 
Exemplar von 110 mm Durchmesser mit Mundsaum bei Laufen 
gefunden wurde. (Sammlung Koch.) 

Aspidoceras. 

A. Oegir OppeL Jur. Geph. Taf. 68,2. 

A. perarmatus Sow. Gefunden wurde ein Bruchstück 
eines Biesen -Ferarmaten tou 95 mm Seitenhöhe und 90 mm 
Bückenbreite. 



^ 



— 165 — 

Ä. cf. Edwardsianus d'Orb. (vergl. auch Ä, perartn. 
mamülanus Qu. Jura 76,1). Ein Bruchstück im Gestein, gegen 
den runden Bücken gesehen mit starken Seitenstacheln. 

Phylloceras. 

A, tortisulcatus d'Orb. 

Aptychus ßameUosus) : eine schmale, ganz fein gestreifte 
Form, vorhanden in einem Doppelstück, dessen jede Hälfte 38 mm 
lang, 13 breit ist. Ein ähnliches Stück fand sich in den blauen 
Uebergangs-Thonen. 

Terehratula Birmensdorfensis Escher. 

Collyrites carinata Leske. 

Pentacrinus cingulatus Göldf. oder Pent peniago' 
mlis nannte Goldfuss (Petr. Germ. 53,2) die zarten 5seitigeQ 
Modificationen des suhteres aus dem untern Oxford-Thon, wie 
uns hier eines im Gestein mit 8 Gliedern vorliegt In der Kalk- 
bank selbst sind diese Stücke offenbar selten, kommen aber in 
den Thonen darunter häufig vor. 

Lima s^,? 

Plagiostoma cf. Qu. Jura 74,14. 

Uinnites velatus Goldfuss in 3 wohlerhaltenen Exem- 
plaren. 

Pholadomoya acuminata Zieten 66,1. Syn. clathrata 
Qu. Jura 74,17—18. 

Pecten suhtextorius Mü. {aXbus Qu. Jura S. 627.) 

Pecten cingulatus Qu. Jura. Taf. 74,10. 

Pinna cf, radiata Goldfuss 55 mm lang, 25mmgrösste 
Breite. 

Cuculaea cf. concinna (alba) Qu. Taf. 67,16 u. S. 631, 
in einem Exemplar von 20 mm Länge; vom Stuifen. 

Murricida alba Qu. Ji^ra 74,23. 

Eigentbümliche, Pflanzenstengel - artige Gebilde fallen am 
Stuifen auf; bald glatt, bald fein längs-gestreift durchziehen sie 
bis 272 ^^ ^^^^ wulstartig das Gestein. Im Querbruch zeigen 
sich concentrisch um einen länglichen Ealkspath-Eern angelagerte 
Schalen; man glaubt Internodien zu erkennen, doch hält sie 
Dr. Fr aas fQr nichts Organisches. 



Besohreibong der fossilen Fflanzenreste aus der Molasse 
von Heggbach O.A. Biberach nnd einigen andern ober- 
schwäbischen Looalit&ten. 

Erste AbtheiliiDg: Dieotyledonen. 

Von Dr. J. Probst in Essendorf. 

Mit Tafel I. II. 

Dio Absicht des Verf. ist, die wichtigeren fossilen Fflanzen- 
reste , die Tou ihm bisher in der oberschwäbischen Molasee, na- 
mentlich in Heggbach O.A. Biberach, gesammelt wurden, zu 
publiciren. Ein Namenverzeichniss wurde zwar schon in diesen 
Jahresheften (1879, S. 221) gegeben, was jedoch kaum hinreichen 
dürfte, um sich ein Bild der Tertiärflora unseres Landes zu ver- 
gegenwärtigen. Dasselbe enthält vorzüglich die Bestimmungen, 
welche Herr Professor Dr. Heer in Zürich zu geben die in 
hohem Grade dankenswerthe Güte hatte. Allein das von ihm 
bestimmte Material umfasst nur die Ausbeute der ersten zwei 
Jahre nach Entdeckung der Pflanzenschicht in Heggbach. Die 
spätere Ausbeute dieses Platzes, sowie das Ergebniss der erst 
nachher von mir entdeckten Plätze am Hochgeläud (Josefstobel 
und Scharben), sowie bei Biberach, vermochte Herr Professor 
Heer wegen anderweitiger dringender Arbeiten, besonders wegen 
Herausgabe seiner Polarflora, nicht zu bestimmen. Immerhin 
bleiben die directen Bestimmungen Heer's die solide 
Grundlage, auf welche sich der Verf. stützt, und 
welche für sich geeignet sind, dieser Arbeit einen Halt zu ver- 
leihen, und ihr das unumgänglich nothwendige Zukauen zu er- 



— 167 — 

werben. Mit Ausnahme einer Anzeige von Dr. Klüpfel über 
die Pflanzen von Bandeck (diese Jahreshefte 1865, S. 152), welche 
jedoch nur 18 Arten umfasst und kaum mehr als die Namen 
gibt, ist die Besprechung der tertiären Flora in unserem engern 
Yaterlande noch fast ganz im Bfickstand geblieben und dürfte 
es aus diesem Grund schon gerechtfertigt erscheinen, wenigstens 
entschuldigt werden, wenn der Verf. es unternimmt, diesen in- 
teressanten, aber allerdings schwierigen Gegenstand zu bear- 
beiten. 

Es kann hiebei nicht in der Absicht des Verf. liegen, eine 
erschöpfende Darstellung zu geben, da das Material selbstver- 
ständlich nicht blos lückenhaft ist, sondern auch, besonders bei 
den Früchten und Samen , aber auch bei den Blättern , noch viele 
Stücke vorliegen, deren Deutung gänzlich der Zukunft vorbehalten 
ist. Dessungeachtet dürfte es gelingen, wenigstens die wesent- 
lichsten Züge der Molasseflora von Schwaben aus dem vorliegen- 
den Material zu entnehmen, da die Ausbeute eine beträchtliche 
ist und von Heggbach allein mehrere tausend Handstücke vor- 
handen smd. 

Hienach bestand die Flora der oberschwäbischen Gegend 
zur Zeit der obern Süsswassermolasse, um dies vorauszusenden, 
vorzüglich, wie überall, aus Waldbäumen. Der Wald bestand 
aber, wie es scheint, bei uns noch mehr als anderwärts (z.B. in 
Oeningen, Schweiz), sehr vorherrschend aus Laubbäumen. Die 
grosse Masse der Laubbäume des Waldes gehört, wenigstens 
nach der Zahl der Individuen, zu der Abtheilung der Apetalen. 
Dann folgen, was die Häufigkeit des Vorkommens anbelangt, die 
Folypetalen und Gamopetalen; die Gymnospermen (Goniferen) 
treten bei uns sehr stark zurück. Unter den Monocotyledonen 
treten nur die Blätter der Schilfgewächse in grosser Masse auf; 
die Gryptogamen sind sehr spärlich vorhanden. 

Dies die allgemeinsten Züge der Molasseflora, soweit die- 
selben bisher erkannt werden konnten. Es mag sich empfehlen, 
nach dieser Beihenfolge auch die fossilen Pflanzen vorzuführen, 
wenn dieselbe auch mit der gewöhnlichen streng systematischen 
Ordnung nicht ganz übereinstimmt. 



— 168 — 

In Betreff der Abbildungen wurde eine gewisse Auswahl 
getroffen. Bei jenen Typen, von denen Vertreter noch jetzt in 
der Gegend, lebend vorkommen, werden dieselben mit Fug spär- 
licher bemessen werden können, wobei jedoch immer auf die 
Abbildungen in den grösseren phyto -paläontologischen Werken 
hingewiesen wird. Bei jenen Pflanzen aber, welche seit der Ter- 
* tiärzeit unserer Gegend ganz fremd geworden sind , oder welche 
eine Eigenthümlichkeit der fossilen Flora dieser Gegend darstellen,. 
oder von denen überhaupt ein interessanteres fossiles Material 
gefunden ist, werden die Abbildungen auch reichlicher zu geben 
sein. Die Originale derselben befinden sich sämmtlich in meiner 
Sammlung. 

Zuvor wird jedoch noch ein Wort Aber die Lagerungs- 
Verhältnisse vorauszusenden sein , sowie über die Beschaffen- 
heit der Schichten, welche an den verschiedenen Localitäten die 
Pflanzen einschliessen. 

Hier kommt zuerst in Betracht die im Jahr 1865 von mir 
entdeckte Pflanzenschichte in der Sand- und Mergelgrube am 
Buchhaldenberg bei Heggbach-Mühle. Dieselbe. hat nicht 
blos reichliche Beste der Flora aufbewahrt, sondern auch Beste 
von Wirbelthieren*, Schnecken** und einigen Insecten***. Der 
Anfschluss daselbst ist auch so umfassend und deutlich, dass die 
Schichtenfolge und die Lagerungsverhältnisse sich sicher angebea 
lassen. Zur Zeit der grössten Ergiebigkeit der Localität, in der 
Mitte der sechziger Jahre und gegen Ende derselben, ergab sich 
folgendes Profil: 

Die oberste Schicht (1) ist ein ungeschichteter Sand, in 
dem sich viele Concretionen ausscheiden (Zapfensand), ganz ähn- 
lich wie in Beisensburg bei Günzburg, Königseggwald und aa 
andern Orten. In den letzten Jahren jedoch konnte ich nur 
noch wenige erblicken. Auf dem Sohllager dieses Sandes zieht 
sich eine Knauerschicht hin (2), in welcher ich 1857 die zahl- 
reichen Säugthierreste entdeckte; daselbst auch Schnecken und 



* cf. diese Jahreshefte 1879, S. 259—262. 
*♦ Daselbst S. 264. 
**♦ Daselbst S. 263. 



— 169 — 



Ünionenschalen. Mergelknollen in dieser Schiebt, die wie Ge- 
rolle eingebettet sind, enthalten zam Theil Pflanzenblätter, z. B. 
Cinnamomum und Fagus. Im Laufe der Ausbeutung der Schicht 
stellte sich heraus, dass dieselbe eine linsenförmige Gestalt hatte 
und nach rechts und links auskeilt; auch gegen die Tiefe des 
Berges selbst scheint sie nicht sehr weit sich fortzusetzen. Der 
deckende Sand ist in einer Mächtigkeit von ca. 7 Metern auf- 
geschlossen, setzt aber noch höher hinauf fort, unter demselben 
lagert eine Schicht grauen Mergels (3) ungefähr 1,5 m mächtig, 
der nach unten stellen- 
weise zahlreiche Blätter 
von PhragmUes aufweist, 
auch Schalen von Ancy- 
luSj und allmählig in eine 
Braunkohlenschicht (4) 
Übergeht, die jedoch nie 
mehr als ungefähr 25 cm 
Mächtigkeit erreichte und 
nach beiden Seiten hin ab- 
nahm. In der Braunkohle 
waren hie und da noch 
Blattabdrficke von Phrag- 
mUes zu erkennen. 

Nach unten schliesst sich die Schicht (5) an, nur 20 cm 
ungefähr dick, aus mergeligem Sand bestehend, in der zerstreute 
Fischreste von Karpfen und wahrscheinlich von Perca sich finden, 
auch Samen von Carex und zerdrückte Schnecken. Unmittelbar 
darunter befindet sich die eigentliche Pflanzenschicht (6), nur 
30 bis 50 cm mächtig. Auch diese besitzt eine linsenförmige 
Gestalt. Sobald nämlich die Braunkohle als dünner Streifen ans 
Tageslicht zu kommen anflng, suchte ich sorgfältig, ob nicht in 
ihrer Nähe Pflanzenabdrücke sich finden, zunächst aber ohne 
Erfolg. Offenbar war dazumal die Pflanzenschicht selbst noch 
so dünn, dass sie entweder keine Pflanzen einschliessen konnte, 
oder sie war vielleicht noch gar nicht vorhanden. Erst später 
(1865) .war sie so weit entwickelt und durch ,die fortgesetzte 



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6 



— 170 — 

Abfuhr von Material zu Tag gefördertp dass bei einem zufälligen 
glücklichen Griff mir ein Ctnitamomum-Blatt in die Hand kam, 
durch welches die Schicht signalisirt wurde. Gegen Süd hin 
wurde die Schicht sandig und führte keine Pflanzen mehr oder 
nur unkenntliche Beste; gegen Nord (links) setzte sie zwar fort, 
verlor aber im Laufe der Ausbeutung ihre guten Eigenschaften 
und ist gegenwäitig sehr unergiebig. 

Dieselbe war auch zur Zeit der besten Entwicklung nicht 
mehr als 40— 50 cm mächtig und besteht deutlich aus mehreren 
Abtheilungen. Zuunterst liegt, die Hälfte der ganzen Schicht 
bildend, ein compacter Mergel unmittelbar auf Sand; derselbe 
lässt sich gut spalten und umschliesst die Blätter eines Waldes, 
vermischt mit Schilf und andern Wassergewächsen. Die Beste 
der Weiden, Birken, Buchen scheinen sich nur hier zu finden 
und nicht in die höhere Abtheilung der Schicht hinaufzureichen, 
erscheinen aber wieder in der Säugthierschicht (2). Breite Blätter 
sind hier überhaupt zahlreicher als weiter nach oben ; die Cmna- 
rnonmm' und Pappelblätter gehen jedoch durch die ganze Schicht 
hindurch. Diese Mergelschicht nimmt nach oben mehr Sand auf 
und es legte sich ein Streifchen Sand ein, das gegen die Tiefe 
des Borges immer mehr an Mächtigkeit zunahm und schliesslich 
besonders die obere Abtheilung der Schicht so alterirte, dass 
dieselbe sich in eine leere pe^efactenlose Sandschicht verwan- 
delte. Zur Zeit der günstigsten Entwicklung aber stellte sich 
alsbald über dem nur ca. 1 cm mächtigen Saudstreifen wieder eine 
Mergellage ein, welche mehr eine lamellöse Structur besitzt. 
Unmittelbar über dem Sandstreifchen waren an einem gewissen 
Platz von massiger Ausdehnung die Blättchen von Weinmannia 
versammelt, die sonst nur sehr spärlich in andern Abtheilungen 
der Schicht vorkommen. Die kleineren Blätter schlagen hier 
überhaupt vor. Die Blätter von PhragmUes nebst Deckeln einer 
Paludina häufen sich dann nach oben so sehr, dass durch sie 
wieder ein natürlicher Abschnitt gemacht wird. Die Pflanzen- 
abdrücke dieser obern Abtheilung sind schön, aber der Mergel, 
der sich in zu dünne Lagen spaltet, ist zerbrechlich und gelingt 
es nicht leicht, grössere Stücke vollständig zu erhalten. Zum 



— 171 — 

Schlüsse, im Uebergang nach oben zur Fischschicht, wird die 
Pflanzenschicht sandiger und bröckliger und zur Aufnahme der 
Blätter weniger geeignet; aber es fanden sich hier noch, wenig- 
stens an einer Stelle, zahlreiche Blijiter von EucälpptuSj von 
-denen mehrere Stücke die Nervatur gut conservirt haben, unter 
4er Pflanzenschicht kommt ein Lager mit Sand (7) von ungefähr 
Metermächtigkeit, leer und an der Sohle der Grube noch über 
1 m mächtig anstehend ein brüchiger undeutlich geschichteter 
Mergel (8), in welchem eine grosse Schildkröte (Macrochei^ 
ntmt) lag nebst zerdrückten Schalen von Hella und das Schälchen 
«iner Naktschnecke. 

In der gleichen Grube, aber einige Meter weiter naclrNord, 
«teilte sich später (1882) das Profil in folgender Weise heraus. 

Ziffer 7 wie zuvor; Z. 6 ist unrein und enthält nur noch 
«ine unbedeutende Zahl von Pflanzen; Ziffer 5 dagegen ist auf 
eine Mächtigkeit von ungefähr einem Meter angeschwollen, nimmt 
einige Pflanzenblätter auf und zeigt sich oben das* schwarze Band 
der Braunkohle; Z. 3 ist unverändert; dagegen bei Z. 2 fehlen 
nicht blos die Thierreste, sondern auch die knauerige Beschaffen- 
heit der Schicht Es folgt auf Z. 3 unmittelbar Z. 1 bis zur 
Ackerkrume. 

Die Art und Weise, wie die Pflanzenreste in Heggbach er- 
halten sind , zeigt günstige und ungünstige Seiten. Ungünstig 
ist zunächst, daas der Mergel nur in kleineren Schollen heraus- 
gehoben werden kann; so dass besonders grosse Blätter oft 
verstümmelt werden. Auch der äusserliche Anblick der Blatt- 
abdrücke ist vielfach nicht gerade schön; es mangelt jener gleich- 
massige Localton , der z. B. den Oeninger Blättern eigen ist 
und dieselben wie saubere Gemälde heryortreten lässt. Die Hegg^ 
bacher Blätter sind meist fleckig und ungleichen Farbentones; 
eine Partie des Blattes kann lebhaft gefärbt sein, die Farbe stuft 
sich aber unregelmässig nach verschiedenen Seiten bin ab und 
verliert sich. 

Dagegen ist die Nervatur meist gut und oft sehr gut er- 
halten, auch die Nervillen dritten und vierten Ranges. Die 
Bänder sind meist gut hervortretend und zeigen die Zäbnelungen 



— 172 — 

r 

und Eerbungen deutlich. Für die Samen und Früchte besteht 
noch der Yortheil, dass dieselben in dem weichen Mergel oft 
noch ihre Rundung beibehalten haben, welche die Erkennung 
derselben erleichtern, während dieselben in den Kalkschiefern von 
Oeningen mehr oder weniger flach gedrückt sind. Auch ist in 
Anschlag zu bringen, dass die Mergel sich müheloser spalten 
lassen als Kalksteine und selbst die Schiefer. Wenn die Mergel 
gut getrocknet sind und trocken aufbewahrt werden, sind die- 
selben sehr dauerhaft Feuchtigkeit aber und Frost zusammen 
sind ihnen sehr unzuträglich; sie zerfallen dann beim Aufthauen 
zu einem Häufchen lockerer Erde. 

^r grösste Theil der Grube ist jetzt yerschüttet und die 
Ausbeute nicht mehr gut lohnend. 

Dass Heggbach dem Horizont der obern Süsswassermolasse 
^angehöre, wurde von dem Verf. schon früher* nachgewiesen. Ein 
Pisolith (Albstein) mit spärlichen Schalen von Helix steigt von 
den Höhen bei* Walpertshofen und Mietingen, l^o die üeber- 
lagerung desselben auf der Meeresmolasse direct zu sehen ist, 
auf der Markung Sulmingen und Heggbach weiter gegen die 
Thalsohle herab. Vor einigen Jahren erst wurde auch am Fuss* 
weg von Sulmingen zur Heggbacher Mühle an der rechten Thal* 
wand derDürnach ein instructiver Einschnitt blossgelegt, an welchem 
der Pisolith in zahlreichen Brocken zu Tage kommt. Hier er- 
reicht dieser charakteristische Kalk fast schon die Thalsohle und 
es lässt sich ermessen, dass derselbe ungefähr bei der Hegg- 
bacher Mühle das Niveau des Baches erreichen werde, so dass 
die Mergelgrube daselbst nur wenige Meter über dem Pisolith 
lagert, somit zu den untersten Lagen der obernSüsswasser- 
molasse gehört. Hiemit steht in Uebereinstimmung der Cha- 
rakter der wichtigsten Pflanzen und besonders auch der in 
Heggbach gefundenen Schnecken, wie schon in der oben citirten 
Abhandlung ausgeführt wurde. 

Bei den andern Fundorten ist die Schichtenfolge weniger 
gut aufgeschlossen. In Biber ach kam die Pflanzen- und Säuge- 
thierreste führende Schicht bei Grabung eines Kellers (1864) 

* Diese Jahreshefte 1868 S. 178 und daselbst 1879, S. 207. 



— 173 — 

• 

am Weg gegen das Jordanbad zum Vorschein. Die Pflanzen 
liegen theils in Vethärtangen des Sandes, theils in Mergelknollen. 
Die leitenden Schnecken Helix syVoand und inflexa sind auch 
hier vorhanden. 

In Köuigseggwald gab auch eine Kellergrabung Ver- 
anlassung zur Förderung der Pflanzen, die sehr vorherrschend in 

4 

Cinnamomum- Blättern bestehen. Dieser Punkt ist wohl der 
älteste in Oberschwabeu erschlossene , da derselbe schon 1824 
bekannt wurde. 

Balthasar Ehrhardt von Memmingen spricht zwar schon 1748 
von der ersten Formation von Schwaben (Suevia subterranea 
lithodendra), dass in derselben Sumpfmuscheln, Blätter und Kohle 
vorkommen. Allein es wird nicht auszumachen sein, an welchem 
Punkt oder an welchen Punkten es ihm gelang, diese Beobacht- 
ungen zu machen. Da ihm die Abhänge des Illerthals gut be- 
kannt waren, so kann man an die Gegend von Kellmünz , weniger 
von Dietenheim denken, woselbst Pflanzenabdrücke vorkommen. 
Auf die Blattabdrücke der Brackwassermolasse in IJnterkirchberg 
ist in diesem Falle aus dem Grund keine Bücksicht zu nehmen, 
weil Ehrhardt schon von Balzheim ab eine zweite Begion be- 
ginnen lässt, die sich durch Landschnecken auszeichnet und aus 
welcher er keiue Pflanzenabdrücke erwähnt (cf. diese Jahreshefte 
1879, S. 292). 

Der Fundort im Josefstobel am Hochgeländ bei Eber- 
hardszeil O.A. Waldsee liegt in einer Waldschlucht, welche die 
Schichtenfolge nur unterbrochen erkennen lässt Hier fand sich 
4a8 seltene Liriodendron, Auch die Fundstellen am Scharben 
bei Essendorf befinden sich im YTald und sind gegenwärtig zu- 
meist wieder überwachsen. Früher, im Anfang der siebenziger 
Jahre, waren hier mehrere Stellen zugänglich, welche Pflanzen- 
reste führten. Zunächst ganz unten beim Eingang in die Schlucht 
lagen Sandsteinplatten, welche einige Blätter von Cinnamomum 
lieferten. Der ergiebigste Platz fand sich in der ungefähr halben 
Höhe und lieferte Wasserlinsen, eine sehr kleinblättrige Salvinie 
und besonders auch neben Blättern eine Anzahl Blüthen Ton 
Cinnamomum. Diese Schicht zieht sich auch über den Fahrweg 



"H 



— 174 — 

nach Scharben hinüber und tritt dort auf eise kurie Streeke 4U» 
beiden Seiten des Wegs so Tage. Ferner waren ireiter obe& 
in der Nfthe der Brnnnenstabe nnd in der Schfaiclit, weiche da& 
„SchioBsbühl* umgibt, theils in weissen Mergein, theils in Sand- 
Steinplatten einige Pflanzen zu finden, wonniter ausser anna- 
momum die Mi/raine doryphara Unger berrorzuhehen ist 

Andere Plätze erwiesen sich als wenig ergiebig, z. B. der 
Tobel von Wettenberg gegen Fischbach etc. Alle diese Plätze 
am ^sogenannten Hochgeländ liegen innerhalb der Ton mir schon. 
früher nachgewiesenen Linie der obern Sflsswassormolasse , wi& 
auoh überall in denselben die Heiix syloana sich vorfindet (cf. 
diese Jahreshefte 1873, 8. 131). 

Die untere Süsswassermolasse, auf beiden Seiten der Donau 
in langem Zug hervortretend, hat noch keinen Fundort auffinden 
lassen, der irgendwie ergiebig wäre. 

Die Pflanzen aus dem Palndinensand der Brackwasser- 
molasse von ünterkircbberg an der Hier lassen wir -ausser 
Betracht, weildie dortigen Vorkommnisse nicht zur Hand sind*. Es 
werden somit nur die Pflanzenreste der obern Süsswassermolasse 
vorgeführt, welche auch weitaus die meisten Pflanzen geliefert hat 

Einige Fundorte, die gelegentlich verschiedener Excursionen 
beobachtet, aber wegen zu grosser Entfernung nicht ausgebeutet 
werden konnten, sind noch namhaft zu machen, da ^terhin sich 
doch vielleicht Jemand die Mühe der Ausbeutung geben dürfte. 
Ein solcher Platz ist bei der B um üble (Hasenweiler) O.A. Ba- 
vensburg, am Weg gegen Pfärrenbach. Die Blätter scheinen 
dort gar nicht selten zu sein. Sodann bei Hochberg 0,A. 
Saulgau in der Nähe des EelljBrs ausserhalb dem Ort Im Sand,, 
der einige Schieferung besitzt, sind die Abdrücke zahlreich, aber, 
wie es scheint, schlecht. Es wäre aber auch der Mergel in un- 
mittelbarer Nähe zu untersuchen , bei dem ich mich nur kurz. 
aufhalten konnte. 

Femer bei Eellmünz jenseits, östÜch der liier. Die 
dortigen Sandeteinplatten eeig^ viele, aber grobe Abdrücke, 
worunter Oinfunmmum zu erkennen ist nnd Säugetbierreste. Es 

* Die Namen sind angefahrt in diesen Jahresheften 1879, S. 258. 



— 175 — 

ist aber zu erwarten, dass Mergellager, die dort nicht fehlen werden,, 
besseres Material liefern könnten. Audh bei Dietenheim nnd 
Schwendi O.A. Laupheim sind (nach Eser) einige Funde ge- 
macht worden. Einige Stehen wurden dort von dem yerstorbenen 
Hauptmann Bach und mir wieder aufgefunden, sind jedoch von 
geringer Ergiebigkeit. 

Apetalen. 

1. Laurineen. Tafel I Fig. 1—13. 

In der gesammten Flora der Molasseforma^ion gehören die 
Laurineen und speziell die Oinnamomum zu den wichtigsten 
und verbreitetsten Waldbäumen, die desshalb auch an die Spitze 
zu stellen sind. In Deutschland und in der Schweiz, in Oester- 
reich, Frankreich, Griechenland, Portugal, Italien und Amerika 
sind die Beste derselben in grosser Anzahl gefunden worden, 
fehlen jedoch im Miocan von Grönland und den übrigen Polar- 
ländern fast ganz; der einzige Bepräsentant der Laurineen ist da- 
selbst eine Art des Geschlechts Sassafras, Der nördlichste Stand- 
ort derselben war das Samland (Danzig nach Heer) zur Zeit der 
untern Süsswassermolasseformation , woselbst der Zimmtbaum in 
zwei Arten vertreten ist.* 

Durch die Arbeiten von Hm. Professor Heer in Zürich ist 
auch soviel Licht gerade über dieses Pflanzengeschlecht verbreitetr 
dass die Beschaffenheit der Bäume bis ins Detail nachgewiesen 
ist. Die Bestimmungen von Heer, die sich auf das ausgezeichnete 
Material von Oeningen vorzüglich stützen, erfreuen sich auch allge- 
meiner Anerkennung, ünger und Ettingshausen, welche diese 
Beste anfänglich auf Ceanoihus oder Baphnogene oder Zigyphus 
bezogen, haben in ihren späteren Werken (Sylloge plantarum etc, 
und Flora von Eumi von ünger; Flora von Bilin von Ettings- 
hausen) die Heer'schen Bestimmungen in dieser Beziehung adop- 
tirt, wie auch Graf Saporta denselben sich anschliesst. 

* Nach der soeben (1882) erschienenen zweiten Abtheikiog 
des sechsten Bandes der Flora fossilis arctica von Heer kommen in 
der Ereideformation (Ataunschichten) von Grönland vor: Cinnamamum 
sezannense Wat. und vier Arten des Geschlechts Laums (1* c* S. 74 
■nd folgende). 



— 176 — 

Besonders zwei Arten von Cinnamomum sind in der obem 
Sflsswassermolasse verbreitet: C. Scheuchzeri und C, poliftnar' 
phum; beide haben auch in Heggbach und andern Orten der 
schwäbischen Molasse zahlreiche Beste hinterlassen. Die Blatter 
wurden meist von Heer selbst bestimmt; seither haben sich aber 
noch andere Theiie vorgefunden, welche beschrieben und ab- 
gebildet werden. 

Cinnamomum polyrnarphum AI. Braun sp. Tafel I Fig. 1 
bis 7. Die Blätter dieses Baumes sind unter sich ziemlich stark 
abweichend. Ein Zweig von Oeningen, den Heer in seiner Ter- 
tiärflora der Schweiz, II. Band, Tafel 93, Fig. 26 abbildet, 
liefert dafür den directen Beweis. Typisch kommen dieselben mit 
den Blättern des Eampherbaums (0. camphora*) recht gut über- 
ein. An dem abgebildeten Blatt von Heggbach , Tafel I Fig. 1 
lassen sich die hauptsächlichsten Eigenschaften abnehmen. Höhe 
und Breite schwanken zwar stark, betragen jedoch bei mittel- 
grossen Blättern ungefähr 4 — 5 cm in der Länge und ca 3 cm 
in der Breite; der Stiel etwas zu I cm. Alle siud dreinervig, 
d. h. in der Nähe der Basis entspringt auf jeder S^ite des 
Mittelnervs ein starker Seitennerv, der sich spitz war ts wendet, 
aber die Spitze selbst nicht erreicht Erst weit oben gehen an 
dem Mittelnerv noch einige Seitennerven ab. Diese Nervatur ist 
eine Eigenschaft, die den Ginnamomumblättern gemeinsam ist 
Die Species C. polymorphum unterscheidet sich hierin von an- 
deren Arten , dass die Basalnerven mit dem Rand nicht genau 
parallel laufen und dass die Spitze des Blattes sich in ziemlich 
rascher Biegung aufsetzt. Einige der Oeninger Blätter zeigen in 
den Achseln der Blattnerven Drüsen, die jedoch den meisten 
fehlen. An den Heggbacher Blättern konnte ich niemals Drüsen 
vorfinden. 

Ausser diesen typischen Blättern wurde durch Herrn Prof. 
Heer auch noch einige andere Formen in den JLreia dieser Art 
gezogen, welche vorzuführen sind, da dieselben geeignet sind, den 



* In Naturselbstdruck vorgeführt von ättingshausen : Blattskelette 
der Apetaien Taf. 30 Fig. 5, 6. 



— 177 — 

Formenkreis der Species zu vervollständigen. Dieselben zeichnen sich 
auch durch ungewöhnliche Grösse aus. In Figur 2 ist ein Blatt 
abgebildet, das 0,075 m in der Länge und 0,046 m in der 
Breite misst. Was den Umfang und auch die Form anbelangt, 
kann dasselbe sich mit Cinnamomum spectäbüe Heer (cf. Tertiär- 
flora, Band II, Tafel 96 Fig. 1 — 8) messen. Allein die speci- 
fische Eigenthümlichkeit des C spectäbüe besteht darin, dass 
die von den Baselnerven gegen den Blattrand abgehenden söge- ■ 
nannten Aussennerven sehr stark entwickelt sind, was bei dem 
Heggbacher Blatt nicht zutrifft, das hierin mit C. polymorphum 
übereinkommt. In Foiin und Grösse stimmt das Blatt recht gut 
mit Strychnos europaea Ett. überein (Flora v. Bilin II, Tafel 36 
Fig. 4, S. 26). Allein letzteres ist fünfnervig, wenn auch die 
zwei untersten Basalnerven nur sehr schwach und kurz sind. An 
dem Blatt von Heggbach lässt sich auch mit der Lupe keine 
Spur davon erkennen. Auch gehen dort die Basalnerven in 
gleicher Höhe von dem Hauptnerv ab, bei dem Heggbacher Blatt 
in ungleicher Distanz, was bei den fossilen Oinnamomen oft 
vorkommt Auch das Blatt Figur 3, das, wenn auch an der Basis 
•einigermassen verletzt, ganz ähnliche Dimensionen erreicht, wird 
hieher gehören, nur dass die Spitze nicht zur Ausbildung gelangt 
ist, was mit Hemmungen des Wachsthums zusammenhängen mag. 
Eine weitere von Herrn Prof. Heer zu C. pölymorph%an ge- 
zogene Form ist in Fig. 4 abgebildet. Die Länge ist 0,075 m, 
die Breite jedoch nur 0,03 m. Seiner äusseren Erscheinung 
nach, besonders auch wegen der stumpflicfaen Spitze, zeigt es 
Aehnlichkeit mit den Blättern von C. Bosamässleru Allein letz- 
tere zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Basalnerven fast ganz 
bis in die oberste Spitze hinaufragen und alle andern vom Mittel- 
nerv ausgehenden stärkeren Seitennerven fehlen, was bei dem 
Heggbacher Blatt, nicht zuiaifft, so dass ihm sein Platz mit Becht 
bei C. polymorphum angewiesen wird. Eine grössere Mergel - 
platte von Heggbaoh dürfte diese Bestimmung bestätigen. Hier 
liegen ein halbes Dutzend Blätter so nachbarlich nebeneinander 
und zum Theil aufeinander, dass man den Eindruck gewinnt, 
sie möchten einem gemeinsamen Zweig angehört haben, obwohl 

Jahreshefte.d. Ver. f. voterl. Naturkunde in Württ. 1883. 12 



— 178 — 

letzterer selbst nicht sichtbar ist Neben diesen Blättern von 
gewöhnlicher Form und Grösse befindet sich auch ein Blatt, das 
mit dem eben beschriebenen in Form nnd Grösse ganz gut fiber- 
einstimmt. Ich besitze mehr als ein Dutzend so gestalteter 
Blätter von Heggbach und auch ein Exemplar von Scharben bei 
Essendorf und mehrere vom Josefstobel bei Heinrichsburg. Ganz 
kleine, aber deutlich dreinervige Blättchen, wie sie auch in Hegg- 
bach nicht selten vorkommen, haben ihren Platz ohne Zweifel- 
ganz in der Nähe der Blfithenstiele gehabt, worüber die Inflore- 
scenz bei Heer 1. c IL Band Tafel 94 Fig. 7 erwünschten Auf- 
schluss gibt. 

Die Zahl der gewöhnlichen, typischen Blätter dieser Art in 
der schwäbischen oberen Süsswassermolasse ist zwar bedeutendr 
doch weit nicht so gross wie die von G, Scheuchgerü 

Vereinzelte Blüthen fand ich mehrere, sowohl in Heggbacb 
als auch in Scharben bei Essendorf (Fig. 5). Dieselben stimmen 
gut mit den von Heer abgebildeten überein. Die sechs Blättchen 
sind bei allen verlängert und spitz, wie sie dem C. polymor^ 
phum zugetheilt werden, wenn auch einige Blättchen umgebogen 
sind und desshalb stumpflich sich darstellen; solche mit rund- 
lichen Blättchen, wie sie nach Heer dem C. Scheuchaeri zu- 
getheilt werden, fanden sich bisher nicht. Auch eine vereinzelte 
Blüthenknospe von Scharben (Fig. 6) stimmt sehr gut mit den 
von Heer (l. c Tafel 94 Fig. 9 — 11) abgebildeten, sowohl was die 
Grösse als die Form des Stiels und der Knospe selbst anbelangt«. 
Es liegt hier nicht bloss ein flacher Abdruck vor, sondern die 
Rundung hat sich wenigstens an der Knospe selbst erhalten. 

Von den fossilen Früchten theilt Heer jene dem C. pcly- 
morphum zu, welche relativ am meisten Aehnlichkeit mit den 
recenteu Kampherfrüchten haben. In Heggbach habe ich eine 
Frucht gefunden, welche ganz überraschend mit letztern über- 
einstimmt, jedenfalls weit mehr noch als die Oeninger Früchte. 
Die Abbildung wird in Fig. 7 gegeben; dieselbe ist fast rund^ 
kirschenähnlich, der grosse Kelch anliegend, der Stiel etwas 
länger als die Beere; in all diesen Eigenschaften ist sie mit 
der recenten Kampherfrucht, die von^Heer am angeführten Ort 



— 179 — 

(Band II Tafel 94 Fig. 34 und Band III Tafel 152 Fig. 18) 
abgebildet wird, sehr gut übereinstimmend. Es sind beide Ab- 
drücke erhalten ; die Beere selbst aber fiel beim Spalten der 
Mergelplätte als ein braunes Pulver ab und konnte nicht con- 
servirt werden. Die Früchte von Oeningen weichen jedoch von 
der Kampherfrucht und von der fossilen Heggbacher Frucht da- 
durch ab, dass sie länglich sipd, und der niedrige Kelchrand 
über die Beere seitlich etwas hervorragt ; der Stiel derselben ist 
kürzer. In Heggbach und im Josefstobel habe ich solche Früchte 
ebenfalls vorgefunden, die von Heer auch in der That zu C. pöly- 
morphum gezogen wurden; allein die abgebildete Beere von 
Heggbach verdient doch eine besondere Hervorhebung wegen 
ihrer viel grösseren Uebereinstimmung mit der recenten Kampher- 
frucht. Da ich dieselbe erst später fand, so kam sie nicht in 
die Hand von Herrn Prof. Heer. 

Ansehnliche Knospenschuppen kommen in Heggbach 
sehr zahlreich vor. Die grösseren, die gestreift sind und die 
Wölbung noch gut erkennen lassen, sind an der Basis ca 1 cm 
breit und eben so lang und spitzen sich allmälig nach vorn zu. 
Diese zieht Heer zu C. pölymorphum^ weil der recente Kampher- 
baum mit dem in so vielen Zügen eine Aehnlichkeit besteht, sich 
durch grosse Knospenschuppen vor anderen Cinnamomen aus- 
zeichnet. Es kommen aber auch kleinere und glatte Schuppen 
in Heggbach vor, die wohl zu andern Species zu ziehen sein werden. 

Cinnamomum Scheuchzeri Heer Tafel I Fig. 8 — 11. Die 
Blätter dieses Baumes sind in der schwäbischen Molasse, so- 
weit dieselbe bisher untersucht worden, noch häufiger als die 
der vorangehenden Art. Die Nervatur ist in der Hauptsache die 
gleiche; die Basalnerven laufen jedoch hier, wie die abgebildeten 
Blätter (Fig. 8, 9) zeigen, dem Band etwas näher und mehr 
demselben parallel. Die Dimensionsverhältnisse in Länge und 
Breite weichen ab; sie sind schlanker und meist kleiner als bei 
0. polymorphum. Die Figur 8, eines der grösseren Blätter misst 
0,06 m in der Länge und weniger als 0,02 m in der Breite. 
Die Figur 9, welche als ein Blatt mittlerer Grösse betrachtet 
werden kann, misst 0,04 m in der Länge und nur 0,013 m in 

12* 



— 180 — 

der Breite. Bei Figur 10, welches das schmälste Blättchen meiner 
Sammlung Ton Heggbach ist, beträgt die Höhe 0,03 m, oben 
die Breite nur 0,005 m. Allerdings werden Blätter Ton so aus- 
gezeichneter schmaler Gestalt, wie das letztgenannte, gewöhnlich 
als eine besondere Art unterschieden (C lanceolatum) nnd auch 
die Vorkommnisse in der Schweiz durch Heer so bestimmt. Allein 
dieselben scheinen sowohl in der Schweiz als anderwärts einem 
tieferen Horizont, der ontem Süsswassermolasse, anzugehören, 
während sie in die obere Süsswassermolasee dort nicht hinauf- 
reichen. Heer ist desshalb geneigt, die Heggbacher Blättohen 
als eine Variation von C. Scheuckeeri^ nämlich als var. hmeeo- 
latum aufzufassen. Allein das Vorkommen in der schwäbischen 
Molasse ist mit dieser Auffassung nicht gut zu vereinigen. In 
Heggbach zwar ist die Zahl der schmalen Blätter eine nur mas- 
sige und st&nde hier der Annahme einer Variation keine Schwie- 
rigkeit im Wege. Aber in Scharben bei Essendorf und im Josefs- 
tobel bei Sberhardszell ist die Zahl der schmalen Blätter gegen- 
über den typischen entschieden zu 'gross. An letzterem Fundort 
kommen auch Blätter von ganz ungewöhnlichen Dimensionen vor, 
welche mehr an grosse Weidenblatter mahnen, obwohl die Ner- 
vatur der Ginnamomen ganz deutlich ist Ich besitze von dort 
ein Blatt, das bei nahezu 11 cm Länge kaum 2 cm in der 
grössten Breite misst, in der Mitte linear nnd nach vorn lang 
zugespitzt ist In Bilin kommen auch ähnliche Blätter vor. 
Ettingshausen äussert sich (Flora v. Bilin II S. 10) dahin, dass 
es schwer sei, die Arten C Scheuchßeri und lanceolatum aus- 
einander zu halten. Aehnlich schmal und lang sind aucii die 
von dem Grafen Saporta unter dem ünger'schen Geschlechtsnamen 
Daphnogene zusammengefassten Blätter aus der Gegend von 
Manosque ; letztere haben jedoch in den Winkeln der Basalnerven 
Drüsen, welche ich an keinem Stück ans der o'berschwäbischen 
Molasse wahrnehmen kann. Die einfachste Lösung möchte die 
Annahme sein, dass die Species C. lanceolatum auch noch in der 
obern Süsswassermolasse da und dort fortdauere und zugleich 
das Zugeständniss, dass eine scharfe Grenze zwischen C. Sekeueh- 
geri und lanceökUum nicht in allweg zu ziehen sei. 



— 181 — 

In Oeningen haben sich beblätterte und mit Bluthenknospen 
besetzte Zweige von C. Schetichzeri gefunden. Auch von Hegg- 
bach habe ich einige beblätterte Zweige, die jedoch nicht geeignet 
sind, einen weiteren Aufschluss zu geben. 

f\ Mehr Bedeutung hat ein Fruchtstand aus dem Josefs- 
tobel, der in Fig. 11 abgebildet ist. Dass derselbe nicht zu 
C polymorphum gehören kann, ergibt sich alsbald aus der Ver- 
gleichung mit den Oeninger Fruchtständen, die Heer 1. c. Tafel 94 
Fig. 12 — 16 abgebildet hat; bei diesen sind die Fruchtstiele 
ungegliedert und einfach, wie bei Camphora, Unser Fruchtstand 
hat aber gegliederte Blüthenstiele (pedicelli), wie das recente 
C pedunctdatum, mit welchem Heer die fossile Art <7. Scheuch- 
zeri als am meisten übereinstimmend vergleicht (cf. 1. c. Tafel 9 1 
Fig. 1, 3). Mag man die Fig. 11 mit diesem recenten Frucht- 
stand oder .mit den damit übereinkommenden tertiären Frucht- 
kämmen (von Oeningen 1. c. Fig. 4 — 7) vergleichen, so ist eine 
sichtliche Aehnlichkeit der Form zu erkennen. Der oberste Aus- 
läufer unseres Fruchtstandes insbesondere zeigt zwei deutliche, 
nach oben hin verdickte gegliederte Fruchtstiele; auch die übrigen 
Verzweigungen, besonders links, lassen eine Gliederung als wahr- 
scheinlich erscheinen; sie liegen aber nicht, wie die obern, auf 
der Spaltungsebene, sondern sind zum Theil in den Mergel ein- 
gesenkt. Der Fruchtstand vom Josefstobel hat den Vorzug vor- 
aus, dass er ungefähr ein halb Dutzend Beeren trägt^ die bei 
den Oeninger Stücken abgefallen sind ; dagegen hat er den Nach- 
theil, dass er über die Gestalt der Frucht keine Klarheit gibt. 
Dass die Beeren etwas länglich waren und nicht gross, sieht 
man wohl, weiteres Detail ist jedoch nicht zu erkennen, ünger 
bildet in seiner Flora von ßadoboy (Taf. 5 Fig. 10) einen Frucht- 
stand ab, den er zu 0. Scheucheeri zieht Allein gegliederte 
Fruchtstiele sind nier nicht wahrzunehmen. Da bei der untersten 
Frucht der Kelch so abgebildet ist, als ob er sich eng an die 
Beere anschliessen und sie fast bis zur halben Höhe umschliesse, 
auch die Beere selbst mehr rundlich als länglich ist, so möchte 
ihre Unterbringung bei C, polymorphum richtiger sein. 

Eine gewisse Aehnlichkeit in der äusseren Erscheinung mit 



— 182 — 

dem Frachtkamm der Trauben ist bei unserem Peirefact nicht in 
Abrede zu ziehen, und um so mehr zq besprechen, als fossile 
Weinreben in der Molasse von Salzhausen häufig sind {VUis 
teuianicd) und ein Frnchtkamm desselben auch in Oeningen sich 
gefunden hat, den Heer (1. c. III. Band Tafel 1 55 Fig. 2) ab- 
bildet. Aber schon der Umstand spricht dagegen, dass im Josefs- 
tobel gar keine gelappten Blätter, den Weinreben irgendwie 
ähnlich, sich vorfanden. Auch in Heggbach, von wo ich einige 
tausend Handstücke habe , kommen gelappte Blätter soviel wie 
nicht vor. Dieselben können deshalb auch nicht unter Blättern 
des Ahorns verborgen sein; denn Acer trUobatum fehlt und die 
zwei Blätter von Acer Bruckmanni (nach der Bestimmung von 
Heer) aus Heggbach sind fast ohne Lappen, üeberdiess ist von 
Fruchtkernen in den Beeren weder auf dem Stück, welches ab- 
gebildet ist, noch auf dem Gegendruck irgend etwas wahrzunehmen. 
Die Blätter von Cinnamomum und zwar gerade die schlankeren 
sind in dem Josefstobel so zahlreich vertreten, dass zu erwarten 
ist, es werden sich wohl ausser den Blättern anch noch andere 
Organe des Banmes vorfinden. 

Ausser diesen beiden Arten bestimmte Herr Prof. Heer noch 
von Heggbach C, retttsum und C, subrotundaium. Diese keines- 
wegs häufigen Blätter bieten aber nur geringeres Interesse dar, 
weil die andern Organe unbekannt sind. Das letztere ist, wie 
der Name andeutet, an der Basis und oben zugerundet; das 
erster e an der Basis schmal nach vorn sich ausbreitend, aber 
ohne Spitze, an deren Stelle eine oft recht deutliche Ausbucht- 
ung tritt. 

Dagegen muss eine interessante Frucht, auch aus' dem Josefs- 
tobel, noch vorgeführt werden, Fig. 12. Es ist eine birnförmige, 
besser umgekehrt bimfSrmige Beere, deren schmal zulaufendes 
Ende nach vorn gerichtet ist, ungefähr 1 cm lang und halb so 
breit; der Kelch hat sich von derselben zwar getrennt, ist aber 
doch noch in unmittelbarer Nähe vorhanden, obwohl von ihm 
nur der oberste Theil noch überliefert, alles übrige weggebrochen 
ist. Solche birnförmig gestalteten Früchte bringt nun Heer von 
7wei Bäumen in seinem Werk zur Abbildung, nämlich von Laurus 



— 183 — 

aanariensis glaucescens (1. c. II. Band Tafel 90 Fig. 19 S. 78) 
und von Persea indica (1. c Tafel 89 Fig. 12 S. 81). Mit der 
Fracht jenes Lorbeers vergleicht er die fossile Frucht seines 
Laurus princeps von der Schrotzburg (1. c. Tafel 89 Fig. 17 b 
S. 78), die eine ganz entsprechende üebereinstimmung zeigt. 
Aber diese Beere ist in der Weise wahrhaft birnförmig geformt, 
dass bei ihr das breite Ende nach vorn und das schmale nach 
rückwärts gerichtet ist. Das trifft nun bei der Frucht vom Josefs- 
tobel nicht zu, weil das mitüberlieferte Stück des Fruchtkelchs 
deutlich erkennen lässt, dass hier gerade umgekehrt das breite 
Ende nach rückwärts und das spitze nach vorn gerichtet ist. 
Diese nämliche Eigenschaft kommt aber der obgenannten Persea 
indica zu, wenn auch die fossile Frucht kleiner ist als die recente 
und die Differenzirung der beiden Enden bei der fossilen noch 
schärfer ausgedrückt ist, d. h. die vordere Spitze noch schmäler 
und die Basis noch breitlicher ist als hei der recenten Beere 
Wenn von dem Fruchtkelch selbst auch nur ein kleines Stück 
überliefert ist, so lässt sich doch erkennen, dass derselbe gelappt 
gewesen sei, in ähnlicher Weise wie die Fruchtkelche der Persea. 
Man wird desshalb für das Geschlecht Persea sich ohne Bedenken 
entscheiden dürfen. Blätter, welche nach ihrer ganzen Erschein- 
4ing diesem Geschlecht zuzuerkennen sind, fehlen nicht. Mehrere 
Blätter von Heggbach zeigen nicht blos die stattliche Grösse 
und allgemeine Form der Blätter dieses Geschlechts, sondern 
auch, was mehr bedeutet, die übereinstimmende Nervatur, beson- 
ders auch das feine aber deutliche Adernetz, das durch die 
Nervillen gebildet wird und wodurch bisweilen ein Anhaltspunkt 
gegeben wird, selbst Bruchstücke von Blättern zu erkennen. 

Auch ein Lorbeerblatt kommt in Heggbach vor, das dem 
Laurus princeps von Schrotzburg an Grösse und Stattlichkeit 
der Blätter Nichts nachgibt, wenn auch die Erhaltung der bisher 
gefundenen Blätter viel zu wünschen übrig lässt Das feine 
Adernetz der Nervillen hat sich auch hier gut erhalten. 

Das waren vorzüglich die dominirenden Bäume, welche dem 
Wald des Molasselandes auch in unseren Gegenden seinen eigen- 
thümlichen Charakter aufdrückten. Auf Madeira sind die nächsten 



- 184 — 

lebenden Verwandten mehrerer von diesen Bäumen vorhanden 
theils als einheimische Waldbäume, theils dorthin eingeführt, aber 
vollständig acclimatisirt. Herr Professor Heer stattete ihnen einen 
Besuch ab und gibt in seiner Urwelt der Schweiz eine kurze 
aber lebendige Schilderung des Gesammteindracks, den eine mit 
solchen Bäumen geschmückte Landschaft hervorruft Wir heben 
die bezüglichen Stellen aus:* 

9 Der Kampherbaum ist im südlichen Japan und China zu 
Hause, gedeiht aber auch in Sicilien und Madeira. Ich sah 
prächtige Bäume in den Gärten von Funchal; sie erreichen die 
Grösse unserer Birnbäume, haben ein glänzendes aber lichteres, 
weniger dunkelgrünes Laub als die Lorbeerbäume. Die weiss- 
liehen Blüthen sind zwar klein und unansehnlich, da sie aber in 
grosser Zahl beisammen stehen, dienen sie doch zum Schmuck 
des schönen Baumes. In Funchal erschienen sie 1851 zuerst 
Mitte März und Ende- des Monats waren die Bäume mit den- 
selben übersät; in Japan dagegen fällt die Blüthezeit auf den 
Mai und Juni.^ ... S. 350. „Die Art Laurus ptinceps steht 
dem canarischen Lorbeer {Lawnis canafienais) sehr nahe, einem 
Baum, der auf Teneriffa und Madeira den Hauptbestandtheil der 
immergrünen Wälder bildet. Die weisslichen Blüthen brechen im 
März in zierlichen Bispen aus den Blattachseln hervor und ver- 
wandeln sich später in eiförmige Beerenfrüchte. Ich erinnere 
mich mit lebhafter Freude der anmuthigen Lorbeerhaine von 
S. Antonio in Jfadeira, durch welche mich im März 1851 ein 
Ausflug ins Gebirg führte. Fiin von üppigem Farnkraut ein- 
gefasstes Bächlein rauschte durch den grünen Grund, welcher 
stellenweise durch die goldgelben Blüthenbüsche des Ginsters 
und des TJlex unterbrochen waren; darüber aber erhob sich daa 
prächtige Schattendach der Lorbeerbäume, aus dessen dunklem 
Laub die weissen Blüthentrauben hervorschauten und auf dessen 
Zweigen sich die muntern Canarienvögel wiegten und die Luft 



* Urwelt der Schweiz. II. Aufl. S. 349, 350, 351. Ueber die 
climatischen AnforderuDgen, welche die wichtigsten tertiären Pfianzen- 
typen stellen, verbreitet sich Heer in seiner Tertiärflora, III. Band 
S. 328 u. folg. 



— 185 — 

mit ihren fröhlichen Melodien erfüllten/ ... S. 351. ^Auch von* 
der Gattung Persea ähnelt eine Art des Molasselandes einem canari- 
schenBanm, dem Yinhatico {Persea indica). Derselbe wird noch höher 
als der Louro und bildet mächtige Stämme, deren braunes Holz 
als Madeira-Mahagoni in Handel kommt und sehr geschätzt wird. 
Nicht selten ist bei diesem, wie auch bei anderen Laurineen, der 
Hauptstamm schon tief unten getheilt, so dass mehrere mächtige 
Stämme sich von einem dicken kurzen Stock erheben und mit 
ihrem dichtbeblätterten Astwerk ein hohes Laubgewölbe bilden. 
Der Yinhatico wächst in Madeira, besonders am Ufer der Bäche 
und in tiefen Thalschluchten; so fand ich ihn Mitte Januar in 
den Gebirgen des Gurals und Ende März mit halbreifen, lebhaft 
grünen Früchten bedeckt, in den tief eingeschneiten Schluchten 
von San Pedro.** 

Dass diese Verbreitung der Laurineen während der Molasse- 
zeit eine sehr bedeutende war, wurde schon früher bemerkt. In 
der schwäbischen Molasse speciell fehlen dieselben, besonders die 
Cinnamomum- Arten , an keiner Fundstelle von nur irgend einer 
Ergiebigkeit. In der Schweiz sind dieselben (nach Heer) an 
nicht weniger als 54 verschiedenen Stellen gefunden worden. 
Doch kommen auch Ausnahmen vor, wo dieselben fehlen oder 
wenigstens sehr selten sind ; so in Locle in der Schweiz , in 
Reisensburg bei Günzbnrg (obere Pflanzenschicht daselbst) und 
in Schossnitz in Schlesien. Göppert schliesst aus dem auffallen- 
den Fehlen derselben, dass Schossnitz nicht mehr dem Miocän 
sondern dem Pliocän angehören dürfte. Auch in Parschlug schei- 
nen sie nur selten gewesen zu sein. 

Aus Heggbach müssen noch einige Blätter zur Vervollstän- 
digung nachgetragen werden, die jedoch um ihrer Seltenheit 
willen auf die Physiognomie des Waldes einen Einfluss nicht 
gehabt haben konnten. 

Das Blatt Fig. 13 hält ungefähr die Mitte zwischen den 
dreinervigen Ginnamomen und den fiedernervigen Lorbeerblättern. 
Dasselbe zeigt in. seiner derb lederigen Substanz, im ümriss und 
in der Nervatur eine ganz gute Uebereinstimmung mit der recenten 
Laurineengattung Goeppertia hirsuta (cf. Ettingshausen: Blatt- 



— 186 — 

fikelette der Apetaleo Tafel 31 Fig. 1), nur ist letzteres Blatt 
«twas breiter. Als ein dreinerviges Blatt kann man dasselbe nicht 
mehr auffassen , da die höher stehenden Secundftrneryen dem 
untersten Paar ganz gleichwerthig sind, insbesondere auch unter 
gleichem Winkel von dem PrimämerT abgehen; das Blatt ist 
fiedemenrig, aber seine Nenren sind so weitläufig gestellt und 
desshalb auch so wenig zahlreich und dabei so kräftig aus der 
derben Blattsubstanz hervorragend, dass seine Zntheilung zu 
dem recenten Geschlechte, das in allen diesen Eigenschaften fiber- 
oinstimmt, ganz gerechtfertigt erscheint. Wegen der augenfällig 
starren Blattsnbstanz dürfte die fossile Art als Goeppertia rigida 
n. sp. bezeichnet werden. 

Man darf jedoch der Vorstellung keinen Baum geben, als 
ob die tertiäre Flora nur aus solchen Pflanzengestalten zusammen- 
gesetzt gewesen wäre, welche heutzutage den mittleren euro- 
päischen Breiten ganz fremd sind. Die Eigenthfimlichkeit der 
Molasseflora besteht vielmehr überall darin, dass Baumgestalten aus 
den verschiedensten Ländern und Climaten damals vereinigt waren. 
Auch das in der schwäbischen Molasse aufbewahrte Material ist 
ganz geeignet, die Bichtigkeit dieser Beobachtung zu bestätigen. 
Eine Anzahl der nächstfolgenden Familien stellen in der That 
solche Gewächse dar, deren Typus in unseren Gegenden ganz 
gut bekannt ist, bei deren Vorführung wir uns somit auch kürzer 
fassen können. Eine Fülle von Abbildungen nebst ausführlicher 
Beschreibung gibt von ihnen Heer im 11. und III. Bande seiner Ter- 
tiärflora der Schweiz, TJnger in seiner Chloris protogaea und 
Sylloge plantarum; dazu kommen die oft umfangreichen mono- 
graphischen Bearbeitungen einzelner Localfloren, z. B. der fossilen 
Flora von Bilin von Ettingsliausen , der Flora von Schossnitz ih 
Schlesien von Göppert und besonders auch der Arbeiten des Grafen 
Saporta, die in verschiedenen Jahrgängen der Annales des sciences 
naturelles unter dem gemeinsamen Titel: Etudes sur la Vegeta- 
tion du Südost de la France ä IMpoque tertiaire, erschienen sind. 
Auf mehrere andere Localfloren wird im Context hingewiesen 
werden. Als ein vorzügliches Hilfsmittel für das Studium der 
fossilen Blätter sind die von C. v. Ettingshausen verfassten 



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Werke zu empfehlen, welche die recenten Blätter in Natorselbst- 
druck darstellen. 

2. Salicineen. 

Die langblätterigen Weiden und breitblätterigen Pappeln 
haben schon in der unteren Süsswassermolasse, vorzfiglich aber in 
der oberen zahlreiche Beste hinterlassen; so auch in Heggbach 
und Biberach und am Hochgeländ. Wie der Umriss, so stimmt 
auch die Nervatur der fossilen Weidenblätter typisch mit den 
recenten gut überein. Die stattlichsten Blätter zieht Heer zu 
der Art Sälim Lavateri Heer. Sie erreichen eine Länge von 
circa 15 cm bei einer Breite von weniger als 2 cm. Die Zähne- 
lung des Bandes geht bis zur Basis des Blattes herunter. Die 
Salix denticfdaia Heer ist auch gezähnelt, aber ihre Basis ist 
ganzrandig und mehr zugerundet als bei der vorigen Art; sie 
bleibt auch in der Grösse merklich hinter derselben zurück. 

Sehr schmal ist die Salix angustata Heer, nur 6 mm breit; 
die Länge aber immerhin gegen 8 cm. Sie hat keine Zähnelung 
am Bande. 

Die Früchtchen der Weiden kommen vereinzelt in Heggbach 
zahlreich vor; aber auch eine Anzahl Stücke haben sich daselbst 
und in Biberach gefunden, bei denen dieselben noch an dem 
gemeinsamen Fruchtstiel befestigt sind. Gegenüber den recenten 
Weidenfrüchten sind dieselben gross zu nennen. Blätter und 
Früchte sind in Heggbach vorzüglich in dem untersten Theile der 
Pflanzenschicht versammelt; schon in der Mitte und weiter nach 
oben hin werden sie sehr selten oder hören vielleicht ganz auf. 

2) unter den Pappel blättern sind die häufigeren die von 
Populus hälsamaides Göppert, die in Oeningen fehlen; sie sind 
mehr lang als breit im Gegensatz zu Pop. latior AI. Braun, 
welche nicht länger als breit, oder auch breiter als lang sind; 
dieselben sind in Heggbach und in den anderen oberschwäbischen 
Localitäten viel seltener, als die P. hälsamaides. Pop. mdanaria 
Heer fällt durch die deltoidische Gestalt ihrer Blätter in die 
Augen, welche an der Basis am breitesten und in eine lange 
Spitze ausgezogen sind. In Heggbach sind dieselben nicht häufig. 
Von der auch anderwärts spärlich vorkommenden P, heliadum 



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ÜDger hat sich in Heggbach ein Blatt gefanden ; dasselbe ist in 
seinem Umrisse merklich breiter als lang, buchtig gezähnt, mit 
ganz kurzer Spitze. Selten ist auch die Pop. cUtenuata AI. Braun^ 
die Ton ihrer Verengerung an der Basis den Namen erhalten hat. 
Umrisse und Nervatur sind bei diesen Blättern typisch mit den 
einheimischen so gut übereinstimmend, dass sie auf den ersten 
Blick als solche zu erkennen sind. Einige sehr grosse Blätter 
von Heggbach sind zwar nicht ganz erhalten, scheinen aber 
keinerlei specifische Eigenthümlichkeit zu besitzen. Sie stehen 
den grössten Exemplaren der von Göppert aus Schessnitz bekannt 
gemachten Exemplare (mit der Benennung Pop. eximiä) an 
Umfang nicht nach. Heer vereinigt dieselben mit P. baUamoides* 
Wichtiger ist die Popultts muiabüis Heer, welche wegen der 
augenfälligen Veränderlichkeit ihrer Blätter der Bestimmung viele 
Schwierigkeiten bereiten kann. Sie findet sich nicht gerade sehr 
häufig in Heggbach und im Josefstobel. Wie die lebende asiatische 
Pop. et4phraiica hatte dieselbe an einem ^ und dem nämlichen 
Zweige theils ovale, theils rundliche, theils ganzrandige, theil» 
gezähnte und tiefgekerbte Blätter. Ein Zweig von Oeningen, den 
Heer zur Abbildung bringt (cf. Tertiärflora, Band I, Tafel 1, 
Figur 9, verglichen mit Band II, Tafel 60, Figur 5) liefert daffir 
einen directen Beweis. In Heggbach habe ich einen Zweig mit 
zwei angewachsenen Blättern gefunden, welche aber beide die 
Form ovaler Blätter haben. Vereinzelt dagegen kommen wohl 
alle von Heer unterschiedenen Variationen der Blätter vor, be- 
sonders fehlen auch nicht die fast runden, an der Basis ganz- 
randigen, nach vorn tief gekerbten Blattformen. 

Ueber den zuvor genannten Zweig von Heggbach legt sich 
quer ein nicht angewachsener Fruchtstand hinüber, den man wegen 
seiner unmittelbaren Nähe als Fruchtstand dieser Species an- 
zusehen geneigt sein möchte. Bei genauerer Betrachtung ergibt 
sieh jedoch, dass dem nicht so ist Die Kapseln sind zweiklappig, 
während sie nach Heer bei P. mutahüis dreiklappig sind; auch 
die Fruchtstiele sind kurz, kaum halb so lang, als sie nach Heer 
sein sollten. Es scheint, dass ein Weidenfruchtstand zufällig 
hieher zu liegen gekommen sei. 



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Enospenschuppen sind zahlreich, darnuter auch mehrere, die 
an ihren Bändern gefranst sind, wie sie Graf Saporta bei seiner 
Fop. Heerii aus den Gypsen von Aix darstellt. Dieselben sind 
jedoch um das zweifache bis dreifache grösser als letztere. TJnger 
bildete eine noch mehr ähnliche gefranste Schuppe (Flora von 
Zumi, Tafel 6, Figur 30, S. 53) ab und verbindet sie mit den 
Blättern von Foptdiis aüenuata. Wie diese HiiDen unter die 
einzelnen Arten der Pappeln zu vertheilen seien und wie weit 
sie anderen Geschlechtern angehören könnten, mag hier unerörtert 
bleiben. 

8. Myricaoeen. Tafel I Fig. 14. 

Das Geschlecht Myrica ist in Heggbach in nicht gerade 
häofigen Besten vertreten und das Geschlecht Comptonia sehr 
selten. 

Gegenüber den Angaben in dem früheren Verzeichniss der 
Pflansen (diese Jahreshefte 1879, S. 268 u. 270) sind hier 
bei genauerer Untersuchung mehrere Aendcfrungen zu machen. 

Zunächst wird es keinem Zweifel unterliegen können, dass 
die Myrica w/nd^tmensis Ett. für Heggbach zn streichen ist. 
Nachdem ünger in seiner fossilen Flora von Eumi (1. c. Tafel 4, 
Figur 20 — 30, S. 46) zahlreiche Blätter dieser Art bekannt ge- 
macht hat, welche den ganzen Formenkreis derselben vor Augen 
stellen, so ist klar zu erkennen, dass solche Blätter mit ganz 
kurzem Blattstiel, grober Zähnelung, schmal, aber von beträcht- 
licher Länge, in Heggbach nicht vorhanden sind. 

Die i(f. oeningensis aber fällt wohl auch in den Formen - 
kreis der M, vindebonensis , wie derselbe von Unger aufgefasst 
und dargestellt wurde; sind somit beide Arten zu streichen. 

Dagegen ist vorhanden Myrica UgnUum Unger sp. Mit den 
Blättern von Parschlng Unger, (Iconographia, Tafel 17, Figur 6 
und 7) stimmen eine Anzahl Blätter sowohl was den Umriss 
anbelangt, als auch besonders in Betreff des langen Blattstieles 
recht gnt überein; auch die ganzrandige Form derselben fehlt 
nicht Die Nervatur ist nur bei wenigen deutlich erhalten, lässt 
aber bei einigen die zahlreichen feinen in die Zähne auslaufenden 
Nerven erkennen. Ein Blatt stimmt in seiner kürzeren nach 



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oben stumpfen Form und den wenigen Zähnen mit der lebenden 
M. aethiopica gut überein (Ettingshausen, Apetalen, Tafel 6, 
Figur 1). Ich glaube jedoch, dass dasselbe doch nur eine 
Variation der M, lignUum darstellt Ferner ist vorhanden die 
M. iniegrifölia ünger. Die Heggbacher Blättchen kommen jedoch 
mehr mit den kleineren durch Heer in der Flora von Samland 
bekannt gemachten (1. c. Tafel 18, Figur 1 — 3) fiberein, als mit 
dem grösseren Blatte bei Unger. Dem kräftigen Hanptnerv ent- 
springen nur sehr feine Secnndämerven , die jedoch an einigen 
Blättchen sich deutlich wahrnehmen lassen. Die Blätter von 
M. deperdüa ünger stimmen mit den in der Iconographie ab- 
gebildeten (1. c Taf. 16, Fig. 3 — 5) gut überein « besonders 
auch, was den unbestimmt welligen Band betrifft Dagegen 
können Blättchen wie das in Fig. 14 abgebildete, unter keiner 
der fossilen Arten ohne Zwang untergebracht werden, während 
dieselben mit der lebenden Myrica gaUe (cf. Ettingshausen,. 
Apetalen, Taf. 5, Flg. 7) auffallend gut übereinstimmen und von 
Heer auch als zum JH^rtca-Geschlecht gehörig aufgefasst wurden. 
Die fossilen Blättchen sind, wie das recente, 0,025 m lang und 
ca. 0,005 m breit, stiellos, nach unten verschmälert und hier 
ganzrandig, nach oben aber kräftig gezähnelt Die Secundär- 
nerven gehen unter wenig spitzen Winkeln ab. Bei den fossilea 
sind die Zähne des Blattrandes etwas stärker, als bei den 
lebenden. Das halbe Dutzend der gefundenen Blättchen zeigt 
unter sich recht constante TJebereinstimmuug. Man könnte die- 
selben mit dem Namen M, Hegghachensis n. sp. belegen. 

Vereinzelte rundliche Nüsschen und auch Fruchtstände, die 
mit Jfyrica-Früchten übereinkommen, sind in Heggbach vorhan- 
den, letztere jedoch haben sich beim Spalten des Mergels un- 
günstig zerrissen, so dass eine nähere Bestimmung nicht mög- 
lich ist. 

2) Von dem Geschlecht CompUma haben sich nur ganz^ 
spärliche Beste in Heggbach erhalten. Diese Blätter sind, jedoch 
so eigenthümlich, dass dessungeachtet eine Erwähnung derselben 
zu machen ist. Mit gutem Grund lässt sich die Comptanm 
Maiheromana Saporta anführen (cf. Flora von Armissan, Taf. 5^ 



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Fig. 7, S. 93). Die überlieferte Basis eines Blattes von Hegg- 
bach zeigt den Beginn der Lappenbildnng, welche das Blatt aus- 
zeichnet; die Lappen sind jedoch hier, wie auch an dem Blatte 
von Armissan an dieser Stelle noch nicht so tief getrennt, wie 
weiter oben. Die GrOsse der Lappen stimmt ganz mit dem 
französischen Blatte, auch die feinen Nerven, welche unter rech- 
tem Winkel und in Mehrzahl in die Lappen auslaufen, ohne den 
Eand ganz zu erreichen. Stiel und Hauptnerv des ganzen Blattes 
sind kräftig. Von der höheren Partie des Blattes liegt nur ein 
vereinzelter Lappen vor, der nicht dem nämlichen Exemplar an- 
gehörte, von welchem die Basis stammt. Derselbe ist so gros? 
(2 cm), wie die Lappen an dem französischen Blatte in der 
Mitte, stumpflich, nach aufwärts gebogen und denselben im Um* 
rtisse überhaupt ganz entsprechend. Die Nervatur ist deutlich} 
es sind zwei etwas stärkere, rechtwinklig abgehende, unter sich 
parallele Nerven, von denen aber keiner die Mitte einhält; sie 
theilen vielmehr den Blattlappen in drei unter sich etwas ungleiche 
Abtheilungen, zwischen denen sich ein feineres Adernetz aus- 
breitet Alles das stimmt ganz mit der von Graf Saporta auf- 
gestellten Art, nur dass bei letzteren- einige der oberen Lappen^ 
einen oder einige unregelmässige Zähne zeigen, die bei dem 
Heggbacher Fragment nicht vorhanden sind. Das ist jedoch eine 
Eigenschaft, die auch nicht allen Lappen des fossilen Blattes von 
Armissan zukommt und dessbalb zu einer Artabtrennung nicht 
berechtigt Die Aehnlichkeit des französischen Blattes mit Bank- 
sienblättern (cf. Ettingshausen, Apetalen, Taf. 47, 48, 49) ist für 
den ersten Blick überraschend. Allein es lässt sich schon aus 
der Nervatur des Blattes, selbst der unvollkommenen Beste von 
Heggbach, die üebereinstimmung mit Comp^onia-Blättern im 
Gegensatz zu den Proteaceen erkennen. Bei den Banksienblättern 
hat jeder einzelne Lappen deutlich einen Hauptnerv, der in dem- 
selben eine mediane Stellung einnimmt und ihn, wenn derselbe 
auch nicht ganz regelmässig ist ^^ zwei annähernd gleiche Theile 
theilt; die andern Nerven aber convergiren gegen die Spitze 
des Lappens. Das trifft weder bei dem französischen Blatte zu, 
noch bei den Heggbacher Resten. Bei beiden ist vielmehr die 



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Nervatur 80 beschaffen, wie bei der recenten Comp^onia asplenifolia 
(Ettingshansen, Apetalen, Taf. 6, Fig. 22—24). Auch hier 
dominirt keiner der in die Lappen auslaufenden Nerven so, dass 
er als Mittelnery aufgefasst werden könnte. Dieselben sind viel- 
mehr unter sich gleichwerthig und parallel laufend und wird durch 
sie der Lappen in drei bis vier Felder abgetheilt 

Die im früheren Veraeichniss* aufgeführte Mi^rica laiüoba 
ist zu streichen, da ich irriger Weise die oben besprochene Basis 
des Comp^onta-Blattes als dorthin gehörig auffasste. 

Eine noch grössere Art des Geschlechtes Campiania bildet 
Unger in seiner Flora von Sotzka ab (1. c. Taf. 8, Fig. 1). unter 
der Benennung C. grandifolia. Dieses Stück ist zwar sehr 
mangelhaft erhalten, aber schon die Form der Lappen, von denen 
einige überliefert sind, ist eine andere als bei Comptonia Ma- 
theroniana. Auch die ebendas^bst dargestellte C. iaeiniaia 
läfist die specifischen Abweichungen von C. Mcdtheromana alsbald 
erkennen. Insbesondere steigen bei M. lacin/iaia die Secundär- 
nerven unter spitzem Winkel, nicht rechtwinklig, auf und die 
Buchten der Lappen sind schmal, weitaus nicht so tief und zu- 
dem ungleich unter sich. 

m 

4. Betulaceen 

sind vertreten durch Erlen und Birken, die in Heggbach ziem- 
lich zahlreich vorhanden sind. 

1) Die BettUa grandifölia Et't zeichnet sich durch statt- 
liche Blätter aus, die bis 10 cm Länge und 5 cm Breite er- 
reichen, obwohl auch kleinere vorkommen. Wenn die Blätter 
ganz erhalten sind, besonders die Basis, so sind dieselben nicht 
zu verkennen; denn sie breiten sich nach unten zu aus, so dass 
die Blätter eine annähernd dreieckige Gestalt haben. Auch sind 
die zwei untersten Nerven zu beachten, welche unter weniger 
spitzem Winkel abgehen als die höher oben befindlichen. Der 
Band hat ungleiche Zähne. Diese Species fehlt in Oeningeu, 
kommt aber in Bilin vor. 

Die andere Art B. prisca Ett. ist kaum halb so gross lind 



* Diese Jahreshefte 1879, S. 270. 



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kommt auch nnr spärlich in Heggbach vor. Die mitTorkommen- 
<Ien Früchte, welche mit den Ton Göppert in seiner Flora von 
Scbossnitz abgebildeten (1. c. Taf. 3, Fig. 19) sowohl in Betreff 
der sehr geringen Grösse, als in den übrigen Eigenschaften gut 
übereinstimmen, werden desshalb mit einer der genannten Arten 
zu vereinigen sein. 

2) Die Erlen erscheinen in Heggbach, besonders nach den 
zahlreichen Früchten und Fruchtständen zn schliessen, ebenfalls 
in zwei Arten. Von Älntis gracüis Unger haben sich eine An- 
zahl recht gut erhaltener Sträusschen von Frnohtstücken erhalten. 
Sie haben die gleiche Grösse und Beschaffenheit wie die von 
Bilin (cf. Unger, Chloris prot, S. 116, Taf. 33, Fig. 8, 9) zur 
Darstellqng gebrachten. Von A. Keferstemi Göppert sp. hat sich 
nur ein einziges Zäpfchen gefunden, das jedoch wegen seiner 
hedeutenden Grösse unzweifelhaft zu dieser Art zählt 

Die Blätter sind weniger zahlreich, als man nach dem Vor- 
kommen der Früchte erwarten möchte; es ist aber auch schwierig, 
dieselben von den mitvorkommenden Birken- und Buchenblättern 
zu unterscheiden, wenn die Stücke nur tbeilweise überliefert sind 
oder sonst mangelhafte Beschaffenheit haben. Von den Birken- 
blättern ui\terscheiden sie sich jedoch dadurch, dass sie nach 
unten sich verschmälern und die untersten Nerven nicht unter 
weniger spitzen Winkeln aufsteigen als die übrigen. Die Secundär- 
serven zeigen da und dort eine Neigung, Aussennerven gegen 
den Band hin auszusenden. Die Zähnelung des Bandes ist regel- 
mässiger und die Spitze stumpfer als bei den Birkenblättern, 
i^rösseunterschiede kommen unter denselben vor und drücken sich 
in denselben vielleicht die nach den Früchten festgestellten beiden 
Arten aus. Die grössten Blätter von Heggbach erreichen 10 cm 
Länge und 6 cm Breite. Die Unterscheidungsmerkmale gegen- 
über den Bnchenblättem werden bei den Gupnliferen berück- 
sichtigt werden« 

Von Schossnitz in Schlesien veröffentlicht Göppert eine be- 
trächtliche Anzahl Blätter (cf. Flora von Schossnitz, Tafel 3, 
4, 5), welche von ihm den Birken, Buchen und Erlen zugetheilt 
werden und die in der That auch, was den allgemeinen Habitus 

jAhreshefte d. Ver. f. vaterl. Natarkande In WUrtt. 1883. 13 



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anbelangt, mit den bezQglichen Heggbacber Blättern gut fiberein- 
stimmen. Aber auch bier ist die Schwierigkeit, wie es in der 
Natnr der Sache liegt, nicht zu verkennen, die Selbstständigkeit 
der vielen von ihm aufgestellten Arten in allweg sicher zu stellen. 
In der Flora von Samland (S. 67, Taf. 19, Fig. 1—13 und 
Taf. 20) dehnt Heer auf Grund des dortigen zahlreichen Material? 
den Begriff der Art AI, Kefersteinii so weit aus, dass nicht blos 
die beiden Erlenarten zusammenfallen, sondern auch noch andere 
Blätter dabei untergebracht werden zu können scheinen. Die 
drei von ihm aufgestellten Blattformcn weichen unter sich nicht 
unbeträchtlich ab und sehen aus wie üebergänge zu anderen 
Geschlechtem. Auch TJnger siebt sich veranlasst, seiner Art 
A. eycladum (Flora von Eumi, Taf. 3, Fig. 9—22, S. 47) eine 
sehr beträchtliche Variabilität den Blättern zuzuschreiben; auch 
hier wechseln die Formen von den fast kreisförmigen ümrisscD 
bis zur entschieden länglichen Gestalt. 

Sei dem, wie ihm wolle; nach der Anzahl der Fruchtzäpf- 
eben ist man berechtigt, auch ffir Heggbach eine grosse Zahl 
von Blättern zu präsumiren; eine Forderung, der nun Genüge 
geleistet wird, wenn man der Form der Blätter eine beträchtliche 
Variabilität zuschreiben darf. Dann ist aber allerdings »die Selbst- 
ständigkeit der Behda grandifolia und vielleicht sogar der Fagus 
feraniae bedroht. 

6. Cupnliferen. Tafel 1 Fig. 15 und Tafel II Fig. 16. 

Sie sind in Heggbach durch zwei, vielleicht drei Geschlechter, 
vertreten , durch die Buchen und Eichen ; die Hainbuchen (Gar' 
pmus) sind nicht sicher. 

t) Die Blätter der Buchen sind in Heggbach gar nicht 
selten (während dieselben in Oeningen fehlen), und werden von 
Heer unter Fagus feroniae ünger begriffen. Dieselben sind am 
Band ähnlich gezähnelt wie die Blätter von Betüla granöiföUar 
aber sie verschmälern sich nach unten hin und ist ihre grösste 
Breite ungefähr in der Mitte. Gegenüber den Erlenblättem sind 
sie schlanker, weniger breit und die Spitze mehr in die Länge 
gezogen. Sie kommen in der untern Hälfte der Pflanzenschicht 



— 195 — 

von Heggbach vor, in der obern nicht, stellen sich aber in den 
Mergelknollen der Säugethierschicht daselbst mit Cinnamamum 
wieder ein. An den andern Localitäten der obern Süsswasser- 
molasse in Oberschwaben habe ich dieselben nicht vorfinden können. 
Früchte kenne ich nicht. 

2) Mannigfaltiger, aber keineswegs häufig sind die Blätter 
von Eichen. Jene Blätter insbesondere, welche die bekannten 
Umrisse der bei ons einheimischen Eichen tragen, sind überall 
äusserst seltene Erscheinungen der Molasse. In Heggbach haben 
sich jedoch einige Blattabdrficke gefunden, die diesen Typus ganz 
deutlich tragen, die Querctis BetAssiana Ludwig, Fig. 15. Schon 
die stattliche Grösse und Breite mit 8 cm und 4 cm ist ent- 
sprechend ; der Band ist regelmässig gebuchtet und gelappt und 
die 6 Paar Secnndärnerven laufen in gerader Erstreckung in die 
deutlich ausgeprägten Lappen und an den Band des Blattes; 
der Stiel ist etwas über 1 cm lang. Ein anderes Blatt ist kleiner, 
die Lappen weniger zahlreich, aber sonst g^^t übereinstimmend. 
Blätter von andern Arten sind wie bei den südamerikanischen 
Eichen ganzrandig {Qu. neriifolia AI. Braun und myrtülaides 
TJnger), von denen jedoch nur wenige und nicht gut erhaltene 
Beste in Heggbach vorkamen. Deutlicher sind die mit einer 
Anzahl von stumpfen Zähnen versehenen Blätter von Quercus 
tephrodes TJnger. 

Eine eingehendere Besprechung verdienen einige Blattab' 
drücke, die ich nirgends anders unterzubringen weiss, als bei 
Quercus Gharpentieri Heer (cf. 1. c. IL B., Taf. 78, Fig. 1—5, 
S. 56). Es sind nur 3 — 4 Nervenpaare vorhanden, die in steilem 
Bogen aufsteigen; die Blätter sind 7 cm lang und 4—5 cm breit, 
am Band nur hie und da ein Zahn vorhanden, der scharf wie 
ein kleiner Stachel absteht. Man könnte bei der geringen Zahl 
der Nerven versucht sein, an Parratia zu denken, die in Hegg- 
bach in der That auch nicht fehlt. Allein die Basis ist bei 
letzteren Blättern anders, stumpfer gestaltet und die zerstreuten 
Zähnchen passen nicht hieher. 

Ferner sind einige andere Blätter da, die ich mit keiner 

der zahlreichen von den Paläontologen bestimmten Arten zu ver- 

13* 



— 196 — 

einigen vermag und die ihrem Typus nach doch nirgends so 
passend untergebracht werden können als bei den Eichen. Unier 
den lebenden hat sie die meiste Uebereinstimmung mit Qtu 
xcHapersis (cf. Ettingshansen, Blattskelette der Apetalen, Taf. X, 
Fig. 5). 

Ein gut erhaltenes Blatt (Fig. 16) ist 10 cm lang und 4 cm 
breit, fast genau wie das recente angeführte Blatt Eine weitere 
Uebereinstimmung mit demselben besteht in der Zahl der randläu- 
figen 9^10 Paar Secund&rnerren und den kleinen stachelartigea 
Zähnchen, die da und dort am Band Torhanden sind. An dem fossilen 
Blatt dehnt sich die Basis schneller in die Breite aus als bei 
dem recenten, behält dann im ersten Drittel seine Breite bei 
und yerschmälert sich von da weg ganz langsam in die Spitie. 
Das recente Blatt erbreitert sich an der Basis langsamer, hat 
seine grösste Breite ungefähr in der Mitte und spitzt sich etwas 
schneller zu. Der Stiel ist bei beiden Blättern etwas zu zwei 
cm lang. 

Man könnte die Art wegen der langhingezogenen Zuspitzung 
Quercua prolongata benennen. 

Früchte von Eichen und Buchen haben sich nicht vorgefun« 
den. Man muss sich hüten, dass man nicht die Enospenschuppen 
von Cinnamomen, welche im fossilen Zustande (in Heggbach) 
vielfach ihre Wölbung beibehalten haben und eine gewisse Aehn- 
liohkeit mit den Früchten der Eichen besitzen, falsch deutet 

Von Blättern, welche vielleicht der Hainbuche (ßarpmua) 
angehören, besitze ich nur Fragmente, die zu einer sichern Deut- 
ung nicht ausreichend sind. 

6. Ulmaceen. 

Heer unterscheidet unter den 

1) Ulm^n blättern von Heggbach, die dort zu den nicht 
seltenen Funden gehören, besonders in der höheren Abtheilung 
der Pflanzenschieht, zwei Arten, eine kleinblättrige mit nur ein- 
fachen Zähnen: Ulmus mimUa Göppert und eine andere mit 
doppelt gesägten Blättern: 17. Braunii Heer. Das gesanmite 
Aussehen derselben, besonders auch die stark ungleichseitige 



— 197 — 

Basis kotnmt mit den anch bei uns lebenden Ulmen überein, ob- 
wohl die 17. mimUa nach Heer ihre nächsten Verwandten nicht 
unter den europäischen, sondern unter den japanisch-chinesischen 
hat. Bemerkenswerth ist, dass die von den Secnndärnerven aus- 
laufenden Aussennerven nicht in die Spitze des Zahns am Band 
des Blattes, sondern in den Sinus einmünden. Die rings ge- 
flügelten Früchte sind in Heggbach, Scharben und Josefstobel 
nicht selten. Die kleinere und rundlichere Form zieht Heer zu 
17. minuia; eine grössere nach oben in klaffende Zipfel aus- 
laufende Frucht zu U. Braunii. Bei mehreren Stücken von Hegg- 
bach ist auch der Fruchtkelch noch gut erhalten. 

2) Von dem Geschlecht Planera sind in Heggbach nur 
Blätter gefunden. Ihre Zähnelung am Band ist gröber und sichel- 
förmig gestaltet, die Basis nicht immer und nicht so stark un- 
gleichseitig, wie bei ülmus. Die näcbstverwandte lebende Art 
ist auf der Insel Greta zu Hause. Aus Schossnitz (Schlesien) 
ist von Göppert ein Zweig mit Früchten bekannt gemacht wor- 
den, durch welchen die Stellung der in der Molasse weitverbrei- 
teten Blätter klar gemacht worden ist 

7. Moreen. 

Die Feigenblätter sind in Heggbach sehr spärlich vertreten, 
besonders hat sich von Ficus tüiaefolia, die in Oeningen zahl- 
reich zu finden ist, keine Spur ergeben. 

Ein Blatt wurde von Heer als Fictis Braunii Heer, jedoch 
nicht ohne Zweifel bestimmt; dasselbe ist schmal und lang und 
mit feinen Wärzchen übersät Diese dichten feinen Wärzchen, 
welche von Heer als charakteristisch für viele Blätter von Feigen 
aufgeführt werden (cf. Tertiärfl. II, S. 62), finden sich auch bei 
einigen andern Blättern von Heggbach vor, die im ümriss sonst 
ganz die Gestalt der Pappelblätter (Poptdus bcüsamoidfis) zeigen 
und deshalb leichtlich dorthin gestellt werden könnten. Da je- 
doch aus den Mergeln von Monod (Heer 1. c. II, S. 66) Blätter 
beschrieben werden, welche die Gestalt von Pappelblättern haben, 
aber mit Wärzchen dicht erfüllt sind und deshalb von Heer als 
Ficus popu^ina aufgefasst und bezeichnet werden , so wird es 



— 198 — 

richtiger sein, auch die Blätter von Heggbach hier zu unter- 
bringen. Ob dieselben specifisch genau mit den Blfittern aus der 
untern Süsswassermolasse der Schweiz übereinstimmen, will hie- 
mit nicht entschieden werden, und wäre es wohl mOglich, dass 
bei vollständigerem Material eine besondere Art zu unterscheiden 
wäre. Zu bemerken ist noch, dass auch der Blattstiel der Hegg- 
bacher Stücke kürzer ist als bei wirklichen Pappelblättern, nur 
ungeföhr die halbe Länge hat, ganz ähnlich wie auch die Dar- 
stellungen bei Heer (1. c. II, Taf. 86) zeigen. Mit der Ficus 
crenata ünger von Trofaiach (Sylloge I, Taf. 6, Fig. 3—5) zeigen 
dieselben weniger Uebereinstimmung. ünger schweigt auch dar- 
über, ob sie glatt seien oder Wärzchen haben. Dagegen hebt 
Ettingshausen bei den von ihm dargestellten Blättern von Bilin 
(fossile Flora v. Bilin S. 81) ausdrücklich diese Eigenschaft her- 
vor. Es ist auffallend, dass Blattformen, welche mit der be- 
kannten recenten mittelmeerischen Art (F* carica) überein kommen, 
unter den fossilen zu fehlen scheinen. 

8. Celtideen. 

Die Blätter dieses in den warmen gemässigten Zonen der 
alten und neuen Welt vorkommenden Baumes sind nicht immer 
leicht von den mannigfaltigen Blättern der Foptdus mutabüis zu 
unterscheiden, da beide, trotz ihrer Zähnelung, nicht randläufige, 
sondern in Bogen sich verbindende Nerven haben, ünger zeichnet 
zwar in Taf.I, Fig. 26, 27 seiner Geologie der europäischen Wald- 
bäume die Nerven als randläufig, was jedoch nicht richtig sein 
kann, da die Naturselbstdrucke, welche Ettingshausen (Blatt- 
skelette der Apetalen Taf. XIXI, Fig. 1—15) gibt, die Schlmgen 
der Nerven ganz deutlich erkennen lassen. Die ungleichseitige 
Basis und der kürzere Blattstiel geben jedoch, wenn erhalten, 
zureichende Unterscheidungsmerkmale an die Hand. Sie sind in 
Heggbach nicht häufig und stimmt die Art am besten mit C. 
Japeti von Parschlug. Die Früchte resp. die steinharten Frucht- 
kerne kommen in Berg O.A. Ehingen in den dortigen Kalken 
der unteren Süsswassermolasse vor. Dieselben stimmen, sowohl 
was die Grösse anbelangt, als auch die narbige Beschaffenheit 



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46r Oberfläche, recht gut mit den von Unger abgebildeten (I.e. 
Taf. I, Fig. 29-- 32) fossilen Früchten von Steinheim und von 
Hochheim bei Mainz als auch mit den recenten überein. Die 
Blätter benennt Unger CeUis Japeii, die Früchte C Hyperioim. 
Mit der schlesischen Art CeUis begonioides Göppert (1. c. Taf. 8, 
Fig. 10, S. 33) lassen sich die Heggbacher Blätter weniger in 
Uebereinstimmung bringen, weil jener Art sehr scharfe und dicht 
gedrängte Bandzähne zukommen, die an keinem der Heggbacher 
Blätter wahrzunehmen sind. Die Zähnelung kommt mehr mit 
den recenten Blättern von C occidentälis (c. f. Ettingshausen: 
Blattskelette der Apetalen, Taf. 13, Fig. 3,4) überein, wie das 
Auch der Fall ist bei den Parschluger Blättern, die Unger in 
«einer Iconographie Taf. 20, Fig. 25 — 26 abbildet. 

8. Daphnoideen. 

Das neuholländische Geschlecht Fimelea ist aus der Oeninger 
Molasse durch eine charakteristische Blüthe angezeigt (Heer, 
Tertiärfl. der Schweiz, II. Band, S. 93, Taf. 97, Fig. 10.) Unter 
den Blättern, die von Heer auf dieses Geschlecht bezogen wer- 
den, sind besonders gut charakterisirt die mit der Art P. craa- 
sipes verbundenen (1. c. 8.94, Fig. 12 — 14). Ganz überein- 
stimmende Blättchen fand ich auch in Heggbach. Nicht blos 
Grösse und Gestalt (nach unten verschmälert, nach oben stumpf 
zugerundet) stimmen gut, sondern auch der dicke Blattstiel, dem 
ein breiter Mittelnerv entspricht; die Secundärnerven sind stark 
nach vorn gebogen. Ganz ähnlich wie in Oeningen ist eines der 
Blättchen (der Figur 12 1. c. entsprechend), breiter, ein anderes 
(der Figur 1. c. 13 entsprechend) schmaler. 

10. Proteaceen. Tafel II Fig. 17—22. 

Diese, heutzutage auf die südliche Halbkugel beschränkte 
Pflanzenfamilie, verdient eine ausführlichere Darstellung und ist 
zu bemerken, dass die Reserven, welche von den meisten Palä- 
ontologen bei dieser Familie gemacht werden, selbstverständlich 
auch von uns in Anwendung kommen. Herr Prof. Heer bestimmte 
von Heggbach 



- 200 — 

1) die GhreviUea Jacoardi Heer, welche aoch in Loci» 
Torkommti in Oeningen aber nicht entdeckt wurde. Diese in 
Heggbach keineswegs seltenen Blättchen zeichnen sich dnrch ihr» 
langgestreckte lineare schmale Gestalt aus, deren Band in un- 
regelmässigen Abständen kleine stachlige Spitzen zeigt Doch 
ist dieses letztere Merkmal nicht constant, sofern auch gut er* 
haltene Blätter vorkommen, bei welchen die Stachelspitzen wenig- 
stens nicht sichtbar sind. Bei manchen ist die Blattsnbstanz noch 
erhalten, die erkennen lässt, dass die Blättchen steif lederig 
waren. Einige laufen nach oben spitz aus, andere mehr stumpf- 
lieh, worauf weniger Werth zu legen sein wird. Bei manchen 
ist die Nervatur sehr gut erhalten, so bei Fig. 17 von Hegg- 
bach. Dieselbe stimmt ganz fiberein mit dem von Heer (Tertiär- 
flora n, Taf. 100, Fig. 19) abgebildeten Stück von Locle, wo- 
selbst auch die Nervatur im vergrösserten Maassstab gegeben ist. 
Die Secundäruerven gehen in weiten Abständen unter sich und 
unter spitzen Winkeln von dem kräftigen Frimärnerv ab und 
laufen fast dem Band parallel weit hinauf, so dass die von ihnen 
umgrenzten Felder eine schmale langgestreckte Gestalt haben. 
Die ganze Nervatur tritt kräftig heraus, nur wo sich theilweise 
noch die Blattsubstanz erhalten hat, ist dieselbe mehr oder weniger 
yerdeckt. Ein Blattstiel fehlt. 

Die ebenfalls kleine und schmalblätterige ChreviUea haerm- 
giana Ettingsh. (Flora von Häring Taf. 14, Fig. 1—4, S. 51) 
unterscheidet sich durch die feinen kaum hervortretenden Secun- 
däruerven und die Abwesenheit der stachligen Spitzen am Band 
der Blätter. In Heggbach kommen aber auch noch andere Blätter 
vor, die weit grösser sind und von ünger unter dem Namen 
Orevülea hymeana, von Graf Saporta unter den Namen Loma- 
Utes aquensis (untere Sfisswassermolasse von Aix und von Ma- 
nosque) begriffen werden. Die Fig. 18 von Heggbach stellt ein 
solches Blatt dar, welches bei einer Lauge von 7 cm den Blät- 
tern von Eumi (cf. Unger, Fossile Flora von Kumi, Taf. 8, Fig. 15 
bis 31, S. 57) gleichkommt. Einige Zähne stellen sich erst an 
der Spitze des Blattes ein. Ganz übereinstimmend, zum Theil 
noch grösser sind auch die französischen Blätter. Zu bemerken 



— 201 — 

ist, dass diese grösseren Blätter sammtlich einen, wenn aach 
kurzen, Blattstiel besitzen, der bei Q. Jaccardi nicht wahr- 
genommen wird. Es wird somit das Vorhandensein von wenig- 
stens zwei Arten in Heggbach nicht za beanstanden sein, aber 
es fällt allerdings die Entscheidung oft schwer, welchen von 
beiden Arten ein Blatt zuzutheilen sei. XJnger glaubt (in seiner 
Flora von Eumi S. 59) die Blätter aus Kumi, die aus der Pro- 
vence und von Häring, sowie auch die Crrevülea Jaccardi von 
Locle, als zur nämlichen Art gehörig, auffassen zu sollen. Ich 
besitze vou Heggbach auch einen Zweig mit mehreren Blättern, 
die aber nicht in einer Fläche liegen, sondern theilweise in den 
Mergel eingesenkt sind und desshalb weniger geeignet sind, Aus- 
kunft zu geben. Heer führt noch eine dritte Art aus Monod an, 
Orev. lancifolia (Tertiärfl. II, Taf. 97, Fig. 23). Ein paar 
Blätter von Heggbach kommen damit besonders durch die lang- 
hingezogenen Secundärnerven überein, die aber gegen den Band 
hin unbestimmt auslaufen und das Feld ungeschlossen lassen; 
sie unterscheiden sich dadurch sowie durch grössere Breite, jeden- 
falls von den zuvor angeführten Arten; da aber das betreffende 
Blatt von Monod, wie es den Anschein hat, das einzige ist, und 
demselben die Basis fehlt, so ist darüber keine Sicherheit zu 
gewinnen. 

Auch Graf Saporta unterscheidet aus der Miocänformation 
von Aix noch eine grössere Anzahl von Arten seines Proteaceen- 
geschlechts LomatUes, welche eine Formähnlichkeit mit einzelnen 
Blättern von Heggbach nicht verkennen lassen ; es scheint jedoch 
bei der ohnehin grossen Mannigfaltigkeit dieser Blätter nicht 
gerathen, auf Grund einer Aehnlichkeit noch weitere Arten zu 
unterscheiden. 

Was die Früchte dieses Geschlechts anbelangt, so bemerkt 
'Graf Saporta, dass zugleich mit den Blättern, die er LomatUes 
aquensis benennt, in der Provence immer auch gewisse Früchte 
vorkommen, die mit manchen Proteaceenfrüchten gute Ueberein- 
Stimmung in ihrer wesentlichen Erscheinung zeigen, die man 
desshalb geneigt sein möchte, mit denselben zu verbinden. Unger 
hat für dieselben den Geschlechtsnameu Embotrites aufgestellt. 



— 202 — 

Eine besondere Eigenthflmlichkeii derselben ist, dass der Flüsrel 
derselben der Länge nach von zarten aber deutlichen Linien 
durchlogen wird, die sich in einem markirten Punkte vereinigen. 
Saporta bringt eine Anzahl derselben von französischen Fund- 
orten, ünger aus Sotzka, Ettingshausen aus H&ring zur Abbild- 
dung. Aber gerade solche Samen mit deutlicher Aderung des 
Flfigels konnte ich in Heggbach nicht finden, wenn auch ähn- 
liche Samen, die aber des Adernetzes entbehren, nicht fehlen. 
Auf letztere wird noch bei dem nfichstfolgenden Geschlecht Häkea 
zurückgekommen werden. 

2) Die Blätter des Geschlechts Häkea sind in Heggbach 
nur sehr selten; dieselben sind aber durch eine sehr charakte- 
ristische Nervatur gekennzeichnet Das in Fig. 19 dargestellte 
Blatt ist mit Hakeiies major Saporta (Flora v. Manosque S. 85, 
Taf. 9, Fig. 5) sehr gut übereinstimmend mit Ausnahme der 
Grösse.' Das Blattfragment von Asson, bei welchem auch die 
Basis und die Spitze fehlt, wie jenem von Heggbach, ist doppelt 
80 breit als letzteres, woraus wohl auch auf eine doppelte Länge 
desselben wird geschlossen werden können. Allein Gröasenunter- 
schiede sind allgemein als ausserwesentliche Merkmale aner- 
kannt. Die Umrisse des Blattes sind, soweit erhalten, linear und 
ganzrandig. Die Nervatur, sagt Graf Saporta, setzt sich zusam- 
men n&us zwei Längsnerven (ausser dem Mittelnerv), welche, je 
einer zur Seite des Hauptnervs, dem Band parallel sich erstrecken. 
Ein Netz von schiefen verästelten kleineren Nerven in winklig 
gebogenen Linien nimmt den Baum ein, welcher die Hauptneryen 
trennt. ** Diese Beschreibung, wie die davon gegebene Abbildung, 
passt ganz auf das Blatt von Heggbach. Zur Vorvollständigüng 
wäre noch beizufügen, dass der Hauptnerv kaam stärker ist als 
die Seeundärverven und diese kaum stärker als die dritter Ord- 
nung. Graf Saporta bezeichnet das Blatt als lederig. Das lässt 
sich bei dem Heggbacher Blatt nicht entscheiden; es ist eine 
Eigenthümlichkeit der weichen Mergel, dass, wenn nicht die 
Blattsubstanz selbst sich erhalten hat, aus den Abdrücken sich 
nicht sicher ermessen lässt,' ob dieselben von einem dünnen oder 
dicken Blatt herrühren. So verhält es sich auch z. B. bei den 



— 203 — 

Oinuamomumblättern ; wenn die Substanz bei denselben nicht er- 
halten blieb, so ist der Abdruck der lleggbacher Blätter, was 
wohl von allen Mergeln gilt, oft so zart, dass die lederige Sub- 
stanz der Blätter gar nicht ersichtlich ist. Das jedoch sieht man 
an dem Blatt von Heggbach, dass die Nerven aus der Blattflache 
nur schwach hervorragten.* Ein anderes Blatt von Heggbach, 
Fig. 20 ist dem Umriss nach ganz erhalten und glaube ich mich 
durch sorgfältige Untersuchung und Yergleichung für überzeugt 
halten zu dürfen, dass dasselbe mit dem schon beschriebenen 
Fragment zusammenstimmt. Der Abdruck hat die Eigenthümlich- 
keit, dass auf der ganzen Blattoberfläche keine Spur von Farbe 
sich befindet; es ist ganz einförmig weiss und dessbalb die an 
sich sehr zarte Nervatur nur mit Mühe und nur theilweise zu 
unterscheiden. Allein man sieht den Mittelnerv noch deutlich 
^enug mit freiem Auge als eine sehr zarte Linie, welche, wenn 
sie gefärbt wäre, sich gerade so fein darstellen würde, wie in 
der vorhergehenden Figur; erst ganz unten an der Basis er- 
breitert sich derselbe. Ferner gewahrt man noch mit der Lupe 
ungefähr in der Mitte der Länge des Blattes eine noch etwas 
feinere Linie auf jeder Seite, welche mit dem Mittelnerv parallel 
lauft in einer Erstreckung von ungefähr 2 cm und genau in dem 
Abstand vom Band und Mittelnerv sich befindet, wie bei dem 
Fragment Fig. 19. Diese Spuren der Nervatur halte ich für 
zureichend, um die Uebereinstimmung auch in den übrigen Theilan 
anzunehmen. Die seltene Feinheit des Mittelnervs für sich allein 
ist schon sehr bezeichnend. Weidenblätter, an die man entfernt 
denken könnte, nach Maassgabe des Umrisses, haben immer einen 
starken Primärnerv und Secundärnerven. Hiezu kommt das Vor- 
handensein von je einem sehr zarten parallelen Seitennerv, der 
auf eine so grosse Strecke verfolgt werden kann, dass man wohl 
sieht, wie er seine verticale Richtung nach oben und nach unten 



* Bei der Abbildung des Blattes Fig. 19 sowie Fig. 20 musste die 
Nervatur in allweg kräftiger ausgeführt werden, als sie auf den Blatt- 
abdrücken selbst sich darstellt. Es wurde aber darauf gesehen, dass 
das Yerhältniss der Stärke bei den Nerven verschiedener Ordnung 
naturgemftss eingehalten wurde. 



— 204 — 

beibehalten wird. Nur hauptsächlich Blätter von Eucalypten 
könnten hier noch in Frage kommen, die in Heggbach' in der 
That vorhanden sind. Allein die Blätter der Eucalypten sind 
länger, haben einen kräftigen Mittelner? und der Saumnerv der- 
selben steht entschieden näher am Bande als bei dem fraglichen 
Blatte. Wenn nun die obige Annahme, wie ich glaube, richtig* 
ist) so wfirde sich auch über die Umrisse des Blattes und die 
übrigen Eigenschaften eine Beschreibung geben lassen. Das 
Blatt ist bei einer Breite von nicht ganz 1 cm ungefähr 7 cm 
lang, in der Mitte linear, nach oben und unten sich langsam 
verschmälernd; der Blattstiel ist kurz und breit. Hiemit ergibt 
sich aber eine ganz erfreuliche Annäherung der fossilen Art an 
die recente Hakea dactylioides (cf. Ettingshausen , Apetalen, 
Taf. 38, Fig. 1 — 3). Diese recenten Blätter sind wenig länger 
und kaum breiter als das fossile, in den kurzen Blattstiel lang- 
sam veschmälert, die Spitze derselben etwas stumpflicher. In 
Betreff der Nervatur besteht eine sichtliche sehr gute üeberein- 
Stimmung, besonders auch darin, dass die Nerven erster, zweiter 
nnd dritter Ordnung unter sich an Stärke sehr wenig diffe- 
riren. Der Naturselbstdruck der recenten Blätter lässt jedoch 
die Stärke sämmtlicher Nerven und die dicke lederige Beschaffen- 
heit der Blätter kräftiger hervortreten, was theils eine specifiache 
Eigenthümlichkeit der Blätter, theils auch eine Folge der Be- 
handlung derselben beim Verfahren des Naturselbstdrucks sein 
mag. Ettingshausen beschreibt die Nervatur wie folgt (L c. 
S. 79): «Nervatur vollkommen spitzläufig, Typus eigenthümlich. 
Basalnerven drei, der mittlere nur eine sehr kurze Strecke ober- 
halb der Basis stärker hervortretend, als die seitlichen nnd 
secundären, gerade, gegen die Spitze zu wenig verschmälert. Die 
seitlichen Basalnerven unter sehr spitzen Winkeln divergirend, 
randständig. Secundäruerveu schwach bogig gekrümmt, spitzläufig; 
meist nur ein kurz über der Basis unter Winkeln von 10 — 15® 
entspringendes Paar derselben vorhanden. Tertiärnerven von bei- 
den Seiten der secundäreu und von den Basalnerven unter spitzen 
Winkeln entspringend, fast von der Stärke der Secundäruerven, 
scharf hervortretend. Aus der Anastose zweier benachbarten Ter- 



— 205 — 

tiärnerven entspringt ein längsläufiger verbindender Nerv. Quar- 
tärnerven von den Tertiärnerven undeutlich geschieden, spärlich. 
Maschen des lockeren wenig entwickelten Netzes länglich. " 

Die NeiTatur dieser Blätter, wie von mehreren andern leben- 
den und fossilen Häkea-BläiAem (cf. Ettingshausen , Proteaceen 
derVorwelt, S. 14), macht somit fast den Eindruck einer mono- 
cotyledonen Pflanze, weil alle Nerven eine Tendenz gegen die 
Spitze haben und unter sich wenig an Stärke sich unterscheiden. 
Allein die Nerven derselben anastomisiren unter sich so deutlich, 
dass eine Verwechslung, auch abgesehen von allen übrigen Ei- 
genschaften der Blätter, nicht stattfinden kann. 

Von andern Pflanzenfamilien zeigen nur die Phyllodien einiger 
neuholländischen Acacien, z. B. A, longifolia (cf. Ettingshausen, 
Blattskelette der Dicolyledonen, Taf. 95, Fig. 21) eine ganz gut 
übereinstimmende Nervatur bei ähnlicher Grösse. Allein dieselben 
weichen ab durch ihre sichtlich etwas unsymmetrische Gestalt, 
was bei dem fossilen Blatt nicht zutrifft, da dasselbe, wenn auch 
nicht ganz gerade gestreckt, doch symmetrisch ist Unter den 
fossilen Blättern stimmen mehrere im Typus der Nervatur mit 
der beschriebenen Art von Heggbach recht gut Oberein, z. B. 
H, plurinervia Ett., H. stenocarpifolia Ett. und H. Germari 
Eti, weichen jedoch in den Umrissen ab. Die beiden ersteren 
sind breit (cf. Fossile Flora von Häring, Taf. 15, Fig. 1, 2 und 
Proteaceen der Yorwelt, Taf. 1, Fig. 15); die zuletzt genannte 
Art ist zwar schmaler aber nicht lineal, sondern im Umriss schmal- 
lanzettlich (cf. Ettingshausen, über fossile Proteaceen, Taf. l,Fig. 3). 

Früchte, geflügelte Samen, welche den als fossile Protea- 
ceenfrüchte gedeuteten Samen sich anschliessen i sind auch in 
Heggbach zu Tage gekommen, Fig. 21. Das Stück ist 15 mm 
lang und 8 mm breit; der Flügel oval stumpflich, der Same 
selbst mehr rund als oval. Die Uebereinstimmung desselben mit 
den von Unger, unter dem Namen EmboirUes gegebenen Ab- 
bildungen (Sylloge I. Taf. 7, Fig. 30) ist sehr in die Augen 
fallend, wie auch mit den von Graf Saporta in der Flora von 
Manosque und Bonnieux (1. c. Taf. 2, Fig. 13—15, S. 19 und 
daselbst Taf. 9, Fig. 6— -8, S. 88) abgebildeten Stücken. Doch 



- 206 — 

haben diese letzteren Samen in ihren Flügeln deutliche Längs- 
nerven, welche auch an andern ähnlichen kleineren Samen von 
Häring, Sotzka, Oeningen und Locle wahrzunehmen sind. Ettings- 
hansen bemerkt aber (Proteaceen der Vorwelt S. 18), dass solche 
Längsstreifen der Samen den recenten Arten von Häkea gänzlich- 
fehlen und dieselben ans diesem Grund, trotz der sonstigen 
Aehnlichkeit, mit Recht von ünger unter einem besonderen Ge- 
schlechtsnamen {EnibotrUea) zusammengefasst worden seien. Hie- 
nach wäre der abgebildete Samen von Heggbach, dem die Längs- 
nerven ganz deutlich fehlen, nicht zu Embotrites, sondern eher 
zu Hakea selbst zu ziehen. Einige andere ebenfalls geflfigelte 
Samen von Heggbach fibergehend, ist nur zu bemerken, dass ein 
Stflck, welches dem von Ettingshausen (1. c. Taf. II, Fig. c, d) 
abgebildeten recenten Samen von H. oleifolia auffallend nahe 
kommt, von Heggbach vorliegt, das in Fig. 22 zur Abbildung 
gebracht wird. Wie bei dem lebenden ist der Same selbst keil- 
förmig nach unten verschmälert; der Flügel schmal, nahezu pa- 
rallelseitig, gegen oben beim fossilen geradlinig, bei dem recenten 
stumpf endigend. Dass der fossile Same kleiner ist, nur un- 
gefähr in allen Dimensionen halb so gross, fällt weniger in's 
Gewicht. 

11. Bantalaoeen. Tafel II Fig. 23. 
In Figur 23 ist ein zartes Zweiglein zur Abbildung gebracht» 
welches nur bei dem Geschlecht Leptomeria untergebracht 
werden kann und unter den fossilen Arten mit Leptomeria oernn- 
gensis Heer am meisten übereinstimmt (cf. Tertiärflora der Schweiz 
m. Band, S. 189, Taf. 153, Fig. 32, 33). Der Zweig ist noch 
zarter als jener von Oeningen, die stachelartigen Blattrudimente 
abstehend; gegen die Spitze des Zweiges befinden sich länglich 
rundliche vom stumpfliche Auswüchse, welche den Ovarien der 
recenten Leptomerien, besonders der Lept. squarrulosa und 
L. BiUaräieri aus Neuholland (cf. Ettingshausen, Flora v. Häring, 
Taf. 18, Fig. d, e) entsprechen, obwohl die Schärfe des Abdruck» 
bei so zarten Gegenständen zu wünschen übrig lässt. Auch die 
Oeninger Zweige stimmen nach Heer (Tertiärflora m, S. 189) 
am besten mit der lebenden Z. squarrtUosa. 



— 207 — 

Anderwärts kommen Zweige von Coniferen vor, deren Aehn- 
lichkeit nicht in Abrede gezogen werden kann, z. B. die Zweige 
der Widdringtania (cf. Heer, Tertiärflora der Schweiz, I. Band 
Tafel 16 Fig 18); allein diese Zweige sind straff aufrecht, die 
Blättchen grösser und weniger abstehend. Dessgleichen wären in 
Betracht zu ziehen manche Zweige von Taxoäium^ wie sie Et- 
tingshausen in seiner Flora von Bilin (I. Band, Tafel XI, Fig. 8, 9 
und XII, Fig. 8, 10, S. 34) zur Darstellung bringt. Aber auch 
hier sieht man, wie die Blättchen länger sind und dichter stehen 
und die Zweige sehr straff aufwäi-ts gerichtet sind. Mit männ- 
lichen Blfithenkätzchen der Taxodien stimmen die eiförmigen 
Eörperchen an dem fossilen Zweig jedenfalls weniger gut, als mit 
den Ovarien der Leptomeria. 

Ueberblick über die Apetalen. 

Wenn man die Gesammtheit der bisher vorgeführten Beste 
der Apetalen betrachtet und mit anderen Localitäten vergleicht, 
so tritt das Bild der Flora der oberen Süsswassermolasse deut- 
lich vor Augen. Nicht Mos die Cinnamomen in ihren zwei wich- 
tigen Arten C, ScheuchBeri und polymorphum^ sondern auch die 
Salicineen, Cupuliferen, ülmaceen erscheinen auch anderwärts als 
wesentliche und numerisch häufige Bestandtheile der Flora dieser 
Formation. Vermisst werden in Heggbach und in den anderen 
oberschwäbischen Fundorten die Greschlechter: lAquiäaYnbaXy Pia- 
tanus, Corylusy Ostrya, vielleicht auch Garpinus. Doch gehören 
die meisten dieser Bäume zu der Gruppe derjenigen, welche nicht 
gerade häufig waren, deren Fehlen desshalb auf einem kleineren 
Raum auch durch einen Zufall leicht sich erklären lässt. 

Einige Eigenthfimlichkeiten sind jedoch hervorzuheben. Gegen- 
über dem benachbarten Oeningen fällt die beträchtliche Indivi- 
duenzahl von Buchen, Erlen und Birken auf, die dort theils nur . 
spärlich vertreten sind, theils fehlen. In dieser Beziehung findet 
eine Annäherung an Schossnitz in Schlesien und Bilin in Böhmen 
statt Einen Bückschluss auf ansehnlichere Höhendifferenzen wird 
man daraus nicht machen dürfen. Die heutigen Verhältnisse der 
Lage der tertiären Schichten geben hiezu wenigstens keine Be- 



- 208 — 

rechtigang; der Augenschein spricht vielmehr daf&r, dass die 
Höhendifferenzen nnbedeutond waren und climatische Unterschiede 
nicht henrormfen konnten. Die Standorte mOgen jedoch in Be- 
zog anf Feuchtigkeit einige Mannigfaltigkeit dargeboten haben. 
Beachtenswerther ist ein anderer eigenthfimlicher Zug, der bei 
den Folypetalen ebenso deutlich sich zu erkennen gibt, als bei 
den Apetalen. Einige Arten Ton Eichen, von Myriaceen und 
Froteaceen weisen mehr auf die älteren Schichten, auf die untere 
Süsswassermolasse hin, als auf das Obenniocän. 

Vielleicht findet diese Eigenthflmlichkeit darin eine Erklärung, 
dass die Molasse von Heggbach nachweisbar dem Horizont der 
tiefsten ältesten Schichten der oberen Süsswassermolasse angehört, 
während bei anderen obermiocänen Localitäten der genauM-e 
Horizont entweder nicht zu ermitteln ist, oder augenscheinlich 
höher liegt als Heggbach. Die Molasse vom Lode im schweizeri- 
schen Jura scheint, was die Lagerungsverhältnisse betrifft, am 
meisten mit Heggbach zu stimmen, obwohl nach der graphischen 
Darstellung bei Heer (Tertiärflora der Schweiz, III, Taf. 156, 
Fig. 8) daselbst bedeutende Schichtenstörungen stattgefunden 
haben. Die Gemeinsamkeit der Orevüka Jaccaräi an beiden 
Localitäten ist auch in der That ein nicht zq verkennender Um- 
stand. Von einer leitenden Pflanze ffir einen engeren Horizont 
innerhalb der oberen Süsswassermolasse kann jedoch so Iwge 
keine Bede sein, als nicht von einer grösseren Beihe von Fund- 
stellen specifisch übereinstimmende Pflanzen bekannt sind; und 
auch diese dürften nicht za den Seltenheiten gehören, da hier 
der Zufall eine allzugrosse Bolle spielen kann, sondern müssen 
in so grosser Häufigkeit sich vorfinden, dass das Spiel des 2«u- 
falles, wenn nicht absolut aasgeschlossen wäre, so doch in den 
Hintergrund treten müsste. Es wäre wünschenswertb, die Ge- 
sichtspunkte, auf welche früher schon in diesen Jahresheften hin- 
gewiesen wurde (1873, S. 138), einer Prüfung zu unterziehen, 
um vielleicht weitere Anhaltspunkte zur Unterscheidung der Hori- 
zonte innerhalb der oberen Süsswassermolasse zu erlangen. 



— 209 — 

Gamopetalen. 

12. Bynantheren. Tafel II Fig. 24. 

Die in Fig. 24, 24b ond 24c dargestellten Gegenstande 
rühren ohne Zweifel von Synantheren her; die Aehnlichkeit mit 
dem Flugapparat der Früchte dieser Familie ist evident. An den 
beiden kleineren Stücken (Fig. 24 a. 24 b) lässt sich die Zahl 
der Borsten zählen ; bei dem ersteren sind fünf za erkennen, die 
unter sich merklich divergiren, bei den beiden anderen stehen 
eie näher zusammen; nach unten sind sie zusammengefasst und 
verlängern sieh in einen langen dünnen Stiel, der wenigstens 
ebenso lang ist als die Haarkrone. Nun sollte der Same selbst 
an den Stiel sich anschliessen, allein davon lässt sich nur an 
einigen wenigen Stücken, wovon eines in Fig. 24c abgebildet ist, 
eine Spur wahrnehmen. Bei diesen grösseren Stücken, die viel 
häufiger sich finden als die kleineren, legen sich die Haare zu- 
flammen, wie das zu geschehen pflegt, wenn die Samen ins 
Wasser geweht werden. An dem unteren Ende des Stieles be- 
findet sich ein Funkt, welcher als der eigentliche Samen auf- 
anfassen sein wird. Ich habe ausser dem abgebildeten noch vier 
Stücke, bei denen an der gleichen Stelle ein gleicher Punkt 
wahrzunehmen ist, der desshalb nicht zufällig sein kann. Wenn 
grössere längliche Samen vorhanden wären , wie gewöhnlich bei 
den Synantheren vorkommen, so würden dieselben bei der grossen 
Anzahl von Exemplaren, die ich besitze, wohl nicht verborgen 
bleiben können; der Mergel muss aber schon ganz günstig sich 
spalten, wenn ein Gegenstand von so bedeutender Feinheit wie 
' der haardünne Stiel und der schwache Punkt au demselben zum 
Vorschein kommen sollen. 

Wo nun diese Früchte in der weitschichtigen Familie der 
Eorbblüther näherhin unterzubringen seien, lassen wir billig an- 
heimgestellt. Mit jenen Früchten, welche Heer unter der Be- 
nennung Cypseliies in seiner Tertiärflora HI, S. 1, Taf. 101, 
Fig. 1 — 15 darstellt, sind dieselben nicht zu vereinigen. Die 
Haarkrone ist zwar sehr ähnlich, allein die Oeninger Exemplare 
haben keinen Stiel, sondern an die Basis des Haarschopfes schliesst 

Jahrethefte d. Ver. f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1883. 14 



— 210 — 

sich unmittelbar der längliche gestreifte ziemlich grosse Samen 
an, was charakteristisch genug ist, um die Abweichung von den 
Heggbacher Fossilien sofort erkennen zu lassen. Es mag ge- 
nfigen, auf das Vorhandensein derselben aufmerksam gemacht zo 
haben; Material ist in Heggbach sehr zahlreich gefunden, während 
anderwärts analoge Vorkommnisse zu den Seltenheiten zählen 
oder ganz fehlen. 

18. Ericaceen. 

Dieselben sind mit drei Geschlechtern in Heggbach vertreten» 

1) Die stattlichen Blätter (0,06 m lang) der Andromeda 
pratogaea XJnger geben sich alsbald zu erkennen durch den langen 
Blattstiel; bei einem StQck erreicht derselbe die Länge 0,03 m 
wie bei der Fig. 8 der Flora von Sotzka (1. c. Taf. 23, S. 43) ^ 
die feinen Secundärnerven sind gerade noch wahrzunehmen» 
Auch Früchtchen, die mit jenen von Armissan und vom Samland 
(Heer, Miocäne baltische Flora, Taf. 25, Fig. 4, S. 80) recht 
wohl verglichen werden können, fehlen in Heggbach nicht, sind 
aber nur vereinzelt gefunden. Unsicher ist ein Zweig mit un- 
gefähr sieben Blättern, die einander theilweise decken. Die Form 
stimmt gut, obwohl sich einige gegen ihren Blattstiel von mitt- 
lerer Länge merklich verschmälern, was ja auch bei Andromeda 
vorkommt; aber die Nervatur ist mit Ausnahme des starken 
Mittelnerven, nicht zu sehen und scheint die Beschaffenheit der 
Blätter noch derber gewesen zu sein , was an das Geschlecht 
Pisonia erinnert. 

2) Die Blättchen der Vaccinien zu sortiren und zu be- 
stimmen, ist schwierig, da dieselben nicht blos klein sind, son- 
dern in den Umrissen als stark variirend von den Autoren auf- 
gefasst werden. Drei Unger'sche Arten scheinen jedoch zu- 
verlässig vorhanden zu sein; das regelmässig nach unten und 
oben sich verschmälernde F. myrsinefölium; das oben stumpf- 
lich breite, nach unten sich verschmälernde F. vüia Japeti und 
das oben ausgerandete kurze F. chatMiedrys (Unger, Sylloge ni^ 
Taf. 12, Fig. 1, 3, 6). Dieselben finden sich sämmtlich auch in 
Parschlug. 



— 211 — 

3) Gut zu erkennen ist das Blatt von GauUheria Se-y 
sostris, das Unger von Radoboy auf der gleichen Tafel seiner 
Sylloge (Fig. 7) zur Abbildung bringt. Das Blättchen von Hegg-- 
bach ist sehr ähnlich, nur merklich kleiner; aber es hat den ge- 
krümmten breiten kräftigen Blattstiel und die gleiche an der 
Basis erbreiterte, nach oben sich verjüngende Form des Blattes. 
Von einer Nervatur lässt sich bei so kleinen Blättchen nicht viel 
sagen. Sowohl an dem Blättchen von Eadoboy, als an jenem 
von Heggbach ist nur der Mittelnerv sichtbar. 

14. Ebenaceen 

sind nach der Bestimmung von Heer in zwei Geschlechtern, Bios- 
pyros und Macreightia in Heggbach vertreten. Im Gegensatz 
zu den meisten anderen fossilen Pflanzen sind hier die Frucht- 
kelche diejenigen Stücke, welche d^ Bestimmung zu Grunde^ 
liegen, während über die Blätter wenig bekannt ift. 

1) Die Fruchtkelche des Geschlechtes Diospyros zeigen fünf 
merklich ungleich grosse Lappen; die der Macreightia sind 
dreitheilig. Beide Geschlechter sind in Heggbach keineswegs 
selten und sind die fünftheiligen Kelche auch in Frankreich, 
Griechenland, Oestreich und in der Schweiz gefunden. Dieselben 
bieten den Anblick einer kleinen fünftheiligen Blumenkrone dar, 
verrathen sich aber alsbald durch ihre derbe Beschaffenheit, welche 
tiefe Eindrücke in dem Mergel zurücklässt, als Fruchtkelche. Die 
Heggbacher Stücke stimmen mit den von Unger gegebenen Ab- 
bildungen von Sotzka und Kumi gut überein, noch besser aber 
mit jenen von Aix, die Graf Saporta unter dem Namen D. rugosa 
aufführt; sie geigen besonders auch die gleiche quere fiunzelnng 
der AussenseitÜ (cf. Eevision de la Flore des Gypses d'Aix, S. 69, 
Planche 11, Fig. 10, 11, 23, 24). üeber die zugehörige Frucht 
selbst aber besteht noch grosse Unsicherheit. Auf Grund der 
Funde in Eumi combinirt damit Unger in seiner Flora von Eumi 
(Taf. XIY Fig. 50 S. 68) eine vierfacherige Beere, die er nun- 
mehr als zur Section Boyena gehörig auffasst. Becht ähnliche 
aber fünfiacherige Beeren kommen auch in Heggbach vor. Ueber 

die zugehörigen Blätter besteht unter solchen Umständen auch 

14* 



— 212 — 

wesentliche ünklarljeit Von fossilen Blättern, weldie annehm- 
bar mit den ächten Diospyros stimmen, wissen die Antoren nicht 
Tiel Material beizubringen. Die Royenen aber haben nach Unger 
(Komi S. 69) kleine lederige Blätter, welche in ihrer Gestalt nnd 
Grosse an Yaccinienblätter erinnern. Da nnn auch sehr mannig- 
faltige fossile Blätter von der Gestalt der Vaccinien zusammen 
mit den Fmchtkelchen an einer grossen Zahl von Localitäten vor- 
kommen, so wäre eine Combination derselben recht leicht mög- 
lich; nur die Ausscheidung und Zutheilung wird schwer sein. Ab- 
bildungen von Blättchen, die als fossile Boyenenblättchen gedeu- 
tet werden, sind in der Flora von Kumi Taf. XIY Fig. 1—9 
gegeben. 

2) Macreigktia germanica Heer. Die dreilappigen, ziem- 
lich lang gestielten Kelche sind in üeggbach noch zahlreicher als 
die vorhergehenden vorhanden, aber nirgends eine Spur von einer 
Frucht damit verbunden. Die einzelnen Lappen des Kelches sind 
oft gegen einander zusammen geneigt, oft aber auch weit aus- 
einander klaffend ; die Aussenseite ist glatt und die Substanz nicht 
so dick wie bei dem vorhergehenden Geschlecht. Im Josefstobel 
kommen jedoch, ausser dem gewöhnlichen Typus, noch Stficke von 
offenbar derberer Substanz vor, die sich besonders auch durch 
Bauhigkeit der Aussenseite auffällig macht Es sind jedoch keine 
queren Bunzeln, sondern kleine rundliche HOcker. 

Wenn man die von Heer in seiner Tertiärflora (DT. Taf. 154 
Big. 28 u. 29) abgebildeten Fruchtkapseln von Celastrus vergleicht, 
80 fällt bei grosser Aehnlichkeit nur der starke, dicke Fruchtstiel 
auf, den ich so bei meinen Früchten von Heggbach und Josefs- 
tobel nie finde. Wenn man jedoch erwägt, dass die Blätter von 
Celastrineen in Heggbach zahlreich sind, so darf die Möglichkeit 
der Deutung, wenigstens eines Theils der Fruchtkelche, in diesem 
Sinne nicht ganz ausgeschlossen werden. 

Ein Handstück vom Josefstobel verdient auch insofern Er- 
wähnung, als hier zwei Stücke so über einander liegen, dass man 
meint, man habe es mit einem sechslappigen Kelche zu thun. 
Die genauere Betrachtung lässt jedoch den wahren Sachverhalt 
erkennen. lieber die mit diesen Fruchtkelchen von Oeningen za 



— 213 — 

verbindenden Blätter gibt Heer keine weitere Andeutung (cf. Heer, 

Tertiärflora III, Taf. 103, Fig. 1, 2, S. 13), fahrt auch ausser 

Oeningen keinen weiteren Fundort an. Die Verbreitung dieser 

Pflanze ist somit eine viel geringere als die des vorangehenden 

Geschlechts. 

15. Myrsineen. 

Die langen (0,16 m) schlanken, lederigen Blätter der Myr- 
sine doryphora wurden zuerst durch ünger aus Badoboy bekannt 
gemacht (Sylloge HI, Taf. 6, Fig. 1—10, S. 19), woselbst sie 
zahlreich vorkommen; nachher auch aus dem Samland von Heer 
und aus Bilin von Ettingshausen. In Heggbach sind einige Blätter 
zu Tage gekommen, welche in allen Merkmalen sehr gut damit 
übereinstimmen, sowohl was Grösse und umrisse, als auch beson- 
ders die Nervatur anbelangt. Bei den meisten Stöcken tritt auch 
hier, wie bei den Fossilen von Badoboy, nur der Mittelnerv kräftig 
hervor und sind die Secundärnerven unsichtbar. Ein Stück aber 
zeigt auf dem einen Abdruck auch die Secundärnerven , während 
sie auf dem Gegendruck nicht mehr sichtbar sind. Der Verlauf 
desselben kommt mit dem einzigen Stück von Badoboy, bei dem 
sie ebenfalls sichtbar sind (1. c. Fig. 9), ganz überein; sie bilden 
langgestreckte, dem Band genäherte Bogen. Die lederige Be- 
schaffenheit der Blattspreite tritt deutlich hervor. Auch am Schar- 
ben bei Essendorf habe ich ein Blatt gefunden, das mit Sicher- 
heit hierher zu ziehen ist. Die Secundärnerven treten zwar hier 
nicht heraus, aber der Abdruck ist so scharf, dass, wenn dieselben 
nicht ungewöhnlich zart gewesen wären, sie sicher zum Ausdruck 
gekommen wären. Das Blatt wird mit Hinzufügung einer kleinen 
Ergänzung an der Basis über 0,16 m in der Länge gemessen 
haben bei 0,03 m Breite, somit ganz die Dimensionen von Fig. 9 
der ünger'schen Abbildung erreicht haben. 

Von den häuflgen und in manchen Punkten ähnlichen Blät- 
tern des Sapindus unterscheiden sich dieselben durch ihre augen- 
fällig derbe Substanz und durch die gleichseitige Basis; der Seifen- 
baum hat an der Basis ungleiche und zarte Blätter. 

Eine andere Art, M, celastroides Ett., liegt in einem halben 
Dutzend Blättchen vor, wurde jedoch von Heer bestimmt. Die- 



— 214 - 

selben sind kurz, gegen die Spitze 8tompf-gezähnelt , gegen die 
Basis ganzrandig. Der Stiel derselben ist jedoch etwas langer 
als bei den Exemplaren aas Monod (cf. Tertiärflora in, S. 16 
Taf, 103 Fig. 14). 

18. Aflclepiadeae. 

. Die Beste des Geschlechts Aceraies sind zwar in Heggbach 
selten; doch konnten ausser den Blättern auch die Samen von 
Heer nachgewiesen werden; sie gehören zn der Art A.veterana 
Heer, die auch in Oeningen and Lode sich vorfindet. Die Blatt- 
eben zeichnen sich nicht blos darch ihre schmale langgestreckte 
lineare Gestalt ans, sondern auch dnrch die Ner?atar; die Secnn- 
därnerven verbinden sich nämlich nnter einander in der Art, dass 
sie einen dem Bande entlang laufenden Saumnerv bilden. Die 
beiden Samen stimmen am besten mit den von Heer zuerst ab- 
gebildeten (Tertiärfl.m, Taf. 104, Fig. 7b) überein, weniger mit 
dem in der Urwelt der Schweiz (S. 355 der 2. Auflage) später 
zur Darstellung gebrachten. Bei dem letztem ist nämlich der 
Haarschopf aufgerichtet und gewinnt dadurch derselbe eine an- 
dere Gestalt, als bei jenen Samen, an denen der Haarschopf zu- 
rückgeschlagen und unsichtbar ist. 

17. Apooyneen. 

Von Heer wurden bestimmt die zwei Geschlechter Apocyno- 
phyUum und EchUonium. 

1) Die Art Ap. tveiteravicum Ludwig, die sonst in Süd- 
deutsdhland nicht angezeigt ist, liegt iu einem eirunden Blatt 
von 0,06 m Länge und 0,04 m Breite vor, das von 7 — 8 ein- 
fachen Secundärnerven durchzogen wird, die sich gegen den 
Band zu in schwach ausgedrückten Bogen mehr zu verlieren als 
zu verbinden scheinen; der Stiel hat sich nicht erhalten. 

Ausserdem aber haben sich auch Blattfragmente von Ap. 
helveticum Heer vorgefunden. Wenn auc& die defecten Stücke 
von Heggbach die Gesammtform der Blätter nur mangelhaft 
zeigen, so ist doch zu erkennen, dass dieselbe schmallanzettlich 
oder linear war; die Nervatur aber ist gut erhalten. Man sieht 
ausser dem starken Mittelnerv die zahlreichen am Band in Bogen 



— 215 — 

sich Yerbindendeu Secundärnerven und, was Heer in seiner Ter* 
tiärflora (III, S. 191, Taf. 154, Fig. 2, 3), wie auch in der Flora 
Yon Samland und yon Bornstädt besonders hervorhebt, dass zwi- 
schen je zwei stärkeren Secundärnerven ein viel schwächerer ver- 
läuft, der bis nahe zum Bogen sich erstreckt. 

2) Echitonium sophiae 0. Weber. Die langgestreckten, 
schmalen Blätter unterscheiden sich von Äeeraies hauptsächlich 
dadurch, dass sie keinen Saumnerv haben, sondern die einzelnen 
weit von einander abstehenden Secundärnerven langgezogene Bogen 
bilden. 

3) Von dem Geschlecht Nerium ist aus Süddeutschland 
(Oeningen) und der Schweiz nichts angezeigt. Ich habe auch 
in den näher gelegenen Plätzen von Oberschwaben nichts davon 
auffinden können, was auffallend ist, da Saporta (ie monde des 
plantes S. 390) von der Kreideformation an eine ganze Reihe 
yon Arten aus allen Abtheilungen der Tertiärformation zusammen- 
stellt Es ist deshalb nicht ganz uninteressant anzuführen, 
dass ich aus den miocänen Ealktuffen vom Thalsberg bei Engels- 
wies wenigstens ein Blatt habe, das mit Grund bei diesem Ge- 
schlecht untergebracht wurde. Dasselbe ist massig gross (0,07 m 
lang) und entsprechend breit (0,02 m), schmallanzetüich. Die 
Nervatur ist die charakteristische, aus dicht gedrängten Secun- 
därnerven bestehend, idie unter fast rechtem Winkel von dem 
kräftigen Hauptnerv abgeben. Das Blatt stimmt in der gesammten 
Gestalt gut mit Nerium hüinicum Ett. (Fl. v. Bilin II, S. 30, 
Taf. 36, Fig. 20) überein. Von ApocynophpUum helveticum unter- 
scheidet sich dasselbe nicht so fast durch die dichter gedrängte 
als vielmehr gleichförmig starke Nervatur. 

18. Oleaceen. 

Es ist nur ein Blättlein von Heggbach vorhanden, welches 
Heer als FraxintAS deleta Heer bezeichnet, die auch in Oeningen 
vorkommt (cf. Tertiärfl. HI, S. 23, Taf. 104, Fig. 14). Die un- 
regelmässigen aber scharfen Zähne des Bandes unterscheiden 
diese Art von andern in der Schweiz und in Oeningen vorkom- 
menden. 



— 216 — 

Folypetala 

19. UmbelliflBren. 

Die Frfichte einer su den Dolden gehMgen Pflanze Peuce- 
danUes bestimmt Heer ?on Heggbach in zwei Arten. P. spec- 
tabüis Heer igt, eine stattliche Frucht, ungefähr einen Gentimeter 
hoch und breit, durch das schmale Band des Fruchthalters wie 
halbirt und mit einem sehr schmalen Flügelrand umgeben. Die 
Früchte dieser Art sind nicht ganz selten. Spärlicher kommt 
vor die Art P. orbieulaius Heer. Sie ist kleiner, der Flügel- 
rand breiter, im Verhältnisse zur Höhe weniger breit, mehr 
schlank. Beide Arten kommen auch in Oeningen vor (cf. Ter- 
ti&rfloralU, S.25, Taf. 104, Fig. 20 u. 24). In seiner Urwelt 
der Schweiz bringt Heer einen später erst gefundenen Frucht- 
stand von Oeningen zur Abbildung, dessen Früchte viel Aeha- 
lichkeit mit den oben genannten Stücken haben. Heer bringt 
denselben aber bei Panax (Araliacee) unter und benennt ihn 
Panax circularis. Ob eiuzelne der Früchte von Heggbach viel- 
leicht mit dieser Pflanze zu vereinigen seien , lassen wir anheim 
gestellt (cf. Urwelt, II. Auflage, S. 355). 

20. Ck>meen. 
In wenigen aber deutlichen Blättern ist die Art CShtderi 
Heer iu Heggbach und Josefstobel vertreten. Sie erreichen nicht 
die ganze Grösse der Blätter von Monod (Tertiärfl. der Schweiz. IIL 
S. 27, Taf. 105, Fig. 18-21), aber die dichtstehenden Nerven 
steigen iu gleicher Weise in die verlängerte Spitze steil anf. 
Ob eine kleine vierblättrige Biütbe von Heggbach mit diesem 
Geschlecht zu vereinigen sei, wird man nicht entscheiden können. 
Ein anderes Blatt von dort hat insofern eine abweichende Ner- 
vatur, als die Secundärnerven unter weniger spitzen Winkeln 
abgehen und an der Basis sogar unter einem rechten Winkel 
entspringeu, auch die Basis selbst breit und rundlich ist. Diese 
Abweichungen würden mit G. rhamnifolia 0. Weber überein- 
kommen (cf. Heer, Tertiärflora der Schweiz III, Taf. 105, Fig. 
22—25). Aliein dem einzigen Blatt fehlt die Spitze, so dass 
keine volle Bestimmtheit zu erlangen ist. 



— 217 — 

21. Hamamelideen. 

Einige wenige Blätter von Heggbach wurden von Heer als 
dem Geschlecht Parratia zugehörig erkannt und der Art P. fagi- 
folia Göppert sp. zugetheilt. In Schossnitz ist das Blatt hänfig. 
Die Abbildungen in G5ppert's Flora von Schossnitz (1. c. Taf. VI, 
Fig. 9 — 17) lassen eine beträchtliche Polymorphie der Blätter 
wahrnehmen. Als gemeinsames Merkmal ist besonders der wellig 
lappige Band zu erkennen. Die Basis ist theils stumpf sogar 
ausgerandet, theils verschmälert, das ganze Blatt nicht selten 
ungleichseitig, besonders auch die Basis, wodurch auch die Ner- 
vatur an Gleichförmigkeit verliert. Bei den meisten Blättern 
sind jedoch die untersten Secundärnerven lang gestreckt und dem 
Bande nahezu parallel laufend. 

22. Saxift'ageen. Tafel II, Fig. 25, 25b, 25c. 

In Heggbach waren, auf eine kleinere Strecke concentrirt, 
zahlreiche Blättchen der Weinmannia europaea ünger sp. (nach 
der Bestimmung Heers) zu finden, sowie auch mehrere ge- 
flügelte Blattspindeln und eine Anzahl Stücke, bei denen die 
Foliola noch mit der Blattspindel verbunden sind. Diese hübsche 
Pflanze wurde zuerst durch ünger von Badoboy bekannt gemacht 
unter dem Namen ZanthoxyUm europaeum (cf. Ghloris protogaea 
S. 89, Taf. 23, Fig. 2), von Heer aber, wie auch von Ettings- 
hausen bei dem Geschlecht Weinmannia untergebracht. 

Die Blättchen variiren merklich, finden sich theils ganz- 
randig, theils spärlich und schwach, theils stärker gezähneli Sie 
sind oft noch mehr als die von ünger abgebildeten schmal und 
länglich, über 12 mm lang und wenig über 3 mm breit, aber 
auch, bei gleicher Länge, 7 mm und darüber breit. Von letzterer 
Form gibt Ettingshausen (Beiträge zur Kenntniss der fossilen 
Flora von Kadoboy S. 58, Taf. Ilf, Fig. 6—9) ein Beispiel; ein 
Blatt ist noch (1. c. Fig. 18) an der Blattspindel befestigt. Bei 
Fiederblättern können solche Abänderungen vorkommen, ohne dass 
man berechtigt wäre, besondere Arten zu unterscheiden , und hat 
sich auch in Heggbach ein ähnliches Blattfragment, an welchem 
breitere Blättchen vorhanden sind, vorgefunden. Wichtiger ist 



— 218 — 

jedoch, dass bei mehreren Stocken von Heggbach auch die 
geflügelte Blattspindel selbst merkliche Abänderungen zeigt In 
Eig. 25 ist eine Spindel dargestellt, die ans sechs Flögel- 
abschnitten besteht; von den Blättchen, die in unmittelbarer Nähe, 
wenn aach abgefallen , umherliegen, unterscheiden dieselben sieh 
nur, dass sie etwas kürzer sind, aber ungefähr gleich breit, und 
dass bei den Blättchen der Mittelnerv sich gegen die Spitze ver- 
schmälert, während die Spindel durch die Flügelabschnitte in 
stärkerer unten und oben gleich kräftiger Linie sich durchzieht. 
In Fig. 25b ist ein Blattfragment dargestellt, an dem sich 
zwei Blättchen noch in der ursprünglichen Stellung an der Blatt- 
spindel befinden. Letztere ist jedoch viel schlanker, bei gleicher 
Länge , nur halb so breit als in Fig. 25 und auch nur halb so 
breit als die ansitzenden ßlättchen. Ob nun hier nur verschie- 
dene Begionen eines Blattes vorliegen, Basis oder Spitze oder 
Mitte, oder aber verschiedene Arten, mag unentschieden bleiben, 
60 lange bis vollständige Blattfiedern gefanden sein werden. Das 
Stück Fig. 25 c, bei welchem sich ausser einer Anzahl von Flügel- 
abschnitten der Spindel ebenfalls zwei Blättchen noch in sitn 
befinden, scheint eher für die Annahme zu sprechen, dass nur 
eine einzige Art bestehe ; denn offenbar Übertrifft hier die Breite 
der einzelnen Glieder jene von Fig 25 b, ohne dass sie ganz 
der von Fig. 25 gleichkommt; es scheinen somit üebergäuge 
vorhanden zu sein. Mehrere fossile Arten sind nur auf die Grund- 
lage der Verschiedenheit der losgetrennten Blätter gegründet, 
desshalb vielleicht nicht ganz gesichert und jedenfalls zur Ver- 
gleichung, bei der sichtlichen Variabilität der Foliola, nicht gut 
geeignet Die Frage, ob ausser den Blättern der Weinmannia 
zur Deutung der fossilen Blattfragmente nicht auch die Boronia 
4Üata herbeizuziehen sei, will hier nur angeregt werden. Wenn 
man die von Ettingshausen in seinen Blattskeletten der Dicotj- 
ledonen Taf. 79, Fig. 1 u. 6 dargestellten Blätter vergleicht, 
so ist die Aehnlichkeit mit den Heggbach er Fragmenten geradezu 
überraschend, sowohl was die geflügelten Spindel als die Form 
der Foliola betrifft. Die von Ettingshausen im Naturselbstdruck 
gegebenen Blätter der Weinmannien bieten wohl Vergleichungs- 



— 219 — 

punkte dar, stehen aber doch hinsichtlich ihrer gesammten Er- 
Bcheinung in merklich grösserer Entfernung von den fossilen 
Blättern. 

28. MagnoUaceen. Tafel II Fig. 26. 

Das Geschlecht Liriodendron (Tuipenbaum) ist durch ein 
Blatt aus dem Josefstobel vertreten. Die Blätter dieses Ge- 
schlechts sind sehr selten; ein Blatt aus Island, zwei aus Eriz 
und einige aus Sinigaglia (Liriodendron Frocacdnii Unger), 
wozu Ettingshausen noch eine Art L. Haueri aus Bilin (1. c. HI, 
Taf. 41, Fig. 10) auf Grund eines sehr unvollständigen Blattes 
hinzufügt 

Das Blatt vom Josefstobel Fig. 26 ist zwar auch nur auf 
der einen, linken, Seite gut erhalten, während auf der andern 
Seite der Band weggebrochen ist. Allein Nervatur und Um- 
risse sind so charakteristisch, dass das Geschlecht sicher erkannt 
wird und auch die Bestimmung der Art keinen wesentlichen 
Schwierigkeiten unterliegen kann. Der ümriss zeigt drei grossere 
Lappen, wozu noch ein vierter ganz kleiner näher gegen die 
Basis hinzutritt. Die Spitze ist wie bei der lebenden amerika- 
nischen Art und wie bei den fossilen Blättern (cf. Heer, Tertiär- 
flora in, S. 29, Taf. 108, Fig. 6 und Urwelt der Schweiz S.355) 
in ganz charakteristischer Weise concav ausgeschnitten. Der 
Primärnerv ist stark, die oberste Partie an unserem Blatt wie 
auch der Stiel nicht ganz erhalten. Der unterste an der Basis 
entspringende Secundärnerv hat die Bichtung gegen den kleinen 
Lappen ; der zweite stärkere, aber auch an der Basis entspringende, 
hat die Bichtung nach dem folgenden grossen Lappen ; der dritte 
Nerv hat deutlich die Bichtung nach dem Sinus zwischen dem 
ersten und zweiten grossen Lappen, gabelt sich aber in einiger 
Entfernung von ihm und sendet einen Zweig in jeden der beiden 
Lappen. Gleicher Weise hat der vierte Secundärnerv die Bicht- 
ung zu dem Sinus zwischen dem obersten und zweitobersten 
Lappen, gabelt sich jedoch gleichfalls in einiger Entfernung und 
sendet einen Zweig aus in der Bichtung des obersten und des 
nächstfolgenden tiefer stehenden Lappens. Der fünfte und sechste 
Secundärnerv haben beide die Richtung nach dem obersten Lappen, 



— 220 — 

erreichen denselben aber nicht, sondern verbinden sich znvor 
unter sich zu einem Bogen, ?on dem aus schwache Ausläufer 
gegen den Band zu verlaufen. 

Diese charakteristischen Umrisslinien, verbunden mit der 
nicht weniger charakteristischen Nervatur lassen keine andere 
Deutung zu als die auf Liriodendran. 

Was die Art betrifft, so vereinigt Heer das Blatt von Eriz 
und aus Island mit der ünger'schen Art L. ProoicemU von Sini* 
gaglia'*'. Die Grösse ist gut übereinstimmend. Das Blatt von 
Eriz ist an der Basis merklich verschmälert, das aus Island da- 
selbst breit und etwas ausgerandet; das Blatt vom Josefetobel 
stimmt darin mit keinem von beiden ganz überein, sondern hält 
die Hitte zwischen beiden, es ist deutlich zugerundet Das Blatt 
von Eriz besitzt nur zwei grosse Lappen, das Isländer drei« die 
aber nicht auf beiden Seiten ganz gleich ausgebildet sind. 

Das lebende L. tüUpiferum (cf. Ettingshausen : Blattskelette 
der Dicotyledonen S. 116) hat drei ungleich grosse Lappen. Das 
Blatt vom Josefstobel steht somit dem aus Island und dem re- 
centen am nächsten, näher noch als das Erizer und mag somit 
die Unterbringung unter L. ProcaccinU unbedenklich augezeigt 
sein. Eine genauere Yergleichung mit ü. Haueri Ettingshausen 
geht nicht an, weil' hier der Band des Blattes in allweg de- 
fect ist** 



* In der Tertiärflora der Schweiz (III, S. 29) wird zwar der Name 
L,helvetieum Fischer-Ooster von Heer in Anwendung gebracht; aber im 
Anhang des gleichen Bandes S. 195 spricht sich Heer auf Grund einer 
späteren directen Yergleichung mit den Blättern aus Sinigaglia dahin 
aus, dass die Art von Eriz von den letzteren nicht zu trennen sei. 
Diese Ansicht wird von ihm auch in der Urwelt der Schweiz (2. Auf- 
lage, S. 357, Fig. 228) beibehalten. 

** Nach der soeben (1882) erschienenen neuesten Lieferung der 
Polarflora von Heer kommt in den Ataunschichten von Grönland (obere 
Kreideformation) der Tulpenbaam so häufig vor, dass Heer einen Schich- 
tenhorizont als LiriodendronrBett ausscheidet. Die dort entdeckte Art 
L. Meekii Heer ist zwar sehr polymorph (cf. die Abbildungen bei Heer 
1. c. Tafel 23), weicht aber in allen Formen von der tertiären Art 
deutlich ab. 



— 221 — 

24. Myrtifloren. Tafel II Fig. 27, 28. 
An einer Stelle der Pflanzenschicht von Heggbach, im Con- 
tact mit der Schicht 5 des in der Einleitung gegebenen Proflls, 
stellten sich zahlreiche Blätter ein, welche die schlanken Um- 
risse der Weidenblätter besitzen, die aber durch die Nervatar 
sich als zum Geschlecht Eucalyptus gehörig erwiesen. Das Ma- 
terial ist in jener Lage ziemlich sandig und Hessen sich nur 
selten grössere Handstücke gewinnen, so dass die Zahl der 
Fragmente ansehnlich, aber die der vollständigeren Stücke, bei 
denen zugleich die Nervatur deutlich genug ist, nicht bedeutend 
ist. In Fig. 27 u. 28 werden zwei Stücke zur Abbildung ge- 
bracht ; bei dem einen ist die Breite 0,0 Im, bei dem andern 
einen Millimeter mehr; die Länge ist beträchtlich, aber bei keinem 
der abgebildeten glätter erhalten. Ein vollständiger erhaltenes 
Blatt hat bei gleicher Breite 0,11 m Länge, ist aber auch noch 
nicht ganz vollständig an der Spitze überliefert, die sich nach 
Ausweis anderer Stücke sehr langsam zuspitzt, so dass die ge- 
sammte Länge wohl 12 cm erreichte. An den beiden abgebil- 
deten und noch mehreren andern Exemplaren tritt die Nervatur 
deutlich hervor. Der Mittelnerv ist kräftig; der Saumnerv, der 
die Ettcalypten charakterisirt, ist deutlich und auf grössere Strecken 
hin erhalten, die in denselben einmündenden Secundärnerven eben- 
falls an mehreren Stellen deutlich. In Fig. 28 gehen dieselben 
weniger steil von dem Mittelnerv ab, als in Fig. 27, was 
jedoch kaum zu einer Abtrennung berechtigen kann. Der Stiel 
ist auch bei solchen Stücken, an denen derselbe ganz erhalten 
ist, eher kurz als lang zu nennen und misst ungefähr 1 cm ; im 
gesammten Umrisse sind dieselben schwach sichelförmig gebogen, 
was bei den beiden abgebildeten weniger deutlich hervortritt als 
bei andern Stücken, bei welchen die obere Partie des Blattes 
sich erhalten hat. Was die Bestimmung der Art anbelangt, so 
kommt zunächst in Betracht Eucalyptus oceanica Unger von 
Sotzka (cf. Flora von Sotzka S. 52, Taf. 36, Fig. 1—13); die 
Aehnlichkeit in der gesammten Gestalt, besonders mit den citirten 
Fig. 7 u. 8 ist gross, allein Formen, welche ^so breit sind wie 
Fig. 1 von Sotzka (1. c.) und dabei kurz bleiben, wie mehrere 



— 222 — 

von dort, kommen in Heggbacli niclit vor. Die Nervatur lässt 
sich nicht vergleichen, da dieselbe au den Blättern von Sotzka 
nicht erhalten ist 

Die Blätter von Euc, haermgiana Ett. (cf. Flora von Häring 
S. 84, Taf. 28, Fig. 2—25) stimmen in der schlanken Gestalt 
noch besser, nur muss dann Fig. 25 daselbst, die kurz und 
breit ist, eliminirt oder zu E. oceanica gezogen werden. Am 
besten stimmen Umrisse und Nervatur mit den zwei Blättern, 
die von Heer (Tertiärfl. III, Taf. 154, Fig. 14,15, S. 196) au» 
Carrara und aus der Superga beschrieben werden. Er bringt 
dieselben bei Euc. oceanica unter und ist geneigt, die Art 
haeringiana nur für eine schlankere Form derselben anzufahren. 
Es wird sich somit empfehlen, auch die Heggbacher Blätter mit 
E. oceanica zu vereinigen, obwohl sie im Horizont der obern 
Süsswassermolasse liegen, während die sämmtlichen angeführten 
Fundorte zar untern Süsswassermolasse gehören. Einige Blatt- 
fragmente von Heggbach weisen auf Blätter von viel grösserem 
Umfang hin, ohne dass man im Stande wäre, die Gestalt der- 
selben zu ergänzen. Aber der am Bande hinlaufende Saumnerv 
und die in denselben einmündenden Secundärnerven sind sehr 
deutlich zu sehen und lassen die Yermuthung zu, dass noch wei- 
tere Mjrtaceen vorhanden gewesen sein mögen*. 

25. Acerineen. 

Die Ahorne sind in Heggbach ganz schwach vertreten und 
an den andern oberschwäbischen Localitäten noch gar nicht ge- 
funden, während dieselben in Oeningen nicht blos in einer Fülle 
von Arten vorkommen, sondern die Art Acer trüohatum daa 
häufigste Blatt daselbst ist (cf. Heer, Tertiärfl. lU. B., S. 44). 



* Nach der soeben (1882) erschienenen neuesten Lieferung der 
Flora fossilis arctica von Heer S. 98, Taf. 45, Fig. ,4- 9 und Taf. 46, 
Fig. 12. 13, kommen in der obern Ereideformation von Grönland (Ataun> 
Schichten) nicht blos die durch gut erhaltene Nervatur gekennzeich- 
neten Blätter von Eucalypten in zwei Arten nebst andern Myrtaceen 
vor, sondern auch in mehreren Abdrücken die Blüthenknospen. Heut- 
zutage sind die Eucalypten auf die südliche Halbkugel beschränkt und 
hauptsächlich in Neuholland zu Hause. 



— 223 — 

In Heggbach sind nur zwei Ahornblätter gefunden, die von Heer 
zu der Art A, BrmJcmanni AI. Braun gestellt werden. Die 
untern Lappen treten sehr wenig hervor; die Zähnelung ist un- 
regelmässig, die Basis etwas ausgerandet. Von den leicht kennt- 
lichen geflügelten Früchten ist noch Nichts gefunden. 

26. Sapindaoeen. 

1) Das Geschlecht Sapindus ist mit einer Art S. fälcifoUus 
AI. Braun in Heggbach und im Josefstobel vertreten, und zwar 
an ersterem Ort in zahlreichen und schönen Blättern. Wenn 
dieselben auch durch ihre schlanke Form UQd stattliche Grösse 
(0,08 m lang und 0,02 m breit) mit ungezähnelten Weidenblättern 
eine gewisse Aehnlichkeit haben, so unterscheidet sie doch alsbald 
die stark ungleichseitige und breitlich zugerundete Basis. Von Oe- 
ningen bildet Heer sehr schöne Stücke ab, bei welchen die einzelnen 
Fiedern noch an der gemeinsamen Blattspindel angewachsen sind 
(Tertiärfl. HI, Taf. 119, 120). So schön erhaltene Gegenstände 
hat Heggbach nicht aufzuweisen; aber, ausser zahlreichen einzel- 
nen Fiederblättchen von verschiedener Grösse, immerhin ein Stück, 
bei welchem die Blattspindel vorliegt und in unmittelbarer Nähe 
derselben, zum Theil dieselbe kreuzend, ein halbes Dutzend Blätt- 
chen, so dass an der Zusammengehörigkeit von Blattspindel und 
Blättern nicht zu zweifeln ist. 

2) Das Geschlecht Kölreuieria ist zwar nur durch einige 
Fragmeute in Heggbach vertreten, allein der grob und ungleich 
gesägte Rand mit den feinen Secundärnerven bietet Anhaltspunkte, 
dass Heer die Art K. vetusta bestimmen konnte (cf. Tertiärflora 
in, S. 63, Taf. 127, Fig. 39). 

27. Celastrineen. 

Die lederige Substanz dieser Blätter ist auch in den Mergeln 
durch den dicken Auftrag und die satte Färbung der Abdrücke 
meist deutlich zu erkennen, und lenken desshalb auch weniger 
gut erhaltene Stücke die Aufmerksamkeit auf sich. Fossile Arten 
sind von den Paläontologen in grosser Anzahl aufgestellt, aber 
eben desshalb, wie mir scheint, keineswegs genau umgränzt worden 
und der Formenkreis derselben ohne die nothwendige Bestimmtheit^ 



— 224 — 

Darch Heer wurde fQr Heggbach be^mmt Cel. cassinefoUus 
ünger and Cd. diMus ünger, letstere Art jedoch mit Vorbehalt. 
Die erstere Art ist gat gesichert ond hat kleinere Blätter mit 
kräftig gesägtem Bande (of. Sylloge II, Taf. 2, Fig. 1, 2); die 
andere Art aber leidet schon sichtlich an Unbestimmtheit, be- 
sonders wenn man die Formen, welche in der Flora von Sotzka 
(Taf. 51, Fig. 14—17) und in der Sylloge (IL Bd., Taf. 2, 
Fig. 6—8) von Ungar vorgeführt sind, mit einander vergleicht. 
Eine gote Uebereinstimmung der Heggbacher Blätter kann bei 
der Abweichung der Originale nnter sich nicht stattfinden. So- 
dann sind noch einige Blätter vorhanden, welche mit Cd. Aeoli 
Ettgshs. (Flora von Häring, Taf. 24, Fig. 9, S. 72) recht gat überein- 
kommen, jedoch mussten hier die von Ettingshausen hihzugefügten 
Fig. 10 0. 11 ausser Betracht gelassen werden. Der verkehrt 
eiförmige ümriss und die stark nach vorne geneigten Secnndär- 
nerven entsprechen recht gut den Blättern von Heggbach und 
stimmen ebenso gut mit denen der lebenden Ceh trigyna^ die von 
Ettingshausen zur Yergleicbung in Abbildung beigefügt werden. 
Es bleiben aber immer noch eine beträchtliche Anzahl von Blättern 
übrig, die man wohl bei Cel, Ändromedae ünger (Fl. v. Sotzka, 
Taf. 51, Fig. 2 — 10) unterbringen möchte. Allein hier gehen 
die Formen offenbar allzu weit auseinander. Ettingshausen hat 
desshalb wohl mit Becht nur einige Blätter als hierher gehörig 
aufgefasst und die übrigen zu ganz andern Geschlechtern and 
zum Theil Familien verwiesen (Beiträge zur foss. Flora von Sotzka 
S. 33). Wir glauben nur die Bemerkung noch hinzufügen zu 
sollen, dass viele Heggbacher Blätter, die sichtlich den Typus 
der Gelastrineen tragen, mit den recenten Geschlechtem May- 
tenus und Wimmeria recht gut übereinkommen. Besonders sind 
sie den von Ettingshausen im Nalurselbstdruck mitgetheilten Blät- 
tern einerseits von Mt^enus Boaria (Blattskelette der Dicotyle- 
donen Taf. 63, Fig. 1) und andererseits von Wimmeria äiseolor 
(daselbst Taf. 63, Fig. 2) treffend ähnlich. Bei letzterem sind 
es ausser der allgemeinen Gestalt und den Nerven erster und 
zweiter Ordnung auch noch die Nerven dritter Ordnung, die in 
ganz entsprechender Weise bei mehreren Blättern von Heggbach 



— 225 — 

fiich darstellen. Dieselben sind stark hervortretend, so stark wie 
die Secnndärnerven, laufen quer, genauer gesagt, sie gehen von 
dem Mittelnerv unter rechtem, von der Unterseite der Secundär- 
nerven unter spitzem Winkel ab, wie das -Ettingshausißn* auch im 
Text bei den recenten Blättern (S. 153) hervorhebt. 

üeber die Früchte, beziehungsweise Fruchtkelche der Celas- 
trineen wurde schon oben bei Macreightia germanica eine Be- 
merkung eingeflochten. 

28. Ilioineen. 

Die Stechpalmenart Ilex stenophyüa ünger (Ghloris prot. 
Taf. 50, Fig. 10—13, S. 149), welche eine weite Verbreitung 
zu haben scheint, wurde von Heer auch für Heggbach in einem 
grossen und mehreren kleineren Blättern nachgewiesen. Bei den 
kleinen* Blättern, welche eine dicke Substanz gehabt haben müs- 
sen, i^ wie bei den Unger'schen Originalen von Parschlug, die 
Nervatur wenig hervortretend oder verwischt. Das grosse Blatt 
aber, welches das Exemplar von Oeningen an Grösse noch über- 
trifft (Tertiärflora HI, Taf. 122, Fig. 7), zeigt die vom Rand 
ziemlich weit abstehenden Schlingen. Nicht weniger sicher ist 
aber auch das Vorkommen der andern Art von Parschlug J. sphe- 
nophyUa ünger. Einige Blättchen von Heggbach kommen sehr 
gut mit jenen überein, die in der Ghloris protog. (Taf. 50, Fig. 9) 
and in der Sylloge (II, Taf. 3, Fig. 1—6, 8. 12) abgebildet 
und beschrieben sind. Sie sind derb, rundlich, klein, nach vom 
bin stachlig gezähnt. > 

Ausserdem kamen noch eine Anzahl grösserer und kleinerer 
Blätter vor, die mit derber Substanz mehr oder weniger grobe 
Zähnelnng* des Bandes verbinden und die man hierher ziehen 
mochte. Allein da auch viele fossile Eichenblätter und Blätter 
von Celastrineen diese Charaktere tragen, so gelingt es nicht, 
über die Stellung derselben sich zu entscheiden. Da dieselben 
überdies nur in wenigen Exemplaren vorliegen, so wird es besser 
sein, dieselben zu dem Material zu rechnen, worüber eine Be- 
stimmung zur Zeit noch nicht gegeben werden kann. 

Jabreshefte d. Ver. f. vaterl. Natarkande in Württ. 1883. 15 



— 226 — 

20. Bhamneen. 

Die Familie ist in drei Geschlechtern: Bhamnus, Bereketma 
und Päliiwms in Heggbach vertreten* 

1) Rhamnus Gaudini Heer ist nnr in einem einzigen Blatt 
durch Heer bestimmt; es dürften jedoch einige andere Blätter,, 
die später gefunden wurden, noch dazu gestellt werden. Nicht 
blos Grösse und ümriss stimmen mit den Blättern vom Samland 
(Baltische Flora S. 45, Taf. XI, Fig. 1—11) und von der Schweiz^ 
(Tertiärflora Taf. 124, Fig. 4—15, S. 79) fiberein, sondern auch 
die Bandzähne, in welche von den Schlingen der Secundärnerven 
aus kleinere Nerven auslaufen, sowie die deutliche Entwicklung^ 
der Nervillen zwischen den Secundärnerven; nur der Stiel ist, 
besonders bei einem Exemplar, länger als gewöhnlicL 

Weniger selten ist in Heggbach JRA. arbifera, welche Heer 
zuerst in seiner baltischen Flora (S. 46, Taf. XI, Fig. 12) auf- 
stellte. Diese Blätter sind oben stumpf zugerundet und bilden 
desshalb auch die obersten Secundärnerven einen nahezu geschlos- 
senen Kreis. Die Mehrzahl der Blätter hat, wie das Samländer 
Blatt, sechs Nervenpaare; bei einigen sind jedoch nur vier zu 
zählen, wobei denn auch die Gesammtform merklich abweicht; 
sie sind dann eben so breit als hoch, und an einigen Stellen 
gehen Aussennerven von den Secundärnerven ab; Die nämlichen 
Blätter lassen auch eine sichtliche Glätte des Abdrucks wahr- 
nehmen, so dass man auf eine lederige Beschaffenheit der Blatt- 
spreite scbliessen kann. Die Bandzähne mfissen sehr fein ge- 
wesen sein, sind auch nicht fiberall zu sehen, sondern nur viel- 
fach eckige Stellen des Bandes wahrzunehmen. Unter solchen 
Umständen fällt es. schwer, sich zu entscheiden, ob man nicht 
Blätter des Geschlechts Comus vor sich habe, speciell von der 
Art a orhifera Heer (Tertiärflora HI, S. 27, Taf. 105, Fig. 15—17). 
Die Blätter von Eriz (Fig. 15, 16) kommen dabei weniger in 
Betracht schon wegen der zu grossen Zahl der Nervenpaare, aber 
Fig. 17 vom Albis hat nur fünf Paar Nerven und ist auch die 
gesammte Figur gut fibereinstimmend, nur sind die Heggbacher 
Blätter an der Basis regelmässiger zugerundet 

Rh. hüinicus Unger (Chloris S. 147, Taf. 50, Fig. 4). 



227 



Mehrere Abdrücke stimmen sehr gut mit der citirteii Figur in 
Grösse und Umrissen und besonders auch darin, dass die oberen 
Paare der Secnndärnerven nicht eigentlich spitzwärts laufen, wie 
bei den Cornusarten, sondern gegen den Rand zu sich verbinden. 
Die Secnndärnerven verlaufen sonst wie bei Berchemia, von der 
sogleich die Bede sein wird; aber die dort so stark auffälligen 
Nervillen dritter Ordnung sind hier so schwach, dass sie bei den 
Abdrücken gar nicht hervortreten. 

2) Berchemia miUtinerms A. Br. sp. ist in der Molasse weit 
verbreitet und auch in Heggbach ziemlich zahlreich zu finden. 
Trotz ansehnlicher Unterschiede in Form und Grösse, wovon die 
Taf. 123 Fig. 9—18 des III. Bandes der Tertiärflora von Heer 
eine Anschauung gibt, ist das Geschlecht und die Art leicht zu 
erkennen. Die verbindenden Nervillen zwischen den Secnndär- 
nerven sind nämlich sehr charakteristisch; sie sind sehr eng gestelltt 
unter sich parallellaufend und mehr als gewöhnlich stark aus- 
gebildet, so dass in den meisten Fällen schon beim ersten An- 
blick die Aufmerksamkeit auf dieselben hingelenkt wird; auch 
bei schwachen Abdrücken werden dieselben mit der Lupe immer- 
hin noch erkannt. Der Stiel fehlt bei den meisten Exemplaren 
von Heggbach ; wo derselbe jedoch vorhanden ist, erweist er sich« 
wie bei den Oeninger Blättern, als ziemlich lang, theils gerade, 
theils gekrümmt. 

3) Von dem Geschlecht Päliurus ist nur zu bemerken, 
dass Heer das Vorhandensein des P. ovaideus Göppert sp. in 
Heggbach constatirt hat. Das der Art überhaupt zu Grund lie- 
gende Schossnitzer Blatt (cf. Göppert, Flora von Schossnitz, 
Taf. 22, Fig. 13, S. 36) ist stattlich gross und unterscheidet 
sich durch seine augenfällig eirunde Gestalt leicht von andern 
dreinervigen Blättern, z. B. Cinnamamum. Die ßeggbacher Blätt- 
chen aber sind klein, nicht halb so gross als das Schossnitzer; 
bei ihnen ist auch die eirunde Gestalt nicht so in die Augen 
fallend und fällt es desshalb oft nicht leicht, dieselben von ähn- 
lichen kleinen, mit der gleichen Nervatur versehenen Blättchen 

auszuscheiden. 

15* 



— 228 — 

80. AnAcardiaoeen. 

Von dem Geschlecbte Bhus hat Heer die Art JRh. Pprrhae 
ünger fQr Heggbach nachgewiesen. Sowohl die unten stark ver- 
schmälerten, als auch die 7on Heer damit ?erbandenen breiteren 
Blatter (cf. Tertiftrfl. HI, S. 84, Taf. 126, Fig. 20—28) finden 
sich vor. Sie sind an dea groben, ungleichen Zähnen an dmr 
▼otdem Seite des Blattes unschwer zn erkennen. 

Aber auch einige andere Arten geben sich in deutüchen 
Blattabdrflcken kund. Bhus Merümi Heer (L c. Fig; 5^—11) 
ist durch einige Blätter vertreten, die mit dem Blatte (1. c Fig. 5) 
vom hohen Bhonen in Grösse, in der schlanken schmalen Gestalt, 
Mangel an einem Stiel, abgerundeter, etwas ungleicher Basis sehr 
gut fibereinkommen; die Nervatur ist randläu%. Die Verwandt- 
schaft mit den Blättern der amerikanischen Bhus t^hina ist in 
die Augen springend. 

Femer kommt in Heggbach und im Josefstobel Bhus deMa 
Heer (1. c. a 83, Taf. 127, Fig. 8 u. Taf. 154 Fig. 26) vor. 
Die von Heer abgebildeten, an der Basis zugerundeten, nach oben 
sich langsam verschmälemden , ganzrandigen Blätter sind ohne 
Zweifel Bndblättchen. Ich glaube auch in mehreren Exemplaren 
die zug^Origen seitlichen Blättchen vom Josefstobel zu haben; 
von dem Endblatt würden sie sich hauptsächlich unterscheiden 
durch eine sichtliche Asymmetrie und massigere Verschmäleitang 
gegen die Spitze; sie sind sämmtlich stiellos und kommen in 
Grösse und in der keineswegs charakteristischen Nervatur mit den 
Endblättchen Qberein. 

Ein weiteres Blatt von Heggbach, offenbar ein Endblatt, das 
nach unten sich stark und lang verschmälert, nach oben stumpf- 
lich ausgeht, macht die Entscheidung schwer, ob man dasselbe 
zu Bh. amBWber^eri Heer oder Bh. Heufleri Heer (Tertiärfl. 
m. Band, S. 85, Taf. 127, Fig. 1, 2 u. 3—6) bringen seil, 
da in der That die Endblättchen beider Arten sehr ähnlich sindi 
Allein ein nur wenige Millimeter von dem Endblätbchen entfern- 
tes Seitenblättchen auf dem nämlichen Stock von Heggbach, das 
augenscheinlich dem gleichen Blatt angehört haben musste, spricht 
deutlicher für Bh. Heufleri; dasselbe ist noch etwas kleiner, als 



— 229 — 

äsLs in der Heer^schen Abbildung (1. c. Fig. 5) vorhandene Blatt* 
eben und ebenfalls ganzrandig, während mit Eh. Stüeenbergeri 
deutlich gezähnte und grössere Blätter in Verbindung gebracht 
werden. 

Ausser diesen vier Arten mögen noch andere vorhanden sein, 
die man mit den von den Paläontologen aufgestellten mannig* 
faltigen Arten in Verbindcing bringen könnte, z. B. Rh. prisca 
Ettingshausen; allein die vereinzelten seitlichen Fiederblättchen 
scheinen mir doch zu wenig charakteristisch zu sein, um darüber 
genügende Sicherheit zu erlangen. 

81. Amygdaleen. 

1) Von dem Greschlecht Prunus bestimmt Heer einen Blatt- 
abdruck aus Heggbach als Pr. acuminata AI. Braun, zu welchem 
noch eine Anzahl später gefundener Stücke hinzukommen; auch 
im Josefstobel habe ich ein deutliches Blatt gefunden. Die Um- 
risse stimmen gut überein mit unsem Eirschbaumblättern , aber, 
wie Heer bemerkt, wegen der langgezogenen Spitze noch mehr 
mit amerikanischen Arten. Die Secundärnerven verbinden sich 
in Schlingen ziemlich weit vom Bande entfernt, in dessen Zähne 
nur kleinere Nerven ausmünden. Die Zähne des Bandes sind 
bei einigen Blättern gröber, bei anderen feiner und zahlreicher, 
aber auch in Oeningen kommen diese Unterschiede vor (Ter- 
tiärflora ni, S. 95), ohne dass Heer sich veranlasst fühlt, um 
dieser Differenz willen einen Artunterschied aufzustellen. Das 
Geschlecht 

2) Crataegus ist in zwei Arten in Heggbach vertreten. Die 
Art Cr. longepetiolata Heer von dort, wird von Heer nur mit 
Zweifel bestimmt, ist auch nur in einem Exemplar vorhanden. 
Die gesammte Gestalt des Blattes stimmt zwar gut mit jenem 
von Schrotzburg (Tertiärfl. HI, S. 97, Taf. 155, Fig. 16) überein, 
auch die Länge des Stiels und die kräftigen Bandzähne. Doch 
ist die Nervatur an dem Heggbacher Blatt nicht genauer zu 
verfolgen; die Secundärnerven waren jedenfalls zart, wie bei 
dem angeführten Blatt, ob sie aber wie dort gabelig gegen den 
Band sich zertheilten, lässt sich nicht wahrnehmen. Von dem 



— 230 — 

Haoptnerv gehen dieselben sichtlich unter spitzerem Winkel ab, 
als bei dem Blatt von der Schrotzburg. 

lu mehreren Exemplaren liegen Blattabdrflcke von Cr. oxy- 
acanthaides Göppert vor, vielfach ebenso klein, wie die Blattchen 
von Schossnitz (1. c. S. 38, Taf. 26, Fig. 1, 2) und von Oeningen 
(Tertiärfl. HI, S. 96, Taf. 132, Fig. 15b). Die Lappenbildong 
ist zwar mit keinem der citirten Blättchen ganz genau überein- 
stimmend, was nicht befremden darf, da auch di^ zur Grand- 
lage der Bestimmung dienenden Originale unter sich abweichen 
und Oberhaupt liier beträchtliche Formabänderangeo vorzukommen 
pflegen; allein der Typus ist deutlich und charakteristisch ge- 
nug. Die Nervatur ist bei mehreren Blättchen recht gut erhalten 
und bestätigt die Deutung, welche durch die Umrisse nahe ge- 
legt wird. 

32. lieguminosen. Tafel II Fig. 29—37. 

Die Beste der Leguminosen sind zwar in einer nicht un- 
bedeutenden Anzahl von Geschlechtern, besonders in Heggbach, 
vertreten, aber dessungeachtet, mit einer einzigen Ausnahme 
(PodogoMum) selten. Was von Blättern gefunden wurde, sind, 
mit Ausnahme von Podogonium, vereinzelte Fiederblättchen. Von 
Früchten und Fruchthülsen haben wiederum nur die Podogonien 
eine grössere Anzahl hinterlassen. Vereinzelte andere höhnen* 
förmige Samen lassen eine genauere Bestimmung nicht zu. In 
der Schweiz und noch mehr in Badoboy und Sotzka sind die 
Beste dieser Familie weitaus vollständiger und von Heer im 
3. Band seiner Tertiärflora, von Unger in seiner Sylloge (2. Theil), 
sowie in der Flora von Sotzka (S. 54 und folgende) einlässlich 
behandelt worden. Auch die tertiären Schichten der Provence 
lieferten (nach Graf Saperta) zahlreiche Fruchte und Blätter von 
Leguminosen. 

Wegen ihrer Wichtigkeit werden die Beste des Geschlechts 
Podogonium an die Spitze gestellt, da dasselbe in der oberu 
Süsswassermolasse unter allen Leguminosen die erste Stelle ein- 
nimmt und überhaupt zu den fossilen wichtigsten Pflanzen gehört 

1) Podogonium Heer. Dieses ausgestorbene Geschlecht hatte 
zur Zeit der obern Süsswassermolasse eine weite Verbreitung in 



— 231 — 

Europa und ist durch Heer von Portugal bis in die Steiermark 
und Ungarn nachgewiesen, während dasselbe nicht blos in den 
schweizerischen Fundorten der untern Süsswassermolasse fehlte 
sondern auch in Sotzka, Häring, Badoboy. Auch aus den Fund- 
orten der Provence, welche der untern Süsswassermolasse an- 
gehören, führt dieselbe Graf Saporta nicht an. Sie scheint somit 
den Bang einer Leitpflanze für die obere Süsswassermolasse mit 
Grund beanspruchen zu können. Wenn Ettingshausen in seiner 
Flora von Bilin das Geschlecht Podoganium als durch alle drei 
Hauptabtheilungen der Molasse daselbst durchgehend (III, S. 66) 
behandelt, so dürfte hier doch noch eine Bestätigung dieses aus- 
nahmsweisen Vorkommens abzuwarten sein. In der schwäbischen 
Molasse tritt sie auf in Heggbach, Biberach, Scharben bei Essen- 
dorf und Josefstobel bei Heinrichsbnrg. Von Heer wurden be- 
stimmt zwei Arten von Heggbach: eine häufige Art, Fod.Knorrü 
Heer und eine seltenere, P. I^feUianum Heer. Die Stücke, bei 
welchen die Blättchen noch an der Blattspindel angewachsen 
sind, fehlen in Heggbach nicht ganz, sind aber selten; die ver- 
einzelten Fiederblättchen jedoch sind sehr zahlreich und leicht 
zu erkennen, wenn man die von Heer hervorgehobenen Merk- 
male (Tertiärfl. III, S. 114) ins Auge fasst Die zwei untersten 
Slecnndärnerveu , besonders der zweite, ziehen sich nämlich in 
langer Linie dem Band parallel gegen die Spitze; aber nur auf 
«iner Seite des Blattes, auf der andern Seite bleiben dieselben 
kurz und verbinden sich wie alle übrigen in gewöhnlichen Bogen; 
die Nerven stehen ziemlich dicht gedrängt. Die Länge der Blatt- 
chen ist ungefähr 0,03 m und die Breite gegen 0,007 m, obwohl 
auch grössere und kleinere vorkommen. Heer stellt eine ganze 
Reihe von Blattfiederu und Blättchen dar in seiner Tertiärflora HI, 
Taf. 134, 135, 136 und Urwelt der Schweiz, S. 367. Die Art 
P. LyeUianum unterscheidet sich von P. Knarrii hauptsächlich 
dadurch, dass der Mittelnerv noch eine kleine Strecke über die 
stumpfe Blattspitze hinausragt, was bei mehreren Blättern 
Ton Heggbach deutlich zu sehen ist. Auch von der Variation 
tiefausgerandeter Blättlein (cf. I.e. Taf. 136, Fig. 42) haben 
sich in Heggbach einige Stücke vorgefunden. Das Vorhanden- 



— 232 — 

sein des langgestreckten zweiten Nerven ist ancb hier £ar die 
Bestimmang massgebend. Die Frfichte der Podogonien sind in 
Oeniugen noch mit den Blättern am Zweige zusammengewachsen 
gefanden worden and leicht zu erkennen. Die anfspringenden 
Klappen von ca. 0,025 m Länge and 0,01m Breite, besitzen 
einen langen Stiel , der bis zn 0,04 m Länge erreichen kann. 
Die Samen sind ziemlich gross (0,01m), elliptisch and flach 
gebildet Bei manchen Stücken ist die Klappe zwar aofgesprangen, 
der Samen aber noch nicht ganz aas derselben heraoagetreten, 
so dass über die Zusammengehörigkeit kein Zweifel obwalten 
kann. Eine Fracht von Heggbach bietet dadorch eine etwas 
fremdartige Erscheinnng dar, dass dieselbe ihre kantige, nicht 
die breite Seite darbietet; die Fracht ist nämlich nur aof einer 
Seite aafgeaprnngen , liegt mit derselben aaf and bietet nun die 
entgegengesetzte kantige Seite dem Anblick dar. Der Stiel, der 
in seiner ganzen Länge erhalten ist, ist von dieser Seite ge- 
sehen sehr dünn, nicht halb so breit als er sich darstellt, wenn 
die Fracht, wie gewöhnlich, von der breiten Seite sich darbietet. 
Ob ich auch im Besitz von blühenden Zweigen aus den ange- 
gebenen Localitäten bin, will zwar nicht mit Bestimmtheit bejaht 
werd^n, ist aber nicht unwahrscheinlich. Ich habe zwei Zweige, 
welche die schlanke Gestalt der bei Heer (Tertiärfl., 3. Bd., 
Taf. 135, Fig. 11, 12, 13) abgebildeten haben; sie sind unbe- 
blättert, aber an jedem ist ein Gegenstand angewachsen, den 
n^ mit den Blüthen der a];igeführten Stücke vergleichen kann. 
Der Blüthenstiel ist jedoch nicht so lang wie dort und die Knospen 
nicht gedrängt, sondern vereinzelt stehend. 

2) Coltäea macrophylkt Heer. Fig. 29. Es ist zwar nur 
ein Blatt in beiden Abdrücken von Heggbach vorhanden, das 
jedoch sowpbl in der Nervatur (5 — 6 Paare st^k nach vom 
gerichtete Secundärnerven , die in Bogen sich verbinden), als 
auch in Grösse und im wesentlichen umrisse recht gut mit den 
Blättern von Oeningen (Tertiärfl., 3. Bd., S. 102, Taf. 132, Fig. 
43 — 46) übereinstimmt; es verschmälert sich stark am Grund 
und erlangt erst weijb gegen vorn seine grösste Breite mit reich- 
lich 2,5 cm , bei 2,5 cm Länge. Dasselbe ist allerdings vorn 



I 



— 233 — 

mehr stumpf als ausgeraudet; da aber bei der Art G. SäUeri 
Heer an dem gleichen Fiederblatt nur die oberen vorderen BläJ;t* 
eben ausgerandet, die untern stumpf sind, so mag auch bei der 
C. macrophyUa das gleiche Yerhältniss obgewaltet haben, was 
auch sonst bei Fiederblättern oft Yorkommt. 

3) Phaseolites öligantheros Ung. Fig. 30. Auch hier liegt 
nur ein Blatt von Heggbach vor. Die Gestalt ist jedoch ganz 
charakteristisch und stimmt mit jener der Blätter von Badoboy 
(Sylloge 3. Heft, S. 24, Taf. 6, Fig. 8 — 10) in allen Merk- 
malen ganz gut überein. Die Basis, wie das ganze Blatt ist 
ungleichseitig, die eine Hälfte viel breiter als die andere. Die 
Spitze ist noch mehr stumpf als bei den Blättern von Badoboy ; 
die Basis wie abgestutzt; von den i Paaren Secundärnerven 
gjeheu, besonders von dem untersten, mehrere Aussennerven ab. 
Die seitlichen Blattchen von DoUchos fälciformis (cf. Ettings- 
haosen, Blattskelette der Dicotyl., Taf. 91, Fig. 12) stehen den 
fossilen recht nahe. 

Von den stattlichen Blättern des Dölichos maopimm ünger 
von Badoboy untersch^eiden sie sich durch ihre massige Grösse, 
welche in Länge und Breite wenig über 2 cm beträgt. Ein an* 
deres Blatt erreicht nahezu die Grösse der zuletzt erwähnten 
Art, auch ist die Nervatur recht gut übereinstimmend; allein 
dasselbe ist auf einer Seite umgerollt und unsichtbar, so dass 
inan über die Umrisse des Blattes, namentlich über die Art der 
üngieichseitigkeit, keine Gewissheit erlangen kann. 

4) DaXbergia noatratum Kovats sp. ist in mehreren Blatt- 
abdrücken von Heggbach vorhanden und wurde von Heer be- 
stimmt Dieselben sind an der Basis stark verschmälert, an 
dem vordem Ende ausgerandet, bei mehreren wohl auch blos 
stnmpflich zugerundet; die Secundärnerven verbinden sich in Bogen 
und treten mehr oder weniger deutlich hervor. Dieselben sind 
auch in Oeningen (Tertiärfl. 3. B., S. 105) nicht selten. Bei 
einem Blatt von Heggbach (Fig. 31) fällt die Entscheidung schwer, 
ob man dasselbe nicht besser bei der Art D. bella Heer, eben- 
üalls von Oeningen (1. c. Taf. 133, Fig. 14—19) unterbringen 
soll. Die Umrisse desselben kommen mit den drei Blättern von 



- 234 — 

Oeningen (l.c Fig. 17, 18, 19) sehr gut Oberein, besonders aach 
die etwas ungleichseitige untere H&lfte des Blattes, die bei dea 
ächten D. nostraium gleichseitig verschmälert ist. Allein die 
OrOsse des Blattes bleibt innerhalb der Grenzen der Art D. no^ 
Stratum und beläuft sich nur auf ca. 2 cm, wälirend die Blätter 
der 2>. bella annähernd die doppelte Grösse erreichen. 

5) Fisddia erythrophyUa Unger. Ein stattliches Blatt von 
Heggbach stimmt iu allweg mit dem von ünger in seiner Syl- 
löge (IT., S. 26, Taf. 9, Fig. 3) aSgebüdeten Blatt von Rado- 
boy tibereiu. Die Grösse bei beiden ist 7 cm, bei einer grössten 
Breite von 4 cm, die etwas über der Mitte des Blattes liegt. 
Nach unten verschmälert sich dasselbe stark, nach oben ist es 
stumpf erbreitert und leicht ausgerandet Das Blatt ist durch 
den Mittelnerv in swei merklich ungleiche Hälften getheilt Der 
Blattstiel ist kurs und kräftig; der Mittelnerv läuft deutlich in 
die schwache Einbuchtung, welche die Stelle der Spitze vertritt, 
aus. Die Secundärnerven lassen sich blos an der Basis wahr- 
nehmen; sie stehen in gleichen Abständen von einander ab und 
verlieren sich gegen den Band, ganz wie bei dem Blatt von 
Badoboy. 

Dieses Blatt gehört schon wegen seiner ungleichseitigen Be- 
schaffenheit ohne Zweifel den seitlichen Fiederblättchen zu. Ein 
anderes, aus dem gleichen Horizont von Heggbach, möchte man 
geneigt sein als ein Endblatt zu betrachten, das aber der gleichen 
Art angehört. Dasselbe ist gleich gn^oss, genau 7,5 cm lang und 
4cm breit; die grösste Breite ist aber hier schon in der Mitte; 
die Umrisse sind regelmässig oval; nach unten verschmälert es 
sich wenig und rundet sich zu , nach oben geht es in eine nicht 
scharfe Spitze aus und wird durch den Mittelnerv In zwei gleiche 
Hälften getheilt. Die Secundärnerven stimmen in ihrem Lauf 
und dem gegenseitigen Abstand von einander mit dem vorhin 
beschriebenen Blatt überein. Da es sehr häufig vorkommt, dass 
bei Fiederblättern die End- und Seitenblättchen ganz ähnliche 
Unterschiede darbieten, so möchte obige Annahme keinen Schwie- 
rigkeiten unterliegen, um so weniger, da nach Unger die Pisci- 
dien wirklich ein Endblättcheu besitzen, welches unpaarig ist. 



— 235 — 

6) Edwardsia. Eine Anzahl Blättchen lassen trotz ihrer 
geringen Grösse die Nervatur noch deutlich genug wahrnehmen 
und weisen auf die kleinen Blättchen der Edwardsien hin; sie 
«ind ungefähr 5 mm lang und 2 — 4 mm breit. Ein Blättchen 
{Fig. 32) stimmt, besonders auch was die Nervatur anbelangt, 
recht gut mit der Ed. microphyüa (cf. Reuss: Pflanzenblätter in 
Naturdruck, Taf. 40 Fig. 3). Wie bei den recenten Blättchen, so 
sind auch bei dem fossilen von Heggbach 3 — 4 Paar relativ 
starker Secundärnerven, die in ein Netzwerk Qbergehen, vorhan- 
den. Doch ist bei diesem Blättchen eine Spitze vorhanden, wäh- 
rend die recenten Blättchen abgestumpft und beziehungsweise 
schwach ausgerandet sind. Ein anderes Exemplar von Heggbach 
stimmt aber auch in den Umrissen besonders in dem abgestumpf- 
ten, schwach ausgerandeten Yordertheil mit der lebenden Art 
fiberein. Die Blattsubstanz war sichtlich nicht dünn, sondern 
derb und fest. 

Im fossilen Zustande sind Edwardsienblättchen durch Heer 
bekannt gemacht aus Oeningen und Monod (Tertiärflora III, S. 107) 
und sind die Heggbacher Blättlein von der Oeninger Art Ed. 
retusa Heer (1. c. Taf. 138 Fig. 40) offenbar nicht zu trennen. 
Auch von den beiden andern Arten (1. c. Taf. 133 Fig. 41, 42) 
scheinen Hepräsentanten in Heggbach vorzuliegen nach Maass- 
gabe der Umrisse. Weil aber die von Heer dargestellten Blätt- 
chen von Ed. parvifolia und minutula mit Ausnahme des Primär- 
nervs keine weitere Nervatur erkennen lassen, so wenig als die 
bezüglichen Blättchen von Heggbach, so ist hier die Ueberein- 
stimmung weniger gesichert. 

7) QledUschia aUemannica Heer. Die Blättchen von Hegg- 
bach, welche von Heer bestimmt wurden, sind nicht sämmtlich 
von constant gleicher Form, aber doch leicht kenntlich durch den 
fein gekerbten Band und die Secundärnerven, die sich in Bogen, 
etwas entfernt vom Bande, verbinden; bei genauerer Betrachtung 
können sie, obwohl sonst in Grösse und Form den Podogonien- 
blättchen nahe stehend, mit denselben nicht verwechselt werden. 
Schlankere Blattformen von Heggbach mit 2 cm Länge und 
5 mm Breite dürften einen Uebergang zu Gl. Wesseli Ludwig 



— 236 — 

anzeigen, oder wirklich dahin gehören. Heer bildet ausser deo 
Blftttchen auch eine grosse HtUse (Terti&rfl. III Taf. 133 Fig. 56) 
ab; ein Fragment einer Hülse von Heggbach, die mehr als 2 cm 
breit ist und ohne Zweifel aach eine entsprechende stattliche 
I.<&nge hatte, ist Heer geneigt, als lu einer OiedUichia gehörigr 
aufzufassen. 

8) Caes€ilpmia micromera Heer Fig. 33. Diese von Oeningen 
und Locle durch Heer bekannt gemachten Bl&ttchen wurden tod 
ihm auch f&r Heggbach nachgewiesen. Sie sind klein (1 cm\ 
oval, an der Basis etwas ungleich. Die beiden Heggbacher 
Blättchen kommen am meisten mit der Heer'schen Abbildung anf 
Taf. 137 Fig. 24 Oberein. Dass unter dieser Benennung jedoch 
eine grosse Mannigfaltigkeit von Formen begriffen ist, lehrt ein 
Blick auf die Figuren 12 — 21 der citirten Tafel bei Heer. Ein 
anderes Blatt von Heggbach, das grösser ist (0,015 m lang), an 
der Basis fast gleichseitig verschmälert, oben aber stark ausge- 
randet, wfirde am besten mit Caesqipmia Fäkmieiri Heer stimmen, 
welches ebenfalls in Oeningen und Locle vorkommt (Tertiär* 
flora III, 8. 110 Taf. 137 Fig. 1--10). Da jedoch Heer selbst 
aaeh ganz ähnlich gestaltete Blftttchen zu C micromera zieht^ 
besonders die Figuren 19, 20 nnd 21 auf der citirten Tafel, so 
liegt doch kein genügender Grund vor, dasselbe als den Be- 
präsentanten einer besondern Art vorzuführen. Zu bemerken ist» 
dass dieses Blättchen und die ausgerandeten Blftttchenformen von 
Pedogonium LyeUiarum in ihren umrissen grosse Aehnlichkeit 
zeigen. Bei letzterer {PodogonMm) ist aber die Anwesenheit 
des verlängerten Nerven an der Basis ein entscheidendes Merk- 
mal für die Bestimmung, wie schon oben bei Beschreibung der 
Art bemerkt wurde. Bei dem Blättchen, das unter dem Ge- 
schlecht Caesalpinia untergebracht wird, fehlt jener Nerv auf 
beiden Seiten. 

Dagegen müssen ein paar andere Blättchen von Heggbach 
unter der Art Caesalpinia narica Unger (Flora von Sotzka, S. 57 
Taf. 42 Fig. 9 — 18) begriffen werden. Bei ihnen ist die Basis 
auffallend* ungleichseitig nicht blos in der Weise, dass die eine 
Seite etwas mehr, die andere weniger entwickelt ist, wovon Bei* 



— 237 — 

spiele sowohl bei Legnminosen als bei andern Familien nicht 
selten sind^ sondern in der Weise, dass die eine Seite gegen die 
Basis eigentlich ganz auskeilt nnd nur von der andern Seite des 
Blattes die Basis gebildet wird (Fig. 34). Solche auffallefide ün- 
gleichseitigkeit kommt allerdings bei den Fiederblättchen mehrerer 
Geschlechter von Leguminosen vor, wie die Naturselbstdrucke von 
Ettiogshausen (c£. Blattskelette der Dicotyledonen , Taf. 94 und 
Blattskelette der Fs^ilionaceen , Taf. 21) beweisen, z. B. bei 
Cassia^ Acacia, Inga etc. Allein dessungeachtet scheint Unger 
einen glücklichen Griff zu thun, wenn er dieses auffallende Merk- 
mal Terwerthet und die durch dasselbe gekennzeichneten Blatter 
zusammenfassi Wenn ausserdem auch noch die Grösse (2 cm 
Längte und 1 cm Breite) und die mk den variirenden Umrissen 
correspondirende Nervatur in guter üebereinstimmung sich be- 
finden, so wird man keinen Anstand nehmen dürfen, das Yor- 
kommen zu constatiren. Die Nervatur an dem abgebiMeten 
Exemplar ist, entsprechend der Ungleichseitigkeit der Blattspreite, 
auch ungleichförmig; auf der einen Seite steigen die Secundär- 
nerven, besonders an der Basis des Blatts, unter einem etwas 
spitBeren Winkel auf als an der andern Seite. Am meisten 
Aehnlichkeit zeigen unter den Abbildungen der Blätter von Sotzkä 
die Nummern 9 und 12 der citirten Tafel. 

9) Gassia. Dieses Geschlecht ist durch viel zahlreichere 
Blätter vertreten, als die übrigen Leguminosen^ mit Ausnahine der 
Podogonien. Während jedoch bei jenen oft schon ein einzig'es 
Blatt durch charakteristische umrisse in Verbindung mit ent- 
sprechend charakteristischer Nervatur genügte, um das Vor- 
handensein derselben mit Bestimmtheit zu erkennen, so müssen 
die fossilen Blätter der Cassien, diß in Heggbach vorkommen, 
als solche bezeichnet werden, die eigentlich durch den Abmangel 
von hervortretend charakteristischen Eigensehaften sich bemerklich 
machen. Heer bestimmte von Heggbach die Caasia lignUufh 
Unger, die in der untern und obern Süsswassermolasse verbreitet 
ist nnd sodann noch, mit Zweifel, Casaia phaseoliies '^n^er, 
Lässt man die letztere Art vorerst ganz ausser Betracht, so ist 
auch an der ersteren (C ligmiiain) nicht viel von eigenthümlichen 



— 238 — 

Merkmalen festzuhalten. Heer combinirt zweierlei Formen (Ter* 
tifirflora III, S. 121), nämlich solehe Blätteben, die oval nnd Tom 
stumpf sind und solche, die länger nnd vom weniger stampf 
sind. Die Nervatur ist mit Ausnahme des Mittelnerrs oft ver- 
wischt; aber auch an ganz gut erhaltenen filättchen sieht man^ 
wie die einfachen Secundärnerven, ohne gut hervorzutreten, gegen 
den Band hin allmählig verschwinden, ohne irgendwelche Eigen- 
thümlichkeiten zu verrathen, Fig. 35. Dessungeachtet ist die- 
TJebereinstimmung mit dem Typus von manchen Gassienblättchen 
ganz deutlich, wie besonders die lebende Cassia laevigcUa, die- 
Unger in seiner Flora von Sotzka abbildet (Taf. 43 Fig. a), zeigt. 
Von Früchten ist nur eine Hülse, jedoch ein Fragment, vorhan- 
den, welche mehrsamig, schmal und lineal ist und mit der Fracht 
von Sotzka, die TJnger mit seiner C, phaseolUes verbindet (1. c. 
Taf. 45 Fig. 9 S. 58), Aehnlichkeit besitzt üeber die ander» 
Art, CcLssia phaseolUes ünger, wird wohl überhaupt eine Klarheit 
nicht zu gewinnen sein, da der Urheber derselben, wie Ettings- 
hausen mit Recht bemerkt, Blätter von Sapindus damit vermischt 
hat. Die Blätter auf Taf. 45 der Flora von Sotzka, Fig. 1, 3, 
4, 7, scheinen in der That unzweifelhaft Sapinden zu sein. Was 
von den übrigen Blättern daselbst zu halten sei, bleibt anheimgestellt» 
10) Äcacia. Ein kleines Blättchen, Fig. 36, von 17 mm 
Länge und 2 mm Breite zeigt eine so charakteristische Nervatur, 
dass die Unterbringung desselben bei Ae. rigida Heer von Bivaz 
(Tertiärfl. HL B., S. 133 Taf. 140 Fig. 22) keinem Bedenken 
unterliegen kann. Da auf beiden Abdrücken von Heggbach eine 
starke Lage von Substanz sich erhalten hat, so ist daraus die 
derbe Beschaffenheit, wie an dem Blatt von Bivaz, zu entnehmen» 
Die Secundärnerven sind im Verhältnisse zum Primärnerv und 
zum geringen Umfang des Blättchens kräftig hervortretend, ent- 
springen unter spitzeir Winkeln und laufen spitzwärts. Diese 
Nervatur hebt Heer als für die Phyllodien mancher Acacien 
charakteristisch hervor. Von der QrevtUea Jaccardi unter- 
scheidet sich das Blatt hauptsächlich darin, dass es im Verhält- 
nisse zur Länge merklich breiter ist; dass der Band keinerlei 
Dornen hat; dass bei OreviUea der Primärnerv im Verhältnisse 



— 239 — 

zn den Secundärnerven beträchtlich stärker ist; nnd dass bei 
OreviUea die Secundärnerven nicht spitzlänflg sind, sondern sich 
in Schlingen verbinden, welche schmale Felder einschliessenr 
TJnger bringt in seiner fossilen Flora von Eumi (S. 86 Taf. IG 
Fig. 1^3) drei Blättchen zur Abbildung, die wenig grösser sind 
als das Blatt von Bivaz und von Heggbach, aber die gleiche 
Nervatur und die gleiche Gesammtform haben. Er benennt die- 
selben Prosopis KymeaYha; allein die Heer'sche Benennung hat 
die Priorität voraus. Winzige Blättchen sind die der Äcada 
oeningensis Heer (Tertiärfl. III, S. 131 Taf. 139 Fig. 44). In 
Oeningen kommen sie noch an dem gemeinsamen Blattstiel be- 
festigt vor. Ich habe von Heggbach nnr vier vereinzelte Blätt- 
chen, aber sie haben die gleiche diminutive Gestalt von 4 mm 
Länge und 2 mm Breite. Von der Nervatur gibt Heer nichts 
an ; an einem der vier Blättchen von Heggbach ist die Nervatur 
noch mit der Lupe' wahrnehmbar; der unterste Secundämerv hat 
eine Bichtung gegen die Spitze, ganz übereinstimmend wie bei 
den kleinen Blättchen der A, heterophyUa^ welche Keuss mitge- 
theilt hat (cf. Pflanzenblätter in Naturdruck, Taf. 42 Fig. 4). 
Diese Nervatur mahnt an jene der Podo^nien, besonders auch 
in dem umstände, dass nur auf einer Seite des Blättchens der 
Secundärnerv sich verlängert, während auf der andern Seite bei 
der Kleinheit der Blättchen jegliche Nervatur verschwindet. Die 
Spitze selbst ist abgestumpft, die Basis mehr oder weniger un- 
gleichseitig. (Fig. 37.) 

Das Sammelgenus. LeguminosUes , das von den Phyto- 
paläontologen vielfach noch als Anhang zugefiQgt wird, mag 
besser ausser Betracht bleiben und die selbstverständliche Ver- 
sicherung genügen, dass auch in der oberschwäbischen Molasse 
Blättchen vorhanden sind, die man zu den Leguminosen zu zählen 
Lust und Grund hat, ohne sich entscheiden zu können, wo man 
dieselben näherhin unterbringen soll. 

Rückblicke auf die Gamopetalen und Polypetalen. 

Gegenüber den Apetalen, die in der obermiocanen Flora durch 
das vielfach massenhafte Auftreten ihrer Reste sich als Haupt* 



-. 240 — 

bestandtheil der Wälder darstellen, treten die Gamopetalen und 
Polypetalen zurück. Sie waren wohl mehr nnr an den Waldr&ndem 
nnd in den Waldblössen yorhanden oder bildeten als Niederholz 
einen mehr nntergeordneten Bestandtheil. Dessnngeachtet iät 
der Grad ihrer Entwicklangr in der Molassezeii ein sehr hoher, 
wenn man die Zahl der Familien und Geschlechter in Anschlagr 
bringt, deren Beste mit mehr oder weniger Sicherheit Ton den 
Paläontologen nachgewiesen werden. Man darf dabei nicht ausser 
Betracht lassen, dass die krautartigen Pflanzen, die heutzutage 
einen so grossen Bestandtheil der Flora ausmachen, gar nicht 
oder nur wenig geeignet waren, ihre Beste in fossilem Zustande 
zu hinterlassen, weil ihnen der Blattfall abgeht Kur jenen Ge- 
wächsen, deren abfallende Blätter oder auch Fr&chte durch den 
Wind in benachbarte Gewässer getragen werden können, ist die 
Möglichkeit 'uad Wahrscheinlichkeit eröffnet, ihre Beste in' den 
Schlammschichten auf dem Grand der Seen zur Bewahrung f&r 
den fossilen Zustand niederzulegen. Die Beste der allermeisteti 
krautartigen Pflanzen, wenn sie nicht selbst im Wasser wachsen 
oder wenigstens unmittelbar am Ufer (Schuf), unterliegen dem 
Zersetzangsprooesse an^der freien Luft und gehen zumeist spur- 
los verloren. Für die fossile Flora kommen daher überhaupt nur 
jene holzartigen Gewächse in Anschlag (Bäume und Sträucher), 
welche periodisch, oder auch ohne bestimmte Perioden, ihrer Blät- 
ter sich entledigten, die dann, ein Spiel der Winde, in ruhige 
Gewässer getragen wurden, dort eine Zeit lang auf der Oberfläche 
schwammen, um sodann auf den Grund niederzusinken, der sie in 
seinen Schlamm einhüllte. In welchem Umfang die gamopetalen 
und polypetalen krautartig«n Pflanzen zur Molassezeit vorhanden 
waren, lässt sich somit aus den fossilen Besten derselben nicht 
unmittelbar abnehmen. Sie haben nicht gefehlt, aber die über- 
mächtige Holzvegetation des überall verbreiteten Waldes wird 
denselben immerhin den Baum streitig gemacht haben, so dass 
ihre Entwicklung und Verbreitung zurückstehen musste. 

Was die gamopetalen und polypetalen Beste der Flora von 
Heggbach insbesondere betrifft, so werden in ihrdie Vertreter einiger 
Familien, wenigstens bis jetzt, vermisst, die sonst in diesem geo- 



- 241 — 

gnostischen Horizont verbreitet sind, z. B. Ampelideen, Nymphäa- 
ceen, Juglandeen, Tiliaceen etc. Einige Pflanzen treten dagegen 
auf, die man sonst nnr in älteren Schicbtencomplexen der Molasse 
zu treffen gewohnt ist, z. B. die Eucalypten, die Myrsine dory- 
phora, eine Anzahl von Leguminosen etc. Der geognostische 
Horizont der obern Susswassermolasse ist jedoch im Ganzen und 
Grössen auch in diesen Abtheilungen des Pflanzenreichs gut aus- 
gesprochen, besonders durch das zahlreiche Vorkommen der Podo- 
gonien, über deren Bedeutung als Leitpflanzen der obern Suss- 
wassermolasse schon bei Besprechung dieses Geschlechtes die er- 
dorderlichen Bemerkungen gemacht wurden. 

Mit der Vorführung der Koste der Dicotyledonen , soweit 
dieselben bisher aufgesammelt wurden und ihre Deutung gegeben 
oder wenigstens versucht werden konnte, ist auch das haupt- 
sächliche Material der miocänen Flora, selbst vorgeführt. Die 
Behandlung der weitaus weniger umfangreichen Reste der Mono- 
cotyledonen, Gymnospermen und Cryptogamen, die in Heggbach und 
einigen andern Localitäten von Oberschwaben gefunden wurden, 
wird auf eine spätere Zeit aufgeschoben. 



Erklärung der Abbildungen. 

Tafel L 

Fig. i — 4. Blätter von Cinnamomum polyntorphum A. Braun sp. 

Fig. 5. Blüthe desselben. 

Fig. 6. Knospe desselben. 

Fig. 7. Frucht desselben. 

Fig. 8 — 10. Cinnamomum Scheuchgeri Heer. Blätter. 

Fig. 11. Fruchtstand desselben. 

Fig. 12. Persea-Frucht 

Fig. 13. Blatt von Goeppertia rigida n. sp. 

Fig. 14. Myrica heggbachensis n.' sp. 

Fig. 15. QiAercus Eeussiana Ludwig. 

Jahreshefte d. Ver. f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1883. 16 



— 242 — 

Tafel II. 

Fig. 16. Quercus prolongata n. 9p. 

Figr* 17. GreviUea Jaccardi Heer. 

Fig. 18. 9 Kymeana ünger. 

Fig. 19, 20. Hakeiies major Saporta. 

Fig. 21, 22. Frflchte von Hakea? 

Fig. 23. Zweig von Leptomeria oenmgensia Heer. 

Fig. 24 a. b. c. Früchte von Synantheren. 

Fig. 25 a. b. c. Weinmannia europaea ünger sp. 

Fig. 26. Liriodendran ProeaccinU Unger. 

Fig. 27, 28. Euciilyptus oceänica ünger. 

Tig. 29. Colutea macrophylla Heer. 

Fig. 80. PhaseolUhes oliganiheros ünger. 

Fig. 31. Dalbergia bella? Heer. 

Fig. 32. Edtoardsia retnaa Heer. 

Fig. 33. Gaesälpinia micromera Heer. 

Fig. 34. „ navica üager. 

Fig. 35. Cassia Ugnitum Unger. 

Fig. 36. Acacut rigida Heer. 

Fig. 37i 9 oeningensis Heer. 



üeber alte und neue Bamispongien und andere 
verwandte Schwammformen aus der Geislinger Gegendr 

Von Betriebsbauinspektor a. D. £. Klemm in Stuttgart. 

Während meines 16jährigen Aufenthalts in Geislingen hatte 
ich das Glück, wenn auch leider erst in den letzten Jahren 
gründlicher y einen ganz in der Nähe meiner .Wohnung befind- 
lichen Platz auszubeuten und von dort eine Menge der verschie- 
densten Petrefakten aus kleinem Räume zusammenzubringen. Ich 
wollte über dieselben mit ihren Neuheiten schon lange Einiges 
veröffentlichen, komme aber vorerst auch heute nur zu Fol- 
gendem : 

Die Stelle ist ein verlassener Steinbruch an der vom Bahnhof 
Geislingen am Hange des Helfensteins nach dem Pfarrdorfe Weiler 
hinaufziehenden Steige, und liegt etwa in der halben Höhe des 
Berges zunächst unter dem weithin bekannten „Lindele^. Die 
Formation ist das ausgesprochenste ß deö Weissen Jura, und 
kommt namentlich die bekannte, gegen a trennende Fucoiden- 
schichte nebst Grinitengliedern etc. ganz entwickelt vor, wenn 
man jetzt auch in Folge der Abwitterung etwas danach in der 
Böschung graben muss. Es ist diess wohl der gleiche Grund, 
wesshalb man auch anderwärts dieses Schichtchen leicht übersieht 

Gegen oben ist, wie an, den meisten andern Stellen der 

Geislinger Umgegend und namentlich an der Eisenbahnsteige 

selbst, die Scheidung von y so gut wie nicht vorhanden, indem 

nur die Kalkbänke dünner und thoniger werden und die Mergel 

dazwischen immer stärker auftreten. Doch bildet sich in Folge 

der hiedurch erleichterten Verwitterung in diesen oberen Kalk- 

16* 



— 244 — 

bänken von selbst eine flachere Böschung, welche zuoberst der 
steilen ß-Wände jene scharfe Kante, welche Herr Professor 
Quenstedt stets so sehr als Trennungspunkt betont hat, darstellt. 

Es wiederholt sich hier zwar auch eine Fucoidenschicbt, 
sie ist aber nur ganz undeutlich ausgesprochen und schwer zu 
constatiren. Nur an der Bahnsteige ist ihre Auffindung durch eine 
eigenthümliche grünliche Färbung des Gesteins theilweise etwas 
erleichtert. Diese Färbung kommt sporadisch auch anderwärts, 
und namentlich in unserm Weiler-Bruche ziemlich häufig vor, be- 
sonders in denjenigen Schichten, in welchen Amm. aUemans Qu. 
Torzugsweise reichlich auftritt. Es dürfte diese Erscheinung 
wohl einer weiteren Untersuchung durch eine berufenere Hand 
werth sein. 

Da übrigens durch den Weissen Jura, wenigstens von a 
bis d, die Fucoidenschichten sich in verhältnissmässig grösserer 
Zahl einstellen, so ist auf sie an sich weiter kein Werth zu 
legen. Doch ist ihr Auftreten in grösserer Menge, ähnlich wie 
bei den Schwämmen, stets mit einem grösseren Petrefaktenreich- 
thum verbunden. Z. B. gleich in den Impressamergeln des Geis- 
linger Bahnhofs kommen die neuerdings zu besonderer Aufmerk- 
samkeit gelangenden grossen Ammoniten in reichlicherer Menge 
stets nur in Horizonten vor, in welchen auch viele Fucoiden 
erscheinen. 

Diesem entspricht es ganz, wenn unser Weiler-Bruch von 
Petrefakten wimmelt,* da er völlig mit Schwämmen durchzogen, 
nach dem bekannten Quenstedt^schen Ausdruck durch und durch 
colonisirt, nach der Bezeichnung von Herrn Pfarrer Dr. Engel 
das ausgesprochenste ist. Er bietet hiebei gegen andere 
solche Stellen den Vorzug, dass sich diese Petrefakten, und na- 
mentlich die sonst so schwer sich lösenden Schwämme, hier 
leichter aus der Gebirgsmasse herausarbeiten lassen. Sogar die 
für Sammler so gefürchteten Verschiebungen und Verstürzungen, 
die hier vielfach vorkommen und sich vorzugsweise durch die 
bekannten Stylolithenbildungen kennzeichnen, sind manchmal für 
das leichtere Herausschälen günstig. 

Für heute führe ich von diesem Weiler-Bruche zunächst 



— 245 — 

nur nochmals kurz an, dass die meisten Petrefakten, die sonst 
an einzelnen besondern Stellen des a bis Ö in vorzugsweise 
reicher Menge vorkommend bekannt sind, auch hier gut, wenig- 
stens einigermaassen vertretea sind, und man zu ihrer Benennung 
manchmal bis zu den b- und g-Namen greifen muss. Insbeson- 
dere wuchern hier Bryozoen in schönster Auswahl und harren 
noch ihres Bearbeiters. Ebenso dürften zwei hier vorkommende 
Ptnna-Arten als besonders erwähnenswerth erscheinen. Es ist 
eine feingegitterte und eine feingeschuppte Art, die bislang noch 
nicht beschrieben zu sein scheinen. 

Sodann erwähne ich noch die Frosopon als hier verhält- 
nissmässig reichlich vorkommend; ich kenne in der Mitte 
des Bruches eine Schicht, in der sie vor andern zahlreicher auf- 
treten. Doch ist dieser Beichthum nur relativ und selbst ich 
besitze nach langjährigem Ausbeuten nur eine unbedeutende 
Zahl , wenn auch mindestens . 7 der von H. v. Meyer beschrie- 
benen Arten. 

Da ich mich übrigens für heute vorzugsweise mit einer be- 
sondern Schwammgruppe beschäftigen will, so führe ich 
zunächst noch folgende weitere schwammreiche Fundstellen der 
Geislinger Gegend an. 

Die eine Localität ist nichts anderes als die Bückseite des- 
selben Gebirgsrückens, dessen Vorderseite ob Geislingen den 
Abhang des Helfensteins bildet. Jene Bückseite ist im Donzel- 
oder Felsenthal bei Eybach — (das, nebenbei bemerkt, sammt 
dem darüber liegenden Wald bekanntlich einen der schönsten 
Ausflugspunkte der Alb bildet) — zu finden. Auch zeigt das Ein- 
fallen der Schichten von den steilen Hängen der Weiler- und 
Eisenbahnsteige gegen das Eybacher Thal genügend den Zu- 
sammenhang. Dem entspricht ganz, dass im Donzelthai das ß 
gar nicht mehr auftritt, wenigstens verschüttet ist, und die 
untern Parthien von y nur an vereinzelten Punkten sichtbar sind. 
Dagegen ist die oberste Abtheilung von 7, von der Eisenbahn- 
steige aus, bei Wärterhaas 80, hierher einfallend, gerade im 
hintersten Theil des Donzelthals noch ziemlich, aufgeschlossen, 
und zwar in der Thalsohle selbst, während die d- Wände aus- 



— 246 — 

geprä^ darüber auftreten und eben dem Thal seinen Reiz ver- 
leihen. 

Besonders interessant hiebe! ist aber, dass auf der Geis- 
linger Seite, bei Wfirterhaas 80, nur ein paar Schwamuistotzen 
in diesem obersten 7 siqh einstellen, im übrigen aber die be- 
kannten Lagen mit den Biesenammoniten erscheinen. 

Von diesen paar Schwammstotzen ob dem Wärterhaus 80 
ist hervorzuheben , dass sie ein Hauptlager der Terebr, 
nucUata und des Ämm, dentatus Qu. sind, und dass dicht 
unter ihnen ein Schichtchen mit der vom Wasserberg her be* 
kannten Monotis lacunosae. Qu. = Avicüla similis Opp. eine Zeit 
lang frei lag. 

Merkwürdigerweise gehen hier, und zwar sowohl an der 
Eisenbahnsteige, als an der darunter sich hinaufziehenden Strassen- 
steige die obersten Gamma -Petrefakten nicht blos bis zu der 
petrographisch so deutlich ausgesprochenen Grenze der Delta- 
Schichten, sondern noch 1 bis l^m hoch in letztere hinauf, 
wo sie dann aber auf einmal aufhören und das d seine voll- 
ständige, arme, besondere Fauna zeigt. Wie sich dieses in an^ 
dorn Landestheilen verhält, dürfte wohl weiterer Untersuchung 
werth sein. 

Abweichend nun von dieser Geislinger Bahnseite sind im 
Donzelthal, wie erwähnt, die Biesenammoniten nicht* vertreten, 
dagegen ist dieser ganze oberste Schichtencomplex, und zwar wieder 
etwas in das d reichend, vollständig verschwammt. Es ist dies 
zwar an sich nichts Auffallendes, da ja bekanntlich Beichthum 
und Armuth an Schwämmen nicht blos in der Geislinger Gegend, 
sondern auch im ganzen Land, unmittelbar neben einander be- 
stehen, wie schon Engel in diesen Jahresheften dargethan hat. 
Doch glaube ich noch erwähnen zu sollen, dass in unmittelbarer 
Nähe der Geislinger Bahnsteige, nämlich an der von Geislingen 
nach Türkheim führenden Steige, diese obersten Gamma-Schichten 
auch lediglich verschwammt sind, und also die Bahnsteige mit 
ihren Biesenammoniten gerade in der Mitte zwischen zwei Schwamm- 
localitäten liegt. 

Nebenbei bemerkt, sind diese obersten Türkheimer Schwamm- 



— 247 — 

schichten auch eine Hauptfundstätte für Cidariten, während 
diese im Weiler-Bruch im ß zahlreicher auftreten. 

Weitere schwammreichere j3-Plätze sind am Tegelherg ober- 
halb Altenstadt, an der von Engel berührten Stelle, und -im ver- 
lassenen Bruch in der Schlucht hinter Kuchen zwischen dem 
Tegelberg und Hohenstein, sowie der im Betrieb befindliche Bruch 
hinter Geislingen am Geiselstein. Auffallend contrastirt hiemit 
die Schwamm- und Petrefaktenarmuth des Bruches an der von 
Altenstadt nach Oberböhringen führenden Steige; ausser diesen 
könnte noch manche Localität erwähnt werden. 

Ich will mich hier von den, insbesondere im Weiler- 
Bruch so zahlreich vertretenen Gattungen wie Arten von 
Schwämmen hauptsächlich nur mit den Bamispongien Qu, 
beschäftigen. Diese erscheinen hier in seither bekannten, wie 
neuen Arten in verhältnissmässig grosser Zahl und dürften durch 
ihre vielen, im Folgenden zur Besprechung kommenden Eigen- 
heiten, doppelt einer ausführlicheren und wissenschaftlicheren Be- 
schreibung, als sie meinerseits möglich ist, würdig gefunden 
werden. Doch mag das Folgende hiezu nicht unwesentliche 
Beiträge liefern. 

Einer solchen höheren Würdigung dürften diese Schwamm- 
formen um so mehr werth erscheinen, als 2 Arten derselben« 
in unserm Weiler-Bruche wenigstens, nicht blos förmliche 
Stöcke, sondern ganze Bänke und Gebirgsschichten 
bilden. Diess erscheint noch besonders dadurch interessant, dass 
hier der sonst die Hauptmassen bildende SpongUes vagans Qu. 
wesentlich zurücktritt, während er in der Nähe, gleich an der 
Bahnsteige wieder in den Vordergrund tritt 

Wo nichts Anderes bemerkt ist, halte ich mich in fol- 
gendem stets au das neueste Schwammwerk Quenstedt^s: 
«Petrefaktenkunde Deutschlands, 5. Band. Die Schwämme." 

In der That verdienen die Bamispongien Quenstedt's gar 
wohl eine gründlichere Behandllmg, auch wenn sie keine eigene 
Gattung me]ir bilden sollten. Zittel nämlich erklärt deren Haupt- 
art, die ramosa Qu,, als nach Skelet und Kanalsystem entschie- 



— 248 — 

den zu seiner Sporadopyle gehörend, und bezeichnet sie daher 
als „Sporadopyle ramosa*^^ — siehe dessen ,, Studien über fos- 
sile Spongien in der Abh. d. k. bayr. Ak. d. Wiss.*', im Auszug 
niederg'elegt im „N.Jahrbuch f. Min. etc., Jahrgang 1877 u. 78^ t 
sowie Zittel's Erläuterungen zu Qaenstedt^s Schwämmen im N. Jahr- 
buch f. Min. etc. 1877, S. 705 ff., 1878, S. 58 ff. 

In diesen letzteren Erläuterungen, Jahrg. 1878, S. 61, stellt 
Zittel ferner Bamisp. funicukUa und comuta Qu. als wahrschein- 
lich zu seiner Sporadopyle gehörend dar, während er unter 
nodosa Qu. seine Cypellia proUfera vermuthet Ich bedaure 
daher um so mehr, dass mir mein jetziges Material vor einigen 
Jahren noch nicht zu Händen war, als Zittel die Güte hatte, 
meine Schwämme zu bestimmen, da dann alle diese Zweifel durch 
Dünnschliffe u. s. f. nach seiner Behandlungsweise gehoben worden 
sein dürften. Ebenso bedaure ich sehr, dass Herr Professor 
Quenstedt durch einen leidigen Zufall nicht dazu kam, meine 
Schwämme bei Bearbeitung seines Werkes, benützen zu können. 

Leider sind mir, wie wohl den meisten Sammlern, die so 
zeitraubenden und mühseligen Studien an Dünnschliffen mit dem 
Mikroskop nicht möglich, und haben daher wohl die Meisten an 
der mehr nach der äusseren Form urtheilendeu und durch so 
treffliche Zeichnungen unterstützten Quenstedt^schen Methode eine 
leichtere Handhabe zur Ordnung ihrer Funde. Auch bin ich 
selbst zu sehr Dilettant. Gegenüber Herrn Prof. Zittel spreche 
ich jedoch vorerst meine Meinung dahin aus, dass die 
Qu enstedt'schen Bamispongien eine Mittelform 
zwischen seinen Euretidae und Staurodermidae 
darstellen und jedenfalls den letztern sehr nahe 
stehen. 

Zunächst habe ich mich jedoch mit seinem Ausspruch ein- 
verstanden zu erklären, dass es nicht die verzweigte oder ästige 
Gestalt an sich ist, welche die Zusammenfassung der in Frage 
stehenden Schwämme bedingt, und dass diese Bildungsweise auch 
bei andern Gattungen ganz verschiedener Ordnungen vorkommt 
In dieser Beziehung erlaube ich mir ein Stück anzuführen, das 
mir nach seinem ganzen sonstigen Habitus unbedingt zu den 



— 249 — 

Bamispongien zu gehören schien. Es ist dies ein Exemplar 
der Sammlung des Herrn Buchhändlers Eoch dahier, welches 
entschieden nicht zu den Hexactinelliden ZittePs , sondern 
am ehesten zu dessen Megamorinen oder Quenstedt's Eulespongien 
gehört. Dasselbe stammt von Sontheim an der Brenz, unter- 
scheidet sich übrigens von den durch Quenstedt abgebildeten 
Stücken namhaft durch viel kräftiger entwickelte, verschlungene, 
stellenweise ein förmliches Gitterwerk darstellende Böhrchen oder 
ff Maden ^, ZitteFs Oberflächenelementen, und dürfte zu des letztern 
Bor y derma noch am eliesten passen. Aus der blossen Beschreib- 
ung ohne alle Zeichnung lässt sich ohnehin kein Urtheil fällen, 
und ich kann nur so viel beisetzen, dass diese besondere Schwamm- 
art vollständig plattgedrückte Cnemidien darstellt, nur dass die 
Binnen unserer Eulespongie viel roher und ausgeprägter sind 
und theilweise als förmliche unregelmässig gekrümmte Kanäle 
den Ostien zulaufen. Am ähnlichsten im Uebrigen ist sie im 
Aufbau meiner neuen Art Ramisp. ahundans^ wie wir hernach 
sehen werden. Soviel aber ist sicher, dass sie keinenfalls eine 
Hexactinellide ist. 

Als „Bamispongien'' fasse ich alle diejenigen 
Arten der Hexactinelliden zusammen, welche als 
blattförmige feinporige Schwämme mit kräf- 
tiger Stützung des Schwammkörpers, des Stro- 
ma's, durch Zweige oder Aeste auftreten und mit 
ziemlich groben und wenn nur halbwegs ent- 
wickelt, doch meist in regelmässigen, und dabei 
schiefwinkligen Beihen stehenden Poren wenig- 
stens auf der einen Seite und dann meist der Unter- 
seite, deutlich versehen sind. Dazu kommen 
noch einzelne grössere Oeffnungen, wo nicht bei- 
derseits, doch mindestens auf der Obenseite, welche 
sich in verschiedener Weise entwickeln, letz- 
ternfalls als blosse Ostien, ersternfalls als förm- 
liche Oscula erscheinend, üaupteigenschaft hiebei 
ist aber ein verhältnissmässig stets geringes Ein- 
dringen dieser Ostien, also geringe Tiefe derselben 



— 250 — 

bei selbst zu langem Cylindern entwickelten Arten, 
80 dass der Charakter derselben als eigentlicher 
Magenhohlen verschwindet 

So lange der HauptschwammkGrperj das Stroma Qaenstedt's, 
nur schwach und namentlich nur dflnnplattig auftritt, erscheinen 
diese Ostien, und zwar sowohl im eigentlichen Stroma als auf 
den dann mehr oder minder entwickelten Zweigen nur als seichte 
Einsenkungen, ganz wie beim Spongiies Lochenaia Qu. Es herrscht 
jedoch das Bestreben zu kräftigerer Entwicklung dieser Ostien 
vor, seien sie nun bloss „blinde^ oder aber wirkliche Ganalaos- 
gänge, was nur aus Dünnschliffen endgiltig zu entscheiden ist, 
von mir also nicht näher untersucht werden kann. Ich werde 
daher im Folgenden hie und da andeuten, dass mir mehr das 
erstere vorzuliegen scheint 

Diese kräftigere Entwicklung der Ostien äussert sich zu- 
nächst in polster- oder flachkuppenförmiger Gestaltung der Ober- 
fläche, in deren Mitte die Löcher erscheinen, und es ist hiefClr 
die von Quenstedt für seine Rom. nodosa gezeichnete Oberfläche 
der Typus, 

Es geht aber die Tendenz zu kräftigen eigentlichen Osculen 
immer weiter und äussert sich theilweise und noch im mindesten 
Maasse in eigenthümlichen , verschieden schroffen und doch 
dabei flachen Einbrüchen oder Kesseln , von mehr oder minder 
un regelmässiger Form , welche durch Zusammenfliessen der 
Rauhigkeiten, Wülste, Höcker in der Oberfläche zu förm- 
lichen Bingwällchen und Wällen entstehen. Solche Hügelchen 
und Wällchen zeigen sich auch einzeln. Doch entsteht nicht 
das von Quenstedt für seinen Spongiies cUvosus gezeichnete Bild 
kleiner glatter Eraterchen. Wer diese „Einbrüche mit rauhen 
Bandern*' einmal erfasst hat, wird sie alsbald auch auf zweifei- 
haftenStücken unterscheiden und finden, so dass z. B. seither für 
Tremadictyen gehaltene Exemplare sicher hierher gehören. Wir 
werden diese namentlich bei der Bamisp. nodosissima unten 
näher kennen lernen. 

Meistens jedoch sind die Oscula viel kräftiger entwickelt, 
theils als niedrige, aber doch scharf bestimmte, theils als höhere 



— 251 — 

förmliche Köpfchen oder Köpfe, die man dann wegen ihrer stets 
Yorhandenen, wenn auch manchmal zurücktretenden Rauhigkeit 
ganz als „ Knospen ** bezeichnen kann. 

Schliesslich treten mehr oder minder lange förmliche Gylinder 
oder keulenförmige Gestalten auf; es ist somit grosse Mannig- 
faltigkeit bei den Bamispongien schon in der äussern Form vor- 
handen. Man darf sich da nicht wundern, wenn sich bei ihnen 
noch ganz andere Eigenthümlichkeiten zeigen werden, zum Theil 
je nachdem man es mit noch jungen oder bereits mehr ent- 
wickelten Individuen zu thun hat. 

Zunächst ist meiner obigen allgemeinen Diagnose der Bami- 
spongien noch beizufügen, dass sie sämmtlich eine, wenn auch ver- 
schieden entwickelte Epidermis haben, welche durch die erwähnten 
groben Poren meist als ein schiefwinkliges oft stark unregelmässiges 
Netzwerk auftritt Das einemal z. B. erscheinen trotz ganz dünner 
Oberhaut die Netzwände sehr stark und selbst schroff entwickelt, 
das anderemal treten diese grobem oder Haupt- Poren ganz zurück 
and zeigt sich nur eine glattliche Fläche mit feinen Punkten, 
die dann zudem gern abgerieben ist. Durch diese feinen Canäl- 
ohen, welche die Oberhaut neben den erstem groben, eigentlichen 
Netzporen stets durchsetzen, und welche hie und da sogar zu 
quadratischen Gitterchen gruppirt erscheinen, zeichnet sich die 
wenn auch noch so dünne Oberhaut der Bamispongien ganz be- 
stimmt von der scheinbaren der Mastospongien Qu. ab. «Nach 
Zittel wird letztere ja ohnehin nur durch Verdichtung der Ske- 
lettelemente an der Oberfläche gebildet und zeigt daher auch 
stets die zusammenhängenden Hexactinelliden-Gitterpunkte, 
wenn die Erhaltung auch nur in kleinsten Flecken vorhanden ist. 
Ich erwähne dieses besonders, da ganz sichere Mastospongien 
doch dasselbe glattliche Aussehen der Oberfläche bieten, wie die 
Bamispongien und andere Schwämme, und somit deren „naktes^ 
Aussehen, wie es Zittel als Folge des Fehlens einer eigentlichen 
Oberhaut nennt, für das blosse Ansehen keineswegs bestellt 

Wenn ich femer oben in meiner kurzen allgemeinen Diagnose 
derjenigen Schwämme, die ich als „Bamispongien*^ zusammen- 
fasse, der Zweige oder Aeste als stützender Bestandtheile 



— 252 - 

des Schwamm körpers erwähnte, so konnte diess natürlich nur mit 
allem Bedacht geschehen. Nach den Beschreibungen Qaenstedt^s 
zu seinen Bamispongien schliesst man wohl sicherlich , dass diese 
Zweige förmliche Canäle enthalten, wenigstens in der Regel. Nor 
Seite 145 seines Werks gibt er fQr seine comuta an, dass 
alle Theile ihres Querscbliffes , trotzdem er eines Ganais als 
ziemlich deutlich erkennbar erwähnt, von Fäden und Punkten des 
Schwammgewebes durchzogen seien. Gerade letzteres ist aber 
in den meisten Fällen das Gewöhnliche, und ich habe 
mich bei den verschiedensten Arten durch Anfeilen und wieder- 
holtes Betupfen mit Salzsäure hievon sicher überzeugt. Mehrere 
Stücke ächter ramosa zeigen sogar lediglicli keinen scheinbaren 
Canal oder Kern, sondern es besteht der Durchschnitt der Zweige 
durchweg aus der gleichen, dicht mit Skelettelementen gespickten 
Masse, in welcher nur einzelne lichtere Flecken erscheinen, in 
welchen diese EGrperchen mehr zurück und vereinzelt auftreten, 
ohne dass aber eine andere Masse in diesen Flecken steckte. 
Es ist durchweg eine und dieselbe, völlig zusammengeflossene 
Masse und reichen die Fäden etc. deutlich herein, herüber und 
hinüber. Dasselbe findet in dem die Zweige verbindenden Stroma 
statt, nur dass dieses etwas lichter, weniger dicht erscheint. Auch 
erfolgt in ihm das Auftreten der Skelettelemente viel sparsamer 
und sind der Flecken und Stellen, wo sie zu fehlen scheinen, 
viel mehr. 

Es ist übrigens auch hier das Stroma noch dicht genug, so 
dass es von der Salzsäure nicht wesentlich stärker angegriffen 
wird, als die kräftigere Zweigmasse. Ganz dasselbe Ver- 
halten zeigen nuii'weitaus die meisten Kerne «der 
Zweige, wo sie überhaupt vorkommen, und sind 
solche somit lediglich nichts anderes als ein in- 
wendiges Stroma. 

Es geht diess schon aus der ganz unregelmässigen Gestalt 
und Oberfläche dieser Kerne hervor, welche keineswegs eine nette, 
regelrechte, runde Böhrenform zeigen. Gleich bei seiner nodosa 
hat Quenstedt Taf. 121 Fig. 13 bei q einen unregelmässig läng- 
lichrunden Flecken mit einem hineinragenden Zacken, und 



- 253 - 

auch Tafel 122 Figur 2 bei S ist der Umriss unregelmässig 
genüg. Schon diese Heispiele deuten auf einen starken Contakt 
zwischen Kern- und Zweigmasse. Bestätigt wird aber die Saclie 
Yollends dadurch, dass stellenweise Kern- und Zweigmassen voll- 
ständig und ohne die mindeste Scheidungslinie ineinander ver- 
fliessen, ganz wie diess gegen aussen, dem Stroma gegenüber 
der Fall ist, und wie letzteres von Quenstedt selbst so betont 
wird. Dass bei ihm die Stromamasse die dunklere ist, rührt wohl 
nur von localen Umständen her. Bei meinen Weiler- Stücken ist 
die dichtere Zweigmasse mit ihren Lappen, Blättern und Ergüssen 
in das Stroma, meistens dunkler als die Hasse dieses Stromas 
und des ihr entsprechenden Kerns. 

Ich besitze sogar ein in dieser Hinsicht höchst instruktives 
Stück einer Bamisp. funiculata Qu., welches alle diese Erschein- 
ungen zugleich an sich aufs Schärfste markirt zeigt. Anfänglich 
glaubte ich ein Stück Spongites cylindrUextus Qu. vor mir zu 
haben, so regelmässig quadratisch gruppirt zeigten sich stellen- 
weise die groben und zudem sehr kräftig entwickelten Poren. 
Doch hält sich diese Regelmässigkeit nicht durchgehends und 
man hat es sicher nur mit einem Beticulatenschwamm zu thuu, 
bei dem dieses, wie schon erwähnt, manchmal vorkommt. Ich 
werde unten bei meiner Bamisp. nodosissima darauf zurück- 
kommen, dort ist die Bestätigung hierfür gegeben. 

Als ich nun meinen vermeintlichen cylindrUextus aus der 
umgebenden scheinbaren Gebirgsmasse herauszuschlagen suchte, 
zeigte sich bald , dass dieser breitliche und unregelmässige 
Cylinder mit der umgebenden Masse stellenweise vollständig 
verwachsen war und sich namentlich gegen unten in sie völlig 
auskeilte. Wir haben es hier mit einer richtigen Bamispongie 
zu thun, deren Stroma überdiess sehr kräftig entwickelt ist, 
und stellenweise sich in sich selbst als Schale oder 
Zweigwand absondert; in dieser Partbie treten dann sowohl 
aussen als innen kräftige Beticulatenporen auf, so dass der Kern 
nichts als der Abklatsch derselben ist, sie zeigt da, wo die eigent- 
liche Schale fehlt, eine eigenthümliche Streifung der Länge nach 
indem die Querfnrchen sich minder kräftig ausprägen. 



— 254 — 

Dieser Kern nan ist, wie gesagt, ganz nnregelmässig, breit- 
lieh , so zu sagen , faltig und keilt sich stellenweise förmlich 
in die Zweig- oder Hauptmasse ein, wie umgekehrt diese stellen- 
weise zackig, zinkig oder klumpig in den Kern eingreift, mehr- 
fach aber völlig mit ihm verwächst und verschwimmt Hienach 
ist auch die Dicke der Zweigmasse Ober dem Kern eine sehr 
wechselnde; noch interessanter ist an diesem StQck, dass 
diese Zweigmasse ganz deutlich und schon für das blosse Auge 
erkennbar die Hauptmasse auch des Stromas bildet, dessen lich- 
terer, skeletärmerer Körper theils nur in einzelnen Flecken, theils 
und hauptsächlich aber im geschilderten cylindrischen Kern re- 
präsentirt erscheint. In der That zeigt sich am Rande des 
Stückes ein zweiter solcher Kern oder Gylinder in der Haupt- 
masse angedeutet, wir haben also hier, entgegen den meisten 
übrigen Stücken hiesiger Gegend, das von Quenstedt geschilderte 
Verhalten, dass die Hauptmenge des Stromas (nebst den Zweigen) 
den dichtem und skeletr eichern Theil des Schwammes bildet. 

Jedenfalls wird man es nun begreifen, wenn ich die Zweige 
mit ihren Lappen und Ergüssen in das Stroma vorzugsweise als 
„Stützen^ des Schwammkörpers, sozusagen als dessen , Knochen*^ 
auffasse. 

Es schliesst diess ja keineswegs aus, dass nicht auch 
hohle Stellen in diesen Zweigen vorkommen. Nur erstrecken sich 
dieselben, wenn ich recht beobachtet habe, nie auf eine grössere 
Länge, sondern werden durch die das Innere erfüllende Stroma- 
masse wieder unterbrochen und abgeschlossen, so dass keinenfalls 
weit von aussen herein sich erstreckende Kanäle, die als 
Magenhöhlen aufzufassen wären , vorhanden sind. Ebenso 
gehen nach meinen Beobachtungen die Löcher in den meist 
aufwärts gewendeten Zweigenden nie tief hinein, so dass 
ihnen der Charakter der seichten Bamispongien-Ostien ge- 
wahrt bleibt, wenn auch die kräftige Erhebung und Entfaltung 
dieser Enden als Oscula in Form von Knospen, Köpfen, Gylindern 
oder förmlichen Bechern dieses weniger andeutet. Die Sache 
machte mir lange wegen der oft so dichten Ausfüllung dieser 
Aussenhöhlen mit feiner, zäher, schwer vom Schwamm trennbarer 



— 255 — 

und oft kaum unterscheidbaren Gebirgsmasse zu schaffen. Ich 
besitze aber Stücke solcher Zweigenden , wo an der Richtigkeit 
der Löcher nicht gezweifelt werden kann. Insbesondere werden 
wir bei den funicidata solch' ein Extrastück kennen lernen. Ich 
kann daher getrost der Bestätigung durch mikroskopische Unter- 
suchungen entgegensehen. 

Solche Dfinnschliffbeobachtungen werden dann auch über die 
verhältnissmässig vielen Flecken und Wolken Auskunft geben, 
welche sich sowohl in der dichtem Zweig- als in der lichtem 
Stromamasse zeigen. Quenstedt zeichnet dieselben in mehreren 
An- und Querschnitten und es ist gewiss kein Zufall, dass er 
sie am meisten bei den jedenfalls unsern Bamispongien nahe 
stehenden Gjpellien ZittePs bringt. Am häufigsten scheinen 
sie aber in diesen selbst aufzutreten. Diese Flecken etc. können 
doch wohl nur ursprünglich vorhanden gewesene Hohlräumchen 
andeuten, welche wahrscheinlich theilweise unter einander commu- 
nicirten, und wohl schwerlich eigentliche Zellen (Markzellen) ge- 
bildet haben dürften. Vielmehr deuten eben die unsern Bami- 
spongien ausgeprägt zngehörenden grobem Reticulatenporen auf 
die Tendenz hin, Wasser oder sonstige Lebensstoffe ins Innere 
dringen zu lassen. Gerade diess alles aber macht dann den 
Bamispongien die Hülfe einer eigentlichen Magenhöhle wohl min- 
der nöthig und die Ostien hatten vielleicht mehr den Zweck der 
Wiederausstossung des Wassers und verbrauchter Stoffe. 

Als eine weitere und oft recht unangenehme Eigen- 
thümlichkeit der Bamispongien, wenigstens in der Geislinger 
Gegend, erscheint deren so leichtes Trennen, Spalten und Zer- 
fallen in kleinere Stücke, und zwar meist in horizontaler Bicht- 
ung. Diese Erscheinung ist bei der oft so grossen Aestigkeit, 
Verschlungenheit und Verwachsenheit unserer Schwammform wirk- 
lich auffallend. Insbesondere werden wir hernach vielfach zwar 
deren terrassenförmigen Aufbau kennen lerne u, meistens aber geht 
dann die horizontale Spaltfläche nicht diesen natürlichen Wachs- 
thumsflächen nach, sondern mitten durch die Massel Es macht 
sich solches auch beim Herausschlagen aus dem Gebirge sehr 
leidig geltend und es gelingt z. B. in den wenigsten Fällen, bei 



— 256 — 

oinem halbwegs entwickelten Stocke den untersten Theil mit den 
Zweigen etc. mit herauszubekommen; man mu88 schon ganz be- 
sonders darauf aus sein, bis man sicher ist, alles zu haben. Es 
dürfte diess wohl auch der Hauptgrund sein, warum die in der 
Schutthalde gefundenen Stücke meist so unvollständig und in den 
wenigsten Fällen sicher als zu unsern Bamispongien gehörend 

I 

erkennbar sind, vielmehr eher als die Quenstedt'schen eigentlichen 
Retispongien , die Tremadictyen ZittePs, oder gar als dessen 
Dolispongien oder sonstige Cypellien ZittePs angesprochen werden. 

Dieses ist natürlicli nur bei schlechter Erhaltung möglich. 
Denn letztere dürfen als Cypellien, die Beticulatenporen 
niemals zeigen, auch wenn die in ihre Oberseite dringenden Löcher 
noch so häufig sind und ihre Oberhaut noch so sehr mit Kalk- 
kreuzen gespickt erscheint, in welchem Falle sie Quenstedt als 
Crucispongien abscheidet, wenn sie dabei glatt sind. 

Hier reiht sich nun von selbst eine Wahrnehmung an, welche 
mich vor allem veranlasste, diese Bamispongien doch als 
eine gesonderte, und namentlich nicht zu Spora- 
dopple gehörende Familie zu betrachten, Ich zweifle 
auch nicht, dass Zittel auf diese und die übrigen Bemerkungen 
hin den Bamispongien eine andere Stellung zuzutheilen geneigt 
sein wird. Es sei daher zunächst die, wie ich glaube, nicht un- 
wichtige Beobachtung zur Sprache gebracht. Ich hatte nämlich das 
Glück, in der Oberhaut eines ganz sichern und von Zittel be- 
stimmten Stücks Sporadopyle ramoaa einen noch nicht nagel- 
grossen Flecken zu finden, welcher sich dem blossen Auge schon 
durch das Fehlen der grobem Beticulatenporen als eigenthümlich 
glatt erwies. Diese Oberhautstelle zeigt sich besonders kräftig 
entwickelt und gedachte Poren also nicht bloss „ überspinnend ^, 
sondern sie förmlich zupappend. In derselben nun weist 
dieLonpe sofort ganz deutlich einzelne Kreuze und 
zwar recht zahlreich durcheinander, sogar theil- 
weise etwas aus der Oberfläche yortretend, auf. 

Man hat es daher selbst bei dieser Hauptart der Bami- 
spongien mit einer den Staurodermiden ZittePs jedenfalls sehr 
nahestehenden Familie zu thun, und nicht mehr mit seinen Eu- 



- 257 — 

• 

rethiden, zu denen Sporadopyle gehört, so sehr auch Zittel 
betont hat, dass Canal- und Skeletsystem ganz für letztere 
sprächen. 

Ich erlaube mir, hiezu einen Beitrag zu bringen, der sich 
mir bei meinen Untersuchungen der Struktur mittelst Anfeilens 
und Betupfens mit Salzsäure ergab, und den ich ohne Vorstehendes 
als vielleicht zu sehr Yon unvollkommener Beobachtung eines 
Dilettanten abhängig nicht zu äussern gewagt hätte. 

Ich fand nämlich zunächst auf einem sichern Spongües auri- 
formis Qu., je nachdem er augefeilt war, ganz deutlich die im 
Fünfeck gruppirten Punkte, die Quenstedt gleich daneben bei sei- 
nem Spongües semidrctflus zeichnet. 

Da diese beiden Arten zur gleichen Gattung der Platychonien 
ZittePs gehören, ist nichts besonderes daran. Wie kommt es nun 
aber, dass dieselbe Punktgruppirung im Fünfeck von Quenstedt 
auch bei folgenden ganz andern Gattungen oder Familien gezeich- 
net wird: Onemid^m rimtdosum Qu., Taf. 128 Fig. 3 und 
Tragus pezieoides Qu., Taf. 128 Fig. 19 u. 23? Zittel hat 
zwar diese Gattungen auch nebst den Platychonien unter seinen 
Ehizomorinen , und sie stehen sich daher doch nahe genug. 
Immerhin scheint hier also wirklich eine Wiederholung der- 
selben Erscheinung im Badialcanalsystem bei sonst doch aus- 
einander stehenden Gattungen (und zwar nur bei einzelnen Arten 
derselben) vorzuliegen, welcher obiges theilweises Passen der 
Struktur der Bamisp, ramosa Qu. zu Zittel's Sporadopyle ent- 
spräche, während die Ealkkreuze sie entschieden zu den von 
Zittel mit einigen Bamispongien verglichenen Staurodermiden und 
zwar am nächsten wohl zu dessen Cypellien stellen würden. 

Es muss selbstverständlich Zittel anheimgestellt bleiben, was 
er auf diese Entdeckung hin, und vielleicht auf meine obigen 
und folgenden Mittheilungen und Vermothungen in der Haupt- 
frage, nämlich bezüglich der Einreihung der sämmtlichen Bami- 
spongien, thun wird. Ich berichte vorerst hierüber in meinem 
oben angegebenen Sinne weiter und wende mich nun zu den 
einzelnen Arten derselben im SpecielleUf und zwar zunächst zu 
den von Quenstedt aufgeführten Arten. 

Jahreshefte d. Ver. f. vaterl. Natnrkande in Württ. 1883. 17 



— 258 — 

Bamispongia ramosa Qaenst 

mit ihren regelmässigen, ziemlich cylindrischen nnd zumeist 
mit dentlichen Beticnlatenporen in einer ebenfalls zumeist scharf 
ausgeprägten, mit feinen Poren durchsetzten Oberhaut bekleideten 
Zweigen bildet in der That den Orundtypus aller Bamispongien, 
was Begelmässigkeit betrifft. Um so mehr habe ich aus dieser 
Normalform die Ueberzengung von deren so grossen Veränderlich- 
keit nicht bloss im Allgemeinen , sondern bei derselben Art 
schon gewonnen, wodurch sich gleich zu Anfang erklärt, wie 
so viele und oft wirklich schlagende Uebergänge von der einen 
zur andern Art bestehen können, so dass man stets nur die 
scharf ausgeprägten Hauptstflcke zur Grundlage der betreffenden 
Art nehmen darf, fibrigens bald Uebung über die Stellung herüber 
und hinüber bei den zweifelhaften Stücken erhält 

Die Bamosa präsentirt sich, wenigstens in der Geislinger 
Gegend, in den wenigsten Fällen in der von Quenstedt gezeich- 
neten Form. Ich besitze von dieser nur Bruchstücke, welche 
aber genügten, um die andern Gestaltungen dieser Bamispongien 
sicher zu stellen. Auch bei stark entwickeltem Stroma z. B. 
treten vielmehr statt der im Centrum gezeichneten Einsenk- 
ungen daselbst kräftige Köpfe auf, wie sie Quenstedt nar 
am Bande seiner Abbildung bringt; dieselben sind deutlich die 
Enden der aufwärts sich biegenden Zweige oder Aeste. Bei an- 
dern Stücken tritt das Stroma wesentlich und selbst bis zu einem 
Minimum zurück, und senken sich die Löcher unmittelbar auf der 
obern Seite der Zweige und Aeste ein. In der Mehrzahl der Fälle 
aber sieht man bei solcher schwacher Stromaentwicklung die Zweig- 
enden sich schönstens in Gylinderstückchen schnell nach oben 
wenden und als solche häufig sogar ans dem zwischen ihnen heraus- 
fliessenden Stroma hervorstehen. Wenn sich letzteres hiebei etwas 
kräftiger entwickelte, entstehen auf der Oberseite verschwommene 
Kuppen oder verdrückte Kogelsegmente, so dass solche Oberseiten 
der von Quenstedt für seine nodosa gezeichneten ziemlich ähnlich 
werden, was auch der Fall ist bei der Oberseite von 



— 259 



Eamispongia secunda mihi 
(Scyphia secunda Mstr.) 
wie sie Goldfuss Petrefacta Germaniae Taf. XXXIII Fig. 7 so 
ausgeprägt abgebildet hat. 

Qnenstedt hat diese Art tbeils mit der vorstehenden ramosa 
vereinigt, indem er bei deren Beschreibung in Klammern beisetzt: 
{secunda)^ tbeils aber bei seiner Bamisp. comtUa ausdrücklich 
erwähnt, dass sie wahrscheinlich zu dieser gehöre. Schon hieraus 
ergibt sich, dass die secunda* eben eine Mittelform zwischen 
ramosa und comuta ist und wir werden noch weitere Arten 
kennen lernen, die ihr theil weise nahe kommen. Es ist nun 
zwar richtig, dass einzelne Stücke der secunda ganz das eigen- 
thümliche, dichte, zusammengewachsene, glattliche Aussehen der 
comtUa aufweisen, welches letztere den Mastospongien so ähnlich 
macht. Aber jedenfalls zeigen solche annähernde Secundastücke 
nie die' so eigenthümlichen, vollends den Mastospongien- Char acter 
ausmachenden flachen, breitlichen, entschieden fassbodenartigen 
Ostienköpfe, so dass von einer eigentlichen näheren Verwandtschaft 
der secunda mit der comuta keinenfalls die Bede sein kann. 

Weit eher ist nach dem bei der ramosa am Schlüsse Gesagten 
eine Verwechslung mit der ramosa und nodosa möglich, und ist 
namentlich die von Goldfuss gezeichnete Oberseite beinahe iden- 
tisch mit derjenigen von Quenstedt's nodosa. Dieser fehlen aber 
hiebei die ausgeprägten feinen Poren der secunda und jedenfalls 
scheiden ausser den grossen Löchern die stark unregelmässigen, 
knotigen und mit Reticulatenporen meist deutlich besetzten, aus- 
einander gabelnden Zweige der Unterseite derselben, solche ganz 
bestimmt von beiden. 

IJebrigens ist die starke Porosität der Oberseite der secunda 
in den wenigsten Fällen und meist nur an einzelnen Fleckchen 
zu constatiren. Doch genügt der Besitz mehrerer Stücke, um 
aus ihnen zusammen die Art sicher festzustellen und dann auch 
bei schlechter erhaltenen Exemplaren zu begründen. 

Ich kann auch das weitere Bedenken Quenstedt's bei der 
Gestaltung des von Goldfuss gezeichneten Exemplars der secunda 

17* 



— 260 — 

heben. Wir werden nämlich hernach auch bei andern Eamispongien 
finden, dass sie sich theilWeise nicht als ga n z e Teller oder Schüsseln 
von Pilzen entwickeln, sondern nnr in Einer Richtung, fächer- 
förmig, nnd dabei meist deutlich aus einem stärkeren ZweigstQcke 
als Stiel sich entfaltend. Wir haben hier einfach das Wachs- 
thum des SpongUes divo8U8 petioMus Qu. vor uns, man kann 
daher diese Exemplare wohl am besten als „peiiolata'^ der 
betreffenden Art in einer besonderen Schachtel zusammenlegen. 
Da die verschiedensten üebergänge zu den ganzen Scheiben be- 
stehen, kann man natürlich nichts besonderes daraus machen. 
Doch dient solches Abscheiden besonderer Gestaltungen und damit 
das Aufstellen von , Unterarten ** oder wenigstens Unterformen 
zu einer willkommenen Sichtung und Ordnung bei Einreihung in die 
Sammlung und wird es hiebei erst so recht das Zusammen- oder 
NichtzusammengehOren zur selben Art, das Verschwimmen solcher 
manchmal, wie insbesondere das Uebergehen der einen Art oder 
Gattung in die andere, klar, und damit die Schwierigkeit, 
die Schwämme überhaupt stets scharf zu trennen! 
Uebrigens zeigt die JRamisp. secunda Mstr. in der Regel 
nicht die gedachte Fächerform, sondern diejenige einer ganzen 
Schüssel eines flachen Pilzes. Ich mache auf diese, der secunda 
zu Grunde liegenden Form um so mehr jetzt schon aufmerksam^ 
als wir ihrer noch bei andern Ramispongien als mehr oder we- 
niger entwickelt zu gedenken haben werden. Trotz allen oft so 
eigenthümlichen Verwachsungen, Ausbreitungen und Stockbildungen 
u. s. w. ist nämlich hieraus der sichere Schluss zu ziehen, dass 
bei allen Ramispongien ein meist flacher Pilz mit kräftigem 
Centrum als Grundgestalt anzunehmen ist. Auch die so flache 
ramosa bestätigt dies wenigstens andeutungsweise. 

Bamispongia cornuta Quenst. 

reiht sich nach Vorstehendem von selbst hier an; ich habe nur 
noch der Ostienköpfe derselben zunächst zu gedenken. Quen- 
stedt zeichnet nur ein paar Randstücke derselben; es bilden 
aber diese walzen- oder fassfürmigen , oft in förmliche Cy- 
linder mit ebenem Boden und abgerundetem Rand übergehen- 



^ 261 - 

den Ostienköpfe mit ihrer glattlichen, der Beiiculatenporen 
meist entbehrenden und nur in Schlupfwinkeln* noch solche auf- 
weisenden Oberfläche etwas so eigenthümliches , dass man sie 
schon von Weitem erkennt. Je nach ihrer Gestaltung erinnert 
sie manchmal ganz an Knospen von Mastospongien. Die Aehn- 
lichkeit wird in einzelnen Fällen sogar täuschend. Es besitzt 
nämlich, wie es scheint, die comuia die oben erwähnte leichte 
Trennung ihrer Theile namentlich in horizontaler Sichtung. Ist 
ein solches oberes Spaltstück zugleich schmal, so wird es z. B. 
einer Mastosp. cylindrata äusserst ähnlich. 

In den meisten Fällen aber ist, auch' wenn die Beticulaten- 
poren durch Abreibung etc. fehlen, bald und namentlich mit 
der (gewöhnlichen) Loupe eine sichere Trennung der comtda 
von den verhältnissmässig zahlreich mit vorkommenden Masto- 
spongien möglich. Wie nämlich schon oben erwähnt und von Zittel 
so ausdrücklich geschildert, haben die letztern, seine Verrucocoelien, 
keine Oberhaut, und verdanken ihr glnttliches, nacktes Aus- 
sehen nur einer Verdichtung der O^^erflächenelemente. Eben diese 
Elemente aber zeigen sie stets, und jedenfalls unter der Loupe, 
wogegen die Bamispongien und specioll unser« corntUa (abge- 
sehen von den, wie erwähnt, zumeist verflossenen oder verschwun- 
denen gröberen Beticulatenporen) nur eine feinporige Oberhaut 
aufweisen. Es muss schon ein sehr schlecht erhaltenes Stück 
sein, wenn sich nicht wenigstens ein kleines Fleckchen daran 
finden sollte, an welchem diese Unterscheidung möglich wäre. 

üebrigens muss ich nochmals gegenüber obigem, von Zittel 
betonten „nacktem^ Aussehen der Mastospongien hervorheben, 
dass hierunter keineswegs förmliches , Kahlsein ** zu verstehen 
ist. Denn auch bei ihnen, wie beinahe allen weniger abgerie- 
benen Schwämmen überhaupt, ist, eben in Folge jener Ober- 
flächenverdichtung, doch mehr ein „glattliches^ Aussehen zu 
beobachten, so dass sich hierauf lediglich kein Kriterium stützen 
lässt. 

Sodann ist noch aufmerksam zu machen, dass sich das 
Stroma der camtäa oft so stark entwickelt , dass es die Köpfe 
ganz um- und einhüllt, und diese daher nur noch gerade mit 



— 262 — 

Ihrer Oberseite heraus sehen. Obwohl nun die Oberflftche der 
camuta von allen Baroispongien am freiesten von Entstellongen 
durch Kalkanfsaagongen u. dergl. ist, so bedarf es doch einiger 
Uebnng, um diese OstienkOpfe der camtda bald auf solchen 
Stocken heranszufinden. Uebrigens ist die comuia in der Geis- 
linger Gegend liemlich selten, nnd ihre Verwechslang mit Masto- 
spongien um so eher möglich. Von den übrigen Bamispongien 
aber ist sie, wie gesagt, durch ihre eigenthümlichen glattlichen 
Köpfe noch am ehesten ron allen leicht scheidbar. Es ist dies 
um so mehr von Werth, als ihre, auch Ton Qnenstedt so treff- 
lich gezeichneten und betonten, tannenzweigähnlich aus- 
einander strebenden Zweige der Unterseite in den 
wenigsten Fällen erhalten und zu beobachten sind. 

Etwas häufiger kommt 

Batnispongia funieulata Qu. 
vor, sie ist aber manchmal schwer von meiner hernach folgenden 
neuen Art j,äbundans'^ sicher zu trennen, wie wir bei derselben 
sehen werden. 

Die Hauptwesenheit der funictdata bilden verhältnissmässig 
lange Cylinder, welche meist zu Gruppen von 8—4 Stück ver- 
einigt sind, während ein allgemeines Stroms diese ziemlich regel- 
los, aber doch meist parallel unter einander vertheilten Gruppen 
zusammenkittet. Hienach ist der Hauptaufbau derselben ein ver- 
tikaler, und auch erklärlich, warum sich die Stöcke der fumcu" 
lata 80 gern in verticale Einzelparthieen zerspalten. Eine solcher 
ist offenbar das von Quenstedt abgebildete Exemplar. 

Auch an meinem eigenen Hauptstöck klebt eine solche Gruppe 
auf der längern Aussenwand und bedürfte es geringer Mühe, 
solche wegzuschälen. Was aber mein Stück besonders interessant 
macht, ist, dass die 3 Cylinder nicht parallel aufrecht neben 
einander stehen, wie beim QuenstedVschen Exemplar. Vielmehr 
neigen sich die beiden Aussencylinder je zur Seite. Zudem ist 
der mittlere Cylinder gegen unten etwas länger. Es entsteht hie- 
durch vollständig das Bild eines dreilappigen Epheublattes, dessen 
Hauptrippen eben « die Cylinder sind. Aus solchen eigenthüm- 
lichen Blättern aber besteht, wie man deutlich sehen kann, mein 



— 263 — 

ganzes Hauptstück. Ein anderes Stück aber stimmt ganz zur 
Quenstedt^schen Figur. 

Offenbar bilden dieselben den TJebergang zu den mehr ver- 
einzelt vorkommenden und in verschiedenen Eichtungen wach- 
senden , oft ziemlich weit auseinander liegenden , verschieden 
langen, mehr iiachlichen und breiüichen Cylindern, welche aber 
ganz bestimmt je Eine Schichte darstellen und durch ein dQnqes 
Stroma verbunden sind. 

Wo letzteres mehr zurücktritt, treten die Cylinder auf beiden 
Seiten über dasselbe vor, und es sind offenbar die von Zittel im 
N. Jahrbuch etc. 1878 S. 61 erwähnten Hossinger Exemplare 
nichts anderes als solche Stücke. Es ist um so weniger di^rau 
zu zweifeln, da meine diesfallsigen Stücke auf beiden Seiten 
die Beticulateu- oder auch nur gewöhnliche Poren aufweisen, je 
nach dem Grade der Erhaltung. Meistens ist nämlich die Ober- 
fläche durch Kalkaufsaugung etc. entstellt. 

Bei solchen durch ein dünnes Stroma zusammengewachsenen 
Gylindern bricht auch dasselbe gern ganz heraus und präsentiren 
sich dann die Cylinder als freie Zweige. Man findet jedoch bald 
an deren schmalen Seiten die Spuren des herausgebrocheneu 
Stromas. Hiedurch unterscheiden sie sich somit sicher von den 
gleichzeitig hier vorkommenden, wirklich freien, selbstständigen 
Zweigen , die wir unten als Bamisp. lÜbera weiter betrachten 
werden. 

Dass diese, in dünner Schichte liegenden Cylinder von oft 
beträchtlicher Länge wirklich hieher gehören, kann man, ab- 
gesehen von der Deutlichkeit der Verwachsung ihrer Wände mit 
dem Stroma bei gut erhaltenen Stücken, auch daraus abnehmen, 
dass sich ihre Ausgänge oder Enden vielfach wirklich gegen oben 
kehren, ohne dass übrigens eine Erhebung stattfindet. Dieses 
geschieht dadurch, dass die obere Seite der Cylinderwand im 
Wachsthum zurückbleibt, die untere aber sich verlängert und 
heraufbiegt. Hiedurch entsteht eine längliche, ofb sogar recht 
lauggezogene elliptische Oeffnung, an deren Bamispongiencharakter 
somit lediglich kein Zweifel auftauchen kann. 

üebrigens rückt der Oeffnungsrand mehrfach auch in regel- 



— 264 — 

rechter Weise ganz an das Ende der Cylinder, winkelreebt zu 
ihrer Achse, und zwar an einigen Stücken sogar am gleichen 
IndiYidnnm, so dass man anch hier das grosse Variiren der Ba- 
mispongien beth&tigt findet 

Mit Umgehung der weitern Zwischenformen erwfthne ich nur 
nochmals kurz des andern Extrems, nämlich der Stdcke mit he- 
sojiders kräftig entwickeltem Stroma. HiefQr ist schon ohen jenes 
so instructiye Exemplar geschildert worden, welches ich zuerst 
fQr einen BpwigUes eyUndrüeontus Qu. hielt. 

Schliesslich mnss noch der geringen Erkenntlichkeit der 
Zweige (Aeste) gedacht werden, welche der fumculaia anhaftet. 
An^h in der Quenstedt^schen Abbildung ist der Strang, aus dem 
die Ojlinder regelmässig herauswachsen sollen, und welcher diesen 
Schwämmen den Namen verschafft hat, lediglich nicht angedeutet, 
und eine Seitenansicht fehlt Nur in der Beschreibung spricht 
er von einem im Schliffe im Grund sich zeigenden Loche des 
sonst voll Schwammmasse steckenden Stranges. 

Auch an meinem Hauptstücke sind auf der doch breiten 
Unterfläche keine eigentlichen Stränge .oder Zweige ausge- 
prägt Allerdings sind einzelne Falten derselben etwas schärfer 
und erscheinen ala Andeutung dieser Zweige, die hienach Tom 
Stroma eingehüllt und ?erdeckt wären. Wir werden noch bei 
weitem Ramispongien solche, die Zweige repräsentirenden Falten 
und Rücken kennen lernen und so gegenseitige Bestätigung finden. 

Uebrigens deutet schon die regellose Verbreitung der Einzel- 
gruppen meines Hauptstückes in vertikaler Richtung auf ein sehr 
verschlungenes Wachsthum und damit auf versteckte Verzweig- 
ungen im Innern hin. 

Ich hatte nun das Glück , solche selbst zu finden , ver- 
danke es aber nur dem leidigen Umstand , dass mein Haupt- 
stück schon ziemlich verwittert ist, viele Spalten zeigt und auch 
theilweise bereits anseinanderfällt Gerade an einer solchen 
Bruchfläche zeigt sich unmittelbar unter der obgedachten, schein- 
bar aufgeklebten Einzelgruppe innerhalb deutlich ein glattlicher, 
flacher Zweig, ähnlich dtsr nodosa, und ganz dicht, soweit 
beurtheilt werden kann. Derselbe erscheint als aus einem breiten 






— 265 — 

Knoten oder einer Verdickung hervorgehend, die man vielleicht 
als vereinzelten Wurzelstock ansprechen kann, wie sie als auf 
der Unterseite zerstreut vorkommend, namentlich hernach bei der 
abundanSy zu beachten sind. 

Wie soeben angedeutet, spaltet sich die funictdata gern in 
den verschiedensten Bichtungen und besonders in vertikalen. Bei 
dem geschilderten eigenthümlichen Wachsthumsverhältniss ist solches 
auch wohl erklärlich. Bei minder verwitterten Stücken nun ist 
diese vertikale Spaltung die offenbar zunächstliegende, und geht bis 
zu ganz dünnen Platten, die als abgespaltene Wände erscheinen. 
Bei diesen sieht man dann beiderseits lediglich nur die Durch- 
schnitte der Zweige durch dunklere Färbung angedeutet, so dass 
das Stroma sich als ganz kräftig entwickelt repräsentirt. In der 
Kegel geht die Spaltung auch dieser Wände noch ziemlich 
unregelmässig vor sich, und ist namentlich die Unterseite gern 
weggebrochen. Die folgende y^abundans'^ spaltet sich nun auch 
erern in solche aufrechte Parthieon. Wo alsdann die Unterseite 
erhalten ist, zeigt sie sich bei der funiciilata mehr glattlich, bei 
den (ibtmdans aber meist deutlich mit der oben erwähnten Be- 
ticulatenhaut und selbst dünnen Zweigchen besetzt. Dass hiebei 
leicht Verwechslungen vorkommen können und müssen, ist klar. 
Diese Spaltstücke selbst aber sind so eigenthümliche Funde, dass 
sie sofort erkannt und gern gleich gesondert für sich zusammen- 
gelegt werden. 

Was ich schliesslich an meinem obigen Hauptstück der 
funiculata als ganz besonders wichtig erwähnen muss, ist das 
— an sich sonst leidige — Abgebrochensein der Oberenden an 
den beiden Seitencylindern der hervorgehobenen Einzelgruppe. 
Hier sieht man nämlich ganz entschieden, dass trotz der ver- 
hältnissmässig ziemlich beträchtlichen Länge der Cylinder ihre 
Wandmasse auch ziemlich hoch herauf das Innere einnimmt, der 
obere Hohlraum also sehr seicht ist und keinenfalls als eigent- 
liche MagenhGhle angesprochen werden kann. Es passt dies zwar 
wohl ganz gut zu den seichten Löchern in den LocAen^i^-artigen 
Platten der übrigen Arten, musste aber eben desshalb um so mehr 
hervorgehoben werden. Da, wie oben schon gedacht, feine Ge- 



— 266 — 

birgsmasse diese Löcher oft so sehr und nngflnstig ausfüllt, 
80 könnte mein Satz von «nar seichten Einsenklingen ' anch 
in der ausgeprägtesten Form langer Cylinder leicht angefochten 
werden, üebrigens bin ich meiner Sache nun so sicher, dass ich 
von Dfinnschliffen nur vollständige Bestätigung erwarte. 

Bamispongia nodosa Quenst. 

Trotz des grossen Schwammreichthums der Gelslinger Gregend 
besitze ich nichts, was den Quenstedf sehen Zeichnungen und Be- 
schreibungen entspricht. Dagegen zeigen einige Stücke auf der 
Oberseite melir vereinzelte, unverhältnissmässig grosse, ganz 
niedrige Kuppen oder Oscula mit sehr kleinen, übrigens 
unregelmässigen und verzogenen Löchern , und andere Stücke 
wieder solche kleine Löcher mit kleinem umfang des Osculums, 
aber diese um so zahlreicher. Auf der Unterseite der Stücke 
zeigen sich nur ganz vereinzelte, flache und glattliche, unregelmäs- 
sige Zweige, welche hie und da einen deutlichen Kern aufweisen. 
Im üebrigen erinnert die Unterseite mehr an diejenige der nach- 
folgenden nodosissima und äbundans und selbst an secunda, und 
scheinen somit nebst der Oberflächenform meine Stücke eine Mittel- 
form zwischen denselben jedenfalls darzustellen. Ich zweifle nun 
gar nicht, dieselben richtig hier eingereiht zu haben, und um so 
weniger, als die nodosa doch auch ihre Modificationen gehabt 
haben wird, so gut wie alle übrigen Bamispongien. Natürlich 
können solche mit Sicherheit nur an Localitäten studirt werden, 
welche Herrn Prof. ^uenstedt so ausgezeichnete Exemplare ge- 
liefert haben, wie er sie zeichnet, und stelle ich daher deren 
nähere Ermittlang gern anderweitigen Forschungen anheim. Einst- 
weilen wende ich mich lieber folgenden, mir näher bekannten 
Formen zu, und namentlich der so interessanten nächsten, mit 
welcher ich hiemit eine Eeihe neuer Ramispongienarten eröff- 
nen will. 

Bamispongia nodosissima mihi. 
Bei diesen hat man zunächst die ausgewachsenen, alten 
Stücke zu betrachten, welche, in unserem Weiler-Bruche wenigstens, 
nicht nur in sehr grosser Menge vorkommen, sondern förmlich 



— 267 — 

als Stock- und ScliichteDbildend auftreten, wenn aach nicht so 
massig und umfassend, wie die folgende, daher äbundans ge- 
nannte Art. 

Wenn beide seither der allgemeinen Aufmerksamkeit» auch 
Quenstedt's, entgangen sind, ist diess wohl nur ihrem unförm- 
lichen und unregelmässigen, zunächst keineswegs an Bamispongien 
erinnernden Aussehen zuzuschreiben, das kein näheres sicheres 
Studium zuzulassen schien, so dass man diese Stücke lieber bis zu 
besseren Funden bei Seite legte. Dieser Fall ist nun eingetreten, 
als ich bei einem neuerlichen Besuche des Weiler-Bruches doch 
auch diese Stücke näher untersuchte, nachdem ich durch das Ordnen 
der übrigen Schwämme wieder mehr auf sie aufmerksam gemacht 
war. Derjenige Stock nun, der mir ganz zufällig den Fingerzeig 
zu allem lieferte, nahm eine Fläche von etwa ^3 m allweg ein, 
während der annähernd pyramidale Aufbau etwa Y2 m hoch war. 
An diesem Stock gelang es mir ziemlich grosse Stücke der Unter- 
seite bloss zu legen. Dieselbe zeigte sich hiebe! stellenweise mit 
krustigen, knotigen Zweigen überzogen, welche mehr oder min- 
der stark entwickelt sind, aber doch deutlich eine ziemliche Epi- 
dermis aufweisen, in welcher allerdings bei geringerer Fintwicklung 
die viel besprochenen Beticulatenporen ziemlich zurücktreten kön- 
nen, so dass sie ganz glatt erscheinen, trotz der starken Knoten 
und der Dicke der Oberhaut. Solche glatte, aber dicke Zweige 
zeigen eigenthümlicher Weise gern viele Sprünge, auch schält sich 
die Oberhaut gern los, worauf die Zweige erst recht glatt und 
eigenthümlich erscheinen und dann allerdings sehr an die nodosa 
erinnern. Diess sind jedoch Ausnahmen. Vielmehr werden die 
Zweige, je weiter innen im Stock, um so derber und unregel- 
mässiger und statt knotig sogar förmlich knorrig. 

Ebenso ist das diesen Zweigen entquellende, sie förmlich 
um- und einhüllende Stroma ungemein kräftig entwickelt, derb 
und unregelmässig, aber oft so sehr mit den Zweigen verwachsen, 
dass diese nur durch die verschiedene Färbung noch erkennbar sind. 

Dieser auffälligen Derbheit und Enorrigkeit der meisten 
Theile der Stücke hatte ich offenbar den Namen für diese inter- 
essante Art zu entnehmen. Nun fand ich aber, dass „knor- 



— 268 - 

rig*^ nicht anders als Bknotig*^ mit nodosus fibersetst wird, 
und suchte dem durch die Wahl des Superlativs abzuhelfen. 

Ich betone hiebe! nochmals besonders, dass ich hiebei ledig- 
lich von der Derbheit der Hanpttheile Oberhaupt ausging nnd 
nicht blos von der Knotigkeit der Zweige. Wir haben nämlich 
bereits bei der secunda solche und noch weit derbere Knoten 
zu erwähnen gehabt. Wir werden ferner hernach bei der abun- 
dans gleichfalls solcher kräftiger, ja sogar ganz eigenthfimlicher 
Knotung der Zweige begegnen. Es dürfte also dieselbe eigent- 
lich nicht mehr zur Namengebung benOtzt werden. Nachdem 
diess aber einmal von Quenstedt ffir seine nodosa geschehen 
und als allseitig nun bekannt beizubehalten ist, kann nicht mehr 
wohl daran gerüttelt werden, wenn auch gerade diese Art den 
Namen der nodosa am wenigsten von allen verdient, denn ihre 
Knoten sind ja eigentlich doch nichts anders als kräftige An- 
schwellungen. 

Gegen Aussen tritt das Stroma solcher Stücke der nodo* 
sissima etwas zurück. Die Stotzen werden freier und zeigen 
sich stellenweise förmliche Löcher und Höhlen dazwischen. 
Die Enden dieser kurzen Zweigstotzen werden theilweise frei 
und zeigen bei günstiger Auswitterung sogar verhältnissmässig 
tiefe Einsenkuugen zwischen den rauhen, theilweise sogar etwas 
zackigen Rändern. Es sind dies eben die Oscula dieser Stöcke. 

Hie und da treten diese Endknorren noch mehr herans und 
ziehen sich die Aussenseiten gegen unten etwas ein, so dass man 
solche Stücke, wenn abgebrochen aufgefunden, förmlich für junge 
Exemplare von SpongUes lameUostM Qu. halten könnte. 

Ganz verschieden von vorstehendem Habitus der alten 
Stöcke in ihren Haupttheilen ist die Jugendform derselben, 
die sich besonders an deren Band zeigt. Hier keilt sich 
der Stock förmlich aus und wird allmähUg zu einer ver- 
hältnissmässig dünnen Platte, die ihn wie ein ziemlich 
horizontaler Kragen unregelmässig umzieht und sich oft 
ziemlich weit in das umschliessende Gebirge erstreckt. Ebenso 
nehmen die Zweige der Unterseite gegen aussen ab und ver- 
schwinden auf diesen Platten, sich förmlich in ihnen auflösend. 



— 269 — 

Ganz auffallend und beinahe im Gregensatz zum Stockcen- 
trum entwickelt sich auf diesen dünnen Platten die Epi- 
dermis zu kräftigen, regelmässigen Porennetzen, stellenweiae 
fjogar rechtwinklig werdend und dann, wie bereits erwähnt, dem 
Spongites sMgtUtM Qu. sehr nahe stehend, der hier auch vor- 
kommt. Nähere Untersuchung dfirfte sogar vielleicht dazu führen, 
dass lediglich solche vereinzelt herausgebrochene Stücke der no- 
dosissima denselben repräsentiren. 

Dieses quadratische Auftreten der Netzmaschen kann an- 
fänglich sehr in Verwirrung bringen, wie schon oben bei der 
funicülata erwähnt wurde, und um so mehr, als sich selbst Queu- 
stedt auf Seite 58 seines Werkes nicht einmal sicher fühlt, die 
daselbst besprochene Unieaia zu den Retispongien oder Texti- 
spongien zu stellen. Insofern er jedoch von den letztern ver- 
langt, dass die rechtwinklige Anordnung durch den ganzen 
Körper hindurch sich verfolgen und nachweisen lasse, können 
wir die quadratische Netzgestaltung bei einzelnen unserer Ra- 
mispongien getrost einfach als Extreme von Retispongien auf- 
fassen und sie also ruhig bei diesen lassen, nachdem sich 
Uebergänge der verschiedensten Art zeigen, abgesehen von der 
allgemeinen Reticulatennatnr der Ramispongien überhaupt. 

Ich zweifle nicht , dass mikroskopische Untersuchungen an 
Dünnschliffen mir Recht geben und zu einer besondern Gattung 
oder Familie unserer Ramispongien führen werden. Gehört ja 
sogar nach Zittel vorstehende Quenstedt'sche Unteata nicht zu 
ZittePs Graticularien , also den QuenstedVschen Texturaten, son- 
dern zu ZittePs Pachifteichisma, Letztere aber, beziehungsweise 
den nahe stehenden Trockoholus werden wir unten bei meiner 
neuen glohosa und äbundans sehr nahe streifen, so dass sich 
unsere Ramispongien so ziemlich als eine Mittelform zwi- 
schen verschiedenen nahestehenden andern Schwämmen ergeben 
dürften, namentlich wenn Zittel angibt, dass zur sichern Be- 
stimmung der Schwämme die mikroskopische Gestaltung allein 
nicht ausreiche, sondern auch die äussere Form u. s. w. zur 
Hand zu nehmen sei. 

Uebrigens werden die Reticulatenporen der Unterseiten 



— 270 — 

der gedachten dfiDnen NodoHsHma - Platten meist durch nn- 
regelmäesige Ealkanfsangang n. dergl. verdeckt, und kenn- 
zeichnen eich nur einzelne Eineenkangen zwischen solchen 
rauhen Wfilsten ganz deutlich als bestimmte Beticulatenporen, 
beziehungsweise als eigentliche, aber nur blinde Ostien, ähnlich 
den Löchern des Spongües Lochensis Quenst, wie schon mehr- 
fach erwähnt Natfirlich kann diess nur durch mikroskopische 
Untersuchung an DQnnschliffen vollends sicher festgestellt werden, 
passt aber ganz zum üebrigen. 

Die Oberseite dieser Platten hat bei günstiger Entblössung 
dieselbe dünne, glattliche Epidermis, wie sie besonders auf 
den Zweigen des Centrums stellenweise zu sehen ist, über- 
haupt aber auch auf der Oberfläche der ganzen Stöcke, wenn 
auch etwas undeutlich. In diese Epidermis der wellenförmigen 
oder ebenen Oberfläche dieser Platten senken sich dann, und 
zwar in den Thälern, der erstem Löcher ein, welche offenbar 
eben die Oscula dieser Platten bilden und der ganzen Platte 
wieder das besprochene Aussehen eines raublichen Spangües 
Lochensis Qu. geben. Bei der Dünnheit dieser Platten und dem 
Nichtdurchgehen dieser Löcher kommt man aber ebenso wieder 
wohl von selbst zur Vermuthnng, dass es sieh nur um ^ blinde^ 
Ostien handle. 

Wo es gelingt, aus den oben erwähnten Löchern und Höhlen 
des Hauptstockes einzelne Wandtheile herauszuschlagen, zeigen 
sich dieselben genau auch als Platten mit demselben Lochensis- 
artigen Aussehen, und ist damit das Zusammengehören der Band- 
platten genügend documentirt 

Dazwischen gibt es wieder Stellen und Stücke mit ver- 
schieden dicken Platten oder Stöcken, bei welchen der ge- 
schilderte Beticulaten- Charakter auf der einen und selbst auf 
beiden Seiten ganz in den rauhen Wülsten und Unebenheiten 
verschwindet, deren wir schon mehrfach als «Kalkanfsaugungen'' 
gedacht haben, und haben solche Stücke, einzeln gefunden, wie 
es gewöhnlich der Fall ist, schwerlich bisher in einem Sammler 
den Gredanken der Hierhergehörigkeit aufkommen lassen« Ein 
Theil solcher Stücke ist auch schon als unbestimmbare Trema- 



— 271 — 

dictyon Zitters oder Eetispongien Quenstedt^s zur Seite gelegt 
worden. Nor ihr sicheres Auffinden und Zusammenhängen mit 
Hauptstöcken unserer nodosissiina konnte jetzt den entscheidenden 
Aufscliluss geben.'*' 

In der That sieht man hie und da bald, wie diese 
rauhen Wtilste , theilweise Hügel- und Elippenreihen doch stets 
sich um tiefere flache Stellen vom verschiedensten Durch- 
messer herumziehen, und dass diess eben wieder unsere 
^blinden* Ostien sind. Diese Reihen und Unebenheiten mit 
Einsenkungen und oft schroffen « Einbrüchen^ dazwischen nehmen 
manchmal sogar so sehr an Entwicklung zu, dass man, förm- 
liche, „Abgründe'' vor sich hat, und solche Stöcke daher zu 
einer Unterart j^voraginosa^ vereinigen möchte. Doch sind der 
üebergänge zu den andern Platten und Stöcken zu viele und 
sichere, als dass diess wirklich angezeigt erscheint. 

Dieser Erscheinungen von mehr oder minder ausgeprägten 
Ostien — als „Abgründen* im Extrem — , und förmlichen Os- 
culen in den Knospen auch auf der Unterseite, haben wir oben 
bereits bei der funictdata und nodosa gedacht, sie kommt, wenn 
auch weniger ausgeprägt, auch bei den andern Ramispongien 
stellenweise vor. Wenn sie daher an sich auch die sichere 
Scheidung erschweren, so dienen sie wohl um so mehr zu einem 
weitern, diese Schwämme umfassenden Bande. 

Obiges eigenthümliche Wachsthum der Bamisp, nodoaissima 
aus einer dünnen Platte heraus ist an einem noch nicht hand- 
grossen Stück aus dem W. Jura s des Oerlinger Thals bei Ulm 
ganz deutlich zu sehen, und es hat wohl die hier in grösserer Menge 
zur Nahrung etc. verfügbare Kieselsäure das schnelle Wachsthum 
bei diesem kleinen Stück besonders gefördert. Dasselbe stellt 



* Diese „Kalkaafsaugungen'* treten auch bei den eigentlichen 
Betispongien und den Textispongien Qu. so täuschend ähnlich auf, 
dass man blinde Ostien in ihnen versteckt annehmen könnte, oder so- 
gar rechte, nur verpappte. Jedenfalls bedarf diese Erscheinung noch 
weiterer Studien; sie bereitet übrigens ziemliche Schwierigkeiten für 
ein sicheres Trennen der nicht im Gebirge selbst anstehend gefundenen 
Stücke. 



— 272 — 

in der HAuptsache eine ungleich dfinne Platte dar, anf der Ober- 
fläche der dfinnern Seite die gedachten XrOcAatim-artigen Ein- 
Senkungen deutlich zeigend. Ebendaselbst sind auf der Unter- 
seite die Zweige noch sehr schwach angedeutet, während sie gegen 
den andern Band hin stärker werden, wenn auch noch nicht so 
kräftig, wie an obigen alten Stücken des Weiler-Bruchs. Neben 
und zwischen ihnen kann man deutlich tiefere Stellen im Stroma 
sehen, so zu sagen wieder Einsenkungen, so dass diese ganze 
Stelle der Unterseite wieder als rauher Lochenaia erscheiot, 
und wir das eben kurz erwähnte Verhalten bestätigt finden. 
Uebrigens ist auch die ganze Unterseite der Oerlinger Platte 
mit jener bekannten, sehr dfinnen, glattlichen und doch stellen- 
weise die Netzmaschen aufweisenden Oberhaut bedeckt, welcher 
wir oben als einer Eigenheit der Bamispongien Torzngsweise zu 
erwähnen hatten, wenn sie auch bei andern Schwammgattungen 
gefunden werden mag. 

Auf der Oberseite der in Frage stehenden Oerlinger Platte 
nun werden die Einsenkungsränder um so kräftiger und treten um 
so deutlicher heraus, je mehr es dem dickern Band zugeht; und sie 
wachsen in der Mittelparthie zu ganz niedrigen und glatten, aber 
immer noch ziemlich kräftigen Osculen mit rauhem Bande empor, 
wie diess die flachen Stellen der dickern Weiler Stocke auch zei- 
gen. Zwischen diesen so ausgebildeten Osculen der dickern Band- 
seite wächst die Plattenmasse ebenfalls heraus und herauf in die 
üöhe, sich über die Hauptplatte bis gegen die Mitte vorschiebend, 
und so über dieser eine förmliche Höhle bildend. Wir haben 
somit hier im Kleinen ganz die Bildungsweise der Weiler Stöcke. 

Es wird wohl keiner Entschuldigung bedürfen, dass ich diess 
alles so ausführlich bringe. Bei den so grossen Verschiedenheiten 
und Eigenthümlichkeiten aber, die sowohl die Bamispongien an 
sich, als die* einzelnen Arten selbst aufweisen, muss jede sichere 
Nachweisong solcher Besonderheiten und Absonderlichkeiten wohl 
von Werth sein. 

Als einer Besonderheit ist ferner bei der nodosissima zu erwäh- 
nen, dass an einzelnen Stellen derselben, an welchen das Stroma 
zurücktritt, diess manchmal in dem Umfange geschieht, dass 



— 273 — 

die Zweige beinahe ringsum frei erscheinen. Es wiederholt sieb 
hier die bereits bei ejnzelnen jungen Faniculaten-Individuen ge- 
schilderte Erscheinung, und sogar theilweise in stärkerem Grade^ 
so das8 wir noch mehr auf das unten bei der abundans und 
libera näher ausgeführte Auftreten völliger ^solitaria'^ au€h bei 
den Bamispongien vorbereitet werden. 

Ein weiterer Anklang an die funicuMa aber zeigt sich darin r 
dass gerade bei der nodosissima ganz deutlich aus den plumpen, 
knotigen Zweigen ganz feine abgehen, welche in der oberen 
Fläche nur als rauhe, aber zusammenhängende und von den 
andern schliesslich wohl unterscheidbare Wülste erscheinen. 

Sodann ist bei der nodosissima zu constatiren, dass ihre 
Zweige durchaus ohne Kern erscheinen, und in ihrem Querschnitt 
vorzugsweise die mehrfach berührten Flecken auftreten; die 
plattigen Stöcke derselben zeigt der QuerschlifT stellenweise 
deutlich als aus zwei, aber ganz ineinander ver schwimmen- 
den Schichten bestehend, von denen die obere als die dunk- 
lere, dichter erscheinende vorzugsweise reich an Skeletelementen 
ist, und die untere, lichtere daran ärmer ist. Es erscheint so- 
mit offenbar in letzteren Parthieen die Stroma- und in der oberen 
die Zweigwandmasse repräsentirt , nur flach ausgebreitet. Diess 
spricht somit wohl ganz für meine obige Annahme, dass die 
Kerne einzelner Bamispongienzweige lediglich nichts als auch ein 
inneres Stroma seien. 

Als eine ganz besondere Eigenheit aber muss noch zum 
Schlüsse beigefügt werden, wie an einzelnen sonst sicher die 
Hexactinelliden-Structur aufweisenden Stücken der nodosissima 
der Querschliff, und zwar hie und da dem blossen Auge schon, 
ein wnrmförmiges Verschlingen des Schwammgewebes, ganz 
ähnlich den Lithistiden ZittePs zeigt. Bei schärferem Hin- 
blicken sieht man aber bald, dass hier doch ein mehr gitter- 
artiges Zusammenhängen von allerdings stärker ausgeprägt er- 
scheinenden Skeletelementen vorliegt. Zunächst könnte man meinen, 
dass Verkiesung dieser eigenthümlichen Verzerrung zu Grunde 
liegt. Wir werden aber unten auf weitere Erscheinungen zu 
sprechen kommen und sehen, dass hier wirklich ein erster 

Jahreshefte d. Yer. f. yaterl. Naturkunde in Württ. 1883. 18 



— 276 — 

816 sich in gleicher Höbe erheben. Zugleich zieht sieb der innere 
Band des antern Mutteroscalams beiderseits in die Länge, so dass 
eine ganze Reihe solcher Gylinder, bis zd 4 nnd 5, wie Soldaten 
in einer Linie dastehen. Auf der Hinterseite dieser Cylinderchen, 
die übrigens ziemlich hoch im Verbältniss zu ihrem Darchmesser 
werden, wächst das sie einhüllende Stroma heraos, ond es bildet 
sich in gleicher Höhe mit gedachten Gylinderoberenden ein nenes 
grosses Osculnm , so dass sie förmlich den Band desselben auf 
seiner Anssenseite, sowie den Abscbluss gegen nnten nnd aussen 
darstellen. 

Dass solche Stücke, herausgebrochen und einzeln gefun- 
den, leicht mit der futiiciüata verwechselt werden können, ist 
klar, und um so leichter, als die ^reefa-Stücke, wo sie von 
der Hin^rseite sich mehr abheben, auch gegen innen Spuren 
von Beticulatenporen zeigen. Ebenso wird aus diesem Wachs- 
thumsverbältniss klar, warum verticale Spaltstücke solcher erecta 
schwer von den ähnlichen bei der funicuUxta geschilderten zu unter- 
scheiden sind. Dieses erklärt sich noch mehr, wenn man erföhrt, dass 
solche in die Höhe wachsenden Stücke der abundans erecta sich 
gern gleichzeitig auch nach der Seite entwickeln, so dass ein 
ganzer Stranss voller Oscula entsteht, nur gänzlich vom Stroma 
eingehüllt und zusammengebacken, und nur einzelne Knospen 
oder Bänder solcher noch herausschauend. Diese Sträusse oder 
Gruppen trennen sich nämlich um so lieber vom Hauptstock, als 
das sie mit demselben verbindende Stroma manchmal sehr zu- 
rücktritt und so auch eine Art freier Bückseite entsteht, in welcher 
aber stets eine Stelle als deutliche Bruchfläche erkennbar ist, 
dann aber gerade wieder die Durchschnitte der Enospensträuge 
als dunklere Ringe nur von der Hauptmasse sich abhebend zeigt 

Diesen vertikalen Aufbau zeigen nun aber die Stöcke un- 
serer a5t«n(2an5-Hauptform in der Regel nicht, sondern die Haupt- 
entwicklung geht in horizontaler Richtung vor sich. Es 
schieben sich nämlich die, wie erwähnt schon für die Jugend- 
form so grossen Oscula vorzugsweise, wie bisher, horizontal 
über einander hin, unter besonders mächtiger Entwicklung des 
Stroma's, das sie gänzlich ein- und umhüllt Es schauen oft 



— 275 — 

Dieser Aufbau in sehr niedrigen und doch deutlichen Ter- 
rassen erinnert ganz an Thamnastraea proUfera Beck. u. Mil. 
Wie sich ZitteFs Gypellia proUfera Seite 61 des N. Jahrbuches 
1878 hiezn verhält, kann ohne Zeichnung und Beschreibung nicht 
beurtheilt werden. 

So viel ist sicher, dass vorstehende Hauptwachsthumsforiu 
unserer ahundans sonst gerne als j,gemtrix^ von den vielen 
andern Formen derselben unterschieden werden möchte, ohne zn 
verkennen, dass ganz deutliche Uebergänge von ihr 
zu diesen andern Mod ificationen bestehen. Eben 
desshalb aber muss man zur Bewältigung dieses vielen Materiales 
und Beichthums der ahundans unbedingt und schon zur Abkürzung 
bei Verweisungen diesen Modificationen gleich besondere Namen 
geben, ohne sie dadurch zu selbstständigen Unter-Arten 
stempeln zu wollen, sondern nur zu hervorragenden Unter^ 
formen. Der Hauptform aber braucht man wohl keinen eigenen 
Namen zu geben, und lasse ich daher genürix gerne wieder fallen. 

Zunächst haben wir nun von der Weiterentwicklung der 
abtmdans aus der oben geschilderten Jugendgestaltung diejenige 
Wachsthumsweise zu betrachten, bei welcher sich die Stücke mehr 
vertical aufbauen, die man daher als „ahundans erecta^ von 
den andern trennen muss. Solche Stücke zeigen dieselben, aus- 
nehmend grossen, aber flachen Oscula, wie gedachte Jugendform, 
nur viel kräftiger entwickelt. 

Wo bei solchen o&ttnekin^-Eöpfen das manchmal sehr blättrig 
und zerbrechlich werdende Stroma oder die feine Gebirgsmasse 
günstig herausgewittert sind, erscheinen wieder die zierlichen, 
flachen Schüsselchen der Jugendform. Doch ist solches eben dess- 
halb nur äuaaerst selten zu beobachten. 

Merkwürdiger Weise erfolgt nun das Wachsthum unserer 
ereeta dadurch, dass die eine Hälfte des Bandes dieser kräftigen, 
aber flachen Oscula, welche zumeist horizontal, manchmal aber' 
auch recht schräg, bis nahezu senkrecht gestellt sind, frei bleibt. 
Auf der andern Bandhälfte aber erheben sich meist senkrecht 
vollständige, dicht zusammengewachsene Cylinderchen mit ebenso 
deutlichen, rauhen, bloss engern Osculen am Oberende, zu welchem 

18* 



— 276 — 

sie sich in gleicher Höhe erheben. Zugleich zieht sich der innere 
Band des untern Mutterosculums beiderseits in die Länge, so dass 
eine ganze Reihe solcher Gylinder, bis zu 4 und 5, wie Soldaten 
in einer Linie dastehen. Auf der Hinterseite dieser Cylindcrchen, 
die Übrigens ziemlich hoch im Verhältniss zu ihrem Durchmesser 
werden, wächst das sie einhüllende Stroma heraus, und es bildet 
sich in gleicher HObe mit gedacbten Gylinderoberenden ein nenes 
grosses Osculum , so dass sie förmlich den Band desselben auf 
seiner Aussenseite, sowie den Abschluss gegen unten und aussen 
darstellen. 

Dass solche Stücke, herausgebrochen und einzeln gefun- 
den, leicht mit der funictdata verwechselt werden können, ist 
klar, und um so leichter, als die erecta-StXicke , wo sie von 
der Hin^rseite sich mehr abheben, auch gegen innen Spuren 
von Beticulatenporen zeigen. Ebenso wird aus diesem Wachs- 
thumsverhältniss klar, warum verticale Spaltstücke solcher erecta 
schwer von den ähnlichen bei der funictdata geschilderten zu unter- 
scheiden sind. Dieses erklärt sich noch mehr, wenn man erfährt, dass 
solche in die Höhe wachsenden Stücke der abundans erecta sich 
gern gleichzeitig auch nach der Seite entwickeln, so dass ein 
ganzer Strauss voller Oscula entsteht, nur gänzlich vom Stroma 
eingehüllt und zusammengebacken, und nur einzelne Knospen 
oder Bänder solcher noch herausschauend. Diese Sträusse oder 
Gruppen trennen sich nämlich um so lieber vom Hauptstock, als 
das sie mit demselben verbindende Stroma manchmal sehr zu- 
rücktritt und so auch eine Art freier Bückseite entsteht, in welcher 
aber stets eine Stelle als deutliche Bruchfläche erkennbar ist, 
dann aber gerade wieder die Durchschnitte der Enospenstränge 
als dunklere Binge nur von der Hauptmasse sich abhebend zeigt 

Diesen vertikalen Aufbau zeigen nun aber die Stöcke un- 
serer abundanS'li&JiptfoTm in der Begel nicht, sondern die Haupt- 
entwicklung geht in horizontaler Bichtung vor sich. Es 
schieben sich nämlich die, wie erwähnt schon für die Jugend- 
form so grossen Oscula vorzugsweise, wie bisher, horizontal 
über einander hin, unter besonders mächtiger Entwicklung des 
Stroma's, das sie gänzlich ein- und umhüllt Es schauen oft 



— 277 — 

nur noch einzelne Bänder heraus, und würde man^ohne solche 
schon gar nicht glauben, dass diese unförmlichen , doch meist 
ein eigenthümliohes, comprimirtes Aussehen bietenden Stücke hier- 
her gehören. Dieses besondern Eindrucks haben wir schon bei 
der Jugendform zu gedenken gehabt - 

Zumeist aber, und namentlich wo die Gebirgsmasse halb- 
wegs ordentlich weggewittert ist, treten diese bei ihrer Flachheit 
als unverhältnissmässig gross erscheinenden Knospen um so aus- 
geprägter hervor, als sie einen äussern Durchmesser bis zu 10 
Centimeter und mehr erreichen können. 

Allerdings sind das Schlussergebniss des soeben gedachten 
horizontalen Wachsthums zuletzt ziemlich regelmässige, mehr 
oder minder ^icke Platten, förmliche Tafeln, daher vielleicht als 
tabiikUa zu sondernd , wenn auch deren Oberfläche an sich 
selbst nicht nur rauh , sondern manchmal förmlich als zer- 
fetzt erscheint, ja ziemlich scharfkantige Unebenheiten zeigt, 
so dass man eine Muschelkalkplatte vor sich zu haben meinen 
könnte. Wenn man übrigens, genauer nachsieht, sind in diesen 
Unebenheiten und Wülsten zumeist lediglich die Ränder der ge- 
rade noch hervorsehenden Oscula repräsentirt. Bei günstiger 
Entblössung zeigen sie sich sogar als Enden förmlicher Gylinder, 
und bei entsprechender Blosslegung des Hohlraums vollends wie- 
der als äussere seichte Ostien. 

Sieht mau übrigens diese Tafeln von der Seite an, so be- 
merkt man leicht, dass sie aus 2 bis 3 Schichten bestehen. Diese 
sind jedoch ganz unregelmässig, an der einen Stelle die eine 
dick, und die darauffolgende dünn, un^ umgekehrt. Hieraus 
ergibt sich dann doch die schliesslich ziemlich ebene Oberfläche 
dieser Tafeln. 

Selbstverständlich flndet man diese Schichten auch einzeln 
für sich, und zwar sowohl in der ersten wie zweiten Entwicklung, 
und bieten diese dann gerade wieder das eben geschilderte 
eigenthümliche, comprimirte höchst uuregelmässige Aussehen. Ich 
habe z. B. selbst aus dem Gebirge eine solche erste Schichte 
herausgearbeitet, hiebei ist sie in zwei Stücke zerbrochen. Wer 
diese einzeln sieht, sollte nicht glauben, dass sie zusammengehö- 



— 278 — 

reo, so nnfdsmlich and rauh ist das eine, ziemlich glatt und dünn, 
wenn auch an sich ziemlich wellig, ist das andere Stflck. Olfick- 
licherweise ist die Bruchflfiche ganz erhalten, so dass man heide 
leicht zusammenhalten und sich von der Eiuheit flberzengen kann. 

An andern Stücken 'sieht man manchmal sogar sehr gut, 
wie sich eben die zweite Schicht aus der untern abzuschieben 
beginnt Bei günstigem Zerschlagen kann man auch inner- 
halb solcher Einzelschichtenstücke noch die darin steckenden 
grossen Oscula biossiegen und sich so vom geschilderten Hergang 
und Zusammenhang mit der Jugendform überzeugen. 

IMe Unterseite dieser Tafeln und Einzelschichten kann 
wieder sehr verschieden erscheinen. An einzelnen Parthien ist 
sie, wie schon bei den YerticalspaltstQcken der funicuUda er- 
wähnt, ganz eben und durch eine kräftig entwickelte Epidermis 
mit verschieden ausgeprägten Beticulatenporen ausgezeichnet. 
Stellenweise zeigen sich in dieser Fläche längliche dünne Wülste 
und sind dies die jüngsten Zweigausläufer, wie wir bereits bei 
der nodosiasima erwähnten.* 

An andern Stellen erbeben sich die Zweige als mächtige 
Bücken und entspricht solches jedenfalls dem Anfang des Stocks. 
Ja, ein Stück, bei dem zwar diese Bücken weniger ausgesprochen 
sind und mehr als kräftige, aber in einander verfliessende Zweige 
erscheinen, zeigt das Aussehen des Gentrnms einen kräftigen 
Tellerpilz, von dem aber der Teller selbst abgebrochen ist. 
Wir sehen somit auch hier die Pilzgestalt als eine Grundform 
der Bamispongien angedeutet 

In der Mehrzahl der Fälle aber ist die Unterseite der 



* Bei der abundansy bei welcher die Beticulatenporen der Unter- 
seite weniger als bei der nodosissima ausgeprägt sind , darf folgende 
Erscheinung nicht übersehen werden : Indem sie sich auf den Unter- 
lagen so auf- und einlagert, nimmt ihre Unterseite gern die Form der 
letztern an. Sind es nun Betispongien oder Teztispongien, so weist 
die ÄbundanS'ljQieTseiie oft sehr dentlich den Abklatsch deren Maschen 
und Gitter und selbst Binnen auf, was ihr ein ganz besonderes und zu 
Verwechslungen geeignetes Aussehen ?erleiht. Es ist diess um so 
leichter möglich, als in diesen Fällen die Bauhigkeiten der Ähundans- 
Aussenseiten ganz zurücktreten können. 



— 279 — 

Tafeln und Einzelschichten unregelmässig , wohl stellenweise 
die Zweige noch deutlich erkennen lassend, dazwischen aber 
durch Einsenkungen und förmliche Einbrüche arg entstellt. 
Aber wie bei der nodosissima, wo wir solches noch in höherem 
Grade kennen gelernt haben, sieht man bei genauerer Betracht- 
ung bald, dass es eben wieder ausgesprochene seichte Ostien sind. 

Ganz besonders aber sind von den gedachten Rauhigkeiten 
der Unterseite der äbundans die vereinzelten Burren und Ver- 
dickungen auf derselben zu betonen. Dieselben sind oft von 
deutlichen und scharfen Beticulatenporen förmlich verunstaltet, 
«eigen meistens rauhe Runzeln u. dergl. Man wird sie wohl, wie 
bei der ftmictdata, als vereinzelte Wurzelstöcke anzusprechen haben, 
]wenn es nicht blosse Auswüchse sind, wie wir noch mehr kennen 
lernen werden, und was auch meist das Richtigere sein wird. 

Anderseits zeigen die Zweige der äbundans oft ganz eigen- 
thümliche und auffällige Verdickungen. Dieselben werden näm- 
lich förmlich becherförmig, und da sie zudem meistens deut- 
lich ausgeprägt die Reticulatenporen , und diese sogar wieder 
bis zur Rechtwinkligkeit gruppirt aufweisen, glaubt man zuerst 
gar nichts anderes, als auf der Seite liegende, aufgeklebte becher- 
förmige Retispongien oder Textispongien vor sich zu haben. 
Noch räthselhafter wird die Sache dadurch, dass diese Becher 
sich sogar in einzelnen Fällen ' unmittelbar dicht aufeinander 
folgen, so dass das Bild von proliferirenden Schwammbechern 
sich von selbst nahe legt. Sie sind aber, wie man bald sieht, 
lediglich Verknotungen der Zweige , auch wo diese manchmal 
ganz versteckt liegen. Noch ist beizufügen, dass die Einschnür- 
ungen, welche die Zweige der äbundans gern zeigen, sich mei- 
stens unmittelbar hinter einer solchen becherförmigen Verdickung 
zeigen. Man wird solche Stücke wohl als äbundans poctdipara 
von den andern auszuzeichnen haben. 

Sie bilden übrigens lediglich den üebergang von der Haupt- 
form der äbundans zu einer Reihe eigenthümlicher, sonst wirk- 
lich abnorm erscheinender Bildungen. Die nächststehende der- 
selben weist lauter aus solchen becherförmigen Verdickungen 
bestehende Zweige auf, welchen dann die gedachten eigentlichen 



— 2S0 - 

Einschnürungen fehlen, so dass sie mehr als stark entwickelte 
Anschwellungen erscheinen. Hier legt sich der Name ^abundans 
poculata*^ von selbst nahe. 

Die Oberfläche solcher Stöcke ist eine ebene Stromadecke 
mit Runzeln und Yerschlingungen , wie sie auch andern Formen 
der abtmdans entspricht. Bei näherem Nachsehen findet man 
aber in diesen Yerschlingungen bald die nnverhältnissmässig 
grossen, aber flachen Köpfe der Hauptform unserer abundans 
wieder I Was zudem die Sache von Werth erscheinen lässt, ist 
die an gut entwickelten Individuen zu beobachtende Thatsache, 
dass diese Köpfe lediglich die Köpfe der Becher sind, 
ans denen sich dieZweige z usammensetzen und dass 
diese aufwärtsstrebenden Becher sich anf der Unterseite ganz 
deutlich aus dem flibrigen Stroma abheben, ganz bestimmt aber 
mit den anstossenden zusammengewachsen sind. Hiednrch und 
durch die Einhflillung des meist deutlich mit ihnen dicht ver- 
wachsenen Stroma sind die gedachten Verschlingungen und Wulst- 
reihen der Oberfläche wieder von selbst erklärt. 

Dieses Auftreten der pocükUa erscheint nnn interessant 
genug durch ähnliche Stücke bei der nodoaissima bestätigt, und 
habe ich sogar mitten aus dem Hauptstock, der mir für letztere 
den Anstoss gab, ein Stück herausgeschlagen, bei welchem der 
Zweig vollständig als schräg aufwärts gerichteter Becher endet 
Da dieser Becher überdiess ringsum ziemlich frei ist und ent- 
schieden nur an unbedeutenden Flecken mit dem übrigen Stroma 
zusammenhieng , so bietet er für die hernach zur Behandlung 
kommenden mehr monozoischen Formen der abundans eine ganz 
besondere Begründung ! Kleinere dieser eigenthümlichen Knospen 
kannte ich schon länger, konnte sie aber bis zu diesen Funden 
nicht sicher deuten. 

Zunächst wollen wir aber weitere Eigenthümlichkeiten der 
abundans poctdata besprechen. 

Aus und über den Kopfdecken derselben streckt sich erst 
die eigentliche Stromadecke über einzelne Stellen hin, hie und 
da sich über den eigentlichen Köpfen erhebend und sogar eine 
Höhlung dazwischen lassend. Im letzteren Fall zeigt sich die 



— 281 — 

Unterseite dieser Decke' ganz ausgezeichnet wieder einem rauhen 
SpangUes Lochensis gleichend, nur noch viel rauher und unregel- 
noäflsiger. Und dennoch hängt all dieses ganz sicher und bestimmt 
mit einander zusammen, und ebenso wieder mit der Hauptform. 

Man sieht nämlich oft an massigen entwickelten ahundans- 
Stöcken die Oberfläche als besondere Schale oder Kruste gebildet, 
dick und rauh, meist etwas wellig oder faltig, beinahe immer 
ohne alle Zweige und in der Regel mit den bekannten Reticu- 
latenporen versehen. Vereinzelt sehen solche Stücke oft förmlich 
einer Betispongia disciformis oder rugata Qu. ähnlich; man be- 
zeichnet solche Schalen und Ernsten am besten als ahundans 
crustata. Sie verdanken offenbar einem periodischen Bestreben 
der abundans, sich mehr in gleichmässigen Schichten zu ent- 
wickeln, ihre Existenz; es äussert sich dann namentlich am Rande 
der Stöcke, indem hier sich die Masse gleichförmig als eine 
z. Th. dicke Schale ausbreitet, ähnlich den Platten, in welche 
sich die nodosissima auskeilt und gleichsam als Kragen ins Ge- 
birge erstreckt. 

Bei unserer ahundans cnistata nun- ist deutlich zu sehen, 
wie bei diesem Auseinanderbreiten und Quellen der Schichte die- 
selbe sich förmlich über und auf den Hauptstock zurückbiegt, 
selbst Hohlräume über ihm lassend. Offenbar begegnete hier die 
quellende Masse einem Hinderniss, das sie zu diesem Ausweg zwang. 

Dass ich diesem üppigen Wachsthum, Fortwuchern, mächtigen 
Entwickeln und Entfalten aus sich heraus, ja förmlichen Empor- 
und Ueberqnellen vorzugsweise den Namen für unsere äbundans 
entlehnte, brauche ich nur noch kurz anzugeben, obgleich derselbe 
schon durch die so vielen Modificationen gerechtfertigt gewesen 
wäre, die wir an der äbundans zu beachten haben. 

Eine an die crustata anschliessende Form ist diejenige, 
wo die Schale nur als dünne, flache und doch faltige, im Ge- 
gensatz zur crustata sogar ziemlich glatte Form auftritt, und 
meist, entschieden mehr fächerförmig aus einem ausgeprägten 
Burren oder Centrum sich entwickelt. Diese Stücke werden dem 
SpangUes feralis und stragtüus Qu. sehr ähnlich, und entlehnt 
man letzteo»n Namen am besten für sie, indem man sie als 



— 282 — 

abundans strofftdata Absondert Nur darf man hiebet nicht die 
von Qaenstedt für seine Benennung anfgesieUte Begründung einer 
faltigen Decke streng nehmen. Denn bei unserer stragüiaia 
sehen die Falten in die Höhe, und entsprechen also mehr einer 
steifen, umgekehrt hingeworfenen Decke. Interessant ist an einigen 
Stücken meiner stragukda das deutliche Auf- und Heraustreten 
glattlicher Zweige aus der flachen Masse gegen unten, wodurch 
allein schon diese Stücke von obigen i7a^afw-Arten scharf ge- 
schieden sind. 

üebrigens haben wir auf die manchmal so ausgeprägten 
Becher der abunäans poctdaia nochmals besonders zurückxukom- 
men, indem wir zunächst die Stücke erwähnen/ bei welchen das 
Stronm so sehr zurücktritt» dass die Becher so gut wie als Einzel- 
formen auftreten, um so mehr als dann das Stroma gern weg- 
bricht Aber auch wenn dasselbe vorhanden ist, ja sogar wenn 
es und der Becher noch recht kräftig auftritt, ist es Interessant 
zu sehen, wie diese Becher unten deutlich mit einer schrägen 
Wurzel statt einer Spitze am übrigen Becher-Geäste entspringen. 

Von hier ist es dann zu völlig freien, aber doch wieder 
mit Wurzeln statt Spitzen versehenen und daher entschieden zu 
Hauptstöcken gehörenden Bechern kein grosser Schritt mehr, 
welche man daher jedenfalls al^ «solitäre^ Formen besonders zu 
betonen hat Da auch bei den übrigen monozoischen Formen 
der Schwämme diese Wurzelspitze meist fehlt, kann allerdings 
nur der sichere Zusammenhang im Gebirge selbst mit mdner 
obundans schliesslich den Ausschlag geben. Doch haben solche 
zu ihr gehörende Becher und andere Gestalten in^mer einen eigenen 
Habitus, sobald man sich näher damit befasst 

Die eine Gestalt dieser Solitarien der (Aundans kann gleich 
als Beweis hiefür aufgeführt werden. Es sind diess Formen 
von Pilzen mit aufwärts gerichtetem Bande, die man daher 
wohl als abunäans fungiformis benennt Mein Hauptstück 
hieven zeigt nämlich eine ziemlich lange Wurzel statt der 
Spitze und wenn man näher nachsieht, ist es lediglich der ab- 
gebrochene Zweig eines äbundans-SiockeB^ dessen Ende sich hier 
zu dieser pilzförmigen Knospe ausbreitet! Auf der Oberseite der 



— 283 — 

scheinbaren Wurzel, also des Zweiges, sitzen sogar bereits die 
yerkümmerten Anfänge von Knospen, wie sie sonst der abundans 
zugehören, und sind diese eben einfach durch die Entwicklung 
zum fraglichen Pilz zurückgeblieben. Es erscheint dieser ledig- 
lich als die Ausbildung der fächerförmigen Stficke zu einem als 
Pilz gestalteten rings umschlossenen Körper. 

Diese Einzelindividuen der abundans haben aber zumeist 
trotz ihrer schrägen Anwachsung, die aber bei den meist ab- 
gebrochenen Spitzen schwer zu constatiren ist, eine sehr regel- 
mässige Kreiselform mit faltiger Aussenseite, und bieten sich 
daher als abundans trochiformis von selbst zur Bezeichnung 
dar. Ihre Oberfläche ist bald glattlich und mit stärkeren 
Falten umgeben, so dass man sehr an Scyphia inberhis Qu. und 
obliqua Goldf. erinnert wird, namentlich wenn ihr Habitus auch 
mehr die schräge Entwicklung zeigt. Wird die Oberfläche rauher, 
so ist Verwechslung mit Quenstedt's glatteren Scyphia barbafa 
und seinen Dolispongien nicht ausgeschlossen. 

Von allen aber und namentlich der Scyphia obliqm Goldf., 
der sie besonders ähnlich werden kann, und mit welcher sie 
offenbar wieder einen üebergang meiner Bamispongien zur Spo- 
radipyle ZittePs herstellt, trennt unsere abundans trochiformis 
das deutliche Porennetz; selbst bei abgeriebenen Stücken sind 
meist noch einzelne Fleckchen erkennbar. 

Vorstehende sichere fungiformis und trochiformis gaben 
nun auch den Anhalt zur Hierherstellung einer andern eigenthüm- 
lichen Schwammform, welche in einem ziemlich erhaltenen Exemplar 
einen deutlichen schlanken Kelch mit stark eingezogenem Fuss 
darstellt, nur dass der eigentliche Fuss selbst fehlt, vielmehr 
dieser Kelch deutlich als aus einem Mutterstock herausgewachsen 
und von ihm abgebrochen erscheint Hienach benenne ich diese 
Form als abundans calidformis. Den sicheren Zusammenhang 
entnehme ich auch namentlich der grossen Wanddicke, welche bereits 
den trochiformis so sehr marquirt, dass die scheinbare Magen- 
höhle der andern ähnlichen Becherform auf ein Minimum ein- 
schrumpft. Offenbar ist in dieser grossen Dicke das Stroma der 
übrigen Bamispongien repräsentirt. Hierauf deuten namentlich 



— 284 — 

bei der eäliciformia die grossen Rauhigkeiten mit manchmal 
deutlichen LOchem dazwischen hin, welche dann eben als onsere 
Ramispongien-Ostien erschehien. 

Oerade diese Einsenkungen seigt die glattere der beiden 
Formen, in welche die cäliciformis zerfällt, besonders deutlich. 
Den regelmässigen Einschnürungen entsprechend hat man sie so- 
fort als abundans cäliciformis anntdaia leicht besonders zu legen. 
Die Innenseite dieser Kelche zeigt eine raubliche, wulstige oder 
runzliche Oberfläche, ähnlich den entsprechenden zartem, flachen 
Stücken der Hauptform der abundanSf wie auch der nodosisstma^ 
so dass auch hieraus der Zusammenhang mit den Bamispongien 
augedeutet erscheint Hiefflr dürfte noch mehr sprechen, dass 
diese Kelche bis jetzt nie völlig kreisrund gefunden wurden, viel- 
mehr meist ziemlich platt gedrückt, was bei ihrer grossen Wand- 
dicke einen von aussen oder nach dem Tode erfolgten Druck 
ausschliesst Allerdings bildet Scyphia reticukUa cuculkUa Qu. 
nebst andern verwandten Formen ein bemerkenswerthes Seiten- 
stück hiezu und es wäre jedenfalls interessant zu entdecken, unter 
welchen Lebensbedingungen sich gerade diese J'ormen ergaben. 
Doch werden wir unten diesen Gedanken insofern weiter aus- 
geführt finden, als ich glaube, dass diese Gestaltung ihre Erklär- 
ung mehr in dem horizontalen Wachsthum der Stücke sich 
biete. 

Noch auffallender sind die schrofi', theilweise f&rmüch zackig 
gestalteten Formen der Aussenseite der zweiten Unterart der 
cäliciformis^ welche sie umwallen oder vielmehr als förmliche 
Klippenreihen umziehen, da sie keineswegs ununterbrochen als 
Ringe herumlaufen, sondern nur je einen Theil des ümfangs ein- 
nehmen und sich so unbestimmt höher oder tiefer fortzusetzen 
scheinen. An diesen sonderbaren Stücken, welche man am besten 
als abundans cäliciformis drcumscoptdosa von der andern sondert, 
bilden ofi'enbar die Löcher in den Tbälern wieder unsere Ostien 
und die Klippen nur die langgezogenen Ränder derselben. 

Als Gegenstück vorstehender, mehr in die Höhe strebender 
Einzelindividuen finden wir nun bei der abundans ^ von den 
oben angeführten fächerförmigen Stücken der Jugendform einzelne 



— 285 — 

k 

SO sehr in die Länge gezogen, dass eigentlich nur noch eine 
reine Stielform bestehen bleibt, welche man jedenfalls als petio- 
lata „par excellence^ zu sondern hat. Solche Stocke werden nur 
noch durch die deutliche Anhängung einer schmalen, dünnen, aus 
den Seiten quellenden Stromaschicht von wirklichen Einzelindi- 
viduen getrennt. Auf derselben sind die Ostien nur erst als 
Einsenkungen angegeben. Dass diese Stficke wieder eine Art 
üebergang zu den unten folgenden weitern Einzelindividuen der 
Bamispongia Itbera bilden, braucht nicht betont zu werden. 

Bei andern solchen langgezogenen Fächern erheben sich die 
Ostien zunächst zu niedrigen, unregelmässigen Gylindern oder 
vielmehr faltigen Köpfen, welche schliesslich, sich nahe tretend, 
völlig ineinander verfliessen und so unter den Schwämmen das 
Bild der Thamnastraea canfluens Beck u. Mil. auffallend darstellen. 

Im weitern Verlauf breiten sich diese, hienach passend als 
Ramisp, abundans confluens zu bezeichnenden Stücke mehr und 
mehr aus, so dass sich zuletzt breite oder platte Stücke bil- 
den, welche schliesslich zwar wieder im Allgemeinen das un- 
regelmässige runzlige oder wulstige Aussehen vieler Stücke der 
Hauptform stärker zeigen, aber an einzelnen Stellen namentlich 

« 

dieses eigenthümliche Verfliessen der Ostien und Zusammenfliessen 
faltiger Knospen wieder deutlich aufweisen. 

Man hat hienach bei der conflttens abermals zwei Unter- 
formen zu unterscheiden. Bei der einen treten die Knospen 
frei heraus und gehen bei schwacher Entwicklung in junge petto- 
lata über. Kräftiger ausgeprägt sind sie gut als confluens Itbera 
für sich zu sondern. Die andern sind flache, zusammengedrückte, 
theils an Spongites Lochensis Qu., theils an Retisp. disciformis 
desselben erinnernde Stücke, und werden am besten wohl als 
confluens compressa eingereiht. 

Ganz diese verzogenen Xoc^^^-Einsenkungen nun haben 
wir oben auf der Unterseite derjenigen Deckschichte kennen ge- 
lernt, welche sich über den Köpfen der abundans pocuUxta noch- 
mals hinlagert. Wir haben somit in dieser Decke sowohl unsere 
confluens compressa als die crustata repräsentirt und ist so der 
innige Zusammenhang dieser dbundans-Formen von selbst gegeben. 



— 286 — 

üomittelbar an die Bamisp. abundans cmfluens compressa 
scbliessen 8idi die eigeothtimlichen, breiten, aber dünnen, beiderseits 
ronzligen Fladen an, welcbe bis sn 10cm Durchmesser bei rer« 
hältnissmässig grosser Dflnnheit erreichen können nnd passend 
als äbtmdana placetUifarmis zu beseichnen sind. 

In ihrem Centrum tritt meistens auf der Unterseite ein 
grosser und runzlicber Burren heraus, wie wir solchen schon 
von der Hauptform erwähnt haben. In diesen Fällen können 
sie wohl für nichts anderes als die WurzelstOcke dieser Fladen 
geiialten werden. Bigenthümlicherweise können sie sieb aber 
80 sehr vergrössem, dass sie auch über die Oberseite wesentlich 
hervorragen. Es kann schliesslich, nachdem wir auch einzelne 
herauswachsende Becher kennen gelernt haben, nicht 
überraschen, wenn diese Bnrren unter Zurücktreten des Stroma's 
zu einzelnen runzligen oder yielmehr scharf porigzerf^ten Knollen 
oder unregelmässigen Kugeln sich gestalten, welche von Trocho- 
bolus Zitt. schwer nnterscheidbar, und daher als ^troekoboUfarmis'^ 
zu bezeichnen sind, jedenfalls den üebergang zu dieser bildend. 

Ein solch yereinzeltes Vorkommen der abtmdans endlich 
zeigt deren schmarotzendes Auftreten auf fremden Schwämmen 
als kleine Exemplare, welche aber bereits mehrfach ihre 
charakteristische Knospen entwickelt haben und so ist an dieser 
Sache und dem beinahe gänzlichen Zurücktreten des Stroma's 
vollends kein Zweifel mehr. Offenbar hat man solche Stücke als 
JBom. abundans parasUica auszuzeichnen. 

Zum Schlüsse haben wir noch der auffallenden Erscheinung 
zu gedenken, dass in denjenigen Oebirgsschichten des Weiler- 
Bruches, in welchen die abundans vorzugsweise vorkommt, ja 
welche hauptsächlich aus ihr bestehen, sich vorzugsweise viele 
SchwefelkiesknoUep in einem hochgradigem Zustand der Zer- 
setzung vorfinden. Daselbst ist dann nicht nur die Bergmasse 
gelhlifik und.. bräunlich. bi&-znm. Dunkelbraunen gefärbt, sondern 
auch die hier vorkommenden Petrefacten und namentlich die 
Schwämme ; und zwar sind solche stets dunkler im Tone, so dass 
Stücke bis zur tiefsten schwarzbraunen oder auch grellockerfarbigen 
Nuance vorkommen. 



— 287 — 

Hienach scheint sich die äbundans vorzugsweise gern an 
schwefelkiesreichen Stellen angesiedelt und in ihnen besonders 
üppig entfaltet zu haben, also eine „Eisen'^- oder «Stahl-Lieb- 
haberin* gewesen zu sein, wie die Korallen vorzugsweise der 
Kieselsäure zugethan waren. 

Mag dem sein wie ihm wolle, jedenfalls hat diese üppige 
Entwicklung der äbundans Tor allem hier zur Gebirgsbildung 
beigetragen, und zwar neben ihrem mächtigen Wachsthum be- 
sonders in Folge ihrer Tendenz, schliesslich ebene und horizontale 
Oberflächen zu schaffen. Es scheint diess jeweils die höchste 
und letzte Entwicklungsperiode des betreffenden Gesammtindividu- 
ums gewesen zu sein, aber auch zu weiterem Ansiedeln und Ge- 
deihen von jungen äbundans, so wie den andern Schwämmen will- 
kommene Gelegenheit gegeben zu haben. Die Oppig wuchernde 
äbundans überflügelte abermals die andern, sie ausgleichend, sie 
zudeckend und bedeckend, und so fort. Aber auch zum Ablagern 
des feinen Gebirgsschlamms und der in ihn sich herabsenkenden 
lebenden oder todten Wesen gaben diese horizontalen Stellen im 
Meere beste Gelegenheit, und es ist so erklärlich, wie sich ge- 
rade in diesen adtmdan^-Schichten so viele Petrefacten so vor- 
trefflich erhalten haben, so dass ihnen auch der Sammler, der 
beim Ausleseb schöne Funde machen kann, besondern Dank 
schuldet! 

Bamispongia abscessoria mihi 

reiht sich rücksichtlich der Auswüchse auf ihrer Unterseite, welchen 
ich den Namen für diese Art entnommen habe, von selbst an 
die vorstehende äbundans mit ihren ausgeprägten Burren an, nur 
dass diejenigen der abscessoria durch Feinheit, Eleganz und be- 
sondere, bis zur Ohrmuschelgestalt gehende Form wesentlich von 
denen der äbundans unterscheiden. 

Zunächst haben wir aber die theilweise ganz besonders aus- 
geprägte Entwicklung des Stocks der abscessoria in dünnen, 
gleichmässig starken Schichten zu betrachten, wie diess nament- 
lich mein durch Zufall einem mächtigen herabgefallenen Klotz 
entnommenes Hauptstück , nachher noch weit in ihn sich hinein 



— 28rt — 

ereteckend gefunden, aufweist Dieses dichte Anfeinandergepackt- 
sein nnd SichObereinanderhinschmiegen der Schiebten schien mir 
sogar eine Zeit lang Veranlassung zu geben, das von ijaenstedt 
für seinen Spongües ferälis angewandte Bild eines Leichentuchs 
auch zur Benennung dieser Bamispongie zu benutzen. Derselben 
sieht sie auch in der That stück- oder stellenweise sehr ähnlich, 
dann wieder dem ächten vagans oder dem stragtduSt 80 dass 
die Stellung in diese Quenstedt'sche Gruppe angezeigt erschien. 
Das stellenweise auftretende, förmlich wurmartige Gewebe, 
würde ja noch mehr dafür sprechen. Wir haben aber be- 
reits bei der nodosissima gesehen, dass dieses nicht entscheidet^ 
um so weniger, als andere Stücke dafür derber, massiger, un- 
regelmässiger geschichtet erscheinen, ohne dass man etwas be- 
sonderes daraus machen kann, da yüUige üebergänge bestehen, 
letztere Stücke aber noch vollständige rechte Hexactinelliden sind, 
worüber unten weiteres folgt 

Zunächst wenden wir uns zur Unterseite des flachen, schüssei- 
förmigen Schwammes mit niedriger, aber kräftiger, knotiger und 
breitlicher Wurzel des Pilzes, den die Grundform des obigen 
Hauptstückes ganz ausgebildet darstellt. Hier zeigen sich, 
von der Wurzel ausgehend, ganz bestimmt breite Zweige, wenn 
auch nur sehr vereinzelt nnd hauptsächlich nur einer etwas besser 
verfolgbar. Dieselben sind übrigens sogar von dem Stroma, 
in das sie nach der Breite verfliessen, und über welches sie über- 
haupt nur wenig vorstehen, dadurch hervorgehoben, dass die 
maschige Epidermis auf ihnen viel kräftiger entwickelt als aof 
dem die Hauptmasse bildenden Stroma. Ganz schroffe Netzwände 
vollends zeigt die Wurzel. 

Besonders interessant an diesem Hauptstück aber ist, dass 
dieses Netz nicht die regelmässigen, wenn auch verschobenen 
Vierecke der übrigen Bamispongien zeigt. Vielmehr sind die 
Maschen ganz ungleich, schlottrig und selbst gerundet, ganz wie 
es Quenstedt bei seinem Spongiies vagans macuUrius zeichnet 

Das Absonderlichste jedoch an diesem Stück, und über- 
haupt allen in Frage stehenden Schwämmen eigenthümlich und 
für sie bezeichnend sind nun die aus dem vorherrschen- 



— 289 - 

den Stroma sich emporhebenden, ohrförmigen Auswüchse, welche 
an Bruchstellen dieselbe Masse durchaus, wie das Stroma^ 
ohne alle Unterbrechung, oder höchstens dünne Scheidelinie 
u. dergl. zeigen. Dieselben stehen am gedachten Hauptstück in 
ziemlich gerader Beihe hintereinander, und zwar ist der innerste, 
der Wurzel nächste am kleinsten, gerundetsten und massigsten, 
der äusserste dagegen eine vollständig ausgebreitete, an beiden 
Lappen in's übrige Stroma verfliessende Ohrmuschel. Uebrigens 
ist der ganze Habitus doch ein völlig anderer, als der des 
Spongites auriformis Qu., so ähnlich dieser sonst wäre, wie wir 
sofort sehen werden. 

Das Netz der Epidermis wird nämlich auf diesen Aus- 
wüchsen, wie vorhin erwähnt, ganz fein und zierlich, so dass für 
das blosse Auge ein nettes poröses Aussehen sich ergibt, aller- 
dings wieder ähnlich andern i;a^an^-Arten. Unter der Loupe 
stellt sich aber der Charakter der Beticulatenporen ganz deutlich 
dar, theilweise dabei einem in die Länge gezogenen Netze gleichend. 

An einem andern Hauptstück von zwar nur geringem Um- 
fang sind diese Auswüchse dennoch ziemlich entwickelt, folgen 
aber nicht in gerader Beihe aufeinander, sondern in einer auf 
den Anfangszweig sich zurückbiegenden Spirale, was dem Ganzen 
ein absonderliches Aussehen und Verwachsenscheinen verleiht- 
(Gerade dieses Hauptstück aber zeigt beinahe durchaus nur den 
ächten Hexactinellidencharakter.) 

In der Begel aber findet man auf den meisten Stücken nur 
je einen Auswuchs. Auch scheint an dem ersten Hauptstück 
jeder der hintereinander folgenden Auswüchse einer andern 
darüberliegenden dünnen Schicht anzugehören , welche , wie 
gesagt, diesen Stock oder Pilz bildet, während man ander- 
seits glauben könnte, sie entsprängen alle nur einem und 
demselben Zweige. Doch zeigt jede dieser Schichten wenigstens 
den Anfang eines ihr zugehörigen Zweiges, und an einem sogar 
einen scheinbaren zweiten Wurzelknorren. Es dürfte diess aber 
mehr secundärer Natur sein. Jedenfalls aber scheint bei diesen 
Stöcken ein ganz eigenthümliches Wachsthum obzuwalten, so dass 
man nicht anders sagen kann, als „es erscheinen verschiedene 

Jahreahefte d. Yer. f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1882. 19 



— 290 — 

und doch siobüich auseinander heirorgewachsene Pilze ganz dicht 
aufeinander gepackt*. Dieser Umstand löst sich swar liemlich, 
wenn man nach dem ganzen Habitus darauf kommt, dass der 
jetzige oberste Hauptpilz dem letzten, am meisten ausgebreiteten 
Ohrenauswuchs entspricht oder Tielmehr denselben repräseutirt 
Der Anfang desselben ist an meinem HauptstQck zwar zumeist 
weggebrochen, jedoch noch so ?iel erhalten, dass dieser Schlnss 
allein noch übrig bleibt Dass diese oberste Pilz-Decke oder 
Schichte sich noch als weit in das frühere Gebirge hinein er- 
streckend nachher gefunden wurde, ist bereits angedeutet 

Interessant erscheint wohl , dass sich dieses^ Auseinander- 
heraus- und emporwachsen ohrf&rmiger Oestalten an einigen fichten 
vagans-Arten unseres Weiler-Bruches wiederholt, welche sogar 
noch vollständiger als die mit vorkommenden 8p» auriformia Qu. 
die Form einer Ohrmuschel aufweisen können, übrigens sonst im 
Habitus wesentlich von der auriformia abweichen. Doch wechselt 
ihre Form sehr und bildet die Ohrmuschel nur eine Art Mittel- 
form. Es kommen z. B. auch förmliche Schüsseln und wieder 
rechte, doch wellenförmige platte Stücke vor, ohne dass man sie 
ersichtlich zum eigentlichen viigana stellen darf! Auch Zittel 
hat solche und zwar gerade die recht ohrförmigen Stücke von 
mir in der Hand gehabt und als eine besondere Art PUdpchonia 
bezeichnet, ohne ihr aber einen Namen zu geben. Um aber 
später bei Citationen leichter auf sie zurückkommen zu können, 
lege ich bis zur richtigem Bezeichnung, solchen Stöcken den 
Namen Platychimia proUfera bei, da sie solchen im ausgedehn- 
testen Maasse verdienen. Ich verkenne ja nicht, dass diess «Aus- 
einanderherauswachsen* so häufig ist und dass namentlich der 
ächte Spangites vagans Qu. vor allen sich gleich in ganzen 
Schichten auseinander herausschiebt. Doch scheint der Name 
proUfera auf ausgeprägteres freieres Auftreten der , Nach- 
kommenschaft* bezogen zu werden, und wohl auch mit Becht 
' da sonst der Name bei den Schwämmen gar zu häufig angewendet 
werden müsste. Namentlich die Hauptform obiger Bamiapangia 
äbundans könnte sonst lediglich nur als solche hervorgehoben 
werden. 



— 291 — 

So besitze ich k. B. einen Spong. flabeUum Qn. aus dem 
Weiler-Brach, an dem deutlich zu sehen ist, dass sich der 
unregelmässige Becher in ein paar Schichten über einander 
heraus entwickelt hat. Da sich dieselben aber lediglich aus 
einander herausgeschoben habefi, möchte ich diesem sonst inter- 
essanten Stück doch noch keineswegs den Beinamen „proUfera" 
geben. 

Um nun wieder auf unsere Bamisp, äbscessoria zurück- 
zukommen, so liegt die Oberseite meines ersten Hauptstücks zum 
grössten Theil frei und zeigt dieselbe Haut, wie die Unterseite, 
nur dass das Maschennetz Völlig zurücktritt, und nur noch an 
einzelnen Fleckchen etwas deutlicher zu sehen ist. Dafdr senken 
sich in der Oberseite ganz unregelmässig neben einander grössere 
und kleinere Löcher nicht nur in diese dünne Oberhaut, sondern 
noch zumeist ziemlich tief in den eigentlichen Schwammkörper 
ein, offenbar wieder unsere ZocAen^-artigen Einsenkungen, nur 
ganz unregelmässig, resp. unsere Bamispongienostien und damit 
vor allem die Zugehörigkeit documentirend. Ja, andere ragen 
sogar gleichfalls als förmliche, rauh umrandete Oscula etwas 
empor und zwar vorzugsweise an denjenigen Stellen, die durch 
9 Ealkauf saugungen'' entstellt erscheinen. 

Letztere, welche ja auch an den andern Schwämmen oft so 
zahlreich und lästig erscheinen, dürfen, wie schon angedeutet, 
keineswegs als bloss mechanische Bildungen oder Absätze etc. 
aufgefasst werden. Sie hängen vielmehr ganz bestimmt mit dem 
Schwammleben innig zusammen. Doch muss ich das Nähere 
hierüber genauem wissenschaftlichen Untersuchungen anheim- 
stellen. 

Wenn ich oben bemerkte, dass auf den meisten Stücken nur 
Ein Auswuchs vorkomme, so ist dem noch ausdrücklich beizu- 
setzen, dass diess namentlich davon herrührt, dass der Schwamm- 
körper unserer äbscessoria gerade an den mehr t;a^an«-artigen 
Stücken besonders brüchig und uneben erscheint, so dass die 
Teller des Pilzes in der Regel weggebrochen sind, und nur der 
Mitteltheil verblieb. Wir kommen darauf von selbst zur Frage 

wegen der Structur. Diese entspricht auch zum ziemlichen Theil, 

19* 



— 292 — 

wie schon bemerkt, zunächst mehr den Lithistiden ZittePs, ond 
swar theilweise mehr den Platychonien desselben, den FtMgans- 
Arten Quenstedt^s, obwohl bald mehr den einen, bald mehr den 
andern. Gerade diess dflrfte sie aber wieder ?on ihnen scheiden. 
Insbesondere sieht man bald und namentlich unter der Loope, dass 
das scheinbar yerworrene Gewebe doch wieder ganz gitterartigr ist, 
und namentlich zusammenhängend erscheint. Dieses trennt sie 
entschieden Ton den Lithistiden, wenn auch der ächte Spongites 
vagans Qu., nach der Querschliffzeichnung, die Skeletelemente 
ebenfalls ziemlich regelmässig im Rechteck gruppirt aufweist 
In wie weit die Megamoriuen Zittel's dem entsprechen, kann ich 
aus Mangel an Material nicht beurtheilen und einerseits nur an- 
geben, dass an dem oben erwähnten Stück der Eoch'schen Samm- 
lung die Elemente auch lediglich nur yereinzelt, nicht zusammen- 
hängend scheinen, anderseits zugeben, dass gerade ihrer QröBse 
ungefähr den fraglichen unserer äbseeswna manchmal entsprechen^ 
meist aber, und auch bei den nodoW^iima-Parthien etwas kleiner, 
wenn auch entschieden stärker als an den flbrigen Stellen mit 
der rechten Hezactinellidenstructur. Damit schlagen sie jeden- 
falls eine Brücke zu den Megamorinen. Natürlich kOnnen hier 
nur mikroskopische Untersuchungen an Dünnschliffen völlige Sicher- 
heit schaffen. 

Ich glaube denselben aber nicht Torzugreifen, sie vielmehr 
zu unterstützen, wenn ich zunächst noch meine für Megamorinen 
sprechende Beobachtungen aufführe. Diese weisen die Elemente 
in fraglichen Theilen hie und da sogar weniger zusammenhängend, 
ja selbst yereinzelt und manchmal sogar hakenförmig oder ge- 
gabelt auf. Auch finden sich solche Einzelelemente manchmal 
in der Oberhaut. Besonders aber treten, namentlich beim An- 
feilen und Betupfen mit Salzsäure, die Enden der Elemente als 
stärkere und zwar schwarze Punkte, manchmal sogar recht zahl- 
reich und entschieden auf. Doch zeigen sie sich auch, wenn 
gleich mehr untergeordnet und vereinzelt, bei andern Schwamm- 
arten, ohne aber mit den zierlichen Hezactinelliden-Gitterpunkten 
verwechselt werden zu können. Allerdings legt sich von selbst 
der Gedanke nahe, dass dies nur Folge von Yerkiesung, resp. 



— 293 — 

Zersetzung sei, und ebenso die grössere Ausdehnung und über- 
haupt die Verzerrung und Verwirrung dieser Elemente , ohne 
solches übrigens für alle derselben behaupten zu können und zu 
wollen. Ich habe diesen Gedanken schon oben bei der nodo- 
sissima ausgesprochen; es gibt mir aber gerade diess den Muth 
zu der Annahme: «Auch wenn wirklich die mikroskopische Unter- 
suchung das Vorhandensein stärkerer und vereinzelter Elemente 
constatirt, ist damit noch keineswegs die Zugehörigkeit zu den 
Megamorinen entschieden, sondern es bleiben diese Arten von Hex- 
actinelliden ein Anklang oder üebergang zu den Megamorinen.'' 
Ersteres ist bei der nodosissima^ letzteres bei der abacessofia 
anzunehmen. Bei dem umstand nämlich, dass weitaus der grösste 
Theil der Masse der nodosissima die sichere Hexactinelliden- 
strnctur, und nur an ganz vereinzelten Stellen das verzerrte Ge- 
webe aufweist, kann dieser Satz bei ihr ohnehin nicht wohl 
angefochten werden. \ 

Aber auch bei der abscessoria zeigt die übrige Anzahl der 
Fundstücke durchaus in der Hauptsache nur die Hexactinelliden- 
structur, so dass es sich bei dieser Art höchstens um einen 
üebergang von den Hexactinelliden zu den Megamorinen' handeln 
kann, nicht einmal umgekehrt Hiefür spricht auch die übrige 
eigenthümliche Entwicklung der abscessoria^ und namentlich das 
Auftreten der theils eingesenkten, theils mehr ausgeprägten 
Ostien der Oberseite, welche bei Lithistideu wohl schwerlich sich 
in dieser Weise zeigen dürfte, wie solche überhaupt eine Eigen- 
thümlichkeit der Bamispongien für sich begründen dürfte. 

Auch die ganz entschiedenen und kräftigen Beticulatenporen 
auf Zweigen und Wurzeln dienten mir lange dazu, die absces- 
soria von Lithistiden und auch von deren Megamorinen zu schei- 
den. Deren mehr zurücktretendes und theilweise sogar sehr ver- 
zogenes und verschwommenes Aussehen auf der Stromafläche unten 
und oben kann ich jetzt hiefür weniger mehr ins Feld führen, 
und muss gerade bei ihnen mikroskopisches Studium entscheiden. 
Denn auch verschiedene i;a^an5 • Arten zeigen stellenweise eine 
glattliche Netzoberfläche, und zwar hie und da sogar recht ent- 
wickelt. Selbst von Zittel bestimmte Platychonien weisen solches 



— 294 — 

auf. Ich sweifle nicht, dass bei den Platjchonien diese Netz- 
bildnng mehr einer Verdichtong der OberflAche ihr Dasein ver- 
dankt, ähnlich den Vermcocoelien Zittel's, also Mastospongrien 
Qnenstedt's, deren eigenthflmllch glatUicher Oberfl&che wir schon 
oben gedachten. Diese Sache erschien nm so auffälliger, als 
es genflgend viele Beispiele gibt, sowohl fflr den Fall, dass die 
eine Seite des St&cks diese scheinbare Netsbildang zeigt, die 
andere aber die gewöhnliche feinporige der fw^^on^ Arten, — wie 
fflr den Fall, dass auf derselben Seite diese zweierlei Gre- 
staltungen auftreten. Sollte hier ein Uebergang der Tremadic- 
tyen Zittel's, also BetLspongien QnenstedVs, zu den Platychonien 
Zitt. = Vagana Qu. geschaffen sein — entsprechend dem hievon 
sicher gestellten Uebergang za den Megamorinen ZittePs ? Wir 
werden nun aber am Schlosse unten bei der Scyphia Schlot- 
heim Mstr. u. Goldf. diese Anstände vollends klar zu stellen 
suchen. 

Bamispongia caeapitoaa mihi. 

Hier meint man nicht bloss auf den ersten Anblick eine 
Dolispongia caespUosa Qu. oder vielmehr eine rauhe DcUsp. cu- 
imdata Qu. vor sich zu haben, sondern sogar eine ächte Cruci- 
spongie Qnenstedf s wegen der so ausgeprägten Ealkkreuze in 
der Oberhaut, die schon dem unbewaffneten Auge sich bemerklich 
machen. Nun verlangt Quenstedt für seine Crucispongien eine 
glatte Oberfläche; bei unserer Art findet hievon gerade das Ge- 
gentheil und eine Unregelmässigkeit statt, so dass selbst die 
Dolispongienarten ausgeschlossen erscheinen! 

Namentlich sind die Mfindungsränder der CyÜnder unserer 
Bamispongia caespUoaa ungleichmässig, selbst zackig und förm- 
lich theilweise spitzig und zwar in der Weise, dass z. B. 
an der einen Stelle des Osculum-Bandes solcher so zu sagen 
hochanstrebend, an der andern tief unten bleibend erscheint. 
Dass auch ziemlich regelmässige Cylinder mit unterlaufen, erhöht 
die Mannigfaltigkeit einerseits, erschwert aber bei vereinzelten 
Funden die sichere Trennung anderseits. Diesem im Allgemeinen 
herrschenden — und also ganz dem Bamispongiencharakter ent- 



— 295 — 

sprechenden — nngleichmässigen Band entspricht die ebenso 
wechselnde Höhe der Gylinder derart, dass neben einem sehr 
hohen Cylinder ein ganz niederer, anf die Grundfläche herab- 
gesunkener stehen kann n. dergl. Letztere niedrige Cylinder oder 
besser Knospen sind dann* vorzugsweise deutlich wieder als 
unsere Ostien erkennbar. Ferner tritt ein Spalten und Gabeln, 
namentlich bei den niedrigem Gylindern ein, wodurch die Ueber- 
einstimmung mit den übrigen Bamispongienknospen vollends dar- 
gethan wird. 

Wenn auch mein Hauptstück in der Unterseite offenbar vom 
eigentlichen Stock abgebrochen und ungleich massig ist, ohne 
von Zweigen etwas zu zeigen, so habe ich dafür ein zweites, 
wenn auch kleines Stück mit einem einzelnen Cylinder. Dieser 
präsentirt sich aber schönstens als aus einem starken, breit- 
lichen Zweigstücke emporgewachsen. Auch letzteres ist nur auf 
der einen Seite ganz frei, also jedenfalls ein Baudzweig. Aber 
auf der andern Seite ist es deutlich von einem plattigen Grund- 
stock abgebrochen. Der hier gerade sich zeigenden Höhlung 
habe ich schon oben gedacht und behalte also Näheres auf bessere 
Funde vor. 

Nach Vorstehendem ist sicher, dass unsere caespUosa we- 
sentlich verschieden von der Dolispongia caespüosa Qu. ist. Doch 
erwähne ich hiefür noch kurz der manchmal so deutlichen Beti- 
culatenporen unserer Art, welche keinenfalls einer Dolispongie 
zukommen. 

Ja, ich kann hinsichtlich der BoUspongia caespUosa Qu. 
sogar beifügen, dass ich das Vorhandensein von Zweigen in der 
Grundmasse derselben nicht bloss vermuthe, sondern beinahe 
mathematisch nachweisen kann, obwohl sie dadurch unserer Ra- 
mispangia caespüosa nur um so näher steht. Die Begelmässig- 
keit in der Aufreihung ihrer Cylinder, welche Quenstedt sogar 
zur Beifügung der ünterbezeichnung „Aeaximera" veranlasste, ist 
nämlich nicht wohl anders erklärlich als dadurch, dass diese 
Cylinder Zweigen entspringen, welche parallel ver- 
laufen. Ein solches „tannenzweigähnliches*' Verhalten kenneu 
wir aber auch bei der Bamisp. comuta Qu. 



— 296 — 

Die weitere Basenform der Dolispongien, die cwmdata Qu., 
erklärt sich ebenso leicht ans einem verworrenen Wachsthum der 
Grnndzweige, wie wir ein Aehnliches so vielfach von den Ba- 
mispongien kennen, nnd steht jedenfalls die funictdaia hiezu 
am nächsten« Anderseits bildet die DoUapangia ciamilaia Qa. 
mit ihren so gedrungenen EApfen offenbar den üebergrang' za 
dessen Nexispongien , von welchen wir unten am Schlosse wei- 
teres bringen. 

B amiapongia globosa mihi 
reiht sich von selbst hier an, indem statt der cylindrischen Os- 
colen der caespUosa nur kugelige oder knollige Köpfe erscheinen. 

Zunächst gaben zur Aufstellung dieser Art ein paar Köpfchen 
Anlass, welche ganz den Auswüchsen der ahscesaaria gleichen 
und einzeln auf fremden Schwämmen auftreten, somit als Schma- 
rotzer derselben erscheinen. Da wir solches bereits bei der 
äbundans beobachtet und solche Stücke als äbundans paraMHca 
von den andern Formen derselben gesondert haben, ist an der 
Sache nicht zu zweifeln. Auch entspricht es ganz dem Schma- 
rotzerthum der jungen globosa, dass sich ihre Unterseite deaüich 
auf der Fläche des fremden Schwammes lappenartig ausbreitet, 
wie wir diess auch von verschiedenen Serpein kennen. 

Nicht zu übersehen an unsem jungen ^7o&o«a-Köpfchen ist 
eine Einsenkung auf ihrer Oberseite; es spricht übrigens aller- 
dings der Umstand, dass sich das zarte Oberflächennetz ununter- 
brochen über den Band bis zum Grunde der Einsenkung erstreckt, 
nicht so ganz fQr Bamispongien. Wir haben aber, schon bei der 
Ram, comuta Qu. gesehen, dass auch bei ihr der Band der 
Osculenköpfe recht glattlich werden kann, und noch mehr, dass 
bei der sonst so rauhen und derben nodosissima einzelne ganz 
glatte Oscula anftreten. 

Zu erwähnen ist bei diesen Einsenkungen in den globosa' 
Köpfen noch, dass sie keineswegs streng regelmässig in deren 
Centrum erscheinen, sondern verschoben und schräg, in einem 
Fall sogar ziemlich seitlich, so dass man junge Scyphia ohliqua 
Goldf. vor sich zu haben meinen könnte, wogegen aber schon der 
ganze übrige Habitus schützt. 



— 297 — 

An unsern Köpfchen ist zwar durch Verpappang verdeckt, 
ob sich im Grunde der Einsenkungen wirkliche Ostien vorfinden. 
Nun besitze ich unter einer Anzahl Gruppen grosser, ähnlicher 
Köpfe ein Stück, bei dessen entwickelstem Kopf ich fraglichen 
Grund mittelst Salzsäure biossiegen konnte; es fehlt hienach 
hier ganz sicher ein grösseres Loch , in dem einfach das Poren- 
netz ununterbrochen ist. Dagegen zeigten sich hiebei ganz deut- 
lich die zusammenhängenden Ponktgitter der Hexactinelliden. 

Am fraglichen Stück sitzen 3 solcher grossen Köpfe von 
kugliger Gestalt — welcher ich den Namen entnehme, — 
und zwar dicht, neben- und aufeinander; sie sind deutlich 
auseinander und beziehungsweise aus der alle unterfangen- 
den Grundplatte herausgewachsen. Es ist sogar die Andeut- 
ung zu einem vierten Kopf vorhanden. Es unterliegt keinem 
Zweifel, dass diese grossen Köpfe die herangewachsenen Indivi- 
duen der zuerst angeführten Einzelköpfchen sind, und dass die 
Lappen der letztem sich im Wachsen zu fortlaufenden, ziemlich 
unregelmässigen, offenbar ganz nach der Unterlage sich richten- 
den, förmlichen Platten entwickeln, welche das eigentliche Stroma 
dieser Bamispongien darstellen. 

Statt der in den sonstigen Bamispongienknospen auftreten- 
den Einsenkungen zu einem Loche, scheint bei unsern Köpfen 
die, wenn auch zarte, doch wieder recht kräftige und weit- 
maschige Entwicklung der Beticulatenporen sowohl auf der Aussen- 
seite als in der Einsenkung für die nöthige Wassercirculation etc. 
gesorgt zu haben; diess ist ja auch bei den Poren der 
Zweige der andern Bamispongien der Fall. Es war aber docb 
für die Bestimmung dieser Schwämme beruhigend, dass sich bei 
genauerer Besichtigung ergibt, wie diese Netzmaschen am Bande 
der alten Köpfe viel kräftiger auftreten und sich förmlich theil- 
weise zu rauhlichen Wällchen erheben, die eine, wenn auch ver- 
pappte Einsenkung deutlich umschliessen, ganz wie wir es vorhin 
bei den andern Bamispongien hervorgehoben haben und wie es 
namentlich an der c^unäans stellenweise ganz gleich zu beob- 
achten ist. 

Hiedurch und durch das so ungleichmässige eigenthümliche 



— 298 — 

Auseinanderherauswachsen dieser Köpfe, welche urni nicht mehr 
so sehr als die eigentlichen Oscnla, sondern mehr als deren Träger 
erscheinen, dflrfte die Zugehörigkeit hierher dargethan sein, da 
ja ein Uehereinanderanftreten Ton solchen Köpfen etc. an sich 
auch hei andern Schwammfamilien vorkommt Aher an einzelnen 
Stücken unserer glohosa sieht man sogar ein kleines Köpfchen- 
aus einem grossen herauswachsen , was wieder an abundam er- 
innert« Noch mehr ist diess bei einem Exemplar der Fall, bei 
welchem sich die Köpfe vollständig als Fächer zn einem liegen- 
den, unten aufgewachsenen Pilz gruppirt haben, so dass es auch 
gestielt, also als petioUxta im engern Sinn, erscheint Am be- 
ruhigendsten aber war es , als am letztgedachten ^{a&05a-Stück 
in der Unterseite wirklich ein Zweig mit Einschnürungen oder 
vielmehr aneinander gereihten Einsenkungen mit rauhem Bande 
beobachtet wurde. 

Auch bei der globosa tritt in der Structur, namentlich in 
der Unterlage, dem ausgebreiteten Stroma, die eigenthümliche, 
grobe Gewebeverzerrung auf, die wir oben als Uebergang zn den 
Megamorinen kennen lernten. Und zwar steht die Häufigkeit 
ihres Auftretens etwa in der Mitte zwischen nodoaiasma und 
abscessoria^ so dass wir eine rechte Stufenleiter vor uns haben. 
Besonders interessant hiebei sind ein paar Stelleu, an welchen 
die dichtere, von den grobem Elementen erfüllte Masse schon 
durch die Färbung als eine Art Schicht sich von dem übrigen 
Theil der Platte abhebt. Gerade hier sieht man nämlich deut- 
lich, dass keine eigentliche Schichtung oder gar Absonderung 
vorhanden ist, sondern beide Massen völlig mit einander ver- 
wachsen .und verschwommen sind* 

Uebrigens zeigt der grösste Theil dieser Schwämme die 
rechte Hezactinellidenstructur, es erscheint daher um so auf- 
fallender, dass sich in der kräftigen Oberhaut derselben wieder 
verhältnissmässig viele einzelne jener oben geschilderten haken- 
oder gabelförmigen Elemente neben und zwischen den zierlichen 
zusammenhängenden Gitterpunktelementen bemerklich machen. 
Letztere charakterisiren sie zwar genügend als Hexactinelliden, 
und doch ist diese Erscheinung immer etwas Eigenthüm- 



— 299 — 

liebes 1 Am nächsten nnter den andern Hexactinelliden steht 
diesen Köpfen noch Zittel's Trochdbolus^ dessen wir auch bei 
der abwndana zu gedenken hatten, und sind überhaupt wieder 
diese förmlichen Uebergänge oder Zwischenglieder wohl mehr, als 
seither geschehen, zu betonen. Für eine Hexactinellide ist es auch 
nicht auffallend, dass Trochoholus eine rechte Magenhöhle hat, 
bei der globosa aber nur eiue seichte Einsenknng, und zwar 
geschlossen, eine solche noch andeutet. Letzteres aber stellt 
diese eigenthümlichen Köpfe nebst dem andern unbedingt zu 
unsem Bamispongien. 

Bamispongia lihera mihi. 

Wir haben bereits bei der funictdata und nodosissima Stücke 
kennen gelernt, bei welchen das Stroma zu einem Minimum wird 
und die Stücke ziemlich frei werden. Insbesondere aber waren wir 
bei der ahtmdans gezwungen, ein monozoisches Auftreten einzelner 
Unterformen derselben anzuerkennen, in der Weise, dass nur noch 
die Wurzelspitze den Zusammenhang mit dem übrigen Stock 
darstellt. Als solche Bamispongia solUaria erscheinen nun auch 
die meist kleinen und unscheinbaren Zweige unserer Itberaf 
welche jedenfaUs rings um sich abgeschlossen und sicher nicht 
aus einem dünnen Stroma herausgebrochen sind. Die ein- 
seitige Aufreihung von Knöspchen auf ihnen schliesst auch in 
Verbindung mit der entwickelten Beticulatenoberhaut, welche 
wenigstens an einzelnen Stellen sicher zu sehen ist, eine Ver- 
wechslung mit sonst manchmal ähnlichen Mastospongienstücken aus. 

Es sind unsere {tdera-Zweige bald rauh und unförmlich, bald 
rund, breitlich oder gerade, zumeist aber krumm und selbst homförmig 
zurückgebogen. Insbesondere müssen aber die breitlichen Stücke 
untersucht werden, ob nicht doch an einem, wenn auch ganz 
schmalen Streifchen das Abbrechen einer Zwischenmasse vorkam, 
in welchem Falle natürlich weiter auf funictUata^ nodosissima 
oder abundans zu untersuchen wäre. Etwas anderes ist es, dass 
diese {t&era-Zweige stets an ihrem Ende deutlich von einem 
Hauptstock abgebrochen sind, auch wenn sie sich vorher in ein- 
zelnen Fällen gegabelt hatten, üeber die Art und Gestaltung 



— 300 — 

dieses ihres Grundstockes aber fehlt gentügendes Material und 
ich schliesse in Vergleich mit einem unten in erwähnenden 
Schwammfnnde nur, dass der Hanptstock unserer libera mehr 
aufgerichtet, in die Höhe gewachsen war. Es ist aber auch gut 
möglich, dass es nur ein Gemenge solcher Einxelzweige war. 

Bamispongia prolongata mihi. 

Ich besitse vorerst nur ein, aber ganz eigenthümliches StQck 
eines ziemlich langen, sehr rauhen, auch stellenweise deutlich mit 
unsern Beticulatenporen besetzten Gylinders mit etwas aufwärts 
gebogenem und verdicktem Oberrande, der sich hiedurch wesentlich 
von andern ähnlichen Schwämmen und auch von nahestehenden 
Gylindem der funicuUäa und caespUosa der Bamispongien ab- 
hebt Zu dieser schrägen Oberrandstellung kommt eine solche 
der Wurzel- oder Bruchfläche, welche, so weit benrtheilt werden 
kann, weder Loch noch auch nur einen Kern enthält. Aus dieser 
schrägen Haltung ergibt sich jedenfalls sicher, dass dieser Oylinder 
schräg seitwärts auch an einem aufrechten Hauptstock sass, und 
dflrfte hienach die prohngaia^ welche ich als eine verlängerte 
Bamispongienknospe auffasse und daher bis zu besseren Funden, 
wie oben geschehen, benannt habe, ein Seitenstöck zur libera 
darstellen. 

Bamispongia claviformia mihi. 

Es liegt femer ein anderes Stück einer rundlichen, offenbar 
gleichfalls sehr verlängerten und aussen geschlossenen Knospe 
vor, welche auf der einen Seit« deutlich eine kleine Ostie als 
rauhliche Einsenkung aufweist und damit unbedingt zu den Ba- 
mispongien gestellt ist. Auf der andern Seite ist dieses, völlig 
das Bild einer lang gezogenen Keule bildende und daher hienach 
benannte Stück deutlich auf eine ziemliche Länge herauf von 
einem ; Hauptstock abgebrochen und weist dieses vollends auf 
einen förmlichen, aufrechten Stamm als Hauptstock hin. 

Möglicherweise sind die libera, prolongata und daviformis 
sogar neue Unterarten oder vielleicht nur Unter formen 
einer besondem Bamispongienart , wie wir solches so umfassend 



— 301 — 

bei der äbundans gesehen haben, so dass wir genöthigt waren, 
'Namen hief&r beizusetzen. 

Es ist sogar möglich, dass diese äbundans ebenfalls der 
Haupt- oder Mutterstock vorstehender Uhera und der beiden wei- 
tern Arten ist. Doch spricht der letztere Gesammthabitus weniger 
dafür und vielmehr fQr eine zwischen fvmculaJta und nodosissima 
stehende weitere Bamispongienart , wenn sich nicht schliesslich 
eben die nodosissima selbst als dieser Mutterstock herausstellt. 
Ich zweifle nicht, dass weitere Forschungen im Gebirge selbst die 
Sache bald vollends aufhellen werden, habe aber zu aller Vorsicht 
diese 3 Formen hier vorerst für sich behandeln zu sollen geglaubt. 

Die keulenförmige Gestalt der (Hamformis erinnert sehr an 
die Köpfe der Nexispongia Itbera Quenst, nur dass letztere viel 
gedrungener sind; die claviformis bildet daher einen Ueber- 
gang zu ihr. Ich glaube nämlich nicht, dass die Nexispongie 
zu den Bamispongien gehört, obschon einiges dafür spräche. Aus 
Quenstedt's Taf. 122 Fig. 22 scheint allerdings hervorzugehen, . 
dass trotz offenbarer Abgeriebenheit schräg gestellte Poren, wie 
bei der Scyphia öbligua Goldf. vorhanden waren. Zunächst wäre 
also wenigstens diese Figur zur Sporadopyle Zitt zu stellen. 

Quenstedt vermuthet aber ausdrücklich einen näheren Zu- 
sammenhang mit seiner Nexispongie Taf. 123 Fig. 1, von welcher 
er besonders anführt, dass sie noch zu den Gitterschwämmen 
gehöre. Nun haben wir oben bereits gesehen, dass das Auftreten 
von Gittermaschen noch keineswegs die Zutheilung zu den Texti- 
spongien Quenst., also Craticularien Zitt begründet, vielmehr selbst 
bei den Betispongien in der Oberfläche ganz rechtwinklige Formen 
auftreten können. Umgekehrt bedarf es nur eines Blickes auf 
die Quenstedt'schen Tafeln, um zu finden, wie auch bei den 
Textispongien desselben recht schiefwinklige Maschen auftreten 
können, und es ist sogar Beides gar wohl nach den gerade 
obwaltenden Verhältnissen erklärlich. Es handelt sich also 
lediglich um die Frage, ob die rechtwinklige Structnr in frag- 
lichen Schwämmen durchgeht, da nur in diesem Falle sie 
sicher für Textispongien anzusprechen sind. 

Aus dem Umstände aber, dass Quenstedt seine Fig. 22 Taf. 



— 302 — 

122 noch 80 nahe seinen Cafispon^en rfickt, geht wohl jeden- 
fallB herror, dass sie tiefe Löcher oder Magenhöhlen haben, 
nnd diese passt also m meinen Bamispongien in keinem FalL 

Insofern es nun ans QnenstedVs Werk nicht gaitf' sicher 
herrorgehty dass seine Nexispongie wirklich eine Textispongie ist, 
nnd die andere Fig. 22 mehr fikr Retispongien oder yielmehr 
flir SeifpMa Miqua Ooldf. spricht» — welche anch ich wesentlich 
von den BeUspongien Qn. oder Tremadictjen Zitt trenne — so 
scheint mir die Sache derart m liegen, dass Beide bei Sporado- 
pyle Zitt. einsnreihen sind. 

Sollten übrigens die genaueren Untersuchungen die Zugehörig- 
keit beider, oder wenigstens der Nexispamgia Ubera zu den 
Craticnlarien Zitt darthun, so sind sie eben eine Basenform der- 
selben, während in dieser Familie ja schon genug Bepräsentanten 
der Astform vorliegen I 

Gk>ldfnss sagt von seiner Scyphia procmmbms^ Petrefacta 
. Qermaniae Tat lY Fig. S, ausdrücklich, dass sie horizontal 
gewachsen sei und ihre Astspitzen sich in die Höhe richten. 
Was kann es für einen schöneren Fall als diesen geben, dass 
dieselbe Wachsthnmsform sich bei ganz verschiedenen Familien 
einsteUt? Ganz entschieden spricht sich in dieser procumbens 
die Bamisp. abtmdana petuMa aus, und haben wir in der pro- 
cufkbena somit lediglich deren Vertreterin unter den Craticularien. 

Ein solches vorzugsweise horizontales Wachsthum scheinen 
mir auch die so zusammengedrückten und gebrechlichen Lepio- 
phyUum Qu. gehabt zu haben, in deren Fort wuchern auf 
dem Boden oder sonst vorhandenen Unterlagen sich die zweck- 
mässigste Erklärung findet. Ich kann hiefür insbesondere darauf 
aufmerksam machen , dass meine , zum Theil von Zittel als 
solche bezeichneten und sichern L^tophfikim gigas Qu. nnr 
auf der einen, also offenbar obern Seite die zierliche 
Qitterung etc. zeigen. Auf der Unterseite aber sind sie voll- 
ständig rauhlich und zeigen die über die Grundmasse 
vortretenden Theile als knotige Zweige und selbst 
mit Auswüchsen und Burren, so dass man sie, nur von 
dieser Seite betrachtet, lediglich für Bamispangia nodosissima 



- 303 — 

oder abundans oder Scyphia secunda Goldf. halten könnte. E8 
dürfte diess vollständig meine Anffassung von Unten nnd Oben 
und die Wachsthumsform dieser Leptopbyllen (überhaupt con- 
statiren. 

Ganz dasselbe verschiedene Verhalten zwischen einer untern 
nnd obern Seite zeigt nun eigenthfimlicherweise ein grosses Stück 
ans ilem Weiler-Bruche, das ich längere Zeit zu den Lepto- 
phyUum legte, als eine besonders feine und zierliche Form der- 
selben, und zwar wegen des ausserordentlich zusammengedrückten 
Auftretens, als foliata Qu. betrachtete. Doch fällt bald auf, 
dass sieh die zierlichen Poren mehr in die Länge hin ziehen und 
der Quere nach alt erniren, wobei die Längslinien sich keines- 
wegs gerade ausziehen, sondern mehr oder minder krümmen. 
Mit einem Wort — wir haben hier ganz entschieden die auch 
von'Quenstedt in einem kleinen, von einem Biesenteller 
stammenden Bruchstück abgebildete Scyphia Schlotheimn Mstr. 
und Goldf. Petref. Germ. Taf. 33 Fig. 5, nur in vollständiger 
Astform vor uns. Die Unterseite dieses Stücks, das ich vor- 
erst wohl nicht anders als ^Scyphia Schlathemii ramosa'^ be- 
nennen kann, da „leptophyUiformis'^ wohl zunächst weniger an- 
gezeigt erscheint, weist also genau dieselbe rauhliche Unterseite 
nnd knotigen Zweige, wie die vorstehenden Leptophyllen auf; 
und sie sind daher vorzugsweise die Bamispongien unter den 
Platychonien Zittel's, wie oben die Leptophyllen die Bamispongien 
unter dessen Graticularien. 

Es deutet nämlich schon Quenstedt auf die von seinen 
Textispongien ziemlich verschiedene Structur dieser SchMheimii 
hin, indem er seine' Fig. 6 Taf. 117 als möglicherweise zu den 
Gorgonien gehörend hinstellt. Zittel trennt sie ausdrücklich von 
seinen Graticularien und stellt sie zu seinen Lithistiden und zwar 
zu den t^a^on^-Arten seiner Platychonien. 

Nun habe ich am Schlüsse der abscesaoria ausdrücklich 
darauf aufmerl^am gemacht, dass diese Platychonien in der That 
stellenweise eine netzförmige Oberfläche zeigen. Dass aber 
Zittel auch diese Scyphia SchlotheimH zu seinen Platychonien 
stellt, deutet, wenigstens bei einem Theile der letztern, auf eine 



— 304 — 

wirkliche Betispongienstmctar derselben hin. Denn 
die SchMheimU zeigt dieselbe mit ihrer schönen, regelmässigen 
Gliedemng nnd scharfen Altemanz trotz aller Feinheit so auf- 
fallend, dass diese in keiner Weise zn dem übrigen 
Habitus der va^an^-Arten passt 

Ich kann mir die Sache nur dadurch erklären, dass hier 
wieder einer jener Fälle vorliegt, in welchen ganz verschie- 
dene Schwammfamilien doch gleiche Structur auf- 
weisen, also noch mehr scheinbar zusammen gehören, als bei 
übereinstimmender äusserer Form und Gestaltung, wofür diese 
Erscheinung beinahe als Begel auftreten will. Ich habe dieses 
Verhaltens als „Uebergang'' von der einen Gattung oder Familie 
zur andern im gegenwärtigen Aufsatz mehrfach gedacht und es 
wäre ein Leichtes, diesen Gedanken durch weitere Beispiele näher 
zu verfolgen, was aber wissenschaftlicher Forschung vorzu- 
behalten ist 

Derselben stelle ich auch zur besonderen Erwägung anheim, 
wie bei vorstehender besonderer Art die Scyphia SMotheimny 
von mir als ^ramosa'^ vorerst benannt, femer bei den Lepto- 
phyilen Quenstedt^s und bei verschiedenen vorstehenden Bami- 
spongien das Zusammengedrücktsein der Zweige sich 
von selbst aus ihrem Wachsthum in ziemlich 
horizontaler Bichtung erklärt Es scheint mir diess 
nämlich ein Fingerzeig für die vielen übrigen auffallenden, zu- 
sammengedrückten und theilweise förmlich zusammengeklappten 
Schwammformen zu sein, welche besonders in Betispongia cuciü" 
lata Qu. repräsentirt sind. Ich kann in dieser Beziehung bei- 
fügen , dass ich aus dem Weiler-Bruche mehrere ganz deutlich 
schief aus der Seite herausgewachsene iMncispangia lameUosa 
Qu. besitze, und ich habe namentlich ein Stück derselben aus 
dem Gebirg selbst herausgeschlagen, welches ganz sicher noch 
in seiner ursprünglichen Stellung sich befand. Da kann von 
einem Zusammenpressen nach dem Tode keinenfalls die Bede 
sein. Vielmehr ist es unbedingt eine bestimmte Lebensform, 
durch die jeweiligen Verhältnisse beeinflusst, unter welchen dieses 
Exemplar auf- oder beziehungsweise neben herauswuchs I Diese 



— 305 — 

BedinguDgen und Formen aber sicher zu ergründen und fest- 
zustellen, bedarf es jedenfalls noch verschiedener weiterer gün- 
stiger Funde. 

Koch habe ich des bei unserer Bamisp, libera erwähnten 
besondern Schwammfundes etwas näher zu gedenken. Es ist diese 
gleichfalls ein Stück der Sammlung des Herrn Buchhändlers Koch 
dahier y und stammt wie die oben erwähnte Megamorine Zitt 
oder Eulespongie Qu. von Sontheim a. d. Brenz. Es gehört 
aber zu den Milleporaten Qu. und stellt eine Gruppe von Köpfen 
ähnlich der Scyphia gregaria dar. Der eine Kopf aber ver- 
längert sich zu einem ausnehmend hohen Cylinder, aus dessen 
obern Band wieder einige kleinere Köpfe heraus- 
wachsen. Es erinnert diess an das ^achsthum meiner Bamisp. 
äbundans ereda. 

Sodann reiht sich an oben erwähnte Unterseiten der Lepto- 
phyllen und der Scyphia Schlotheimii ramosa von selbst die 
Notiz an, dass ich agch mehrere Stücke besitze, welche zunächst 
als offenbare Betispongia disciformis Qu. = Tremadictyon disci- 
forme Zitt. erscheinen, aber deutliche Zweige auf der Unter- 
seite aufweisen. Wir haben daher auch bei diesen Tremadictyen 
eine Zweig- oder Astform : — „ramosum'^, wenn ich auch die 
Sache noch nicht so weit beisammen habe, dass ich Genaueres 
mittheilen könnte. Doch kann ich Herrn Professor Quenstedt 
bereits beifügen, dass sich darunter ein Stück befindet, welches 
die Form seiner „ Pfahlbauerschüssel ^ besitzt Ich hatte dasselbe 
seither bei der Scyphia secunda Mstr. untergebracht, welche ja 
überhaupt die rechte Uebergangsform von meinen Ramispongien 
zu diesen Retispongien Qu. darstellt. Allerdings bringt er diese 
Pfahlbauerschüssel bei seinen Lancispongien. Es ist diess aber 
eben einfach wieder eine der Wiederholungen der Form bei ver- 
schiedenen Schwammfamilien. 

Vergegenwärtigen wir uns nochmals alles Yorstehende, so 
kommen wir zu dem Schlüsse, dass meine Ramispon- 
gien wirklich eine eigene, zusammen gehörende 
und ganz eigenthümliche Schwammgruppe bilden, 

Jahreshefte d. Ver. f. vaterl. Natarkande in WUrtt. 1883. 20 



— 306 — 

deren wissenschaffliclie BegründuDg und Benenniing aber der 
hiezu bemfenen Feder vorbehalten bleiben mass. Hiesu möge 
mir als Beitrag zur Unterstützung in EQrze deren Hauptwesen- 
heiten zu recapituliren gestattet sein. 

Die eine derselben ist das Stroma. So mächtig es aber 
auch bei einzelnen Arten und Individuen sich entwickalt so 
geschieht doch solches wieder sehr unregelmässig und selbst 
bei der gleichen Art ganz verschieden, so dass manche ächte J?a- 
misp. ramosa Qu. beinahe ohne solches auftritt und die Ostien 
sich unmittelbar auf den Zweigoberseiten einsenken. Ebenso 
haben wir bei der funicidata, nodosissima und äbundans ein 
ganz beträchtliches Zurücktreten des Stroma's an einzelnen Formen 
und Individuen derselben zu constatiren gehabt, — abgesehen 
von dem Eintreten desselben in die Wände monozoischer Formen 
derselben. Wir haben hieraus auch die Begründung unserer 
Barn, libera und ihrer verwandten Forme;i entnommen. 

Zu Letzterem wurden wir übrigens vor «llem durch das Vor- 
kommen von deutlichen besondern Ostien oder Euöspchen, resp» 
Knospen veranlasst, und bilden eben diese Ostien, die 
in der verschiedensten Form, sowohl als Einsenkungen, also Ostien 
im engern Sinn, wie in erhöhter Form als Euöspchen, Enospen^ 
Besen, Cylinder oder Eeulen auftreten, den Haupt Charakter 
meiner Bamispongien. Jedenfalls müssen die Polster- 
schwämme schon dem Aeussern nach sofort in 2 Hauptgruppen 
zerlegt werden: in solche ohne und in solche mit derartigen 
erhöhten Wällchen Eöpfen u. dergl. oder auch nur eigenthOm- 
liehen, meist unregelmässig auftretenden Einsenkungen» 
Erstere gehören dann der Mehrzahl nach zu den Staurodermiden 
Zitt, letztere unbedingt zu meinen Bamispongien. 

Die Zweige der Unterseite bilden zwar eine nicht unwesent- 
liche Beigabe meiner Bamispongien. Da aber die Zweig- oder 
Astform in mehr oder minder ausgebildeter Weise auch bei so 
vielen andern Schwammfamilien vorkommt, so dienen sie eigentlich 
mit ihrem so eigenthümlichen Auftreten doch nur zum schnellern 
Auffinden resp. Trennen verwandt scheinender Formen. Ich be- 
gnügte mich auch bald, wenn sie nur durch breitere Rücken oder 



— 307 — 

durch Stellen repräsentirt erschienen, bei welchen wenigstens 
einiger Unterschied gegenüber der tübrigen Fläche, dem eigent- 
lichen Stroma, sich bemerklich machte. Ich nahm so auch schon 
damals keinen Anstand, meine globosa hieher zu stellen, als 
ich noch erst deren flache Blätter oder plattige Unterlage kannte, 
welche beim nachherigen Auffinden förmlicher Zweige sich als Aus- 
breitungen derselben darstellten. Wenn ich damit sodann noch 
weiter zu gehen lernte als Herr Professor Zittel, der nach Obigem 
der Zweigform an sich keine wesentliche Bedeutung beilegt, so 
ist mir doch stets das sichere Auftreten solcher Zweige ein an- 
genehmer erster Leitfaden in der so grossen Reihe ähnlicher 
Schwammformen geblieben, an welche sich dann die Extreme 
schneller und leichter angliederten. 

Was endlich die Structur meiner Bamispongien betrifift, 
so haben wir gesehen und einen Hauptwerth daraufgelegt, dass 
sie in der grössten Masse sicher zu den Hexactinel- 
liden ZittePs gehören. Wir haben aber in mehrfachen 
Fällen eine grosse Hinneigung zu den Lithistiden ZittePs, nament- 
lich zu seinen Megamorinen zu constatiren gehabt. Da mir eine 
genauere Prüfung dieser Frage nicht möglich ist, stelle ich der 
mikroskopischen Untersuchung die endgiltige Lösung derselben 
doppelt gerne nochmals anheim. Hr. Prof. Zittel, der selbst bei 
den Lithistiden angedeutet hat, wie die Structur allein zu deren 
Eenntniss und Bestimmung nicht ausreiche, sondern auch die äussere 
Erscheinung in Betracht zu ziehen sei, wird den Wunsch des Laien 
erklärlich finden, es möchte auch ihm das Ergebniss seiner mikro- 
skopischen Untersuchungen gestatten, diese Bamispongienformeu alle 
beisammen zu lassen und in einer eigenen, zwischen seinen Eure- 
thiden und Staurodermiden einzureihenden Familie unterzubringen; 
— wofern er ihnen nicht gar eine Stelle zwischen den Hexacti- 
nelliden und den Lithistiden, resp. Megamorinen einzuräumen sich 
veranlasst finden sollte. Es würde dann auch vermieden , dass 
offenbar zusammengehörende Formen nur wegen strenger Systematik 
weit auseinander kommen, wie diess z. B. für verschiedene sehr 
ausgeprägte lebende Pflanzen geschieht, je nachdem man sie nach 

dem natürlichen oder Linn^^schen System eintheilt. 

20* 



— 308 — 

Es erübrigt mir noch beixaBetzen, dass ich die oben er- 
wähnten hauptsächlichsten Stflcke meiner Bamispongien der Samm- 
lung unseres Vaterland, naturwiss. Vereines im hiesigen E. Na- 
turalienkabinet übergeben habe. Es hat somit Jeder, der sich hiefur 
interessirt, Gelegenheit, solche selbst za studiren. Es ist ancb 
nur mein Wunsch, dass diess recht umfassend erfolge, da ja noch 
so Vieles der näheren Prüfung und Sicherstellung bedarf und ich 
hiezu nur etwelches Material beizutragen die Absicht hatte. 



Ueber das Vorkommen der Kreuzotter, besonders im 

Jahr 1882. 

Von Dr. B. Finckh^ Oberamtsarzt in Urach. 

Die Kreuzotter {Pelias Berns Herr.) soll im Jahrgang 
1882 in Deatschland viel häufiger yorgekommen sein als in an- 
deren Jahrgängen. So hatten im Frühling dieses Jahres die 
Zeitungen aus Metz berichtet, dass diese Schlange daselbst heuer 
in der dortigen Gegend in einer vorher nie gesehenen erschrecken- 
den Menge aufgetreten sei. Und im September las man im 
Schwäbischen Merkur Folgendes aus Metz: „Die von der hiesigen 
Ereisdirection auf 3 Mark angesetzte Prämie für jede erlegte 
Kreuzotter hat die Folge gehabt, dass bereits gegen 1000 dieser 
gefährlichen Thiere abgeliefert worden sind. Gegenüber dem 
massenhaften Auftreten dieser Schlangenart ist es auffallend, 
dass die um Metz ebenfalls heimische Ringelnatter nicht zahl- 
reicher als in früheren Jahren vorkommt 

Im gleichen Monat las man im Schw. Merkur (No. 216) 
Folgendes: Aus Oberöstreich schreibt ein Naturforscher an die 
Deutsche Z. in Wien: „Mit grossem Interesse habe ich die 
neulichen Mittheilungeu der D. Z. über die erstaunliche Ver- 
mehrung der Kreuzotter im Westen Deutschlands gelesen, 
weil ich hier im Osten (am Mondsee) dieselbe Beobachtung ge- 
macht habe. Seit einer langen Reihe von Jahren bringe ich 
den Sommer hier am Mondsee zu, ohne auch nur ein einzigesmal 
eine Kreuzotter zu Gesicht bekommen zu haben, 'obwohl ich bei 
Ausflügen nach allen Richtungen, bei Grabungen in meinem aus- 
gedehnten Garten und in früherer Zeit auf einem Landgut viel- 



— 310 — 

fach dazu Gelegenheit gehabt h&tte. Ebensowenig hatten meine 
Angehörigen beim h&ofigen Beeren- und Scbwämmesachen eine 
Ereozotter beobachtet, noch konnte ich von einem Ortsbewohner 
die bestimmte Versicherung erhalten, sie wirklich gesehen zu 
haben. Das ist nun mit einemmale anders geworden. Im vorigen 
Spätsommer hatten wir in unserm Garten zu unserer üeber- 
raschung uud natflrlich nicht zur Freude die erste gesehen und 
erlegt, heuer aber ist die Zahl der im Garten und dessen Um- 
gebung beobachteten und zumeist erlegten Kreuzottern eine sehr 
bedeutende, so dass ich das Jäten des Unkrauts auf den Garten- 
wiesenflächen aufgeben musste. Wenn die Kreuzotter schon auf 
verhältnissmässig kleinem und von Menschen sehr belebtem Ge- 
biet so häufig vorkommt, wie zahlreich muss sie dort sein, wo 
sie ungestört ist und reichlicher Nahrung findet als hier 1 Jeden- 
falls ist diese Thatsache der Aufmerksamkeit werth und verdient 
das Vorgehen der Behörden im Deutschen Beich allseitig Nach- 
ahmung: ein Preis auf dieses wahrhaftige Ungeziefer würde es 
bald der Vernichtung entgegenführen. Heute lässt sich noch 
nichts sagen über die Ursache dieser erstaunlichen Vermehrung 
der Kreuzotter; gewiss ist es nicht die Wärme dieses Sommers, 
denn derselbe ist im Gegentbeil der kälteste, den der Bericht- 
erstatter in dieser Gegend erlebt hat; eher könnte man sagen, 
dass die Milde des vergangenen Winters zur Erhaltung des Thiers 
beigetragen hat; weder der eine noch der andere Umstand ist 
aber auf die hier häufig lebenden Verwandten dieses Thiers, die 
Ringelnatter uud Blindschleiche, von merkbarem Einfluss gewesen ; 
beide sind weder häufiger noch seltener als sonst. Es scheint 
also, dass wir hier einer jener noch nicht genügend beobachteten 
und darum noch räthselhaften Erscheinungen gegenüberstehen, 
dass gewisse Thierarten mit einemmal in ihrer Individuenzahl 
riesig anwachsen, zu anderer Zeit ebenso rasch verschwinden.^ 
Uebereinstimmend mit diesen anderwärtigen Erfahrungen im 
Jahr 1882, sind nun auch in der Urach er Gegend seit 42 
Jahren zum erstenmal wieder Kreuzottern gefunden worden. Da- 
mals hatte man solche iVz Stunden von hier beobachtet an einem 
Bergabhang eines sehr einsamen Thals (Büchelbronn), der damals 



— 311 — 

mit niederem Gesträuch bewachsen war, jetzt aber Hochwald is^ 
und darum keine Kreuzottern mehr beherbergt, denn im Hoch- 
wald kommen sie nicht vor, weil sie in der Nähe ihrer Wohn- 
ung Plätze haben müssen, wo sie sich sonnen können und wo 
sie genügende Nahrung haben , welche meist aus' Feldmäusen 
besteht. 

Der Standort der nun heuer um Urach gefundenen Kreuz- 
ottern war in viel grösserer Nähe der Stadt, als der oben 
angegebene. Der hiesige Schullehrer Herr Schmid, der mit 
Kreuzottern von früher her genau bekannt ist, nämlich von seinem 
Aufenthalt in einer Gegend, wo sie sehr häufig sind (Alb bei 
Schopf loch, OA. Kirchheim), fand im vorigen Sommer ein Paar 
in einem Steinbruch hart an der frequenten Ulmer Staige und 
eine an einem Steinhaufen an der Strasse nach Seeburg , je 
^/^ Stunden von Urach. Von jenem Paar hat er ein Stück er- 
legt und in Spiritus aufbewahrt, die anderen zu fangen ist ihm 
jedoch nicht gelungen. 

Eine bestimmte Erklärung des häufigen Vorkommens 
der Kreuzotter im J. 1882 gibt Herr Schullehrer Koch in Au- 
ingen, Verfasser des namentlich durch die schönen kolorirten 
Abbildungen ausgezeichneten Buchs „Die Schlangen Württem- 
bergs, Stuttgart bei Metzler. 1862. '^ Derselbe schrieb mir kürz- 
lich: „Nach allen seit 40 Jahren gemachten Erfahrungen habe 
ich die Kreuzotter stets nur vor einem Bogen oder, und ganz 
besonders nach tüchtigem Regenwetter oder nach einem starken 
Gewitterregen, der den Boden bis auf 1' Tiefe und mehr durch- 
feuchtet hatte, gefunden und nie vergebens gesucht, während ich 
bei trockener oder gar heisser VVitterung monatelang vergebens 
gesucht habe. Im Jahre 1881 habe ich ein einzeln stehendes 
Wäldchen mitten in angebautem Feld wohl zehnmal abgesucht und 
nicht ein Thier gefunden, während ich heuer an derselben Wald- 
traufe in einer halben Stunde 6 Stück gefangen habe. Die 
Kreuzotter will wie andere Reptilien feuchtwarme Witterung; 
und nun kamen heuer diese Thiere, da der Boden, und ihr Ver- 
steck nie trocken wurden, natürlich öfter zu Tag, um ihren kalten 
Leib den wärmenden Strahlen der Sonne, wenn auch gar oft 



— 312 — 

vergeblich, anezoseixen , so dass ich sogar völlig erstarrte Thiere 
antraf." Herr Koch glaabt nicht, dass diese Thiere sich im J. 1882 
stärker als sonst vermehrt haben, sie seien vielmehr vorher 
schon dagewesen, haben sich aber der nassen Witterung wegen 
mehr gezeigt , nm Sonnenwärme zn suchen und sich zu trocknen. 

üebrigens sagt Herr Koch, er habe schon vor 40 Jahren 
bei Urach im Brühl (dem Thal, worin der Wasserfall ist), 
sodann am Jusiberg und im Spalerwald bei Mezingen die Kreuz* 
Otter gefunden. In seiner (hegend (Auingen auf der Mflnsinger 
Alb) seien sie selten geworden, da er schon 6 — 800 StQck weg- 
gefangen habe. 

Es wäre nun sehr interessant zn erfahren, ob heuer bei 
uns Kreuzottern auch sonst in Gegenden gesehen wurden, wo 
man sie früher nicht beobachtete und ob man sie in Gegenden, 
wo sie seither vorkamen, im Jahr 1882 gleichfalls viel häufiger 
als sonst gefunden hat 

Bisher bestand die allgemeine Ansicht, dass Kreuzottern bei 
uns bloss in den höher gelegenen Gegenden (Alb, Schwarzwald, 
Oberschwaben) vorkommen. 

Auf der Alb findet sich die Kreuzotter wohl überall, von 
Tuttlingen bis Neresheim, wenn auch nicht überall häufig. Auf 
die Frage, wo sie wohl am häufigsten sei, kann man mit Recht 
antworten, da, wo am häufigsten Leute von ihr gebissen werden. 
Heuer kam ein solcher Fall vor bei Friedingen OA. Tuttlingen, 
der gefährlich wurde, jedoch nicht tödtlich endete, wogegen am 
1. August 1879 auf der Alb bei Lanterburg OA. Aalen eine 
Frau , welche beim Sammeln von Waldstreu von einer Kreuzotter 
ins Knie gebissen worden war, in Folge des Bisses gestorben 
ist. üeber das Vorkommen der Kreuzottern auf der Alb habe 
ich mich früher an einem andern Ort (Württ. Landes-Z. 1879, 
No.. 237, II) ausführlicher geäussert und dabei auch die bisher 
bekannten Fälle von Vergiftung durch Kreuzotternbisse erwähnt. 

Am häufigsten sind die Kreuzottern in den oberechwäbischen 
Torfmooren, wo in ganz seichten kleinen, von der Sonne ge- 
wärmten Wasserlachen oft mehrere bei einander liegen (s. d. 
Anm. auf S. 145 dieser Jahreshefte vom Jahr 1881). 



— 313 — 

Was nun das Vorkommen von Kreuzottern in anderen als 
den genannten Gegenden unseres Landes betrifft, so habe ich 
darüber nur Folgendes gehört oder gelesen: 

In der Oberamtsbeschreibuug von Heilbronn (1865) be- 
richtet unser verstorbenes Mitglied Titot S. 40: „im Ueilbronuer 
Stadtwald zwischen dem Schweiusberg und den Weinbergen, wo 
trockener Sandstein boden ist, trifft man die giftige Kreuzotter 
(Fdias Berus) braungelb mit dunkeln Zeichnungen (nie die 
schwarze Varietät) an. Im Sommer 1850 wurde eine sogar an 
der Knabenschule erlegt, die wahrscheinlich mit Holz dorthin 
geführt worden war.* 

In der OA. -Beschreibung von Gerabronn (1847) wird 
angegeben, die Kupferviper (Yipera chersea) komme in den 
waldigen Schluchten der Jaxt und Brettach, doch selten, vor. 

Nach der OA.- Beschreibung von Oehringeu (1865) findet 
sich dort ausser der Ringelnatter und Blindschleiche auch „die 
gemeine Viper**. Ebenso im OA. Weinsberg (s.d. OA.-Beschr.). 
Auch in der Gegend von Schorndorf soll sie vorkommen. — 
Man wird wohl nicht annehmen dürfen, dass bei diesen Unterländer 
Kreuzottern stets eine Verwechslung mit Goronella laevis statt- 
gefunden habe*. Ein Exemplar aus dem Unterland findet sich 
meines Wissens in den vaterländischen Sammlungen nicht. Aber 
Lenz sagt in seiner klassischen „Schlangenkunde, Gotha 1832**, 
S. 167, in Deutschland scheine die Kreuzotter fast allenthalben 
vorzukommen. Sie wohne an vielen Orten, wo man sie gar nicht 
ahne, und er selbst habe sie oft in ziemlicher Menge da ge- 
funden, wo sie nach Aussage der Einwohner nicht zu finden 
gewesen sein sollte. Dies seien dann solche Orte, welche selten 
von Menschen betreten werden, junge Baumschläge, Haiden u. s. w. 
An Orten, wo die Kreuzottern häufig seien, finde, sie fast Jeder- 
mann. 



* Freilich kommen solche Verwechslungen vor. Erst im Jahr 1881 
ist aus dem OA. Mergentheim eine glatte Natter für eine Kreuzotter 
eingeschickt worden. Nach meinen Erfahrungen und Erkundigungen 
kommt die Kreuzotter im Unterland nicht vor und Viper a chersea 
Latr. ist in ganz Württemberg noch nicht beobachtet worden. 

K r a u s s. 



- 314 — 

Und 80 ist es wohl aach bei ans. Man glaubte, sie kommen 
bloss auf der Alb, in Oberschwaben nnd im Schwarzwald vor, 
weil man sie hier am h&nfigsten zq Gesicht bekommt. 

Dagegen scheint die schwarze Varietät der Kreuz- 
otter (Coluber Prester), die Lenz in seiner Gegend, in Thü- 
ringen nie angetroffen hat, auf der Alb und in Oberschwaben 
häufiger zu sein als anderwärts. Zwar waren die oben erwähnten, 
heuer bei Urach gesehenen Kreuzottern keine schwarze. Ich 
erhielt aber vor mehreren Jahren ein kohlschwarzes 2' langes 
Männchen, welches auf der Alb zwischen Böringen nnd Denn- 
statten in einem Holzmahd gefangen worden war, und an dem 
ich, nachdem es 2 Jahre lang in starkem, öfters erneuertem 
Weingeist gelegen, eine merkwürdige Farbenveränderung wahr- 
nahm. Das Thier wurde nämlich allmählig an den Seiten grau 
und auf dem Bauch weiss, während jetzt das anfangs nicht 
sichtbar gewesene schwarze Zickzackband auf dem Bücken sich 
zeigte. Leider war die Schlange, als ich sie tod tsching, hinter 
dem Kopf so verletzt worden, dass ich sie nicht an unsere Yer- 
einssammluug einschicken konnte. 

Mochten doch die Zweigvereine unseres Vereins durch Obiges 
sich veranlasst finden, das Vorkommen der Kreuzottern im J. 1 882 
in einer ihrer periodischen Versammlungen zur Sprache zu bringen 
und für den Fall, dass in ihren Bezirken ähnliche Beobachtungen, 
wie die obigen, im J. 1882 gemacht wurden, über die That- 
Sachen Mittheilung machen und ihre Ansichten über den Grund 
des häufigeren Auftretens der Kreuzotter äussern. 

Sehr wünschenswerth wäre es ferner, wenn Vereinsmitglieder, 
welche Kreuzottern bei uns an anderen Localitäten , als auf 
der Alb, dem Schwarzwald und in Oberschwaben beobachtet haben, 
ihre Erfahrungen über das Vorkommen in den Jahresheften oder 
in einer Versammlung des Vereins mittheilen wollten. 

Januar 1883. 



Bücheranzeigen. 



Die Parasiten des Menschen von Rudolph Leuckart. 
Erster Band, 2. Lieferung mit 222 Holzschnitten. Zweite 
Auflage. Leipzig und Heidelberg. C. F. Winter'sche Verlags- 
handlung. 1881. 

Nachdem die erste Lieferung dieses Werkes im Jahrgang 
1881 unserer Yereinshefte vom Unterzeichneten besprochen worden 
ist, möge nun die Fortsetzung hier folgen. Gleich der ersten 
Lieferung ist auch diese sehr reich ausgestattet mit zahlreichen 
instructiven Holzschnitten, wohl mit 2 — 3mal so vielen, als die 
erste Auflage vom Jahr 1863 in ihrem entsprechenden Abschnitt 
enthält. Auch der Umfang des Textes, welcher in der ersten 
Ausgabe über die Bandwürmer etwa 230 Seiten enthält, weist 
in der vorliegenden Bearbeitung des gleichen Gegenstandes über 
500 Seiten auf. Schon diese Aeusserlichkeiten zeigen, in wel- 
chem Umfang die Kenntnisse über diesen Theil der menschlichen 
Parasiten, und die Ergebnisse der von vielen Forschern an- 
gestellten Untersuchungen gewachsen sind. Tn der vorliegenden 
Lieferung wird zunächst die zoologische Stellung der Eingeweide- 
würmer überhaupt, sowohl nach den Eintheilungen älterer und 
neuerer Werke, als nach der Ansicht des Verfassers besprochen 
und sodann den Bandwürmern ihr Platz bei den sogenannten 
Plattwürmern (Piatodes) angewiesen, denen später die Abtheilung 
der Bundwürmer (Annelides) folgen wird. Die Bandwürmer 
(Gestodes) gehören mit zu den in klinischer und sanitärer Richt- 
ung wichtigsten menschlichen Parasiten, sie repräsentiren mund- 
und darmlose Plattwürmer, welche in ihrem entwickelten Zu- 
stande eine bandförmige, aus kettenartig verbundenen Individuen 
zusammengesetzte Colonie bilden. An der Spitze derselben steht 
als erstes Glied ein geschlechtsloses mit Haftorganen versehenes 
und durch Sprossung die anderen geschlechtlichen Glieder er- 
zeugendes Individuum, gewöhnlich Kopf genannt. Zoologisch 
bedeutet dasselbe eine sogenannte Amme (ähnlich z. B. bei der 



— 316 — 

Insectenwelt den geschlechtslosen Blattiftusen) , nud wird hei den 
Bandwürmern als Scolex hezeichnet Diese Scolices entwickeln 
sich, oft in sehr complicirter Weise aus einem 6-hakigen Embryo, 
welcher . mit den freiwillig sich ablösenden Gliedern- (oder anch 
schon im Aufenthaltsort der Bandwnrmkette freigeworden) den 
Wohnsitz der letzteren verlässt, in einem höheren Thier, das 
denselben mit der Nahrung in sich aufnimmt, zu einem eigen- 
thümlichen Gebilde (Cysticercus, Echinococcus, Blase, Finne) aus- 
wächst und endlich als solches vom Menschen wieder verschluckt 
wird. Im Darm desselben (oder der Thiere) heftet sich dann 
der inzwischen ausgebildete Scolex oder Kopf an, und bildet 
durch fortwährende 'Enospung stets neuer, mit Geschlechtsorganen 
versehener Glieder, den ausgebildeten Bandwurm. Dieser ist 
also nicht, wie die Laien gewöhnlich glauben, ein Individuum 
für sich, sondern eine Colonie von Individuen oder Gliedern, 
welche nach einiger Zeit ganz isolirt und selbstständig, wenig- 
stens eine Zeitlang, leben, ja bei gewissen Arten in diesem 
Stadium noch ein beträchtliches Wachsthum zeigen. Der Kopf 
allein bleibt, angeheftet durch besondere Haftorgane, so lange 
er lebt, meist an derselben Stelle, wächst nicht mehr, und hat 
wie die von ihm durch Sprossung erzeugten Glieder keinen Mund 
und keinen Nahrungskaual, trägt also auch zur Ernährung und 
zum Wachsthum des Erstem nichts bei. Anknüpfend an diese 
Thatsachen werden nun vom Verfasser die allgemeinen Grundzüge 
der Naturgeschichte der Bandwürmer gegeben, sodann die Ein- 
theilung derselben in verschiedene Gruppen. Die erste derselben 
sind die Blasenbandwürmer mit den Arten: Taenia aaginatay 
solium, acanihatrias, marginaia und echinococcus ; die zweite sind 
die gewöhnlichen Bandwürmer oder Gystoiden. Die Bezeichnung: 
„gewöhnliche Bandwürmer" für alle nicht aus Blasen hervor- 
gegangenen Bandwürmer ist übrigens sehr wenig wörtlich zu 
nehmen, denn von den zahlreichen Arten derselben sind bisher 
nur vier beim Menschen und nur Eine beim Europäer gefunden 
worden. Auch dieser letztere {Taenia cucumerina) ist wegen 
des seltenen Vorkommens and des. geringen Schadens, den er 
anrichtet, von sehr untergeordneter Bedeutung gegenüber der 



— 317 — 

ersten Gruppe und der in der Fortsetzung des Leuckart'schen 
Werkes abzuhandelnden Familie der Bothriocephaliden. Bei der 
Erwälinung der Taenia cucumerina möge hier angefflhrt werden, 
dass der Jugendzustand dieses bei Hunden und Katzen sehr 
häufigen, beim Menschen nur selten und besonders bei Kindern 
vorkommenden (Dr. Salzmann hat im Jahrgang 1861 unserer 
Jahreshefte einen solchen Fall beschrieben) Bandwurmes in der 
Hundslaus, Trichodectes canis, in den letzten Jahren entdeckt 
wurde. Die Capitel des Leuckart'schen Werkes über Anatomie, 
Physiologie und Entwicklungsgeschichte der Bandwürmer sind 
mit der Ausführlichkeit einer Monographie geschrieben und ent- 
halten alles bisher bekannt gewordene nach den Forschungen 
des Verfassers selbst und Vieler, die in diesem Gebiete sich 
Verdienste erworben haben, wie Küchenmeister, Siebold, Rudolphi, 
yan Beneden, Wagener, Göze, unser Landsmann Weinland und 
Andere mehr. Da die Methoden der anatomischen Präparation 
seit dem Erscheinen der ersten Auflage des Buches wesentliche 
Verbesserungen erfahren haben, so ist die beträchtliche Er- 
weiterung des Materials über die hiedurch gewonnenen Resultate 
sehr erklärlich. Für den Arzt und den Laien haben die Capitel 
über die medicinische Bedeutung der Bandwürmer und ihrer 
Finnen, über Ansteckung, Ausbreitung, Vorkommen und Sitz der- 
selben, über Symptome der Erkrankung beim Menschen besonderes 
Interesse. Auch für den Thierarzt und Landwirth ist viel Wich- 
tiges darin enthalten, indem die Jugendzustände der Oestoden 
meist in unseren Hausthieren leben, und besonders schädliche 
Bandwurmarten, wie der Coenurus unserer Lämmer (Ursache der 
Drehkrankheit) ebenfalls abgehandelt sind. Es würde zu weit 
führen, weitere Einzelheiten aus dem reichen Inhalt des Buches 
herauszugreifen, und es möge zum Schluss das genussreiche 
Studium desselben den Freunden wissenschaftlicher Zoologie so- 
wie den Aerzten und Studirenden der Medicin angelegentlich 
empfohlen sein. 

Stuttgart, im Februar 1883. 

Dr. W. Steudel. 



— 318 — 

Flora von Wfirttemberg und HohenzoUern voa 
6. V. Härtens und C. A. Kemmler. 3. Auflage, anfs nene 
durchgesehen und ergänzt von C. A. Kemmler, Pfarrer in 
Donnstetten. Heilbronn, Henninger. 1882. 12®. 

Gegen das Ende des Jahres 1882 ist den Freunden der 
vaterländischen Flora eine schOne Christbescheerung zu Theii 
geworden durch das Erscheinen der dritten, von Herrn Pfarrer 
Kemmler neu bearbeiteten Auflage der Flora von Württemberg. 
Dieselbe wurde von Vielen schon lang mit Sehnsucht erwartet 
und mit Recht, denn sie enthält ausser einer Menge neuer Stand- 
orte 55 neue Arten, während einige andere Arten, weil ent- 
schieden nicht mehr vorkommend, ausgemerzt worden sind. Da- 
hin gehört z. B. die Trapa natans, welche in einem einzigen 
Weiher vorkam, aber nicht mehr vorkommen kann, weil der 
Weiher ausgetrocknet ist. Ferner gehören hieher Elatme Alsi- 
nastrum, Botrychium matricariaefoUum und B. näaefoUum u. a. 
Von frühereu Standorten sind manclie weggelassen worden, weil 
die Pflanzen daselbst schon lang fehlen, was oft von Umwand- 
lungen des Terrains, worauf sie vorkamen,, herrührt. 

Die Einleitung des Herrn von Martons zu der 2. Auflage 
ist mit wenigen Abkürzungen und Abänderungen beibehalten 
worden, neu hinzugekommen ist aber ein Schlüssel für die Fa- 
milien. Die systematische Eintheilung ist dieselbe wie in der 
2. Auflage. 

Eine Hauptsache ist die Verbesserung und Ergänzung der 
Diagnosen bei vielen Arten, namentlich der 55 ersten Familien. 
Hier sind besonders die Rubi und Rosae neu bearbeitet, nach 
Focke und nach Christ, und sind dadurch den Pflanzensammlqrn 
neue Gegenstände für ihre Forschungen geboten worden, da von 
beiden Gattungen viele neue Arten aufgenommen und beschrieben 
sind. Von weiteren neu aufgenommenen Arten werden beispiels- 
weise angeführt: Ärabis sagittata^ Cardamine hirsuita, Hesperis 
matronalis, Lepidium perfoliatum, Chelranthus Cheiri, Dianthus 
Seguieti, Melüotus parviflora^ Caronüla scorpioides^ Erodium 
moschatum, Ceratophyllum suibmersum^ Anthriscus nitida Garke, 
Hypochocris gläbra, Ambrosia artemisifolia, CampaniUa latifolia, 



— 319 — 

Pyrola umhellata, Gentiana ohtusifolia, Veranica agrestis, Ly- 
thrum hyssopifoUum, SiderUis montana, AMplex oblongifoUum^ 
Euphorbia Lathyris^ einige Salices, Elodea canadensis, Malaxis 
monophyllos, Scirpus radicans, Cynosurus echmatuSf Bromus 
commtUatus, Lycopodium alpinum, Cystopteris montana u. a. 

Eine vortbeilbafte äussere Umgestaltung hat die neue 
Auflage durch Vergrösserung des Formats und Abtheilung in 
zwei Bändchen erfahren. Die 2. Auflage stellte einen einzigen 
plumpen Band dar, den man, was Vielen unangenehm war, in * 
keine Tasche stecken konnte. Bei der Eintheilung in zwei 
Bändchen wird aber das vermisst, dass am Scbluss des ersten 
Bändebens kein Register über die darin enthaltenen Genera 
sich findet. 

Wir sind überzeugt, dass diese neue Auflage, wie sie einem 
tief gefühlten Bedürfniss der Liebhaber unserer Flora entspricht, 
auch bei Männern vom Fach die gebührende Anerkennung finden wird. 

Möchte Herr Pfarrer Kemmler auch Lust und Zeit finden, 
zu einer künftigen Eryptogamenflora von Württemberg das Seinige 
beizutragen, und zu diesem Zweck vorläufig ein Yerzeichniss der 
württ. Flechten für unsere Jahreshefte entwerfen, wozu er 
als specieller Kenner dieser Kryptogamenfamilie besonders berufen 
sein dürfte. 

Februar 1883. P. 



Die geognostische Profilirung der württembergischen 
Eisenbahnlinien von Dr. Oscar Fraas, herausgegeben 
von dem K. Statist.- topogr. Bureau. Mit zwei Profilen in 
Farbendruck. Stuttgart. Metzler'sche Buchdruckerei. 1883. 

Die geognostische Profilirung der württembergischen Eisen- 
bahnlinien fand ihre erste Publication im Jahr 1876 in diesen 
Jahresheften (Jahrg. XXXII, pag. 100—131). Nunmehr hat 
es die K. Eisenbahnverwaltung übernommen , gemeinschaftlich 
mit dem statistisch - topographischen Bureau die weitere Her- 
ausgabe der im Manuscript vorliegenden Profile zu besorgen. 
So erschienen eben jetzt neben einer Einleitung „Die Haupt- 



— 320 — 

bahn'' von Stuttgart nach Ulm und die 1876 pnblicirte „Schwarz- 
Waldbahn'^ von Zuffenhansen nach Calw in entsprechender 
Umänderung. Die beiden Linien sind als Pnblication Nr. I be- 
zeichnet, welcher als Nr. II die Neckarthalbahn und die Bemsbahn 
folgen sollen. Die rund 100 km der Hauptbahn führen vom 
tiefsten Punkt der Bahn auf der Neckarbrücke von Cannstatt 
(222 m) über den höchsten Punkt auf der Höhe der Alb vor 
Beimerstetten (594 m) zur Donaubrücke bei Erbach (479 m) und 
* zeigen die Uebereinanderfolge der verschiedenen Schichten der 
Trias und des Jura, welche in 27 verschiedenen Farben durch 
Farbendruck wiedergegeben sind, entsprechend den Farben des 
geognostischen Atlas von Württemberg. Wir beschränken uns 
hier auf einige Verwerfungsspalten aufmerksam zu machen, deren 
das Profil etwa ein Dutzend verzeichnet dat. Der erste Sprung 
im Gebirge ist am Ende des Stuttgarter Bahnhofs, der zweite 
vor dem Koseustein, so dass das 'zwischen beiden liegende Ter- 
rain als eine für sich abgetrennte Scholle abgesunken ist. Mit 
dieser zweiten Abbruchlinie beginnt das Cannstatter Mammnths- 
feld, das sich bis vor die Station Untertürkheim hinzieht und 
mit Lehm und Schutt aus der glacialen Zeit erfüllt ist. Auch 
die Hauptstörung im Neckarlauf tritt vor und hinter dem Bahn- 
hof Plochingen deutlich zu Tage. Es sind die Ausläufer der 
beiden Sprünge, welche die grosse Filderplatte von dem Schur- 
wald abgelöst hatten. Nicht minder deutlich zeigt das Profil 
auf der Höhe der Alb, dass auch das Auftreten der Tertiärbild- 
nngen mit Sprüngen im Massiv des weissen Jura zusammenhängt. 
Der Anfang des Tertiärs als Taggebirge auf der Alb hängt stets 
mit einer Störung der Schichtenfolge der Weiss- Juraglieder zu- 
sammen. Die Oberfläche des weissen Jura aber zur Zeit der 
tertiären Ueberlagerung ist als angegpriffen von der Corrosion und 
Erosion der Tertiärwasser dargestellt, wofür in der letzten Zeit 
die Arbeiten am Eselsberg bei Ulm den Nachweis geliefert haben. 



General-Register 

zu den 

Jalireslieften des Vereins für yaterländisclie NatnrlniDile 

in 

Württemberg. 

Jahrgang I— XXXIX, 1845-1883. 
Von Eduard Koch. 

Wie das frühere so zerfällt auch das nachstehende Begister 
in zwei Abtheilungen , in ein Autorenregister und in ein 
Sachregister. Das erstere enthält die vollständigen Titel 
der Abhandlungen und der bei den Generalversammlungen ge- 
haltenen Vorträge nebst den Nekrologen. Das Sachregister ist 
nach den Schlagwörtern der Ueberschriften geordnet; wo es zum 
sicheren Auffinden nöthig war, sind die Titel mehrmals aufgeführt, 
ausserdem sind wichtige Angelegenheiten des Vereins aufgenommen. 

Die jährlichen Bechenschaftsberichte, die Zuwachsverzeichnisse 
der Sammlungen und der Bibliothek, der Bechnungsabschluss und 
die Wahl der Beamten des Vereins sind unter den Berichten Ober 
die jährliche Generalversammlung zu suchen. 

Die römischen Zahlen weisen auf den Jahrgang, die ara- 
bischen auf die Seite hin. 



Jahreshefte d. Ver. f. vaterl. Natarkande in Württ. 1883. 21 



Antoren-ßegister. 



Achenbach, A. , Berghauptmann. Die Bohnerze auf dem süd-west- 

liehen Plateau der Alp. XV. 103. 
V. A li l e 8 , Prof. Dr. üeber Ophioghssum vülgatum L. in der Nähe vo» 

Stuttgart. XXIX. 121. 

— Nekrolog des Prof. Dr. Hugo v. Mohl. XXIX. 41. 

▼. Alberti, Bergrath Dr. Die Bohnerze des Jura, ihre Beziehung 
zur Molasse und zu den Gypsen von Paris, Aix und Hohenhöwen* 
Mit 1 Holzschnitt. IX. 76. 

~ Entstehung der Stylolithen. XIY. 292. 

— Nekrolog desselben. Fraas. XXXYI. 40. 

Ansei, Mittelschullehrer. Ueber das Fortpflanzungsgeschäft der 
Honigbienen im normalen und über die abnorme Eierlage der 
Arbeitsbienen im weisellosen Stock. XXXI. 67. 

B'a c h , H., Hauptmann. Die Eiszeit. Beitrag zur Eenntniss der geo- 
logischen Verhältnisse von Oberschwaben. Mit 1 Karte. XXV. 113. 

V. Barth, Dr. theol. Dessen Nekrolog, v. Kurr. XX. 19. 

Barth, Apotheker. Neuer Standort von Potentilla cUha L. IX. 124. 

Bartsch, Samuel, Dr. Die Räderthiere und ihre bei Tübingen beob- 
achteten Arten. XXVI. 307. 

Bauer, M., Prof. Die Brauneisensteingänge bei Neuenbürg. XXII. 168. 

— üeber einige ältere Versuche auf Steinkohlen. XXV. 204. 

— Erystallographische Untersuchung des Scheelits. Mit 2 Tafeln» 

XXVII. 129. 

— Allanit von der schwarzen Krnx bei Schmiedefeld. Mit 1 Tafel. 

XXVIII. 246. 

— Seebachit, ein neues Mineral. XXVIII. 252. 

— Hemimorphismus am Kalkspath. Mit l Tafel. XXVIII. 258. 

— Ueber den Hydrohämatit von Neuenbürg. XXXIV. 393. 
Baumeister, Prof. üeber die Pferderacen. Mit 1 Tafel. I. 114. 



— 323 — 

T. Baur, C.W., Prof. üeber Erdrundung und Luftspiegelung auf dem 
Bodensee. Mit 5 Holzschnitten. XIII. 79. 

— Bericht über den Vorschlag einer neuen mitteleuropäischen Grad- 

messung. XX. 37. 

— Bericht über die neueren geodätischen Aufnahmen in Württemberg 

zu Zwecken der europäischen Gradmessung. XXVI. 76. 

— üeber den Fortgang der Arbeiten für das Präcisions-Nivellement 

der württemb. Eisenbahnen im Sommer 1869. XXVII. 59. 

Baur, Carl, Bergrath Dr. Die Lagerungsverhältnisse des Lias auf 
dem linken Neckarufer. Mit 1 Tafel. XVI. 265. 

B es 8 eis, Emil. Bemerkungen Ober die in unseren Najaden schma- 
rotzenden Atax- Arten. XXV. 146. 

— üeber fossile Selachiereier. Mit 1 Tafel. XXV. 152. 
Binder, C, Baurath. Geognostisches Profil des Eisenbahneinschnitts 

von Geislingen nach Amstetten. VIII. 61. XIV. 79. Mit 
1 Tafel. 

— Geologische Verhältnisse des Tunnels zwischen Heilbronn und 

Weinsberg. XVIII. 45. 

— Geologisches Profil des Eisenbahntunnels bei Heilbronn. Ein Bei- 

trag zur Kenntniss der untern Eeuperformation. Mit 1 Tafel. 
XX. 165. 

— Sind die festen Kalkbänke mit Spongiten und mit Ter, l<ieunosa 

bei Geislingen weisser Jura ß oder y? XXVII. 293. 

Blum, Professor. Bedeutung und Theorie des Foucault'schen Ver- 
suchs. XII. 31. 

Brenner, Oberlehrer. Zertrümmerungen fester Körper, sowie be- 
sonders über die Vermuthung der Astronomen, dass die Gruppe 
der kleinen Planeten die Trümmerstücke eines einzigen sind. 
IX. 118. 

— üeber die astronomische Wärme- und Lichtvertheilung auf der Erd- 

oberfläche. Mit 1 Holzschnitt. X. 256. 

— Die Umsetzung der Meere. XXX. 197. 

— üeber den möglichen Zusammenstoss zweier Himmelskörper. Mit 

1 Holzschnitt. XXXI. 181. 
Breuninger, Ed. Analyse eines Pumpbrunnenwassers in der Militär- 
strasse in Stuttgart. III. 256. 

— Zusammensetzung verschiedener Torfarten. VI. 245. 

Bronner, Prof. Dr. üeber das Verfahren von einer in Holzschnitt- 
manier ausgeführten Zeichnung auf chemischem Wege eine Hoch- 
druckplatte für die Buchdruckpresse herzustellen. XXXI. 78. 

— üeber einige fossile Harze vom Libanon. XXXIV. 81. 

— üeber den Gagat von Holzmaden. XXXV. 192. 

Brück mann, Dr. Flora oeningensis fossilis. VI. 215. VIII. 252. 

21* 



— 324 — 

Bruckmann, Dr. Negative artesische Brunnen (absorbirende Bohr- 
brunnen) im Molassen- und Juragebirge zur Ableitung des Wassers. 
Mit 1 Tafel. IX. 173. 

— Üeber die bedeutende Verunreinigung der Kohlenstadelquelle zu 

Ulm und die £ntfemnng des Uebelstandes. XYIII. 135. 
V. Bühler, Ober-Baurath. Der Bodensee. XI. 39. 

— Die Beziehungen der Stromgebiete und Wasserscheiden zu den 

Gebirgen. XII. 47. 

— Nekrolog desselben. Fraas. *XVI. 24. 

Buhl, Kaufmann. Ueber einen der Terra di Siena ähnlichen Farbstoff 

des Hardbergs. VI. 143. 
Calw er, Forstassistent. Gesellige Brütepl&tze der einheimischen 

Vögel, m. 188. 

— Ueber Lycopodium camplanatum, V. 160. 

Calwer, Dr. Echinodermen Yon der norwegischen Eftste. X. 31. 
Caspary, Robert. Die alte Linde (Tilia platyphyllos Scop.) zu 

Neuenstadt am Kocher. Mit 2 Tafeln. XXIV. 193. 
V. Chroustchoff, K. üeber einige neue Keuperpflanzen. Mit 

1 Tafel XXIV. 309. 

Cless, Obermedicinalrath Dr. Die Geburts- und Sterblichkeits- 
verhältnisse Stuttgarts im Jahre 1847. IV. 120. 

Clessin, S., Eisenbahn-StationsYorstand. Zur Molluskenfauna der 
Torfmoore. XXX. 164. 

Dahlmann, G. Specifisches Gewicht der* Lösungen von Wilhelm s- 
glacker Steinsalz. X. 275. 

D offner, C, Fabrikant. Hebungsverhältnisse der mittleren Neckar- 
gegend. Mit 1 Tafel. XI. 20. 

— Conservirung von Petrefacten. XIII. 108. 

— Zur Erklärung der Bohnerzgebilde. XV. 257. 

— Lagerungsverhältnisse zwischen Schönbuch und Schurwald. Mit 

2 Tafeln und 2 Holzschnitten. XVII. 170. 

— Der vermeintliche frühere See im Neckarthaie bei Cannstatt. XIX. 60. 

— Der Bachberg bei Bopfingen. Mit 3 Tafeln. XXVL 95. 

— Ueber die Granite in den vulkanischen Tuffen der schwäbischen 

Alb. XXIX. 121. 

— Nekrolog desselben. Fr aas. XXXIV. 61. 

Dietrich, Prof.Dr. Magnetische Elemente von Stuttgart. XXXVIL 365. 
Dorn, Hflttendirector Dr. Neue württembergische Salinen. XXXI. 165. 

— Ueber Asphalt und Graphit aus den Püahlbauten von Schussenried. 

XXXIV. 95. 

— Ueber die Anwendung der gelegentlich der Tübinger Wasser- 

versorgung gewonnenen Erfahrungen für die Wasserversorgung 
von Stuttgart. Mit 2 Holzschnitten. XXXV. 52. XXXVI. 53. 



— 325 — 

Drautz, Friedr. Eintagsfliegen als Vogelfutter. XXXI. 84. 
Ducke, Apotheker. Analyse des Mineralwassers des Krumbach- 
Mühlebades' zwischen Wolfegg und Kisslegg. III. 223. 

— Die Alpenflora Oberschwabens. XXX. 227. 
Dückert, Prof. Nekrolog des Prof. Zenneck. XVI. 26. 

V. D ü r r i c h , Hauptmann und Pfarrer Schwarz. Geognostische Ter- 
rainprofile durch Württemberg. Mit 1 Tafel. Vm. 69. 256. 

Duvernoy, Medicinalrath Dr. Zur Kenntniss des krystallinisclien 
und amorphen Zustandes. XXX. 177. 

Eck, Prof. Dr. Ämmonites Strombecki Griep. im Wellendolomit 
Schwabens. XXVIII. 122. 

Eimer, Prof. Dr. üeber lebende Quallen (Cyanea capillata) aus der 
Ostsee. XXXV. 48. 

— üeber das Variiren einiger Thierarten. XXXV. 48. 

— üeber faden spinnende Schnecken. XXXV. 50. 

— üeber Fortpflanzung der Fledermäuse. XXXV. 50. 

— Beobachtungen über die Züge der Distelfalter (Vanessa Carduili.). 
. XXXVI. 88. 

— Eine Dipteren- und Libellenwanderung beobachtet im September 

1880. XXXVIII. 105. 

— üeber gesetzmässige Zeichnung der Reptilien speciell der Eidechsen. 

XXXVni. 114. 

— üeber die Zeichnung der Vögel und Säugethiere. XXXIX. 56. 
Engel, Pfarrer Dr. üeber die Lagerungsverhältnisse des weissen 

Jura in der Umgebung von Heubach. XXV. 57. 

— üeber neuentdeckte Fundplätze einiger selteneren Pflanzen Würt- 

tembergs. XXIX. 141. XXXVni. 343. 

— Der weisse Jura in Schwaben. XXXIII. 104. 

— üeber die sogenannte »jurasische Nagelfluhe« auf der ülmer Alb. 

XXXVIII. 56. 
Eppelsheim, 0. Eine neue deutsche Leptusa. XXXV. 218. 
E s e r , Oberfinanzrath. Üeber Chdlicomys Eseri v. M. Mit 1 Tafel. 

n. 147. 

— Das Petrefactenlager bei Ober- und ünterkirchberg an der Hier 

im O.A. Laupheim. IV. 258. 

— Fossilien von Oberkirchberg. V. 151*. 

— Pflanzen- und Thierüberreste aus dem plattenförmigen Jurakalk von 

Nusplingen im Bernerthal. X. 29. 

— Petrefacten aus der Molasse bei Ulm und dem Krebsscheerenkalk von 

Söflingen. XII. 63. 

— Geognostische Beschaffenheit der Umgebung von Rom. XIV. 57. 

— Schädelstück eines Keupersauriers von Aixheim. XVIII. 47. 

— Nekrolog desselben. XXXI. 54. 



— 326 — 

Eulenstein, Th. Ueber Pilze und Algen. XXI. 66. 

— Tuffbildungen des Uracber Wasserfalls. XXII. 36. 

— Ueber die Diatomeen. XXIV. 46. 

Faber, Dr. Oberamts- Wandarzt Uebersicht der naturwissenschaft- 
lichen Verhältnisse der Umgegend von Gmünd. VI. 129. 

— Der mittlere schwarze Jura in der Gegend von Gmünd. Vni. 59. 
~ Monströses Huhn. VIII. 116. 

— Baumstrünke aus einem Durchstich bei Taferroth. VI. 150. 

V. Faber du Faur, Bergrath; Dessen Nekrolog, y. Schübler. 
VII. 18. 

Fehleisen, Apotheker. Ueber einige alte Probleme in neuem Ge- 
wände. XXXIV. 111. 

V. Fehling, Director Dr. Versuche Holz mit Flüssigkeiten zu im- 
prägniren. I. 170. 

— Ueber das Vorkommen von Titan in Eisenschlacken. II. 255. 

— Analyse einiger Ofenbrüche aus dem Hochofen von Ludwigsthal. 

Mit 1 Holzschnitt. HI. 133. 

— Analyse antiker Bronzen. III. 253. 

— Chemische Analyse der Soolen, des Koch- und Steinsalzes und der 

Siede-Abfälle der E. württemb. Salinen. IV. 18. 

— Gehalt einiger Kalksteine an Alkalien und Phosphorsäure. V. 72. 

— und Kurr, Prof. Untersuchung verschiedener württembergischer 

Kalksteine. VH. 95. 

— Potasche aus Ruukelrübenmelasse von Waghäusel. VHI. 128. 

— Analyse des Bopserbrunnens bei Stuttgart, angestellt im Mai 1850. 

IX. 125. 

— Bestimmung der Menge an festen Bestandtheilen in einem Brunnen 

Stuttgarts. XI. 126. 

— Spezifisches Gewicht und Zusammensetzung der Soole von Hall. 

XI. 127. 

— Untersuchung fossiler Fisehzähne. XII. 119. 

— Chemische Untersuchung • einiger Quellen des neuen Stuttgarter 

Mineralbades bei Berg. XHI. 118. 

— Chemische Untersuchung des Mineralwassers von Jebenhausen. XV. 82. 

— Chemische Analyse der Wildbader Thermen. XVI. 106. XXII. 129. 

— Chemische Untersuchung der Teinacher Mineralquellen. XVI. 129. 

XXII. 159. 

— Steinsalz aus dem Schacht von Friedrichshall. XVI. 292. XXII. 42. 

— Chemische Analyse der Quellen in Liebenzell. XXU. 147. 

— und C. Hell. Chemische Analyse des Göppinger Sauerbrunnens. 

XXXVII. 153. 
Finckh, Apotheker. Ueber das Vorkommen der Canthariden in 
Württemberg. XXVI. 365. 



— 327 — 

Finckh, O.A. -Arzt Dr. Neue Entdecknngen in der Flora Württem- 
bergs. V. 217. VI. 213. Vn. 196. X. 194. XHI. 99. XV. 90. 
XVI. 153. XVII. 350. XVm. 189. XX. 50. XXVIII. 236. 

— Das Gift des Erdsalamanders. XVIII. 132. 

— Notizen betreffend die Hydographie von Oberschwaben. XXXV. 354. 

— Ueber das Vorkommen von Tetrao tetrix L. in Württemberg. 

XXXVII. 141. 

— Ueber das Vorkommen des Birkhahns auf dem Schwarzwald. 

XXXVIII. 290. 

— Ueber das Vorkommen der Kreuzotter, besonders im Jahr 1882. 

XXXIX. 309. 

Fischbach, Prof. Eine Brillant-Parabel. XX. 149. 
Fleischer, Prof. Dr. Ueber einige röhrenförmige Eisensandsteine 
X. 24. 

— Ueber Dracoc^hälum speciosum Benth. X. 28. 

— Ueber Coccus dbietis, Degeneration der Blüthen des Kohlrepses, 

erbsensteinartige Ealksinterbildungen , edlen Beryll im Granit 
7on Schramberg. XII. 59. 

— Missbildete Pflanzen. XIV. 68. 

— Zwei neue württembergische Pflanzenspecies, Barhcurea praecox R. Br. 

und Verofdca peregrina, XV. 42. 

— Protococcus roseo^ersicinus. XVII. 55. 

— Nekrolog des Oberstudienrath Dr. v. Kurr. XXVII. 34. 

— Nekrolog desselben. Nördlinger. XXXVI. 36. 
Fleischmann, Inspector. Hydographische Karte der Flussgebiete 

des Kocher und der Jaxt. VI. 189. 

— Dessen Nekrolog, v. Kurr. XI. 60. 

Fr aas, Prof. Dr. Die Thone des untern Lias /ö. Mit 1 Profil. 11.202. 

— Loben der Ammoniten. Mit 1 Tafel. III. 169. 

— Orthoceratiten und Lituiten im mittleren schwarzen Jura. Mit 

1 Tafel. III. 218. 

— Versuch einer Vergleichung des schwäbischen Jura mit dem fran- 

zösischen und englischen. V. 1. 

— Ueber die Plattenkalke der obersten Schichten des weissen Jura. 

V. 158. 
^' Auch ein StyloÜth! V. 259. 

— Detonationen in den höheren Luftschichten. VI. 127. 

— Tertiäre Ablagerungen auf den Höhen des Heubergs. VIU. 56. 

— Beiträge zu der Palaeotherium-Formation. Mit 2 Tafeln. VIII. 218. 

IX. 63. 

— Der Bergschlipf von Bathshausen. Mit 1 Holzschnitt. IX. 112. 

— Beiträge zum obersten weissen Jura in Schwaben. Mit 1 Tafel. XI. 77. 
' Ueber die Ablagerung ?on Petrefacten im Jura. XII. 43. 



— 328 — 

Fr aas, Prof. Dr. Die Oolithe im weissen Jara des Brenzthals. 
Xin. 104. 

— Geognostische Profile einiger Bohrlöcher im Stuttgart-Cannstatter 

Thal. Mit 1 Holxschnitt XIII. 131. 

— Geognostische Karte des Bezirks Kirchheim. XIV. 36. 

— Geognostische Horizonte im weissen Jura. XIV. 97. 

— lieber basaltiforme Pentacriniten. Mit 1 Tafel. XIV. 311. 
^ Der Bonebed-Sandstein anf dem Stromberg. XIV. 332. 

— Ueber die Bohnerze. XV. 38. 

— Geognostische Verhältnisse der Mineralwasser bei Jebenhausen. 

XV. 82. 

— Das Wachsthnm der Apiocrinitenstiele. Mit 1 Tafel. XV. 126. 
— - Ehyncholites integer aus weissem Jura f der Lochen. XV. 127. 

— Verwachsung zweier Belemniten. Mit 1 Tafel. XV. 127. 

— Nachricht aber den Jura in Amerika. XV. 255. 

— Vergleichendes Schichtenprofil in den Bohrlöchern DOrrmenz-Mühl- 

acker nnd Ingelfingen. XV. 326. 

— Jurassisches Vorkommen auf der Ostküste von Afrika. XV. 356. 

— Nekrolog des Oberbaarath von Bühler. XVI. 24. 

— Kurze Geschichte des Schachtbaus von Fnedrichshall. XVI. 59. 

— Photographische Bilder von Steinbrüchen. XVI. 62. 

— Diceraa im schwäbischen Jura. XVI. 127. 

— Ueber SemioiMitus nnd einige Keuperconchylien. Mit 1 Tafel. 

XVII. 81. 

— DieMammuths-Ausgrabungen in Cannstatt im Jahre 1700. XVII. 112. 

— Ueber den Lehm. XVIII. 59. 

-- Die tertiären Hirsche von Stetnheim. Mit 2 Tafelo. XVIIL 113. 

— Der Hoblenstein und der Höhlenbär. XVHI. 156. 

— Ueber Trigonia costaia Park. XIX. 58. 

— Abnormitäten bei Ammoniten. Mit 1 Tafel. XIX. 111. 

— Der Lauchheimer Eisenbahntunnel. XX. 33. 

~ Die geognostische Landeskarte von Württemberg. XX. 56. 

— Einige eruptive Gesteinsarten aus dem Ries. XX. 144. 

— ThdphtMa speciosa v. Meyer im tertiären Süsswasserkalk Ober- 

schwabens. XXI. 278. 

— Zersetzung schwefelkiesrcicher Kohle. XXII. 42. 

— Die neuesten Erfunde an der Schussenquelle. Mit 1 TafeL 

XXni. 48. 

— Byoplax arenaceus, ein neuer Stuttgarter Keupersaurier. Mit 

1 Tafel. XXIII. 108. 

— Geologisches aus dem Orient. Mit 3 Tafeln nnd 22 Holzschnitten. 

XXXIII. 145. 

— Die Abnahme der Gletscher in der Schweiz. XXIV. 187. 



— 329 — 

Fr aas, Prof. Dr. Bos hrachyceros aus Schussenried. XXV. 225. 

— üeber die Entwicklung der vaterländischen Geologie. XXVI. 83. 

— Die Fauna von Steinheim. Mit Rücksicht auf die miocenen Säuge- 

thier- und Vogelreste des Steinheimer Beckens. Mit 10 Tafehi. 
XXVI. 145. 

— Nekrolog des Grafen ?. Mandelslohe. XXVII. 28. 

— Resultate von Ausgrabungen im Hohlenfels bei Schelklingen. 

xxvm. 21. 

— Geognostische £isenbahnprofiIe der Strecken Bietigheim-Bruchsal 

und Rottweil- Villingen. XXVIII. 64. 

— Geologisches Profil der Schwarzwaldbahn von Zuffenhausen nach 

Calw. Mit 1 Tafel. XXXII. 100. 

— üeber die ältere Steinzeit in Schwaben. XXXIII. 45. 

— üeber die Carte geologique de laterrepar Jules Marcou. XXXIU. 65. 

— Aetosaurus ferratus Fr. Die gepanzerte Vogel-Echse aus dem 

Stubensandstein bei Stuttgart. (Als Festschrift zum 400jährigen 
Jubiläum der Universität Tübingen.) Mit 3 Tafeln und 3 Holz- 
schnitten. Besonderes Heft in 4^. XXXUI. 

— Nekrolog des Carl Deffner. XXXIV. 61. 

— Geologisches aus dem Libanon. Mit 6 Tafeln und 9 Holzschnitten. 

XXXIV. 257. 

— Nekrolog des Bergraths Dr. Fr. v. Alberti. XXXVI. 40. 

— Längenprofil der neuen Bahnlinie Stuttgart-Freudenstadt. XXXVI. 61. 

— Die geologischen Verhältnisse der Haller Gegend. XXXVII. 36. 

— Historisches und Geognostisches der Göppinger Sauerwasser-Quellen. 

XXX VIL 153. 

— Simoaaurus pusillussLUs der Leiteükoh\eyonH.6henecls.. Mit 1 Tafel. 

XXXVII. 319. 

— Die Bolirmuscheln am Eselsberg bei Ulm. XXXIX. 106. 
Frank, E., Oberförster. Ueber die Pfahlbaustation bei Schussenried. 

Mit 2 Tafeln. XXXII. 55. 
Fri bolin, Oberförster. Der Blitzschlag im Walde. XXXVII. 311. 
Fries, S., med. Dr. Die Falkensteiner Höhle, ihre Fauna und Flora. 

XXX. 28. 86. XXXVI. 95. 
Furch, R. F. Analyse der Mineralquelle oberhalb Beinstein, O.A. 

Waiblingen. VIL 181. 
V. Gärtner, Dr. med. Bastardzeugung im Pflanzenreich. HL 184. 

— Gedächtnissrede auf denselben, v. Jäger. VIII. 16. 
Gaupp, M., Pfr. Resultate der meteorologischen Beobachtungen zu 

Bissingen, O.A. Eircbbeim, in den Jahren 1845 und 1846. IL 355. 
V. Glocker, Prof. Dr. Mineralogische Beobachtungen. V. 133. 
G m e 1 i n, Chr., Prof. Dr. Nekrolog desselben, v. Q u e n s t e d t. XVII. 24. 
Gmelin, Apotheker. Pedicularis foliosa, IX. 75. 



— 330 — 

Goebel, Karl, Dr. Pleospifra congluHnata als Ursache der Er- 
krankung und Nadelschütte Ton Jwiipertu eomtHUfds. Mit 
1 Tafel. XXXV. 805. 

Gümbel, Oberbergrath. Die Streitberger Schwammlager und ihre 
Foraminiferen-Einschlüsse. Mit 8 Tafeln. XVIII. 192. 

Günther, Alb., Prof. Dr. Puppenzostand eines Digtoma. Mitl Tafel. 
IX. 95. 

~ Beitr&ge zur Fauna WOrttembergs. IX. 224. 

— Die Fische des Neckars. Mit 1 Tafel. IX. 225. 

— Abramis ddbulaidea n. sp. ans dem Neckar. Mit 1 Tafel. XIII. 50. 

— llegeneration des Schwanzes der Froachlarven. XIII. 54. 
Haas, Prof. Chemische Untersuchung ?on Eisenerzen. XXY. 156. 
Hahn, Otto, Dr. Giebt es ein Eozoon eanadenae? Eine mikro- 
geologische Untersuchung. XXXIL 132. XXXIV. 155. 

— Ueber die Anwendung des Gesetzes des mechanischen Aequi?alents 

der W&rme auf die Nationalöconomie. XXXUI. 54. 

— Ueber das EophyUum canadense aus dem Serpentinkalk des Lau- 

rentian-Gneisses Ton Canada. XXXVI. 71. 

— Bericht über zwei Gallertmeteoritenf&Ue. XXXVIII. 85. 

Hai l er , G., Dr. Beitrag zur Eenntniss der Milbenfauna Württembergs. 

Mit 1 Tafel. XXXVIII. 293. 
Hammer, E., Ingenieur. Strudellöcher im württemb. Schwarzwald. 

XXXVII. 361. 
7. Hardegg, Ober-Medicinalrath. Dessen Nekrolog. Eöstlin. XL 61. 
V. Hartmann, O.A.- Arzt Dr. Dessen Nekrolog. Plieninger. IX. 25. 
H a s s 1 e r , Oberstudienrath Dr. Dessen Nekrolog. F r a a s. XXX. 24. 
Hauff, Assistent und R. Walt her, Vergleichende Untersuchung 

des Wasser- und Fettgehalts des Gehirns. IX. 100. 
Hegelmaier, Prof. Dr. Verzeichniss der in Württemberg bisher 

beobachteten Lebermoose. XXI. 168. 

— Androgyne Blüthenstände von Salix. XXII. 30. 

— Ueber einen in abnormer Weise entwickelten Fruchtträger von 

Polyporus und über phanerogame Bastarde. XXXI. 7ö. 

— (Teber die Rostpilze der Euphorbia-Art. XXXIV. 90. 

— Ueber Blütheuentwicklung bei den Salicineen. Mit 2 Tafeln. 

XXXVI. 204. 
Hehl, Bergrath Dr. Dessen Nekrolog, t. Kurr. XI. 57. 
Hell, C. Prof. und Director H. v. Fehling, Chemische Analyse des 

Göppinger Sauerbrunnens. XXXVII. 158. 
V. Hering, Obermedicinalrath Dr. Eine neue Krätzmilbe {Sar- 

eoptes bovis). Mit 2 Holzschnitten. I. 110. 

— Milben an und in kranken Kartoffeln. Mit 2 Holzschnitten. II. 117. 

— Notizen zur Anatomie der Boa constridor, XVI. 103. 



— 331 — 

V. Hering, Obermedicinalrath Dr. Schwarzes Skelett des Mohrhuhns. 
XX. 47. 

— OcÄ^rws-Larven auf der Feldmaus. XX. 47. 

— Ueber lebende Bremsen -Fliegen (Gastrus) vom Pferde. XXVIII. 61. 

— üebersicht der Eingeweidewürmer und Hautparasiten. XXVIII. 129. 

— Beiträge zur Entwicklungsgeschichte einiger Eingeweidewürmer. 

XXIX. 305. 

— Nekrolog desselben, v. Rueff. XXXVIII. 42. 
Hocheisen, Bauinspector. Ueber die Lagerungsverh&ltnisse auf der 

Bahnlinie zwischen Oberndorf und Rottweil. XXVII. 59. 

— Ueber Alluvionen der neuesten Zeit. XXVIII. 47. 

— Ueber den Lias a von Balingen. XXX. 37. 

— Ueber die Rheincorrection von Ragatz bis zum Bodensee und über 

eine Karte des Pegelstandes und der Wasserabflussmenge aller 
Schweizer Flüsse. XXXIV. 100. 
Hochstetter, Prof. Aufbau der Graspflanze, ihres Halms, Blüthen- 
standes, ihre Blüthe und Frucht, nebst morphologischen und 
taxonomischen Andeutungen, andere Pflauzenfamilien betreffend. 
Mit 1 Tafel. III. 1. Mit 3 Holzschnitten. IV. 144. 

— Abnorme Blüthen von Aconitum tauricum. XI. 33. 

— Nekrolog desselben, v. Karr. XVII. 34. 

Hochstetter, Garteninspector. Ueber die sogenannten insecten- 
fressenden Pflanzen. XXXIV. 106. 

— Ausstellung ausländischer Nutzpflanzen nebst ihren Producten. 

XXXV. 63. 

Hochstetter, Oeconomierath. Eine seltene Femsicht vom Hohen- 
Neuffen. XXXVI. 245. 

Ho ff mann, Dr. J. Nächtlicher Schmetterlingsfang. XV. 349. 

Hoffmann, Dr. J. und A. Keller Systematische Zusammenstell- 
ung der bisher in Württemberg aufgefundenen Macrolepidopteren. 
nebst Bemerkungen über deren Lebensweise. XVII. 263. 

Hof mann, Ernst, Gustos Dr. Die Isoporien der europäischen Tag- 
falter. Mit 2 Karten. XXIX. 255. 

— Beiträge zur Insecten-Fauna Württembergs. XXIX. 368. XXX. 299. 

XXXII. 467. XXXV. 198. 

— Ueber die Honigbiene und ihre Feinde. XXX. 34. 

— Ueber unsere schädlichen Insecten. XXX ITI. 51. 

— Die Eichengallen und ihre Bewohner. XXXVII. 39. 

— Bosalia alpina L. XXXVIII. 347. 

Hof mann, Dr. E. und Dr. W. Steudel. Verzeichniss der würt- 
tembergischen Kleinschmetterlinge. XXXVIII. 143. 

Hofmeister, W.,Prof. Ueber die Bewegungen der Fäden der Spirogyra 
prmceps (Vauch.) Link. Mit 1 Holzschnitt. XXX. 211. 



— 332 — 

Holder, Oscar, Prof. Stodienbl&tter artistisch-botanischer Natur. 
XXVm. 66. 

V. Holder, H., Dr. Ob.-Med.-Rath. Zasammenstelliing der in Würt- 
temberg vorkommenden Schädelformen. Mit 7 Tafeln. XXXIL 358. 

Holtzmann, Prof. Dr. Einige physikalische Instrumente. X. 30. 

— Ueber die Ursache der electrischen Inductionsströme. X. 251. 

— Nekrolog des Prof. v. Nörrenberg. XX. 24. 

— Das Foucault'sche Pendel. XI. 108. 

— Nekrolog desselben, v. Zech. XXII. 25. 

V. Hoyer, Oberamtmann. Ein merkwürdiger Blitzschlag. IV. 110. 
Huber, R., Chemiker. Temperaturbeobachtangen im Bohrloch zu 

Ingelfingen. Mit 1 Holzschnitt. XXII. 61. 
Hvass, Eunstgärtner. Erfahrungen über das Wachsthum der Wd^ 

lingtonia gigantea, XVIII. 30. 
?. Jäger, Obermedicinalrath Dr. Gedächtnissrede auf Staatsrath Dr. 

V. Kielmeyer. I. 137. 

— Verzeichniss der in "Württemberg gegenwärtig häufiger vorkommenden, 

theils in freiem, theils in gezähmtem Znstand lebenden Säuge- 
thiere. I. 236. 

— Ueber die Bildung der Gerolle. III. 172. 

— Identität und Unterscheidung von Bos urus und Bos biaon. III. 

176. X. 203. 

— Unvollständige Schwimmhäute einer Gans. lU. 209. 

— Ursprung und Verbreitung der Hauskatze. IV. 65. 

— Fossile Knochen aus Griechenland. V. 124. 

— Ausfüllung fossiler Knochen durch erdige und krystallinische 

Substanzen. V. 126. 

— Berichtigung einer Angabe Cuvier's über einen Narwhalschädel des 

Stuttgarter Natural ien-Cabinets. Mit 1 Tafel. VII. 25. IX. 88. 

— Vergleichende Darstellung der missgebildeten Scheeren des gemeinen 

Flusskrebses und einer Krabbe aus Surinam. Mit l Tafel. VU. 33. 

— Ueber die Ruhe und Bewegung des Wassers auf der Oberfläche 

der Erde in verschiedenen Cohäsionszuständen. VII. 139. 

— Fundorte fossiler Ueberreste von Säugethieren aus der Umgegend 

von Stuttgart. VII. 169. 

— Gedächtnissrede auf med. Dr. v. Gärtner. VIII. 16. 

— Dinoruisknochen. VIII. 116. IX. 91. 

— Uebep einige fossile Knochen und Zähne des Donauthals. Mit 

2 Tafeln. IX. 129. 

— DiiFerenzen der Temperatur im Schatten und in der Sonne. X. 31. 

— Menge und Beschaffenheit des Eegenwassers. XI. 72. 

— Ueber das Verhältniss der parasitischen Gewächse zu der Nähr- 

*pflanze. XII. 63. 



— 333 — 

V. ^äger, Obermedicinalrath Dr. Zitzenförmige Anhängsel der Huf- 
eisennasen. XIV. 50. 

— Eisenhaltige Sandsteinkugeln aus Nordafrika. XIV. 52. 

— Fussabdrticke in Newredsandstone von Pottsville. XIV. 52. 

— Tamus dephantijßes. XV. 32. 

— üeberreste von Menschen und Thieren. XV. 36. 

— Die bei verschiedenen Völkern gebräuchliche künstliche oder gewalt- 

same Veränderung des Kopfs und anderer Körpertheile. XV. 
65. 360. 

— Os interparietale und das Vorkommen von abortiven Schneidezähnen 

im Oberkiefer bei mehreren Arten der Gattung Hyrax, Mit 
1 Tafel. XVI. 158. 

— Beobachtungen über rankende Gewächse, namentlich über den Epheu 

(Hedera helix L.). XVIII. 62. 

— Nekrolog auf Staatsrath v. Roser. XIX. 31. " 

— Einige Bemerkungen über die Organisation des indischen Crocodils 

(Gavidlis gangeticus). Mit 1 Tafel. XIX. 101. 

— Nekrolog desselben, v. Karr. XXIII. 31. 

Jäger, Revierförster. Omithologische Beobachtung. IV. 109. 

— üeber Thenthredo Lands im Limpurger Walde. V. 261. 

— Beobachtungen über den schwarzen Storchen. V. 262. 

— Beobachtungen über den Goldregenpfeifer. VII. 264. 

— Beobachtungen bezüglich der Reproductionskraft der Nadelhölzer. 

XI. 122. 
Jäger, G., Prof. Dr. üeber eine neue Eichenseidenraupe {Antherea 
Pernyi Gu6r.). XXIX. 92. 

— üeber die braunköpfige Eichenspinnerraupe {Antherea Pernyi Guer,). 

XXX. 169. 

— üeber die Function der Kiemenspalten. XXXIl. 95. 

v. Kapff, Ober-Kriegsrath Dr. üeber einen Saurier aus dem Stiiben- 
sandstein. XV. 46. 93. 

— Unterkiefer von Belodon Kapffii. XX. 33. 

Karrer, Fr., Revieramts- Assistent. Die Vegetationsverhältnisse des 
Schönbuchs. XX. 153. 

— Die Pflanzendecke eines rasirten Waldstücks als Beitrag zur Ver- 

änderung einer Flora. XXIII. 131. 

— Vergleichende Untersuchung über die Flora der vulkanischen Hegau- 

berge. XXXVII. 127. 

— üeber das Aufblühen der Gewächse in verschiedenen Gegenden 

Württembergs. Mit 1 Tafel. XXXVIII. 263. 
Keller, A. Deroplia Genei Arragona. XVII. 362. 

— Verzeichniss der bisher in Württemberg aufgefundenen Coleopteren. 

XX. 213. 



— 334 — 

Keller, A. nnd Dr. H o f f m a n n. Systematisclie Zusammeiistelliing 

der bisher in Wflrttemberg aofgefandenen Macrolepidopteren 

nebst Bemerkungen aber deren Lebensweise. XYII. 263. 
Kerner, Justinus, Oberamtsarzt Dr. üeber die äussergewöbnlichen 

Erscheinungen, die an bestimmten Orten und Häusern haften. 

UL178. 
Kem^r, ApoCMMC» üeber ein Meteor bei Besigheim. Y. 879. 
V. Kielmeyer« Staatsralk. Dr. Oedachtnissrede auf denselben. 

V. J&ger. I. 1S7, ^ 

Kirchner, 0., Dr. Bettrige zur AlgenAora in Württemberg. Mit 

1 Tafel. XXXVI. 155. 
7. Klein, Generalstabs- Arzt Dr. Conekylien der 8(^s wasserkalk- 

Formationen Württembergs. II. 60. Mit 2 Tafeln. VUI. 157. 

Mit 1 Tafel. IX. 203. Mit 2 Tafeln. 

— Beiträge zur Anatomie der nngeschwänzten Batrachier. VI. I. 

— Apparat zur Bewegung der Zunge bei Manie longicaudata. XII. 96. 

— Die Schädel der wflrttembergischen Marderarten. XVII. 325. 

— Beiträge zur Osteologie der Crocodil-Schädel. XIX. 70. 

— Beiträge zur Anatomie der Lepidosiren annedens. XX. 134. 

— Vergleichende Beschreibung des Schädels der Wirbelthiere. 

XXIV. 71. 

— Der Kopf der Pleuronectae. Mit 1 Tafel. XXIV. 271. 

— Beiträge zur Osteologie des Genus Bäligtes Cuv. (Sclerodermi). Mit 

1 Tafel. XXVIII. 262. 

— Beiträge zur Osteologie des Schädels der Knochenfische. Hiezn 

1 Tafel. XXXV. 66. 
-- Beiträge zur Osteologie des Fische. Mit 1 Tafel. XXXVU. 325. 
Klemm, £., Betriebsbauinspector. Ueber alte und neue Ramispongien 

und andere verwandte Schwammformen aus der Geislinger Gegend. 

XXXIX. 243. 
K 1 i n g e r , Aug. Untersuchung des Wassers ?om Todten Meer. XXV. 200. 
Klunzinger, C. B., Prof. Dr. Ueber das Wacbsthum der Korallen, 

insbesondere ihre Vermehrung durch Ableger, und über Wachs- 

thumsstörungen. XXXVI. 62. 

— Die Fische in Württemberg, faunistisch-biologisch betrachtet, und 

die Fischereiverhältnisse daselbst. XXXVII. 172. 

— üeber die Astacus-Arten in Mittel- und Südeuropa und den Lere- 

bouUet'schen Dohlenkrebs insbesondere. XXXVni. 326. 

— Einiges über die Mauereidechse in Württemberg. XXXIX. 108. 
Klüpfel, Dr. Zur Tertiärflora der Schwäbischen Alb. XXI. 152. 

— Foraminiferen im Jura. XXI. 156. 

K ober, Jacob. Ueber das -Abwerfen der jungen Rothtannenzweige. 
XXXI. 75. 



— 335 — 

Eober, Apotheker. Ueber eine Mnschelkalkhöhle bei Nagold. 
XXXIII. 58. 

— Yergleicbend-anatomische Beiträge zur Geschichte des Thränen- 

beins. XXXVI. 118. 
Kolb, Präc. Ueber von iluoa gesapHie SaCurnia pölypJtema nnd 

cecropia^ von ]f<»dafDer!ka. XIY. 74. 
Köaig-W»rf hausen, Richard, Freiherr. Merkwürdiger Blitzschlag 

im Jahr 1854. VIII. 387. 

— Ankunft verschiedener Zugvögel und ^eife einiger Gewächse bei 

Warthausen im Jahr 1855. VIII. 388. 

— Beitrag zur Fauna Württembergs. XII. 72. 

— Eine achtfach blühende Agave americana, XII. 101. 

— VerzeicbnisB der , Wirbelthiere Oberschwabens. Erste Abtheilnng: 

Säugethiere. XXXI. 193. 

— Nekrolog des Freiherrn ?. Schertel. XXXII. 47. 

— Ueber die zur Unterscheidung der Vogeleier dienenden Merkmale. 

XXXII. 178. 

— Ueber das Omithologische Centralblatt. XXXIU. 68. 
Koeppen, W. Tabelle über die Niederschlagsverhältnisse von Ep- 

pingen und Calw und über die Zahl der Tage mit Niederschlag 
in Stuttgart. XXVII. 119. 
Köstlin, Prof. Dr. Fischzucht im Grossen. X. 176. 

— Nekrolog des Obermedicinal-Rath v. Hardegg. XL 61. 

— Nekrolog des Obermedicinal-Rath v. Schelling. XI. 64. 

— Ueber ein SVsJähriges mikrocephalisches Mädchen von Offenbach. 

XXIV. 61. 

— Nekrolog des Prof. Dr. Wilh. v. Rapp. XXVI. 50. 
Krauss, Carl, Analyse von Koprolithen. III. 256. 

— Analyse des Absatzes aus der Sulzerrainquelle in Cannstatt III. 

257. 
v. Krauss, Oberstudienrath Dr. Backenzähne des Oberkiefers von 
Paiaeomeryx im älteren Süsswasserkalk. I. 255. 

— Ueber einen in Württemberg erlegten Fuchs. II. 128. 

— Nekrolog des Freiherrn v. Ludwig. IV. 272. 

— Ueber einen weissen Dachs imd andere Varietäten weiterer Säuge- 

thiere. Vm. 36. 

— Die Mollusken der Tertiärformation von Kircbberg an der Hier. 

Mit 1 Tafel. VIU. 136. 

— Einige für die Landwirthschaft schädliche Insecten. XII. 52. 

— Die Hausratte in Stuttgart. XII. 117. 

— Vorkommen der grossen Speckmaus {Vespertilio noctula) in Stutt- 

gart. XIII. 108. 

— Nekrolog des Apotheker Dr. Lechler. XIV. 31. 



— 336 — 

V. Kran 8 8, Oberstadienrath Dr. Seltene Varietäten von S&ugethieren 
and Vögeln ang Württemberg. XIV. 53. XV. 44. XVIII. 36. 

— Einige württembergische Fische. XIV. 54. 

— Ueber den Bitterling {Bhodeus atnarus Ag.). XIV. 115. 

— Ueber weisse Variet&ten einiger Nagethiere. XV. 44. 

— Winteraufenthalt der Raben in Stuttgart. XV. 346. 

— Einige für Württemberg neue S&agethiere. XVIII. 32. 

— Eine in Württemberg erlegte Gemse. XVIII. 34. 

— Rehbock mit monströsem Geweih. XVIII. 43. XXXV. 343. 

* 

— Ueber Abramis Leuckartii Heck, und Petromyzon marinus. XIX. 54. 

— Zahlenverhftltnisse der Fischarten im Neckar. XIX. 56. XXI. 165. 

— Die Katze als Amme anderer Sängethiere. XIX. 113. 

— Ein lebendiger Lungenfisch (Lejncio^iren anfi€ct«tM Owen). XX. 126. 

— EinLach8(rrt<«to5a7arL.)ausdemNeckarbei Heilbronn. XXI. 276. 

— Ueber einen Fuchs mit weissen Hinterfflssen. XXII. 43. 

— Schw&rme einer kleinen Fliege {Oseitiis Latr.). XXII. 128. 

— Aufforderung zur Unterstützung des in Südafrika weilenden Würt- 

tembergers Karl Manch. XXIV. 24. 

— Ueber die kürzlich in Heilbronn aufgefundene Tichogonia poly- 

morpka Rossm. XXIV. 44. 

— Rückblick auf die wichtigsten Vorkommnisse des Vereins von 1844 

bis 1869. XXVI. 25. 

— Ueber eine weissliche Varietät des Fuchses. XXVIII. 39. 

— Ueber für Württemberg neue Vögel. XXVIII. 45. 

— Ueber eine graulichweisse Variet&t eines alten Birkhähnen. XXX. 37. 

— Ueber das Vorkommen der Brandente (Anas tadorna L.) in Ober- 

schwaben. XXXII. 93. 

— Für Württemberg nene und seltene Vögel. XXXV. 345. 

— Ringelnatter-Eier. XXXV. 346. 

— Die Goldschleihe (Tinea aurata Cuv.). XXXV. 347. 

— Eine Variet&t der Nase (Chondrostama Nasus L.). XXXV. 348. 

— Ueber das Zahlenverh&ltniss in der Waldach angeschwemmter Con- 

chylien. XXXV. 349. 

— Verdächtige Colorado-Käfer. XXXV. 351. 

— Die Flüge der Distel&lter ( Vanessa Gardui L.). XXXVI. 86. 

— Barbus fluviatilis Ag. var. alba, XXXVIII. 346. 

— Ueber den Fischegel {Piscicola respirans Tr.). XXXVIII. 346. 

y. Kurr, Oberstudienrath Prof. Dr. Einige weniger bekannte Gebirgs- 
arten des Schwarzwaldes. I. 155. 

— Ein orthoceratitenartiges Fossil aus den Ter. nummismälis führen- 

den Liasschiefern in Balingen. Mit 1 Tafel. I. 157. 
~ Verbreitung des knochenführenden Lehms in Württemberg. I. 161. 

— Ueber einige Belemniten Württembergs. Mit 1 Tafel. I. 157. 233. 



— 337 — 

V. Kurr, Oberstudienrath Prof. Dr. lieber die Wahrscheinlichkeit 
des Vorkommens von Steinkohlen in Württemberg, n. 170. 

— Missbildung von Pyröla rotimdifolia, HL 148. 

— Themen zu Abhandlungen für die Jahreshefte. III. 150. 

— Zur Geologie der Triasformation in Württemberg und des Stein- 

salzes im Besonderen. lY. 1. 

— Untersuchung der Gebirgsarten durch das Löthrohr. VI. 143. 

— üeber den letzten Ausbruch des Vesuvs. VI. 149. 

— und V. Fehling. Untersuchung verschiedener württembergischer 

Kalksteine. VII. 95. 

— Beschreibung des Eieselaluminits von Eomwestheim. VII. 189. 

— Ueber die Entstehung des Flötzgebirges. VII. 287. 

— Ueber Behäon. VIII. 69. 

— Nekrolog des Bergrath Dr. Hehl. XI. 57. 

— Nekrolog des Inspector v. Fleischmann. XI. 60. 

— Ueber einige Land- und Süsswasser-Conchylien der Tertiärformation 

Oberscbwabens. XII. 38. 

— Untersuchung fossiler Fischzähne. XII. 118. 

— Nekrolog des Oberamts-Arztes Dr. v. Steudel. XIII. 17. 

— Bohrende Meertbiere and Röhrenbildungen im Gestein. XIV. 43. 

— Nekrolog des Grafen v. Seckendorf. XV. 28. 

— Mittel der Natur zur Erhaltung der Species im Pflanzienreich. 

XVI. 54. 

— Nekrolog des Prof. Dr. Hochstetter. XVII. 34. 

— Nekrolog des Apotheker Weismann. XVII. 40. 

— Bevölkerung der Meere in verschiedenen Zonen oder Tiefen, 

XVII. 43. 

— Nekrolog des Herzogs Paul Wilhelm von Württemberg. XVIII. 20. 

— Der sogenannte Muschelkalk zum Betelkauen in Ostindien. XVIII. 30. 
— Nekrolog des Bergrath v. Schübler. XIX. 40. 

— Der Ausbruch des Vesuvs im December 1861. XIX. 45. 

— Zur Flora von Württemberg. XIX. 108. 

— Nekrolog des Dr. v. Barth. XX. 19. 

— Nekrolog des Dr. G. H. Zeller. XXI. 50. 

— Ueber die historische Bedeutung gewisser Pflanzen in der Umgebung 

von Stuttgart. XXI. 59. 

— Ueber Cytims Ädami, XXI. 62. 

— Ueber die Flora von Labrador. XXII. 44. 

— Nekrolog des Prof. Dr. Oppel. XXIII. 26. 

— Nekrolog des Obermedicinalraths Dr. v. Jäger. XXm. 31. 

— Abnahme der Singvögel im südwestlichen Deutschland. XXIII. 75. 

— Ueber die Vorkommnisse vom Erdöl und Ozokerit in Gallizien. 

XXIV. 54. 

Jahreshefto d. Ver. f. Y»terl. Natarkunde in Württ. 1883. 22 



— 3S8 — 

y. Kurr, Obentadienrath Prof. Dr. Ueber Zeitferh&ltnisse, Jahres- 
zeiten, Wittenmgs- und Erschflttemngsph&oomene ans der Tor- 
zeit XXIY. 55. 

— Nekrolog des Prof. Dr. Schönbein. XXVL 56. 

— Nekrolog desselben, v. Fleischer. XXVIL 84. 
Landbeck, Gutsbesitsser. Systematisches Verzeichniss der Vögel 

WOrttembergs. II. 212. 

— Bericht über das Niederfallen eines Meteorsteins in Schönenberg» 

Mit 1 Tafel. II. 888. 

— Eigenthümlicbe Erscheinangen im Thierreich in den Jahren 1844, 

1845 und 1846. IV. 84. 

— Bemerkungen zu dem Verzeichnisse der S&ngethiere W&rttembergs 

im Jahre 1845. IV. 88. 

— Beitrag zur Ornithologie Griechenlands. Mit 1 TafeL V. 253. 
Lang, Landgerichtsrath. Ueber Dianthus deUaidea. XXI. 67. 

— Ueber die Gesundheits-Zustftnde der Stadt Rottweil und deren 

geognostische Ursache. XXVII. 61. 

— Beiträge zur wflrttembergischen Flora. XXVIU. 118. 

Lang, Otto H., Dr. Parallelfaserung und Sftulen- Absonderung. Mi- 
krostructur-Studie. Mit 1 TafeL XXXI. 886. 

Lech 1er, Apotheker Dr. Neue Entdeckungen in der wflrttembergi- 
schen Flora. L 159. UI. 147. V. 157. 

— Die Pflanzen auf der Juraformation. V. 152. 

— Nekrolog desselben, v. Krauss. XIV. 81. 

Leube sen., Apotheker Dr. Bedeutung der Chemie fflr die Geognosie. 
I. 158. 

— Bildung des Grundeises. n. 165. 

^ Ueber zwei bei Ulm erlegte Biber. V. 149. 

— Ist die atmosphärische Luft im Winter trocken? VI. 140. 

— Ueber Stylolithen. VI. 141. 

— Erfahrungen über die Haltbarkeit eiserner Retorten. VI. 149. 

— Neues Mittel zur Vertilgung des Hausschwamms. VI. 289. 
^ Ueber den Torf bei Söflingen. XVI. 52. 

— Ueber den Hausschwamm. XX. 28. 

^ Uebei' Kreosozon als Mittel zur Erhaltung thierischer Substanzen. 
XXXm. 51. 

— Nekrolog desselben. Veesenmeyer. XXXIX. 86. 

Leube jun., Apotheker Dr. Ueber Versuche Fäkalmassen in brenn- 
bare Steine zu verwandeln. XXXI. »84. 

Leuze, Prof. Ueber die Kalkspäthe im Basalttuff des Owener Bolle. 
. Hit 1 Tafel. XXXVI, 74. 

-T<* Beitrag . zur Eenntniss des Vorkommens von Ealkspath in Würt- 
temberg. Mit 1 Tafel. XXXVIII. 91. 



- 339 - 

Leuze, Prof. Nekrolog des Prof. Dr. Ootth. Werner. XXXIX. 48. 

Leidig, F., Prof. Dr. Beiträge und Bemerkungen zur württembergi- 
schen Fauna mit theilweisem Hinblick auf andere deutsche 
Gegenden. XXVn. 199. 

y. Li n stow, Dr. Helminthologische Untersuchungen. Mit 1 Tafel. 
XXXV. 313. 

Lucas, Gartenbauinspector Dr. Ueber einen Hagelfall in Reutlingen. 
XXVI. 83. 

Y. Ludwig, Freiherr. Nekrolog desselben, v. Kraus s. IV. 272. 

Luschka, Prof. Dr. Ueber die Cerebrospinalflüssigkeit. IX. 38. 

— Ueber die Flüssigkeit des Graafschen Follikels. XIU. 24. 

— Die Steissdrüse des Menschen. XVII. 43. 

V. Mandelslohe, Graf. Rechter Unterkiefer von Palaeomeryx 
Scheuchzeri und Qyrodus wmbüicus. Mit 1 Tafel. I. 152. 

— Ein l/tmultis-artiges Erustenthier aus dem braunen Jura von Hei- 

ningen. II. 148. (s. auch XXV. 152.) 

— Uebersicht der Flora und Fauna der Gegend von Ulm. V. 138. 

— Entstehung der Stylolithen. Mit 1 Tafel. V. 147. 

— Nekrolog desselben. Fr aas. XXVII. 28. 

Y. Martens, G., Dr. Eanzleirath. Erfahrungen, Beobachtungen and 
Versuche über die den Herbarien schädlichen Insecten. I. 218. 

— Der Sommer 1846 in Stuttgart. H. 372. 

— Menagerien in Stuttgart. III. 87. VI. 85. VII. 43. 129. X. 210, 

XV. 52. XVI. 64. 

— Themen fär Abhandlungen. HI. 150. 

— Die Dohlen in Württemberg. IV. 47. 

— Die blüthenlosen Gefässpflanzen Württembergs. IV. 94. 

— Centaurea solstitiaUs. V. 257. 

— Die Armleuchtergewächse Württembergs. VI. 156. 

— Das Vereinsherbar. VII. 199. 

— Iris germanica und florentina. IX. 366. 

^ Missbildung der Blätter von Aristolochia ^Sipho, XVI. 126. 

— Zwei Neuseeländer in Stuttgart. XVI. 285. 

— Die Laubmoose Württembergs. XVIII. 76. 

— Die Farben der Pflanzen. Mit I Quarttafel in Farbendruck. 

XVm. 239. 

— Ueber den Schlaf von Anthemis cotüla L. XIX. 47. 

— Die Bänder der Hain- und Gartenschnecke. XXI. 218. 

— Lebensbild desselben. Dr. Ed. v. Martens. XXIX. 66. 

Y. Martens, Ed., Dr. Ueber die Verbreitung der europäischen Land- 
• und Süsswasser-Gasteropoden. XI. 129. 

— Die classischen Conchylien-Namen. XVI. 175. 

— Zur Geschichte der Kenntniss der württemb. Mollusken. XXI. 178. 

22» 



- 340 - 

V. Härtens, Ed., Dr. Die wflrttemberg. NacktsclioeckeiL XXL 183. 

— Zoiitxe la dem frflheren TeneichmBS (IL 8.) betrefi der Art- 

bestimmiiiigeii der ConchylieD. XXL 188. 

— Aofzfthlasg der wfirtteinbergischeii Midlnsken. XXL 194. 

— Yerbreitmig der einzelnen Arten. XXL 204. 

— Einige seltenere Mollaskenarten ans Württemberg. XXY. 223. 
May e r , Julius Robert, Dr. Nekrolog desselben, r. Z e eh. XXXV. 35. 
r. Meyer, H. Pdlaeochdya huasenensis ans dem altem Sflsswasaer- 

kalk. ni. 167. 
Miller, K, Prof. Dr. Das Tertiftr am Hochstrftss. XXYU. 272. 
XXVin. 36. 

— Geognostische Untersuchungen in Sfidamerika. XXVIIL 119. 

— Ueber die Tiefseefacies des oberschw&bischen Miocins und die 

Bryozoen ron ürsendorf. XXXL 82. 

— Foraminiferen in der schw&bisch-schweizerischen miocftnen Meeres- 

molasse als Leitfossilien. XXXIIL 295. 

— Die 17 grössten erratischen Blöcke Oberschwabens. XXXVII. 305. 
r. Mo hl, Hugo, Prof. Dr. Ueber die Flora yon Württemberg. L 69. 

— Ueber die Geschichte der Victoria regia. IX. 60. 

— Ueber plötzliches massenhaftes Auftreten und Verschwinden ein- 

zelner Pflanzen. XXI. 161. 

— Ueber die blaue Färbung der Früchte von Vibumum Tinua. XXYU. 63. 

— Nekrolog desselben, v. Ahles. XXIX. 41. 

Möhl, H., Dr. Die Basalte der rauhen Alb. Mikroskopisch unter- 
sucht und beschrieben. Mit 1 Tafel. XXX. 238. 

Müller, Rep. Vanadium in den württembergischen Bobnerzen. 
Vin. 66. 

M ü n z in g , Fabrikant. Thierische Knochen als Nahrungsmittel HI. 169. 

Neubert, Pfarrer. Ueber eine Höhle im Falkenberg im oberen Jura. 
VI. 143. 

Neubert, Partie. Ueber Apocj^mm androsaemifölium. IX. 75. 

— Panacbirte Bl&tter einer Rosskastanie. X. 30. 

— Bemerkungen über Blüthenstiele. XIV. 67. 

— F&higkeit der Pflanzenwurzeln, feste oder gebundene Stoffe an£Eu- 

lösen. XVL 50. 

— Papageienzucht in Württemberg. XVIH. 49. 

Neumayr, M., Prof. Dr. Petrographische Studien im mittleren nnd 
oberen Lias Württembergs. XXIV. 208. 

Nickel, Bevierförster. Notiz über die Einwanderung der Wander- 
ratte. XXVIU. 123. 

Nies, Prof. Dr. Ueber die verkieselten Baumstämme aus dem Würt- 
temberg. Eeuper und über den Verkieselnngsproeess. XXXIX. 98. 

Nöllner, Chemiker. Canomibrium JüUanum. UL 149. 



— 341 — 

r. Nördlinger, Forstrath Dr. Eine neue Borkenkäferart (HyUsmus 
spartii Nrd.). Mit 1 Tafel. III. 217. 

— Ueber das Vorkommen von Laeerta crocea und murälis. V. 134. 

Vn. 128. 

— Ein eigenthümliches Meteor. VII. 263. 

— Notiz über eine Formica. XVI. 289. ^ 

— Mausjagd eines kleinen Wiesels. XXIII. 363. 

— Hylesinus suturdlis Redt. XXIV. 186. 

— Goldhaltigkeit des weissen Eeupersandsteins. XXIX. 144. 

— Kommt mmu8 effusa Willd. in Württemberg vor? XXXI. 366. 

— Ueber das Vorkommen von Veronica montcma L. XXXIII. 294. 

— Nekrolog des Prof. Dr. v. Fleischer. XXXVI. 36. 

V. Nördlinger, Oberfinanzrath. Nekrolog desselben. Zeller. 

XVUI. 24. 
V. Nörrenberg, Prof. Untersuchung der Mischungen von E[ali- und 

Ammoniak-Seignettesalz. XXI. 158. 

— Dessen Nekrolog. Holtzm'ann. XX. 24. 

Oeffinger, Apotheker. Pyröla cMorantha und Sälvia sylvestris 

IX. 75. 
Oppel, Prof. Dr. Der mittlere Lias Schwabens. Mit 4 Tafeln. X. 39. 

— üeber einige Cephalopoden der JurafonnationWürttembergs. XII.104. 

— Die Juraformation Englands, Frankreichs und des südwestlichen 

Deutschlands. XII. 121. XUI. 141. Mit 1 Karte. XIV. 129. 
Mit 1 Tabelle. 

— Geognostische Verbreitung der Pterodactylen. XIV. 55. 

— Die neueren Untersuchungen über die Zone der Avictda contorta, 

XV. 315. 

— Die weissen und rothen Kalke von Vils in Tyrol. Mit 2 Tafeln. 

XVn. 129. 

— Die Arten der Gattungen Glyphea und Pseudoglyphea. XVII. 108. 

— Die Arten der Gattungen Eryma, PseudastcusuSj Magila u. Etallonia, 

XVn. 355. 

— Ueber das Lager von Seesternen im Lias und Keuper. XX. 206. 

— Nekrolog desselben, v. Kurr. XXIII. 26. 

Paulus, Chr. Ueber ein Vorkommen von Mergelkrystallen in der 
Keuperformation. II. 196. 

Paulus, Prof. Verbreitung der Laeerta murälis, XIII. 54. 

Peine, Georg. Untersuchung des Wassers der Stuttgarter Wasser- 
versorgung. XXXIX. 128. 

Pfizenmaier, Revierfbrster. Üeber die Zucht der braunköpfigen 
Eichenspinner {Äntherea Pernyi Gu6r.). XXX. 271. 

Plieninger, Oberstudienrath Prof. Dr. Entstehung und Consti- 
tuirung des Vereins. I. 1. 



— 342 — 

Plieninger, Oberstudienrath Prof. Dr. lieber den gegenw&rtigen 
Standpunkt der yaterl&ndischen Naturkunde WOrttembergs. I. 15. 

— Üeber den englischen hydraulischen Cement. I. 157. 

— Reliefs im feinkörnigen Keupersandstein. I. 159. 

— Wetterscheiden WOrttembergs. I. 161. 

— Ein neues Sauriergenus und die Einreihung der Saurier mit 

flachen schneidenden Z&hnen in eine Familie. II. 148. Mit 
1 Tafel. II. 247. 

— Bildung des Gmndeises. II. 167. 

— Jahresberichte Aber die Witterungsverh&ltnisse in Württemberg. 

s. Sachregister unter MWittemngsyerhftltnisse^. 

— Ittsecten im Jahr 1846. II. 256. 

— Der Winter 1844—45. n. 889. 

~ Ungewöhnlicher Hagel- und Qraupelnfall. IL 392. 

— Kartoffelflule. IL 126. lU. 153. 

~ Cyprinoidenzfthne aus dem Sflsswasserkalk von Steinbeim. Mit 
1 Tafel, m. 162. 

— Z&hne von Microlegtes anHquua und Sargodon tomieus aus der 

obem Greoz-Breccie des Eeupers von Degerloch und Steinenbronn. 
Mit 1 Tafel. IIL 164. 

— Verzeichniss der Reptilien Württembergs. IIL 194. 

— Die Wirbelthierreste im Eorallenkalk von Schnaitheim. Mit 1 Tafel. 

UL 226. 

— Bildung junger Kartoffelknollen in alten Knollen. Mit 1 Tafel. 

m. 228. 

— Anoplotherium commune im älteren Süsswasserkalk. IIL 261. 

— Knochenführender AlluviaUehm im Gebiet der Molasse. III. 261. 
-— Ein nicht fossiles Nagethier im Muschelkalk. Mit 1 Tafel. III. 262. 

— Anweisung zu Witterungsbeobachtungen. IIL 387. 

— Superfötation bei Insecten. IV. 108. 

— Ueber das Regnen organischer Körper. lY. 404. 

— Einfluss der Naturwissenschaft auf die Landwirthschaft. Y. 161. 

— Ein Saurierskelett im obersten Keupermergel {Behdon?), Y. 171. 

— üeber Ämphicyan. Mit 1 Tafel. Y, 216. 

^ Ueber Geosaurus maximus. Mit 1 Tafel. Y. 252. 

— Das atmosphärische Ozon und dessen Beobachtung. Y. 168. 

— Ueber hydraulischen Cement. YL 123. 

— Ueber Styblithen, Fährten und Rutschflächen und deren Bildung. 

YIII. 78. 

— Wanderungen gewisser Eingeweidewürmer. YIII. 255. 
~ Ein merkwürdiger Blitzschlag. YIII. 382. 

— Beobachtungen zu Stuttgart während der Sonnenfinstemiss vom 

28. Juli 1851. YHI. 368. 



— 343 — 

Plieninger, Oberstudienrath Prof. Dr. Bdodon Plieningeri, Em 
Sauriet der Keuperformation. Mit 6 Tafeln. VIII. 116. 389. 

— Nekrolog des O.A.-Arztes Dr. v. Hartmann. IX. 25. 

— Beitrag zur meteorologisch-klimatischen Statistik und Topographie 

Württembergs. (Ergebnisse 30- resp. 60jähriger Beobachtungen 
vom Jahr 1825 (resp. 1792)— 1854.) XI. 273.^ 
Probst, Pfarrer Dr. lieber das Gebiss des Notidanus primigenius Ag. 
Mit 10 Figuren. XIV. 124. 

— Die Streifung der fossilen Squalidenzähne. Mit 1 Tafel. XV. 100. 

— Eine Mittheilung über geognostische Karten. XXI. 274. 

— Geognostische Skizze der Umgebung von Biberach. XXII. 45. 

— Tertiäre Pflanzen von Heggbach bei Biberach nebst Nachweis der 

Lagerungsverhältnisse. XXIV. 172 

— Fossile Meeres- und Brackwasser-Conchylien aus der Gegend von 

Biberach. XXVII. 111. 

— Das Hochgeländ. Ein Beitrag zur Kennt niss der oberscbwäbischen 

Tertiärschichten. XXIX. 131. 

— Beitrag zur Topographie der Gletscherlandschaft im württembergi- 

schen Oberschwaben. Mit 1 Karte. XXX. 28. 40. 

— Beitrag zur Kenntniss der fossilen Fische aus der Molasse von 

Baltringen. XXX. 275. Mit 1 Tafel. XXXm. 69. Mit 2 Tafeln. 
XXXIV. 113. Mit 1 Tafel. XXXV. 127. Mit 2 Tafeln. XXXVIII. 
116. Mit 1 Tafel. 

— Erörterungen über den Zusammenhang der klimatischen Zustände 

der letzten drei Erdperioden. XXXI. 85. 

— Ueber die Haiflschreste der Meeresmolasse Oberschwabens. XXXII. 5 1 . 

— Verzeichniss der Fauna und Flora der Molasse im württembergischen 

Oberschwaben. Nach dem gegenwärtigen Stand der geognostischen 
und paläontologischen Untersuchungen dargestellt. XXXV. 221. 

— Zur klimatischen Frage. XXXVn. 47. 

— Zur Kenntniss der quartären Wirbelthiere in Oberschwaben. 

XXXVII. 114. 

— Das fossile Murmelthier und der Halsband-Lemming Oberschwabens. 

XXXVIII. 51. 

— Beschreibung der fossilen Pflanzenreste aus der Molasse von Hegg- 

bach O.A. Biberach und einigen andern oberschwäbischen Loca- 
litäten. I. Abth. Dicotyledonen. Mit 2 Tafeln und 1 Holzschnitt. 

XXXIX. 166. 

w, Quenstedt, Prof. Dr. Ueber die Hoffiiung auf Kohlen in Würt^ 
temberg. I. 145. 

— Mineralien in den Luftkammern der Gephalopodenschalen. II. 154. 

— Ueber die Kohlenformation mit Bemerkungen über die Wahrschein- 

lichkeit ihres Vorkommens in Württemberg. II. 173. 



— 344 — 

r. Qoenstedt, Prof. Dr. Die Orenzen der Moschelkalkformatioii. 
IV. 67. 

— lieber Hippotherium der Bohnerze. Mit 1 TafeL VI. 165. 

— Meeochirua im braanen Jnra C bei Oammelshaoseii iind einige andere 

Krebse. Mit 1 Tafel. VI. 186. 

— Ueber die Frohnstetter Fossilien. IX. 64. 

— Ueber fossile Menschenzfthne ron Frobnstetten. ' IX. 67. 

— Ueber Stylolithen. IX. 71. 

~ Ueber einen Schnaitbeimer Lepidotoskiefer. Mit 1 Tafel. DL 361. 

— Ueber Pentacrimtes eoUigahi9. Mit 1 Tafel. XII. 109. 

— üeberGavial und Pterodactylas Württembergs. Mit 1 Tafel. Xin.34. 

— Pterodactylua Uaaieus, Mit 1 Tafel. XIV. 299. 

— Nekrolog des Prof. Dr. Chr. Gmelin. XVII. 24. 
^ Das Steinbeimer Becken. XXII. 116. 

— BdeOodus Boüensis aas dem Posidonienscbiefer bei Boll. Mit 1 TafeL 

XXXVIIL 137. 
Rampold, Dr. Einiges über den See, der einst das Neckarthal bei 

Cannstatt bedeckte und aber das Verhalten der Gannstatter 

Mineralquellen zu einander. IL 188. 
r. Kapp, Prof. Dr. Die Zähne des Hirsches. I. 64. 

— Die Ernährung des Fötus der Wiederkäuer. 1. 67. 

— Ueber die Stimmblasen der Batrachier. II. 185. 

— Die Zunge der Geier. III. 85. 

— Notizen über die Anatomie des afrikanischen Strausses. III. 127. 

— Ein neuer Aal vom Gap. Mit 1 Tafel. IV. 142. 

— Ein neuer Regenwurm vom Gap. Mit 1 Tafel. IV. 142. 

~ Die Fische des Bodensees. IX. 33. X. 137. Mit 6 Tafeln. 

— Ueber den Winterschlaf. XII. 23. 

— Anatomische Untersnchungen über Managua Mirostris Harl. Mit 

1 Tafel. Xin. 87. 

— Nekrolog desselben. Eöstlin. XXVI. 50. 

V. Reichenbach, Carl, Freiherr. Nekrolog desselben, y. S c h m i d t. 

XXVI. 62. 
Reichert, Hermann. Seltenheit der Fledermäuse im Jahre 1879. 

XXXVI. 94. 
Reihlen, Adolph. Das grosse Nacbtpfauenauge (Satumia Pffri) 

in Württemberg. XXXVI. 250. 
Reiniger, Stadtrath. Die sogenannten Spurbienen. IV. 107. 
V. Reusch, Prof. Dr. Nekrolog des Prof. Dr. Schlossberger. XIX. 26. 

— Der Schiller des Adulars und des Labradors. XIX. 64. 

— Ueber den Agat und den Hydrophan. XXI. 55. 

— Nekrolog des Prof. Dr. Sigwart. XXII. 22. 

— Ueber singende Flammen. XXIII. 48. 



— 345 — 

y. Keusch, Prof. Dr. lieber eine besondere Gattung von Durchgängen 
im Steinsalz und Ealkspath. Mit 1 Tafel. XXIV. 61. 

— Ueber die Körnerprobe am zweiachsigen Glimmer. XXY. 33. 

— Ueber eine eigenthümlicbe .Knickung, welche das Holz bei einer 

Pressung längs der Fasern erfährt. Mit 4 Figuren. XXY. 35. 

— Ueber die Guttapercha. XXV. 38. 

Reuse hie, Prof. Dr. Ueber das Körperüch-Sehen. XXFV. 51. 

— Ueber das Phänomen des Himmelsgewölbes. XXV. 30. 

— Mittheilungen aus der Geschichte der Wärmeäquivalente. XXVI. 94. 
Riecker, RectorDr. Nekrolog des Oberamtspfleger H. Ti tot. XXIX. 89. 
Rogg, Prof. Hypsometrische Tafel für die orographischen und geo- 
graphischen Verhältnisse Schwabens eingerichtet. II. 368. 

Rohmiller, Schullehrer. Beitrag zur Naturgeschichte der Dohlen» 

IV. 278. 
Roman, med. stud. Rhyncholithen im württembergischen Jura. V. 260. 

— Schichtenfolge im Juragebirge Schwabens. VIII. 61. 

V. Roser, Staatsrath. Nekrolog desselben, v. Jäger. XIX. 31. 

Roser, Gustav. Chemische Untersuchung von Koprolithen. III. 254. 

V. Rueff, Director. Nekrolog des Obermedicinalratb Dr. v. Hering. 
XXXVIII. 42. 

Salzmann, Dr. Notizen über Taenien. XVII. 102. 

Scheiffele, J. , Ueber Cicindella germanica L. XXXVIII. 348. 

Y. Schelling, Obermedicinalratb. Dessen Nekrolog. Köstlin. 
XI. 64. 

Schempp, J., Vicar. Der Keuper Württembergs in den Landes- 
gegenden von Rottweil, Tübingen, Stuttgart und Heilbronn. 
XXVIII. 166. 

v. Schertel, Carl Franz August Sebastian, Freiherr. Nekrolog des- 
selben. König-Warthausen. XXXII. 47. 

Schill, Jul., Apotheker Dr. Tertiär- und Quartär-Bildungen am nörd- 
lichen Bodensee und im Höhgau. Mit 1 Tafel. XV. 129. 

Schlossberger, Prof. Dr. Procentische Zusammensetzung des Faser- 
stoffs. II. 127. 

— Beziehung der Pilzbildung zu den sogen. Hexenringen. II. 239. 

— Ueber einige aus dem sogen. CaseSn erhaltene Substanzen. H. 244. 

— Bildung von Vivianit im thierischen Organismus. III. 130. 

— Arsenikgehalt des Cannstatter Mineralquellenabsatzes. III. 151. 

— Kupfergehalt einiger im Handel vorkommender Oelkuchen-Sorten. 

IV. 90. 

— Ueber das Wurstgift. IX. 60. 

— Ueber das Gehirn. IX. 110. 

— Chemische Zusammensetzung der Muschelschalen. XIII. 29. 

— Chemische Zusammensetzung der Krystalle in dem Malpighi'schen 



— 346 — 

Gef&sse der Eicheospinnerraupe und der Steinchen aas dem Bo- 
janus'schen Organe von Pinna nöbUis, Xni. 33. ' 

Schlossberger, Prof. Dr. Nekrolog desselben, v. B e a s c h. XIX. 26. 

Schmidt, A., Prof. Dr. Prof. Dr.G. Wemer's Spiegeldreikant 
Mit l Holzschnitt. XXXIX. 86. 

y. Schmidt, Director. Raupen und Kokons des Japanischen Seiden- 
schmetterlings Tama-Mal. XX. 32. 

— Nekrolog des Freiherm Carl v. Reichenbach. XXVL 62. 

V; Schoder, Prof. Dr. Ueber den j&hrlichen Gang des Barometers. 
Mit 1 Tafel. XXIV. 269. 

— Die Ergebnisse des Prftcisions-Niyellements der Bahnlinie Stnttgart- 

Goldshöfe-Crailsheim-Heilbronn-Stnttgart. XXY. 169. 

— Hfllfstafeln zur barometrischen Höhenbestimmung nebst einer An- 

leitung zur Untersuchung und zum Gebrauch der Aneroid- 

barometer. XXYIII. 69. 
Schönbein, Prof. Dr. Nekrolog desselben, v. Korr. XXYI. 56. 
Schramm, Th. Untersuchung der Kalksteine Württembergs auf 

Alkalien und Phosphorsäure. Y. 58. 
Seh übler, Rechtsconsuleut. Die Bedeutung der Mathematik für die 

Naturgeschichte. Mit 1 Tafel. lY. 75. 
?. Schübler, Bergrath. Nekrolog des Bergraths Fahre du Fanr. 

XII. 18. ♦ 

— Gasansströmungen im Schacht bei Haigerloch. XIII. 44. 

— Ergebnisse der Bohrarbeiten auf Steinkohlen in Württemberg. 

XYI. 44. 

— Ueber die in den letzten Jahren durch bergmännische Arbeiten 

gewonnenen Aufschlüsse. XYII. 47. 

— Nekrolog desselben, v. Kurr. XIX. 40. 

Schul er, Maschinen-Inspector. Durchschnitt der württembergischen 
Flözgebirge. X. 30. 

— Krystallische Schlacken von Wasseralfingen. X. 31. 

— Ueber die Rntschfläcben im Wasseralfinger Eisenerz. Mit 5 Figuren. 

XIII. 56. 

— Ueber die Sternkorallen ans den blauen Kalken (br. J. f) von 

Attenhofen bei Wasseralfingen. XX. 49. 

— Das Hüttenwerk Wasseralfingen. XXI. 15. 

— Ueber die Bestimmung der Mächtigkeit des braunen Jura. Mit 

1 Tafel und 1 Holzschnitt. XXI. 67. 
Schüz, Dr. Yarietät von Atropa belladonna, XY. 45. 

— Lebenszähigkeit der Bachforelle. XXU. 128. 

— Atropa belladonna L. var. lutea (Schüz) und ihr Atropingehalt. 

XXXin. 291. 

— Nekrolog desselben. Wurm. XXXI Y. 43. 



— 347 — 

Schwager, C. Beitrag zur Kenntniss der mikroskopischen Fauna 
jurassischer Schichten. Mit 6 Tafeln. XXI. 82. 

Schwarz, Pfarrer und Hauptmann D ü r r i c h. Greognostische Terrain- 
profile durch Württemberg. Mit 1 Tafel. VITI. 69. Berichtigung 
hiezu. Vin. 256. 

Schwarzmayer, Seminar-Oberlehrer. Die Flora des Nagolder Schloss- 
bergs. XXXIX. 80. 

Schwendener, Prof. Dr. Ueber die Festigkeit der Gewächse. XXXIV. 76. 

— Zur Lehre von der Blattstellung. XXXV. 43. 

y. Seckendorf, Graf. Die lebenden Land- und Süsswasser-MoUusken 
Württembergs. 11.3. Zusätze hiezu. Ed. v. Martens. XXI. 188. 

— Nekrolog desselben, v. Kurr. XV. 28. 

y. Seyffer, Dir. Beschreibung des Diluviums im Thal von Stuttgart 
und Cannstatt. Mit 1 geognost. Karte und 2 Profilen. I. 183. 

— Benutzung der aus den natürlichen warmen Mineralquellen aus- 

strömenden Wärme zu Erwärmung von Frühbeeten, Gewächs- 
häusern und andern verschlossenen Räumen. I. 209. 

— üeber die Kartoffelftule. II. 125. 

— Erklärung der Zauber- und Hexenringe auf Wiesen- und Waide- 

plätzen. II. 160. 

— Bemerkungen über Paulownia imperialis, YII. 127. 

— Merkwürdige Erscheinung an Tamus ehphanHpes. VH. 127. 

— Eine eigenthümliche Erscheinung von Reproductionskraft an einem 

Samenkohlraben. IX. 123. 

— Nekrolog desselben. XIV. 22. 

S e y f f e r , 0., Dr. Einfluss der Electricität auf die Vegetation. III. 259. 

— Insecten im Sommer 1846. HI. 260. 

— Shakespeare über Hexenringe. HI. 261. 

— Verzeichniss und Beobachtungen über die in Württemberg vorkom- 

menden Lepidopteren. V. 76. 

— üeber den gegenwärtigen Zustand der Electrochemie. V. 179. 

— üeber Lichtpolarisation. Mit 1 Tafel. VI. 198. 

— Apparat zur Darstellung der Plateau'schen Versuche. Mit 1 Tafel. 

VI. 200. 

— Versuche über Dampfelectricität. Mit 1 Tafel. VI. 203. 

— üeber die Figuren der sphäroidalen Flüssigkeitstropfen und ihren 

Zusammenhang mit den Klangfiguren. VI. 205. 
V. Siebold, Prof. Dr. Fang des Kilch (Corc^fon«» acronius v. Rapp). 

XIV. 328. 
Sigwart, Prof. Dr. Beschaffenheit und constaote Verschiedenheit 

der Caonstatter und Berger Mineralquellen. L 150. 

— Bemerkungen über einen hydraulischen Kalk aus der Gegend von 

Kirchheim. II. 168. 



— 348 — 

% 

Sigwart, Prof. Dr. Brom aus Matterlange der Soole von Friedrichs- 
haU. m. 152. 

— Vorkommen des Broms und Jods in den Mineralwassern und HeO- 

quellen Württembergs. Jod in unsern Schwefelwassem. IV. 269. 

— Vorkommen ron Jod im Reutlinger Wasser. VI. 140. 

— Entdeckung und Vorkommen des Jod in der organischen und an- 

organischen Natur, insbesondere auch in Württemberg. IX. 48. 

— Vergleichende Untersuchung des Wilhelmsbrunnens in Cannstatt, 

der Inselquelle und des Berger Sprudels. XV. 352. 

— Nekrolog desselben, y. Reu seh. XXII. 22. 

?. Steudely Dr. Oberamtsarzt. Mnthmassliche Anzahl aller auf der 
Erde Torhandenen Pflanzen. XI. 66. 

— Nekrolog desselben. ▼. Kurr. XIII. 17. 

Steudel, Prof. Ueber die Heimath der ober seh w&bischen Geschiebe. 

Mit 1 Tafel. XXII. 104. 
^ Ueber die erratischen Blöcke Oberschwabens. XXV. 40. 

— Ueber das Material der Steinwaflen aus den Bodenseepfihlbauten. 

XXXII. 76. 
Steudel, W., Dr. Ueber das Tödten und Aufspannen der Klein- 
schmetterlinge. XXII. 243. 

— Die wflrttembergischen Kleinschmetterlinge. XXIII. 39. 

— Nekrolog des Direktor Jul. v. Steudel. XXXIII 36. 

— Ueber eine lebende Raupe von Laria v. nigrum F. mit entwickelten 

Fühlern. XXXV. 61. 

— und Dr. £. Hof mann. Verzeichniss der württembergischen Klein- 

schmetterlinge. XXXVm. 143. 
Titot, Stadtschultheiss. Notizen über Fieus elasUea. III. 134. 151. 

— (hicubaius hehen (Taubenkropf). III. 150. 

— Nekrolog desselben. Riecker. XXIX. 89. 

Trinker, Juwelier. Begattung und Zucht einiger Schmetterlinge. 

XIX. 49. 
Ulm er, Wundarzt. Monstrosität einer jungen Hausschwalbe. VHI. 128. 
Valet, Apotb. Corydalis lutea, IV. 110. 

— Ueber den Nestbau des Teichhuhns {OaUinula MoropiM Latb.). 

XXXI. 179. 
Veesenmeyer, Prof. Dr. Herbarium Hieronymus Harder's aus dem 
Ende des 16. Jahrhunderts. XII. 55. Anmerkung hiezu. Volz. 
XII. 120. 

— Der Frauenfisoh {Leudscus virgo Heck.) in der Donau. XV. 47. 

— Ueber die Grundein {Colitis fossilis und taenia L.). XIX. 52. 

— Vorkommen des Distelfalters. XIX. 109. 

— Ueber die Pilze und Schwämme der Umgegend von Ulm. XXV. 24. 
■— Nekrolog des Apothekers Dr. Gust. Leube sen. XXXIX. 36. 



— 349 — 

V. Yeiel, Hofrath Dr. Ausgegrabene Menschenschädel bei der Uff- 
kirche in Cannstatt. XI. 66. 

— Bohrarbeiten bei den Gannstatter Quellen. XY. 2. 

— Rehkopf mit degenerirtem Geweih. XV. 45. 

— Lange Dauer der Blüthe von Cypripedium ccUceoltM. XXIII. 77. 
y ölt er, Apoth. Semionotus Bergeri Ag. XIX. 57. 

— Erst jetzt (24. Juni) treibende Zweige eines Nussbaums. XXI. 67. 
Yolz, Prof. Beiträge zur Geschichte der Zierpflanzen und der Garten- 
kunst. VII. 211. 

— Rebsorten in früheren Zeiten in Württemberg. VIII. 34. 

— Grenzen des Weinbaues in Württemberg. Mit 1 Karte. VIII. 45. 

— AeltestesjLiumpenpapiervom Jahre 1301. Mit 2 Holzschnitten. XII. 70. 

— Anmerkung zu einer Stelle in dem von Prof. Veesenmejer (XII. 55) 

vorgezeigten Herbarium von 1595. XII. 120. 
Waagen, W., Prof. Der Jura in Franken, Schwaben und der Schweiz, 

verglichen nach seinen paläontologisch bestimmbaren Horizonten. 

XIX. 117. 
Walchner, F. Notizen über Ankunft und Abziehen einiger Vögel 

in der Gegend von Wolfegg. Von 1845—1848. V. 380. 
Walser, Oberamtsarzt Dr. Phytotopographische Skizze der Umgegend 

von Münchroth in Oberschwaben. UI. 229. 

— Biostatische Studien. Mit 1 Tafel. V. 225. 

— Die grosse Linde in Leutkirch mit Beziehungen zu den Wachs- 

th ums- Verhältnissen sehr alter Linden unseres Glimas überhaupt. 

Mit 2 Holzschnitten. XVII. 57. 
Walther, R. und Assist. Hauff. Vergleichende Untersuchung des 

Wasser- und Fettgehalts des Gehirns. IX. 100. 
Walz, Oeconomierath . Bericht über Fata Morgana. Mit 1 Tafel. III. 428. 
Walz, Director Dr. Nekrolog desselben. Weber. XXXIV. 52. 
Weber, Prof. Dr. Nekrolog des Gustav Walz, Director in Hohen- 

heim. XXXIV. 52. 
Wein Und, Dr. Eizahn der Ringebatter. Mit 1 Tafel. XIL 90. 

— Eigenthümliche Haftorgane eines männlichen Nematoiden. Mit 

1 Tafel. XV. 97. 

— Inselbildong durch Korallen und Mangrovebüsche im mexikanischen 

Golf. Mit 1 Tafel. XVI. 31. 

— Zur Weichthierfauna der Schwäbischen Alb. Mit 1 Tafel. XXXIL 234. 

— Zur Entwicklungsgeschichte des Leberegels (Distoma hepaticum L.). 

XXXIX. 89. 

— Zur Molluskenfauna von wttrttembergisch Franken. Mit 4 Holz- 

schnitten. XXXIX. 1:L2. 
Weismann, Apoth. Ueber eine Pflanze im Muschelkalk. II. 147. 

— Organische Reste aus dem Grailsheimer Muschelkalk. VIII. 77. 



— 350 — 

Weismann, Apotb. Nekrolog desselben, v. Kurr. XYII. 40. 
W e p f e r , G., Hflttenassistent. Ueber den Einfluss der Abkübliing unseres 

Planeten auf die Gebirgsbildung. Mit 6 Holzschnitten. XXXn. 166. 
Werner, Gostav. Meine Hausthiere. YIII. 118. 
Werner, Gotthilf, Prof. Dr. Die F&rbong der Löthrohrflamme durch 

Alkallen und Erdalkalien. XX. 81. 

— Ueber die Yariet&ten des Kalkspathes in WQrttemberg. Mit 1 Tafel. 

XXm. 113. 

— Ueber einen einaxigen Glimmer von der Somma. XXIEL 140. 

— Ueber den Werth der Dünnschliffe von Gebirgsarten. XXIV. 29. 

— Ueber die graphische Darstellung der Gestaltung geognostischer 

Grenzflächen. Mit 1 Tafel. XXIY. 34. 

— Zusammenstellung der bis jetzt in Württemberg aufgefundenen 

MineraUen. XXV. 127. 

— Nekrolog desselben. Leuze. XXXIX. 48. 

V. Wild, Director. Numerische Uebersicht der in den K. Wilhelma- 
Gärten cultivirten Pflanzen. XY. 46. 

Wolff, Prof. Dr. Die wichtigeren Gesteine Württembergs, deren 
Yerwitterungsproducte und die daraus entstandenen Ackererden. 
XXII. 70. XXIII. 78. XXYII. 66. XXXIY. 178. 

Wundt, G., Eisenbahn-Bauinspector. Ueber die Vertretung der Zone 
des Ämmonites transversarius im schwäbischen weissen Jura. 
Mit 2 Holzschnitten. XXXIX. 148. 

Wurm, Dr. Ueber einige neue chemische und anatomisch-physiolo- 
gische Thatsachen bezüglich des Auerhahns. XXXI. 61. 

— Nekrolog des Dr. med. Schüz. XXXIY. 43. 

— Ueber das Vorkomme n des Birkhuhnes auf dem Schwarzwald. 

XXXYin. 284. 

V. W u r 8 1 e m b e r g e r , A. R. C, Dr. Ueber Lias Epsilon. XXX IT. 193. 

V.Württemberg, Paul Wilhelm, Herzog. Beobachtungen über Zug- 
vögel im Winter 1844—45. I. 127. 

— Nekrolog desselben, v. Eurr. XYUI. 20. 
V.Württemberg, Wilhelm, Graf. Ueber den lithographischen 

Schiefer von Nusplingen. VI. 142. 

— Ueber eine Terrainkarte von Süddeutschland für statistische > geo- 

logische, historische und strategische a.a. Zwecke. VI. 241. X. 31. 
Xeller, Bergrath. Wassermessungen in Wildbad. XXII. 202^ 
v. Zech, Prof! Dr. Ueber den Versuch einer Berechnung der Wasser- 
mengen der württembergischen Flüsse. IX. 370. 

— Höhenbestimmnngen bei der württembergischen Eisenbahn. Xm. 72. 

— Optische Erscheinungen des honigsteinsauren Ammoniaks. XV. 81. 

— Der Pancratiustag. XVI. 30. 

— Erscheinungen der Spectralanalyse. XVIU. 59. 



— 351 — 

y. Zech, Prof. Dr. Ein weisser horizontaler Ring durch die Sonne. XX. 48. 

— Bemerkung zu dem Aufsatz »die Brillant-Parabelc von Prof. Fisch- 

bach. XX. 204. 

— Die physikalischen Eigenschaften der Krystalle. XXI. 227. XXII. 207. 

— Nekrolog des Prof. Dr. v. Holtzmann. XXII. 25. 

— Lufterscheinung in Stuttgart vom 17. März 1867. Mit 1 Tafel. 

XXII. 232.. 

— Die Bewegung der Luft in unserer Atmosphäre. XXII. 235. 

— üeber Sternschnuppenschwärme und ihren Zusammenhang mit den 

Kometen. XXIV. 45. 
-r Das registrirende Thermometer des Polytechnikums. Mit 1 Tafel. 

XXV. 40. 101. 

— Billigster Apparat zu Registrirung meterologiscber Beobachtungen. 

XXVI. 143. 

— Das württembergische Längenmaass und die Messstangeu der würt- 

tembergischen Landesvermessung. XXVII. 51. 

— Ueber die Vert Heilung der Sonnenflecken auf der Oberfläche der 

Sonne. XXVIII. 62. 

— Ueber das Hagelwetter vom 19. Mai 1872. XXIX. 98. 

— Messung der Temperatur eines Bohrlochs in Wildbad. Mit 1 Tafel. 

XXXI. 150. 

— Ueber zwei von Pfarrer Engel in Ettlenschiess beobachtete Natur- 

erscheinungen. XXXIII. 66. 

— Nekrolog des Dr. Julius Robert Mayer. XXXV. 35. 

— Die Kälte des vergangenen Winters (1879/80). XXXVII. 41. 
Zeller, Gottl. Heinr., Dr. Nekrolog desselben, v. Kurr. XXI. 50. 
V. Zell er, Director Dr. Nekrolog des Oberfinauzrath v. Nörd- 

linger. XVIII. 24. 

— Die württembergischen Oscillarien. Mit 1 Holzschnitt. XVIU. 71. 

— Ueber den Schweigfurt- Weiher. XX. 29. 

— Ueber Meer- und Süsswasser-Algen. XXXIH. 67. 

— Ueber vielgestaltige Algen. XXXII. 90. 

— Algen und Zoophyten im nordischen Meer und Sibirien gesammelt 

von Graf Waldburg-Zeil. XXXIX. 104. 
Zenneck, Prof. Dr. Ueber die Gase als Gegenstand eines besonderen 
Faches der Naturgeschichte. L 154. 

— Ideen über eine Winterbotanik. XIV. 72. 

— Nekrolog desselben. Dückert. XVI. 26. 

Ziege le, Pfarrer. Ueber die Flora des Hohenasperg. XXXVI. 57. 
Zink, Prof. Ueber Aenderung des Nullpunktes des Thermometers, 

XXVIII. 124. 
V. Zieten, Major. Nekrolog desselben. III. 249. 



Sach-ßegister. 



Aal, ein neuer, vom Gap. y. Kapp. IV. 142. 

Abramis döbuloides n. sp. aus dem Neckar. Günther. XIII. 50. 

— Leuckartii Heck, und Petromyzon mainnus L. v. K r a u s s. XIX. 54. 
Aconitum tauricum, abnorme Blüthen. Hochstetter. XI. 33. 
Adular, Schiller des — und des Labradors. ▼. Reu seh. XIX. 64. 
Aetosaurus ferratus Fr. ans dem Stubensandstein bei Stattgart. 

Fr aas. (Erschien als besonderes Heft in Quarte.) XXXm. 
Agat und Hydrophan, v. Keusch. XXL 55. 
^^ai;eaineriüana,achtfiushblflhende. Eönig-Warthausen. XII. 101. 
Algen, aber yielgestaltige. y. Zell er. XXXII. 90. 

— Meer- und Süsswasser. v. Zeller. XXXIII. 67. 

— und Pilze. Eulenstein. XXL 66. 

— und Zoophyten im nordischen Meer. ▼. Zeller. XXXIX. 104. 
Algenflora von Württemberg. Kirchner. XXXYI. 155. 
AUanit von der schwarzen Erux. Prof. M. Bauer. XXVUI. 246. 
Alluvionen der neuesten Zeit. Hocheisen. XXYIII. 47. 
Alpenflora Oberschwabens. Ducke. XXX. 227. 
Ammoniak, honigsteinsaaren, Polarisations-y erhalten des —. v. Zech. 

XV. 31. 
-> und Kali-Seignettesalz, Untersuchung der Mischungen des — . 

?. Nörrenberg. XXI. 158. 
Ammoniten, Abnormitäten bei — . Fr aas. XIX. 111. 
Ammonites Strombecki Griep. im Wellendolomit Schwabens. Eck. 

XXVIII. 122. 

— tranvoersarius^ Vertretung der Zone des -— im schwäbischen weissen 

Jura. Wundt. XXXIX. 148. 
Amphicyon. Plieninger. V. 216. 
Anas tadoma in Oberschwaben, v. Kraus s. X XXII . 93. 
Aneroidbarometer, Anleitung zur Untersuchung und Gebrauch 

des — . V. Sc ho der. XXVIIL 69. 



— 353 — 

Anoplotherium commune im altern Süsswasserkalk. P 1 i e n i n g e r; 

III. 261. 
Anthemis cotülaL,, der Schlaf von — . G. v. Martens. XIX, 47. 
Antherea Pemyi Gu6r. Dr. G.Jäger. XXIX. 92* XXX. 169. 

Pfizenmaier. XXX. 271. 
Apiocrinitenstiele, Wachsthum derselben. Fraas. XY. 126. 
Apocynum androsaemifoUum L. Neubert. IX. 75. 
Aequiyalenz der Wärme, Anwendung des Gesetzes der — auf die 

Nationalöconomie. Hahn. XXXIII. 54. 
Aristolochia Sipho L., Missbildung der Blätter von — . G. v. Mar- 
tens. XVI. 126. 
Armleuchtergewächse, die, Württembergs. G. v. Martens. 

VI. 156. 
Arsenikgehalt des Gaunstatter Mineralquellen- Absatzes. Schloss* 

berger. III. 151. 
Artesische Brunnen, negative. Bruckmann. IX. 173. 
Asphalt aus den Pfahlbauten von Schussenried. Dorn. XXXIV. 95. 
Astacus flw)iatilis. Missgebildete Scheeren. v. Jäger. VII. 33. 

Arten in Mittel- und Südeuropa. Elunzinger. XXXVIII. 326. 

Astronomische Wärme- und Lichtvertheilung auf der Erdoberfläche. 

Brenner. X. 256. 
^taa; -Arten, schmarotzend in Najaden. E. B esseis. XXV. 146. 
Atropa belladonna L., Varietät von. Schüz. XV. 45. 

— var. lutea und ihr Atropingehalt. Schüz. XXXHI. 291. 
Auerhahn, neue chemische und anat.-physiolog. Thatsachen bezügl. 

des — . Wurm. XXXI. 61. 

Aufblühen, das, der Gewächse in Württemberg. Karrer. XXXVIII. 
263. 

Aufschlüsse, die in den letzten Jahren durch bergmännische Ar- 
beiten gewonnenen — . Bergrath v. Schübler. XVII. 47. 

Avicula contoTta, Zone der. Oppel. XV. 315. 

Bachforellen, Lebenszähigkeit der. Schüz. XXII. 128. 

B allstes, Beiträge zur Osteologie des Genus, v. K 1 e i n. XXVIII. 262. 

Barharea praecox "R,. 'Rt. Fleischer. XV. 42. 

Barhus fluviatüis Ag. var. alba, v. Krauss. XXXVIII. 346. 

Barometer, über den jährlichen Gang des ^. v.Schoder. XXIV.259. 

Barometrische Höhenbestimmung, Hülfstafeln zur — . v. S c h o d e r. 
XXVni. 69. 

Basalte, die, der rauhen Alb. Möhl. XXX. 238. 

Bastarde, phanerogame. Hegelmaier. XXXI. 75. 

Bastardzeugnng im Pflanzenreich, v. Gärtner. III. 184. 

Batrachier, Stimmblase derselben, v. Rapp. II. 185. 

— Beiträge zur Anatomie der ungeschwänzten, v. Klein. VI. 1. 

Jahreshefte d. Vor. f. vaterl. Naturkande in WUrtt. 1883. 23 



— 354 — 

Baomst&mmeaos eioem Dorchttich bei Täferroth. F a b e r. YI. 150. 

— Yerkieselte, aus dem Eeaper. Nies. XXXIX. 98. 
BdelloduB BoUenais aus dem Posidonienscliiefer. y. Queustedt. 

XXXym. 137. 

Beinstein, Analyse der Mineralquelle oberhalb—. Furch. YII. 181. 
Belemniten, einige, Wftrttembergs. y. Kurr. I. 157. 233. 

— Verwachsung zweier. Fraas. XY. 127. 
Belodon Pliemngeri. Plieninger. YIII. 116. 889. 

— über. V. Kurr. Vin. 69. 

— Kapfß ?. M., Unterkiefer des — . ▼. Kapff. XX. 33. 
Bergschlipf von Rathshausen. Fraas. IX. 112. 

Beryll, edler, im Granit bei Schramberg. Fleischer. Xu. 63. 

Biber, zwei bei Ulm erlegte. Leube. Y. 149. 

Biber ach, geognostische Skizze der Umgebung Yon — . Pfarrer 

Dr. Probst. XXTI. 45. 
Bibliothek, Katalog der — des Yereins. v. Krauss. XXI. 282. 
Hof mann. XXXVI. 257. 

— j&hrlicbe Zuwachsverzeichnisse , s. die Berichte über die General- 

▼ersammlungen. 
Biostatische Studien. Walser. Y. 225. 
Birkhuhn, graulichweisse Varietät des — . y. Krauss. XXX. 37. 

— Vorkommen des — auf dem Schwarzwald. Wurm. XXXVIII. 284. 

Finckh. XXXYIIL 290. 
Bitterling, (JRftocZetis aiftoru^ Ag.) über den. y. Krauss. XIV. 115. 
Blitzschläge, merkwürdige, y. Hoyer. lY. 110. Plieninger. 

YIII. 382. König -Warthausen. VIII. 387. Fribolin. 

XXXVII. 311. 
Blattstellung, zur Lehre der — . Schwendener. XXXV. 43. 
Blöcke, erratische, die 17 grössten Oberschwabens. Miller^ 

XXXVn. 305. 
Blüthenstiele, Bemerkungen über — . Neubert. XIV. 67. 
Boa con^trtctor, Notizen zur Anatomie der. Y.Hering. XVI. 103. 
Bodensee, der. y. Bühler. XI. 39. 
Bohnerze des Jura, ihre Beziehung zur Molasse und zu den Gypsen 

Yon Paris etc. v. Alberti. IX. 76. 

— über die. Fraas. XY. 38. 

— auf dem südwestlichen Plateau der Alp. Achenbach. XY. 103» 
Bohnerzgebilde, zur Erklärung der — . Deffner. XV. 257. 
Bohrende Meerthiere und Röhrenbildungen im Gestein, y. Kurr. 

XIV. 43. 
Bohrlöcher, Yon Dürrmenz-Mühlacker und Ingelfingen, Ycrgleichendes- 

Profil der — . Fraas. XY. 326. 
Bohrmuscheln Yom Eselsberg bei Ulm. Fraas. XXXIX. 106. 



— 355 — 

Boj an u 8 'sches Organ von PintM nobüis, chemische Zusammensetzung 

der Steinchen aus demselben. Schlossberger.' Xm. 33. 
Bo neb ed -Sandstein auf dem Stromberg. Fraas. XIY. 332. 
Bopserbrunnen bei Stuttgart. Analyse des—, v. Fehling. IX. 125. 
Bo8 hrachyceros von Schussenirted. Fraas. XXY. 225. 

— uru8 und Bos hison. Identität und Unterscheidung beider, v. J ä g e r. 

m. 176. X. 203. 
Brandente {Anas tadorna L.) in Oberschwaben, v. Erauss. 

XXXII. 93. 
Branneisensteingänge bei Neuenbürg. Prof.M. Baur. XXII. 168. 
Bremsen-Fliegen, lebende, y. Hering. XXVIII. 61. 
Brillant-Parabel. Fischbach. XX. 149. Bemerkung hiezu. 

Zech, XX. 204. 
Brom aus Mutterlauge der Soolen von Friedrichshall. S ig wart. 

UI. 152. 

— und Jod in den Mineralwassern und Heilquellen Württembergs. 

Jod in den Schwefel wassern. S ig wart. lY. 269. 

Bronzen, antike. Analysen derselben, v. Fehling. III. 253. 

Brunnen, Bestimmung der Menge an festen Theilen in einem solchen 
zu Stuttgart, v. Fehling. XI. 126. 

Brüteplätze, gesellige der einheimischen Vögel. C a 1 w e r. lU. 188. 

Bryozoen von Ursendorf. Miller. XXXI. 82. 

Buchberg, der, bei Bopfingen. D offner. XXYI. 95. 

Cancer uca L. aus Surinam, missgebildete Scheeren. v. Jäger. 
YII. 33. 

Cannstatt, über den früheren See im Neckarthal und die Mineral- 
quellen daselbst. Rampold. II. 188. Deffner. XIX. 60. 

Cannstatter Quellen, Bohrarbeiten bei den — . v. Yeiel. XY. 2. 

— Yergleichende Untersuchung der Inselquelle, des Wilhelmsbrunnens 

und des Berger Sprudels. S ig wart. XY. 352. 
Canthariden in Württemberg. Apoth. Finckh. XXYI. 365. 
Garte g^ologique de la terre par Marcou. Fraas. XXXIII. 65. 
C a s e ! n , einige aus demselben erhaltene Substanzen. Schlossberger. 

IL 244. 
Gement, hydraulischer. Plieninger. I. 157. YL 123. 
Centaurea sölstitialis. 6. v. Martens. Y. 257. 
Cephalopoden, einige der Juraformation Württembergs. Oppel. 

Xn. 104. 
Gerebrospinal-Flüssigkeit. Luschka. IX. 38. 
Chalicomys Eseri v. M. Eser. U. 147. 
Chemie, deren Bedeutung für die Geognosie. Leube. I. 153. 
Chondrostoma Nasus L. y. Erauss. XXXY. 348. 
Cicindella germanica L. Scheiffele. XXXYIII. 348. 

23* 



- 366 — 

Clima tische Zuat&nde der drei letzten Erdperioden. Pfarrer Dr. 
Probst. XXXI. 85. 

Cobitis fo8$His und taenia L. (Grundein). Yeesenmeyer. XIX. 52. 

Coceus abietis L., Beobachtungen über — . Fleischer. XEL 59. 

Goleopteren, Yerzeichniss der bisher in Wflrttemberg aufgefundenen. 
Keller. XX. 213. 

Golorado-K&fer, yerd&chtige. v. Krauss. XXXV. 351. 

Gonchylien (s. a. Mollusken) der SOsswasserkalk-Formationen Würt- 
tembergs. Y. Klein. IL 60. VIÜ. 157. IX. 203. 

— - Land* und Süsswasser-, der Tertiär • Formation Oberschwabens. 
V. Kurr. XIL 38. 

^ ans dem Keuper. Fraas. XYIE. 97. 

— fossile Meeres- und Brackwasser-, ?on Biberach. Pfarrer Dr. 

Probst. XXVII. 111. 

— Zahlenverhältniss der in der Waldach angeschwemmten — . t. K r a u s s. 

XXXV. 349. 

Namen, die klassischen. E. v. Martens. XVL 175. 

Conomitrium JtHianum. Nöllner. IIL 149. 

Coregonus acronius v. Rapp (Kilch), Fang des — . ▼. Siebold. 

XIV. 328. 
Corydalis lutea, Valet. IV. HO. 
Crocodil, zur Organisation des indischen, {ßaviaiis gangeticus.) 

V. Jäger. XIX. 101. 
~- Schädel. Beitrag zu deren Osteologie. v. Klein. XIX. 70. 
Cucuhalua behen (TaubenkropO Titot. IIL 150. 
Cyanea capüUxta aus der Ostsee. Eimer. XXXV. 48. 
Cyprinoiden -Zähne aus dem Süsswasserkalk von Steinheim. P 1 i e- 

ninger. IIL 162. 
Cypripedium calceolus, lange Dauer der Blüthe. Ve i e 1. XXIII. 77. 
Cytisus Adami, v. Kurr. XXI. 62. 
Dampf-Electricität, Versuche über. 0. Seyffer. VI. 203. 
Deroplia Genei Arragona. Keller. XVII. 362. 
Detonationen in der Luft. Fraas. VI. 127. 
Dianthus deltoides, Landgerich tsrath Lang. XXI. 67. 
Diatomeen. Eulenstein. XXIV. 46. 
Dibothrium IcUum und Taenia sölium^ Anatomie und Physiologie 

derselben. Von einem Vereinsmitgliede. VIII. 165. 
Diceras im schwäbischen Jura. Fraas. XVI. 127. 
Diluvial -Lehm, knochenführender im Gebiet der Molasse. Plie- 

ninger. IIL 26L 
Diluvium im Thale von Stattgart und Cannstatt. Beschreibung des. 

Dir. V. Seyffer. L 183. 
Dinornt 8 -Knochen, v. Jäger. VlII. 116. IX. 119. 



— 357 — 

Dipteren und Libellenwanderung im September 1880. Eimer. 

XXXVIII. 105. 

Di 8telfalter(Fa«cssaCar(lMtL.), Flüge der—. v.Erauss. XXXVI. 
86. Eimer. XXXVI. 88. 

— Vorkommen des. Veesenmeyer. XIX, 109. 
Distoma, Puppenzustand eines. Günther. IX. 95. 

— hepaticum L., zur Entwicklungsgeschichte der — . Weinland. 

XXXIX. 89. 

Dohlen, die, in Württemberg. G. v. Märten s. IV. 47. 

— zur Naturgeschichte derselben. Rohmiller. IV. 278. 
Dracocephalum speciosum Benth. Fleischer. X. 28. 
Dünnschliffe, Werth der — . Prof. Werner. XXIV. 29. 
Dj/ojpZao; arenacetf«, ein neuer Keupersaurier. Fr aas. XXIII. 108. 
Echinodermen von der norweg. Küste. Calwer. X. 31. 
Eichengallen und ihre Bewohner. Hof mann. XXVII. 39. 
Eichenseidenraupe, eine neue. Dr. G. Jäger. XXIX. 92. 

XXX. 169. Pfizenmaier. XXX. 271. 
Eidechsen, gesetzmässige Zeichnung der — . Eimer. XXXVIII. 114. 
Eingeweidewürmer, Wanderungen einiger. Plieninger. VIII. 
255. 

— Beiträge zur Entwicklungsgeschichte einiger, v. H e r i n g. XXIX. 305. 

— und Hautparasiten, Uebersicht der — . v. Hering. XXVIII. 129. 
Eintagsfliegen als Vogelfutter. Drautz. XXXI. 84. 
^Eisenbahnprofile, geognostische, der Strecke Bietigheim —Bruchsal 

und Rottweil— Villingen. Fr aas. XXVIII. 64. 
Eisenerze, ehem. Untersuchung von — . Haas. XXV. 156. 
Eisensandstein, röhrenförmiger. Fleischer. X. 24. 
Eiszeit, die — in Oberschwaben. Bach. XXV. 113. 
Ei zahn der Ringelnatter. Weinland. XII. 90. 
Electricität, Einfluss derselben auf die Vegetation. Dr.O. Seiffer. 

ni. 259. 
Electrochemie, gegenwärtiger Zustand derselben. Dr. 0. S e i f f e r. 

V. 179. 
Entstehung und Gonstituifung des Vereins. Plieninger. I. 1. 
Eophyllum canadense von Canada. Hahn. XXXVI. 71. 
Eozoon canadense, giebt es? Hahn. XXXII. 132. XXXIV. 155. 
Erdöl und Ozokerit in Galizien. v. Eurr. XXIV. 54. 
Erdrundung und Luftspiegelung auf dem Bodensee. Prof.?. Baur. 

^ XIII. 79. 
Erdsalamander, Gift desselben. Finckh. XVIII. 132. 
Eröffnungsrede zum 25. Jubiläum des Vereins, v. Kurr. XXVI. 1. 
Erratische Blöcke Oberschwabens. Prof. Steudel. XXV. 40. 

— die 17 grössten Oberschwabens. Miller. XXXVII. 305. 



— 358 — 

Erscheinangen, aassergewöhnliche, die an bestimmten Orten und 

H&usern haften. Justinus Kern er. IIL 178. 
J&ryma, die Arten der Gattung. Oppel. XYII. 355. 
Eiallonia, die Arten der Gattung. Oppel. XVII. 855. 
F&hrten, aber. Plieninger. Yin. 82. 
F&kalmassen in brennbare Steine zu verwandeln. Dr. Leabe jun. 

XXXI. 84. 
Falkensteiner Höhle, die, ihre Fauna und Flora Fries. XXX. 

28, 86. XXXVI. 95. 
Faserstoff, procentischeZasammensetzungdes— . Schlossberger. 

IL 127. 
Fata Morgana. Walz. lil. 428. 
FaunaderGegendvonUlm, Uebersicht— .Graf Mandelslohe. Y. 138. 

— Württembergs, Beiträge zur — . Ganther. IX. 224. Eönig- 

Warthausen. XII. 72. Leydig. XXYII. 199. 
Fernsicht, eine seltene, vom Hohen- Neuffen. Oekonomierath Hoch- 

stetter. XXXVI. 245. 
Festigkeit der Gew&chse. Schwendeoer. XXXIV. 76. 
Ficus elastica^ Notizen aber — . Titot. UL 184. 151. 
Fische, die, des Bodensees. v. Rapp. IX. 33. X. 137. 

— des Neckars. Günther. IX. 225. 

— , Zahlenverhältniss der Arten im Neckar, v. Erauss. XIX. 56. 

XXI. 165. 
— , einige württembergische, v. Erauss. XIV. 54. « 

— , die, Württembergs. Elunzinger. XXXYII. 172. 
— , Beitrage zur Osteologie der — . v. El ein. XXXYII. 325. 

— fossile, aus der Molasse von Baltringen. Dr. Probst. XXX. 275. 

XXXm. 69. XXXY. 127. XXXVIH. 116. 
Fisch egel, über den ~. v. Erauss. XXXVHI. 846. 
Fischzähne, Untersuchung fossiler, v. Fehling und v. Eurr. 

XU. 118. 
Fischzucht im Grossen. Eöstlin. X. 176. 
Flammen, singende, v. Reusch. XXIII. 48. 
Fledermäuse, Fortpflanzung der — . Eimer. XXXV. 50. 
— , Seltenheit der im Jahre 1879. Herm. Reichert. XXXVI. 94. 
Flora, die, von Württemberg, v. Mohl. I. 69. 

— Neue Entdeckungen in derselben. Lee hier. I. 159. III. 147. 

Y. 157. Finckh. V. 217. VI. 213. VIL 196. X. 194. XHI. 
99. XY. 90. XVI. 153. XVII. 350. XVIII. 189. XX. 50. 
XXVIII. 236. Fleischer. XV. 42. v. Eurr. XIX. 108. 
Lang. XXVm. 113. Engel. XXIX. 141. XXXVIH. 343. 

— des Hohenasperg. Ziegel e. XXXVI. 57. 

— der vulkanischen Hegauberge. Earrer. XXXYII. 127. 



— 359 — 

Flora des Nagolder Schlossbergs. Schwarzmayer. XXXIX. 80. 
Flözgebirge. Entstehung der. v. Eurr. VII. 287. 

— Durchschnitt des — . Schüler. X. 30. 

Foramini feren aus dem Streitberger Schwammlager. 6 um bei. 
XVin. 192. 

— im Jura. Klüpfel. XXI. 156. 

— der miöcänen Meeresmolasse. Miller. XXXIII. 295. 
Formica, Notiz über eine — . Nördlinger. XVI. 289. 
Foucault'sches Pendel. Holtzmann. XI. 103. 

— Versuch, Bedeutung und Theorie des—. Blum. XII. 31. 
Frauenfisch, der, in der Donau. Veesenmeyer. XV. 47. 
Friedrichshall, Schachtbau von — . Fr aas. XVI. 59. 

— Steinsalz aus dem Schacht von — , Analyse, v. F ehl ing. XVI. 292. 
Frohnstetter Fossilien, v. Quenstedt. IX. 64. 
Froschlarven, Regeneration des Schwanzes an — . Günther. 

XUI. 54. 
Fuchs mit weissen Hinterläufen, v. Eranss. XXII. 43. 
— , weissliche Varietät des — . v. Erauss. XXVIII. 39. 
Gagat von Holzmaden. Bronner. XXXV. 192. 
Gallertmeteoritenfälle, zwei. Hahn. XXXVUI. 85. 
GalUnula cMoropm Lath., Nestbau des — . Valet. XXXI. 179. 
Gans, Schwimmhäute, unvollständige einer — . v. Jäger. III. 209. 
Gasausströmungen im Schacht bei Haigerloch. Bergr. v. Schübler. 

Xin. 44. 
Gase, als Gegenstand eines besonderen Fachs der Naturgeschichte. 

Zenneck. I. 154. 
Gas t er opo den, Verbreitung der europäischen Land- und Süsswasser-, 

£. v. Märten s. XI. 129. 
Gastrus L. lebend, v. Hering. XXVIII. 61. 
Gavial und Pterodactylus Württembergs, v. Quenstedt. XIII. 34. 
Gavialis gangeticus, zur Organisation des — . v. Jäger. XIX. 101. 
Gebirgsarten, weniger bekannte des Schwarzwalds, v. Eurr. 1. 155. 
— , Untersuchung der — durch das Löthrohr. v. Eurr. VI. 143. 
Gebirgsbildung, Einfluss der Abkühlung unseres Planeten auf die. 

Wepfer. XXXII. 156. 
Geburts- und Sterblicbkeits -Verhältnisse Stuttgarts im Jahr 1847. 

V. Cless. IV. 120. 
Gefässpflanzen, die blüthenlosen Württembergs. G. v. Martens. 

IV. 94. 
Gehirn, vergleichende Untersuchung des Wasser- und Fettgehalts 

des — . Hauff und Walther. IX. 100. 
— , über das. Schlossberger. IX. 110. 
Geier, Zunge des. v. Rapp. UL 85. 



— 360 — 



Gemse, in Wflrttemberg erlegt. ▼. Krauss. XYIII. 34. 
Oeneral-Yersammlangen des Vereins. 

1. 2. Mai 1846 in Stuttgart I. 129. 

2. 1. Mai 1846 in Tübingen, n. 129. 

3. 1. Mai 1847 in HeUbronn. lU. 135. 

4. 30. April 1849 in Ulm. Y. 135. 

5. 1. Mai 1850 in Gmflnd. VI. 129. 
Ausserordentliche 18. August 1850. YII. 1. 

6. 24. Juni 1851 in Stuttgart Ym. 1. 

7. 24. Juni 1852 in Tübingen. IX. 1. 

8. 24. Juni, 1853 in Stuttgart. X. 1. 

9. 24. Juni 1854 in Esslingen. XI. 1. 
10« 29. Juni 1855 in Stuttgart. XII. 1. 
IL 29. Juni 1856 in Tübingen. XIII. 1. 

12. 24. Juni 1857 in Stuttgart. XIY. 1. 

13. 24. Juni 1858 in Cannstatt XY. 1. 

14. 24. Juni 1859 in Stuttgart XYI. 1. 

15. 29. Juni 1860 in Tübingen. XYH. 1. 

16. 24. Juni 1861 in Stuttgart. XYIII. 1. 

17. 24. Juni 1862 in Esslingen. XIX. 1. 

18. 24. Juni 1863 in Stuttgart. XX. 1. 

19. 24. Juni 1864 in Wasseralfingen. XXI. 14. 

20. 24. Juni 1865 in Stuttgart. XXIL 1. 

21. 4. October 1866 in Heilbronn. XXni. 1. 



22. 24. Juni 

23. 24. Juni 

24. 24. Jun 

25. 24. Juni 

26. 24. Jun 

27. 24. Jun 

28. 24. Jun 

29. 24. Jun 

30. 24. Jun 

31. 24. Jun 

32. 24. Jani 

33. 24. Jun 
84. 24. Jun 

35. 24. Juni 

36. 24. Jun 

37. 24. Jun 



1867 in Stuttgart. XXIY. 1. 

1868 in Ulm. XXY. 1. 

1869 in Stuttgart. XXYI. L 

1870 in Rottweil. XXYÜ. 1. 

1871 in Stuttgart. XXYIII. 1. 

1872 in Esslingen. XXIX. 1. 

1873 in Stuttgart. XXX. 1. 

1874 in Calw. XXXI. 25. 

1875 in Biberach. XXXU. 1. 

1876 in Stuttgart. XXXIII. 1. 

1877 in Reutlingen. XXXIY. 1. 

1878 in Tübingen. XXXY. 1. 

1879 in Stuttgart. XXXYI. 1. 

1880 in Hall. XXXYH. 1. 

1881 in Ulm. XXXYIII. 1. 

1882 in Nagold. XXXIX. 1. 
Geodätische Aufnahmen in Württemberg. ▼. Baur. XXYI. 76. 
Geologie, Entwicklung der vaterländischen — . Fraas. XXYI. 83. 
Geologisches aus dem Orient Fraas. XXIII. 145. XXXIY. 257. 



— 361. — 

Oeosaurus maxitnus. Plieninger. V. 252. 
Gerolle, Bildung desselben, v. Jäger. III. 172. 

Geschiebe, Heimath der oberschwäbischen — . Prof. Steudel. 

XXII. 104. 

Gesteine, die wichtigen Württembergs, deren Verwitterungsproducte 
und die daraus entstandenen Ackererden. Wolff. XXII. 70 

XXIII. 78. XXVII. 66. XXXIY. 178. 
Gesteinsarten, eruptive aus dem Ries mit Analyse. Fr aas. 

XX. 144. 

Gletscher, Abnahme der — in der Schweiz. Fraas. XXIV. 187. 
Gletscherlandschaft, Topographie der — in Oberschwaben. 

Pfarrer Dr. Probst. XXX. 28. 40. 
Glimmer, einaxiger, von der Somma. Prof. Werner. XXni. 140. 

— Körnerprobe am zweiachsigen, v. Reu seh. XXV. 33. 
Glyphea, die Arten der Gattung. Oppel. XVII. 108. 
Gmünd, üebersicht der naturwissenschaftlichen Verhältnisse der Um- 
gegend. Dr. Faber. VL 129. 

Goldhaltigkeit des weissen Keupersandsteins. Nördlinger. 
XXIX. 144. 

Goldregenpfeifer, Beobachtungüberden—. Revierfbrster Jäger. 
VII. 264. 

Goldschleihe, die. v. Krauss. XXXV. 347. 
Göppinger Sauerbrunnen, Chem. Analyse des — . Hell und 
Fehling. XXXVII. 153. 

— Historisches und Geognostisches. Fraas. XXXVII. 153. 

G r aa f 'sches Follikel, Flüssigkeit des — . Luschka. XIII. 24. 

Gradmessung, Bericht über den Vorschlag einer neuen mittel- 
europäischen — . Prof. V. Baur. XX. 37. 

Gran ite in den Tuffen der schwäbischen Alb. Deffner. XXIX. 121. 

Graphit aus den Pfahlbauten von Schussenried. Dorn. XXXIV. 95. 

Graspflanze, Aufbau der. Prof. Hochstetter. III. 1. IV. 144. 

Grenzflächen, geognostische , graphische Darstellung der Gestalt- 
ung der. Prof. Werner. XXIV, 34. 

Grundeis, Bildung des. Leube. 11.165. Bemerkung dazu. Plie- 
ninger. II. 167. 

Grundein ( Cohitis fossilis und taenia L. ). Ve e s e n m e y e r. XIX. 52. 

Guttapercha, 'über die. v. Reusch. XXV. 38. 

Oyrodus umhüicus, v. Mandelslohe. I. 152. 

Hagel- und Graupelnfall, ungewöhnlicher. Plieninger. II. 392. 

H a g e 1 f a 1 1 bei Reutlingen. Lucas. XXVI. 83. 

Hagelwetter, das, vom 19. Mai 1872. v. Zech. XXIX. 98. 

Hain- und Gartenschnecke, Bänder der— . G. v. Martens. XXI. 218. 

Haller Gegend, geolog. Verhältnisse der — . Fraas. XXXVIl'. 36. 



— 362 — 

Hals band -Lemming, der, Oberschwabens. Pfarrer Dr. Probst. 
XXXVIIL 51. 

Harze, fossile, vom Libanon. Bronner. XXXIV. 81. 

Hauskatze, deren Ursprung and Verbreitung, y. J&ger. IV. 65. 

Hausratte in Stuttgart. ▼. Krauss. XU. 117. 

Hausschwalbe, Monstrosit&t einer jungen. Ulmer. VIII. 128. 

Hausschwamm, Mittel zur Vertilgung dess. Leube. VI. 239. 
XX. 28. 

Hausthiere, meine. Gust. Werner. VIII. 118. 

Hautparasitenund Eingeweidewürmer, Uebersicht der. v. H e r i n g. 
XXVIII. 129. 

Hayfische, Beitrag zur Kenntniss der — aus der Molasse von Bal- 
tringen. Pfarrer Dr. Probst. XXXIV. 113. 

Hayfischreste der Meeresmolasse Oberschwabens. Pforrer Dr. 
Probst XXXII. 51. 

Hegauberge, Flora der vulkanischen. Karre r. XXXVII. 127. 

He lix nemoTcHis und hortensis^ B&nder der. 6. v. M a r t e n s. XXI. 2 18. 

Helminthologische Untersuchungen, v. Linst ow. XXXV. 313. 

Herbarium des Vereins. G. v. M arten s. VII. 199.. 

— Hieronymns Harder's vom Jahr 1595. Veesenmeyer. XII. 55. 

Anmerkung zu einer Stelle desselben. Volz. XII. 120. 
Hexen ringe, Erklärung derselben. Dir. v. Seyffer. IL 160. 

— Shakespeare über dieselben. 0. Seyffer. III. 261. 

— Beziehung der Pilzbildung zu denselben. Schlossberge r. IL 239. 
Himmelsgewölbe, Ph&nomen dess. Reu sc hie. XXV. 30. 
Hippotherium der Bohnerze. v. Quenstcdt. VI. 165. 
Hirsch, Z&hne desselben, v. Rapp. I. 64. 

Hirsche tertiäre von Steinheim. Fraas. XVIII. 113. 

Hochd ruck platte für die Biichdruckerpresseherzustellen. Bronner. 

XXXI. 78. 
Hochgeländ, das, Beitrag zur Kenntniss der oberscbw&bischen 

Tertiärschichten. Pfarrer Dr. Probst. XXIX. 131. 
Hobenasperg, Flora dess. Ziegele. XXXVI. 57. 
Höhenbestimmungen bei der Württemberg. Eisenbahn, v. Zech. 

XIII. 72. 
Höhle in Falkenberg im oberen Jura. Pfarrer Neubert. VI. 143. 

— im Muschelkalk bei Nagold. Kober. XXXIII. 58. 
Hohlenfels, Resultate der Ausgrabungen im — . Fraas. XXVIU. 21 . 
Hohlenstein, der, und der Höhlenbär. Fraas. XVIIl. 156. 
Holz, Versuche, dasselbe mit Flüssigkeit zu imprägniren. v. Feh- 

ling. L 170. 

— Knickung des bei einer Pressung längs der Fasern, v. Reusch. 

" XXV. 35. 



— 363 — 

Honigbiene, die, und ihre Feinde. Hofmann. XXX. 34. 

— Fortpflanzungsgeschäft der. Ansei. XXXI. 67. 

Huf eisenn äsen, zizenförmige Anhängsel, v. Jäger. XIV. 50. 

Huhn, monströses. Dr. Faber. Vin. 116. 

Hydographie Oberschwabens, Notizen betr. die — . Finckh. 

XXXV. 354. 
Hydrohämatit von Neuenbürg. Prof. Max Bauer. XXXIV. 393. 
Hydrophan und Agat. v. Reu seh. XXI. 55. 
Hylesinus spartii, eine neue Borkenk&fertLTt. Nördlinger. III. 217. 

— suturälis Redt. Nördlinger. XXIV. 186. 
Hypsometrische Tafel, für die orographischen und geographischen 

Verhältnisse Schwabens eingerichtet. Rogg. II. 368. 

Hyrax, Os interparietale und abortive Schneidezähne bei mehreren 
Arten von — . v. Jäger. XVI. 158. 

Jahresberichte, meteorologische, s. Witternngsverhältnisse. 

Jebenhausen. Untersuchung der Mineralwasser von — . v. Feh- 
ling. XV. 86. 

— geognost. Verhältnisse des Mineralwassers von — . Fr aas. XV. 82. 
Inductionsströme,electrische, Ursache ders. Holtzmann. X. 251. 
Insecten, den Herbarien schädliche. G. v. Martens. I. 213. 

— im Jahr 1846. Plieninger. II. 256. 

— im Sommer 1846. Dr. 0. Seyffer. III. 260. 

— einige für die Landwirthschaft schädliche, v. Krauss. XII. 52. 

— unsere schädlichen. Hof mann. XXXIH. 51. 

Insecten fauna Württembergs, Beiträge zur — . Ho f m a n n. XXIX. 

368. XXX. 299. XXXII. 467. XXXV. 198. 
Insecten fr essende Pflanzen, die sogenannten. Garteninspector 

Hochstetter. XXXIV. 106. 
Inselbildung durch Korallen und Mangrovebüsche im mexikanischen 

Golf. Weinland. XVI. 31. 
Instrumente, einige physikalische. Holtzmann. X. 30. 
Jod im Reutlinger Wasser. Sigwart. VI. 140. 

— Entdeckung und Vorkommen des — . Sigwart. IX. 43. 

— und Brom in den Mineralwassern und Heilquellen Württembergs. 

Jod in ungern Schwefel wassern. Sigwart. IV. 269. 
Iris germanica und florentvna, G. v. Martens. IX. 366. 
Isoporien der europäischen Tagfafter. Hofmann. XXIX. 255. 
Jura, Vergleichung des schwäbischen mit dem französischen und 

englischen. Fr aas. V. 1. 

— oberste Schichten des weissen. Fr aas. V. 158. 

-- mittlerer schwarzer in der Gregend von Gmünd. Dr. Faber. 
Vni. 59. 

— -Gebirge Schwabens, Schichtenfolge im — . Roman. VIII. 61. 



— 364 — 

Jnra-Kalk von Nasplingen, Pflanzen- und Thier-Ueberreste aus dem — . 

Eser. X. 29. 
^ Beiträge zam obersten weissen in Schwaben. Fr aas. XI. 77. 

— -Formation Englands, Frankreichs nnd des sfldwestlichen Deutsch- 

lands. Oppel. XII. 121. Xm. 141. XIY. 129. 

— Ablagerung von Petre&cten im — . Fraas. XII. 43. 

— Geognostische Horizonte im weissen. Fraas. XIY. 97. 

— dessen Vorkommen in Nordamerika. Fraas. XY. 255. 

— dessen Vorkommen in Ostafrika. Fraas. XY. 856. 

— in Franken, Schwaben und der Schweiz. Waagen. XIX. 117. 

— brauner, M&chtigkeit des — . Sc hui er. XXI. 67. 

— Beitrag zur Kenntniss der mikroskopischen Fauna jurassischer 

Schichten. XXI. 82. 
~ weisser, LagerungsTerhältnissedes— bei Heubach. Engel. XXY.57. 

— der weisse, in Schwaben. Engel. XXXIII. 104. 

— Sind die festen Kalkb&nke mit Spongiten und Ter, lacunoMi bei 

Geisslingen weisser Jura ß oder y. Binder. XXYII. 293. 
Juristische Person, Ertheilung der Rechte einer solchen an den 

Verein. VIII. 129. 
Kali- und Ammoniak-Seignettesalz, Untersuchung der Mischungen. 

V. Nörrenberg. XXI. 158. 
Kalk, hydraulischer, aus der Gegend von Kirchbeim. Sigwart. 

II. 168. 
Ealksinterbildungen, erbsensteinartige, vom Unter - Engadin. 

Fleischer. XII. 62. 
Kalkspath, Variet&ten des — in Württemberg. Prof. Werner. 

XXIII. 113. 

— und Steinsalz, besondere Gattung von Durchgängen im — . v. R e u s eh. 

XXIV. 61. 

•:-, Hemimorphismus am — . Prof. M. Baur. XXVIII. 258. 

— im Basalttuff der Owener BöUe. Lenze. XXXVI. 74. 

— Beitrag zur Kenntniss des — inWOrttemberg. Leuze. XXXVIII. 91. 
Kalksteine, Gehalt einiger an Alkalien und Phosphorsäure, v. Fe h - 

Ijng. V. 72. 

— Württembergs, Untersuchung derselben auf Alkalien und Phosphor- 

säure. Schramm. Y. '58. 

— Untersuchung verschiedener württembergischer, v. Fehling und 

V. Kurr. VII. 95. , 

Kälte, die, des Winters 1879/80. v. Zech. XXXVII. 41. 
Karte, geognostische, von Württemberg. Fraas. XX. 56. 

— geognostische des Bezirks Kirchheim. Fraas. XIV. 36. 

— von Süddeutschland für Statist., bist, strateg., geolog. n. a. Zwecke. 

Graf Wilhelm von Württemberg. VI. 241. X. 31. 



— 365 — 

Karte, hydographische der Flussgebiete des Kocher und der Jaxt. 
Fleischmann. VI. 139. 

— geognostische, MittheiluDg darüber. Pfarrer Dr. Probst. XXI. 274. 
Kartoffel -Fäule. Dir. v. Seyffer. IL 125. Plieninger. IL 126. 

IIL 153. 

—^-Knollen, Bildung junger in alten. Plieninger. IIL 228. 

Katalog der Bibliothek des Vereins, v. Kraus s. XXL 282. Hof- 
mann. XXXVL 257. 

Katze als Amme anderer Säugethiere. v. Krauss. XIX. 113. 

Keuper, der, Württembergs. Schempp. XXVIII. 166. 

— -Formation, ein Beitrag zur Kenntniss der untern. Binder. XX 165. 
Pflanzen, einige neue. v. Ghroustchoff. XXIV. 809. 

Sandstein, Reliefs in feinkörnigen. Plieninger. I. 159. 

— Baumstämme verkieselte, des — . Nies. XXXIX. 98. 
Kiemenspalten, Funktion der—. Prof. Dr.G. Jäger. XXXIL 95. 
K i 1 c h , Fang desselben, v. S i e b o l d. XIV. 328. 
Kirchberg, Ober- und Unter-, das dortige Petrefaktenlager. Eser. 

IV. 258. 

— Ober-, die Fossilien von —. Eser. V. 151. 

— Mollusken aus der Tertiär-Formation von — . v. Krauss. VIII. 136. 
Kirchheim, geognostische Karte des Bezirks. Fr aas. XIV. 36. 
Kieselalaminit von Kornwestheim, Beschreibung des — . v. Knrr, 

VII. 189. 
Klang figuren, Zusammenhang mit den Figuren der sphäroidalen 

Flüssigkeitstropfen. Dr. 0. Seyffer. VI. 205. 
Kleinschmetterlinge, Tödten und Aufspannen der — . Dr. 

Steudel. XXIL 243. 

— die württembergischen. Dr. Steudel. XXIII. 39. 

— Verzeichniss der württembergischen. Dr. W. Steudel und Hof- 

mann. XXXVm. U3. 
Klimatische Frage, zur -. Probst. XXXVIL 47. 
Knickung des Holzes bei einer Pressung längs der Faser. Reusch. 

XXV. 35. 
Knochen, thierische als Nahrungsmittel. Münzing. III. 169. 

— fossile aus Griechenland, v. Jäger. V. 124. 

— Ausfüllung derselben, v. Jäger. V. 126. 

— und Zähne, fossile aus dem Donauthal. v. Jäger. IX. 129. 
Knochenfische, Osteologie des Schädels der—, v. Klein.XXXV.66. 
Kohle, Zersetzung schwefelkiesreicher. Fr aas. XXII. 42. 
Kohlen (vergl. »Steinkohlen«), Hoffnung auf — in Württemberg. 

v. Quenstedt I. 145. 

— -Formation, über die — und die Wahrscheinlichkeit ihres Vor- 

kommens in Württemberg, v. Quenstedt. IL 178. 



— 866 — 

Kohlenstadel quelle zu Ulm, Verunreinigung derselben und Ent- 
fernung des üebelstandes. Brück mann. Xvill. 135. 

Kohlreps, Degeneration des — . Fleischer. XII. 61. 

Koprolithen, ehem. Untersuchung der — . Roser und Krauss. 
m. 264 u. 256. 

Korallen, aber das Wachsthum der — « Klunzinger. XXXYI. fe. 

Körperlich-Sehen, das. Reuschle. XXIY. 51. 

Krätzmilbe, eine neue (Sarooptes bovis), v. Hering. I. 110. 

Krebsscheerenkalk, Petrefacten aus dem — . Eser. Xn. 63. 

Kreosozon, Mittel zur Erhaltung thierischer Substanzen. Dr. 
Leube sen. XXXin. 51. 

Kreuzotter, Vorkommen der — im Jahr 1882. O.AJ^rzt Dr. Finckh. 
XXXIX. 309. 

Krumbach- Mühlebad, Mineralwasses dess. Ducke. IH. 223. 

Krystalle, physikalische Eigenschaft der — . ▼. Z e c h . XXL 227. 
XXII. 207. 

Krystallinischer und amorpher Zustand, Kenntniss dess. Du- 
vernoy. XXX. 177. 

Labrador, Schiller des — . y. Reu seh. XIX. 64. 

— Flora von. t. Kurr. XXIL 44. 

Lachs vom Neckar bei Heilbronn, v. Krauss. XXI. 276. 
Laeerta crocea und murdlis. Nördlinger. V. 134. VII. 128. 

— murälis. Verbreitung der. Prof. Paulus. XHI. 54. 
Lagerungsverhältnisse der Bahnlinie Obemdorf-Rottweil. Hoch- 
eisen. XXVn. 59. 

Lftngenmaass, das württembergische — und die Messstangen der 

Landesvermessung, y. Zech. XXVH. 51. 
L&ngenprofil der Bahnlinie Stuttgart - Freudenstadt. Fraas. 

XXXVL 61. 
Laria var. niffrum, lebende Raupe der — mit entwickelten Fühlern. 

Dr. Steudel. XXXV. 61. 
Laubmoose, die, Württembergs. G. v. Härtens. XVHI. 76. 
Lauchheimer Eisenbahn-TunneL Fraas. XX. 33. 
Leberegel, zur Entwicklungsgeschichte des — . Weinland. 

XXXIX. 89. 
Lebermoose, Verzeichniss der württembergischen. Hegelmaier. 

XXI. 168. 
Lehm, knochenführender, Verbreitung des — in Württemberg, v. K u r r. 

L 161. 
-^ über den. Fraas. XVIII. 59. 

— diluvialer, knochenfuhrend in der Molasse. Plieninger. IH. 261. 
Lepidopteren, Verzeichniss und Beobachtungen über die in Würt* 

temberg vorkommenden. Dr. Seyffer. V. 76. 



— 367 — 

Lepidosiren annectens Owen. v. Kraus s. XX. 126. * 

Beitrag zu dessen Anatomie, v. Klein. XX. 134. 

Lepidotuskiefer von Schnaitheim. v. Quenstedt. IX. 361. 
Leptusa, eine neue deutsche — . Eppelsheim. XXXV. 218. 
Leuciscus virgo Heck, in der Donau. Veesenmeyer. XV. 47. 
Lias, die Thone des untern. Fr aas. IL 202. 

— der mittlere Schwabens. Oppel. X. 39. 

— Lagerungsverhältnisse des — auf dem linken Neckarufer. Berg- 

rath Dr. Baur. XVI. 265. 

— Lagerungsverhältnissezwischen Schönbuch und Schurwald. Deffner. 

XVII. 170. 

— a von Balingen. Hocheisen. XXX. 37. 

— Epsilon,, über. v. Wurstemberger. XXXII. 193. 
Libanon, Geologisches aus dem — , Fraas. XXXIV. 257. 
Libellen- und Dipterenwanderung im September 1880. Eimer. 

XXXVIIL 105. 

L i e b e n z e 1 1 , ehem. Analyse der Quellen in — . v. F e h 1 i n g. XXII. 147. 

Licbtpolarisation. Dr. Seyffer. VI. 198. 

Ximu 2 US- artiges Krustenthier aus dem braunen Jura. v. Mandels- 
lohe. II. 148 (siehe auch XXV. 152). 

Linde, die grosse in Leutkirch. Walser. XVII. 57. 

— die alte zu Neuenstadt. R. Caspary. XXIV. 193. 
Loben der Ammoniten. Fraas. III. 169. 

Löthrohr flamme, die Färbung der — durch Alkalitsn und Erd- 
alkalien. Prof. Werner. XX. 81. 
Luchs, ein in Württemberg erlegter, v. Kraus s. II. 128. . 
L u f t , ist die atmosphärische — im Winter trocken ? L e üb e. VI. 140. 

— Bewegung der — in unserer Atmosphäre, v. Zech. XXII. 235. 
LufterscheinunginStuttgartaml7.Märzl867. v. Zech. XXIL232. 
Luftspiegelung auf dem Bodensee. Prof. v. Baur. XIII. 79. 
Lumpenpapier, ältestes. Volz. XII. 70. 

Lycopodium complanatum. Calwer. V. 161. 

Macrolepidopteren Württembergs. Systematische Zusammen- 
stellung der. Keller und Hoffmann. XVII. 263. 

Magila, die Arten der Gattung. Oppel. XVII. 355. 

Magnetische Elemente in Stuttgart. Dietrich. XXXVIL 365. 

Malpighi'sches Gefäss der Eichenspinnerraupe, ehem. Zusammen- 
setzung der Krystalle in demselben. Schlossberg e«*. XIII. 33. 

Mammuth- Ausgrabungen in Gannstatt im Jah r 1 700. Fraas. XVII. 1 1 2. 

Manatus latirostris Harl., anatomische Untersuchungen, v. Rapp. 
Xin. 87. 

Manis langicaudata. Apparat zur Bewegung der Zunge bei der — . 
▼.Klein. XII. 95. 



— 368 — 

Marder, Sehftdel der wflrttembergiBchen. v. Klein. XYII. 826. 
Mathematik, Bedeutung der ~ für die Naturgeschichte. Rechtscons. 

Schflbler. IV 76. 
Hauch, Karl, Aufforderung zur Unterstfltzung seiner Reise nach 

SQdafrika. ▼. Krauss. XXIY. 24. 
Mauereidechse, Ober die — in Württemberg. Kluuzinger. 

XXXIX. 108. 
Mayer, Dr. Jul. Roh. Denkmal für — . XXXY. 372. 
Meeoehirus im braunen Jura bei Gammelshausen und einige andere 

Elrebse. ?. Quenstedt. VI. 186. 
Meere, Bevölkerung der — . ?. Kurr. XYII. 48. 

— Umsetzung der — . Brenner. XXX. 197. 

Menagerien in Stuttgart. 6. v. Martens. 111. 87. YI. 85. YII. 

43., 129. X. 210. XY. 52. XYI. 64. 
Menschenschädel, ausgegrabene, v. Yeiel. XI. 66. 
Menschenflberreste. y. J&ger. XV. 85. 
M en sehen Zähne, fossile von Frohnstetten. v. Quenstedt. IX. 67. 
Mergelkrystalle in der Keuper-Formation. Paulus. II. 196. 
Meteor bei Besigheim vom 28. April 1848. Apoth. Kern er. Y. 879. 

— ein cigeothümliches. Nördlinger. YII. 263. 
Meteorologische Beobachtungen zu Bissingen. In den Jahren 1845 

und 1846. Gaupp. II. 355. 

billigster Apparat zur Registrirung der— . v. Zech. XXVI. 143. 

Meteorologisch -klimatische Statistik und Topographie Württem- 
bergs von 1825-1854. Plieninger. XI. 273. 
Meteorstein, Bericht über das Niederfallen eines — in Schönenberg. 

Landbeck. IL 388. 
Microlestes antiquus. Zähne aus der oberen Grenzbreocie des 

Keupers. Plieninger. HL 164. 
•Mikrocephales Mädchen. Köstlin. XXIY. 61. 
Mikroskop, das, in der Geologie. Hahn. XXX. 28. 
Milben an und in kranken Kartoffeln, y. Hering. II. 117. 
Milbenfauna Württembergs, Beitrag zur Kenntniss der — . H a 1 1 e r. 

XXXVm. 293. 
Mineralbad, neues Stuttgarter bei Berg, chemische Untersuchung 

einiger Quellen dess. v. Fehling. XUI. 113. 
Mineralienin den Luftkammern der Cephalopodenschalen. v. Q u e n - 

stedt. n. 154. 

— Zusammenstellung der bis jetzt in Württemberg gefundenen. Prof. 

Werner. XXY. 127. 
Mineralogische Beobachtungen, v. Glocker. Y. 183. 
Mineralquellen von Gannstatt und Berg. Untersuchung derselben. 

Sigwart. I. 150. 



— 369 — 

M i oc & n , Tiefseefacies des oberschwäbischen — . Miller. XXXI. 82. 

Mitglieder-Verzeichnisse. 1. 164., 255. V. 173. XXI. 1. XXXI. 1. 
(Ausserdem s. auch die Personalyeränderungen in den Rechen- 
schaftsberichten.) 

Mohrhuhn, schwarzes Skelett desselben. ▼. Hering. XX. 47. 

Molasse, Fetrefacten aus der — bei Ulm. Es er. XII. 63. 

— Oberschwabens, Fauna und Flora der —. Dr. Probst. XXXV. 221. 
Mollusken, lebende (s. auch Conchjlien), Land- und Süsswasser — 

Württembergs, v. Seckendorf. II. 3. Zusätze hiezu. E.v. Här- 
tens. XXI. 188. 

— derTertiStr-FormationvonEirchberga.d.Iller. v.Erauss. VIII. 136. 

— zur Geschichte der Eenntniss der württembergischen ~. Ed. y. Mär- 

te ns. XXI. 178. 

— Aufzählung der württembergischen. Ed. y. Märten s. XXI. 194. 

— Verbreitung einzelner württ. Arten. Ed. v. Martens. XXI. 204. 
Mollusken- Arten, seltenere Württembergs. E. y. Martens. 

XXV. 223. 

Molluskenfauna der Torfmoore. Clessin. XXX. 164. 

— , zur, von Württemb. Franken. Weinland. XXXIX. 112. 

Mo OS Vegetation des schwäbischen Jura. Hegelmaier. XXIX.145. 

Münchroth in Oberschwaben, phytotopographische Skizze der Um- 
gegend. Walser. III. 229. 

Murmelthier, das fossile Oberschwabens. Pfarrer Dr. Probst. 
XXXVIII. 6U 

Muschelkalk, sogenanoter zum Betelkauen, v. Eurr. XVIII. 30. 

— , organische Reste aus dem Grailsheimer. Weismann. VIII. 77. 

— über eine Pflanze im — . Weis mann. II. 147. 

— -Formation, die Grenzen der — . v. Quenstedt. IV. 57. 
Muschelschalen, ehem. Zusammensetzung der — . Schloss- 

b erger. XHI. 29. 
Nacht Pfauenauge, das grosse^ in Württemberg. A. Reihlen. 

XXXVL 250. 
Nacktschnecken, die württembergischen. Ed. v. M a r t e n s. XXI. 183. 
Nadelhölzer, Reproductionskraft der-. Rev.-Förster Jäger. XI. 122. 
Nagelfluh e, jurassische, die — auf der ülmer Alb. Engel. 

XXXVIII. 56. 
Nag et hier, ein nicht fossiles im Muschelkalk. Plieninger. m. 262. 
Nagolder Schlossberg, Flora dess. Schwarzmayer. XXXIX. 80. 
Narwal Schädel des Stuttg. Natur.-Cabin., Berichtig, einer Angabe 

Cuvier's über den — . v. Jäger. VII. 25. IX. 88. 
'S 9LBe {Chondrostoma Nasuah.) tiber die. v.Erauss. XXXV. 348. 
Naturerscheinungen, zwei, beobachtet in Ettlenschiess. v. Z e c h. 

XXXin. 66. 

Jahreahefte d. Ver. f. vaterl. Naturkande In Württ. 1883. 24 



— 370 — 

Naturkunde W^tarttemborfB, Stn^NHikt derselben im Jahr ldi4: 

Pliening^er. L ISj 
NaturwissenBchaft, Biüfluw der ^ auf die Land^HrtHschalt. 

Plieninger. 7. 161. 
Necliargegend, HebaagsverfailtniSBe dermitth Deffner. XI. 20. 
Nekrologe: 

V. Aitrerti« Betgratb. vorgetn vonPraM: XXXVI. 40. 

V. Barth , Dr. » » v. Kurr. XX. 19.> 

y. Btthler, a-Baiirath. „ „ Fraae. XVL 24. 

Deffner, Carl. „ „ Fraas; XSSIV. 61. 

Sser, Oberfiaanzralh XXXi. 54. 

FaberdaFaur, Bergralh. vergetr. von v. SefaHbler. XII. 18. 

V. Fleischer, Prof. „ , NÖrdli«ger.XXXVI.36. 

yj Fleiscbmann, Insp. „ ^ r, Korr. XI. 60. 

V. 6&rtaer, Dt, „ ^ v. Jftger» VIII. 16. 

Gmelin, Prof. Dn „ , v.Qaenstedt: XYII. 24. 

y. Hardegg, O.-Med.-R. „ „ Eösttin. XL 61. 

y. Hartmann, OA.-Arzt Dr. „ „ Plieninger. IX. 25. 

Hehl, Dt. Bergrath. , „ y. Hiirr. XI. 57. 

y« Hering, Obermedicinalraih. yorgetr. yon Direetor y. Roeff. 
XXXVffl. 42. 

Hochstetter, Prof. Dr. yorgetr. yon y. Karr. XVII. 34. 

y. Holtamann; Prof. Dr. „ .. y. Zech. XXII. 25. 

Jftger, 0.-Med.-Rath. Dr. . , y. Kurr. XXIIl 31. 

y.Kielmeyer^Staatsraih Dr» „ „ .y. Jifer. I. 187. 

y. Kurr, Oberstudienrath. . „ Fl^soher. XXYII. 34. 

Lech 1er, Apoth. Dr. „ „ y. Kranss. XTV. 31. 

Lenbe sen., G. Apoth. Dr. „ . yee8efmieyer.XXXIX.36. 

y. Ludwig, Freiherr. „ „ y. Kranes.^ IV. 272. 

y. Mandelslohe, Graf. , , Fraas. XXYII. 28; 

y. Härtens, Georg, Kanzleirath Dr. yorgetr. yott> E. y. Ifortens. 
XXIX. 66. 

Mayer, Jnl. Bob., Dr. yorgetr. yon y. Zeeh.' XXXV. 35. 

y.Mohl, Hugo, ProiDr. „ „ y. AMes. XXIX. 41 i 

y. Nördling^er, Oberforstrath. yorgetr. yon viZtileri XVIII.' 24. 

y. Nörrenberg, Prof. yorgetr. yon y. Holtzmann: XX: 24. 

Oppel, Prof. Dr. , „ y; EiäT. XXin. 26. 

y. Rapp, Wüh-, Prof. Dr. „ , Köstlto. XXVL 50. 

y. Reichenb'ach, Gar!, Frdfattv. yorgetr; yon Dh*. y. Schmidt. 
XXVL 62; 

y. Raser, Staatstatht yorgetr. yoa y. Jäger. XIX: 31. 

y. Schelling, 0.:.Med;-R. „ „ KöstHn, XU 64 

y. Scherte], Freiherr, vorg. v. König-Warthausen. XXSII. 47. 



— 371 — 

« 

Ntet'rologe: 

Schlossberger, Prof. Dr. vorgetr. von v. l^eusch*. XIX. 26. 

Schönbein, Piot Dr. n n v. Kurr. XiVI. 66. 

V. Schübler, Bergrath. „ „ v. Eurr. XI!X. 40. 

Schüz, Enril, Dr. „ „ Wuriö? tXXlV. 4ld\ 

V. Seckenidorf, Graf. „ „ v. Kurr. XV'l 28. 

Y. Seyffeir, Director 3ÖV. 22. 

Sig^art, G. C. L., Prof." Dr. „ „ v. Keusch. tKIl. 20. 

?. Steudel, OA.-Arzt Dr. „ „ v. Kurr. Xllt. 17. 

V, Steudel, Jul., Director. vorgetragen von Dr. W. Steudel. 
XXXIII. 36. 

Titot, Heiiir., OA.-Pfleger. vorgetr. von Riecke. XXIX. 89. 

Walz, Director Dr. „ « Weber. XXXI V. 52. 

Weismann, Apoth. „ „ v. Kurr. XVII. 4t). 

Werner, G., Prof. Dr. „ » Leuze. XIXXIX. 4Ö: 

V. WürttetÄberg, Panl' Wilhelm, Herzog, voi-^etr. von v. Kurr. 
XVni. 20.' 

Zeller, Gottl. Heinr., Dr. vorgetr. von v. Kurr. XXI. 50. 

Zenneck, Prof. „ „ Dtickert. XVI. 2ef. 

V. Zieteö, Major HI. 249.' 

N ematoid eh, Haftorgane, eigenthümliche eines. Weinland. XY. 97. 
Neuseeländer, zwei in Stuttgart. G. v. Martens. xVl. 285. 
New red sandstone, Fussabdrttcke im — von Pottsville. v. J ft g er. 

XIV. 52. ^ 

NiederschlagsverhUltnisse, Tabelle^ übei* die — von Eppingen, 

Calw und Stuttgart. Koppen. XXVII. 119. 
Notidanus primigemua Ag., Gebiss dess. Probst. XIY. 124. 
Nusplingen, über die lithogrälph. Schiefer von — . Graf Wilhelih 

von'Wülrttefflbetg. Tl. 142. 
— Pflanzen- und Thier-TJeberreste im Jurakalk von — . Eser. X: 2Ä. 
Nussbaum, spät treibende Zweige eines — . Volt er. XXI^ 67. 
Nutzpflanzen, ausländische, Ausstellung von — . Hochstetter. 

XXXV. 63. 
Ofenbrüche, Analyse einiger — - von Ludwigsthal. v. Pe'hling. 

m. 133. 
Oelkuchen, Kupfergehalt einiger im Handel Torkommender Sorten. 

Schlossberger. IV. 90. 
Oeningen, Flora fossilis Oeningensis. Bruckmann. Vi. 215. 

Vm. 25^. 
Oolithe im W6is8e<li Jura des Bräi^Mhals. Fra'a6. XHI. 104: 
OphioglosstiM vülgatutn L. v. Ahles. XXIX. 121. 
Organische Bestimmungen des Vereins. L 8. 

, Antrag auf Abänderung ded §. 19 detselbön. VI. 151. VÜI. 15. 

24* 



— 372 — 

* 

Organische Bestünmcmgen des Vereins. Antrag auf Ab&ndemng 

der §§. 11 and 13. XI. 19. XU 17. 

, Antrag auf Abänderung der §§. 18 und 24. XXIL 21. XXIU. 25. 

, Abänderung des §. 9. XXX IT. 38. 

Orient, Geologisches aas dem ^. Fr aas. XXIII. 145. 
Ornithologie Griechenlands. Landbeck. Y. 253. 
Ornithologische Beobachtungen. Bev.-Förster J&ger. IV. 109. 
Ornithologisehes Gentralblatt, Aber das — . Eönig-Wart- 

hausen. XXXIII. 68. 
Orthoceratitenartiges Fossil aus den Ter. numismaUs fahrenden 

Schiefem. ▼. Eurr. I. 157. 
Orthoceratiten and Lituiten im mittleren schwarzen Jura. Fr a a s. 

HL 218. 
Oscillarien, wOrttembergische. v. Zeller. XVIIL 71. 
08 einig Latr., Schwärme einer — . ▼. Krauss. XXII. 128. 
Osteologie, Beiträge zur — der Knochenfische, v. Klein. XXXV. 66. 

— der Fische, Beiträge zar — . y. Klein. XXXVII. 325. 
OestruS'hBtyen auf der Feldmaus, v. Hering. XX. 47. 
Ozokerit und Erdöl in Galizien. v. Kurr. XXIV. 54. 

Ozon, atmosphärisches, dessen Beobachtung. Plieninger. V. 168. 
Palaeochelya bussen^nsM aus dem altern SOsswasserkalk. y. Meyer. 

m. 167. 
Palaeomeryx, Oberkieferbackenzähne im altem Süsswasserkalk. 

V. Krauss. I. 255. 

— Scheuchzeri, Graf MandelslolLe. I. 152. 
Palaeotherium-Formation, Beiträge zur —• Fraas. VIII. 218. 

IX. 63. 

Pancratinstag. v. Zech. XVI. 30. 

Papageyenzucht in Wflrttemberg. Neubert XVin. 49. 

Parallelfaser ung und Säulen -Absonderung. Dr. H. 0. Lang. 
XXXI. 336. 

Parasitische Gewächse, deren Verhältn. z. Nährpflanze, v. Jäger. 
XU. 68. 

Paulownia tmperJaZis, Bemerkungen Aber die — . Dir. y. Seyff er. 
VII. 127. 

Pedicolaris folioaa, Apotheker Gmelin. IX. 75. 

Pegelstand der Schweizer FIfisse, Karte dess. Hocheisen. 
XXXIV. 100. 

Pentacriniten, über basaltiforme. Fraas. XIV. 811. 

Pentacrinitts coUigatus, v. Quenstedt. XIL 109. 

Petrefacten, Conservirung derselben. Deffner. XUL 108. 

Petrographische Stadien im mittleren und oberen Lias Württem- 
bergs. Prof. M. Neumayr. XXIV. 208. 



— 373 — 

Petromyeon marinus L. v. Eraiiss. XIX. 54. 
Pfahlbaustation Schussenried. Frank. XXXII. 55. 
Pferderagen. Baumeister. I. 114. 

Pflanzen, Keimen, Wachsthum und Ernährung der — . Wolff. 
VII. 128. 

— Muthmassliche Anzahl aller auf der Erde vorhandenen, v. Steudel. 

XI. 66. 

— Farbe derselben. G. v. Martens. XVIII. 239. 

— die, auf der Juraformation. Lechler. V. 152. 

— missbildete. Fleischer. XIV. 63. 

— cultivirte in den K. Wilhelma-Gärten. v. Wild. XV. 46. 

—- historische Bedeutung gewisser — bei Stuttgart, v. Ku r r. XXI. 69. 

— plötzliches Auftreten und Verschwinden einzelner. Prof. H, y. Mohl. 

XXI. 161. 

Pflanzendecke eines rasirten Waldstücks. Rev.-Assist. Karre r. 
XXin. 131. 

Pflanzenreich, Mittel der Natur zur Erhaltung der Species indem. 
Y. Kurr. XVI. 54. 

Pflanzenreste, fossile, ans der Molasse YonHeggbach. Dr.J. Probst. 
XXXIX. 166. 

Pflanzenwurzel, Fähigkeit der — , feste und gebundene Stoffe auf- 
zulösen. Neu her t. XVI. 50. 

Pilze und Algen. Th. Eulen stein. XXI. 66. 

— und Schwämme der Umgegend Yon Ulm. Veesenmeyer. XXV. 24. 
Pilzbildung, Beziehung der — zu den Hexenringen. Schloss- 

berger. II. 239. 
Piscicola respirans Tr. v. Krauss. XXXVIII. 346. 
Plateau 'sehe Versuche, Apparat zur Darstellung ders. Dr. Seyffer. 

VI. 200. 
Pleospora canglutinata, Ursache der Erkrankung Yon Junipertts 

commtmis. Goebel. XXXV. 305. 
Pleuronectae, Kopf ders. y. Klein. XXIV. 271. 
Polarisa tions -Verhalten des honigsteinsauren Ammoniaks, v. Z e c h. 

XV. 81. 
Po lypo ru8^ in abnormer Weise entwickelter Fruchtträger. Hegel- 

maier. XXXI. 76. 
Po ta sehe aus Runkelrtlbenmelasse Yon Waghäusel, v. Fehling. 

Vra. 128. 
Potentilla alba L. Neuer Standort. Apoth. Barth. IX. 124. 
Präcisions-NiYellements der Bahnlinie Stuttgart-Goldshöfe-Crails- 

heim-Heilbronn-Stuttgart. y. Sc ho der. XXV. 169. 

— Fortgang der Arbeiten im Sommer 1869. Prof. y. Ba u r. XXVII. 59. 
Probleme, einige alte — in neuem Gewände. Fehleisen. XXXIV. 111. 



— 374 - 

Profil, geogDostiaches, des fiisenbaha-Eiiuchmtto von Geisliiigen 
nach Amstetten. Binder. YIII. 61. XIV. 79. 

— geognostisehes, einiger Bofirlöcher im Stuttgurt-GannsUtter ThaL 

Fr aas. XIII. 131. 

— vergleichendes, der Bohrlöcher von DOrrmenz-Mtthlacker und Ingel- 

fingen. Fr aas. XV. 326. 

— geologisches, der Schwarzwaldbahn Zuffenhaasen-CaLw. Fr aas. 

XXXa. 100. 
Profile, geognostische, durch Württemberg, v. Dflrrich und 

Schwarz. Vm. 69. 
Protoeoceus roseo-persicinus |Cg. Fleischer. XVII. 55. 
Paeudastacus, die Arten der Gattung. Oppel. XVII. 355- 
Pseudoglyphea, die Arten der GattuAg. Oppel. XVII. lOB. 
Pterodactylen, geognostische Verbreit, der ->. Oppel. XIV. 55. 
Pterodac^2^Ztt8 und G^avfoJ Württembergs. v.Quenstedt XIII. 34. 

— liasicus^ über. v. Quenstedt. XIV. 299. 
Pyrola rotundifoUa, Missbildung, v. Eurr. IIF. 148. 

— Morantha. Oeffinger.- IX. 75. 

Quallen (Cyanea eapüMa), über lebende — ans der Ostsee. Eimer. 

XXXV. 48. 
Raben, Winteraufenthalt der — in Stuttgart, v. Kraus s. XV. 346. 
R&derthiere, die, und ihre bei Tübingen beobachteten Arten. 

Bartsch. XXVI. 307. 
Rami^pongien, über alte und neue. Klemm. XXXIX. 243. 
Rankende Gewftchse. v. Jäger. XVIII. 62. 
Raths hausen, Bergschlipf von. Fraas. 1X112. 
Rebsorten in früheren Zeiten in Württeml^rg. Volz. yiH. 34. 
Reichen Schaftsberichte, s. d. Berichte d. Generalversammlungen. 
Regenwasser, Menge und Beschaffenheit dess. v. Jäger. XI. 72. 
Regenwurm, ein neuer vom Gap. v. Rapp. IV. 142. 
Register zu den Jahrgängen 1946 — ^1864. Prof. Dr. G. Werner. 

XX. 308. 

— zu den Jahrgängen 1845—1883. Ed. Koch. XXXIX. 321. 
Regnen organischer Körper. Plieninger. IV. 404. 

Reh bock mit monströsem Gewc^. v. Krauss. XVIII. 43. XXXV. 343. 

Reh köpf mit degenerirtem Geweih, v. Veiel. XV. 45. 

Reife einiger Gewächse bei Warthftusen. König -Warthausen. 

Vin. 388. 
Reliefs im feinkornigen Keupersandstein. iPlieninger. 1.159. 
R e p r d.u c t i Q n 8 kr a f t an einem Samenkohlraben. Dir. v. S e y ff e r. 

IX. 123. 

— der Nadelhölzer. Revierfö;:ster Jäger. XI. 122. 

R,e p t i l i e n Württembergs, Verzeichniss ders. Plieninger. III. 1 ^4. 



- 375 — 

Retorten, ErÜEthrnng über ^ Haltbarkeit eiserner — . L e u b e sen. 

VI. 149. 
Rheincorrection von Ragatz bis zum Bodensee. Hocheisen. 

XXXIV. 100. 
Rfayncholithen im württembergischen Jura. Roman. V. 260. 
Bhpncholithes integer. Fr aas. XV. 127. 
Ringelnatter-Eier. v. Krauss. XXXV. 346. 
Ries, eruptive Qesteinsarten aus dem — . Fraas. XX. 144. 
Rom, geognost. Beschaffenheit seinenTJmgebung. Es er. XIV. 57. 
itosalia älpina L. Hofmann. XXXVDIl. 847. 
Rosskastanie, panachirte Blätter einer — . 'Neubert. X. 30. 
Rostpilze der Et/^hofbia-Axt. iHegelmaier. XXXIV. 90. 
Rothtannenzweige, Abwerfen der jungen — . Jacob Eober. 

XXXI. 75. 
Rottweil, Gesundheitszustände der Stadt — und deren geognostische 

Ursache. Landgerichtsrath Dr. Lang. SSL VII. 61. 
Rückblicke auf die wichtigsten Vorkommnisse des Vereins von 

1644-1869. V. Krauss. XXVL 25. 
Rutschflächen, über — . Plieninger. VIII. 78. 

— im Wasseralfinger Eisenerze. Schul er. XIH. 56. 
Sali'cineen, •Blüthenentwickelung bei den —. Hegelmaier. 

XXXVI. 204. 
Salinen, württemb., ehem. Analyse der Soolen etc. v. Fehling. 
IV. 18. 

— neue württembergische. Dorn. XXXI. 165. 

Salix, androgyne Blüthenstände. Hegelmaier. XXII. 30. 

Salvia sylvestris. Oeffinger. IX. 75. 

S am enkohlraben, Reproduotionskraft an einem — . Dir. v. S ey f f er. 

IX. 123. 
Sammluji^ vaterländischer Naturproducte der 'K. Gentralstelle des 

landwirthschaftlichen 'Vereins, Uebernahme derselben von Seiten 

des Vereins. VII. 1. 
Sammlungeü des Vereins, Zuwachs derselben, s. die Berichte über 

die Generalversammlungen. 

— vaterländischer Naturalien, Beschluss zur Aufstellang. V. 145. 
Sandstein- Kugeln, eisenhaltige von Nordafrika, .v. J ä g e r . XIV. 52. 
Sarcoptes bovis, eine neue Krätzmilbe, v. Hering. I. 110. 
Sargodon tomicus^ Zähne aus derobern Openzbreccie des Keupers 

bei Steinenbronn. Plieninger. III. 165. 
Saturnia polyphema und cecropia von Nordamerika, in Stuttgart 

ausgeschlüpft. Kolb. XIV. 74. 
-- PynMn Württemberg. A. Reihlen. XXXVI. 250. 
Säugethiere Württembergs, Yerzeichniss der gegenwärtig häufiger 



— 376 — 

foritommeiideii. v. Jftger. I. 286. Bemer ku ngen daso. Land- 
beck. IV. 88. 

Sftagethiere, Fandorte fotsUer in der €^egend von Stattgart t. J&ger. 
yil. 169. 

— and Vögel, Zdchnang den. Eimer. XXXDL 66. 
Siulenabsonderang and Paiallelfaserang. Dr. H. 0. Lang. 

XXXI. 886. 
Saarier, Aber ein neaes Genns derselben and die Einreibang der 
Sanrier mit flachen Bchneidenden Zfthnen in eine Familie. Plie- 
ninger. II. 148, n. 247. 

— aus dem Stobenaandstein. v. Kapf£ XV. 46, 93. 

— Scbidelstfick einet — ans dem Keaper. Eser. XviLL 47. 

— Skelett im obersten Kenpermergel (Selodon?). Plieninger. 

V. 171. 

Schachtbau Yon Friedrichshall. Fraas. XYI. 59. 

Sch&del formen, Zosammenatellang der in Württemberg vorkom- 
menden. V. Holder. XXXIL 868. 

Seheelit, krystallographische üntersachang des. Prof. M. Bauer. 
XXYII. 129. 

Schlacken, krystallinische von Wasseralfingen. Schaler. X. 31. 

Schmetterlinge, BegattungnndZuchteiniger—. Trinker. XIX. 49. 

Schmetterlingsfang, n&chtlicher. Hoffmann. XY. 349. 

Schnaitbeim, Wirbelthierreste im Eorallenkalk von ~. v. Plie- 
ninger. UL 266. 

Schnecken, fadenspinnende. Eimer. XXXY. 50. 

Schönbach, Yegetationsverhftltnisse dess. Karre r. XX. 153. 

Schussenquelle, Erfunde an der .— . Fraas. XXIU. 48. 

Schwftmme und Pilze der Umgegend von Ulm. Yeesenmeyer. 
XXY. 24. 

Schwarzw&lder Zweigvereins, Gründung eines — . XXXÜ. 35. 

Schweigfurt-Weiher. Zeller. XX. 29. 

Schwimmhäute, unvollständige einer Gans. v. J&ger. UI. 209. 

S.eebachit, ein neues Mineral. Prof. M. Bauer. XXVIIL 252. 

Seesterne, Lager der — im Lias und Eeuper. Oppel. XX. 206. 

Seidenschmetterlinge, japanische, v. Schmidt. XX. 32. 

Seliacbiereier, fossile. Bessels. XXY. 152 (siehe auch 11. 148 
V. Mandelslohe). 

8emionotu8 und einige Eeuper-Conchylien. Fraas. XYII. 81. 

— Bergeri Ag. Yölter. XIX. 57. 

Simosaurus pusiüus aus der Lettenkohle von Hoheneck. Fraas. 

XXXYIL 319. 
Singvögel, Abnahme der — in Süddeutschhind. v. E u r r. XXIH. 75« 
Sommer 1846 in Stuttgart. G. v. Martens. H. 372. 



— 377 — 

S onn e , ein weisser horizontaler Ring durch die —. v. Z e c h. XX. 48. 

Sonnenfinsterniss vom 28. Juli 1851. Beobachtungen während 
der — in Stuttgart. Plieninger. VIII. 368. 

Sonnenflecke, Vertheilung der -. v. Zech. XXVÜI. 62. 

Soole von Hall. Specifisches Gewicht und Zusammensetzung, v. Feh- 
lin g. XL 127. 

Speckmaus, Vorkommen der grossen in Stuttgart, v. Krauss. 
Xm. 108. 

Spectral -Analyse, die Erscheinungen ders. v. Zech. XVIII. 59. 

Sphäroidale Flflssigkeitstropfen, ihre Figuren und deren Zusammen- 
hang mit den Elangfiguren. Dr. Seyffer. VI. 205. 

Spiegeldreikant Dr. Werner's. Prof.Dr.A. Schmidt. XXXIX. 86. 

Spirogyra princeps Link, Bewegung der Fäden von. Hofmeister. 
XXX. 211. 

Spurbienen, die sogenannten. Reiniger. IV. 107. 

Squaliden-Zähne, Streifung der fossilen. Probst. XV. 100. 

Statuten (s. a. Organische Bestimmungen) des oberschwäb. Zweig- 
vereins. XXL 17. XXXVn. 373. 

Steinbrüche, photographische Bilder von — . Fraas. XVI. 62. 

Stein heim, tertiäre Hirsche von ~. Fraas. XVIII. 113. 

— die Fauna von — . Fraas. XXVL 145. 

Stein heimer Becken, das — . v. Quenstedt. XXII. 116. 

Steinkohlen (s. auch Kohlen). Wahrscheinlichkeit ihres Vor- 
kommens in Württemberg, v. Kurr. IL 170. Erwiderung auf 
Vorstehendes, v. Quenstedt. IF. 173. 

— in Württemberg, Ergebnisse der Bohrarbeiten auf —. v. Seh übler. 

XVI. 44. 

— ältere Versuche auf — . Prof. Dr. M. Bauer. XXV. 204. 
Steinsalz von Wilhelmsglück, Specifisches Gewicht der Lösungen 

desselben. Dahlmann. X. 275. 

— aus dem Schacht von Friedrichshall. Analyse, v. Fe hl in g. XVI. 292. 

— von Friedrichshall. v. Fehling. XXIL 42. 

— und Ealkspath, besondere Gattung von Durchgängen in — . v. Reus eh. 

XXIV. 61. 

Steinwaffen, Material der — aus den Bodenseepfahlbauten. Prof. 
Steudel. XXXH. 75. 

Steinzeit, die ältere, in Schwaben. Fraas. XXXIII. 45. 

Steissdrüse des Menschen, v. Luschka. XVII. 43. 

Sternkorallen aus den blauen Rallen (Br. Jura t^) von Attenhofen 
bei Wasseralfingen. Schuler. XX. 49. 

Sternschnuppenschwärme und ihr Zusammenhang mit den Ko- 
meten. V. Zech. XXIV. 45. 

Storch, schwarzer. Revierförster Jäger. V. 262. 



— 378 — 

Strauss, Notizen aber die Anatomie des afrikanischen, y. Rapp. 

m. 127. 
St reitber ger Sehwammlager, die, iindihre Foiaminiferen-EinachlOsse. 

Garn bei. XVIII. 192. 
Stromgebiete und Wasserscheiden, Besiahung derselben m den 

Gebirgen, v. Bühl er. XI. 47. 
StradellOcher im wOrttembergisehen Schwarzwald. Hammer. 

XXXVII. 361. 
Studienhlätter artistisch -botanischer Natur. Prof. Holder. 

XXyill. 66. 
Stylolithen, Entstehung ders. Graf Mandelslohe. Y. 147. 

Fra^s. y. 259. Leube. VI. 141. Plieniager. VIII. 78. 

y. Quenstedt. IX. 71. v. Alberti. XIV. 292. 
SQdamerika, geognost. Untersuchung in — . Miller. XXVIII. 1 19. 
Sulzerrainquelle, Analyse des Absatzes ders. G. Krauss. HL 257. 
Superfötation bei Insecten. Plieninger. IV. 108. 
Taigfalter, Isoporien der europäischen — . H o f m a n n. XXIX. 255. 
Tamus elephanHpes L. Dir. v. Seyffer. VIT. 127. Dr. y. J&ger. 

XV. 32. 
Taenia aolium und Dibothrium Urtum, Anatomie und Physiologie. 

Von einem Vereinsmitgliede. VIII. 165. 
Taenien, Notizen über — . Salzmann. XVII. 102. 
Teichhuhn, Nestbau des — . Valet. XXXI. 179. 
T ein ach, Mineralquelle yon — , ehem. Untersuchung der. y. Feh- 

ling. XVI. 129. XXII. 159. 
Temperatur in einem Bohrloch zu Schramberg. Amtliche Mit- 
theilung yom K. Bergrath. VI. 209. 
Temperatnrbeobachtungen im Bohrloch yon Ingelfingen. 

R. Huber. XXII. 61. 
Temperatur-Differenzen im Schatten und in der Sonne, y. Jäger. 

X. 31. 
Terra di Siena- äbnUcher Farbstoff. Buhl. VI. 143. 
Tertiäre Ablagerungen auf den Hdhen des Heubergs. -Fr aas. 

Vm. 56. 
Tertiär-Formation Oberschwabens, Land- und Süsswassercondi^lien 

derselben, y. Kurr. XII. 38. 

— und Quartär-Bildungen am nördlichen Bodensee und im Höbgau. 

Schill. XV. 129. 

— -Flora auf der schwäbischen Alb. Elüpfel. XXI. 152. 

— -Schichten am Hochsträ^s. Miller. XXVII. 272. XXVUL 36. 
am Hochgeländ. Probst. XXIX. 131.. 

Tertiäre Pflanzen yon Heggbaeh. Probst. XXIV. 172. 
Tetraotetna;L., Vorkommenin Württemberg. Finckh. XXXVII. 141. 



— 379 — 

ThelphUsa spedosa v. M. aus tertiärem Sttsswasserkalk. Fr aas. 

XXI. 278. 
Themen fttr Abhandlungen. G.v. Märten s und v. Kur r. III. 150. 
Thermen von Wildbad, ehem. Analyse ders. v. Fe^hling. XVI. t06. 
Thermometer, das registrirende des E. Polytechnikudis. y. Zech. 

XXV. 40, 101. 

— Aenderung des Nullpunktes des — . Zink. XXVIII. 124. 
Thenthredo Larids, Revierförster Jäger. V. 261. 
Thierreich, Erscheinungen, eigenthttmliche im — in den Jahren 

1844—1846. Land b eck. IV. 84. 
Thränenbein, vergl. anatomische Beiträge zur Geschichte des — . 

Kober. XXXVI. 118. 
Ttc7»o^ontajpoZ^morj:>?KiRossm. von Heilbronn, v. Erauss. XXIV. 44. 
Tilia platyphyllos Scop. zu Neuenstadt. R. Caspar y. XXIV. 193. 
Tinea aurata Cuv. v. Erauss. XXXV. 347. 
Titan in Eisenschlacken, v. Fehling. II. 255. 
Torf bei Söflingen. Leube sen. XVI. 52. 

— Zusammensetzung verschiedener ^i^ten. Breuninger. VI. 245. 
Torfmoore, Molluskenfauna der — . Gl essin. XXX. 164. 
Triasformation Württembergs, zur (Jeologie der — und der des 

Steinsalzes im Besonderen, v. Eurr. IV. 1. 
Trigonia costata Park. Fr aas. XIX. 58. 

Trutta Sälar L. vom Neckar bei Heilbronn, v; Erauss. XXI. 276. 
T u f f b i 1 d u n g e n des Uracher Wasserfalls. Eulenstein. XXII. 36. 
ülmus effusa Willd. in Württemberg? Nördlinger. XXXI. 366. 
Vana d ium in den württembergischen Bohnerzen. Müller. Vin. 66. 
Vanessa Caräm L. (Distelfalter), Flüge der — . v. E rau s s. XX^VI. 

86. Eimer. XXXVI. 88. 
Varietäten, seltene, von Säugethieren und Vögeln in Württemberg. 

v. Erauss. XIV. 58. XVIII. 82. 

— weisse, einiger Nagethiere. v. Erauss. XV. 44. 

V a r i i r e n , das, einiger Thierarten. Eimer. XXXV. 48 . 
Veränderung des Eopfs und anderer Eörpertheile bei verschiedenen 

Völkern, v. Jäger. XV. 65. 
Verkieselungsprocess über den — . Nies. XXXIX. 98. 
F«rontcaifum^ana^ Vorkommen der—. Nördlinger. XX^III. 294. 

— peregrina L. Fleischer. XJT. 42. 

Vespertilio noctula Schreb., Vorkommen in Stuttgart, v. E r a u s b. 

Xin. 108. 
Vesuv, über den letzten Ausbruch des — (1850). v. Eurr. VI. ^49. 

— Ausbruch des — im December 1861. v. Eurr. XIX. 45. 
Viburnum Tiwus, blaue Färbung der Früchte von — . v. Mohl. 

XXVII. 63. 



— 380 — 

Victoria regia, v. Mohl. IX. 60. 

Vi 1 8 ioTyrol, die weissen und rothen Kalke von— . Oppel. XYII. 129. 

Yijrianit, Bildung desselben im thierischen Organismus. Schloss- 

berger. HI. 180. 
Vögel Württembergs, systematisches Verzeicbniss ders. Landbeck. 
II. 212. 

— in der Gegend von Wolfegg, Notizen über Ankunft und Abziehen. 

Walchner. V. 380. 

— neue, für Württemberg, v. Eranss. XXVIII. 45. XXXV. 345. 

— und Saugethiere, Zeichnung ders. Eimer. XXXIX. 56. 

Vogel ei er, Merkmale zur Unterscheidung der—. Eönig-Wart* 

hausen. XXXII. 178. 
Vorzeit, Zeitverb&ltnisse, Jahreszeiten etc. in der — . t. Eurr. 

XXIV. 56. 
Wanderratte, Notiz über die Einwanderung der — . Nickel. 

XXVm. 123. 
W&rme, Benutzung der aus den natürlichen warmen Mineralquellen 

ausströmenden — zur Erwärmung von Frühbeeten etc. Director 

V. Seyffer. I. 209. 
Wärmeäquivalente, Mittheilungen aus der Qeschichte der — 

Reuschle. XXVI. 94. 
Wasser eines Pumpbrunnens in Stuttgart. Analyse. Breuninger. 

m. 256. 

— Ruhe und Bewegung des — in verschiedenen Gohäsionszustanden. 

V. Jäger. Vn. 189. 

— Untersuchung des — des todten Meeres. Elinger. XXV. 200. 

— Untersuchung des — der Stuttgarter Wasserversorgung. Peine. 

XXXIX. 128. 
Wasseralfingen, das Hüttenwerk. Schul er. XXI. 15. 
Wa ssermengen der württembergischen Flüsse. Ueber den Versuch 

einer Berechnung derselben, v. Zech. IX. 370. 
Wasserversorgung, Tübinger, Erfahrungen bei der — . Dorn. 

XXXV. 52. XXXVI. 58. 
Weich thierfauna der schwäbischen Alb. Weinland. XXXII. 284. 
Weinbau, Grenzen desselben in Württemberg. Volz. VIII. 45. 
We insberger Tunnel, geologische Verhältnisse desselben. Binder. 

XVm. 45. XX. 165. 
Wellingtonia gigantea, Wachsthum der — . Hvass. XVIII. 80. 
Wetterscheiden Württembergs. Plieninger. 1. 161. 
Wiederkäuer, Ernährung des Fötus derselben, v. Rapp. I. 67. 
Wildbad, Thermen von—, ehem. Analyse ders. v. Fehl in g. XVI. 

106. XXn. 129. 

— Wassermessungen. X eil er. XXII. 202. 



— 381 — 

Wild b ad, Messung der Temperatur eines Bohrlochs, v. Zech. 

XXXI. 150. 
Wilhelmsglück, Steinsalz von — . Dahlmann. X. 275. 
Winter, der, 1844—45. Plieninger. II. 389. 

— -Aufenthalt der Raben in Stuttgart, v. Erauss. XY. 846. 

— -Botanik, Ideen über eine solche. Zenneck. XIV. 72. 
Winterschlaf, v. Rapp. XII. 28. 

Wirbelthiere, vergleichende Beschreibung der Schädel der — . 

V. Klein. XXIV. 71. 

— Oberschwabens, Verzeichniss der, I. Abth. S&ugethiere. König - 

Warthausen. XXXI. 193. 

— zur Kenntniss der quart&ren — Oberschwabens. Probst. XXXVU. 1 14. 

— -Reste im EorallenkaJk von Schnaitheim. Plieninger. III. 226. 
Wiesel, Mansjagd eines — . ' Nö r d 1 i n g e r. XXIII. 363. 
Witterungsbeobachtungen, Anweisung zu — . Plieninger. 

III. 387. 
Witterungsverhältnisse in Württemberg. Plieninger: 1845 
II. 259. 1846 III. 263. 1847 IV. 281. 1848 V. 263. 1849/50 

VI. 257. 1851/52 VII. 265. VIU. 257. 1858/54 X. 277. 

— Antrag wegen Herausgabe der meteorologischen Jahresberichte und 

Beschluss darüber. XVI. 22. 
Wurstgift, über das — . Schlossberger. IX. 60. 
Zauber- und Hexenringe. Erklärung der — . Dir. v. Seyffer. 

II. 160. 
Zeichnung, gesetzmässige, der Eidechsen. Eimer. XXXVIII. 114 . 

— der Vögel und Säugethiere. Eimer. XXXIX. 56. 
Zertrümmerung fester Körper mit Beziehung auf die Vermuthung 

der Astronomen über die Entstehung der Gruppe der kleinen 
Planeten. Brenner. IX. 118. 

Zierpflanzen und Gartenkunst, Geschichte ders. V o 1 z. VII. 211. 

Zoologische Station in Neapel, Einladung zur Benützung der — . 
XXXU. 191. XXXm. 304. XXXIX. 382. 

Zoophyten und Algen im nordischen Meer. v. Z e 1 1 e r. XXXIX. 104. 

Zugvögel im Winter 1844—45. Herzog Paul Wilhelm v. Würt- 
temberg. I. 127.; 

— Ankunft verschiedener und Reife einiger Gewächse bei Warthausen 

im Jahr 1855. König-Warthausen. VIII. 388. 
Zusammenstoss, möglicher , zweier Himmelskörper. Brenner. 
XXXI. 181. 



Binladung aar Benütiung det soologitelien Station in 

IfeapeL 

Den VereinsmitglÜBderu ist schon* in unseren Jahresheften von 
1B76 Seite 191 mitgetheilt worden, dass die E. Begriemng för 
Württemberg einen Arbeitstisch in der von Dr. A. Dohrn ge- 
gründeten zoologischen Station in Neapel zur Benützung der 
württembergischen Naturforscher und Aerzte seit 1875 gemiethet 
hat und es ist daselbst das Nähere über diese Yortreffliche, von 
andern Staaten häufig benützte Anstalt bekannt gemacht worden. 
Die K. Begierung hat die Miethe dieses Arbeitstisehes bis jetzt 
fortgesetzt und wird ihn voraussichtlich künftig beibehalten, wenn 
er regelmässig benützt wird; es werden daher solche, die da- 
selbst wissenschaftlidie Arbeiten zu machen in der Lage sind, 
wiederholt eingeladen, davon Gebrauch zu machen. 



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