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BERNHARD BRILLING:
ZUR GESCHICHTE DER JUDEN IN BRESLAU
I. Die ersten in Breslau wohnhaften Juden 1697-170?:
JAHRBUCH DER SCHLESISCHEN FRIEDRICH-WIIHELIVIS-
UNIVERSITAET ZU BRESLAU 12 (I967) 126-^3
II. Geschichte der Juden in Breslau I702-I725
JAHRBUCH 16 (1971) 88-126
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Bernhard BrilUng
ZUR GESCHICHTE DER JUDEN IN BRESLAU
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Die ersten in Breslau wohnhaften Juden 1697 — 1707
Die jüdische Gemeinde von Breslau, die im 2. Weltkriege ein Opfer des KS
Terrors wurde, ist erst am Ende des 17. Jahrhunderts gegründet worden. f.i
war eine kleine Zahl von Juden, die sich dort damals trotz der ihrer Ansicdlur^
entgegenstehenden Hindernisse niederzulassen wagte.
Im November 1696 wurde erstmah'g ein Verzeichnis der damals in Drcjln
angctrofTcnen Juden aufgenommen, das etwa 130 Namen enthielt"^). Allcrdinp
konnte nur ein sehr kleiner Teil von ihnen als Einwohner von Breslau k
zeichnet werden. Der größte Teil der damals registrierten Juden waren Mtt-
besucher, die zum Elisabethmarkt nach Breslau gekommen waren. Wenn itnk
diese Juden z. T. daran interessiert waren, über die ihnen erlaubte Zeit hiniw
in Breslau zu bleiben, so hatten sie doch ihre festen Wohnsitze in ihm
Herkunftsorten, in denen ihre Familien lebten, in denen sie das Wohn- uni
Niederlassungsrecht besaßen, und in die sie nach Erledigung ihrer Geschifrf
zurückkehrten.
Daß die Zahl der wirklich in Breslau damals ansässigen Juden nur lan^ur.
zunahm, zeigen die hier im Anhang abgedruckten Listen aus den Jahren 169\
1699. 1706 und 1707. Die Zahl der Juden, die mit ihren Familien in Drcsli-
lebten, ist danach von 13 (1697) auf 43 (im Jahre 1707) gestiegen. Den
Grundbestand dieser Gemeinde bildeten, der geschichtlichen Entwicklung de?
Breslauer Judenschaft entsprechend, einerseits die kaiserlich privilegierten ^fiin^
lieferanten und andere privilegierte Juden, andererseits die Schammessc, ik
Funktionäre der auswärtigen Judenschaf ten*). Dazu traten -jeweils noch c«-
zelne Spezialisten auf besonderen Gebieten, in denen Juden tätig sein dürft«
(Ärzte, Goldschmiede, Steinschleifer). Auch ein Fleischer und ein Koch, ik
für die rituelle Beköstigung der in Breslau wohnhaften sowie der dort vorüber
gehend zu den Marktzeiten weilenden Juden sorgten, gehörten zur Gemeinde
Am 3. Juni 1697^) wurde mit einer Aufzeichnung der in Breslau wohnhafte^
Juden begonnen, aus der sich ergab, daß damals 13 Juden, darunter 4 Sch^m
messe, mit ihren Familien in Breslau 2ins'issig waren. Die Mehrzahl dicKt
13 Judenfamilien war in der Liste vom Jahre 1696 in der ersten Klasse der«
aufgeführt worden, „so auf hohe recommendationes und Vorbitten sich hkf
aufhalten", und gehörte zum Grundstock der Gemeinde.
126
/if Geschichte d. Juden in Breslau, d, ersten in Breslau wohnhaften Juden 1697-1707
\i\ einer Liste vom 17. Oktober 1699**) ist ersichtlich, daß die Zahl der in
^!j|.iu sich wohnhaft niederlassenden Juden allmählich stieg. Damals wurden
i: wohnhafte Juden in Breslau gezählt. Zu deti 1697 genannten Juden waren
f-fgc hinzugekommen; so hatte sich die Zahl der Schammessc auf 7 vermehrt.
CV Zahl sämtlicher Juden incl. der Frauen und Kinder, die, trotz des immer
}!>:h juristisch bestehenden Wohnverbotes für die Juden in Breslau, dort ihren
Tohnsitz genommen hatten, betrug 1699 nach dieser Liste ungefähr 50 Personen.
h Jahre 1702 wurde vom Breslauer Rat eine Judenordnung publiziert, die
Am Aufenthalt und die Verhältnisse der Juden in Breslau regeln sollte**).
r^penüber den früheren Bestimmungen bedeutete diese Verordnung einen Fort-
fcVJtt. Darin wurde erstmalig offiziell durch den Rat die Zulassung wenn auch
vzi weniger Juden genehmigt, die im allgemeinen mit den in der Liste von
\yy) Aufgeführten identisch waren. Auf Grund dieser Judenordnung durften
tJnÜch 3 Beauftragte der polnischen Judenschaft") (von den Juden Scham-
fw^c genannt, wenn ihnen auch dieser Titel offiziell nicht zuerkannt wurde)
vA 1 Fleischer in Breslau ihren ungestörten Aufenthalt nehmen, d. h. auch
nftcrlialb der Markt- und Meßzeiten wohnen. Die Juden, die ein kaiserliches
fnrilcg oder eine „Recommendation" hoher Stellen besaßen, werden in dieser
ttrordnung nicht erwähnt, weil die Stadt sich wegen dieser Juden auf keine
Asjcinandersetzungen mit dem Kaiser oder anderen Fürstlichkeiten oder
Landesherren einlassen wollte. Anderen Juden allerdings, die keine ausreichen-
Ärr Empfehlungen besaßen, war weiterhin nur ein vorübergehender Aufenthalt
n Breslau unter bestimmten Bedingungen gestattet. Trotzdem bemühten sich
n<h diese Juden, ihren Aufenthalt über die erlaubte Zeit hinauszuziehen, wobei
t*:unehmen ist, daß die Münzjuden und Schammesse trotz des in § 13 der
Verordnung ausgesprochenen Verbots von Synagogen in ihren Räumen Gottes-
fcnjte für alle anwesenden Juden abhielten. Diese Juden, die trotz der Ver-
•rJnung in Breslau verblieben, fanden bei einigen Breslauer Einwohnern als
Kirtcr (Einlieger) Unterkunft und konnten auf diese Weise ihren Geschäften
fl Breslau weiter nachgehen. Da ihre geschäftliche Tätigkeit auch weiterhin
»?<i einer starken Gruppe der Kaufmannschaft als ungesetzliche Konkurrenz
fT.pfunden wurde, beschwerten sich die Betroffenen 1706 bei den Ältesten der
'^ijfmannschaft über die inzwischen eingetretene, der Judenordnung zuwider-
'^^5fc^de „Vermehrung" der Juden in Breslau. Die von den Kaufmannsältesten
• inufhin eingesetzte „Commission wegen der Juden-Gravamina der Kauf-
mannschaft" stellte 1706 eine Liste*^) der in Breslau weilenden Juden auf, um
^-<r den Nutzen dieser Juden bzw. über ihr Verbleiben oder ihre Vertreibung
••3 beschließen.
127
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Wie sich auf Grund des Verzeichnisses herausstellte, gab es statt der \r\ A«
Judenordnung zugelassenen drei Schammesse bereits acht und dazu sogar rr%\
zwei Witwen von Schammessen, die auch nach dem Tode ihrer Mänrvcr n
Breslau verblieben waren. In Übereinstimmung mit der Judenordnung und m^^
Berücksichtigung der Wichtigkeit für den Breslauer Kaufmannstand schlu/f f^*
Kommission vor, daß nur folge;?de drei Schammesse in Breslau vcrb!ci»«i
dürften:
1. ein Schammes, der die Gelder zur Abtragung der Schulden kassieren ir/>»
die die polnische Judenschaft bei dem Kaufmannsiiltcsten Christoph HfcitV
aufgenommen hatte^);
2. der Schammes der mährischen Judenschaft Löbel Schneider, (der Nachfo^/r«
des verstorbenen Salomon Pcrlhefter)^);
3. der Schammes der Lcmbcrgcr Judenschaft Hirschel Bcndincr^^).
Von den übrigen fünf Schammessen sollten vier (die von Lissa, Pinczow, Posen W
Zülz OS) die Stadt verlassen, während die Entscheidung über den Präger S<hl?^
mes^^) noch aufgeschoben wurde. Auch die beiden Witwen der verstofSrrt
Schammesse von Mähren und Posen sollten nicht länger in Breslau verbleiben.
Neben den Schammessen wurden weitere 28 Juden aufgezählt, die sich ch^
die Einwilligung der Stadt in Breslau niedergelassen hatten. Unter ihnen i«-
fanden sich allerdings die Münzjuden, einige kaiserliche Hofjuden, ^k spe/wTw
Privilegien besaßen, und zwei jüdische Zollpächter („Zolljuden"), die auch ;'i?
obersten Schicht der jüdischen Gemeinden gehörten^^).
In dieser kleinen jüdischen Gemeinde, die zu Beginn des 18. Jahrhundert« <i
Breslau existierte, gab es einen bedeutenden Rabbiner, einen Arzt und cxf?
Goldschmied. Bei dem Rabbiner handelte es sich um Saul ben Abraham ]'ii\\
Heschel^^), der zu der bekannten Rabbinerfamilie Katzenellenbogen ^t\>>r
Er war nach 1690 zum Rabbiner in Krakau gewählt worden, hatte aber J»r«
Stadt verlassen und war vor 1704 nach Breslau gezogen, wo er unter 6i^
Titel „Kronrabbiner von Krakau" aufgeführt wird. Daß er als Rabbiner it
Breslau amtierte, dürfte wohl dadurch belegt sein, daß er im SeelengcdücMn*
buch der „Lissaer Schul" in Breslau als erster unter den darin aufgcführtrr
Rabbinern genannt wird. Er blieb in Breslau bis zu seinem Tode (am 19. Mr
1707), der kurz nach seiner Berufung zum Nachfolger des Anfang 1707 u*
storbenen Oberrabbiners der aschkenasischen Gemeinde von Amsterdam cf
folgte^^).
Der erste jüdische Arzt in Breslau im 18. Jahrhundert war Dr. Wallich, ü-'
wahrscheinlich mit Dr. Herz Wallich aus Frankfurt a. M. identisch sein <\\i&'
der 1706 von Metz nach Prag .gekommen war und diese Stadt bald vcrla?^^
raußte^^). Wie lange er in Breslau blieb, ist nicht beki^imt.
128
/!# Cts(hichie d, Juden In Breslau, d. ersten in Breslau wohnhaften Juden 2697-2707
Vt dem Goldschmied handelt es sich um den Prager Juden David ben Joseph
k Herz, der bereits vor 1690 nach Breslau gezogen war, wahrscheinlich, um
frt «ine Tätigkeit als Goldschmied zu betreiben^<^).
fv,f Kommission teilte die 28 Juden in zwei Gruppen. Bei neun Juden fügte sie
u;: hinzu: „Exp(ellendus)", d.h., daß diese Juden die Stadt sofort räumen
MMn. Zu ihnen gehörte auch der Buchdrucker und Verleger Sabbathai Baß,
fti ein Privileg auf Dyhernfurth besaß, wo sich seine Druckerei befand^^). Bei
k^ restlichen 19 Personen begnügte sich die Kommission mit der kurzen Notiz:
,>|kitclur" (d.h.: vorzuladen). Wahrscheinlich sollte mit den Einzelnen ver-
Vi^leit und dabei festgestellt werden, ob ihr Nutzen für die Stadt bezw. für die
Cj'jfm.innschaft sie vor einer Vertreibung schützt, bzw. ob ihre Privilegien
u?vi Vertretungen so stark und gewichtig scier., daß die Stadt bzw. Kaufmann-
iVift ;;cgcn ihren Aufenthalt in Breslau nichts Ernstliches unternehmen könne.
Nt eini/;cn dieser Juden, die man vorladen wollte, fügte die Kommission
i^r;iclle Bemerkungen hinzu. So ist bei dem kaiserlichen Münzjuden Lazarus
/j<harias^^) (dem Sohne des ersten Breslauer Juden Zacharias Lazarus bzw.
Vfuh b. Eleasar halewi aus Nachod) vermerkt, daß man wegen der Gebühr
ird des Negotii mit ihm sprechen wolle. Anscheinend wollte Lazarus Zacharias,
fitülzt auf sein kaiserliches Privileg und auf seine Unentbehrlichkeit für die
h-ierÜche Münze, die von der Stadt beim jedesmaligen Einlaß eines Juden
r- ^'dcrte Gebühr nicht bezahlen. Ferner betrieb er, wie die Kaufmannschaft
^n vorwarf, neben seiner Silberlieferung für die Münze noch andere Geschäfte,
h rhm nach Auffassung der Kaufmannschaft nicht gestattet waren.
U<h ein anderer Hof Jude, Lazarus Hirschel (bzw. Eleasar ben Hirsch Pösing
ivi Wien), der am 1. September 1704 zum kaiserlichen Hoffaktor und (zusätz-
ItV. 2u Lazarus Zacharias) als Münzlieferant für Breslau ernannt worden war^")
«»*•! Also der Stadt gegenüber einen festen Stand hatte, sollte vorgeladen und
♦•*^jhnt werden, „nicht so viel Leute zu halten". Die Kaufmannschaft warf
^^ also vor, auf Grund seines kaiserlichen Hof Judenprivilegs zuviel jüdische
^flrenstcte zu beschäftigen. Diese wurden nämlich von der Kaufmannschaft
»tfdichtigt, unter dem Schutz ihres Dienstherrn eigene Geschäfte zu betreiben,
*n ihnen verboten war.
offner weilten in Breslau zwei Angehörige der kaiserlichen Hofjudenfamilie
^Vr^nheimer^^), Aron Austerlitz^i) und Abraham Speyer^^), Auch aus der
ii-.^rlich privilegierten Familie der Nachkommen des Benedikt Israel aus
<'^p.iu, des Begründers der Glogauer jüdischen Gemeinde zu Beginn des
t'. Jahrhunderts, hatte sich ein durch das Privileg dieses Vorfahren dazu be-
••t^htigter Nachkomme, namens Hirschel Benedikt^^) aus Glogau, in Breslau
••ciicrgelassen, der vorgeladen werden sollte.
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Wie eine spätere ausführliche, nach Wohnungen geordnete Liste, von Fft4
Mai 1707 beweist^^), sind die meisten der Juden, die vertrieben oder vofgcliA«
werden sollten, auch weiterhin in Breslau verblieben. Nach diesem Verzeichci
des Judenamts lebten damals 232 Juden in 83 Haushalten in Breslau. Urfif
diesen 83 „Haushalten" gab es 44 Familien: 28 Familien mit Kindern wi/
16 Familien ohne Kinder. Diese 44. Haushalte, die mit ihren Kindern ungcrj>f
150 Personen zählten, waren die ersten in Breslau ansässigen jüdischen Famfljrt,
SiQ gehören zum Grundstock der damals in der Stadt Breslau^^) \i\t^*
erstandenen jüdischen Gemeinde.
Anhang
/. Das älteste Verzeichnis der Breslauer Juden aus dem 17. Jahrhundert tom
26. Juli 1673
Aus: Stadtarchiv Breslau Doc — A 68, Dl. 348.
Specification der Mecklcr-Juden*^a), die thcils nach newiicher Ausschaffung, wicdcna^
hereinkommen, theils auch noch hierin gelassen sindt, als
1. Markus Koppel (= Jacob), der ein gantzes Jahr hier ist, und große Par-
titen ( ?) macht, alss zu sehen ist an dem Fraustätter Kauffmann, welchem er so
gemeckelt hat, [dass] er noch zu dato aus dem Arreste nicht kommen kann.
2. Der kleine Juchtke, welcher noch einen anderen Juden bey sidi h*x
ein überaus Partitenmacher.
3. B 0 s a s (Boas ?), der auch von Jahr zu Jahre hier ist.
4. Der dicke Johns mit seinen Söhnen.
5. DerkleineToseph.
6. Der G a r k o c h^®) mit dem Weibe, undt allem, was er bey sich hat.
7. Der Schahm s^Oa) [Schammes] mit seinem Sohne.
8. J 0 c h h e i m , ein alter langer Jude.
9. Der langeAbraham mit Weib und allem, was er hat.
10. Sein noch etzliche andere Juden, welcher Nahmen wier noch nicht erfahren k'*
nen, sollen aber, woferne es begehret wirdt, erkundiget oder dieselbigcn rct
gestellet werden, indehme sie ungescheuet herumber gehen. ,
//. Liste der in Breslau wohnhaft vorgefundenen Juden
vom 5. Juni 1697 ff ,
Aus: Stadtarchiv Breslau, Lose Judenakten NNN 965 Bl. 23 ff.
= Boe A 75 Bl. 88a-~89a
Ao. 1697, den 3ten Junii.
Bey dem Fähnlein ... im Reuschen Viertel befindet sich anitzo außerhalb Jahrmirl-i
1. nur ein Jude nahmens Guttkind, mit seinem Weibe und 3 Kindern, wckhcr d^
Hamburger Judens^*^) Praeceptor ist, und wohnet aufm alten Graben, bey Dan^
Pohlen, Comiß- Wächtern in Herrn von . . . Hause.
Ao. 1697, d en 4. Junii.
Aus dem Fähnlein .... im Reuschen Viertel:
Auf der Fecht-Schule wohnen:
2. Victor^«) [Krotosch. Sdiames] hat bey sich sein Weib, Eydam und 5 Kinder.
130 I
t,, Ceichichte d. Juden in Breslau, d. ersten in Breslau wohnhaften Juden 1697-1707
l Li-,bcl Hirsdll von Leipnig«»), sein Weib und 2 Kinder.
I InadiimDavid^O), Cracauer Sdiames, sem Weib.
I. Mirschel. Judenfleischer^^), sein Weib, 2 Kinder, 4 Juden-Knedit.
In der Graupengasse:
nn-'m Wachtmeister — Lieutenant
i Aaron Mayer, ein Roß-Jude^«). sein Weib. 2 Kmder.
In der Würbitzen Hause, auch in der Graupengasse . , ^ , ,,, ,
• David Joseph, Goldschmied^^), sein Weib, 4 Kmder und 1 Juden-Magd.
Im Goldenen Hirschel: n^v j • wr -u
f Hirsdiel [Bendiner] Lemberger Schames^^) und sein Weib.
i> 1697, den (7.(?) Junii.
Juden- Wirthe . . »
Im Reuschen Viertel unter dem dritten Fähnlein.
Unter den Hund-Häusern. • i. ^ , t j«« ^u.,« \y/^;k
Hanß Heinrich Bauer Gefr. unter der grünen Compagnie hat 3 Juden ohne Weib
Qris^oph ^ForstS; gewesener Zirckler, hält in einem besonderen Stübel Juden,
mnnß George Dierauf. Senckler, in eben diesem Hause hat 2 Juden in seiner
gemieteten Stube, ohne Weib und Kind. , /
Auf der Hunde-Gasse: ., j t>-- j
1 Im Podcoys Hofe ist ein Jude^*^) mit Weib und Kind.
n ^:ul\S^^t:^^^ ist der Hamburger Jude3e), mit Weib, Kind und Gesinde.
\\ In Andreas Ebels Hause ist ein Jude mit Weib und Kind^^).
Im goldenen Rade ein Jude ohne Weib und Kind.
!:. In Hübners drittem Hause des Hamburger Judens Bruder^«) mit Weib und K nd
r In Küntzels Wein-Brenners Hause, der Müntz-Judc^O) „.^t Weib, Kind und
Gesinde.
///. Breslauer Judenliste vom 17. Oktober 1699^^)
«ii: Stadtardiiv Breslau, Lose Akten, Kasten mit Judenakten (früher NNN 4 2 8—49 5)
r-'gcnde Juden befinden sidi allhier mit ihren gantzen Familien wohnhaft:
\ Sabbathay^^) hat einen Buchhalter.
l Salomon Jacob, Mäckhler von Pol. Lissa.
V Hirsdiel Bendiner^^j,
i Jacob Moyses'^^).
V Midiael Abraham von Kaiisch**).
k Löwel Opatow*^).
T. Männele Nathan Schamess*®).
i Berle Jeremias von Cremsier*'^).
9. Mintzjude*»).
n, Daviedt Goldschmiedt^») .
n. Hirschel Lichtenstadt^O).
'' Der Hamburger HarttigMoyses^^).
Der Mährische Sdiamess mit einer großen Familia^^).
Midiael Abraham mit Söhnen und Eydmännern^^).
Jacob^*), der Schladiter oder Schneider des Viehes von Kalisdi.
1^. Noch ein anderer Fleischer^^).
n. Löwel Baruch von Kroterschin^ß). i. • «« ^
Alle mit ihren Weibern und Kindern, unter weldien Familien bis in 50 Personen
Kehcn.
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IV. Breslauer ]udenliste vom 20. ]uly 1706, mit Bemerkungen der
„Commission wegen der Juden — Gravamina der Kauf man nschajt"
Aus; (ehemaliges) Preussisches Staatsarchiv Breslau Rep. 171169 t
Die Bemerkungen der Commission sind zu jedem Namen hinzugefügt.
Es bedeutet:
abi (abiturus): der Betreffende soll weggehen,
adcit (adcitetur): der Betreffende soll vorgeladen werden.
exp (expcllendus): der Betreffende soll aus der Stadt vertrieben werden
Die Liste enthält 2 Teile.
A Die Schammesse:
1. Schamos wegen Hr. Bresslers^^)
2. Märischer Schamos^») begehren das Kayserl. Rescript zu sehen
3. Hirschel Bendiner von Reusdilcmbcrg'^^), sofcrne er im Contrakt
enthalten
4. Nathan Abraham von PintsdiofF'^)
5. Jüdel Jacob von der Lisse cum uxore et liberis®^)
6. Joachim Israel, Zilzcr Schamos^'^)
7. Lichtenstädter, Präger Schamos^a), ad commissionem künftig sich zu stellen
8. Moyses Lebel von Posen *^^)
9. Märischen Schamos Wittib^^)
10. Posner Schamos Wittib^«)
B Diejenigen „Juden, die beständig herinne wohnen" (Dabei ist hinzugefücf ^lc'5-
Jude, der sich hier aufhaltet, hat die Gebühr zu zahlen ") o • .^
11. David JosephöT) ' ..,
12. Perle Mayer^S) Jj[|j
13. Kronrabbiner von Cracau®®) -j.:,
14. Rabbiners Eydam^O) ,1
15. Garkoch^i) ^
16. Hirschel Benedict^^) ^«^
17. Sabbathey") J^^*
18. Abraham David, Steinr-iileifer-^^) Bemerkung U'>.
hffrV
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abi.
ahi.
ahi.
ahj.
19. Wallig, Judendoctor^ö)
20. Alexander Isaac*^^)
21. Marx Moses von Zilz"^^)
22. Nathan Perlehefter'^»)
23. Samuel Sachs von Jarotschin*^®)
24. Joseph AusterlitzSO), Zöllner von Werischau, kann der Kaufmann
Schaft nicht Schaden tun
25. Lazarus Hirschel^i), admonendus, nicht soviel Leute zu halten
26. Abraham Spcyer^^), Oppenheimers Bedienter und zu befragen,
warum er hier sey
27. Judenschlächtiger wegen vieler Inleger®^)
28. Jacob Philipp, der Stecher«*)
29. Lazarus Zacharias, Müntz Jude®^).
Mit deme zu reden wegen der Gebühr und negotii uuta
30. Nissel Hirschel, SchmucklerS«) item mit Ihro gestr. Hr. Präses zu reden o.ik\\
31. ZolljudeS^) jjj^lj
32. Jude von Ostrau®«), auf etl. Zeit zu dulden adcif
33. Hertz Abraham von Zilz«®) adc'i
34. Aron Austerlitz, Oppenheim Familie°0) adcit
35. Lebel Salomon, Eltester^i) cxp
36. Lebel David von Cracau^^) ^P*
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»i, Geschichte d. Juden in Breslau, d. ersten in Breslau wohnhaften Juden 1697-1707
• Lebel Jonas03)
i Abraham Salomon"*) von (?)
exp.
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V. Breslauer Judenliste vom 31- Mai 1707
Aus: Akten des ehemaligen Preußischen Staatsarchivs Breslau: Rep. 17 II 69 t
In Visitierung und Umschreibung, so den 28. Maji 1707 auff Anordnung Tit: der
Vn Kaufmanns = Eltcsten von 2 Amts Bedienten und einen Gerichtsdiener ge-
,4fn. sind in denen ordinari Wirths- als Bürgerlichen Privat Häusern folgende
^•J-n und wirkliche Einlieger befunden worden*).
., Im Text werden folgende Abkürzungen für die Gesmdcpersonen benutzt;
J = Junge
K = Köchin
Ki = Kinderwärterin
Kn = Knecht
M = Magd
I Im Goldenen Hirsch
(1) Jacob Jüdel, Schamcss von Lisse (20
(1706/5)«^)
(I) Hirschel Bendiner, Schams von (21
Rcusch Lemberg (1706/3)°°)
l\) Nathan Abraham, Schams von (22
Pintschoff (1706/4) (23
M) Hertz Jochem, Schulmeister von
Pintschoff bey dem Müntz Juden®*^) (24
(M Hirschel Nissel, der alte Sclimuck-
IcfOS) yon Reusch Lemberg (25
C») Abraham Jacob von Lisse,
der Köchin Mann»») (26
i') Lcbcl Schneider, Schams aus (27
Mähren (1706/2)
^^) Michael Abraham, Schams von (28
Lüblin (1696/17)^00) (29
(9) IsaacMichel, sein Sohn (1696/119) (30
itO) Abraham Isaac von Lisse
(II) Juden Doct[or} von Gloge^<>^) (31
i\l) Joseph Jacob von Posen, (32
Schulsänger^^^)
: In der Fechtschul (33
U5) Samuel Sax von Jaruschin, schreibet
sich itzo von Präge (1706/23) (34
ili) Aron Isaac von Crotoschin^^^) (35
'H) Sabbathey Bassista von Präge
[Drucker] (1706/17) (36
n^)) Samuel Isaac von Nachott ist des
Müntzjuden Brüdern Sohn^*'^) (37
• 17) Abraham Moses von Pohl(?) aus
Mähren 3
IIH) Marx Moses von Ziltz ist bey dem (38
alten Müntz Juden in der Müntze
(1706/21) (39
09) dessen Eydam dito (40
Abraham David von Gloge, Stein-
schl[eifcr] (1706/18)
Nissel Hirschel von Ziltz,
Schmuckler (1706/30)
Rüben, des Schmucklers Eydam
Loebel Salomon, Elt[ester] von
Crotoschin (1706/35)
Doct. Wallichs Weib von
Reschau^<^''^) (1706/19)
Jochem David von Cracau,
Schamsi<>6) (1696/I8)
seines Sohnes Weib (1696/51)^°^)
Lebel Baroch, Schams von
Crotoschin (1699/17)
Sein Sohn
Sein Eydmann
Der ander Eydmann Marx Samuel
von Calisch
Sein Schulmeister
Ein Krankenbesucher^®^)
Jacob Jochem
Joseph Lipmann, Juden Fleischer
von Nachott (1706/27)
Der Aussäderer (1706/28)
Ester Männelin verwittibte Posner
Schammessin (1696/10)^00)
Ein Weib, so sich bey der Posner
Schamssen auffhält
Männel Salomon der Posner
Schamsen Eydam dito
Im Pockoy Hoff
David Joseph, Goldschmied von
Prag (1706/11)
Sein Eydam item
Sein Schulmeister
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(41) Hirschel Lichtenstadt, Schams
von Präge (170617)
(42) Hirschel Sdioll, Rabb. von
Cracau (1706/13)
(43) Rüben Baroch von Reschau
(44) Perl Meuer von Präge (1706/12)
(45) Aron Israel des Wein Juden Sohn
von Ostrow it. (1706/32) ,
(46) Saul Benjamin, sein Kellermeister
(1696/94)
(70) Abraham Salomon von Ziltz
(71) Simon Samuel von Calisch
(72) Samuel Beer dito
12 Bey Maximilian Dc/cbl]
h a b er
(73) Jochem Lebel, Garkoch von Gl-^frl
(1706/15)
(74) sein Sohn
1
9
4 In Herrn V. Hübners Hause (75) Nathan Benjamin von Calisch"^^,
\C^eiber
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(47) Jochem Israel, Schams von Ziltz
(1706/6)
(48) Scheu Jacob von Calisch
(49) Hirschel Bcndix von Gloge
(1706/16)
(50) sein Schulmeister
5 Im Gold. Rade
(51) Jacob Philip, Vichstcdicr von
Calisch (1706/28)
6 [BeijElias Güntzcln
Distill.
(52) Latzarus Zacharias Müntz
Lieberant (1706/29)
(53-56) und seine Bedienten
(57) Philipp Latzarus Hirschel^^^j ^^^
Wien (Vater 1706/25)
(58) mit seiner Schwiegermutter
(59) Tochter und Schulmeister
7 [Bei] Daniel Gomolcken,
Kirschnern
(60) Hertz Abraham von Ziltz
(1706/33)
(61) sein Eydam
(62) Lipmann Benjamin von Calisch
8 Im Tuchmacher Ascher
Hause
(63) Joseph Austerlitz von Werischau
(1706/24)
(64) seines Weibes Schwester
(65) sein Buchhalter
9 [Bei] Elias Fried. Eckarden
Kirschner
(66) Salomon Joseph von Bralin^^*)
10 InHr. RosensHinterhause
auf der Reuschgasse
(67) Lebel Jacob von Calisch mit der
Tochter
11 [Bei] Elias Dyroff,
S enckl er
(68) Rachel Salomonis des alten
Märischen Schams Wittib
(1706/9)
(69) Aron Salomonis Weib von Lisse
134
Schams
13 [Bei] Hanns Raben Holitf
Händlern
(76) Isaac Simon von Crotoschin (1707)
(77) Marx Sax von Glogau"^^*^)
14 Bei Barthold Ganschorc
(78) Zacharias Lebel von Glogau^*^)
(79) Aron [Moiscs], der Zoll Jude t«
Hüncrn (1706/31) mit seinen
Leuten gehet ab und zu
15 In Hr. Königs Hause iufl
der Odergasse
(80) Zadeck Michel von Präge
16 Im Töpfer Gässel
(81) Isaac Moses des Posner Schams
Sohn (1706/8)
17 In Hr. vonBeckers Hauj<
(82) Abraham Speyer (1706/26)
18 InderNeuenWelt
(83) ein Weib Elias Jacob^^^) von
Calisch
Summa
an Personen
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Anmerkungen
u Das Verzeichms a« t'YGeseUscbat
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mir m den ,,^ ^^e H. 5?,
Nov. . 696 J "- . (BerUn)^H. 32
RcsearA in Jewish H _,Gesch.(hte der J
•• Darüber s B- BrilU^ß^ ^ ^g jf . ^35
veröffentlicht
von 1454-1702
(Stuttgart i960):
M:^.-tLä^
-^ i^^^'mmk>t^.^^ »t-!^^'?i^m^-;*<^ti^'?ir'w.. 4^, .1^::..:
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Bernhard BrllUng
3) Stadtarchiv Breslau. Die Aufzeidmung liegt in zwei Überlieferungen vor
1. Boe A 75, Bl 88a— 89a; 2. Lose Akten NNN 465. Diese, sowie die Listen nn. ,U
Jahren 1699 und 1706/7, sind von mir in Breslau vor 1938 abgeslreben wordt
) Stadtarchiv Breslau, Lose Akten (früher NNN 428 493).
*) Brilling, Geschichte, S. 30 ff. *
") a.a.O. S. 31.
ALrhwf'r*'" v'"'-",' .St"-^' Df^slau Rep.l7II69t. M. Brann hat eine andm
Ahscl,r.f dieses Verzciclin.sscs benutzt im Aktenstück II 26 hh; s. seine Ccschid
des Landrabbmats in Sdilesien" in: Graetz-Jubelschrift. Breslau 1887, S. 232.
«) J. Landsberger: Schulden der Judenschaft in Polen, in: Jahrbuch der lud lii«
A'raS/ (l;7^'<f."ryM) VI 1908, S. 255 ff.; s. ferner I. Halperin: plkcs W
Ara^oth (= Halperin) Jerusalem 1945, im Index S. 578 (1676 ff.); ein wertem
K^Tl Y'\ u • " u'"'-'''"^ '^«^l^'-^''^^''^" Aufsatz „Urkunden d Waad X
m7fV2Vt/.7 ''"'f?- S^nnmelschrift „Reschumoth" N. F. Bd. III (Tel- AI
1947), 5. 216/217; s. auch Liste 1696 Nr. 13.
nnulll^"- ^f^J^'; V=.,''r\^i-97: "''« 'J'^" Mährischen Schammes in Bresl.iu i
f93l! S. 8ff ^'"'*"^' ^- ^- G«*- '^- J"''^" '• d- Tschedioslowakei (= 2GJT)' II
^A, ^,'"*^' Benjamin von Bendzin (Beuthen.>); Liste 1696 Nr 10 bzw Nr w
1697 Nr. 8; 1699 Nr. 3; 1706 Nr. 3; 1707 Nr.2; s. ferner Halperin S 2 7' Anm '
sowie die ,n meinem in Anm. 8 erwähnten Aufsatz S. 215 und 216 gÄicn
Urkunden aus den Jahren 1693 und 1700. teoracntcn
^1) Über den Prager Schammes in Breslau s. Brilling in ZGJT I, 1930, S. 139 ff
") Über die jüdischen Zollpächter in Polen im 17. Jahrhundert s M Breeer 7„r
R MahfrTÖM ".h'^^'-J".'^^'? 'V?^'" '•" 17. Jahrhundert, BerHn 932. S.' 12 f ;oS
R. Mahler, Toldoth hajehudim Polin, Merchawja, 1946, S. 262/3.
Anm V*"! 11*^'?'" ^''^''J"f «• Halperin im Index '(S. 606),' sowie speziell S 239
Anm 1. Allerdings wird dort sein Aufenthalt bzw. seine Tätickeit in Br«h„ nM,,
reretn\![^"\f [„rrnlich^ ^'^"''"^' ,^es Breslauer sL'tÄl lom'Sr J
^frWortefÜÄro" kTbt?raacau"!"s^ Brln''rrd''s°23f S:''" '"""i"
gangen, daß Saul bereits 1704 in Breslau S App'oL on "uf "rBu* "rtd
hatte; s. Lowenste.n, Index Approbationum Nr. 3181, sowie Ch. D Friedberc Lucho h
dlß J^h •^'- ^""'f (Frankfurt/M. 1904). S. 30. Br'ann konnte daher Ärkennc
Su auf diesen Sblnfr^'',° r''''''f "'"'"/""« '"' Synagoßenbuch der L.S
lebte Er sfarb also ni^ S.''"l„''^^°«- 'l« «'"destens von 1704-1707 in Breslau
(Tm o ( n \ ^^' .^^^, ''""" '^°''' S- 230 annimmt, „unterwegs in Breslau"
(wohl auf Grund von E. Landshuth, Toldoth Ansehe Haschern Berlin 1884 S 711
sondern lebte längere Zeit in Breslau, wo er auch in der ITs'te vom 20 jüli 1706
SrnTHeTAelTuT ^"1-^'^^'"'^' ^'f' ^^^ '^'" ^"h" IsL"/ Hesdic
fsT-ste von I7n7 mV A ^' ^'T *"* ^°" ""^ ''"""« Zeit, in Breslau auf
s Eisenitadt wLnlr n U ^""^ """"u^^ T '^l^" *'' ^'''''''"«' ""* Wilna berufen;
s. tisenstadt- Wiener, Daath Kedoschim, Petersburg 1897/98, S. 98 und S 105 wo c
sogar als Ab-beth-din von Breslau bezeidinet wird. ' '^ - "• >"» ""^ ^- i"^. wo er
cab DieTort'v^rÄ" '""'^'!f' '^'" '' i" '^'""i"" ''^'"^'^ ''«"«" '"''isdien Friedhof
Dvhemfurtrb Äf n^^^ "^"'f '!3 ^"'T"^"."-"^. '^*'" "^"^" ^"^'"'«f <ä« Gemeinde
Sn Posen h.;r?;l?n «"."VLt"" *"'? ^".^'ll^öfen von Glogau oder Krotosdiin
Ihre 5460 ?-,7^o\ h"- ?"' ^7°^. ß«'°^ben ist, muß das Approbationsdatum vom
e£ 'Äieruhei " '■°''"""" ''■''■ '""'^ ''^' Ei^nstadt-Wiener S. 98 auf
136
Itr Ceschichte d. Juden in Breslau, d. ersten in Breslau wolmhajten Juden 1697-1707
«
15) Dr. H. Wallich wurde durch die Präger jüdische Gemeindeverwaltung 1706 auf
Veranlassung des Arztes Dr. Salomon Gumpertz zum Verlassen der Stadt genötigt;
\. G. Kisch im: „Jahrbuch der Gesellschaft für die Gesch. d. Juden in der CSR" VI
(Prag 1934), S. 39— 41. In der Liste von 1707 wird unter Nr. 24; „Doct. Wallichs
Tcib von Reschau" c = R Rzcsznow, Polen) genannt. Ob dies besagt, daß er jcizt
luch R. gezogen war, oder daß seine Frau von dort stammt, ist nicht klar. In der
Ijste vom Jahr 1710 wird er nicht mehr in Breslau genannt. Damit erledigen sich auch
lic Fragen bei L. Lewin: „Geschichte der israclit. Krankcnverpflegungsanstalt ... zu
Breslau 1726 — 1926" (Breslau 1926), S. 36 bzw. S. 124, Anm. 48. Dr. Wallich ist
übrigens nicht der erste in Breslau im 18. Jahrhundert erwähnte jüdische Arzt. Nach
Akten des Stadtarchivs Breslau (MMM 229) intervenierte der polnische König
August III. am 17. Okt. 1703 beim Breslaucr Mngi.strat für Rabbi Moyscs Clava
(= Kleve.-*) Dr. med., der wahrscheinlich von einem dortigen Juden zur Behandlung
f.idi Breslau gerufen worden war. Er ist bei Lewin nicht aufgeführt.
'^) Dieser jüdische Goldschmied aus Prag hatte zuerst in der Vincenz-Vorstadt
«cwohnt, von wo er 1690 ausgewiesen wurde, und war dann in die Graupenstraße
PKh Breslau gezogen. Liste 1696 Nr. 8; 1697 Nr. 7; 1699 Nr. 10; 1706 Nr. 11;
1707 Nr. 38. Damals wohnte er mit seinem Schwiegersohn und einem Schulmeister
im Pockoy-Hof. Er starb 1715 und wurde in seiner Heimatstadt Prag beerdigt. (Hock-
Kaufmann, Die Familien Prags, S. 297; dort wird er als Goldsticker bezeichnet.)
'') Über den Buchdrucker und Bibliographen Sabbathai Bass (geb. I64l in Kaiisch,
cc^t. 22. Tamus 1718 in Breslau und beerdigt in Krotoschin) s. Enc. Judaica Bd. III,
Sp. 1154 — 1157. In Breslau selbst hatte er bereits 1694 Streitigkeiten mit dem dortigen
.\iagistrat wegen angeblicher antichristlicher Tendenzen in den von ihm gedruckten
hzw. verkauften Büchern. Trotzdem blieb er bis zu seinem Tode in Breslau: Liste 1696
Nr. 12; 1699 Nr. 1; 1706 Nr. 17; 1707 Nr. 15; außer in Breslau besaß er wohl auch
roch eine Wohnung in dem kleinen Städtchen Dyhernfurth, wo sich seine hebräische
Druckerei befand.
'') Lazarus Zacharias = Eleasar ben Serach halewi aus Nachod (Böhmen) ist am
25. Elul 5480/1720 h\ Breslau gestorben. Er wurde in Krotoschin beerdigt. Näheres
über ihn s. bei Brilling a.a.O. S.lö/ll und S. 105, Anm. 27; ferner in der 2GJD
VII, 1937, S. 110/11. Auch er erscheint in allen Listen: 1696 Nr. 1; 1697 Nr. 13;
1699 Nr. 9; 1706 Nr. 29; 1707 Nr. 52. — Lazarus Zacharias wurde von Brann und
jndcren mit dem in der nächsten Anmerkung (19) erwähnten Lazarus Hirschel ver-
wechselt; s. Brilling, S. 105, Anm. 27.
'^) Lazarus Hirschel (= Eleasar ben Zwi Hirsch aus Pösing) gehörte nicht zum
Stamm der Leviten, zu dem Lazarus Zacharias gehörte, s. die vorherige Anmerkung.
S. über ihn bei M. Grunwald, S. Oppenheimer und sein Kreis (Wien — Leipzig 1913),
S. 266 ff. — Am 16. 4. 1699 hatten die Breslauer Kaufmannsältesten gegen die beab-
sichtigte Niederlassung der beiden Königl. Polnischen Hof Juden, des Proviantfaktors
Uzarus Hirschel und seines Schwiegersohnes Herz Lehmann, in Breslau protestiert;
Stadtarchiv Breslau NNN 476. Er erscheint nur in der Liste von 1706; in der Liste
von 1707 erscheint sein Sohn Philipp Lazarus Hirschel aus Wien mit seiner Familie
(unter Nr. 57 — 59). Lazarus Hirschel selbst war wohl nach Wien zurückgekehrt, wo
er am 7. September 1710 starb bzw. beerdigt wurde; s. B. Wachstein, „Die Inschriften
des alten Judenfriedhofs in Wi?n" II (Wien und Leipzig 1917), S. 29ff. Nr. 711;
$. auch MGWJ 46 (1902), S. 171 bzw. 174 sowie ZGJD II (1931), S. 302.
^^) Über die Hofjudenfamilie Oppenheimer in Wien s. das hier oben in Anm. 19
erwähnte Buch von M. Grunwald.
^^) Um welchen Aron Austerlitz es sich hier handelt, wäre noch festzustellen, da es
zu gleicher Zeit um 1700 mehrere Juden dieses Namens gab; s. Wachstein a. a. O.
S. 85 Nr. 737. Aron A. erscheint hier nur in der Liste von 1706.
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2^) Abraham Speyer wird bei Grunwald, S. 197, Anm. 3, als Angestellter Emanvfl
Oppenheimers bezeichnet; S. 274 erscheint er als Vertreter des Lieferanten Salonv^
Beer aus Nikolsburg. In den Breslauer Listen erscheint er 1706 (Nr. 26) und 170?
(Nr. 82). Die Leipziger Messe besuchte er von Breslau aus 1706 — 1727. Die is
diesem Artikel gebrachten Angaben über den Besuch der Leipziger Messe sind dfr;
Buche von Max Freudenthal „Leipziger Meßgäste" (Frankfurt a. M., 1928) cnt
nommen.
^^) Privileg vom 30. Juli 1598 für Benedikt Israel, seine Verwandten und NifS-
kommen; s. M. Brann, Geschichte der Juden in Schlesien, H. 6 (Breslau 1917),
S. 206/7. Hirschel Benedikt (Bendix), bzw. Hirschel Baruch von Glogau war ie
Leipzig von Glogau aus 1692 — 1703; von Breslau aus 1708 — 1730. In Brcslaurr
Listen erscheint er 1696 Nr. 21, 1706 Nr. 16 und 1707 Nr. 49 sowie 1722 (s. Drana
a.a.O. S. 236).
2^*) Staatsarchiv Breslau Rep. 17 II 69 t; s. hier im Anhang Liste Nr. 5.
-*'*) Auch außcrlialb des städtischen Jurisdiktionsgcbictes, in den unter gcIsllid>:T
Verwaltung stehenden Vororten des St. Vincenz- und St. Matthiasstiftes, hnftcn i\d\
seit ungcfiihr 1660 kleinere jüdische Niederlassungen gebildet, in denen jüdisclic Gf^
mcindcn cnlstandcn; s. BriMing, Gcsdiichtc, S. 71/72. Diesen Vorortgemeinden /;r
denke ich eine besondere Arbeit zu widmen.
^^'^) Die „Münzjuden", die den kaiserlichen Behörden unterstanden, sind daher in
dieser Aufzeichnung nicht erwähnt.
^^) In den Städten, in denen keine Juden wohnten, wurden von den jüdischen G^
meinden oder Gemeindeverbänden, aus deren Mitgliedern sich die Messebesuchff
rekrutierten, jüdische Garköche eingesetzt, die für die fremden Juden auf den Mcs5ffi
das Essen zubereiten sollten; s. Brilling, S. 34 bzw. S. 89, Anm. 18. Als erster judi«
scher Koch in Breslau wird Samuel Fischel aus Krotoschin 1652 erwähnt. Außcrdcru
werden genannt: 1680 Daniel aus Zülz und 1685 Jacob Kiefer (= Akiba) von Züli
und Jochem von Glogau. (s. Mitt. d. G^s. f. jüd. Familienforschung, H. 26, 1931.
S. 372, Nr. 106 und 114). Jochem Löbel, Garkoch aus Großglogau, wird auch 16'?6
(Nr. 105) und 1707 (Nr. 73) erwähnt. 1723 lebte er als alter Mann in Glogau, ^o
er Hausbesitzer war. Über jüdische Köchinnen s. Anm. 99.
^^^) Dies ist die früheste Erwähnung eines Schammes in Breslau; s. dazu Brilling.
Breslau, S. 38.
^'^) Der „Hamburger" Jude hieß Hartwig Moses bzw. Naftali Zwi Herz bcn Mo5f
Über diesen Münzjuden s. meinen ausführlichen Artikel „Hamburger Juden in Dr«-
lau" im Gemeindeblatt der Deutsch-Israelitischen Gemeinde Hamburg vom 10. Okio-
ber 1928, S. 4 ff. In der Liste 1696 Nr. 2 heißt es von ihm: „hat auch mit der MiintTf
tu thun, vor den sonderlich Ihro Exe. der Herr Graf von Schaffgotsch interccdiret
sogar daß er eher den Müntz Juden als diesen abschaffen wollte." Hartig Moses cf'
scheint zuletzt in Breslauer Akten im Jahre 1705. In einem Schreiben der Herzogio
Eleonore Charlotte von Oels an den Breslauer Rat vom 11. Oktober 1705 (Stadt-
archiv Breslau Rep. Scheinig, Nr. 2680 bzw. Fase. 8 d) wird erwähnt, daß sie vm
Hartwig Moses einen Diamantenschmuck gekauft hatte. — Gutkind kommt in wcitr
ren Breslauer Listen nicht vor. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Gelehrten
(Hausrabbiner), der, wie damals bei wohlhabenden Juden üblich, die Kinder im
Hause unterrichtete und sich zugleich mit der jüdischen Lehre beschäftigte.
-^) Victor hieß mit vollem Namen Avigdor bcn Abraham hakohen aus Krotoschir
und gehörte zu den Führern ^ts Waad Arba Azaroth; s. über ihn Halperin im Indri
sowie in der Zeitschrift „Zion" XIX, 1954, S. 68, Anm. 9. Von ihm heißt es in df?
Liste von 1696 unter Nr. 13: „der wegen der Juden genugsam zu laufen zu tun hat,
von ihnen auch vor einen Verräter gescholten und in Bann(!) getan worden und
138
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iMf Geschichte d, ]udsn ht Breslau, d. ersten in Breslau wohnhaften Juden 1697-1707
,an einigen aus d. Kaufmannsdiaft vor einen Partitenmacher gescholten und gehalten
»ird welcher seinem Gefallen nach die Juden hinausbrächte u. sie wieder hereinließe,
Tomit er aber noch nicht überführet worden, sondern da es geschehen sollte, erstlich
(unleserliches Wort) müßte u. hernadi billig abzuschaffen wäre."
») Löbel Hirschel bzw. Löbel Schneider aus Leipnik; seit dem Tode des Salomon
Pcrlhcfter (Liste 1696 Nr. 97) war er Mährischer Schammes in Breslau, s. ZGJT II
1931 S.9/10. Liste 1696 Nr. 11; 1697 Nr. 3; 1699 Nr. 13; 1706 Nr. 2; 1707 Nr. 7.
Vielleicht ist er auch mit dem von I. Halperin in Takkanoth Medinath Mahren (Jeru-
ulcm 1951), S. 156, Anm. 9, erwähnten Löwel Hirschel (1694) identisch.
») Joachim David, Schammes von Krakau; Liste 1696 Nr. 18; 1697 Nr. 4 und
1707 Nr. 25; s. ferner Halperin, S. 257, Anm. 3. \
") Hirschel dürfte wahrscheinlich mit dem in der Liste 1696 Nr. 96 aufgeführten
Fleischer Haskiel (■= Jescheskel) Hirschel von Posen identisch sein, der dort mit
VJ'cib und Kind lebte und Schwiegersohn des ehemaligen Judenschlächters Hirschel
u^n Krotoschin (1696 Nr. 95) war. Von ihm und seinem Schwiegersohn heißt es
dort: „Diesen haben wiederum die Fleischer von allen 3 Zünften vergönnet, auf
fcwisse Art u. Weise hier zu schlachten, oder zu erwarten, wann sie sich nicht ver-
hielten, wie sie sollten, daß bei einem Gcstr. Rate selbige zu bestrafen, auch endlich
Har abzuschaflcn und hieraus zu führen anhalten würden."
") Aron Mayer — nach Liste 1696 Nr. 31 aus Buk in Pommern; wahrscheinlich
ist damit der Ort Buk in der Provinz Posen gemeint und nicht Buckau in Branden-
hurg, wie ich früher annahm; 1692 besuchte er von Auras (b. Breslau) aus die
Leipziger Messe.
^) s. 0. Anm. 16.
^*) s. o. Anm. 11.
") Der hier nicht namentlich aufgeführte Jude ist vielleicht mit dem Prager Sdiam-
mes Hirschel Lichtenstadt identisch, der lt. Liste vom 13. Nov. 1697 (BoeA75, S. 84)
und vom Jahre 1707 im Pockoy-Hof lebte; s. über ihn ausführlich in ZGJT I, 1930/31,
S. M5 ff.; Liste 1696 Nr. 91; 1697 Nr. 9; 1699 Nr. 11; 1706 Nr. 7 und 1707 Nr. 41.
•'') Über diesen Münzjuden s. hier Anm. 27.
^•) Den Namen dieses Juden konnte ich bisher nicht feststellen.
") Über Löbel Moses (Liste 1696 Nr. 2) s. in dem hier in Anm. 27 erwähnten
Artikel „Hamburger Juden in Breslau".
^) Der erste Münzjude von Breslau war Lazarus Zacharias; s. ;über ihn oben
Anm. 18.
^^) Diese Liste vom Jahre 1699 wurde im Zusammenhang mit dem Gesuch des
Kaiserl. Hofjuden Samson Wertheimer aus Wien (vom 2. Mai 1699) um eine Nieder-
lissungsgenehmigung für 20 Jahre eingereicht. Die Kaufmannschaft protestierte gegen
diesen Zuzug und wollte mittels vorliegender Liste beweisen, daß es schon genügend
Juden in Breslau gab; s. D. Kaufmann: Samson Wertheimer (Wien 1888), S. 21,
Anm. 5.
**) Über ihn s. hier oben Anm. 17.
^^) s. oben Anm. 10.
*"*) ein J. M. aus Rzeszow wird 1672 in Breslau erwähnt (BoeA68, S. 86ff.).
^') Ein Michel Abraham von Kaiisch erscheint bereits 1685 (Nr. 72) in Breslau.
^) Löbel Apter (= Opatower), der als Krakauer Schammes in Breslau amtierte,
starb nach dem Krotoschiner Beerdigungsregister 1703 in Breslau. Er ist wahrscheinlich
mit dem bei Halperin im Index unter Lob ben Jacob aus Apt ( = Löbel Jacob von
Opatow) Aufgeführten identisch.
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Bernhard Brilliftg
^0) Männel (= Mendel) Nathan war der Posener Schammes, dessen Witwe Eif^.
m den Listen von 1706 Nr. 10 bzw. 1707 Nr. 35 erwähnt wird.
'.') P^^.^.^^^^ ^^y«5 a,^/ Kremsier s. ausführl. in „Mitteilungen der GcselUch (
jud. Familienforschung", H. 26, 1931, S. 371 unter Nr. 88. (Dort ist zu lesen Kf J
sier" anstatt des Druckfehlers „Kremsiez"); s. Liste 1696 Nr. 7, 1699 Nr.s! 17^(
^^) Lazarus Zacharias s. hier oben Anm. 18.
S. hier oben Anm. 16.
S. hier oben Anm. 35.
S. hier oben Anm. 27.
Über den mährischen Schammes in Breslau s. hier oben Anm. 29.
Michael Abraham von Lissa war seit 1692 Schammes der Lissacr Gemeinde m
Breslau; Liste 1696 Nr. 17, 1699 Nr. 14. In der Liste von 1706 erscheint (Nr M
bereits sein Nachfolger Jüdel Jacob; s. ferner Halpcrin im Index unter: Michael Sc-
Abraham aus Lissa.
°'|) Wahrscheinlich identiscli mit Jacob Lipman bzw. Jacob Philipp von Kaiisch i-
Liste 1696 Nr. 23; 1706 Nr. 28; 1707 Nr. 51.
^'^) Dieser namentlich nicht aufgeführte Jude dürfte wahrscheinlich mit Josef n>
man, dem Judcn/lcischcr von Nachod, identisch sein, der in der Liste 1707 Nr u
aufgeführt wird. In der Liste von 1696 wird unter Nr. 24 ferner ein Fleischer huh
Abraham aus Kalisch aufgeführt, der aber in anderen Listen nicht erscheint.
^ß) In der bei Halperin, S. XXXVI Nr. 39 = S. 255/56 unter Nr. 533 gcbraditr
Urkunde vom 17. Sept. 1700 aus Breslau werden als Vertreter der polnischen Judr
heit genannt: Löbel Borekh Crotoschinischer Schammes, Löbel Jacob von Opatow urvi
Herschel Benjamin von Benschin. Diese drei finden wir in der vorliegenden liiC
wieder unter Nr. 17, 6 und 3. Über Löbel Baruch s. ferner bei Halperin im Inda
unter: Lob ben Baruch aus Krotoschin.
\]\ ^"^[^'^^^^ "^^^^t namentlich aufgeführten Schammes dürfte es sich vielleidit u.t^
Viktor Abraham aus Krotoschin handeln, der speziell im Zusammenhang mit der li-n
trcibung der Forderungen von bzw. für Bressler genannt wird; s. hier oben Anm. :i
sowie bei Halperin im Index unter: Bressler, Christoph.
''l- /^^I^x't ^'^^^^ Hirschel bzw. Löbel Schneider mährischer Schammes in Breslau,
s. Liste 1707 Nr. 7 sowie hier Anm. 29.
^^) S. hier oben Anm. 10. ,
«0) Liste 1707 Nr. 3.
^^) In der Liste von 1707 erscheint er unter Nr. 1 als Jacob Jüdel, Schammes voo
Lissa, wohnhaft im Goldenen Hirsch. Auf der Leipziger Messe war er von Breslau
aus 1703 und 1706.
«^) Liste 1707 Nr. 47.
®^) Hirschel Lichtenstadt: s. oben Anm. 35.
6**) In der Liste von 1707 erscheint unter Nr. 83 nur sein Sohn Isaac Moses Jcs
Posener Schammes Sohn". Als Judenäitester aus Posen wird M. L. in einer Urkunde
vom Jahre 1691 erwähnt; s. Halperin, S. XXXI Nr. 33 = S. 224 Nr. 476.
/T^- Es handelt sich um diQ Witwe des mährischen Schammes Salomon Pcriheftcr
tr!^^-!« ^^^.?^^' V' ^'^^^ ^'^^'^ ^^' ^ö- »^^^^^ Salomonis des alten Märischen Scharr.^
Wittib"; s. hier oben Anm. 29).
!tL ^^^ T^""^ "^^^ ^^'"^^ "^^ '"" ^*^^^ 1^99 Nr. 7 aufgeführten Schammes Mendel
Nathan. Liste 1707 Nr. 35; „Ester Männelin verwittibte Posner Schammessin". Sic
140
/
/tf Geschichte d, Juden in Breslau, d. ersten in Breslau wohnhaften Juden 1697-1107
*
«••hntc zusammen mit ihrem Schwiegersohn Mendel Salomon (1707 Nr. 37) in der
f'vhtschule; s. hier Anm. 46.
»"f) David Joseph war Goldschmied; s. oben Anm. 16.
*"*) über Berel Meyer von Kremsier s. oben Anm. 47.
<*) Der Kronrabbiner von Krakau war Saul ben Abraham Josua Heschel; s. oben
Ar.m. 13/14.
**) Bei Eisenstadt- Wiener. „Daath Kedoschim", S. 106, werden zwei Schwiegcr-
t'^nc genannt: 1. Josua Falk ben Meir, Darschan in Posen, und 2. Mose ben
\ffnachcm Mendel Auerbach aus Wien bzw. Krotoschin, Vorsteher in Posen. Wer
^crr gemeint ist, ist nicht festzustellen.
••) s. oben Anm. 26. >
^) Über Hirschel Benedict aus Glogau s. oben Anm. 23.
'^) Über Sabbathai Bass, den Pächter der hebräischen Duchdruckerei aus Dyhern-
^^rth, s. oben Anm. 17.
'*) Lt. Liste 1707 Nr. 20 stammte Abraham David aus Glogau. Ein weiterer jüdi-
«»hrr Steinschleifer Löbel Jacob wird 1731 in Breslau erwähnt. Er war ein Bruder
Ir» Gabriel Jacob Wimpfcn und also auch ein Neffe des Samson Wertheimer; s. D.
Kiufmann, S. Wertheimer (Wien 1888), S. 21, Anm. 5.
^) Über Dr. Herz Wallich s. oben Anm. 15.
*^) Alexander Isaac aus Breslau war 1718 in Leipzig.
^) Marx Moses von Zülz war lt. Liste 1707 Nr. 18 „bei dem Alten Müntzjuden /
l^ der Müntze" tätig. Er wohnte zusammen mit seinem Eidam (1707 Nr. 19) in der
Ffditschule.
'*) Nathan Perlhefter (Sohn des Markus Perlheftcr — Brück, der bereits 1681/82
ir>n Zülz aus in Leipzig erschien) gehörte zu den aus Wien 1670 vertriebenen Juden,
"^ic sich in Zülz (Oberschlesien) niedergelassen hatten. Nathan Perlhefter, der die
leipziger Messe von Zülz aus 1682 — 1686 besuchte, war Münzlieferant. Er belieferte
!<'Sl die Münze zu Neiße und später 1704 — 1710 die Münzen zu Oppeln und Bres-
!ju. Um 1702 hielt er sich in Öhlau (bei Breslau) als Hofjude des Prinzen Jacob
i-f. Er ist der Vorfahr der meisten schlesischen Träger des Familiennamens Perl-
Uiut bzw. Brück; s. Mitteilungen der Ges. für jüdische Familienforschung, H. 28,
V>H, S.415, Nr. 194; s. ferner A. J. Brück: „The Brück Family" in „Historia
judaica" (ed. G. Kisch, New York) IX, 1947, S. 159 ff. In dieser Arbeit, für die
»(h dem Verfasser aus meinen Aufzeichnungen viel Material geliefert habe, werden
Nathan Perlhefter (S. 168, 173 und 174) und Salomon Perlhefter (S. 175) genannt.
^) Samuel Sachs (Sax) wird auch 1702 in Breslau erwähnt. In der Liste von 1707
hrißt es von ihm unter Nr. 13: „Samuel Sax von Jaruschin, schreibt sich itzo von
Präge"; auf der Leipziger Messe 1679 und 1684 von Prag aus.
^) Joseph Austerlitz besuchte die Leipziger Messe von Wierischau (= Wieruszow,
Polen) aus. In Breslau hielt er sich wohl seit 1704 auf; König August III. von Polen
bu in einem Empfehlungsschreiben vom 14. Sept. 1704 den Breslauer Rat, dem
J-^^cph Austerlitz in allen Angelegenheiten behilflich zu sein. (Stadtarchiv Breslau
.MMM223). In der Liste von 1707 erscheint er unter Nr. 63 — 65. Bei ihm hielten
»i:h sein Buchhalter und die Schwester seiner Frau auf.
*') s. oben Anm. 19.
*^) s. oben Anm. 22.
^) Bei diesem nicht namentlich genannten Fleischer dürfte es sich um den 1707
unter Nr. 33 genannten Joseph Lipmann aus Nachod handeln; s. oben Anm. 55.
*') s. oben Anm. 54.
141
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Bernhard BrilUng
*') s. oben Anm. 18.
®^) Nissel ( = Nissen bzw. Nissan, Koseform des Namens Nosson, wie der Nin»
Nathan bei den aschkenasischen Juden ausgesprochen wurde) Hirschel war (v.tA
Liste 1707 Nr. 21) aus Zülz. Schmuckler = Posamentier, Bortenwirker.
^') Bei diesem Zolljudcn handelt es sich um den in der Liste 1707 unter Nr. r>
aufgeführten jüdischen Zollpächter von Hünern (bei Breslau) namens Aren Mf»i.n
der vielleicht mit dem in der Liste 1696 unter Nr. 6 aufgeführten Aron Mayer i<J«»
tisch ist. Hünern lag vor den Toren von Breslau und war eine Zollstätte des Hcr.Tf
tums Oels; s. darüber vorläufig meinen Artikel „Der Zoll Jude von Hünern", crsdiifr-n
in der „Jüdischen Zeitung für Ostdeutschland", (Breslau) vom 19. Dezember 19^^
über jüdische Zollpäditer s. ferner hier Anm. 12.
**) Den Namen dieses Weinjuden erfahren wir aus einer Urkunde des Stadtarrhrn
Breslau Rep. Scheinig Nr. 3939. Am 30. Januar 1709 verwendete sich Fürst Mjti
milian von Lichtenstein, Herzog von Troppau und Jägerndorf, für seinen Osfriw
Juden Moiscs Israel, dessen Kreditoren auf seinen Weinbestandkcllcr in Brrtln
Arrest legen wollten. In Leipzig war er 1690 von Ostrau aus, 1729/30 von Brfiln
aus. Ob dieses Ostrau mit Mährisch-Ostrau identisch ist, ist fraglich, da nach H. Goü
Juden und Judengemeinden Mährens, S. 372, Juden dort erst seit 1792 nachweiihff
sind. In der Liste von 1707 erscheint unter Nr. 45: „Aron Israel, des WcinjuJp»
Sohn von Ostrow".
®®) Hertz Abraham von Zülz war nadi seiner Grabinschrift ein Sohn des Rabbinm
Abraham aus Lentschütz (Lenczyca) in Polen. Seine Schwester, die mit dem Rabbi'vf?
Joseph ben Mose von Przemysl verheiratet war, s. bei Friedberg a.a.O. S. lOT.
Anm. Herz Abraham gehörte zu den sogen. „Paradiesäpfel Juden", die für die IV
Schaffung der am Laubhüttenfest benötigten sogen. Paradiesäpfel (Essraugim) ir?
Auftrag der polnischen Judenheit sorgten; s. darüber in meinem hier in Anm. 9> f?
wähnten hebräischen Artikel, S. 208 ff.; dort auch auf S. 209 ein Photo des GraS
Steins des Herz ben Abraham (gestorben 24. Ijar 5471/1711) vom Friedhof i^
Zülz O/S; s. Halperin im Index unter: Hirz b. Abraham aus Zülz.
®^) s. oben Anm. 21.
®^) Löbel Salomon, Ältester von Krotoschin; Liste 1707 Nr. 23. In einer Breslau't
Liste vom Jahre 1697 erscheint er als Makler.
^^ Löbel David von Krakau besuchte die Leipziger Messe 1696/97. In einer Brc»
lauer Liste vom Jahre 1697 wird von ihm berichtet: „soll zwar hinausgeführet snn
worden, sich aber bald wieder in die Stadt gespidet haben."
®^) Löbel Jonas von Lissa wird in der Liste von 1696 Nr. 34 aufgeführt. In einft
Liste vom Jahre 1697 heißt es von ihm ausführlich: „Löbel Jonas soll sich das ganrr
Jahr über aufhalten mit seinen Cameraden wechselweise, weil üq oft ihre Narr.»
verändern, kauffen hier von Frembden Waren als Wolle, Juchten und dergl. auf,
halten Pudern (= Buden), da sie solche anlegen, nehmen Gelder darauf und ver-
einzeln selbige an Tuchmacher, Schuster, hiesige und fremde, handeln und wandeln,
als wenn siq Bürger hier wären, wie aus dem Waag-Ambt, was vor zwei Jahren mit
ihnen wegen Wolle und Juchten vorgegangen ist, bekannt ist." Löbel Jonas i»^
übrigens schon 1685 in Breslau zur Messe erschienen; s. Mitteilungen der Gesellschift
für jüd. Familienforschung, H. 28 (1931), S. 4l4, Nr. 146.
^^) Abraham Salomon durfte wahrscheinlich mit dem in der Liste von 1707 unif»
Nr. 70 verzeichneten Abraham Salomon von Zülz identisch sein.
^^) Die von mir hinzugefügten Klammern mit den Ziffern weisen auf die voran
gegangenen Listen hin; z. B.: 1706/5 bedeutet: Liste von 1706 Nr. 5. Die Liste v(>r
1696, auf die ich auch hinweise, ist in den „Mitteilungen der Gesellschaft für jüdi-
sche Familienforschung'', H. 33 (1933), abgedruckt; s. hier Anm. 1.
142
i# Geschichte d. Juden in Breslau, d. ersten in Breslau wohnhaften Juden 1697-1707
t
») Reusch Lemberg = Lemberg in Polen (Reussen).
r»! = Lazarus Zacharias (Nr. 52).
••) $. Anm. 86. . ,
•> Jüdische Köchinnen werden bereits in der Liste vom Jahre 1696 erwähnt; s. dort
♦J 79-81; s. ferner meinen Artikel in der Zeitschrift „Zion", S. 69 (s. hier Anm. 1/.
m>. 5 Halperin, S. 256/57 Nr. 537 bzw. deutsche Urk.-Nr. 41 vom 30. 1. 1702j
I Weinrvb .Studies in the Economical and Social History of the Jews in Poland
iVr Buch mit englisdiem Titel), Jerusalem 1939, S. 38. Anm. 59 (Urk. vom
Ji^'c*17l3). In der Liste 1696 (Nr. 17) wird er als Schammes von Lissa bezeidinet.
►^i Es gab damals also einen jüdischen Arzt in Glogau, dessen Name aber nicht
Hinnt ist. In dem Verzeichnis der Glogauer Juden vom Jahre 1722 werden aber
i^h M. Brann („Geschichte der Juden in Sdilesien", Heft 6, S. 216 ff., Breslau 1917)
Af:te nidU erwähnt. , . t, i -i .
«•''J) Dies ist der erste jüdisdie Beamte einer Synagoge, der in Breslau ervj^ahnt
fud. Ur dürfte in einer der landsmannschaftlichen Synagogen („Schulen"), von denen
n Jimnls bereits 7 gab, amtiert haben: s. Brilling, S. 60/61.
>»J) Wohl kaum identisch mit dem 1652 in Breslau erwähnten gleichnamigen Juden.
^^) S.inuiel war der Sohn des Isaak Zadiarias in Nachod, der ein Bruder des Münz-
.fricn Lazarus Zacharias war; s. „Jahrbudi der Ges. f. Gesch. d. Juden in der CSR"
IT. Pr.ig 1938, S. 302.
♦'*) Reschau = Rzeszow (Polen).
'"*) s. Halperin a. a. O.
f''f) Sein Sohn hieß Jakob Jochem; s. Liste 1696 Nr. 51.
•'') Dies war wohl der erste jüdische Krankenpfleger in Breslau. Wahrscheinlich
Hrftc er ein Angestellter der in allen jüdisdien Gemeinden bestehenden Brüderschaft
' fif Krankenpflege und Beerdigungswesen (Chewra Kadischa) gewesen sein, obwohl
jj.h L. Lewin, „Gesdiidite der israelitisdien Krankenverpflegungsanstalt und Becrdi-
.; f;nj;sgesellschaft zu Breslau" (Breslau 1926), S. 14, diese Gesellsdiaft erst 1724 ge-
iründet wurde.
''*) 1725 lebte die alte Posener Schamessin als Garköchin in Breslau.
' '•■■') s über ihn B. Wachstein, „Die Insdiriften des Alten Judenfriedhofes in Wien",
Meil (Wien u. Leipzig 1917). S. 32 u. 242; sowie ferner M. Brann in „Graetz-
jubclschrift" (Breslau 1887), S. 238/39. Der Kaiserl. Hoffaktor Philipp Lazarus
Hir^chd (1686—1749) war zweimal verheiratet. Die erste Frau war Sara Haie
(Tochter des Rüben Gompertz, dessen Frau also bei ihm damals m Breslau wohnte);
«. David Kaufmann u. M. Freudenthal: Die Familie Gomperz (Frankfurt/Main 1917),
S. 216—220.
»»») Dies ist die erste Erwähnung von Juden in dem kleinen sdilesisdien Markt-
Hecken Bralin (früher Krs. Groß- Wartenberg) . Dort existierte eine jüdisdie Gemeinde
bti zum Ende des 1. Weltkrieges.
'i^) s. Weinryb a. a. O. S. 38, Anm. 59.
"^) Marx Sax = Mordechai ben Meir Sax aus Glogau; s. Mitt. d. Ges. f. jüd.
Ficiilienforsdiung, Heft 27, 1931, S. 392, Anm. 18. Marx Sax besudite die Leipziger
Messe von Glogau aus 1705 — 1708.
"*) Besucher der Leipziger Messe 1693 — 1698.
"^) In Leipzig im Jahre 1683.
»»'') Bei der Addition der Ziffern ist dem Sdireiber s. Z. ein Irrtum unterlaufen Es
varen nicht 74, sondern 73 Männer verzeidinet, so daß die Gesamtzahl nicht 232,
londern 231 beträgt.
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Bernhard Brilling
GESCHICHTE DER JUDEN IN BRESLAU (1702—1725)
Im Jahre 1702 wurde die Breslauer Judenordnung durdi den Rat publiziert'),
aus der sidi ergab, daß sich die Breslauer Kaufmannsdiaft, die die Politik dti
Breslauer Rates bestimmte, damit hatte abfinden müssen, daß trotz des d«
Stadt gewährten jus Judaeos non tolerandi einer bestimmten Zahl von Jud«
der beständige Aufenthalt in Breslau gestattet werden müsse. WirtsdiattlidK
Notwendigkeiten und ein gewisser Druck seitens der kaiserhdien Bchordrt
hatten dazu beigetragen, diese bittere Erkenntnis bei der Breslauer Kauf-
mannsdiaft durchzusetzen. Diese war nämlich auf die jüdisdien Vermitt er la
dem für Breslau besonders wichtigen Handel mit Polen und Rußland w-
gewiesen, d.h. auf die sogenannten Schammesse, die zugle.da als offiz.cihm-
erkannte Vertreter der auswärtigen Judensdiaften, aus denen sich die Bro.
lauer jüdischen Marktbesucher zusammensetzten, fungierten ). DancUs
mußte die Stadt Breslau einige Juden dulden, denen die kaiserhdien Bclioru,
Aufcnthaltsprivilcglen für Breslau erteilt hatten, und zwar zumeist im /^.
sammenhang mit der Breslauer kaiserlichen Münze, deren Hauptliefcrantr,
(für Silber) die Juden allmählich geworden waren').
Nun blieb die Zahl der Juden in Breslau trotz der Judenordnung aber r;-^
konstant, sondern nahm langsam zu. Die Zeit von 1702 bis 1725 und »^
weiterhin ist erfüllt von dem Kampf der Kaufmannschaft gegen die W
mehrung der Breslauer Juden, in denen sie gefährlidic Konkurrenten crbhl
ten. Daher war die Kaufmannsdiaft stets bestrebt, die Zahl der von den, K«^
scr und von den kaiserlichen Behörden privilegierten Juden mogl.Ast n.oifV
zu halten, da sie gerade in ihnen Konkurrenten erblickte bzw annahni. W
auA die Angestellten der Privilegierten sich mit den. Handel, dcrnü ^
diristHAen Kauflcuten -zustand, befaßten. Sobald die K- '"-'"j;;-*.^;;
einem neuen kaiscHIdien Privileg erfuhr, versudne -, ^urdi Pr --
Rat bzw. beim Oberamt die Aushändigung bzw. Ausstellung des 1 ri>.lrp »
verhindern, obwohl sie dies nur in wenigen Fällen durdisetzcn konnte.
Am 7 April 1699 hatte der kaiserliche Hofjude Samson Werihein^r, »^
Wien ein Nicderlassungsprivileg für Breslau erhalten'), aufgrund d«w. ».»
«) BrilHng I S. 30; Rabm, ReAtskampf S. T< u. 76.
«) Brilling I S. 37 ff.
S) Brilling I S. 48 ff. , „ , j.-\\\r,„ \\ S lt.'. .i'* *
4) R»bin, Beiträge S.U. Anm. 25; S. 30. Anm. 72; .. auA Brillmg U i •-
88
Gesdiidite der Juden in Breslau (1702—1725)
1703 erhie t der Wiener HofmA. „.A »/r- i r '' *" ^- September
ein gleiches Priv^ Am 2 A^^^^^^^^ ^!"- '!''''''' ^'""^
Glogau das kaiserl cie p1 leg als Münz L'" '""'' ''"'"^'" ^"^
Jahre in Breslau weilenzudüL A. 7^- 7 ' ™' '''''" ^^'"'^'<^ '''«
4« .,h„l.„d, Samuel Wolf al,„„,ko„i,i,d„r Courier")
b JiW 1721 lieS sidi als rteommendimer Jode der Am n, M. i ■
^-r„' Vs^fsi r 7,/^ Lj'i;..^- "= ^»bin. BoirrJc S. ,7. An..,, s. „.
1 it^'t'" ""''^ ^= Börsenarchiv) 91. Bl. 324/5 und 368/9.
*;,'-,''"'ungsg„u'd,„" cfncrVa-tors' Hirschcl ÜZW^T i,°^' ^^" <^'" Ablehnung des
J-^4. «id.ran7c geblt" ''" ^"^ ^"''^"«) ""«' N- '0= 1-der ist das Datum seines
V^^ J,enitAutufpr{^'^-MT"'*'" Gesellsdiaft". Frankfurt/Main. XVI 19^4
ir* "<"«•. »in Medleus d^r h^{ rf"' ?"•' *!"" B'«'--"'" StaatsarAiv AA 11 21 f"
*VNi..«i,.„ Prinzercinnan^n hier"'s?A "n.''fl!",'''"'^'l Aufenthaltes de, Hofstaat«
^- -be. „„,,. «.eIAfa,,s"'L"ur'^,e;:?.Ä'Ut^^^^^^^^
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Bernhard Brilling
Aus den seit 1696 immer wieder vorgenommenen Zählungen der Breslaucr
Juden durch die städtischen Behörden ergab sich eindeutig, daß ihre Zahl
trotz aller Hindernisse allmählich gewachsen, wodurch ihr Anteil am Brcs-
lauer wirtschaftlichen Leben immer stärker gestiegen war. Dies äußerte sidi
hauptsächlich in der stetigen Zunahme der Zahl der kaufmännischen und pri-
vaten Bedienten in den Haushalten der Privilegierten und der Schammesse.
Diese Bedienten waren zum großen Teil selbständig handelnde Personen, die
aber keine offizielle Genehmigung zu Handelsgeschäften erhalten konnten,
weil sie weder zu den Privilegierten noch zu den Recommendierten gehör-
ten und sich deshalb als deren Bediente den ihnen sonst verwehrten Auf-
enthalt in Breslau erwarben. Gegen diese Bedienten richteten sich haupi-
sädilidi die Angriffe der Kaufmannsdiaft, die sie als Konkurrenten ansah,
die sich eine illegale Aufenthaltsgenehmigung beschafft hatten und ohne
jede Berechtigung eine Handelstätigkeit in Breslau ausübten.
Im November des Jahres 1696 hatte man in der Stadt Breslau 130 JuJ«
gezählt, unter denen es allerdings nur 13 Haushalte gab. 1699 waren es bc- '
reits 17 Familien, die sich (trotz der Breslauer Judenordnung vom Jahre I7C?/
im Jahre 1706 auf 38 und 1707 auf 44 Familien vermehrt hatten, die nu
ihren Angehörigen und mit ihren Gesindepersonen ungefähr 150 Persows
zählten"").
Diese Zählungen waren jeweils von den städtischen Behörden auf die Iniiii
tive der Kaufmannschaft hin vorgenommen worden, die kontrollieren wolt'J.
wieviel Juden sich in Breslau trotz des Protestes der Kaufmannschaft nicvk?
gelassen hatten, und immer wieder versuchte, die nach ihrer Meinung üixr
flüssigen und sdiädlichen Juden aus der Stadt zu entfernen. Um 1710 wuii«
aber von der Regierung die Aufstellung einer Liste der Brcslauer Juden ^d'i$^
dert, und zwar im Zusammenhang mit der von der österrcidiisdicn Rf^^
rung beabsichtigten Neuordnung des Judenwesens in Schlesien.
II
Kurze Zeit, nachdem die Juden aus Schlesien durch ein kaiscrlidies HJA« i«
Jahre 1582 vertrieben worden waren"), hatten sidi wieder soldie dort ruriw
tct. Er scheint Hofarzt gewesen zu sein.* Diese Notiz Ist datiert vom 9. %tji S *
Dr. Fortls erscheint noch in der Breslaucr Judcnliste vom August 1722 (im ^^'** jr
geführten Aktenstück), während seine hinterlassenen Kinder in der Liste yoro •^^••**^
1725 aufgeführt werden. Er muß also zwisdien 1722 und 25 verstorben sein; i **•??[*
ferner bei Rabin, Beiträge S. 27, Anm. 66, der ihn übrigens mit einem anJcn« *'-#
hörigen dieser Familie verwechselt. Über jüdische Ärzte in Breslau in der »Wk*»HH*
genen Zeit $. bei Brilling II S. 137, Anm. 15.
«•) Die Liste vom Jahre 1696 ist abgedruckt in MGJF H. 32, 1932, S. SCi-*^ «Ji
;n Listen sind abgedruckt in Brilling 11. ^ i»-**
H.33, 1933. S. 517— 529; die weiteren
^') Rabin, Rechtskampf S. 6, Anm. 3.
90
Geschichte der Juden in Breslau (I702-^I72S)
#
-r'^ -d die Jüdische Gen,einivor2üS;SsV°",^ '''' '--«
cm Kampf am 17. Juni 1699 ein kalfj^? A m^''"'^'"^^ '"' "=>'* J^"-
hatten vereinzelte Juden, so die Fa* t- - '?"''"^- ^"'^"'^^'"
Munzheferant ZaAarias Lazarus in ßTelu fcT l\^'I'^'^-^OS-) und der
Neben diesen, vom Kaiser privileSert^n S, I '*' ^""''^^ien erlangt"),
.mmer auA das Recht ^um Er^ ^'0?!^? ""'^Z" i"'^*^"' ^'^' -"gleich fast
hatten und daher zumeist aurpoIsess^nTr \"f" '." ^"^'^"^ "'^^'^^
-ren gab es in Schlesien .ahlrefreTulTd / " ^i "^"^^«""^)
Wonders von Grundherrschaften auf dem Lant ^rf"'" Obrigkeiten
rhaltcn hatten, sowie die in Bresla» J«" Lande Niederlassungsprivilegien
w.ez.B. clieSd^ammesseu dSefür'dieT "J ^f^'^'"'^""^ ''^ R-"
Pmonen) wohnten. " ^"' '^'^ ^«'"''«n MeßbesuAer benöti-^te
^^tfn::::t r iL" ss --^ ??• ^-^^ ^er TarJ.
«^ge erhoben, wobei sowohl die IhdrSsf "'? '''^f'^"*'^" J"^- ^ei-
Kopfsteuer erlegen mußten"). Da es aber l 'v ""^ '^'' ^''"^'^^'^ «ne
Hcn gab. war es für die kaiferliln ßeH "^ t.""^"" '^'' ''^'"'^'^<^"
Prordcrten Gelder einzuziehen. ittlLte. m^'"^^' '''^ ^°" i-<^n
;^- Juden keine Steuern an die LwiZ ßeh" J'" "'?''' '^'^ ^'=^^-
Wid,cn Behörden und Herrschaften un er 2 c u '^ '°"^'^'-" ""^ «" die
{««n s.e aufgenommen worden wlren n ''''"\^'^"« "« «''nden und von
f;™ Verzeichnis der schlesislen juden'dr'^'.Vi'^ ^"^ ''"^ --''---
««'«rdcn aufgrund der bei ihnen .In ' ^'^'^ ^°" '^''^ kaiserlidien
;-J- -r..). NacJ^demcliewLelSr", '"'■''" -"--ng.S
-J »uch aus anderen späteren TfTtenun ' "^ '"' '^'""^"^ Verzeichnis
^^»•A die Zahl der Juden in S^ tnZnf ^"'*'<^" "^^'^^ ''•''t«n.
*«=' lohnend, auA die dortigen uZ 'Z^'''!''' ^^™<^''« hatte, schien e
^-'■.d:en Fiskus heranzuziehl Man bet^'^^'T '""'^^^^'^'- f- den
t^^^:l:si t- 7af Sir
«a. G«d„d,te H. 6, S. 206.
, it*- '^'^"''ampf S. 72.
»» ^lil ■'"''"'« Bohcmiae (P„g) iv (tm) S. ,04/5- v.l ., p u-
llrfiu.tc ,, . •»•'UV5, Vgl. auch Rabin. Beiträee
"""»«PI Anhang S. VIII— XU
91
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Bernhard BrilUng
wurden. Zwar hatte man nodi in den Jahren 1708 und 1709 versudii, &
niditprivilegierten Juden aus Schlesien zu vertreiben"), aber dieser Vcrr:>i
blieb erfolglos, weil die Grundherrschaften sich dieser Vertreibung widf?»
setzten. Sie glaubten, daß ihre wirtschaftlichen Interessen durdi die Vcrtni«
bung der inzwischen auf ihren Gütern angesiedelten und als Päditcr ün'jjrj
Juden gefährdet würden und wollten daher auf diese bzw. auf die von dinn
gezahlten Einkünfte und deren Dienstleistungen*^) nicht verzichten. Die Rf
gierung mußte nachgeben und besdiloß daher, auch die niditprivilcgicrtn
Juden, die man doch nicht mehr vertreiben konnte, zur Zahlung von Steuert
an die kaiserliche Kasse heranzuziehen.
Um aber die Steuererhebung in einer für den Fiskus eintraglichen Weise, d.K
unter Einhaltung bestimmter Gesetze und Vorschriften, durchzuführen, uV
sich die Regierung genötigt, als Vorbedingung und Unterlage für diese Sic^cf
einziehung ein Vcrzcidinis aller schlcsisdien Juden herstellen zu lassen.
Am 2. 4. 1709 wurde das Breslauer Oberamt durch ein kaiserliches Reskript
aufgefordert"), eine Spezifikation aller im Herzogtum Schlesien Icbcndr?.
Juden einzureidien, und zwar mit genauen Angaben darüber, weldic A^
gaben und Steuern diese an die kaiserliche Kammer, sowie an andere Obrlf'
keiten und Herrschaften entrichteten. Das Oberamt wandte sich nun an iWt
Obrigkeiten und forderte von ihnen die Einreichung von Berichten über dn
bei ihnen befindlichen Juden. Bei der großen Zahl der Standesherrsdiaftn
und anderer Obrigkeiten, die Juden den Aufenthalt auf ihren TerritorifÄ
und Gütern gestattet hatten, zog sich die Einreichung dieser Jugendlii^n
längere Zeit hin, zumal nicht alle Herrschaften an der Aufstellung dievff
Listen interessiert waren. Während dieser Zeit begann man sich aber in Wir»
mit der Frage zu befassen, auf welche Weise die Steuern von den sMcxt*
sehen Juden einzuziehen seien. Im Februar 1710 reichte Ephraim Strodt vo^
Schrotenfels, der anscheinend in näheren Beziehungen zum Wiener M
stand, einen Vorsdilag betreffs der Erhebung von Toleranzgeldcrn durch dir
schlesischen Juden beim kaiserlichen Hof ein^^). Die kaiserliche Kammer, dit
") a. a. O., S. 80/81.
«») Siehe Rabin, Beiträge S. 36, Anm. 92.
") Rabin, Rechtskampf S. 81, Anm. 3.
**) Stadtarchiv BocA 91, Bl. 50bfF.; betr. E. Strodt von Schrottenfels verweise ich i*^
einen Brief des Generaldirektors des östcrreichisdien Staatsarchivs in Wien, Prof. !>?
H. L. Mikolctzky, vom 26. Aug. 1969. Darin heißt es, „daß nach dem Adclsindcx dn
Allgemeinen Vcrwaltungsarchivs Ephraim Strodt (StrorO am 12. Juli 1708 mit dm
Prädikat ,von Schroffcnfcls* nobiliticrt wurde. Der betretende Adelsakt der Hofkinjln
92
Cesdiichte der Juden in Breslau (1702—172$)
f.nn interessiert war, übersandte dieses Projekt zur BcgutaAtung an das
»flauer Oberamt. Dieses wiederum wandte sich u. a. an den Breslauer Rat,
in Jessen Meinung bzw. die Meinung der Breslauer Kaufmannschaft zu d.c-
^ Projekt zu erfahren. Die Kaufmannschaft glaubte in diesem cmc Gefahr
u ..hcn. die darin bestand, daß den Brcslauer Juden, die bis dahin nur auf
VJaruf und als zeitweilig Geduldete betrachtet wurden, durch die Zahlung
^ Toleranzgeldern sozusagen ein Recht auf die Niederlassung in Breslau
frrihrt würde. Die Kaufmannschaft sah nämlif die Breslauer Juden als vor-
iLfRchcnd und zeitweilig sidi aufhaltende Fremde an, weil sie immer nodi
V^Tte sich von ihnen befreien zu können. So bat die Kaufmannsdiaft am
< April 1710 den Rat, sidi beim Oberamt dafür einzusetzen, daß das Projekt
i« Idilcsisdicn Judensteuer nid^t verwirklicht würde. Es ist anzunehmen,
U der Rat diese Meinung audi in seinem Gutaditcn vertrat, das er am
J) ,\pril 1710 an das Oberamt absdiidctc").
t>x jbcr dem Kaiser bzw. dem kaiserlidien Fiskus an den Einnahmen von der
i-dijdicn Bevölkerung Sdilesiens lag, blieben die Eingaben des Breslauer Rates
U, der Kaufmannsdiaft erfolglos. Am 27. Mai 1710«) erging ein zweites
ViiscriiAes Reskript von Wien bezügliA des Vorsdilages über die judisdien
Tolcranzgelder an das Breslauer Oberamt. Darin wurde zugleidi vcrkngt,
iic Konsignationen über die sdilesisdien Juden einzusenden, die das Ober-
imt bisher nodi nidit absdiidcen konnte, weil sie wohl nodi mdit vollzählig
dnf,cg.ingcn waren.
Aufgrund dieses kaiserlichen Sdireibcns erließ das Oberamt am 4. Juni 1710
in die sdilesisdien Fürsten und Stände sowie an sonstige Obrigkeiten ein
Dtkret „wegen Tolerierung der Juden in Sdilesicn und Einbringung der Kon-
Hfnationen ihrer Personen und deren Gewerbe". Die einzelnen Obrigkeiten
»Uten selbst feststellen und absdiätzen, was jene aufgrund ihrer Vcrmogens-
hgc dem Kaiser an Steuern zahlen könnten").
III
Zu den Obrigkeiten gehörte audi der Magistrat der Stadt Breslau. Dieser ging
daran, in Zusammenarbeit mit der Kaufmannsdiaft im August 1710 ein Ver-
«rdc icdodi nach 1918 an die Tsdiedioslowakci abgetreten. In den einschlägigen Akten
r; Ho kan* ei, soweit sie nach dem Brand von 1927 gerettet werden konnten sow
J" alten Kultus konnte über das Projekt des „Genannten b«;«fff"'i, f3« ™«"^J^.^^^^
!lfls^L*'Xrai:!^uef±sc''inefrOJD%ttl^Ä
Kftr. der von den sdilcsisAcn Juden einzuziehenden Steuern.
»') Stadtarchiv a. a. O., Bl. 141-153 und Bl. 180-185.
») a. a. O., Bl. 455— 56.
•^ Rabin, Rcditskampf S. 81.
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Bernhard Brilling
zeichnis der nach ihrer Ansicht in Breslau zu duldenden Juden aufzustellen
und zugleich einen Vorschlag betreffs der von diesen Juden zu fordernden
kaiserlichen Steuern zu unterbreiten. Bei dieser Gelegenheit sandte die Kauf*
mannschaft am 11. Oktober 1710") ein Memorial an den Rat, dem ein Ver-
zeichnis der von der Brcslauer Kaufmannschaft als notwendigerweise zu dul-
denden Breslauer Juden nebst Angaben über die von diesen zu erhebenden
Steuern beigefügt war. Die Kaufmannsdiaft, die für die Wahrung ihrer auj«
sdiließlichen Rechte im Handel stets eintrat, glaubte, wie bereits erwähnt,
befürchten zu müssen, daß die Juden die Zahlung von Steuern an den Kaiser
als eine Art Genehmigung zum Handel ansehen würden. Sie forderte daher
den Rat auf, er möge die Behörden dazu veranlassen, daß bei der Einrid)-
tung der jüdisdien Toleranzsteuer ausdrücklich bestimmt würde, daß die Brö»
lauer Judenordnung vom Jahre 1702 beibehalten würde, und daß die Juden,
die diese Steuer zahlten, in ihrem bisherigen Status verblieben und sidi auJt
weiterhin der selbständigen Handlung und aller anderen bürgerlichen Nah-
rung enthalten müßten.
Wie aus dem Verzeichnis bzw. aus der von der Breslauer Kaufmannsdiaß
angefertigten und vorgeschlagenen Liste^^) der Breslauer Juden vom 11. Okn>'
ber 1710 ersichtlich, hat die Kaufmannschaft dem Verbleib bzw. dem, Au/»
enthalt von 37 jüdischen Familien mit zusammen 146 Personen (inkl. drf
Familienangehörigen und des Gesindepersonals) zugestimmt, d. h. sidi ir-ul
dieser Zahl von Juden abgefunden. Bei der letzten Zählung im Jahre \7U
waren 232 Juden in Breslau gezählt worden. Es ist kaum anzunehmen, di£ o
1710 weniger Juden in Breslau gab als Im Jahre 1707. Aber die KaufmiAÄ*
Schaft hatte anscheinend beschlossen, die Gelegenheit der Aufstellung d*f>il
Liste dazu wahrzunehmen, um die Zahl der Breslauer Juden viel gerin^d
anzusetzen als sie wirklich war bzw. in der von ihr für die Stcucrcrhci-^i
aufgestellten Liste nur diejenigen Juden zu verzcidinen, die sie als notwf.'id\|
für den Breslauer Handel bzw. als geschützt durch kaiserliche Privilr^i»
ansah. Und nur von diesen, die die Kaufmannschaft als die einzigen, *«**
audi gegen ihren eigentlichen Willen, zugelassenen Juden in Breslau louk
wollte die Kaufmannschaft Steuern erheben lassen, weil sie verhindern woLük
daß weitere Juden durch die Zahlung von Steuern an den kaiserlichen I jti *»
ein Aufenthaltsrcdit in Breslau erhielten. Der Magistrat reichte diese \<^ i*
Kaufmannschaft unter diesem Gesichtspunkt aufgestellte Liste der lirn-i-i<^
Juden an das Oberamt weiter.
") Stadtarchiv a. a. O.. Bl. 456—462.
*8) a. a. O., Bl. 460—62. Diese Liste wird im Anhang dieser Arbeit gebracht.
94
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Geschichte der Juden in Breslau {1702-1725)
Nach den Angaben des Maei'strats«»^ «'n^ ; j r •
"hlung zu verpflichtenden Beaue uden" ^""^'''^'V^ ^^''^-n^teuer-
(und zwar gemäß dem WunsAder Ka"f ^ a^'^ ^'"^ ^°" wohnhaften
riger gehaltenen Zahl) aTSl 5e g7c""^:V'"" ^''^'*'^'* "'<^^-
geschäftlid, längere oder k£ere Zeh n Br' l"'' "".u-f '"'" J"''^"' ^' ^'^
f^ nicht aufgenommen "ord?: ;eiff:;if''t"' ""f '" '''' """■
lung herangezogen werden wollten 1 . .'". "'*^^" ''°PP«'«r Steuerzah-
Stcucrn zahlen mußten. S^^ettltß LdV " "^--^emeinden bereits
«isd^en Juden, die glaubten daß 27"^ ^ f " ^'"<^" P"vilegierten schle-
Privilegien bzw. l Pr Xlef wL '^°'"^"T''"''^ ^"^^^"^ «''-
die ein kaiserliches GemeiSX j/rh TTT''"'^'" ^'"S^^" ""^^ Zü^^.
-ürli^ die fremden Ätf auTB^t'^nd^^?^ ''^"^° ^^^^"
Utaucn und Polen in der Liste n;.h, f onmen und Mahren sowie aus
vohner Breslaus betral^eT sotLr^-^!.' '^' '''"^ ^''^ "'*' ^'^ E--
CcsAäftszweden aufhiehen«' "* ^°" ""■• ^«^"bergehend zu
Die Kaufmannschaft bzw ri^r P^^ .^i
ttfundcnen Juden verzeichnern^ tt T"*^'" ^^" ^"«^ '" B'^lau vor-
tnducten. oder nJrlTt2etZr''^'^^^^^^ "^ "^»^ ^'' -«^nhaft be-
-den damals in fünf ^s ^eL 1^^^^^^ ^^'-- ^^e
C^fcdineten wurden - wenn auch S'u 'r '^'' =^"'' ^"^^" ^'^^^e
«d sonsclgen Sd.utzbrief als gtdT te^ 'J 7/^;^»""L"^ .-hror Privilegien
"8«chen. In den übrigen vier llZZ f . "'^'^' Einwohner Breslaus
J- Marktzeiten (wie dfe Kkssen "4" n""tu f l"^^" ''^"f^"^'''^' ^^^ "-
^. die Makler und dirTuTene^K ^^ ^^ '''\"^"''<='''-"^^
; Klasse der sogenannte^ ^^^^.^^^^^i "f\(-^e die
^^f den sollten. ^«ruger ; m die Stadt eingelassen
^ * *• 0., Bl. 406-8.
95
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Bernhard Brilling
wurden. Und diese wurden jetzt In drei Klassen gemäß ihren Privilegien ur^i
ihrer wirtschaftlichen Situation eingeteilt.
In der ersten Klasse, die 15 Familien mit 77 Personen zählte, wurden dicicra
gen aufgeführt, deren wirtschaftliche Tätigkeit als unentbehrlich galt und ff
als reiche und wohlhabende Leute eingeschätzt wurden. Dazu gehörten tf»
Lieferanten der kaiserlichen Münze und andere Hofjuden, die von k.ilt^
liehen Behörden und von anderen Instanzen geschützt waren, ferner 7w.
Buchhändler (Sabbathai Bass aus Prag^*), der Buchdrudierel-Inhabcr b:»
Pächter aus Dyhernfurth, und Moses Welsch aus Amsterdam^'), der Praj^rr
jüdisdie Goldschmied David ben Joseph de Hirz''''), der von der polni^i>r
Judenschaft (dem Waad Arba Arazoth) eingesetzte Zentralcinkäufcr für t^»
Besdiaffung der für das Laubhüttenfest benötigten Früdite (Esraugim)**) \iri
einige Juden, die ansdieinend von polnisdien Adligen Empfehlungen vorjr^
wiesen hatten. Die Angehörigen dieser 15 Familien sollten monatlich p-^
Mann acht, pro Frau vier, pro Kind zwei und pro Bedienten einen Gu! ^^
entrichten. Bei einem Monatsbetrag von 246 fl. würde also diese erste Klatt^r
jährlich 2952 fl. erbringen.
Zur zweiten Klasse wurden die von der Kaufmannschaft als besonders wi.+
tig und notwendig erachteten elf Schammesse gerechnet (mit 41 Penioncfl'
Von diesen vertraten acht die polnischen Judenschaftcn, während je einer <!>*
Prager, die mährischen und die Zülzer Juden vertrat^^). Die Mitglieder ümt
Klasse sollten pro Person sechs, pro Frau drei, pro Kind zwei und pro Gr
sindeperson einen Gulden entrichten. Sie würden also bei einer monatlidv
Zahlung von 127 fl. einen jährlichen Betrag von 1524 fl. erbringen.
Die dritte Klasse enthielt zwölf Familien (mit 28 Personen). Zu ihr gchörtm
nach der Überschrift „meist Mäkler", sowie das Personal der FleisAcrci (uf?
Fleischer selbst gehörte zur ersten Klasse) und einige Angehörige der ;^
32) s. über ihn Brilling II S. 137, Anm. 17.
'**) Die Aufnahme dieser beiden jüdischen Buchhändler in die Liste der Juden, <|<?'^
Aufenthalt in Breslau von der Kaufmannschaft genehmigt wurde, beweist, daß die hu
leute in ihnen keine Konkurrenten sahen. Wie auch auf anderen Märkten und ^^n"^
auf denen Juden zusammentrafen, wurden auch auf den Breslauer Märkten jüdische l?»
hebräische Bücher umgesetzt. In Breslau waren damals sowohl der Amsterdamer B»^
druck als auch die 1688 im nahegelegenen Dyhernfurth gegründete Budidruckcrci »f
treten.
34) s. Brilling II S. 137, Anm. 16; über die alte Prager Goldschmiedefamilie de UffJ »
Brilling: Zur Geschichte des jüdischen Goldschmiedegewerbes in Prag, in ZGJ, V, 1*^'
S. 24 ff.
35) s. Brilling II S. 142, Anm. 89.
36) Nicht aufgeführt ist der Sdiammes der Glogauer Judenschafl. Er gehörte zur P"*'j*
gierten Glogauer Gemeinde und wurde daher wohl nicht als steuerpflichtig in ßff« »"
geführt bzw. angeschen.
96
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Geschidjte der Juden in Breslau (1702—1725)
mtm Klasse gezählten Breslauer Juden, nebst einem Krankenwärter und
rincr W'odicnpflegerin^^). Von diesen wurde der geringste Betrag verlangt,
timlich pro Mann drei, pro Frau zwei, pro Kind anderthalb und pro Gc-
iJr.Jcpcrson anderthalb Gulden. Diese Klasse sollte danach monatlich 73V2 fl.
•inj j.ihrlich 882 fl. aufbringen.
Vidi diesem Vorschlag würden also die Mitglieder aller drei Klassen jährlich
S35Sfl. aufbringen, wonach also im Durchschnitt auf jeden der 146 Juden
rin Betrag von 36 fl. jährlich entfiel. Dieser von der Breslauer Kaufmann-
id^.Aft vorgeschlagene Entwurf einer Toleranzsteuer- Veranlagung wurde zwar
sidu angenommen, aber aus den Listen und Vorschlägen, die bei der kaiser-
f;iicn Regierung eingingen, schloß sie, daß es für sie dodi lohnend sei, die
Juden, die sich in Schlesien niedergelassen hatten, zu einer Toleranzsteuer zu
tfTAnlagcn.
Am 10. Januar 1713 hatte der Kaiser dem Breslauer Oberamt mitgeteilt^^),
(fiS er beschlossen habe, die in Schlesien befindlidien Juden nach dem Bei-
fficl anderer Länder „in signum servitutis" mit einer Toleranzsteuer zu bele-
tm, womit er zugleich auch ihr Aufenthaltsrecht in Schlesien anerkannte. Da
i<r Kaiser aber noch nicht definitiv über die Toleranzsteuer entschieden hatte
and anscheinend erst feststellen lassen wollte, welche Einnahmen endgültig
daraus zu erwarten wären, sollte gemäß einer kaiserlichen Resolution vom
25. April 1713 vorerst nur eine vorläufige Veranlagung zur Toleranzsteuer
Torgcnommen werden^°). Man solle nochmals die Zahl der im Lande lebenden
Juden und ihrer Familienangehörigen feststellen und zugleich darüber bera-
•►cn, wie man die Steuer am zweckmäßigsten von den Juden einziehen könne.
Dies wurde in einem oberamtlichen Patent vom 8. Mai 1713 mitgeteilt*^).
Nadi dem (vorläufigen) Toleranzedikt vom 10. Januar 1713 wurden die
Juden nach ihrem Vermögen in sechs Steuerklassen eingeteilt*^). Die posses-
tionicrten Juden, d. h. die in Zülz und Glogau ansässigen privilegierten Juden,
lolltcn außer den Zuschlägen für die einzelnen sechs Vermögensklassen pro
Wann 1,30 fl., pro Frau 45 kr., pro Kind 15 kr. zahlen, während die nicht-
posscssionierten Juden pro Mann 3 fl., pro Frau 1,30 fl., pro Kind 15 kr.
erlegen sollten. Nach diesem vorläufigen Toleranzedikt mußte jeder Jude —
^) Diese beiden Gemeindebedienten, der Krankenwärter und die Wodienpflegcrin, dürf-
^ wohl am Anfang der Breslauer Chewra Kadischa stehen, die für die Krankenpflege
*^'d Beerdigungen zuständig war; s. u. Kapitel V.
^ Rabin, Rechtskampf S. 84; Beiträge S. 22; Wolf in: ZGJD IV, S. 189.
•) Wolf a. a. O., S. 190.
") Rabin, Beiträge S. 22, Anm. 50; Wolf S. 189.
^) Wolf a. a. O., S. 190.
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Bernhard Brilling
ohne Untersdiied, ob privilegiert oder nicht privilegiert — die Tolerani.
Steuer entrichten, sobald er nur ein Vierteljahr in Schlesien wohnte. Die Nidit«
Zahler bzw. diejenigen, die mit ihren Steuern im Rückstand blieben, soihn
aus dem Land verwiesen werden. Diese Bestimmung bedeutete, daß durdi &4
Zahlung der Toleranzsteuern allen schlesischen Juden, privilegierten und un-
privilegierten, gewissermaßen der Aufenthalt in Schlesien gestattet worden
war*^).
IV
Die Breslauer Juden") zahlten nun die Toleranzsteuer, die sie als Gcgcnlo«
stung für den ihnen nun offiziell gestatteten Aufenthalt in Schlesien bctracK'
tctcn, ohne Widerstand. Dagegen empfanden die privilegierten Juden vo*i
Glogau und Zülz, denen aufgrund eines kaiserlichen Privilegs der Aufenthalt
und der Handel in Schlesien gestattet war, die Zahlung der Toleranzstcucr ^li
überflüssig, da sie nach ihrer Meinung schon aufgrund ihrer Gcmcindcpri^ll^
gien, für die sie jeweils auch Beträge erlegt hatten, das Aufenthaltsrcdu ips
Schlesien erlangt hatten. Auf ihre Eingaben hin wurde am 18. Juni 1721
erneut ein Oberamtspatent erlassen. Danach wurden die possessionicrtcn.
d. h. die privilegierten Juden von Glogau und Zülz sowie die vom K.ilut
privilegierten Breslauer Juden von der Zahlung der Toleranzabgabc bcfrfii
und eine neue Einteilung nach Berufen und Vermögensklasscn vor«
genommen*'*).
Aber diese Befreiung von der Toleranzabgabe wurde dadurch eingcsdirKnVi,
daß — gemäß den Forderungen der Breslauer Kaufmannschaft — die Brei-
lauer privilegierten Juden nur bezüglich ihrer eigenen Person, ihrer Frauen
und Kinder sowie für vier Bediente vom Toleranzimpost befreit wurden").
Dieser Paragraph gab zu Streitigkeiten zwischen dem Rat der Stadt, den»
Oberamt und den kaiserlich privilegierten Juden Anlaß. Diese fühlten $id)
«) Rabin, Rechtskampf S. 84; Beiträge S. 22.
^3) Die Juden, die In den den gelstlidien Stiften gehörenden Breslaucr Vorstädten, d. h. iv
den Territorien des St. Matthias-Stifts und des St. Vincenz-Stifts wohnten, unterstand«
nicht dem Breslauer Rat und galten für diesen als auswärtige Juden. Die GcsciuJt»
dieser Vorstadt-Judengemcindcn, die in der österreidilschen Zeit existierten, muß in einer«
besonderen Absdinitt behandelt werden.
*^) Rabin, Beiträge S. 26, 28, 35, 38. Im Zusammenhang mit dieser NeueIntcilunR dürft»
die Aufstellung von Breslauer Judenlisten vom Januar und August 1722 stehen, r»
denen bei den einzelnen Juden vermerkt ist: reich, arm, vermögend, unvermögend. Hj*^
nicht ganz genauen Listen aus Breslau, datiert vom 24. Januar 1722 und 17. August ITw.
lagen in dem Aktenstück, das Verzeichnisse der im Lande Schlesien bcfindllciicn Ju^r»
1702—1737 (Staatsarchiv unter Rcp. 13 AA II 21 b) enthielt; s. Brann, Geschichte 11.6 S. :n.
Anm. 1. Ich habe hier im Anhang die Breslaucr Judenliste vom Jahre 1725 gebradit, dr»
viel genauer und vollständiger ist als die beiden Listen aus dem Jahre 1722.
«) Rabin, Beiträge 5. 28, Anm. 68.
98
Geschichte der Juden in Breslau (1702— 172ß)
(Jufch die Begrenzung der von der Toleranzsteuer befreiten Bedienten auf
rief in ihrer geschäftlichen Tätigkeit behindert, zumal diese im Interesse der
liiscrlidien Behörden ausgeübt wurde. Eine weitere Beeinträchtigung ihrer
Rc\htc sahen sie in der Bestimmung, daß ihre Bedienten unverheiratet sein
-lülJtcn. Auch dies ging auf die Besdiwerden der Kaufmannschaft zurück,
ix sie in der Niederlassung verheirateter Angestellter eine zusätzliche Ver-
rr<hrung der Juden sahen, die sie verhindern wollten. Die Breslauer kaiser-
liJicn Behörden nahmen aber nicht immer Rücksicht auf die Beschwerden der
Kauflcute und ließen Ausnahmen zu, worüber diese beim Rat vorstellig
vurdcn^').
5o erhielt der Silbcrlieferant Elias Lazarus Zadiarias, der der Münzstätte
wHr wichtige Dienste bei der Lieferung des Münzsilbers leistete, vom Ober-
int 1721 das Recht, in beliebiger Zahl audi verheiratete Angestellte zu be-
ichüftigcn^^). Andere privilegierte Juden stellten im Vertrauen auf ihre Wich-
tigkeit für die kaiserlichen Behörden mehr jüdisches Dienstpersonal ein, als
i^ncn nach dem Gesetz gestattet war. Dies veranlaßte den Breslauer Rat
(wohl in Übereinstimmung mit der Kaufmannschaft), beim Oberrat gegen die
itarke Vermehrung des Personals der jüdisdien Privilegierten zu protestie-
rm und das Oberamt zu ersudien, auf eine Verringerung des jüdischen Famu-
ü^pcrsonals hinzuwirken*^).
Um festzustellen, ob diese Klagen begründet seien, wandte sidi der (1719
ernannte)**^) Landeshauptmann Graf H. A. von Schaffgotsch an den Rat der
Stadt und forderte ihn am 31. Oktober 1725 auf, ein Verzeichnis der in der
Stadt und in den Vorstädten wohnenden Juden einzureichen*^"). Wie aus der
Begründung: „daß die Anzahl der Judenschaft sowohl in der Stadt Breslau,
ils In hiesigen Vorstädten sich seit kurzer Zeit gar so sehr vermehrt, daß dem
Commercio der diristlichen Negocianten dadurch der größte Abbruch zu-
fcfüget" wird, ersiditlich, ist dieses Schreiben auf Veranlassung der Kauf-
mannsdiaft ergangen, die eine Schädigung ihres Handels durch die entgegen
den Bestimmungen nach ihrer Meinung ungesetzliche Betätigung des an-
gewachsenen jüdischen Gesindepersonals befürchtete. Man warf nämlidi den
fjdisdien Gesindepersonen vor, daß sie zwar als Bediente bei den jüdischen
Privilegierten registriert seien, daß sie in Wirklichkeit aber selbständigen
•^ Rabin, a. a. O., S. 28/29.
'0 a. a. O., S. 29, Anm. 69.
P Eine solche Beschwerde legte der Rat bereits am 12. 8. 1722 gegen die »Extensioncs
fi-nilurum Judaicarum** beim Oberamt ein; s. Rabin a. a. O., S. 28, Anm. 69.
•^ Rabin a. a. O., S. 48, Anm. 126.
•) Rabin a. a. O., S. 48, Anm. 127.
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2r
■5i:
Bernhard Brilling ^
Handel betrieben und dadurch den christlichen Kaufleuten Konkurrcni
machten.
Am 7. November 1725 erhielt der Rat das Schreiben des Landeshauptmann
Da es damals keine jüdische Gemeinde in Breslau gab^i), mußte sich der Rjt
zwecks Aufstellung eines Verzeichnisses der Breslaucr Juden sowohl an rfW
Privilegierten als auch an die Schammesse wenden, die als die offiziellen V^r.
treter der in Breslau weilenden sogenannten „fremden" Juden galten. Aw
den Verzeichnissen, die die Privilegierten über ihre Haushalte und die Sduw-
messe über die jeweils zu ihrer Landsmannsdiaft gehörenden Juden abgalviv
stellte der Rat eine vollständige Liste zusammen, die am 28. November ]7:^
beim Oberamt einging. Der Dienstweg war aber damals sehr langwierig. An
7. Januar 1726 war die Liste dem Landeshauptmann nodi nidit vorgclq:^
worden, so daß an diesem Tage eine weitere Aufforderung an den Rat n
ihrer Einreichung erging").
Diese Liste") bewies, daß sich die Zahl der in Breslau mit oder ohne behörd-
liche Genehmigung weilenden Juden sehr stark vermehrt hatte, wie es i\t
Kaufleute behauptet hatten. Zwar war die Zahl der Familien bzw. der Maui-
halte dieselbe wie 1710 geblieben. Diese 37 Familien waren jetzt nur nodi b
zwei Gruppen geteilt (Privilegierte und Recommendierte), während es 17i:
noch eine dritte Gruppe (die Makler) gegeben hatte. Aber die Zahl c^r?
Familienangehörigen und des Personals war stark gestiegen. An Stelle 6(i
246 Juden, die es 1710 incl. der Angehörigen und des Personals in BrcOa-.'
gegeben hatte, gab es dort jetzt 656 Personen, d. h. die Zahl der Juden h.\r.t
sidi fast um das Dreifaclie vermehrt. Außerdem gab es noch 99 Juden, Sit
z.T. mit ihren Angehörigen in Breslau wohnten, aber zu den sogenannt«
„ab- und zureisenden Juden" gehörten. Mit diesen zusammen zählte dir
jüdische Bevölkerung der Stadt Breslau im Jahre 1726 755 Personen. (In de«
Vorstädten, die nicht der Jurisdiktion der Stadt Breslau unterstanden, Icbtn
ferner weitere 502 Juden). Von den Einlaßgebühren dieser Juden sowie von
den Gebühren, die auch die fremden Juden an den Stadttoren erlegen mußten,
bezog die Stadt gewisse Einnahmen. Diese wollten nun auch die kaiserlidin
Behörden, die den Wert der Breslauer Juden als finanzielle Einnahmcqucllf
erkannt hatten, für sich in Anspruch nehmen, und sie beschlossen, die Streitig-
keiten bezüglich der Zahl der in Breslau weilenden Juden für diesen Zwei
auszunutzen. In diesem Zusammenhang ging das Oberamt daran, dem Rat
die Zuständigkeit über die fremden Juden zu entziehen, um die Einnahmet)
^^) s. u. in Abschnitt V.
«) Rabin, Beiträge S. 48 Anm. 127.
") Staatsarchiv Rcp. 17, Stadt Breslau II, 69 w, Bl. 33 a— 51 a; s. Anhang.
'
Geschichte der Juden in Breslau (1702—1725)
im den Einlaßgeldern der Juden für sich, d. h. für die kaiserlichen Behörden
10 erhalten. Das Oberamt warf nämlidi in seinem Schreiben an den Kaiser
lom 9. Dezember 1726 dem Breslauer Rat vor, daß er trotz seiner angeb-
khcn Gegnerschaft gegen die Juden ein Geschäft mit der Tolerierung der
Joden madie"). Er treibe sie (mit Ausnahme der Privilegierten und Scham-
T^^c) zu einem Tor heraus und lasse sie nach Erlegung von Einlaßgeldern zu
rncm anderen Tor wieder herein.
Aufgrund dieser Vorwürfe bat das Oberamt den Kaiser, dem Rat die Zustän-
ijpkcit über die fremden Juden zu entziehen und sie dem Oberamt zu unter-
iTfllen. Dabei unterbreitete das Oberamt einen eigenen Vorschlag bezüglich
ier Zahl der Breslauer Juden und stellte selbst eine Liste der in Breslau „für
SfitÄndig zu tolerierenden Juden** zusammen, deren Zahl es auf 26 (gegen-
über 37 im Jahre 1725) Familien besdiränkte"). Von diesen 26 Familien, die
ilio sozusagen als beständige Einwohner Breslaus angesehen werden sollten,
»Uten sechs zu den Privilegierten gehören, elf zu den Schammessen und fünf
lü den sogenannten Pächtern"). Vier Familien waren als Bedienstete der
Judenschaft bestimmt, nämlich ein Rabbiner (der wohl zugleich als Meß-
rabbincr fungieren sollte), ein Präceptor oder Schulhalter, der für den Unter-
fidit der Kinder sorgen sollte (und von den einzelnen Familien bezahlt wer-
den mußte) sowie zwei Fleischhacker, die für die Versorgung der ansässigen
and fremden Juden mit rituellem Fleisch zuständig sein sollten.
Fbcnso wie das Oberamt machte auch der Oberlandeshauptmann in einem
^Jirclbcn vom 26. Dezember 1726^^) dem Breslaucr Rat den Vorwurf, daß
Kine Angaben über seinen Kampf gegen den Aufenthalt von Juden in Bres-
lau mit den Tatsachen nicht übereinstimmten. Der Rat hätte im Gegenteil
durch seine unterschiedliche und unbeständige Praxis bei der Abschaffung und
Tiedereinlassung von Juden den Fiandelsleuten und Bürgern einen triftigen
Grund zu abfälligen Beurteilungen gegeben. Die Vertreibung der nicht mit
Privilegien oder sonstigen Aufenthaltsgenehmigungen versehenen Juden
müsse mit Nachdruck betrieben werden.
Der Rat erfuhr natürliA von diesen Beschwerden und Angriffen auf seine
Judenpolitik und wohl auch von den Vorschlägen des Oberamts bezüglich der
Zuständigkeit über die Breslauer Juden. Er befürchtete, daß man seine Kom-
petenz bezüglidi der Zulassung und Niederlassung der Juden in Breslau be-
**) Siaatsarchiv a. a. O., BI. 57 a — 60 a; Brief des Oberamtes an den Kaiser v. 19. 12. 1726.
**) I. dort auf Bl. 56 a.
^ Es handelt sidi dabei um zwei jüdische Personal-Land-Accis-Pächtcr, einen Personal-
Stadt-Accis-Päditer und um zwei jüdische Toleranzsteuer-Päditer; s. dazu Rabin, Bei-
^ht S. 25, Anm. 57 u. 58.
") Rabin, Beiträge S. 51, Anm. 135.
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Bernhard Brilling
schneide wodurdi seine Einnahmen von den Juden bzw. vom Judcncinirf
geschmälert oder ganz entzogen werden könnten. So beschloß er nun Ar
bcrats 1713 vorgesci^lagene Judenkommission „zur Einrichtung der in dt
Stadt zu verbleibenden Juden" endlich einzusetzen"). Diese entwideltc r«
se.t 17 8 eme e.fnge Tätigkeit, deren Ziel es war, sowohl die Zahl de Ju ^
^r 'yu- '■'" ^^-^»^-"S ^u verhindern, als auA ihre Hand"
tatigkeit m moghdist engen Grenzen zu halten. So wurden die Privilceicrw
vorgeladen, um vor der Judenkommission dieGründe bzw. Nadiwcise fürd.
Aufenthaltsberedn.gung der unter ihrem Schutz stehenden bzw. in ih.-r.
Haushalten tätigen Juden vorzubringen.
Durcl, eine möglidist sdurfe und genaue Durchführung der Bestimmung^
über d.e w.rtsd.aftI.dK Tätigkeit und die Zahl der Juden in Breslau gl.,ul,
d. Breslauer Kau mannsd,aft, ihre Existenz sd.ützen bzw. ihre wir sdüt
hdien Sdiwiengkciten überwinden zu können").
V
frölfA""^ M ^'''^Tf' ^'"^ ^""^^ ''" ^7. Jahrhunderts allmählid, ci.r
größere Anzahl von Juden angesammelt hatte, konnte diese, weil ihre Nif
alTeine 7 T ""T'^ ^''^' '^'"^ ^'"'^"^^ ^^^'"^^ gründen und
aud» kerne Gememdevorsteher und Rabbiner wählen. Während der öm«-
reidusd^en Zeu, d. h. b.s zur Eroberung der Stadt Breslau durdi die Prcußn.
waren nur zwei jüdisdie Gemeinden in Sd:lesien durdi kaiserliche Privilcpi«
S7z (ob"eU°:ti.""^"^ '" "^"'^^"'^^ ''-'- '""''-^'--^ -'
In Breslau hingegen, der Hauptstadt Sdilesiens, durfte-) ebenso wie in Wien,
der Hauptstadt österreiAs.-) keine jüdisAe Gemeinde gegründet worden!
") Rabin a. a. O., S. 51.
") Rabin a. a. O., S. 51 ff.
P'di:*:« GeÄcin'd:7n"'B,'^sYau'!or" mo^'* '"'"""*' ^"^^»»""8 -" <'" E-"'" '-'
1715; !&Fan^li^cn';o"ricn^ußcr'°''"f"«'A" ^i'"" J"d=nordnu„g vom 9. RS,
solAc ;on einer famiHac allein un5 u"' '•'!" <^°«".''i^"«., RcIigionsbrauA, in,ow„.l
?nbelanect. son/t nie'uiirt Än'olr'^^^ni« 0^"'^ o"J^V"""'''" T'"" 'T'
jedes capo mit seiner famlUar. nk «,«!- ^'"*6*^ >°"^"n»tet oder Gemeine madicn. sondern
fehl, Red^t und Srutz eS^ T^ und a lein hier unter keinen andern JW-
I.K M. un"er dem K X,r.„^^H^^^^ oder superioris, als in Nahmen und von war.
ToIeranzpä?en vom2 Jan mThe^^^^^^^^^ Und noA im W.c^.r
audi in Hinkunft IbiydJLcIbA';^ (Pnbram I S.LXXVI): .Es h'c H
Vorsteher ihrer Nazlo^kusrnn^/n . A ^}^^^}^}'^^ Gemeinde unter einem hosondrr^
Schutz der Undesrese^z^f n?^^^^ T^""" Tt^' ^''^'' ^'^^ ^i"^'^^"« F^n^ilic für sich d«
ruhlR\Tn\cLnso^^^^^^^^ ^'.^' Regierung ertheilten Dulde.«
gestatte' w der E;stl793^d^ ±"w*'' ^^""^i^n^^. keine öffentlid^e Syn.roct
sdiaft ernennen rPrirramI<; YrY^ i- ^l^^^f J^i^n sogenannte Vertreter der Jüdrn.
erst am 3TpHl Kutty;iS^^^ ""^"^""^ ^^^^^-- ^--^^ ^^'^
102
Geschichte der Juden in Breslau (1702—1725)
fft beiden Orten gab es nämlich dem Gesetz nach nur einzelne Juden, deren
AufcntliAltsrccht begrenzt war. In Breslau besaßen sowohl die kaiserlich
'»firilcgicrten Juden, deren Schutzbriefe jeweils befristet waren, als auch die
nri der Kaufmannsdiaft tolerierten Schammesse, deren Aufenthaltsrecht mit
Afcf Tatigkeit bzw. ihrer Ernennung zum Schammes verbunden war, de jure
tyr ein zcitlidi besdiränktes Wohnredit. Diese einzelnen Juden, so zahlreich
t^ audi waren, galten daher nidit als ständige Einwohner und konnten bzw.
tM\cr\ sidi aus diesem Grunde audi nidit (ebensowenig wie in Wien) zu
iinfr Gemeinde zusammensdiließcn. Jeder Privilegierte und jeder Schammes
V\ic\c für sidi allein einen eigenen Haushalt, für dessen religiöse Bedürfnisse
X jcr selbst sorgen mußte. Dazu gehört in erster Linie der Gottesdienst und
ict Unterricht, ferner die Versorgung mit rituell gesdiladitetem Fleisch und
tAlicßllch die Pflicht, für die Bestattung der Verstorbenen zu sorgen.
PJr den Gottesdienst, der zu den ersten religiösen Pfliditen der Juden gehörte,
lonntcn die Privilegierten und Schammesse selbst sorgen, nadidem im Jahre
1701 vom Rat gestattet worden war, daß jeder Jude für sidi, oder soviel
leite wie in einer Stube Platz haben, in Stille und Ruhe seine Gebete ver-
achten könne"*). So richteten die Privilegierten in ihren Wohnungen Zimmer
für Gottesdienste ein und besdiäftigten in ihren Haushalten Lehrer und Sdiul-
mcistcr, die für die Abhaltung der Gottesdienste und für den Unterricht der
Kinder sorgten. Dasselbe galt für die Schammesse. Allerdings waren die in
jhrcn Wohnungen eingerichteten Beträume als landsmannschaftliche Schulen
(7um Untersdiicd von den privaten Schulen in den Häusern der Privilegier-
ten) cingeriditet«^), die nidit nur von den eigenen Angehörigen und dem Per-
»on.il besudit wurden, sondern hauptsädilidi für die Messebesudier aus den
Heimatprovinzen der Schammesse bestimmt waren. Ebenso wie die Sdiam-
mcsse als auswärtswohnende Mitglieder ihrer Heimatgemeinden galten, von
denen sie nadi Breslau zur Ausübung ihrer Funktion entsandt worden waren,
$0 galten audi die von diesen Sdiammessen unterhaltenen Synagogen als
Filialen der Synagogen ihrer Heimatgemeinden bzw. ihrer Heimatprovinz,
in der nadi deren Brauch gebetet wurde'^). In diesen landsmannschaftlichen
Synagogen, die seit ungefähr 1685 in Breslau nadiwelsbar sind"'^), amtierten
^ Drilling I S. 67; dieselben Vorsdiriftcn audi in Wien, s. Pribram I S. 379 §29 (1764).
") Brilling I S. 56; s. ferner dort S. 60 das Vcrzeidinis der 1695 in Breslau registrierten
(^ Undsmannsdiaftlidien Judensdiulen bzw. Haussynagogen. Nur cmc Pnvatsynagogc (im
H.\u$ des Hamburger Münzjuden Herz Moses) ist dort vcrzcidinet; aber es ist anzuneh-
men, daß audi im Haus des ersten Münzjuden, des Zadiarias Lazarus aus Nadiod und
le.ncr Nadikommen stets eine Privatsynagoge existiert hat, wenn wir darüber audi erst
Jui späterer Zeit Nadiriditen besitzen; s. ZGJD VII, 1937, S. 110—111.
**) s. Brann, Landrabbinat S. 226, Anm. 7.
«) Als älteste der landsmannsdiaftlichcn Sdiulcn gilt die Lissacr Sdiulc, die 1685 gegrün-
det sein soll; s. Brilling I S. 61.
103
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Bernhard Brilling
die Schammesse, die selbst die Leiter dieser Synagogen waren. Für den Go::n.
dienst war also in Breslau gesorgt.
In anderer Weise war die Versorgung der in Breslau vorhandenen Juden ^h
rituell geschlachtetem Fleisdi (Koscherfleisdi) sichergestellt. Ursprüngh'di cr.t
sandte wohl jede Landsmannschaft zusammen mit dem Schammes einen Ho-
scher und einen Garkodi zur Meßzeit nach Breslau, damit die Messcbcsuii>«
auch hier nach ihren religiösen Bräudien leben konnten«"). Die Stadt Brcilit
hatte sich mit dem Aufenthalt der jüdischen Fleischer«^) und Garkoche'»'), mtA
zwar mit Zustimmung der Fleisdierzünftc«*) abgefunden, da dies im Intcf.
esse der jüdisdien Meßgäste lag. Diese Genehmigung galt aber ursprünplicf,
wohl nur für die Zeit der Messen. Als aber die Stadt den Privilegierten urd
den Schammessen audi außerhalb der Meßzeiten den Aufenthalt in der St:i.^
gestatten mußte, genehmigte die Stadt den Verbleib eines Flcisdiers und Gu.
kochs audi in der Zeit zwischen den Messen in der Stadt Breslau, obwoM
weder Fleischer, noch Garkoch ein kaiserliches Privilegium oder eine Ernen-
nungsurkunde (wie die Schammesse) vorweisen konnten. Aber in diesem VxW
hatten die Kaufmannsdiaft und die diristlichen Fleischer, für die die jüdisd.fs
Fleischer keine Konkurrenz darstellten, nichts gegen die Anwesenheit und
Tätigkeit eines jüdischen Handwerkers dieser Art in Breslau einzuwenden, »
daß dieser ohne Schwierigkeiten eine dauernde Aufenthaltsgenehmigung in
Breslau erhielt. Seit 1696 erscheinen in den Breslauer Judenverzeichnistm
(neben den Garködien)^°) jüdisdie Fleischer^^), die zusammen mit den Privilc-
«0) Die Versorgung der Juden mit rituell zubereiteten Speisen in den Mcßortcn, in drm
CS keine jüdischen Gemeinden gab, wurde von den zuständigen Organisationen der Ju.!r-f
geregelt, deren Mitglieder die Messen jeweils besuditcn; s. Brilling in: ZGJD II, 19)1/);
(Brunn) S. 4, sowie in Brilling I S. 89 Anm. 18.
") Der erste Jüdische Fleisdicr in Breslau erscheint in der Liste von 1696; s. Brilllnc II
S. 139, Anm. 31.
«8) Der erste Judenkoch in Breslau, Samuel Fischel aus Krotosdiin wird 1652 erwiKit.
s. MGJF H. 26, 1931, S. 372 Nr. 114; dort auch Namen weiterer Köche: s. ferner Bf»l
1mg I, S. 89, Anm. 18.
") Dieses wird bei mehreren Gelegenheiten betont. So heißt es in der Liste der Drcilaort
Juden vom Jahre 1696 unter Nr. 95 (MGJF H. 33, 1933, S. 526) betreffs des jüdiid)«
Fleischers Haskiel Hirschel von Posen und seines Schwiegervaters: „Diesen haben wiederum
die Fleischer von allen drei Zünften vergönnet, auf gewisse Art und Weise hier zu i6\U^^'
ten oder zu erwarten, wann sie sich nicht verhielten, wie sie sollten, daß (die Zünft»^
bei einem gcstr. Rate selbige zu bestrafen, auch endlich gar abzuschaffen und hicrauiic
führen, anhalten würden*; $. ferner dort S. 520—21, Nr. 23/24.
'0) Da der Stadt Breslau im Jahre 1696 die Zahl der jüdisdien Garköchinnen zu Rrni
crsciiien, wollte sie danach überhaupt keine mehr zulassen, da sie wohl annahm, daß (f'*
jüdische Fleischer auch die Meßjuden mit Speisen versorgen könnte. Jcdoda sah sidi d'f
Stadt nach einem Antrag der Judenältesten von Polen und aus Zülz veranlaßt, zu gcrf**-
migen, daß für die Glogauer Juden eine besondere Köchin zugelassen würde und für d>«
übrigen Juden drei weitere (je eine aus Zülz, Krotoschin und Lissa oder Samosdi); i. dri
deutschen Text dieser Verfügung aus dem Stadtarchiv Breslau in der (hebräisdicn) Zrt-
sdirift „Zion- (A quarterly für research in Jcwish History) Jerusalem, Jgg. XIX, 195*.
S. 69; s. ferner Brilling I S. 89, Anm. 18 und Brilling II S. 138, Anm. 26.
104
Geschichte der Juden in Breslau (1702—1725)
l*ifr:cn und Schammessen zum Grundstock der Breslauer Judenschaft gehör-
»a. Als die Stadt Breslau 1710 selbst einen Vorschlag betreffs der in Breslau
tt verbleibenden Juden einreichte, trug sie den Judenfleischer in die erste
VliMc der Juden ein, die wegen ihrer wirtschaftlichen Bedeutung geduldet
^nicn sollten, und verzeichnete in dieser Liste auch seine Bedienten, die
^ffdings in die dritte Klasse aufgenommen wurden"). Wie aus der Breslauer
Jt^cnliste vom Jahre 1725 hervorgeht, war die Familie des Fleisdiers inzwi-
•i^n so angewachsen, daß sie zahlenmäßig die stärkste der dortigen Juden-
i>jft bildete; sie zahlte mit ihrem Personal 81 Köpfe").
l'nd selbst als das Oberamt 1726 die Zahl der Breslauer Juden radikal ver-
r-nJcrn wollte, führte es in seinem Vorsdilag unter den als „beständig zu
iv'cficrcnden Juden" die Familie eines jüdisdien „Kasdicrers" und eines
f!^;k-lihackcrs mit zwei Knechten auf^^). Die Fleisdicr gehörten denn auch
n den Juden, die von den Angriffen der Kaufleute und auch von Aus-
• fijungcn nicht betroffen waren, weil sie für die Verpflegung der jüdischen
Vffßbcsucher, deren Aufenthalt man möglichst erleichtern wollte, als wichtig
rgrchcn wurden.
' V) var denn trotz des Fehlens einer jüdischen Gemeinde für die Erfüllung
i(T religiösen Bedürfnisse in Breslau gesorgt. Es gab zwar keine öffentliche
^rnagoge; der Gottesdienst und der Unterricht^*) fanden in den Häusern
trau. Das benötigte, rituell geschlachtete Fleisch wurde von dem jüdischen
' F^fisdicr geliefert. Allerdings gab es keinen Friedhof, und jeder mußte selbst
vir die Bestattung seiner Angehörigen sorgen. Die meisten der in Breslau ver-
fjorbcncn Juden wurden — wenn möglidi — in ihre Heimatfriedhöfe über-
'ihrt. Dies dürfte besonders der Fall bei den aus Glogau und Zülz stammen-
Jm Juden gewesen sein, die in ihre sdilesischen Heimatfriedhöfe gebradit
Verden konnten, sowie bei den Juden aus den nahe gelegenen Orten der Pro-
nnz Posen. Die Juden, deren Heimatfriedhöfe zu weit von Breslau entfernt
^?cr zu schwierig zu erreichen waren, wurden zumeist nach dem Friedhof von
*^) I. die Listen aus den Jahren 1697, 1699, 1706 und 1707 bei Brilling II S. 131 fF.;
« ^ort audi S. 138, Anm. 26.
''') t. die hier im Anhang abgedrudtte Liste vom Jahre 1710 unter Nr. 5 und Nr. 33/34.
** t. Staatsardiiv Breslau Rcp. 17 II, 69 w, Bi. 35 ff.; Liste vom Jahre 1725 unter Nr. 27
'^ Anhang.
*') Im angeführten Aktenstüdt auf Bl. 56 a.
"^ Der erste jüdisdie Kindcrlehrer (Mclammcd) aus Breslau wird 1689 im Krotosdiiner
Tctrnbudi, das sidi jetzt im Archiv der Jewish Historicai Society in Jerusalem befindet,
rninnt. Dort ist verzeichnet, daß im Jahr 5449 (1689) R. Lob aus Lissa, „Melam-
^d' (Lehrer) in Breslau und gestorben in Breslau, in Krotoschin beerdigt wurde. Bei
♦nn er tätig war, ist dort nicht angegeben.
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Bernhard Brilling
Krotosdiin überführt^®). Später wurde auch der allerdings ziemlidi klci-ir
Friedhof der nahe gelegenen Gemeinde Dyhernfurth^^), der erst im Jahre lU'V
erworben worden war, von einigen Breslauer Familien als Becrdlgungvrt
gcwählt^^).
Der Krankenpflege und den mit der Bestattung verbundenen Pfliditcn, die iV
besonders verdienstvolle fromme Werke galten, widmeten sich — wie in aÜn
Orten — freiwillig diejenigen, die diese Liebesdienste aus Frömmigkeit ü?^i
Wohltätigkeit erfüllten. Zwischen 1720 und 30, als die Breslauer Judcn^dut
ziemlich angewachsen war und eine gewisse Stabilität (trotz aller juristisA»
Sdiwierigkcitcn) erlangt hatte, dürften sich diese frommen Männer uivi
Frauen zu einer Beerdigungsbrüdersdiafl: (Chewra Kadisdia) zusamm»
gcsdilossen haben'®, die keine öfFentlidie oder behördlidie Anerkennung h^
nötigte®"). Allerdings werden bereits in den Listen aus den Jahren 1707 urii
1710 Juden erwähnt, die sidi mit der Krankenpflege abgaben. So wird 1«
Verzeichnis von 1707 ein „Krankenbesudier", namens Jakob Jochcm, auf-
geführt, der wahrschcinlidi als Krankenpfleger fungierte. In der Liste vä
1710 erscheint sowohl ein Krankenwärter als audi eine Wochcnpficgcrin'''
Diese wurden wohl jeweils von den Familien derjenigen bezahlt, die ihre
Hilfe in Ansprudi nahmen. In der Liste vom Jahre 1725 hingegen wcrJci
keine derartigen Pfleger mehr aufgeführt, obwohl sie sicherlidi audi vorhi»«
den waren. Dies dürfte wohl bedeuten, daß die Pflichten, die mit der Krar^«
kenpflege und mit der Bestattung zusammenhingen, von den Mitgliedern in
'®) In dem eben erwähnten Beerdigungsregister aus Krotosdiin sind die in Breslau rr
storbcnen und nach Krotoschin überführten, bzw. dort beerdigten Juden verzeidinct; s. Hf^
ling I S. 104, Anm. 22. Dieses Register beginnt mit dem Jahre 5435/1675. Die erste P^
erdigung eines in Breslau verstorbenen Juden ist im Krotosdiiner Register unter 6m
Jahre 5443/1683 eingetragen: nämlidi des R. Lipmann aus Przedbors, bei dem, wie i«
anderen hinzugefügt ist: gestorben in Breslau. Es handelt sidi also — wie bei fast alVn
die aus Breslau dorthin überführt wurden — um einen auswärtigen Juden, der sid) n
Breslau zu Gesdiäflszwedcen bzw. als Messebcsudier dort aufhielt.
77) Dieser Friedhof wurde allerdings später durdi Zukaufe vergrößert. Er ist im JaVt
1938 oder 1939, wie idi noch vor meiner Auswanderung im März 1939 aus Breslau crfuV
von dem Arbeitsdienst, der dort in einem Gebäude in der Nähe des Friedhofs untr
gebradit war« vollständig demoliert und zerstört worden. Glüdclidicrweisc waren ^*
Grabsteine in den Jahren 1937/38 auf Veranlassung der Breslauer „Gesellschaft für jüdiui-«
Familienforschung* abgeschrieben worden. Ich hoffe, dieses Verzeichnis, von dem idi ou
Absdirift besitze, veröffentlichen zu können.
78) Im Breslauer jüdischen Gemeindcardiiv gab es ein spezielles Verzeichnis der in Dyhcr»
furth beerdigten Breslauer Juden.
7fi) Über die Entstehung bzw. Vorgesdiichte dieses Vereins s. Lewin S. 12 — 15.
^^) Vor der Emanzipationszeit waren die innerhalb der jüdischen Gemeinden bestchcndn
Vereine bei den Behörden nicht verzeidinet und im allgemeinen der Außenwelt unl^
kannt. — Die Ch. K. in Wien wurde 1763 gegründet, d. n. bevor es eine Gemeinde dort
gab; s. Hans Tietze: Die Juden Wiens, Wien 1933, S. 107.
81) s. Brilling II. S. 133, Nr. 32, sowie die hier im Anhang abgedruckte Liste aus dm
Jahre 1710 am Sdiluß.
106
CesAichte der Juden in Breslau (1702—1723)
fljwisdicn gegründeten Beerdigungsbrüdersdiaft ausgeführt wurden, die
•ohl dabei audi ihr Dienstpersonal für diese Tätigkeit zur Verfügung
*slltcn. •_ .
Iht Brcslauer Juden mußten also in der österreichisdien Zeit ohne eine jüdi-
:J^< Gemeinde auskommen. Allerdings wurde bisher behauptet, daß bereits in
Ut k-iiscrlidien Zeit, und zwar sogar schon vor 1710, eine jüdisdie Gemeinde
a Jcr Stadt Breslau existiert«") und daß es dort auch Rabbiner und Gemcinde-
»* Judenälteste gegeben hätte"). Tatsädilidi werden in den Akten Rabbi-
«f und Judenälteste in Breslau vor 1744 (dem Jahr der Anerkennung der
BfolAucr Gemeinde durch die Preußen) erwähnt. Es handelt sidi aber bei
*ficn nid« um Älteste und Rabbiner der Breslauer Gemeinde. Es gab aller-
dings mehrere Arten von Rabbinern, die vor 1744 (der Ernennung des ersten
Hr'-iiaucr Gemeinderabbiners durdi den preußisdien König) in Breslau er-
wähnt werden. So gab es die Meßrabbiner bzw. Rabbiner der m Breslau
»eilenden polnischen Juden, die als Angehörige bzw. Mitglieder der Meß-
ctfichte nadi Breslau delegiert waren, und sidi dort nur zu diesem Zweck
,.rübcrgchend aufhielten. Ferner gab es Privatrabbiner, die als Privat-
plchrte - wie damals üblidi — von einzelnen wohlhabenden Juden unter-
hltcn wurden und sidi in deren Häusern bzw. Wohnungen mit dem Studium
i(t jüdisdien Lehre, meist in besonderen Studierstuben („Klaus" genannt)
.l-g.ibcn. Dies galt als eine große religiöse Auszeidmung für die betreffenden
\U7.cnc9<), die sich dadurdi eine größere Belohnung im Jenseits vftsprachen.
Ferner gab es Rabbiner, die auf ihren Reisen von Polen nadi Deutsdiland
oder umgekehrt in Breslau kürzeren oder längeren Aufenthalt nahmen«').
Aber alle diese Rabbiner waren nidit Angestellte oder Beamte der Breslauer
Judengemeinde, da diese gar nidit existierte, ebensowenig wie die Juden-
iltesten, die in Breslau erwähnt werden"«), im Dienste der Breslauer Juden-
,1
•) I. Weinryb in ZGJD 11, 1930, S. 301— 4.
•) 1. Brann, Landrabbinit S. 235/36. ^ , . i »
«1 .. S. Stern, The Court Jew, Philadelphia 1950. S. 223 ff. sowie Max Frcudcnthal. Aus
la Heimat Mendelssohns, Berlin 1900. S. 121 u. 146 und SAnce III, S. 191.
•).. Brann. Landrabbinat S. 229 ff., der »°g" "^ f "3 von einem ,Ra^b.Pat in Bres-
•>•/ spricht; s. ferner Weinryb S. 57, Anm. 157 und Brilling II, S. 136. Anm. 13 u. 14.
«jNad, Brann, Landrabbinat S. 236 wird «n Judenältestcr in einer B'«';"" J"™^^
.«n Jahre 1722 aufgeführt. Es handelt siA aber bei diesem nicht um einen Bf«l»"«'
|°?cn Itc cn bzw. Gemeindevorsteher, sondern er gehörte «benso wie der m den Breslau
NJcnllsten aus den Jahren 1706 und 1707 (Brilling I. S. 132. Nr 35 ""dS» 33, Nr 23
Kfscführte .Älteste- von Krotoschin zu den J«;«!«"»'?""". »"iP»'''"-:,^."^''"'" r"*,^^^^
;^.^ie siA häufig in Breslau au^ieten wo si. ^^^^^^^^^^^^T^^^ ^U^T^s
ÄjStre^Ao'ilt'e- va"dazu"dlenen'; "ön^er Toreinlaßgebühr befreit zu
•erden, wie dies in Mähren der Fall war; i. ZGJT a. a. O.
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Bernhard Brilling
sdiaft standen. Es handelt sidi bei diesen immer um Judenälteste aus andcrw
Gemeinden (Schlesien, Polen, Böhmen und Mähren), die besuchsweise odf-
zur Erledigung bestimmter Angelegenheiten in der Hauptstadt Schl«:cri
weilten.
Außenstehende konnten es sich natürlich nicht vorstellen, daß es in Brc^h:
(ebenso wie in Wien) trotz der verhältnismäßig großen Anzahl der dort wr
lendcn Juden keine jüdische Gemeinde gab, wie soldie in allen größeren Onn
Deutschlands, aber auch in Prag und Böhmen und Mähren usw. bestandet.
Nur so ist es zu erklären, daß man z. B. um 1710 von Palästina aus Briefe a*
die „Vorsteher der jüdischen Gemeinde Breslau" sandte"). Man wußte aus dr
Mitteilungen der Palästina-Sendboten, die Breslau aufgesucht hatten, daß n
dort viele Juden gab, und konnte natürlich nidn annehmen, daß diese siA
aufgrund ihrer juristischen Lage bzw. der dortigen Judengesetzgcbu.-^f
nicht zu einer Gemeinde zusammenschließen konnten und durften, wie es auA
in Wien der Fall war, wo die dortigen Juden erst 1793 bzw. 1802 eine
Gemeinde gründen konnten^®).
Da es keine Gemeinde und folglich auch keine Gemeindeältesten als Ver-
treter der Breslauer Juden gab, mußten — wie bereits erwähnt — d;-?
Schammesse als die leitenden Personen in der Breslauer Judenschaft angc
sehen werden, soweit es sich dabei um als Fremde angesehene Juden i*
Breslau handelte. Bei ihnen mußten sich die auswärtigen Juden bei ihrr^
Aufenthalt in Breslau melden, zumal sie auch am Gottesdienst in den jewcili
gen landsmannsdiaftlichen, unter Aufsicht der Sdiammesse stehenden „Sdiu-
len" teilnahmen. Die Schammesse traten auch für die in Breslau weilendr
oder auf dem Weg nach Breslau befindlichen Angehörigen ihrer Landslcut«
bzw. ihrer Bezirke ein. Als im Jahre 1710 jüdische Kaufleute aus Litauen,
Rußland und Wolhynien mit ihren vollbeladenen Wagen an der schlcsisdic:;
Grenze im Zusammenhang mit einer befürchteten Einschleppung der Pn:
festgehalten wurden, intervenierten die beiden ScJiammesse Löbel Barucfj
aus Krotoschin und Michael Abraham aus Lublin bei der KaufmannsdiiS
für die weitere Einreise auf dem Wege nadi Breslau®*).
Als 1713 die Pest in Polen grassierte und ein Übergreifen der Pest nach
Schlesien befürchtet wurde, verlangte die Stadt von den Breslauer Scham-
®') Diese Titulicrung bzw. Adressierung durch Juden in Jerusalem ist — trotz der Anlieft
von Weinryb in dem hier unter Anm. 82 angeführten Aufsatz — kein Beweis für i*
Existenz einer jüdischen Gemeinde in Breslau in jener Zeit.
88) s. Pribram I S. XCIX.
®®) s. Bericht der Kaufmannschaft an den Rat vom 17. Januar 1710 im Stadtardiiv Brwlit
BoeANr. 91,B1. 10 b— 12 a.
108
1
CesMchu der Juden in Breslau {1702— 172i)
r^^n Auskünfte darüber, ob die unter ihrer Obhut stehenden Juden ge-
wnJ seien"").
yh die Regierung — wie bereits erwähnt — im Jahre 1725 von der Stadt
•rdau ein Verzeichnis der dortigen Juden verlangte, lud der Rat wiederum
"c Sdiammesse vor, „denen die Juden nebst ihrem Anhange individualiter
iin besten bekannt waren'")," und befahl ihnen bei Strafe von 100 Gulden
für jede Vcrsdiweigung eines Juden ein vollständiges und ridnigcs Vcrzcich-
rii der in Breslau weilenden Juden einzureidicn. Im Jahre 1733 mußte der
Glog.iucr Schammes mit seinem Vermögen dafür bürgen, daß ein Jude, der
:u jciner Gemeinde gehörte, die Perlen zurüdcrstatte. die man ihm als
rf ind überlassen hatte").
Xxt crsiditlidi, wurden die Schammesse von den Behörden als verantwort-
Hdi für die Mitglieder der Provinzen oder Länder, aus denen die Sdiam-
aosc entsandt waren, angesehen. Die Stadt konnte sich also bezüglich der
auswärtigen, in Breslau für längere oder kürzere Zeit verweilenden Juden
jn die Sdiammesse halten. Dies galt aber nidit für die privilegierten Juden,
die niemandem unterstanden, da jeder von ihnen auf sein eigenes Privileg
V.in nadi Breslau gekommen war. An diese mußte sidi die Stadt in jedem
Pill persönlich wenden.
n;csc Ordnung galt während der gesamten habsburgisdien Zeit, d.h. so-
bngc es keine behördlidi genehmigte Zusammenfassung der Bresläüer Juden
n einer Gemeinde gab. Dies änderte sidi erst im Jahre 1744, d. h. nadi der
Frobcrung der Stadt durdi die Preußen. Am 6. Mai 1744 erließ der preußi-
kJic König Friedridi II. eine Deklaration, in der sowohl eine jüdisdie Ge-
xcinde in Breslau anerkannt, als audi ein Rabbiner dieser Gemeinde ernannt
vurde, der zugleidi audi als sdilcsisdier Landrabbiner betitelt und angesehen
vurde").
") .. Weinryb S. 38, Anm. 59. Dieses Aktenstück vom März 1?"'_^»' ^''."/''Ni'zm
ifn sogenannten .losen Judenakten" zitiert, befand sid. früher im Rep. Scheinig Nr. 2181.
") Staatsarchiv Breslau Rep. 17 11, 69 w, Bl. 33 a.
") Weinryb S. 38, Anm. 59.
""i Brann. Landrabbinat S. 246 ff. Der 1744 zum ersten B;"'»"",^»''V^"wn^„l''Xrd1ll^s
...Acn Landrabbiner ernannte Bendix Rüben Gumpertz (Baruch Wesel !^°''"" »""°'"8
.chon seit Februar 1722 in einer Breslauer Vorstadt als Lieferant der Breslauer Münze.
. Grunwald S. 324. Er ist daher in der Breslauer Judenhste vom Jahre 1725, die nur
Jie in der Stadt Breslau selbst wohnhaften Juden aufzahlte, nicht auf8ef"hrt Aber er
V«f.nd sich in der Liste derer, die nach dem VorsAlag des Oberamts vom Jahre 1726 aU
PfivilcRierte Juden den beständigen Aufenthalt in Breslau erhalten sollten, s. h.er im
AnhinR Nr. 3.
109
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Bernhard Brilling .
Urkundenanhang
1. Liste der von der Stadt Breslau für die Zulassung in Breslau vorgckJi'^
genen Juden nebst einem Besteuerungsvorschlag, 11. Oktober 1710.
aus: Stadtardiiv Breslau, Börscnardiiv Nr. 81 Bl. 460 a--462 b. Die in Kli-t.
mcrn hinter den Namen beigefügten Nummern beziehen sidi auf die in Bn:! t|
II S. 133—134 veröffcntlidite Breslauer Judcnliste vom 31. Mai 1707.
Ohnmassgcblidier Vorsdilag (aus dem Jahr 1710) ' ""
Wie zu allcrgchorsahmbstcr Befehlung Ihro Kays, und König!. Majtt. allcrri
digsten Intention und Meinung, von denen hier in der Stadt tolerirtcn $o ^
nandtcn Frey- Juden jährlidi ein gewißes und ergiebiges Quantum so Moni-V
lldi riditig und ohne einige Wiederrede von Selbten erleget und bezahlet wof ji
müsste, zu erheben seyn würde.
Worbey aber anfänglidi zu erinnern, daß unter denen vermöge der am 19. W
26. Augusti riduig und zuvcrläßig übcrgebenen Speclfication nahmhaflt gcmidi>
ten Frey- Juden, theils vermögende, Thcils aber audi unvermögende sidi bf^
den, Wcldie dahcro in 3. Classen könnten cingcthcilct werden.
Alß
In der Ersten Classa würden wegen ihrer unzuläßlidi führenden Negotien H
Gewerbes zu stellen seyn: .,.. „„ .,
Manner; Weiber: Kind: Gcsirif
Geschidne der Juden in Breslau (1702— 172S)
1. Philipp Hirschel Lazarus (57)
Neuer Müntz Jude nebst 1
2. Latzarus Zacharias der
aJtc Müntz Jude (52) 1
3. Abraham Speyer (82) 1
4. Hirschel Scholl Rabb: von
Cracau (42) J
5. Isaac Marx Juden Fleischer 1
6. Emanucl Bcndix von Glogau, Gold
und Silber Pagament Licferandt 1
7. Hirsdiel Bendix von Glogc sich
nennender Pfaltz-gräffl. Hoff Jude (49) 1
8. Samuel Abraham von Präge Spitz
Jude 1
9. Moses Welsch von Amsterdam
Budiführer |
10. David Joseph, Goldschmidt von
Präge (38) 1
11. Berl Mayer von Präge (44) 1
12. Aron Isac von Croterschin
K(auff)mann (14) 1
13. Hertz Abraham von Zültz
Apfel Jude (60) 1
1
1
1
2
1
5
2
6
1
I
2
2
i
1
1
1
2
110
14. SAbbathey Bassista von Präge
Buchführer (15)
J5. S.^muel Sax von Jaruschin (13)
Tliut in der Isten Classa
Mann: Weib:
1
Kind: Gesinde:
1
1
15
2tcr Classc
Folgen die Schammosche welche wegen
ihrer guten Intraden und EInkünffte,
von ihren unter sidi habenden, ab und zu-
rcisenden Juden hierher zu setzen sindt
J6. Lcbcl Baradi, Schammoß von
Croterschin (27)
17. Midiel Abraham, von Lublin (8)
1 8. Nathan Abraham, Sdiammcs von
Oppatow (3)
19. Lcbcl Marx, Schammcs von Rcusdi
Lcmbcrg
20. Nathan Benjamin, Sdiammes
von Calisdi (75)
21. Jacob Jüdcl, Sdiammes von Pohl.
Lissa (1)
22. Hirschel Lichtenstadt, Sdiammes
von Präge (41)
23. Lebcl Schneider, Sdiammes von der
Judcnsdiafft in Mähren (7)
24. Jodien Israel, Ziltzer Schaniß (47)
25. Moses Lebel, Sdiammes von Posen
26. Jochen David- Sdiammes von
Cracau (25)
Thut in der 2. Classc
3. Classa
Meist Mädtler
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
11
27. Isaac Midiel, Midiel Sdiameß
Sohn (9)
28. Abraham Jacob von Rcusdilemberg,
Schmucklers gewesener Diener
29. Marx Lebel, Löbel Barodis
Eydam (29)
30. Marx Samuel, Barodis ander
Eydam (30)
31. Samuel Nachott, des neuen Müntz
Juden Bedienter (16)
1
1
1
1
1
15
10
19
1
2
4
1
1
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Bernhard Brilling
Mann: Weib; Kind: G<i^6r
32. Hlrsdiel Benjamin von Beuten
dito Bedienter (2) 1 — . _ ^
33. Lebel Marx, Juden Fleidiers Bruder 1 l — -.
34. Jacob Philipp, Viehstecher (51) 1 1 3 «.
35./ Jacob Jüdcls Schamß von Lissa 1 1 — «.
36. seine zwey Eydmänncr \ 1 — «.
37. Jodicm Israels Schamß von Ziltz
sein Eydam \ 1 — ^
38. Item die alte Miihrisdic Sdiamssin
mit ihren 2 Töducrn (68) 12-.
39. Item eine Jüdische Sechswöchncr-
Wartcrin und 1 — ^
40. Ein Kranken wärthcr _
Thut so zur 3. Classa gehören 11 10 5
Wann nun, wie wohl ohnvcrsdiriebener (?), jeder Freyjude vor der rr«
Classa monatlidi 8 fl., deren Weiber jede 4 fl., jedes Kindt mann- und ir>i
Gesdilcdits 2 fl. und von jeden Diener, Jungen und Magdt 1 fl. cntriivi
müßte, würde es monatlich betragen: Von
15 Mannes-Personen 120
15 Weibes-Personen 60
19 Kindern und 38
28 Gesinde 28
t
I
Sa. 77
246 fl.
Und also würden die von der Ersten Classa jährlidi zahlen müssen 295H
Ergo von denen in der 2. Classa sollte ycdc: Mannesperson 6 fl., jede Tc}«
Person 3 fl., von jeden Kinde 2 und von jeden Gesinde 1 fl. gegeben wcrjr,.
würde vorher spezificirtc
1 1 Mannes-Personen 66 fl.
10 Weiber-Personen 30 fl.
1 1 Kinder und 22 fl.
9 Gesinde 9 fl.
Monathl. betragen: 127 fl.
jährlichen aber 1524 fl.
Von denen in der 3. Classa.
Wenn jede Mannes Person 4 fl., jede Weibes Person 2 fl. und von jedem K»ri»
lV2fl., vom Gesinde aber 1 fl. entrichtet werden sollte, würde von <i
specificirten
11 Mannes-Personen 44 fl.
10 Weibes-Personen 20 fl.
5 Kinder und 7 fl. 30 kr.
2 Gesinde 2 fl.
Monathl. betragen: 73 fl. 30 kr.
112
Gcschidjte der Juden in Breslau (1702'-172S)
j^.d .ilso die von der 3. Classa jährlldien bezahlen müssen
In Summa also alle 3 Classen zusammen monathlich
Jihrcs aber Einkommen
882 fl.
446 fl. 30 kr.
5358 fl.
befinden sich Laut der übergebenen
Spccification unter 19. und 26. Aug. 1710
Juden in der 1. Classa
in der 2. Classa
in der 3. Classa
Mann: Weib: Kind: Gesinde:
15
11
11
15
10
10
19
11
5
28
9
2
Sa. 37
35
35
39
Alß Mannes-Personen
Weibes-Personen
Kinder
Gesinde
Summa:
37
35
35
39
146 Personen
}6c( des Hates der Stadt Breslau an das Königl. Oberamt in Schlesien,
^•^incnticrt 28. Nov. 1725.
Modigeborener Graf.
Aus Euer Exccllenz Euer Gnad. und unserer hodigeehrtesten Herren sub prae-
wntato 7. hujus gnädig und hochgcncigt an uns abgelassener obcramtlidier
Verordnung haben wir mit mehrern gehorsam- und unterdicnstsdiuldigst erse-
hen, wasmaßen diesclbten eine ordentliche Consignation aller und jeder sich
dcrmahlen in der Stadt allhier aufhaltenden Juden, mit Vor- und Zunamen, wie
auch ihrer Weiber und Kinder, und woher sie gebürtig, verlangen wollen.
Wie wir nun also forth die geordneten Sdiames, denen die Juden nebst ihrem
Anhange individualiter am Besten bekannt, vor uns erfordert und denselben
mit Ernst und Nadidruck und unter ausdrücklicher Bedrohung (mit) denen zur
Strafe ausgesetzten 100 fl., wenn ein einziger versdiwiegen würde, anbefohlen,
d.iß sie von allen und jeden allhiesigen Juden ein richtiges Verzeichnis ihrer und
der Ihrigen mit dem fördersambsten einbringen sollten.
Alß, nach-dem Wir nunmehro, außer was die Zülzer und Glogauer anbetrifft,
wegen derer Ersteren Sr. Excellenz der Herr Graf von Proskau /: pl. tit:/,
wegen der anderen aber der Glogauische Schamcs die Vertröstung gethan, daß
5ie in loco verzeichnet und von daraus Einem hochlöbl. Königl. Obcrambte ein-
gesendet werden würden, von jedem Juden in particulari sein und der seinigen
Vcrzcidiniß besage Beyschlusses sub A erhalten.
Alß haben wir diese Verzcidmisse zusammen vcrlangtcrmaßen in eine ordent-
liche Consignation sub B bringen lassen, weldie Euer Excellenz, Euer Gnad. und
unseren 'Hodigeehrtesten Herren wir hiermit gehorsam und unterdicnstsdiul-
digst übcrreidien sollen, allstets beharrende . . . gehorsam- und unterdienstsdiul-
digc Rathmannen der Stadt Breslau.
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Bernhard Brilling
2. Liste der Juden in der Stadt Breslau vom Jahre 1725, aufgestellt du-i
d.e Stadt Breslau und übersandt an das Obera.t. präsentiert 28. t
aus: Staatsarchiv Breslau Rep. 17 II, 69 w, Bl. 33a-54b
Die in dieser Liste verwendeten Abkürzungen bedeuten:
M. = Mann
K. bzw. Ki. = Kind bzw. Kinder
F. = Frau
G. =* Gesindepersonen
Verzcidmis der Breslauer Juden vom Jahre 1725
I. Cobnsignation derer kays. privilegierten allhier wohnenden Juden
Lit.B, -^
1. Philipp Lazarus Hirschcl»»^ Unvc Ur.((^\.
und Kindern (1 M., 1 F. u. 9 Ki.) Hoffaktor mit seinem Vc).
Ein bei sich habendes Gesdiwisterkind (1 Ki )
2 KÜff GO" ^""" "■ ''"'* ""'' ^"'"" ""'^ ''"«° Kindermägdl. (M.. F,
Baruch, ein Sdireiber
Levin, der Praeceptor mit seinem Weibe (M. u. F.)
balomon, ein armer Gelehrter (M.)
Jordan, der Hausknecht, nebst 2 Dienern (M., 2 G.)
1 armes Waisenkind ^
L^acir'?* ^- ^^"^^^'"^dchen, 1 Ködiin, 1 Küd.enmagdt (4 G.)
saac Samuel mit seinem W. und Kind, dessen Ködiin (M F IG u 1 G \
Isaac Abraham mit seinem Weib und Kindern (M., F 3 Ki ) ^^
David, der Vorsänger (M.) ^^-^^u)
Aaron, ein lahmer armer Mann von Zülz (1 M )
(Dieser Haushalt zählte 44 Personen)
Abraham von Hotzenplotz der Praeceptor (1 M.)
Lobcl Lazarus von Posen, der Informator mit seinem Weib und Kind (M., F.
Moyses Mandel (M.)
Jüdel Jacob (M.)
»<) Philipp Pösing, seit 30. 1. 1745 prcußisdier Hof- «nr4 v.^
starb am 21. 6. 1749; $. o. Anm. 7. ^'^''"**"°^*^^ "°*- "«a Kammeragent: f. Sdincc I, S. i;^.
•*) Rabin, Beiträge S. 27, Anm. 67, S. 28, Anm. 69 und S. 54. Anm. 150.
114
Geschichte der Juden in Breslau (1702'-1725)
Moyses Perskowitz mit Weib u. Kind (M., F., 1 K.)
{Der Haushalt zählte 19 Personen.)
3. Des verstorbenen Lazari Zadiarias Kayserl. Münzliefcrantens Wittib
Andcl Lazarussi n'") samt ihrem Enkel (F. u. K.)
D.ivldt Stättel mit Weib und Kind (M., F., K.)
Wolf Perskowitz, 1 Junge; Zara, die Dienstmagd (2 G.)
(Der Haushalt zählte 7 Personen.)
4. Zacharias Lazaru s^^), kays. Münzlicfcrant und sein Weib (M., F.)
F.manucl Fracnd^cl mit Weib und Kind (M., F., K.)
Israel Fraenckel mit Weib und Kind (M., F., K.)
Siimucl Isaac mit Weib und Kindern (M., F., 6 K.)
jACob Samuel mit seinem Weib (M., F.)
D.ivid Marcus, 1 Junge; Bcla Kusskin, die Ködiin; Rosina, eine arme Waise
(IK.,2G.)
die Vcrwittibte Rabbinerin'^) mit ihren Kindern und deren Dienstmagd (F., 4K.,
IG.)
(Der Haushalt zählte 27 Personen.)
5. Joseph Lazaru s'"), kays. Münzlieferant mit seinem Weib und Sohn
(M., F., K.)
Lazarus Jakob, aus dem Reich gebürtig, Praeceptor mit Weib und Kindern
(M., F., 4 K.)
Aaron Moses, der Sdireiber (M., F., 4 K.)
Kalimann Jacob, der Bediente (M., F., 1 K.)
Löbcl Simon aus Polen, Einkäufer und Wirtschaflsverseher (M., F., K.)
Sclda, die Dienstmagd (1 G.)
(Der Haushalt zählte 22 Personen.)
6. Abraham Lazarus Zacharia s^°°), kays. Münzlieferant (M., F.,
2K.)
Joseph Sabbathai, der Kantor (M., F., K.)
Isaac Joadiim von Zülz (M.)
Abraham Jesey*®^), Informator (M., F., 2 K.)
Abraham Hirschel von Prostitz, der Bediente; Mündel von Kaiisch, die Ködiin;
Bcla von Dessau, das Magddien (3 G.)
(Der Haushalt zählte 15 Personen.)
*^ Ihr Mann Lazarus Zadiarias ist 1720 gestorben; s. Brilling II S. 137, Anm. 18.
^ Von Zadiarias Lazarus wird in einem Sdireiben der Brcslaucr Kaufmannsältesten aus
i^m Jahre 1731 behauptet, daß er »hier kein Domiciiium habe . . ., sogar zu Amsterdam
»ohncn" soll; s. Stadtardiiv, Lose Judenakten.
•*) Wessen Witwe sie war, ist im Text nidit angegeben.
*^) 1727 wurde Joseph Lazarus zum Personal- und Juwelen-Accis-Päditer ernannt; s. Ra-
i>-.n, Beiträge S. 28, Anm. 67, S. 37, Anm. 92 u. 5. 56, Anm. 154.
'**) «. über ihn Brilling in: ZGJD VII, 1937, S. 109—111. Er starb 1774.
'*') Abraham Isai wird in einer Breslauer Judenliste vom Jahre 1722 als Rabbiner im
Hijshalt des Gabriel Jacob (s. u. Anm. 108) erwähnt. Das bedeutet wohl, daß er damals
Hiusrabbiner dieses Hof Juden war und dann seine Stellung wediselte.
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2--
. « . : Bernhurd Brilling
7. BencdictHirsche 1"«), kays. privilegierter Jude, (M., F., K.. G.)
Sein Bruder Hertz Hirschcl, dessen Weib und Köchin (M., F., G.)
sein Vater Hirschcl Benedix"«), kays. Juwelen-Accispächtcr (M.)
Sußmann, dessen Dienstjunge (1 G.)
Lipmann, der Pracceptor (M.)
zwei Dienstjungcn, Hertz und Jacob; 1 Köchin, 1 Kinderweib; 1 Schleuß^-«
(5 G.)
Sccligcr, der Casslercr (M., F., K., G.)
Löbcl Alexander, der Buchhalter (M., F., K.)
Hirsdiel, dessen Dienstjunge, nebst der Köchin (2 G.)
Meyer Mandel, der Schulmeister (M., F., K.)
Falk Sdimcyer und Israel Löbel, 2 Bediente zum Hin- und Widerschidccn xm^x
Land (2 M., 2 F., 6 K.)
Götsdiel, Einkäufer (M., F.)
Aaron, der Sclircibcr (1 G.)
(Der Haushalt zählte 40 Personen.)
8. Abraham Speyc r^o^), kays. Juwelen-Zollpäditer, nebst Kindern (V.
6 Ki.) ^
Reitzel von Groß-GIogau, seine Amme (1 G.)
Aberle Marcus, der Informator (M.)
Pincus Susman von Crotoschin, sein Bedienter und 1 Köchin (2 G.)
Heymann Marcus von Prag
Samuel Abraham von Hotzenplotz
Samuel Hirschel von Breslau (3 M.)
(Der Haushalt zählte 14 Personen.)
9. Samuel Abraha m^o'»), Chur-Trier- wie auch Chur-Pfälzisdier Hofjuif
(M., F, 2 K)
der Sdiulmcistcr Salomon Mendel (M.)
Aaron Kalmus, der Praeccptor (M.)
Abraham Samuel, der Junge, und Rebecca Kalmus, die Ködiin (2 G.)
(Der Haushalt zählte 8 Personen.)
10. Samuel Wolf f^o«), Mosvowitsdier Courier (M., F., 3 K.)
Jonas Moyses von Fraustadt, der Praeccptor (M.)
"') Bendix HirsdicI aus Glogau besuchte die Leipziger Messe von Breslau aus 1710-17)7:
s. Freudcnthal S. 48. Nadi dem bereits erwähnten Aktenstück des Breslaucr Stadt-uJnti
(s. o. Anm. 97) erhielt Benedict Hirschcl seine Aufenthaltsgenehmigung in Breslau aU U
vollmhchtigtcr des ehemaligen kaiserlidien Oberfaktors Emanuel Oppenheimer am 25. S^t
1718 auf 15 Jahre; s. Rabin, Beiträge S. 12, Anm. 28.
103) Hirsdiel Benedict aus Glogau bcsudue die Leipziger Messe von Glogau aus 1692-ir*J
und von Breslau aus von 1708—1730; s. Freudenthal S. 47 u. 93; $. ferner Brann, Gt
sdiidite H. 6, S. 236 u. Rabin, Beiträge S. 28, Anm. 69.
"<) s. Brilling II, S. 138 Anm. 22.
105) Auf der Leipziger Messe 1718—1726; s. Freudcnthal S. 47.
100) Nadi der oben in Anm. 97 zitierten Quelle erhielt Samuel Wolf ein PrivilcR i!«
moskowitisdicr Courier, weldier „nebst seinen angegebenen Domestiquen unzulÜsijir»
Handcl^ und Mädiclcicn treibet, ja sogar in die bürgerliche Nahrung Eingriffe tut, alUt-
band Kleider, Deden, Schabracken etc. sticken läßt, und dadurch der gemeinen Stait
Sdiadcn zufüget"; $. dazu Rabin, Beiträge S. 27, Anm. 66 u. S. 55, Anm. 153.
116
Gesd?ichte der Juden in Breslau (1702-1725)
Moyses Samuel, der Dienstjunge, und ein Mägdel (2 G.) •
Löbcl Jonas, des WolfFs Sdiwlegervater (M., F., K.) ...
Wolff Pidc"^) (M., F., 4 K.) .. j wx>f t: K r ^
Philipp Wolff und dessen Dienstmagdel (M., 1^., IS.., o.;
Isaak Löbel, dessen Ködiin und Junge (M., F., 2 G.)
Perle Abraham (M., F., G.)
(Der Haushalt zählte 28 Personen.) » •
U.GabrielJaco b»<>8), Werthcimbisdicr Bestellter, (M., F., 2 K.)
dessen Mutter (F.) • . •
der Bruder Moses (M.) ^ , ,.. n i v \
Low Jacob»»"), glcidifalls scm Bruder (M., F.. 1 K.
dessen Schwester mit ihrem Manne Hertz Ansdiel (M., F.)
Insülcidicn der Vetter Samuel Abraham (M.) ^ ,,. , •• aa (( C\
1 Kinderwclb, 1 Kodein, 1 KuAelmägdel, 1 Junge, 2 Kindermagdel (6 G.)
Joseph Halle^^o) (M., F., 3 K.)
dessen Köchln (1 G.)
Elias Sabatky (M., F., 4 K.)
Marcus Löbel (M., F., 1 K.)
Joseph Abraham (M., F., 2 K.)
Menasses Aaron, der Praeceptor, (M., F.)
Pcssadi Abraham (M., F., 1 K.)
Abraham Immanuel, der Sdiulmeister (M.)
(Der Haushalt zählte 43 Personen.)
12. IsaacMarcu s"^), Personal- Accis-Päditcr, (M., F., 2 K.)
dessen Ködiln (1 G.) />>r xj i v- \
dessen Bruder als Budihalter Löbel Marcus (M., F., IK)
Marcus Salomon, des Isaac Marcus Eydam von Gr.-Glogau (M., F., 4 ^.)
Salomon Seelig"^), der andere Eydam (M., F.)
dessen Dienstmagdel (1 G.) _ ,^k ns
Lippmann Samuel, des Marcus Visitator (M., F.)
^y^Wo^^. wahrsAeinlid. aus Prag, besud^tc die Leipziger Messe 1725-63; ,. Freuden-
•^^Galriel Jacob Wimpfen war ein Neffe ä« S^^ J^^^
jKob Wimpfen verheirateten SAwester). üb« ^^^^^ ^^^^^^^ ,„a zog
T.cn 1888, S. 21, Anm. 5 und S. 77. Gabrcl Jacob veriiei. Halberstadt aus Hamburg
«lA Kremsler, wo sein Sdiwiegersohn David ^^" ^^^^^^ in Kremsier Bd. I
1745-57 Rabbiner war; s. Ad. Frank 1-Grun.Gesdiichtc der jua
(Breslau 1896) S. 85. Anm. 2; Rabm. Beitrage S.U. Anm. 25, ^,1^. ^n
truM Jakob wird in einer Liste vom Jahre 1731 als ^t^-^J^JJ^^^^^^
"•) Joseph Halle war auf der Leipziger Messe 1734/35; ^- /^^^^^f ^^^f. .^f' ,. ^^^^ -,
- Isaae Mareus starb vor dem 30. Dezember 1726; - j^^^^^^^J^Ä
Anm. 58.
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Bernhard Brilling
Abraham Joseph (M., F., 2 K.)
Samson Jocl, Löbcl Marcus Eydam (M., F., 4 K.)
(Der Haushalt zählte 29 Personen.)
Summa aller sich allhicr aufhaltenden privilegierten Juden; 296 (77 M 57 f
109 K. und 53 G.)
II. Conslgnation derer sich allhier aufhaltenden Juden, so von teils Her».
Schäften recommendiret,
13. Elias Isaac Marcu s"'), jüdisdier Brief bestellcr^^^), (M., F.)
dessen Dienstmägdel (1 G.)
Kallmann Alexander, der Briefträger, (M., F., 4 K.)
(Der Haushalt zählte 9 Personen.)
14. des Doct. Forti s"*) hinterlassene Familie, bestehend in
dessen 3 Kindern, (3 K.)
dem Haushalter und seiner Toditer (M., 1 K.)
dem Sdiulmcistcr und seinem Weibe (M., F.)
(Der Haushalt zählte 7 Personen.)
15. Nathan Perlheffte r"«), Accis-Pächtcr, mit seinem Weib, Toditr?
und Stiefsöhnen (M., F., 3 K.)
Marcus Moyses*^^), der Schwiegersohn (M., F., 2 K.)
dessen Kindermägdel (1 G.)
Marcus, sein verheirateter Sohn"^) (M., F., 2 K.)
dessen Kindermägdel (1 G.)
Isaac Bchnisdi von Aussce, Accis-Bedienter, (M., F., 5 K.)
Wolff Selig von Suldcen, (M.)
Benjamin Marcus von Kaminke, (M.)
Joseph Abraham von Komorn, (M.)
Isaac Baruch von Reschau, (M.)
Bernhard Jacob, Dienstjunge (1 G.)
(Der Haushalt zählte 17 Personen.)
"5). Nadi dem oben in Anm. 97 erwähnten Aktcnstüdt aus d. J. 1731 hieß er EHai Ihm
Haber und war ehemaliger jüdisdier Pcrsonal-Accls-Päditer »wcldicr nunmehro den TitH
eines kaiserhdicn Postbcstelitcn führet"; in Leipzig 1720—39; $. Freudenthal S. 48; in»
wohnte er in der St. Matthias- Vorstadt; s. Rabin, Beiträge S. 53, Anm. 148.
^\^) Für die Verteilung der Post an die Breslauer Juden mußte ein jüdisdier Bricfzustcüfr
eingestellt werden, da es für Niditjuden sdiwicrig war. in einer so großen Judcnsduft » i
der Brcslauer die ähnlich klingenden Namen der Juden, die z. T. keine Familicnnarrr»
trugen, auseinanderzuhalten. Audi in Frankfurt a. Main gab es aus diesem Grunde »,>t
ziclle jüdisdic Briefträger; s. meinen Artikel: «Jüdisdie Briefträger in Frankfurt/Main m
18. Jahrhundert* im: „MB" (Mitteilungsblatt), Tel-Aviv, vom 29. 4. 1949.
"*) Es handelt sidi um die Kinder dti verstorbenen Arztes Dr. Moses Fortls; s. o. Anm. M
"«) $. über ihn bei Brilling II, S. 141, Anm. 78. Die Familie Perlhcftcr trug Audi d»*
Namen Brück.
"7) Marcus Moses erscheint in der Brcslauer Judcnlistc vom Jahre 1737 als Mirui
Moses Brudc.
"8) Marcus Nathan erscheint in der Brcslauer Judcnlistc vom Jahre 1737 als Mar.-n
Nathan Brudc aus Zülz.
118
Geschichte der Juden in Breslau (1702 — 772^^
16. Jacob Lobe P"), Toleranz-Päditer. (M., F., 4 K.)
2 Dienstjungen (2 G.)
l.öbcl Isaac mit Weib und Dienstmägdel (M., F., 1 G.)
dessen Tochter und ihre Kinder (F., 4 K.)
S-ilomon Löbel (M., F., 3 K.)
David Hlrsdiel (M., F., 4 K.)
dessen Ködiln (1 G.)
I?aac Samuel, Schulmeister, (M.)
Jacob Hirsdiel von Pitsdicn^o), (M., 3 K.)
dessen Ködiin (1 G.)
l.übcl Salomon (M.)
Samuel Nohc (M.)
(Der Haushalt zählte 36 Personen.)
17. Löbel Baruc h*-*), Crotosdiiner Sdiames, (M., F., 4 K.)
sein Bruder Isaac Baruch (M.)
Ntoscs Fabian, der Praeceptor, (M.)
S.ilomon Isaac von OpatofF, Sdiulmelster (M.)
1 Köchln und 1 Junge namens Joseph Jacob (2 G.)
Barudi Löbel (M., F., 4 K.)
1 Dienstmensdi und 1 Junge (2 G.)
Philipp Löbel, der andere Sohn (M., F., 1 K.)
Simon Heskiel (M., F., 3 K.)
Isaac Jacob von Lissa, der Dienstjunge (1 G.)
Salomon HIrschep22)^ jcs Baruchs Eydam, (M., F., 2 K.)
(Der Haushalt zählte 32 Personen.)
18. Löbel Marcu s^^s), Reusdi-Lemberger Schamcs (M., F., 6 K.)
seine beiden Eydämmer: Abraham Wolff von Groß-Glogau und
Isaac Samuel von Crotoschln (2 M., 2 F.)
Esalas Marcus, der Bruder, (M.)
Abraham Marcus, ebenfalls der Bruder (M. u. F.)
Meyer Abraham, Bedienter auf Hochzeiten*"), (M., F., 2 K.)
David Marcus, der Praeceptor (M.)
Selig Jacob und Marcus Moyses, Dienstjungen (2 G.)
Sarlc, die Köchin, 1 G.
(Der Haushalt zählte 23 Personen.)
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"») J. Rabin, Beiträge S. 29, Anm. 70 u. S. 25, Anm. 58.
"*) Dies dürfte wohl die erste Erwähnung eines Juden in dem kleinen oberschlesischen
Städtchen Pitschen bei Kreuzburg sein.
"•) 5. Brilling II, S. 133, Nr. 27. sowie S. 140, Anm. 56.
'") Salomon Hirsch wurde 1733 zum Schammes für Wolhynien ernannt; s. Wcinryb
S. 62. Er war NaÄfolgcr seines Schwiegervaters.
'") Lob bcn Mordcdiai wurde am 16.5.1724 zum Sdiammes dei Distrikts Reusd\-
Icmbcrg ernannt; i. Wcinryb S. 63.
'**) Rs dürfte sich bei ihm um den sogenannten »Baddian" (Spaßmacher bzw. Unterhalter),
der gewöhnlich bei den Hodizeiten auftrat, handeln. Allerdings konnte er davon seinen
Ubcnsuntcrhalt wohl kaum bestreiten und ernährte sidi daher hauptsädilidi als Bedienter
des Lcmbcrgers Schammes.
119
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Bernhard Brilling
19. J a c o b J ü d e \'^^), LIssner Sdiames, (M., F.)
dessen Eydämmer Hirschcl Moses u. Simon Jacob (2 M., 2 F., 5 K.)
Abraham Moses, ein Student, (M.)
1 Schulbedienter nebst einem Dienstjungen (2 G.)
(Der Haushalt zählte 14 Personen.)
20. M a y e r S a m u e I««), Calisdier Sdiames, (M., 3 K.)
Samuel Israel, ein Schulmeister (M., F., 1 K.)
Ezechicl Jacob, ein Schulsänger (M.)
Wolff Löbel von Groß-Glogau zu seiner Bedienung (1 G.)
1 Dienstjunge und 1 Köchin (2 G.)
(Der Haushalt zählte 1 1 Personen.)
21. Löbcl Hirsche P^^)^ Mährisdier Schamcs (M., F., 3 K.)
dessen Schwiegermutter (1 F.)
dessen Eydam (M., F., 4 K.)
Joseph Isaac, der Sdiulmeistcr (M.)
Marcus Abraham, der Informator (M.)
Jacob Joadiim, ein Dienstjunge (1 G.)
item 1 Kinderweib und 1 Köchin (2 G.)
(Der Haushalt zählte 1 7 Personen.)
22. Jacob Simo n^^^)^ Lubliner Sdiames (M., 2 K.)
Simon Marcus, sein Vater (M., F., 2 K.)
Meyer, ein Dienstjunge von Bunzlau (1 G.)
(Der Haushalt zählte 8 Personen.)
23. N a t h a n C a 1 m a n (Pintschoffer Sdiames) mit seinem Sohn Calman
Nathan samt dessen Weibe (2 M., 1 F.)
(Der Haushalt zählte 3 Personen.)
24. Salomon Mendel, Posener Sdiames (M., F., 4 K.)
(Der Haushalt zählte 6 Personen.)
25. N a t h a n H a s k e V^% Crakauer Schames (M., F.)
Lobel Naftali, sein Sdiwiegersohn (M., F., 1 K.)
Marcus Haskel, der Bruder (M., F., 2 K.)
(Der Haushalt zählte 9 Personen.)
26. H i r s c h e 1 J o a c h i m Liditenstadt"»), Prager Sdiames (M.. F.)
dessen Sohn (M., F., 5 K.) ^ '
dessen Toditer (F., 2 K.)
(Der Haushalt zählte 12 Personen.)
N? 2u?i;^^n'h^'nr''"^ '• '''"''' '•''' ^'^"•''^ ^- '^'"" ''' ^^"^ ^- j^^^^ ^^'-
i^d^ llrrlll'-^'/'M^l'^ 1713 zum Kalisdicr Sdiammcs ernannt worden sein;
«7) s. 2GJT II. 1931/32, S. 10-11 u. Rabin, Beiträge S. 27, Anm. 66.
J2fl) N. H. bcsudite die Leipziger Messe 1724—38; s. Frcudcnthal S. 48.
"0) s. über ihn in 2GJT I, 1930, S. 146 ff.
120
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1
Geschichte der Juden in Breslau (1702--1725)
27. H a n e l Löbel, Judenfleisdier (M., F., 5 .K)
Isay Löbcl, sein Schwiegersohn (M., F.)
I Klndcrwcib und 1 Köchin (2 G.)
Daniel David, ein Fleisdierknecht (M., F., 2 K.)
Selig Pincus, ein Fleisdierknecht (M., F., 3 K.)
Daniel Selig, ein Fleisdierknecht (M., F., 4 K.)
1 Kindermägdel (1 G.)
Hancl und Zierel, 2 arme Waisenmädchen (2 K.)
Ubcl Jacob, der Viehstecher, (M., F., 2 K.)
dessen Kindermägdel (1 G.)
dessen Vater Löbel Jacob (!) (M., F., 4 K.)
seine Amme (1 G.)
Laser Moses, der Praeceptor, (M.)
Pincus Mendel, der Ausädcrcr, (M., F., 3 K.)
Moyses von Crotoschin, der Flcischvisitator, (M., F., 3 K.)
Joadilm Löbel, der Dienstjunge und ein Kindermägdel, (2 G.)
Löbcl Hirsdicl, der Vieheinkäufer (M., F., 3 K.)
l Ködiin und 1 Kindermägdel (2 G.)
Mayer Jude, der Garkoch (M., F., 5 K.)
1 Amme, Köchin und Küchenjunge (3 G.)
Samuel Salomon, der Garkodi (M., F., 5 K.)
1 Garköchin, die alte Posener Sdiamesin mit ihrem Kinde und einem
Küchenjungen, namens Selig Hirsdiel (F., 1 K., 1 G.)
(Dieser Haushalt zählte 81 Personen.)
28. Berel Meye r"^), allhier geraume Zeit wohnhaft (M., F., 3 K.)
Baer Bick, der Praeceptor, (M.)
1 Ködiin (1 G.)
(Dieser Haushalt zählte 7 Personen.)
29. Isaac Kinsbur g^^s)^ kgi. Ober-Fiscalats-Sollicitant, (M., F.)
dessen Tochter namens Rosina mit ihrem Bräutigam Moyses Abraham (M.,
IK.)
(Dieser Haushalt zählte 4 Personen.)
30. P h i 1 i p p L e w i n von Präge (M., F., 1 K.)
dessen Dienstjunge Wolff Löbel (1 G.)
(Dieser Haushalt zählte 4 Personen.)
31. Samuel Jacob von Resdioff, ein hier wohnender Makler (M., F.,
4 K.)
dessen verheiratete Tochter mit ihrem Mann Hirsdiel Salomon von Reusdi-
Lcmberg (M., F.)
1 Dienstmägdel (1 G.)
(Dieser Haushalt zählte 9 Personen.)
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**') $. Über Bcrl Mayer aus Krcmsler in BrilUng 11, S. 140, Anm. 47, sowie in: Mittel-
longcn der Gcscllsdiaft für jüd. Familienforsdiung H. 26, 1931, S. 371 unter Nr. 88.
***) Vicllcidit identisdi mit Isaac Simon Ginsburg aus Prag, der die Leipziger Messen
LT. von Prag, 2. T. von Breslau aus 1703—1715 besuditc; s. Freudcnthal S. 181.
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Bernhard BrilUng
32. Michael L ö b e 1 (M., F., 3 K.)
dessen Bcfreundtln er bei sich hat (F.)
(Dieser Haushalt zählte 6 Personen.)
33. Alexander Isaa c"»), von Prausnitz (M., F., 1 K.)
Abraham Moyses, sein Bedienter (M., F., 1 K.)
1 Ködiin (1 G.)
(Dieser Haushalt zählte 7 Personen.)
34. I s a a c Nathan, 1 Schulmeister"*) (M., F., 1 K.)
ein bei ihm sich aufhaltender Waisenjunge (1 K.)
(Dieser Haushalt zählte 4 Personen.)
35. Jacob Philipp, Schulsingcr»") (M., 3 K.)
dessen Dienstmagd (1 G.)
dessen Sohn Nissel Jacob (M., F., 4 K.)
seine Dienstmagd (1 G.)
(Der Haushalt zählte 12 Personen.)
36. die polnische Garköchin (F.)
deren Tochter mit ihrem Manne und Kindern (M., F., 3 K.)
(Dieser Haushalt zählte 6 Personen.)
37. Moyses S a 1 o m o n , ein jüdischer Buchbinder, (M., F., 3 K.)
Löbel Gcrschel von Leipnig, sein Dienstjunge (1 G.)
(Dieser Haushalt zählte 6 Personen.)
Summa derer sich allhier aufhaltenden re-
commendirten Juden mit ihrem Anhange: 360 ( 84 M., 65 F., 165 K., 4fyr,^
Die obspccificirte privilegirte Juden mit
ihrem Anhange dazugerechnct: 296 ( 77 M., 57 F., 109 K., 53 0-
betragen zusammen 656 (161 M., 122 F., 274 K.. 99 G^
Consignation derer zwar vorjetzo allhier befindlichen, aber nicht bcsiänJ-j
allhier wohnhaften, sondern ab- und zureisenden Juden.
1. Laut Löbel Baruchs Consignation Nr. 17;
Victor Abraham, Abraham Mayer, WolfF Isaac, Löbel Gerstel, Wolf Eliu
Samuel Israel von Reschoff ;
Joseph Elias von Crotoschin;
David Abraham (mit Weib und Kind), Hirschel Löbel (m. W. u. K.) vri
Kempen;
Schey Jacob (m. W. u. 4 K.) von Crotoschin;
Löbel Jacob (m. W. u. 2 K.) von Radtoff ;
Malcke Victorin (m. 2 K.)
Löbel Joseph, Eva Abrahamin, David Isaac, Simon Isaac, Alexander Isai-.
Isaac Seelig, Abraham Marcus (m. W. u. 2 K.) von Crotoschin;
"3) A. J. war Gräfl. Hohcnbcrgisdicr Factor (d.h. Hofjudc); $. Rabin, Beiträge S. <'
Anm. 105.
"*) Bei weldicr Synagoge Isaac Nathan Sdiulmcistcr war, ist nidit angegeben.
"S) Audi bei Jacob Philipp ist nidit angegeben, bei wem er als Schulsinger tätig war.
I
Geschichte der Juden in Breslau (1702—172^)
Abraham Moyses (m. W. u. K.) von Auras;
Moses Jacob von Roschau.
2. Laut Löbel Marcus Consignation Nr. 18
Löbel Samuel, Jacob Löbel von Frankfurt a. Main;
i: nodi Mayer von Brodt
Hirsdiel Samuel, Fischel Löbel von Zolkoff ;
Isaac Löbel von Tissmanitz.
3. Laut Jacob Jüdel Consignation Nr. 19
ncnjamln Moses (m. W. u. K.), Samuel Hirschel, Isaac Jacob, Hirsdiel Elias,
|.icob Ephraim, Hirsdiel Lazarus, Samuel Jacob, Samuel Alexander, sein Sohn
Hirschel Joadiim (m. W. u. K.), Sußmann Löbel, Moses Isaac, Tobias Isaac
von Lissa.
4. Laut Löbel Hirscheis Consignation Nr. 21
Maricl (m. 4 K.), David Moses (m. W. u. 2 K.) von Prossnitz, Alexander Isaac
und Sohn von Praussnitz, Gabriel Jacob von Nikolsburg;
Philipp Jonas, Rabbiner aus Polen.
5. Laut Nathan Calmans Consignation Nr. 23
Jacob Calman, Hirsdiel Salomon, Moses Löbel, Herz Jacob, Jacob Salomon
u. Sohn von Pintsdioff ;
Elias Löbel, Jacob David von Woydisslau;
J.icob Israel, Hirschel Israel, Hirsdiel Salomon von Kanizpol;
Mayer Joadiim von Tarnoff;
Lübcl Gerstel von Stasdioff.
6. Laut C o n s i g n a t i o n des Lichtenstadt Nr. 28
Löbel Haber, Löbel Jeitels, Hirsdiel Abraham, Aaron Reiß, Hirsdiel Kimmel-
brodt, Simon Marx, Tobias Marx, Jacob Marx und sein Junge von Prag.
7. 1 1 e m 1 1. Nr. 29
Baruch Binder.
Summa derer ab- und zureisenden Juden: 99 (64 Männer, 12 Weiber, 23 Km-
der)
F.XTRACT-TABELLA über die Ao. 1726 consignirte Judensdiafft sowohl in
der König!. Stadt BRESLAU, als audi in derselben Vor-Städten
Nomina Jurisdictionum
In der Stadt Breslau selbst
In der Vorstadt unter St. Vincent
In der Vorstadt unter St. Mathias
In der Vorstadt bey cllff Brettern
unter dem K. Breslau. Ambt
Summa:
)7ürthc
Weiber
Kinder
Jüdische
Dienst-
bothen
Summa
KöpfTc
225
134
297
99
755
65
65
141
43
314
47
48
97
38
230
14
14
25
5
58
351
261
560
185
1357
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Bernhard Brilling
3. Vorschlag des Oberamtes betreffs der in Breslau zu tolerierenden }uin
nebst Auszug aus dem Brief des Oberamtes in Breslau an den Kaii^*
9. Dezember 1726
aus : Staatsardiiv Breslau Rep. 1 7 II, 69 w, BI. 56 a— 60 a
cn:
Spccificatlon derer in der Stadt Breslau für beständig zu tolerircnden Jud
Pri vilegir te
Pbilippp Lazarus Hirsdiel, Kays. Factor
des Müntzlieferanten Lazarus Zadiarias Wittib und Söhne
Bcnedix Hirsdiel, Oppcnheimbisdicr Bestellter
Gabriel Jacob, Wcrtheimbisdier Bestellter
Bcnedix Ruhen Gumpcrtz, Müntzlicfcrant"«)
Samuel WoIflF, Moscowitischcr Courier
Jedem Privilcgirten 4 Bediente.
Item 1 Pohlnisdi. und 1 Tcutsch. Silber Mäkler
vor dem Müntz-Lieferanten
Pachter
Zwey jüdisdie Personal-Land-Accis-Paditer
Ein jüdisdier Personal-Stadt-Accis-Paditer
Zwey jüdisdie Toleranz-Paditer
Jedem 2 Bediente
Schammesse
Sieben Pohlnische Schammesse und Russisdic
Ein Böhmischer Sdiammess
Ein Mährischer Schammcss
Ein Glogauer Schammess
Ein Zültzer Schammess
Jedem 1 Bedienter
Fleisch hacker
Ein jüdisdier Kasdierer '
Ein jüdischer Fleisdihadter
mit zwey Knechten
Gelahrte
Ein Rabbiner
Ein Praeccptor oder Sdiulhalter
Jedem 1 Bedienter
N. B. Keine Synagoge ist zu Breslau vorhanden, sondern die Juden kommen
nur m den Cammern zusammen zur Verriditung ihres Gebets.
I
"«) s. o. Anm. 93.
Geschichte der Juden in Breslau (1702—1725)
X*; dem Brief des Oberamtes in Breslau an den Kaiser vom 9, Dez, 1726
An IhroK. u. K. Maj.:
Das K. O. A. übersendet allergebenst die Consignation der in der Stadt Breslau
und derselben Vorstädten wohnhafften Juden, mit der Anmerkung inwieweit
dcrcrsclbcn angewadisene große Anzahl zu restringiren wäre. . . .
(Blatt 59 a)
Da aber audi die Erfahrenheit gelehret, daß der Breslauer Magistrat mit aller-
hand Juden gleichsam ein Gewerbe treibet und nach eigener Willkür in Ange-
sidit des K. Gubernii bald unter dem vorwendenden Privilegium de non tole-
randis Judaeis alle Juden bis auf die privilegirtcn auf einmal zu einem Tor aus
der Stadt absdiaffct, bald zu dem anderen dererselben nodi mehrere gegen Ab-
licisdiung einer gewissen Gebühr wiederum hereinlasset, soldies aber nur zu
desto mehreren Irrungen und vcrsdiicdcncn Nachteiligkeiten Anlaß zu geben
pflegt;
so unterwerfen . . . wir dem Kaiser die Bitte, dem Magistrat mitzuteilen, daß er
keinerlei Rcditc über die Tolcrirung der Juden hat, „sondern die untolcrirte und
fremde Juden nur zu Jahrmarktszeiten, wie sonsten Herkommens gewesen,
14 Tage vor dem Jahrmarkt in die Stadt Breslau einzulassen und hingegen
14 Tage nadi dem Jahrmarkt diese wiederum ohne alle Einwendung aus der
Stadt zu bringen sdiuldig sein solle*.
Abkürzungen
Brinn, Geschichte = Brann, Marcus: Gcschidite der Juden in Schlesien. 6 Hefte mit
fortlaufender Seitenzählung, erschienen als Beilage zu den Jahresberichten des
Jüd. Theol. Seminars in Breslau für 1896, 1897, 1901, 1907, 1910, 1917
Bfinn, Landgemeinde = Brann, Marcus: Etwas von der sdilesisdien Landgemeinde,
in: Fcstsdirifl zum 70. Geburtstag Jakob Guttmanns, Leipzig 1915
Brann, Landrabbinat = Brann, Marcus: Geschichte des Landrabbinats in Sdilesien,
in: Jubelschrift zum 70. Geburtstag des Prof. Dr. H. Graetz, Breslau 1887
Brillingl = Brilling, Bernhard: Geschichte der Juden in Breslau von 1454 bis 1702,
Stuttgart 1960
Brilling II = Brilling, Bernhard: Zur Gesdilchte der Juden in Breslau (Die ersten in
Breslau wohnhaften Juden 1697 — 1707) im: Jahrbuch der Schlesisdien Friedridi-
Wilh.-Universität zu Breslau Bd. XII, Würzburg 1967
Ffcudenthal = Freudenthal, Max: Leipziger Meßgäste, Frankfurt/Main 1 928
Crunwald = Grunwald, Max: S. Oppenheimer und sein Kreis, Wien/Leipzig 1913
lewin = Lewin, Louis: Geschichte der Israelit. Krankenverpflegungs-Anstalt und
Bccrdigungsgcsellschaft zu Breslau 1726— 1926, Breslau 1926
SiGJF = Mitteilungen der Gesellschaft für jüdische Familienforschung, Berlin
Pribram = Pribram, A. F.: Urkunden und Akten zur Geschichte der Juden in Wien,
Wienu. Leipzig 1918
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Bernhard BrilUng
Rabin Beiträge = Rabin, Israel: Beiträge zur Redits- und Wirtsdiaftsgesdlchtc i.
rSlTlL rr't^:? ''• Jahrhundert, Heft 1, ersd^ienen als Bei a^e umlT
ridit des Jud. Theol. Seminars zu Breslau für das Jahr 1931
Rabin Reditskampf = Rabin, Israel: Vom Reditskampf der Juden in Sdilcslcn n
sd..enen als Beilage zum Berid^t des Jüd. Theolog. Seminars zu Bresifu für l',"
Schnee - SAnee, Heinrid.: Die Hoffinanz und der moderne Staat, Bd. I ff.. Bcrl.
Staatsarchiv = ehemah'gcs prcußisdics Staatsarchiv in Breslau
Stadtardiiv - Stadtardiiv Breslau (Wrociaw)
2GJ = Zcitsdirift für die Gcsdiic^ite der Juden, Tel-Aviv
2GJD = Zeitschrift für die GesAidte der Juden in Deutsdiland, Berlin
2GJT =^2eitsd.rift für die Geschidite der Juden in der Tsched^oslowakei, Brür.^
126
L'f^uU Sdiulz
ZWEI SCHLESISCHE LEBENSSCHICKSALE AUS
FRIDERIZIANISCHER ZEIT
Karl Adolph von Rexin
Ein Diplomat Friedrichs des Großen
Ikr Kammerherr der Königin Elisabeth von Preußen, Reichsgraf Ernst
Ahisvcrus Heinrich von Lehndorff, trug am .11. Januar 1767 in sein
Tigcbudi^) ein:
Ich madic mit Herrn Rexin Bekanntschaft, der von Konstantinopcl zurück-
gekehrt ist, wo er mehrere Jahre Gesandter war. Er ist ein Mann, der durch
Talent und besonders durch günstige Umstände emporgekommen ist.
Von einer Reise nach Schlesien im September 1769 heißt es in dem
Tigcbuch:
Idi durdistreife die ganzen Berge Schlesiens, bade in Warmbrunn, erklimme
den Berg Kynast und den mit dem Annakirchel. Idi gehe nach Arnsdorf
zum Grafen Lodron, nach Hirschberg zu Herrn v. Buchs und besuche den
berühmten Rexin, mit dem ich midi lange über die Zusammenkunft des
Kaisers mit dem König in Neiße unterhalte. Auch den Schmiedeberger Jahr-
markt sehe ich mir an . . .
Ter war dieser „berühmte Rexin"? Die sonst so beredten Schlesischen
Provinzialblätter^) wußten bei seinem Tod nur zu melden:
Gest. den 28. Oktober 1790 zu Groß-Glogau: Hr. v. Rexin, Kgl. Geheimer
Kommerzienrat, ehemaliger Kgl. Gesandter an der Ottomanischen Pforte.
Das Nähere künftig.
Dieser angekündigte Aufsatz erschien niemals. Audi der sonst so findige
Herausgeber der Provinzialblätter Streit hat also kein sicheres Material
schabt. Es ist möglich, daß die Animosität des großen Königs gegen
Rexin Streit bewogen hat, auch nach beider Tod nichts zu schreiben. So
:Jt Rcxins Leben im Dunkel geblieben.
Der zeitgenössischen und der sich ansdiließcnden späteren Literatur ist
*cnig mehr zu entnehmen, als daß Herr von Rexin, eigentlich Gottfried
') Dreißig Jahre am Hof Fricdrldis des Großen. Aus den Tagcbüdiern des Rcidisgrafcn
f'nst Ahasvcrus Heinrich Lehndorff, Kammerherrn der Königin Elisabeth Christine von
Trcußcn. Mitteilungen von Karl Eduard Sdimidt-Lötzcn. Naditrägc Bd. 2, 1913. S. 49;
V 162.
^ Sdilcsisdic Provinzial-Blättcr 1790, II. S. 476.
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lANA DIE JÜDISCHEN GEMEINDEN
Abhandlungen und Texte
aus dem Institutum Judaicum Delitzsdiianum
Münster (Westfalen)
herausgegeben
von
Karl 1 Icinrich Rcngstorf
Band 14
Bernhard BriUing
DIEJÜDISCHEN GEMEINDEN
MITTELSCHLESIENS
ENTSTEHUNG UND GESCHICHTE
MITTELSCHLESIENS
ENTSTEHUNG UND GESCHICHTE
von
Bernhard Brilling
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VERLAG W. KOHLHAMMER
STUTTGART BERLIN KÖLN MAINZ
VERLAG W. KOHLHAMMER
STUTTGART BERLIN KÖLN MAINZ
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i:*k
»dien Gemeinde unterscheidet
jns. Während in diesen im all-
|80 erreidit war und die ZalJ
zurüdcging, stieg die Zahl der
*t sich durdi den andauernden
[ie aus den an Polen nadi dem
Anwohner zum größten Teil
auch die Zahl der Breslauer
mg verursachte Rückgang der
aus den kleinen Gemeinden
laft) hatte die Zahl der Bres-
[hunderts (1791) wurden 2484
der Emanzipation, war ihre
iwanderung aus Schlesien und
|b es dort 7384 Juden, 1871:
die Zahl der Breslauer Juden
auf 23 240 (im Jahre 1925).
)2 Juden, und 1939 immerhin
11 das Ende der NS-Zeit nicht
tcr verweise idi auf die Germania
rcsdiichtc der Juden in Sdilcsien,
lauer Jüdisdi-Thcologisdicn Semi-
(eindc (1454 — 1702) verweise Idi
1702 (Stuttgart 1960).
izeit (1700—1945) gibt es bisher
Itcn für diese Zeit sind zu nennen:
:dikt vom 11. 3. 1812" = Beilage
Breslau für 1912; B. Drilling: „Die
Jahrbudi der sdiles. Friedridi-
|, S. 126—143; B. Brilling: Gesdi.
;. 88—126; M. Freudenthal: »Die
in: MGWJ 37, 1893, S. 43 tf.;
instalt zu Breslau 1726—1926%
lerkungen zu finden,
len Organisationen der polnisdien
lessen in Breslau, s. meine Arbeit:
jrsten Band der Theokratia, Jahr-
|70, S. 97— 143.
791/92 lagen im Archiv der Syn-
I
f. M. Brann: »Festsdirift zur Säcular-Feier" der Gescllsdiaft der Brüder am 21. März
^0, Breslau 1880.
T Ober den nidit gcgiüdtten Versudi der Eröffnung einer Reform-Synagoge in Breslau
wisdien 1820 und 1830 hoffe idi in einer besonderen Arbeit beriditen zu können.
i^ • Über diesen und die weiteren hier erwähnten Rabbiner s. die Kurzbiographien bei
^A Heppncr: Jüdisdie Persönlidikeiten in und aus Breslau, Breslau 1931. Über die älteren
Rabbiner (bis zur Emanzipationszeit) s. ferner M. Brann: Gesdiidite des Landrabbinats in
5dilesien, in: Graetz — Jubelsdirift, Breslau 1887, S. 218—278.
• s. das in Anm. 3 erwähnte Budi von L. Lewin.
10 Aus der Breslauer jüdisdien Gemeinde sind hervorragende Persönlidikeiten auf allen
Gebieten des jüdischen und allgemeinen Lebens hervorgegangen. Diejenigen, die dem Juden-
rum treu geblieben sind, sind in dem oben in Anm. 8 erwähnten Budi von A. Heppner auf-
£cführt. Zu ihnen gehören außer den Rabbinern, Gelehrten, Dozenten und Sdiülern des
Jreslauer Rabbiner-Seminars, die im jüdisdien Leben, sowohl in der Gemeinde als audi in
den jüdischen Vereinen und Organisationen tätig Gewesenen und einige Personen des allge-
nieinen wissenschaftlichen, literarischen, öffentlichen und geschäftlichen Lebens. In dem in der
C. V. Zeitung vom 29. Oktober 1936 erschienenen Artikel von Kurt Schwerin „Juden an
der Universität Breslau** werden sowohl diejenigen wenigen Dozenten genannt, die trotz
aller Schwierigkeiten dem Judentum treu geblieben sind, als auch diejenigen, die es vor-
zogen, sich zu einer anderen Religion zu bekennen.
" Über die Geschichte und das Schicksal des Breslauer jüdischen Gemeindeardiivs s.
B. Brilling: „Das jüd. Ardiivwesen in Deutschland" in: Der Archivar XIII, 1960, Sp. 282 bis
284 und 286 ff.
Literatur
Ich kann hier nur die wichtigsten Werke nennen, verweise aber auf die in den hier ge-
nannten Büchern aufgeführte Literatur.
B. Brilling: Geschichte der Juden in Breslau von 1454 — 1702, Stuttgart 1960.
M. Freudenthal: Die ersten Emanzipationsbestrebungen der Juden in Breslau, in: MGWJ
37, 1893, S. 43ff.
A. Heppner: Jüdische Persönlidikeiten in und aus Breslau, Breslau 1931.
/. Landsberger: Gcschidite der Juden in Breslau (bis 1349) in: MGWJ 32, 1883, S. 543 ff.
L. Lewin: Geschichte der Israel. Krankcnverptlegungsanstalt zu Breslau 1726 — 1926,
Breslau 1926.
Quellen
Archiv der Synagogengemeinde Breslau sowie die staatlichen und städtischen Archive in
Breslau.
Brieg
I
Die Stadt Brieg hat bereits im Mittelalter eine jüdische Gemeinde (1315 — 1453)
in ihren Mauern beherbergt. Ihre Mitglieder waren, soweit aus den Quellen er-
sichtlich, fast alle Geldverleiher, die insbesondere mit den Herzögen, aber auch mit
den Klöstern, Adligen, später auch mit den städtischen Behörden in Gesdiäftsver-
bindung traten.
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4\
45
Zum ersten Mal werden Juden in Bricg in einer Urkunde vom 28. März 1315 be-
treffs des Verkaufs des von den Kammern des städtisdicn Kaufhauses zu entriditen-
den Jahreszinses an das Kloster Heinridiau genannt. Für den Fall nicht vollständi-
ger oder nicht rechtzeitiger Zinszahlung hat der Herzog Bolcslaus, der übrigens
Brieger und Sdiweidnitzer Juden verschuldet war, das Kloster diirdi besondere
Maßnahmen geschützt. Dann hatte nämlich der Erbriditcr dem Kloster einen Fron-
boten zwecks Pfändung bei den Sdiuldncrn zu stellen. Blieb die Pfändung ergeb-
nislos, so sollten Abt und Konvent berechtigt sein, den Schuldbetrag gegen Zinsen
bei Juden aufzunehmen, wobei jedodi alle daraus erwachsenden Mehrkosten den
Schuldnern zur Last fielen.
Im Jahre 1336 wird ferner erwähnt, daß die beiden Sdiulzen von Haidau bei
Brieg, die Ordensbrüder des Hl. Antonius waren, ihren ganzen Besitz einsdilicßlidi
der Sdioltisei verkaufen mußten, um den Juden die Zinsen bezahlen zu können.*
Die Brieger Gemeinde muß in dieser Zeit ziemlich groß gewesen sein, denn sie
besaß einen eigenen Friedhof, von dem noch ein Steinfragment vorhanden ist. Die-
ser Stein, der für den Sohn eines Mose bestimmt war, ist vom 12. Tisdiri 6109 (5.
September 1348) datiert.*
Auch das 1507 abgebrannte Synagogengebäude in der Mollwitzerstraßc ist wohl
in jener Zeit' erbaut worden.
Der Breslauer Judengemeinde der Jahre 1350 — 1360 gehörten ungefähr 6 aus
Brieg stammende Juden an, von denen einige (wie Isaak und „der reiche Aron*
von Brieg, der 2 Talmudjüngern Lebensunterhalt gewährte) sehr wohlhabend ge-
wesen sein dürften. 1358 erwarb ein gewisser Muscho (Moses), Schwiegersohn des
Lazarus von Brieg, das Recht, Land und Städte des Herzogtums Bricg gesdiäftlidi
zu bereisen.
Durch die im Jahre 1362* erfolgten Ausschreitungen wurde die wirtsdiafllidic
Entwicklung nur wenig behindert. Es wurden zwar einige Juden in Brieg 1362 er-
mordet, deren Mörder von den Herzögen auf kaiserliche Verwendung hin durdi
Strafaufschub begnadigt wurden; die Gemeinde als solche aber blieb davon unbe-
rührt.
Von jetzt an unterstanden die Juden der Stadt, auf die der Judenschutz überge-
gangen war, wenn sie wohl audi den Herzögen weiter Schutzgelder entrichten muß-
ten. Audi die Stadtväter ließen die Geldgeschäfte der Juden zu und traten sogar
mit ihnen in Geschäftsverbindung. So nahmen Rat und Älteste der Stadt Bricg am
28. Oktober 1366 bei dem Juden Muscho ein Johanni 1367 rückzahlbares Darlehen
von 48 Mark auf. Bei Nichteinhaltung des Zahlungstermins war als Wodicnzins
ein halber Grosdien für die Mark vereinbart, d. h. rund 1% wödientlidi.*
1379 übernahmen die Brieger Ratsleute Bürgschaft für eine Schuld von 37y2
Mark, die der Herzog Ludwig L gleidifalls bei dem Juden Musdio aufgenommen
hatte. Auch Herzog Heinrich hatte 1392 Sdiulden bei dem Juden Jakob in Brieg.
Im 15. Jahrhundert erhielten einzelne Juden von den Herzögen Geleitbriefe, die
sie berechtigten, im Gebiet des ganzen Herzogtums zu handeln. Allerdings hatten
diese Geleitbriefe erst dann einen Wert, wenn audi die Ratsleute der Städte sie an-
46
erkanntcMi. So verspradicn /. B. am 3. Mai 1415 die Katsjciuc dir Si.idto Briq^
Pitsdicn und Kreuzburg, dal^ auch sie den Incdcnsbricf, den Hcr/og Ludwig 1415
dem Juden Oser für zwei Jahre innerhalb der Grenzen seines (icbictes ausgestellt
hatte, anerkennen würden. Ob das gleiche auch bei dem Juden Salonio der I-all war,
der am 23. Mai 1423 gegen einen jährlichen Zins von 20 M. vom I Icr/og Ludwig IL
gleichfalls die Niederlassungsgcnehmigung für alle Städte seines I'ürstcntums erhal-
ten hatte, ist unbekannt.
Aber alle diese fürstlichen und städtisdien Privilegien verloren im Jahre 1453
ihre Gültigkeit, als die Juden aus den Herzogtümern Liegnitz und Brieg im Zu-
sammenhang mit der Capistrano- Verfolgung in Breslau vertrieben wurden.« Da-
mals hat die jüdisch-mittelalterliche Gemeinde in Brieg zu existieren aufgehört. Die
Synagoge und der Friedhof werden wohl damals konfisziert worden sein. Ein Pri-
vileg de non tolerandis Judaeis sdieint Brieg aber nicht erhalten zu haben.
II
Im 16. und 17. Jahrhundert sind Juden vereinzelt in Bricg nadiwcisbar, und
zwar sowohl als fürstlidie als auch als städtische Schutz Juden. So erhielten 1564
drei welsche Musikanten (Moises, Angelus-Anschel, Abraham, die aus Polen kamen)
vom Herzog Georg von Liegnitz, der sidi übrigens auch von einem jüdischen Leib-
arzt, Dr. Abraham, behandeln ließ, die L>laubnis, bei einem Feste in Brieg als
„künstliche Musici und Lautenisten" aufzuspielen. Häufiger kommen Juden im
fürstlichen Münzwesen des 17. Jahrhunderts vor. Die fürstliche Brieger Münze
wurde 1621 zu Ohlau angelegt und 1652 erst nadi Brieg verlegt. Schon in Ohiau
hatte die Münze (1623) jüdische Pächter, die wahrsdicinlich im Zusammenhange
mit jener Gesellsdiaft stehen, die — aus christlichen Fürsten und Adligen sowie Pra-
ger jüdischen und diristlidien Finanziers bestehend — 1622 das ganze kaiserliche
Münzwesen in Böhmen und Mähren gepachtet hatte. ^
Nadi der Weiterführung der Münze in Brieg (1652 (T.) bediente sich die dortige
Münze, wie damals in Schlesien allgemein üblich, jüdischer Münzliefcranten. So
hielt sich dort bis ungefähr 1676 der Wiener Jude Markus (Mordechai) Brück —
Perlhefter auf, der von dort aus 1675 als erster und einziger Brieger Jude die Leip-
ziger Messe besuchte.« Er scheint aber dort kein ausreichendes Betätigungsfeld ge-
funden zu haben, denn er bemühte sich 1676, als Lieferant bei der größeren Bres-
lauer Münze anzukommen, wogegen aber die Kaufleute und Goldsdimiede in Bres-
lau protestierten.» 1690 waren Prossnitzer Juden als Lieferanten für die Brieger
Münze tätig.*®
47
III
Juden auf den Briegcr Messen
Städtisdie Schutzjuden kann man die Juden nennen, die auf den städtisdicn
Märkten (Vieh- und Jahrmärkte) anscheinend gern gesehene Gäste waren. Bereits
seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts sind Juden, und zwar sowohl schlesl-
sche als auch polnische, auf den Bricger Märkten nachweisbar. Die Messjudenschaft
wurde deswegen für die Entwicklung der Bricger jüdisciicn Gemeinde sehr wichtig,
weil die neue jüdische Gemeinde in Brieg z. T. aus den ständigen Messhcsudicrn
entstanden ist. Bereits 1560 beschwerte sich ein Oppelner Jude beim Grafen von
Oppersdorf, dem Oberhauptmann der Fürstentümer Oppcln und Ratibor, über
seine Nichteinlassung nach Brieg.
1626 beantragte Paul Heilmann (ein Christ) zu Brieg, der angeblich Geldforde-
rungen an die polnischen Juden Benedikt und David aus Pinczow hatte, daß ihm
die dort deponierten Schuldverschreibungen des Kaspar Wecker aus Ncuniarkt, die
diesen beiden Juden gehörten, zum Ausgleich übergeben würden. 1674 wurde ein
Zülzer Jude Moses Josef (der kleine Moses genannt) in Brieg wegen angeblichen
Diebstahls bei der Münze verhaftet.** 1737 wurde ein Kempener Jude wegen Nicht-
entrichtung des Toleranzgeldes gleichfalls eingesperrt, obwohl nur die ansässigen
Juden das Toleranzgeld zu zahlen hatten.
Die Zahl der nach Brieg kommenden fremden Messjuden sdicint so groß und ihre
Bedeutung scheint so anerkannt gewesen zu sein, daß man ihretwegen (ähnlich wie
in Breslau) eine jüdische Köchin während der Marktzeit dort duldete. Als man ihr
1738 (anscheinend auf Grund des kaiserlidien Erlasses gegen die unprivilegierten
Juden) den weiteren Aufenthalt untersagen wollte, reiditen die auf dem Markt
anwesenden polnischen Juden durch ihre Ältesten (Joachim Abraham von Krakau,
Nathan Abraham von Wischnitz und Joachim Löbel von Tarnow, die hier wohl
das Amt der Marktältesten bekleideten) einen Protest dagegen ein, und baten, daß
die Judenköchin Dorothea Wolf aus Zülz weiterhin wenigstens während der Märkte
geduldet würde.*^
IV
Die Entstehung der Zülzer Gemeinde in Brieg
Die Stadt, bzw. die in ihr vorherrsdienden Kaufmannsinnungen, versuchten zu
verhindern, daß aus regelmäßigen Messbesuchern ständige Einwohner der Stadt
wurden. Besonders bei den Zülzer Juden war diese „Gefahr" sehr groß, da sie ihren
Aufenthalt in Brieg so lange wie möglich auszudehnen versuditen. Daraufhin be-
schloß der Brieger Rat auf Veranlassung der dortigen Kaufmannschaft am 17. Fe-
bruar 1699, daß bei Strafe von 2 Dukaten kein Jude länger als 2 Nächte dort blei-
ben dürfe. Die Zülzer Juden beschwerten sich darüber unter Berufung auf ihr Pri-
48
vilcg, das gerade am 17. Juni desselben Jahres vom Kaiser Leopold bestätigt wurde.
Das Oberamt nahm sidi der Juden an und riet der Stadt, die Juden /u den Märkten
und Messen ohne unbillige Zumutungen zuzulassen bzw. sie in ihren Privilegien
nidit zu beschränken.''» Durch diesen Widerstand der Bürgorsehafl wurde jeden-
falls eine legale Ansiedlung der Zül/.er Juilen in Brieg während der österreichischen
Zeit verhindert, wozu noch kam, daß die Zülzer Juden als privilegierte Juden vom
Toleranzimpost nur dann befreit waren (It. Patent vom 18. Juni 1721), wenn sie
sich in Zülz wohnhaft aufhielten. Vs war aber damals schon /iemlich bekannt, daß
Zülzer Juden, wie eine Besdiwerde des 'loleran/päditers vom Jahre 1723 es aus-
drückt, „sich mchrenteils alhicr zur Neyss ntjd in Brieg wohnhaft befinden".»* l-s
bildete sich in/wisdien also allmählich eine (Gruppe von Zül/er Juden heraus, die
zwar in Zülz wohnhaft waren, ihren Handel aber hauptsächlich in Brieg betrieben
und so die Urzelle der neu entstehenden Brieger (jemcinde bildeten.
Zu Beginn der preußischen Zeit wurde auch in Brieg angefragt, ob evtl. dort Ju-
den zugelassen werden würden bzw. ob dem ein Privileg entgegenstände. Der Ma-
gistrat antwortete darauf, daß sich, obwohl ein Privileg de non tolcrandis Judaeis
nidit existiere, dennoch Juden bisher in Brieg nidit wohnhaft niedergelassen hätten.
Sie seien immer nur zu den Jahrmärkten oder zu den polnischen Viehmärkten ent-
weder als Händler oder als Makler und Dolmetscher eingelassen worden.
Besondere Privilegien dafür bestünden nicht; dieser Finlaß von Juden sei nur der
Marktfreiheit zu verdanken.*'^ Die dortigen Behörden fügen allerdings hinzu:
„Wenn ein sonderlich bemittelter Jude sich alhier etablieren wollte, welcher mit
seidenen, reichen (d. h. mit einem dünnen Faden durchsetzten) weißen Waren cngros
handele und zugleich denen Polen, wenn sie ihr Vieh hier verkaufen, die Wechsel
nadi Polen furnieren wollte, würde sokhes zur Aufnahme des Viehmarktes gerei-
dien. Mit Spezereiwaren aber müßte er auch den Handel cngros nicht treiben."
Wie man hieraus ersieht, war einer Gruppe von Juden, die den Reichkrämern,
der Hauptkaufmannszunft, nicht ins Gehege kommen würde, durchaus die Mög-
lidikcit einer Niederlassung gegeben. Und diese Mciglichkeit wurde jetzt in der preu-
ßischen Zeit von den Zülzer Juden ausgenutzt, die auch vorher schon dorthin zu
kommen und zu handeln pflegten. Sie waren hauptsächlidi Makler, Händler mit
Altmessing und Weißzeug sowie Altkleidcrhändler, Berufe, in denen sie wohl kon-
kurrenzlos waren. Dieser Tatsache verdanken sie es wohl auch, daß sie ungestört
dort leben konnten.
Das erste Verzeichnis der Zülzer Juden in Brieg vom Jahre 1746 führt bereits
neun Personen auf, von denen einer, Gerstel Jakob, nach den Angaben der Bricger
Behörden, bereits 15 Jahre (d.h. seit ca. 1730) dorthin zu kommen pftegte.** Er
galt wohl auch als ihr Ältester.
Die Namen dieser ersten Brieger Juden sind:
l.Gerschel Jakob, Altkleiderhändler u. Makler (seit 1730 dort, nodi in der Liste
1788/91 unter Nr. 48 erwähnt).
2. Beerel Abraham, Altkleiderhändler (^ Beerel Brinker? 1782).
3. Samuel Abraham, Händler mit allerlei Kleinigkeiten.
49
4. Hirschel Sussmann, Makler.
5. Siesse Abraham, handelt mit Kleinigkeiten (= Siesse Leschnitz? 1782).
6. Hirschel Israel.
7. Joachim Samuel, handelt mit alten Kleidern und Messing.
8. Wwe. Hindele Nathan.
9. Zwöss (? t)lin Löbelin Wwe. handelt mit altem Messing und Weißzeug. ^^a
Aber eine völlige Legalisierung dieser neuen Gemeinde ließ sich vorläufig immer
noch nicht erreichen. Dem stand die am 2. Oktober 1746 erlassene Verordnung der
Breslauer Kammer entgegen, wonach ohne ihre Genehmigung kein Jude in einer
Stadt „ein fixes Domicil" nehmen durfte. So zogen es die Zülzcr Juden vor, in ihrem
sicheren Heimatort Zülz, in dem sie durch Privilegien gcsdiützt waren, vorläufig
wohnhaft zu verbleiben. 1751 gab es daher keine tolerierten Juden in der Stadt
Brieg; zum dortigen Toleranzamt gehörten nur die wenigen Juden des Kreises.
Während der schlesischen Kriege scheint die preußische Regierung die Erlaubnis
zur legalen Niederlassung dieser Zülzer Juden in Bricg gegeben zu haben. 1776 gab
es in der Stadt Brieg bereits 10 Familien (50 Personen). Sie wurden übrigens damals
von dem Vertreibungsedikt, das sonst alle auf der deutschen Oderseite in Niedcr-
schlesien wohnhaften Juden betraf, ausgenommen.*^ Nach 1780 hat die Gemeinde
Zuwachs erhalten durch die Juden, die infolge des damals erlassenen Gesetzes ihre
Schankpachten aufgeben mußten. So gab es 1784 bereits 15 jüdische Familien, die
beim Toleranzamt Brieg ihre Gebühren erlegten:
1. Löbel Türkheim
Q., Löbel Scheuer
3. Abraham Mendel (1780 Pächter in Groß-Leubusch)
4. sein Schwiegersohn
5. Isaak Salomon
6. Salomon Abraham
7. Bernhard Jakob (zus. mit 8)
8. sein Bruder
9. Löbel Markus
10. Abraham Salomon (zus. mit 11)
11. sein Schwiegersohn
12. Jakob Mendel
13. Baruch Jakob
14. Löbel ...
15. Elkan Jakob (Mattersdorf?)
Sa. 183 Rtlr.
Diese Juden bildeten die sogenannte selbständige Brieger Gemeinde, während es
außerdem Zülzer Juden in Brieg gab, die zur Zülzer Gemeinde geredinet wurden."
Die Zahl der Brieger Juden betrug (1787 — 1789) 147 neben 4954 Christen, also
fast 3®/o der Bevölkerung. 1791 zählte man dort bereits 198 Juden.*' So schnell
vermehrte sich jetzt die Brieger Gemeinde durch Zuzug vornehmlich aus Zülz, da
50
40 Rtlr.
40 Rtlr.
30 Rtlr.
10 Rtlr.
20 Rdr.
5 Rtlr.
8 Rtlr.
5 Rtlr.
-
5 Rtlr.
5 Rtlr.
5 Rtlr.
5 Rtlr.
5 Rdr.
Brieg wirtschafllich weit günstiger lag. F.s gab in Bricg d.iiicr einige sehr wohl-
habende Familien. 1784 wurden aus Bricg zur Abdeckung der alten jüdischen Land-
gcrneindeschuldcn (betr. Zuschuß zum sogenannten Silberlicferungsgcld) durch eine
besondere Umlage folgende 5 Familien herangezogen i^o
l.LöbcI Türkheim 50 Rtlr.
2. Löbel Scheuer 50 Rtlr.
3. Abraham Mendel (Leubusdier) 30 Rtlr.
4. Isaak Salomon 25 Rtlr.
5. Salomon Abraham 25 Rtlr.
Löbel Türkheim, der übrigens bereits 1774 mit dem Gclehrtcntitcl „Morenu" als
Delegierter der Brieger Juden in Zülz genannt wird, muß ein sehr angeschener und
wohlhabender Mann gewesen sein, denn er gehörte 1784 zusammen mit dem Hof-
faktor Meyer Judiem (Pringsheim) aus Ocis zu dcw zwei niederschlesischcn Ver-
tretern im fünfköpfigen Gremium der Altesten der ober- und niedcrsdilesischen
Landjudenschall.-*
Die Brieger Gemeinde bestand sowohl aus Mitgliedern der Zülzer Judengemeinde
als auch aus Angehörigen der sogenannten Landjudenschaft, die alle ober- und
niederschlesischcn, nidn zu den drei Gemeinden Breslau, (jlogau und Zülz gehören-
den, Landjuden umfaßte.22 Die Zülzer Juden werden wahrscheinlich an den Sabba-
ten und Feiertagen in ihrem Heimatort Zülz geweilt haben, so dal^ die Errichtung
einer größeren eigenen Synagoge in Brieg erst notwendig wurde, als dort neben den
Zülzer nodi andere Juden in größerer Zahl ansässig wurden. Es ist anzunehmen,
daß in Bricg mindestens seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts ein gemietetes Bct-
lokal bestand, in dem wenigstens während der Messezeiten die Andachten abgehal-
ten werden konnten. Aber erst 1797 (11. Oktober) wurde das LLaus Lange Gasse
Nr. 321 für 1950 TIr. (vom Stellmacher Christian Friedrich 1 laberland) zwecks Er-
bauung einer neuen Synagoge gekauft. Der Bau wurde im Jahre 1799 begonnen.
1790 (29. September) wurde vom Stellmachcrmcister Georg Fr. Heumann in Bricg
an die dortige Judengemeinde ein Kcllerraum als religiöses Tauchbad (Mikwc) für
10 Jahre (gegen einen jährlichen Zins von 14 Rtlr) verpachtet.^'» Um dieselbe Zeit
(1801) wurde auch der Friedhof erworben. Bis dahin wurden die Verstorbenen ent-
weder nach Breslau oder nach Zülz überführt. ^^
Um dieselbe Zeit muß also die einheitliche Brieger Gemeinde entstanden sein. Als
erste Vorsteher sind bekannt: Salomon Samuel und Nathan Salomon, die 1790 die
„Mikwe" für die Gemeinde paditeten.-"' 1801 fungierten als Vorsteher der Brieger
Gemeinde Philipp Lewy Silberstein,^« Nathan Salomon Markus, Moses Josef Pol-
lack,27 Salomon Türkheim und Jakob Joachim Mattersdorf. Sie protestierten in
einem Schreiben vom 19. Oktober 1801 gegen die I-rncnnung des Lewi Saul LVänkel
zum Obcrlandrabbiner und die Verpflichtung, die Traugebühr an ihn entriditen zu
müssen, da es in Brieg selbst einen Rabbiner gäbe.^« 1812 amtierten als Älteste
51
J. J. Mattersdorf, L. J. Lewin und M. Bölim, die am 27. Januar 1812 eine Eingabe
an den Freiherrn von Hardenberg machten, in der sie um eine Ermäßigung des
Schutzgeldes und der anderen Abgaben (die jährlich 3350 Rtlr. betrugen) sowie um
Abschaffung des in Breslau verlangten Leibzollcs, der für jeden Briegcr Juden
1 Rtlr. betrug, baten. ^'^ Die Brieger Gemeinde zählte 1812 64 Familien, von denen
sich, nach den Angaben der Ältesten, der größte Teil in wirtsdiafllidier Notlage
befand.
VI
Ein interessantes Dokument über die kulturelle Fntwülung der Briegcr Juden-
gemeinde in der Emanzipationszeit ist die Einladung „Zur Prüfung der israeliti-
schen Jugend** am 16. und 17. April 1810 im Rcdoutensaal, zu dem „die Ältesten
und Privatlehrer der israelitisdien Gemeinde alle ihre Gönner und Freunde ehrer-
bietigst" einladen. Dieser Einladung ist eine Abhandlung „Über den Nutzen des
Studiums der ebräischen Sprache überhaupt und insbesondere für die Israeliten*
vorausgeschickt, in der wohl von der Wichtigkeit der hebräisdien Sprache in reli-
giöser, geschichtlicher und wisscnsdiaftlidicr Hinsicht gesprochen wird, die aber in
Wirklidikeit eine Propaganda für das Erlernen anderer Sprachen (Französisch und
Englisch) darstellt. Es heißt dort am Sdiluß: „Auch muß man gestehen, daß, ob-
gleich das Ebräische als die älteste aller Sprachen betrachtet werden muß, die an-
deren Sprachen als jüngere Schwestern angesehen werden müssen, die in vielen Fä-
diern ihrer älteren Schwester den Rang streitig machen, und daß sie oft helles Lidit
über dieselbe verbreiten. Also auch hier empfiehlt sich die goldene Mittclstraße.
Ehren und schätzen wir die ebräische Spradie als eine ehrwürdige Matrone und ver-
nachlässigen wir nidit die Reize und Schönheit der jüngeren Schwester." Diese Auf-
fassung scheint damals in Brieg sehr viel Anhänger gehabt zu haben. Unter den
Schülern dieser Privatlehrer (Peiser, Steuer und Wesel) finden sidi nicht nur Brieger
(David Blanzger, Jakob Böhm, Bernhard Brück, Louis Ehrlidi, Salomon Ehrlidi,
Selig Mattersdorf, Jakob Sänger, Benjamin Schuck, Eduard Schuck, Salomon Sil-
berstein, Markus Türkheim), sondern auch Auswärtige (aus Beuthen: Julius Fried-
länder; aus Konstadt: Louis Cohn; aus Skalung b. Konstadt: Markus Heilborn; aus
Kreuzburg: Isaak Lax; aus Neiße: Simon Schuck; aus Wiese b. Neustadt: Joel
Friedländer; aus Olbersdorf: Ignatz Blühdorn; aus Städtel: Fabius Silberstein; aus
Zauditz: Samuel Sittenfeld und sogar aus Kempen: Abraham Sdieyer).^^
Diese Entwicklung hat allerdings erst um 1800 eingesetzt. Als im Jahre 1775 die
Juden Löbel Türkheim, Berel Jakob, Hirsdiel Sussmann und Löbcl Sdicucr zum
Abonnement auf die „Schlesischen Intelligenzblätter" aufgefordert wurden, ver-
suchten sie, sich (unter versdiiedenen Begründungen „ihm wäre soldie zu nidits
nütze*, „weil ihm soldie unnötig**, »weil er solche nicht brauchen könne**) dieser
Aufforderung zu entziehen.'^
1805 subskribierten 5 Brieger Juden (zu denen audi ein Vorfahr des Prof. Paul
Ehrlich gehörte) auf die Mendelssohnsdie Psalmenübersetzung.'*
52
VII
Ursprünglich unterstanden die Briegcr Juden dem Zülzer Rabbinat, da die mei-
sten Brieger Juden zur Zülzer Gemeinde gehörten.
Wann in Bricg zum ersten Mal ein eigener Rabbiner amtiert hat, steht nidit fest.
Als erster Rabbiner wird im Jahre 1794 Mayer Jacob llcym'»'» in Bricg genannt.
Sein Nachfolger ist wohl Josef b. Isadiar Ber aus Kusnitzka, der zum ersten Mal
1801 erwähnt wird und am 6. Nissan 5596/24. März 1836 in ßrieg verstorben
ist." Der erste und einzige akademisch gebildete Brieger Rabbiner''« war der aus
Zülz OS gebürtige Dr. Julius Landsberger, der in Brieg von 1846—1854 amtierte,
später (1854—1859) Rabbiner der Brüdergemeinde in Posen und dann Landrabbi-
ner der Provinz Starkenburg in Darmstadt war.^«
Er war wohl der letzte Briegcr Rabbiner. Ihm folgte als „Prediger" der durdi
die Herausgabe seiner Jahrbüdier bekannte H. Liebermann." Später amtierten
dort Lehrer und Kantoren. ^^
VIII
Zu den wenigen Innungen in Schlesien, die sidi gemäß der Aufforderung der Re-
gierung freiwillig zur Aufnahme jüdisdier Lehrlinge entschlossen haben, gehörte
neben der Schneider-Innung zu Loslau OS das Mittel der Chirurgen zu Brieg, das
in einem 1792 an alle Behörden gesandten Zirkular der Regierung ausdrücklich er-
wähnt wird.
1798 erhielt der Strumpfwirkermeister Joseph Stoss zu Brieg eine von der Re-
gierung ausgesetzte Belohnung, weil er entgegen der allgemeinen Stimmung einen
jungen Juden, namens Zaduk Löbel (Lreund) aus Zülz OS, in die Lehre auf- und
angenommen hatte, denselben nach vollendeten Lehrjahren zum Gesellen hatte frei-
sprechen lassen und ihn als soldien auch weiter behielt. Ein Jahr später (1799) woll-
te sich Zaduk Löbel als Bürger und Meister in Brieg etablieren, aber die Strumpf-
wirker-Innung setzte seinem Wunsch den heftigsten Widerstand entgegen. Die
Kammer gab aber nicht nach, sondern setzte ihn als unzünftigen Freimeister in
Brieg ein. Dies hielt die Züchner (Leineweber-)Innung nicht ab, ein Jahr später
(1800) gegen die Aufnahme eines jüdisdien Lehrlings namens Markus Silberstein
bei dem Meister Fr. Giernth zu protestieren. Auch diesmal legte sich die Regierung
ins Mittel und verfügte die Aufnahme des Silberstein als Lehrling.'^'^
IX
Das älteste Statut der Synagogengemeindc Brieg ist das Statut der „Religions-
gesellsdiaft" vom 20. März 1836, deren Mauptzwedc „die Ausübung der mosaisdicn
Religion und der Zeremonialgesetze ist".
53
Bei der staatlicherseits durchgeführten Einrichtung der Synagogenbezirke war ur-
sprünglich ein gemeinsamer Synagogenbezirk für die Kreise Brieg und Ohiau ge-
sdiaffen worden, der aber auf den Protest der Ohlauer Gemeinde in 2 Bezirke ge-
teilt wurde. Das erste Statut des Synagogenbezirks Brieg, der den Kreis Brieg um-
faßte, ist vom 29. Juni 1862 datiert. Den ersten Vorstand bildeten die Kauflcute
"Wilhelm Heimann, Heinrich Friedländer, der Zigarrenfabrikant Saul Sachs und der
Partikulier Löbel Mai.*®
Brieg gehörte zu den größeren jüdischen Gemeinden Sdilesiens. 1 776 gab es dort
43 Juden, 1782: 140, 1791: 198 Juden. Dann stieg ihre Zahl sdinell. 1840 gab es
392 und 1880: 502 Juden. Seitdem ging — wie überall — die Zahl zurück. 1913
zählte man noch 282 Juden, 1924: 250, 1936: 173 und 1939: 123 Juden.
Anmerkungen
• A. Sdiaube: Urkundl. Gcsdi. d. Gründung u. ersten Entwld^lung d. deutsdicn Stadt
Brieg, Breslau 1934, S. 222 ff. bzw. S. 194.
■ B. Brilling: Mittelalterlidie jüd. Grabsteine in Sdilesicn, in: Thcokratia, Jahrbudi des
Instit. Jud. Delitzsdiianum, I, 1970, S. 88 — 96.
• Brann, Gesdi. S. 30
• Es ist zweifelhaft, ob 1324 und 1342 Judenverfolgungen in Brieg stattgefunden haben;
das gleidie gilt für die Judenverfolgungen von 1401 und 1448; s. Brann S. 26, 94 und 109
sowie Lewin in Enc.-Jud. IV, 1073.
• Schaube S. 224 Anm. 36; vgl. auch Brann S. 43 Anm. und S. 91 Anm. 2
• Ein Lazar de Brega wird 1495 in Krakau erwähnt; MGWJ 57 (1913), S. 67.
' F. Friedensburg, Schlesiens neue Münzgeschichte (Cod. Dipl. Sil. 19, Breslau 1899), S. 85
und 128. Dazu gehört auch ein Aktenstück des Staatsarchivs Breslau (Rcp. 22 Stadt Ohlau I
20a) betr. einen Erlaß, so »den Juden, die die Ohlauische Münze halten**, zuzustellen ist,
V. J. 1623. Auch die Münze zu Neiße war von dieser Gesellschaft übernommen worden; vgl.
B. Brilling, im: Jahrbudi d. Ges. f. d. Gesdi. d. Juden in der CSR VII (Prag 1935) S. 389.
• Nach Brann, Landrabbinat S. 4 kamen 1650 Juden nach Brieg, wo sie später „bei der
Münze Verwendung fanden". Das Datum fällt ungefähr mit dem Datum der Eröffnung der
Brieger Münze zusammen; s. Freudenthal, Meßgäste. S. 52.
• Stadtardi. Breslau Boe. A. 69 fol. 338—342; Rep. Sdicinig Nr. 2142—2146. Die Bres-
lauer Münze hat er tatsächlich im Jahre 1677 beliefert; 1678 — 81 wird er unter den Lie-
feranten der bischöflichen Neißcr Münze genannt. 1680 hielt er sich in Zülz auf; s. Rabin,
Rechtskampf Anh. S. III. Sein Sohn scheint Nathan Markus Pcriheftcr gewesen zu sein, der
zwischen 1710 und 1720 in Ohlau als Hofjude und Zollpächter erwähnt wird; s. ferner
Brilling, Breslau S. 53 und 98.
*• Gold, Mähren, S. 514.
** Rep. F. Brieg II, 13a Staatsarch. Breslau.
" a.a.O. 13c.
" Die Verordnung v. J. 1699 wird in einem Schreiben des Brieger Magistrats v. J. 1744
(in den Brieger Akten des Breslauer Gem. Archivs VII B 18) erwähnt. Die Besdiwerde der
Brieger Juden s. im Staatsarch. Rep. 21 II 13g; vgl. dazu auch Rabin, Reditskampf S. 73/74,
wonach die Zülzer Juden dieselben Beschwerden auch in Jauer, Oppeln, Schwcidnitz, Ohlau
und anderen Städten, wo sie auf den Jahrmärkten zu handeln pflegten, vorbrachten.
54
^
" In Rcp. 21, II, 13a findet sich die Beschwerde v. J. 1723; vgl. K.ibin, ncitr:ij;c S. 32.
" Dies die Antwort des Magistrats nach den crwälintcn Bric^t-r Aktni im Ardi. der
Bresl. Syn. Gem. Das Folgende dagegen stützt sidi auf die Akten des Staatsaidi. Rcp 14 II
Nr. 43a vol. 5.
" Diese Liste stammt aus den Akten des Breslaucr Gemcindcardilvs.
*•' s. Brann, Gesch. Anh. S. CII Nr. 19 (Zülzer Grabstein der Kela, Irau d. Lob Swessel
aus Brieg, gest. 23. Okt. 176«).
" Rep. 199 MR XV, 1 vol I. fol. 159—160.
" Liste nadi d. Akten d. Staatsardi. Rcp. 14 PA VI 81 d. Zum Vergicidi {[\p,c icli eine
Liste d. iiricgtr Juden aus den Xiil/er Akten d. (k-sanitarchivs in lUrliii (Nr. I I «) für die
Jahre 1788—91 bei, die natürlidi nur die zur Zülzer Gemeinde gehürigcn Juden aufzählt.
1. Jakob Salomon,
2. Josel Ephraim (Sdiück, 1776 aus Münsterberg ausgewiesen),
3. Joachim Jakob (Chaim b. J. Mattersdorf),
4. Moises Josef (Mose b. J. ßcndin, 1783 erwähnt),
5. Lübcl Meyer '1 urkheim,
6. Lübcl Scheuer,
7. Lübcl Jakob,
8. Lübcl Markus (K. Lob, Sdi.iditer ans Kr/.epit/),
9. Llkaii Jakob (I-Idianan b. J. Mattersdorf, bereits 1783 dort),
10. Lübcl Josef,
11. Lsaak Ilirschel,
12. Selig Nathan (Selig b. Neta, 1783),
13. Salomon Samuel (1790 Ältester),
14. Barudi Jakob (Maruch b. J. Mattersdorf),
15. Lsaak Simon (It/ig b. Sdi. K. - Krzellitz?, Vorfahre der Strchlener Familie Lhrlidi?),
16. Sdieuer Mendel Deutsdi,
17. Lübcl Natlinn, ••
18. Gerstel J;iko[> ((ktsou b. Jakob, bereits 1746 erwähnt),
19. Sdicuer I.öhel Jakob,
20. Simon Abraham,
21. Hirsdiel Süsskind (Llirsch b. Süsskind hakohen) Kassierer d. Gemeinde, nahm später den
Familiennainen Weissbach an; er war mit der Tochter des Sdiächtcrs Löbel Markus
Krzepitz (oben Nr. 8) verheiratet. Seit 1820 war er Religionslehrcr in Groß-Wartenbcrg
und verstarb dort 1834.
In den Zül/cr Akten d. Gcsamtarchivs Nr. 265 findet sidi ein Vertrag zwisdien d. Zülzer
u. d. Brieger Gemeinde über die steuerliche Zugchürigkeit d. einzelnen Gcnicindeniitglicder
v. 3. Mai 1797. Der Vertrag ist für ßricg von Moses Josef Pollack (wohl identisdi mit dem
im obigen Verzeidinis aufgeführten Moses ßcndin) und für Zülz von Selig Nathan unter-
schrieben.
*• ZGAS XV, 1880 S. 515. Zimmermann: Gesdiidite u. Verfassung der Juden im Herzog-
tum Sdilesien S. 98.
2« Staatsarch. Rep. 14 VI, 81 d vol. 2 fol. 6a. Dort wird bemerkt, daß die beiden Hrst-
genannlcii „in ^iiten VermiJ^ensiinisiäiulen" sind und daß die anderen drei „zwar weniger
Vermügen, aber guten Verdienst" haben.
" 1774: Zülzer Akten im Gesamtarchiv in Berlin, Nr. 238; 1784: Staatsardi. Rcp. 14 VI,
81 d vol. 2 fol. 22a.
" Über die Landjudensdiafl s. Brann, Landgemeinde S. 238.
" Die beiden Kontrakte über Synagoge und Mikwe s. in den Brieger Akten d. Ardiivs d.
Syn. Gem. Breslau VII B 18b. Am 20. August 1899 wurde d. hundertjährige Hestchen der
Synagoge gefeiert (nach Mitteilung von Dr. L. Lewin).
** Auf dem Zülzer Friedhof sind auch Brieger Juden beerdigt, wie das auf Veranlassung
55
f
des Gesamtardiivs und der Gesellschaft für jüd. Familien Forsdiungdurdi Rabbinatskandidat
Faber verfertigte Verzeidinis der Zülzer Gräberinschriften beweist. Das Verzeichnis der auf
dem Drieger Friedhof beerdigten Juden beginnt mit dem Jahre 5561 (1801).
*• Die Auseinandersetzung zwischen der Bricger und der Zülzer Gemeinde wegen der
steuerlichen Zugehörigkeit der Mitglieder hat sich noch bis fast 1830 hingezogen, da viele
Zülzer Juden, die in Brieg wohnhaft waren, sich ihren Vcrpfliduungcn gegenüber der Zülzer
Gemeinde entziehen wollten; vgl. auch oben Anm. 18 am Schluß. Die Zülzer Akten des
Gesamtarchivs enthalten reichliches, hierauf bezügliches Material.
*• Vielleicht ist er mit dem Silberstein identisch, dessen Haus bei der Bcsdiießung von
Brieg durch d. Franzosen schwer beschädigt wurde; H. Schulz in: 2GAS 34 (1900) S. 85. Die
Familie S. war damals übrigens auch in Städtel (Krs. Namslau) vertreten.
" Vielleicht ist er mit dem Gelehrten Moses Pollack in Brieg identisch, der zu den Schü-
lern des Lissaer Rabbiners Jehuda Lob Kalischer II (gest. 1822) gehörte; s. L. Lewin: Gesch.
d. Juden in Lissa (Pinne 1904) S. 279. Über die Familie Pollack s. auch oben Anm. 18 am
Schluß. Zu ihr gehörte wohl auch jener Hirsch b. Josef Pollack, der sich 1807 in Frankfurt
a. O. immatrikulierte und später Arzt in Brieg war; L. Lewin im Jahrb. d. jüdisch-literari-
sdien Gesellsdiaft XVI (Frankfurt a. M. 1924) S. 73.
^ Staatsarch. Rep. 14, II, 39c vol. 2 fol. 193 ff.; dazu vgl. auch Braun, Landrabbinat
S.51.
*• Die Eingabe nebst der Antwort ist bei J. Freund, Die Emanzipation der Juden in
Preußen (Berlin 1912) II S. 449— 51 abgedrudt.
•® Das gedruckte Programm befand sich in der Breslaucr Stadtbibliothek (4 F 276, 67).
Unter den Schülern finden sich Mitglieder der Familie Ehrlich, aus der der Nobelpreisträger
Prof. Paul Ehrlich stammt. Diese Familie, die übrigens zur Zülzer Gruppe der Bricger Juden
gehörte, beginnt mit dem aus Dembiohammer (Krs. Oppcin) gebürtigen, seit ca. 1789 in
Brieg ansässigen Simon b. Isaak Ehrlich (nach freundlicher Mitteilung des Dr. G. D. Knochc,
Arnhem); vgl. auch den von ihm veröffentlichten Stammbaum d. Prof. Paul Ehrlich in der
JFF. H. 34 (1933) S. 549.
•' s. Staatsarch. Rep. 14 IX, 55 m vol. 1; vgl. audi F. Kaminsky: „Beiträge zur Ge-
sdiichte d. oberschlesisdien Buchbinderei- und Bibliothekwesens bis 1815" (Breslau und
Oppeln 1927) S. 95; s. Brilling im „Bulletin" des LBJ I (1957/58) S. 43/44.
" Nach der Subskriptionsliste im dritten Band waren es Isaac b. Simon Ehrlich, Barudi
Schlesinger, Jerucham Brück, Lob b. Meir halewi, Lob b. Sender und Simon Ehrlich.
•' Als Brieger Rabbiner wird er im Grundbuch von Zülz (Staatsarch. Breslau) III fol. 88
(im Jahre 1794) genannt. — Im Grundbuch VI fol. 242 a— 243 b (180O) heißt er bereits
Rabbiner zu Groß-Glogau. Nach d. Glogauer Staatsbürgerregister v.J. 1812 (im Besitz
d. Syn. Gem. Glogau) ist er am 9. Juli 1740 in Halberstadt geboren. Verheiratet war er mit
der 1758 in Zülz geborenen Chaje (Karoline), Toditer d. Nathan Abraham. Er gehört viel-
leidit zur Familie Eger, in der die Namen Jacob und Meyer vorkommen, und ist viellcidit
mit dem um 1800 in Glogau erwähnten Meyer Eger identisch, der nach einer Mitteilung des
verstorbenen Rabbiners Dr. L. Lewin in den Rechtsgutaditen „Tifercth Zcbi", Teil Joreh
Deah Nr. 22 — 24 erwähnt wird.
•* s.o. Anm. 28. — Josef aus Kusnitzka, der im Brieger Friedhofsregister Nr. 163 mit
dem Familiennamen Landau aufgeführt wird, wird in der Einleitung zu diesem Register als
Mitverfasser der Statuten der Brieger „Chewra Kadischa" genannt.
•* Die Angabe in Lewin, Lissa, S. 253, daß Israel Goldschmidt Rabbiner in Brieg war,
geht auf eine Verwechslung mit dem Ortsnamen Borck zurück; vgl. Heppner-Herzberg
S. 319, Anm. 5.
»• s. Enc. Jud. X, Sp. 622/3.
•^ s. Heppner: Persönlichkeiten S. 36.
•* Als weitere Beamte der Brieger Gemeinde seien genannt: Hirsch, gest. nach 45jährigcr
Tätigkeit als Vorbeter in Brieg am 25. Ijar 5573/1813; Lob b. Mordechai Krzepitz, der als
56
Sdiäditcr bereits 1782 erwähnt wird (s. o. Anm. 18) und 1816 in Bricg verstarb, sowie Mar-
cus Wollncr (1799). Sein Sohn Jakob wurde am 1. ScptcmlnT 1799 vom Webermeister
Riditcr in Katibor auf 3 Jahre als I chrirng anj^cnommcn; die (^iirllc dafür s. in Anm. 39.
Im 19. JnlirluindcTt amtierten als (UinciiulclHMintc: Hamburger, H. Meyer (IKSS), H. Roscn-
thal (1907 ff.), Aron Wolff (1924), /.. Wolf (1927 ff.).
" s. B. Brilling, Die ersten jüdisdun Meister in Sdilcsien in: JZü 1931, Nr. 15—18 (nadi
den Akten des Staatsarchivs Rep. 199 MR VI, Sect. 4 Nr. 72 a).
*^ Die lilinlgemcinde in Löwen errciditc im Jahre 1881 ihre Loslösung aus dem Bricger
Gemeindebezirk und war seitdem eine selbständige Synagogengemeinde; s. den Artikel:
Löwen.
Literatur
Strecker, Max: Die Juden zu Bricg (antiscmitisdi), Bricg 1938.
Quellen
Akten d. Syn. Gem. Brieg (bis 1740 zurüd^rcidicnd), z. T. im Gesamtarchiv d. Juden in
Deutschland in Berlin, z. T. im Ardiiv d. Syn. Gem. Breslau.
Maskirbudi: im Ardi. d. Syn. Cnni. Breslau.
Judenregistcr ab 1800 gleidifalls im Ardi. d. Syn. Gem. Breslau.
Akten d. I ürstentums Brieg im Staatsardiiv Breslau, Rep. 21 II, 13a ff. 1560—1739.
Akten d. Zülzer Judcngemciride im CcsamtarcJi. d. Juden in Deuisdilaiid in Berlin. Darin
betr. Bricger Juden folgende Akten: 1, 52, 57, 84, 97, 118, 121, 125, 143, IHS, I«8, 193, 194.
235, 247 und 265 (meist betr. der sogenannten Zülzer Juden in Brieg und ihrer steucrlidien
Zugehörigkeit aus den Jahren 1780—1823).
Dyhcrnfurth (Kreis Wohlau)
Die Gcschiclitc der jüdisdicn Gemeinde in Dyhcrnfurth ist aufs engste mit der
Gesdiidite der dortigen hebräischen Budidruckerei und der des dortigen jüdischen
Friedhofes verknüpft, der audi der erste jüdisdie Friedhof der im 17. Jahrhundert
neubegründeten Breslauer Gemeinde war. Vor dem Jahre 1688, in dem Sabbathai
b. Josef Bass aus Kalisdi von dem damaligen Dyhcrnfurthcr Grundherrn Graf von
Jaroschin» das dortige Druckprivileg zur Anlegung einer hebräischen Buchdrud^erei
gcpaditct hat, sind Juden in Dyhcrnfurth, das erst 1663 7.ur Stadt erhoben worden
war, nidit nachweisbar».». Die Begründung einer jüdischen (jcnicindc in Dyhernfurth
fällt also mit der Übernahme der Druckerei und mit der Erwerbung des Friedhofes
im Jahre 1688 zusammen.
I
Geschiditc der Druckerei
Die hebräisdie Druckerei in Dyhcrnfurth bestand von 1688— 1834. Sabbathai
Bass, der Begründer der hebräischen Buchdruckerei in Dyhernfurth, stammte aus
57
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VERÖFFENTI.ICHUNGFN DFR I ORSCHUNGSSTEI.LF.
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HEINRICH BARTSCH
DIE STÄDTE SCHLESIENS
(IN DEN GRENZEN DES JAHRES 1937)
ti
Daten und Fakten zu ihrer landes-, kultur-, wirtsdiafts- und
sozialgesdiiditlidien Entwidmung und Bedeutung
VERLAG WEIDLICH
FRANKFURT/MAIN
B
Ereignisse des Jahres 1945: 18. 2. 1945 Einsdilicßung der Stadt durch
die Russen und Belagerung bis zur Kapitulation vom 7. 5. 1945. Die
Russen rückten jcdodi schon am Vorabend ein. Breslau wurde durch
die Belagerung zu 65 "/u zerst.. 21 620 Gbd. wurden vern. Geschätzte
Verluste der Verteidiger und der zurückgebliebenen Zivilisten: 40 000
Tote.
Presse (a) und Patenschaft (b) nach 1945:
a) „SJdes. Rundsdiau", Hrsgb. W. Mcridius, Wangen (Allgäu). 1950
— 1962. /„Der Sdilesier", Mrsgb. J. ligner. Recklinghausen, 1947.../
„Schles. Gottesfreund", Lübeck 1, 1955 . . . / „Heimatbrf. f. d. Kathol.
d. Erzbt. Breslau", Hrsgb. Präl. H. ThiencI, Düsseldorf, 1974.../
„Br.er Krcisbl.", Verl. K. Goldammer, Sdicinfcld, 1957 . . . b) Sikr.
Breslau: St. Köln (NRW), 1950/1956 u. Ldkr. Breslau: St. Alsdorf Kr
Aachen (NRW), 1962.
Ortsbczcidinungcn u. Vcrwaltungszugehörigkcitcn: 17. 5. 1939: Bres-
lau, Stadtkr. u. Landkr., Reg.-Bez. Breslau. 31. 12. 1970: Wrociaw,
pow. Wrociaw (Kr. Breslau), wojew. Wrociaw (Wojew. Breslau).
1. 6. 1975: Wrociaw, wojew. Wrociaw (Wojew. Breslau). 1. 1. 1957:
Errichtung einer bes. Stadtwojewodsdiaft für das Stadtgebiet Breslau
(wojew. Wrociaw).
Einwohner nach 1945: 1946: 170 676 E., 1950: 308 900 E., 1955:
379 000 E., 1960: 431 800 E., 1965: 474 200 E., 1970: 523 700 Y 1975-
575 900 E.,
Polnisdic Literatur nadi 1945: Kulczynski, Stanislaw: „Udzial Wroc-
lawia w odbudowie nauki polskiej" (Breslaus Anteil am Aufbau der
poln. Wissensdiaft), Breslau 1955. / Turnau, Irena: „Studia nad struk-
tura ludnosciowa polskiego Wrociawia" (Studien über die Bevölke-
rungsstruktur des poln. Breslau), Posen 1960. / Komaszynski, Midial:
„Tysi;ic lat Wrociawia" (Tausend Jahre Breslau), Breslau 1960. / Ko-
maszynski, Micha!: „Wrociaw nowy i najnowszy" (Das neue und
neueste Breslau), Breslau 1965. / Broniewski, Tadeusz u. Zlat, Mievzys-
law: „Sztuka Wrociawia" (Breslauer Kunst), Breslau 1967. / Bro-
niewski, Tadeusz u. Arczynski, Stefan: „Wrociaw" (Breslau), Breslau
1968. / Antkowiak, Zygmunt: „Ulice i place Wrociawia* (Straßen u.
Plätze v. Breslau), Breslau 1970. / Zakrzewski, Bogdana: „Panorama
kultury wspolczesnego Wrociawia" (Kulturpanorama des gegenwärti-
gen Breslau), Breslau 1970. / Temski, Zbigniew: „Wroclawski Osrodek
Przemyslawy" (Das Breslauer Industriezentrum), Breslau 1970. /Rosz-
kowska, Wanda: „Wrociaw Stadtführer" (Breslau, Stadtführer), Bres-
lau 1970. / Simon, Boleslaw: „Wrociaw, Rozw6j miasta w Polsce
Ludowej" (Breslau, Entwicklung der Stadt in Volkspolen), Warsdiau
64
1971. / Ziemba, Anna: »Powstanie i dyialalnoi^ Miejskicj Rady Naro-
dowej we Wroclawiu w lacach 1945 — 1950* (Gründung und Tätigkeit
des Stadtrates in Breslau in den Jahren 1945 — 1950), Breslau 1972. /
Olszewski, Tomasz: „Moje miasto (Wrociaw)** (Meine Stadt Breslau),
Breslau 1972. / Kwasniewski, Krzysztof: „Wrociaw jakiego nie znamy*
(Breslau, wie wir es nicht kennen), Breslau 1972. / Antkowiak,
Zygmunt: „Stare i nowe osiedla Wroclawia** (Alte und neue Stadtteile
von Breslau), Breslau 1973. / Zlat, Mieczyslaw u. Arczynski, Stefan:
„Wrociaw" (Breslau), Warschau 1975. / Czerner, Olgierd u. Arczynski,
Stefan: „Wrociaw, lands cape and architecture** (Breslau, Landschaft u.
Architektur), Warschau 1976. Czerner Olgierd: „Rynek Wroclawski*
(Der Breslauer Ring), Breslau 1977.
BRIEG, Stadtkr. u. Landkr., Reg.-Bez. Breslau
A
1
Ortslage: 45 km so. der Landeshptst. Breslau, am 1 Oderufer. H: 148 m
ü.id. M.
Lalndesherrschaft: Hzt. Schlesien, 1290 . . . Hzt. Breslau, 1311 ... Hzt.
Liegnitz-Brieg, 1329 unter böhm. Oberlehnshoheit, 1526 mit Böhm,
an Habsburg (Österreich), 1742 . . . Preußen.
Sudtgründung: 1248 Aussetzung als St. durch den Hz. mit Neumark-
ter Recht (Hallenser Recht), 1327 Verleihung des Magdeburger Stadt-
rechts. 1. 4. 1907 . . . Stadtkr.
Siegel u. Wappen: Stadtsiegel: 1318 ältestes bek. StadtsiegeL
Stadtwappen: Auf rotem Grunde an einem silb. Mittelring im
Dreipaß (2:1) drei silb. Anker ohne Querhölzer, mit den Ankerspitzen
nach außen. Stadtfarben: weiß u. rot.
Einwohner: 1741: 3 224 E., 1796: 6 456 E., 1840: 11924 E., 1880:
17 232 E., 1910: 29 035 E., 1939: 29 580 E. Einwohner überwiegend ev.
Einwohnerverzeichnisse: 1358 ... Stadtbr., 1679 Bürgerrech tsbr. (Bür-
gerrolle). 1594 ,.. ev. Kbr. der Gmd. „St. Nikolai**, 1607 — 75 ev.
Kbr. der fr. Schloßkirche, 1723 . . . ev. Kbr. der Militärgmd., 1687 . . .
kath. Kbr. (nadi 1945 nur nodi ab 1712 [m. L.] erh.). 1842, 1879, 1892,
1901, 1905, 1909, 1911, 1913, 1918, 1922, 1925, 1928, 1930, 1934, 1935,
1936 Adressbr.
Juden: 1507 Judenschule (Tempel) nachgew., vorher bedeutungslos.
1846: .V3, 1852: 419, 1865: 377, 1885: 448, 1925: 271, 1936: 173,
1938: 160 jüd.E.
Bauliches: Planmäßige Kolonistenst. mit rechteckigem Ring (160 mal
80 m) in der Stadtmitte. Burg in die Stadtbefestigungen einbezogen,
Bartsch 5
65
l\
. doch durdi einen Graben von diesen bctrcnnt. 1292 Stadibefcstigiingen
ber. vorhanden. 5 Stadttore, 1507 ein weiteres Stadttor, 1514 eine
Stadtpforte. 1741 ... zur Festung ausgeb., 1807 I-esiung abgebr. / Um
1324 Rathaus, niehrf. ern. 1863 Beseitigung der Mauer u. fast aller
Tore. Um 1300 hzgl. Sdiloß, 1544 Neubau mit künstler. Portal, 1930
Einrichtung des Restes des Sddosses als Mus. Mehrere Vorstädte u.
Eingmdgn.
Wirt Schaftsstruktur: Handwerk, Handel, Oderschiffahrt, Industrie.
1292 bereits Kaufkammern für den TuJihandel erw. 1318 . .. Straßen-
zwang. 1319 Erlaß einer Krämerordnung. 3 Jahrmärkte. Blütezeiten:
2. H. 14. Jh. u. 15. Jh. 18 40: 500 Handwerker, 290 Kaufleute.
1 Wochenmarkt, 4 Kram-, 5 Vieh- u. 2 Wollmärkte jhrl. 1 Zigarren-
fbr., Lederfbr,, Dralitgcwcbcfbr., Sdiiffswcrft, Möbclhcrst., Klavierfbr.,
1 Tuchwalke, 1 Kalkbrennerei, 2 Ziegeln., 18 Oderkähne. 19 3 8: Ge-
sdiäftsbüdierfbrn., Zuckerfbrn., Sdiokoladenfbr., Masdiinenfbrn., h'ett-
fbr., Lederfbr., Drahtgewcbefbr. Sdiiffswcrft, Möbclherst., Klavierfbr.,
Ziegeln., Sägewe., Brauerei, Mühlen.
Widitigc Behörden u. liinriditungen; Stadt verw., Kreisverw. (Kreis-
geb.: 60 selbst, l an Jgnuin. eiiisdil. der kreisangeh. St. Löwen. Gc-
samteinwohnersdi. am 17. 5. 1939: 38 596 Pers.), Anusger., Ldger.,
Finanzamt, Hauptzollamt, (jewerbeaufsidiisamt, Katasteramt, Wasser-
bauamt, Staat!. Gesundheitsamt, Arbeitsamt, Reichsbanknebenst., Pro-
vinz. Heil- u. Pflegeanst., Stadion.
Wchrwescn: 1676 ... Garnisonst. 1741 — 1807 I-estung. Vorher Biir-
gerwehr der Zünfte.
Verkchrsvcrhältnissc: Straßen: Alte Fernstraße „Hohe Straße"
Köln bzw. Frankfurt (Main) — Bautzen — Ciörlitz — Bunzlau — Lieg-
nitz — Breslau — Ohiau — Brieg — (^ppeln — Kattowitz sowie die
Nord-Süd-Straße von der Bernsteinkiiste kommend über Breslau —
OhIau — Brieg — Cosel — Mähristhe Pforte — Wien — Venedig
oder audi von Brieg — Neisse — Ziegenh.ds -~ Olmiitz — Briinn —
Wien — Venedig. Außerden» Landsir.ißen. !•, i s e n b a h n : 3. 8. 1842
Str. Breslau — Ohlau — Brieg (29. 5. 1843 weiter nach Oppeln —
Schwientoddowitz — Kattowitz); 26. 11. 1848 Str. Brieg — Neisse;
15, 5. 1894 Str. Brieg — Sirehlen; 1. 10. 1910 Str. Brieg — Wansen.
Postverbindungen: 1677 ... öffentl. Postverbindung nadi-
gew. Oderschiffahrt.
Kirchenwesen: 1279 i^farrkirdie „St. Nikolai" erw. 1370— 1416 mass.
Neubau, 1525...ev., 1725 — 30 sdumste u. größte Barockorgel
Sdilesiens, 1883 — 85 F>höhung der lürnie. 1369 Bau der Kapelle
„St. F^edwig^ 1784 kaih. .St. Fledwigskirdie", 1908—09 Ken.
1736 — 46 Bau der Jesuitenkirdie „Kreuz Frhöhung'*, 1856 Ausbau
der Türme, zuletzt kath. Pfarrkirdie. LS48 (Gründung einer alt luth.
66
Gmd., 1897 Bau der alt-luth. Kirche „St. Trinitatis". 1835 . . . kl.Hcr-
renhuter Gmd. 1525 Ref., 1675 . . . Gegref. Sitz eines Ev. Kirchenkrei-
ses u. eines Kath. Archipresbyterates.
Schulwesen: Vor 1290 kath. Pfarrschule. 1569 ... »Gymnasium illu-
stre". 1891 — 1926 ev. Lehrerseminar. 1938: 4 ev. u. 1 kath. Volks-
schulen, 1 Hilfsschule, 1 Staatl. Oberschule für Jungen, 1 Oberschule
für Jungen in Aufbauform (fr. „Piastenschule"), 1 Oberschule für Mäd-
chen, 1 Höhere Landwirtschaftsschule, Berufsschulen, Stadt. Handels-
schule, Stadt. Kinderpflegerinnenschule.
Presse: 1611 erste Druckerei nachgewiesen. 1790 ... örtl. Presse.
19 36: »B.er Kreisbl." (wahrscheinlich seit etwa 1845), „B.cr Ztg."
(1876...).
Literatur zur Stadtgeschichte: Grünhagen, G.: „Urkdn. d. St. B.", 1870
„Cod. dipl. Sil." Bd. 9. / Schoenborn, H.: „Gesch. d. St. u. d. Fürstent.
B.", Brieg 1907. / „B.er Heimatb.", Goslar 1950. / „Brieg, Stadt- u.
Landskreis", Goslar 1964.
Kultureinrichtungen: 1910 . . . Stadtmus., Stadtarch. u. Stadtbibl.,
Stadttheater.
Ili ' '
Ereignisse des Jahres 1945: 24. 1. — 6. 2. 1945 Kämpfe um Brieg, Bil-
dung eines russ. Brückenkopfes über die Oder. St. zu 75 % zerst.
Presse (a) und Patenschaft (b) nadi 1945:
a) „Neue Brieger Zeitung**, Hrsgb. J. ligner, Recklinghausen, 1946...
b) St. u. Kr. Brieg; Kr. Goslar (NS), 1951.
Ortsbezeichnungen u. Verwaltungszugehörigkeiten: 17. 5. 1939: Brieg,
Stadtkr. u. Landkr., Reg.-Bez. Breslau. 31. 12. 1970: Brzeg (miasto),
pow. Brzeg (Kr. Brieg), wojew. Opole (Wojew. Oppeln). 1. 6. 1975:
Brzeg (miasto), wojew. Opole (Wojew. Oppeln).
Einwohner nach 1945: 1946: 7 744 E., 1950: 12 771 E., 1956: 20 300 E.,
1960: 24 200 E., 1965: 28 100 E., 1970: 30 900 E., 1975: 34 400 E.
Polnische Literatur nach 1945: Zlat, Mieczyslaw: „Brzeg" (Brieg), Bres-
lau 1960. / Senczuk, Zbigniew: „Miasto Brzeg. Przewodnik* (Stadt
Brieg. Führer), Brieg 1971. / Dziewulski, Wladyslaw: „Brzeg. Dzieje-
gospodarka-kultura" (Brieg, Geschichte - Wirtschaft - Kultur), Oppeln
1975. / Instytut Sl^ski (Sdiles. Institut): „Wypisy do dziej6w Brzes-
kiego" (Auszüge a. d. Gesdi. des Brieger Landes), Oppeln 1976.
BROGKAU, Kr. Breslau, Reg.-Bez. Breslau
Ortslage: 8,5 km so. der Kreis- u. Landeshptst. Breslau, I der Oder.
Landesherrschaft: Hzt. Schlesien, 1240. . . Hzt. Breslau, 1327 mit Hzt.
5'
67
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II
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Abhandlungen und Texte
aus dem Institutum Judaicum Delitzsdiianum
Münster (Westfalen)
herausgegeben
von
Karl Heinrich Rcngstorf
Band 14
Bernhard Drilling
DIEJÜDISCHEN GEMEINDEN
MITTELSCHLESIENS
ENTSTEHUNG UND GESCHICHTE
DIE JÜDISCHEN GEMEINDEN
MITTELSCHLESIENS
^^\EQ■
ENTSTEHUNG UND GESCHICHTE
von
Bernhard BrllUng
VERLAG W. KOHLHAMMER
STUTTGART BERLIN KÖLN MAINZ
VERLAG W. KOHLHAMMER
STUTTGART BERLIN KÖLN MAINZ
IV2.
t.iAM<|Ku>-iii'M>'.
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Gemeinde unterscheidet
'ährend in diesen im all-
•reicht war und die Zahl
:ging, stieg die Zahl der
durch den andauernden
den an Polen nach dem
>hner zum größten Teil
die Zahl der Breslauer
jrursachte Rüdegang der
den kleinen Gemeinden
latte die Zahl der Bres-
Tts (1791) wurden 2484
Emanzipation, war ihre
|erung aus Schlesien und
lort 7384 Juden, 1871:
[ahl der Breslauer Juden
13 240 (im Jahre 1925).
len, und 1939 immerhin
lEnde der NS-Zeit nidit
'eise idi auf die Germania
itc der Juden in Sdilesien,
Idisdi-TIieologisdien Semi-
|l454 — 1702) verweise idi
[Stuttgart 1960).
'00—1945) gibt es bisher
Idiese Zeit sind zu nennen:
>m 11. 3. 1812" = Beilage
lür 1912; B. Drilling: „Die
idi der sdilcs. Friedridi-
143; B. Drilling: Gesdi.
16; M. Freudenthal: »Die
fWJ 37, 1893, S. 43 £;
:u Dreslau 1726— 1926%
In zu finden.
Lnisationen der polnisdien
Breslau, s. meine Arbeit:
|nd der Theokratia, Jahr-
143.
lagen im Ardiiv der Syn-
.■«■• 4.
rjb $. M. Brann: »Festsdirift zur Säcular-Feler" der Gcsellsdiaft der Brüder am 21. März
(3880, Breslau 1880.
' .1 über den nidit geglückten Versuch der Eröffnung einer Reform-Synagoge in Breslau
iwisdien 1820 und 1830 hoffe ich in einer besonderen Arbeit berichten zu können.
8 Über diesen und die weiteren hier erwähnten Rabbiner s. die Kurzbiographien bei
A Heppner: Jüdische Persönlichkeiten in und aus Breslau, Breslau 1931. Über die älteren
Rabbiner (bis zur Emanzipationszeit) s. ferner M. Brann: Geschichte des Landrabbinats in
Schlesien, in: Graetz — Jubelschrift, Breslau 1887, S. 218 — 278.
• s. das in Anm. 3 erwähnte Buch von L. Lewin.
10 Aus der Breslauer jüdischen Gemeinde sind hervorragende Persönlichkeiten auf allen
Gebieten des jüdischen und allgemeinen Lebens hervorgegangen. Diejenigen, die dem Juden-
tum treu geblieben sind, sind in dem oben in Anm. 8 erwähnten Buch von A. Heppner auf-
geführt. Zu ihnen gehören außer den Rabbinern, Gelehrten, Dozenten und Schülern des
Breslauer Rabbiner-Seminars, die im jüdischen Leben, sowohl in der Gemeinde als auch in
den jüdischen Vereinen und Organisationen tätig Gewesenen und einige Personen des allge-
meinen wissensdiaftlidien, literarischen, öffentlichen und geschäftlichen Lebens. In dem in der
C. V. Zeitung vom 29. Oktober 1936 erschienenen Artikel von Kurt Schwerin njuden an
der Universität Breslau" werden sowohl diejenigen wenigen Dozenten genannt, die trotz
aller Schwierigkeiten dem Judentum treu geblieben sind, als auch diejenigen, die es vor-
zogen, sich zu einer anderen Religion zu bekennen.
" Über die Geschichte und das Schicksal des Breslauer jüdischen Gemeindearchivs s.
B. Drilling: „Das jüd. Archivwesen in Deutschland** in: Der Archivar XIII, 1960, Sp. 282 bis
284 und 286 ff.
Literatur
Ich kann hier nur die wichtigsten Werke nennen, verweise aber auf die in den hier ge-
nannten Büchern aufgeführte Literatur.
B. Brilling: Geschichte der Juden in Breslau von 1454 — 1702, Stuttgart 1960.
M. Freudenthal: Die ersten Emanzipationsbestrebungen der Juden in Breslau, In: MGWJ
37, 1893, S. 43ff.
A. Heppner: Jüdische Persönlichkelten In und aus Dreslau, Breslau 1931.
/. Landsberger: Gesdiidite der Juden in Dreslau (bis 1349) in: MGWJ 32, 1883, S. 543 ff.
L. Lewin: Geschichte der Israel. Krankenverptlegungsanstalt zu Breslau 1726 — 1926,
Breslau 1926.
Quellen
Archiv der Synagogengemeinde Breslau sowie die staatlichen und städtischen Archive in
Breslau.
Brieg
I
Die Stadt Brieg hat bereits Im Mittelalter eine jüdische Gemeinde (1315 — 1453)
in Ihren Mauern beherbergt. Ihre Mitglieder waren, soweit aus den Quellen er-
sichtlich, fast alle Geldverleiher, die Insbesondere mit den Herzögen, aber audi mit
den Klöstern, Adligen, später auch mit den städtischen Behörden in Geschäftsver-
bindung traten.
45
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:
Zum ersten Mal werden Juden in Drieg in einer Urkunde vom 28. März 1315 be-
treffs des Verkaufs des von den Kammern des städtisdicn Kaufhauses zu entriditen-
den Jahreszinses an das Kloster Heinridiau genannt. Für den Fall niclit vollständi-
ger oder nidit rechtzeitiger Zinszahlung hat der Herzog Boleslaus, der übrigens
Brieger und Sdiweidnitzer Juden verschuldet war, das Kloster durch besondere
Maßnahmen geschützt. Dann hatte nämlich der Erbriditer dem Kloster einen Fron-
boten zwecks Pfändung bei den Sdiuldnern zu stellen. Blieb die Pfändung ergeb-
nislos, so sollten Abt und Konvent berechtigt sein, den Schuldbetrag gegen Zinsen
bei Juden aufzunehmen, wobei jedoch alle daraus erwachsenden Mehrkosten den
Schuldnern zur Last fielen.
Im Jahre 1336 wird ferner erwähnt, daß die beiden Sdiulzen von Haidau bei
Brieg, die Ordensbrüder des Hl. Antonius waren, ihren ganzen Besitz einschlicßlidi
der Scholtisei verkaufen mußten, um den Juden die Zinsen bezahlen zu können.*
Die Brieger Gemeinde muß in dieser Zeit ziemlich groß gewesen sein, denn sie
besaß einen eigenen Friedhof, von dem noch ein Steinfragment vorhanden ist. Die-
ser Stein, der für den Sohn eines Mose bestimmt war, ist vom 12. Tisdiri 6109 (5.
September 1348) datiert.*
Auch das 1507 abgebrannte Synagogengebäude in der MoUwitzerstraße ist wohl
in jener Zeit' erbaut worden.
Der Breslauer Judengemeinde der Jahre 1350 — 1360 gehörten ungefähr 6 aus
Brieg stammende Juden an, von denen einige (wie Isaak und „der reiche Aron"
von Brieg, der 2 Talmudjüngern Lebensunterhalt gewährte) sehr wohlhabend ge-
wesen sein dürften. 1358 erwarb ein gewisser Muscho (Moses), Schwiegersohn des
Lazarus von Brieg, das Redit, Land und Städte des Herzogtums Brieg geschäftlidi
zu bereisen.
Durch die im Jahre 1362^ erfolgten Ausschreitungen wurde die wirtsdiaftlidie
Entwicklung nur wenig behindert. Es wurden zwar einige Juden in Brieg 1362 er-
mordet, deren Mörder von den Herzögen auf kaiserliche Verwendung hin durdi
Strafaufschub begnadigt wurden; die Gemeinde als solche aber blieb davon unbe-
rührt.
Von jetzt an unterstanden die Juden der Stadt, auf die der Judenschutz überge-
gangen war, wenn sie wohl auch den Herzögen weiter Schutzgelder entriditcn muß-
ten. Auch die Stadtväter ließen die Geldgcsdiäfte der Juden zu und traten sogar
mit ihnen in Geschäftsverbindung. So nahmen Rat und Alteste der Stadt Brieg am
28. Oktober 1366 bei dem Juden Muscho ein Johanni 1367 rückzahlbares Darlehen
von 48 Mark auf. Bei Nichteinhaltung des Zahlungstermins war als Wodicnzins
ein halber Groschen für die Mark vereinbart, d. h. rund l"/o wöchentlich.*
1379 übernahmen die Brieger Ratsleute Bürgschaft für eine Schuld von 37V2
Mark, die der Herzog Ludwig L gleichfalls bei dem Juden Muscho aufgenommen
hatte. Audi Herzog Heinrich hatte 1392 Schulden bei dem Juden Jakob in Brieg.
Im 15. Jahrhundert erhielten einzelne Juden von den Herzögen Gcleitbricfc, die
sie berechtigten, im Gebiet des ganzen Herzogtums zu handeln. Allerdings hatten
diese Geleitbriefe erst dann einen Wert, wenn auch die Ratsleute der Städte sie an-
46
erkannten. So versprachen /. B. am 3. Mai 1415 die Katsicntc ticr Städte Brieg,
Pitschen und Kreuzburg, daß auch sie den IVicdcnsbricf, den I Icr/og Ludwig 1415
dem Juden Oscr für zwei Jahre innerhalb der Grcn/cii seines (ichictcs ausgestellt
hatte, anerkennen würden. Ob das gleiche auch bei dem Juden Salonio der I'all war,
der am 23. Mai 1423 gegen einen jährlichen Zins von 20 M. vom Herzog Ludwig II.
gleichfalls die Niederlassungsgenelunigung für alle Städte seines 1 urstcntums erhal-
ten hatte, ist unbekannt.
Aber alle diese fürstlichen und städtischen Privilegien verloren im Jahre 1453
ihre Gültigkeit, als die Juden aus den Herzogtümern Licgnitz und Brieg im Zu-
sammenhang mit der Capistrano- Verfolgung in Breslau vertrieben wurden.« Da-
mals hat die jüdisch-mittelalterliche Gemeinde in Brieg zu existieren aufgehört. Die
Synagoge und der Friedhof werden wohl damals konfisziert worden sein. Ein Pri-
vileg de non tolerandis Judaeis scheint Brieg aber nidit erhalten zu haben.
II
Im 16. und 17. Jahrhundert sind Juden vereinzelt in Brieg nadiweisbar, und
zwar sowohl als fürstliche als audi als städtische Schutzjuden. So erhielten 1564
drei welsche Musikanten (Moises, Angelus-Anschel, Abraham, die aus Polen kamen)
vom Herzog Georg von Licgnitz, der sidi übrigens auch von einem jüdischen Leib-
arzt, Dr. Abraham, behandeln ließ, die Erlaubnis, bei einem Feste in Brieg als
„künstliche Musici und Lautenisten" aufzuspielen. Häufiger kommen Juden im
fürstlichen Münzwesen des 17. Jahrhunderts vor. Die fürstliche Brieger Münze
wurde 1621 zu Ohlau angelegt und 1652 erst nach Brieg verlegt. Sdion in Ohlau
hatte die Münze (1623) jüdische Pächter, die wahrscheinlich im Zusammenhange
mit jener Gesellschaft stehen, die — aus christlichen Fürsten und Adligen sowie Pra-
ger jüdischen und christlichen Finanziers bestehend — 1622 das ganze kaiserliche
Münzwesen in Böhmen und Mähren gepaditet hatte.^
Nach der Weiterführung der Münze in Brieg (1652 (T.) bediente sich die dortige
Münze, wie damals in Schlesien allgemein üblich, jüdischer Münzlicferantcn. So
hielt sich dort bis ungefähr 1676 der Wiener Jude Markus (Mordechai) Brück —
Perlhefter auf, der von dort aus 1675 als erster und einziger Brieger Jude die Leip-
ziger Messe besudite.« Er sdieiiu aber dort kein ausrcidieiules Betätigungsfeld ge-
funden zu haben, denn er bemühte sich 1676, als Lieferant bei der größeren Bres-
lauer Münze anzukommen, wogegen aber die Kaufleute und Coldsdimiede in Bres-
lau protestierten.» 1690 waren Prossnitzer Juden als Lieferanten für die Brieger
Münze tätig. *°
47
i
III
Juden auf den Brieger Messen
Städtische Schutzjuden kann man die Juden nennen, die auf den städtischen
Märkten (Vieh- und Jahrmärkte) anscheinend gern gesehene Gäste waren. Bereits
seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts sind Juden, und zwar sowohl schlesi-
sche als auch polnische, auf den Brieger Märkten nachweisbar. Die Messjudenschaft
wurde deswegen für die Entwicklung der Brieger jüdischen Gemeinde sehr wichtig,
weil die neue jüdische Gemeinde in Brieg z. T. aus den ständigen Mcssbcsuchcrn
entstanden ist. Bereits 1560 besdiwerte sich ein Oppelner Jude beim Grafen von
Oppersdorf, dem Oberhauptmann der Fürstentümer Oppeln und Ratibor, über
seine Nichteinlassung nadi Brieg.
1626 beantragte Paul Heilmann (ein Christ) zu Brieg, der angeblich Geldforde-
rungen an die polnischen Juden Benedikt und David aus Pinczow hatte, daß ihm
die dort deponierten Schuldverschreibungen des Kaspar Wecker aus Neumarkt, die
diesen beiden Juden gehörten, zum Ausgleich übergeben würden. 1674 wurde ein
Zülzer Jude Moses Josef (der kleine Moses genannt) in Brieg wegen angeblichen
Diebstahls bei der Münze verhaflet.^^ 1737 wurde ein Kempener Jude wegen Nicht-
entrichtung des Toleranzgeldes gleichfalls eingesperrt, obwohl nur die ansässigen
Juden das Toleranzgeld zu zahlen hatten.
Die Zahl der nach Brieg kommenden fremden Messjuden sdieint so groß und ihre
Bedeutung scheint so anerkannt gewesen zu sein, daß man ihretwegen (ähnlich wie
in Breslau) eine jüdische Köchin während der Marktzeit dort duldete. Als man ihr
1738 (anscheinend auf Grund des kaiserlichen Erlasses gegen die unprivilegierten
Juden) den weiteren Aufenthalt untersagen wollte, rciduen die auf dem Markt
anwesenden polnischen Juden durch ihre Ältesten (Joachim Abraham von Krakau,
Nathan Abraham von Wischnitz und Joachim Löbcl von Tarnow, die hier wohl
das Amt der Marktältesten bekleideten) einen Protest dagegen ein, und baten, daß
die Judenköchin Dorothea Wolf aus Zülz weiterhin wenigstens während der Märkte
geduldet würde.^^
IV
Die Entstehung der Zülzer Gemeinde in Brieg
Die Stadt, bzw. die in ihr vorherrsdienden Kaufmannsinnungen, versuchten zu
verhindern, daß aus regelmäßigen Messbesuchern ständige Einwohner der Stadt
wurden. Besonders bei den Zülzer Juden war diese „Gefahr" sehr groß, da sie ihren
Aufenthalt in Brieg so lange wie möglich auszudehnen versuchten. Daraufhin be-
schloß der Brieger Rat auf Veranlassung der dortigen Kaufmannsdiaft am 17. Fe-
bruar 1699, daß bei Strafe von 2 Dukaten kein Jude länger als 2 Nädite dort blei-
ben dürfe. Die Zülzer Juden beschwerten sich darüber unter Berufung auf ihr Pri-
48
vilcg, das gerade am 17. Juni desselben Jalires vom Kaiser Leopold bestätigt wurde.
Das Oberamt nahm sich der Juden an und riet der Stadt, die Juden zu den Märkten
und Messen ohne unbillige Zumutungen zuzulassen bzw. sie in ihren Privilegien
nidit zu beschränken.»^ Durch dicscMi Widerstand der Bürgcrschafl wurde jeden-
falls eine legale Ansiedlung der Zülzer Juden in Brieg während der österreichisdicn
Zeit verhindert, wozu noch kam, daß die Zülzer Juden als privilegierte Juden vom
Toleranzimpost nur dann befreit waren (It. Patent vom 18. Juni 1721), wenn sie
sidi in Zülz wohnhaft aufhielten, l-s war aber damals sdion zicmlidi bekannt, daß
Zülzer Juden, wie eine Beschwerde des Tolcranzpächters vom Jahre 1723 es aus-
drüdt, „sidi mehrcnteils alhier zur Neyss mid in Brieg wohnhaft befinden". «< Ks
bildete sich inzwischen also allmählich eine Gruppe von Zül/cr Juden heraus, die
zwar in Zülz wohnhaft waren, ihren Mandel aber hauprsndilidi in Brieg betrieben
und so die Urzclle der neu entstehenden Brieger (Gemeinde bildeten.
Zu Beginn der preußisdien Zeit wurde audi in Brieg angefragt, ob evtl. dort Ju-
den zugelassen werden würden bzw. ob dem ein Privileg entgegenstände. Der Ma-
gistrat antwortete darauf, daß sich, obwohl ein Privileg de non tolerandis |udaeis
nicht existiere, dennodi Juden bisher in Brieg nidit wohnhaft niedergelassen hätten.
Sie seien immer nur zu den Jahrmärkten oder zu den polnisdien Viehmärkten ent-
weder als Händler oder als Makler und Dolmetscher eingelassen worden.
Besondere Privilegien dafür bestünden nidit; dieser Einlaß von Juden sei nur der
Marktfreiheit zu verdanken.««^ Die dortigen Behörden fügen allerdings hin/u:
„Wenn ein sonderlidi bemittelter Jude sich alhier etablieren wollte, welcher mit
seidenen, reichen (d. h. mit einem dünnen l'adcn durdisetzten) weißen Waren engros
handele und zugleich denen Polen, wenn sie ihr Vieh hier verkaufen, die Wedisel
nadi Polen furnieren wollte, würde soldies zur Aufnahme des Viehmarktes gerei-
dien. Mit Spe/ereiwarcn aber müßte er audi den Handel engros nidit treiben."
Wie man hieraus ersieht, war einer Gruppe von Juden, die den Reichkrämern,
der Hauptkaufmannszunft, nidit ins Gehege kommen würde, durchaus die Mög-
lidikcit einer Niederlassung gegeben. Und diese Möglidikeit wurde jetzt in der preu-
ßischen Zeit von den Zülzer Juden ausgenutzt, die auch vorher schon dorthin zu
kommen und zu handeln pflegten. Sie waren hauptsächlich Makler, Händler mit
Altmessing und Weißzeug sowie Altkleiderhändler, Berufe, in denen sie wohl kon-
kurrenzlos waren. Dieser Tatsache verdanken sie es wohl audi, daß sie ungestört
dort leben konnten.
Das erste Verzeichnis der Zülzer Juden in Brieg vom Jahre 1746 führt bereits
neun Personen auf, von denen einer, Gerstel Jakob, nach den Angaben der Brieger
Behörden, bereits 15 Jahre (d.h. seit ca. 1730) dorthin zu kommen pflegte.»« Er
galt wohl auch als ihr Ältester.
Die Namen dieser ersten Brieger Juden sind:
l.Gersdiel Jakob, Altkleiderhändler u. Makler (seit 1730 dort, nodi in der Liste
1788/91 unter Nr. 48 erwähnt).
2. Beere! Abraham, Altkleiderhändler (- Beerel Brinker? 1782).
3. Samuel Abraham, Händler mit allerlei Kleinigkeiten.
49
m
4. Hirsdiel Sussmann, Makler.
5. Siesse Abraham, handelt mit Kleinigkeiten (= Sicssc Lcsdinitz? 1782).
6. Hirsdiel Israel.
7. Joadiim Samuel, handelt mit alten Kleidern und Messing.
8. Wwe. Hindele Nathan.
9. Zwöss (? t)lin Löbelin Wwe. handelt mit altem Messing und Weißzeug. ^•a
• Aber eine völlige Legalisierung dieser neuen Gemeinde ließ sidi vorläufig immer
nodi nicht erreidien. Dem stand die am 2. Oktober 1746 erlassene Verordnung der
Breslauer Kammer entgegen, wonadi ohne ihre Gciichiiiigung kein Jude in einer
Stadt „ein fixes Domicil" nehmen durfte. So zogen es die Zülzcr Juden vor, in ihrem
sidieren Heimatort Zülz, in dem sie durch Privilegien gcsdiützt waren, vorläufig
wohnhaft zu verbleiben. 1751 gab es daher keine tolerierten Juden in der Stadt
Brieg; zum dortigen Toleranzamt gehörten nur die wenigen Juden des Kreises.
Während der schlesischen Kriege scheint die preußische Regierung die Erlaubnis
zur legalen Niederlassung dieser Zülzer Juden in Brieg gegeben zu haben. 1776 gab
es in der Stadt Brieg bereits 10 Familien (50 Personen). Sie wurden übrigens damals
von dem Vertreibungsedikt, das sonst alle auf der dcutsdien Oderseite in Nicdcr-
sdilesien wohnhaften Juden betraf, ausgenommen.*^ Nach 1780 hat die Gemeinde
Zuwadis erhalten durch die Juden, die infolge des damals erlassenen Gesetzes ihre
Sdiankpaditen aufgeben mußten. So gab es 1784 bereits 15 jüdische Familien, die
beim Toleranzamt Brieg ihre Gebühren erlegten:
l.Löbel Türkheim 40 Rtlr.
2. Löbel Sdieuer 40 Rtlr.
3. Abraham Mendel (1780 Päditer in Groß-Leubusdi) 30 Rtlr.
4. sein Schwiegersohn 10 Rtlr.
5. Isaak Salomon 20 Rtlr.
6. Salomon Abraham 5 Rtlr.
7. Bernhard Jakob (zus. mit 8) ( « r 1
8. sein Bruder |
9. Löbel Markus
•10. Abraham Salomon (zus. mit 11)
11. sein Sdiwiegersohn
12. Jakob Mendel ' 5 Rtlr.
13. Barudi Jakob 5 Rtlr.
14. Löbel... 5 Rtlr.
15. Elkan Jakob (Mattersdorf?) 5 Rtlr.
Sa. 183 Rtlr.
Diese Juden bildeten die sogenannte selbständige Brieger Gemeinde, während es
außerdem Zülzer Juden in Brieg gab, die zur Zülzer Gemeinde gerechnet wurden. ''
Die Zahl der Brieger Juden betrug (1787—1789) 147 neben 4954 Christen, also
fast 3Vo der Bevölkerung. 1791 zählte man dort bereits 198 Juden. *• So schndl
vermehrte sich jetzt die Brieger Gemeinde durch Zuzug vornehmlich aus Zülz, da
50 •
5 Rtlr.
5 Rtlr.
Brieg wirtsdiaftlidi weit günstiger lag. Es gab in Brieg dalicr einige sehr wohl-
habende Tamilicn. 1784 wurden aus Brieg zur Abdeckung der alten jüdisdien Land-
gcmeindeschuldcn (betr. Zuschuß zum sogenannten Silberliefcrungsgeld) durch eine
besondere Umlage folgende 5 Tamilien herangezogen i^o
1. Löbel Tu rk heim 50 Rtlr.
2. Löbel Sdieuer 50 Rtlr.
3. Abraham Mendel (Leubusdier) 30 Rtlr.
4. Isaak Salomon 25 Rtlr.
5. Salomon Abraham 25 Rtlr.
Löbel Türkhcini, der übrigens bereits 1774 mit dem Gelchrtentitel „Moreiui" als
Delegierter der lirieger Juden in /ülz genannt wird, muß ein sehr angesehener und
wohlhabender Mann gewesen sein, denn er gehörte 1784 zusammen mit dem Hof-
faktor Meyer jodiem (Pringsliciin) aus Oels zu den zwei niedersdilcsisdien Ver-
tretern im fünf köpfigen Gremium der Ältesten der ober- und niedersdilesischen
Landjudenschart.^* >
Die Brieger Gemeinde bestand sowohl aus Mitgliedern der Zülzer Judengemeinde
als auch aus Angehörigen der sc^gcnanntcn Landjudensdiall, die alle ober- und
niedersdilcsisdien, nicht zu den drei Gemeinden Breslau, (jlogau und Zülz gehören-
den, Landjuden umfaßte." Die Zülzer Juden werden wahrsdieinlich an tkn Sabba-
ten und I'ciertagen in ihrem Heimatort Zülz geweilt haben, so daß die l>riduuiig
einer größeren eigenen Synagoge in Brieg erst notwendig wurde, als dort neben den
Zülzer noch andere Juden in größerer Zahl ansässig wurden. Es ist anzunehmen,
daß in Brieg mindestens seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts ein gemietetes ßet-
lokal bestand, in dem wenigstens während der Messezeiten die Andachten abgehal-
ten werden konnten. Aber erst 1797 (11. Oktober) wurde das Haus Lange Gasse
Nr. 321 für 1950 Tlr. (vom Stellmadier Christian I'riedridi I laberland) zwecks Er-
bauung einer neuen Synagoge gckaufl:. Der Bau wurde im Jahre 1799 begonnen.
1790 (29. September) wurde vom Stellniachermeister Georg Fr. Heumann in Brieg
an die dortige Judengemeinde ein Kellerraum als religiöses Tauchbad (Mikwe) für
10 Jahre (gegen einen jährlichen Zins von 14 Jltlr) verpachtet. ^'^ Um dieselbe Zeit
(1801) wurde auch der Friedhof erworben. Bis dahin wurden die Verstorbenen ent-
weder nach Breslau oder nach Zülz überführt.^'*
Um dieselbe Zeit muß also die einheitliche Brieger Gemeinde entstanden sein. Als
erste Vorsteher sind bekannt: Salomon Samuel und Nathan Salomon, die 1790 die
„Mikwe" für die Gemeinde pachteten.-'» ISOl fungierten als Vorsteher der Brieger
Gemeinde Philipp Lewy Silberstein,-" Nathan Salomon Markus, Moses Josef Pol-
lack," Salomon Türkheim und Jakob Joachim Mattersdorf. Sie protestierten in
einem Schreiben vom 19. Oktober 1801 gegen die Frnennung des Lewi Saul FVänkel
zum Oberlandrabbiner und die Verpflichtung, die Traugebühr an ihn entriditen zu
müssen, da es in Brieg selbst einen Rabbiner gäbe.^« 1812 amtierten als Älteste
51
J. J. Mattersdorf, L. J. Lewin und M. Böhm, die am 27. Januar 1812 eine Eingabe
an den Freiherrn von Hardenberg maditcn, in der sie um eine Ermäßigung des
Sdiutzgeldes und der anderen Abgaben (die jährlidi 3350 Rtlr. betrugen) sowie um
Abschaffung des in Breslau verlangten Lcibzollcs, der für jeden Briegcr Juden
1 Rtlr. betrug, baten.*^ Die Brieger Gemeinde zählte 1812 64 Familien, von denen
sidi, nach den Angaben der Ältesten, der grüßte Teil in wirtschaftlicher Notlage
befand.
VI
Ein interessantes Dokument über die kulturelle Entwicklung der Brieger Juden-
gemeinde in der Emanzipationszeit ist die Einladung „Zur Prüfung der israeliti-
schen Jugend** am 16. und 17. April 1810 im Redoutensaal, zu dem „die Altesten
und Privatlehrer der israelitischen Gemeinde alle ihre Gönner und Freunde ehrer-
bietigst" einladen. Dieser Einladung ist eine Abhandlung „Über den Nutzen des
Studiums der ebräischen Sprache überhaupt und insbesondere für die Israeliten"
vorausgeschickt, in der wohl von der Widitigkeit der hebräischen Spradie in reli-
giöser, gesdiichtlicher und wissenschafllidicr Hinsicht gesprodien wird, die aber in
Wirklidikeit eine Propaganda für das Erlernen anderer Sprachen (Französisdi und
Englisch) darstellt. Es heißt dort am Schluß: „Auch muß man gestehen, daß, ob-
gleidi das Ebräische als die älteste aller Sprachen betrachtet werden muß, die an-
deren Sprachen als jüngere Schwestern angesehen werden müssen, die in vielen Fä-
chern ihrer älteren Schwester den Rang streitig machen, und daß sie oft helles Lidit
über dieselbe verbreiten. Also audi hier empfiehlt sich die goldene Mittcistraße.
Ehren und schätzen wir die ebräische Spradie als eine ehrwürdige Matrone und vcr-
nadilässigen wir nicht die Reize und Schönheit der jüngeren Schwester." Diese Auf-
fassung scheint damals in Brieg sehr viel Anhänger gehabt zu haben. Unter den
Sdiülern dieser Privatlehrer (Peiser, Steuer und Wesel) finden sich nicht nur ßrieger
(David Blanzger, Jakob Böhm, Bernhard Brück, Louis Ehrlich, Salomon Ehrlidi,
Sehg Mattersdorf, Jakob Sänger, Benjamin Schuck, Eduard Sdiück, Salomon Sil-
berstein, Markus Türkheim), sondern auch Auswärtige (aus Beuthen: Julius Fried-
länder; aus Konstadt: Louis Cohn; aus Skalung b. Konstadt: Markus Heilborn; aus
Kreuzburg: Isaak Lax; aus Neiße: Simon Schuck; aus Wiese b. Neustadt: Joel
Friedländer; aus Olbersdorf: Ignatz Blühdorn; aus Städtel: Fabius Silberstein; aus
Zauditz: Samuel Sittenfeld und sogar aus Kempen: Abraham Scheyer).^^
Diese Entwicklung hat allerdings erst um 1800 eingesetzt. Als im Jahre 1775 die
Juden Löbel Türkheim, Berel Jakob, Hirsdiel Sussmann und Löbel Scheuer zum
Abonnement auf die „Schlesisdien Intelligenzblätter** aufgefordert wurden, ver-
suditen sie, sich (unter verschiedenen Begründungen „ihm wäre solche zu nidits
nütze*, „weil ihm solche unnötig**, „weil er solche nicht brauchen könne**) dieser
Aufforderung zu entziehen.**
1805 subskribierten 5 Brieger Juden (zu denen audi ein Vorfahr des Prof. Paul
Ehrlich gehörte) auf die Mendelssohnsdie Psalmenübersetzung.'*
52
VII
Ursprünglich unterstanden die Brieger Juden dem Zülzcr Rabbinat, da die mei-
sten Brieger Juden zur Zülzer Gemeinde gehörten.
Wann in Brieg zum ersten Mal ein eigener Rabbiner amtiert hat, steht nidit fest.
Als erster Rabbiner wird im Jahre 1794 Mayer Jacob Ilcynr'''' in Brieg genannt.
Sein Nadifolgcr ist wohl Josef b. Isachar Bcr aus Kusnitzka, der zum ersten Mal
1801 erwähnt wird und am 6. Nissan 5596/24. März 1836 in Brieg verstorben
ist.«* Der erste und ein/ige akadcniisdi gebildete Brieger Rabbiner''''' war der aus
Zülz OS gebürtige Dr. Julius Landsberger, der in Brieg von 1846—1854 amtierte,
später (1854—1859) Rabbiner der Brüdergemeinde in Posen und dann Landrabbi-
ner der Provinz Starkenburg in Darmstadt war.**«
Er war wohl der letzte Brieger Rabbiner. Ihm folgte als „Prediger" der durch
die Herausgabc seiner Jahrbüdier bekannte H. Licbermann.37 Später amtierten
dort Lehrer und Kantoren.^«
VIII
Zu den wenigen Innungen in Sdilesien, die sidi gemäß der Aufforderung der Re-
gierung freiwillig zur Aufnahme jüdisdier Lehrlinge entschlossen haben, gehörte
neben der Sdineider-Innung zu Loslau OS das Mittel der Chirurgen zu Brieg, das
in einem 1792 an alle Behörden gesandten Zirkular der Regierung ausdrücklidi er-
wähnt wird.
1798 erhielt der Strumpf wirkermeister Joseph Stöss zu Brieg eine von der Re-
gierung ausgesetzte Belohnung, weil er entgegen der allgemeinen Stimmung einen
jungen Juden, namens Zaduk Löbel (I-reund) aus Zülz OS, in die Lehre auf- und
angenommen hatte, denselben nadi vollendeten Lehrjahren zum (jesellcn hatte frei-
spredien lassen und ihn als solchen auch weiter behielt. Ein Jahr später (1799) woll-
te sich Zaduk Löbel als Bürger und Meister in Brieg etablieren, aber die Strumpf-
wirker-Innung setzte seinem Wunsch den heftigsten Widerstand entgegen. Die
Kammer gab aber nicht nach, sondern setzte ihn als unzünftigen Freimeister in
Brieg ein. Dies hielt die Züdmer (Lcineweber-)Innung nicht ab, ein Jahr später
(1800) gegen die Aufnahme eines jüdisdicn Lehrlings namens Markus Silberstein
bei dem Meister Fr. Giernth zu protestieren. Auch diesmal legte sich die Regierung
ins Mittel und verfügte die Aufnahme des Silberstein als Lehrling.^»
IX
Das älteste Statut der Synagogengemeinde Brieg ist das Statut der „Religions-
gesdlschaft" vom 20. März 1836, deren Hauptzweck „die Ausübung der mosaischen
Religion und der Zeremonialgesetze ist".
53
Bei der staatlidierseits durdigeführten Einriditung der Synagogenbezirke war ur-
sprünglidi ein gemeinsamer Synagogenbezirk für die Kreise Brieg und Ohlau ge-
schaffen worden, der aber auf den Protest der Ohlauer Gemeinde in 2 Bezirke ge-
teilt wurde. Das erste Statut des Synagogenbezirks Brieg, der den Kreis Brieg um-
faßte, ist vom 29. Juni 1862 datiert. Den ersten Vorstand bildeten die Kaufleute
Wilhelm Heimann, Heinrich Friedländcr, der Zigarrenfabrikant Saul Sadis und der
Partikulier Löbel Mai.*<^
Brieg gehörte zu den größeren jüdisdicn Gemeinden Schlesiens. 1776 gab es dort
43 Juden, 1782: 140, 1791: 198 Juden. Dann stieg ihre Zahl sdincll. 1840 gab es
392 und 1880: 502 Juden. Seitdem ging — wie überall — die Zahl zurück. 1913
zählte man noch 282 Juden, 1924: 250, 1936: 173 und 1939: 123 Juden.
Anmerkungen
* A. Sdiaube: Urkundl. Gcsdi. d. Gründung u. ersten Entwid^lung d. deutsdien Stadt
Brieg, Breslau 1934, S. 222 ff. bzw. S. 194.
* B. Brilling: Mittclaltcrlidic jüd. Grabsteine in Sdilcsicn, in: Thcokratia, Jahrbudi des
Instit. Jud. Delitzsdiianum, I, 1970, S. 88—96.
• Brann, Gesdi. S. 30
* Es ist zweifelhaft, ob 1324 und 1342 Judenverfolgungen in Brieg stattgefunden haben;
das gleiche gilt für die Judenverfolgungen von 1401 und 1448; s. Brann S. 26, 94 und 109
sowie Lewin in Enc.-Jud. IV, 1073.
• Sdiaube S. 224 Anm. 36; vgl. audi Brann S. 43 Anm. und S. 91 Anm. 2
• Ein Lazar de Brega wird 1495 in Krakau erwähnt; MGWJ 57 (1913), S. 67.
^ F. Friedensburg, Schlesiens neue Münzgcschichie (Cod. Dipl. Sil. 19, Breslau 1899), S. 85
und 128. Dazu gehört auch ein Aktenstück des Staatsarchivs Breslau (Rep. 22 Stadt Ohlau I
20a) betr. einen Erlaß, so „den Juden, die die Ohlauische Münze halten**, zuzustellen ist,
V. J. 1623. Auch die Münze zu Neiße war von dieser GescUsdiaft übernommen worden; vgl.
B. Brilling, im: Jahrbudi d. Ges. f. d. Gesdi. d. Juden in der CSR VII (Prag 1935) S. 389.
* Nach Brann, Landrabbinat S. 4 kamen 1650 Juden nach Brieg, wo sie später „bei der
Münze Verwendung fanden**. Das Datum fällt ungefähr mit dem Datum der Eröffnung der
Brieger Münze zusammen; s. Freudenthal, Meßgästc. S. 52.
• Stadtarch. Breslau Boe. A. 69 fol. 338—342; Rep. Sdieinig Nr. 2142—2146. Die Bres-
lauer Münze hat er tatsächlich im Jahre 1677 beliefert; 1678 — 81 wird er unter den Lie-
feranten der bisdiöflidien Neißer Münze genannt. 1680 hielt er sich in Zülz auf; s. Rabin,
Rechtskampf Anh. S. III. Sein Sohn scheint Nathan Markus Perlhefler gewesen zu sein, der
zwischen 1710 und 1720 in Ohlau als Hof Jude und Zollpächter erwähnt wird; s. ferner
Brilling, Breslau S. 53 und 98.
" Gold, Mähren, S. 514.
^^ Rep. F. Brieg II, 13a Staatsardi. Bresla^.
" a. a. O. 13c.
" Die Verordnung v. J. 1699 wird in einem Schreiben des Brieger Magistrats v. J. 1744
(in den Brieger Akten des Breslauer Gem. Archivs VII B 18) erwähnt. Die Bcsc4i werde der
Brieger Juden s. im Staatsarch. Rep. 21 II 13g; vgl. dazu auch Rabin, Reditskampf S. 73/74,
wonach die Zülzer Juden dieselben Beschwerden auch in Jauer, Oppeln, Schweidnitz, Ohlau
und anderen Städten, wo sie auf den Jahrmärkten zu handeln pflegten, vorbrachten.
54
'* In Rep. 21, 11, 13a findet sidi die Beschwerde v. J. 1723; vgl. Rabin, Beiträge S. 32.
" Dies die Antwort des Magistrats nach den erwähnten Bric^cr Akten Im Ardi. der
Brcsl. Syn. Gem. Das Folgende dagegen stützt sidi auf die Akten des Staatsardi. Rep 14 II
Nr. 43a vol. 5.
'• Diese Liste stammt aus den Akten des Breslancr Gemclndcardiivs.
•"» s. Brann, (ksdi. Anh. S. CII Nr. 19 (/ül/.er Grabstein der Kela, Irau d. Lob Swessel
aus Brieg, gest. 23. Okt. 1768).
" Rep. 199 MR XV, 1 vol 1. fol. 159-160.
'« Liste nach (L Akten d. Staatsardi. Rep. 14 PA VI 81 d. Zum Vergleidi fii,»e ich eine
Liste d. WnL'wvr Juden aus drr /ül/er Akten d. Oesanitardiivs in herlin (Nr. 118) für die
Jahre 1788—91 bei, die natürlidi nur die zur /ül/er Gemeinde gehörigen Juden aufzählt.
1. Jakob Salonion,
2. Josel l'phraim (Schuck, 1776 aus Münsterberg ausgewiesen),
3. Joachim Jakob (C:haim b. J. Mattersdorf),
4. Moises Josef (Mose b. J. Bendin, 1783 erwähnt),
5. Löbel Meyer '1 urkheim,
6. Löbel Scheuer,
7. Löbel Jakob,
8. Löbel Markus (R. Lob, Sdiäduer aus Krzepit/),
9. Llkan Jakob (Kidianan b. J. Mattersdorf, bereits 1783 dort),
10. Löbel Josef,
11. Isaak riirseliel,
12: Selig Naih.in (Selig b. Neta, 1783),
13. Salomon Siinuel (1790 Ältester),
14. Barudi jakoh (Harudi b. J. Mattersdorf),
15. Isaak Simon (ft/ig b. Sdi. K. - Krzellitz?, Vorfahre der Strehlener Lamilie Lhrlidi?),
16. Sdieuer Mendel Dcutsdi,
17. Löbel Natlian,
18. Gerstel Jakob (Gerson b. Jakob, bereits 1746 erwähnt),
19. Sdicuer I.öhel Jakob,
20. Simon Abraham,
21.Hirsdiel Süsskind (Hirsdi b. Süsskind liakohcn) Kassierer d. Gemeinde, nahm später den
I-amilicnnamcn Weissbadi an; er war mit der Toditer des Schäditers Löbel Markus
Krzepitz (oben Nr. 8) verheiratet. Seit 1820 war er Rcligionslehrcr in Groß- Wartenberg
und verstarb dort 1834.
In den Zülzer Akten d. Gesanitardiivs Nr. 265 findet sidi ein Vertrag zwischen d. Zülzer
u. d. Brieger Gemeinde über die steuerliche Zugehörigkeit d. einzelnen Genieindemitglieder
V. 3. Mai 1797. Der Vertrag ist für Brieg von Moses Josef Pollack (wohl identisdi mit dem
im obigen Verzeichnis aufgeführten Moses Bendin) und für Zülz von Selig Nathan unter-
sdiricbcn.
^* ZGAS XV, 1880 S. 515. Zimmermann: Gcsdiidite u. Verfassung der Juden im Herzog-
tum Sdilesicn S. 98.
2« Staatsardi. Rep. 14 VI, 81 d vol. 2 fol. 6a. Dort wird bemerkt, daß die beiden Erst-
genannten „in Junten Verni()f;ensunistäfulen" sind und daß die anderen drei „zwar weniger
Verniöj;en, aber ^uten Verilienst" haben.
*^ 1774: Zülzer Akten im Gesamtardiiv in Berlin, Nr. 238; 1784: Staatsardi. Rep. 14 VI,
81 d vol. 2 fol. 22a. '
*2 Über die Landjudensdiafl s. Brann, Landgemeinde S. 238.
2' Die beiden Kontrakte über Synagoge und Mikwe s. in den Brieger Akten d. Ardiivs d.
Syn. Gem. Breslau VII B 18b. Am 20. August 1899 wurde d. hundertjährige Bestehen der
Synagoge gefeiert (nach Mitteilung von Dr. L. Lewin).
" Auf dem Zülzer Friedhof sind auch Brieger Juden beerdigt, wie das auf Veranlassung
55
1
f
des Gesamtarchivs und der Gcsellsdiaftfürjüd. Familien Forsdiungdurdi Rabbin.itskandidat
Faber verfertigte Verzeidinis der Zülzer Gräberinsdiriftcn beweist. Das Verzcidinis der auf
dem Brieger Friedhof beerdigten Juden beginnt mit dem Jahre 5561 (1801).
•• Die Auseinandersetzung zwischen der Bricgcr und der Zülzer Gemeinde wegen der
tteuerlidien Zugehörigkeit der Mitglieder hat sidi nodi bis fast 1830 hingezogen, d.i viele
Zülzer Juden, die in Brieg wohnhaft waren, sidi ihren Vcrpfliditungcn gegenüber der ZüIzcr
Gemeinde entziehen wollten; vgl. auch oben Anm. 18 am Sdiluß. Die Zülzer Akten des
Gesamtarchivs enthalten reichlidies, hierauf bezügliches Material.
•• Vielleicht ist er mit dem Silberstein identisdi, dessen Haus bei der Besdiießung von
Brieg durch d. Franzosen schwer beschädigt wurde; H. Schulz in: ZG AS 34 (1900) S. 85. Die
Familie S. war damals übrigens auch in Städtel (Krs. Namslau) vertreten.
•' Vielleicht ist er mit dem Gelehrten Moses Pollack in Brieg identisdi, der zu den Sdiü-
lern des Lissaer Rabbiners Jchuda Lob Kalischcr II (gest. 1822) gehörte; $. L. Lewin: Gesch.
d. Juden in Lissa (Pinne 1904) S. 279. Über die Familie Pollack s. auch oben Anm. 18 am
Schluß. Zu ihr gehörte wohl auch jener Hirsch b. Josef Pollack, der sich 1807 in Frankfurt
a. O. immatrikulierte und später Arzt in Brieg war; L. Lewin im Jahrb. d. jüdisch-literari-
sdien Gcsellsdiafl XVI (Frankfurt a. M. 1924) S. 73.
" Staatsarch. Rep. 14, II, 39c vol. 2 fol. 193 ff.; dazu vgl. auch Braun, Landrabbinat
S.51.
•• Die Eingabe nebst der Antwort ist bei J. Freund, Die Emanzipation der Juden in
Preußen (Berlin 1912) II S. 449—51 abgedrudtt.
•• Das gedruckte Programm befand sich in der Breslaucr Stadtbibliothek (4 F 276, 67).
Unter den Schülern finden sich Mitglieder der Familie Ehrlich, aus der der Nobelpreisträger
Prof. Paul Ehrlich stammt. Diese Familie, die übrigens zur Zülzer Gruppe der Brieger Juden
gehörte, beginnt mit dem aus Dembiohammer (Krs. Oppcln) gebürtigen, seit ca. 1789 in
Brieg ansässigen Simon b. Isaak Ehrlich (nach freundlicher Mitteilung des Dr. G. D. Knoche,
Arnhem); vgl. audi den von ihm veröffentlichten Stammbaum d. Prof. Paul Ehrlich in der
JFF. H. 34 (1933) S. 549.
•* s. Staatsarch. Rep. 14 IX, 55 m vol. 1; vgl. auch F. Kaminsky: „Beiträge zur Ge-
sdiichte d. oberschlesischen Buchbinderei- und Biblioihckwesens bis 1815* (Breslau und
Oppeln 1927) S. 95; s. Brilling im .Bulletin" des LBJ I (1957/58) S. 43/44.
•* Nach der Subskriptionsliste im dritten Band waren es Isaac b. Simon Ehrlich, Baruch
Schlesinger, Jerucham Brück, Lob b. Meir halewi, Lob b. Sender und Simon Ehrlich.
•• Als Brieger Rabbiner wird er im Grundbuch von Zülz (Staatsarch. Breslau) III fol. 88
(im Jahre 1794) genannt. — Im Grundbuch VI fol. 242 a— 243 b (1800) heißt er bereits
Rabbiner zu Groß-Glogau. Nach d. Glogauer Staatsbürgerregister v.J. 1812 (im Besitz
d. Syn. Gem. Glogau) ist er am 9. Juli 1740 in Halberstadt geboren. Verheiratet war er mit
der 1758 in Zülz geborenen Chaje (Karoline), Tochter d. Nathan Abraham. Er gehört viel-
leicht zur Familie Eger, in der die Namen Jacob und Meyer vorkommen, und ist vielleicht
mit dem um 1800 in Glogau erwähnten Meyer Eger identisch, der nach einer Mitteilung des
verstorbenen Rabbiners Dr. L. Lewin in den Rechtsgutachten „Tifereth Zebi", Teil Joreh
Deah Nr. 22 — 24 erwähnt wird.
•* s.o. Anm. 28. — Josef aus Kusnitzka, der im Brieger Friedhofsregistcr Nr. 163 mit
dem Familiennamen Landau aufgeführt wird, wird in der Einleitung zu diesem Register als
Mitverfasser der Statuten der Brieger „Chewra Kadischa** genannt.
" Die Angabe in Lewin, Lissa, S. 253, daß Israel Goldschmidt Rabbiner in Brieg war,
geht auf eine Verwechslung mit dem Ortsnamen Borek zurück; vgl. Heppner-Herzberg
S. 319, Anm. 5.
•• s. Enc. Jud. X, Sp. 622/3.
•^ s. Hcppncr: Persönlichkeiten S. 36.
•• Als weitere Beamte der Brieger Gemeinde seien genannt: Hirsdi, gest. nach 45 jähriger
Tätigkeit als Vorbetcr in Brieg am 25. Ijar 5573/1813; Lob b. Mordechai Krzepitz, der ah
56
Sdiäditcr bereits 1782 erwähnt wird (s. o. Anm. 18) und 1816 in Brieg verstarb, sowie Mar-
cus Wollncr (1799). Sein Sohn Jakob wurde am 1. September 1799 vom Webermeister
Riditcr in Katibor auf 3 Jahre als Lehrling angenommen; die Quelle dafür s. in Anm. 39.
Im 19. Jalirlmndcrt amtierten als GcMncirulcbcnnitc: Hamburger, 1 1. Meyer (1«5S), 1 1 Kosen-
thal (1907 ff.), Aroii Wolff (1924), Z. Wolf (1927 ff.).
'• s. B. Brillinp,, Die ersten jiidisJicn Meister in Schlesien in: J'/C) 1931, Nr. 15 — 18 (n.idi
den Akten des Staatsarchivs Kep. 199 MR VI, Scct. 4 Nr. 72 a).
*« Die lilinlgemcinde in Löwen errcidite im Jahre 1881 ihre Loslösung aus dem Bricf^er
Gemeindebezirk und war seitdem eine selbständige Synagogengemeinde; s. den Artikel:
Löwen.
Literatur
Strecker, Max: Die Juden zu Brieg (aniisemitisdi), Brieg 1938.
Quellen
Akten d. Syn. Gem. Brieg (bis 1740 zurüdtreichend), z. T. im Gesamtarchiv d. Juden in
Deutschland in Berlin, z. T. im Ardiiv d. Syn. Gem. Breslau.
Maskirbudi: im Ardi. d. Syn. Otin. Breslau.
Judenregister ab 1800 gleidifalls im Ardi. d. Syn. Gem. Breslau.
Akten d. Fürstentums Brieg im Staatsarchiv Breslau, Rep. 21 II, 13a ff. 1560—1739.
Akten d. Zülzer Judengemeinde im Gesamtardi. d. Juden in Deutsdiland in Berlin. Darin
betr. Brieger Juden fol^gende Akten: 1, 52, 57, 84, 97, 118, 121, 125, 143, 185, 188, 193, 194.
235, 247 und 265 (merst betr. der sogenannten Zülzer Juden in Brieg und ihrer stcuerlidicn
Zugehörigkeit aus den Jahren 1780—1823).
Dyhcriifurth (Kreis Wohlau)
Die Gcschlditc der jüdisdien Gemeinde in Dyhernfurth ist aufs engste mit der
Gcschiclitc der dortigen hebräischen Budidruckerei und der des dortigen jüdisdien
Friedhofes verknüpft, der auch der erste jüdisdic Friedhof der im 17. Jahrhundert
neubegründeten Brcslauer Gemeinde war. Vor dem Jahre 1688, in dein Sabbathai
b. Josef Bass aus Kaiisch von dem damaligen Dyhernfurther Grundherrn Graf von
Jaroschin' das dortige Drudprivileg zur Anlegung einer hebräischen Buchdruckerei
gepaditet hat. sind Juden in Dyhernfurth, das erst 1663 zur Stadt erhoben worden
war, nicht nadiweisbar^i. Die Begründung einer jüdisdien Gemeinde in Dyhernfurth
fällt also mit der Übernahme der Druckerei und mit der Erwerbung des Friedhofes
im Jahre 1688 zusammen.
I
Geschichte der Druckerei
Die hebräisdie Druckerei in Dyhernfurth bestand von 1688— 1834. Sabbathai
Bass, der Begründer der hebräischen Buchdruckerei in Dyhernfurth, stammte aus
57
EROmSERG- ^3)ist..ct
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GH 23
ENZYKLOPÄDIE
?)(?Ö/fß02ö-
IN ZWANZIG BÄNDEN
SIEBZEHNTE
VÖLLIG NEUBEARBEITETE AUFLAGE
DES GROSSEN BROCKHAUS
4
Dritter Band
BLIT - CHOC
F.A.BROCKHAUS WIESBADEN
1967
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V4Iv»
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Pommcui ivi/itiiii«.
\{oltebeere (Rubus chamaemorus) vor. Die
e Verbreitung, allerdings außerhalb Deutsch-
jiat die Arktische B. oder Aakerbeere (Rubus
\is)' In Mitteleuropa werden großfrüchtige For-
angebaut. Ihre saftigen, wohlschmeckenden
tc (auch Schwarz-, Hunds-, Kratzbeere) werden
■^ wie die von Wildvorkommen gesammelten
Vzu Marmeladen, Gelees, Fruchtwein (auch zum
n von Rotwein), Branntwein und Brombeerlikör
\yttry Brandy), Limonaden, Essig verwertet,
Blätter als Tee bei Erkrankungen der oberen
jgc. Die Armenische B. (Rubus armeniacus), die
^tzblättrige B, (Rubus laciniatus) und die gefüllt
nde Form Rubus bellidiflorus sind Gartenzier-
ucher.
waren im Altertum als Nahrungs- und Heilmittel
nt (DiosKURiDES, Plinius d. Ä., R.T.Ä. Pal-
_s). Das Capitulare de villis Karls d. Gr. (um
i Albertus Magnus und Cäsarius von Heister-
I erwähnen den kostbaren B.-Wein (moratum),
im MA. getrunken wurde; das Nibelungenlied
rscheidet möratz von win, Konrad von Megen-
0tO nennt die Pflanze bereits >prämperstaud<.
Hartwich: Die menschl. Genußmittel (1911); L. Rein-
: Kulturgesch. der Nutzpflanzen (1911).
JBrombeerf alter, Callophrys rubi, Schmetterling
der Fam. Bläulinge; seine Raupe lebt unter an-
m an Ginster, Brombeer- und Himbeersträuchern.
Brombeerkur, volkstümlicher Aberglaube,
Durchkriechen.
Brombeerlikör, auch Blackberry (Brandy) oder
JCroatzbeere< (schlesisch) genannt, Fruchtsaftlikör,
üptsächlich aus Brombeersaft, Brombeer- und
imbeergeist bereitet.
Bromberg, poln. Bydgoszcz, 1 ) seit 1 945 Haupt-
stadt der poln. Woiwodschaft B., mit (1964) 250000
Einw., unweit der Mündung der Brahe in die Weichsel
hn Warschau-Berliner Urstromtal, 33-73 m ü. M.
Früher waren für B. Sägereien, Mühlen, Brauereien
und Essigfabrikation wichtig. Heute hat die Stadt
Möbel-, Papier-, Fahrrad-, Maschinen-, elektro-
Icchn., feinmechan. Industrie; Häfen an Brahe und
^ Weichsel (Brahemünde). Zu den üblichen Bildungs-
einrichtungen kam eine Techn. Hochschule.
Der Ursprung B.s reicht als Siedlung in vorge-
ichichtl. Zeit zurück. 1346 erhielt es Magdeburger
Sladtrecht, doch konnte es sich bis zum Niedergang
,, des Deutschen Ordens neben Thorn nicht recht ent-
wickeln. Erst als Westpreußen an Polen fiel, wurde B.
ein wichtiger Stapelplatz des an landwirtschaftl. Er-
ttugnissen und Holzschätzen reichen Kujawien. Aus
:• dieser Zeit stammen noch spätgot. Kirchen und Korn-
ipcicher. Die Kriege des 17. Jahrh. machten dem Auf-
schwung der Stadt ein Ende und verwandelten sie in
einen Flecken von 2000 Einw. Als B. 1772 preußisch
:^ Wurde, erfreute es sich des besonderen Wohlwollens
J Friedrichs d. Gr., der die günstige Verkehrslage er-
kannte und 1773-74 den die Brahe mit der Netze und
dadurch die Weichsel mit der Oder verbindenden
Bromberger Kanal erbaute. 1807-14 gehörte B. zum
Ghzgt. Warschau, seitdem war es bis 1919 die Haupt-
»Udt des RegBez. B. der preuß. Prov. Posen (1860:
22000, 1900: 47000, 1921: 88000 Einw.). Durch die
großen Eisenbahnbauten des 19. Jahrh. wurde die
Stadt ein bedeutender Bahnknoten. Vor dem I.Welt-
krieg war B., das in vieler Hinsicht als geistiger Vorort
des posenschen Deutschtums galt (1913: 71 % Deut-
sche), mit wissenschaftl. Instituten und Schulen reich
ausgestattet. In der poln. Zeit (1919-39) stieg die
Einw.-Zahl weiter an, der deutsche Anteil sank ständig
(1921:27%. 1931: 16%).
2) Woiwodschaft Polens, 20798 km* mit (1964)
^825 Mill. Einw.
Brome [broum], Richard, engl. Dramatiker,
• um 1590, t London (?) 1652, verfaßte zunächst als
20*
i^tfci.wiirvv^'iiK^otwii,
s^tv llV/Vil
in der Restaurationsperiode gern gespielt wurden.
Hauptwerke. The city wit (1629); The northern lass (1632);
The antipodcs (1638), hg. v. G. P. Baker, in: Gayles Re-
presentative Engüsh comedics. 3 (1914); A jovial crew (1641);
Works of R. B.. 3 Bde.. hg. v. R. H. Shepherd (1873).
C. E. Andrews: R. B. (New Haven. Conn., 1913).
Brom^lia, -► Naphthol-Äthy läther.
Bromellaz^en, die — »-Ananasgewächse.
Bromfield [br'Dmfiild], Louis, amerikan. Schrift-
steller, ♦ Mansfield (Ohio) 27. 12. 1896, t Columbus
(Ohio) 18.3.1956. B. verschaffte sich 1924 einen
literar. Ruf mit der Geschichte einer Industriestadt
>The green Bay tree< (dt. >Das Leben der Lily Shane<,
1954; dramatisiert: >The house of women<), dem
ersten Roman einer Tetralogie (>Possession<, 1925, dt.
>Die Besessenem, 1957; >Early autumm, 1926, dt.
>01ivia Pentland<, 1932; >A good woman<, 1927, dt.
>Welch eine Frau<, 1956), die die Flucht des Individu-
ums vor der Beherrschung durch Familie und Konven-
tion zum Gegenstand hat. Seine bedeutendste Leistung
ist die Darstellung Indiens und seiner Bewohner an-
gesichts einer Naturkatastrophe in >The rains came<
(1938, dt. >Der große Regen<, 1949).
Weitere Werke. The stränge case of Miss Annie Spragg ( 1 928,
dt. Der Fall Anni Spragg, 1951); Twenty-four hours (1930, dt.
24Stunden, 1933, 1950); The man who had everything (1935.
dt. Der Mann, der alles hatte, 1947); Night in Bombay (1940,
dt. Nacht in Bombay, 1941, 1950); Wild is the river(1941, dt.
Traum von Louisiana, 1951); Mrs. Parkington (1943, dt.
1959); What became of Anna Bolton (1944, dt. Der Weg der
A. B.. M945); Colorado (1947, dt. 1948); The wild country
(1948, dt. Zwei Sommer. 1949); Mr. Smith (1951. dt. 1952). -
Kurzgeschichten: The world we live in (1944, dt. So ist die
Welt, 1946). - Erinnerungen und Briefe: Malabar Farm (1948).
M. Brown: L. B. and his books (London 1956); D.D.
Anderson: L. B. (New York 1964).
Broml^rung, Anlagerung von freiem Brom an
Organ. Moleküle. Bei ungesättigten Verbindungen
(bes. Fettsäuren) kann die Menge des aufgenommenen
Broms zur Kennzeichnung der Verbindungen dienen
(Bromzahl),
Bromios [grch.], Beiname des -► Dionysos (>der
Tosende^.
Bromit der, Mineral, -> Bromargyrit.
Bromley [br'omli], Stadt in der engl. Gfsch. Kent,
Wohnvorort 16 km im SSO von London, mit (1961)
68200 Einw. Der 1775 erbaute Palast der Bischöfe von
Rochester, 1846 aufgegeben, ist heute Stockwell-
Lehrerbildungscollege.
Brommat [brom^a], Gem. im französ. D^p.
Aveyron, mit (1962) 1 100 Einw., im Tal der Bromme.
Das unterirdische Kraftwerk, das von einer Talsper-
rengruppe im Bromme- und Truyere-Tal gespeist
wird, ist mit 318000 kW installierter Leistung eines
der wichtigsten im französ. Zentralmassiv.
Bromme, Karl Rudolf, genannt Brommy, * An-
ger (bei Leipzig) 10.9. 1804, t St. Magnus (bei Bremen)
9. 1. 1860, war 1848-53 Admiral der von der Frank-
furter Nationalversammlung geschaffenen deutschen
Kriegsflotte.
Brpmo [indones.], 2614 m hoher Vulkan im Sand-
see des Tengger-Gebirges, Ostjava (Indonesien).
Bromoderma [grch. >Bromhaut<] das, weiche,
wuchernde, rotbraune Knoten, die an Haut und
Schleimhäuten nach lang andauerndem, übermäßigem
Einnehmen von Brompräparaten auftreten.
Brom|öldruck, ein ->Kolloidgerbungsverfahren.
Bromometrl^ [grch. >Brommessung<], Bromato-
metr{^, der Teil der— ► Maßanalyse (Oxydimetrie), in
dem Kaliumbromat, KBrO^, in saurer Lösung als
Maßflüssigkeit verwendet wird.
•
Brompräparate, Arzneimittel, deren wirksamer
Bestandteil das Brom-Ion ist, so die Bromide von Na-
trium, Kalium, Calcium und Ammonium. Sie wirken
307
Broniberg
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Juden gestattet sind, oder auch vom Grundbesitze, insofern dazu
die erforderliche Staats -Conzeßion erteilt worden, auszuschließen.
Hiernach möge die König). Regierung das Weitere verfügen.
Berlin, den 3t«n May 1831.
Ministerium des Innern und der Polizey.
gez. : Koehler.
An
die Königliche Regierung
zu
liromberg."
Trotz der von Koch erwiesenen rechtlichen Unniögliclikeit, das
städtische ]iiirgcrrecht ohne das staatliche zu erteilen, muß man an «er
Tatsache- festhalten, daß die Erstreckung de.K städti.schcn Bürgerrecht.^
auf die Juden, wenn nicht schon 180H in der Ab.sicht des (;e.setzgel)ers.')
so doch in der unniittclharen Folfjc/.cit (He.skrij.t vom 27. Fchi. I8(MJ)
in der Ah.sicht des .Alinistcriunis lag.-) Die Frage ist also für die alten
Provinzen l.is zum II. März 1KI2 anders iHliandclt \\(.rden, als in de,-
Folge für die außerhalb des Gesetzes von 1H12 st(liend«n Territorien.
II.
Nafuralisationspatente im Reg.-Bez. Bromberg bis April 1838.
Das Edikt betreffend die bürgerlichen Vcrhäitnis.se der Juden vom
11. März 1812, welcher den preußischen Juden die Staatsbürgerreehte
verlieh, erstreckte sich bekanntlich nur auf die alten Provinzen. Zur
') K. V. .Meyor. KranzösiRclie Einflii.ss.- auf <li.. SUats- mul Ueelit<-
.•iitwickeluii« l'nuUens im 19. Jal.rh. It Leipz. 1<»(.8 S. 4(iS: Nur dun),
eui V<.rs<'hen h<-i der flüchtiKcn Aus«rl,eit«„j: der St.uKeordnunp int den Juden
das aktive und passive VValdrect.t zu Teil K-worden. w.il sie nieht ausdrü.klk I,
niisgesctilosson waren.**
• T, \ ^" "'■'■''" ^"'■'^'- ^- frie-llander .Stadtrat (L. f! eifrer. Oe.sel.. der Juden
in lierlm II S. 18.3); vpl. die (irunersche Instruktion vom 8. März 1H0!> bei
Clauswitz. Die Stiidteordnunfr v. 1S08 und die Stadt Berlin. 1908 S lOT-
elK-nso in KönipsherK ein jüdischer Kaufmann (das citierte Iteskript von. 14.'
-März 1809: daß bereits bei der Könij:sberßer Magistratur, auf
die Wahl der Stadtverordneten, ein jüdisch.-r Kaufmann al.s unbesoldeter Stadt-
rat!, aufRcstollt worden"). In Ilredau fehlte es ni.l.t an G<.penbestrebunc.-.i
(.Mitteilungen aus dem Stadtarchiv u. der Stadtl)ibl. zu Hreslau X 1909: Die
.Stem'sche Städteordnung in Hreslau 1 S, 1(11, 179 H .S. 149. 224. 238).
-^-Si«
Zeit seines Erli
Bestandteile de|
blieben nach d(
lieber Bezieh unj
Warschauer Hei
welche in der
Jahre 1808 für
hinaus ,,bis zu
die Neuordnung
die Verordnunj
aber nicht überl
läge der Kechi
Stellung der Ju(
nahm den in dd
denen kulturelli
zur Grundlage
und solchen,
Die alif^nn
scholteniieit, Fij
des Deutschen
sitz in der Provil
trieb eines wiss
Landwirtschaft,
es durch Besitz
eines Kapitalve|
Garantie konnt(
durch eine patrj
In dem Aki
halb der einzelne
erteilten Natura
Bedingungen d(
einer Statistik d\
Regierungsbezi rl
liehe sie deshalb
*) In privatrc
Allg. Landrechts ui
vom 8. Auj?. 1830
2) C.-O. vom
') Das Aktenj
ordneten Faszikel
■'Israfif
1*
— 27 —
, Zeit seines Erlasses waren die Gebietsteile der späteren Provinz Posen
Bestandteile des Herzogtums Warschau und die Juden dieser Gebiete
blieben nach dem Rückfall derselben an Preußen (1815) in staatsrecht-
licher Beziehung in den Verhältnissen, in welchen sie zuletzt unter der
Warschauer Herrschaft gestanden hatten'), d. h. die Gleichberechtigung
welche in der Konstitution des Herzogtums (1807) gewährt, aber im
, Jahre 1808 für 10 Jahre suspendiert worden war, blieb über diese Frist
hinaus „bis zu weiterer gesetzlicher Bestimmung"») wirkungslos Erst
die Neuordnung des K^^mten Judenwesens in der Provinz Posen durch
die Verordnung vom T. Juni 1833 beendete diesen Zustand, ging
aber nicht über die interimistische Suspension hinweg auf die Grund-
lage der Kechtsgleiclüieit zurück, die auch der poUtischen Rechts-
stellung der Juden in den alten Provinzen entsprochen hätte, sondern
nahm den in der Provinz Posen damals natürlicherweise noch vorhan-
denen kulturellen und sozialen Tiefstand eines großen Teils der Juden
zur Grundlage einer Unterscheidung zwischen Xaturalisationsfähigen
und solchen, die zunächst noch als Geduldete gelten sollton.
Die aiigemeineii Bedingungen der Naturalisation waren: Unbe-
scholtenheit, Führung eines festen Familiennamens und Anwendung
des Deutschen als (;eschäftssj)rache ; die speziellen : beständiger Wohn-
sitz in der Provinz seit 1815 und gesicherter Unterhalt, sei es durch Be-
trieb eines m issenschaf tlichen oder künstlerischen Erw erbszwciges, der
Landwirtschaft, eines namhaften stehenden städtischen Gewerbes', sei
es durch ]$esitz eines städtischen Grundstücks von 1>(»00 Rtl. Wert cxler
eines Kapitalvermögens von mindestens 5000 Rtl. Diese materielle
Garantie konnte durch die moralische eines besonderen Verdienstes
durch eine patriotische Handlung ersetzt werden.
In dem Aktenstück Dep. Bromberg A 3 ist eine Liste der inner-
halb der einzelnen Gemeinden des Regierungsbezirks bis April 1838»)
erteilten Naturahsationspatente erhalten, welche nach dem über die
Bedingungen der Naturalisation Bemerkten zugleich den Rahmen
einer Statistik der Kultur- und Wirtschaftsverhältnisse der Juden des
Regierungsbezirks Bromberg um das Jahr 1838 darstellt. Ich veröffent-
liche sie deshalb.
) In privatrochthchpr nezichung galt dagegen die Wifdereiiifühning des
Allg. Landrechts und der Allg. GericJ.tsordnung auch für die Juden. Vgl C O
vom 8. Aug. 1830 (Gos.-Samml. 1830 S. 116; K ö n n e n. S i m on S 3»)
*) C.-O. vom 8. Aug. 1830.
») Das Aktenblatt trägt kein Datum, liegt aber in dem chronologisch ge-
ordneten Faszikel zwischen zwei Blättern vom 31. Mhrz und 15. Ai)ril 1838.
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Kreiß Bromberg . 131
Bromberg 60
Fordon . 54
Koronowo 12
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Kreis Wirsitz . . . 132
VVirsitz 10
VVissek 5
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Mia^czko
Mr(^zFn
Lobsens
K r e i 8 S c h u Ij i n . .
Schubin
Znin
Barcin 8
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Oonsavva . . * 1
Labischin 28
60
4
6
47
107
29
13
Kreis I n o >v r a c 1 a w . 138
Inowraclaw 99
Strelno 19
Kraschwitz 7
Gnicfkowo 13
Kreis Cliodziesen 163
Chodziescn 66
8amocin 27
Uhcz 7
Margonin 19
Budzyn
Jjcbneidemühl . . .
Kreis Czarnikow
Czarnikow
Fiiene
Lebasz
Genilin
Schön lanke
KreisGnesen . .
Gnesen
Czernieje\\o
Klecko
Pouidz
Mielzvn
Witkowo
Kis/Jvowo
K r (• i s M o g i I n o . .
Mo^ilno
Pakosc
Trzenieszno
Gembec
Rogowo
Kreis W o n g r o w i t z
Wongrowitz
Janowiec
Miesisko
Gollancz
Schokken
13
31
236
75
137
12
3
49
141
86
15
5
5
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OK
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19
12
16
78
29
5
6
24
14
1191
Ich kann dieser Liste im Augenblick nicht die Zahl der damals
selbständigen Juden im Reg.-Bcz. Bromborg gegenüberstellen. Die
Seelenzahl betrug im Jahre 1838: 22101'). Das ungefähre Verhältnis
muß sieh also derart gestellt haben, daß etwa der dritte bis vierte Teil
der selbständigen Juden naturalisationsfähig war.
^) V. Berpmann, Zur Goschichto der Entwickelung doiitscher. polnischer
und jüdisclier Bevölkerung in der Trovinz Posen, Tübingen 1883 S. 247.
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Akteninvi
In dem Schi
Schulden, deren
26. Jan. 1423 1
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selben Faszikels
erkannt wurde,
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Statistische
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1864, S. 347 f.
Krotoschin, Proi
Zur Geschichte
Wissenschaft den
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BROMBERO
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MUTZEL, A.A.: Wörterbuch des Preusslschen Staates. Halle, 1825, ▼•&
P.3Ö7:
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6
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In I8l6:
Reg. Bez. Bromberg had 33 synagoguea,
3 Jews who were Citizens
ll^löli Jews who were cDneitizens
381 were in arts or sciences,
1699 were merchants or Gastwirte
1153 were crafltsmen (Handwerker)
28 were in agriculture
CITY OP BROMBERO
total inhabitants of the city (l821) 6259
synagogues: 1
Jewish Citizens: 1
noncitizens: 207
CITY:
Bromberg had the Landesregierung, the Landgericht, a Jiyronaslum
two catholic seminaries, and a municipal hospital»
138
141
0
The DISTRICT BROMBERO had in I8I6 5218?
synagogues: 7
Jewish Citizens 1
noncitizens: 3218
of these, selbstaeadig naehrende:
18 arts/sciences
ilT'B merchants/gastwirte
234 Handwerker
2 in agriculture
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166
BERGER, IRENE: DIE PREUSSISCHE VERWAIJjjJJNG DES
Kpln,Grote, 1966.
IV. Die allgemeine Verwaltung des Regierungsbezirks
^mj]
lieh: „ .., wird es für das erste nicht gelingen, die feindselige Stimmung
zwischen den Deutschen und den Polen in der Provinz aufzuheben. Beide
haben gegenseitig eine Vergangenleit, der ich fremd bin, und beide sind
durch sie in eine so gereizte Stimmung gegeneinander getreten, welche meine
Besorgnisse in dieser Hinsidit nodi übertroffen hat" '^•.
Welche Ressentiments auf polnischer Seite hier zu überwinden gewesen
wären — ganz abgesehen davon, daß sie audi auf preußisdier Seite nicht
fehlten — wird in einem kurzen, aber bemerkenswerten Artikel von
Karasek-Langer deutlich: „Der Teufel, die Verkörperung des Bösen, er-
scheint von alter Zeit her in deutsdier Tracht, spricht gern deutsdi und wird
vielfach „niemczyk" (also „Deutsdier") genannt" '*°.
Es sei noch auf eine ältere Arbeit verwiesen ^**, eine Untersuchung der
staatsrechtlichen Stellung der Polen in Preußen von G.A.Noah, die in einem
über 100 Seiten starken Anhang die völkerrechtlichen Urkunden und Verträge,
auch Verfügungen und Landtagsabschiede die Polenfrage betreffend, bringt,
und auf die Veröffentlichung einer „kulturhistorisdien Denkschrift" eines Un-
bekannten, der 14 Jahre in Warschau lebte und mit Hippel befreundet war;
er empfahl der preußischen Regierung 1815, sich mit den Polen, die allgemein
in ihren Fähigkeiten verkannt würden („Was spricht aber Arroganz mit
Dummheit gepaart nicht alles dieser Nation ab . . ."), gut zu stellen und vor
allem zu versuchen, die polnische Armee zu gewinnen ^*-.
Eine interessante Fragestellung wirft L. Bernhard auf, er untersudit,
wie und als was sidi das Polentum im Preußischen Staate selbst verstand
und worauf es sich stützte. Für die Periode von 1813 bis 1863 „herrschte das
Dogma, daß die Polen sich als die Trümmer eines zerbrodienen Staates
fühlen müßten; daß sie ihren nationalen Halt im Auslande . . . fänden", in
der Periode von 1864 bis 1893 „beherrsdite die Polen der Gedanke, daß sie
sich als Oppositionspartei in Preußen fühlen müßten" und seit 1893 „ent-
stand der Gedanke, daß sie sich ein eigenes Gemeinwesen innerhalb des
preußischen Staates zu schaffen haben" "^.
W. Kohte als deutsdier und St. Kieniewicz als polnischer Autor kommen
beide in ihren Untersuchungen der Posener Ereignisse 1846 bis 1848 zu dem
Ergebnis, daß erst Ende der 40Iger Jahre das polnische Volk Insgesamt sldi
seiner Nationalität bewußt wurde (Kieniewicz) und alle Sciilchten für na-
tionalpolnische Ziele gewonnen werden konnten (Kohte).
In der neueren Arbeit von S. Baske (1963) über die preußisdie Polen-
politik ab 1863 findet sidi eine gute Zusammenfassung und Charakterisie-
rung der Literatur zu diesem Thema für die Zeit bis 1848 ^".
Die schon in der Einleitung genannte polnisdie Literatur beschäftigt sich
eingehend mit den hier angeschnittenen Fragen und stellt sie unter den
Aspekt „Nationale Befreiungskämpfe unter preußischer Herrsdiaft." In
dem Sammelband „Bydgoszcz" (S. 88 ff.) wird aber festgestellt, daß man
sich in Bromberg im großen und ganzen wenig an dem Aufstand und
REGIERUNGSBEZIRKS BROJ^ERG, 1815-1847.
IV. Die allgemeine Verwaltung des RegieÄBgsbezixks
SR
\
s 167
% I
seinen Vorbereitungen beteih'gte und die einzelnen Konspirationsversuche
— besonders durch den Polizeidirektor Schwede — meistens aufgedeckt]
werden konnten. W. Jak6bczyk, Studia nad dziejami Wielkopolski
w IX. w. Tom I 1815 — 50, schildert die verschiedenen Phasen und Blick-
punkte des öffentlich und legal wie geheim und konspirativ geführten |
Kampfes der Polen für ihre Nationalität.
Zusammenfassend läßt sich feststellen — soviel wird aus dem hierl
Angedeuteten zu erkennen sein — , daß das deutsdi-polnische Verhältnis
von vielen und sehr verschiedenen Momenten abhing. Der Verwaltung ent-|
standen durch die polnische Bevölkerung Schwierigkeiten, Sonderbestim-
mungen und -maßnahmen wurden dann und wann nötig, dennoch war derl
Verwaltungsapparat nicht grundsätzlich auf das hier auftretende nationale
Problem abgestimmt, sondern trug gesamtstaatlichen Charakter, wenn auch
— wie in anderen Regierungsbezirken der Monardiie — die Landeseigen-]
tümlichkeiten Berüdcsichtigung fanden.
Die Einwohner des Bromberger Departements galten als preußische!
Untertanen, eine Einstellung, die auch ihre positive Seite hatte. Denn!
grundsätzlich spielte es keine Rolle, ob jemand Pole oder Deutscher war.l
Erst die Aufstände braditen z. B. das Verbot der Landratswahl mit sidil
und Aussdialtung der Polen bei Besetzung der Landratsstellen. Insgesamt]
wurde die Verwaltung hier von der Maxime geleitet, dem König un(
Preußen zu dienen und eine Regierung zu des Landes besten zu sein.
16. Das Judentum
Neben den Problemen, die durch das polnische Bevölkerungselement ii
Regierungsbezirk Bromberg auftraten, ergaben sich für die Verwaltun<
mancherlei Aufgaben durch die große Zahl der Israeliten im Departement '"'
Die Sonderstellung der Juden hier war nicht etwa neu, seit Jahrhundertei
bestand sie in Polen, seit einigen Jahrzehnten in den preußischen Provinzei
im Osten und im Herzogtum Warschau. Denn die „mosaischen Glaubens-
genossen*, zwar seit langer Zeit in diesem Raum angesiedelt, hatten hiei
niemals eigentlidies Heimat- und Bürgerrecht erlangt. Im Gegenteil, si<
waren oft Verfolgungen ausgesetzt gewesen "*.
Seit 1648 strömten die Juden aus Polen in die Nachbarländer, wo sie au«
merkantilistischen Gründen nicht unwillkommen waren, auch Brandenburg^
Preußen öffnete bereitwillig seine Tore '^^ Doch wurden sie für die ein-
heimisdien Kaufleute bald zu einer scharfen Konkurrenz und wirtsdiaftj
liehen Gefahr, deshalb begann man, weiterem Zustrom durch neue Gesetz(
einen Riegel vorzusdiieben. Dennoch hielt die rechtmäßig und unrechtmäßii
durchgeführte Einwanderung an '".
Friedrich der Große hatte den größten Teil der Juden kurzerhand ubeJ
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IV. Die allgemeine Verwaltung des Reglerungsbezirks
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IV. Die allgemeine Verwaltung des RegierungsbWf ks
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die östlidie und südöstlidie Grenze bringen lassen, sie kehrten jedodi mit
den Neuerwerbungen in der 2. polnisdien Teilung nach Preußen zurüA ^*®.
Die preußische Regierung versuchte jetzt den jüdischen Bevölkerungsteil
zu erziehen und einzubürgern, sie gab das Generaljudenreglement (17. April
1797) heraus, das in 71 Paragraphen das jüdische öffentliche Leben in allen
Einzelheiten festlegte und audi den Zwedc hatte, den christlichen Handel zu
sdiützen ^". Sie wurden z. B. verpfliditet, einen Gesdilechtsnamen anzuneh-
men, der sidi forterbte, einen Wohnort und ein festes Gewerbe zu haben
(Handwerker- und Bauernarbeit pflegten sie zu umgehen), als Gewerbetrei-
bende sidi nidit auf dem Land, sondern in der Stadt niederzulassen, bestimmte
Steuern zu zahlen, für die Befreiung vom Kriegsdienst Abgaben zu leisten,
sich einer geregelten Schulordnung zu unterwerfen, alles Bestimmungen, die
das Gesetz von 1833 wieder aufnahm.
Weil die Juden sich von Napoleon die langersehnte Gleidibereditigung
den übrigen Staatsbürgern gegenüber erhofften, jubelten sie ihm begeistert
zu. Tatsächlich erreichten sie nach dem Code Napoleon 1807 die ersehnte
Freiheit "°, doch hob der König von Sachsen sie schon 1808 wieder auf. Und
nicht nur das, sondern es trat jetzt eine geradezu judenfeindliche Gesetz-
gebung in Kraft '^S fortlaufende Beschränkungen engten die Israeliten
immer mehr ein "^. Besonders hart traf sie das Gesetz vom 30. Oktober
1812, nach dem ihnen das Gewerbe der Branntweinerzeugung und des
Ausschanks, wesentliche israelitische Einnahmequellen, fast ausschließlich
bisher in jüdisdien Händen, entzogen werden sollte ^-^
Auf dieses Gesetz des Herzogtum Warschau von 1812 befürchtete die
preußisdie Regierung, speziell die neumärkische, daß ein neuer starker Zu-
strom von Juden nadi Preußen eintreten würde '^', und das um so mehr,
als am 11. März 1812 ^^' in Preußen ein Edikt erlassen worden war, das der
Judenemanzipation dienen sollte, allerdings nur bezüglich der „einheimi-
schen Personen dieser Nation", die zu „Einländern** und Staatsbürgern
erklärt wurden ^**.
So war die Lage des Judentums im Osten, als 1815 mit der Provinz Posen
aufs neue ein großer Teil Israeliten in die preußisdie Monarchie kam.
(1817: 261 368 Einwohner im Regierungsbezirk Bromberg, davon waren
15 020 Juden, 1846: 460 552 Einwohner, davon 25 939 Juden ^".)
Die Juden im Regierungsbezirk Bromberg zeigten sidi über den neuer-
lichen Staatswechsel sehr erfreut. Die am 1. Juni 1815 in Bromberg ein-
ziehenden Truppen empfing die israelitische Gemeinde mit einem Festgruß,
der zeigte, welche Hoffnungen sie an das neue Regime knüpfte ^".
Die Begeisterung der Juden war echt, noch im Juni 1815 meldeten sich
aus Inowraclaw jüdische Freiwillige für das Jägerkorps. Am 18. Juli
richtete die Judengemeinde in Inowraclaw dazu ein Gesuch an die Regie-
rung, in dem sie um Verleihung des Bürgerredits bat'*^. Als sie keine
Antwort erhielt, auch auf eine Eingabe an den Oberpräsidenten nicht,
wandte sie sidi an den Staatsminister Hardenberg, der sie auf später
vertröstete.
Die Anordnungen der Regierung, den jüdischen Volksteil betreffend,
lassen erkennen, daß sie nicht aus einer vorgefaßten Konzeption kamen,
sondern aus den jeweiligen Gegebenheiten erwuchsen. Der Oberpräsident
Sposetti erklärte in einer Bekanntmachung 1815, es gäbe in der Provinz
Posen nidit nur eine große Anzahl von Juden, sondern auch viele von
ihnen, die kein nützliches Gewerbe ausübten. Da die Gesetze der alt-
preußisdien Staaten in Posen noch keine Gültigkeit hätten, bat er die Juden
selbst um Vorsdiläge, um hier Änderungen zu sdiaffen '^^. Gleichzeitig hob
er die Abgabe für koscheres Fleisch auf '*•, eine Maßnahme, die freudig
aufgenommen wurde.
Die Bromberger Regierung forderte zuerst einmal alle „sidi im hiesigen
Departement herumtreibenden Juden eines noch kriegsdienstpfliditigen
Alters" auf, sidi auf Landratsämtern, Magistraten und Ortsbehörden zu
stellen '*®. Im übrigen richtete sie ein Schreiben an den Innenminister, in
dem sie um einen — wenn auch noch nicht endgültigen — Erlaß für das
Judenwesen bat, „damit durch Fortdauer der unter der vorigen Regierung
eingerissenen Willkür und ungeregelten Verwaltung dieses Geschäftszweiges,
nicht die zweckmäßige Ausführung des künftigen Gesetzes ersdiwert werde,
und daß insbesondere während dieses provisorischen Zustandes die Juden
nicht abusive zu solchen Rediten und Befugnissen verstattet werden, weldie
ihnen das künftige Gesetz vielleicht beschränken mödite* "^^
Besonders verfahren waren die Bestimmungen über den Grundstüdtser-
werb und das Redit der Niederlassung in den Städten. Die Regierung berief
sich vorerst, da es zu keiner allgemeinen Regelung kam, auf das Generalju-
denreglement vom 17. April 1797 ^'^ Das Staatsbürgerrecht wurde den Is-
raeliten nicht zugestanden '*^, sie mußten deshalb auch weiterhin die Sdiutz-
gelder in den Städten entrichten ^**. Auf das Gesetz von 1797 stützte sldi die
Departementsbehörde, wenn sie bestimmte, daß auf dem Lande wohnende
Juden, die- Handelsbereditigung besaßen, von den Landbewohnern nur Wa-
ren aufkaufen durften, die ihnen zugebracht wurden "*; der Hauslerhandel
war untersagt, weil sonst das Aufkommen der Wollmärkte in den Städten
gehindert worden wäre. Bis zur Einführung der Wollmärkte mußten aller-
dings einige Juden auf dem Lande wieder konzessioniert werden ^. Ab
1819 war dann der Wollhandel für hausierende Juden ganz verboten,
obwohl er bis jetzt fast nur auf diese Art vor sich gegangen war ^ Mit
diesem Verbot suchte man den wirtschaftlich sehr gedrückten, kleinen
Städten zu helfen ^'•.
Die Regierung hatte nidit grundsätzlich etwas gegen die Niederlassung
der Juden auf dem Lande, nur als Handeltreibende sollten sie ihren Wohn-
sitz in den Städten haben. Übernahmen sie selbstbewirtsdiaftcnd einen
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IV. Die allgemeine Verwaltung des Regierungsbezirks
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Bauernhof, was allerdings selten vorkam ^'^ so fanden sie besondere Zu-
stimmung der Behörde; „Der Jude Laser Tugendreidi bewirtschaftet selbst
ein Bauerngut**, gab man 1817 bekannt und empfahl dies seinen Glaubens-
genossen zur Nadiahmung ^'^. Lebten sie in Städten, so sollten sie konzes-
sionierte Gewerbetreibende mit einem festen Wohnsitz sein. Arme Juden,
die um Konzession einkamen, durften nicht abgewiesen werden, sie wurde
ihnen ohne Kostenberechnung erteilt ^^•. Nur „herumtreibende Juden und
Vagabunden**, die es, wie die Regierung feststellte, im Bromberger Departe-
ment in großen Mengen gab '*", wollte man nicht dulden und erließ des
öfteren Aufrufe an die Unterbehörden, alle Personen auf ihre Auswelse zu
kontrollieren, sie, wenn nötig, festzunehmen und in ihre Heimatländer zu
transportieren '*^.
Es wurde untersagt, Pässe an jüdische Einwohner zu geben, die die
Absicht hatten, in die altpreußischen Provinzen zu gehen, um sidi dort
niederzulassen ''*-. Und weil Juden mit Reisepässen für das Bromberger
Departement versehen, einfach in andere Reglerungsbezirke übertraten,
wurden ihnen auch „zum vorgeblichen Besuch ihrer Freunde** keine Legiti-
mationskarten mehr erteilt '*'. Unbemittelte Israeliten, die den Regierungs-
bezirk durchstreiften und „die öffentliche Sicherheit gefährdeten**, sollten
sogar, wenn sie ihre Geschäfte nicht nachweisen konnten, als Vagabunden
behandelt werden, ordnete die Regierung 1821 an '^^.
Offensichtlich wurden die Vorkehrungen gegen vagierende Juden schär-
fer, weil es viele Beschwerden über sie gab ^^*. Wieder und wieder erinnerte
die Behörde an die dlesbezüglldien Richtlinien ^'*', besonders was die
unerlaubte Einwanderung aus dem Auslande betraf '^".
Immerhin vergab man ab 1822 das Staatsbürgerredit in Ausnahmefällen
im Regierungsbezirk Bromberg an Juden, die 500 Taler Vermögen besaßen
oder in Kunst und Wissensdiaft sich betätigten, der deutschen Sprache
mächtig waren und einen einwandfreien Lebenswandel führten ^'*'*.
Als den Israeliten in Rußland der „bisherige Schacherhandel** verboten
wurde, begann ein neuer Zustrom in den Regierungsbezirk Bromberg '^®.
Die Regierung wollte diese Grenzübertritte mit allen Mitteln verhindern,
dennoch konnten alle Behördenmaßnahmen nicht unterbinden, daß
unerlaubte Einwanderungen stattfanden, wie es audi immer wieder hau-
sierende Juden gab. Sie reisten mit dem Erlaubnisschein für Märkte von
Jahrmarkt zu Jahrmarkt und „benutzten zum Hausleren jede sidi bietende
Gelegenheit** ^". Man untersagte deshalb, Jahrmarktsdieine auszustellen,
die länger als 3 Monate Gültigkeit hatten. Ab 1818 durften die jüdisdien
Fabrikanten allerdings altländische Jahrmärkte beziehen ''°, was ihnen
— nach einer polnischen Bestimmung — nidit für Polen erlaubt war, wäh-
rend es den diristlichen Fabrikanten, Handwerkern und Kaufleuten Posens
und des übrigen Preußen gestatten wurde, Waren in die polnischen Städte
oder Jahrmärkte zu bringen '*^ Juden andererseits, die aus dem Königreich
IV. Die allgemeine Verwaltung des Rcgicrungsüezlrks
estJezi
171
Polen gesdiäftllch ins Großherzogtum Posen wollten, hatten bei der preußi-
schen Behörde, bei der sie um Eingangserlaubnis nadisuchten, außer dem
Eingangspaß noch einen Geleitschein für 2 Taler und 15 Gr. mit 30 Tagen
Gültigkeit zu lösen'". Ab 1831 erlaubte man allen polnischen Juden den
Grenzübertritt, wenn sie keine steuerpflichtigen Waren mit sidi führten und
den Geleitschein gelöst hatten. Das Geld für den Sdiein erhielten sie zurück,
wenn sie die Provinz Posen innerhalb von 48 Stunden wieder verließen '^\
Um sich einen Überblick zu verschaffen, forderte die Regierung 1818 von
Magistraten und Landräten Nadiweisungen der jüdischen Bevölkerung und
der jüdischen Gewerbetreibenden von 1812 bis 1816 '*^ Leider sind die
Beridite der Unterbehörden nicht vorhanden, sie werden aber für die
Bevölkerungsstatistik Verwertung gefunden haben. Außerdem gab es eine
Bestimmung, die Taufen von Juden und Judenkindern meldepflichtig
machte '". Es wurde gewünsdit, daß, wer sidi taufen ließ, einen Familien-
namen annahm "*•, es bedurfte dazu keiner besonderen Genehmigung.
Namenswechsel mußte dagegen bei der Regierung beantragt werden "^
Ab 1. März 1817 v/aren die Synagogenvorsteher, wie alle anderen Geist-
lidien, verpflichtet, die KIrchenbüdier zu führen ^^ und die Bevölkerungs-
listen auszufüllen. Jedoch mußten ab 1823 Heiraten, Geburten, Sdieldun-
gen und Todesfälle den Ortspolizeibehörden gemeldet werden, in den
Städten den Polizeidirektoren, auf dem Lande den Woyts. Diese sollten
jetzt die Listen führen, wie es schon zur Zeit des Herzogtum Warschau
gehandhabt worden war "'. Jede Meldung war gebührenpflichtig, anfangs
gingen die Duplikate der Listen über die Landratsämter an die Regierung,
später an die Friedensgerichte '•".
Die Befreiung von Kommunallasten und Klassensteuer für Geistlldie galt
nicht für die Rabbiner, wie das Ministerium des Innern den Verwaltungs-
beamten der jüdischen Korporation in Czarnikau auf Anfrage mitteilte '•"*.
1830 stellte die Regierung fest, daß die Zahl der Juden im Bezirk Brom-
berg 1828 sehr viel größer war als 1819 "". Sie vermutete, daß diese Ver-
mehrung ihren Grund 1. in der genaueren Aufnahme in die Bevölkerungsliste
hatte, 2. aber in der Nachlässigkeit der Behörden, die Einwanderungen nicht
genügend kontrollierten. Diese wurden deshalb aufs neue an ihre Vor-
schriften in dieser Riditung erinnert, jüdische Neuansiedlung war zudem
jetzt nur noch mit Genehmigung des Innenministeriums möglich. Außerdem
wurden Nadiforsdiungen darüber angeordnet, weldie Juden seit dem 1. Juli
1815 unbefugt ins Land gekommen waren. Auch Verheiratung zwischen
aus- und inländischen Angehörigen dieses Volksteils durfte nur mit Konsens
der Regierung vor sich gehen ^". Oberpräsident Flottwell verlangte ab 1831,
sehr viel energisdier als v. Baumann, spezielle Nachweisungen.
Doch erschöpften sich in diesen Anordnungen die Maßnahmen der Ver-
waltung für den israelistischen Bevölkerungsteil nicht, man griff dazu in die
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IV. Die . allgemeine Verwaltung des Regierungsbezirks
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innere Verwaltung der Judengemeinden ein. Wenn auch die Rabbiner und
sonstigen Synagogendiener in ihrer geistlichen Qualität nicht von den geist-
lichen Oberbehörden der beiden anderen Konfessionen beurteilt werden
sollten, so mußte aber darauf gesehen werden, daß sie lesen und sdireiben
konnten und eine gute sittlidie Haltung zeigten '•■*. Weiter wurden die
sogenannten Beerdigungszünfte der Alttestamentarier, die eine Besteuerung
der Hinterbliebenen vornahmen '•*, wie audi die von den jüdischen Korpo-
rationen verlangten Anzugsgelder bei Zuzug von neuen Gemeindemitglle-
dern '•* untersagt. Abziehende Juden mußten allerdings beim Verlassen der
Provinz eine Abfindungssumme in die Gesellsdiaftskasse der Korporation
zahlen ^•'. Die Höhe der Summe wurde durcii beiderseitiges Abkommen
festgelegt, nur bei Uneinigkeit bestimmte die Regierung, was der Abziehende
zur Ablösung seines Anteils an den Korporationsverpflichtungen zu leisten
hatte. (Eine Durchschnittsumme der in 6 Jahren gezahlten Beiträge.)
Die größeren Schwierigkeiten bereitete der Regierung die Ordnung des
jüdisdien Schuldenwesens; „innere Streitigkeiten und Querelensudit** er-
schwerten die Begleichung '".
Dann und wann war es nötig, daß die Regierung schlichtend zwisdien
jüdischer und christlicher Bevölkerung eingriff, besonders die polnisdie Be-
völkerung hegte keine guten Gefühle für die Juden, die sidi mit der deut-
sdien Verwaltung gut zu stellen suchten '•^
Auch deren religiöse Bräuche waren den christlichen Einwohnern oft ganz
unverständlich. So berichtete der Landrat Riedel aus Czarnikau ^'^i „Aus
dem urschriftlidi angeschlossenen Berichte des Magistrats von Schoenlanke
V. 25. April 1827, wolle Eine Königlidie Hodi verordnete Regierung hoch-
geneigtest ersehen, welchen talmudisdien Unfug dieser Magistrat hier zur
Sprache gebradit hat. Da den Verwaltungsbehörden eine Einmisdiung in die
jüdischen Religionsangelegenheiten nidit zusteht, insofern ein Einsdireiten
aus landespolizeilichen Rücksichten nidit geboten wird, so glaube idi, daß
man die Finsterlinge auch in dieser Hinsidit ihrem Sdilcksale wird überlassen
müssen, weil das Verniditen der Lebensmittel nur in dem Falle von Polizei-
wegen zu untersagen sein würde, wenn daraus Mangel für die Allgemeinheit
zu besorgen wäre . . . Da aber vielleicht Eine Königliche Hodiverordnete
Regierung auf ihrem höheren Standpunkt ein anderes, wirksames Aus-
kunftsmittel gegen jenen unsinnigen Gebraudi an die Hand zu geben wissen
wird, so habe idi doch nicht unterlassen wollen, diesen ehrerbietigen Vortrag
zu halten ..."
Es handelte sich um Vernichtung der nicht verkauften Lebensmittel vor
dem Osterfeste, die der Jude Itzig Salomon „im Abtritt versenkt" hatte.
Die Regierung fand den Gegenstand nidit erheblidi genug, um sich damit zu
befassen, außerdem sei den Juden freie Religionsausübung gestattet, meinte
sie.
Ein anderes Mal erreichte die Regierung eine Beschwerde ''^ vom Vor-
IV. Die allgemeine Verwaltung des Regier^Hbezirk<
173
Steher einer Hebräergemeinde, Itzig Nathan, gegen den Landrat von Czar-
nikau, der das Vorlesen der Thora innerhalb einer besonderen jüdischen
Gesellsdiaft auf Denunziation hin verbot. Die Regierung hob dieses Verbot
auf.
Die Departementsbehörde wurde auch zur Schlichtung von Streitigkeiten
innerhalb der Judengemeinde angerufen.
Eine Einnahme der Synagoge war das von dem Synagogenältesten ver-
langte Geld für jedes Stück Vieh, das mit dem Sdiächtermesser geschlachtet
wurde; (Ochsen 3 T., Kühe 2 T., Kälber 6 Gr., Hammel 7 Gr.) sie wurde
zur Reparatur und zum Neubau von Synagogen verwandt. Das Steueramt
Schoenlanke beschwerte sich bei der Regierung darüber'", ihm schien die
Abgabe viel zu hoch, weil ja noch andere Steuern zu bezahlen waren für
jede Schlachtung. Dadurch würden die Geheimschlachtungen vermehrt, vor
allem, weil sich das Schächtermesser nicht mehr unter Aufsicht des Steuer-
amtes befand, sondern in der Synagoge aufbewahrt wurde. Langes Hin- und
Hersdireiben endete mit der Bestimmung der Regierung, daß diese sog.
»Kruptaabgaben" zwar nicht untersagt wurden, aber auch nicht in eine all-
gemeine Schlachtsteuer übergehen durften.
Zum Bau von Sdiul- und Bethäusern war Genehmigung der Regierung
notwendig ''® wie die Repartitlonen der Steuern in den Judengemeinden
überwacht wurden ^'^
Das Amtsblatt der Regierung stand für Veröffentlichung der Juden-
gemeinden zur Verfügung, z. B., wenn es um Besetzung einer vakanten
Lehrerstelle ging und ähnliches "*.
Vor allem war die preußische Regierung aber bemüht, der Judenschaft
des Regierungsbezirks eine neue Ordnung zu geben und ihren kulturellen
Stand zu verbessern.
Aus Gesundheitsgründen durften Beschneidungen nur vom Krelsphysikus
vorgenommen werden '"^ Die große Unsauberkeit verbunden mit der
Armut führte zu vielen Krankheiten, durch Bau von Krankenhäusern,
Einsatz von Armenärzten und Aufklärung versuchte man Abhilfe zu
schaffen ^^*.
Besondere Dienste erwarb sich die Regierung bei der Einführung eines
geregelten jüdischen Schulwesens ^^'. Der Schulbeginn sollte für alle Kinder
von 5 Jahren obligatorisch sein, wenn sie zu Hause keinen Unterricht er-
hielten. Fehlte eine eigentlich jüdische Schule am Ort, so mußte mit Aus-
nahme des Religionsunterrichtes die christliche Schule besucht werden. Ober-
präsident Flottwell setzte sich dafür ein, daß das Erziehungswesen der
Juden einer stärkeren Kontrolle unterworfen wurde. Die Gestaltung des
Unterrichts war dabei der Judenschaft selbst überlassen ^"•.
»Die Verworrenheit der gesetzlichen Zustände im Judenwesen der Provinz
Posen ließ nach 1815 bei den Betroffenen selbst wie bei den Lokalbehörden
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IV. Die allgemeine Verwaltung des Reglerungsbezirks
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rasdi den Wunsdi nadi einer Reform erwadisen. Die Lage war durdi die
Misdiung der herzoglich warschauischen Gesetzgebung mit den ehemaligen
südpreußisdien Verordnungen und das Hineinpfropfen einiger preußischer
Erlasse geradezu chaotisdi geworden" "^
Es stand in Frage, ob das Edikt vom 11. März 1812 auch in der Provinz
Posen eingeführt oder hier ein neues Reglement geschaffen werden sollte.
1822 kam es im Staatsministerium zu dem Entwurf einer Judenordnung für
das Großherzogtum Posen und die Kreise Kulm, Midielau und Thorn "®.
Das Zustandekommen einer endgültigen Bestimmung verzögerte sich aber
durch die immer wieder eingeforderten Gutachten von den Provinzial-
instanzen, zu denen, wegen der drei westpreußischen Kreise, auch die Regie-
rung Marienwerder gehörte.
1824 endlidi verlangte der Staatsrat noch das Gutachten der Posener
Provinzialstände, auf dem 1. Provinziallandtag 1827 kam es erst dazu. Es
war „für die Anschauung der damaligen Zeit und im Vergleich mit den
übrigen Provinzen, wenn es audi die landläufigen Vorwürfe gegen die alt-
testamentarischen Glaubensgenossen übernahm, verhältnismäßig human** "•.
Der Oberpräsident v. Baumann war gegen die vorgeschlagene Zwei-
Klassen-Einteilung, weil er glaubte, daß davon nur die Reichen profitieren
würden. Langer Druck und willkürliche Behandlung hätten den moralischen
Verfall der Juden unterstützt und sie gegenüber den christlichen Einwohnern
in Notwehr ähnlldie Verhältnisse gesetzt, äußerte er, das müsse grundlegend
Änderung erfahren, außerdem solle man die Abwanderung der Juden nicht
hindern, da ihre zu große Zahl der Provinz schaden würde"". Aus dem
letzten Grunde hielt der Landtag die Einführung des Ediktes von 1812 für
verfrüht, für die Kaufmannsdiaft wäre sonst das „Erliegen unter den
Ränken der mosaischen Glaubensgenossen zu besorgen.**
Deshalb sollte eine Ordnung geschaffen werden, die die besonderen Ver-
hältnisse des Großherzogtums berücksiditigte, die jüdisdien Rechtsverhält-
nisse regelte, Christen gegen jüdische Willkür sdiützte, Juden zu Staats-
bürgern erzog und ihnen Anreiz zu schwerer körperlicher Arbeit machte "'.
Die Landtagsberatungen von 1827 hatten allerdings nodi kein Gesetz zu
Folge. Erst 1830 wurden die Arbeiten dazu wieder aufgenommen. Nach
einem Edikt vom 30. August 1830 wurde vorläufig bestimmt, daß das
Gesetz von 1812 keine Anwendung in den neuen Gebieten finden sollte "®®.
Die neue Ordnung entstand dann auf Flottwells Betreiben, der die Ansicht
vertrat, daß es „zu den wichtigsten Aufgaben der Gesetzgebung** gehörte,
„den gesellschaftlidien Zustand der jüdischen Bewohner zu ordnen, ihnen
eine Verfassung zu geben, weldie ihnen die Redite von Staatsbürgern
zusidierte . . .** ^®^
Am 1. Juni 1833 wurde die von Flottwell und dem neuen Minister
V. Brenn gesdiaffene Verordnung In Kraft gesetzt '^^ Das Staatsministerium
hatte sich mit dem Gesetz einverstanden erklärt und nur verlangt, daß die
IV. Die allgemeine Verwaltung des Reglerungsbrarks
Drafk
175
Ausdrücke „Staatsbürger* und „Staatsbürgerredit" vermieden würden ''^,
Dennoch wurde den Israeliten später die Möglichkeit gegeben, das Staats-
bürgerredit zu erwerben.
Nach diesem Gesetz '" sollten die Judenschaften der einzelnen One
Religionsgemeinschaften bilden und in bezug auf ihre Vermögensverhältnisse
die Rechte von Korporationen besitzen. Mehrere solcher Gemeinschaften
bildeten eine Synagoge. Die Korporationen regelten die inneren Angelegen-
heiten, in bürgerlicher Beziehung galten die Vorschriften der jeweiligen
staatlichen Ortsgemeinde.
Jeder Jude, der männlidi, volljährig, unbescholten war, ein Grundstück
besaß oder sich selbständig ernährte, erhielt in der Korporation Stimm-
fähigkeit, er war zur Wahl der Repräsentanten berechtigt, diese bestimmten
die Verwaltungsbeamten.
Die Vermögensverwaltung der Korporation stand unter Aufsidit der
Regierung, die audi Geldausgaben genehmigen mußte. Es war Aufgabe der
Korporatlons Vertretung, dafür zu sorgen, daß Kinder von 7 bis 14 Jahren
zur Sdiule gingen, die Knaben nadi beendeter Schulzelt ein nützlldies
Gewerbe oder ein Handwerk erlernten, und dahin zu wirken, daß sie nidit
Handel im Umherziehen betrieben.
Der Militärdienst konnte freiwillig abgeleistet werden '^\ wenn nldit,
war Erlegung eines Rekrutengeldes gefordert. Verheiratung mit ausländi-
schen Jüdinnen war nur dann erlaubt, wenn diese 500 Taler mit in die
Ehe braditen.
Einige Juden, „die sich dazu eigneten**, sollten naturalisiert werden, wenn
sie als unbesdiolten galten, willens waren, sidi der deutsdien Spradie zu
bedienen und einen bestimmten Familiennamen annahmen. Außerdem
mußten sie seit dem 1. Juni 1815 in der Provinz Posen ansässig sein oder
zur späteren Niederlassung eine Genehmigung vorweisen und sich selbst
ernähren können. Erfüllten sie diese Bedingungen, trat die Naturalisation
ein, d. h., sie erhielten das Recht, sidi auf dem Lande oder in der Stadt
irgendwo in der Provinz Posen niederzulassen, außerhalb der Provinz nur
mit Genehmigung. Außer dem Rckrutengeld forderte man von ihnen keine
besonderen Abgaben, nur diejenigen, die die diristlldien Einwohner auch zu
leisten hatten. Mit Ausnahme der Gesetze ihrer Religion wurden sie nach
den allgemeinen Bestimmungen behandelt. Die Wahlfähigkeit zu Magistrats-
beamten, zu Deputierten für Kreis- und Landtage wurde ihnen allerdings
nicht zugesprodien. Erwarben sie ein Rittergut, so übte die mit dem Besitze
zusammenhängenden Ehrenredite der Staat aus. Das Patronatsredit über
christliche Kirchen oder Sdiulen ruhte für die Besitzzelt jüdisdier Erwerber
und ging ebenfalls solange auf den Staat über '^'.
Die nicht naturalisierten Juden wurden korporatlons- und familienweise
registriert; die ausgefertigten Listen waren — nach Bestätigung durch den
Landrat — bei den Ortsbehörden aufzubewahren und wurden jährlichen
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76
IV. Die allgemeine Verwaltung des Regierungsbezirks
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Revisionen unterzogen. Jede Familie, die seit 1815 in der Provinz lebte
oder eine Zuzugsgenehmigung erhalten hatte, bekam ein Zertifikat. Alle
anderen wurden als Fremde in ihre Heimat zurü(igewiesen.
Nidit naturalisierte Juden durften nidit unter 24 Jahren heiraten, mußten
ihren Wohnsitz in der Stadt haben, ohne allerdings auf die seitherigen
Judenviertel begrenzt zu sein, konnten aber kein städtisches Bürgerrecht
erwerben und waren vom Handel mit kaufmännisdiem Recht ausgeschlos-
sen; das Sdiankgewerbe war ihnen nadi Qualifikation durdi die Regierung
gestattet, der Ein- und Verkauf im Umherziehen untersagt, sie durften
jedoch ein stehendes Gewerbe ausüben, wobei ihnen die Annahme von
christlichen Lehrlingen und Gesellen verboten war. Darlehnsgeschäfte waren
ihnen nur erlaubt gegen gerichtlich aufgenommene Schuldurkunden.
In allen anderen Geschäften wurden die Juden wie christliche Bürger
behandelt, alle früheren Verordnungen diesbezüglich verloren ab 1833 ihre
Gültigkeit.
Nicht naturalisierte Juden konnten auf dem Lande leben, wenn sie einen
Bauernhof kauften oder pachteten und ihn selbst bewirtschafteten oder als
Dienstboten bei einem Bauern arbeiteten.
Zu dieser Verordnung erließ der Oberpräsident 1834 noch eine Instruk-
tion, in der die genannten Punkte eine erweiterte Beschreibung fanden "®".
Ab 15. September 1834 mußte die Organisation der jüdischen Korps voll-
endet sein '*'.
Von 1837 an war es den Juden der Provinz Posen möglich, das Staats-
bürgerrecht zu erlangen. Der naturalisierte Jude, der darum einkam, hatte
sich dabei an die Regierung zu wenden, die das Naturallsatlonspatent erteilt
hatte ^®*. Im Regierungsbezirk Bromberg gab es Ende 1837 in den Städten
22 179 Juden, davon hatten 3607 das Staatsbürgerredit, doch wanderten
letztere größtenteils aus Bromberg ab. 1843 war die Zahl der Juden auf
24 788 in den Städten gestiegen, davon waren 1621 Staatsbürger, auf dem
Lande lebten 1458 Juden, davon 257 mit Staatsbürgerrechten ^^•.
Die Paßerteilung fand 1844 eine Neuregelung ^•°. Die Ausgangszettel
ausländischer Juden reichten zum Eingang in die Provinz Posen nidit mehr
aus; polnische Juden brauchten einen Paß des Fürsten, Statthalters oder des
kaiserlich-russischen Kriegsgouvernements in Warschau. Die inländischen
Juden der Provinz Posen mußten, wenn sie nicht naturalisiert waren,
in- und außerhalb der Provinz mit Pässen ausgerüstet sein, naturalisierte
Juden benötigten nur für die anderen preußischen Provinzen Pässe, weil
sie dort nicht zur Einrichtung eines Wohnsitzes bereditigt waren.
Diese Neuordnung in der Provinz Posen sollte provisorisch sein und
solange Gültigkeit haben, bis eine gesamtstaatliche Regelung gesdiaffen
würde ^". 1845 fanden noch einmal Landtagsberatungen über Abänderungen
statt, doch kam man zu der Ansicht, daß der soziale und moralisdie Zustand
eines großen Teils der Juden noch zu mangelhaft sei, als daß alle die Rechte
IV. Die allgemeine Verwaltung des Rcgicrungs
177
der naturalisierten Juden erhalten könnten. Die Bromberger wie die Posener
Regierung berichteten über den verderblich wirkenden Schankbetrieb der
Israeliten. Die Beratungen blieben ohne Einfluß auf die Gesetzgebung.
Insgesamt hatte aber die Flottwellsche Ordnung sich bewährt und blieb nicht
ohne Wirkung auf die Judengesetze des Gesamtstaates. „Es ist das Verdienst
des Posener Judentums, daß es sich des ihm erwiesenen Vertrauens im
ganzen würdig gezeigt hat und damit den Anhängern des Fortschritts eine
wertvolle Handhabe zur Durchsetzung ihrer Auffassung lieferte" '•*.
Ein Bild vom Leben des Ostjudentums (wenn auch der unter russisdier
Oberhodhheit lebenden Israeliten) vermittelt ein Inselbändchen mit Erzäh-
lungen von Sdiolem-Alejdiem '•^ Wenn es sich hier auch um Dichtung
handelt, nicht um Akten, so trifft das dichterische Bild ja oft sicherer die
Wirklichkeit als die Darstellung des Historikers.
Die kleine, aber sehr instruktive Schrift von J. Herzberg, Geschichte der
Juden in Bromberg, beschreibt die in diesem Kapitel aufgeführten Gesetze,
Maßnahmen und Zustände am Beispiel einer einzelnen Judengemeinde und
beleuditet die Probleme von jüdischer Seite, spiegelt die Hoffnungen, die
die Israeliten an die preußische Verwaltung knüpften, die Enttäuschungen
und audi die tatsädilidien Fortsdiritte, die langsam erreicht wurden. In der
gleichen Art untersucht M. L. Bamberger die Geschichte der Juden in
Schoenlanke '•^.
17. Das Schulwesen
Die Regierung Bromberg war von Beginn ihrer Tätigkeit an ständig mit
Neueinrichtung einzelner Schulen und Verbesserung des gesamten Schul-
wesens beschäftigt ^•^; sie bemühte sich durch Revisionen, Anordnungen für
einzelne Schulen ^'^ und im Amtsblatt öffentlich ausgesprochene Belobigun-
gen, wie z. B. 1816 für die katholische Schule in Lobsens und die protestan-
tische Schule in Nakel '•*, einen allgemeinen schulischen Ansporn zu geben ^•**.
In der Stadt Bromberg selbst arbeitete man seit 1816 eifrig an der
Hebung „des gänzlidi darniederliegenden Sdiulwesens"; für den 25. März
1816 war eine Versammlung bei Polizeidirektor Sdiwede zur Wahl einer
Schuldeputation angesagt, und im Laufe des Sommers bildete sich ein
Gremium, das am 22. November zur Bestimmung der Lehrer schritt, nadi-
dem schon am 8. Oktober die Einweihung der Schule stattgefunden hatte ^••.
Schulrat Reidihelm, der bis 1826 in Bromberg tätig war, dann als Schulrat
nach Berlin ging und von Sdiulrat Runge, der über die Zeit von 1847 hinaus
im Departement blieb, abgelöst wurde ^'^ hielt zur ersten Versammlung der
Schuldeputation „eine treffliche Rede", wenn wir dem Kaufmann Richardi,
als angesehenem Bürger der Stadt, glauben dürfen ^•®. Der Stadtrat bewil-
ligte zur Unterstützung der drei Elementarschulen, die alle im früheren
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Anmerkungen S. 161-164
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Anmerkungen S. 164-168
307
•^ Die Aufstände In Polen standen in Zusammenhang mit der französischen Juli-
revolution; nach der Niederwerfung durch die russischen Truppen flüchteten viele
Polen ins Ausland, besonders Frankreich nahm sie gastlich auf; aus der Emigration
beeinflußten sie die Ereignisse im russisch besetzten Gebiet wie in den preußischen
Provinzen und bereiteten die Aufstände 1846 — 48 vor. E. Knorr, S. 2 ff. Das Buch
Knorrs bringt im Anhang Quellenabdrucke die Aufstandsbewegungen betreffend,
unter anderem einen Hirtenbrief des Erzbisdiofs Dunin vom 7. Dez. 1830, in dem
dieser die Einwohner Posens zur Ruhe und Ordnung ermahnt (S. 283).
•^' A 1830, S. 209: Die Regierung Bromberg gab bekannt, auf welche Weise „die
vorteilhafte und unschädliche Benutzung gefrorener Kartoffeln für Mensch und
Vieh* möglich war. Rep 90, 1201, Notstandsernte 1830 betr. KO v. 27. Sept. 1830.
•'* Rep 90 983.
•" A 1830 S. 950; vgl. audi „Ein Beridit des Generals v. Roeder . . ."
•^« A1831 S. 793.
•" A1831 S. 116.
•78 A1831 S. 111.
•7» A1831 S. 329.
•80 A1831 S.613.
•81 A1831 S.995.
•8« A 1832 Nr. 2 Beilage.
•8' M. Laubert, Die Behandlung der Posener Teilnehmer am Warsdiauer Novem-
beraufstand 1830/1.
•8* M. Laubert; Verwaltung, S. 124.
•8* Beridit v. 20. Sept. 1832, M. Laubert: Verwaltung, S. 114.
•8« M. Laubert: Verwaltung, S. 120.
•87 Bericht des Ministers v. Brenn v. 26. Nov. 1830, Laubert: Verwaltung, S. 119.
•88 L. Bernhard, S. 59.
••• M. Laubert: Die Provinz Posen und die polnischen Aufstandsversuche 1833,
S. 290.
••• Martin Kage, S. 273 ff.: Platen, Lenau, Grillparzer, Chamisso, Just. Kerner,
Aucrsperg, Georg Herwegh und andere besangen den polnischen Freiheitsgeist.
••1 A 1846 nadi S. 266 Beilage.
••« A 1846 Nr. 12.
M. Laubert: Die Triebfedern der Aufstandsversuche des Posener Polentums (1845/
46), (nach einem Bericht des Polizeipräsidenten Minutoli von Posen).
••* A 1846 S. 1196; vgl. dazu M. Laubert: Das Posener Deutschtum gegenüber
dem polnischen Aufstand v. 1846.
••* A 1847 S. 322, 464; Rep 30, 1 1619 Oberpräs. a. Reg., 30. April 1847.
••» A 1847 3.517.
••• A 1847 8.493.
••7 A 1846 S. 834.
••« A 1846 S. 928.
••• Vgl. dazu W. Kohte; Deutsche Bewegung und preußische Politik im Posener
Land, 1848—49.
^•* H. J. Schmitz, S. 247: Nach Bromberg wurden am 21. Feb. 1846 ein Infan-
terie-, ein Kavallerieregiment und eine reitende Batterie gelegt.
'•^ M. Laubert: Polenpolitik, S. 99.
1
^•* A. Warsdiauer: Die deutsche Geschichtsschreibung in der Provinz Posen, S. 278.
^•^ A. Warschauer: Geschichte der Provinz Posen in polnischer Zeit, S. 157.
'•* A. Hahn: Die Polenfrage in Preußen, S. 356.
^•* M. Laubert: Polenpolitik, S. 7.
'•• M. Laubert: Freiheitskriege, S. 65.
^•' M. Laubert: Verwaltung, S. 117 ff.
'•8 Denkschrift des Grafen Arnim vom 30. Juni 1841.
^•* Arnim an den Minister des Innern, v. Rochow, 12. Okt. 1841. M. Laubert: Der
Posener Oberpräsident Graf Arnim in seinen gesellschaftlidien Beziehungen zum
Polentum, S. 299.
'^® A. Kasarek-Langer, S. 324; vgl. auch K. Lück: Der Mythos vom Deutschen i.
d. Poln. Volksüberlieferung.
^** G. A. Noah, S. 99 ff. (Der Verfasser war eine Zeitlang Oberregierungsrat in
Posen.)
'^ M. Laubert: Eine kulturhistorisch-politische Denkschrift, S. 113.
'" L. Bernhard, S. 4.
'^* Vgl. O. Hauser; vgl. Das Großherzogtum Posen und die Polen gegenüber dem
Nationalitätsprinzip und dessen neuesten Regungen. Von einem früheren Abge-
ordneten der Provinz Posen. Berlin 1861, eine gegen die Ansprüche der Polen pole-
misierende Schrift.
^" VgLKap. IV, 13.
^'* Chr. Meyer: Die Geschidite der Provinz Posen, S. 114 ff.
'^^ S. Baron: Zur ostjüdischen Einwanderung in Preußen.
'^8 M. Beheim-Schwarzbadi: Südpreußen, S. 392 ff.
'" A. Warschauer: Die Erziehung der Juden . . ., S. 404.
^** M. Beheim-Schwarzbadi; Südpreußen, S. 394 ff.
'** S. Baron, S. 194.
^" M. Laubert: Die Judenfrage auf den Posener Provinziallandtagen, S. 30 — 46:
Im Herzogtum Warschau war in der Judengesetzgebung der „Willkür Tür und Tor
geöffnet". Nadi einer Verfügung des Ministers des Innern an den Posener Präfekten
V. 20. Nov. 1810 sollte das südpreußische Reglement v. 17. April 1897 so weit auf-
recht erhalten werden, als es dem ,Code civile* und den Reichstagsbesdilüssen nicht
entgegenstand. Wo Überschneidungen stattfanden, sollten die Unterbehörden ent-
scheiden.
^ Ge.Sa. 1812 80.
^** S. Baron hat Aktenstücke über die Beratung von Schutzmaßnahmen gegen die
Juden herausgegeben, S. 194 ff. Die Ansiedlung von ausländischen Juden wurde vor
allem von der neumärkisdien Regierung gefürchtet und abgelehnt, während der In-
nenminister v. Schuckmann sich eher dafür aussprach.
«• Vgl. Kap. IV, 13.
'^^ Ein fliegendes Blatt aus dem Jahre 1815, heg. von Fr. Schwartz, S. 318:
»Willkommen Preußen!
Gewidmet von der israelitischen Gemeinde zu Bromberg,
verfaßt von J. Hirschfeld, a. 1. Juni 1815:
Seid begrüßt, Preußens siegbekränzte Helden!
Mit Ruhm bedeckt, mit Tapferkeit ausgerüstet.
Im Gewühle der Schlachten, auf Mars Gefilden
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^08
Anmerkungen S. 168-170
#
Und Im Friedenssdioße von Sanftmütigkeit geleitet.
Seid begrüßt, wackere Krieger, vor Brombergs Pforten
Von der Euch jubelnd entgegenströmenden Israelitischen Gemeinde,
Die wir sehnsuchtsvoll Euch zeither erwarteten
Als Balsam, der uns, ob Preußens Trennung, tiefgesdilagencn Wunden.
Ein neues segenbringendes Morgenrot bricht nun hervor.
Erquickend jedes Bedrängten Brust, verscheuchend jede Traurigkeit.
D^s Lenzes Herrlichkeit prangt wieder In majestätischem Flor
Durch die zurückkehrende Friedrich Wilhelms heilschwangere Krone der Weisheit.
Er, der erhabenste Monarch, dessen scharfsichtiger Forschungsblick
Die für seine erlauchte Person hegende kindliche Ergebenheit
Seiner Untertanen mosalsdien Glaubens wahrnahm, zertrümmerte den Druck,
Der sie beengte und gewährte ihnen vielmehr bürgerliche Freiheit.
So wollen auch wir, durchglühet von ungeheudielter Treue süßen Gefühlen
Und des milden Zepters, der holden Regierung erfreuen und frohlocken,
Die, von Gereditigkeit gestützt, jene eisernen Fesseln
Auflösen wird, die auf unscrm Tun und Lassen lasteten.
O, möge die den Lebensfaden unseres glorreichen Regenten
Und dessen Nachkommen spinnende Parze nie damit aufhören!
Daß er und seine Erlauchten Prinzen ewig über uns regieren möditen.
Und so uns des heutigen wonncreichen Tages stets erinnern!"
. ''^^ L. Lewin, S. 73/6. In Inowraclaw waren von 3106 Einwohnern 1816 1265
Juden.
"« 1815 Nr. 2.
^" Reines Fleisch, rein im Sinne der jüdischen Religionsgesetze.
^'' 4. Mai 1816, M. Laubert: Die letzten städtisdien Privilegien de non tolerandls
in der Provinz Posen, S. 145/6 Anmerkung.
^»* A 1815 S. 115.
'« A 1816 S. 580.
^" L. Lewin, S. 75 ff . M. Laubert: Die letzten städtischen Privilegien de non
tolerandls in der Provinz Posen, S. 145 ff.: Es gab Städte, die aus polnischer Zeit
noch das Privileg besaßen, über Niederlassung der Juden in der Gemeinde selb-
ständig zu entscheiden; Im Bromberger Regierungsbezirk war nur Brombeig selbst
damit ausgestattet, bzw. behauptete es zu sein und erreichte Wiederverleihung dieses
Rechtes bis Mitte der dreißiger Jahre.
^ A 1816 S. 326.
^^ A 1818 S. 501.
^* Über das Hin und Her dieser Bestimmungen und der das Schankgewerbe be-
treffend, vgl. M. Laubert: Die Juden der Provinz Posen in Branntweinschank und
Hauslergewerbe, S. 499 ff. Nicht nur die Bromberger Regierung war anderer Mei-
nung als die Posener oder der Oberpräsident, sondern auch Hardenberg und
V. Schuckmann gaben Anweisungen, die sich gegenseitig aufhoben.
^^ M. Laubert: Die Judenfrage auf den Posener Provinziallandtagen, S. 30ff.:
Im Regierungsbezirk Bromberg war 1825 jeder 4. Jude Handwerker, jeder 761.
Ackerbauer, der größte Teil lebte von Schankwesen, Brauerei, Handel und Almosen.
^ A 1817 S. 556.
^» A 1818 S. 575.
Anmerkungen S. 170-172
309
'<• A 1817 5.213.
'** Rep 30, 1 244. Die Stettincr Inspektion der Landarmenanstalt erbat die
Kosten für den Transport eines Juden, der als im Regierungsbezirk Bromberg ge-
boren identifiziert werden konnte, und um Anerkennung der Übernahme. Die jüdi-
sche Gemeinde Schneldemühl, aus der er stammte, wollte ihn nicht als zugehörig
anerkennen, am Ende mußte deshalb der Magistrat die Kosten bezahlen.
'*» A 1817 5.486.
'« A 1820 5. 310 (Paßedikt vom 22. Juni 1817).
'** A 1821 5.650.
'** A 1823 5.279.
'^« A 1824 5. 197.
^*7 A 1825 Nr. 20.
'*'a Kamptz 1822 H. 2 S. 389.
'♦« A 1824 S. 451.
w» A 1841 5.823.
'" A 1818 S. 275.
"1 A 1819 5. 835.
'" A 1824 5. 110, Verfügung vom 16. Nov. 1823.
'" A 1831 S. 205. •
"* A 1818 5.429.
'" A 1818 5.657, 1819 S. 1055.
'*• A 1822 5. 704.
"^ Rep 30, 1 1014, 26. Jan. 1819, Reg. für Amtsblattveröffentlldiung.
^*8 A 1817 5. 145, 1822 5.133.
'" A 1823 5. 477, L. Lewin, S. 76.
'•0 A 1824 5. 14.
'•«a Kamptz 1835 H. 4 S. 1036.
'" A 1830 5. 107; Rep 90 31, 26. Feb. 1833.
VgL Kap IV, 13: 1817: 15020 Juden, 1821: 16 733 Juden, 1838: 24 788 Jude^.
1846: 25 939 Juden.
Im Gegensatz zu E. v. Bergmann (vgl. Kap. IV, 13) stellte M. Lauben fest, daß
die Juden sich um 36 v. Hundert, die christlichen Bewohner um 28 v. Hundert ver-
mehrten.
M. Laubert Die Judenfrage auf den Posener Provinziallandtagen, 5. 42 ff.; 1840
gab es in der Provinz Posen 55 310, 1843 in Preußen 206 050 Juden.
'« A 1831 5. 1099.
'•*a Kamptz 1821 H. 2 S. 366.
^" A 1816 Nr. 36. L. Lewin, 5. 80 ff. Sie tauchten aber unter anderen Namen
teilweise wieder auf.
'•* A 1836 Nr. 26.
7" A 1837 5. 401.
^•* L. Lewin, 5. 76 ff.: Die Judengemeinden hatten sehr viele überaus arme Mit-
glieder; so waren von den 1265 Gemeindemitgliedern der Korporation Inowraclaw
nur 235 in der Lage Steuern zu zahlen. Die Gemeinde schuldete der Regierung an-
fangs 20 296Vs Taler, die erst 1872 beglichen waren. (Es handelt sich teilweise um
Schulden, die die Juden bei den Klöstern und Stiften gemacht hatten.)
VgL auch M. Laubert: Die Schuldenregulierung der jüdischen Korporationen in
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^'^•^^^^^Pl^'^P^I^^
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310
Anmcrkunj;cu S. \71 \77
1:
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der Provinz Posen, S. 327: 1836 gab es Im ReK-icrungsbczirk Bromberg immerhin
19 sdiuldcnfrcic und nur 8 vcrsdiuldetc Gemeinden, bei den übrigen war es nodi
zweifelhaft, ob sie Sdiuldcn hatten oder nidit.
'" L. Lewin, S. 75 ff.
'•« Rep30, 1 1130; 26. Juli 1829.
'•• Rep30, 1 1129; 18. Okt. 1820.
"• Rep 30, 1 340 Landr. v. Czarnikau a. Reg., 1819. Kaiiiptz H. 3 S.656: Jüdi-
sdie Synagogen durften tiur mit Genehmigung des Königs neu crriditct werden
"» Rcp 30, 1 1130, Magistr. a. Landr., 26. Mai 1830.
"« A 1842 S. 643.
"' Al824Nr. 39, 1840 S. 749.
'^* L. Lewin, S. 80 ff.
"» A1824S.229;vgLKap.IV, 17.
"• A. Warsdiauer: Die Erziehung der Juden in der Provinz Posen durdi das
tlementarsdiulwesen.
Z ^' ^^"^^'■^- ^^^ Judenfrag auf den Posener Provinziallandta^en, S. 30 flF.
Rep 90 31, Sitzungsprotokoll vom 13. April 1822.
780* r * ^l""^^'^'' ^'^ Ju<lenfrage auf den Posener Provinziallaf*dtagen, S. 30 ff.
vjes.^a. 1830, 1261.
'** M. Laubert: Verwaltung, S. 258.
'«2 A 1833 S. 625.
'«» Rcp 90 31 (26. Febr. 1833).
'" Rep 90 31 (12. März 1833): Der Kronprinz fertigte in bezug auf den Militär-
dienst der Juden ein Separatvotum an, darin heißt es: Idi bin gegen die Ausdch-
nung der Militarpfliditigkeit auf die Posener Juden :
1. a) weil ihre jetzige und künftige Stellung diese Maßnahme nidit reditfertigt.
b) weil ihre religiöse Stellung sie bedenklidi madit,
c) weil sie im ganzen die pfliditmöglidisten Soldaten sind.
2. Idi bin für Aufnahme jedes Juden ,der sidi freiwillig meldet.
3. Idi bin für Erlaß des Rekrutengeldes.
Er glaubte, es sei den Juden nidit zuzumuten, ihr Blut für ein diristlidies Gemein-
wesen zu vergießen, außer sie täten es freiwillig.
^«« Ges.Sa. 1816,371.
'«• A 1834Nr. 8.
'^' A 1834 S. 662.
'«8 A 1837 S. 89.
Z ^- ^^"^/'•^- Die J^enfrage auf den Posener Provinziallandtagen, S. 30 ff.
^•^ A 1844 S. 951.
y^T^l^r' ^^"^^"- Die Judenfrage auf den Posener Provinziallandtage, S. 30 ff.;
Nadi Verordnung vom 6. April 1848 wurden die Juden in Posen den Christen
gleidigestellt. L. Wegener, S. 65.
^•2 Sdiolem-AIejdiem: Eine Hodizeit ohne Musikanten, Insel- Verlag 1961
J. Herzberg: Gesdiidite der Juden in Bromberg; M. L. Bamberger: Gesdiidite
der Juden in Sdioenlanke.
^•* A 1816 S. 616.
Zn^HnK ^,L^^^^^^;ßr^"^berg,S. 71-76, über die anfangs fast unhaltbaren
Zustande beriditeten v. Leipziger und v. Stein 1818-20 an den Oberpräsidenten.
'•• Rcp 3D, 2 2^^
^^ Tagcbud) /fti K.i
'•' Hof und Suat,
ein zweiter Sdiulrat S<
'•• Vgl. Kap. IV, 1
dem der Kronprinz lg]
"• A 1817 S. 416.
'"^ Rcp 30, 2 2503,
*•* Mit Dissidenten
den Hauländcreicn im
'" Rcp 30, 2 2503,
I. Gh. Busseoius,
berger Sdiulwesens (ein|
Jan Sudiowiak: Das dt
Weisung der deutsdien|
gänglich).
''* Rep 30. 2 2503, A|
••» M. Laubert: \ct%\
^^ Rep 30, 2 2609, OL
''' Rep 30,1 1277, m]
1840.
••• Rcp 30, 1 1618, Ki
"^ Rep 30, 2 2688, 13.1
'^' Rep30,2 268,I.Ju|
"«•» M. Uubcrt: D<f
preußisdien Zeit im Splci
•" A 1817 5.34.
«" A 1812^349; Dcfl
1819 auf 60^Hcrji>
A 1833 SÄ: Untff i'l
eine jährlidie Untcnu::,)
häuser, Lehrer, Einriit^-i^
Rep 30, 2 2729 (n.M
hobenen JesuitcnorJ^ri * *»i
z. B. die Sdiuldcn dct *u4>\
eiewo (Sdiwarzcniu' <i»iu'«.
•" A 1825 s.i::: :»..
und die Abrcdinu.*; *«- l-,
plar der Abredinu*.( ru^^.i'^
"« A 1818S.6I>. J..IF
Visitation in Sd^rrNU-n.'»
Sdineidemühl im % nn-i ^
meinde NcüJort .u^'v**"
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166
IV. Die allgemeine Verwaltung des Regierungsbezirks
IV. Die allgemeine Verwaltung des Reglerungsbezirks
167
lieh: „...wird es für das erste nicht gelingen, die feindselige Stimmung
zwischen den Deutschen und den Polen in der Provinz aufzuheben. Beide
haben gegenseitig eine Vergangenlelt, der ich fremd bin, und beide sind
durch sie in eine so gereizte Stimmung gegeneinander getreten, welche meine
Besorgnisse in dieser Hinsicht noch übertroffen hat" "°®.
Welche Ressentiments auf polnischer Seite hier zu überwinden gewesen
wären — ganz abgesehen davon, daß sie auch auf preußischer Seite nicht
fehlten — wird in einem kurzen, aber bemerkenswerten Artikel von
Karasek-Langer deutlich: „Der Teufel, die Verkörperung des Bösen, er-
scheint von alter Zeit her in deutscher Tracht, spricht gern deutsch und wird
vielfach „niemczyk" (also „Deutscher") genannt" '^^,
Es sei noch auf eine ältere Arbeit verwiesen '^\ eine Untersuchung der
staatsrechtlichen Stellung der Polen in Preußen von G. A. Noah, die in einem
^über 100 Seiten starken Anhang die völkerrechtlichen Urkunden und Verträge,
auch Verfügungen und Landtagsabschiede die Polenfrage bctrefFend, bringt,
und auf die Veröffentlichung einer „kulturhistorischen Denkschrift" eines Un-
bekannten, der 14 Jahre In Warschau lebte und mit Hippel befreundet war;
er empfahl der preußischen Regierung 1815, sich mit den Polen, die allgemein
in ihren Fähigkeiten verkannt würden („Was spricht aber Arroganz mit
Dummheit gepaart nicht alles dieser Nation ab . . ."), gut zu stellen und vor
allem zu versuchen, die polnische Armee zu gewinnen '^-.
Eine interessante Fragestellung wirft L. Bernhard auf, er untersucht,
wie und als was sich das Polentum im Preußischen Staate selbst verstand
und worauf es sicli stützte. Für die Periode von 1813 bis 1863 „herrschte das
Dogma, daß die Polen sich als die Trümmer eines zerbrochenen Staates
fühlen müßten; daß sie ihren nationalen Halt im Auslande . . . fänden", in
der Periode von 1864 bis 1893 „beherrschte die Polen der Gedanke, daß sie
sich als Oppositionspartei in Preußen fühlen müßten" und seit 1893 „ent-
stand der Gedanke, daß sie sich ein eigenes Gemeinwesen innerhalb des
preußischen Staates zu schaffen haben" '^\
W. Kohte als deutscher und St. Kieniewicz als polnischer Autor kommen
beide In Ihren Untersuchungen der Posener Ereignisse 1846 bis 1848 zu dem
Ergebnis, daß erst Ende der 40lger Jahre das polnische Volk Insgesamt sich
seiner Nationalität bewußt wurde (Kieniewicz) und alle Schichten für na-
tionalpolnische Ziele gewonnen werden konnten (Kohte).
In der neueren Arbeit von S. Baske (1963) über die preußische Polen-
politik ab 1863 findet sich eine gute Zusammenfassung und Charakterisie-
rung der Literatur zu diesem Thema für die Zeit bis 1848 ^^*.
Die schon in der Einleitung genannte polnische Literatur beschäftigt sich
eingehend mit den hier angeschnittenen Fragen und stellt sie unter den
Aspekt „Nationale Befreiungskämpfe unicr preußischer Herrschaft." In
dem Sammelband „Bydgoszcz" (S. 88 ff.) wird aber festgestellt, daß man
sich in Bromberg im großen und ganzen wenig an dem Aufstand und
seinen Vorbereitungen beteiligte und die einzelnen Konspirationsversuche
— besonders durch den Polizeidirektor Schwede — meistens aufgedeckt
werden konnten. W. Jakobczyk, Studia nad dziejami Wielkopolski
w IX. w. Tom I 1815—50, schildert die verschiedenen Phasen und Blick-
punkte des öffentlich und legal wie geheim und konspirativ geführten
Kampfes der Polen für ihre Nationalität.
Zusammenfassend läßt sich feststellen — soviel wird aus dem hier
Angedeuteten zu erkennen sein — , daß das deutsch-polnische Verhältnis
von vielen und sehr verschiedenen Momenten abhing. Der Verwaltung ent-
standen durch die polnische Bevölkerung Schwierigkeiten, Sonderbestim-
mungen und -maßnahmen wurden dann und wann nötig, dennoch war der
Verwaltungsapparat nicht grundsätzlich auf das hier auftretende nationale
Problem abgestimmt, sondern trug gesamtstaatlichen Charakter, wenn auch
— wie in anderen Regierungsbezirken der Monarchie — die Landeseigen-
tümlichkeiten Berücksichtigung fanden.
Die Einwohner des Bromberger Departements galten als preußische
Untertanen, eine Einstellung, die auch ihre positive Seite hatte. Denn
grundsätzlich spielte es keine Rolle, ob jemand Pole oder Deutscher war.
Erst die Aufstände brachten z.B. das Verbot der Landratswahl mit sich
und Ausschaltung der Polen bei Besetzung der Landratsstellen. Insgesamt
wurde die Verwaltung hier von der Maxime geleitet, dem König und
Preußen zu dienen und eine Regierung zu des Landes besten zu sein.
16. Das Judentum
Neben den Problemen, die durch das polnische Bevölkerungselement im
Regierungsbezirk Bromberg auftraten, ergaben sich für die Verwaltung
mancherlei Aufgaben durch die große Zahl der Israeliten im Departement ■^*.
Die Sonderstellung der Juden hier war nicht etwa neu, seit Jahrhunderten
bestand sie In Polen, seit einigen Jahrzehnten in den preußischen Provinzen
im Osten und im Herzogtum Warschau. Denn die „mosaischen Glaubens-
genossen", zwar seit langer Zeit in diesem Raum angesiedelt, hatten hier
niemals eigentliches Heimat- und Bürgerrecht erlangt. Im Gegenteil, sie
waren oft Verfolgungen ausgesetzt gewesen '^^
Seit 1648 strömten die Juden aus Polen in die Nachbarländer, wo sie aus
merkantlllstlschen Gründen nicht unwillkommen waren, auch Brandenburg-
Preußen öffnete bereitwillig seine Tore '^\ Doch wurden sie für die ein-<
heimischen Kaufleute bald zu einer scharfen Konkurrenz und Wirtschaft- J^^^
liehen Gefahr, deshalb begann man, weiterem Zustrom durch neue Gesetzeo
einen Rleirel vorzuschieben. Dennoch hielt die rechtmäßig und unrechtmäßig^"'
durchgeführte Einwanderung an '^\
Friedrich der Große hatte den größten Teil der Juden kurzerhand über
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168
IV. Die allgemeine Verwaltung des Regieningsbezirks
die ostl.che und südöstliche Grenze bringen lassen, sie kehrten iedoch mit
D^eZl :T •'" '" '■ P°'i:'^^^" ^^''-S "-»^ Preußen^ u^ck"'
D,e preußische Regierung versuchte jetzt den jüdischen Bevölkerun^steil
zu erziehen und einzubürgern sie eah Hat r^„»,, • j i """^""^f^^igsfeil
I7q7^ t,„ j • -,, 1° ' ^ "^^ '^^""ä'judenreglement 07. Aoril
1797) heraus das in 71 Paragraphen das jüdische öffentliche Leben in Xn
stozen'"" '"''<^^", ""'^ ^:^ '^- Zweck hatte, den christhchen Hand
schützen'" Sie wurden z.B. verpflichtet, einen Geschlechtsnamen anzuneh-
men, der sicI. forterbte, einen Wohnort und ein festes Gewerbe zu iXn
b"nde sTc^ nStT f ?"? ^t'^ '1'''''' ''' =^" "'"S^'^-)' =^'^ Gewerb rei-
S euer: t"l en f H "n f ""'^"" " '^^ ^'"^' niederzulassen, bestimmte
Meuern zu zahlen, für die Befreiung vom Kriegsdienst Abgaben zu leisten
7n Torc:,vur L -1 ö^ö^iiyi^er ernottten, jubelten sie ihm beee stert
zu. latsachhch erreichten sie nach dem Code Naool^nn l«n7 ^- ^^\'^^^^
Freiheit "«doch hob der König von Sachsen sieSlSOSwTedera'urUnd
g;tW"";n KraTt-'^f "/T T/'^'l ^''^''^^ JudenfeindficL Gesetz
.W md,r e?n- 'bZ^ u' ^"^""'^""g- -gten die Israeliten
rnmer mehr ein Besonders hart traf sie das Gesetz vom 30 Oktober
Auib^L '" '^"T '^'^ ^^"^^^^ '^^ Branntweinerzeugung und d
bish Hntdisren m d '"""'"'^ Einnahmequellen, fast' auLIueßll
Disner in judischen Händen, entzogen werden sollte "-*
Aut dieses Gesetz des Herzogtum Warschau von ^9t1'J k.f u j-
nrpiißi'c/^V.« T?^^- • 11 ,.^ vvcirbcnau von 1612 befürchtete die
preußische Regierung speziell die neumärkische, daß ein neuer starker Zu
Strom von Juden nach Preußen eintreten würde '^'^ „n^ Vl7 l
a s am n. März 1812 - in Preußen ei^ld^^elss;:;!!; IT 1^^
Judenemanzipation dienen sollte, allerdings nur bezügllA der einheim
sdien Personen dieser Nation«, die zu Einländem« .L ^I »^'".^^™'-
erklärt wurden '". »i^mlandern und Staatsbürgern
So war die Lage des Judentums im Osten, als 1815 mit der Provinz Posen
(18 A":i368'r'" J^' -'"^p^'*"" '" ''' P^-'^'^'^- Monarchi kam
13U.U Juden, 1846: 460 5^2 Einwohner, davon 25 939 Juden '-M
aer zeigte, weldie Hoffnungen sie an das neue Regime knüpfte "•
Die Begeisterung der Juden war echt, noA im Juni 1815 mddeten sich
aus Inowraclaw jüdische Freiwillige für das läierkoro Tri T f
nd^tete die Judengemeinde in Inowraclaw dal^ein GesTc^ an di Re .^^
rung, in dem sie um Verleihung des Bürgerrechts bat '-. Ah sL keine
IV. Die allgemeine Verwaltung des Regierunssberirks
169
Antwort erhielt, audi auf eine Eingabe an den Oberpräsidenten nicht
wandte sie sich an den Staatsminister Hardenberg, der sie auf später
vertröstete.
Die Anordnungen der Regierung, den jüdischen Volksteil betreffend
lassen erkennen, daß sie nicht aus einer vorgefaßten Konzeption kamen'
sondern aus den jeweiligen Gegebenheiten erwudisen. Der Oberpräsident
Sposetti erklärte in einer BekanntmaAung 1815, es gäbe in der Provinz
Posen nicht nur eine große Anzahl von Juden, sondern auch viele von
ihnen, die kein nützliches Gewerbe ausübten. Da die Gesetze der alt-
preußischen Staaten in Posen noch keine Gültigkeit hätten, bat er die Juden
selbst um Vorschläge, um hier Änderungen zu schaffen "^ Gleidizeltig hob
er die Abgabe für koscheres Fleisch auf ^-», eine Maßnahme, die freudig
aufgenommen wurde.
Die Bromberger Regierung forderte zuerst einmal alle „sich im hiesigen
Departement herumtreibenden Juden eines noch kriegsdienstpflichtigen
m" ->,' Landratsämtern, Magistraten und Ortsbehörden zu
stellen '- . Im übrigen richtete sie ein Schreiben an den Innenminister, in
dem sie um einen — wenn auch noch nicht endgültigen - Erlaß für das
Judenwesen bat, „damit durdi Fortdauer der unter der vorigen Re<'ierun<'
eingerissenen Willkür und ungeregelten Verwaltung dieses Geschäftszweiges!
nicht die zweckmäßige Ausführung des künftigen Gesetzes erschwert werde,
und daß insbesondere während dieses provisorischen Zustandes die Juden
mdit abusive zu solchen Rediten und Befugnissen verstattet werden, welche
ihnen das künftige Gesetz vielleicht beschränken möchte" "».
Besonders verfahren waren die Bestimmungen über den Grundstüd^ser-
werb und das Recht der Niederlassung in den Städten. Die Regierung berief
sich vorerst, da es zu keiner allgemeinen Regelung kam, auf das Generalju-
denreglement vom 17. April 1797"'. Das Staatsbürgerrecht wurde den Is-
raeliten nidit zugestanden "-, sie mußten deshalb audi weiterhin die Schutz-
gelder in den Städten entriditen "\ Auf das Gesetz von 1797 stützte sich die
Departementsbehörde, wenn sie bestimmte, daß auf dem Lande wohnende
Juden die Handclsbcreditigung besaßen, von den Landbewohnern nur Wa-
ren aufkaufen durften, die ihnen zugebracht wurden"'; der Hausierhandel
war untersagt, weil sonst das Aufkommen der Wollmärkte in den Städten
gehindert worden wäre. Bis zur Einführung der Wollmärkte mußten aller-
dings einige Juden auf dem Lande wieder konzessioniert werden ■" Ab
^t^^ vT^" l''^"" ''" ^^ollli^ndel für hausierende Juden ganz verboten,
obwohl er bis jetzt fast nur auf diese Art vor sich gegangen war "'. Mit
diesem Verbot suchte man den wirtsdiaftlich sehr gedrückten, kleinen
Städten zu helfen "'.
Die Regierung hatte nidit grundsätzlidi etwas gegen die Niederlassung
der Juden auf dem Lande, nur als Handeltreibende sollten sie ihren Wohn-
sitz in den Städten haben. Übernahmen sie selbstbewirtsdiaftend einen
* *l
I
A
170
IV. Die allgemeine Verwaltung des Regierungsbezirks
IV. Die allgemeine Verwaltung des Regierungsbezirks
171
Bauernhof, wtrs allerdings selten vorkam "'^, so fanden sie besondere Zu-
stimmung der Behörde: „Der Jude Laser Tugendreich bewirtschaftet selbst
ein Bauerngut", gab man 1817 bekannt und empfahl dies seinen Glaubens-
genossen zur Nachahmung "^^. Lebten sie in Städten, so sollten sie konzes-
sionierte Gewerbetreibende mit einem festen Wohnsitz sein. Arme Juden,
die um Konzession einkamen, durften nicht abgewiesen werden, sie wurde
ihnen ohne Kostenberechnung erteilt "'*®. Nur „herumtreibende Juden und
Vagabunden", die es, wie die Regierung feststellte, Im Bromberger Departe-
ment In großen Mengen gab '■*°, wollte man nicht dulden und erließ des
öfteren Aufrufe an die Unterbehörden, alle Personen auf ihre Ausweise zu
kontrollleren, sie, wenn nötig, festzunehmen und In ihre Heimatländer zu
transportleren '^^
Es wurde untersagt, Pässe an jüdische Einwohner zu geben, die die
Absicht hatten. In die altpreußischen Provinzen zu gehen, um sich dort
niederzulassen '^-. Und weil Juden mit Reisepässen für das Bromberger
Departement versehen, einfach in andere Regierungsbezirke übertraten,
wurden Ihnen auch „zum vorgeblichen Besuch Ihrer Freunde" keine Legiti-
mationskarten mehr erteilt "". Unbemittelte Israeliten, die den Regierungs-
bezirk durchstreiften und „die öffentliche Sicherheit gefährdeten", sollten
sogar, wenn sie ihre Geschäfte nicht nachweisen konnten, als Vagabunden
behandelt werden, ordnete die Regierung 1821 an '**.
Offensichtlich wurden die Vorkehrungen gegen vaglerende Juden schär-
fer, weil es viele Beschwerden über sie gab "^^. Wieder und wieder erinnerte
die Behörde an die diesbezüglichen Richtlinien "^®, besonders was die
unerlaubte Einwanderung aus dem Auslande betraf "".
Immerhin vergab man ab 1822 das Staatsbürgcrredit In Ausnahmefällen
im Regierungsbezirk Bromberg an Juden, die 500 Taler Vermögen besaßen
oder In Kunst und Wissenschaft sich betätigten, der deutschen Sprache
mächtig waren und einen einwandfreien Lebenswandel führten '*'^,
Als den Israeliten In Rußland der „bisherige Schacherhandel" verboten
wurde, begann ein neuer Zustrom in den Regierungsbezirk Bromberg "'''.
Die Regierung wollte diese Grenzübertritte mit allen Mitteln verhindern,
dennoch konnten alle Behördenmaßnahmen nicht unterbinden, daß
unerlaubte Einwanderungen stattfanden, wie es auch immer wieder hau-
sierende Juden gab. Sie reisten mit dem Erlaubnisschein für Märkte von
Jahrmarkt zu Jahrmarkt und „benutzten zum Hausleren jede sich bietende
Gelegenheit" '**^ Man untersagte deshalb. Jahrmarktscheine auszustellen,
die länger als 3 Monate Gültigkeit hatten. Ab 1818 durften die jüdischen
Fabrikanten allerdings altländlsche Jahrmärkte beziehen "^®, was ihnen
— nach einer polnischen Bestimmung — nicht für Polen erlaubt war, wäh-
rend es den christlichen Fabrikanten, Handwerkern und Kaufleuten Posens
und des übrigen Preuf^en gestatten wurde, Waren In die polnischen Städte
oder Jahrmärkte zu bringen '*^ Juden andererseits, die aus dem Königreich
Polen geschäftlich Ins Großherzogtum Posen wollten, hatten bei der preußi-
schen Behörde, bei der sie um Elngangserlaubnis nachsuchten, außer dem
Eingangspaß noch einen Geleitschein für 2 Taler und 15 Gr. mit 30 Tagen
Gültigkeit zu lösen''". Ab 1831 erlaubte man allen polnischen Juden den
Grenzübertritt, wenn sie keine steuerpflichtigen Waren mit sich führten und
den Geleitschein gelöst hatten. Das Geld für den Schein erhielten sie zurück,
wenn sie die Provinz Posen Innerhalb von 48 Stunden wieder verließen '^^
Um sich einen überblick zu verschaffen, forderte die Regierung 1818 von
Magistraten und Landräten Nachweisungen der jüdischen Bevölkerung und
der jüdischen Gewerbetreibenden von 1812 bis 1816 "^ Leider sind die
Berichte der Unterbehörden nicht vorhanden, sie werden aber für die
Bevölkerungsstatistik Verwertung gefunden haben. Außerdem gab es eine
Bestimmung, die Taufen von Juden und Judenkindern meldepflichtig
machte "". Es wurde gewünscht, daß, wer sich taufen ließ, einen Familien-
namen annahm "'*, es bedurfte dazu keiner besonderen Genehmigung.
Namenswechsel mußte dagegen bei der Regierung beantragt werden '^'.
Ab 1. März IS 17 waren die Synagogen Vorsteher, wie alle anderen Geist-
lichen, verpflichtet, die Kirchenbücher zu führen "^® und die Bevölkerungs-
listen auszufüllen. Jedoch mußten ab 1823 Heiraten, Geburten, Scheidun-
gen und Todesfälle den Ortspolizeibehörden gemeldet werden, in den
Städten den Polizeidirektoren, auf dem Lande den Woyts. Diese sollten
jetzt die Listen führen, wie es schon zur Zeit des Flerzogtum Warschau
gehandhabt worden war '^^. Jede Meldung war gebührenpflichtig, anfangs
gingen die Duplikate der Listen über die Landratsämter an die Regierung,
später an die Friedensgerichte "^".
Die Befreiung von Kommunallasten und Klassensteuer für Geistliche galt
nicht für die Rabbiner, wie das Ministerium des Innern den Verwaltungs-
beamten der jüdischen Korporation in Czarnikau auf Anfrage mitteilte '®"'^
1830 stellte die Regierung fest, daß die Zahl der Juden im Bezirk Brom-
berg 1828 sehr viel größer war als 1819'''*. Sie vermutete, daß diese Ver-
mehrung Ihren Grund 1. in der genaueren Aufnahme In dleBevölkerungslIste
hatte, 2. aber in der Nachlässigkeit der Behörden, die Einwanderungen nicht
genügend kontrollierten. Diese wurden deshalb aufs neue an Ihre Vor-
schriften in dieser Richtung erinnert, jüdische Neuansledlung war zudem
jetzt nur noch mit Genehmigung des Innenministeriums möglich. Außerdem
wurden Nachforschungen darüber angeordnet, welche Juden seit dem 1. Juli
1815 unbefugt ins Land gekommen waren. Auch Verheiratung zwischen
aus- und inländischen Angehörigen dieses Volksteils durfte nur mit Konsens
der Regierung vor sich gehen '•". Oberpräsident Flottwell verlangte ab 1831,
sehr viel energischer als v. Baumann, spezielle Nachweisungen.
Doch erschöpften sich In diesen Anordnungen die Maßnahmen der Ver-
waltung für den israellstlschen Bevölkerungstell nicht, man griff dazu In die
172
IV. Die allgemeine Verwaltung des Regierungsbezirks
IV. Die allgemeine Verwaltung des Regierungsbezirks
173
innere Verwaltung d^ Judengemeinden ein. Wenn auch die Rabbiner und
sonstigen Synagogendiener In Ihrer geistlichen Qualität nicht von den geist-
lichen Oberbehörden der beiden anderen Konfessionen beurteilt werden
sollten, so mußte aber darauf gesehen werden, daß sie lesen und schreiben
konnten und eine gute sittliche Haltung zeigten "'-^ Welter wurden die
sogenannten Beerdigungszünfte der Alttestamentarier, die eine Besteuerung
der Hinterbliebenen vornahmen '", wie auch die von den jüdischen Korpo-
rationen verlangten Anzugsgelder bei Zuzug von neuen Gemeindemitglie-
dern "" untersagt. Abziehende Juden mußten allerdings beim Verlassen der
Provinz eine Abfindungssumme In die Gesellschaftskasse der Korporation
zahlen ^•'. Die Höhe der Summe wurde durch beiderseitiges Abkommen
festgelegt, nur bei Uneinigkeit bestlmnite die Regierung, was der Abziehende
zur Ablösung seines Anteils an den Korporationsverpflichtungen zu leisten
hatte. (Eine Durchschnittsumme der In 6 Jahren gezahlten Beiträge.)
Die größeren Schwierigkeiten bereitete der Regierung die Ordnung des
jüdischen Schulden wesens; „Innere Streitigkeiten und Querelensucht" er-
schwerten die Begleichung '®®.
Dann und wann war es nötig, daß die Regierung schlichtend zwischen
jüdischer und christlicher Bevölkerung eingriff, besonders die polnische Be-
völkerung hegte keine guten Gefühle für die Juden, die sich mit der deut-
schen Verwaltung gut zu stellen suchten ^".
Auch deren religiöse Bräuche waren den christlichen Einwohnern oft ganz
unverständlich. So berichtete der Landrat Riedel aus Czarnlkau ""®: „Aus
dem urschriftlich angeschlossenen Berichte des Magistrats von Schoenlanke
v. 25. April 1827, wolle Eine Königliche Hochverordnete Regierung hoch-
geneigtest ersehen, welchen talmudischen Unfug dieser Magistrat hier zur
Sprache gebracht hat. Da den Verwaltungsbehörden eine Einmischung In die
jüdischen Rellglonsangelegenhelten nicht zusteht. Insofern ein Einschreiten
aus landespolizeilichen Rücksichten nicht geboten wird, so glaube Ich, daß
man die Finsterlinge auch In dieser Hinsicht ihrem Schicksale wird überlassen
müssen, well das Vernichten der Lebensmittel nur In dem Falle von Polizei-
wegen zu untersagen sein würde, wenn daraus Mangel für die Allgemeinheit
zu besorgen wäre . . . Da aber vielleicht Eine Königliche Hochverordnete
Regierung auf Ihrem höheren Standpunkt ein anderes, wirksames Aus-
kunftsmittel gegen jenen unsinnigen Gebrauch an die Hand zu geben wissen
wird, so habe Ich doch nicht unterlassen wollen, diesen ehrerbietigen Vortrag
zu halten . . ."
Es handelte sich um Vernichtung der nicht verkauften Lebensmittel vor
dem Osterfeste, die der Jude Itzig Salomon „Im Abtritt versenkt" hatte.
Die Regierung fand den Gegenstand nicht erheblich genug, um sich damit zu
befassen, außerdem sei den Juden freie Religionsausübung gestattet, meinte
sie.
Ein anderes Mal erreichte die Regierung eine Beschwerde '"^ vom Vor-
steher einer Hebräergemeinde, Itzig Nathan, gegen den Landrat von Czar-
nlkau, der das Vorlesen der Thora innerhalb einer besonderen jüdischen
Gesellschaft auf Denunziation hin verbot. Die Regierung hob dieses Verbot
auf.
Die Departementsbehörde wurde auch zur Schlichtung von Streitigkeiten
innerhalb der Judengemeinde angerufen.
Eine Einnahme der Synagoge war das von dem Synagogenältesten ver-
langte Geld für jedes Stück Vieh, das mit dem Schächtermesser geschlachtet
wurde; (Ochsen 3 T., Kühe 2 T., Kälber 6 Gr., Hammel 7 Gr.) sie wurde
zur Reparatur und zum Neubau von Synagogen verwandt. Das Steueramt
Schoenlanke beschwerte sich bei der Regierung darüber ''^ Ihm schien die
Abgabe viel zu hoch, weil ja noch andere Steuern zu bezahlen waren für
jede Schlachtung. Dadurch würden die Geheimschlachtungen vermehrt, vor
allem, weil sich das Schächtermesser nicht mehr unter Aufsicht des Steuer-
amtes befand, sondern in der Synagoge aufbewahrt wurde. Langes Hin- und
Herschreiben endete mit der Bestimmung der Regierung, daß diese sog.
„Kruptaabgaben" zwar nicht untersagt wurden, aber auch nicht In eine all-
gemeine Schlachtsteuer übergehen durften.
Zum Bau von Schul- und Bethäusern war Genehmigung der Regierung
notwendig ^"° wie die Repartitlonen der Steuern in den Judengemeinden
überwacht wurden "^
Das Amtsblatt der Regierung stand für Veröffentlichung der Juden-
gemeinden zur Verfügung, z. B., wenn es um Besetzung einer vakanten
Lehrerstelle ging und ähnliches "^
Vor allem war die preußische Regierung aber bemüht, der Judenschaft
des Regierungsbezirks eine neue Ordnung zu geben und ihren kulturellen
Stand zu verbessern.
Aus Gesundheitsgründen durften Beschneidungen nur vom Kreisphysikus
vorgenommen werden "'^. Die große Unsauberkelt verbunden mit der
Armut führte zu vielen Krankheiten, durch Bau von Krankenhäusern,
Einsatz von Armenärzten und Aufklärung versuchte man Abhilfe zu
schaffen ''*.
Besondere Dienste erwarb sich die Regierung bei der Einführung eines
geregelten jüdischen Schulwesens ''*. Der Schulbeginn sollte für alle Kinder
von 5 Jahren obligatorisch sein, wenn sie zu Hause keinen Unterricht er-
hielten. Fehlte eine eigentlich jüdische Schule am Ort, so mußte mit Aus-
nahme des Rellglonsunterridites die christliche Sdiule besudit werden. Ober-
präsident Flottwell setzte sich dafür ein, daß das Erziehungswesen der
Juden einer stärkeren Kontrolle unterworfen wurde. Die Gestaltung des
Unterrichts war dabei der Judenscliaft selbst überlassen ""•.
„Die Verworrenheit der gesetzlichen Zustände Im Judenwesen der Provinz
Posen ließ nach 1815 bei den Betroffenen selbst wie bei den Lokalbehörden
i
174
IV. Die allgemeine Verwaltung des Reglerungsbezirks
IV. Die allgemeine Verwaltun;; des Reiiierunjisbezlrks
175
rasch den Wunsch nach einer Reform erwachsen. Die Lage war durch die
Mischung der herzoglich warschauischen Gesetzgebung mit den ehemaligen
südpreußischen Verordnungen und das HIncinpfropfen einiger preußischer
Erlasse geradezu chaotisch geworden" "'\
Es stand in Frage, ob das Edikt vom 11. März 1812 auch in der Provinz
Posen eingeführt oder hier ein neues Reglement geschaffen werden sollte.
1822 kam es im Staatsministerium zu dem Entwurf einer Judenordnung für
das Großherzogtum Posen und die Kreise Kulm, Michelau und Thorn "'^.
Das Zustandekommen einer endgültigen Bestimmung verzögerte sich aber
durch die immer wieder eingeforderten Gutachten von den Provinzlal-
instanzen, zu denen, wegen der drei westpreußischen Kreise, auch die Regie-
rung Marienwerder gehörte.
1824 endlich verlangte der Staatsrat noch das Gutachten der Posener
Provinzialstände, auf dem 1. Provinziallandtag 1827 kam es erst dazu. Es
war „für die Anschauung der damaligen Zeit und im Vergleich mit den
übrigen Provinzen, wenn es auch die landläufigen Vorwürfe gegen die alt-
testamentarischen Glaubensgenossen übernahm, verhältnismäßig human" '"'*.
Der Oberpräsident v. Baumann war gegen die vorgeschlagene Zwel-
Klassen-Einteilung, weil er glaubte, daß davon nur die Reichen profitieren
würden. Langer Druck und willkürliche Behandlung hätten den moralischen
Verfall der Juden unterstützt und sie gegenüber den christlichen Einwohnern
in Notwehr ähnliche Verhältnisse gesetzt, äußerte er, das müsse grundlegend
Änderung erfahren, außerdem solle man die Abwanderung der Juden nicht
hindern, da ihre zu große Zahl der Provinz schaden würde '"^. Aus dem
letzten Grunde hielt der Landtag die Einführung des Ediktes von IS 12 für
verfrüht, für die Kaufmannschaft wäre sonst das „Erliegen unter den
Ränken der mosaischen Glaubensgenossen zu besorgen."
Deshalb sollte eine Ordnung geschaffen werden, die die besonderen Ver-
hältnisse des Großherzogtums berücksichtigte, die jüdischen Rechtsverhält-
nisse regelte, Christen gegen jüdische Willkür schützte, Juden zu Staats-
bürgerfi erzog und ihnen Anreiz zu schwerer körperlicher Arbeit machte ''^.
Die Landtagsberatungen von 1827 hatten allerdings noch kein Gesetz zu
Folge. Erst 1830 wurden die Arbeiten dazu wieder aufgenommen. Nach
einem Edikt vom 30. August 1830 wurde vorläufig bestimmt, daß das
Gesetz von 1812 keine Anwendung in den neuen Gebieten finden sollte "^^.
Die neue Ordnung entstand dann auf Flottwells Betreiben, der die Ansicht
vertrat, daß es „zu den wichtigsten Aufgaben der Gesetzgebung" gehörte,
„den gesellschaftlichen Zustand der jüdischen Bewohner zu ordnen, ihnen
eine Verfassung zu geben, welche ihnen die Rechte von Staatsbürgern
zusicherte . . ." ^^^
Am 1. Juni 1833 wurde die von Flottwell und dem neuen Minister
V. Brenn geschaffene Verordnung In Kraft gesetzt "^-. Das Staatsministerium
hatte sich mit dem Gesetz einverstanden erklärt und nur verlangt, daß die
Ausdrücke „Staatsbürger" und „Staatsbürgerrecht" vermieden würden *".
Dennoch wurde den Israeliten später die Möglichkeit gegeben, das Staats-
bürgerrecht zu erwerben.
Nach diesem Gesetz '^" sollten die Judenschaftjn der einzelnen Orte
Religionsgemeinschaften bilden und in bezug auf ihre Vermögensverhältnisse
die Rechte von Korporationen besitzen. Mehrere solcher Gemeinschaften
bildeten eine Synagoge. Die Korporationen regelten die inneren Angelegen-
heiten, in bürgerlicher Beziehung galten die Vorschriften der jeweiligen
staatlichen Ortsgemeinde.
Jeder Jude, der mänallch, volljährig, unbescholten war, ein Grundstück
besaß oder sich selbständig ernährte, erhielt in der Korporation Stlmm-
fähigkclt, er war zur Wahl der Repräsentanten berechtigt, diese bestimmten
die Verwaltungsbeamten.
Die Vermögensverwaltung der Korporation stand unter Aufsicht der
Regierung, die auch Geldausgaben genehmigen mußte. Es war Aufgabe der
Korporationsvertretung, dafür zu sorgen, daß Kinder von 7 bis 14 Jahren
zur Schule gingen, die Knaben nach beendeter Schulzelt ein nützliches
Gewerbe oder ein Handwerk erlernten, und dahin zu wirken, daß sie nicht
Handel Im Umherziehen betrieben.
Der Militärdienst konnte freiwillig abgeleistet werden '®\ wenn nicht,
war Erlegung eines Rekrutengeldes gefordert. Verheiratung mit ausländi-
schen Jüdinnen war nur dann erlaubt, wenn diese 500 Taler mit in die
Ehe brachten.
Einige Juden, „die sich dazu eigneten", sollten naturalisiert werden, wenn
sie als unbescholten galten, willens waren, sich der deutschen Sprache zu
bedienen und einen bestimmten Familiennamen annahmen. Außerdem
mußten sie seit dem 1. Juni 1815 in der Provinz Posen ansässig sein oder
zur späteren Niederlassung eine Genehmigung vorweisen und sich selbst
ernähren können. Erfüllten sie diese Bedingungen, trat die Naturalisation
ein, d. h., sie erhielten das Recht, sich auf dem Lande oder in der Stadt
irgendwo In der Provinz Posen niederzulissen, außerhalb der Provinz nur
mit Genehmigung. Außer dem Rekrutengeld forderte man von Ihnen keine
besonderen Abgaben, nur diejenigen, die die christlichen Einwohner auch zu
leisten hatten. Mit Ausnahme der Gesetze ihrer Religion wurden sie nach
den allgemeinen Bestimmungen behandelt. Die Wahlfähigkeit zu Magistrats-
beamten, zu Deputierten für Kreis- und Landtage wurde ihnen allerdings
nicht zugesprochen. Erwarben sie ein Rittergut, so übte die mit dem Besitze
zusammenhängenden Ehrenrechte der Staat aus. Das Patronatsrecht über
christliche Kirchen oder Schulen ruhte für die Besitzzeit jüdischer Erwerber
und ging ebenfalls solange auf den Staat über "^^.
Die nicht naturalisierten Juden wurden korporations- und familienweise
registriert; die ausgefertigten Listen waren — nach Bestätigung durch den
Landrat — bei den Ortsbehörden aufzubewahren und wurden jährlichen
'ii
176
IV. Die allgemeine Verwaltung dts Regierungsbezirks
IV. Die allgemeine Verwaltung des Regierungsbezirks
177
Revisionen unterzogen. Jede Familie, die seit 1815 in der Provinz lebte
oder eine Zuzugsgenehmigung erhalten hatte, bekam ein Zertifikat. Alle
anderen wurden als Fremde in ihre Ficimat zurückgewiesen.
Nicht naturalisierte Juden durften nicht unter 24 Jahren heiraten, mußten
ihren Wohnsitz in der Stadt haben, ohne allerdings auf die seitherigen
Judenviertel begrenzt zu sein, konnten aber kein städtisches Bürgerrecht
erwerben und waren vom Handel mit kaufmännischem Recht ausgeschlos-
sen; das Schankgewerbe war ihnen nach Qualifikation durch die Regierung
gestattet, der Ein- und Verkauf im Umherziehen untersagt, sie durften
jedoch ein stehendes Gewerbe ausüben, wobei ihnen die Annahme von
christlidien Lehrlingen und Gesellen verboten war. Darlehnsgeschäfte waren
ihnen nur erlaubt gegen gerichtlich aufgenommene Schuldurkunden.
In allen anderen Geschäften wurden die Juden wie christliche Bürger
behandelt, alle früheren Verordnungen diesbezüglich verloren ab 1833 ihre
Gültigkeit.
Nicht naturalisierte Juden konnten auf dem Lande leben, wenn sie einen
Bauernhof kauften oder pachteten und ihn selbst bewirtschafteten oder als
Dienstboten bei einem Bauern arbeiteten.
Zu dieser Verordnung erließ der Oberpräsident 1834 noch eine Instruk-
tion, in der die genannten Punkte eine erweiterte Beschreibung fanden "^'.
Ab 15. September 1834 mußte die Organisation der jüdischen Korps voll-
endet sein "®^
Von 1837 an war es den Juden der Provinz Posen möglich, das Staats-
bürgerrecht zu erlangen. Der naturalisierte Jude, der darum einkam, hatte
sich dabei an die Regierung zu wenden, die das Naturalisationspatent erteilt
hatte ^^®. Im Regierungsbezirk Bromberg gab es Ende 1837 in den Städten
22 179 Juden, davon hatten 3607 das Staatsbürgerrecht, doch wanderten
letztere größtenteils aus Bromberg ab. 1843 war die Zahl der Juden auf
24 788 in den Städten gestiegen, davon waren 1621 Staatsbürger, auf dem
Lande lebten 1458 Juden, davon 257 mit Staatsbürgerrechten "^^.
Die Paßerteilung fand 1844 eine Neuregelung '°°. Die Ausgangszettel
ausländischer Juden reichten zum Eingang in die Provinz Posen nicht mehr
aus; polnische Juden brauchten einen Paß des Fürsten, Statthalters oder des
kaiserlich-russischen Kriegsgouvernements in Warschau. Die inländischen
Juden der Provinz Posen mußten, wenn sie nicht naturalisiert waren,
in- und außerhalb der Provinz mit Pässen ausgerüstet sein, naturalisierte
Juden benötigten nur für die anderen preußischen Provinzen Pässe, weil
sie dort nicht zur Einrichtung eines Wohnsitzes berechtigt waren.
Diese Neuordnung in der Provinz Posen sollte provisorisch sein und
solange Gültigkeit haben, bis eine gesamtstaatliche Regelung geschaffen
würde ^®*. 1845 fanden noch einmal Landtagsberatungen über Abänderungen
statt, doch kam man zu der Ansicht, daß der soziale und moralische Zustand
eines großen Teils der Juden noch zu mangelhaft sei, als daß alle die Rechte
der naturalisierten Juden erhalten könnten. Die Bromberger wie die Posener
Regierung berichteten über den verderblich wirkenden Schankbetrieb der
Israeliten. Die Beratungen blieben ohne Einfluß auf die Gesetzgebung.
Insgesamt hatte aber die Flottwellsche Ordnung sich bewährt und blieb nicht
ohne Wirkung auf die Judengesetze des Gesamtstaates. „Es ist das Verdienst
des Posener Judentums, daß es sich des ihm erwiesenen Vertrauens im
ganzen würdig gezeigt hat und damit den Anhängern des Fortschritts eine
wertvolle Handhabe zur Durchsetzung ihrer Auffassung lieferte" '"^
Ein Bild vom Leben des Ostjudentums (wenn auch der unter russischer
Oberhochheit lebenden Israeliten) vermittelt ein Inselbändchen mit Erzäh-
lungen von Scholem-Alejchem '^'-. Wenn es sich hier auch um Dichtung
handelt, nicht um Akten, so trifft das dichterische Bild ja oft sicherer die
Wirklichkeit als die Darstellung des Historikers.
Die kleine, aber sehr instruktive Schrift von J. Herzberg, Geschichte der
Juden in Bromberg, beschreibt die in diesem Kapitel aufgeführten Gesetze,
Maßnahmen und Zustände am Beispiel einer einzelnen Judengemeinde und
beleuchtet die Probleme von jüdischer Seite, spiegelt die Hoffnungen, die
die Israeliten an die preußische Verwaltung knüpften, die Enttäuschungen
und auch die tatsächlichen Fortschritte, die langsam erreicht wurden. In der
gleichen Art untersucht M. L. Bamberger die Geschichte der Juden in
Schoenlanke '".
17. Das Schulwesen
Die Regierung Bromberg war von Beginn ihrer Tätigkeit an ständig mit
Neueinrichtung einzelner Schulen und Verbesserung des gesamten Schul-
wesens beschäftigt '"; sie bemühte sich durch Revisionen, Anordnungen für
einzelne Schulen '*** und im Amtsblatt öffentlich ausgesprochene Belobigun-
gen, wie z. B. 1816 für die katholische Schule in Lobsens und die protestan-
tische Schule inNakel "®S einen allgemeinen schulischen Ansporn zu geben ''^*.
In der Stadt Bromberg selbst arbeitete man seit 1816 eifrig an der
Hebung „des gänzlich darniederliegenden Schulwesens"; für den 25. März
1816 war eine Versammlung bei Polizeidirektor Schwede zur Wahl einer
Schuldeputation angesagt, und im Laufe des Sommers bildete sich ein
Gremium, das am 22. November zur Bestimmung der Lehrer schritt, nach-
dem schon am 8. Oktober die Einweihung der Schule stattgefunden hatte '••.
Schulrat Reichhelm, der bis 1826 in Bromberg tätig war, dann als Schulrat
nach Berlin ging und von Schulrat Runge, der über die Zeit von 1847 hinaus
im Departement blieb, abgelöst wurde '^\ hielt zur ersten Versammlung der
Schuldeputation „eine treffliche Rede", wenn wir dem Kaufmann Richardi,
als angesehenem Bürger der Stadt, glauben dürfen '"^ Der Stadtrat bewil-
ligte zur Unterstützung der drei Elementarschulen, die alle im früheren
^ ■■■ -Ja"J''.r.
j-i.*^
306
Anmerkungen S. 161-164
•'^ Die Aufstände in Polen standen In Zusammenhang mit der französisdicn Juli-
revolution; nach der Niederwerfung durch die russischen Truppen flüchteten viele
Polen ins Ausland, besonders Frankreich nahm sie gastlich auf; aus der Emigration
beeinflußten sie die Ereignisse im russisch besetzten Gebiet wie in den preußischen
Provinzen und bereiteten die Aufstände 1846 — 48 vor. E. Knorr, S. 2 ff . Das Buch
Knorrs bringt im Anhang Quellenabdrucke die Aufstandsbewegungen betreffend,
unter anderem einen Hirtenbrief des Erzbischofs Dunin vom 7. Dez. 1830, in dem
dieser die Einwohner Posens zur Ruhe und Ordnung ermahnt (S. 283).
•"^ A 1830, S. 209: Die Regierung Bromberg gab bekannt, auf welche Weise „die
vorteilhafte und unschädliche Benutzung gefrorener Kartoffeln für Mensch und
Vieh" möglich war. Rep 90, 1201, Notstandsernte 1830 betr. KO v. 27. Sept. 1830.
•'* Rep 90 983.
•" A 1830 S. 950; vgl. auch „Ein Beridit des Generals v. Roeder . . ."
•'• A 1831 S. 793.
•'7 A1831 S. 116.
•'8 A1831 S. 111.
•7» A1831 S. 329.
«80 A1831 S. 613.
•" A 1831 S. 995.
«82 A 1832 Nr. 2 Beilage.
•83 M. Laubert, Die Behandlung der Posener Teilnehmer am Warschauer Novem-
beraufstand 1830/1.
•84 M. Laubert: Verwaltung, S. 124.
«85 Bericlit v. 20. Sept. 1832, M. Laubert: Verwaltung, S. 114.
•8« M. Laubert: Verwaltung, S. 120.
•87 Bericht des Ministers v. Brenn v. 26. Nov. 1830, Laubert: Verwaltung, S. 119.
«88 L. Bernhard, S. 59.
«8** M. Laubert: Die Provinz Posen und die polnischen Aufstandsversuche 1833,
S. 290.
•®o Martin Kage, S. 273 ff.: Platen, Lenau, Grillparzer, Chamisso, Just. Kerner,
Auersperg, Georg Herwegh und andere besangen den polnischen Freiheitsgeist.
•»1 A 1846 nadi S. 266 Beilage.
•8- A 1846 Nr. 12.
M. Laubert: Die Triebfedern der Aufstandsversuche des Posener Polentums (1845/
46), (nach einem Bericht des Polizeipräsidenten Minutoli von Posen).
•8' A 1846 S. 1196; vgl. dazu M. Laubert: Das Posener Deutschtum gegenüber
dem polnischen Aufstand v. 1846.
•»^ A 1847 S. 322, 464; Rep 30, 1 1619 Oberpräs. a. Reg., 30. April 1847.
•w A 1847 S. 517.
«»• A 1847 S. 493.
•»' A 1846S. 834.
«»8 A 1846 S. 928.
•" Vgl. dazu W. Kohte: Deutsche Bewegung und preußische Politik im Posener
Land, 1848—49.
'•*" H. J. Schmitz, S. 247: Nach Bromberg wurden am 21. Feb. 1846 ein Infan-
terie-, ein Kavallerieregiment und eine reitende Batterie gelegt.
7" M. Laubert : Polenpolitik, S. 99.
Anmerkungen S. 164-168
307
'02 A. Warschauer: Die deutsche Geschichtsschreibung in der Provinz Posen, S. 278.
'0' A. Warschauer: Geschichte der Provinz Posen in polnischer Zeit, S. 157.
'04 A. Hahn: Die Polenfrage in Preußen, S. 356.
'05 M. Laubert: Polenpolitik, S. 7.
'0« M. Laubert: Freiheitskriege, S. 65.
'0' M. Laubert: Verwaltung, S. 117 ff.
'08 Denkschrift des Grafen Arnim vom 30. Juni 1841.
'0» Arnim an den Minister des Innern, v. Rochow, 12. Okt. 1841. M. Laubert: Der
Posener Oberpräsident Graf Arnim in seinen gesellschaftlichen Beziehungen zum
Polentum, S. 299.
'*o A. Kasarek-Langer, S. 324; vgl. auch K. Lück: Der Mythos vom Deutschen i.
d. Poln. Volksüberlieferung.
'" G. A. Noah, S. 99 ff. (Der Verfasser war eine Zeitlang Oberregierungsrat in
Posen.)
'*- M. Laubert: Eine kulturhistorisch-politische Denkschrift, S. 113.
'»3 L. Bernhard, S. 4.
'*'* Vgl. O. Hauser; vgl. Das Großherzogtum Posen und die Polen gegenüber dem
Nationalitätsprinzip und dessen neuesten Regungen. Von einem früheren Abge-
ordneten der Provinz Posen. Berlin 1861, eine gegen die Ansprüche der Polen pole-
misierende Schrift.
'» VgLKap. IV, 13.
'*• Chr. Meyer: Die Geschichte der Provinz Posen, S. 114 ff.
'*' S. Baron: Zur ostjüdischen Einwanderung in Preußen.
'^8 M. Beheim-Schwarzbach: Südpreußen, S. 392 ff.
'*• A. Warschauer: Die Erziehung der Juden . . ., S. 404.
'-0 M. Beheim-Schwarzbach; Südpreußen, S. 394 ff.
'21 S. Baron, S. 194.
'-- M. Laubert: Die Judenfrage auf den Posener Provinziallandtagen, S. 30 — 46:
Im Herzogtum Warschau war in der Judengesetzgebung der „Willkür Tür und Tor
geöffnet". Nach einer Verfügung des Ministers des Innern an den Posener Präfektcn
v. 20. Nov. 1810 sollte das südpreußische Reglement v. 17. April 1897 so weit auf-
redit erhalten werden, als es dem ,Code civile' und den Reichstagsbeschlüssen nicht
entgegenstand. Wo Überschneidungen stattfanden, sollten die Unterbehörden ent-
scheiden.
'23 Ge. Sa. 1812 80.
'2* S. Baron hat Aktenstücke über die Beratung von Sdiutzmaßnahmen gegen die
Juden herausgegeben, S. 194 ff. Die Ansicdlung von ausländischen Juden wurde vor
allem von der neumärkischen Regierung gefürchtet und abgelehnt, während der In-
nenminister V. Schuckmann sich eher dafür aussprach.
'25 Vgl. Kap. IV, 13.
'2* Ein fliegendes Blatt aus dem Jahre 1815, heg. von Fr. Schwartz, S. 318:
„Willkommen Preußen!
Gewidmet von der israelitischen Gemeinde zu Bromberg,
verfaßt von J. Hirschfeld, a. 1. Juni 1815:
Seid begrüßt, Preußens siegbekränzte Helden!
Mit Ruhm bedeckt, mit Tapferkeit ausgerüstet.
Im Gewühle der Schlachten, auf Mars Gefilden
308
Anmerkungen S. 168-170
Anmerkungen S. 170-172
309
Und im Friedenssdioße von Sanftmütigkeit geleitet.
Seid begrüßt, wackere Krieger, vor Brombergs Pforten
Von der Euch jubelnd entgegenströmenden Israelitischen Gemeinde,
Die wir sehnsuchtsvoll Euch zeither erwarteten
Als Balsam, der uns, ob Preußens Trennung, tiefgeschlagenen Wunden.
Ein neues segenbringendes Morgenrot bricht nun hervor,
Erquickend jedes Bedrängten Brust, verscheuchend jede Traurigkeit.
Des Lenzes Herrlichkeit prangt wieder in majestätischem Flor
Durch die zurückkehrende Friedrich Wilhelms heilschwangerc Krone der W'eishcit.
Er, der erhabenste Monarch, dessen scharfsichtiger Forsdiungsblick
Die für seine erlauchte Person hegende kindliche Ergebenheit
Seiner Untertanen mosaischen Glaubens wahrnahm, zertrümmerte den Druck,
Der sie beengte und gewährte ihnen vielmehr bürgerliche Freiheit.
So wollen auch wir, durchglühet von ungeheuchelter Treue süßen Gefühlen
Und des milden Zepters, der holden Regierung erfreuen und frohlocken,
Die, von Gerechtigkeit gestützt, jene eisernen Fesseln
Auflösen wird, die auf unscrm Tun und Lassen lasteten.
O, möge die den Lebensfaden unseres glorreichen Regenten
Und dessen Nachkommen spinnende Parze nie damit aufhören!
Daß er und seine Erlauchten Prinzen ewig über uns regieren möchten.
Und so uns des heutigen wonnereichen Tages stets erinnern!"
"-' L. Lewin, S. 73/6. In Inowraclaw waren von 3106 Einwohnern 1816 1265
Juden.
7-8 1815 Nr. 2.
'-^ Reines Fleisch, rein im Sinne der jüdischen Religionsgesetze.
'^° 4. Mai 1816, M. Laubert: Die letzten städtischen Privilegien de non toleranJis
in der Provinz Posen, S. 145/6 Anmerkung.
"31 A 1815 S. 115.
'^- A 1816 S. 580.
"33 L. Lewin, S. 75 ff. M. Laubert: Die letzten städtischen Privilegien de non
tolerandis in der Provinz Posen, S. 145 ff.: Es gab Städte, die aus polnlsdier Zeit
nodi das Privileg besaßen, über Niederlassung der Juden in der Gemeinde selb-
ständig zu entscheiden; im Bromberger Regierungsbezirk war nur Bromberg selbst
damit ausgestattet, bzw. behauptete es zu sein und erreichte Wiederverleihung dieses
Redues bis Mitte der dreißiger Jahre.
"3^ A 1816 S. 326.
'35 A 1818 S. 501.
736 Über das Hin und Her dieser Bcstimmun<:en und der das Sdiankgcwerbe be-
treffend, vgl. M. Laubert: Die Juden der Provinz Posen in Branntweinschank und
Haus>ergewerbe, S. 499 ff. Nicht nur die Bromberger Regierung war anderer Mei-
nung als die Posener oder der Oberpräsident, sondern audi Hardenberg und
v. Schuckmann gaben Anweisungen, die sich gegenseitig aufhoben.
'37 M. Laubert: Die Judenfrage auf den Posener Provinziallandtagen, S. 30 ff.:
Im Regierungsbezirk Bromberg war 1825 jeder 4. Jude Handwerker, jeder 761.
Ackerbauer, der größte Teil lebte von Schankwesen, Brauerei, Handel und Almosen.
"38 A 1817 S. 556.
73» A 1818 S. 575.
'^0 A 1817 S. 213.
'*^ Rep 30, 1 244. Die Stettiner Inspektion der Landarmenanstalt erbat die
Kosten für den Transport eines Juden, der als im Regierungsbezirk Bromberg ge-
boren identifiziert werden konnte, und um Anerkennung der Übernahme. Die jüdi-
sdie Gemeinde Schncidomühl, aus der er stammte, wollte ihn nicht als zugehörig
anerkennen, am Ende mußte deshalb der Magistrat die Kosten bezahlen.
^*'' A 1817 S. 486.
'« A 1820S. 310 (Paßedikt vom 22. Juni 1817).
'** A 1821 S.650.
7« A 1823 S. 279.
'« A 1824 S. 197.
7^7 A 1825 Nr. 20.
7*'a Kamptzl822H.2 S.339.
'*^ A 1824 S. 451.
7" A 1841 S. 823.
"50 A 1818 S.275.
"51 A 1819 S. 835.
-- A 1824 S. 1 10, Verfügung vom 16. Nov. 1823.
■^3 A 1831 S. 205.
'" A 1818 S.429.
"" A 1818S.657, 1819 S. 1055.
"•'« A 1822 S. 70 K
"" Rep 30, 1 1014, 26. Jan. 1819, Reg. für Amtsblattveröffentlichung.
"58 A 1817 S. 145, 1822 S. 133.
"5» A 1823 S. 477, L. Lewin, S. 76.
"«" A 1824 S. 14.
'«»■^ Kamptz 1835 H. 4 S. 1036.
"•1 A 1830 S. 107; Rep 90 31, 26. Feb. 1833.
Vgl. Kap IV, 13: 1817: 15 020 Juden, 1821: 16 733 Juden, 1838: 24 788 Jude..
1846": 25 939 Juden.
Im Gegensatz zu E. v. Bergmann (vgl. Kap. IV, 13) stellte M. Laubert fest, daß
die Juden sich um 36 v. Hundert, die christlichen Bewohner um 28 v. Hundert ver-
mehrten.
M. Laubert Die Judenfrage auf den Posenc Provinziallandtagen, S. 42 ff.; 1840
gab es in der Provinz Posen 55 310, 1843 in Preußen 206 050 Juden.
■«- A 1831 S. 1099.
"•2a Kamptz 1821 H. 2 S. 366.
""3 A 1816 Nr. 36. L. Lewin, S. 80 ff. Sie tauchten aber unter anderen Namen
teilweise wieder auf.
"«^ A 1836 Nr. 26.
"•5 A 1837 S. 401.
"•• L. Lewin, S. 76ff.: Die Judengemeinden hatten sehr viele überaus arme Mit-
glieder; so waren von den 1265 Gemeindemitgliedern der Korporation Inowraclaw
nur 235 in der Lage Steuern zu zahlen. Die Gemeinde schuldete der Regierung an-
fangs 20 296 -,'3 Taler, die erst 1872 beglichen waren. (Es handelt sicli teilweise um
Schulden, die die Juden bei den Klöstern und Stiften gemacht hatten.)
Vgl. auch M. Laubert: Die Schuldenregulierung der jüdischen Korporationen in
310
Anmerkungen S, 172-177
der Provinz Posen, S. 327: 1836 gab es im Regierungsbezirk Bromberg immerhin
19 schuldenfreie und nur 8 verschuldete Gemeinden, bei den übrigen war es noch
zweifelhaft, ob sie Schulden hatten oder nicht.
'•' L. Lewin, S. 75 ff.
^•8 Rep30, 1 1130; 26. Juli 1829.
^" Rep 30, 1 1129; 18. Okt. 1820.
"0 Rep 30, 1 340 Landr. v. Czarnikau a. Reg., 1819. Kamptz H. 3 S. 656: Jüdi-
sche Synagogen durften nur mit Genehmigung des Königs neu errichtet werden.
"1 Rep 30, 1 1130, Magistr. a. Landr., 26. Mai 1830.
"2 A 1842 S. 643.
"3 A1824 Nr. 39, 1840 S. 749.
"* L. Lewin, S. 80 ff.
"* A 1824 S. 229; vgL Kap. IV, 17.
"• A.Warschauer: Die Erziehung der Juden in der Provinz Posen durch das
Elementarschulwesen.
'^' M. Laubert: Die Judenfrag auf den Posener Provinziallandtagen, S. 30 ff.
"8 Rep 90 31, Sitzungsprotokoll vom 13. April 1822.
^^' M. Laubert: Die Judenfrage auf den Posener Provinziallandtagen, S. 30 ff.
'80 Ges.Sa. 1830, 1261.
'8* M. Laubert: Verwaltung, S. 258.
'«2 A 1833 S. 625.
783 Rep 90 31 (26. Febr. 1833).
784 Rep 90 31 (12. März 1833): Der Kronprinz fertigte in bezug auf den Militär-
dienst der Juden ein Separatvotum an, darin heißt es; Ich bin gegen die Ausdeh-
nung der Militärpfliditigkeit auf die Posener Juden:
1. a) weil ihre jetzige und künftige Stellung diese Maßnahme nicht rechtfertigt,
b) weil ihre religiöse Stellung sie bedenklich macht,
c) weil sie im ganzen die pflichtmöglichsten Soldaten sind.
2. Ich bin für Aufnahme jedes Juden ,der sich freiwillig meldet.
3. Ich bin für Erlaß des Rekrutengeldes.
Er glaubte, es sei den Juden nicht zuzumuten, ihr Blut für ein christliches Gemein-
wesen zu vergießen, außer sie täten es freiwillig.
'8* Ges.Sa. 1816,371.
78« A 1834 Nr. 8.
787 A 1834 S. 662.
789 A 1837 S. 89.
78® M. Laubert: Die Judenfrage auf den Posener Provinziallandtagen, S. 30 ff.
7»o A 1844 S. 951.
'•^ M. Laubert: Die Judenfrage auf den Posener Provinziallandtage, S. 30 ff.;
Nadi Verordnung vom 6. April 1848 wurden die Juden in Posen den Christen
gleidigestellt. L. Wegener, S. 65.
7** Scholem-Alejchem: Eine Hochzeit ohne Musikanten, Insel- Verlag 1961.
7^3 J. Herzberg: Geschichte der Juden in Bromberg; M. L. Bamberger: Geschichte
der Juden in Schoenlanke.
7»4 A 1816 S. 616.
>7»4a Vgl. M. Laubert: Bromberg, S. 71 — 76, über die anfangs fast unhaltbaren
Zustände berichteten v. Leipziger und v. Stein 1818 — 20 an den Oberpräsidenten.
Anmerkungen S. 177-180
311
'»' Rep 30, 2 2688, 13. Juni 1817, Bericht aus Schoenlanke a. d. Reg.
7»« Tagebuch des Kaufmannes Richardi, S. 306/08/10.
7»7 Hof und Staat, 1828 S. 294 ff., 1848 S. 402 ff.; 1846, S. 388 ff.: Ab 1846 wird
ein zweiter Schulrat Sepilly genannt.
7"8 Vgl. Kap. IV, 1, Richardi war der Schwager des Kommerzienrats Loewe, bei
dem der Kronprinz 1834 dinierte.
7" A 1817 S. 416.
800 Rep 30, 2 2503, April 1845.
801 Mit Dissidentenschulen sind die besser entwickelten evangelischen Schulen in
den Hauländereien im Netzedistrikt gemeint.
802 Rep 30, 2 2503, April 1845.
803 I. Gh. Bussenius, S. 253 ff.; Vgl. auch Th. Stein: Die Geschichte des Brom-
berger Schulwesens (ein kurzer summarischer Artikel, in polnischer Zeit beginnend);
Jan Suchowiak: Das deutsche Schulwesen in Posen und Pommerellen, Eine Zurüd^-
weisung der deutschen Ansprüche, Übersetzung (dieses Buch war mir nicht zu-
gänglich).
80* Rep 30, 2 2503, April 1845.
805 M. Laubert: Verwaltung, S. 248.
80« Rep 30, 2 2609, Übersicht der Elementarschulen in Bromberg 1827.
807 Rep 30, 1 1277, Marginalien der Reg. auf ministeriellem Schreiben v. 18. Nov.
1840.
808 Rep 30, 1 1618, Reg. a Min., 15. Dez. 1843.
80» Rep 30, 2 2688, 13. Juni 1817, Bericht aus Schoenlanke a. d. Reg.
8»o Rep 30, 2 268, I.Juni 1817.
8^oa M. Laubert: Der Übergang des Posener Schulwesens, von der süd- zur neu-
preußischen Zeit im Spiegel damaliger Denkschriften, S. 121 ff.
8" A 1817 S. 34.
812 A 1819 S. 349: Der königliche Patronats-, Kirdien- und Schulbaufonds war
1819 auf 6000 Taler jährlich erhöht worden.
A 1833 S. 223: Unter Oberpräsident Flottwell erhielt die Provinz Posen ab 1833
eine jähi liehe Unterstützung von 21 000 Talern für 10 Jahre vom Staat für Schul-
häuscr, Lehrer, Einrichtung von Stadtschulen und Ausbildung von Lehrern.
Rep 30, 2 2729 (1823): Dem Provinzialschulfonds waren die Gelder des aufge-
hobenen Jesuitenordens überwiesen worden und die Ansprüche des Ordens, wozu
z. B. die Schulden der Judengemeinde in Schocken, Gnescn, Witkowo und Czerni-
eiewo (Schwarzenau) gehörten, die jetzt eingetrieben wurden.
813 A 1825 S. 1010: Die Landratsämter hatten die einzelnen Sdiuletats zu prüfen
und die Abrechnung der Regierung zur Bestätigung einzureichen, ein zweites Exem-
plar der Abrechnung erhielten Magistrat und Schulvorstand.
8»* A 1818 S. 613; Rep 30, 2 2688: Es gingen z.B. — wie sich bei einer Schul-
visitation in Schneidemühl am I.Juni 1817 herausstellte — selbst in der Stadt
Sdineidemühl im Winter 80, im Sommer nur 46 Kinder zur Sdiule, in der Ge-
meinde Neudorf (Gastgemeinde von Schneidemühl) fand im Sommer kein Unter-
richt statt.
8" A 1817 S. 343; vgL Dr. Guttmann: Vorgeschichte des Bromberger Gymna-
siums, S. XLIV: Das Bromberger Gymnasium ist 1775 gegründet, vorher bestand
es als Jesuitenkollegium.
WALTHER GERHARD EDUARD MAAS: AUS WESTPREUSSEN UND D)
Heimatkundliche Auf säet ze. Braunschweig, Geog:
^ PREUSSENS DORFGRÜNDUN GF.N BEI GRAUDENZ (LC: DD491.cÄ[3;
Ein guter Teil der Dörfer bei Graudenz war deutsch, als dies Land 1772
an die preußische Krone kam. Auch zu preußischer Zeit ging die "stille"
Kolonisation weiter: ein Großgrundbesitzer wollte Wald oder Unland
nutzen und begründete eine Siedlung mit Deutschen. So entstanden zu
preußischer Zeit und zwar 1788 die Theerbuden am Kuchniasee, heute
ein Dorf, ohne staatliche Einwirkung. Wichtiger aber war zu Zeiten Frie-
drichs des Großen die staatliche Initiative, wobei sehr oft der König sel-
ber den Ausschlag gab. Jankowitz lag um 1740 ganz wüst, Friedrich der
Große besiedelte es bald nach der Übernahme des Landes mit Schwaben .
Hannowo wurde 1786 gegründet, Hansfelde schon nach dem Tode des Kö-
nigs, von 1787 an. Kgl. Buchwalde entstand auch damals. Städtisch Buch-
walde wurde 1777 mit drei Kolonistenstellen begründet. Piasken entstand
zwischen 1773 und 1787. Blizynken war ein altes Dorf, aber 1786 wurden
hier 12 Kolonisten angesetzt, Annaberg ist ein 1784 gegründetes Vorwerk.
Denn auch Gutsvorwerke wurden begründet. Nach den napoleonischen
Kriegen setzt Preußen die staatliche Siedlungstätigkeit auf Waldland fort,
so entstanden Ludwigswalde 1818-20, Kl. Thiemau bei Änderung der Orti-
läge 1819, Walddorf 1820, Heinrichlelde 1800-1817, Herminendorf 1820,
Grüiifelde 1816-34, Friedenthal 1823, Engelsfelde 1820, auf wüsten Hufen
des Gutes Engelsburg, Bingsdorf 1817. Hardenberg und Stein hatten einge-
sehen, daß ein völliger Umbau der Agrarstruktur Preußens notwendig war.
Bei dieser sogenannten Bauernbefreiung oder der Separation der Bauern -
und Gutsäcker entstanden ebenfalls viele Siedlungen durch die Tätigkeit
der Staatsorgane, so Neu Blumenau 1821-27 bei der Separation von Alt
Blumenau, Braunswalde 1840, Körberrode 1837, Ollenrode 1839,Scharn-
hörst 1819. Die friederizianische und die neupreußische Siedlungsaktion
haben übrigens eine Verbindung in der Tatsache, daß manche Dörfer län-
gere Zeit brauchten zu ihrer Voll -Aufsiedlung: Lessenwalde wurde von
1790 bis 1823 besiedelt, Neuvorwerk -Schnellwalde 1786-1802, Rehdorf
war zu polnischer Zeit ein Krug, als Dorf entstand es 1785 bis 1830, Klein
Tarpen 1801-1820.
Während der liberalen Periode seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gründete
der Staat keine Dörfer, im Gegenteil, einige königliche Domänen wurden
verkauft. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts trat wieder eine staatliche
Siedlungspolitik ins Leben, die Ansiedlungskommission gründete einige
Dörfer wie Gr. Nogath, Friedenthal (Zusiedlung), Rittershausen, Lenz walde.
Dies wurde auch im 20. Jahrhundert fortgesetzt, doch weitgehend von den
Polen nach Versailles zunichte gemacht. (Zur Siedlungskunde des Warthe-
Weichsel -Landes, Seite 159/160).
130
NETZEDI STRIKT.
Ins t • Kantliochschule , 1962 .
41
Ai
EINWOHNER- und HAUSERZAHLEN von STÄDTEN im NETZEDk^OKT
Anm.: "Siownik" bedeutet S^wnik geograficzny Ki(51estwa Polskiego i
innych ziem *it)wiaifskich (Geographisches Wörterbuch des Kgr.
Polen und anderer slawischer Länder), Warschau 1880-1904,16
Bände, herausgegeben von Chlebowski u.a.
Warum gerade diese Städte behandelt werden, habe ich in Deutsche
wissenschaftliche Zeitschrift im Wartheland Heft 5/6, Posen 1942,
Seite 316 gesagt.
Argenau hatte 1811 592 Einwohner, 1831900, 1811 78 Häuser, 183194.
Slownik II. 628.
Blütenau hatte 1811 401 Einwohner, 1831 513, 1871 837. 1831 gab es .
53 Juden, 131 Protestanten. 1811 gab es 59 Häuser, 1831 62, 1871
82. Stownik V, 31.
Exin hatte 1811 1411 Einwohner, 1831 1834, 1837 2074,1871 2618.
1875 2591. 1811 gab es 243 Häuser, 1831 214, 1871 254.
S*)wnik III. 947.
Friedheim hatte 1811 317 Einwohner, 1831 534. 1881 979, 1831 gab
es 300 Protestanten, 40 Juden, 1881 641 Protestanten. 75 Juden.
1811 gab es 50 Häuser, 1831 51. Stöwnik VI, 287.
GoUantsch hatte 1811 651 Einwohner, 1837 948,1871 1281. Die Häu-
serzahl betrug 1811 96, 1871 98. Siownik II, 662.
Hohensalza hatte 1792 1371 Einwohner, 18113106, 1837 4761. Die
Häuserzahlen waren 1793 291, 1811 417, Sffownik III, 294.
Krone an der Brahe hatte 1811 833 Einwohner, 1831 1782, 1837 2233,
1871 3592. dabei 1334 Protestanten, 620 Juden. 1811 gab es 177
• Häuser, 1871 252. Srtbwnik IV, 412.
Kruschwitz hatte 1792 79 Einwohner, 1811 135, 1831228, 1871 683.
1831 gab es 43 Protestanten, 25 Juden,- J871 270 Protestanten, 79
Juden. Häuser gab es 1793 14. 181125, 1831 41, 1871 73.
Labischin hatte 1811 1390 Einwohner, 1831 1978, 1871 2410. 1831
820 Protestanten, 601 Juden, 1871 981 Protestanten, 587 Jud in.
Häuserzahlen 1811 202,1831 230.1871 293. StownikV.559.
Lobsens hatte 1811 1637 Einwohner, J831 2384, 1871 27J2, 3881 2579.
Zusammensetzung 1831 984 Protestanten, 790 Juden, 1871 1271
Protestanten. 579 Juden, 1881 1137 Protestanten, 467 Juden. Häu-
serzahlen 1811 246, 1831 291. 1871 257. Siownik V,672.
1*1' 1 ^MV-^" *'
m^'-mm^m^t^m
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I m.H .ig».ww.ni winniFw'W?^w»;»'?«»r— »^^r*w
null . m» III »ipi. I m»niin^>. Hl
frgonin haue 1811 1424 Einwohner, 1831 1813. 1871 1943, 1881
1946. 1831 gab es 714 Protestanten. 463 Juden, 1871 933 Pro-
testanten, 221 Juden. 1881 871 Protestanten. 189 Juden. 1811
gab es 155 Häuser, 1831 202. 1871 211. SitSwnik VI. 113.
Mogilno hatte 1811 583 Einwohner. 1831 1110. 1837 1363, 1871 2023,
1875 2100. 1881 2464. Dabei 1831 326 Protestanten, 63 Juden'
1871 618 Protestanten. 187 Juden. 1881 727 Protestanten, 199
Juden. 1881 gab es hier 1520 Katholiken, da der Slbwnik VI. 585
für dies Jahr 1400 Polen angibt, gab es also 120 Deutschkatholi-
ken. 1811 gab es 67 Häuser. 1831 104. 1871 138.
Nakel hatte 1811 1172 Einwohner, 1831 2138, 1837 2310. 1871 5454,
1881 6035. 1831 gab es 610 Protestanten. 608 Juden, 1871
2785 Protestanten, 982 Juden, 1881 2945 Protestanten, 910 Ju-
den. Von den 2157 Katholiken 1871 waren 2000 Polen laut
Siownik VI, 885. Häuserzahlen 1811 260. 1831 234, 1871
328.
Netzwalde hatte 1788 439 Einwohner. 1816 512. 1831 693. 1871
791. 1881 718. 1816 gab es 422 Protestanten. 12 Juden, 1831
389 Protestanten. 54 Juden, 1871 449 Protestanten, 13 Juden,
1881 426 Protestanten, 10 Juden. Häuserzahlen 1788 62,1811
68, 1831 83. 1871 92. 1885 93. Sttwnik X, 102.
Pakosch hatte 1788 498 Einwohner. 1.811 312, 1831 819. 1843 957.
1858 1118, 18611202. 1871 1460. 1883 1885. 1831 gab es
35 Protestanten. 33 Juden. 1871 189 Protestanten. 197 Juden,
1883 326 Protestanten. 166 Juden. Häuserzahlen 1788 64,
1811 73, 1831 103. Slt)wnik VII. 820.
Radolin war kurz von 1764 als Dorf gegründet worden. 1764 erhielt es
Stadtrechte, die es bis 1858 behielt. 1788 wohnten hier 467
Menschen in 46 Häusern, 1816 601 Einwohner, dabei 506 Fto-
testanten, 3 Juden, 1871 773 Einwohner in 93 Häusern.
Samotschin hatte 1778 738 Einwohner. 181.1 868, 1830 1771, 1858
2173, 1871 2122, 1885 2099. 1816 gab es 1121 Einwohner, da-
bei 827 Protestanten (wobei 90 Tuchmacherfamilien), 98 Juden,
1830 1212 Protestanten, 303 Juden, 1871 1345 Protestanten,
410 Juden, 1885 1309 Protestanten, 329 Juden. 1788 gab es 6^
Häuser, 1811104, 1816 1.75, 1831 164, 1871198, 1885 207.
Samotschin hatte 1711 Stadtrecht erhalten (S4ownik XI, 776),
Warschauer: Die städtischen Archive in der Provinz Posen S.222
gibt freilich 1748 an.
132
^
Schub in hatte 1816 1300 Einwohner, 1831 1790. 1871 3476,
1885 3042, 1890 3131.
Zusammensetzung: 1788 852 Einwohner dabei 28 Juden
1806 1703
1816 1300
1831 1790
1858 3097
1890 3131
tf
tt
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it
it
ft
330 -
317 -,
315 Protest.
359 Juden,
416 Protest.
•• 370 Juden,
923 Protest.
Häuserzahlen 1.788: 142, 1793 160, 1816 170, 1.831 210.
1871 318, 1885 270. 1890 295. SiOwnik XII, 57.
Strelno hatte 1788 835 Einwohner, 1811 1048, 1816 1183, 1831 1601.
1858 2813. 1871 3315, 1885 3598. 1816 gab es 340 Prote-
stanten. 74 Juden. 1831 520 Protestanten. 119 Juden. Häuser -
zahlen 1788: 136. 1811 1.54. 1816 157. 1831 163. 1871
258. 1885 311. Siownik X. 464.
Wirsitz hatte 1788 550 Einwohner, 1816 435 (dabei 214 Protestanten,
48 Juden, 1837 808, 1843 892, 1858 999, 1861 1049,
1890 1428, dabei 716 Protestanten, 142 Juden. 1788 gab es
31 Häuser, 1816 43, 1837 70, 1890 119. Siownik XIV.107.
Dividiert man die Einwohnerzahl durch die Zahl der Häuser, so erhält
man die Hausbelegungszahl. Diese Zahl nahm in den genannten Orten
überall zu (außer in Margonin, wo sie bei 9,2 je Haus 1811 und 1871
blieb), manchmal verdoppelte sie sich (siehe die ausgerechneten Zahlen
DWZW Heft 5/6, Seite 314), das bedeutet, daß die Bevölkerung näherzu-
sammenrückte, was ungünstige sozialhygienische Folgen hatte. Darauf
habe ich schon in DWZP Heft 10, Seite 105 hingewiesen. Erst im 20. Jahr-
hundert baute man größere, d.h. höhere Häuser. •
Steht größtenteils DWZW Heft 5/6 (Posen 1942) Seite 299-316.
Ilse Rhode gibt weitere Zahlen für die obigen Städte an und zwar für
1799. Damals lebten in Argenau 51 Protestanten, 809 Katholiken, 7 Juden
in Exin 131 Protestanten, 774 Katholiken, 403 Juden
in Friedheim 208 - 153 " 0
inGollantsch 154 " 419 " 214
in Hohensalza 271 •• 1269 " 765
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'^(i-^"»""»>^"»»'i.p.»
in Krone (Brahe)
in Kruschwitz
in Labischin
in Lobsens
in Margonin
in Mogilno
in Nakel
in Netzwalde
in Pakosch
in Samotschin
in Schub in
in Strelno
in Wirsitz
Nach ihr lebten 1783
in GoUantsch
in Wirsitz
285 Protestanten. 812 Katholische, 0 Jude
0
704
760
622
132
690
343
17
681
249
155
280
124
96
H
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n
n
II
118
199
432
553
497
220
185
306
266
702
917
79
362
53
n
0
II
637
n
554
•1
481
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15
n
167
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0
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n
285
M
27
n
0
••
153
M
58
•1
#
Sie gibt auch noch Zahlen für weitere Städte des Netzedistrikts. Die
Städte, die 1920 beim Deutschen Reich blieben, führen wir hier nicht auf,
für die anderen folgende Zahlen:
1799 lebten in
172 Protestanten, 162 Katholiken,
Bartschin
Bromberg
Budsin
Czamikau
Fordon
Gembitz
Gonsawa
Kamin
Kolmar
Mrotschen
Schulitz
Usch
Vandsburg
Wilatowen
Wissek
Zempelburg
Znin
3045
219
717
240
305
13
61
893
309
325
119
325
7
183
833
0
n
ti
ti
II
II
II
II
II
II
II
1170
645
554
251
81
190
476
693
362
214
618
235
266
188
437
118
n
n
40 Juden
42 "
0
463
961
52
0
172
930
158
0
75
0
0
0
851
0
11
11
11
H
Diese Zahlen stehen DWZP Heft 7, Seite 31 (Zahlen für westpreußische
Städte i.e. S.Seite 13/14).
134
^iBß]
Weitere Zahlen gab ich DWZP, Heft 10, Seite 125/126. Dabei el^ram-
nen die Zahlen für 1774 dem "Finanzbuch des Netzedistrikts pro 1774"
(Geh. Staatsarchiv, Berlin. Gen.Dir.Hist.Tab.4), die für 1788 Holsche:
Der Netzedistrikt Königsberg 1793, die für 1804 Holsche: Geographie und
Statistik von West-, Süd- und Neu -Ostpreußen, Berlin 1800, Bd. II. Hin-
zu setze ich die Zahlen der amtlichen Statistik 1849, wie ich sie "Wand-
lungen im Posener Landschaftsbild zu preußischer Zeit", Stuttgart 1928,
S. 86-88 veröffentlichte. Eine Aufgliederung der Einwohner 1774 nach
Christen und Juden und der Häuser nach massiv oder nicht findet sich
DWZP Heft 10, Seite 102/103.
Stadt
Argenau
Bartschin
Blütenau
Bromberg
Budsin
Czamikau
Exin
Fordon
Friedheim
Gembitz
GoUantsch
Gonsawa
Hohensalza
Kolmar
Krone
Kruschwitz
Labischin
Lobsens
Margonin
Mogilno
Mrotschen
Nakel
Netzwalde
Pakosch
Samotschin
Schub in
Schulitz
Strelno
Zahl der Häuser
1774 1788
59
57
26
194
83
213
131
92
44
48
85
43
130
173
130
9
147
188
182
73
81
104
28
67
38
96
37
124
75
64
49
374
121
267
194
136
46
68
91
45
299
267
156
14
151
196
211
78
65
107
62
64
66
142
36
136
1804
82
57
50
566
129
226
179
155
55
78
97
35
362
162
218
19
190
230
225
99
122
230
75
50
108
154
50
154
Zahl der Einwohner
1774
317
338
238
1483
365
1400
676
861
270
212
554
155
1559
1710
706
65
922
848
1062
263
559
471
198
425
244
697
212
706
1788
499
552
350
3098
833
1437
947
1328
304
425
746
229
2056
1907
895
79
1040
1240
1189
603
655
820
439
532
^759
'999
316
863
1804
895
516
355
4691
889
1763
1346
1572
326
565
827
292
2867
2697
1291
157
2015
1816
1562
779
797
1539
527
362
1053
1703
312
1159
1849
1399
624
10263
1519
3654
2427
1712
787
672
1177
656
5747
3320
2260
543
2242
2778
1796
J328
1207
3326
808
1050
2070
2752
617
2521
135
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Häuser
Einwohner
1
1774
1788
1804
1774.
1788
1804
1849
Usch
79
112
117
466
758
799
1779
Wilatowo
42
24
48
143
389
285
Wissek
43
63
71
312
346
487
1055
Znin
90
120
159
383
705
1014
1702
Für Wirsitz habe ich für 1774. 1788. 1804 keine Angaben. 1849 wohn-
ten hier 866 Menschen. Dagegen habe ich n och Einwohnerzahlen von
1818 von den folgenden Städten (nach DWZP Heft 1.0. S. 126): Brom-
berg 6196, Friedheim 451. Gonsawa 421. Kruschwitz 21.8. Schulitz
421. Wilaiowen 555. Für 1849 habe ich keine Angaben für Blütenau.
Wilatowo. Uns wundern die großen Unterschiede in den Angaben. Ein-
mal waren wohl Fehler schon bei der Meldung (Steuern!), andererseits
muß man an die Feuersbrünste denken, die bei der verbreiteten Holz-
und Strohbauweise oft viele Häuser dahinrafften. Bei den Einwohnerzah-
len muß man an die Juden denken, die z.Zt. Friedrichs des Großen ver-
trieben wurden, aus manchen Städten alle, aus anderen die ärmeren
(theoretisch alle, die nicht 1000 Taler hatten, aber dies erwies sich als
undurchführbar) (vgl. Bär "Westpreußen unter Friedrich dem Großen 1.
438). Holsche berichtet: "Die nichtkonzessionicrten Juden werden bis-
weilen weggejagt, und es müssen aus einer Stadt auf einige Hundert aus-
wandern, den andern Tag sind aber alle wieder da. und dann haben sie
so lange Ruhe, bis der Steuerrat einmal wiederum eine Musterung vor-
nimmt" (Der Netzedistrikt Seite 61). Musterung gilt auch in dem heute
gebräuchlichen Sinne: da es keine Meldeämter gab, wurde die Aushe-
bung der Rekruten so vorgenommen, daß man die anwesenden jungen
Männer untersuchte und einzog, wer das vorher wußte und nicht dienen
wollte, "verschwand" rechtzeitig. Der Erforscher eines Teils Australiens,
der 1797 bei Posen geborene Graf Edmund Strzelecki tat es selbst und be-
richtet es von anderen. Das mag nicht nur beim Adel so gewesen sein,
sondern auch bei Bürgern, was Unterschiede der Einwohnerzahl erklären
könnte. Aber es ist nicht zu leugnen, daß die Fluktuierung sehr stark
war. wozu die Kriegszeiten 1806-15 sicher beitrugen. Ein Abströmen
von Juden und Polen aus dem Netzdistrikt nach den erst 1793 von Preu-
ßen besetzten Teilen Polen (oder sogar darüber hinaus) und ein Einströ-
men von Deutschen aus Preußen und Nichtpreußen, auch ohne staatliche
Hilfe, fand statt. Über die Zahl der in den Städten angesetzten Kolo-
nistenfamilien siehe Angaben DWZP Heft 10. Seite 125/126 als Tabelle
Und Seite 103 und 104 im Text. In jedem Falle sehen wir ein starkes
136
Anwachsen der Bevölkerung und eine Zunahme der Häuser. Daf^^^pn-
ders letzteres nicht selbstverständlich war, beweist ein Blick auWas
spätere Kongreßpolen. Es ist tatsächlich die preußische Herrschaft, die
dafür verantwortlich zu machen ist, wenn dies auch manchem nicht lieb
sein mag . . .
SCHWABEN ZIEHEN NACH WESTPREUSSEN
Zu Zeiten Friedrichs des Großen zogen viele Württemberger nach West-
preußen und dem Netzedistrikt. Man wußte ungefähr, wo sie sich ange-
siedelt hatten, aber man wußte nicht, woher sie gekommen waren. 1914
hatte R. Ehrhardt versucht, durch Befragung der Nachkommen dieser Ko-
lonisten ihre Urheimat auf dialektgeographischem Wege festzustellen,
doch war dabei nur sehr Allgemeines herausgekommen. Nun legt der
württembergische Staatsarchivrat Dr. Max Miller eine Schrift vor "Die
Auswanderung der Württemberger nach Westpreußen und dem Netzegau
1776 - 1786". Stuttgart, Kohlhammer, 1935. 214 Seiten, 1 Kt. Er hat
die Akten der württembergischen Archive genau durchgearbeitet und da-
bei 1) die Namen von Hunderten von Auswanderern festgestellt, die er
hier S. 104-184 veröffentlicht, was für Sippen forscher sehr wichtig sein
wird, 2) hat er die Heimatorte und mit Hilfe der preußischen Einwande-
rungsakten meistens auch die Ansiedlungsorte festgestellt. Die Auswan-
derungsgebiete hat er auf einer schönen Karte- eingetragen. Man sieht,
daß vor allem West-Württemberg, die Gegend an der Enz, das Viereck
zwischen Calw, Stuttgart, Nagold, Tübingen, sowie im Süden die Ge-
gend zwischen Freudenstadt und Ehingen Auswanderungsgebiete waren,
also die Schwarzwaldtäler und andere arme Gegenden. Im Text wird eine
eingehende Behandlung der Wanderungsbewegung, der Abwehrtätigkeit
der herzpglichen Regierung und dergleichen geboten. Die Hauptwander-
zeit waren die Jahre 1781/82. Auch aus dieser Schrift ergibt sich, daß
die von Beheim -Schwarzbach angegebenen Kolonistenzahlen zu hoch
sind, wie dies schon 1915 der Pole K. Zimmermann festgestellt hat. Ich
137
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0)cimMuiHMiita(!.'bcv iuuvDimi b:ivi1i ein ,^\nfivat in ^lMI ^^n'a(,viluiiiU'ii
bievuon in \UMinlni-o i^,efei;t 'i
;]nni ^Juulifoli^ev Xlenipeveve iuurbe im }s<\\\. lsf)i! Xv. i'^^^w
()i(f i\>altev') uont .^üabbinerfeininav y\\ ^l-^VioKui i^ciuahlt. bev
bereit*:^ feit bem 7>ovtiianiV' Xr. .^.lUeinpevevv uie ^)iiibbi:Uu- (VM'^-lt'fle
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U)ii]ei' (^^Hn^^L-ovi^v anfie^oili. 'Ji'»nniei)r iDuvt^e .yi eiir/r :l»eoetvini'
fiuion be-o t]ai;v^''ii ^lieliiiio'ivfdinliuefen? (louinitien. (5'{> iiuirDe ein
neuer ^'el)vu(an eutiDOifeiKiinb rö luiu'beri iiianiii:Uül)e i'lnoii^niin^eii
,]iiv Stärfun^ ber Xi-3f,i;i(in i^etroffen. Xie yiveiiueii] {)ob üdi, al-:>
ber 'JJeubau ber .Slclitiionofrl^iuc beeiibei u)ai, ^u* am ! 1 Te.;.
ISUS ciußen>eil)i unb if)ver ^^-eUnnuiUiu] übeii^^ibcn iDuvbe.
!Xic öefaiut^af)! bev i^eiu'nmävtir^ bie ')feiu^tou$|il)ii(e be^
fudicubeu .Uinbcv beträi^t l?.'). Xiefelben befndien teit<e^ Tue beibeii
(Sgninafieu, tciic^ bte lateiulofc ^)iealfdjule, fovuev oie "iMiiiuvidjule,
bie l)blieven Wabd)enfd)u(en, bie uiiitleve Joditerfiljüle w\\\> bie
!iH)Ü£i|diuleu. 2)ic 3{eligiüU5?ld)ütcv uub -Sdjiileviuucu, metdie bie
(^hjiuuaficn unb bie 3icalfd)ulc, bCj^m. bie bi)f)even \)J!abd]en[d)uleu
\\\\\^ bie nnttleri Jiuiitevfd}ule befud)eu, \\\\\) \\\ je 4 Mlaffeu a,eteiU.
(5ueufo bilben bie bie "i^üvt^er- uub bie indf-^fdiule bcfudjeubeii
^) yct)i'ir 3>'naf Ü^PVi^bi'ri^, bcr ^Jlit^crnuCMjcbcr bei* uotlicr^cnbcii iMvbeit,
iiinvbr am ItS ^\\\\\ !S.»7 in ^^(urid) c^i'^' ^^»>u iljm finb üiafdjicb. i.'cl)iliul)ev,
mcl)rci-c 3i'n^'i'L)cr,)ai)iuii}jcii, eine „(^cf.i^iif)te b. Jub. in S^eombcvir' u. m. ii.
3it)rifUMi erfdiiencn (2)r. $.j
' -i Elften bcr 3i)nart.^Öiemeinbe S^rombcrg.
--') Cftbcutfctic %x^\\t üom IG. a/lai 1891.
^) Xr.^üttf). 5öaUcr, geb. 1 805 in iiobfcn^, befuci^tc b. »tobbincv^
3eminnr in S^re-^tnu. 95on i^m finb cift^ienen außer nieljrcrcn Sßcebioten bte
Si^rift .aofeplj «ec^or 8c^or.-' (2)ifT-:ct), 1891, »reälau.
V
- :U7 --
Muaben, uub bie :iH)[f-oid)iilevinneii je 4 .SMaffen. Xie Unteviid)tö/':'4(.
j^^n^^'M'täiibe finb: 1. .S:a'bv. !L^*feil -• 0^ebeliibrifet;en, .-5. f)ebv. V
(sh*ainn:atif, 4. ^4'entaleud), r>. ')y\\A. (Sefdjidjte, (». jüb. Okldiiditc.
7. fi)ftenuUifd)e ^)»eiinioni?(el)ve. XiejcuintMi Sd)iUcr u. Sdiiilevim
m\\, u)eld)e in il)ven Siiiuleu beveit-j 3tent]iou^J5Uutevri(^t iieuteftcll
luevben uuv in beu 1--4 i^euannten ^'tidievu uutcviid)tet. Tfe
;}a()l bev u)Luf)eutl. llutevvidit-oUnnbeu bctvacu 4S.
Xie jiib. 0>enteiubi' in i^runibevi] 5ä()lte [wo.'^] "^tm Statift!
3af)vb. uun) 1003: 2O00 Seeleu (430 .6.) unter nt2I54 ©iuiü.
Diefe ;5al)l ber ^nbcu f)at fid) f'.'itbcm erl)bf)t, ba ein ertjebtidjcv
.^^n^ui] nalti^efunben ()at. ^}{\\ bjitvai]!3pflic^ttnen DHt.qlieberu
,^äl)(t bie (^JenuMube i^^^euiuiivtui; 400. X)tcfe(beu fiub <x\\^ i!)rem
vNal)vc-5ei:ifommen mit etu)a04000 'Ulf. (Siufommeufteuer ueranlagt.
Ser ^U\{ fdilient in ben (Siuualjuieu u. 9(u§(^aben mit 40 220 iüi.
ab. Xie Diveften oioineinbcfteneviT. bie in biefem Zs(\^x^ 30827 Süff.
betvaiv'u, n)evbeu buvd] ^ufdilat], unb ^]iDav o5 "/„ bev ucvanlanten
(SiufomnuMiftcuev, evliobeu. 3)ie ^'^afil bev ?(rmeu unb 9(lmofcu=
emufiiuiv^v ift iievl)a(tnientäfii(i flein. X^ie ©emeiube t^emäljvt foiuof)!
einl)einnfd]eu, al-3 aiidi frembeu, buvdiveifcubeu 3lvmeu eutfipvedieube
llntevUifl;un<.]eri. ls\\\ (Stat fiub bierfüv bie evfr)rberlid)cu UJiittcl
in .C^oijc uou 3100 Wi. uovi^efeI}en. ?(utii ftieftcu ben ^ebürftit^en
<\\\\- \)^\\ ,;at)lveidien Üei]oteu uub 2ti|tuni]eu (etu)a lOOj, bie untcv
bev iU^MDaltuufi be^ Wemeinbenovüaube^^ fteljeu, ;]uu)eubungen 3U.
ßublid] Ijaben ei^i fid) einii^e bev uorfjanbeuen Scveinc ^ur öufc;abc
i^emadjt, *!)lot(eibcnben öilfe uub llutevftüfeunc] auc^cbeif)eu gu laffcn.
Xie .Uultui5au(^etet^eul)eiten fiub \\(\^ beut auf i]ruub be«^ 05efcye§
uom 13. ^'^uli J847 erlaffeueu Statut uom 31. Ullai 1867, bcatu.
5. Se^t. 1808 t^Het^clt. S)iefec! Statut imtvbe uon bcu bamalißen
iyorfte()eru Satjobevt J^vitbliiubev^), iQcrmann 3nbig, IFlorife
9
') Der im ^uli 1901 uerfi. Stabtrut 2)ao. griebtünber (jai im öffentl.
hieben einft eine bcbcutcnbi' D^loUe (jef|)ielt. ^x., 1826 in .ftolmor i. i^. n^b.,
mar uon 1846-1857 5}uc^t)iinblcr in SBollftein unb Don 57—82 3"l3aber einet.
6nntj]cfc^öfte§ in Srombcrn, lueldji'^ er burd) feine ]^cn)orrac;cnbe i^üditigfett
.3» einem bei* bebcntenbften bcr ifrou. !!|.^nfe^ tnad^te. 5lebcnbei betätigte er
einen lebliafteu t&inn für öffenti. ^i^teveffen u. aut^ für jftb. Ängelcöen^citen.
@r luar in()rclani] Stabtoenubnetci-, fpütor 3Jiat;iftrutömitrtItcb unb Dcrtrat bie
*Stabtoemeinbe Jörombcrg im ^voüinainUnnbtoöe unb fc^liefilid^ ou(^ im iperreif*
l)Qufe, in ttjeld^eö er auf crfolote ^4$räfcntation berufen mürbe unb mo er nebe«
bem SBoron aftagerflarl u. 31otl}fct)itb bcr einaiiie 3»be mar. Sr mar lange ^z\i
^JJhtglicb be§ Otepiöfentanienfolletiium^ unb be^s 3?orftanbe8 ber ©tjungogen*
gcmcinbe. 5öon 1882-92 Übte er in grantfuit a/ajl. unb üon \><x ob 6iö 3« '
feinem Xobe ouf feiner iöefigung tu )öreitenftcin bei Äonftana (tlögem. 3^1.
beg 3ubcnt. 1904 ^x. 35.)
rVT» — II .\mf.K.K W»»-.
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— 348 —
^rt^obfo^nO iini^ 3afol) £)rlip§!i, foiDie ben SHepräfcntanten
S. SaiDtcjer, öcrm. 2ütt)entf)al, Ueopolb Äier^H, U)lavcii§ ^ncobt,
^. ÜJleijer, Surg^eim, ^ß^^nboiD^fi, Seeliö unb ißiftuv ^cr=
manoiD^fi beraten unb angenommen. ,^um ^J?ovftanbe ne()üren
3. 3- bic ßcrren ihmnn.:^ unb ©tabtrat i?outö 3(vonfül)n-) I. iJorf.,
3tentter unb Stabtuerürbnetcr Stlbin (£ol)nfelb, II. ißorf., .^uteU
befifeer Samuel Öortatom^fi, SH.^St. unb Stabtrat Worit^ Ü3(ir=
lüalb, Jlaufmann 9(bolf ^-uf^. ^orfteljer-Stefluertreter finb: .Uauf=
mann Satonum 3e(infof)n unb SSraucreibefitjer iDJiifiel Shiffaf.
ßur Slepräfcntantiuuevfammlung c^ef)lH*en bie .^^crvcn: l'aubqo-
rid)törat unb yanbtaiv^abt^eorbneter !5^^cltafül)n, I. ^iuirf., 3Hfti,]=
rat unb Stabtucrorbncler SBolfcn, II. ÜJorf., .^taufmanu ^fibor
SarnatL J^^abritant XaI)i^ 3Bügtl)atcr, bie .ftaufleutc Said) Stfienbel,
üeo Srürfmanu, i)lon(5 ßpf)raim, 3fibor 9Jiofci^, ^JJJoritj ^JDfeiicv^
fo()n, öermann $yiument[)al, pxatt. 9h*,^t Xr. l'ipiuuöfi unb S3an{=
bircftor ^JJIartin Tsri^blänber. —
Xic iyal)l unb ätnftellunn bei (^cmeinbcbcamten, au^ev beut
iHabbiner, ber nun ben OkMneinbemitt]liebevn ,]u u)äl)Ien ift, erfoh^t
burc^ beibe ,Uo(lei^ien. X'xc (^)e()a(t^j= un'i) ^-^enfionijucrljältniffe ber
Beamten Ijarren nod) ber SJcnclunn. ;\nx ;V»tt amtieren in bei*
(«emeinbe ai^ Stabbtner 3)r. (ijüttbilf ^[Öalter, aU 1. 9{eliqii)n^>'
leerer ^faac ^crgbern, aU II. Sleüc^ion^Iebrer unb lif)orbiri(^ent
3ofcf üatte, aU J. Äantur 2tbral). SStauftein, aU II. .Uantor unb
Srfjät^ter 9fatl)an 8;);)[tcin.
3n ber Öemeinbe befte^en foff^enbc ä>ereine:
1. 3)er am 3. 3)e3. 1881 gegr. 9Irmen-Unterftiil5Uug^^uercin,
ber \>^n ^wed oerfülgt, „ber föemeinbc ant^eljörit^e, befonber*^ nei-
fd)ämte 9lrnie 3U unterftülKn, ^in^freie 2)ar(c()ne geilen Siifierbeil
au§^u(^eben, füinie fold)cn 5^erfonen, mel(f)e bic Stobt uerlaffen,
Stetfeunterftü^unc^ 5U (^eiüäfjren unb armen, anftänbti]en Wabrfien
bei i^rer Verheiratung mit (Selbunterftiitjung be^ilffid) gu fein.*
3)em SSorftanbe biefeö SSercin^, ber eine aufecrorbentlirf) l^umape
SlUrffamfeit entfaltet, gehören an: Kaufmann SHubulf 3tici>bi nlö
1. aSorf. (feit 1900), Kaufmann 3fibur SJarnafe al§ ftclluertr. SBorf.
unb Kaufmann SJforiö JBegad^ al^ Senbant. 2. Die ^K^ebra
fabifd^a'^, gegr. am 24. Sept. 1850. S)iefer SScrein mibmet fid^
f oiüoljl ber Kranfcnpflege, aU aud) ber förmeifung üon 2iebe§^
^) cfr. Slrtifel Slrgcnau.
2) (5icJ)e Seite 342
■^
. x
bienften gegen i^crftürbenc. S^emäsorftanbe gel)i)ren an al^ J.SSorfjr*^^
Kaufmann Vlbolf ilftarcu^, als! ll. a^orf. Maufumnn 'Max 2lron^'^
fu^n unb Kaufmann Jlbulf ;\ufj aU JHcnbant. 3. 2)er ,^üb.
Kranfenunterftüöung^^u.iöeerbigunggüercin*(K^ebra5ßifitt
djülim), gegr. am 1. Cft. 1850. iöorftanb: »tentiei «Ibin So^rJ
fclb, I. Sorf., itaufmann 3fibur Sarnafe, \l. S?orf., yjraucreibe^
fit^er iöüdiel Muffat, iJlenbant, unb Kaufmann 9lubolf 3;acübi,
Sti^riftfütirer. 4. 2)ei „5ßrüberuerein", gegr. am 12. aßär^
1809, 3. 3. bec grbjjtc «erein mit 115 aRitgliebern. 2)er ^medf
bicfei^ iNereinö cntfpridjt beni ber 3 nurgenannten ißereine. 58ur=
ftanb: »ientier mox'ii^ Cjpljraim, I. !Öürf., Kaufmann ^ofep^ Jreu=:
mann, II. 35ürf., Üeljrer 3. .^er^berg, Srfjriftf., Kaufmann »crntj.
(^kunuiuöti, 9{eubant. 5. 3)ie .Gljebra Ö^nilufe djaöobim",
Kvanfen4lnterftiUjnng6^ unb iöecrbigunggnercin, gegr. am 1. Slpril
J8<)0. 'X^nlt : ii51)ilipp üa^arucv i^orf., gieifd)ermeifter 3UJaj Scclig,
dicnh., L^cljicr 3. .^^er^berg, Sd)riftf. 0. ^är. Sraucn=: unb
;luiigfiauennerein" ^ur llnterftüt^ung Ijiifi^bebürftiger i^raelit.
il>erfüuen lueiblidieu Wefdjlrdjte^:!. Siefer fü überaus mo^ltätig
mirtenbe il^aein luiirbc am 30. Cft. 1854 begrünbet. ^um 3}or:=
ftaiibe geI)L)VLn: 'i^xaw .^cbuiig JRuffaf, J. )Borf., ^rau ^ü^anna
Knopf, JI. i^orf. 7. ,,3üb. J-raucn-- Krauten- unb »eerbi-
gungöucrcin'' gegv. am 1. 3lug. JS82. Soift.: ^rau Jlenate
:)iuffaf, 1. 35oif., g-rau SBegadj, 11. äJorf. 8. JBcrein für iüb.
C«cftf). u. Sit." i«orft.: 3iabb. SLr. Söalter, »orf., dlM. »ärmalb,
aienb., üeljrer 3. ^crabeug, Sd}riftf., Oberlehrer S)r. Station
Srieblanb unb Kaufmann älb. ^u^, »eif. 9. ^ör. 5IRänner^
gefanguerein, gegr. am 6. 2)ea. 1892. Sein ^merf ift ^aupt:=
fiic^lid) g-örbcrung be§ oierftimmigen 3Könnergefange§ unb be§
fijnagogalen ÖJcfange^. SSorft.: üeljrer 3. ißcrabcrg, 58orf., 2el)rer
3. ^atte, S)irig. 10. SJerein gur SJerbreitung unb SfiJr^s
bcrung beö ipanbmerfö bei ben Suben. i^orf.: 3t.'%, Särmalb.
11. iioge „ßbuarb üaötcr-iJogc-' be§ ^U. C. 35. iö." ^räfib.: .
91.-31. »ärmalb. —
2)ie Subcn Sörombergö ncf)men am bffcntlid^en ißeben regen
Slnteil. eine erljeblic^e ^al)l jüb. aiütbürger betleibct ftäbtifc^c
Sljrendmter. 2)em 5Diagiftrat§tottegium geljbren al^ Stabträte
an bie iperren: Äomm.-9lat ß. 3lronfo^n unb dlM, SW. 93ärmalb.
Stabtoerorbnete finb bie sperren : &e^, San.^iftat 2)r. Wloxrj^
Sacobi, »anlbtreltor Klartin grieblänber, 3u^iarat SBolfen, dimim
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30
SDagc(^cn unrb ifjucn bic ®cit)äf)vung jinöfreicr Darkfjcii au^
ber ©omcinbcfaffc in yiu^ficfjt neftcHt.
Unterm 31. Cftobcv 1827 unrb biefc cingefüi^vtc „Äaufdjcr^
flei)itftcuci'" foiuof)( mm bcr ^Hcnicninn, al§ aucf) x)on bcr^ißroDinstal^
Stcucr^Sircttion gcncljniigt. 3)ic öcincinbe fdjäjjtc ba§ burd^*
fdjiüttlidic jä[jrliif)c ßrgcbnifj bicfcr Steuer auf uuiiefäfjr 250 2^^alcr.
Sic ©emciubc inolltc firf) aber uid)t uur ba^ [d)ou criüorbene
©runbftüd crljalten, fonberu f)cntc ben 2öinifd), audj baö ^ü
bemfelbeu fleljöreube @eiteur;ruubftütf ,^u eru>crt)eu. lim bic f^icr^
für crforbcriidjeu Welbmittel ju befdjaffcu, entfdjloji mau fidj ju
einer gröfjcreu ?(nlcif;c.
lim bic ]qI)x ncrnurfeUcu WcmeinbeiKuTjäftuifie Uifou ^n
fönueu, ging man junörberft havau, beu l^ermaltuug^üorftanb
SU Dcrftärfen. ^ii einer am <^. a)?ai 1S27 ftattgefunbcncu ©emeinbe*'
ücrfammlung univbcn gemciljft ,yi iHn'fiefjeru : 3- ^' 3c^cof)i, trpljraim
.5)irfd;berg nuh 3Jforib T^aüibt'ofju, — ju 9]cprä|eutanteu: Scicob
2el)eul)cim, ?I6rarjaiu SSoIff, 93f. «. »Javfu^alb unb .Ifibor ?(|c^,'»^)
— 5um Äafi'irer: SLsictor 3)ainb J^arafct), — ,^1 33ei|i{jern: 9J?orijj
©djmul, 5?ictor 93arafif), ^irfdj i'eu'in ®djmud(er unb Sanuiel
$irfd). tiefer eriucilerte, c(fg(icberige Ü>orftanb fofltc bi§ junr
l. 5ii^^w^^' ^^29 in 5}nnftiüu blciOcu.
Siunmeljr crfdjnneu inut ben bamaligcu 52 ©emeiubemit-
glicbcru laut einer llrfuube Dom 29. TOai 1827 3H vov ®crid;t
unb ^niar: Äaufmanu 2}tori|^ Sauibfotju, ilaufm. 3l"ibor Hfc^er,
Äürfff)ncr Salomon ©djkfiugcr, Sd;arfrid)tereipäd)ter ©djmul
^irfdj, ^anfm. ^iUx] ßoljn, itaufm. ^s. S. i?eljr^, @d}mucE(er
|)irfd) ficüin, Äaufni. ©alomou SDfarfu^', i?aufm Sictfob Scben^eim,
©it^ciber i?ubmig ^^roci&oumif, Ölafcr i?emin Salomon, ll^rmac^cr
$)ermauu ^^c^^^if^^v ®d)iiciber Senjamiu lNrod)oiimif, 'Sd^neibcr
3afo6 Srinf, ^ürfcljucr |)eimanu Söei^bciu, ? .^eimanu i]ai}atia^,
? 2)?ci)er Sj^ig. ? 3)ai)ib $ei)mann, ? 3lbr. ^safob, ilaufmann
3?ad;manu Sömciit^al, $et|d)ierfted)cr ®. SKeijcr, ,^aufm. äWauuel
Sacobi, ®d)nciber ^irfd^ Slbratjam Sömenberg, i^otamenticr Seifer
SWori^, ©djueiber 3ofcp^ J^fdlPi*/ Äaufm. .f)irfd; Salomon i^ewin,
54) 3 f i 5> 0 r ^ f d^ , t)cr 18 15 \id) in 'öroniricrg »icbergeloffcn l^ntte, ftammtc
auö $ofen unb tuar ein ^crüorragenbcc S^almubgclcftrtcr, ben ;;unjeilfn f)o^»
gcftcDitc ^erfoncn in iuriftifd^en gragcn um S^atl) angingen, ^Ifc^ cntftcuiimtc
einer r)odf)ange[er)enen ganiilic unb nmr ein 9^act)fonmie bci& htiüf^mkn
9flflbbiner§ §cnoc^ b. ^(bral^am, ben bic ^ojencc (Semcmbe ipegeu fei««*
IlangöoIIen 9iamenS im ^alytt 1652 aU ScnbBoten wad) ^utfd^mib fqttflc^
um Unterftü^ungen ^u erbitten, ha fie fic^ in eina* überaus Qtoktn HUi^bajlt:
bcfanb. ^ie (Gebeine Slfc^'i? rul^en auf hem ^ofencc 8i?icb|iofewi :®ftof
reidb^altjge «ibltotöcf ift nocfi im SJen^c feiner in Srombtro tao^mtißik
Zo^tex. (Sielte: ^\x^ bem $ofener O^^tto o. $^. mo6) fm ^m^^%:t:
^ijior. ©efeüfc^aft f. b. ^rou. ^ofcn. 1897 0. 226^ ^ -^^' >^#^vl^■;
• -N ♦ V
s
31
^ftbor |)trf#crfl, Jlc.fdjcv ^ofcpf) ^(^n, €(f,t,cibcr bafoS
Sacobomics, fimi mann 2)?. aWorcuä i^coi itnb Äaufmann SKorife
Cirfj ciiftfiti bnß fie für i^ie (Svbm tnib 9?a(i)fplqer bie Änufkute
|idor ®aiiib unb 2»?. ö. TOorf.mlb bcüoamcirfjtigen, »er 5
Äomgl. Saiibocrid)t p eif(t)eincn unb bic JWec^ic bec ©cmcinbc
lua^ijmicf^mcii bßu^s itaiifö bcr in bcc «Bobblcnfciftrafic 191-
191 a br cflcncu ©n.iibftütfc. ®Ifi(^5eitifl iDcrbcn fie btooümM)tmL
emc aidetr^c oon 1000 Ifjolent auHundjincn unb bafür nie
(|cmetnbegcriaube aurf, bic StcücnÜcn, ipofjiii r;auvtta(^lidj bic
Ätuv (t öc^pn, bcu ©läubiflcnt ^it ücrvfänbcn. 4u ben ad
?,?ri?' ?^ ^^""^fn'itanebci- finb nur 8 beä ©djrciDcnö uV
mni)i(ii Sin ©icnc i^icS gjamcnö scirfjnen fie mit 000
5Dcm «Borfinnb loar cä im ^a^ie 1827 ncliinncii bcii
brongcnbcn ©(mibiGcr @runu>alb bnburdj ;>n br|d)iuid)ttrtcn' bah
er .Jm eine S(bfd)r«n§^af;rnng Icificfc. Wit Scginn bcS ^afiref
1829 lonr bic ©cmcinbc jebod) u>icbcr in glcic^ci' fiimniieffer
Sebrangnifj. ©imiiralb r;atle abemaU auf eine ©ubbaftotiou
angetragen, ecinejl^orbcrnng betrug nur uod) 380 Jfialcr.
" 'r-^"^l"" ^"'^^ ,^"' "-forberadjen Sliittcl .^u bcfdjaffcn, eutfArofi
inaii ftd), bic Äriipfa 3u uervad)tcn. ^äc^tcr bcrfclbcn loar ftirlA
©a omon Semm, ber bic $ad)tfuntnic »on 318 Jbalem fiir bie
geit üom 1 aWars 1829 biö 1. mn 1830 im «orauS m
bc^a^Icn fjattc. ferner nimmt bic ©emcinbe burd) ibre beftcatcn
a3eüoaina(|.gtcn laut Üerfc^reibuug'^s) „om 9. j^pj,,,,^^ jg^y ^g.^,^
»on bem 9?at^§^errn unb Kaufmann SRoggcIer eine öupotbet in
^ofje oon 900 Jl,a(crn auf. Sßcrpfdnbct nmr: 1) 5Dev Scgrcibnife-
m ncbft Sotenf au§ auf @or,?i,cfou.o, 2) bie Ärupfa, 3) bie
Jicoenucn ber Si^bänfe in ber gcgcuioäitigen unb iufünftiocn
©pagoge 4) ba§ uodi auf beut ®emeinbegrunbftüc!c einAU*
ridjtcnbe JBabe^auä ncbft Utetifilien. 25tcfe ©djulb murbc am
15. 5Dcjcmber 1845 getilgt. —
. 3m So^rc 1828 befc^uKrt fit^ bic ©emeinbc über bic
3ie9terunö8be»onmd(|)«gtcn 9?ab6incr Soel ©at^§ in fiabifcbtn.
unb ^nbilüi ä» of e d Ö e i f e r in Snowra^Ian), loeil fie bcbufs
^^^lonbet mmkn^temt feinen ®eputirten auä «rotnlcra
IjjKÖ «abifc^ttt berufen unb ben ©eitrog »on 56 Jbalern obw
S r* ^^Lr!^i^^" ev^öl,t>ien. SBöbrenb »tora^
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,^lcn 300 Staltr. —
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Jnfolne [)äiifi(^er Äranü)eii^' unb 2obcöfäIIc roirb bic
Jteligionefdjufe im ^sal)xc 1.^6f> üoni 15. C^w^i ^^ it"f ^ Jciqc
ncf(J)(of)en. S)ie rvcvicn finb nid)t feiuielci^t. ?lfliäl)rli(t) fommcii
bic Üeijrer 6cini 4>ür)'taiibc barum ein. ^((^ Äiiriafmn fei t)ici*
ein bic^bcjiiglidjc^ ©cfud) üom 17. ^idi 1888 cnpd(;nt, in bcm
c§ fjeißt:
„C?in allen .£)iinmcly,5ouen,
So nur 3)Jcn)d)cn luobncn,
3ni 5?orben fomo{)l iinc im Silben
2^ei' ter^ohmg bcbiirfen Die ÜDJüben.''
^m ?(uftrage be^ Sd)u[fottegium'^
SR. Gifen.
3(m 2. J}c6ruar 1.^67 beging 9?ab6iner Dr. ©ebfjarbt ba<5
5eft feiner filbemen .*oocf)^eit. JlnläBlidi biefeö J^ftc^ befd)Iief)t
bie Seriüaltung bie (eben§Iänglid)e Jlnftcüung i[)rc^^ 2eel|orger*5,
momit fid) bic 9?egierung einüerftanbcu crflärt, inbem fio juglcid)
Ijcwovifcbi, „ba^ Dr. ©eb^arbt ifji a(y ein 3)Jann üon lüürbigeni
C£^arafter unb un6eid)o(tenem 3hife feit längerer ,^)eit befannt fei."
3n benifelben 3öt)re fauftc bic ©emeinbe Don bcn 9lbler-
fd^cn ©rben auf ©orj^cfoipo eine ^^?ar^ellc beljufc^ isergröf^erung
bc^ 5^ieb^ofe§. 3)ie ©enefimigung, bie angefauftc ^ißar^etlc gn
bicfem l^u^ecfc ju bcnu^en, würbe jcbod) uiegen ber ^läi)c bcr
beipc^ntcn ©runbftürfe Don ber 93et)orbc ücrfagt. ^nyrifdbcn
l)atk ber 9?orftanb an bcr Sdjiibiner liöauffee eine gri^ßerc ^ar-
,^ellc criüorben, auf bcr ein neuer 23egräbnif}pla(5 angelegt werben
folltc. 2)er neue Jricbljof u^urDc im ^saljv^ 1874 in 3?e»
nu^ung genommen. 511^ erfte Vcic^c niiirbe bie ber 10 üfonarc
alten ©ertrub Sanbmanu beerbigt. *^') Jcr alte Jrieböof
nmrbc fortan nur infomeit benu^t, ak^ auf bemfclben von WiiU
gliebem angefauftc ®rabftättcn ^ur i>crfügung ftanben. liKon
bcn auf bem alten ^rif^^f^ ru^enbcn ^erföniidbf^iten feien gc^*
nannt: 3öcob Semin ^cicobi, geb. bcn 2. Januar 1784,
geft. 25. ÜJpocmbcr 1847; £d)riftfie(lcr unb 25idjter Julim:^
Äo&ar^fi^»»), geb. 1811, geft. l. Juli 1879, ä>erfaffer dou
117) Huf bcm neuen Srtebl^ofe ruften u. a. : Samtät^ratft Dr. S?!!!!)!
unb €anität^ratft Dr. Salomon, SScrfaffei* De^J befanntcn ^tubciitenlicbc§ :
^@« f)atten brci ®c(ellcn ein fein' ÄoHegium u. f. ip. (ftefic tJtecIam 9?r. 2ö 10,
@. 42), geb. am 27. 3anuar 1814, geft. am 5. gebiuar 1385.
S)te ®emeinbe liefe im ga^re 1902 eine neue griebl^ofö^aflc
erDauen, bie am 8. Kooember feierlich e ingetr ei^t mürbe. ^
118) 3uliu« 5^o6at«ri unb jein 3?ruber «ubroig Äofearßü
fül^rten urfprünglit^ ben gamUieunamen ^irfel. Unterm 25. 3w I88ft
fragt ber Stud. med. Submig SRirfel in Berlin beim IBorfhinbe mt -ob (^
waf)x fei, baft feine muitn\ bie SBittwe SRirfef, bei i^ter 9?atiiKiIifatt0n M
'jtanieu 5tQBordfi angenommeu ^abe unb ob er bere^tigt fei, (ßidf^ic^^
tarnen ju filieren. .; . '
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^allfaljrt nad) rscrufalem", ,,^cr Wöncf) non Weran", ,,®a0en
auö bcm aKorgcnlanbe" u.a.; i?e^rer »cnebift Söirenberg,
geb. in gi'in 1778, geft. 10. Sept. 1852; fieljrcr Hbra^am
fia^Ü, geb. im September 1819, geft. S.SRärj 1895; Sanität^«'
rat^ Dr. 23ord)arbt, geb. 29. S^ejember 1804 in Saftroro,
geft. 30. Januar 1867; Dr. emanuel Hamburger,- gcftorben
1. Tsanuar 1862. —
Die 93efiird)tung ber ^ubcn $ofen§, bie errungenfdöartcu
beö Satjrcö 1S48 u)erbcn gar balb loieber fid) Dcrflüd^tigeu,
folltc itjic DoHe Sercdjtigung erlangen, tro^ bcd befdimid^tigenben
Srlaffe^ be^ Dbcrpräfibenten i^on HBcurmann vom 18. 9ioDem6er
1848^), benn fd;on im Csa^rc 1851 ^attc bie 9f{caftion micbcr
t)a^ llcbergcmic^t in Staat unb Hird^c erlangt. Da man bie
Seftimmungen ber SSerfaffung nit^t o^ne SSeitereö änbern lonnte,
fndjte man auf bem äSege einer neu erfunbeneu reattionäreu
Snterpretation^funft bie dou ber 35erfaffung befeitigten ©efc^c
mieber in i^r alteö jriedjt ein^ufc^en. @o orbnete ba« aKinifteriura
unterm 0. Dtt. 1851 an, baß bie Suicn burc^ SScrorbnung Dom
6. «pril 1848 mo^l bcreii)tigt feien, fid) bie Dualififation gur
aScfleibung dou Staat^ämtern ju crmcrbcn, bafe fcboc^ bic ®r»
langung bicfer Dualififation überl)aupt feine 9ted)te auf Ser*
leii)ung eine^ bcftimmten ©taatöamtcö begriinbe. ®ie gfolge
I)icrDOU mar, bajs i)iele iübifct)c Staatsbeamte mieber am it)ren
©tcnungen gebrängt mürben, ßubem mürben bie 3uben gc*
nötl)igt,' ba§ ®efe^ Dom 23. ^suli 1847 in feinem ganjcu
Umfange bur(ft,^nfül)ren. 3a, man magte fogar einen Dcr^
nid)tcnbcn Eingriff auf ?lrtifel 12 bcr SSerfaffung. hiergegen er^'
boben fid) jcbod) fämmtlid^c iübifd)e @emeinbcn 2)eulfd)lanbö —
264 an ber ^afjl — unter gü^rung Dr. ßubmig gß^ilippfonö,
inbem fic entfd)iebcne aSerma^rung gegen jebc ©c^mälcrung i£)rer
mit bem föniglidjen aSerfaffung^eibe befiegclten SRec^tc einlegten.
Siefeö aSorget)en mar Don (Srfolg gehont, benn e§ iDurben bcn
3uben aufv3 5»cue bie uugefd^mälertcn StaatSbürgcrrcc|)te uer^
bncft.1^9)
SRun crft famen bie ®emcinbcn bcm abrängen bcr Stesie^
rung uad^, i^rc aSerfaffungcn nac^i bem ©eje^e oom 23. 3uli 1847
gu rtgelu. e« mar bicd um f o not^menbigct, al« bie ©emeinbc»
per^tniffe wdö imtntt fd&roanfenb nnb unfic^er, unb entmebcr
oöttig imaeorbmt, ob«* bö» Ergebnis eine« freien Uebercmfotn-
nwn§ ^arfn. Sic Utttclfflt^ninfl be4 «kfe^ mx infofern mJf
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®crcit^5 im '^af)re 1S6() \\\ad)ie fidj baö 23cbiirfnip ciiic^»
Jcnipchieiibaiie^ füf)lbar. Uiitcrm 29. Tlai (]cnanntcu ^citjrcö
ricl;tctcn 32 öcmciiibciiiitr|licbcr an bcn SSor^taiib eine (^ini^abc,
in bcr bicfelbcn bcn 2Siinfcf) an§fprarf)cn, baf^ ein ncner Jcnipel
acbant ober bcr bi^fjcrit^c erjueitert u^crben möge. 3)ic ©cmcinbc
i)abc 170 ftcncrpflidjtiflc 3J?itoliebcr, ber Scmpcl mcife iebod; nnv
140 ®i(u^ anf. S)cr i^orftanb crtcnnt ba^ Scbürfnifj an, ift
and) nidjt alnieneiQt, an einen lempelncnban jn benfen, iin'infdjt
aber ;)U miffen, „mic uicl bie Petenten ^n bcm ^n bilbenbcn Sau^
fonbö bciftencrn luoKcn." 9Jnn bitten im 9(ngnft 18B0 ,,x^acob
^ßinf unb ©cnoffcn" nni bic ßrtanbnif]; für eigene 3?ed&nnn(] ein
iüetlofal einrid)ten ^n bürfen. 2)er iUu'ftanb lcf)nt biefe 23ittc
ab nnb erflärt, felb[t für bie G'inridjtung eine^ 93et(üfal^, cineö
fogenanntcn 9?ebcnteuipcl§, fortan ©orge tragen ^n niollen.
^nner^alfa bcr ©cmeinbeucrmaltnng n)ar iebodö fd^on längft eine
CiTioeiternng be^ lenipel^, ber tanm 25 ^at)re in 23enn^ung
ftanb, in^ 9(nge gefaxt n^orben. ^n einem Sdjreiben Dom
13. ©epl. 1860 erfldrte ber ber^eitige ^HepräfentantenDorftcIjer
AJ^oHar^fi, baß „lant ^rotofoü t)om 21. Dftober 1859 ein
Setrag .ytr ©rmeiternng beö STempel^ beftimmt fei.'' ?(m31.2Kai
1867 tanftc bie ©enicinbc von ber otabt eine ^arjcHe bc^ üor*
nml^ ^^^roiue'fdjen ®rintbfti'ufc> (CStfe bcr je^igen $of* nnb öerg^
ftra^e) für 488 Später 29 ©gr. 1 "ipfg. ^ieranf foHte ber nenc
Tempel erbant merben. (^Meid^.^eitig (iefj man Don bem ®ifen=^
ba()nbaninjpeftor TOenl^ einen (Sntmnrf für einen nenen Jempel
anfertigen. 3Segen ber ju grof^en Soften mnrbe ber 93an \etoi^
n'\d)i au^gcfü^rt.^'^^) Sie Jempelbanangelegcntjeit erfn^r erft eine
locfentlidjc j^i^r^^nmg, al^ Sant'ier i?oniö ?l ronf oljn im ^af)rc
1880 ben l^orfi^ bc§ (^emeinbcDorftanbeö übernahm, ©einem
öifcr ift bie ©inleitnng be§ Saneö nnb feine 3[5o(Ienbnng mefentlid)
jn banfen. 9lad)bem in feinem Slnftrage ©tabtbaurat^ fiinfe
eine Sanffi.^je gefertigt Ijatte, bnrc^ meld)e im lüefentlid^en bie
©runbjüge nnb bie $(anbi§pofition be§ fünftigen Sane^ feft-
gefteHt maren, lonrbe bcm Sanbe^baninfpeftor 2)?nttrai) bie ?lut§:=
arbeitnng be§ ^rojefte^ iinb bie Slnffid^t über bie 93auau^fü[)rung
übertragen, ^lad) ben oom le^teren felbftänbig gefertigten ©au«'
planen mürbe ber ganjc San biö in bie fleinften 2)etail§ f)tx^
geftcHt. ?lm ©onnabcnb, ben 27. 9Wai 1882 mnrbe im alten
@otte§]^aufe jum legten SKale ©otte^bienft abgehalten, gum
?Ibfd)iebe l^ielt 9?abbiner Dr. ©ebl^arbt eine ergrcifenbe Siebe, in
ber and^ berjenigen aRänner gebadet lonrbe, ipeld^e fi<^ bitrd^
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128) ^rei ^rebigtcn be^ '^abUnM Dr. ©ebl^rbt. SroittBett l^^S*^^ l*..
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Dpfermitligteit nnb aKiiljcmaUnng nm bie (Srbaunng be^ alten
(^otte§t)an*fe§ bcfonberö Dcrbient gemarf)t l)aben, nämlid): '^acob
ümin Tsacobi, Sacob Sabt unb ^acob i?ebenl;cim. ®aö nun-
inc()t feiner Seftimmung cntrüdtc ©ijuagogengebänbe mürbe auf
?lbbrudj Dcrfauft nnb bcr #?änfcr liefj eö anf bem ®runbftürfe
i^eterfonftra§e 9ir. 3 luiebcr aufrid)ten, mo eö nod; gegenmctrtig
fleljt nnb alö ©peidjer benu^t mirb. 2)ic üorbereitenbcn ^an-^
arbeiten für bcn nenen Tempel, bie mit anfeerorbentlictien
©d)rr)ierigfeiten ücrfnüpft marcn, maren am 21. Hnguft 1882 fo
u)eit gebiefjen, baf] an bicfem läge bie feierltdje (Srnnbftein*
legung ftattfinben fonnte. ßur J^cier berfelben maren u. a.
jäunntüdje Srombcrger ßiüilbetjörben erfdjienen, nnb smar morcn
Dcrtrcten: Äöniglidie Siegierung, Cberpoftbireftion, Canb» unb
^Imt^gcrid&t, £anbratl)^amt, 5üiagiftrat unb ©tabtocrorbnetcn*
fottcgium; non ben cx)angelifd)cn @eiftlicf)en maren gclabcu unb
crfd)iencn: Äonfiftorialrat^ STanbe nnb ^aftor ©emo. 2)ic
Wtiftc (jattcn anf einer, mit grünen ©nirlanbcn nnb 3a^treid)en
flaggen nnb Sappenf^ilbern in gefäniger SBeife au§gefd&mü(ften
Üribüne $lafc genommen. Sie geier begann mit einem Sf)oral.
hierauf fang ber Äantor unter Crd)efterbegleitung einige ^JScrfe
an^ bcn ^fdlmen 126 unb 118, mäl)renb er ben Slnnbgang nm
bie Saugrube eröffnete, meld^em fid) bcr erftc ^Rabbiner Dr.
@cbl)arbt, ber jiDcitc Siabbiner Dr. *3tl)cobor, bie äJorftanb«-
niitglieber unb ba^ 3teprafentantenfoaegium anfd;loffcn. ©obann
l)icl't »Rabbiner Dr. ©eb^arbl bie ^cftrebc. Unter Senu^ung beö
äJcrfeö e^ra 3, ftellte ber greife Stebner 3U)ifc^en bem alten
Jcmpclban ©alomoniö nnb bem Sromberger Sempclbau paffenbe
Sergleid;e an unb erflctjte jum ©ii)(uf3 ben ©egen beö ^iunuclS
auf 'ben begonnenen »au ^erab. 9Jun Dcrla^ ber erfte ißorftc^cr,
Sanfier Soui^ ?lronfo^n, folgenbe Urfunbcu: „3m 3?amcu
@otte§. ?lmen! Unter IjciBen ®ebetcn unb ©cgcn^umnfdicu
ber ©ijuagogcngcmcinbe ju Srombcrg ift Ijcntc, am fed)ften beö
aWonatö etiil bcö Sa^rcö 5642 nai^ iübifd}er 3eitrcd)nung, am
'21. Sage beö SWonat^ Sluguft be^ li^riftliclcn 3af)re0 1882, nu
22. Sa^rc bcr fcgcu^reid^en Jiegicrung unfere§ crijabeuen ©d^irm^
Ijerrn @r. aKaieflät SSil^cIm L, Äönig§ Don $rcu6en, nnh im
12. Saläre ©einer glorreichen Sfkflicrung alö beutfd)er Äaifer, in
bem 3a§re, in lueÖ&m ©eine ©fjcöcuj, ber 2Birflid&e ©e^eim-
rat^ Don ©untrer,. Dbe£))rafiheiit ber ^ßi'Doini ^ofen, icr^ir!-
liehe Oe&eiuie Dberrt^unB^^oti^ g^#op^ Siebemann, ^afi-
fecÄ ber Äiimglii&Ä Ipflienin^ «^^4.. «»..or.
lUper ber ©taDt etf||e¥g mm
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iintcv bcin ißoifijjo bcö Saiificrö Couiö «ronfo^ii, aus bcm Sfciitici-
I ; c^^ i'aö. bcm »rancrci6efi^ei- 2öi(f)clm JHuffaf, bcn MauU
Icutcn SWon^ ^iwcrt, ©mimcl «Puluermai^cr uiib als ftcü=
iiertrctenbc« SWitglicb brm ^Rentier Sco^jolb fficröti bcftefit iiub
iiadjftel^eiibc 9}epräfcnfaiitcn im 9(mtc fti.b : bcr Sßorfihcnbc
Äaufmann ®n|tat) t>coi), bie aWitfllieber faufiimnn iT^at&aii
^rafd) i?niifmatin .t)crmann 9?ImiientI)aI, Santicr ©icnfricb
^ojn bic ^auf eute ^uliaä 6o^n, ?ln.ülb Hionfo^n, TOorih
cllm IT cnbc s^^ bic Äaufleutc abra^a.u 23uffe, Sfibor
^hofcntfial, Jß^.hpp 3u(t)ö, l'ouiö Saä^ijnöfi, Jlbolpr. i^irf tcnftei.i
•k1 'c.^"r' Ä ?'^ .^"^ ^"^^'"'^'^ I^'"- ^"''"'^ ®c6I;ai-bt feit beut
->y. Suh 1 862 fem '2«) ?(n.t mit Streue ^mn Bcm bei- (äemeinbe
«erinaltet bci^ jiueite 9?abf.iiicr uiib l'eitcr bei- ©emcinbcreliaioiiö.
\mc, Dr. ;sulmä Iticobor feit bem 2ü. Sali ISSO"») ber
^mcttc Se^m- ber ©cmei.ibefdjutc ?(6m()am i>aöfi uitb ber tmitor
mmi)am 2Ro|eS Stauftein feit bem 2.^ 3uli 1873 un ?(,nU-
tiiiD — ber @rmib)tciii ju einer tieiteii Si)iiaaone nelent uiib mv
Scurfunbinio biefcS feftticten ?tfte« biefc Urfmibc abt cfafjt uiib
mit Qnbcren 3>i)tumenten in bcii ©runbfteiii ocleot lüorbcn.
«rombcrg, bcn 21. Jtuguft 1882.
a ■ «, ®r" ^Sorftanb ber SijnaGogeiigemeiiibe:
eouts ?rronfo^n Dr. 2)Qt)ib fia(j. ' ÄMltielm Sfuffaf.
aWori^ 3 wert. ©amiicl $u(ücrmad)cr."
?lu§ei- obiger Urfunbe luurbe eine fur^e efironitauö--
ISL.!"'L*lf''lr^'™°^'" ^""^^^ • "®"'" (?rf «leinen ber
XfrlW "• \^'"^'^'"^^re com 1. ^nli 1833, bctieffenb bie
3§racliten tm ©ro&^ersogt^um ^ßofcn, lebten in Srombera nnb
hJr iT f y«".f SeuDcrbanbc gehörigen Drtfd)aften : mier«=
^rft e4)iDebcn^ot;e, @d)önborf, Srcnfen^of, £foao, abliif)
2Biev3(i^U5m, Stalobloit unb ©roftmo ein^unbcrt jübifc^c Samiliei
.t)eld)e ben ©tamm ber im Sa^re 1834 gebilbeten ©pnagoS
gcmanbe auSmad^ten. S)er crfte unb einzige ^Rabbiner, meldjcn
29. 3ua 1852 gc^ab Jat, tft Dr. 3uliu§ ©cb^arbt, geboren om
8. •Sebxuat 1811, i»cl(^cm am 29. 3uli 1880 ber Wbbiner Dr.
am ÄpSefffaif "S.A.) ^^^ ®^'^"^' *'"' '"" «•"' «^
S r/^ ""^ *"" "^ ^- ^"''^" '^f*'*'" sSireS fein «m^n C«?!
93
^uliuö J^eobor jur ^ilfc beigegeben lourbe. 2)ie ©emeinbe
ipud^ö me^r unb nie^r, foba& bas^ SJefultat ber legten SSoIf^«»
jä^lung am 1. 5)ejember 1880 unter 34 044 (Siniüol^nern fflrom*»
berg^ 1889 ^^raelitcn ergab. 3)er im ^a\)xc 1834, nad^jubifc^rr
3eitre(!)nung im Saljre 5594, erbaute Jempel entfprad^ mithin
aurf) bcm Scbürfni^ ber ©emeinbe ni(f)t me^r, unb nad& S8c*
fdilu^ ber ®cmeinbebe^örben iDurbe berfelbe, nad&bem am 27. 9D?ai
1882 ber le^tc ©otteöbicnft in bcmfelben abgehalten mar, niebcr*
gelegt, um an berfelben ©teile eiue neue ©ijnagoge ju erbauen,
ju meld^cr ^tnte ber ö)runbftein gelegt i[t. 3)ie atu^füfjrung beö
iBaue^ foH gcfdjcl^en unter Seitung be^ Äöniglid&en 9?egierungd>»
iinb S3aurat^^ ©uftaü SReid^ert beö Äöniglid^en Öanbbau:»
Snfpeftorö §llfrcb äRuttraij unb ber baju crmä^Iten Saufommiffion,
meiere unter bem SSorfifee bc^ Sanficr^ Soui3 Slronfo^n unb ben
SRitglicbcrn : ©pebiteur SWori^ ^ocobfol^n, ben Äaufieutcn Slrnolb
Jlronfol^n, Äaöpar fßvod, @uflaü fietuj, 3fibor 8arna§, öanfier
Jllbcrt aron§, Sfcntier Dr. Daoib ßa^ unb ben flcHDertretenben
SDfitglicbern : Srauereibefi^cr SBil^elm 9?uffaf, ben Äaufleuten
aKorife 3w^r^ Soui^ ^rinj, ^ofamentier Sfibor ©anbmann,
Kaufmann STOarcuö Scicobi, öanficr Siegfrieb Eol^n, Kaufmann
9?at^an SSrafd^ befleißt. 3)ie SDJaurerarbeitcn unb bie ßieferung
ber SKaurermaterialien finb bem aWaurcrmeifter 2Balbemar5cnifd;,
bic 3i"^n^^i*^t:bcilen unb bie fiicferung be$ 9D?ateriaI§ baju bem
ßimmcrmcifter ^einrid^ ^cini}, bie @cf)miebcarbeiten bem Sd[)loffa**
ineiftcr Suliu§ 9tabt) übertragen.
»rombcrg, ben 21. 9Iugu[t 1882.
J)er SSorftanb ber Si)nagogengcmeinbe.
S)iefe beiben ©dfiriftftücfe mürben in einen ©led^Iaften gelegt^
bcnfelben mürben nod) beigefügt: ein Statut ber S^nagogen^
gemeinbe, ber Stjnagogen^^^tat pro 1882/83, ein jübifd^crÄalenber,
baS ?lmti^blatt ber 5ti)niglic()cn Regierung ju ©romberg vom
18. «uguft 1882, eine 9?ummer be§ Strei^blattei^, ber S«i*""(l
„'Beriübifd()eÄantor", bie beiben fe^^en Slummcrn ber „Oftbeutfd^en
3Jreffc" unb ber „Sromberger ^eitung", ein Äbrcfefdcnber vvn
©romberg 1882, eine aWarftpret^lnad^mcifung dorn 19. «uguft
1882 unb je ein ©jemplar ber berjdtigen beutf<i^n 9iei$5*
nteMmüti^en; 5Rim mürbe bet 8lcd[ifa^en fl^fd&IoRtn^ Derlöt^ct
ttifb in bie itt einen ©ranitftein gtmeftelte Dewmng gelegt.
f4Anna^, «ÄÄ ;Wfe ni*t in i|i^ «m^ttiF^^
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bcr ©rftc SSorftel^cr 2oui§ ?(ronfoI)n bem 9ScrbIict)cncn einen
längeren ^a(i)vnl banfte bcm baf^inflefci^iebenen ©eelforger für
beffcn fegenöreidjc SEfjätigfcit unb fd;IoB mit ber ßrüäriing, bafe
„Dr. ©ebfjarbt fortleben merbe in ber ©emeinbe alö ber Se*
grünber eineö bmiernben '^vkvtn^''.
3um ?lnbenFen an ben 3)a]^ingef(f)iebenen liefe bie ®emeinbe
im Sempel ?i]pifd)en ben Segatorentafeln eine befonbcre 2)enttafel
an§ SKarmor anbringen, anf ber fein 9iame unb Sobcötag üer^
jeid^nct ftel^t.
Seit ber ?lmtöniebcrlegung be§ üeljrerg i?a^!i ^'^^), bic am
1. Dftober 1884 erfolgt iDar, nnb bem §(bgangc Dr. Sfjeoborö,
ber unterm 31. 9Wärj 1885 üon ber l^eitung ber 5Religionöfc^ulc
entbunben mürbe, trat ein mieber^olter £el)renr)ed)fel ein. ,ßurj
üor ber ?lmt^nieberlegung l'a^fi'^ imirbe i?e^rer ?luerbadö ciuö
?franffurt al§ erfter Steiigion^le^rer unb iJel^rcr Jllbert @in§*
berg an^ Serlin al^ ^ireiter 3?eligion§le^rer unb (S^orbirigent
angeftcHt. ©in^bergö Hauptaufgabe mar bic 9Jeugeftaltung nnb
meiterc §lu§bilbung be§ Änabencf)or§. —
|)iermit märe bie uorliegenbe J)arftellnug bcr „®efcl)i(f)tc
ber 3uben in ®romberg'' an bie ©d^mene ber ©egcnmart ge-
langt. Sinem fpäteren ®efrf)ic{)t§fc^reibcr bleibe e^ Dorbeljalten,
bie lücitere ©ntmidfelung ber jübif(|eu ©emeinbe in S3romberg
barjufteHen.
füllten, rocnn biefelBcn einen feierlichen ^Heinigungöeib (moro judaico) ab*
legen mürben, bem neun (Sbellente, brei als ©ibeS^cIfer, Iicitrctcu müßten.
5)tefe gorberungeu würben erfüllt unb hk ©ingeferferten barauf nad) faft
üieriäljriger ©aft in J^rd^eit ae\ii^t (12. 3(6 1740). (Sin übet berüchtigtes,
fc^on me^rfa^ beftrafte§, nic^tjübifrfieg ©eib, Helene SaroinSfa, bie mit in
bie Unterfud^ung üerflnc^ten mar unb gegen t)it fc^mere 2^erbad)t^grünbc
vorlagen, mürbe ju jmeijöfirtgem Werfer oerurtl^eilt. — J^reilirf) mar Der an
ben Beiben C^^emeinbebeamten begangene 3uftiämorb mä)i met)r rücfgüngig
ju mad^en. Slud^ mar ber burc^ bie l^errfd^enbc 9lufregung, bic glu^t bcg
gröfjten 2:l)eile« ber ©emeinbe unb hit bro^enbe unfii^erc 3ufunft erfd^ütterte
SSoi^Iftanb nic^t fo leidet mieber ^erjufteHen.
9?Dd^ l^eute lebt ber ©arfc^an im ©ebM^tniffe be§ 5^oIfc§ fomof)l unter
biefer Benennung, alg auc^ unter ber Bejeic^nung : „'5)er Slabofd^", b. f). ber
.^eilige, fort. (Bin Si^ad^fornme beffclbcn in $ofen bemal^rt ouö ^ietät flegen
feinen großen ^^nen beffen blutgetranfteS §emb, bag berfelbe bei bcr Folte-
rung getragen l&atte, auf.
!WaA : $erle« „®efd^ic^tc ber 3nben in $ofen". @. 98 ff.
140) Seigrer 2aiti, ber fid) in« ^üatlcbcn äjrüdjog, mar etn beroor«
ragenbcr ^ebraift. ^ nberfe^te in öortrefflid^cr SBeifc @d^tller'fd^e ©cbid^te
in« öcbräifd^e; oud^ bearbeitete er bic l§ebrätf(^ abgefaßten Biblifd^en @r«
jäl^Iungen oon % Seer unb gab fic, mit einem ^ofabularium ücrfel^n,
aufg 9Jeue l^craug (1860).
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108
(Slnfangenb am 26. ?luguft 1773, abfd^liefeenb am 4. Hpvil 1866.) "
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585
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613
614
615
616
617
6871
$)einr. !I)aoibtoI)n
@alom. Sluerbad^
3ac. 3acobi
Jac. fieben^eint
3ac. <£d&mul
SKorit @d^mul
3faaf ?(ic^
(Sini. ^irfd)felb
£>iri<f) !Ocmiu
91br. !Öeminftein
©man. Sacobi
3af. ?((. Go^n
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3ion ^ernftein
3^ig ^morafomßfi
£et)fer ^rorf)omic!
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Wlo\. $)ei)mann
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3fibor $)irfc^berg
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^ori| ^aoibfolin
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93är gadflariag
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Sci)fer (lofy\
Subm. £ci)fcr
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Subiü. f^-neblänbcr
9?el)em. Sd^lefingcr
©crm. Salomoit
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Srnu 2?ertl)a ?lbam,
(^cB. SlDra^am
$eim. 33ürc6arbt
Keffer ötrfrf)6erg
SBiü. ^of. e^afranigfi
@im. J^ränfel
3of. ^cminfül^n
9)?agnu§ 3rtcobfo()n
2tmin Slronfol)!!
?Sac. 2:i)orncr
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(^)ottfcf)aIf ^iufu§
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Scop. ^iergfi
@im. Sof. 5)aüibfür)n
S^ict. .^eimamt
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§erm. Wid)adi§
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1872 3af. Crlipgft
1873 <Bi)Q\t @c^enbel
1874 3^ift. Seroin
1875 3of. 5lf(f)f)eim
1883 @b. 9flofcnt[)nI
1884 8al. 9icumann
1885 ©an. Sic^tenftein
1894 ^nn\. m. Slleyanbcr
@tqm. SanbSmami
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51le;raiiber ^erl
$erm. (iolm
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@am. iHcfttcnftcin
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Petrin ?5o§nan§fi
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3af. 2. 3acü[i(o^n
<Sal. Jcfi^'f
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?(nmer(ung. S^on bcn «rontberger 3u^cn i^abeu im 3al§re 1882
15 baig S3ürgcrre(^«gclb roo^l bejal^It, jebtx^ baß ©ürgcrred^t
nidjt erhalten. ©§ flnb bieg: 3ofep5 So^I giffier, 3o'. €«rt-
mann, 3tig 9Wct)er, 33eni. ©cHert, fieroin Slac^roalÄfi, ^crm.
. gac^aria«, Semtn ©alomon, SRanuel Sllejcmber, 3pbor §.
^aoibjol^n, @im. @am. Seoi), §erm. @tcrnberg, ©uftao Sröl^I,
©ngelmann, Sippmann. SBon ben l^ier benannten l^abcn
fpäter einige bag 93ürgerte(^t erljnlten. {©ürgcrroffe, @. 830.)
II. 3)05 @taat«büröerrt(|)t bcr alten ^rooiiijen bc«
(Staate^ eri^iclteu oom aRiniftcrium bcd 3nncm uub bcr $olijci
fut fiti^ unb i^rc Äinber juerft f olgenbc fcd)d Sromberger 3uben :
5. ©. 93 erbt*), laut %^itxii Dom 14. 2»ai 1888,
Sac. ö. Sacöbi, * • - 27. 3)C8. 1838,
Senj. ^rod^omnif, • -^ 28. 5cbr. 1839,
@. ©olbbaum, ^ • - 10. Suli 1839,
«br. ®uift|)rc(^t, • * 23. ^ioo. 1889,
®aü. »tnafi, ^ ^^ - - * 30. «ug. 1840.
(«ft. beg aKoflifkat« SBromberg, betreffenb ©rt^iluttg
bei» @taatdbürgem$W. S^ol. L)
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BROMBERG
P.L)# p.103: AUSZUG AUS DER BUERGERROLLE DER STADT BROMBERG (26-8-1773 to
4-4-1855)
p.140, ,
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^ 515
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156
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1698
ryiOSES HEYMANN 31-7-1818
MARCUS B. MARKWALD
LASAR HEYIVIANN
JACOB THORNER
1820
1825
1850
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Statistik, etc.
vol. 3
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Houses
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& Jews ^
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1787
1080
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37.7
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BROIffiERG
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1353
40
183
4691
1539
132
NACKEL
(Roysil Town)
11.9
1^4
ZER1PELBURG
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2492
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#
154
WIRSITZ
VANDSBURG
royal city. 52 Houses, 409 Christians
adlige Stadts, has a Schloss.
104 houses, 640 Inhabitants
MAERKISCH-FRIEDLAND (in I805)
200 H. , 187 raen, 201 wornen, I63 boys, 202 girls
(and 30 journeymen, 14 servants (Bediente)
(and 19 apprentices, and 43 'Taedge.
total: 859 NOT COUNTING THE JEWS...
"RURowitz.
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Hans Maervker. Geschichte des Öchwetzer Kreises.
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1 Lehrer (Schulmeister Kuhnau). Der Acker war grandig und sandig.
Ein Krüger hatte freien Biereinkauf. Ein See von etwa 1 Hufe gab
wegen reichlichen Binsenwuchses keine Fische. Der reine Ertrag nach
Abzug des Decems und Zinses von 180 Thlr. 37 Gr. 9 Pf., stellte sich
auf nur 4 Thlr. 65 Gr. Zu den Gutsrechten gehörten die höheren und
niederen Gerichte, die Jagd-, die Brau- und Brennereigerechtigkeit. Im
Jahre 1776*) ward der an das Dominium zu zahlende Zins der 5 freien
Dorfsbauern für einen auf 19 Thlr. 30 Gr., den zweiten auf 9 Thlr. 60 Gr.,
einen dritten auf 8 Thlr. angegeben. Die Baulichkeiten bestanden in
einem herrschaftlichen Wohnhaus von Holz in 1 Stockwerk, 2 Ställen,
1 Scheune mit 2 Dreschdielen und 5 Bauerhöfen mit ebensoviel Ställen
und Scheunen.
Das Gut*) gehörte zum landräthlichen Kreise Konitz.
Bülowsheide. O. L. III b. Königliche Oberförsterei und Försterei nebst
Kolonie. Im Jahre 1818 war es unter dem Namen Przewodnik könig-
liche Pustkowie und Krug mit zwei Feuerstellcn.
Bukowitz, B^kow (1565), Bukowiec. 0. L. II. Es ist ein Rittergut,
ein adliges Dorf und eine Mühle (Hasenmühle) mit einer evangelischen
Schule.
Im Jahre 1526'') wurde für Ludwig Zambowski das Recht der Aus-
übung der Gerichtsbarkeit mit Ausnahme der Strassengerichte und mit
einem Kriegsdienste für Zembowo und 2 Antheilen des Dorfes Bukowitz
durch besondere Urkunde erneuert.
Im Jahre 1682^) besass Waglikowski den 2. Antheil des Gutes. In
der Folgezeit"^) gehörte es lange Jahre der Familie Czapski und vererbte
sich in ihr von Vater auf Sohn. Im Jahre 1746 starb Ignatz von Czapski,
Castellan von Danzig, und aus der Erbschaft übernahm es sein Sohn, der
polnische Generalmajor Graf Anton von Czapski, der es noch 1772 besass.
Franz von Czapski übernahm es im J. 1834, Stanislaus von Czapski am
7. Januar 1864. Am 6. October 1882 gelangte es in der Subhastation
iu den Besitz des Graf Leon Skorzewski auf Lubostron.
Bukowitz war 1649^) Pfarrdorf von Heinrichsdorf und seine 6 Bauern
Waren mit je 1 Scheffel Roggen und 1 Scheffel Weizen dorthin decerapflichtig.
Im Jahre 1682 war Antheil I mit 19 Gr. I3V3 Pf., Antheil H (des
W^likowski) mit 4 Gr. steuerpflichtig.
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Ituhn.
Das Out hatte 1778^ Brauerei, Breim^ifirk^i^
WaBsermühle und wurde auf 4 VonirerkshufoQ w^/i^^^^
katastrirt. Ein Feldscheer und 18 Haudwerker, aiAter df»fe(^'||^ Tuob-
macher befanden, werden erwähnt und im gan«ei bl d^eatViB^
328 Bewohner, Katholiken und Proteetanten, wie ^acK-3|;^|a4te gez&blt
Ferner wurden 11 gespannbaltende bäuerliche Piehler trtt|t|i|^ 11 Ge-
werbetreibende und 1 Lehrer. Branitz und 8ch9wieQl^ §elii)i^ Der
Reinertrag der 4 adligen Hufen inol. MfHile wui^e ll7A |l^
25 Gr., derjenige der 22 Banernhufen nach Abzug d^e O^oama ^*laid Zinses
von 220 Thlr. auf 5 Thlr. 6 Gr. geschätzt.
Es gehörte zum Kreise Konitz und Amtsbezirk Schwetz*). ^
BuBchixL Busino (1310), Bausin (1430), ßausen (1445), Bewszen (1478),
ßausen (1486), Bawszen (1489), Beussen (1502), Bauczen (1518), Brischna
1558), Buschna (1573), Buszno (1649). 0. L. IL Es ist ein adliges
Dorf mit einer dreiklassigen Simultanschule.
Im Jahre 1478^) übertrug Diettrich ud Milwen mit seinen Söhnen
die Güter Buschin und Rohlau dem Friedrich Nebischitz und Gabriel von
Hirszgrin, von denen letzterer als Gabriel Rulaw noch 1486 und 1489*)
genannt wird. Die Mahlmühlo Buschin wurde alsdann im Jahre 1502*)
von Gabriel vd Launaw (wohl derselbe Besitzer) und Andreas von Taschau
mit seinem Bruder Hans und dem Manne seiner Schwester Hans Gebelczke
1) Fr. L.
5) Gr. Im Jahre 1777 bekundete der Besitzer vor Gericht, dass er den Werth auf
100 000 Gld. scliätze. Von der Papiermühle zahle der Müller 400 Gld. und 12 Ries
Papier Pacht; die Wassermühle bei Sagons mit 2 Gängen trage jährlich 2 Last Roggen
und 50 Gld., die Schneidemühle 2 fette Schweine und den Schnitt von 50 Blöcken, die
Wasser-Mahl- und Schneidemühle im Dorfe mit 2 Gängen trage 140 Scheffel Roggen,
40 Scheffel Gerste, 100 Gld. Zins und freien Schnitt von 30 Blöcken. Unter den
Bewohnern befanden sich 4 Familien ünterthanen, 11 Zinsbauern mit je 2 Hufen und
50 Gld. Jahreszins, sowie 4 Scharwerksbauern mit je 2 Morgen Ijand. Ein Lustgarten
und 3 Obstgärten waren vorhanden. Der Wiesenwuchs war schlecht, und vom eigenen
Futter und Weide konnten 30 Kühe und 150 Schafe gehalten werden. Fischerei fehlte.
Der Wald war klein und deckte nicht den Bedarf. Die Brauerei versorgte den Dorfskrug
mit jährlich 24 Tonnen, die Brennerei mit 2 — 3 l'onnen. An Baulichkeiten erwähnte der
Besitzer ein Wohnhaus von Holz mit 3 Stuben, 2 Vorwerksscheunen, 1 Schaf-, 1 Vieh-,
1 Pferdestall, 1 Speicher, 1 Küchenhaus, 1 massives Gewölbe über der Erde, 1 Wirth-
schaftshaus mit 3 Stuben, 1 grossen Krug mit Gaststall und 6 Stuben, 11 Bauerhäuser
mit Scheunen und Ställen, 4 Käthnerhäuser mit kleinen Scheunen, 1 grosses Haus unter
Ziegeldach von Fachwerk mit 18 Wohnungen, dabei ein Speicher, noch ein Wohnhaus
mit 2 Stuben, noch ein Wohnhaus mit Ziegeldach von Fachwerk mit 4 Stuben^ 1 dito
von Holz mit 6 Stuben, 1 Schäferhaus.
8) N. A. 25, pag. 172.
*) N. A. 25, pag. 24 und pag. 234.
6) N. A. 25, pag. 492-493,
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Das Gut hatte 17780 Brauoröl, Bimtiwrf^ dqtie Papite!^ li|^^
Wassermühle und wurde auf 4 Vorwerkihttfen und 28 Baaevbiif^^
katastrirt. Ein Feldscheer und 18 Handwerker^ unter deneh aiob d^tlfj^^
macher befanden^ werden erwähnt und im ganeen in den 79 fiatiaU^l(Uia§en '
888 Bewohner, Katholiken und Protestanten) wie ^auck 36 Joden . gedfablt.
Ferner wurden 11 gespannhaltende bäuerliche Pächter er^ittelt^ JLv'Ge"
werbetreibende und 1 Lehrer. Branitz und Schewienko gehörten dazu. Der
Reinertrag der 4 adligen Hufen incl. Mühle wurde 1776 auf 146 Thlr.
25 Gr., derjenige der 22 Bauernhufen nach Abzug des Decems und Zinses
von 220 Thlr. auf 5 Thh\ 6 Gr. geschätzt.
Es gehörte zum Kreise Konitz und Amtsbezirk Schwetz^).
Bußchin. Busino (1310), Bausin (1430), Bausen (1445), Bewszen (1478),
Bausen (1486), Bawszen (1489), Beussen (1502), Bauczen (1518), Brischna
1558), Buschna (1573), Buszno (1649). O. L. II. Es ist ein adliges
Dorf mit einer dreiklassigen Simultanschule.
Im Jahre 1478^^) übertrug Diettrich ud Milwen mit seinen Söhnen
die Güter Buschin und Rohlau dem Friedrich Nebischitz und Gabriel von
Hirszgrin, von denen letzterer als Gabriel Rulaw noch 1486 und 1489*)
genannt wird. Die Mahlmühle Buschin wurde alsdann im Jahre 1502*)
von Gabriel vd Launaw (wohl derselbe Besitzer) und Andreas von Taschau
mit seinem Bruder Hans und dem Manne seiner Schwester Hans Gebelczke
1) Pr. L.
2) Gr. Im Jahre 1777 bekundete der Besitzer vor Gericht, daps er den Werth auf
100 000 Gld. schätze. Von der Papiermühle zahle der Müller 400 Gld. und 12 Ries
Papier Pacht; die Wassermühle bei Sagöns mit 2 Gängen trage jährlich 2 Last Roggen
und 50 Gld., die Schneidemühle 2 fette Schweine und den Schnitt von 50 Blöcken, die
Wasser-Mahl- und Schneidemühle im Dorfe mit 2 Gängen trage 140 Scheflfel Roggen,
40 Scheflfel Gerste, 100 Gld. Zins und freien Schnitt von 30 Blöcken. Unter den
Bewohnern befanden sich 4 Familien Unterthanen, 11 Zinsbauern mit je 2 Hufen und
50 Gld. Jahreszins, sowie 4 Scharwerksbauern mit je 2 Morgen Land. PJin I-iustgarten
und 3 Obstgärten waren vorhanden. Der Wiesenwuchs war schlecht, und vom eigenen
Futter und Weide konnten 30 Kühe und 150 Schafe gehalten werden. Fischerei fehlte.
Der Wald war klein und deckte nicht den Bedarf. Die Brauerei versorgte den Dorfskrug
mit jährlich 24 Tonnen, die Brennerei mit 2 — 3 l^onnen. An Baulichkeiten erwähnte der
Besitzer ein Wohnhaus von Holz mit 3 Stuben, 2 Vorwerksscbeunen, 1 Schaf-, 1 Vieh-,
1 Pferdestall, 1 Speicher, 1 Eüchenhaus, 1 massives Gewölbe über der Erde, 1 Wirth-
schaftsbaus mit 3 Stuben, 1 grossen Krug mit Gaststall und 6 Stuben, 11 Bauerhäuser
mit Scheunen und Ställen, 4 Käthnerhäuser mit kleinen Scheunen, 1 grosses Haus unter
Ziegeldach von Fachwerk mit 18 Wohnungen, dabei ein Speicher, noch ein Wohnhaus
mit 2 Stuben, noch ein Wohnhaus mit Ziegeldach von Fachwerk mit 4 Stuben, 1 dito
Ton Holz mit 6 Stuben, 1 Schäferhaus.
3) N. A. 25, pag. 172.
*) N. A. 25, pag. 24 und pag. 234.
5) K A. 25, pag. 492—493.
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(1789). O. 1
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3) N. A.
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Hans Maercker, Geschichte des Schweizer Kreised.
173
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dem „vorsichtigen Hans Moysez" für 15 Mark geringe und jährlich 2 Last
Korn und Mehl zu kulm. Recht erblich und ewig mit der Verpflichtung
Terkauft, ihnen den Bedarf frei zu mahlen, jedoch nicht zum Verkauf.
Der Acker zu Rossgarten nach Rulaw zu wurde mit verkauft; auch wurde
freie Hütung, Holz zu Gebäuden, Geschirr und Handelsnothdurft, freie
Fischerei im Mühlen teich und Fliess, Gerechtigkeit auf das Wild Gruben
«u machen, den Acker zu Buschin um die 4. Garbe zu pflügen, sowie
zum Bedarf in allen Gütern der Verkäufer Steine zu graben verstattet.
Im Jahre 1518*) zinste die Buschiner Mühle 10 Scheffel Mehl und
ö Firdung.
Im Jahre 1533*) erwarb Hans Kopiczki (aus Kopitkowo) das Anrecht
seines Bruders auf die Güter Rohlau, Buschin, Schwenten, Marsau und
Gruppe „mit aller Behörunge'^, und anno 1558*) trat der „edle" Raphael
Koss an den Hauptmann Franz von Selislaw von ResenbUrg seinen Antheil
an denselben Gütern mit den Mühlen, Nutzungen u. s. w. gegen 8 besetzte
Hufen zu Kamiontka alias Steinfranze und 1273 Gulden Zugabe ab.
Noch 1573*) hatte die Familie Kopitzki Anrechte auf Buschin.
Im Jahre 1649^) gehörte das Dorf dem „edlen" Hauptmann Konarski
von Hammerstein. In der Folge blieb Buschin mit Rohlau vereinigt.
Im Jahre 1773^) umfasste es 6 Hufen 18 Morgen kulm. Vorwerks-
Jand und 6 Hufen 18 Morgen kulm. Bauerland nebst 26 Haushaltungen
mit 106 lutherischen Bewohnern, darunter 13 gespannhaltende Wirthe,
nämlich ein Freischulz und 12 bäuerliche Pächter, sowie 1 Lehrer.
Boch-Busohin, als besondere Ortsschaft eingegangen. 0. L. II. Es
ist eine adlige Kolonie, welche nach 1818 auf Gutsforstland vom adligem
Vorwerk Buschin entstand.
Elein-BuBchin, eingegangen. O. L. IL Diese einst aus Käthnerabbauten
hestehende adlige Kolonie wird schon 1789 als Buszynko erwähnt.
Bntzig. Buczek (1649—1773), Budzek (1782), Buczeck und Buczk
(1789). 0. L. IL Eß ist ein adliges Dorf mit einer evangelischen Schule.
Butzig bestand 1649 aus 3 adligen Antheilen, dem Johann
Niewieszinski, dem Paul Koss und dem Jos. KozIowski gehörig').
Im Jahre 1667*) besage einen Antheil der Palatin von Kulm, Koss zu
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0 N. ■|:%|ifc.876.
*) K, M S«k m- T6-77.
^ Üi. A, J7. 9«R. 468.
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164 ^01^ Commtntar del E, Benjamih b. Jehud« xu den Sprüchen.
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ii^a ^D ,[3iü K^ö^] 8 .(^ü'jD3 3in3n ^üh) on^i dk ^d vpn^ \n'
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[pni ti^d] 14 »ntt^« ^no «in p ,n>"i /ihki non nn« ,no3 [niü
.>vr'noi rnu« im^rii^ [^2:0 lorr] 16 ♦vnn«o ^in:^ ni^h itro«
ir«irDii nnött» ^d idi^d ,(^^rD'i }a ,nnDi ,13K/i k^k^ iroj iDitt»
♦IDIO pK3 mo^ 1D1D rDn33 D^l^ro HtTiPttt !«• ,0,13 HD^^ l!>t!^in
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,p>^y piDD^ iDino [non i^^bi:] 19 ivi^i ;Drn ^y -jöd imi^nt^D
my ,njir«-i dj?d3 ij:nnn k^i in^'2:/i d« ^d ,'^nm hi^in nh idi^d
o ,ttt3iy n«ir^ 1D1D ,nön ^n: «inr ^ö «"d ,n^:jir dpd Mü'h ^i^Din
Kt^^tt^ iy ^ijnn^ • inon P]Tin mj? ,ti^jiyn p nn« dpd in^^srn dk
^[^nnnKa Dann \v^h] 20 .n^j^ k^i^ n^p^n p^o ^fj^Din ('^ini ,tt^jiy
^-'i 1) Richtig: pnn in3^T5'»1.
«) Deut 26, 5.
*'•« ' 3) In C. Mn. fohU: rn«D.
' ; '. *) K«thibh : D^3no\ '
6) C. H. : 1K.
•) Jes. 24, 19.
•') II. K. 18, 21. q*):i-\n n^pn riJVit^D).
8) Gen. 19, 15.
») Vgl. Raschi z. St.
»ö) Gen. 26, 34, , . . - -
") KHhibh: 'jl), "^ ''
> **) n^rn** ist dittographirt (vom folgenden Pj^Din).
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Noch ein Won über die in Krakau aufgefundenen Grabichriften. 165
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.('prKin piDcn '.n (h^r ,nr [j,-. npc* ^:, p^, pari] 2s' ''
onna nm^it ^,3pni /i^ni^x 'uin (»ruv« ,«,n 'i rrni.Ml 24 •
.n TDH [DK nn.^] 26 .rni,.yn nrp hdo nKi, (»«J ,(Jt,„, :
^rj 28 .,o,D i-K p..nr n.r^ Ki, -U, ,iD«i iJ inlnö ■■
[D'Ptt'T 'Dl] ,pPD t,j5,„l, 3^,„, ^^^j. ^^ ,,^,i, I . ; :
pn noDor ,(>Or,p, ,« ,^,, j„ ,^„^, ^^^,, ^,^^^ 1^^^^^, ^ ^« « n
on^ f:'m^ ,in3-r .tj'w ,;,np fp;i> ^r^, (u,,, , ,„ .\
.( rniirna^'D. iprn noj* d'w, >di ,;,dk dh i^«^ rp/,/,Dnpr ''■'
(Schlug, folgt). ».: ,i,. :;,"; . ./
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1':^
/ J(och ein Wort über die jungst in KraJcM iin/gefunJenen
Ofabschri/ten.
^ Von F. H. Wetsteln. >'
' t^ .^®? .!?°°'"e ich dem Wunsche des Herausgebers dieser
Ifonatsschnft nach und gebe hier eine Anzahl .onVachträgen
Bencht.gungen und Ergänzungen zum Abdruck der von S
auf dem alten Jüdischen Friedhof in Krakau aufgefunJenen
ÄSeS) t al^;^eS- h^ae. '''-^'^ ^'^^ '^'^^^^
*) IL Chr. 35, 13 (mn^xai Dnnm).
^) C. Mn. fehlerhalt : Nin.
«) Beide HSS. Schreibfehler: mjK^^
^ Psalm 1, 1 u, 8. w.
/ •) C. Mn. I^n.
•) Vgl. G. n-D S. 243, rad. t^)h.
'^) Kum. 4, 20. ^
haiAa t"^ \ ^' ^^'^ ^*®?^ ^**^* '^^' * '"t)'. Meiner Ansicht nach könnten
beide Lesarten vereinigt werden: -131 lü ".ß. .in ''"*' °*^^ ^^'^^^n
12) VgL K. .TD S. 259, rad. f^h. '' '
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16G Noch ein Wort üb« die ia Krakan aafgefund«.n»n Grabschriften.
Hamaeid" (Jahrgang 19O0, Nr. 33 u. 34 S 390) hat Herr
LanTau selber ausdrücklich erklärt dass ich der Erste ge-
wesen sei, der auf die bisher unbemerkt gebliebenen In-
schriften aufmerksam gemaclit habe.
.Mich mit der Weise der schriftstellerischen Thatigkcit
des Herrn Friedberg i«'^^»6«TT"finTr"pt'' heuTe be^
. wird sich eine andere Gelegenheit findnn. Für heute be
Tchränke ich mich auf das mir vorliegende Gebiet und begnüge
mich damit, seine Abschriften und deren De .nigen wo e
nöthig ist, zu yervoUständigen und richtig zu stellen. Bei der
Anferügung meiner Copien habe ich mich der pe.nUchsten
•^iJoS^^^^^^ Genauiglceit beHeissigt "- ,. f "^e da ur
bürgen zu können, dass die Inschriften wörtlich »o» wie 'cU
sie hfer wiedergebe, u n d n i c h t a n d e r s auten Ich habe
"d^e Epitaphien nach der Zeitfolge geordhet und fuge [m
Klammern] die Friedberg'sche [Fr.] Zählung hinzu.
I. [= Fr, I, S. 358].
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In der fünften Zeile sind die Buchstaben ]3ir . . K doiit-
lioh Iflsbar und ganz zweifellos zu pnpn« zu erganzen. Dass
•es sÄ^^ Grossmutter dis R. Mose Isser es (««Di>
/äterirc^^^^^^^^^^ handelt, kann einem Zweifel nicht unterhegen.
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ii.,
Noch eiQ Wort über' die in Krakau aufgefundenen Grabschriften/ 167
In dem Gedenkbuch der Synagoge, die den Namen des R.
M. Isseries trägt, findet sich (fol. 20a) folgendes Seelengebet :
^ön /no nvi^^in ^^\1tK dü^:) h't Pjor 'V"r3D3n 'd^j "h^jk idp
Und dem entsprechend daselbst fol. 28a die Eintragung:"!
^r n^ü 'X p i'ö^j ms inr«i r|Di\ Dass aber '•) nn^n) \^pn.-
'bn P)Dr 13 tJ«itr> der. Vater des R. Mose Isseries gewesen
sei, ist bekannt. R. IsserFs Mutter, Gitel, Tochter des R.
Mose Auerbach, starb demnach am 19. Juni 1652.
' ; IL [= Fr; 11, S. 359]./!^ ■'
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In Zeile 8 steht im Text nsCDJ, wofür natüdich «sraj
zu lesen und nach Mal. 2, 6, obwohl das Subject ein
Femininum ist, beizubehalten ist. Nach der bisherigen allge-
meinen Annahme^) hätte II. Mose Isseries ein Alter yon etwa
fünfzig Jahren erreicht und bei seinem Tode eine Lehr-
thäligkeit von etwa 33 Jahren hinter sich gehabt. Die Aus-
.') pnstn -vv, s. 4. ,^ßr n^^*?a i, i7b. ^'^l/:. i^ .1;.. j» *
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168 Nock bin Wort über mt In KrtHw aufgefundenen Grabschriften.
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sagen def Yorliegenden Itischrift widersteiten (^em, wie es
Bcheint Bekanntlich war Golde, die Tochter R» Scliechna'8
von Lublin, des Meisters und Schwiegervaters des R. Mose
Isseries, die erste Frau des berühmten Krakauer Gelehrten.
Da sie nun. am 3, Juni 1552 im Alter von zwanzig Jahren
vetstorben ist und tnan mit grosser Wahrscheinlichkeit an-
nehmen darf, dass ihr 1572 verstorbener Gatte nicht we-
sentlich älter als sie selber gewesen sein wird, so liegt die
Vermuthung nahe, dass die Lebensdauer und die L^hrthätig-
keit des R. Mose Isseries um je ein Jahrzehnt kürzer an-
zusetzen ist. Mit dieser Ansetzung stimmte der Bericht dos
David Gans, der bekanntlich ein Schüler des R, Mose Isseries
gewesen ist, und in seiner Chronik*) mittheilt, dass sein
Lehrer „etwa zwanzig Jahre in Krakau** thätig gewesen sei,
sehr wohl überein. ^ : . .,
I Wenn wir ferner sehen, dass die Yerstorbene (ZI. 3 der
Inschrift) ausdrücklich als ;io:}1 bezeichnet wird, so gewinnen
wir damit einen bestimmten Anhaltspunkt dafür, dass R.
Mose Isseries bereits im Jahre 1552 Rabbiner (31) in Krakau
gewesen ist. Seine eigene gelegentliche Bemerkung^) über
ieine von ihm in Krakau im Trauerjahre um seine Mutter
^(1553) vollzogene Trauung, bei der er „nach der Weise des
Gemeinde-Rabbiners" die üblichen Segenssprüche verrichtete,
ist demnach in prägnantem Sinne') zu verstehen. Damit ver-
trägt sich sehr wohl die von Dembitzer^) ermittelte Thatsache,
Jdass es damals das Amt eines T'DK bei der Krakauer Ge-
meinde noch nicht gegeben habe. Die akademische Lehr-
thätigkeit in seinem Lehrhause war und Wieb seine Haupt-
. beschäftigung, gerade so wie sein gleichzeitiger, nachmaliger
Schwager R. Joseph b, Mordechai Gerschon ha-Cohen in
erster Linie der Vorsteher einer Lehranstalt war. Dabei
wurden jedoch alle Amtshandlungen, die nach dem üblichen
Verstände des Wortes , dem Rabbiner der Gemeinde zufallen,
von jedem von Beiden vollzogen.
Uebrigeus erklärt sich die Thatsache, dass R. Mose
Isseries in seinen Werken R. Schechna von Lublin, bald
„seinen Lehrer und Schwiegervater'S bald nur „seinen Lehrer"
u.
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*) *in riD^ I, zum Jahre 5332.
l|\^;. t) ^^Q >5»^T zu TV c. 391, Nr. 2.
.t.
») Gegen M. Weissmann-Chajes und J. M. Zunz, ^J^^n '^'Vf S. 5
II.' Zusätze S. 24, Nr. 21. ^. ,._.,-- ' '
^^Vii'::-. : ;.;; ■*)'''t)1vnW3 I, 6a; 7a. ' • • '- • • . '. ■ .
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Noch ein Wort über die in Krakau aufgefundenen Grabschriften. 169
nennt^), und R. Joseph ha-Cohen bald mit dem Zusatz : ^meiüld-
Schwager", bald ohne diesen Zusatz erwähnt«), sehr einfach '
aus dem wechselnden verwandtschaftlichen Yerhältniss, in'
welchem er zu diesen beiden Gelehrten gestenden hat. Nach
dem Ableben der ersten Frau, als er in zweiter Ehe die i !
Schwester des R. Joseph ha-Cohen heimgeführt hatte, untei»-
lässt er es natürlich, R. Schechna als seinen Schwiegervater
zu citieren und vergisst niemals R. Joseph ha-Cohen als
seinen Schwager zu bezeichnen. >,, '
IlL [= Fr. VII, S. 361].;
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Die Inschrift bezieht sich offenbar auf die Mutter des
R. Mose Isseries, die demnach am 10. Tebeth 313 = 27. ,
Dezember 1552 gestorben ist. Demgemäss ist am Ende der !
ersten Zeile der Name i?r^« zu ergänzen. Von selbst ergiebt M -^*^-V
sich die Ilinzufügung der am Ende der fünften, sechsten und i :
siebenten Zeile undeutlich gewordenen Buchstaben. Dagegen fi iHÄi'^
ist mir das letzte Wort der dreizehnten Zeile und die ganze ' • !
vierzehnte Zeile bisher völlig unlesbar geblieben. Die meisten
Wendungen der Grabschrift sind dem alphabetischen Liede
am Ende der Spr. Sal. c. 31 unter akrostischer Anlehnung
an den Namen Malkah (v. 22. 21. 20. 14) entnommen. Die
^) Vgl. z. B. nro "»sin zu r^yc, llO, Nr. 4; zu n-Ut c. 650, Nr.
8; EGA, Nr. 30. 44. 45. , , ; ^;
*) Vgl. z. B. ntt^D ''5'in zu mn c. 467, Nr. 11; BGA. Nr. 111. '
I > li'^^- • •' ■ ' ■
0
■("
•••4 .'f;
1 ? r
:».-,'
, t.
■ /}
■■'JK,
17Ö Noch eiD Wort üb« <is in Krakau »ufgefundonon Giabscliriften.
Verstorbene war die Qiitthi des R. Israel Isserl, der nach
'seiuem Schwiegervater auch R. Israel Lasers genannt wurde,
und . die Mutter des B. Mose Isseries. Nach ihrem lode
erbaute ihr Mann im Jahre 1553 mit den von ihr hinter-
lassenen reichen Mitteln das bekannte Bethaus, das den
Namen. ihres Sohnes trägt. An der Südwand dieses Bethauses
befindet sich folgende Inschrift:
.* ■ . IDT^I .TDpn TDD^
n''3 n:jnrr ^ddjd
^:-'
*" ' I, i
u.
Vi
'
•H i. '•
.■'X, P
"^
^'
•■ J •■
■'./■./.'•• .1-:-.:' '\ *tJ«1tt>^ "D^« 10
Die Sterne am Ende der achten und zehnten Zeile finden
Biet ebenso in der Inschrift. Im Gedenkbuch der hiesigen
a-n (fol. 17a) findet sich die Eintragung «m HD^ö '10 nött^il
Wj dp n-n ir-i «nn nr i^tra npi:^^ \r^w ii^yn ^'r (hiy^« n nn
1) Wenn Herr Friedberg in seiuem piSl nimS 'D, S. 40, Nr. 29
annehmen möchte, dass der Vater vielmehr Elicser geheisaen hätte, so
ist eeeenüber der wiederholten Erwähnung des Namens in den verschiede-
nen Qedenkbüohern Inder Form ntJ)S« und im Hinblick auf den Zunamen
Wim'? den sein Schwiegersohn R. Isserl führte - vgl. zum Ueberü.
die Angabe Friedbergs selber a. a. 0. S. 41 - diese Yermuthung un-
haltbar. Ebenso unmöglich ist es, diesen R. Eleasar mit R. Elieser
Schrenzel aus Lemberg, wie Friedberg a. a. 0. S. 88, Nr. 26 unter-
Berufung auf die Abhandlung n^Ktfl Dttr des Joseph Cohen-Zedek (im
Oiar ha-Sifrut V, S. 64) thut, zu identificieren. Denn nirgends findet
sich hei unserem Eleasar, der, trotz der gegentheiligen Behauptung Fned-
bergs (S. 88, 39), in allen Eintragungen consequent so und nicht
anders genannt wird, der Zuname Schrenzel. Dazu kommt, dass R.
Isaak, der Enkel R. Eleasars und Bruder des R. Mose Isseries, der (nach
den Angaben auf seinem Grabstein und im Üedenkbuch der p-n) lo85
aU Gatte und Vater, ja vielleicht als Grossvater, gestorben ist, unmöglich
der Nahiensträger desjenigen R. Isaak Schrenzel gewesen sein kann,
der erst im Jahre 1582 ein Bethaus in Lemberg erbaut hat, wie Cohen-Zedek
u. Friedberg zur Unterrtützung ihrer Identification annehmen wollen.
^•»•,lV\.;y;;-fi;.>^4
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'• ."^Ü^l'.-l'V if '1' ^-»^ jjj*:
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Noch ein Wort über die in Krakau aufgefundenen Grabschriften. 171
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und im Gedeukbuch der Synagoge des R. Mose Isseries (foh
19b) folgender ausführlicher Vermerk: r\V'\^)Ln 'Ott^i '^^^« IWV
n^pnt^iDr^ no^iyS nD^nt^ ^"r -irp^« 'lina hd^d nri 'id nr^^iri)
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1 }0K py p2^ 'V^pisri D'pn)t iKtr Dpl^ Dass die hier erwähnte
Krn r\Dhü oder fiD^O n^T mit der n^hü des Grabsteines identisch
sei, ist nicht zu bezweifeln. 'j ^
IV. [= Fr. XI, S. 363]. ^ • ,
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Die letzten vier Zeilen der Inschrift hat Herr Friedberg
entweder fortgelassen oder abzuschreiben vergessen. Dadurch ^ ^
ist der Verstorbene fast zwei Jahrhunderte jünger geworden.
R. Jesaia b. Mose aus Bar starb nicht im Jahre 1741, sondern j
vielmehr am Montag, 13. Tebeth^) 332 == 30. Dezember 1571. ; '^
In der That wird er im Gedenkbuch der p-n, (fol. 33b) unter ;it
den in diesem Jahre Verstorbenen aufgezählt. Die Notiz über j^.j;,
ihn lautet: iriD^J Hnr\v ntrö id '^rr^ inno jnorj yhn iidt' •!■'•
jOK -löKii [pv] p^tr 'yi:i -i«t^i i?nw r« ov n'n^L^n. ;- :- •
V. [= Fr. IV. S. 360].i ■ -
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1) In der Datierung steckt jedenfallß ein Fehler, da der 13. Tebet .
332 ein Sonntag war. •. • ' \^:': tt'Util ^ ■ ' • ^'iMMlf^''«
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172 Noch ein Wort über dti In Kratw anf^fundeuen Grabschriften.
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''i^^;(1n Zeile 4 stfcbt ausdrücklich rjp und nicht r^r, wie Herr
Friedberg gelesen hat. Der Terstorbene wird im Oedenkbuch
der p-n (fol. 37b) mit den Worten: '^^r DWn T3 ^tr>D '1 /lött^il-
erwähnt. r«'
VI. [= Fr. IX, 8. 362J.
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Demnach starb der Almosen-Vorsteher J. Nafta^^^^^^^
b Mose am Freitag, 22. Tammus 345 =19. Juli 1585 und
Ärlde" R i:gamin Seeb Wolf, der 42 Jahre lang das
Amt 'des Vorbeters bekleidet hat, in der Nacht zu Freitag,
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Koch ein Wort über die in Erakau aufgefundenen Grabschriften. 173
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26.^) Marcheschwaii 346 = 18! November 1585. ' Das Mo-
nument befindet sich neben dem Grabstein des B. Isaak b*
David ha-Cohen Splra, des Schwiegervaters R. Meirs von
/ Dublin, der hier als Lehrhaus-Vorsitzender im Jahre 1582
gestorben ist, woraus sich schliessen lässt, dass beide wohl
zu den angesehenen Gelehrten unserer Vaterstadt gehört haben
\ werden. Die letzten sechzehn Zeilen der Inschrift hat
Herr Friedberg überhaupt nicht mitgetheilt. Seine Identifi-
cation R. Nafcalis mit dem 1727 erwähnten Gemeinde-Vor-
steher R»Naftali ha-Leviist selbstverständlich un -
möglich.
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VII [= Fr. VIII. S. 862].
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Herr Friedberg hat nicht nur die wichtige Jahreszahl
sondern auch die letzten fünf Zeilen der Inschrift fortgelassen.
Im Gedenkbuch des p'n heisst es von dem Verstorbenen
(fol. 47a). «"» pb2 'D '1 or b't aybt^ Tino p fo^J3 Tnn notr^i
p'tb H'tt^i ron* Demnach starb Benjamin b. Eljakim oder
Eljakum am Mittwoch, 3. Juli 159L ipat. ;.
VIII. [= Fr. V, S. 360].- \
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>) Vermuthlich ist rD statt VD zu lesen, da der 26. ein Montag j;: l,f||||,
. Der Sterbetag wäre demnach der 15. November 1685. ' l^f^'v!*
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X74 Noch ein Wort über ni# in Krtkau aufgefundenen Grabschriften.
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' So lautet die v o 1 1 s tä n d i g e Inschrift, Das Wort
nö^K; ZI. 13, ist Yerßchrieben für /ijöf^«. Aus dem Umstände
dass die Verstorbene weder hier noch im Qedenkbuch der
p-n (fol. 49a) als n^jDi bezeichnet wird, geht hervor, dass
ihr Gatte hier nur als einfacher Privatmann gelebt hat, —
zugleich ein neuer Beleg für den Nachweis des J. M. Zunz
in p^n TP S. 21. Da nun, wie Dembitzer (>dv rh'h^, 1, 6ab)
beweist, vor den Tagen des «"öl der Titel eines Rabbiners
'hier überhaupt nicht üblich gewesen ist, und, wie oben (S.
/ 168) nachgewiesen ist, auch die Frauen der damaligen Vor-
sitzenden eines Lehrhauses als „llabbinerinuen" bezeichnet
werden, so wird man zu der Annahme berechtigt sein, dass
R, Elieser Aschkenasi hier auch nicht an der Spitze eines
'Lehrhauses gestanden habe. Zu den hier verstorbenen Fa-
milienangehörigen des berühmten Mannes gehörte übrigens
auch sein I Schwiegersohn R. Simon Simmel b. R. Chajjim
öipID; von dem wir im Gedenkbuch des p"n (fol. 61a) lesen:
ror. jVD n .':i D1\ Die Grabschrift R. Elieser Aschkenasi's
hat übrigens Herr Friedberg (jrD? r\mh, 8. 82), wie der
Augenschein lehrt, nicht sowohl aus Wolf, bibl. hehr. IV, p.
1211, als vielmehr aus pi^n Ty, S. 175, Nr. 12 abgedruckt,
ohne diese letztere Quelle zu nenuen, ^
^ IX. [= Fr. VI, S. 361],
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Noch ein Wort über die in Krakau aufgefundenon ^Grabscbriften, 1.76
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Bei Friedberg fehlt die letzte Zeile der Inschrift. Dass die • .
Verstorbene eine Brudertochter des R, Mose Isseries gewesen ,
sei, obwohl ihr Vater hier Samuel Isaak. anderweitig aber^'^'
nur Isaak genannt wird, bezweifelt Herr Fr. mit Unrecht.
Derartige Abweichungen in der Benennung desselben Mannes
sind in den steinernen und papierenen Urkunden des 16. ü.
der späteren Jahrhunderte eine alltägliche Erscheinung^). Im
Qedenkbuch des p'n z. B. heisst der Schwiegervater des R,
M. Auerbach (des Vfs. des D''jpr iTiBV 'oj einmal (fol. 112a)
nur L 0 e b und wenige Seiten später (fol. 114b) Joseph r.,,
Jehuda Loeb. Auch des letzteren Vater wird einmal <, i!l Yi^ J
bloss Mose, ein andermal „Aharon Mosche* genannt^). »
Dazu kommt im vorliegenden Fall, dass das Grab sich in de^' *
Nachbarschaft der übrigen Verwandten des R. Mose Isseries,
derjenigen seiner Frau Golde (oben S. 167), seiner Gross-.. .-;
mutter Gitel (ob. S. 166), seines Vaters, seines Bruders, seiner Yj,;;,
Schwester und seiner eigenen befindet, f Unmittelbar neben , \
ihr ist noch dazu die Ruhestätte der .«n priit^ '1 r\1 ono JTiö
[tr^nO'K 'i]", von der feststeht, dass sie ihre Schwester und , ^^
die Brudertochter des «"ot gewesen ist.' J^M '
X.^[= Fr.'x; S. 362];-S:H
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^ So lautet wörtlich genau der jetzt leserliche Rest der,
Inschrift. ZI. 1 — 3 u. 5 — 6 sind deutlich lesbar« Am Ende
der 4. Zeile fehlen 1 oder 2 Wörter. Von der 7. Zeile ist
nur das Schlusswort HD^ zu entziffern;; Von ZI. 7 an wird
1:
») Vgl. z. B. m e i n e D"»:«^"» mi<Dp:DD Jiraoip, S. 36. Dort lautet
eine Unterschrift : prcb tD'^*:tt> V^D nVD PjDT» SKir"» TiniD K"«^a ""^K*
Und S. 48, Nr. 26 lesen wir : plTD'»*? S')D n^D .TID p "'S«*
Identität der Personen ist nicht zu zweifeln.
An der
»).ygl. D''p'»ny Dnnn, S. 23, Anm..2. ^HÜ.ifr'fi i
^ » •'II I. <..'/■ kj ** ■',
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der ResI; nach Wolf,, bibl. hebr. IV, 1206 wie folgt zu er-
gänzen lein.
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; ,.;Y J-^^® Anmerkungen des Herrn Priedberg zu dieser Örab-
sctrift (a. a. 0. S. 363) enthalten nichts Neues und geben
nur die Bemerkungen Halberstams zu pi^n y]^, S. 181, Nr.
33 wieder, ohne diese zu erwähnen,
'- »Von verschiedenen weniger sachverständigen Personen
Bind die neuen Inschriften bereits copiert worden", sagt
Herr Friedberg (a. a. 0. S. 357). Das Urtheil über seine
eigene Zuverlässigkeit und das Maass seiner eigenen Sach-
verständigkeit kann ich nach diesen Proben getrost dem
'Urtheil der wirklich sachkundigen Leser überlassen.
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€in yimulet 9er Sammlung Strauss").
, Von Albert Wolf.
i^:^ Im XXIII. Band der „Revue des Etudes Juives" (S.
136 flF.) beschreibt Mois^ Schwab unter der Ueberschrift :
Les medailles de la coUection Strauss, neben anderen Stücken
ein Amulet unter No.. 3, und weiterhin (S. 317) giebt Güde-
mann unter der gleichen Ueberschrift eine Verbesserung der
von Schwab gegebenen Lesung der Inschriften dieses Stückes.
Es scheint keinem Zweifel unterworfen zu sein, dass das in
der Strauss*8chen Sammlung vorliegende Exemplar dieses
Amulets, ebenso wie die 2 weiteren im Münzcabinet der Pa-
riser Nationalbibliothek befindlichen Exemplare, die Schwab
ebenfalls vorgelegen haben, von sehr schlechter Erhaltung
sind. Doch auch das im Besitz von Güdemann befindliche
Exemplar dürfte bei weitem nicht so vorzüglich erhalten
sein, wie die 2 jüngst in meine Sammlung gelangten Ex-
emplare, nach denen die richtige Lesung unschwer zu ge-
ben ist.
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Jf- V*) Bericht igu n g. In dem Artikel: „Zweiauf Judentaufen be-
zügliche Medaillen" (44. Jhrg., S. 539 f.) ist versehentlich der Wortlaut
der Randschrift der dort zui: Beschreibung gelangten zweiten Me-
daille nicht mitgetheilt. Die Randschrift lautet: WENN DIE MAUS
DIE KATZE FRISST DANN WIRD EIN JUD EIN WAHRER CHRIST.
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Ein Amalet der Sammlang Siranei.
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Das Stüok zeigt auf der Schauseite 4 concentrische
Kreise, über welche ein an der Spitze ausgespartes Penta-
gon gelegt ist. In der Mitte zeigt sich das Haupt Christi
mit der Glorie^ von vorn gesehen. Darunter liest mao : '
D^:d Dn^ (Schwab hat: D^icn). Ueber dem äussersten Kreis
befindet sich von einem Perlkreis umgeben eine ringsum
gehende, mit einem kleinen f beginnende Umschrift. Schwab
giebt dieselbe folgendermassen wieder: »assemblages bizarres !
de lettres ': n':}p)v ,n)n' ,mp ,(? noit^no) wt^ü^nn. Puis, des -
fragments des vereets d'Exode, III. ' 16 ; Psaumes, LXXII. '"
17, et leaie, IX. 5. En plus petite circonf^rence, les mots : ;,
Yoatsel, Gabriel; richesse, paix«. Güdemann stellt diese Le-'j
sung richtig, und die Umschrift lautet thatsächlich so wie
dieser angicbt: (Jirmija 23. 6) , ijpi^: mr i«i,T ir« )ür nn '
dann folgt Ps. 72. 17.: lötr pr iTDir '^o^ üh)vh lor M' und
weiter folgt (Jesaja 9. 5): ly >3K inj ^K ^yv K^D löKt Ki,TV j
DDtr iiTi Zwischen dem ersten und dem zweiten Kreis, über 1 '
der Basis des Pentagon lesen Schwab und Güdemann rich-
tig die Namen: nrt^i.T / VW)n' J mir.T'/ VW> / w\ unter
der Basis des Pentagon lesen die Genannten ebenfalls beide
richtig (Exod. 3. 15.): / nrr / nn / ühvh / ^or / nu Zwi-
schen dem 2. und 3. Kreis findet Schwab : „les abreviations
de mystere cabalistique : h'^/) / D / ) / 2 / '1^^ / 13 / '2*
Güdemann hingegen liest: h^ r^'rD 'h' 12 (oder p) n und
sieht in ^b^ die kabl»alistische Abbreviatur von: J?T K^ i?«W
oder von: D*ö' ^TK^^ V2}2 hingegen erklärt er,' unter Hin-
weis auf: D^rj; n« yon Elieser Zebi Safrin aus Kamarua,
ed. Przemysl, 1882, s. v. als einen Gottesnamen. In Wirk-
lichkeit aber wollte der Veranstalter dieses Stückes, in dem
wir wohl sicher einen getauften Juden sehen dürfen, mit
den 5 Worten dieses Kreises auf den Gottessohn hinwei- ,
sen, und sind dieselben gewiss : h"C^ / (Ps. 72, 17) pr pj / •
(Jes. 9. 5) 1^> / 13 / (Jes. 9. 5.) p zu lesen.' Zwischen dem 3.^
und dem 4. Kreis endlich lesen Schwab und Güdemann:
bn) / l«tt^ / W 1 2)v: I ro^ In Wahrheit aber will hier der Veran-
stalter auf das Gotteslamm hindeuten, und setzt hierzu die Worte:
^m / }«2r / (Jes. 53. 7) nitt / :3tr3 / V22 auf das Amulet.
Die Rückseite zeigt ein Quadrat, das durch 2 senkrechte
und 3 wagerechte Striche in 12 Felder getheiltist, in welchen
das Tetragramm in den verschiedenen Buchstaben Verstellun-
gen wiedergegeben ist. Um dieses Quadrat ist noch ein
zweites gelegt und der Zwischenraum auf allen 4 Seiten
durch eine Umschrift ausgefüllt, die aber weder Schwab
noch Güdemann erwähnen. Dieselbe lautet : / D^iy^ 'Dr nt
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Honatsicbrift, 45. Jahrgan;. :if
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356 Uikundlichos Material gitr (Jo»chi(bt« der Eg^icr JtKlcngeincindc.
Sachen aller ist ein bwteidiger geweien der Edel herre Matcis
Slik, dizzeyt vnser pflcger, viid das nu das alles also gehalten
werd als oben stet gescliriben, So geben wir Ihirgenneister, Rat
vnd gemeyn disen brif mit aller vnser willen vnd wissen mit
vnserm grossem anhangenden Insigel versiglt, der geben ist
nach Christi gepurt virtzehenhnndert Jar vnd Im xlvjjjj [=4i)J
Jar am dinsstag nach Qnn.simodogeniti [=22. AprilJ. '
S"*
ii.
Fol 90.
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23. Mai Uii;^.
v!'J% Wii". Burgerineister, Rate vnd gemein der Stat Eger Be-
kenhen offenlich an disem brief vor allen den, dy In sehen
oder hören lesen, Nach dem vns Sinohel Gnmbreclit vud Josep
dy Juden vnd Sara katschmanin vor her etlich Jar vnnser Juden
vnd Judin gewest sein, auf vertrag vnd sy mit vns gehabt
haben, haben sy sich wider mit vns vertiagen also, das wir sy
von newen aufgenomen baben für vnser Juden vnd Burger vnd
nemen sy auf in kraflt diz briefs Sechs Jar, zu Sand Jörgen
tag vergangen nach einander zu rechen, dy zeit sy bey vns
• wonen mugen, vnd wir sy als ander vnser mitburger gen der
menniglich, es sey awszwendig ader inwendig, geistlich oder
werntlich gerichten etc. [Von hier an lautet mit ganz un-
wesentlichen Abweichungen der Text gerade so wie in der voran-
gehenden Urkunde(S. 353) bis zu den Worten „vor alter herkommen
vnd recht ist" (S. 355 oben)]. Auch sullen vns die Juden jerlich
geben czweihundert guidein Rli[einischJ zu geschoss vnd zins Dy
vorberurten gesatzten Jar aws vnd aufSant Jorgentag nehstkomend,
mit dem ersten Jar zinss anheben, domit sullen sy gen uns, vnser
Stat entbrochen sein, alle andern Sachen vnd ausgeben wy das
menschen synn erdenken mochten, vnd wir wollen In gnedig
sein in allen Sachen vnd sy von der stat wegen halden, das sy
von vns der stadt vnverdcrpt bleiben sullen, auch was vnser
burger. vnd levt dy vns zusteen schuld vber funff guidein zu
In -nemeni sullen Sy leyhen funff guidein vmb einen groschen
zu iglich Wochen, vnd das haben wir der Stat zu biten auf
Sechs guidein ein guten groschen zu yder wochen, dorüber sullen
wir dy Juden vorher nit dringen noch anczihen, wer auch das
(ly benanten Juden peten, Ir kinder, bruder, eydem, freind ader
frembd etc,[bis „Sulcher Sachen" (S. 355 unten) genau nach dem
Wortlaut der vorangehenden Urkunde, doch ist „sechs Jar vor Sant
Jörgen Tag" entsprechend dem Eingang gesetzt. Weiter heisst es
dann:] „Sulcher Sachen sein bedeidinger gewesen der Gestreng
l
■7'
IJcuc auf dem jüd. Friedhof in Krakaii aufgcfundono Orabschriftcn, 357
yest Ritter Her Jobst von aynsidl zu Tirschaw, vnsers gnedigen
Uern Sekredar, vnd dy erbaren weisen Caspar Junkker, paul
rudusch vnd franz sciseller (?), Dy zeit vnsere rats freund, das
Im das also gehalten werd, als oben geschriben stet. So geben
vir" [etc. wie in der vorangehenden Urkunde (S. 356 oben); das
Datum] „der geben ist nach Cristi geburt M 1 1 11 c vnd im Ixjjj Jar
am Montag nach vnseres Herren hymelfart [==: 23. Mai 14()3].
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Neue auf dem jüdischen Friedhof in Krakau
aufgefundene Grabschrif ten.
Mitgethcilt von B. Frledbergr.
Den erfolgreichen Bemühungen des Herrn Sauiuel Landau
hierselbst ist es gelungen, eine ganze Anzahl von Grabsteinen
auf dem hiesigen Friedhof, die, bisher unbeachtet geblieben
sind, theils weil sie tief in die Erde eingesunken waren, theils
weil deren Inschrift für unleserlich galt, zu Tage zu fördern
und der Entzifferung zugänglich zu machen, , Von verschiedenen
weniger sachverständigen Personen sind die neuen Inschriften
bereits copirt worden,- und da zu befürchten steht, dass durch
willkürliche Lesung und unrichtige Beziehung der Angaben
die Geschichtsforschung über unsere ehrwürdige Gemeinde auf
Abwege geführt Averden könnte, so habe ich mich entschlossen,
die bisher aufgefundenen Epitaphien als Anhang zu meinem,
vor drei Jahren in hebräischer Sprache ersclüenenen Buche^):
„J]pitapbien von Grabsteinen : des israelitischen Friedhofes zu
Krakau liebst biographischen Skizzen" der « Oeffentlichkeit zu
übergeben und in kurzen Notizen das Wissensw^erthe über die
Verstorbenen, deren Andenken der Vergessenheit entrissen ist,
\ ^) ]nrT mmS [= t'V"?], Droliob^cz, 1897,8. Nacliträge, Bcriclitiguiigca
und Zusätze dazu lieiferten damals die Hcrnui Harlcavj, Pavid Kaufmann
8. A., Joscj)h Cohen Zedelc, Joscpli Lewinstcin, M. Brann u. F. H. Id-
stein, (a. a. 0. S. 84—94), denen allen ich hier nochmals für ihre Be-
mühungen herzlichst danke. Vgl. die Besprechungen in der Beilage zur
„Jüd. Presse", Jahrg. 1897, Nr. 10 u. „Neuzeit«, Jahrg. 28, Nr, 3ff.
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358 Ncir auf dem jöd. Friedhof it. Krakw aufgefundene Orabschrifte.i.
eien gedmckten nud ungcdiucktoii Quollen boi/iibringon.
[ nerkowit/,, cl«r mir bei der EntdtTeruiig dfir InschnlUm
aus an der
Herrn M. l»ci fvv;.T xc.., ^.^ .. ^,..
helfend zur Seite gestanden hat, sage ich auch an diesei btelle
meinen besten Dank.
I.
FrauOuteL Tochter des R. Mosche, gest. Sonntag,
27 Shvan 312 = 19. Juni 1552. Im Gedenkbuch der p'^n
findet sich folgendes (fol. IGa): V'i nwü 'i n^ >^l^u 'iü nntrji
('ttnm^Ho^K 'm oh Offenbar handelt es sich um die Mutter
des R. Israel Isserl, (ks Vaters des R. Mose Isseries {k'^üiX
der mit ihr in derselben Reihe begraben ist. Die Inschrift
hat folgenden Wortlaut: '
» '
c . ♦
.HD
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lt..:». ... I .1
.;?r.
i\\
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^to\l nnD • . . . .
II.
Frau Golde, Tochter des R. Schechna, gest. M.Siwnn
;U2 =^ 3. Juni 1552. Ich habe bereits in V')b Nr. 7 bemerkt,
dässR.- Moses Ij=iserles in erster Ehe mit einer Tochter des
R. Scheclitia von Lublin«) verheirathet war. Durch die vor-
liegende Grabschrift erfahren ^vir, dasä diese erste Frau im
jugendliclien Alter von 20 Jahren gestorben ist. Im Gcdenk-
/. : i •.-:• ! ; ■! r. ■ I"- .■ ■ ^' '•■■'■'
• /
») D'ui lotztcii 4 Wolter sind Im Godcnkbuch oin Zusatz von späterer
Hand. Walirschcinlich hat K. Isserl den Zunamen wimh von scincni
Schwicgertat^r R. EHescr, dem Vater seiner Frau Malka. Vgl. mein
nS Nr. 29. . ,.,<
«) il. Mose Isscrlcs citirt ihn in seinem ntro ^m 7.nr rv f. » IJ^,
No. 4 mit den AVortcnf )"^ wsf i"-inö ^cn mo yMin ^h p^n»? no. Dia Ab*
kürznilg y'tr :nr nx3 n^n'ir. — •
Mf
Acne auf dem jud. Friedhof in Krakau anfgcfundönci Gi^abichriftcn. S5^
H>\^
buch der p"n (fol- 1(5») lesen wir (lemciitsprecViend: 't: ddb'JI
.e">i.r KJ:Br ^"-^-o rs k-6k3 Die Insclnift lautet-,,,,,- jf
^üv n3 -)3tr t'y ^in . ; . ' " ;\^"^ • -
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R David b. R. Ephraim Saba (kdd), gest. Freitag,
18. Siwan 335 = 27. Mai 1575.' Näheres über ihn vgl. m
^-^^ Nr. 30. Jetzt bin ich in der Lage, den ganzen A\ort-
laut seiner Grabschrift mitzutheilen. ' ' , , ,
nü'»i yw tnmnn
olriy ^pnx oy . .
n^vo ^»' n3^r^3
'•'i'
) = ms in^Dir*
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360 Nene auf dein jüd. Frfedliof in Kraktu «nfofofundcne Grab Schriften,
R. Mos che
23. Tebeth 337 =
gendes steht:
b. Taiiclinm Gins, gestorben ' Montag,
13» Decbr. 1576, auf <lessen Grabstein fol-
; HDD y'2 '2 DV :
' ■ ^<^ö :?ry nnnD
•: ^■ ■ ; y ■
. Frau Ealiel, Gattin des E. IJlieser Aschkenasi, gest.
den 1., begraben Sonntag, 2. Nissan 353 = 4. April 1503. Dass der
in weiten Kreisen bekannte K. Elieser Asclikenasi, Vf. des Esther-
Commentars 'n "»ti^VD, hier als Privatmann gelebt hat, ist bereits von
J»j,M^ Zunz in seinem lynche pTin w (^^i"l• w- »^- "^'O ^^^^^'
getheilt worden. Sein Todestag ist im Gedenkbucli der liie-
sigen p'^n (fol. 44 b) angemerkt und in meinen f'i*^, S. 82, habe
ich nach Wolf, bibl. hebr. IV, p. 1211, die Inschrift seines
Grabsteines neu abgedruckt. Jetzt ist nun das Grab seiner
Wittwe und der dazu gehörige Grabstein entdeckt worden.
Das Gedenkbuch der p''n (fol. 41) a) enthält über die Heim-
gegangene folgende Notiz: y^r^r^ n^D^s * • • n3 bni 'p nDtr:i
.Y'W 1D>J'3 'k DV MJDrN n«v5 - Die Inschrift lautet wie folgt:
'"' ' ..:' [nül-iD .hp ■
njt'Hpi nuvD :D^'':y ^v '
,
■i i
1
4
Nene anf dorn jnd. Fricdbof in Krakau anf^efiindenc Grabschrifton. 3ßl
nnm:o ran^p^ ns '
y^'T
VI.
Frau Särel, Tochter des R. Samuel Isaak «'^-). Das
Gedenkbucli der p''n berichtet über sie, dass Frau Särel, Tochter
des R. Samuel Isaak R. Isser Is am 22. Cheschwan (- 8. Novbr.
J610) gestorben und Dienstag, 23. Cheschwan 371 begraben
worden ist. Ich weiss nicht, ob sie die Tochter des R. Isaak
b. R. Isseries, der 1585 gestorben ist (vgl. f^i^ Nr. 34), und
also eine Brudertochter des x'^o-| gewesen ist, weil weder auf
dem Grabstein noch im Gedenkbuch der p''n bei diesem
E. Isaak der Zuname Samuel erwähnt ist. ,! Die Inschrift hat
folgenden Wortlaut: •' ■.*•'. f. .
• • - ■ na :.p''^b ' •• 1 'b 'liit
71 : T
nn\i n^ö^ bh
Vit. ' '
Unweit vom Grabe des R. Moses Isseries fand sich der
Grabstein der Frau Malka, vielleicht der Mutter des R. Moses
Isseries (vgl. V'^b Nr. 26). • Von der Inschrift ist nur folgendes
klar leserlich: .»
tntt'D :n3tD3 •', "' ■
. ♦ • :nn^3 n'rrD
,-I
' ' .^
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vi
862 Neue auf <fcin jiifl. Primlliof in Kmkan «nfpcfniKlcn« Grabscliriflcii.
VIII.
R. Benjamin b. R. Eljakim, gestorben 'l
bis 1081)), dessen Gmbschrift wie folgt lautet:
. . (= 1540
^'H p\^:i
r/'n H)r\ ]r>H:
..!<\ .-^^^ ■ . •
, p :]^D>J3 . . .
riii'- '" ,: .: •■ .
i :d^p^^« Yinü
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: cnvtrn yT,3 iDti^
jif' !l j 1 ^
•
1 . ■ •
'■• ■ ; IX.
. , Der Vorsteher R, Naftali b. R. Mosche, vielleicht iden-
tisch mit R. Naftali ha-Levi (??), dessen Unterschrift sich
unter denjenigen der Gemeinde- Vorsteher im Gemeindebuche
unter einem Actenstück vom Freitag, 28. Tammus [vielleicht
Schreibfehler für den 8. Thammus, da der 28. nie ein Freitag
sein kann] 487 = 1 727 und öfter findet. Ausser der Schilderung,
welche die Inschrifl des Grabsteins von ihm giebt, ist nichts
über ihn bekannt:
» ■ ■
M)iV in« ]\^n2 n'>3!i >DiNn "^w
n-iin:i c^tM^• nKi>3 Gni3Xi ntan
■ "»^nDJ Yin c^*^<1^ lo^byi) on^ isiiü
V^ D^^Diin insD v^:n3 bp hk/d 'id
pix ''K3J D^nVsv ^b^ iJip px") r\)^ ■
4 ♦ ♦ ü''ü2 Tr^Vi Hno . ♦ ♦ D^^^:i , ♦ . 3
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il u<,
• ' ! ' I
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4 !•.
R. Koppel, dessen Grabschrift Wolf a. a. 0. IV, 1207
bereits mitgetheilt hat. Der bereits 1808 renovirte Grabstein
ist jetzt in beschädigtem Zustand wieder aufgefunden worden.
Die heute unleserlichen Stellen habe ich nach Wolfs Mittheilungen
in [Klammern] ergänzt. .-- ""
Nene tuf dem jnd. Friedhof in Krakau aufgefondcnc Grab»chriften. 3«5
in [i. hi:i] ^nj r\2i n^yp num
(•n3tr ^KiiiDD [(*m^l^*] n-nnn
p ^>E)Kp -i"-)inD p«:in i^n
j iniJD ^y yocr] nKnp «ipi
uts33 inypn^i hd^ nnnD 3im . _ .
!i ■ .[ytnn nxnn u'
Auf der Rückseite steht: ' '^5! *'|! '
.; .DH^ 3K^n^ npnii «ts^np
XL
'H(-
R. Jesaiab. M 0 s e, gest. im Jahre 50 1 == 1741
{st auf seinem Grabstein leserlich geblieben :
Folgendes
p n'»ytr^ Yinü
pyü y^T nrD
XII.
« .
.c
'-*■".' ♦*'»•
R. Zadok b. R. Seelig d^'x-), starb m jugendlichem
Alter am Donnerstag, 28. Tammus 507 (=6. Juli 1747) U.
war ein Bruder des von mir erwähnten (f^i^ Nr. 74) R. Mena-
chem Nachura s^'^-). Die Grabschrift lautet :,^^, . .
[üj^jtrs T)n -iK^^ tt*^«
1) Bei Wolf Vennnthlich ein Druckfehler für nijw
«) Nach Wolf standen hinter den Worten naw^HXioa noch die Worte:
niyr 'nh h>h2, deren Spur nicht mehr erkennbar ist. VieUeicht sind sie be-
reits bei der Renovation des Steines im Jahre 1808 fortgelassen worden.
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Begründet von Ör, Z. Frankel,
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fortgesetzt von Professor Dr. H. Graetz.
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Neue Folge^
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T&~Verein" mit Fror I5r. David
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gerufen und herausgegeben von. vr, ,;
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.Lot,
& Galvary & Co..
19Ö0.
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V•->Jfe•'^■'^
^'cuc auf den) jüd. Friedhof in Krakau aufgefundene Grabschriften, 357
yest Ritter Her Jobst von aynsidl zu Tirschaw, vnsers gnedigen
Hern Sekredar, vnd dy erbaren weisen Caspar Junkker, paul
rudiisch vnd franz sciseller (?), Dy zeit vnsere rats freund, das
Im das also gehalten werd, als oben geschriben stet. So geben
vir" [etc. wie in der vorangehenden Urkunde (S. 356 oben); das
Datum] „der geben ist nach Cristi geburt MUH c vnd im Ixjjj Jar
am Montag nach vnseres Herren h^melfart [= 23. Mai 1463].
l
• ■ #
Neue auf dem jädischen Friedhof in Krakau
aufgefundene Grabschriften.
Mitgetheilt von B. Frledbergr.
Den erfolgreichen Bemühungen des Herrn Samuel Landau
hierselbst ist es gelungen, eine ganze Anzahl von Grabsteinen
auf dem hiesigen Friedhof, die bisher unbeachtet geblieben
sind, theils weil sie tief in die Erde eingesunken waren, theils
weil deren Inschrift für unleserlich galt, zu Tage zu fördern
und der Entzifferung zugänglich zu machen. Von verschiedenen
weniger sachverständigen Personen sind die neuen Inschriften
bereits copirt worden,, imd da zu befürchten steht, dass durch
willkürliche Lesung und unrichtige Beziehung der Angaben
die Geschichtsforschung über unsere ehrwürdige Gemeinde auf
Abwege geführt werden könnte, so habe ich mich entschlossen,
die bisher aufgefundenen Epitaphien als Anhang zu meinem,
vor drei Jahren in hebräischer Sprache erschienenen Buche^):
„Epitaphien von Grabsteinen des israelitischen Friedhofes zu
Krakau nebst biographischen Skizzen" der Oefi'entlichkeit zu
übergeben und in kurzen Notizen das Wissenswerthe über die
Verstorbenen, deren Andenken der Vergessenheit entrissen ist,
*) insT rwn^h [= t"i^], Drohobycz, 1897,8. Nachträge, Berichtigungea
und Zusätze dazu lieferten dauials die Herren Harkavy, David Kaufmann
^. A., Joseph Cohen Zedek, Joseph Lewinstein, M. Brann u. F. H. Wet-
stein, (a. a. 0. S. 84—94), denen allen ich hier nochmals für ihre Be-
mühungen herzlichst danke. , Vgl. die Besprechungen in der Beilage zur
^■Jüd. Presse", Jahrg. 1897, Nr. 10 u. „Neuzeil% Jahrg. 28, Nr, Stf. •
\
358 Nciip auf dorn jfid. Friedhof in Krakau aufgefundene Grabschriften.
aus anderen gedruckten und ungediuckten Quellen beizubringen.
Herrn M. Berkowitz, der mir bei der ^Entzifferung der Inschriften
helfend zur Seite gestanden hat, sage ich auch an dieser Stelle
meinen besten Dank.
I
Frau Gutel, Tochter des R. Mosche, gest. Sonntag,
27. SiAvan 312 = 19. Juni 1.552. Im Gedenkbuch der p''n
findet sich folgendes (fol. 16a); b'^i ntfö 'i nn ^bm 'no ntirn
T(»tr"nKV Hd^k 'nn dk Offenbar handelt es sich um die Mutter
des R. Israel Isserl, des Vaters des R. Mose Isseries («''on),
der mit ihr in derselben Reihe begraben ist. Die Inschrift
hat folgenden Wortlaut:
^ • -
■.HB
bt^i niD
._ .^ r—=: nr.NT nan: :^in yv ^s ■-. ^^rr^^_
. . .....
__^_ • jj^ _ ^ J
Frau Golde, Töchter des R. Schechna, gest. ll.Siwan
312 = 3. Juni 1552. Ich habe bereits in v^ib Nr. 7 bemerkt,
dass R. Moses Isseries in erster Ehe mit einer Tochter des
B. Schechna von Lublin*) verheirathet war. Durch die vor-
liegende Grabschrift erfahren wir, das» diese erste Frau im
jugendlichen Alter von 20 Jahren gestorben ist. Im Gedenk-
.. ') Die letzteil 4 Wörter sind im Gedenkbuch ein Zusatz von späterer
Hand. Wahrscheinlich hat R. Isserl den Zunamen tnwh von seinem
Schwiegervater R. Eliescr, dem Vater seiner Prao Malka. Vgl. mein
r^h Nr. t{9_— ; - — ~- ::-z:-_:zi:z:":::::'r:^^ji.^__
') R. Mose Isseries citirt ihn 'in seinem rtlPD '>iii zur ^"v c. IIÖ,
No. 4 mit den Worten: yp tc39-^tr^ü >on nio y.tcn "h p^n» no. Die Ab^
kürzung ^"r = nw n'n^ir.
/
\
Neue auf dem jud. Friedhof in Krakau aufgefundene Grabischriften. 859
buch der p^'n (fol. 16a) lesen wir dementsprechend: 'o nüB'Ji
,ii"^b^ KJStf "i'^ino n2 xi!?«:i Die Inschrift lautet:
'DV na "i^B' ^y 'in
nb)in wHi (^y^''> nj^ir
.. __^ n^nnöi n^tryD b'22
one'y na n^Sno nnM
na «soj «^ n«D naa
pK naso n«T opin
'jDir iDip"» IV nt>n Vy
y'-»t5f n:r nV'»:ia nsy
n'^asjn n^nan nxi nnM
_ .px py pa v"^^ Dy
IIL
R. David b. R. Ephraim Saba («ao), gest. Freilag,
18. Siwan 335 = 27. Mai 1575. Näheres über ihn vgl. in
f'iV Nr. 30. Jetzt bin ich in der Lage, den ganzen Wort-
laut seiner Grabschrift mitzutheilen.
Yi7\ y'B ■
n^nnDa xao tit
• nnna ntr :D>in
__._..-.__ _.!..__. 3 xao mtt'» ^^n .___ ^-.^^^ '• ■
nö>i yu^ :n-nna
T\"b^ )VD n"'' '1 QV
.•., flhy 'pns oy . .
- nbyti bw na^r^a
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♦n"axin
\\ —
')
m^ in-iDir^
I
I
I' •
360 Keue auf dem jüd. Friedliuf in Krakau aufgefundiMie Grabschrifton.
IV.
R. Mos^che b. Tancham OiiLs, gestorben Montag,
23. Tebeth 337 = 13. Decbr. 1576, auf dessen Grabstein fol-
gendes steht:
b2 Dv.Dn ivj'iy 'rDa
• ms ^D«^ y^* üin:n
V.
~~^~~Frau Rahel, Gattin des R. Elieser Aschkenasi, gest.
den 1., begraben Sonntag, 2. Nissan 353 = 4. April 1593. Dass der
in weiten Kreisen bekannte R. Elieser Aschkenasi, Vf. des Esther-
Commentars 'n >tyyD, hier als Privatmann gelebt hat, ist bereits von
J. M, Zunz in seinem Buche pn^n "i'y (Einl. u. S. 23) mit-
getheilt worden. Sein Todestag ist im Gedenkbuch der hie-
sigen p'^n (fol. 44 b) angemerkt und in meinen i'^i*^, S. 82, habe
ich nach Wolf, bibl. hebr. IV, p. 1211, die Inschrift seines
Grabsteines neu abgedruckt. Jetzt ist nun das Grab seiner
Wittwe und der dazu gehörige Grabstein entdeckt worden.
Das Gedenkbuch der n'^n (fol. 49 a) enthält über die Heim-
gegangene folgende Notiz: Yinvi r,:ö^x ♦ ♦ ♦ nn Vn-i 'p nDtr:!
.y'Jtr "[D^j'a '« Dr "»UDr« -imv> Die Inschrift lautet >vie folgt:
»•xn rrwäv b^^ ronai»
y»»':n!
nB^np't nuya :ü":y bv
:Q'>w:n Vd b); T\^bv
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\
. Neue auf dem jüd. Friedhof in Krakau aufgefundene Grabschriften. 361
^m n-iD npiitn ... • •• -
VI.
Frau Särel, Tochler des B. Samuel Isaak h'% Das
Gedenkbuch der p'^n berichtet über sie, dass Frau Särel, Tochter
des K. Samuel Isaak R. Isserls am 22. Cheschwan (= 8. Novbr.
1610) gestorben und Dienstag, 23. Cheschwan 371 begraben
Avorden ist. Ich weiss nicht, ob sie die Tochter des R. Isaak
b. R. Isseries, der 1585 gestorben ist (vgl. f'iV Nr. 34), und
also eine Brudertochter des «''dt gewesen ist, weil weder auf
dem Grabstein noch im Gedenkbuch der p^'n bei diesem
E. Isaak der Zuname Samuel erwähnt ist. Die Inschrift hat
folgenden Wortlaut:
. j 1 jk _ _.
na :.p"sV
VII. ■
Unweit vom Grabe des R. Moses Isseries fand sich der
Grabstein der Frau Malka, vielleicht der Mutter des R. Moses
Isseries (vgl. t"i!? Nr. 26). • Von der Inschiift ist nur folgendes
klar leserlich;
' - / j •- _: K'iB'ö :n3D3
..,n K? rnntryi
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{64 ^61^ Commeiitar des E. Benjamin b. Jehada zu den Sprüchen.
[rci n«] 19 •(2311 DW T03 rD'31 D^r^K [O^ÖIXP p3l] 18 .D^orc^
6r [(*a^riDi] rtiy jinpD i^ onr ra« n^Doi (^m«o [rp nnpo
n« HK nvn pnn ,n^nan m^an [poiK nnaD] b^api o^prn on^ra
D ,[rynnn^] icio o^ai [o^pi] hv2 [r^K] 24 /inD »rw^ )h
\n\!^ r*i] /(Y^3:i nap r\:v^ü oam on^Sp fpr» ^3 ,(yiHn nyyijin
*nKno irtv inyi üv [pyi] mm h^ko irk
|«i ,^3pnoi iim: 131 HM K^ rcjn iirn [wr k^3 d:i] 2
no X^D'^^^on ^TH'') io3 ,iMe '^d ,0^^:113 y^ ^^'^ ^Vi ^h «t^
»rKin innö '^dk ^tm ,D*yi üiv6 [r\'ü' \)n] 4 ♦höh^i ^rsn^
|dk [rin ^31 ] o^«^o D'"»^ t^'tt» [^'"Ti '30 ^^n' o'^*'] 6 •''^oo [no^]
^HK ^3] 7 ♦nrp3 ^^30 mno \r\)w [|no r^«^] o^iöKjn o^nn
no« pitid] ,pmiö^ iy [.ipm] D^3np oi^Kr vpi pr ^3 ,\mw
6 j3 d: nn '3 ,ri^ im« iodi ^iw «^r ono« P)nn «inr ^d
6a ^3 ,[310 «i:d^] 8 .(^0^503 3irt3n ^c^i on3'7 dk ^3 rpn^ jn^
I^Ti] 13 ♦IC« inKnr du [dtk ^3ir] II .loy in«i lojcj; itritD 3nK
pm ]i*3] 14 ♦nr« ^:'no «in }3 ,nin jinKi nn nn« ,r*33 [no
r3nToi v;ii3« im3:tr [matö lar] 16 ♦vri3«o bm^h ninh iro«
i^«iv3TT nr3or ^0 101^3 ,(^®r3^i }o ^nn3i ,i3Kn «^r iro5 idw
ID10 pK3 mo^ 1D1D »0^33 D^WD nvipr m* ,on3 nD^i? ttnn
DK ,D^ip^ ijriD'tt^ nöi3 ir^r ^c^ ,^in pinr ^o pn m^o] 17
(i^r pioo^ i3ino [non ("^t:] 19 irsti ;otrn ^y "po inn^D
fij; ,r\}WHi DyD3 u:iinn «^i in^'xn 0« ^3 ,']r\m hi:n nb 101^3
,t^:)V DHj^b 101D ^non b)i: «inr ^0 «'o .n^w dpd iid^^ p)*Diri
w^tt^ TP H:m^ inan ri^Din 11p ,tr:iyn p nn« oyo in^n^n dk
;innnK3 D3nji \vüb] 20 .rT3i^ nbr n3pn p^o ,r]^D%n ("ini ,riip
1) Richtig: p13 ins^TS^I.
«) Deut. 26, 5.
3) In C. Mn. fehlt: vnKO.
*) KHhibh : ff'?;t,l9\
6) C. H. : 1K.
•) Jes. 24, 19.
') II. K. 18, 21. i^ii'^n n:pn wro).
8) Gen. 19, 15.
•) Vgl. Raschi z. St.
*ö) Gen. 26, 34»
») K«thibh: ^i:.
^•) „im** ist dittographirt (vom folgenden l^'Olll).
/i (26^/3 ^sOf^O
v^-.^'
A^C^WI
Noch ein Wort über die in Krakau aufgefundenen Grabschriften • 165
♦1^ niHin non kjtö^ [dik ni«n] 22 .oDnnn^ ^3r «^ idio *Va ^3«
.(*prKin piDtn 'am (h3tr mr [pi npc* b p^^ ysn] 28
Dnn3 ,n)nb^ Y)npr]) n^m^jj 'wn (•n^jj^ar ,mn ^b [/in^3] 24
♦n lon [d« nn3^] 28 .r)):b)ivn nrp to3 n«ii (•«is ,(*mTinr3i
[ua Hn] '^0 '»n^ 1« ,^d [nö«ö («;iiw^] ']b onji^r [lora wr*jj 27
iv] 28 .1010 ^K iiexnr n:ir;i «^ '01^3 ,1019^ T^on iibjpo
pioD^ pnn ^3 ,eDron (®p 3^p^^ '01^3 /(^o^3^i> p ,rj^^ [p^ iv^a
MrD3 o 101« D^pr rron lyn 101^3 (*r« ,onpn t) ^p pm
[o^pn ^ci] ,ppo h^^nh 3rini loxp nn r;ii^3nna pnarai rpo «vr
Ii«n no^or !c^ripr] rt« p^3D p i/irn p;i^i ,iiii« ^3i«i i^nn p^3
Dnr c''P«i ,ri3i 30^03 ijinp fpn^ i»p^^3 (^*ip ^nop tn 'i ,nripr
♦("r/iwo 3B^03 iprn noT D^ri ^ti ,jio« on i^«3 p/i' ,Dnpr
(Schluss folgt).
jfoch ein Vort Bber die jBngst in Xrakan »f gefundenen
Srabschriften.
Von F. H. ^Wetsteln.
Gern komme ich dem Wunsche des Herausgebers dieser
Monatsschrift nach und gebe hier eine Anzahl von Nachträgen^
Berichtigungen und Ergänzungen zum Abdruck der von mir
auf dem alten jüdischen Friedhof in E r a k a u aufgefundenen
Grabschriflen, den Herr B. Frieberg im yorigen Jahrgang
(8. 357—365) veranstaltet hat. r^ I
0 C. Mn. Terscb rieben : 13ir ; lies mit C. H. : 13tt^ (geht auch
aus den Erklärungen zu dieser schwierigen Stelle herror).
') Raschi z. St.
*) G. H. irrthümlich : T\m ; vgl. Onkelos zu Ex. 16, 83.
*) IL Chr. 86, 13 (mn'JXSl DmiSI).
&) C. Mn. fehlerhait: Kin.
•) Beide HSS. Schreibfehler: T\)^}ffh.
') Psalm 1, 1 u. 8. w.
•) C. Mn. 1^3.
•) Vgl. G. n-D 8. 243, rad. f)h.
w) Num. 4, 20.
") In C. Mn. steht statt "^p. : rt'. Meiner Ansicht nach kannten
beide Lesarten vereinigt werden: 131 np "»fc«*
M) Vgl. K. r\'Ü 8. 259, rad. ^)h.
''^
^\M
M]
66 Noch ein Wort über die in Kraka« aufgefondenon Grabecbriften.
^enn zunächst ^ie off-^-d|5« ^^^^^^^
,etreffenden Grabsteine von >« J' *"'f^"°f°J„ eieene Zeug-
,ineB Beweises bedürfte - 8-"/^« -'^,^1^ e'JFolgreichfn
\a\HB des Herrn Samuel A^ » » J^ * "' ; ,. Entdeckung der
Bemühungen Herr Friedberg (»' .*' <^ Va« Wochensc hrift
Monumente« ^r^^'^^^'onn Tr 33 u 34 S 390) hat Herr
Uamagid" (J^^rgan? 1900 Nr 83 u. 34| ö^ ;
t:l"\:f r-rrbis?^^^^ gebliebenen fn-
''^'"'M\"tTd:rwfhrder s^chrlftstellerischen Thätigkeit
. J r JhL^im Alkemeinen auseinander zu setzen,
des Herrn Friedberg ^™„-^/'»®°r'.. .,.- par heute be-
scyänke ich mich auf das^^^^^ Deutungen, wo ee
Ä. S UTe'ottÄ und richtig zu stellen. Bei der
nothig ist, zu ^^A"^"""" . ö , u ißU niich der peinlichsten
ÄSUXnaSP ÄilSJgt und gla^ube dafür
ÄeTr k5" nen, dass^ie In^^^^^^^^^
Ätl te^n^ "d e'r "Z^^^^^^^^ füge [in
maÄ die Friedberg'sohe [Fr.] Zählung hinzu.
I. [= Fr. I, S. 358).
■ no
tiB'J rno n3iö«3 ^'^
!?•! lair . . « n»o •^ na 5
nmvi nani ihir\ p» ^3
nai» na'ra nanyni
no^W^ !l3^n 10
f3 pt>«i 01'a
p"iB^ a"» p'o
np «a 'P '3t •» DP
Tn der fünften Zeile sind die Buchstaben laip . . * deut-
Noch ein Wort übet die in Krakan anfgefandenen Grabichriften. 167
• I
In dem Gedenkbuoh der Synagoge, die den Namen des R.
M. Isserles trägt, findet sich (foK 20a) folgendes Seelengebet :
(r-^tcv^^ c n ;n tD nT\^^n inr« norii ^'r rior n t33p 'ow "h^k tot*
ra ^Kir^ 'i an^m ps^pn uar nara oa^^y^ 13^1«^ ^'r n r 0 n na
Und dem entsprechend daselbst fol. 28a die Eintragung: '1
^r nrö '1, na ^d^j nia inrni Pjor* Dass aber n anni pirpn.
"^'t g]Dr ia ^Hity^ der Vater des R. Mose Isseries gewesen
sei, ist bekannt R. Isaerr« Mutter, Qitel, Tochter des R>
Mose Auerbach^ starb demnach am 19, Juni 1652.
n. [= Fr. II, S. 359]»
'üv :na lar ^p m
n^:ain :n^i:Dn anrn
nmo na ^'r m^i: "10
♦n^Tjin rKi jp""» n^ar 5
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iTajcin 15
pv pä
In Zeile 8 steht im Text nscOD^ wofür natürlich MX03
zu lesen und nach Mal. 2, 6, obwohl das Subjeot ein
Femininum ist, beizubehalten ist Nach der bisherigen allge-
meinen Annahme^) hätte R. Mose Isseries ein Alter Ton etwa
fünfzig Jahren erreicht und bei seinem Tode eine Lehr-
thäiigkeit von etwa 33 Jahren hinter sich gehabt Die Aus-
.0 ?"^^^ "^'V^ S. 4. «»tr n^>^a l, I7b.
V ' .,'
X
-^
168 Noch ein Wort ober die in KTalau aufgefundenen Grabschriften.
sagen der vorliegenden Inschrift -widereteiten dem, -wie es
scheint. Bekanntlich war Golde, die Tochter R. 8«heohna s
von Lublin, des Meisters und Schwiegervaters des R, Mose
Isseries, die erste Frau des berühmten Krakauer Gelehrten.
Dh sie nnn am .3. Jnni 1552 im Alter von zvfanzig Jahren
verstorben ist und man mit grosser Wahrscheinlichkeit an-
nehmen darf, dass ihr 1572 verstorbener Gatte nicht we-
sentlich älter als sie selber gewesen sein wird so hegt die
Vermuthung nahe, dass die Lebensdauer und die Lßhrthätig-
keit des R. Mose Isserles um je ein Jahrzehnt kürzer an-
zusetzen ist. Mit dieser Ansetzung stimmte der Bericht dos
David Gans, der bekanntlich ein Schüler des R.Mose Isserles
gewesen ist, und in seiner Chronik^) mittheilt, dass sein
Lehrer „etwa zwanzig Jahre in Krakau" thätig gewesen sei,
sehr wohl überein. /m q a
Wenn wir ferner sehen, dass die Verstorbene (Zll. ö der
Inschrift) ausdrücklich als n'33T bezeichnet wird, so gewinnen
wir damit einen bestimmten Anhaltspunkt dafür, dass K.
Mose Isserles bereits im Jahre 1552 Rabbiner Ol) m Krakau
gewesen ist. Seine eigene gelegentliche Bemerkung») über
eine von ihm in Krakau im Trmiflijahrfi lim mne Mnüer
(1553) vollzogene Trauung, bei der er ,nach der Weise des
Gemeinde-Rabbiners« die üblichen Segenssprüche verrichtete,
ist demnach in prägnantem Sinne») zu verstehen. Damit ver-
trägt sich sehr wohl die von Dembitzer*) ermittelte Thatsache,
dass es damals das A m t eines T3« bei der Krakauer Ge-
meinde noch nicht gegeben habe. Die akademische Lehr-
thätigkeit in seinem Lehrhause war und bheb seine Haupt-
beschäftigung, gerade so wie sein gleichzeitiger, nachmaliger
Schwager R. Joseph b. Mordechai Gerscbon ha-Cohen in
erster Linie der Vorsteher einer Lehranstalt war. Dabei
wurden jedoch alle Amtshandlungen, die nach dem üblichen
Verstände des Wortes dem Rabbiner der Gemeinde zufallen,
von jedem von Beiden vollzogen. -r. »r
Uebrigens erklärt sich die Thatsache. dass R. Mose
Isserles in seinen Werken R. Scheohna von Lubhn, bald
.seinen Lehrer und Schwiegervater«, bald nur „seinen Lehrer
(Jfc)!
*) nn n05^ I, zum Jahre 5332. ■ '
«) nro ''5*11 zo 'T^'' c« 391, Nr. 2.
») Gegen M. WeisBinann-Chajes und J. M. Zunz, pntn 'i^J, S. 5
u. Zusätze 8. 24, Nr. 21.
*) '•ßl'« nS^Ss I, 6a, 7a. ;.
Noch ein Wort über die in Krakau aufgefundenen Grabschriften. 169
nennt^), und R. Joseph ha-Cohen bald mit dem Zusatz : ^meii
Schwager", bald ohne diesen Zusatz erwähnt*), sehr einfach
aus dem wechselnden verwandtschaftlichen Verbältniss, in
welchem er zu diesen beiden Gelehrten gestanden hat Naoh
dem Ableben der ersten Frau, als er in zweiter Ehe die
Schwester des R. Joseph ha-Cohen heimgeführt hatte, nntet-
lässt er es natürlich, ß. Schechna als seinen Schwiegervater
zu oitieren und vergisst niemals ,R, Joseph ha-Cohen als
seinen Schwager zu bezeichnen.
IIL [= Fr. VII, S. 361].
[fDjJiKi rttt onaio 5
[«T]n nh :nnry
[^]d :.wa
:i^tro
HDDn^ : n/iny^a 10
'DK : nnn m^ya
Die Inschrift bezieht sich offenbar auf die Mutter des
R. Mose Isserles, die demnach am 10. Tebeth 313 = 27.
Dezember 1652 gestorben ist. Demgemäss ist am Ende der
ersten Zeile der Name irr^K zu ergänzen. Von selbst ergiebt
sich die Hinzufügung der am Ende der fünften, sechsten und
siebenten Zeile undeutlich gewordenen Buchstaben. Dagegen
ist mir das letzte Wort der dreizehnten Zeile und die ganze
vierzehnte Zeile bisher völlig unlesbar geblieben. Die meisten
Wendungen der Grabschrift sind dem alphabetischen Liede
am Ende der Spr. Sal. c. 31 unter akrostischer Anlehnung
an den Namen Malkah (v. 22. 2L 20. 14) entnommen. Die
«) Vgl. z. B. WD >5in zu Tl*» c 1 10, Nr. 4 ; zu nn» c $50, Nf.
8 ; BGA. Nr. SO. 44. 45. . •
•) Vgl. z. B. n»D ''5*11 sn n'IK o. 467, Nr. 11; BGA. Nr. 111.
170 Noch eia Wort über die in Krakaa aufgefundenen Grabschriften.
Verstorbene war die Gattin des R. Israel Isserl, der nach
seiuem Schwiegervater auch R» Israel Lasers genannt wurde,
und die Mutter des R. Mose Isseries. Nach ihrem Tode
erbaute ihr Mann im Jahre 1553 mit den von ihr hinter-
lassenen reichen Mitteln das bekannte Bethaus, das den
Namen ihres Sohnes trägt. An der Südwand dieses Bethausen
befindet sioh folgende Inschrift :
nmnn ny ^"t tpv • !.
id6i iT'apn 1)2^?
ni3 n'asc^n : itj?^k 5
b» ;t»3 DipD nt
*^Kne^^ ^c^« 10
Die Sterne am Ende der achten und zehnten Zeile finden
sich ebenso in der Inschrift. Im Gedenkbuch der hiesigen
pTT (fol. 17a) findet sich die Eintragung Kri HD^D '10 nott^:>l
rar: üv n'2T^ »nn nr iDra npi)6 \r\w nara Vr (hrr^K 'i m
*) Wenn Herr Friedberg in seinem (nst mmS 'D, S. 40, Nr. 29
annehmen möchte, dass der Vater vielmehr Eliöser geheissen hätte, so
ist gegenüber der wiederholten £rwähnung des Namens in den verschiede-
nen Gedenkbüchem in der Form IT^^K und im Hinblick auf den Zanamen
VITmS, den sein Schwiegersohn B. Isserl führte — vgl. zum üeberfl.
die Angabe Friedbergs selber a. a. 0. S. 41 — diese Vermathnng un-
haltbar. Ebenso unmöglich ist es, diesen B. Eleasar mit B. Elieser
Schrenzel aus Lemberg, wie Friedberg a. a. 0. S. 88, Nr. 26 unter
Berufung auf die Abhandlung n^*lKiri Dtt^ des Joseph Cohen-Zedek (im
Ozar ha-Sifrut V, S. 64) thnt, zu identificieren. Denn nirgends findet
sich bei nnserem Eleasar, der, trotz der gegentheiligen Behauptung Fried-
bergs (S. 88, 89), in allen Eintragungen consequent so und nicht
anders genannt wird, der Zuname Schrenzel, Dazu kommt, dass B.
Isaak, der Enkel B. Eleasars und Bruder des B. Mose Isseries, der (nach
den Angaben auf seinem Grabstein und im Gedenkbuch der p'n) 1585
als Gatte und Vater, ja vielleicht als Gross vater, gestorben ist, unmöglich
der Namensträger desjenigen B« Isaak Schrenzel gewesen sein kann,
der erst im Jahre 1582 ein Bethaus in Lemberg erbeut hat, wie Cohen-Zedek
u. Friedberg zur Unterrtützung ihrer Identification annehmen wollen.
f .
*K
Noch ein Wort über die in Krakau aufgefundenen Grabsehriften. 171
« 0
,\ön 10K31 pr p3tt> nvjpT^ci o^pnx inr dpi ^iw apri pnr onian
und im Gedenkbuch der Synagoge des R. Mose Isseries (fol*
19b) folgender ausführlicher Vermerk: npUÄl 'OW 'vh^ TOr
^nir *•*« novj DP D'^n inica nnar nnor j Knn m isra nvship
pK pP p2lt 'VV^l^'i üyi^ •)«» Dpi. Dass die hier erwähnte
Hri n:hü oder mhü nrn mit der nzhü des Grabsteines identisch
sei, ist nicht zu bezweifeln.
IV. [= Fr. XI, S 363].
T333n i3p3 nt •
p n^pr^ Tino
tp'po ^r nitü 5
rc3 «nn n«3
'n '3 mnit ir3H
r^ '3 DV
wr n3ö
p*o^ 3'^r 10
Die letzten vier Zeilen def Inschrift hat Herr Friedberg
entweder fortgelassen oder abzuschreiben vergessen. Dadurch
ist der Verstorbene fast zwei Jahrhunderte jünger geworden.
R. Jesaia b. Mose aus Bar starb nicht im Jahre 1741, sondern
vielmehr am Montag, 13. Tebeth^) 332 = 30. Dezember 1671.
In der That wird er im Gedenkbuch der p'n, (fol. 33b) unter
den in diesem Jahre Verstorbenen aufgezä hlt. Die Notiz über
ihn lautet: inarj Knnr hro i3 "v^' imo mm yhn tot'
fOK 10K31 [pv] p3r "pnx iKtri ^-nr rn dp m'^i^n.
V. [= Fr. IV. 8. 360].
' ' • ;i30 « '3 ÜV
P3 i^u nr:i no
n^^ nroi :tr:i t
6i nnh Di K^ J np
nbü tvrv nrsnz 5
nM p'i^ n»wi ins^
») In der Datierung steckt jedenfalls ein Fehler, da der 13* Tebet
332 ein Sonntag war. *
*N
t.
j* M
•i
* ^
172 Noch ein Wort über die in Krakan aufgefundenen Grabsc hriften.
Noch ein Wort über die in Krakau aufgefundenen Grabschriften« 173
Vit hoH' hn ümn
iT33r:5n jnK/i ijtii 10
In Zeile 4 steht ausdrücklich v:v und nicht nr^ wie Herr
j Friedberg gelesen hat. Der Verstorbene wird im Gedenkbuch
der p-n (fol. 37b) mit den Worten: '^"t Oimn T3 ^r^ '1 TOtt^J%
(erwähnt
VI. [= Fr. IX, S. 362J.
: onacu ;in« }ü33 n>*ax ^omn 'w
y^ jD^^^itn inKD v^ra bp hä^o na 5
npnst ^K2:i : o^n^icr ^^3 i^ip nsri ;iw
; D^OD iMö Hr\ü löi D^7in np^a
Da 1^3 «^ 3«r p^ja rin ira«
j D^ncDi ICD ^y vnar /iif^yn^ : on^
D^yaiK nacno {^"ir n«j ipic ^^Ji |pr 10
nn ^ip v^K b)p 6 h)p iü'r\:v^ nw
iDDö ronnna hkd ^ip nairö ^ip
bD : D^n^Di nSiD d^k^o dh^w on^o^
^y : o^/iiyon nv^i i^rr Drryow
^K n^3 ü)püh üüh)vb ):hn DiTW 15
UDpcy o^«an ij^k pa :o^w oh)V
irpb "irR r^^^ i"in ^nnm jrn
p)^«ii Tim iTor TTon a'a 'i dv nmn 20
, oiD^ |wn 10 YD '1 ^^^ itow (in
.n'^'^}r\ ^pniD^ ^^in ror •
Demnach starb der Almosen-Vorsteher R. Naflali Hirsch
Mose am Freitag, 22. Tammiis 346 =19. Juli 1586 und
lein Bruder R. Benjamin Seeb Wolf, der 42 Jahre lang das
''^Lmt des Vorbeters bekleidet hat, in der Nacht zu Freitag,
26.^) Marobeschwan 346 = IS. November 1586» Das Mo^
nument befindet sieh neben dem Grabstein des R. Isaak b,
Dayid ha-Cohen Spira, des Schwiegervaters R. Meirs von
Lublin, der hier als Lehrhaus-Vorsitzender im Jahre 1582
gestorben ist, woraus sich schliessen lässt, dass beide wohl
zu den angesehenen Gelehrten unserer Vaterstadt gehört haben
werden. Die letzten sechzehn Zeilen der Inschrift hat
Herr Friedberg überhaupt nicht mitgetheilt. Seine Identifi-
cation R. Nafcalis mit aem 1727 erwähnten Gemeinde-Vor-
steher R^Naftali ha-Leyiist selbstverständlich an •
möglich.
VII [= Pn VIII. S. 362].
p'th rw r\w
nc
. p t{0^33 Tin 6
tDip^^H Inno
♦ onpra jmi lor
^}^\ü2^ Kro3
:n3iOK3 iTH
nvTJ'' b^h WK3 10
n*nn nr nora :
Herr Friedberg hat nicht nur die wichtige Jahreszfthl
sondern auch die loteten fünf Zeilen der Inschrift fortgelassen*
Im Gedenkbuch des p'n heisst es von dem Verstorbenen
(fol. 47a). K"^ p^3 *c "T üv hn üybn Tino p fo'^a rm rewi
Vyh rr: non« Demnach starb Benjamin b. Eljakin oder
filjakum am Mittwoch, 3. Juli 1691.
Vni. [= Fr. V, S. 360].
ri nona b)p
tomion w ^M PO
'D/1V1 n^33 nD3o ^ni
»Kl r\icv ^oi : onaiK
1) Yermuthlioh ist ra statt l'S su lesen, da der 26. ein Montag
war. Der Sterbetag wäre demnach der 15. No?ember 1586.
• .' •
»
^
f'-M
174 Noch ein Wort über nie in Krakau aufgefundenen Grabsohriften.
"»K : D^niö^ per) nt ,5
HK^im nD^«3 ^m/.
nnnuö : onap^ nc 10 "
"H : o^^nn '3 '3: '^ 'n ins
*?ni nib Dpn^r ni^on . . . -
r^H Tino }iK:in (!) no^K
{D^i nn 7J3trH ir
n"3i:)n r^r 15
80 lautet die y oll stand ige Ineohrift. Das Wort
no^K, ZI. 13, ist yerschrieben für no^«. Aus dem Umstände
dass die Verstorbene weder hier noch im Gedenkbuch der
p'Pl (fol. 49a) als r)^33i bezeichnet wird, geht hervor, dass
ihr Gatte hier nur als einfacher Privatmann gelebt hat, —
zugleich ein neuer Beleg für den Nachweis des J. M. Zunz
in pl3:n TP 8. 21. Da nun, wie Dembitzer (^dv rh'bD, 1, 6ab)
beweist, Tor den Tagen des j^'oi der Titel eines Rabbiners
hier überhaupt nicht üblich gewesen ist, und, wie oben (S.
168) nachgewiesen ist, auch die Frauen der damaligen Vor-
sitzenden eines Lehrhauses als „Rabbinerinnen^ bezeichnet
werden, so wird man zu der Annahme berechtigt sein, dass
R. Elieser Aschkenasi hier auch nicht an der Spitze eines
Lehrhauses gestanden habe. Zu den hier verstorbenen Fa-
milienangehörigen des berühmten Mannes gehörte übrigens
auch sein Schwiegersohn R. Simon Simmel b. R. Chajjim
O^yiD, von dem wir im Gedenkbuch des p-pi (fol. 61a) lesen:
ror jVD r^ ':i ü)\ Die Grabschrift R, Elieser Aschkenasi's
hat übrigens Herr Friedberg (^)^^^ Dim^, 8. 82), wie der
Augenschein lehrt, nicht sowohl aus Wolf, bibl. hebr. IV, p.
1211, als vielmehr aus pisrn 1% S. 175, Nr. 12 abgedruckt,
ohne diese letztere Quelle zu nennen,
IX. [= Fr. VI, S. 361],
• «"yr Jim ro '3 dv
HB p'üh
r^iD'«
1 pmi' 5
Noch ein Wort über die in Krakau aufgefandenon Grabsohriften. 1.75
|ö« n-n y^ yr\
Bei Friedberg fehlt die letzte Zeile der Inschrift. Dass die
Verstorbene eine Brudertochter des R. Mose Isserles gewesen
sei, obwohl ihr Yater hier Samuel Isaak anderweitig aber
nur Isaak genannt wird, bezweifelt Herr Fr. mit Unrechl.
Derartige Abweichungen in der Benennung desselben Mannes
sind in den steinernen und papierenen Urkunden des 16. ü«
der späteren Jahrhunderte eine alltägliche Erscheinung^). Im
Gedenkbuch des p'n 7« B. heisst der Schwiegervater des R*
M. Auerbach (dea Vfs. des D^jpr nißP 'D) einmal (fol. 112a)
nur L 0 e b und wenige Seiten später (foL 114b) Joseph
Jehuda Loeb. Auch des letzteren Vater wird einmal
bloss Mose, ein andermal „Aharon Mosohe^ genannt^.
Dazu kommt im vorliegenden Fall, dass das Grab sich in der
Nachbarschaft der übrigen Verwandten des R. Mose Isserles,
derjenigen seiner Fran Golde (oben 8. 167), seiner Gross-
mutter Gitel (ob. S. 166), seines Vaters, seines Bruders, seiner
Schwester und seiner eigenen befindet. Unmittelbar neben
ihr ist noch dazu die Ruhestätte der .K*1 pnT '1 M ono niO
[tr^lD'H ")]% von der feststeht, dass sie ihre Schwester und
die Brudertochter des K'OI gewesen ist.
X. [= Fr. X, S. 362]. •
'mn 1^1 : mtt '«ütid mirn
,1
'/t
♦ ♦
So lautet wörtlich genau der jetzt leserliche Rest der
Inschrift« ZI. 1 — 3 u. 5—6 sind deutlich lesbar« Am Ende
der 4. Zeile fehlen 1 oder 2 Wörter. Von der 7. Zeile ist
nur das Sohlusswort müh 'in entziffern. Von ZI. 7 an wird
») Vgl. z. B. meine D'>:tr"» JllKDpißD nmolp, S. 36. Dort lautet
eine ünterechrift : f*''rt"'f? f '•'?r V» nro l^Dr Sn'ir'» •»nniO K'K^a '^hn*
Und 8. 48, Nr. 26 lesen wir : prD>S S'2D nro .T1D p '^Sk* An der
Identität der Personen ist nicht zu zweifeln.
•) Vgl. D^p^TO ü^^^X 8. 23, Anm..2.
'<i<
'^
H
M
M
176
Ein Amulet der Sammlung Strauss.
der Rest nach Wolf, bibl hebr. IV, 1206 wie folgt zu er-
ganzen sein.
: no^ r\nr\) aim na^m i^
^h2 roj inari : noroa nxiK 10
yrin nxnn la nrr «^ : yrc
Die Anmerkungen des Herrn Friedberg zu dieser Grab-
sohrift (a. a» 0. S. 363) enthalten nichts Neues und gebeo
nur die Bemerkungen Halberstams zu j^'i^in TV, S. 181, Nr.
33 wieder, ohne diese zu erwähnen,
„Von Terschiedenen weniger sachverständigen Personen
sind die neuen Inschriften bereits copiert worden*, sagt
Herr Friedberg (a. a. 0. 8. 357;. Das Urtheil über seine
eigene Zuverlässigkeit und das Maass seiner eigenen Saoh-
Verständigkeit kann ich nach diesen Proben getrost dem
Urtheil der wirklich sachkundigen Leser überlassen.
€in ^mnlet 9er Samminng Stranss').
Von Albert AVolf-
Im XXIII. Baud der „Revue des !^tudes Juives"" (8.
136 flf.) beschreibt Mois^ Schwab unter der Uebersohrift :
Les medailles de la collection Strauss, neben anderen Stücken
ein Amulet unter No. 3, und weiterhin (S. 317) giebt Güde-
mann unter der gleichen Uebersohrift eine Verbesserung der
von Schwab gegebenen Lesung der Inschriften dieses Stückes.
Es scheint keinem Zweifel unterworfen zu seiU) dass das in
der Strauss'schen Sammlung vorliegeDde Exemplar dieses
Amulets, ebenso wie die 2 weiteren im Münzeabinet der Pa-
riser Nationalbibliothek befindlichen Exemplare, die Schwab
ebenfalls vorgelegen haben, von sehr sohlechter Erhaltung
sind. Doch auch das im Besitz vou Güdemann befindliche
Exemplar dürfte bei weitem nicht so vorzüglich erhalten
sein, wie die 2 jüngst in meine Sammlung gelangten Ex-
emplare, nach denen die richtige Lesung unschwer zu ge-
ben ist.
*) Berichtigung. In dem Artikel : ,|Z wei auf Jadentaufen be-
zügliche Medaillen ** (44. Jbrg.» S. 539 £.) ist versehentlich der Wortlaut
Ider Randschrift der dort zur Beschreibung gelangten zweiten Me-
daille nicht mitgetheilt. Die Handschrift lautet: WENN DIE MAUS
DIE KATZE FRISST DANN WIRD EIN JUD EIN WAHRER CHRIST.
Ein Amulet der Sammlang Strauti.
177
Das Stück zeigt auf der Schauseite 4 concentrische
Kreise, über welche ein an der Spitze ausgespartes Penta-
gon gelegt ist* In der Mitte zeigt sich das Haupt Christi
mit der Glorie, yon vorn gesehen. Darunter liest mao :
D^^D ünh (Schwab bat: d^^DH). lieber dem äussersten Kreis
befindet sich Ton einem Perlkreis umgeben eine ringsum
gehende, mit eiuem kleinen f beginnende Umschrift, Schwab
giebt dieselbe folgendermassen wieder : »assemblages bizarres
de lettres: ,T3pij; ,m,T ,wip ,(?notrno) WKornn. Puis, des
fragments des versets d'Exode, IIL 15 ; Psaumes, LXXIL
17, et Isaie, IX« 6. En plus petite circonf^rence, les mots :
Yoatsel, Gabriel ; richesse, peix**. Güdemann stellt diese Le-
sung richtig, und die Umschrift lautet thatsächiich so wie
dieser angirbt: (Jirmija 23. 6) ijpnir mn^ l«ip* irK lör nv
dann folgt Ps. 72, 17. : lor pr tt^or ''}üh üb^vh «r \T und
weiter folgt (Jesaja 9. 5) : iy *3K iu:i ^K f yv »bü lor Kip^^
Dl^tt^ itt^i Zwischen dem ersten und dem zweiten Kreis, über
der Basis des Pentagon lesen Schwab und Güdemann rich-
tig die Namen: nrtriiT / PiriiT / nWiT / Pir* / W\ Unter
der Basis des Pentagon lesen die Genannten ebenfalls beide
richtig (Exod. 3. 15.): / ^ly^ / n^) / ühvh / 'Ott^ / ^^* Zwi-
schen dem 2. und 3. Kreis findet Schwab : „les abr^viations
de roystfere cabalistiqne : ^'tr/l / D / 1 / 3 / '1^^ / 13 / '^^
Güdemann hingegen liest : hiü T"D fD ^^^ 13 (oder p) ra und
sieht in ^b'* die kabbalistische Abbreviatur von : PT V(b ^«W
oder von : d^O^ •]1ik^'\ r3T3 hingegen erklärt er,' unter Hin-
weis auf: o*ry n« von Elieser Zebi Safrin aus Kamarna,
ed. Przemysl, 1882, s. v. als einen Gottesnamen. In Wirk-
lichkeit aber wollte der Yeranstalter dieses Stückes, in dem
wir wohl sicher einen getauften Juden sehen dürfen, init
den 5 Worten dieses Kreises auf den Gottessohn hinwei-
sen, und sind dieselben gewiss : b'Xt^ / (Ps. 72, 17) yr p3 /
(Jes. 9. 5) ib"" / 13 / (Jes. 9, 5.) |3 zu lesen. Zwischen dem 3.
und dem 4. Kreis endlich lesen Schwab und Güdemann :
^m / mr / ntr / 3r: / r3^ In Wahrheit aber will hier der Veran-
stalte]^ auf dasGottOHlamm hindeuten, und setzt hierzu dieWorte:
^ni / }«3C / (Jes. 53. 7) nr / 3r3 / r33 auf das Amulet.
Die Rückseite zeigt ein Quadrat, das durch 2 senkrechte
und 3 wagerechte Striche in 12 Felder getheiltist, in welchen
das Tetragramm in den Terschiedenen Buchstaben verstdiun-
gen wiedergegeben ist. Um dieses Quadrat ist noch ein
zweites gelegt und der Zwischenraum auf alleo 4 Seiten
durch eine Umschrift ausgefüllt, die aber weder Schwab
noch Güdemann erwähnen. Dieselbe lautet : / D^IP^ ^QV^ nt
1]
0
■
,*
:f1
• Hl
I
Monfttssobrlft, 45. Jahrgan;.
12
RAiO^e
6b (.(?i^^ ._
J^jq^Z._ .
■^-■♦v'^r
♦«.
Aa^Q^IHH
356 rrkimdlichcs Material zur Geschichte der Egcrcr Judcngeincindc.
Sachen aller ist ein bedeidiger gewesen der Edel herre Mateis
Slik, dizzeyt vnser pfleger, vnd das nii das alles also gehalten
werd als oben stet geschriben, So geben wir Bürgermeister, Bat
vnd gemeyn disen brif mit aller vnser willen vnd wissen mit
vnserm grossem anhangenden Insigel versiglt, der geben ist
nach Christi gepurt virtzehenhnndert Jar vnd Im xlvjjjj [=4i)]
Jar am dinsstag nach Qiiasimodogeniti [='22. AprilJ.
Fol. 99.
23. Mai \\xV.S.
Wir Bürgermeister, Rate vnd gemein der Stat Eger Be-
kennen offenlich an disem brief vor allen den, dy In sehen
oder boren lesen. Nach dem vns Smohel Gumbrecht vud Josep
dy Juden vnd Sara katschmanin vor her etlicli Jar vnnser Juden
vnd Judin gewest sein, auf vertrag vnd sy mit vns gehabt
haben, haben sy sich wider mit vns vertragen also, das wir sy
von newen aufgenomen haben für vnser Juden vnd Burger vnd
nemen sy auf in krafll diz briefs Sechs Jar, zu Sand Jörgen
tag vergangen nach einander zu rechen, dy zeit sy bey vns
wonen mugen, vnd wir sy als ander vnser mitburger gen der
menniglich, es sey awszwendig ader inwendig, geistlich oder
werntlich gerichten etc. [Von hier an lautet mit ganz un-
wesentlichen Abweichungen der Text gerade so wie in der voran-
gehenden Urkunde(S. 353) bis zu den Worten „vor alter herkommen
vnd recht ist" (S. 355 oben)]. Auch sullen vns die Juden jerlich
geben czweihundert guidein Rh[einischJ zu geschoss vnd zins Dy
vorberurten gesatzten Jar aws vnd auf Sant Jorgentag nehstkomend,
mit dem ersten Jar zinss anheben, domit sullen sy gen uns, vnser
Stat entbrochen sein, alle andern Sachen vnd ausgeben wy das
menschen synn erdenken mochten, vnd wir wollen In gnedig
sein in allen sachen vnd sy von der stat wegen halden, das sy
von vns der stadt vnverderpt bleiben sullen, auch was vnser
burger vnd levt dy vns zusteen schuld vber lunflF guidein zu
In nemen, sullen Sy leyhen funif guidein vmb einen groschen
zu iglich Wochen, vnd das haben wir der Stat zu biten auf
Sechs guidein ein guten groschen zu yder wochen, dortiber sullen
wir dy Juden vorher nit dringen noch anczihen, wer auch das
dy benanten Juden peten, Ir kinder, bruder, eydem, freind ader
frembd etc [bis „Sulcher Sachen" (S. 355 unten) genau nach dem
Wortlaut der vorangehenden Urkunde, doch ist „sechs Jar vor Sant
Jörgen Tag" entsprechend dem Eingang gesetzt. Weiter heisst es
dann:] „Sulcher sachen sein bedeidinger gewesen der Gestreng
.
CtNU)U
>>iie auf dem jüd. Friedhof in Krakan anfgefnndeno Grabschriflen. 3^)7 ^CfC
yest Ritter Her Jobst von ajusidl zu Tirschaw, vnsen? grnedi^en
Hern Sekredar, vnd dy erbaren weisen Caspar Junkker, paal
rudusch vnd franz sciseller (?), Dy zeit vnsere rats freund, das
Im das also gehalten werd, als oben geschriben stet. So geben
vir" [etc. wie in der vorangehenden Urkunde (S. 35^> oben); das
Datum] „der geben ist nach Cristi gebnrt M 1 1 1 1 c >'nd im IxjJJ Jar
am Montag nach vnseres. Herren Inmelfart [=- 23. Mai 14»;3].
Neue
auf dem jüdischen Friedhof in Kralcan
aufgefundene Grabschriften.
Mitgethoilt von B. Friedbergr.
Den erfolgreichen Bemühungen des Herrn Samuel Landau
hierselbst ist es gelungen, eine ganze Anzahl von Grabsteinen
auf dem hiesigen Friedhof, die bisher unbeaciitet geblieben
sind, theils weil sie tief in die Erde eingesunken waren, theils
weil deren Inschrift für unleserlich galt, zu Tage zu fördern
und der Entzifferung zuganglich zu machen. Von verschiedenen
weniger sachverständigen Personen sind die neuen Inschriften
bereits copirt worden,, und da zu befürchten steht, dass durch
willkürliche Lesung und unrichtige Beziehung der Angaben
die Geschichtsforschung über unsere ehrwürdige Gemeinde auf
Abwege geführt werden könnte, so habe icli mich entschlossen,
die bisher aufgefundenen Epitaphien als Anhang zu meinem,
vor drei Jahren in hebräischer Sprache erschienenen Buche ^):
„Epitaphien von Grabsteinen des israelitischen Friedhofes zn
Krakau nebst biographischen Skizzen" der Oeftentlichkeit zu
übergeben und in kurzen Notizen das Wissenswerthe über die
Verstorbenen, deren Andenken der Vergessenheit entrissen ist.
1) v^:^ n:n^^ [= :' r], Drohobrcz, 1897,8. Nachträge, Borichti^inj^en
und ZnsRtze dazu lieferten damals die Herrin Harkarr, David Kanfmann
». A., Joseph Cohen Zedek, Joseph Lewinstein, M. Brann n F. U. >m-
stein, (a. a. O. S. 84-94), denen allen ich hier nochmals fnr ihre Be-
nmhungen herzlichst danke. \gl die Besprechungen in der Bedag^e zur
„Jud. PresseN Jahrg. 1897, Nr. 10 u. „Neuzeit-, Jahrg. 2S, Nr. .^ff.
l
-.v'V^Trrrv:
35Ä Nrn*» auf dem jfi(I. Friedhof in Krakan anfgefnndfno (}rab«chriflfn.
aus anderen gedruckten und ungedruckten Quellen beizubringen.
Herrn M. Berko witz, der mir bei der Entziflferung der Inschrillim
helfend zur Seite gestanden hat, sage ich auch an diej^er Stelle
meinen besten Dank.
1.
Frau Gutel, Tochter des R. Mosche, gest. Sonntag,
27. Siwan 312 19. Juni 1552. Im Gedenkbuch der p''n
findet sich folgendes (fol. 16a): b'') nwü 'i nn ^bm 'iD nDtrJi
.('iriiK^ Hd^k 'nn dk Offenbar handelt es sich um die Mutter
des R. Israel Isserl, des Vaters des R. Mose Isseries (k'^di),
der mit ihr in derselben Reihe begraben ist. Die Inschrift
hat folgenden Wortlaut:
Vto^:i nio
n^iiD n3^t^3 nanyni
II.
Frau Golde, Tochter des R. Scheehna, gest. 11. Siwan
312 = 3. Juni 1552. Ich habe bereits in v'^^ Nr. 7 bemerkt,
dass R. Moses Isseries in erster Ehe mit einer Tochter des
R. Scheehna von Lublin*) verheirathet war. Durch die vor-
liegende Grabschrift erfahren wir, dass diese erste Frau im
jugendlichen Alter von 20 Jahren gestorben ist. Im Gedenk-
') I)i(i Iciztoh 4 Wörter sind fni Gedonkbuch ein Zusatz von späterer
Hand. Wahrscheinlich hat R. Isserl den Znnamen vimh von seinem
Hchtriogertater R. Eliescr, dem Vater seiner Fran Malka. Vgl. mein
f ^«? Nr. 29.
■) R. Mose Isseries citirt ihn in seinem rttpo ^ait znr i"v f. HO,
No. 4 mit den Worten: yt K^stff -'^.lO "on n^o ytun 'h p^ni^ no. Die Ab*
kiirznng ^"r — nw nm^w.
Nene anf dem jftd. Friedhof in Krakan anfpefnndene Orabsrhriften. SW
'o r:2rr.
buch der p''n (fol. U>a) leJ^en wir dementsprechend:
,e'^^r K:Dr i'^ino rs nibn: Die Inschrift lautet:
^oy r3 -inr br ^n
r'»:2in :r:h:cn ann
ns H^^} Hb TKO r23
Dien rcnDiV nVr;
pH r3S0 r»T cpin
^i^ir löip'» ly n^r bv
2'^r r:tr nS:i2 ity
.]üH pv V3 y'^ur cy
III.
R. David b. R. Ephraim Saba {H2üh g^st. Freitag,
18. Siwan 335 = 27. Mai I'h.i. Näheres über ihn vgl. in
)^^^ Nr. 30. Jetzt bin ich in der Lage, den ganzen Wort-
laut seiner Grabschrift mitzutheilen.
b nnoio roncx
HTrz itt* :Dnn
2 83D mr^ i^n
.//U
//* /,
üb^V 7'"T« cy
nh^o ^ n2^r'»2
) =: r-»ix in* 01^
360 Nnic auf Hein jäd. Friedhof in Krakiiu «ufs:efund<»nc (irabfrchriftm.
IV.
R. Mos?che b. Tancham Gins, go^torben Montag,
23. Tebeth 337 ~ 13. Decbr. 157G, auf dessen Grabstein fol-
gendes stellt:
natD :''D '3 dv
• x^D no^y nnnD
/"i3 nro '1 :v:vyi
' VIS ^38" y^T Din:n
n''nx:n :rjxn -iiiu
V.
Frau Rahel, Gattin des R. Elieser Aschkenasi, gest.
den ]., begraben Sonntag, 2. Nissan 3.33 = 4. April 1593. Dass der
in weiten Kreisen bekannte R. Elieser Ascbkenasi, Vf. des Esther-
Commentars 'r\ ^tryo, hier als Privatmann gelebt hat, ist bereits von
J. M. Zunz in seinem Buche pi'^r\ w (Ki^l. u. S. 23) mit-
getheilt worden. Sein Todestag ist im Gedenkbuch der hie-
sigen p^^n (fol. 44 b) angemerkt und in meinen i^^l^, S. 82, habe
ich nach Wolf, bibl. hebr. IV, p. 1211, die Inschrift seines
Grabsteines neu abgedruckt. Jetzt ist nun das Grab seiner
Wittwe und der dazu gehörige Grabstein entdeckt worden.
Das Gedenkbuch der p^'n (fol. 4!) a) enthalt über die Heim-
gegangene folgende Notiz: Yir^t:^ n^bn ' * * nn ^ni 'o notr:i
.y^:^ "jD^ya 'k or ^UDr« D^b l^i^ Inschrift lautet wie folgt:
.. [nD]")3.hp
• ♦ ♦ . vn n^:n hd^o ^ni
t:*«-) n.iüv bt: ronniK
••K :D^pnit:^ VDO^jm
n^Jömi nyiJx "»« npi!C
n^^'lp^ nuyn :ü":y bv .
, • :D'^:n b bv r\'bv
Neue auf dem jud. Friedhof in Krakaii anfjrcfnndene Gnibsrhriften. 3«l
^m pit: rpTin . . •
VI.
Frau Sarel, Tochler des R. Samuel Isaak h''!- ^^^
Gedenkbuch der p^'n berichtet über sie, dass Frau Särel, Tochter
des R. Samuel Isaak R. Isserls am 22. Cheschwan (= 8. >ovbr.
1610) gestorben und Dienstag, 23. Cheschwan 371 begraben
worden ist. Ich weiss nicht, ob sie die Tochter des R. Isaak
b. R. Isseries, der 1585 gestorben ist (vgl. t'^i^ Nr. 34| und
also eine Brudertochter des «''oi gewesen ist, weil weder auf
dem Grabstein noch im Gedenkbuch der p''n bei diesem
E. Isaak der Zuname SamuM envahnt ist. Die Inschrift hat
folgenden Wortlaut:
ns : p''^b
bn^'^T rn b^-^.v^
rHc^K '1 pnr
nr^n n^tD^ b^
VfL
Unweit vom Grabe des R. Moses Isseries fand sich der
Grabstein der Frau Malka, vielleicht der Mutter des R Moses
Isseries (vgl. V^^b Nr. 2Ü). Von der Inschrift ist nur folgendes
klar leserlich:
„ / . . nrt: t2ü2
rar irn^
. • . w ry . • . cnn-itD
...T\ Hb irrTT^ ^ . .
*
• • • .nk J I > . ^ j
'M'>2 Ncnt! Biif dmn jnd. Friedhof in Krnkaii «nfgofmidon« <5rabr«rhrifteii.
\n>
S
VIII.
R. Benjamin b. R. Eljakim, gestorben :{
ir»:iJ)), dessen Grabschrift wie folgt lautet:
p'^^b — r r^r
n»
r/'r\ Kin "jOkj
. . (= 1540
IX.
Der Vorsteher R. Naftali b. R. Mosch e, vielleicht iden-
tisch mit R. Naftali ha-Levi (??), dessen Unterschrift sich
unter denjenigen der Gemeinde- Vorsteher im Gemeindebuche
unter einem Actenstück vom Freitag, 28. Tammus [vielleicht
Schreibfehler für den 8. Thammus, da der 28. nie ein Freitag
sein kann] 487 =- 1727 und öfter findet. Ausser der Schildenmg,
welche die Inschrifl des Grabsteins von ihm giebt, ist nichts
über ihn bekannt:
n-)BJ Hb üb^v^ D''0'>y:m D^3n«jn
nxu IHK p22 n^^nx ^oiKn ^:ir
niins o^Dr nK-)>3 Dnu:in non
^^nsj Yiri ^Hin :ü^^:-n on^ ik^ö
V^ D^-3xn nnxD r^:ji2 bp ntro ha
pnu ^83:j o^n^xy ^^2 i:ip iiin mtr
♦ ♦ ♦ D^Da i\no «no . ♦ • d^^^:i • • . 3
X.
R. Koppel, dessen Grabschrift Wolf a. a. 0. IV, 1207
bereits mitgetheilt hat Der bereits 1808 renovirte Grabstein
ist jetzt in beschädigtem Zustand wieder aufgefunden worden.
Die heute unleserlichen Stellen habe ich nach Wolfs Mittheilungen
in [Klammern] ergänzt.
Non« auf (Itm jöd. Frit^dhof in Krakan afifirefondcno <irah»chrift*-n. Zfi^
in [1. hn:i] Sn: r2i nrp n:nn
(■rar ^Kxioa [('rn?r] mirn
nsnn i^ 21H irsD inrB2
1:^23 irtypn^i no*^ rnrtD 3-im
nDyD3 nsiK ro btTi it3
.(y«nn nxnn 12
Anf dor Rncksoitc steht:
n-)3nn niKSins p''D^ r/'opr . . . o'Tnr: ^rsn
.Dn^ 3rn' npni: K«^ip
XI.
. R. Jesaia b. Mose, gest. im Jahre MM = 1741. Folgendes
ist auf seinem Grabstein leserlich geblieben :
"T33:n 12p: rr
>
'irr: K"pr 'nx2
XIL
R. Zadok b. R. Seelig b'^si, starb in jugendlichem
Alter am Donnerstag, 28. Tammus 507 (= 6. Juli 1747) u.
war ein Bruder des von mir erwähnten (V'^b Nr. 74) R, Mena-
chera Nachum t^'tl- D^^ Grabschrift lautet:
[D]^3r2 ^n ir'» T'H
») Bei Wolf Vermnthlich oiii Dnicltfehlcr für nav
*) Nach Wolf standen hinter den Worten na» ^nsior noch die Worte:
mp» nS *?^''n, deren Spar nicht mehr erkcnnhar ist. Vielleicht sind sie be-
reits bei der Renovation des Steines im Jahre KSOS fortgelassen wordtn.
M'7>«!'^- ••■■■' *»*i-*
8f>4 Neuf auf dem jnd. Friedhof in Krakaii alifvfpfnndoTio Grabschriaen.
i''nio ]>)lpT\^ tt^Kin
l^na^ B''i:-i :i^^yT
• n''D 'n DVD iD!?iy^
XIII.
Der Dajjan R. Schmarjah Schimeon b. R. Seeh,
der im Gedenkbuch der p'^n (fol. 71b) als R. Schmerel, Schwieger-
sohn des R. Mosche 3^^-) vorkommt, st. Montag, 22. Eliil 521
(= 21. Septbr. 1761). Folgendes hat sich von der Insclirift
auf seinem Grabstein noch entziffern lassen:
• ' ''rhn Ki^ 1^^} Dn t^'^K y's
' 31D nryi v"iö 1D1
. npiiji
* * * • ^11^8,-1 n''r\
• v'*^ ^:3nm
'•:nin3 ^ivor nn?Dcr
'^ ^:^ D^^n p3r . . .
. XIV.
ff
R. Ephraim b. Juda ha-Levi aus Berlin, st. Dienstag,
14. Marcheschwan 503 (= 9. November 1S()2). Bereits in
meinem i^'i^, Nr. 83 habe ich bemerkt, dass er in den RGA.
n^iriD inD Nr. 37 rühmlich erwfihnt wird. Das Gedenkbuch
der p'^n nennt ihn q^bk '1 Tonm "»p^n} F)nnn :i^Biön ^:mn
1^^130 wT^d giebt als Sterbedatum :i''Dpn "pK^niD l'^^ a^- Die
jetzt vollständig leserliche G'rabschrift hat folgenden Wortlaut:
"in
vnH2 nian.^ n-i« :niDD F)Diynn'
Nonf auf dem jnd. Friedhof in Krakan anfgefnnd«^n»» Grabsrhriften. 3*)5
riTiyo i^nrn iic^o': ctrz ^-»n
'10 ^l^nn i'^BiDn 3in :nya
.p''tb onsK v:tD« -^k ir:'::!
Ich füge bei dieser Gelegenheit noch folgende
Nachträgre und Bepichtigrungren zu meinen f'^b
hinzu :
1. S. 9, ZI. IJ). Auf dem (rrabstein steht irrtbümlich '1.
Das Gedenkbuch der p''n hat jedoch richtig 'n. — 2. S. 23
habe ich fiilschlich hemerkt, dass R. Mosche, der Vf. des
nir0^ni«BP 'D, ini Jahre lf)S3 als Rabbiner aufgenommen worden
sei. Aus dem inzwischen erschienenen crnp ryT von S. Wiener,
5. J), ist zu ersehen, dass er vielmehr 1H80 als Rosch Jeschi-
bah angestellt worden ist. — 3. S. 2!), ZI. G steht irrthümlich :
10. Thebeth, während es im Gedenkbiich der p'^n, f^l. 2«>H
ausdrücklich heisst, dass er an rat: Y'H^ p''r gestorben und an
n'^^n nDC'i 'h üv begraben worden ist. — 4. S. 37., ZI. 13
lies „'3 iik" statt „-n«". — 6. S. 41), ZI. 1 lies: rs:xon. -
6. Das. ZI. 21 lies: „i^dp". statt „t:3r^ — 7. Das. ZI. 2S
ist hinzuzufügen: Im Gedenkbuch der p'^n (fol. 115b) liest
man: y^] üni2H üb , . . i"ir.02 pyt^r i''in^ :^r::t:^ Ti<-n
V'r\ v^n ^hH^^ '1 Hip: nrn Y''» niDioi ü''>y2- — 8. S. 4s ist
zu bemerken, dass R. Issachar Baer b. R. Heschel den Rabbinats-
brief, den man an den Vf. der ntrö^ niKEP 'd geschickt hat,
mit unterzeichnet hat (vgl. n^^ip pyr a. a. 0.) — 9. S. 50,
ZI. 25: Im Gedenkbuch der p''n (fol. 255) findet sich, dass er
am Mittwoch, 3. Adar 490 begraben worden ist. — 10. S. 51,
ZI. 34 lies: „h^ü3 [mOK 'T =] K^'l^ — H- S. 52, ZI. 5 lies:
[n'^pp], _ 12. S. 55, ZI. 9 ist hinzuzufügen: Ein besonderes
Seelengedachtniss (i^'dk), in welchem er p^T bn^np'' nro ge-
nannt wird, findet sich vor in dem Gedenkbuch der Synagoge
des R. Eisak >''-ia. — 18. S. 57, ZI. 2 lies: „n« n^i". —
*) Vielleicht eine Anspielung auf den Namen »Lowi*, den seine
Nachkommen noch jetzt führen.
Scr» Die Kinder dei Hildeshoimer Rabbiners Sainnol Hameln.
14. Das. ZI. 4 ist hinzuzufügen: Eine Approbation von ihm,
unterzeichnet: npnip p^'pi ont^^^ö i^}^ bnw 'pn findet sich im
»IDV tTKi 'D (Fürth, 17t)4). — 16.-8. 78, ZI. J). Ueber das
„D^b\:; üBtro 'd'' vgl. jetzt meine hehr. Abhandlung über die
„Krakauer Drucke**, S. 43.
Nachbemerkung der Redaction, Ah die rorlieyende Mlwndlunu
i\ch bereits tm Druck befand, erhielt ich Kenntniffs ron einer in Nr. :i2 der
in Krakau erscheinenden Wochenschrift I^JOn yeninchten Mittheiliing, nach
welcher die Grabsteine auf Anregung und unter Mitwirkung des ' l^tivat-
gelehrten F. //. W et stein, der in weiten Kreisen als einen der besten Kenner
der Qeschichte unserer Glaubensgenossen in seiner Vaterstadt bekannt ist, zv
^'^9*^ rf ordert worden sind. Wenn dieser Hericht auf Wahrheft beruht,
woran zu zweifeln ein genügender Grund nicht vorlicqt, so sei Herrn Wet-
stein htermit sein Anrecht auf die Entdeckung ausdrücklich gewahrt. Ein
wesenlicheres weiteres Verdienst aber würde er sich erwerben, wenn er etwaige
Irrthümer bei der Entzifferung der Inschriften und bei der Einreihung der
in denselben genannten Versonen berichtigen würde. Gern stelle ic/i ihm zu
diesem Zwecke die Spalten dieser Zeitschrift zur Verfügung. Hof entlich hat
inzwischen auch das dort ige Rabbi nat seine wunderlichen halachischen Bedenken,
auf Grund deren es weitere Nactiforschunqen auf dem Friedhof verboten Iwt,
zurückgestellt.
M. hr.
Die Kinder des Hildesheimer Rabbiners
Samuel Hameln.
Von
Dr. A. Lewinsky In Hlldeshelm,
(Schluss von Seite 259 >).
Die zweite Tochter des Samuel Hameln, Edel, trat in den
Bund der Ehe mit einem ebenfalls durch „Jichuss*^ und Gelehr-
samkeit hervorragenden Manne, mit Nathan b. Meschullam Cohen ^).
*) In obiger Abhandlung ist zu verbcsscni:
S. 253, A. 3, ist vor „Kindes" zu streichen: p'iS H'xn ^vd.
■) S. Sinieon von Gcldenrs Staninibauni a. a. 0. Er wird daselbst
]n3 ]n3 Ti'mo genannt, im Hildesb. Gemeindcb. lautet sein Name bald
^nsn ]n: V'mo (z. B. S. 185a), bald |."3 ^nj V'-nno (S. 175a) oder y"2 ;ni'i
j^^ ^f^^^' ^'^ "nterzeichnet das Protocoll vom Donnerstag, 17. (a'vj) Nissan
452 (l(.i)2) mit D"M w"^S{f;nr.-roS-tc^)s'iH"H-p]n: (S. 175a), wfibrend er ibid.
r>ie Kinder des HiMesbcimer Rabbiners Samnel Hameln. ^t
In Frankfurt a/M. geboren*), gehörte er später zn den „Exu-
lanten aus Fulda" (n-rhs ^^:o)*). ^ie zum Teil auch innerhalb
einiger hannoverschen Gemeinden'^) eine Zuflucht fanden.
vSein Bnider, R. Josef b. Meschullam Crdien, der in Ostermle
ayWaiz^) lebte, wurde auf Empfehlung des rühmlichst bekannten
Kammeragenten Liepmann Cohen als erster Landrabbiner in
(S. 175b) unterschreibt: c h *.: '^y ^tm ^»rr s^-r«: n -'12 h"h- p ]n:. In den
Acten wird er genannt: Nathan Süssel (Assert. Hb. S. 206 f, Nr. XLII und
S 302, Lit. \V.), N. Svssel (Staatsarchiv zu Hannover, Hildesb. I>esign. 1.
Teil 51, Abschnitt l, Nr. 7, fol. 5.), N. Snessel oder Suessell (Staatsanh.
a a. 0. Nr. 2, fol. 18 ff.) und N. Siessel (Staatsarch. a. a. 0. f. f)^*b).
*) Staatsarch. a. a. O., fol. 6f;b bekundet laut Protocoll vom Montasr
(Lunae), d. 26. Mai 1732, -Nathan Siesselss Wittib'' .ihr Mann w.^hre . .
. . . bürtig auss Franckfurt am Mayn gowessen**.
•) Seine Namensnnterschrift zu dem Protocoll vomMontaij [l.rSnnntas].
18. Nissan 455 (1695) lautet: 'i^^8 --0 d"h r' -r r=.n -er =rr-: -rr m h- ;3 :r:
(Gemeindeb. S. 180a), vgl. noch ibid. S. ISOb und S. 182b ';PTotorf.ll mm
Montag, 17. Nissan 457—1697) seine Unterschrift: --.• /-:- — rrr ;.-:•
«) So verzeichnet das Memorbuch der Gemeinde zu Osterode a.
Harz folgende „Exulanten aus Fulda- : Mos.>s Levi Goldschmid C^ "2"^.
MiTB n^uD Tor^w *:^"T ny!3)^ dessen Tochter Hanna in Osterode bocrliet
wurde, K. Naftali b. .Inda (nt^-s*: h-:-,-:' '^ -=n-r ;z •-.-!:; - -rr«: s^rr •:—•:>.
dessen Frau Freudehe eine Tochter des FJeasar aus Fulda (-;;-m -—-rs
KiS^B n^'.:o) war, und Jehuda Salomo Josef b. Isak Elicser (beerd. in Oste-
rode am 22. Siwan 493). Vgl. auch UGA. s-tr- ^2k des Hildesb. Rabbiners
Eljakim Götz, Nr. 28: t^^-^h^ ="-^-? •/=?• «''*«- •=*"^*"^-* •••=-« '^'^ =.' =*^'-;
Das Memorbuch der Hannoverschen <ien»einde bezeichnet Abraham Lcvi
(s. Tochter Blümchen wird daselbst genannt; und Feibeimann (^••s-i"-;. den
Vater der Hendele (v"^:;n) als „Fuldaer Exulanten'* (k^-b •r--:2).
<) Das alte Chewra Kad.-Buch hat S. 66 a folgende Emtrajrung roiii
Freitag, 10. Ab 455 (ir)95;: h Jinp: (wir) -'o -k.-t p s- .Y:r cn:^ -n* ': cv.
ni3*nn Cs (^rn "id=) n' c -j— 2 V •-* '::h »'-««sr r^z^r.n nT ]rv ;-•' (Fuder, '--s
(Vi Stübchen Brovhan) 1^-^= 1==/-^ -ir, - ^i'n^ :'n "v -j - h'* th-z :-rK-
•]*H 'iiH -J"! nvzr py: '»r '^yr* '- -jk.t vi -»n .:'r z^ a'' h'» .-r c --vm r-?'
'r y'n 3'' i:"-i n:?2iH py; tvh (d. i. Finchas Seligmann b. Elieser Wallach 1
T'-nno a"P 'i '^^ ph.t ]:»*•; r*= XT ^:^^ T'* »*'' ""^ "" ''^''^ "^"^ ^'"^ '" «^^^ ^•**
V": c|Di* i'^ino T"3H vnM (mit =) '•S/'s ^":.-r tj-s yr 'cns --,: v"3Tri
■'-vr* '1 Vi IM "in-. ;"n Dnr;^ c':r ü'-i ^S7 -nn n' d-: .T'd -jr'HriT'C :3H-r -rzv^n^
:pp n -n *xn: ;"n 3"3 ü"i n^s-in vh 'rn -j"' njsr py: 't Ibid. S. 72b wird
als Einnahme des .Tabres 462 (1702) von Seligmann Wallach u. a. notirt:
^^u,. >^ pjsnc TTjr:MD rcv 1' -i^ncs ;o '^''^ h i^^:; p'^h c"n »:ii ty Unter «len
Ausgaben des Jahres 461 (1701) wird ibid. S. 74 a auch ein Posten von
25 Dielen zum Preise von 6 Thlr. erwähnt, die dem Lob ans Osterode»
(onwriMO 3'S -t) «nr Bezahlung an den dortigen Rabbiner (-—.-r-M-s t"3h)
ausgehändigt wurden. R. Joseph Cohen war mit Gela, einer Tochter
des Elieser (Eleasar. Leiser Tref b. Naftali) aus Osterode und der Zippora
(Tochter des Salman Gans zu Hannover und der Jente. einer Tochter dfi
Oraoow
THE JEWISH ENCYCLOPEDIA
Rabbis
and Other
Notable
Jew».
decal Gerson Kohen (d. 1591); Eliczer A.shkenazl
(d. 1586); Isaac b. David Sbapira (d. 1582); Mor-
decai Singer (d. 1576); Joel, the step-
father of the abovementioned Joseph
Kohen ; Eliezer Trevcs ; MeYr b. Oeda-
liah ; .Mosk's Afordcrai >fari;>)li«)t : and
many other leanird nieii havt> all been
rabbia, or greatreliicious teachera, who
decided religiousquestions separately orin ooujiinc-
tionwiihothers; butnoneof them waaeverelected to
the headship of the entirc Community. Bomctimes
one Scholar, er even one who wa« not a recognized
rabbinical authorJty, was placed, by the niler of the
land, at the head of the Community, with legal Juris-
diction, though not with the rellgious authority of
the offle«. Such caaes were rare, and most scholars
succeeded oneanother In the limited authority which
ihe Community chose to confer on the hea^ls of
yeshibot, who
were not espe-
cially ielected
at rabbif of the
whole Commu-
nity.
, Theflrstrabbi
whoenjoyed the
title of '^ab bet
din " of Cracow
and the prov-
ince was R.
Isaiah Menahem
b. Isaac (1501-
99). His succes-
sor, R. Meshul-
lam Phoebus, or
Feivush.of Brest
(d. 1617). was in
Cracow at least
as early as 1605.
Nathan b. 8ol-
omon Hhapiro
became the head
of a yeshibah in
1617, and held
thii Position until hiß death in 1638. Ho was
not, however, rabbi of the commuüitv, timt Po-
sition being held by R. Joel ben Sainiiel Sirkks.
Nathan was succeeded as "rosh metibta" by R.
Joshua Hobchel n. Joskph of Wihm, who dicd in
164«; and R. Joel, wIk, died in 1640. was succeeded
(1644) by R. Yom-Tub lAunmu WiAU-r fnur vnns
later, who also succeeded R. Joshua, dying j«
1654. Rabbi Joshua Mühchel ükn SAUL'(known
a« '^ Reb Heschele ") of Lublin became rabbi of Cru-
cow the same year, dying in 1664. He was suc-
ceeded by R. Aryeh Lob b. Zarhariah. "the proph-
et " who died in 1671. His successor was R. Aaron
Samuel Kaidanower of Wilna, who died iu 16T(5,
and was succeeded by R. Isaac Harif Landau of
Opatow. who died in 1683. The next rabbi. Aaron
Teomim, who was chosen in 1687. did not arrive un-
til 1690, and died four months after his arrival.
Forabout ten years. durincr which tiine no retru-
lar rabbi was appoiDted..R. Sgul Ivatzencllcnbotren
of Pinczow attended to some of the ral)hinical
duties. In 1693 R. Jehudah Lob. son of R. David
(Trom
b. Samuel (Jure Zahab) of Lemberg, was ciiosen
rabbi about 1700; heeitherdied, orleft for Brest. R.
Saul, the »on of the above R. Heschel, sGcceedeil R
Lob, and died in 1707. Thero was again avarancy
forseveral years, for the next rabbi, R. Jehuda \A)
b. I^uic of Shidlov. came to Cracow afUT 1714
He died between 1730 and 1733, and was succeeded
byhis son R. David Sanmel Hchmelka, wiio livr,i
until 1741. He was succeeded by R. Isumc Josf nh
"Tt'omim. who, in 1745, returned to Breslau to suc
ceed his father. After an Interregnum of uine yrars
R. Tsaac Landau of Zolkiev was cliogen, and ht^ld
the Position uiitil his ileath in 1767. He was suc-
ceeded by R. Aryeh I^b b. Samuel of Tarnovv, who
died 1776, and was foilowed by K Isaac ha-Levi of
Lemberg, who died in 1799. R. Mo^es Solomon of
Warsaw (Brody?), formerly rabbi of Koretz. was
elected to succeed hlm; but after preachlng one
sermon in the
okl Kynagogue he
wentto Warsaw,
where he re-
mained untd big
death in Dec. ,
1815. He r e -
tained, howevor,
the title of nibbi
of Cracow, for
which he is s.iid
to have paid ")<»(>
ducats, and wüh
so st vi cd i>y
others in refer
ences made to
bim in contem-
porary writin^s.
R. ?ebi Da\id,
s<m of the abovo
R. Isaac ha-Lev|,
was acting rabbi
until after the
death of Moscs
Solomon, whcn
he succeeded to
advance<l age in
Tyijes of Cra<'ow Jewn.
0«»UrfrelchUchrünf»rlach« Moo*rchi« lu Wort uud Bild.")
the füll title, and died at an
Dec, lt^31. After much dissensiou tlie above-inen-
tioned R. Berush Meiseis was chosen ral)bi. and
uominally held that positiou over twentv years.
His title, however, was für the greater pari of that
timedisputed by a wing of the Hasidim, who con-
sidered R. Saul Landau asthe rabi)i. Whcn the lat-
ter died, and R. Berush wcnt to Warsaw in 18.56, R.
Alexander, the son of R. Saul, was choseu rabV>i,
but died a few weeks later. R. Simon Schreiber.
sou of R. >ro8es SoKFR, was chosen in 1S58, aud re-
mained rabbi until his death, March 26, 1H83. Since
tlien Cracow has been one of the many Austriaü
communities which have no rabbi, because the vari-
0U9 factions can not agree in any selcction. R
Hayyim Nathan Dembitzer, in succession to his
brother R. Jacob Moses (d. 1868). was acting rabbi
until his death in 1892. One of the davvanim.
"tlic rosh bet din," is at present (1902) the acting
rabbi.
The most important members of the Cracow Com-
munity were usually officers of the lj:ahal, and at the
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but worldly a|
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whom it is 8ai(
munity of Cra<
aUo many diät
the favoriteofl
ia tho aUtcenl
to the queen,
!a which the
physician 8ol<
ofKingSteplH
caUed ^ Kalihi
tury, and has
Talmudi«U,
tha noted rabi
or**ro8h ye&hi|
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over thirty y\
Selkil. londn-
Shapiro; R.
Krasnik, who
teenth centur;
Community, tJ
underthevalui
wero usually
Matuthia Del
tury), R. Isaacl
Kalischer (17^
**8ho^etim,''
thebutchers ol
for their learl
Cracow, who
thorltative w<
prominent farl
family, which [
reference shoil
Dr. M. Duschil
DOw living inj
stein deserve r|
Besides the
above, there a|
Syna-
kel (d. 1678),
"l^uppah" (tn|
was built (in
vate donation;!
finished in 1791
Progressive c\
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of worship arej
hatte midi*asbi[
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with R. Natha
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829
THE JEWISII EXCYCLOPEDIA
Craoow {[^j^^
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tin.e wlicn thc Jews "wen* undcr tlicir owii jiiriwjic-
ti'tn sucli ofHcerscurrieii with theni Dot ouly religiuiis
but wurldly authurity. rntil tlie abuliiion of llie
l>Hhiil iu 181.^». Ihcre wcre always four elcctod
"Ktsliini" (hcadM, tivc "t'*^*iii^'' (best, or chosen),
füurteeu IjLaljal inen, and thrce auditors, who prac-
tically nilt'd Ihc Community. Some-
Important linus one would, on accouni of bis
Scholars. prviu Icarning, or weallh, or abilities
as a Icuder, eujoy special distinction,
like R. Abruhani Israel Hendels, uho died in 1660, of
whom it is said that Jie was '*the leader of the Com-
munity of Crncow for over tifty yeurs. " There were
also many dislinguished physicians, such as Isaac,
tlie favoriteof kiugs Alexanderand Sigismundearly
in the sixteenth Century, and Samuel, llic surgeon
to the queen, who is nieutioned in a suit for Blander
in whieh tlie aV)ove R. Asher was a witness. The
physieian Solomon Kolahora (d. 1597) wasa favorite
of King Stei)hen ßathoiy. The fumily, which is later
called **Kalihari," was still kuown in the last Cen-
tury, and liHsfurnished many druggists, physicians,
Talmudisis, and '* purnasini '* to ihe Community. Of
the noted rabbinical schulars who were" dayyanim,"
or "rosh yeshibot," may be mentioned: R. Isaac ha-
Kohen of Kremeuetz. the father-in-law of R. Melfr
Lublin; R. Joshua Kohen, who was **rosh bet din "
over thirty years, and died in 1681; R. Jehuda
Seikil, sonin-law of R. Joel Särkes; R. Derechiah
ßliapiro; R. Hirsch ha-Kohen; and R. Mordecai
Krasnik, who tiourished in the middle of the seven-
teenth Century. The scribes or secretaries of the
Community, those whose names are found akgned
under the Val nable records preserved in the ** pfnites,**
were usually also Important mon, and of them R.
Matathia Delacrut (tlrst half of seventecnlh Cen-
tury), R. Isaac b. PIan(»ch (1660), and R. Jehuda Lob
Kalischcr (1738) deserve to be mentioned. The
"sho^^etim," "bodei^im," "menal^kerim,"and even
the butchers of Cracow were, in olden times, famous
for their learning, and one of them, R. ?ebl of
Cracow, who died 1593, was the auf hör of an au-
tlioritative work on "she^iitah." Among the most
prominent families in later times was the Mieses
family. which removed to Germany in 1B63, while
refcrence should also be made to such scholars as
Dr. M. Duschak and Dr. Landau. Of the tcholari
now living in Cracow, Dr. Rubin, and F. H. Wett-
gtein deserve mention.
Besides the old synagogue which was mentioned
above, there are in Cracow the ** new " synagogue
bullt by Israel Isseries (father of R.
Syua- Moses) in 1553: the " high " gy nagogue.
gogues. built in 1683; one which bears the
name of its builder, R. Isaac R. Ye-
kel (d. 1678), and which was built in 1644: the
** kuppah " (treasury ) synagogue, so called because it
was bullt (in 1647) by the Community, not by pri-
vate donation; and Popper's synagogue, which was
fiuiahed in 1798. Cracow has also a temple of the
Progressive congregation, numerous small "hatte
midrashim" and **8tüblach," as the Hasidic houses
of worship are called. Anioug the more considerable
hatte mldmshim, of which there are about eight. the
most famous is the one which tradition has connected
with R. Nathan Schapiro (the author of the " 3Iegal-
leh ' AmuljLl^ot " ), whose memory is sanctified by the
pious Jews of Poland.
The Jewish Community, with a population of
25.000, is ruled by a "Cultusrath " of 30 members,
of which the offlcers are: Dr. Leon
Present Horowitz (former member of Reichs-
Conditions. rath), president; Hirsch Landau, vice-
President ; Sigmund Pelican, secretary.
Other officials are: Ch. L. Horowitz, acting rabbi;
Pinhaa Dembitzer, Joseph Lederberger, Kaiman Gut-
wirth, Abr. Moses Rappoport, and Samuel Landau,
rabbinats assessors ; Moses Landau, president of Ijie-
bra Ijiaddisha. Dr. Tohn is the rabbi of the Progres-
sive or Liberal congregation. The university now has
several Jewish professors (there were four in 1887),
and the Chamber of commerce is represented in the
Reichsrath by Dr. Arnold Rappoport, a grandson
of 8. J. L. Rappoport of Prague, who in 1889
founded the "Israelitische Hand werksschule" (see
Bloch 's " Oesterreichische Wochenschrift," 1889,
No. 24). The city has also various charitable
organizations, and receivcd a considerable share
of the benevolent» foundations of the late Baron
de Hirsch in Galicia, which also includes another
** Hand Werksschule." The Sefat Emet society,
founded in 1892, raarked the beginning of the
revival of the Hebrew language, and the Colonisa-
tions- Verein fUr Palästina, which was founded in
1893, was the forerunner of the Zionist movement,
which has rapidly spread in Galicia in the last few
yearg, and of which Samuel Fuchs, the editor of
" Ha-Maggid," is one of the pioneers.
Bibliograph y: J. m. Zuuz, 7r ha-^edefc, Lemher». 1874 ; Joel
DCDttbllzer. Afcippolot 7r ha-S^eddf; F. H. WeltMelil, I^cuimo-
niuyot mi-Pinhr»nt Yetthantw. Cracow. l«t': Jost, iVeutr«
Gesch. der hnuHtm, li. 814-321; BtemberK, Getch der
Juden in Polen, Lelpslc, 187» ; Sxüamith, v., pari 1.. pp. 2»
et»eq. (füll textof tbe law of 1816); Joseph Caro. Of*ch. Po-
lens, 11. 641-1542, Gotha, 186.^; F. H. Wettstein, In Monat»-
nthHfU xlv. 1d.'>-176 ; Grfttz, Gesch. Ix. 433: John L.Stephens,
hicidentM of Travel in Orttct, Turkry. Pungia, and PolandL
7th ed., II. iUS et ik-g., New York, 183^: Dublin Univertüy
Moiiazine^ IvlII. 145-153; Evglish niuttrated Magoxine^
vli. 102-112; British and Ffircign Review, x, VÜ; George
Cleinenceau, Aux Pieds du SinaU pp. 71^-86, Part», 1900;
Allü. Zeit, des Jud. 1841, Noe. 4 et seq.; Kenettet Yisrael,
1888, ü. 176-186: Bontlon KaU, Le-Korot ha-Ythudim he-
Rutya, Polen v^-LHa. B«rUn, imiHa-Mooaid, toI. L, No.
47; vol. 11.. No. 1«; vol. vll., No. U-.OtsterrtichischUnr'
oariHChe Mttnarchie in Wort und Büd. Galicia: Bernhard
rrtedbere, Lufud Zikkaron, Drohobycz, 18P7; Wetutein,
Dibre W«*, In tbe Meaesef, 1908, pp. 7-78; A. L, Horwltx,
Tikhun *Erubin, Cracow, 1087.
H. R, F. Wl.
—-Printing : Cracow had the flrst Hehrew prini-
ing-establishment in Poland. The flrst hookg isaued
there were stated by Wolf to be a Pentateuch and
the five Megillot (1580), and a Haggadah (1581).
which donot, howerer, bear the name of theprlnter,
and Steinschneider accordingly denies the existence
of a press at Cracow at that date. Samuel Asher
and Eliakim, the sons of Qayyim Halicz. established
a printing-offlce in 1584, which survived ouly a short
time. Johannes Halicz became a printer of Hebrew
in 1588, and in 1589 heassociated M'ith bim Johannes
Kurzias of Glogau; but their enterprise was also
Short- lived, and the last work from their press is
dated 1546. About a quarter of a Century later
Isaac b. Aaron of Prossnitz, also known as Isaac
"Melkoltel^," estabhshed a printing- press in 1569,
which had a better fortune. He employed as cor-
rector Samuel, son of the martyr Isaac Böhm, who
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CRACOW
I. FRIEDBERG, B, : Neue auf dem jued. Friedhof in Krakau aufgefundene
Grabschriften. MGWJ 44 (1900) 357-366.
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Par. #
I (p.358)GUTEL BAT MOSCHE
II (p.358) GOLDE BAT SCHEÖHNA
YII(p.361) "MALKA"
VI (p.361) SARA daughter of R.
Mother of Israel Issetls, grandmother of MOSES.
died Sunday 27 Siwan 312/19 June 1552.
This is GITEL BAT MOSCHE AUERBACH.
died 11 Siwan 312/3 June 1552 (20 years oldl)
first wife of Moses Isseries.
perhaps the mother of Moses Isseries.
SAMUEL ISAAK (ISSERLES) d.Monday, 22 Cheschwan 371/
8 Nov. 1610.
maybe the brother's daughter of Moses Isseries.
R. ISSAK ISSERLES d. 1585.
o
II. commentary by F.H. WETSTEIN: Noch ein Wort ueber die Juengst aufgefundenen
Grabschriften MGWJ 45 (1901) 165-76.
p.168
p.170
to I (Gutel)
p.169 to VII (Malka) l;/.
(same)
p.174 to VI (Sara)
MOSES ISSERLES apparently was only 40 years old
when he died, not 50 as previously thought.
This fits with the report by David Gans, who said
that his teacher (Moses Isseries) was active in Cracow
for 20 years. Since he was a rabbi since 1552(at least),
this seems right.
This is the stone of MALKA, who d. 10 Tebet 5313/
2^ Dec 1552.
The father was ELEASAR, and never ELIEZER SCHRENZEL
of Lemberg (Friedberg error). R.Isaak, brother of Moses,
was named after him, his grandfather, ELEASAR.
yes, she was buried next to Miriam bat R. Jizchak,
her sister, and both were äaughters of the brother of
R. MOSES ISSERLES.
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hrgang 1967 No. 4
199
219
225
ve Dr. Leon Lebensrat
231
)loglsch-psychiatrische
249
»iner Dr. Leo Baeck 260
K. J. Ball-Kadurl,
|Dr. H. Zohn 261
wortung des Verfassers.
\nen mit der Redahlion
le Haftung übernoni'
'eilig zu schreiben —
l^ichtung zur Besprechung
her Bücher wird nicht
[CT Genehmigung des
Jtattet
fSE "OLAMENU*'
ISRAEL
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IM 34.— Ö.S. 250.—
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Dr. Erwin Lichtenstein (Tel- Aviv)
DIE JUDEN IN DANZIG (1933—1939)
Die Geschichte der Juden in Danzig in den Jahren 1933 — 1939
unterscheidet sich in besonderer Art von der Geschichte aller anderen
Gemeinden im deutschen Sprachbereich und rechtfertigt dadurch eine
besondere Darstellung. Die eigenartige Situation Danzigs brachte es
mit sich, dass hier von 1933 bis 1937 das Leben der Juden einen Auf-
schwung eigener Art erfuhr, und auf der anderen Seite sahen sich die
Danziger Juden in der Zeit von 1937 bis zum Beginn des Weltkrieges
genötigt, eine planmässige Gesamtauswanderung durchzuführen, wie sie
gleichfalls an anderer Stelle nicht in Erscheinung trat und wohl auch
nicht in Erscheinung treten konnte. Um diese eigenartige Gestaltung
der Situation der Juden in Danzig zu verstehen, ist es notwendig, die
besondere völkerrechtliche Stellung der Freien Stadt Danzig kurz dar-
zustellen, und des weiteren auf die Rolle einzugehen, die Danzig im
Rahmen der deutsch-polnischen Beziehungen von 1933 bis zum Aus-
bruch des Weltkrieges spielte, eine Rolle, die letzten Endes darin gip-
felte, das Stichwort zum Aufmarsch der Fronten des zweiten Weltkrie-
ges zu geben. Auf den bewegten Fluten der deutsch-polnischen Bezie-
hungen tanzte das Schiff der Danziger Juden, und seine Steuerleute sa-
hen sich vor die Aufgabe gestellt, die Strömungen und Wirbel auszu-
nutzen, um ihr Schiff unter möglichst geringer Beschädigung und unter
möglichst geringem Verlust an Menschenleben — nicht in den Hafen,
sondern aus dem Hafen heraus auf die hohe See zu bringen.
I. DANZIGS VÖLKERRECHTUCHE STELLUNG
Die Freie Stadt Danzig wurde, anknüpfend an die historische Ge-
staltung dieses Gebietes vor ihrer Einverleibung in Preussen durch den
Versailler Vertrag von 1919 erneut ins Leben gerufen, um die wider-
streitenden Interessen Deutschlands und des wiedererstandenen Polens in
einer Kompromisslösung auszugleichen. Die Stadt Danzig und das sie
umgebende Landgebiet bis zum Frischen Haff im Osten, bis Zoppot im
Westen, wurden zu einem selbständigen Staat gemacht, dessen Selbstän-
digkeit freilich von Geburt an, um Polen den gewünschten Zugang zimi
Meer zu geben, starken Einschränkungen unterworfen war. Danzig wur-
de in das polnische Zollgebiet eingeschlossen, seine Zollbeamten hatten
vom Finanzministerium in Warschau ihre Anweisungen entgegenzuneh-
men, aussenpolitisch wurde es durch Polen völkerrechtlich vertreten, das
199
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., Anlangdes i8. Jhts. zeigte die Stadtverwal-
tung^, Jöfolge einer durch Hungersnot und Pest
(iyo9) hervorgerufenen wirtschaftlichen Krise
^^eo jud., englischen und holländischen Kauf-
«««B»_ ein großem Entgegenkommen. 1718 wies
^Bischof von Kujavien die Juden von seinen
;«<«ttzungen aus und legte, als sie sich in D,
mederzuiassen versuchten, vor dem
I«, Jht. Stadtrat dagegen Verwahrung ein;
schließlich wiegelte er den Pöbel gegen
«e auf, lind 1733 wurden sie aus Petershagen,
©hr« und dem Stadtgebiet von D. vertrieben.
|t Als sie sich 1748 von neuem in D. mederzuiassen
versuchten, führten die Zunftgenossen und Kauf-
teute darüber vor König August III. Be-
scftwerde. Die 1750 von ihm erlassene „Or-
: : <ünatlo Regia" erlaubte den Juden nur voriiber-
gehenden Aufenthalt in D. gegen eine hohe täg-
, hohe Abgabe. Dagegen entwickelten sich in
derselben Zeit die jüd. Gemeinden in den Vor-
orten D.s: Schottland, Weinberg und I-angfuhr.
JL>as Generalschutzprivilegium vom i. Aug. 1773
lur die jud. Gemeinden in den Vorstädten von D
(m den meisten Punkten dem preußischen Ge-
nenüpnvilegiumvom 17? April 1750 nachgebildet)
regehe den „jüd. Handel und Wandel"; 50 jüd
Familien wurden als Stammprivilegierte aner^
kannt^andere 136 Juden geduldet. 1765 lebten
m Schottland (zusammen mit Hoppenbnich)
504, m Weinberg 364 und in Langfuhr 230 Juden.
Die Gememde in Schotüand unterhielt zwei Syna-
gogen und ein Krankenhaus, an dem 1777
Phoebus b. Meschullam aus Prag als erster Arzt
angestellt wiirde. Seit 1724 bestanden in Alt-
sdiottland em Verein für Krankenhilfe und eine
Chewia Kadischa, deren Pinkas in hebr. Sprache
von 1724 bis 1848 geführt wurde. Als Rabbiner
wirkte seit 1752 Elchanan b^ Samuel; vorher
Rabbiner in l-ordon. - Die jüd. Gemeinde in
Langfuhr bildete sich noch zu der Zeit, als der
Ort unter polnischer Herrschaft stand; Graf
Weiher, der Besitzer von Langfuhr, erlaubte den
Juden sich dort anzusiedeln ; sie errichteten eine
Synagoge, erwarben einen Platz für einen Fried-
hof und gründeten eine Chewra Kadischa (der
Pmkas der Chewra beginnt mit dem J. 177c.
der Friedhof wurde 1813 von den Russen gänz-
hch zerstört). Die Gemeinde unterstand in re-
ligiöser Hmsicht dem Rabbiner von Schottland
178a vereinigten sich die drei Gemeinden unter
R. Meir Posner. In Mattenbuden bildete sich
Ende des 18. Jhts. auch eine selbständige jüd Ge-
meinde, die 1793 eine eigene Synagoge errichtete.
Nach Einverleibung D.s in den preußischen
btaat (1793) blieben die Rechtsbeschränkungen
kV-A^
juucu uns ourgerrecht. Als
,« TU* l^'^r. 1*^ ^°™" Weinberg während "X ,
19. Jht. der Belagerung der Stadt vernichtet )Ak 7lC
wurde, flüchteten viele Juden nach D • '^
ein großer Teil der jüd. Einwohner Weinberg«
kam um. Nach dem Tilsiter Frieden (9. J,di
9!^^!..^ ^; ''\^° J''^"' ^^^ »«^4) „Freie
»tadt ; Napoleon bestand darauf, daß den Juden
D.s Handelsfreiheit gewährt würde, legte ihnen
aber zu gleicher Zeit eine Sonderkontribution
von 50000 deutschen Talern (ca. 75000 Mk.)
auf. Nach der Zerstörung von Langfuhr und
Schottland im J. 1813 durften die dortigen Juden
in die Stadt ziehen. Als D. wieder an Preußen
gefallen war (3. Febr. 1814), erhieken die
Juden Bürgerrechte. Im Sept. 1819 und am
5- Aug. i8ar kam es zu Ausschreitungen des
Pöbels gegen die Juden. Lange Zeit waren
die Juden D.s in einige selbständige Gemeinden
gespalten; die Gemeinden Schottland, Langfuhr
und Wemberg hatten einen gemeinsamen, die
Gememden im eigentiichen D. und in Matten-
buden ihre eigenen Rabbiner. Erst im J 1887
gelang es dem Rabbiner von Schottland Cosmann
Werner und dem Vorsteher G. Davidsohn, aus
den sämtlichen Gemeinden die „Vereinigte Ge-
meinde D." zu bÜden. - In den Nachkriegs-
jahren fiel der Gemeinde von D. die Aufgabe zu
gemeinsam mit anderen jüd. Organisationeii
(Hias, Joint), den ostjüdischen Flüchtlingen aus
Rußland und Polen, die über D. nach Amerika
auswanderten, organisierte Hilfe zu leisten. Im
Laufe der Jahre 1920-1925 sind über D. ca.
60000 Juden nach Kanada und den U.S.A
ausgewandert.
,:. ^% bedeutendste unter den urepriinglichen
lunf Gememden war die von Schottland. In der
ersten Hälfte des 18. Jhts. wirkten daselbst an her- *
vorragenden Talmudgelehrten: Abra-
ham b. Elieser ha-Kohen (Verfasser
des „Ori we-Jischi") und Mose b.
Jona. Als Rabbiner wirkten femer:
1 752-1 780 Elchanan b. Samuel San-
wel Aschkenasi (geb. 1713, gest. 22. Sept. 1780),
Meir b. Jehuda Lob Posner Munk (1782-1807)-
sem Sohn Chajim (1807-1835); Israel b. Gedaija
Lipschütz (1837-1850); Abraham Stein (1850 bis
1864), der sich als Reformator betätigte (gest. als
Prediger in Prag, 2. Sept. 1884); Josua Waller-
stein (1865-1876); Cosmann Werner (1878-1887).
— Die Gemeinden Langfuhr und (seit 1782)
Weinberg gehörten zum Rabbinat Schottland
dessen Rabbiner sich daher auch als Rabbiner
von „Schul" (bw; Abbreviatur von: Schottland,
Wemberg, Langfuhr) bezeichnete; als 1850
Abraham Stein Rabbiner von Schottland wurde.
Die
Rabbiner
in D.
b
/
795
Danxig, Abraham ben Jechiel Michael — Danzig, Isaak bfn Menachem Manisch
796
blieb Israel Lipschütz Rabbiner in Langfuhr und
Weinberg, deren Gemeinden sich der Rcformrich-
tung nicht anschließen wollten; 1878 wählte die
Gemeinde Weinberg S. Gronemann zum Rab-
biner, der nach Vereinigung der drei Gemeinden
nach Hannover ging. — In Mattenbuden wirkte
als erster Rabbiner Mose b. Chajim Chefez aus
Schklow (gest. 7. April 1807); ihm folgten: Isaak
Itzig b. Elchanan Aschkenaai (Sohn des erwähn-
ten Rabbiners von Schottland; gest. 19. Febr.
18 14); Samuel Sanwel b. Jehuda Lob Rotenstein
(Enkel des Rabbiners Elchanan von Schottland;
gest. 6. Febr. 1824); Michel Levin-Munk (Je-
chiel Axje b. Mattitjahu ha-Kohen) bis 2853 (^
diesem Jahre zum Rabbiner von D. beru-
fen). — In der Gremeinde D. selbst wirkten:
Markus Noach Perles (Mordechai b. Noach
ha-Levi) aus Lissa (gest. 8. Juli 1825); Mose
Elieser Thomer (gest. 6. Aug. 1837); Michel
Levin-Munk (1853). — Die Rabbiner der „V^-
einigten Gemeinde D." waren: Cosmann Werner
(seit 1887); S. Posner (1896-1897); Louis Blu-
menthal (1897-1900); Max Freudenthal; Robert
Kälter (geb. 1874, gest. 1925).
MGWJVl {i%si)\Moby, in „Israelit", Nr. 44, 45
(Mainz 1864); Regesty i Naäpissi (russ.), Bd. I,
Nr, 643; Brom in Volkskalender (1849), S. 124-129;
Israelit, Wocßunschr. (1871), Nr. 35; Gotthold Lö-
schin, Gesch. Danzigs I (1822); II (1828), passim;
P. Simsen, Gcsch, der Stadt D. (1913-1918), pas-
sim (Reg., s, V. Juden); ßersohn, Dyplomataryusz,
Nr. 84 (Berlin 1927); Jakob Kirschbaum, Gesch. fun
di Jiden in D. (jidd. 1926); Zum Gedenken an Robert
Kälter 1927. ^
E. ' J. He.
Statistik« Die Zahl der Juden in der Stadt D.
betrug: 1616 ca. 4-500; 1816 3798; 1880 2736;
1885 2859; 1895 2367; 1900 2553; 1905 2546;
1910 2390; 1924 4678.
Bis zum Weltkriege nahm die jüd. Bevölkerung
von D. ständig ab; der Anteil der jüd. Bevölke-
rung an der Gesamtbevölkerung sank von 2,4%
im J. 1880 auf 1,4% im J. 1910. In der Kriegs-
und Nachkriegszeit erfolgte ein starker Zuzug
von Juden, namentlich aus Polen; unter den Zu-
wanderem waren auch viele russische Flücht-
linge ; der Anteil der jüd. Bevölkerung an der Ge-
samtbevölkerung hob sich 1924 wieder auf 2,3%.
In der Freien Stadt D. wurden bei der ersten
Volkszählung von 1923 7282 Juden gezählt, im J.
1924 9239. Unter den 1923 ermittelten 7282 Juden
waren 2500 Danziger, 4782 Nichtdanziger. Von
je 1000 erwerbstätigen Juden waren beschäftigt
in der Landwirtschaft 5, in Industrie und Hand-
werk 139, im Handel und Verkehr 678, als Ge-
legenheitsarbeiter und im häuslichen Dienst 3,
in öffentlichem Dienst und in freien Berufen 63,
ohne Beruf 112.
Bei der Volkszählung 1943 wurden 1326 rein
jüd. Ehen gezählt und 102 Mischehen. Durch-
schnittlich entfielen auf eine jüd. Ehe 0,78 Kinder,
während auf die Ehen der Gesamtbevölkerung
1,21 Kinder entfielen.
Stat. Mitteilungen d. Freistaates D.; Beiträge
zur Stat, d. Freistaates D.
B. W. H.
DANZIG» ABRAHAM BEN JECHIEL MI-
CHAEL (i 748-1820), rabbinischer Autor, geb.
1748 in Danzig. D. studierte bei R. Ezechiel
Landau imd R. Josef Liebermann in Prag, er-
langte mit 18 Jahren den Titel „Chaber** und
übersiedelte nach Wilna, wo er sich dem Wilnaer
Gaon anschloß. D. verfaßte mehrere Werke kom-
pilatorischen Charakters, um das Aufünden der
wichtigsten jüd. Gesetze und Entscheidungen zu
erleichtem, u. zw. i . Chajje Adam, eine populäre
Zusammenfassung der Vorschriften des Seh. Ar.,
Teil Or. Ch. mit einem ergänzenden Teil „Nisch-
mat Chajim", der die Ableitung und Herkunft
der einzelnen Gebote feststellt (Wilna 1810). Das
Werk, das^dem Bedürfnis des Volkes nach einer
gemeinverständlichen Darstellung der Gebote
entgegenkam, erlangte bald eine autoritative
Bedeutung. Es bildeten sich fast in allen litauischen
Städten spezielle Vereine zum Studium und zur
Verbreitung des Werkes (üiH ^"n nii:wi), welches
auch vielfach abgedruckt und glossiert (,,Tosse-
fot Chajim^* von Meschullam b. Salomo Kinkel -
st^Ay „Peulat Adam'* von R. Aaron David
„Pene Adam" von R. Salomo Ganzfried) wie
auch ins Jiddische übersetzt wurde. — 2. Choch-
mat Adam (Wilna 18 14/ 15) eine vollständige, ge-
drängte Übersicht der maßgeblichen Gesetzes-
entscheidungen aus dem Gebiet des Seh. Ar.
Teil Jor. D. — 3. Binat Adam, der zweite
Teil von Nr. 2 (Wilna 1840). — 4. Schaare
Zedek (Wilna 181 2), über die mit Palästina
verknüpften Gebote. — 5. Sichru Torat Mosche,
über die Sabbat Vorschriften (Wilna 18 17). —
6. Toledot Adam, Kommentar zur Pessach-
haggada (mit dem Text der Haggada, Wilna
1818). — 7. Bet Abraham (Wilna 1839), D.s
Testament. — Ungedruckt blieb ein Kommen-
tar zu HL, Prov. und anderen biblischen Büchern
u. d. T. ,,Sefer ha-Midot ha-Gadol". D.s Schüler
R. Israel Ginzburg gab die Werke „Chajje Adam''
und ,,Chochmat Adam'' in einer verbesserten
Auflage heraus (1825). D. starb am 12. Sept.
1820 in Wilna.
Fünn, Kirja Neemana 232; idem. Kenesset 18;
Maggid, Ir Wilna 218; Chones, Toledot ha-Possekim
256; Benjacob y n Nr. 59, n Nr. 597.
M.
DANZIG, ISAAK BEN MENACHEM MA-
NISCH (1840-1914), Autor, geb. in Slonim.
r
JUDISCHES
Pr«l« 90 P (in Polen 25 f.)
GEMEINiDEBIATT
Herausgegeben von der
VariolwortI ScbrlllleiluDg: Dr. (.'urt llilfi, (iemxinde-
bOro, Hauniarkl 6, Talitoa Xi9t>1. Variotwortnrh fOr
dcD iDisritcolsll «owl» allaloig« InaarXcn- Aooahm«'
Freilag, 14. Aptii 1939
Synagogen - Gemeinde zu Danzig
Leo Salotnoo, Huodagaaia lOS', taUtoalacb «rrelrhbar
unlar 27<.)0<. Radaktlunaarbliib: Dieoitag Hi Ubr. Druck:
Hucbdruekaralii.Varlagaaoalall A.Kookaa. Mopfaogaa««7t
XI. Jahrgang Nr. 30
1
Das Ende der Großen Synagoge.
An) 2. April IV.H i-jiid m der UruQen Sni.i-
Koce an der k<'iibihii tin KestKoitesd:ci>>t ms
AnUU des 5Uial\rrKeii tkstehens der ^in-i-
noüen-ljtmcimlc %iJti Ka*! auf den Tau sechv
Jahre djiiach IiikIci der lei/tc Ckille^-
«JietTNt in diesein Hause stall. Der Sah-
balh nith Pe>>>a>.h vereint lutn letz-
ten Male div DantiKtr Juden an d c-
ser Statte, die ein Symbol ihres Aul-
slitKt. ihrer Kinheit uiiU ihrer Starke
war. .Mit der (Jeiiicinde sinkt auch ihr
stolzer Temo«! m den Schult. Ntinc
Zeil ist dahin, nachdem seine Iraiter
sich m alle Welt lerMreut haben.
.■'•ti>c Ortchichte bexanii mit der <ie.
Jut ... , ■ I
.,■,,::'..■ J ' •>n'i""l< H'n I leine ittUe
ur>d »IC endet mit ihr.
. K> leben nicht mehr siele unter
uns. die bei der Urundu/iK Jer Kin-
tieilsvcmcitrdc im Jahre IHM.? und der
Kiiiwe liuir.; iler (iruBcii Svnji{i»i!e am
LS. September 1S87. itiil Jtnen dir
Name (iiistav ll^sidviihTis un-
trennbar M-rknupft IM. iiiiteiteii
waren. Aber auch die. welche Ole^«^
(i<ittcshauA bereits aK etwas h'crliiirs
vorlanden sahen ;u ihm' .il> Jim
schwer crrunt;eneii Mitlelpuiiki des
üeme
und
neml wrared lur die Stellunit der Ju-
din in der Stadt l>.iiiZiit. \\ ar es diich
der Wunsch der damalitfcni MaJiischcn
liciiiirdeii der die Sviiamiiie an dic«i
prominente Stellv <itr sich ausdeli-
nenden Stadt ins volle Liclit der «'ii-
lentliclikeil ruckte; ihr Wunsch war
es. siali slieselbe Uaudrma sie erriili-
tele, die das VolkstaKsvehaude. d.l^
damalixc Landeshaus erbaut hatte,
und ihr Wille Kin;; dahin, »ie architek.
Ionisch wcitcitEchend dem einlieiin -
sehen Hauslil anzupat>sen. als dies >onsl
Irgendwo in deutschen Landen xnchah. Wiedc
Juden der OcsamtbevolkerunK. .so sollte ihre
SvnaguKe dem Sla-dtbild harmonn>ch eintfuitlie-
der! sein. Und so will es die Keschichiliche
Koiiscgum/ üaO in der fpoche der ^usKli«Je•
tuii-it der Juden aus der (iesainlhitolkcrum:
ajwli diese SvnaunKe aus dem Stadtbild di>\-
teiner.'t wi: d.
\\.
Eiihdelcibcns auf. dessen Aitlaite ! "
Architektur bereits keniueich- \_.
U in auch immer wir in all iivn Jahren ms
Innere d.eses liolleshaUMs liihrten. wenn er aK
Ircmder bei uns /u Ilcvuch weilte. — tr
druLkle seine Hewunderumc über die Weihe des
Inneren jus. uher diese VcreiniKunn ■. Jii f.t-
h.-benheii und Schhchiheii. d-ie für unsere Syna>
lUKC charakteristisch war. Hs xaJ) kcwiU trö-
Bcre lempel, prichtixere Uotteshauser. kosU
barercn Schmuck in Form uifd MalcrMl, aber
Ihnen allen lehlie die^ Warme, die
j|J Iniiiirkeit. die bei aller (jroße von dem
. v^.'m einfai.hen Hackstein und der reichen
«..IB Verwendung des Holzes ausKing. Sanft
• ^yt fiel das Licht durch die schonen ^en-
• jl »ler. der Kaum J^mcte eine SlimitMing
** '■ der Kulte uikI der Sammluns. der '^icli
niemand entziehen kunntc.
Hier hatten si« (csiatideit. dfe
Wurtluhrer der Oefneinde. oie Rabbi-
ner und Kantoren, und hauen 'ii,|<odc
und «iebet die An<läch;iKen e.v '''al-
tert, autn^riclilct uiM KCirunir ^ m^/^-
in.in Werner w.if dwT ers- Vab-
bitKr gewesen, der shi dnvc Kanzel
sprach; seine Kedncrujbe juchlete
denen, die den Aum;jiih Je-> 19. J'ahr-
iHiirderts in OanziK erkhi hallen, noch
lanKf m dir KniincruiU! nach. I>er
juiiKcren (ieiier.ituHi serkinipite >>ich
diese Kaii'.cl vor allem nni der (le-
st ill de^ Mannes, der am l.iiiKsten,
IM J.ihre lundurv'i der Itbcndim .Mil-
iilpiinki des llan/uer Jifdciitiims KC-
weseii war koherl Kaelltr Wie
Ott miisven wir heule, da Jic Auswan-
Oenini! zur bcherrscliendeii Auf;;jbc
itcwiirden Ist. uerade seiner utrd se:-
ner Lusium; in \^liweren Kriess- und
N.ichkne»;>/iiicii gedenken.
IHiJ tu sliesem Hause, dem -iroBen
\ ersainmlui:«shau-.e iler Danziser Ju-
den, •.prachcti in den letzten Jatiien
t iihrer des Judentums, ein Martin
liuber, ein Leo Ilaeck uiwJ andere
Manner. deren Wort enlllari>mie un»k
k'..irte Die edle Kunst ssna«<»:alcr
Mirsik stellte sich an slie->er Stalte in
den Dienst der \\ iihltaii;ikeil, uinl nicht zuletzt
war hier der (In. wo unserer loten in KrietfS-
uihJ h'ncdciis/eiicii «edacht wurde.
Das alles wird nun nicht mehr kein. Die
Menschen, die in diesen Kauincn sich versam-
Fr«itae. d«n 14. ApriMtS9, abends e.4S Uhr und Sonnaband, dan 18. April, vorm. 9.18 Uhr
Letzter Gottesdienit in der Großen Synagoge
Am SchluB dar FraHag-Abend-Andacht wird dar Voraitzanda zur Oamalnda sprachan.
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Titelblatt des ''Jüdischen Gemeindeblatts'' (1939).
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Danzig 1939. Kultur-
dokument und Mahnmal
Ergreifende Ausstellung im New Yorker
Jewish Museum, Fifth Avenue und 91st Street
Von JUDITH HELFER
Im Juli 1939 wurden zehn grosse
Kisten i.m Hafen von New York
ausgeladen. Es war ein Frachtgut
ganz besonderer Art, das im Jew-
ish Theological Seminary Unter-
kunft fand. Der Inhalt bestand
aus über 500 Pro-ben jüdischen
Kulturguts — vom 17. Jahrhundert
bis zur Nazizeit — , darunter Kult-
gegenstände, Dokumente, Photo-
graphien aus der einst blühenden
deutsch-osteuropäischen Danziger
Jüdischen Gemeinde.
Von den Nazis unter Druck ge-
setzt, entschlossen sich die jüdi-
schen Bürger Danzigs, im drohen-
den Schatten der nahenden Apoka-
lypse, im Jahre 1938 ihre Grosse
Synagoge und den jüdischen Fried-
hof zu verkaufen, um mit dem Er-
lös die Auswanderung jüdischer
Bürger ihrer Stadt zu finanzieren.
Mit Hilfe des amerikanischen
"Jewish Joint" gab die Danziger
Polizei — gegen ein nicht unbe-
trächtliches Entgelt, das ebenfalls
die Auswanderung jüdischer Bürger
beschleunigen sollte — Erlaubnis,
die Kostbarkeiten aus dem Gottes-
haus, altes Erbgut privaten Ur-
sprungs, unter anderem die im
Jahre 1904 von dem Kunstliebha-
ber l^sser Gieldzinski gestiftete
Prachtsammlung, nach Amerika zu
verschicken, wo sie — im Falle des
Untergangs der Gemeinde — "als
Inspiration und zur Erziehung für
die übrige Welt" verbleiben sollten.
1939 marschierten Nazi-Sturm-
truppen in Danzig ein. Juden flo-
hen nach Russland, Polen, Palästi-
na, soweit sie dem grausamen, un-
erbittlich langen Arm von Hitlers
Häs-hern entgehen konnten.
Mit sorgsamer Umsicht in Erfor-
schung des Materials arbeitete ein
Stab sachverständiger Mitarbeiter
mit Vivian Mann unj Joseph Gut-
man fünf Jahre lang an der Reali-
sierung dieser bestens organisierten
Ausstellung, die durch die gross-
zügige finanzielle Hilfe des Na-
tional Endowment for the Huma-
nities und es Institute of Museum
Services verwirklicht werden
konnte. So kann diese Sammlung
nunmehr zum ersten Mal öffentlich
gezeigt werden.
In künstlerischer Vielfalt ausge
führt, stehen Thorakronen, Thorr
Schilder, Thoramäntel, Kiddusch,
becher und Hawdalabüchser l
Etrogbehälter, Thoravorhänge (me-
'Xil 'uiaiBS
t[^uoui/gL$ 'uMop 009$
8UBI p9UU-99J^ UO
puDi Aj4uno3 in^iinoag
stens aus dem 19. Jahrhundert),
ein herzförmiges Amulett (Italien,
1 7. Jahrhundert), Scderschüsseln,
Chanukkahleuchter aus glitzerndem
Silber und Gold, aus schimmern-
dem Messing und Bronze zur An-
sicht — stumme, mahnende Zeiigen"
aus vergangenen, glücklichen Ta-
gen.
Kunstvoll verzierte Gebetbücher,-
in hebräischer Sprache gravierte
"Schofroth" (zum Schofarblasen
am Rosh Hashanah) und ein statt-
liches Aufgebot anderer Kunst-
und Kultobjekte vermitteln den
Eindruck grosser Mannigfaltigkeit. -
Von stilistischen Merk.malen sei
das ausgiebige Barock des 17. Jahr-
hunderts erwähnt oder der zurück-
haltendere Ausdruck des im 18.
Jahrhundert zur «Blüte geIan^ten
Rokokos, sowie die kühle, neu-
klassizistische Formgebung im 19.
Jahrhundert. Es finden sich auch
seltene, nicht in jeder Sammlung
ähnlicher Art vorhandene Beiträge,
darunter, beispielsweise, zwei Be-
schneidungsvorhänge, mit denen
die Synagoge, anlässlich der Zere-
monie, geschmückt wurde; oder
eme Megillah (Purim-Erzählung),
die Arbeit des italienisch-jüdischen
Kupferstechers Salom Italia aus
dem 17. Jahrhundert; und hand-
gravierte Zinnteller (18. Jahrhun-
dert), die zum Pessachfest benutzt
wurden.
Und dann Dokumente — auch
einige, zu Herzen gehende Ton-
band-Jntervicws mit Überlebenden
— aber da ist die Einweihung der
Synagoge, mit Thora-tragenden Ge-
meindeältesten, dem Rabbiner an
der Spitze, in feierlicher Prozession;
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Danzig 1939: Kultur-
dokument und Mahnmal
Ergreifende Ausstellung im New Yorker
Jewish Museunt, Fifth Avenue und 9 Ist Street
Von JUDITH HELFER
Im Juli 1939 wurden zehn grosse
Kisten i.ni Hafen von New York
ausgeladen. Es war ein Frachtgut
ganz besonderer Art, das im Jew-
ish Thcological Seminary Unter-
kunft fand. Der Inhalt bestand
aus über 500 Pro.bcn jüdischen
Kulturguts — vom 17. Jahrhundert
bis zur Nazizeit — , darunter Kult-
gegenstände, Dokumente, Photo-
graphien aus der einst blühenden
deutsch-osteuropäischen Danziger
Jüdischen Gemeinde.
Von den Nazis unter Druck ge-
setzt, entschlossen sich die jüdi-
schen Bürger Danzigs, im drohen-
den Schatten der nahenden Apoka-
lypse, im Jahre 1938 ihre Grosse
Synagoge und den jüdischen Fried-
hof zu verkaufen, um mit dem Er-
lös die Auswanderung jüdischer
Bürger ihrer Stadt zu finanzieren.
'Mit Hilfe des amerikanischen
"Jewish Joint" gab die Danziger
Polizei — gegen ein nicht unbe-
trächtliches Entgelt, das ebenfalls
die Auswanderung jüdischer Bürger
beschleunigen sollte — Erlaubnis,
die Kostbarkeiten aus dem Gottes-
haus, altes Erbgut privaten Ur-
sprungs, unter anderem die im
Jahre 1904 von dem Kunstliebha-
ber Lesser Gieldzinski gestiftete
Prachtsammlung, nach Amerika zu
verschicken, wo sie — im Falle des
Untergangs der Gemeinde — "als
Inspiration und zur Erziehung für
die übrige Welt" verbleiben sollten.
1939 marschierten Nazi-Sturm-
truppcn in Danzig ein. Juden flo-
hen nach Russland, Polen, Palästi-
na, soweit sie dem grausamen, un-
erbittlich langen Arm von Hitlers
Häsjhern entgehen konnten.
Mit sorgsamer Umsicht in Erfor-
schung des Materials arbeitete ein
Stab sachverständiger Mitarbeiter
mit Vivian Mann un 4 Joseph Gut-
man fünf Jahre lang an der Reali-
sierung dieser bestens organisierten
Ausstellung, die durch die gross-
zügige finanzielle Hilfe des Na-
tional Endowment for the Huma-
nities und es Institute of Museum
Services verwirklicht werden
konnte. So kann diese Sa/nrmlung
nunmehr zum ersten Mal öffentlich
gezeigt werden.
In künstlerischer Vielfalt ausge-
führt, stehen Thorakronen, Thora-
schilder, Thoramäntel, Kiddusch-
becher und Hawdalabüchsen,
Etrogbehälter, Thoravorhänge (mei-
— K
stens aus dem 19. Jahrhundert),
ein herzförmiges Amulett (Italien,
1 7. Jahrhundert), Sederschüsseln,
Chanukkahleuchter aus glitzerndem
Silber und Gold, aus schimmern-
dem Messing und Bronze zur An-
sicht — stumme, mahnende Zeugen
aus vergangenen, glücklichen Ta-
gen.
Kunstvoll verzierte Gebetbücher,
in hebräischer Sprache gravierte
"Schofroth" (zum Schofarblasen
am Rosh Hashanah) und ein statt-
liches Aufgebot anderer Kunst-
und Kultobjekte vermitteln den
Eindruck grosser Mannigfaltigkeit.
Von stilistischen Merkmalen sei
das ausgiebige Barock des 17. Jahr-
hunderts erwähnt oder der zurück-
haltendere Ausdruck des im 18.
Jahrhundert zur «Blüte gelangten
Rokokos, sowie die kühle, neu-
klassizistische Formgebung im 19.
Jahrhundert. Es finden sich auch
seltene, nicht in jeder Sammlung
ähnlicher Art vorhandene Beiträge,
darunter, beispielsweise, zwei Be-
schneidungsvorhänge, mit denen
die Synagoge, anlässlich der Zere-
monie, geschmückt wurde; oder
eine Megillah (Purim-Erzählung),
die Arbeit des italienisch-jüdischen
Kupferstechers Salom Italia aus
dem 17. Jahrhundert; und hand-
gravierte Zinnteller (18. Jahrhun-
dert), die zum Pessachfcst benutzt
wurden.
Und dann Dokumente — auch
einige, zu Herzen gehende Ton-
band-Jnterviews mit Überlebenden
— aber da ist die Einweihung der
Synagoge, mit Thora-tragenden Ge-
meindeältesten, dem Rabbiner an
der Spitze, in feierlicher Prozession;
da ist ein Bericht von einem 75.
Jubiläum im Kreise der Gemeinde,
zwei vom nahenden Unglück noch
unberührte Kinder am ersten Schul-
tag und schliesslich von Nazihor-
den, die in die Stadt marschieren.
Allein kunst- und kulturge-
schichtlich betrachtet, eröffnet sich
in dieser prächtigen und reichhal-
tigen Sammlung eine ausserge-
wöhnliche Perspektive von Weite
und Tiefe. Über alle Massen er-
greifend, hinausgehend über den
künstlerischen und kulturhistori-
schen Gehalt, steht jedoch das ge- ,
spensiische Erlebnis dämonischer l
Vernichtung, die beängstigende see-
lische Finsternis, die in dieser kon-
zentrierten Sammlung als intensiv- u
realistisches, tragisches Symbol vor
unseren Augen Form und Gestalt
annimmt.
Ein ausführlich bearbeiteter Ka-
talog begleitet die Ausstellung, die
nach ausgedehnten Reisen durch
die Vereinigten Staaten, auch in '
Tel Aviv im Beth Hatfutsoth (Holo-
caust-Museum) gezeigt werden
wird.
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DS135.G3A25 v.27
DIE JUDEN DER
FREIEN STADT DANZIG
UNTER DER HERRSCHAFT DES
NATIONALSOZIALISMUS
von
ERWIN LICHTENSTEIN
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19 7 3
J.CB.MOHR (PAUL SIEBECK) TÜBINGEN
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Dif Kriegs jähre
Die Jvwish Agcncy berief zwei Vertreter der Danziper Juden, das frühere
VorstandsmitRÜed Henno (Dcnzion) Eisenstadt und den früheren Syndikus
der Gemeinde, nach Haifa, um eine Liste der Danziger aus den Namcnslistcn
der Plüditlingc zusammenzustellen. Im Hinblid^ auf die besondere Stellung
Danzigs vcrsuditc man, die Danziger von der Deportation zu befreien. Es
erwies sich aber als unmöglich, eine Sonderbchandlung zu erreichen. In-
zwischen waren die /Ir/anr/c-Passagiere, die man noch nicht auf die Patria
umgcsdiifft hatte, und die Überlebenden der Patria, zu denen auch die Flücht-
linge der Pacific und der Mylos gehörten, die sidi zur Zeit der Patria-
Katastrophe schon auf dem Schiff befanden, nadi dem Lager Atlit gebradit
worden. Beide Gruppen wurden aber streng voneinander getrennt, sie
mußten sich sogar hinter verschiedenen Umzäunungen aufhalten. Am 9. De-
zember wurden dann die Atlantic-Flüditlinge trotz ihres passiven Wider-
standes mit Gewalt von der britischen Polizei auf Lastautos verladen und in
den Haifaer Hafen gefahren, wo sie zwei holländisdie Schiffe, die Nieuw
Zeeland und die Johan de Witt, besteigen mußten, die Kurs auf Mauritius
nahmen.
Die 20-30 Danziger, welche den Untergang der Patria überlebt hatten,
konnten in Atlit bleiben und wurden etwa neun Monate später befreit, dar-
unter Frauen und Kinder, deren Ehegatten und Väter nach Mauritius gc-
sdiidct worden waren.
Am 26. Dezember 1940 ankerten die beiden Sdiiffe in Port Louis, Mauri-
tius, und die Flüditlinge wurden im Zentralgefängnis von Beau Bassin inter-
niert, Männer und Frauen getrennt. Hier verbrachten sie die Kriegsjahre,
schwer geplagt von Malaria und Typhus und sonstigen Folgen des mörde-
rischen Tropenklimas. Von insgesamt 849 Männern, 635 Frauen und 96 Kin-
dern verstarben in Mauritius 124, darunter auch zahlreiche Danziger. Die
Überlebenden, von denen sich eine Anzahl zu den Truppen der Alliierten
gemeldet hatte und früher befreit worden war, gelangten am 26. August
1945 auf dem Schiff Franconia nach Haifa, nachdem das am 20. November
1940 verhängte Verbot der Rückkehr nach Palästina aufgehoben worden
war.
Die Deportation der Atlantic -V\ü6M\\n%e nadi Mauritius blieb die einzige
Maßnahme dieser Art seitens der Palästina-Regierung. Spätere illegale Trans-
porte erfuhren wieder dieselbe Behandlung wie vor dem November 1940.
Die auf Mauritius Verstorbenen waren jedoch nicht die einzigen Verluste,
welche die Danziger zu beklagen hatten. Während der Kriegsjahre standen
die Internierten in brieflicher Verbindung mit ihren Freunden und Ver-
wandten, wie auch mit dem Vorstand der Jüdischen Gemeinde in Danzig.
Die meisten Antworten von David Jonas auf den knappen Roten-Kreuz-
Briefen enthielten Nachrichten, wann und wo Angehörige gestorben oder
umgekommen waren. Diese Briefe aus Danzig stellten eine zusätzliche Be-
lastung für die Internierten dar, und so mancher brach darunter zusammen.
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5. Die Deportationen 1941-1943
Robert Sander gibt in seinem Bericht an, daß nadi der Abfahrt des dritten
Transportes von 527 Juden nur noch 200 übrig geblieben seien, sämtlich
konzentriert in der Mausegasse. Das könnte für das Jahr 1942 zutreffen, in
dem Sander aus dem Amt schied, aber nicht für Ende 1940. Damals müßten
noch etwa 650 Juden in Danzig gewesen sein, die sicherlich nicht alle im
Speicher Mausegasse 7 wohnten, sondern zum Teil noch in Privatwohnungen.
Diese Zahl ergibt sich aus den von Jonas hinterlassenen Aufzeichnungen, in
denen für die Jahre 1941 bis 1943 Transporte von 575 Personen nach There-
sienstadt und nach dem Osten und 76 Todesfälle verzeichnet sind.
Nach Abfahrt der letzten Auswanderergruppe waren nur noch solche Juden
in Danzig geblieben, die nicht auswandern konnten, wollten oder durften.
Nicht auswandern konnten vor allem die Alten und Kranken, aber auch
einige, die ihre legale Auswanderung betrieben und bis zuletzt gehofft hatten,
doch noch ihre Papiere für Übersee zu erhalten, und sich deshalb nicht dem
Transport vom 26. August angescjilossen hatten. Tatsächlich war die Besor-
gung der Papiere für USA dadurch sehr erschwert worden, daß nacJi Kriegs-
ausbruch das Konsulat in Danzig geschlossen und nach Königsberg verlegt
wurde. Königsberg wiederum konnte Zuteilungen aus der Danziger Quote
nicht vornehmen, weil hierfür das amerikanische Konsulat in Berlin zuständig
war. Noch im Juli 1940 hatte Aron Silber, der diese Fälle im Gemeindebüro
bearbeitete, in Berlin vorgesprochen, wo ihm erklärt wurde, daß neue Zu-
teilungen erst aus der Quote für 1941 erfolgen könnten. Daraufhin schlössen
sich die meisten Bewerber dem Transport vom 26. August 1940 an. Bekannt
ist, daß Frau Feo Kaelter, die Witwe des Rabbiners Dr. Robert Kaelter,
noch nach Abgang des Transportes das Altersheim in der Milchkannengasse
verließ, um zu ihren Söhnen nach USA zu fahren. Möglicherweise konnten
auch einige andere noch vor dem Eintritt Amerikas in den Krieg auswandern.
Für die übrigen jedoch war es, jedenfalls hinsichtlich einer legalen Auswande-
rung, zu spät.
Von denen, die nicht auswandern wollten, sagt Sander: „Nicht zur Mit-
reise zu bewegen waren die Optimisten, die Danziger, die immer noch glaub-
ten, sie würden in der alten Heimat weiter bestehen können, und die daher
die unsichere Fahrt weigerten. Sie alle umzustimmen, gelang nicht."
Zur Gruppe derer, die nicht gehen wollten - allerdings aus ganz anderen
Gründen -, reciinet Sander auch David Jonas. Auf seine an ihn gericiitete
Bitte, sich einem der Transporte anzuschließen, erhielt er die Antwort:
^.Solange noch ein Jude in Danzig ist, solange alte Leute betreut werden müs-
sen, ist mein Posten hier. Ich bleibe, man wird das hoffentlich einmal nicht
vergessen.* Es ist sicher, daß diese Worte Jonas' Auffassung wiedergaben.
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Die Kriegsjahre
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zunehmen, damit dieser über t ' .? " ^"' "'' *'"*^" ^^"8^" ">«-
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die bis zum 26 Autrust 194n ;«, r> • , . " bezeugte Ldith Friedebcrg.
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innertc s ch, daß er an nin^«, r • . . »»^Deitetc. beme Witwe er-
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zuriiAkam, ohne iedod, ein w™, j ' " """™ '» "l" NaA.
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Emdeutig läßt sich die Lage einieer iüAU^.r b j-i
ohne Zweifel auswandern wollten aL"? T ''^""«'•«^". <««
Drogeriebesitzer Lachmann. fTüh r7nhab r det So"'""n "" '"• ^"^ ^^^
Langfuhr, erhielt nidit die Erlaubni 1 p ^^""^"-^••''e«^"^ i" Danzig-
Er wurde als FaAmann f^ S^f „t^ eZr"" "^''.^r''^ ^" '"^^'^'■""•
Stutthof gesdiidct wn .r ;„ ^"'*^"7"""""8 zurudcgehalten und später nad,
Aud, sci„'?oppt;r L L: ^o F ^ i?" Fabriken arbeiten mußte,
dem dritten T^anspoft S »^/^^H^^n" ErTa^ '^^"^ ^^''^" ^^""''-
aus. Ebenso sind Pclzarbeitcr. dt r d,s m.I tTr a'rtr 7 '''"'''" '"■
Kategorie zu rcdinen arbeiten mußten, zu dieser
nidit weniger als 395 hTn A w, !^™*' ""^ ^"^"^ '^41 wurden
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den Roten-Kreuz-Briefen vor' 2 I J"'' Deportierten kamen in
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Juden, die nod, rnPra?;;C«rr f f'""''""^' "'^ ^'^''"^^^ «"^
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Die Deportationen 1941-1943
143
Ruschkewitz, dessen Mutter am 17. August 1941 wohl noch in Danzig ver-
storben war, während der Sohn am Z.Dezember 1941 Danzig verlassen
mußte, innerhalb einer Gruppe von 27 Personen, deren Fahrtziel von Jonas
mit „Unbekannt" angegeben ist. Sander meint, der Transport sei nach Riga
gegangen. Vor der Abfahrt erhielt er von Ruschkewitz einen Lagerschein über
seine, bei einem Spediteur eingelagerte Bibliothek und betreute diese bis zur
Zerstörung Danzigs. Von dem Transport selber kam keine Kunde mehr.
Nach dem Abtransport nach Warschau lebten noch knapp 200 Juden in
Danzig, größtenteils alte Leute, von denen über die Hälfte von Ende 1942
bis Mitte 1943 in das im Januar 1942 gegründete Auffanglager Theresien-
stadt deportiert wurde. Jonas gibt folgende Daten " an:
9. 12. 1942
54 deportiert
15. 12. 1942
53 .
15. 3. 1943
4 •
27. 6. 1943
3 .
Der Internationale Suchdienst in Arolsen bestätigte diese Angaben mit ge-
ringfügigen Abweichungen am 25. Juni 1959, ohne allerdings die Namen der
Deportierten angeben zu können.
Sander hatte bereits 1942 sein Amt verlassen. Der frühere Danziger Stadt-
rat, Rechtsanwalt Dr. Max Hellwig, seit 1940 Beauftragter zur Sicher-
stellung der jüdischen Auswanderung und mit der rechtlichen Nachprüfung
der Vorgänge und der Überwadiung der Treuhänder betraut, wurde sein
Nachfolger". Zu seinen Funktionen gehörte auch die Unterbringung der
Juden.
Sander blieb jedoch mit der Gemeinde, insbesondere mit Jonas, in Fühlung
und erzählt, daß er eines Tages, als er auf das Gemeindebüro kam, alles in
Bewegung fand. An Jonas war der Befehl der Gestapo ergangen, sich mit
allen Insassen des Stifls zur Abreise nach Theresienstadt fertig zu machen. „So-
viel ich sah, war alles sehr gefaßt. Man hoffte, zusammen zu bleiben, und
Jonas hatte die Leitung. Als ich ihn fragte, was er nun beginnen werde, da
meinte er in seiner Art: ,Zerrissene Hosen gibt es überall, ich klettere wieder
" Jonas sind einige Irrtümer in seinen Notizen unterlaufen, die offenbar aus dem
Gedächtnis gcmadit wurden, wie zum Beispiel: Der erste Transport nadi Palästina
verließ Danzig am 3. 3. 39 (nicht 20. 3. 39), der Transport nach Schanghai am 8. 7. 39
(nicht 7. 4. 39), der erste Kindertransport nadi England am 3. 5. 39 (nidit 14. 5. 39)
und zwei weitere am 5. 7. 39 und 10. 7. 39, die Jonas nicht erwähnt. Der Transport
nadi „Unbekannt" wird im Roten-Kreuz-Brief am 7. 12. 41 datiert, in den Notizen,
was zweifelsfrei ein Schreibfehler ist, am 9. 2. 41. Für den gleichen Tag, an dem die
Eheleute Jonas nach Theresienstadt versdiickt wurden, notiert Jonas die Deportation
einer Mutter mit drei Kindern nadi Auschwitz. Außerdem führt er noch weitere
acht Personen an, die ebenfalls nach Auschwitz kamen.
'* Aus einem Brief Dr. Hellwigs vom 8. Februar 1965.
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144
DU Kriegsjahre
auf meinen SAneidernsA- Offensichtlid kam Jonas aber erst am 27. Juni
q1 n'^J Theresienstadt, zusammen mit seiner Frau Frieda und einer Frau
Schonfließ aus Rosenberg (Wpr.). Sander erhielt von ihm nur noch eine kurze
Karte aus Theresienstadt. daß er gut angekommen sei und schon Arbeit habe
Das war die letzte Nachricht.
David Jonas und seine Frau erlebten in Theresienstadt nodi das Ende des
Krieges. Nadi der Befreiung, im Juni 1945, starb er dort am Fiedtyphus im
Alter von 65 Jahren. Seine Witwe wanderte nach dem Kriege in Israel ein
Einen Monat nach Jonas' Deportation, am 27. Juli 1943 wurden die schon
genannten Pelzarbeiter mit Frauen und Kindern, insgesamt 31 Personen
nadi Bromberg verschiAti^. obwohl Jonas zu dieser Zeit nidit mehr in
Danzig war, erwähnt er diesen Transport ausdrüAlidi. Auf welche Weise er
von ,hm Kenntnis erhalten hatte, ist nidit festzustellen. Aus Sanders Beridit
geht hervor, daß diesen Handwerkern und Arbeitern bis zu ihrer Depona-
tion em paar kleine Wohnungen gegenüber dem Speidier in der Mause^asse
zugewiesen wurden. Den Speidier selber wandelte man nach der Deporta-
tion seiner Insassen in ein Arbeitslager für fremdländisdie Zwangsarbeiter
JedoA es wurden nicht nur die in Danzig zurückgebliebenen Juden depor-
tiert, sondern auch viele, die Danzig noch kurz vor Kriegsausbruch verlassen
hatten weil sie glaubten, in anderen Teilen Europas in Sicherheit zu sein.
Vor allem in Polen traf Hunderte das gleiche Schidcsal. So hatte z.B. einer
der fuhrenden Danziger Zionisten und langjähriges Vorstandsmitglied der
Gemeinde, Dr Henryk Löwenherz, mit seiner Frau in Rabka, nicht weit von
Krakau Zuflucht gesucht, nachdem es ihrem jüngeren Sohn noch am 29 Au-
gust 1939 gelungen war, von Gdingen aus zu seinem älteren Bruder nadi
Amerika zu fahren. Am 31. Oktober 1942 sandten die Eltern einen letzten
Gruß an Dr. Josef Löwenherz nach Wien, bevor sie von Krakau aus depor-
tiert wurden. Ähnlich erging es vielen anderen ehemaligen Danzigern, die
nadi Polen geflüditet waren. Nur wenige konnten nach Rußland entkommen
und dort den Krieg überdauern. Eine noch geringere Anzahl überlebte ihn in
Polen selbst.
So lange es ging, versuditen fast alle Kontakt mit ihren Angehörigen im
Ausland aufrechtzuerhalten. Von den Briefen dieser Jahre soll hier einer für
alle sprechen. Er wurde von der 20jährigen Toditer Isaak Spektors, eines frü-
heren Kultusbeamten der Danziger Gemeinde geschrieben ««. Spektor war
1938 nach Brüssel geflüchtet, wo er den Krieg überlebte. Seine Frau und Kin-
der hatten ihm nicht mehr folgen können.
k.iLYr ?t' ^L ^' ^"";i^"^^8 "Zählte 1967 dem Verfasser, daß die Habsclig-
keiten der Pezarbeiter bald nadi der Vcrsdiid^ung wieder in Danzig eintrafen.
" Original im Ardiiv von Yad Washem.
Mein allcriicl
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danke. Idi bin
Geburtstag geü,
gesandt. Leider
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Chmielnik fahr<
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Mally, arbeitet
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Die Deportationen 1941-1943
Busko, den 12. September 1941
Mein allerliebster Papa! r, ^.n JA bestens
gesandt. Leider konnte .A vergangene Woje und ^^^ ^.^^ ^^^
schicken, was iA sonst rege maß.g .'"!;^f "*;;"" j^idtt. die ich sonst für Reise-
Chmiclnik fahren und habe '«^"^ "^1; vorige Ä. an die Exportfirma naA
<n«en hätte ausgeben müssen. - Ich habe vorige
S. etnen Bri^ef Ses*rieben und he.e w e^er e.nen ^^^ ^^^ . ^^^ ^^^ ^^.
Ich bin jetzt in «'"".^'^"'^^.iffl.^luT Erden, wäre die Entfernung von
sAwistern. jedod, wäre •^/•«^'"^''f'^^benwiV wirklich eine so schwere Prü-
Dir niAt so groß! Was memst Du. Vat. haben w.r ^_^^^^^ ^.^ ^^^^
fung verdient?? Müßte n.cht ^''J-"\i"J//^ZVSh,i,cn Trennung ungeheuer
nehmen? Sieh Vati, ich ^-bc wahrend dieser adr^^^^ .^ ^^.^^ ^^^ ^^^^
viel durAgcmacht. hauptsaAl.A ''»'?^"J ""^'j",^, j.ß Herberts Hose in Fetzen
„och unbcsAreibliAe Qualen. -'"V^^^" t Mall ' d^ese kleine schwäd,U<he
bereits herunterhängt und Mutt. «f"' S*"^;^,'!» lim gegenüber. Der Herbst
Mally. arbeitet auf dem Lande ""^ '* '«'^5;* nd j^ Uufe n<^ mit meiner hellen
„it seiner Feuchtigkeit ""«l N-!^„ '" £a hie S war (froh), daß ich Herbert
Kostümjacke herum, weil .A kernen Hantel haw ^^^ .^ ^^ ^^^^^^
'•'" ^Ätell^^nn :;^r g^ n^rwarer,. - Aber wärest Du bei uns.
rbet; L'ä:: das aUes, IdJ hat. miA n c^t »o Se^^ " ^,.„ „„, ,„Halb
Diesen Brief wirst Du -»l^"*""^*""';,« Glaube mir. es fällt mir sAwer.
will iA Dir gleiAzeit.g meine WunsAe »^"*^"-^;^,^ ^,„„ iA niAt. liebster
weiter zu sAreiben. denn was ^'^'^Z'^'^Z^mH' Di' nur Gott die Kraft
Vati, bei Dir sein kann? N.Ats. überhaupt " *" J" « ^. ,„ o^in Leid mit
CeVl^ihen. auA im neuen Jahre stark und mut 6 - s.n^^^S ^ ^^^^^ ^^^ ^j„^
tz£::^o:^^^^Sz::::tf:z.L .. von «erzen,
Sei viele tausend Male hcrzlidi geküßt Deine Sara
,A wünsAe Herrn Lehmann ein frohes neue, Jahr, sowie Familie Segal.
A.a, in Holland wurden Dan.iger ^f^:^:;^;^
Jahre hatten verbergen können, von der Gestapo ge aßt P .^^^.^^^^
ieportiert. Unter ihnen waren Henry J^,^:Js"rsAana ^^^^^ ,.^ ^„
Leiter des Kulturbundes, sowie Dr. Man rea una
der Höheren JüdisAen Privatschule gewirkt hatten^ Südfrankreich,
Ebenso entgingen auch diejenigen Da^^^^^^^^^^^^ ^^ .^^^^ ^^.
ZufluAt gefunden hatten, nicht ihrem "^f " j^^^^ ^-^ Schwestern
hörten die Familie des Rechtsanwalts »-"»J^^J^'Ja Coldhaber, alle
Romana und Rita Haberfeld, das ^"^.^^^^^^^rZlO-Sc^^^rnher 1943
bekannte PersönliAkeiten der ^--8" ^^^^^^^^
wurden die Eheleute Goldhaber sowie d^e L^«rm Ri _^^ ^^^^^.^^^
Lager Drancy und von dort 1"^ ^'^^X der Gestapohafl ums Leben.
ReAtsanwalt Dr. Ernst Rosenbaum kam m der uestap
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146
Die Kriegsjahre
Romana Haberfeld und .hre nJd.t-jüdisde Freundin Emilie Brinkmann, die
Ihr .ns Exil gefolgt war. überlebten zwar, dod, hatte die furditbare Zeit ihre
korperLAen und seelisAen Kräfte derart ersdiöpft. daß sie kurz nad, der
Befremng .hrem Leben gemeinsam ein Ende setzten. Ruth Rosenbaum sagte
über SIC beiemer Gedenkfeier am 1. Juli 1948: „Das ist wohl der Sinn diese,
Endes: das Geme.nsame. das sie, aller Welt zum Trotz, kraft der Stärke ihre,
Charakter, aufgebaut hatten, da, wollten sie niAt zerstört ,ehen, und so
haben „e diese Emheit hinübergerettet in eine be„ere Welt des ewigen
6. Juden in Danzig nach den Deportat
IONEN
Nad, den Deportationen de, Jahres 1943 verblieben in Danzig nod, etwa
22 Mensdien. die auf Grund der Verordnung vom 19. September 1941 den
sogenannten „Judenstern" tragen mußten oder „rassisd," als Juden ange-
sehen wurden Sie hatten mit der Synagogen-Gemeinde ru Danzig bis dahin
m keinerlei Verbindung ge,tanden, sofern sie nidit überhaupt al, Christen
aufgewadisen waren.
Gemeindevorsteher wurde Reditsanwalt Arnold Fürstenberg, der mit einer
Christin verheiratet war. Sein Name ersdieint als erster auf der von Jonas
Zusammengeste Iten Liste der „Sternträger«. Späterhin sollten zwar aud, die
„Sterntrager deportiert werden, aber die Entwiddung der Kriegsereignisse
iieß es nidit mehr dazu kommen.
Das Haus in der Mausegasse, in dem diese 22 Mensdien unter Fürstenberes
ms"7 T vT "l ''•'""■ ^""'^^ ''" '^^ Bombardierung Danzigs im März
i i"^ /^ " ""'°"- ^»"""''erg gehörte zu den überlebenden,
die siA Ende März 1945 in einem Hause in der Uphagen- Allee in Danzig-
Langfuhr um ihn sammelten. Mit jüdisdier Hilfe aus Warsdiau konnte für L
werde" '"" ^''^''^"^ "'"* Gemeinsdiaftsverpflegung eingeriditet
Nad. Kriegsende kamen im Zuge der Polonisierung der Stadt nun auA
pdnisAe Juden nad, Danzig und bildeten eine neue Gemeinde. Außerdem
kehrten emige der wenigen Danziger zurüde, die den Krieg in den Ghetto,
und Lagern des Ostens überlebt hatten, wie z. B. Mates Berant, der im Ghetto
Lodz und spater in Ausdiwitz gewesen .var, wo er den größten Teil seiner
^mihe verloren hatte. Er fand die Synagoge in Langfuhr mit unzerstörten
Wanden vor und sorgte dafür, daß dort wieder Gottesdienst abgehalten
wurde. Eine Zeitlang amtierte er al, Sekretär der neuen kleinen Jüdisdien
Gemeinde. Dann verließ er Danzig und ging „ad, Israel, um dort ein neue,
Leben aufzubauen.
Im Juli 1945 verab,d,iedete sid, Sander von Für,tenberg. da er nad, Thü-
ringen übersiedelte. Er sdienkte ihm Büdier jüdisdier Autoren, die er besessen
hatte, sowie seinj
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11 LBI: 27. Lidicenitciii
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Juden in Danzig nach den Deportationen
147
hatte, sowie seine Bürocinrichtung, da die Gemeinde durch die Bombardierung
alles verloren hatte. Sanders Erinnerungen enthalten einen Brief, den Fürsten-
berg am 5. Juli 1945 an ihn gerichtet hatte:
Sehr geehrter Herr Sander,
Sic haben in einer für die Juden sdilimmen Zeit diesen aus Ihrer antinational-
sozialistischen Gesinnung heraus mit Rat und Tat wertvolle Hilfe geleistet, und
zwar frank und frei. Das bleibt Ihnen unvergessen.
Ich habe als Vorsteher der jüdisdien Synagogengemeinde Ihnen wiederum hcrz-
lidi zu danken für die hochherzige Spende, welche Sie der durch Feuer völlig ihres
Eigentums beraubten Gemeinde haben zuteil werden lassen.
Anläßlich Ihres Wegganges von Danzig wünsdie idi Ihnen und Ihrer verehrten
Frau Gemahlin, daß Sie beide das gewünschte Ziel sdinell und glücklich erreichen
möditcn und in dem neuen Wirkungskreis Ihre Befriedigung, sowie hochherzige
und hilfreiche Mensdien finden möchten, wie Sie beide es sind.
Mit ergebenen Grüßen
Ihr (gez.) Arnold Fürstenberg
(Justizrat)
Nicht nur die Tatsache, daß Fürstenberg wieder als „Justizrat" zeichnete,
brachte den Wandel der Zeit zum Ausdruck, sondern vor allem zeigte er
sich darin, daß der Vorsteher der Synagogen-Gemeinde dem früheren Mit-
arbeiter im „Ausschuß zur Förderung der jüdischen Auswanderung" beschei-
nigte, er habe aus „antinationalsozialistischer Gesinnung heraus" den Juden
geholfen, was wenige Monate vorher einem Todesurteil gleichgekommen
wäre. Jetzt stellte eine solche Bescheinigung eine Auszeichnung dar.
Fürstenberg hatte schwere Zeiten in Danzig durchlebt. Um ein Haar wäre
er von einem polnischen Volksgericht als Nationalsozialist abgeurteilt wor-
den, wenn ihn nicht ein früherer Angestellter erkannt und legitimiert hätte*'.
Geraume Zeit später konnte er sich nach dem Westen absetzen. Nach kurzer
Amtszeit als Richter in Hamburg trat er in den Ruhestand und starb, 87jährig,
am 16. Juni 1969.
Sechs Jahre vor der endgültigen Auflösung der Danziger Gemeinde hatte
das Gemeindeblatt anläßlich des Abbruchs der Großen Synagoge geschrieben:
So wurde alles zerstreut und doch planmäßig verteilt, und so wird, wie wir
hoffen, auch unter den in der Welt zerstreuten Danziger Juden ... ein Kontakt
bestehen bleiben, wenn auch Länder und Meere diese Gruppen trennen und nidit
nur ein paar Straßen und Hügel, wie es bei den fünf Danziger Vorortgemeinden
einst der Fall war. Das Symbol der Einheit, die Große Synagoge, kann zwar zer-
fallen, das gemeinsame Schicksal aber, das die Danziger Juden trug und stürzte,
wird noch lange in ihnen nachhallen und sie mit einander auch in ihrer Zerstreuung
verbinden.
In alle fünf Erdteile sind die überlebenden Danziger Juden zerstreut wor-
den. Noch hallt in ihnen das, was sie durchgemacht haben, nach, aber sie
'* Mündlicher Bericht Fürstenbergs.
11 LBI: 27, Liditenstein
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ANHALTISCHE
GESCHICHTSBLÄTTER
DOPPELHEFT 6/7
.19 3 0/1931
pp. 202-05:
L. HORWITZ, Kassel: JUEDISCHE FAMILIENNAMEN
.f. ;;,••.: IN DER HEIMAT MOSES MENDELSSOHNS
FORTSETZUNG DER „MITTEILUNGEN
DES VEREINS FÜR ANHALTISCHE GESCHICHTE
UND ALTERTUMSKUNDE«
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1
VEREIN FÜR ANHALTISCHE GESCHICHTE
UND ALTERTUMSKUNDE ZU DESSAU
ANHALTISCHB BUCHORUCKEREI GUTENBERG GUSTAV ZICHAUS G.M.B.H., DESSAU
1931
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JUDISCHE FAMILIENNAMEN
IN DER HEIMAT MENDELSSOHNS.
Von L. Horwitz, Kassel.
Die jetzige Dessauer jüdische Gemeinde ist eine neue; sie entstand erst im Jetztcft
Viertel des 17. Jahrhunderts durch Einwanderer aus Österreich und Polen gleichzeitig mit ^^^
Berlin und in der Mark Brandenburg. Durch Freibrief vom 26. November 1687 erlaubte V-^:^;
Fürst Johann Georg IL, Schwager des Großen Kurfürsten, den Bau der Synagoge in der ^' vi!
Schulstraße und gestattete weiter vor der Sandvorstadt und dem Leipziger Tore die Der' Ä
nutzung des bisher schon eingeräumten Begräbnisplatzes, der jetzt noch belegt wird, uni^' ^^
schenkte ihnen auch ein Stück Land zum Bau eines „Heckdisch** (Kranken- und Armen-
haus). Nach dem Tode des Fürsten führte seine Gemahlin Henriette Katharina, Prinzessin ''M
von Oranien, die Regierung für ihren unmündigen Sohn Leopold. Sie bestätigte den ' \^
Juden unter dem 20. Dezember 1693 die ihnen bisher erteilten Privilegien gegen das Übliche * • '^
Schutzgeld. Die gleichen Rechte blieben, als Leopold 1698 die Regierung übernahm; dcr^ '^^
junge Fürst bekennt am 27. März 1702: „Er habe wahrgenommen, daß die Dessauer Juden---^ «^
Schaft in Abstattung der dem Fürstenhause schuldigen Leistungen sowie in Handel und "'^
Wandel sich so betragen habe, daß ihrethalben keine Klage vorgekommen, daß er an ihren
Bezeigungen ein gnädiges Wohlgefallen gefunden." Unter einer so wohlwollenden Re-
gierung konnte eine Gemeinde nach innen und außen erstarken. Was in ihr geschah und
welcher Geist ist von Dr. Max Freudenthal in seiner instruktiven Schrift „Aus der Heimat
Mendelssohns" ausführlich geschrieben. Auch der Verfasser dieses Aufsatzes hat über den
Einfluß Mendelssohnschen Geistes auf eine Schulbildung in seiner Heimat in der „Ge-
schichte der herzoglichen Franzschule zu Dessau 1798—1848" geschrieben. So wohlwollend
die Regierung und das Herzogshaus den Juden Anhalt-Dessaus gegenüber waren, die
bürgerliche Gleichstellung brachte ihnen erst das Jahr 1848. Einen ersten Schritt hierzu
bildete die Annahme dauernder Familiennamen. Den Anstoß zur Neubenennung gaben
die Dessauer Gemeindeältesten Heynemann Beftold und Abraham Jacoby durch eine Ein-
gäbe an den Herzog Leopold vom 20. September 1821. Sie schildern die Schwierigkeiten
und Nachteile, die mit der alten Benennung beim Handel, bei der Polizei und im Privat-
leben sich zeigen und weisen auf die Einführung bleibender Familiennamen in mehreren
deutschen Bundesstaaten hin. Eine Ausnahme sollten nur diejenigen Kaufleute haben,
deren Firmen auf den Messen bekannt sind und eine Veränderung ihrer Namen ihren Ge-*
Schäften nachteilig sein könnte. Der Herzog überwies die Bittschrift der Regierung, diese
war mit den Vorschlägen einverstanden und forderte die Vorsteher auf, in ihren Gemeinden
die Namen eintragen zu lassen. Schon am 4. November genehmigte der Herzog die ein-
gereichten neuen Namenslisten, welche bald im Staatsanzeiger der Allgemeinheit mitgeteilt
wurden. — Die Einführung zeitigte bald mehrere Widersprüche seitens der Christen, ein
typischer Fall sei mitgeteilt. In Aisleben nannten sich die Gebrüder Jonas , Heidenreich*,
diesen Namen führte auch der Oberrappellationsgerichtsrat Johann Friedrich Heydenreich
in Zerbst und wehrte sich, daß ein Jude seinen Namen trug. Seine Familie sei seit
mehreren Jahrhunderten in Deutschland bekannt, auch in Rußland. England, wie auch in
Nordamerika. Viele Namensträger bekleiden als Zivil- und Militärstaatsdiener hohe Ämter.
202
r . ^
»I
-eit dem 16. Jahrhundert verwaltet das Konsistorium zu Dresden eine Familienstiftung,
ie hundert Jahre vorher zur wissenschaftlichen Ausbildung der Verwandtschaft ihre Mittel
ergebe. Um Beeinträchtigung zu verhüten, sollten die Gebrüder Jonas sich anders nennen.
Jald darauf hießen sie mit hochfürstlicher Erlaubnis Jone mann. — An der Hand des
Verzeichnisses ließe sich die kulturelle Bedeutung vieler Genannten schildern. Hierfür ist
n dieser Stelle nur wenig Raum. Nur einige seien genannt: Dahlheim und Lepke sind
ör den Berliner Kunstmarkt von Bedeutung gewesen. Itjig Hirsch Cohns Bankfirma hatte
päter sein einziger Sohn, Baron Morife von Cohn, als vaterliches Erbe des Hauses J. H. Cohn.
)ie Nachkommen der Witwe Abraham Meyer-Arnhold sind uns zu gut bekannt. Seiner-
eit berühmte Sprachlehrer waren Lax und Rubens. Schreiblehrer der Kinder des Fürsten-
lauses und der Hofgesellschaft war Sander. — Die Tochter des Rabbiners Gerson Michel
>zeper, die der Verfasser noch persönlich kannte, rühmte ihre Herkunft von Spanien. — -
/on dem später in Leipzig lebenden Komponisten Berendsdorf wird heute noch am Kol-
>Jidre-Abend (Versöhnungstag) ein Jääleh gesungen. -— Für einen Volkswirt wäre es eine
lankenswerte Aufgabe, die Bedeutung einzelner Textilhäuser, deren Ursprung in Dessau
var und die heute noch in Leipzig. Berlin und anderen Orten bestehen, für die Allge-
neinheit zu erforschen. So blühte auf dem Boden, der Mendelssohn trug, noch 100 Jahre
später manche Edelfrucht, deren beste die ..Franzschule" war, begründet und geleitet von
Or. David Fränkel, der den Namen seines Großonkels, David Fränkel, Lehrers Mendels-
sohns, führte.
Zu den Anhalt-Dessauischen Landen gehörten noch die Städte Jeßnig, Raguhn. Zerbst,
Oranienbaum. Wörlift, Sandersleben, Gröbzig, Radegast, Groß- und Klein-Alsleben und
Alikendorf. Die neuen Namen der dort wohnhaft gewesenen Juden sind in der Akte des
anhaltischen Staatsarchivs C. 15, Nr. 18, aus der diese Skizze geschöpft ist, enthalten. Wegen
Raummangel können sie hier nicht genannt werden, nur die Dessauer seien angeführt.
Nr.
Voriger Name
Künftiger
Name
Nr.
Voriger Name
Künftiger
Name
1
Gebrüder Abraham Mortgen
1
23
Bernhard Meier
Meierheim
Wolf «
> Mortier
24
Koßmann Meier Rieß
Coßmann
t
Alexi ,
1
25
Eli Coßmann
Coßmann
2
Jskkob Uri
Jacoby
26
David Berend
Schreiber
8
Gebrüder Abraham Jakob
Wolf
Jacoby
27
Gebrüder David Israel Cohn
Salomon Israel „
Kuhn
4
Gebrüder Abraham Salomon
1 Thal heim
j (später Dalheim)
28
David Salomon
Salomon s
Bendix „
29
Gebrüder David Fränkel
1 Fränkel
B
Gebr. Abraham Salomon Cohn
Heinrich „
•
Isai^ Salomon „
Cohn
80
Gebrüder David Meier
\
Hirsch Salomon „
1
Wolf Manim
iMarum
6
Aron David Lax
Lax
Juda „
7
Salomon Leyy Lax
Lax
Cosel „
J
«
8
Aron Meier
Meier
81
Kalimann Isaac
Steinthal
9
Joel Meier
Meier
82
Daniel Ascher
Ascher
10
Berend Meier
Meier
88
Gebrüder Eli Levy
Lepke
11
Meier Amheim
Amheim
Nathan Levy
la
Gebr. Abraham Aron Levj
Simon Aron „
Emstthal
84
Ernst Eisek
Louis „
Eiseck
13
Abraham Meier Cohn
Cohn
85
Gerson Boas
Boas
u
Abraham Hirsch
Hiller
86
Gebr.Hirsch Ben jaminSchwabe
15
Bamch Berend
Burgheim
Samson „ „
16
Berend Jakob
Aschar
Selig „ ^
Schwabe
17
Ascher Berend
Aschar
Nathan „ ^
18
Berend Callman
Friedberg
Abraham ^ „
19
Berend Isaak Cohn
Cohn
37
Hirsch Jacob Schwabe
Schwabe
20
Berend Joseph
Neuberg
38
Jonas Hirsch Schwaben
Schwabe
21
Gebrüder Berend Hirsch
V Herrmann
89
Hirsch Berend Schwabe
Reizenberg
Isaac .
1 Eiseck
40
Hirsch Levy PoU
PoU
Meier „
1 Hermann
41
Brüder Philipp Moses Poll
n
Ezechiel „
^ Herrmann
Elia „ .
n
22
Berend Wolff
Berensdorff
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Nr.
Voriger Name
Künftiger
Name
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
n
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
Brüder Hirsch Samson
Maß
Gebrüder Heimaun BetzoM
Adolf
Henry Hartog
Isaak Breslauer
Jakob Hirsch Leyy
Louis Jakob
Gebrüder Jakob Wolff
Nathan „
Gebrüder Jonas Aron
Lob
Joseph Samuel Liepniann
Joseph Hirsch
Joseph Philipp
Joseph Casper
Ignatz Glaserfeld
Isaak Berend
Itzig Hirsch Cohn
Jeremifts Joachim
Joseph Böhme
Juda Jeremias Cantor
Isaak Jacob Herzfeld
Lazarus Hirsch
Leopold Hirsch
Leyy Alexander
Levy Abraham Rubens
Louis Itzig
Levy Berend
Louis Isaak
Markus Berend
Markus Levy
Matthias David
Gebrüder ^leier Abraham
Hirsch
Mendel
Samuel
Meier Elkan Fürth
Gebrüder Mendel Philipp
Abraham
Samuel «
Mendel Joseph
Mendel Zacharias
Abraham Zacharias
Michael Abraham
Michael j.Speier
Gerson Michael Speier
Moses Alexander Geber
Meier Itzig Israel
Pinkus Joseph
Salomon Jacob
Salomon Wolf
Kaufmann Salomon
Salomon Levy
Salmon Isaak
Israel Salomon
Gebr. Salomon Jonas Wolf
Joel Jonas
Hirsch Jonas
Samuel Berend
Samuel Isaak
Samuel Jacob
Simon Levy
Gebrüder Simon David
Lazarus
Gebrüder Selig Juda
Ezechiel Juda
Selig Abraham Victor
Samuel Sußmann
Selig Moses Herz
Schwabe
Betzold
Hartog
Breslauer
Hirschfeld
Hirschfeld
Wolffssohn
Wallerstein
Liepmann
Hirschberg
Feitel
Caspary
Glaserfeld
Posener
Cohn
Cohn
Böhme
Cantor
Herzfeld
Reichenheim
Leopold
Alexander
Rubens
Elb
Lax
Louis
Sonnenthal
Jacobssohn
Matthias
Albrecht
Fürth
Philipp
Kaufmann
Zacharias
n
Michel
Speier
Speier
Geber
Hesse
Jacobsohn
Löwen tbal
Wolfsleben
Wolfsleben
Wust
Holländer
Holländer
Saalberg
Berend
Wörlitzer
Sonnenthal
Wallenberg
Gutstein
Victor
SuOmanussohn
Herzdorf
Nr.
Voriger Name
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109
110
111
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
122
123
124
125
126
127
128
129
130
131
182
133
134
135
136
137
138
139
140
141
142
143
144
145
146
147
148
149
150
151
152
153
154
155
156
157
158
159
Selig Berend
Simon Philipp
Philipp Michael Falk
Victor Probst
Wolff Moses
Gebrüder Wolf Levy
Meier ^
Wolf Alexander
Mendel Wolf
Wolff Joseph
Wolff Abraham
Moses Levy
Heinemann David
Isaak Elkan
Gebrüder Neo Liepmann
Louis „
Carpel
Aron Falk
Jauckel
Moses Levy
Abraham Elia«
Zechiel
Berend Meier Schlesinger
Bernhard Moses
Hirsch Wolf Cantor
Benjamin David Schwabe
Hirsch Levy
Gebrüder Bendix Gumpel
Joachim ,,
Meister „
Heinemann Levy
Gebrüder Gerson Itzig
Callmann Itzig
Louis Itzig
Moses Abraham
Abraham Meier
Simon Isaac Joel
Witwen
Meier Schlesinger
Berend Kaufmann
David Kaufmann
Hirsch Berend
Abraham Wolff
Isaak Samuel
Israel Levy
Jacob Daniel
Liepmann
Moses Hirsch
Moses Berend
Markus Mieß
Markus Jacob
Mendel Moses
Mendel Salomon
Abraham Meier
Philipp Herz
Wolf Aron
Salomon Jakob
Moses Phüipsohn
Victor Lazarus
Wolf Simon
Heinemann
Jette Heinemann
Sara Heinemann
Wolf Mendel
Jacob Salomon
J. Itzig Hirsch
Itzig Bacharach
Jette Conradi
Künftiger
Name "" '/.
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Falk
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Heß
Hamburger
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Gumpel
Breslauer -
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Goldschmidt
Meier
Simon .
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Schlesinger
Kaufmann
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Heß
Wolff
Liepmann
Löwe
Daniel
Liepmann
Schönig
Berend
Markus
Süberschmelzer
Mendel
Rothschild
Arnhold
Herz
Leo
Silberstein
Pbilipsohn
Victor
Königsberger
Neuberg
Schneider
Heinemann
Mentheim
Jacob ssohu
Hirschel
Bacharach
Conrad
. >
Voriger Name
pafid Hirsch Scbwabe
'(j^Umann Abraham
Vaist
Moses
8«lig
Künftiger
Name
Schwabe
Sonnenthal
Veist
Moses
SeUg
Nr.
Voriger Name
165
166
167
168
169
Samuel Meier
Ester Samuel
Markus
Liepmann Jonas
Jacob Salomon Cohu
Künfüger
Name
Meier
Müblhaus
Markussobn
Jonas
Jacoby
ifpic Liste enthält noch 14 unverheiratete und vaterlose Töchter, deren Namen ihrer
ikommen wegen nicht genannt werden; es sei auch jeder Anstoß damit vermieden.
?i^
•if
k.
Die Obigen hatten 492 Kinder; diese verteilten sich: 17 Familien hatten je 1 Kind;
Je 2; 23 je 3; 17 je 4; 10 je 5; 6 je 6; 8 je 7; 4 je 8; 1 je lOu. 12. 14 Witwen hatten je 1;
2; 7 je 3; 5 je 4; 3 je 5; 3 je 7 und 1 Witwe 8 Kinder; hierzu kommen noch
leheiiche Kinder auf 2 Personen. — Die angegebene Liste nennt uns keine Hand-
le noch andere Berufe. Die Zuführung schulentlassener Kinder zum Handwerk war
1821 noch mit vielen Schwierigkeiten verbunden, wenngleich hierfür größere Mittel im
»In ^Humanität" vorhanden waren. — Soweit der Verfasser unterrichtet ist, leben außer
^Damen keine Nachkommen der neuen Namensträger mehr in Dessau. Die Verjüngung
Gemeinde erfolgte erst wieder in den letzten Jahrzehnten, als die Residenzstadt wieder
lustriestadt wurde. Wer die Entwicklung der jegigen Kultusgemeinde kennt, darf mit
ide sagen, daß Mendelssohnscher Geist in allen ihren Institutionen noch gepflegt wird,
id so wird auch Moses Dessau dort fortleben, wo seine Wiege stand.
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DER PREUSSISCHESTAAT
UND DIEJUDEN
1171
Dritter Teil / Die Zeit Friedrichs des Großen
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Zweite Abteilung: Akten
Zweiter Halbband
von
SELMA STERN
1971
J.C.B. MOHR (PAUL SIEBECK) TÜBINGEN
Danzig, welche jetzt als eine ordentliche Stadt behandelt werden, und die
auf Langfuhr entstanden. Dass Weiher kein Recht hat, Juden zu schützen,
geht aus alten Landes-Ordnungen und auch aus dem Kgl. alleinigen
Schutzrecht hervor. Da aber einem adligen Eigentümer nicht zur Pflicht
gemacht werden kann, diesen oder jenen auf seinem Grunde wohnen zu
lassen, so wird ihm auch nicht verwehrt werden können, von den Juden,
die sich auf seinem Fundo etablirt, ein billiges abzufordern, obgleich vorige
Abgabe von 260 rtlr. äusserst übertrieben nach der jetzigen Lage der Dinge
ist.
In Ermangelung anderer Principia hat die Cammer die von den Juden
vor der Besitznahme erlegten Praestanda zum Grund der Receptur genom-
men, und gleich wie in Ostpreussen die Abgaben in monatlichen Raten von
der Accise Casse einheben lassen.
Nr. 1233. Generaldesignatio von denen sämtlich vorhandenen Juden
so wohl in denen Städten als auch auf dem platten Lande in dem District
diesseits der Netze
1774
Geh. St. A. Gen. Dir. Westpr. Tit. LXVI. Sect. I. Nr. 4. Vol. 1
Namen - Vermögen - Häuser - Berufe:
Fordon - Schulitz - Bartzin - Nakel - Mrotzen - Vandsburg - Camin - Zempelburg - Lob
sens - Wirsitz - Flatow - Krojanke - Jastrow - Schneidemühl - Deutsch Krone - Fried-
land - Tütz - Schloppe - Schönlanke - Czarnikau - Usch - Filehne
1
2
3
4
5
Namen
Vermögen
in rtlr.
See-
len
Häuser
Beruf
1. Fordon
1. Salomon Herschel
auf 900
5
mit 1 Haus
Kleinhändler
2. Lewin Wulff
auf 800
2
mit 1 Haus
Kleinhändler
3. Daniel Isaac
5-600
6
mit einer wüsten
Stelle
Käsehändler
4. Levin Moses
800
6
Haus
Käsehändler
5. Lewin Elias
450
4
Haus
Höcker
6. Kuve Hirsch
500
4
Haus
Bäcker
7. Simon Dun
400
6
Haus
Höcker
8. Sal. Joseph
200
7
Haus
Kleinhändler
9. Abrah. Joseph
200
5
Haus
Kleinhändler
1509
I< •
I
2
3
4
5
15. Deutsch Krone
1. Marcus Nathan
auf 110
4
1 wüste Stelle
Kleinhändler
2. Wulff Oser
400
4
1 wüste Stelle
Kürschner
3. Valentin Moses
200
2
1/3 Haus
Musikant
4. Jacob Levin
70
3
mit nichts
Kürschner
5. Burrach Rüben
1096
7
mit Haus
Kramer
6. Jontof Selig
250
4
mit 1 Stelle
Kleinhändler
7. Moses Kaufmann
220
5
—
Bäcker
8. David Jochen
200
3
mit nichts
Krämer
9. Israel Simon
340
3
mit nichts
Krämer
10. Abraham Isaac
130
3
1/2 Stelle
Fellhändler
11. Marcus Hirsch
40
4
1/2 Stelle
hausirt
12. Kaufmann Joseph
160
3
mit nichts
hausirt
13. Simon Joseph
180
6
wüste Stelle
Kornhändler
14. Kauffmann Hirsch
30
3
1/2 wüste
Stelle
Schafpächter
15, Michaeli Joel
auf 30
5
1/2 Stelle
hausirt
16. Samuel Jacob
220
5
Hausstelle
Krämer
17. Hirsch Gumprecht
150
6
ebenfalls
hausirt
18. Levin Manasse
80
2
ebenfalls
Fleischer
19, Isaac Moses
50
4
1/2 Stelle
Kleinhändler
20. Joseph Moses
60
4
1/2 Stelle
Kleinhändler
21. Nathan Abram
100
5
14 Stelle
Schulmeister
22. Manasse Levin
50
4
mit nichts
Kürschner
23. Joseph Moses
hat nichts
3
mit nichts
hausirt
24. Abram Michel
auf 20
5
1/2 Stelle
Rossmäkler
25. Tobias Mendel
10
4
mit nichts
Käsehändler
26. Abram Israel
30
4
mit 1/2 Stelle
Topfhändler
27. Alex. Moses
20
5
mit 1/2 Stelle
hausirt
28. Leyser Gumprecht
73
4
mit U Stelle
hausirt
29. Juda Casper
10
4
mit 1/2 Stelle
hausirt
30. Alex. Salomon
10
6
mit y. Stelle
hausirt
31. Pincus Moses
auf nichts
1
mit 1.2 Stelle
hausirt
32. Marcus Abram
auf nichts
5
K Stelle
Schneider
33. Mendel Benedix
auf 110
2
1/2 Stelle
Kürschner
34. Joel Hirsch
40
4
eine Stelle
Fleischer
35. Isaac Samuel
40
3
1/2 Stelle
Schulmeister
36. Benedix Gum-
20
3
fstelle
Schulmeister zu Berlin
precht
37. Isaac Jacob
100
3
mit nichts
Pferdehändler
38. Jochim Hirsch
20
4
1/2 Stelle
Fleischer
39. Isaac Mendell
50
5
1/2 Stelle
Fleischer
40. Alex Michel
35
4
1/2 Stelle
Fleischer
1538
1
2
3
4
5
41. Alex Levin
50
3
mit 1 Häuschen
hausirt
42. Marcus Bendix
20
4
einer Stelle
hausirt
43. Hirsch Kauffmann
nichts
2
mit nichts
Schulklöpper
44. Natan Levin
auf 50
5
y. stelle
Cantor
45. Alex Levin
50
3
nichts
handelt auswärts
46. Abram Philipp
auf 10
5
1/2 Stelle
handelt auswärts
47. Levin Nathan
hat nichts
2
mit nichts
abgelebter Mann
48. Philipp Levin
auf 40
2
\\ Stelle
Schulmeister
49. Levin Hirsch
hat nichts
2
mit nichts
Fischhändler
50. Arend Lewin
hat nichts
4
14 Stelle
hausirt
5L Jontof Alexander
hat nichts
4
mit nichts
Schneider
52. Selig Jontof
auf 200
2
mit nichts
handelt auswärts
53. Casper Hirsch
10
6
1/2 Stelle
hausirt
54. Peter Manasse
10
5
ebenfalls
Fleischer
55. David Simon
hat nichts
4
einer Stelle
Buchbinder
56. Marcus Hallarsch
hat nichts
3
mit nichts
Krankenwärter
57. Abraham David
hat nichts
3
ebenfalls
hausirt
58. Levin Isaac
hat nichts
5
Y2 Stelle
hausirt
59. Isaac Kauffmann
auf 10
4
1/2 Stelle
Schulmeister zu Frank-
furt/M.
60. Simon Wulff
hat nichts
3
mit nichts
Hände Arbeit
61. Witwe Jacob
auf 20
2
mit nichts
Hände Arbeit
62. Witwe Jochen
10
3
1/0 Stelle
Hände Arbeit
63. Witwe Süsskind
hat nichts
1
eine Stelle
Hände Arbeit
64. Wulff Moses
hat nichts
4
mit nichts
Handelsmann
Summa 239
16. Friedland
1. Gottschalck Jacob
1300
4
mit 1 Haus
Krämer
2. Moses Nathan
1700
6
mit 1 Haus
Krämer
3. Aron Wulff
1730
6
mit 1 Haus
Krämer
4. Marcus Jacob
1300
4
mit 1 Haus
Krämer
5. Jac. Gottschalck
1000
3
mit nichts
Kleinhändler
6. Isaac Marcus
1500
5
mit 1 Haus
Krämer
7. Marcus Isaac
1400
2
mit nichts
Tuchhändler
8. Calmann Adel
1300
5
mit nichts
Tuchhändler
9. Jochim Moses
400
6
1/2 Haus
1 Vater und Sohn
10. Moses Jacob
400
2
1/2 Haus
1 zusammen
11. Moses Lehmann
300
6
Y> Haus
Pferdehändler
12. Jacob Moses
auf 600
5
mit 1 Haus
Handelsmann
13. Leyser Jacob
1300
4
mit 1 Haus
Krämer
1539
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|um Wbaue hic @tübt bereite 1.Q300, $I;afcc ^lo
fc^cnf r. \ 2)ie öc6gtcnt^cit« cot^ot. @inn)/ecnä5reti
fic^ j>oi'jugH4> 00m ^letbtaMtn , fdxanhminbttn»
n«n,wnb .^onriÄcfccbfluc, j.bcijn. if;i;/ß Qnfje^,nl,i(|)en
g(^()in4?fen,^p|lte(fen (ic^ Mf i ^jcilf n^eif.iim Diel
©t<jb^' Jtegciibcö S3oriD. unb -baö | ,^lie ppn bei^
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SBrombcrg, 13 SJJcifen üon S5ronibcr0) 30 S0?ellcit
tjo'h 95cv(in uijb 9 SWelTen Don «jjofcn , in clncp (ji;6§*
tcnt&cil« f4nbiöen^eoi'enb. ' "S^ic ^tabt «ntf)ilt mit
bcn''j 93opftabtctf aCWii^t; unb eine 2BaIfmü()le,
bcc ^cät^ofi ^fattv ünb te« coanael. Stirit^ unb bcc
3ttfehf9na8döe ou« 286 $., »eltte rjatb bem SJtani
be '178 1 bur^ Ä!.' ©au^öff^öf Jbcr bcfTec oufgcbauet
»orbeh fitib.% Söoii^bcn 1509 (5in»v mit 8fu«fct)(u§
^üc yer(lcOertb(jjf ^ufdrcnbcfaiung finb 758 Snt^o«
fifenTlJio protejtanttfc^e Jeutfc^e unb 241 3uben»'
€5i^ ecn&Oren flc^ wie in bcn übrigen 2Dc|ipceu§.
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184
Hans Maercktr. GüBchichte de« SchweUer Kreisei.
Im J. 1671 hatte Dragass 18 Hufen*).
Im J. 1773*) wurde das königliche in Emphytheuse ausgegebene
Amtsdorf Dragass auf 30 kulm. Hufen 23 Morgen bäuerlich katastrirt
und hatte 335 lutherische (I) Bewohner, darunter 28 gespannhalteude
bäuerliche Pächter, 25 andere Eigenkäthner, 4 Handwerker, 4 Gewerbe-
treibende und einen Lehrer (Schulmeister Peter Mühlau). Es gehörte^) zum
Kreise Kulm und zum Graudenzcr Amtsbezirk. Im Ort befand sich der
rothe Krug dicht an der Weichsel mit einer königlichen Amtsfähre und
Ueberfahrt.
Nach 1796*) geschahen Verkäufe von Immobilien noch immer vor
dem Schulzen und der Nachbarschaft. Halbjährig wurde von den Nachbaren
Kcchnun^r gelialtcn und nach Massga))e der aufzubringenden Summe morgen-
weise der jeden treffende Betrag repartirt. Vor den Kriegsjahren betru«;
die halbjährige Morgenquote nicht voll einen Gulden, in den Jahren
1805 — 1818 schwankte dieselbe zwisclien 2 — 9 Gulden, betrug aber auch
11 Gulden, 18 Gulden, und 1807/1808 waren mit Viehlieferung polni-
scher Brandschatzung und baar zusammen 98300 Gulden od. pro
Morgen 190 Gulden 1 Gr. 4 Pf. für 2 Jahre aufzubringen. Nach 1819
betrug die Maiquote wieder nur Groschen bis 1 Gulden, die November-
quote höchstens 3 — 4 Gulden pro Morgen.
Am 4. Januar 1848 wurde für das Jahr 1847 berechnet. Es trai
auf die Communalhufen pro Morgen 3 Sgr. 10 Pf., auf die Dammhufen
28 Sgr. 1 Pf.
Driczmin. Drzetzim (1400), Zctzc (1411), Drzecz und Sdrzecin und
Dietz (1415), Drzecze (1424), Dyrsetczim (143G), Drzycim (1552 u. a.),
Driczino (1565), Diziczin (1583). 0. L. IL Es ist ein königliches Dorf
mit einer katholischen Kirche und einer katholischen Schule.
Nach den Angaben von 1565'^) lag das Seh wetzer Schlossdorf Driczmin
2 Meilen von Schloss Schwetz entfernt, grenzte mit Gatzki, Lubsce und
Jastrzembie und umfasste 50 Hufen eines mittelmässigen aber fruchtbaren
Bodens. Der Schulz, welcher die Freiheiten anderer Schulzen hatte und
die Arbeiten beaufsichtigen musste, besass 3 Hufen; 4 Hufen gehörten
zur Pfarre und von der übrigen Fläclic lagen 5 Hufen wüst, während
38 Hufen mit 17 Bauern besetzt waren (Herr Chclminski — siehe oben —
hatte deren 11 eingesetzt). Fi'ir jede IJufe wurden 1 Mark und 2 Hühner,
für die Wiesen, Zaj^czek genannt, von den Bauern 4^/2 Mark an's Schlos?
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H
1) 0. Dragaas.
'0 Fr. L.
4 G. 1789.
4) 0. Dragass.
4 W. de 1565.
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Hühner. Da«
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^^'^j^ßhnten dort 2 Seh.
wo1ii&6r und 1 Kruger
hatte an Winterung j
besessenem 8V2 Morg
Driczmin 77 ßewohm
Steuersatz des Ortes
Im J. 1773*) wa
Hufen und 26 Moiger
lischen Bewohnern, <
Schulzen, 2 Lehnmäni
und 1 Ge wer betreibe jii
Es gehörte zum
Schwetz*).
Die Kirche (Pi
Patronat ist königlicli
DieimJ. 1583«)t'
war 1649 und 1686/b
Chor und hatte vor 1
Die Dos bestani
lichteten die Bauern
V», Hafer als Decem.
Osche, Gatzki, Luboc
Groddeck, Lubochin, 1
Lnianno, Mzanno, B
Splawie, Wirry, Rowin
1) S. J. I. pag. 146
Schulzen Drewniak.
2) E. V. de 1676.
3) S. de 1682 und S
*) Fr. L.
ft) G. 1789.
*») Die Nachrichten v
1749 dem P. S. entnomm
7) w. de 1565.
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Han% Maercker. Geschichte des Schweizer Kreises.
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«reZÄhlt. 2 Krüger ohne Land hatten nur je 1 Morgen und Weide wiesen
i^uf ZÄJ%ozek, wofür sie jeder ly^ Mark und 3 Hühner zinsten, und es
l^elief sich somit die Jahreseinnahme für das Schloss auf 45 Mk. 10 Or.
und 82 Hühner. Das Scharwerk als Dorfslast war bei jeder Arbeit und
^0 joder Zeit zu leisten. Ein Bienenaufseher mit einigen Bienengehülfen
im Dorf zinste in Honig. In Driczmin waren 1668*) von besessenem
I^aiide nur 57« Morgen mit Sommerung und Winterung, von unbesessenem
(-= herrenlos, unausgethan, auch pusty, wüst) Lande 43 Morgen besät;
eß wohnten dort 2 Schuhmacher, l Schneider, 1 Schmied, 3 Gärtner, 1 Ein-
^v'ohner und 1 Krüger, welcher Schlossbier schänkte. Der zweite Schulz
hatte au Winterung und Sommerung auf besessenem Lande 12, auf un-
bctjessenem 8V2 Morgen, aber keine ünterthanen. Im J. 1676^) zählte
Driczmin 77 Bewohner, darunter einen Schulzen und Lehnmänner; der
Steuersatz des Ortes betrug 1682 und 1717 s) 3 Gld. 4 Gr.
Im J. 1773*) war Driczmin ein königliches Amtsdorf von 45 kulm.
[lufen und 26 Morgen Bauerland mit 48 Haushaltungen und 181 katho-
lischen Bewohnern, darunter 25 gespannhaltende Wirthe (zwei Frei-
schulzen, 2 Lehnmänner, 21 bäuerliche Pächter), ferner 1 Handwerker
und 1 Gewerbetreibender.
Es gehörte zum Kreise Konitz, Amtsbezirk Schwetz und Dekanat
Schwetz*).
Die Kirche (Purificationis B. M. V. et Omnium Sanctorum). Das
i*atronat ist königlich.
Die im J. 1583^) als ,, auf einem Berge hochgelegen'^ bezeichnete Kirche
war 1649 und 1686/87 ein Holzbau in Kreuzform mit ziegelgedecktem
Chor und hatte vor 1749 einen neuen hölzernen Thurm erhalten.
Die Dos bestand schon 1565^) in 4 Pfarrhufen; gleichzeitig ent-
richteten die Bauern und der Schulze des Dorfes jeder Vs Roggen und
V« Hafer als Decem. Das Kirchspiel umfasste damals Wentfin, Schiroslaw,
Osche, Gatzki, Lubochin, Biechowo und Dombrowka, ferner im J. 1649:
(iroddeck, Lubochio, Dulzig, Gatzki, Dombrowka, Lubsee, Wenttin, Simkau,
Lnianno, Mzanno, Bremin, Hammer, Salesche, Jastrzembie, Schiroslaw,
Splawie, Wirry, Rowinitza und Swinolesie. Das Pfarrhaus lag 1G49 in Ruinen.
1) S. J. I. pag. 146, eidliche Aussage des Ortsschulzen Johann und des zweiten
Schulzen Drewniak.
2) E. V. de 1676.
:•') S. de 1682 und St. de 1717.
*) Fr. L.
^) G. 1789.
^) Die Nachrichten von 1583, 1649, 1686 87 sind den Visitationen, diejenige von
1719 dem P. S. entnommen.
7) w. de 1565.
/rl
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GW3<f
ubno
\
\
DUBNO
c
IH THE JEWISH ENCYCLOPEnTA, vol. V, p.6-7
early 17th cty. Ijy 16^0 kl Jewish andlla Christian ta»able
THE ."AB BIS OF DUBNO households
P^: 1, JESAIA HALE7I HUIMITZ I6OO-I6O6 (Shne Luchot HaBrith)
2, SAMUEL BEN AiON HALEVI HUHWITZ1625-30 (cousin of «^esala)
3« ZEBI HIRSCH BEN OSER
h. MEIR BEN MOSES ASCHKENAZI
5. JUDAH HACHASID
6. ABRAHAM HEILPRIN
soninlaw of ABRAHAM CHAIM SCHOB, CRSANATOW.
-l6U9(d.25Novl61i9) Father of SHABBATAI K0HEN(SCHAK;
martyred l6k9
1660-62
soninlaw of the physician XS&nfimDODSXflK
JECHIEL MICHEL EPSTEIN.
7. NACHMANN BEN MEER HAKOHEN RAPOPORT (NACHMAN LIFSGHES)
-l67i; previously in KREM ENErz( VOLK YNIA) and BEL2
(GALICIA)
8. MOSES BEN JOSEPH died Lenberg 22 May l681i
9. ISRAEL BEN MORDECHAI ZOLIS (ISRAEL SWINHAR)
10. SIMCHA BEN NACHMAN HAKOHEM RAPOPORT (son of 7) d. SZEBRECZIN 1$ Jiily 1717,soninlaw
of ISRAEL BEN MORDECHAI whora he replaced
in the Rabbinate of Oubno from
1682-1688. then H of Grodno -I71U, LUBLIN -1717.
ZZX called to LEMBERG in 1717, died on the way.
11.
12.
CI3.
lU.
15.
16.
p7s 17.
18.
19.
20.
a.
22.
23.
2I1.
25.
JOSEPH BEN JUDAH YtJDEL of LUBLIN, d. 13 Apr 1706
SAMUEL BEN SCHALOM GINZBURG 1712-171^
ELEASAR BEN ISSACHAR BEER OF CRAGOWL5fl5-1719 maternal grandfather of EZEKIEL LANDAU.
HESCHEL BENELEAZAR (H. HESCHEL DER KLEENS) d.July 2$, 1729/
ZALMAN EPHRAIM BEN SAUL
ABRAHAM BEN SAMUEL KAHANA d.l7Ul previously R of BRODY snd OSTROG.
ISUC MOSES BEM ABRAHAM KAHANA d. 17l+$ ( son of I6?)
SATIL BEN ARJE LOEB, b.Reische 1717, died AMSTERDAM June 19,1790, soninlaw of
17ll5-1755.ABRAHAM KAHANA and author of BINTAN ARCEL
NAFTALI HERZ BEN ZEBI HIRSCH d.May 17, 1777
SEEW WOLF BEN NAFTALI HERZ born Brody 17l4^, d. DUBNO 1800 formerly
R. of RADZlW]L,VOLHfNIA.
NATHAN HALEVI HURifffTZ
CHAIM MORDECHAIMARGAI^TOT brotherinlaw of 21, author SCHAARE TESCHUBA
CHAIM JACOB Bl'N ZEEW WOIF was '*■ of ROVNO, d. 25 Sept 18U9
DAVID ZEBI AUERBACH soninlaw ofl CKAJIM JACOB (MALBUSCHE TAHARA,
/unpublished.
MENACHH'I MENDEL AUERBACH son of 2k,
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HANS -PETER GOERGEN: DUESSELDORF UND DER NATIONAEpOZIAL ISMUS.
Düsseldorf, Schwann, 1969»
ein Hauptrestaurant mit den erforderlichen Nebenräumen, Büros für die
Verwaltung, Luftschutzräume, sanitäre Anlagen, Keller, Garagen, Aus-
stellungsräume und Geschäfte an dazu geeigneten Stellen in die Planung
einbezogen werden.
Ein soldier Monumentalbau hätte nach seiner Fertigstellung sicherlich
einen „kolossalen" Eindruck gemacht, sich jedoch nicht seiner Um-
gebung angepaßt. Er gehörte einfach nidit in das Stadtbild, das man
dann sdion ganz hätte monumentalisieren müssen. Düsseldorf darf
wohl zufrieden sein, daß es von der Verwirklidiung solcher Phantaste-
reien verschont wurde und die Pläne nur Pläne blieben. „Schöner*
hätten die Nationalsozialisten trotz der Worte des Kreisleiters die Stadt
bestimmt nicht aufgebaut.
6. Die „Endlösung' : Die Vernichtung der Düsseldorfer Juden
Der Pogrom versetzte einer Gemeinde den ersten Todesstoß, die
sdion bis 1938 etwa 2000 Mitglieder verloren hatte. Das Statistische
Jahrbuch nennt für 1939 nur noch 1831 „Glaubensjuden", nachdem es
sechs Jahre vorher fast dreimal soviel gegeben hatte. Außerdem zählte
man 3053 „nidit rein arische Personen". Diejenigen, denen eine Aus-
wanderung nicht mehr gelang, und das war die Mehrzahl, haben den
Krieg bis auf wenige Ausnahmen nidit überlebt.
Die Religionsausübung der Gemeinde war nachdem November 1938
sehr ersdiwert. Dr. Eschelbacher und vor allem Dr. Klein haben sich um
die Einrichtung eines würdigen Gottesdienstes große Verdienste er-
worben. Die Thorarollen waren zwar verbrannt, aber andere wurden
von den Landgemeinden, wo sie gerettet worden waren, nach Düssel-
dorf gebracht. Zunädist fand der Gottesdienst im Gemeindehaus auf
der Bilker Allee statt, dann im Logenhaus auf der Grafenberger Allee,
das bald die Ersatzsynagoge wurde. Übereinstimmend wird berichtet,
der Gottesdienst sei trotz aller Einfadiheit würdig gewesen:
Von Orgel und Chor war keine Rede mehr. Von selber stellte sidi
wieder ein einfacher Gemeindegesang her. Unsere Talare waren verbrannt.
So amtierten wir alle im langen Tallls. Die Kanzel war verschwunden,
der Raum klein. So hörte die Predigt auf, und an ihre Stelle trat eine
zwanglose und persönliche Sdirifterklärung in einfadier Form . . . Un-
abhängig davon ist die Synagoge wieder geworden, was sie von Anfang
an gewesen war, Beth Haknesseth, das Haus der Versammlung.
Da die Juden sich kaum noch auf der Straße zeigen konnten, blieb
die Synagoge die einzige Stätte der Begegnung für sie. Erst 1942 fanden
220
auch die Gottesdienste ein Ende; die Deportationen vernichteten die
Gemeinde endgültig.
Seit 1939 wurde das Leben für die Juden in Düsseldorf zur Hölle. Es
gab keinen jüdischen Laden, keinen Handwerker, keinen Vertreter.
Rechtsanwälte und Ärzte waren nur in beschränktem Umfang als
„Konsulenten" bzw. „Krankenhausbehandler" tätig. Bei den Firmen,
die noch Juden beschäftigten, machte die Polizei die Runde, um ihnen
auch die Arbeit unmöglich zu machen.
Die furchtbaren Briefe, in denen die in Düsseldorf Verbliebenen uns
ihre Lage schildern und flehentlich bitten, sie aus dieser Hölle zu erlösen,
werden für alle Zeit eine furchtbare Anklage gegen die deutsche Regie-
rung und das deutsche Volk sein. Und solche Briefe erhält jeder, der aus
Deutsdiland noch hat entrinnen können,
heißt es bei Dr. Eschelbadier.
Immer mehr engte sich das Leben der Juden ein. Ihre Pässe waren
schon lange mit einem „J" gekennzeichnet, die Annahme eines zweiten
jüdischen Vornamens war Pflicht. Seit dem 1. 9. 1941 trugen alle Juden
über sechs Jahren den Judenstern, um, so kenntlich gemacht, weiteren
Beschimpfungen ausgesetzt zu werden. Wehe dem, der den „Stern*
nicht offen trug oder mit Paketen und Taschen zu verdecken sudite.
Er mußte mit Strafen und unter Umständen mit der Einweisung in ein
Konzentrationslager rechnen.
Dann, 1941, wurde die „Endlösung" beschlossen. Nach einer Auf-
stellung des Düsseldorfer Stadtardiivs über „Gruppenabmeldungen*
begannen die Deportationen Ende 1941. Am 10. November wurden
489 Düsseldorfer Juden nach Minsk deportiert, zwei Tage später folg-
ten 213 Personen nach Litzmannstadt, und am 10. Dezember wurden
13 Juden in das Rigaer Getto eingewiesen. Düsseldorf war auch
Ausgangspunkt für alle Deportationen aus dem Regierungsbezirk. Der
Bericht eines Hauptmanns der Schutzpolizei, Salitter, der den Transport
von 1007 Juden nach Riga vom 11. bis 17. 12. 1941 leitete, gibt einen
Einblick in das Geschehen. Sein Bericht macht zugleich ersdireckend
klar, wie brutal und gewissenlos die Bürokraten des Todes waren, die
alles so nüchtern wie ein Geschäft abwickelten:
Die Ablassung des Transports war für 9.30 Uhr vorgesehen, weshalb
die Juden bereits ab 4 Uhr an der Verladerampe bereitgestellt waren. Die
Reichsbahn konnte jedoch den Sonderzug angeblidi wegen Personal-
mangels nicht so früh zusammenstellen, so daß mit der Einladung der
Juden erst ab 9 Uhr begonnen werden konnte. Das Einladen wurde, da
221
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die Reidisbahn auf eine möglichst fahrplanmäßige Ablassung des Zuges
drängte, mit der größten Hast vorgenommen. Es war daher nidit ver-
wunderlidi, daß einzelne Wagen überladen waren (60-65 Personen),
während andere nur mit 35-40 Personen belegt waren . . . Auf dem Wege
vom Sdiladithof (wo die Juden aus allen Orten des Regierungsbezirks
gesammelt worden waren, d. Verf.) zur Verladerampe hatte ein männ-
lidier Jude versudit, Selbstmord durch Oberfahren mittels der Straßen-
bahn zu verüben. Er wurde jcdodi von der Auffangvorrichtung der
Straßenbahn erfaßt und nur leichter verletzt . . . Ebenfalls hatte sidi eine
ältere Jüdin unbemerkt von der Verladerampe, es regnete und war sehr
dunkel, entfernt, sich in ein nahe gelegenes Haus geflüchtet . . . Eine
Putzfrau hatte sie jedoch bemerkt, so daß auch sie dem Transport wieder
zugeführt werden konnte. Die Verladung der Juden war gegen 10.15 Uhr
beendet. Nach mehrmaligem Rangieren verließ der Zug dann gegen
10.30 Uhr den Güterbahnhof Düsseldorf-Derendorf in Richtung Wupper-
tal...
Die Deportationen gingen 1942 weiter: Am 22. Juli wurden 260
Düsseldorfer nadi Theresienstadt verschickt; ihnen folgten genau ein
Jahr darauf 10 Personen. Im März und April kam es auch zu Ver-
schleppungen nach Lublin.
Nicht vom Stadtarchiv genannt werden die 512 Juden, die man im
November 1941 nach Lodz deportierte. Dazu sind von 1940 bis 1944
noch 408 „Einzelabmeldungen" verzeichnet. Die Zahl der natürlichen
Todesfälle war mit 129 Personen dagegen äußerst gering.
Es waren fast alle Düsseldorfer Juden, die dem Tode in den Kon-
zentrationslagern entgegengingen; kaum einer kam mit dem Leben
davon. Eine Rettung war selbst beim Schutz durch offizielle Stellen
kaum möglich. So setzte sich der Landeshauptmann der Rheinprovinz
für einen ihm bekannten Juden ein und bat den Innenminister, ihn zum
Reichsbürger zu erklären, da er Wertvolles geleistet und sich im Kriege
(1914-1918) ausgezeichnet habe. Der Reichsführer der SS, Himmler,
gab 1942 aber einen abschlägigen Bescheid, sagte jedoch zu, den
Betreffenden wegen seines hohen Alters nicht mehr zu deportieren.
Obgleich der Düsseldorfer Gestapo dieser Sachverhalt bekannt war,
verhaftete sie den Mann und schickte ihn nach Theresienstadt. Vor seiner
Verschickung hatte man ihn noch in Haft genommen, damit er sich mit
keiner Stelle mehr in Verbindung setzen konnte, die ihm hätte helfen
können. Ähnlich erging es dem Amtsgerichtsrat i. R. Hess, der sich 1940
in Düsseldorf aufhielt. Die SS teilte der Polizei mit, Hess sei auf aus-
drücklichen Wunsch Hitlers unbehelligt zu lassen, da er im ersten Welt-
krieg einige Zeit sein Kompanieführer gewesen sei. Das Reichssicher-
hemhauptamt der SS hob diese Sonderbehandlung aber schon 1941
wieder auf, so daß Hess und seine Angehörigen nidit verschont blieben
Nur wenigen gelang es. mit fremden Papieren oder ohne Ausweis
unterzukomrnen. Die Hilfe, die ihnen von der Bevölkerung ruteÜ
wurde, ist dieser hodi anzuredinen, da jede Unterstützung verboten
war Aus einem der wenigen Berichte sei hier ein Absatz zitiert, der auf
die Lage der „illegalen« Juden in Düsseldorf Licht wirft:
vl&, ?" •*'' •*"" *• '• *'^'* 8"'- ^"^ '«*'« «"« Morgens in aller
und aud, sie selbst abzuholen. Denn er hatte aud, anderen Juden geholfen
hacte iA TT^, ^°"'"'- '^". '*«'" ''"* "°* ™ B«*- Gott se Dank
Sä • M 1^ f ^'•^'"^'"' '" Windeseile mein Bett zu madien und
m.d, im Nadithemd m.t meinen Kleidern in der Hand im Kleiders^ank
zu verbergen Ein Wunder gesdiah. die Beamten öffneten d n sS
mdn, obglcd, sie die Wohnung eingehend durAsuAtenIdi fürAteS
e wurden mem Herz sdilagen hören. Erst nadi einer Stunde konnte?*
de WoT™ ^"«'"^^«^vorkommen und mußte feststellen, daß"* b
der Wohnung emgesAlossen war. Nad, fünf Stunden kam meine Fr«,"
dm zurudc. Ihren Sohn hatten sie in Haft behalten und kam ins K2 er
hat es aber überstanden. Ich mußte nod, in derselben Nad,t au« dem
Hause. «Düsseldorf stand id, in tiefem Sdmee auf der StraÄ; und
wußte mdit wohin . . . Eine Dame, die id. zufällig traf gewähne m^
nodi em paar Tage Obdad,, konnte mid. aber nidft anderweWg «nt«^
äldTwü '!?r ,?°«='"'-^« ""d ohne Lebensmittelkarten und ohne
Geld fuhr idi nadi Berlin zuriidc ...
Solche Unterstützung war aber sehr selten
Die noch in Düsseldorf verbleibenden Juden, die den Deportationen
entkamen, es handelte s.d, meist um Partner aus Misdiehen. wurden
zu Zwangsarbeiten in der Stadt herangezogen: Straßenreinigung im
Winter, Beisetzung der Bombenopfer oder Aufräumungsarbeiten nach
Luftangnffen. Wahrscheinlich wohnten sie alle in für sie bestiLJItet
Hausern, die man als kleine Gettos bezeichnen kann. Eines dieser Ge-
nSf kT ?"1'"^ *^7 Teutonenstraße 9; die Lage der anderen ist
nicht bekannt. Es scheint fast selbstverständlidi. daß man seinen Be-
wohnern 1944 das Aufsudien von Bunkern bei LuftangrifTen unter-
sagte. ^
sllZl?'"""^! 'r ''"'■'''" ^'* Düsseldorfer Juden, soweit sie
«A nidit verstehen konnten, in .Arbeitslager« bei Hannover gebradit.
Nur? •" T ^^'"" '''' "'^^ Theresienstadt deportiert wurden
Wur wenige konnten unterwegs dem Transport entfliehen, der sie in
222
223
DEPORTATIONS
DUESSELDORF
o
PEARLMAN, MOSHE: THE CAPTURE AND TRIAL OF ADOLF EICHMANN, NY, SIMON & SCHUSTER, 1963
(UMich:DD247.E5P35)
C)
p. 578-79:
( )
o
From the files of the Gestapo Office Duesseldorf:
Circular Instruction with Echmann's signature, Jan. 31, 1942. File No. IVB 4-2093/42g(391).
(the special marking for all transports of Jews from the R^cch.
Duesseldorf Office to collect the necessary data about Duess.Jews and forwarded them
to AE tap on 9Feb42. In return the Office receives instrustcti ons for the technical
Implementation of the evacuation of Jews to TRAWNIKI near LUBLIN, in the GG area of
Poland. 50 Marks max.per person. Report on departure and arrival to AE office.
Local branches of Gestapo informed of action on 17 March 42, AE office informs
Gestapo on 10 April that a transport will probably leave on 22 April. ON THAT DATE,
A TRAIN CARRYING 941 JEWS LEFT DUESSELDORF FOR ISBITSA, in the Lublin District,
AE OFFICE: ABTEILUNG IV B 4 of RBXOMGS(DKBEeMBZa)SQXOS(fXaZDXBXBXX OF REICHSSICHERHEITSDIENST
HAUPTAMT (R.S.H.A.)
o
ESCHWEGE, HEUIUT: KENNZEICHEN J. BERLIN, VEB DEUTSCHER VLG.DER WISSENSCHAFTEN, 1966.
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b) die llöliomiSS- iiiul Poli/riführrr Spree, Nordsee, Mille, Wesl, h'idda VVerra,
Süd und Main, Siidwesl, Donau, Südost, Höhnien und Mähnen, (Jslland
in
lierlin, lland)ur|^% Braunseliweijif, Düssehlorf, Kassel, Münelu^n, SluU-
pnrt, Wien, Mreslau, Praj;, l\i^^•^
c) dorn Polizeipräsidenten in ]](Tlin,
d) dem Chef der Sielierheils])olizei und des SD
4. »Die Fahrt verlief planmäßig«
Aus oincm aintlirlion Hcricht ül»cr den Verlauf einer I3o]K»rlMl!oa iwirli Kl(^a,
2(J. 12. i9>il
(from H. Schoenberner: der gelbe Stern. Hamburg, 19^,^p^,|^^f^J^f ^y)\^[j jcy^l
Transporlverlauf : Der für den II. 12. l!)^i I vorgeseIi<»n(» Jnd(Milransporl unifalJLe
i(X)7 Juden aus den Städten Duisburjif, Krefeld, mehreren kleineren Städten uiul
Lan(l|j;einein(len des rheiniseii-weslfäliseluMi Jn(luslri(»g(d)i(;tes. Düsseldorf war
nur mit 19 Juden vertreten. Der Transport setzte sich aus Ju(h»n heiderhM (le-
seldechts und verschiedcMUMi Alters, vom Säu^linj^ bis zum Alter von 05 Jahren
zusanunen.
Die Ablassung d(\s Transportes war für 9,, '10 Uhr vorgesehen, weshalb die Juden
bereits ab ^^,00 Uhr an der Verladerampe Ix^reitges teilt waren. Die UcMchshahn
konnte jedoeh den Sond(»rzug, angeblieh wegen Personalmangels, nicht so früh
j zusammenstellen, so daß mit der liinladnng der Ju(I(mi erst gegen 9.00 Uhr be-
gonnen werden konnte. Das Einladen wurde, da die Reichsbahn auf eine mög-
lichst fahrplanmidiigc Ablassung des Zuges drängte, mit der größten Hast vor-
genommen . . .
Auf dem Wege vom Schlachthof zur Verladerampe hatte ein männlicher Jude
versucht, Selbstmord durch Überfahren mittels Straßenhahn zu verüben. Er
wurde jedoch von der Auffangvorrichtung der Straßenbahn erfaßt und nur
leichter verletzt. Er stellte sich anfänglich sterbend, wurde aher während der
Fahrt bald sehr nmnter, als er merkte, dixii er dem Schicksal der Evakuit»rung
nicht entgehen konnte.
Ebenfalls hat sich eine ältere Jüdin unbemerkt von der Verladerampe, es r(»gnete
und war sehr dunkel, entfernt, sich in ein nahe liegendes Haus geflüchtet, ent-
kleidet und auf ein Klosett gesetzt. Ema Putzfrau hatte sie jedoch bemerkt, so
daß auch sie dem Transport wieder zugeführt werderi konnte. Die Verladung der
Juden war gegen 10,15 Uhr beendet. Nach mehrmaligem Rangieren verließ der
Zug dann gegen 10,30 Uhr den Güterbahnhof Düsseldorf- Derendorf in Richtung
Wuppertal . . .
Die Fahrt verlief dann planmäßig und beriihrte folgende Städte: Wup|)ertal,
Hagen, Schwerte, Hamm. Gegen 18.00 Uhr wurde 1 lannover-Linden erreicht . . .
Am 12. 12. um 1,15 Uhr wurde Wustermark erreicht . . . Um 3,30 Uhr hatte der
Zug auf der Station Rerlin-Lichterfelde einen Aufenthalt von einer halhen
Stunde . . . Der Zug hatte bereits 155 MinutcMi Verspätung. Die Fahrt wurde dann
über Küstrin, Kreuz, Schneidemühl, Firchau fortgesetzt . . . Kurz vor Konilz
riß der Wagen wegen seiner Übcrbelas tu ng auseinander. Auch zerriß das liei-
zungsrohr. Der Zug konnte jedoch behelfsmässig repariert seine Fahrt bis Konitz
fortsetzen . . . Um 12,10 Uhr verließ der Zug den Ridinhof Konitz. Die Fahrt
führte dann weiter über Dirschau, Marienburg, Elbing nach Königsberg (Pr.) . . .
Um 1,50 Uhr ging es weiter nach Tilsit . . . Um 5,15 Uhr wurde die Grenzstation
Laugszargen und nach 15 Minuten die litauische Station T«'iuroggen erreicht. Von
hier aus sollte die Fahrt bis Riga normal nur noch 14 Stunden betragen. Infolge
des eingleisigen Bahngeländes und der Zweitrangigkeit des Zuges in der Abferti-
gung gab es auf den Bahnhöfen oft lange Verzögerungen in der Weiterfahrt. Auf
dem Bahnhof Schaiden (1,12 Uhr) wurde die Begleitmannschaft von Schwestern
des Roten Kreuzes ausreichend und gut verpflegt. Es wurde Graupensui)pe mit
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inachlo sich schon <'iiu' crhi^hhch kühlere 'I^MnjM'raUir h('iii('rkl>ar. Ms srl/U»
SchiUMMn^hcii inil ;mschM('l.ien(hMi) r'rosi ein. Die /Xiikunfl in hitra rrfoljrlr iiin
21.50 lihr, wo (h'r Ziinr niif (h'ni nahnhof l^/g SlmuhMi lcs|o;rlialh'ii wjhmIo. Hier
slrllle irh frsl, «LmÜ die .Jii(h'u iii<'hl für das llinriicr (llioMo Ix'sliniinl, warm, soii-
diM'ii im (Ih(»llo Slirolawa, 8 km nor(h)sl\värls von l\'\<^i\, nnlcr^'chrachl wnuh-n
soHUmi. Am 2l\. 12., um 2l\.l\^) Uhr, crrcichU' (h-r Yai*^ nach \ich*m Hin- nnd I hM'-
rannri(»rcn dio MihlärramjH» anf (h'm Uahnhof Skirolawa. Der Zn<r hh'rh nnj^^chcizl
slchcn. I)i(» Anl.irnl<'m|MM'ahn* l)clrn«( hcrcils 12 (Irad nnU-r Nidl. Da ein Uhcr-
nahnu'-K(h>. <h'i- Slapo nirhl /nr Slrlh» war, wnrch' die Ucwachnn«^ <h*s ZnL'"cs
\(H läufig von mcincMi Männern wcmUm* (hirrhgcfidnl. Die UhcrJ^^lhc (h*s Zuges
erfolgte alsdann um U^if) Uhr, ghM'eh/.eilig wurde die ^(»waehung von (J leUisehen
Polizeimänn(»rn ühernomnu'n. Da es l)(»reiis nach Millernaehl war. Dunkelheit
herrschU» und die VerladcM-amix* stark verreist war, sollle die Ausladtintr und <li(;
Überführung d(»r Juden in das noch 2 km entfern l liegende Sammelghelto erst am
Sonntag früh heim llellwerden (»rfolgen. Mein ßegleil-Kdo. wurde (hireh 2 vom
Kdo. (1. Seh. l)ereitgesl(»llt(» Pol. -Streifenwagen nach lliga gehraeht und bezog
dort gegen 3 Uhr Naehtcjuarlier. leb s(»lbst erhielt Unterkunft im Tläslehaus des
Höh. SS- und Pol. -Führers, Petersburger' Hof, Am Seldoßj)latz ''i.
g(»z. Salittcr,
Hauplmann der Sebulzpolizei
5. Besprechung bei Eichmann
I)üss(»ld()rf, (hMi ."). März 1942
J]erieht üb(M' die am ... im Ueiehssieberheilshauplamt
— Ami IV li 4 stattgefundent* nesj)r(M'hung.
SS-0'Sluf. I^iehmann s|)raeh zunäehsl (»inleilend id)er die wellcM-e b^vakuierung
von 55000 Juden aus dem Allreieh sowie dcv Oslm.'u'k und dem Proleklorat.
U. a. werden hierbei Prag mit 20000 und Wien mit l<SO()0 zu eNakuiiM'cMiden
Juden am stärksten beteiligl. Die Sliirke der id)rigen IVansporlc» riehlet sieh
anteilmäßig je nach (1(m' Höhe der in jedem Staj)o(leit)slellenl)eziik noch vor-
handenen Ju(b»n. Düsseldorf ist hierbei wieder ein rransporl \'on 1000 Jud<Mi
zugewiesen. ...
Von den Iwakuierungen sind die (lau- bzw. Kreisleiler zu unlerrichlen, da sieh
mehrere (Iaul(Mler bestdiwert hallen, daß sie über derarligi» einschneidende Maß-
nahmen keine KennLnis erhallen.
SS-0'Stuf. b^ichmann erleilte hi(M'auf das Wort d(»n einz(dn(Mi UeferenUMi; zu-
nächst folgte ein Vortrag über die vermögensrechllicbe Angelegenheil.
Von den Vorbereilunjjen zur b^vakuierunir dürfen die; Ju(l(»n unl(M* keinen Um-
ständen Jvenntnis erhalten, daher ist absohiU* Geheindjallung (M'fordei'licb.
Das sogenannte ,, Sonderkonto W'* steht dem Kef(M-at IV D \ des KcMcbssicIuM*-
heitshauptamtcs zur Verfügung, da nach der II. V.O. das HSIIA an die» Ver-
mögen der Juden nicht mehr herankann. Um diesem bonds ausreichend (leider
zur Verfügung zu stellen, wird gebeten, die Juden in nächster Zeit zu erheblichen
,, Spenden*' für das Konto ,,W** anzuhalten. Bisher seien, anscIuMuend durch das
Mißverständnis, daß den Juden der Fonds unmitlelbar zu Gute komme, wenig
Beträge eingegangen.
Der mitzunehmende (ieldbetrag von 50, — UM pro Jude sei im lunvernehmen mit
der Devisenstelle zur Mitnahme bereit zu stellen.
Der weitere Vortrag bebandelte die technische Durchführung der Trans|>orte. —
Hier ist zunächst wichtig, daß die Transporte nicht zeitlich genau festgelegt wer-
den können. Es stehen nur leere Ilussenzüge/Arbeitertrans|)()rle in das Altreich
zur Verfügung, die leer in das Generalgouvernement zurückrollen sollen und nun
vom RSHA im Einvernehmen mit dem OKI! ausgenutzt werden.
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HANS JOSEF STEINBERG: WIDERSTAND UND VERFOLGUNG IN ESSEN ,1933-1945 .
Hannover, Vlg fuer Lit . U.Zeitgeschehen, 1969 .
Nr. 49: Der erste Transport von Essener Juden In die Vernichtungslager des Ostens
wird vorbereitet *
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Vol.
643
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Ic^ besc^irieben Ton J. Sigmund. ^
if^ÜM-^ (Ia Akadeole der Wistenachaften, 14unich.
v.> ülsvoriscxie dafise. Abhandlungen. l4ancnen.
0&.5 2;7cB. 9. Bd., 2. Abtn. (IÖ65) p. C3^13-3^6)
1. T«bleta (Paleograpoy ) I. Slghajrt.
Jo^chin. Ib2k~ 1067, ed. II. Polline.
Ger. (Abbey)
^rw 0003S73 NIC
Z 7070 «•chatotn» Bernhard, l86/i-1935.
29 18 10 Geocraphiacheo Regiotor su "Katalog
dor Solo Cohn' sehen ochenkunceri", /
Wien 1911, 191'». Wien, Seibot verlas
der Bibliothek der larael. Kultusceaoindt,
193'».
25 p* 23 ca. (Veröffontliohunccn
der Bibliothek der laraalitiachen Kultua*
Seoeind« Wien, IX )
1. llebrew literaturo - Bibl. I. Israelit«
ischc KultuagOMlnde, Vlenna. Bibliothek.
NW 0003S80 OU
WtchBtein, Bernhard, /> if - MS^.
Dil' inHchriften des alten Judenfriedhofes in Wien, im
auftraKo der Historisehen kuiniiiiMNioM dj-r IhriuOitiHcLeii
kultiiaK*'"'i'i'»de in Wien, beurb, von d' Bernhard Waeh-
•tein ... Wien und I^eipziK, W. Braumüller, 1912-
V illui., platri, (old. pUn, gcmül ulile». »'" ( .4äJ*d i f
Quellen und furKhun^en lur getchirhie der luden m iiculKh Oiierrcich,
hriff von der fliitoriKhcn kommiuion der UracliliMrhen kuliuifcmeindc
m Wien iv bd., 1- t.)
"Vorwort" licncd Die Hittorikche konmission der ltraeliti»chen kultia-
femeinde
"Abkuriiingen in den ülcraturnachwciMn" : v I, p |i«|-x
I Inscnntions. Hebrew- Autlria-Vicnna 2. Jcwi in Vienn». J. Vi-
ctuu— SeiMjIchral monumenli. i. Itraclititrhc kultutfcmeindc, Vienna.
Hiitortsche kommiition
Library o( Coiigmt
DSIJ5.A9WJ
2l^lU
I?.
NW 0003586 DLC NN PPDrop OCH MH PP NIC CSt TxU
NW
Wachatein. Bernhard. 1866-1935.
BibUograptate der Schriften Bernhard
Wachateina
under Chajea. Saul. 1884-
U
093
931m
Uachetein, Bernhard, 1868-1935,
^bliograp^de der Schriften Kioritz Giüde-
manns, von Bemhiard Wachstein. Wien[ Druck
ron K.L'aianer 4 Sohn] 1931.
cover-title,20p, 22ica.
"Sonderdruck aua ILVIII. Bericht der
larae 11 tischen Alliana lu Wien, abgezogen
in 12C fjcwnplaren.**
Copiou« Manuacripi annotat Ions, apparcntly
by Art.ur Zacharias Schwarz, to whoa chis copy
was praeentod bj the author«
Wachitein, Bamhaxd.
... Die grabschriften des alten Judenfriedbofes in Ei-
senstadt, bearb. von d' Bernhard Wachatein. Mit einer
Studie : Die ontwioklung des jüdischen grabateines nnd die
denkmaler des Eisenatädter friedhofea, von SAndor Wolf.
Mit 77 abbildungen. Wien, A. Holxhanaen, 1922.
Uviü. 414, 245 p.. 1 I lUuf (iocl. facaima. fcncal. tabica) 261*". (EU
acnatädler forachungco, hrag. von SAndor Wolr bd. i)
Added t.-p in Hebrcw.
"BcnüUte htcratui^ : p. Ixvi-UviL
I. InKnptiont, Hebrew — Hungary — Eitcntudi 2 Jews in Eiacnaudt.
i Eiicfutadt— Seputchral moomacnu. i. Wolf, Sindor.
25-162SS
Library of Congreat
DS13S.A9W2S
NW
NN
0003581
DLC PP MB CU MH NBC MiDW AzU OCH OU NNJ
NW 0003S7S CtY CLU OCH
PT
2327
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Uach4atein, Bernhard, 1866-1933 >
Bidiofraprilsches au Heinrich Heinea
für.fu&daieijzi^atan Todeatag, l6. Feb. 1931
voc Bernhard bachateln. — Wien : C8»n.3,
19^1.
7 p.
US 155 Wachatein, Bernhard, lHß8-1955.
A92 V5 WS Die Orundunp der Wiener Chewra-Kadlacha In
Jahre 176.^, von B. Wachbtoln. Preasburg,
A. Alkalay, 1910.
^1 p. facflJjivA. ?5 cm.
"Separatabilruck aus Dr. M. Grunwalds 'Hit-
teilun(ran zur jüdischen Volkskunde' Haft S2
und SS."
Text in Tennan or Helirev.
1. Jewa in Vienna - )iiat. 2. Hevra kadisha,
Vienna. I. Titla.
NW 0003582 OU MH
kkchSttla. Sernhard, 186&-193Ö.
laracUtiache kultuteweinde. Vünna. Bibliotluk.
... Katalog der Salo Cohn 'sehen achenkungen. Von d'
Bemluird Wachatein ... Wien, Qilhofar A Itanichburg, 1911-
Wachstein, Bernard, 1808-19.1:..
... Literatur über die jUdiache frau, mit einem anhang, Läters-
tur über die ehe. Von regierunijsrat dr. nernhurd Wachtatein
... Wien, Bibliothek der Israel, kultusgemeinde, 1931.
47 p. 28*. (VerOffentnchuogvo der BlblloÜMk d«r laraellUaclMB
kuUuaKPiOflnde Wien, tu)
1. Wotueii, J«wlah— BIbl. 2. llarrlage— Jewa— ülbl.
44 11206
Library of Coiigi
Z70M.J4WS
.2.
01«134M
NW 0003588 DLC PPDrop CLU MH NNJ NN
Cover titla.
1. UeiiM, Einrieb, 1797-1836
graphy. 2. Titla«
Biblio-
Waohateln, llemhard, 10fta-l9^6.
Z6874
.U5 1 7 iMraelitiache kaltiiflffeneiade, Vitnna. Bibliothek.
Semitic -^jjTHT,^ r^noa tTOxxm Dnwmn onoonn nnco
-a'Din .KTH .njWKTi lyan n*-Vy .wn bTtpi onoon
{Wien, 192^
NW 0DD357fi CLU
Wachstein, Bern^iard, 1666-1935
Hebräiache Autographan von G«lehrtan und Schrift-
ctellem in Paksiaile, grösst^entalla nach den Originalen
der Bibliothek der Icraalit lachen XbXtuagaaainda Vian.
VUn, 1927
[kO] p. faalaa.
Uaitad ad.: ao. 50 of 150
1. Autograpba - Facaiallaa
Wackstaia. Bcrakax^ 186^19Si.
BiblMfra|thiacbas ai Hainnch Hetnas fua:
TodaAag, 16. FahmarUSl. iWiaa,lMl,
iSir-Sl p (sa amfclslaaf»»!
NW 0003583 MH CtY NNJ
Waohstain, Bernhard, 1868-1955.
Hoses Kendalaaohn (Zun 200« Oaburtstaga,
6. Septamber 1929) .1929»
12 p. 25».
Includae a refarence to Spinoza.
"Sondarabdruck aua B'nal B'rith Mittel lunt':en
NW
^4;
N
NWl
NWl
MGWJ 66,1922, no. 10-12, p. 320-21
FREUD ENTIIAL : revlew of BERNHARD V.'ACIISTEIN,
alten Jijdenf riedliofes in Eisenstadt.
EXCELLEITT .
EISENSTADT
Die Grabschriften des
additional data:
(JüSEF BEN ABRAI-DUi of Posen, ^auurabb beu .OB SINZHEILIER,V/Ien|
ASCH is JOSEF ASCH, pupil of the famous R.I.iEIR BEII ISA/JC(iong biogr.
in this book). is really the later R. of DESSAU, v/lio v;as LAR
(WE159) Dessau 174-6-55 and was ousted. His son ABRAHAII ASCH was Rin
Lehrhaus of ISfiAIC GAl-JS. His son was R. MOSES JAKOB ASCH.
OPPEifflEIM reference to V/E 363 JEIIUDA BEN SANVffiL SA'.^UEL OPPENHEIM of
F/M, died 18 Tlschri 5521/28Septl760, is JUDA ZUM KRACHBEIN
See DIl.:TZ p.220, p.458no.93.
his wife: ^05x56: JSNTEL BEN vSALIvIAN NEU7IEGEN rife JBIIUDA
OPPENHEIM of F/M, died 11 Adar 5504/24.Febl74-4 died in child-
bett/ she is daughter of Vi\Ex67 and \7ife of WE363 .
V/El67:SAri,IAN BEN DAVID TEBLI NEUIIEGEN, d.lS tzs± Ijar5506/
7 May 17^6. Or the GOJ.IPERZ larauly, v.-orked for OPPZaJHEBi In
V/ien, but privileged only in EISENSTx\DT, where he .took up
pernianent residence in the 1720ies. 1735 he is still liste
as Schreiber in Wien (Konsriptionsliste) . (Wachstein II,
p.33->4> but '»'achsteins Vermutung is in error) .
THE GRAIIDPARENTS of JUDA BEN SAMYEL are in H0R0WITZ,3]ns6hrift|
en, nos. 1283 and 1833.
EMERICH WE3>49a JUTTA E.UffiRICH belongs probally to the P'/M branch od
the family/
BELLA EICIERICH YrE6l9 is the daughter of RABBI WOLF EI-irERICH ,
who is mostlikely the son, in Wien, of liARX LION.
BUNZLAU '\;E982 and 1016 are brotliers. V.'achstein is correct on the
ascendence of their mother.
EISBHSTADT vrE301 concerns R.üeir ben Isaak's sucessor R.BENJAMIN WOLF
BEN MfflON. A son of his JEHUDA BEN V;OLF(EISENSTAnC ) \ras in
the Service of LOEB WARBURG fei Halberfetaflt and drov.Tied near
Quedlinburg 27Tebeth 5512/1752, buried Halberstadt 4 ^^chewat.
(He was a young man) .
REITLINGER WE568 ABRAIIA.M LOEB REITLINGER could be a gr-'Jidson of
\/E34.9a ABRAHAM REITLINGER, v/ho had died by 1774-.
REFUGEES FROM EISEI>ISTADT:
Hock, Prager Inschriften manetions p*.258 REBEIOCA, bat R . KALIvIAN , the ^ in
Eisenstadt and v/ife of BENJAMIN POPPER, in Prag, where she died "ery old|
1739.
EISENSTAEDTICR IN BERLIN; ^i4^vxī^ .
Mrs. SIMCHA. dau of the murdered IIEJUDA of EISENSTADT, died Berlin
lOKislev/ 5449/1688. also In Berlin:HMEEEK
HENDELE dau of JAKOB OF LACKENBACH, and v/ife of AB ERLE of Bernau
of the exulants of Elsenstadt, died 12 Tebet 54-59/1698.
DAVID BEN WD: JECillEL MICHEL of the Exulants of Elsenstadt und Wien,
died 24 Ijar 5466,1706, and hischildren ZOREL and JECIIIEL
MICHEL died in Berlin before him.
HAITNA BAT ITZIG of Frankfurt/Oder of the Exulants of Elsenstadt,
and v;ife of SECHARJA IffiNDEL BEN R.RAPHAEL died 1716 in
Berlin.
JEIiUDA JUDEL BEN ISRAEL of the Exulants of Elsenstadt war ARIvIENVOR-
STEHER fuer die Berliner Gemeinde and the Poor in the Holy
Land and died 2B Tainmus 5468/1708, his wife REBEKKA BAT
ISAAK died 7 iUssan 1700. lUs daughter LIBUSCH married SALOI.ION
ZEBI NEU?.1ARK , also exulant of Eisenstadt, (SEE LANDSUHUTH,
TOLDOT AllSCHE HASCHEl.I, p . 64) .
GH'2>«
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Das Eschweger Memorbuch
Ein Beitrag zur Geschichte der
jüdischen Stadt, und Land-
gemeinden im Kreise Eschwese
von
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Dr. Joseph Cohn
Kreisrabbiner cmerit.
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H a m b u r
'1930
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18. Schließlich muß hier noch eines Mannes gedacht werden,
der eine Zierde der Eschweger Gemeinde gewesen ist, des Rabbi
Elasar ben Mordechai Jafe.^) Von ihm erzählt das M. B. 99,
daß er dreißig Jahre Gemeindevorsteher und viele Jahre am*
tiefender Rabbiner war, daß er nahezu 70 Mal das Studium der
Mischna vollendete, daß er täglich zum Morgen«» und Abend*
gebet als einer der ersten im Gotteshaus sich einfand und an
den heiligsten Tagen, den ^''^ einen Teil des Vorbeterdienst
übernommen hat. Von ihm ist noch eine Schrift vorhanden, in
der er scharfsinnige Erklärungen zu schwierigen Talmudstellen
gegeben hat. Am Schluß seines Werkes ') sagt er, daß er ihm
den Titel ns^ '»n'^D ^^}V gebe zu Ehren seines frommen Vaters
sowohl als auch zu Ehren seines berühmten Ahns R. Mordechai
Jaffe, des Verfassers der 10 D'*^*137, der in Prag von 1592 bis zu
seinem Tode (ca. 1610) als Nachfolger des hohen R. Lob (Liva
ben Bezalel) das Rabbinat bekleidete. Sein Vater Mordechai
starb 1754, Elasar selbst im Januar 1795 und sein Sohn Jehuda
Lob, der sich Levi Jaffa nannte, am 8. December 1818.
19. Ebenso wie der oben 4. genannte Josef Eschwege, der
Rabbiner in Obornik war, war auch aus Eschwege gebürtig ein
anderer Gelehrter gleichen Namens,') der im Haag und Amster*
dam eine sehr geachtete Stellung einnahm. Er war Korrektor
*) Im Schutzjudenre^iBter heißt er Lazarus Marcus (1744 — 1794). Seine
Grabschrift (73; hat ähnhclien Inlialt wie das M. B. Die Grahschrift seiner
Frau (69) nennt diese *?>C0«^ •--Vlö ns rC-TX j^est. 1782; das M. B. Nr. 80 und
89 nennt andere Namen. Bein Sohn I^vi Lazarus Java oder Jaffa hatte drei
Töchter, von denen die Jüngste, Zierel (Zerhnej, die Kkie^attin des Kreis-
rabbiners Phih'pp Goldmann wurde.
*) Die Schlußworte, die eij^entlich die Einleitung (HOnpn) bilden sollten,
lauten folKenderrnafieu : hz -{Sn -CK K"K CV S? nv -T-PO r,:r hnp3 rvhn ^zm
-onan hvz n"n 'nncüo crrn Dn dt Sin m*T'?i D*a' N-rtsn rmsrs mo'ons 1*0^
:s^ trrn r-rna Tonrn is^itCK"i pmi -."-mo picn forriTi rhrhr mm mrco
♦rT7 •*? rinir tarroi (?^tn) r6n
') Er nennt sich Josef Escliwejce oder von Eschwege (KTittl? ^Dl^ oder "pT*
inirro TH V-n p) und so wird er aucli von andern genannt. In der Vorrede
£U seiner Schrift füprt er noch hinzu, daß er ?T13^?*^ ^^^ ^^ vom Stamme! der
in Heilbronn Geborenen sei. Im Katalog des Brit. Museums wird er daher
richtig als Josef Heilbronn bezeichnet. Sein Name lautet im Register der
Eschweger Schutzjuden von 1735 bis 1750 Josef David Heilbrunn; im
Jahre 1755 wird zu seinem Namen bemerkt: „ist nicht mehr dort**. Wie
schon oben erwähnt ist, war er der Sohn des zweiten Mitgliedes der Schaß*
Chewra» des Dawid b. Kalonymos oder, wie er sich auch nannte, des Dawid
Kallmann Heilbrunn. Siehe oben 2.
21
«*<
I ■
Ob auch die beiden unmittelbaren Vorgänger von Israel
Rheinbach, R. Nathan Halewi und R. Schim'on Hak oben
in unserem M. B. erwähnt sind, kann nicht mit Bestimmtheit
behauptet werden, da wir die Namen ihrer Väter nicht wissen.
Es kann sein, daß der erstgenannte mit R. Nathan b. Schim*
schon *) (Nr. 16 des M. B.) und der zweite mit R. Schim'on b.
Mosche Hakohen (Nr. 28 das.) identisch sind. Es kann aber
auch sein, daß diese und die Nr. 17 und 18 genannten Rabbinen
in Eschwege im fünfzehnten Jahrhundert gelebt haben. Dagegen
lehrte und wirkte in Frankfurt gleichzeitig mit Nathan Epstein
und Schim'on Hakohen der im M. B. Nr. 33 genannte, im
hohen Greisenalter 1486 verstorbene Meschullam (Semmel)
b. Jakob, siehe Inschr. Nr. 124 und Anm. das.
Nach Israel Rheinbach und Mordechai b. Josef Halewi erhielt
den Vorsitz im Rabbinatskollegium der im M. B. Nr. 35 genannte
R. Jizchak b. Eljakim, der nach Inschr. Nr. 207 Eisak Link
genannt wurde und 1556 gestorben ist. Eine Verordnung, die
1542 auf der Rabbinerversammlung in Worms beschlossen
wurde, daß es keinem -"^ oder ^"^ gestattet sein solle, auswärtige
Glaubensgenossen vor ihr Gericht zu laden, unterschrieb er mit
dem Sohn seines Vorgängers, Juda Seligmann Rheinbach, im
Namen der Frankfurter Gemeinde und der große Schtadlan
Josef b. Gerschon (Joselmann von Rosheim) im Namen der
Elsasser Gemeinden. Dieser wird im M. B. Nr. 36 gleich nach
R. Jizchak b. Eljakim erwähnt mit einer treffenden Charakteristik
seiner vierzigjährigen, uneigennützigen, umfassendenWirksamkeit,
seines mutigen Eintretens bei den deutschen Kaisern und Fürsten
zur Verteidigung und Rettung seiner geschmähten und verfolgten
Glaubensgenossen. Auch die hessischen Juden hatten Grund
Joselmann dankbar zu sein und sein Andenken zu ehren, da
er durch Widerlegung der gegen sie gerichteten Schmähschriften
die ihnen drohende Austreibung verhinderte. Darüber vgl.
Ludwig Feilchenfeld, R.Josel von Rosheim, Straßburg 1898. S. 122 ff.
Zur selben Zeit lebte und lehrte in Frankfurt der im M. B.
Nr. 24 genannte Vorbeter R. Naftali b. R. Elieser aus der
Familie Trewes'). Sein Vater und Großvater waren Rabbiner
I
*) Der j^leichnamige Verfasser von CXT KUO, der in Grodno 1577 starb,
kann wohl nicht f^emeint sein, obzwar dieHer ein Deutscher war; er wird
KTM r'3 ^»W r-i (aus Speier) genannt.
**) Trewes, eigentlich Tr^ves, franfösische Benennung für Trier.
25
fr
4
in SchlcttstadtJ) Er selbst hat sich auch durch seine Schriften
einen Namen gemacht, durch Erklärungen zum Pentateuch.»
Kommentar des R. Bachja b. Ascher und durch einen kabba-
listischen Kommentar zum Gebetbuch/) der von seinem Sohn
R. Elieser ediert wurde. In den Inschr. ist seine Grabschrift
nicht vorhanden; er starb jedenfalls nicht vor 1531 Siehe
Grätz IX., Note 4. IV.
Nach R. Naftali Trewes nennt unser M. B. Nr. 25 R.Josef
b. R. Chi skia. In den Inschr. Nr. 168 lautet sein voller Name
R. Juda b. R. Chiskia JudaHalewi. Er war das Oberhaupt
des Lehrhauses und scharte eiae große Anzahl von Schülern
um sich. Auch im Koblenzer M. B. wird er neben R. Naftali
b. R. Elieser genannt, wo auch die beiden Märtyrer^Jünglinge/)
die unser M. B. Nr. 32 bringt, erwähnt sind. R. Josef b. Chiskia
starb 1534.
Nach diesem wird im M. B. Nr. 26 R. Jacob b. Juda
genannt. Wer hier gemeint ist. ist zweifelhaft. Zunächst möchte
man an den berühmten R. Jakob b. Juda Weil denken, der die
letzten Jahrzehnte seines Lebens in Erfurt wirkte und nah und
fern als Autorität anerkannt war. zumal da mehrere Memory
bücher seinen Namen mit dem seines ebenso berühmten jüngeren
Zeitgenossen R. Israel Isseriein b. Pethachja nennen, aber diese
lebten fast 100 Jahre früher. Jakob Weil (m) kam 1444 nach
Erfurt und Isseriein (^«nnD) lebte bis 1470. Ebenso wenig
kommt m. E. hier der Inschr. Nr. 68 genannte Frankfurter Rabb.
Jacob b. Juda in Frage, da er 1397 gestorben ist. In unserem
M. B. kommt derselbe Name noch zweimal vor. Nr. 41 und 46,
wo Personen der nächstfolgenden Generation gemeint sind.
Dagegen war der, M. B. Nr. 31 genannte, nach Inschr. Nr. 173
im Jahre 1540 verstorbene R. Meir b. Abraham ein Zeit- und
Amtsgenosse von Naftali Trewes und Josef b. Chiskia.
Nr. 38 nennt unser MB. R. Elieser b. R. Naftali. Es
ist dies der bekannte Frankfurter Rabbiner Elieser Trewes. der
Sohn des eben genannten Naftali (Herz) Trewes. Er war zuerst
in Krakau, wo seine mit dem reichen Vorsteher Mosche Eberils
aus Prag verheiratete Tante Channa, eine Schwester seines Vaters.
*
>) mSK W r^ 266.
DTinm p-p nc p-t^, Heddernheim 1646.
b) Tihzpn IT '-B -mn . . . rwn Srö rhtn rmn roK^ö (Thiengen 1660)»
der rnSp^'TrrD genannt.
•) Jellinek, Märtyrer- und Memorbuch, 8. 71.
26
wohnte, von 1531
Kollegiums, dann k<
hier Mitglied des Ral
b. Eljakim, 1556, de
wurde er auf kaisei
Meir Katzenellenbod
deutschen Gemeinde
des Friedberger Ral|
des R. Liwa b. Beza
der Ausarbeitung ei
beauftragt (Grätz IXl
hatte er einen Strei
Seine Anklageschrift
Anhang 5) ist unte
Rabbiner und ihm *\
von R. Schneor b.
nymos Hakohen.
außerordentlich und
und erfolgreichen Ti\
um die Gemeindev
Gemeinden z. B. Pnl
das Rabbinats« und
gliedern, denen aucll
die Grabschrift (Nr
als großen Gelehrte
nennt 1574 sein To<|
ist uns in den Inschi
Namen in den Grab|
Schrift antworteten
oben genannte R. Ml
von Mantua u. a. Ai|
(«"Ol) in Krakau äu
Gunsten des R. Isak
nahezutreten, da er
daher einen zweiteil
Beilegung des Streit
den folgenden Mit
schrieben, die bcmi|
ewigt hat:
^) Er sagt aber ihn;
•^^i^kT .ilKV. ^>t? .
■
I
wohnte, von 1531 bis gegen 1545 Mitglied des Rabbrnats«
Kollegiums, dann kehrte er nach Frankfurt zurück ""d wurde
hier Mitglied des Rabbinats und nach dem Tode des RJ'"h>.!^
b. Eljakim. 1556. dessen Nachfolger. Als anerkannte Autorität
wurde er auf kaiserliche Veranlassung mit dem berühmten K.
Meir Katzenellenbogen in Padua und dem ..Oberrabbmer aller
deutschen Gemeinden". R. Jakob b. Chajim in Worms - Ohe.m
des Friedberger Rabb. Chajim b. Bezal'el (MB. Nr. 51) und
des R. Liwa b. Bezarel. des sogen, hohen R. Lob m Prag - mit
der Ausarbeitung einer Wahlordnung für die Prager Gemeinde
beauftragt (Grätz IX.'. 373). In den letzten Jahren seines Lebens
hatte er einen Streit mit dem R. Isak Ha ewi >" Gu'-burg.
Seine Anklageschrift vom J. 1564 (abgedruckt Frankf. Rabb. IL.
Anhang 5) ist unterschrieben außer dem genannten Wormser
Rabbiner und ihm selbst noch von zwei Kollegen im Rabb.nat.
von R. Schneor b. Schmuel und R. Kalonymos b. Kalo,
nymos Hakohen. Beide rühmt unser >^;?- ^r- 42 und 44
außerordentlich und nicht nur wegen ihrer großen Gelehrsamkeit
und erfolgreichen Tätigkeit, sondern auch wegen ihrer Verdienste
um die Gemeindeverwaltung. Denn wie in anderen grolSen
Gemeinden z. B. Prag. Krakau usw. bestand auch m Frankfurt
das Rabbinats. und Richterkollegium in der Regel aus 12 Mit.
gliedern, denen auch die Leitung und Verwaltung oblag. Auch
die Grabschrift (Nr. 255 Inschr.) rühmt R. Schneor b. Schmuel
als großen Gelehrten. Gemeindevorsteher und Wohltater und
nennt 1574 sein Todesjahr. Die Grabschrift des R. Kalonymos
ist uns in den Inschriften nicht mitgeteilt: wir finden nur seinen
Namen in den Grabschriften seiner Kinder. - Auf die Anklage.
Schrift antworteten die berühmtesten Zeitgenossen, der schon
oben genannte R. Meir von Padua. der R. Jakob b. Josef Reiner
von Mantua u. a. Auch der große Zeitgenosse R. Mosche Isseries
K'On) in Krakau äußerte sich über diesen Streit und zwar zu
Gunsten des R. Isak Günzburg. ohne aber dem Frankfurter Gaon
nahezutreten, da er ihn ja persönlich kannte.') Dieser verfaßte
daher einen zweiten Brief zu seiner Rechtfertigung und zur
Beilegung des Streites i.J.1565. Dieser Brief ist von ihm und
den folgenden Mitgliedern des Frankfurter Rabbinats unter,
schrieben, die bemerkenswerter Weise auch unser M. B. ver.
ewigt hat:
1) Er sagt über ihu.ttppz '«znr r=ra arm ^-r (^S -) ^nno p^ '=
(K'x '« »roi n-ir) rr hv npota rrnn rrtnn ^739 'w.
27
mitunterschrieben haben. Der erste von diesen ist der schon
oben besprochene Kalonymos b. Kalonymos Hakohen und der
zweite wahrscheinlich der im M. B. Nr. 43 genannte Juchak
Mosche b. Schlomo Halewi.
R. Elieser Trewes starb nach zweiundzwanzigjähriger Wirk»
samkeit in Frankfurt wahrscheinlich 1566; die Angabe des n'TD.
daß er :"rc = 1563 gestorben ist, kann nicht richtig sein, da
sein letzter Brief von 1565 datiert ist. - Zu derselben Generation,
die in der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts in
Frankfurt blühte, gehören auch die im M. R. Nr. 46-48 als
Geonim bezeichneten Rabbiner. Der erste. R Jakob b. Juda,
ist höchst wahrscheinlich der (nach Inschr. Nr. 361) i.J. 1599
verstorbene Josef Jakob b. Juda, genannt Jakob Geratwohl.
Der zweite, R. Abraham Ascher b. Schimon Hakohen. ist
der Verfasser und Schreiber einer 1583 in einer Gemeinde.
Versammlung beschlossenen Verordnung, einer Auffrischung der
alten Bestimmungen vom Jahre 1542. Er starb (Inschr. Nr. 306)
tief betrauert 1586. Der dritte. R. Ascher b. Elieser. ist der
Inschr. Nr. 170 erwähnte R. Ascher b. R. Lewi Elieser, genannt
Anschel Wetzler; sein Todesjahr ist auf dem Grabstein nicht
mehr erkennbar. .
Nach dem Tode des R. Elieser Trewes standen an der Spitze
des Kabbinats R. Naftali Herz Halewi (st. 1599) und R. Akiba
b. Jakob, genannt R Akiwo Frankfurter. Den letzteren bringt
unser M.R.Nr. 55 mit eingehender Schilderung seiner vielseitigen
Tätigkeit. Er war ursprünglich - seit 1530 - cmo« und ein
äußerst beliebter Prediger; 1564 wurde er Mitglied des Rabbinats,
als welches er den Brief von 1565 mit unterschrieben hat. Auch
seine Menschenfreundlichkeit wird sehr gerühmt; er war freigebig
wie sein reicher Schwiegervater R. Schimon Günzburg. Ebenso
hat er sich als Dichter religiöser Lieder') einen Namen gemacht;
als solcher ..verrät er ein nicht gering zu schätzendes Talent."
(Zunz. Synagogale Poesie des Mittelalters, S. 359). Er starb 1597.
Außer diesen Frankfurter Thoragrößen bringt unser M. B.
noch andere berühmte Persönlichkeiten, so Nr. 36 den schon
erwähnten Vertreter der gesamten deutschen Judenheit Joselmann
von Rosheim; ferner Nr. 37 einen Rabbiner Abraham, Sohn
des R. Mosche Heilprin „der Thora verbreitete in Israel".
') Siehe Undshuti rTTOrn TOP 800 ff., wo seine Dichtungen voUnUlndig
aufge^tthlt Bind. Sein Großvater R. Akiba b. El»«*r war ebenfalls liturgischer
1 lichter, sieh« ». a. ü., ZusBtte I. ' .
29
V
/
7
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VERÖFFENTIICHUNGI-N DF.R lORSCHU NC SSTEI.I.F.
OSTMI n I.I.IUKOPA IN IX^KTMÜND
Her.iubgcbcr: Joliannfs Hof'fmann
RFIHF A — NR. 3 2
F^'SrajB9R^
HEINRICH BARTSCH
DIE STÄDTE SCHLESIENS
(IN DEN GRENZEN DES JAHRES 1937)
II i
u
i
II
Daten und Fakten zu ihrer landes-, kultur-, wirtsdiafts- und
sozialgesdiiditlidien Entwidmung und Bedeutung
VERLAG WEIDLICH
FRANKFURT/MAIN
Literatur zur Stadtgcsdiidite: Prasdima, H. v.: „Gcsdi. der Herrsdi. F.
i. Obersdiles.*, Falkenberg O.S. 1929. / „limtb. d. Kreises F. i. Ober-
sdiles.", Sdielnfeld 1971.
Kultureinriditungen: Grfl. Prasdima*sdies Ardi.
B
Ereignisse des Jahres 1945: 19. 3. 1945 Besetzung durdi russ. Truppen.
Presse (a) und Patcnsdiaft (b) nadi 1945:
a) „Groiikau 1 alkciibcrgcr Hcimaibl", Verl. K. Goldammer, Sdiein-
feld, 1952... b) Kr. Falkenberg O.S.: Kr. Peine (NS), 1954.
Ortsbezeidinungen u. Verwaltungszugehörigkeiten: 17. 5. 1939: Fal-
kenberg O.S., Kr. Falkenberg O.S., Rcg.-Bcz. Oppeln. 31. 12. 1970:
Niemodlin (miasto), pow. Niemodlin (Kr. Falkenberg O.S.), wojew.
Opole (Wojew. Oppeln). 1. 6. 1975: Niemodlin (miasto), wojew. Opole
(Wojew. Oppeln).
Einwohner nadi 1945: 1956: 3 300 E, 1960: 3 651 E., 1964: 4 100 E ,
1969: 4 370 E.
Polnisdie Literatur nadi 1945: Insiyiut. SL^ski „Wypisy do dziejow
powiatu nicniodlinskiego" (Auszüge .i. d. (]esdi. des Kreises Falken-
berg), Oppeln 1974.
FESTENBERG, Kr. Groß Wartenberg. Reg.-Bez. Breslau
Ortslage: 23,5 km nw. der Krcisst. Groß Warienberg in einer Wald-
gegend am Fuße einer Hügelkette. H: 190 m ü. d. M.
Landesherrsdiaft: Hzt. Glogau, 1321... Hzt. Oels, 1329 mit Mzt.
Oels unter Oberlehnshoheit Böhm., 1526 mit Böhm, an Liabsburg
(Österreich), 1742 .. . Preußen.
Stadtgründung: 1293 Verleihung des Kedites zur Aussetzung einer dt.
Stadt durd» d. Hz. .m zwei Adelige, 1499 nodimalige Bestätigung dieses
Rcducs, jed. erst A. 17. Jh. Beginn eines sta'dt. Lebens. 1675 erfolgte
der eigenilidie Aufbau einer Stadi.
Siegel u. Wappen: Stadtsiegel: 1681 ältestes bek. Stadtsicgel.
Stadtwappen : Auf rotem Grunde über Wellen ein grüner Sedis-
bcrg zu zweimal drei Bergen übereinander angeordnet. Darauf eine
silb. Burg mit 3 spitzdadügen Türmen und offenem Tor mit Fall-
gatter.
Einwohner: 1786: 1175 E., 1840: 2 458 E., 1900: 2 315 E., 1925:
3 384 E., 1939: 3 861 E. Einwohner überwiegend cv.
Einwohncrvcrzeidinissc: 1686 ... Bürgerbr., 1689 . . . ev. Kbr., 1865(1)
kath. Kbr. (vorher Gosdiütz, nadi 1945 erh ).
78
Juden: M. 17. Jh. ... nur vereinzelt, jed. Begräbnisplatz. 1786: 71,
1812: 217, 1845: 160, 1910: 55, 1936: 11 jüd. E.
Baulidies: 1594 Err. eines Sdilosses. 169f Anlage eines „oberen Mark-
tes", 1696 — 1709 standen etwa 60 Häuser am „unteren Markt*. Erst
1912 Bau eines Rathauses.
Wirtsdiaftsstruktur: Landwirtsdiaft, Handwerk. Bes. Tudimadicrci
(A. 19. Jh. 300 Tudimadier). 1900 Stillegung der Tudifbr. M. 19. Jh.
... Mübelfabrikat. 1840: 100 Tudiwebstühle, 14 Leinenwebstühle,
17 Kaufleute. 4 Jahrmärkte. 1 Brauerei, 1 Brennerei, 1 Tabakspinnerei.
19 3 8: Holzind., 54 Tisdilereien „Tisdilerstadt", 6 Dredisler, 4 Holz-
sdinitzer.
Widitige Behörden u. Einriditungcn: Stadtverw., Amtsgcr. (Ldger.
Oels).
Wehrwesen: 1780 . . . Sdiützengilde. 1742 — 1807 Garnisonst.
Verkehrsverhältnisse: Straßen : Nur Landstraßen. Eisenbahn :
20. 11. 1910 Str. Großgraben -— Neumittelwalde — Ostrowo (1920
Str. Namslau — Ostrowo außer Betrieb); Neubau einer Str. Brieg —
Namslau — Groß Wartenberg — Neumittelwalde.
Kirdienwesen: 1869 Bau einer kath. Kirdie „Christi Himmelfahrt**,
vorher Gmd. Gosdiütz zuständig. Ev. Kirdie „Zur hl. Dreifaltigkeit**,
1738 u. 1852 Neubauten. E. 17. Jh. Err. einer ev. Kirdie „Zum Kripp-
lein Christi", 1874 Neubau.
Sdiul Wesen: Wahrsdil. 1729 Err. einer ev. Sdiule. 1852 . . . kath. Sdiule,
1812 ... jüd. Sdiule. Vorherige Sdiulverhältnisse ungeklärt. 19 38:
Nur Volkssdiulen.
Presse: 1907 . . . „F.er Ztg.**, sp. „Grenzlandztg.**.
Literatur zur Stadtgesdiidite: Franzkowski, J.: „Gesdi. d. freien Stan-
desherrsdi., d. St. u. des landräthl. Kreises Groß Wartenberg**, Groß
Wartenberg 1912. / RueAer, J.: „Hmtkd. d. Kr. Gr. Wartenberg . . .*
Groß Strehlitz 1898.
Kultureinriditungen: Sta'dt. Ardi.
B
Ereignisse des Jahres 1945: 20. — 21. 1. 1945 Besetzung durch russ.
Truppen.
Presse und Patensdiaft nadi 1945:
S. Krst. Groß Wartenberg
Ortsbezeidinungen u. Verwaltungszugehörigkeiten: 17. 5. 1939: Festen-
berg, Kr. Groß Wartenberg, Reg.-Bez. Breslau. 31. 12. 1970: Twardo-
g6ra (miasto), pow. Syc6w (Kr. Groß Wartenberg), wojew. Wrociaw
(Wojew. Breslau). 1. 6. 1975: Twardog6ra (miasto), wojew. Wrociaw
(Wojew. Breslau).
79
Jl.
i<>l4ilV» 'W»-
^^
SCHLESIEN
Source: Colmar Grünhagen: Statistisches und Topographische ^Nachrichten
von den schlesischen Staedten a.d. Jahren 1787-89.
in VEREIN EUER DIE'GESCHICHTE SCHLESIENS
V.15 (1880) Breslau.
(UC Berkeley DD491.Si^V25)
page
515
Nir/IPTSCH
NEISSE
STREHLEN
516
ZIEGENHALS
517
SCHWEIDNIT
518
520
521
523
526
Keine Juden
530 Haeuser, Mediatstadt. KEINE JUDEN
^535 inhabitandls. Garn-
und Getreidehandel Starke Garnison.
Keine Juden
Keine Juden
Keine Juden
FRISDLAND (Mediatstadt) Keine Juden
NAFviSLAU 2030 inhabitants 29 Juden
OELS 3039 inh. 39 Juden
" — ' — - — ■ — ■ — — ■ — ' — 4***- "
1 1175 inh. 17 Juden
Mediatstadt »Bischof von Olmuetz.
173 houses, 173 Scheunen Garnison: 1 Kompany
und er v.Dalwig. Chef: f.'Iaj.von Elster.
1007 inh.
FESTENBERG
KATSCHER
LEOBSCHUETZ
ZUELZ
LOS LAU
LIEGNITZ
GLOGAU
2081 inh.
803 inh.
^857 inh.
6858 inh.
36 Juden .
Keine Juden
992 Juden
103 Juden
2 Juden
1648 Juden
"Von der Weberei."
in 130 cities: 89173 inhabitants, of whom 1723 Jews. (GLOGAU Kammerdep-
BRESLAU: 509,725 inh., 2005 Jews (BRESLAU KAMr^ERDEPARTMENT
PLÄ[0\a/ (T^^'t^ ^/ cco^y)
r
c,\^^o
t=^UTw/l|v
9^r. 3
Sübifdbe
1925
Familien = ^or f d^ung
iitteilUDijen Her @efellfiDa|t für jiiiiifilie Somilien-SorKDuno
^Rabbiner Dr. 5(. Soelueuttjal (33erlin): 5)ic Duellen ber jübifd^en [^anülien^
forfd^img
Dr. jur. 2). 3Jf. S^aufd^auöil] (33erlin): 2)ie ^Rec^t^äftellung beä natürlidjen Slinbeö
narf) j;übi[d)em imb orientalifrfjem Dtecfite
^^©cfiriftfleller S. 9J?ü[e§ (2Bien): Sübifdje ganüliennainen
(>y£e[)rer i. 9t. S. ^unuitj (Saffel): Familiennamen au§ 5IBeftpreufeen . . . .
(Seneralfonjul a. ^. (5a rl (Simon (DJJannljeim): 5luö ber ©efc^ic^te ber ^amilic
'i)infeIfpte(^9J?ann[)eini
9iabbiner Dr. .^einrid) ?vU[c^ (Dohii .Uuunice): ^ie g^iniilie 5ü(oc^ in dlcii^
9iaufeni^^
©uc^blatt
Sejugäbebingunqen n|m
Seite
50
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64
58
61
64
70
71
T
in 93öl)men), ber auc^ beii y^amen Qiüni (nad) ber ©tabt ®üu« in llugaru) füljrte
unb be[fen 3uic[jtünuneu[(^aft in ifjrer Syerfc^mägerung mit ben Familien ©(f)rei6er
(ber ^lefjbunjcr Skbbinerfamilie, beren ^{[)n ber betannle 9?. SJiofdje ©ofer \mx),
ber SUiatteröborfer 91abbincrbljna[tie ber (S()renfetb, ber Süaujenburger J){nbbiner[nmilie
fflInSner niib in nn5til)l{i]cn anberen ^ycrjtDeigungen über cjan^^ ISurupa uerbreitet i[t
iiwb jütjar fcl)ün einen eigenen ^auiilientag abljielt. über aUe biefe 9ianien jn jprec^eu
ei einem fpäteren §Iuf)a^ öorbef)alten; für ^ente genüge ber |)intpeiS auf bie 9J?annig^
altigfeit ber mit ber Unterfudjung biefer wenigen 9Jamen gegebenen Slnöblide, öon
benen id) nur roünjc^e, bafj fie redjt üielen üefern 5lnregung ju lueiteren gürfdjungeu
geben mögen.
göntiliettuamen an§ SBeflprcußcn.
5öün C. ^orioift.*)
'*')2)cr 55crfafjer, J£)crr J?el)rer i. 9t. ß. .^'>oriüiö
in Saffcl, [tel)t niS ©enealogc gcflcn cntf|)rcd)enbcä
Honorar für Slac^forfd^imgen in [taatlirf)cn unb
anbeten 9Ircf)tDen ufro. jur UJerfiigung unb ift
hierfür burdö feine bisherigen Slrbeiten, inSbefonbere
feine 5TenntniS ber f)effifrf)en 3uben, auSge^eidjnet
qunlifiäiert. 3)ie 9leb.
3)aä er[te ^^aljrjelint be§ üorigen 3al)il)nnberl8 bradjte axid) für bie Snben ber
altpreu{3i]d)en ^roUinjen eine tDefentlidje iöefferung i()rer ftaatörec^tlidjen Stellung,
bie im ^arbenbergi[ci^en (£bift üom 11. SJiärj ISli niebergelegt i[t. 3n ?lu§fül)rung
bcrfelben luurben fie DeranlafU, Familiennamen nnjuneljmen, luie e<3 jc^on uorljcr in
Jüaben, im ifönigreid) IBcftfatcn unb in anberen ©taaten angeorbnet luar. ^ie in
SBeftpreu^en angenommenen bürgerlid^en Öiamen finb in einer 5)rud|c]^ri|t niebergelegt:
,,@eneral^5yer5ei(^ni^ fämtlid^er in bem Departement ber Äöniglid^en 9tegierung bon
2Beftpreuf3en t)orl)anbenen "Gliben, u?eld)en baö Staatöbürger«^9ied)t crtl)eilet luorben.
9)?arienn)erber, gcbrudt in ber 5!ünigl. S[öeftpreui3. ^ofbud^bruderei.*' ©in (Syemplar
biefer je()r [eltenen ©d)ri[t befinbet fic^ im ,,2lrd^iö ber beutfdjen Suben" in Süerlin.
2381 jübifdie Staatsbürger finb barin mit ifjrem neuen 9?amen öerjeic^net unb ]o
()aben wir barin eine ergiebige Queue für ben gorjc^er. Die 3uben müt)nten
bamalS in fotgenben ©täbten: öerenb, 33ifc^üf§lüerber, 93albenburg, Sljriftburg,
Sammin, Deutfä^Sljlciu, 3)eut|d)^(irüne, ©Ibing, glatoiu, ^r. grieblanb, 9}i'ärf. grieb^
lanb, 5^^^[^^^t, (SJarnfee, ^ammerftein, SaftrolD, Shoianfe, iloni^, ßanbecf, 9J?arien^
»erber, Wewe, 9?euteid^, 9teuenburg, 9ieuftabt, ^u^ig, SRofenberg, (5d&lod)au, ©d^loppe,
©^öned, @tu()m, ^r. ©targarbt, Sd^roe^, ©d^ünerf, ^^oltemit, Xud)cl, Stü^ unb
ßempelburg, lueld^eS bie größte (Seelenjatjl I)atte. gerner tuaren in einigen abeligen
Dörfern einige Suben. 3üenn ber tunbige öefer Diele Stäbte SBeftpreu&en§ öermijfen
lüirb, fü berul)t bie3 barauf, bafe entroeber in biefen feine Snben tuo^nten ober
fie nod^ ju ^olen gefjörten. — 53iS auf einzelne, bie ifjren biblifdjen 9?amen
befjielten, mar auc^ fjier bei ber Söeurfunbung — 3Billfür. ©in mefentlidjer Unter|d)ieb
geigt fidj bei ben neuen 9?amen jiuifdjen Oft unb SKeft, ido Diele il)re alten Taimen
lüeiter fü[)rten, lüie ^^aliadi, ^laut, ©olbjc^mibt, ^Inüex, ©rünSfelb, (Sd)iuabe. Der
Slaum geftattet e3 Dorerft nid^t, alle ©emeinben auf5Uäal)len, be§l)alb fei nur
^iatom genannt:
58
«
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5Rr. ^c^iflcr Dtamc
griificrer Dlame
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40
41
42
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44
45
46
47
48
49
60
9lbral)ani, (SaOriel
9lrnbt, 9lrnbt ^uba
*Hni8fclb, 3oo(t)ini
9lti8, 3afob ^üc^im
9ltnolb, ^acob
Mronfoijn, ^Sracl
9lroii
iUcdcr, 9lbta[)ain
Mernbt, 3Jlicf)cl mt
Serg, 2öid. ©c^Iomc
^enfc^el
53erlincr,<Dauib®lioS
Uicbcrgcil
«tau
SBIument^al
örun
Srütoro
öiltoto
Söütoro
©urg
öurg
®aro
So^n
So^n
(SroOn
1)nlliii(mu
I)üiiig
3)ouig
3)renfet
®bcl
®bel
(Sbcl
(Sic^mann
(Sid
®gfacf
8=clbt
§elbt
fflatau
•tanf
ranf
xeunblic^
tJreunblic^
^reimann
^rieblänbcr
ticblänbec
ricblänbec
t^ncbmann
8=rifc^
©abricl 9l6raf)am
9lrnbt 3(uba
3[oad)int 9lrnbt
3cicob ^''rfli"'
3acob ©ii&el
Israel 9lron
^IDraljaiit ^irfd)
mWdiacl mt
SBiD. Siflome
^enfd)el
^aoib Glia«
9lDral)am 9lrnbt
Ccmin ^azob
3l5ig ©c^lome
93H(5cI Ocrcin
©amuel tjabian
©alfinb ©anute[
iJaOtan ©alomon
9JJtcf)cl ©crfon
gjkrtu§ ®erfon
2BtD. i&anna 3örael,
3fanf
^itba ^ticoD
3faa{ 3uba
!üciDin 3!off)fn
gintban ^ofef
Gimon (inllmajm
yjlicl)cl (Solüinon
'Doniel DJHdjel
i3cib 3acob
aöolf ?JUcf)cI
9lfcf)cr ^JHc^el
Widjd Uöolf aBio.
Sär 3ofef
^Qbel aJlofeä
9Jlofe§ Salomon
3[faa! (Setfon
3ora, 3«racl galf
tifc^el 9toa
3ciB tjrifc^el
9Mel_iobia|_
S3ie6ermann 3acob
9lron iiiebermnnn
aüio. 23ü{)ne, Seioin
©elig
®n§per 3i*8rael
S[Dto. Samuel (Selig
SDJcijcr 3alonton
©nlüinoii 3afob
iieiDin yJHd)cI
©alomon ^^to^^
9[)}artu§ Seioin
9Jr. ^egiger 9lame
tjrü^erer Ulamc
61
i?rotnm
ßac^mann (JliaS
62| ^rontberg
2)lofc8 ,^t}ig
53, mmxi
ßcifcr ^[tjig
54
®oIb
mi6)ad 3tiiq
66
®olbf(^mibt
gftin. (Sbayle SDtci;«
yjlofc8
56
®oIbfc^tnibt
3acob ©c^inul
67
®oIbfd)mibt
3oc^cni ©d)imil
58
©olbidjmibt
3ofef ©rf)imil
59
©olbftein
airnbt 9lbral)am
60
©olbftein
3loQc^im 9Ibral)am
61
®rau
Slbra^om 9J{ofe8
62
®runac§
(JltaS >cüb
63
®runb
lüeiütn ®abricl
64
®runb
9Irnbt ©abricl
66
®umpre(^t
®utnpel fieroin
66
®uttftabt
iUtofcS ©d)mul
67
®uttflabt
Jöenjamin ©c^mul
68
^aefc^fe
geibcl ^irfd^
69
^artmann
9lbral)ani ^\aac
70
^Qijmann
SEÖig 3od)cm
71
^eimann
9le^emia 9lbraf)ani
72
|)enf(^el
;3ona8 ^enfdjel
73
^erpc§
^^tlipp ^ttfd^
74
|)cttmann
S(()lome iTicme
75
^ctjbe
Söolf iTiciue
76
|)cgfemann
Wbrabam 9JM(^el
77
^ctjfcmann
iWoIf ajtid)el
78
J&crftfclb
ßcioln ^erft
7«
•flr
d)Dauin
^üfcf aWibbcr
80
.t»ir
d)bcrg
VI. ^ir(d) 5il»olcjcr
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^ir
\<ii
elb
^irfd) 9lbraljttm
82
^ir\
■cf)
elb
lüoaS ."pirfd)
83
^irfc^toeg
^trfc^ ßeiüin
84
«)obI
|)enfd)cl ^rtrfcl
86
|)uffmann
©obriel ipirfcb
86
3acobi
38racl ^acob
87
^acobi
^acob ^i'Srnel
88
^acobSBurg
3acob aöolf
89
^acobfo^n
^uba ^acob
90
^ocobfo^n
9J}ofc8 3Eacob
91
:3acinu8
93oa8 :3acob
92
^adutanu
3acob fieroin
93
5ara8loio8li
©aoib äöolf Jetuel
94
3araSlatt)8fi
aSolf Scioel
95
3oa(^tm8t^aI
yjiannfla 3(o«*'"'
96
3oI)annc8
3ona9 9Jtofe8
97
äsrocl
JHeioe 3Srnel
98
38raelfo^n
yiatban ^Srael
99
36'9
Ofcf)er ^e8fc
100
Jta^n
SIbrabam iiüolf
101
5!al)n
9BoIf ^irfrf)
102
Slaljn
5üogfl, 4>ir{c^ 3acob
103
ßoricl
ilariel üabifd)
104
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106
flaö
ßejoin üietüe
59
yit.
^iPßifl" Slaiiic
früherer ühunc
yir. il^Vj^igcr 9tomc
'^ruberer yiaiiie
1
i()(]
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;$)[nfob ßcinin
1 62
ilhitimann
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yjloiior y{(itl)aii
1 63
yh'iibcrfl
Vlnldicl tiirld)
Klf^
1 5fubrit
y.Uid)nrl (rdimtii
164
y{cu|liff?
Touib VIbrnbtnn
109
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Vll)ral)nm i.*cifec
165
yjcu(|runb
.^lirfd) 3oct'b
llü
' iJanbecfet
ßaafcr iticmc
166
ytcuniann
3ofob .t>irid)
111
üang
^cibecf ßciüin
167
yicuiüccf
^ftig ^afob
112 ßmttcr
UlUilf ^(ItT
168
Cppent)cim
yjJnnojje, l^noib
113
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(Jk)ttfd)nir ßn,^aru8
169
Oöfc
9lbrnl)aiii ßadiuionn
114
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Obcl, ßcifcr mw.
170
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115
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3ofcf ßciüiii
171
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gjafael ÜUund)
116
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ipirfrf) 9JJofe«
172
^'Ijilippi
lüoaS 9lbrnbam
117
ße^inann
äafofa aJlofc«
173
^Mnbcfon)8ft)
9(fd)er ^tjig
118
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174
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119
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yjialfe, ßetüin 3iO<fif"
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9lron 9Ud)cr
127
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9Ifri}er ?lrnbt
128
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^nbc6, ^üutof ße=
185
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$)irf(f) 9lfd)er
min 5iMi).
186
9UifcntI)al
5^(uiib 5lU)lf
129
fleioinftcln
yiatbmi ;^ontüf
187
9lofcntl;aI
(^hittinb l^uiiib
130
ßid)tenftetn
3flfob -I^aDib
188
Ölotl)
Salomon
131
Cinbe
ßeiuin ßcifet
189
©alinger
3üfcf ©ainuel
132
fiinbenl)ctn
^MnfuS Solonion
190
(£nli)»get
Sdilonic ifa^per
133
ßiubciitl)al
ilJHd)cl :^od)cni
191
Salonionojoicj
Wcrfoii ©olninon
1 34
X.'ipiiiaiiit
3!iui ^ontuf
192
(£d)illcr
;^t^i(] ©diillor
135
ßip§ri
i^^atüb ßipinann
193
(£d)nciber
yjicilct ©dinciber
136
üxpm
ßipinann ßfraini
194
£d)ncibet
Safob 9J{üfc§
137
Soeroe
ßipmnnn ^enfd)el
195
Sd)JDar3
Siiebcl ^ona^
138
fioeiDC
ßct)icr ^uba
196
*ülbcr
139
SocTue
^Qoib l'nfcr
197
Sinioniö
?(brnl)nm ©d)iiml
140
ßocjuc
ücifct 1)ai)ib
198
SinionfoOn
JjciDiii Samuel
141
Soetüenprurib
SociDenfclb
dlaü)an ^afob
199
©imonio^n
©inion ©ijna
142
^alob ßeioin
200
Springcl
efll)er, 9J}ai)cr aSiD.
143
ßociüenftein
^atob ßetoin
201
Stein
Salonion 3iJt)a
144
ßociDcnfteiu
9lbram 9lbtinn
202
Stier
9lfd)cr Sd)ci)e
145
2oeji)entf)al
Tttoib ßciuin •
203
Streit
IBolf 3acob
146
fioeroent^al
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204! 2l)al
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158
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216
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159
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3ad)Qria§
9}atl)an DJlenbel
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Wolf IVifcr
219'
,Sobcl ;
^^snbi'I ,VH*ob
60
3ur ßeit tiefftcr (irnicbenuu] ^|>reiiBcnö trat für unjere ^öorfaljren biefe i]efdjilberte
5öeränDeruiU3 ein. lHu[ bimfle iVtidit folgte l)eller lag. Unb alS „ber Slönig rief, unb
alle, alle famen", ftellten aiicl) lie [id) in yjeif) imö Wlieb, luie und) 100 3al)rcii
unb l)al|cn hai äcrftortc ^i^atcrlanO luicDcr aufbauen, unb auc^ barin fleljcn bie (infcl
il)ien iüürfaljren nidjt nadj.
%n^ Der (öefcfjidjte t)cr f^amilie ©mlelfpicl
tu SJlonnfjctm.
'V^on 6nr( Simon, 5}^annf)eim.
(Wefüi(5tor 'Jlbbrud uu§ bcr 5^Jnilicncf)ronif.)
TlHMin tüir uu^i bic 5'ratic öorleiicn, mol;cr q^ fommt, bafe mir 3"^^^^ ^^'^-H^ iinjorcr
cioBcn (ycmüt?^ticfc unb tioti iiicbc ,yir J^^nilic, unfcrcn d;ri|tlici)cn 50cit6ür(icrn f)iii{icl}tlirt; bcy
^cfi^ei? Hon gamiliendjroiiifcn naclj|tcf)cii, fo beantwortet fid; bicfc ^r^fle burd) öintoei^ nu{
unjcrc Iau(]C, leiben^joolle Wijd)id)to. Unjere 5,Unfaf)rcn loaren iniftct unb flüd)ti(i. Sie mufften
Don Ort ju Ort, Don ünnb ,yi ^niib iinb famen niemals j^iir 9Uif)e. ©ic maren red)tUv^ unb
fri;n^Io§ unb niufjten nllo nur eibcnfbareu Cyeioalttnten unb örcuel über fid) crno()en Inffen.
Wie folltc e^ unter fold)en 'iHHljültniffen mönlid) (ein, mcit 5urürfreid)cnbc ^^luf^cidjnuuflcn
unb Urfunben ju finben, auf meldje man eine 5f^^^ili^'nnefd)id)tc aufbauen fonnte^^
3ki iiibifd)en ^-annlien, uuldie ba^3 Wliirf fjatten, ^a[;rl)unbertc lang in einer Stabt leben
u fönnen, lieiieu biefe ^HHliiiltniffe (liinfticier. ^u (old)en ^nUen ift man bei DJadijorfdinncien
aft auöfdjiiefilid) nnf ba^5 !ilK e ni o r b n d) bei j ii b i f d) e n 05 e in e i n b e anneu)iejen. 'Sie
SJJeniüibüdjer iieben aber in hi'w nieifteii fällen nur ncrinqen iHuffdjlnfj, loeil fic in bor JHeti^''
nidjtä ^Moi]rapi)ifdje§ enthalten. ?ührMiaf)nten c]ibt e^ bei ©enteinbcmitniicbcrn, mehbc fid) burd)
5römmi(]teit, (^eleljrfanifeit ober auf fonftiiie 31^eifc befonber^3 au^cie^eidjnct I)atteu. ^d) Ij^n'e
fd)on feit lanner i]('\t ben 5l>unfdj, ben lle[uMb:j-lauf meiner feit :^af)ri;unbcrtcn oerftorbenen 5^or^
fahren ;^n erforfdien.
3dj I;abo nun, biofeni Wefü()Ie foUicnb, 5Jad)foifdjuni]en f;infid)tlidj bev
3' a ni i l i e T) i n f e I f p i e I , Ij i c r ,
f.
t) 0 n Ui e I d) e r i d) f e 1 b ft , o o n in einer W u t t c r a u § , n b ft a m nt e , anpefteKt. Ta3
(£r(]ebni^^ berfelben fdireibe id) nad)itcl)enb für nuMue .^Hnber unb für meine (S'ufel ni?ber.
Die 'J^aniilie Tiinfelfpiel i]el)bit mit ,^1 ben älteften gamilien 9JiaunI;cim§, U)ie bie^S anS
ben (Sintriicien in ba^3 ?JJemorbud) !)eroorticf)t.
Der Stammvater b e r ^v a m i I i e i ft
?JJ 0 r b d) e D i n f e I f p i e I ,
uieldjor, laut ^Wemoibnd), i m 3 ii ') r e 1 i\H:\ l) \ e r b e erbiet m u r b o. Die (iintniiie in ba3
SJicmorbudj ciefrijaljen in I)ebviiifd)er Spradje unb pljonetifd). Die 92amen Dinfelfpiel unb
Dintelöbüfjl meid^en infolqebeffen ooneinanber ab, fie (]e[;en aber t)on bem gleid;en Stammoater
ÜKorbdje D. avA.
Wxv muffen <ynuid)ft fratien: Tl^of)er fam 9JJorbd)c D. al^ er I;icr eimoanbertc, unb in
Jüelrf)em ^abre ift er nad) Wannfjeim nefonunen?
(£ä ift betannt, baf} bie ^nben in biefer alten ^eit if)re ^^Jamcn Don benjenrjicn Stäbten
ober Drtfd)aften annenommen baben, aib^^ bcnen fie fjcrqerommen finb.
9J?orbd)e D. ft'ammte baber jebenfad^j*) an^3 ber e^emal§ freien 5Reid;§ftabt Dinte!§büf)l
im jc^iflen bai)erifd;en 9ienieruniv?be,^irf !?JMtteIfranfen. 9(ad)forfd)unflen bafelbft fjabeu ^n
folgenbem Grncbni*3 (jefübrt:
Die Dinfe(dbüf)ler ^i^ben maren immer .^nftänbii] ,^ n r j ü b i f d) e n 05 e ni e i n b e in
Sd)opfIodj. Die älteften t^intnirie im Wemeinbebnd) ber jübifd)cn 05emeinbe in Sd)npflod;,
bie jelU nod) oorlietien, batieren o o m 3 a I) r e l(i(i5 an. l?in 9?amen§' ober ^-amilien^
*) 9Jföi]Iidjermeifo fjatte oi nnr .^■>anbel?be,yebnniien ober b^I. .yi DinteI§büf)I (9(nm.
b. ajeb.).
Ol
< *
I)icc eine ?lmtßmuf)fe treibt, unb in tcn Cct'SRud&cf
fillt. ©ie ()at 80 .^, ipoju nod> 14 ronftc 9aiiMrft
lommcu;; unt) 521 bi^ nuf 44Sut[)crau(r ^an; cdi()oI«
^o^len ju ßinn)Df)iKcn, n?clc()c oufecc N« 4(0
I)ici: onfiffif^cn (;anbcltfcibcnbcn 3^'^*'^ potjänlti^
t>on S3rant)n)'cinbi*cnnen, 33icr(M\nicn unb 53 p^
fcn SIcfcr/ Siöicfcn unb ÖaircnKinb kOcit, tpoiuaxit
cwdb ein flcincc 5vicl;tcnn>alb mit begriffen ffi; Mi
Sammcrcp öbcc bcfiöt 3i)iifcn Slrfcc unD SDiefcn t^on
toci^en :^afcn. ^n SliireOuni^ bcr öeri^bctfbörfdt^
I)at fid^ btc ®tabt 1783 mit bem umlief^cnbcn ?(^cl
öffocili't unb lißt bie öcrecbtij^feitepflejc feit 17ÄJ
burd) baß Sfreieaccicl>tc ;;u 3'-'n'Pclbur<^ t^cripiifcfa.
S^ic: ^efinbct ficf) aucf) ein H78 für 12 drtnonfco^ fon^ittfi
2)omllift, m{d)i fic!) ober nicl>t l)icr nufboltcn türitn, ioi^ftn
iUQicicb Vh^rrcr uuD ^ruSile ba) Andern 5liritcn fm^ ui^ a^
mal t)eu (Eri^bifd)Of »du ©ncfcn jum CI)iTl)aupu babm. JX:
SDomFircbe ill äugloicf) bie ©tabt ♦ <Dfarrf ird)f. Gcit i<^ Hf^l
baö ©cifc nnter öcr ?(ufM(6t cincä Officiol^/ »cldKB Nr ^fnW»
fd}Of t)orfd}(a^t / und ber m((^icb (^anonicu^ un^ ^trctiCuceiisl
be^ ©tift^ ill< ancb über bie i;ur 0ncfcni'd)fn S>\icci in f^tai»
rcüeu tinD im d^diDiilricte ccbiri^e ca:l;o(. J^Urdjrn U$ tUs^
« SBiffcf, pDf)In. JDiffocfO; ein cfrenc« i"«»
Ä. ©om. S(mtc 23ialoölin)c 9cl)6r. a)U^iotftabtctcn^
lic^t 8 9}?. uon Scomberg, 2 t)on öd>n<it5fmiifif,
unb I t)on 2obfenö unb Äfojanfc am i^uße cinc4 ^ci
()cn a5crvic5, roorauf eine ®inbmu()le fte()i^ unb
Öat mit öinfcbluß 40 muftec ©teilen, ber'Cfli(>pL
^fiUTf. unb beö31iiciuftiiicc^Il?6nct)öflofrcrd K?i»*uttö
266 pDf)(n. öinw. moi'untei* abci: 87 teuifcbc ^coiei
ftantcn f::'b. ©ic evnaf)icn fid) f)auptfactlict> 1^0«
7 :^ufen ?lcferbau* 2)ie (Secictitöbarfcit l;at toi
.2)ünu 2imtM'^->'>
;t.>«> .x{T '•»fr*« • Ji* /»-rf -f- •.:^♦ » *
FUy^T^U/
/'ViifiN J IL 505 e jl p r e u g e n i* '- - S83
V!/^ ^
. SBivfi ij, ein offene« j(iim S. Som. Sfmt' SÖivfi^
i ^ti)hx. SÄebiatftAbteben, 39)?. t>on fcbfcnß unb 2 bon
|.-9?afcl am,fl6§bar gcmncfcten a5ad)C ^flfcl)uba/ bei*
1 l^icc eine 2)?a()l ; unb @d)ncibemuf)Ie treibt, unb* \ SW,
!;' Don ()iec in bic ^tclje fallt, ß'^ f)at mit'ber cntljof.
;^facrfird)c 48 -C^. unb 207 (Sinn), tpoüon 95 prote^
'. ftantifdjc Jeutfd)e, 53 ^o()lcn unb 58 3uben ^\t{\),
' Sic Jcutfd)en finb großtcmOciie 3:ud^mac()ec unb
;,©d)ufter, bic Juben :^nnbel?(eute, unb bic ^])oI;left
:|,nM)ren fjct) fummcrlid) bon 3 |)ufcn acfcrbau. '
f .glatom ober glatfjo, po^In. giotomo,
:cine ablid;c ju bcngUuf)cfd)cn Wintern c;cl)6ri3ea)Ie^
.biatftabt; liegt 9 OJJeilcn i^on 95comberg unb ^"SR^U
:len Don Goni? jmiKten bcm großen J^'[vUf;efciE)cit
I ^©tabtfee, bem ©cc ^abbc unb bcm fogcnannten
-|©urgcmciftcrfee, n>clct)ec mit bent Scufelöfec jufam^
|.menl)ängt. 2)icrc naf)rf)afrc (Bici\)i ^at mix (^m
i.fct)luß einer catf)of. ^Pfarrfird^C/ einer lutf^cr. Äircbe
|unb einer' anfe[)nlid)cn ©pnagoge sgr |).'unb 1597
(Sinn?./ iDODon 600 protcftant. ?cutfd)c unb 714 Ju^
ben finb, rocld^e (cf.tern einen aux^gebreitcten .f)anbcf
treiben. ÜDic übrigen @inmof;ncr nAf;ren fii^üoit
:©tabtgcn>erOen, Jr;)anbmcrfen unb 42 »5)ufcn fd;Icc()^
■tcm SIcfcrIanb. £)ic®erid;tDbarfeit f)ot bcr@runb:J
f)crr, unb fic iinrb l^om f)icr errichteten Ärei(^gericbtc
oermaltet. ' 'Söco ber ©tabt liegt ba$ f;errfd)aftL
Ißormcrf unb ©6ro§ g(Qtf)0 bon 8 J?euerft., unb im
glatf)ofd>cn ©cc befi'nbet fi4) ein c()cma(ö befcftigtc^
Ältcö'iljt üerfadcne^ 0'd)lof].- '-r.\-c^/ vr ;/ .<;
si.'*C,gcmpclburg ober ©empcfburg,- cin^
I bem ©raf en oon ^otuli^fi (^otulicfi) gc^
()6rige abl. Slccbiatftabt 6 5)?ci(en t)on 95rom6crg>
10 \?on ©raube«} unb j8 i>on Sanjig/ I;Qt il;rcn
; . • ' • Äff 2 aia^
^i^*^.
WESTPREUSSEN
AUGUST CARL HOLSCHE: Der Net zedi strikt. Koenigsberg, Micolovius, 1793.
(nuralDer of Jews not given)
Page
119 NAKEL, ein kleiner, imbedeutender Ort, 5 Meilen von
121
123
126
128
129
Bromberg. 107 houses, 768 Einwohner.
WIRSITZ, 6 Meilen von Broraberg. Elendes kleines Staedtchen.
31 KiHSDc Haeuser, 180 Einw.
was an Adlige Stadt, was sold to the king.
RIARGONIN, 7 Meilen von Broraberg. owned by COUNT SKORSZEWSKI.
211 Houses, 1257 Einw., worunter viel Tuchmacher.
DEN MEISTEN HANDEL BETREIBEN DIE JUDEN, WELCHE ZAHLREICH
SIND. Die Herrschaft wohnt in Margonii^orf .
ZED/IPELBURG , open city, 199 Houses, 1128 Einw., Hier wohnen ei-
nige Tuchmach;tfer und viele Juden. COUNT POTULIZKI ownes
the largest Herrschaft in the district.
SCHLÖFFE, a very old town. 17 Meilen frora Broraberg.
^9 Houses, 918 Einw., many Tuchmacher and Jews.
MAERKISCH-FRIEDLAND, has many Tuchmacher and many Jews, some
of means, and a not insignificant trade. 179 houses,
673 Einwohner. FREYHERR VON BLANKENBURG ownes it, has
"ein artiges Schloss."
131
GOLLANZ
'6 8 Meilen von Bromberg. 91 Houses, 597 Einw.
many Tuchmacher and many Jews. Family MIELZINSKY owns
it, is very rieh, usually lives in Poland.
THEREGIERGUNSBEZIRK MARIENWERDER: Uebersicht der Bestandtheile u und
VERZEICHNIS ALLER ORTSCHAFTEN DES MARIENWERDERSCHEN REGIERUNGSBEZIRKS,
published in Marienwerder, probably in 1820.
16^ JESZEWO, Kreis Schwetz no.68: p.lOO: 22 persons, 5 Feuerst eilen
JESZEWO, Kreis Schwetz no.691 p.lOl: 91 persons, 20 Feuerstelle:
the first one is the village, the second the town
226 PRIVILIGIERTE SYNAGOGEN in 7 places:
KROJANKE, FLATOW, ZEMPELBURG, DEUTSCH- KR ONE, JASTROW,
SCHLÖFFE and MAERKISCH-FRIEDLAND
in the Distrikt DEUTSCH-KRONE:
p.28 MAERKISCH-FRIEDLAND 2301 persons (2nd largest) 207 houses
SCHLOPPE 1295 — 193 houses
number of Jews:(by district)
p.l4: CONITZ ;■< 536 jews
DEUTSCH-KRONE 2595
SCHWETZ 270
FLATOW 2288
all of MARIENWERDER (REG.BEZ)
314,410 total, 8775 Jews
( 2.
HI SrORY-DOC UMENT S I
KREIS FLATOW
-WESTPREÜSSEN
(
Gesammelt von Otto
Flutow,
FLÜR-UND ORTSNAMEN IM KREISE PULTÖW,-
in
DD 491, •• Om^ T. 57 (HEFT 57 of » ZEITSCHIIFT DES WESTPREUSSISCHEN GESCHICHTS-
pOn^^ VEREINS. Denzlg, 1917).
&
- — L
BQROWKE; Crut. Früher Vorwrk von ZEMPELJCOWO, Etwa 1855 vom Gut Zamptlkowo abgetrtnnt,
EU d«m es ab«r maaik in kommunaler Baziahung nooh angthBrt« (Grundaktan von
Ztmpalkowo, Razass d.d.Zempalkowo, d. 3*5.1836)«
FLA.TOW; Stadt und Vorwark, plonisoh 1 ZLOTOWO, bla ins 19t*Jhdt hinein auoh Flatau gesohsl
ban. Stadtprivileg: date not known, doouinents existant gtzB xkcm are datad
' 20 Jan 1665 and 14 Oot 17S6* (Akten das Magistrats und des ^gl^Sxmmm Prinz 1.
Rentamts zu Flatow)«
GATZKI or fl^ GUSKI, foriner nama of ROGOWNITZ (Grimdakten von Glubsohin), Nooh ISSTheisst ~
e8;"Dar Ort Gaktaki-Rogovmltz gehört zur Sohula Glubsohin" (Akten der K^reissohxi
lnspektion Flatow).
JUDENBERG: a)bai Flatow ( jüd.B^graßnieplatz )>)bei Konigsdorf, naoh Karlsdorf zu: o)t bei
Sakollnow (HO meter hooh), d) südwestl^^aa Sohwenta (150 meter hoch)#
KAMIN:
CAi^MIN to
1865
KtUK
CAMIN 1865-
188S, KAMIN
1883-1918*
befora it baoame a town it's name was: WAWRZYSKOyfO (Cod,Dipl.Maj,Pol.,lfrk,1256,
1354, 1286, 12iO, 1370, 1433,1627 ff). Ifetilthe seoond half of the 19th oentrty
it was written CAMMIN, Kgl.Rag* zu Marienwerder verfugte am 6. Nov 1865:"Dia
ublioh gewesene Schreib«i| das Namens der in unserem ezirk belegenen Stadt
CAMIN, Kreis Flatow,mit einem einfÄohna "m" ist wiederhergestellt. "(Kreisblatt
V.1865, no.46, Amtsblatt vom 1865, Saite 313). Am 16. Juli 1883 maohte das
landrat samt bekannt, dass der ^ag.- rasidant die Sohreibweise der Stadt mit
"K" festgesetzt habe.
KRAIKA: ^ame der Undsohaft in der der Kreis Flatow liegt, zwischen KÜDDOW,NETZE,BRAHE,
KAMIONKA und DOBRINKA. ^dB03ce±t«dqpoHokokBqpox4nik()xx COD. DI PL. MA J.POL. Urk570,
Kartendem 4ten Bande dieses Codex beigegeben.
in
SCHWENTEi Alt u»i Neu, Dorf, das ^eutsohe Frei schulzengut xn Sohwante erhielt a^i 4. *^an .
1752 und das polnische Freisohulzangut a, 2. S. 1751 von Josafh uiod Augustin
Dzialysnki eon Rrivilag (Akten das Kgl.-Prinzl. Rentamts Flatow),
SITTNOW: Dorf. Sittnow, Försterei, 1849 eingagangan (Kreisblatt v,1849, p.45). öffentl. An-
zeiger V.1848, p#lV
VANDSBURG : Stadt, poln. WIECBORK. Frühera Sohreibweisan. Vfansowno, Wyadzborg, Wienozborg
eto. Vandsburg, Försterei, zur Obarförsterel Lutau gehörig. 1904 war hier
' e in latitsnkaH Wa Idwftr ta r gahöft .
ZEMPELBURG : Stadt, polnisch: SAMPOLNO (COD DIPL MAJ POL Urk 1420,1427,1870)'.
ZEIAPELKüvvü : Gut. und Dorf., poln. Przepalkowiio.
FLATOM (DISTRICT;
Source: SCHMITT, see "ZOIPELHJRG"
ßs
i
^
p.57:
185^ li ed in the KEEIS FIATOW: (DEPT.
57: 52,761 pecr-le, of whom MRIENWERDER)
11,656 in the eitles
30,734 adlige Gffter,
language:
POLISH 14,622
GERHAN 38,102 37 Taubstumnu
religion: >
30,578 Ev.
19,076 Kath
3,107 Jews of whom only 225 auf dem platten iande
(p.61)
6lJ One Synagoge in each of the five citi
POPULATION OF THE ClUIES^W^ iSSiS.
Evang Kath
KRO JMKE : 1783 AQQ ?/,ft
es*
115:
Jew TOTAL
2QQ 8/. 8
1853
VANDSHJRQ; 1783
1747
245
1853
ZMPELHJRG 1783
668
241
981
^51
648 3OÖ3
NOME A90
1853
351
254 1586
^^81 lf,70
1412
I "these figures fi-om Goldbeck
557
//
1218 3187
p«ll6: figures for
KROJANKE
VAMDSBURG
ZEMPEIBURG
/^^OT the sarae
1203 Ch listen
640
1434
11
in^ttwjjL,
eitles: y,
743 1946
NONE 640
1058 2492
Wc
rCHKEWITZ, MAX: ZUR GESCHICHTE DER JUDEN IN
24 WESTPREUSSEN. MARBURG, Herder Inst,1967.
Sehr groß war der Anteil der jüdischen Bewohner in der Stadt Fla-
tow. Die jüdische Gemeinde in Flatow erhielt 1736 ein Privileg. ^^^
Die Wohnhäuser der Juden - die sog. Judenplätze - in Flatow gehönen
zum Schloß, und 'die hier lebenden Juden waren der Grundherrschaft
zinspflichtig. I806 befanden sich in der Stadt 221 jüdische Familien,
unter ihnen 19 "ordinaire", 53 -extraordinaire" und 2 "tolerierte*
Juden, ferner 5-Professionisten" und 98 "Emigranten". ^'^) Schon zu An-
fang des 19. Jahrhundens begann sich in Flatow eine Abwanderung der
Juden bemerkbar zu machen. l83o waren nur noch 92 jüdische Faml-
lien in der Stadt ansässigt 1834 zählte man in Flatow 96 jüdische
Haushaltungen.*^ ^ Im einzelnen entwickelte sich der jüdische BevOlkd-
rungsanteil der Stadt Flatow wie folgtf
Jahr
Zahl
*
1772
915
51,830)
1783
714
44,6
1788
653
1816
412
28, 0
1822
512
29,5
1826
453
24,8
• *
1852
648
2o,5
1861
634
2o,2
1871
418
12.6
Sehr groß war auch der jüdische Bevölkerungsanteü in Krojanke. Die
Einwanderung der Juden erfolgte hier bereits unter der Herrschaft der
Grundhenn Koscieliecki (154o-1615). Nach dem Schutzbrief von 1712
durften nur 5 namentlich genannte Juden am Markt wohnen. Zu Beginn
des 19. Jahrhunderts nahm die Zahl der Juden in Krojanke stark zu,
doch setzte vorübergehend schon in den 2oer Jahren des 19. Jahrhui>-
derts ein geringer Rückgang des jüdischen Bevölkerungsanteils ein. Seit
der Mine des 19. Jahrhundens wurden die jüdischen Bewohner der Stadt
immer stärker in die Abwanderungsbewegung nach dem Westen hineii>-
gezogen. Im ganzen entwickelte sich der jüdische Bevölkerungsanteü
von Krojanke wie folgtt
.■*':c
25
Jahr
1772
1783
•
Zahl
312
2oo
34,4
23, 6*^)
1788
17o
19,3
l8o4
743
38, 0
1822
512
29,4
1826
453
24.6
1837
711
32.5
1852
648
21,1
1861
634
20,6
1871
49o
15,1
In Kamin gab es bereits 1774 4o jüdische Einwohner. 1783 lebten hier
60 "Schutzjuden". 1788 erhöhte sich die Zahl der Juden auf 8T*^\ -
1849 auf 164t dann setzte ein Rückgang des jüdischen Anteils der B^
wohner der Stadt ein. ^ 1855 lebten nur noch 153 Juden in der
Stadt. 1871 waren hier nur noch 97 Juden (5,8<7o der GesamtbevöV-
kerung ansässig. In Zempelburg, das bereits am Ende der polnischen
Herrschaft eine stattliche jüdische Gemeinde aufzuweisen hatte, sti^
der jüdische Bevölkerungsanteil bis um die Mitte des 19. Jahrhundertt.
Seitdem machte sich ein starker Rückgang des jüdischen Bevölkerungf-
anteils bemerkbar. Im einzelnen entwickelte sich der jüdische BevöV-
kerungsanteil in Zempelburg wie folgtt^
Jahr
Zahl
*
1774
673
36,0
1777
535
36, 0
1783
683
39,0
1788
622
55,0
179o
7o5
38, 0
I800
1 o58 '
42,0
18o4
1 o58
42,4
18o5
1 o77
42,0
1816
1 247
51,5
1822
1276
51,3
1826
1 318 '^
45,8
1837
1497
47,4
1853
2 218
38,2
1871
896
26,6
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"*'*''<^*|i«PP««Piii|MiPfVQ«aii!^^
M.F.G. LEONHARDI:ERDBESCHREIBUND DER PREUS S.MONARCHIE.
Halle; Hemmerde & Schwetschke;1791,
IB"'-
^UKTOU
(
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|uf)le treibt, unb in bcn Sec^ucfccl
.^. mojii noc& 14 muftc 23auf:cUcn
I m öuf 442utr)croner ^anj cat^of.
[iDD^ncrn, ix)cld)c oußcc ^en 60
f;anbcltrcibcntcn 3ub:n t>oriiKi(tct>
[brennen, QSicrbrouen unb 53 y^y,
:n un^ ©nircnlcinl) Ic6cn, troruatcr
Jvict)tcnmalb mit Gegriffen \\i; iU
'cfitjt 3 J^ufcn SIcfcc unö JDiefcn ;>o«
Sn ?lnfcf)un3 Der öciicbteDorfcit,.
Im 1783 mit Dem umlicgenbcn ?I^cI
p Die öcrccbtii^feitcptlcgc feit 1783
;acrid)tc ,^u ^cn^pelbiirc^ DcrtriiUcn.
lucf) ein 1578 für 12 danontco^ (unMrtfS
fld) aber nicfct l)icr Aufbökcn türfen / fonf rro
^rebfr? 60J) rtiiDcrn Äird)c« fniD unD aUe»
0011 Öucfca sum CbiTl}auptc l^nbcTi. 5)1?
tcö i)ie ©M^t*^fa^rJi^d)^. (Srir i($oo H^tt
piimcüt iM'nc^ Otficial^/ njcld)cn ^fr €r;bU
hT 5«(}(cic6 Canonicum un^ 9lrdj:^iaco3ii^
über ^ie jur ©uffcnfcfefn iDtccc^ in J^ömr«
[t)i(lricce gcbJrige cattoC ilircöcn Dif 5tnf#
|pof)fn jiffocPa, -ein offene^ junx
'ta(oi^litt)e 9ef)6r, 2)?c^iar|*taDtcfccn,
95rombcrg, 2 Don ©ctynciDcnu'if;!^
|nö unb Äiojanfc am '^^uße cine6 l)Oi
'orauf eine S5)inDmii()lc fte()t, unb
jiß 40 ipiifter ©teilen, Der 'cntf;of.
|2Iuguftincca)J6nct)öf(oftcr^ 87 ^"J. iin&
>. loorunter aber 87 teutfcbe ^rcte-
>ie ernähren fi6 f)auptfäctlicb t>oa
ly: 2)ie (3cri4)töbarfcit f;at ta*
^ •
' ■* '.* - *< »
t3ir#
1
I/. SBejlpr«uß<it;'5.--^ g^j
' SIBirfi 0/ ein offene^ num 5t. ©cm. ?fmt' Söir(i<j
(\ef)6r. SWeDiutftSbtcben, 3SW. tjcn fcbfend unb 2 bon
gjafcl am flüßbnr (\emn6tcn 93acbc Äafcjjuba, Dec
^iec eine 9)?af)I;iinb0c{)neibemrif)(e treibt, unb^SW#
i>on f)iec in Die Sic^e fMit. (?ö f)at mit Der cat(;of*
^>farrfircl)c 48 ^^> unb 207 (Sinn?, trcüon 95 prote^
ftontifcbc !jeutfd)c, 53 ^^c>l)len unb 58 3"^cn finb»
Sic Jeutfd>en finb i^rofitentOeil^ !Ju*macbec unb
(2d)uftei*, Mc Jubcn ^anbel^feute, unb Die ^Dl;leri
ni\f)rcn ficb finnmcrfid) bon 3 $ufen Sfcfcrbau.
•glatom ober glatfjo, pof;[n. Qlotctoo,
eine ^lid)C iu*beng(atf)crd)en Wintern aeI)6r(gea)Je^
biatftrtbt, lie^t 9 "Divcilcn t>on SJromberi] unb f^WicU
len von Coni? jmifiten bem proben ^U'\tl)oiä)cti
Stabtfee, beni 6ee 3.\ibbc unb bem foiienannten
föüiflcmeifterfee, tx'cl<t>cr nat bem Jeiifelöfec jufam^
mcnl)inj)t. Siefc naf)rf)affc (Stabt ^at mit (Sins
fct)luß einer catf)of. ^])farrfird)C, einer fut^ct. Äircbe
unb einer anfe(;nlid>en Spna<jo(je 291 |). unb 1597
@intt>./ it>ct)on 600 protcftanti ?cutfd)e unb 714 ^u^
ben fiiib, mcldi)c festem einen ausgebreiteten .S>anbel
treiben. Sic ubri(?en @inn?of;nec nif;ren fieb ^ooit
(Stabtc^eiverben, f^anba^erPew unb 42 »5)ufen fö^kcbi
tem SIcPcrIanb. ®ic®erid;t^barfeit f;at berörunb^
f;crr, unb fie tt>irb Dom f)icr errichteten Ärel(^9Cric^re
Dcrn^altet. S8ei> ber Otabt liegt baß öerrfctaftf*
Kormevf unb ©d)Ic6 §(at[)0 t>on 8 S^ucrft., mt> im
g(atf)ofc()en (See befi'nbet fi4) ein e^ema(6 befcftiöte*
öUcö' iljt DerfaUene^ 0d)löß.: '». ^s .-' ' ^r- v
gempclbuca ober (Sembefbura. cfn<
bem ©rafen Don ?potuIi?fi C^otuficfi) gc^
()6rige abL SRebiatftabt 6 SWcilcn bon Jöromberg/
10 \)on ©rauben} uab j8 bott SDanjig/ f;at i^rcit
Äff a . 8Ja'
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GH^/
FORI>öN
j S Collegen. die
|rcr 2 Älteste und
rai»^ Jen J Clas-
Wahi des Rabhi
\er>prochen.
I.iciicn der Juden
!i ihrer Kntschei-
kk:i.
tiich Acht liaben,
imer
II
lahlten Abgaben
9 öbngen Oeist-
IGütern zuständi-
ge Classifications-
|tions-Cassen ab-
ion dieser Güter
pmainenrevenues
'hr bestanden in
r Jiden hat nach
•nden, allein dem
Schv/ächeren zu
psehnliche Land-
-ichs- und Land-
|len, wofür diese
r^bgc^bcn erlegen
h Vorstädten hei
SELMASTERN: DER PREUSSISCHE STAAT TIND DIE JUDEN.
3* -Leil, 2. Akten, 1. Halbband. 1971.
Danzig, welche jetzt als eine ordentliche Stadt behandelt werden, und die
auf Langfiihr entstanden. Dass Weiher kein F^echt hat, Juden zu schützen,
geht ails alten Landes-Ordnungen und auch aus dem Kgl. alleinigen
Schutzrecht hervor. Da aber einem adligen Eigentümer nicht zur Pflicht
gemacht werden kann, bliesen oder jenen auf seinem Grunde wohnen zu
lassen, so wird ihm auch nicht verwehrt werden können, von den Juden,
die sich auf seinem Fundo etablirt, ein billiges abzufordern, obgleich vorige
Abgabe von 260 rtlr. äusserst übertrieben nach der jetzigen Lage der Dinge
ist.
In Ermangelung anderer Principia hat die Cammer die von den Juden
vor der Besitznahme erlegten Praestanda zum Grund der Receptur genom-
men, und gleich wie in Ostpreussen die Abgaben in monatlichen Raten von
der Accise Casse cinheben lassen.
Nr. 1233. Generaldesignatio von denen sämtlich vorhandenen Juden
so wohl in denen Städten als auch auf dem platten Lande in dem District
diesseits der Netze
1774
Gch.St.A. Gen. Dir. Wcstpr. Tit. LXVI. Sect. I. Nr. 4. Vol. 1
Natncn - Vermögen - Häuser - Berufe:
Fordon ~ Schulitz - Bartzin - Nakcl - Mrotzen - Vandsburg - Caniin - Zcmpclburg - Lob-
sens - Wirsitz - Flatow - Krojanke - Jastrow - Schneidemühl - Deutsch Krone - Fried-
land -Tütz - Schleppe - Schönlanke - Czarnikau - Usch - i-ilehnc
1
2
3
4
5
Namen
Vermögen
in rtlr.
See-
leti
Häuser
Beruf
1. Fordon
1 . Salonion Hcrschcl
auf m^
5
mit 1 Haus
Kleinhändler
2. Lewin Wulff
auf 800
2
mit 1 Haus
Kleinhändler
3. Daniel Isaac
5-600
G
mit einer wüsten
Stelle
Käsehändler
4. Levin Moses
800
6
Haus
Käsehändler
5. Lewin Elias
450
4
Haus
Höcker
6. Kuve Hirsch
500
4
Haus
Bäcker
7. Simon Dun
400
6
Haus
Höcker
8. Sal. Joseph
200
7
Haus
Kleinhändler
9. Abrah. Joseph
200
5
Haus
Kleinhändler
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bm nmtf^ «cfinBert, baft ei be« «cle|rtdi
MttMmt fein mbtt, bot auf Met flarfc SoHoMiibe
f BctI tni!^ in Vnbe fftl^tm gu tönnett. Diefer
t^ in nnferer Sfreube nunmehr aud^ in CrfflOung
Jen: tat Solare 1697 folgte Oanb II nttt ben tlrlnnben
9tllftt 1801—1260, im ^a^re 1899 Qanb UI mit ben
iben ber ^affxt 1261—1300 unb im dolore 1901
IV, etpe I^Hfte, mit ben Urfunbcn ber Sa^re 1301
1810, im gongen auf 2746 Sfoliofeiten 4903 Urlunben«
liggQiBiem, t)on »eichen 2427 in extenso, bte flbrigen 2476
. |g flegeflenf orm ebiert finb. S)ie brei le^tgenannten Sfinbe
'teb Im 48. 3o^rg. (1897), Jh. 49, ®p. 1691; 61. 3a^rg.
^heOO), 9tt. 9, Bp, 387 unb 62. Sa^rg. (1901), Wr. 31,
^^. 1262 b. 81. befprod^en loorben. SRit ber nunmehr
gwj§ erfd^ienenen gtt)eiten ^filfte t)on Sanb IV ift bai gange
Si|artig angelegte Sßert gum Qbfc^Iug gebrod^t. tiefer
te Zeil ent^filt Don 6. 809—369 Additions, Notes et
Correctorea, batunter 63 loeitere Urlunben in extenso,
fobann oon €. 361—696 bte Table g^n^rale, loorin alle
in ber (Einleitung unb in ben Urlunben Dorlommenben
tßerfonen* unb Ortsnamen gufammengefteDt, unb ebenfaÜiS
bei ben Kamen ber Qerfaffer ber im SBerfe angeführten
efic^er bie Xitel biefer Sucher Dergeid^net ftnb, fo bag biefe
Table bai^ $er{onen«, Ortd« unb bibliograp^ifd^e Slegifier
ht einem Dereinigt ent^ölt. SBie genau S)eIaDi(Ie le Stoul;
bei fluiSarbeitung beiSfelben tierfal^ren unb h)ie umfaffenb
bie Don ibm befolgte SRet^obe angen^enbet n^orben ift, bafilr
nur ein IBeifpiel: nac^bem er in befonberen Sbfö^en bie
ben Komen „^eter" fü^renben, im SBerf genannten SWänner,
nftmli(^ bie Vebte, Srgbifc^dfe, (Ergbialone, Srgpriefter,
ftarbinöle, Oif(^5fe, Surften 2c. ber Steige na^ aufgeführt
^at, Dertoeift er noc^ auf 666 im 9legifter anbern^&rti^ ge«
nannte al))^abettfd^ georbnete Seinamen Don $erfonen, bie
im ffierfe gugleic^ ben Somamen „$eter^ tragen. Z)iefe
3a^I bemei^ auc^ gur (Benfige, n^eld^ eine SRenge Kamen
in biefer Table g^n^rale untergebrad^t finb. di mac^t ftd^
du^l im Dorliegenben Sd^Iugteil, ber Diel SRü^e unb tlrbeit
erforbert ^at, mie im gangen SBerle, bie belannte ßrünb^
lid^Ieit be« Serf.« geltenb, bie leinem Senufcer entgelten
mirb. Qnitm ift ti gar leine fjrage, bafe biefe« gange
SBerl an erfter ©teDe aOer bx9 je^t über bie S^^^nniter«
urlunben erfc^ienenen Sammlungen fielet, fomeit fie bie Stit
Dom So^re 1100 — 1310 betreffen, unb jebem gorfc^cr ber
0ef(^i(^te biefed Orben« ein unf(^ä^bareg ^ilfiSmittel gur
8ereid^erung feiner ftenntniffe fein tt^irb. SDen ))raftif(^en
Srmeid bi^^n^ ^<^t ber ^riSgbr. in bem Dor brei ^^^^^n
erf(bienenen Oud^e Le« hospitaliers en terre Sainte et k
Chjpre (1100—1310) (DgL 66. 3al^rg. [1904], Kr. 35,
ep. 1169 b. ei.) fetbfi erbra^t, tootin er bie (Sej^id^te
beis Sob^^nniterorbeniS ber gmei erften Sabrl^unberte feine«
6efle^end auf 9tuni obigen DueDenmerfed unb be« b^irin
gebotenen nmfangreit^en, bii^^er meift unbefannten SRateriatd
in ein neue« Sic^t gelieüt unb ber SBiffenfd^aft ebenfaO«
einen guten S)ien^ ermiefen b^t. H. Hr.
^ieli, «Ufanber, 6tam«l«4 ^et gfroulfiirter ^itbea. ®ef(^t<^t'
li^e 9Kinctlungcn übet bte 9t«ntfuTtei jubifc^en gamilien toon 1349
bil 1849, nebfl einem $Ian bei Subengaffe. granTfutt a. 9K., 1907.
et. <»oac. (Xn, 481 €. 2er. 8.) jTart. uT 18; auf »ütten^apiei
ur 40, auf So^anpopiei UT 80.
Dieb, ber ftd^ bur(^ ba« „granffurter 8firgerbu(b'' um
bie SamiHengefd^id^te Stantfurt« Serbienfte txtooxitn bat,
legt att (Ergebnü einer ge^niftbtigen mitbeDoOen Srbeit M
Sortfebung feine« eftrgerbuc^« eine @tubie aber 626 i&bifd^e
Somttien au« ben 3abren 1349-1849 Dor. S« gel^ört
ein SRut ffir einen be« ^ebrftifc^en unlunbigen bagu, ein
fib|dl Betr \n mtMiH^mM, Wffhi Duellen bo(( tbtx*
tiriegenb ^brfiifd^ gefi^eMi fnb. S. War gegtoitngei (6. XI)
fl(t au etkige Saien |it I0M^, bie t(m geiDiS nad^ beftem
Mnnen Sulbinft eütetli |iilen, imb oul Qk^rlften onberer,
g. e. l^oroDib, irStanIfttTter Rabbinen'' Ob.l— 4, 1882—86
unb ^oroDib «9fibif<be Sergte in gfranlfurt* 1886, ffir
ibn Vu«gflge gemad^t boben. Kur fo ift el gu erSdren,
bab in ber Siteraturangabe (S. XU) biefe Schriften fehlen,
tro^bem bie beiben t(bf(bnitte „Sranffurter Kabbinen, 0e^
lebrte unb i^re ißebr^Sufer" ®. 886—391 unb „Sfronf furter
Subenftrgte" 6. 393—396 lebiglic^ ein tlu«gug au« (^oro^
Dib' Sd^riften unb nur au« bief en, * toie ftcb leicbt feftfieSen
lögt, ftnb. XBo bte granffurter Kabbtnen (fie reiben nur
bi« 1806) aufbbren^ b<^i 2).« ®etDä^r«mann i^n fogleid^ mit
feinen Angaben irregeführt, benn einen Oberrtibiner Sag
1785—1846 (Dgl. S. 390) l^at e« in Sranffurt nld^t ge-
geben. Unä) bie Oemerfung 6. 391 „bie 8(nregung gu
einer au«fü^rlid&en DarpeDung biefer jübifcben ^oc^fc^ule"
burd^ bie gufammenflellung geben gu DsoDen, lögt nur barauf
fcbliefeen, bafe D. bie „granffurter Kabbinen'' gomic^t ge»
lefen bat, bie ficb hoä) in gleicher föeife mit ber fi'Iau« unb
ibren Kabbtnen befd^fiftigen. (£« tt)irb bem Keferenten nid^t
gugemutet toerben, bie Angaben ilber bie ®ef^i(bte aller
gamilten gu ))rüfen. SBenn S). iebocb in ber (Einleitung
(©. XI) berDorbebt, baß bie ßenntni« ber gomilie D.
Kot^fd^ilb ntd^t fiber ben SSegränber be« SBelt^aufe« SKaier
tlmfcbel Kotbfc^ilb binQU«gegangen ift, fo b&tte i^m fc^on
ber Sefud^ ber grantfurter ©tabtbibliutbel einen Stamm»
bäum ou« bem Sa^re 1828 liefern lönnen, ber bi« gum
93ater be« äRa^er Umfd^el K. reicht unb S). Dor manchen
ungenauen Angaben fiber bie gamtlie K. bema^rt b^^^^-
S)ag bie filteren Stoü^t ber gamtlie K. falfc^ angegeben
finb, ift toteberum nur auf bie Unlenntni« ber b^brfiifcben
DueQen gurfidgufQl^ren. Sei biefem äRangel, bte ^ebrfiifd^
gefc^riebenen SRemorbficber, 9eerbigung«bfi4er unb Dor aQem
®rabinf(briften felbft eingefe^en gu b^ben, nimmt ficb bie
@. X entbaltene SSemerlung „nur fc^abe, bab ber (Sebraucb
bieje« SBerle« (näml. ber Don ^oroüib b^^au«gegebenen
®rabinf(briftcn) bur(b bie gablreit^en 8efe» unb J)rudtfe^Icr
fo ftarl bceintröd&tigt ttjirb" minbeften« fonberbar au«. Aber
D. ^at ber ®ef(bid^te ber 625 Samilien aucb einige aDge»
meine Äopitet beigefügt, fo „Sornamen berSuben" @. 1—9,
„S)ie ©t&mmc ber 3uben" ©. 9—10 u. a. m. SBoIIten
mir Don biefen Sapxitln auf ba« gange Sud^ fcblte^n, bann
toöre bie Arbeit DoDfommen abgulebnen. SBer 6. 2 „SKänn*
tid^e aSornamen" fc^reibt S)onieI = ®ebaIia]^u; 3fai, 3«fa*
io«, Seffe, 3ffu«, Sifcbe = ^efatbiabu, ^efacbie; SRefd^uttam
= Samuel unb teomim, 2:umim für einen mfinnlid^en S?or*
namen b^It, lann für feine \ä^totxtt gu prüfenben Kngaben
!aum Bertrauen ermedten. 3m «bfdjnitt „©tfimme ber
3 üben'' (@. 9) lieft man golgenbe«: fflie bie (Jo^en, fo
too^nten aud^ bie ScDiten qI« ^riefterbiener gern in ben
für bie ßultu«beamten beftimmten «ber bei ber Synagoge
liegenben ^dufcr gum lalten ©ab, Kob, Äreb« unb &ptxitx
gufommen unb »ibmeten fid^ mit IBorliebe ben ber ftirt^e
unb aSol^Ifabrt ibrer ®Iauben«gcnoffen bienenben Seruf«»
arten al« SSorfönger, 8orbetcr, ©c^ulße|)per, Sebrer, ®c»
meinbcbiener unb «erjte." ©o etwa« mub man lefen, um
e« glaubhaft gu finben, erlldrlid^ toirb e« baburcb aud^ ntd^t.
Kun ti)ö^ne aber feiner, bab bie ^erDorge^obenen SRängel
in ben allgemeinen Kbfd^nitten für bie Seftlegung be« Stamm»
bäume« ber eingelnen gfamilien belangio« finb. S). ent»
mideit nfimliib @* X au« ben Somamen unb ben ^ftufem
gmei (Befid^t«))untte für feine gange «rbcitittet^obe. Un«
Detge^t bie Suft, bie Sugoben ber anberen allgemeinen Sb«
fd^ittr bem Sefer Dorgufft^en. üx möge nad^ ben gegebenen
1
i
i I
4
1 \
QB6
.•w,.»y
^ 1907. JH 17. ~-8lte««ttf4cl 3e«tt«I||«ti ^6.9«Ii
Ißrokn «tteile«, in toletDclt D.i Sud^ bett SnfotberunBfn
etttf))ri(^t, bie er an baifelbe fteOt
fl$nd, 9TiebTi4, t)tui\M £eleK In «!•« 1700 MI 1900. €tutt-
lait 1907. (Kotta 9{a4f. (YII, 462 6. (Bc. 8.) uT 6 ; geb. uT 7.
Kef. n)ü|tf »cnig ^e'genftänbe, bie banibarer ffir ben
Hutor to&xtn, aU bie (Bef^ic^te ber S)eutf(!^en in ber @tabt
8Iom, beten Oefuc^ feit ben 2:QBen ^nliuiS Säfard, beten Seft^
feit ben etfolglofen @tfltmen Slatic^d, ben fiegteid^en (Bern
fetic^d unid^Iiger (Betmanen Seinen toax, beten ®efd^ic^te
toit bie leinet {»eiten @tabt auf bet leiten Stbe mit bem
beutfc^en 92amen t)etlnfl))ft ift, feit unfete ^ettfd^et fte jut
ibeeden ^auptftabt, jut ©iegeUegenbe abet bieSBotte toSl^Iten:
Roma Caput mnndi regit orbis frena rotnndi unb Aorea
Roma; [a feit bem SuiSgang bet antifen SEBett ift Storni^
Sntmicffung nid^t ju betfüe^en, iDenn man bie @inn)itfungen
ht9 S)eutf(!|tumd nid^t fennt. 3load l^at fein 2:^ema untet
bemunbetniSmettet 2)utc^btingung beiS etfc^öpfenb l^etan^
gejogenen SRatetiali^ fo gtünblic^ ju be^anbeln, abet aud^
fo inteteffant ju geftalten gemußt, bog man ftel^t, et tpat
bet gegebene SRann, bad 9ud^ ju fc^teiben. $at et boc^
bad Stubium beutfd^en fiebend am Xibetfltanbe ju feinet
fiebeniSaufgabe gemacht! S)ad SBetf ift bem Xeutfd^en
ßünftlerüetein ju SRom getoibmet, „afö bem ^ott be3 S)eutjd^^
tumd in bet emigen @tabt'\ unb be(d(|öftigt fic^ t)ielfad^
(gtünblid^ct ali Dito ^otnad in feinet geftfc^tift) mit biefet
ßötpetfd^aft unb i^ten nid^t immet fetteten Sofen, bie t)on
ie^et in bet auc^ in 9lom, tt)ie 31. jetgt, luftig n^uc^etnben
teutonifd^en ^atteifud^t unb @igenbt5belei toutjelten. Suf
9!.d teilmeife ^etbe Seutteilung t)on Steigniffen unfetet
Xoge einjuge^en ift l^iet nic^t bet Ott; boc^ ganj aDge«
mein gefptoc^en, totx^ id^ nic^t, toa^ mid^ mel^t etfteut, bie
e^afte Sinjelf otfd^ung , bie S^^fi^^^ung Don £egenben unb
Schaffung feftet Otunblagen, obet abet bie ^etjetfrifc^enb
t)etf5nli(^e 9(tt )u feigen, bie toeiten Reifen fd^on an^ feinem
„9iomifc^en ©Kijenbud^'' befannt i{t. fBai foO ic^ au^
bem übctteic^n 3n^alt, bet auf 350 ©eiten lejt unb noc^
mel^t in ben barauf folgenben ?lnmet!ungen unb bem 3lamm^
tegiftet fötmlic^ jufommengebtängt ift, ald ganj befonbetö
tt)i(^tig ^etDor^eben? SBindelmann? ®oet]^e? J)ie gton*
jofenjeit ? S)ie 3?oCe; bie ßöntg ßubtoig I in JRom fpielte,
obet 3)unfen, bet Sttttet Don !(ncona ttautigen !(ngeben{en^?
S)ai5 gefeHige Seben bet S)eutfc^en öetgangenet Sage, bie
ftubentifc^ übetmfitigen Sfefte beiS SSeteind t)om $onte äRoDe
obet bie ))^antaftif^ aufgepu|ten in ben SetDatagtotten ?
2)ie S<iit Don 9Ieumont, ®tegotot)iuiS, KeubeH? Dad ts>äxtn
httannt^ unb bod^ nic^t genügenb belannte St)ifoben. 9lein,
bet ^aut)tmett betul^ in bet fottlaufenben SntmidHung, in
bet @tetigfeit im SBec^fel, in bet Sebingt^eit • unb SBitfung
iebeiS ®efc^e§end; biefeiS gtoge ®efamtbi(b fonnte nut ein
fiennet bet Sinjel^eiten toit 92. geben, fßi^ in bie einjelnen
^fattatd^iDe l^at et feine atc^iDalifd^e Ktbeit etfttedt, um
bie n)ettDoIle ©ic^etl^eit aQet 2)aten 5U gen^innen, unb Don
bem Umfang bt^ benu^ten ©toffed geben bie elf enggebtudften
Seiten beiS OueHenDetjeid^niffeö einen ©egtiff. Qn bie
SRamenübetric^t (©. 399—462) ^at 5ß. aDeg ftattftifc^c
äßatetial, au(^ baS im Saufe bet Satfteüung nic^t iet^
tt)enbete, ^ineingeatbeitet, n)obut(^ biefet Stegiftet ein teic^^
l^altiged Otientietungdmittel geuiotben ift. ^dge baiS Sud^
tec^t gtoge Setbteitung bei allen gteunben be^ 2)eutfc^tumiS
finben unb i^m ja^Iteid^e neue metben. Fedor Schneider.
Bmi^nber, Stöbert, ^a» mobeme dcitnngiStvefen (6^fiem bei
gdtunglle^re). iBetpjig, 1907. Q^dft^en. (109^. Itl.8.) (»eb. JfO,80.
CamMlung (»öf^eii. IRr. 320. ^^
Srte Dotliegenbe, Don einem ^Jtaltift^en Soumoliften Det*
f«|te Heine ©i^tift bejtoedtt, »eitere »teife mit bem mo*
bemen d^tttugikoefen «nb bem 6^«ii bet _
in aDgfmeinDerpftnbHd^t DaTpeDung (elonnt |«
9la4 einet futjen, nni( übet ben heutigen 6tanb iä^
SRet^obe bet S^itungdle^re otientierenben CinleititM
^anbelt bet Setf. gunfic^fi bie beiben galtoven bei fieitiaii
mefeni^, nfimlid^ bie 3^itung (refp. fieitfc^tift) unb bie*9oi
naiiften. KBit etfal^ten ^iet einetfeitd nd^etei ftbet
einjelnen aDgemeinen unb fpejiellen Segtiffemerhnab
ßeitung (j. ©. fottgefe^te etf^cinung^weife, Deffentll
bei etfc^eineni», jettgemSget Sn^alt, ßielfeitigfeit bei'
^altiS, «Ogemein^eit bed Snteteffei), bie (Etfc^einungifi
unb bie Xec^nif bei SeitungiStoefeniS, anbetetfeiti ftbet
©ubielte beifelben (Setleget, Stebatteut), abet bie DeriAi
benen «tten bet tätigfeit (Webaftcut, SRitatbeiter),
SSotbUbung bet Slebalteure, bie (Sigenatt bei Öetufei
bie fojiale ©teQung betjelben. 2)et gtoeite teil belet
bann bai 3(itungimefen im ISet^&Itnii jut Vu^enL
fpeiieü »ai bai Set^öltnid bet treffe jur ßultut {j^
öffentlid^e SWeinung, ©ilbung) unb jum Staat anlangt. [
©d^Iu^bettac^tungen bet em))fe^Ienih)etten Uebetfit^t gel
tut] auf bie Oebeutung unb ben SBett bet $teffe ein.
^n^tiqtt f. fd)»eiaerifd^e ®ef*ici)tc. 38. 3a^tg. 9^r. 2. «em, »^j.
3ub 1436 bi« 1509. — (J. 2Bt>mann, öin bergeffene« Dnir^
auf bem fRütU. — % ^op)|)eler, Ueber CanbbenenMenp. ^ _.
6tctn, Sla^ttag gu bem «ititel ,,ü)?ajilni-©nefe'' in IRr. 1, IWÜ
— 3nebr. ^egi, 2)ie 2)er^aftung eined titolifc^en Siebe «))&i(fiei| ««1
Süric^ 1491. — 9(. q|)lüg, Ueber ben «nmaifc^ bei (9ug(er, mU
— %. eä)iti, lotenfc^au fc^weii. ^itlorifer 1904 u. 1905. ^ 9I
%. fd. C^oolibge, 3um ^litifel „Uebei bie Dramen einiget S4{ki
unb »erge be< ffiaüi«". ^^
AeffenUnb« 3eitf(^tift füt (effif(^e 0ef(^i4te unb Sitetattti. Mcl
9. <^cibclba4f. 21. Sa^rg., 9lx, 12. jta{fe(, 6(^eel.
3n().: $. ^eibelba(^, jtloflei SBeigenflein. — (E. Sdlliei,
2)ie i^iübia(c4au^flenung M Jtünßleibunbed ^e{Ten*9la{fau. — SttfCMl
eiinnerungen M ^abiifanten Jtarl ^eintic^ %inolb in Sta\ftl IT
({rg&niungen bon %. SBoiinger. (gottf.) — ^.Slument^al, 9i
j^aifelec ^oft^eatei.
3a^tb«d^ ber 3übifc^»eiterar. OefeüfdE^aft. IV. 1906. granlfurt «.]
1906. Äauffmann. (344 u. 118 6. ®r. 8.) Jf 12.
3n(.: 6. €tein, 3ut (Sefc^icbte ber 3uben in 8(^tDei»fgft
bem O^ogteiborf &oä)i\^tm im 16. 3atr^. — 3. 2BelUf|, Uti
fR. 3[aaf b. aHofe'd »Or Saroa«. — 3. 9onbi, aerobe« wM\ blej
legten 3tele feiner $oUti(. — ^. (S^rentreu, Cpra^U^ iilif
Ba^li^ti a\xi bem Xalmub. — 3- ®olb(oi, 2)ie 0Tni|cii
SBefiiorbanlanbed bei ber i93efet^ung bur(^ bie au^ 93abe( (etml^
ben äfulanten. (%u^ bem ^ebrdif(^en übertragen Don 6. Ba
berger.) — ©. So^n, (^^ronologifc^ • bala4)if(^e graaea. —
9unf, 9laba. — m. eilberberg, C^in (anbf(trift(i^f lehlifl
matbematifc^ed 2Ber( be4 9Xorbe(^ai ^omtino (16. 3a(r(.) 8. -^
(i^penflein, 6tubien über 3ofe)p^ Un 6impn Jlara all
nebft einer SBeroffentlic^ung feinet Kommentar^ ^um 9tt(^e bet |
— ^. iSerltner, 3um 9riefme^fel itoi\d)tn SRi(^aeI unb ^^tt^
Sefmannn, 9ibe( unb IDtenfc^enrect^te. — SB. 3att)i|^, Imk
h\\d)t (0efd^i4tdforf(|fung unb einige i^rer k9i<btig9en SiefttUate.
6. 8etoin, ibeutft^e dintoanberungen in l^olnif^e O^etti. — - 1.1
Vtaicüi, 3ur iübifd^en ^(ronologie. — ^. ^au^borff, 9mt¥]
fungen )u Dr. 8erner* 6tubie „3«Jambenu 9'labbenu''. —
9Konatif4ttft für ®e[d^i(^te u. SBiffenfc^aft be^ 3ubentum«. |^ti|.
to. Tl. ^rann. fft.^. 51.3al^rg. 3./4. <^eft. »le^lau, itoebaa.
3n(.: S. ®oIbmann, 2)er Delbau in ißaldflina in bei taasaitj
3eit. (Sortf.)— e. Jtraufi, a)ie itaufmannfc^e 9Rif(^na<^aabf<|iift.
(^ortf.) — 6. ^orc))i(^, 2)er Sifre Butta na(^ bem Jalkaftam
anbeten DueQen. (Sortf.) ~ C^. ginf, Uebet ba< anaebU4 fabcH
bafte ^ier n^^n "«anK bet ORif^^na. — Tt.Baxcl, flXena^ Ictj
Simon au^ ipo^quiöted u. fein itommentat ju 3<i^emia u. fM|üL1
(3i>ttf.) — «. Setoinlft^, üin Beitrag {ut ®ef(^i((te to )i»AJ
in 93tattnf<^>»eig »d^tenb be« 16. u, 16. SaJrJ. — Ä. €tetl<
f(^nfibet, a^at^ematif bei ben 3uben (1561 M 1840).
-^ ^.%)ft0toHtx, 3tt2:emuia^ 16a. — S.Sdmenßein«
bäum ber Jamilie Oelbetn.
«J>»
^fiA^KPoßT/M
Bibliographie
zur Geschichte der Frankfurter Juden
- 1781-1945
Herausgegeben
von der
Kommission zur Erforschung der Geschichte
der Frankfurter Juden
Bearbeitet
von
Fians-Otto Schembs
mit Verwendung der Vorarbeiten von Ernst Loewy und Rosel Andernacht
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Am 10. Juni wurde mit einer
Feier im Staedelschen Museum
in Frankfurt eine Beckmann-Aus-
stellung eröffnet und ein Plakat-
verkauf begonnen, durch den
Geld zum Erwerb eines Gemäldes
von Beckmann gesammelt wer-
den soll. Das Bild, um das es sich
handelt, ist seine 1919 entstande-
ne "Synagoge" und stellt eine
Frankfurter Stadtansicht mit der
1881/82 von Kusnitzky erbauten
Synagoge der israelitischen Ge-
meinde am Boerneplatz dar.
Die Synagoge wurde 1938 in der
Kristallnacht durch Feuer zer-
stört.
Durch die spitzerl, schiefen Li-
nien der Häuser und Strassen
und die mysteriöse Erscheinung
der Synagoge, wirkt die Szene
unheimlich, beinahe wie eine Vor-
ahnung kommenden Unheils. Die
Ausstellung im Staedcl versucht,
das Gemälde im Zusammenhang
mit historischen und zeitge-
schichtlichen Etokumenten zu
deuten. Sie demonstriert an
Hand von Graphik-Zyklen des
Malers Einstellung zum Ersten
Weltkrieg und zur Nachkriegsge-
sellschaft. Ausserdem wird täg-
lich ein kurzer eindrucksvoller
Film gezeigt, der Beckmanns
Tagebuch aus dem Kriege mit
seinen Zeichnungen aus dersel-
ben Zeit verbindet. Max Beck-
mann starb 1950 im New Yorker
Exil, ohne Deutschland wieder-
gesehen zu haben. "^
Oberbürgermeister Rudi Arndt |
eröffnete die Ausstellung; später I
konnte man ihn und andere Pro-
minenz an der Hauptwache als
Verkäufer des Beckmann-Plaka-
tes sehen. Der Verkauf des ein-
drucksvollen Plakates, das ausser
einer Farbenreproduktion des
Bildes einen Aufruf an die Bür-
ger Frankfurts zur Unterstüt-
zung der Sammelaktion enthält,
ging flott vonstatten. Die Samm-
lung wird bis Ende Juni fortge-
setzt. J- *•
Endspurt in Bon
Glückwunsch
für Curt Wilk
Am 5. Juli feiert in Buenos
Aires Curt Wilk. seit vielen Jah-
ren ein hochgeschätzter ständi-
ger Mitarbeiter des "Aufbau", sei-
nen 75. Geburtstag.
Wilk ist Vizepräsident des Ke-
ren Hayessod und der Theodor-
Herzl-Gesellschaft in Buenos Ai-
res. Auch wirkt er dort als stell-
vertretender Chefredakteur des
-Seminario Israelita". Vor eini-
gen Jahren schrieb der gebürti-
ge Berliner in einem Festband
zum 25jährigen Bestehen der
neuen jüdischen Gemeinde in
Berlin einen interessanten Auf-
satz über die alten Synagogen
der Stadt.
Dem Jubilar wünscht auch der
"Aufbau" von Herzen alles Gute.
Von HORST FLÜGGE
BONN — Bevor der Bonner
Bundestag in die bis zum 20. Sep-
tember dauernden Sommerferien
ging, verabschiedete er trotz des
parlamentarischen Patts in
Bonn eine ganze Reihe von Ge-
setzen mit grossen Mehrheiten.
Beunruhigt durch Bombenan-
schläge und die im wesentlichen
erfolgreich abgeschlossene Fahn-
dung nach der terroristischen
Baader - Meinhof - Gruppe wur-
de vom Bundestag das Haftrecht
und d2U5 Waffenrecht verschärft.
Der jetzt gut 21,000 Mann starke
Bundesgrenzschutz soll künftig
auch den Ländern als Polizeire-
serve zur Verfügung stehen, und
das Bundesamt für Verfassungs-
schutz soll auch gegen Auslän-
der tätig werden können.
SPD und FDP stimmten dabei
Regelungen zu, die sie früher ab-
gelehnt haben. In ihrem Drängen
nach einer Verstärkung der in-
neren Sicherheit wollten sich die
Regierungsparteien von der Op-
position nicht übertreffen las-
sen.
Die im Spätherbst wahrschein-
lich vorzeitig stattfindenden
Bundestagswahlen haben die Ei-
nigung zwischen den Parteien er-
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Gibea
Gittin
Ghetto: Ausschnitt aus Matthäus A Mcriaiis Stadiplan von Frankfurt/M,, 1G28
S. Kohn, Seh. Asch, J. L. Perez u. a.
L: Wirth. The Ghetto 1929.
Gibea (Hügel), Stadt in Benjamin;
Erzählung vom Kebsweib zu G.
(Ri. 19 ff.).
Gibeon, Levitenstadt in Benjamin.
Sonne zu G. von Josua (10, 12) be-
schworen. Theophanie Salomos in G.
(I. Kg. 3, 5 ff.).
Gibraltar, llüO J = Ö^/o, 4 Synagogen .
Gideon, isr. Richter aus Manasse,
besiegt mit 300 Auserwählten (,, G.-
Schar**) d. Midiauiter, 12. Jhd. v.
(Ri. 6-8).
Gikatila: 1) Josef, 1248-1305,
span. Kabbaiist, Buchstabenmysti-
ker, (g) Ginnat Egos (Nußgarten);
Schaaro Ora (Tore d. Lichts). 2)
Mose (um 1075, rationalist. Bibel-
exeget u. Grammatiker (arab.), h.
u. arab. Dichter aus Cordova.
Gilbert, Jean (eigtl. Max Winter-
241
feld), geb. 11. 2. 1879 Hamburg,
Komponist populärer Operetten
(,. Polnische Wirtschaft'*).
Gilboa, Berg in Isaschar, südöstl.
Jesreels, Todesort Sauls.
Gilfad« Gebirge östl. d. Jordans,
bibl. Bz. des Gebiets zwischen d.
Flüssen Jarmuk u. Jabbok.
Gilfral (Steinkreis?), Name mehre-
rer altisr. Orte u. Kultstätten; G,
bei Jericho, G. bei Sichem.
Gimel (Kamel), 3. Buchst, d. h. Al-
phabets. Gaumenlaut (g), Zahlwert 3.
Oinzbcre: 1) Ascher /• Aehad
Haam. 2) Louis, geb. 28. 11. 1873
Kowno, j. Gelehrter, Prof. am^ Je-
wish Theolog. Seminar New York.
(^ The Lcgends of the Jews.
(Jiskala (Gusch Chalaw), Festung in
Obergaliläa, von Titus erobert.
Gittin (Scheidungsurkunden), Tr.
(Naschim): Ehescheidung u. /-Get.
242
!
A4)
2/fß (oü^oi^
— 88 —
EISENSTADT, BENZION, inoiDl vjüi w, Biographien von Rabbinen
und jüd. Schriftstellern der Neuzeit. III. Teil. Wilna, Solbst-
Verlag, 1901. 46 S. 8^ M. 2.—
— M., u. DEUTSCH D., r-K ^ioh, Erklärungen zum Pentateuch
T. I, Genesis, Exodus, Leviticus. Munkdcs, Kohn & Klein,
1901. (Verlag des Herausgeb. J. M. Schwartz in Beregszdsz,
Ungarn). 4 u. 34 ßl. 4<>. M. 2.—
• — u. KALLER BLAS., riniw iwnws, Pilpulistische Abhand-
lungen zum Pentateuch'. Warschau, Druck v. J. Unterhändler,
1901. (2) 106. 81. 2«. M. 4 —
Pia erste Ausgabe ist in Fürth 1766 unter dem Titel rw nwD
erschienen.]
EPSTEIN, A. H'iiS nncro. Die Familie Lurie von ihren Anfängen
bis auf die Gegenwart, nebst einer Abhandlung über Elia b.
Mose Loanz. Wien, Buchdruckerei „Industrie", 1901. 63 S. 8'.
[Die treffliche Sanmlung aller üitglieder der weitverzweigten Familie
Loria yerdanken wir einem Manne, der pich bisher znm ^rössten Teile
auf anderen Gebieten der jüdischen Literaturgeschichte vorzüglich be-
währt hat. Wir hätten nur weniges hinzuzufügen: Ahron Lurja aUs
Frankreich ist in Rga. Israel Bruna nr. 268 erwähnt. In Frankfurt
a. M. starb 7. Nissan 5461 Gabriel Lurja, sein Sohn st. 1. Adar 5488,
seine Frau Zerle st. 19. Ab 5416 (vgl. Horovitz, Fr. Grabschriften im
Register s. v. Lurja.) 8. 85: üeber Arnos Loria, geb. 1850 gest. 1888,
Tgl. Vessillo 81, 157. 8. 48: Gal Ed. nr. 60 bat die Grabschrift der
Chajje, Tochter des Jechiel b. Salomo Lurja aus Lublin. 8. 47 : Moses,
der Vater Elia Loanz, ist vermutlich 1618 in Frankfurt gestorben
(vgl. Löwenstein in Blätter f. G. u. L. II, 27 Anm. 18). Rühmlichst
sei das Register hervorgehoben, das die Benutzung des Buches wesentlich
erleichtert]
FRAENKEL, N., nwcHni T\\r\';\ nnpa. Ein Kriteriunoi der Vernunft
u. Glaubenserkenntniss. Drohobycz, 1901. 142 S. 8^ M. 2.—
GROSSBERG, M., o^D^n^n -^dd, Being a Treatise on Physics, Metaphysic,
the Essence of Pro'phecy, and Astrology, by Rabbi Abraham
ihn Ezra. Acconrjpanied by two letters from Don Isaac Abra-
banel to Rabbi Jachiel Varara of Pisa. Copied from Mss.
at the British-Museum and provided with notes. London, Selbst-
Verlag (54, Newark Street, Whitechapel), 1901. 64 S. 8«.
[Ohne den Sinn der Abraham Ihn Esra beigelegten Schrift (vergl.
Steinschneider, Hehr. Uebers. 448 f.) überall richtig zu verstehen, was
z. B. p. B«a Z. 6 sich zeigt, wo G. Q^ st Qtt^ liest und daran eine
unrichtige Bemerkung knflpft, bat der Heransg. doch einen ziemlich
correcten Text geboten, der weitem Forschungen zur Grundlage dienen
kann. IrrefUhreud ist die in den Fussnoten häufige Angabe n'iBa
D^otpn 1BD DB^3 . . p^anin, wofür es stets yaKin «nnt Sy mca heisaen
soll, worunter wohl der kurze Commontar von Netter zu verstehen ist.
Netter hat im 8. TL seiner Pentat-Ausgabe «inen grossen Teil des
^
» k
( f
^
— 89 —
AM /UAi/\J
o'Otrn '0 abgedruckt, was dem Heransgeber unbekannt geblieben mt
Der Inhalt auf den Titelblättern hätte genauer nach den sechs Ab-
schnitten des Buches gegeben werden sollen. - Die beiden Briefe
Abravanels an Jechiel Varam aus Pisa (Kanfmann's Abhandlungen m
R. d. fe. J. XXVI ff. sind mir hier nicht zugäng]ich\ die nach Ms.
Brit. Mus. Add. 27.129 veröffentlicht sind (p. i^ ro), haben einen
intereflHanten Inhalt. Das vorliegende Heft enthält femer, was nur
der hebr. Titel besagt, roSn »pcei nia^^m n^Sur (p. Toff.). von ver-
schiedenen Autoren und nach verschiedenen Mss. Wir finden hier
zunächst einige Respoupen von Hai, die aber bereits gedruckt sind;
femer Einiges, wie es scheint aus Ms. Oxf. 1101/2 (vergl. Buber.
Einl. zu Sita hye p. XLIII). ein Responsum von Nachmanides (nach
Ms. Brit. Mus Add. 27, 034) u. s. w. - J5- y.|
HAI.BERSTAM, CH., crn -i3in'ir, Responsen zu den 4 Teilen des
Schulchan Aruch. Barifeld, M. Blayer, IWI. 2, 13^ (1),
2, u. 130 m. 2^. M. 10. .
(Die erste Ausgabe des vorliegenden Werkes erschien Lember? l«<n.|
UALlMiRIN, M., o^ö3n tidd, Schutzschrift für die Kabbala, insbe-
sondere Tür das Buch roM mon. Jerusalem, Selbstverlag,-
lüOl. 25 Bl. 8^— ^ ^
[Vorliej^ende Brochüre bildet eine Polemik »regen Jakob Emden n.
Dav. Kohn, welche D*»3*n mon dem Natan aus Gaza znschreiben.l
HAUTMANN, M., üSiyS d^DTCD, Zahlenmystik {m^-Zü^:) in der
Mischna. Loraberg, 1901. 48 u. (3) Bl. 4«.
HELLER, J., vn.T nai, Drei ethische Abhandlungen. Jerusalem,
Druck V. B. Ffhmkin, 1902. 44 Bl. 8^ M. 1,25.
[Die erste Ausgabe erschien Wilna 1866).
HOROVITZ, M., \Ty -3:h. Die Inschriften der israelitischen Üe-
nioinde zu Frankfurt a. M. Frankfurt a. M., J. Kaufmann,
1901. 4 S. (Vorwort), LUI (Einleit.) u. 768 S. 8«^. 8 Mk.
[Das Werk, dessen Publication von gar vielen Seiten mit „Unpednld^
(Kaufmann-Gedenkbuch, S. 366) erwartet wurde,, lie^ nunmehr infoIg:e
der unermüdlichen, langiähriß:en tmd mühevollen Arbeit, de» durch
seine, die ältere Geschichte der Frankfurter Gemeinde, ihre Uabbiner,
Aerzte u. a. m. behandelnden Schriften verdienstvollen IIerafiJ»jrebprs
und seiner Mitarbeiter in einem stattlichen Bande, dessen Druckleg:unfl:
durch die vom Vorstande und Ausschüsse der dortigen israel. (lemeimlp
bewilligten Kosten ermöglicht worden, vor uns. Dem \ orworte, d.i!j
über die äussere Fonn der Grabsteine orientiert, reiht sich eme fmit
Abschnitte umfassende Einleitung an. Während im I. Capitel die Ge-
schichte des Grabsteins überhaupt dargestellt wird, enthält der ü. Ab-
schnitt die Geschichte des alten Gräberfeldes innerhalb der ehrwiinluren
Frankfurter Gemeinde. Die Bedeutun}: der auf einige Tausende sich
belaufenden Inschriften für die Statistik der Bevölkerung der ehemah-en
Judengasse jeher Mainstadt wird im III. Cnpitel behandelt wobei auch
das in dem alten Chewra Kadischa- (Beerdigungsvereins-) Buche er-
haltene Verzeichnis der auf jenem Totenacker Bestatteten \ erwendung
findet. Das IV. (S. XLll steht irrtümlich „VI.") Capitel bietet wert-
volle Bemerkungen über einige historisch erwähnenswerte lersonücn-
^
ftl
— 40 —
ke ten während im letzten Abschnitte als „Nachtrftee" 4 Inschriften
Ä 'ü T^- *^*f " ^^ Epitaphien, die dem Zeiträume von c 6
Jahrhunderten angehören, - sie datieren von 1272 ab bis Tn die
TT RQßf '•"".' ^'^ ^^- {'■^'^- - '^"'•J«" ™ vorliegenden Werke
^ j^r®^^."' chronologischer Ordnung, unter Hinzufüeunffder h«hr
und der aligemeinen Jahreszahl nebst^der Nummer ZrOrabsteSs
vorgeführt Ein überaus reiches, höchst schätzbares Materilf zur Ge-
schichte zahlreicher Frankfurter und auswärtiger Fammen unH ct
meinden wird durch diese steinernen Denkmä er verganeener Zei?e„'
erschlossen Der Wert des mit 2 Lichtdrucken (.Jer alte Friedhof
auch'eTn^'- iSr'^ rf v^/r^T^ '^ Tl <^-Än WerSf dt'
aufwe^f •Ärch^^d.?l7j^g '^^^r^ZT^CÄ MeTrlSl
gelieferten , Ergänzungen und Bemerkungen zu den Grabschr^ten"
(S 754-768) wesentlich erhöht. Im folgenden mögen nur einS be
nchtigende und ergänzende Notizen ihre Stelle finden: Nr 284-^*Sr..'
ist «Wetzlar, vgl. Nr. 327. (Löwensteins Bemerkung in seiner Tin
gehenden Besprechung unseres Werkes in s. „BlätterX iMM
«r^hf' • } \^'^"^; <^P1)' S- 66 hätte bereits der nI 284 1^:
f»r»LVT''*"J'''^?,'"^,..^'' •'ö'^« daher auch der im Reg S 743
letzte Zeile, sub „Wirschler" erwähnte Meir sab Wetzlar" ibi.I 7n
Sfi"pQ"''R- '."'•• .r ^'- *T- '"»■'» »' = Bischhein;: Während m Reg
5>. 699 „Bisheim" verzeichnet steht. — Nr 523- li,-,«,^ tjoiTk *"
Th^fcit k. '. "T, '^'»»■e« "'litt in die Mnuer to tiinieren
PHJji i^Dn |0B3 riß
Inno nS\ipn »'Hin
emendieren? — Nr qns n*?« ,it/ ' »m Grossherzgt. Hessen zu
Z Fr«n h1. n * u 'u ^'^ ,*• ^^^* verstorbene Rftchle war wohl
« iftfin f u^*"- ^''^a*'»'». dem nach Nr. 868 ein Kind Salraan
^1660 gestorben war und der laut Nr. 1000 a. 1671 e°ne Tochte;
^i ÄrKf f • Ä^'vgi.-=Äs
Se ¥^^f^^!^^^^Si^ tiiSie^nJn^S
wie die Vergleichung beider Grabinschriften ergibt. '
» »
• /
« f
-- 41
Nr. 1228. (Eine weitere Nr. fehlt!).
I n3tim nanrn htm o"b
I nonSo nanu nn^n pa
nrn 'n 0**37^ S^trani
.n^aian p^S o"on
Nr. 962. (Nr. 112n).
I nairn tv^it^ nrca n»
I pror nrK nS^mr nram
'^no I nama nnm |n ■tSor^a
♦"ipn 71 D"3V^ S*T2m
.n-'rrsn pT^ 3*3n
Die verschiedene JahreMn8s:abe, 429 bezw. 449, bemht auf einem
Fehler des Copisten. — Nr. 991. Statt Leser ^-rsnr' i^t *c*3nr =
Oppenheim zu lesen, vgl. Nr. 571. — Nr. 1046- {HC ist in jKce zn
corrigieren, vgl. die im Reg. S. 728 s. t. Pfann erwähnten Stellen. —
Nr. 1477. Für wnsBn^pp (im Reg. „Nekidstei^er"!) ist: -|3*r:r-»7y3 =
Neckar-Steinach (zu Hessen-Dannstadt gehörig) zn setzen. — Nr. I^n5.
:iiia3Kn wird S. 727 sub „Hoburg'* registriert, ein Ort dieses Namens
existiert jedoch nicht, wie Ritters Geogr. Lexikon ergibt. FiS ist dah^r
wohl an Hamburg, bezw. Homburg oder Harburg bei jener Bezeichnng
zu denken. — Nr. 2591. Des Simson (Samson) Oppenheim, Sohn des
Hildesheimer Rabb. Hirsch 0., wird auch im Hildesh. Memorbuche
gedacht, siehe den daselbst sub Nr. 201 verzeichneten Nachruf in
meinen „Bemerkungen u. Ergänzung, zu einigen im Kaufmann-Gedenk-
buche veröffentl. Abhandlungen histor. Inhalts", ZfHB. V. (19<>1),
S. 178. — Nr. 2663. Für das mit Fragezeichen versehene Dinn ipt
zu lesen "p^an {hn»^ o^rao). — Nr. 2688 : Ist nicht statt des aus
Prag stammenden Phöbus b. Möschel a^kti'^b" (S. 706 registr. snb
„Feiwan?") onnc zu setzen? Vgl. über diesen Namen Hock, mncrts
JK1B py> S. 282. — Nr. 2738: t^tjc dürfte in ymff zu emendieren
sein, vgl. Nr. 4858. — Viell. ist für /.p^Dica ?i3po'' zu lesen: 0 nrS/
„M. aus Busek" (= Gross-Busek in Oberhessen), der in Nr. 3533
genannt wird. — Nr. 3409: Sollte der in dieser Nr. genannte Herz
)»nonpi/ wie es im Reg. S. 742 letzte Zeile angegeben ist, H. „Wetter-
hahn" sein, solare in demselben ein Nachkomme des „Hierz zum
Wetterhan Judt von Frankfurth" zu erblicken, dem wir in einer von
Wolf, Die Juden unter Ferdinand II, im Jahrbuch für d. Gesch. der
Jud. u. des Judent. I. Bd., S. 267, Beilage VIII, veröffentl. Urkunde
dd. Wien, 27. Marti 1629, begegnen. — Nr. 3541: ^?p:irr;n72'' (im
Reg. S. 698: „Bergzanem"?) paHtrijra = (Pfalz) zu verbessern. —
Nr. 8671: Leser Leiter wird (in Verbindung mit Susel Kulp und
Moses Scheier) in dem Artikel der allgem. Zeitg. d. Jud. l«67,
S. 246 flf, „Eine Audienz bei Gelegenheit der Krönung Josef II. in
Frankfurt a. M." erwähnt. — Nr. 3842 : Ueber den „zu Wetzlar so-
wohl, als in den meisten Legenden Teutschlandes, bekannten Jnstiz-
mäkler, Nathan Aaron Wetzlar, einen Frankfurtischen Schutz jjiden"
vgl. Friedrich Wilhelm Fieyherm von Ullmenstein, Fürstl. Na8J»au-
Werlburgischen Regierungsraths, Geschichte und Topographische Be-
schreibung der Stadt Wetzlar, IL S. 750 ff. u. S. 774 ff., Wetzlar, 1806.
— Nr. 4087 : In der 3. Zeile ist zu lesen : r)iK-r3y^»n (Warendorf
i. Wstf), woselbst Michel Breslau als „Münsterscher Landrabbiner"
wohnte. Ausser der Tochter Gütelche w^ auch ein Sohn desselben,
David, eine Zeitlang in Frankfurt a. M. ansässig, wie aus Acten des
Archivs der Stadt Hildesheim, Abt. LXXXIV, Nr. 117 und Nr. 118
(„Die Klage der Frau des Münsterschen Landrabbiners Breslaner jregen
die Vorsteher der Jndenschaft wegen Verweigerung des Titels Rabbi-
nerin" und „Die Streitsache zwischen den Vorstehern d(»r Judenschaft
und David Michael Breslauer, Schutzjuden zu Frankfurt a. M.", 1772)
hervorgeht. David Breslauer richtete an Jacob Emden verschiedene
- 42 -
Anfragen, über welche RGA. ra»' rh>HV, n Nr 68f 72 I9iff ,..
vergl «. auch Wa.enaar, f^i> nnf^m! s! Ä WefteL vin mif /e"
sammelte Maten^U über R. Michel Breslau eoil demnächst vertffent-
hcht werden - Nr. 4297: Zu .«k (Reg. „Anche?") vgl. Hook aj 0.
nn Mitt71fr?nJ„? -i'^'^^^n" «» „= Jhalmässing ^der Talmessingen
yr^i-T V ''"'"^'. '''" "" ^^f^- 8- 740 8. V. „Tal(m?)es8ineen" be-
ml*^'„^H'*?*'-. "'/" ."*'«""'""'■ - Nr. 4357: Hirsch S^ Gabriel
Worms wird in dem Aactionscatalog (oneo m'30 hv no-B-i) von Gebr
Levisson, Amsterdam 1901, S. 96 s. „Handschriften". Nr 212reenanni
8 708 7 1 j k"" ^aufenselden ^egbs. Wiesbaden),' im Reg.
Nr.Yr89:^J«" ? • ;""k^ ^^C j^ J'^'^^-^! veridchnet. I
r
Nr. 4489 :_iH.,K,e- ist nicht, ^e;s:7347;gi;rriertrr^^^ ,:sTnTbach^ ,
«f Ä "t;!';^ oZ «^""l?™ .= Schn_denbach (in ^
Plfe ^,^t ^SSÄ ^32ir ver.S.;irer S^^^^^^^^^^^^^^
Jungbunzlau" z« identificieren. - Nr. 4761: M o»nS Ä ,^'
« fnnlf * » '\''''''" Y"'"'«» «'"" Ortsbezeichnung eiwa Salzuflen
^SiÄ^ Nr 4835. •'TJ" '•""" ^*^^-" »^ '°^' Im Reg. «teht •
Nr fifiia- «5*oJ; i» J-J?"T •"=" '"* = Franlrfurt a. Oder. -
«r. 6513. Statt -rtiOH durfte i^k =i= Asar. Kr Wetzlar zu loapn i.n,i
demgemäss das im Reg. befindliche ,,Aslad?"%u Spieren seTn-
SsSrechun?'n„?L"«^hfr^'''r T^''''' ^" «"«« Rahmen dieser
da's es zw;..kr«««vr"''' ''^'' R«8"'«'-» «« darauf hingewiesen,
aass es zweckmAssiger gewesen wäre, ein gesondertes Orts- und
Personenregister anzulegen. Auch hätte für manche Orlsnamen für
welche verschcdene Schreibarten in den Inscbr^en seh vorfinden
Ser S'Sen V«'- ''f ""''!" Schreibform registriert werden sölS;
üer die übrigen Varianten unterzuordnen waren. Dadurch wäre ver-
rSscZÄn'tlf "''''''^" "".*"« verschiedenen "Bezeilhnungen
an verschiedenen Stellen zu vermerken. So werden z B von einanHpr
ge rennt, aufgeführt: „Hildesum" und „Hilesum" beide N^en-
Hildesheim Göttingen und Gautingen, Boppard und Popart E^seuüd
L r [;S'*,pnannte Jacob Glogau ist mit dem in Nr. 2584 erwähnten
^en isch), Magence und Menz = Mainz, Waburg und wLrbürtr
zT etr/aS'r?27"- ""'T"o"- '■ 'S- . ^"^ "HamLl" ist SS-
Fürth " f»r n?- l '• ,7« «"^-i.'^PP*'"''*'''»-''«»'»«'" steht, für „Fürd"
iLf ■ 'J ..Bumburg" (S. 708 sub „Gans") „Bamberg" PfeVsches
Wilner-V l^f^h "'T""^ 1? Rheingönheiiii "zu corfigieren? statt
(Nr 703 „ni Nr fiOSl^'TH^'""'^ •™ R««- »^«h^»'^*^«''- ^- «' 1«"'«
vl'.l t i. ^^^^' JuHe. geb. Oppenheim (Nr. 991) u. a m
£^he' (Sr 484? «""fw^rhr ^^^i K''^' '«> Hildesh. MemoT:
al er starb fXt If » ^''*£"".''- .^"•' ^- ^ «^''l)' ^er im Jünglings-
alter staib, m Frankfurt a. M. bestattet wurde. Von Druckfehlem
verzeichne ich folgende: S. 362, Nr. 8280 1. statt ö"w7b,^^^^^^^
So S',"« '" T,** ^'C '^^' ^^^'^«'"- - S- 452. nT.' 8-89; Statt
Nr 389. Nr 7^00^'"" ^"^^ °""°- ^^ ''6»- Z- 1"- v. ob. I. statt
927" Lf Rnf.? r ,^;,'^^' ^" °- ^^^ '*' «''■»" Nr. 627 zu lesen:
"Nr 2203" ^S 7«^^' '^v'' ^J^^^^'"^' " ^^ «^^ '• f"«" Nr. 2204:
Nr 4131 in JTr i^lf' "' ^k ^"^'^ '' ^?'P^ "**" "='P^- " S- 767 ist
l ?r ^r. ^ISS zu verbessern. De S. 744 sub Wehl"? an-
gegebene Nr. 2763 ist falsch. Schliesslich sei bemerkt, di^ss allen, Z
y *
1
♦• i *
— 43 —
•
bei der Heraasgabe des schätzbaren Werkes miteewirkt, anfricbtieer
Dank für die Erschliessnnj? dieses höchst wichtigen Quellenmatprials
für die historische Forschung gebührt. Mögen anrh andere Gemeinden
Deutschlands, nicht nur die Grossgemeinden, das Heif»piel des Frank-
furter GemeindeTorstandes nachahmen, die Forscher durch 8achgem/i*<»e
Publicationen der auf ihren Friedhöfen befindh'chen Älteren flpitaphien
erfreuen! Vivant sequentes! — Dr. Lewinsky.]
HOROWITZ, S. J., ohp nDiSnn, 17 Predigten, nebst Einleitung
V. A Oettinger zur Geschichte der Familien Horowit/, Babad,
Reichenberg etc. Lemberg, 1901. 52 a. 4 Bl 2^ M. 2,50.
JECfllEL b. Hirsch, ^irrr min, Kabbalistische Aaslegnngen znm
Pentatoach, T. I. Genesis, Jerosalem, 1002. 8 S. u. 108 (2)
Hl. 4^ M. 8,50.
C[n der Einleitung sind aus des Verf/s nachgelassenen Schriften
b. Auslegungen zu Genesis unter d. Titel: Sirn* nan abgedruckt.)
KOHN, L., njrS dt», 550 Sterbetage der im oncTO rsp erwähnten
Rabbiner und Gelehrten nebst Verzcichniss der in demselben
Buche vorkommenden Abbreviaturen. Boltnschani, Selbstver-
lag, 1901. 43 8., 8«.
[Ebenso unzuyerlässig wie des Verf's oncio nap.]
KRRINER, E , proi nrn?, Ergänzungen zu seinem Buche pr2i 313.
Druck V. S. Zuckermann, 1901. (1) 45 Bl. 8«. M. 2.—
rVgl. ZfHB. V, 36.J
LEWIT, A., nWJfn Sp, lieber den Zionismus, sein Wesen u seine
Geschichte. Warschau, Druck v. B. Tursch, 1899. 45 S. 8^.
ONDERWYZER, A. S., cnSpaiH 'rm ^'n »^ et mn nrein rvnn
Nederlandscho Vertaling van den Pentateuch. benevens eene
NederlandSche ^Verklärende vertaling van Rashie's Fentateuch-
Commentaar. V (Schluss) Teil. Amsterdam, van Creveld & Co.,
1901. 1 Bl, 406 u. X S. 8^
RATNER, B., tthtm frt rarw, Varianten u. Ergänzun$:en zu dem
Texte des Jerusalemitischen Talmuds nach alten Quollen und
handschriftlichen Fragmenten, mit kritischen Noten und Er-
läuterungen versehen. Tractat Borachothi Wilna, Selbstver-
lag, 1901. VI u. 217 S. 8^ M. 6,50.
[SCHLESINGER, A. J.,) oSiy n^-o. Theologische Studien. 2. ver-
besserte Ausgabe, nebst Anmerkungen v. des Verf. Schwiegersohn
Mos. Mord. Chaikin. Jerusalem 1902. 22 S. u. -»9 Bl. 8®.
[lieber d. 1. Aufl. vergl. ZfHB. III, 6. Die Abbreriatnr des
Titels: y"S/ heisst nar a^
[TOSEFTA] HPcnPfi, zum Tractat Chullin, .neu geordnet und mit
einem Coramontar, ,tik p^sn^ versehen von Ä, Schwär g, Frank-
furt a. M., J Kaufmann, 1901. 82 S. M. 2,50.
[Die Schwarz^sche Tosifta entspricht allen Anforderongen, die man
an eine Edition zu stellen berechtigt ist. Sie venüth Sprachkenntniss.
Belesenheit in beiden Talmnden, namentlich aber Vertrautheit mit der
1
852
863
v/5ö-
1907. M21, — « i t e r a r i f d) e g 3 c u t r a 1 1) 1 a 1 1. — ß. 3uri. —
854
^3*), loortn
nb* unb Sern*
)riftfte(lenjd)cn
^^Jrior iii Ron»
big ju feinem
c Stellung im
iterotur präjig
per. 3. 3a^rfl.
^f!)noben u. bet
.ant. ©laubcn^'
it Jctbinanb^ I
.^fl. D.ffi. ®u6'
eiten über eure
„bleibenbe öc»
u. bic 5Diiffion.
jionvJIctrcrinneii
oudj^r. ö.Cut-
Si Jranfe.
., 2)ie Swndf»
3ur praftifd^cn
'»linalfonferenj.
-ac^tungen jum
5löftlin u. qj.
J<eicl)arb.
'fr«t(iebung ber
i^Iuct in feiner
i *ilbenbmabld'
— %^. i>er*
er. 40.3ajrg.
feit. — JBilt.
iiofrat. X^^ti»
Ib. — 6(^^ön»
ulgen, 9{euc
vjclifd^'f^Aifl^'"
iüJarburg.
(Glaubend ■.
4}tc bcrfelbei.
'Gilbert 6ocii*
<x :)teifelffture
ienen«3fi^ung.
, lebig. t>. V.
Evangelien fi
laubcn an bü
'mbli, 2BaI
. lernen? —
irrer, (gorlfj
L\renj ? ne^f
afoi)'d;ung. 9L
r ordre 4««
K Tome IV
l'aris, 1906l
!i Queue»
) Seit«
iierorbeai
,) ■
%•
(1895), 5Rr. 2, ©p. 46 b. St. angejelot tDOvben. 2Sir
^obcn bomnlg ben Sunjd) geäu^evt, baft e^ bem c|ete()rten
^r^gbr. Dergönnt fein möge, baö auf öicr ftavte ^oUübänbe
bcrecfinete 3Berf aud) jn ßnbe füfjren 5U fbiuicn. J)iefcr
SBunfc^ ift ju unferer fiieube nunmeljr nucf; in örfüHnng
geßangen: im 3af)ve 1897 folgte 93anb II mit ben lU!uiibcn
bcv 3at)re 1201 — 12G0, im 3nt)ve 1899 Sanb Hl mit ben
Urfunben ber 3a()re 1201—1300 unb im Saljie 1901
Sanb IV, erfte ^ätfte, mit ben Uvhmbcn ber ^afjie 1301
m 1310, im gongen auf 27 IG Süliofeiten 4903 llitunben^
nummern, üon tuelc^en 2427 in extenHo, bie übrigen 2470
in SJcgeftenform ebiert finb. 3)ie brei letztgenannten i^iänbe
inb im A^. 3nl)rg. (1897), 9Jr. 49, ©p. 1591; öl. 3a()rg.
1900), yix. 9, Sp. 387 unb 52. 3al;rg. (1901), ^Jh'. 31,
6p. 1252 b. öl. bejproc^en tuorben. 3)Ht bcv imnmeljr
ouc^ erfcfiienenen jmeiten .f^älfte üon 93anb IV ift bn^ gan^c
grolavtig angelegte SJerf 5nm 9(bfd}(n6 gebrad;t. 3)iefer
lefete Seit enthält üon ©. 309—359 Additlona, Notes et
Correctures, barunter 53 meitere Urfunben iu extenso,
fobann Don ©. 361-696 bie Table genenile, tooriu ade
in ber ©inleituitg unb in ben Urfunben üovfommeuben
$er[onen^ unb Drt^namen ^nJammengefteHt, unb ebenfaü^
bei ben 5Wamcn ber Serfaffer ber im SJBerfe angefüf)rten
Sucher bie 3:ite( biefer 93üd)er uer^eid^net finb, fo \iCi^ biefe
Table ba^ ^erjonen*, Drt^^ unb bib(iograp{)ifc^e 9Jegifler
in einem tiereinigt entl)ält. SBie genau 3)elaüi(le le Dioulf
bei 9(u!garbeitung be^felben t)erfa()ren unb tuie umfafjenb
bie bon i^m befolgte 3Kett)obe angemenbet tDorben ift, bofür
nur ein Seifpiel : nad^bem er in befonberen S(bfäj)eu bie
ben 5ßomen „^eter" fü^renben, im 2öerf genannten SlJfänner,
Bamlid^ bie klebte, ©r^bifdiöfe, ©r^biafone, ©r^priefter,
ftorbinäte, öifdjöfe, gürften 2c. ber 9kit)e nad) aufgcfütjrt
^Qt, tjermeift er nod) onf 665 im Segifter anbenoärti^ ge^
■anute alpfjabetifd^ georbnete S3einamcn üon ^erfonen, bie
im SBerte jugleid; ben Vornamen „^eter" tragen. S)iefe
3ö^t betoeift aud^ 5"^ ®enüge, toeld; eine SS^engc Sianien
tB biefer Table g^nörale nntergebrad;t finb. (Sä mac^t fid^
^^^, and) im üorliegenben ©dilnfeteil, ber üiel 9}hi(}e unb ^ilrbcit
l^vj;; nforbcrt ^at, wie im ganzen SBerfe, bie befannte ®rnub==
l^i fid^feit beä SSerf.3 geltenb, bie feinem SSennfeer entgeljen
[ i? »irb. 3wbem ift eä gar feine Srage, ba6 biefeä gan^e
fSer! an erfter ©teile aöer biä je^t über bie goljanuiter*
\ irlunben erjc^ienenen ©ammlungen fte'^t, fotneit fie bie ^ni
lom ^cijxt 1100—1310 betreffen, unb jebem goridjcr ber
•«jc^ic^te bieje^ Drbeuy ein unjc^ä^barey Hilfsmittel jur
- Uftcid^erung feiner Jtenntniffe fein tüirb. ^en prattifdjeu
* froei» l)ierfür l)at ber ^r^gbr. in bem üor brei SöI}^^!^
nJ4)ieneuen S3ud)e Les hospitaliers en tcrre Salute ot a
Cfcjpre (1100—1310) (ügl. 55. 3at;rg. [1904], 9Jr. 35,
;6|). 1159 b. öl.) felbft erbracht, loorin er bie ®ejd)idjte
te 3o^«nniterorben§ ber jn^ei erften S^^rfiunbevte jeineä
UcPe^cn^ auf ®runb obigen QueflentDerfc» unb bej^ barin
Itbotenen umfangreichen, bi^tjer meift unbefannten S)?ateriolä
IM ritt ncue^ iJic^t geftellt unb ber äöiffenfdjaft ebenfaüä
, eien guten 3)ienft ermiejen t)at. II. llr.
tu%, «Uranber, ©tommbuti^ ber gronffurtcr -Snben. ©cfducDt«
M< IKnieilun^en über bic Svantfurter jübifcbcu gamilien Don li^49
lil 1849, nfbft einem ^Jlan ber Jubengaffe. Stanffurt a. m , 19(>7.
6L«car. (XII, 481 6. ßey. 8.) 5Vait. .// 18; auf ^^ütten^avct
Jt 40, auf 3apanpavier M 80.
%\t%, ber fic^ burc^ baS „Stanffurtcr öürgcrbndj" um
Kr gamiliengefdjidjte grantfurtä Serbienfte ertuorben J)at,
kft tl^ (hgebni^ einer jetinjät^rigen niül)eoonen ^^(vbeit aU
Jottiejung jeine» Sürgerbndjeö eine ©tnbie über 025 jübifdje
Sanli^n au« ben Sauren 1349-1849 üor. Gö gct)ürt
es Utax für einen be^ ^ebräifd^en nnfnubigen ba^u, ein
folc^e^ SBerf ,^u unternehmen, beffen Duellen borf; über
tuiegenb tjebräijd; gefi^rieben finb. S). mar ge^iuungcmi©. XI)
fic^ an einige :i3aien 5U menben, bie iljui geiuifi nad; beft*ui
jfi)nnen 9(uöfunft erteilt l)aben, unb <x\\^ ©djvifton anberer,
5. S3. C^orobit, „Svauffnrter SJabbinen" ä3b.l— 4, 1882—85
unb ^orobiö „!^snbifdje Slerjte in S^rantfnrt" 1H86, f'ir
ilju ^^Inö^üge gemad)t \)aht\\. 9hir |o ift eS ^n evtdiren,
baß in ber IMteralnrangabe (©. XII) biefe Sdjviften fefjlen,
trü^bem bie beiben "J^lbfdjnitte „granffurter ^labbinen, ®e^
Icljrte unb iljre Üel)if)änfer" ©. 385 — 391 unb „J^ranffurter
Subencir^te" @. 393 — 395 lebiglid) ein StnS^ng auy ^oro-
bib' ©d)riften unb nur an3 biefcii, tüie fid; leidet feftftellen
täfjt, finb. 2l3o bie J^rantfnrter 9kbbinen (jie reidjen nur
biiä 1805) onflji)ven, (jat %.^ ©euulljrvniann ilju fogleid) mit
leinen 9(ngaben iivegefn^j^^ bcnn einen Dberrabiner ik^
1785— 184() (ügl. S. 390) l;at e^ in Sranffnrt nidjt ge*
geben. Studj bie S3emerfung ©. 391 „bie iHnregung 5U
einer auöfüljrtidjen S^avftellnng biefer iübifdjcn .^nKljfdjule"
burd^ bie äufanimenfteHnng geben ju iDollen, (lifjt nur baraui
fdjlicfien, baß 5). bie „gvnntfurtcr 9{abbinen" garnidjt ge^
lefen Ijot, bie fid(j bod; in gleid^er SlBeife mit ber cSilan^ unb
il)ren 3?abbinen befdjciftigcn. ©!§ tuirb bem 9iefercnten nidjt
jugemutet ioerben, bie eingaben über bie (^3efcljid)te ader
gamilien ^n prüfen. SBenn J). jebod) in ber (Sinleitnng
(S. XI) l)evüort)ebt, baft bie fienntni^ ber Ramilie ü.
3iot(jfdjilb nid}t über ben Segrnnber beö S[öe(t(}anje!^ 9J^aier
9lnijcl)el 9Jotl)fd)ilb tjinaui^gegangeu ift, fo Ijättc \\)\\\ fd^ou
ber ©efud) ber granffurter @tabtbibliotl;ef einen ©tamm-
bäum au^ bem '^c([)xt 1828 liefern tonnen, ber bij^ jnm
SSater be^ 9J^ai)er ^ilmfdjel 9{. reidjt unb I). üor mandjen
ungenauen eingaben über bie t?^i»ilie 9i. beiüal)rt Ijätte.
3)afi bie äderen 3^^*ig*i ber Familie 3t. falj'dj angegeben
finb, ift miebevnm nur auf bie Untenntnii^ ber t)ebräijd;en
QucHeu jurüd^ufüljren. 83ei biefem Wangel, Me Ijebräifd}
ge[d;riebenen 9J^emorbüc^er, 53eerbigungx^bnd)er unb bor allem
Ö5rabinfd)riften felbft eingejetjen ^n l)aben, nimmt fic^ bie
©. X enttjaltene ikmerfnng „nur fdjabe, \)a\!i ber ®ebrand)
bieJe^J 5Berfe^ (näm(. ber üon ^)oroüi() ()erauygei]ebencn
©rabinfd;riften) bnrd) bie ^aljlreidjen ^eje^ unb 3^rucf[e()ler
fo ftar! beeinträd)tigt mivb" minbefteny fonberbar au^. "J^lber
3). l}at ber 6kfd)id)te ber 625 gamilien audj einige allge^
meine itapitel beigefügt, fo „öornameu berauben" 3. 1—9,
„®ie ©tämme ber ^uben^' S. 9—10 u. a. m. Sl^oHten
\v\x i)on biefen iTapiteln auf ba» gaii.^e !i^udj fdjtiefjen, bann
tüäre bie ^(rbcit botlfommen ab^yileljuen. 2i)er S. 2 „^J^änu-
lidje Vornamen" fdjreibt ^ciniel :^- (Mebaljalju; Sfi^i. 3^!«^
ia^, Seffe, Sefu^^, 3i|d)e = ^efadjialju, ^^sefadjie; ^J^eldjullam
= ©amuel unb Jeomim, 2^umim für einen männlidjen ^or--
nomen I)ält, fann für feine fdjtoerer ju prüfenben IHngaben
fauni äJertraucn erioecfen. ^m ^(bfd^nitt „©tämme ber
gilben" (©. 9) lieft man golgcnbe;^: SlMe bie tioljen, fo
iüoljuten aud) bie ücüiten ali^ '^]>riefterbiener gern in \>t\\
für bie ffnltuybeamten beftimmteu ober bei ber ©nnagoge
liegenben Käufer jum falten 33ab, Kab, .Sireb» unb Sperber
5u|animen unb luibmeten fid) mit äJorliebe ben ber Jlird;e
unb 3\>ül)lfal)rt ibrer ©lanben^genoffen bienenben 33erufö*
arten alg 'Dorfanger, $8ovbeter, ©dinltleppcr, l'eljrer, (^e^
nieinbebiencr unb ^(er^te." So eturn^ mnf3 man lefen, um
ey glaubljaft ^u fiuben, erflärlidj luirb ey babnrd) and) nidjt.
^Jhin iuäl)ne aber teiiier, bafe bie Ijerüorge^obenen SDiängel
iu ben allgemeinen iUbfdjuitten für bieSeftlegung bee ©tanini^
baumey ber einzelnen gainilien belanglos finb. ^. ent*
midelt nämlid^ ©. X au^ ben 'Vornamen unb ben ^länferu
^mei ©cfidjt^puntte für feine gan^e ^-^Irbeitvuietli.be. \\\vS
üerge^t bie Üuft, bie "illngaben ber anberen allgemeinen Vlb-
fd)nitte bem Sefer borjufüljren. ©r möge nadj ben gegebenen
«55
- 1907. Jß 27. - S 1 1 e t a r i f (^ e 3 8 e u 1 1 aU l a 1 1. - 6. 3uli. -
856
entfpric^t, bie et an baä'idbe ftettt.
gatf, 1907. aotfaJfadjf. (Vil, .102 e. (5tr. 8.) .// (i; acl.. /"7
SRef. löü^te »oeiiig ©egeiiftaiibe, bie bantbaxn für bcu
2^utot luareii atä bie ©efi^idjte bet 3)cutMen iu bei ghibt
SRont bereu iücjuc^ feit beu Jaoen ^nliiiä ßofar^, bereu »efiu
feit bell erfürsjJüfeu ©türmeu mmdß, beu fieQreidjeu LÜeii^
)eri(t)g uiiiatiliger a5eriunueu 6cf)iicu itrnr, bereu ©efiliiditc
»Die bie feiucr jiueiten Stabt ouf bcr luciteu Lhbe mit beiu
beutfcfjeii mnmi üerfnüpft ift, feit unfere ^errfcfjer fie ;ur
tbeetteu .&aiivtflrtbt, jur ©ieGeUefleube ober bie aUorte luäl^dcu •
Koruii Caput iiiumli regit orbis früUii rotuudi iiub -Auica
Koraa; ja feit bem Sluäfloiiö bec antifeu S«ert ift dlonii
^Htiüictlunfl nidjt p oerftcrjeii, luenu man bie öiniuirfiiiineu
m 3)eutfrfjtum^ nic^t feuut. ^Jloai fjat fein Jfiema unter
beiuunberii^loerler S)ur(fjbriugung beä erfcfjiJtjfeub Iicran.
geaogeneu SUiateriatä fo grüublid; ju befjouberu, ober audi
fo lutereffant ju geflalteu getoußt, bafi mau fiefit, er tyar
ber gegebene Warnt, ba^ öudj au fdjreibeu. ,fiot er bocfi
bog ©tubium beutfd^en Sebenä am 3:i6erftranbe m feiner
Üebenjäaufgobe gemoi^t! So« SBerf ift bem S)eutfdien
Slunftteroerein ju 9Jom gewibmet, „alä bem $ort bei? 3)eutfd)»
tumg in ber elüigen ©tobt", unb bcfc^öftigt fic^ oielfodj
(flruublic^er aU Dtto $arnocf iu feiner 5eftfc|rift) mit biefer
«orperfdjnft unb i^reu nidjt immer Ijeitereu i'ofen, bie üon
je^er '« ^""«'^ .'" J*"'«' ^i« »^ Seigt, luftig louc^erubeu
teutontfc^en «ßartetfud^t unb eigenbröbetei ipuractten 9(uf
m.i teitioeife f;erbe »eurteifnug üoit (Sreigniffen unferer
3-oge einjugetjeu ift ^ier nid;t ber Ort; boc^ ganj aüae-.
mein gefprodjen, weig id) nic^t, mä mid^ mefir erfreut bie
eEoHe einaelforfc^uug, bie |}erftöruug öou «egeuben 'uiib
©c^offuug fefter ©ruublogen, ober aber bie fieriterfrifcfieiib
t)erfünfi^e 9(rt au fe^en, bie tpeiten J?reifen f(^oii auä feinem
„atüunfc^en ©fiaaeiibuc^" befannt ift. 2öaä fott idi au§
beut überreichen ^n^alt, ber ouf 350 ©eiten Jeft unb nodi
mel)r iit ben borouf fotgenben «nmerfungen nnb beut yfouieu'
repifter fijrmltc^ aufommengebröugt ift, a\ä goiu befonberö
Wichtig öeröort;eben? gBincfefmonn ? ©oetfje? 5Die Srou-
aofenaeit? 3)ie dioüe, bie Söuig «ubluig I in 9{üm fuiette
ober Söuufeii, ber 3Jitter oon ?(ucona traurigen «ugebeii ten« '-^
5)0« gefeHige Seben ber SDeutfc^en üergaugeiier $:ane bie
ftnbenttfc^ übermütigen gefte beä 5üereiuä öom 35oute Moüe
ober bte ^jfjontaftifc^ oufgepufeten in beu gerüaragrotten ?
2)te ^eit üoH 3Jeumont, ©regoroütu«, ffcubett? 3)aä ludren
befounte unb borf; uidjt genügeub befonute (Spifobcn 3{eiu
ber gouptiuert beruht in ber fortroufenben (Sutmirffuno in
• l^ f m"A^'' ''" 'f^^^'^' '" ^" «ebingttjeit unb Süirfniig
jebe§ ©efc^efjeng; biefeg große ©efomtbitb fonute nur ein
Renner ber einael^eiten tuie 5«. geben, m in bie einaetneii
^forrarc^ibe fjot er feine ardjit)otifd;e ?(rbeit erftrerft nm
bie tüertüotte ©ic^erf^eit oKer 35nten au geminueii, unb üon
bem Umfang be§ benu^ten ©toffel geben bie elf engoebrudteii
Seiten beä Queaeuöeraeic^niffel einen Söegriff. Sn bie
SJantenüberfic^t (©. 399-462) ^ot 9i. oHe« ftotiftifd;e
SRoteriot, ouc^ boä im Üoufe ber Sarfteßung nitfjt Uer=
»öenbete, hineingearbeitet, loobnr^ biefe^J 9?egifter ein reicfi-
fiattige« Drieutierungämitter geiporbcn ift. ä)fbge boä S8ud)
rec^t große SBerbreitung bei atten greunben beä 3)eutfditumg
finben unb it)m aa^treid^e neue »uerben. Fedor Schneider.
»runf)u6er fflol-ctt, Dos mobctne 3cituiiBSmefcu (Sofleni ^ct
3<itunfl«lef,iel. ecivjig, 1907. (ä)ofd,en. (109 3 Äi.8.) m JüOsl
6ammliinä Oöfc^cn. 9h. 320. ' '" '*"'°"'
5)ie üorriegenbe, öon einem proftifc^en 3ournariften ber-
foßte fleme ©c^rtft beatoedt, weitere treife mit bem mo--
berneii,3eitungglüefen iinb bem ©Dfteui ber öeitungllebre
tii oagemeinoerflönblid^er SDarftettung betaniit au mnieti
9?od) einer fiiraen, uu3 über ben f)entigen ©lanb unb bie
9JJetf)obe ber ßeituiig-febre orientierenben öinteitung be.
Ijaiibelt bcr 5«erf. auiuidjft bie beiben Sattoren beä .3eit«iia|.
luefeui*, nmiilidj bie Scituug (refp. Beitfctjrift) unb bie Sour«
nalifteu. äBir erfofjicn l;icr einerfeit^ uöOereS über bie
eiuaernen allgemeiueit unb fpeaiencn «egriffämerfmafe bet
^K'itnng (a. ib. fürtgifeOtc (5rfdjeiiiuug^>oeije, Ceffeiitticifeif
be^ arfd;eincng, jeitGeinäfjer Sufjatt, «ietfeitigfeit be^ 3«.
fjoftä, 9((l(gemeinf)eit be^ Sntereffeg), bie (frfc^eimmgäfotm
niib bie Sedjitit bc^ jU'itung^ioefeii^, oiibererfeitiS über bie
©nbiefte be^sfelOen (i^crteger, 9(cbafleur), über bie oerfrfiie.
beueitj)(rtcn ber Jütigtcit («ebatteur, ÜJätorbeiter), bie
«orbitbung bcr Siebottcurc, bie Gigeuort beg »eriifeS imb
bie foaiote Stcanng berfctbcn. 3)er aiocite Jeit bcteucfttel
bann bai äeitung^iucfen im öertjöttiiig jur «ufieuiueif
te^'^L'^lm .^"^ «"f^^ffi^ ber i^reffe aur J-hittur (a. Sb!
offeiitlidje a«einung, JÖKbniig) unb jum ©tnnt anlaugt. Sie
©d;Iu6betrad;tungen bcr empfcfiteui^merten Ueberfidjt geben
tura ouf bie !öebeutnng unb beu SfÜert ber ipreffe ein.
«njtifler f. fct;n)ci5crifd;c (yo|(()id)te. 38. Oaljnj. i)lr. 2. söctn SBpfi
auf Km Mull,. - Dt. .& . vpclcr, UcK-t yanlWivUi,|t - ¥
«Stern, 9U4,ttaa ju kein «ititol ,;ü(aijini.'ütic|\" in üiv. 1, IIW?'
3uiu1, 1491. _9( .Diu,), Holtet K-n '^Inuuufd) Kr Öu,|(cr, 1375
^ m ^r '^^,h ^"'''"f't'''" fdweij. .yiili.vira 1901 u. l'JOö. - S
$ effeHroiib. 3citfd;tift für t^llfdic ®efdnd)tc unb l'itcr^uTTiM.
'4t. ^pcibclbad,. 21. 3al,r,,., Hx. 12. itaffcl, ed;ccl.
^. <^^"^^^: 'i-"^ ' ^~ ' ^"1 d; , «loflct aüeijjcnilcin. - d. Röllnet,
3).e 5tut)ia6t>)au..ft^-auiiä tc>S llünfllcrtninDci ■yc|Kn.i'(a|T->u.- Suaciic;
ennncrunflcn M iyabtitanten JUul .fpcintid; •Jlniult in Äaifd SDIit
1ÜU(.. ilauipnami. (314 u. 118 8. 0)r. 8.) ./l2 ^ ' ''' ■"^"
®ad)lid;ci auiS tcm ialiiiub. — 3. cSJoUbut Die 0)1^,1 ,n Z
aüc,liut*anUu,K.* Oci tcv =«ofel,u,u,^turd, M.^tu'i Äc^ „ *
K-n ISynantcn. ('.'luiS K-m .volnäi|d;en iiKntra.jcn vun S. i)a .
ounf, StaOa..- m. Silbciborfl, (im t)ar.M-*t filid)cä bcbtäif*
matl,omati|d;ci iüctf M MoitcdMiOumtinu (15. S 2-1'
^ f >?« !"f^ «'»'... ^S'w^'f" ""/'■ SoKVl) K-n 2imon iUna alo (frcci
nib^ cincv 'Kcroircntlutuuä iciucj Hommcntaiü sum 'iJud;.- Ut Dlicbt t
- !\. üctlinct, 3um !üticin)cd;K( jiuifdu'n U^iidAUl unl. Huii/. -
bifdK (Sc|d,id?t.M'ot|d;nn,j unk cini.je i^tcv loidjtiuflcn aUfulKUc. -
n» "'J'' .^^'■'".'.!*'^. '^'»>'^''"*':niiujeii in v»liiilM'c ©liciti. - 31
mat(üi, 3ut iuki|d)cii (ibtunobsjic. — ,p. .&auäko,ff «onm
_. .•'n~'\ Vs ex bss-'-ai
*""'»"?.!^l»'"f* f"t <5>e|d;id,tc n. i!«i|Ten|d>aft K-^ ^»icntn^^^xH.
a.iiiwni'' !!""'"-' ^,^f.C«ll'''"'"'^'»l^ili'nainkcitannait.
(tfottf.) ^. .jictouiD, Dct Sifre suttu nac^ kein Jalkit unb
ankeren Duellen. (,>rtf.) - t^ 5 in t, liebet kaj a.ujcblidabd!
li D,f ,ur:?uT '=^^ ''■^^'''*l*"''• - W.üarul, iUiemulKm ben
,Wf i^'tf '"^'*/; f"» «^"nnteutar ju Jeremia u. (ijcd;icl.
!«'■' ~4. ^'•- ^'«";'"*'f'). <A-"i «3eitiatj jur Ü).ici;id,tc bet Suben
n !öraun|d)wcisi ival^tcnb ke^ 15. u. lö. Sabtfe. - iüt et in.
fd;neibet, !ü(al(,ematif bei ben 3ntcn (1551 bi« 1840. (jrottf)
- 2}. 51 p 1 0 lu i p c t , 3u Immal) loa.- V. t ö ip e n ft e i n Stamm
bäum ber gainilie (Seikern. »iii>», >»iamm
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137
I
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I
♦
IlONET-MAUHY, G., L'iblamisnio ot lo christianismo en Afriquo.
Paris, ilachotto ot Cie., 1900. VI, 229 S. 8^ 1 Karto.
[Der 1. Teil, pp. 1 32, bespricht die Juden Iq Afrika, ihre filtere
Gescliichto un<l ihre jetzige Lage. Objektiv und wohlwollend, aher
ühorlliiclilicii. Vf. ist Protestant.) Liber.
DKOCKIlLMANN, C, Gruudriss der voigleiclionden Grammatik dor
semitischen Sprachen. J. Bd. Laut und i^ornienlohro. 1. 2.
Hcrlin, Koulher & Reicliard, 19U7. 210 S. 8^
BRUSTON, U., Los plus anciens prophetes. Etüde critique. (Abdiah;
Jocl, Zakario IX— XI; Arnos; llosöe.) Paris, Fischbacher,
1907. 48 S. 8^
— — Jj'hisfoiro sacordotalo et lo üoutöronomo priraitif. Paris,
LMschbachor, 1906. 40 S. 8 ^
CAUUS, P., Tho story of Samson and its placo in the religions
dovelopiiient of mankind. London, K. Paul, 1907. 4 s. 6 d.
CLAY, A. T., Light on tho üld Testament from PaLel. Philadelpliia,
8unday Öchool Times Co., 1907. IG, 437 S. 8''. Doli. 2.
CÜIUjENZ P., Prcdif^ten, geh. in der Synagoge zu Bielefeld. Neue
Folf^^o. Prankf. a. M , J. KauIFmann, 1907. Vll, 1 12 S. 8 '. iM. 3.
CüMN, l].y Snchut mich, so lobet ihrl Moderne iSchrifterklärungen
und Andachten Charloltonburg, Virgil-Vcrlag, 1907. 112S.
8^ Mk. 1,50.
COUARf), Jj., Die religiösen und sittlichen Anschauungen dor ali-
testamentlichen Apokryphen und Pseudocpi^niplujn. (jiitersloli,
C. Pertelsmann, 1907. Vlll, 248 S. 8^'. Mk. 4.
iJlliTZ, A., Stammbuch der Frankfurter Juden.
(Titel v«^'l. oben S. 48. •) Ein in grosscMu Stile angeleimtes, f^liinzeiul
durchgefiihite.s und reich aua^eHtattetes Tiachtwerk, die Frurlit zehn-
jaliri|^a*r nullie\ollen Studien, liei^t vor uns. Naili einer aiisfiihiücben
lM*nh;itun[r, worin der Verf. die KntbtelnniL:.s^'escliielite öeines Hueliea
örliildert, behandelt er in den fol«;eiulen Teilen die Vor- und Fainilien-
naincn untl die Sliiniuie der Juden. Hierauf fol^^t ein au^^füh^liche3
alidiabfcti.srhes Verzeichnis von G2B jüdischen Familien mit genealo-
gischen Nuchwoisen, ihrer Allerafulge und IlerkuFift. Die weitiT fol-
genden 'i'eile hehandehi die Frankfurter Juden in dei- hVenide, die
iMankfurtcr Rabbiner, Gelehrten inid ihre Lehrliiiuser, die .ludeniirzte,
die Frankfurter Juden iu llofdiensten, die Standeserhebun^^en der
Frankfurter .Juden, die Steuern und Abgaben, die gr(>ssereu Juden-
vernu»;/en, die Stiftungen, Vereine und OiMneinileanstalten. Weiter
f()l;;t eine He\«)lkerunL'S- und VennögensstaliKtik und Bchlicsslich eine
AnfziililuFitr der lIiiu.sor und lIan8l)C9itzer in der Judengasse. Der
\Verde«:ang der altberühmten Frankfurter jüdischen (Jenieinde inner-
halb eines Zeitraums von 600 Jahren zeigt uns bcKaunte und kla'ng-
*| (vgl. die abwei.^ende Kritik des IJuchea vom Uerausg. dieser Zeit-
öchrilt im „Liter. Centralblatt'* 1907. Sp. 853. j Fr.
Ze^\^XIot^^y^ ^AU^M^ "JiUi^r^^Ai^ (iO^^t)
im .^ * . *-~>, •*•
138
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;i
j
ii'
volle Namen. Wir gewinnen einen Einblick in das Eniporblühen be-
rühmter Hiiuser, ebenso wie in den Verfall grosser FiiineiMind Familien.
Der Verfasser hat sich durch dieses Werk ein nicht hoch genii;^ an-
zuerkennendes Verdienst um die Geschichte Frankfurts und der dortigen
Juden erwoihen. Dieses Verdienst kann untl wird keinesfalls dadurch
geschmälert, dass auch einzelne Irrtümer mit unterlaufen sind, die hei
einem derartigen Werke für den Kenner als unvenneidlich gelten und
als Herichtigun;reu und Ergänzungen hier folgen. S. 12 Z. 18 1.
Mühringen st. Muhringen. S. 13 Z. 18 ]. Apt ( - Opatow) st. Aft. -
S. 16 Z. 1 I. 1749 St. 1769 (cf. Frankfurter Urahsteinc |F(^] No. L>97G).
Ilendle (das. Z. 6) starb nach FG 3U61a. 171)1. 7ai Familie Ahr-
weiler und deren Nachkommenschaft vgl. meine Jvui[)falz p. liiS n. 1.
-- S. 19 Z. 1 l. Menachem b. Chanan Hacharach wai zuerst Habbinats-
;is.s<'.s.M()i iu i'ulda iMenutrbuch das.) und dann in Hanau; Isack zum
L(!Uclit(M, S(din des Abraham naobarach. stiftete vor seinem Tode
gr(».<se Summ«'!! zur Verteilung an Ciomeiudeii iiml Lehrbiiuser,
u. A. 100 lllhlr narh Fulda; er starb vermutlich Ulliii {ci\ F(i (>7Gh).
— S. Ü'J Z. 2. Ilaruch Simon war nicht aus Dalbacli, sondern er
wurde dnit beerdigt; \gl. meine Hliilter III, S2. S. 23 Z. IS. Hirsch
Mass war ^iirro (cf. 1(1 2120), daher wohl der Name HaN.s. S 2f»
No. 'M vj^'I. Iiier/.u dass idien crschii-nene Duch „die l''ainiliij (inuipei//*
von Kautiiiaiin iVt'udentbal p. 21)9 n. 4. — S. 28 Z. 2J. Die erste
l'rau des U. David Oppenheim hiess nicht Sara, sundem Gnendel;die
zweite Fi au hiess Schifra; die Tochter, die den rh(d)us Selig Cohen
heiratete, hiess .lente; vgl. meinen Aufsatz im lvaufmann-(ietlenkbuch
\). bl3 u. bf)!. Zu Isaak iiehrend cf. meine Hlatter IV, 18. — S. 29
Z. 12. Flla Ainstein war nicht die 'i'ochter des Isaak Hiilin, sondern
eine gelnüeiie Merlin; cf. meine IJericbtigung in meinem Nathanael Weil
p. 87. — S. 32 zu No. 19. Samuel Kann, »Sohn (l(»s Schneior liing cf.
Kaufmann, Jair Ch. Hacharach p. i)2. — S. 31» Z. 2. Der dort ge-
nannte lA)h, Sohn des Simon, kam 1G87 nach Mainz; cf. meinen Auf-
satz über die Mainzer Rabbiner im Jahrbuch d. jiiil. lit. Uesellscbaft
111,226, — S. 38. Zu No. 66 fehlt Nathan iJonn, Rabbiner in Mainz;
cf. ibid. p. 222. — S. 41 No. G8. Rottiwies weist nicht auf Hudweis,
sondern auf Huttenwiesen hin. Lob Hodwies starb 1811 (VH 4üblj).
— S. [)0 No. 85. Der Friedberger Rabbiner Samuel Colin w.ar Sohn
und Nachfol^'er des einige Zeilen vorher genannten ^Volf C'ohn und
starb 1779 in Friedberg und nicht in Frankfurt; cf. meine Blätter
111,102. - S. f)r>No. 100 I. Daunhausen = Tannhausen. — S. 50 Z. 3.
Die Identität des Herz Dannstadt, des Vaters von Mauis Darmstadt,
mit dem Rruder des Rärman llalberstadt ist nicht nu)glich; Herz
Darmstadt in Wien starb etwa 1760, während der Vater des Manis
I)arm.stadt, als dieser Di81 starb, schon nicht mehr am Leben war
(cf. F(i Hol). Sch<>nche, die Frau des hier genannten Wolf Rerlin,
starb 1740 (F(} 2547). Andere Kinder des Manis I>arm.itadt,die hier nicht
genannt werden, sind: Sorle, Frau des Salomon Oppeidieim (F(J 1200),
daiui die I*iau des Aron Oppenheim (Kaufmann-Ciedi iikbuih p, 5 0),
feiner die I' i jui des Jakob Kann und endlich eiiu» Tochter Vogel
(I*(i h07N|. Das. No. 102. Zur Familie Dorum gehört auch Moses
Dorlieim, lleraus|;eber des yt^^H t\0)\ der 1731 starb (FlJ 2033); seine
IVau hreile, Fnkelin des Kabbiners Juda Mehler in Deutz, st. 1744
(K(; 2u(i5). S. bS Z. 5. Fbl. Deutz st. 1711 (Ffi 1003). — S. 63
Z. 2 v. u. Horle Kann st. HbO (Fü 201)2). ~- S. 7IIV. ef. „die Fa-
milie Gomperz'* p, 252. — iS. bS Z. 11. 11. Akiba Frankfurter war
139 -
Beibat Schocliet; cf. Daviil Maj^gid, die Familie üünzburg, p. 8 u. —
7m No. l.')7. Nirlit David, sondern Ilenoch Bt. 1690 in Hanau. —
Zu No. Iü8. Nach FG Wn^ atarb Elia» Lob Frimkel 182o. S. 98
Nu. 17r). Moses, Sühn des Jona Ciaiubuit^ und sein Sohn Joua waien
auch Buchdrucker; er wohnte im Haus zum Luch» (KÜ liy02; cf. Cat.
Budl HSliG). — S. 103 No. 1S5. Samuel (Jelhäuser, der grossen Heich-
tum bcsass, war Schwiegersohn dos Vor^^tehers Mose Oppenheim und
Schwiegervater des David Griinhut. — S. 104 No 189. Zur Familie
(ierotwohl cf. meine Kurpfalz p. 86 u. *2. — Z 3 v. u. Schonle Adler
heiratete später in 2. Fhc den Josua Lob in Bingen und starb auch
dort 172;5. -" S. lüf) Z. 1. Moses Meier st. 1G90; cf. Fü f)G80 (wo
H":n als Sterbejahr zu ergänzen ist). — S. 129 No. 208 cf. „die Fa-
milie Gomperz" 1. c. — S. 131 No. 213. Hirsch üuiulerßheim, Vater
des Süsskind, st. 1771 (FG 3410). — S 132 No. 214tV. cf. meine
Blatter 11,2.'; iV. - S. 138 No. 222. Mato, Tochter des Gumpel lladamar,
Frau des Jokel Kassel, st. 1736 (Fü 2177); Maier Kaufmann lladamar
starb nach FG lS20a. 1723. — S. IÜ2 Z. 3 v. u. Moses Kann hatte
drei Frauen; v^'l meine l'lälter IV, 46 n. 13. — S. 163 Z. 4. Isaak*
Moses starb nach \\\ 3498a. 1778. — Der dort tmtcr No. 8 genannte
Cerfbeer t^'ehört (Miier andern Familie au. — S. 168 No. 303. Samuel
Kaidanower Ht. 1676. - S. iS5 No. 317. Maliljahu Levi hatte auch eine
'rochlei' namens briMiillin; vgl. meinen Aufsatz im Jiid. Lit. Jahilunh
111,221 n. 2. — S. 196 No. 38J. Marschen ist ein Ortsname. Die
Familie ist 1S06 noch nicht aus.i;est(jrben; Mendle Marsclien, Sohn
des hier ^aMiannten Mahrum st. ISIS |vj<l. FU 492S, wo cnnHD zu
lesen ist); sein Bruder Klia st. 17 19 (FG 26b3). ~ No. 385. Maier
Jakob May st. nicht 1715, sondern 1754 (FG 2794). — S. 197 Nu.
387. Herz Joseph Mayer Schilf st 1779 (FG 3633) — S. 2i)8 No. 430.
David Abteroile war der Grossvater des Rabbiners Isack Sinsheim; cf.
nieine Kuipfalz p. 226 n. 3; seine Tochter Särle Metz st. 1718
(FG 17U2); eine andere Tochter, namens Mink, war die Gattin des
Mose Günzbur^; (FG 5812). — S. 214 zu No. 1. Die Frau des Beer
Op])enIieim (Tel/chen) war nicht ilie Schwester, sondern die Nichte
des Samuel Oi)|)euheim, nämlich die Tochter seines Bnulers Abraham
zur Kanne und wolinte in Worms, lieer Oppeidieim st. 1686 in Wornjs
gleichzeitig mit seiner Gattin Telzclien. Zu No. 4. David Ojipen-
heimer war nicht der Bruder des Nathan Oppenheimer. — S. 215 zu
b. die Frau des IMiobus Selig Cohen hiessJente (vgl. oben zu S. 2Sj;
zu c. Die Frau des Michael Aron Oppenheim hiess Blümle und atarb
1738; zu d. Sara st. 1713; ausserdem hatte David Oppenheim noch
eine Tochter Tolze, Gattin des Bür Kleve; vgl. hierzu meinen schon
genannten Aufsatz im Kaufuiann-Gedenkbuch. Zu No. 5 a Klia war mit
('hawa ('oben in Hambiug verheiratet und starb dort 1782. b. Zu
Sanuiel OppenlKHin vgl. Kaufmann, Samson Wertheimer p. 48 n., Brüll
Genlralanzeiger j). 89. — c. Lea st. 1742. — d. ^Yolf geh()rt nicht zu
diesem Stamm. - e. Fradel st. 1759 (cf. Frankl Inschriften No. 451).
— • Zu 3. WOlf st. 172r» in Hannover und war zweimal verheiratet;
er hatte I Sfiline und eine 'i'ochler; Jakob st. 17t](), Fdel ht 17H3. - -
S. 224 No. 140. Flias st. IbbO (nicht 16r.9; seine Gattin llindlen st.
1650 (FG 806). — S. 227 No. 448. David Pfersee st. 17Ü9 (FG ir>f.7),
seine Gattin Kela st. 171S (FG 1688). — S. 229 Z. 14. David Kapp
war zweifellos ein Sohn des Moses ltai>p; er starb 1742 als Kabbiner
in Maiktlueit; seine Witwe Schewa, Tuchler des Isaak Schilf, st. 1770
in Frankfurt (IG 3367). — S. 233 zu 2, b. Kaiman, Sohn des Jakob
— 110
r '
f :
Rein, at. 1802 (FG4408); seine Gattin Roae, Tochter des Elias Ilaiiim
in Mannheim, st. 1794 (FO 4162; vgl. anch meine Knrpfalz p, 219 n.,
wo 1704 Druckfehler für 1794). ~ S. 237 No. ir>7. Flu Sohn des
Ra!)l)iners Israel Rheinhach, namens Selijijniann, wird vonJiispa Ilahn,
Verf. von yr2\H t\D\\ als Verwandter erwähnt. — S. 238 Z. 11. Der
Sohn hiess nicht Joel, sondern Josle (cf. K(i 857, wo der Vater Isachar
Weil genannt wird). Absenker der Frankfurter Stammes Kindskopf
lebten auch in Fürth und Dentz; sie iührten iliion Stammhauni uuf
R. Lipmann Heller zurück. — S. 2r>3 No. 491» llendlen, die Frau
d(?s Jakob Günzburg nud Tochter des Simon (Jünzbui«^. st. 1G93
(F(! l:a4). — S. 2r,8 zu A,1I. Raruch st 1701 (FG 1418); zu R, I.
Halomon David hatte noch einen Sohn, namens Moses, der isofi starl)
(K(} .t47<j). _ s, 203 zu IV. Aron Schloss st. 17SÜ in OlVenbach. —
S. 209 No. 608. Simon Moses Schreil)er und sein Sohn Moses Simon
waren die Ahnen des berühmten Rabbiners Moses Schreiber in Press-
buiir, dessen Vater Samuel der hier ad 2 (ienaiintc ißt; seine Frau
Rosie St. 1S22 (Fü f.097). — S. 271 No. oll. K.s Rah anch verschie-
dene ()ettin«;cn in Frankfurt, die dem Levitenstamm angehörten, wo-
zu jedenfalls die hi(»r zu A und R üeiiaimten zu lechnen siml. —
S. 310 No. r)G5. Dawid Ulf starb 1729 (nicht ll\\)) in Maiinlieim; cl.
meine Kurpfalz p. 140. — S. 311 No. 607. Klia Jakob IJHmann st.
1791 (FG 4143). — S. 320. Mendel ^Vertheimer st. 3743; Hernhard
von Fskeles stammle aus zweiter Khe
S. 321 zu 3. Die Frau
des Maver Oppenlieim hiess Fromet und starb 1790 (FG 4040; v^H.
auch meine Kurpfalz p. 83*). — S, 828 No. G07. Winiff ist nicht von
Windecken, eondorn von Wenin«::» (Oberhessen) abzuleiten. — S. 330
zu AI. Herz David, der 1707 in Wien starb, kann nicht der Sohn des
1710 verstorbenen David Jakob sein, da dieser bei Frankl Inschriften
No. (j73 schon als verstorben bezeichnet wird; Herz David ist der Sohn
des |), 329 als Sohn des Marx Wohl ^'enannten David, der lOCO ge-
storben ist (FG 867). — S. 333 zu 111. R. Meir Sterns jVater hiess
nicht AmscheL sondern Jehuda Liwa.
S. 838 No. 9 cf. meine RliUter
II S. 49 No. ü9. Jakob st. 1G89 (FG 1389). — S. 339. Glieder der
Familie Zunz wohnten auch im Haus zum Paradies; v{;l. meine Notiz
in MS 1S91 p. Ö71. Zu 1. Michel Mojjes Zunz st. 1Ü7S (Fü 10S4I.
Zu 2. Mose, Sohn des Michel Zunz, st. 1097 (FCl i:3ss). — S. 340
unten fehlt der Rahbinatsassessor Amschcl Herz Zunz, der 1775 starb
(FG 8539); seine Frau Jachet Lancri^ass aus Mainz st. 1703 (FG 31Ö3,
wo n 12 = }n\-i >2T 12 st. n'^i zu lesen i.st); sein Sohn, der gelehrte
H(uz, St. 1S13 (FG 4722». — S. 341 No. (124 zu 1. Jakob Josua st.
DI. Januar 175G (l''(j 281(5, wo t"r:pn st. vtDpn zu lesen isti; seine
erste l'iau Dea Laiulau ans Lember^^ st. dort 1703; seine zweite Frau
'J'aube Rar aus Mannheim starb dort IIU] ; seine dritte Frau Gutle
l'^K<*r St. 1772 in Frankfurt (FG :Müü); si»ine Kinder cf. Ilorovitz,
iMaiihfurtir Habbinen III, 4(;. Zu 2. Di.« Frau (I(»h Abraham Dissa,
llilka ({(dd(» Ccdm aus MesMeritscl», st. 17«; | (FG 8170; das. im He-
ister p. 700 ist sie irriümlich al.s Frau des Abiaham l>roda auf;,n»
ir
fuhrt); die Söhne sintl bei llorowitz ibid. IV, 3r> und bei Lewin, G(?sch. d.
Juden in Lissa p. lS8lf. jrenannt. -- S. Si\ii\\ Landa und Wertheim
\ir\:ru in Haden; ebenso Kppinj^en (S. 'Mi)) — S. ;W3. Schotten Sa-
muel Mdscs St. 179(). ^ Ahrweiler iMatitjahu st. I72S. ~ l)|f Moses
David st. 1729. — Das. lies Miihriii^<'n st. M(dMinß:en. -- (^unders-
heim Sii.^skind Hir.^ch st. 1S02 in Frankfurt. — S. 377. Adler Nathan
Markus trat 1845 die Stelle in London au.
S. 3bs. Salomou Tudros
I:
t ^
I
— 141 —
S|>i!a St. 161'.). -- S. 3Hy. Aron Jud.i l.evi Wetzlar ut. Iüü9 — S. 8'Jl.
MoacH M:iier Grotwolil 8t. 1G9Ü. — Löwciislein].
J)üCnMl!;NTS, pour Töludo do la Hiblo publics sous la dircctioii
de Fraiiyois Martin. Les Apocryplios do TADcion lestamont. —
IjO liviü d'llönoc'li Iraduit sur lo texte etliiopien par F. Martin
ot par L. Delaporte, J. Fram^oJi, R. Legris, J. Frcssuir.
Paris, Lctouzey et Anc, 190G. OLII, 319 Ö. gr. 8".
[nesprocluuig in R. B. J. t. LH, 008.]
JjREYFUiSS, AllocutiüM prononcöo par Mousicur lo Graud HaLbiii
a Toccasion do rinauguration du Teini)Io do la Uuo Saintc-Jsauro
lü jeudi 27. juiii 1907. [Paris, 1907.1 8 S. 8".
DUBNÜW, S, M , Briet über das aito und ncuo Judeutum (russ.)
St. Petersburg, 1907. 378 S. 8". Uub. 1,20.
lllCKSTElN, A., (josclilclite der Juden im Markgrafentum Bayreutb.
Jbyreutli, B. Seiig.sbcrg, I1907.J Vll u. 130 S. 8". M. 3.—
( Das (leMot der liokali^f'schiclite, (Icyson Eiforaclnuifj von woseiilliclier
Hcdoulnntj ist, li;it in der neueren Zeit eine selir erfrenliclio Uorück-
Hiclitif^iing {gefunden. Nelion der historischen und literarischen Ausheilte
ist CS hauptsiichh'li din Kulturgeschichte, die durch solcho Kleiimrheit
immer witMh^ von neuem heicuchtet und durch inloressanto Kin/.id-
heiten cr^ninzt wird. Kckstein hat sich wiederholt als Bchätisbarer Alit-
arbeiter imdi drr eben beteichnotou Kichtung howährt. Zu Meinen
früheren Schriften über die Juden iiu ohcmnligeu FUrötbistum Hainberg,
die bayerischen I^irhiiuentarier jüd. Glaubens, den Kniuj)f der Juden
um ihre Emanzipation in Hajern komnit soeben die neueste Arbeit
über die Juden im Markgrafentum JJayreuth. Knapp in der Form,
durchsichtig und khir im Inhalt, reiht sich dieses Uuch. das Verf. dorn
Andenkon seines Schwagers, des verewigten Rabbiners Dr. Ziemlich in
Mürnberg. gewidmet hat, würdig deu Vorgängern an. In fünf Kapiteln
werden die ältesten jüdischen Siedelungen im Markgrafentum, die
Judenlrage auf d(Mii Landtage, die Tiivilegieu und Vorordnungen des
18. Jahrtunth^rts die Iloljuden und Lande.srahbiner von Ihiiersdorf und
BchlicHslich die Kultusgemeiielo in Bayreuth behandelt. Acht Beilagen
eiillmiten ar( hivalische, ntatistischo und kulturhistorischo Notizen, unter
den letzteren den 'Jrousseau einer vornehmen Jüdin im Jahre ITSf),
reich an Silber, Uold und Pretiosen neben V/asch- und Bettzeug,
Zinn- und Ku[)ferge«:eu9täudeu — eine Ausstattung, deren Einzolnheiten
deu Neid mancher heutigen Modedame zu erregen geeignet ist. -
Indem ich dem Buche, dessen äussero Ausstattung dem iniiorn Wert
entspricht, viele Ltser und Käufer wünsche, verseiclmo ich einigo
Ergänzungen, die sich mir bei der Durchsicht ergeben haben, p. öl) zu
Aron Beer Oppenheim vgl. Magazin I, 8'J und nieiuon Aufsatz über
David Oppenheim im Kauhnanu — (Jedenkbuch p. HöO. — p. 69 n. 1.
I Jeliuda \A)\) (ians war nach IGDB in Bnicr^dorf, wo er im Namen der
Ueineindü als Beitrag zum Wiederaufbau der Wormser Synagogo in
das Kollektenhuhh lo'ihlr. vonseiten des Landes und 10 Thlr. für den
Vorsteher Samson einschreibt (Abschrift des Msc. in meinen Kollekt-
aneen). — j). 74. Ein Samuel aus ihiiersdorf wird im 1. Drittel des
17. Jahrhunderts als Rabbiner in Thanuhausen (Schwaben) genannt;
IUI -
i
1
1
f
4
17) Simon Ilalovi Ahchonburg (gest. 1573). nVi: p2l
(Honjakol) p. HU no. 6). Kr stammte aus Frankfurt a. Main, auf
der Koiso nach dem heil. Lande übergibt er sein Werk in Venedig
dem Druck. Voller Dank ist er gegen soino Quellen, ohne sio zu
erwähnen. h]r verteidigt sieh in vorhinein und beteuert, dass
er sein Werk nur für Ungebildete schreibe. Di^r Konnnentar des
Iillia ben Moses Baiin (s. liinl. p. 4 a, Zunz ZG. p. 1U3) war seine
IJauptquello.
18) A braham ben Moses Aschkenasi lleilbronn. jw nanx
(Benjakob lUno. 350). Wird wohl mit dem gleichnamigen Gelehrten
bei Lurja (p. 290) identisch sein (s.Bubcr er ''•JOS p. 15 D^ump nyip.58).
19) Salomo Lurja, (gest. 1573) über ilm noSu' üi2 von
S. A. llorodezky. sniS rnci\:'Ki \). 13 (Wien 19ül) und Koben rn
cnt^*' p. 11). n^hv r\\v^y (Lurja wird in der Polemik gegen E.
Misrachi olt sehr licflig (p. 29 si'O HM sSi 'nn:T^* v*:: iciS yrj
Y'y »Tn sS ry'n22 rSm vr h] t^m p. 29). Von Zeitgenossen er-
wähnt er: H. Sidomo aus Lublin, K. Lob aus Prag, U. Abraham
lleilbronn (s, Nr. 18) und die h]rkh*irungcn des :y:yn """iT:.
20) Na tan ben Simsen Spira, (gest. 1577) s. über ihn
Friedberg, N'-.xi:* SP':n*: p. 12) "cu> '-^rs (Benjacub p. 44 no. 840
und p. ()3 no. 132) und yip^h c^iS^r, die eine kürzere Fassung
haben und bereits von Leo Modeua (vznz^ ed. L. Blau, Budapest
1905 p. 3) erwähnt werden. Zur Methode Raschis hat Sp. eine
bemerkenswerte Beobachtung gemacht: 1U*1TC3 s^^nS )2ii |^Sl^' '^"um
iDiu'cS c'^:}rpn c^rrc^ es ^2.
21) Jakob ben Isak Kohen Spira, (gest. Llul 1582, 1S3
ü'^n c^': (Benjacob p. (54 no. 1G4) Sein Vater war Lsak ben David
aus Krzemm'cz.
22) Jesaja Menachem ben lsak, Uabb. in Szebrczyn, Wla-
domir und Krakau {pr^n Tj? p. 49 und Friedborg p:; r 'n,^ - p. 10).
n 112: c^r.S2 Krakau 1G04 (Benjacob 63. no. 134).
23) Lewa ben Bezalel, (gest. 1601)). ,T"S r^: (Benjacob
94 no. 83) lieber ihn s. Grün : Der hohe Rabbi Low cf. Bondi
Zur üeschichtc der Juden p. 1012 f. und r:r:n 1877 Nr. 14.
(Fortsetzung folgt.)
Naclitraj;
zur nesprcchunp deji Dictz^Bclien Ituches S. 137 f.
S. 480. Im CüJ. 1102 Oxford betindet sich ein hdsch. Eintrag in einem
Qebetbuch-AIs., wonach der Besitzer dieses Buches, namens Eüosor, Sohn des
Mose Sohn des Meschulam Liphuu*) in der 2. Hälfte des 16. saec. in Frankfurt
zum schwarzen Schild mit seiner Mutter Zipora Vogol wohnte. Die fromme Frau
Weil, 'rochtor dos Jakob Mejer Weil, genannt Marum Binswangen, st. 1699
in Frankfurt u. 14 Tage nach ihr der üalte Josef Jakob b. Mose (vgl. F. ü.
— 192 —
üefzl in*rr'anl'fu^n'%'n'hn''r Q?^«t^'uch« war Josef. goD. Joscbe aus Köln
chj "sehen „ Lo'i'''^'° S'"f" "'""'' ^^n. Lil.moDn v. Osnabrück. ^A s
•25 FariHenväier '^° '''''' Frankfurt kam, ^vohnteu do
f. oJl ^.'j''rD^firQ20S ""' '''' •" «^'»»'-•««"J vgl. Geiger. Ztsch.
' I V/U. Löw(^}isUin.
Soeboii erscliien:
Katalog No. 46
-^5^ Hebraiea f^^^
-1 Jiügen stark.
Goldsehmidt, Buchhandlung,
llainbiirg-, Kolilhöfeii -JS.
In iiioinem Verlage erschien soebeu:
Jüdische Sprlcliwörter und Redensarten
(iesammelt und oikläit von Ißi.az llemsleiii.
Seile, ."«iX,«' ?,T4SI"w! '"t"ir'''?'i° ""'"' ' "" "I""- •iol.enlu.n.i;., l
Frankfurt a. M.
J. Kaullmann,
Verlag",
%r .
\
c
|=^n/'krv<iT
Vanderher PubliähMons
'^A'orthyvale Manor
Camelfordt Caronwall PL32 9TT
ENGEND
October 5, 1983
Dear Sirs:
( )
I recelved your address from AJR INFORMATION , the weekly whlch^
in Its August 1986 Issue, publlshed an interestlng blt of Information, concemlng
the forthcoirlng Bnglish edltion of Alexander Dietz' Stammbuch der Frankfurter
Juden {ISMIi.
The book v/9S and remäint; of great importance, as you surely know.
Unfortunätely, the good author^made quite a number of errors, no douht In
part because of his unfamillarity 7;lth the Hebrew records he had to consnltj.
Bis efforts were duly apprecl^ted in d long review of the book by Rabbi T5wen-
stein, an eminent hlstorianand frequent contributor to the Zentralblatt ftkr
hebräische Bibliograph^« , v^hich published his revlew and a large number of
cOTrectlons of the text In its voK 11 (IS 07) pp.i37— 41 with a supplementary
notö on pp. 191-9 2.
The reason I lik? to convey to the editors/translators of tho English
edition this Information is that ?. few years ago^ the German original wie re-
printed without any corrections^ v;hich seems inost regrettable sJncp the re-
view mentioned corrects many Inportant errors - and is actually relatlvely
easiiy accessihle (I am sure there is a copy of the ZHB in Oxford or at the
British Library). If not^ and If the translators wish to have a copy of that
important review^ I should be happy to fowvard one to them as soon as they
contact me.
RenainJng,
T^^ost sincerely yours"^ ^^
^^hn Henry Äichter
>
o
ASSOCIATION OF JEWISH REFUGEES IN GREAT BRITAIN
(Registered underthe Friendly Societies Acts 1896 to 1927)
8 FAIRFAX MANSIONS, (Entrance Corner Fairfax Rd and Finchley Rd)
LONDON NW3 6 LA- 01-6249096/7 (General Office) 01-6244449 (Social Services)
22. September I986
Mr John Henry Richter
P 0 Box 7978
Ann Arbor Mich ^8107
USA
Dear Mr Richter,
Thank you for your letter of the l6th September, which must have
crossed with Mr Aronsfeld's reply to you of the 15th«
Mr Aronsfeld is at present on holiday and will not return to this
Office until early in October.
In the meantime, you may wish to have the füll name and address of
the publisher in this country of the Stammbuch der Frankfurter Juden:
Vanderher Publications
Worthyvale Manor
Camelford
Cornwall PL32 9TT
Yours sincerely
/
'elic/a Seiton
Assistant to the Editolr?
ly.^lu^f
page 12
AJR INFORMATION AUGUST 1986
A FAMOUS HISTORY OF FRANKFURT JEWRY
Now in English
The famous Stammbuch der Frankfurter Juden,
published in Frankfurt am Main in 1907, by
Alexander Dietz, is to reappear - in English: The
Jewish Community of Frankfurt. A Genealogical
Study y 1349-1849. Translated by Frances Martin,
edited by Isobel Mordy (Vanderher Pubhca-
tions).
A prospectus explains that the English trans-
lation has improved on the original in a number of
ways: 'It contains a short history of the Jewish
Community in Frankfurt by Professor Robert
Liberles of Yale University. It is also amply
illustrated with füll pages of street scenes, notable
buildings in the Jewish quarter and important
artefacts fashioned by the community*s craftsmen
and artists. There are also interesting statistics
relating to taxes paid by the Jews, to their
estimated capital and, of particular interest to the
family historian, to emigration from Frankfurt
and immigration from other localities'.
At a sale of Jewish books, MSS and works of art
held in New York by Sotheby*s, the Jewish
Museum of Frankfurt paid £97,000 for an iilumi-
nated Haggadah, dated 1731, by the scribe Jacob
ben Michael of Frankfurt. The most expensive
item, at £137,000, was a Hebrew MS on vellum
illustrated with drawings of animals by a Bohe-
mian scribe, MeshuUam Zeimel, 1721.
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publishcd in Frankfurt am Main in 1907, by
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Study, 1349-1849. Translated by Frances Martin,
edited by Isobel Mordy (Vanderher Publica-
tions).
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ways: 'It contains a short history of the Jewish
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HEBRÄISCHE BIBLIOGRAPHIE
Unter Mitwirkung namhafter Gelehrter
herausgegeben
von
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Dr. A- Preimann.
Jahrgang: XI.
Frankfurt ä. M.
Verlag von J. Kauffmanu.
1907.
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— 137 —
BONET-MAÜRY, G., L'islamismo et lo christianismo en AfricLue.
Paris, Hachotto et Cio., 190G. VI, 229 S. 8^. 1 Karte.
[Der 1. Teil, pp. 1 - 32, bespricht die Juden in Afrika, ihre ältere
Geschichte und ihre jetzige Lage. Objektiv und wohlwollend, aber
obonliichlich. Vf. ist Protestaut.J Lihcr,
ßßOCKELMANN, C , Grundriss der vorglcichonden Grammatik der
scmitisci^en Spracheß. J. Bd. Laut und Formonloliro. 1. 2.
Berlin, Kouthcr & ßoichard, 1907. 240 S. 8«.
BRÜSTON, C, Los plus ancions prophötos. Etudo critique. (Abdiah;
Joci, Zakario IX —Xl; Arnos; Ilos6o.) Paris, Fischbachor,
1907. 48 S. 8«. . .* .
— — L'iiistoire sacordotalo et le Doutöronome primitif. Paris,
Fischbachcr, 1906. 40 S. 8^
CARüS, P., Tho story of Samson and its place in the religions
dovelopment of raankind. London, K. Paul, 1907. 4 s. 6 d»
CLAY, A. T., Light on tho Old Testament from Babel. Philadelphia,
Sunday School Times Co., 1907. 16, 437 S. i\ Doli. 2.
COliLENZ F., Predigten, geh. in der Synagoge zu Bielefeld. Neue
Folge. Frankf. a. M., J. Kauffmann, 1907. VII, 142 S. 8 «. M. 3.
COHN, F., Suchet mich, so lobet ihrl Moderne Schrifterklärungon
und Andachten. Charlottenburg, Virgil- Verlag, 1907. 112 S.
8^. Mk. 1,50.
COÜARD, L., Die religiösen und sittlichen Anschauungen der alt-
testamentlichen Apokryphen und Pseudoepigraphen. Gütersloh,
C. Bertelsmann, 1907. VIII, 248 S. 8^ Mk. 4.
DIETZ, A., Stammbuch der Frankfurter Juden.
[Titel vgl. oben S. 43.*} Ein in grossem Stile angelegtes, glänzend
durchgeführtes und reich ausgestattetes Prachtwerk, die Frucht zehn-
jähriger mühevollen Studien, liegt vor uns. • Nach einer ausfiihrlicbea
Einleitung, worin der Verf. die Entstehungsgeschichte seines Buches
schildert, behandelt er in den folgenden Teilen die Vor- und Familien-
namen und die Stämme der Juden. Hierauf folgt ein ausführliches
alphabetisches Verzeichnis von 625 jüdischen Familien mit genealo-
gischen Nachwoisen, ihrer Altersfolge und Herkunft. Die weiter fol-
genden Teile behandeln die Frankfurter Juden in der Fremde, die
Frankfurter Rabbiner, Gelehrten und ihre Lehrhäuser, die Judenärzte, ,
die Frankfurter Juden in Hofdiensten, die Standeserhebungen der
Frankfurter Juden, die Steuern und Abgaben, die grösseren Juden-
vermögen, die Stiftungen, Vereine und Gemeindeanstalten. Weiter
folgt eine Bevölkcrungs- und Vermögensstatistik und schliesslich eine
Aufzählung der Häuser und Hausbesitzer in der Judengasse. Der
Werdegang der altberühmten Frankfurter jüdischen Gemeinde inner-
halb eines Zeitraums von 600 Jahren zeigt uns bekannte und klang-
*) [vgl. die abweisende Kritik des Buches vom Herausg. dieser Zeit-
schrift im „Liter. Centraiblatt" .1907. Sp. .853.] Fr,
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volle Namen. Wir gewinnen einen Einblick in das Emporblühon be-
nihmter ]IäuscI^ ebenso wie in den Verfall grosser IwS Familien
Der Verfasser hat s.cli durch dieses Werk ein nicht hoch gen7' an!
zuerkennendes Verdienst um die Geschichte Frankfurts und der doPtigcn
Juden erworben. Dieses Verdienst kann un,l wird keinesfalls dadurch
geschmälert, dass auch einzelne Irrtümer mit unterlaufen sind, die bei
.ir^L "?;"»"" ^ "'"''', '■^r '''" ^^"•"^'^^ '»'^ unvermeidlich gelt n und
.IIa ücrichtigungcii und Ergänzungen hier folgen. S. 12 Z 18 1
Muhringen st. Mohringen. S. 13 Z. 18 I. Aj.t ( . Opatow) st. Äft -
n..nL /i '• '/\^''■ 1759 (cf Frankfurter Grabsteine [FG] No. 297C).
Ilcndle (das Z. 5) starb nach FG 8U51a. 1761. Zu Familie Ahr-
weiler und deren Nachkommenschaft vgl. meine Kurpfalz p. 158 n. 1.
ö. ly Z. 14. Menachem b. Chanan Bacharach war zuerst ßabbinats-
iuscssor m bulda iMemorbuch das.) und dann in Hanau; Isack zum
LeuchtciN Sohn des Abraham Bacharach, stiftete vor seinem Tode
f T' I nn 'IVJf f " ^'I^.Vei-teilung au Gemeinden und Lehrhäuser,
«■ oo ./ o ' "* l'ulil-'i; er starb vermutlich 1603 (cf. ¥(i 6760)
— b. 22 Z. 2. IJaruch Simon war nicht aus Baibach, sondern er
wurde dort beerdigt; vgl. meine Blillter 111, 82. — S. 28 Z 18 Ilirsdi
Bass war nijro (cf. FG 2120), daher wohl der Name Bais. -- S 26
Ao. 61 vgl. hierzu dass eben erschienene Buch „die Familie Gomperz"
von Ivaufni.auü-Frcudcuthal p. 250 n. 4. — S. 28 Z. 24 Die erste
1' "■•".' "?? iii. r^'iVlll OlHiiiiiiidiiiiJ'iess nicht Sara, sondern Gnendcl-die
zweite Frau h.ess Schifra; die Tochter, die den l'hübus Selig CÖhen
n n^-f ,^' ^m' -;■"?• 7'-„'"'=i'>e" Aufsatz im Kaufmann-Gedenkbuch
i/ 1 o i;, ■^" ^^'^'''^ Bohrend cf. meine Blätter IV, 48 — S 29
L. 12. J!,l]a Arnstein war nicht die Tochter des Isaak Brilin sondern
eine geborene Berlin; cf. meine Berichtigung in meinem Nathanacl Weil
P; ";• — '='v ^.- l^ ^0- 49. Samuel Kann, Sohn des Schncior Bing cf
Kaufmann Jair Ch. Bacharach p. 52. - S. 3ö Z. 2. Der dm ge-
nannte Lob Sohn des Simon, kam 1G87 nach Mainz; cf. meinen Auf-
satz über die Mainzer Rabbiner im Jahrbuch d. jüd. lit. Gesellschaft
.f'iT;,i" "o^.-o • o",?°;t^^ fehlt Nathan Bonn, Rabbiner in Mainz;
cf. Ibid. p. 222. - S. 41 No. 68. Bottiwies weist nicht auf Biidweis
sondern auf Buttenwiesen hin. Lob Bodwics starb 1811 (FG 4666)'
Ti V ,f?' 85. Der Friedberger Rabbiner Samuel Cohn war 3ohn
^ftu^$it^'^'''J.''\, ^'"^'»'^ ?''"«" ^O'-^^er genannten Wolf Cohn und
btarb 1779 in I' nedberg und nicht in Frankfurt; cf. meine Blätter
ni, 102. — S. 5ü ^o. lüO 1. Dannhausen = Tannhauaen. — S. 56 Z 3
Die Identität des Herz Darmstadt, des Vaters von Manis Darmstadt,"
mit dem Bruder des Bärman Halberstadt ist nicht möglich; Heri
Darms adt in Wien starb etwa 1750, während der Vater des Manis
Danmtad , as dieser 1684 starb, schon nicht mehr am Leben war
(ci. a h Hol). Schonche, die Frau des hier genannten Wolf Tiprlin
starb 1746 (FG2547). Andere Kinder des Manis D.-^St.dTeLfnVcht
genannt werden smd: Sorle, Frau des SateöSJÖjjBsnheimJFG 1206),
d.ann die Frau des Aron Oppenheim (Kaufmann-Gedenkbu4 p. 5.0 '
fvr^ M7!f^ T v^ ^^}n^ i''^"?. "^"^ *"*^"'=^ «i«^« Töchter Vogel
iL ), ^% ^^- f"- \^^- ^'"" ^*'"'"« "°'"»™ gehört auch Moses
Doiheim, Herausgeber des yaw tpv, der 1731 starb (FG 2033); seine
Frau Breile, Enkelin des Rabbiners Juda Mehler in Deutz, st. 1744
(I' G 2o0o). — S. o8 Z. 5. Lob Deutz st. 1711 (FG 1608). - S. 63
■1 P "• ^"""i^ ^^'*°" ^'- 1''^° (^''<^ 2^92). - S. 71 ff. cf. „die Fa-
Wihe Gomperz" p. 2Ö2. - S. 88 Z. 11. R. Akiba Frankfurter war
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— 139 -
ßolbat Schochet; cf. David Maggid, dio Familie Günzburg, p. 8 n. —
Zu No. 157. Nicht David, sondern Ilenoch bt. 1690 in Hanau. —
Zu No. 158. Nach FG 5226 Btarb Elias Lob Fränkel 1825. — S. 98
No. 175. Moses, Sohn des Jona Gamburg und sein Sohn Jona waren
auch Buchdrucker; er wohnte im Haus zum Luchs (FQ 2902; cf. Cat.
Büdl. 8896). — S. 103 No. 185. Samuel Gelbäuser, der grossen Reich-
tum besass, war Schwiegersohn des Vorstehers Mose OpDcnheim. und
Schwiegervater des David Grünhut. — S. 104 No. 189. Zur Familie
Gciotwohl cf. meine Kurpfalz p. 86 n. 2. — Z 3 v. u. Schönle Adler
heiratete später in 2. Ehe den Josua Lob in Bingen und starb auch
dort 1723. — S. 105 Z. 1. Moses Meier st. 1690; cf. FG 5680 (wo
«"an als Sterbejahr zu ergänzen ist). — S. 129 No. 208 cf. „die Fa-
milie Gomperz" 1. c. — S. 131 No. 213. Hirsch Gundersheim, Vater
des SiL^skind, st. 1771 (FG 3410). — S. 132 No. 21411. cf. meine
Blättern, 25 lY. —S. 138 No. 222. Mate, Tochter des Gumpel lladaraar,
Frau des Jokel Kassel, st. 1735 (FG 2177); Maier Kaufmann Hadamar
starb nach FG 1820a. 1723. — S. 162 Z. 3 v. u. Moses Kann hatte
drei Frauen; vgl. meine I^ilätter IV, 45 n. 13. — S. 163 Z. 4. Isaak
Moses starb nach FGr 3498a. 1778. — Der dort unter No. 8 genannte
Cerfbeer gehört einer andern Familie au. — S. 168 No. 303. Samuel
Kaidanowerst. 1676. — S. 185 No. 347. Matitjahu Levi hatte auch eine
Tochter namens Freudlin; vgl. meinen Aufsatz im Jüd. Lit. Jahrbuch
111, 221 n. 2. — S. 196 No. 382. Marschen ist ein Ortsname. Die
Familie ist 1806 noch nicht ausgestorben; Mendle Marschen, Sohn
des hier genannten Mahrum st. 1818 (vgl. FG 4928, wo onn^o zu
lesen ist); sein Bruder Elia st. 1749 (FG 2653). — No. 385. Maier
Jakob May st. nicht 1745, sondern 1754 (FG 2794). — S. 197 No.
387. Herz Joseph Mayer Schiff st. 1779 (FG 3633) — S. 208 No. 430.
David Abterode war der Grossvater des Rabbiners Isack Sinsheim ; cf.
meine Kurpfalz p. 226 n. 3; seine Tochter Särle Metz st. 1718
(FG 1702); eine andere Tochter, namens Mink, war die Gattin des
Mose Günzburg (FG 5812). — S. 214 zu No. 1. Die Frau des Beer
.Oppenheim (Telzchen) war nicht die Schwester, sondern die Nichte
dos ßauiuel Oppenheim, nämlich die Tochter seines Bruders AhrAhn.m
zur Kanne und wohnte in Worms. Beer Oppenheim st. 1686 in Warnas
gleichzeitig mit seiner Gattin Telzchen. Zu No. 4. David Oppen-
Lcimer war nicht der Bruder des Nathan Oppenheimer. — S. 215 zu
b. dia Frau des Phöbus Selig Cohen hiess Jente (vgl. oben zu S. 28) ;
zu c. Die Frau des Michael Aron Oppenheim hiess Blümle und starb
1738; zu d. Sara st. 1713; ausserdem hatte David Oppenheim noch
eine Tochter Tolze, Gattin des Bär Kleve; vgl. hierzu meinen schon
genannten Aufsatz im Kaufmann-Gedenkbuch. ZuNo. 5 a Elia war mit
Chawa Cohen in Hamburg verheiratet und starb dort 1782. b. Zu
.Samuel Oppenheim vgl. Kaufmann. Samson Wertheimer p. 48 n., Brüll
Ccntralanzeigcr p. 89. — c. Lea st. 1742. — d. Wolf gehört nicht zu
diesem Stamm. — e. Fradel st. 1759 (cf. Frankl Inschriften No. 451).
— Zu 3. Wolf St. 1726 in Hannover und war zweimal verheiratet;
er hatte 4 Söhne und eine Tochter; Jakob st. 1760, Edel st. 1783. —
S. 224 No. 440. Elias st. 1650 (nicht 1659; seine Gattin Hindien st.
1655 (FG 806). — S. 227 No. 448. David Pfersee st. 1709 (FG 1657),
seine Gattin Kela st. 1718 (FG 1688). — S. 229 Z. 14. David Rapp
war zweifellos ein Sohn des Moses Rapp; er starb 1742 als Rabbiner
in Marktbreit; seine Witwe Schewa, Tochter des Isaak Schiff, st. 1770
in Frankfurt (FG 3367). — S. 233 zu 2, b. Kaiman, Sohn des Jakob
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Reis, St. 1802 (FG4408); seine Gattin Roso, Tochter des Elias Ilaium
in M.'innboim, st. 1794 (FG 4162; vgl. auch meine Kurpfalz p, 219 n.,
wo 1704 Druckfehler für 1794). — S. 237 No. 407. Ein Sohn des
Kabbiners Israel Ilheinbach, namens Selig:mann, wird von Juspa Hahn,
Verf. von j'o^k «]D1\ als Verwandter erwähnt. — S. 238 Z. 11. Der
Sohn biess nicht Joel, sondern Josle (cf. FG 837, wo der Vater Isacbar
Weil genannt wird). Absenker der Frankfurter Stammes Rindskopf
lebten auch in Fürth und Deutz; sie führten ihren Stammbaum uuf
R. Lipmann Heller zurück. — S. 2o3 No. 495. Uendlen, die Frau
des Jakob Günzburg und Tochter des Simon Günzburg. st. 1G93
(VG 1314). — S. 2r>8 zu A, II. Haruch st 1701 (FG 1448); zu B, I.
Salomon David hatte noch einen Sohn, namona Mobos, der 1805 starb
(Fö 4479). — S. 203 zu IV. Aron Schloss st. 1786 in OfTenbach. —
S. 269 No. 508. Simon Moses Schreiber und sein Sohn Moses Simon
waren die Ahnen des berühmten Rabbiners Moses Schreiber in Press-
bu.ig, dessen Vater Samuel der hier ad 2 Genannte ist; seine Frau
Rösle St. 1822 (FG 5097). — S. 271 No. 511. Es gab anch verschie-
dene Oettingen in Frankfurt, die dem Levitenstamm augehörten, wo-
zu jedenfalls die- hier zu A und h Genannten zu rechnen sind. —
S. 310 No. 565. Dawid Ulf starb 1729 (nicht 1719) in Mannheim; cf.
meine Kurpfalz p. 140. — S. 311 No. 667. Elia Jakob Ulimann st.
1794 (FG 4143). — S. 820. Mendel Wertheimer st. 3743; Bernhard
von Kskeies stammte aus zweiter Ehe. — S. 821 zu 3. Die Frau
des Mayer Oppenheim hiess Fromet und starb 1790 (F(t 4040; vgl.
auch meine Kurpfalz p. 83*). — S, 328 No. 607. Winig ist nicht von
AVindecken, sondern von Weniugs (Oberhessen) abzuleiten. — S. 380
zu AI. Herz David, der 1707 in Wien starb, kann nicht der Sohn des
1710 verstorbenen David Jakob sein, da dieser bei Frankl Inschriften
No. 073 schon als verstorben bezeichnet wird; Herz David ist der Sohn
des p. 329 als Sohn des Marx Wohl genannten David, der 1660 ge-
storben ist (FG 867). — S. 333 zu III. R. Meir Sterns |Vater hiess
nicht Amschel, sondern Jehuda Liwa. — S. 338 No. 9 cf. meine Blätter
II S. 49 No. 69. Jakob st. 1689 (FG 1389). — S. 339. Glieder der
Familie Zunz wohnten auch im Haus zum Paradies; vgl. meine Notiz
in MS 1894 p. 571. Zu I. Michel Moses Zunz st. 1678 (FG 1084).
Zu 2. Mose, Sohn des Michel Zunz, st. 1697 (FG 1388). — S. 340
unten fehlt der Rabbinatsassessor Amschel Herz Zunz, der 1775 starb
(FG 3539); seine Frau Jachet Langgass aus Mainz st. 1763 (FG 3153,
wo n"i2 « ]>nM »nn ii st. nnn zu lesen ist); sein Sohn, der gelehrte
Herz, St. 1813 (FG 4722». — S. 341 No. 624 zu 1. Jakob Josua st.
16. Januar 1756 (FG 2816, wo rüpn st. mpn zu lesen isti; seine
erste Frau Lea Landau aus Lemberg st. dort 1703; seine zweite Frau
Taube Bär aus Mannheim starb dort 1751 ; seine dritte Frau Gutle
Eger St. 1772 in Frankfurt (FG 3466); seine Kinder cf. Ilorovitz,
Frankfurter Rabbinen III, 46. — Zu 2. Die Frau des Abraham Lissa,
Piifka Golde Cohn aus Messeritsch, st. 17<-;4 (FG 3170; das. im Re-
inster p. 700 ist sie irrtümlich als Frau des Abraham Broda aufge-
führt); die Söhne sind bei Ilorowitz ibid. IV, 35 und bei Lewin, Gesch. d.
Juden in Lissa p. 188 ff. genannt. — S. 364 ff. Lauda und Wertheim
Ue'^an in Baden; ebenso Eppingen (S. 366). — S. 373. Schotten Sa-
muel Moses st. 1796. — Ahrweiler Matitjahu st. 1728. — Ulf Moses
David St. 1729. — Das. lies Mühringen st. Möhringen. — Gunders-
heini Süsskind Hirsch st. 1802 in Frankfurt. — S. 377. Adler Nathan
Markus trat 1845 die Stelle in London an. — S. 888. Salomoa Todi'Oö
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Spira St. 1B49. — S. 389. Aron Juda Levi Wetzlar st 1609 — S. 391.
Moses Maier Qrotwohl st 1690. — Löwenslein],
DOCIIMENTS, poar l'ötude de la Bible pabli6s sous la direction
de Frangois Martin. Les Apocryphes de TAncien testament. —
Le livre d'H6noch tradait sur le texte Äthiopien par F. Martin
et par L. Delaporte, J. Frangon, R. Legris, J. Pressoir.
Paris, Letouzey et An6, 1906. CLII, 318 S. gr. 8°. .
[Besprechung in R. £. J. t LH, 808.]
DREYFÜSS, AUocution prononc6e par Monsieur le Grand Rabbin
ä Toccasion de rinauguration du Temple de la Rue Sainte-Isaure
le jeudi 27. juin 1907. [Paris, 1907.] 8 S. S'^.
DÜBNOW, S. M., Brief über das alte und neue Judentum (russ.)
St. Petersburg, 1907. 378 S. 8^ Rub. 1,20.
ECKSTEIN, A., Geschichte der Juden im Markgrafentum Bayreuth.
ßajTeuth, B. Seligsberg, [1907.] VII u. 130 S. 8^. M. 3.—
[Das Gebiet der Lokalgeschicbte, dessen Erforschung von wesentlicher
Bedeutung ist, hat in der neueren Zeit eine selir erfreuliche Berück-
sichtigung gefunden. Neben der historischen und literarischen Ausbeute
ist es hauptsächlich die Kulturgeschichte, die durch solche Kleinarbeit
immer wieder von neuem beleuchtet und durch interessante Einzel-
heiten ergänzt wird. Eckstein hat sich wiederholt als schätzbarer Mit-
arbeiter nach der eben bezeichneten Richtung bewährt. Zu seinen
früheren Schriften über die Juden im ehemaligen Fürstbistum Bamberg,
die bayerischen Parlamentarier jüd. Glaubens, den Kampf der Juden
um ihre Emanzipation in Bayern kommt soeben die neueste Arbeit
Über die Juden im Markgrafentum Bayreuth. Knapp in der Fonn,
durchsichtig und klar im Inhalt, reiht sich dieses Buch, das Verf. dem
Andenken seines Schwagers, des verewigten Rabbiners Dr. Ziemlich in
Nürnberg, gewidmet hat, würdig den Vorgängern an. In fünf Kapiteln
werden die ältesten jüdischen Siedelungen im Markgrafentum, die
Judenfrage auf dem Landtage, die Privilegien und Vorordnungen des
18. Jahrcunderls. die Hof Juden und Laudesrabbiner von ßaiersdorf und
schliesslich die Kultusgemeinde in Bayreuth behandelt Acht Beilagen
enthalten archivab'sche, statistische und kulturhistorische Notizen, unter
den letzteren den Trousseau einer vornehmen Jüdin im Jahre 1785,
reich an Silber, Gold und Pretiosen neben Wasch- und Bettzeug,
Zinn- und Kupfergegenständen — eine Ausstattung, deren Einzelnheiten
den Neid mancher heutigen Modedame zu erregen geeignet ist —
Indem ich dem Buche, dessen äussere Ausstattung dem Innern Wert
entspricht, viele Leser und Käufer wünsche, verseichne ich einige
Ergänzungen, die sich mir bei ^qt Durchsicht ergeben haben p. 36 zu
Aron Beer Oppenheim vgl. Magazin I, 83 und meinen Aufsatz über
David Oppenheim im Kaufmann — Qedenkbuch p. 550. — p. 69 n. 1.
Jehuda Lob Gans war nach 1698 in Baiersdorf, wo er im Namen der
Gemeinde als Beitrag zum Wiederaufbau der Wormser Synagoge in
das KoUektenbuhh 10 Thlr. vonseiten des Landes und 10 Thlr. für den
Vorsteher Samson einschreibt (Abschrift des Msc. in meinen Kollekt-
aneen). — p. 74. Ein Samuel aus Baiersdorf wird im 1. Drittel des
17. Jahrhunderts als Rabbiner in Thannhausen (Schwaben) genannt;
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THB JKWI8H BNCTCLOPEDIA
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490
Samuel Hlldesbelm ; eleot<»d In 1618
I'ethiüilali ; eiected löa> ; author of the oaballstlc work - Safer
ÄÄhW- «.,^ ha-Kawwaüüt," wbUh relates tbe eveotü In
Srh«r«ff ^oDöectlon wlthtbe Fettmilch rlot. and whjch
Scholar.. WM appmred by Elhanan Helen, autbor of
tbe '• M«i?tlial Wlnz."
cliSJ Vn°li^^^° ""' '*' "'^"*'' in^daon of Lewa b. Beialel ; offl-
Shabhethal HurwItz, son of laalab Hundts- HArtjui i«« im»
He wo tbe Butbor of - Wawe ha-'A.nmSSS?'' tbe^SS)?«^
toW^ftber'. work. In im be went. like bis p%Se^tZ
Melr Schiff, autbor of noveli» to tbe Talmud ; bom a4 Frank-
^^^^w^"*'"*^"^' author ofa c>ommentarT to the VPirnt-
Jowph b. Moeea Koaainann, autbor of - Nohi ke^ZmT v *', ^
Pethahiah b. David Uda, wbo t»8ued in l-?7ar «L . ,
«Cored with tbe approval of severul pn,f,^,n, ^nü preii-h^^ '^
Naphtttli Cohen 's successors in the rabbinate'of
Fraukfort were as follows: '
wrl^^a^^aTa^UL!^^ '*"* ^ ^'^^^ '«^--^ '^^^^ - *
Frankfurt. He wa« noted for hla many pupii« and 7.^»^
~* u«u w Ksmye in6 clty in consequence of thi«
Till
JfDEÄOASöJC" OK FRANKKORT-ON-THB-MaIN.
(Front « p^otofrapk.)
^^n called to the rabblnate of Fra^e; waa burled al Franl^
Mendel Barr of Cracow ; eleoted In 1644- dled in iflm a^
waj, a pupll of Joel Slrkes, and IncHnS „^tbeTabaSu
h«^;»^h M ^^ ^"^°^ ^° 1<5"' • He waa the author of " BIrkat
il^^^^ ^ommentary to sotne treatlses of the Talmud
tJ^ i ""'J*'^' ^° ^' Shabbethal Hurwitz, andT^ndson of
ana schudt, was his contemporary. Hurwitz went to Posen
J^muel b. Zebl of Cracow; eiected 1«90. He add^ iaiuable
referencea to the Frankfort edltlon of the Talmud (mi)Hte
ste^L wi^ H ?''*'^; ^"^* ''^^*^'^"' ^^''"^»^ »^^bl aV Darm:
Stadt, was Uvlnff at Frankfort as -Klaus" rabbl and «fVTr
Samuel b. Zebfs deatb (17ü3) be became pr.s"enl'ofThe mt
f^ibP^n 5^"^^ the Are of 1711, and, beln^ compelled to
leave the clty, he wandered about for many years. »^ ^ «^^
»k!^^^^*""' ^*^^ Rapp, and Nathan Maas took char».' of
e^nc^L th^i.! ^ rabblnate of Frankfort engaged with n-f-
erence to the dlvorce ffranted at Cleve (referred to above) ii<i
bis opinlon was authorltatI?e. vre lerrea to abo> e). a«
ble^TSfmnlM^n^^'r'::'''^ V'^^' ^^^ *° ^'^'^- "^ ^v^« a "-'«-
«tn^lt^ f;^"* ^^^ author of " BIrkat Abraham"; h(Mii<*o
ü.^of 'tbe' Tarmed'"""" ''""^' '^ commentary to two tn..
of^^^Hirw'''"^* tlT^ ^^^ • ^^^ ^^- "« ^«« ^he aurhur
wereat^h-r ,?°^ «,"»f Talmud Ic works. Prominent s<lu>Iars
^h^.pr Lh^ » ^^ ^*''*°*^ *' Fraukfort; arnon«? them David
«Trt^t rii.rnM . ^^L"*""® ""^^^ *"' Mayence, and Nathan Adler, a
n ^ u. Uh H '"^'^^"^ i^^^^l'l'«"^ into Frankfort. The oonrnm-
nr^;Ii .i? T^r!?"' *"' ^^^ "'**^'' ««^>" '«»n<l Jt necessary to
d^J^n • """'^^'^ *^ ^PP''^ '^'^^ ^^^^ "^ ''^*'°-
Hp"iT^H""'Tl^'^ *?" ""' ^^*"**" Hurwltz; dled Sept. 8. isl7.
He waa the author of severul haggradlc und halaklc works.
ih
4M
401
THE JEWISH ENCYCLOPEDIA
yrankfort-on-th^-Haia
yt
ot
ir-
Leopold SU^in: t*!**«'!««] 1^: offlclAted down to iSÜt»; also
luiown as ix>et aod w riter.
Abraham deiger, Samson RaphatM Hlr-scl», Breuer, Nebemlah
BrfilL. M. lIotx>viiz, and Kud(>lph iMaut suct'eeded Stein In tbe
.Order nained : SeüKsohn was elected t*) the offlce In VJt\,
Ajnong tlie Philanthropie iuatitutions of Frauk-
fort tho following arc iinportaut:
Achawa (V.tvIm zur Brüderlii-hkeJt ; 1S<H).
10
Tbe SynaRoKue in the '' Judenfrusse/' Krank(ort-on-tbe-Main.
(From ft photojfTiiph.)
Almosenkasten d<T Israelitischen (Jemelnde (1845).
BlkkurHoUm (Khh9).
Hershelm'scbe Stiftung (foreducatlon of p<^)or boys; 1865).
Georgine Sara von Ruthscblld'scbe Stiftung
(1870; bospmil, 1878).
(.iiimperlz'sches Sieebenhaus (1888).
Isnielltiscbe Relijflonsschule (1890).
Israelitische Volksschule (1882K
Israel itisrbe Waixenanslalt (founded 1873).
Israelitischer Hülfsverein (1883).
Israelitischer Kran ken-Unterstüizunffs Verein (1843).
Israelitisches Frauen-Krankenhaus (socIety, 1761; hospttÄl,
1831).
Israelitisches fJemelnde-Hospltal (1875).
Philan.
thropic In-
■titutions.
laraellttachefi Rinderhospital. r
Jüdim-he Hauhhaltuninscbule.
Kindef Unarten für Israeliten (1800).
Leuiaan Zlon, IhilAittiDenfllBcbfir HUlf^ereiD.-
MAdcbenstlft (1877).
Realiicbule d«*r Israelitischen Gemein«!«» (Phllanthropln;
foundtMi by Slifiiiund deL^enheiraer lhu4).
Kealschule der Israelltiscben Rellgionsgeaellachuft (1883).
sifnnund Stem'acbe Waisenstiftung (1874).
Suppenansialt für Israelitiscbe Anne.
Verein zur Beförderung der Handwerke.
Verein für JQdiitrbe Krankenprit-gerinnen.
Versorgung»- Anstalt fOr Israeliten (1845).
Waisenhaus de« IsraeiiUacben Frauenverelos (1847): and a
number of private '* Stiftungen *^ establlsbed for varlous pur-
posea.
For Jewiflh physicians sec Ilorovitz, "Jüdische
Aerzte."
BiBLiooRAPHT: Kilefrk« BUrütrzwinte \ Btobbe, DU Juden ^
DeutscMand^ Brunswick, 1806; Karl BOcber. Die BevOlhe-
ntn(f von Frank fwrt-am- Main, Tübingen. 1886; Horovlts,
PranKfurUr Rabbinen ; Idem. Intchrifttn de» ÄUen
Friedhofs . . . zu Frankfurt, Frankfort, 1901 ; Schudt, Jü-
dische AfercAcirttrrf<ofc«if«n, Frankfort, 1714-17; Baerwald,
Der AUe Friedhof der iHraelitiachen Oftneinde zu Frank-
furt, \9Sß; Horovlta, Die Frankfurter Rabbinervernamm'
lung vom Jahre teos, ib. 1897 ; Frankfurter hrael, Volk»-
Kalender, 188S et seq.
O. A. P.
Typography : The law of ihig free city tbat
DO Jew should establish a printing-house there,
greatly impeded the development of Hebrew
typography in Frankfort, Many books pub-
lished there, especially prayer-books, appeared
without place of publication or publisher's name.
Owing to this restriction the printing requirements
of Fninkfort were in large measure met by Jewish
prcsses established in neighboring towns and vil-
iages, as Hanau. Homburg, Offenbacb, and Rodel*
heim, the last-named place being specially notable.
Besidcs the local wants of Frankfort tliere was tbe
yearly fair wbich was practically the center of
the Gerinan -Jewish book- trade. In a measure the
pressesof the above four towns were really intended
to supply tlie fair trade of Frankfort.
According to Wolf ("Bibl. Hebr." ii. 1385), the
history of Hebrew typography at Frankfort-on-the-
Main begins with 1625, in which year 8elil;i«t were
printed tJiere. But Steüischneider and Cassel de-
clare this Statement doubtful. The chronogram of
a certain prayer-book seems to show that it was
printed there in 1656, but this chronogram is known
only frora references to it in a second edition printed
at Amsterdam in 1658 ("Cat. Bodl."No8. 214», 2152).
It may besaid with certainty, however, that Hebrew
printing begaa in Frankfort not later than 1662,
when the Pentateuch with a German glossary was
printed. The books printed at Frankfort up to 1676
do not bear any printer's name.
From the year 1677 tili the beginning of the
cighteenth Century tliere existed at Frankfort two
Christian printing establishments at which Hebrew
books w6re printed : (1) The press owned tili 1694
by Balthasar Christian Wust, who began with David
Clodius' Hebrew Bible; bis last work was the un-
vocalized Bible prepared by Eisenmenger, 1694; up
to 1707 the press was continued by John Wust.
Among bis typesetters who worked on the " A inarot
Tehorot" (1698) and the responsa "Hawwot Yair"
were two Christians : Christian Nicolasand John Kas-
par Pngil. (2) That of Blasius Ilsnerus, who printed
in 1682 the " Hiddushe Haggadot " of Samuel Edels.
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Psalms
THE JEWI8H ENCYCLOPED
ia{^(^oi) i/. te
240
near Przemysl, and another authority ("Teatrum
Europaeum," vii. 820, FraDkfort-on-the-Maiu, 1685)
States that a Jew acting for a colooel was captured
by the Swecies in tbe siege, tliis story being cou-
flrmed by documonts in thearcbives. Althoiigbthe
city did not suffer, tbe oousequencesof tiie war wrre
disastrous to tbe Jews. wbo were ruined by tbe
war taxes and by plunderings on tbe part of tbe
Polish soldiers quartered in tbe city ; so tbat in 1661,
to raise a larger loan, tbe Community was obHged to
mortgage itssynagogue totbe nobility. According
to a Statistical document of 1662, tbere were eigbty
Jewish mercbants in tbe city, mostly small dealers,
some braiders, apotbecaries, and groccrs, aud one
dealer in guns, armor, and war material.
During tbe last tbree decades of tbe seventeentb
Century and tbrougbout the eigbteentb tlie eco-
nomic condition of tbe Jews grew steadily worse, in
consequence of tbe increasing taxes aud contribu-
tions wbich tbey had to pay to assure tbeir cxist-
ence, obliging thera to contract enormous debts
among botb tbe uobili<^ and tbe clergy. Tb«? Jews
were finally ruined by a conflagration which des-
troyed tbe entirc gbetto in 1678, leadiug to a series
of debtors* suits. Tbey were so impoverisbeti tbat
they even thougbt of leaving tbe city, wben King
Jobn Sobieski (1674-96) extended tbe tirae for the
payment of tbeir debts. King Augustus II.. wbo
liad contirmed tbeir former Privileges in 1700. ex-
empted tbe Jews for twenty years from all taxes
paid for tbeir right to brew mead and beer, which
were among the principal articles of eonimerre of
Przemysl ; but ten years later be repealed hi.s decree.
The Community was fürt her disrupted by internal
dissensions; and on account of the increasing taxes
wbich tbe directors founci tbemsel ves obliged to levy
in Order to pay tbe debts due tbe clergy and the no-
bility, so many Jews left tlie ghetto that the way-
wode forcibly checked tbe eniigration. The unfor-
tunate condition of the Jews in the middle of the
eigbteentb Century is shown only too clearly by the
debt of 141,750 PoHsh gülden whicli tbey owed tbe
nobility in 1773.
In 1746 Jesuit students attacked the ghetto of
Przemysl, as those of otber cities, plundered the
synagogue, ruined tbe costly vessels, and tore up
the Torab scroUs, scattcring the pieees in the .streets.
They destroyed also the greater part of tlie valuable
archives. wbich contained priceless docunieuts of
the waN'wode's court, (^nly a few of tbe original
copies of the Privileges being Siived. The extent of
the dainage is indicated by the faet that after tedious
negotiations the Jcsuits tinally paid an indemnity of
15,000 Polish gülden. According to statistics of the
year 1765, tbere were at that tiine about 2,418 Jews
in Przemysl.
During the first half of the nineteenth Century,
wben tbe city was imder Austiian rule, the Jews
suffered as much as ever from heavy taxes: but
after the Promulgation of tbe " Staatsgrundgesetze ''
i» 1867 the Community was able to develop rnore
freely.
Of historic interest is tbe reference to the phy-
sician Marcus Niger, who lived at Przemysl at tbe
end of tbe sixteenth Century, and enjoyed the spe-
cial favor of the king. He offlciated also as the
President of the Community, and isjnentioned in tUv
records with the title **hone8tu8." A " Doctor Ibn-
zel. son of Rebekah,'Ms nientioned in a docunitint of
the year 1659. A very valuable pinl^esof the tailors'
gild,dating from the middleof the sevent<'enth ei*ij-
tury, conUiins important data sJiowing tluit as carlv
as the beginning of that Century there were reguiurl v
iucorporated Jewish working men's gilds. us exchi-
sive as tbe Christian gilds, and with similar orgau-
izations.
The following rabbis aud scbolars of Pr/.eniy.sl
are noteworthy: Moses b. Abraham Katz (a piipil
of Vb^'I n D. and the autbor of "Mafteb Moshoh."
''Pene Mosheh," and many otber works); Simon
Wolf (son of R. Metr Nikolsburg of Pragiie, the
author of a work entitled "^Sba^ar Simeon " ; luter
rabbi at Posen, Vienna, and Prague: d. 1«:<2);
Joshua b. Joseph (later rabbi at Lemberg; author
of '*Magineh Shelomob " and **Pene Yehosbua";
d. 1648): Isaac Eizik (son-in-law of the preccding):
Aryeb Lob (son of H. Zechariah Mendel and brotbor
of R. 2ebi Hirsch ; later rabbi at Vienna aud Cracow :
d. 1671): R. Joseph (author of "Zofnat Pa'aneah/'
printed in 1679): Joseph Segal (son of Moses Harif ;
previously **resh metibta" at Lemberg: d. 1702);
Mendel Margoliotb (d. April 2, 1652); Joshua Foiv#d
Te'omim (son of R. Jonah, who wrote the " Kikyou
de-Yonah"; an act of the Council of Four Lands
was signed by bim in 1718): Hayyim Jt)nah Te-
'omim (.son of the preccding; laier rabbi at Hn^slau) .
Samuel Sehmelka (son of R. Menahem Mendel an»l
father-in-law of R. Hayyim ha-Kohen Rapoport <>f
Lemberg: d. 1713): Ezekiel Michael (son of Sannitd
Schmelka; an enthusiastic adberent of R. Jacol»
EybeschlUz; d. 1771): Aryeh Lob (son of the pn-er-
ding : later rabbi at Lemberg ; d. 1810) ; Joseph Asher
(pupil of R. Samuel Saler of I^emberg; d. IH'26):
Asher En/.el (son-in-law of the preceding); Sanund
HeHer; Lipa Meis<^l8: Isaac Aaron Ettinger (hit.er
rabbi at Lemberg; d. 1891); Isaac Schmelkes (now,
190^). rabbi at Lemberg).
The Jews of the city number (1905) about lA.uOO
in a total population of 40,000. The Community
Supports the following institutions: three priii(ip:il
synagogues, eight chapels, two Talmud Torali
srhools, three batb houses, peoplc's kitclnn. !jos-
pital. infirmary. three woinen's soci<'ties, a Vad JLi-
ruziin (working luen's union), a Zweikreuz<'r-\'eieiii
for the relief of poor school-cbildren, and .scvrral
other Philanthropie societies.
BiBt io«R,\.PHY : I,. Haus«^r. M(mf>ornfia MUh^ta Frzf/nit^^hf,
is?v>: M. Schon*. Zjidzi ir Przcmyiilu Opractnrnni»' i Wiiinw-
nirtwo Mattn^itfi A rc h i wnl u f iji >, U^mbert:, VM], Aziilai.
Shem ha -(icdnJim ; IJiiber, Anshr Sfwm, rrac<>\v. is*.)i> ;
SteinschntMder, ('a^ Uodl.: Laisar, In Ha-Ai^if, iv., part ii..
pi). l:iVi:)0.
D. M. Seil.
PSALMOMANCY: Tbe employnunt of ihe
Psalms in incantations. Tbe general ose of the
Ril)le for magie purpost^s bas been discu.^ised umh r
HiitMoMAN'CY. Inasmuchas theeniploynient of iln'
Psalms is mentioned there, a briet suiumary, to-
gcther with certaiii supplenientary mat»'rial. will
sufficeinthisarticle. Ne.xt totheTorah. the Psalms
were especially populär in magicsince tbey fornud
the real book of the ])eople. one which they knew and
loved as a book of prayers; and prayers had. ac-
ling to
•mely ch
the secol
Againsl 1)1
(rue of P^
parallel p:i
xecited at
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i/jetberwit
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MARKUS HOROVITZ:
Frankfurter Rabbinen.
Hildesheim, 01ms, 1972.
FRANKFURT AM MAIN
RABBIS
(Mit Ergänzungen von Rabbiner Dr. Josef Unna)
(reprint of the original publ .1881-84)
£age
65
67
70
74
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91
98
99
106
126
127
128
153
188—
197
198
R. CHAJIM KOHEN of Prag. Grandson of R.LOEWE BEN BEZAIEL,
CR PRAG, and son of R.ISÄAK KOHEN, the son-in-law of the Hohe
Rabbi Loew, and R. in Nikolsburg, Wien and Prag. R.Chajim's
brother NAPHTALI KOHEN (the grandfather of the same-named R.Naphtali
Kohen) was R. in Lublin. R. CHAJIM was in F/Main by 1627
went to Posen in I629.
R. SABBATAI HALEVI HORWITZ . elected R of F/Main I632. ^Son
of R. Jesaias. Sabbatai was Prediger in Prag and Fuerth,
went to Posen l642.
Note 127: R. Jesaja Horowitz(Horwitz) belongs to a family which
descends from a brother of R. ABRAHAM HALEVI in Barcelona.
Pinchas Pessis in his book ( publ . iAfarsaw 1902)
R. Jesaia ben Sabbatai lived in Posen until 654, called to Fuerth l6|
1668, was Beth Din in Fratakfurt by I677. At the end of Summer I686
came again to Posen, where he died 23 Adar 5^^9 (I689) .
R. JESAIA HALEVI HORWITZ II, R in F/Main I678-
R. NAPHTALI KOHEN son of r.IsaakV^I greatgrandson of the Hohe R.
Loew, for a time prisoner of the Tartars. to F/Main 1704
R.Chaim Kohen was a brother of Naphtali's grandfather. and R.
Sabbatai Horowitz was married to an aunt of R.Cha|im. He was the
supposed cause of the great fire of 14 Jan 17II. He left F/M went
to Prag, became famous, then left for Pal est ine but died 24 Tebet
1719 in ^onstantinopel . Left a famous testament.
R. JAKOB JOSUA BEN ZWEI HIRSCH FALK born k ab.l68l from a scholar-
family in Cracow, where HIS grandfather R.Josua was OR . R.Jakob
was the son-in-law of the wealth SALOMON LANDAU in Lemberg.
(here the story of the pawder tower explosion where his wife was
killed
then became R. in Tarli, then Zariw, and I7I8 XX OR LEMBERG.
(after also having been Parnas) . 1731-1734 OR in Berlin. 1734 to
Metz, and 1741 the PNE JEHOSCHUA became R in Frankfurt/Main.
He died in Offenbach (on the way back to F/Main) 14 Schewat 5516 (I7J
Jan. 1756) .
R. NATHAN SALOMON MAASS . 1770 Landrabbiner Darrastadt (did not
accept) .Remained Rabbinatsverweser
mention of R. TAVI0 TEWELE SCHIFF BEN SALOMON HAKOHEN SCHIFF,
born in Frankfurt/Main as son of the scholar R.Salomon Schiff,
became son-in-law of R. LOEB SINZHEIM in Worms .e;ected OR London
in 1765. He died in London 1792.
-2-
202
213
219/20
222
2^0
2iJ-7
from
26?
the
271
272
273
27^
275
273
275
R. PINCHAS HALEVI ISCH HOROiAlITZ.
electedl771. born 1730, son of R. ZWI BEN R. MEIR. Became son-in-law
of RX JO£L MKIXERIN HEILPßRN. Pinchas was the brother of the younger
R. SAMUEL SCHIVIELKE)HOROi/i/ITZ.
Lived in Lechwitz when the call to the rahbinat in F/Main came.
1771.
R. NATHAN BEN SIMON HAKOHEN ADLER, descendent of RABBI SIMON HADAR-
SCHAN. born F/Main 17^2. Became R in Boskowitz/Moravia 1782, did not
stay long. Much trouble in F/Main, was banned,etc. (story here^)
NATHAN died 26 Elul I8OO .
R. MORDECHAI BAER ADLER was R. in Hannover, 178I-I83I. his son
R. BAER ADLER was later Rabbinatsassessor in F/Main, R. GABRIEL
ADLER was R. in Muehringen. The youngestof his 3 sons was R.NATHAN
ADLER, R in Hannover and then CR of ENGLAND in London.
R. PINCHAS LEVI HOROWITZ , OR Frankfurt am Main died 1 July I805.
7^ years old.
commentaries:
R. JECHIEL MICHAEL HALEVI EPSTEIN, of a family which went to Spain
during the expulsion from Italy by Titus. . . The original name of the
family was lEMEXISII BENVENISTI, but lived later in Epstein/Hessen,
thus the family name.
TRSVES: see Bruell Das Geschlecht der Treves, JJGL 1:87-122.
Name of family from TROYES. JOSEPH BEN JOCHANAN the first known.
He was R in Marseilles 13^3. a direct descendent is R. NAPHTALI
HERZ BEN R. ELIESER TREVES, who was Vorbeter in Frankfurt/Main.
(l6th Century. Mentioned here on pp. 28-30, fl.l550? )
R. ELIESER TREVES, b.l493 (not 1491) in F/M tilll566.
R. SIMON GUENZBURG-UIMO (see Loewenstein, Blaetter II) his wife
Hindle a daughter of R. ISAAK LINZ.
Family was in Guenzburg in the l6th Century. I623 expulsion fr.G.
Simon G. lived also in Schwaben. fhwxSä there are 2 Simon Guenzburgs,
one who died in 1633' another had a great argumnt 1^6k-66, thus died
later. Theone who was R. Simon Guenzburg and had a son-in-law
R. AKIBA FRANKFURTER, who married first his daughter Ella and thrn
her sister Fromet , who died 11 Nissan 5379 (I619).
R. ELIA LOANZ (R.SLIA ASCHKENASI) "BAAL SCHEM", son of R. MOSCHE who
died 1618 in F/Main. (not in Inschriften). R.ELIA born in 1555?
in F/fein, according to A. Epstein 15^4, accdp-to Loewenstein
on 23 Ijar 1565(5325). ELIA's father MOSES was a xhh grandson of
R.JOSELMANN VON ROSHEIM, and on his mother's side a descendant of
R. JOACHANAN LURIE.
275 There was a R.SIMON, son of the learned R.JAKOB GUENZBURG, with
Jakob being the R. of Schtles...
276 career of Elia Loanz,
277 He died in Worms 21 Tamus 5393(1633).
278 R.JESAJA HORWITZ (not Horowitz) ben R.ABRAHAM HALEVI. Jesaia called
to Posen in l6l2 but he was still in F/Main l6l^■... Vifent to
279 Prag 161k , decided to go to Plaestine in i& l6l8,arrived there
1621,(5382). Buried near the tomb of Maimonides.
R. AHRON BEN R. JOSUA MSSES LURIA died 17 Tischri 5374 (I613) . His father
f^^^f was R.in Worms, and a cousin of R. SALOMON LURIA.
-3-
297
298
308
315
R. NAPHTALI KOHEN, according to Loewenstein, Blaetter. 190 3)
was the son of R. ISAAK (the first son), and was born x in 1650 .
cL"*^^^^®^ SCHOENDEL, daughter of R. SAMUEL SCHIVIELKE ben R. MEIR
bAK of Ostrogh, and taught in his father-in-law's Klaus, until
elected successor to R. JESAIA BEN R.3HABBATAI HORWITZ in Posen,
16Ö9. Sugfered a great deal there. His sbh oldest son, Klausrabbi
in Ostrogh, died there during this tenure. In 1704 R. NAPTHTALI
KOHEN came to Frankfurt am Main, and returned after the great fire
(1711) to Frag, the family hometown. Was persecutred there as a
follower of Sabbathai Zvi . 1713 went to Breslau, where he died (no
year given here).
His fourth daughter, KELA was married in Frankfurt to R. JUDA
LOEB ESKELES, sonf of the Rabbi of Nikolsburg. R.Juda d.l710.
THE SON-IN-LAW of R. JAKOB JOSUA FALK was R. HIRSCH KATZENETXENBOGEN,
about him see Loewenstein, Kurpfalz/Blaetter III:8lff. Hirsch was
from Schwabach, where his father was Rabbi. The anly daughter of
R. Jakob Popers, FRUMET becarae his wife. In 1741 he became Rabbi
in Mergentheim, 1763 OR Kurpfalz. To Kannheim I768, where he
was in Office until his death on 2 Tirschri 556I (1800.
R.JAKOB JOSUA FALKs wives :
The THIRD wife was GUTLE bat ELIA EGER, she d. 22 Cheschwan I772
(5533). The FIRST wife was X, who died in Lemberg, the SECOND was
TAUBE bat R. ISSACHAR BAER of Frankfurt; she d. 19 Oct I751 while he
was in Mannheim (so she must have died there). JUEDISCHSS LEXIKON
has the Genealogy of the FNE JEHOSCHUA
320
322
325
326
R. TEWELE SCHIFF was in WORMS 17^8-60, in Frankfurt 1762-64,
In London 1 765-83. He married (in Wien) the niece of R. Loeb
Sinzheim (1758Tit, but his residence was Worms.
He had a brother, the Dajjan R. MEIR SCHIFF, and was brother-in-law
(through his sister) to R. BAER ADLER (Duschinski p.453) .
R.DAVID STRAÜSS was born in Frankfurt ab.l68l. He was called to
Holleschau in his 33rd year (1712/13) and returned to Frankfurt
1722 (notl772!). 1722-43 in F/Main, 1743-48 in Worms, 1748 to Fuerth,
where he died 28 Ijar 5522 (I762) at the age of 81. His daugther
KELA married R. NATHAN BEN MORDECHAI ADIER in Frankfurt, a cousin of
R. NATHAN BEN SCHIMON ADLER. ZERLE, the daughter of Kela Adler,
married R. SECKEL WORMSER in Fulda, the father-in-law of R. SELIGMANN
BAMBAERGER, the Wuerzburger Raw. KELA ADLER died in Frankfurt 5 Ijar 5
5534 (177^). She was buried near her sister SORLE, the wife of R.
NATHAN ADLER.
R. NATHAN BEN MORDECHAI ADLER died 22 Ijar 5544 (1784). (in F/Main).
note 25: R. DAVID SCHEUER (notes on the family).
R. MARCUS N. ABLER, son of R. NATHAN MARCUS ADLER, OR in London 1844- .
f ollows the same info as we already have from Adler genealogy) .
Family got the name ADLER in I6I6, after the return to F/Main, because
at the triumphal procession after the Fettmilch Uprising, the head
of the family carried the Reichsadler, because he was KfxihKxt of the
Priestergeschlecht i^sxitfi (a Cohen) . There was no Stammhaus "Zum
Adler.
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Pogrom I^M^eine
interessante Erinnerung
Bei der Eröffnung der Jerusa-
leii\-AiiÄ5tellung im New Yorker
Jüdischen Museum dramatisierte
eine jüdische Jugendgruppe eine
"Purim-Anthologle", die vor hun-
derten von Jahren in Frankfurt
am Main veröffentlicht wurde.
Nach Art der "Megillah Esther"
hatte der Leiter der "Judäa"-
Gruppe, Bert Reisfeld von Fort
Lee, N.J., aus den 103 Purim, von
denen die alte Chronik berichtet,
Geschehnisse aus dem Jahr 1616
ausgewählt. Damals, zwei Jahre
vor Beginn des Dreissig jährigen
Krieges, brach ein Pogrom in
Frankfurt am Main aus. Er for-
derte einige j üdische Opfer; auch
wurden Häuser der Juden ge-
plündert und zerstört..
Aber die '*Stürmer"-Nazis von
1616 wurden von den bewaffne-
ten Ghetto-Juden in die Flucht
geschlagen und später von Justiz-
beamten des Kaisers gefasst und
hingerichtet.
"Seit jenem ersten Sieg jüdi-
schen Widerstandes in Europa
feiern Juden in aller Welt noch
einen zweiten Purim", sagt der
Chronist, "und die 1616 Frank-
furter Juden sind eigentlich die
Ahnen von Israels Haganah!*'
Nach der dramatischen Erinne-
rung tanzten jüdische Jungen
und Mädels eine Art amerikani-
sche Horra auf dem Podium im
Jüdischen Museum in New York
— und Theodor Herzls Wort,
"Wenn Ihr nur wollt, ist es kein
I Märchen mehr!" hatte in Ame-
Irikas grösster Stadt eine neue,
.festliche Bedeutung gewonnen.
Marso H. Wolff
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DIETZ, A., Stammbach der Frankfurter Juden.
(Titel Tjfl. oben 8. 48.») Ein in Rrossom Stile anjcelejjtc», glAnzend
. durchgeführtes und reich auBjrestatteto» Trachtwerk, die Frucht Kchn-
ilbriKor mühevollen Studien, liegt tor uns. Nach einer ansführlicbeo
SinleitUDjf, worin der Verf. die Entstehunifsgcschirhto icincs liuches
schildert, behandelt er in den folgendon Teilen die Vor- und Familien-
namen und die StAmmo der Juden. Hierauf foljft ein auHfnhrlichef
alphabetische» Verzeichnis Ton 626 jüdiachon Familien mit genealo-
gischen Nachwoisen, ihrer Altorsfolge und Ilorknnft. Die weiter fol-
genden Teile behandeln die Frankfurter Juden in der Fromde, dl«
Frankfurter Rabbiner, Gelehrten und ihre LehihAuser, die Judonftrite,
die Frankfurter Juden in Hofdiensten, die Btandesorhebungen der
Frankfurter Juden, die Steuern und Abgaben, die grfti««ercn Juden-
Yermftgcn, die Stiftungen, Vereine und Oemeindeanstalton. Weiter
folgt eine Bevölkerung»- und VormAgcnsstatifitik und schliesslich ein«
AnfzAhlung der HAusor und Hausbesitzer in der Jjidongasse. Der
Werdegang der altberühmten Frankfurter jüdischen (jcmcinde inner-
halb eines Zeitraums von 600 Jahren seigt uns bekannte und klang-
Qp/Blk^ih
o
*\ [Tgl. die abweisende Kritik des Bochea Tom Herausg. dieser Zelt-
•chrift im ,UUr. CeairaibUtt* 1907. 8p. 068.J I\r.
- 138 —
Tolle Namen. Wir gewinnen einen Einblick in das Emporblühen be-
rühmter Häuser, ebenso wie in den Verfall grosser Firmen und Familien.
Der Verfasser bat sich durch dieses Werk ein nicht hoch genug an-
zuerkennendes Verdienst um die Geschichte Frankfurts und der dortigen
Juden erworben. Dieses Verdienst kann und wird keinesfalls dadurch
gcsrhmälert, dasg auch einzelne Irrtümer mit unterlaufen sind, die bei
einem derartigen Werke für den Kenner als unvermeidlich gelten und
als Derichtigungeu und Ergänzungen hier folgen. S. 12 Z. 18 1.
Mühringen »t. Mftbringcn. S. 18 Z. IH 1. Ajit ( - Opatow) st. Aft, —
8. 16 Z. 1 1. 1749 St. 1769 (cf. Frankfurter Grabsteine (FU] No. 297ü).
Hendle (das. Z. 5) starb nach FG äur>la. 1761. Zu Familie Ahr-
weiler und deren Nachkommenschaft vgl. meine Kurpfalz p. \UH n. 1.
— S. 19 Z. H. Mcnachem b. Chanan Hach.irach war zuerst Rabbinats-
jissessor in Fulda iMen)orl)uch das.) und dann in Hanau; Isack zum
Leuchter, Sohn des Abraham liacharach, stiftete vor seinem Tode
grosso Summen zur Verteilung an Geineindon und Lelirhäuscr,
u. A. lÜO lUhIr nach Fulda; er starb vermutlich lOGJ (cf. F(i 676ö).
— S. '22 Z. 2. Itaruch Simon war nicht aus Dalbacb, sondern er
wurde dort beerdigt; vpl. meine Blatter III, 82. — S. 28 Z. 18. Hirsch
Itass war *)^vro (cf. FG 2120), daher wohl der Namo l\:\»n. - S. 26
No. 37 vgl. hierzu da»8 eben crHchicncne liuch „die Familie Gompcri"
▼on Kaufmann-Frcudcnthal p. 2iVJ n. 4. — S. 28 Z. 21. Die crrtto
Frau dos K. David Oppqnhciin hiess nicht Sara, sondcro Gncndcl;dio
zweite Frau hiess Schirra; die Tochter, die Jen Phobu» Selig Cohen-
I hciiatcte, hies» Jentc; vijl. meinen Aufsatz im luufin.inn-Gcdcnkbiich
p. f.43 u. BBl. Zu UoaH Uohrcnd cf. meine Hiraicr H', 48. — S. 29
Z. 12. Ella Arnstcin war nicht die Tochter des l^nak lirilin, sondern
eine geborene flertln; cf. meiuc Berichtigung in meinem Nathanacl Weil
p. 87. — 8. 82 zu No. 49. Samuel ÜAD.n, Sohn des Scbneior 13ing cf.
i Kaufmann, Jair Ch. Dacharach p. »'.2. — S. 80 Z. 2. Der dort gc-
I nannte Lob, Sohn des Simon, k<am 1C87 nach Mainz; cf. meinen Auf-
{ satz über die Mainzer Rabbiner im Jahrbuch d. jüd. lit. GescllBcbaft
111,225. -> S. 88. Zu No. 65 fehlt Nathan Bonn, Rabbiner in Mainz;
cf. ibid. p. 222, — S. 41 No. 68. Bottiwics weist nicht auf liudweis,
sondern auf Buttenwiesen bin. LAb Bodwics ntarb 181 L (FG 4üCG).
— S. 50 No. 85. Der Fricdbcrger Rabbiner Samuel Cohn war 3ohn
und Nachfolger des einige Zeilen vorher genannten Wolf Cohn und
starb 1779 in Friedbertc und nicht in Frankfurt; cf. mcioo Blätter
III, 102. — S. f>5 No. 100 1. Dannhausen — Tannhauaen. — S. 56 Z. 8.
Die Identität des Herz Darmstadt, des Vaters von Manis Darmstadt,
mit dem Bruder des Bännan Ilalberstadt ist nicht m^^^lich; Herz
Darmstadt in Wien starb etwa 1750, wiUircnd der Vater des Manis
Dannstadt, als dieser 1684 starb, schon nicht mehr am Loben war
j (cf. FG 1161). §£hönph«, die Frau des hier genannten Wolf l?erlin,
starb 1746 (FG 2547). Andere Kinder des Manis I)ar(n4tadt«dio hier nicht
genannt werden, sind: Sorle, Frau des Salomon Oppenheim (FG 120G|,
dann die Frau des Aron Oppenheim (Kaufmann-Gedonkbuch p. 50),
ferner die Frau des Jakob Kann und endlich eine Tochter Vogel
(FG 567h). Das. No. 102. Zur Familie Dorum gehrtrt auch Moses
porheim, Herausgeber des f d^h e\w, der 1781 starb (FG 2038); seine
Frau Brcile, Enkelin des Babbincrs Juda Mchler in Deutz, st. 1744
(FG 2506). — 8. f>8 Z. 5. Lob fieutz st. 1711 (FO 1603). — 8. 68
Z, 2 T. u. Sorie Kann et. 1750 (FG 2692). — S. 71 ff. cf. „die Fa-
milie Oompera" p. 252. ^ B. 68 Z. 11. R. Akiba Frankfurter war
ü
u
— 139 -
selbst Schochet; cf. David Maggid, die Familie OOnzburg, p. 8 n. —
^^ VT*** Vil' \}^^^ ^*^'''' »ooJorn Hcnoch st 1690 in Hanau. —
5" f Sk },' ^*'''' ^'^ ^'■^''^^ ^^^^^ *''''•'" Lob Frftnkol 1825. - 8. 98
'u T. f. ■• ^°*"' ^^^ ^^^^ G.iraburg und sein Sohn Jona waren
auch Buchdrucker; er wohnte im Haus zum Luchs (FG 2902; cf. Cat.
Bodl. 8896). - 8. 103 No. 185. Samuel Gclbauflcr, der grnsscu Reich-
i|l!" ^''.»•»"•. '^•v Schwiegersohn des Vorstehers Mose Oppenheim und
5cTiwiegorv;itcr dop Davjd Crünhut. - S. 104 No 189 Zur Familie
Gcrotwohl cf. meine K.irpfalz p. 86 n. 2. — Z 8 t. u. Schfmle Adler
beiratete spater in 2. lOhe den Josua Lob in Bingen und starb auch
dort 172.1. -- 8. 105 Z. 1. Moses Meier st. 1690; cf FG 5GK0 (wo
n'jn als Sterbejahr zu crgftnzon ist). — 8. 129 No. 208 cf. »die Fa-
milie Oomperz- 1. c. — S. 131 No. 218. Hirsch Oun-lernheim, Vater
wu^ nJÄ'S^^lLl!'"^ ^ ^^'^ No. 214(r. cf. meine
BlAttcr II, 25 ff. - S. 138 No. 222. Mate. Tochter des Gumpel Hadnmar.
trau des Jokel K.i.sel, st. 1736 (FG 2177); Maicr Kaufmann ll.idam.ar
starb nach FG lS2üa. 1723. - ß. 162 Z. 8 r. u. Moses Kann hatte
drei Fr.iucn; vgl. meine Blatter IV, 46 o. 18. — SrTTO~Z: r Is.aak
Moses starb nach FG »498a. 1778. - Der dort unter No. 8 gcn.mnte
Cern.eer gebOit einer andern F.imllie au. — 8. 108 No. »03. Samuel
Kai(l.inower8t.l676. - 8. 186 No. 347. Maliii.ihu Lovi hatte auch eine
Tochter namens Frcudlin; vgl. meinen Aufsatz im Jüd. Lit. Jahrbuch
in, J2l n. 2. ~ 8. 106 No. 382. Marschen i«t ein Orf.mame. Die
I-amilie ist 1806 noch nicht ausgestorben; Mendio Marschen, Sohn
des hier genannten Mahrum st. 181H (vgl. FO 492H, wo onnKO zu
lesen »st); sein Bruder Flia st. 1749 (FG 2C53). — No. 886. Maler
jg!! ■/.•'^^. ■'• '*'*^^' ^^^^' «ondern 1754 (FG 2794). ~ S. 197 No
887. Herz Joseph Ma)Tr.Scbinr st. 1779 (FG 3633) — 8. 208 No. 430!
David Abterodo war der TTFossvater des Rabbiners Isack Sinsheim ; cf.
Sv^^o"*^* * p. 226 n. 3; seine Tochter SärTe IfftTT. W*^1718
(bü 1702); eine andere Tochter, namens Mink, war die Gattin des
Mose (.ünzb.irg (FG 5812). — S. 214 zu No. 1. Die Frau des Beer
ü])pcnhcmj (TclzchenJ war nicht dio Schwester, sondern die Nichte
des Samuel Oppenheim, nUmlich die Tochter seines Bruders Abraham
zur Kauno und wohnte in Wurms. Beer Oppenheim st. 1GH6 in Worms
ificichzeitig mit seiner Gattin Tclzchen. Zu No. 4. David Oppcn-
heimcr war nicht der Bruder des Nathan Oppenheimer — 8. 215 zu
> b. dio Frau des I'höbus Selig Cohen hie.ss Jento (vgl. oben zu 8 28)-
?!Joo* ^'®/'^^" ^^^ Michael Aron. Cipiicuhciw hiess Blümle und starb
1738; zu d. Sara st. 1713; ausserdem h.itte David Oppenheim noch
eine Tochter lolzc. Gatlia dca B4r Kleve; vgl. hierzu meinen schon
genannten Aufsatz im Kanfmana-Gedcnkbuch. Zu No. 5a Elia war mit
Chawa Cohen in Hamburg verheiratet und starb dort 1782. b. Zu
Samue Oppenheim vgl. Kaufmann, Samson Wertheimer p. 48 n., Btflll
Cenlralanzeiger p. 89. — c. Lea st. 1742. — d, \Mf ifeh<Vrt nicht zu
diesem S»amni. — e. Fradel st. 1759 (cf. Frankl Inschriften No. 451).
— Zu 8. Wolf st 1726 in Hannover und war zweimal verheiratet;
er hatte 4 S<>hne und eine Tochter; Jakob st. 1760, F:dcl st 1783 —
r;e?^l.?*'- ^^^' ^''^" ■'• ^^^Ö ("'Cht 1669; seine Gattin Hindien st
1665 (FG 806). — 8. 227 No. 448. David Pfersee st 1709 (FO 1567).
seine Gattin Kela st 1718 (FG 1688). — 8. 229 Z. 14. David Rapp
war zweifellos ein Sohn des Moses Rapn; er starb 1742 als Rabbiner
in Marktbreii; seine Witwe Schewa, Tochter des Isaak Schiff, st 1770
in Frankfurt (FQ 8867). — 8. 288 xa 2, b. Kahnao, Sohn ies Jakob
O
c
- 140 —
Rfifl, Bt. 1802 (FO4408); seine Gattin Roso, Tochter des Elina Ilalum
in Mannheim, st. 1794 (FG 4152; Tgl. anch meino Kurpfnlz p, '219 n.,
wo 1704 Druckfehler für 1794). — 8. 287 No. 4f.7. Kin Sohn des
lUbbiners Israel Uheinhacb, namens Solif^mann, wird von Juspa Hahn,
Verf. von piM tpv, als Verwandter orwfthnt. — S. 238 Z. 11. Dor
Sohn bicss nicht Jocl, sondern Josle (cf. Yd 837, wo dor Vntor Isachar
Weil genannt wird). AhacukcT dor Frankfurter KtanimcB Ujndakopf
lebton aurh in Fürlo und Deutz; sie führten ihren Ktammbnum uuf
II. Lipniann Heller zurück. — 8. 2r.3 No. 405. Ilendlcn, dio Frau
des Jakob Oünihxirj^ und Tochtcf 4c» Himon V'(inr.biirjf." «.""'TCW
(VO l:{14). — S. 2UH zu A.ll. Daruch st I7()l (FO 11 K^); zu %T.
S.iloinon David hatte noch einen ßolin, namens Moncs, der isoo starb
(FO 4479). — S. 2ß3 zu IV. Aron Schlos« st. 17HG in OITenbach. —
8. 269 No. 508. §in][Qß MoACQ £chrfii|i)Cr und sein Sohn Moses Simon
waren dio Ahnen des berühmten Rabbiners Moses Schreiber in Press-
buj^:, deseon Vater Samuel der hier ad 2 Gcnannto Ist; seine Frau
Röslo St. 1S22 (FO f.üy7). ~ 8. 271 No. 611. K» gab anch vcrachie-
dono Orttinucn In F'raokfurt, dio dem Lovitenatamm angehörten, wo-
zu jedenfalls dio hier zu A und H Ocnanntcn zu rechnen sind. —
S. 310 No. r.Of». Dawid Ulf «»tarb 1729 (nicht 1719) In Mannheim; cf.
nioino Kurpfalz p. 140. — 8. 811 No. ßß7. Klia Jakob Ullmaim st.
1794 (FO 114;}). — S. 820. Mendel Wcrthcimcr nt. 3743; Dcrnhard
von Kskelcs stammte aus zweiter "KTio — 8. 821 zu •''. Dio Frau
de» Maj-er Oppenheim hiess Fromet und starb 1790 (FG 4040; vgl.
auch rooTn^b'KurnfäTiB p. 83«). — 8, 828 No. 007. Winljf ist nicht von
Windecken, sondern von Wcninjjs (Oberhessen) abzulolton. — S. 880
zu AI. Herz David, der 1707 in Wien starb, kann nicht der Sohn des
1710 verstorbenen David Jakob sein, da dieser bei Frankl Innchriflcn
No. 678 schon als verstorben bozeiclinct wird; Herz David ist dor Sohn
des p. 329 als Sohn dos Marx Wohl (jcnanoten David, der 1660 jjo-
storbcn ist (FG 8G7). — 8. 383 zu 111. K. Moir Sterns jVatcr hieas
nicht Amschel, sondern Jehuda Liwa. — 8. 838 No. 9 cf. meine RilUter
11 S. 49 No. 09. Jakob st. 1689 (FG 1889). — S. 839. Glieder der
Fainilio Zunz wohnten auch im Haus zum Paradies; vgl. meine Notiz
In MS iHÖrp'; 571. Zu 1. Michel Mosos Zunz st. 1078 (FO 10H4I.
Zu 2. Mose, Sohn des Michel Zunz, «t. 1697 (FO 18MH). — 8. 840
unten fehlt der Rabbinatsassessor Amschel Ilcrz Zunz, der 177B starb
(FG 8639); seine Frau Jachet Lanppass aus Mainz st, 1768 (FG 8158,
wo nna — y'^^J^ »ai "^3 «t. nna zu Icam i.st); sein Sohn, dor gelehrte
Herz, St. 1813 (FG 4722i. — S. 341 No. 624 zu 1. Jakob Joaua st
16. Januar 1766 (FG 2810, wo t*opn st. Vtt^ft zu lesen isti; seine
erste Frau Loa Landau aus Lomberj,' st. dort 1703; seine zweite Frau
Taube Bür aus Mannheim starb dort 1751 ; seine dritte Frau Gutio
Eßcr St. 1772 in Frankfurt (FG 3466); seine Kinder cf. Ilorovitz,
Frankfurter Rabblnon 111, 46. — Zu 2. Dio Frau des Abraham Lis^.i.a,
Rifka Golde Cohn aus Mes.scritsch, st. 17f'.4 (FG 8170; das. im Re-
KiPtcr p. 700 ist sio irrtümlich als Frau des Abraham Droda aufge-
• führt); die Söhne sind bei Ilorowitz ibid. IV, 36 und bei Löwin, flosch. d.
Juden in LIssa p. 188 ff. f^cnnnnt. — 8. 864 ff. Lauda und Wortheim
liegen in Badon; ebenso Eppingon (8. 866) — 8. 878. Schotten Sa-
muel Moses St. 1796. — Ahrweiler Matitjahu st. 1728. — Ulf Moses
David st 1729. — Das. lies Mühringen st Möhringen. — Oundcrs-
heim Süsakind Hirsch st 1802 in Frankfurt — S. 877. Adlor Nathan
Markus trat 1845 die Stelle in London an. — S. 88b. Salomoa Todros
(yUN2(^J<^^'^
2JfO
(^izo:)A
- 141 -
Snira st 1B49. — 8. 889. Aron Juda Levl Wetzlar st 160» — B. 891.
Moses Maier Qrotwohl et 1690. — Löwm$tein\.
DOCdMKNTS, pour l'^tudo do la Biblo publiös soua la diroction
do Franrois Mnrtin
O
c
l )
•.i^V*—
J
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1
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Frankfurt a.M. zu bringen.
An dem feierlichen Akt
nahmen auch Mitglieder der
am gleichen Tag zum er-
sten Mal zusammentreten-
den, wenn- auch vom Magi-
strat bereits Anfang 1961
beschlossenen ^'Kommission
zur Erforschung der Ge^
schichte der Frankjurier
Juden" teil. ifl
Diese aus etwa 18 Personen |
bestehende iuterkonf essionelle
und auch international zu nen-^
nende Kommission (Vorsitzen- J
der: Oberbürgermeister Bookel- •
mann, stellvertretender Vorsit- \J
zender: Rabbiner Professor Dr. .
Kurt Wilhelm-Stockholm) will \f\j
materialsammelnde Vorarbeit V
für ein später zu schreibendes,
das Jahrhundert etwa von 1824 Ifl
bis 1933 umfassendes Geschichts- y\
werk durchführen. *'
Gedacht ist in erster Linie M
an eine Bibliographie zur V\
Geschichte der Juden in ia
Frankfurt, an eine Zusam- |/
menstellung von Erlebnis-
berichten, dann auch anOj
eine Neuauflage des Buches 5'
des verstorbenen Rabbiner
Markm Horovitz über
die "Frankfurter Rabbiner*'
(1882/85 erschienen), an die
Fortführung der Untersu-
chungen von Dr. Budolf
Heilbrunn über die Eman-
zipation der Frankfurter Ju-
den, an eine Schrift über
hebräische Druckereien in
dieser Stadt und an eine Zu-
sammenfassung von Doku-
menten aus der Nazizeit.
Die neue Kommission be-
stimmte einen Ge«chäftsführen-
den Ausschu»», der die eigent-
liche Arbeit, von der Stadt
finanz^rt, übernimmt. Der Aus«
schlär gesteht aus dem Kultur-
deJHihtcn der Stadt. Dr. Karl
▼onraBÄih (als Vorsitzendem),
ProfesSor WUholm, Dr. Eugen
Mayer, dem Stadtarchivar Dr.
'Andernach und dem Leiter der
Judaica-Abteilung der Stadt-
und Universitäts - Bibliothek,
LoewT* E. G. !••
0
BM318.F7H6
FRANKFURT AM MAIN
c
K
PART It
P.13
11»
H0RO7ITZ, DR. M., Rabbiner.
Frankfurter Rabbi nen»
F/i"lain, Jaeger, 1882.
I: R. SIMON HADARSCHAN-Bis R.JESAIA HALE7I
(1200-1 6lU) .
22
23
32
R. NATHAN HALEVI EPSTEIN, ab.lli30-lU60 as R in FM
MESCHULLAM SALMAN HALEVI EPSTEIN, (SEMEL) Scholar, soraehow related to
%than, and a contepmoraiy.
( had adaughter, divorced f rom MEWBCHIN WEISSENAU)
R. NAFTALI HERZ (TR5VES) i^abbalist. Chasan of FM. father oV-
R. ELIESER TREVES (EM R. NAFTALI HERZ) (fl.l550) teacher of DAVID GANS.
R. AKIBA FRANKFüIiTER (ll) AKIBA BEN JAKOB, g eat scholar l6th cty(l550).
ülx in 1550 he became successor to an uncle of bis in
F/Main as Schochet(He was anative of '^^mss).
156U he was mbr of FM J^binat, later ^arschan.
i.AKIBA BEN ELIESER, grandfathar of R. AKIBA F. (Il) was often raistaken
has R. AKIBA F. (Il) therefore li here he is identified as
P- AKIBA FRANKFURTER (l). He was soninlaw of SIMON GUENZBUaG^jhe wealthy)
SIMONLCUENZBUHG died 1586, age 80, possibly in fosen, his legal battles in H
FM were l56Ii-66, he raay then have left for Posen, as GRAKTZ
thniks that he Is the SIMON G. who was Farnass of Posen then.
GRAETZ IX,p.li80.,
p.2li: HE IS SIMON AUS GUENZBURG mentioned pp.2U-26) (27-1INBMI-29).
p.29: SfflKDXOXHXX6l^ca&B!KO»a3E<M[@a k daughter of SIMON G. was m arried to METER
"Hi:BEL" BEN SALOHO HAA3. wanöed divorce.
33/3i( R. AKIBA FRANKFURTER (II) died 1597 in FM.
33
Ul
U2
R. flESAJA BEN R. ABRAHAM HALEVI HOHWTTZ, called to FM I6O6. Was ^ in Cracow
and elsewhere, had already married children. Hls father was the XK3dk
author of EMEK HABACHA. ^QfeoatPäiaxat&lltt He left FM I61U and went as
CR to PRAG,Iappearantly left on account of he FETTMILCH AUFSTAND (27 i
Elul I61U). 1622 h went to PALESTINE suffered persecidjjon there
1625 and died in TIBERIA I63O, '
/(fjART Ilt (pub ished I883) VON JOSEPH HAHN to R. JAKO?, HAKOHEN POPEHS (l6ll4-17Uo)
5
HS
25
25
1
26
#)
30
35
53
56
JOSEPH JTJSPA NOHLINGER HAHN BEN R. SELIGMANN
SIMON GÜNZBURG, scholar, d.l633
NATHAN BEN ABRAHAM HELEN (d.l629) brother of
ELCHAMAN BEN ABRAHAM HELEN, author of the Vincentlied. (l6it8).
R. PETACHJA's successor was R. CHAJIM KOHEN OF PRAG. raidson of LOWE BEN
BEZALEL, son of R. ISAAC KOHEN, sninlaw of the ^ohe Rabbi Low and R.
In Nikolsburg, Wien and Prag. Chajiin's brother was R. NAFTALI ODHEN
in Lublin. His sister CHAWA was also leamed in hebrew lit.
R. ISAAK KOHEN was also the grandfather of R. ISAAC COHEN(later R.FM)
R. CHAJIM was i n FM 1628-1629, went to POSEN.
R. SABBATHAI HALEVI H0;«WTT7. (BEN R. JESAJA) elected l632, was first in ^rag
and then in Fürth. (R in F"urth,nreacher in Prag),
left FM ab^ l6U2, went to POSEN(where he was.R in l6Ii3-...
R. JESAIAIJsEN SGHABBATHAI SCHEFTEL HOHBITZ elected rabbi I678.
fle went to Posen ab, 1689. New election I69O: R. SAMUEL BS ZWI of Krakau.
(HO HDWIT Z: F. Rabbinen)
fälnkfuht/main
-2-
C
I
I
60 Ji. NAFTALI KOHEN (_BM R. ISAAK) , a greatgrandson of LOW BEN BEZALEL
(R. NAFTALI BEN 'R.' ISAAK BEN R. NAFTALI OF LUBLIN BEN R.ISAAK, the sonin-
law of THE HOHE RABBI LÖH.)
elected ITOfe,
66 the greatfire i n W s house lli Jan 1711, he is forced to leave. (70) went
to Prag, died on way to ^alestine in GONSTANTINOPLE 2k ^ebet 1719.
73 among the scholars: LOB SCHNAPPER, son of R. AHRON DARSCHAN TEUMIM,
who i3 the aut or of HAGADA SCHEL PESSACH, and >7as ^^ i n ^acow.
and Löb's sister who was the wife of TfkTLD ULIF, R. in ^'^annhei m. )
79 . fi» ABRAHAM XBK BRODY: of ^rag, forrner R in RAUDNITZ,RY Prag and R. in
Metz teefore ccming to F/M 1712»-1717(p82)
79 R. JAKOB HAKOHEN POPEHS of Prag, Appellant in ^rag, and iince l697 ^ in
Koblenz. Elected 171?. HIS aREATGRA^roFATHER R. JAKOB HOHEN
was ^ in HANAU. Sabbathai Zwi busici.nes.s in his oeriod of office.
90 % died 22 Schrat 5500 (171*0).
91 He had one daughter, married t> AHRON OCHS, and aeveral^D sons), one of
whom was R. WOBF KOHM, R in Friedberg.
Part IIIp.33:R.SAMUEL KOHEN POPERS, a grandson of R. JAKOB K.P.)was^ in
Friedberg scholar ^rtio studied in FM.
PARI III. R. JOSÜA FALK - R. ABRAHAM LISSA jjl7Ul -69) (l88U)
6 R. JAKOB JOSUA BEN ZEBI HIRSCH FALK, born ab.l68l, from Cracow. Hjs grand-
father was R. JOSUA (MEGIffllE SCHLOKO) , OR CRACOW. Jakob was
the soninlaw of SALOMON LANDAU OF LEMBEHD, and was Supervisor of
7 educat5on in '^emberg (he exanrined prospective teachers), then he
became PARNAS, taught himself. then came the Pulverexplosion,
whi ch he drescibes in SEFER PNE JEBOSOIUA.
8 fte was then elected iK " in TARLI, then ZARIB, then LISKA, and 1718 OR LBffiERG,
1731 elected OR BERLIN, stayed to 173U. (had a fight with VEITEL
EPHRAIM). 173U ii in METZ,
One of his brothers-in-law was RABBI HIRSCH CHAHIF (BIALE), s.l7l8 ^Hn
Halber Stadt.
10 17la OR FRANKFURT AM MAIN.
hS died 1756,
65 R. ABmHAM LISSA (1759-79) •
PART IV: (1885): RABBINATSVEHWESER NATHANS (ALOMON) MAASS uni PINCHAS HOROWCTZ
(1769-1805.
2k R. PINCHAS HALEVI HOHOWITZ (HALEVI ISCH HOHDWITZ). youngest of three soiB
of R. ZEWI BEN R. MEIR HOflDWITZ. R. Pinchas born ab.l730.
25 R. NACHUM the eldest son. R. SAMUEL SCHMELKE the 2nd son.
26 first R. in Witkow, ^osen, then LECHVIITZ, then F/Maih,
3U R. DAVID STRAUSS in Fürth, kcuäSMUioKf father of he wife of R. NATHAN BEN
MORDECHAI AELER.
38 R. NATHAN BEN SIMON HAKOHEN AELER born 17U2 FM, descendent like all other
Adlers from R. SIMON HADARSCHAN (author of the YALKl)T)supposedly...
U7 1782 Nathan elected R in BOSKOWITZ, but returned to FM soon. ..
7k
jäft
R. MORDECHAI BAER AILER, Rabbiner in Hannover, His SMK sons:
TC BAER ADLER 1781-1831.
fiatbass FM. and R. GAB RI EL ADLER, R^in MtTHRI^r^EN. His youngest
son NATHAN followed Mm in office 1831-18501, then q^ ENGLAND.
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40
7. Die Altstadt zwischen Zeil und Main.
worden, u. a. auch das sog. Haus zum Strauß an der Bcth-
mann-, Ecke Blauhandstr., wo Luther auf seiner Reise
nach Worms am 14. /15. April 1521 und auf der Rück-
reise am 27. April 1521 gewohnt hat. Das Bild eines
Straußes, das sich früher an dem Haus befand, ist jetzt an
der Wand des Bethmannschen Bankhauses,
B. durch die Blauhandgasse, die Münzgasse kreuzend,
schräg r. durch die Karmelitergasse zur Alten Mainzer Str.
und /. zur kath. St. Leonhardskjrche (IIL 34w;Eintr. s. S.33)
und damit zum Main und dem ältesten Teil von Frankfurt.
Auch die St. Leonhardskirche gehört zu den ältesten Ge-
bäuden PY&pkfurts. Sie ist auf einem Grundstück erbaut, das
Kaiser Friedrich II. im Jahr 1219 zu diesem Zweck ge-
stiftet hatte. Aber erst seit 1323, als die Reliquien des
hl. Leonhard hierher überführt wurden, führt sie den Namen
Leonhardskirche.
Ursprünglich eine drclschifflge Basilika, Ist sie spater zu einer fünf-
■cWffigen Hallenlclrche umgebaut worden. Die äußeren Schiffe sind mit
Emporen versehen. Der im spätgotischen Stil erbaute prächtige Chor
(1434 geweiht) enthält gute Glasmalereien. Die beiden schlanken acht-
eckigen Osttürmo gehören dem Anfang des 13. Jahrh. an und sind
romanisch. Von besonderer Schönheit und ebenfalls aus romanischer
Zeit sind die beiden Portale an der Nordseite der Kirche, die von Meister
Bngelbcrg stammen. Am Wcstportai eine schöne steinerne Madonna
t. d. J. 1890. Das Altarbild r. vom Chor stammt von Ed. v. Steinle
und stellt Maria mit dem Kind dar. Neben dem Altar, am Eingang der
Seitenkapclle, das , .Abendmahl" von II. Ilolbein d. 1. Kunstvolles Gurt-
werk der gewölbten Decke. Lange Jahre hindurch war die Kirche außer
Gebrauch und diente als Magazin. 1808/11, dann 1882 und 1020/27
wurde sie wiederhergestellt.
Man folgt dem Main aufwärts zur Straße Am Fahrtor,
die direkt nördl. zum Römerberg führt (1 Min.). Abfahrt-
stelle der Dampfer und Motorboote (vgl. S. 23). Am Fahrtor
der Saalhof (III. 37u) mit dem Rententlirm. Der Saalhof
steht an der Stelle der 822 von Ludwig dem Frommen er-
richteten kaiserlichen Pfalz, noch 1317 als Aula regia erwähnt.
Hier hat Ludwig der Deutsche residiert, und Karl der K^ahle
wurde hier geboren. Von 1317 ab wurde der Saalhof als
Reichslehen an verschiedene Geschlechter gegeben, seit 1333
an Frankfurter Bürgerfamilien. 1G96 ginj^ er an die Familie
Bernus über, die ihn Anf. 18. Jahrh. von Grund auf erneuern
ließ. Nur die romanische Kapelle geht noch in die Karolin-
?;ischo Zeit zurück; sie ist das älteste Bauwerk der Stadt.
Eintr. werkt. 9—12, 15—18, 20 Pf.)
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lHJ».li»ili IK.H ■»][_» j|j|^ill_ il«».» » Jl B»"
Nikohikirchc. — BSmer.
41
Gegenüber vom Saalhof führt der Eiserne Steg nach
^"tanSräer Straße Am Fahrtor nönll. (r und L an
Ä:oJüS:rnräÄ
■^''ÄÄkoIaikirchC (in. 303) phörte ursprüngl^^^^^
^^'irä'^o^'öÄ-'^.er (Katl^rina v. Wedel, t 1378. und
''' Vom'^RömÄg^us'kann man die fünf Giebelfassaden
Der 3»c Römer (III. 36s)
E?™ad vi'n 1731), zum Rathaus umgebaut D.e an-
deren Häuser wurden nach und nach ^^^^ .fl^^;/J;öß,,„n„
•Pnrifi des 19 Jahrh. wurde cme starke Vergroueruno
erwähnt und lf.J «-^«J^'g-dg) gehörte von 1493-1877
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(jy\(iJ^Joi^'^j^:Lyt^/X,^ 1^2^.
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42
i. Die Altstadt zwischen Zeil und Main,
NORDBAU
S
RATHAUS
UND
RÖMER
Umpurger .. 7
SUDBAÜ
1. Wcstportal des Nord baue.
2. Haiiptportal des Nordbaus.
3. Brücke über die Bcthinannstr.
4. Hauptport.al des Südbaus.
6. Großer Rathaustunn (der lange
Franz).
6. Kleiner Rathausturm (der kl.
Cohn).
7. Südeinfahrt z. Hof.
8. Nordeinfalirt z. Hof.
Eingang zur Festtreppe und
zum Bürgersaal.
9. Erdgeschoß : Ratskeller. 1 .Ober-
geschoß; Bürgersaal. Sitzungs-
saal der Stadtverordneten.
10. Eingang z. Ratskeller.
11. Haus z. gold. Schwan. Erd-
gesch. Nördl. Römerhalle.
OhPmpJhnR'"i^'''"c'''',^ r '^ '•" Erdgeschoß die GeschlecJäerduhe und im
?Ätm V 1627 ""'''' "''^ ''^'"'" Glasmalereien; reizender
INNERESDES RÖMERS. Im Erdgrschoß die alten gotischen Rö-
mcThallen und die reizenden Römerhöfchen ; über <lie ^a'"
a d. J. 1 '41 zum Obergeschoß mit dem Kaisersaal. Hier fanden enst
die prunkvollen Krünungsmahlc statt; an den Fenstern zegteshd^^
ncugekronte Kaiser dem versammelten Volk, dem auf dem ^ö^^^^^^^^
dem mittelalterlichen Schauplatz der Stechen und Kampfspldef^
Qösse.
12. 1. Obergeschoß: Kurfürsten-
(\Vald-)Zimmer.
13. Haus Wanebach.
14. Salzhaus.
15. Haus Frauenstein.
10. Haus Löwenstein.
17. Der Römer. Erdgesch.: östl.
Römerhalle. 1. Obergeschoß:
Kaisersaal.
18. Haus Altlimpurg.
19. Kaisertreppe zum Kaisersaal.
20. Treppentürrachcn z. Haus Alt-
limpurg.
21. Einheitsdenkmal.
22. Haus Süberberg.
23. Festtreppe.
Römer:
48
dem Brunnen Wein geschenkt, ein Krönuiigsochse am Spieß gebraten
und Krönungsmünzen ausgeworfen wurden. Die Wände dieses Saales
sind mit den Bildnissen der alten deutschen Kaiser von Karl dem Großen
(708) bis Franz II. (1800) geziert. Das Standbild Kaiser Wilhelms I. ist
von Kaupert ausgeführt. Neben dem Kaisersaal das KurfQrsten- oder
Wahlzimmer mit der von Christian Leimberger, Erlangen, 1732 gemalten
Decke, in welchem die Kaiserwahl nach Bestlmnnmg der Goldenen Bulle
stattfand. In der Vorhalle Kuppel-Rundgemäldc von Leimberger a.d. J.
1732.
R, neben Haus Löwenstein liegt Haus FRAUENSTEIN
(15) a. d. J. 1595, mit Malereien im Stil des 18. Jahrh.;
auch die Hoffassade ist bemerkenswert. R, daneben das
SALZHAUS (14), etwa a. d. J. 1600, mit überreich ge-
schnitzten Ornamenten. Man biegt in die We d e 1 g a s s e ein.
L. Haus WANEBACH (13), interessanter Fachwerkbau
a. d. 16. Jahrh., mit hübschem Hof. Daneben Haus zum
Goldenen Schwan (11; s. S. 41).
Man steht nun auf dem Paulsplatz. R. die Pauls-
kirche (s. S. 45) und das Einheitsdenhnal (s. S. 45). Gerade-
aus die Rathausanbauten. Die Bethmannstr. trennt den
Renaissancebau des Verwaltungsgebäudes (Südbau) von
dem Barockbau des Nordbaus. Beide sind über die Straße
hinweg durch eine Brücke verbunden, deren Enden auf je
zwei riesigen Hermen ruhen. Am Hauptportal des NORD-
BAUS (nach dem Paulsplatz zu) hübsche Figurengruppe:
Frankofurtia (in der Mitte), die Voraussicht {l.) und die Sparsam-
keit (r.). Im Mittelfeld zwischen 2. u. 3. Stockwerk schöner Frank-
furter Adler.
Man wendet sich nun dem SÜDBAU zu.
Am Hauptportal zwei Säulen, die einen reizenden Auft«atz mit dem
Frankfurter Wappen tragen. R. vom Poital Bronzefigur des Joh. Wil-
helm Dilich, des Erbauers der Stadtbefestigung Im 17. Jahrh., /. die
des Konrad Koler, des Baumeisters der Hof portale im alten Römer. In
den Lorbeerkränzen der Bogenzwickel darüber die wohl gelungenen
Porträt« der beiden Rathausbaumelster (l. Neher, r. v. Iloven). An den
Fensterbrüstungen Im 3. Stockwerk Vertreter der Gewerbe: ein Metzger,
ein Bäcker, ein Bierbrauer usw., alles Porträts stadtbekannter Vertreter
Ihres Gewerbes. An der Westseite (der Buchgasse zu) sieht man die
Vertreter der (far^t^/Ze/if/e/i Künste: den Frankfurter Lokaldichter Friedrich
Stoltze, den Maler Philipp Veit, den Arclütekten Heinrich Burnltz,
den Bildhauer E. v. d. Launltz, den Schauspieler Friedrich Hassel.
Der Giebel an der Buchgasse zeigt die Porträtbüsten der heimischen
Vertreter der technischen Wissenschaften: Eytelwein, den Begründer dei
modernen Wasserbaues, Schmick, den Erbauer dreier Mainbrücken,
Fries, den Begründer der weltberühmten Sachsenhäuser Maschinen-
fabrik, Sömmerring, den Erfinder des elektrischen Telegrafen, Böttger,
den Erfinder der Schießbaumwolle.
Flankiert wird die Westseite des Südbaues (nach der
Buchgasse) von dem großen und dem kieijien Rathausturm^
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^i^ülfcfuiibe 2(»2
©tubicnrat '4>iüfci'iLn- Xr.Asiui. lUlfrcb (J'Jrutte ('süicc-Iau): >^\\x (i)eiiealüi]ie
bei- g-nmilie ö)rültc 206
^viebiirf) 5Beniinrf) (''^^ot^:bmn): [yniittUennaiiicn in ber jübifdjcn ©cmeinbc
^■inntiint n. Ober 210
^el)rer i'. .^onut|5 (iloficl): ^aminfniuiiiicn ^löniijsbfrt^er ^sinieliten .... 212
Dr. ©riutn 9JfniiueI !I)iei)tnf? (^^erlin): ^(x ßiuecf bcr 9Zninc)ic!(je|ei5e, bie
um 1800 al(cnll)albni bcit rMibcn miffrlrcit unnbcii 214
))vabbinei- J)r. lUau- (iintiiiualb (iBic!i): 'I^ic l'fjj^nibfnlfn ©iiiifun m^crt()fiiner<S
(gortfel^unui) 216
53e)>red;inu]eii 220
•>5iirf]btnlt 222
lebten alö aii(]cfcl)eiic .U'nuflcute feit beii )cd),\iner 3a[)ren in Wm\. 3il)re ncjnmte
5a[)lreic()c 9iarl)fümmcnfd)aft ift nu^^ beiii Subentum auSgefdjieben.
©tue lüeitere ?(ii<<ne|taltunrt biejer Slubie i[t eriuünf^t, befonber? niirl) bic ?(ntafle
befonbeier (Sinäetftammbäumc bei eiii.^elncn 9ind)fümmeu. 9iadjri(l)teii erbitte ict) ein
meine ?lbreffc: ^-yre^^mi VllI, 5elb[tiQf3e 15.
1.
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i$ami(ienuamen tu Der |fitiif(^en @emeiuDe
in f^^öulfurt a. D.
33ereitä in ber (iiuleitumj 511 bem ^lufftHje „^-amilieimainen ber jiibifdjen (i)e==
meüibe in^otöbam" — Sübifc^e gamilienforfdjung ^e[t 6, 3al)rj]anti 11, Seite 136 —
foimteii mir bie 5yer()ti(tiü|]e flarlet]en, bie für bie SDÜtglieber biejer (^emeiube bie Uiu
iiafjine fefter gainilieitiiamen notiueubitj macljte. ®an^ gleid^ liec]en aurf) bie ^^er^^
I)ältni[[e für bie jiibifclje cyenieiiibe in graiiffurt a. O., we^ijaib mir jur ^öermeibiinc]
öou äBieberljolimc]en auf beit be|at]ten IHuffat,^ Ijiiiiuelfen.
^ie boit bei! 9Jiitt]lieberit ber jübifrfjen ©eineinbe in ^^^nffurt a. C. anqenonnnenen
fefteit gamiliemmmeit finb in ber ^rucffcfjrlft ,,^erjeid)itlfe ber in hen ©täbten unb
auf bein platten öanbe bc5 iturmärfifdjcn ÜJetverun^äbepartementö »uoljnenben Suben,
meldte nad) § 4 unb 5 bc^< (ibift^^ Dom Uten SLJ^iir^ 1812, bie büri]edidjen üser=^
l)ältniffe berjelben im 'ijsreuB. Staate betreffenb unb nadj ber baju geljüritjen Sn^
firuftion D. 25ften3uni 1812 Staat^büri]erbriefe erf)alten f)aben. ^ütöbam, 1814''
nleber(]ele(]t. Sn it)r crfdjcinen bie jübifcljen Staat^bürcjer unferer ©tabt mit iljren
biöl)eric]en ^sor- unb ßunamen, foiuie mit il)rem 2Bül)nürt unb mit ben beibel)alteuen
über ueränberten ^ov^ unb ^iJ^^^^^i^J^- 3)ie|eö ^^er^eidjniö bilbet eine fe[)r luefentlidje
Duelle ber jübijdjen gamilienforfdjung.
3meif)unbertac^tunbfieben3ic] jübljc^e (Siniüüfjner ber Stabt ^ranffurt a. D. füljrt
biefeg 58erjeid)niö auf, barunter 164 nuinnlidie \u\b 111 lueiblidje felbftänbige ^erfonen
foiDie 3 SJJinberiäljritje. ^luffällig Ijod) ift bie 3^^)^ ^^^ felbftänbigen U)eiblid)eu
^erfonen, bie 40 ü. .^. ber ®ejamtl)eit ergibt, .^^ierüon lebten 41 im älUtmen^, 68 im
unDer[)eirateten m\^ 2 im gefdjiebenen Staube, ^on biefen 278 3uben beljielten 209,
alfü 75 \). !s^., ben bi?>l)erigen ^Jtamen bei, nämlidj 112 9[)?änner, 32 5IBitmen, 6J \\n-
üerljeiratete, 1 (ijefdjiebene unb 3 9J?inber]ä()rige. Unueränbert blieben bie 5^^^^^^^*^^^==
namen SIberle, ?(rün, ^Ironjülju, 5(uerbad}, iöär, ^-yärmann, 33afd)iui^, ^üaSiui^j/ '^enbi^',
Benjamin, 33ern[)arb, 93ord)l)arbt, 53udoui, Gallmann, Sa§pciri, ©o()n, Sonil^, ^reSbner,
©ibenfc^ü^, Slia«, J^^rändel, grand, [^rieblänber, ^ürft, ^irfdj, .^lirfdjlaff, ,^^ollänber,
.^ortüHj, äacob, ^oel, 3o[epl), Sfaac, Öfrael, ^(jig, Slaufmann, Moi)nerf, i?ei)lj, üid)ten-
ftäbt, i^iebermaun, iüepinann, :i!inbenftäbt, ^öbel, i'öfer, SDiann, ^Juufu^, yjfenbelfol)n,
3}Jenb[)eim, 9J^eljer, 9Jc'ü|e5, lUadjuiann, 9iatf)an, Dppenf)eimer, ^oUad, ^räger, 9{cif],
9?uben, Sabatfe, Samfon, Saul, Salomon, Sd)lefinger, Sdjmel), Sd)nattad)er, Seelig,
Seide, Simon, Springer, Stcnj, Xodtu^, iföert[)eim, SBolff nn\) 3^id)aria?>. 2)en
gleidjen ^^uiiliennamen fiiljrten oft mel)rere ^uben, inorau^ fid) ber llnterfdjieb in
ber 3al)l ergibt. 9Md)t unenoäfjut fann bleiben, baii fid) 5Unjd)en ben männlidjen
unb loeibUdjen DJÜtgliebern ber grantfurter jübifc^en ©emeinbe ein nid)t unbebeutenber
Unterfdjieb in bem beobad)teten i^erjafirrn gejeigt l)at. 9?mnlid) bei hen erfteren ^lJ(it==
210
ijliebern befjielteii 08 u. .V>., btii^et^en bei
itaineu bei. 3 Üöitiueu iniö 1 (i]efcl)iebene
(£inen y^lnleIlöU)erf)[eI i)üll;^üc]eii:
3atüb Siui] in !^afüb ^^niini,
Socl \Mrün in ^oci 'ilMciier,
^afob Saloinoii Dtaifiivi in %\{\)b 2alü^
Sojel gj^ojeö ?lrüu in !i)Jio|eö Siai]ex,
Ü3ecr 5lBülff in iüccr ^|^crn)cfftei\
^brat)am 3)rac( in ^Jlbral)ain Sfrael ^|.^rat]er,
(Sliaö J^iepniann öaluniun in (Sbuarö iieo^
polb ©al^maun,
©eelic] iüepnuinu ©nloniün in 3ii]i3niunb
i^eopülb (3a(\niann,
^el)inann3frael?(rün in ?(ron .t^eljbeniann,
3lbral)ani ^^irfd) SQienbel in 9)^enbe( ^rancf,
Seüin 3o)ep() ^^ibijcf) in Öeuin Sufepl)
^()ilip,
§lbral)am yiatfjnn in SJiüri^ 9?at()orpf,
Safob 9J?üfeö in Sufob mo']ei Sofjn,
Seuin 93enianiin in i^euin 33enjaniin (lül)n,
^auib Söolff äBür^^buri^cr in '^Dauib il^olfl
Jüenjaniin Safob in !ikn)anün !oIi^fobl),
Satob iWartuS in Safob DJuuftbal,
Söjer 2)ainb in Söfer T)auib ,^lei)ne^?,
4')cl)niann üeuij in .S^')ri)inann iieben ,S>ei)^
mann,
Seuin DJcenbel in i^euiu 9JJenbe,
Seuin ^JleXjn 3nfob in 2c\)\\\ ?J(el)cr,
^bolpt) ^t)itip ©anilon in ^Jlbulpl) ^;s()ilip
iiyallerftein,
@ani[ün 3oel in ©ainjon 3üel|ol)n,
Sjaac ?(ron ©eelic] in 3laac Seelit^ Sbicj,
^JZadjuiann S[aac in 9iac()inann Suig,
?lrün ©eelii] (Sanniel in ©iiii^Snumb ^^^uti,
^ir|d) iieuin in A^')artuni] i?euin,
5D?ofe3 ®d)el; in ä)?o|V?^ (gd)elj i^^onüi^hj,
Sofept) Ga^opar ^o^Jner in Sof^P^J ^^Oviier,
Snfob SeDin in Snfob Siun,
ä}(\irfn§ Sd)el) in ^Warfn^ öd)ci)!nnnn,
©eelii] ^ann in ©eelici Vnbolü,
fiouiö* ^eüin in üoui§ ^ubolff,
§Irün SeDin Wal) in ?lron iienin ^tug SDcat),
©d)el) (:5:(iaö in (lüo'o .^U)ni)ib,
J^annl) (Sliaö in ^ninnij MomnU,
mo\e?^ ?lron in SJt^ojeö 'Kvon m\^\[\,
ßiepniann »^irfdj in 3üljann ^bwe,
bcn le^Ucrcn 85 o. .v\ bea alten ?^aniilien=^
legten [idj il)ren Wäbc^ennanien luieber bei.
J}iapl)ael iBolff Seuin ^lonuilj in ^{apljael
«Öüniunt^,
Sdjbndjen .^;)üni)itj in 3eannette .^pounui^,
Süjepl) i!ein; ,^^ünui(5 in Sofepl) ,t')ünnui^,
lUiarfn^ 8nnuiel in Ü)iün(j ©iniou SKert^^
l)eiin,
3afüb iilVenbel in 3afüb aj^enbel O^ranf,
maxlui 3ü)ep[) Jeibifc^ in 9Jfarfu8 Sofepl)
^^f)ilip,
.^Mrldi (5aüniann in «^irkb (Saüniann
l!oniS 9iat()an in SüuiS S^atorf,
i?eüin ^\v)d) ©piro in Sle\)[n ^irfc^ ©piroiü,
^inhiS DJ^enbel in ^infu« ^J^enbe,
Vd'ün 3liii] 9iüfenbercjer in Uxon 3^ig
5){o)enberg,
Snnuiel .peljuiann in Samuel ^^eljnuinn
l^orje,
.S>eimnnn i?ö|er in ,^^einiann Seffer,
yjilVl iBitiue ?lrün SD^ofeö i!eui) geb.
^-ränfcl in 9?if5el ÖJiäi^i^j,
•l^.inne WxUve ^ix\d) 2ö]ex ^U\^ geb.
,^')i)nüd) in .t>anne i^öfer,
.V)inbe WxUve Öjaac liieülj geb. 3J^enbel in
A>inbe SBitme 2e\)u\,
!ocin\\e SBitme ?(ron 3üe( geb. ^^ibifc^
(Io(}n in 4^anne iiUener,
^efja ^ilHtiue äBoIff Sjrael geb. mx in
^l^efja ^^erU)bfter,
uni)erel)el. dljelje 9J?o]eö in tSljelje ?(rün
®räDit^,
nniiere[)el. 9JJinette ^incuS in ^otjanne
i?b|er,
unüerel)e(. Caroline 3ofepl) ^eibiid) in
Caroline ^l)ilip,
nnuerebel. Sfler 3ofep() ^eibifd] in (£[ter
^;^()ilip,
uniiere()cl. ^)iüödjen SÜiofeö in yiü(>(^en
S\a\)]ex,
2axa 2Bitiue 5|aac 9}?enbel geb. 9J^enbel
in Sa in DJenbe,
uni)erel)cl. i&]iQx Wenbel in (S[ter 9J^enbe,
unuerel)el. .S>anndjen 9J^enbel in .^'>annd^eii
a^cenbe.
211
y
ARCHIV FUER GESCHICHTE DES BUCHWESENS v.I (1957)
BERNHARD BRILLING
Jüdische Buchdruckerfamilien in Frankfurt a. d. Oder
I '*
Zu den wenigen Berufen, deren freie A usübung den Juden auch
vor der Emanzipation gestattet war, gehörte der Beruf des Buch-
d^uckers^ der kurze Zeit nach der Erfindung des Buchdruckes
auch von Juden ausgeübt wurde. Bereits ungefähr dreißig Jahre
nach der Erfindung des Buchdrucks - im Jahre 1475 - erschienen
die ersten hebräischen Drucke2. Im Laufe der Zeit bildete sich
eine Jüdische Buchdrucker-Tradition, und es gab bald Familien,
in denen der Buchdruck eine überlieferte und erbliche Kunsi
war», die von den Druckern wegen ihrer Wichtigkeit als »hei-
lige Arbeit« (Mclecheth hakodesch) bezeichnet wurde. Zu den
ältesten jüdischen Druckerfamilien gehört die aus Deutschland
(Fürth) stammende Familie Soncino^, die ihren Namen nach
dem Druckort Soncino in der Lombardei erhielt, wo Josua Sa-
lomo ben Israel Nathan und sein Bruder Mose im Jahre 1483
ihre Arbeit mit der Herausgabe des ersten Talmudtraktates
»Brachoth« (-Scgcnssprüchc) begannen. Die Familie Soncino
spielt in der Frühzeit der hebräischen Typographie der Länder
Italien und Türkei eine wichtige Rolle, ebenso wie die Familie
Gerschuni (Gersoniden)^ in Prag und die Famihe Helicz« in Po-
len im 16. Jahrhundert, als sich der hebräische Buchdruck m
Europa verbreitete. Diese und einige weitere Familien sind in
der Literatur bereits behandelt worden. Dagegen hat die Lite-
* S. den Artikel »»Druckwesen« in derEnc.Jud. Bd. VI. Sp. 39«*.
2 Über die hehr. Inkunabehi s. A. Marx in : Soncino-Blättcr I (Berhn
1925-1926) S. 159fr. und Ch. B. Friedberg, History of Hebrcw Typo-
graphy m Italy. Spain-Portugal and the Turkey (hebr. Buch mir enq-
hscheni Titel) Tel-Aviv, 1956 S. 9ff.
' M. Steinschneider hat in seinem Catalogus libroruni hebraeoruni ni
Bibliotheca Bodleiana als erster auf Grund des ihm zur Verfügung
stehenden Buchmaterials versucht, Staninirafcln jüdischer Drucker-
familien zusanunenzustellen, die allerdings sehr erqänzungsbedürftig
sind. Er führt folgende Familien auf: Porto (Nr. 7734). Chalfan (7623),
Bak (7835). Baschwitz (7858). Isac ben Aron aus Prostitz (8161), Jaffe
(8276). Isac ben Jesaja aus Woidislaw (8568), Katz-Gersoni (8664),
Hurwitz (8817), Mose ben Abraham Abinu (8832), Maarscn (8890)
Medina (8910), Soncino (9283), Jachja (9290) und Lettens (9294).
* Über die Druckerfamilie Soncino s. A. Frcimann in: So'ncino-
Blatter I (Berlin 1925) S.9fr.; sowie das (hebr.) Buch von A. M. Haber-
mann : Die Drucker aus der Familie Soncino, Wien, 1933.
^ Über die Druckerfamihe Gerson Kohcn (Gerschuni-Katz) s. S. H.
Lieben in: Diejudcn in Prag (Prag, 1927) S. 91 ff.
• Über die Familie Helicz s. M. Balaban in Soncino-Blätter Bd III
(1929) S. ifT.
Verzeichnis der in den Anmerkungen gebrachten Abkürzu
CB - Moritz Steinschneider: Catalogus libroruni H b
in Bibliotheca Bodleiana. Berhn, 1 852-1 860. ^ '^
Enc.Jud. = Encyclopaedia Judaica (in deutscher Spracho^ c
Verlag. Berlin, 1928 fr. ^'^^). E»cl
Friedberg = B. Friedberg : Geschichte der hebräischen Typo..
nutteleuropäischen Städte: Altona, Augsburg ^^^
bräisches Buch mit deutschem Titel). Antwern^n '" ^
Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft de I j_ 1
tums. ^J**<Wi
MGWJ =
SBB
ZGJD
= Studies in Bibliography and Booklore. Cincimiati. i
= Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Dcurc^Ü
(erste Folge) Berlin. 1 887-1 892. . ^^
ratur und Forschung der hebräischen Druckgeschichtc bisK«
die Familien nicht beachtet, die an der Entwicklung des hciT
ischen Buchdrucks in Frankfurt a.d.O. vom i^. bis zu
19. Jahrhundert beteiligt waren'. ""*
Bei meinen Forschungen zur Geschichte der hebräischen
Buchdruckerei in Frankfurt a.d.O, konnte ich feststellen d^
sich auch dort jüdische Druckerfamilien herausgebildet hatten
die fast vom Beginn des hebräischen Buchdrucks in Frankfun
a.d.O. (1675) bis zur Emanzipationszeit (1812) in der dortigni
hebräischen Druckerei beschäftigt gewesen waren. Zur Bildui.p
seßhafter jüdischer Buchdruckerfamilien in Frankfurt a. d O
trugen zwei Tatsachen bei. Emmal war es die günstige recht-
liehe Lage der jüdischen Buchdrucker, die durch ihre Inskrip.
tion bei der Frankfurter Universität zu Universitätsbürgen)
wurden, die wie ihre christlichen Kollegen unter dem Schutz
der Universität standen. Dadurch erwarben sie gewisse, für
Juden in Preußen damals überaus wichtige Rechte, wie das der
Niederlassung und Begründung von Familien, die den städti-
sehen Behörden nicht unterstanden. Femer war Frankfurt eine
größere Stadt, deren Messen viele Besucher angezogen und in
der sich eine bedeutende jüdische Gemeinde mit bekannten
' Die erste Arbeit über jüdische Buchdrucker ni Frankfurt a. d. O
habe ich in der hebr. bibliographischen Zeitschrift: »Kirjath Sephcr«
Bibhographical Quarterly of the Jewish National and University LibrarN
Gcrusalem), vol.XXXI (1955/56) S. 136-145. und S.2S2-254 unter den.
Titel: Druckerfaniihen in Frankfurt a. d. O. veröffentlicht. Hier brinec
ich eine erweiterte und ergänzte Bearbeitung dieses Themas.
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^T^ an der Spitze gebildet hatte. Außerdem gab es dort
l^j^te Universität, an der seit Ende des 17. Jahrhunderts
iSl 4fldi$chf Hörer inskribiert waren. Frankfurt unterscheidet
^üdurch vorteilhaft von den kleinen Druckorten wie Dy-
f^L^h oder Sulzbach, die die Drucker ihrer Abgclcgenheit
^Jirleinheit wegen gewöhnlich bald zu verlassen pflegten.
I. DIE FAMILIE HORWITZ
iteste jüdische Buchdruckerfamilic in Frankfurt a.d.O.
^c Buchdruckerfamilic Horwitz. Sic war ein Zweig der
^ angesehenen Prager Familie gleichen Namens, die diesen
^ den sie ihrer Herkunft aus dem kleinen böhmischen
JjTh'en Horowitz bei Beraun verdankt, bereits seit dem
iJirhundcrts f ührt«. Zu den ersten Juden, die sich an dem
I^Lischcn Buchdruck in Prag zu Beginn des 16. Jahrhunderts
Jliicrtcn, gehörte Jesaja ben Ascher Horwitz, der unter den
^cberii des Druckes des Buches Genesis (begonnen am
*^ 1514) genannt wird». Im 17. Jahrhundert werden einige
JZarlieder der Familie Horwitz als Drucker und Korrektoren
Jl^nt. 1688-1692 war Abraham Sohn des Jehuda Loeb Hor-
^^^ Dworeles aus Prag als Korrektor der hebräischen Buch-
r^crei in Sulzbach in Bayern beschäftigt^» und 1699 ^ ^m-
1^\^r in Hamburg den Setzer Isak Sohn des Mose Chaim
Horwitz halewi^^
Per Begründer der Frankfurter Druckerfamilie Horwitz
der Prager Jude Meschullam Salman Sohn des Josef halewi
Horv/itz aus Nachod in Böhmcn^^. Er dürfte ca. 1620 in Na-
cbod (?) geboren sein und wird erstmalig 1647 als Drucker m
Prag erwähnt^» Er arbeitete damals in der Druckerei der be-
^ts oben erwähnten alten Prager Druckerfamilie Gcrschuni,
aic seit 1514 als erste jüdische Druckcrfamilic den Buchdruck
^Prag betrieb. Nach der Schließung der hebräischen Druckerei
ini Jahre 1669 verließ er Prag und versuchte, sich eine neue Ar-
beitsstelle in den damals gerade in Bayern neu eröfTneten hcbrä-
öchcnBuchdruckcrcien zu verschaffen. So ging er nach Sulz-
bach, wo im Jahre 1669 von den aus Prag vertriebenen Druckern
aus den Familien Gerschuni und Back eine neue hebräische
Druckerei eröffnet worden war^^ Allerdings hielt es »Salman
Pressenzieher«, wie er genannt wurde, dort nicht lange aus
und verließ mit dem Besitzer des Druckerei-Privilegs (Isak ben
juda Jidcls aus der Familie Gerschuni) Sulzbach, um nachWil-
• Über die alte Prager Familie Horwitz s. jetzt Hana Volavkova: The
Pmkas Synagoguc (Prag, 1955) S. 54^-; ferner H. Horowitz in: Zeit-
ichrift für die Geschichte der Juden in der CSR II (Brünn-Prag, I93 1 In)
S 89 ff.; sowie B. Friedberg: Geschichte der Familie Horowitz (hebr.
Buch mit deutschem Titel) 2. A. (Antwerpen 1928). In diesen Arbeiten
wird die Frankfurter Druckerfamilie nicht erwähnt.
» Lieben S. 92 und Friedberg S. 3 bringen den richtigen Namen:
Jcsaja ben Ascher, während er bei Horowitz 1. c. S. 90 und H. Volav-
kova irrtümbch: Jesaja ben Moses genannt wird.
»« M. Weinberg: Die hebr. Druckerei in Sulzbach (Frankfurt a. M.
1904), 172.
" M. Grunwald: Hamburgs deutsche Juden (Hamburg 1904) S. 337.
Friedberg S. 52.
" Nach Steinschneider CB. Nr. 8816.
"Friedberg S. 16.
I ^* Weinberg 1. c. S. 109; S. 174 Nr. 50.
hermsdorf, in der Nähe von Fürth, überzusiedeln, dessen Be-
sitzer. Fürst Julius von Hohenlohe, gleichfalls ein Druckerei-
Privileg erteilte. Hier arbeitete Meschullam Salman von 1670
bis 1674, und auch seine beiden Söhne Samuel und Abraham,
die das Druckerhandwerk erlernten, waren dort tätig^^.
Im Jahre 1676 kam Meschullam Salman Horwitz nach Frank-
furt a. d. O., wo kurz zuvor Prof. Johann Beckmann die kur-
fürsdiche Genehmigung zur Beschäftigung jüdischer Buch-
drucker in seiner privilegierten Universitätsbuchdruckerei er-
halten hatte. Als Fachmann zur Einrichtung der hebräischen
Abteilung hatte Prof. Beckmann aus Prag den Drucker und
Setzer Aron ben Israel Katz aus der Druckerfamilie der Ger-
schuni berufen, dem er die Aufsicht über die hebräische Abtei-
lung der Druckerei übergab. Dieser goß die diversen hebräischen
Lettern und brachte, nachdem er die Druckerei eingerichtet
hatte, die ersten Druckarbeiter aus Prag nach Frankfurt, unter
denen sich auch der Setzer Meschullam Salman Horwitz nebst
seinem Sohn Isac befand^«. Hier verblieb nun Meschullam
Salman Horwitz endgültig und begründete den Frankfurter
Zweig der Druckerfamilie Horwitz, die dort vier Generationen
in diesem Beruf tätig sein sollte.
Meschullam Salman Horwitz blieb wohl bis zu seinem Tode,
der zwischen 1680 und 1690 erfolgt sein dürfte, in Frankfurt
als Setzer. Seine Witwe allerdings (Feigele, Tochter des Feischel
Trebitsch) kehrte nach Prag zurück, wo sie 1691 verstarb^'.
Von seinen Söhnen sind uns drei bekannt, die sich gleichfalls
als Drucker betätigten: Abraham, Isac und Samuel Feischel.
Abraham arbeitete als Drucker und Pressenzieher in den Jah-
ren 1679-1682 in der Druckerei von Wilhermsdorf. Weiteres
ist über ihn nicht bekannt^^.
isac, der Setzer war, arbeitete seit 1676 zusammen mit seinem
Vater und seinem Bruder Samuel Feischel in Frankfurt a. d. O.
1688 kehrte er nach Prag zurück (wahrscheinlich mit seiner
Mutter, die dort 1691 starb) und arbeitete dort bis 1694 als Setzer
in der Druckerei der Enkel des Mose Katz und 1695 in der
Druckerei der Familie Back in Prag. Bei dem Beginn des ersten
Frankfurter Talmuddruckes (1697/99) kehrte er nach Frankfurt
zurück, um sich an diesem Talmuddruck zu beteiligend^ Später-
hin finden wir ihn wieder in Prag, wo 1736 seine Frau Malka
(Tochter des Selig Ramschak) verstarb^».
Der dritte Sohn des Meschullam Salman, namens Samuel Fei-
schel (gewöhnlich »Feischel Setzer* genannt) blieb in Frankfurt
und setzte den Frankfurter Zweig der Familie Horwitz fort. Fr
dürfte ca. 1650, wahrscheinlich in Prag, geboren sein und starb
1* A. Freimann: Annalen der hebr. Druckerei in Wilhermsdorf in:
Berliner Festschrift für A. (Frankfurt a. M. 1903) S. loo-ioi.
>* Friedberg S. 34-35; Steinschneider CB Nr. 8816.
1' S. Hock und D. Kaufmann: Die Familien Prags (Preßburg 1892.
hebr. Buch mit deutschem Titel) S. 92. Dort ist angegeben, daß Fcigele
Frau des Salman Horwitz Setzer s. A. am 11. Siwan 5451/1691 in Prag
gestorben ist.
18 Freimann 1. c. S. loi ; vielleicht ist er mit A. H. identisch, der 1726-
1730 als Verleger in Amsterdam erwähnt wird.
1» Steinschneider CB Nr. 8193 ; Friedberg 17, 35» 37-
«0 Hock-Kaufmann 1. c. S. 93 und 358.
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in Frankfurt a. d. O. am 24. August 171 7, nachdem er nach dem
Zeugnis seines Sohnes Moses dort 40 Jahre als Drucker tätig
gewesen war. Diese Angabc dürfte richtig sein. Denn nach-
dem er in den Jahren 1670-1674 zusammen mit seinem Vater
in Wilhermsdorf gearbeitet hanc, wird er seit 1677 als Drucker
in Frankfurt aufgeführt. Seine Frau Frumet überlebte ilin und
starb am 14. November 1734 in Frankfurt^^ Von seinen Kindern
sind uns zwei bekannt, die in Frankfurt blieben bzw. dort als
Drucker arbeiteten: Meschullam Salman imd Noach Mose Me-
schel. Meschullam Salman ben Samuel Feischcl Horwitz halcwi
(dies ist sein Name in hebräischen Urkunden) wird in den deut-
schen Akten »Salman Feischel* genannt. Er dürfte Ende des
17. Jahrhunderts, bald nach dem Tode seines Großvaters, dessen
Namen er erhielt, in Frankfurt geboren sein. Nachdem er wohl
in Frankfurt bei seinem Vater das Druckereigewerbe erlernt
hatte, wurde er am 12. Oktober 1702, zusammen mit Zadok
Abraham aus Meseritz, bei der Universität als Drucker inskri-
biert. Er wird in den von ihm gedruckten Büchern als Drucker
von 1703-1740 erwähnt und beteiligte sich an der zweiten
(171 5-1724) und dritten (i 734-1 739) Talmudausgabc der Frank-
furter Druckerei. Seit ca. 1740 w^ar er infolge einer Lähmung
an der Ausübung seines Berufes verhindert, so daß ihn sein Sohn
Hirsch vertreten mußtc^^.
Zwischen 1710 und 171 5 hatte er sich mit der Tochter des
Judenrichters Koppel in Lissa verheiratet. 1724 hatte er bereits
sieben Kinder, von denen einer - bereits im vierten Geschlecht -
das Druckereihandwerk in Frankfurt betrieb. Von ihm heißt es
in der Liste aus dem Jahre 1752 : »Dieser ist laut seiner Concession
schon den 12. Oktober 1702 als Setzer angenommen, kann aber
bei seinem Alter von etlichen siebzig Jahren und da er ganz
contract, darin auch Jetzt nicht mehr arbeiten. Hat nur einen
noch unverheirateten Sohn von 24 Jahren namens Hirsch Salo-
mon. Von seinen drei Töchtern sind zwei auswärts verheiratet,
die dritte von 12 Jahren ist bei den Eltern, welche weder Domc-
stiqucn noch sonst jemand bei sich haben, noch ein Haus be-
sitzen«^^.
Der hier erwähnte Sohn Hirsch Salomon (Zwi Hirsch ben
Meschullam Salman Horwitz halewi) gab im Jahre 1753 folgen-
des über sich selbst an: »Er sei Setzer und noch ledig, habe
^* Freimann 1. c. S. loi ; Steinschneider CB 9179. Friedberg S. 35,
42, 78, Freudenthal in MGWJ 42 (1898) S. 284. Die Todesangaben
über ihn und seine Frau, die aus dem Sterbeverzeichnis der Frankfurter
Judengemeinde stammen, verdanke ich meinem Freunde und Kollegen
Dr. J. Jacobson, dem letzten Direktor des Gesamtarchivs der deutschen
Juden in Berhn, jetzt in England.
*2 Brillingin: SBB voll (1953 /54O S. 149. Als Quellenmaterial für die
hier aufgeführten Frankfurter Drucker benutze ich die in meiner Arbeit :
Urkundliche Beiträge zur Geschichte der hebr. Druckerei in Fr. a. d. O.
in der SBB I und II abgedruckten Listen der jüdischen Buchdrucker in
Frankf. von 1 724-1 805. Einige Listen jüdischer Buchdrucker aus den
Jahren 1752 und 1753, die mir erst nachträglich bekannt geworden sind,
befinden sich im deutschen Zentralarchiv Abtlg. Merseburg (Rep. 51
Nr. 67 des ehemaligen Geheimen Preußischen Staatsarchivs.) Ich ver-
danke den Hinweis darauf dem Direktor dieses Archivs, Dr. Nissen. Ich
hoffe, diese Listen, die wichtiges Material enthalten, an geeigneter Stelle
veröffentlichen zu können.
" Geh. Preuss. Staatsarchiv (jetzt Deutsches Zcntralarchiv Abt.
Merseburg) Rep. 51 Nr. 67 fol. 26.
schon an die 12 Jahr für seinen Vater, so Salomon Fciscl
gearbeitet, den er solchergestalt mitemährc, - und wci]
Professor Grillo eben dazugekommen, $0 sagen dcrselbj
er ein guter Arbeiter sei — eine Concession habe
nicht«**.
Hirsch Salomon ist ca. 1720 in Frankfurt geboren
scheint als Drucker seit 1740. Die obige Angabe übcr1
Salomon, daß er 1753 bereits 12 Jahre in der Druckerei
seines Vaters tätig gewesen ist, wird durch die Angabc
von ihm gedruckten Büchern bestätigt. Sein Name erscl
Drucker in von ihm gedruckten Büchern in Frankfurt
von 1740-1787, während er in den Listen von 1753-1!
scheint*^. In den Jahren 1 764-1 766 war er vorübergd
Berlin als Drucker tätig*^. 1778 ist er wohl erkrankt,
28. Ijar 5538 (Mai 1778) ging er mit einem Empfeliluni
ben des Frankfurter Krankenpflegevereins (Bikkur-Ch(
den Berliner Krankenpflegeverein nach Berlin und düi
sehen 1779 und 1790 verstorben sein*'. Seine Witwcl
(1790:56 Jahre) lebte unter dem Schutze der Univei
Frankfurt weiter, wo sie am 19. 10. 1807 verstarb*^.
Der zweite Sohn des Samuel Feischel Horwitz war
Mose Meschcl ben Samuel Feischel halewi, in den Akten
Feischel« genannt. Er wurde 171 5 als Korrektor und Set
der Universität inskribiert, scheint aber nicht ständig
Universitätsdruckerei beschäftigt gewesen zu sein, sond(
nur von Fall zu Fall als Hilfskorrektor tätig. So wurde
als assistierender Korrektor beim Druck der dritten Ta
ausgäbe herangezogen^^. In der Judenlistc von 1733 heißt 1
ihm: »Ist laut Attestat von 171 5 als Corrector und Setj
genommen, jetzt aber, da ein anderer seine Stelle innehat,
mcister, womit er sein Brot verdienet*. Nach dieser Angal
er als Rabbiner (denn dies ist die Bedeutung von Schi
in Frankfurt a. d. O. tätig, worauf auch sein Titel »M(
(»Unser Lehrer«, der Rabbinern verliehen wurde) hinc
Er starb am 19. Ab (August) 1738 in Frankfurt a. d. O.'^j
seinen sechs Kindern arbeiteten zwei als Drucker in Fr;
Jehuda Lob (Lewin Moses) und Chaim Eljakum Got
(Gottschalk Moses) und setzten damit im 4. Geschlecl
Tätigkeit der Familie in der Frankfurter Druckerei fort.
Lewin Moses (Jehuda Lob ben Mose Meschel Horwitz!
ist ungefähr 171 2 in Frankfurt geboren imd arbeitete als
seit 1728. In den Listen wird er von 1728-1753 erwähnt.
2*1. c. fol. 48.
"SBB 1,188.
** Friedberg 'S. 49, 95.
2" SBB II, 104, Nr. 9.
2* Nach Mitteilung von Dr. Jacobson vom 12. 5. 1954.
*• Der Vorname Noa(ch), den er zuweilen zusätzlich führt, dürft
nach altem Brauch anläßhch einer Krankheit gegeben worden
über diesen Brauch der Namensänderung bei Schwerkranke
Jüdisches Lexikon (Berlin) V Sp. 211s. v. »Schinnuj haschem« (Nai
änderung).
*° SBB I, 186 (Druckerliste vom 9. Dezember 1735 Nr. io)j
dritte Frankf ufter (sogenannte 2. Berlin-Frankfurter) Talmudai
wurde in den Jahren 1 734-1 739 gedruckt.
3^ s. Anni. 28.
372
BRILLINC: JÜDISCHE BUCHDRUCKERFAMILIEN
lürftc
[vcrsit^j^
Setzer |,j
ie er ,7,,
lißt CS YOi
»etzer a^
Ut, Schu;.
[gal>c War
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[Morcnut
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rankfurt:
»ttschalk
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halcwi)
Is Setzer
it, wäh-
irf tc ihin
sein; s.
^ken in:
lamem-
10). Die
busgabc
^amc in von ihm gedruckten Büchern von ini-il^i
.^ i^hre 1754 arbeitete er auch als Drucker in Bcrhn'-.
^r ^^r ci in Lissa und v^urde nach seinen Angaben vom
^r. von Professor Grillo, dem Besitzer der Druckerei,
'^'^^a^rfsfallc als Setzer zugezogen, wobei er sich dann
^IT Bedarf ein halbes oder ein ganzes Jahr in Frankfurt auf-
fSi Daher war er wohl auch bei der Universität nicht als
W^ inskribiert. Er scheint auch nicht in Frankfurt vcrstor-
fl^^\n sondern vielleicht in Lissa, wo seine Familie lebte.
•^ «rüder Gottschalk Moses (Chaim Eljakum Gottschalk ben
**' Mcschel Horwitz halewi) war Drucker und erscheint in
' l^furtcr Druckerlistcn von 1765-1779. während er m
'^I^ihm gedruckten Büchern in den Jahren 1739-176? vcr-
**^ ist". Auch er arbeitete in BerUn und zwar im Jahre
^. der Druckerei des Itzig Spcicr, der als königl. prcuß.
I^Lfiertcr Buchdrucker in BerUn von 1764-1788 tätig war'".
£3alk Moses, der ca. 1720 in Frankfurt geboren war, starb
•Jl^cn 1779 und 1790. Seine Witwe lebte unter dem Schutze
r^niversitätsbehördcn im Jahre 1790 in Frankfurt a. d. O.
Jf-jls 70jährig). Die beiden Witwen des Gottschalk Moses
JUacs Hirsch Salomon, die 1790 in Frankfurt erwähnt wer-
fj» jind die letzten in Frankfurt erwähnten Mitglieder der
\^c Horwitz, die seit Beginn des hebräischen Druckes in
r^urt in der dortigen Druckerei beschäftigt gewesen war^'.
Vo die Nachkommen dieser Familie geblieben sind, bzw.
-^chcn FamUiennamen sie 1 812 angenommen haben'«, konnte
J, nicht feststeUen. Es sei nur darauf hingewiesen, daß merk-
^di£!crweise der jahrhundertcahe Familienname Horwitz m
fr^furt a. d. O. nur in hcbräischenQuellcn vorkommt, aber
H den deutschen behördlichen Akten nicht erscheint.
2. DIE FAMILIE BASCHWITZ
Das gleiche ist der Fall mit dem Namen der Druckcrfamilic
Bischwitz, die auch zu den ältesten Druckerfamilien Frankfurts
«hört'». Auch dieser Familienname, der offiziell 181 2 in den
w Friedberg S. 49, wo zu verbessern ist, daß er bereits seit 1732
(„«tatt 1739) als Drucker tätig ist, wie aus e.r.en. Vermerk in dem yo„
imi .732 in Frankfurt a. d, O. gedruckten M.drasch Rabboth (am
Sfhluß des Buches Deuteronomium) hervorgeht.
» Deutsches Zentralarchiv 1. c. S. 47.
»' Friedberg S. 49.
»» Steinschneider in: ZGJD V, 1892, S. 161 ; Friedberg S. 9Ü.
»• SBB 1, 193 Liste von November 1790 Nr. j und 6 der .Emeriti*.
»' Zum letzten Mal wird ein Mitglied der Druckcrfamilic Horwitz
1807 in Frankfurt erwähnt, in der Todeseintragung der Gittel, Wit>^c
des Hirsch Drucker halewi, die am 19. 10. 1807 in Frankfurt verstorben
ist und wohl die Witwe des Druckers Hirsch Salomon Horwitz ge-
wesen sein dürfte.
" Der Familienname Horwitz wurde 1812 von einigen Familien in
Frankfurt a. d. O. angenommen. Diese gehörten aber zu einem anderen
Zweige der Familie, den Nachkommen des I744 in Frankfurt verstor-
benen Dajan (Judenrichter) Abraham ben Jesaja Horwitz aus Posen.
" Das hauptsächliche Quellenmaterial auch für diese Familie sind die
inAnm.22 erwähnten Listen; s. ferner die Stammbäume derFamil.e
Baschwitz in CB Nr. 7858 (Steinschneider) sowie in der Jewish Encyclo-
pacdia (New York) II, 567 (Freimann), die unvollständig und verbes-
serungsbedürftig sind. Mir stand ferner der 19U m Berlin gedruckte
zwei Formen Baschwitz und Baswitz von den Angehörigen
der Familie angenommen wurde, ist in den deutschen Akten vor
181 •> nicht zu finden, obwohl ilui die Angehörigen dieser Fa-
milie, nach den hebräischen Quellen, bereits seit ihrem ersten
Erscheinen in Deutschland trugen.
Die Verbindimg dieser Familie mit dem hebräischen Buch-
druck datiert bereits vom Jahre 1701. und ihr erstes Auftreten
bei der hebräischen Buchdruckerci in Frankfurt a. d. O. vom
lahre 1708. Der Name Baschwitz. mit dem der erste Träger die-
ses Namens 1701 in Deutschland erscheint, scheint auf einen
Ortsnamen in Litauen (vielleicht auf den Ort Baszowicze im
Bezirk Kielce) hinzudeuten^», denn die Familie stammt aus der
alten Judengemeinde von Brest-Litowsk (Litauen). Der erste
als Buchdrucker tätige und urkundlich nachweisbare Angehö-
rige dieser Familie ist Hirschel Meier (Zwi Hirsch ben Mcir
Baschwitz). Er dürfte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts
als Sohn eines sonst nicht bekannten Mcir in Brest-Litowsk ge-
boren sein und durch die ungünstige Lage der dortigen Juden zur
Auswanderung veranlaßt worden sein«. Wami er von dort aus-
wanderte, und wo er seinen Beruf erlernte, ist nicht bekannt.
Er gehörte zu den »Wandernden Druckern«, die in jener Zeit
bei den hebräischen Druckereien keine ungewöhnliche Erschei-
nung waren, sehr oft ihre Arbeitsplätze wechselten und es nicht
lange an einem Orte aushieltcn«. Wir können anhand der von
ihm gedruckten Bücher und anderer Angaben seine Wande-
rungen imicrhalb Deutschlands von 1701-1725 verfolgen. In
jenen Jahren finden wir ilin in verschiedenen hebräischen Druk-
kcreien Ost- undWestdeutschlands, die damals gerade zum größ-
ten Teil eröffnet worden waren. Zuerst erschien er in Berlin,
wo 1697 durcli den Hofprediger Prof. Daniel Ernst Jablonski
eine hebräische Buchdruckerei eröffnet wurde. Er arbeitete dort
von 1701-1709« und hielt sich während dieser Zeit auch vor-
übergehend in Frankfurt a. d. O. auf, wo er im Jahre 1708 als
Drucker erwähnt wird". Von Berlin aus wandte er sich nacli
Westdeutschland und arbeitete von 1710-1713 m der hebrä-
ischen Druckerei, die von Seligmann Reis aus Frankfurt a. M.
in Homburg v. d. H. gegründet worden war«. Von dort zog
er nach Osten, in das damals österreichische Schlesien, und ar-
beitete als Drucker in der 1688 von Sabbathai Bass aus Prag
errichteten hebräischen Buchdruckerci in dem kleinen, bei Bres-
.Stammbauni des Meyer Hirsch Baschwitz. (durch die Freundlichkeit
seines Nachkommen, des Jcrusalemer Auslands-Journahsten E. Gottge-
treu aus Chemnitz) zur Verfügung, der allerdings nur Namen und
Daten enthält.
40 s. Brief desjüd. Wissenschaftlichen Instituts {]isso) in Wilna vom
3.12.1935-
«1 s.Enc.Jud. IV. 1057/58-
4= s das Urteil von M. Brann über die jüdischen Drucker in Dyhcrn-
(urth um 1700, die er als .ein wanderlustiges Völkchen... von übera
her meist zu kurzem Aufenthalt... zusammengeströmt... und schnell
wieder in alle Winde enteilend* bezeichnet. (MGWJ 40. 1896. S. 520
Anm.) «- T- • ju
« Steinschneider CB Nr. 7858; ZGJD I (1887) S. 377 ff; Fnedberg
S. 89.
4* Friedberg S. 39-
4^ Fricdhcrg S. 97; Zeitschrift für hebräische Bibliographie 21 (1918)
S. 15.
573
BRILLING : JÜDISCHE BUCHDRUCKERFAMaiEN
I
W'
9»'-
lau befindlichen Städtchen Dyhcrnfurth a. d. O.**. Dort wurde
ihm zwischen 1715 und 1720 sein Sohn Meir (Meier) geboren,
der nach seinem verstorbenen Großvater genannt wurde und
später die Frankfurter Linie begründete. Auch hier hielt es ihn
nicht lange, und er ging wieder nach Westdeutschland. Dort
arbeitete er in den Jahren 1720-1725 in Hanau als Drucker in
der von Salomon Hanau, zusammen mit einem christlichen
Drucker, neu errichteten Druckerei*^. "Während dieser Tätig-
keit verließ er im Jahre 1722 Hanau, um sich in diesem Jahre an
dem Druck des Talmud in Berlin zu beteiligen*®. Dann kehrte
er wieder nach Hanau zurück und wird dort als Drucker bis
1725 erwähnt.
Über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Zwischen
1725 und 1736 dürfte er jedenfalls verstorben sein*®. Er hatte
drei Kinder, zwei Sölinc (Meier und Kaiman^®) und eine Toch-
tcr^^ Genaucrc Angaben besitzen wir nur über seinen Sohn
Meier (Meier oder Markus Hirschel genannt), den Begründer
des Frankfurter Zweiges der Familie Baschwitz.
Bis zu seiner Niederlassung in Frankfurt a. d. O. führte Meier
ebenso wie sein Vater, den er wohl auf seinen Reisen begleitete,
und bei dem er den Druckerberuf erlernte, ein unstetes Wander-
dasein.
Geboren ist er, wie bereits erwähnt, zwischen 171 5 und 1720
in dem kleinen schlesischcn Städtchen Dyhernfurth^^, wo sein
Vater damals als Drucker gearbeitet hatte. Dann^^ dürfte er mit
ihm nach Hanau gezogen sein, wo sein Vater von 1720- 172 5
als Drucker nachweisbar ist. Über die Jahre von 1 725-1 730 sind
wir nicht unterrichtet.
*• B. Fncdbcrg: Geschichte der Hebräischen Typographie der Euro-
päischen Städte Amsterdam, Antwerpen,... Dyhernf urth . . . (hebräi-
sches Buch mit deutschem Titel) Antwerpen 1937 S. 65 gibt irrrtüm-
licherweise an, daß Meir Baschwitz (Meier Hirschel) zusammen mit
seinem Sohn Zwi Hirsch (der damals gerade geboren war!) imjahre 1719
in Dyhernfurth als Setzer und Pressenziehcr gearbeitet hätte.
*" B. Friedberg, Geschichte der hebräischen Typographie der mittel-
europäischen Städte Altona, Augsburg... (hebräisch. Buch mit deut-
schem Titel, Antwerpen, 1935) S. 62.
*8 Freudenthal in MGWJ 42 (1898), 285, und Friedberg S. 91.
Der sogenarmte erste Berlin-Frankfurter Talmuddruck ( = der zweite
Frankfurter Talmuddruck) wurde in den Jahren 171 5-1 724 durchgeführt.
*• Nach dem oben in Anm. 39 erwähnten Stammbaum des H. M.
\ Baschwitz starb Hirsch Baschwitz imjahre 1750. Aber aus der Eulogie,
die sein Sohn Meier bei dem Druck eines von ihm 1736 in Berlin gesetz-
ten Buches seinem Namen beifügt (Meir Sohn des Hirsch »seligen An-
denkens«), ergibt sich, daß Hirsch damals (1736) bereits verstorben war.
*® Sein Sohn Kaiman wird nur im gedruckten Stammbaum erwähnt.
** Seine Tochter wird in den Akten des ehemahgen Brcslauer Staats-
archivs (Rep. 132 e Fach 14 Nr. 8) erwähnt, wo es auf S. 12 heißt, daß
sich die Tochter der Schwester des Meier, eine 8jährige Waise, im Hause
ihres Onkels Meier 1752 befindet ; in der erwähnten Liste aus dem
Deutschen Zentralarchiv v.J. 1752 findet sich dieselbe Angabc auf S. 27.
** Daß er in Dyhernfurth geboren ist, ist in dem Protokoll über seine
Aufnahme als Drucker (Staatsarchiv Breslau Rep. 132 e Fach 14 Nr. 6)
angegeben. Außerdem bezeichnet er sich selbst in den Büchern, die von
ihm gedruckt wurden, als »geboren in Dyhernfurth.«
*^ Die Angabe Steinschneiders im CB Nr. 7859, daß Meier 1731/32
als Drucker in Jeßnitz (in Anhalt) gearbeitet hätte, beruht nach den An-
gaben des verstorbenen Frforschers des Jeßnitzcr Buchdrucks Dr. M.
Freudenthal (Brief an mich vom 23. 12. 1935) auf einem Irrtum.
Zum ersten Male erscheint er 1731 als Drucker in
gegründeten Buchdruckerei des Israel ben Abraham in
bek (bei Hamburg)", wo er bis zur Schheßung der Dn
imjahre 1733 arbeitete. In den Büchern, an deren Druck
dort beteihgte^^, bezeichnete er sich als »Meir aus Brest-Li
geboren in Dyhernfurth «^'i später aber ließ er die Herl
bezeichnung »aus Brest-Litowsk« fort und bezeichnete
den von ihm gedruckten Büchern als »Der Setzer Meir
des verstorbenen Hirsch aus der Gemeinde Dyhernfui
Breslau in Schlesien aus der Familie Baschwitz«^'. Nach
gung der Arbeit in Wandsbek ging er nach Berlin, wo
173 3-1 740 in der Druckerei des Aron ben Mose Rofe aui]
(in der Königsstraße) arbeitete und sich bei dem Druc
sogenannten zweiten Berlin-Frankfurter-Talmudausga]
teiligte^^. Imjahre 1740^® siedelte er nach Frankfurt a.
über, und wurde am 16. 8. 1742 als Universitätsbuchdri
offiziell inskribiert*^. In dem Protokoll über seine Aufnahi
Drucker wurde verzeichnet, daß »dessen Eltern hiebevor
schon gearbeitet« haben. Dies bezieht sich auf die Tatsache,
sein Vater, wie oben erwähnt, 1708 als Drucker in Fr;
tätig gewesen war. Nach dem Protokoll aus jenem Jahre w]
damals 24jährig und verheiratet; sein Schwager Salomon
man (1745 iSjährig) hielt sich bei ihm auf, um die Drucker(
erlernen. Meier (oder Markus) Hirschel, wie er in den
genannt wurde, zeichnete sich in der Druckerei so aus (er
zugleich Setzer und Drucker), daß ihn Professor Grillo*s Wjj
nach 1766 zum Aufscher über die hebräische Druckerei
setzte*^ Imjahre 1775, nachdem er 45 Jahre als Drucker
gewesen war, trat er sein Druckerprivileg an seinen Sohn K:
ab*2. Aber er setzte trotzdem seine Druckertätigkeit fort, d^
er wird in den von ihm gedruckten Buchen noch bis 1782
wähnt*^. Er starb am 4. November 1784 in Frankfurt a. d.
** Über den hebräischen Druck in "Wandsbek bei Hamburg), s. B4
berger: »Wandsbcker Druckperiode des Israel ben Abrahem 1726-r
in Festschrift für Aron Freimann (Berlin 1935) S. 105 - 108. (wo ai
103 bei Nr. 7 »Bassnitz« in das richtige »Baschwitz« zu verbessern
M. Grunwald, Hamburgs deutsche Juden (Hamburg 1904)$. 165-^
und Friedberg S. 104-105.
** Die Bücher, die von ihm gedruckt sind, sind bei Bamberger 1,
unter den Nr. 7-15, 22 und 23 aufgeführt. Dabei ist zu bemerken,
das unter Nr. 7 aufgefühne Buch »Lecheni Schamajim« nicht 17-28,
dort angegeben, sondern erst 1733 gedruckt wurde. Dies ergeben ni<
nur die als Jahresdatum dienenden mit Hervorhebung gedruckten
bräischen Buchstaben, sondern auch die Tatsache, daß sich M<
Baschwitz an diesem Druck beteihgtc, der erst zwischen 171 5 und r
geboren ist.
*• s. Bamberger 1. c. S. 106 Nr. 15.
*" So bezeichnet er sich z. B. am Schluß der von ihm gedruckten A»
gäbe des Talmud-Traktats >»Baba Bathra« (Berlin, 173^>.)
** Friedberg. S. 92.
** Friedberg S. 49.
•0 Aufnahmeprotokoll im ehemaligen Staatsarchiv Breslau (s.
Anm. 52)
** Friedberg S. 50.
«2SBBI, 191.
63
Friedberg S. 49.
» I
574
der
1717 geborene Frau Sara Rifka (Kaiman)** starb in
1810. Markus (bzw. Meier) Hirschel hatte acht Kin-
Söhne : Kaiman, (geb. 1 75 1 ) » ^^J Hirsch (geb. 1 753 ),
Vfoch. 1765). Jehuda Lob (geb. 1770) und Abraham
2) sowie drei Töchter: Liebe (geb. 1749), Gittel (ver-
njit Salomon Kaufmann**) und Matte (verheiratet mit
ßercndt). Vier seiner Söhne erlernten und beschäftigten
re oder kürzere Zeit mit dem Druckgewerbe und ar-
in der hebräischen Buchdruckerei zu Frankfurt a. d. O.,
Vater und Großvater gearbeitet hatten. Zwei von ihnen
^^ und Baruch) erwarben sich einen Namen in der Ge-
^^ des hebräischen Buchdrucks.
^^ jltestc Sohn des Meier Baschwitz war Kaiman*', in den
I ^^cn Akten Kaiman Marcus genannt, geboren 1 1 . 12. 1751
l^kfurt a. d. O. und dort am 10. 8. 1821 verstorben. Er
'^m 1765 in Frankfurt als Drucker zu arbeiten. Von 1767 bis
TTwar ^^ ^^ ^^^ hebräischen Buchdruckerei des Isac Speier
^^in beschäftigt*^. Nachdem sein Vater wegen seines Alters
12. 8. 1775 sein Druckereiprivileg auf Kaiman übertragen
wird dieser in den Listen der Frankfurter Drucker bis
^jreführt. Zwischen 1792 und 1 798 gab Kaiman die Drucker-
l^teit auf und ließ sich als gewöhnlicher Schutzjude in Frank-
nieder*®. All seiner Stelle wurde als Drucker sein Bruder
lllicb Lob (Levin Meier) inskribiert. Kaiman war auch als Vcr-
Lgf tatig und gab nach 1790 mit seinem Bruder Zwi Hirsch
I, zahlreiche Bücher in Frankfurt heraus'^. Aus seiner Ehe
i^ Fradel Kaiman stammten zwei Söhne und eine Tochter.
.^ Enkel Meier (Sohn des Samuel) Baswitz (i 807-1 870) war
i^irsteher der jüdischen Gemeinde in Berlin'^
«die Eltern seiner Frau hießen Kaiman und Bunc (= Bona) aus
»g;; s. ehemaliges Staatsarchiv Breslau Rep. 132 e Fach 14 Nr. 8. Im
jsfc 1752 wurde die Mutter aus Frankfurt a.d.O. ausgewiesen. 1. c.
|v 10.
• Nach dem Aktenstück des Staatsarchivs Breslau 1. c. Nr. 20 befan-
itsich am 27. 11. 1775 in der Wohnung des M. Baschwitz 4 Söhne:
jnun (24 J.), Baruch (10 J.), Lewin (5 J.) und Abraham (3 J.). Der
-53 geborene Sohn Hirsch, der sich damals nicht in Frankfurt befand,
rtdin der Liste nicht aufgezählt.
• Salomon Kaufmann (mit hebräischem Namen: Schalom ben Je-
jthiel Kaufmann Präger, d. h. aus Prag) ist der Ahne des Begründers
rr bekannten schlesischen Textilindustriewerke Meyer Kaufmann in
X üstegiersdorf (K. Zielenziger: Juden in der deutschen Wirtschaft,
jfflin, 1930, S. 24). s. SBB. L 93 Anm. 12.
•'Kaiman ist die bei den aschkenasischen Juden übliche Form des
Incchischen Namenj Kalonymos (Schöner Name). Dieser Name ge-
rs ergeben nicht ^^ 7u den jüdischen Vornamen, die aus der Epoche des mittelmeeri-
gedruckten he- ^4,fn bzw. hellenistischen, griechisch sprechenden Judentums stam-
Idalj sich Mcir -301. Dazu gehören auch die Namen Alexander und Feibisch (= Phoe-
p 1715 und 1720 ^.griechischer Übersetzungsnaniczu dem hebräischen Namen Uri ^
.»cht bezw. zu dem aramaeischen Namen Schraga = Licht, mit dem
lusammcn der Name Feibisch gewöhnlich vorkommt); s. G. Kessler:
he Familiennamen der Juden in Deutschland (Leipzig, 1935) S. 11.
" Friedberg S. 95 ; Meisl in : Soncino-Blätter II, 1927, S. 48.
•'s. SBB II, 104 Nr. 4-7.
'•s. Friedberg S. 50.
'' s. Steinschneider in ZGJD III (1889) S. 270; A. H. Heymann, Le-
«nserinnerungen (Berlin 1909) S. 309, 337; S. Groncmann, Genealo-
3$che Studien über die alten jüd. Familien Hannovers (Berlin, 191 3) S.
4- Allgem. Zeitung des Judentums 1870 S. 3 und 12. M. S. Baswiiz
nterschrieb 1862 als »Altester der jüdischen Gemeinde in der Kauf-
mannschaft* zu Berlin einen Aufruf für die Errichtung eines Lessing-
mkmals.
|s Drucker tit^
SohnKalm^
[keit fort, dam
:h bis 1782 fr.
Ikfurt a. d. 0.
mburg), s. Bam-
)hem 1726-1733.
108. (wo aufs
verbessern ia)
|i904)S. 165-16-
|BambergerI. c.
bemerken, da£
nicht 1728, wk
tedruckten Aus-
Breslau (s. 0.
Der zweite Sohn des Meier war Zwi Hirsch, in den Akten der
staatlichen Behörden Hirsch Marcus Meier, und in den Listen
der jüdischen Gemeinde (Zwi) Hirsch Drucker genannt, ge-
boren am 23. 12. 175 2 in Frankfurt und dort am 26. 11. 1837 ver-
storben. Auch er erlernte den Buchdruck bei seinem Vater und
wurde 1785 als Universitätsbuchdrucker an Stelle von Berel
Gerschel (Isachar Beer ben Gerson Wiener aus der Famihe
Riess - Öttingen)'^ inskribiert, der wegen seines Alters aus dem
Amte geschieden war. Hirsch arbeitete in der Druckerei bis zum
Verkaufe der Druckerei im Jahre 181 3. Damals erwarben die
beiden Brüder Hirsch und Kaiman Baschwitz die hebräische
Buchdruckerei von ihrem letzten Inhaber, dem Professor Ch.
F. Elsner^^. Sie setzten die Druckerei fort, aber auch ihren Be-
mühungen gelang es nicht, die wirtschafthche Lage der Frank-
furter Druckerei, die jetzt unter der Konkurrenz der inzwischen
in Polen und Österreich begründeten Druckereien litt, zu heben.
So waren sie schließlich gezwungen, ihre Druckerei an die
Frankfurter Druckerei Trowitzsch und Söhne zu verkaufen, die
dort noch bis 1 826 hebräisch druckten'* und dann die Druckerei
nach Berlin überführten'^. Damit hörte auch die Drucktätig-
keit des Hirsch Baschwitz auf.
Hirsch war auch als Verleger tätig. Sowohl allein als auch mit
seinem Bruder Kaiman zusammen (wie bereits erwähnt) gab er
zahlreiche Bücher heraus'*. Auch als Übersetzer ins Hebräische
betätigte er sich, so erschien im Jahre 1803 in Frankfurt das
Lehrgedicht »Bechinoth Olam« des mittelalterlichen jüdisch-
französischen Schriftstellers Jedaja Hapenini aus Beziers, eines
der beliebtesten jüdischen Sittenbücher des Mittelalters, mit der
deutschen Übersetzung des Hirsch b. Meier Baschwitz".
Im jüdischen Gemeindeleben spielte er eine bedeutende Rolle
und war bei seinen Glaubensgenossen sehr angesehen.
Er war »Beglaubigter« (d. h. Notar) der Judcngcmcindc''®
und wurde nach dem Tode des Frankfurter Rabbiners Jehuda
Lob Margalioth (gest. 14. 6. 1811) zu seinem Nachfolger er-
nannt'^. Anläßlich des Friedensschlusses von Wien predigte er
'^s. Archiv fürGesch.d. Buchwesens. I. (1956)$. 328 u. hier Anni. 141.
"Friedberg S. 50; Steinschneider 1. c; Freimann in Jew. Encyclo-
pädia (New York) II. 567.
'* Friedberg S. 50/51 ; Brilling in MGWJ 80 (1936), 275.
'* Friedberg S. 51. Nach einem Schreiben der Frau E. Schirrniacher,
Siadtarchivarin von Frankfurt a.d.O., vom 16. 12.1954 finden sich die
letzten Spuren hebräischen Druckes in Frankfurt a.d.O. in einigen Ge-
legenheitsdrucken, die im dortigen Stadtarchiv aufbewahrt werden.
'• Friedberg S. 51.
"' s. über dieses Werk und seinen Verfasser in der Enc. Jud. Bd. III.
Sp. 1212 ff; J. Zedner, Catalogue of the Hebrew Books in the Library of
the British Museum . . . (London, 1 867) S. 3 1 5 .
'* Mit diesem Titel wird er in der offiziellen Liste der Frankfurter
Juden, die 1812 die preußische Staatsangehörigkeit erwarben, aufge-
führt. Auch in einem im Archiv der Hamburger Deutsch-IsraUtischen
Gemeinde aufbewahrten Schriftstücke vom Ende des Jahres 1834 findet
sich die Unterschrift von H. M. Baschwitz, Beglaubigter der Frank-
furter Gemeinde.
'• In einem Protokoll des Frankfurter Jüd. Gemeindevorstandes vom
1 5. April 1 8 1 6 wird er als »der Beglaubigte und Vive-Rabbiner« betitelt .
In dem Totcngedenkbuch der Frankfurter Gemeinde wird er als »Nee-
man u. Morc Horaah« d. h. Beglaubigter und Rabbiner bezeichnet (L.
Lewin in Jahrbuch der jüd. literar. Gesellschaft, Frankfurt a. Main, 16,
1924 S. 76 Anm. 1 ) ; in dem weiter unten in Anm. 85 erwähnten Nachruf
auf seinen Bruder Baruch B. vom Jahre 1836 wird er >»Vicc-Rabbiner*
betitelt.
375
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am i8. I. i8i6 in der Frankfurter S)*nagogc und ließ diese Pre-
digt dann in hebräischer und deutscher Sprache erscheinen®^*.
Anläßhch seines 8o. Geburtstages am 23. 12. 1832, wurde die
Tätigkeit des Jubilars als Sachverständiger und »Corrector bei
der hiesigen Universitätsdruckerei« im hebräischen Fache lo-
bend erwähn t®^ wobei zwei von ihm beaufsichtigte Bücher
»Bäume Edens«®^ und »Köstliche Frucht«®^, auf deren Druck er
anscheinend sehr stolz war, speziell erwähnt wurden®*.
Der dritte Solin des Meier Baschwitz war Baruch, geb. am
8. 12. 1765 in Frankfurt und dort am 8. 9. 1836 verstorben. Er
ist durch seine Tätigkeit auf dem Gebiete der hebräischen Ty-
pographie bekannt geworden®^. Nachdem er bei seinem Vater
den Druck erlernt hatte, arbeitete er 1784 in Berlin und in
Frankfurt®^. Um sich zu vervollkommnen, ging er nach Holland
(Amsterdam), wo er Verwandte hatte und wo der hebräische
Buchdruck in hoher Blüte stand. Nach der Eroberung Hollands
durch den französischen General Pichegru (Januar 1795) kehrte
er nach Deutschland zurück. In Frankfurt a. M. traf er den
Gelehrten Seew Wolf Heidenheim®", der ein anerkannter Fach-
mann auf dem Gebiete der hebräischen Grammatik war. Heiden-
heim und Baschwitz beschlossen, ihre Kenntnisse und Fähig-
keiten zu vereinigen und eine hebräische Buchdruckerei zu er-
öffnen.
Die Wahl des Ortes fiel auf die Stadt Rödclhcim bei Frank-
furt a. M., deren Besitzer ihnen ein Privileg zur Errichtung
einer hebräischen Buchdruckerei erteilte, wie die beiden Kom-
pagnons in der Frankfurter Postzeitung vom i. 12. 1798 mit-
teilten. Graf Vollrath von Solms-Rödelheim sicherte ihnen
dabei jede Unterstützung zu und befreite sie von allen Steuern.
Das erste Erzeugnis der gemeinsamen »privilegierten orientali-
schen und occidentalischen Buchdruckerei von W. Heidenheim
und B. H. Baschwitzcn« in Rödelhcim war eine schwungvolle
hebräische und deutsche Ode an den Grafen Vollrath, den Er-
teiler des Privilegs. Im Jahre 1 800 begann die Herausgabe der
Festtagsgebetbücher (Machsorim), die nach dem Zeugnis des be-
kannten Bibliographen M. Steinschneider eine neue Epoche der
®°Zedncrl.c. S. 79.
®^ Dieses Gedicht befindec sich laut Mitteilung der Frankfurter Stadt-
archivarin Frau Schirrmacher im Frankfurter Stadtarchiv. Es ist sowohl
in hebräischer als auch in deutscher Sprache gedruckt.
*^Es handelt sich hier um das 1802 in Frankfurt gedruckte Buch
»Aze Eden«, eine Predigtsamjnlung des Frankfurter Rabbiners Jehuda
Lob ben Ascher Sehg Margolioth, der 1804-1811 dort amtierte.
': ®^ Damit ist das 1787 in Frankfurt a.d.O. erschienene Buch des 1792
verstorbenen Frankfurter Rabbiners Josef ben Meir Theomim »Pri
Megadini« gemeint, das einen Superkommentar zum Schulchan Aruch
(Ritual- und Rechtskodex der jüdischen Gesetze) darstellt.
®* Von seinen Sühnen sei Wolff Hirsch Baschwitz erwähnt (1786-
1846), der auch als »der jüdischen Gemeinde Beglaubter und gerichtlich
vereidigter Translator* in Frankfurt tätig war. (Nach einer Urkunde
des oben erwähnten Hamburger Archivs vom Jahre 1843).
®^Eine kurze Biographie von Baruch Baschwitz ist in der zu Frank-
furt a.Main erschienenen Zeitschrift »Didaskalia« 1836 Nr. 289 ver-
öffentlicht worden, wie ich dem Nachdruck dieses Artikels im »Frank-
furter patriotischen Wochenblatt (herausgegeben von Dr. C. W.
Spieker in Frankfurt a. d. O.) Nr. 49 vom 3. Dezember 1836 entnehme.
»« Friedberg S. 50; ZGJD V (1892) S. 170.
•' s. über Heidenheim (1757-1832) inderEnc.Jud.Bd.VII.Sp. 1107fr.
Er ist als hebräischer Grammatiker, Exeget, Erklärer der Gebete und
der liturgischen Dichtungen sowie als Massoraforscher bekannt.
religiösen Gebetliteratur im deutschen Judentum cinlcu
Diese Ausgabe zeichnete sich durch eine gediegene d«
Übersetzung und sorgfältig redigierte Gebettexte aus fi
Heidenheim verantwortlich war. Baschwitz, der Fachm
die drucktechnischen Arbeiten, legte besonderen Wert ai
gepflegte Ausstattung und den sorgfältigen Druck der
bücher, eine Neuerung, auf die die Drucker hebräisch(
eher für die deutschen Juden bisher im allgemeinen nid
achtet hatten®*. Trotz der Anerkennung, die diese Druckci
nisse fanden, hatte die Druckerei mit großen Schwierio]
zu kämpfen. Baruch Baschwitz löste 1806 das Societätsv«
nis, wobei er sich das Recht vorbehielt, die Machsorim]
seine alleinige Rechnung« wieder zu veröffentlichen**^.
1814 daraufhin den Plan faßte, eine Subskriptionsliste in Fi
fürt a. M. zwecks Wiederherausgabe der Machsorim aufzuj«
geriet er in einen Konflikt mit Heidenheim. Später verl
Baschwitz die Erlaubnis zum Nachdruck der Baschwitzj
denheim*schen Gebetbücher an den Wiener Drucker Schi
wie der mährische Landesrabbiner Mordechai Benet in Ni]
bürg 18 17 erfuhr, nachdem er sich gegen den Verkauf
Schmidt'schen Nachdrucke gewendet hatte*^.
Nach diesen Streitigkeiten verlor Baschwitz anscheinend u
Interesse am Buchwesen und betätigte sich auf verschicd<
fmanziellen Gebieten, die mit dem Buchdruck in keiner
Ziehung standen. Bei seinen Nachkommen vererbte sich
Interesse an der Buchdruckerkunst. Sein Urenkel Hcn
Baswitz (geb. 19. 4. 1867, als Sohn des Max B.) war Bi
druckereibesitzer in Berlin*^.
Der vierte Sohn des Meier Baschwitz war Jehuda Lob, in
Akten Lewin Meier genannt, geboren 1770 in Frankfurt a. d.i
und dort am 10. 2. 1842 verstorben. Nachdem er das Druckoi
fach erlernt hatte, wurde er zwischen 1792 und 1798 als DrucI
an Stelle seines Bruders Kaiman inskribiert, der auf seinDruckei
Privileg verzichtet hatte. Vom 5. Sohn des Meier, Abral
(geb. 1773), ist nichts weiter bekannt^^.
** s. M. Spanier »Rödelheini« in »Zeitung des Ccntralvereins
deutschen Juden ♦ (BerÜn) vom 5.8.1937 (3. Beiblatt); Lewin in M(
76 (1932) S. 3.
*• s. die Urteile über die Baschwitz-Heidcnhcinischen Drucke
Ausgaben, die von L. Lewin im »Jcschurun« (Berlin) Jahrg. 10 (lyj
S. 112 ff. gebracht werden.
•° Lewini. c. S. 212.
•^ Lewin I. c; ferner im MGWJ 76 (1932) S. 4. Hierher gehören ai
die Angaben bei R. Färber: »Peer Mordechai« (hebr. Biographic
Rabbiners M. Benet) Tel-Aviv, 1951,5. 99 und 108 Anm. 18. D<
wird ein Brief des Rotterdamer Oberrabbiners Arie Lob zitiert, den di^
ser an Baruch Baschwitz schrieb, nachdem Baschwitz ihn über sei
Absicht, in Wien eine neue Ausgabe der Gebetbücher zu verlegen,
Kenntnis gesetzt hatte.
^^ Hermann Baswitz ist der Herausgeber des in Anm. 39 erwähnte
Stammbaumes des M. H. Baschwitz (der anläßlich des 80. Gcburtstaj
von Julius Baswitz, Enkel des oben erwähnten KaimanB.,am5.i.i8{
angefertigt und im Jahre 1913 vervollständigt wurde).
•' Lewin Meyer Baschwitz erscheint in der Liste desjüdischen Druck<
reipersonals vom Ende des 18. Jahrhunderts (aus dem ehemaligen Gel
Staatsarchiv in Berlin), die mir vom ehemaligen Direktor des Gesamt
archivs der deutschen Juden, Dr. J. Jacobson, zur Verfügung gestcl
wurde. Am 10. Oktober 1793 erhielt Lewin B. die Erlaubnis zur Heii
mit Mindel Baruch Markus aus Landsberg a.d.Warthc. s. SBB II 82.
376
BRILLING: JÜDISCHE BUCHDRUCKERPAMILIEN
J
Lifte icT Frankfurter jüdischen Druckereibedienten
1805 war nur noch Hirsch Baschwitz, als einziger
B^inilie, registriert**. Allerdings besagt dies nicht, daß
Brüder, die als ordinäre Schutzjuden registriert waren,
nicht beteiligten ; nur waren sie bei dieser Tätigkeit
auf das Universitätsprivileg angewiesen,
r- ^»^ 1812, sJs auch die Frankfurter Juden die preußische
'^^ehörigkcit erhielten und im Zusammenhang damit
^f^^nilicnnamen annehmen mußten, wurde der Familien-
i^.-_^hwitz, der bisher nur den Lesern hebräischer Bücher
-^jr, von den Nachkommen des Meier Baschwitz, die
rt a. d. O. lebten, in zwei Formen angenommen:
und Baswitz'^.
>^'
3. DIE FAMILIE FRÄNKEL
.•ur die Drucker in Frankfurt a. d. O. vererbten in ihren
ihre Kunst und ihre Privilegien, sondern auch die Kor-
I die eine wichtige und geachtete Stellung innerhalb
^jjj5J5chen Druck wesens einnahmen. Von 1695 bis fast zum
ijAlr^ J^^ hebräischen Druckes in Frankfurt lag das Kor-
mt der Frankfurter hebräischen Universitätsdruckerei
Händen der Familie Fränkel (Heller-Mirels) aus dem
I^vi, deren Angehörige sich auch auf anderen Gebieten
^Ppchwcsens betätigten.
Familie Fränkel ist ein Zweig einer aus Franken stam-
Judcnfamilie, die in Wien um 1600 eingewandert sein
•. Der dort 161 2 verstorbene Urahne der Familie, Jakob
Mgapd Ben Abraham ha-lewi, nach seinem Herkunftsort Wal-
Ifgon genannt*', war mit Mirel Mirjam, der 1639 in Wien
«^firorbenen Tochter des Salomon Theomim*^, verheiratet.
HP Sohn Aron®^, nach seiner Mutter Mirels genannt, heiratete
^IcUa, die Tochter des Wiener und Prager Rabbiners Jomtob
Ijsan Heller^^, die 1632 in Wien verstarb^®^ Beider Sohn
••SBBI. 193-194.
• b der Liste der Frankfurter Juden vom Jahre 18 12, die dfe preußische
^^»ngchörigkeit crhiehen und zugleich feste Familiennamen dabei
gl^unen, (enthalten in der Staatsbürgerliste der Juden in der Kurmark),
^ 4 Familien verzeichnet, die den Ngmen Baswitz annahmen (Nr.
f^: Samuel Marcus Kaiman B., Nr. 1889: Samuel Salomon B., Nr.
f^f Hinch Kaiman B. und Nr. 1939: Kaiman Meyer B.) und 2 Fami-
101, die sich Baschwitz narmten (Nr. 1801 : Lewin Meyer B. und 1888:
%Kh Meyer B.). Baruch Baschwitz lebte damals anscheinend nicht in
htfkiurt a. d. O., sondern kehrte erst später dorthin zurück.
•Daher nannte sich die Familie Fränkel. Mit diesem Namen wird
m iBcrdings hauptsächhch in den deutschen Akten benaimt, während
m kfbräischen Quellen der Name Mirels-Heller bevorzugt wird. Die
iiifinmg für diesen Doppelnamen ergibt sich aus den im Text ge-
Inchcen Angaben.
• B. Wachstein : Die Inschriften des alten Judenfriedhofs in Wien,
ld.1. (Wien und Leipzig, 1912) S. 46 Nr. 52.
•I. c.S. i88Nr. 240.
*!. c. S. 279 Nr. 370. Wachstein zweifelt allerdings daran, daß dieser
Gobstein vom Jahre 1649, auf dem der Name Aron Levi erscheint, für
Afoo Mirels bestimmt war, und nimmt an, daß er die Grabinschrift
ma Kindes dieses Aron enthielt.
•••Über den Rabbiner Jomtob Lipmann Heller (157SH1654) s. Enc.
M. Bd. VII, II 50 ff. Er ist der Verfasser des »Tausfes-Jontof « (recte
•Toisfoth Jomtob«, Glossen zur Mischna, einer Sammlung von Lehr-
*Kn des jüdischen Gesetzes), die von Heinrich Heine in seinem Ge-
Wl »Disputation« erwähnt werden.
••' Wachsteini. c. S. 143 Nr. 186.
war Jakob Koppel Fränkel, der dazu noch die beiden Familien-
namen Mirels-Heller nach seiner Mutter und Großmutter trug.
Allerdings erscheint der Familienname Fränkel gewöhnlich in
den deutschen Akten, während in den jüdisch-hebräischen Do-
kumenten die Namen Mirels-Heller bevorzugt werden. Jakob
Koppel war Beglaubigter (d. h. Notar und Sekretär) der Ju-
dengemeinde in Prag, wo er 1699 verstorben ist^®^. Wohl den
Beziehungen des Prager Juden Aron Katz aus der Buchdrucker-
familie Gerschuni^®^, der 1676 die hebräische Druckerei in
Frankfurt einrichtete, ist es zuzuschreiben, daß Israel, der Sohn
des Jakob Fränkel, nach Frankfurt a. d. O. kam, wo er erstmalig
1695 erwähnt wird, als er in diesem Jahre von Frankfurt aus die
Leipziger Messe besuchte. Dort wurde er unter dem Namen :
Israel Koppel Fränkel registriert^®*, während sein voller hebrä-
ischer Name, wie er in den von ihm korrigierten Büchern ver-
zeichnet ist, lautet: »Abraham Israel ben Jakob Koppel ben Aron
Mirels Heller halewi seligen Andenkens«^®^. Seit 1705 erscheint
sein Name in den von ihm korrigierten Büchern^^, während
er bei der Universität erst am 25. 10. 1708 als Korrektor inskri-
biert wurde^®'. Israel Fränkel war ein gelehrter Mann und besaß
den Rabbinertitel (Morenu^®®). Dies befähigte ihn dazu, als
Dajan d. h. Beisitzer des Rabbinatsgerichtes der Frankfurter
Gemeinde (Judenrichter) von Fall zu Fall mitzuwirken^®®. Er
stellte einen Teil der Auszüge aus dem Midraschkommentar des
Samuel JafFe - Aschkenasi zusammen, die der 1705 in Frankfurt
erschienenen Ausgabe des Midrasch Rabboth beigedruckt wur-
den^ ^®. Gelehrte Bemerkungen von ihm werden auch in den
Werken des Schriftstellers Juspa Trülinger, der in seinem Hause
verkehrte, gebracht^^^. Speziell betätigte sich Israel auf dem Ge-
biete des jüdischen Kalenderwesens, das besondere Kenntnisse
erforderte^ ^^. Er war der Redakteur der in Frankfurt gedruck-
tenjüdischen Kalender^^^. Von seinen vier Kindern (zwei Söh-
ne und zwei Töchter) arbeiteten beide Söhne - Ehas und Aron -
auch als Korrektoren in Frankfurt. Elias, der unverheiratet Wieb,
*"* s. Hock-Kauf mann : S. 211. Danach ist das Todesdatum bei D.
Kaufmann: Die letzte Vertreibung der Juden aus Wien (Wien 1889) S.
19 Anm. 3 in 1699 zu verbessern.
*®3 s. Friedberg S. 34-35.
*®* M. Freudenthal: Leipziger Messgäste (Frankfurt a.Main, 1928) S.
82.
i*** So wird er in dem Vorwort zudem von ihm korrigierten Jalkut (s.
darüber Archiv für Geschichte des Buchwesens I, I, 328 Anm. 37) be-
zeichnet, (cd. Frankfurt a. d.O., 1709).
!'>« Friedberg S. 39.
"'SSBI. 1150.
*^^ Israel K. Fränkel dürfte in Frankfurt a.d. O. beerdigt sein, denn die
Notiz bei Hock-Kauf mann 1. c. S. 211 über ihn besagt nicht, daß er in
Prag verstorben ist, sondern ist ein Auszug aus den Angaben Stein-
schneiders in CB Nr. 7691. Nach den Angaben über den Frankfurter
Friedhof in der »Allgemeinen Zeitung des Judentums*, Leipzig, Jahrg.
26 (1862) Nr. 35 S. 492-493 waren dort einzelne Gräber der Familie
Fränkel (wenn auch zum Teil nur trümmerhaft) 1862 noch erhalten.
"• s. J. Meisl in MGWJ 71 (1927) S.275 Anm. 3, wo ein hebräisches
Zitat gebracht wird, in dem es heißt: »Abraham Israel Heller, der Rich-
ter in der jüdischen Gemeinde in Frankfurt a.d. O. war.«
»»oEnc.Jud.VII, 1149.
"* D. Kaufmann, Letzte Vertreibung, S. 19 Anm. 3.
"2 s. M. Steinschneider in ZGJD III (1889), 271-274; V (1892), 185-
1 86. s. ferner Meisl in MGWJ 71 (1927) S. 274 ff.
"'^ Meisl I.e. S.275.
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ü
l»
[#■ f
assistierte schon zu Lebzeiten seines Vaters (seit 1711) als Kor-
rektor^^*, während sein ca. 1709 geborener Bruder Aron nach
dem Tode seines Vaters am 10. 4. 1731 auf Grund der Empfeh-
lungen des Landrabbiners Moses Aron Lemberger und des
Druckerei-Pächters Michael Gottschalk, beide aus Frank-
furt a. d. O., die Stelle seines Vaters als Korrektor bei der Uni-
versitätsdruckerei erhielt^^^ In der Liste der jüdischen Drucke-
reibedienten vom Jahre 1752 heißt es von Aron Israel Fränkel:
»Auch dieser ist von hier gebürtig und den 19. April 173 1 als
Corrector angenommen. Hat besage eines Attestes von der
kgl. Societät der Wissenschaften d. d. Berlin, 16. Februar 1732
und desgleichen von dem General Graf von Schmettau d. d.
Berlin, 24. April 1744 die Juden-Calender verfertigt. Allein es
ist selbiger bereits vor vier Jahren in das Reich verreiset und
abwesend, dessen Ehefrau, so gleichfalls eines hiesigen Schutz-
juden Tochter, hat ihre zwei noch unerzogene Söhne und ihres
Mannesaltbctagten und abgelebten Bruder namens Elias Frenckel,
sonst aber niemand bei sich«^^® Während seiner Abwesenheit
wurde Aron Fränkel durch die Korrektoren Joseph Speyer aus
Frankfurt a. d. O.^^' (inskribiert 13. April 1747) und Abraham
Hirsch aus Landsberg a. d. Warthe (inskribiert 21. Juli 1736)^^^
vertreten. Aron Israel Fränkel wird als Korrektor in den Listen
der Druckereibedienten von 1731-1779 erwähnt, d.h. bis kurz
vor seinem 1781 erfolgten Tode^^^. Er beherrschte gut deutsch
und hebräisch und war auch kaufmännisch versiert^ ^^. So betätigte
er sich auch als Verleger und Buchhändler. 1 746 gab er zusammen
mit seinen Kompagnons Juda ben HerzBer (Oppenheimer) und
dessen Schwager Aron ben Jsaac Saul in Frankfurt einen Chu-
masch (fünf Bücher Moses) heraus. Zum Vertrieb dieser und
anderer Bücher bereiste er die verschiedenen Meßplätze in
Deutschland. 1 748-1 752 war er auf Reisen im Reich, 1755 war
er »zur Debitierung der hier gedruckten hebräischen Bücher
nach Frankfurt am Main abgereiset«. Zw^ischen 1 760-1 770
besuchte er die Messen in Königsberg (Ostprcußen)^^^
^** Friedberg S. 39; er starb unverheiratet in Frankfurt am 20. Elul
1759.
"^SBBII, 80.
»«SBBII,85.
^^' In den Akten des ehemaligen Geh. preußischen Staatsarchivs
(heute: Deutsches Zentralarchiv Abt. Merseburg) Rep. 51 Nr. 67 heißt
es von ihm auf S. 28: »Dieser ist von hier [d. h. Frankfurt a. d.O.] ge-
bürtig und den 13. April 1747 als Corrector angenommen und noch
unverheiratet, wohnet bei seiner Mutter, so als Schutzjüdin unterm
Magistrat stehet«. S. auch SBB I, 188; Meisl 1. c. S. 279 und ZGJD III
(1889)5.274.
^^® Von ihm heißt es im oben erv^ähnten Aktenstück S. 29: »Solcher
ist eines Schutzjuden Sohn zu Landsberg a.d. Warthe und den 21. Juli
1736 zum Corrector angenommen worden«. Er hatte in eine Buchdruk-
kerfamihe eingeheiratet. Seine Frau war die Tochter des Frankfurter
Buchdruckers Zadok Abraham aus Meseritz, der auch als Buchhändler
tätig war (SBB I, 149) und dessen Sohn David Zodek in Frankfurt und
Berlin später als Drucker arbeitete. (1. c.)
**• Meisl 1. c. S. 278 Anm. 1 1 ; S. 280. Er war Korrektor der 3. Frank-
furter Talmudausgabc (i 734-1 739), s. ZGJD III (1889) S. 265.
"0 Meisl S. 281.
«1 SBB II, 80.
Auch als Kalenderverfertiger war er tätig, nachdem
der Societät der Wissenschaften zum »Verfasser des jü^
Calenders recipiret« worden war. Er wollte sich aber nie
der Rolle eines Kalenderredakteurs begnügen, sondern
selbst Kalcnderherausgeber sein. Daher geriet er in einci
flikt mit dem Berliner Kalcnderherausgeber und Druckci
Moses, wobei die Berliner Akademie der Wissenschaft
durch Patent vom 10. Mai 1700 das alleinige Kalenderi
gium für Preußen verliehen worden war^^^, zu Gunst
Berliner Druckers intervenierte und die Universität zu
fürt veranlaßte, ihren Schützling zu verwarnendes ^^^
sein Vater amtierte Aron Fränkel auch als Rabbiner und
richter. Als er sich dabei des »praedicates eines Vice-Ka|
bedienet« hatte, wurde er dafür 1772 zusammen mit den
furter Judenältesten zu einer Strafe von 10 Reichstalcrn
teik^e**. In seiner Eigenschaft als Rabbiner erteilte er voni
1777 einige Approbationen (»Haskamoth*) auf hcbräiscl
ehernes jsjad^ j^^^ Tode Aron Fränkels im Jahre 1781
sein Sohn Fabian (Fcibel, später auch Philipp genannt) anl
seines Vaters Korrektor. Er dürfte 1745 geboren sein und
am I. März 1786 die Heiratskonzession, nachdem die Bei
im Jahre 1785 bei seinem Antrag auf die Heiratsgenchi
die Beibringung einer Bescheinigung der Frankfurter jj
ältesten verlangt hatten, was bis dahin bei den Heiraten d<
der Universität inskribierten Juden nicht üblich gewesen
Auch Fabian Fränkel war wie sein Vater und sein
Israel (dieser von 1766-1774)^27 ^5 Kalenderverfertiger]
Kalenderredakteur tätig, und wie sein Vater daran interc
nicht nur Kalenderhersteller, sondern auch Drucker un(
kauf er des Kalenders zu sein. Auch er geriet dabei in K(
mit der Akademie der Wissenschaften, wurde aber durc
Besitzer der hebräischen Buchdruckerci unterstützt,
Druckerei neue Erwerbsmögliclikeiten zuwenden wollt
Am 30. Januar 1783 wandten sich die Frankfurter Univei
bchördcn auf Veranlassung von Fabian Fränkel an den Pj
des Kalenderwesens in Preußen, Hofrat von Oesfeld^^*.
Berufung darauf, daß nach ihren Angaben »vordem bcsti^
jüdische Kalender in der dortigen hebräischen Druckerei s<
1« Meisl S. 274.
123 1.C.S.280.
12<SBBII. 87Nr.r>.
^^^L. Löwenstein, Index Approbationuni (Frankfurt a. Main,
zählt S. 61 Nr. 1081 sieben Bücher auf, denen er Approbatio
teilt hat.
^" SBB II, 81, 105; Meisl S. 278, Anm. 9.
^2" Meisl S. 279; Soncino-Blätter II (Berhn 1927) S. 47. Israel
starb vor 1800; denn kurz vor 1800 beantragte seine Witwe, die
des Berliner Schutzjuden David Rieß, die Genehmigung zur
Meyer Bernhard aus Rosenberg OS. (Akten der Frankfurter Ju(
meinde).
^** Die Angaben über die Verhandlungen betreffs des Kalendci
in Frankfurt a. d.O. von 1783-1797 sind dem Aktenstück Re|
Fach XIV Nr. 21 entnommen, das sich seinerzeit im Preußischen
archiv in Breslau befunden hat.
"»s. MGWJ71 (1927)5.283.
57S
BRILLINC : JÜDISCHE BUCHDRUCKF-RFAMIUEN
ini4b
bor.
^^^r(^cn^'®, bis der verstorbene Korrektor Aron Jsracl
jich wegen seines Alters nicht mehr damit abgeben
-■m^m fraßtcn sie an, wie es sich mit dem Privileg des Berliner
l^^lrdrückcrs Markus Gerson^^^ verhalte. Darauf antwortete
pj^*u ainiS. 2. 1783, daß er an sich nichts gegen den Druck
***"
Icalcnders in Frankfurt einzuwenden habe, aber darum
Lncn diesbezüglichen Antrag bei der Akademie der Wis-
^^ in Berlin einzureichen. Die Universität teilte nun
^^7i Ocsfcld am 24. 2. 1783 mit, daß man den Kalender in
^^liirt drucken werde, und bat um Mitteilung, wie es sich
^Xpr Stempelung der Kalender verhalte. Da die Universität
Ajifv^'ort blieb, fragte sie am 13. 5. 1783 nochmals dcswc-
nla Fränkel den Druck nicht länger aufschieben kann«.
P0^
i
onco et-
erhielt sie einen abschlägigen Bescheid von v. Oesfcld
,. < 1783), wonach gemäß der abschriftlich beigefügten
[^ilunc der Akademie der Wissenschaften vom 10. 4. 1783,
Minderer Drucker zum Kalenderdruck zugelassen würde,
^Ljßc Marcus Gerson lebt«. Um jeden Zweifel am Druck-
jL^ auszuschließen, »daß außer ihm (d. i. Marcus Gerson)
.^Ä niemand jüdische Calendcr drucke, deshalb ist auch in dem
^^Jxrigen jüdischen Calendcr«, wie sie hinzufügten, »der bc-
^ fertig ist, ein Auszug des königl. Edict (vom 7. 3. 1744) bei-
^hgct worden«, wonach ausdrücklich verboten wurde, »an-
jLjs von dcro Acadcmie der Wissenschaften herausgegebene
l^fidcr einzuführen und zu gebrauchen«^ ^'^. Ein Protokoll
^KT Mitteilung wurde Fabian Fränkel zugeleitet, wobei ihm
^^tct wurde, daß er Kalender nur für den Verkauf auf den
H^sicn und für das Ausland herstellen dürfe. Als er nun darauf-
m Kalender druckte und diese auf der Frankfurter Messe ver-
^tc'vobei auch Hausicrcrscinc Abnehmer waren, legte Mar-
^Gerscn dagegen Beschwerde ein, worauf die Beschlagnahme
^ von Fabian Fränkel gedruckten Kalender verfügt wurde,
pljegen protestierten die Universitätsbehörden am 9. 7. 1783.
%r verteidigten den Kalendcrdruck des Fabian Fränkel mit dem
^cbnaligen Hinweis darauf, daß früher in Frankfurt immer
iJcndcr gedruckt worden wären. Falls Fränkel aber das Verbot
Jb Verkaufs der Kalender im Inlande überschritten hätte, würde
iK Universität ihn bestrafen. Sollten dagegen Hausierer diesen
lalender wider die Vorschriften im Inland abzusetzen ver-
adien, so soll die Regierung diesen Händlern die Handelskon-
losion entziehen. Diese vnd weitere Eingaben blieben zunächst
«beantwortet. Erst am 11. 9. 1783 antwortete die Akademie
icT Wissenschaften, daß sie nur aus Gefälligkeit gegen die Uni-
irrsität dem Fränkel die beschlagnahmten 973 Kalender unter
km Vorbehalt ausgefolgt habe, daß er sie nur »zum auswärtigen
11 FriiilH
TochfCT
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Ifudcngf*
Icrdruci»
|:.cp. ux
*••£$ sind zwar keine Kalender bisher bibliographisch verzeichnet
worden, die in Frankfurt a.O. vor 1725 (MGWJ 1. c. S. 277) gedruckt
«Orden sind. Aber nach den in diesem Aktenstück gebrachten Angaben
Ärhcnin Frankfurt a. d.O. jedenfalls vor dem Jahre 1744, dem Jahre des
teoigl. Edikts, jüdische Kalender gedruckt worden sein.
*** Markus Gerson (Mordechai ben Gerschon Landsberg) hat seit 1765
kn Druck des Judenkalenders durchgeführt. Er war der Schwiegersohn
fc 1762 verstorbenen Druckers Aron Moses (Aron ben Mosche Rofc
«■ Lissa), der den Kalender von 1733-1762 in Berlin gedruckt hatte.
ionc.Bläiierl.c. S.46.
*** Dieses Edikt ist von Mcisl in den Sonc. Blättern 1. c. S. 43 gcdruck^
^uj meiner Darstellung geht hervor, daß der Abdruck in den Kalendern
.Tlolgtc, um den Nachdruck der Kalender durch Fränkel zu verhindern.
Debit« verwenden dürfe, daß sie zugleich aber jeden weiteren
Druck und Verkauf des Judenkalenders unter Berufung auf das
Edikt vom 7. 3. 1744 untersagen müsrc*^^.
Am 4. 4. 1784 reichte Fränkel wieder einen neuen Antrag an
die Akademie der Wissenschaften ein, in dem er darum bat,
seinen Kalendern die Approbation der Akademie zu erteilen,
und sich dafür verpflichtete, sämtliche jüdischen Kalender, die
für das Inland benötigt würden (er beziffert ihre Anzahl auf
1500-2000 Stück)^'*, umsonst abzugeben. Sein Angebot, das
von der Universität am 5. 4. befürwortet wurde, scheint einen
gewissen Eindruck gemacht zu haben, denn die Antwort der
Akademie vom 29. 4. 1784 war in entgegenkommendem Ton
gehalten und vertröstete ihn auf weitere Verhandlungen nach
dem Ableben des Druckers Marcus Gerson.
Marcus Gerson starb im Jahre 1792^^^, aber erst am 4. i. 1797
reichte Universitätsrektor Prof. Eisner namens der Universität
einen Antrag an die Akademie betreffs Übertragung des Kalen-
derdruckes an Fränkel ein, da Marcus Gerson gestorben sei. Die
Verhältnisse in Berlin hatten sich aber inzwischen geändert,
denn 1787 war der Druck der Druckerei der jüdischen Frei-
schule in Berlin übertragen worden' ^^, wobei allerdings Marcus
Gerson den Verlag des Kalenders weitergeführt hatte. So lehnte
die Akademie am 14. 2. 1797 den Antrag ab. Marcus Gerson sei
zwar gestorben, aber seine Witwe habe seine Rechte übernom-
men, die nach ihrem Tode auf ihre Kinder übergehen würden'^'.
Die Oberlandcsältesten der preußischen Judenschaft, »die den
Druck auf gewisse Weise dirigieren«, hätten den Druck der jü-
dischen Freischule in Berlin übertragen. Ferner könne die Aka-
demie in Berlin besser den Druck beaufsichtigen.
Erst später gelang es dem Pächter des Kalenderwesens, Hof-
rat Joh. Fricdr. Unger'^^, Fabian Fränkel zu seinem Ziele zu
verhelfen und ihm den Druck des Judenkalcnders zu übertragen.
Fabian Fränkel druckte die Judenkalender in Frankfurt in den
Jahren 1804 und 1806-1808'^^. Er verblieb in Frankfurt bis zur
Emanzipationszeit und nahm 1812 den Namen: Philipp Fränkel
offiziell an'^^.
^'^ Hierhin gehören anscheinend die von Mcisl in der WJMG. I.e. S.
281 erwähnten Schreiben vom 22.Januar und 18. März 1784, in denen
Fränkel von der Akademie verurteilt wird, den Schaden in Höhe von
II Rt. 3 Gt. zu ersetzen, weil er nicht »den Verdacht einer vorsätzlichen
Contravention von sich abgelehnt« und sich den Modahtäten nicht un-
terworfen habe, welche in Frankfurt beim »Debit cinländischer, zum
auswärtigen Debit verbotener Waren übhch sind und ihm nicht unbe-
kannt gewesen sein können.«
^** Nach der Statistik bei Meisl, MGWJ 1. c. S. 285 waren 1788/89:
II 80 Kalender, 1790: 1277 Kalender und 1791: 1377 Kalender zur
Verteilung für die preußischen Juden bestimmt. Daraus ergibt sich, daß
die von Fränkel gebrachte Zahl von 1500-2000 Kalendern für Preußen
richtig sein dürfte.
^"Markus Gerson starb am 7.Nissan 5552/1792 in BerHn. Sonc.
Blätter I.e. S. 46.
^** Sonc. Blätter 1. c. S. 46.
^^' Der Verlag des Judenkalcnders verblieb tatsächlich vorerst in der
Familie des Markus Gerson. Nach seinem Tode führte ihn zuerst seine
Witwe Fögclche (die 18 12 den Familiennamen Marksohn annahm und
1814 in Berlin gestorben ist), dann sein Schwiegersohn Nathan Samuel
Bloch (gest. 1807) bzw. dessen Frau Vogel (gest. 1812) Sonc. Blätter 1. c.
"® Johann Friedrich Unger war der letzte Pächter des Kalenderwc-
sens. MGWJ I.e. 283.
"ö Sonc. Blätterl. c. MGWJ 1. c. S. 282.
i^SBBIS. 194.
579
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4. DER VERXEGER JACOB ELIAS
Als Nachtrag zu meinem Aufsatz über »Jüdische Verleger in
Frankfurt a.d.O. im 18. Jahrhundert«*** kann ich jetzt auf
Gnmd inzwischen neuerhaltenen archivahschen Materials und
weiterer Angaben*** einige zusätzhche Notizen über die ver-
Icgerische Tätigkeit und die Famihenverhältnisse des Verlegers
Jacob Elias (recte Sechariah MeschuUam Feibisch bcn EUa)
bringen.
Die verlegerischc Tätigkeit von Jacob Elias erstreckte sich,
soweit bisher ersichtlich, von 1705-1732**^. Auf den Leipziger
Messen ist er als Besucher von 1693-173 3 verzeichnet***, wo-
raus zu schließen sein dürfte, daß seine geschäftliche Tätigkeit
(wahrscheinlich im Buchhandel) vor seiner verlegerischen Tä-
tigkeit begonnen hat. Zu den letzten von ihm verlegten Büchern
gehören der im Jahre 1732 erschienene »Midrasch Rabboth«**^
(eine Neuauflage) sowie ein Gebetbuch, der sogenannte »Lon-
don Siddur«. Es handelt sich hierbei um eine Ausgabe des täg-
lichen Gebetbuches mit einer jüdisch-deutschen Übersetzung
(genannt »Tikkun Schlomo« nach dem Verfasser der Überset-
zung, dem Schriftsteller und Buchhändler Salomo Salman ben
Mose Raphael London)***, die sich einer großen Beliebtheit bei
den jüdischen Betern erfreute**"'.
Um allen Schwierigkeiten bei der Herausgabe dieses Buches
aus dem Wege zu gehen, hatte sich Jacob Elias sowohl einen
Unbedcnldichkeits-Vermerk des christhchen Zensors, des Pro-
fessors Jablonski von der Frankfurter theologischen Fakultät**®,
*** s. Archiv f. Geschichte des Buchwesens I (1956) S. 328 ff. - Ich be-
nutze diese Gelegenheit, um hier einige Irrtümer dieses Artikels zu ver-
bessern bezw. Ergänzungen vorzunehmen. Auf S. 327 Anm. 25 Zeile 10
von oben muß es anstatt: »Vater Mordechai* richtig: »Bruder (?) Mor-
dechai* heißen. - Zu Seite 328 Spalte i (am Schluß des Abschnittes II)
wurde mir von Dr. Jacobsen mitgeteilt, daß Lewin Gerschel = Lob
Sohn des Gerson Wiener = Levi Gerson am 21.6. 1764 in Frankfurt
a. d. O. gestorben ist, und daß eine Tochter von ihm mit dem Frank-
furter Juden Benjamin Hirsch ( = Benesch ben Hirsch hakohen, 1733-
1788) verheiratet war.
^*^ Aktenstück des ehemahgen Geh. preußischen Staatsarchivs, (heute
Deutsches Zentralarchiv Abt. Merseburg) Rep. 51 Nr. 67; s. o. Anm. 22.
1*3 CB. S. 2991 Nr. 8814. Dort sind allerdings nur einige Bücher ver-
zeichnet, die er von 1 709-1 732 verlegte.
^** M. Frcudenthal Leipziger Messgäste (Frankfurt am Main 1928) S.
81.
^^* Über den Midrasch Rabboth s. H. L. Strack : Einleitung in Talmud
und Midrasch (5. A., München, 1921) S. 210.
^** Der Buchhändler Salomon Salman London aus Nowogrodek
(Weißrußland) lebte in Amsterdam (1709-1714, 1731-1735) und in
Frankfurt a.M, (1714-1725), wo er Schüler des dortigen Rabbiners Sa-
muel Schotten war. Er ist als Übersetzer hebräischer Literatur ins Jü-
disch-deutsche bekannt; s. Enc.Jud. X, 1 106/7.
^*' In dem hebräischen bibliographischen Lexikon der gesamten he-
biäischcn Literatur von 1 474-1 950 »Beth Eked Sepharim« Bd. 4 (Tcl-
Aviv, 1956) S. 1125 verzeichnet Ch. B. Friedberg 9 Ausgaben dieses
Gebetbuches aus der Zeit von 173 7-1 864, die in Mitteleuropa erschienen
sind. Die Frankfurter Ausgabe vom Jahre 1732, um die es sich hier han-
delt, ist weder dort noch bei Friedberg S. 478 unter den im Jahre 1732
erschienenen Frankfurier Drucken verzeichnet.
**®s. in dem oben erwähnten (Anm. 132) Aktenstück S. 11 2-1 13, wo
sich auch der Text des Zensurvermerks befindet, der folgendermaßen
lautet: »Exiit recens prelo Acadcniiac hujus, libris Hcbraicis excudendis
dicato, ordo prccum, quoutuntur quotidic Judaci qucmquc ipsi LON-
als auch eine »Haskama«*** d. h. Enipfehlungsschr k^
Frankfurter Rabbiners Mose ben Aron Lwow (Lcmbr
beschafft, das mit einem Nachdruckverbot für fünf T k
bunden war. Beides druckte Jacob EÜas auf den ersten
des Gebetbuches ab^*^.
Der Druckereiinhaber Michael Gottschalk, der daniali
in Streitigkeiten mit Jacob Elias verwickelt war^^2
den Abdruck dieser Haskama gegen Jacob Elias auszunut»
er glaubte, daß das in der Haskama enthaltene Nachdruck i
eine Art Bann darstelle, dessen Ausrufung den Rabbin
Preußen verboten war^". Er denunzierte also Jacob Fl
dem akademischen Rat der Universität, »daß der Schu
Jacob Elias sich auf ein gewisses hebräisches Buch, den »Lo
Sieder« genannt, von dem liiesigen Rabbiner einen Bau
fünf Jahre zur Verhinderung des Nachdrucks habe crt
lassen«^*^. Gottschalk wies darauf hin, daß »dergleichen
eine Art von einem Privilegio sein solle«, das den Juden ~^
zustehe, und daß sich das Verbot des Bannspruches auch
diesen »Bann« des Frankfurter Rabbiners beziehe^^^. Die u'
versitätsbehörden überließen die Entscheidung in dieser Ai
legenheit dem König Wilhelm L, der ein Gutachten des Ol
DER SIDDUR (im Original in hebräischen Buchstaben gcdru 1
insigniye solcnt, quem post institutum examen exactuni nihil Rclii:
nostrae inimicum continere intelleximus. Quam ob rem illius imprcu^
nem, sine cunctatione Facult. Academiae hujus Theologica permitt«
dam esse censuit. Franc, ad Viadr. d. XIII Maji MDCCXXXII. p
Jablonski, D. Facultatis Theolog. h. t. Decanus.«
"• s. darüber Enc. Jud. VII, 1015 ff .und Archiv für Gesch. d. Bu^b.'
Wesens I (1956), 325.
**° Über Moses Aron Lembcrger, 1 729-1 730 Rabbiner in Berlin und
Frankfurt a.d.O., 1730-1743 Landrabbiner in Frankfurt a.O., und bi> j,
semem Tode im Jahre 1758 mährischer Landrabbiner in Nikolsburc i.
MGWJ 72 (1928), 492-493; L. Geiger, Geschichte der Juden in Bcrlu»
(Berlin 1871) I, 49; II, 85-86, sowie SBB II, 95, Anm. 54.
"^ In dem oben erwähnten Aktenstück sind auf den Seiten 108-1 n
die Blätter mit dem lateinischen Zensurvermerk und der hcbräisthcr
Haskama eingeheftet, die von Michael Gottschalk mit seiner im Ten
sofort zu erwähnenden Eingabe als Belegstücke mit eingereicht worden
waren.
*** Michael Gottschalk beschwerte sich (Aktenstück S. 115) bcur.
preußischen König in einem Schreiben vom 15. Mai 1732 über Jacob
Elias, der es dahin gebracht hatte, daß eine Subhastation seiner unwat
Frankfurt gelegenen Mühle wegen einer Schuld an Jacob Elias im Zu-
sammenhang mit von ihm aufgelegten und gebundenen Büchern bi--
reits drohte. In einem weiteren Schreiben brachte Michael Gottschilk
vor: »Der Jude Jacob Elias, welcher mir wegen des aufgelegten Jalku:
(s. Arch. f. Gesch. d. Buchwesens I. c. S. 328-329) ein ansehnlichem
schuldig geworden, hat es dennoch. . . dahin zu bringen gewußt, daß er
propter neghgentiam meines advocati eine favorable Sentenz erhalten«
Durch ein königl. Mandat wurde dem Magistrat zu Frankfurt am :*»
12.1732 aufgegeben, »den Supplicanten mit der gesuchten Restitutio w.
integrum zu hören und darauf rechtlich zu bescheiden* (1. c. S. ii</-
120).
**^ Das Verbot der Bannausübung durch Rabbiner ist in dem Schrei-
ben des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg an den Rat der
Stadt Frankfurta.O. vom I.Juni 1682 ausgesprochen. SBB. I, 90-91.
'*^ Aktenstück S. 104 (seine Beschwerde wird im Schreiben des akade-
mischen Rates an den König vom I2.juli 1732 erwähnt).
1" »London Sidder*, so heißt das Gebetbuch nach dem Übersetze:
des Textes in das Jüdisch-Deutsche, dem oben erwähnten (Anm. M*"'
Salomo Salman London.
380
Od
l^n Bann i^
laichen B^^
Juden 1^
lescr At^
»^clesObc.
ȟ Religio^
liius imprc«|^
Ixxxii. p.i^
-seh. d. Bini.
in Berlin 1^4
|0., und bü tK
N'ikolsburg. ^
iden in BoW
1 1 Wagner einholte. Wie dieser in seinem Bescheid vom
^1732 ausführte'**, handelte es sich aber in diesem Falle
yjn einen Bann im Sinne des jüdischen Gesetzes noch im
jj^ des staatlichen Verbotes (ein solcher Bann mußte unter
^fjVyprrn Zeremonien feierlich in der Synagoge verkündet
^^)i*', sondern nur um eine »Commination« d. h. eine Ver-
"unß g^ß^" ^^^ Nachdruck, die zudem nur in gedruckter
!lLi vorliege. Ein jüdischer Verleger sei zur Beschaffung eines
•Ti^j, fsjachdruckverbots gezwungen, weil das königlich preu-
^ri Privileg gegen Nachdruck, das ein jüdischer Buchdruk-
^^ Preußen erhalten könne, nur innerhalb Preußens gelte,
^L^d das rabbinische Nachdruckverbot auch für Juden
^^rhalb Preußens verbindlich sei bzw. sein sollte. Die Bc-
^Äjjig von Privilegien gegen den Nachdruck seitens der
y^rher sämtlicher Staaten, in denen Juden wohnen, würde
^gLf\ Kosten verursachen und sei wahrscheinlich gar nicht
^rhführbar. Das rabbinische Nachdrucksverbot wirke sich
^-gf zum Vorteil der preußischen Finanzen aus, da dadurch
^ j^Öglichkeit zur Exportierung der in Preußen gedruckten
Mchcr gegeben würde. Auf Grund dieses Gutachtens teilte der
f^Q am 2. 8. 1732 den Frankfurter Universitätsbehörden seine
^pfhcidung mit'^^, daß der Nachdruck hebräischer Schriften
--jr durch königliche Privilegien im Lande selbst verboten sei,
.nschen aber auch den jüdischen Buchdruckern frcibleiben
, ihrem Gebrauch nach den großen Bann auf den Nach-
wck von ausländischen Rabbinern legen zu lassen«, um den
i^tz im Ausland zu ermöglichen.
m Aktenstück S. 101-103.
I»' Über die mit dem Bann zusammenhängenden Zeremonien s.Enc.
(^. V, 41 1 ff- s. V. Cherem ( = Bann).
SM Aktenstück S. 97.
Jacob Elias wird in der oben erwähnten hebräischen Haskama
des Frankfurter Rabbiners vom Jahre 1732 als der »angesehene
Marm und Vorsteher, der Gelehrte Meschullam Feibisch Sohn
des Elia« bezeichnet. Er dürfte also^^* mit dem am 17. Nissan
5511/1751 in Frankfurt verstorbenen Vorsteher der Judenge-
meinde Feibisch Buckow identisch sein, der wahrscheinlich aus
dem kleinen Örtchen Buckow (bciZüUichau)**® nach Frankfurt
eingewandert sein wird. Auf den Leipziger Messen sind außer
ihm noch zwei seiner Söhne als Besucher verzeichnet, Isaac
Jacob (1738-1745) und Lewin Jacob (i733-i735)^'^
Ein Verwandter oder Landsmann von Jacob Elias dürfte
wahrscheinlich der Verleger David ben Mose Buckow sein^*^^
der 1730 in Frankfurt a.d.O. gemeinsam mit dem Buchhändler
und Buchdrucker Zadok ben Abraham aus Meseritz^®^ das
Buch »Hamagid« herausgab^®*, das eine Erklärung zu den Pro-
pheten und zu den Hagiographen in jüdisch-deutscher Sprache
enthält und also auch zu dem Genre der jüdisch-deutschen Volks-
literatur religiöser Art gehörte, wie sie von den Frankfuöljer
jüdischen Verlegern vorzugsweise gepflegt wurde^*^.
■'*" Nach der Ansicht meines Freundes Dr. Jacobson (Schreiben vom
23. XI. 1956).
^•®Es gibt allerdings einige Ortschaften des Namens Buckow, aber
wahrscheinlich dürfte es sich hier um den bei Zülhchau (in der Nähe
von Frankfurt a. O.) gelegenen Ort dieses Namens handeln.
*•* Freudenthal I.e.; Lewin Jacob (Lob ben Feibisch Buckow) ist in
Frankfurt am ly.Tebcth 5536/1776 gestorben.
^•* Friedberg S. 47.
*" SBB 1, 149; s. o. Anni. 118.
*•* Friedberg S. 47.
**^ Im Jahre 18 12 nahm Samuel Elias in Frankfurta.O. den Familien-
namen Buckow an, der bisher nur in hebräischen Quellen vorkam. Er
dürfte vielleicht ein Nachkomme desJacob Elias gewesen sein.
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|*r hebräisdte
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JS. 115) boft
(32 über Jacok
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ARCHIV FUER GESCHICHTE DES BUCHWESENS (1956-68) I
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BERNHARD BRILLING
Jüdische Buchdruckcrfaniilicn in Frankfurt a. d. Oder
Zu den wenigen Berufen, deren freie Ausiibungdenjuden aucli
vor der Emanzipation gestattet war, gehörte der Beruf des Buch-
druckers^, der kurze Zeit nach der Erfindung des Buchdruckes
auch von Juden ausgeübt wurde. IkTeits ungefähr dreißig Jalire
nach der Erfindung des Buchdrucks - im Jahre 1475 - erschienen
die ersten hebräischen Drucke-. Im Laufe der Zeit bildete sich
eine jüdisclie Buchdrucker-Tradition, und es gab bald Familien,
in denen der Buchdruck eine überlieferte und erbliche Kunst
war^, die von den I^ruckern wegen ihrer Wichtigkeit als »hei-
lige Arbeit« (Melecheth hakodesch) bezeichnet wurde. Zu den
ältesten jüdischen l^ruckerfamilien gehört die aus Deutschland
(Fürth) stammende Familie Soncino', die ihren Namen nach
dem Druckort Soncino in der Lombardei erhielt, wo Josua Sa-
lomo ben Israel Nathan und sein ]kuder Mose im Jahre T4S3
ihre Arbeit mit der Herausgabe des ersten Talmudtraktates
»Brachoth« (-Segenssprüche) begannen. Die Familie Soncino
spielt in der Frühzeit der hebräischen Typographie der Länder
Italien und Türkei eine wichtige Rolle, ebenso wie die Familie
Gcrschuni (Gersoniden)^ in Prag und die Familie Helicz^ in Po-
len im 16. Jahrhundert, als sich der hebräische Buchdruck in
Europa verbreitete. Diese und einige weitere Familien sind in
der Literatur bereits behandelt worden. Dagegen hat die Lite-
^ S. den Artikel »l^ruckwcsen« in derEnc.Jud. 13d. VI. Sp. 39 fr.
" Über die hebr. Inkunabeln s. A. Marx in: Soncino-lilätter I. (Berlin
1 925-1 926) S. 159 fr. und Ch. B. Friedberg, History of Hebrew Typo-
graphy in Italy, Spain-Portugal and tiie Turkey (hebr. Buch mit eng-
lischem Titel) Tel-Aviv, 1956 S. 9 ff. '
^ M. Steinschneider hat in seinem Catalogus librorum hebracorum in
Bibliothcca Bodieiana als erster auf Grund des ihm zur Verfügung
stehenden Buchmaterials versucht, Stammtafeln jüdischer Drucker-
faniilien zusanunenzustellen, die allerdings sehr ergänzungsbedürftig
sind. Er führt folgende Familien auf: Porto (Nr. 7734), Chalfan (7623),
Bak (7835), Baschwitz (71^58), Isac ben Aron aus Prostitz (8161), Jatie
(8276), Isac ben Jesaja aus Woidislaw (S568), Katz-Gersoni (8664),
Hurwitz (8817), Mose ben Abraham Abinu (8832), Maarsen (8890),
Medina (8910), Soncino (9283), Jachja (9290) und Letteris (9294).
■* Über die Druckerfamilie Soncino s. A. Freimann in: Soncino-
Blätter I (Berlin 1925) S.9rt" ; sowie das (hebr.) Buch von A. M. Haber-
mann: Die Drucker aus der Familie Soncino, Wien, 1933.
^ Über die Druckerfamilic Gerson Kohen (Gerschuni-Katz) s. S. H.
Lieben in: Die Juden in Prag (Prag, 1927) S. 91 ff.
• Über die Familie Hclicz s. M. Balaban in Soncino-Blätter Bd. III
(i929)S. iff.
Viiu/ricuNis i)i:u in dün Anmikkuncln GiiimAcmiiN Ahklr/iXv'n
CB " Moritz Steinschneider: Catalogus librorum Hobru-
in Bibliotheca Bodieiana. Berlin, 1 852-1 860.
Enc.Jud. - Hncydopaedia Judaica (in deutscher Sprache), En
Verlag, Berlin, 1928 fr.
Friedberg =- B. Friedberg: Geschichte der hebräischen Typosjra*^'-.;;
mitteleuropäischen Städte: Altona, Augsbun:.
bräisches Buch mit deutschem Titel), Antwerpoii. i
MGWJ = Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft dos lui
tums.
SBB = Studics in Bibliography and Booklore. Cinciniuti, i,
ZGJD ^ Zeitschrift für die Geschiciitc der Juden in l)ciKs.h„-
(erste Folge) Berlin, 1887-1892.
ratur und Forschung der hebräischen l^ruckgesehichtc b:'
die Familien nicht beachtet, die an der Entwicklung des hcv-.
ischeu Buchdrueks in Frankfurt a.d.O. vom 17. bis :.
19. Jahrhundert beteiligt waren'.
Bei meinen Forschungen zur Geschichte der hcbräJH'
Buchdruckerei in Frankfurt a.d.O. konnte ich feststellen,...
sich auch dort jüdische Druckerfamilien herausgebildet lutt.
die fast vom Beginn des hebräischen Buchdrucks in Frank:
a.d.O. (r<^)7s) bis zur Emanzipationszeit (1S12) in der dort::-
hebräischen Druckerei beschäftigt gewesen waren. Zur BilJ:.
seßhafter jüdischer Buchdruckerfamilien in Frankfurt a. J. *
trugen zwei Tatsachen bei. Einmal war es die günstige rcc;
liehe Lage der jüdischen Buchdrucker, die durch ihre Inskr
tion bei der Frankfurter Universität zu Universitätsbiirs:.
wurden, die wie ihre christlichen Kollegen unter dem Sdv."
der Universität standen. Dadurch erwarben sie gewisse, :
Juden in Preußen damals überaus wichtige Rechte, wie cl.\s:
Niederlassung und Begründung von Familien, die den %ü::
sehen Behörden nicht unterstanden. Ferner war Frankfurts:
größere Stadt, deren Messen viele Besucher angezogen iuk:
der sich eine bedeutende jüdische Gemeinde mit bckan:.:
\
l
1
t
' Die erste Arbeit über jüdische Buchdrucker in Frankfurt a. li
habe ich in der hebr. bibliographischen Zeitschrift: »Kirjath Scph
Bibliographical Quarterly of the Jewish National and University Libr.
(Jerusalem), vol. XXXI (1955/56) S. 136-145, und S. 252-254 unter d.
Titel: Driickcrfanülicu in Frankfurt a. d. O. veröffentlicht. Hicrbn:
ich eine erweiterte und ergänzte Bearbeitung dieses Themas.
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Huii.iiNc: juniscm: nucnnuucKiiwrAMiui'N
11 der Spitze gobiklct hatte. Außerdem gab es dort
c Universität, an der seit Linde des 17. Jahrhunderts
Ic Hörei;JRlribiert waren. Frankfurt unterscheidet
vorteilnait von den kleinen l^ruekorten wie l^y-
Icr Sulzbach, die die Drucker ihrer Abgelegenheit
[it weisen gewöhnlich bald zu verlassen ptlegten.
I. DIE FAMILIE HORWITZ
jüdische Buchdruckerfaniilie in Frankfurt a.-d.O.'
hJruckeifannlie llorwit/. Sie war ein Zweiir der
henen Prager l\\niilie gleichen Namens, die diesen
sie ihrer Herkunft aus dem kleinen böhmischen
[orowitz bei Beraun verdankt, bereits seit dem
lerts führt^. Zu den ersten Juden, die sich an dem
Buchdruck in Prag zu Beginn des lö. Jahrhunderts
.'hörte Jesaja ben Ascher Horwitz, dcp- unter den
Lies Druckes des Buches Genesis (begonnen am
genannt wird*\ Im 17. Jahrhundert werden einige
Icr Familie Horwitz als Drucker und Korrektoren
18-1692 war Abraham Sohn des Jehuda Loeb Hor-
[elcs aus Prac: als Korrektor der hebräischen Buch-
I c
ISulzbach in Bayern beschäftigt^*^, und 1699 tf. fm-
[ainburg den Setzer Isak Sohn des Mose Chaim
:wiii.
linder der Frankfurter Druckerfamilic Horwitz
Icr Jude Meschullam Salman Sohn des Josef halewi
Nachod in Böhmen^-. Er dürfte ca. 1Ö20 in Na-
>rcn sei'fi^ul wird erstmalig 1647 als Drucker in
It^^. Er SL' -itetc damals in der Druckerei der bc-
wähnten alten Präger Druckerfamilic Gerschuni,
als erste jüdische Druckerfamilic den Buchdruck
[b. Nach der Schließung der hebräischen Druckerei
verließ er Prag und versuchte, sich eine neue Ar-
ien damals gerade in Bayern neu eröffneten hebrä-
■uckcreien zu verschaffen. So ging er nach Sulz-
lahre 1669 von den aus Prag vertriebenen Druckern
lilien Gerschuni und l^ack eine neue hebräische
>ffnet worden war^ "^ Allerdint's hielt es »Salman
U, wie er genannt wurde, dort nicht lange aus
pit dem Besitzer des Druckerei-Privilegs (Isak ben
s der Familie Gerschuni) Sulzbach, um nachWil-
|tc Präger Familie Horwitz s. jetzt Hana Volavkova: The
;iic (Prag, 1955) S. 54 ff.; ferner H. Horowitz in: Zeit-
jeschichte der Juden in der CSR II (Brünn-Prag, 1931/32)
B. Friedberg: Gescliicluc der Familie Horowitz (hebr.
Ichcni Titel) 2. A. (Antwerpen 1928). In diesen Arbeiten
iirter Druckerfamilie nicht erwähnt.
I92 und Friedberg S. 3 bringen den richtigen Namen:
|cr, während er bei Horowitz 1. c. S. 90 und H. Volav-
,: Jesaja ben Moses genannt wird.
[erg: Die hebr. Druckerei in Sulzbach (Frankfurt a. M.
lald: Hamburgs deutsche Juden (Hamburg 1904) S. 337,
'€)
iiermsdorf, in der Nähe von Fürth, überzusiedeln, dessen ik*-
sitzer, Fürst Julius von I lohenlohe, gleichf.ills ein Druckerei-
Privileg erteilte. liier arbeitete Meschullam Salman von 1670
bis 1674, und auch seine beiden Söhne Samuel und Abraham,
die das Druckerhandwerk erlernten, waren dort tätig*''.
Im Jahre 1676 kam Meschullam Salman Horwitz nach Frank-
uirt a. d. O., wo kurz zuvor Prof. Johann Beckmann die kur-
fürstliche (icnehmigung zur Beschäftigung jüdischer Buch-
drucker in seiner privilegierten Universitätshuchdruckerei er-
halten h.ute. Als l'.uhm.uin zur liiiuichtung der hebräischen
Abteilung hatte Prof. Beckmann ar. '*rag den Drucker und
Setzer Aron ben Israel Katz aus der i ickerfamilie der (icr-
schuni berufen, dem er die Aufsicht übe: > hebräische Abtei-
lung der Druckerei übergab. Dieser goß die d* ^n hebräischen
Lettern und brachte, nachdem er die Druckerei eingerichtet
hatte, die ersten Druckarbeiter aus Prag nach Frankfurt, unter
denen sich auch der Setzer Meschullam Salman Horwitz nebst
seinem Sohn Isac befand*^. Hier verblieb nun Meschullam
Salman Horwitz endgültig und begründete den Frankfurter
Zweig der Druckerfamilie Horwitz, die dort vier Generationen
in diesem Beruf tätig sein sollte.
Meschullam Salman Horwitz blieb wohl bis zu seinem Tode,
der zwischen 1680 und 1690 erfolgt sein dürfte, in Frankfurt
als Setzer. Seine Witwe allerdings (Feigele, Tochter des Feischcl
Trebitsch) kehrte nach Prag zurück, wo sie 1691 verstarb*'.
Von seinen Söhnen sind uns drei bekannt, die sich gleichfalls
als Drucker betätigten: Abraham, Isac und Samuel Feischel.
Abraham arbeitete als Drucker und Pressenzieher in den Jah-
ren 1679-1682 in der Druckerei von Wilhermsdorf. Weiteres
ist über ihn nicht bekannt*^
isac, der Setzer war, arbeitete seit 1676 zusammen mit seinem
Vater und seinem Bruder Samuel Feischcl in Frankfurt a. d. O.
16S8 kehrte er nach Prag zurück (wahrscheinlich mit seiner
Mutter, die dort 1691 starb) und arbeitete dort bis 1694 als Setzer
in der Druckerei der Enkel des Mose Katz und 1695 in der
Druckerei der Familie Back in Prag. Bei dem Beginn des ersten
Frankfurter Talmuddruckes (1697/99) kehrte er nach Frankfurt
zurück, um sich an diesem Talmuddruck zu beteiligend^. Später-
hin fmden wir ihn wieder in Prag, wo 1736 seine Frau Malka
(Tochter des Selig Ramschak) verstarb-".
Der dritte Sohn des Meschullam Salman, namens Samuel Fei-
schel (gewöhnlich »Feischcl Setzer« genannt) blieb in Frankfurt
und setzte den Frankfurter Zweig der Familie Horwitz fort. Fr
dürfte ca. 1650, wahrscheinlich in Prag, geboren sein und starb
Ischneidc^ ] Nr. 881 6.
16.
I.e. S. 109; S. 174 Nr. 50.
^^ A. Freimann: Annalen der hebr. Druckerei in Wilhermsdorf in:
Berliner Festschrift für A. (Frankfurt a. M. 1903) S. looioi.
^® Friedberg S. 34-35 ; Steinschneider CB Nr. 8816.
^' S. Hock und D. Kaufmann: Die Familien Prags (Preßburg 1892,
hebr. IJuch mit deutschem Titel) S. 92. Dort ist angegeben, daß Feigele
Frau des Salman Horwitz Setzer s. A. am ir. Siwan 5451/1691 in Prag
gestorben ist.
^® Freimann 1. c. S. lOi ; vielleicht ist er mit A. H. identisch, der 1726-
1730 als Verleger in Amsterdam erwähnt wird.
^® Steinschneider CB Nr. 8193; Friedberg 17, 35, 37.
=** Hock-Kaufmii u 1. c. S. 93 und 358. '
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iwui I iN(; : jui)is( iir: HUciiDKUCKr.ui-AMii i):N
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^
in Fr.uikfurt a. d. O. am 24. Aui^ust 1717, naclukm er n.k'h ilcni
Zeugnis seines Sohnes Moses dort 40 Jahre als Di ucker tätiLi;
gewesen war. l^iese Angabc dürfte richtig sein. Hcnn nach-
dem er in den Jahren 1670-1674 zusammen mit seinem Vater
in Wilhermsdorf gearbeitet h.ute, wird er seit 1677 als Drucker
in Frankfurt aufgeführt. Seine Frau Frumet überlebte ihn und
starb am 14, November 1734 in Frankfurt'-^ Von seinen Kindern
sind uns zwei bekannt, die in Frankfurt blieben bzw. dort als
Druckerarbeiteten: Meschullam Salman und Noach Mose Me-
schel. Meschullam Salman ben Samuel Feischel I lorwitz halewi
(dies ist sein Name in hebräischen Urkunden) wird in den deut-
schen Akten »Salman Feischel« *:renannt. Fr dürfte Ende des
17. Jahrhunderts, bald nach dem Tode seines Großvaters, dessen
Namen er erhielt, in Frankfurt geboren sein. Nachdem er wohl
in Frankfurt bei seinem Vater das Druckereigewerbe erlernt
hatte, wurde er am 12. Oktober 1702, zusammen mit Zadok
Abraham aus Meseritz, bei der Universität als Drucker inskri-
biert. Er wird in den von ihm gedruckten Büchern als Drucker
von 1703-1740 erwähnt und beteiligte sich an der zweiten
(1715-1724) und dritten (1734-1739) Talinudausgabeder Frank-
furter Druckerei. Seit ca. 1740 war er infolge einer Lähmung
an der Ausübung seines Berufes verhindert, so daß ihn sein Sohn
Hirsch vertreten mußte--.
Zwischen 1710 und 171 5 hatte er sich mit der Tochter des
Judenrichters Koppel in Lissa verheiratet. 1724 hatte er bereits
sieben Kinder, von denen einer - bereits iin vierten Geschlecht -
das Druckereihandwerk in Frankfurt betrieb. Von ihm heißt es
in der Liste aus dem Jahre 1752: »Dieser ist laut seiner Conccssion
schon den 12. Oktober 1702 als Setzer angenommen, kann aber
bei seinem Alter von etlichen siebzig Jahren und da er ganz
contract, darin auch jetzt nicht mehr arbeiten. Hat nur einen
noch unverheirateten Sohn von 24 Jahren namens Fhrsch Salo-
mon. Von seinen drei Töchtern sind zwei auswärts verheiratet,
die dritte von 12 Jahren ist bei den Eltern, welche weder l^oine-
stiqucn noch sonst jemand bei sich haben, noch ein Haus be-
sitzen «^^.
Der hier erwähnte Sohn Hirsch Salomon (Zwi Hirsch ben
Meschullam Salman Florwitz halewi) gab imjahrc 1753 folgen-
des über sich selbst an: »Er sei Setzer und noch ledig, liabe
€)
-^ Freimann 1. c. S. loi; Steinschneider CB 9179. Friedberg S. 35,
42, 78. Frcudcnthal in MGWJ 42 (1898) S. 284. Die Todesangaben
über ihn und seine Frau, die aus dem Stcrbcvcrzcichnis der Frankfurter
Judcngcnieindc stammen, verdanke ich meinem Freunde und Kollegen
Dr. J. Jacobson, dem letzten Direktor des Gcsamtarehivs der deutschen
Juden in BcrHn, jetzt in England.
22 Drilling in: SBB vol I (1953/54) S. 149. Als Qucllcnmatcrial für die
hier aufgeführten Frankfurter Drucker benutze ich die in meiner Arbeit :
Urkundliche Beiträge zur Geschichte der hebr.-Druckcrei in Fr. a. d. O.
in der SBB I und II abgedruckten Listen der jüdischen Buchdrucker in
Frankf. von 1724-1805. Einige Listen jüdischer Buchdrucker aus den
Jahren 1752 und 1753, die mir erst nachträglich bekannt geworden sind,
bcfmdcn sich im deutschen Zcntralarchiv Abtlg. Merseburg (Rcp. 51
Nr. 67 des ehemaligen Geheimen Preußischen Staatsarchivs.) Ich ver-
danke den Hinweis darauf dem Direktor dieses Archivs, Dr. Nissen. Ich
hoffe, diese Listen, die wichtiges Material enthalten, an geeigneter Stelle
veröffentlichen zu können.
" Geh. Preuss. Staatsarehiv (jetzt Deutsches Zentralarchiv Abt.
Merseburg) Rcp. 51 Nr. 67 fol. 26.
schon an die 12 Jahr für seinen Vater, so Salonion Fei •■
gearbeitet, den er solchergestalt niiternähre, - und w-' •
Professor CIrillo eben dazugekonnnen, so saj^enders '"
er ein guter Arbeiter sei eine Conccssion hA. ..
nicht«-'.
Mirseh Salomon ist ca. 1720 in Frankfurt c^cborc-
seheint als Drucker seit 1740. l^ie obige Angabc ür •
Salomon, daß er 1753 bereits 12 Jahre in der Druck.-
seines Vaters tätig gewesen ist, wirtl durch die Anaal«,. •
von ihm getlruckten Hiichern bestätigt. Sein Nameir«s
l')rucker in von ihm gedruckten Hiichern in Frankf.:-
von 1 740-1 7S7, während er in den Listen von i-<;.--.
scheint-"'. In den Jahren 1764- 1766 war er vorüber.:
Berlin als Drucker tätig-^. 177S ist er wohl erkrankt.
2S. Ijar 553H (Mai 177^) ghig er mit einem Enipfohlur;
ben des Frankfurter Krankenpflegevereins (Bikkiir-Cr
den JkTlincr Krankenpfiegevcrcin nach Berlin unJo.
sehen 1779 und 1790 verstorben sein^'. Seine \Vi:\\:
(1790:56 Jahre) lebte unter dem Schutze der Univ.-
Frankfurt weiter, wo sie am 19. 10. 1S07 ve^starb•^
Der zweite Sohn des Samuel Feischel Horwitz war N
Mose Meschel ben Samuel Feischel halewi, in den \hr
Feischel« genannt. Er wurde 171 5 als Korrektor uiui y
t^cr Universität inskribiert, scheint aber nicht stäiui.:
Universitätsdruckerei beschäftigt gewesen zu sein, vo:..
nur von Fall zu Fall als Hilfskorrektor tätig. So wiirJ;
als assistierender Korrektor beim Druck der dritten T.
ausgäbe herangezogen^". In der Judenliste von 1733 ••••
ihm: »Ist laut Attestat von 171 5 als Corrcctor und S/
genommen, jetzt aber, da ein anderer seine Stelle inn.h.*
ineister, womit er sein Brot verdienet«. Nach dieser .\r.:.
er als Rabbiner (denn dies ist die Bedeutung von Sdv.':
in Frankfurt a. d. O. tätig, worauf auch sein Titd ♦'•'
(»Unser Lehrer«, der Rabbinern verliehen wurde) '.'
Er starb am 19. Ab (August) 1738 in Frankfurt a. d. 0 *
seinen sechs Kindern arbeiteten zwei als Drucker in F*.
Jehuda Lob (Lewin Moses) und Chaim Eljakum (•
(Gottschalk Moses) und setzten damit im 4. Gcm:'
Tätigkeit der Familie in der Frankfurter Druckerei tv\'t
Lewin Moses (Jehuda Lob ben Mose Meschel Horw;::
ist ungefähr 1712 in Frankfurt geboren und arbeitete i-
seit 1728. In den Listen wird er von 1728-1753 erwälv-
2M.c.fül.48.
2* SBB 1,188.
2® Friedberg S.49, 95.
2' SBB II, 104, Nr. 9.
2® Nach Mitteilung von Dr. Jacobson vom 12. 5. 1954.
'^ Der Vorname Noa (ch), den er zuweilen zusätzlich iuhi:. :..•■'
nach altem Brauch anläßlieh einer Krankheit gegeben \vv>f:..-: .
über diesen Brauch der Namensänderung bei Scluvcr«'-
Jüdisches Lexikon (Berlin) V Sp. 211s. v. »Schinnuj hasche;:. •
ändcrung).
30 SBb I, 186 (Oruckerliste vom 9. Dezember 1735 ^'
dritte Frankfurter (sogenannte 2. Berlin-Frankfurter) T-.
wurde in den Jahren 1 734-1 739 gedruckt.
3^ s. Anm. 28.
:<t
I«
,^.,..1 Same in von i hl
..:. Imjahrc 1754^1
.tc war er in Liss.-!
. .-<; von Professol
" * iVcdarfsfallc als
•.. B.'darf ein halbcsl
^^ Daher war er wj
, ...rnixkribiert. Ersi
...:>ein, sondern viel!
-;!derCottsehalk A
, Nteuhel Horwitz |
:r.:ikturter Drucke
, .M. ihm gedruckten
.: M^^ Auch er d
. M. der Druckerei d
.. -rter Buchdruckf
, ;:k .Moses, cier ca
.:; 1779 und 1 790-1
, -•i\\T>it.*itsbehördc
,\ -.>i:ihrig). Die l|
. ^ Hirsch Salomon
%md die letzten ii|
1 lorwitz, die se:
i!.Tt in der dortige]
• dw Nachkommei|
•i r.innliennamcn
.: feststellen. Es sl
.•;: weise der jahrhl
;!.-!t .1. d. O. nur iif
- deutschen behörd|
2. DIE E
. ..he ist der Fall
•• -.:.', die auch zu d
'*. Auch dieser FJ
/.;\'rg S. 49, wo zl
.» . '. I ".;•>) als Drucker täl
"■ : in Frankfurt a. cl
.. tn Buches DeuteronI
' : vJics ZentralarchivI
•fMfdlvrg S. 49.
Klmeider in: ZGJHl
• "iJ^B I. 193 Liste von Ncl
.* i letzten Mal \vird|
1 riS'.kfurt erwähnt,
' ■i- h |)r ucker halewi,
' " >^«»hl die Witwe d«|
:^' in durfte.
' • • lüniliennanie Hol
» ' '' i d. O. angenom
' -r i .nnilie, den N|
.»«;i:j (Judenrichter)
' -uptsächliche Qu.l
2i erwähnten List
• M«.C:BNr.7858 {^
• *^cw York) II, 567
•'^irfiit» sind. Mir
i
572
%%'
I
%
luuLLiNc;: lui^isciiii huc.udkuckiui'amii ii:n
umcin von ihm goJrucktoii lUichorn von 173^-1767
|l;njahrc ^4 arboitoto cv auch als 1 Drucker in IJcrhn^-.
war er .^1 -sa und wurde nach seinen Anü;aben vom
\on PrcHe.ssor Cirillo, dem IJesitzcr der Druckerei,
j.irfsfalle als Setzer zui^ezogen, wobei er sich dann
[Jarf ein halbes oder ein ganzes Jahr in Frankfurt auf-
licr war er wohl auch bei der 'Universität nicht als
liskribiert. Er scheint auch nicht in Frankfurt verstor-
;i, sonJern vielleicht in Lissa, wo seine Fannlie lebte.
Lr Gottschalk Moses (C!haim Fljakum Clottsciialk ben
\\A Horwitz halewi) war Prucker und erscheint in
Itiirter Druckerlisten von 17Ö5-1779, während er in
im gedruckten lUichern in den Jahren 1739-1767 vor-
,:^\ Auch er arbeitete in Berlin und zwar im Jahre
It Druckerei des Itzig Speier, der als konigl. preuß.
[er Buchdrucker in«Berlin von 1764-17SS tätig war^'\
1: Moses, der ca. 1720 in Frankfurt geboren war, starb
779 und 1790. Seine Witwe lebte unter dem Schutze
[rsitätsbehördcn im Jahre 1790 in Frankfurt a. d. O.
pjährig). Die beiden Witwen des Gottschalk Moses
[irsch Salomon, die 1790 in Frankfurt erwähnt wer-
li die letzten in Frankfurt erwähnten Mitglieder der
lorwitz, die seit Becrinn des hebräischen Druckes in
linder dortigen Druckerei beschäftigt gewesen war^".
Nachkommen dieser Familie geblieben sind, bzw.
imiliennamen sie 18 12 angenommen haben^^, konnte
[cststcUen. Es sei nur darauf hingewiesen, daß merk-
,'cisc der'*'/«rhundertealtc Familienname Horwitz in
i. d. O. V . in hebräischenQuellen vorkommt, aber
Icschcn behördlichen Akten nicht erscheint.
2. DIE FAMILIE BASCHWITZ
IC ist der Fall mit dem Namen der Druckerfamilie
die auch zu den ältesten Druckerfamilien Frankfurts
aich dieser Familienname, der offiziell 18 12 in den
Tg S. 49, wo zu verbessern ist, dalJ er borcics scic 1732
)) als Drucker tätig ist, wie .uis cir.ciu Vermerk in dem von
|i Frankfurt a. d. O. gedruckten Midraseh Rabboth (am
iuchcs Dcuteronomium) hervorgeht.
ics Zcntralarchiv 1. c. S. 47.
|rg S. 49.
meider in: ZGJD V, 1892, S. 161 ; Friedberg S. 95.
[93 Liste von November 1790 Nr. 5 und 6 der »Emeriti«.
Tztcn Mal wird ein MitgHed der DruckerfamiHe Horwitz
[ikfurt erwähnt, in der Todeseintragung der Gittel, Witwe
)ruckcr halcwi, die am 19. 10. 1807 in Frankfurt verstorben
il die Witwe des Druekcrs Hirsch Salonion Horwitz gc-
lürftc.
|iiiilicnnamc Horwitz wurde 1S12 von einigen Familien in
d. O. angenommen. Diese gehörten aber zu einem anderen
Familie, den Nachkommen des 1744 in Frankfurt verstor-
(Judenrichter) Abraham ben Jesaja Horwitz aus Posen.
iptsächlichc Quellcnmaterial aueh für diese Familie sind die
crw'ihntMp \istcn; s, ferner die Stammbäume der Familie
1 CB Nr.V v^ (Steinschneider) sowie in derJcwishEncyclo-
[v York) II, 567 (Freimann), die unvollständig und vcrbes-
irftig sind. Mir stand ferner der 19 14 in Berlin gedruckte
zwei Formen Haschwitz und JJaswitz von den Ani^ehörigen
der Familie angenonnnen wurde, ist in dax deutschen Akten vor
18 [2 nicht zu fnulen, obwohl ihn die Angehörigen dieser Fa-
milie, nach den hebräischen Quellen, bereits seit ihrem ersten
Erscheinen in Deutschland trugen.
Die Verbindung dieser Familie mit dem hebräischen Buch-
druck datiert bereits vom Jahre lyor, und ihr erstes Auftreten
bei der hebräischen IJuchdruckerei in Frankfurt a. d. Ü. vom
Jahre 170S. Der Name iiaschwitz, mit dem der erste Träger die-
ses Namens 1701 in Deutschland erscheint, scheint auf einen
Ortsnamen in Litauen (vielleicht auf den Ort liaszowicze im
Bezirk Kielce) hinzudeuten^", denn die Familie stammt aus der
alten Judengemeinde von Brest-Litowsk (Litauen). Der erste
als Buchdrucker tätige und urkundlich nachweisbare Angehö-
rige dieser Familie ist Hirschel Meier (Zwi Hirsch ben Meir
Baschwitz). Er dürfte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts
als Sohn eines sonst nicht bekannten Meir in Brest-Litowsk i>e-
boren sein und durch die ungünstige Lage der dortigen Juden zur
Auswanderung veranlaßt worden sein'*^ Wann er von dort aus-
wanderte, und wo er seinen Beruf erlernte, ist nicht bekannt.
Er gehörte zu den »Wandernden Druckern«, die in jener Zeit
bei den hebräischen Druckereien keine ungewöhnliche Erschei-
nung waren, sehr oft ihre Arbeitsplätze wechselten und es nicht
lanü;e an einem Orte aushielten'*-. Wir können anhand der von
ihm gedruckten Bücher und anderer Angaben seine Wande-
rungen innerhalb Deutschlands von 1701-1725 verfolgen. In
jenen Jahren fmden wir ihn in verschiedenen hebräischen Druk-
kereien Ost- undWestdeutschlands, die damals gerade zum größ-
ten Teil eröffnet worden waren. Zuerst erschien er in Berlin,
wo 1Ö97 durch den Hofprediger Prof. Daniel Ernst Jablonski
eine hebräische Buchdruckerei eröffnet wurde. Er arbeitete dort
von 1701-1709*'^ und hielt sich während dieser Zeit auch vor-
übergehend in Frankfurt a. d. O. auf, wo er im Jahre 1708 als
Drucker erwähnt wirci'^. Von Berlin aus wandte er sich nach
Westdeutschland und arbeitete von 1710-1713 in der hebrä-
ischen Druckerei, die von Seligmann Reis aus Frankfurt a. M.
in Homburg v. d. H. gegründet worden war"***. Von dort zog
er nach Osten, in das damals österreichische Schlesien, und ar-
beitete als Drucker in der iö88 von Sabbathai Bass aus Prag
errichteten hebräischen Buchdruckerei in dem kleinen, bei Bres-
»Staniinbauni des Meyer Hirsch Baschwitz« (durch die Freundlichkeit
seines Nachkommen, des Jcrusalcmer Auslands-Journalisten E. Gottge-
treu aus Chemnitz) zur Verfügung, der allerdings nur Namen und
Daten enthält.
*^ s. Brief desjüd. Wissenschaftlichen Instituts (Jiwo) in Wilna vom
3. 12. 1935.
4is.Enc.Jud. IV. 1057/58.
"*- s. das Urteil von M. Brann über die jüdischen Drucker in Dyhcrn-
furth um 1700, die er als »ein wanderlustiges Völkchen... von überall
her, meist zu kurzem Aufenthalt... zusammengeströmt... und schnell
wieder in alle Winde enteilend« bezeichnet. (MGWJ 40, 1896, S. 520
Anm.)
" Steinschneider CB Nr. 7858; ZGJD I (1887) S. 377 ff; Friedberg
S. 89.
*•* Friedberg S. 39. ♦
*^ Friedberg S. 97; Zeitschrift für hebräische Bibliographie 21 (1918)
S. 15.
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l.ui Ivfiiullichcn Städtchon nyliornfurth n. il. O.'^ IX^rt wunic
ilim zwischen 1715 uiul 1720 sein Sohn Mcir (Mc-icr) gehören,
der nach seinem verstorbenen Großvater genannt wurde uiul
später die Frankfurter Linie begründete. Auch hier liielt es ihn
nicht lange, und er ging wieder nach Westdeutsdiland. Dort
arbeitete er in den Jahren 1720-1725 in Hanau als i:)rucker in
der von Salonion Hanau, zusammen mit einem christlichen
Drucker, neu errichteten Druckerei »7. Während dieser Tätig-
keit verließ er im Jahre 1722 Hanau, um sich in diesem Jahre an
dem Druck des Talmud in Berlin zu beteiligen•'^ Dann kehrte
er wieder nach Hanau zurück und wird dort als Drucker bis
1725 erwähnt.
Über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Zwischen
17-i.S und 1736 dürfte er jedenfalls verstorben sein'*", ür hatte
drei Kinder, zwei Söhne (Meier und Kalmair'»*') und eine Toch-
ter^^ Cienauere Angaben besitzen wir nur über seinen Sohn
Meier (Meier oder Markus Hirschel genannt), den Ik-gründer
des Frankfurter Zweiges der Familie Baschvvitz.
Bis zu seiner Niederlassung in Frankfurt a. d. O. führte Meier
ebenso wie sein Vater, den er wohl auf seinen Reisen begleitete,
und bei dem er den ]:)ruckerberuf erlernte, ein unstetes Wander-
dasein.
Geboren ist er, wie bereits erwähnt, zwischen 1715 und 1720
in dem kleinen schlesischen Städtchen Dyliernfurth^'^ wo sein
Vater damals als ]:)rucker gearbeitet hatte. Dann^^ ^\l\^^^^. ^.J. ,^^1^
ihm nach Hanau gezogen sein, wo sein Vater von 1720-1725
als Drucker nachweisbar ist. Über die Jahre von 1725-1730 sind
wir nicht unterrichtet.
T
1
*^B. Friedberg: Geschichte der Hebräischen Typographie der Euro-
päischen Städte Amsterdam, Antwerpen,... Dyhcrnfurth... (hebräi-
sches Buch mit deutschem Titel) Antwerpen 1937 S. 6$ gibt irrrtiim-
licherweisc an, daß Meir Basehwitz (Meier Hirschel) zusammen mit
seinem Sohn Zwi Hirsch (der damals gerade geboren war!) imjahre 1719
in Dyhernfurth als Setzer und Pressenziehcr gearbeitet hätte.
*' B. Friedberg, Geschichte der hebräischen Typographie der mittel-
europäischen Städte Altona, Augsburg... (hebräisch. Buch mit deut-
schem Titel, Antwerpen, 1935) S. 62.
*» Freudenthal in MGWJ 42 (1898), 285. und Friedberg S. 91.
Der sogenannte erste Berlin-Frankfurter Talmuddruek (- der zweite
Frankfurter Talmuddruck) wurde in denjahren 171 5. 1724 durchgeführt.
*^ Nach dem oben in Anm. 39 erwähnten Stammbaum des H. M.
Baschvvitz starb Hirsch Baschwitz im Jahre 17.SO. Aber aus der F.ulogic,
die sein Sohn Meier bei dem Druck eines von ihm 1736 in Berlin gesetz-
ten Buches seinem Namen beifügt (Meir Sohn des Hirsch »seligen An-
denkens«), ergibt sich, daß Hirsch damals (1736) bereits verstorben war.
^° Sein Sohn Kaiman wird nur im gedruckten Stammbaum erwähnt.
" Seine Tochter wird in den Akten des ehemaligen Breslauer Staats-
archivs (Rep. 132 c Fach 14 Nr. 8) erwähnt, wo es auf S. 12 heißt, daß
sich die Tochter der Schwester des Meier, eine 8jährige Waise, im Hause
ihres Onkels Meier 1752 befindet; in der erwähnten Liste aus dem
Deutschen Zentralarchiv v.J. 1752 findet sich dieselbe Angabe auf S. 27.
" Daß er in Dyhcrnfurth geboren ist, ist in dem Protokoll über seine
Aufnahme als Drucker (Staatsarchiv Breslau llep. 132 c Fach 14 Nr. 6)
angegeben. Außerdem bezeichnet er sich selbst in den Büchern, die von
ihm gedruckt wurden, als »geboren in Dyhernfurth.«
" Die Angabc Steinschneiders im CB Nr. 7859, daß Meier 1731/32
als Drucker in Jeßnitz (in Anhalt) gearbeitet hätte, beruht nach den An-
gaben des verstorbenen Erforschers des Jeßnitzer Buchdrucks Dr. M.
Freudenthal (Brief an mich vom 23.12.1935) auf einem Irrtum.
Zum ersten Male erscheint er 1731 als Drucker in J .
gegründeten Huclulruckerei des Israel ben Abraham in'xv
bek (bei I iainburg)«'', wo er bis zur Schließung der Dr- "
inij.dire 1733 ^irbeitcte. In den Büchern, an deren DrvJ- .
dort beteiligte^^ bezeichnete er sich als »Meir aus Bres^L-.."
geboren in Dyhernfurth «'">«; später aber ließ er die Ha'' -
bezeichiuing »aus Jirest-Litowsk« fort und bezeichnet'!^'!
den von ihm gedruckten Büchern als »Der Setzer M,'.
des verstorbenen Hirsch aus der Gemeinde Dyhcrnfur^
JJreslau in Schlesien aus der Familie Baschwitz«^?' Nach B -
gung der Arbeit in Wandsbek ging er nach Berlin, lor
1733-1740 in der Druckerei des Aron ben Mose Rofcaur
(in der Königsstraße) arbeitete und sich bei dem Dru ;'
sogenannten zweiten Bcrliii-Frankfurter-Talnuidausi>;" .
teiligte'*«. Im Jahre 1740''^^ siedelte er nach FrankfurtVj
über, und wurde am 16. S. 1742 als UniversitätsbuchJru t
offiziell inskribiert«^". In dem Protokoll über seine Auftuh"
Drucker wurde verzeichnet, daß »dessen Eltern hiebevor
schon gearbeitet« haben. Dies bezieht sich auf die Tatsach/
sein Vater, wie oben erwähnt, T70S als Drucker in Frr.l^'
tätig gewesen war. Nach dem Protokoll aus jenem JahroT.
damals 24Jährig und verheiratet; sein Schwager Salomon k
man (1745 i «jäbrig) liielt sich bei ihm auf, um die Drucker."
erlernen. Meier (oder Markus) Hirschel, wie er in den .Vi
genannt wurde, zeichnete sich in der Druckerei so aus (er;.
zugleich Setzer und Drucker), daß ihn Professor Grillo's W-
nach 1766 zum Aufselier über die hebräische Druckern:
setzte^i. Im Jahre 1775, nachdem er 45 Jahre als Drucker::-
gewesen war, trat er sein Druckerprivileg an seinen Sohn KI-.
ab^^. Aber er setzte trotzdem seine Druckertätigkeit ionjr
er wird in den von ihm gedruckten Büchern noch bis lyS:.-
wähnt<^^ Er starb am 4. November 1784 in Frankfurt a. J.O
*■* Über den hebräischen Druck in Wandsbek bei Hambiiri;),s.H.:
berger: »Wandsbcker Druekpcriodc des Israel ben Abrahcm ly^-r
in Festschrift für Aron Freimann (Berlin 1935) S. 105 - 108. (woij
103 bei Nr. 7 »Bassnitz« in das richtige »Baschwitz« zu verbessern k
M. Grunwald, Hamburgs deutsehe Juden (Hamburg 1904)$. ifU--
und Friedberg S. 104-105.
^^ Die Bücher, die von ihm gedruckt sind, sind bei Bamber-c:
unter den Nr. 7-15, 22 und 23 aufgeführt. Dabei ist zu beincrkiii. :
das unter Nr. 7 aufgeführte Buch »Lechem Schamajini« nicht I7:<.».
dort angegeben, sondern erst 1733 gedruckt wurde. Dies ergeben rj.^
nur die als Jahresdatum dienenden mit Hervorhebung gcdruckt:n Jr
bräischen Buchstaben, sondern auch die Tatsache, daß sich Mrr
Baschwitz an diesem Druck beteiligte, der erst zwischen 1715 unJ r.
geboren ist.
*^ s. Bamberger 1. c. S. 106 Nr. 15.
^^ So bezeichnet er sieh z. B. am Schluß der von ihm gedruckten »
gäbe des Talmud-Traktats »Baba Bathra« (Berlin, 1736,)
^* Friedberg. S. 92.
*® Friedberg S. 49. ' .
*<* Aufnahmeprotokoll im ehemaligen Staatsarchiv Breslau >
Anm. 52)
*^ Friedberg S. 50.
"SBB 1,191.
" Friedberg S. 49.
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mr .1 c ..1, .,hr.v.l.,«,„ ,),„,„,.,,„ ,„„ „crv,-rha-u„c uoJa.a:.- lu-
,717 acborenc Hraii S.ira Rifka (Kaiman)** starb in
Tt\$\o. Markus (b/w. Meier) llusthel liatte acht Kin-
' fiilf Söhne: Kahnan. {^eb. 1751). /wi I Iirscii (geb. 1753).
' /(geb. 1765). Jfhiula l.öb (geb. 1770) und Abraham
"'^^) sowie drei Huhter: liebe (geb. 174«>). Büttel (ver-
'"/, niit Salot5V/»n Kaiifnuim'*'*) und M.itte (verheiratet mit
I Bercndt). Vur hiiu r Söhne erirrnien und besehäftigten
lingercoder kür/ore Zeit mit ilem Druckgewerbe und ar-
in Acr lu br.iisi hi n lUu hdr lu kerei 7U Ir.mkfurt a. d. O..
|,r Vater und (itv^llv Her gearKuti hatten. Zwei von ilnien
, .j^^,„J Haruili) crwarbiii «.uh einen Namen in der Ce-
;Jitc des hebräiv hen I Jiu hdr ueks.
Per älteste Sohn des Meier ll.isjiwitz war Kalm.in*', in den
•i/icllcn Akten Kalniin M mu^ geii.mnt. geboren 11. 12. 175 1
Frankfurt ^. d. s). und dort ..in 10. K. iS2i vervti>rben. l.r
,jnn,7r)5in IrankfuilalsDnuker /u aibeiten. Von I7(ü\^^^
-3 war er in der JubiiiiMlun Mmlulruikeret iles bae Speier
.Hcrlinbeseh:i(tIv:l*'^ N.uh.iem m ni V.iCer \segt 11 seines Alters
1112.8. 1775 ^ein Dnukef« i|^»»Ndei' auf Kaiman übertragen
,ttc, wird dieser in dfii I ivtiu der Iraiikfurier Drucker bis
-g: geführt. /\s hi lu !> 1 -«^: und 1 7*»^ g«»h Kalni.ui die Drui ker-
(gkcitauf undlielisuh ibgivsölmlklier Siluit/)udeiii fi.mk-
irt' nieder"*. An senivi Sülle wurde als Dnuker sein liruda
itni(laLöb(levin M( iet) inskribiert. Kaiman w.ir .ukli als Ver-
1,'cr tätig uiiil gab ii.n h »"<>» mit seinem hruder /wi Hirsth
11. z.ihlrehhe hodur m Ir.uikfurt heraus'". Aus seiner Ehe
it Fradel K.dnuti vt.unnitrn zwei St>hiK und eine lochter.
vin Enkel Mkier iSohu des SamuJ) h.iswit/ (1SÜ7-1H70) war
Vorsteher der iüiiis« hm (leiiKinde in Herlin'*.
'Mic Eltern u-in«.! fr.«u hiilicii Kiltnin uru! Muiif ( l*«»n.i) .iiis
Mg; i. eheiuili^es St i.its.tr Jus Iirc>!.iu Kip. i U e ImJi »4 Nr. H. Im
hrc 1752 wiirJe dio Muuer .«m f r.jiikfurt .i.d.O. .iii^jrcwiesoii. 1. <.
^r. 10.
'"'Niuh ikni AktciiMiUk d.^ Sf.utvirdiis ^ lUisl.ml. i.Nr. io Inf-iu-
'^•iskh aiii i7.11 I — < )n »Kr Wulinim^ ilc^ .M. H.isJiwitz 4 Sr>hne:
Mlnian (24 |... M.iriuli «lo |. . I owm (sj.; und Abr.dMiii (l j.). I^er
"^3 poliMrciu- Sohti Hirwh. det suli damals im hr in rraiikfurl befand.
^'f^^ in der Liste niiht anlj'.ej'ahh.
"S.ilninnn Kaiifmanu (luii helujivelK-iu N.inien: Seluhwii bcii Je-
"^Wl K.iufnunn Viiiicr, d h. uis l'ra^) ist dir Ahne des lk>;riiiider>
'^•r bck mmin vblesisJun I c \nlnidiisfrie-.verke Mcver K.infiii.»nn in
■'^'iistCKicrsdtirf (K. Ziilen/iLTr; |udin in der deutselieii Wirtsclufr,
'*f^'»n. ny3o. S. ::4). s. SIJM. I. 0.^ Aiun. \i.
*' K Inun i^t die bei dm .lubkenavinhen Juden ilbluhe Form d-s
nccliiv heil N.nnens Kab.nymo^ (S( bener N.une). Dieser Name lic-
'"'f^ zn den iljdiscben Vi>rn.iinen. die .lus der Fpoehe dos mittdineeri-
^'^<^n ' MV. bclknistisilun. ^no hisJi vpu\bcnden Uidcntuins ^t.nn-
"^'» ! i?u gcb.ircn .»uih die N.imen Alex.mdtr und Hibis.h ( Ph«»e-
'"^« .Ci>c bischer Überset/ungsn.uiie zu dem hcbraisibt 11 N.m.en U»i
'•'•^i ■ .-zss. zu dem .iMm.ieiscben N.inien Svbt.iLM I iibr, mit dun
'».s-iin- ,.„ ,j... Ki,.„., F.-il'.isiIi eeNN'ibnIub \i>rkoinmt): s. (,. Kessler ;
ZF"
1 )er zweite S|
staatlichen Bel^
der jüdischen f
boren am 23. 1^
stürben. Auch
wurde 1785 al
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F. Elsner'*. Sif
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fuhrt. Aui-^i
72
73
uuii.i iNc; juDisciii; iiuciii)ku(:ki:ui'amii ii:n
:j. 17^7 g»^'^^'>r«^'»^<'' Frau Sara Rifka (Kaiman)"' starb in
Iji 18 10. Markus (bzw. Mcicr) I lirschcl hatte acht Kin-
Dcr zweite Sohn des Mcicr war Zwi I lirsch, in den Akten der
staathchen Behörden Hirsch Marcus Meier, und in den Listen
•Jjf^if Söhne :Kahnan, (geb. 1751 ), Zwi Ilirscli (geb. 1753),*^ der jüdischen Gemeinde (Zwi) Ilirsdi Drucker genannt, gc-
^' (ccb. 1765), Jehuda Lob (geb. 1770) und Abraham ^^boren am 23. 12. 1752 in Prankfurt und dort am 26. 1 1. 1837 ver-
(s
177:) sowie drei Töchter: Liebe (geb. 1749), Gittel (ver-
.,tniit Salomon Kaufmann"*^) und Matte (verheiratet mit
hBcrcndt). Vier seiner Söhne erlernten und beschäftigten
jnfTcrc oder kürzere Zeit mk dem Druckgewerbe und ar-
.j] in der hebräischen Buchdruckerei zu Frankfurt a. d. O..
.: Vater und Ciroßvater gearbeitet hatten. Zwei von ihnen
„h iiiui Baruch) erwarben sich einen Namen in der Ge-
;.:c Jcs hebräischen Buchdrucks.
r älteste Sohn des Meier Baschwitz war Kaiman"^, in den
.Hell Akten Kaiman Marcus genannt, geboren 11. 12. 1751
r.nkfurt a. d. O. und dort am 10. 8. 1821 verstorben. Er
M 1765 in Frankfurt als Drucker zu arbeiten. Von 1767 bis
war er in der hebräischen Buchdruckerei des Isac Speier
:!in beschäftigt"^. Nachdem sein Vater wegen seines Alters
::. 8. 1775 sein Druckereiprivileg auf Kaiman übertragen
wird dieser in den Listen der Frankfurter Drucker bis
; ::fiihrt. Zwischen 1792 und 1 79S gab Kaiman die Drucker-
u'itaiif und ließ sich als gewöhnlicher Schutzjude in Frank-
• nicdcr^^. An seiner Stelle wurde als Drucker sein Bruder
iiLüb (Levin Meier) inskribiert. Kaiman war auch als Ver-
• lirig und gab nach 1790 mit seinem Bruder Zwi Hirsch
zahlreiche Bücher in Frankfurt heraus^^\ Aus seiner Ehe
Fradel Kaiman stammten zwei Söhne und eine Tochter.
Enkel Meier (Sohn des Samuel) Baswitz (1807-1870) war
1^'^ der jüdischen Gemeinde in Berlin'^
•:..• Eltern seiner Fr.iu hießen Kaiman und 13unc (=- Bona) aus
j. ehemaliges Staatsarchiv Breslau Rep. 132 c Fach 14 Nr. 8. Im
: 1752 wurde die Mutter aus Frankfurt a.d.O. ausgewiesen. 1. c.
"Nich dem Aktenstück des Staatsarchivs Breslau 1. c. Nr. 20 bcfan-
..hain 27. II. 1775 in der Wohnung des M. Baschwitz 4 Söhne:
,n(24j.), Baruch (10 J.), Lewin (5 J.) und Abraham (3 J.). Der
.\borcnc Sohn Hirsch, der sich damals nicht in Frankfurt befand,
.1 der Liste nicht aufgezählt.
's'onion Kaufmann (mit hebräischem Namen: Schalom bcn Je-
; Kaufmann Präger, d. h. aus Prag) ist der Ahne des Begründers
vbnnten schlesischen Textilindustriewerke Meyer Kaufmann in
•.V'iersdorf (K. Ziclcnzigcr: Juden in der deutschen Wirtschaft,
■:. 1930, S. 24). s. SBB. I. 93 Anm. 12.
N Jinan ist die bei den aschkenasischcn Juden übliche Form des
■:Hhen Namens Kalonymos (Schöner Name). Dieser Name gc-
."j den jüdischen Vornamen, die aus der Epoche des mittelmeeri-
bzw. hellenistischen, griechisch sprechenden Judentums stam-
i).i2u gehören auch die Namen Alexander und Feibisch (= Phoe-
:rieihischcr Übersetzungsname zu dem hebräischen Namen Uri =»
bezw. zu dem aramaeischen Namen Schraga = Licht, mit dem
■:men der Name Feibisch gewöhnlich vorkommt); s. G. Kessler:
•iiuilicniiamen der Juden in Deutschland (Leipzig, 1935) S. 11.
'.vicdbcrg S.95; Mcislin: Soncino-Blättcr II, 1927, S. 48.
i SBB II, 104 Nr. 4-7.
'•• Friedberg S. 50.
»Steinschneider in ZGJD III (1889) S. 270; A. H. Heymann, Le-
nnnerungen (Berlin 1909) S. 309, 337; S. Gronemann, Genealo-
.' Studien über die alten jüd. Familien Hannovers (Berlin, 191 3) S.
^•jMu. Zeitung des Judentums 1870 S. 3 und 12. M. S. Baswitz
P b 1862 als »Ältester der jüdischen Gemeinde in der Kauf-
.njft« zu Berlin einen Aufruf für die Errichtung eines Lessirtg-
»::uls.
Stürben. Auch er erlernte den Buchdruck bei seinem Vater und
wurde 1785 als Universitätsbuchdrucker an Stelle von Jk'rel
Gerschel (Isachar Beer ben Gersoii Wiener aus der Familie
Riess - Öttingcn)"'^ inskribiert, der wegen seines Alters aus dem
Amte geschieden war. Hirsch arbeitete in der Druckerei bis zum
Verkaufe der Druckerei im Jahre 1813. D.imals erwarben die
beiden Brüder 1 lirsch und Kaiman Baschwitz die hebräische
Buchdruckerei von ihrem letzten Inhaber, dem Professor Ch.
F. Elsner'*^. Sie setzten die Druckerei fort, aber auch ihren Be-
mühungen gelang es nicht, die wirtschaftliche Lage der Frank-
furter Druckerei, die jetzt unter der Konkurrenz der inzwischen
in Polen und Osterreich begründeten l^ruckereien litt, zu heben.
So waren sie schließlich gezwungen, ihre Druckerei an die
Frankfurter Druckerei Trowitzsch und Söhne zu verkaufen, die
dort noch bis 1826 hebräisch druckten''* und dann die Druckerei
nach Berlin überführten'^. Damit hörte auch die Drucktätig-
keit des Hirsch Baschwitz auf.
Hirsch war auch als Verleger tätig. Sowohl allein als auch mit
seinem Bruder Kaiman zusammen (wie bereits erwähnt) gab er
zahlreiche Bücher heraus'^. Auch als Übersetzer ins Hebräische
betätigte er sich, so erschien im Jahre 1803 in Frankfurt das
Lehrgedicht »Bechinoth Olam« des mittelalterlichen jüdisch-
französischen Schriftstellers Jedaja Hapenini aus Beziers, eines
der beliebtesten jüdischen Sittenbücher des Mittelalters, mit der
deutschen Übersetzung des Hirsch b. Meier Baschwitz''.
Imjüdischen Gemeindeleben spielte er eine bedeutende Rolle
und war bei seinen Glaubensgenossen sehr angesehen.
Er war »Beglaubigter« (d. h. Notar) der Judengemeinde'^
und wurde nach dem Tode des Frankfurter Rabbiners Jehuda
Lob Margalioth (gest. 14. 6. 1811) zu seinem Nachfolger er-
nannt'^. Anläßlich des Friedensschlusses von Wien predigte er
''^s. Archiv für Gesch. d. Buchwesens. I. (1956) S. 328 u. hier Anm. 141.
"^ Friedberg S. so; Steinschneider 1. c.; Freimann in Jew. Encyclo-
pädia (New York) II. >67.
"•* Friedberg S. 50/51 ; Brilling in MGWJ 80 (i93<^>). 275.
"^ Friedberg S. 51. Nach einem Schreiben der Frau E. Schirrmachcr,
Stadtarchivarin von Frankfurt a.d.O., vom 16. 12.1954 finden sich die
letzten Spuren hebräischen Druckes in Frankfurt a.d.O. in einigen Ge-
legcnheitsdrucken, die im dortigen Stadtarchiv aufbewahrt werden.
'^ Friedberg S. 51.
'' s. über dieses Werk und seinen Verfasser in der Enc. Jud. 13d. III.
Sp. 1212 ff; J. Zedner, Catalogue of thc Hebrew Books in the Library of
the British Museum . . . (London, 1 867) S. 3 1 5.
'® Mit diesem Titel wird er in der offiziellen Liste der Frankfurter
Juden, die 1812 die preußische Staatsangehörigkeit erwarben, aufge-
führt. Auch lii einem im Archiv der Hamburger Deutsch-Isralitischen
Gemeinde aufbewahrten Schriftstücke vom Ende des Jahres 1834 fmdet
sich die Unterschrift von H. M. Baschwitz, Beglaubigter der Frank-
furter Gemeinde.
"* In einem Protokoll des Frankfurter Jüd. Gemeindevorstandes vom
1 5. April 18 16 wird er als »der Beglaubigte und Vive-Rabbiner« betitelt.
In dem Totengedenkbuch der Frankfurter Gemeinde wird er als »Nee-
man u. More Horaah« d. h. Beglaubigter und Rabbiner bezeichnet (L.
Lewin in Jahrbuch der jüd. literar. Gesellschaft, Frankfurt a. Main, 16,
1924 S. 76 Anm. i); in dem weiter unten in Anm. 85 erwähnten Nachruf
auf seinen Bruder Baruch B. vom Jahre 1836 wird er »Vice-Rabbiner«
betitelt.
375
null i.iN(.: jUDisciii: ia'(.iii)uu(.Ki;urA,Mii.ii;N
^^
am iS. 1. iSi6 in der FiMiikfurtcT Ssnagi^^o uiul licl) clic-sc Piv-
cligt J.inii in hobraischor inul iloutschor Sprache crschcMiuii'^".
Anläl)licli seines So. Clclnirtstag^ - am 2}. 12. 1S32, wurde die
Tätii^keit des Jubilars als Sachverständiger und »(A^rrector bei
der liiesigen Universitätsdruckerei« im hebräischen Faclie lo-
bend erwähnt^'^^ wobei zwei von ihm beaufsichtigte lUicher
»Bäume lidens«^"^- und »Kösthche Frucht«''^'^ auf deren Druck er
anscheinend sehr stolz war, speziell erwähnt wurden^*.
Der dritte Sohn des Meier Baschwitz war Baruch, geb. am
8. 12. 1765 in Frankfurt und dort am S. 9. 1836 verstorben. Fr
ist durch seine Tätigkeit auf dem Gebiete der hebräischen Ty-
]H">graphie bekannt geworden**^. Nachdem er bei seinem Vater
den l^ruck erlernt hatte, arbeitete er 17S4 in Berlin und in
Frankfurt^^*. Um sich zu vervollkomnmen, ging er nach I lolland
(Amsterdam), wo er Verwandte hatte und wo der hebräische
Buchdruck in hoher Blüte stand. Nach der Eroberung Ilollands
durch den französischen General Pichegru (Januar 1795) kehrte
er nach Deutschland zurück. In Frankfurt a. M. traf er den
Gelehrten Seew Wolf Fleidenheim^", der ein anerkannter Fach-
mann auf dem Gebiete der hebräischen Grammatik war. Fleiden-
heini und Baschwitz beschlossen, ihre Kenntnisse und Fähig-
keiten zu vereinigen und eine hebräische Buchdruckerei zu er-
öffnen.
Die Wahl des Ortes fiel auf die Stadt Rödelheim bei Frank-
furt a. M., deren Besitzer ihnen ein Privileg zur Errichtung
einer hebräischen Buchdruckerei erteilte, wie die beiden Kom-
pagnons in der Frankfurter Postzeitung vom i. 12. 1798 mit-
teilten. Graf Vollrath von Solms Rödelheim sicherte ihnen
dabei jede Unterstützung zu und befreite sie von allen Steuern.
Das erste Erzeugnis der gemeinsamen »privilegierten orientali-
schen und occidentalischen Buchdruckerei von W. Heidenheim
und B. H. Baschwitzen« in Rödelheim war eine schwungvolle
hebräische und deutsche Ode an den Grafen Vollrath, den Er-
teilcr des Privilegs. Im Jahre 1800 begann die Herausgabc der
Festtagsgebetbücher (Machsorini), die nach dem Zeugnis des be-
kannten Bibliographen M. Steinschneider eine neue Epoche der
*^ Zcdiicr 1. c. S. 79.
®^ Dieses Gcciiclu bcfindcc sicli laut Mictcihmu: der Frankfurter Stadc-
archivarin Frau Schirriuaelicr im Frankfurter Stadtarchiv. Es ist sowoiil
in hebräischer als auch in deutscher Sprache gedruckt. -
®^Es handelt sich hier um das 1802 in Frankfurt gedruckte Buch
»Azc Eden«, eine Predigtsanuulung des Frankfurter Rabbiners Jehuda
Lob ben Ascher Selig Margolioth, der 1804-1S11 dort amtierte.
^^ Damit ist das 1787 in Frankfurt a.d.O. erschienene Buch des 1792
verstorbenen Frankfurter Rabbiners Josef ben Meir Theoniim »Pri
Megadim« gemeint, das einen Supcrkonimentar zum Schulchan Aruch
(Ritual- und Rechtskodex der jüdischen Gesetze) darstellt.
*■* Von seinen Söhnen sei Wolff Hirsch Baschwitz erwähnt (178Ö-
1846), der auch als »der jüdischen Gemeinde Beglaubter und gerichtlich
vereidigter Translator« in Frankfurt tätig war. (Nach einer Urkunde
des oben erwähnten Hamburger Archivs vom Jahre 1843).
*^ Eine kurze Biographic von Baruch Baschwitz ist in der zu Frank-
furt a.Main erschienenen Zeitschrift »Didaskalia« 1836 Nr. 289 ver-
öffentlicht worden, wie ich dem Nachdruck dieses Artikels im »Frank-
furter patriotischen Wochenblatt (herausgegeben von l^r. C. W.
Spieker in Frankfurt a. d. O.) Nr. 49 vom 3. Dezember 1836 entnehme.
»« Friedberg S. 50; ZGJD V (1892) S. 170.
®^ s. über Heidenheim (1757-1832) inderEnc.Jud. Bd.VII. Sp. 1107 ff.
Er ist als hebräischer Grammatiker, Exeget, Erklärer der Gebete und
der liturgischen Dichtungen sowie als Massoraforschcr bekannt.
relii^i()scn (Jehetliter.itur im deutschen jutlentiiin dnj... .
Diese Ausg.ibe /eichnete sich durch eine gediegene ^
Übersetzung und sorgf."iltig redigierte Ciebettexte aus f •
Meidenheim verantwortlich war. IJ.ischwitz, derFachir--
die drucktechnischen Arbeiten, legte besonderen Wert
gepflegte Ausstattung und den sorgfältigen Druck cI^'m
bücher, eine Neuerung, auf die die Drucker hebräisch-
eher für die deutschen Juden bisher im allgemeinen n''«
achtet hatten**". Trotz der Anerkennung, die diese Driickv
nisse f.mden, hatte die Druckerei mit großen Schwier:-',
zu kämpfen. Baruch JJaschwitz löste 1S06 das SocietätNV •
nis, wobei er sich das Recht vorbehielt, die Machsonr
seine alleinige Rechiumg« wieder zu veröiientliclien'*" i
18 14 daraufhin den Plan faßte, eine Subskriptionsliste in F-
fürt a. M. zwecks Wiederherausgabe der Machsorim autV. "
geriet er in einen Konflikt mit Meidenheim. Spater w*.
Baschwitz die Erlaubnis zum Nachdruck der Baschw::-.
denheim*schen Gebetbücher an den Wiener Drucker Sv!-
wie der mährische Landesrabbiner Mordechai Benet in N .
bürg 18 17 erfuhr, nachdem er sich gegen den Verk.;.*
Schmidt*schen Nachdrucke gewendet hattc'^^
Nach diesen Streitigkeiten verlor Baschwitz anscheincr.;
Interesse am Buchwesen und betätigte sich auf verseh::
fmanziellen Gebieten, dtc mit dem Buchdruck in kei::.-
Ziehung standen. Bei seinen Nachkonnnen vererbte <.\"
Interesse an der Buchdruckerkunst. Sein Urenkel H.r
Baswitz (geb. 19. 4. 1S67, als Sohn des Max B.) war '.
druckereibesitzer in Berlin"-.
Der vierte Sohn des Meier J^aschwitz war Jeluula Le'e/
Akten Lewin Meier genannt, geboren 1770 in Frankfum:
und dort am 10. 2. 1 842 verstorben. Nachdem er das l^ru.i
fach erlernt hatte, wurde er zwischen 1792 und 179S aK 1^:
an Stelleseines BrudersKalman inskribiert, derauf seinDriM
Privileg verzichtet hatte. Vom 5. Sohn des Meier, Aki^^
(geb. 1773), ist nichts weiter bekannt^^.
.f
i
it
..< Ü"
I
7
1^23
'^^ s. M. Spanier »Rödelheim« in »Zeitung des Coiur.iKv-.
deutschen Juden« (Berlin) vom 5.8. 1937 (3. lieiblatc); Lewini:; '-
76 (1932) S. 3.
*• s. die Urteile über die Baschvvitz-Heidenheinischcn P:.
Ausgaben, die von L. Lewin im »Jeschurun« (Berlin) J.ihrc. jQ
S. 1 12 ff. gebracht werden.
"•* Lewini. c. S. 212.
®^ Lewin 1. c. ; ferner im MGWJ 76 (1932) S. 4. Hierher i:c!. :. ^
die Angaben bei R. F.ärber: »Peer Mordeciiai« (hebr. hio^r-r- ^
Rabbiners M. Benet) Tel-Aviv, 1951,8. 99 und 108 Aiiiu. to »J^^^'^
wird ein Brief des Rotterdanicr Oberrabbiners Arie Lob ziticn.MiAv d-^^
ser an Baruch Baschwitz schrieb, nachdem Baschwitz ihn u.
Absicht, in Wien eine neue A • «be der Gebetbücher zu vcr
Kenntnis gesetzt hatte. x,i 1
"- Hermann Baswitz ist der Herausgeber des in Anni. 5*; «..W^^'*^^
Stammbaumes des M. H. Baschwitz (der anläßlich des 80. (>.. ^
von Rdius Baswitz, Enkel des oben erwähnten Kaiman h.,u:;.jj^^|Sr»M
angefertigt und imjahre 191 3 vervollständigt wurde). ItTf»'
^^ Lewin Meyer Baschwitz erscheint in der Liste desjiiiiisJ^''
reipersonals vom Ende des 18. Jahrhmuierts (aus dem chenu.
Staatsarchiv in Berlin), die mir vom ehemaligen Direktor tU
archivs der deutschen Juden, Dr. J. Jacobson, zur Verfiijiu: '
wurde. Am 10. Oktober 1793 erhielt Lewin B. die Erlaubnis: ^
mit Mindel Baruch Markus aus Landsberg a.d.Warthc. s. SUb
376
I<J<
L
flöge und Ijcll diese IVo-
'Mpraciic crscluiiuii''**.
^U. 1832, wurde die
lind »Corroctnr bei
aisrluii Fache lo*
^ ^iiluigtc Bücher
. äderen Druck er
wurden**.
Baruch, geh. am
6 verstorben. Er
hebräischiti T v-
•r bei seinem Vatrr
in Berlin und iit
ernachHolljud
der hebräiichc
ung Holland«
'793)kt'hrte
M. traf er defi
aiinter Fjch-
war . Heiden-
tmd F^'hi(2.
Kerei zu er-
bei Frank«
2tir Errichtung
beiden Koni*
11. f798 mit-
•ichcrte ihnen
allen Steuern,
rten oricrit.ih-
öfc W. Heidciihenii
trfüe schwungvolle
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iemZeugnisdesbi-
iic neue Epi^ho der
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LKrvuung .u,d ..r,f..|,,e ral,,Kru (VK.K.tt .„„ ' :
-•..kämpfen. lUn.rl, H.kI.u,,, I.h... ,vk..I... n.u ,.>i '
•..swobH,,,,,,a..K.,.,,.,,,,„^,i, ,,,,.,, ;,^;';
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Schmidt «lici, N.,W,dri..k.- ^i«.i„|,, I,,,,,-.
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«man/.c-llcn („hca,. d„ „,.1 Jen, H.ul,.!„.a. ,„ l,,,,,, |,,^
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I >er v,erto Sohn do Mvu« Ji.^sJux n. N..a [. I.nj . | ; ^, :n clcn
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u..Stcllo.moMrud.r.Kdn:unn>k,au.ui.r..ut<.n,hrncLr.).
HBILI INC.: jtJDISCHn BUCHDRUd
In ilir Li^te der I r.uikfurtcr jüdischen Druckereibedienten
vornj''^'''' «^05 WM nur noch Hirsch iVi>ch\vit7, als einziger
aus dieser iMJnilie. fegistricrt"*. Allerdings bes.igt dies nicht. daH
qch seine Uriidi r. die aU ordiihire SchutTJuden registriert waren,
lvjnil>riuk niJu beteiligten; nur waren sie bei dieser I .itigkeit
nicht mehr auf vl.is l'tiiwrMtatsprivileg angew lesen.
Ini Jahre iHij. als aiuh die I raiikfurter Juden die preußische
Staatsangehörigk. it «.rhu Iten und im /u>.nnineiihang damit
f^stc I.Hnilieiin.iiiuMi .ttiiubmeii inuilteii, wurde tier Faniilien-
luinc HasiluMt/, der bisher nur den I esern hebräischer Bücher
Kkaiiiii vsar, von ihn N\u lik«>nuneu iles VUier Hauhwit/. die
111 Frankfurt a d O lebten, in zwei formen angenommen:
ßasthwit/ und B.iswit/'*^.
\. Dil lAMIIII IKANKIL
Nicht nur die I Viukei in I r ujkfurt a. ii. O. vererbten in ihren
Familien ihre Kunst niul lin e l'r in degien. sondern auch du: Kor-
rektoren, d\c nur uiiiiii^- uthl ui.uliteie Stelluni; innerhalb
Jos hehr ä ist heu I )fui kss.'srij^, imu.jIimku. Wm km}^ bis fast /um
Abschluil des liebiaisthin Druikes lu Irankfiiit lac das Kor-
rcktoraint der Fr.uikfurtir hebräischen l ntversit.iivtlruckerei
luden Händen tier I arnilie I raiikel f Mrlhr-Mircb) aus dem
Stamme I cvi. deren Atigchöri^( suh aush mA anderen (iebieten
(ies HiichweseiiN betätigten. v
Hicsc Fannlie Frank el ist ein /weig einer aus Franken stam-
'iicnden Iud<nf.inulie. die in Witii um HnX) eingewandert sein
iliirfte"«. D^ r liori IM: verstorbene Urahne der Familie, Jakob
Kf^ppel Ixn Abrah.un ha-lew i, nach seinem Herkunftsort Wal-
't^r^tein geiKiiini'^', w.iv mit Mirel .Mirjam, der ](yT^t) in \X/icn
verstorbenen l.uhter des S.iloniDU I heomim'*\ verheiratet.
Sein .Sohn Aroij^*. iku b s.iikt Mutter Mirels genannt, heiratete
^ethla, dw Imliter de< Wiener und Prager Rabbiners Jomtob
^'pman Helhr»'^ du lOu in \\ len verstarb»'»'. Beider Sohn
et Frankfurter Srutl:-
«rchiv. Ksijtr ^«wolv
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^rt gcariukte HiiJi
T Rabbiners U\ni,U
it amtierte
wrio liu.h cieMT'ii
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>. 1! i ff. j!cbf ac hf SS erden.
•'*lc\su, I e S. iu.
•'lcuml.e.;fcn,cr,.n.M(;\VI:'.wtvVV> N i H.erh r j^cliorcn J^
_ ^ Ane..bcn bn K. Tirbs-r: -Peer .Mordeelu,. (bcbr. U.nurap}.. le^
- ird e.n Hne des Kocrerda-ucr ( »berrablnncrs Ar., lob .irren, de. k-
X- ,.n Harü.J, IVuJuv.t. vhneb. „nlKK-rn IV,wluvu, ,!„, über . -'^
At'.K..t, in \\ ,en eii.c ,uuf Ati.gabo der Ca-bctbiUher 7U vcrlc2cr^ in
Kcni)niiij:e«et2t hatte.
*nicnmnu Buswitz i.r der Her.u.j^eber de. in Ann,. \n erwä'i-reii
Stan.r,:b..umcs des M. H. l^,s.h^^n^ Mer anl.iimeh de. .<o.'(Iebi.rt.t..o
vonjuims Bmv.rr. tnke! de> ol>en erssahnren K dnunJi .atn s. i. -r
Jt^peferfiKt und iinjihrc |.,t J vervolNiJ„d,j:t wurde;.
" Icss ,„ Movcr H.iHbssn/ erwhemt inder Liste deMild.nhen PruU '
rc:rcr*,>,u!i v.^n» Ende dos i.H. J.hrhunde.rrs (..us .lern elienubu^enCah-
Vi.fMr.h.v „, IVrhni. d.e nur vom ehen,.d.cer. I l.rekt.'r de/clesdMir-
ifihis, :U^ dcur..hcn luden. Dr ). jachon. rm Wriücuu. uc^tcH'
vsi.rde An, K>. Oktober I7.>.t erhielt Lessu, B. Mc Erlaubnis .urH.ir.»r
.a,t M^idrl Hiru. I, M .rku. au, I ,r^dsWr^ .d, \V,.rthc. s. MUJ f! ^2.
'»der l.JNredi r Fi.»iiMi)rtor luden vt»in jdirc IHI2,diedlepreul^Mthe
tJat^.1M^^.h.>rJl•kt•|f trhiiltrn und /uirleich feste f.Hnilienn.nnen d.ibei
'""•i'initn, Centlulfen in der Sr , if Nbürt^erliste der Juden in der Kurin.trk ).
"'" 4 r.inüjien Ner/eithnet. die den Namen Djsvsitz annahnieii (Nr.
'7^^: '^.rmiel M.if. uv K.dtiian h., Nr. iHS-y: S.unuel Sjliwnon I3„ Nr.
'^^^- 'firsch Kalni.ui h. und Nr. t'jhj: K.dui.iii Meyer li j und 2 Fanii-
'fn, (i , jj^j, ILiuhwifz pjnntin iNr. iSoi; Lessni Meyer H. und iHSH:
'^se - Meyer H.j. Hjruch H.o. fivs itz lebte da ni.ds anscheinend nicht ui
^J^^^'irt a.d. ( )., umdern kehrte erst sp.iter di>rfhin zuriK k.
^'iner nannte sieh die Fannhe Frinkel. .Mit diesem Njuien wird
^ • dui^'S hauptsichlK h in den deuisehen Akten benannt, svährend
'" "^■•' 'aisehcn Quellen der .Wune Mirels-Ileller bevorzue.t wird. Die
I ' ' n^» für diesen I)«ppeliuinen t-TL^ibt siJi aus den im Te.xt ge-
^'^'^a Angaben.
^'- Waehstein: Die InsJuiften des ahen Judenfriedhofs in Wiei;.
\h' ^'^''^*" ""*^ Leipzig. ir;i2) S. 46 Nr. 52.
"' • S. !88Nr. 240.
^. ' . >. 27»> Nr. 370. Wjchstein zweifelt allerdings darin, daß diese»-
^ ^^ t.in vom Jahre |64.>. auf dem der Name Aron Lcvi trseheint. für
. *^" Mirels bestimmt war, und nimmt in, dal) er die (irabinsdirif'.
^^^ 'indes dieses Aron enthielt.
j '-'bcr den Rabiiiner J<>mt.»b I.ipm.iiin Heller {i >7v-i<i54; ?. lin- .
^- ^^tl. Vir, 1150 ff. Er ist der Verfasser des •r.uisfes-JontofWrccre
^'^^f'^th Jomtob«, (flössen zur .Mischna, einer Sammluni: von Lehr-
,. ^^^ desjüdisehen Clesetzesj. die von Heinri. h Heine in seinem (>-
"'ihr.M; • ., ... . .
''ththiv • ..i .
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^^'aehsteiiil. e. S. 14; Nr. |H<..
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HRILLINC: JÜDISCIin BUCIIDRUCKnRPAMILIEN
Liste Jcr h'ankfurtor jüdischoii Driickcrcibaiicntoii
:: 1S05 V/ ur noch Hirsch Baschwitz, als einziger
i jiniHc, registriert^*. Allerdings besagt dies nicht, daß
L'Jriicler, die als ordinäre Scluitzjuden registriert waren,
;.k nicht beteiligten; nur waren sie bei dieser Tätigkeit
rauf das Universitätsprivileg angewiesen.
: 1812, als auch die Frankfurter Juden die preußische
'löriükcit erhielten und im Zusannnenhanü: damit
Ijciinamcn annehmen mußten, wurde der Familien-
iuvitz, der bisher nur den Lesern hebräischer Bücher
j, von den Nachkommen des Meier Baschwitz, die
.;rt a. d. O. lebten, in zwei Formen angenommen:
• und Baswitz^^.
3. DIE FAMILIE FRÄNKEL
Jic Drucker in Frankfurt a. d. O. vererbten in ihren
;.rc Kunst und ihre Privilegien, sondern auch die Kor-
iie eine wichtige und geachtete Stellung innerhalb
:hcn Druckwesens einnahmen. Von 1Ö95 ^^^ f^^^^ zum
Jcs hebräischen Druckes in Frankfurt lag das Kor-
Jcr Frankfurter hebräischen Universitätsdruckerei
kicn der Familie Fränkcl (Heller-Mirels) aus dem
vi, deren Angehörige sich auch auf anderen Gebieten
.scns betätigten.
inilic Fränkel ist ein Zweig einer aus Franken stam-
Icnfamihc, die in Wien um 1600 eingewandert sein
|)crdort 1Ö12 verstorbene Urahne der Familie, Jakob
a Abrah s a-lewi, nach seinem Herkunftsort Wal-
üannt^^, war mit Mirel Mirjam, der 1Ö39 in Wien
:i\ Tochter des Salomon Theomim^®, verheiratet.
lAron^^, nach seiner Mutter Mirels genannt, heiratete
Tochter des Wiener und Prager Rabbiners Jomtob
Lller^^^, die 1632 in Wien verstarb^®^. Beider Sohn
bcc der Frankfurter Juden vonijahrc 1 8 1 2, die die preußische
riL;kcit erhielten und zugleich feste Familiennamen dabei
(.luhaltcn in der Staatsbürgerliste der Juden in der Kurmark),
licn verzeichnet, die den Namen Baswitz annahmen (Nr.
.1 Marcus Kaiman B., Nr. 1889: Samuel Salomon B., Nr.
|: Kaiman B. und Nr. 1939: Kaiman Meyer B.) und 2 Fami-
Uaschwitz nannten (Nr. 1801: Lcvvin Meyer B. und 1888:
r B.). Baruch Baschwitz lebte damals anscheinend nicht in
i.O., sondern kehrte erst später dorthin zurück.
annte sich die Familie Fränkcl. Mit diesem Namen wird
hauptsächhch in den deutschen Akten benannt, während
:i Quellen der Name Mircls-Hellcr bevorzugt wird. Die
[•r diesen Doppelnamen ergibt sich aus den im Text ge-
haben.
[hstein: Die Inschriften des alten Judenfriedhofs in Wien,
und Leipzig, 1912) S. 46 Nr. 52.
^S Nr. 240.
"'; Nr. 370. Wachstein zweifelt allerdings daran, daß dieser
|:a Jahre 1Ö49, auf dem der Name Aron Levi erscheint, für
bestimmt war, und ninuut an, daß er die Grabinschrift
lÜoses Aron enthielt.
''cn Rabbiner Jomtob Lipmann Heller (1579-1Ö54) s. Enc.
i. 1150 ff. ' ist der Verfasser des »Tausfes-Jontof« (recte
arob«, G*^ a\ zur Mischna, einer Sammlung von Lehr-
iischen Gesetzes), die von Heinrich Heine in seinem Ge-
btion« erwähnt werden.
[.inl.c. S. 143 Nr. 186.
war Jakob Kopjvl Fränkel, der da/ii noch die beiden Faniihen-
nanien Mirels-Meller nach seiner Mutter und Großnuitter trug.
Allerdings erscheint der Fannlieinianie Fränkel gewöhnlich in
den deutschen Akten, während in den jüdisch-hebräischen Do-
kumenten die Namen Mirels-Meller bevorzugt werden. Jakob
Koppel war Beglaubigter (d. h. Notar und Sekretär) der Ju-
dengemeinde in Prag, wo er 1699 verstorben ist^'*-. Wohl den
Beziehungen des Prager Juden Aron Katz aus der Buchdrucker-
faniilie Gcrschuni^^^*^, der 167Ö die liebräische Druckerei in
Frankfurt einrichtete, ist es zuzuschreiben, daß Israel, der Sohn
des Jakob Fränkel, nach Frankfurt a. d. O. kam, wo er erstmalig
1695 erwähnt wird, als er in diesem Jahre von Frankfurt aus die
Leipziger Messe besuchte. Dort wurde er unter dem Namen:
Israel Koppel Fränkel registriert^*^*, während sein voller hebrä-
ischer Name, wie er in den von ihm korrigierten Büchern ver-
zeichnet ist, lautet: »Abraham Israel ben Jakob Koppel ben Aron
Mirels Heller halewi seligen Andenkens«^^**. Seit 1705 erscheint
sein Name in den von ihm korrigierten Büchern^"*^, während
er bei der Universität erst am 25. 10. 1708 als Korrektor inskri-
'biert wurde^^". Israel Fränkel war ein gelehrter Mann und besaß
den Rabbinertitel (Morenu^^^). Dies befähigte ihn dazu, als
Dajan d. h. Beisitzer des Rabbinatsgerichtes der Frankfurter
Gemeinde (Judenrichter) von Fall zu Fall mitzuwirken^"^. Er
stellte einen Teil der Auszüge aus dem Midraschkommentar des
Samuel Jafte - Aschkenasi zusammen, die der 1705 in Frankfurt
erschienenen Ausgabe des Midrasch Rabboth beigedruckt wur-
den^^^. Gelehrte Bemerkungen von ihm werden auch in den
Werken des Schriftstellers Juspa Trillingcr, der in seinem Hause
verkehrte, gebracht^^^. Speziell betätigte sich Israel auf dem Ge-
biete des jüdischen Kalenderwesens, das besondere Kenntnisse
erfordertc^^^. Er war der Redakteur der in Frankfurt gedruck-
tenjüdischen Kalender^^^. Von seinen vier Kindern (zwei Söh-
ne und zwei Töchter) arbeiteten beide Sölmc - Elias und Aron -
auch als Korrektoren in Frankfurt. Elias, der unverheiratet blieb.
*^2 s. Hock-Kaufmann: S. 21 r. Danach ist das Todesdatum bei D.
Kaufmann: Die letzte Vertreibung der Juden aus Wien (Wien 1889) S.
19 Anm. 3 in 1699 zu verbessern.
^^^ s. Friedberg S. 34-35.
^°* M. Frcudenthal: Leipziger Messgäste (Frankfurt a.Main, 1928) S.
82.
^^^ So wird er in dem Vorwort zudem von ihm korrigierten Jalkut (s.
darüber Archiv für Geschichte des Buchwesens I, I, 328 Anm. 37) be-
zeichnet, (cd. Frankfurt a. d.O., 1709).
1^^ Friedberg S. 39.
107 SSB 1,1150.
108 Israel K. Fränkel dürfte in Frankfurt a.d.O. beerdigt sein, denn die
Notiz bei Hock-Kaufmann 1. c. S. 211 über ihn besagt nicht, daß er in
Prag verstorben ist, sondern ist ein Auszug aus den Angaben Stein-
schneiders in CB Nr. 769 1. Nach den Angaben über den Frankfurter
Friedhof in der »Allgemeinen Zeitung des Judentums«, Leipzig, Jahrg.
26 (1862) Nr. 35 S. 492-493 waren dort einzelne Gräber der Familie
Fränkel (wenn auch zum Teil nur trümmerhaft) 1862 noch erhalten.
100 s. J. Mcisl in MGWJ 71 (1927) S.275 Anm. 3, wo ein hebräisches
Zitat gebracht wird, in dem es heißt: »Abraham Israel Heller, der Rich-
ter in derjüdischen Gemeinde in Frankfurta.d.O. war.«
1^0 Enc.Jud. VII, 1149.
m D. Kaufmann, Letzte Vertreibung, S. 19 Anm. 3.
"2 s. M. Steinschneider in ZGJD III (1889), 271-274; V (1892), 185-
186. s. ferner Meisl in MGWJ 71 (1927) S. 274 ff.
"^ Meisl I.e. S. 275.
577
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iiiui.i.iNc: jUDisciin iui(.iii)uuc:k[:i<i amji jj n
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nssistioitc schon /u Lcb/citcn seines V.Ucrs (seit 1711) als Kor-
rektor^^*, währeiul sein ca. 1709 geborener lirmler Aren nach
dem Tode seines Vaters am 10. 4. 1731 auf (Irinul der linipfeh-
lungen des Landrabbiners Moses Aron Lemberger und des
Druckerei-Pächters Micliael Gottsclialk, beide aus Frank-
furt a. d. O., die Stelle seines Vaiers als Korrektor bei der Uni-
versitätsdruckerei erhielt^ ^^. In der Liste der jüdischen Drucke-
reibedienten vom Jahre 1752 heißt es von Aron Israel Fränkel:
»Auch dieser ist von hier gebürtig und den 19. April 173 1 als
Corrector angenommen. Hat besa'jre eines Attestes von der
kgl. Societät der Wissenschaften d. d, Berlin, 16. Februar 1732
und desgleichen von dem General Graf von Sclmiettau d. d.
Berlin, 24. April 1744 die Judeu-Calcnder verfertigt. Allein es
ist selbiger bereits vor vier Jahren in das Reich verreiset und
abwesend, dessen Ehefrau, so gleichfalls eines hiesigen Schutz-
juden Tochter, hat ihre zwei noch unerzogene Söhne und ihres
Mannesaltbetagten und abgelebten Bruder namensEliasFrcnckel,
sonst aber niemand bei sich«^^^ Während seiner Abwesenheit
wurde Aron Fränkel durch die Korrektoren Joseph Speyer aus
Frankfurt a. d. O.^^^ (inskribiert 13. April 1747) und Abraham
Hirsch aus Landsberg a. d. Warthe (inskribiert 21. Juli 1736)^^^
vertreten. Aron Israel Fränkel wird als Korrektor in den Listen
der Druckereibedieuten von 1731-1779 erwähnt, d. h. bis kurz
vor seinem 1781 erfolgten Tode^^^. Er beherrschte gut deutsch
und hebräisch undwarauch kaufmännisch versiert^ -".So betätigte
er sich auch als Verleger und Buchhändler. I746gaber zusammen
mit seinen Kompagnons Juda ben Her/ Ber (Oppenheimer) und
dessen Schwager Aron ben Jsaac Saul in Frankfurt einen Chu-
masch (fünf Bücher Moses) heraus. Zum Vertrieb dieser und
anderer Bücher bereiste er die verschiedenen Meßplätze in
Deutschland. 1748-1752 war er auf Reisen im Reich, 1755 war
er »zur Debitierung der hier gedruckten hebräischen Bücher
nach Frankfurt am Main abgcreisct«. Zwischen 1 760-1 770
besuchte er die Messen in Königsberg (Ostpreußen)^^^.
^^* Friccibcrg S. 39; er starb unverheiratet in Frankfurt nni 20. Ekil
1759.
1^6 SBB II, 80.
"«SBBII, 85.
^^' In den Akten des ehemaligen Geh. prcußisehen Staatsarchivs
(heute: Deutsches Zentralarchiv Abt. Merseburg) Kep. 51 Nr. 67 heißt
CS von ihm auf S. 28: »Dieser ist von hier [d. h. Frankfurt a. d.O.] ge-
bürtig und den 13. April 1747 als Corrector angenommen und noch
unverheiratet, wohnet bei seiner Mutter, so als Schutzjiidin unterm
Magistrat stehet«. S. auch SBB I, 188; Meisl 1. c. S. 279 und ZGJD 111
(1889) S. 274.
*^® Von ihm heißt es im oben erwälinten Aktenstück S. 29: »Solcher
ist eines Schutzjuden Sohn zu Landsberg a.d. Warthe und den 21. Juli
1736 zum Corrector angenommen worden«. Er hatte in eine Buchdruk-
kerfaniilie eingeheiratet. Seine Frau war die Tochter des Frankfurter
Buchdruckers Zadok Abraham aus Meseritz, der auch als Buchhändler
tätig war (SBB I, 149) und dessen Sohn David Zodek in Frankfurt und
Berlin später als Drucker arbeitete. (1. c.)
^^® Meisl 1. c. S. 278 Anm. t i ; S. 280. Er war Korrektor der 3. Frank-»
furter Talmudausgabe (i 734-1 739), s. ZGJD III (1889) S. 265.
120 Meisl S. 281.
121 SBB II, 80.
Auch als Kalenderverfertiger war er ta'tiu;, nachdem - .
der Societät der Wissensdiaften /um »Verfasser des jj-
Calenders recipiret« wortlen war. Er wollte sich abcrni-.,
der Rolle eines Kalenderredakteurs begnügen, souderr ••
selbst Kalendcrherausgeber sein. I^aher geriet er in eine •
flikt mit dem Berliner K;ilentlerherausgeber und Driickr '
Moses, wobei die berliner Akademie der Wissensduf:
chircli Patent vom 10. Mai 1700 das alleinige Kalender-
giuni für Preußen verliehen worden war^--, zu Guns*-
Berliner Druckers intervenierte und die Universität zu .^
fürt veranlaßte, ihren Schützling zu verwarnen^-^. £[-,^.p^
sein Vater amtierte Aron Fränkel aueh als Rabbiner und '
richten Als er sich dabei des >'praedicates eines Vice-R.;
bedienet« hatte, wurde er dafür 1772 zusanuncn mit den F-
f urter Judenältesten zu einer Strafe von 10 Rcichst.ilem •.
teilt^-'^ hl seiner Eigenschaft als Rabbiner erteilte er vc::
1777 einige Approbationen (»Haskamoth«) auf hebräisv-
cher^-^. Nach dem Tode Aron Fränkels im Jahre 17M .
sein Sohn Fabian (Feibel, später auch Philipp genannt] .:.
seines Vaters Korrektor. Er dürfte 1745 geboren sein und:
am I. März 178Ö die Heiratskonzession, nachdem die B::
im Jahre 1785 bei seinem Antrag auf die Heiratsgend:--
die Beibringung einer Bescheinigung der Frankfurter '
ältesten verlangt hatten, was bis dahin bei den Heiraten: •
der Universität inskribierten Juden nieht üblich gewesen". ,
Auch Fabian Fränkel war wie sein Vater und seir. ;"
Israel (dieser von 1766-1774)^-^ als Kalenderverferti.:.T ;
Kalenderredakteur tätig, und wie sein Vater daran in:. ■
nicht nur Kalenderhcrstcller, sondern auch Drucken::..
kauf er des Kalenders zu sein. Auch er geriet dabei in K
mit der Akademie der Wissenschaften, wurde aber du:. :
Besitzer der hebräischen Buchdruckerei unterstützt, .
Druckerei neue Erwerbsmöglichkeiten zuwenden v.\\
Am 30. Januar 1783 wandten sich die Frankfurter Uni-.
behörden auf Veranlassung von Fabian Fränkel an de:. '. .
des Kalenderwesens in Preußen, Hofrat von Ocsfeld**'
Berufung darauf, daß nach ihren Angaben »vordem 1\
jüdische Kalender in der dortigen hebräischen Drucker^
122 Meisl S. 274.
123 1.C.S.280.
124SBB1I, SyNr. 6.
^2^ L. Lüwenstein, Index Approbationuni (Frankfurcj.M-'
zählt S. 61 Nr. 108 1 sieben Bücher auf, denen er Approb/
teilt hat.
12c SBB II, 81, 105 ; Meisl S. 278, Anm. 9.
127 Meisl S. 279; Soncino-Blätter II (Berlin 1927) S. 47- 1^'-'
starb vor 1800; denn kurz vor 1800 beantragte seine Witwe, w •
des Berliner Schutzjudeii David Rieß, die Genehiniguni: :-"
Meyer Bernhard aus Rosenberg OS. (Akten der Frankfurrr. •
nieinde).
128 Die Anizaben über die Verhandluntzen betreffs des K-..
in Frankfurta.d.Ü. von 1783-1797 sind dem Aktensiüv«.
Fach XIV Nr. 21 entnommen, das sich seinerzeit im Prcuu;
archiv in Breslau befunden hat.
120S.MGWJ71 (1927)8.283.
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■.vurJcn*^^ bis ilcr verstorbene Korrektor Aron Jsr.icl
:h w«.Y jSeines Alters nicht mehr tlamit abgeben
•^^atcn siV-..ii, wie es sich mit dem Privileg des Berliner
jruckcrs Markus Gerson^*^Werhalte.Darant antwortete
I iam iS. 2. 17S3, daß er an sich nichts gegen den Druck
'..alciulers in Frankfurt einzuwenden habe, aber darum
.:i diesbezüglichen Antrag bei der Akademie der Wis-
,:i in Berlin einzureichen. Die Universität teilte nun
Ocsfeld am 24. 2. 1783 mit, daß man den Kalender in
: Jriicken werde, und bat um Mitteilung, wie es sich
<:jiipelung der Kalender verhalte, l^a die Universität
|:.vort blieb, fragte sie am 13. 5. 17S3 nochmals deswe-
Jj Fränkel den Druck nicht länger aufschieben kann«.
|:!iick sie einen abschlägigen Bescheid von v. Ocsfeld
5. 17S3). wonach gemäß der abschriftlich beigefügten
.c;clcr Akademie der Wissenschaften vom 10. 4. I7^^3»
:rcr Drucker zum Kalenderdruck zugelassen würde,
[Marcus Gerson lebt«. Um jeden Zweifel am Druck-
li^zuschheßen, »daß außer ihm (d. i. Marcus Gerson)
...iiuljüdische Calender drucke, deshalb ist auch in dem
'.ii jüdischen Calender«, wie sie hinzufügten, »der bc-
ist, ein Auszug des königl. Edict (vom 7. 3. 1744) bei-
,ordcn«, wonach ausdrücklich verboten wurde, »au-
fm dcro Academie der Wissenschaften herausgegebene
einzuführen und zu gebrauchen«^^-. Ein Protokoll
|::cilung wurde Fabian Fränkel zugeleitet, wobei ihm
Ivurdc, daß er Kalender nur für den Verkauf auf den
Li für d Island herstellen dürfe. Als er nun darauf-
Licr drucKic und diese auf der Frankfurter Messe vcr-
|bci auch Hausierer seine Abnehmer waren, legte Mar-
dagcgen Beschwerde ein, worauf die Beschlagnahme
fabian Fränkel gedruckten Kalender verfügt wurde.
)rotestierten die Universitätsbehörden am 9. 7. 1783.
lichten den Kalenderdruck des Fabian Fränkel mit dem
\cn Hinweis darauf, daß früher in Frankfurt immer
gedruckt worden wären. Falls Fränkel aber das Verbot
Ifs der Kalender im Inlande überschritten hätte, würde
sität ihn bestrafen. Sollten dagegen Hausierer diesen
Iwider die Vorschriften im Inland abzusetzen ver-
zoll die Regierung diesen Händlern die Handelskon-
nchen. Diese und weitere Eingaben blieben zunächst
^rtet. Erst am 11. 9. 1783 antwortete die Akademie
Iscliaften, daß sie nur aus Gefälligkeit gegen die Uni-
n Fränkel die beschlagnahmten 973 Kalender unter
Ihalt ausgefolgt habe, daß er sie nur »zum auswärtigen
zwar keine Kalender bisher bibliographisch verzeichnet
|iii Frankfurt a.O. vor 1725 (MGWJ 1. c. S. 277) gedruckt
Aber nach den in diesem Aktenstück gebrachten Angaben
[uikfurta.d.O.jedenfalls vor dem Jahre 1744, dem Jahre des
sjüdische Kalender gedruckt worden sein.
Gerson (Mordechai ben Gerschon Landsberg) hat seit 1765
Is Judenkalenders durchgeführt. Er war der Schwiegersohn
torbencn Druckers Aron Moses (Aron ben Moschc Rofe
Ir den K''"-«idcr von 1733-1762 in Berlin gedruckt hatte.
l.c.S.iY }
fdikt ist von Meisl in den Sonc. Blättern 1. c. S. 43 gedruckt.
)arstellung geht hervor, daß der Abdruck in den Kalendern
Ücn Nachdruck der Kalender durch Fränkel zu verhindern.
J)ebitv< verwenden dürfe, daß sie i^ugleich aber jeden weiteren
l^ruck und Verkauf des Judenkaleiulers unter IJerufung auf das
Edikt vom 7. 3. 1744 untersagen miissc^^^.
Am 4. 4. 1784 reichte Fränkel wieder einen neuen Antrag an
die Akademie der Wissenschaften ein, in dem er darum bat,
seinen Kalendern die Approbation der Akademie zu erteilen,
und sich dafür verpflichtete, sämtliche jüdischen Kalender, die
*für das Inland benötigt würden (er beziflert ihre Anzahl auf
1500-2000 Stück )^'^*, umsonst abzugeben. Sein Angebot, das
von der Universität am 5. 4. befürwortet wurde, scheint einen
gewissen Eindruck gemacht zu haben, denn die Antwort der
Akademie vom 29. 4. 17S4 war in entgegenkommendem Ton
gehalten und vertröstete ihn auf weitere Verhandlungen nach
dem Ableben des Druckers Marcus Gerson.
jMarcus Gerson starb im Jahre 1792^*'^'', aber erst am 4. i. 1797
reichte Universitätsrektor Prof. Eisner namens der Universität
einen Antrag an die Akademie betreffs Übertragung des Kalen-
derdruckes an Fränkel ein, da Marcus Cierson gestorben sei. Die
Verhältnisse in Berlin hatten sich aber inzwischen geändert,
denn 1787 war der Druck der 13)ruckerei der jüdischen Frei-
schule in Berlin übertrafen worden^ ^^, wobei allerdincjs Marcus
Gerson den Verlag des Kalenders weitergeführt hatte. So lehnte
die Akademie am 14. 2. 1797 den Antrag ab. Marcus Gerson sei
zwar gestorben, aber seine Witwe habe seine Rechte übernom-
men, die nach ihrem Tode auf ihre Kinder übergehen würden^*^'.
Die Oberlandesältesten der preußischen Judenschaft, »die den
l^ruck auf gewisse Weise dirigieren«, hätten den Druck der jü-
dischen Freischule in Berlin übertragen. Ferner könne die Aka-
demie in Berlin besser den Druck beaufsichtigen.
Erst später gelang es dem Pächter des Kalenderwesens, Hof-
rat Joh. Friedr. Unger^'^^ Fabian Fränkel zu seinem Ziele zu
verhelfen und ihm den Druck dcsjudenkalendcrs zu übertragen.
Fabian Fränkel druckte die Judenkalender in Frankfurt in den
Jahren 1804 und 1806-1808^^**^. Er verblieb in Frankfurt bis zur
Emanzipationszeit und nahm 1812 den Namen: Philipp Fränkel
offiziell ani»«.
133 1 Ji^^riiin geluiren anscheinend die von Meisl in licr WJMG. I.e. S.
2S1 erwähnten Schreiben vom 22.Januar und 18. März 1784, in denen
Fränkel von der Akademie verurteilt wird, den Schaden in Höhe von
1 1 Rt. 3 Gr. zu ersetzen, weil er nicht »den Verdacht einer vorsätzlichen
Contra vcntion von sich abgelehnt« und sich den Modalitäten nicht un-
terworfen habe, welche in Frankfurt beim »Debit cinländischer, zum
auswärtigen Debit verbotener Waren üblich sind und ihm nicht unbe-
kannt gewesen sein können.«
!»•* Nach der Statistik bei Meisl, MGWJ 1. c. S. 285 waren 1788/89:
1180 Kalender, 1790: 1277 Kalender und 1791: 1377 Kalender zur
Verteilung für die preußischen Juden bestimmt. Daraus ergibt sich, daß
die von Fränkel gebrachte Zahl von 1^00-2000 Kalendern für Preußen
richtig sein, dürfte.
^^^ Markus Gerson starb am 7. Nissan 5552/1792 in Berlin. Sonc.
Blätter 1. c. S. 46.
"<* Sonc. Blätter 1. c. S. 46.
^^' Der Verlag dcsjudenkalendcrs verblieb tatsächlich vorerst in der
Familie des Markus Gerson. Nach seinem Tode führte ihn zuerst seine
Witwe Fögelche (die 18 12 den Familiennamen Marksohn annahm und
1S14 in Berlin gestorben ist), dann sein Scliwicgersohn Nathan Samuel
Bloch (gest. 1807) bzw. dessen Frau Vogel (gest. 1812) Sonc. IJlätter 1. c.
^^** Johann Friedrich Unger war der letzte Pächter des Kalcnderwc-
scns. MGWJ I.e. 283.
"ö Sonc. Blätter 1. c. MGWJ 1. c. S. 282. ;
1^0 SBß I S. 194.
579
•1
«
»RILLINC: JUDISCHH «UCimUUCKERl'AMILir.N
( V
(
c
4. DHK VLiaiiCiLKJACOJJ ELIAS
Als Nachtrag zu mciiiciu Aufsatz über »Jüdische Verleger in
Frankfurt a.cl.O. im iS. Jalirluuulert«^*^ kann ich jetzt auf
Cfrund inzwischen neuerhaltenen archivalischen Materials und
weiterer Angaben^'- einige zusätzliche Notizen über die ver-
legerische Tätigkeit und die Familienverhältnisse des Verlegers
Jacob Elias (rcctc Sechariah Meschullam Feibisch ben Elia)
bringen.
Die verlegerische Tätigkeit von Jacob Elias erstreckte sich,
soweit bisher ersichtlich, von 1705-1732^^^. Auf den Leipziger
Messen ist er als 13esucher von 1693-1733 verzeichnet^'*, wo-
raus zu schließen sein dürfte, daß seine geschäftliche Tätigkeit
(wahrscheinlich im Buchhandel) vor seiner verlegerischen Tä-
tigkeit begonnen hat. Zu den letzten von ihm verlegten Büchern
gehören der im Jahre 1732 erschienene »Midrasch Rabboth«^"*^
(eine Neuauflage) sowie ein Gebetbuch, der sogenannte »Lon-
don Siddur«. Es handelt sich hierbei um eine Ausgabe des täg-
lichen Gebetbuches mit einer jüdisch-deutschen Übersetzung
(genannt »Tikkun Schlomo« nach dem Verfasser der Überset-
zung, dem Schriftsteller und Buchhändler Salomo Salman ben
Mose Raphael London )^*^, die sich einer großen Beliebtheit bei
den jüdischen Betern crfreute^'^'.
Um allen Schwierigkeiten bei der Herausgabc dieses Buches
aus dem Wege zu gehen, hatte sich Jacob Elias sowohl einen
Unbedenklichkcits- Vermerk des christlichen Zensors, des Pro-
fessors Jablonski von der Frankfurter theologischen Fakultät^****,
^"*^ s. Archiv f. Geschichte des Buchwesens I (1956) S. 328 ff. — Ich be-
nutze diese Gelegenheit, um hier einige Irrtümer dieses Artikels zu ver-
bessern bczw. Ergänzungen vorzunehmen. Auf S. 327 Anm. 25 Zeile 10
von oben muß es anstatt: »Vater Mordechai« richtig: »Bruder (?) Mor-
dechai« heißen. — Zu Seite 328 Spalte i (am Schluß des Abschnittes II)
wurde mir von Dr. Jacobsen mitgeteilt, daß Lewin Gerschel = Lob
Sohn des Gcrson Wiener = Levi Gcrson am 21. 6. 1764 in Frankfurt
a. d. O. gestorben ist, und daß eine Tochter von ihm mit dem Frank-
furter Juden Benjamin Hirsch (--Benesch ben Hirsch hakohen, 1733-
178 8) verheiratet war.
^*- Aktenstück des ehemaligen Geh. preußischen Staatsarchivs, (heute
Deutsches Zentralarchiv Abt. Merseburg) Rep. 51 Nr. 67; s. o. Anni.22.
^*^ CB. S. 2991 Nr. 8814. Dort sind allerdings nur einige Bücher ver-
zeichnet, die er von 1709-173 2 verlegte.
^** M. Freudenthal Leipziger Messgäste (Frankfurt am Main 1928) S.
81.
^*^ Über den Midrasch Rabboth s. H. L. Strack : Einleitung in Talmud
und Midrasch (5. A., München, 1921) S. 210.
^■*^ Der Buchhändler Salomon Salman London aus Nowogrodek
(Weißrußland) lebte in Amsterdam (1709-1714, 1731-1735) und in
Frankfurt a.M. (1714-1725), wo er Schüler des dortigen Rabbiners Sa-
nmcl Schotten war. Er ist als Übersetzer hebräischer Literatur ins Jü-
disch-deutsche bekannt ; s. Enc.Jud. X, 1 106/7,
^'^'^ In dem hebraii..icn bibliographischen Lexikon der gesamten he-
biäischen Literatur von 1474-1950 »Bcth Eked Sepharini« Bd. 4 (Tel-
Aviv, 195Ö) S. II 25 verzeichnet Ch. B. Friedberg 9 Ausgaben dieses
Gebetbuches aus der Zeit von 1737-1864, die in Mitteleuropa erschienen
sind. Die Frankfurter Ausgabe vom Jahre 1732, um die es sich hier han-
delt, ist weder dort noch bei Friedberg S. 478 unter den im Jahre 1732
erschienenen Frankfurter Drucken verzeichnet.
^*^ s. in dem oben erwähnten (Anm. 132) Aktenstück S. 112-113, wo
sich auch der Text des Zensurvermerks befmdet, der folgendermaßen
lautet :»Exiit recens prelo Acadeniiae hujus, libris Hebraicis cxcudendis
dicato, ordo precum, quoutuntur quotidie Judaei quemquc ipsi LON-
als auch eine »I laskaiiia«^ '" d. h. Fnipfehlungsschrcib-
Frankfurter Rabbiners Mose ben Aron Lwow (Lcmbcr> •
bcsehaflt, Jas nn't einem N.uhclriuk verbot für fünf Ijjjj..
bunilen war. BeiJes ilruekte Jaeoh Flias auf iicii ersten^-
des Gebetbuches ab*''*.
ff
Der Druckereiinhaber Micliacl Gottschalk, der damals >-
in Streitigkeiten mit Jacob Ehas verwickelt war^*-, vcn
den Abdruck dieser Haskania gegen Jacob Elias ausziinunrr
er glaubte, daß das in der Haskania enthaltene Nachdruckv-
eine Art Bann darstelle, dessen Ausrufung den Rabbi:: ••
Preußen verboten war^^^. Er denunzierte also Jacob Eu •
dem akademischen Rat der Universität, »daß der Sehr-
Jacob Elias sich auf ein gewisses liebräisches Buch, den »lo
Sicdcr« genannt, von dem hiesigen Rabbiner einen B--
fünf Jahre zur Verhinderung des Nachdrucks habe er:
lassen«*^^ Gottschalk wies darauf hin, daß »derglciclK:.
eine Art von einem Privilegio sein solle«, das den Jude-
zustehe, und daß sich das Verbot des Bannspruches au- \
diesen »Bann« des Frankfurter Rabbiners bezichc^'^^ D:.
versitätsbehörden überließen die Entscheidung in dieser.*.-
legenheit dem König Wilhelm I., der ein Gutachten dcsO-
]
DER SIDDUR (im Original in hebräischen Buchstaben ccj-
insigniyc solent, quem post institutuni exanien exactuni nihil R.
nostrae inimicum continere intelleximus. Quam ob rem illiusu:.:
ncm, sine cunctatione Facult. Acadeniiae hujus Thcologica per-
dam esse censuit. Franc, ad Viadr. d. XIII M.iji MDCCXX.X!"
Jablonski, D. Facultatis Theolog. h. t. Decanus.«
!•** s. darüber Enc. Jud. VII, 1015 ff .und Archiv für Gesch. d .
Wesens I (1956), 325.
1*0 Über Moses Aron Lemberger, 1 729-1 730 Rabbiner in hc
Frankfurta.d.O., 1730-1743 Landrabbiner in Frankfurta.O.. u:.: ,
seinem Tode im Jahre 1758 mährischer Landrabbiner in Niko!>^
MGWJ 72 (1928), 492-493; L. Geiger, Geschichte der Juden;:
(Berlin 1871) I, 49; 11, 85-86, sowie SB13 II, 95, Anm. 54.
^"^ In dem oben erwähnten Aktenstück sind auf den Seitor. :
die Blätter mit dem lateinischen Zensurvermerk und der L:-.
Haskania eingeheftet, die von Michael Gottsclulk mit seiner :~
sofort zu erwähnenden Eingabe als Belegstücke mit cingcreiv;::
waren.
^^'^ Michael Gottschalk beschwerte sich (Aktenstück S. n» ;
preußischen König in einem Schreiben vom 15. Mai 173: üb.-r "
Elias, der es dahin gebracht hatte, daß eine Subhastation seiner .
Frankfurt gelegenen Mühle wegen einer Schuld an Jacob Eiiu.n .
sammenhang mit von ihm aufgelegten und gebundenen üüv.V
reits drohte. In einem weiteren Schreiben brachte Michael C;
vor: »Der Jude Jacob Elias, welcher mir wegen des aufgelei;:r
(s. Arch. f. Gesch. d. Buchwesens 1. c. S. 328-329) ein j::>.
schuldig geworden, hat es dennoch... dahin zu bringen gcwu; •
proptcr negligentiam meines advocati eine favorable Scntcn:c:
Durch ein königl. Mandat wurde dem Magistrat zu FranJ.:--:: .
12.1732 aufgegeben, »den Supplicanten mit der gesuchten Re^'
integrum zu hören und darauf rechtlich zu bescheiden* (1. .
120).
^" Das Verbot der Bannausübung durch Rabbiner ist in vi.
ben des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg an Sr
Stadt Frankfurta.O. vom i.Juni 1Ö82 ausgesprochen. Sbh. I. f
'*^ Aktenstück S. 104 (seine Beschwerde wird im Schreiber. - •
mischen Rates an den König vom I2.juli 17^2 erwähnt).
1^^ »London Sidder«, so heißt das Gebetbuch nach dem L-
des Textes in das Jüdisch-Deutsche, dem oben erwähnten ^A'.'
Saloiuo Salman London.
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380
IJRILUNG: JUDISCin- BUCIinUUCKI'RPAMIMnN
I WngiKT einholte. Wie Jicscr in seinem Bescheid vom
. j^;- •isführte^^^ h.uuiehc es sieh aber in diesem Falle
• jin '^ Bann im Sinne des jüdischen Gesetzes noch im
. Jcs staatliehen Verbotes (ein solcher Bann mußte unter
.^»en Zeremonien feierlich in der Synagoge verkündet
'V'^' sondern nur um eine »Commination^< d.h. eine Ver-
- '"' gegen den Nachdruck, die zudem nur in gedruckter
vorliege. Ein jüdischer Verleger sei zur Beschaffung eines
'.N'achdruckverbots gezwungen, weil das königlich preu-
privilcg gegen Nachdruck, das ein jüdischer Buchdruk-
Prcußcn erhalten könne, nur innerhalb Preußens gelte,
'i das rabbinische Nachdruckverbot auch für Juden
"Jb Preußens verbindlich sei bzw. sein sollte. Die llc-
■^:irr von Privilegien gegen den Nachdruck seitens der
-';chcr sämdicher Staaten, in denen Juden wohnen, würde
Kosten verursachen und sei wahrscheinlich gar nicht
••hrbar. Das rabbinische Nachdrucksverbot wirke sich
-zum Vorteil der preußischen Finanzen aus, da dadurch
'.Wjichkcit zur Exportierung der in Preußen gedruckten
.ri;cgebcn würde. Auf Grund dieses Gutachtens teilte der
:im2. 8. 1732 den Frankfurter Universitätsbehörden seine
•.iJungmit^^^ daß der Nachdruck liebräischer Schriften
: :::ch königliche Privilegien im Lande selbst verboten sei,
.hcn aber auch den jüdischen Buchdruckern frcibleiben
ihrem Gebrauch nach den großen Bann auf den Nach-
V von ausländischen Rabbinern legen zu lassen«, um den
'.'im Ausland zu ermöglichen.
-c»
•i'.instückS. 1 01-103.
.'.rdic mit dem Bann zusammenhängenden Zeremonien s.Enc.
.{iiff.s. V. Chcrcni (= Bann).
v:cnstück S. 97.
Jacob Elias wird in tler oben erwähnten hebräischen I laskama
des Frankfurter Rabbiners vom Jahre 1732 als der »angesehene
Mann und Vorsteher, der Gelehrte Meschullam Feibisch Sohn
des Elia« bezeichnet. Er dürfte also^''" mit dem am 17. Nissan
5511/1751 in Frankfurt verstorbenen Vorsteher der Judenge-
nieinde Feibisch Buckow identisch sein, der wahrscheinlich aus
dem kleinen Örtchen Buckow (beiZüllichau)^*^^Miach Frankfurt
eingewandert sein wird. Auf den Leipziger Messen sind außer
ihm noch zwei seiner Söhne als Besucher verzeichnet, Isaac
Jacob (1738-1745) und Lewin Jacob (1733-1735)^*^^
Ein Verwandter oder Landsmann von Jacob Elias dürfte
wahrscheinlich der Verleger David ben Mose Buckow sein*^-,
der 1730 in Frankfurt a.d.O. gemeinsam mit dem Buchhändler
und Buchdrucker Zadok ben Abraham aus Meseritz^^^ das
Buch »Hamagid« herausgab^^'*, das eine Erklärung zu den Pro-
pheten und zu den Hagiographen in jüdisch-deutscher Sprache
enthält und also auch zu dem Genre der jüdisch-deutschen Volks-
literatiir religiöser Art gehörte, wie sie von den Frankfurter
jüdischen Verlegern vorzugsweise gepflegt wurdc^^^.
^^^ Nach der Ansicht meines Freundes 13r. Jacobson (Selireibcn vom
23. XI. 1956).
i»jo£5 gj[)j. allerdings einige Ortschaften des Namens Buckow, aber
wahrscheinlich dürfte es sich hier um den bei Ziilliehau (in der Nähe
von Frankfurt a. O.) gelegenen Ort dieses Namens handeln.
^*^ Freudenthal I.e.; Lewin Jacob (Lob ben Feibisch Buckow) ist in
Frankfurt am i7.Tebeth 5536/1776 gestorben.
^*^ Friedberg S. 47.
^^^SBBI, 149; s. o. Anni. 118.
^^•^ Friedberg S. 47.
^^^ Im Jahre 1812 nahm Samuel Elias in Frankfurta.O. den Faniilieu-
nanicn Buckow an, der bisher nur in hebräischen Quellen vorkam. Er
dürfte vielleicht ein Nachkomme des Jacob Elias gewesen sein.
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O
5St
FRANKFURT AN DER ODER
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Freudetithbl : Leipziger Mesägftste.
Fr&nkfurt a/Oder may iiave been the home of Baer (Beer) -Oppenheim, an ancestor of
the tvoenigsberger Oppenneims, and of CASPAR, an ancestor of FHIhDLANDEH(a David C
was the grandfather of SIMON OTTO FKIÜDUINDER. (David Caspar from Croseen/Oder.
P.U. SCHLESINGER (1737-1763 in Leipzig) i MOSES iJüüDEL of libg listed as nis Diener
under Kitoiigsberg (see OPPEi^EHItf-KOELUGSBEiü})
this is PINCUS iüiOSES SChLJs^iNUER.
GABRIEL CASPAR 17^3 mit Uiener|ELIAS CASPAR 17U bei Moses Abraham.
Caspar elias 1733 mit D;
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t ttf ron r^n lVu.M^f^f^l :tx ;u:):»(bfn ^i^fmr.wr^ m ,;fan^Brt a. C .in^fnommmm
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Mlüttt^'f bfrrll^fn im t^xtuK rt.Mif bYitr^ifnt) uq^ nuct iVr N^u a^/ i'i^ni ?*«'
Jirubion d ;?Vifn ?\uni >J;.' rtaatMuir.irbnr^f rrb^iiirn V.bm. i^4>lf^u!^ IhJI-
öü^frgflfgt. ^^11 ihr rncfttinfB >\t jaDi»Vn <2tOtitv<bi:r4fT unifm etn^f mit tbrr«
buhfri;fn :^ji unr ^umnn^B. »criir mtt ihi^m Siv»l)n.>a l^^^ mi :)n! bf!trbaltfnfi
3mfll)un^^rt.).1)tJn^mhfnuq »urnAf (fiBipohnfr >fr rt*iM ,Vö«^»Jrt .j C Hhn
bifff^ S^r^fictni* .lut. ^or■ntf^ IM m>^nnl!v1)f unb 111 'w:blT(tf Mb^tt^n tar t^n'nBfB
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^nfonfB. btf 4<» i\ V b« ^-Mmtl-^U fr^^bt vifiron Irt trr 4) trn fv^Mirn« ^h tm
BnmJ)ftrniftfn unr J im qrüijifrfnrn 5tan:>f. ^^on ^!^1rn 278 .Xi.lxn b^Mf lirn -^o^
ftifo Ih P. \v b^n hi^bfnj^fn l^^imf^ In. namliA II? IKSnnfr. <^ t^WxHw ^.| Un.
D<r!)ftri:tf!f. 1 «vvtif.Vnf un.^ i iVin^rriäliriaf lJni>franVrt Mirb^n ^Mr A.imilirn
iB^nianim, ;^rrn!,.;ir. :^orcfcl,arr! v^u.^oir. oa'J:nann, vi.Kn^ni v ohn. <\oin\ Z xt^'^wn
K-ibfnfctuf. Ä.iiö »uäiiirl ^%i\n.i. 7\\\tX>\hn^(\ , 7xnxh. i^r'ct. OtrM'l'r» v>üllan^ft,
\U\K X?tf bfr::i u:ii, -!frt:\ii:n X 'nVrrtcr.t. xbM, x'.^vr iVaan ^IV.ufa^ ^l'ifn.Vliohr;.
J(ubfB, rübiitff rnin'on. 2ci\\\ raliMnon 2.tlr''n^r ?il3mf:i ^djnjtM-tvr ctt\u\.
ß^ftf^ ^iiiipn, 3;niiifr ih\\\ locfm^. 'ii^frihfiiii 4t<i»l^ unr -;iut..:i.i>. Ifn
j^Ifirfjtn rTvinitiirnm.ifii ^u\\xui\ i^x infl.r.rf .'^ubfn. n-jmu^? h± bA llrirrvliirb in
&fr 3^!'! ^r^!^t .Vul): uncrinolnt fiian blritfB. Tmi».. MvI) ^l^!!rt)r^ iV:' r'.öunlidu'r
tnö ireiblirt/fi; Uiit^ljrrYm ^ei ,^:jnfri:r:er ;n^li(l)f^ «"^firicta^f rtn nicti uiii f^(•^tfn^f^
Llntrr'ct'ifi) tn btr. ivoha.tirtfr X'^^rvJrrii ifAnqt tut. :'id:MhA l^fi .Vn ^'Ufn-n iVit
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Vv.! iioiin \'ri.rl.flrt>fi :n Äron \.V' Tfinann
'\fi'\n .\j''iU' /^tt^"»t :n \!tvv.\ ,>i'<fpb
^sdib iK'iMfC ifl x\»:I*^^ IVoifO Joün.
Vfi»m ;^i;;Hiun in ;>:^ii *^tn|ii:ji!n viobn,
i iri*"^ X»vi> " «yiir^b": ;rr in ZiV.O öolH.
V^Vniannr ^Xufüb in >r;'].:mtn "uifi^bq,
,vti!üb 1*1 'fu: in s^.if.b Wni!iUj|.
Vo»er ia:»i> in l'p»>r Idl»l^ Weriinr«.
.\vunuinn ifi>D in ivuniann ^tbtn \>m*
mann,
Vfi>tn IVtnivl in Vr.'üi iWrnbf, .
Vfi'in IKrifi C^üfob !!! l'rinn IHVofi,
^>oU>lj l*:/.iU^ 3a'Mn>ü in A^olpl) ^\}[)\ixi
' ii^niicn'trin,
iiiniion .\ofl in £.i;r.^>n x^ürI>ohn,
o'iia^ yir.n Srelui rn ,"\mi1i itex.} ^^\^.
"A'.utnMm ^"^iaui in 'Jti;d;ainnn ^sHtq.
'Äion v^fT'tq 5uniuf: in ruKiininb ^^j\iq
.{:>!ru1> v*:':rt in öiiitu'q Xieinix
"^A'ii^'f? r ^'*'i) in IKi 'to £(tfij öorirufir
^\pY;'h V ,::i»ii: in^-Miri in xV»Kr!; in^^iifr.
^'X.ifob l;".».n m ^uU^l \ixon,
iV.irfuc r tci) ti: ^Nirfi:^ r±«':;nKinn,
^^flt;\ X ":« in rf-'.iu V'l^nl"
\.v\i\<S Vr'ViM in l'üirv Vu^oI'^
•^IriMi x.'r' ui IViU) in ^[loix xVMn ,^i.iq iX'ao.
£vtft) iJ'i.itS in OluK >>jr:iu^
,"r"ji:n:) L^'mv^ in /^.in:; i Vünr;;^.
lVo»>: t'.'jn in i'ic^^ :»lTon <^^t.K^i^.
*t ^i' ' t i .r.i liii:*<l^i I tiF' fii a:f..r r
, "''rl; iV.r Vi'**t^"'i Wi ^j'a>b ^'rnr-ril
:l»< r***;^' • rtuf! ifi 11« r•^^ rt;ncn f^n
' txw
w:!.>b ^^Vfu.fl :n Ml ^ l)l>n^f. ,;:.!.
t^!ii!ir.
Vint onlliLann m ViPit v5iili:;' ir
l'raix« :^jt*)iin in Vi^ut? ^Vatorf
ic'jin.V^ir'»t rnro in Vfrtn virit rr^o.i
l^mfu.^ iKtnU: in t^infu? 'HVfn^^
?tn^n ,>^>ui rHi»ifnbrrt;rr in flion .'s^,:]
srniiiufl Vviiü^ünn in Sümufi VNf:ini."!|
öfinonn i'ö^tt in >>»'ii'nnn l'fivr,
:Vr\fl if^itaY ^rnn iKyr^ XVvr ^rl
,^raaf*i in iViMei ^^urif.
A>:nnf :Si:u»f >>irid) Mcrrx ^ajj :v
V»onoi1i »n ^>annf Vb«fr
Vnibf fifirnf T^viOv ütvi] i^rb "WriuV!
JMnbf ^HituY Vfnni,
>>4innf .3t^::•l ^ Aron .^.^fl ;Kb ^vf^br
v5o!)n tn vjnnf '»iiifn^r.
t'^fMo ^iMtTf lin>l^ ^s'taf! iKb. V^ör
unurrf'ofl. o'jfnr lVp»rc f?i ohenc :?<::'
uiiicrflKl iVtnfttf t^in u? in ^oiwiri
unüfrf!)fl. Ciuolinf .Xo^f^h Af:bi>4
0»uültar 'i^l^ilir.
iinuerfbr! ^'tfr Min\> Afibi^t m O't'
i^hilip,
nnvrrflirl ^\^*iVn t'.Vo'fv •»• 'K.x±<
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HERNHARH DRILLINC^
Jüdische Buchclruckcrfainilicii in Frankfurt a. d. Oder
Zu den Wenigen IJorufcii, iIltoii freie Aui^iilniiigilcDJiRii'n auch
vor (Kr linanzip.uion gestattet war, gehortcdcr Heriif de» BikI)-
ilriu kers', Jer kurze Zeit nach Jer fcrfimlung Jes Hueluirutkcs
aueh von [utlen ausgeübt vvurJe. Bereits ungefälir Jiviljig Jalire
naeh iler I rtnuiung des Hutliilrueks inijahre 1475 ernhieiKn
die ersten Iiehräist hen I )riKke'*. fin laufe der Zeit bildetv suli
eine jütlisclie Huelulriiek« r- 1 railitii>n, umi es gab bald paindien,
in denen der Uuilidru».k «.nie iil^ rluferiv" ui\d crlhtlK* KuiiM
war^, ilie von den Dnuktin wegen ihrer VI ubtigkeit aU diei-
lige Arbeit- (Meleibetb bakiHlesebj |)e/eiehnei wurde. Zu ilen
ähestin jiulisehk.u Prikkerf.»Tndii*n grlh">rt die aus I Vut>eh!arui
(Türilj) stammende Kiinihe St^miiio*, die direii Nunun iiailt
dem |)rneki>rl Soiunii» in di r I »»inb..idei aluelf, wo |i»Niu Sa-
lonu) bell brael Njilwin und M\h liiiuier Mov im J dire 14^^
ihre Arbelt mit der Heraiive d^/ S's ersten 1 alninihraktate>
• Hraihoth' (-Segi ns>priiJu) beirinncii I )i<' Faindie Vmu mk"»
spielt in lii r Irüh/eii iler htbr^iuljen T\ pograplue du l.äl^lef
Itaben unil I iirkei eine wulitige K olle, t benui wie die rannbe
(Jeruhuni (( »ersoindcii/' ui Prag und ib. I jiinhe Iblie/* in Po-
len im Kk |.duliundert, aU mcIi iier hebt uhIu Huibdruik in
I uropa verbreitete. Hiew uiui einige v\t Krre f anulien sind m
dir l.iteraiiir benits bebandelt \Vi»r'.liii. I >.igegen bat ilie I iie*
* S. ilei» Artikel 1 >oi. kwi'wiJ« in <Il'i lii. Jttii. It.l VI Sp \nA\
'*' ('her Jic hcbr. Itikuniin In v A. Mir.v 10 S<>mm«>-Ml4fi0f I {Hctlio
]^)2S-i>p2t^) S K'iil. um! C !•. |i. frn,«thcr;'. H»w.'rv «•( lfcl»rk'.\ 1*^^*-
t'upl.> in Itjlv, S}».iin-I'«'iru,;4l .\t\d flu* liuko '!kcl»r. Iliivh lutf en»r*
li>t lu-m lud/ I i-i- \v. i\ , i'>50 S .> it
** \\. Suiiht. hiuiiiri |i.>t in wtiir.ii ( jr Jo^;u Iii«roruiit lwbij(«>Mtm in
hihli«>t)K\ 1 hv>.{|(i.iii.) )|^ Kfytvf Ulf t mumJ 'ii'\ ili'u ;ur Voilii^'un«'
stohcruleii Hii< IniMteniK \crm. lu. StjuwuuifUi )iKl;<.lirf ()oi(k'*r>
f.iinilic'M /ii..iiMiiu'i)/UN(cii(*t). Aw 4ticrJiri;> sk'Ut er^ritti/wu^ ieviiittM^t
sind. Ir führt f<»li;tiuli- |.unilk-ii lUl. I*i»rc^^ .Nr ■'•'I4 < h^luii '■♦6;j|).
15.lL (TJ^.Vn'. li.iNcliwif/ t•:•H^S|. Iv.i. hiii Ar«'ir 4iiv l'r« Mii/ (^iA|/. I4fte
(H27<'>). Ivh Ih'H |i-..lj.» 4i:s \l'«'itiul.i\% '.V>''H;, K-lf/ •< icf M»n» iitJ^^^,,
Hiirwifz (S><i7). M«»n" Im; AIm-iIhm» A!»iiiu (sKu), Maar^cn (MS*/-,;,
Mediiu (i<<)ii»), SiMKJiiii ('iiSn, f.i, hit /i>2«>f': UfiJ I etfen« dti'ti^-
* ('her Aw I )riu kertinulu' Siutiin» > A Ir.nnai.ii itr S»»»»* nio-
Mlaitir I (Ikilm i«v-s) S.vti. . s.u u- Jis (luhr. Miuh Vi.n A. \t lliU-t-
in.tnii : I )k' Hriu Kit au<i Acr I imilie S»wu ino, \V u*ji, l«>|.J.
'' l'lvr k\ic l)nukirf.niulu ( «or^oii Ki»luii «»crNJuMn -K.it.' > ^ II
I ichi'i» m: Die Jiulcn in IViur (l*ni:, ViZf) S *n H".
•* i'ber die lauiilie Helu/ s. \\. H.il.»lvui in St^in iJU»-Ulatur lld. III
(i.>2.;)S. it^".
)
V'rH/ri^ IIMS PIK IN IHN ANMfcRKiiKe.KM U'MACKItN AHk( U/VN(,£||
<H ' Mt>nti .Su-iii$% hntiJrr : Ü.tt.iKii^us libroriini Hi'>i.icorui« 1
in HibiiotlKvj Hodlcuiu. Bcrhit, |K>2*U/V*
tiu. Jud. TiKvelopaedu Jud4ie4 (m dcutjk^icr ^praihc), FuhkoL
Verlag: Hcilin. V)i%tli\
I rieJlvf ^ H. I tH*dlvr|{ . (fcsiliitluc ilcf lu'buiwlKu Ty^H>gr4j>luc(ln
iTÜndcurMpiiH'hcn SiäUte. AUi>ita, Au^^sburg. ... (Ijj,
brimho UuJi iiui JintiKhcn^ Tifd), AiitHcrpcii, 193^,
M(iU'| - NttMi.>tuihrif( fiir fiothieluc imd Wi»cii>rlu(t «icsJudenJ
lUIII«.
SlUi Stmlio iii HiblK)gr4phy and llo«>klorc. Ciiuiiuuti, ly^jffj
/(ijl) /ciitilirift f^if dir (kwhuhiir Jrr juiirii 111 IVwichUr
fervcc Tol^c) Uctiin. 16)17.1 f«>i.
racur und f i>rKluing lUr hebratwtu'n Druckgouhuluc
dir Familien nu lii bcjclicct, div 4it da EiitniicUung (irs
lu'hcn Huebdriiiks in FriJikfurt a.d.O. vom 17. bis
Uj. Jaluliiiiiilcrt hcceibgt warcii^,
llri meinen Forwhungm nvr Gcichidile Jer
liikiidrtiiierci 111 Frankfurt 4.d.O* ktMimc kh
\uh AXuU dort jitiiiulic l>nK'kcrfamiltcfi hcraiMgdMyet
du: U%i vom llcgiiiii Act hcbrüsdicfi Budiiirucl^ in
a.d.O. (i'i?5) bii iiif Fnunfipationurit (|8ia)iii4er
hebriivlim Druekcrci bnk luftigt gcwcsm waren. Zm
wbbaficr jikliuhcr lluehdriickcrfamilirfi ia Fr jnkftiff «« ,
trugen zwei Tatuchm bei. Einiml wu es dk giliMK^e
liilic 1 4gr der jüdiuhcn Huchdruckcr, die Jiirai Itnt IB
tion bii der Frankfurter Univcruiit lu Uittv<
v^urden. die uic ihre cliristUcheii KiiUcym luiltr (kü
vier Uiiiversicjit standen. l>adurch crwarbm lit
Judiiv in l'rrulk-n d4in;iU überaus wichtige Rockic,
Niciierla^uing und Begründung wm Familicfl, ^ te
veheii liehordcn iiuht untersundcfi. Fernci War
groin re Stadt, deren Mcsmii vieic Bcuichfr aiiyriogm
der *kIi eine bedeutende jüdische Omeinde fmt
' Du* crtte AiIhk Ulxr jüdiuhc Hu^hdrikkcr in Frankfurt a.
lulv üb in der hcbr. blbllo^r4phikh^n Zcitiehrift: »Kirjarh
HiMio^rapliieal (^^lurferly of theJcwiUi National and Univcrsityl
(JcriiMlcin), vol. XXXI (Hi5$;'5'i) S. ij6-i4J, undS.351-254
Titel: Priu kerlaiiiilien in f-rankfuri a. d. O. vcrtiffcntÜchr. Iticr
u h eine erweiterte und ergänzte licarbcitung dicm lliciiia».
^70
' ' ' HI 1^1 . Klhf ^MJIli s-
l,m,TU ^» ^^; • S '^';; g-l'iKivt li.jft.-. AiiiK rj, „i ^,\> ,s Jort
iKl'
I. !'ll: lAMIIIi llokwii/
ij)K,CfjiiJi<Jic Uiululriuk.tt,mnlKMi li.nkfmi ...J.O
.j,BuiW'-: kcrfa.nilu- Iloruit/. Su- w,,i- .i,i /^vcig il.-r
|j„j>-kkiK;^ i'rag.r Familie- glciJu-n N.uiui... >Ik- Juv,,
,>•!, «.• 'l-ivr llcrkii.ift „IS Acm kk-,,,.-,, höliminlion
„Horc'.'U ki IKr,ain va>l„ikt, l^■r^,t^ n-it doiu
JaiJom Mhrt". Zu Jen ast.n |,uk„, ,|,, .,.|, .,„ j,,„
,i,n BiK'v!n.rk in i>r..g /„ Hcuinn <ks ,r, |.,i„kuii.Urts
ufl, pJh;i r<- Ji'saja K„ AhIu, Hu.uit/, .k, „t.tor ckn
«n Jcs l'aukcs des Itiidio (uiums (Inj-oniKi. m>
„5,4} poiunnt wird". Im r. JJulum.k.t ^uu\a^ .im^o
Vdor F.unilio lloru.t/ .,K | )nuk.r un.l Korrektoren
m-it^O^ war Abr.,l,,,ni Sol,„ Jo |eluul.. | .vh llor-
Pirorilcsjus l'r,ig ak Korrektor der iichrnulun Itiuli-
siaSukbatl. in IJavern beuliaftii;,"', und ,f„>., tf. ti„.
ia Hamburg den Set/er N.ik Solin des M,.v, ( l.anu
ikikwi".
Begründer der Frankfurter I )nu kerLunike IWwir/
tPngerJudeMesel.unan. S,dm..n Sohn des |n.>f b.de«,
im Nachod in ».ilwueni-. 1 r diirOe e., lo^o in Na-
|) gfborcn sein und wird erstin.diir i<..|7 aKDui.ker in
S-jiint". Er arbeitete damals in d.r I )rii.kerei da U.
«»ahnten alten IV,j-er |)r,uk.-,f..miiie(;ers,luii„
huals erste judiselie iJni.kert.iiiMl.e den Üuebeiniek
Vtiicb. Nacl. der Scliließiinj- der li, |s,a,s> l,en I ), ,u k,rei
l.(S69 verließ er J'rai; und versuJue. >uh eine neue Ar-
Smden damals gerade in H.,yerti neu erotfiieten lubra-
-yruckcreicn xu versJ.aHeu. So ^h.^ er i.aeli Sul/-
lüijahre 1669 von den aus l'r .« vertrieb, lun I )ruekerii
[ftnul^u ütTsehuni und Itaek eine neue l.ebra.wlu
'^Ctöffiiet worden war' '. Allerdinj-s l.ieli es .Saln.an
-T«, wie er genannt wurde, dort im In linj-e a.is
mit dem Bc-,itzer des / )ruekorei-l>rivilews (Isäk lun
iamder Familie Cerselumi) Sul/baJi, uin naJ.Wd-
;«l<ePra,.crFj,„i|H. ||„„,,„, ,..,„ ||,„. v,.,,^i„, , ,,, .
W«e(Pr.,, .,,,,) s. ,^rt-. ferner H l( vs,„.„ /,„.
■l«ch.ehte Jer laden »ulertSK II (Hiunn-l'ue. ..,„ ,•
B. Frie.l|,erK. <ie«l,ieliie Jer la,,.,!,,. Il..r.,„,„ ,|,,|„
,!:"',s"'? '" '^'"»'nHu ...», Luluse., A,|.e,.e.,
«uncrDriulertjiuilieiiiehiersvahm
I^M und FrieJlKTc N. , bii,,,,,,, ele,, ruh,.,e„ Na,,,.-,,
"«r. wahraul er Ih-i II..,osv,„ |. . . s. ,,<, „„\, ,, v.,|„ .
■Jeaj.i bin Mims geiiaimt «in!
»t Oif licbr, Dru.kcrei 11. S..I/|,.k|, ((,.„U„„ ... M
^»W-HanilnirsiMleuiselie jrnle,, (ll..nil„.r^ ivo^! S ., i".
rhnnderCH. Nr.s.Si«.
tS. 16.
I'C.S, 1U^;S. lyjNr. jo.
lurmsdnrf. m der Nil.c von Für.li. iilH-r/.is.edelo. de«c., He.
MCAT Fürs, Julniv von Holienlolu, glenlifalK ein Hrmkere.-
nvilej. erteilte. Hier ariv.tete Mesciu.llain S.dtnan vo„ ,670
N» .674. und aurh sein.- knien S.llu,.' Samuel und Ab, du,,,
>lie das nruekerl.andwerk erlernten, waren do.t tätig'-.
l"..M.re ,r-.-..,kam Mesjiullam Saliiun | |o. wM. na. 1. 1, mk-
...rt a. d. C).. wo kur. zuvor l'rof. Joliann Heaniann du Lur-
turst helle Genehmigung n.r JJeuluf.iKung j.idiwher l.u.l,.
drmker m seiner privilegierten Universitatsbuebdruekeie. er-
Uten hatte. Als Fa. hi.unn .ur F.nru htung de. Ii. bra.sehen
C::'7'"r7''',''-^''-- -I'...gdenl..u.ker
Sy/cr Aron kn Israel Kat, .u.s der Druek.rfan.ilie de, <.e,.
Hl""-' l'aulen, dem er die Aufsuli, über die lubr-iiselie Ahtei-
""S der I )ruek.rei übergab I ..eser goH die d. ersen l.ebra ,s. I,e„
Ottern und braebte. naJulem er die Dr.ukerei emgenelm-
... te. die ersten I )r.K katkiter aus Prag „a< h Frankfurt, unter '
''^""> ^'^1. ....J. der Setter M.sJ.ullam Salman Iloiuit, uebs,
sdmm ; '"' 'Y^:''"- '"^■' "''''"•'• """ '^'-''"•"
"' '''^■*'". "eruf litig sein „,11t,-.
M.sehulkim S dnian I lorss ... bkl, wohl b.. ,„ .,,„,„, , .,.,,_
cer nsisJien w.s, und K-., e.folg, sein du.fte. in Frankfurt
'rc bitsei.) kehrte iiaeh IV,, .ur.:^k. wo s.e „.„ urstarb"
Vo.. sei.ien Söhnen sind .„.s dre. bekannt, die sn h ^huhfalU
•'M>rucker betätigten: Abraham, Isa. und Samuel k-ivhel,
AI-.al..m, arbe... te .ds | ,ru. ket und |.,ess,.,...e|.er .1, den |.,l..
'*<"ber.hnn.,htkk.mm'-.
i-e. de, Set/er -.sar. arbeitete s.„ ,„;o „„„„„„„ ,„„ ^.. ,^.,„
.. er nnJ .,,„,„, ,„.,j^^ ,.„„,^., ^^.^,^ ., _^^ ^^ _ ^^^^^^^ ^ ^^ ^^
•ehrte er na.h Pr.,, .ur.Kk (walusebeinlij. „,., seiner
•N ujter diedo,, ,,v, .,,.Hs,unda,be.,etedor,b,s,rH,4alsSe..er
.^l.r.>,u.ke,e.derF.,k| ,esMoseK..,.u,ul,^,,i,.,er
•.aeind^
f ..k .„ur Idinuddiuekes „r..,^ •.>) kehrte er „aa, Fr..nkf..,.
"tu. k .„„ sul, .... du-sem I di.mddt,,. k /.. beteiligen'^. Spa.er-
;"';'"'*•","";'"'"'"■'• -■'--- •rj.s.meFranMla
I loil..,, des S.liu RaniHhak) Verstarb-'".
»lY'ntte S ,|,n I,. .N,,.. |„.||,,„ s,|„,,, ,,„..^.„^ ,^,„,,^.,
H .|l .gessohn . n F,-isehel Se...er- genannt, blub la Frankfurt
"» -t.,e den I ..„.Kf.rter /vse.g de. Fa.n.l.e llo.w... fort Fr
-l_".l """' " ''""'"'"'"'' '" '•'•'.«• K'<-''" «•". und starb
nsZ.;:::;::;,,:;^';;:;;;:,::;:;:;':^:- "• ^'»-"-''-'^ "■:
■■> .iriiikfiiri .1 M. O'ji s ir./-ioi.
"Iru-Jlvr^S M-is.S.e„,s.l.iiei.le.t II N, „,,6.
■ . ""•'■; ;r'''-" •"^" •> "^ M. an,e,elH-n. dal! c.s, j
"' - - V.l...... I|,.,«,„ v.,er s A ..,„ ,,. Snva., <,s. ..-„ „. iv'
- rr.n.un.. I. . V .„; vuIIc-kIh m .r n.u A. M. uicnu.h. .icr ,^...
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^^ivivM-n ss..f. I )ii-i AiJ'j.k wli.jfio ikIui^ still, ntiiii u-ich-
vtiiii <.! ni Jcii J.iiiftii J07c-i^74 /li^.^mnku um u-innii V.itcr
;ii Wjlluri]iscii)rf ^'c ul^ itcr h.itr^, \k irti er iiit i677alU)rihkcr
jij Ir-uikfuit jiil^'Julirr. Sciiu* Iran Iruiiut iiUrK:btc ilm luui
^tarhaln (4. Nnvcinlni j 774 ;n f-r.ihkturi-^ Von scuicnKiiuKru
Sind uns zwei bck.»nm, die in Ir.inkfurt blkbcn b/w. dort al:»
Drucker urbcitttcn: M^ Juillani S.tlnian nn<l Noacb Mnsc Mi-
KchA. Mcsibunani Salman bcn Saniiicl IlihIuI liorwii/ lulcwi
(dies ist sein Nanu' m Ikbrais bin Urkundtu) wird ni diU dciit-
sJicn Akltn Sabn.U) iuniul- j/<n.innt. li dürfte Fndc dcv
I7.jabrbimdtirs. b.ild naJi iL in I odc Mini% drolnatcrs, dcsHti
Namen er erbidr, in I rankbnr jjirborcn >cin. Njilidcni er wohl
in Jrankfurt bei svimni V itir \\.i^ Dint kereigesverbc erlernt
li.itte, wurde er .nn 12 Oktober i^oj, ^iis.munen mit /adi>k
Abraliani ans MvSiritir, bei dei UniNersiiat aU Urneker inskn-
bitfC. I r \urd ni iirn m/i; »hm ^1 liruvkun Ihuhern As lUiuker
von 1703-1740 ciw.ilüii iMul liudi^ie sich an .ler /\\ei(<n
( 1715-1 724) und diiiun ( 17^- I7:'>>j I a!inuduus^.»be der hiaiik-
fiiriir |)rnekerii Vir va. ^'.^i war er infolge hiki Ldnnui^^
an der Auuibun^ m iiu s licrntt • vciinnderi, sudaliilni sein Sohn
Uirseli VLriiiteii mniUe--.
/wistliLH 171 ' und i~i> iiaii. u" suh nni ^\ii liuhtr tles
Jiulenriililcr> Kt»} |el ni l i»i vcrii.irakt 1724 liaiie (t btieiis
sieben Kindvr, vcm d<.iun tin» i IcieiiN nn sierun (ii>vhlic hl
ilas I )rmkeied»»n«iAi)k in 1 1 .nkfuK l\trub. Von ihm hi d'i v >
in dir l isieanNikinJ dnt I7Sj: Pn^^r )s{ k.ut unui ( \uue*>h»n
sihon den i-'.t>kn»ber l'r.: ds Vi/er an>;4n»Mnnun, kann aUr
bei gemein Alter \»!i .'luh.n si; b/i^ J. ihren iaid da ;i ^i^in/
((»niraet, ilarni .iiuh j^ ut nuhc incln arbeiten Mit fii'i »^nun
noeh nnvi ihi iiaiei.n Solin \»vn -jj.ihien nanv ns ! hrul. S>K».
ijum. \'on siiivn di^i rr»ihuin im! /vvv» .lUsv.afls Velluititct,
du- diilte von 12 jalncn wt \\i d.u MlNin. wJihe weder I K»nu-
siK|iirn noih sonst jcin md Iv.i miIi hal-en, now!i .in Ums fv-
I »er hier eivvahni. s«'lin Hn eii Sale-nion /\vi Hir>i h Kn
MeHhnll.nn Sdin.in l |.»r\Mi/ b dw m ) {»ab nn j^hre I7>i ^»i>:.ti •
des nber sivb vll.>i i' 1 1 ^ 1 Sii/ir und ninh 1. dik;, halv
•■' ruiiiikiin l. . "> t"i. Mcii» • hiKid.i t M t\"'i t'iidNi^ S. }*,,
iibcT tili) »niil uitu \(40 xix .iu\ ;ii'.u vtifhe\rucKhii:> vJcf rr^'jkiniUT
liuicM^ottu iiiiic st.ttuiii'.-ri svut.iKk, iJ) iiiv'iuv.fi Ircuitiii' «iiiJ KfÜC).'^!
I >r. |. |.ii«>l>N.Mi, v'viu ktr{<.ai i>it).k{»>r t(i'^ iicMUitit. li;vi ii\*i itct<r\Jicii
liuliii in Hci.'in. )ci:i u. \v^:\4\\y\.
'^ linlling in Shil vul I iio^j ."\^' ''» i k'*- "^^^ ^^^.ul'ema.iiirul ttu .Uc
hur .ail\;on»lmt»i Fr iiiknirtcr f >aii ktr U'tiui7<. uh Aic tu m'^\:v:t \rhc\t .
L'ikunillulu lUitru^i- zur (U'^ihiciiie dn Jicb? PriKkiic» la I r 4 li O,
III d;r S\\\\ I iir.vl II aln'edruikti-ii I )>toii lUr lUti.v. aon hiuKii'Ut kct ni
I raiiir soll I .'i-iSiN Kiiii^c I »sU n nidi^ lui hin lulr\uk.ct k!< der.
laliirn 17>2 iiiiJ !'•%}. 'i*. mir vp-t u.»v hria>;li< 1> lvk.«;itjr k».- Aouirii AUid.
betiiuUi» %ivfi lui acnfNtlui» /i'iur.ibrJuv \hti\; Mcfscb.iri^ ^Kij» >i
Nr. (•'' dek ihciinli^cii (tchciuuj» I'uhIUkIum» St».»t»urvhis*.} I^h .\r'
viankc ilcii nm\S(.is vl.urit »Itiu Mircki*>r dic^c\ \rihivi. 1 >r.Ni»cn. leh
lu»rtV, dicsi." l isien. dit* v.u)itii.:c> Mafiri.d cnrliiUcn, .in ^.^^vi^Mufcr SiciU*
vi'ii'lkMiiluhcn zu ki.»nni.is.
•'•' ChIi. l*u-uss. Su.nsjrihiv » j^t/i DevitsJics /•. uinl,»r Ju^.' .\t>t.
MhoDjndie :^JaiU l%it hu.s» V^teT.H* >ili>iii»j*. t.. i
^•
••^•4 et,
Hirsch
^»eaibeitet, den er «ioKlier^otAlr imtenülirc, - iv»J wc^I Ur H^j^
J*rofe>K>r t/filii' eben da/n^ckoninK.i), m» u^-u den/n »^..^ ^^
er ein puier \rbeitef sei. ., eiiu* C\wees%K»n nai . -r n,>l
niilii •^.
Hirwh Saloji.oii ist wa. \7^o m Kunkfuft gt\*
uheiiit aK Urneker seit 174'^ '^»♦•* •»l'»P<'' Angib.
Saloinon. dai5 er ir's.; bereits i; Jaiirc 111 dwT IVu.
>eiiKs Vaters tuti^ ^c^^e^en ist, 'Aifd durch dk* Ai.e
von ihm gedruckten liiiihern beujci^t. Sein N^inc '.rH.'uint,),
Druckir m von ihm ^edruekien HdehcrninFranW -t . J q
wm i'74o-i7*H7, wjltrind er in den i\%tcM von * .j;'i779cj*
ehenu-^. In den Jahriii 1704-17^^1 war er vorabei.:o!uTj<i ^^
iJerlin als Piueker taii^^*. 177^» »^t er wohl erkrankt, ieim^^j
:!S. Ijar SS j^ (Md 177^) g"»^ ^r imt cuum tiur^«-!- ni-ischrci..
In n des frankfurter Krankei4»Hegevereins (Uikkur-i iH.hmjimJ
tien Uerliner Krankenpriege verein nach IWrlin lUui dütftcj^^
>ihwn i77iy und iTiyo veriiorben sein*'. Seine \Ä iivvc dtxAi
;i7w*': s'» J.»bre) lebte unter vlein Sihuue Jcr Universität in |
I rankfurt .veiter, wo sie am 19. 10. iHo? vcutarh^**.
IXr /Wille Sohn des Samuel leiwhel Horwit/ wai Noack^»]
Mi^se MesJu l bell Samuel I eiuhel hANVi, iii den .\kten »MoteJ
I ei^elieU ^in nnt. Tr wurde 1715 .lU Roirckror und Setzer bd
l.r LniNeiMfii in^kuburi. siheint abiT ni^hc stJUidi^ bcidcfi
l ^iiviisiutMiriu keiei beMh:dti^»l ^< wt-scii IM H'iii, sondern wj
nui von lall iii \M al. MilfskoirekiiV fing. So wurde er 173J
als a>%iv!urr'hda Ki>riekior beim IHuik der dritten Ti*
oisw'dH hcranj»t .o^ur^'. In derjtidenlisli von I7ii heißt et v<
liini »Ist laut \ttest.it Non l''i5 ^^ Corrctior iM)d Setter
^eni»iniiKii. jet.'i aber. lU ein anderer »emc Stelle nim^ut,
uj.otei. wonnler »ein Hroi Virdunci«. NAihdirwr Angabc
tr als H .bbinci denn dio \*\ die Üedeuiung von Schi
m liankfuic a d <>. ut»^. wi^rauf auJi will Titel »J
(.Uiiier lelwer*, der Rabbinern verliehcu wurde)
fcf ^laib am i«j Ah ; August j I7)H in FranMurt a. d. O«**-
iviiieii u\U% Kiiivh^n arbeite ICH iwc\ all Driidur m
JcluuU lob vlewm M*neik) und C haim Elpki
,Ct<srtvh.dk MoKs) und setatrii (Unut im 4«
1 ati^'kvU der haitulie in der Hajikfurter IMirkaiillilt^.^J
l e v^ in Mow-i i Je)uid4 lob bvn Motc MocM I
isr tiii^cfahr ITU in Frankfurt geboren %mi af4dllil
seit i7J>». In ilcn 1 ivten wird er vcm I7^*-«75J ^^
;4'^
i .1
»Mi «.>l4*.
^SIIUI. li».
" htirdlscf)^ s. 4«>, «i.S.
'^SliHH. io4.Nr.i.
«* .N4i h Miitciliuii: V(>u IH. Jaei^^in voui U. 5> IVM*
"Met V«»nu :>c Nwaüh;. dctxct luwgtlai imiwIirfcHi^
;iish 4I1C11) lUaaih 4fi!Al>lKh ciucr Krankheit gcyctai
\\\^x du'wii Hriiuh ticr Njii)eawin(ir rutig bn S«Jswerluai|lli|
I,iJ:v«lK'src\ik(ia ! Ki^Iiii' V Sp aii v \. »Schinnuj hatclMMUt
inürrun^,}
'• sHU I. iH(» iVuikerlisic vom % Dctcmbrr 1735 Nr. I^j
Juut- FrankuiiuT (»ti^'c-iuiiitie z. IkrliiwFrsnkiuncr) Talm
swfiic in ilii) jiiircn :"'.l4-i"'iv^rdruiki.
*' ►. Aiiiii. is.
N%'
Hüll I INC.: jlDlUHF HL( MDRK KtHtAMinnN
Name In von ihm gcilrucktcn Büchern von 1732-176-
ImjAhrr 1754 irbcitctc er .luch als I )riickcr in Hcrliri^^.
war rr in liisa und wurde nach seinen Angaben vom
'5J vcw Professor Grillo, dem BeNitrer iler l>ruckcrei,
BfdbrMallc als Setzet zugezogen, wolnri er sich dann
iMirf ein halbes oiUr ein ganzes Jahr in Frankfurt auf-
tMktr war er wohl auch bi*i der Universität nicht lU
imimbkit. £r scheint auch nicht in Frankfurt verstnr-
iritu MMtiieffi vielleicht in Litsa, wo Kinc famdu* K hte.
Cjociiclulk Moses (C'haim rijakum Cioitu halk hcn
Hcirwicz halcwi) war Drucker und erscheint in
DriKfccf listen von 1765* 1779, wahrend er in
gcAuckfen Büchern in Jen Jahren 1 739- 1 7^7 ver-
Wf^» ümtl er arbeitete in llerliii und iwat im Jahre
Dt^citi des Icrig Speier, der ah konigl preuK
ker in Berhii von 17^14-17^8 tatig war*^.
der ca. 1710 in Frankfurt gchordi w ar. itarh
t^mi 1790. Smc Witwe lebte unter dem Schut/o
tt ijn Jahre 1790 in Frankfurt a. d. O.
1<#ili)> Die beiJen Witwi*n des (;i>rt%ch ilk Moms
Mnasll AdoMOli« <lie 1790 in Frankfurt er ts ahnt v^ct-
[iM^Jb Imcti in Frankfurt erwähnten Mitglieder der
ic Beginn de^ hcbraikhefi Puuke^ tv
ierdbcfigrn Druckerei beKhaftigt gewe^^i war''.
MkUtOttimm dievr Famihe geblieben siiü!. h/w.
fililicnjutucii sie 1812 angenommen hal^en^, konnte
leHücOen. is sei nur darauf hingewuiien, i\A^ merk-
der jahrhimderte.ilte ramihennainc Horwitr in
a, d. O. nur in hebräischenC^iellen vo-k<Mumt, :iber
llll ilniCiclMn behdrdlKhen Akten nicht ernhrint.
2. nit FAMiiJt nAS( imiiz
\ fletche ist der Fall mit dem Nanu-n der Hrtickerfamihe
<iiwic7. die auch t%i den ehesten I >ruckerfamihen Ftankfutt^
»ikt*^. Auch dieser ramilieniiaiiu. der offiziell \^\2 in den
«jit 1719) ais Drucker tinp ist. \vk-4tJi e»ie;ii Vcrniefk in «h-jM \oi
1791 in Frjitkfurt a. d. C>. ge%1ruikrcti Muhjvh K.ibhoth (tni
*'Mi de% Buches Dcuteroiioniiuni) hcrvor^rtht.
DfWuches /entrihfchiv l. e. S. 47.
' Hledberg S. 4i^.
Nicmulineider in: ZCtjI) V, lÄyj, S. 161 ; Fiiedbcrg S. 05.
nü I. iQi line yfon November 1 790 Nr. 5 und 6 der •Emeriti^.
/.um leutrn Mal wird ein Ntitglied der Drutkcrfainilic Horwit*
iii frinkfurt crwlKnt, ui der Todcicmi ragung der Ctitte!, Witwe
irf*h Drucker hale>Äi, die jni 19. to. 1C07 m Frankfurt vcr$torl>cn
•d wohl die NÄ'Ifwc de» Druckers Hirvh SjloiutMi Horwiii gc-
t MTin diirfce.
Per Familieniurnr llor\A-ic< i^urde t^t2 von cinieeii Fjindieii in
vfurt Ji. d, O angriu^nnnett. Pie^ gehörten A-^r zu einem anderen
yc i!ef Fan.ihe. den Naehkoniitien des 1*44 in Frankfurt veMtv^r-
■\ tUi^n (JudeMfuhicr ( Abrahüii benje«jjj Horuitz aus Hosen.
^ 0*9 h«uftiiihliihc (^irÜeiwnatcriat aiieh für dicie Familfe find die
Mii. 3i crt^iiifYten titten. «. ferner die Stainnihiunic der Familie
''.wnt m Cl* Nr. 7^ >< ^Stciiinlinrider) 5ow je in der jewish EncycK»-
.! i iHrwk V»ri) H. ^6* (FreJininnV dit uiivoIUtindig und vcrK^-
.4;fr>*^är^iig und Mrr mai«.! ferner der i*>!4 in Iicr!in gedruckte
7wci Formen liinhuitz iükI B.isuii/ von den Angehörigen
der Faniihe anpenonimen wurde, i^t in den dcutvchen Akten vor
IS12 inelu zw finden, ob\solil iini die Angehörigen dieser Fa-
nvho, nach den hcbr.nvelu n Quellen, bereits seit iliiein ersten
IrsehcnMi in Deutsehl lul trugen.
Die VerlMiidiing ihenr f .nniho mit vieni hebi.iiselien Ikieh-
ilnu k d.tticri bereits Vom |.»l>re i")i. uikI ihr erstes Auftreten
l-\ det lulnaiHheii HuJulntikerei \\\ fr.inklurt .». d. C). vi>ni
J.ilirc iTüS. her N.mie H.ischwit/, mit ilem der erste Träger die-
Hs Namens irrji iti iVulsildaiul irschnnt, scheint auf einen
^>>itsnaineii in I it uu n (vulleuht auf ilen Ort M.»s/o\\n/e im
He/nk Kiehe) hiti/iul.niten"*, ileim ilie Familie stimmt aus iler
alten 'udtiigiineinde von Hrest-l itouxk U.ifaiien). Per erste
A\ Huchdrtiikir t.itige und iirkmuliuli nathweisKire Angehö-
nge duset l.iinilie ist Ihr u hei M.ier (/.\vi Hirv(h In 11 Meir
H..st h^uf/l 1 1 li iifte Inder .".v« iteii H.tllt». des i-. (alnhuiiilerl^
ah Sohn eine» M«nst ni«.ht lekiinitiii NV ir m Hrist-l ito\s sk ge-
Iv^nn sein und diirili dieiingiinstigt I agedir dortigen |uden zur
Aiuwaiidcrniig veraidal't v. oralen sein*'. Wann er von ilort aus-
v-ahdi-rte, und %\<Mr stirun !U ruf erlernte, ist niilil iHkannt.
l-t tiiliortc /u den »W attvieffiden Druiketn», die in jener Zeit
Inideti luhraiuh^n f^ru^kefekn keiiiv- u: geu« hiiliehe l ruhei-
nung ssjun. vjit oft ihre Arln iis|>l.it/e Wiihsihen und esniehl
lange an einem i Vtc aushi( If.n*-. \K ir k« Minen anh.md der von
ihm geilfOiktcn Huther iiiid anderer Angaben iki ine Wande-
rungen inneihalh l>euts*lil nuls \on i7oi'i".:s verfolgen. In
j^MienJahten tmden wii ihn in Vt-rnhit denen hebräisi heu I )ruk-
kereien iVt» nndW i sideiitsvhlands. die vlatnaU gel aiie /um gri»l)-
tili fei! er4>tfiiet worileii waren. Zuerst ersihieii ei in IKrlin,
uo Ku;; ihirJi den MofiM.diger Prof. |).»uiel l rnst J d>li<iiski
eine hehraivilie liuJuhutkcrei tri'finet wurde, l.r arbeitete d»>rt
von 1 -Ol -I -•)<)••'* und hielt sieh wahrend dieser Zeit auch vor-
iibergtikiui in Irankfuit a. d. C ). auf, \\i> ei im J. ihn* foS al«;
hrutker erwähnt wird'*. \\m Merlin aus wandte er sith iiaeh
\\ i^tdeutsilihful und arbeitete von 1710-1713 in der hebrä-
ischen l)ruikcrei, die von Seligmann Keis aus frankfurr a. M.
in H<miburp v. d. H. gegründet worden war*'. Von dort zog
er n.uh()sten. im das d.iinals österreichische Schlesien, und ar-
beitete als Drucker m der \6><H \ou Sabbathai Mass aus IVai;
errichteten bebraischen liuthdruekerei indem kleinen, bei Hrcs-
• Si.nuiui».uini des Me\cr flirseh Baschuit/' dur< h die rrciuiJluhkcit
»eines Njihktiminen, des Jerusaleincr Ausland -lournilisten C. (iottgc-
freu JUS ( iieinnii/; zur Vcrfüjiung, der allerdings nur Namen und
n.ueii enthält.
•" s. Uricf dejjUJ. Wi$>cnschaflliehen Instituts (Jiwo^ in WÜnavoni
JI.12.H/J5.
*' 5. EiK.Jud. IV'. 1057/58.
'• ». da* Urteil \on M. Hrann über die iiidisehcii Drucker in Dyhcrn-
furth um lyc». die er als »ein wandcrlustit:es V'nlkelien... von überall
her. iiieiit zu kurzem Aufenthalt... zus.iininengcstronit... und schnell
wieder in alle Winde enteilendv bezeichnet. (MCrWJ 40. i8y6, S. 520
Anin.)
*» Steinschneider Cü Nr. 785»; ^^'j'^ 1 l''*^"; "^^ 377 t^; Friedberg
S. i<i).
•* Fricdbcrg S. yj.
** Friedberg S. 97; 7.eit»chrifr lür hebräische Hiblmgraphie 21 (nyiN;
S.15.
S'J
♦ .
h\<l\ ! i\
>.< Iii
^^ U\ VMJIU S
^^t'.
. \-''
l.ai bthikilulun Stiuitciun ])yiKT?ifurtli a. J. O.**. I )ori wurilc
ihm zwihIkji 1715 iukI 1720 win Sohn Mcir (Mcicr) geboren,
ticr nach seinem vcrstorKtiun (iroHvatcr genanni wiirJe und
spiitcr die Frankfurter LuJie begründete. Aueh hier lüelt es ihn
nicht lange, und er ging wieder nach Westdeutschland. Dort
arbeitete er in den Jahren 1 7201 725 in Hanau als Drucker in
der von Salonion Hanau, zusammen mit einem christlichen
J)rucker, neu errichteten Druckerei*'. Während diewr Tätig-
keit verließ er im Jahre 1722 Hanau, um sich in diesem Jahre an
dem Druck des Talmud m Berlin 211 beteiligen**. Dann kehrte
er wieder nach Hanau zurück und wird dort als Drucker bis
1725 erwähnt.
Über sein weiterem Schicksal ist nichts bekannt. Zwischen
1725 und 1736 dürfte er jedenfalls verstorben sein**. Er hatte
drei Kinder, zwei Söhne (Meier und Kaiman*®) und eine Toch-
ter*^ Genauere Angaben besitzen wir nur über seinen Sohn
Meier (Meier oder Markus Hirschel genannt), den liegründer
des Frankfurter Zweiges der Familie Haschwitz.
His zu seiner Niederlassung in Frankfurt a. d. O. führte Meier
ebenso wie sein Vater, i\\:\\ er wohl auf seinen Reisen begleitete,
und bei dem er den Druckerberuf erlernte, ein unstetes Wander-
dasein.
(leboren ist er, wie bereits eruahiit, /wischen 1715 und 1720
in dem kleinen schlcNiHluii StäJicheii D\ hemfurth*^. wo Siin
Vater damals als I )rucker gearkiiei hatte. Dann**^ diirfte er mit
ihm nach Hanau ^«. zogen sein, wo wm Vater vum 1720-1725
als Drucker inchweisbir rt. L Ivr diejihie von 1725-1750 sind
wir nicht unterriJiiet.
*• 11. I ruJlur^. (tf%tli», htc li. j llchriUihcM rvj>**jrT4ph»c der i;uri»«
päiiilun StllJn- AnjMinliiiv. Antvktr|H'n l>>hcrn<urth . (hchrii-
schci hiuli mit Ji'iiisi liom 'l\\c\\ A/iiv»crp<ji |«>J7 S. f»< y,\bi irtttttiii-
liehcrwtiM- an. li.iC Mm li^Nthwic/ (Mcirr MinJicIf /i;uii;riK'n mu
K-inciii Sollt) /wt llii%ih tdir iijiuiU |{c'r4k.{c);cbori'ii uarl^iriij^hrr fiv)
in J))luri furch A\ Set /er uiui l'rctMrii/ichcr ||<4rliotcf hiiK.
*' II. IriiillHT).:, (.ts*lii.hi; vjrr lirlriisvlurt I >|v»>;fj|'liio «jUr ittiiifl-
turopäistluii StJilfc Ahoui. Aiij^Unirg... (hcbrau^h Muth rtiu *lrirt-
hHcim l Uli, AfHwcrpcii, l*i\\] S. i»i.
♦• InihKiuIul iti Mft\Ä I 4: ii>«v*>. J*s, uiul fnüilKi^ S vi.
Der v*i:cii.iniiii* a\ic lUrlit:-! r^itkluiicr l4iiiiudtiru< l ( der fv^iiic
rraitkfiirtcr ruliiuKldiiiik ssiirJr i(ukiij.ducn i'^i<«p.:4 dur« h|{rtilltrf
*"N.iih ilini «»lun m .Anm. jw rrwaiiiitcn St4iiiinl'4Uin tUt M. M
Haschwii/ »i.iih Hirv h |t.(uhv\i(/ im j^hrc i''to. Alnr 4Ut dcf l'iiUicic.
die kciii Sniui Mcirr Kt dl in I »rihk cifut v.m thiii l'•^^ in Mv-rlin jjrsf**-
wi\ IUkIu'» Minciii N.iüuri lvdu!!t (Mctr Sohn di* HjfKh »Kli^cn \u-
iicnki-iis«), crj:ibr >uli, dil'» lliruli d4ni4h h7.|^/ Ivrei»» sciM«>rhc!> vsjr
*• Sein Sohn K4lm.n1 wrd mir nit f'^'driiskren Si4mmb4Uiii rrw4hnf.
** Seine loJiur wird in dci. .Akion des chcm^h^m llrrxl4'Uf Sf44rv-
jrthiv* (Kep. \\i c f aili 1 1 Nr Hi cx»s4)mi, wo c* 4uf S \i hriH». AMX
sich die Toeluer der Si liwcMer des .Meur. eine HMhni;<r W4«u-. nn Maii^e
dir« (IfikelN Meier \fSi iH-lindet , 111 der erw4hnieii h»fe 4U' ik-a»
i)eutsehcn /emr.d.irehiv s . |. i-<i tindei »uh duteUn- Aii^^k- 4ul S. i-.
** l).»M er in I >\luridurilj gehören ut. wx m dem rr<»(i>kolt üK-r icine
Aufiulinie .iK l>f Ulker (Sr.nfs.ui luv Mre^lul Kep. 132 c 141 ii I4 Nr. '•>
an^egek-n Aullerdein beieulmci er Mih wlbM in ilen liii»liern. die von
ihm gedrui kr wurden. .\\\ »jjelvrcn in I >\ lieridurch.«
*' Hie An^dn- SteiiiMhueuier". im l H Nr "^yt. *\jk\^ Meicr i?u 33
als Druiker in jel^nit/ (in Aidiih) pvirluiier lufu-, Kruht n.uhdcn An-
pben des \erstorbenen Frtt>rMfierN des |eilnic/er lluvl»dnuk% Mr. S\.
Hreudemhjj (lirief .in nmh vom .2V li.i'^iSy .ad einem Irrtum.
Zum ersten Mdc crvluuit er it^i ils Ihuikct in Jrr 17^
gegründeten liuchdrucLcrei de» luacl bcfi AbfiKtm m Uai^^
bek (bei Hamburg)**, wo er bi» ?ur SchlicBung iWr f^ru.k^
im Jahre 1733 arbeitete In den Hiuheni, ah dricn I Vih i f *Hi| 1
dort beteiligte**, bcveichnete er luh alt »Mcir 4us Hce»i-l i:o;v^ ^
geboren in D)hcrufurth«^^; %\uwt Am:t licU er die M^u .iivfa$. \
bezeichnung *au» Brest-litowsk« fori und bewichnric ; U ju
den von ihm gedruckten Hiichern aU »IVr Scucr M. • \>J^
des verstorbenen l-lirsch aus der (ieiiK'inde Dyhcn^fi' th b^i
Breslau in Schlesien aus der Familie Bauhwiii«*^. Nach bc eadi. <
gun^ der Arbeit in Wandsbek ging er nach IWrlin, w> r ygn
1733-1740 i" der IVuckcrei des Aron ben Mose Ko|e - j> l.u^
(in der Königsscralk) arbeitete und Mch b«*i dciu l>.i.A ^
sogenannten /weiten Berlin-Frankfurtcr-T^miiiiaus^.J.c be^
tciligtc**. Im Jahre 1740** siedelte er nach Frankfurt v J. O,
übtT, und wurde am 10. H. 1742 alt UiiivcrsitütsbuclulKuitq^
offiziell inskribiert^^ In dem Protokoll über winc Aufiuhiueili^
1 )rucker wurde verzeichnet, daf) »dcsteii Eltern Itirbevor auck '
schon gearbeitet« hüben. Dies bezieht sieb auf die Tatuchc» doj ;
sein Vater, wie oben erwaluu, 1708 als l>rucLrf tn Irankfuit
tatig gewesen war. Nach dem Protokoll aus jctiem Jahre w.ircf
damals 24jahrig und verheiratet; sein Schwager Salomon Ki^-^
man (i74> iKjährig) hielt sich bei ihm auf, itm die l^ruckercii«
erlernen. Meier (oiler Markus) Hirschrl, wie er in dm Akivif
geiuimt wurde, leichneie sich in der l>ruikcTci so aus (er wiir^
zugleich Setier und 1 >nu ker), daii ihn Professor Grülo's W
luch i7'»6 /um Aiifuher über die hebräische Druckerei
wtzte*'. Im Jahre iT^y nachdem er 45 Jahre okOruclutr
gewesen war, trat er sein Druckerprivileg an seinen Sohn
ab*"*. Aber er sefste trot7d«*in Kine DruckenÜftgkeic Infi,
er w iid in den vihi ihm gedruckten Btkchem noch bis ITÜ
wahnt**. fr starb am 4- November 1704 in fnnkhiit a. <t
M t;brr den hchr^ivhcn l>ru<k tn WatKhbdi bei llamlNirK). ••
Urgcr »Vl^mhhckrr l>nuk|>rno<k tJct Uroel ^ A^raJKI l
III FcMMlirih hif Arofi Fmttiaiifi (Hertm IV35) S. 105 - toi. (
10) (ki Nf 7 •lliunirt* tn «ki rklin^ »lUsiliwsa« m
M i(rt)nw4id. Hamburg» «kuiHhcJuiku (Hamburg 1904)!.
und Fitnibcrg S. 104-iof .
** l>ic BiKhrr. dte \\m ihm gcdriKkt sind, md Ipai
unicf den Nr. 7-1. (, xi und i\ aufKcfUhrt. OJbn m fM
lU» unter Nr '' jul^cCiilinr Binh »Irtiicni ScHiumim«
iiorf intrc^tcltcn. vni.kni rni §731 fK^lfiMkc wurde. DiiS
nur du aN J4hrrvl4iiim dtritcndcn tiuf HervorWbyitft
bfiiwhcn Uiivh>t4^<it, Si»ndem auih die T«i«cllt, dqi lidl
lUuhwii« jii dic^eiii Dimk briciliyiir. der rr%i iwitrliiMi 171$ iMl
.({clHirat itt.
^* t. li^uibffgrr I. c S. 101^ Nr. 15.
*' So betcHhnci er Mi h 1. II. 4 m Schluß der von Ümi
\*\W dc\ talnuid- f rilian »lUba H4fhra« (Ikrlin, I7|A,)
^* iiicd(H-r||. S «>j.
'• Fnrdht*tij S. 4v
*"* AidiuhincpriMokolI im rhiituHnen Siaocurebiv
\niii. si*
•* FricdbiTp S. 50.
•»SHHI. 191.
" fricdbcrg S. 4v-
>74
\
HRfUINC: jÜDISCJIE BUCIIDRUCKCIIFAMIIIEN
1717 geborene Frau San RiCki (Kalimii)*' starb in
ISIO. MirkiH (brw. Mcicr) Hirnhcl luitc acht Kin-
Söknt: Kaiman, (geb. i75i).ZwiHirKh (gtb.1753).
>• 17^5), Jehüd« Lob (geb. 1770) und Abraham
l) lowkdrei Töchter: Liebe (geb. 1749), Ciittel (ver-
Ipil Sakmioii Kaufmann**) und Matte (verheiratet mit
t). Vm seiner Söhne erlcniteii luid bcuhaftigten
idier künere Zeit mit dem l>uck^ewerbe und ar-
IklMliirben Buchdruckerri 711 Frankfurt a. d. O.,
Großvater gearbeitet hatten. Zwei von ihnen
larocli) erwarben iich einen Namen in der («e-
llihiiilihcti Buchdrucb.
SoiiB in Meier Bauhwitz war Kaiman*^, in drti
Kihnati Marcus genannt, geboren 1 1 . u. 1 75 1
f. 4* Ö, und dort am 10. H. 1821 ver^torUn Ir
to ffhkhm ak l>urker m arbettüi. Von 1 7'^7 bn
Ii4|4n 'Arr htbrittckm Buchdruckerri i\v% lue Speier
^ Nichdem sein Vater wegen «einei Altern
Ipte DrucknciprivUi'g auf Kaiman iibertr.igcn
kl Am listffi der Frankfurter Dnurker bi^
U Zwiadiatt 179a und 1 79H gab Kaiman die I >riKker-
'• und kcfl «dl ab gewöhidKher Sc hiUTJude in Fratik-
^ Aa idlicr Steile wurde als Druiker %cm Bruder
»0jttHn Meier) Imkribiert. Kaiman war auch aU Ver-
gab nach 17^ mit Meinem Bruder Z\%i Hiruh
Bücher in Frankfurt hcrau%^**. ^\\^ uiner Lhe
KaImsh staninitett fwei Sohne und eine Tcxliter.
Mffkrr ($c4ui des SanukI) Haswitf (1^7-1870) war
der j^khüchen (Gemeinde in Berlin^*.
»riiirr Frau Kielkn KjIuud und Hiiiu* (• lUma) au«
f. tlieiiiaUfC!« StaatttrcHtv ÜrrJau Rrp. i.u r r«th 14 Nr H liii
r^ia wtirJc Jbr Miittcr au» Frankfurt a. J O. am^:c>% tcv*M. I, v.
>lMrk dtm AktemtUck dci Viatiarvhiv» Hmbu i. i . Nr :o Maiw
^k am J7. II. 1771 in dft >Ärv>hnung ilc« M Ihuhwjr/ 4 Sohnr:
«n (a4jv). Banieh (10 J). Lcwin (5J.) und Ahrjhjim (l.l '. l>cr
•cbormc Svüiu Mir!«».h. tirr »kH liiiiiah itiihc \u Irunkturt Kfiini
n der I iMc uu'ht jW^^'rlhlf .
lUiiiMHi Kaiifitutiii (niit hrbiliuhrm Nanicir Vh^otn Kii h-
I KaulniiiMi I*Tljjct, d. h. im Wapi ut der Ahtu" dc^ lU*^ruiuUr>
kjruktiti >^hUruHhcn lcÄtilmi<u*lnc>*cfkc Nicxcr Kaufnurjn »ti
^itfnik^ri (K /«vlcnti^r jutWn m dct ticu4KhtMi >Xitr«.Iuft.
l«IO> S J4K %. SHH. I vi AriMv \2.
^ttiun iit dtc Wi Jrti jisvhlictvA.aHhcn tu Jen ubluhr b\>ru\ dc^
\ vini |iix1ii>> hcn WHiumct». d\c ju» der LfHxh^ c<ti mittclnKxn-
*>!%. lH*nrtir«!vhr«. gncvhiKh »ftcihcntJim ludaituin» «am-
A 4fu pt♦K^rtn 4inh Jic Nan^r.i AWxiiiJi*r und Fcibtvh ( PHix^
I .vhiH-her t^Krnrttuni^siuuK' ru dum hcbrÜKhcn Namrn L'ri
T -jw. n» victu aranumihfii Nimm S^hrapi « licht. nuT drin
(Ti d€t Niux*: Fcibivh jje^vohnlkh %\"»rkomniT'. *. G. Kcssier:
•»(»eniumen .xr tuJcti uj l Vtit»* hUwd IciPuc. iv)^ <,^ S. 1 1 .
xfKni^ V V5. Mcttlm: S4^rH-nK>»UJtter II. wi*. '^ A>.
r*r\tNcr<i S uv
rev't^i>JHKU-T m ZKi}i^ Ul \il^ii S. a^: A M Mc^minn l.-
rvnfMJr^cn {Tvrina lw<c»s?i S, rcv. t.:", S Gt\*:xnunn. C»<rri.\>-
•mhfn uUf »fac «irrt» iu<l. Famiucu Htnntvcn llkrlirr, un}j S.
1 -x«.. /ntyf^* tk> IxKkutan'j ll»7t S. .4 urd ti. M. S. Bi»\%itf
x..iMil(i[« tti iVtJ^ ri»mt\ Nurftvt t\rt Ah l-rr^htiot <tfHr* Lc-^-irit«
I Vr zweite Sohn de* Meier war Zwi Hirsch, in den Akten der
^taaihchen Ikhördcn Hirsch Marcus Meier, und in den Listen
der jüdischen Cuineinde (Zwi) Hirnh Drucker genannt, ge-
boren am 23. II. 1752 in Irankfiirt und dort im 26. 1 1 . 1H37 ver«
«torben. Auch er erlernte den Buchdruck bei seinem Vater und
wurde 17K5 aU UniverMt.itshuchdrucker an Stelle von Herel
Cieruhel (Isaclur Heer bell iierson ^ icuer .ms der Familie
Rie»* Öttingeii)"* inskribiert, der wegen seines Alters .ms dem
Amte gcu hicilen war. Hirsih arbeitete in iler I )riu kerei bis /um
Verkaufe der Druckerei im |.dire 1M13. D.un.ils erw.irben die
Kideii Hriider llirsih und Kaiman ll.iHhwitz die hebräische
Huihdtuckcrt-i \ou ihrem letzten Inhaber, dem Professor Cih.
r. Msner*'. Sie s<.f/ten die Dnu kerei ft>rt, aber .uich iliren Be-
mühungen gelang es nullt, die wirtMli.dtliche 1 .ige der l-rank-
furter I )rui kerei, die jct/t unter der K<Mikurreii/ der iti/wischeii
in Polen und (>>terreiih begnlndeten I )ruc kcreieii litt, /u heben.
So s^arcn sie uhlieliliih g</\Mingen, ihre Druckerei an die
F-rankfurter Ihnckerei Irowit/sch und Sohne 7i\ verkaufen, die
ilortnosli bis iMirilu-braisih druckten'* und dann die Druckerei
nach Herlin überführten'*. Damit hi»rte imh i\ic Drucktätig-
keit de^ MirMh H.iHhwit/ auf.
Htrsih \sar auih als V« rieger tätig. Sowohl allein als auch mit
U'inem Hruder Kaiman /iisatiiinen (wie bereits erwähnt) gab er
/ahlreuhe Hüiher heraus'*. Auch .d» Übersetzer ins Hebräische
betätigte er «ich. so eruhiiti im I.dire iHü3 in frankfurt d.is
Lehrgcihcht »HechuK^th Olain« des mittelalterlichen jüdisch-
fran/«»siuhen Schrillvtelicrs Jedaia Ha|H'nmi aus iKviers, eines
der beliebtesten jitdiuhen Sitfcnbiuher des Mittelalters, mit der
ilcntuheii L'K*rvt7ung d« s Hirsch b. .Meier iianliwitz"".
Im lüdisihcn (.»eineindeleben spulte er eine bedeutende Roll •
und war bei seinen dlaubensgenosscn sihr jugevlun.
tr uar 'HegLiubigter* (d. h. Notar) der Judengemeinde^*
und wurde iLuh dein finie de* |-r.iiikfiirtir Rabbiners Jeluid.i
l«>b Margalioth (gest. 14. fy iHii) r\\ seinem Nachfolger er-
nannt**. Afdal^luh des Friedeiisschlussv's von W ien predigte er
''■i Ar.hiv fuT(ii<.h J. Hiiihui*v.;i*. I. f i >5M S. j:^u. hier Anni. T41.
"' rrirviKTg S. 50; Steffis*. hnculcr 1. i FTfiiiurin 111 Jew. Fncyclo-
pji!u iNt'U York; 11 <r-.
•• ! ririUvrg S. 5C'<! : Hrrllirii: :n M(»\^ | ^o 1 f'^i'''t, 2-s.
* rncilKtiT S <i. Nach cmcni V hrcibcii der Fraa E. Sehjrrnuchcr,
SuJ: ifthiNurtn \t»n F-rinktiirt a.d.O . vr-ni 16,12.1954 finden suh die
imtcii Spuren hcbrji*ih«:n Dnitkc« in Frinkfurt a.d.O. in einigen Gc-
Ict:ctiho:tvJrjikcn. die im »iorti^cn Sridtarchr. aufbewahrt Acrden.
*• i. über dn-M-* W erk unJ $e:r.CTi \\Tt4s>cr ::< der En. . lud. IM. HI
Sp 1211 a.}. Zcdncr. Catj|«\cuc < f thc Hchrc.v Bo«»k* in thc Library of
thc ürifjsh Miivcuui . . . (London. i'*T»'^) S ir«.
'• .\!it diCM.ni Fitcl Nvjrd et in der • ffjriclicn Liste d^:T Frir.kf urter
jjdtn. dir i'ili die preuCinhc Sfoatsanechöngkc:: cfA irben. aufc^-
tührt. .^a.h in etnein im .Xrcb'. dir Hiriburj^.^f lJt»i;s<.h-iir»ar:ichcn
Ckmeindc jufbcNs ilirtm S^.h.-ifijtück^ v.- r;i hr.di des Uhrci r*}x findet
iivh di< Unterschrift vo.n H. V! I5»<ch-Ai'r. iJeiliubjj'er der Fr^nk-
iuttcr C'icindndc.
•» In einem W^'..,>k>!! d<i Fr-inkfur^ :JJi. Gemetndtvrrwanici vom
1 ♦ .\prii 1<!A -.vtrjir ^U »Ur becliubi-utc \:rA V'»vc-R ibbir.er« bjrtire>
*:i dem Tv-!ir.^rier.kb--:.-h d:t Frin*-.*-jr;r Gomrini« •■'•-..-i er i!i »Net-
ntic u. Merr H^/riah« d. h Be^'uubtiT^r und Ricbir.:r b:t£:-:bjyn 'l.
Le-»*in in Uhrbcrh de? »'ii., ürerar Ge«I;sK^.äf!, Frinkiur: a. .VU^n, r<>.
•<>•♦ S. t. Ar.nr.. i ., ui d'.'n; -Ac::ef ja:'.*n m .\aai ^5 cr'Xiitir. Sichr^J
iui icak«! Bruder i*ara*h li. vom }ihn t*y> %:ri ?r 'V: .k.ihKr..*r «
:s.
, I
um »^. I. MK» iti licr FraiiktiirUT Syna^'Oijc und licU diese Pre-
digt d.mu in lubrjiiMhcr und dcut>chtT Sprache crHhfinaP'*,
Anläßlich seines so, Cieburtsra^c^ am Z}. 12. iK3i. wurde die
l;itii»kcit des Juhdars als SatliVLTst.indi^cr uik\ »Ciorreaor bei
der hiesitjeii Universität>druekerci« nn hehraiseluri Fache lo-
bcnd crwaiuit''^ wobei 7wei von ihm beaufMehiiyte liiicher
"Bäume Hdcns»*- und -Köstliche Frutlu ''**, auf deren Hruck er
anschjinend whr '^.u>\i war. >j\-^iell erwähnt wurden"*.
J'^er dritte Sohn des Meier Ha>chw itz war Haruch, geb. ani
8. 12. 1765 in Frankturt und di>rt um H. y. iH^ö verstorben, tr
ist durch seine Tätigkeit auf dem (iebiete der hebräischen Ty-
pographie bekannt ue\M>rden''"*. Naelidem er bei semem Vater
den Druck ukiiit hatte, aibcicete er n^^ u\ Ikrlin und in
Frankfurt**'*. Umsiih /u vcr\ollkonnnnen,gmg er nach Holland
(Amsterdam), wo er Verwandte hatte und wo der hebräische
JJuclkiruck in hoher lilutc stand. Nacli der Eroberung Hollands
durch den fran/ösiNchen deneral l*ichegru (Januar 1705) kehrte
er nach Dcutsdiiand zurück. In Frankfurt a. M. traf er den
Ciehhrten Seew Wolf Hciiienhein/', der ein anerkannter Fach-
mann auf ik ni ( iebiete der hebräischen Granmiatik war. Heiden-
heim und Hasihwitz beschlossen, dne KenntnisH* und Fähnr-
keiten zu vereinigen und eine hebräische HuchdrucLerei zu er-
offnen.
Die Vt'.dil des Ortes hei auf die Stadt Ködelhenn bei Fruik-
furt a. M., deren Besitzer ihnen ein l*ri\ileg /in Firjcluuni»
einer hebräisciien IJuchdruckerei erteilte, wie die beiden Knm-
jugnons in der Frankfurter Posr/eitung Vi>m 1.12. i'^^/S mit-
teilten, (ir.if Vollrath \on Sohns Kodviheim Mi herie ihnen
dabei jede Untersiüt/uni; zu und befreite sii von .dien Sleiieni.
l>as erste F.r/eugni> der gemeinsime» »privilegierten oiieiiiali-
schen und occidenialivchen IJus.hdruckerei von W . Heuleiiheim
und H. H. Bas(hwit/«'n* in K«>iltlijeiin war eine schwuPijvolL
hebräische und ileutsche Ode an den (Jr^ifen Vollrath. den Ir-
teilcr des Privilegs. Im Jahre iHa begann die Herausgabe ihr
Festtagsgebetbiicher (M.iclisonm). die nach dem Zeugnis d<:sK'-
k.iiinten Hibliographen .M. Sirmuhneidei ^ me neue I jHHiK'def
••Zodncrl.c.S. -.>.
•* l>ic^c> (icviulit Kliiuiet mJi laut Mi(tcjluf.^ 4cf lr4MktuJtcr SijJf-
.irihivjrii) Frju Sihirriiiuhcr iiit rrji.kturccr S(4t)t)rchi\ i-iitt i4iu.>hl
in hcbrüisehcr .lU .itieh 111 Jcihu her Sprjilie ^ciiiü« kr.
** Ia haiuiclr suh hur um Jj% i^oj iii Irarkliii ;;i\irtuk(r Hikh
»A/c Fdeit", ciiu' l'rivlicu.iiiimhiiik; vio friitkltirtcr Kjbbiiirr^ jchihh
Lnh bell Ascher Seh^» .\!4r«'»Ii«»th Act ii^d^-ihi i lU-n 4nti;erti'.
•* I>ainu ist d.is i7H7 in fi4iikfnri .i.ilO. civhicnrnc- liuh iU\ I7va
vcrkti>rbencn fr.niLfurtcr Kjibbiacf> Jv»ui bcn Miir Ihrinnnii »l'ri
Mc'gjJtiii* i»i*iMeim, iijs cnien Supcikiirtiinentar /um SihuKhin Ariuh
(Ritual- uiul l<r».ht^k»>Jc\ iier |u«.h%Ji«.-n (n-vct/v*» ihr^rclit
•* Von KMiicn Suhni'ii um U oiri' ilir>«.h Hauhsvit/ cr\%4hn( \i7li6-
1846), der aueh .»Is • Jer jüiiui hen (tcinciiuie lU'^l.uibier urul ^criih:hJt
vereidigter Ir.nisl »tof in Frankfurt tätig war. (N41I1 einer rtkundi-
desobcncrwjlirtcn Humburger .-Nrilnv* v«mii |,hri- 1H4JJ.
•* Eine kurze Ihogr.iphie von H.irui h h^^vhsvii/ ivi in der tu Frank-
furt a. M.iin er:»ehicnenen Ziit^hnti »Ihd.tikiha« |Hj<, Nr i.H»^ vrr-
orteniliehi wurden, vvu uh diin N.uhdruk dies< s .\rtiki*b im »Irank-
furtcr patrh»tis«.!ien W'hk licnblut (her iihcegebv-n v«ti Dr. ( W .
Spicker in Frankfurt a. d. t) ) Nr. 4«; Vt»ni j. D.*/itiiber i^\tt ».atnchnu.
*• Friedberg S. 50; ZCJjl ) V 1 1 !J«>i) S. I7ü.
•'s. über Heidenhcmi (i7s''-iKu) inderFiu .jud. UdVIISp. lioTlT.
Br ist als hebriisih.r CJr.ininiauker. txegct. Frklarer der Cicbcu* und
deriituri:isehcn 1 )i*.luunjj;en sowie ab .Massoratorsiher bekjiiii:.
reiigiÖK-n (lebi'thtiratur im dii.iwhsn J;».Unt«Jü n^jL^i^t^i»
|)ictc Ausgabe /cichncie siih d»ifch eine gctiurgcnc s|v'tmr|^
Cbcrseuung und sorgfältig reihgierte (tctvnrxtc ^v^. f j| j.
Heidenheim verantwortlich vs ir. liauhwii.», dvf Fach"' mn fe,
die druckcechnisciieii Arbeiten, legte K»oiui^*fen VI cm if Ji.
gepdegte Aus.>tattung luid dcii >ürgfälngen Oru^k ,^.|^,j^
büchcr, eine Neuerung, auf die die Drucker hcbt'a.; 'u-r ^'^
chiT für die deutschen Juden bisher im allgemein : i. ht 4i«;v 1
achtet hatten**. Trotz der .Anerkennung, die viie^e r)Tii^kerA*pfc'^
nissc fanden, hatte die Urutkerei mit grolUrn Seh", i' ri »kettcö j
zu kämpfen. Haruch Baschwitz löste iSoödas Societi tsver hält,
nis, wobei er sich das Recht vorbehielt, die MaJj cn:v. *füj
seine alleinige Rechnung« wieder zu veiöHentlich.r ' Ms«
1814 daraufhin den Plan falke, cuie SubskriprionshiU ... Fr4|üL^
furi a. M. zwecks Wiederherausgabe der Machsorim ai ^'ulegfh
geriet er in einen Kontiikt mit Heidenhenn. Späu i kaiift^?^
Hasch witz ilie triaubnis zum Naclidruik der Ha^ !v»\ uz-Hci
denheim'sclien Ciebeibiicher an den Wiener Drucker Sihinijij
Nvic der mährische Landesrabbiner Mordcc hai Henei in NikoisJ
bürg 1S17 erfuhr, nachdem er sich gegen den Verkauf
Schmidt*schen Nachdrucke gewendet hatte**.
Nach diesen Streitigkeiten verlor Hasch wie? anscheinend j
Interesse am iiuchweseii und betätigte »ich auf ver&ehiede;
finanziellen (lebieten, die mit detn Hiichdruck iii keiner
/lehmig standen. Hei seinm Nachkommen vererbte sieb
InteresH» an der Huchdruckerkunst. Sein Urenkel Her
lia.switz (geb. i»>. 4. 1^67, als Sohn des M4X li.) war B
vlriickereiU.*^itzer in Jierlin**^.
I )er vierte Sohn des Meier Daschwitz war Jehuiia I ob, i
Akten Icvvin Meier gc*naimt. geborcfi 1770 in Frattkfun«,
und dort all! lü. .!. I H42 verstorben. Nadidew er das I>ri
f.uh erlernt hatte, wurde er zwischen 1792 und I79l4lt
n\ Scellc seines Bruders K.Unuii inskribiert, der auf ictnl
Privileg verzichtet hatte. Vom 5. Solin dcf Mcicr, A
(geb. 177!). ist Miclm weiter bekannt**.
II.
** ft. M. Spanier »Kodcihrim« 111 •ZiH\m% dkl Cfwnli
il<*utuhciijuilcti« (Ikriin) vom s.*.iV|7 (j. BetHatc); UwinSii
?''»(n>ja)ü. j.
**f. dir Unrilc (iher die HatvfiHiit-HeidcttlidiusdlPii DtvcWi
Atn^rjibcn, die von i Lcs^in im »jcichuru«« (HkfUn) fiki§, |t(t
!s. 1 i iif. gcbriihi wcTvkii.
**lcvkiii| i.S all.
*> I c Atn I. c; ferner im MCiWj 76 U^^i) %. 4. Hirflwr
.li.: An^alvu bei R. Firhcr; »Fecf MordccKai« (hebe,
Kahbincn M. IkiHi) Tel-Aviv, lyil,S. 99 und lOi
vs ir J rill Brief ilet Rimerdanier Olierrabbiurrt Aiie Lö^
ler 4n Uaru«h Bauhwiti vihrtcb, naihikni Baieiiwitt dm
Ahtiviic. m Wien eine ucuc Ausgabe der CiebctbUclier zu Vi
K cnnmii icesctat harte.
"* llrrniann Baiwiti im der Hcrjuigeber drt in Anm. |9
St4iiiiiih.iuiues des M. H. Hast hss itr Mcr aiillOlii'h de» lo, G<
V ;:i Juliu« H.i«wjtt, Eiikct do uK-ii crwähiiien Kaiman B.. am >.l»|
.:n^efcrti{{( und uii J ihre lyi 3 vcrs olltcliidigt wurde). \j
^' Lcssni Meyer Baulvwiit rrseheinc in der Litte des jUdiielicttl
rcipcru>nait vom F.iide des 18. Jahrhumicrts (aus dem rheia«Ugai^
Sraatiarehiv in Berlin), die mir vom cheniattgen Direktor des
.ir*. hiv% der dcutuhen Juden. |>r. J. Jacobson, «ur Verfügimg
wurde Am 10. Oktifber I7<>3 erhielt Lewin B. die Erlaubnis fW
mit Mindcl HaruJi M.irku« aus Land\berg a.d.Warthe. n. SBH \l$0^
.57«
BRILMNG: JÜDISrtlE BU( iidmiu kerpamilikn
itf LkCc der Frankfurter jüdischen Druckereibedietiteti
l^ war nur noch Hirtch Dauhwitz, zU einziger
Familie, registriert*^. Allerdings bc-s.igt dies nicht, daß
Jkttdrr, die als ordinüre Schuttjuden registriert waren.
nicht beteiligten ; nur waren sie bei dieser Tätigkeit
wot dit Universitätsprivi!i*g angewiesen.
flu, ab auch die Frankhirter Juden die preußische
erhielten und im Zu^mmi-nhang damit
annehmen mußten, wurde der Faniilien-
<kr btiker nur den Lesern hebräischer Hiiiher
ifon im Nachkommen des Meier Ilaichwitr. die
•• 4. O. lebten« in twd Formen angetiommen :
ttM DiliWItI •
$. DIE FAMIUE FRANKFL
ür Dmckcr ia Frankfurt a. d. O. vercrbieti in ihten
SttMl und ihre Frivilegien, icmdeni aurh die Kot-
chlige tmd prachtecr Stellung mnefhalh
Dmchweiem einnahmen. Von 1O95 bis fast /um
hthtünhin Drucket in Frankfurt bg das Kor*
4tt l^mkliiftrr hebrlitcheti Universitatsdmckerei
dar Funilic Frinkel (Heller- MireU) aus dem
hefi^imfn Angehörige tnh auch auf aftdcreti Ocbirtm
hcObgitn.
Mnhel ist efat Zweig einer aus Franken «tani*
jMlniMmiie, die in Wien um I600 angewandert «ein
\ Dir dort 1612 verstorbene Urahne der Familie, Jakob
■bl hm Abraham ha^ewi« nach seinem Herkunftsort WaU
liil gmannt*^ war mit Mirel Mirjam, der \6\<> m Wirti
äpAenen Tochter des Salomon Iheomini*'. vcrheir.itct.
4l<hn Aroii**, nach seiner Mutter Mircls genannt, heiratete
Mtfa, die Tochter dm Wiener und Prager Rabbiners Joinioh
Mwi Hellef»"*. die 1632 in Wien verstarb*"*. IWider Sohn
■**»•
' ii der Ime lief Frankfuricrjuiicn viMH Jahre llJii.dirdicincuOiKlw
«tilngrhöhgkrtc f rhicllcn und rugtrii h icMc Fiiiiilirniuinen JilKi
ijkmen, (ffifhalim in der Stjaf^bUrgcrli^tc der judcti in der Kurnurk ).
* 4 f^tniiüco vefirichmt. dte dm N^inicn lU^wiir innahincn (Nr.
-':Kamiiii Marcus Kaltiun H.. Nr. i^S^: Samuel Salomon H.. Nr.
i: hifKh Kaliiun B. und Nr. fyiv. Kalnun Mc>cr Ü.) und 2 Fanii-
ik iuh Haichwitf nanmm (Nr. l<oi : Icv^in Mcvcr ü. uiid i8«««:
ch Mrvcr B ). HaTMch MauhvMiz lebte danuU aniiheinend nicht in
Jduri .. vi O., sondern kehrte rr)t «fiter dorthin niriUk.
Dihv! nanme rieh die Familie FrJnkel. Mit diesem Namen ^ird
Hftdru'* haupttIchJii h in den dcutKhcn Akten betutmt, wihrcnd
•«•briimlicti Qticilen der Name Mirels-Heller bivorzugt wird. I^ie
läruii; iiif diesen IX^P*^»""''" ergibt »ich aus den im Text ge-
TVcn.A rieben.
\K \X',4 )j«cin; l>ie Inichriltc^ des ahen Judenfriedhofs m Wien.
'. (W?.:t; ^mA teipng. IQIJ) S 46 Nr. 52.
1-«. S. it<<*Nf.240.
Ic. S :^) Nr, 370. Ml'aih«cin »wcifeU aikrding« daran, daßdie^er
'*^i ' .u Uhre ic»4«i. auf dem der Name An>n Levi erscheint, für
«*tj!i > '>f^immt »» ir. und mmnit an. dal> er die Grahinuhrift
K !t;v .irscn Aionenthieh.
t'l>-. Ju« Kabbiter _|oi7U.»b lipmatm Heller [i$7^i<fj>V «• Etic.
iVl vn iKO ff Fr i*t der Verfa^vr deii »Tausfeviontof« (recte
"'^'-S ' 'v.!<4>«. OI«^*wa für Mjvhna. einer Sammlung von I ehr-
^ <i<4;.*ivvl»e»i fW^rtrei). die »vm Hemrirh Herne in «einem (Ic-
■ *^>Uf?<;tlt^w^• etMlhrt »rrden.
"A •>^i»<«»»i L e S. 1 4 1 Nr . I %*•
war Jakob Kv^p|x*l Friiiikcl, der dazu noch die beiden Familien-
namen MireU-Fleller nach seiner Mutter und CirolJmutter trug.
Allerdings erscheint der Fainiliennatne Fiäiikel gewöhnlich in
den detitselu'ii Akten, wahrend in den jiidisch-liebräischen Do-
ktimetiteii die Namen MireU-Heller bovor/iigt werden. Jakob
KopjHl war lieglaubigter (d. h. Not.ir und Sekretär) der |ii-
deiigeineinde in Prag, wo er i<h>«; verstorben im'"-. Wohl den
Be/iihiingen des Prager Juden Art^n Kat/ausder hnilulrucker-
faniilie Ciersilnint'"^, der 1676 die Iiebr.iisclie Druckerei in
Frankfurt einriihtcte, ist es /uziuih reihen. JjÜ Isr.ul, der Sohn
de> jakoh Fränkel, nach Frankfurt a. d. O. kam, sso er erstmalig
iff)i erwähnt w ird. als er in diesem Jahre von Frankfurt aus die
leipziger Mesw IvMkhte. I>ort wurile er unter dein Namen;
Urae! Koppel Frinkel registriert"", während sein voller hehra-
lulier Name, wie er in den von ihm korrigierten HiKhern ver-
zeichnet ist. lautet: ^^brahaln Isiael Ix ii Jakob Kt>ppel bell Aron
Mirels Heller halesvi seluten Andenkens«'"^. Seit I70S erscheint
SCHI Nanir in den Mm ihin korrigierten Hütlieni*"*, wahrend
•;r bei kSct L'iiiscr^ität er*t am 2S. 10. iroH als Korrekti>r inskri-
biert wurde*"'. Israrl Frank-I war cm gelehrter Mann und besaH
d(*ti Kabbinertitel (Moremi"**). Dies befähigte ihn dazu, als
D.ijati d. h. lUiMt/er des Kabbmatsgerichtes der Frankfurter
lieincinde Jiklenruliter) von Fall /u fall nntzusvirken"". Lr
stellte einen Teil der Auszüge aus dem Midraulikoinnientar des
Samuel J.iff*e Aschkenasi zuuinincii. die der 1705 in Frankfurt
cruhicnencn .Xiisgilxr tle^ Midrauh Kabboih beigedrm kt wur-
den'*". Cielchrte Heiner kungen von ihm werden auth in den
NX erken tles Schriftstellers Juspa I rillinger, der in seinem Hause
verkehrte, gebracht'*'. SfHziell betätigte sich Israel auf dem (ie-
biete d<-s |itdiuheii Kalenderwcsens. »las besondere Kenntnisse
erforderte'**. Fr svar der Redakteur der m Frankfurt gedruck-
ten fildinlien Kalender'". Von seinen vier Kindern (zwei Soh-
ne und zwei Ttichter) arlxiteten bt ide Sohne Elias und Aron -
auch ds Korrektoren in Fr.inkfurt. hlias, der unverheiratet blieb,
'•» c H«Hk-Kaufmami: S. ;ii. Danach ist das TiHkulitum bei I").
Kiufnunn: Die letzte Vertreibuii« der Juden aus Wien (Wien i88y; S.
ly .^nm. \ in !<»«/) zw verbessern.
»•*?. FriedbituS. 14-35»
'*• M. Freudenthal: Leipziger .Mcssuistc (Frankfurt a.M.un. 1928) S.
<a.
•'' So s*ird er in dem Vorv^orl 7iidemv<»n ihm korripicrtcn Jjjkut fs.
darüber Archiv für (Krschiehic des JJu^hwesens I, I, 32S Aiini. 37) bc-
zeuhnct. (eil. Frankfurta.d.O., 1709J.
»'»• Friedberg S. 39.
»•^SSB 1,1150.
>•• Iirael K. Fränkel dürfte in Frankfurt i.d.O. beerdigt sein, denn die
Notiz bei HtKk-Kaufmann I. c. S. 211 über ihn besagt nicht, dafi er in
Prag verstorben ist. sondern ist ein Auszug aus den Angaben Stein-
schneiders in CB Nr. 7691. Nach den Angaben über den Frankfurter
Friedhof in der »Allgcrneinen Zeitung des Judentums«, Leipzig, Jahrg.
26 (l86a) Nr. 35 S. 492-493 waren dort einzelne Gräber der Familie
Frinkel (svenn auch lum Teil nur trUmmerhaft) 1^62 noch erhalten.
»••».J. Meisl in MGWJ 71 (1927) S.27S Anm. 3, wo ein hebräisches
Zitat gebracht svird, in dem es heilJt: »Abrah-uii Israel Heller, der I^uh-
ter in derjUdischcn Gemeinde in Frankfurt a.d.Cl. v^j^r.*
^''Ene.Jud. VII, 1149.
"» D. Kaufmarui, Letzte Vertreibung. S. 19 Anni. }.
»«»s. M. Steinschneider in ZGJÜ III (1889), 27I-274: V «'1^92;. 1S5-
1 i6. s. ferner Mcisl in M(;>X'J 71 (19^*^) S. 2-4 ^.
»"Meisl I c. S. 2-5.
»iHU IINi.: JLDIS« lir. hl« lUfUX i Kl Hl SMililS
assistierte scliou 7ii Lebzeiten seines Vaters (leit I7ii) als Kor-
rektor***, während sein ca. ]''o*) geborener Briuier Aron nach
dem Tode seines Vaters am lo. 4. 1731 auf Ciriind der tmpteh-
liingen des Landrabbiners Moses Aron Lcmbcrgcr und de*
Driiekerei-Päthtcrs Michael Gottschalk, beide 411$ Frank-
furt a. d. O., die Stelle seines Vaters als Korrektor bei der Uni-
versitatsdrikkerei erhielt**^. In der Liste der jüdischen Uruckc-
reibedicntcn vom Jahre 1752 heißt es von Aron Israel Frinkel:
»Auch dieser ist von hier gebürtig und den 19. April 1731 ah
Corrector angenommen. Hat besage eines Attestes von der
kgl. Societät der Wissenschaften d. d. Berlin, 16. Februar 173-
und desgleichen von dem General Graf von Schmettau d. d.
Ücrlin, 24. April 1744 die Juden-C^alender verfertigt. Allein es
ist selbiger bereits vor vier Jahren in das Reich verreiset und
abwesend, dessen thefrau, so gleichfalls eines hiesigen Schutz-
juden Tochter, hat ihre zwei noch unerzogene Söhne und ihres
Mannesaltbc tagten und abgelebten HrudcrnamensFliasFrcnckel,
sonst aber nii niand bei sich-'*** Während seiner Abwesenheit
wurde Aron Fränkel durch die Korrektoren Joseph Speyer aus
Frankfurt a. il. C).*'" (inskribiert 13. April 1747) nnd Abraham
Hirschans I .mdsberg a. d. Warihe (inskribiert 2 f. Juli 1736)"*
vertreten. Aron Israel Frankel wird als Korrektor in den Listen
der nrucktr\dH(liinten von 1731-177^ erwähnt, d. h. bis kurz
vor srinem 17M erfolgten lüde***. Fr beherr:kchce gut deutsJi
und hebräiseliuiuiwar auch kaufmännisch ver>iert'-".So betätigte-
ersicliamii.iis Verleger und Huchhändier I74<»g.4b er zusammen
mit seinen Kompagnons JuJa bcn Her/ Her {Oppenheimer) uiul
dessen Schwagei Aron ben Jsaac Saul in Frankfurt einen C hu-
masih (fünf Hüdier Moses) heraus, /um Vertrieb dicKT und
anderer lUiiher bereiste er die vervilnedeneii Meliplai/e in
Deutscliland. 174H-1752 war er auf Keisen im Reich, 1755 ^«^f
er «>zür I )ebitieriing der hier gedruikten hebräiwhen liiivluT
nach Frankfurt am M.uri abgv reiset*, /wischen i7^iO-l'^"'0
besuchte erilie Messen in Königsberg «OstpreurK-n)*^'.
'** I rialbc.-j; S. V): er st.»rh uiisriheifAvit ui FraiiiiuM am i> l Ivil
1759.
»'»SniJfl.80.
""Slilill, »>.
"^ In ilcii Alf eil (ics t'h(-iii.i)igv,'M ln'\\ |>rcnii>iMlu-i) Sr^jtur«htvt
(heute: Deuisthc^ /riiftulaiiluv Aln. .Mcistbur^:, Kej> >i Nr. <♦? KciUt
i's vtM) ilwii .4ii( S. 2H: *l>u-ver ix von hier [«.). h I unkiiirt j.tf.i ) ] |f;i'->
hurtig luui den i\ .^pni i"'4'' jIs ( i>rre(it*r jn^'i'nomnun iiiitJ ikk h
iinvctheir ucr, ssitinui bei H'iner Muiur, sa uU S^liut/iiidin iiurcnn
M.igi»trat stelici«. S. uikIi Slill 1. INS. .Meisl l. v. S j^«/ wiui /<»||) III
(lHSy)S.i74.
"• Von iliiii htilU ci im hKm» crw.ilu.r«.'n Akiirn^tiUk S. 2*). •S»»lihtr
ist eines Seluii/jiKien St)hn /u LjiKiNlH'rL:.i.ilN\'4rtlic unJ «Im 21. |uii
I7j6 zum ( i>rrcvt(U .inueiionnneii witfiicn«. 1 r li.iite m eine iiiu htlriik-
kcrt.tniilK' einj;chcir.itet. Seme Frau war ihe r.Hhu-r des Fraiikfurur
Huehdriiikers /.idi»k Aln.ih.irn .uis MeuTM/. dn uuU aU lUuhh.ini)Kr
liitii; u'.ir (SMH I, i4i>) und de^Si'n Sohn Uuvid /oiick ni lT4nkttirt und
Merlin später als I )rueker arlxitete. 0. k.)
''• Meid I. e. S. i"^ Anni 1 1 ; S. 2K0. Tr \\ »r Ki>rrektor der j.Ffunk-
fiirtcr T.ilinud.msiMbe < i"" U-l" i«;), <. /(dl> III i l*»Hw' S. 2(*f>.
»2"MeidS. jSr.
»•» ShHII.No.
Auch ah Kalendenerfertiger w^r er uitig, n^clidr..^ 1^^
der Soiietät der Uissens*. haften zum ^VeiLivf diS .^i^^
Colenders recipirct- worden war. Fr wollte Uvh alK-r nivi^^
der Rolle eines Kalcuderredakteurs bi'^iiii||eit, loni :u \Ar<;
selbst KalenderherausgeUr sein. Daher geriet er in . . ^
rtikt mit dem Berliner Kalenderhcraiisgeber mid P: ... ker i^-
Mojkcs, wobei die Berliner Akademie der WisKiis .ucn
durch Patent vom 10. Mai 1700 das alleinige Kahr^ fpfj^
gium für Preußen verliehen worden war*^*, m i»i lösten
Berhner Druckers interveiucrtc und die Uuiversit. * i\\ ffj
fürt veranlaßte, ihren Schützling lu verwarnen*-^ ' '.tuo
si'in Vater amtierte Aron Fränkel auch als Rabbinci indji
richter. Als er sich dabei des »praedicates eines Vic c \Li\
Ix'dienet« hatte, wurde er dafür 177a zusammen mi'^ \i\ f^,
furter Judenältesten zu einer Strafe von 10 Reichst I.ru vc
teilt^'^. In si^iner Eigenschaft als Rabbiner cneilte et von i*
1777 einige Approbationen (»llaskainoth«) auf hebräische
cher*^*. Nach dem Tode Aron Fränkels im Jahre i7iii
sein Sohn Fabian (Feibcl, später auch Philipp genannt) au
seines Vaters Korrektor. Er dürfte 1 745 geboren Si*in und
:.ra I. März 1780 die Heiratskonzes^ion, nachdem die Brb(
im Jahre 17)^5 bei seinem Antrag auf die Hciratsgenchi
ilie Beibringung einer Beuheinigung der Frankfurter Ji
ältesten verlangt hatten, was bis iiahin bei den Heiraten cjci <
der Universität inskribierten Juden nicht üblich gewesen
Auch Fabian Fränkel war wie sein Vater und sein
Israel (dieser von I7W>-1774)**' als Kaknidervcrfcrtigcr
Kalendcrredakteur tätig, und wie sein Vater daran ii
nicht nur Kalcnderhersteller, sondern auch Drucker umI
käufer dv\ Kalenders zu sein. Auch er gcriec dabei in
mit der Akademie der WisscnKhaften, Hiirdc aber
Ue\itzer der hebräiulicti liuchdruckerci unterfttttn,
l>ruckerci neue Frwerbsmi>glichkeiten zuwenden
Am 30. Januar nNj wandten sich die Frankfurter Ui
iKhördeii auf Veranlagung von Fabian Frinkclan dm
iii*s Kalender Wesens in PreuBcii, llofrat von OcifcM^.^
Herufiuig darauf, daß nach ihren Angaben »vordcoi
Hidii^ hc Kalemler in der dortigen hebräischen Drui
.■-H
»'«Mci%|S.a?4.
»•»l.e.H.aio.
>>«Slii»l|.ft7Nr.6.
*'*!. I owcimcin. Indc\ ApprobitkitHiai (Praiiklufti'l
yihli S. 61 Nr. i&Hi sieben Üücbcr aiif. denen er
irilthat.
*<« Sllil II, KM 05. MciU S. 271. Anui. 9
*" Mcitl S. 2-^0. SoiuiiuKlIlätrrr II (Orrlin 1927) S. 47- Hr^^
•.r.irb vor iKiX); denn kun vor 180G beantragte tctne Witwe, dit'
dct Ikrlincr Sihutfjndcii David HicÜ. die Genehmigung
Mcycr llcrnhartl .au Kotcnbcfp i>S. (Akten der Fr»nMurtff i
nicindr).
*''* Die .\iigulH*ii üK.T die Vcrhaiidluiigcii bcirrflfs des Kalci
in Frankfunad C). vt>ii I7«j-I797 sind i\cm Aktenstück
Fa»h XIV Nr. 21 cntiKiinincn, das suh seinerzeit im Preußische«
jrihiv in Hrolaii bcfunJcn hac.
'"». MC.WJ71 (l927)S.2Hj.
.S7Cf
MilUtNG; jÜmUllF. Bt'( IIDRLCKLHIAMIIII-N
f '«r'
K^f
wurden'**^, bis der vcrstorlnnc Korrektor Aron Ju.kI
lieh wegen seines Alters nicht mehr damit abgeben
Ibgfen sie an, wie es sich mit dem Privileg des Derliner
kers Markus Gcr4on"' verhalte. Djr.uif antwortete
amiü.t. I7^h J<tß ^t ^^ ^i<^h nichts g^^g^n den Druck
in Frankfurt einen wenden habe, aber darutn
AibcgÜgiichen Antrag bei der Akademie der Wis*
Ml Berlin einzureichen. Die Universität teilte fitin
GlMieU am 24. 3. 17H j mit, daB man den Kalender in
Jmdlefi werde, und bat um Mitteilung, wie es ni h
m>1Hllini|, der Kaknder verhalte. Da die UniverMtat
blieb, fngce sie am i|. 5. iT^t mxhinab dc«>Av
Makel dktt Drtick nicht linger aufu hieben kann«,
iit «bcn absckligigcn llcscheid \on v. Oesfehl
( tY^)t wonach getnlB drt abschriftlich Uigef ii[:tt n
4lliiHldbDsc der Winrou haften vom to. 4. r»),
Pnrtil tu« KAlcfldcfdnick lugclassen würde,
OtriDli lebt«. Um jeden Zweifel am Drtuk-
hI«0 atiAer ihm (d. i. Mar cm Cier^on^
Ij/UihAt Calendcr drucke, deshalb ist .nie h m dem
jidltchcn Caitmlcr«, wie sie hmrufiigten, ««irr k-
R Auszug des kiwigl. Edicl (vom ?. ). 1 744) '^i~
«, wonach ausdrücklich verboten wurde, mh-
ifaro A€Mleiiiie«krr WissrtisihAften herausgrgeiHnc
iMWiWiim tvid m gcbraiKhiti«'^'. h.m Protokoll
limg wurde Fabian Frinkel nigelriti^. wobei ihm
Wurde, daß er Kalender nur fiir den Verk.iuf auf den
oH nad bkt das Ausland her^trlK-ti dürfe. Aber mui darauf-
w|tMidrr druckte und diese auf i^ct Frankfurter Me%U' ver-
c^irobei auch Hamicrer seine Abnehmer waren, legte Mar-
i^imi dagegen Iksch werde ein, worauf du- Ikuhlagiuhine
OD Fabian Frinkel gedruckten Kalender \itfvl^!t wurde.
ff» (»rotesticrten die Uniirersitit\behörden am 9 7. »7>3
•rteidigten den Kalcnderdrutk de» Fabian fr.inkel mit dem
iiaiigen Hinweis darauf, daß früher ui Ir.uikfurt iiunui
der gedruckt worden wären. Falls Frankel aber lia^^ Wtbnt
cTkaufs der Kalender im Inlande übcrHhritten h.itte, wünie
nivrrsitat ihn bcmafcn. Sollten dagegen HauMerer diesen
der wider die Vor^hrifien im Inland nbxuwtzen \\r-
u. so soll die Regierung dienn Händlern tlie HandtUkon-
;i cnt/ichen. Dien- mul weitere Lmgaben blieWn zunächst
tuw ortet. Hrst am 11. 9. 178.I antwortete die Ak.ideinic
.'iss*'nu haften, dAi\ sie nur 2m Cicfälligkeit gegen die Uni-
it dem Fränkel die beschlagnahmten 973 Kalender unter
ot behalt auigefolgt habe, daß er «e nur num auswärtigen
t
und fv^af keine Katrndef bisher bibliogr.iphi*4 h vcrzeirhncl
{ :% die m Ifjnkfurt J.O vor 17^5 (M<'»>^.l 1. e. S. 277) gcdnukt
\ifMt \Kr fUi h den in dit-iem AkieiLMütk gebrachten .^ngabcn
» iti I rmkfun a d. O jrdenfalh \ or dem Jahre 1744. dc»u Jahre de«
fr dik?*. Midiuh« K jlrnder gcdr utki worden sein.
Utk\M('rTv»u > Morden Jui 1^1 ticTK hon Land»bcrg) hat seit I7f»5
ui ik-' JjtU-nkaicndcr^ dar» hjccfdhrt. Kr war der Schwiegersohn
i %r?>t<nU'nrt» 1)tu«.kvr» .^ion .Mt»M*i ^.^ron bcn .Vloschc Rofc
< vi;, dct d*-»i Kalender von Ki^-tjfti in öerhn gedruckt hatte.
tK'wt« tdik* ii»i \or. Mcn! m den V»nc IMJitcm I. c. S. 43 gcdrluk^
"iffc:t lUt rt.runs jrrh* hci\«*r. dal^ ^itr AMrmk in den Kalendern
Mifi^irn N^hdruik der Kilcndii dtitth Frinkcl zu verhindern.
Dcbit« Verwenden dürfe, dal) sie zugKieli aber jeden weiteren
Druck und Verkauf de^ JuJinkaleiulers unter Berufung auf das
Idikt vom ". 3. 1744 untersagen inüvc*^*.
Am 4. 4. 17*^4 rtklue Irankel wieder einen neuen Antrag an
die Akademie der W issenseiiaftiii ein, in dein er darum bat,
seinen Kai 'udern die Approbation ^ler Akademie 7U erteilen,
und sieh dafiir verpHuhtete, samtlulic jiiilisilien K.iLiuler, die
fiir d.is Inlind b».iM'itu»t wurden (er be/itfert ihre .An/.ihl auf
I «»-icxxi Stilik)''^^ umsonst ab/ugeben. Sein Angebor, das
von der Universität am s 4. Infürw ortet wurdi, sdu nu einen
gewissen Inulruik gemaJit /u haben, denn <\ic Antwort der
Aka\lemie vom 2*h 4. l*'<4 war in intg« gtuknnuneiulein Ii>n
gehalten und \ er frostete ihn auf weitere Vcrh.tniliungen nach
»lern Ablelvii des l>ru< kers M ireus («rson.
.Marius Cn-rson airb inijilue f7«>:''^''. iber erst am 4. 1. i"'97
reiihte Umxersil.it^rrktof l'rof. lUncr uinuiis der Universität
euieit .Antt.ig an die .Ak.tdeiiue betreHs L'bertr.igung des Kaleii-
derdruikes alt Ir.ink»! ein, da Marens (iers«»n gistorbeii sti. Die
Verhaltm^%<» m Herini hattm suli .iber in/\\i>Jun geaiiilert,
denn f7'»7 ^^ar der Druik <\<t l>rutk«rei der liiiiivihen frei-
s<!iulcm Herlin ijbirtraj;en Ai»iden****. wi^kiallirtlings Manns
(»irusfi tliii Verlag des K.jlindiis weitirg« führt li.itic. Si» leimte
die Akademie am i|. 2. I7«>7 ileii Antiag A\ Marens (ierson sei
/war gestorivn, abvr seuu \X jin». e iial'e sfue Kitlite übernom-
men, dir iiaih liiuni 1 Oiii ,,u( ihre Knuler übergehen wiiriKii*^'.
Die Obeilainlrsähesten iUr p?i ul^iuheii jndt nscjiaft. "die den
Dduk .u:f gewis'e \\ ii'.f Jnigierrn«. liätteii den Druck derjii-
disilun Ireisihule m Heriin nbirtr.uun. [erner knnne die Ak.i-
denue in H« rim besser ileii Diutk be-iufvislitigeii.
I rst sp.iter gJang es dem l'.iditer des Kalenderutsens. Hof-
ral loh. Iricdr. l'nger^'", babi.in I ranke! /u stitiein Ziele 7i\
Verhelfen mui iJmi tleii 1 >rui k Ji ^ Judcfik.ileiulers /u ülHrrrageii.
labiaii fränkel druckte die Judenkalender 111 Trankfurt in den
Jahren 1M04 und i*«<x>-iMo«' »■•. i r verblieb in Frankfurt bis zur
I inan/ip.iiions/eit uiul nahm 1S12 den N.imen: Philipp FTÜnkcl
.>fti/Kil an'*".
*•* Hierhin i;ohr>rcM anveheitund Jic \ <mi Meisl ni iler WJMfJ. 1. e. S.
:*! crssalniun SihreibcM vrMn 22.Jamur und iS.M.frz 17X4, in ilcncn
Iränki-I V(Mi der Akadeane verurieilt wird, den Seh.ulen in Höhe von
I I Kt. j (it. fii crscrzen, weil er nieht »don Verdacht einer vi>rsiitzhchcn
i. <>titrjsentitm von sieh .»h^elelim« tnid sieh iht) ModahtJten nicht nu-
icr'Aiufen hibe. welche in fr.uikfurt beim 'Oehu einl.indisehcr, zum
.lusss artigen Dcbit verbotener Waren iibluh sind und ihm nicht mibe-
k.uuit gewpH'n sein körnien.i
"• Nach der St.itisiik bei Meiil. NtCAVJ I. e. S. 2^5 wjrcn ij^^i^if):
llHo Kalender, 1790: 1277 Kalender und 1-91: 1377 Kaieiuier zur
Verteilung für die preufJisehen Juden bestimmt. Daraus ergibt Meli, dalJ
die VOM Fränkel gebrachte Zalil von 15C02000 Kalendern für Preußen
richtig sein dürfte.
»" .M.uku< Gerson st.irb .im -.Ni<'>an 5552;'i792 in Berlin. Sone.
Hlätter I.e. S. 46.
"•Sone. Hlitterl.c. S.46.
"' Der Verlag cfes Judenk.ilendcrs verblieb t.itsächlieh vorerst in der
Familie des \t.1rku5 (ierson. Nach seinem Tode führte ihn zuerst seine
Vl'itsve F«\i:eklie (die 1S12 den Familienu.mien .M.jrksoiiii miiihm und
1S14 III üerlin eestorben ist), d.inn sein Seh\viegcrs<thn N.ith.in S.iniuel
lUoeh (pest. 1807) bzw. dessen Frau Vogel (gest. 1812) Sone. HUtierl. c.
'**J«>hann Friedrich L'nger war der letzte leichter des K.dcndcrwe-
sens. MGWJl.t.iHj.
"• Sone. 'Wl3ttcr 1. e. MGWJ 1. c. S. 282.
»««SBßIS. 194.
' ' /
•N; l':
t (
! ' *
HllJiMSi,: JLDhilfr Mt HUUr« KlklAMIlIIS
4. l)t.K VI lUhCiLK JACOB EMAS
Als Nachtrag zu niciiuni Aufsatz über vJüJischc Verleger in
Frankfurt a.cl.O. im i*<. J.ihrluinderi«*** kann ich jetzt auf
eirund inzwischen ncucrhaltonen archivalischcn Material« und
weiterer Angaben^*- einige zusätzliche Notizen über die ver-
legerischc Tätigkeit und die hamihen Verhältnisse des Verlegers
Jacob Elias (rcctc Sechariah Meschullam Fcibisch ben Flu)
bringen.
Die vcrlegerische Tätigkeit von Jacob Elias erstreckte sich,
soweit bisher ersichthcii, von 1705-1732'^^. Auf den Leipziger
Messen ist er als Iksucher von 1^>93-1733 verzeichnet***, u\>-
raus zu schließen sein dürfte, i\A\ seine geschäftliche Tätigkeit
(wahrscheinlich im liuchhandel) vor seiner verlegerischen lä-
tigkeit begonnen hat. Zu den letzten von ihm verlegten Büchern
gehören der im Jahre 1732 erschienene »Midrasch Rabboth«***
(eine Neuauflage) sowie ein (iebetbuch, der sogenannte »Lon-
don Siddur«. Es handelt sich hierbei um eine Ausgabe des täg-
lichen Gebetbuches mit einer jüdisch-deutschen Übersetzung
(genannt »Tikkun Schlomo* nach dein Verfasser der Überset-
zung, dem SchnftstelLr und Hui hhändler Saiomo Salnun ben
Mose Raph.iel London)'*'*, die sich einer großen Beliebtheit bei
den jüdischen Metern erfreute' ".
Um allen Scliuitiigkeiicn bei der Ifer.iusgalc dieses Buches
aus dem Wege zu gehen, hüte sich Jacob llias sowohl einen
Unbedcnklichkeits-Vernurk d/s chrisilkhenZenson, des Pro-
fessors Jabh^nski vnji dl r I r.mkiurter theologischen Fakultät'*",
**• s. An bis I. ^le.« huIit*- <h'\ hut Imcun* I \t>fS^) S ^i* if. - Uh Iv
luitic ilieif (u-K'i'cnlieit. um hier ciniijr Irri inner dieu'\ AriücU zu vcr-
besiorn be/w. lrj',.ui/iin,i*<*»» vor/uiuhrnc-tr \\ii S U7 Anm. ^5 /ciic |o
von «>hci\ niiili CS aruran : »V^cri \l«»rJev fui« r»i liti^*: »lliiutcr \:i M.»r-
ileiii.ii« hciUei». Zu SiUt- }zs Spalte l (am SJjIuII Ut» Ab^tlinittoi 11«
wurde nur mmi I »r. Ja '>l>^cr» iititi^ctcilt. .liU Lcam» (»t-nrlul I »»l»
St>hn lies (ic'r^»»fi N^'iencr I evi (irrvMi airi ii.Ä i^'i! m Frankfurr
a. d O. ^esrorbcn i>r, \uu\ ii.ili eine ftnlurr son ihm mit ifeni Trink*
fiiircr jiuicii lienitiiiin Ifirs^h 1 Ikncivh \ku lliri^h )uk«^hcn, fj}*
17N8) verheiratet w.ir.
'♦* Aktensttuk des elu'nuli^;cn (kIi picutliuhcn S(44i«aiihiv«, ihcutc
Ocut^ehei /tiitralurihiv Abt. Nleru'bur^) Kcj> <i Nr.f»7.» »». Anm 2i.
**"*C'li. S. ztf'ti Nr. HH14, i*^»rt sinJ .tiirrthn^« mii cinif»!* UnJier %rr-
zeiehncr, die er von i7<»-i7U verlegte.
'** M. Iniulenfhil I eipzii;er Me>>y:4^te Tr^nktun am Main i'ü^i S,
Si.
»•» tlhei dtn Midi.uj h K.ihls»ih * H I Stiaik I inleitun^; m Taiiniui
iiiid Midr.isih (s. A , Miimhen. f^ii) N. 210
***l)er UiK liliaiidler S.ilt»mon S.dnuii |und>M) am N<)S%t>j,;roilek
(Wei(*riilU.nKr; lehte ni Anuterdjm ('i''f>/-j"'i4. I7M-I''J>) uii»l tn
Frankfurt a.Nt (iTH-f^y}, n*«> er Si huler ilei d'>rt!j;cn K.»l»hu»er* Sa-
muel Sehotteii ssar. I"r ist als iluTut/er hehr*4i«i der 1 Krratur im Jd-
iineh-dcut%ehe bek.nmt ; v I lu . JuJ X. 1 J y» r,
^*' In dem hebräischen bibhographiuhen Icxikon der j^cuinieii hc-
biäischeii l iteratui vv»n i4''4-i«>.Sü »Heih Ik.d Scpharnu« IU\. 4 ifel«
Aviv, ly.so) S. lus ver/euhiKt C !i II. Ineiiher^ <> .AuN^aben ihe»e\
(»ebelbuehes aus der Zeit von iTj'-lHrj^, wlie m Mureleur»»pa ers.hunen
sind. Die I r.uikfiirter AusiTibe \om {.ihre fj:, um die es »leh hier han-
delt, ist weder dort ikkIi bei I riedber^ S. 4"^ unrer s-Ww »in Jahre i*'3:
ersthienenen Hranklurier Prueken \erzeuhnet.
**'s. in dem oben ervs ahnten i.Anm. 1 ^z) Akieiutiuk S. 112-11.?. sv«»
sieh auih der Text des /ensurvermerks befindet, iler fol^enderiiulüMi
lautet :»Fxiit reeens prelo Aeadetuiae lui|u». hbris Hebrauis ex«.uiiendi\
dieato, ordo preeuin, i^uoiituntur ^)U(Uidie Judui i)uenu|ue ipsi LON-
als auch eine »Hiskanu*'** d. h. Empfehiiii)fi«i.hre:!>^ 1
Frankfurter Rabbiners Mose ben Arsm I Wv>w ;Ictni ,rg^.^i^
beschafft, das mit einem NachdruikveibtH für ^w^t Jihr«yj^
bunden war. Beiden druckte Jacob lliat iu( den s'r«:iFj W^^
des Gebetbuches ab***.
IXt l')ruckereiinhaber Michael Ciottschalk, der dir 'KgcraJ.
in Streitigkeiten mit Jacob Elias verwickelt wui*-' r^ucL
den Abdruck dieser Haskama gegc*n Jacob Eliai aus; .,r uticn d
er glaubte, <UQ das in der f iaikama enthaltene Na^ hl- ^ckvcrbo»
eine Art Hann darstelle, dessen Ausrufung den K 'icniK
Preußen verboten war***. Er denuniierie also Jac> Julias Lj
dein akademischen Rat der Universität, »daB der "wiiutzjuj
Jacob Elias sich auf ein gewisses hebräisches Buch, e.'i -London
Siedcr« genannt, von dem hiesigen Rabbiner ein n l^jun^ja
fünf Jahre zur Verhinderung des Nachdrucks habe ertcijei,
lassen«***. Gottschalk wies darauf hin, dali Klergl. i dieii 1^
eine Art von einem Privilegio sein solle«, da den Juden nid,»
zustehe, und daß sich das Verbot des liannspruches auch auf
dicsin Ȇannt des Frankfurter Rabbinen beziehe'***. l)icUni,i
versitätsbehörden überließen die Entscheidung in dieser AntsJ
legenheit dem Kc>nig Wilhelm 1., der ein (fUtachten desObcr«
I>FK SlOnUR <iiu (Vijjiiu! in hcbrSiwlwrr Buelittabcti gedrudcti
mst^nivr loleiit. .|uein (m^si tnMiiutuin exjiiirn cxattuiu nihil Ret
lUMirar iiuinuum e.uiiincre intcllcxiiiius. Quam ob rem iJhus im{
ncm, iinc cunvioiivMic Ficult. .^e4demt4e hujut Thcs>togtea pcniuttta«]
dam ou- »cmuit. Iran» xd Vudr d. XIII Maj* MIX CXXXII p,
JabtiMtski, I ). f-aeiil(alif 1 hci>log. h. I. IVeanut.«
'♦• V darüber I tie Jud VII. loi s if und Archiv füi ricseh. d.
wrwml (l05<^). !')•
»»• Obir Mo»c> Ar-^n Icmb^ficr, I?J<>-I7J0 Hibbuwrin Dcrlioi
Prankiuna d.i)., i?jo»i74J laiHirabbiiimn Frankfurt a.O., iwdkbj
H*;nciii I «nie itti jähre 173X iiilhriHhcr Latidrabbmcr 111 Nikoi9btti|.|
M(»WJ ra (i<i*ii). 4Vi-4V|. t. Gngrr. (n^Khichic iler Juden in
(Iktiui 1 S7ii li 49; 11. l)-^ic>. iowie SDH II, ys, Anm. 54.
'^' In dem (»beit crMahmm Akicrmikk liml «ul Joi Seiten itl-itj
die HUifcr mii dem litcimuhcn /en«ur vermerk und der
llatkanu eiiigchrlf cf . die von Mulwirl CktfticKjlk mtf iriner»
>«>(an ru rrv^ ihiwndm Euigabc ab IWIefttfikkc mit eingereicht
\V4lCII.
•** KtKlml CitHiuhalk beKh^^rtte sich (AktmsiUvk S. 115)
prcnCiuhcn König in cuicm Vhreiheii vom IS'Mai I7ja UUr,
Mut. der ei dahin gebrachi halte, dal) tine Subha«4Ciun
liaikklurt gelegenen Mühle wegeti einer Schuld a« J^cob Elini«^
vammmhang uiii v«>n ihm aulgelcgien und lebundmen
rrtd drohte. In entern weiteren Sihreibcn bracllie Mkluel
\i»r. »Der Jude ja* ob Eliai. wekhei mir wefcn des aufgekgnii,
(t. Arth. f. Oesih. d. Uuihweicn« 1. c. S. )2t*JI9) etil
uiiuMig gcwitrdcn. hat c% dennuch. .. dahin tu briniten gf widk. 1
proprer negligentuni incnie« adviKati eine favorable Scntftif
IHirvh ein konigl. Mandat wurde dein Maginrai lu FrankhvtiM
12. '."^la aufgegeben, •den SuppUeinten mit der ipeiuchtcn RertilMil
iiKcgriim zu htiren und darauf rethtlieh in bc-uheiden« (1. c. S. U
*'* Das V^*rbtu der liannamiibung durrh Rabbiner i«C in dem
ben de\ KurlUr%ien Friedruh Wilhelm von UrandenburgandciiRMi
Si.idi Irankfurta.O. vom i.Juni i68j ausgeiproihen. SUHI, 9<H>*'
'** Akteimüik S. 104 (winc Uenhucrdc wird im Schreiben des i
iin>ehen Haies an den Kiung vom 12. Juli I7)aerwihni).
*" -London Sidder«, so hcilJt das Cicbetbuch luth dein Ül
de» Texten in das Jüdiveh-Douruhe. dem oben erwahnicn (Anm M
S.)l)m«> Salnun London.
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DRILLING: JÜDISC ME BUCIIDRUrKlillPAMlMrM
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(J. Wagner rinholic. Wie dicicr in M:inrm Bescheid vom
|>. 17J2 aiisfilhrte***, handelte ci sich aber in diesem F.illc
um einen Bann im Sinne des jüdischen (icsetzes noch im
des staatlichen Verbotes (ein solcher Bann mußte unter
itcii Zeremonien feicrhch in der Synagoge verkündet
i)**', sondern nur um eine »Commination« d. h. eine Ver-
ig gegen den Nachdruck, die rüdem nur in gedruckter
ITorliege. Ein jüdischer Verleger sei zur Beschaffung eines
Nachdruckverbott gczwutigen, weil das königlich preu-
^ivilcg gc^cn Nachdruck, das ein jüdischer Buchdruk-
Preußcn erhalten kcwne, nur imicrhalh PreufWns gelte,
dal rabbiniKhc Nachdruckverb<n iiuh für Juden
Prcußccii verbindlich sei bzw. sein sollte. Die Be-
von Privilegien gegen den Nachdruck seitens der
rher »itaicJicher Staaten, in df*nen Juden \\i>luun. wiinh
Kosten verursachen imd sei wahrschcmlich g.ir nicht
rbar. Das rabbinischc Nachdrucks vir bot wirke m« h
ttMM Vorteil der preußischen Finanzen aiH, da dadurJi
lichkeit fur Exportiening der in Priußcn gedriukten
gegebcti würde. Auf drimd dieses Gutachtens teilte der
[amJ. 1. 17|2 den Frankfurter Universiratsbehördcn seine
mk***, diB der Nachdruck hebraitc her Schriften
rch königliche Privilegien im Lande selbst verboten u-i,
nschen aber auch den jüdiulun Buchdruikern freibleiben
ihrem Gebrauch nach den grollen Bann auf den N.uh*
von ausländischen Rabbinern legen zu lassen«, um den
im Autland ru ermöglichen.
Aktcmtüwk S. lot-ioj.
über die ntit dem Bann auummcnhingmilen Zcrrmonicii «.F.tu .
V, 41 1 flf. t. V. Chcrrm ( • Dann).
Jacob Elias wird in der oben erwähnten hebräischen Iljikama
des Frankfurter Rabbiners vom Jahre 1732 als der »angesehene
Mann uud Vorsteher, der (lelehrtc Mesclutllain Feibisch Sohn
de^ Elia« bezeichnet. Er dürfte also'"'^ mit tlein am 17. Nissan
551 1/ 1751 in Frankfurt verstorbenen Vorsteher der Judenge-
meinde Feibisih Buekow identisch sein, der w.dirscheinlich aus
dem kleinen C)rtelien liuikow (beiZüllichau)**"'!^^! Frankfurt
eingewandert sein wird. Auf den l eijviger Messen sind aulWr
ihm nrnh zwei seiner Sohne als Besucher verzeichnet, Ki.ic
J.Kob (173)1-1745) und I ewinj.ienb (1*33-1735)'*'.
Em Verwaniher cnler f .indsinaiin Vi>n |.u»>b I lias dürfte
wahrscheiniuh dei Vcrhget David hon Mose Hiukow sein'*"*,
der l7join Frankfurt a.d.O. i^cineinvjin mit ileni Hiklihändler
und Ihuhdrucker /aiiok bin Abr.diun aus Meserit/'"' das
Hikli diamagid« her.uis^jh"**, d.j«i eine I iklarung zu din Pro-
pheten und /u tieii Hagit^^tapheii in jildisih-ileutHher Sprache
enthalt und also »m h /u dem ( ienre der jiidisch-tleiitsi heii Voiks-
literatur rdiitioser Art gehörte, wie sie von den Frankfurter
jtidiuhen Verlegern vorzugsweise gepflegt wurile'"**.
**• NiJi der .^iitulit MiciMc» I fcan.lcs I >i Jjo»l>s«»ii (Siljrcihcii vom
ai.XI.I'isft).
•••F« pibl allrtilinj;s rmitje Ort^<lijff :-u «It^ N.ii>u*us Hiukow, aber
vsihruhiinliJ) diuftc ci »uh liicr um Jen hei /(lüuh.iu i'in dct Nihr
\'>n Fr-if:Vf»irta.( V) ^rfr»:rm'f» t >f t »licse> Nuncns h.uiiKlii.
'•' frcudrtulut !.^- : Irsvnt J4t«>h loh Wn Fcibisih Huikow) ist in
f rjiikiurt am f. TXvth s<^K« 177'' >!iMofUMi.
••' Sinn. i4'>;vo Af.Tii. ir<.
'•MruJhtiH'N. 4".
**^ Im fihrc iSri luliMi Sanuul Fii.i* in ! raiikfurt j.O. den K.«mi!ti'ii-
iLunm Hut koss au. der bulRi mir in hcbri;siheri (^lullcn \ork.iiM. l-r
dilrftc vtellfulit ein N'ji )iki.M!nc des |.u ol» hltis |»t\scstii 'iciii.
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ARCHIV FUER GESCHICHTE DES BUCHWESENS I (1956-58)
uuiLi iN(;: junisciiii viiui,iic;hu
c
BERNHARD BRILLING
Jüdische Verleger in Frankfurt a.d. Oder im 1 8. Jahrhundert
r.
•.ixhc Buchdriickcrci in Frankfurt a. d. Oder ist ur-
\', ein Teil der privilegierten Universitätsbuclulruckcrei,
• ?rof. Friedrich Beckmann vom Großen Kurfürsten am
:659 privik'giert worden war. 1673 war die Buch-
: uH Prof. Johann Christoph ]5eckmann, einen Bruder
:::di Beckmann, übergegangen, der 1675 die kurfürst-
.ilnnigiing zur Beschäftigung zweier jüdischer Buch-
'•-.Ilcn in der von ihm eingerichteten hebräischen
..brciiung erliielt und so der Begründer des hcbräi-
* * icks in Frankfurt wurdc^. Die hebräische Buch-
-^»1 dazu bestinmit, das Studium der orientahschen
'. A\ der Frankfurter Universität zu fördern; sie sollte
, .": zur Vermehrung der Einnahmen des Privilegicnbc-
• ^:r:cs üniversitätsprofessors, beitragen.
r J. Chr. Beckmann erkannte bald, daß die Aus-
■ ,.i;icr hebräischen Druckpresse für die Zwecke jüdi-
.r für ihn einträglich und zugleich von Wichtigkeit
!'.sdiäftigung seines l^ruckpersonals sein würde. So
' :.;chcs dagegen einzuwenden, daß zuerst jüdische Gc-
' "ätcr jüdische Verleger mit Hilfe seiner Druckpresse
.:r veröffentlichten. Prof. Beckmann selbst kümmerte
: .;m diese rein geschäftliche Tätigkeit seiner Druckerei,
J:\Ttriig (1Ö93) die geschäftliche Leitung dem christ-
Jihändlcr Michael Gottschalk^. Dieser verpachtete
.:,' in: Studics in Bibliography and Booklorc (= Studics)
A)hio), 1 1953/54, 84 ff.
• : Inhaber des Privilegs s. Brilling in Monatsschrift f. d. Gesch.
: Judentums (-MGWJ), Breslau, Jahrg. 80, 1936, S. 273.
•' '• (^•-^>5) ausgesprochene Vermutung betr. der Vcrwandt-
Ar.Jrcas Beckmann mit Prof. Friedrich Beckmann, dicw Bc-
* Oriickcrei, wird durch Angaben in den Akten des deutschen
-v$ .\bt. Merseburg (ehemahges Preuss. Geh. Staatsarchiv)
" -c mir der Direktor des deutschen Zcntralarchivs in Mersc-
*«.-:n, in seinem Sclircibcn vom 10. September 1955 freund-
:::acilte, wird (lt. Akten betr. Buchdruckerprivilegien)
■ >Kcr Andreas Beckmann zu Frankf, als Vetter des D.Fri-
gf'i SS. Thcol. Professoris zu Frankf a. O. bezeichnet.
■ ;unde vom 25. 1683 in Studics II, 1955, S. 83-85.
^^^bcrg: Gesch. d. hebr. Typographie der Städte Altona,
••.. (hebr. Buch mit deutschem Titel), Antwerpen 1935,
• die Geschäftsverbindung; von Prof. Beckmann mit M.
* ■•.Jilirc 1693. Auf den Titelblättern der bei ihm gedruckten
die hebräischen Druckpressen an jüdische Verleger, die dort
nach eigenem Ermessen sowie im Auftrage verschiedener
Mäzene Bücher drucken ließen. Die erste vollständige Talmud-
ausgabe auf deutschem Boden wurde 1697-1699 in der Drucke-
rei des M. Gottschalk herausgegeben, der in Streitigkeiten an-
läßlich dieser und der weiteren Tahnudausijaben verwickelt
wurdc^.
Unter dem Schutz des Universitätsprivilegs konnten die
jüdischen Verleger mit ihren jüdischen Druckern, die ihre An-
erkennung als Universitätsbürger vor Belielligungen schützte^,
Werke aus der hebräischen und jiddischen Literatur drucken,
für die sie unter (\(z\\ Juden l^olens und Litauens auf großen
Absatz rechnen konnten: lU^ligiöse Literatur für synagogale
und häusliche Zv/ecke (Gebetbücher, I^ibelausgaben), rabbini-
sche Literatur (Bibel- undTalmuderläuterimgen), sowie profane
Literatur in jiddischer Sprache, die für das Laienpublikum und
für die Frauen bestimmt war. Um die von ihnen verlegten
Werke gegen Nachdruck zu schützen, und um ihren Werken
eine größere Verbreitung zu sichern, unterwarfen sich auch die
jüdischen Verleger von Frankfurt der damals üblichen Zensur
der Rabbiner', deren Approbationen (Haskamoth) sie in den
von ihnen herausgegebenen Büchern abzudrucken pflegten.
Als besonders wertvoll galten hierbei die Approbationen, die
von den sogenannten Versammlungen der Vier-Länder-Synode
Polens (Waad Arba Arazoth)^, der von den Behörden Polens
anerkannten autonomen Organisation der polnischen Juden-
heit, ausgestellt worden waren. Daneben übte die theologische
Fakultät der Frankfurter Universität gleichfalls ein Zensurrecht
über die hebräischen Bücher aus^.
^ '*<
hebr. Bücher wird M. Gottschalk tituliert als: »Kgl. Prcuß. Glasfaktor,
Gerichtsassessor und Buchhändler« (Friedberg, i. c. S. 35. Anm. i.).
* s. M. Freudenthal: Zum Jubiläum des ersten Tahnuddruckcs in
Deutschland (MGWJ, 42, 1898, S. 80 ff.) sowie Friedberg i. c.'S.35 ff.
Auf den Talmudausgaben von 1697-1699 heißt es ausdrücklich: »Typis
Michaeli Gottschalckii«.
° StudiesI, I45ff, II, 81 fi.
^ S. Baron: The Jewish Conununity (Philadelphia 1942-1948) II
S. 203-204; ins. 170/71.
® über die Vierländersynode Polens s. Jüd. Lexikon (Berlin) Bd. 4
Sp. 1213-1217.
^ S. Stern: Der Preuss. Staat u. die Juden I, 2 (Berlin 1925) S. 261/62
(Reskript v. 2. Januar 1709).
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uKiii iNc: juniscni! vj'Ui.i'f;iiu
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l^ic l'ätii!;kcit Jcr jiulisiluMi Verleger in Frankfurt a. tl. O.
war bisher mir aus jiklischeii Quellen bekannt, tl. Ii. man war
auf die Angaben angewiesen, die auf i\^\\ Titelblättern sowie
in den Einleituniren der von ihnen verleü:ten Hüeher zu finden
waren^^\ In <\^\\ Akten über die Frankfurter hebräische Uni-
versitätsdruckerei war Material über sie bisher nicht zu hnden,
da sich die betreflenden Akten fast ausschliel)lich mit dem
rechtlichen Status \\\\^ der Zahl der in der 1 Druckerei beschäftig:-
ten jüdischen Buchdrucker befaLken. So *.lürften die Angaben
über Frankfurter jüdische Verleger, die in Acw Akten des
Königsberger preul>ischen Etatsministeriums erhalten sind, be-
sonders interessieren. Unter i\q\\ Beständen dieses Etatsmini-
steriunis^^ befmden sich einige Aktenstücke über Prozesse,
die zwischen dem reformierten Kauf- und Handelsmann
Wilhelm Tewendeil in Königsberg/Opr. und jüdischen Ver-
legern aus Frankfurt a. d. O. 1709 rt". geführt worden sind und
die Lieferung hebräischer und jiddischer lUicher betretien^-.
hl einem dieser Prozesse (mit dem Frankfurter Verleger Jacob
Elias bzw. Feywis) reichte Tewendeil als Beweisstück die
Übersetzungen von sechs (ursprünglich wohl hebräisch ge-
schriebenen) Briefen ein, die Jacob Elias bzw. dessen Schwäger
Mendel Lazarus und Elias Baruch aus Frankfurt a. d. O. an ^q\\
in Königsberg wohnhaften Juden Jacob Israel in der Zeit vom
30. November 170S bis 6. Juni 1709 gerichtet hatten. Diese
Briefe enthalten interessante Details, die zusammen mit anderen
Angaben aus (\^\\ Prozeßakten einen gewissen Aufschluß über
die Tätigkeit der jüdischen Verleger in Frankfurt a. d. O. zu
Beginn des 18. Jahrhunderts sowie über ihre Beziehun nmi zu
Ostpreußen gewähren.
II.
Die Tätigkeit der hebräischen Druckpresse in Frankfurt a. d. O.
begünstigte das Aufkommen jüdischer Verleger in dieser Stadt,
die in der damals gerade neu entstehenden jüdischen Gemeinde
von Frankfurt a. d. O. wegen ihrer Wohlhabenheit eine große
Rolle spielten^**. Aus der Literatur bereits bekannt^'* ist die Ver-
c
^'^ In dein großen Artikel vow M. Steinschneider und Casscl über
Hebr. Typographie (Eiizykl. von Ersch und Gruber II, Bd. 28) werden
die jüdischen Verleger von Frankfurt a.O. nur ganz beiläufig (S.89)
erwähnt.
^^ Über das »Etatsniinistcriuni« s. K. Forstreuter: Das preuß. Staats-
.irchiv inKünigsberg (Gottingen 1955)8.34 ff. und S.103. Diese Akten
befinden sich jetzt im Staatlichen Archivlager Göttingen, dessen Be-
stände ich bei meiner Archivforschungsrcise durch Deutschland 1955/56
im Auftrage derjewish Historical General Arcliives (Jerusalem) durchzu-
arbeiten hatte. Ich bin dem Direktor dieses Archivs, Herrn Dr. K. Forst-
reuter, für seine freundliche Unterstützung meiner Arbeit sehr zu Dank
verpflichtet.
^^Es handelt sich dabei um folgende Aktenstücke des Etatsniinistcri-
ums Königsberg:
Titel 38 d 4 Nr. 72: der Kaufmann Wilhelm Tewendeil wegen Rechts-
hilfe gegen den Frankfurter Juden Jacob Elias, 1709-1711.
Titel 38 b 2: Prozesse von Jacob Elias und Gerson Hirsch Juden aus
Frankfurt gegen Tewendeil betreffs Lieferung von jüdischen IJüchcrn,
1709-1723. Die Angaben über das letzterwähnte Aktenstück verdanke
'ich Herrn Dr.Forstreutcr, der mich auch darauf aufmerksam gemacht
hat.
^^ Auf dem Titelblatt des 1709 von ihm in Frankfurt edierten Jalkut
Schimoni sowie auf dem Grabstein seiner Tochter Buna wird Meschu-
legerfamilie C)ttinger (Kiess-Wiener) ''\ ilie zu den F.-
•gehörte, die 1670 aus Osterreich vertrieben worden war-
in Brandenburg die Niederlassungsgenehmiguiig erhalten'" '
l^ie Familie scheint ursprünglich aus Ottingen im l^icß (ß ..
zustammen, von woSimsonK^iesszu Beginn des ly.Jalirh-
nach Langlois bei Krems in Nieder()sterreich aiisf>c\w
sein dürfte^^. Bei der Vertreibung der Juden aus üstcrrc'
Jahre 1670 wanderte einer seiner Söhne (Jeluida Sdke^ •
Fürth aus, während sich sein zweiter Sohn Naftali Zwi (H:.\
Simson) nach vorübergehendem Aufenthalt in Sclnvcrscnz'*
Posen) bereits i67S^^ in Frankfurt a. d. O. niederließ, wo
kleine Gruppe jütlischer Exulanten aus Österreich bzw. V,
zusammen mit einigen jüdischen Kaufleuten aus Polen r.
zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts eine jüdische Gemein:.-
gründet hatten. Vielleicht hat ihn die im Jahre 1675 priviL«
liebräische Buchdruckerei*^ zur Niederlassung in Fr..:'.
veranlaßt. Die erste Nachricht über seine Verbindun^> n'-
hebräischen Buclulruckerei stammt allerdings erst aus
Jahre 1691. In diesem Jahre war I lirschel Simson naehja:.
in Polen gefahren, wo damals eine Rabbinerversaniinlur.:
Vierländersynode tagte, und hatte sich an diese mit der \
gewendet, ihm eine Approbation auf das von seinem S
Gerson in Frankfurt verlegte Werk »Midrasch Rabl
(Midraschim —■■ exegetisch-homiletische Frkläriingenzur Iv
nebst einem Naclulruckverbot für zehn J.ihre zu er:.
Beides wurde ihm dort am S. Tischri S452 (i. Oktober r
gewährt, wie aus der 1693 in Frankfurt erschienenen Ai:>:,
hervorgeht^", hn Jahre 1692 ließ Mirschel Simson zusamnur.-
lani Feihisch als »Vorsccher« tituliert. Aueh Gerson Hirschcl wir:
dem Titel »Aluf«, der bei Vorstehern der Gemeinden üblich is:.
zeiehnct. (D. Kaufmann, Die letzte Vertreibung der Juden aus V
Wien 1889, S. 222 Anni. 2.)
^* s. D. Kaufmann: S.218, sowie ferner meinen (hebr.) Arcik:'.
dische Driukerfamilicn in Frankfurt a.d. O. in: Kiri.uh Sephcr, I<.
graphical Quarterly oftlie Jewish National and Univcrsity Librar.
rusaleni, vol. XXXI, 1955/56, S. 252-54. Ich hofie, diese Arbeit Iv;
deutscher Übersetzung verolfentlichen zu können.
^^ Diese Familie hieß in Osterreich (nach ihrem früheren WV'.
Öttingen im Riess) Riess. Nach ihrer Auswandermig nach Pr:.
hieß sie Ottinger und später auch Wiener, wobei Wiener hier diel*.
kunft aus Osterreich bedeutet. Diese Namen kommen nur in h.
Quellen vor, während die Angehörigen dieser Familie in den deu:;.*.-
Akten ohne Familiennamen aufgeführt werden.
'^^ L. Moses: Juden in Niederösterreich (Wien 1935) S.137; D.K.
mann i. c. S.205.
^' D.Kaufmann l. c. S. 221/22. Die Judengemeindc zu Schwr.v
war eine Filialgenieindc von Posen. Dort war es für Fremde leichte:.:
Niederlassungsgcnehniigung zu erhalten.
^^ In diesem Jahre besuchte er bereits von Frankfurt a.d.O. aui .
Leipziger Messe, s. M. Freudenthal: Leipziger Messgästc (Frankfurt i'
1928) S.84.
^® Über den Beginn des hebr. Buchdrucks inFrft. a.d.O.s. Brilü:.."
MGWJ 80 (193 6) S.26Ö sowie bei Friedberg i. c. S.35, der dortd::
1Ö77 gedruckten Bücher aufzählt.
-''Text der hebr. Approbation in J. I lalperin: Acta Congrcssus ^
ner.ilis Jud.icoruni Regni Poloniae (hebr. Buch mit I.U. T::-
Jerusalem 1945. S.225 Nr. 477. Dort heißt er im hebr. Text: »Dv-:
lehrte Naftali Hirsch Sohn des Gelehrten Simson vow den Vcriricbr ■
Wiens«. Wien ist hier nicht wörtlich zu nehmen, sondern steht hie::-
Österreich, s. o. Anm. 15.
...avicicil Söhnen C;|
• .,, Nach seinen:
x.^n (Gerstel oder (|
c;;r>^chon Wiener
Maßscabc fort. Ii|
Trank fiirt a. d. C|
_:Jier lind jüdisch-
• •' besuchte er die
, .,,;J Lcipzig2^ vv|
• -r vertrieb.
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s,.L.i:fteer imjahre
.:..-i:iend sehr behel
..:; Hibelerklärung,
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I . C . O. *. — —
J» i. die Liste der von
.*.t»:cn .Arbeit S. 253.!
>* !:•■ I eipzig erscheint
s Sj); in Breslau wi
- s:.uit.irchiv - als Ik
V . :. l's ist aber anzunel|
. .:!!:en ist. Über seine
• .;sivlen in Anm. I2cr\|
'» Kv'Miiir: Annalcn der
'-• \*.endel Lazarus diirf
.■:v.tcn Korrespondent
'. >ein. Der Vater de:
. :>A)ktober 1709 in l|
. !r, und dort im Ster
. vici .Menacheni Mail
•:itc aus Wien und l;c|
,' ^MJe in Frankf. a.ci.C]
• : 1 a/arus Mendel als
. Vater Mordechai bl
.■:i 1657 in Wien, gel
: ilti-ii Judenfriedhofe»!
^v u»wie 484/85.) Nicl
^ • : i'.er Briefe dort als
"••'rt-.dd Lazarus war der ;|
••; iLruch ben Pinchas.
.'^rui .Mendel der Brie]
*'*f..doI Lazarus (Menach
A ;cv;crsohn des Franlj
. .'»: Die letzte Vcrtreil
i'rief Nr. 3 wird der A
■ ■ ^l's Lazarus Mendel!
• -a Anmerkung 35)
' "'^ ;c;4ersohn des Harucl
'v- also Sch\vä<::ersleut
^^ I
• «fürt a.tl.O. Es dürft«!
* \'ersihreibuiiL; bzw.
■:'c Name des Ünefsc
-f» Ivn i:iicser Chalfan)
■' \iw\\ Abraham Mos
;. .'Uube ich identifiziel
'• j^cob Mose Helen auil
•':j (U. Wachstein i. c.
326
nuii.i.iNc;: jünisciii: vi uir.c:iiu
{
jlcnSöhiK-nGcrson uiul Siinson ein lUich in iT.uikfiirt
", Xach seinem Tode (ca. 1696)-^ fiilirre sein Sohn
- (Gerstel oder Gersehel liirscliel, in hebräischen Qiiel-
';chon Wiener genannt) die Verlagstätigkeit in gro-
'.M)stabe fort. In der Zeit von i6(;i bis 1724 verlegte
'"nkfurt a. d. CXler und in IJerhn zahlreiche Werke in
ei::: und jüdisch-deutscher Sprache--. Zum Absatz seiner
'besuchte er die Messen \on Breslau, Danzig, Königs-
'.J Lcipzij^"^ wobei er auch Bücher anderer jüdischer
-.rwrtrieb.
, i:ftc er im Jahre 1703 250 Exemplare einer Ausgabe des
:::iid sehr beliebten Midrasch Rabboth-'^, einer predigt-
'. iiibclerklärung, die von den beiden Juden Mendel
; aus Frankfurt a. d. O.-^ und Abraham Moses aus Glogau-^
- Uruckcrei des Michael Gottschalk gedruckt und von
'..•rausgegeben worden war.
...::iiann
I.e. S.222 Amn.2.
ji: Liste der von ihm vcrlcgtcMi Bücher in meiner in Anm.14
•,:cn Arbeit S. 253.
Lcij^zig erscheint er \on Frft. aus 1694-1717 (Frcudenthal
•:}; in Breslau wird er - nacli meinen Notizen aus dem JJres-
•Jtarchiv - als Besucher der Breshiiier Messe im JuH 1703 er-
f:s ist aber anzunehmen, daß er auch in anderen Jahren dorthin
:,;cn ist. Über seine Reisen nach Danzig und Königsberg erfahren
üi Anm. 12 erwähnten Akten.
lg: Annalen der Juden in den Preuss. Staaten (Berhn 1790)
1.
'.l.-i'jdcl Lazarus dürfte auch der richtige Name des weiter unten
. :cM Korrespondenten des Jacob Jsrael, dort Lazarus Mendel ge-
. v.'.ii. Der Vater des Mendel Lazarus hieß Lazarus Mendel; er ist
. Oktober 1709 in Danzig gestorben, wo er sich geschäftshalber
':, und dort im Sterberegister eingetragen als der »Gelehrte Elieser
'■> Menachcm Mann Chalfan (Wechsler) aus Frankf. a.d.O.«. Er
•: aus Wien und gehorte wie Gerson Hirsch zur Wiener Exulan-
. '.licin Frankf. a.d.O. Bei der Vertreibung aus Wien im Jahre 1 670
! ./jrus Mendel als Besitzer eines Hauses erwähnt, das vorher sei-
Vutcr iMordechai bcn Mendel Manuele (Markus Mendel), ge-
• ; i^>57 in Wien, gehört hatte, (s. B, Wachstein: Die Inschriften
. •::! Judenfriedhofes in Wien, erster Teil, Wien-Leipzig 1812,
. iuvic 484/85.) Nicht Lazarus Mendel, (wie irrtümlich vom Über-
' iivT Briefe dort als sein Name angegeben ist), sondern sein Sohn
'.I Lazarus war der Schwager des Jakob Elias und Schwiegersohn
^.r•Jch bcn Pinchas. Die Identität des Mendel Lazarus mit dem
.1 Mendel der Briefe dürfte durch Folgendes bewiesen werden:
'. Lazarus (Menachcm Mendel Sohn des Elieser Chalfin) war ein
"s^Tsohn des Frankfurter Juden Baruch ben Pinchas (D. Kauf-
l>ie letzte Vertreibung der Juden aus Wien, Wien 1889, S.218).
.:l Nr. 3 wird der Verleger Feiwisch, d.i. Jacob Elias, als Schwa-
-■^ Lazarus Mendel, des Briefschreibers, genannt. Nun ist (s.
Anmerkung 35) dieser Feibisch bzw. Jacob Elias auch ein
■,.;cr$ohn des Baruch Pinkus. Mendel Lazarus und Feibisch waren
ilso Scluvägersleute, als Schwiegersöhne des Baruch Pinkus iu
'^uft a.d.O. Es dürfte sich also bei der Briefüberschrift in Nr.3 um
• .rwhrcibung bzw. Vertauschung der beiden Namen handeln. Der
■^'amcdes Briefschreibers ist: Mendel Lazarus (Menachem Men-
■ Jer Chalfan).
-v'h Abrahani Moses aus Glogau, den Kollegen des Mendel Laza-
•ubc ich identifizieren zu können. Er dürfte mit Abraham, Sohn
• :' Mose Helen aus Glogau, gestorben in Wien am 21. Dezember
•K Wachstein i. c. II, Wien 191 7 S.147) Nr. 77 identisch sein. Er
Zu den größeren Abnehmern der von Gerson Hirsch ver-
legten Bücher gehörte der Königsberger reformierte Kauf-
imd 1 landelsmann Wilhelm Tewendeii'-^. Er betrieb anschei-
nend einen größeren Handel mit hebräischen und jidchsclien
Hüchern, die er an die auf den Königsberger Messen erschei-
nenden Jutien aus Polen und Litauen absetzte. Hei seinen Ge-
scliäften mit Gerson Hirsch (Wiener) kam es 1709 zu einem
Prozesse, aus dessen Verlauf wir einige Angaben über die An-
zalil der gelieferten i^ücher und ihre Preise erhalten. Gerson
Hirsch verklagteTewendeil wegen der nicht erfolgten Bezahlung
für »750 Stück Chumoschim-*^, das Stück zu I5fl.«. Über
weitere Lieferungen von Büchern an Tewendeil erfahren wir
aus folgender Notiz, die aus den Handelsbüchern Tewendeils
herrührt.
»Credit A.: 1709, 10. Jan. IVt 1467 Stück Chumoschim, auf
deutsch Jüdische Bibeln genandt, so er mir dagegen geleistet
vor 22.000 H. Per 120 Stück dito, welche aber vor Zugabe ge-
rechnet worden . . . «
Weiter teilte Gerson Hirsch in einem undatierten Schreiben
(wohl aus dem Jahre 1710) mit, daß er »jüdische Bücher im
Wert von 1500 fl. polnisch« an Tewendeil geliefert habe, die
von einem Christen, der sich auf diese Bücher versteht, durch-
gesehen und taxiert werden sollten.
In einer Beilage vom Jahre 1709 zu den »Acta Appellationis
in Wettsachen Gerson Hirsch Frankfurter Juden contra Wil-
helm Tewendeil« vom 15. Juni 1710 wird unter den Lieferungen
des Gerson Hirsch aufgeführt:
scheint hauptsächlich von seiner Tätigkeit als Verleger gelebt zu haben
und ist auch in Wien während der Vorbereitungen eines Buches zum
Druck gestorben. (Wachstein i. c. S.149). Er hatte Wohnrecht in Glo-
gau, wo sein Schwiegervater Baruch Karpeles Vorsteher war, und wird
als Abraham Moses in der Glogauer Judenliste vom Jahre 171 3 (als
zweiter Jude in der Liste nach seinem Schwiegervater ßendi.x Karpel)
aufgeführt (s. Akten des ehemaligen Staatsarchivs Breslau Rep.25;
Stadt Glogau II 12 g). Die Bezeichnung als »Rosch Bcth Din« (Vor-
sitzender des jüd. Gerichtshofs in Glogau) ist nur ein Ehrentitel (Wach-
stein S. 148). Er ist auch literarisch tätig gewesen. Über seinen Aufent-
halt in Frft. a. d. O. sind wir durch ihn selbst unterrichtet. In dem Vorwort
zu dem 1705 in Frft. gedruckten Midrasch Rabboth erwähne er unter
Dankesbezeugungen die Gastfreundschaft, die er in Frft. bei dem Vor-
steher Baruch ben Pinchas und dessen Schwiegersohn Menachem aus
der Familie Chalfin (Wechsler) (das ist der in der vorigen Anmerkung
erwähnte Mendel Lazarus) genossen hatte. Es handelt sich wohl um die
Zeit ihrer gemeinsamen Verlagstätigkeit bei dem Midrasch Rabboth.
Nach dem Text seiner Grabinschrift zu urteilen, stand Abraham Moses,
dessen Arbeitsgebiet der Midrasch war, im Rufe eines großen Predigers.
^^ Ich konnte über ihn bisher nur wenige persönliche Angaben er-
hallen. Er scheint nach Königsberg zugewandert zu sein, denn, wie mir
Herr Dr. Forstreuter in seinem Brief vom 26. 4. 56, mitteilte, kommt sein
Name weder im ältesten gedruckten Bürgerbuch von Königsberg (das
allerdings erst 1746 beginnt) noch in der Arbeit von Gallandi: Königs-
berger Stadtgeschlechter vor. Weiteres über ihn s. im Abschnitt IV der
Arbeit.
-•* Chumasch (Chumosch) ist der hebr. Name für: Pentateuch (-- 5
Bücher Moses). Aus diesem Buch wird anjedeni Sabbath, an allen Feier-
und Fasttagen sowie am Montag und Donnerstag in der Synagoge
vorgelesen. Es handelt sich hier wohl um die 170Ö in Frft. crscliicnene
Ausgabe (s. Friedberg i. c. S. 40).
-0
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luuM.iNc: jÜDiscilii vi,nii;(;i:u
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»An jüJist'hc IHlchcr LcfFtow-^ gonamlt, 2000 Stück a 7 fl. =
14.000 ll. An jüdische Jito Mcincloschon^" 2000 Stück a 4 fl. =
8.000 H.«
Diese iUicIier liabe Cerson 1 lirsch an Tewendcil liefern sollen,
der aber die Preise beanstandete. So sollte laut den Appellations-
akten vom 22. Juli 1709 geklärt werden, ob Oerson Hirsch
früher an andere Kunden »einen Lewtow vor 54 (irosch. und
ein Mainalosini vor 24 Groschen verkauilet habe«. Dabei wurde
im weiteren Prozeßverlauf festgestellt, daß ein Lewtow nur
40 Groschen^^ und ein »Mainalosini« nur 12 Groschen Ilandels-
wert habe. Tewendeil versuchte außerdem glaubhaft zu
machen, daß er die 2000 Stück Lewtow und 2000 Stück
»Mainalosini« gar nicht bestellt habe, sondern daß nur Cliunio-
scliim (5 Bücher Moses) geliefert werden sollten.
Der Prozeß hatte keinen Einfluß auf Gerson 1 lirschels Ge-
schäftstätigkeit, die er bis 1724 fortsetzte. In diesem Jahre ver-
legte er, wohl als sein letztes Werk, einen Ghumasch mit dem
Raschikomnientar, ein viel benötigtes und beliebtes Verlags-
objekt^-. Nach seinem Tode (zwischen 1724 und 172S) verblieb
seine Witwe mit ihren Kindern auf Grund seines Schutzjuden-
privilegs weiter in Frankfurt a. d. O. Zwei Söhne (Jehuda Lob =
Lewin Gerschel und Isachar Dob = 13erel Gcrschel) betätigten
sich weiter im Druckgewerbe, und zwar als 13uclidrucker.
Lewin Gerschel, der 1727 als Buchdrucker in Frankfurt erwähnt
wird, ging zur I^erufsausbildung nach Amsterdam, einem
Zentrum des jüdischen Druckereibetriebes, und kehrte dann
nach Frankfurt zurück, wo er 1764 starb. Sein Bruder Bercl
Gerschel begann 1724 seine Laufbahn als l^ruckerlehrling bei
der Frankfurter l^ruckerei, wo er als l^ruckcr bis zum Jahre 1779
tätig war
33
IIL
Ein zweiter jüdischer Verleger in Frankfurt a. d. O. zu Ik-ginn
des 17. Jahrhunderts war Secharjah Meschullam Feibisch ben
Elia, in den Akten gewöhnlich Jacob Elias genannt^'*. Über ihn.
2® Lew Tovv (wörtlich übersetzt: »Gutes Herz«, verfaßt von Isak ben
Eljakinn aus Posen,) war eines der verbreitesten Bücher der jüdisch-
deutschen MoralHteratur im 17. und i S.Jahrhundert. Der ersten Aus-
gabe (Prag 1620) folgten Ausgaben in rascher Folge, die von der steigen-
den Beliebtheit dieses Buches gerade in Deutschland und in Polen zeug-
ten: Krakau 1641, Amsterdam 1670, Wiliiermsdorf (Bayern) 1679,
Frankfurt a.M. iö86, Sulzbach 1691-1Ö97, Dyhernfurth (Schlesien) 1700
und 1701, Sulzbach 1703, Amsterdam 170Ö, Frankfurt a. d.O. 1708, Prag
1709, Wiliiermsdorf 1714, Frankfurt a.M. 171 5. s. Ausführlicheres über
Inhalt und Tendenz dieses Buches bei Max Erik: »Die Geschichte der
jiddischen Literatur vom 14.-1 S.Jahrhundert« (jiddisch), Warschau 1928,
S.294 ff.
^^ Maanc Laschon (eine Phrase aus der Bibel in Spruche Salonios
Kap. 16, I : Sprache der Zunge) enthält Friedhofsgebete in jüdisch-deut-
scher Übersetzung. Frankfurter Ausgaben gibt es aus den Jahren 1706
und 1708 (Friedberg S.40)
®^ Zum Vergleich diene, daß die Dyhernfurther Ausgabe des Lew-
Tow (1700-01) lö Groschen kostete (Brann, MGWJ 40, 1896 S.563
Anm.3.)
^^ s. Friedberg S.47.
^^ s. meinen in Anm. 14 erwähnten Aufsatz, sowie die in Studies I, 153
und 184 gebrachten Listen des jüdischen Druckpersonals aus Frfrt.a.d.O.
^* Die Identität des Jacob Elias der deutschen Akten (einmal auch
Jacob Elias Faiwisz genannt) mit dem Secharia Meschulam Feibisch ben
Elia der hebräischen Quellen geht aus dem Gutachten des getauften
dessen Name bisher nnr aus den Titelblättern einiger vc
verlegter iUicher bekannt war, erfahren wir zum crstr
Ausfiihrlicheres ans den cjenannten Briefen, bzw. aus «-
Prozeßakten mit Tewentleil.
Jacob Elias (ca. 1670-1732) dürfte zur Verlagstätigkcit:
die Heziehungen seines Schwiegervaters zur jiulischcnL::-
angeregt worden sein. Sein .Schwiegervater Ihiuc.
Pinchas (Haruch Pinkus)^^ Vorsteher der Frankfurter [
gemeinde, war als Mäzen in den Kreisen der jüdischen Sc
steller und Gelehrten bekannt, die nach Prankfurt wcv
Drucklegung ihrer Jiücher kamen und bei ihrem d-
Aufenthalt von ilini unterstützt wurden^'"'. Jacob Elias ^
mit seiner verlegerischen Tätigkeit erst nach 1700 begor.r
haben. Soweit die Quellen es erkennen lassen, hat crlui::.
licii volkstümliche und großen Absatz versprechende L::.-
verlegt. So gab er Midraschliteratur^' (^705 den A!::-
P^abbotli und 1709 den Jalkut Schim*oni) in hebräischer!^:
heraus, die bei den Laien sehr beliebt war, sowie in '.
deutscher Sprache das sogenannte »Maassebuch<', ein
jüdischen Classe und besonders von den Frauen viel :/
Unterhaltungs- und Erbauungsbuch**^. ,
Der Königsberger Kaufmann Tewendeil, der auch Ak
seiner IKicher war, Iiatte um 170S/09 mit Jacob EL
Kontrakt über die Lieferung des Jalkut Schim'oni \:
Maassebücher abgeschlossen. Das Maassebucli wiirvi.
Jacob Elias der 1701 in Amsterdam erschienenen .\
dieses Werkes nachgedruckt. Jacob Elias versuchte sie!.
den Nachdruck seiner Ausgabe durch eine Approb:::
Juden F. W. IJock über die Ausgabe des Jalkut hervor, in de.
drücklich heißt: »einer von Frft. a. O. namens Meschulam Fe
aufs deutsche Jacob Ehas«. Wieso er zu dem »deutschen« N.i!:;:
lihas konunt, ist schwer zu erklären. In den von ihm ab;vv
Briefen unterschreibt er sich stets: Feiwis, und dies scheint 'a
Hauptrufname gewesen zu sein.
^^ Über die Kinder des Baruch ben Pinchas, gestorben 17:;
n.d.O., erfahren wir aus den im Anhang verütfent lichten Briefe:
cies: Er hatte einen Sohn Elias ben Baruch, gestorben 1752 inFrr
eine Tochter Buna, gestorben 15. 8. 1732 in Berlin, als Fraj .
legers Meschulam Feibisch bzw. Jacob Elias in Frft. a.d.O. -
weitere Tochter, verheiratet mit Mendel Lazarus (Menachcmb-r
Chalfan (aus Wien) s. o. Anm. 25. Alle drei beteiligten 5:.:
Korrespondenz mit dem Königsberger Juden Jacob Israel.
^^ 13ereits 1681 wird Baruch ben Pinchas nebst seinem Schw:'
Mendel Lazarus aus Wien von dem Schriftsteller Juda Lob Pi:
erwähnt. Auch der Sendbote aus Safed, Simon ben Jacob. ;:'
Abraham ben Jacob Mose Helen aus Glogau (1705) bcrich:>
Vorworten ihrer Bücher über sein Mäzenatentum, s. Kaut::-
S.218 Anm. 2.
^' Über die Midrasch-Literatur s. Hermann L. Strack: E;:
Talmud und Midrasch (5. A. München 1921) S.195 Jf. ÜIv
drasch Rabboth (Auslegungsnüdraschim zur Bibel) s. dort >
über den Jalkut Schimoni, gewöhnlich nur Jalkut genannt, ci::'
sanunelwcrk zum ganzen alten Testament s. dort S.222.
^* Über das »Maassebucli« s. Jacob Meitlis: Das Ma.isSi\
Entstehung und Quellengeschichte (Berlin 1933). Die I:r>u-
schien 1602 in Basel. Von seiner Beliebtheit und Verbreituiv:'
vielen Ausgaben: Prag (ca. i6ö5),Wilhermsdorf (1670/80), F''
1678, Dyhernfurth 1694-1697, Prag 1697, Amsterdam 1701."
1703, Wiliiermsdorf 1703, Frft. a. d. O. 1704, Dyhernfurth i?-
d. 0. 1708, Dyhernfurth 1709, Berlin 1709 usw. ^
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liiULLING: JUDISClUi VliKl.l-CliU
/ • -rlincr Rabbiners Schinaja bcn Abraham Issachcr
V ^]^^(.ii Simon Bcrcnd gonannt)^^ zu schützen.
• '/iit Schini'oni war von Jacob EHas neu aufpjelegc
'i die vorher (16S7) in Prankfurt a. Main gedruckte
• /.••>hr rahr «j;ewortlen sey« und »viele jüdische Kinder
' ' haben, daß solcher aufs neue möge aufgeleget und
• -.Verden <»'*^. Auch für dieses lUich ließ sichJacob Elias
'■/ <T':(rcn unberechtii^ten Nachdruck eine Approbation
ji: 13. Juli 170S in Frankfurt a. d. O. versammelten
' i:nd polnischen Rabbinern ausstellen, verbunden
. • :n N'achdrucksverbot für 1 5 Jahre, vom Tage der
'-:<r der neuen Druckauflage an gerechnef*^
•;ücher sind anscheinend erst nach dem mit Tewendeil
'tn Termin fertiggestellt bzw. geliefert worden, l^er
i Maassebuches wurde am 19. März 1709 und der des
• :•;. iMai 1709 abgeschlossen'-. Jacob Elias hatte an
.: 3500 Exemplare des Maassebuches, sowie 1600 Exem-
. Likiit zu liefern, neben zwölf auf Regalpapier ge-
(Jkiir-Exemplaren, die wohl für Sammler oder Ikich-
r bestimmt waren und mit 600 H. berechnet waren'*^
J.il weigerte sich, die nicht zur vertraglich fcstge-
• r.'iit fertiggestellten Exemplare des Jalkut und des
■ ::!ies ajizunehmcn, und verklagte den Jacob Elias.
v.ruditc dagegen einzuwenden und durch Zeugen zu
' , daß Tewendeil den in dem strittigen Kontrakt fest-
("w-ferungstermin der jüdischen lUicher mündlich
-.i hätte. Jacob Elias versuchte durch Vermittlung des
.r^LT Rabbiners Jacob Israel den Kaufmann Tewendeil
. i':]ti?eG;enkommen zu bewe2;en, allerdinG;s ohne Er-
l'x liriefe von Jacob Elias an Jacob Israel beweisen'^ \
. .:c dieses Prozesses versuchte Tewendeil, als weiteren
..•::icr Ablehnung den unkorrekten Druck und die
i:r richtigen Reihenfolge gehefteten Blätter der Jalkut-
; vorzubringen. Er berief sich dabei auf das Zeugnis des
': Juden Friedrich Wilhelm Bock'*^, der erklärte, daß
diese Frankfurter Ausgabe des Jalkut »Defectus und Ver-
stünunelungcn« aufweise, so daß »dieses Buch gantz unbrauch-
bahr und falsch, auch von keinem Juden oder antlern genützet
noch angenonunen werden kann«. Dagegen brachte Jacob Elias
das Zeugnis des Königsberger 'i'heologiej">rofessors I leinrich
Liedert*^ vor, der feststellte, daß er bei der Durchsicht von
200 Jalkut-Exemplarcn keine Fehler gefunden habe^'.
IV.
Wie sich aus den Prozeßakten Tewendeils ergibt, gehörte
Königsberg - neben Danzig'^^, Memel'*"*^ und Tilsit^" - zu den
ostdeutschen Hafenstädten und Marktorten, auf denen während
der Markt- und Meßzeiten jüdische Bücher in hebräischer und
jiddischer Sprache en gros und en detail verkauft wurden.
Dort wurden um 1700 auch die in der Frankfurter Druckerei,
die damals wegen ihrer günstigen Lage wohl mit die größte
Liefei antin der von der polnischen und litauischen Judenheit
benötigten Bücher geworden war, hergestellten Werke abge-
setzt.
Der Mandel mit jüdischen Büchern in Königsberg lag um
jene Zeit hauptsächlich in der Hand des christlichen Kaufmanns
Wilhelm Tewendeil^^, neben dem auch der Königsberger Jude
Jacob Israel als Buchhändler tätig war. Beide wohnten in Königs-
berg-Kneipphof. Seit wann Tewendeil, der anscheinend nach
Königsberg zugewandert ist, den Handel mit jüdischen
Büchern betrieb, geht aus den vorliegenden Akten nicht hervor.
Zu seinen Lieferanten gehörten die bereits erwähnten Frank-
furter jüdischen Verleger Gerson Hirsch und Jacob Elias alias
Feibisch. Er bestellte bei ihnen größere Mengen von gängigen
hebräischen und jiddischen Büchern, die, wie aus den Akten
hervorgeht, speziell für ihn gedruckt wurden. Außerdem kaufte
er auch noch, wie die Prozeßakten zeigen, bei anderen Juden
Bücher. So erwarb er ca. 17 10 von dem Frankfurter Juden Abra-
ham Elias fünf Kisten mit jüdischen Büchern, die dieser von dem
Verleoier Gerson Hirsch Q:ekauft hatte. Tewendeil sollte diese
Bücher mit Waren bezahlen. Da er dies aber unterließ, sind »die
♦ #>
'•'.'.'.Ü^ S.37. Dort wird übrigens erwähnt, daß der Konkurrent
• F-Ii.is (Gerson Wiener bzw. Gersehel Ilirschel) trotz dieses
'^.crbotcs des Berliner Rabbiners 1709 in Berlin selbst einen
». Ja Frft. Ausgabe des Maassebuches veranstaltete, in dem er
r Jcm Nnchdrucksvcrbot nachdruckte.
;.;:taLhtcn des F. W.Bock.
• NiiJica der Rabbiner im erwähnten Gutachten (sowie in dem
.•injjlkut Schinioni aus der Rambani-Bibliothek Tel-Aviv,
• Verfügung stand).
.'.v-ri waren am Schluss der Bücher nach der hebräischen Zeit-
.•:4v-i;cben. (8, Nissan = 19. März 1709 beim Maassebuch,
:';. Mai 1709 beim Jalkut) s. Friedberg S.40. Diese Daten
'.pwicll wegen des Vertragsabschlusses mitgedruckt worden,
-4::uls im allgemeinen die genauen Tagesdaten der Druck-
- \* iji den gedruckten IKichern nicht angegeben wurden.
' \;i..Mben aus den Akten E. M. 74 b 2 : (2 Pakete mit Prozeß-
-::j Jahren 1709-1723 mit ca. 3000 Seiten) verdanke ich den
(Jos Herrn Staatsarchivdirektors Dr. K.Forstreutcr, Gottin-
»5ricfcnan mich vom 2ö. April und 11. Juni 1956.
" "v. iiiese Briefe und die Gutachten an anderer Stelle publi-
» •■•r.cn.
' ■•••i getauften Juden Friedrieh Wilhelm Bock (vorher: Isak
s.i'auit 1688), in Königsberg seit ca. 1690, s. G. Kessler,
Judentaufen in Ostpreußen in: Familicngeschichtlichc Blätter - Deut-
scher Herold 1938 Heft 8 Sp. 206-207.
*^ Prof. Heinrich Liedert war Prof. der Theologie in Königsberg, wo
er an der dortigen Universität von 1710-1734 Vorlesungen abgehalten
hat. Er hat auch eine Disputation über den Talmud verfaßt. (Nach Mit-
teilungen von Dr. K.Forstreutcr v. 11. und 28. 6. 1956)
*' s. oben Anm. 43.
*^ Danzig wird in den Briefen des Frankfurter Verlegers j.^ ob EHas
erwähnt.
*^ Über den jüdischen Buchhandel in Meniel s. Aktenstück des Etats-
ministeriums Königsberg (Gottingcn) Rcp. 38 d 4 Nr. 66 a: Akt betreffs
die Beliandlung der auf den Märkten in Memel ohne Konzession feil-
gehaltenen jüdischen Bücher v. J. 170Ö. Auch das Privileg des J. M.
Friedländer vom Jahre 1720 betreffs des Alleinverkaufs hebräischer
Bücher (s. u. Anm. 58) bezog sich sowohl auf Königsberg, als auch auf
Memel und Tilsit.
^° s. Schluß der vorigen Anmerkung.
^^ Auch in Amsterdam gab es in jener Zeit christliche Buchhändler,
die sich mit dem Absatz hebräischer Bücher befaßten. So schloß der
jüdische Buchdrucker Athias am i5.Dez. 1Ö99 "dt dem christhchcn
Kaufmann Lazarus Schiller einen Kontrakt über die Lieferung von 500
Exemplaren des »Mischnc Tora« von Mainionidcs. (Soneino-Blättcr,
Berhn, Bd. 3. 1930, S. 185-Ö.)
^29
iiKii.LiN(;: jUDisciiii vi;UI.i:(;i;r
c
5 Kasten mit jütlisclicn lUichcrn hcy dem II. Gerielitsver-
wandten Ehmann d.iriimb deponieret worden, dass II. Tevven-
deil den Abraham lilias mit Waren versehen sollen, aber keine
Waren liefern können, sondern sey darüber nach Berlin ver-
reiset.« Am 25. Januar 1723, nachdem sowohl Tewendeil als
auch Abraham Elias bereits verstorben waren, wandte sich
Tewentleils Schwiegervater, der Königlich privilegierte Laken-
färber Johann George Gablentz, an König Priedricli Williclm I.
mit der Bitte, die Herausgabe der vor etwa 13 Jahren gerichtlich
deponierten fünf Bücherkisten anzuordnen^^^
Neben Tewendeil (und vielleicht mit ihm zusannnen) betrieb
auch der Königsberger Jude Jacob Israel einen Handel mit
jüdischen Büchern. An ihn wandte sich deshalb der Frankfurter
Verleger Jacob Elias, als er mit Tewendeil in Streit geriet, und
versuchte, durch seine Vermittlung Tewendeil zum Nachgeben
zu veranlassen.
Wie sich aus dem Briefwechsel ergibt, und wie wir auch aus
anderen Quellen erfahren, hat Jacob Israel in der Königsberger
Gemeinde in der Zeit von 1 700-1 720 eine bedeutende Rolle
gespielt^^. Einerseits war er Unterpächter des Königsberger
Judengeleits (das won Bendix Jeremias aus Halberstadt-Berlin
gepachtet worden war), d. h. er war im gewissen Maße staat-
licher Funktionär und Geldeinnehmer für den preußischen
Staat, so daß er auch den staatlichen 13ehörden gegenüber eine
geachtete Stellung einnahm. Zu gleicher Zeit war er auch ein
angesehenes Mitglied der jüdischen Gemeinde als deren Schul-
meister d. h. Rabbiner (der wegen seiner materiellen Lage
nicht von semcm Gehalt abhängig war). Daneben war er
schriftstellerisch und buchhändlerisch tätigt*. Seine vielseitige
^- s. Anin. 27.
^^ Wahrscheinlich dürfte Jacob Israel, der nach dem Bricfwccliscl
zu urteilen, ein Gelehrter und Verfasser eines Buches war, der erste
Rabbiner von Königsberg gewesen sein, wenn er auch in der bisiier er-
schienenen Literatur nicht als solcher aufgeführt wird. Seine Bezeich-
nung als »Schulmeister« weist darauf liin, denn sie bedeutet nicht
»Lehrer*, sondern »Meister der Schul« d. h. der Synagoge. Ich konnte
bisher allerdings weder ihn noch sein Buch identifizieren.
^■^ Jacob Israel wird in Königsberg in der Zeit von 1 702-1 721 er-
wähnt, und zwar als Schulmeister und als Unterpächter des Juden-
geleits, wäiirend seine schriftstellerische und buchhändlcrische Tätigkeit
nur aus den hier erwähnten Urkunden bzw. Briefen hervori^eht.
1702 als Schulmeister (H. Vogelstein in: Festschrift zum 200jährigen
Bestehen des isr. Vereins f. Krankenpflege u. Beerdigung zu Königs-
berg i. Pr., Kgs. 1904, S. 6)
1707 als Unterpächtcr des Judengeleits, das er damals bereits 7 Jahre (d.h.
seit 1700) innehat. (S. Stern: Der preus. Staat und die Juden, I, 2, Ber-
Hn 1925, S. 471.)
1708. Damals wohnte er auf der Konigl. Freiheit (S.Stern i. c. S. 484)
1709 wird er genannt: »Der Juden Schulmeister Jacwb Israel, so den
Judenzoll im Kneipphof arrcndieret (gepachtet) hat«. (Stern i. c. S. 491).
1710. Am 16. Juni reichten Jacob Israel und Meyer Jacobowitz eine
Tätigkeit (mit Ausiialnne seiner schriftstellerischen, die wohh
in Fachkreisen bekannt war) wird in einem Bericht über:
KcMu'gsberger Juden vom J.ihie 1709 ausdrücklich erwähn;-
»Der Juden Schulmeister, Jacob Israel, so den Judeuzoll -
Kneipphof arrcndieret hat, ist dieses Schmucklers*'*^' Kanicr.:
und tut große Handlung, gestalt er im vergangenen J:ihr ür-
20000 Fl. mir einem Kaufmann Gross aus Tilsit verkehret u:
ihm vor Lcder und andere Waren bei 10000 Fl. an jüdisd:r
Büchern und 10000 Vi. bar Geld gegeben hat«. )
hn Jahre 1720 (wohl nach dem 1 odc von Tewendeil) erw::'-
der Königsberger Schutzjude Israel Moses Friedläiuicr"
(Schwiegersohn des oben erwähnten Pächters des Königsbcrc/
Judengeleits Bendix Jeremias) von der preußischen Regierur.» ■
gegen eine jährliche Abgabe von 120 T.ilern das ausschließlic; .
Recht, hebräische Bücher einführen und in Köniesbera so\v
auf den Jahrmärkten von Meniehind Tilsit verkaufen zu dürfen-^
Der Versuch zweier Juden, Jacob Szajowicz und Rubc.
Moses, im Jahre 174S eine hebräische Buchdruckerei in Könic^
bcrg zu errichten, blieb erfolglos*''^. So wurde 1759 das cn:.
hebräische Buch, das in Königsberg gedruckt wurde, das vo:
dem damaligen Königsberger Rabbiner Lewin Markus (An.
Lob Epstein) verfaßte Werk »Halacha acharona«, in einer nid::-
jüdischen Druckerei hergestellt^^'.
l^aß Königsberg auch späterhin noch als Absatzmarkt fl-
jüdische Bücher aus Frankfurt a. d. O. in Frage kam, obwol:
inzwischen hebräische Jkichdruckereien an anderen Orten cn:-
standen waren, bezeugt die Tatsache, dal> der Frankfurter Ver-
leger und Kalendcrhcrausgebcr Aron Israel Fränkcl zwischc: '
1 760-1 770 die Königsberger Messen aufsuchtc^^.
Eingabe gegen die Verordnung vom 14. Juni 1710 ein, wonach kc;:,
Jude oline einen Gcleitzcttel von Hirsch Lcvvkowitz Königsberg au:'-
suclien dürfe. (Stern i. c. S. 497/98; vgl. H. Jolowicz: Geschichte d::
Juden in Königsberg Prcussen, Posen, 1867, S. 41).
171 1 wird Jacob Jsrael als Beauftragter mit der Sorge für die jüdischer.
Pestkranken erwähnt (Aktenstück des Etatsministcriunis Königsbcr;
Titel 38 d 4 Nr. 75.)
1714 wird Jacob Jsrael als Bedienter beim Judengcleit genannt. (Jok-
wicz I. c. S. 49 Anni. i.)
1721 wird »der bey der Synagoge sogenannte kleine ScluihneisttTni-
mens Jacob Jsrael« im Zusainmenhuig mit einem Prozeß erwähn:.
(Aktenstück wie oben zum Jahre 171 1 Nr. 137.) . |
^* S. Stern i. c. S. 491/92
^^ Schmucklcr war damals der gebräuchliche Ausdruck für: Posi-
nicntiercr
*^ Über Israel Moses Fricdländer s. Vogelstein i. c. S. 20 Anm. 2.
^* Jolowicz I. c. S. 69; auch in der Königsberger Judenlistc v.J. 1753
wird als sein Beruf der Handel mit jüdischen Büchern angegeben. i
^"^ Jolowicz I. c. S. 87 Anm. i
^^ A. Freimann: A Gazettcer of Hebrew Printing, New York, 194'.
S. 42.
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Entnommen aus: Jahrbuch der Jüdisch-Literarischen Gesellschaft, Band
VI Seite 153 - 233, Band VIII Seite 65 - 213, Band X Seite 1 - 144.
Dem Nachdruck liegt das Exemplar der Stadt- und Universitätsbibliothek
Frankfurt/Main zugrunde.
Signaturen: Teil 1-2: HM 24 Af 490
Teil 3: HB 24 FCc 7/20
Das Format des Nachdrucks ist kleiner als das der Vorlagen.
© Georg 01ms Verlag, Hildesheim ( 7 / /
Nachdruck der Ausgaben Frankfurt 1909-1913
Printed in Germany
Herstellung: Strauß & Gramer GmbH, 6901 Leutershausen
ISBN 3 487 05315 2
FÜRTM
Zur Geschichte der Juden in Türth.
Von
ßezirksrabbiner Dr. Leopold Lowenstein in Mosbach.
Erster Teil.
Das RabbinatM.
Nacli allgemeiner Annalinie wunleii die ersten Juden in Fürth
im Jahre 1525 durch den Miirki^a-at'en Gcor^ dt;n Frommen auf-
genommen. Der Streit um die ilolicitsreclite zwisclieii den Bran-
denburgisclien Fürsten in Ansbacii und der Donipropstei in Bam-
berg, 'Tozii noch d(fr fortwaJirende Kader mir der iiaiieir'^deii-eMen
freien Reicnssrad^ N-irnoer^- kam, v^Tiiiiai^rf»' i<ti'<-^ laniT '^eit
das Aufblühen eins jüdisclien Gemeinwesens in Fürth^).
Eine Wendung zum Besseren scheint erst im Anfang des 17.
Jahrhunderts eingetreten zu sein. Wenigstens erfahren wir, dass
1601 der erste Privatgottesdienst in Fürth abgehalten wurde
und 1607 die Bambergischen und Ansbachischen Juden dort einen
gemeinschaftlichen Friedhof errichteten. Von dieser Zeit an da-
tiert vermutlich auch die Sorge für Anstelhmg eines Eabbiners
0 Dem Distriktsrabbiner Dr. Neubürger in Pürth, der schon vor
vielen jähren Motizen zu diesem Thema gesammelt und mir deren Einsicht-
nahme in liebenswürdigster Weise gestattet hat, sowie dem Direktor Dr.
Deutsch von da, der sich um die Förderung voHiegender Arbeit ausserordent-
lich bemühte, sei auch an dieser Stelle freundlicher Dank ausgesprochen.
■) Mäheres hierüber findet sich bei Würfel, historische Nachricht von
der Judengemeinde in dem Hofmarkt Fürth (Frankfurt und Prag 1754); Hänle,
Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstentum Ansbach (Ansbach 1867) ;
Fronmüller, Chronik von Fürth (Fürth 1872); Barbeck, Geschichte der Juden
in Nürnberg und Fürth (Nürnberg 1878) ; Reicke, Geschichte der Reichsstadt
Nürnberg (Nürnberg 1896); vgl. auch Gedenkbuch zur Erinnerung an David
Kaufmann (Berlin 1900} p. 385 ff.
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und Wir gohei. wolil „icl.t fohl, wonn wir in der historisclien
Darstellung der Aufeinanderfolge der Rabbiner das Jahr 1607
als tenninus a <iuo annehmen. Hiermit, niiitr wohl in Zusammen-
hang stehen, dass gegen Ende IC06 der gelehrte R. Aron Samuel
b. Moses Schalom ans Krzpminioci) eine Gastpredigt in Fürth
luelt, bei der vielleicht eine feste Anstellung in Aussicht genom-
men war, die aber nicht zustande kam.
Die Reihenfolge der Füi-ther Rabbiner eröffnet
1. Simson h. Joseph (c. IC07— c. 1G28).
Der einzige Xarlnveis seiner Person findet sich in einer ICKI
von Ihm ausgestellten Approbation zu dem Psalmenkommentar
nyt }3 (Hanau 161tii, in deren Cbersohrift er») «e-c p-pn-«» jvsvt
genannt wird '). i i - r>-
2. Sabbatai Scheftel Horwitz (1628 — 1G32).
Er wnnie ums .fuhr I.j92 geboren imd entstammte einer weit-
verzweigten und angesehenen Familie *); sein Vater war E. Jesaja
Horwitz I., der als Verfasser des xhv einen weltberühmten Ruf
gonoss. Nachdem R. Scheftel 1622-1627 als Darschan in Pra-
fungiert hatte, wurde er 1627 nach Fürth berufen, „einer kleinen
istadt, in seinen Augen aber gross wie Antiochia, da dort hervor-
') Aron Samuel lebte 1611 in Ei bei Stadt (nicht Eisenstadt, wie
Michael im can ^ Mr. 318 schreibt) und wurde 1615 als Rabbiner nach Fulda
berufen, wo er etwa 1620 starb; er ist Verfasser von m« rom (Hanau 161 1 •
dort erwähnt er seine Fflrther Gastpredigt) und y« ^2 (das nicht gedruckt
st) Approbationen von ihm enlhJlt Baruch b. David •J-no r^, t,o (Hanau
1615) und Bendit b. Josef ,-,, p '0 (Hanau 1616); zu des letzteren S, »,n,
rm,n r^y „b,d.) schrieb er das Vorwort. Als Rabbiner von Fulda wird er
be. Auerbach cn-=K n-c p. 23 n. erwähnt. Sein Grossneffe war Ascher A nschel.
Kabbiner in Saslaw, Verfasser von tonS na>t> (Dessau 1701).
') Die jüdische Schreibweise variiert zwischen ,yvt ,01.« ,011.. mov, «ot-.
xrr^L ,-n.t. Bei Scheidebriefen wird stets t,.. geschrieben.
.Ml,, '^•'^f* ü!''" "'"''" "**"" '"^*"''* ''="'' '»« schwer zu entziffern,
sonte vielleicht p.^, zu lesen sein? Erlingen, ein in der Nähe von
Mord Ingen liegendes Dorf, wo schon um die Mitte des 15. Jahr-
JT. ri, 'h1'" **"'"''"• ""■"' "" """ A"'*"ß "« 18- Jahrhunderts
iMeinerdlingen.
*) Siehe SUmmtaf el im Anhang.
ragcndo, srliarfsiiiiiioL. und wissPiiskuiHlii^a^ Gelehrte siel. In-faiideir ')
Xach vierjähriger Wirksamkeit in Fürtli ühernahm er 16H2 die
Rabhiiierstelle in Frankfurt a. Af. ; l(;4;^ -ipo- er nach Posen
bekleidete fünfzehn Jahre den dorti-.-! l.\-.i,hiii;ir>pn.ren und folot^
li)i)6 einem Rufe nach Wit-n, wo er iMoitai:-. 2s. Nm.san ]i).
April 2j locio aus dem Lehen schied.
Kaum siebzehn Jahre alt, Jieiratote er die Tochter des R. Mose
beu Israel aus Lublin, genannt R. Mose Cbarif^), und schioss
nach ihrem Ableben ein zweite Khe mit V-ig-el, der Tochter des
R. Mose Jalisch in Krakaii, die 1(J8U dort starb*). Von den
Kindern des R. Sciieftel kennen wir seinen Sohn R. Jesaja Her-
Witz IL, von dem später die Rede sein wird, ini.l eine Tochter
deren (Jatte der Korrektor Klia b. Benjaniin Kohn war^j.
R. Scheftels Hauptwerk trägt den Namen c^t-;.-: -n (die
Haken an den Säulen) und ist dem von seinem Vater' verfassten
nnan mmh w als Einleitung beigedruckt. Schon der gewählte
Titel zeugt von der Bescheideniieir <les Vt^rfassers, der diesig .Schrift
nur als Beigabe zu der seines Täters Tniopi,sst wissen wiil
und ausserdem noch, wie er in der Vorrede bemerkt, an das Werk
u^ir m^v seines Lehrers R. Salomon Efrajim Lentschützß) erinnern
mochte. Er behandelt in dieser Schrift, unter Anlehnung an die
Sprüche der Väter (I, 2 und 18), die sechs Säulen eines gottes-
furchtigen Lebens: Lehre, Gottesdienst, Wohltätigkeit, Wahrheit
Recht und Frieden. Gleich seinem Vater ein eifriger Anhänger
der Kabbala, legte er auf die ethischen Momente der göttlichen
Lehre einen besonderen Nachdruck und erblickte in ihnen die Quelle
rehgiösen Lebens. Er liebt es nicht, dass halachische Ausfüh-
*) Vorrede zu c-ncpn «n.
*) Vgl. Frankl (Inschriften Mr. 254). Zunz (Sterbetage p. 19) Cat
Bodl. (Nr. 6866) und Kaufmann (Letzte Vertreibung p. 72) haben alle das
unrichtige Datum des 12. April.
') Vgl. Secharja Hendels Vorwort zu .-:♦•>:? mijo (Frankfurt a. 0. 1776)
*) Wettstein, hn^v* ^hnj n)ih:r\h p. 19.
*) Vgl. dessen Schlussgedicht In der Einleitung zum n'hv,
ö) Der bekannte Verfasser von 'i:? cmaj i»y ,ip» »^a ^cni« nrnj? Er starb
Donnerstag, 7. Adar (21. Februar) 1619 in Prag (vgl. Galed Nr.* 10. wo ^w
in «r umzuändern ist. da das jähr 1619 kein Schaltjahr war); seine Frau
Selda starb 1726 in Prag (Hock, die Familien Prags, p. 184, wo in der An-
merkung ebenfalls '2-rm zu berichtigen ist).
'i-
-ti:«<UtMtia$l9«^Aq<».Jtqltt^
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3;yf^:f!<npC!f'H1<J!Ä|:'^^
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i'ungeu in das Bibel wort hineingelegt werden und will für dieses
die einfache und natürliche Auslegung gewahrt wissen. Er eifert
gegen verständnisloses Beten und unwürdiges Benehmen in der
Synagoge. Um jenes zu beseitigen, traf er in Frankfurt a. M.
die Einrichtung, dass in den verschiedenen religiösen Vereinen die
täglichen Gebete sowie Pijutim und Selichoth übersetzt und erklärt
wurden*). Um den öffentlichen ( Gottesdienst würdiger zu gestalten,
schlägt er u. a. die Einsetzung von Aufsehern vor, die dafür zu
sorgen haben, dass störende l'nterlialtungen unterbleiben^). In der
Abhandlung über Wohltätigkeit rühmt er die Deutschon wogen der
gewissenhaften Absonderung des zehnton Teils ihres Vermögens
zugunsten der Armen 3).
Sehr beachtenswert ist auch das Testament, das er hin-
terliess; es ist im ü'^'fi^n ^ytr-Siddur seines ^'aters mitgeteilt und
wurde wiederholt gedruckt*). Er macht darin Angaben über seine
Abstammung, empfiehlt besonders seinen Kindern Demut, Beschei-
denheit und P>iedensliebe und warnt sie vor fjberhebunsr, Jähzorn
und Streit. Kv empfiehlt das Studium der ( Irammatik sowie kurze
Predigten und nuicht besonders <h\rauf aufmerksam, dass der Prediger
und Volkslehrer persönliche Bemerkungen über seine Zuhörer,
die leicht verletzen können, zu unterlassen habe. Das ganze Tes-
tament ist voll inniger Religiosität, tiefer moralischer Überzeu-
gung und besonderer Weltklugheit.
R. Scheftel verfasste auch ein Bussgebet mit Bezug auf die
Verfolgungen, die am 20. Siwan (10. Juni) 1648 in der Ukraine
stattfanden, und ein u^rzni «Sj3 Ss auf die Märtyrer in Nemirow.*^)
Ferner schrieben er und sein Vater Zusätze zu den ^u^hm
S'rjm auf die Traktate Erubin, Taanith und Moed Katan, Kethu-
both und Baba Mezia, die von dem Enkel Abraham herausgegeben
wurden (Amsterdam 1729).
*) tmov.i »n p. 14 b.
') Das. p. 15 a.
•) Das. p. 19 a.
*) Es erschien zum erstenmal in Frankfurt a. 0. s. a. mit dem grossen
und kleinen Sündenbekenntnis und einigen Gebeten; dann 1701 in Verbindung
mit dem von seinem Grossvater Abraham Horwitz verfassten j^nu ir».
^) Vgl. Gurland, Beiträge zur Geschichte der Judenverfolgungen, 111, ISff.
Auch zu dem von seinem Grossvater Abraham verfassten
njna pf:'^ schrieb R. Scheftel Novellen.
Unter seinen Schülern werden E. Sanuiel Meseritz, Verfasser
von n\*2]ff nST3, und R. Mordechai b. Xat'tali Hirsch Kremsier ge-
nannt, Verfasser von narcn n^zp oder c-.-": mccM (Amsterdam 1660),
c^tc.ln•*^p (daselbst 1671) und c'tr*":p c'c'rs :"p Sv nrp s. i. e. a.
Approbationen von R. Scheftel finden sicli unter anderen
1632 zu der lateinischen Ausgabe des Conciliadors von Menasse
ben Israel, 1645 zu apy^ nSn: (Amsterdam 1652); ferner zu dem
oben genannten D'ODnniüp, zu 'L:cir?2 ;u*r: hv J^* und 1649 zu n^U's-!
ü'^^zz (Frankfurt a. M. 1708^). Auch in 'Z'J c:n n"!U* Xo. 65 u.
No. 1 1 1 wird R. Scheftel erwähnt -).
Für die Jahre 1632—1675 zeigt sich in der Reihenfolge der
Rabbineu eine Lücke, die ich nicht auszufüllen vennag. Möglich
ist, dass R. Meir b. Ascher halevi, von dem weiter unten Näheres
mitgeteilt wird, zeitweise die Rabbinatsfunktionen versehen hat.
3. Menachem Man b. :Mose (1657-1660).
R. Meuachem Man, der gewöhnlich als Asciikenasi -(Zeichnet,
war längere Zeit Rabbiner in K r o t o s c h i n. Während der
Judenverfolgungen im zweiten schwedisch-polnischen Kriege, unter
denen auch diese Stadt viel zu leiden hatte'*), flüchtete er von
dort und wandte sich nach Fürth, wo er 1657 aufgenommen
wurde und bis an sein Lebensende verblieb. Seine Grabschrift,
auf verwittertem Grabstein und schwer zu entziifern, wird von
Würfel (p. 44) mitgeteilt und wurde auch neuerdings von Brann
im Kaufraann-Gedenkbuch (p. 409 No. 4) veröffentlicht. Das dort
angegebene Sterbejahr 1655 ist aber jedenfalls unrichtig. Abge-
sehen davon, dass R. Man erst 1657 nach Fürth kam, zeigen
auch verschiedene Literaturnotizen, dass er keinesfalls vor 1659
gestorben ist^).
^) Daneben befindet sich die Approbation des R. I^aftali Kohn in
P r a n k f u r t a. M., der sich auf R. Scheftel bezieht und ihn als Gatten
seiner Tante bezeichnet
•) Vgl, auch hH)QVf üfi von Samuel Phöbus, der R. Scheftel seinen Ver-
wandten nennt (p. 52 b).
') Vgl. Lewin« die ludenverfolgungen im 2. schwedisch-polnischen
Kriege, p. 9.
*) Aus H-iVi' r)*2 Tp^n n'w Nf. 126 geht hervor, dass er Ende 1658 einen
V .*.
t.i.tk,r»^
ii?mflli"t
■??^-k'JVir---vr^,*^:^-
[fk.,rffM^wi*k..
V...,
■:T^ T^
j,'(j*?v5l?:ivl:T-!:^^^^
^-•»;:*t''*
158
159
Der Name des R. Man findet sich iu »"n-T n*3 iirn diu* Nr.
59 (wo er sich als Verwandten des R. l'hauoch von ö 1 1 i n g' e n
bezeichnet), No. TT und 126. Ferner wird sein Name von R.
Abraham Gombiner in oniss ]:ü § 131 n. 2 erwähnt. Der Mid-
raschkommentator R. Abraham b. Jakob Mose Helen \) nennt R.
Man seinen Onkel 2).
Vor seinem Ableben soll er die Verfügung getroffen haben,
dass seine hinterlassenen Schriften mit ihm begi'aben werden^).
4. Aron Samuel Kaydano wer (1660— H)6T).
Aron Samuel b. Israel Kaydauower^) (p'cnn;:) wurde c. 1614
in Wilna geboren. Seine Familie zählte zu den vornehmen
Kreisen der Stadt und er selbst bekleidete dort das Vorsteheramt.
Brief empfing. Seine Approbation zu *av rhm (Venedig 1661) hat den Zusatz
petMJip p*p3 D»'7un B7 .T"Jfl ncM ^yh MTi'D p'p n* cnm und das Datum non j*» 'h w«
a'»n d. i. 4. juii 1659 (der aber auf Freitag fiel). Eine von ihm ausgefertigte
Approbation zu n»cc.T n-cp (Amsterdam 1671) ist zwar nicht datiert, aber
keinesfalls vor 1660 zu setzen, wie die daneben stehende Unterschrift des
R. Samuel Meseritz zeigt, der erst gegen 1661 in Bamberg Aufnahme
fand. — In der Grabschrift könnte vielleicht neben «pw auch das folgende
Waw in h3*i im Chronogramm mitzuzählen sein (wie es auch tatsächlich in
der von mir gefertigten Abschrift des Cod. Hamburg besonders hervorge-
hoben Ist); dann wäre des Sterbedatum «"^n pu n'a 't ü\* d. i. 27. April 1661.
Hierbei müsste jedoch vorausgesetzt werden, dass der Nachfolger R. Samuel
Kaydanower schon vor dem Ableben des R. Man die Rabbinerstelle in
Fürth übernahm, da eine Approbation von ihm schon im Oktober 1660 in
Fürth ausgestellt wurde. Deshalb erscheint mir richtiger, 1660 als Sterbe-
jahr und als Sterbetag ico Va 'a üv d. i. 5. April festzuhalten, womit auch
eine Notiz In Wagenseils Sota p. 1180 übereinstimmt.
») Er starb 1726 in Wien, cf. Frankl, Inschriften Nr. 678.
*) Vgl. dessen Kommentar oniaH pi und die Stellen zu na»H 1, 22 und
Mnp 3, 14.
•) Vgl. die Notiz bei Würfel p. 59, der diese Angabe auf R. Leo iiayer,
d. I. der oben genannte R. Melr b. Ascher halevi, bezieht. Ich halte dieses
für einen Irrtum Würfels und stütze mich hierbei auf Wagenseil (Sota I. c.)t
der als Zeitgenosse jedenfalls zuverlässiger ist Nach seiner Mitteilung be-
stimmte R. Man, dass sein Lexikon Aruch, das er mit Zusätzen versehen
hatte, mit Ihm begraben werde ; vgl. hierzu auch Kohut, Aruch completumi
Vorwort p. LVI.
*) Zur allgemeinen Charakteristik vgl. Horovitz, Frankfurter Ral)-
binen II, 49.
Nachdem er in der Heimat den Unterricht im Talmud hei ver-
schiedenen Lehrern M genossen hatte, besuchte *er die grossen Tal-
raudschulen des R. Jakob und seines Sohnes R. Heschel in Lublin
ohne die Absicht, sein Wissen in einem Brotstudiuni zu verwer»
teo. Allein die Verhältnisse zwangen ihn, durch I.Mjernahme eines
Rabbinerarates seinen Lebensunterhalt zu gewinnen. Er bekleidete
im ganzen neun Rabbinatsstellen und zwar B i a 1 a, K u r o w bei
Lublin (wo ihn 165H die Kosaken überfielen und seine zwei
jüngeren Töchter töteten*), Langenlois (165G— 1659), Nikols-
burg (wo er nur einige Wochen blieb), Fürth (1660 — 1867),
Frank für t a. M. (1667—1674^), Gr. Glogau, Rzesczow
(srn) und zuletzt Krakau. In ßrisk in Litthauen war er als
Rabbiner gewählt, bekleidete aber die Stelle nicht. In Chmelnik
nahe bei Krakau, wo er in Angelegenheiten der Vierländer einer
Versammlung von Rabbinen anwohnte, starb er in der Xacht des
19. Tamus 436 d. i. 29/30. Juni 1676.
Aus seiner Ehe mit Schöndel, der Tochter des Rabbinats-
assessors Abraham in VVilna, gingen du Sohn und fünf Töchter
hervor. Der einzige Sohn, Zbi Hirsch, befand sich schon als Kind
in gTösster Lebensgefahr, als die Kosaken seinen Vater überfielen
und seine beiden Schwestern den Märtyrertod erlitten. Auch
später hatte er infolge Verleumdung eines Übelwollenden schwere
*) Unter anderen Lehrern erwähnt er in hniüv Dzmn Nr. 52 einen R. Mose,
d. i. R. Mose b. lizchak Jehuda Liwa, Verfasser des pp^no nphn; vgl. Vorwort
zu c'TCK lyr d''w ; vgl. auch p-nt noit n")» Nr. 29, wo unter hM^ hn^av wohl nie-
mand anders als R. Samuel Kaydanower zu verstehen ist. im Vjh r^»3 zu Vi»
Kap. 110 n. 1 wird von ihm und R. Hillel gegen R. Mose und R. Heschel
in erschwerendem Sinne entschieden. Auch mit R David Oppenheim stand
er in Briefwechsel; cf. Michael n*^nn -tih p. 317 Nr. 15.
*) Lewin 1. c. p 21 teilt einen Auszug aus der Vorrede zu "atn rsia
mit, in dem die Leiden des Verfassers näher beschrieben werden.
•) Duckesz (ar«S nw p. 5) scheint anzunehmen, dass Kaydanower 1669
Prankfurt a. M. verlassen habe, um über Hamburg nach Polen zu
reisen; ich glaube, dass er zur Schlichtung der Streitfrage betreffs des Rab-
biners David Teble eigens nach Hamburg als Schiedsrichter berufen
wurde und von dort wieder nach Frankfurt a. M. zurückkehrte, wie die-
ses ja auch aus dem seiner Unterschrift beigesetzten onifip^M-iB p'pz ru<nn (cf.
»*»« »tön p. 10) deutlich hcrvocgeht; dass er 1675 noch in Frankfurt a. M
war, ist sicher. Duckesz' Mitteilung ist wohl auf Michael &''n.n nwNr. 317 zu-
rückzuführen.
■WWpWgMf W.PiW iiiiini^i,wi 1 1 nfp>gjp^^^^|wmnw
.J- y--,.««!«;
'^^i.-t
;y^»f.)J!y>lf^.fr?ipvOTjJapte;;^'-^ :»«
:^'':«<K(«i;}f3fHKK»vK»!5?P'M^^ ;!i«<WiftW^>(W;»/>jW«KVvj^ ?
160
161
■M. 'i^,- -'
Leiden zu erdulden, wobei er sein ganzes Vermögen und ausserdem
noch einen Teil seiner Handschriften verlor ^). Er war Schüler
des Minsker Rabbiners R. Josef b. Ju<lel (Bruders des R. Mose
Wolf, der ebenfalls in Minsk und nacher in Fürth Rabbiner
war; s. u.) und lernte auch bei dessen Vater R. Judel, Rabbiner
in K 0 w a 1. Später soll er als Wanderprediger ganz Deutsch-
land, Polen und Lithauen bereist haben. Er gab die drei späteren
Schriften seines Vaters (Ssiott^ nison, Ssr-sr niios, Ssicir n^in)
mit einzelnen eigenen Zusätzen heraus und ist Verfasser des be-
kannten Sittenbuchs ^wn ap *) ; auch gab er die nrnn des R.
Chajim Rasch witz in hebräischer und deutscher Sprache heraus
(Frankfurt 1709). Seine Frau Gutel war eine Toclitcr des Isak
Kolien Gans in Frankfurt a. M.^). Zbi Hirsch starb daselbst am
15. Adar H (23. März) 1712*).
Von den Töchter Kaydanowers war Meda (starb 1678) an
Naftali Herz Kirchhain verheiratet; eine andere Tochter wurde
die Gattin des R. Jona Nachum Kohn, Bruders des J^^)^ und die
dritte heiratete .Fesaja Kohn in W i t e b s k. Eine Tochter des
R. Zbi Hirsch Kaydanower wurde die Gattin des Heule Kirchhain,
Verfasser von u^sn nncir ; dieser Ehe enstammte eine Tochter
Mirjam, deren Gatte R. Naftali Hirsch Wassertrilling Rabbiner
in Hessen war.
Zu dem Verwandtenkreise Kaydanowers gehörte ausser dem
schon genannten R. Sabbatai Kohn (ytr) noch R. Efraim b. Jakob
(d'^.lh nw), R. Joel Serkes (tt^in n^n), R. Josua von Krakau (^r:o
noStr), R. Jehuda Lob, Rabbiner in S t a b n i t z u. a. m.
*) Vgl. Vorrede zu humv nsia, sowie Vorrede und Epilog zu hnrnv JTwtn.
•) Dieses Sittenbuch behandelt in 102 Abschnitten die verschiedensten
religiösen und ethischen Fragen und enthält eine Fülle von moralischen
Sentenzen, Gleichnissen und Märchen ; es fehlte früher in keinem frommen
jüdischen Hause, wo es besonders am Sabbathnachmittag die ständige Lek'
türe der Frauen bildete. Es wurde zum erstenmal in Frankfurt a. M 1705/6
gedruckt und erschien siebenmal ohne deutsche Uebersetzung, viermal mit
ihr und einmal ganz deutsch.
*) Gans bestritt mit seinem Sohne Jehuda Lob die Druckkosten für
die von Zbi Hirsch herausgegebenen Werke Kaydanowers und starb in
Frankfurt a. M. (Inschriften Hr. 861).
*) Inschriften Nr. 1608.
^) Vgl. meine Kurpfalz p. 224 n. 3 ; R. |ona Nachum war Rabbiner in
Sochaczew und besorgte den Druck von natn ro-a.
Die vou R, Samuel Kaydanower verfassteu Werke siud:
K nan nDi3, enthält Erklärungen und textkritisclie Benierkuiigcn
zu den Talmudtraktaten der Ordnung o'irnp mit Ausnahme
von pSin und nrira und umfasst ein Gebiet, das bisher wenig
Beachtung fand; das Werk wurde in Nikolsburg be-
gonnen und in Fürth vollendet und schon damals hoft'te
der Verfasser, es drucken lassen zu können ^). Der Druck
wurde alsdann durch seinen Schwiegorsohn Jona CJiajim Kohn
besorgt und das Werk erschien 1669 in Amsterdam. In
der bekannten Talmudausgabe von Härmann wurde der alte
Text hiernach korrigiert*).
2. Ssici^ nji3, homiletische Betrachtungen zu den Wochen-Ab-
schni4iton mit tief durchdachten Midrascherklärungen und
kabbalistischen Auseinandersetzungen 8), Frankfurt a. M.
1682,
3. Ssiotr n:)r:^, enthält 60 Kesponsen über verschiedene Gebiete
des Schulchan Aruch, Frankfurt a. M. 1683.
4. Ss'!J:r n-xcn, Korrekturen und Novellen zu verschiedenen
TalnuKitraktaten, zu Ascheri, Samuel Edeis und zu den Tu-
rim, Frankfurt a. M. 1696.
5. nThm ptD^3 iio, ein handschriftlicher Auszug aus verschie-
denen Eesponsen und Manuskripten berühmter Gelehrter,
Cod. Bodl. 1805.
Approbationen sind sehr wenig von ihm bekannt; ich nenne
jene zu «nn yp^p^ (Prag 1676?) und zu ]v:£ nyc^ (Hamburg 1715).
Kaydanower gehörte unstreitig zu jenen talmudischen Kory-
phäen, deren originelle Forschung und Auffassung Staunen und
Bewunderung erregen muss. Bei allen seinen Entscheidungen ging
er auf die primären Quellen zurück, weshalb ihm auch besonders
*) Vgl. htnüv mioM p. 48 a und nya» nSnj n"w Mr. 30.
*) Vgl. daselbst das Vorwort der Korrektoren vor Traktat Sebachim.
Die Korrekturen in der Talmudausgabe Frankfurt-Amsterdam (1721), die von R.
josef Samuel b. Zbi herrühren (cf. Horovitz I. c. p. 57), wurden von R. Josef
Steinhart («loi» p-u? p. 12 a) irrtümlich auf den geistesverwandten Kaydanower
zurückgeführt*
•) K. bezeichnet R. Jakob Temerls als seinen Lehrer in der Kabbala;
cf. dessen Approbation zu Mwpin «uo (Amsterdam 1669) ; vgl, hninv wm« Nr.
53; Wachstein, Wiener hebr. Epitaphien p. 6 n. t.
Jiüirbuoh J. U 0, TL U.
\v?y»>>TporA'ffl!"'"f!^T^
162
163
daran lag, für den Talmud und seine ersten Erklärer (Rasclii und
Tossafot) den richtigen Text festzustellen. Diese methodische
Behandlungsweise des Talmuds, die an R. Salomo Luria erinnert,
ermöglichte es Kaydanower, viele schwierige Fragen in einfacher
und überzeugender Weise zu beantworten. Er soll die Turim und
den ?jOV r\'2 auswendig gekannt haben ^) und stand mit seinem
Verwandten "j'tr in lebhaftem brieflichen Verkehr. Auch R. David
halevi (:*»), der ebenso wie R. Sabbatai Kohen zu seinen Studien-
genossen gehörte, wird von ihm öfter angeführt. Beide werden
von ihm auch manchmal stark bekämpft^). Er war ein Mann der
Wahrheit, die er immer, zuweilen auch ziemlich rücksichtslos, ver-
focht. Eine solche Animosität zeigt er gegen R. Samuel Meseritz,
Rabbiner in Lemberg, dem er öfter den Vorwurf macht, er habe
bei seinen halachischen Entscheidungen sich geirrt, die Quellen
und besonders den rpv n'i nicht genügend beachtet und zuviel
auf die Entscheidung des vü sich gestützt. Dieser Vorwurf kränkte
R. Samuel Meseritz umso mehr, als der re sein Lehrer war 3),
wie er sich auch dadurch und mit Recht verletzt fühlte, dass er
durch Kaydanower in den Augen seiner Rabbinacsangehörigen
herabgewüi'digt und auch sonst geschädigt wurde *). Es scheint,
dass hier auf beiden Seiten gefehlt und vorschnell geurteilt wurde,
denn Kaydanower zeigt an anderen Stellen, dass er die Tugend der
Bescheidenheit wohl kennt '^), wie er auch bei wichtigen Ent-
scheidungen Wert darauf legt, dass auch die Meinung anderer
gehört werde.
Er unterhielt stets eine grosse Talmudschule und zog viele
Schüler an sich*^). Unter diesen sind besonders R. Gabriel Es-
keles^, Rabbiner in Prag, Metz und Nikolsburer, und R.
Lob Zunz 8) in P i n c z e w hervorzuheben.
') Vgl. Tßo nSjo ed. Kahana, p. 5.
•) Vgl. hntiv nJioM Nr. I, 23 und 45; nya» rhu n")9 Nr. 50; vgl. dagegen
seine Approbation zu o'w fw (Amsterdam 1663).
•) Vgl. npa» rhni rfw Nr. 36 u. a.
*) Vgl. ibid. Nr. 31 Schluss.
•) Vgl. Stellen wie «jk rwiin ♦hi«q» "vwa {hwoD nJiCM Nr. 2) und nai *in no
mm hv n»mVnS n pm ra«? pn mm »^a nn »nrro o >in (das. Nr. 23).
•) nyar rfmi r\'^9 Nr. 40.
') Vgl. dessen Approbation zu ^h«» mMfcn.
•) Vgl. Snior nsna zu nvptro u. a. 0.; cfr. Mtsch. 1894 p. 502.
Neben seiner Lehrtätigkeit hatte er auch mancherlei Arbeit
in der Gemeinde, in der es an unruhigen Elementen keinen
Mangel hatte M.
(;ber den Nachfolger Kaydanowers auf dem Fürther Rab-
biiuitsstuhle fehlen sichere Anhaltspunkte. Carmoly-) sagt, R.
Jesaja Horwitz IT, der Sohn des früher genannten R. Sabbatai
Scheftel Horwitz, habe im Jahre 1668 hier Anstellung gefunden und
sei sechs Jahre hier geblieben, bis er 1674'^) nach Frank-
furt a. M. berufen wurde. Allein bekanntlich ist (,'armolv kein
zuverlässiger Gewährsmann und seine Angaben bedürfen immer
einer genauen Nachprüfung. Im vorliegenden Falle finden jedocli
seine Angaben eine wesentliche Stütze durch einen besseren Ge-
währsmann. R. Zbi b. Jakob*) bericlitet, dass er in Fürth eine
unrichtige Auffassung der Erubgesetze angetrotten habe ; die dor-
tigen Gelehrten, hierauf aufmerksam gemacht, beriefen sich auf
langjährigen Usus aus den Zeiten der grossen Rabbinen, die hier
gelebt haben, wie R. Scheftel und sein Sohn Jesaja. Da
dieser Bericht aus dem Jahre 1689 stammt, also nur V/o Jahr-
zehnte nach dem Abgang Jesajas von Frankfurt a. M., c>o
halte ich ihn für wichtig genug, ihn hier als weitere Stütze für
Carmoly zu registrieren. Ein Irrtum des '2:: orn bleibt trotzdem
nicht ausgeschlossen.
R. Jesaja ging \on Frankfurt a. M., wie sein Vater, nach
Posen ^), wo er, etwa 58 Jahre alt, anfangs 1689 starb.
*) Vgl. r^V^v rfm} n'np Nr. 52 Schluss. Unter den hier enthaltenen Kor-
respondenzen Kaydanowers sind Nr. 43 und 52 ausdrücklich aus Fürth da-
tiert, das auch sonst in seinen Schriften genannt wird; vgl. 'jm'ow wich p. 33c;
auch das Responsum das. p. 31 d scheint von Fürth zu sein; Nr. 34 ist nach
Fürth gerichtet; No. 46 und 43 sind von dort datiert und in Nr. 42 wird auf
Fürth Bezug genommen.
•) Israelit 1867 p. 696.
■) Seine Berufung nach Frankfurt a. /i. erfolgte 1677; vgl. Horo-
vitz 1. c p. 53 und dessen »iS ntso p. 8 Nr. 7 n. 1.
*) »ax D:n n*w Nr. 111.
s) Die Zeit seines Amtsantritts in Posen lässt sich ziemlich genau
feststellen, da er am 20 Tamus (12. )uli) 1686 von Frankfurt ein Schrei-
ben an R. Eljakim Götz b. Meir (onirn jn« n'w Nr. 62) richtet, und am 6.
Cheschwan (24. Oktober) desselben Jahres in Posen eine Approbation zu
Juda b. Nissans rrnn» n*3 (Dessau 1698) ausstellt. Da er 1698 starb, so war
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164
165
Mirjam, seine erste Frau, Tochter des Saloino Mendels in
Posen, starb 1 685 in F r a n k f u r t a. M. ; im gleichen Jahre
starb sein Sohn Jakob und wurde neben der Mutter begraben *).
Drei andere Söhne, Mose, Salomo und Sabbatai Scheftel, Kabbiner
in Fi lehne, starben 1689, im gleichen Jahre wie der Vater^).
Der fünfte Sohn, Abraham, Herausgeber des von seinem Urgross-
vator Jesaja I. (n'Sr) verfassten Gebetbuchkonimentars c'^^t'n -lyu»
(Amsterdam IT IT), des von seinem Ururgrossvater Abraham ver-
fassten HDis püv (Amsterdam 1T28), sowie der «"atsn '^^^'wn (Am-
sterdam 1T29), ist etwa 16T1 geboren und gehörte 1T22 zum
Hauspersonal des Gabriel Jakob in B r e s l a u ^) ; er war Kab-
binatsassessor in Posen und starb am 19. Elul (2T. August)
1T44 in Frankfurt a. 0.*). Wolf, Sohn des Abraham, war ein
würdiger Sprössling seiner grossen Almen ; er wies alle Ehren-
stolleu zurück, um sich ungestört dem Talmudstudium in der Al-
tonaer Klaus widmen zu können und starb in hohem Alter ITTT
in A 1 1 0 n a *).
Die zweite Frau des R. Jesaja erhielt nach dessen Ableben
von der Gemeinde Posen ein KuJiegehait '»).
Der Ausgabe des .rSr (Amsterdam 1648/49) ist ein Gedicht
des R. Jesaja U. vorgedruckt. Gutachten von ihm finden sich in
Dwn J2S nnir Nr. 62; in «t.t n^3 jiyn n-iir Nr. 145; in n^n n"ir
TK* Nr. 115, UT, 120, 216 und 218; in ^iii^-iM ^\l^2V n-itr Nr. 23
II. a. Auch schrieb er mehrere Approbationen, wie z. B. 1678 zu
ü''n -»ip?: des R. Jair Chajim Bacharach'') und 1686 zu ni^r\' n'2*
5. Meir b. Ascher (c. 1670—1683).
R. Meir wurde am 17. Februar 1599 in Fürth geboren.
Ueber seinen Bildungsgang ist nichts bekannt. Jedenfalls geuoss
er mehrere Jahre in Posen. Pcrlcs' Mitteilung (Mtsch. 14, 92), dass er
bald nach seinem Amtsantritte gestorben sei, ist hiernach zu berichtigen.
*) Inschriften Nr. 1173.
•) Vgl. Vorrede zum Siddur D*o»n lyr.
*) Grätz-jubelschrift p. 236 n. 1.
*) Pinner, KaUlog p. 199 Nr. 321.
*) Duckesz. i^rw ^oan p. 77 Mr. 59.
*) Mtsch. 1. c. n. 23» wo auch mitgeteilt wird, dass die Kinder des R.
lesaja lingere Zeit Crbschaftsstreltigkeiten mit der Gemeinde Posen hatten.
T) >n» nvi p. 232 b-
er grosses Ansehen, denn die Gemeinde übertrug ihm das Vor-
steheramt, das er längere Zeit bekleidete. Später wurde er durch
Gemeindebeschluss auch mit der Ausübung von Rabbinatsfunk-
tionen betraut^). Ein bestimmter Zeitpunkt lässt sich hierfür
nicht feststellen; es scheint, dass er jedesmal, wenn der Rabbinats-
sitz frei wurde, oder dessen Inhaber verhindert war, seinen Be-
rufspflichteu nachzukommen, als Verweser die Stellvertretung
übernahm^). So wissen wir, dass er im Frühjahr 1G56 in Fürth
einen Scheidebrief ausstellte, der durch einen Boten befördert
wurde. Einige Fehler, die sich in dem Scbeidebrief und in der
Vollmacht vorfanden, erregten Bedenken. Die deshalb entstandene
Frage nach der Rechtsgiltigkeit der Scheidung wurde von R.
Gerson Ulif, damals Rabbiner in Prossnitz, seinem Schwieger-
vater R. Menachem Mendel Krochmal in Nikolsburg zur Ent-
scheidung vorgelegt. Dieser erklärte die Scheidung für giltig,
da die Fehler nicht R. Meir, sondern dem Schreii)er zur Last
fallen, wenn auch aus dem Briefe des E. Meir hervorgehe, dass
er mit der hebräischen Ausdrucks weise nicht besonaevs vertraut
sei. Das von R. Meir hierbei gezeigte Auttreten war sehr be-
scheiden ^).
Die Abschrift einer Urkunde über den Ursprung des Namens
Nadler wurde von R. Meir a. 1664 besorgt*).
In den Jahren 1668/70 gründete er die m22:?2i p-n in Fürth
(Eintrag im dortigen Vereinsbuch).
Er stand auch mit Wagenseil und Arnold in freundschaft-
lichem Verkehr und ist zweifellos mit jenem R. Meir identisch,
der im Besitz des hdsch. DmaxS lon von Asulai war^).
^) Im Sterberegister der Gemeinde (I No 339) heisst es von ihm
ft* hr^p »D ^ •navii nannni \rpr\n ^"ntn n:iDM2 ni25t «siita poyi u»n\npT d*ib c*:o nc3 n^n
u»nSnpa ckv nesi no3 pn mici i^zh ri»nS.
*) Der Ausdruck c»:» ncai noa (s. vorhergehende Note) scheint hierauf
hinzudeuten. In der Approbation zu Knm j^pipr (Prag 1666?) wird er in der
Uebefschrift als »"»»ß p'pt p"« Jt^io bezeichnet.
*) Die ganze Angelegenheit wird in prt nex n"vp Mo. 10 behandelt
R. Mc7r sagt dort von sich kSi »jcd ni^Bjai m*?nj3 ^nhn nh: awn *vihü -mM «jk )»m
\tfi njnnS \>tH »nyjn. Der dort genannte Rabbiner Bär von Prag ist wahrschein-
lich Isachar Bär b. Jecheske! Horwitz, später Rabbiner in Hanau.
<) Rahmers Lit. BI. 1885 p. 151.
*) Sota p. 1163. Kaufmann (letzte Vertreibung p. 20t n. 1) will in
IMVI
mmm
im
[^^BjWo^y.y^7^^v■•^H^^^0qr■^'^>^y^:^^n^.y)^
166
Das Maniiscript Fronmüller ^ enthält einen Brief an ihn
vom 21. November 1671, wo er als vir senex und Mohel bezeich-
net wird.
Mit Kaydanower stand er noch in lebhaftem brieflichem
Verkehr, als dieser Rabbiner in Frankfurt a. M. war 2).
R. Meir starb ri^n "i^\s r" ':cS h'h d. i. Freitagnacht 14. Mai
1683 im Alter von 84 Jahren. Bei seinem Hinscheiden waren
viele Gelehrte und andere Mitglieder der Gemeinde anwesend.
Am folgenden Sonntag fand die Beerdigung in grossen Ehren
statt, wobei drei Trauerreden gehalten wurden und kein einziges
Gemeindemitglied fehlte. Für den folgenden Tag wurde ein all-
gemeines Fasten angeordnet.
Der Vater R. Meirs '^hr^ pn::' 'i *,2nn p iitn 'i i2nn war
nahezu 80 Jahre Vorbeter in Fürth; er starb 1632 in Sulzbürg
und wurde dort begraben ^). Esther, R» Meirs Gattin und
diesem Melr den R. MeTr Tarnopoler vermuten, was nach meiner Ansicht
auf Irrtum beruht; denn auf diesen passt weder die Bezeichnung '-^(»X'^*^*'^"
ywyoc, noch die Schilderung des R. MeTr als senex viridis animo ac vigens
(nicht candens) et cum corpusculo suo colluctans, während sie zu unserm
R. Nei'r, der Rabbiner und damals schon 73 Jahre alt war, sehr gut stimmt.
Den von Kaufmann I. c. erwähnten Brief s. im Anhang.
') Vgl. Ztsch. f. hebr. Bibl. 1906 p. 64.
') Vgl. ^H\ov mrcH No. 34. Es handelte sich dort um Untersuchung
der Speiseröhre bei Stopfgänsen. R. Melr hatte von dem Schnaittacher
Rabbiner Simson gehört, dass dessen Lehrer Simon in Prag trotz der
erleichternden Anschauung des t"o in erschwerendem Sinne urteile,
und vertrat deshalb auch den gleichen Standpunkt. Nun erkundigte er sich
bei t^aydanower und Hess auch in der Synagoge in Fürth ausrufen, dass
er Kaydanowers Ansicht hören wolle. Die Zeitangaben fehlen zwar, allein
aller Wahrscheinlichkeit nach fällt die Anfrage ins jähr 1672, wo R. MeTr
schon 73 jähre alt war, deshalb auch die Üeberschrift VSto Tonn ann v^o^nn
K-ni»D p'po c»:b HWi) ipr h'sD tho. R. MeVr hält seine Anfrage in schlichter Form
ohne gelehrtes Beiwerk. Seine Bescheidenheit zeigt sich auch in der Art
und Weise, wie er in der Synagoge bekannt machen Hess ^^rf7 Tyn vüvh wwi
t'd oith h^H mpnxi »ittm "vbh ly vi»n^ h^ r.o*Hh hS nra -ma mi« kS i}>m |Kat3i nr>yc» n'aa
a»»n r'?yaD aio yia" hnv 1*0 »jnMO »rrpa p hy nv\n np»ia i^ rwra niTiiKa jnu xin -[H*n ;wjn
'»:7a in »rwxD >2 y-w im 0*7 »S. (R. Simson Abeles, der auch in '•k»w njjcK No. 23
genannt wird, war ein Schüler des n''a und starb 1680 in Prag; Kaydanower
spricht mit grosser Achtung von ihm.)
*) Mcmorbuch der Ncuschule No. 32.
167
Tochter des Refoel, starb 1688, einen Monat vor ihrem Gatten;
ein Sohn Elchanan starb 160:^.
6. Wolf B u t s c h a t s c h e r (1688— KJOl).
Jakob Jirmija Jechiskijahu }3enjainin Wolf b. Meir, wie
sein vollständiger Name lautet, war ursprünglich Rabbiner in
Buczaczi) (Galizien) und 1670 bei Vertreibung der Juden aus
Niederösterreich mit Seckel Fränkel von Wien, bei dem er
Hauslehrer war, nach Fürt h gekommen. Dort erwarb er sich
durch sein talmudisches Wissen und seine Lebensführung solche Ach-
tung, dass ihm nach K, Meirs Ableben die Rabbinatsstelle über-
tragen wurde. Es scheinen jedoch mancherlei Anzeichen darauf
liinzudeuten, dass er nicht allgemein als otüzieller Rabbiner an-
gesehen wurde -). Der Grund hiefür mag in den Partei Ver-
hältnissen liegen, da er sicherlich ebenso wie sein Patron Seckel
Fränkel unter Ansbachischem Schutz stand und deshalb bei den
Bambergischen nicht für vollwertig erachtet wurde. Nicht aus-
geschlossen ist, dass auch die Rivalität mit R. Bärmann
Fränkel eingewirkt hat, der in der gleichen Zeit Rabbinacs-
assessor war.
R. Wolf starb am Sabbath, 5. Siwan (2. Juni) 1691 und
wurde am folgenden Tage zu Grabe gebracht 3). Seine Witwe
starb 1697, ein Sohn Chajim 1685; auch ein gelehrter Schwieger-
sohn Jakob wird im Sterberegister erwähnt.
Ein von ihm verfasstes Gebet für Kranke enthält der i*.y*p
.rSr*). In Kii.T n'2 ^irn n-ir No. 84 Schluss und No. 91 werden
0 Daher der Beiname Butschatscher, den Würfel p. 59 und Barbeck
p. 64 in Bschotisch korrumpieren.
•) In den Einträgen des Sterberegisters und der Memorbücher wird
bei ihm und da, wo bei seinen Familienangehörigen von ihm die Rede ist,
stets die Bezeichnung V'ai« vermieden; auch in der früher angeführten n"ir
♦35t c:n No. 111 wird er nur als p"nf fn» verzeichnet.
■) Memorbucheintrage und Grabschrift s. Anhang.
*) Ed. Frankfurt a. M. 1724 p. 83d; das. § 35 a wird eine von R. Wolf
getroffene Anordnung bezüglich der Benediktion *"iy beim Morgengebet
erwähnt.
liMil
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^ W^""1'KK'''Tt'r'V'.-u>r^.tW.'-'''">->*>v'''frT*''''^ -•"-V^-rH-Stf»"-«*»*.-^,':--?,.".«,^ ■<ynw /w:»i'^ik:{K!;>:'iT.wr'»JJW"-""^";-::" ■ '?•:•■ :*Y^'-'n-iir<r. ..•r>«--/vir/ ' JCKh.--' «k«..»:.-^ ••..■»«-• -•►.-. /• ▼
...-. ..'v^s-i^ji^i^ vi5
!.
i'i
16Ö
rituelle Entscheidungen und Controversen von ihm mitgeteilt; an
beiden Stellen wird er als oDiicon rcr\ri bezeichnet ^).
7. Samuel aus VV o y d y s 1 a w (1691 — 1694;.
R. Samuel, Sohn des gelehrten und angesehenen R. Uri-
schrago Feibesch und Enkel des gelehrten R. Jehuda Lob aus
Woydyslaw, hatte schon im Vaterhause dem Talmudstudium
obgelegen und zu dessen Fortsetzung den Unterricht des R.
Heschel und nach dessen Ableben jenen seines späteren Schwieger-
vaters, des hohen R. Lob in Kr a kau genossen. Er bekleidete
zuerst eine Predigerstelle io Lemberg 2), und wurde dann nach
S z y d 1 0 w in Kleinpolen berufen. Hier verfasste er seinen
Kommentar zun* 3. Teile des Schulchan Aruch, mit dessen Ver-
öffentlichung er sich einen Ehrenplatz unter den Koryphäen
jüdischer Gelehrsamkeit verschaffte. Die Gemeinde Fürth er-
füllte es gewiss mit berechtigtem Stolz, den Sk-oi:^ n"! als Zierde
ihres Rabbinatssitzes in ihrer Mitte zu sehen, fra Spätjahr
1691 verlies er Szydlow, um nach Fürth überzusiedeln-^). Er
kam gewiss in der Absicht, hier länger zu verweilen und fand
hier auch Gelegenheit, Schüler um sich zu sammeln und so für
die Verbreitung der göttlichen Lehre tätig zu sein *).
*) Der Herausgeber der ^n n"» rv^ »rtm nennt R. Wolf seinen Ver-
wandten; cf. Brüll Jahrb. VII, 187. Die dort von Brüll in Bezug auf Jahrb .
V, 219 ausgesprochene Identität des R. Wolf ßutschatscher mit Wolf Levi
in Frankfurt beruht auf Irrtum; jener war kein Levi, hiess nicht Levi und
lebte nie in Frankfurt; auch der Hinweis auf «"nn» d*2 ii:«n n*!» ändert nichts
hieran. — Eine weitere von R. Wolf getroffene Anordnung wird im d.tuk bvn
(Frankfurt a. M. 1747) p. 92 erwähnt, Wobei ihm R. Abraham Brod das
ehrenvolle Epitheton nirra Dcn«ö beilegt
•) Buber er «tjh Mo. 539.
') Am 27. August 1691 approbierte er In Breslau auf der Durchreise
nach Fürth die erste Ausgabe des oTinit pc. Eine Anfrage von ihm an R.
|akob Reischer (^fT* rvav I Mo. 70) trägt die Unterschrift nno'? yioja hmav 'pn
im»4 p'p mn,
*) Vgl. Vorwort zur 2. Ausgabe des *?»io» n^a (Fürth 1694), in welchem
Verfasser seine Freude darüber ausspricht, in die ^heilige und berühmte''
Gemeinde Fürth gekommen zu sein, wo er Gelegenheit fand, mit lern^
begierigen Schülern sein Wissen zu vertiefen.
1Ü9
Allein, trotz dieser segensreichen Wirksamkeit und der für
die damaligen Verhältnisse gut dotierten Stelle *), ging er nach
vierjährigem Aufenthalt in Fürt h wieder nach Szydlow
zurück und blieb dort bis an sein Lebensende -). Die Gründe,
die ihn veranlassten, nach Polen zurückzuwandern, lassen sich
nicht mit Bestimmtheit feststellen. Wohl liegt die Vermutung
nicht allzufern, dass der uneniuickliche Streit zwischen den Fa-
milien Model und Fränkel in Fürth und hiermit in Zusammen-
hang die Frage, ob und auf welche Weise die dorapröpstlicben
(bambergischen) und fürstlichen (ansbachischen) Juden, die bisher
zwei getrennte Körperschaften bildeten, zu einer einzigen Körper-
schaft vereinigt werden können ^), nicht ohne Eintluss auf die
EntSchliessung des Rabbiners blieb. Allein, abgesehen hiervon
zeigt sich auch hier, wie bei anderen Kabbinen und wie sclion
Brann mit Recht bemerkt *), dass solche, die aus den Slaven-
ländern nach Deutschland verzogen, sich hier nie recht heimisch
füljlten und der , Sehnsucht nach den verborgenen Reizen ihres
östlichen Vaterlandes* nicht widerstehen Kjui:r'jn.
Was die Familienverhältnisse betrittt, so entstammte seine
Frau Gitel, die am 12. Nissan (6. April) 1705 in Breslau starb
und in Krotoschin beerdigt wurde s), einer hochberühraten
Familie; sie war die älteste Tochter des R. Arje Lob b. Secharja
Mendel aus K r a k a u (der hohe R. Lob genannt). Hierdurch
wurde R. Samuel mit R. Feibel Teomim, mit R. Ephraim Fischel,
mit R. Secharja Mendel (2a\"f iS3) und mit R. Saul b. Heschel
in K r a k a u verschwägert, Männern, die ebenso durch Adel der
Geburt wie des Geistes hervorragen.
Aus der Ehe R. Samuels mit Gitel gingen, soweit ich fest-
zustellen in der Lage bin, ein Sohn, und zwei Töchter hervor.
Bei dem Sohn Josef, der sich, ebenso wie sein Vater, durch be-
deutendes Wissen auszeichnete, pflanzte sich talniudische Ge-
lehrsamkeit auf die Kinder und Enkel weiter^). R. Samuels
*) Vgl. Würfel p 59, Hänle p. 168.
•) Das Sterbedatum ist mir nicht bekannt; jedenfalls war er 1705
nicht mehr am Leben
») Vgl Hänle p. 159.
*) Kaufmann-Gedenkbuch p. 397.
») iVltsch. 1907 p. 373.
•) haheres bei Dcmbitzer w rh^ I, 81 b.
;.'. ^. ,•••'.'.' ;«>^> ^;..<.r..-;iUu;«x*',':«/;
.■^.'.■y^vxv^. ^'.•■K-J*imi^-
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170
171
älteste Tochter war an K. Elia Koben in Meseritz (Lithauon)
verheiratet; ihre Tochter Rifka Golde wurde die Gatiin des
Rabbiners Abraham Lissa in F r a n k f u r t a. M. Die zweite
Tochter R. Samuels wurde die Gattin dos Londoner Rabbiners
Uri Phöbus b. Naphtali Zbi Hamburger i), Verf, von D*?2im onis
(London 1706).
Zum Verwandtenkreise R. Samuels gehörte u. a. auch R.
Gabriel Eskeles, Rabbiner in Prag, Metz und Nikolsburg,
R. Elieser Heilbronn (s. u.) und R. Jona b. Mose Binjamin Seeb,
Verf. von n:vi nhv (Fürth 1 694).
Vom Sxif:r rz erschien die erste Auflage 1689 in Dyhern-
furth als Erstlingswerk der dortigen Druckerei 2), während die
2. verbesserte Auflage 1694 in Fürth gedruckt wurde 3). Eine
Auseinandersetzung bezüglich einer Aguna findet sich von ihm
in NivT n'3 yiyr, n':v No. 131, wobei er von R. Jehuda Lob in
Pfersee als Verwandter bezeichnet wird. Jn ':^^l:n miny n-itr
wird eine Anfrage von ihm an R. Gerson Ulif erwähnt, in der
Fürth genannt wird und der Angefragte mit hoher Achtung
von ihm spricht. Talmudische Novellen von R. Samuel stehen
im n-nn> h)p *); im rrhv '\wp wird er an verschiedenen Stellen
genannt*^). Approbationen erteilte er häufig»).
8. Mose W 0 1 f (c, 1694—?)
R. Mose Seeb Wolf b. Jehuda Judel war, wie sein Vater
und sein älterer Bruder, Rabbiner in Minsk und wurde von da
*) NaphUIi Zbi Hamburger bestritt die Druckkosten
pbe des hmw fl»a; cf. Mtsch. 1896 p. 520 n. 7.
») Vgl. Mtsch. 1896 p. 520.
•) Auf dem Titelblatt wird schon bemerkt, dass Verf
Szydlow aufgenommen wurde.
*) Ed. Amsterdam p. 2a und 3a.
•) Vgl. ed. Frankfurt a. M. p. 38a, 44b, 67c
•) 1684 zu pry -»ta, s. d. zu Pjmr fhn (Prag 1687), 1688
furth 1693), 1691 zu crrc« ja, 1692 zu na»r am, zu o^ina mw,
zu nVai noa, zu fV tbo rro Km, zu ^'a»vio n*», und s. d. "wn
1693 zu itSjm unar, zu *-J rhm, zu o^jan »p^, zu W •''•*, zu .VSr
2u aS tan und zu ppn -n«, 1694 zu 'n nrj» und nstn n^, 1697
1699 ^u omatt po.
der ersten Aus-
ais Rabbiner in
zu röw (Dyhern-
zu nyar rfmi n^ir,
m» (Fürth 1692),
•mrp, zu anr'miÄn,
ZU r&oa 17 und
nach Fürth berufen. Die Nachricht hiervon findet sich auf dem
Titelblatt zu ^yj ^-.0 'D (Oifenbach 1738), wo sich der Verf. Zhi
Hirsch als Nachkomme des R. Mose Sseb Wolf bezeichnet
T2sS Sspn: r.icaSi pcr^*: p-ph a*:c v:hv ^^S:: 0 — : ' z^ n^r. -rs
«'>*• »STivo pyz D""^.i; ferner heisst es in dem von seinem Bruder
verfassten und neuerdings wieder herausgegebenen n]:*Mp no^y:
(Wilna 1872 p. 7) j'^rsS^::D S^S:t payr: p-pi ?:-ni rzH rSsi^ 2«: nr?:
HT'.rc p'ph hzpn: r'nsi. Ob er die Stelle in Fürth überhaupt
angetreten und wie lange er hier amtiert hat, lässt sich nicht
nachweisen. Jedenfalls war er später wieder im Gouv. Minsk,
wo er am 24. Tischri (7. Oktober) 1700 .-cv rsi (Cötlien 1717)
und noch 1715 zpv Snx (Frankfurt a. 0. 1719) approbiert^). --
Dass er etwa erat nach dieser Zeit in F ü r t h gelebt hatte, ist
ebenso ausgeschlossen, wie die Annahme, dass er etwa um die
Mitte des 17. Jahrhunderts hier gewesen wäre, da sein Vater
Jehuda Judel erst c. 1629 geboren wurde. Für die hohe Achtunßf,
die R. Mose Wolf genoss. .ipricht die A.uszei<*.hnuQg, min aer sein
Name von den Bibliographen genannt vwd, Tje auch das An-
sehen der Familie, in die er durch seine Verheiratung eintrat.
Seine Gattin war die Tochter des R. Elieser Margolit, Rabbiners
in L u b 0 m i 1 a, und Enkelin des R. Mendel Margolit, Rabbiners
in P r z e m y s 12). Aus dieser Ehe gingen fünf Söhne hervor,
die als tapfere „Männer** ^) für die Wahrheit der heiligen Lehre
eintraten; alle fünf bekleideten Rabbinatsstellen; der älteste und
der jünste waren, wie der Vater, Rabbiner in Minsk. Die
Familie unseres R. Mose Wolf führte ihren Ursprung auf den
hohen R. Lob in Prag zurück*).
') Weitere Approbationen s. t^vnp n;i p. 78; vgl. auch hM^ v; p. 215.
*} Vgl. meine Blätter IV, 115.
•) Die fünf Bruder hiessen cmo mm» ^mzv ;fu ir;»*?« und werden von den
Bibliographen nach den Anfangsbuchstaben ihrer Namen als cvjm bezeichnet;
vgl. auch Belinsohn ^h"i»' »JitsK »d^p 111, 168.
*) Vgl. c»«rnp n^i p. 77; die in der Note daselbst ausgesprochene Ver-
mutung beruht auf Irrtum, da. der Name Sobotka richtig ist; Tile, die Tochter
des R. Liwa b. Bezalel, war die Gattin des Hirsch Sobotka ; ihr Sohn, der
Klausrabbiner, hiess Maier Sobotka; cf. Hock, p. 231. Im Uebrlgen ist der
Familienname Sobotka von der gleichnamigen Stadt in Böhmen herzuleiten.
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172
173
N-!
!> E 1 i c s 0 r U e i 1 1) 1- 0 n n ') (1700).
Der Familienname Heilbronn ist in der jüdischen Literatur
ziemlich stark vertreten und weist zweifellos auf die gleichnamige
Stadt hin in welcher sich im Mittelalter eine nicht unbedeutende
Gemeinde' befand. Der Name hat sich in den verschiedenen
Ländern wo er vertreten ist, auch verschiedenartig gestaltet
und erscheint unter manchfachen Formen wie Heilbronn, Heil-
prun, Heilprin, Heilpern, Halpern und Alpern. . , ,. .
R Elieser Heilbronn ') leitet seinen Ursprung sicherlich
auch auf Deutschland zurück, da schon sein Urgrossvater sich
als ^:'V» unterzeichnete. Er nannte sich Mose b. Sebulun
Elieser Heilprin, war Rabbiner in Brisk (Lithauen), Verf^von
w; pr (Lublin 1611) und Schwager des K. Samuel Edels
(s-B-ine) Sein Sohn hieß Elieser Lipmann ; sein Enkel Isaak,
liabbiner in T i k t i n, war der Vater des R. Mordechai He.lprm
in J a r 0 s 1 a w und dieser zeugte unsern Elieser, der 1648 in
Jaroslaw geboren wurde. Er hörte zuerst in Gemeinschaft
mit seinem Jugendgenossen Naphtali Kohn, dem spätem Rabbiner
in Frankfurt a. M., die Talmudvorträfce des R. Josia in
Przeraysl und besuchte alsdann die Talmudschule des R. Saul
Katzenellenbogen, Rabbiner in P i n c z o w und Vater semes
späteren Schwiegersohnes Mose Katzenellenbogen. Hier legte
er den Grund zu seinen bedeutenden Talraudkenntnissen und
scharfsinnigen Talmudauslegungen, die ihm später den Ehren-
namen L e s e r Ch a r i I verschafften. Nachdem er die Rabbinats-
stellen in M e s e r i t s c h und T o m a s z o w bekleidet hatte,
wurde er nach Fürth berufen. Am Donnerstag, 5. Nissan
(25 März) 1700») mit grosser Ehre empfangen, hielt er am
folgenden Sabbath (»np<i x) seine Antrittsrede. Leider war seine
^ meine biographische Skizze in meinen Blättern für jüdische
Geschichte und Lltteratur, 1, 54. „ , , n..K.,i, »,)f rf»m
') Ob der bei Würfel p. 59 genannte R. Leser Dubnir mU dem
unsrigen identisch ist, sodass hieraus zu folgern wäre, dass R. Elieser ent-
wede?Tn Dubnow grtoren ist oder dort als Rabbiner gewirkt hat, vermag
ich nicht zu entscheiden. cr.rfii"
») Unterwegs .auf der Reise zum Antritt seines Rabbinats in Fürth
erteilte er in BreslaJ am 25. Adar eine Approbation zu n-- yV (Dyhern.
furth 1702).
Wirksamkeit nur von kurzer Dauer. Nach einem halben Jahre
starb er im Alter von 52 Jahren am Sabbath, 19. Tischri (2. Okt.)
1700') uDd wurde am darauf folgenden Sonntag zu Grabe ge-
tragen
Seine Frau Nechama war die Tochter des Hirsch Busker
in Satanow. Durch seine Tochter Lea -) wurde K. Elieser
Heilbronn mit einer hochangesehenen und weitverzweigten Fa-
milie verschwägert, indem diese mit R. Mose Katzenellenbogen,
dem Rabbiner in Schwabach, sich verehelichte. Aus dieser
Ehe gingen hervor. R. Pinchas, Rabbiner in Wa 1 1 e rs tein,
K. Naphtali Hirsch, Rabbiner in M a n n h e i m und K. Elieser]
Kabbiner in H a g e n a u 3).
R. Elieser hatte viele Novellen zum Talmud, sowie Deraschot
und J{echtsbescheide und besonders auch eine scharfsinnige Er-
klärung zu sämtlichen im Talmud vorkommenden -[Sy ]iin in
einem Werke niedergeschrieben, dem er den Titel niv;ün n^tr gab.
Er halte wohl die Absicht, diese Arbeit in Fürth drucken zu
lassen;, an seinem frühzeitigen Tod scheiterte die Aubführunc-.
Alle diese Handschriften bilden einen wertvollen Bestandteil
der ßodleiana in Oxford-»).
Im nw^ h)p von R. Jehuda Glogau werden von ihm mehrere
talmudische Novellen mitgeteilt ^). Ausser der schon genannten
Approbation zu .rx v^t erteilte er in F ü r t h solche zu dem
jüdisch-deutschen mi.r csr (1700) zu om^N Sr« u. (Fürth 1701).
*) Brann gibt im Kaufmann-Gedenkbuch, p. 398 irrtumlich den 4. Okt
als Sterbetag an. Bei Würfel (p. 46) steht ebenfalls ein unrichtiger Sterbe-
tag. Vgl. auch iBH^ njcB. (Dessau I70I) p. 18. Eine neu aufgenommene Ab-
schrift des Grabsteins, die von dem im Kaufmann-Gedenkbuch gegebenen
Texte in manchen Punkten abweicht, wird im Anhang mitgeteilt.
•) MIcht lachet, wie Brann 1. c. p. 398 n. 4 schreibt; lachet hiess die
Schwiegertochter der Lea, die Tochter des R. Samuel Hellmann in M e t z
und Gattin des R. Elieser Katzenellenbogen in H a g e n a u.
•) Näheres über diese Familie s. in meiner Kurpfalz p. 240 und den
Stammbaum ibid. p. 323.
* ') Vgl. Catalogue Neubauer No. 469, 470, 523, 960, 1019 und 2315.
^ j*) Vgl. ed. Homburg v. d. H. 1743 p. 43a, 45a, 48a, 49a.
^vi.(ii-----nr'?ir„
.■>'^t^l^rv•.^««■^•
174
10. B ä r ra a n n F r ä n k e 1 •). (1700- 1708).
Samuel Eli Isachar Bärraann Fränkel war der Sohn des
David Seckel und Enkel des Koppel Levi, der unter dem Namen
„der reiche KoppeP in der Judengasse von Wien eine hervor-
ragende Stelung einnahm und 1670 da verstarb. Als im folgen-
den Jahre die Juden von dort vertrieben wurden, fand David
Seckel Lev^i mit seinen Kindern 2) und Geschwistern eine neue
Heimat in Fürth. Dort erwarb sich sein Sohn Bärmann bald
solches Ansehen, dass er in das Vorstandskollegium der Gemeinde
berufen, 1686 3) zum Rabbinatsassessor in Fürth und 1693 zum
Oberrabbiner von Schnaittach^) und des Fürstentums Ansbach
ernannt wurde. Nach dem Tode des R. Elieser Heilbronn be-
kleidete er vertretungsweise die Stelle eines Oberrabbiners in
F ü r t h ^), wie er sich auch schon früher zeitweise als pi^ nmc
der Gemeinde zur Verfügung stellte ö).
') Vgl. meine biographische Skizze in meinen Blattern V, 87.
*) Barmann war also in Wien und nicht in Fürth geboren, wonach
die Angabe Würfeis p. 59 zu berichigen ist
•) In dem gleichen Jahre stand er auf der Kandidatenliste für das
Rabbinat Bamberg; vgl. Eckstein, Gesch. d. Juden im ehemaligen Fürsten-
tum Bamberg, p. 166.
*) In der Approbation zu r\"htf «rxp (Fürth 1693) unterschreibt Bärmann
i"if» nrrjn cy •jis'^jbi izjb^h nuno hy noiM) »mixe» miii'b p'po. Im "or»» höo fol. 21 b
wird die Derascha mitgeteilt, die er rthv2 'b 1693 in Schnaittach hielt, als
er dort zum Rabbiner aufgenommen wurde. Schnaittach war eine der Ge-
meinden der TfirHru'to (Ottensoos, Schnaittach, Forth, Hüttenbach);
Würfel (p. 57) verwechselt Forth mit Fürth und stellt auch das Ver-
hältnis zwischen Fürth und den anderen Gemeinden nicht richtig dar.
•) Ums jähr 1700 soll nach einer Notiz in Bibl. Friedland III No. 2363
R. Elieser b. jehuda aus P i n c z o w, Verf. von ity'SM pjwai, Rabbiner in Fürth
gewesen sein (vgl. über ihn Freudenthal, Aus der Heimat Mendelssohns, p.
302); einen Beleg hierzu habe ich nicht gefunden.
•) Offizieller Rabbiner war er nie, wie schon Ziemlich im Kaufmann-
Gedenkbuch p. 463 n. 3 richtig bemerkt. Auf dem Titelblatt zu "ür»» nee
wird er als :i eipcn bezeichnet. Vielleicht ist dieses dem Einfluss seines
Vetters Elkan Fränkel zuzuschreiben, der sein Gegner war und als Günsting
und Hofiude des Markgrafen Wilhelm Friedrich von Ansbach auch In Gc-
meindeangelegenheiten sich einen massgebenden Einfluss zu verschaffen
wusste. Elkan erhielt 1677 von der Dompropstei die Schutzbewilligung und
erst am Ar' i des 18. lahrhunders begab er sich in den Schutz des Mark-
175
Sein grösstes Verdienst war die Stiftung einer Klausynagoge
in Fürth, die er reichlich mit Thorarollen und prunkvollen Decken
und Geräten ausstattete. Das Gebäude, in dem diese Synagoge
sich befindet und das gleichfalls von R. Bärmann geschenkt
wurde, enthielt auch ein Lehrhaus (Bethamidrascb), in wel-
chem Tag und Nacht das Thorastudium geptiegt wurde. Er
setzte gleichzeitig ein bedeutendes Kapital aus mit der Be-
stimmung, dass aus den Zinsen das Gebäude unterhalten, ein
Vorsänger und ein Diener angestellt, sowie Licht und Heizung
für die dort Studierenden angeschafft werden sollen'). Die
näheren Bestimmungen hinsichtlich dieser Stiftung enthält die
von R. Bärmann am Sonntag, 17. Kislew (U. Dezember) 1707
niedergeschriebene letzte Willensverfügung.
Bevor ein Jahr hiernach verstrichen war, fand sein Erden-
wallen ein plötzliches Ende. Sonntag, den 2. Tag Suckoth
(30. September) 1708 schloss er seine Augen zum Todesschlummer
und wurde am geichen Tage bestattet-). Weil die Beerdigung
am Laubhüttenfeste stattfand, wurden Lulaf und Esrotr der
Leiche vorangetragen, was auch bei R. Klieser der Fall '/ar.
R. Bärmann war zweimal verheiratet. Seine erste Frau
Channa, Tochter des Maier Guggenheim, starb in jungen Jahren
am 21. Nissan (2, April) 1698^). Seine zweite Frau Bunla,
Tochter des Vorstehers Salomon Schneior und Schwester des
Buchdruckers Josef, überlebte lange ihren Ehegatten ; sie starb
am 23. Nissan (4. April) 1736*). Fünf Söhne und eine Tochter
sind als Kinder Bärmanns verzeichnet ^).
grafen. Kaufmanns Angabe (Letzte Vertreibung p 199) wäre hiernach richtig-
zustellen.
*) Dass diese Klaussynagoge bei den bekannten Ereignissen der
drcissiger jähre nicht geschlossen wurde und in ihrem Bestände erhalten
blieb, ist den Bemühungen des gelehrten R. Wolf Hamburg, eines Nach-
kommen R. Bärmanns, zu verdanken, über den weiter unten Näheres folgt.
*) Den im Memorbuch der Klaussynagoge enthaltenen Nachruf siehe
im Anhang. Die Grabschrift ist bei Wolf bibl. hebr. IV, 1 182 und im
Kaufmann-Gedenkbuch p. 407 abgedruckt. Sie ist sehr panegyrisch ge-
halten, trotzdem R. Bärmann gewünscht hatte, dass Lobesausdrücke ver-
mieden werden; vgl. Grabschrift Z. U. In Z. 7 fehlt selbstverständlich das
Jod hinter dem Worte nvra.
') Grabschrift s. Kaufmann-Gedenkbuch p. 430 No. 68.
».-.*) Den Nachruf im Klausmemorbuch s. im Anhang.
^) Zur üebersicht über Bärmanns Familie s. die Stammtafel im Anhang.
«.. .A. 1.^ .
',fl;..i..ji'V."<l»'4' -."•-■«•;
178
Trotz grosser Talmudgelehrsarakeit war R. ßärmannn zu
bescheiden, um die Ergebnisse seiner Forschungen weiteren
Kreisen zugänglich zu machen ^). Ein einziges gedrucktes Werk
zeugt von seinem Wissen und Scharfsinn; es ist das von seinem
Enkel Elia Fränkei in Prag 2) herausgegebene Buch nDrti»* nco
(Fürth 1792), das talmudische Novellen und Deiaschot enthält.
U\ den Deraschot, von denen sich die in Fürth gehaltenen auf
die Jahre 1691—1704 erstrecken, finden sich keine scharfsinnige
talmudische Deduktionen, wie sie damals gebräuchlich waren,
sondern meistens Erklärungen von Midraschim und Talmudstellen.
Bei den Verhandlungen aus Anlass der a. 1 702 in Fürth
vorgenommenen Bücherkonfiskation waren sechs Vertreter der
isr. Gemeinde als Angeklagte vor die Kommission geladen, als
deren Sprecher R. ßärmann fungierte. Am vierten Verhandlungs-
tage erlärte er, an weiterea Verhandlungen nicht teilnehmen zu
wollen, da er blos Rabbiner der brandenburgischen Judenschaft,
nicht aber der Juden in Fürth sei, weshalb er sich auch nicht
für verpflichtet halte, für diese zu antworten ^).
R. ßärmann stand in Verkehr mit Chacham Zbi, der ihn
zu seinen Verwandten zählte*). Sein Name findet sich auch
sonst in der zeitgenössischen Litteratur ^).
*) Vgl. Approbation des R. Jecheskel Landau in Prag zu -uir» nuo, aus
der auch im aMgemeinen die hohe Wertschätzung ersichtlich ist, deren
sich R. Bärmann zu erfreuen hatte.
«) Elia Fränkei, Sohn des Benjamin Wolf und der Rebekka, der Tochter
des Prager Darschans R. Elia Spira, dessen Chiduschim er unter dem Titel
nai n^'^K njsSn *vm) nio» :^vv in Fürth drucken lies, war Almosenvorsteher in
Prag: cf. Htsch. 45, 202.
*) Näheres siehe Kaufmann-Gedenkbuch p. 457 ff.
•) Vgl. «ax c:n n"'» No 111 Schluss. Die Verwandtschaft ist zunächst da-
rauf zurückzuführen, dass Rösel, die Tochter seines Namensvetters und Ver-
wandten Isachar Bärmann in W i e n , die Gattin des Binjamin Wolf Mirels
wurde, mit dessen Nichte Sara der Chacham Zbi verehelicht war. Dieser
Verwandschaftskreis wurde noch erweitert, als Jehuda Lob, der Bruder des
R. ßärmann in Fürth, sich mit Pessel, einer Tochter des genannten Binjamin
Wolf Mirels, verheiratete. ^■
*) Vgl. RGA »mn« r^a TJ*n Nc 91 und 122; onen iy» ^\"^a p. 114 b und c
(Jehuda Lob, der Sohn des Verfassers, nennt R. Bärmann seinen Verwandten);
np^Tt S70 n-w No. 45; a?y nn» r'ir I No 94 (Verf. nennt ebenfalls R. Bärmann
seinen Verwandten) ; D'ipT nyr I. p. 65 (der dort mitgeteilte Trauervortrag
177
Vielfach wurde K. Bärmann um Druckapprobationen an-
gegangen von Autoren, die von dem Glanz seines .\amens einen
besseren Absatz ihrer Werke erwarteten und auch die mehr
oder minder hervorragenden Erzeugnitj^se ihrer Gelehr,samkeit
vor Nachdruck schützen wollten ^).
Nach zweijähriger Sedisvacanz folgt
11. Baruch Rapoport^) (1710-1746).
K. Baruch Abraham Ilapoport, d^ni Priestorstanim aniiehöriir,
wurde c. 1668 als der älteste Sohn dvr> N'orstciicrs Mose Maler
Eapoport in Lemberg geboren. Sein Vater war ein Bruder des
dortigen Kabbiners Simcha Kapoport und zählti' U. Meir von liiiblin
zu seinen Ahnen. Baruch ragte als Jüngling- durch \\'iss('U und
Scharfsinn unter seinen Altersgenossen hurvor, sodass er schon
im 18. Lebensjahre in Arie (Lievland) als Rabbiner Anstellung*
fand*). Von hier kam er nach Minsk, 1708 iiMch Wilna und
folgte dann einem Rufe nach F i'i r 1. h, wo er am i^üarta^e zum
Versöhnungsfeste, Freitag den 'S. Oktober 1710, eintrat. Als seni
Onkel R. Simcha Rapoport den Rabbinatsstuld in G r 0 d n 0 ver-
licss, um ihn mit jenem in Lublin zu vertauschen, wurde U.
Baruch a. 1714 von der Gemeinde Grodno ersucht, «las erledigte
dortige Rabbinat zu ül)ernehmen *). Er hielt auch dort eine De-
raschah, wollte aber Deutschland doch nicht verlassen und lehnte
die Stelle ab, obwohl Grodno hinsichtlicii Seoleir/ahl und
wurde am 29. Ab 1690 gehalten, da R. Aron Teomim am 2. Ab 1690 starb;
daher ist dort fn statt ?*n zu lesen); II p. 66.
^) Unter den von Kaufmann und Brann angeführten Approbationen
fehlen noch jene von 1693 zu mi »nfin, 1694 zu ifio k"J p» r«, 1696 zu ^1^?
n'hv, 1698 zu D»en p^ri und myr^h rn-v, 1700 zu dem jüdisch-deutschen ."T»in' asc,
1702 zu c«n -pT u. ü*w »B, 1706 zu virn »jip'n, 1707 zur 2 Machsorausgabe ed.
Sulzbach.
•) Vgl. meine Blätter I, 6 ff.
•) Ich folge hierin den Angaben der Grabschrift; die widersprechende
Motiz im Memorbuch, wonach Wilna die erste Rabbinatsstelle war, die R.
Baruch bekleidete, erscheint mir nach Prüfung der Quellen als irrtümlich.
*) Vgl. bei Arje Lob Epstein o-rcn 'd (Königsberg 1764) das Vorwort
seines Schülers zum ersten Derusch; vgl ferner in der Approb tion des R.
Baruch zu mna rahn (1714) die Angabe '^♦''jni hJihui p'ps b")(di htwh ?"b n:in
HD*'? rJnD3.
Jaiirbuch J. U a. YI.
12
>j^
4:
^S=
ml 'J-M .*±.
^rw^^iW^
. rt:^ ip^ wW-^^'^i'
■CSti-V«'v«-^-.-.V--.^H,V.;j(f^^>,*,-.>..,„j,«|,>,ji». H-^sw.^ *^>n».-.. A/rfi^*W*-..*^.vr- ^>t.f,j^-f., . ^- rs»i
wV« ^ at " rt -^^^f^t^^m
Bedeutung höher stand als Fürth und obwohl jenes die Ifeimat
seiner Frau Sara Chaja war. Sie war die Tochter des unter dem
Namen R. Mose Charif bekannten Verfassers von n^i^ch n-".Ncn, der
den grossen R. Heschel und den hohen R. Lob zu seinen Almen
zählen durfte. Durch diese Heirat trat R. Barucli auch in die
Verwandtschaft anderer angesehener Familien ein, da seine Schwie-
germutter Necluima als Tochter des Benjamin Mirels^) den Ham-
burger Rabbiner Salomo Mirels ihren Onkel und den Chacham Zbi
ihren Verwandten nennen konnte.
Eine eigentümliche Bewandtnis hatte es mit dem Verhältnis
zwischen dem Fürther Oberrabbiner und jenem in Schnait-
tach^). Wir haben schon oben davon gesprochen, dass R. Bäi'-
mann Fränkel die Stelle als Rabbiner von Schnaittach bekleidete
und zeitweise seinen Sitz in Fürth behielt. Auch Rapoport war
Oberrabbiner von Schnaittach mit dem Sitz in Fürth und
hatte als solcher das Recht, bei anderweitiger Besetzung der
Stelle mitzusprechen. Diesem Umstände war (^s wohl mit zu ver-
danken, dass sein Sohn Lob auf das Rabbinc'it Schnaittach
berufen wurde. Nach semem Weggänge (1742) erhielt der bis-
herige Fürther Rabbinatsassessor Juda Emmerich diese Stelle und
kam hierdurch mit Rapoport in einen Konflikt, dem es nicht an
widerwärtigen Auswüchsen fehlte^).
Ein Vertrag der Gemeinde S u 1 z b ü r g mit Rapoport (An-
schlussvertrag) liegt in Original bei den dortigen Gemeindeakten 4).
R. Baruch Rapoport war ein allseitig anerkannter und weit-
berühmter Gelehrter; er beherrschte vollständig Babli, Jeruschalmi
und Tosifta; er unterhielt eine bedeutende Talmudschule, aus
der zahlreiche Jünger hervorgingen ; er führte ein anspruchsloses
*) Vgl. meine Blätter IV, 51.
•) Es ist hier nicht der Ort, dieses Verhältnis näher zu beleuchten,
das jedenfalls durch eine für nächste Zeit zu erwartende Publikation des
Distriktsrabbiners Dr. Weinberg in Sulzbürg über das Rabbinat Schnait-
tach eine gründliche Darstellung erfahren wird.
■) Würfel (p. 58) stellt diesen Vorgang in tendenziöser Färbung dar,
wahrscheinlich von der Fränkelschen Familie beeinflusst, die aufseiten des
ihr verwandten Emmerich stand und gegen Rapoport unfreundlich gesinnt war;
vgl auch Kaufmann-Freudenthal, die Familie Gomperz, p. 273.
*) Mitteilung des Distriktsrabbinors Dr. Weinberg in Sulzbürg.
ascetisches Leben: er war auch Mohol und mit guter Stimme be-
gabt, die er als Vorbeter in den Dienst Gottes nud der CuMuoinde
stellte ').
In seiner Amtsführung war er von strengster Konsequenz und
liess sich weder durch Beifall, noch durch Missfallen in den Mass-
nahmen beirren, die er zu treffen für notwendig erachtete*-^).
Er beteiligte sich aucli jmi den bekannten Kämpfen gegen
Nehemia Chajun (1714) und Mose Chajim Luzzato^)»
Die gegen R. Hirsch Fränkel *), den Sohn des K. Cluiggai
Chanoch, eingeleitete Untersuchung wegen angeblichen Besitzes
von gotteslästerlichen und alRM'gläubiscIien hebräischen Büchern^)
rief unter seinen Glaubensgenossen einen derartigen Schrecken
hervor, dass Rapoport am 9. Ab, während er die üblichen Klage-
lieder vortrug, plötzlich verstummte und sich ans der Synagoge
entfernte, aus Furcht, es könne aus dem Inhalt dieser Gebete
eine Denunziation gegen ihn abgeleitet werden ß). ^Venn er schon
durch die damalige Bücherverfolgunff (1712) in Mitleidenschaft
gezogen wurde, indem man ihm viele Bücher wegnahm, so hatte
er drei Jahzehnte später in noch verstärkterem blasse zu leiden,
als eine grosse Bücheruntersuchung stattfand (1744). Diese folgte
unmittelbar nach dem Sturze des fürstlichen Residenten Isak
Nathan und wurde auf sämtliche hebräische Werke ausgedehnt,
*) Zu allen diesen Eigenschaften vgl. den im Anhang mitgeteilten
Memorbuchauszuß und die Grabschrift. Nach Inhalt des Fürther Geburts-
buchs nahm er noch als 78jähriger Greis wenige Wochen vor seinem Ab-
leben eine Beschneidung vor.
•) Bezeichnend ist, wie Cnollen, ein Zeitgenosse Rapoports (als Dia-
conus in Fürth 1714 gestorben) in »Unschuldige Nachrichten auf 1714** p.
91 sich über ihn äussert. R. Baruch, heisst es dort, Rabbiner in Fürth,
vormals zu Wilna in Lithauen „allwo und in ganz Fohlen er einen grossen
Nahmen der erudition und Ansehen bei den Seinigen gehabt ; doch hatte
er neulich, als er zu Österlicher Zeit Caffee zu trincken verbiethen wolte,
weil ihm ausser andern Ursachen dessen Bohnen ein species tritici zu
seyn deuchtete, bey seiner gegenwärtig-unterworffenen Gemeinde keine
nachdrückliche und durchdringende Autorität".
*j Vgl. Ton nns II, 62.
*) Vgl. meine Blätter V, 94 und die dort gegebenen Literaturnachweise.
*# Vgl. meine Kurpfalz p. 152.
«) Würfel p, 31, Hänle p. 85.
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die sich im Fürstentum Ansbach vorfanden. Damals geschah es,
dass auch Eapoport, nachdem ein grosser Teil seiner hebräischen
Bibliothek beschlagnahmt war, vor eine Kommission geladen wurde,
um dort über 38 Stellen, die den konfiscierten Büchern entnom-
men und als anstössig und die christliche Keligion verletzend be-
zeichnet wurden, die verlangte Auskunft zu erteilen.
Die Aufregung, in welche die an diesen Vorkommnissen be-
teiligten Personen versetzt wurden, scheint auch an Rapoport nicht
spurlos vorübergegangen zu sein. Im Alter von 78 Jahren starb
er in der Nacht des 22/23. Nissan (12. April 1746) nach 36jähriger
Amtstätigkeit in Fürth i). Bei seiner Beerdigung wurden vier
Grabreden gehalten.
R. Jonatan Eibeschütz in Metz widmete ihm eine Trauer-
rede«), in der er hervorhebt, Rapoport habe während seines
ganzen Lebens Fasten und Kasteiungen sich hingegeben und bis
ins Greisenalter eine Jeschiba unterhalten.
Abhandlungen über religionsgesetzliche Fragen befinden
sich von ihm in oSy: "iik nnr No. 39 (wegen o^rn ntoin) und in
2J>T ^^ n-w IV No. 1 (in gleichem Betreff). In Michaels Ka-
talog D-^n nnxis No. 788/789 sind handschriftliche Rechtsgut-
achten von ihm verzeichnet. Auch im D^Siiin er von Asulai
(Buchstabe 3 No. 40), sowie in dessen n^na p'mc II No. 42 wird
sein Name erwähnt. Verschiedene talmudische Novellen stehen
von ihm in D*03n ^nan (Jessnitz 1726), in nn.T Sip (Homburg 1743)
und in onna« iohd (Fürth 1757).
Gedruckte Werke hat Rapoport nicht hinterlassen. Das
von Waiden im )ffinn rnr p. 82 No. 56 und in den Mitteilungen
für jüdische Volkskunde 1907 p. 24 n. 2 ihm fälschlich zuge-
schriebene oniDD iic^y hat R. Baruch b. Elkana Naumburg aus
Fürth zum Verfasser, über den ich im zweiten Teil vorliegen-
der Arbeit s. G. w. Näheres berichten werde.
Bezüglich der Erteilung von Approbationen scheint er an-
fänglich sehr zurückhaltend gewesen zu sein. So bemerkt er in
der Approbation zu Kpirn KDi^i, er gebe zwar selten eine
solche, mache aber hier eine Ausnahme, weil er das Erlernen
') Mcmorbuchauszug und Grabschrift s. im Anhang.
*) wi nrrp I, 75.
; -•»
der Grammatik als einen sehr wichtigen Lehrgegenstand für
Kinder ansehe. Dennoch erteilte er Approbationen auch für an-
dere Bücher *).
Rapoports Gattin Sara Chaja, der von der Gemeinde ein
Witwengehalt von 50 fl. bewilligt wurde, starb 5 Jahre nach
ihrem Gatten am 5. Tamus (28. Juni) 1751 ; im Memorbuch wird
ihre Frömmigkeit und Menschenliebe gerühmt.
Die tiefe Gelehrsamkeit und Geistesschärfe, die R. Baruch
Rapoport auszeichnete und ihm den Ehrennamen ?]nn -[nn "i
eintrugen, gingen auf seine Söhne über, wie auch seine Töchter
sich mit Männern verbanden, die auf dem Gebiete des Thora-
wissens ebenfalls klangvolle Namen aufzuweisen hatten ^).
Der älteste Sohn Arje Lob, c. 1693 geboren, hatte sich
durch Heirat ein grosses Vermögen erworben, das jedoch in der
Geschäftsgemeinschaft mit dem Hofjuden Gabriel Fränkel in
Fürth wieder verloren ging ^) Er musste sich deshalb nach
einem Erwerbszweig umsehen und nahm das Rabbinat der vier
Gemeinden .TDITK (s. oben) mit dem Sitz in Schnaittach an. Von
dort wurde er 1742 nach Heidingsfeld als Rabbiner des
Würzburger Kreises berufen, nachdem die von sämtlichen Vor-
gängern der hochstiftlichen Judenschaft per vota majora geschehene
Wahl am 10. August 1742 durch Fürstbischof Friedrich Karl
bestätigt war. Hier stand er in hohem Ansehen und erwarb
sich innerhalb seines Wirkungskreises während seiner 38jährigen
amtlichen Tätigkeit die Anerkennung und Verehrung aller der-
jenigen, die unter seiner geistlichen Führung standen *). Asulai
besuchte ihn hier auf der Durchreise ^).
*) So approbiert er 1712 min »roin rwnn (ed. Wilhermsdorf), 1714 rührt
mna und Amsterdamer o'v, 1715 rr'hv i^p, 1716 nrts »«, 1717 /od, 1718 hovj
Hpun, 1719 duSm 31 nia^n, 1721 «"»vtd, 1723 «loi« nnin, 1724 D»Mn »j»; n»HD, 1725 nit*
njn und "vyn \2h^ 1726 "c« »aw und anr »mBn, 1727 n ^a v, 1732 o^ynt 'o nvivü,
1738 n-nn mvü und o«äi ün\ 1740 nSßn iia, 1741 .idSw rhnp, 1742 pfw pnp, 1744
a^ö m» »jiyo. 1746 /lU'p Tic und "loien hin,
') Die Zusammenstellung der riachkommenschaft im Hageren von
Horodezky 1,50 enthält verschiedene Angaben, die der Berichtigung be«
dürfen.
•) Carmoly .w »Jai ü*z'^n p. 18.
*) Approbationen von ihm finden sich 1744 zü b'» »^tvO/ 1752 zu rno
mal und B»o3n *i*y -»»hd, 1755 zu ^'Sno, 1764 zu ♦ob'jh und 1778 zu ^'ari rxchn »mn,
') Vgl. D'tei ÜW I, c.
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182
183
Im hohen Alter von 87 Jahren ging er am Sonntag, 16. Ijar
(21. Mai) 1780 zu seinen Vätern ein und wurde in Allersheim
beerdigt. Das Memorbuch in Ileiding.sfeld widmet ihm einen
ehrenvollen Nachruf ').
Seine erste Frau war Gella, die Tochter des Vorstehers
Wolf r-.i 2) in Fürth, nach deren Ableben er eine zweite Ehe
mit der gelehrten Esther, Tochter des Gumpel Emrich (Marx
Lion Gomperz) in Wien und Witwe des Jakob Speier aus
Frankfurt a. M.^), einging; sie starb am 2. Nissan (25. März)
1768 in H e i d i ng sf e Id.
Ein Sohn des E. Lob Rapoport, namens Aron, lebte in
Fürth*); ein anderer Sohn, Jsak, war Thoragelehrter und
Kalligraph ^).
Zwi Hirsch, der zweite Sohn des R. Baruch Rapoport,
war Rabbiner in Wallerstein mit Harburg und Umgebung^).
Er stand wegen seiner Frömmigkeit und Klugheit in hohen Ehren
und bekleidete das Kabbinat Wallerstein bis zu seinem am
Mittwoch, 7. Tischri (14. vSeptember) 1768 erfolgten Ableben^).
Sein Nachfolger war sein Sohn Isak, der zuerst als Rabbi natsassessor
in Li ssa**) amtierte und von da nach Wallerstein übersiedelte.
Dort wurde er noch vor Beerdigung seines Vaters zu dessen
Nachfolger erwählt, was diesem kurz vor seinem Ableben mit-
*) Den Wortlaut siehe in meinen Blättern I. c. p. 22-
*) Wahrscheinlich „Sohn des GabrieT*, zum Unterschied von einem
anderen Vorsteher Wolf, Sohn des Saul )oel; cf. Kaufmann-Gedenkbuch
p. 420 No. 34.
3) jakob Speier starb am 23/24. Dezember 1748 in Frankfurt a. M.,
cf. Inschriften Mo. 2620.
*) Er wird in einem dortigen Protokoilbuch 1796 als Bräutigam der
Tochter des Schile Ottensoos verzeichnet; 'er ist Sabscribent von -TTna nw
(1790) und n^'fi» nrjo (ISOtj; in den Statuten des Waisen Vereins (1818) steht
sein Marne unter den cvpm ♦*«; er starb 1845.
*) Vgl. Carmoly 1. c. p. 18.
•) Er approbierte 1752 r\chv norn, nm »ito und c*D3n *i^ rnn, 1755
M^rviD, 1762 .itsrn n^vm. ..• ^'
^) Das Memorbuch von Wallerstein enthält folgenden Eintrag :
unpin v"^^ {vr.p i^y) p*7 reo Vv '\'2h t"cK T2pJ «"wn 'n 'n o^ai -wBi p'th Vrpn n»n 't 'i bi»
nro Y'tjnoa -^zh hw |»o» xa peoj «rrmB p'yo Vm p,nn -pna nSnoa Van p »aij n'Sinos lora
') Vgl. Lewin, Gesch. der Juden in Lissa, p. 322.
nfoteilt worden war. 1772 wurde er nach Bonn als Land-
rabhiner des Kölner Kreisos berufen. Hier wirkte er se.^^ensreich
als Thoragelelirtor und >[enschen freund. Besonders maclitc er
sich um den Wiederaulbau der am 28. Februar 17S4 durch Cber-
scliweuiniung- zerstörten Synagoge in Deutz verdient, indem er
Aufrufe zu Beitragen erliess. Er starb am 3. Adarll (12. März)
1788 in B o n n und wurde in K h e i n d o r f beerdigt ').
Ein anderer Sohn des Wallersteiner Rabbiners, R. Simcha
Bunem, schloss sich in ITeidingsfeM nach seinei' Verheiratung-)
dem Kaufmannsstande an, fand abei* hierin nicht die gewiLnschte
Befriedigung; deshalb zog er es vor, sich ganz dem Talmud-
studium zu widmen und übernahm eine Zeitlang die Stellver-
tretung seines Onkels Lob in H e i d i n g s f e 1 d bei seinen aus-
wärtigen Berufsgeschäften. Dann übernahm er das llabbinat von
Marktbreit und dem Schwarzburger Kreis und übersiedelte von
hier 1772 nach Wallerstein als Nachfolger seines Bruders Tsak,
dessen Nachfolge er alsdann auch 1788 in Bonn ruitrat. Unter
seinem Vorsitz wurden 1801 die Satzungen der neugegrundeten
jüdischen Gemeinde in Köln entworfen. Er ist Verfasser der
Werke (^j^'nr". m^Sn *irnn auf j^tjii ^\^2^^\D sowie y2V\ mDio auf
Ps. 119 und auf die Sprüche der Väter. Diese beiden Bücher
liess er, als er schon in höherem Alter stand, zur Förderung des
Thorastudiums auf eigenp Kosten drucken und überallhin kosten-
los versenden. Er starb am Vorabend von Dienstag, 11. Nissan
(8/9. April) 1816 in Bonn und wurde in Rheindorf begraben*).
Sein Sohn Samuel befand sich unter den Vorstehern der
neugegründeten ^Gemeinde Köln und unterzeichnet als solcher
die oben erwähnten Satzungen. Ein anderer Sohn, Zbi Hirsch,
Rabbinatsverweser in Gesecke, ist Verfasser von mnc mo über
') Vgl. Deutzer Memorbuch ed. Jellinek p. 66; Löwenstein, fSathanael
Weil, p. 75 n. 3. Anfragen von ihm hnden sich in den Responsen des R.
jecheskel Landau, der ihn als seinen Blutsverwandten bezeichnet (n-nn^a y-ju
I n"M 1 und 11 ■!"• 189). Er approbierte 1762 "^tssn n*vH-\, 1764 thoh nnoo und
«an v^^H, 1766 o» aSa n»jM, 177G \to n«io. Auch Simon Kopenhagen erwähnt ihn
in nnnj »21 p. 14 und bezeichnet ihn als grossen Gelehrten. In r)):hn >vmn
Y''2vn p. 201 a werden einige talmudische Bemerkungen von ihm mitgeteilt.
*) Seine Frau hiess Ella; cf. Vorrede zu v'^en »»rm.
•) y"2v^ = »ax "D D»Jia nno» 't.
*) Vgl. Deutzer Memorbuch p. 68.
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die Reinigungsgesetze der jüdischen Frauen (hebr. mit deutscher
Übertragung), und von S^i^- np«:, Gebete bei Choleragefahr
(Rödelheim 1831).
Eine Tochter des Wallersteiner Rabbiners Zbi Hirsch,
namens Lea, war an Seckel Bär Falkenau in Fü rt h verheiratet i).
Der dritte Sohn des R. Baruch Rapoport hiess Binjarain
Wolf, gewöhnlich Wolf Fürth genannnt; er wurde am 4. Juni
1720 in Fürth geboren und starb als Rabbinatsassesor in
Nikolsburg^). Sein Sohn Isak war zuerst Darschan in
N i k 0 1 s b u r g, wo er die Tochter des dortigen Rabbiners R.
Gerson Pulitz^) zur Gattin nahm, und dann Rabbiner in Leipnik;
dort starb er nach segensreicher Lebensarbeit <).
Der Sohn dieses Isak, Binjamin Wolf, der Naraensträger
seines Grossvaters, starb im Alter von 83 Jahren am 9. Nissan
(14. April) 1837 als Rabbiner in P ap a (Ungarn), wo er 56 Jahre
amtierte. Sieben Werke, die er hinterliess und die nur teilweise
gedruckt sind, bezeugen sein bedeutendes Wissen.
Eine Tochter des R. Isak Rapoport wurde die Gattin des
R. Ephraim b. Abraham Chajut, von dem ein Commentar zur
Pesachhaggada mit dem Titel sipo 210 dv (Livorno 1819) und
oniis Su^s (das.) erschienen sind.
Wenn die Söhne, Enkel und Urenkel des R. Baruch Ra-
poport dem Gelehrtenstamme, dem sie entsprossten, zur Ehre
*) Vgl. Vorrede zu y'an »wnn. Ueber die Famih'e Falkenau wird der
zweite Teil vorliegender Arbeit Näheres bringen.
*) Mitteilungen für jüd. Volkskunde 1907 p. 24; das dort angegebene
Sterbejahr 1744 erscheint verdächtig, da R. Baruch Rapoport, der 1746 starb,
mit ^'v bezeichnet ist.
') Er war 1753 Ortsrabbiner in Nikolsburg, wurde 1758 mährischer
Landesrabbiner als Nachfolger des R. Mose Lemberger und starb 1772; cf.
Kaufmann-Gedenkbuch, p. 379; mein Nathanael Weil p. 66. (Der an dieser
Stelle in n. 1 verzeichnete Hinweis auf vm i»h» r\m stellt sich nachträglich
als Irrtum heraus, da die dortige Trauerrede sich nicht auf R. Gerson
Pulitz, sondern auf den 1789 verstorbenen R. Gerson Chajut bezieht, der
gleichfalls Rabbiner in Nikolsburg war).
*) Er approbierte 1779 pwi nmw und stand auch mit seinem Verwandten
R. Jecheskei Landau in gelehrtem Briefwechsel ; vgl. min»a jnw I Eben Haeser
No. 46 und 47. .^.,^^.
gereichten, so waren es nicht minder die .Schwiegersöhne, diu
dem Kranze der Familie Rapoport neue Kiihmesblätter hinzufügten.
Perl, die älteste Tochter des K. Baruch, wiirdo von K.
Israel, Sohn des R. Naftali Herz Asclikenasi 0, des Rabbiners
in T i k t i n 'und L e m b e r ^ , zur Gattin gewählt. Er
war Rabbiner in 0 f f e n b a c h und Hanau, wo er in
der Nacht zum 7. Ijar (18/19. April) 1744 das Zeitliche seg-
nete. Das Buch in vy von R. David Lida (ed. Amsterdam p. 68b)
enthält Proben seiner talmudischen Gelehrsamkeit. R. Jonathan
Eibeschütz, ein Verwandter Rapoports, widmete ihm eine Trauer-
rede (t^m nry^ I, 26 d) 2). Seine Frau Perl starb sieben Jahre
vor ihrem Gatten am Vorabend des 29. Ijar (29/30. Mai) 1737 »).
R. Israel hatte zwei Söhne : Seeb Wolf, der in Gelnhausen
und Hanau Rabbinatsposten bekleidete und jung an Jahren
am 10. Tebeth 5517 (2. Januar 1757) starb; der andere Sohn Jsak
war mittelbar oder unmittelbar der Nachfolger seines Vaters
und starb im Alter von 52 Jahren in der Nacht vor dem 10. Ab
(13/14. August) 1758*).
Rachel, die zweite Tochter des R. Baruch Rapoport, wurde
die Gattin des Samuel Spiro in Prag und starb 1746. In einer
Trauerrede von R. Jonathan Eibeschütz (trm nnv' I, 81 b) wird
er als hervorragender Gelehrter und edler Mensch bezeichnet;
seine Witwe starb hochbetagt in Fürth am 6. Tebeth (12.Dezember)
1763. Eine Tochter Jares starb jung und schwanger in Fürth
als Ehefrau des Gemeindedieners Koppel am 18. November 1772.
*) Er starb in Lemberg am 18. Cheschwan (31. Oktober) 1711;
cf. Buber dbt ♦»:»< ISo. 448.
•) Er approbiert 1741 mm njro (Jessnitz 1742).
■) I^ach ihrem Tode hatte sich R. Israel mit n»ax n»7i2, einer Tochter
des R. Efraim Aschkenasi und Enkeh'n des R. Zbi Hirsch Aschkenasi (»ax c:r)
verlobt; die Heirat kam nicht zustande und sie wurde 1743 die dritte Frau
ihres Onkels R. Jakob Emden; vgl. Kahana "ico nSjo p. 162.
*) Debora, die Frau Isaks und Tochter des Rabbiners Samuel Helmann
in Metz, schloss nach dem Tode ihres ersten Gatten eine zweite Ehe mit
R. Isak Duckia in Pressburg und starb 1781 in Nikolsburg (ilitteüungen
für jüd. Volkskunde 1907, p. 29.) Perl, Isaks Tochter und Namensträgerin
ihrer Grossmutter, war die Gattin des R. Selig b. Gerson Pulitz in Nikols-
burg, wo sie 1772 starb (ibid. p. 28). über die von R. Isak ausgestellte
Approbation zu o'ssn •^m 'd cf. Rahmers Lit. BI. 1890, p. 90.
>»wO>.|ll IIIWM.tH
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•I»H"!V''''
18C
Die dritte Tochter des R. Baruch Rapoport wunlc von R
iNatanVeta, Rabbiner in T u r b i „ '), als Galliu heimgeführt.
Ihr i-chwiegersohn war R. Josef Teomim. Rabbiner in Ostrawze
Posen und Lublin. wo er 1782 starb. Viele Gelehrte, die'
den xNamen leom.m führten, gingen aus dieser Familie hervor
Em N,bn des K. Xatan Xeta, namens Hirsch, wird in einem
der Further Protokollbücher erwähnt.
Lea Rebecka, die vierte Tochter des R. Baruch Rapoport,
wurde d.o Gattin des R. Bär Oppenheim, der zuerst in Fürth
wohnte und dann Rabbiner in Friedberg wurde. Sein Vater
R. Jecli.el M.chcl, Sohn des Aron Oppenheim in Frankfurt a M
und Schwiegersohn des Prager Oberrabbiners R. David Oppenheim"
war zuen.t Rabbiner in Offen bach und dann in Fricdber«.'
wo er 1750 sein Leben beschloss. Sein Sohn Bär Oppenheim
übernahm .m gleichen Jahre das Amt des Vaters, nachdem er
vorher in Paderborn als Rabbiner gewirkt Latte. Seiner Ehe
m.t der Tochter Rapoports entstammte Isak Oppenheim in
i' r e s s b u r g, dessen Sohn Bür, als Verfasser von .X3 "5 und
hervorragender hebräischer Stylist bekannt. i,n Alter von 9ü
wlT ^-^1 Z ^ " ^ « " " •• g starb ^). Lea Rebecka starb als
Wöchnerin 1729 m jungen Jahren in Fürth.
Die durch den Tod des R. Baruch Rapoport eingetretene
Vakanz des Rabbinatssitzes in Fürth dauerte zwei Jahre Be!
der 1748 vorgenommenen Neuwahl wurde bestimmt, dass der
Jahresgehalt w.e bisher 100 fl. betragen und bei Hochzeiten
von den ersten tausend Gulden der Mitgift 1% und von jedem
weiteren Hundert ein halber Gulden als Trauungstaxe dem
Eabbiiier entrichtet werden solle.
Gewählt wurde
1. E. Jonathan Eibeschütz mit S2 Stimmen
2. E. David Strauss
3. E. Samuel Helmann
4. der Eabbiner von Dukla
^' » .» . »1 Charkow
Ö Tiktin
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1)
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«>
|) Er approbiert 1762 »mv n^n (Frankfurt a 0. 176:^)
K.;.r ^ "r^!''lJ" '"'"'"^" ^^^"^'" '^'^2 und in meinem Beitrag zum
Kaufmann-Gedenkbuch, p. 550 ff. ociirag zum
5
187
Die drei Ersti^enannten wurden designiere und es sollte
einer nach dem anderen hiervon benachrichtigt werden. Eiboschütz,
dem zudem noch ein Jahresgehalt von 150 11. angeboten wurde,
hätte gern die Stelle angenommen, weil ihm hier durch die
jüdische Druckerei Gelegenheit gegeben war, seine Werke zu
veröffentlichen und weil er aus dem Gedankenaustausch mit
gelehrten Männern selbst Nutzen zu ziehen hoffte. (Siehe im
Vorwort zu 'nht^ ^m:). Allein die Gemeinde Metz, wo er
zur Zeit als Rabbiner wirkte, bestand auf ihrem Vertrag, nach
welchem der Eabbiner eine gewisse Zahl von Jahren die Stelle
nicht verlassen durfte, und versagte ihm die Erlaubnis! zur (Über-
nahme eines anderen Rabbinats^).
12. David Strauss (IT4.S — IT()2).
David '^), Sohn des Samuel Strauss 3), wurde c. 1G81 in
Frankfurt a.M. geboren. Schon in früher Jugend in die
Hallen der Thora eingeführt, wurde er 171t in seinem 33. Lebens-
jahre nach H olleschau in Mähren bernfcii, 'im als Xachfol'^er
des R. Josef Oppenheim, der nach Hannovoi libersicdcito, den
dortigen Rabbinatsposten zu übernehmen. Nach Umlauf einiger
Jahre zog es ihn wieder in die Heimat ; er kehrte 1772 nach
Frankfurt a. M. zurück, um dort als Rabbinatsassessor zu
wirken, und blieb dort zwanzig Jahre. Von hier ■♦) übernahm
er 1743 die Rabbinerstelle in Worms, wo er als Nachfolger
dfs Ende 1741 verstorbenen R. Mose Brod 51/2 Jahre fungierte,
bis er gegen Ende des Jahres 1748 einem ehrenvollen Rufe nach
Fürth Folge leistete, um die durch den Tod des R. Baruch
Rapoport entstandene Lücke auszufüllen.
') Die perfide Art, mit welcher dieses Vorkommnis von den Gegnern
R. Jonathans ausgebeutet wurde, um dessen Charakter zu verdunkeln (vgl.
ncion injin» no p 7 b) bildet einen neuen Beleg zu dem alten Sprichworte
•) Vgl. meine Blätter II, 3
, 8) Samuel, Sohn Kalmanns, starb 1713 in F r a n k f u r t a. M. (In-
schriften No. 1630).
*) Seine Abschiedsrede in Frankfurt begann er in Anspielung auf
seinen Mamen mit dem Satze '01 in 70*1; vgl. n"w tbio onn n"w Mo. 156, wo
R. David Strauss irrtümlich als Kohen bezeichnet wird.
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einen Abgesandten bis zu ^^^ '"^^'="'°«^«". '"m
-"icken, für die Reisek ten ODuten'fü h" '^^ ^"'"^•^^«"--
175 (i. und als DerascIm-csoZtr •' '''^ ^auseinrichtung
Wene von ca. 50 TlTZt ItT r""""^" '^^^"^ ^
Ihm entgegen 2u gehen !uZ ^" ^^'^^' '^"•'de verboten,
«oliten die zwei n'tn ' Vor«t tr" „n^ ". " "'^" '' '^^^<^^-
assessoren (R. Josel Rindsk pf r'^ '^V''''''''
nxt zwei Kantoren in zwei K»Zt ^•,^'''§^'"^"" Hinkelspühl)
fahren und bei ihm übernic ten n'" • k'"" '''''''''' '''^'^J-
ibn in seine. H'ohnzi.n e7t ,ssen „nd l''" ?"'^'"^ ^'"''-
Wie die be.den -bbinaUrsl::: ^-^/en :t^^^^^ ^
Straus!inFT;tfr'Tir"n" ^"''^^"^^"' trafR. David
«chen, die mit ihm in Verkehr trlnl '''""' '""'• ^^^«'>-
«ehaffte ihm bedeutendes Ansehen nd h f °''"' ^'■^^«" ^«'-
durch das ihm eigene unablä £ S^L^^V '''''''''- ''«
an den Quell der heiligen r^hrl h- , .. ' '° ^'ssensdurstigen
- fördern, „och gesieirert wurden" "'"" ""' "^^« ^-"'"■^-
'ehrte'L^X^ htgetS: ISeT' ^^" ^^ ^-"^ ««■
geringer war der irdische Lohn h! ^k * ''^''•''" '^"'•"«' ''«^to
de zuteil wurde. Der fetzt th.' J" ^'"'''■'■«" '^«'- G«'"«'-»-
schreibt Würfel imlhr iL?.'"f\r^''''°^'" ^^^'"^ «trauss«, '
bei seinen vielen k£,^' ( -st. Nachrichten p. 59). „kennt
kommen, darum hat hm Kah auf '"^''' """-^ "'''' «"«-
Jahre^lang, Jährlieh 200^^' .erbe:"''"''"'" ''''''"' ''^^
IJar (2™ ^Trel'lZtt^^s'zt'herfunTe Z ^''''''' ''■
etwa zwei Stunden später beerdig n! . ' ^^' ""^ ^urde
Frankfurter und der Vorsteher R. David Dispeck Gedenkreden
hielten; in der Neuschule wurden von R. Joseph Hess und R.
Lob Friedberg Trauerreden gehalten').
In dem bekannten Amulettensteit stand R. David Strauss
aufseiten der Gegner des R. Jonathan Eibeschütz ^). In dem von
seinem Neffen R. Jakob Meir b, Wolf Koblenz herausgegebenen
D'n nnco (Offenbach 1788?) wird er ebenfalls erwähnt. Auch
an dem Streit über den Talmuddruck, der zwischen Sulzbach
und Amsterdam a. 1755 ausgebrochen war, nahm er zugunsten
des Sulzbaclier Druckherrn Salman Partei').
Särchen, die Ehefrau des R. David Strauss, war eine Toch-
ter des Model Kohn Mitwitz (pco) und starb in Fürth
Dienstag, 16. Cheschwan (28. Oktober) 1749.
Von seinen Söhnen hiess der älteste Model, der schon in
früher Jugend in Fürth durch seine Talmudkenntnisse Staunen
hervorgerufen hatte; er wurde Rabbiner in Kreuznach, wo
er 1733 starb *). Ein zweiter 8ohn. Anschel, war der Vater
Davids, eines Stiefbruders des Mainzer Rabbiners R Herz
Scheuer "). Ein dritter Sohn, Samuel, 1787 in F r a n k f u r t
a. M. geboren, war Rabbinatsassessor in Fürth und starb dort
am 7. Tamus (8. Juli) 1772; er war Schwiegersohn des Jakob
Eger in Bamberg; von seinen Töchtern wurde Sorle Rifka
die erste Frau des R.Jechiel in Mainz, Sohnes des Hamburger
Rabbiners R David Berlin; sie starb 1799 in Mainz; die an-
dere Tochter wurde die Gattin des Koppel Fränkel in München
und starb 1720,
Kela, die Tochter des R. David Strauss, war an R. Nathan
b. R. Mordechai Adler in F r a n k f u r t a. M. verheiratet, wo
sie am 5. Ijar (16. April) 1774 starb 6) ; ihre Tochter Zerle
wurde die Gattin des R. Seckel Worms, Rabbiners in F u 1 d a
dessen Schwiegersohn R. Seligraann Bär Bamberger, Rabbiner
m Wttrzburg, war.
') Protokollbuch d. a. 1762 p. 26; Sterberegister I p. 352, Mo. 6539.
Memorbuchauszug und Grabschrift werden Im Anhang mitgeteilt
•) Vgl nipjKnn p. 102; iVItsch. 1887 p. 26Zff.
') Vgl. Jahrbuch I, 70 ff. 200.
*) Vgl. Löwenstein, Nathanael Weil, p. 67.
•) Vgl. R. Samuel Bondi am <Tin p. 15.
*) Inschriften tio. 3508.
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190
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Melchc, eine zweite Tochter des U. David Strauss, Namens-
tragerin semer Grossniutter, war die Gattin des Neta Schloss
in Frankfurt a. JI., wo sie am 4. Adar(2. März) 1780 starb')
E'n« dntte Tochter verehelichte sich mit Lipmann b. Mose
Schiff in Hameln, der der Familie des .^r c-.nr. angehörte.
Als bcLwcstersohn der Jitchen Hameln in Frankfurt a M
wurde R. David Strauss in deren Testament mit einem Le-at
bedacht 2). "
Im Spätjahr 1762 wurde über die vakante Rabbinatsstelle
in einer Versammlung der Fürther Gemeinde debattiert Trotz
der grossen Lasten aus Anlass des siebenjährigen Kriegs und der
infolgedessen der Gemeinde auferlegten enormen Kriegskontribution
von 20 000 i\.') wurde dennoch beschlossen, die Stelle bald wieder
zu besetzen. Die Wahl fiel in erster Linie auf R. Jecheskel
Landau, Oberrabbiner in Prag, der, hiervon benachrichtigt, sich
eine längere Bedenkzeit erbat und erst im Späfjabr 1763 die
Annahme endgiltig ablehnte. In zweiter Linie wurde die Stelle
dem Glogauer liabbiner Salomo Dob Berusch ^) angetragen und
eine besondere Estafette an ihn abgeschickt. Als auch dieser
sich ablehnend verhielt, wurde R. Josef Steinhart gewählt der
die Wahl annahm &). '
13. Josef Steinhart.
Am Anfang des 18. Jahrhunderts in Steinhart einem
Dorf in Bayern (Mittelfranken) geboren, erhielt Josef von 'seinem
gelehrten Vater Mendel eine sorgfältige Erziehung und genoss
auch dessen Unterricht in Bibel und Talmud. Er besuchte als-
dann die Jeschiba des R. Jakob Popers«) {2pr 3t^) in Frank-
'» Inschriften No. 3988.
•-) Memoiren der Glückel Hameln ed. Kaufmann, Vorwort p. XLVII
') Vgl Henle p. 154, Fronmuller p. 143 ff. und meine Mitteilung in
Geigers Ztscfi. f. Gesch. d. luden in Deutschland II, 89 n. 1.
*) Sohn d. R. Hirsch Bialc (Hirsch Charif) in H a I b e r s t a d t und
Schwiegersohn des R. Jakob Josua Falk (pnn* *j.); er beteiligte sich an dem
Kampf gegen Wessely; vgl. mein Nathanael Weil p. 72 n. 5.
'i Der Volkswitz in F ü r t h sagte: Die Wahl dauerte so lange und
wurde dann steinhart.
•) Steinhart beruft sich oft auf die Entscheidungen seines Lehrers;
vgl. f:^ p-CT p. 39 a, 57 b. 88c. u. a., apy» -vh^ (von R. )akob Berlin) p. 94 d.
191
t
fürt a. M., wo er in Gemeinschaft mit lernbegierigen Freunden
und Genossen, wie R. David Dispeck *), E. Jakob Berlin M, E.
Naftali Hirsch Katzenellenbogen -), K. Josef Wassertrillingeu 3),
R. Teble Scheuer-*) u. a. Gelegenheit fand, seine Talniudkenntnisse
zu erweitern und zu vertiefen. In den Jahron 1746/47 lebte er
als Privatmann in Schwab ach, wo er eine Talmudschule unter-
hielt und wissensdurstigen Schülern Unterricht erteilte ^). Auch
in Metz hielt er sich einige Zeit auf und befasste sich mit
Lernen und Lehren ß). 1759 erhielt er einen Ruf zur Ueber-
nahme des Rabbinats der ritterschaftlichen Juden im Elsass mit
dem Sitz in Rix heim, wo er bis 1753 amtierte'^). Dann über-
siedelte er nach N i e d e r e h n h e i m, wo er, nach dem Ableben
des Rabbiners Samuel Weil in Rappoltsweiler, zum Rabbiner
für das ganze Fürstbi&tum Strassburg ernannt wurde s).
In N i e d e r e h n h 0 i m hatte er häufig Streitfälle zu er-
ledigen, die ihn sehr belästigten ^).
In diese Zeit fällt auch seine Beteiligung an den Streitig-
keiten zwischen Sulzbach und Amsterdam wegen dos Talmud-
drucks ^0).
*) Näheres über diese beiden Gelehrten im zweiten Teil vorliegender
Arbeit
*) Vgl. meine Kurpfalz p. 240 ff.
•) Josef b. Ensli Öttinger, Rabbinatsassessor für Wassertrudingen
und Ansbach; vgl. über ihn Asulai /ne? ed. Warschau II p. 30, No. 23:
cf. »'t (p,cr p-CT) p. 26 b und 27 a.
4) Vgl. Jahrbuch III, 231.
*) Vgl. =??» nna p. 43 d, 91 d, 115 c, 117 d, 121 c
•) Vgl. •'? p. 23 a, 96 b.
') Dort unterschrieb er noch im Frühjahr 1753 als (r"J? '^'^^1) f^ T'"»
cf. »"t p. 4 c, 25 d. Auf die letzten Pesachfeiertage 1753 wurde er von den
Vorständen der Gemeinde Mutz ig eingeladen; er blieb dort bis zum 10-
Ijar in regem Gedankenaustausch mit den dortigen Talmudbeflissenen (»"t p. 3a.)
8) Vgl. Weiss, Geschichte und rechtliche Stellung der Juden im
Fürstbistum Strassburg, p. 53 und 183.
") Vgl. ♦"? p. 83 a.
*°) Vgl. Jahrbuch I, 75ff , 83 ff.; Rabinovicz •no'jrn ncßin hy -idko p. 107 ;
♦"t p. 84 c ff Das am Schluss des dortigen Responsums (p. 87 b) citierte Gut-
achten von R. Joel Serkes findet sich in n'a r\")w No. 4 (nicht No. 5, wie
hier steht); der dort erwähnte Amsterdamer Arzt soll der Portugiese Ab-
raham Farrar, auch Simon Lopes Rosa genannt, gewesen sein ; er war Vor
192
Gegen Mitte des Jahres 1764 berief ihn die Gemeinde
Fürth, zu der er schon früher freundschaftliche Beziehungen
hatte ^), auf ihren seit zwei Jahren erledigten Rabbinatssitz.
Kurz vor dem Wochenfeste trat er die Stelle an. Bald nachher
stand er auch auf der engeren Wahlliste in A 1 1 o n a, als es
sich um die durch den Tod des R. Jonathan Eibeschütz er-
ledigte Rabbinatsstelle handelte; die Mehrheit der Wahlkoraraission
entschied sich jedoch für R. Isak Horwitz^).
Wie im Elsass, so sah Steinhart auch in Fürth eine grosse
Zahl von Schülern und Talmudjüngern zu seinen Füssen, die an
seinen Lippen hingen, um von ihm Belehrung und Gesetzeser-
läuterung entgegenzunehmen 3).
Seine Talmudkenntnisse, seine scharfsinnige Auffassung der
Halacha und seine logische Begründung bei Entscheidungen ritueller
Fragen zeigen ihn als eine Autorität, die sich allgemeiner An-
erkennung erfreute*). Zeugnis dessen ist die unter dem Titel
?]DV jr,3T erschienene Sammlung von Gutachten ^), die auf den
verschiedensten Gebieten des praktischen Lebens sich bewegen.
Von diesen Gutachten, um die er aus aller Herren Länder an-
gegangen wurde, lässt sich im allgemeinen sagen, dass er in
gleicher Weise, wie sein Lehrer R. Jakob Popers, sich äusserst
gewandt darin zeigt, fernliegende x\nalogien und Belege aufzu-
finden und erst nach genauer Prüfung und sorgsamer Erwägung
Steher der ältesten Amsterdamer Synagoge Bet )akob und starb am 14. De-
zember 1618; v£l.RdEI 43, 275.
») Vgl. »'T p. 84 d.
*) Vgl. Kahana tbs nSjo p. 209; Dukesz anoS nw p. 53.
') Vgl. Memorbuchauszug im Anhang. Im Vorwort zu "la va»ö (s. u.)
heisst es von ihm u. a. cmna omy omj; ildh» vhn, numn wdd hy *mvB p*pn aeri» vii^na
ncH }n«n Sa vnvü »ci» rMa n»j>a n^^n min to»^ y^^in min hv r\h)y D«pn Kini c»Snji D'Jtsp
'Ol DiionD Sa D^iman^ mtmv na i»S» pn wdmj «np tv *vih oS^yo. Unter seinen zahl-
reichen Schulern seien hier hervorgehoben: R. Mordechal Benet, Rabbiner
in Nikolsburg, R. Mose Tobia Sondheimer, Rabbiner in Hanau (pnaio lai
n'n¥?T \>*oviyrtyh htnp apy» nSmo i*d«k hv) und der Grammatiker Wolf Heidenheim.
*) Vgl. u. a. ♦'t p. 87a und 90 b, wo der uS ymn ddiibiw pnj (d. i. R«
jecheskel Landau) ihn sehr lobt und nur in einzelnen Punkten abweichender
Ansicht ist.
^) Die Drucklegung des Buches brachte dem Verfasser mancherlei
Schwierigkeit; vgl. das. p. 20 c.
193
der verschiedenen Argumente und Gesichtspunkte ein abschliessen-
des Urteil zu fällen»
Zu bewundern ist die Ausführlichkeit, mit der er die ihm
vorgelegten Fragen beantwortet M, trotzdem seine Zeit gemessen
und er mit mannigfachen wichtigen Entscheidungen beschäftigt
ist-). Bei schwierigen Problemen will er niciit, dass man sich
auf ihn verlasse und verlangt deshalb die Befragung einer Auto-
rität*).
In prinzipiellen Fragen tritt er mit grosser Entschiedenheit
auf, ohne dabei die Weltklugkeit vermissen zu lassen ^).
In begeisterten Worten verkündigt er die Grundsätze des
Judentums und die Unantastbarkeit des schriftlichen und münd-
lichen Gesetzes; er verurteilt aufs schärfste diejenigen Gelehrten,
' 1) Vgl. das. p. 12c po: n^^ps und dennoch 3^2 Druckseiten; p. 25a
V15J w?2 und 25 d -»ihd »n-nx? und dennoch 2 Druckseiten; p. 39 a umfasst die
Antwort ™ ni3^r2 (VorfalH. trotz seiner Absicht r^r. y^.r.i r.'pz und trotz der
Bemerkung am Schluss -sn^ z:r.zh »rr-rn, dennoch i'h gedruckte Foliose;ten ;
p 45 d, wo seine Antwort, trotz der Absicht rr.pz z^^r.,, n eng.crecinicKte Po-
lioseiten umfasst; p. 83 a schreibt er lom ...p hndd s. r; ^^='=' "-="= ^^"^P^ ""^
dennoch 4 Druckseiten; der Brief wurde in H a m b u r g am Dienstag. U.
Siwan geschrieben, kam am 22 Siwan. also am 10. Tage, in riiederehnheim
an und wurde bereits am 25. Siwan beantwortet; p. 89a T.i= nuirS n.>n:n n^-yn
rm? und dennoch vier Druckseiten; vgl. auch p. 83a und 91 d iSchluss).
«) Vgl. das. p. 38 d seine vielfache Beschäftigung vorPesach; p. 45 d,
wo er erwähnt, dass er Anfragen über i'nn'vi nij rrn zu beantworten habe;
vgl. auch p. 58 b und 67 a.
«) Vgl. das. p. 39 b, 65 b, 77 b. . a *
*) Vgl das. p. 22 c, wo er berichtet, dass er im Anfange seines Aut-
enthaltes in IS i e d e r e h n h e i m das Tanzen von Personen beiderlei Ge-
schlechts bei Strafe von 10 Rtlr. verboten hatte; als man ihm entgegen-
hielt, die Herrschaft habe bereits zu einem solchen Tanzvergnugen die Be-
willigung gegeben und er könne hiergegen nichts einwenden, da bei solchen
Gelegenheiten der Weinausschank, der einer Steuer unterliege dem Fiskus
als Einnahmequelle diene, da erwiderte er, nichts sei imstande, ihn von
seinem Entschlüsse abzubringen; ,d i e R e g i e r u n g h a t k e i n R e c h t,
uns in der Befolgung des jüdischen G e s e t z es z u sto r en;
d ie kaise rli ch e Majestät und die anderen Landes! ursten
unter derenSchutz wir uns befinde n,habenGottseid an k
den Israeliten überall, wo sie wohnen, die Fr eiheU
gegeben, die Gebote unserer heiligen Thora zu halten.
Er wurde hierauf bei der Behörde verklagt, die ihn vorladen liess und sich
schliesslich mit grosser Achtung über das jüdische Gesetz äusserte.
Jahrbuch J. L, 0. TX. *^
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194
welche Philosophie und Naturwissenschaften höher achten als die
göttliche Lehre; er klagt aber auch darüber, dass man sich zu
wenig mit religionsphilosophischen Fragen beschäftige 0; er
eifert gegen die Anbänger des Sabbatai Zwi ebensosehr 'wie
gegen den Chassidismus ^).
In seiner Bescheidenheit unterlässt er, sich von einem Ge-
lehrten eine Approbation zu seinem Werke geben zu lassen, da
er der Ansicht ist, da^s eine solche überhaupt nur nach crründ-
lieber Prüfung des Buches erteilt werden dürfe ^).
Eine interessante Get-Angelegenheit brachte ihn in Meinungs-
Verschiedenheit mit dem Rabbiner Isak Horwitz in A 1 1 o d a *).
Was seine Charaktereigenschaften betrifft, so neigt er sehr
zu friedlicher Auseinandersetzung und zu Vorsicht im Urteil *) •
durch seine Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit gewinnt seine
Persönlichkeit in unseren Augen an Wertschätzung ß) ; zuweilen
wurde seine Gutmütigkeit auch Unwürdigen zugewandt ') • wo
er Widerspruch nötig findet, scheut er sich nicht, ihn in ruhiger
oder, wenn nötig, in energischer Weise geltend zu machen ^) •
in wichtigen Angelegenheiten und da, wo es ihm sonst als not-'
wendig erscheint, berät er sich vor der Entscheidung mit seinen
Rabbinatsassessoren »).
Im Clever Getstreit sprach er sich für die religionsgesetz-
lich^^Giltigkeit der Scheidung aus j der Widerspruch, in den
2 Vgl. seine Approbation zu o» aSa '»jm d. d. 2S. Schebat 1765.
) Vgl. Vorwort zu »''i ; er beruft sich hierbei auf das kurz zuvor er-
schienene polemische Schriftchen onjjt nnini D»yiy tot (Alexnitz 1772) das
aus dem Kreise des Gaon R. Elia Wilna hervorgegangen sein soll. * üic
Chassidaer l.essen es grösstenteils verbrennen, wie sie auch dafür sorgten,
dass in der Vorrede zum »'T in vielen Exemplaren die Stelle, die die ab-
GriU GcsT""^ "^^' ihre Sekte enthielt, ausgemerzt wurde; vgl., auch
•) Vgl. Vorwort daselbst
*) Das. p. 81 c.
') Das. p. 86 b ff., 87 b.
•) Vgl. das. Vorwort nny hi^t, tiho nyin »rw. und am Schluss; p. 25 a
o, ./im o^ 070 hA -« rrSyon on n^u Sk »n«. htw p oiSy.n; ferner p. 25b ^'^^th
m firy n^pm .-rtirn; das. »Jit .-m-nn «irnj o Bjn; vgl. auch p. 48 b.
^) Vgl. meine Blatter V, 50. i
•) •'^p.Zaa, 84d.
•) Pas. p. 58 b. 88 b.
195
er sich hierdurch zu dem Frankfurter Eabbiiuit setzte und der
zur Folge hatte, dass man in Frankfurt und F ii r t h seine
Ehre antastete, vermochte es nicht, an seiner ruhigen und
friedlichen Gesinnung etwas zu ändern oder ihn zu einem Kampf
mit gleichen Waffen zu veranlassen 0-
Mit seinem Schwager, dem gelehrten R, Jesaja Berlin,
Stander in lebhaftem schriftlichem Verkehr'-).
Im Anhang zu ?jdv [rc: sind Novellen und Deraschoth ab-
gedruckt, die gleichfalls von der umfassenden Gelehrsamkeit
des Verfassers Zeugnis ablegen.
Hebräische Gedichte am Schluss der Vorrede und am Ende
des Buches zeigen den Verfasser als gediegenen Kenner der
hebräischen Sprache ^),
Als posthumes Werk Steinharts erschien -: "'rw*r, das Er-
klärungen zum Pentateuch enthält, nebst Anhang -".r n:, das sind
Novellen zu Baba Bathra und anderen Talmudtraktaten, heraus-
gegeben von seinem Enkel R. Akiba Steinhart. Rabbiner in
Kubin (Ungarn)*). Der Anhang enthalt mehrere Trauerreden.
f
1) m:D CDipoa o-nasi cn^es» n"n -nars -JirnS ocre »bV niccK sagt er in einem an
R. Israel Lipschitz in C ! e v e gerichteten Briefe vom 22. Kislew 1767 (Ski»» iw
p. 24 b ; vgl. auch das. p. 27 b ; vgl. ferner i»'n ii« p. 17 a, 20 b, 64 b,
85 b und 86 a).
*) Vgl. »"T; wo verschiedene Korrespondenzen mit ihm zu finden sind,
u. a. auch über die Lesarten im Aruch ; cf. ibid. p. 6 c, 11 c, 12 c, 14 d,
15 b, 20 b, 21 d, 75 c, 95 c
•) Eine Entscheidung vqn ihm d. a. 1767 über die Frage, ob nD7rT riToo
in der Nacht vor dem 8. Pesachtage in der Synagoge vor oder nach vwp
DT»n stattfinden soll, steht in hiti'i» ?"p »j^jd (Fürth 1767 p. 11.)
<) Der vollständige Titel lautet: a-i<nj»»ur t\o]> ]^^r: nTrn V; 12 tswo '0
(Prag 1827). Akiba, Sohn des /lose Jakob Steinhart, besass die Handschrift
seines Grossvaters, der sie druckfertig hinterlassen und auch schon selbst
die beiden Titel la vac« und "hip na bestimmt hatte; letzteres wird auch im
tpr insT p. 116 d erwähnt. In der Vorrede nennt der Herausgeber den ge-
lehrten R. Seeb Wolf in Fürth als Mäcen. Ferner berichtet er von seinem
Grossvater mütterlicher Seite, namens Israel Isser (Ulimann), der sich bei
seinem Sohne Abraham UUmann In Pressburg aufhielt und 1785 in Fürth
starb. Ein anderer Sohn des Isser, namens Schalom aus Fürth, war kurze
Zeit Rabbiner in A n s b a c h, dann Rabbiner in Stampfen (1793),
Fraukirchen und L a k e n b a ch, wo er 1825 an seinem 70. Geburtstage
verschied. Der oben genannte R. Akiba war ein Schüler des R. Mose Sofer
196
Seine io Niederebuheim a. 1755 gehaltenen Reden sind
handschriftlich erhalten i).
Bezüglich Erteilung von Approbationen für Druckwerke
hatte R. Josef Steinhart es sich zur Regel gemacht, diese zu
verweigern, wenn es sich um Bücher handelte, die zu Entschei-
dungen in praktisch-religiösen Fragen („Paskenen") benützt
werden könnten 2); wo dieses nicht der Fall war, zeigte er sich
für diesen Zweck sehr zugängiicli 3).
Im Sommer 1768 erkrankte R. Josef Steinhart gefährlich*
es wurden Gebete für ihn verrichtet. Die Genesung scheint
zwar bald eingetreten zu sein, aber er miisste sich auf Rat des
Arztes noch Schonung auferlegen *). Es war ihm durch die
Gnade Gottes vergönnt, noch acht Jahre seine segensreiche Tätig-
keit fortzusetzen, bis er Dienstagnacht, den 21. Ab (7. Augustj
1776 in hohem Lebensalter '^j ins Jenseits abberufen wurde«).
Sechs Rabbinatsassessoren hielten Trauerreden bei der Beerdigung
und in beiden Synagogen.
in Press burg und wird von ihm in n"m -*» d/w No. 143 als ^rnhn -paHn
^•vm angesprochen; vgl. auch das. f'n No. 16 u. a. Auch R. Schalem wird
m TD» Dnn p"fp erwähnt; s. das. dato \vm No. 127 u. a. a. O.
») No. 122 der Ailiance-Bibliothek in Paris. 2 Fohobände; cf. Revue
des Etudes juives Bd. 49, p. 280.
) Vgl. seine Approbation zu nro lon (Fürth 1769).
*^ ^' '^^^^ Steinhart approbierte 1763 nro on», npmn -r II und npy» ^n,
1754 apr pTT, rmznn n«no, nca^n ni2:n, D»Jtn on^, pß^oi» -und TiHon muo, 1765 nSnp
ItT« °1 L T' "* ^"^^ ^"^ "^' ''""'• °"''" '''^ "''**°» '™' "*^ »^y und d»t;d,
i/Ob 0 M i^Vm V? r-r-, rmn i:«, j«nn» .«) II, v^'D »"n.no n"w. y'nS nu^p, r,o,» n,D^, rn«»
»pn, ymo n"ip. »:h^o •'nno n"ir, «nn nc und .nTin» «^p, 1767 ktipb p"p onjo, C2n r")r
35t, Duna rnin, spy. -^a, hnrytr hrw, rrvHün n^^ptsn und Y'ro H^n, 1768 nai .-tSh, nto
^r» njo TO„, 3.nT »:^yi» „„d b.tum n,i^, 1769 ^ p-üT und »nn -n^n, 1770 niro «^rrn.
1774 VrviD und ap;- pn, 1775 '»^k nnoy und rm m
/« ^7M ^^u*"^ ^\^^/' ^'■^^ ''^^ Schwächezustandes, von dem er spricht
p. ö7b). geht er in. dem Responsum an seinen Schwager R. David Berlin
D- u'Zu'^ /"' *^'^ Bnzelheiten des Falles ein. lässt aber dennoch mit
Kucksicht hierauf die Rabbinatsassessoren mitunterschreiben.
,. ») fDHn wprt »ny^ naa .sjki sagt er 1773 in der Vorrede zu »"t.
•) Auszug aus dem Memorbuch und Grabschrift s. im Anhang. Auch
Im Doprn njj^ von R. Wolf Hamburg (I, 38 ff) wird sein Name öfter rühmend
genannt. Rabbiner TU Weil in K a r 1 s r u h e hielt ihm zu Ehren eine
Trauerrede ; vgl. mein Nathanael Weil, p. 69.
f
197
R. Josef Steinhart hatte drei Frauen. Die erste, Chaja, war
die Tochter des gelehrten R. Akiba Kohn Spira V); sie starb
c. 1753. Die zweite Frau war die bekannte „Rebbizin Kröndei**
Tochter des R. Lob Berlin, Schwester des R. Jesaja Berlin
(Pick), des R. David Berlin 2), des R. Lipmann, Rabbiners in
Eisenstadt ^) und des R. Hirsch, Rabbiners in L i s s a *) ;
Schwägerin des R. Naftali Hirsch Katzenellenbogen, Rabbiners in
Mergentheim und Mannheim^); Enkelin des Mordechai
Mochiach aus Eisenstadt, der 1 729 in Pressburg starb ^).
Kröndel war in erster Ehe mit Jechiel Pressburg (auch Michel
Simon genannt) verheiratet und wurde 1754 nach dessen Ab-
leben die Gattin Steinharts"). Sie war eine gottesfürchtige,
geistreiche und gelehrte Frau, die von ihrem Gatten sehr ver-
ehrt wurde; er berichtet in der Vorrede zu Tpv jn^r, dass seine
Frau es war, die ihn zur Drucklegung dieses Werkes zunächst
veranlasste, üeberaschende Erklärungen zu Midrasch und Pijut
werden in ihrem Namen zitiert^). Sie ütarb nach .sechsmonat-
lichem schwerem Leiden am 1. Siwau {SO. Mai) 1775-). Ihr
*) Vgl. »"t p. 119 d, wo Vater und Tochter rühmend erwähnt werden.
Abraham, ein Bruder der Chaja, starb 1803 in Fürth im jüdischen Kranken-
hause und wurde bei der Beerdigung mit dem Morenutitei ausgezeichnet ;
dessen Frau Teichele, die 1780 in Fürth starb, war eine Tochter des Maier
Mitwitz und eine Schwester des Rabbinatsassessors Sender Mitwitz (s. o.)
*) R. David Berlin, Rabbiner in Marktbreit, Dessau und Hamburg,
wo er am 18. Adar (4. März) 1771 starb; vgl. Duckesz 2v\ah .tih p. 62; hiernach
ist Berliner, R. jesaja Berlin p. 8 und Kayserling, die jüd. Frauen, p. 178 zu
berichtigen; vgl. auch mein Mathanael Weil, p. 66. Er stand auch mit R.
Josef Steinhart in Briefwechsel, vgl. »"t p. 57 a, 74 d, 82 d.
■; Vgl. Weiss, "lÄJ'n n»s »jsh p. 30 b.
*) Vgl. Berliner 1. c, Lewin 1. c p. 240.
*) Vgl. dessen Approbation zu cm:« ichd (Fürth 1757).
°) Zu dieser ganzen Verwandtschaft cf. Berliner, R. Jesaja Berlin ;
meine Kurpfalz p. 241 n ; Kaufmann-Gedenkbuch p. 451 ff. Mit Vergleichung
der Verwandtschaft erledigen sich auch die Bedenken in c'»np nyn p. 108n.
') Vgl. Kaufmann, Aus Heinrich Heines Ahnensaal, p. 43. Ein Sohn
des Jechiel Pressburg (hier Jechiel Ansbach genannt) heiratet 1766 in Fürth.
•) R. Jesaja Berlin nennt sie p« »ti^P ^:a nooiitcn »nwM (Vorrede zu
mroS TiD BT») ; vgl. ferner »"» p. 17 a, 99 c ; Mose Körner nvp ^tv, p. 8 ; Jesaja
Berlin ;«3nj;a» nnhin Art. «i"in und hduvj »j^d p. 3 a.
*) Unrichtiges Sterbedatum bei Körner, Berliner und Kayserling. Die
Grabschrift, die ihre vielen Tugenden und den ganzen Inhalt ihrer verdienst
vollen Lebenstatigkeit in würdiger Weise hervorhebt, s. im Anhang.
KüfÄ'
ty^isp^'ap^i
m
198
Sohn Juda Lob, der von R. Josef Steinhart als ^mn ':2 öfter
erwähnt wird *), war mit seiner Cousine, einer Tochter des R.
Jesaja Berlin, in Breslau verheiratet. — Nach ihrem Ableben
schloss Steinhart eine dritte Ehe mit Rösel, der Witwe des
Nathan Pressburger in P r e s s b u r g , die als Tochter des
Rabbiners David Berlin in Hamburg, auch die Nichte der
Kröndel war.
Aus den beiden ersten Ehen Steinharts gingen viele Kinder
hervor, die meistens frühzeitig starben 2). Mose Jakob, 1736
geboren, ist Verfasser von irn^ci npD^^n ov "nn^ lyn mnsSn main
(Fürth 1765); es ist eine der ersten Proben einer hochdeutschen
Uebersetzung des bekannten Werkes von Bechai, nebst einer
Vorrede zur „Metaphysik" im Einklang- mit dem kopernikanischen
System; er starb am 19. März 1799 in Fürth; sein Sohn Akiba
wurde schon oben als Herausgeber des von seinem Grossvater
R. Josef Steinhart verfassten in i^ntrc genannt. — Mendel
Menachem, ein Neffe Steinharts 3), war Landrabbiner in Paderborn
und Mitglied des westfälischen Konsistoriums für das Departe-
ment der Leine; in dieser Eigenschaft fiel ihm die Rolle zu,
die Jacobsohnschen Reformen in ein talraudisches Gewand zu
kleiden und sie hierdurch vor der grossen Menge zu rechtfertigen.
Eine Tochter Steinharts wurde c. 1755 die Gattin des ge-
lehrten R. Isak b. Meir Pfalzburg; er verbrachte mit seiner
Frau zehn Jahre im Hause seiner Schwiegereltern in Nieder-
ehnheim und begleitete diese 1764 nach Fürth. Hier
lebte er als Privatmann und beschäftigte sich mit Talmud-
studium, dessen Verbreitung er auch durch Unterricht erstrebte <),
>) Vgl. »"T p. 18c, 20c, 35 d; vgl. auch die Approbation des R.Hirsch
Janow zu K"jpinD ed. Fürth 1779.
') Vgl. Vorwort zu ^\ wo der Verf. 'klagtj n^js fln^na r^z-v^ »nrjyj rt^iya
navTD tDj?D *h rnvi) c'jcspi D*^ru d»J2 «jai.
•) Sein Vater Simon wohnte in H a i n s f a r t h ; dessen Gattin Jitle
war die Schwester des R. Josef Steinhart. Mendel ist Verfasser von dwo ♦•«•»
(Offenbach J804) und n-un >mi (Rödelheim 1812) ; cf. Cat. Bodl. No. 6370, wo
Mendel irrtümlich als Sohn des R. Josef Steinhart bezeichnet ist.
*) Hier veröffentlichte er auch die Novellen des R. Jakob Berlin zum
Schulchan Aruch unter dem Titel app« ina, die er mit eigenen Zusätzen und
mit Gutachten seines Schwiegervaters versah (Fürth 1767; vgl. Titelblatt
und Vorrede); vgl. auch das. p. 86 d, 94 d, 95 d, 116 c ff.; »"i p. 39c. Eine
^j'.r;^
mm
199
bis er als Rabbiner nach M u tz i g und später nach U f f h o 1 z
berufen wurde, wo er am 3. Tischri (26. September; 1805 starb
und in Jungholz beerdigt wurde ^). Drei seiner Kinder starben
in Fürth.
Seligmann, ein Bruder des R. Josef Steinhart, lebte in
Harburg. Seine Schwester Sorle starb als Witwe des Wolf Schnatich
( Schnaittach ) und als Schwiegermutter des Simcha Gutmann
1782 in Fürth. Dort starb auch Minkele, die Nichte Steinbarts,
a. 1807 als zweite Frau des Simcha Gutmann, der 1819 verschied.
14. Hirsch Janow^) (1778—1785).
Im Jahre 1733 in L i s s a geboren, bekleidete R. Zbi Hirsch,
Sohn des gelehrten R. Abraham Janow, verschiedene Rabbiner-
stellen, u. a. jene in Zülz (Obersclilesien) und Posen. Die
Verhandlungen mit ihm wegen Übernahme des Fürther Rabbinats
begannen im Sommer 1777. Anfangs 1778 trat er die Stelle an^)
und erhielt sofort eine Gehaltsaufbesserung von i.'^O ti. auf *iOü Ü.
Mit gerechtem Stolz durfte die Gemeinde auf den Rabbiner hin-
blicken, der, mit dem Epitheton eines „Charif^ geziert, an ihrer
Spitze stand. Er war scharfsinnig in seinen Forschungen und
beherrschte den ganzen Talmud ebenso wie die ^fathomatik und
andere Wissensgebiete. Seinen zahlreichen Schülern war er väter-
licher Freund, ein Wohltäter und Gönner der Dürftigen, denen
er reichliche Unterstützung gewährte, während er selbst ein sehr
Anfrage von ihm aus Mutz ig s »"t p. 51 a und eine talmudische Erörterung
p. 107c. In h'urth gab er auch die Anregung zum Neudruck der ♦"nno r"w
♦iHToo (Fürth 1768, cf. Titelblatt).
') RdEJ 41 p. 126, 43 p, 317; cf. Gräber rrecn iwh 1,22.
•) Vgl. mein Nathanael Weil, p. 73; Lewin, Geschichte der Juden
in Lissa, p. 265.
•) Ein Gedicht zu seiner Begrüssung bei Antritt des Fürther Rabbinats,
das von seinem Schüler Noa b. Simon aus Lissa verfasst wurde, befindet
sich handschriftlich in der Königlichen Bibliothek in Berlin (Cat. Stein-
schneider p. 111). üebcr den Verfasser, der die Talmudschule des R. Hirsch
Janow in Posen und Fürth besuchte und auch von ihm das Rabbinats-
diplom erhielt, vgl. Lewin L c. p. 312. Auf der Durchreise nach Fürth
approbierte R. Hirsch Janow In Berlin am 30. Dezember 1777 B'pioy b*d r^'VB
(Berlin 1778).
tmm
i- fwr:^ t:
200
bescheidenes, anspruchlosos und ascetisches Leben führte*). Alle
diese Eigenschaften wecken Gefiilile der Hochscliätzung für einen
Mann wie R. Hirsch Janow, der vielfach unter Verkennnng und
Missaclitung zu leiden hatte. \\or seine ('haraktergrösse in ihrem
wahren Lichte sehen und anstaunen will, der niuss lesen, wie der
Skeptiker und Spötter Salonion Maimon, nachdem er schon mit
dem Judentum völlig gebrochen hatte, über ihn denkt und was
, er über ihn schreibt 2). Bemerkungen wie die, dass Janow täglich
fastete und die ganze Woche kein Fleisch ass, sind bei dem
schwärmerischen Maimon freilich mir cum grano salis hinzunehmen.
Falsch ist zweifellos Maimons Angabe über Janows Alter. Er
starb nicht im 36., sondern im 52. Lebensjahre; sein Geburtsjahr
ist nicht 1750, wie Grätz nach Maimons Angaben verzeichnet,
sondern 1783; bei der Wahl zum Rabbiner von Posen war er
nicht 26, sondern 43 Jahre alt^).
Grätz schreibt diese chronologischen Irrtümer Maimons nach
und reiht hieran folgende weitere Bemerkung:. „Dieser göttliche
Mann, wie ihn Maimon nennt, hat mit seinem Oolle^i^ium in Fürth
das Interdikt gegen die Mendelssohnsche Übersetzung ausge-
sprochen". Schon vorher stellt Grätz als im allgemeinen bekannt
hin, „dass einige Rabbinen, namentlich der Uberrabbiner von
Hamburg und der zu Fürth, den Bann gegen Mendelssolms Versuch,
den Pentateuch in reines Deutsch zu übersetzen, geschleudert
haben". Weiter wird dann aus Mendelssohns Briefen die Stelle
citiert, wo Mendelssohn sagt: „Ich höre von Fürth aus, dass u. s. w."
R. Hirsch Janow bleibt für Grätz ebenso „ein Muster ehrlicher,
selbstloser Frömmigkeit", wie ein „Eiferer gegen die Mendels-
sohnsche iJbersetzung". Fürth wurde „als der geeignetste Ort
angesehen, von wo aus (wohl Juni 1779) die Bannstrahlen gegen
*) Er war auch Mohel und wird als solcher von R. Wolf Hamburg
erwähnt; cf. jns^Ja rfmw II p. 78b.
') „Nie kann ich ohne die tiefste Rührung an diesen gottlichen Mann
denken** — so schliesst Salomon Maimon den betreffenden Abschnitt seiner
Lebensgeschichte; vgl. auch Grätz Gesch. XI, 587.
*) Maimon träumte etwas davon, dass Janow schon in jungen jähren
als Rabbiner amtiertCi aber er gab sich nicht die Mühe, sich genauer hier-
über zu verlässigen.
201
Mose Dcssau's Deutschen Pentateucii geschleudert wurden". „Ein
förmlicher Bann ist also uur in Fürth (laruljHi- v»MlKinL;t wonlcn'*').
„Ich höre von Fürth aus'' sagt Mendelssohn; wer war nun
sein Fürther Berichterstatter? Sicherlich kein anderer als Dr. Wolf,
der 1760 als Hospitalarzt in Fürth angestellt wurd<^ und dessen
Sohn Aron Ilalh;, genannt W'olfssohn, der Schuh^ di;r McasHni
angehörte. Es dürfte wohl keinem Zweifel unterliegen, dass R.
Hirsch Janow ebenso wie ein grosser Teil seiner Gesinnungsge-
nossen in der Mendelssohnschen J^ibelühersetzung eine Gefahr für
das Judentum erblickte." Allein die Behauptung, dass von l'^ürth
das Alarmsignal ausging und dass der Fürther Kahbiiu;r und sein
Kollegium den Bann gegen die Bibelühei-setzung ausut^spi'ochcn
haben, ist eine Griitzsche Vermutung, di«' tiurch keiiuMi autori-
tativen Nachweis bestätigt werden kann. Vielmehr st(,dit fest,
dass, laut Genieindestatut, das Rabbiuat nicht befugt war, ohne
Mitwissen und Mitwirken des Genieindevorstandes einen Hann
auszusprechen. Es steht ferner fest, vlass buit früherem Gemeinde-
Statut kein neues hebiaisclies Buch (Auir. l-jimbuis des VOi-standes
in Fürth verkauft oder vciselienkt vs erden durfte. Es stellt
endlich fest, dass in den Protokollbiudiern 1778 bis 1781 kerne
Spur von einem Bann enthalten ist und dass keine ötfentliche
Bekanntmachung (mr) in der Synagoge in diesem Betreffe statt-
gefunden hat-J.
Krankheit und Körperschwäche, von denen B. Hirsch Janow
schon früher heimgesucht wurde ^), veranlassten ihn im Sonnner
1785, eine Kur in Wiesbaden zu gebrauchen; die Gemeinde
gab ihm zu den Kurkosten ein Geschenk von 150 tl. nebst einem
Blankokreditbrief; da er von diesem keinen Gebi'auch machte,
erhielt er bei der Rückkehr noch einmal eine Gratifikation von
12 Karld'or. Die Kur hatte nicht den gewünschten Erfolg. Die
M Grätz, Gesch. XI, 46, 145, 590.
") Auch für die Behauptung, dass R. jecheskel Landau in Prag
(n-n.Ta yni) über die Alendelssohnsch« Bibelübersetzung den Bann ausge-
sprochen habe (Grätz Gesch. XI, 97), fehlen tatsächliche Beweise; vgl- Brüll,
Jahrbücher. 111, 210.
') 1780 wurde seine Wiedergenesung von seinem oben genannten
Schüler Noa in einem hebräischen Gedichte gefeiert, das Seligmann Schle-
singer in Fürth ins Deutsche übertrug; vgl. Pinner Katalog p. 69; Stein-
schneider, Cat. Berlin Tio 255 » ^ii.
I
Hinfälligkeit des kaum 52jährigen Mannes nahm überhand;
Sonntag, den 11. Kislew (13. November) 1785 hauchte er seine
fromme Seele aus*). Vier Rabbinatsassessoren hielten Trauerreden 2).
Ausserdem widmeten ihm E. Tia Weil in Karlsruhe^) und R.
Binjamin Wolf Bretzfelder*) ehrenvolle Nachrufe^).
Rachel, seine Gattin, war die Tochter des R. Rafael Kohn,
der Rabbiner in mehreren Gemeinden, zuletzt in Posen und
Altona war; sie heiratete nach dem Ableben Janows den Rab-
biner Michael Speier 6) und starb 1798. Esther Chaja, die Tochter
Janows, wurde die Frau des R. Jakob Eger in Hai her Stadt.
Talmudische Novellen von R. Hirsch Janow sind in n]ir*ü mm
von R. Mose Körner aus Flatow und in yi2 iipi2 nitr von R.
Bendit Wesel (p. 17) enthalten; in ]nDn 3tri n"i\r steht am Schlüsse
eine grössere talmudische Abhau.dhmg von ihm; ausserdem sind
auch noch handschriftliche Novellen von ihm vorhanden'). Mit
R. Jecheskel Landau stand er in Korrespondenz und wird von
ihm in sehr ehrenhafter Weise angeredet »). In dem c^:pTn iv^ 'D
von R. Wolf Hamburg (I p. 38 tf.) ist sein Name mehrmals rühmend
erwähnt ö).
*) Memorbuchauszug und Grabschrift s. im Anhang.
•) Einige Monate früher im gleichen Jahre starb R. Arje Lob in Metz
(.TTH njK»); R. Abraham Trebitsch in seinem c^nyrt n')}p p. 27 beiclagt den Tod
dieser „zwei grossen Lichter, die uns entschwunden sind*.
•) VgL mein Nathanael Weil p. 73.
*) mm' nnao (Fürth 1891) p. 21.
■) R. Eh'eser Katzenellenbogen erwähnt seinen Schwager R. Hirsch
Janow mit folgenden Worten: "vnrt tbio vnp ü^phnn vth Domfion «i^inn ;iKn ain Tbk
zij "waji «ipo riK k'jd mn*n MJrte p"p2 nv na^^n Bf«n !»d»3 n»n ivh V'xt tn^n »a^ n"rt32
(pnxT5T III, 12) ^tr,v* »oar hi aipa nhnrfn ncm'? loan ror ,»m»<B p''p2 ith j?«Bin d»di ,üv Y'nm
•) Er war zuerst Rabbiner in Friedberg, Gelnhausen und
Dessau und zuletzt Dajan in Hamburg, wo er 1822 starb; einige
talmudische IMovellen von ihm sind in mtn cunsn rhnv aufgezeichnet, das den
p^n an d"w von R. Rafael Kohn (Altona 1792) beigefügt ist, ebenso in dem
Pb6 mbto des gleichen Verfassers; cf. Duckesz /'rw »osn p. 105.
') Vgl. Lewin K c. p. 267; das. Z. 3 v. o. muss es l?T2n h asmi statt
pan an heissen.
») rmn^a ym I njn mi» Mo. 69.
•) Approbationen erteilte er 1778 zu nwo |a*<p, zu M^rTno, zu i^» und
Y'rw, zu B'pTop D»o; 1779 zu o»»n a»nj, zu »a^, zu »ow ; 1780 zu Ha»py '^ mvn, zu
ywn« ♦:•; 1781 zu r^a-n tfw; 1782 zu D»oan ♦>; >mo; 1784 zu rom und zu
fOrt n avm. . . . .,
Zu seinen Schülern «^^ehörto u. a. der Berliner Rabbinats-
assessor Meier Weil, R. Josef Landsherg* in Posen und der
Grammatiker Wolf Heidenheini, zu seinem Freundeskreise R. Mose
Breslauer in Lissa u. a. R. Michel Berend, Urenkel des fsachar
Bärmann in Halberstadt, erhielt von ihm Kahbinatsdiplom und
Empfehlung zur Übernahme einer Klausrabbinerstelle in Halbcr-
stadt^).
Nach vierjähriger Unterbrechung:*) wurde der Eabbinatsstuhl
wieder besetzt durch
15. Salomon Kohn^) (1789—1810).
Meschullam Salomon Kohn wurde c. 1739 in Ra witsch
(Prov. Posen) geboren und verlor schon im vierten Lebensjahr
seineu Vater, den gelehrten Salomon Kohn. Die fromme .Mutter
('hanna brachte diesen ihren einzigen Sohn in die Schulen hervor-
ragender Gelehrter, wobei sie an dem älteren Sohn Abraham in
Breslau, der aus der ersten Ehe ihres Gatten stammte, eine
kräftige Stütze fand. Meschullam besuchte di»^ ralmudscbulen
in Posen und Zülz und zuletzt jene des li. Jonathan Eibeschütz
in Altona, von dem er das Rabbinatsdiplom erhielt. Von liier
wandte er sich nach Ra witsch, seinem Geburtsorte, um in das
dortige Rabbinatskollegium einzutreten, an dessen Spitze R.
Mordechai stand. Durch die Verhältnisse gezwungen, sich einen
Broderwerb zu verschaffen, übernahm er Rabbinatsstellen in
Krotoschin, Kempen und Zülz. Von hier folgte er dem
ehrenvolle Rufe, der von Fürth an ihn ergangen war*). Am
Sonntag, den 7. Jjar (3. Mai) 1789 gewählt, trat er die Stelle in
*) Vgl. Auerbach, Gesch. der Isr. Gemeinde Halberstadt, p. 86; Lewin
1. c. p. 266.
*) Damals war R. Mordechai Seeb Orenstein, Rabbiner in Lemberg,
für das Fürther Rabbinat ausersehen, was auch in seiner Grabschrift be-
merkt wird; vgl. Buber d» ^vih p. 149 Mo. 383. An seinem anfangs 1787
erfolgten Ableben scheiterte der Erfolg.
») Vgl. meine Blätter III, 44.
*) Vgl. Vorwort zu niins nja. Auf dem Titelblatt zum ersten Teil nennt
er seinen Wohnsitz Fürth hH^trz w\ i»y und auf jenem zum zweiten Teil
sagt er von sich; minn ;fi»H otpo htu»b .twibd) nmp rrjnpz 2vr,
'■''9ass:^r~^s^,
'Jkii^'^-mr'r
355i^^7?
■^i.'^hm-.
der ersten ElulwocLe dieses Jahres an ^) und erhielt schon einige
Wochen spater eine Gehaltszulage von 200 Ü. auf drei Jahre*).
Einige Monate nach seiner Ankunft kam R. Chajim Hirsch
Berliner^), Eabbiner in Mainz, nach Fürth und hatte dort
Gelegenheit, halachische Fragen mit ihm zu besprechen und dabei
das eminente Wissen des Fürther Rabbiners kennen zu lernen.
Bei seinem Weggehen sprach er dem Vorsteher in Fürth seine
besondere Freude darüber aus, dass seinem Geburtsorte die Ehre
zuteil wurde, einen so berühmten Gelehrten in seiner Mitte zu
haben, der nur den einzigen Fehler allzu grosser Bescheidenheit
besitze.
R. Meschullam war ein Meister auf dem Gebiete der Halacha,
wie aus der Sammlung seiner Gutachten (r^iiriD ^1:2) ersichtlich
ist; aus allen Gegendon Deutschlands ebenso wie aus Polen, Un-
garn, Böhmen und Holland kamen Anfragen an ihn zur Entschei-
dung schwieriger Fälle. Dass er in den subtilsten Einzelheiten
talmudischer Interpretation und Dialektik ebenso bewandert, wie
er scharfsinnig in der Beweisführung und Auslegung war, das
bezeugen besonders seine Responsen zu Eben Haeser und (.'hoschen
Mischpat. Wer seine Entsclieidungen in n'iu»\s mrSn und n:i2y "^nM
liest, wer das Responsum wegen eines in Toggenburg (Schweiz)
ermordeten Jehudi^ verfolgt, der muss den logischen Aufbau der
Beweisführung und die scharfsinnige Begründung des Urteils an-
staunen und bewundern. Der weitberühmte R. Eleasar Fleckeles
(nanxc nairn) wandte sich in einem wichtigen Falle an ihn, um
') Auf der Durchreise erteilte er am 2. EIul 1789 in Prag eine
Approbation zu •crw» reo mit der Bemerkung «">♦ nrwti p"ph fi"xci j^nc p"p nß c;i?nn
*) Weitere Gehaltszulagen erhielt er 1799 mit 100 TIr. jährlich auf
drei jähre; 1805 mit 3 fl. wöchentlich, da durch Auflösung der jüdischen
Gerichtsbarkeit sein Einkommen eine starke Einbu$se 'erlitt ; 1817 mit 150 fl.
jährlich; ausserdem bekam er 1810 eine Gratifikation von 60 Karolinen als
Beitrag zur Mitgift seiner Tochter.
•) Vgl. über ihn meine Mitteilungen im Jahrbuch III, 233. Als nach
seinem Ableben in Altona a- 1802 die doitige Rabbinatsstelle wiederbesetzt
werden sollte, stand u- a auch R. Meschullam Salomon Kohn auf der Kan-
didatenliste; auch schon a. 1799, als R. Rafael Kohn in Altona sein Amt
freiwillig niedergelegt hatte.
*) wina »V3 p. 49 a. ^ . .
i
!
I
seine Ansicht zu hören 0- V^oa Interesse ist auch ein Responsum
über gewisse Fiscliarten und deren Flosseiilx^schaffenlieit, um hier-
nacii zu entscheiden, ob sie zum (ieniisüc erlaubt oder verboten
sin(P). In v<u"iii()^a'nsrechtlichen Ang-eh'genheiten war »^r so ei*-
fahren, dass liiiuhg- <Ias wt-ltliche (iericlit seine Mitwiikunir in
Ansprueli nahm, um Proziissc zwischen GlaubeusLirenosseii zu
schlichten.
Was seine Anitsfiilirnn<;- betrirt'fc, so war er bei alier .Milde,
Versöhnlichkeit und Friedensliebe 0 von unbeugsamer Stren;^-e und
glühendem Eifer beseelt, wenn der Versucli g-cmacht wurde, alt-
bestehende Einrichtungen und (Jebrilurlio abziischatl'eu ^j. Das
zeigte er dem westfälischen Konsistorium gegenüber, das ISIO in
einem gedruckten Rundschreiben den i^ll)lullen empfahl, den (ie-
nuss von Hülsenfrüchten am Pesachfesle zu erlauben. Er trat
energisch hiergegen auf, liess durch eine öffentliche Bekanntnmciunm-
m der Synagoge eine ernste Mahnung ergehen '^) und setzte sieb
mit hervorragenden Amtsgenossen in Deutschland und Polen in
Verbindung, damit sie ihre Übereinstimnunm- mit seuiem Proreste
zu erkennen geben ß).
Im Hamburger Tempelstreit gab er Ende 1818 ein kurzes
Gutachten ab '').
Aus seinem literarischen Xachlass sind zunächst seine Rechts-
gutachten (jimt: n*itr) zu erwähnen, d. i. der erste Teil des -so
mnD nj3 (Fürth 1807), dessen zweiter Teil Novellen zu den
Traktaten Baba Mezia i^nd Gittin enthält. Ferner schrieb er agga-
dische Novellen zum Pentateuch, nach den W'ochenabschnitten ge-
ordnet, unter dem Titel d^jsh p;r?2 ncc (Fürth 1811) und im An-
schluss hieran nus nSnj (das.), das sind Ermahnungen an seiiu' Kinder
und Schüler, um sie zu Gottesfurcht, zu religiösem und sittlichem
*) Das. p. 40 a.
*) Das. p. 17 a.
•j Vgl. das. p. 6 a, 13 b und a.
*) Vgl. das. p. 13 b.
*) Das betreffende Rundschreiben hat Auerbach 1. c. p. 215 veröffent-
licht; eine weitere Zuschrift nebst der hier erwähnten Bekanntmachung s.
im Anhang.
' •) Eine beachtenswerte und sehr interessante Auseinandersetzung über
die vorliegende Frage s. in nanno nairn 11 Mr. 259.
') n'-ört nai n^M p, 1.
I
200
a";™!"?:' ""m ''""''"'"'' und Wohltätigkeit anzuhalten;
ä:^ ee= ^:L::r s i,rr r
rniV™: n I ''■'-'"' ''"'' '■"=« ^^»"° p-=^ «•^F'^ "" (Fürth
Aonn zwe, Tage vorher .„ der alten Fürther Svnago-e
:iJ';enri„erKipre„:r '"'^"'^ '-' "• -^^"^^^""-' -^^^
Im Jahre 1800 unterschrieb er ein Aktenstück über ein in
OffenbaTfar"""'' ^'"^•^"^'"•'^"'- ^«^-^^ ''^^ ^rankisten in
Auch erteilte er verschiedene Approbationen *)
im m ll^'''''y^^"T ''^'^Sesegnetem Wirken beschloss er
sein frommes Dase.n und wurde kurz vor Sabbatheingang neben
auM^n hie^t^r ""' ^, 'T' ^'''''''' '''''''^''^- '-"-ed n
AleierausFurth^. Handschriftlich besitze ich eine Trauerrede
(Auctl^t'^T^'"''"" '"'■"''' '"' '" '"^f""W"rter Stadtbibliothek
•) ooprn nyr | p. 70 ff.
•) Mtsch. 1877 p. 239.
^pv. zu''i2.r"^.i:: !'''[: -r^r",!" '''" '" '^^-^ "'-• ^"' - ^^
's- ') Memorbuchauszug und Grabschri.t s. im Anhang ' ' '■
•) o'jpm lyr r p. 34 b.
biner r/re'uTen^ha? ""'' ''' .''' 'r ' '* '"^'^^^^^''^^^^ ^^-»> ^^« «^^b'
von S;» el Berlfcin in Radomysl in Druck gegeben (Drohobycz 1891).
207
seines Schillers R. Gedalja Rothenburg, Rabbiners in B ö d i g-
heim^).
Debora, die Frau des R. Meschullaiu Kohn, die er vor An-
tritt seiner ersten Rabbinatsstelle heiratete, erhielt nach seinem
Tode von der Gemeinde Fürth eine Pension von 100 fl. und freie
Wohnung oder anstatt dieser weitere 25ri. '^).
Von den Kindern finde ich folgende erwähnt : Sein Sohn
Salomo, der 1793 als Rabbiner in Schnaittach gewählt wurde;
er übernahm dann 1801 das Rabbinat in M e r g e n t h e i m und
1811 jenes in Zülz, wo er am 3. Nissan (25. März) 1822 aus
dem Leben schied. Mehrere Anfragen und Responsen von ihm fin-
den sich in n:^nD n^a ^) und in o^^pin -^v^* *)• Dessen Sohn Salomon
Kohn, am 2. Nissan 1822, einen Tag vor dem Tode seines Vaters,
in Zülz geboren, war Rabbiner in Oppeln (1847), Mastricht
(1853), Mecklenburg-Schwerin (1863) und Berlin (1875)5
er starb am 22. September 1902 in Breslau.
Josef, der zweite Sohn des R. Meschullam, heiratete 1796
in Fürth. Ein dritter Sohn, Samuel, wird 1820 als RabLinats-
assessor in Wischegorod (Russland) genannt. Eine Tochter
des R. Meschullam, Trauna vulgo Therese genannt, war an den
Vorsteher Abraham Brandeis in Fürth verheiratet und starb
1866 in Wien.
Bald nach dem Ableben des R. Meschullam Salomon Kohn
ging das Bestreben der Gemeinde Fürth dahin, einen würdigen
Nachfolger zu finden. Zunächst setzte sie sich mit R. Abraham
Tiktin in Verbindung, der seit 1816 Rabbiner in Lublin war.
Die Verhandlungen waren zu beiderseitiger Befriedigung schon
*) Gewöhnlich R. Gedalja Metz genannt; vgl. meine Mitteilung über
Ihn im Magazin 16, 261. Responsen von ihm s. nj^na »ua p. 12 b, o^iptn lyw I
p. 81 u> a. a. 0.' '
') Fürther Protokollbuch d. a- 1820. Debora wird auch in den Statuten
des ^weiblichen Krankeninstituts** in Fürth (Fürth 1811) alserste Spenderin frei'
williger Gaben aufgeführt; der Eintrag lautet: i'nJ Vau jwjn mh rmai 'd funrpn Main
»(Kittelchen) nb'p ]^ ,(Kopfkissenbezug) inti>*«p p»K »(Deckbczug) T^yapyo r»*
(mit Federn gefülltes Kopfkissen) 7o*p puMp tt ie*fijj*N pM vm,
•) Vgl. das. p. 9 b. 57 b, 74 b.
^) Vgl. auch meine BUtter III, 84 und V, 36.
r^iiv
-^3ssi«r:-*^';-
m^'-
-.-wrmn^i
abgeschlossen, als Tiktin am 27. Dezember 1820 frühzeitig aus
(lern Leben abgerufen wurde ').
Jetzt, wandte sich die Gemeinde an den seit dreizehn Jahren
in Pressburg wirkenden und als talmudische Autorität be-
kannten R. Mose Sofer (-.cid cnn), um ihn zur Übernahme des
Fürther Rabbinats zu bewegen '^). Die zu diesem Zwecke einge-
leiteten Unterhandinngen schienen schon zu einem für Fürth er-
freulichen Ergebnis zu führen, als sich R. Mose Sofer vor seiner
endgiltigen Entschliessung nochmals brieflich an R. Wolf Hamburg
in Fürth mit der Anfrage wandte, ob ihm dort auch die Mög-
lichkeit gegeben sei, eine Jeschiba zu unterhalten, und ob die
Gemeinde gewillt sei, die seinen UnterricJit geniessenden Talnuid-
jünger in entsprechender Weise zu verpflegen. Wie vorauszusehen
war, blieb die Gemeinde Press bürg, als sie von den schwe-
benden Unterhandlungen hörte, nicht untätig und schickte ihre
besten und einflussreichsten Männer zu ihrem Rabbi, um ihn zum
Verzicht auf die Fürther Stelle zu veranlassen. Das Zünglein
der Wage schwankte noch hin und her, als Hirsch Jaffe, ein vor-
nehmer und gelehrter Mann in P r e s s b u r g,' eine Entscheidung
zugunsten seiner Heiniatgemeind(3 herbeiführte, indem er seinem
Rabbi zu erwägen gab, dass ebenso wie die Gemeinde Fürth
und mit ihr auch ganz Deutschland durch die Anstellung des R.
Mose Sofer in ihrem Ansehen steigen und in ihrer religiösen Ent-
wicklung einen gewaltigen Aufschwung nehmen würde, in dersel-
ben Weise und in demselben Verhältnis sein bisheriger Wohnort
Pressburg und mit ihm ganz Ungarn an Thorawissen und
Gottesfurcht abnehmen und yerdunkelt würde. Diese begeisterten
Worte, gesprochen aus dem Herzen eines für die jüdische Sache
begeisterten Mannes, verfehlten nicht ihre Wirkung. R. Mose
Sofer entschloss sich, in P.r e s s b u r g zu bleiben und empfahl
nach Fürth den Rabbiner Jehoschua in Ra witsch, d. i. R.
Aron Joscha Elia Herzfeld, Sohn des R. Baruch in Glogau^).
Auch die Unterhandlungen mit R. Eleasar, Rabbiner in
Triesch (bekannt unter den Namen Schemen Rokeach), führten
" - 0 In der Grabschrift wird seine Wahl zum Fürther Rabbiner erwähnt;
vgl. Pinner, Katalog p. 98. - . - • r^^f .«vjt^h t>*. r-rjji^-. Hr,/
') Zu dem folgenden vgl rmn wh)vnr^ t3:n 'o (Drohobycz 1908) p. 27 ff.
") Vgl. über ihn Landshuth ^vn »jpj« jinSm p. 32. »: '.'^m^^ >♦.
nicht zu dem gewünschten Ergebnis, da er um die gleicJie Zeit,
als seine Wahl in Fürth erfolgte (11. Februar 1821), bereits dei'
Gemeinde Miklos (Ungarn) das Versprechen gegeben hatte, die
dortige Rabbinerstelle zu übernehmen 0-
♦ Nach einer anderen Mitteilung 2) soll bei der 1821 erfolgten
Wahl neben „Josua Bär Herzfeld* und .Lazarus aus ^[ikolos'
als dritter noch R. Mose Minz*^) aus Altofen von der (lemeinde
ia Vorschlag gebracht, aber von der Regierung nicht genehmigt
worden sein.
Von einer dertnitiven Besetzung der Rabbinatsstelle wurde
vorläufig Abstand genonunen; sie wurde von R. Wolf Hamburg
als pT5f n^At2 verwaltet.
16. W 0 1 f H a ra b u r g (1820-1830.)
Abraham Benjiniin Wolf Lipmann, gewöhnlich Wolf Ham-
burg *) genannt, wurde am 24. Januar 1770 in Fürth geboren.
Er hatte noch nicht das zweite Lebensjahr zurückgelegt, als
sein Vater Elieser Aron (Lipmann) Hamburger '^\ der sich Tag
und Nacht mit Thorastudium beschäftigre. .im Vorabend dos 26.
Cheschwan (2/3. November 1771) starb. Dem Eintiuss seiner
frommen Mutter Kreinle ß), der Tochter des gelehrten R. Sanvel
Niederwerrn^), ist es hauptsächlich zuzuschreiben, wenn ihr Sohn
») Vgl. Münz, Rabbi Eleasar, p. 86.
») Vgl. Sax, die Synagoge in Fürth, p. 38.
■) Verfasser von mawn nhnv (Prag 1827) und Anmerkungen zu dem na
apr seines Schülers lakob b Hose (Ofen 1830). R. Mose Minz war ein
Schwager des R Mose josua Heschel Orenstein (Verfasser von •no'?nn B')
und Verwandter des R. Mose Sofer, der ihn in "^d'c cnn n"w erwähnt.
*) Seine Briefe und Korrespondenzen tragen meistens die Unterschrift
Ä^nw, das sind die Anfangsbuchstaben von J-n^oKn p,^Hn nm^H.
») Lipmann war Sohn der EUche, der Gattin des 1772 verstorbenen
Bendit Hamburger und Tochter des Koppel, eines Sohnes des Klausstifters
Bärmann Fränkel, dessen Ururenkel R. Wolf Hamburg war.
•) Sie wurde nach dem frühen Ableben ihres ersten Mannes die Gattin
des vornehmen und gelehrten tamflcio« ;n3 \>n^i2 in Amsterdam (vgl. r\hüv
voua l Vorwort, wo R. Wolf von ihrer Frömmigkeit und ihrem riv'js Näheres
berichtet) und starb hochbetagt am 8. Tamus [S. Juli) 1821.
') Vgl. meine BJätter IV, 85 n. U und meine Notiz in Ztschr. f. hebr.
Bibl. X, 19 zu Bamberger, Geschichte d. Rabbiner der Stadt und des Be-
zirkes Würzburg, p. 50.
Jahrbuch J. L. G. ?L W«
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210
Wolf sich schon frühzeitig mit ju?endlichpm Pif^r f« • ,i- u
Wissen und jüdisches Leben beiefster Er it . ' T^''
ri(-ht Hoc R»ki,- , "tJgeisDene. Jir genoss den Unter-
richt des Rabb.natsassessors Wolf üllraann in Fürth und
LS 1 ^ fortzusetzen, da gereichte es ihm zu grosser
Ueben sein/, T f ^"*'"'*=" ''''^'«- '^«" «^^ »^ch dem
Anieben seines Lehrers ganz übernahm.
seines^Ah„!r«-^'" ^^T^' ^- ^^^'^'^ ^^'^ ^'' Ivlausstiftun.
seines Ahnen Barmann Fränlcel, deren Verwaltung er besor/te
und ,n deren Bethaniidiasch er die Babbinatsfunktlonen versf
ttVTT r ''"'' ^'^ ^-"eter.Schofarbläs ndlr h ;
seine Dienste der Gemeinde, deren Interessen ihm stets in Ir
tlTer I . Tr'^ '" ""'"'^ ^'^"^ -^""^h™- deinen Schüler,
Xn rr r ''"■ ^''"°' ""'^ •^^""^'- "°d sUnd ihnen i
Jllen Lebens agen m,t Rat und Tat helfend zur Seite Se n
"^WrrvoMer; P^"^*"r'" "''^™'^ -'' Gewtlaft^"
Ken, frei von jeder Frömmelei und üebertreibung ')
mprn-^''" T^-^""" '^'•'^"^»'eiten und mancherlei sonstigen Küm-
r":rs- r^sc^'eT nTchf : 't^-: «^^«^«--rr.
widm«n knnnf. * ^° ^'^'"'ff ''«'» Thorastudium
wiamen konnte, wie es gern wollte.
Den grössten Schmerz aber bereitete ihm die Wahrnehmung
dass^n_^„em Geburts- nnd Wohnorte Fürth die Glaubensreu'e
der sich später eine, bedeutrden Rufes .kr,, ^"f' "i"'' ^'''"'*^'
im Lernen etwas zurück wen «tin, f Gelehrter erfreute, blieb
wie die seiner MiSer. "t wurde ^3^: tt .". J^"* ^'"'
lernt. Wlhrend aber die anderen sL't^'V/chnJtt. ^t"/"
war jener noch mit dem Abschnitt .^« >? beschämt Fi„,„ """"'
MItschü er, der dieses R w«i» h u "es'^nattigt. Einem seiner
witzige Antwort: ,S^»«,,'J°^":T,'J^'"'"«'«^ 8-" «««er die
irs,-, Ss". *' '" ""'"*" ^"«en »»ehr Wert als euer
211
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abnahm und Gottesverleugnung un»l Goringschätznng <ler heiligen
Lehre immer mehr um sich gritfen. Diese traurigen Zustand»^
zeitigten ein Ereignis, das, höchst betrübend in seiner Erscheinung
und noch beti'übender in seinen Wirkungen, in der jüdischen Ge-
schichte einzig dasteht: die jüdischen Hasser des JudentuiH>,
die Gegaer des Talmudstudiums riefen die Polizeigewalt an, um
mehr als hundert Talmudjünger aus Fürth zu verjagen. Man
lese die verschiedenen Aussprüche tiefsinnigen Empfindens, mit
denen K. Wolf Hamburg diese Geschehnisse darstellt, und m;in
wird das ganze Weh mitfühlen, das ihn und alle seine Gesinnunirs-
genossen damals getrotfen hat. Der Mann, dessen Charakter-
grüsse, dessen Gesinnungstüchtigkeit und dessen talmudisches
Wissen sich einigermassen, wenn auch nur annühornd, darnach
bewerten lassen, wie seine Jünger später ihren Lehr- und Lc])ei..s-
beruf aulfassten und wie zeitgenössische Gelehrte ihn verehrten \);
derselbe R. Wolf Hamburg wurde von seinen Gegnern so ver-
folgt, dass er zuweilen in Lebensgefahr schwf*})te -M, und derselbe
R. Wolf Hamburg behielt nicht einen oinziiren Schüler, durch
den er seine Briefe, die er in Druck gi^htn sollte; Iritte ab-
schreibea lassen können ^). Ja sogar das Bethamidrasch seines
Ahnen Bärraann Fränkel, wäre ihm verschlossen worden, wenn
ihn nicht die staatliche Hilfe in seinen verbrieften Rechten ge-
schützt hätte ^).
Trotz aller dieser traurigen Lebensschicksale und trotz
vielfacher Heimsuchungen durch eigene Krankheit und frühes
Absterben seiner Kinder hat R. Wolf Hamburg dennoch ein hohes
Alter erreicht. Er starb im 81. Lebensjahre am Mittwoch, 4.
Siwan (15. Mai) 1850, nachdem er zuvor die Bestimmung ge-
troffen hatte, dass keine Leichenrede gehalten und auf seinen
Grabstein nichts weiter, als sein Name gesetzt werden solle ^).
*) Man lese beispielsweise die Ausdrucke der Huldigung, mit denen
er von einem R. Mose Sofer angesprochen wird : vgl. ;*D'J- rhr.i p. 24 a ;
ferner i'V icc enn n''w No. 2U und y"nH Mo. 82.
•) Vgl. o'jptn '^yv II. Vorwort.
'} Vgl. das. I. Vorwort.
*) Mitverwalter der Bärmann Fränkelschen Stiftung war der 1851 ver-
storbene Geinelndekassier Salomon Wedeies, dessen Grossvater Lob We-
dcles (genannt Low Prager) Gatte der Malka, einer Enkelin des Stifters, w4r.
*) Memorbuchauszug und Grabstein s. im Anhang.
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212
Seine Gattin Rachel Mirjam, die ihm eine treue Stütze und
Lebensgefährtin war und der vornehmen Familie des Samuel
Lucka ') in P r a g entstammte, starb in Fürt h am Sabbath
17. Kislev (26. xNovemberj 1836. Kele, die einzige Tochter, die
Ihre Geschwister überlebte, war die Gattin des Maier Arnstein ^)
in Fürth; deren Tochter Krenle, die Namensträgerin ihrer ür-
grossrautter mütterlicher Seite, wetteiferte mit ihren Eltern in
der Pflege des K. Wolf Hamburg während einer zweijährigen
Krankheit'). "^ °
Von den Werken R. Wolf Hamburgs nennen wir :
I. =':pin i»tr (Sulzbach 1830), dessen erster Teil verschiedene
Hespedim und Deraschoth nebst einigen Rechtsbescheiden und
Belehrungen von R. Meschullam Salomon Kohn enthält Im
zweiten Teil werden seine eigenen Gutachten nebst [kontro-
versen und Meinungsäusserungen seines Freundes R Mendel
Kargau veröffentlicht. Die Gutachten beziehen sich auf An-
fragen von Schülern (R. Seligmann Bär Bamberger in Würz bürg
R. Jomtob Sänger in Buttenwiesen, R. Hirsch Berlin-er in
Berhchingen,R. Nathan Schnaittach u. a.) und befreundeten
Gelehrten (R. Mosche Tubjo Sondheimer in Hanau, R. Wolf Fulda
in Frankfurt a. M., R. Abraham Bing in Würz bürg R
ßezalel Rausburg in P r a g, R. Samuel üllmann und R. Is'seri
Lissa in Hohenems, R. Gabriel Adler in Mührinjren
R. Salomo Kohn in Z ü 1 z u, a.)
^*''T^"u''^r ""'^ '''''" "^^ """^ r»'" -^yv (Fürth 1840/41)
enthalt Rechtsbescheide, talraudische Novellen, Deraschoth
und Kontros über Beschneidung. Das Werk würde vom Ver-
fasser herausgegeben, nachdem er von zwei in zwei Jahren
au einanderfolgenden schworen Krankheiten genesen war. Den
Erlös des Buches nach Abzug der Druckkosten bestimmte er als
^''^^^"^'' ^^ mittellose, fromme junge Leute, die auswandern
Pr.a\fT"" '■"'"'t f"'"" "■" ''^"'"'■enkreise des hohen R. Lob in
dJZt nCl^r' ^^•'-'*«--'" «•- «• Herz Scheuer i„ Mainz,
onrf Jil^' "«^s^das von seinem Schwiegervater verfasste bod h^ drucken '
1787) lu T ^^^"^^r.""^^ ß''ß^ 'on dem Verfasser des »:p 1. (Fürth
1787) als dessen Wohltäter gepriesen.
•; Vgl. i»t5»i3 rfmt, II. Vorwort ,»
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213
mussten. Er erteilt ReclUsbescheide au Schüler uini Aiiit.-,-
genossen. Von den Schülern werden ausser den schon oben
erwähnten noch folgfende ^'•enannt : K. Ahraliani W'rchshu' in
Schwabach, R. David Weisskopf in Wallerstei n, li. Ahnihain
Sutro in M ü n s t e r, R. Jakob HenochsiK*rLr in Mainz: v^'W
von anderen Riibbinen und «ielehrtcn: R. .Mose Sofer in Press-
burg, R. Mose Höchheini in Ansbach, K. Benjamin Wolf
in Kolli n, R. Koppel Rainberger in Worms, R. Lob ßoden-
heimer in Hildes heim, R. Samuel Bondi in Main/.
3. ü'D^2 Sip (Fürth 1820) d. i. der vom Vra-fasscr auf R. Me-
schullam Sal. Kohn am 4. Tebeth 580 in F ü r t h i^ehaltene
Hesped nebst den letztwilligen Restimniungeu des Iieimge-
gangeneu Rabbi für seine Kinder und Schüler.
4. mr3 pSs und rt:t*cn iza: 2 Teile (Fürth 1823), enthalten zwei
Trauerreden auf R. Herz Scheuer in Main z.
5. |S'S'C'Dps?2 Tonn •jS^sn i::ns mo Sv icc':. Trauerrede auf dtin
Tod des Königs Maximilian Josepli I. von Bayern, am 23.
Oktober 182ar in der Synagoge in Fürth gehalten (Fürth s. a.)
Eine von ihm unter den Titt;l r^^:z 'VV* vcrfassce Ab-
handlung über den Targum Onkeios und Jonathan i). üsiei isc
in dem von seinem Schüler Gabriel Hii'sch Lipniann herausge-
gebenen mna ncr (Fürth 1839) abgedruckt.
Besondere Gutachten von ihm finden sich im rr-n:: ^Sn: von
ß. Mendel Kargau No. 41 und im jf2s:n jv:: loitJ' No. 38, p. 75.
Er approbierte 1829 ninn nzür: und nu^p ^Dn, 1839 ncir*
,11112 und trai '^hn:, 1845 .ii.tl: ^hr:.
Das schon früher erwähnte Aktenstück wegen der Fran-
kisten in Ofi"enbach enthält seine am 24. November 1800 zu Pro-
tokoll gegebene Zeugenaussage *).
Im Jahre 1841 besuchten Moses Montefiore und Adolf
Cremieux auf der Rückreise aus dem Orient, wo sie erfolgreich
ihre Glaubensgenossen wegen der Blutbeschuldigung in Damascus
verteidigt hatten, auch die Gemeinde Fürth, wo sie mit grossen
Ehrenbezeugungen empfangen wurden. Wegen der damals heftig
entbrannten Streitigkeiten in der Gemeinde musste R. Wolf
*) Vgl. iVltsch. 1877 p. 100; da er damals noch kein Amt bekleidete,
figuriert er in dem Aktenstück einfach als ,,Schut2Jud.''
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<^ncbe iinb ll'intra(l)t maltet iiiib bie (sjciiiciiibccieiioffen bcfüubcvc
>.prcnuiUhifcit riir bcii liiMidKii (iiiltuv au bcii iaa Kmcii
'poIitifd)er '-bcsivt iiiib Ojcnd)tobe,uif: ^i^übciiam,.
üiiImöuiH-ftcbcr : xH. ^JJi ii h l ft ein.
. (VoIititiid;ev ii^cuvf iiiib (^evid^vbc^ivf CS-iicv;.
Tiefe (NHMMeiiibe befteht feit beut .uibve lcS<i;j, ,^äl)lt so acelcii
Ter bermaluie ^^s\n|tanb beftebt aiiv beii A^evveir
^iNeritebei-: ^^^. .SCraiiy. '
;K abbin er: .'ocxv lÜMuuv.
Tie (skniembe^befint eine im 3abve Is;;; „cn erbantr ^una--
ijtnic nn^ einen ATiebbof. ^i'.umi ^uua
3tiftiin.uMi: 3n bev (sionieinbe beftebt eine 3aniniriina für
bebiimuie iivaeI.,Siranfe, meld)e inbnntanftei-^Hufe^>^äba St in
SSdb'^rJallen^^ ""' "^ l^crarfMd>tt.utn,.,J^vte;^ ^v^i^lcl^'S
* ■ "Jl II 11t 0 r f II II ii b 0 V ;){ c i> a ; \ i mi : iiilv
iciu'iic» iiitc mvK'Unibovc i'llloi- iciiov, i?te in öicfc,,, aH'ltl-onil.i ini
(iuixn-to^.hro WomnMunt iiuc^'v .u^fuiitoii uiib ovlaiiboi, >,,,!> f.
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Sraiicnkrg
(pülitifd}cr ^-öe:,trf: Siibiüciv, (^end)tobe',ivf : /"}raikMibei\] .
^Jüiv beni Uinftaiibe, baft^ bor biefioc A-riebbof im "s^^Iht IT.Vi
cvrid)tet anivbe, i]cbt bcxvüv, bai-S t>ic cyemeiube fdiou uor boni
3abie IT'ri ijeoninbei iinivbc. Tic (^enieinbe viblt su 3eeleu.
^^orfteber': xHbalbert .^IniKer. ^2(ii>?fd)iiffe : .Icjna-) ^Jebcrer,
^:(bo(f Uli manu, Cu^fef Haubcv, 'WiiiVV 3 t ein. ^ReliciiLMtc-
Icbrer: (j:m. Xraiib.
i^iniiabnicn: iius fi. iHuvviabeu: ^yW fl.
^ic (^eniciube bcfit}t eine 3i)naciücie, einen Jriebbüf, _ eine
3d)ule nnb ein Iand)bab/ ferner eine *){auber"fd)e 3tubentenftimin.]
für -J 3tnbcnten «i *»o ]{., ciii\ wMk .umadjft 7>-aniiIicninitijlicDcr,
euent. iHnbeve xHnfprnd) babcn.
^pclitifd)er Jßeürf nnb Ü)crid)tvbeüvf : ÜKiblou^..
"Die ifrael. ^i^eublfernnii in 0)ab(LMi'^ a. ')L nnb Uniiiebnu.i be-
fdn-anfte fid) ^n ^-Jlnfanii biefev 3^"ibvbnnbertv auf bie J^iniilie t'auir
>}tenniann in (^rünnralb, 1S4T 3aIümon l'nftii] auv ^l?enbibfd)cn\
18-4.S iö. 3vit> ciuv ))u\i\d, 1Sj<; Taniel ^i^J^enbl in 3it»i}bnn:,(au, unb
orft mit ber (rnnuictlunii ber (^Mavinbnftrie, befonbeiv im;^\abre !>=♦;♦;
nad) bem bcntfd)a>iterreid)ifd)en Kriege cjeftaltete fid) ein ftarfcr ;]ii\nc\
üon (^Jlanbenvi^'nLiTon. bic bier ibre Crriftcn^ i]riuibeten nnb bei bor
im 3^^bre isi'o inngeuLMumenen oäbhinn ca. .'»(hi 3eelen betnu]cn.
i)^"id)bem bie vicrft ani^efübrtcn Familien ibv ftanbi^iev Domicil in
(^ablon.A iieneuimen. uereiniiiten fid) biefelben, nm unter ;5^u,)nj.i bor
n?enic]eu in ben i^ViblonvIanmiMlber 'i^e'üvfen R>obneuben o^^^^it an
5eier^ unb beben /refttanen cm 'Jjt'inian 'uifamnieuuibriuiien. biv
bav \^lnaMd)fen ber fidi c;leid)om 3treben biuiiebenben nun anfdffi^ieu
:3nbeu mebvere Ö5lanbenvaeuefien beftimmte, einen Onltuvuerein ui
bilben. Tiefer am"l<;. ^nui ISTO »lefafvte ^-^efdilnfv^ erbielt am
1. 3evtember l-^T-j feine beberblid)e (^enebmiiinn^i. "su ^*-'v eeu^
fiitnierenbeu 'iNcrfammlnn.i luurbe .^err JUDr. .^>errmann \HbIev,
'Jlbveeat in (^a';len'.. ,ium ^-Inn-fteber ncmäblt. Ter erite iiercacUe
(j^ettcvbieuft iinirbe an beu beben /"vefttaiien bev J^ibrev IST'i abae^
balten. \Hm -21. xHvvil \>^'ö unirbe ein ftdutiiiev '^etlocal iienuetet,
nnb biente biefem ,5mede biv 1.'). 3nli l-^-'- a^erau| in '}[\iy-
fiibvnnii bev ^^efdilnffcv ueni 1. XK'euember 1S!>1 ^in Temvcl im
manrifdien 3til burdi beu ^^Irdntefteu unb f. f. ^-^aurarb ^^ImUhMui
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MlHHl fiel) am lu. ":)lvvil isji-j, bcfleii 'ÜHÜbc am •,^s. 3cpt. isüv.
Tic i]Ciicmuavtiitc 3cclciiau,vtl'l biirfto <'»(H) ^mit PK) Tvamilioit)
bctvaiicn.
Ter '^ovftaiib bcftcbt aibS bcii .>>eiTCu: Tanicl ^JJ^ciiM,
'^nHftcbcv, Crmaitiicl l'cbcr, '-I^ovftcbcv 3tclluoitvctcr, 'JJiofcv Tab,
Ciafficv, .Siavl ^^uii.U'l» Salomou 'l^cit, '^öcivatbc- rUabbiucv: Dr.
.Vcvvmaiiii ^aiictl}.
!Öio ,)iim 3d)liihj bc^:< ^uibrcv isii-^ botnuicH bic '-i^cbihfiiiffc
bcv '-Iscvciucy ;;<HK)— :;;')()() f(., für is!i:} md) l^rbaiiiiiui bcv Tciiirolv^
ca. :»( n H >—.').")< M ) f(., utib tvivb biefcv '^ctran biivd) bic ^Jj^itiilicbcv
bcitvavic iiiib CS'rtrai} bev 3iUc iicbcrft.
Tic C^cmciiibc bcfim :
1. ciiicii Tempel feit -JS. 3ept. is<)*i feinem ;)iueif :,iinefnhvt;
'*. einen /"sTiebbcf im iHuvuiaüc uon 1 ^si^dh wvvcn jebod) um*
."(M> Cuabratflafter umfviebet finb, ervid)tet am I. "i^\>i>embev issi
lim beu it^etraii ucn s(MM) f(., iueld)e tbcilv aiiv fveiiuiKiiien iöeitväiien
iiiib ben jäbrlidi im in-äliminave ,>iii"iefribvten '-i^etvävien beftritteii
UMivben.
."). Tev^Ke(iiiiLMiC'iintevvid)t luivb in bev 'iMiviierld)iile abiiehalteu.
4. Ch«'wra Kadischa feit ','.'). 'i^ccuember iss:;. 'iNcrftehev: bic
A>erveii iimannel l'ebcrev nnb Ohiftai) Aciiiel in uoKer I'veiie bcv
^Jlmtcv lualten.
r». A-ranenuevein, '-iHnftehevin ?(xa\i Dr. '^l>iü)elmine \Hb(ev \m^
Alan \Ouirbilbe ^^nn',cl.
«i. '-iH'vein Uli" llntevftiiUnnii bilfvbebiivftiiiev iHvmen. (ialTieu
>>erv ^onav (ivftein.
/viiv aiiHcrcrbentlidie '^^ebiivfniffe, luie nnucviieiebencv^ llnijincf,
ob biev cbev in bev /"viimibe. luivb feparat ii«-'M"mi^'lt, nnb nie uev
iieblid) cwi ben milben 3inn appelliert.
©(uimi
politifd)er '^evrf: Tanv, (^V'rid)tvbe>irf : 'Jiciiviebein'.
(iultiivPLufteber : -Verr l'nbiLMn .V> n 1 1 e v.
4:»o ^
Wült|d)-3ciiitau
politifd)er '^''carf: (^aolau, 03eviditvbe\ivf : >>aberir.
Tiefe (Jnlnivaeineinbe befteht über 1<hi "sabre. 3ie
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',^'ulic SiiA}H. ^Kciiiiio .Velnt.
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1 eilte im SiaMavdiii' ,-,11 Okntau._
(i„ltiivvovitol>ey.: .v)evv Si a v l . o v . ^. ^^ ^^ _^^ ,_, ^, ^, ^, , , ^
>iHnftaittvmit{llu't'ot MC .Viuut. .uiaun
~^^''l\'fSn.S' liltu. eine in. .saln-e 1.-40 ..c. cvtante 2.nuv
Tiefe Cful....ncn.ei..bc an.vfe id-o» m "i^^|;^;«';., ' ;;,^S;-^
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Der politische Bezirk Gablonz.
Gablonz a.N. , Herrn. Roessler, 1895.
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„?(n»?bc[Mmi!)i IHM! lO'.")!) r.uabriit'Wuvinmctcni bic •'^^c,v'tfol)auvtinai!n|dvi(toit Nablcit/^,
„Irautonaii iiub luruau iimtafct, bat beute, am l!).Wal niittaniJ Int lsc\\m Cci^ .Oclld 181)^,
„\\\\ 44. "Nnlno tcr .^Ho»iicvuUi^ Gr. Wajcftät bcd .Slaifcro ^m\\ 3ofcf I., tuabrciib .^crr
„(^^raf AVrtM^ IbuM alc l^tattbaltcr ven '^U^imcit, .(>crr Avicbr(d) Stablor uon '2l»oUfcr(<-
„i^ü" alc 'iH'^irtobauvtmanu, .C>rrr Dr. .Marl Stciii^l alc 'JH'vrfi^cbnmiU!^ .öerr Vltolf
„iscffclt al(< '^M'iviU'rmoiftcr bor Gtatt (^^abloit,^ ibrci? V(iutc(< walteten, ticfcfi C^ebcnf'
„fteiii in feierlidu'r 'llH'ifc üorfeiift unb bainit bcii ^ilnfbau bc(< neuen fteincrnen X^urmcd
„unb bic C^rneuernUii bor in ben >ibrcn 183.'^ bid 1838 erbauten euau^ielifd^en .Mird)f
„nad^ ben ooni .Oerrn 9(rd)itetten 'Jlnveb Xl^aniernd anqeferti,T|ten C^ntwiirfen mit
„(^V'bet unb (^e^ieni^lprud) be^icnnen. Unb ber .<>crr nnfer ('»k^tt (ei \\\\^ frennblid) unb
„fövbcre bac« 'liiert unfercr .Oanbe bei nnc<, fa baö llk'rf unferer .v>äube tuclle er forbent
„('i^falm 1)0. IT). Taci 'i^recbvterium unb bic lU'rtretuui] ber eiMn,^cli|*d;en .Hird^cn«
„j^emcinbe vi. C5. in ('»^ablon,^ a. ^)l."
iVsibrcnb ble '2Med)büd))e verlötbet unb in ben (Mmnbftoiu ein.^emauert würbe,
faui^en bic (^djnltinter ben CMieral: ,/Il^ad) auf, bu (^Vift ber erfteu .U*uqcn". .Oicrauf
fcljitcn bie 'il^eibefpriid^e unb .Oammerf(^Ki(|c bctJ '•t^farrert\ be»? ^i^aiiuieifterd unb bor
5R>iWbeuträjier bcc .Mirdjenücrftanbci?.
iTic (^imvteibuuii ber nmi-\ebauten .^tird)c crfolqtc ant 18. *Deeembcr 1892. ((Santd*
ta^l, ben 17. iTceember uadbmitta<ic< ivar bic (Mlod^euweibe vorqenüunuen würben.) llni
10 Ubr vormitta^ic« bewerte (id) vom «Oaufc be»< (iuratorö ^fltob ^})iabla unter 'i^orantritt
brcicr weif^^icfleibeter Aeftjnnqfranen (Aricba ^))ial;la, «Oelcuc JHcljrid) unb Wartf;a
2)iftclbartb) unb unter tfjeilnabmc ber GpiiUMt ber falferlid)cn 'I^ebcrbcn, ber 'JV,^irfö«
unb WeuieiubeüertretuUkien u. f. w. ber ^e^^iii ,^ur .Slird^e. I^lad) einem (;^l;cralc crfclf^tc
bie feicrlid^c Gd?lü|ielüber(^abe unb ber (^iu,\uq, fowic bic (^imüeil^uni^ bei? C^ctteoVaufcö
burd; ben 6upcrintenbenten»Citelli>ertreter -Jßfarrcr VnmnilKr C{\\^ lepliU. Vlnfpradjen
[;iclten ber (Euperintenbent *|>etri and Gcrau, cvanjieHfdjer ^l^f^rrer ('»Sri cd bammer
and (Sd^anbau, evaniielifd)er *|^farrer Vamvobind aud "9Jieif;eu, 'isfarrer C^rncu^in^icr
and ^){cld)enbcrii unb l^farrcr Dr. oPl;<^nn\) ane '•K^'kw, rie Acftprebiiit bielt *i^t^rrer.
5(rtl)nr (^d^inibt. ^liad;mittav]d fanb im c^rofn^i (^aale tc: (Aiftheied C^kVwh-y ein
gcftmal^l ftatt.
!ric Wabfon^er ''|>roteftanten befilUMt feit beut Cs^bre 185() m ber 3iiboftfeitc bcö
l^icfiijcn Avieb(;efed (vilteren Xbeileo) einen cii^cneu 'i^eerbic^uui^dvlatu
©aö ciianiicUfd)c ^i>farr^ ^uj^Ieic^ ®cl)iil()auö (©ebivt^ö^
ftrane 9}v. 11). Bu beuijelbcu luuvbc bin- ÖH'uubfteiii am '1 SJiai IHO;")
flcleflt iiub ber 3iau, C[\\ bcffcii ^i^ft^^i^^^f^^^^^"^*^" ^^^ bautalifle ^]3faiTer
^^elii vüftici luitavbeitctc, nacl) bcm **|>lanc bec^ iHrd)iteftcn X\)\)\\ \\\
9?cid)cubevfl dou bcui 9JJaurcnueiftcr Sd)iuar,\bad) unb beut ^imnicr«
mcifter 3{afob W\t]6.) in öablonj um ben 33etran dou IT).!) 12 fl. 71 V, fr.
auöflcfüljrt. ^ut .^^crbfte 1806 unirbe \>a^ ueuc ©d^uUjaih? cröffuct; l'eiter
ber ©d)ule ift OberleI)rer ©niil .Qaifar.
2)cr „CiJuftao ^ilbclf'^lNcrein", inobcfonbcrc ber (5beniniiu'r 3wei(^- unb ber \?eiv3i(icr
,(>auptvcrein, bedp[leid)eu uicie cpfent>iUi(]c Wcmcinbemiti-^Iicber fpeubeten bic notbiiicn
Öelbmittel. Grcrfnet würbe bic (Ed;ulc, üorcrft in einem 'iDii cid raunte (in '3ir. 423, 515)
untcrj^cbrad;t, am 14. Üctober 1861 mit 9 (2d;iilern. 2)ic (Ed)ulc iü ^weiclaffiiv
3n ber ®oett)eiiafie err)ebt fid^ ber v^'i^rf)tifle ijraelilifcrje
Sentpel, meld^er im^aljre 1892 uad) ben ^slcineu bcö 2lMeiier f. f.33nu--
ralljeö SöiUjelut ©tiaSui) Don beut ©nbloujer 33auntei|ter %x(\\\^
Äaubela erbaut lüurbe. ®er iloftenaufmanb betrug ein jdjUejjlid) ber
®runbanfaiif§futume 60.000 fl. 2)a§ @otte^5l)auö ift in niauritd)ein
©tilc geljalten; beionber« jd)üu ift bie non jiuei niäd)tigen ruuben
Äuppeln überraflte it)auptjront. ©iefelbc ßeigt in ber !Miitte jmei ©e^
fe^e^&tafcln in 33tarmor unb ift mitj^ebväifd^en ©))rüdjen flejicrt. 3n
ber 33orl|aIIe finb ^tüct cirofec ©ebenftafcln angebrod^t, meiere in ©olb«
fd^rifl bie SU amen beö ^rd^iteften, bes SBaumeiftcrö, be« 6ultn9*33or*
ftanbeS, fornie beö aSaiianöfdjuffcö cntj^oUen. Obmann beS Ic^jtercn
war ©tmon fiuftlg. S^ic innere SluSftattung bcS Sempelö ift eine
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l^elifd^eit Mirc^c
littwürfcu mit
frcimtlict) imb
[teile er fcrtern
lifd^cn Äivdjen-
[niauert würbe,
liicii". »hierauf
:iftcri^ unb bcr
1892. ((Sautii.
werben.) Um
luiter ^Herantritt
unb ^iavt^a
in, ber "i^ejirfd«
^beralc erfolcjtc
[ei O^ettecl^anjed
Iti. Slnfprac^en
hriedbammcr
Grc^cuAin^^er
it ^iclt ^\<xx\tx^~
[Cd öcUng ein
^ubeftfcltc bcd
9)(u. 18()5
|ali(ie ^^favrcr
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2ft.7lV2fr.
:öftnct; Ceitev
inb bcr ^clv^i^jcr
cn bic netbiijcn
n Ter. 423, 515)
[jwciclaffic^.
tacUtifcfie
iner f. f. 93mi^
»elfter %i<x\\}i
ijd)licBUd) ber
maurij^cm
Itigen rimben
;itte jtüei ®e*
flejtcrt 3ii
|el^e in ®olb^
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bed leiteten
[pels tft eine
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fcT)r fd)l^nc, In^bcjonbcve bie bc^ ?lUaiTOiinie^ eine reirf)e; bei bom
?Utave, U)cld)cv in l)crilid)cr Sd)ni(j(nbeit bnc5 'iMlb cine^ iWcinftocfo^
jeirtt, befinbet fid) aud) bic Alaiucl- »^^^intev bcm Jlltare fteljt bic
SDnnbe^lobc, in meldjcv bic Kjorarüflci! niobcvrtcleflt finb. 3;m 5l(tar*
tnnnic ergeben fid) aurf) Kanbelabcr mit je 1^2 eleftrifd)en gimnnien.
ßUHM bicfcr 3icvleuri)tcr, auf lHJannotiocfcln ftctjcnb, (inb üon !Dauib
iJöbl in \?onbon bcm ?lnbcnfen bcö in Wablonj Dcrftorbencn (5f)e*
J|)aare8 SJlovij nnb Gleonoie Sdjinbtct flcuubmct morben. 3m Sd)iffe
beS Jempeld bcfinbcn fid) 100 ©Itjc filv 9)länner, anf einer ©alleric,
xo^X^t onf eifcrncn ©änlen rnl^t, 120 ©iije für 3?^önen nebft einem
JRanme mit 24 greipläUen. ©ämmtlic{)c ©Hj^ilälje finb (m ©emeinbe*
aJlitglieber der^)ad^tet ^[m erften Storfmerfe ließt and^ ber ©i^wnufl*
%;■.■
SU^^N^*^
^ ^, 1 **'H ' » '11, -7 - i i • • / ' " !•■ ,,•"-"-** -^r^
Per IfraeflUfr^e fempef in ^aeton.) a. 11.
(9l(icl^ einer ^i^otogta^^tc öon Ä. Äarafef in ©ablonj a. %)
]adi ber (änlhiöflcmcinbe. 93ier vvctd)tDoHe Sufter fpenbcn bcm Scmpel^
Tanmc eleftrifd)cö Sidjt. ®ie gcnftcr gcißcn rcic?^e Farbenpracht, nnb
z^ Ijai fid^ bei iljnen, n)ic überijaupt bei ber .^^erftcllnng beö ^nnjen
Stempels, ber Opferfinn ber Sl^^^lit^^t i^^ I;eröorragenber SBcife bc^
lt)ätigt. —
Sempelöorftcl^er ift ©mannci £cberer. ©erfclbe i\U ixiQMö)
cuä) feit 1.3[uni 1878 ba$ 2lmt eincö 9)latrilcnfü^rer8 für ben
lant ^o^en f. f. ©tatt^alterei-^erlaffeiS öom 24. april 1878, 3a^l 23.029
errid^teten ifraelitifd^en aWatrifenbeml ©ablonj^Sannwalb au8, mlä^ex
SBejirl im felben ^oX)xt aus bem SReid^enberflcr auSgefd^ieben mürbe.*)
•) ®eit blefet Seit W ffinbe 3)ecembcr 1894 finb 307 ©eburten, 34 Sirauungctt
unb 91 ^tetbefAHe t^eruidbnet »orben; im 3<t^te 1894 aHein 19 @eBurten unb
11 eterbefüAe.
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^iMi< ^mu >i^n' 1H^2 tu'iivi'I' "^in Mo Int ^l^'.^lrfc vovftorluMtcii 'Jfraflitoit i!a(^
0.111 ,J»ihrc 1882 UMivto in ('»^aMoii,^ folKt, uiib ^HMr auf bom an bcr ircffUcf^ni
(^cito bor .<>ed;ftvai;o iV'^^'tV'inMi, :(\\^ bom 'i^'fil^c bcc» (^VilliMmT f. f. 'Jiotar»? 'Jiarcu^e|j
crfauttcu (Mvmibftiiito ein eigener if\aolitifd)cr '/svicb(;ef mit einer /"^riebbcfo» ('Gärtner*
ivel^nunii an^clct^t.
XHK^ erfte Vei(f)o untrbe am 17. *:)|evemDer 1882 auf biefem ^riobf^pfe bie .Hanf»
niannci'^llUtUH' C^lifatvtfi 'llui(eleo anc '|svat"\ bcarabcn.
2
Ü^ie ifraelitijd^o (Mtltnc^iomcinbc iv'iinbete fid; am 28. Vln^nft 181)3, (\\\ bemfcd'eu
aoc fanb ^\\6:^ bio erftc 'iHMfianbiMimH berfeltuMi ftatt. Ter^eititv'r (MiltnoiHMfteber
ift Taniel WcnM, Alanfmann in ('»Viblon^. iTie lyntnlicber ,^ablcn nad) ihren '^UTmöiiend-
iVTbä!tni(fen einen jöhrlid^en C^nltnoboitraii, bereu bod;fter 'iH'tra»] fid; mit 50 f(., bereu
uicbrij^fter fid) mit 5 f(. lH\:iiffert. ^TerJ^eit j^Äfjlt bie ('♦VMucinbc 134 in (%blün,^ ivol^nliaftc
unb 4i) in ben '^^c^^irtocrten leOenbe, ,;|nfammeu 183 Witj^lieber.
!Per erfte ifraclitifd;c ('•^otteobienft iiMirbe in ^^ablcn^ in ben fecf^^iiier Jafneu Im
.C^anfc bccf alten ^piiu'r (.v>anvtftraf;e 10, jelU JKcnmu i<offelt\^ ilMtwc n^'^^i-^^'^h
fcbann '\\\ ber llUM)nnnq bei? „alten Vuftic;" abi^ef^alten, tvcOei 'I^icfed 'jiollaf and
IJanminilb ^^Mbetcr luar. (^altMuen Vuftij-^ fd)lad)tctc ^uf^Ieid) and; bic Xf)icre nacf;
|iibifd)em (*»kbrand;c. U^eu 1872-1875 bientc ber >2aal bet^ alten i2d;ic|^[;anfed in ber
.%id)C<ftrafu\ "^^w ba ab bid 1892 ber <3aal im .fSanfc bed Alcifd;crd "i^ernmanu
(SefefdftrafK), foUMe and;, incbefenbere bei bellen ^Vften unb bei l^rannuiien, ber 2aal
bed (>^aftt)ofci:< ('•^clinvi ^wx 'Jlbl;aUnny^ qotteobienftlid^er '^Nerfammlnnvien. 5(li? crfted
ifraelitifd;ed ^lHMnt|?aar UMirbe in ("»^ablen^^ 1864 3ofef ^Um, qebcren and i^lbtobcrf,
unb !if;erefia Vuftic^, 'Xod)ter bed (SalcnuMi Vnftiq, im (2aale bed alten (2ci^ief;f)anfed
el)elici^ verbnnbcn. ^(x'i erfte 'il^rantpaar, weld;ed im nenerbanten Xempel fein ('•VIebnid
abi3ab, uniren ^i?lujvtftc Wlafcr unb %^\<.\ ^ ii f} 1 an b and ^^ablen^ (am 25. Xeeember 1892).
.Sieibenfelqe ber JHabbiuer: 1. 'lUH'liw Veberor and llKarienbab i>om 20. (^ep-
tember 1878 bid 1. Wai 1882. 2. 3- «0. Sd^Uhu^^ i^cm 1. September 1882 bid
/^eber 1890. %^\\ bicfer 3eit bid 1. (2eptember 1892 tuar eine .'Kabbiner^^isiean^,
ivä(>reub treldjer ber ifraelitifd;c nkiiiiiendnnterrid;t vom Vebrcr :5- (^,U'^^^'i"f^^ ^"»"'^
JKeid)cnan ertbcilt iiMirbe. 3. Dr. -0. 'i^anetb and Vipto (23ent--*i)3iil(od in Uußavn, feit
1. (^cptember 1892. (CSintor ©. (^Wirin^cr.)
3nr '4>f(ei;ic bed reliiiicfen ^V'iftod nnb bed briiberlid;en Rnfammenbalted tiMtrbc
l^cu (Seite ber C%blcn,:;cr Jlvaeliten am 16. %\\\\\ 1870 ein (JiMnitee ^nr (*»^rünbun»i oined
C5ultndiHTeined iicivablt, bejfeu crfter 'iHnfteber Dr. .^ermann sHbler irar. Tiefem i^ereinc
fehlte im Cnii^^vc 1883 bie ifraelittfd^e 3^cerbi(iuui5dbrnberaenoffenfd)aft
„(Si)can-a .Sla bif d)a" unb 1885 ber ifraelitifd^c a»*« neu verein. Ter erftnenanntc
Sl>erein lödtc im Vaufe feiner lbätij*|feit viele nnb jum :lbeile fd^UMorij^o 'Jlnfiiiabcn.
Seine fd)cnftc (^rrnui-^enfd^aft, bie ibm für alle 3ntnjtft ein bleibenbed rentmal fidjert,
bilbct ber ''^^c^.w t^<ii .^empeld, ivefd^cd fircf^artit^e Unternebmen er in feiner (Silumt^
vom 1. -3icvember 1891 befd;lofd. Crd tvnVbc vorerf^t ^n biefem ;)tvede d\\ (•»hnnbfti'ut
iu ber 'J^nibau^iaffe erworben, fvvHter aber ivieber veräuf5ert, nad;bem bad v^iffenber i^elenenc
jcl^iae and beut ')^efit^e bed 'i^ürgermeifterd 5(. .0. ^offelt crtanft ivorben ivar. .<>ier
crfo'if^tc am 28. "i^^iär,^ 1892 ber erfte ®VHitenftid). T'ie Gimveif;unq bed vollenbeten
©ebönbed vcll3Ci-^ fid) am 28. (Eovtember 1892 unter Ibcilnaf^me ber f. f. '^HMün'ben,
ber i^e^irtd» \\\\\> (^tabtvcrtretuni] nnb fonftiiier GF)ren»3äfte iu befonbcrd feier(id)er 'iGeife.
5n beu Reiten ber Unbulbfamteit bnrfte fid/ auf ber .sUeinftaler .Oerrfd)aft ein
Subc nid;t einmal auffeilten, j"^efd)\veiiie benn od wa^^cn, fid; bauerub in einer Crtfd;aft
uiebcr^ulaffen. 9inr am 2ii3c ber .C-^crrfd^ift, in Mleiuffal fclbft, ivar bied um bad Ja(;re 1770
einem c^etviffen 8alomon IHltfd^ul, ald |sic^ter bed bcrtii^en '-^Mantiveinbaufed v^eftattet
ivorben, ivabrfd;ciulid), tveil fid; fein anbercr jn biefcr ^^ad;tnui^ verftanben batte.
!^er Ic^tc 5^efilur bed (^hümvalber GbcKiuted, 3i^auber, fd;eint bulbfamer ßeivefcu ^u
fein, bcnu er f;atte cinic^en Csftneliten erlaubt, in C»3rümvalb 5H*fit ^u erwerben; fanm
^s^i'iz aber nad; beut .Hanf bed ^Swi^^ burd) bie Ällcinffaler .^errfcf^aft bereu Sufpcctor
3oF;ann gerbiuanb giefc^er ilcnntnid I;ievon erl^alteu, fo trug er unterm 18. Dcto«
ber 1776 (m^ fd^on bcm bamaligcu Ortdridjtcr Sofef .tittl von amtdwcgcu bie fcfortiy|e
SSertreibuuß bed Sfr^eltteu 'Vernarb 3ff«el auf. Unter fo ftreugeu 5D?abrcgeln, wie fic
eine unbulbjamc Seit einem cjan^en 3L^clfdftamme ßegenüBcr auftvanbte, war ed Bearciflid;,
bafd fidb fci^cue gurd^t beöfelbeu bemächtigte uni) Die etu;c(ncn ©lieber bedfclben eine
wa^re Öeibenö^eit burd;mad)ten, ba il;ncn bad JJleci^t ber ^reijitgigfeit genommen war.
@o fam eö bcnit, bafö erft im Sa^rc 1847, bem SBorjal^rc bed SPölterfrül^lfitgö, „ber alte
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^V't^^r" ^i'" ^'»^^^'f'H'» *ilW\'\\\d) nind)to, fiel) iit KiMoii.^ hiiicrnb itioboi-^iilaffcit. (^r
crUMrb uou toiii ''Jk'filuT tcr hicfiiicii (i^d^ciifc ein (Mrimbftüit \u\t cvKiiitc auf tcinicIluMt
fiii .C\iui^ (baci joiujic .'Komaii *iU^ffclt'fd)c in bor .Onuptftrafjc). Tavln cru'Ujito er ^i^rant-
UV'in. CsImii foljitc alci j^un'itcr J»bo in WaHoi^ 8iikMJUMi Viiftiii, »v'bcrcii aitc ')lc\\»
M)t\djcw. rcrfclbc \vo\)\\U \ci\\c\c Jcit in beut .Oaufc bcci )Mv\m\\ jsfciffcr in bcr
!ilMlftraf;c, betrieb ein .0>auficrncfd)äft, bic< cc< ibni rtcüattct UMirbo, in einer i£tnbe bed
.l>anfec< 'Hw 405 (.M(ntbbanoi;^ajje :\) ^d^nittuniren ,^nni '^U'rraiife and^ulejien. Tnrc^
feine biebcrn U'iiVHfd^ifteu UMtrbe er eine jiend)tete, vclfMbiinilidH' j^erfenlidjfeit
bcr i^tabt. i^x ftarb im Jnli 18!)1. ^>lli^ brittev Csnbe lief; fid) in Wablon.^ Taniel
Wenb! nieber: berfelbe j^riinbete im ,\n!)re 1850 fein nod) jet^t beftcbenbeo AUnihnannc-
(^cfdüft. Jii feiner l^'iftcnfd^aft alc< (^tabtuererbneter inib t2,Kibtrat(\ nameutlid? ci\6
lanviiäbri|ici^ Witiilieb bcr <si»rt",Ucetion, bat (id) berfelbe iM*elfad)e 'iM'rbienftc nm bas5
nnfbliibenbe (>UMneiitbctüefen ber i;itabt, fouMc nlo CMiltnoi^M-ftebev bcn Tant feiner C^Maubcno«
jicnoffen envcrbeii. Cn"i o^bre 1804 crrid^tete bicr Ji-'*fef |>ani ani^ ^^Ibtcbcrf eine (*^e-
mifd^twarciibaublumi, bie er fpäter mit einem ('•Mac<e,rvcrtf|cfd)nfte i^ertnnfd;te ; im ^^f^re 18fiß
r^riinbcten J- «C^- iTscitclccJ mib 8. W. .C->crf nnc< %s\i\(\ am biefij^en 'Islai^e (5;rvortivff^>^t^i'f
bcnen im l'anfc bcr Mi m^tcrc fohlten. ,;{n bcfonberev '^Miitc ^iclanf^ten bie ginnen
5citclcit^ i2»of)n, (Strauf; & L^i\, 8d;inbler, 2Mtriau it 'JMin,^l u.a. Won fanii
tl^ncn ba»J ;Un(jnii^ nid^t ocrfa^icn, bafc< fic bnrd; t(irc qefd)äftlid)c Umfi(i;t uiib .%"tf;rirtl'eit
bcr (*^ablrn}cr ^snbuftric neue VHbfalu^ebiete in ben fcrnftcu ^iiV'lttljcilcn crfd^Ioffcu, iit»erf)aupt
^n bereu Äerberuuft viel bcii^ctraqen baben. o>ni allf^emcineu mufd bcr Ovfcrf'«»r "^'*
ivcldKUt bie Jfraclitcu c|cmcinniii^igc unb nationale Jn?cite jcbcr^eit iu rül^meiic^wcrtcr
^JlMfc untcrftülUcn unb fcrbcrten (Dr. '.Hb 1er \i\\x lanqe o^i^rc binbitrd; rbmaun bcr
r)icfi{^cu Wänner»rrt£<kUuvve bed beutfd)eu 2dMilrereinei\ M e w <^ ' '"^ " n V e b c r c r nrünbetc
bcn '^ifdjcreioerein), feuMc ibre »"^rof^e (2d)nlfreunblid;feit (bie bicfiiien 3djulcu crfnbrcn
bnrd; fic nianrfjerici Acrbernui-^ bnrd; :5nuHMibmi|i vcw O^clbivcnbcn, Jeid;umui iumi '2Vi-
träjien u. tc\\.) befcubcrd fHTVcn;^e()oben iverben.
S cf) u I a n f t a 1 1 c 11 :
a) ®ic f. f. fitnfti]eiuei'Mic{)c 5acl)fd)iile (fie()e ©citc 2(>1!); h) bie
ftäbtiid)c t^mtbclöjcl)ulc (fie()c ©citc 2()7!); c) bie allgemeine Mitabeit^
95oltö' unb 23iiifleiid)ule, foune bie jmeite ,H'naben=58olf^^jd)i!le; d) bie
nürtenteine !iliäbd)en''5yoIfö^ unb 33ürrteiid)ule, joiuie bie jtDeitc $)läbd)eit=
üyolfdjd)nIe; e) bie 9BoIföfd)nIe an bei ^alfeniialfe; f) f^-ortbilbint^ö^
fd)ulen (fie()e ©eite \:U, 20:5, 207 unb 270!); ^) bie cDanöelijdje ^^^riiiab
l^olf^^idjule mit Oeffent(id)feitöred)t (fiefjc (2eite 318!); li) bie tjd)ed)i]d)e
^4?rit>at:=3Solf!3jd)uIe beö tjd)ed)iid)en Sdjuluereind.*) i) bcr ttäbtijd)e
iVtinbevfladen mit jmei ?lbll)eilunnen.
®ie i^nal)enfd)ule. ©iefetbe bet)evbev(it bie unter Scitung
bcö ©ircctorv^ unb f. f. ä}ejirföfd)uU3;nfpectorö itarl ©üttlcr fte()cnbe
allgemeine ^Inabcn = ä?olfö= unb 33iirgerfcä^ule, foune bie
2. Äjtaben*9Soltöfd)ule unter ber Seitung beö Dberleljrer^ ^ojcf
9ieiul. 2lud^ befinben fic^ in biefem ©ebäube bie i?ef)rraume ber
rteuierbtid^eu gürtbilbunflöfd)ule (fiet)e ©eite 270!) unb bie
ftäbtijc^e, unter ber Seitung be§ beutfd)en .^auöfrauen * 3?creineö
fteljenbe ©u^) p e na uft alt für arme ©^ulfinber, beögleid)en bie
meteorolögifd)e Seobac^tungöftation, bereu Sciter ber f. f. 33cjirf§^
fc^u^3;nf))ector Äarl ©üttler ift (fie^e Seite 272!), fott»ie auc^ bie
2ef)rer* unb bie SSolföbüc^erei.
♦) Ji^an^ ^r, 404 ((Stcingnffe 4 — fic^c (Seite 141 !). SDic tfd^ed^tfd^en 53ewo^iter
i?cn ©abicnj fenbeit bid auf weniöc ?lMönal;meit i^rc 5linber tu bie bcutfc^en ©c^uleit,
ttJÄ^renb bie bei weitem uberwieflcube 3Wel^r^elt ber (S(^ület ber elnclaffigew tfd^ed^ifc^en
@dbu!e 5llnb<r ber in beit ©rünwalber nub 9f{elrtowi^er gfl^rlfen bef(^Äftlgtcn uitb bort
wo^nenben JMrBeiter fliib.
©Qblonj'iJaiintoalbet UetiTert>er«in : iBejiTföIunbe. 21
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OSTMITTr.LLURÜI'A IN DORTMUND
Heraub(;ebcT: Jolianiicb Hotfmann
R i: I H E A - N K. 3 2
HEINRICH BARTSCH
DIE STÄDTE SCHLESIENS
(IN DEN GRENZEN DES JAHRES 1937)
(i i
Daten und Fakten zu ihrer landes-, kultur-, wirtsdiafts- und
sozialgesdiiditlidien Entwidmung und Bedeutung
VERLAG WEIDLICH
FRANKFURT/MAIN
rf
Evangelische Kirchgemeinden:
Nadi 1741 Bildung einer ev. Gemeinde, 1805 . . . „Barbarakirdie" als
Simultankirdie, 1810 — 15 FranziskanerkirJic erhalten, 1815 gegen
„Barbarakirdie" wieder ausgetausdit, 1856 — 59 Err. einer neuen mass.
Kirdie, 1909 Renovation.
Sitz eines Kath. Ardiipresbyterates und des Ev. Kirdienkreises Glei-
witz. Niederlassungen der Franziskaner, der Redemptoristen sowie der
Barmherzigen Brüder (VciLhengrund bei Gleiwitz). Keine Ref. bzw.
Gegref.
Sdiulwesen: 1379 erste Pfarrsdiule erw. 18. Jh. Beginn eines höheren
Sdiul Wesens, E. 19. Jh. Einsetzen eines Berufssdiulweseus. 19 3 8:
Kath. u. ev. Volkssdiulen, Knaben- u. Mäddienmittelsdiule, 3 Ober-
sdiulen für Knaben, 2 Obersdiulen für Mäddien, Haushaltungssdiule,
Handarbeitsbdiule, Höhere llandckbJuilc, Berufbsdiulen, Kath. Kna-
benkon vikt, TurnlehrerinnensL'inin.ir.
Werksdiulen der Eisenbedarfs A(i und des Ver. Obersdiles. Hütten-
werke sowie der Dt. Reichsbahn. Tedin. Sraatslchranst. für Masdiinen-
u. I lüiiciiwesen.
Presse: 1828 ... örtl. Presse. 19 36: „Tost-G.er Kreisbl.- (o. J.),
„Ger Stadtanz." (o. J.), „Der obersdiles. Wanderer" (1828 . . .), „Ober-
sdiles. Volksstimnie (1874), „Dt. Ostfront" (1932 . . .).
Literatur zur Stadtgcsdiiditc: Nietsdie, B.: „Die Gesdi. d. St. G.",
Gleiwitz 1886. / „G. eine obersdiles. St.**, Monogrn. dt. Ste., Bd. 12,
Bln.-Eriedenau 1925. / Perlid^, A.: „G.er Persönlichkeiten'*, Bottrop
1951. / Perlid;, A.r „700 Jahre C].". Bottrop 1951. / „Alte Hmt., St.- u
Ldkr. CA. I Obersdiles. i. Wt. ii. Bid.", Bottrop 1961.
Kulturcinriditungcn: 1905 . . . „Obersdiles. Mus. für Kunst u. Kunst-
gewerbe^ 1923 ... Stadtbüdierei, 1927 ... Stadtarch., Heimatmus.,
Staatl. Volksbüchereistelle f. d. Prov. Obersdiles., Stadttheater, Rund-
funksender.
B
Ereignisse des Jahres 1945: 23. 1. 1945 Besetzung durdi riiss. Truppen.
Zu 20 o/ü zerst., 978 Gbd. vern.
Presse (a) und Patensdiaft (b) nach 1945:
a) „Gleiwitzer u. Beuthener Heiniatbl.", Hrsgb. Quellenverl. V. Di-
wisdi, Steinheim üb. Hanau, 1950... / „Der neue Obersdiles. Wande-
rer", Verl. „Unser OS.", Wicskulcn, 1962... b) St. und Kr. Gleiwitz:
St. Bottrop (NRW), 1952.
Ortsbezeidinungen u. Vcrwaltungszugehörigkcitcn: 17. 5. 1939: Glei-
witz, Stadtkr. u. Landkr., Reg.-Bez. Oppeln. 31. 12. 1970: Gliwice
(miasto), pow. Gliwice (Kr. Gleiwitz), wojew. Katowice (Wojew. Kat-
98
towitz). 1. 6. 1975: Gliwice (miasto), wojew. Katowice (Wojew. KattOr
witz).
Einwohner nadi 1945: 1950: 132 500 E., 1956: 132 500 E., 1960:
1 50 200 E., 1965: 163 400 E., 1970: 172 100 E., 1975: 197 200 E.
Polnisdic Literatur nach 1945: »Zeszyty Gliwickie" (Gleiwitzcr Hefte),
Muzeum w Gliwicach (Museum in Gleiwitz), Gleiwitz 1963 — 1973. /
Szewczyk, Wilhelm u. Janik, Piotr: »Gliwice" (Gleiwitz), Kattowitz
1971. / Jarodiowska, Maria: „Gliwice — miasto nauki, nowej techniki,
nowoczesnego przemyslu** (Gleiwitz, Stadt der Wissenschaft, neuer.
Tedinik, moderner Industrie), Gleiwitz 1972. / Szefer, Andrej: »Gli-
wice, Zarys rozwoju miasta i okolicy" (Gleiwitz, Abriß d. Entwicklung
d. Stadt u. Umgebung), Warschau-Krakau 1976.
GLOGAU, Stadtkr. u. Landkr., Reg.-Bez. Liegnitz
A
Ortslage: 90 km nw. der Landeshptst. Breslau an einer günstigen Über-
gangsstelle über die Oder (Furt mit Strominsel). H: 80 m ü. d. M.
Landesherrscfaaft: Hzt. Schlesien, 1248 . . . Hzt. Liegnitz, 1251 . .. Hzt.
Glogau, 1331 unter böhm. Oberlehnshoheit, 1526 mit Böhm, an
Habsburg (Österreich), 1742 . . . Preußen.
Stadtgründung: 1010 erstmals als „urbs Glogua'' bezeugt, 1155 unter
den sdiles. Kastellaneien angeführt. 1253 Aussetzung der „Neustadt**
mit Magdeburger Recht. 1. 4. 1920 . . . Stadtkreis Glogau.
Siegel u. Wappen: Stadtsiegel: 1310 ältestes bek. StadtsiegeL
Stadtwappen: Viergeteilt mit rotem Herzschild, in dem der
gold. Buchstabe „G** steht. Im 1. Felde auf blauem Grunde Maria in
gold. Strablenglorie mit Jesuskind und dem Zepter, auf einem Halb-
mond stehend. Im 2. Felde auf gold. Grunde der schwarze sdiles. Adler
mit silb. Brustmond. Im 3. Felde auf gold. Grunde ein hersdiauender
sdiwarzcr Stierkopf und auf dem 4. Felde auf blauem Grunde ein
schwarzer Rabe, der auf einem schräg nach r gelegten silb. Aste steht.
Stadtfarben : rot, blau und gelb (Gold).
Einwohner: 1745: 5481 E., 1787: 8 252 E., 1840: 11200 E., 1880:
15 470 E., 1910: 21 566 E., 1939: 30 172 E. Einwohner überwiegend ev.
Einwohnerverzeidinisse: 1399, 1555, 1614, 1750 Zinsregister der Bür-
gersth., 1745 — 1864 Bürgerrollen, 1572 — 1670 (m. L.) Ratsproto-
kolle, 1743— 1850 Bürgerbriefprotokolle, 18. u. 19. Jh. Handwerker-
briefe. 1761 — 1767, 1771 — 1811 Judenverzeidmisse. 1646 — 1794
kath. Kbr. i. Breslauer Diözesanardi., 1650 (m. L.) . . . kath. Kbr. (nadi
1945 nur nodi ab 1883 [m. L] erh.), 1729—42 Kbr. der luther. Mili-
7- 99
tärgmde., 1742 ... ref. Kbr., 1758 ... cv. Kbr., 1812 — 74 Geburts-,
Heirats- u. Sterbelisten u. a. (1811), 1855 — 56, 1863, 1866, 1868, 1871,
1873, 1875, 1877, 1879, 1881, 1884, 1887, 1890, 1893, 1895, 1897,
1901, 1905, 1907, 1910, 1913, 1920, 1926, 1930, 1936 Adressbr. und
weitere Quellen über die EinwohnersJi.
^Judcn: 1280 erster Nachweis über Anwesenheit von Juden. 1442 erste
Synagoge. Mchrf. Landesverweisungen. 1743: 284 Farn., 1786: 1 789,
1812: 1 516, 1932: 503, 1936: 307 jiid. E.
Baulidies: Anfangs nur Burgsdig. auf der Insel im Strom. Dort hzgl.
Kirdie. Am 1 Oderarm lag die Altst. mit dem sp. von der Dominsel
ans Stromufer verlegten hzgl. Schloß und die 1253 gegründete Neust.
mit dt. Recht, dt. Straßcnanlage u. rechteckigem Ringe (150 mal 100 m).
1652 — 1725 Vereinigung der Strominsel, Altst. u. Neust, zu einer
einzigen wallgesdiützten St. 1630 . . . Ausbau der befestigten St. zu
einer I'csiung. Wailbef^'siigungcn ab 1903 gesdileift. Rathaus auf der
Ringmitte mchrf. zer^i. 1832 — 35 letzt. Neubau. 1774 Err. eines
Stadttheaters auf dem Ringe. 1858, 1SS4 und in der Neuzeit Anlage
neuer Stadtvierul.
Wirtsdiaftsstruktur: Handwerk, Handel, Verwaltung, Festung, Oder-
sdiiffahrt. 1291 Bannmeile u. Straßenzwang. 1315 Niederlagsrecht.
1315 Bau eines Salzmagazins an der Oder. Tudimacherei u. Töpferei
von Bedeutung, jed. mufken die Handwerker außerhalb der Befestigun-
gen wohnen. Bis 1806 Sitz widiiiger Regierungsstellen, 1808 Verlegung
ders. haupts. nadi Eiegnitz. 18 4 0: 300 steuerpfliditige Handwerker,
35 Kaufleute, 33 Krämer u. Händler. 8 Jahr- u. Viehmärkte, 2 Woll-
märkte u. 1 Wodienmarkt. 6 Gasdiäuser, 7 Speisehäuser, 44 Sdiank-
häuser, 2 Apotheken, 1 Budidruckcrei, 1 Steindruckerei, 6 Brauereien,
3 Brennereien, 1 Wasserm., 1 Walke, 1 Oelm., 2 Lohmn., 1 Ziegel.,
1 Kalkbrennerei, 1 Glashütte, 1 Eisenwalzw., 1 Wollspinnerei mit 900
Spindeln, 1 Tuchmadicrei mit 30 Tuchwebstühlen, 5 Tudisdierer,
4 Färber., 5 Leinen- u. Baumwollwebstühle. 19 3 8: Textilind., Eisen-
gießerei, Masdiinenfbrn., Elektroind., Keram. Abziehbilderherst., Zie-
gel., Bauind., Sägewe., Möbelfbr, Dadipappenfbr., Zuckerwarenfbrn.,
Brauerei, Brennerei, Stärkefbr., Senffbr., Nahrungsmittelind.
Widitige Behörden u. Einriditungen: Stadtverw., Kreisverw. (Kreis-
geb.: 114 selbst. Landgmdn. einsJil. der drei kreisangeh. Städte: Beuthen
a./Oder, Heerwegen (Polkwitz) u. Schlesiersee (Sdilawa). Gesamtein-
wohnersdiaft am 17. 5. 1939: 60 683 Pers.), Amtsger., Ldger., Finanz-
amt, Hauptzollamt, Eichanu, Kiiliuramt, Wasserbauamt, Staatl. Ge-
sundheitsamt, Gcwerbeauf.sichtsami, Staatshodibauamt, Katasteramt,
Arbeitsamt, GesdiäftsMcile der Sdiles. I.andsdiaft, Reidisbanknebenst.
Wchrwcscn: 1513 ... Sdiützengilde, 1630 . . . Festung, 1741 . . . Garni-
sonst.
100
Vcrkchrsvcrhältnissc: Straßen: Alte Fernstraßen sowie Landstraßen.
Eisenbahn: 1 . 1 1 . 1 846 Str. Glogau - Waltersdorf - Sprottau -
Saean; 30. 12. 1857 Str. Glogau - Fraustadt - Lissa; 1. 10. 1871 Vcr-
bindung zur Oderuferbahn (Breslau) - Glogau - Neusalz (Oder) -
Grünberg i. Schles. bis Stettin; 1. 10. 1906 Str. Glogau - G^\""5
1.10.1913 Str. Glogau - Sdilesiersec (Sdilawa). Oderschiffahrt
u. Oderübergang mit Strominsel.
Kirdicnwcscn: 1218 mass. Kirdie auf der Dominsel .Hl Jungfrau
Maria«, 1413-66 Neubau, als „Dom" bez. 1219 Pfarrkirdic .St. Ni-
kolaus« in der Altst., mehrf. umgeb. 1696-1702 Err. der Jesuiten-
kirdie. .St. Klemens«, Lokalie zu .St. Nikolaus«. 1652 Bau emer cv
Friedenskirdie „Zum SAifflein Christi«, 1758 abgebrannt, 1764-^^77
Neubau 1789 Err. einer ev. Garnisonkirdie. Niederlassung der Rc-
demptoristen. Sitz eines Kath. Kommissariats, eines Kath. Ardupres-
bytcrates und eines Ev. Kirdienkreises. 1564 Ref., 1648 Gegref.
Sdiulwcscn: 1233 Sdiule des Kollegienstiftes nadigew. 1332 Einriditung
einer Sdiule an der Stadtpfarrkirdie .St. Nikolaus«. 1565 Sdiaffung
einer ev. Lateinsdiule. 1624 Gründung einer kath. Sdiule durdi die
Jesuiten. 1868 Übernahme derselben durdi die St. 1938: 2 ev u.
1 kath. Volkssdiule, 1 Hilfssdiule, l.Mittelsdiule für Knaben u. Mad-
ciien, 1 Gymnasium, 2 Obersdiulen für Jungen, 1 Obersdiule für Mad-
dien, Berufssdiulen, Stadt. Handelssdiule, Kath. Knabenkonvikt.
Presse: 1800 . . . örtlidie Presse. 1936: „Niedersdiles. Anz.« (1809),
„Nordsdiles. Tagesztg.« (1932).
Literatur zur Stadtgesdiichtc: Minsberg, F.: „Gesdi. d. St. u. Fstg.
Groß-G.«, Glogau 1853. / Blasdike, J.: „Gesdi. d. St. u. d. Gl.er Lan-
des«, Glogau 1913. / „D. St. G.«, Monogrn. dt. Ste., Bd. 17, Bln.-Frie-
denau 1926.
Kultureinrichtungen: Stadtardi., Stadt. Mus., Stadttheater.
B
Ereignisse des Jahres 1945: 12. 2. — 1. 4. 1945 Belagerung durdi russ.
Truppen. St. zu 90 — 98 ^/o zcrst., 1 698 Gbd. vern.
Presse (a) und Patenschaft (b) nadi 1945:
a) „Neuer Glogauer Anzeiger", Hannover, 1955 . . . b) St. u. Kr. Glo-
gau: St. Hannover, 1952.
Ortsbczcichnungcn u. Vcrwaltungszugchörigkcitcn: 17. 5. 1939: Glo-
gau, Kr. Glogau, Reg.-Bez. Liegnitz. 31. 12. 1970: Glog6w (miasto),
pow. Glog6w (Kr. Glogau), wojew. Zielona G6ra (Wojew. Grünberg
i. Sdiles.). 1. 6. 1975: Glogöw (miasto), wojew. Legnica (Wojew. Lieg-
nitz).
101
!«R!v|9jB^TfffiK9^w!
SCHLESIEN
Source: Colmar Grünhagen: Statistisches und Topographische ^Nachrichten
von den schlesischen Staedten a.dc Jahren l?87-89,
in VEREIN EUER DIE^ GESCHICHTE SCHLESIENS
V.15 (1880) Breslau.
(UC Berkeley DD^91.S^V25)
515
516
517
518
520
521
523
52.6
Nir/iPTSCH
NEISSE
STREHLEN
ZIEGENHALS
Keine Juden
530 Haeuser, Mediatstadt. KEINE JUDEN
^535 inhabitanis . Garn-
und Getreidehandel Starke Garnison.
Keine Juden
SCHWEIDNITZ
FRIED LAND (Mediatstadt)
Keine Juden
Keine Juden
Keine Juden
NAHiSLAU
OELS
FESTENBERG
KAT SCHER
2030 inhabitants 29 Juden
3039 inh. 39 Juden
1175 inh. 17 Juden
Mediatstadt »Bischof von Olmuetz.
173 houses, 173 Scheunen Garnison: 1 Kompany
under v.Dalwig. Chef: Maj.von Elster.
1007 inh.
lEOBSGHUETZ
ZUELZ
LOS LAU
LIEGNITZ
[ GLOGAU I
2081 inh.
8O3 inh.
4857 inh.
6858 inh.
36 Juden
Keine Juden
992 Juden
103 Juden
2 Juden
1648 Juden
"Von der Weberei."
in 130 cities: 89173 inhabitants, of whom 1723 Jews. (GLOGAU Katnmerdep1|
BRESLAU: 509,725 inh., 2005 Jews (BBESLAU KAIvIUlERDEPART fVIENT
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»aiÄ DS135.G3A255 Heft 26,
sourcetJIJEDISCinS PAI,!ILIENPORSCHUWG, gesamte Folge
Jg VII, Juni 1931, p. 355-60. f
OLOSAU
BENEDICT ISRAEL
4 sons
I ISRAEL BENEDICT
II MEYER BENEDICT
III MARCUS BENEDICT
IV JACOB BEIJEDICT
4 daughters
V RAHEL
VI GRETEL
VII GOLDA
VIII TASSLA
( '
I.l LBbel Herschel Kunch ]
2 LBbel Fleischer and dessen Bruder
3 Simon der kleine Petschierstecher,
4 Isaac Pr&ger . «^-^
5 Wolf Marcus und dessen Schwester Mann
6 Isaac Kirschner,
7 Baer hat gefreyet Benedict Samuels Weib»
^.LC-
..V. -?
.111 Samuel Meyer, dessens Sohns Wittib.
2 i[asolsoKo7es(3xKsaiies9XdHexexo3ok0Be±exoXaxx
2 Meyer Samuel, deren Wittiben Sohn, .
3 Jacob Moyses Mannes, dessen Schwester Mqtnn
4 Marcus Schulmeister, Meyer Benedict Sohn,
5 Moyses Mayer, dessen Bruder
6 Benjamin, dessen Tochter Mann
7 Esser Todrit Meyer -^enedict Tochter Mann,
8 Meyer Fleischerei dessen Sohn
QMendel Schneider, dessen Tochter Mann
10 Götzleck Schneider, dessen sein Sohn
11 Veit genannt, Nochrin Tochter Mann,
12 Meyer Joseph, Mayer enedltt Enkel,
13 Marcus Lasar, ein Eydam,
14 Mendel Hirsch, SjHKki Lasars Tochter Mann.
Illt Israel Marcus )
^ 2Benedict Marqu^ Gebrueder.
3 Marcus ■'-srael ) ^ ^^^t v c,\iu
A Qo»v,„^i T«^«^i ( Israel Marcus Söhne,
4 Samuel J- srael ) '
5 Jacob Joseph )^ . ,^ _„ ^, ^^j.
6 Salomon Hirsch )Israels Marcus TBchter Männer
« ..'
IV. VON JACOB BENEDICT SIND VORHANDEN:
Dessen Wittib und zwei Söhne:
!• Veit Jacob ) ßebrueder und Veits
2. Marcus Jacob)
3. Elias Schulmeister
Tochtermann
V.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
(von Rahel) r •
David Heinrich Sallomon )
Joseph Heinrich Sallomon) Oebriieder
Benedict Zarvol, nebst seinem Eydam
Mendel Benedict
Moyses Michel, Schwestermann
Joachimb Schweiger,
StM
,-^
)
VI • ( GRETHEL ) : Salomon Jacob Wittib Golde nebst ihren d reyen
söhnen. > jl
!• Joseph Salomon ) '"^^
2. Benedict Salomon) drey Brueder, deren Schwester Mann
5. Abraham Salomon )
4* Israel MÜnch,
5* Joseph LBbel , hat deren Enkelin,
6. Salomon Israel Schwär tz Petschiers Tochter,
?• Saul Mendel, dessen Tochter Mann
8. Salomon Abrahamb, aller deren Enkel»
rr«-%
VII. Von der Tochter Golde sind vorhanden:
1. Abraham Marcus, . ... . V
2. Hirschel JÜdel Prager, welcher der Golde ihr Mann
a. Joseph Abraham, andere Ehe, die auch von ^rag gewesen, mit
derselben eine Tochter gezeugt und gedachten Hirschel gehei-
ratet, von dessen "^erkommen ein Dohn, von welchem hier wohnt
ein Eydamt
4t Der kleine David Moyses genannt, '^^
5. Abraham, Goldes Sohn, hinterlässt Wittib RBsel.
VIII. Die jüngste Tochter Tassla ist ohne Leibeserben gestorben«
MEHR VON DEJA. IN PRIVILEG BENAMTEN BENEDICT ISRAEL raiBES ERSTER
SCHWESTER ABRAHAMS V^TTTIB sind entsprungen vier Söhne und drey T
)
MICHAEL SACHS
HEINRICH SACHS
ISAAC SACHS .
MARCUS SACHS
RADUSCH
ESTER
SARA
descendents given on p. 359-6, and389-2, to be copied.
CT
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GLOGAU
soiirce: BERNDT, R. Buergermeister, Gesch d J in Gross-Glogau.
Glogau, Muell0r,1873^* (^Hcif^^ Uhi§^t^y
• 17
• ^n d
Sohle s
Glogau
lligen
wechse
ihrer
(p.l8
The JEW ISRAEL BENEDICT (Benedit) received a Privilegium dafe^n,
em Fuerstenthume Glogau, so wie auch sonst in dem Herzogthume
ien, Handel und Wandel zu treiben, ihre erlurblich unter
* scher SchlossÄHÄM Jurisdiction gelegen, zum Thail ganz baufae-
HÄuser und Wohnungen zu behalten, zu verbessern, zu ver-
In und zu verkaufen, so»±h wie auch des Viehschlachtens zu
Notdurft sich zu bedienen." 30 Julil 1598 KAISER RUDOLPH,.
Starts with" Jurisdiction")
p»18: on 19 Nov 1616 Privilegium extended through a Rescript from
the Chanellery of Prague •••lass, da das confirmirte Privilegium
Kaiser Rudolph^ sich XHsk auf des Benedictes Web, deren zw61 Schwesterr
und ihre Kinder erstreckt habe, die letzteren aber darin nicht
ausdruecklich benannt seien, der Kaiser durch besonderes Reskript
an den Glogau* sehen Hauptmann declarirt habe, wie Bich das Privilegium
aud BENEDICT ISRAEL, SEIN W^IB UND DEREN ZVffil SCFMESTERN, ABRAHAM »S
mTTVffi UND SUSANNE, so wie deren Kinder, sonst of Niemanden beziehe" •
(p.l9;"Wittwe>.>" )
p.l9: ISRAEL BENEDICT und MICHAEL SAX^ GewalttrÄger. write to the
Emperor to have their Privilegium tempoiarily extended until thwy
can come to Vienna and have the original reaffirmed»
p.25 27 Jan 1636, The Rath of Glogau and the Judenftifeesten make
an arrangement regarding the Judenrevier (details on p.25)
the Eiders are MART SACHSE •^- MART BENEDICT -:^ ISRAEL BENEDICT ^^ HEIN-
RICH SACHSE -:'• und ARON GASSVOGEL >
1
c
»^'
\\&( ' Nach-
6 k .9 des
icl cm M<mn
weil diese
Icgegnet. die
beim blo[sen
lt.'*) Aber es
oder Her-
:ise Geldern
lüg kein Ort
licli zwei Er-
— dagecien
brschiedenen
erwühinende
|f Sclireibiin-
[enels, Halin,
Prag gcslor-
:tilü(j" zwei
Mahn!
|nd gäbe. Ein
von „Moses
jar Kral be-
ags mit den
Leweismitteln
|hen einige
haben, ver-
o
-Eisen", Kas-
ctiung, glaubt
|m vorlegte —
von Herkunft
und Wis^cn-
essalien '^iner
: der Juden in
wmmm^m
KJ
iLtX^^jt^ , r^hx V/a , i93u .
Glogau
und der Übergang nach Berlin; Riickblicl< auf Stendal.
GroB-Ologau, die Oderfestunn halbwegs breslau-I^erlin, an dei pri-
vilegierten liündcIsstiüBe von l.cip/ig oder Prag nach Polen, halle
neben dem weniger bedeutenden Ziil/. (\q.w in der neueren üeschichle
der Juden des hig. römischen Reiches bekannlen und berühmten Vor-
zug, bei all den allgemeinen schlesischen Judenaustreibungen im 16.
Jahrhundert nie eine völlige Vertreibung seiner Juden gesehen zu
haben.M
Es braucht liier nicht nach den Gründen dieses Vorzugs gefragl zu
werden; sie sind von christlicher wie von jüdischer Seile in staütspoli-
tischer und in wirtschaftsgeschichtlicher Hinsichl sction hauhg erörtert
worden. Die Gescliichte der Juden in Gloguu gehört zu den best er-
forschten deutsch-jüdischen Oemeindcgeschichlen. Daß sehr gewich-
tige handelspolitische Motive bei dieser ßegünstigung der Ologauer Ju-
den durch die Krone — nicht etwa durch die Ologauer l!>ürgersctiaft,
die judengegnerisch war — mitsprachen, ist deutlich erkennbar. Da
uns der Weg gerade von Prag nach Glogau führt, sei nur erwälmt, dalj
1616 ein neuer Zoll, der in Gro^glogau den von polnischen Märkten
über Glogau heimreisenden prager Juden tür englische Tuche abver-
langt wurde, zu einer 5eschwerde der prager Juden an die schlesisctic
Kammer führte.^)
Formell basierte die gesamte Fortexistenz einer jüdischen Gemeinde
in Glogau auf einem persönlich begrenzten Privileg für benedikt Israel
und seine Nachkommen, die „henedixer" oder „Benediktiner".
Jedoch, was führt uns eigentlich gerade nach Glogau? Nichts weiler
zunächst, als daß dort in denselben Jahrzehnten, in denen in Prager
Führerstellungen ein lienoch Israel und ein Moses Geizvogel begegne-
ten, auch in Glogau als Sachwalter der Gemeinde in den nach Wal-
lensfeins Ermordung ausbrechenden Wirren ein Mann namens Geiz-
vogel auftritt: Ahron Geissvogel, 27. I. 1636.^)
*) Das Fürstentum Glogau war seit Anfang des 16. Jahrli. incorporicrtes
Land der bötimischcn Krone; M. brann, Geschichte des Landrabt)inat5 in
Schlesien = Jubelschrift zum 70. Geburtstag v. Gracb. S. 2i?.\\ derselbe, Ge-
schichte der Juden in Schlesien V 1910, 186 (Jahresberichte des Jüd. -theolog.
Seminars, Breslau).
^) bondy und Dworsky, Zur Gesctüchtc der Juden in Böhmen, Mähren und
Schlesien, Prag 1906, II Nr. 1090.
^) M. Brann, Geschichte IV, 1907, 212. Bürgermeister Berndt, Geschichte
der Juden in Grofe-Glogau, Glogau 1873, S. 24 f., citiert Berndt, Juden; derselbe,
Geschichte der Stadt Glogau während des 30jährigcri Krieges, liJ79, eitiert
Berndt, Krieg 145 f. J. Blaschke, Gesch. d. Stadt Glogau u. des Glogauer Lan-
des, Glogau 1913, 30Ö ff. Der Vertrag ist im Original leider weder in Glogau
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Wie Uifit sich über diesen nur hier ollein nn/ulreffenden Mnnn clwiis
Weiteres tiussocjcn, wie cjcir Verwündlschoft mit Prü(j erweisen? In
der Tat, aus diesem einen Punkt heraus freilich nicht. OIocjüu kennt
aber nocli einen zweiten Traner des seltsamen Namens, der 16!>5 in
einem Vertrage auftritt: Israel Ahron Geizvocjel;*) und dessen bei dt*
Vordernamen gehen docli auffälliu iiberein mit denen des 161!) zu Ve-
nedig gestorbenen Israel Aluon llammcrschlag aus der Familie der
Gcizvoyel?!
Wir eilen dem liistoriseh sich abwirkc^huien hericlit voraus, mn den
Beweis fiir den Zusammcnluing aii/iilielen un<] alle weitere Dui Stellung
zu entlasten.
Israel Ahron Geizvogel ist nictit bloü 16!)3 in Glogau nacliweisbar;
es ist mehr von ihm bekannt und wir werden nocti ausfülirlicti von ilini
zu sprechen haben. Vor allem aber: er liegt in I3erlin begraben und
auf seinem Grabmal von 1671S steht als sein Name Israel Ahron 1 lammer-
schlag! Neben ihm liegt auf dem Friedhof in der GroBen Hamburger
StraBe seine 1689 gestorbene Mutter Rahcl begraben und sie heibt nach
einer Wendung in ihrer Grabschrift: Tochter des fürstlichen Merrn
Jakob sei. aus Glogau und Frau des Ahron G e i t z v o g c I.'') Las-
sen wir uns daran vorerst genügen! Im Lauf der Darstellung werden
für diese Arbeitsliypothese von der Identität LIammerschlag-Gcizvogel
und dem Weg Prag-Glogau-berlin noch so viele Stuben herbeigebracht
werden, daß aller Skeptizismus sicli geschlagen geben mufs. Wir aber
kehren mit dem sicheren Gewinn der Erkenntnis, dab der 1615 in Ve-
nedig verstorbene Israel Ahron Mammerschlag, Vorsteher zu Prag, der
Grobvater des 60 Jahre später verstorbenen über Glogau nach Berlin
gekommenen gleichnamigen Enkels und brandenburgischen Hofjuden
gewesen ist, noch einmal zu ruhigerer Betrachtung des Geschichis-
verlaufes nach Glogau zurüd(.
Das Eigenartige der Glogauer Situation war, wie gesagt, dab dci
Bestand der Gemeinde auf den persönlichen Privilegien eines einzigen
Mannes beruhte. 1558 schlug Kaiser Ferdinand I. dem schlesischen Für-
slentag zuerst die Judenausweisung vor; 1580 wurde sie — nach end-
losen Verhandlungen — verfügt, 15Ö4 wurde Ernst gemacht: die be-
stehenden Schuldverhältnisse mußten gelöst werden, die Ablösung der
Juden vom Gesamlkörper der Wirtschaft begann. Nur Benedikt
(d. L: Baruch) Israel in Glogau und seine Angehörigen, reich be-
gütert und beim Vizekanzler Georg v. Schöneich, (der als Landeshaupt-
mann von den Juden Schutzgeld, Grundzins und Naturalabgaben vom
geschlachteten Vieh zu empfangen hatte), gut akkreditiert, wurden aus-
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noch in Breslau, Prag oder Wien in den Archiven zu ermitteln gewesen. Glo-
gau bcsibt nach Auskunft des Magistrats nur eine beglaubigte Abschrift, sodäB
das für die Genealogie der Hammerschiag-Geizvogels so wertvolle Siegelbild
Aron Geissvogels von 1636 nicht bekannt ist.
•) Glogauer Urkunde 1286; siehe 5eilage III.
*) Abschrift von Dr. Morib Stern, Grabstein 90, Landstiuth Nr. 1U4; dazu
L. Geiger, Geschichte der Juden in Berlin II, Berlin 1871, 6. Bei dein Namen
Aron Geizvogel stellt nicht „sei.". Es ist also möglich, jedoch keines-
wegs sicher, dag Aren seine I^rau überlebt hat.
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genommen. Trotzdem blieb Benedikts Loge heikel, bis er auf Be-
schwerde gegen einige Bedränger am 30. VII. 1!>98 von Kaiser Ru-
dolf 11. für sich und die Scinigen die Vcrwilligiing bekam, „in dem
Fürstentumb Glogau an Orlhen, Enden, Städten, Märkten und Tlecken
nach Erforderung seiner Gelegenheit zu wohnen, darinnen sicher Handel
und Wandel zu treiben, seine liin und wieder ausgeliehenen Gelder und
Schulden unverhindert einzubringen und bei seiner N<iluung erhalten zu
werden." Fernerauch ihre „eiblicli unter Glogauer Schlofsjurisdiclion ge-
legenen z. T. ganz baufälligen Häuser zu behalten, zu verbessern, zu
verwechseln und zu verkaufen, sowie auch des — rituellen — Vieli-
schlachtens zu ihrer Notdurft, d. h. für den Bedarf, sich zu be-
dienen".") In einem kaiserlichen Schreiben vom 1. VIII. 1!)98 wurde d(!m
Landeshauptmann eingeschärft, Benedikt Israel und die Seinigen zu
Schüben und ihn „wie auch andere Juden zu Glogau" — lebtere auf ge-
wisse Jahre — „zu erhalten".
Sein Handelsprivileg wurde 1615 auf das ganze Herzogtum Schlesien
ausgedehnt') und liir ihn und seiner Frau beide Schwestern beslähgt.
Obwohl aber Benedikt z. B. 1612. durch Geldvorschüsse nachweislich
der Stadt Glogau behilflich war, hörten seine Bedrängnisse durch
Zechen und Zünfte bei der rapiden Zunahme von Juden, die sich als
[Benediktiner ausgaben, nicht auf, bis 1616 die Präger Kanzlei rescri-
bitrte, „dafs, da das konfirmierte Privileg Kaiser Rudolphs sich auf des
Benedikts Weib, deren 2 Schwestern und ihre Kinder erstreckt habe,
die lebteren aber darin nicht ausdrücklich benannt seien, der Kaiser
durch besonderes Rescript an den Glogauschen Hauptmann declariert
habe, wie sich das Privileg auf Benedikt Israel, sein Weib, deren 2
Schwestern, (Kaiserin = hebr. Malcha), Abrahams Witwe und Susanne,
sowie deren Kinder, sonst aber auf Niemanden beziehe". 1650, als
Kaiser Ferdinand III. das Privileg bestätigte, hei^t es darin, dajs den
Juden in Glogau zu wohnen, dort und anderswo im Lande hin und
wieder mit allerhand unverbotenen und unverdächtigen Kaufmanns-
waren nach Ellen, Maß und Gewicht wie andere Kauf- und Handels-
leute Handel, Gewerbe und Hantierung zu treiben gestattet sem sollte,
und daß sie keine höheren Mauthzölle als die Christen zahlen, auch für
ihre Person nebst den gemäb Abkommen von 1636 acguirierten Häusern
der Schlobjurisdiction unterworfen, d. h. also, dem Stadtmagistrat ent-
zogen sein sollten!
Rabin hat in seiner Studie „Vom Rechtskampf der Juden in Schle-
sien" die verschlungenen Linien der Entwicklung, Umbildung und Aus-
legung des beispiellosen Privilegs kürzlich klargelegt. Aber weder er
noch seine Vorgänger haben den Versuch gemacht, zu ermilteln, wel-
ches denn nun effectiv die Descendenten waren, die sich, auf das
Familienprivileg gestübt, im 17. und 18. Jahrhundert in Glogau ausbreite-
ten. Ist doch bekannt, daß sich 1623 bereits 22, 1673 schon 75 Benedixer
«) Berndt, Juden 5. 17. Das Privileg von 1650 ebenda S. 29.
') Brann, Geschichte der Juden in Schlesien V 190.
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In Wahrheit w<ir ja die privilegierte Familie nur der Stamm, an den
sich Zuzügler und SchuKsuchende anschien, und wenn eine nlictiferne
bcrichterslaltung in dem Glogau, das 1604, als der Kaiser die I-ürslen
und Stande befiiedicjcn wollte, noch einmal vor einer völligen Ab-
schaffung der Juden cicsfanden halle, 1625 schon 600 Juden in der üe-
mcmdc angibt, 165(5 nach Pest und Kriegsnot immerliin nocli 200 „leben-
dige Köpffe", so ist klcir, dafs das nicht alles blutsverwandte der Privi-
legierten gewesen sein können.
Dank dem Eifer aber, mit dem der Magistrat der Stadt Glogau meine
Untersuchungen zu seinen eigenen machle, ist es nun möglich, ganz
exacte Angaben liier über vorzulegen. Es findet sich im Stadtarchiv
Glogau Act. 32!) a. p. 115-117 ein Verzeichnis vor, das am 13. Septem-
ber 1673 die Aeltestcn der Glogauer Judenschaft dem Königlichen Amt
auf das Ersuchen um Namhafimachung aller benedixdescendenten ein-
reichten, und in dem alle damals 1673 in Glogau wohnenden - weder
verzogenen noch verstorbenen — Nachkommen stellen.'")
Es ergibt sich aus dieser tabellarisch angelegten Aufstellung, daR
aus der Ehe I5ene(iit<t Israels mit seiner ihrem Namen nacli unbekannten
Frau vier Söhne und vier Töchter hervorgegangen waren. Die Söhne
hiefeen in palronymisctier Weise: Israel benedikt, Mayer Benedikt
Marcus Benedikt und jtikob Benedikt; die Töchter Rahel, Grethel, Golda
und Cassla. Alle bis auf Cassla haben Kinder hinterlassen.
Ferner besagt die Aufstellung, daß die erste Schwester von Bene-
dikts Frau, die als Abrahams Witwe bezeichnet wird, 4 Söhne und 3
Tochter hinterlassen hat, von denen allen wiederum Nachkommen
stammten. Die Söhne, die alle als zweiten (oder Vaters-) Namen den
Namen Sachs führen, sind Michael Heinrich Isaac und Marcus Sachs
Im Hinblick auf Späteres ist es vielleicht nicht unwichtig schon hier
darauf hinzuweisen, daß die Sachssche Familie, aus der später der
grofee Gelehrte Micliael Sachs hervorgehen sollte, ihren Ursprung und
Namen auf einen Mdrlyrer in - Stendal zurückführte!^*)
«) Bronn VI 218. Angaben für 1604 bczw. 1658 bei Rabin 18 u; :57. '
») Rütjin, „Rcchtskampr S.53; in die Zc^hl 6000 die nicht verwandten Glieder
der ramilie, die Hausgenossenschaft, eingerechnet. Rabin versucht S 25 53
zu beweisen, dafe 1631 das Privileg auf alle Glogauer Juden ausgedehnt worden
Ware.
VI o^'A''^*'^'"i''l.'"v^w^?*' y-.^*^'" "^^^ der Stadt Glogau hatte, wie Brann
VI, 253 betont, die Zaiil der Juden nie genau feststellen können, da die Juden
seiner Jurisdiction entzogen waren und unter der Schlogiurisdiction standen.
l^i?RJnnn^.Hr'v''*i'''''''"''3,*i',^^" Rectitsvertiältnisses vgl. die Anmerkungen
zu öeilage ill, Vertrag \on 1636.
") Esctielbactier MO WJ 52, 1908, 393. In der Tat stetii Stendal in der Liste
der MartYrerpla|5e von 1549. Sollte aber hier - die Deutung des „S" in Sachss
auf Stendal .st durcliatis nicht unbestritten - nicht vielmehr Erinnerung an
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Susanne, ist ein Sohn Joseph Jiidelt mit Nachkommcnscliaft vorhanden.
So zahlt die Liste für 1673 insgesamt 73 „Wirte"^'*) und 6 Witwen
„ungedacht der etwa 3 oder 4 mal so vielen Stammesangehörigen, so
berechtigt seyn, hier zu wojinen, welche al)er durch IteYra-
then in andere Länder und Königreiche sicli von tiicr
wegbegebc n". Unter den aufgeführten nahezu hundert Namen ist
kein Ahron. . . .
Trolsdem; — als .1636 der Spuk eines wallensteinschen Ausirei-
bungsprojektes mit dem Mord von Egcr zerstoben war und das dem
Fricdländer für sein Herzogtum Mecklcnl)urg verpfändete Fürstentum
Glogau an die Krone zurückfiel,*') da ist die Judenscliaft Glogaus in
dem Vertrag, den die Stadt unter dem Druck der Majestät mit ihr ein-
gehen mußte, durch fünf Mitglieder vertreten, von denen eins den ge-
suchten Namen trägt: Marx und Heinrich Sachs, Marx und Israel Bene-
dikt und — Ahron Geissvogel!
Das heißt: in diesem grundlegenden Vertrag der Juden Glogaus mit
der Stadt Glogau über itir' erstmaliges Wolmrcclit innerhalb ihrer
Mauern — die Juden hatten vor dem Broster Tor gewohnt, bis ihre
Häuser 1630/31 fortifikalorischen Notwendigkeiten und einem 15rande
zum Opfer gefallen waren — ; in diesem Vertrag also wäre die Juden-
schaft durch den ersten und drillen Sohn Benedikt Israels, durch Be-
nedikts Neffen und durch einen Fremden vertreten gewesen?'*)
Diese Frage stellen, heißt schon, sie verneinen! Daß sich hier vor
städtischen und kaiserlichen Aemtern ein Fremder zwischen die Privile-
gierten eingedrängt hätte, ist undenkbar. Wer hier neben den echlbür-
tigen Privilegienerben erscheint, muß ihnen, wenn nicht durch Abkunft
doch durch intimste Beziehung gleichgeachtet sein: er muß in ihre Sippe
hineingeheiratet haben! Jede ernstliche Ueberprüfung des Befundes von
1636 drängt zudem Schluß, daß Ahron Geizvogel der Gatte einer Benedi-
xerin gewesen sein muß; ja es erscheint nicht ausgeschlossen, daß Ahron,
der zur Zeit der Briefe, 1619, bereits nicht mehr in Prag erwähnt wird,
um der Heirat mit einer Benedixerin willen Prag verlassen
und Glogau zum Wohnsik gewählt habe/'^) (In der Linie der Bencdix-
düs MortYrium der Stcndoler von 1510 vorliegen als an das von 1340? (Sacliss
aus Sera qaudcsch Stendal). — Andere Frklärung z. B. bei S. Saciis in: Jüdi-
sche Fümilicn-Forschung III, 1927, S. 288 ff.
^2) Nach Stütuicrung des Breslauer Oberamts von 1708' (Rabin 77 f) gellen
nur Wirte, d. h. Hausbcsiber, als Anwärter auf die Rechte des Privileges.
") Berndt, Krieg 127 ff. Wallenstein setilägt 1633 ab, ferner Juden in Glo-
gau zu dulden.
") Erst nach diesem Vertragsschluß wurde mit den Mitteln der Benedixer
die bereits seit 1622 gesiattcte Synagoge gebaut; Bcrndt, Juden, S. 43. Den
Text des Vertrags gibt Beilage III. Aus Berndt Krieg 198 geht übrigens hervor,
daB noch 1651 das 1636 eingeräumte Revier unbebaut war!
*^) Da Arons Sohn 1657 bereits Familie tiat, dürfte die Heirat Arons kaum
viel später als 1610 anzusefeen sein. Ich erinnere daran, da& Arons Bruder
Henoch 1619 an einen Jungverheirateten Sohn schreiben kann, also spätestens
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lochlcr Goldo gibt die Ucbcrsiclü von 1673 ausdrücklich zwei Schwie-
gersöhne ÜU5 Prncj nn.)
Die Frou des Ahron Oei/.vogel heif^f ouf ihrem ßerlincr Grnbsh^in von
16Ö9 Rühel, Tochter des mehcirür, fiirsllichen gelchrlcn R. Jcikob s. A.
aus Glonoii. Knnn es eine Rcrchnuncj von verfünghcherer W<ihrschcin-
hchkeit geben, nis dtifj dies die n<ich der lillesten Schwester bencjnnle
Tocliter von Benedikt Isrcjels viertem Solm Jokob w<n, die nur deshtiib
nicht mehr unter Jakobs N<iclikonunen im GlogtUJcr Verzeictmis von 1673
Qufgcfülirt ist, weil sie dtjm<ils schon Glognu verlnssen luitte?
Es ist zuzugel)en, dafi für diese Annalune ein 1^ e weis niclit zu er-
bringen ist. Aber es gibt eine niclit geringe Zatil von liilfsargumenten;
und um die Giogauer Fragen in einem Zuge zu erledigen, werde ich sie
gesammelt hier vorlegen, um damit zugleich die Untersuchung auf ihre
nächste Stufe, Berlin, emporzuheben.
1653 erscheint in einem Schöffenbrief in Glogau Israel Ahron
Geizvogel; s. Beilage IV. Neben Jacob Salomons Witwe Orelliel,
die als Frau durch einen Vormund — es ist ein christlicher Hand-
werker — vertreten wird, tritt er „im Namen der anderen IntcM^ssenlen"
selbständig rechtsfähig in gehegtem Ding vor den geschworenen Stadl-
schöppen auf, um zu bekennen, dafj sie um 1632 zwei naher bczeicimetc
Garten an den damaligen Burggrafen Merkel verkauft hätten und daB
Merkels Witwe ihnen nichts mehr darauf schulde. So in kurzem der
Inhalt.
Es ist daraus fürs erste zu entnehmen, daß die beiden jüdischen
Kontrahenten bzw. ihre Vorfahren in Glogau schon vor 1632 Grundbesib
hatten, also ganz gewiß Aufenthaltsberechtigung genossen, oder mit
anderen Worten privilegiert waren! In der Tat führt Bcrndl S. 54 aus
einem Urbar von 1624 die Gebühren der grundbesihenden Giogauer
Juden wie folgt auf: Israel Benedikt mit 2 Häusern, die Kayscrin Jüdin
mit einem 1612 erworbenen Haus (Brann VI 208), Bendix und sein Sohn
Markus mit mehreren Stellen und Häusern, schließlich Michael Sachse
ähnlich. Offensichtlich ist das nur engste FamilieP") Das bestätigt, was
schon ohnedies zu erwarten war, daß auch die Witwe Jacob Salomons
über benedixische Zwischenglieder mit Israel Ahron Geizvogcl verwandt
sein muß. Ein Blick in die Verzweigungstabelle von 1673 macht das
begreiflich, wenn auch nicht gewiß: sie kennt eine Grethel als zweile
Tochter des Privilegienstammvaters und als „von dieser Grethel vor-
handen Salomon Jacobs Wittib Golda nebst ihren 3 Söhnen". Da
der Vater eines Salomon Jacobs nach den Regeln jüdischer Namen-
gebung fast gewiß Jacob Salomon geheißen hat, so liegt die Ver-
suchung nahe, die Witwe Grethel des Schöffenakts von 1653 als Gattin
1600 geheiratet haben muß. — War Benedicts Schublicrr ehedem Georg
V. Schöneich gewesen (s. c), so verdient es Beaclitung, daß unter den Präger
Aeltesten, die 1620 ein Geldschuldbckenntnis an Ladislav v. Schöneich unter-
schreiben, auch Rabbi Aren Nemec = Aron aus Deutschland! ist. (Bondy
D. Nr. 1100).
^*) 12 wohlhäbige Häuser mit wenigen Bewohnern lagen 23 dicht über-
füllten und kümmerlichen Häusern gegenüber (Berndt, Juden 56).
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dieses früh verstorbenen Joeob Solomon anfzufassen^^) und mit ßene-
dikis zweiter Tocliter zu identifizieren, und Israel Alnon Gcizvogel als
den Sohn ihrer Nichte Rahel, Jacobs Tochter, anzusehen.'"*) Ein l^v^weis
läßt sich freilich auch für diese ansprechende Vermutung nicht ert)rin-
gen, aber dafs eine Schwester des Vaters Pahel heißt, sprictit zu ihren
Gunsten. (Siehe beilage V.)
Israel Ahron Geizvogel nun, der hier 16!x5 in Ologau als ein Sach-
walter vieler Interessenten aufirilt, begegnet wenig spalte 16!')/ als ver-
heirateter Mann und Familienvater an einem wc^il abcji^legenen Orle:
nämlich in Diensten des Großen Kurfiirslen in K ön i g s b e r g in
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Aber diese exponierte Handelsstadt und Festung und seine Rolle in
ihr, über die noch zu sprechen ist, war nicht das lehle Ziel seines F.hr-
gcizes. Israel Ahron strebte über diesen unsicheren Plajs hinaus ins Zen-
trum der politischen Macht, in das seit 1573 gewaltsam von Juden ge-
räumte lierlin. Wie er dorthin kam, welche Fülle von N'cid, Ver-
wünschung und Haß er, der l^egriinder der Jüdischen Gemeinde [jcrlins,
auf sich zog — darüber wird noch ausführlich zu berichten sein. Hier
liegt mir nur daran, die Rückverbindung aus lierlin über Königsberg
mit Glogau, von Glogau mit Prag und vielleicht gar die alte rätselvolle
und anziehende Urverbindung der Prager Vorfatiren mit dem t^erlin
und der Mark des ausgehenden Jahrhunderts der Reformation sicher-
zustellen.
In dem umfangreichen, den Hoffaktor Israel Aaron betreffenden
Aktenmaterial im Preußischen Geheimen Staatsarchiv zu Berlin-Dahlem
fmde ich Glogau nur einmal erwähnt.*") Das ist im Konzept eines
Schreibens des Großen Kurfürsten, F'riedrich Wilhelm, datiert Colin a. d.
Spree 26. VIII. 1665 an den Freiherrn t^irnemund,-") Landeshauptmann
des Fürstentums Glogau, in dem der Kurfürst diesen ihm unabhängig
gegenüberstehenden kaiserlichen Amtmann bittet, dem Juden Israe«
Ahron, „da er in unseren angelegenen Geschäften noch in Hamburg
^^) Merkwürdigerweise hat sich nach ßcrndt (Krieg 198) 1651 gerade ein Jakob
Salomon gegen den Willen des Rats mit einem Vetter und 5 bis 6 anderen Fa-
milien um Zulassung nach Ologau bemüht. Leider hat ^ich der Glogauer Ma-
gistrat bisher vergeblicli bcmülit, die Akte aufzufinden, ans der I3erndt diese
Nachriclit liat. Aber da sich fand, daß dieser Jakob Salomon noch 16')4 um
seine Rechte auf Scliloßzoll und Sal/.inspektion kämptte, kann er nicht mit
dem Mann der 1653 verwitweten Grethel identisch sein.
^^) Als Friedrich der Große 1742 als neuer Landesherr das ßcnedict-
Privileg nachprüfen ließ, und 1743 bestätigte, ergat) es sich, daß dcunals 142
Personen im 4. bis 7. Grad von lienedict, 58 von der Schwägerin Kaiser, 22
von Susanne abstammten (berndt S. 62). Dazu kamen noch 26 Auswärtige mit
dem Reclit des Incolats, die zurückkommen könnten, wenn sie nur Wohnung
hätten, sowie 48 von Benedict abstammende „Bediente", wie Nachtwächter,
Psalmbetcr, Fleischer, Schlächter, Ausäderer, Kranken- und Kirchhofwärter,
Grabbitter, Scliulmeistcr, Schulbediente, Musikanten, liochzeitsbittcr, Can-
toren, Schammosim, Zchngeboteschreiber, Schulklopfer und Beisifeer.
") Signatur R 21 - 202 b.
'®) Joh. Franz von Borwib, Freiherr zu Firnemund und Schlawa (Auskunft
des Magistrats von Glogau).
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Giogatt lind Stendal
ZU tun hot" und desholb nicht zu einer ,,weqcn einer ihm angestorljencn
Erbschofft zu O r o Tmi I o (j o u" geholtcnen Commission erscheinen
könne, eine siichsische Trist zu ci^^wühren.'*)
Leider bcson^n die Akten nicht, wer dn in Olocjnu qesloil)en wor und
um welches r.rbsch<itl5(iut es sich hcmd(Mle, als der Orofse Kurfürst sich
niünu proprio für seinen Ju(l<m verwcindle.'") V i e 1 1 e i c ti t stcirb dürnnh
Israels Vater, — die Mutier [uil den Sohn iiberU^t)! — ; aber (j^'naneres
wissen wir niclil. Was uns wichh(i(^r erschcMul, ist die I'esisienunq, daf;
der liofjude Israel Ahron norli auf dem llöhepunkl seiner I.ebensb<jhn
in l^erlin durch Ibande des bhiis — denn darauf lafst doch die „ancje-
storbcne Erbschafl" wohl schhef^en — mit Gloyau in Verl>indung siand
und dafi das der riirsl wufstc!*-^)
Weiter. 1673 starb Isroei Ahron in I^crlin. Seine Wilwc IZsilier. aus
der Prager Famihc Schulhoff, l)lieb mit drei Kindern — „unmündigen
Waisen" — zurück und sah sieh bald genötigt, sich gerichtlich mit Israel
Ahrons Mutter, Schwester und Soiin erster Elie namens Aron Israel, aus-
einanderzusel^cn.'-*) Tief in die Jahre iluer neuen Iihe mit Jobsl Liebmann
spielten noch diese Wirren hinein. Trojs allem: Esther blieb nach Israel
Ahrons Tod und fast bis an ihr eigenes Ende 1714 die ungekrönte Königin
der Judenschaft l^erlins. Es wird davon noch viel zu sagen sein. An
dieser Stelle, wo es sich um die Glogauer Beziehungen und das Jatir-
zehnt 1665— 1671> handell, lafjl sicli nichts Aufschlußreicheres wünschen
als die Liste der Acitesten der berliner Judenschaft, im Jahre nach Israel
Ahrons Tod, 1674.
In dieser Liste"''] stehen, bei insgesamt 12 Mitgliedern, als nunmehr
führende Gruppe einige der aus Oestcrreich zugewanderten Juden,
ferner ein Halbcrstddter, ein liclmstedter und — zwei Großglogauer,
Aaron Salomon und Salomon MoYses.^") Und diese beiden stehen in
ganz bestimmtem Verhältnis zu Esther Schulhoff, so daf; sie wie ihre
Agenten auf der politischen Bühne wirken: Salomon Moyses ist ihr
2') Eine scichsisclic Frist hat 45 Tage. Mitteilung von Prof. Oiiido Kisch
aus Clir. öottl. Wieners Systcma Processus judiciarii et communis et Saxonici,
Leipzig und Berlin 1834 I § 58.
") Glogau selbst hat in den Senotsükten zum Johrc 1665 zwar ein Inter-
locut zwisciicn dem Juden IsratJ und Herrn Heinrich Stabel feststellen konncm,
aber ich habe weder im Glogauer nocti im Brcsloucr Arcliiv den Gcgcnst md
des Vorfalls zu ermitteln vermoclit.
2'') Es ist leider auch unbekannt, wer jener Cliajim l)en Samuel aus Glogau
wor, der 1666 seinen Nomen in eine Rasehihandsehrift einschrieb, die vor 16%
in die kurfürstliche Bibliothek Berlin gesclicnkt wurde (Von Büchern und Bib-
liotheken, Festschrift f. Kuhnert, Berlin 1928, 250). NB.: In Glogüu war — nach
Fr. Freiherr v. Sclirötter, Die Münzen Friedrich Wilhelms etc. 1922, 121 u. 158 —
aucli Nicolaus Gilli, der brandcnburgische Obermünzdirektor dieser Zeit-
spanne, zuhause!
2*) G.St.A. a. a. O. 27 XII. 82, 5. IX. 83. 31. V. und 31. VII. 1684.
^^*) (König), Annalen der Juden in den preußischen Staaten etc., Berlin 17<>0,
98. Geiger a. a. Ü. II. 9. Sclnia Stern, der preufeische Staat und die Juden I 2,
38 ff. Nr. 31.
'®) Sal. Moses war seit 1673 in Berlin als Judenschlachter etabliert;
Geiger II 10.
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rührte er seine Pflichten in aller Vollkommenheit aus. Unter au-
dereni war er im StädtischiMi Rat von Kapstadt, eint^r der ersten
Jndon, die diese Ehre hatten. Anfang der 40*' Jahre wnrde er
Geschäftsführer für den 12. Distrikt (Kapstadt)^^') der Feuerver-
sicherungsgescdlschaften und Direktor der „Cape of Good Hopc
Fire and Assurance Company"^*).
In vieler Hinsicht war er Wegweiser des Hand(;ls. Ihm ge-
bührt voller Dank für die Entwicklung des Wollhandels in diesem
Lande. 1842 erfahren wir, dasR Thalwitzer an der Züchtung und
dem Verkauf sächsischer Schafe interessiert war^-). Eine ähnliche
Tätigkeit entfaltete er sowohl in der Industrie als mit den Mine-
ralerzeagnissen^^). Er war auch Mitglied der „Cape of Good
Hopc Association for Exploring Central Africa**, die im Jahre 1833
in Kapstadt gegründet wurde.
•®) South African Commercial Advertiser, 14. Mai 1841.
»') Sana Sly*g African Journal, 3. August 1843.
•■) South African Comooercial Advertiser, 26. N(^vember 1845.
••) South African Commercial Advertiser, 24. Oktober 1846.
( U.OF MINNESOTÄ LIBRARY)
juedisch-LITERARISCHE GESELLSCHAFT.
JAHRBUCH 1930, p. -287-317
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QLücusw
Die portugiesischen Juden In Glücl(stadt.
Von
Alfonso Cassuto, HamburK-
Das erste öirentliche Zeugnis für das Vorhandensein von
Juden nördlich der Elbe datiert aus dem Jahre 1577, als eio kaiser-
licher Gesandter in der Türkei berichtet, dass in Hannhurg Juden
leben, die sich vorclem ia Portugal zum Christentum bekannt hatten.
Sehr gross an Zahl wird wohl diese Hamburger Ansiedlung damals
noch nicht gewesen sein, da erst gegen 1600 die Hamburger
liürgerschaft sich über diese Portugiesen, darunter „rechte Joden",
beklagt, und erwähnt, das« sie jetzt recht /.ahlreich vorhanden
seien. Es ist nun zweifelhaft, ob die ersten Portugiesen grossen
Zuzug erhalten hatten, oder ob sie mehr hervortraten, da man sie
bereits viale Jahrzehnte in Religionssachen unbelästigt gelassen
hatte. Jedenfalls stellt sich im Jahre 1612 heraus, dass damals
bereits 44 portugiesisch-jüdische Familien in Hamburg wohnten,
wiihrend in den Jahren von ca. 1600-1611 die Zahl der Personen
angeblich von ca. 6 an! 90 und von da bis 1612 auf 125 gestiegen
war. Es ist anzunehmen, dass man im Anfang weniger Personen
angab, um nicht die Aufmerksamkeit der christlichen Bevölkerung
auf sich zu ziehen, und es daher für geraten hielt, ein allmähliches
Anwachsen vorzutäuschen. In dem betreffenden Verzeichnis von
ca. 1610 ist bei sehr vielen Personen angegeben, dass sie weg-
ziehen wollten, oder sich iu Hamburg nur auf der Durchreise auf-
hielten, während aber die Mehrzahl derselben in Hamburg geblieben
zu sein scheint. Jedoch beobachtete die Bürgerschaft und beson-
ders die protestantische Geistlichkeit mit scheelen Augen den
Reichtum dieser Juden, in deren Händen sich ein grosser Teil
des Hamburger Aussenhandels befand. Trotz aller Anfeind-
ungen fuhr diese kleine jüdische Ansiedlung fort zu wachsen und
2HH
ZU gedeihen, da ihr der Senat in grosszügiger Weise alle mög-
lichen Freiheiten zur Ausühung ilirer Religion zugestand. Da aher
mit den Portugiesen nur ein zeitweiliger Kontrakt geschlossen
worden war, der nach Ahlauf dieser Frist gelöst werden konnte,
schwebten diese doch immer in der Gefahr, dass es der (Jeistlich-
keit und der Bürgerschaft schliesslich gelingen könnte, den Ab-
schluss eines neuen Kontrakts zu verhindern. Als daher Christian IV.
von Dänemark im Jahre 16 '8 in Glückstadt eine neue Stadt an
der Elbe gründete, mit der er Hamburg Konkurrenz bereiten wollte,
lud er auch portugiesische Juden von Hamburg, Emden, Amster-
dam, Frankreich, Portugal und Spanien etc. ein, und dieser Ein-
ladung folgte noch eine zweite spezielle im Jahre 1622 0. Da
Christian IV. wusste, dass die Portugiesen im Besitze betiiichtlicher
Kapitalien waren, gewährte er ihnen Freiheiten zur Ausübung ihrer
Religion, wie sie damals weder in Hamburg, Amsterdam, noch
anderen freiheitlich gesonnenen Städten bestanden, und zog dadurch
wirklich eine gewisse Anzahl von Portugiesen nach seiner neiige-
gründeten Stadt. Allerdings war er im Irrtum, wenn er meinte,
eine dauernde jüdische Siedlung daselbst begründen zu können,
denn den erfahrenen portugiesischen Kaufleuten blieb es nicht ver-
borgen, dass Glückstadt nicht geeignet war, Hamburg eine grosse
Konkurrenz zu bereiten. Ausserdem brach gerade um diese Zeit
der grosse Krieg aus, unter dem Deutschland 30 Jahre lang zu
leiden hatte. Hamburg, als eine starke Festung, konnte vielen
Einwohnern einen sicheren Schutz bieten, nicht aber eine so kleine
Festung, wie es Glückstadt war. Immerhin siedelte sieh doch
eine geringe Zahl von Juden in dieser neuen Stadt an, uro im
Notfall, falls die Hamburger Bürgerschaft die portugiesischen Juden
zwingen sollte, ihre Stadt zu verlassen, diesen eine Zuflucht zu
bieten. So besagt auch das Protokollbuch der portugiesischen
Gemeinde in Hamburg im Jahre 1(565"), dass die Gemeinde in
Glückstadt stets aufrecht erhalten bleiben solle, um, falls Umstände
*) Essoll sich noch ein Originalschreiben Christian IV. aus 1622 im Archiv
der Portugiesisch-Jüdischen Gemeinde in Amsterdam befinden, jedoch ist dieser
Brief seit mehr als einem Jahrhundert von niemandem mehr eingesehen worden.
*) Vergl. Jahrbuch VI „Aus dem ältesten Protokollbuch der Portug,
Jüd. Gemeinde in Ubg/' übers, von J. C(a88uto). pag. 3.
2W
eintreten sollten, die Gott verhüten möge, die Stadt als Zufluchts-
Stätte dienen könne.
Die ersten GHickstädter Privilegien aus dem Jahre 1622 ge-
statteten den Portugiesen in sehr freiherziger Weise u. a. den
Bau einer Synagoge, die Anlage eines Friedhof« und die Konzession
für eine Druckerei. Durch die Wirren des 80.)ährigen Krieges,
wiederholte Überschwemmungen und epidemische Krankheiten er-
litt jedoch die anfangs aufblühende Stadt sehr bald erhebliche
Rückschläge. Im Jahre 1630 wurde ein dritter Freibrief von
Christian IV. ausgestellt, der portugiesische Siedler auö aller Welt,
besonders aber aus Hamburg anziehen sollte. Diese neuen Prm-
legien variierten nur in wenigen Punkten von den früheren. Den
Portugiesen wurde es wiederum gestattet, eine Synagoge zu bauen,
und alle religiösen Übungen wurden zugelassen. Ausser, dass den
jüdischen Kindern durch einen jüdischen Lehrer Heligionsunterncht
erteilt werden durfte, war es den Eltern auch erlauht, ihre Kinder
in die privaten und öffentlichen Schulen des Landes zu schicken.
Kurz, die Portugiesen waren so gleichberechtigt, wie es eia Jeder
deutscher Bürger in anderen deutschen Landen sein konnte. Bald
erlangten die Glückstädter Portugiesen in Schiffahrt, Handel und
Gewerbe, auch im Überseehandel, eine führende Stellung, wie dies
ja auch bis dahin den Portugiesen in Hamburg gelungen war.
Aber diese günstigen Privilegien galten nur für Portugiesen, wah-
rend sie anfangs (mit Ausnahme derer aus Wandsbeck) auf die
deutschen Juden nicht ausgedehnt wurden; selbst der vorüber,
gehende Aufenthalt der letzteren war mit Strafe bedroht. Als aber
am Ende des 17. Jahrhunderts der Zuzug der Portugiesen nach-
Hess wurden mit Genehmigung des Magistrats auch deutsche Juden
zugelassen, denen aber nicht die vollständigen Rechte der Porta-
giesen (z. B. Sitze im Kat der Stadt) eingeräumt wurden.
Unter den ersten Portugiesen, die sich in Glückstadt nieder-
Hessen, befanden sich Männer, die auch noch heute den Namen
als bedeutende Gelehrte besitzen.
Albertus Denis oder, wie er sich mit seinem jüdischen Na-
men nannte, Samuel Jacbia, (aus dem Geschlechte der Jachiden,
dessen Urahne Don Jacbia ihn Jaisch vor beinahe 1000 Jahren
Batgeber eines spanischen Königs gewesen war, und dessen poe-
tische Kinoth oder Klagelieder noch heutigen Tages, am 9. Ab,
Jahrbuch der J. L. G. XXI.
290
dem Gediichtnistage der Zerstörung Jerusalems (und der Vertrei-
bung au« Spanien), bei portugiesisehen Juden vorgetragen werden)
war einer der ersten Juden, die sieh in «lückstadt niederliessen!
Kr hat sich auch als Münzmeister des dänischen Königs betätigt,
wobei er verschiedene Münzen in Gold und Silber prägte. Gleich'
zeitig mit ihm begab sich nach Glückstadt sein Schwager Paulo
de Milane oder Paul Dirichsen, auch Moses Aben/urM genannt.
Wahrend letzterer weniger an die Öffentlichkeit getreten ist hat
sich Jachia durch 30 gedruckte Reden bekannt gemacht, welche
im Jahre 1629 ohne Druckort (Glückstadt oder Hamburg) veröf-
fentlicbt wurden '0. Auch ein portugiesischer Fabrikant befand sich
unter den ersten Ansiedlern. Gonsalvo Lopes Coutinbo oder mit
jüdischem Namen Jacob Coronel'^) genannt, errichtete in Glückstadt
eine Zuckerraffinerie, eine Ölmühle und eine Seifenfabrik. Die
meisten Portugiesen hielten sich nur zeitweilig in (Jlückstadt auf,
ohne dort Bürger zu werden; von diesen sind bekannt geworden'
der bedeutende Grammatiker Mose Gideon Abudiente, der später
seinen Wohnsitz in Hamburg nahm^). Sein Buch „Fin de los dias",
das 1660 in Glückstadt (Hamburg?) gedruckt wurde, ist wohl daj
einzige Werk in spanischer Sprache, das aus einer Glückstädter
Presse hervorgegangen ist. Über dieses Buch findet man eine
interessante Eintragung im Protokollbuch der Portugiesisch-Jüdi-
schen Gemeinde, die wie folgt lautet: Am 3. Elul des Jahres 5426
findet unter Hinzuziehung des früheren Vorstandes eine Sitzun-
statt, in welcher über ein von Mose Gideon in Druck gegebenes
Buch beraten wird. Da man der Ansicht ist, das« das Buch, wel-
ches vom Ende der Tage handelt, uns bei Anderagläubigeu Scha-
den bereiten kann, wird beschlossen, die sämtlichen Exemplare
dieses Buches, sowohl die gebundenen wie die gehefteten, einzu-
ziehen^). Dem Gideon lässt man sagen, er müsse bei Strafe der
») Abenzur, Vater des nachmali^ei. polnischen Miriisteiresidenten Da-
niel A., starb am 18. Sebebat .5435 in Ilanibnr^.
•) Nach meinen l nters.icbungen ist Jachia ca. I(i44 in Glückstadt i^e-
storben. Sem Grabstein wird wahrscheinlich auf dem Glttckstädler Friedhof
Hegen, ist aber durch darüber liegende Grabsteine oder Erde verdeckt
•) Vergleiche Verzeichnis der Grabsteine No. lü.
*) Gestorben am 2. Adar 5448 in Hamburg.
*) Ein Exemplar ist auf dem Seminar „Ets Haim" der Portug. Jüd Gern
in Amsterdam.
2!II
Beracba sämtliche Exemplare bei dem Präsidenten einliefern, dürfe
aber das Manuskript behalten. Die Bücher sollen alsdann verpackt,
versiegelt und im Kassenschrank der Gemeinde aufbewahrt werden
bis zu der Zeit, die wir erhoffen und welche Gott bald herannahen
lasse! Dann werde man sie ihm ausliefern.
Dr. Benjamin (Dionys) Mussaphia wurde ca. 1600 in Spanien
geboren. Nach Hamburg gekommen, verheiratete er sieb hier mit
der Tochter des Dr. Samuel da Silva (Tochter und Vater in Ham-
burg verstorben), des einzigen Juden, der gegen üriel da Costa
eine Streitschrift herausgegeben hat. Wegen seines in Hamburg
gedruckten christenfeindlichen Buches Sententiae-Sacro Medicae
musste er diese Stadt etwa 1642 verlassen^) und begab sich nach
Glückstadt, wo er einige Jahre verbrachte. Von dort begab er
sich nach Amsterdam, wo er Mitglied des Rabbinatskollegiums
wurde und zeitweilig Vorsteher der Gemeinde und verschiedener
Gemeinde institutionen war. ^) Er starb am 12. Kislev 5433 in
Amsterdam,^) während seine Söhne und Nachkommen in Hamburg,
Altona und Glückstadt ansässig waren. ^) Mussaphia ist der Ver-
fasser eines hebräisch-philosophischen Werkes „Secher Rah**, welches
1635 bei Menasseh Ben Israel in Amsterdam gedruckt wurde, eine
zweite Auflage kam 1638 in Hamburg heraus und wurde von dem
Verfasser Friedrich von Norwegen, Schleswig-Holstein etc. gewid-
met. Ferner verfasste er (s. oben) Sententiae Sacro Medicae,
gegen 1640 in Hamburg gedruckt, und Musaph ha-Arnch, Amster-
dam 1655 (Vervollständigung und Zusätze zu dem Talmudischen
Wörterbuch des Natan ben Jechiel aus Rom). Auch wird vermutet,
dass er der Verfasser des ohne Ortsangabe gedruckten (wahrschein-
*) „Memorial" (der Geistlichkeit von 1669 auf dem Hamburger Staats-
archiv berichtet darüber wir folgt:) „Ihre (der Juden) Schriften sind voller
Lästerung, das erweisen die Sententia Sacro medicae Benjamins alhier zu
Hamburg gedrucket darüber der drücker gestrafTet worden: desgleichen d.
lateinische Buch, welches Benjamin albier spargiret das Ein Hochw. Rath er-
kandt es sey voller Lästerung, des wegen Er Zur Stadt hinaus gejaget worden.**
*) J. S. da Silva Rosa : Gescbiedenis der Portugeesche Jooden te
Amsterdam, 1925. pag. 65.
•) Nach einer freundlichen Mitteilung von Herrn A. Querido, Ouderkerk.
*) Diese waren oftmals Münzmeister und Kammeragenten der dänischen
Könige und Herzeige von Gottorp.
19*
^92^
lieh in Amstenlani)' lii-bräisclieu Buclieg „Sinicliat piirini b'ir CJliirk-
stadt" ist.
Auch ein Blutsverwandter dieHes Dr. MiLssapliin, der Fiiian/-
Coniniissarius, Hofprovisor iind (Jeneralfaktor des dänischen Königs
in Gliiekstadt Samuel de Casseres alias Gal.ricl Gonies, der 1()()4
von dem dänischen König Friedrich III. für rund 3()()0() Taler die
Herrschaft Ilerzhorn ankaufte (Deflefsen) nnd für die llainb.irgcr
und Amsterdamer Portugiesen ein Privileg erwirkte,') dass allen
|)ortugiesi8chen Juden, speziell denen in Hamburg und Amsterdam
unbehindert das Reisen in Dänemark Kestaftete. Gleichzoiti<r lebte
in Glückstadt Dr. Daniel Namias de Castro, Sohn des bek^annten
Hamburger Arztes Dr. Kodrigo de Castro. Dr. Daniel de Castro
war lange Jahre hindurch Leibarzt des dänischen Königs und
verstarb in Glückstadt, während seine Gattin in Hamburg verstorben
ist. Der Bruder dieser Frau de Castro war Dr. Samuel Cohen
Henriques, Sohn des Dr. .Manne! Cohen Henriqties Rodrigues Loren/.i.,
der gleichfalls in Glückstadt seinen zeitweiligen Wohnsitz genom-
men hatte (und dort höchstwahracheinlich auch starb). Auch Joseph
Sal.mio del Medigo, ein bedeutender Arzt und Keligionsphilosoph
hielt sich einige Zeit in Glückstadt auf. nachdem er aus Han.burg
wegen der dort herrschenden Pest geflohen war-). Um diese
Zeit findet man hier auch Personen aus den verschiedensten Städten
wie Amsterdam, Hamburg, London, Nantes, Salee in Afrika usw.
Die von diesen Personen ausgeübten Berufe waren recht mannig-
faltig nnd kamen in der damaligen Zeit 'bei deutschen Juden
äußerst selten oder wohl kaum vor. So finden wir Tahakspinner
Großkaufleute, einen Kapitän, nämlich Ishac Henriques, der den
') 1657, i;». Januar. Wie di« Oiünnaiheslätigung dieser Akte vorn 14
Dezember 1G70 angibt, wurde die Uric.inde vom l'i. I. 16.57 und vom 14 XIl'
1670 auf Ersuchen von Gabriel Gometz aus^^esteilt. Niclit von Diego Teixeira
( e Mattos (Koenen: Geschiede.iis <ler Jooden In Ne.ierland p. 4.W. es muss
dort heisseD Diego T. de Sampayo). Die U.kuude von 1«70 wurde am 30.
Jiili lbö4 bestäubt
•) del Medice) schreibt in seinem Buche MazreMa-Chochina: Diese ano-
logetische Schrift hatte ich in der Stadt Hamburg be^or.nen, als in meiler
Nachbarschaft d.e Pest ausbrach und ich ^ezwun^en war, fortzureisen. Ich
kam sodann (ca. 1625) hier in Gliiekstadt an. Dies ist eine neue, öde Stadt
ohne Einwohner, io welcher weder Glück noch Hegen vorhanden
291
„Nordstern*^ führt, ferner einen Reeder Paul Ditrieli de Milaiid,
der, wie bereits gesagt, mit Moses Abensiir'j idenfiscli ist, und
den Fabrikanten und Importeur Gonsalvo Lopes Coutinlio, Diese
Aufzählung der Berufe zeigt jedenfalls die Freiheit, die die por-
tugiesischen Juden damals in Crlückstadt genossen. Recht interes-
sant und sehr wichtig ist auch, dass das Hürgerbuch, in welches
sowohl die Christen wie die portugiesischen Juden und später
auch die deutschen Juden eingetragen wurden, auch oftmals die
Doppelnamen der Portugiesen anführt. Denn um die Aufmerk-
samkeit der Umwelt (besonders der Inquisition, die selbst nach
Hamburg, Amsterdam etc. Spione sandte) nicht auf sich zu lenken,
führten die Portugiesen oftmals den christlichen Landeshehörden
gegenüber einen deutschen Namen, für die Gemeinde ihren rich-
tigen (manchmal überlieferten) jüdischen Namen, während sie in
Spanien oder Portugal einen spanischen bez. portugiesischen Naraen
geführt hatten, den sie, um Nachforschungen der Inquisition leichter
zu entgehen, auch oftmals wechselten, so dass gleiche Personen
unter drei und vier vollständig verschiedenen Namen vorkommen,
was dem Forscher viele Schwierigkeiten bereitet. So führte ein
Portugiese in Hamburg den deutschen Namen Simon Ditrichsen,
sein Name für die Gemeinde war David Franco, sein Name in
Spanien war Simon Rodrigues und ein später angenommener Name
Simon Roiz Dias de Malaga gewesen. Jan de Castro, der in
Glückstadt Bürger geworden war, hatte nur noch den Namen Jacob
Rodrigues de Mendo, während die aus hohem Adel stammende
Familie Abendana in Hamburg und Glückstadt die folgenden Na-
men führte : in Portugal Mendes de Britto, oder auch Britto do
Carmo, in Hamburg Dias Mendes de Britto, und den deutschen
Behörden gegenüber wurde der Name in Rodrigues Jorges de
Britto abgeändert, während sie sich in der Gemeinde mit dem
einfachen Namen Abendana begnügten.
Um jene Zeit, das heisst gegen l()4ö — 16<»(), scheint aueli die
Glückstädter Gemeinde ihren Glanzpunkt erreicht zu haben. Trotz-
dem die dänischen Könige durch ganz ausserordentlich günstige
') Khrenberj^: „Altona unter Schaumburgisclier 11 rrscbafl" bespricht in
gehässiger und boshafter Weise verschiedene Skandalgescliichten, die an^jeldich
diesem Abenzur und seinem Schwager Samuel Jachia passievt sein sollen,
während sie sich bei genauer Durchbicht als Kbitschereien tntpuppen.
294
Privilegien^) Leute mit grossen Kapitalien nach ßlückstadt zu ziehen
Buchten und auch 1657 auf l^etreiben des Abraham Senior alias
Diego Senior Teixeira de Sampayo, des reichen Hamburger Portu-
giesen,^) nochmals weitere hervorragend günstige Privilegien ver-
liehen, ging die portugiesische Gemeinde in Glückstadt allmählich
zurück. Allerdings erwarben sich später noch manche Portugiesen
das Glückstädter Bürgerrecht und hielten sich auch für kurze Zeit
in dieser Stadt auf, wie der älteste (am Leben gebliebene) Sohn des
Manuel alias Ishac Haim Teixeira, der nach seinem Grossvater
Abraham alias Diego genannt worden war, die reiche Familie
Gomes Soares usw., allein die Gemeinde war doch bereits so ge-
ring an Zahl, dass ein täglicher Gottesdienst nicht mehr abgehalten
werden konnte. Deshalb wurde um 1665 dem portugiesischen
Vorbeter Daniel Jessurun von den Vorstehern der Hamburger
Portugiesisch-Jüdischen Gemeinde der Auftrag erteilt, ohne das
erforderliche Minjan in der dortigen Synagoge jeden Morgen laut
vorzubeten, die Sepharim selbst auszuheben, und so zu tun, als
ob die Synagoge besetzt wäre, denn man fürchtete, dass falls das
völlige Fehlen von Portugiesen am dortigen Orte bemerkt werden
würde, diese vorteilhaften Privilegien aufgehoben werden könnten
und so die Hamburger Juden eines günstigen Zufluchtplatzes für
den Fall der Not verlustig gehen würden.
Diese kleine Glückstädter Gemeinde hatte, b(*vor sie von der
Hamburger Muttergemeinde finanziell abhängig wurde, d. h. ihr
alle ihre Wertgegenstände, Synagoge und Friedhof verschreiben
musste, in Abraham da Fonseca einen eigenen Chacham besessen,
der in Hamburg später verstarb, und einige Jabre danach in Jehuda
Karmi, der ebenfalls in Hamburg verstorben ist. Gegen Ende des
17. Jahrhunderts nahm der Bestand der Gemeinde rapide ab*'), und
an Stelle der reichen Portugiesen kamen jetzt ärmere deutsche
») 25. November 1622, 19. Juni 1630, 22. Oktober 1648, 30. Januar 1655,
26. Juli 1664 (durch Gabriel Gomes alias Samuel de Casseres auf 25 Jabre
erlangt), 24. Dezember 1670, HO. Juli 1684.
*) Durch Dekret vom 1. März 1655 zum llesidenten der Königin C/hristine
von Schweden in Hamburg ernannt.
•) Trotz der ^anz geringen Zahl der Mitglieder waren diese doch
dauernd miteinander im Streite.
295
und polnische Juden.*) Diese wurden von den Behörden natu^
gemäss nicht gern gesehen, da sie nicht über die reichlichen Mittel
und umfangreichen Geachäftsbeziehungen der Portugiesen verfügten
weshalb ihnen auch nicht, wie den Portugiesen, Sitze im Rat der
Stadt eingeräumt wurden. Bereits 1732 wohnen keine der alten
portugiesischen Familien mehr dauernd in Glückstadt, während
sich dort noch einzelne Personen zeitweilig aufhielten. Deshalb
wurden auch 1732 die alten Privilegien für Portugiesen aufgehoben.
1782 erklärt der Glückstädter Magistrat die alte Synagoge für
baufällig, und da die Handjurger Portugiesische Gemeinde als In-
haberin nicht gewillt war, ein neues Gotteshaus zu erbauen, wurde
die Synagoge 1785 in öffentlicher Auklion verkauft. Ungefähr
110 Jahre später, im Jahre 1895 wurde die 1768 erbaute Synagoge
der deutsch-jüdischen Gemeinde für 300 Mark zum Abbruch ver-
kauft und der Kaufpreis zur Instandsetzung des alten jüdischen
Friedhofes verwendet, da dieser sowohl für Portugiesen als auch
für deutsche Juden benutzt worden war. Was heute noch von
religiösen Einrichtungen in Glückstadt existiert, ist nur der Fried-
hof. Dieser, der ursprünglich den portugiesischen Juden gehörte,
war durch sie wahrscheinlich vor 1624 gekauft worden, da der
älteste heute sichtbare Stein aus diesem Jahre datiert ist, das ge-
naue Datum des Ankaufes Hess sich noch nicht ermitteln. Der
letzte Portugiese, der in Glückstadt zur ewigen Ruhe bestattet
wurde, war ein Elias Meldola (Sohn des David de Eljasib M.),
>) Die Hamburger Portuffiesisch-JUdlsche Gemeinde als Besitzerin des
Friedhofes musste 1711-12 dem dänischen König: (vertragswidrig) jährlich
100 Reichstaler Steuern entrichten, und da sie diesen Betrag nicht zahlen
wollte, wandte sie sich an die portugiesische Gemeinde in Amsterdam mit der
Bitte, ihre einflussreichen Mitprlieder zu veranlassen, den dänischen König zur
Zurücknahme dieser unrechtmässigen Steuer zu bewegen. Einem dieser
(portugiesiscli abgefassten) Briefe vom 17. Sivan 5472 entnehme ich die fol-
genden Zeilen :
^^ und der Fall von Oluquestate scheint uns , weil sich
die Gemeinde noch in portugiesischem Besitz befindet und alle Zeremonien
wie sie bei uns Üblich sind, durch einen portugiesischen Hazan und Samas
ausgeübt werden, mit grossartigen Privilegien ausgestattet, weil dieses der
Grund ist (die Steuer) zu erhöhen, denn es könnte niemals richtig sein, diese
Privilegien zu verlieren, weil doch die Synagoge (vorhanden ist» zwischen
Häusern liegt, welche zu demselben Zwecke dienen, wie auch der Friedhof
und eine daneben gelegene Parzelle Landes **
206
der 1861 in der Elbe ertrank und dessen I^eiohe l)ei Glückstadt
gelandet und auf dem Friedhol ((dine (irabstein) bestattet wurde,
während deutsche Juden noch bis in unsere Zeit auf diesem Terrain
ihre letzte Iluhestätte gefunden haben. Der Friedhof, der im Laufe
der Zeiten mehrfach erweitert wurde, ist leider nicht mehr in Reiner
ehemaligen Grösse völlig erhalten. Wohl nur ein Viertel ist noch
vorhanden. Wie mir vom Friedhofswärter erzählt wurde, reichte
der Friedhof vor ca. 30 Jahren bis in die Mitte der Strasse einer-
seits und bedeckte ein Terrain, das heute teilweise mit einer Wirt-
schaft bebaut worden ist. Auch war der Friedhof noch vor etwa
30 Jahren von einem Graben umgeben, den man damals ebenfalls
zuwarf. Auf dem Friedhof selbst sehen wir heute nicht mehr viele
Grabsteine. Die Steine von Portugiesen und deutschen Juden
liegen durcheinander, was ehemals nicht der Fall gewesen ist, und
sich nur dadurch erklärt, dass die betreffende Behörde, als sie den
Friedhof mit dem Kaufgeld der Synagoge renovierte und gleich-
zeitig den Friedhof verkleinerte, die Grabsteine nach der Grösse (!)
ordnen Hess. Ich habe selbst feststellen können, dass viele Grab-
steine noch unter der Erde liegen, und es wäre hochinteressant,
diese auszugraben, um die Namen der Toten festzustellen,*) da
noch manche Portugiesen aus Hamburg und Glückstadt, deren
Grabstätten bis heute unbekannt sind, hier beerdigt sein müssen.
Es wurden damals vor 30 Jahren nur die Steine gehoben, die auf
dem Teil des Friedhofgehietes lagen, welcher später verkauft, bezw.
zur Strasse umgebaut wurde, während die Grabsteine auf dem
jetzigen Gel)iete ungehoben blieijen oder aber von den von ausser-
halb gebrachten Steinen verdeckt wurden. Nun bai)e ich mich
danach erkundigt, ob, als man um lUOO den Friedhof verkleinerte
und renovierte, auch die Leichenteile ausgegraben hat und sie
unter den Steinen, unter welchen sie ehemals lagen, bestattete.
Doch scheint dieses nicht der Fall gewesen zu sein, da ich fest-
stellen konnte, dass einzelne grosse Steine auf einem anderen
Grabstein ruhen. Es wäre daher eine dankenswerte und zugleich
ehrenvolle Aufgabe für den „Landesverband der Jüd. Gemeinden
Schleswig-Holsteins und der Hansestädte", wenn es ihm glücken
') Es dürften dieses vielleicht 45 alte portugiesische (irabsteioe von
ca. 1620—60 sein.
29?
sollte, die Verwaltung des Friedhofe« in eigene Hände zu nehmen
(da der Friedhof jüdincher Besitz und kein Staatseigentum lau
Grundl.«chaus/.ug ist) und gleichfalls durch Grahungen d.e nnt
Erde bedeckten Grabsteine bloßzulegen und sodann auf den benach-
barten Grundstücken, die ehemals zum Friedhof gehörten, gleich-
falls Grabungen anzustellen, um die eventuell noch dort ruhenden
Leichenteile und Steine zu exhumieren und auf den Friedhof
zu bringen.
Verzeichnis
der (Grabsteine ,>«rtagfesischer Juden aaf dem alten portu^ie.i«rb.j«ai^he.
Friedhof in GlUckstadt (12. Mai li>29).
Abas
1. 394 30. Sivan Rachel f.
Dd. Abendana
2. 404 6. Tischri Abr. f. Ishac
3. 4Ü4 10. Elul Ester f. Ishac
Abensnr.
4. 405 19. Adar Yehesqiiel
5. 418 8. Ad. II Kster
Aboab
f). 416 17. Nissan Ribca Mr
Dd.
Abndienle
7. 385 . . Elul Jochebed
Benveniste
8. 54;^ 22. Ad. I Mose f. Abr.
Cohen Carlos
9. 400 2(). Tischri *Lea Mir-
jam f. Joseph
de Cassereft
10. 491 17. Ab ♦♦Ester Mr
Binj. Dionis
Castiel
11. 416 27. Ijar Ester
Cohen
12. 413 27. Tischri Rahel Mr
Dr. Iml.
13. 413 22. Tebet *Ribca Mr
Joseph
14. 416 8. Scbebat Jacob
15. 433 8. Kisleb Hana Mr Jo-
seph, fa Josua Abar. .
Coronet
16. 400 21. Adar *Jacob
17. 405 18. Sivan Elia Jos. f.
Abr.
18. 409 1. Tainus Abraham
19. 418 11. Nisan Besalel
20. 420 12. Adar Sara Mr Ab-
raham
21. 439 22. Sivan Ester
da Conha
22. 419 14. Schebat Ester F.
Mose fs.
Dorta de Paz
23. 415 10. Kisleb **Jacob
Ferro
24. 403 12. Elui Ribca
Frances
25. 397 11. Ab Abigail
(jabii
13. Ab Ester Lea
6. Tischri *Mo8e
24. Nisan Ishac
Gomes
29. 426 12. Kisleb **Sara
26. 397
27. 398
28. 422
31. 411
32. 424
Heuriqaes
30. 398 20. Tebet *Ribca f.
Josua
15. Tebet Dd. f. Josua
20. Adar Rachel H— s
Aljofereira
33. 440 26. Nisan **Josiia de
Jacob
34. 448 17. Adar II *E8terSara
Mr Jb. f. Josua
1. Adar Hava f. Is.
Palache, Mr. Mose f.
Josua, geb. 18. Hesvan
5388
2. Ijar Mose f. Josua
. . . . **Jonafan f.
35. 454
36. 476
öl* ...
Mose
298
Yesnrnn
38. 410 14. Adar Rachel
Vsrael
39. 416 24. Tischri *David
40. 400 16. Ab *JonatanGer8on
41. 413 26. Ad. II JosuaGideon
42. 425 7. Adar **Sara f. Jo-
natan (Henriques?)
Marques
43. 384 4. Nisan Sara
Mendes
44. 394 23. Sebat Ishac Israel
Mnssaphia
45. 396 12. Nisan Hana Ribca
46. 411 26. Kisleb Joseph
Namias (de Castro)
47. 405 9. Elul *Rahel f.
Daniefl
48. 409 23. Ab *8eml. f. Daniel
49. 413 7. Ad. *Sara f . Daniel
50. 413 15. Nisan *l)avid f.
Daniel
51. 419 5. Adar *Dr. Daniel
52. 422 19. Ilesvan Rachel f.
Daniel
Peuso
53. 418 1. Tischri [shac llairn
Sardo
54. 416 24. Adar Ishac Israel
da Silva
55. ;585 29. ... Debora Mr . . .
Israel
55a. 41 1 17. Nisan Sara
de Tovar
56. 416 29. Tischri Joseph
299
Tnbi
57. 405 17. Taraus *Abrahani
(57a Ulhoa*)
Yas Martins
58. 425 28. Kisleb Abraham
Haim
59. 425 16. Tebet **E8ter f.
Abraham
de Vf|:a
60. 394 10. Adar I
61. 411 18. Tamus
Mr Jacob
**Jacob
♦♦Rachel
Anmerkungen zum firabsteinverzeichnis.
Abkürzungen: Mr. (portug.: nnulher) = Ehefrau
l ( , filho bezw. filha) = Sohn bezw. Tochter
Das bürgerliche Datum ergibt sich durch Addition von 1240
zum (kleinen) jüdischen z. B. 5397 = 397 + 1240 = 1637,
5400 -^ 400 -f 1240 = 1640 usw.
No. 1. Die Familie Abendana leitet ihre Abkunft von Heitor
Mendes de Brito de Elvas ab, einem königlichen Edelmann, der
um die Mitte des 16. Jahrhunderts lebte. Dieser war in erster
Ehe verheiratet mit Dona Joana de Castro, welcher Ehe 2 8öhne
entstammten: Francisco de Brito Continbo und Manoel Pereira
Coutinho. Der zweite Sohn verheiratete sich mit D. Maria Theresa
da Silva e Tavora, welcher Ehe 4 Söhne und 5 Töchter entstammten.
Sämtliche 5 Töchter traten in das Kloster „da Esparan^a^* in
Lissabon als Nonnen ein. (Man vergl. Limborchs: Vriendelijke
Onderhandeling met en geleerd Jood (= Dr. Balthasar alias
Ishac Orobio de Castro) Edit. Amsterdam 1723, wo de Castro auf
pa- 208 erklärt: „Was soll ich von Spanien und Portugal sagen,
wo'' die meisten Prinzen und Adligen und Bürger von abgefallenen
Juden abstammen, was in dem Lande so bekannt ist, dass keiner
daran zweifelt etc. Alle Klöster der Mönche und Nonnen sind von
Juden gefüllt. Sehr viele Geistliche, Inquisiteure und Bischöfe
stammen von Juden ab und viele sind in ihrem Herzen Juden und
wegen des zeitlichen Gewinnes Christen. Manche fühlen plötzlich
Gewissensbisse und flüchten." Der dritte und der vierte Sohn folg-
ten einander nach dem Tode ihres Onkels im Besitze des Majo-
rates (vergl. Historia Genealogica da Casa Real Portii^neza, XI.
939: Caetano de Sousa und da Costa: Israel en de Volken, Haar-
300
lern 1873). Der älteste Sohn Jenes Afanoel Pereira Continho
Namens Fernando Dias Mencles de Uiito und dessen Bruder Ma-
Doel (Michael V) Dias wanderten naeh Venedig ans und begaben
sich von dort nach Hamburg. Bereits 1612 finden sie sich beide
in der „Rolla^' der portug. Juden verzeichnet: /J Ferdinanto
Dios 18 newiich gekommen von Venedig wirdt sich zu wohnen he-
geben auf dem Burstade, hat 3 grosse Söhne vnd einen Gesellen
(= Diener).
14. Michael Dios ein Gesell (= Junggeselle) wohnt auFfs
Dreckwall (heute Alterwall) hat in seinem Hause 2 Mohren, welche
einander gefreyet.
Nach einer bei dem [nquisitionstribunal in Lissabon einge-
gangenen Denunziation nahm Ferdinand Dios den Namen David
Abendana an, während sein Bruder Manoel oder Michjiel den
Namen Josua Abendana annnhm. Diese zuletzt Genannten liegen
alle auf dem portugiesischen Gemeindefriedhof in Altona bestattet.
No. 1—3. Die Fnmilie Abas, welche von portugiesischer
Abkunft, in ihrer Heimat den Namen Diaz George geführt hatte
wurde wegen ihrer eigenen Verdienste und der ihrer Vorfahren
am 12. März 1614 in der Person des Philipus und des Franciscus
durch den deutschen Kaiser Mathias in den Adelstnnd erhoben
Diese Familie ist demnach 8 Jahre früher geadelt worden, als der
bekannte Bassevi von Treuenberg, (ver^l. Costa).
No. 6. David Aboab war der Begründer der ersten Syna-
goge in Hamburg. Er ist höchstwahrscheinlich zu identifizieren
mit Ruy Fernande« Cardoso. Seine Gattin, die hier angeführte
Ribca, ist die Schwester des in Hamburg verstorbenen bedeuten-
den Arztes Dr. Kodrigo de Castro gewesen. (Roth).
No. 8. Alle von Dr. Grunwald in seinen „Portugiesengräber
auf deutscher Erde" pag. 139-140 unrichtig zitierten Personen
habe ich mit einem *, die fehlenden mit ** bezeichnet.
Dr. Grunwald führt hier noch einen Josua f. Mose Bevenisfe
an. Den betr. Grabstein habe ich trotz eifrigen Suchens leider
nicht finden können.
No. 9. Joseph Cohen Carlos starb am 10. Tebet 5415 und
seine Gattin Leu Dina am 5. Schebat 5420, beide in Hamburg.
Jos. Carlos hatte noch einen Bruder Diego (Francisco?). Diere
beiden kommen bereits in den „Bollen" vor. Diego Carlos.
.301
No. 10. Ihre Tochter Rybra starb am 14. Nissan 5473 in
Middelburg (Holland): vergl. J. Harris: Een Nederlandsche Begraafs-
plaats en haar betrekking tot Engeland.
No. 12. Dr. Imanuel Cohen Henriqnes war höchstwahr-
scheinlich ein Sohn des in Hamburg verstorbenen Dr. Semuel de Je-
chesquel Cohen Henriqnes Rodrigues Loren^o aus Sancta Comba
in Portugal. Eine Tochter der hier Bestatteten war mit Dr. Da-
niel Namias de Castro in Gliickstadt verheiratet, und ein Sohn,
Dr. Samuel Antonio Cohen Henriques, starb am 26. Tebet 5425 in
Hamburg. Dieser hatte 1646 mit 22 Jahren in Leiden als Arzt
promoviert.
No. 16. Alias Goncalo I^opes Coutinho. Dieser, ein bedeu-
tender Zucker-Importeur imd Ol-, Seifen- und Zuckerfabrikant, war
gegen 1630 in Hamburg wohnhaft.
No. 30. Dr. Grunwald führt hier unter „Henricus** zwei
Personen auf, deren Grabsteine ich ebenfalls nicht gefunden habe.
Nr. 32. Vergl. Liste der Neubürger.
No. 37. Bei diesem Grabstein sind sowohl im Hebräischen
wie im Bortugiesischen die Sterbedaten offen gelassen.
No. 39. Dr. Grunwald führt hier einen 1786 — 1854 gestor-
benen Sand. Israel an, der aber kein Portugiese ist.
No. 40. Der Grabstein trägt die Notiz, dass er 5454 erneu-
ert ist. (Vergl. Dr. Grunwald, pag. 139, wo das Todesdatum mit
5454 und das Alter des Verstorbenen mit 54 Jahren angegeben
ist, Notizen, die ich auf dem Grabstein nicht finden konnte).
Aus einem Pass vom Jahre 1822, ausgestellt für Samuel de
Tshac Palache in Hamburg, geht hervor, daß dieser auch noch den
Nachnamen Guerson führte. Wenn man nun annimmt, daß die
Familie Gerson mit den Palaches identisch ist. so würde sich auch
die Notiz auf dem Grabstein der Hava, Tochter von Is. Palache
(s. No. 35), verheiratet mit Mose de Josua Henriques, erklären-
lassen. Denn andere Angehörige des Is. Palache sind weder in
Hamburg noch Glückstadt oder Amsterdam bestattet. Wenn man
dagegen Jene Annahme bestehen läßt, würde z. B. die Mutter
dieser Hava Palache alias Guerson die in Hamburg am 23. Elul
5389 verstorbene Ester Mr. de Is. Guerson sein.
302
No. 40. Dieser Grabstein wurde 5448 renoviert. — Dr. Grun-
wald zitiert zwei 1853 verstorhene Kinder Wilh. und Kachel Mus-
«aphia, der betr. Grabstein trägt aber nur den Nachnamen „Mass''.
No. 51. Dr. Daniel Naraias alias Andre de Castro wurde
16Ü9 in Hamburg geboren. Sein Vater war der bekannte und
bedeutende Arzt Dr. Rodrigo de Castro alias David Naniias, der
gegen 1593 von Lissabon nach Hamburg gekommen war, und
seine Mutter (die zweite Frau seines Vaters) Hana Aboab Cardoso.
(8. Note zu No. 6 und 12) Vergl. Liste der Neubürger). 1615
wurden Andre und sein älterer Halbbruder Benedictus von dem
kurz vorher gegründeten Hamburger akademischen Gymnasium
aufgenommen, in der Hoffnung, daß diese beiden Brüder zum Chris-
tentum tibertreten würden. (1015, 27. Junii duorum de Castro
Judaeorum natorum, et spe conversionis receptorum. Vergl. die
Matrikel des akadem. Gymnasium in Hbg. von C. H. Sillem). Da-
niel promovierte 1629 in Leiden und wurde später Arzt des däni-
schen Königs in Glückstadt. Er verheiratete sich mit einer Toch-
ter des Dr. Imanuel Cohen Henri(|ue8 (s. No. 12), welche am 17.
Nissan 5449 in Hamburg starb. (Em (piinta feir^ 17: Nisan Ao
5449 deinos Sepultura a Lea nahamias mulher do Dor Dl. naha-
mias, naterra velha aCabeseira de Seo Pay Imanoel aCohen e
Irmao Samuel aCohen Dtor.) Einige weitere Kinder des Dr. Dl.
Namias liegen in Altona bestattet.
No. 57. Der Name „Tubi** kommt noch heute bei den Se-
phardim des Orients vor.
No. 57a. 5441: Em Roshodes ({uislef Sesta fra se enterroii
Rachel Vlhoa junto a Sepultura de Seu marido Jabacob morreü
em geluckstadt a quarta fra anoute: Betahaim velho.
Übersetzung: Am Freitag, Rosch-Chodesch Quislef wurde
Rachel Ulhoa neben dem Grabe ihres Gatten Jahacob Ulhoa (in
Altona) bestattet; sie war in Glückstadt Mittwoch nachts gestorben
(begraben auf dem) alten Friedhof, (soll heißen: auf dem alten
Teil des Friedhofes).
Die Familie Ulhoa stammte höchstwahrscheinlich aus Rouen.
Man vergl. Revue des Etudes Juives: Nov.-Dez. 1929: Cecil Roth:
Las Marannes i\ Rouen.
303
Einipf Grabinschriftun.
Die Schritt auf den Grabsteinen ist gewöhnlich eingerahmt;
außerhalb der Einrahmung befinden sich an den vier Ecken des
Steines erhöhte Rosetten oder ähnliche runde Verzierungen, die
sich vielleicht aus der Überlieferung erklären lassen, daß die lie-
genden Grabsteine der reicheren Portugiesen in der Kirche ge-
wohnlich ein Familiengrab deckten und, um bei eintretendem To-
desfall den Grabstein leichter heben zu können, man ihn an den
vier Ecken mit Knäufen oder Ringen versah. Die Rosetten, die
sich daraus entwickelt haben, wurden von den Portugiesen bis in
unsere Zeit beibehalten. Allerdings finden sich auf den ältesten
Steinen in Altona und Glückstadt wohl aus Gründen der Frömmigkeit
diese Knäufe und Einrahmungen nicht. In Glückstadt ist die
Weiterentwicklung nicht immer deutlich wahrnehmbar, weil dafür
zu wenig Grabsteine vorhanden sind. Nach den einfachen Grab-
steinen der Zeit bis 1620 kamen Steine mit einfacher Umrahmung,
sodann wurde die Umrahmung kunstvoller und verzierter ausgeführt,
bis gegen 1660 prunkvolle Grabsteine aufkommen, die aber nur
mit wippen verziert sind, bis sich endlich gegen 1720 ganze bild-
liehe Darstellungen auf den Grabsteinen finden, sowohl allegorische
wie biblische. Gegen 1730 setzt die entgegengesetzte Bewegung
ein, bis sich von 1750 an nur allereinfachste Grabsteine ohne Um-
randung, aber mit umfangreicher Grabschrift finden.
Die Grabsteine in Glückstadt lassen deutlich erkennen, daß
sie genau dieselbe Entwicklung wie die in Hamburg durchgemacht
haben müssen, und die Verzierungen der Umrandung, Engelskopf
mit Flügel, oder andere Verzierungen, wie Totenkopf und Stunden-
glas, die eigenartige Einrahmung eines Grabsteines mit Säulen
(vergl. die Titelbilder der Amsterdamer Drucke von Uri ha-Levi
und die Steine der Mussaphias und anderer in Altona) weisen
auf den engen Zusammenhang hin, der zwischen Hamburg und
Glückstadt bestand. Wenn man die Form der Buchstaben mit
denen auf den Steinen in Hamburg vergleicht, kann man wohl
annehmen, daß die Grabsteine sowohl für Hamburg wie für Glück-
etadt von' denselben (höchstwahrscheinlich portugiesisch-jüdischen)
Künstlern stammten. Bei einem Vergleich wird man stets finden,
daß etwa neuauftauchenden Formen und Verzierungen der Grab-
304
steine in Glückstadt solche bereits lanp^e zuvor in Hambnrg vor-
aufgegangen sind. Jedoch finden «ich in (iliicksfadt auf den Grab-
steinen zum Wasserabhiuf bestimmte Rillen, wie man sie wohl in
Amsterdam, nicht aber in Hamburg vorfindet. Dagegen finden
sich in Hamburg und Amsterdam tiefe Öffnungen in einzelnen
Grabsteinen, die zur Aufnahme von Brot für Vögel bestimmt sind,
eine Einrichtung, die wiederum auf den Grabsteinen in Glück-
stadt fehlt.
Der ehemalige Glückstädter Chachjiiri Abr. da Fonseca hat
auf seinem Grabstein in Altona einen vertieften ovalen Platz von
ca. 40 cm. Länge und 25 cm. l^reite» der wahrscheinlich dazu
dienen sollte, daß sich der Besucher des Grabes da hinein stellt,
und nicht gezwungen ist, mit seinen Füßen auf den hebräischen
Grabtext zu treten.
DarstelliiDgen.
Xo. 10. Zwei trauernde Grazien am Kopie des Grabsteines,
die sich auf ein dazwischenstehendes »Stundenglas* lehnen, der
Grabstein ist sodann rechts und links von mit Blättern geschmück-
ten Säulen eingefasst.
No. 12 u. 14: Wappen, welches den hebräischen Text von
dem portugiesischen trennt, von Lambreqiiins umgeben, und mit
einem Marquishelm gedeckt, über den sich eine Laubkrone erhebt.
Das Wappenschild ist von zwei Händen besetzt, deren Finger sich
in der charakteristischen Stellung der Kohanimhände befinden,
(sogenanntes onomatopoetisches oder redendes Wappen). Das
Wappen stimmt mit den Darstellungen auf dem portug. Friedhof
in Altona überein.
No. 18. Der Grabstein trägt am oberen Teile Verzierung in
der Art eines Vorhanges. Ähnliche Verzierungen auch in Altona,
aber nur bis gegen 1625.
No. 29. Totengebein.
No. 30. Stundenglas und Totengebeio.
No. 34. Ovale Einfassung der Schrift, am oberen Teil des
Grabsteines, Stundenglas, darunter Totenkopf und nach rechts und
links zwei Rillen zum Wasserablauf bestimmt.
305
No. 35. Eva und die Schlange, darunter anfrechtstehender
Löwe. Sowohl dieser wie der folgende Stein haben die Darstel-
lungen in Wappenform am unteren Ende des Steines.
No. 36. Moses an den Felsen schlagend, im Hintergrund
das Zeltenlager der Israeliten, unterhalb Moses, zwei mit den Köpfen
entgegengesetzt liegende Fische.
No. 37. Am oberen Teil des Steines rechts und links je
eine Rose, dazwischen Bogen mit Pfeil, dessen Spitze nach oben
zeigt.
No. 39. Reich verzierter Grabstein.
No. 40. Pfeil und Bogen unterhalb der Schrift.
No. 41. Totengebein. Schöne Einrahmung der Schrift.
No. 51. Das charakteristische Wappen der de Castro. Die
Illustrierung zu ihrer Devise „Castra et fortitudo mea Dens**. Das
Wappenschild ist v(m einem Schloss (Castro) besetzt, aus dessen
Dache sich ein Äskulapstab erhebt; um diese Darstellung sind
zwei Baum- oder Palmzweige gelegt, die sich an ihren abgeschnit-
tenen Enden unterhalb des Schlosses kreuzen. Das Wappenschild
ist von einem Marcjuisbelm gedeckt, aus dem sich eine Hand mit
gestreckten Fingern erhebt. Das Wappen ist sodann von Lam-
brequins umgeben, um welche sich wiederum die Devise findet.
Rechts und links des Wappens ist je eine tiefe Rille, die den
Ablauf des Wassers aus dem Wappen erleichtern soll.
ESTKR DE CASA DO • BKIM . AVENTVRADO S^
DK ISHAC ABAS E . VIHTVOSO . MANSEBO DA BKMAVENTVKADA
QVE FALESEO YOSEPF- DE -TOVAK. DE» SAUA DA «IL VA QUE
A 10 ELVL Ao FALESEV . EM PARTIO DESTA
5404 29. TYSRY PARA MELHOR VIDA
Ao . 5416 EM 17 DE NISAN DO
ANNO 5411
3.
Länge 1,70 in.
Breite BO cm.
Dicke 10 cm. Dicke 20 cm.
1.
2.
Länge 2 m. Breite 85 cm.
Länge 1,70 m.
Breite 60 cm.
Dicke 10 cm.
1. Übers.: Ester aus der Familie des 1. A., welche am 10.
Elul des Jahres 5404 starb. (V«,^l. den Grabstein ihres Bruders in
Altona: SEPVLTVRA DE SALAMO DE CAZA DE ISACH AKAS).
Jalirbiioli der J \* 0. XXI.
'2(J
306
2. Übers.: (Grab) des Religen und tugendhaften jungen Man-
nes, J. de Tovar, gestorben am 29. Tischri des Jahres 5416.
♦Dieses „DE" ist entweder überflüssig, oder aber es sollte „QVE"
(= welcher) hier stehen.
3. Übers.: Grab der seligen S. d. S., welche am 17. Nisan
des Jahres 5411 aus diesem zum besseren Leben geschieden ist.
AQVY REPOVSA A AQVI DESCANSA A
BENAVENTVRADA DE BEMAVENTVRADA
BORA MVLHER DE VKRTVOZA VELHA
YSRAEL DA SYLVA SVA YOCHEBED ABVDIENTE
ALMA COM EL DIO QVE SE ANDOVO QVE* EL
QVE ATOMOV A 29 ... . DYO ESE APANHOM EL"
AN 53H5 SEYA SYA SEVS POVOS .... DE
ALMA ATADA NO ILVL 5385 SEYA SVA
ATADEYRO DAS VYDAS ALMA ATADA NO
ATADEYRO DAS VYDAS
4.
Längte, Breite, Dicke
wie No. 5.
5.
\ junge 1,40 in. Breite 65 cm.
Dicke 10 cm.
nilDp n^ifD TNT
1 1 I I
6.
Liin^e 1,45 in.
Breite 55 cm.
Dicke 10 cm.
4. Ubers.: Hier ruht die selige Dcbora, (Jattin di^s . . . Ys-
rael da Silva, ihre Seeh* befindet sich bei iUdt, der sie am 29. ...
an (Nisan oder Sivan) 5385 (zu sich) nahm. Möge ihre Seele in
den Bund des Lebens ge[)unden sein.
6. Übers.: Hier ruht die selige, tugendhafte Greisin (velha
ist eine Frau über (30 Jahre) Y. A., welche sich zu ihrem Gotle
begab und zu ihren Völkern versammelt wurde am . . Elul 5385.
Möge ihre Seele in den Hund des Lebens gebunden sein. (Origi-
nal: „QVE" statt A, EL statt A).
6. Grabstein der Sara Marques.
307
8^ DE ESTER CASTIEL
Q A TOMO EL DIO PARA
SI EM 12 DEL HOMER
Ao 5416
7.
Länge 1,95 m., Breite 70 cm., Dicke 10 cm.
7. Übers.: Grabmal von E. C, welche Gott am 12. Omertag
(das in der Grabschrift stehende H von HOMER soll das y er-
setzen) des Jahres 5416 zu Sich nahm.
niö msDjm njpTn
•n '3 '^ ": "n po'? "nn
AQVI . REPOVZA . A . BE
MAVENTVRADA . E . VIRTV
OZA . TEMEROZA . DE . DEVS
PERFEITA . EM . SVAS . OBRAS
A . SENHORA . ESTER . ABEN
SSVR . FALECEV . QVARTA
FEIRA . 8 . DE . VEADAR . 5418
SVA . ALMA . GOSE . DA
GLORIA
8.
Läufige 1,90 in., Breite 65 cm,
Dicke 15 cm.
DE DONA
CO
CO
o
<
O
H
»■^
Q
00
o
o
OH
tz
n
c
o
n
n
n
c
r
n
n
c
n
a
h
I-
n
o
tz
n
c
I ■
V» tr
ri
n
c
w
AO^ a Aaisia
9.
Länge 1,80 m., Breite 70 cm.
Dicke 20 cm.
8. Übers.: Hier ruht die selige und tugendhafte, gottes-
fürchtige und in ihren Werken vollkommene Frau E. A., gestorben
am Mittwoch 8. Adar II 5418. Möge ihre Seele die Seligkeit
geniessen.
9. Übers.: Grab der Frau H. C, gestorben am Freitag,
6. Kislev und (sie) wurde bestattet am 8. desselben (Monats) des
Jahres 5433.
20*
308
neöD n^om Sk^h 't.td
CASTRA ET FORT V DO MKA DEVS
(Wappen)
AQVI . REPOVZA
OEXELENTISSIMO . VARAO
ODOVTOR . DANIEL . NACHMIAS
CVIA . BENDITTA . ALMA . (iOZA
DIANTE . SEV . CRIADOR
OFRVTO . DE . SVAS . 0BKA8
FALESEV . EM . SESTA . FEIRA
5 . DE . ROSHODES . ADAR
ANNO . 5419
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Länge 2 ni., Breite 85 cm.
Dicke 20 cm.
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11.
L;in«:e 1,90 m., Breite 75 cm.
Dicke 10 cm.
10. Über«.: Hier ruht der liöchst ausgezeichnete Mann Dr.
D. N., dessen ^ese^-iiete Seele vor ihrem Schöpfer die Frucht
seiner Werke ^^enießt. (Jestorben am Freitag 5. (nach) Rosch
Chodesch Adar im Jahre 5419.
11. Ubers.: Grab des sehr tugendhaften, demütigen, gehor-
samen, jung verstorbenen E. J. C, dessen gesegnete Seele gegangen
ist, um die Ruhe zu finden am Montag. 18. Sivan 2/12. Juni 5405.
(2/12 Juni bedeutet die Angabe des julianischen u. gregorianischen
Kalenders).
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12.
L;iiij;e 1,80 m., Breite ^{5
Dicke 10 cm.
cm.
13.
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Brette 45 mi.
Dicke 10 (Hl.
12. Übers.: Am Montag, \H. des Monats Ab 5397, nahm der
Köni^^ „A. Zebaot"* /u Sich nach dem Hause Seiner Herrschaft die
an Werken ausgezeichnete und von Tugenden geschmückte E. L. G,
18. Übers, aus dem Spanischen: Grab des geschätzten Man-
nes Ü. V., welchen Gott am 24. Tischri 5410 zu Sich nahm.
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(Wappen)
14.
Länge 1,85 m., Breite 70 cm.
Dicke 25 cm.
14. Grabstein des Mose de JoBua Henriques.
15. Grabstein des Josua de Jacob Henriciues.
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15.
Lftnge 90 cm., Breite 50 cm.
Dicke 10 cm.
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Länge 1,70 m., Breite 45 cm.
Dicke 10 cm.
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17.
Länge 1,70 m., Breite 70 cm.
Dicke 20 cm.
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16. ÜberH. a. d. Portug.: Grab des gescbätzten Y. A., ge-
storben am 16. des Monats Adar im Jahre 5405. Möge seine
Seele die Ruhe genießen.
17. Übers, a. d. Portug.: Hier ruht der geschätzte und tu-
gendhafte Mann I. C, gestorben am Mittwoch (21) Adar 54CiO.
Möge seine Seele die Seligkeit genießen. ** soll vielleicht heißen:
K"it^3. *^ vergl. Jesaias 10, 21 ;
*''i vergl. Jirniijahu 6, 7.
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17.
Länge 2 m., Breite ^0 cm.
Dicke 25 cm.
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IR. Übers, a. d. Portng.:
Hier ruht der kräftige Mann
und tugendhafte, hochgeschätzte
Greis A. C, Gott nahm ihn zu
Sich am Freitag, 1. des Monats
Tamus des Jahres 54()9.
Das „Haschkaba-Buch*' der
Hamburger Portug. Jüd. Gem.
führt unter 1. Tamus 5409 als
in Olückstadt verstorben an:
Abr. de Iml. Coronel '^r'y (=
Chasan). Ob diese Notiz zu-
trifft, kann ich nicht feststellen.
bie Neubör^er der Stadt (Jlückstadt (1620-1850).
Abasz, Jos. Franciso: 1691, 23. April, Portugiese aus Amsterdam,
Bürge : Mos. Jos. Henriques.
*1 Abasz, Jacob, 1672, 19. Juni, Bürge; Mos. Jos. Henriques.
*2 Abendana, Daniel, 1060, 23. Januar.
a-Benadanda (Abendana), Raphael, 1649, 2. Mai. Ist weggezogen.
*3 Aboab, Elias, 1652, 2. Juni.
de Asevedo (Dasivede), David, portugiesischer Kaufmann aus Am-
sterdam, 1673, 13. Februar,
de Asevedo, Henr., Portugiese aus Hamburg, 1669, 21. Okt. Bürge:
Jos. Henriques. (vergl. Coen de Asevedo).
Ayres, Emanuel, 1627, 3. April. (In einem Schreiben von diesem
Tage des Rats der Stadt an den König von Dänemark wird
Genannter als Bürger und Portugiese erwähnt).
*4 Baruch Isidoro, Ishac, 1670, 18. August.
*5 Buenno Henriques, Elias, alias Manuel Mendes Henriques, 1649,
19, Juni.
*6 Buenno Henriques, Jos., 1649, UK Juni,
de Campo, Moises, Tabakspinner, 1678, 18. Februar.
Cardoso, Elias, 1()53, 18. Oktober.
Carlos, Diego, 1637, 25. Mai.
*7 de Casseres, Caspar Dionis, Portugiese aus London, 1721, 5. Juni
(findet sich auch später als Bürge für einen deutschen Juden).
Castiel, Abraham, Kaufmann, 1646, 23. Juli,
de Castro, Jean, aus Spanien, 1()72, 6. Aug. (s. Rodriges)
*8 Coen, Jacob, Portugiese aus Amsterdam, 1650. 26. April.
Coen de Asevedo, Moyses. aus Portugal, 1672, 27. November.
Coen, Jacob, Portugiese aus Amsterdam, 1694, 26. April.
*9 Coen, Ishac, Portugiese aus Hamburg, 1669, 21. Okt. Bürge:
Jos. Henri(|ues.
Coronel, Ishac, Sohn des Oonsjilvo Lopes, 16r)4, 4. August.
Coutinho, Francisco, 16.^:>0, 28. Juni, Bürge: I). Daniel de Castro.
David bar Mordochai, portugiesischer Nation aus Salee in Afrika,
1653, 6. Juni.
*1() Dies (üias) da Costa, Benjamin. 1052, 2. Januar. Bürge: D.
Daniel da Costa (de Castro?)
*11 da Fonseca, Abraham, 1651, 18. Dezember.
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t^rancis (Frances), Jacob, 1651, 11. Dezember.
de la Gar^a s. Lagarya.
*12 Gerdes (Guedes), Samuel, Portugiese aus Hamburg, 1665,
17. April, s. Petersen.
Gomes, Ishac, 1666, 15. Juni.
*13 Gomes Henrici (Henriques), Abraham, 1664, 24. Mai.
*14 Hendriges (Henriques), Moises, Portugiese aus Glückstadt,
1657, 21. Januar.
♦15 Henriques, Jonathan, Moses, 1721, 30. September.
Henriques, Jos., aus Glückstadt, 1697, 29. Dezember.
Henriques, Ishac, aus Glückstadt, 1687, 15. September, Kapitän
auf dem Schiff „der Nordstern**.
Henriipjes, Michael, aus Glückstadt, 1671, 7. April.
Henricjues, Samuel, 1670, 18. August.
Hindri(|ues (Henri(pies), Andreas, aus Nantes (Frankreich) 1663,
2. Juni. Bürgen: Dr. Samuel Henricpies u. Jos. Henriques.
Hinrich (Henri(iues), Rüben, Kaufmann, 1646, 23. Juli,
Hinrichs (Henriques), Mordechai bar Rüben, aus Glückstadt, 1694,
6. Juni.
Hinrichsen (Henriques), Laserus, aus Glückstadt, Kaufmann, 1693,
23. Januar,
*26 Jessurun, Simon, aus Hamburg, 1064, 7. November, 1670,
18. September abermals einen Bürgerbrief erhalten.
*17 Israel Dacunha, Moyses, 1651, 24. März.
la Garse alias Garses (de la Gar^a), Ishac, 1651, 26. März. Bürge:
Jacob Gabay.
*18 de la Motte, David, Kaufmann, 1679, 4. Juli.
LaurentiuH, Andreas, 1652, 2. Januar.
Levy flores, Jos., 1672, 27. September.
Lopo Dias da Cunha, Moyses, alias M. Israel du Cnnha, s. Israel.
Martines, Emanuel, 1680, 23. Januar, s. J. Vas.
Mendes franco, Christian alias Abraham, 1655, 8. August.
Mendes Hcnri(|ues, Manuel, s. Buenno Henriques, El.
Mendosa, Francisco, aus Malaga in Hispanien, 1695, 2. Oktober,
Kaufmann.
*19 Milano, Ishac, 1678, 5. Dezember, Kaufhändler.
Mutalbot, Mordechai, aus Hamburg, 170*^ 4. Februar, Kaufmann.
Navarra, David, aus Amsterdam. 1649, 8. Februar.
Si4
*20 de Orobio, Antonio, PortiigieBC ans Amsterdam, 1(592, cS. Juli.
Pallache, Samuel, PorfugieRe au« Airisterdain, 165H, 10. Januar.
*21 Penso, Jos., 1649, 16. Mai. 8. Rodriges.
*22 Penso, Moses, 1055, 4. Juli s. Rodriges.
Petersen, Alberto, aus Hamburg, alias Samuel Guedea, s. Guedes.
Pinhero, Ishac, aus Holland (Amsterdam), 1(503, 2. April. Bürge:
Jos. Henriciues.
Rodriges, Jan., alias Jos. Penso s. Penso.
Rodriges de Mendo, Jacob (aus Spanien), alias Jan de Castro.
8. de Castro.
Rodriges, AHonso, alias Moses Penso. s. Penso.
Rodrigues de Andrade, Francisco L'Andre, 1651, U. Mai. Bürge:
Paulo Dirichs (alias Moses Abenzur).
*23 Senior, Abraham, 1078, 5. Dezember, Kaufhändler.
Senior Mendes, Abraham, 1049, 31. Mai.
da Silva, Raphael, 1651, 26. März.
*24 Suares, Jacob, I _ ,
.OK c T k Brüder, 1080, 21. Mai.
•25 Suares, Ishac j ' '
*26 Suares, Abraham, 1649, 31. Mai.
Susabritto (Sousa Britto), Gabriel, aus Amsterdam, Kjnifmaiin, 1700,
22. Juli.
de Tovar, Jos., 1654, 24. Nov.
♦27 de Tovar, Moiseh, 1662, 13. Februar.
Vas, Ishac alias Emanuel Martines, s. Martines.
Vas, Martinus, Salvador, 1064, 24. Mai.
Vieyra, David, 1653, 12. September. Bürge: D. Daniel de Castro.
*28 Willa Real (Villa Real), Ishac, aus Amsterdam, 1078, 25. Jan.
Anmerkunj^en zu „Die Neubttr^er^^ etc.
Diese Liste entstammt einer noch ungedruckten Arbeit des
Herrn K. Kortes, Inspektors im Ihimburger Staatsarchiv, der die
grosse Liebenswürdigkeit hatte, mir sein umfangreiches Manu-
skript betitelt: „Die Neubürger der Stadt Glückstadt (1620—1850)"
zur Verfügung zu stellen, aus dem ich die Namen der portu-
giesischen Juden excerpieren konnte und für welche Freundlichkeit
ich ihm hiermit nochmals meinen besten Dank sage.
*1. Gestorben in Hamburg am 12. Kislev 5452. Zu Ehren
dessen Vaters Ishac (gestorben in Hamburg am 7. Tamus 5405)
5l5
und dessen Mutter Sara Hana (gestorben in Hamburg am 22. Elal)
5439) schrieb Dr. Jacob Rosales eine „Brindis Nupcial* Ham.
bürg 1632. — Zwei Geschwister des Abas s. Grabsteinverz. No. 2 u. 3.
*2. Er, seine Gattin Ester und ein Onkel Elisa (Elias?)
Ilenriquee (s. *5) lebten in Hamburg.
*3. Elias de Josua A. starb in Hamburg am 3. Adar 5436.
*4. alias Manuel Rodrigues y zidro. Diese Familie ist 1885
ausgestorben mit Elijahu de Abraham Israel Baruch (bestattet auf
dem portug. Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf).
*5. 8. Note zu *2.
*6. alias Joseph Henriques aljofareiro, gestorben in Hamburg
am 2. Hesvan 5456.
*7. 8. Frau s. Grabsteinverz. No. 10.
*8. 8. Grabsteinverzeichnis No. 14.
*9. Ishac de Selomo Coen starb in Hamburg am 13. Adar 1 5472
*10. 2 seiner Kinder, Abraham und Sara, sind in Hamburg
am 4. Kislev bezw. 17. Elul 5413 gestorben.
*11. Sohn des Glückstädter Chacham Abraham da Fonseca.
*12. Seine Tochter Sara starb in Hamburg am 8. Elul 5421
und seine Frau am 7. Tamus 5433. Ca. 5 Jahre nach dem Tode
der letzteren verliess er Hamburg und wanderte nach Jerusalem
aus, wo er wenige Jahre nach seiner Ankunft starb. Er besass
in Hamburg 4 Häuser auf dem Mönkedamm (eins gekauft 1659,
ein anderes 1673); den Ertrag aus zwei derselben vermachte er
seinem Neffen Ishac Rodrigues de Leao Guedes in Bayonne (ge-
storben in Hamburg?) und den aus den beiden anderen Häusern
seiner Schwester Branca de Mesquita Guedes (in Amsterdam?).
Bemerkenswert ist, dass seine Familie mit ihren Verwandten in
Portugal durch Vermittlung (des in Lissabon? wohnhaften) Gonsallo
Loho Guedes in ständiger brieflicher Verbindung stand. Samuel
Guedes war mehrfach Vorsteher der Hamburger Portugiesisch-Jü-
dischen Gemeinde. Bei den Vorstandssitzungen fehlte er manch-
mal, was damit entschuldigt wurde, dass er augenblicklich in
Glückstadt unabkömmlich sei.
*13. Gabay in Glückstadt für 5427.
*14. alias Aljofareiro, gestorben in Hamburg am 7. Tischri.
Bruder des unter *G genannten.
*15. 8. Grabsteinverz. No. 37.
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♦16. Gestorben am 23. Nissan 5447. Katalog Hertzberger,
Amsterdam, 40 No. 343 zitiert eine Abschrift der von dem Ham-
burger Chachara Ishac Athias 1621 angefertigten Übersetzung des
Werkes von Ishac Troki „Chizzuk Emunah** (Fortificacion <ie la
fe), welche von diesem Simon Jessurun 1685 in Altona angefer-
tigt wurde.
*17. Erhält am 24. Cheschvan 5419 die Erlaubnis, sich in
Hamburg mit seiner Familie niederzulassen.
•18. alias Meatob oder Miatto. — 1645 denunziert ein Ma-
noel da Motta der Inquisitionsbehörde in Lissabon den aus Oporto
stammenden und in Hamburg wohnhaften Joao da Rocha Pinto
(alias Zecharia aCoen, gestorben in Hamburg am 12. Tebet 5409).
Dr. Manuel Bocarro (alias Dr. Jacob Frances y Kosale») und Dr.
Crasto, ferner den Residenten des portugiesischen Königs in Ham-
burg Duarte Nunes da Costa (alias Jacob Curiel, gestorben in Ham-
burg am 8. Nissan 5424, Neffen des Don Frey Franciso de Vitoria,
Erzbischofs von Mexico, und Vater des ])ortngiesi8cben Minister-
residenten in Amsterdam Oeronimo Nunes da Costa alias Moses
Curiel und des nachmaligen portugiesischen Ministerresidenten in
Hamburg, Manoel N. d. C. alias Selomo Curiel, gestorben in Ham-
burg am I5. Cheschvan 5440). Ob nun genannter David de la
Motte mit dem Denunzianten identisch ist, lässt sich mit Sicherheit
nicht nachweisen, ist aber in hohem Masse wahrscheinlich, er
starb im Hamburg am 23. Nissan 5443.
*19. Gestorben in Hamburg am 17. Adar 5467.
*20. Wahrscheinlich identisch mit dem in Hamburg am 27.
Tamus 5459 verstorbenen Abraham Mose Orobio de Castro. (Knkel
des berühmten Arztes Dr. Ishac alias Halthasar 0. d. C. in Am-
sterdam ?).
*21. Identisch (?) mit dem bedeutenden Schriftsteller Joseph
Penso de la Vega Felix. Er wurde als Sohn des Ishac Penso
und der Ester de la Vega in Espejo (Spanien) geboren. (Die Notiz
in Kayserlings Biblioteca pag. 85, er sei gegen 1G50 geboren,
scheint irrig zu sein; m. E. war er 20 — 25 Jahre früher geboren).
Sein Vater hatte in den Kerkern der Inquisition das Gelübde ge-
tan, sieh innerhalb eines Jahres öffentlich zum Judentum zu be-
kehren. Nach seiner Flucht aus Spanien begab er sich nach Ant-
werpen und Middelburg, an welch letzterem Ort er sich noch am
817
Tage seiner Ankunft beschneiden liess. — Jos. Penso selber begab
sich nach einem kurzen Anfenthalt in Livorno nach Amsterdam
und später (?) nach Hamburg. (Kayserling Bibl. 85). Am 28. März
1655 zieht Jos. Penso Felix aus Hamburg fort. Nach Akten des
Hbgr. Staatsarchivs. Er starb in Amsterdam am 4. Kisl. 5453.
(13. November 1692).
Penso ist der Verfasser einer Anzahl gedruckter Trauerreden,
eines hebräischen Dramas, diverser Vorträge, sowie einer höchst .
interessanten und ausserordentlich geschätzten Beschreibung der
damaligen Börsengeschäfte. (Confusion deConfusiones, Amstd. 1688).
*22. alias Alfonso Rodriges. Bereits in einem Verzeichnis
(Rolla von ca. 1608) der portugiesischen Juden in Hamburg.
„Alfonso Rudrigis Cardosse mit seiner Hausfrau und 4 Kindern.
*23. alias Senior Saraiva. Gestorben in Hamburg am 29.
fjar 5425.
*24 u. 25. alias Gomes Soares.
*26. Gestorben in Hamburg am 5. Adar 5443.
*27. Gestorben in Hamburg am 24. Sivan 5430,
*28. Gestorben in Hamburg am 15. Elul 5458.
Zu vurstehendein Artikel häufiger benutzte Literatur:
Cassuto, Alfuiiso : Neue Funde zur ältesten Geschichte der portugiesischen
Juden in Hamburg. Zeitschrift f. Geschichte der Juden in
Deutschland, No. 1 Jahrg. 3 p. 58.
C(assuto), I(saac): Annaerkuiigen und Übersetzungen aus dem ältesten Proto-
kollbuch der Hjimburger Portugiesisch-Jüdischen Gemeinde.
Jüd. Literar. Gesellsch. in Frkft. a. M. Bd. VI— XI, XlII.
Detlefsen : Geschichte der holsteinischen Clbmarschen.
Kayserling : Biblioteca Espanola-Portugueza-Judaica, Strassburg 1890.
Kortes, Karl: „Die NeubUrger der Stadt Glückstadf. (1620—1850).
Roth, Dr., Cecil: New Light on the Maranno Community of Hamburg. Zeit-
schrift f. Gesch. d. Juden in Deutschland, No. 3 Jahrg. 2.
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ols Seiqeorbnetcr lanj^e ^e\t bte Stelle eines Sütöermeifterö. --'^
9in ben llvicöen im ^af)xe 18(14 normen oon ben ^uben ©ncfens
teil: ;\afcf Steint)etm u. aitor. ßaboft^in, 1866: 2)r. L'epB.
ißörabteö (Oberftnbsar^t), :\üfef Stein^atbt (erhielt baö ^Jlüdtaf*
S^renaeirf)en), ©einr. ,^ei)ue, iieop. ^trfc^bcrg (fiel bei Äonig^
gräg; fic^c aut^ Seil I 6. 25(>X ©tabSarat ^irfc^berg (»ruber
bei^ Sorigen), SJIanaffe i?a(f}niann (Öiefreitet), ÜWor. Üabofd)in il.
aöolf Soüer. 1870 jogen ouS ©ncfen 42 3uben tnS Selb; üon
bicfcn erhielten 2 baö ßifcrne J'^reuj, 2 rourben ju Oberftabs^
är^tcn unb 3 ^u Unteruf fixieren beförbertJ) — ^u ermähnen
lüärc uüri), bafj bic (^Jncfener Öiemeinbc im 3a^re 1880 an ben
uamaligen UlJinifter bes Innern ü. Sulenburg eine ^Petition um
,,9(uf()ebiing bcr im C^efefee uom 23. 3uli 1847 entl^altenen be==
fd)ränfeiiben SPeftimmungcn bie 6i)nago9en«@emeinben im (4Jro&*
tjcrauiitum il^ofen betrcffenb" richtete, unb bafe im ^a^re 1903 üon
ben iHe^rnfentanten bcr nadio^menömcrte Sefc^lufe gcfafet rourbe,
nur bem neu angelegten grieb^ofe fämtlid^en ©emeinbemitgltebetn
bic ®rablt(iitcn unentgeltUci) gn überlaffen unb ^erfonen, bie
um bie Ci)emeinbc firf) uerbicnt gemad)t l^aben, in ber gieren*
reitjc 3U beftatten.-)
') Xic 3ubcn nU ©üUutcn, ©. 14, 21 u. 70.
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(Süllüntfrfi, pi)(n. Golaiicza, luirb fd^on um 1400 aU Stübt
ermähnt unb ftanb unter ber .^errfdjaft abeliger J^amilien. Xie
Stobt beftfet fein otiginales art^iualifc^e^ ^Jüaterial, aud) nic^t
betrcffi^ bcr Tvuben, obmo^I folt^e fc^on frü^ bafelbft anfäffig
maren. 3)ie einjige no(^ Dor^anbene Urlunbe ift unbattert unb
flammt ans bem 18. ^af^xf)\iuhni; fie mirb im ^ofener Staati^
axdjxv aufbemol^rt. £)ie ®ri)bbü(^er enti^olten ttne ^finttai
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— 414 —
bcr evlaul.ui§ ,iiim 9fpubou einer ©iinafluflc ettua aiii bem
"Mibre 17C,r, Olcl. .«ci)n VHl. ««).'» 3n einet am H. äluguft 1724
in polniidier Spintfie au^flcfteUten Urfunbc ertlüvt bcr (Sibt)evv
be4 Cvteö. Wiii-banboiD^fi, bofi bic »ürnet, bamit bie ^^olflen
eine« ^-i*tanbt5 oon i^nen »eriounben roeiben, u. a. a»\ bcii
Üllörften ben-9Jotfnnf uov ben .Viben liaben füUteii.'-') — 3)ie
iiib «eniciube in (HoUaiitfdi fonn u.ol)[ ,^u bcn «iteften bet
^ruuin^ rteioblt loetben. ."^bv i»eftcl)cn batievt unflcfäbr «h8 bem
,^al)ve lOSr.. Xa? »ctl)au6 iinivbe t7C.:J büiifälha, iinb bic
ökmcinbc eit)ielt auf Wrunb einci alten »eioiUiiumrt bie (Sv>
laubnij .^u einen» ^.»enbau unb ba.^u uüdi ein Xaclebn von
4000 Wnlben oün bcv iörübeigenteinbc beö iHofeiifvan^c^ unb
m.nv ouf Den JJonien beS bamolincn iKoiÜebevö ".Uhiref inuil.'l -
^n^ :sol)ve 177;5 qab eS in («ol(ant|d) M jüb. .s>rtufev unb
121 jüb. ^4>eiiüncn unü ;iiüoi :{.-. Hiannev, :!'•• Avaneu, lKobl)ne,
2> lM)Ux. 1 Miieifjl unb f, ^Uim^^e,') im ;\al)u- I7ss .vibltc bie
Wemeinbc 140 Seelen mit Xi ^^nmilien bei einet lS.nuu.l)nci =
^at,l Don :.07, 17'.t9 «ab es in Wollantid) unter nüu (Sxnmlmxn
•>.-.(» :stti>(n. IHHi unter r>'.»2 (Jmiuülmern 121 oubcn, lHr.7:'i
■>üO Seelen (7o ;^amilien» unt. i '•»(•:, : lo:. C^iDen unter 101»:!
(Jium.'i Sic oiemeinbe bcuBt uue paritiit. S.ljule, bte (Snbe bcv
7()tr "val)re qoflrünbet iwutbe unb uüu ctiua 20 «inbern befuriit
luirb ' Vln berfelben mirft fester Vlleranber. Sin Steuern
locrben 2(K»% (!) ber flaUifiAiettc» einfümmenftenern ert)üben.
Sie (Sinnobmen unb 9tu«0nben belaufen iirf) auf ca. 1300 'DJJart
pro ;"\o^r Ijierwüu loetbcn (! 10 Warf an inbtrefteu Steuern uon
19 Steucr',iat)Ie>-" awtflebrnd)t. - Sie Wemeinbe, beten ^iH.tftel)er
ÜR. (^lof? ift, befiijt einen Mranten. unb Jöeerbiflun^SDCtetn unb
befülbet auBer bem L'eUrer nnrf) einen ftantüt unb Scf)a(t)ter. —
■'> aöQtfi^nuer. Die ftäbt. '.'Irwine @. 71.
't äBiittfe. Stäbtebud) be« iianbti ißofen @. 310.
H *ofener gomilienbtättcr. (SonntaflSbeiloge m *i)fencr 3«'»« >
■ ' '.^B.itfdirift b, fiift. »efettfi^aft f. b. *r *of«n, VllI ©. m u 1!'!'.
•", :\n biffem 3nft« »erben erwähnt aU »ohUlnet S. »ouf, ol«
...iobl.innt«.Slffefforeii ®. .«auffmonn unb 901. ftegmonn, al« «ontor
^ Stofenbfts, QU «otftebet ©. «8 o nf« e » ow «f i, *l)il. «au f f ma n n,
unb « 3 W e i fi. al» «eptafentantcn f>. S » t b e t, ö- ® « n P o t o n. 8 f i,
fi u 3D1. ßi«j5n»fl, SW. «B. abto^om, 6. ßeo« unb 3. ^ato«"
f 0 ^ n («alenb« u. 3o^t»u«^ oon Oett^elm, »erlln 185H.>
«) «tat. 3of)tfcu<5 1005 u. ftonbbu(| bet *too. ^ofen 1906.
l
« #
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— 415 —
9ln ben uerfdjiebeuen gclbgügen naljmen teil Im 3af)rc ISOi^^
3 fi b 0 r ß ü ö p e V , 1866: berfelBe u. 31 6 t al^. 9K i c^ c I f o ^ n*^
unb 1870/7J ^) %btal). i)i i d) a 1 ü lü ^ ! t unb noc^ ein anberer
3ube. - Uebcr ben oor einigen ^f^^ten al§ iHouSrabb in^.
uerft. M. ßeifer ^icftf) 5parabie§ fic^e 6. 373. sjjin
Ü^orgänger loar 311. 8 r o I).
') Die Silben aU ©olbnten. |
29. Gonsawa.
(VJonfniua, polii (ri^sawa, luov von je()er ein unbebeutenbefif
StaDtiiion unb ^iii^lte im ^sai)n 1788 nur 221) ®inn)ofjner, beren
;}iU)l |idi 1816 auf 2S3 ert)ol)t ()attc. Unter bicfen waren nur
:i4 3»ben, bic luof)! erft wad) ber pieufjifcfien SBefiöeröreifung
bortSin ^urteu.M 1857 lebten in ÖJunfaiua 34 iübifd^e Familien
inc 174 Seelen. 33icfe l)atten eine Synagoge unb einen Serein
^i\x Äranfcnpftege. 3t(ö Äantor fungierte bamal^ 21. ßaijaruS,
nlfii 5>ürftc^er 3K. Xiat; unb @ufi. .urein, aU MeptÄfcntanten
% Öii^fd)/ S. aWarcuäi unb ftoppet iJeioin.^) -~ 3m fiaufe bcr
3cil^tc ging jcbod) bie Seelen^a^I bcr 3«ben in ©onfaiua gan^
geiuattig jurürf unb C2J luurben IHUO: 74, 1U03 nur nod^ 45 Seelen
(16$.) unb 1905:0 33 3uben unter 828 (ginm. gejäp. — 2)er
SJorfte^cr bcröemeinbe, Äaufniann Sl. 3feig. befleibet axxd) ha^
2lmt eines; ftäbl. Äämmcrerö.*) — Um ^^Ibguge be§ 3öl)re§
1870/71 noljmcn teil: 2). 2)at)ib, Simon ^ud^S, SBöIf
Sacobful^n, Slobert Xeller, 3- 3Barfc^auer unb aWortfe
SBr««agnöfi.^)
») ©uttfe, ®. 810.
-) XBevtl^eim, i^ol. u. 3at)rbitc^ für 5H18.
^) Btat, 3o5rb. 1890, 11»03 ii. U>Or. ^) 3o^rb. f. b. gjtoü. Jßuf. 1905.
^) 2)ie 3uben otd Solboten ®. 70.
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1.1
WES TPREUSSEN
AUGUST CARL HOLSCHE: Der Netzedistrikt. Koenigsterg, Micolovius, 1793>
(nximber of Jews not given^^
119
121
123
126
128
129
NAKEL, ein kleiner, unbedeutender Ort, 5 Meilen von
Bromberg, 10? houses, 768 Einwohner.
WIRSITZ, 6 Meilen von Bromberg. Elendes kleines Staedtchen.
31 SxKscc Haeuser, I80 Einw.
was an Adlige Stadt, was sold to the king.
MARGONIN, 7 Meilen von Bromberg, owned by COUNT SKORSZEWSKI.
211 Houses, 1257 Einw., worunter viel Tuchmacher.
DEN MEISTEN HANDEL BETREIBEN DIE JUDEN. WELCHE ZAHLREICH
SIND. Die Herrschaft wohnt in Margonii^dorf .
ZEMPELBURG, open city, 199 Houses, 1128 Einw., Hier wohnen ei-
nige Tuchmach/er und viele Juden. COUNT POTULIZKI ownes
the largest Herrschaft in the district.
SCHLÖFFE, a very old town. 17 Meilen from Bromberg.
^9 Houses, 918 Einw., many Tuchmacher and Jews.
MAERKISCH- FRIED LAND, has many Tuchmacher and many Jews, some
of means, and a not insignificant trade. 179 houses,
673 Einwohner. FREYHERR VON BLANKENBURG ownes it. has
"ein artiges 3:>hloss."
131
GOLLANZ
8 Meilen von Bromberg. 91 Houses, 597 Einw.
mauiy Tuchmacher and many Jews. Family MIELZINSKY owns
it, is very rieh, usually lives in Poland,
THEREGIERGUNSBEZIRK MARIENWERDER: Uebersicht der Bestandtheile n und
VERZEICHNIS ALLER ORTSCHAFTEN DES MARIENWERDERSCHEN REGIERUNGSBEZIRKS,
published in Marienwerder, probably in 1820.
16^ JESZEWO, ICreis Schwetz no.68: p.lOO: 22 persons, 5 Feuerstellen
JESZEWO, Kreis Schwetz no.69f p.lOl: 91 persons, 20 Feuerstelle
the first one is the village, the second the town
226 PRIVILIGIERTE SYNAGOGEN in 7 places:
KROJANKE, FLATOW, ZErCPELBURG, DEUTSCH-KRONE, JASTROW.
SCHLÖFFE and MAERKISCH-FRIEDLAND
in the Distrikt DEUTSCH-KRONE:
p.28 MAERKISCH-FRIEDLAND 2301 persons (2nd largest) 207 houses
SCHLÖFFE 1295 — 193 houses
number of Jews:(by district)
p.l4: ^ONITZ Ü« 536 jews
'TJEÜTSOT-KRONE 2595
SCHWETZ 270
FLATOW 2288
all of MARIENV/ERDER (REG.BEZ)
31^1-, 410 total, 8775 Jews
( 2.
M.F.G.LEONHARDI:ERDBESCHREiSNG DEE
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-4iAUiy-4iEMMERDB Ulm.
*cn f)ci6t, CHIC tlmc offene aK (ON-Muft,^/
199^ptotc|taner,•c(,eScutfci)efi^^. JDic Gin" ,
tcM;en c,r6ttent(,eif. aus 2uc|moctern un^Dic £i.
een «a^ten ff* oon 4 «»«icn fe()i- gutem i'Ic^■l•la.,^«
m Ufer &cr | mHi t,on f,üc entfernten SJcfec,
7 aWeifen ton SJromberg u„b spofen, of)nn>c.t tec
, po&ln. ©rcnje, in «incc fanbi^en ©cgenD an einem
Bce,fluö welchem ein 6ep gömc^jin in iicSi<H
fflOenJer gfuß entfpringt, bec big ial)insmt}l. un'b
s^SBa fmöf)[en treibt. @ie befte^t mit bcr c"atf;of.
JPfactforcfce unb bcr 1775 ouf einem SBerge erbaue/'
tcn IutOer.S.r($e au« 195^. unb ^at 1347 ein»,, woi
»on 222 3ubea, bie ö(,ci;Kn aber f)alb protcftantifcte
2eutf(4c unb f)alb «Pofjrcn |tnb. Siemeiften etnäö*
ten fid, t>on bec 2uct>mact)erep, bie iibrlqen ober coii
luicaer(i(t.en ©ererben unb i6$ufen2Icfetfanb. 2)ic
eercc&tigfcitöpflege wirb fowof Oicr, aH auf ma^
Jegfo Don^bem ^icc errichteten conibinirtcn at>U
Äceiögecictte oertoaltet. ...v.Vv'iV
^vy -r ©amo« j (n, po^fn. e^tim aci'n? clncifi
fenc öblictic bem 5!Boi)R)obcn »on SKialjinefi ge*
. 9*"3« aWebiatftobt am fublicJxn Ufer Der gf?e(ie, mit*
ten Im S?e^bruc()^ t'ibec wclcfecn o(;ntt)cit ber etabt
m langer 2)amm geführt, unb bep bcfen (Snbtgung
an fcer 9Je§e «ine gaf;ce angelegt ift. 2)ic ©tabt
Iwflt I SKeKe Pon SWargonin «nb 8 Hn 5?rom6erg,
SS. MONARCHIE.
791.
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^M^U<fc»**i*«»l*i « I HH»<w>aMM
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;,,.?H,vr."v/.P<Pp^*"^«"-
.887
tjnb.^at mit bcm et>öngcf. S5et^ unb 6c5»ul^aufe 6t
i |). unb 652@inn)., roooon 101 ^cf)(en unb i85"^cit
ftnb. @ie ift 174S »om ikonige ron «Porten ju einctr
, ©tabt gemach) t toorben. 2)er l^auptna^iungöjrceig
. Ift bie ituc()roact>efcc9, bchn oußec 6 a'cfcrbiirgern,
' »cttfce'a t)ufcn 9anb l^a6en,'(inb 72 2uct>nioctKr an«
fofTtg. «Kit S5icc unb iBcanbwein rcirb bie Stobt
tjon bcc.erunbf^errfcbaft verleibt, .ber aud) bai 6C9
J«c 6tabt iicgcnbe 2?ortt). gleicfecö Slamenö »on 15
' i^.^ ^tt ©ee gcngororoo unb bie ga^re über tie
3 S^ccc W^irt., . 2)te ©crecfctigfcit^pilege toitb »cm
I Stciöaerici^t JU SOlargontn »ewaltet.
.•■"*» r*
i'^lPio 1 1 g nTjTl^eine offene cbenfatt
, t'6n%Ve(jin«fi gt^)6rigc abliefe aWcbi(
\U bem ©rafeit
^^_ ^ ^ ^ gjjcbiatftabt an ber
eibfduber ixiiteife "entfernten 3Ie?e, tf*t an bet
poftln.örcnsc 6 SKciteti con tpofen unb 25rombcrg,
ftat mit bcr cat^cl. «)Jfavrfir4>e , bem SBcrn^arbincr?
gRürtct)^noftcrmttberSir(*e, unb bcm'fcereit« 1591
geftiftcten |)ofpita(e, 90 1). mit 639 @inro.y;rcot)on
'362 cat()0l. <j5of)lcn , 124 «Protcflanten unb 153 Sue-
ben ftnb. 2)ic' ein», treiben toorjugO* i^rc C)anb*
werfe', b-enri jübcnSßurger^aufern ge^Jtennur S^«*
fen Sfcferlanb. ■ S)ie ©erecfctigfcitäpftege. t)ern>altet
bo«Äreiggcrictt i« 5«argonin, unb bic^erlinfct)e
©eefalj'j ^anblung^dcfeüfcbaft l)at ^icr eine anfe^n*
nebe giiebccla-ie. Unmittelb« on In ^taH 6cftn^et (t(ß
t(iJ*mf(fiaftli4e5ßor», ncbfl einem mafftDcnffioftngct'iubesto«
» €totf nxtffn , ouf »c(4fm 1658 6er ©taötpfattet nclft a m*
itn ©'iillidjen «nt>4J? Sinw.uou ten <S*n)ctcn t)i»3fnd)trt
Koxm fmb. 5ßocf) mt «n »i« ^m« ta«2)otf ®moI«rD
In ©oanits »on 18 ^^ n)(Id)c« Öottoncs Bon-©am«ljm t«n.
n(t unD mit poljln. ©tenltbaufrn bcfc|t i|l/ »cl(6e tie tctr*
(<6«ftri*fu <Öot». Iwrtfitcn müifen. • -i'-"'>'^ • • -"j
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:f;r'i'mioftc§f.o,;m^^^^^ auf tcutf^-tin ertoi»
'c&cn{)ci6tV:cinc' Heine 'offene aM. ÜScDiat^atr«
.Sfjegbptcfcei, 7 S3?cilen ton SJrombcc.q un^ 9 vto {^
fpn;/ 3cf)6|:t;jum'al)l, ©ute Srcflömo, ^urmirtff
tat()of..?>r.arrfir(t)c 46^;unb 357 ein»./ Doruiittf
199'protcftaneiiU^e Scutfftjc fmb. 5Die Cintprtfcr
.6ertc(jicn gcigtenrfjcKe ö^lö!Ju4)mact)craun^Dif:äWl
gen nof;ccn M oon 4 taufen fcöc flutcm acfertaaS
■ßnö w)n öec S3ic(;iuct)t. • • ■' ;' " — ^ • V:>v. -r^
-'' 'l2?ALaJLJliiLt/clnc offene >m ©rafcn^c«
Sforjerogfi 9cf)6ci8c • aMicöe . SÄcDtaiftafct 'flta
fubf. Ufec Der |a)?ci(e JDon ()iec entfernten gic^^
7 SWcilen ton Söromberg- unb^^ofen, ,of)nrpcit tet
po^fn, ©renje / in einer fanbij^cn ©cjenb. aatincia
Sn, oaö wefcfcem ein 6ep eamcöjin in; bicKefi
fallenbcc gfuft cntfpringt. Der biö ba^in stDIa^Ii unb
2 2Drtlfmuf)Ien treiDt.:- @ie 6eftcöt;nr!it b^r.cqr^cL
^Pfüccforcfte unb bcr 1775 o*uf einem »ejge er bao«*
ten Iutf)er.Sirct)e au« i95.$.;unb .^öt i347'G(nW»?J
ton 222 3ubca, bic ubcuKn aber f/olb protcfrantifcte
Jeutfcbc unb t)alb «t^ofjlcn pnb::>Sie meiftcn ern'i|^^
rea fic(? »on bcr Suc^macbecei;/ bic ubrlcicn ober tba
burcjerlicfeen ©emerben unb 16 ^ufjcn 21cfcrlanb."£f<
©ercct^tigfcitöpPegc wicb fonool Oicp, alij uuf SKai
ftegfo tocn^bem ^icr errichteten combinlrrenjlaöt,
Sreiögerid)te tJermaltct.. ' ,.* , •• -'."'-^V
.• f^' @ a m 0 « 3 i n / por)fn. 0 j u m <i c i« /; eine of/
fene obliege Irem SSoprooDcn »on .«Olialjlnffi gt»'
^idgeSJfebiatftobt am futlicfecnUfcr fccr S^c^t; miV
Un im 9ic^&"cuc(), utec 'hicid)cn of;ntccit ^cr Statt
«in (ongcc Samm öefi^ct, unb bti) tcjfen (Snbrjunj
on bcr ffict^t eine gäf)w angelegt jj>. Sic Stalt
lieflt I SWeiJc »on SWatgonin «nö '8 »on Sörombfrj,*
Linb hat mit tcmeoanger-^et« unb^i^ulöottfc St
Jb.uab.652ein3».,Dpoon ioi«pof)len unb i83uÖeii
^Ob. ' ©ie ifri-4S Vom Sonigeoon «po()Ien ju.etnec
etobV" gemalt oorten/ 'See |>auptnai)tungtfj»ti3
ift'bie'^5u*.T;a6£tc9, bchn- außeivö'iSicfcrburgern,^
ßffig-' SR't ^'« «"'^ SSranbmein »icb.öte^taöt
3 ^.onTbct @?ua£^/tc(*aft octUflt^bcc. au* bü« be?
f Ufjj'etäbt Itcätnte 5Coctt..äUid)cöi3lam«n« jotijs
fö bec See gcnciorowo irnb bic ;SSör>, ö&et bie,
■* 9i75c\e()6ct.; £ie.0.etcc6t.igPei(^p5?c|c,pitf .WJ«
SceijJoecicfet > üRacgonin öecroaltet. ;•, i,,.:r,u ^ 5;4..
S^V©o•Uancä, -eine offene cbcnfaWtem @wfcrt-
wn'tJRi'etiinift 3cl)6«3e-üblict>e 3)Jcbiotftabt an ber;
efibfcitc bec i| aReile entfernten 9Je5c, bt*t an bec
ipöhlnl'öfcnsc, 6">3Idlen t)Bn«P<>fen unb SScombcrg,
«lat-mit tec'cai?jol.--^fatt?lr*e;b.era SDctnöatl^^^^^^^^^
.'ls5l6rr*6f(of:cr aii bec Äiccbc/unb bcm 1>ece^ä-iS9t:
Saefnfteten'|)oi5it.ale, 90.|).»Pi.r639ein»r/;'»''J''«S
1*362' Vat&ol. ^o^lc« ;■ 124 ^rotcftanten unb 153 J^
Ibenfinb.' Sic-einn. treiben toi-juglicb tl)re $anl»-^
I weife) bwii jabcnSSurgetfjaufern flc{)Otcnnur -sl)«^
I fen 81cferlanb:---^ie 0ere*tigfeit3pffcge-oerm Uet-
f iaVÄrei€.vri(St ia'SRargenin-, unb b,e;35crlu.f*e
i eeefal} * öanblungSacfeUfcbaJt (>at ()tec eine anfcf)n^
I Sfn i^ ^A ,l«t aa i)ie ©toöt 6a«Sotf @«olan»
* f«0.1la«i»oa .Si>., »''*'f ®*K' •' -Sr S b^«^
tt« unö BU POtto. ©ienpbauen bcfcftt^.^,^ » 4e bie .b«w
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WESTPREUSSEN
ITß:
en)
AUGUST CARL HOLSCHE: Der Netzedistrikt. Koenigsberg, Micolovius, 1791.
(ntunber of Jews not given
page
119
121
123
126
128
129
NAKEL, ein kleiner, unbedeutender Ort, 5 Meilen von
Bromberg. 10? houses, 768 Einwohner.
WIRSITZ, 6 Meilen von Bromberg. Elendes kleines Staedtchen.
31 ExBOo: Haeuser, 180 Einw.
was an Adlige Stadt, was seid to the king.
IvlARGONIN, 7 Meilen von Broraberg. owned by COUNT SKORSZEWSKI.
211 Houses, 1257 Einw., worunter viel Tuchmacher.
DEN MEISTEN HANDEL BETREIBEN DIE JUDEN, WELCHE ZAHLREICH
SIND. Die Herrschaft wohnt in Margoniigdorf.
ZEr/IPELBURG , open city, 199 Houses, 1128 Einw., Hier wohnen ei-
nige Tuchrnach;*fer und viele Juden. COUNT POTULIZKI ownes
the largest Herrschaft in the district.
SCHLÖFFE, a very old town. 17 Meilen from Bromberg.
49 Houses, 918 Einw., many Tuchmacher and Jews.
MAERKISCH-PRIEDLAND, has many Tuchmacher and many Jews, some
of means, and a not insignificant trade. 179 houses,
673 Einwohner. FREIHERR VON BLANKENBURG ownes it, has
"ein artiges Schloss."
131
GOLLANZ
8 Meilen von Bromberg. 91 Houses, 597 Einw.
many Tuchmacher and many Jews. Family MIELZINSKY owns
it, is very rieh, usually lives in Poland.
THEREGIERGUNSBEZIRK MARIENWERDER : Uebersicht der Bestandtheile n und
VERZEICHNIS ALLER ORTSCHAFTEN DES I/IARIENWERDERSCHEN REGIERUNGSBEZIRKS,
published in Marienwerder, probably in 1820.
16^ JESZEWO, ICreis Schwetz no.68: p.lOO: 22 persons, 5 Feuerstellen
JESZEWO, Kreis Schwetz no.69: p.lOl: 91 persons, 20 Feuerstelle;
the first one is the village, the second the town
226 PRIVILIGIERTE SYNAGOGEN in 7 places:
KROJANKE, FLATOW, ZEFVIPELBURG , DEUTSCH-KRONE, JASTROW,
SCHLOPPE and MAERKISCH-FRIEDLAND
in the Distrikt DEUTSCH-KRONE:
p.28 MAERKISCH-FRIEDLAND 2301 persons (2nd largest) 207 houses
SCHLOPPE 1295 -- 193 houses
number
p.l^:
of Jews:(by district)
jCONITZ j-t
«^DEUTSCH-KRONE
SCHWETZ
FLATOW
536
2595
270
2288
jews
all of MARIENVJERDER (REG.BEZ)
31if.i^l0 total, 8775 Jews
( 2.
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AMSTERDAM
ORIENTAL PRESS
1965
\
7
P 0 f! M E
D'ABOÜ-ISHAC D'ELVIRA
COWTRE
LES JUIFS DE GRENADE.
Parmi les personnages qui figurent dans Thistoire des
juifs d'Espagne , il y en a peu qui iaspirent autant
d*inter^t que Samuel ba-L^vi et son fils Joseph, qui,
au XI« siecle, remplirent successiyement Temploi de vi-
zir ä la cour des princes berbdres de Grenade; mais
apres les d^tails que Munk a donnes sur eux dans le
Journal asiatique de septembre 1850 (IV« s^rie, t. XVI,
p. 201 et suiy.) et ceux qui j*ai donnes moi-mßme dans
rintroduction qui accompagne mon ^ition de la Chro-
nique d'Ibn-Adhäri (p. 80—102), je n'osais guöre me
flatter de Tespoir qu'on püt encore trouver chez le»
auteurs arabes, je yeuz dire chez ceux que nous poss^-
dons en Europe, des renseignements nouveaux sur ces
deux vizirs juifs. Je fus donc agreablement surpris lors-
qne j*en trouyai dans un ouyrage oü je ne les cherchais
nuUement , h, sayoir dans TAbr^g^ du Dictionnaire bio-
gtttphique dlbn-al-Ehatib. .
On sait qulbn-al-Ehatib , le cel^bre yizir grenadin,
a ^crit, dans la seconde moiti^ du XFV« sidcle, un li*
288
yre fort instructif qui porte le titre de: aUThitaft ta*
rikhi Ghamdta^ et qui contient des notices biographi-
ques sur les hommes illustres qui ^taient nes it Gre-
nade ou qui du moins ayaient s^journ^ quelque temps
dans cette yille. M. de Gayangos en possMe le pre-
mier yolume, dont la pr^mi^re moiti^ existe aussi dans
la Biblioth^que du kh^diye au Caire * ; le second se trouye
dans Celle de TEscurial. Un abr^ de VTfidta a paru
en 1391, dix-sept annees aprSs la mort dlbn-al-Kha-
tib, 80U8 ce titre: Marcaz al-ihäta bi-odabdi Ghamdta,
11 a ^t^ fait par un homrae de lettres ^gyptien, nomniÄ
Bedr-ad-din Bechteki '. L'abr^yiatcur n'a consery^ en
gen^ral que les articles relatifs aux hommes de lettrps,
en supprimant presque tous ceux qui se rapporteut aux
princes, aux ministres, aux gen^raux, aux th^logiens,
etc., et Maccari, qui parle ayec quelque detail de cet
abregt , a calcul^ qu'il contient seuleraent un quart de
Touyrage original; mais malgr^ les retrancbements con-
sid^rables que Tabr^yiateur a cru deyoir faire, son liyre
est cependant fort utile, parce qu'il a ^te redig^ sur
une Edition beaucoup plus complöte que celle que nous
possedons. Aussi y trouve-t-on des po^sies et m^me
des articles entiers qu'on chercherait en yain dans
VIliäta \
1) J'ti ftit copier oe man. en 1879, miit il m'a d^ippoint^. ctr il j
ft entre lai et oelai de M. de Otjaogoe nne parcnt^ trH proebe. Ordi*
nairement ils ont lea meines faates; qaelqaefob oei)eDdant Vnn ooirige
raatre.
9) Mohammed ibn-Ibrfthtm ibn-Mobanmed ^^XJmI^ Mteearl, ae-
oonde partie, li?re yi, an commeneement.
8) Comparez met Script. Är*h. loci de Jböad., t. II, p. 109—178.
\
.*^»,
284
1
La Bibliotheque de Paris pössede le second volunfle
du Marcaz; celle de Berlin a fait il n'y a pas longteraps
racquisition d'ua exemplaire complet. Ce volume, que
M. Petermann a achete en Orient, a etö achey^ de co-
pier daus Tann^e 1039 de Thögire, 1630 de notre ere.
L'ecriture (neskhi) en est belle, et en general il est
assez correct; on regrette seulement que les premieres
pages y manquent '.
Dans ce manuscrit, qu*on a eu la bonte de me pr6-
ter, j'ai trouve des details inconnus et curieux sur un
ennemi jiir^ des vizirs juifs de Qrenade. L article que
j'ai en vue et qui manque dans le manuscrit de M. de
Gayangos comme dans celui du Caire, roule sur le theo-
logien Abou-Ishäc d'Elvira. Tout ce que nous savions
jusqu'a präsent sur ce personnage, c*est qu'il composa
contre les juifs de Qrenade un poöme qui , dans le teraps ,
eut une grande vogüe et qui prepara la sanglante ca-
tastrophe dont Joseph et ses coreligionnaires furent les
yictimes. Maccari en cite cinq vers que Munk a pu-
bli^s et traduits; mais Ibn-al-Khatib en donne quarante-
eept, et il nous fournit en outre des notices interessan-
tes sur' celui qui les composa. Je crois donc faire une
chose utile en traduisant cet article ^
«Abou-Ishäc d'EMra, Ibrahim ibn-Masoud ibn-Said,
1) £q citant dans cet ouvrtge let diff^rents man. do \Ih4ta, je \m ai
indiqaes par les initiales B. (man. de Berlin), C. (man. du Caire) , E. (man.
de rBwjQrial), G. (man de M. de Gayangos) et P. (man. de Paris).
2) Voyei le texte dans TAppendice, n» XXVI.
285'
(k la tribu de Todjib, le d^vot, Texcellent et )e pieux
faqui, rhomme de lettres, le traditionnaire.
€ll rapporta des traditions relatives an Prophite qa*i)
STait apprises de la bouche d'Ibn-abi-Zamanaiii ^ Bx-
pu1s6 de la capitale par le prince Aboa-Man&d BAdls
ibn-Habbous, aupr^s duquel il ayait ^t^ calomni^ par
le yizir juif Yousof (Joseph), fils d'Ismäil (Samuel) ibn-
Naghd^a, il s*^tablit a Elyira oü il se liTra tout en-
tier ä la d^yotion. Un de ses po^mes, qui resta grare
dans la memoire des hommes et dans lequel il excitait
les Cinhedjites contre ce juif, fut la cause de la mort
de ce dernier, car, s*etant mis en insurrection , les Cin-
hedjites assaillirent le palais du sultan et tuärent le
juif qui y avait cherchö un refuge. Ses coreligionnai-
res devinrent aussi les yictimes de leur fureur. S&limi
raconte qu'enyiron quatre mille juifs furent massacr^
a cette occasion, et que leurs biens furent pill^. Ceci
Rrriva le samedi 10 Qafar de Vannee 4*59 '.
«Tjcs poöraes religieux d'Abou-Ishäc sont si renom-
nf^s que les chanteurs aux conyois fun^bres, ceux qui
fönt de pieuses allocutions pendant les repas et les pr6»
dicateurs en sayent par cceur un grand nombre^ En
yoici un ^hantillon:
c Va , mon messager , ya saluer al-Oc&b < et ses ha--
1) (T^tiiit un des th^logiens les plns oA^brea de mm ^poqae.
%) Le nasaacre des jnifs ent lien le 80 d^oembre 106A, et IbB-d-K.!!*-
tlb aarait du nommer le 9 (j^far, qui, dans Tann^ 469, tombait r^ll»-
nent nn samedi.
8) C*<(tait nne montagne dans le Toiainage d^Elrira, oik ae tronrali
(dn moins plos tard) une z&wia oa espto de clottre; Tojes Ibn-Batoota»
foi/offet, t. IV, p. 372—3.
.'N^
286
\
bitants, et soahaiie-leur toutes sortes de prosperit^a!
Lorsque j*y fus arrivö , mes soucis se dissipörent et j*y
goütai uu doux repos. Ce n^est pas que dans son Toi-
siuage il ny ait uae foule de loups ; mais je sais par exp^-
rience que les loups sont moins ä craindre que les faquis. Je
n'y ai pas regretbe Tabsence de mes freres, car j*ai
^prouve que c'est d*eux. que nous yiennent la plupart
de DOS malhears. Ce qui in*a degoüte du monde , c'est
que j*ai vu que les honneurs et les dignites ne sont pas
le partage de ceux qui les raeritent. Ne trouvant per-
sonne digne de mon amitie, j'ai pr^fere vivre dans riao-
lement. »
cLes vers saivants sont aussi remarquables :
€ Aide-moi , Seigneur , car les forces me manquent ,
et pardonne-moi , car je peche a chaque instant. Si tu
me puniSf jWoue que je merite tes chätiments; mais
j*espöre que tu seras dement pour moi. Quel est celui
qui pardonnerait , si le Tout-Puissant ne pardonnait pas ,
meme au plus grand pecbeur?»
cDans soa poeme contre les juifs on trouve ces
yers:
«Ya, mon messagerf ya rapporter a tous les Cin-
b^djites, les pleines lunes et les lions de notre teraps,
ces paroles d'un bomme qui les aime, qui les plaint
et qui croirait manquer h see deyoirs religieui s'il ne
leur donnait des conseils salutaires:
tVotre maitre a commis une faute dont les malveil-
lants se rdjouissent: pouyant cboisir son secretaire parmi
les croyants, il Ta pris parmi les infidöles! Gräce h
ce secretaire, les juifs, de mepris6s qu'ils etaient, sont
287
derenus des grands seigneon, et maiDtenant leur er«
gaeil et leur arrogance ne connaissent plua de limites.
Tont k coup et sans qu'ils s'en doutaesent, ik ont ob-
tenu tont ce qu'ils pouyaient d^sirer; ils sont paryenus
an comble des bonneursi de sorte que le singe le plos
tU parmi ces m^cr^ants compte aajoard*bui parmi ses
seryiteurs une foule de pieux et d^yots mosnlmans. £t
tout cela, ce n'est pas h leurs propres efforis qu*ils le
doiyent; non , celui qui les a ^ley^s si baut est nn
bomme de notre religion ! . . . Ab ! pourqnoi cet bomme
ne suit-il pas ä leur ^ard Texemple que loi ont donn^
les princes bons et d^yots d*autrefois? Pourqnoi ne les
remet-il pas k leur place , pourqnoi ne les rend-il pas
les plus yils des mortels? Alors, marcbant par trou-
pes, ils mdneraient au milieu de nons une yie errante,
en butte ä notre d^ain et h, notre m^pris; alors ils ne
tndteraient pas nos nobles ayec banteur, nos saintsayec
arrogance; alors ils ne s'asseyeraient pas h nos cöt^i,
068 bommes de race impure, et ils ne cbeyaucberaient
pas cdte ik c6te des grands seigneurs de la conr!
fO B&dtsI Yous (tes un bomme d*nne grande saga-
cM et yos conjectnres ^uiyalent ii la certitude: com-
ment se £aii-il dono que le mal qn*ils fönt yous reste
cacb^, tandis que tonte la terre le pnblie & son de
trompe? Conmaent ponyes-yons ayoir de Taffection pour
oes bfttards qni Tons ont rendu odienx an genre bo-
main? De qnel droit esp^rez-yons d*affermir yotre poa-
Toir, qnand ces gens-lii d^tmisent ce qne yoos bätissesP
Comment poayez-yons accorder nne si ayengle confianee
k nn scA^rat et en faire yotre ami intime? Ayes-yous
.^.
288
donc oubli^ que le Tout-Puiseant dit dans TÄcriture
qu'il ne faut pas se Her avec des sc^l^rate? Ne pre-
nez donc pas ces bommes pour vos ministres, mais
abandoanez-les aux maledictions , car toute la terre crie
contre eux; bientöt eile tremblera et alors nous p^rirons
toufl ! . . . Portez vos regards sur d'autres pays et vous
Terrez que partout on traite les juifs comrae des chiens
et qu^on les tient ä T^cart. Pourquoi vous seul en agi-
riez-vous autrement, vous qui etes un prince cheri de
vos peuples, vous qui etes issu d'une illustre lignee de
rois, vous qui primez vos contemporains , de meme que
vos ancetres primaient les leurs?
«Arriv^ k Grenade, j'ai vu que les juifs y r^gnaient.
Ils avaieut divis6 entre eux la capitale et les provinces;
partout commandait un de ces maudits. Ils percevaient
les contributions , ife faisaient bonne cböre , ils ^taient
magnifiquement vetus, au Heu que vos hardes, 6 mu-
sulmans , ^taient vieilles et usees. Tous les secrets d'Etat
leur ^taient connus ; quelle imprudence que de les con-
fier ä des traitres! Les croyants faisaient un mauvais
•
repas k un dirhem par tete; mais eux, ils dinaient
somptueuseraent dans le palais. Ils täcbent de vous
supplanter dans la faveur du Seigneur, Ä musulmans,
et vous ne les en empechez pas, vous les laissez faire?
Leurs prieres rÄsonnent tout comnie les vdtres; ne Ten-
tendez* vous pas , ne le voyez-vous pas ? Hs tuent des bceufs
et des moutons sur nos marchfe, et vous mangez sans
scrupule la cbair des animaux tu^s par eux! Le chef
de ces singes a enrichi son hötel d^incrustations de mar-
bre; il y a fait construire des fontaines d'oü coule Veau
289
Ja plus pure, il nous a pris nos meublee, et pendant
qu'il nous fait attendre ii sa porte , il se raoque de nous
et de nptre religion. Dien, qael malhear! Si je dinis
qii*il est aussi riebe que vous, 6 mon roi, je dirais la
vörit^. Ah! hatez-vous de T^gorger et de Toffrir en
holocauste; sacrifiez-Ie , c'est un b^ier gras! N*^par-
gnez pas davantage ses parents et ses alli^; eux aussi
ont amass^ des tr^sors immenses. Distribuez leurs biens,
prenez leur argent ; vous y avez plus de droit qn*eux.
Ne croyez pas que ce serait ane perfidie que de les
tuer; non, la vraie perfidie, ce serait de les laisser re-
gner. Ils out rompa le pacte qu^ils avaient conclu avec
nous; qui donc oserait vous blämer si vous pnnissez
des parjures? Gomment pourrions-nous aspirer ä nous
distinguer, quand nous vivons dans Tobscurit^ et que
les juifs nous ^blouissent par T^clat des grandeurs?
Compar^s avec eux, nous sommes m^pris^s, et Ton di-
rait vraiment que nous sommes des sc^^rats et que ces
hommes-lli sont d*honn^tes gens! Ne souffrez plus qu*ils
nous traitent comme ils Tont fait jusqu^ä präsent, car
vous nous r^pondrez de leur conduite. Rappelez-vous
aussi qu*un jour vous devrez rendre compie ä Dieu de
la maniere dout vous aurez traite le peuple qu*il a elu
et qui jouira de la beatitude eternelle!»
€ Ce poeme fut la cause de la ruine des juifs.
« Le juif maudit dont il a ^t^ question , etait teile*
ment rempli de presomption et d'orgueil, qu'il cut
Taudace de tourner en ridicule certaios versets du Co-
ran et de declarer en public que les dogmes musulmans
6taient absurdes. Dieu Ven a puni d*une maniere terrible !
1 19
290
fje possede une copie que j'&i faite moi-m€me du
trait^ que le vizir Abou-Mohammed ibn-Hazm a coiii-
poB^ pour refuier les objections faitea par ce juif contre
pluaieurs yer8et43 du Coran.
cAbou-Isbäc mourut vers la fin de Tannee 459. II
fut enterr^ ä Elyira. »
Quelques po^sies d'Abou-Iahäc se trouvent aussi chez
Maccari *. Je crois devoir en traduire les plus remar-
quables, Celles qui peigaent le mieux le caractere de cet
homme.
1.
Le spßeulateur le plus malheureur , c'est le savant,
quand il imite la foule qui tache de B^enrichir. II öchange
alore ses pieux sentiments contre la soif des richesses.
Les gains illicites n'apportent pas le bonheur, et meme
il est rare que celui qui fait des profits legitimes entre
dans le ciel. Contente-toi donc du nöcessaire sans ara-
bitionner le superflu, car un jour tu devrais rendre un
compte terrible de Tusage que tu en aorais fait;
2.
Voyez-le, celui qui bier encore 6tait si riebe! Dans
son fol orgueil il s'imaginait que la fortune ne Taban-
donnerait Jamals ; plein d*audace et de presomption , il
se drapait majestueusement dans soa manteau de pour-
1) T. 11, p. 880, 480, 499. 649, 650, 668.
291
pre. Les coups du sort viennent de le lai enlever: le
Yoilä maintenant qui se promdne couvert de Tieux hau*
Ions! Ne compte donc pas sur la ricliesse; eile cdde
bien vite la place ä la pauvret^, car la fortune est ra-
riable. Le n^cessaire suffit, et il ne faut jamais tacher
de 8*enrichir.
8.
Ceux qui sont de mon &ge meurent Tan aprds Tantre ,
et je sais que je lee suirrai bientdt. Je les porte h la
tombe, je suia lä quand on les enterre, et pourtant
c*est comme si j*^tais absent. Connaissant leur sort et
trop insouciant du mien, je ressemble ä un bomme qu*on
a ^yeille, mais qui cependant dort encore les jeux
ouverts.
La yieillesse donne d*utiles conseils aux sota et aox
eages ^ ; mais ceux-ci j prßtent Toreille et ceax-lk n'y
fönt pas .attention. Jusques ik quand m^occoperai-je de
cboses futiles et me laisserai-je tromper par des eep^
rances illusoires? Un yieillard qui se lirre au plaisir
donne au monde le plus triste spectacle qu*on puisse
yoir. Sa beaut^, a lui, c'est la pi^t^; il ne Ini sied
pas d*^tre ^pris de deux beaux yeox; h^as! ce qui
autrefois 6tait pour lui un plaisir, lui arrache mainte-
nant des cris de douleur ^. Quand il ^tait jeune en-
core, on le comparait au croissant; maintenant on le
.1
1) Prononcei (p. 650) ^c^^ 'o.
2) J*ai ^te oblig^ de gnier ici TexpreMion an pen Irop crae de lori-
gintl.
292
• t
conipare a une etoile presqne imperceptible de la grande
Ourse. Se consumant en regrets, il voudrait pouvoir
desirer encore^ et il se rappelle avec amertume le temps
o^^ il pouvait s'abandonner a tous les caprices de son
imajnnation. '
Le sot rit aux eclats, quand il voit un vieillard qui
soupire et qiii pleure ses peches. Qu*il rie tant qu'il
veuille! je sais que les exhortations seraient perdues
pour lui ; mais qu'il avone du moins que le vieillard doit
garder la continence. II a perdu ses eganx en age ' ,
et pourtant, au lieu de voir dans ce malheur un aver-
tissement salutaire , il s'est laisse empörter encore da-
vantage par le tourhillon du raonde. Ah ! qu'il serait
H plaindre. s'il ne s'y arrachait pas au moraent oh il
toucho au terrae de sa vie !
5.
(Gelte piiKie est la (lernirre que com])08a Abou^IshAc. II la recita sur
son lit (Je mort, lorsqu'un vizir grcnadin, qui prenait interet h lui
et qui ctait renn lui rcndre visite dans son etroite cabane, Ini eut
offert une dcraeure plus conveuable.)
Oll m'a demande si je ne desirais pas posseder une
belle maison. Non , ai-je repondu , une chauiniere est
deja beaueoup pour un miserable mortel. S'il n'y avait
point d'hiver, point de chaleur brülante , point de voleurs
qui peuvent m'enlever mon pain, point de femmes qu*il
faut derober aux regards indiscrets, je me batirais une
maison serablablc u celle de Taraignee.
1) Liscz: o!<AJü' \XfiS, et comparez p. 499.
293
Je ne sais si je me trompe, mais je crois que Tauieur
du poeme cöntre les juifs etait plutot un ambitieuz des-
appointe qu'un fanalique sincere. De son propre ayeu,
sa jeuuesse avait ete orageuse ; vivant au milieu d'une
societe spirituelle, mais legere et corrompue, il avait bu
copieusement ä la coupe des plaisirs. L'amour epuise,
des passions uon moins euergiques vinrent dominer sou
äme. D*abord, la soif des richesses. Cette passion, il la
combat a chaque instant dans ses vers ascetiques; mais
racharnement meme qu'il met a la fletrir est a uos yeux
une preuve que lui aussi u'avait pas et^ insensible a
Tappat de Tor, et peut-etre ne se mit-il a nieprlser la
richesse qu'apres qu*il eut fait de vains efforts pour Tac-
querir. Plus tard , ce fut le tour de Tambition. II essaya
d*obteuir ii la cour un raug auquel sa naissance semblait
lui douner des droits. II n'y reussit pas. Joseph dejoua
ses mancjcuvres et Tenvoja en exil. Alors , mais alors
seulement , il s'avisa de se jeter dans la devotion. C'etait
peut-etre le seul parti qui lui restat a preadre, mais ce
n'etait pas sa vocation: il n*etait pas fait pour une vie
de reflexioa et de repos; son Organisation lui rendait
impossibles les devoirs rigides que le mysticismeMmpose.
Revere comme un saint par la foule ignorante, il ne se
consola cependant ni d'avoir perdu les ardentes voluptes
de sa jeunesse, ni d'avoir ete frustr^ dans ses reves de
puissance et de gloire. Se venger de Joseph», teile fut
desormais sa pensee dominante ^ sinon uniqM^; et pour
atteindre ce but, il composa son poeme virulent contre
les juifs. Le sentiment qui y predomine est bien moins
le fanatisme religieux que Torgueil blesse da noble arabe ,
294
*;
qui 86 Toit supplftnte par des hommes d^une race qu*il
m^prise. En homnie habile et adroifc qu'il ^tait, Abou-
Ishac sayait H merreille comment il fallait s'y prendre
pour ameuter la foule; exploitant les passions las plus
basses des ignoraats et cupides Berbdres , il leur reproche
leur pauTTet^ et leur dit tout crüment que, pour s'en-
richir, ils n*ont qu'ii piller les juifs, en commeQ9ant par
Joseph , le plus riebe de tous, Le succös couronna son
entreprise : peu de temps avant sa inort , il eut la satis-
faction de pouYoir se dire qu'il avait veuge et Tinsulte
faite a la religion luusulmane et sa propre injure, qui
lui tenait bien plu8 au coeur.
OBSERVATIONS GßOGRAPHmUES
SUR
QUELQUES ANCIENNES LOCALITES
ns
L'ANDALOUSIE.
Parmi les chateaux et les villages de TAndalousie, il
y en a beaucoup qui portent un nom arabe ou m^e
berbere, et c'est ordinairement celui d'une tribu ou d'une
famille puissante; mais il n'en est pas de mtoe des
noms de Tille; ces derniers appartiennent presque tons
a Tancienne langue du pays. La raison en est qu^arant
la fusion des races, c'est-^-dire avant le r^ne*d*Abd^
rame ITI, peu d'Arabes r^sidaient dans les yilles, N'ai-
mant pas ifi s'enfermer dans les munulles d'une cit^, ils
deraeuraipnt presque tous h la campagne , oi^ ils donnaient
anx manoirs qu'ils araient b&tis ou restaures , et aux ril-
lages qui en dependaient, des noms emprunt^ i leur
langue. Les villes au contraire , qui , ik Texception d'one
seule * , dataient toutes d'avant la conqo£te , conserrdrent
1) Alm^rie. I^lihrt. p 42 « de Owje.
f-H
Friedrich Bargebühr gestorben
Er wollte noch — im Rahmen
der Bonner "Wolfsk^hl-Tage —
Mitte Jimi über "Karl Wolfskehl
und das Judentum" sprechen, aber
es sollte ihm nicht mehr vergönnt
sein: Von der Öffentlichkeit fast
unbeachtet, ist der Religionshisto-
riker und Kunstwissenschaftler
Professor Dr. Frederick P. Barge-
buhr (früher: Friedrich Bargebühr)
im Mai auf dem jüdischen
Friedhof seiner Geburtstadt Ham-
burg zur letzten Ruhe bestattet wor-
den, fast 74 Jahre alt geworden.
Bis ins hohe Alter wissenschaftlich
und schriftstellerisch tätig, auch als
Gastdozent an verschiedenen- deut-
schen Universitäten, namentlich in
Hamburg und Marburg, war ihm
der Dichter Karl Wolfskehl, mit
dem er seit der Mitte der dreissiger
Jahre freundschaftlich verbunden
war, geistig besonders naihegeblie-
ben. War es doch Bargebuhr, der
1942 Wolfskehls Gedichtband "Die
Stimme spricht" ins Hebräische
übersetzte. Wie eng die Beziehung
zwischen den beiden war, hat Bar-
gebuhr 1959 in seinem Beitrag
("Karl Wolfskehl, deutscher Dich-
ter und Jude*') zu Hans Lamms Ge-
denkbuch "Von Juden in Mün-
chen'* überzeugend dargetan.
Bargebuhr ist vor allem mit Stu-
dien über Salomo ibn Gabriel, den
philosophischen Dichter im Spa-
nien des 11. Jahrhunderts, und
über spanisch-maurische Baukunst
(Alhambra-Palast) 'hervorgetreten.
Ursprünglich nach Palästina ausge-
wandert, war er von 1951 bis 1970
Professor an der University of
Iowa (USA). Seinen Lebensabend
verbrachte er in Hamburg. Die
Vorlesung, die er für die "Wolfs-
kehl-Tage" zugesagt hatte, war eine
von etwa 18 literaturwissenschaft-
lichen Vorträgen und künstleri-
schen Darbietungen, die änlässlich
des 30. Todestages des Dic'hters vn
Bonn stattfanden: u.a. die Urauf-
führung von Wolfskehls 1909 ent-
standenem Drama "SauF* durch
das "Theater Central".
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NOTES FOR PP. 175-84
häfa, pp. 444fr., and sec ihcre p. 445 ihai the vizicr who opposed ihc king
was Joseph b. Ismä'Il. In the icxl which Dozy had bcfore him, the word
**ibn" was omitted and he iherefore dccided to erase one of ihe two .
names, erasing ihat of Joseph. In ihis manner, and based on other
considerations as well, he rcached the conclusion ihal ihe reference was
lo Samuel. Aside from the mention of Joseph's name, ihe description of
BädTs*s plan in reaclion to the removal of the Berber princc in Ronda, ;
leavcs no doubl who is bcing referred to— Samuel or his son.
269. The Arabic sources are not unißed on the daie of the conquest of Malaga
by the army of Sevilla. Il is ceriain that il occurred after the dealh of »
Ismä'Tl. the son of al-Mu*Ta<;lid, in 1063. bccause an officer, who by ihen •
had fled Seville, filled an important role in the war of Malaga, see below.
This is a trrmimts a quo.
Ibn 'Idhärl, p. 273, assigns Ibn Bass3m*s account of the conquest of
Malaga (without mentioning his name, but sec Abbad., 1, p. 301) to the
year 459 of the hidjra (December 3, 1065/November 21 ; 1066), whereas
al-Bakrl — who asserts that he was an eyewiiness to these evcnts — gives
the date as 459 of ihe hidjra (beginning November 22, 1066). Howcvcr,
lo make ihesc data concur wiih Princc * Abdall3h's account of the actions
of the ofTicer an-Näya againsi Joseph, wc must give prefercnce to Ibn
Bassäm and assume that the incursion inio Malaga by the Scvillian army
occurred al the beginning of 1066.
270. Fath b. Khäkän in Abbad., 1 , p. 52, wherc il is slaied ihal an-NSya already
was ihe Commander of the army of Granada which freed Malaga. Even
morc creditable, howcver, is the accouni of 'Abdallah, pp. 46fr., from
which il emcrges that an-Nüya had not yei altained this Status ai that
lime. » V
271. Memo^nes of 'Abdallah, pp. 48-49; Al-Ilmta, p. 448.
272. Ben Aoheiet, no. 403:26-27.
273. Diwan, no. 76, 16.
274. No. 94:20.
275. Memoirs of 'Abdallah, pp. 50-51; Dhakfüra, 1. 2, pp. 270-71; Ibn 'Idh-
ärl. p. 226. One should not ailribulc grcat iniporiancc lo the rcporl of
Ibn Bass3m, since his inclination lo cxaggerale is clcarly visiblc in this
passage. According t« hini, Joseph rcccivcd grcal sums from ihc king of
Almeria and had ihc intcnlion of crowning him king instead of Bädls.
Kvcn according to 'Abdallah, Joseph's plan was lo hand the kingdom of
Granada ovcr to the king of Almcn'a lo guaranlcc his own posiiion; Ibn
rdhärl States cxplicitly ihai his plan was to become govcrnor of Almcria
^nd 10 csiablish a Jcwish State. Sec L^*vi-ProvcMi^al in Encsclopedia of Islam
4:1231; Phes, p. 270.
276. Memoirs of 'Abdallah, p. 49
277. Memoirs of 'Abdallah, p. 54. Based on this informaiion and a poem by
Solomon Ibn Gabirol describing the palace of a wealthy man, the an
hislorian, Bargebuhr, argued that Joseph dcsigned the main buildings
of ihe Alhambra and was even able to erect ihem logelher wiih their
embellishments, sec F. Bargebuhr, "The Alhambra Palace of the Elev-
enth Century,'* Journal of f/ie Warburg and Courtauld Institutes 19 (1956):
192-258. This scholar stresscs that thcrc are in the Alhambra block,
332
Notes forpp. IS-^-SP
even oulsidc the "kasaba," walls which cmphasize the mode of building
in ihe cra of ihc Berber kings.
He assumes that the famous Pool of the Lions was given by Joseph,
the location in which il is currenily found. The iwelvc lions are a combi-
naiion of the iwclvc oxen of the molicn sea in thcTcmplc ( 1 Kings, 7:25)
and of the iwelve lions bcfore the royal throne of Solomon ( 1 Kings.
10:20), and the replacemenl of ihe oxen by lions symbolizcd that the
dynasiy of Joseph was morc exalled than the preceding dynasiies. Il is
Bargebuhr's opinion that Samuel and his son were influenced by the
mcssianic idea and ihoughl the messiah of the House of Levi would
emerge from iheir family.
H. Schirmann has already noled that ihere is no connection^between
the Ibn Gabirol's poem and the slruclures erected by the nagtd ]oscph
in the Alhambra area, inasmuch as the poel dicd a few years bcfore ihc
last days of Joseph (iwelve years earlier, in my opinion sec below p. 000).
On the other hand, ihe Arabic aulhor who discusses ihis maller explicilly
' siaics ihal Joseph was ihen occupicd in their consiruciion to prcpare a
rcfuge für himself, see in Ki)jafJi Sepher 33:256. On the basis of this
informaiion, il must be assumed that Joseph did not succced in finishing
the consiruciion of the magnificcnl palace and adorning il wiih objeis
d 'art.
Bargebuhr's conjeciure of the mcssianic dreams of Samuel ha-levT and
his son is based on an error in one of Goldziher's articles: "Rcnseignc-
mcnts de source musulmane sur la digniid de Resch-Galuia," REJ 8: 1 25.
It is siatcd there that according to Ibn Hazm, Samuel, in a coniroversy
wiih him, held that the verse in Genesis 49:10— The sccplre shall not
dcparl from Judah, nor the ruler's stafT from bclwecn his feet— was
fulfilled in him. But in Goldziher's arlicle in (Kobak's)y«7///n///, whcre
he published the lext (sec above nolc 35) which Bargebuhr had not seen,
this passage does not appcar. In iruth, Ibn Hazm did not altribule ihis
argumcni lo Samuel ha-lfvT; sec in his work, Al-Fisal, 1, pp. 152fr. How-
cver, Schirmann followed Goldziher and wriics that according to Ibn
Hazm, the nägid slaied "that the verse conccrniiig Shiloh rclcrcs to
liim." see' "Samuel Ilannagid, ihe Man, ihc Soldicr, ihc Poliiician,"
Jourmd oj Jeivish Studies 1 3 ( 1 95 1 ) : 1 0 1 .
278. Memoirs of 'Abdallah, loc. eil.
279. Op. eil., p. 49.
280. The poem was published wiih a French iranslalion by Dozy, Hecherches,
I , p. 282, and appcndix xxvi (the French iranslalion only is in his I/istoire,
3, pp. 71-72) and laier by Garcia G6mez in his collcclion of pocms: Abu
Ishaq de Ehira, texto ärabe de su "Diwan'' (Madrid, 1925), no. 25.
281. Regarding Joseph's hiding place, prefercnce should be given lo 'Abdal-
lüh's account, p. 54, in which il is asserted that he fled to the king's
palace. According to Ibn 'IdhärT Joseph hid in his home.
Ihe date of ihe riols— Saturday, 9 Tebhcl, 4907, i.e., December 30,
106(3 — is supplicd in aulheniic Jcwish sources: Abraham b. Dä'üd, p. 27;
S/maf Yisräel, p. 09; 20 Tebhcl is an undersiandable scribal error wiih
the shape of the Hebrew lellers in mind. Ibn 'Idharl, pp. 266-75, gives
the date 459 of the hidjro (beginning November 22, 1066), and similarly
333
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ALHAIVIBRA
PRESCOTT, WILLIAM H. History of the Reign of Ferdinand and Isabella
the Catholic. lOth ed. New York, Harper, 18^6, y.2.
p.92:
In 1^91 f the military camp outside Granada was fortified and
made into a city: SANTA FE. That's where the surrender negotiations
were held.
p.lZi^- COLUMBUS met the Queen and the King, corning frora La Rabida
and joining them in SANTA FE (not in Granada) .p.l28 the definitive
arrangement with the Crown was concluded APRIL 1?, 1^92. That
is the date on which he received his commission to sail.
p.9^: the surrender of granada was agrred upon, and ratified on
Nov. 25, 1491.
p.96: the actual surrender took place Jan. 2, 1^92.
CHßJNE, ANWAK G.:Muslim Spain: its history and culture. U Minnesota Press, 197^
BUY
p. nothing copied.
BAER, YITZHAK; A History of the Jews in Christian Spain. Philadelphia,
JHPS, 1961 (v.l)
32-3 SAPUEL HA-KAGID, statesman, rabbinical scholar, poet, Born
Cordova, became a wealthy merchant, driven out IOI3» moved to
Granada after short stay in Malaga. Became the Vizir of the
p.33 HABBUS BEN [^lAKHSAN, in Granada. He died in IO56. He served Habbus
and then his son BADIS. celebrated the Victory over Seville in
1055 with a poem.
1056-(66) succeeded by his son Joseph, increased the country's
wealth, appointed Jews to high office, collected taxes properly.
Hg^d many enemies (Grandson of Habib,etc.) HE was assassinated
in 1066, followed by a massacre of Jews. «j
E LEVI-PROVENCAL: Les emoires du Roi Ziride Abd Allah: ÄNDALUS 3no. 2(1935)
p.245: Samuel , vizir juif, Isma'il Ibn al-Nagralla did not die
in the second decaöe of muharram 459 (i® 2/11 Dec IO66) but more
believable in 1055 the date preferred also by Munk. His son succeed-
ed him, probably while the father was ± still alive, for a ]fiKK
f ew months .
YUSUF, the son poiRsoned the heir of Baäis in k^6 (1064) and
perished in his turn 3 years later (106^) (459) (BADIS BEN HABBUS)
RUMEU DE ARMS, Antonio: Itinerario de los reyes catolicos., 1474-1516.
(Consejo Superior de investggaciones eientificas Instituto Jeronimo
Zurita) Estudious, nolXV. Madrid, 1974.
p. 189 both were in the kingdom of Granada July~Dec.l491 , and
P.I9O: also Jan. 2, but rest of Jan they were in both Granada and
in Santa Fe.
p.l92: on 31 Karch 1492, they proclaimed the expulsion of the Jews
and were in GRANADA AND SANTA FS.
p.l93: same on 10-18 April 1492, and on 17th when they gave Colum-
bus his patent, p.196: CCLUriBUS Sailed on Aug.3,i?? 1492.
DOZY, REINHART: Spanish Islam: A history of the Moslems in Spain. London, CHa1|
Chatto Sc Wmnäus, 1913-
p.738: the Beni Ziri ruled Granada to IO9O. HABEUS : IOI9-IO38
BADIS i^mmson) 1038-1073-
607-17: SAKUEL HA-LEVI and IBN AB BAS .
60?
608
610
611
651
653
-2-
SAOTEL HA-LEVI (Rabbi) dates given here: AD IO38-IO73, Isma'il
ibn Naghdala. Vi zier of Ilabbus recomrnended Samuel to hiin.
So many Jews r in Granada, it was known as the City of the Jews .
But no Jew ever was governing directly as a Chancellor and Vizier.
But Sarauel was in fact the Prime Minister.
Sarauel was much honored and in 102? received the title of MGHID.
HABBU3 died 1038,of whom Badis was the eider.
JOSEPH offended Arabs, Berbers and Jews alikewith his pride, his
arrogance and his irreligion. Also his contempt of Justice.
He was discovered where he hid himself in the Castle of the king,
and killed. On the sarae äay, the Jews of Granada were massacered.
DECüjrßSR 30,1066.
DAVID GCNZALO: Garnata al-Yahud (Granada en la historia del Judaismo
espanol. U de Granada I963.
p.58-7^. Semuel ibn Nagrella y su hijo Yosef.
Semuel lived 993-1056. p.6l: victories in 1055 annexed SE'^ILLA,
ALiVlERIA y CARKONA. p.67; YOSEF died 31 Dec.l066.
cites Dozy and Baer, adds nothing new.
TITUS BURCKHARDT: KOORISH CULTURE K IN SPAIN. KcGraw-Hill ,1972 .
183 When Kuhamraad Ibn Ahmar,a prince of the Arabic Nasrid tribe, took
Granada in 1238, only the old Ziridäan fortress wiihxitsx the
ALCAZABA (Al-Kasba) stood on the hill above the city. the strengest fortress
in Spain, it was called Al-Hairira, the red, from the reddish color
of h the walls, behind wich was Ähe kings's palace. iJi^j^ (±;^ ^.
p. 208-11 COPIED: description of the Court of Lions
MEZC
EVARISTE LEVI-PROVEKCAL.
DESriOND STEWART: THE ALHAKBRA. NY, Kewsweek, 197^.
p.163 IBN AL AHivIAR begins Alhambra: 1238, Muhammad V completes it 13^9
Carl J. Du Ry: Art of Islam. Abrams , i970:
p.130 The lion fountain. . . completed in 135^«
BARGEBUHR, FRSDERICK P. The Alhambra, Berlin, De Gruyter ,1968,
p.VIII
p,IX
993 SARUSL IBN NAGHRAILA born in Cordova or Meärida
1013 Samuel & fam leave Cordova.
1027 Samuel named Vizier by Habbus
1035 Yehosgeph born
1037 death of Habbus. Badis becomes king with Samuel/s help.
1056 2/11 Dec. Samuel died in Granada (!)
1066 Yehoseph murdered.
IBN GABIROL: b.ca 1022, died ca IO70.
p.J The argument: That Yehoseph, vizier of Badis IO55-65, "erected the
celebrated Fountain of Lions in the Alhambra as a highly symbolic
expression of his "Solomonic aspirations.
2) The Yehoseph built himself a palace more beautiful thantheing's
(whom he served asmajor-domo and whom he was plttoing to dethrone.
3) The the Fountain is described in a poem by Salomon ibn Gabirol.The
poem describes a palace and a fount of lions whichwas a likeness
of the biblical Solomon's Brazen Sea , which was a basin supported by twelve
oxen (I Kings YII:23 and 25) (p,120).
p.2
P.3
p.4
p.'i-
p.5
p.7
p.l
Itn Gabirol addressed the poem to an unnamed patron (Yehoseph??)
who chose lions instead of oxen feecause he wanted to symoblize
the kings whom he kept under his control with his guidance, as
a shepherd keeps his grazing flock, (Lions : the royal animals)
4) If all this is true, than the fountain described by Ibn Gabirol
was in fact the fountain of Lions, therefore much older than the
palace built 1238-135^ "by IviUhammad V (whose iHscription at the base
of the fountain led to the natural conclusion that it was HIM who
built the fountain,
and the fortress: al-Hisn al-Hamra (the Red Citadel)..,
Ibn Gabirol knew both, and was probably tutor to Yehoseph.
The palace of the Berber kings stood on a hill opposite that on
which the Alhambra Stands. There was sufficient excavation dnne
to Show clearly that llth Century masonry was around - and this
earlier palace was not built by the Ziiids but by Yehospeh. ('^^c
The lions must have been executed before the end of the llth
Century, The Zirid dynasty waaended in IO90, and the Almoravids
and Almohads who follcwed thera were intolerant of three-dimensional
plastic art .
the i.uhammad Y(Ruled 135^-58 » 1362-81) inscription says : God gave
to him this abode" - not that he built it himself . . .
Badis' palace stood on the Albaicin Hill.
Story based onthe memoirs of the last Ziri King, the grandson of
Badis: Abd Allah (hostile to Yoseph)
p.8 discussion of Ibn Gabirol 's dates: 1020/21 to IO68 or I070 ok.
p.94 1066: Yehosephk illed inthe king's palace, not the Alhambra.
SAI.'iUiiL IBN MAGHRAILA was employed as Cancellor of the Sinhaja
Berber dynasty of the Zlrid Kings who ruled in Granada.
p.97
p.ll^<
p.1^9
iSc-i
Ibn Gabirol 's parents from Cordova, to Malaga, he born in SraRadtaxx
Malaga of Cordovan parents.
THE PCUNT ÜF LIONS
a monumental central fountain of a palace court, for cooling and
decorative purposes, such is is found in other Moslem palaces,
but their basinswere decorated (not supported) by human and animal
figures spouting water. The symbolism is oolomonic, but the differ-|
ences frmin the Biblical description were imposed by the Talmudic
prohibiti jn of reproducing any objects which were in the Teple.
Babylonian Talmud, Rosh Hashana 24a
Fountains like thasd were built in mÄny Near Sastern palaces,
and have an Iranian origin* Solom's was not the first one.
Ihn Gabirol said the Lions represent be x*'»raily of Kings, grouped
by threes, each faciag one of taefour winds - The sea of which
the Bible speaks is a traoslation of the Akkadian rgau, (abyss),
symbelizing the celestial or subter»ranean waters* Solomoa had
bulls, not lions, the sjiribol of Scundity, here associated with
the life-giving waters of rivers find the uaderworld. The k groups
of animals, aot onlyface fee points of the com-nass but also re-
present the f oup seasons» Aad the number of 12 also relates to the
atsrologjrcal symbolism, the Zodiac. Sülls are the Chief decorative
animals in ma-y monuments of the .^fear Erst, also i n Cjreece,^nd
through Islara spread to North Africa and the I-editerr^nean.
-u-
157
21+
197
89
97
105
The lions of the fDuntain belong tothe ^^ma.jjAäi caliphat, kich
ended in tla withthö llth Century, but the basin supported by
theni is dated by a hte tiscription and replaces the oigiaall
IBM GABORIL was born btween end oif 1021 and ia 1022, based oa
his oim stataents of his age ia Ms poems of 1038/29»
the füll text of the p»em was first xsublisned in Tel Aviv in
19i|l (note 28), füll Hebrew text here p. 197-8.
The history of the Nagrallahs is \n the memoira )t ABD ALLAH,
the Ist king of Granada of the Zirid (Berber) gynastr (1073-90),
and grandsan of the preceeding 3ADI3 I3TI HABBUS (IO38-O73, in
whoae r4ign ISTU'IL ABU IBRAHIM IB YIMKE ITAGHRALLA (Shemuel han-
Nghidh or Shmuel ha-Levi) and his son YUSUP IBN NAOHRALLA (Joseph
Yehospeb han-*Taghidh) were viziers (Ghancellors) .
I3N GABIROL " A :IATURE POEM AI'TD ENCOKIUii TG A ''lAECENAS A D HIS
CASTLE (xirst published in füll in 19i|l iti Tel Aviv).
The Zirid elements of he Alhambr :aboth ofthe (oldest pert)
itlcazaba er.d other osrts, were tle wrk <S Yusuf.
THE ALH AMBRA
c
PREDRICK P. BARGEBUHR: THE ALHAMBRA PALACE OF THE XI th CENTURY
in LONDON. UNIVERSITY. WARBURG AND GOURTAULD INSTITUTES. JOURNAL
TT; 19 (1956^-192-2583
192
ISMAIL and YUSUF IBN NAGHRALLA , f ather and son, were Chancellors
of the last two Zirid kings of Granada. BADIS IBN HABBUS (IO38-
1073) and his grandson ABD ALLAH (IO73-IO9O) .
ISMA'IL ABU IBRAHIM IBN NAGHRALLA (Shemu'el han-Naghidh) was
very re pected , but not so his son who succeeded him in Office.
Yusuf (with his Jewish name i Yehoseph han-Naghidh). He was young,
ambitious, apparently allied himselfwith the neighboring king of
Almaria against his own king(and also took to drink)and apparently
by his conduct and rising animosity contributed to his fall.
193-
J^pparently toward._±he- end of his rule he moved to the Alqasaba,
while he built for himself a royal-style Castle on the ALHAMBRA
HILL, bettfir than the royal one on the neighboring ÄLBAICIMHILL^
The royal astle, now destroyed, was the ALQASABA.
The first question is whether the palace which Yusuf built on the
Alhambra Hill is the Alhambra we know today^
t)'
SAMUEL HAN-NAGHIDIH apparently died IO56, and YUSUF was chancellor
1056-66, when he died. He was moved to build the new Castle by
his hubris... It appears that the intellectual climate changed
in those 10 years, the Reyes de Taifas, and the Almoravids who
conquered the Ummayyads brought to power the bigotted religiously
Tanatic fäcTtiön of Muslim who were very innimical to both Jews and
Christians. There was animosity against SAP/IUEL *by Ibm Hazim,
an exiled hated SAMUEL. (193-9^) • And the enmity carried over imbO""
politics. And the lavish constructions by Yusuf made him more
enemies .
196^
197 :
197
198
SAMUEL had been made chancellor by the Reyes de Taiffas after _they „
had brought down the & Umraayyad Califate of Cordoba, and he served
the Sinhaja Berber dynasty of the Zirid kings who set up shop in.,
Granada: for he was well educated and they needed his skills.
SAMUEt täied between the llth and 20th of Muharram of the year 459
(& 622=1081, seems wrong) . Fine eulogy on p. 196-97 by Ibn Hayyan.
YUSUF well educated and had many intellectual interests but iak
lacked hs father's political genius, diplomacy and humility.
He did Surround himself wi^hrscholars and artists as did his father^
SOLOMON IBK GABIROL, b.l022 in Malaga, and educated in Zaragoza,
tfe^ -graatest emanaipated^ üebrew poet of the time, belonged to Yusuf '
circle, and to that of his f ather before him.
198
199
C>
One hf his poeras describes vividly of a Castle and its interior,
and the Castle is "singularly reminiscent of the Alhambra in Grana-
da. Question is why did he write the poem?
Is-the Castle described actually the ALHAI/IBRA2
200
Is the Fount £f Lions modeled after the fountain
-described in this poem (and thus NOT a l4th Century creation)?
NO OTHER DOCUMENT LIKE IT. ONLY THE TEAM OF FATHER & SON NAGHRALLA
—fit completely the requiremen^ts of the poem for the builders of
the Castle, and we know from King Abd Allah himself that H YUSUF
did build himself such a Castle: the Alhambra Castle,
ALHAMBRA -2-
(
202-03 author discusses the documentary value of panegyrics and states
that a man of Ibn Gabirol 's recognized standing and dignity_would
not write a frivelous poem (in tis case, not a plomerc against
ojpponents). This description of the palace is a detailed view of
a fortified palace, includes the precious material used for it,
2Ö3
20 i+
204
205
the foundations of the Alcazaha of the AlhamlDra is typical llth
Century masonry of the Zirid period. They are undoubtedly partsof
the construction Order ed by Yusuf ibn Nagbralla;
THE FGUNTlBIBßHS OF LICNS
Ibn Gabirol 's^poem describes in detail a fountain at the Alhambra
and compares it with the Biblical fountain of Solomon, Solomon/s
^razen 3ea, which was of Brass and had four teams of three bulls
each (facing the 4 directions of the compass) and caryying a
huge bowl. It was the fountain in the Temple of So,omon-;- The
Alhambra fountain lions spouted water. (Solomon/s is a basin
carr i ed by oxen . —
The symbolism of the fountamn is that the lions, (the princes,
the rulers) are "sheltered" by the basin, the major domo (Yusuf).
The "Four Rivers" refer to the traditional view of the Biblical
paradise and rests on Genesis 11:10 (four "heads"=rivHers) and
ROSH=head, summit, Chief tain, etc . The idea being that the Basin
(-Yusuf) SÄR Stands above the lions( =rivers^
\ ^
205-8
208 -
- the Brazen Sea is described in I KINGS VII 23 and 25^
long de cri|jion of the two f ountains . fuii^Mi
--Ibn Gabirol replaces the oxen with lions, as being more kinglyi
209
_2a9
and appropriate as a symbol fo "rulers". Moreover, both oxen and
lions together adorned the JLstandSL'l_QiL_tJijeL T.einple^IKINGS VII_j29)|
Ibn Gabirol used as his nom de plume SOLOMON MINOR. King S being
SOLOMON MAJBR. Samuel gan-Naghidh may have dreamed of the re-
establishrnent of the Ummayyads caliphate, which was far more
tolerant, and th reestablishment of a Solomonc kingdom of art
wisdom and power in Granada, ei ther by himself or by his son.
Ibn Gabirol knew of andshared that dream, and influenced YUSUF
whom he__had in part educated,_ The Naghrallas would be the Medio i
of that renaissance.
212-13 The Alhambra fountain was indeed as a symbol— the descendent of^
Salomon's, but the functions differed. Solomon's fountain basin
*eld ^he holy water-f-^r ablutions, and Alhambra fountain sarved
C "^
as a cooling device in the Arabic manner, an artful exhibition of
-playing water. — (Talmud prohibited the exact duplication of any
elements of the Temple--which is one reason for the difference,
aside from the fact that thelatter fountain was built in _2L„dif f er
ent period.
-The grouping oiL_f our relates to the 4 _aeasQns »_, and the,term SEA _
is anx translation of the Akkadian apsu, (abyss) , relating to the
Symbol of water f ountains like these as representing celestial
or subterranean waters. Such f ountains existied also in Greece,
the BlDLLSXiBXSNj OXEN symbolize fecundity Cthe_J.ife-giving waterja
of rivers and the underworld"
Bulls forming a pedestal is allover the Near East, pedestals for
animal-thrones for diety, many represented as izBiaxx standing on
_lions . (Hittite monuments gods on lion pedestals, SOLOMON ^'S OXEN
may have had a decorative purpose as well, but the tradition wich
_ih£L_fQuntain_jraprasents is CANAANITIC. and the "Brazan Sea" itsel
is of phoenician origin (ALBRIGHT) .
ALHAMBRA -3-
0
213
The Islamic ancestry of the Fount of Lions.
Yusuf erected the fountain as a monument to his vice-regal
splendor, and in doing it he adopted an Ummayyad Building elemtent
importaed to Cordova from BYzantium. there is a precedent for
Tiis fountain"!
I the one decorated with sculpture and erected in'
Madinat a-z-Zahra, the Versailles of Cordoba, ty ABD AR-RAHMAN III
021-61) in about. 950." ~
214 This palace was built by ABD AR-RAHMAN III in 9367— There are
Byzantine elements in the Ummayyad building period, a contest be-
tween them and the y Byzantine rulers, and both in competition with
the Sassanids, the Sassanian kingdom, as revived by HARUN AR-RASHID
216 In Cordova, there was a single giant scuplutre of a lion spouting —
water - an Imitation of the famous counterpart in Byzanitum,
216-17 This representationalsculpoture has neither precedence nor folcbowing
in Islamic art ähäx in Spain and flourished only in the period of
the Ummayyad si kh2$ caliphs, and at a time when in Cordova, ruled
by the Alrnohavids, the religious injunections were observed, and
such works no longer collected. — And after their fall, Madinat Az-Z
i Zahra feil into ruins , from which the other ä kingdoms apparently
^— ^collect ed" statues^etc* and used them. in- their own decorating
schemes .
" BYZANTINE ANCESTRY OF THE FOUNT OF LIONS
217-
1>
220
221
222
2_2J
232
"The link between the fountain of Soloflion and the one in the Alhambra
is the Byzantium, to the time when JUSTINIAN tried to outdo Solomon
inr-bnilding trheHAGIA SOPHIA r^^her er -^^e built an imitation of
Solomon 's Brazen Sea. "He made in the main basin ( of the church)
-twelve fountain niches in a cirele and lions to spout the water
for the ablutions of the common people" (note 78) .
A^AlhaiQbra alone, the lions are standing, and do not spout water —
into any basin, but into a surroundiig Channel .Although there are
many such fountains in Islamic areas,~And the present site of the
fountain is indeed the original one.
The inscription, mentioning MUHAMMAD V, on the present marble basin ,|
-ANCESTRY OF THE LIONS- - -
via Byzantium from Hittite scui)pture, (Lions of Tel Halaf ) •
ancestry: as functional (cooling) purposea_,.__aS-_well ^s decoratiye,|
The LION OF JUDAH motif
manufacture, probably in Granada, from marble at Almeria, provincialj
craftsmen^ not the highly perfected. art of Cordoba, the Alhambra
lions artistically are inferior to those in Cardoba.not certain,
It is even possible that Yusuf "procured" the lions from the wraeck;
ge of Madinat az-Zahra,..
i
Bargebuhr has no doubt that Ibn Gabirol was describing THIS fountai:
and THIS palace. _
IBN GÄBIROL DESCRIBES THE FOUNTAIN, not an imaginary Vision of such a T.
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233-236: APPENDIX: descrptions in Islamic lit ofANIMAL FOUNTAINS
NOTES :
J)P(0Z->"7:jr/^:?^
ON SAMUEL HANNAGIÜ!
iS.
DOZY.R. Histoire des Musulmans d'Espagne,
1932, III, pp.lÖff.
_T)J'/,'))yAx/T^ROCEEDINGS OF THE AMERCAN ACADEMY FOR JEWISH
"^ ^ RESEARCH 18(19^9) 269ff. (PERLMAN)
HESPERIS 35:1^3-88: LE DIWAN DE SEMU'EL
CONSIDERE COMME SOURCE POUR L' HISTOIRE ESPA-
GNOLE (SCHIRMANN, J)
^5""JEWISH SOCIAL BTUDIES^ 7^( f^) 99-126
( SCHIRMANN, J.)
ON JOSEPH:
^
— SCHIRMANN, J. JOSEF, FILS DU NAGID
HESPERIS 35 PP.l6i^ff
THEIR TOMBS JEWISH ENG. IX: 1^2
ßSxis'^on^xne fact that the Arab writers,etc. looked upon the Jewish
control of the Zirid rulers of Granada as a SCANDAX»,(
#19 A POGROM, FOLLOWED BY THE DEATH OF YUSUF: /^^-^p*^
SEE DOZy,R. RECHERCHES SUR L 'HISTOIRE ET LA
LITTER ATURE D'ESPAGNE, I88I, 1:285
#21 their title was KATIB ( =Chancellor) ^f^j^' ^7T~^-(i^^i%^
#28 IBN QABIROL'S poetry shows a degree of secularism more than that of-
Samuel, but equal of that of Yusuf, who also wrote poems. SAMUEL was
-T^^Q-v^- Levite and carried the conviction of a Messiah from the House of —
^^-^^^Levi. He was imbued by the idea of ai messianic appointment . • .
?jr~IBN GäBIROX'S POEM IS DIRECTLY ADDRESSED TO YUSUF7 ^
#32 Poemx was written in the very last period of Yusuf 's life, which
"is before IO66, thus the ALHAMBRA was constructed by IO66";
#39: SATTOEL died IO56; — Toores Balbas is mistaken in thinking the Alhainbra|
was built 1052-56, because he thought the the references in the
MEMOIRES (the royal "''emoires) is to SAMUEL, But they are to Yusuf,
and thus related to the building in the last part of Yusuf 's life,
which ended~ tn^066:;^
#kl The ALHAMBRA LI ONS are snarling, with teeth threateningly bard and
with wrinkles of anger.. (plate ^2c)
p,253: cites Miss M.E. Gomez-Moreno, who stated that the lions are 4 centu-|
ries ^Ider^-^^han assuffied|-.an4 that ti^e Co\^t-^was from^-its beginnin^a—
formal garden ( of which the fount was the center piece).
i&^55r-note 95tthe fountain withits unique combination of- lions and -a- basin.
imposed upon them, an allen body in Muslin art •
p.256 Acounterpart to the patio is the Castillejo of Monteagudo.
it-~ißay have its origin in its design (porticoad courtyard with pavillions i;
the Corners and or projectiong pvalilions in from of the central doors
where theycover ablution basins)- inr the Mosque of the Ummayyads-in
Damascus and further back to the Higa Sophia...
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JAHRBUCH FUm AESTHETIK UND A LLGEf '^EINE KUNSWISSE^BGHAFT
6 (1961) 209-16
strahlen kann. Daß die Ikonographie das Menschenbild und das Le-
bensgefühl einer Epoche zu beleuchten vermag, wird besonders klar
z. B. in den Aufsätzen zum Abendmahl, den Bemerkungen zur Dreifal-
tigkeit (S. 25) oder den Hinweisen auf Caravaggios oder Rembrandts
Einstellung zum Thema „Arahams Opfer".
Die geschichtliche Einsicht könnte noch vertieft werden durch so-
ziologische Aspekte. In dieser Hinsicht bleiben Aurenhammers Be-
merkungen spärlich, etwa im Artikel Aaaron, Abdon und Sennen,
Adam und Eva oder Aegidius. Sie beschränken sich auf die Erklärung
der Patronate.
Bonn,
Heinrich Lützeler
Bargebuhr, Frederic P.: The Alhambra Palace of the Eleventh
Century. Reprinted from the Journal of the Waiburq and Courtauld
Institutes, Vol. XIX, Nos. 3—4, 1956, p. 192—258.
Zu Anfang des 8. Jahrhunderts überschreitet auf einem Erkundungs-
ritt eine kleine arabische Schar die Meerenge von Gibraltar. 1492
kapituliert Gremada vor den christlichen Belagerern. Der letzte Emir
muß die andalusische Heimat verlassen. Fast acht Jahrhunderte tren-
nen diese beiden Ereignisse voneinander, die, am Rande der Welt-
geschichte liegend, nur deswegen notiert werden, weil sie einen An-
fang und ein Ende bedeuten: den wechselvollen Beginn der islami-
schen Hochkultur in Spanien und den Auszug ihrer letzten selbstän-
digen Träger von der iberischen Halbinsel. Viele Zeugen aus jener
Zeit ragen zu uns herüber, allen voran „Die Rote", die Alhambra, von
Granada, die uns seit den Tagen unserer Schulzeit vom Bilde im Ge-
schichts- oder Erdkundebuch vertraut ist. Und dennoch: niemand
weiß uns exakte Daten aus der Entstehungs- und Baugeschichte die-
ses Schlosses, das zeitlos wie ein Schloß aus Tausendundeinernacht
zu sein scheint, zu nennen. Die arabischen Quellen, die sonst so über-
reichlich fließen, schweigen sich so gut wie ganz aus. Kein arabischer
Historiker, kein Geograph oder Reisender berichtet von dem Erbauer
dieses Juwels, das die Gefilde Granadas weit sichtbar beherrscht^ nir-
gendwo wird in den bisher erschlossenen Texten und Inschriften das
„Herzstück" der Alhambra, der Löwenhof mit seinem Brunnen, er-
wähnt, Umstände, die umso auffallender und merkwürdiger sind, als
sonst die arabischen Schriftsteller und Chronisten sich über alles Be-
achtliche auslassen, ja selbst über die Schöpfer vorislamischer Bau-
werke, die unmittelbar an der Schwelle zur Sage stehen oder mitten
hinein in sie gehören, aufs pünktlichste berichten. Dies ist unzweifel-
haft ein Widerspruch, der einiges Nachdenken und Spekulieren ver-
dient.
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Die allgemeine Auflassung ist, daß die heutige weltberühmte Kö-
nigsburg im 13. Jahrhundert, genauer nicht vor 1232, erbaut und spä-
ter, besonders im 14. Jahrhundert schloßartig ausgestattet und er-
weitert ist (vgl. den Artikel ,,Alhambra" von A. Schaade und J. Strzy-
gowski im ersten Bande der Enzyklopaedie des Islam, Leiden-Leipzig
1913). Ebenso ist bekannt, daß sich schon im 9. Jahrhundert auf dem
Alhambra-Hiigel eine Zitadelle befand und daß an dieser zu verschie-
denen Zeiten gebaut ist. Wie überrascht es daher, wenn Bargebuhr
seine hier anzuzeigende Arbeit betitelt: Der Alhambra-Paias/ des 11.
Jahrhunderts. Denn daß es bereits zu dieser Zeit einen Palast, eine
Art Vorläufer des berühmten Löwenhofes gegeben haben soll, ist ver-
blüffend. Noch erstaunter ist allerdings der Leser, wenn er be-
merkt, daß der Angelpunkt der Bargebuhr'schen These der Löwen-
brunnen selbst ist.
Bargebuhrs Idee hat sich an einem hebräischen Gedicht entzündet.
Es stanamt aus der Feder des jüdischen Philosophen und Dichters Ibn
Gabirol und soll nach Bargebuhr um das Jahr 1063, (vgl, seine Anm.
32) entstanden sein. In diesem Gedicht, das ,,Der Garten" betitelt ist,
fordert der Dichter seinen fürstlichen Freund, seinen Mäzen, auf, mit
ihm die soeben im Frühling erblühten Auen und Gärten zu durch-
streifen, hinauf zum festummauerten Schloß, das nach der Beschrei-
bung ein salomonisches Prachtschloß sein muß; denn nicht nur eine
sich drehende Saalkuppel, die mit Salomos Sänfte oder Betthimmel
(Hohes Lied 3,9) verglichen wird, wird erwähnt, sondern auch Wasser-
spiele, deren eines dem „ehernen Meere" Salomos (1. Könige 7,23)
nachgebildet ist. Die betreffende Stelle lautet in Bargebuhrs eigener
Verdeutschung (Atlantis, Mai-Heft 1959, S. 246):
Ein „Meer", nicht Rinder freilich bürdend, gleicht doch
dem Guß-Meer Salomos, dem erzgemachten.
Gereiht um seinen Rand stehn Löwen, die uns
entbrarmt in Beutelust zu brüllen deuchten.
Hervor, im Strome, bricht durch ihre Mäuler
der Quell aus ihres Hohlleibs Innenschächten.
Und spei'nd auf gleiche Weis, Gazellen stehn dort,
gehöhlt zimi Born, im Bett der kleinen Grachten,
Der Klarflut Naß der Grün- Au zu beschem und
Gewächs auf Beeten, taugleich zu befeuchten,
Geheg von Myrten auch? ja selbst, als gössen Wolken,
besprüht sind Wipfel, die vom Guß erreichten.
Daraus zieht Bargebuhr folgenden Schluß: Der Dichter, der in die-
sem Gedicht ein maurisches — wenn man es auf die Alhambra be-
ziehen will — Schloß mit seinen Gärten und Architekturen beschreibt,
die auf alttestamentliche Symbole anspielen oder sie sogar nach-
ahmen, ist ein Jude, also dürfte der Adressat, der Mäzen, der — aller-
dings nicht mit Namen — angesprochen wird, ebenfalls ein Jude sein.
Eine solche Überlegung scheint auf den ersten Blick, da man sich ja
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in Granada in islamischer Umgebung befindet, absurd. Doch ist dem
nicht so. Blättert man nämlich in der Geschichte Granadas herum,
so stößt man tatsächlich auf zwei Juden, Vater und Sohn, Samuel und
Joseph Naghralla, die zwischen (ungefähr) 1030 und 1066 das Wesirat
des Duodezfürsten von Granada, Habbus, und seines Sohnes Badis
bekleideten. — Ferner findet sich in den ,, Memoiren" des Enkels von
König Badis, Abdallah, die Bemerkung, daß sich Joseph Naghralla
unter anderem ob , »seines Bauens der Feslunq Alhambra" allgemein
unbeliebt gemacht hatte (ed. Levi-Provengal, in: al-Andalus 3/1935/273
bezw. 300 =^ seine Kairiner Edition von 1955, S. 54). An einer anderen
Stelle dieser „Memoiren" (3/269 bezw. 292 =^ Kairo S. 47) wird dem
König Badis in einer (fingierten) direkten (Hetz-)Rede klarzumachen
versucht, daß der „Jude" sich auf Kosten des Königs bereichert habe,
ja ,,er hat viel Besseres gebaut als Dein Palast". (Der königliche Pa-
last befand sich auf dem Albaicin-Hügel gegenüber dem Alhambra-
Hügel).
Das ist das Material, mit welchem Bargebuhr seine These bestreitet,
daß es einen — fest ummauerten — Alhambra-Pa/asf mit dem heu-
tigen Löwenbrunnen bereits im 11. Jahrhundert gegeben hat, und daß
sein Erbauer der jüdische Wesir Joseph Naghralla gewesen ist; denn
alles andere, was er bringt, legt zwar ein beredtes Zeugnis von seiner
Belesenheit und seiner Fähigkeit zu kombinieren ab, ist indes zu vage
und indifferent, als daß es für eine Beweisführunq unmittelbar m An-
spruch genommen werden dürfte. Aber auch bei der Betrachtung
seiner hier angeführten Hauptargumente schleichen sich, so gern man
sich von, Bargebuhrs geistreicher Idee überzeugen ließe, nicht unbe-
achtliche Zweifel ein. Die ersten Bedenken erheben sich bei sorg-
fältiger Lektüre des Gedichtes des Ibn Gabirol. Warum nennt der
Dichter den angeredeten Freund und Mäzen nicht mit Namen, den er
ja sonst in anderen Gedichten bei Namen nennt? Warum ergeht er
sich, wenn er tatsächlich einen Palast, wie jene angebliche Ur-Alham-
bra, besingen sollte, so sehr in Allgemeinheiten, in Anspielungen auf
alttestamentliche Vor-Bilder bei seiner Verherrlichung des — eben-
falls namenlosen — Schlosses? Selbst ein viel kleinerer Alhambra-
Palast als der heutige hätte doch genügend Charakteristika — wie
z. B. auch den, die allegorisierende Phantasie beflügelnden Namen
,,Die Rote" — aufgewiesen, die einer genaueren Beschreibung durch-
aus würdig gewesen wären. Wo sind die wasserspeienden Gazellen,
von denen das Gedicht spricht, geblieben? Wären sie doch sehr viel
charakteristischer als die Löwen, zu denen Bargebuhr eine Reihe von
,, Vorläufern" bringt und von denen es bereits in dem genannten Al-
hambra- Artikel der Enzyklopaedie des Islam heißt, daß es Höfe sol-
cher Art. , ȟberall im islamischen Gebiet des adriatischen Meeres ge-
geben haben muß, vor allem auf Sizilien"; aber nichts ist uns von den
wasserspeienden Gazellen auf der Alhambra bekannt, überhaupt
scheint mir ein Vergleich des Löwenbrunnens auf der Alhambra mit
dem ,, ehernen Meere" Salomos, so interessant er sein mag, in keiner
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Weise zwingend, auch wenn er sich im alten Baedeker findet, und
auch wenn Ihn Gabirol in seinem Gedicht von einem Wasserpiel
spricht, das dem „ehernen Meere" Salomos vergleichbar sei; denn
wenn man sich schon die Löwen statt der 1. Könige 7,23 ff. genann-
'ten Rinder gefallen lassen mag, weil das Rinder-Symbol auf einem
fürstlichen Palast einfach undenkbar ist, so fracjt man sich, warum
derjenige, welcher mit diesem Becken auf das ,, eherne Meer" anspie-
len wollte, nicht wenigstens die Gruppierung der Figuren zu je dreien,
ausgerichtet nach den vier Himmelsrichtungen, beibehalten hat. Statt
dessen stehen die zwölf Löwen in gleichen Abstäaden zueinander, was
allerdings wiederum Bargebuhr — ermutigt durch die zaghafte An-
deutung eines spanischen Kunsthistorikers — auf folgenden Gedan-
ken gebracht hat: Die zwölf Löwen haben ursprünglich nicht das ge-
genwärtige Becken (auf Stelzen) getragen — an "ihm befindet sich
nämlich unglücklicherweise eine Inschrift von Muhammed V. (1354 —
1359)! — , sondern das zwölfeckige Becken, das jetzt im Estrich der
Abencerragenhalle eingelassen ist; denn das im Durchmesser etwas
kleinere und sehr viel niedrigere Becken paßt nach Ansicht Bargebuhrs
nicht nur besser zwischen Nacken und Hälse der Löwen, sondern laßt
auch zu, daß sich die Hinterköpfe der Löwen im Wasser spiegeln. Aber
in Salomos ,, ehernem Meere" konnte sich nichts spiegeln, wie der Re-
konstruktionsversuch (Abb. 40c) zeigt! Nun, eine solche Kombination
ist kein Beweis, sie hilft allenfalls eine, seinen Überlegungen höchst
hinderliche, chronologische Schwierigkeit aus dem Wege räumen. Mu-
hammed kann die Löwen, mit und ohne jetzigem Becken, irgend-
woher geschenkt bekommen oder irgendwo erbeutet haben. Es
gibt einfach zu viele Möglichkeiten, als daß man c]lauben dürfte, aus
einer die Konsequenzen ziehen zu können. Eine Parallele zu diesem
Problem haben wir wohl im Taufbecken des Salzburger Doms. Das
Becken stammt aus dem Jahre 1321. Die vier liegenden Löwen — sie
ähneln den Alhambra-Löwen durchaus — , die das Becken tragen,
sollen älter sein.
Es sei diese Erörterung m.it dem Hinweis darauf, daß die Bargebuhr' -
sehen Überlegungen nichts beweisen, abgebrochen. Das Gedicht Ibn
Gabriols läßt der Bargebuhr'schen These einen gewissen Spielraum,
den man allerdings genauso für eine andere These, selbst für eine dia-
metral entgegensetzte, beanspruchen körmte. Hinzukommt, daß ich von
der „Wirklichkeitsnähe", von dem „Wirklichkeitswert" des gesamten
Gedichtes, das, wie gesagt, Bargebuhr im Mai-Heft des Atlanüs 1959
ganz verdeutscht hat, nicht überzeugt bin. Es unterscheidet sich in
nichts von der unwirklichen, ins Phantastische übertriebenen Natur-
(d. h. Garten-)Beschreibung, wie sie zu jener Zeit überall im islami-
schen Kulturbereich üblich ist. Auf jeden Fall müßte man, bevor man
ein solches Gedicht als Zeugen zitiert, es erst genau auf seinen „Wirk-
lichkeitswert" untersuchen, und zwar in größerem Rahmen (vgl., abge-
sehen von Bargebuhrs Bemerkungen S. 200 ff, vorläiiiig G. E. von Gru-
nebaum, Kritik und Dichtkunst, Wiesbaden 1955, bes. S. 28—51: Die
Naturauffassung der arabischen Dichtung).
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Die beiden, von Bargebuhr angezogenen Textstellen aus den , »Me-
moiren" des Königs Abdallah ergeben ebenfalls nichts Eindeutiges.
Zu der ersten wäre zu bemerken, daß nur von einer Zitadelle auf dem
Alhambra-Hügel die Rede ist. Da aber bereits die für das Jahr 390
bezeugte Zitadelle auf diesem Berge den Namen Alhambra führt, ist
eher anzunehmen, daß Joseph die alte Anlage ausbauen ließ, und
zwar aus militär-politischen Gründen. Nach den arabischen Quellen
soll nämlich Joseph dem Herren von Almeria das Angebot gemacht
haben, ihm Granada auszuliefern, wenn er seinerseits ihm, Joseph,
Almeria überließe, damit er dort ein jüdisches Königreich errichten
könne (vgl. Enzyklopaedie des Islam, Artikel ,,Ziriden" von Levi-Pro-
vengal im vierten Bande, 1934, auch die „Memoiren" al-Andalus
3/1935/273 bezw. 299 f. = Kairo S. 53 f.). Im übrigen ist auch Levi-
Provengal dieser Hinweis, daß Joseph an der Alhambra-Z/ ^adei/e ge-
baut habe, aufgefallen; doch hat er, der wie kein zweiter mit dem is-
lamischen Spanien vertraut war, aus dieser Bemerkung keinerlei weit-
tragende Schlüsse gezogen. Er notiert in einer Anmerkung dazu (al-
Andalus 3/1935/300): ,,Cette indication de la construction de la for-
teresse de l'Alhambra par Ibn al-Nagralla semble inedite". Joseph
scheint indessen mit den Bauarbeiten an der Alhambra-Zi /adeiie nicht
fertig geworden zu sein; denn 1. berichtet Abdallah in seinen „Me-,
moiren", wie wir gleich sehen werden, daß er ihre Ringmauer habe
bauen lassen, und 2. zog sich Joseph, als Granada allgemein seiner
überdrüssig geworden war, auf die Feste des Königs, die Alcazaba, die
sich auf dem der Alhambra gegenüberliegendem Hügel befand, zurück,
allerdings ohne Erfolg; denn er wurde kurz darauf von dem aufge-
brachten Volk gelyncht.
Die zweite Textstelle bietet noch weniger Handhabe für die An-
nahme daß Joseph der Erbauer eines Alhambra-Pa/asfes ist. Der Name
,, Alhambra" fällt überhaupt nicht. Was sich hinter , .Besseres als Dein
Palast" verbirgt, wissen wir rücht. Wir können nur mutmaßen. Levi-
Provengal übersetzt zwar diese Stelle (al-Andalus 3/1935/292): „et s'est
construit un plus beau palais que le tien!", wogegen an sich nichts
einzuwenden ist; denn besser als ein Palast kann schließlich nur ein
anderer Palast sein. Aber es geht nicht an, mir nichts dir nichts, diesen
,, Palast" mit einem Alhambra-Palast zu identifizieren, wie es Bargebuhr
tut. Daß Abdallah an der anderen Stelle von Josephs Festungsbauten
auf dem Alhambra-Hügel spricht, ist doch kein Argument! Vielmehr
liegt es auf der Hand, daß es sich um eine Anspielung auf Josephs Resi-
denz (in der Stadt) handelt, die er ja mit der Alcazaba, der könig-
lichen Feste, aus Sicherheitsgründen kurz vor seinem Tode ver-
tauschte. Außerdem ist zu beachten, daß, wie Bargebuhr selbst her-
vorhebt, die „Memoiren" Abdallahs voller Ressentiments gegen
den jüdischen Wesir seines königlichen Großvaters sind. Wenn
sich Joseph tatsächlich einen Palastbau im Stile der bekannten
Alhambra errichtet hätte, hätte es sich Abdallah bestimmt nicht ent-
gehen lassen, die ganze Prunk- und Verschwendungssucht Josephs
für die Alhambra mit deutlichen Worten zu geißeln. Oder: Warum
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ist Abdallah m einen solchen Palast, der — nach Bargebuhrs Inter-
pretation der zweiten Textstelle — soqar schöner als sein anae-
stanunter gewesen sein soll, nicht umgezogen? Statt dessen wird in-
den ganzen Memoiren- des Abdallah, die in der Kairiner Ausgabe
immerhm 203 Seiten ausmachen, die Alhambra nur noch ein zweites
Mal erwähnt, nämlich dort, wo Abdallah, wie schon angedeutet da-
von erzahlt, daß er die Alhambra mit einer Ringmauer habe versehen
lassen. Diese Stelle war übrigens Bargebuhr nicht bekannt, weil er ^ie
auf die sich L. Torres Balbäs in seinem Artikel La Alhambra de Gra-
nada antes del siglo XIII, in: al-Andalus 5/1940/160 und 169 bezieht
offenbar übersehen hat (al-Andalus 4/1939/93 bezw. 113 = Kairo
S. 130). So kommt es, daß Bargebuhr auf S. 204 sich zu falschen Über-
legungen und Schlüssen verleiten läßt und besonders in seiner An-
merkung 39 zu Unrecht gegen L. Torres Balbäs polemisiert, obwohl ei
dort auf dessen Artikel, insbesondere auf die Seiten 159 ff und 169
ausdrucklich hinweist: „This last Zirid king (d. i. unser Abdallah) for-
tified and re-fortified Granada. However, there is not the least indica-
tion in the sources to justify the assumption made by L. Torres Balbäs
that Abdallah had to re-fortity or complete the Alhambra on this
occasion. Since we do not know of other builders of the Alhambra
dunng this period, it would be hard to deny the likelihood that the
Zirid elements of the Alhambra both of the Alcazaba and of other
parts, belong to Yusuf ihn Naghralla's construction. Outside the
precincts of the present Alcazaba (of the Alhambra), Zirid masonry
appears in the present 'Alhambra Palace' area in the Puerta de Vino,
m a wall, recently unearthed, which connected this gate with the
Torre de Machuca area, and also, as I have satisfied myself, in the
sub-structures of various other towers, like the Torre de los Picos,
Torre de Comares, and also in large parts of the outer fortress wall;'
e. g., close to the Church of Saint Mary (at some distance from the
Alcazaba). These data together seem to indicate what must have been
the area covered by Yusufs constructions." Damit entzieht aber
Bargebuhr selbst seiner These ein weiteres, beträchtliches Stück
Boden.
Es gibt aber noch andere, nicht unwichtige Gründe, die eher gegen
denn für die Bargebuhr'sche These sprechen. So drängt sich die Frage
auf: VV^arum kommen die arabischen Geographen des 11., 12. und 13.
Jahrhunderts nicht auf den angebhchen Alhambra-Palast zu sprechen?
Da ist z. B. Bakri, der selbst fast 25 Jahre hindurch beim Fürsten von
Almeria — eben jenem, dem, wie oben gesagt, Joseph angeblich hatte
Granada ausHefern wollen — in ähnUch hohem Ansehen "und einfluß-
reicher Stellung, wie Joseph beim Fürsten von Granada, gestanden
hat. Bakri ist also Zeitgenosse — er ist 1094 in Cordova hochbetagt
gestorben — , gewissermaßen Kollege von Joseph gewesen und zwar
m einer Stadt, die nur rund 100 km von Granada entfernt liegt und die
gute Beziehungen zu Joseph unterhielt. Wie kommt es, daß Bakri in
keinem seiner berühmten Werke den angeblichen Alhambra-Palast
mit seinen Gärten aufführt. Wenn seine Werke auch nicht vollständig
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erhalten geblieben sind, so ist doch gewiß, daß die arabischen Geo-
graphen sie gekannt und benutzt haben, wie etwa Ibn Abdalmun'im
al-Himyari (um 1390, s. Levi-Provengal, La peninsule iberique au
nnoyeu-äge, Leiden 1938) und der große Yakut (gest. 1229). Es ist
kaum denkbar, daß Bakri einen solchen Palast mit Wasserspielen
nicht beschrieben haben sollte, wenn er tatsächlich zu seiner Zeit
existiert hätte. Ebenso unvorstellbar ist es, daß spätere Geographen,
denen seine Bücher vorgelegen haben, Bakris an sich möglichen Be-
richt über die Alhambra übergangen und ausgelassen hätten. Aber
weder in Himyaris 19. Kapitel (vgl. auch die von Levi-Provencal zusam-
mengestellten, von Himyari nicht benutzten Bakri-Stellen über Spanien
S. 245 — 252) noch in Yakuts bekanntem geographischen Wörterbuch
wird die Alhambra aufgeführt. Zudem wissen wir von Yakut, daß er,
der auf der Flucht vor den Mongolen nach dem Irak gekommen war,
die großen Bagdader Bibliotheken, ebenso die von Kairo, Aleppo und
Mossul benutzt hat, und daß er, wie sein Material zeigt, mit der west-
lichen Geographie ebenso gut vertraut war wie mit der östlichen. Ja,
v/ir wissen, daß er sich für westliche Informationen an westliche Ge-
währsleute hielt. So hat er sich als alter berühmter Mann im Jahre
1223 von einem jüngeren spanischen Gelehrten, der eine Glosse zu
einem bekannten arabischen grammatischen Werke eines spanischen
Philologen verfaßt hatte, gewissermaßen eine Privatvorlesung halten
lassen (vgl. die jetzt in der Westdeutschen Bibliothek Marburg aufbe-
wahrte Berliner arab. Hs. Ms. or. oct. 3377 von der Hand des Yakut).
Aber nirgendwo in seinem großen Wörterbuch nennt er die Alhambra
von Granada, weder unter den Artikeln ,, Granada" und ,,Andalus"
noch unter , .Alhambra", obwohl er unter diesem Stichwort verschie-
dene Städte, Dörfer und Orte, im Osten wie im Westen (Andalus),
aufführt, die diesen Namen tragen. — Merkwürdig wäre es auch,
warum sich Idrisi, der 1154 seine berühmte Weltkarte verfertigte und
der ansonsten von den granadinischen Befestigungsanlagen der beiden
Könige Habbus und Badis spricht — darauf macht B. in seiner Anm.
39 aufmerksam — , über einen Alhambra-Palast ausschweigen sollte,
wenn es einen solchen tatsächlich gegeben hätte.
Noch skeptischer stimmt es, wenn man die kleine Abhandlung des
Schakundi (gest. 1231 in Cordova) über den „Vorzug" Andalusiens
(ins Spanische übersetzt von E. G. Gömez u. d. T.; Elogio del Islam
espanol, Marid 1934 = Makkari, Analectes 2/126 — 150) zur Hand
nimmt und dort vergeblich nach der Alhambra, nach einem Alhambra-
Palast sucht, auch in dem Abschnitt über Granada S. 108 — 110. Stellt
doch dieses Werk nichts anderes als ein encomium Andalusiens dar!
Und warum sollte ausgerechnet hier ein so herrlicher Palast, wie ihn
Ibn Gabirol beschreibt und wie ihn sich Bargebuhr vorstellt, vom
Autor übergangen sein, wo er doch die uneinnehmbare Königsburg,
die Alcazaba, auf dem anderen, dem Alhambra-Hügel gegenüberlie-
genden Berge und die hohen Mauern und die prächtigen Gebäude in
der Stadt hervorhebt: Granada es el Damasco de al-Andalus, pasto de
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los ojos, elevaciön de las almas. Tiene una alcazaba inexpugnable, de
altos muros y edificios esplendidos.
In dubio pro reo. Dieser Satz dürfte auch für Bargebuhrs These seine
Richtigkeit haben; denn seine Beweise sind, wie wir sahen, Indizien-
beweise. Hinzu kommt, daß sie in allen Fällen zumindest anfechtbar, in
einem sogar klar widerlegt sind. Es muß also vorläuiig alles beim alten
bleiben. Deutlich geworden ist durch die Diskussion, daß allerlei
Mauerwerk einer alten ßeies/igungsanlage auf dem Alhambra-Hügel
aus dem 11. Jahrhundert, an der auch der jüdische Wesir Joseph
Naghralla gebaut hat, in der wenigstens zwei Jahrhunderte später
entstandenen heutigen Alhambra-Anlage mit ihren Mauern. Türmen
und Palästen aufgegangen ist. Diese Tatsache, die schon L. Torres
Balbäs in seinen verschiedenen Arbeiten zur Alhambra herausgestellt
hat, rechtfertigt aber noch lange nicht die Annahme, es habe bereits
im 11. Jahrhundert einen Alhambra-Paias/ gegeben, von dem, wie es
Bargebuhr in seiner deutschen Zusammenfassung formuliert (Atlantis
1959, S. 251b), erhalten geblieben sind „das symbolische Salomonische
Löwenbecken, dazu noch sehr ausgedehntes Mauerwerk, das, aus
Ziegeln und Feldstein gemischt, für das 11. Jahrhundert typisch und
jetzt noch sehr vielerwärts in der Alhambra sichtbar ist, und endlich
der phemtastische Geist der Alhambraarchitektur im ganzen (wie er in
den späteren Stalaktitenkuppeln erscheint)". Das hieße — imd darauf
scheint Bargebuhr letztlich hinaus zu wollen — , daß die heutige
Alhambra, zumindest ihrer Idee nach, das Werk des Joseph Naghralla
ist. Damit ist aber der Bogen entschieden überspannt. Es ist auch
methodisch nicht ersprießlich, wenn die Grenze zwischen Überlie-
ferung und Interpretation nicht eindeutig gezogen wird. Wer mit Ma-
terial, das nicht über jeden Zweifel erhaben ist, argumentiert, muß
gerechterweise auch Gegenargimiente in Betracht ziehen. Diese kom-
men aber bei Bargebuhr so gut wie gar nicht zu Gehör, zumal er die
Lektüre seiner Arbeit dadurch erschwert, daß er einen Teil der Argu-
mentation und Dokumentation in langen Anmerkungen, die nicht sel-
ten weit vom Thema abschweifen, an den Schluß seiner Abhandlung
verlegt.
Frankfurt am Main
Rudolf Seilheim
B u r k e , Edmund: A Philosophical Enquiry into the Origin of our
Ideas of the Sublime and Beautiful, with an Introduction and Notes
by J. T. Boulton. CXXX and 197 pp., with Index. London: Routledge
and Kegan Paul 1958. 32 s net
The literature on the subject of Aesthetics written in Enqlish is not
very prolific when compared with that of pre-War Germany, France
or Italy. It is therefore a welcome move when the few classical texts
re-appear in new critical editions. This is the case with Edmund Burke's
216
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>fx SCHIRMANN; LE DIWAN DE SE'MUEL HANNAGID
pour l'histoire espagnole.
HESPERIS 35 (19^8) 163-87.
considere comme soiJirce
i63 The publication of DIWAN OF SHEMUEL HANNAGHID, Oxford UP,1932 (edited
by D.S. Sassoon has not been given the attention it deserves by Ara-
bists and Medievalists.
Semu'el Hannagid (alias Abu Ishaq Isma'il ibn Nagrela de Cordoue
BORN 993t ciied IO56 (not 1955).
166 member of a rieh Jewish family which had to leave Cordova in IOI3
after the sack of the city by the Berbers. He lived first in Malaga
and then managed to get a high position at the court of the dynasty
of then Berber Sinhajites, in Granada. BylO 20 , Samuel was the chif finance
officer, and the noted poem on his enny (Ibn Abbas) was written in
167 1038, at the height of his influenae and power.
YEHOSEF, FILS DU NAGID became his successor. as VIZIR. He was also
commading the military expeidtions of the Army of Granada.
169 execution of Ibn Abbason 23 Sept IO38, after having been captured by
"le Nagid".
17071 the activities and triumphs of Samuel aee recorded in
in his poems-r^l^^^.^i^
171 military victories of the Nagid cause his star to rise. The victory
at Lorca (10^2, and at Velez.
175 Nagid gravely ill after his return as a victor to Granada (10^4.
176-77 Voctory at Axarafe, N of Seville by the Granadians (10^8, June).
181 there was another war in 1055 in which he led the ±roops to Axarafe,
and in the last of his war poems, Nagid teils of the victory at
Reiyo, in the principality of Malaga, in the winter of 1055/56.
politico-historicäl
pp. 182-8^: summary of the content of 35 5rar poems.
3)Ti«.//.5r
815
SAMUi;i. BHN LIRI SMRACiA PHOF-BÜS
El
1971
HiblioKr:iph> : II. N. IX-mbii/cr. kclilaf Ynft. I (IKXK), Kla b: 2
(IS03), 5X61., Ch. Tchcrnowit/, I olcüoi hahnekim. 3 (1947),
161 3: Maimon. in: Kow; R Yoscl Cum (1969), 60 62.
SAMl'KL COMMISSION, inquiry coniinission scnl in
1919 by Ihc British povcrmncnt to l*ola?Kl lo cxarninc Ihc
ciuiscs of anli-ScMiilic tcM^sion aiul distiirbaiiccs uhich haJ
ariHi.scd sliarp crilicisin in llic West. Ilic C OininissiDn
arrivcd alter the *Mc)rgenthau C OiiiinissiDn had aiready
conipleted its inquiries there and reniained in Poland froni
September unlil Deeeniber 1919. Sir Stuart Sanuiel, v\lu)
hcaded the (\>niinissi(>n, was president o\ the *B()ard o\
Deputies o\ Rrilish Jevss belween 1917 and 1922 (he was a
brother of Herbert *Saiiuiel). Also prominent (m the
Commission was Capt. Peter \V rieht, who had been
inlluenced by the preeoneeived ideas prevalent in Poland
eoneernini! Jeus.
The Conmiission visited man\ areas, espeeially those
Nvilh e\en!\ mi\ed popiilations, such as eastcrn *(ialicia,
and gathered reliable teslimonies on reeent incidents of
violenee. Meetings uere lield vviih the Polish premier
I . Padereuski and uovernment ininislers. At Iheconeliision of
thcir journey, Sanuiel and \\ right diel not share the sanie
opinions, and the subsequefit published report comprised
Sanuiers aeeoinit only. a lael which weakened its inlluenee
o\^ public i>pinion. In an cITort to amcliorate the tensions
belween Poles and Jcws, Samuel a(1\anccd the lollowing 12
proposals:
(1) liiipicincnlatiDM o\ tlic claiiscs ol die agrccincnl conccriiing
rights ol Icuish citi/ciis in Poland :
(2) Ihc praclicc of Iriic cquality:
(3) IVosccution of crimifial acts to pcrsons or propcrty
coniniitlcd oul of niotivcs ol racisni or rclipunis bigotry :
(4) Rcstor.ilion of Jcuish civil scrvants in (Jalicia to thcir former
pi^sts:
(.S) Kcstoration of Icuish railway workcrs lo thcir positions
throughoul Poland:
(6) Abolition of the *nunicriis clausus for Jcwish universily
studcnts;
(7) Prohibition o\ discriminatory trade practiccs;
(K) Ininicdiatc judicial cxamination o\ all thosc bcinc hcld in
dclcntion canips:
(9) I acilitation of the foiindine of neu intliistries:
(10) Ihc puarantce of British govcrfuncnt aid in Jcwish
inigralion ovcrscas (to l*alcsline, ( anad;i, Soiilh .M'rica, de.);
(11) Aid for the cstablishincnt o\ banks in wlneh llic Icwish
public would have conlidcncc;
(12) Attachment of a Viddish-speakinc sccrelary to the British
cmbassN in W'arsaw.
Samuel himself intended toeslahlish a bakelite faetory in
Poland to employ ihousands of Jewish workers, but the
govemment disapprcned when he requested that Jewish
workers be allowed to work on Simdav instead of Saturday.
His book, Missio}} fo Pohuid was published in 1920.
Bibliography : H. M. Rabinouic/. I .v\:iu\<>1 Polish .lc\\r\ {\^)U^),
41 44. IM.I.AN.)
SAMTFIL MA-KATAN (earl\ second Century i.V.), tanna.
Some explain thal the name ha-Kauin ("ihe smalT*) was
given him because o\ his extreme modesl\, while olhers
maintain that he was so calied because he was only a liltle
inferior to the prophel Sanuiel ( U, Sot. 9: 13). Ilis modesty
and greatness are besl illustrated by the lollowing incidents.
When the patriarch *(jamaliel II calied a Conference o^
se\en scholars and eighl appeared. he asked the Outsider to
withdraw. Samuel, not wanling the inlruder to be emhar-
rassed, rose and said. "I am the (^ne wiihoul iinilation."
Nevertheless, (iamaliel undersl(n)tl thal it could not be him
and orciered him to sit. praising him in \ery high terms
(Sanh. Il.i). On anolher occasion. when a hcavenly voice
prociaimed at an assembU of scholars that "there is oiie
a-koü
816
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here who is worthy that the Ruah ha-kodcsh |Iloly Spirit]
should dcsecnd upon him," cveryone undcrstood thal the
relerencc was to Samuel (ihid.j. Samuel is best known for
Birkai ha-Minim. which expressed anathema againsl
Judco-( liristians, sectarians, and in formers. It was coni-
poscd al the requcst of Ciamaliel II, and incorporated into
the daily *Ainuhh (Ber. 28b). He explained the ver.sc.
"liiere is a righteous man ihal perishelh in his righteous-
ness" (l'ccies. 7:13) as meaning that the Creator of the
World knows thal the pious sometimes sin, therefore God
says. "I will takc him away in his righteousness before hc
has the opportunity to err" (l'ccies. R. 7: 15). Satnucl was
childless and at his luiieral (iamaliel II and Idie/cr b.
A/ariah ciilogi/cd him : "I or Samuel it is proper tocry and
mourn. Kings die and leavc Iheir erowns to their sons,
wealthy nien thcir richcs to their children. Samuel died and
look histreasurcs wilh him" (Sem. 8). It is told that before
his death he prophesied ihe persecutions of Trajan and the
killing of the Ten Martyrs (Sanh. IIa).
Bibliof^raphy : llyman, Tolcdot ; Bacher, Tann: I. Konovitz.
Ma'arckhol J anmiini. pt. 4 (1969), 1 15. (E.Mfd.)
SAMir.L lfA-NA(;il) (Ismail ihn Naßrcl a; 993 1055 or
1056), vizicr of *(jranada, statesman, poct, scholar, and
military Commander. Ihe meteoric rise and political and
military carcer o\ Sanuiel ha-Nagid marks the highcsl
achie\cincnt o\ a .lew in medie\al Muslim Spain. Samuel
was born in C ordoba lo a prominent family which
origiiially came from Mcrida. Ile received an exeellcnt
lewisli and general education, including Iraining in Arabic
and the Koran, and studied halakluih under *ljanokh b.
Moses of Cordoba. While a young man, he made his firsl
allusions to his Davidic descenl, a belicf which inspired his
conlidcncc in his rise to power and his carecr. In 1013
Samuel wasamong those fbrced to MccCordoba in thewakc
of the Berber conttuest. According to the I2th-ccntury
historian, Abraham *ibn Daud, hc opcned a spicc shop in
M:ilaga, and shortlN afterward, was approached by a
maidscr\anl of Ihn al-'Arif, A(7//7Msecretary) to the vizicr ol
CJranada. who asked him lo write letters to her master. The
vi/ier was .so favorably impressed by Samuers Arabic style
thal he ati\ ised King I labbfis, the Berber ruier of Ciranada
to appoiiil Sanuiel to his stalf (Ihn Daud, Tradition, 72 73).
Samuel advanced from tax eollector to kötih (after Ihn
al-' Arlf 's death) to assistant tu the vi/ier Abu al-' Abbas in
1020. Latcr he himself becanie vi/ier. In 1027 the Jews
conferred upon him the title naf^id of Spanish Jewry. In
l()3S, aller llabhüs' death, a striiggle for succession
belween his sons Hädis and Bullugin look place. Wilh
SamueTs aid, Bädis eventually won the throne. As a resull
of ihis sleadlasl loyalty, Samuel bccame the leading
inlluenee on Bädis.
Miich i)f SamucPs work as vi/ier entaiied leading the
army o\ (iranada, which was occupied in constant warfare
with Arah Scville. It wasindeed remarkablethat a Jewstood
at the heim ofa Muslim army, which from I03X to 1056 (the
span of Sanuiers command) knew only Iwo years of respite
from fiuhlinc. \ major scnirce of information on Samuel's
eampaiuns is his poetry in the f){\\an, some of which is
addresscd lo his son *JeIioseph ha-Nagid. Samuel is
credited as having inlroduced poetry of war and battle into
Hebrew lilcralure. In IÜ3K 39 Samuel fought his firsl
major battle, against the army of Almeria, ruied by Zuhayr.
a Slav. and his fanatic Arab vi/ier Ihn 'Abbäs. Both werc
killed and Sanuiers victory elicited the celebration of a
special ''Purim'" hy (iranada's .lews. In 1039 a heroic
\iclory over Se\ille celebraled in a poem took place
around ( arniona: Ihe latlcr was linalls laken in 1043. In
1042 Samuel siiccessfully came lo the aid o\ Lorca in
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SAMlJll II \-Slll 1 ISIII HIN IIOSIIANA
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caslern Spaiii. Ilis dillicull cainpaigris a^ainsl Ahn Nur dI"
Ronda m 1045 aiid "a^amsl Malaga in KM*) rcsullcil in
narrüvv cscapcs l'roin ilcaih. In llic l()."S()s Samuel uas
conslanlly on ihc nK)vc ihrDii^houl Andalusia, li^liimj»
againsl Scvillo and her allics. Ilis iriuniphs ucrc vicucd b>
ihelewsas naliDnal vicU)rics. Ihc conslanl irascl ucakcncd
him considcrably and in 1055 56 ho dicd on a canipainn.
His posilion uas inhcrilod hy his ill-lalcd son Jchoscj-Jh.
In addilion lo bcing a poct (scc bcJDw) Samuel was a
halakhisl, and communal Icadcr. Ilis major \M)rk in
halaUiüh, Sclcr I/i</kßicta (aiiraia (pubhshcd as llilkhoi
ha-S'agUl. cd. by M. MargahoU r>()2), is a compilalion and
cxplanalion o\ halakhuh bascd ow bolh lalniuds, ihc
decisiüns o^ \\\\: ^conim (soniclimcscrilici/cd), Midrash, and
ihc Shc'itiui ol" *Ahai dI Shabha. lo jud^c Irom ihc
surviving Iragmcnls, il was \s rillen in Aramaic and llcbrcw
and possibly parllv in Arabic. J/ilk/iciu (juvraia apparcnlls
wascomplclcd m HM*), iht)uiih parls appcarcd carhcr, and
dircclly inilucnccd lalcr Spanish halakhisls such as Isaac
•ihn (ihayyal, Isaac *Airasi, and *Judah al-Barucloni. Ils
appcarancc was vicwcd by somc, includnig ihc poci
Sülomon ibn *(jabirt)l, as ihc viclory dI ihc Spanish
grandcc ovcr *llai (laon ol Piimbcdila. Accuscd oi insull-
ing ihc yaonalc, Samuel wrolc a poclic apolouy acknou Icdg-
ing ils supremacy. Abraham ibn Daud, houevcr, cilcs
Samuel as onc ol "ihc lirsl ol ihc *!cncralion ol ihc
rabbinale" (Ihn Daud, I radilion, 7S) uho marked ihc c\\(.\
ol' ihc iiconic prcdominancc in lalmudic and halakhic
icholarship. Ihc Nagid was also ihc aulhor of crilicisin ol
ihe Koran, which \^a^ cilcd h> a conlcmporar> Mushm
aulhor. Aller rcading ihc laller's vcrsion ol Saniucfs
criliquc, ihc Arab hislorian-philosophcr. Ihn Ha/m, urole
a billcr polcmic aiiamsi n.
As Icadcr ol Spanish Jcur) Samuel corrcNpoiulcd wilh
ihe imporlanl conlemporary scholars, including K. *llu-
shi'cl, R. *llanancl, and K. Nissini ol Kairouan uhose
daughler married Samuersson Jchoscph. Ilis rclalions wilh
ihe Babylonian gaonalc werc gcncrally good VVhilc no
correspondence bcluccn Hai (jaon and ihc Nagid has bccn
discüvercd, llai's succcs.sor, ihc cxilarch *llc/ckiah b.
David, was a l'ricnd of Samuel. He also mainlaincd IriciKlIy
rclalions wiih ihc Palcslmian connnunilics su|)plynip Ihc
S)nagogucs in Jerusalem unh olivc oil [ibid.. 75). Samuel
uas onc ol ihc palrons ol Si)lomon il)n (iahiroL who
addrcssed ihc Nagid as **m\ lalhcr, m> ridcr, m\ chariol."
anddcdicalcd scvcral poems lo him. |l.i).|
As PocC. SamucTs poems havc comc down in ihrcc works :
Ben Tehillini. lien Mishlei. and licn Kolwlci. Fhc poems
are relincd and rcllccl profound worldly wisdom, as vncII as
ihe many faccls ol'his lilc as Jcw, falber, inlclleclual, nai^iJ.
vi/ier, and mililary Commander. Samucl's poclry is morc
develüped and divcrsilicd ihan ihal ol" his conlcmporarics,
ihe lirsl gcncralion ol" Hcbrcw pocls in Spain. His war
poems, which cvincc grcal skill in crcaling epic, arc uniquc
in Hebrew poclry. The picasures and vanilics oT lilc, which
he knew well, siimulalcd his poclic inspiralion. Bcsidcs
poems dcvolcd lo lovc and winc, hc ct)mposcd poems of
praise and glory, Iricndship and polcmic, mourning and
holiness, wisdom, moralily, and mcdilalion. Jusl as hc
»rülc of winc and viclory, hc wrolc of ihc ilincs.scs of his
children, and of ihc dcalh of his brolhcr Isaac. A lilcrary ar-
tisl of high Order, his surc command oi languagc is dcmon-
siralcd by ihc grcal variciy of subjccls he chose for poclic
cxpression. Dcspilclhcsucccsshcatlaincd lhri)ugh hispoclry,
vkorldly wisdom, and plcasanl manners hc was ncverconlcnl :
ihc cankcr oi' mclancholy conlinually gnawcd al him. I'vcn
in his poems of lovc and winc a nolc of pessimism is sound-
cd. He saw in ihc sulfcring oi ihc Jcws in cxilc his own
personal sulVcring, and ihc poems rc\cal his ycarning lor
/ion. Al ihc royal courl many sccrclls cn\icil him and
olhcrs werc opciily hosiilc. In iheir cjuesl lor ro>al la\or
ihcse courlicrs ollen aclcd licachcrouNls , shilling or bc-
iraying lo> allics wiihoul hcsilalion.
Jusl as hc inilucnccd ihc pocls ol bis das so ioo lhc\
inilucnccd him. Hc iranslalcd poems Irom Arabic aiul also
compi)sed in ihal languagc. I hc boasimg and scll-c\allalion
Iradilional lo medicval Arabic and Hcbrcw poclr> are
rccogni/ablc in Samuers poems, bul lo a morc limilcd degree
ihaii inlhc work ofolhcr pocls, such asSolomon ihn (Jabirol.
As was usual in llu)se limcs, Samuers poems werc read
al galhcrings of pocls, somc i)f whom lound ihcm laully
in grammar and slylc, while olhcrs praised iheir no\clly
and iincnlivcncss. Samuel bcsli)wcd gifls oi\ bis lavorilc
pocls who ihcn praised him in ihcir poems; ihosc Irom
whom hc wilhheld his gcncrosily dcprecalcd his poclry.
In I llh-cenlur\ (iranada no onc was cc)iisidcrcd cducalcd
unIcss hc could compose poclry. Children cop> ing ihe poems
of iheir lalhcr alsocharaclcri/cd Arabic cullurc al ihal limc.
lor ihesc and olhcr reasons Samuel cducalcd bis children
lo valuc and sludy pt)clry. Hc chargcd his sons wilh ihc
copying and arranging oi' his jioems and paid ihcm for cach
complclcd work. Whcn ihcy pcriormcd ihcir lask well hc
praised ihcm. Samuel had ihrcc sons and onc daughler. Of
ihc daughler and ihc son, Judah, nolhing is known, hui
bolh probably dicd diiriiig ihcir faihcr's lifclime. Ihc mosl
belovcd of his children was ihc lirsl born, Jchoscph, regarded
hy Samuel as Ins successor. Jchoscph hcgan U) cop> his
falhcr's poems (licn J chiUifH ) a[ ihc age of cighi and a half.
Anolhcr son, Idiasal, alsi) copicd his falhcr's poems ( licn Kit-
hc/cf ). beginninu whcn hc wasonh sÜLihih morc ihan six
\cars old. Ihc children addctl caplions dcscripli\c ol ihc
poclry's conicnls aiul origins. licn- .\ti\lilci. a hook ol poems,
was dcdicalcd h> Samuel lo Jchoscph and IJiasaf.
The poems werc copicd man> limcs du ring ihc Middlc
Ages, and il appears ihal Samuel himscil look pains lo
ensure ihal ihey wcrccircLilalcdamongknowIcdgabicpcopIc.
I hc lirsl aulhor lo rcfcr lo his poems was Moses *ibn li/ra
in Sliirai )'isriicl {U)). SamucTs non-sacred poclrv, howcvcr,
camc lo he known on\\ in ihc h>lh ccnuir> Ihc lirsl lo
puhlish a subslanlial luimhcr ol ihc pv)cms was A. \ .
Ilarkavy (Sl. Pclcrsburg, IS7^>). Ihe ihicc \olumcs of
his poclry werc publushed hs David S. Sassoon (Oxford,
1^)34). Onl\ in laier cdilions did ihcse works appear wilh
vocali/alion and commcnlaries as in ihe iliwan conlaimng
licn ichillini (1947) puhlishcd by A. M. Habcrmann and
in Ben Mishlei (1948) and Ben Kohclci (1953) issued by
S. Abramson. New cdilions o{ ihc "Slii/ci ha-Milhnniuh"
(1963) and ihc diwun (1966) werc puhlishcd by A. M.
Habcrmann and Dov Yardcn rcspcclivcly. lA.M.II.I
Bibliosraphy: A. Ilarkavy, in: Mc'asscL I (191)2), I 56; k.
Do/y, Spanish IsIüdi ( 19 13), 6U7 53; idcin. Uisiinrc Jc\ Musulnums
d't.spa^'nc, 3 (1932), 18 20; l.cvi Provcnvai, in; il-lndulus. 3
(1835), 233ir.; Schirinann, Scfarad, I (195-4). 79 16«; 2(1956), 678;
idcm, in: /.io/i. I (1935). 761 S3, 357 76. idcm. m: llcspcris. 35
(1948), 163 88; idcm, in: ISOS, 13 (1951), 'N 126; Slcrn. in:
Zion, 15 (1950), 135 45; l). lardcn, Disan Shcnmcl hu-Wiiiid
(1966). uilh coiuplclc biblu)grapli> ; Kal/ab>, in: Bu/ Ihm. 4 5
(I9()7), 160 SO.
SAMIIL HA-SMUllSni »KN IIOSMANA (d aller
1012), Faicslinian lilurgical pocl. Ilis name is mcnlioncd in
many documcnls of ihc C airi) (icnizidi. from which il
appears ihal hc was a mcmbcr of ihc l rc/ Israel acailcmy in
.lerusalcm. Hc progressiv ely rose in imporlancc unlil hc was
awardcd ihc lillc o{ lla-Shclishi (**ihird o{ ihc Company"),
ihal is, ihe ihird man in ihc scaling ordcr al ihc side ol ihc
i^iion in ihc acadcm> . lor unknown reasons. he wcnl lo
Lgypl and scllled in l-osial, whcre hc bccame fricndly wilh
^
(
SAMUEL HANNAGID
<
JEWISH SOCIAL STTJDIES 13 (1S51) 99-126
JEFIM SCHIRMAITN: SAMT^r. HANNAGID, T^ MAN, THE SOLDIEH, 1*FE POLITTOIAN.
S^
ICO
102
1C3
10^
ho W8S Abu-Ibrahim Samuel ben Yosef Halevi ibn ITsgrela,
fa-nily from MEHIDA, (AITGUSTA Et'ffiRITA), moved to Cordobs wben
Merlda was destroyed --stromed by the Moors in 713=^BXI/l8:l65c) _
born thero 993. excellent general educatlon. worllly, a poet,
a Scholar (Talmud Studie s in Cordoba.
fled from Cordova IOI3. Lost bis fortune. was to De a'tTRer sunrnit
of his power 33 years later (=10UI|! ^
Traveled wideljo
settlod in Malaga, had a sliop in the noighborhood of the house
of Ibn Al'Arif,"the vizier of King Habbus of Granada. Became his
adviser. Recormnended to the king by the dying vizier. (no date).
but he was again wealthy snd a financier, epparently was an official
lost his Position in 1020.
Became secretary b to the King's minister under Habbus ( that is,
af ter ) .
Granada at this time füll of Jews.
1038 death of Habbus
-a— military leeders IO38-56 oniy-a years without wars(with neighbor.^i_
105—
106
ing princiD8litie£,etc.) in TOP POSITION from IO38 on.
112—- HA-NAGID: title conferred «pon him in 1027^ the first Jew in Spaiix
to hold that title, mesning: the highest representative of Jews
beforo the government: RA' IS AL-YAHUD.
Uli corresponded with » many scholars.
i%rried his aon to the d«ughter of NISSIM BSII JACOB of KAIRmMN. __
115 poet. alsoopposed the Karaltes.
-H7 — - YEHOSEP: his son, born when father was 1|2 (=1033). excellent educatioi
W8S trained as his successor.
.121 viotory of August 3, IO38 against ALMERIA
122 victory against Seville 10i|0
Siege of liorca 10lf2 -t-Uagid gains city and merches in at hesd of bis
troops.
121+ -
125/6
victory at Seville over Mu' tatid (a parently lO^ik
He died in Granada 10^6, international mou.rning.
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niyac}."), anci In the Amt part of hia ••Diwan.'' The
„^Tareliish" ia dividcd iato ten OJidpters, each of
»i.'iif* wlifcb CQutalna Iq ordcr the twcuty-two letters of
the alpliAbet. It is writtea in the Arabio styla of
poctry ternied "tajnis," whlch coDsists io the repe«
tition of words in cvory stOQza, l)Ut wiih a difttreut
meaning in each rcpotition. Hie flrst cliapter ii
dcdicaUid to a ccrtaiii Abraham (ccrtainly not Abra-
ham Ibu Ezra)» whose merits he exalta lu Oriental
>> fashioa. lu the nine rcmaiuing chapters are dis-
cussed: (cli. ii.) wiue, love, aad soug; (iii.) the beauty
of coun^y lifo; (iv., v.) lovc-sickness and the sepn-
ratioa or lovers; (vi.) unfaithful frienda; (vli.) old
age; (vüi.) vicissitudes of fortuno, and death; (ix.)
confldenct in God; (x.) the glory of poetry.
Ibn Ezra's carncstness ia roflected even in the
niost fovoious parts of the "Tarehish." It would
secm tliHb üven wlieu he sings of love and wine aiul
of icindred aubjecta his niind h still occupied with
the grave problcins of lifo. He is a great lover of
nature, and interprcts it in vivid language. Es-
pecially airiking is the seveath chapter, in which
he büwails the loss of youth. Hia gray hair reo-
dera him s?id and morose; "O thut the night [hlack-
nessj still crowned niy hair instead of the day I " he
exclaima. His only consolatiou is that old uge will
free hirr. fiom piissions aud euubUt him to lead a
decoroua hfe. The "Tarshisli" was published by
David GUuzburg, BerHn, 1886. In the manuscript
copies foiind in various European libraries (Munich,
V Oxford, Paris, etq.) the "Tarshish** ia accompanJed
>. Vi, by a commcntary explaining tlie piguificatfon of the
) . . hcmonj ms used. U is posslblo tliat tho tlcmenta bf
'i^,^ ^r^^'thfs comuentary come froiii theauthor hiiiiself. .^*^.
' F"^']^^ The '•Diwan,»' still extant In niauui
i.M»
Mit>
::€,vfl
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fit
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I !
is^iipt (Neu»
bauer, **Cat, BodK Ilcbr. MÖä.^l{o, 17Ü2), contidn$
,^ throo hiiildrcd seoular pooius, üonslstiug in part of
;/ '. praisciof fiiönd::andelegfertün tho death of scjholars.
. ^'4:1 Tlio grcutor part of Ihn Ezfa'a 220 eucroc) com-'
'^|?jii ))osltion«j, T^rlii^h are ßcnttered in ncarly all the Ma)^-
^'' j^' £or{in <tb&t of th^ Ashlceaazim cxccpted) and in the
•^ "Diwan," are pcqitijntial poema (** aelitiot **) for the
Kew-Ycar aud the Day of Atonemeut. Tlieir aim
«laio invite inan to look witliin^himself; they dcpict
the emptinees of life, the vanity of
Sacred worUlly glory, tho bitter disillueion
. Poents. which niust bc expcrienccd at last by
the ploasnre 8eeker„and thcinevitable'
Dcsa of dlvine Judgmont. A skilfully elabomted
plcco of work is tho '•'Abodah." tho introductiou to
which ia a part of tho Portugucso MaM^or. Unlike
hii prcdovciasora, Ibn Ezra begins hii review of Bib-
hCai history not with Adam, but with tlie giving of
tho I/tiw Tlio pivyu|iin which follow the mishnaio
t<*xl of Üi9 Templo ecrvicc, especially tho piyyu^
' •• llappy ii the eye that bcheld it,** are of remarliablc
beauiy/
CmtiooBAPnr} iuzsatto. In Kenm ^enud, }?. 85 tt •#«.:
Pii\v%, in fAuu^^fU iU iltl id(!ni. Wo«« ihn Ktra am Oro-
* ' - l^J5l; Sadii. DlM Uiliginu
UerainrgsitU. p. 802; and In-
r^M7Kldilh. pp. tLia €t »c(/>;
Ifofn^/^ljneldiT» ihtlhOt. ««MflOI ; ücmiVtrzeichnUa <J«r
j>>. lirinijHrh^n DifiWmeh 9U Ucritth lt. ^ l«»i idom, DU
C ^' i^i^M ( ;.e LUirüiur df.r JuAtn^ p. !ül : nrAia, (Ji€ßt.h, f1.
♦»
j, fti't'/j, i:at.itiur;r« I^^t EaeiiiimB
,; .^' \* •*.- . Vitintl rp. Oll tl iri';., l/>n'Iün. l<
•^ . Imtlr. i'P. Wa li ica.J P.unf, hiit\
.A'^'v
•^••>
'^.:/
IBa.
IBN EZBA, BOLOMO^ BEN TIOSES:
Rabbi of Venicc; flourislied in thcaecond Imlf of the
seveutcenth Century. He was a disciplo of Joseph
Escapa and wrote a preface to, and editcd tho scc-
ond part of, the latter« **Rosh Yoscf" (Sniyrna,
16Ö9). Ho also odited: Solomon Algazi's "We'ul-
lef(!t Öappirini," to which he wrotq n pt-cface {ib,
16tt5);U. Jacob Berab's responsa (Venice, 1608.
with nianyof hisown); and*'jVfefeorBaruk," the re-
Bponsa of Baruch Kalai (Smyrna, 1000).
DiBLlOfmAPHY : Wolf, Bibl.Hehr. 1.. No. 1079; 11., No. 1004;
Fürst, Dthl. J\id. 1. ÜÖS ; Zedner, Cat. licbr. Dnoks Drii,
Mu8. pp. Ö07, T«7.
D. M. Hel.
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IBN GABIROL, SOLOMON BEN JTTDAH
(ABU AYYUB SUUUMAN IBN YAHYA
IBN JABIHUIi), known also us' Avicebron:
Spanish poet, philosopher, aud moralist; boru in
Malaga about 1021; died about 1058 in Valencia.
He is called by Orätz " the Jcwish I^hito," and by
ÖLeinschoeider "the most original pliilosophical wri-
ter among tho Jews and Arabs. " The nnnie *' Avico-
bron " is a corruption of " Ibn Gabirol " (" Ibngebirol,"
" Avengeblrol," " Avengebrol," '* Avencebrol," " Avi-
cebrol," " Avicebron"). Little is known of Gabirol's
Hfe. His parents died whilo he was a child. At
aeventceu years of age he became the Irieiid aud pro-
tege of JeUuthiel Piassau. Upon the assassination
of the latter as the reault of a political conspiracy, . y
Qabirol composcd nn elegy of more timn 200 verscs. . !
Tho death of Hai Oaon also called forth n similor ^y
poeih. When barely twenty Gabirol wrote " * AnuU,"
a verslfled Ilebrew ^rainmar, alphabcticul and acros
tic. consisting of 400 verwes divided iuto ton parts.
Of thiagrainnmr, whlcli Ibn Ezra charactcrizcsasof
incalculablQ value» Dinety-flve lines liave bccn pre
ßcrved by ßolomon Parhon. In these Gabirol re-
proaches his towusmen with their neglcct of tiie
holy tonguö^ ' *' •;.;,
Gabirol's rcsideuce in Saragossa, in which city Iic
passed bis early days, was embittered by strife.
Envy and ill-will pursued him, wliich accounts for
the pessimistlc strain underlying his work. Life
flnally bccanie unbcarablc in »Suragossu, and hc fled.
He thoiight of leaving Spain, but rcmaincd and
wandered about. He gained anolher IViend and
patron in the pcraon of Samuel ibn Nagdela, whose
praiscs ho sang. Later an estmugement arose he-
tween tiieni, and Nagdela becaine fora tiinethc biilt
ot Gabirol's bitterest irony. All testimoniesagitje
that Gabirol was com parat ively youn^» at tlio tiiue
of his death, which followoil yeara of wnndering.
The year of liis death woa probably 1008 or 1009,
the former date heing aocepted by SteinF«hnclder
("Hebr. Uebera." p. 870, noto 70) and Neubauer
(** Monatsschrift," xxxvi. 408€<«f^.). Tbecrroucoua
fiuppoaition that Gabirol died beforo reachlug hia
thirtieth ycar ia due to n misundcrstandlng of rumc
wonla of Said by Mo8(*9 ibn Ezra and by AI j^arist
(comp. Kaufmann« •'Studien,'* pp. 79-80, noto 9;
Kftmpf, •»Beitrage,* p. IbO; Wise, •'Improvomont
of Moral Qualitlca,** p. 6, note 8, New Y
Tlio Incoirect data (1070) of Gabirora dcnil
in the •* Yut^asln ** Tva« accopted by many nio<iicval ,4i^^^^^ '^Wvf^
and modfru writorsi among Uio latUr belog Muak/T ;•'!*! w
Dukea, QM%, aod Oulimauo. i(K^ v
4?
A st-rango \ef\
rol's denth is i
ba-lfabbnlah.J'
fols poetio glfil
the roots of a
dantly; and tl
:^ pe89. 'Thisstril
^? a scarch was ji
dered Uabirot
derer expiatcd
Gabirol was
Europe. 'Het
Philo had serv
lenic, cspeciall
talTVorld. H«
BeetoTor (
ofNeO* I
platonism.
aophicai tcficl
Ignored by tli
be extendcd b
exercised ä'^^
Jcwish circle
and Gabirol
Chriotianity.
that. of pthei
Ininging tho 1 1
of tho Cliri^t
ecrvico of tb<
. A translatcd the
'Byriacnnd Ai|
ßcyerlcn ('
furtlier poral^
respcctively
losopby, and
Bpcculatioai
-Föns Vit
philosophical
Tho book dci
ilders matter
tho source of
••Gesch. der
ligionsphilos
It was transl
baving pro»
Latin in the
bisUop Rayi
▼critablobui
" Aristoteles.*'
■ ' llrnconcfHe
inllimii^ ads
bctm cüU?oi
p' ni.^palen?!»,
' »^^^^Into **Avcp
, Calhd ftttcn
Avlcahron ))
In bis *» IUI
d;?e\t>n ih
^kin
1
iprovomont tn f . ihröii'^h the
!iynoi
äcllcr's''ti|
*w?
Desnond Stewart: The Alhambra, MY,Newsweek ,197li» p.lSh
ineiits and bullfiglus — the use to which
il was originally put.
(hitting east betweeii the south wall of
ihe Renaissance palace and the Gate of
[iistice, one conies out onto the begin-
uingof the portion of the Alhanil)ra hill
.)ii wliich the now-vanished royal city
spread soutlieast from tlie Partal Garden
in the shadow of die Alhaiiihra palace
vvalls and the greai nios(|iie tliat stood
where Santa Maria de la Alhambra now
^lands. The great Alhambra iiios(jue was
l)uiU in 1308 by Muhammad III and was
(lescribed as follows by Granada's four-
teendicentury vizir and historian, ibn-
al-Khatib: "It isornamented with mosaic
work and exquisite tracery of the most
bcautiful and intricate patterns, inter-
inixed with silver (Iowers and graceful
irthes, supported by innuinerable pillars
of the finest polished marble." This
inosque was in an excellent State of
preservation until tlie first years of the
iiineteenth Century, at which time
Vapoleonic occupation forces destroyed
It completely.
Having seen this much, one niay well
wish to take a break before plunging
iiiio the intricacies of the Moorish
palace. Ideal for such a breathing spell
is the Generalife, summer villa of the
Masrids. It is fifteen niiiiutes distant froni
ilie palace, Walking down and around
the eastern end of the hill along a curv-
iiig lane of cypress broadening into a
siraight avenue running next to a long,
ihin canal with water jets between
clipped hedges and a pair of elongated
huildirigs. The Court of the Generalife
is one of the oldest extant exaiiiples of a
Moorish garden. Above it Stands the
(ieneralife proper, a villa of fountain
;ind running water; above that a raised
garden with fountain-perforated flights
of Steps ascending to the hilltop niirador
called the Moor's Seat. 1 liere are shady
spots here where one can sit for homs
ga/ing down onto the red walls and
towers of tiie Alhambra and over the
city beneath thein. The surrounding
piain beneath the city and the gaunt
foothills of the Sierra up to its snowy
peaks along the southeastern horizon af-
ford one a prosjject in which the huge
distance between arctic and subtropical
is conipressed, Irom the liclien of the
peaks down to the sugarcane and palm
trees of the piain. The Genera life ("Gar-
den of the Architect") was reputedly de-
signed and occupied by one of the Al-
hanibra's original architccts. Subsequent-
ly purchased by Sultan Isma'il Ibn-Faraj
in about 1320, it has been part of the Al-
hambra ever since. C)n even the hottest
days in July or August, there is shade
anil the breezes are cool and refreshing
uj) here.
Reentering the Alhambra via the Gate
of Justice one enters a narrow gap be-
tween the Moorish palace wall and the
northeast face of the Charles V palace, a
confuied, wedge-siiaped yard formed by
the juxtaposition of the two. Close to
their point of interscciion one at last
Steps through into wiiat has been called
the most fascinating building in die
World: the Alhambra Palace.
The entrance gives directly onto the
Court of the Myrtles, an extremely elon-
gated oblong whosc center is occupied
by a large pond between two borders of
GENERALIFE
o»..
*S.
^at
Scale u( Icci
t
N
I
^«t/ce; This material ^.v h
^ c^pynnht law (Title 17 US
Desmond Stewart: The Alhambra. NT, Newsweek, 197U* p* l66
myrtlcs. To tlic wcst of il\c Cloiirt of tlic
Myrtics is thc fonncr Mcshwar, whicli
hoiiscd ^ovcrniiicnl odiccs in Ishniiic
timcs aiul was rcconstnutcd as a palacc
chapci in ihr sixiecntli ccMKiny. Today
it is inostly occupicd hy gardcns.
A colonnadcd portico foiins thc north
cnd of tliis coiirt and givcs onto thc
Ornate Hall of ihe ßlcssinj2j, an oblong
rooin lyin^ at ri^ht anj^lcs across thc
axis of thc prcccding coiiri, its ccdar-
wooci ccih'ng a doine of elahoratcly
carvcd honcycomhs and stalaciitcs.
Undcr thc Nasrid sultans. tlie Hall of
the lUcssing served as antcroom to the
throne room, the Hall of the Anibassa-
dors. Here, as elscwhcre inside the
Alhambra, ceilings, hcams, and doors arc
of carvcd wood; floors and wainscoting
are elahoratcly pxiiterncd pnrplc, grecn
and orange niosaics of gla/cd carthcn-
warc; and the rcniaining ornamental
surfaccs are of painted stucco, thc colors
uscd bcing the priinarics red, blue, and
ycilow, colors of magic in Sufi iradition.
The coloring was laid on widi egg white,
and it has wcaihcred well, thanks to the
dry air of Granada, but thc gilding has
tarnishcd to a coj)pery grecn in inany
Spots.
Undcr its sixty-foot-liigh doincd ccil-
ing. thc huge Square room forining thc
Hall of die Ainbassadors is lit by nine
largc Windows — from whidi onc caii
look np at thc Gcncralife and die n)onn-
tainsidc, or down upon C^ranada rising
in tiers beyond the ravinc of the Darro,
or simply at the distant mountaintops
that cdge fhc hori/on. These nine Win-
dows arc so dccply reccsscd in the enor-
moiis thickncss of thc walls that they
look like the side cha|)cls of a cathedra 1.
"lU-fatcd thc man wlio lost all diis/'
Gharics V cxclaimed when he first looked
out from here.
The walls to cithcr side are adorncd
with a pair of laudatory pocins by ibn-
Zamrak. whilc exaclly bctwccn thcm —
in thc central rccess oppositc thc cn-
iraiKC — stood the royai throne. Under-
ncath this lloor is theccnter of a complcx
nctwork of tuiincls ihrough whith more
than onc sultan madc an clcvcndi-hour
cstapc. Ilcrc too was a dungcon for State
prisoners. Situated lo tlie right of die
cntrance to thc Hall of the Ambassadors
are the apartmcnis occupicd by the
ncwlywcd Charles V following bis arri-
val at thc Alhambra on June 5, 1526.
Thrce ccnturics latcr, thc author Wash-
ington Irving lived here.
From hcnce a gallcry runs northeast
to thc Quecn's Drcssing Room, built at
thc top of a small tower and consisting
of a ninc-füoi-s(juarc room. In onc cor-
•^ 1 rt-Hf , < m fm^i IS^lgPIg-^WC.*',!
i , . », j ..^,ii j.
166
4^
148
The Alhambra Palace - Art History
doubt, othcr positions of power rescrvcd in thc kingdom for ccrtain Jcws,
continucd cven aftcr the downfall of thc Naghrällas. Othcrs secm to have
returncd to this town latcr and rcsumcd positions of influcncc. Azariah,
a son of Yehöseph, of tcnder agc, was savcd from thc Granadine carnagc
by the poet and Talmudist Isaac ibn Giyyät who reared him in Lucena,
the Jewish city, with all affection, to be a poet, Talmudist, and head of
the Community ; yet he was to die there when twenty years old ^07.
I was assured by Professors Seco de Luceno and Göme2-Moreno, both
of thcm particularly interested in mediaeval Granada and themselves
Granadines, that the families bearing the name Agrela, now living in
Granada, are regarded (as De los Rios also points out) ^^8 as the descendants
of the Naghrällas of the eleventh Century (the N of Naghrälla having been
dropped together with the n in Ibri), Such preservation of family history
is most typical of stolid Spain and finds its explanation in her Sleeping
Beauty Situation. The daughter of a Granadine, Seiior Agrela, who was
financially influential and who was knighted of late, became, by marriage
to a duke, the Duchess Rosario Agrela de Ldcera. The lady presently
divides her residencc between Madrid and a Carmen on the Alhambra hill
slope previously belonging to the composer De Falk. In one of htt fincas,
three stone lions were found, two of which she donated to the Museum
of Granada, where I was able to see thcm. The duchess most graciously
scnt me photos showing the three lions which, though badly weathered,
clearly betray Iberian extraction. There is, of course, no connection between
the Alhambra lions and these.
I do not know whether the possibility of having an iUustrious but
Jewish ancestry is a partie honteuse for a duchess who herseif, as I am told by
Granadines, traces her background (in contradiction to the local tradition)
vaguely to Portugal. The lady would share a Jewish ancestry with many
iUustrious and powerful Spaniards, and in her case ancestry might connect
her with the patron of the Fount of Lions, which ranks among the f oremost
art monuments of Spain ! Hcnce, I could not interpret with certainty the
refusal on thc part of thc lady to discuss her extraction either in letters or
in person. I was informed, howcver, by the daughter of a distinguished
Spanish scholar that there existed, in Spanish fascist circles, a blood myth,
a counterpart to Hitler' s doctrine of the German-Aryanmasterrace, according
to which the Arabs belong to the desirable jj^r^r^ nuestra^ whereas the Jews
do not. If such Manichean dualism should indeed be adhered to, then I
would understand morc clearly why my discovery of a Jewish ancestry
of the Alhambra, by rather connecting this with the Bible than with the
Koran, has seemed to embarrass some Spanish scholars. One is, of course,
baffled to think that Spaniards should distinguish between the letter and
thc spirit of thc Old Tcstan
comcs to their own ancestry. f
its own absurdity, now that
have not matured in spitc of \
in Spain in defercnce to a fi<
one to ponder whether it is i
induces the historian to rc-ass
and to restore to the misidcnl
dignity is secured for such
basin was first pointed out t<
Lion Fount, I was Struck byl
basin. The legcnd-adorncd
inserted into the floor of i|
memorable objects, yet oftcJ
There, with thcir identitics
Troiafuit.
Typology and Iconograph
(a) The Hebrew Iconograjl
The typological ancestry
f ollows :
(1) functionally: it is thc
for cooling as well as dccorJ
or the Umayyad "Hall of tfc
were not supportcd by, bt|
spouting water. ^
Although the syxnboBiB
function of the fouottiaöf
that of Solomon's T
for diff ercnt pracdad i
the Talmud woub^ Jj^
of the Clements of
A manmtj
in the f ocm^cf.
couit, or •
i
t^^^^^"
The Court of Lions
149
thc spirit of thc Old Testament and the blood of its begcttcrs when it
comes to thcir own ancestry. Would that this spirit bc soon overcomc by
its own absurdity, now that political hopes involving Arabs and Berbers
have not matured in spite of wooing ! Should historical truth be disavowed
in Spain in deference to a fictitious blood myth? Such a question causes
one to ponder whether it is indecd more than an antiquarian ncurosis that
induccs the historian to re-asscmble the disjecta membra of a dcfunct organism
and to rcstore to the misidentified its true rights, even if, hercby, a greater
dignity is secured for such remnants. When the so-called Abencerages
basin was first pointed out to me as, most likely, the original basin of the
Lion Fount, I was Struck by the similarity of the fates of the lady and the
basin. The legend-adorned trough is taken off its heroic pedestal and
inscrted into the floor of the beautiful hall. Spain strangcly prcserves
memorable objects, yet often commits their origins to the Underground.
Thcre, with their identities disguised, they are safe. Jam seges crescit ubi
Troiajuit,
(5) SUMMARY
Typology and Iconography of the Fount of Lions :
(a) The Hebrew Iconography
The typological ancestry of our Fount of Lions may be described as
f ollows :
(1) f unctionally : it is the monumental central fountain of a palace court,
for cooling as well as decorative purposes, like those of Madinat az-Zahrä*
or the Umayyad "Hall of the Caliphs*' in Cordova. Such basins, however,
were not supported by, but *'decorated'* by human and animal figures
spouting water.
Although the symbolism of the Fount of Lions is Solomonic, thc
function of the fountain of the Alhambra is indeed quite different from
that of Solomon's Temple fountain. It was created at a different time and
for different practical and more decorative exigencies. The restrictions of
the Talmud would, in any case, have prohibited an exact leplica of any
of the elements of the Temple. The relevant passage reads :
A man may not make a house in the form of the Temple, or an exedra
in the form of the Temple hall, or a court corresponding to the Temple
court, or a table corresponding to the Table [in the Temple], or a
candlcstick corresponding to the Candlestick [in the Temple], but he
may make one with five or six or eight lamps, but one with seven he
should not make, even of other metals [than gold] . . . or even of
woodi09.
Note 109
llß^ffiPI'HRjBSffiffiB?'
pj-s^v.Trjsi^TS'-rf^''' ■• • " I
<Ä'»..'
*!»*'••
150
The Alhambra Palace - Art History
Solomon's fountain is said to havc storcd watcr for ablutions; thc Alham-
bra fountain scrvcd as a cooling dcvicc in the Arab manncr, and as an
artistic exhibition of playing watcr.
(2) dccorativcly : it belongs to the Oricntal traditions of basins and statucs
supported by carvcd lions (or bulls), transmitted through Umayyad or Byzan-
üne Channels. In our case such a tradition was no doubt uniquely rcvivcd
by the Bibücal dcscription of Solomon's "Brazen Sea," his throne, and the
''Stands" decoratcd with the royal Hon symbol. In detaü: spouting üons
arc well documented in Islamic Spain ~ for instance, the hon that decoratcd
•Abd ar-Rahmän IIFs aqueduct of Cordova. This Hon, however, was
certainly a crouching one. The legs of a Standing Hon would hardly havc
aUowed a vcry large quantity of watcr to entcr the body.
We must not forget that any work of art belongs both to an icono-
graphic Hneage (or often, to various stemmata), and, to no less a degree,
to the imaginative urge of the individual who has occasioned it. The
ancestry of thc Fount, as we have indicated, is t^^of old. It was the Cordovan
spirit that caused this circle of cmigrants to divcrt a rivulet of the con-
tcmporary Arab renaissance in poetry and the plastic arts into a Hebrew
Channel. , , . r j •
The "Sea" of Solomon's Templc, and simüar temple basms found m
Grcece, seem to belong to an old Mesopotamian type of ablution foun-
tainiio.
In Ihn Gabirol's interpretation (and he may be the legitimate spokcsman
for thc NaghräUas' intcntions) the Fount represcnts, as previously mcn-
tioncd "thc Famüy of Kings'^ symboHzed by Hons, which are gathered
together and shcltered "to graze" likc a "flock." An immediate Islamic
(Umayyad) precedcnt for the representation of a vcry similar conception
is traceable and, before that, a Säsänian and Byzantine ancestry: thc
gathering of the "Family of Kings of the World." I devote an excursus
to this topic at the end of this chapter.
The Word "sea" in thc Bible appcars to be a translation of Akkadian
apsü, a Word etymologicaUy akin to the word "abyss," and such temple
water-containers arc mosüy intcrprctcd as having symboHzed the celestial
or subterranean waters m. The Solomonic buHs (oxen) are by common
tradition "a symbol of f ecundity" (Albright) ; "associated with the raingivcr
Hadad (Baal) ... in connexion with the Hfe-giving water of rivcrs and
thc underworld" . . . They also rcprescnt in their specific "arrangemcnt
in groups of three ... the four scasons of thc year." Yct if one rcmcm-
bers the mosaic representations of thc Zodiac and other groupmgs of
twelve figures in a circle, one is rcmindcd of the related astronomical sym-
boHsm^^^.
Notes 110-112
BuUs such as those of Sol
thc animal-thronc tradition
Ccrtain dcitics üke Ishtar aj
in many regions of thc Mid(
Various Hittitc monumcnts.
Hon and other pedestals (P
are supported by two Hons
One pedestal from Carch«
out in the form of a troughj
to serve as a basin rathcr
correct in their assumptionl
functional, if not a dirca
(PI. 10). Latcr cxamplcs of|
Some Greek basins (on<
thrce Hons bearing on th(
Support a basin (PI. 10a) ^i^l
to havc scrvcd to a certai]
we know the extcnt to wl
of Canaanitic shrincs, and
design, W. F. Albright is
"syncretistic" Phocnician s;
of the Fount of Lions.
(b) The Iranian Heritage|
Thc ancicnt Near Eastcrj
Sea desccndcd, scnt forth
of caryatid Hons bclow a b;
Hmestone basin which rc
New York. If not fullflcc|
number, are carvcd froic
Support. They lift tbdr hc
basin, so that their
playcd at thc ItaittftO
than 26^/8 inchcs tod Il4i
a grcat stylisoc ^iSttam^B I
Iranian art was
As anothcr
in thc Tehmn
naturalistic»
longcr
X '■
c^?^
The Court of Lions
151
Bulls such as thosc of Solomon's sca forming a pcdestal are rccordcd in
thc animal-throne tradition of many Ncar Eastcrn gods and goddcsses.
Ccrtain dcities likc Ishtar and Bellt or thc Syrian Kadesh (Qadcsh) werc
in many rcgions of thc Middle East rcprcscntcd as Standing on animals 113.
Various Hittitc monumcnts, for cxamplc, also show statucs of gods upon
lion and other pcdcstals (PL 9a). Thosc rcccntly unearthcd in Carchcmish
are supportcd by two lions or two bulls.
One pcdestal from Carchcmish, dccorated with bulls, its sorfacc scoopcd
out in thc form of a trough, bcars no statue but sccms to ha ve becn intcnded
to scrve as a basin rather than as a support^i^^ jf thc archaeologists are
corrcct in their assumption that this was a tcmplc fount wc havc in this a
functional, if not a direct typological, prototype of our Fount of Lions
(PI. 10). Latcr cxamples of animal-bornc basins are abundant.
Some Grcek basins (one from Corinth and one from Olympia) show
thrce lions bearing on their backs human figurcs, which in their turn
Support a basin (PI. 10a) i^^, Jn thc Tcmplc in Jerusalem thc bulls appear
to havc servcd to a ccrtain degree a decorative purposc. However, since
WC know thc cxtent to which Solomon's Tcmplc followcd the tradition
of Canaanitic shrines, and that thc "Brazen Sea** itsclf was of Phoenician
dcsign, W. F. Albright is willing to regard it as a specimen of the currcnt
**syncrctistic" Phoenician symboHsm. So much for the most ancient ancestry
of the Fount of Lions.
(b) The Iranian Heritage
Thc ancient Ncar Eastcrn art from which thc Phoenician art of Solomon's
Sca descended, sent forth other branches as well. The "Solomonic** order
of caryatid lions below a basin is rcprcscntcd in that small Achacmenian
limestone basin which reccntiy came to light from a private collection in
New York. If not fullfledged lions, at least protomes of such, eight in
number, are carved from one block with the small basin which thcy
Support. Thcy lift their heads, which protrude as if growing through the
basin, so that their necks could be refiected in its water. This piece, dis-
played at the Iranian Exhibition in Paris, 1961 — 1962, measurcs no more
than 265/8 inches and is dated "6th to 5th Century n«." (PI. 5a) Yetthere is
a grcat stylistic differcnce between the Alhambra lions and thesc protomes.
Iranian art was very inventive in modulating the theme of animal Supports.
As another cxamplc, three frce-standing lions, forming a "bronze support/*
in thc Teheran Museum (6th and 5th Century) ^i*^, are, since thcy are quite
naturalistic, ascribed to an lonian artist. There was a shaft for a basin, no
longer extant, between the lions, as in thc Alhambra fount.
Notes 113-117; Plates 9a,10,10a, 5a "*"
152
The Alhambra Palacc - Art History
\
The origins of Achacmcnian art, of which a Icttcr by Princc Arsamcs,
Satrap of Egypt, givcs us an Impression, remind us, through thc fact that it
was controled "by an imperial Organization," how this eclcctic art, or,
actuaUy, any other imperial art, must have been developed, and how also
the Workshop in Cordova must have functioned. Thc Alhambra lions, at
Icast, Show an overwhelmingly Near Eastern style, akin to some Iranian
sculpture which, of coursc, inherited the art of the ancient Near East and
absorbed, in addition, some Indian and Far Eastern influcnccs.
On the carved capital from Mathura, in northern India, of the Ist Century
A. D., now in the British Museum, which is akin to Pcrsian art, we find
wrinkles around the mouths of the two animals which rccall those of thc
Alhambra lions ^^^
According to Ibn Gabirol's interpretaüon, thc Fount also belongs to
another iconographic stemma. It symbolizes a "gathering of the kings"
and has a counterpart in the painting of the Umayyad "desert bath** of
Qusair *Amra. Ibn GabiroFs iconographic commentary to the Fount o£
Lions is entirely different from known interpretations of Solomon's Brazen
Sca. He could have cited from Arabic fountain poetry much more currcnt
interpretations, and on the basis of bibHcal imagery he could have spoken
of the patron's position being made unassailable by guardian lions of
Judah who guard him as thc cherubim guard the Tree of Life. He could
have interprcted the lions as Symbols of Yehöseph's own virtues as a
warrior, since he was as brave as twclve lions; but he remained within
Davidic-Solomonic symbolism with its messianic overtones, which, as I
am sure, was the Naghrälla circle's own: In Jargum Shenl to Esther I. 3
Solomon wrote to the Queen of Sheba . . "all kings from . . cpme to greet
me" (see I Kings X. 24).
To complete the main discussion of the iconography of this fount I insert
an excursus on adopted ancestry and the "Family of Kings/' which Icads
US to Islamic motifs.
Excursus : Adopted Ancestry and the "Family of Kings"
-'^''' An Arab claim to noble ancestry or kinship is found in the ünes writtcn
by thc Umayyad CaUph Yazid III, ibn al-Walid (ruled in 744 only). These
lines must have been widely known in the orbit of the Spanish Umayyads :
i am the son of Kisrä and my father is Marwän and
Qaysar is my grandfather and my [other] grandfather
is Khäqänll^.
This distich is a claim upon the heritage of Khosro of Iran, upon that
of Muhammad and his tribe, upon thät of Caesar of West and East Romc,
Notes 118-119
f
and upon that of thc Kb
and Säsänian princes, in th
and dcscent.) Dr. Olcg Gi
This verse implies a rj
through an imagined
have been writtcn bcf |
ambitious ... — is tl
time or another, had
Yet, as Grabar mentions,|
Säsänian mothcr.
The concept of a '|
the Umayyads. Stu(
others have shown
family relationships
common father pf
Persian tradition, äs ii
Ferdawsi, and Tha*j|
univcrsality than in
States comprised esel
Christian states, anj
tradition Stresses the
An assembly of six l|
demonstrated anew, is
bath of Qusair *Amrai2i.
with this theme. The kin]
Hebrew overlord, and thj
(c) The Islamic Anccst:
In the crcction of th:
monument of hi$ vioe-r-
an Umayyad Building c
from Byzanrium. A pi»^
ar-Rahmän III (912— *•'
in Madinat tz-Zafafft t^
wondcr scx>n dooflDoditlD
in Muslim Sptta of
and dcs<
of icon«
usto
•<r?
■■'■ "i-ääi
The Court of Lions
153
and upon that of the Khäqän of China. (Simikrly, Byzantine cmperors
and Säsänian princes, in thcir turn, boastcd a fictiticus universal Icgitiniacy
and desccnt.) Dr. Oleg Grabar interprets the above lines as foUows:
This verse implies a new concept: Yazid asserts his right to the throne
through an imagined ancestry. The Umayyad caliph - the verse may
have been written before Yarfd became caliph, but he had always been
ambitious ... — is the descendant and the heir of kings who, at one
time or anothcr, had been defeated by the Arabs. They are his ancestors.
Yet, as Grabar mentions. Yazid is also the heir of the Säsänians, by his
Säsänian mother.
The concept of a "Faniily of Kings" was not an original one with
the Umayyads. Studies by Ostrogorsky, Holtzmann, Dölger. and
others have shown the intricacies of the "spiritual" (;ivEUnaxw6;)
family relationships between the rulers of the world (x^y.va) and the
common father of aU, the basileus of Constantinople. . . . [In] the
Persian tradition, as it is embodied in such writers as Qazwini, Mas'ödi
Ferdawsi, and Tha'älibi, we find, first of all, a greater degree of
universaüty than in Byzantium. While the Byzantine hierarchy of
States comprised essentially the successors of the Roman Empire,
Christian states, and immediately neighboring states, the Persian
tradition stresses the relationship of rulers from China to Byzantium 120.
An assembly of six kings, as Grabar (re-interpreting Herzfeld) has
demonstrated anew, is the topic of a painting in the Umayyad desert
bath of Qusair 'Amraizi. Ibn Gabirol, in his Interpretation, links the Fount
with tHs theme. The kings, symboEzed by hons, are assembled under the
Hebrew overlord, and the lions support himi22.
(c) The Islamic Ancestry of the Fount of Lions
In the erection of this central fountain, which he intended to be a
monument of his vice-regal splendor, Yehöseph ibn NaghräUa adopted
an Umayvad building dement, an artistic device imported to Cordova
from Bvzantium. A precedent for his fountain was the fountam of 'Abd
ar-Rahmän III (912-961), decorated with sculpture and erected (ca. 950)
in Madinat az-Zahrä', the Versailles of Cordova and a daring architectural
wonder soon doomed to perish. We know of a few other pieces of sculpture
in MusHm Spain of this time, for the most part from contemporar)' poetry
and descriptions, together with the few pieces that survived the invasions
of iconoclastic Almoravides and Almohades. Those specimens pernut
US to guess at the character of the sculptural eff orts of this period. However.
Notes 120-122
i\
0.:
E
l
154
The Alhambra Palacc - Art History
only two cxamplcs of caliphal rcprcscntational fountain sculpturc in thc
round sccm to havc rcmaincd intact and in usc: thc üons of our fountain,
which correspond to thc cxact dcscription in Ibn Gabirol's pocm, and thc
two lions of thc Partal pool of thc Alhambra, originally a dccoration of
thc Märistän (PI. 13).
The prcdilcction of thc carly Umayyads for rcprcscntational art is shown
in thc human figurcs found in thc rcccndy cxcavatcd luxurious bath palacc
at Khirbat al-Mafjar^^a and othcr Umayyad Castles likc Qasr al-Hair al-
Gharbi. In addition to tcn, or possibly twclvc, statucs of young mcn and
womcn in a row, altcrnating with cach othcr around thc tympanum of
thc dorne of thc palacc, thcre wcrc two figurcs sct into thc porch fa9adc.
One of thcsc, in so far as it can bc idcntificd, appcars to bc thc imagc of
Caliph Hishäm himsclf, wcaring a long red robc and grasping thc hilt of
his sword (PL 12). The figurc Stands on a pcdestal dccoratcd by two
squatting lions in vcry high rclicf, proof that thc tradition of resting statucs
on lion-bascs was rcvived in Islamic art undcr thc Umayyads.
In thcsc carly Muslim sccular buildings Byzantine motifs, thcmsclvcs
grcatly influcnccd by thc architecturc of the Ncar East, cxist side by sidc
with Arabian and Pcrsian Clements ^24^ fhc Eastcrn Umayyad caliphs
carricd on a building contcst with thc Byzantine emperors, and thcsc in
turn compctcd with the *Abbäsids, as for instance Härün ar-Rashid who
had rcvived thc splcndor of the Säsänian kingdom. It is not astonishing,
thereforc, to Icarn that the Spanish Umayyad caliphate, in its political and
particularly in its cultural aUiancc with Byzantium, carried on and intensificd
this cclcctic and cager building tradition. Thc cxchange of manuscripts,
trcasures, leamcd pcople, and craftsmcn betwecn Cordova and Byzantium
began in 820 and reached its peak in 936 undcr *Abd ar-Rahmän III, whcn
his grcat palacc in thc ccntcr of Madinat az-Zahrä' was built. (The Byzan-
tine tradition traccable in thc Court of Lions of thc Alhambra will bc
discussed latcr on.) Some dctails of this palacc arc described in thc Kitäb
al-muktahas [or muktabis] fi ta* rtkh al-Andalus by Abu Marwän ibn Hayyän,
quotcd by al-Maqqari as f oUows : ^25
Thc numbcr of columns imported from Africa was 1013; thosc
from the country of the Franks, 19; the king of Rüm [Byzantium]
made *Abd ar-Rahmän an-Näsir a gift of 140 columns. Thc rcst came
from Spanish quarrics, from Tarragona and elsewhcre. The provincc
of Reiyo [Malaga] furnished columns of veincd onyx; white ones wcrc
collectcd from othcr placcs ; rcddish and grccn ones from a church of
Sfax in Africa. That stonc-carvcd and gildcd basin, so admirably
shaped and costly, was brought from Constantinople to him [thc
caliph] by Ahmad thc (
Ahmad returncd from
with carvings of hum
[or Damascus] or, as
Bishop RabI* . . . [Th
quarters of his eastcrn
al-Mu'nis]. He placed i
precious pcarls, comin
thc [royal] Workshop
statucs wcrc found]: a
left by a crocodile; on
a dragon, an cagle and
first a dove togcthcr w
with a cock and a vul
with precious jewels, a
Unlikc many Byzantine ba|
here and produccd in Cor
How significant and un
fact that a historian, in a pa*
characterizcd thc amenity c
basins. The passage from
ibn 'Abd al-Mun'im al-Hin
... in Madinat az-Zab
by an-Näsir li-din Allä
and ingcnuity in its o
baster and clear marb
and regions . . .
Thc sentence which f ollo^
column," does not sccm t(
conclusions. If one acccptj
the stone-carved and gildc(
and all othcr basins bcarij
My assumption is that a
(from below) thc lead pi]
animal statucs on its rim.j
animals upon pools or bd
plumbing of thc Partal li<
sarcophagus-likc typt of
plumbing was inscrted intl
Notes 123-125; Plates 12-13
13 Bargebuhr, Alhambra
Notes to Part 11
1 E L6vi-ProArencal, "Les 'mdmoircs* de *Abd Allah, dernicr roi Ziridc de
' Granade/ mAf-Andalus, III, 1935, pp. 232-344; IV, 1936-39, pp. 29-145 ;
VI, 1 941 , pp. 1 —63 (quoted as Memoires). Published as a book : k. at-Ubyan an
al-haditha al'kä'ina bi-daulat Bani Ziri f't Ghamäta, Cairo, 1955.
2 The following literamre on Samuel han-Nägliidh ihn Naghrälla (also spelled
* Naghrila) exists. The pioneer in the rediscovery of the then forgotten Ihn
Naghrälla family was the distinguished S. Munk, with his article, * Noticc
sur Abou'l.\(^alid Merwan ihn Djana'h . . ./' part II, Journal Astatiqm XVI,
1850 (quötcd as Munk, Noim\ pp. 201 f£. with translations from Abraham
ibn Dä^üd's ^ephtr baq-qabbäläh, Amsterdam, 1711, pp. 43ft.; R. Dozy,
Histoire iies must4lmans d'Espagne, editcd by E. L<^vi.Proven9al, Leyden, 1932,
III pp 18f£.; particularly pp. 70ff. (quoted as D.-Provengal, Htstotre)\ for
soriie additional details M. Perhnami, "Eleventh-Century Authors on the
Jcws of Granada," in Procetdings of the American Acadtmy for Jewish Research,
XVIII 194S pp. 269ff. (quoted as Perlmann, Eleventb Century); J. Schir-
mann ' '*Lc diwan de Semü'el Hannägid consid(^r(^ comme source pour
rhistoireespagaole," in H.x;^.Wx, XXXV, Kabat, 1948, pp. 163-188 (quoted
as Schirmarin, Dir^an); idem, "Samuel Harm^gid, the Man the Soldicr, the
Polincian," in Jemsh Social Studies, IV, 1951, pp. 99-126 (quoted as Schix-
mann, Scr^ueiy. R. Dozy, Spanish Islam, London, 1913, pp. 607 ff. 616, 643 f.,
650 (quoted as Dozy, hlani)', S. M. Stera, ''^öNÖth le-tholedh-oth R.
Shemü'el han-Näghidh." in Zion (^iyön), lY, 1950, pp 135-145^ A biblio-
eraphv on Samuel by Schirmann is found in Qiryath Sepher, Xm, 1 J3Ö,
pp 373-382 Schirmann's studies on Samuel han-Näghidh, üke Schirmann,
Diwan and Schirmann, Samuel (see list of abbreviations) are doomed to be
one-sided and fragmcntary, as long as he neglects materials as vahiable as
the passage on al-Munfatil in the kitäb adh-dbakhira by Ibn Bassänj Mr. Dov
Yarden^s «ccUcnt cdition of Samuel's Diwärz with a complete bibliography
came too late to be used. . , , o •
3. Yehöscph is trcated in the same literature as n^entioned above note 2; in
particu^r Memoires, in AUAndalus, III, PP-^f^f.; yi> PP' ^^J ' ' ^4'
hirthcr, H. Schirmann, "Yehöseph han-Näghidh," m Me ozruiyirnVlM^V^^^
pp 49-58 (quoted as Schirmann, Yehösepb)) J. Schirmann, Jchosef, füs
duNagid," inHefjrp.r;>,XXXV,pp. 1 64 ff. quoted as Schirmann, /^///). These
articles though quitc readable, have an irritadng "creative and sub)ective
tinee ^d lack scholarly documentation throughout. If the accusauon that
Yehöseph had poisoned the heir to the throne is true, then Yehöseph might
cither have done so in self-defense or even in defense of the throne of Badis
and with the consent of the king. The fact that Buluqqin once mtended to
murder Yehöseph is admitted by his son, 'Abd AUäh, in his Mimotres
p 283). The lattcr possibiüty could be suggested by the fact that he did
not fall from the grace of the king after the event. At the court of Granada
there was incessant plotting by the ladies of the harem, each for the suc-
cession af her own son to the throne. Bädis, himself, tried to poison his
rival, Mohammad ibn Idris, with an Uräqi cup ; see Ibn Idliari, Bayan, ated
in Piris, Poesie, p. 370.
;3
i:
J
• *
\
194
Notes to Part II
4. A powcrful and culturcd vizicr addcd to thc glamor of a Muslim ruler.
The *Ämirid major-domos in Q)rdova, usurping at times all power, like
Almansor, continued thc tradition established by thc Barmccidcs in Baghdad.
A Position similar to that of Samuel ihn Naghrälla was held by his mortal
cnemy Ihn *Abbäs under Zuhair, Slav ruler of Almeria. Cf. Schirmann,
Samuel, pp. 119ff. ; also Dickie, Shuhayd, pp. 284 f.
5. Proven^al, Espagne, III, pp. 467 ff.
6. These facts are confirmed by Ihn al-KhatIb, Ihäta, Cairo, 1901, I, pp. 272 ff.,
and by Ibn Tdhäri, Bayän, Paris, 1930, III, pp. 264 ff., quoted aftcr Perlmann,
Ehventh Century, p. 288, nn. 57 and 58, where the main refcrences in Memoire:
to Yehöseph*s (and Samuel's) position are listed. For **playing the Barme-
cide,*' being a generous supporter of the arts, Memoires, III, p. 285, n. 3.
7. Garcia Gömez, Poetas, p. 108.
8. For Yehöseph's plot with Abu *1-Ahwas Ma'n ibn $umädih, commonly
callcd "al-Mu'tasim," cf. Memoires, III,* pp. 253, 287 n. 5, 296 ff.'; for Almeria
sce L. Torres Balbäs, "Almeria Islamica," in Al-Andalus, XXII, 1957,
pp. 411 ff. ,443.
9. Memoires, II, p. 273, pp. 299 bottom, and 300: ma'a buriyäni-hi li-Hifni
\ 'l-Hamrä\
lO.Wehöseph "built a palace better than your own," ''^hanä khairan min gasr-ik^
King Bädis is addressed: Memoires, III, p. 292 (Arabic text p. 269).
11. For the origin of the name **Alhambra*' see Georges Mar^ais, Manuel d'art
musulman, Paris, 1926, I, pp. 257ff. ; for its first appearance in the ninth
Century: II, p. 536. He refers to H. de Castries, "Du nom d*Alhambra . . .,"
in Journal Asiatique, XI serics, vol. XVII, 1921, pp. 133 — 138, in which the
author points out that this adjective al-bamra became, quite early, un veritable
Substantive. For the Albaicin and Alhambra hills, cf. R. Dozy, Recberches sur
Vhistoire et la litterature de VEspagne, Paris/Leyden, 1881, p. 384 (quoted as
Dozy, Recherche:), The Albaicin — rabad al-bayyäzin i. e. "Suburb of the
Falconers" — is described by M. Gömez-Moreno in Ars Hispaniae, III,
Madrid, 1951, pp. 254 ff. The Albaicin Castle continued to be named "The
Castle of Bädis ibn Habbüs" after its builder; thus it is named by a later
historian ("El Anonimo de Madrid y Copenhague") in connection with the
conquest of Granada by Abu 'Abd Allah ibn al-Ahmar (1239—40), ed. and
transl. by A. Huici in Anales del Institute General y Teenico de Valencia, Valencia,
1917, p. 168; similarly Ibn Khaldün, "Histoire des Banou l'Ahmar, rois de
Grenade," tr. by M. Gaudefroy-Demombynes in Journal Asiatique, IXme
sdric, XII, Paris, 1898, pp. 319, 322 f., 337. The same author mentions the
Alhambra in the same connections on p. 323 (cf. p. 337, n. 47).
12. Cf. Schirmann, Fils, pp. 164 ff. ; Jewish Encyclopedia, IX, p. 142. Munk,
Notice, pp. 210—211, translates from Abraham ibn Dä'üd's ^epher haq-
Qabbäläh, Amsterdam, 5471/1711 as foUows: "... De toutes les bormes
•qualit^s de son pere, il ne iui manquait aucune; seulement il n'dtait pas
modeste comme son pere, parce qu*il avait grandi dans la richesse, et qu*il
n'avait pas portd de joug dans sa jeunesse. Son coeur s'enorgueilüt jusqu'i
mal faire, et ayant excit^ la Jalousie des chefs berbers, il fut massacr^ le
jour de sab bat, 9 tebeth de l'an 4827 (30 decembre 1066), Iui et la com-
munautd juive de Grenade, et tous ceux qui dtaicnt venus de pays lointains
pour etre t^moins de son Instruction et de sa grandeur. On prit le deuil
pour Iui dans chaque pays et dans chaque ville . . . Apres sa mort, ses
livres et autres choses pr6cieuses furent disperses et se rdpandirent partout;
et les Kleves qu'il avait formds devinrent les rabbins d'Espagne et les guides
du siecle." The text continues: "Now the people understood why the ancient
savants, the authors of the Scroll of FastSy had stipulated (so long ago) that
\
the ninth of Tcbhcth should
in Ad. Neubauer, Mediaeval ^
The Naghrällas' tombs, C'
the Elvira Gate, were known
body was nailcd against this
13. Pcrlmann, Eleventh Century,
entrc Ibn Hazm c Ibn al-
Garcia Gömez, Poetas, p. 13
in his Fisal, begun betwccn t
Abenhazam de Cördoba y su *'
1932, II, pp. 291ff. For th
Dozy, Recherche:, I, p. 290.
and other jews in the scrvi<|
pp. lllff.
14. This passage is quoted froir
15. For thc role of Jews and
government and of cultural
au moyen-äge, Leyden, 1938,
Ce fut Habbüs le $i
le dota d'une enceinte
de son fils et succcsse
stäche va et Grenade ne
The fact that this new town
together with a description
poem by Abu Ishäq al-Ilbi
(107 ff.):
. . . The Zirid rulers c
both thc rudc and ig
Arabs and Andalusian
for them, feil into the
the Banü Naghrälla o
proud Arab aristocrac
Position in an Islamic
1 am sure, in the cntir(
The phrase "feil into the
our previous Impression of t
against the Jews of thc Ij
viziers cannot be called**tl"
Granada for Bädis, forccd
had sided with anothcr pi
the greatest advantage fron
and most so the Granadi
exterminate and which S
commands. See note 25 b
the many prominent "cou
under the powcrful calipl
minister. (Cf. D.-Proveng
pp. 437, 440-443; Provcn
figure was Abu 'l-Fadl it
cncounter in Part III. J(
ambassadors belonged to
Courts in Spain. Thc "sca
however, voiced by the \\
Cf. Pdr^s, Poesie, pp. 2681
13*
Notes to Part II
195
the ninth of Tcbhcth should bc a day of fast." The Hebrew tcxt is accessiblc
in Ad. Neubauer, Mediaeval Jewish ChronicUs^ London, 1887. p. 73.
The Naghrällas' tombs, consisting of rough ficld stones, locatcd outsidc
the Elvira Gate, were known to Jcws even ccnturics later (PI. 24). Yehöseph's
body v^as nailed against this gate.
13. Perlmann, Eieventb Century^ p. 291 ; E. Garcia Gömez, "Pol^mica religiosa
cntrc Ihn Hazm e Ihn al-Nagrila," in AI- Andalus, IV, 1936, pp. 1— 28;
Garda G6mez, Poetas^ p. 133. Ihn Hazm's attack and "refutation" is found
in his Fisal, begun between the ycars 1027 and 1030, cf. Miguel Asln Palacios,
Ahenbazam de Cordoba y su '^Historia critica de las religiones^^ Madrid, 1927 —
1932, II, pp. 291 ff. For the influenae of Ihn Hazm upon Abu Ishäq cf.
Dozy, Recherches, I, p. 290. Passages of personal incitement against Samuel
and othcr Jews in the Service of Muslims are quoted in Schirmann, Samuel^
pp. lllff.
14. This passage is quoted from Perlmann, Eleventh Century, p. 282.
15. For the role of Jews and Berbers in establishing Granada as a center of
govcrnment and of cultural life, cf. E. L^vi-Proven^al, La peninsule iberique
au moyen-äge, Leyden, 1938, p. 30, quoting the kitäb ar-raud al-mt*tar\
Ce fut Habbüs le §inhägien qui donna ä Grenade son aspect urbain,
le dota d'une enceinte fortifi^c et construisit sa citadelle. Sous le r^gne
de son fils et successeur Bädis b. Habbüs la construction de la vilie
s*acheva et Grenade ne cessa plus . . .
The fact that this new town was callcd by the Arabs "the town of the Jews"
together with a description of the position of its Jews as it appears in the
poem bv Abu Ishäq al-Ilbiri are discussed in Garcia Gömez, Poetas, p. 97
(107 ff.)':
. . . The Zirid rulers of Granada, unable to protect themselves against
both the rüde and ignorant Berbers of their own tribe and againas
Arabs and Andalusians, because of the mistrust which the latter had
for them, feil into the hands of the Jews. A famous Hebrew family of
the BanO Naghrälla obtained thus, to the unspeakable scandal of the
proud Arab aristocracy and Moslem orthodoxy, an almost sovereign
Position in an Islamic court, unique in the history of Andalusia and,
I am sure, in the entire Middle Ages . . .
The phrase "feil into the hands of the Jews" is misleading and confirms
ourpreviousimpressionof theauthor's showing rancor and flippancy at least
against the Jews of the Eleventh Century. In actuality the two Jewish
viziers cannot be called**the Jews," and Samuel, by securing the throne of
Granada for Bädis, forced an influential group among "the Jews" (which
had sided with another pretender) to flee from there. The Zirids derived
the greatest advantage from their Jewish viziers, moresothe city of Granada
and most so the Granadine Arab Community which Bädis intended to
cxterminate and which Samuel saved by countering the Berber king's
commands. See note 25 below. As to the "unspeakable scandal" : among
the many prominent "court Jews" at Islamic courts, Hasdäy ihn Shaprüt,
under the powerful caliph 'Abd ar-Rahmän III, was the most influential
minister. (Cf. D.-Proven^al, Histoire, II, pp. 164, 169 — 171; Dozy, Islam^
pp. 437, 440—443; Provengal, Espagne, II, pp. 69 ff., 151.) Another powerful
figure was Abu *1-Fadl ihn Hasdäy in Saragossa, whose poetry we shall
encounter in Part III. Jewish politicians, financial administrators, and
ambassadors belonged to the tradition of many Muslim (and Chrisdan)
courts in Spain. The "scandal," typical for the post-Umayyad period, was,
howevcr, voiced by the poet Ihn 'Ammär and the historian Ihn Bassäm.
Cf. P^res, Poesie y pp. 268ff. If the man from dethroned Elvira voices his
Plate 24
13'
S
196 Notes to Part II
fcclings of scandal for thc "Jcwish rule** in Granada, he is careful not to
mention that Granada had becn the "City of the jews** bcfore it had ever
bcen a Muslim town and before any Berbers had settled there. The aggressive
bigotry of this time led to the revolt against Jewish government officials.
P^r^s, PoesiCy p. 265 quotes Ibn Hayyän's account of an attack of Mushms
upon Jews at this time in Seville. The basely anti-Semitic character of Abu
Ishäq's "brilliant" (G. Gömez, /. c.) poem may be brought out by a trans-
lation of a few lines of this poem into Gcrman, prescrving the meter and
rhyme scheme (couplets 3 — 5; 35; 39):
^Alä quin Sinhäjaii (n)
^._ ^.-^__ ^. (Mutaqärib)
2 Vertan hat sich, sattsam vertan euer Herr
erbaut dieserhalb ist der Schadfrohen Sinn:
) Bevorzugt als Kanzler den Käfir, obwohl
er fand seinen Mann unter uns Muslimin.
4 Der Juden verächtliches Volk macht er dreist,
in feist-frecher Freude sie recken ihr Kinn . . .
35
39
Geziert hat ihr Affe mit Steinwerk sein Haus,
dort wagt er den lautersten Quell hinzuziehn . . .
Ermannt euch 1 Den Mastwidder, fett wie er ist,
als Schlachtopfer, auf 1 Greifet ihn ! Macht ihn hin I
This part and others of the poem, found in Ahmad ibn Muhammad al-
Maqqari of Tlemcen (died 1632), Nafh aUtih min ghusn al-Andalus ar-ratib
wa-dbikr wazlri-hä Lisän ad-din ibn alKhafiby Book VII, appear in passages
omitted in an abridged translation in F. de Gayangos, The History of the
Mohammedan Dynasties in Spain, London, 1840—43 (quoted as Maqqarl,
Dynasties), and were first cited by S. Munk in his Notice, prior to the editorial
work by R. Dozy et al. ,Analectes st4r T hisioire de la litterature des Arabes d'Espagne,
Leyden, 1855—61, II, pp. 652ff. (quoted as Maqqari, Analectes)\ also Dozy,
Recherches, I, pp. 285 ff. Professor J. M. Milläs, in his review, in Sefarad,
1958, pp. 158ff., of my Alhambra study, in Atlantis, XXXI, 1959, calls this
poem *7ö terrible invectivaJ'^ Two excellent analyses of this poem and the
contemporary polincal Situation are found in P^res, Poesie, pp. 268 ff. and
pp. 270ff. and Perlmann, Eleventh Century, pp. 285 ff.
16. The most important references to this poem are given in Perlmann, Eleventh
Century, p. 284 n. 46; Garcia G6mez, Poeias, pp. 107, 131 ff. ; Dozy, Recberches,
I, pp. 286 ff. and LXIff.; D.-Proven^al, Histoire, III, pp. 71 ff.
17. Rajjama därahu, cf. note 15 verse 35 a is supported by dist. 9 of the
'* Alhambra Poem." It may refer rather to paved courts which are now
found in the Alhambra than to stone-faced walls not now apparent there.
The Cordovan garden of Abu Marwän as-Zajjäli, mentioned in a poem by
Ibn Shuhaid (beginning "Arise, my friend . . .") and described by Ibn
Khäqän, contained, as a luxury of this kind, a courtyard "of pure white
marble." Cf. Dickie, Sbuhayd, pp. 296 f. For "ape" and "Jew" see P^r^s,
Poesie, pp. 240ff. n. 6.
18. Namira ^l-uyün, in Dozy, Recberches, 1, p. LXVI, v. 35 b.
19. Cf. D.-Proven^al, Histoire, UI, p. 73; Garcia Gömez, Poetas, p. 119; Dozy,
Recberches, X. For Abu Ishäq*s banishment from Granada cf . Dozy, Recberches,
I, p. 293. The pogrom is described in Memoires, III, pp. 300ff.; D.-Provengal,
Histoire^ III, p. 73; cf. ibid.
the housc of the Naghrällas
to him) are coUccted in R.
Lcydcn, 1848-51, pp. 78ff,
the pogrom and the questior
102 f. The rcsults of the pc|
Recberches, I, p. 285; cf. al;
k. amäl al-aläm, Rabat, V
these events in his Yeböieph
20. For thc sack of Cordova b>l
cf. Dozy, Islam, pp. 556 ff. ;
a siege of twenty eight nj
twenty thousand inhabitantf
21. See note 15 above. Chancel
define thc exact rank of kä\
by the Arab historians), or l|
translated in Munk, Notice,
le vezir est en mime temps le c\
22. A French translation of thiJ
23. Schirmann, Samuel, pp. 10^
activitics, ibid., p. 115. Y(
poems are accessible in full|
but often faulty, Hebrew t:
have been discovered in
Oxford, but they have not
this point, which I have re(
f ully acknowledged.
24. For the title nägbidh cf.
Ancient Israel, New York,
Dan. IX. 25, added great pr|
to Saul, the choice of the ti
the Hebrew's aversion to
of the Hebrew Monarchy,']
For the office of the nägbidti
1964, p. 123.
25. Samuel had been instrumel
throne, cf. Schirmann, Sam\
to Memoires, VI, p. 29 (24 1
the Arab population of Gra]
pp.94ff.)
26. About "submissivcncss" or
p. 289, n. 64a, ref erring to|
quoted above, note 12.
27. Cf. above, note 8; Dozy, Il\
28. The füll text of this poem w [
Schocken le-dbibbrey iipbrütb,
Sbiräh, I, pp. 223 ff. An carl
III (V), pp. 17 ff. and notcs
ibn Gabirol como poeta y fo*
poem was quoted by Mo
1948, p. 189. I now ^rt^ •
the füll Hebrew tcxt: .,
•T I - ■ ••• I
\
Notes to Part II
197
Histoire, III, p. 73; cf. ibid. notc for sourccs. Dozy's studics in the field of
thc house of tbc Naghrällas (incompletc because thc Mimoires wcre unknown
to him) are coUcctcd in R. Dozy, Ibn-Adhari de Maroc: Al-Bayano ^l-Mogrib,
Lcydcn, 1848 — 51, pp. 78 ff. (quoted as Dozy, Ibn ^Idhäri). Thc reasons for
thc pogrom and the qucstion of Ychöscph's plot arc discusscd ibid., pp. 98 ff.,
102 f. The results of thc pogrom arc describcd by Ibn al-Khatib in Dozy,
Recherche:, I, p. 285; cf. also E. L^vi-Proven^ars edition of Ibn al-Khatib,
k. amäl aJ-aläm, Rabat, 1935, pp. 265—267. Schirmann's description of
these cvents in bis Yehöseph secms to bc quite distorted. '
20. For thc sack of Cordova by the Berbers aftcr thc downfall of the ^Amirids,
cf. Dozy, Islam, pp. 556 ff.; Proven^al, Espagne, II, p. 320. The city feil after
a siege of twenty eight months, ending with the killing of more than
twenty thousand inhabitants.
21. See note 15 above. Chanceilor Stands for the Arabic kätih. It is difficult to
define thc cxact rank of kätib (as the Naghrällas are most often designated
by the Arab historians), or bis varying assignments. Cf. al-Maqqari's rcmark,
translated in Munk, Notice, p. 220 (204) : ^^C'est Vusage des gens d'Espagne que
. le vizir est en meme temps le cätib (secretaire).^^
22. A French translation of this passage is found in Dozy, Ibn 'Idhärl, pp. 96 ff.
23. Schirmann, Samuel, pp. lOOff., 102, 106 ff., 109 ff. For Samuel's literary
activitics, ibid., .p. 115. Ychöscph's introductory remarks to bis fathcr's
poems are accessible in füll only in a MS in which they appear in an early,
but often faulty, Hebrew translation. Some of the original Arabic remarks
have been discovered in fragments from thc Genizah in Cairo now in
Oxford, but they have not been catalogued or edited. Information about
this point, which I have reccived from Dr. S. M. Stern in Oxford, is grate-
fuUy acknowledged.
24. For the title näghldh cf. Schirmann, Samuel, pp. 113 ff. ; R. de Vaux,
Ancient Israel, New York, 1961, p. 94. The term näghldh mäshiah, found in
Dan. IX. 25, added great prestige to this office. Originally, in its referencc
to Saul, the choice of thc title näghldh in the Biblc may have rcficcted upon
the Hebrew's aversion to kings; cf. Erwin I. J. Rosenthal, "Some Aspects
of the Hebrew Monarchy," in The fournal of femsh Studies, 19'^7, pp. 8 ff.
For thc office of the näghldh see S. D. Goitein, fews and Arabs, New York,
1964, p. 123.
25. Samuel had been instrumental in securing for Bädis thc succession to thc
throne, cf. Schirmann, Samuel, p. 106. He had saved bis life, ibid., according
to Memoires, VI, p. 29 (241) and actively prevented him from destroying
the Arab population of Granada, cf. Memoires, III, p. 248. (Dozy, Ibn ^Idhärl,
pp. 94ff.)
26. About "submissivencss" or "humility" (dhull) see Pcrlmann, Eleventh Century,
p. 289, n. 64a, ref erring to Ibn Dä'üd's passage, translated by Munk and
quoted above, note 12.
27. Cf. above, note 8; Dozy, Ibn 'Idhär'i, p. 102, Memoires, III, pp. 299f.
28. The füll text of this poem was first published by Schirmann inQobhes Hösä^aib
Schocken le-dhlbhrej siphrüth, Tel Aviv, 1941, pp. 146 ff. Later in Schirmann,
Shiräh, I, pp. 223 ff. An earlier fragmentary publication is found in Bialik-R.,
III (V), pp. 17 ff. and notes pp. 17 f. Cf. also J. M. Millas y Vallicrosa, Selomö
ibn Gabirol como poeia y filösofo, Madrid, 1945, pp. 28f. Disticbl8 of this
poem was quoted by Moses ibn Ezra; cf. A. M. Habermann, in Tarbtf,
1948, p. 189. I now give, as I shall later do for thc "Great Nature Poem,"
the füll Hebrew text :
DnDD3 rVr •»ar hdV / nniKsn ym "rn hdV
•t:"''t; •• t; • :--••: ••• t:
• • •• •«TT» •
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198 Notes to Part II
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• -I «T |ll~ i»! 'Tt' •••I '"-»•»
•'Tt" »T-iT v:m t*i t* ?-j-' -j
Dni:j2 D'^^Tina rnii-pi / rnintr tid3 -Vy pn ^v;h
oniüKT crnnD D-n^nD2 / D'mri D-n:a D-nani
Dnytr nsD nbo *7DW kVi / onai tnj^ -»laKa D-'Dsnö
on-'m •'»ti^K3 D^ö^Kö / 7tr-'VD\n •»n^iD oninV-n
DniKö 7n2 ^:dc^ r\w^^ I nn-'Vrö D'^Dpe^ D'^ilVm
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. . ,. - Y . I - - . y j V V T - VI
onöi Dc^n DnaiK ?itr^n / Vö^i c^t^s aaV aü*»'' nai
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nn''r:2 n^'V^KD nn 7xröV / Tn-'Vr in"' nxnnn nn
■ • • • • •»••■* §
nniKsa nV^ran miKa / •JiD^nn "»d n'^aab mim
:- T\:- t j 'T*v:r • •:•" - :
n^non ntr-Vs niVs?» vm / vxib •n^D—nn-Va ntr ntr^x
• - ": T T -: ■• T : t t : ' v v "— : t - v n
nncri n^'irin o^s^nö ia^ / o^DVön-Va idVö*» ia ic^k
• T : • ; • -;t i • • t : - t : : • v -:
nnwn nVDi nna T»Da / n''m nsV» Iöd ^niö-^pn
•tj- t\: vt •: tt: t:- : ''v:
10
15
20
25
30
35
Dist. 6b:
Dist.7:
Disi. 18:
Dist. 21
Dist. 28
Dist. 30
Dist. 31
Dist. 33:
Dist. 41 :
Dist. A2:
Dist. 43:
Dist. 44;
nnat *7Kd ^ksd kH
T I
t T
• T-l - T I T I V
• ri - - - I
• T l - T-I
nnnD nna ntrpj n"ny|
• T : VT I •»•
n-nna vbn iDtr
• T : T -
X " VVI T V
l^ariant readings to this poef
I read he-mighdäl'im Vith
towers'.
YasVa^ cf. Arabic root w\
also translated *chambcf',
hash-Shärön from Cant. II. 1
"the poet*s narcissus" (Arj
See P^rcs, Poesie, pp. 170jf|
A. M. Habermann, ^^Tashi
p. 189, lists a i'^jr/ö /^r//ö oi
gädhöl yehushshäbh yam Shell
thought to be Solomon*s ^
Cf. mey maäräh in Talmud
For the whiteness of camp|
I read we-eleh bäm (nekhash^
with WC bewitch the hea^
to Bialik-R., is prcferable
to be a dittograph of the s|
Bialik-R. read, preferably
bab-bethül-öth, 'against thcl
could, with less likelihoo|
gazelles svmbolize young
Instead of Bialik's (lU,
*lifted himself', is bettcr,
in the masculine gendcr.
I read with Habermann
ke-mattan, 'like the gift'.
osity, is not only an Arabi
For the phrase "attach a{
Hebrew Dictionary under
ence to the angels* prais«
ccrtain letters with *crown|
For the wording of "rive|
6.2, quoted after Grazov
footnote 54.
See below, footnote 53.
29. I ha VC stressed before tha
by thcir name. (The samc
that Ibn Gabirol's pocm
is further suggested hj tbr i
by another poet (giviQf t\
Gabirors tone and
\
' ^
Dist. 21
Dist. 28 :
Dist. 30;
Dist. 31
Dist. 33 ;
Dist. 41
Dist. 42:
Notes to Part II
199
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V^ariant rtadings to this poem:
>i8t. 6b: I read be-mighääl-im *with towcrs' instead of Schirmann's ke-mighääl-tm Mike
towers*.
Dist. 7: YasVa, cf. Arabic root wadaa, \o place', *to spread': *leveled gallery',
also translated 'chamber*, *£loor*, 'story*. Sherön-lm Stands for habhassal-öth
bash-Shärön from Cant. II. 1 'roses of Sharon', most likely, on the Arabic level,
"the poet's narcissus" (Arabic bahär), praised by the Hispano- Arabic poets.
See P^rcs, Poesie, pp. 170 ff. ^
Dist. 18: A. M. Habermann, "'Tashiümej shir-im uphiyyut-im'' in Tarbis, XIX, 1948,
p. 189, lists a varia lectio of this verse as quoted by Moses ibn Ezra: we-yäm
gädhöl yehushshäbh yam Shelömöh, i. e., "there is a great sea which might be
thought to be Solomon's Sea."
Cf. mey maäräh in Talmud Yerüsh: Beräkhöth lA.
For the whiteness of camphor cf. P^r^s, Poesie, p. 186.
I read we-eieh bäm (nekhasbsheph hal-kbhäbh-öth) le-maal . . . *and these where-
with we bewitch the hearts, are above ...'; le-maal, 'above', acceptable
to Bialik-R., is preferable to Schirmann's le-ma'an, *because', which secms
to be a dittograph of the samc word in dist. 32.
Bialik-R. read, prefcrably to Schirmann's kab-beihül-öth, 'like the virgins*,
bab'bethül'öth, *against the virgins'; ba-hadhär-im , translated *with charms'
could, with less likclihood, stand for *among the citrus trees'; the male
gazelles symbolize young men, as in Arabic poetry.
Instead of Bialik's (III, p. 17) naaläb, *lifted hcrself, Schirmann's naaleh,
Uifted himself, is better, because shemesh, *sun' appears throughout this linc
in the masculinc gender.
I read with Habermann (1. c.) 'anän-ö^ *his cloud' instead of Bialik-R. 's
ke-mattan, 'like the gift'. The cloud, used metaphorically for a king's gcner-
osity, is not only an Arabic conceit, but is found in Prov. XVI. 15.
For the phrase "attach a crown to," i. e., *to praise', cf. Y. Grazovski's
Hebrew Dictionary under ktther, 'crown'. The same phrase is used in refer-
ence to the angels' praise of God and to the calligraphical adornment of
certain letters with 'crowns'. See Shabbath 89 a (tagg-in).
Dist. 43: For the wording of "rivers 'drawn' to the sea" cf. Tosephta Baba Qamma,
6.2, quoted after Grazovski, (I. c.) article mäsbakh, 'to draw'. See below
f ootnote 54.
Di«. 44: See below, footnotc 53.
29. I have strcssed before that Ibn Gabirol rarely addresses recipients of poems
by their name. (The same rcfers to other contemporary poets). The fact
that Ibn Gabirors poem is indeed addressed to Yehöseph ibn Naghrälla
is further suggested by the specific similarities in an encomium of Yehöseph
by another poet (giving the impression that he was trying to imitate Ibn
Gabirors tone and form) as well as by Joseph ibn Hasdäy who, by his
i
«^
^•'•'v -
200
Notes to Part II
"Matchless Song," addrcssed to Samuel han-Näghldh may, in tum, have
influenced our Alhambra pocm.
I insert herc thc anonyroous and poor pocm of laudes for Yehöscph on
thc occasion of his rcturn to Granada after a victorious campaign. It abounds
in flattcring terms and dcpicts well the quasi-messianic hopes fastened upon
him. Its meter and its rhymc-scheme are, strangely enough, identical with the
great pocm of praise sung by Ihn Gabirol to Samuel, beginning Tehillath
ba-hokhmäh {Bialik-R,^ I, pp. 70 ff.). However much this fragment may
imitate Ibn GabiroPs "tone,** it is infinitely weaker. The poem was brought
to light by J. Schirmann and appeared in the Hebrew daüy Haaretz. Thc
most striking difference in meter and rhyme between this poem and Ibn
Gabirol's model (?) for it, is that in Ibn Gabirol's the first syllable of the
scheme ^ would always be short, whereas here this syllable is anceps
and additional short syllables appear irregularly. '
And Hc brought my pr|
to the city of his rcst
to bccome thc hcight ol
at evenings and ni(|
When I sce his countei
I bccome satisfied with|
and the grace of his m<
with the dcpth of
AU the pcople exulted
when they saw thc kin)
"this nation" composc(
praises and songs.
Anonymous Praise of The Victorious Yeböieph
(Ps. LXXXIII. 12)
Gcn.XLlX.22
Ps. LXXXIII. 7
Hib.in.8;
ps.xcin.3
Hx.XV. 9
I8.XU.4
We-gham hirh-ü . .. Haaretz, Sept. 29, 1939.
\
Six long and irregulär short syllables. Refrain rhyme (a) : -rim (-r-im) ;
stanza rhymes : b b b (a) ;
c c c (a) ; etc.
Increase now joy,
put to flight sighing,
since the Pasha is coming:
my prince for generations I
Blessed be Ben Porath (Joseph, 'The Fruitful Bough*)
like a vine by the Euphrates I
he who went forth to meet
thc king of the Hagaritcs.
Then supported him
the One with no other beside Him ;
He girded Himself with strength
and raged against the rivers.
And He fought his battlc
as Hc did with the sons of Harn
and He overturncd with no mcrcy
towns and cities.
And He fulfilled His desire
against thc idol worshippers;
their becoming a shame
caused His countenancc no blamc.
He lif ted the face of my lord ;
for him hc "pcrformed and acted"
and He raised his throne
above all sovereigns.
•'<W
They all faint, ycarnin^|
before his face, shininj
like an angel of God
and thc two lumir|
God has sent him as a
for the nation storm-tcj
in the land of Ispamial
in burning compal
May He remember Hi:|
to Israel, His scrvant,
by lifting His band
to gather the scati
In stanza 2 the wording
from Jacob's blessing foil
Yehöscph. The Ishmaclitef
of course Arabs, most lik<j
'faccd* in battlc. In a scerl
Harn*, actually thc Canaal
flattcring exprcssion *king|
Talmudic scholar; 'king'
Leo Baeck, Aus Drei Jahr\
after stanza 6 "his throne f
address of 'prince' in stanj
Yehöscph, näghidh is, as
'king', and, as oftcn, c.
excellcncc.
This pocm may serve tcj
was in no way unique, buil
Ibn Gabirol's exact phrasf
think that this poem was
over thc troops of SevilJ
Selections from Hispano-ArX
30. 'Abd Allah rclatcs YehösJ
Yehöseph's life, which eil
preceding period, might b|
and Ibn Gabirol's pocm.
':^
\
Notes to Part II
201
And Hc bfought my princc
to the city of bis rcst
to bccome the height of joy
at cvcnings and morns.
When I sec bis countenancc
I become satisficd witb bis dainties
and tbe grace of bis meditations,
witb tbe dcptb of bis sayings.
All tbe pcople exulted
wbcn tbey saw tbe king;
"tbis nation" composed well
praises and songs.
P«. CKXXVIl. 6
(h. LI. 10)
(Ex. XV. 16)
Tbey all faint, ycarning lo
before bis face, sbining
like an angel of God
and tbe two luminaries.
God has sent bim as a sustenance
for tbe nation storm-tossed, affhcted
in the land of Ispamiab,
in burning compassion.
May He remember His steadfast love
to Israel, His servant,
by lifting His band
to gatber tbe scattered.
In stanza 2 tbe wording 'Blessed Ben Porath' ('the Fruitful Bougb') stems
from Jacob's blessing for Josepb in Gen. XLIX. 22 and refers bere to
Yeböseph. Tbe Isbmaebtes, bere termed sons of Hagar, the Hagarites, are
of course Arabs, most likely a petty king and bis troops wbom Yeböseph
*faced' in battle. In a seemingly synonymous way the expression 'sons of
Harn', actually tbe Canaanites of biblical days, appears in stanza 4. Tbc
flattering expression 'king* in stanza 9 could, as in the Talmud, refcr to a
Talmudic scholar; 'king* could also refer to a prophet or angel (cf., e. g.,
Leo Baeck, Aus Drei Jahrtausenden, Tübingen, 1958, p. 313). Yet following
after stanza 6 "bis throne / above all sovereigns," and witb the preceding
address of 'prince' in stanza 7, it is most likely meant htcrally. Tbe title of
Yeböseph, näghidb is, as in the case of Solomon, tantamount to melekb,
'king', and, as often, e. g. in I Sam. II. 10 melekh is "the anointed** par
excellence.
Tbis poem may serve to confirm that Ibn Gabirol's praise for Yeböseph
was in no way unique, but bad parallels in tone and diction. It also employs
Ibn Gabirol's exact phrase 'angel of God*, for the Maecenas. One would
think that tbis poem was writtcn after the victory of the forces of Granada
over tbe troops of Seville in Malaga in 1064. Cf. e. g. A. R. Nykl, ed.,
Selections from Hispano-Arabic Poetry, Beirut, 1949, p. 137.
30. 'Abd Allah relates Yehösepb's Alhambra construction to the last pcriod of
Yehösepb's life, which ended in 1066. Tberefore, this year, witb a short
preceding period, might be tbe approximate date for the Naghrälla Alhambra
and Ibn Gabirol's poem.
II Sam. XIV. 17
h. LIV. 11
202
Notes to Part II
31. For "Frühlingsverkündung*' cf. A. Mc2, Die Renaissance des Islams^ Heidel-
berg, 1932, pp. 249 {f., 252. For the topic of "Description of Spring" as
an introduction {matla) of pancgyrics, sce P6r^s, Poesie, pp. 185 ff.
32. For 'Friend of the Luminarics* sce A. Christensen, Ulran sous Us Sassanides^
Copcnhaguc, 1944, pp. 185, 189, 399. For ''Ftrst Man,'' ibid. pp. 42, 188,
218 ff. ; also for thcse two conceptions, sec H.Jonas, The Gnostic Religion,
Boston, 1958, p. 217, 221, 290, quoting W.Henning, "Geburt und Ent-
stehung des manichäischen Urmenschen,** in Nachr. Gott. Ges. Wiss., PhiL-
bist. Klasse, 1932, Göttingen, 1933, pp. 21 7 ff. The expression, "First Man,"
Ädbäm Qadhmön standing for the "Unfällen Adam," mentioned in Gen. I.
26ff. (and identified with the content of Job. XV. 7) is found in Hispano-
Hebrcw poetry, e. g. in the first line of the plea for clemency addressed by
the unhappy Menahem ibn Särüq to the Jewish statesman Hasdäy ihn
Shaprüt whosc prisoner he was. This is found in Schirmann, Shträh, I, p. 8.
33. The return to such roots had precedents at the court of the Umayyads,
the first Islamic dynasty of rulers, which, against all reproach on the part
of the traditional Muslims, introduced kingship (mulk) into Islam, and
infringed many Muslim prohibitions. Whence they took the Inspiration
and authorization is still an open question. Professor Hitti, and following
him Oleg Grabar, cite the cultic necessity to live up to the Byzantine and
Persian tradition of imperial life and art. The root of messianism in court
flattery appears in Ps. XIV. 6 ; see Hugo Gressmann, Der Messias, Göttingen,
1929, p. 29. It may not be superfluous, howevcr, to stress that the aristocratic
group of Cordovan Jews, which iraitated the Umayyad court in **courts"
of their own, did not shed all their inhibitions in favor of the courtly fashions,
and probably even less so in their daily life than in its poetical expression.
Thcre is no reference to hunting, a Muslim courtly sport, to slave girls
and slave boys, etc., and not even vcry much to instrumental music, which
was on the index of influential Muslim groups. Sec H. G. Farmer, A Historj
of Arabian Music to the XIII Century, London, 1929, p. 20 and passim. One
would have to speak of liberalism in contrast to libertinism!
34. P^r^s, Poesie, pp. 330 ff., in particular, p. 331, n. 1, after Maqqarl, Ana Jedes,
1, pp. 82, 84. A good many representative statues must have pcrished,
however, during the Almoravid and Almohade periods. Statues of Umayyad
rulers (or, as in Madinat az-Zahrä', allegedly of a concubine) decorated the
exterior walls of Castles or town gates.
35. The tendency of Arabic nature poetry to "animate" nature is observed by
Pdrcs, Poesie, p. 187. For "debates about supremacy" cf. Peres, Poesie,
pp. 183 ff. Cf. also G. E. von Gruncbaum, "The Response to Nature in
Arabic Poetry," in JNES, IV, 1945, p. 147, n. 89, and Helmut Ritter in
Der Islam, XIV, 1925, pp. 397-401. Also H. Walther, Das Streitgedicht in
der lateinischen Literatur des Mittelalters, Munich, 1920, e. g. pp. 14ff. The
diatribe of the type as in Judges IX. 8 seems to have existed in many liter-
atures. For munä^ara, cf. Moritz Steinschneider, "Rangstreitliteratur," in
Sitzungsberichte der A. W. Wien, Pbil.-Hist. Kl., CLV, 1908; also G. E. von
Grunebaum, op. cit., under "Description of Buildings," p. 146. For poetical
descriptions of gardens, a literary genre termed raudiyya, as an introductory
part of the Arabic poem, and for further literature, cf. Pdres, Poesie, p. 183,
n. 5. The modeis for Arabic descriptive poetry arc Abu 'l-*Abbäs 'AI! ibn
al-Mu'tazz (died 908 in Baghdad); al-Buhturi, al-Walid ibn 'Ubaid AUäh
(born 821); Abu Bakr M. ibn A. as-Sanaubari (lived in Aleppo, died 945).
A poem by al-Buhturi about the Vaulted Hall erected by Khosro (who
will be mentioned later), and a similar poem by Ibn al-Mu*taz2, is discusscd
by G. E. von Grunebaum in Al-Andalus, XX, 1955, pp. 268 ff.
36. The topos of the Interfei
is discussed by Gninebaui
Humrän stand auf . . . " Tl
See the poem by Dünäsh i
37. This is quoted by Gaudc|
kitdh ash'Shi*r wa-sh-sbu' an
quoted Prvbs. XXVII. 14|
38. The commonplaces of
mendacious," and an o]
veracious" are discussed
al-Qähir al-Jurjäni in his
Asrär al-balägha, Istamb\
pp. 292ff., 296.
Ibn Gabirol's secular p<
(born 973 A. D. near Al(
belonged to his school.
poetry. Al-Ma*arri's maii
R. A. Nicholson in his St\
X **My aim is to speak the
\ut falsehood . . . thcrcf(
The traditional Muslim a|
by as-Suyütl quoted in
therefore the poet has no
The identical attitude isl
judgmcnt that **the best o
zur Neuhebräischen Poes|
as wcllas the same authoi
(quoting Steinschneider,
is made in particular by
Ha-Dbünäsh qäm^ Schirm!
Alone his [the poet':
but ours, nay c^
I have dealt with Ibn
of the Scnses."
39. Among the rieh litcratuj
ular L. Torres Balbis,
Ars Hispaniae, IV, Art\
(quoted as Ars Hispanii
nada antes del siglo XII |
mana," VI, in Al-Aada^
Albambra antes)\ A-F. C|
/Plans, Elevations
Mar^ais, Uarctittettim
as Margais, AnhüaüKif^
sus ntonumentos tn^ttt^m
de", in Retrmitrmi
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40. For the
An
arte es
oiZJinä
sobce il
.%». -.t.i
Notes to Part II
203
36. The topos of thc Interference of the Poet in a Contest for Supremacy
is discussed by Gruncbaum, Kritik und Dichtkunst, p. 61 : "Der Dichter Abu
Humrän stand auf ..." The poet frequently stops discussions in this fashion.
See the poem by Dünäsh ibn Labrät in Part I.
37. This is quoted by Gaudefroy Demombynes in his notes to Ibn Qutaiba,
kitäb ash-shi'r wa-sh-shu' arä\ part II, p. 57 (note 53). A Jew would have
quoted Prvbs. XXVII. 14.
38. The commonplaces of Arabic criticism: **The best poctry is the most
mendacious," and an opposite Statement "the best poctry is the most
veracious" are discussed at length by thc cleventh-century Persian *Abd
al-Qähir al-Jurjäni in his Arabic Mysteries of Eloquence (in H. Ritter's edition:
Asrär al'halägha, Istambul, 1954, pp. 249 ff.), and in Ritter, Wortkunst ^
pp. 292ff., 296.
Ibn Gabirol's secular poctry is greatly influenced by Abu *l-*Alä* al-Ma'arri
(born 973 A. D. ncar Aleppo), and it could be justly said that Ibn Gabirol
bclongcd to his school. This poet stressed particularly the vcracity of his
poetry. Al-Ma*arri's main Statement to this effect has been translated by
R. A. Nicholson in his Siudies in Islamic Poetry^ Cambridge, 1921, p. 50, n. 2.
*'My aim is to speak thc truth. Now the proper end of poetry is not truth,
but falsehood . . . thercfore I must crave the indulgence of my readers . . ."
The traditional Muslim attitude to fictitious poetry is found in a Statement
by as-Suyüti quoted in the samc footnote: "... grave poetry is fiction:
thercfore the poet has no choice but to teil hes or to make people laugh . . .**
The identical attitude is reflected in Moses ibn Ezra's repetition of thc
judgment that "the best of a poem is its lie.*' Cf. I. Goldziher, "Bemerkungen
zur Neuhebräischen Poesie," \r\ JQR, XIV, 1901-1902, pp. 719ff., 731 n. 2
as well as the same author's Abhandlungen zur arabischen Philologie^ I, 23, Anm.
(quoting Steinschneider, ZDMGy XXIX, p. 559 n. 20). The claim of veracity
is made in particular by thc Hebrew poet Moses ibn at-Täqäna in his poem
Ha-Dhünäsh qäm, Schirmann, Shiräh, I, pp. 287 ff., dist. 13:
Alone his [the poet's own] mastersongs — integritics,
but ours, nay every other singer*s — lies.
I have dealt with Ibn Hazm's dandyism in Part I, B, 3, "Thc Awakening
of the Senses."
39. Among the rieh literature on the Alhambra should be mentioned in partic-
ular L. Torres Balbas, ha Alhambra y el Generalife ^ Madrid, no date; idem,
Ars Hispaniae, IV, Arte almohade^ arte nazari^ arte mudejar, Madrid, 1949
(quoted as Ars Hispaniae, IV), pp. 83 — 132; idem, "La Alhambra de Gra-
nada antes del siglo XIII," in "Cronica Arqueologica de la Espana Musul-
mana," VI, in Al-Andalus, V, 1940, pp. 159 ff. (quoted as Torres Balbas,
Alhambra antes)\ A. F. Calvert, The Alhambra^ London, 1907; Owen Jones,
Plans ^ Elevations and Sections of the Alhambra, London, 1842—48; Georges
Mar^ais, U architecture musulmane d^occident, Paris, 1954, pp. 302 ff. (quoted
as Mar^ais, Architecture) \ cf. Jos6 and Manuel Oliver Hurtado, Granada y
sus monumentos arahes, Malaga, 1875. E.Lambert, "L'Alhambra de Grena-
de", in Revue de Part ancien et moderne, LXIII, 1933, pp. 145 — 164 etc. A com-
prehensive Alhambra bibhography appeared in G. E. C. Creswell, A Bib-
liography of the Architecture and Grafts of Islam, London, 1961, pp. 352 ff.
40. For the Alcazaba of Malaga, cf. Memoires, III, pp. 20ff.: Torres Balbis,
Ars Hispaniae, IV, pp. 162 ff.; M. Gömez-Moreno, Ars Hispaniae, III, JLa
arte espahol hasta los Almohades . . ., Madrid, 1951, pp. 22AH. A description
of Zirid masonry is found in L. Torres Balbas' article "Nuevas perspectivas
sobre el arte de al-Andalus bajo el dominio almoravide," in Al-Andalus,
\
./
• •
204
Notes to Part II
rt»'
XVII, p. 420 (and the picturc of the Pucrta Monaita in Granada, Platc 28)
(quotcd as Torres Balbis, Almorävides) : Lajas tendidas separan algunas hiladas^
mientras otras estdn formadas por sillares iodos a tizön. Estos aparejos son caracte-
risticos de la ipoca de Almanzor^ es decir, de los Ultimos ahos del siglo X y de los
primeros del XL The author refers to Ars Hispaniae, III, pp. 173 — 174,
255—256. This mixed masonry seems to have outlivcd the middle of the
eleventh Century, at least in Granada and in the Zirid Buildings in Malaga
and Niebla. A masonry mixed from bricks and fieldstones belongs to an
old Roman Building tradition found in Italy and the Byzantine Empire.
Whenever used materials of previous Buildings are re-used, such a System
offers itself most naturally. For this reason, it is not confined exclusively to
specific districts and towns. Professor Krautheimer regards the re-occurrence
of this structural method in Italy as an Eastern influence in his "San Nicola
in Bari und die apulischen Architekten des 12. Jhdts.,*' Wiener Jahrbuch Jür
Kunstgeschichte, IX, 1934, p. 11.
41. Although the passage ref erring to Ychöseph's Alhambra construction in
the royal Memoires seems to have prompted Torres Balbas to write his
Alhambra antes (the only reference to this passage I have found in any
Alhambra Üterature), this scholar was, at that time, not willing to credit
Ychöseph with any major contribution to the Alhambra. Cf. ibid., pp. 159 ff., '
169. Cf. Torres Balbas, "El Abninar de la Iglesia de San Jose," in Al-Andalus,
VI, 1941, p. 440, n. 3. *Abd Alläh's passage appears in Memoires, IV, pp. 101 f.
For al-Mustansir ihn Hüd cf. Torres Balbas, Almorävides, p. 424, note 3 ; for
Ibn al-Ahmar, the founder of the Nasrid dynasty in 1237 or 1238 cf. Dozy,
Rechercbes, I, pp. 384 ff. ; Ibn Khaldün; see abovc note 11, (Torres Balbas,
Alhambra antes, p. 170). For the fortification of Granada (yet not the
Alhambra) ascribed by al-ldrisl to Habbüs and Bädis cf. Torres Balbas,
Almorävides, pp. 419 ff. The mistaken identification of the man (Yehöseph)
credited by *Abd Allah with "building the Alhambra Fortress for himself"
with his father Samuel; cf. Torres Balbds, Albambra antes, p 159.
42. For the wall between the Puerta de Vino and the Torre de Machuca, cf.
J. Bermüdez Pareja, "Exploraciones arqueolögicas en la Alhambra," in
Miscelanea de Estudios Arabes y Hebräicos, Granada, 1953, pp. 54 ff.
43. Penguin edition, 1963, pp. 139ff.
44. The author undertook his voyage in 1523—28 as the Venetian ambassador
to the court of Charles V. Cf. Gerda Gollwitzer (editor), Gartenlust, Munich,
1956.
45. In M. Asin Palacios, Abenhäzam de Cördoba, I, Madrid, 1927, p. 193: el buey
es mas discretoy el burro mas avisado que el. Ibn Gabirol's Yeghön hesheq is found
in BiaJik-R., I, pp. 127 ff.
46. Bialik'R,, I, p. 15, dist. 43.
47. BialiJk'R,, 1, p. 165; also cf. Geiger, p. 83 and n. 87.
(1) Davidson reads sah-im 'shining ones', instead of Bialik-R's conjectured
hadd'im 'sharp ones'. See Bialik-R's notes to this poem.
(2) The poet alludes, in distich 2, to Solomon's Song, VI. 6: "Thy tceth
are as a flock of sheep ..."
48. Schirmann, Shiräh, I, pp. 172ff.
49. Ibid,, pp. 286 ff., dist. 49ff.
bO. Baba Qamma, p. 76 (note 2); cf. Sigmund Mowinckel, He That Cometh,
Nashville, n. d., p. 290 f. (note 3); also Joseph Klausner, The Messianic Idea
in Israel, New York, 1955, p. 487.
51. Miliar Burrows, More Light on the Dead Sea Scrolls, New York, 1958, p. 400.
/
52. See L. Ginzberg, The Legt
Pcrcy E. Schramm, "Das
alters," in Vorträge der Bih\
53. The idea of having the
opposite, is found in Ibn
victory ovcr the Berbers
God is with you whe|
so that when you le;
also, that of the ruler as cl
It may not be decmccj
if He unite all man
Daudpota, p. 85, with addj
54. Bialik-R., II, p. 65, line 7^
of the All Rivers Dra|
She'el-tem 'al lebhäbh-i, {Bic
55. In "Das 'Rote' Schloss d<
p. 241. For the idea of
poctry see Ibn Zaidün (bl
ibn J abwar and his familyj
These are kings ! Wh«
like the clouds
(P6r6s, Poesie, p. 89).
56. Cf. also II Chroniclcs IV.
57. Ernst Diez, Die Kunst d\
p. 177. Cf. Albert Chamf
See my passage on anii
advertised as forthcomii
English text for the Pati
p. 443, n. 11, appeared
dibujos ineditos del autor. Gl
the Fount and Solomonf
and Portugal, 1913, p. 349|
58. Ars Hispaniae, III, p. 2'
article to the Alhambra 1|
tönicas mud^jares,'
pp. 188ff. As to the uppl
cf. Glück-Diez, Arte del\
1932, p. 704, notes to
Antequera, L' Albambra r|
59. Maria E. Gömez-Morenr
pp. 236 f. (quotcd as M. J|
60. Whether the lion»
Alhambra Fouut or
There was, sotacwhM lü
and Spain. SirnÜtf
and Spain,
designed to
61. Albert
Notes to Part II
205
52. See L. Ginzberg, The Legends of the Jews, Philadelphia, 1947. V, p. 120. Cf.
Percy E. Schramm, "Das Herrscherbild in der Kunst des frühen Mittel-
alters," in Vorträge der Bibliothek Warburg, V)ll-1\ p. 107.
53. The idea of having the ruler on one side, facing all the inimical world
opposite, is found in Ihn *Ammär in his encomium of al-Mu'tadid on his
victory over the Berbers quoted by Pdris :
God is with you when the encmies are yonder,
so that when you leave them united opposite you, you are the only one,
also, that of the ruler as embodiment of all men expressed by Abu Nuwäs:
It may not be deemed stränge on the part of God
if He unite all mankind in a single individual.
Daudpota, p. 85, with additional specimens.
54. Bialik'R., II, p. 65, hne 74. For **head of well,*' see above. For the conceit
of the All Rivers Drawn to the One Sea, see Ibn Gabirol's poem
She'el'tem 'allebhäbh-i, (Bialik-R., I, pp. 81 f.), dist. 4.
55. In "Das 'Rote' Schloss der Gärten und sein Geheimnis," in Atlantis (1959),
p. 241. For the idea of confronting one king with *all kings' in Arabic
poetry see Ibn Zaidün (born in Cordova, 1003), who praises Abu '1-Walid
ibn Jahwar and his family for their victory:
These are kings! Whereas the other kings of the earth are beneath them,
iike the clouds illuminated by the füll moon surpass those feebly
lighted.
(Pdr^s, Poisie, p. 89).
56. Cf. also II Chronicles IV. 2-6, 14.
57. Ernst Diez, Die Kunst der islamischen Völker, Berlin-Neubabelsberg, 1917,
p. 177. Cf. Albert Champdor, U Alhambra de Grenade, Paris, 1953, p. 96.
See my passage on animal fountains. The "sketches by Richard Ford"
advertised as forthcoming by Jesus Bermüdez Pareja together with an
English text for the Patronate of the Alhambra in Al-Andalus, XX, 1955,
p. 443, n. 11, appeared subsequently under the title Granada: Escritos con
dibujos inedttos del autor, Granada, 1955. The typological relationship between
the Fount and Solomon's Brazen Sea is mentioned in K. Baedeker, Spain
and Portugal, 1913, p. 349.
58. Ars Hispaniae, III, p. 271 ; figures on p. 273. Torres Balbas devoted an
article to the Alhambra lions: "Figures de leones en decoraciones arquitec-
tönicas mudöjares," in "Crönica Arqueolögica VI," in Al-Andalus, V, 1940,
pp. 188 ff. As to the Upper taza, the stilts, and the surtidor of the fountain,
cf. Glück-Diez, Arte del Islam (in Historie del Arte Labor), V, Barcelona,
1932, p. 704, notes to pp. 427ff. (quoted as Glück-Diez, Islam)', Marino
Antequera, L* Albambra et le Generalife, Granada, without date, p. 40.
59. Maria E. Gömez-Moreno, Mil joyas del arte Espanol, Barcelona, no date,
pp. 236 f. (quoted as M. E. Gömez-Moreno, Mil Joyas).
60. Whether the lions were made to order for the specific place within this
Alhambra Fount or re-utüized is also discussed by Glück-Diez, Islam, p. 107.
There was, somcwhat later, a trade in carved lions between Christian Sicily
and Spain. Similar lions, found as Supports for sarcophagi in both Sicily
and Spain, seem to bear out this Observation; nonc of them, however, is
designed to spout water.
61. Albert Champdor, U Albambra de Grenade, Paris, 1953 p. 96.
206
Notes to Part II
62. See supra. The vulgär Ihn al-Hajjäj, on thc Arab sidc, uscs 'oxen' as thc
customary word of viiification. See Mcz, Renaissance, p. 238.
63. Gömez-Morcno, A. Hispaniae^ p. 191.
64. A. R. Nykl, "Inscripcioncs drabes de la Alhambra y de! Gcneralifc," in
Al-Andalus, IV, 1936-39, p. 183 (quoted as Nykl, Inscripciones).
65. Hellmut Ritter, Über die Bildersprache Ni^ämis^ Berlin, 1927, particularly
pp. 6 ff. (quoted as [Ritter], Ni^ämi).
66. Jcannine Auboycr, Le tröne et son symbolisme dans rinde amienne, Paris, 1949,
p. 108, n. 1.
67. See, e. g., W. Berges, Der Fürstenspiege! des hohen und späten Mittelalters,
Leipzig, 1938.
68. G. A, jL., I, p. 234 ff., etc. ; E. /., II, 744 ff.
69. Yäqüt, Mu'jam al-buldän, Cairo, 1906, VIII, p. 478.
70. Cf. article "Hamadhän" in the E. I. and discussion in G. E. von Grunebaum,
"Aspects of Arabic Urban Literature,*' in Al-AndaJus, XX, 1955, pp. 265 f.
note 22.
71. See A. V. Williams Jackson, Persia, Fast and Preseni, New York, 1906, p. 160,
n. 3; Ibid., pp. 159ff., where this squatting lion is described and a photo
attached. Jackson assumes, on thc basis of Mas^üdi, Les prairies d^or, ed.
Barbier de Meynard, Paris. 1877, IX, 21-22 {G.A.L., I, 144; Suppl. I,
220), that this lion stood, not upon, bat "by the Lion Gate." Jackson also
quotes Hörn, "Geschichte Irans in Islamischer Zeit" in Grundriss d. Iran.
Philologie, II, 564, and (p. 161, note 1) other western authors who described
the lion of Hamadhän. Cf. also Lord Curzon, Persia and the Persians, London,
1892. Vide E.L under Balinäs; also Pauly-Wissowa, Real-Encyclopaedie . . .,
Stuttgart, 1895, III, p. 146; Hastings, Encyclopaedia of Religion and Ethics,
1910, 1, pp. 609 ff. For ApoUonius of Tyana, the contemporary of Jesus, see
Franz Rosenthal, Das Fortleben der Antike im Islam, Zürich, 1965, p. 332,
with a passage from the sirr al-khaliqa, ascribed to Appollonius: "At my
home town there was a stone sculpture Standing upon a wooden columm,
on the front of which was inscribed : "I am Hermes, the thrice wise. I erected
this monument publicly, but veiled it in my wisdom, so that only someone
as wise as I can get to it." This *hermetic* wise, Apollonius, is made
in Yäqüt's account a contemporary of the no less legendary Säsänian King
Qavädh I, 488-531 A. D. (or Qavädh II, 628 A. D.). The 'Abbäsid caliph
al-Muktafi, who desired to "collect" the lion, ruled from 902 to 908. Von
Grunebaum, loc. cit., quotes for such city talismans in western cities
L. Olschki, "Storia letteraria delle scoperte geografiche," in Studie Ricerche,
Florence, 1937, pp. 126 ff. He also mentions a poem on this talismanic lion
by Ibn al-Häjib.
Professor Hans Güterbock refers me to lions at gates or upon walls of
cities. He writes in a letter:"... comparable to the re-employed hon of
Hamadan ... are the *late Hittite' lions at the gate of Mar'ash. Both are
now in the Museum of Istanbul; one with a hieroglyphic inscription, the
other uninscribed. Regarding the inscribed one I find the following:
L. Messerschmidt, 'Corpus Inscriptionum Hettiticarum, I: Beschreibung,'
in Mitteil. d. Vorderasiat. Ges., V, 1900, 4, pp. 17f., PL XXI:
Als Humann [und] P[uchstein] 1883 nach Mar'asch kamen, fanden
sie den Löwen auf der (S. 18) Mauer der Citadelle von Mar'asch neben
einem Thor, einem anderen, inschriftlosen Löwen gegenüber aufgestellt
vor . . .
»
Humann and Puchstein, Reisen in Kleinasien und Nordsyrien, Berlin (Reimer),
1890 mention thc two lions on pp. 390 f., with referencc to the plate in their
volume of plates, PI. XLV
lion, when it still sat high
dans Pantiquiti (first Frcnc}|
Castle is mediaeval; the
their placement high ovcl
rcminiscent of what you d
72. A. V. Williams Jackson, o
73. As regards thc representa]
in Khirbat al-Mafjar, supi
(shown in our (PI. 12))
al-Mafjar, Oxford, 1959, 1|
thc mosaic of Khirbat
bottom. Representations (l
331, 338, and esp. 229. l|
lions, in the Archaeologici
pp. 20 ff. (cited in O. Grabl
des Arts, I, 1936, no. 3135|
The discussion of this
resourceful research assisti
greatly to thc clarification
74. For the throne in thc Mal
cf. Lars-Ivar Ringbom, 6|
(quoted as Ringbom, Gr
calling my attention to tl|
"Der Throntabernakcl,"
Byzantine throne (and tre«
tine Throne of Solomon,|
the possibility of *Abbäsi<
Artificial trees are discus!
kunst, Jena, 1926 (quotci
also p. 201, quoting Qaz\\|
fountain trec fashioncd b;
Khan of the Tartars was
a French Artist of the Cou\
Paradise" see Grcssman,
For the "Throne of Kl
Thron des Khosro," in J\
pp. 145 ff. Professor Ole,^
Khosro's throne, i. c. wJ
purpose of establishing a
is still open. Anothcr coui
in Byzantium is a fancifi
in Jewish sources. Cf.
1906 (quoted as Wünsch]
to deal with the topic "S|
Scbeni zum Buch Esther, e(
ed. S. Gelbhaus, Frankfuj
The following excerpt
The Legends of the Jews,
Sheni, which dates back t(|
75. I have discussed in Part I
who, sctting the precedci
arts. The "Solomonic"
inspired, as aforcmentiol
212
Notes to Part II
105. Cf. Chauccf's description o£ April in thc "Prologuc" to Tbe Canierbury
Tales "... the yonge sonne Hath in the Ram his hälfe cors y 'rönne," ; in the
Persian tradition the sun's entering the consteiiation of Arics was marked
by the New Ycar's festival, Naurüz.
106. Cf. Munk, Notice ^ loc. cit.
107. Cf. Emyclopaedia Judaica, under "Gajjat," etc. The same Isaac ihn Giyyät
composed dirges upon Yehöscph*s death (published in H. Schirmann, Sbir-im
hadhäsh'im min hag-Genizäh . . ., Jerusalem, 1965, pp. 190).
108. J. Amador de los Rios, Hisioria Social^ Politica y Religiosa de los Judios de
Espana . . ., Madrid, 1875 f., p. 210, n. 2.
109. Babylonian Talmud, Rösh hash-shänäh 24 a., London, 1938, XIII, pp. 105ff.
(and 'Abhödhäh Zäräh 43 a; Menähöth, London, 1948, II, p. 184).
110. Cf. W.F.Albright, Archaeology and the Religion of Israel, Baltimore, 1953,
pp. 148f. and id. in JAOS, XL, 316f. I mentioned that the scandal of thc
erection of representational art by Solomon seems to have been feit only
much later. The bulls were removed by King Ahaz, possibly not as an act
of piety but owing to financial pressure (II Kings XVI. 15). Cf. R. de Vaux,
Ancient Israel, New York, etc., 1961, pp. 319; 321—322.
111. In the above-quoted "Itinerary" by Germond de Lavigne (in 1883) we were
told that the Lions* basin was still called *Sea*.
112. Wünsche, Thron, pp. 32 and 40 refers to the zodiac in this connection, sec
below.
113. For such gods and the "Woman on the beast" (as in Revelation XVII. 7)
compare H. P. L*Orange, Studies on the Iconography of Cosmic Kingship, p. 54
(51 ff.), showing the Assyrian Maltaya rock relief, after H. Gressmann, Texte
und Bilder zum A, 7"., p. 335, and quoting "Kadesh" after Gressmann, 1. c,
pp. 270ff.; 276 (307) (Plate 9a). Also Sir Leonard Woolley, Carchemish, II,
1921, Plates B. 25, B. 26; III, 1952, B. 53, B. 54. Like the Alhambra lions,
the Carchemish lions show their teeth, although they open their mouths
more widely. Both have "abstract" ornament-like semicircular ears, and
their beards are suggested by horizontal linear incisions. I am greatly indebted
for the references to the Carchemish lions to Professors Hans Güterbock
and Leo Oppenheim, of the Oriental Institute of the University of Chicago,
and to Dr. Bertha Segal, Johns Hopkins University. Cf. also Mittheilungen der
Orientalischen Sammlung, Heft XIII: Sendschirli, Berlin, 1902, pp. 365, 380;
plates LVII, LXIV, LXV. To illustrate the continuity of such motifs in
Islamic architecture note that a base of a column decorated with four lions
in relief uscd as a water basin is found in the "Garden of the Forty Columns"
in Isfahan (of the seventeenth Century). Cf. R. Bernheimer, Romanische Tier-
plastik, Munich, 1931, PI. XXVH.
114. Sir Leonard Woolley, Dead Towns and Living Men, London/New York, 1920,
p. 93; Woolley, Carchemish, Part III, PL B. 47, Upper picture. Dr. Güterbock
informs me that Sir Leonard Woolley in his latest Carchemish volume
specifically refers, in connection with this pedestal presumably used as a fönt,
to its kinship with Solomon's temple basin. Dr. Güterbock also sent me a
picture of a late Hittite stone trough with the following description:
Granite trough, found on the surface of a mound near the village of
Dokuz on the middle Kizilirmak (Halys River), reported as seen there
by Gerhart Bartsch, Archiv fidr Orientforschung, IX, 1933—34, pp. 50 — 52.
Now (summer of 1959) it is stt up in the area of the Hirfanli Dam of the
same river; the village and mound of Dokuz are now flooded. It may
or may not have been taken to the Ankara Museum. Will be published
by Prof. Ekrem Akurgal of Ankara Univ.
Plate 9 a
Nc,
Datc : certainly Hittite, befo\
possibly Old Hittite,
This is an unusually large,
shortcr side, two füll round
middle of its mouth as a wat(|
it were, for two imaginary bi
tained in the volume of the tr(|
115. Two Grcck tripods with hui
madc to scrve as holy water foi
are published in Percy Gardn<
Hellenic Studies, XVI, 1896,
Oxford tripod reads:
On a round pedestal . .|
a female figure clad in a
tail of the lion whereon slj
rcsts a basis, supported
hour glass, with torus in
It secms evident that int^
basin. The basin was in
Upper surface of the su|
in its place by lead.
The other tripod, as it couh
very similar. The female statij
their heads erect like watchdc
... I am disposed to
passcd from these figure;
merely architectonic in c)
A tripod similar to the fragi
I owe this information to Dri
thc Ashmolean Museum, Oxj
has been found in Sparta. (<
griechische Kunst, Berlin, 191i
ported by four caryatid figi
Rome. This type of basin, s|
lions, lived on in Romanes<
upheld by, or decorated arq
E. Tyrell-Green, Baptismal
specimens, e. g. p. 63. For Di
Middelalderiige Debefonte, Cop|
also modern replicas of So]
fönt of the great Mormon T<
116. In A. Malraux and G. Salles,
of preserving an oldcr basin t|
al-*Attärin in Fez.
117. Op. cit., Plate 291.
118. Op. cit., Plate 461, tcrmed "J|
119. Found in al-Mas*üdi, murüj
A. Pavet de Courteille, Pari
ed. N. de Goeje, Leiden, 18^|
Grabar for sending me o£fpr |
and Ars Orientalis, TTie
literary references dtcd
Kings at Qu?air *AiDn«'?te
Notes to Part II 213
Datc: certainly Hittitc, hefore 1200 B. C;
possihly Old Hittitc, bcforc 1400 B. C.
This is an unusually largc, othcrwise sarcophagus-likc trough. On the
shortcr sidc, two füll round bull heads protrude, each with a hole in the
middle of its mouth as a water spout. The width of the trough allows, as
it wcrc, for two imaginary bull bodies, in proportion with the heads con-
tained in the volume of the trough.
115. Two Greck tripods with human figures insertcd bctwecn lions and basin,
madc to serve as holy water fountains, one from Corinth and one at Olympia,
are published in Percy Gardner, **A Stone Tripod at Oxford," in Journal of
Hellenic Studies, XVI, 1896, pp. 275ff., Dr. Gardncr's description of the
Oxford tripod reads:
On a round pedestal . . . rechne three Uons, on each of which Stands
a female figure clad in a long chiton . . . Each grasps in one hand the
tail of the hon whereon she Stands . . . On the heads of the three women
rests a basis, supported also by a central column, in the form of an
hour glass, with torus in the midst. The basis has in the midst a hole . , .
It seems evident that into this hole fitted the stem of a large circular
basin. The basin was in fact turned round in the hole until part of the
Upper surface of the support was worn smooth; it was then fitted
in its place by lead.
The other tripod, as it could be reconstructed from scanty fragments, is
very similar. The female statues are freestanding. The crouching Lons hold
thcir heads erect like watchdogs. Dr. Gardner adds:
... I am disposed to think that serious mythological meaning has
passed from these figures Standing on lions, and that they have become
merely architectonic in character (ibid., p. 279).
A tripod similar to the fragmentary ones was recently found in Corinth.
I owe this Information to Dr. E. Cahn in Basel and to Dr. W. L. Brown of
the Ashmolean Museum, Oxford. A specimen of the same motif, in lead,
has been found in Sparta. (Cf . Frederik Poulsen, Der Orient und die früh-
griechische Kunst, BerUn, 1912, p. 139.) A small Etruscan ivory basin sup-
ported by four caryatid figures is found in the Villa Giulia Museum in
Rome. This type of basin, supported by four human figures seated upon
lions, hved on in Romanesque baptismal fonts. EngUsh baptismal fonts
upheld by, or decorated around their bases with lions, are discussed in
E. Tyrell-Green, Baptismal Fonts ^ London, 1928, pp. 62 ff., which shows
spccimens, e. g. p. 63. For Danish iion fonts see M. Mackeprang, Danmarks
Middtlalderlige Debefonte, Copenhagen, 1941, pp. 288ff. There are, of course,
also modern rephcas of Solomon's fount as, for instance, the baptismal
fönt of the great Mormon Temple in Salt Lake City.
116. In A. Malraux and G. Salles, The Art of Ancient Iran, Plate 303. The practice
of preserving an older basin together with a new one appears in the Madrasat
al-*Attärin in Fez.
117. Op. cit., Plate 291.
118. Op. cit., Plate 461, termed "Indian Art."
119. Found in al-Mas*üdi, murüj adh-dhahab, ed. and tr. Barbier de Meynard and
A. Pavet de Courteille, Paris, 1861 ff., VI, p. 32; also in Tabari, Anna/es,
ed. N. de Goeje, Leiden, 1885, II, p. 1874. I am greatly obliged to Dr. Olcg
Grabar for sending me offprints of his articles which appeared in Archaeology
and Ars Orientalis. The distich quoted above and its interpretation with its
literary references cited below are from his article "The Painting of the Six
Kings at Qusair *Amra," in Ars Orientalis, I, 1954, pp. 185 — 186:
214
Notes to Part II
\».
The contcntion that thc Moslems did not rcprescnt living things in
the dccoration of their cdifices is slowly disappearing. In some Umayyad
palaces of Syria, sculptures in high rclicf reprcscnting human figurcs
have been cncountercd in recent cxcavations; and the usc of animals
in sculptural dccoration becomes morc frequent in Islamic Spain,
particularly during thc pcriod of Almansor (thc last years of thc tcnth
and first of thc clcvcnth ccnturics whcn some of thc best known
examplcs wcrc madc). Thcir importancc is great cvcn with rcgard to
the history of thc origin of Romanesquc sculpturc, some of which
strangcly rcscmbles its Islamic prototypcs.
Islamic Opposition to (and fear of) any representation of the living is bornc
out in thc wcll-known haäith^ according to which Muhammad said:
Thc mastcrs ashäb of thcse picturcs fuwar will be punished on thc
Day of Rcsurrcction and it will be said to them: "Bring to life what
you crcatcd." And he [the Prophet] said: "Thc house in which thcrc
are picturcs will not be cntcrcd by angcls."
All the morc striking are thc new discoverics illustrating the license of thc
Umayyads and other dynastics in this respect. Cf. O. Grabar's unpublished
thesis, Ceremonial and Art at the Umayyad Court^ Princeton, 1955. R. W.
Hamilton, Khirhat al-Mafjar, trcats this point very tactfully, scc spccifically
pp. 231 ff.; 343 ff. For Qasr al-Hair al-Gharbi cf. Daniel Schlumbergcr, "Les
fouiUes de Qasr el-Heir cl-Gharbi (1936-1938),*' in Syria, XX, 1939.
pp. 195 ff., 324 ff. About the origin of Umayyad art cf. Herzfeld, "Die
Genesis der islamischen Kunst und das Mschatta-Problem," in Der Islam,
I, esp. p. 32, cited by Schlumbergcr, op. cit., p. 357; Selections from the ^ahlh
of al'Bukhäri; edited by Charles C. Torrey, Leyden, 1906, p. 16, lincs 6 ff.
Cf. K. A. C. Creswcll, "The Lawfulncss of Painting in Early Islam," in Ars
Jslamica, XI and XII, 1946, pp. 159-166; O. Grabar, **The Umayyad Dome
of thc Rock," in Ars Orientalis, III, 1959, p. 56, n. 22; Bishr Fares, Essai
sur Ve Sprit de la decoration islamique, Cairo, 1952. Excavations of the Umayyad
constructions of Khirbat Minyah (seventh Century) have been undertakcn
by thc University of Michigan under O. Grabar. The results, of which the
principal is a mosaic, have not yct been publishcd, see note in IE], 1959,
p. 276.
For the attitude of the Jews toward the Mosaic injunctions against Images,
see E. E. Urbach, "Thc Rabbinical Law of Idolatry in thc Sccond and Third
Ccnturies in thc Light of Archacological and Historical Facts," in lEJ^ 1959,
pp. 149 ff.; 229 ff.
120. For related literaturc, cited in Grabar, op. cit., see also E. Herzfcld, "Die
Könige der Erde," in Islam, XXI, 1933, pp. 233 ff.; F. Dölger, "Die Tamilie
der Könige' im Mittelalter," in Historisches Jahrbuch, LX, 1940, pp. 397ff.;
G. Ostrogorsky, "Die byzantinische Staatenhicrarchie," in Seminarium Kon-
dakovianum, VIII, 1936, pp. 41ff.; K. Holtzmann, "Der Welthcrrschafts-
gcdankc des mittclalt erheben Kaisertums . . . ," in Historische Zeitschrift^
CLIX, 1939, pp. 251f£.; A. Christensen, VIran saus les Sassanides, 2nd ed.,
Copenhagen, 1944, pp. 411ff. For Qusair *Amra see G. L. Harding, The
Antiquities of Jordan, London, 1960, p. 156, where thcse figures are intcr-
preted as the enemics of Islam.
121. A Säsänian precedent to this, which existed ncar Kermanshah, is describcd
in Yäqüt, mu'jam al-huldän, ed. F. Wüstcnfcld, IV, Leipzig, 1866—73, p. 70
(quoted Yäqüt, Buldän)', thc passage is cited in Grabar, op. cit. p. 185.
122. Cf. thc many mediaeval throncs supported by carvcd lions.
123. Cf. the Illustrated London News of Saturday, May 28, 1949, pp. 726 ff.; R. W.
Hamilton, Khirbat al-Mafjar, Oxford, 1959, pp. 231f., PI. LV, 1. In Spain
Yätf
plastic rcprcsentations wcrc
cahphatc. Cf. L. Torres Balbl
124. For Byzantine gardens, animl
Paris, 1925, I, pp. 414ff. Foj
mechanical deviccs of soundl
p. 421. Charles Rufus MorcJ
dcscribes, following thc Boo^
The influence of the
which the emperor Th<
can divine an Imitation
circular) tcrracc was a
of the Phialc whose cej
a waterspout in thc forj
portion extendcd collat(
their dccorations — the
pavilions in the midst
ccilings of gold mosaic,
names such as those of
Chamber of the empres!
supplcmcntcd by ingcn|
Magnaura the imperial
its foliage interspcrsed
lions and griffins, and fa|
On thc occasion of rc<
the emperor was markej
from the Organs, thc
rose, thc hons lashcd wl
Cf. Louis Hautecoeur, Myst
125. Found in Provcn^al, Espagn
I, pp. 234 ff., also similarly
arabes . . . en Espagne, Pari
Analectes, I, pp. 373 f. (Cf.
contains in its introduction
vizicr of Granada," thc mc|
also the introduction to Ja
in John Shakespear and Th
in Spain, London, 1816, pp.
126. Maqqari, Analectes, U, p. 6
127. Maqqari, Analectes^ I, p. 37|
to watcr spouts existed in
Fare Garnot, "Lc lion
d' Archeologie Orientale, XX
as the source of a solar di
Osiris, appearing in Egypti
in purely artistic lion foon
New York, 1956, V, p. 181
lions as water spouts, I q-
Quellen und Brunnen," io
1876, pp. 139-140,143:
... die
un widerst!, Iilirf—
Eber, Widda;
wie das S
Notes to Pirt II
215
pUstic rcprcscntations wcrc produccd mainly during thc pcriod of thc
caliphatc. Cf. L. Torrcs Balbds, Ars Islamica, XV and XVI, pp. 180 — 181.
124. For Byzantine gardcns, animal statucs, cf. Ch. Dichl, Manuel d'art byzantin,
Paris, 1925, I, pp. 414ff. For the famous throne of thc Empcror with its
mcchanical deviccs of sound and movement (and its two lions), cf. ibid.,
p.421. Charles Rufus Morey in Medievai Art, New York, 1942, p. 101,
describes, following the Book of Ceremonies of Constantine Porphyrogcnitus :
Thc influcnce of the east ... in thc dcscriptions . . . of thc palacc
which thc empcror Theophilus built in Constantinoplc in which one
can divinc an Imitation of Arab palacc planning . . . Beyond this (semi-
circular) terrace was a colonnadcd court dcsccnding to the open area
of thc Phiale whose central feature was a bronze fountain . . . with
a waterspout in the form of a golden pinc conc. Around this central
portion extended collateral rooms whose names connote the luxury of
their dccorations — the Hall of Love, thc Triclinium of the Pearl — and
pavilions in the midst of gardcns, incrusted with marblc, and with
ccilings of gold mosaic, adorncd with a subtile elegancc that suggests
names such as thosc of Musikos and Harmonia, given to thc slceping
Chamber of thc empress. Thc oricntal luxury of such installations was
supplcmented by ingenious displays of mechanism; in thc hall of thc
Magnaura thc imperial throne was shadcd by a golden plane trcc with
its fohage interspcrsed with birds; thc throne was flanked by golden
lions and griffins, and faccd organs ornamented with enamels and jcwcls.
On the occasion of receptions of State, the moment of obeisance to
thc empcror was marked by Operation of the mcchanisms; music came
from thc organs, the birds raised thcir wings and sang, thc griffins
rose, thc hons lashed with thcir tails and roared.
Cf. Louis Hautccocur, Mystiqm et arcbitecture, Paris, 1954, p. 170.
125. Found in Provcn^al, Espagm, II, p. 149, also, in part, in Maqqari, Dynasties,
I, pp. 234 ff., also similarly in Girault de Prangcy, Essai sur V archittcture des
arabes . . . en Espagne^ Paris, 1841, pp. 50ff. ; its Arabic text in Maqqari,
Analectes, I, pp. 373f. (Cf. Nicholson, History^ p. 413, n. 1.) This work
contains in its introduction to the biography of Ihn al-Khatib, "the famous
vizier of Granada," the most important information on Islamic Spain. Cf.
also the introduction to James C. Murphy, "Arabian Antiquities of Spain,'*
in John Shakespcar and Thomas Hörne, The History of the Mohamedan Empire
in Spain ^ London, 1816, pp. 167 ff.
126. Maqqari, Analectes, II, p. 676; Maqqari, Dynasties, II, p. 271.
127. Maqqari, Analectes, I, p. 371; Maqqari, Dynasties, I, p. 241. Lions attached
to water spouts existed in Egyptian tcmples of all periods; cf. Jean Sainte
Fare Garnot, "Le lion dans Tart 6gyptien'* in Bulletin de P Institut franfais
d' Archeologie Orientale, XXXVII, Cairo, 1937, pp. 75 ff. Thc lion's solar head
as thc source of a solar divinc fluid, and thc Nile as thc scminal flow of
Osiris, appearing in Egyptian Symbols of mythological conceptions, hvc on
in purely artistic lion fountainhcads, scc E. R. Goodenough, feivish Symbols,
New York, 1956, V, p. 181 f. For the old tradition of using thc mouths of
lions as water spouts, I quote E. Curtius, "Die Plastik der Hellenen an
Quellen und Brunnen," in Phil. Hist. Abb. d. Kgl. Akad. d. Wiss. zu Berlin,
1876, pp. 139-140, 143:
. . . die Energie des felsspaltendcn Wasserstrahls [wird] mit der
unwiderstehlichen Kraft reissender und stossender Tiere (Löwe, Wolf,
Eber, Widder, Stier) verglichen, und die Reihe plastischer Symbole,
wie das Stirnhorn der Flüsse, wurzelt in dieser Anschauung.
1 /^
THE ALHAMBRA
A Cycle of Studies
on the
Eleventh Century in Moorish Spain
by
Frederick P. Bargebuhr
Walter de Gruyter & Co.
Berlin 1968
( kCCkÄi lx<^
I^"
i
CHRONOLOGICAL CHART
A fcw ycar designations of the historian based on Islamic and Jcwish calendars
without month and ycar indications arc subject to slight crrors whcn carricd
ovcr into thc Christian calendar System.
Jews
f
\
993 Samuel ibn Naghrälla bom in
Cordova or Merida
Muslims
710 First Arab invasion of Spain
711 Mention ot Alhambra in con-
nection with the Arab con-
quest, designated as the year of
an Arab victory over a Visigoth
king
756 The Umayyad *Abd ar-Rah-
män I established his rule over
Islamic Spain
994
1009
1013 Samuel and the family of Ibn
Gabirol Icft Cordova
circa
1022 Ibn Gabirol bom in Malaga
1018
1025
y
1027 Samuel was named vizicr by
Habbüs
arca
1027
Ibn Hazm born in Cordova
East sidc of Cordova sacked by
Berbers
— 12 The suburbs of Cordova
destroyed by Berbers
Ibn Hazm left Cordova and
wem to Almcria
Umajryad attcmpt at restoration
Zäwi, Berber rulcr of the Zirid
dynasty, left Spain. The succes-
sor Habbüs built thc new
capital city in Granada
Ibn Hazm completed his book
Necklace of ibe Dovt
1038 Dcath of the last <
Häi. Victory of GraJ
Samuel) ovcr Zuhai|
Almcria, and his
*Abbäs in a battlc ncj|
1039 Exccution of Ycq
Hasan in Saragossa |
April)
1040 Army of Granada is
ful in struggle againj
mad ibn 'Abbäd of q
circa
1041
1042
1045
1049
Revolt of Yiddir. C
Somantin (with Sam
Victory of Granada
muel) near Lorca.
poetical last will A
addressed to Ychö^c|
Samuel rescued in
Jacn.IbnGabirorsel
finished in Saragossi
Yehö^eph's wedding
rol present in Grana
1056 Betwecn December
muel died in Granac
1066 Yehöscph murdcrcd|
circa
1070 Ibn Gabirol died
1035 Yehöscph ibn Naghrälla bom
1031 Attcmpt of Umayyad restora-
tion failed
1037 Death of Habbüs. Succession of
Bädis as king with Samucl's
Support
■■»;flir>^-'
Chronological Qiart
IX
\
1038 Dcath of thc last Gaon, Rab
Häi. Victory of Granada (with
Samuel) ovcr Zuhair, rulcr of
Almcria, and bis vizicr Ihn
*Abbäs in a battlc near Alfucntc
1039 Exccution of Ycqüthiel ihn
Hasan in Saragossa (March —
April)
1040 Anny of Granada is unsucccss-
f ul in struggle against Muham-
mad ibn *Abbäd of Sevillc
circa
1041 Rcvolt of Yiddir. Conqucst of
Somantin (with Samuel)
1042 Victory of Granada (with Sa-
muel) near Lorca. (Samuel's
poetical last will and advicc
addresscd to Yehöseph)
1045 Samuel rescued in battle near
Jacn. Ibn Gabirol's ethical work
finished in Saragossa
1049 Ychöseph's wedding ; Ibn Gabi-
fol present in Granada
1056 Bctween December 2 — 11 Sa-
muel died in Granada
.4^Ji--
1066 Yehöseph murdered
circa
1070 Ibn Gabirol died
■■-*»^-
1053 Murder of the Berber notables
in Sevillc. Samuel prcvented
Bädis from wiping out the
Arabs of Granada
1057 Bädis incorporated Malaga into
the kingdom of Granada
1064 Buluqqin, heir apparcnt to the
throne, was murdered in Gra-
nada, allegedly by Yehöseph.
Death of Ibn Haznn
betwecn
1076—77 Bädis died
1077 *Abd Allah succecded to power
as the last Zirid king of Gra-
nada
1090 *Abd Allah dethroned and
cxiled to Africa
A. Dramatis Pcrsonae (In Füll)
In his personal memoirs, written in exile in Morocco, the last Berber
king of Granada, 'Abd AUäh (1073-1090), grandson and successor to
King Bädis ibn Habbüs (1038-1073), makcs such lengthy refercnces to
Ismä'Il and Yüsuf ibn NaghräUa, the two Jewish chancellors, that we
cannot fall to realizc their importancei. «Abd Allah spcaks of the chanceUor
father, Ismä'Il abü Ibrahim ibn NaghräUa [best known by his Hebrcw
name ShcmO'd (Samuel) han-Näghidh], describing him as the adviser to
his royal family. the GranadLne Zirids«. Of Samuers son, Yüsuf ibn
NaghräUa [Yehöseph han-Näghidh], his successor in the chancellorship,
he speaks with violent resentments. l shaU refer to these two men as
Samuel and Yehöseph ibn NaghräUa. 'Abd AUäh declares Yehöseph to
havc poisoned King Bädis' hcir to the throne, 'Abd AUäh's own father,
and to have usurpcd practicaUy aU power in the kingdom«. Yehöseph is
also accused of having plotted against the aging King Bädis by aUying
himself with the ncighboring Tujibid king of AlmcriaS. 'Abd AUäh
describes Yehöseph as having "made himself into a Barmeeide" (i. c.,
having played the great patron of the arts, Ukc the famous viziers of the
•Abbäsids), and as "being able to command and forbid at wül«." Con-
sideiable sections of this royal chronicle deal with Ychöseph's activitics.
The simation of this young chanceUor, born to a briUiant father, under a
senUe monarch who had taken to hcavy drinking (as the royal grandson
cxpressly states). was charaaerizcd by E. Garcia Gömcz as (u») secmstro
ttt que Unla la voluntad dtl ancianoj alcoholi:(ado Bädis'.
Under these drcumstances Yehöseph f ound amplc opportunity to increase
the power of his office, for Bädis accorded him the satne unUmited con-
fidence bestowed upon his father Samuel, as he himself became less andless
wiUing to bear State burdens. The chanccUor's power, however, seems to
havc been as precarious as it was absolute. Many poütical f actions and indivi-
duals reacted ströngly against Yehöseph, and when the king faUedto show
sufficient concern in protecting both his State and his chanceUor, events
may have forced Yehöseph into a desperate plot; he aUegedly invited the
Taifas ruler of Almeria. "al-Mu'tasim" Muhammad ibn Ma'n ibn ßumädih
(1051— 1091), a membcr of a noble dynasty of pure Arab stock, to occupy
Granada and take over the Granadine fortified towns 8. The simation during
Notes 1-8
int
f\
\
/
90
The Alhambra Palace - Art History
r
thc imputcd plot, this last stagc of Ychöscph's carccr, is describcd by
•Abd AUäh:
In thc mcantimc, thc gap bctwecn thc Jcw and thc population [of
Granada] widencd, and thc troublc incrcascd. Thc Jcw, afraid of thc
population, changcd his habitation, moving [tcmporarily] into thc
Alqazaba, until his hopes should materialize. By this hc alicnatcd thc
rcsidcnts [of Granada] as well as by his building up thc Alhambra
Fortrcss (al-Hisn al-Hamrä^) [sie], whcrc hc intcndcd to rcsidc with
his family whcn Ihn Sumädih had cntcrcd Granada, und« a stabi-
lizcd Situation*.
Wc nced not doubt, thcn, that Ychöscph's power pcrmittcd him to crcct
a fortificd mansion for himsclf on thc Alhambra Hill. That this edificc —
though, most likcly, not cven complctcd in all its ambitious dctails —
was of a monumental character may Bc deduced from another passage of
thc royal chronicle, whcrc a member of the royal councdl, offering an
address designed to iniluence the king against his Jewish chanccllor,
describcs Yehöseph's building to thc king as *'bettcr than your own
Castle 10." The royal Castle rcferred to is Al-Qasaha (al-)Qadlma (now almost
destroyed) which was situated on the Albaidn Hill opposite the Alhambra
HüU.
Wc have no reason to question the correctness of King 'Abd Alläh's
reference to the Alhambra construction, since these events must have been
common knowledge at thc time. 'Abd Allah' s memoirs are regarded as
one of the most reliable sourccs of Zirid history, and are corroboratcd in
many points by other independent historians of his time. Furthermore,
there is no reason to doubt that the name "Alhambra" has always rcferred
to the same hill, for the name appears in Arab sources as early as the end
of the ninth Century ^i, just as the Albaicin Hill and Castie of the Zirid
kings remaincd "the Palace of Bädis.'* Considering what is known of thc
cultural importance of the Banü Naghrälla, it will bc our task to examinc
thc assumption that the present Alhambra buildings, including their present
and future excavations, preserve traces of Ychöscph's Alhambra and to
look for the cxistence of further references in the contemporary iiterature
which might amplify 'Abd Alläh's Information.
Unlike Samuel han-Näghidh, his father, Yehöseph was unable, as wc
gather from 'Abd Allah, to ingratiate himself lastingly with the various
groups of Granada's inhabitants. As a rcsult, his policy scems to betray a
Strange blcnd of hyhris and dcspair, the first symbolizcd by his building,
thc lattcr by his intrigues and his flight into the royal palace, both of
Notes 9— 11
which trends invited his|
of rulci2.
Other rcasons for Ych(
of thc intcUcctual and cm<
after thc downfall of thc
princclings (Reyes de TaiJ
conquerors whom somc
Africa to fight the Christ]
princclings mustcred the
a "court" with poets, mi
phernalia of thc caliphal
in disseminating Cordovj
Yct thc gcncral dcvelopi
thc demise of thc caliphj
nervous rallying of the
ations of an emboldcncd
and hostility to artistic pi
by an absolute and uncj
history of Spain, the con
The bigotry characterij
as Ibn Hazm's and wc ih
m
Propaganda against Judaj
attack upon Samuel. Ibij
from Elvira," scem to ll
that influenced wide circ|
the reasons were also pe:
influential circles of call
arts of his time, had to lil
politan pride. On the otJJ
Berber upstarts over th|
thc Cordovan administ:
factions, Samuel, the J]
Granada, a town prcviol
bitterness of his exile a
Samuel han-Näghidh (f
scems to have contained
into a frantic anti-Jewi
the Jews in general. Su|
of general bigotry, and
passage of attack upon
which rcads : ^^
'Mmm^..
Dramatis Personae
91
which trcnds invitcd his own downfall (in 1066) aftcr about tcn ycars
of rulc^2,
Othcr rcasons for Ychöseph's downfall havc to bc sought in thc changc
of the intcllectual and emotional climatc in Muslim Spain which took place
after the downfall of the Umayyads and the rise of the shortlivcd successor
princelings (Reyes de Taifas) , soon to be replaced by thc f anatic Almoravid
conquerors whom some of the petty kings themselves had invited from
Africa to fight the Christians. In an almost pathetic fashion, some of these
princelings mustered the urge and ability to establish in their ncw capitals
a **court'* with poets, musicians, builders, gardeners, and the other para-
phernalia of the caliphal tradition, and werc thus instrumental once more
in disseminating Cordovan culture over what had hithcrto been hintcrland.
Yct the general development, conditioned by thc instability of rule after
the demise of the caliphs and subsequent eclipse of petty royalty, led to a
\nervous rallying of the masses towards resistance prompted by the machin-
ations of an emboldened clergy, and this, in turn, led to austerity, bigotry,
and hostility to artistic pursuits. Finally, the return to ccntralization effected
by an absolute and unenlightened power destroyed thcn, as often in the
history of Spain, the continuity of regional cultures.
The bigotry characteristic of this time infected even a mind as educated
as Ihn Hazm's and we find this man not only involved in heinous rcHgious
Propaganda against Judaism and Christianity but also in a personal literary
attack upon Samuel. Ibn Hazm and, in his wake, Abu Ishäq, ^'tht faqth
from Elvira," seem to have created an animosity against the Naghrällas
that influenced wide circles in Islamic Spain against them^^^ j^ both cases
the rcasons were also personal. Ibn Hazm, the Muslim, born into the most
influential circles of caliphal Cordova, educated in almost all the liberal
arts of his time, had to live in an environment unsympathetic to his metro-
politan pride. On the other band, thanks to the triumph of the treacherous
Berber upstarts over the caliphate, and their need for a man trained in
the Cordovan administration and independent of the various opposing
factions, Samuel, the Jew, had risen to a major-domo-like position in
Granada, a town previously belonging to the caliphate. The accumulated
bitterness of his exüe and the angry comparison of his lot with that of
Samuel han-Näghidh (provoked by a book written by the latter, which
seems to have contained refutations of Islamic teachings), stung Ibn Hazm
into a frantic anti-Jewish literary attack upon Samuel in particular, and
the Je WS in general. Such an intertwining of personal and group hatred,
of general bigotry, and wounded aristocratic pride appears strikingly in a
passage of attack upon Samuel in Ibn Hazm's work of Icarncd calumny,
which rcads : ^^
Notes 12-14
92
The Alhambra Palace - Art History
h
. . . A man who was fillcd with hatrcd towards thc Apostlc (Muham-
mad) — a man who is, in sccrct, a materialist, a frcc-thinkcr, a
Jcw — of that most contcmptiblc of rcligions, thc most vilc of
faiths . . . looscncd his tonguc . . . and bccame conccitcd in his
vilc soul, as a result of his wcalth. His richcs, his gold and his
silvcr robbcd him of his wrctchcd scnscs ; so hc compilcd a book
in which hc sct out to demonstrate thc allcgcd contradictions in
thc Word of God, thc Koran . . . Whcn I camc to know of thc
affair, of thc werk of that accursed crcaturc, I did not ceasc
scarching for that filthy book, so that, with thc gift bcstowed
upon mc by AUäh, I might be of Service by helping His faith with
words and insight, and in dcf cnding His Community with cloqucncc
and knowlcdge. I was fortunatc, and obtained a manuscript con-
"•^^ taining a rcfutation writtcn by a MusHm. So I copied out thc
passagcs thc polcmicist had rcproduced from thc work of that
contcmptiblc ignoramus. I procceded at once, with God*s hclp,
to rcfutc his cvil thoughts. By God, his argumcntation provcs how
poor is his knowlcdge, how narrow his mind, about which I
alrcady kncw somcthing. For I used to know him whcn he was
nakcd, cxccpt for charlatanry, scrcne, cxccpt for anxicty, void cx-
ccpt of ücs.
Thc partics vying for power had becn wiscly balanccd by Samuel.
Ychöseph, howevcr, appointcd a largc numbcr of Jews to govcrnmcnt
Office and cxcrtcd a less cautious control ovcr thc factions. As a result thc
discontcnt seething among thc Berber pretorians grcw into a violcnt
rebellion against thc Jewish usurper and thc dominant part playcd in thc
äff airs of thc kingdom of Granada by his Community rather than thc king i^.
Poems, publicly rccited, servcd in those days as thc medium of Propa-
ganda, and thc venomous quill of thc aforementioned Abu Ishäq Ibrahim
of Elvira. seems to have becn most instrumental in arousing animosities.
According to thc historian Ibn al-Khatib, Abu Ishäq, who was a fanatic
lÄusliTn faqth, had earlier becn banished from Granada by Ychöseph, and
thc vcngcful poem had becn sent to Granada to bc used by Abu Ishäq 's
Partisans and agents against Ychöseph. In his libeUous poem be addressed
himself to King Bädis and to thc othcr Berbers and Muslims, whose support
had aided thc Zirid kings in their rise to power. The poet appcals to their
pride and rcHgious prejudicc by demanding that they revolt against thc
govcrnmcnt of an infidel and kill him. He ignorcs thc known facts of thc
virtues of these Jewish chancellors and their contributions to thc well-being
Note 15
and growth of thc kingdoi
Bädis, hc says, in thc rcleval
. . . Your lord has sadl
and his foes arc rc|
Hc has sclectcd an infi^
one who, had hc
Giving an alarming descri]
continucs :
Thc carth crics out at
and:
They divided up Grarl
and cvcrywherc t
They seized her (Gran
and, speaking of Ychöscpll
That ape of theirs haJ
and makes thc pJ
Our needs arc in his
and WC must wa|
in these lines Abu Ishäq
On thc one hand thc pod
immense power ovcr Grj
and officialdom; on thc c|
a lavish mansion. Thc pc|
his use of precious materi
"thc best well into his ma|
of thc best of Granada'« ?
served not only thc bous<
used for wasteful dispUy
Abu Ishäq docf
that in themsclvcs
Dramacis Personae
93
and growth of thc kingdom from its bare bcginnings. Spcaking of King
Bädis, hc says, in thc relevant passages: ^^
. . . Your lord has sadly crrcd
and his focs are rejoicing
Hc has sclectcd an infidel to be his chancellor,
one who, had he wished, could havc been onc of thc Faithful.
Giving an alarming description of thc arrogance of Granada's Jcws, hc
continues :
Thc carth crics out at their immorality . . .
and : /' \
Thcy divided up Granada, capital and provinccs,
and evcrywhcrc there is one of those accursed oncs ;
Thcy seized her (Granada's) rcvcnues ...
and, spcaking of Yehöseph ihn Naghrälla himsclf , hc says :
That apc of theirs has his mansion lincd with stoncs i'
and makcs the purcst spring flow thither^^.
Our needs are in his chargc
and WC must wait at his gate . . .
in these lines Abu Ishäq clcarly refers to Yehöseph's building activitdes.
On the onc hand the poem givcs the reader a sensc of the major-domo's
immense power over Granada, its provinccs, and its Muslim population
and officialdom; on the other it identifies him definitely as the builder of
a lavish niansion. The poet citcs as cxamples of Yehöseph' s extra vagance
his use of precious materials, and, worse, the abuse of his power in diverting
*'the best well into his mansion." The poet's anger at Yehöseph's di Version
of the best of Granada's Springs indicates, in all likelihood, that this supply
served not only the household but also irrigated gardens, and was possibly
used for wasteful display, in thc fashion of contcmporary Moorish Castles.
Abu Ishäq docs not specifically mention thc Alhambra by name, so
that in thcmsclves these dctaiis might apply to another mansion locatcd
Notes 16-18
94
The Alhambra Palacc - Art History
in Granada, though thcsc polcmic rcmarks, togcthcr with 'Abd Alläh's
mcmoirs, sccm to bc provokcd by both thc construction of thc Alhambra
and its Jcwish buildcr. Howevcr bilious and blood-thirsty thc pocm may
bc, it would not havc scrvcd its purpose if its Statements had bcen obvious
lies. Somc cxaggcration may bc involved, but an accusation of having
diverted a source of water and having creatcd a provokingly extravagant
mansion is too cunningly employed here to be a falsc allcgation. The stone
facing (rajjam) might refer either to floors or walls.
Thc mcmoirs and thc pocm support cach other, and thcre is no reason
to doubt thc fact that Ychöseph ihn Naghrälla carricd out lavish con-
structions on thc Alhambra hill.
Ibn Hazm*s and Abu Ishäq's invectives appear to have scrvcd thcir
purpose, for in 1066 a fanatic mob stormed Yehöseph's tcmporary domicile
in the King*s alcav^aha of thc Albaicin, and Ychöseph and a largc number
of Granadinc Jews perishcd in thc ensuing slaughter^^.
The Story of the house of the Jcwish major-domos is mentioned in both
monographs written on Abu Ishäq, and in various other studies. Samuel
ibn Naghrälla belonged from carly youth to thc highly emancipated and
refined circic of Cordovan Jews who werc later forccd to flce to Malaga
after thc sack of the city by thc Berbers in 1013 20. Tbis man, Ihn Naghrälla,
owed his carcer both to the fact of this cxilc and to thc fund of Cordovan
culturc hc had brought with him. As a rcsult, Samuel ibn Naghrälla was
employed as chancellor of thc Sinhäja Berber dynasty of thc Zirid kings
who rulcd at Granada.
The precedent for having a Jew in so paramount a position may be
found in the case of Hasdäy ibn Shaprüt who had been chancellor (though
not vizier) at thc court of the Umayyad caliph *Abd ar-Rahmän III in
Cordova (891 — 961)21. ^g chancellor to the court of thc newly established
capital, Samuel was instrumental in raising it to a Icvcl of great splcndor.
At thc same time hc expandcd his own power. Thc colorful family of
chanccllors aroused thc admiration both of Arabic and Jewish contem-
porary writers, and of subsequent ones as well. The judgment passed
on him after his death by the contemporary Arab historian Ibn Hayyän
may ccrtainly be regardcd as objective, since the latter was in no way a
mercenary court flattercr. Hc writes (typically enough for thc postcaliphal
period and its rising prejudice):22
This accursed Jew was in himself one of thc most perfect men, al-
though God had denied him His guidance. Hc cxcelled in learning,
endurance, intelligence and wit, charm of character, perseverance,
Notes 19-22
astuteness, cunning, scH|
to act according to the
his cnemies and remov
ners. What an uncommc
and Hcbrew] and oilti^
and the Jcwish]. Hc was|
explored it, studied its
and his tongue mastcrccj
in his own name and on II
invocations to God anc|
on its advantages, so
that faith. Hc was also
the Greeks], in the varj
astronomy surpassed th
geometry and logic. Hij
As hc was wise, hc sp«
a splendid library. He
of thc year 459. The Jc^
him to thc cemetery; stf
voicing long-drawn-oi|
Ychöseph, surnamed
assembled for him tea|
recommendcd him to
writing. As soon as thel
for him employmcnt as]
thc heir to thc throne,
thc latter. On Samuel
accorded his confidcnc
regarded the son as thc
mf »«•]
That Samuel Icd thc milil
chancellor" during tcn 7ear:|
in poems and Arabic
He established an
raised Hcbrew tecukr
describing his btttlet.
vidualism with a bcUcC te •)
of thcsc poems bc
power, which will
and seafaring» and
Dramacis Personae
95
astutcncss, cunning, sclf-control and natural courtcsy. Hc kncw how
to act according to thc rcquircmcnts of thc momcnt, how to flattcr
his cnemics and rcmovc suspicion from thcir hcarts by his finc man-
ncrs. What an uncommon man! Hc wrotc with rwo pcns [i. c. Arabic
and Hebrcw] and cultivatcd two ficlds of Icarning [i. e. thc Arabic
and thc Jewish]. Hc was passionatcly intcrcsted in thc Arabic languagc,
explored it, studicd its litcraturc, and investigatcd its roots. His hand
and his tonguc mastcrcd it quitc frecly and hc uscd to write in Arabic
in his own namc and on bchalf of his king, applying if ncccssary Muslim
invocations to God and his Prophet. He cxtollcd Islam and cnlargcd
on its advantagcs, so that his letters soundcd like propaganda for
that faith. He was also proficient in thc Icarning of the ancients [i. c.
thc Grecks], in thc various branches of mathcmatics, and his lore of
astronomy surpassed that of the astronomers. He also kncw all about
geometry and logic. His consummatc debating crushed his opponents.
As he was wise, he spoke little, but hc thought much. He collected
a splendid library. He died bctween the llth and 20th of Muharram
of the year 459. The Jews carried his bier on thcir Shoulders and bore
him to the cemetery ; stricken with great grief they bewailed his cnd,
voicing long-drawn-out lamcnts. Samuel had induced his son
Yehöseph, surnamed Abu Husain, to devote himself to books; he
assembled for him teachers and literati from all countries and had
rccommended him to devote himself abovc all to the art of letter
writing. As soon as the young man was educated, his father obtained
for him employment as sccretary with thc son of his master, Buluqqin
the heir to the throne, and Yehöseph contrived the disastrous death of
the latter. On Samuel's death [at thc time indicated abovc], Bädis
accordcd his confidence to Yehöseph; he enjoyed his Company and
rcgardcd the son as the successor to his father.
That Samuel led the military forces of Granada as a war lord or "army
chancellor*' during ten years of generally victorious warfare is documented
in poems and Arabic prefatory notes recently f ound in Hebrcw manuscripts.
He established an academy of Jewish scholars, and his school chiefly
raised Hebrcw secular poetry to a classical Standard. His Hebrcw kasidas,
describing his battles, combine Cordovan artistry and a condottiere^ s indi-
vidualism with a behef in a personal, almost messianic, mission. In some
of these poems he speaks of his inner voice and of the divinc protecting
power, which will lead him unharmed through all thc dangers of battles
and seafaring, and possibly regards himself as the Shiloh, mcntioned in
f
\
The Alhambra Palace - Art History
Genesis XLIX. 10, who will bring about thc messianic deli vcrancc 23. Hc
scems to havc feit cqually safc upon the murderously slippcry floors of
the audicncc hall of an Oricntal potcntatc. Näghidhy "Lcadcr" or "Princc,"
is thc tide for thc highest sccular officc, uscd for Saul (I Sam. IX. 15)
and for Solomon (I Kings I. 35). In Daniel IX. 25 in thc form of mäshiah
nagbidh the title received a messianic connotation. Its adoption for thc heads
of the Jcwish Community at this time must bc understood in thc light of
the Jewish tradition and Situation 24. Living under the rule of Muslim'
princes, the Jews could of coursc not have indcpendent kings; yct the
title näghidh, conferred upon the Naghrällas by the Jews, was confirmed by
the Muslim authorities. (A **king" under a foreign rule might havc invitcd a
comparison with Jesus, mockingly rcfcrred to as *king of thc Jews' by
the Roman authorities.) Samuel han-Näghidh was talented in intriguc,
using this talent on behalf of his king, and was instrumental in choosing the
royal successor 25. Xhe son of Samuel, Ychöseph ibn NaghräUa, inheritcd
his fathcr's refinement, his intellectual interests, his far-reaching ambitions,
but not his political genius. Born into a world of splendor, educated by a
father who idolizcd him and instilled into him dreams of a romantic
revival of a Solomonic kingdom, Ychöseph, who had not the "humility"
of the dhimmi, strained his potential power to thc utmost 26. Thc account of
thcsc developments given by *Abd Allah (who saw in Ychöseph thc
murderer of his royal father and his own mortal enemy) may very well bc
somcwhat biased ; howcvcr, if hc did so at all, it would seem that Ychöseph
began to plot against thc Zirid dynasty only as a measure of precaution
against the event of thc wavcring or the death of his only real supporter,
old King Bädis himself. What would seem to indicate that Ychöseph was
innoccnt of plotting against his king is the fact that Bädis nourished bitter
feclings against Ychöseph' s murdcrcrs27.
Since we know from Jewish sources that Ychöseph, like his father,
surroundcd himself with a circlc of scholars and poets to glorify his court,
might we not expect to find ref ercnces to the erection of that casdc in thcir
writings also? We do, indeed, find an additional source of corroborative
evidence in a panegyric pocm of the f amous Hebrew poet and philosopher,
Solomon ibn Gabirol. This poet maintained very close tics with father
and son Ibn NaghräUa and was a distinguished member of their circlc.
A good many poems, chiefly panegyric but also aggressive, addressed to
them by Ibn Gabirol, have been prcscrved. I deal briefly with thc relation-
ship among the thrce men in a succeeding chaptcr.
Notes 23—27
r''*^'
B. Ibn Gabirors Testimon
to a Maecl
Ihn Gabirors family, like thai
group of Jewish ref ugces from
born in Malaga and laurelcd
this Hispano-Hebrew poet,
had a typical Cordovan orientatj
of Ibn Gabirol, called him a Cd
work and his Neoplatonic phil|
Vitae had gained such promin(
thc main target for St. Ihomas
Ibn Gabirol shared with Sami
sensibility and realism, and evcj
tradition of his Biblical namesai
shall call, later on, **Solomoni|
ardent religiosity which prevailci
ibn Gabirol. We find in Ibn
friendship, pocms of literary stj
thc typically Arabic self-praise
and, most indicative of his urbal
poems. In onc of these poemj
"Praise of a Maecenas" and "Ai
of a Castle and the figurative arj
art would have been taboo t(
Islam and Judaism. The buildij
Alhambra in Gianada :
Ukbin'i
S^f±!^
iu-^^
^?
•^
V
B. Ibn Gabirors Testimony: A Nature Poem and Encomium
to a Maecenas and his Castle
Ibn GabiroFs family, like that of Samuel han-Näghidh, belonged to thc
group of Jewish refugees from Cordova that escaped to Malaga. Although
born in Malaga and laureled early in the Tujibid capital of Saragossa,
this Hispano-Hebrew poet, one of the most emancipated of minds,
had a typical Cordovan orientation, so that Moses ibn Ezra, when speaking
of Jbn Gabirol, called him a Cordovan. He is famous for both his poetical
work and his Ncoplatonic philosophy. In the latter connection his Föns
Vitae had gained such prominence in the Christian West that it became
the main target for St. Thomas Aquinas' attack in his De Ente et Essentia,
Ibn Gabirol shared with Samuel the prevailing bent towards a secular
sensibility and realism, and evolved a dream kingdom of his own, in the
tradition of his Biblical namesake Solomon. Such secularism and what we
shall call, later on, "Solomonic heresy,'* in no way conflicted with an
ardent religiosity which prevailed in both Samuel han-Näghidh and Solomon
ibn Gabirol. We find in Ibn Gabirol's secular diu^än poems of love and
friendship, poems of literary strife, aulic praise of his Maecenates, and also
the typically Arabic self-praise poems. There are also dirges and elegies
and, most indicative of his urbane awareness of external beauty, descriptive
poems. In one of these poems 28 we find, in addition to the topics of
"Praise of a Maecenas" and "Announcement of Spring," a vivid description
of a Castle and the figurative art of its interior. A preoccupation with such
art would have been taboo to earlier and later generations within both
Islam and Judaism. The building described is singularly reminiscent of the
Alhambra in Granada:
Le khä re^t
^-- (Wäfir)
"^ Schirmann, Shiräh I, p. 223 iL
(2obhes hösä'ath Schocken le-dhihhrej
siphrüth.TdAViv, 1941, pp. 146 ff.
Rhyme: r-im
Go forth my friend and friend of the heavenjy luminaries,
go forth with me and let us lodge in the villages.
am. vn. 12
7 Bargebuhr, Alhambra
\
am. II 11 f.
(Jet. VIII. 7)
(Lev. XXIII. 40)
(lS«m.XXVI. 4;
Ps. XI.3;
LXXV.4)
(I Ki. VI. 5)
(ant. II. 1)
Neh. VII. 4
I Ki VI. 4;
Mid. to
Lev. XXXI. 7
Esth. I. 6
Ps.XLV.9
I Ki. X. 12;
XXII. 39
(II Chr. II. 7)
10
IKi.VI.4
CanL.IlI.9
(Isa.II. 16);
Job XXX Vil 1.12
98 The Alhambra Palace - Art History
Behold, wintcr is past and wc hcar
in our land the stirring voiccs of swallows and turtledoves.
Lct US lodge in the shadow of the pomegranates and the palm tree
and the apple and all the splendid citrus plants.
Let US walk in the shade of the vines
let US long to see faces resplendent with gracc
5 In the palace exaltcd abovc all its surroundings
and erccted with precious stones,
Gauged uprightly from its foundations, x,
and its walls are f ortified" with towcrs. '\
And a leveled gallery surrounds it —
roses of Sharon adorn allcoHhc urtyards.
The buildings are built and decorated
with openwork, intaglios and filigrees,
Paved with marble slabs and alabastcr —
I cannot count its many gates.
The doors are like those of the ivory mansions
reddened by palatial algum woods.
And there are Windows, transparent above them,
Skylights where dwell the luminous planets.
The dorne is like the Palanquin of Solomon
hung above the glories of the Chambers,
That rotates in its gyre, shining like
opals and sapphire and pearls;
Thus it is in the daytimc, while at dusk it looks
like the sky whose Stars form constellatdons ;
II
15 The hcart of the poor
the perishing forg<
I saw this and forgot r|
and my hcart was
Yea, my body all but
as upon wings of
And there is a fuU scaJ
though not on oxj
But there are lions, in
as though roarinj
20 Whose bcllies are wd
through their mo|
And there are hinds ei
hollowcd out as
To douse the plants ii
and upon the la''
Wherewith to freshen
they are like clou|
Whose sceot is like
as if they
•r*"- - ■ ^ •
Tbey
f
'ik^ "'
n-
jjHETTs^
-Im'.-
Ibn Gabirors Testimony
15 The hcart of thc poor and burdcncd dclights in this,
thc pcrishing forgct thcir povcrty and bitterncss.
I saw this and forgot my bürden
and my heart was relieved from sorrows;
Yea, my body all but soared in my joy
as upon wings of eagles.
And there is a füll sea, like unto Solomon*s Sea,
though not on oxen it Stands,
But there are lions, in phalanx by its rim,
as though roaring for prey — these whelps
99
pfOT.xxxr.6f.
I Kl. VII. 23«.
P«. CIV. 21
■«■-•
20 Whose beilies are wellsprings that spout forth
through their mouths floods like streams.
And there are hinds embedded in the Channels,
hollowed out as water spouts
To douse the plants in the beds,
and upon the lawns to shed clear waters
Wherewith to freshen the myrtle garden —
they are like clouds sprinkling the treetops
Whose scent is like baisam scent,
as if they were fumed with myrrh-incense.
25 And birds give soimd among the branches
and look down upon the fronds of the date palms.
Flowers for luxuriant bowers-to-enchant,
like roses, nards, and camphor blossoms,
They vaunt themselvcs, one above the other
(they are all choice, howevcr, in our eyes).
The camphor blossoms speak: "Lo, white as we are
we are sovereign over the luminarics.'
Tmlm. B. Nid. 71
(Hm.XIII. 15:
Ezek.XLVl 14;
Gen. XXIV. 20)
Gant. m. 6, IV. 14
Pi. CIV. 12
(Lev.XXni.40)
ant. I. 1211.
(Judges Vn. 2)
>>
Nah. II. 7;
h. UX. 11
100
The Alhambra Palacc - Art History
„V. And thc doves, moaning in thcir musing,
say, **We rank above the turtledoves.
30 These whcrewith wc spellbind the hcart
are, more than opals, prccious."
Ibl
All rcgcnts — to him t
as unto the sea arei
In truth, he is likc a *htl
he, the one, sct of fl
(am. II. 7)
(Nch. V. 7)
(Dan. IV. 25;
1». XI. 7)
II Sam. XIV. 17
I Sam. III. 1
Is.XL. 11;
Cant. II. 16;
E2. XXXIV. 23
P8. XXIII. 2;
Is.XL. 26
(Ps. XXU.25)
Deut. XXXIV. 7
PtoT.XVI. 15
And the 'gazelies' arise against the maidens
and shroud with charms their charms
And also vaunt together above them,
for they are like young hinds.
Yet when thc sun lifted herseif above them —
I answered her: "Be stdlll Try not to slip through loopholcsl
Confess to the prince that he eclipses you
with a lucent light excelling the luminaries
35 Before whose face all royal spiendor droops
and every ruler's excellence fades ;
By whose advice kings become kings
and with whom regent and duke consult.
They raised hini as their king, that he became
a lion-whelp among them and exen all their hosts ;
He being among them like the messenger of God,
when from a god they found out no words.
Shepherd leading his sheep upon still pastures :
nought was ever missing from the flocks I
40
Precious-souled, heaven's adornment, generous-hearted :
without vowing he keeps the vows 1
Whose eye has never dimmed while he pours out gifts,
as his cloud has never withheld its rains ;
Whose words are fastened to his deeds,
even as crowns are fastened to heads.
The literary genre of this ]|
majority of the Images, tl
inspired by Arabic modeis.
in the orbit of thc two Ar|
and how far his Hcbrcw s;
this casc a specific idcologl
discuss it on the basis of th
The **contractility" or ccl
of the poet. Several questiil
Gabirol, whose authorship
striking an image of thc cal
was it written ? (3) Finally, i]
If so, could the fount of
Century be identical with
(PI. 2), hitherto ascribed toj
From internal evidence
have been directed at a peii
most likely a learned Jew|
and be intcrestcd in this
subject neither to the prejii
Commandment on plastic
was monumentally display(
was tolerated within the
Tülünid nilcrs and, as w<
Howevcr, plastic art foul
Umayyad caliphatcs at thl
Cordova. After thc downf
for a whilc undcr thc **«uc|
In thc Gase of Hefarew
only in the sphere of C{
inhibitions have sts
against "gcavca
Cordovan intcllectutl dti
period only fathcr mod m
sct up by OUT pocm far
Ibn Gabirors Tcsiimony
All rcgcnts — to him they rcpair,
as unto thc sea arc drawn thc rivers.
101
II Chr. IX. 22
Eccl. I. 7
In truth, hc is like a *head' above the earth,
he, the one, set off from all creatures!"
(Hosea IL 2;
K.J. Kl. It)
Thc litcrary gcnre of this poem is the Arabic "description" (i^asf), The
majority of the Images, the syntax, tcnscs, cognate meaning, etc., arc
inspired by Arabic models. To what dcgree Ibn GabiroFs poem remains
in the orbit of the two Arabic themes wasf and madih (aulic encomium)
and how far bis Hebrew symbolism transcends these (and contributes in
this case a specific ideology) will be apparent to the reader, but I shall
discuss it on the basis of the analysis of other poems by our poet.
The "contraaility" or compactness of this poem betra,ys the latest style
of the poet. Sevcral qucstions suggest themselves. (1) What induced Ibn
Gabirol, whose authorship of this poem is beyond question, to render so
striking an image of the Castle? (2) For whom and under what conditions
was it written ? (3) Finally, is the Castle described here indeed the Alhambra ?
If so, could the fount of lions described in this poem of the eleventh
Century bc identical with the present Fount of Lions in the Alhambra
(PL 2), hitherto ascribed to the fourteenth Century ?
From internal evidence it would seem that the poem, first of all, must
have been directed at a person able to read Hebrew, no doubt a Jew, and
most likely a learned Jew, who would understand the Biblical allusions
and be interested in this highly secular Hebrew dolce stil nuovo^ a man
subject neithcr to the prejudices of Islam nor the strictures of the Second
Commandment on plastic art, and the builder of a casde where such art
was monumentally displayed 2». Among Muslims, representational sculpturc
was tolerated within the courtly circles of some *Abbäsid, Fätimid, and
Tülünid rulers and, as we shall see, of a few other later Muslim courts.
However, plastic art found its most established place under the two
Umayyad caliphates at thc courts and Castles in Syria and of those of
Cordova. After the downfall of the Spanish Umayyads, plastic art lived on
for a while under the "successor kings" (mulük at-fanfo* if) ,
In the case of Hebrew poctry no other document like this is known;
only in the sphere of Cordovan emancipation did such freedom from
inhibitions have its short-livcd bloom. Ibn Gabirol^s lack of prejudice
against *'graven Images" is indeed indicative of his membership in the
Cordovan intcllectual elite. In the history of the Jews in Spain of this
period only father and son Ibn Naghrälla fit completely the requirements
set up by our poem for the builders of such a castie and the addressees
Note 29 ; Plate 2
\
102
The Alh»mbra PaUce - Art Hisiory
of such a pocm. Morcovcr, we kno^ from King 'Abd Alllh's aforc
mentioned mcmoirs that Yehöscph ibn NaghräUa buUt the "Alhambra
casde" for himself»«. Even if thc poem had been a gross exaggcrauon o
reality, it would, nevcrthelcss, rcmain a sourcc of faaual cvidencc. I shall
discuss this in detaU after an analysis of the poem itsclf.
Our secular poem, in a manner typical of Ibn Gabirol. includes many
themcs. The introduction is an "invitadon to a journcy." vcry bo dly
paraphrasing the Song of Solomon and. also in paraUel >.-ith this Bibhcal
book, an "announcement of spring" :*i
Go forth my friend and friend of the heavenly luminaries.
go forth with me and let us lodge in the vUlages.
Bchold, Winter is past and we hear
in our land the stirring voices of swaUows and turtledoves.
The first part of the poem, in the style of the Arabic love phantasy
n^ih or iaghaz^^ul, is addressed to the Maccenas. The language, although
borrowed from the Song of Solomon (VII. 12). is here made to serve a
secular purpose with the Insertion of the hyperbolic address to the Friend
of the Luminaries" (r.'a h..,-n,e-or-im). This expression belongs, strangely,
to the gnostic vocabulary. In the System of Mani, the "Fnend of the
Luminaries," Narisaf or Narishank. is the "First Man's" ^;^st l^elpcr,
created during a "Second CreationSS." Such grandiloquence of address by
Ibn Gabirol is not uniquc. it is of course no more than hyperbohc speech
for *ovcr-man'. , .
The Song of Songs owcs its prcscrvation in the Bible itself, and its
csteem during the ascetic Middle Ages, solely to the fact that it was given
a mystical interpretation, symboUzing the love between God, the Messiah,
and Israel, or Jesus and the Church, or God and the individual soul of the
mystic. But when, during the elevcnth-century renascence in Spain under
the impact of Arabic poetry, stiU relatively close to its pagan roots, Hcbrew
poets again began to write secular lyrics, Solomon's Song was heard again,
for the first time in its original secular tonahty.
In the Ught of the discussion below, we cannot but assume that the Solomo-
nic *<announcement of spring" in our poem may weU have messianic
overtones. The poet, daring to use, in relation to Yehöseph the invocaüon
from Solomon's Song, so often used as an invitation to the Messiah (and
simüarly in Ibn Gabirol's own reHgious poems), may do so with various
impHcations: (a) he may do so as an acme of flattery, attributing semi-
sacrüegiously, messianic traits to bis Maeccnas; (b) he may smcerely wish
Notes 30-32
IbnCi
with bis Solomonic address t<
messianic röle cxpected from hl
ated into the sccret pretensions
A poet in his quasi-ccstatic susI
may havc been jsiblc to combii
mcssianism itself, in Cordova ai
was, paradoxically cnough, sj
liberal and artistic oricntation
an Clement inherent in it from|
of purely rabbinical oricntatioi
The love-phantasy introduci
laire, but we are surprised to
of a casde. The Castle is thcn
terms; towards the cnd, as ai
of contest for supremacy (mt
atively enacted by the objcctj
its inhabitants — boys, girls,|
in Homer*s description of the
in Lessing's Laocoon), one pai
to the fore, vying, with seif-]
Dist. 33: With distich 33 the poet ii
flattery, that this contest is f j
Castle more splendid than its
in supcrlatives, and with the
(which the Arabic taste of oi
cribed as a major-domo and
Dut.5!.: The Castle itself is dcscrib]
all its surroundings,'* "fortii
its many gates"). It has cxj
Di.t. 18H.: highest praise is accordcd
which has a phalanx of lions
of Solomon's "Brazen Sca.*']
their mouths. Therc are waj
water as high as the tops of
Dist. 35 {f.: is a man of royal splcndot, **
every ruler's exccllcooc fa^j
with whom regcnt and dok
he became a lion-whc^
In asserting thc
as I have said
someoQC as thc vwiuf ••!
'M
Ihn GahiroVs Testimony
103
,>> ^-
with his Solomonic address to initiatc Yehöscph, tcmptingly, into thc
mcssianic röle expcctcd from him; (c) he may wish to show himself initi-
atcd into thc sccrct prctensions of the Naghrällas and their esoteric languagc,
A poct in his quasi-ecstatic suspense, in listcning to his own inner voices.
may have becn ablc to combine all thesc attitudes. But, as we shall sec,
messianism itsclf, in Cordova and Granada to some degree self-messianism,
was, paradoxically enough, sccularized; and when givcn a Solomonic
liberal and artistic orientation it was reduced occasionally to court flattery,
an dement inherent in it from its beginning but forgotten^s in the circlcs
of purely rabbinical orientation.
The love-phantasy introduction cnds in an invitation au voyage, ä la Baude-
laire, but we are surprised to discover that the journey is into the gardens
of a Castle. The Castle is then described at some length in purely physical
terms; towards the end, as an act of bravura, the typically Arabic motif
of contest for supremacy (munä^ara) is ihtroduced, an argument imagin-
atively enacted by the objects in the Castle, such as trecs and statues, and
its inhabitants — boys, girls, the prince, etc. ^4 In much the same way as
in Homer's description of the shaping of Achilles* shield (a method extoUed
in Lessing's JLaocoon)^ one part of the Castle after the other moves of itself
to the fore, vjdng, with sclf-praise, for pre-eminence^^.
With distich 33 the poet Interrupts the contest ^6 to exclaim, in courtly
flattery, that this contest is futile, sincc there is, of course, nothing in the
Castle more splendid than its master, who, in his viceregal power, is praised
in superlatives, and with the employ of authenticating biblical parallelism
(which the Arabic taste of our poet repudiates more and more), and is des-
cribed as a major-domo and ad viser of kings.
The Castle itself is described as being situated upon a hill, "high above
all its surroundings," "fortified with towers,'' and large ("I cannot count
its many gates"). It has extensive gardens and a court of myrtles. The
highcst praise is accorded its fountains, among them a fount of lions,
which has a phalanx of Hons circling its base supporting a "sea" reminiscent
of Solomon*s "Brazen Sea." Thesc lions are hollow, and spout water from
their mouths. There are water Channels, and there are also hinds spouting
water as high as the tops of the trees. The owner and builder of this Castle
Dist. 35«.: is a man of royal splcndor, "before whose face all royal splendor droops and
every rulcr*s excellcnce fades; by whose advice kings become kings and
with whom regent and duke consult" who "raised him as their king, that
he became a lion-whelp among them and oxen all their hosts."
In asserting thc documentary value of such panegyrics I base myself,
as I have said before, on the common-sense assumption that to praise
someone as the owner of something he does not own would be a grave
Dist. 33:
Di»t. 5 L :
Diit. 18 ff.
Notes 33—36
104
The Alhambra Palacc - Art History
insult. Indccd, thc -Arab attitude towards pocts who praiscd a Macccnas
for things hc did not own is demonstratcd by Abu Shirwän, who said;
**He who praiscs you for a mcrit that is not yours might also blame you
for a fault that you did not commit^'^." Whcncver pocts do, on occasion,
misreprcscnt or cxaggerate facts, common-sensc analysis, again, will cxposc
thc rcason for thc poetic liccnce. What must also bc considered in this
case is thc position and dignity of Ihn Gabirol, thc philosopher, thc author
of an cthical treatisc and of religious poctry, whosc work is pcrvaded by
his philosophical integrity and his vcry specific, rather Spanish pride in
his Solomonic hcritage of wisdom, whicli he himself cxtols in many pocms
of fakhr in thc Arab taste. Such a man would have been ioth to make a
fool of himself and to aiicnate a Maecenas by an off-key panegyric poem.
In his invective poetry, indeed, Ibn Gabirol betrays an aggressive temper,
and we know that he aiienated the objects of his attacks. However, it is
absurd to imagine that he was so poor a poet and son of his time, that he
did not know whether or not one of his panegyrics feil into the pleasing
or offensive pattern of taste. It has been correctly observed that thc Cor-
dovan pocts of the generation of Ibn Hazm (and Ibn Gabirol) made a
point of veracity and condemned previous mendacious pocts. When Ibn
Hazm (11 ke the contemporary al-Ma*arri) complaincd that pocts werc liars,
hc, the Cordovan, distinguished himself from them, and frowned at such
licence^ß. The samc Ibn Hazm has been characterized above as thc rc-instater
of the value of direct scnsuous perception. Ibn Gabirol was carried along
by this wave of scnsitivity, which Cordova experienced on the thrcshold
of the clcventh Century. In his 'descriptions* of nature and, as herc, of
buildings, he speaks with the fidclity of immediacy; his veracity is one
aspcct of the contcmporaneity of passionate cnchantment. This distinguishes
him and his generation from the artificial and affected earHcr and later
Arabic and Hebrew poets. I shall treat this subject morc extensivcly, in
connecnon with Ibn GabiroFs great nature poem, in Part IIL
C. Location of Yehosephj
Ibn GabiroPs poem dcscribcs
mentions thc most precious mat|
fortificd Castle, and spccifically,
lions which aroused thc poct'sj
of the present Alhambra arc
construction39? Thc foundatio]
present "Alca2aba'* of the Alba]
horizontal lincs of bricks inscrt<
usually round, flattened stoncs
known from the oldcst parts of|
morc facts about thc Alhambn
'Abd Allah, the last Zirid king,|
is not the Icast indication in t]
by L. Torres Balbäs that *Abd
on this occasion. Conscquentl)
at work on thc Alhambra durii
the likelihood that the Zirid elei
and of other parts, belong to
Outside the precincts of thc
masonry appears, in thc presei
Vino (PL 3), as part of a wall|
gate with the Torrc do Machui
in the sub-structurcs of vaxioi
Picos, and thc Tone de
what must have beeo the
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liM
Notes 37—38
liOS-
C. Location of Yehoseph ibn Naghralla's Alhambra Palace
Ibn Gabirors pocm dcscribcs in detail a fortificd palace. The pocm also
mentions the most precious materials employcd in the construction of this
fortified Castle, and specifically, a dorne construction as well as a fount of
lions which aroused the poet's admiration. Where among the remnants
of the prescnt Alhambra are we likely to find the vestiges of such a
construction 3ö? fhe foundations and lower parts of almost the cntirc
present **Alcazaba** of the Alhambra show typical eleventh-century masonry:
horizontal lines of bricks inserted between oblong patches of rathcr small,
usually round, f lattened stones (PI. 8) — the masonry of the Zirid period well
known from the oldest parts of the fortress of Malaga (PI. 4)^^. We know
more facts about the Alhambra of the period from the memoirs of King
'Abd Allah, the last Zirid king, who re-fortified Granada. However, therc
is not the least indication in the sources to justify the assumption made
by L. Torres Balbas that *Abd Allah had to completc the Alhambra palace
on this occasion. Consequently, since we do not know of other builders
at work on the Alhambra during this period, it would be difficult to deny
the likelihood that the Zirid elements of the Alhambra, both of the Alcazaba
and of other parts, belong to Yehoseph ibn Naghrälla's construction ^i.
Outside the precincts of the present Alcazaba (of the Alhambra), Zirid
masonry appears, in the present "Alhambra Palace** area, in the Puerta de
Vino (PL 3), as part of a wall, recently unearthed, which connected this
gate with the Torre do Machuca area^s^ and also, as I have satisfied myself,
in the sub-structures of various other towers, such as the Torre de los
Picos, and the Torre de Comarcs. These data together seem to indicate
what must have been the area covered by Yehöseph's constructions.
Notes 39-42; Platcs 3-4, 8
^^amsm^
120
The Alhambra Palace - Art History
Yehöseph, the uniquc, Stands as thc onc hcad above aU his chargcs. I shall
return to this topic in the section on symbolism and messianism.
The fountain, in othcr words, rcpresents the messianic world order:
bcasts of dormant violence ('creatures'), symboHzing the world's poten-
tates, are assembled in a harmonious drde below a basin which sheds
Paradisial abundance and, finaUy, symboüzes the Davidic ruler. This
"Family of Kings." Uke grazing lions, is Hned up and sheltered under the
f ountainhead which f eeds the rivers of Paradise. For the idea of taking shelter
in the shadow of a ruler cf. Judges IX. 15. The ruler also appears in our
poem as the type of a By2antine«e(oxoat.nßovXo;.The last üne of the poem
contains a play upon the word näghiS, actually interpreting its meanmg in
Visual terms ('over against'). In place of my translation:
he, the one, set off from all creatures
/
{-
one might read "the ruler Stands alone in his rank and transcends thus the i \
animals standing opposite." NäghlS gains by this a connotation of "oth-
crness," "beyondness," and of the superhuman. I translated this hne into
German as :
Geschöpf steht hüben, er — in andern Sichten S'.
The question of whether or not these last stanzas of our poem contain
a reference to the Fount of Lions (as the previous part of the poem did)
does not affect the documentary value of the poem as a whole m relation
to the history of die Alhambra.
So much detail in describing the physical form of the fountain and so
much stress upon the Interpretation of its symbolism. with the fountain
made the monument of his Maecenas' power, indicates clearly. of course.
that the poet cannot be speaking of a Egment of his phantasy.
(3) ICONOGRAPHY AND IDENTITY
Solomon and Solomonism (a) : The Brazen Sea and the Alhambra Fount
The "Brazen Sea" which adorned Solomon's Temple consisted of a large
basin supported by twelve oxen. Its description, found in I Kings YTl. 23
and 25 reads : 5«
He made the molten sea; it was round, ten cubits from brim to brim,
and five cubits high, and a line of thirty cubits measured its arcum-
Notes 55—56
X
\
/'
/*
fcrcncc. . . . It stood uf
facing wcst, thrcc facing
upon thcm, and all thcir
As carly as 1831, Richard I
Handbook) had obscrvcd tha
Lions was "Solomon*s Throi
Solomon's Brazen Sea. Sinailj
among thcm Valladar, A. Ab
a vcry compctcnt historian cl
logical kinship of the two si
no precedents for this type oi
orbit. However, without a k|
first published only a few y«
historians that the Fount of
indeed intended to be a r
modifications in its Zoologie
Solomon's basin had t\\\
inwards" ; the Alhambra fod
There were, of course, B;[
received water, spouted frc
the two lions of the Partal b
of such basins are discusscd \
borne basin seems to have
this period, in this case, tc
was Solomon's, and the lic|
fountain.
The major part of this
identit}^ of the two fountaJ
that extant today in the C|
is based on various literary
most logically. Yet to repc
suggesting that no othcr al
described in the poem cxisi
the twelve animals of whic
water, not into this but ir|
precedent. To advance su
Arabic literary sourccs i|
described. These show tl
fashionable, and that tbc[
design of thc Alhamb» li<
^i
\
The Court ot Lions
121
\
fcrcncc. . . . It stood upon twelve oxcn, thrce facing north, threc
facing wcst, threc facing south, and thrce facing cast; thc sea was sct
upon thcm, and all their hindcr parts werc inward.
As carly as 1831, Richard Ford (in thc tcxt quotcd abovc from Murrafs
Handbook) had obscrved that thc ncxt-of-kin to the Alhambra Fount of
Lions was "Solomon*s Throne," which must bc an crroneous rcference to
Solomon's Brazen Sea. Similar Statements werc later made by historians,
among them Valladar, A. Almagro Cardenas, and Ernst Dicz^"^. The latter,
a very compctent historian of Islamic art, maintains the thesis of a typo-
logical kinship of the two structures, because of the fact that there wcre
no precedents for this type of animal-supported fountain within the Islamic
orbit. Howevcr, without a knowledgc of Ibn Gabirors poem (which was
first published only a few years ago) it could not have occurred to these
historians that thc Fount of Lions was dcsigncd by a Jcwish builder and
indeed intended to be a replica of Solomon's Temple fountain, with
modifications in its zoological detail.
Solomon*s basin had twelve supporting oxcn, the "hindmost parts
inwards"; the Alhambra fountain has its twelve lions, in the same position.
There were, of course, Byzantine and Islamic basins or pools which
received water, spouted from animals placed upon them, as for instance,
the two hons of the Partal basin of the Alhambra. (The extant descriptions
of such basins are discussed in a chapter of this book.) Whercas the animal-
bornc basin seems to have been an allen dement in thc Muslim art of
this period, in this case, to repeat, the basin is borne by the animals as
w^as Solomon*s, and the lions spout into Channels in the floor heneath the
fountain.
The major part of this book is a positive argument in favor of the
identity of the two fountains, that describcd in Ibn Gabirol's poem, and
that extant today in the Court of Lions of the Alhambra. The argument
is based on various üterary documents, all, I think, supporting each other
most logically. Yet to repeat again, I also advance an argument e contrario
suggesting that no other animal fountains of thc t}''pe and with thc detail
describcd in the poem existcd; in other words, that the Alhambra fountain,
the twelve animals of which support, as caryatids, a water basin, and spout
water, not into this but in the opposite direction, had no counterpart or
precedent. To advance such a negative argument I have investigated the
Arabic literary sources in which contemporary animal fountains are
describcd. These show that animal-shaped fountains were indeed most
fashionable, and that these furnished the Inspiration for the hydraulic
design of the Alhambra hons. The fact that the lions of thc fountain spout
Note 57
122
The Alhambra Palacc - Art History
»I*
watcr is, indecd, the main deviation from Solomonic typology (togcthcr
with the replacement of lions by oxen, which our pocm cxplains). It n,
ho^evcr, the adhercncc to the Solomonic order which forced upon the
Uons of the fountain the stränge paradox of 'hind-parts inward . and of
water-spouts outward so that the water has no communication with the
basin. The historical Solomonic archetype was only a storage basm.
Investigation of contcmporary Arabic fountains rcvcaled that tree- and
animal-shaped fountains were mostly designed to spout water. Some of
the Clements found in the descriptions of these are stunmngly similar o
Granadine ideas and are reminiscent of Byzantine water auto^ata as weU^
But nowhere is there a direct return to the Solomonic works menüoned
in the Bible. A certain spark was necessary to make Ae «ansmon from
playful, imitative artfulness into a direct re-infusion of Bibhcal art. And
l feel that this spark could have been generated solely m this circle of
Cordovan emigres to Granada. the "City of the Jews.'; .where an unjieard-
of BibUcal humanism (in a Ciceronic sense) was promoted, and enacted m
autonomous political enterprise.
It may not be cntirely superfluous, however. to stress once more that
if the fountain described in Ibn Gabirol's poem were not the Alhambra
Fount we would have to look first for a no longer extant second fountam
of Uons (which spouted water), second, for a castle with an unknown
Jewish vice-regal builder, and this among the friends of Ihn Gabn^ol, who
promoted plastic art which employed Hebrew symbolism of the Alhambra
type and of daring heterodoxy. In other words, one would have to look
for an exact counterpart to something as unique as the Alhambra fountam
itself But the constituents necessary to produce, once only, this chmactic
lewish vizierdom of the Naghrällas and a Hebrew renascence of art are so
enormously specialized and individual that such an attempt is absurd.
Certain negative arguments occasionaUy leveled against invesügaüon. like
this remind one of the Statement of the Homeric Scholar: Even if the
man whom the Greeks credited with the composition of Odyssey and lüad
did exist and. as cannot with certainty be excluded, bore the name Homer
this person would of course not be identical with the fictitious Homer o
the Greeks67»." The fact is that the present Alhambra fountain is identicd
in the main details of iconography with the fountain of the poem, with
one physical exception: the basin now borne by the Uons is obviously a
latcr replacement.
The well-know Spanish historian of the fine arts, Manuel Göme2-
Moreno, found it necessary to make a place for the üons of the Alhambra
in the third volume of Ars Hispaniae, in which he deals with the penod
hasta los Almhades^^. There he states:
Notes 57 a -58
Dist.lSf
Having studied this [th(
two lions in the Barric\
showing lions slaying }
the name Bädls ibn Hal[
which betray so many
eleventh centuries, coul
did not leave behind a
patible with their pictid
This is to say that, for i|
the Alhambra have already '
bears an inscription referrinj
1391). Yet the same art bist
Problem. In the lines imme
Moreno say s: "There are th
the famous fount in the Cj
Ahencerajes, of a dodecag(
could be related."
In other words the basirj
the floor of the Abenceraj
ported by the twelve Uons
1 also share the opinion of
supporting the basin do n
dodecagonal basin were pl
permit the backs of the li
rim of the basin and be mir[
the Abenceraj es basin ai
necks of the Uons as they
Thus we under stand th<
on's Sea with only the oxei
basin and, furthermore (j
rayedby, oron, the rim
only, but Solomon's "Bi
pedestal. The poet is follc
primary meaning of 'al seX
the dry land of the sea slj
For this reason I had to
The daughter of Profej
writes:^^
La tosca escultura
del patio, si su mij
\
The Court of Lions
123
Dist. 18 f.
Having studicd this [thc twclvc lions of thc Alhambra fount, thc
two lions in thc Barn'o de los Axares, thc psla in thc Alhambra
showing lions slaying horncd animals, and an inscription bcaring
thc name Bädis ihn Habbüs] it appcars difficult to admit that works
which betray so many charactcristics attributablc to thc tcnth and
clcventh ccnturies, could havc becn created undcr the Nasrids, who
did not Icavc bchind any known sculpturc, sculpturc being incom-
patible with thcir pietism.
This is to say that, for purcly art-historical reasons alonc, the lions of
the Alhambra have alrcady bcen ascribed to our period, although the basin
bears an inscription referring to Muhammad V (135^1 — 1359 and 1362 —
1391). Yet the same art historian offers a highly plausible Solution of this
problem. In the lincs immcdiately preceding the above passage, Gömez-
Moreno says : "There are the twelve lions of white marble placed around
the famous fount in the Casa Real, to which the basin in the hall of thp
Ahencerajes, of a dodecagonal shape, with its outer entirely flat surface,
could be related."
In other words the basin, the object of such sad legends, now sct into
the floor of the Abencerajes Hall, was most likely the original basin sup-
ported by the twelve lions, and belongs to the same early period (PL 7).
1 also share the opinion of the art historians who hold that the stilts now
supporting the basin do not belong to the original fountain. If this low
dodecagonal basin were placed directly upon the lions* bodies, it would
permit the backs of the lions' heads to protrude slightly above the low
rim of the basin and be mirrored by the water in it (PI. 9). I myself measured
the Abencerajes basin and ascertained that it fits exactly between the
necks of the lions as they now stand in relation to one another.
Thus we undcrstand the poet's likening the patron's fountain to Solom-
on's Sea with only the oxen replaced by lions (dist. 1 8) Standing b cneat h the
basin and, furthermore (dist. 19), his speaking of a phalanx of lions ar-
rayed by, or on, the rim of the fountain. This rim is by no means the basin
only, but Solomon's "Brazen Sea" is a term which includes its unique
pedestal. The poet is following the diction of I Kings VII. 23 f., but the
primary meaning of ^al sephath hay-jäm is *by the sea shore', Standing for
the dry land of the sea shore rather than for a place above the sea itself .
For this reason I had to translate 'by its rim*.
The daughter of Professor Gomez-Moreno is more outspoken whcn she
writes : 5»
La tosca cscultura de los leones resultaria disonantc con la delicadeza
del patio, si su misma infantil estilizaciön no sirviese de contraste.
Note 59; Platcs 7, 9
\
\
J24 The Alhambra PaUce - Art History
Su estilo es tan semejante a otras interpreuciones drabes de animales
dcl siglo X, que asalu la sospecha de si pertenecerian a una fuentc
antigua y fueron utiUzados aqui«». Aun parece confirmar tal suposicion
cl hecho de existir en la sala de los Abencerajes otra pik, a ras del
suelo. lisa, pero casl exactamente igual cn forma y tamano a la de la
fuente, y que pudo ocupar, con sus leones en ruedo, el centro del
jardin primiuvo, sobre el que iu6 organizado, scgün consu, cste
palacio.
Albert Champdor quotes a Statement by Miss Gomez-Moreno : "
Recemment M. E. Gömez-Moreno dans Miljqyas . . . a prdtendu que
les Uons de 1' Alhambra sont de quatre siteles plus anciens que la vasque
et qu'ils ont du soutenir dans ce meme patio, qui n'etait alors qu'un
jardin, la fontaine que l'on peut aujourd'hui yoir dans la salle des
Abencerages . . .
Miss Gömez-Moreno, as we see, shares these views with her father and,
indeed, professes them in writing and orally.
The obvious dependence of our fountain on Solomon's "Brazen Sea
was obscured, however, when it suffered deformation: in accordance with
the doctrine that what is already beautiful may be enhanced by addition,
both a smaller basin and a vertical spout were set on the top of the present
basin. These "embelüshments" have only recently been removed (PI. 23).
It is well known that such aJbercas were employed in Islamic architecture
mainly for their mirroring effect (as in the Täj MahaU). A slight undulauon
of the water surface for the purpose of continually varied distoruons and
a rippling of the mirrored picture caused by rising bubbles, was a coveted
effect. However, forceful Jets Uable to stir up the surface to the point of
destroying the mirroring effect would hardly have been used.
The replacement, in the Alhambra fountain, of Solomon's oxen by lions,
was as we observed, an occasion for some witty flattery of the Maecenas
by the courtly Ibn GabiroL The actual illustrative intent, however, was
probably very dose to the poet's version, for Hons are of course more
symboUc of royal splendor and force than oxen. and that not only in Ihn
Gabirol's poetry«^.
Excursus: The TaHsmanic er Aesthetic Value of the Lions
The mediaeval spirit attachcs symboüc value to any reprcsentational art.
In this case, however, we may assumc that such symboüsm was employed
Notes 60—62; Plate 23
The
somewhat playfuUy. I refer to tb
discussed below as they are desc
Samuel han-Näghidh's poetry anc
As, for instance, Ibn Gabirol's '
of bcing "livestock-mindcd" iU
alone oxen) was nU in the Islanl
peasantry ran counter to knigl
lions is, of course, fuema äomina.
be exempUfied by the reference tl
and also by another inscriptifj
spouting lions of the bano:<^*
O admitable object of botl
a lair of [crouching] li
One lion faced by his equi
they placed themselvd
They distribute among th
he possesses ardent e
This inscription in the Alham
interpreted it, that the two li
It seems possible that the fr i
belonged to one of them.
It must not be forgottcn jI
primarily a work of secular c
art which originally served
mediaeval centuries, within i
of such pseudo-magical matc
Metaphors in this type of
betray an innocent and playf
pretending that the lifdcss
for" the compared object, »
were the real causan/tJ**.
There is an cxcclltnt «e«
lion when employed ta
by Jeannine Auboyet*»-^
and periods: . €0ffß
<?^ RfiFGWH AGCM
i\
CHRISTIAN FRIEDRICH WUTSTRACK:
Kurze historische Beschreibung von Vor-
POMMERN
und Hinterpommern. 1793,1795
vol. 1
192
258
467
492
469
(1793) Page:
1107 Jews in Hinterponimern in 1791.
NO Jews in Vorpommern, or Colberg, or Tempelhurg
but in STARGARDT und Hinterpommern.
PYRITZ was the first city in Pommern to accept Luther (1524)
(Stargardt is the capital of Hinterpomraern)
number of Jews: 1740 none, 1782 i= 204. 1791 = 243
JEWS IN PYRITZ: 1740 = none (!)
1782 = 78 1791 = 72
1784 =68
vol.
272
160
(1795) is the NACHTRAG to vol. 1
in 1794: in Stargardt 204 jews
Pyrit z 72
Greifenhagen 86
Cöslin W
in the four cities:409
of 5971 Inh. 3.45^
2325 3.1
2Q27
i^
286
509 =
2.
par . 410 :
PYRITZ had a Judenviertel, as well as a Bahnsche,
Mönchs-, and Stettiner Viertel.
l4ALUGlßSXAl>T
N
->■
857
Halberstadt
IS-£i5^^)
Ua
<-Bl^^TAJ>7
858
,v
% I-
Nordhausen; 1594 wurden die Juden wieder aus
H. vertrieben, wobei zwei der größten Gelehrten
ihrer Zeit, R. Josua ha-Kohen und R. Nathan,
den Märtyrertod starben. Zu Beginn des i7.Jhts.
wurden wieder mehreren Judenfamilien Schutz-
briefe erteilt. Während des 30jährigen Krieges
zerstörte der Pöbel die von Jakob b. Israel
Naftali Anfang des 17. Jhts. erbaute Synagoge.
1^ In den J. 1620-50 wirkte in H. der Rabbiner und
Schtadlan R. Simmlein. Trotz aller Schwierig-
N keiten vergrößerte sich die Gemeinde; günstigere
Zeiten begannen für sie mit dem Übergang des
Bistums H. an Brandenburg (1648). Unter dem
Großen Kurfürsten wurden statt der Einzel-
geleite und . ^pezialschutzbriefe meist General-
schutzbriefe für eine größere Anzahl von Per-
sonen erteilt; so finden sich in dem Generalgeleit
' vom 26. Juni 1649 11 Juden, in dem vom i. Mai
1650 IG Juden und in dem vom 27. Nov.~i66o
15 Juden verzeichnet. Um 1669 gab es in H.
über 300 Juden; etwa 25 Wohnhäuser waren in
jüd. Besitz. Damals ließ der Vorsteher R. Jere-
mia, Sohn des Erbauers der Synagoge, auch
Jockei Halberstadt genannt, aus eigenen Mitteln
eine neue Synagoge erbauen, die aber schon
15 Jahre später zerstört wurde. Der Große Kur-
fürst genehmigte danach nur den Aufbau einer
öffentlichen Schule; erst 17 12 gelang es dem poln.
. Residenten Behrend Lehmann (Issachar Ber-
mann, geb. 24. Nissan 1661 in H.), die Ge-
nehmigung zum Bau einer Synagoge zu erlangen,
• den er aus eigenen Mitteln bestritt. Der sog.
„alte** Friedhof in H. ist sicherlich nicht der
älteste; er wurde 1676 als Eigentum von den
Juden erworben, lag auf dem sog. Warderhoch
(Warthügel) vor dem Johannistor und wird
sicherlich schon Jahrhunderte vorher als Begräb-
nisstätte gedient haben. — Um diese Zeit wirkte
in H. der auch als Mathematiker bekannte Ge-
lehrte und Vorsteher Abraham b, Jakob (gest.
1680), ferner als Rabbiner Salomo b. Jochanan
Reinbach (gest. 1691), der fast 30 Jahre in H.
amtierte. Als Rabbiner wirkten ferner: R. Abra-
ham b. Jehuda Berlin (1692-17 15, später in Amster-
dam) ; der auf Veranlassung von Behrend Lehmann
berufene Schwager des Verfassers von „Pene
Jehoschua*' R. Hirsch Bialer (gest. 1748), auch
Charif genannt, dem R. Mose Brisk (gest. 1757)
zur Seite stand; Hirschel Levin (1764-70, später
in Mannheim und Berlin), R. Elieser Lichtenstein
(gest. 1772), R. Jakob Schwanfeld (gest. 1775),
R. Lob Eger (gest. 181 3), R. Akiba Eger (gest.
1824) und R. Matthias Levian (1824-63). Von da
an wurde das Rabbinat von Angehörigen der Fa-
milie Auerbach verwaltet. — Die Gemeinde war im
18. Jht. immer mehr gewachsen; 1701 zählte sie
698 Personen, die 98 eigene Häuser besaßen.
Ihr Aufblühen verdankte die Gemeinde vor allem
dem Einflüsse von Behrend Lehmann (s. d.).
An der von ihm gestifteten ,, Klaus** (1703)
wirkten u. a. R. Jechiel Michel, Verfasser des
„Ner ha-Kodesch**, R. Samuel b. Mose, Verf.
von ,,01at Schemuel'* und R. Abi Esri Selig
Margalith, Verf. eines Kommentars zum Penta-
teuch „Kessef Nibchar** (Amst. 171 2), und seit
1782 Hirsch Göttingen, Stammvater der In-
dustriellenfamilie Hirsch, der die Gemeinde im
19. Jht. ihr Gepräge verdankt. — 1795 gründete
der Judenälteste Hirsch Isaak Borchard die „Has-
Emblem auf einem Ofen
in der von Behrend Lehmann im J. 1703 gestifteten Klaus
in Halberstadt
karat Zwi**, eine Schule für arme und verwaiste jüd.
Kinder, die als eine der ältesten jüd. Elementar-
schulen Deutschlands bis heute besteht. Während
ihrer Zugehörigkeit zum Königreich. Westfalen
wurde die Gemeinde dem Isr. Konsistorium in
Kassel unterstellt, dessen Präsident der aus H.
gebürtige Israel Jacobson war. 1844 wurde ein
neuer Friedhof angelegt, 1879 die Synagoge re-
noviert. Viele jüd. Vereine sind in H. vorhanden,
u. a. die schon im J. 1679 S^^^- Chewra Kadischa.
Gegenwärtig (1931) leben in H. etwa 900 Juden
(Gesamtbevölkerung etwa 50000). Das Siegel
der Gemeinde stellt die Arche Noahs mit Taube
und Ölzweig dar.
B. H. Auerbach, Gesch. d. isr. Gem. Halberstadt
1866; Böhmer, Zur Gesch. d. Judenschaft in Halber-
stadt, Lbl. Or. 1844, Nr. 7 u. 9; M. Fretide?tthal,
Leipziger Mcßg:äste 1928; Germ. Jud.\y \\ Kauf-
manri-I'yeudenthal, Die Familie Goinperz 1907; M.
Köhler, Beitr. z. neueren jüd. Wirtschaftsgesch. : Die
Juden zu Halberstadt und Umgebung bis z. Emanzi-
y,
V I
;■!
•' .' 1
* i
h^'
Halber Stadt
Hal^vy
THE JEWISH ENCYCLOPEDIA
iloih.C
M/LteSTAFT
166
renewed. Thenceforward the congre^ntion, vvhioh
during theWestpImlijin ro^ime luul grcail y »IccüiuhI,
steadily increasud. iiiainly owing lo ifumii^raiions,
UDtil the nuinber <>f .Ifws exof'edid SOU. Tljo
"Klaus** was reorgaiiized in IHW, the syiiiigogutj
was renovated in 1879, aud on the ocrasion «>f the
cenlenary of the school iu 1>I98 a spaciniis new
school-buildlng was er<fcted. The Jews of Halber-
stadt Dumber at pr^^st^nt 820 out of a total population
of 42,792.
Previüus to 1661 the rahbinical functions were
discharged by scholarly nieinbers of tbo congrega-
tion, and often also by the directors. Tbe follow-
ing is a list of rabbis since 1661 :
Soloman ben Johanan Rdnbach (1661-91); Abraham ben
Judah Berlin (UA92-1715 ; later In Amstenlain]: Zebl \{\rsi:.h
Blaleh ("Hftrlt^') ÜTIK 48); Moses Brlsk (174^^7); Meyer
Barby (I7^V4i:j; later In Presbu rjf ) ; Hirshel l.eviti (17tH 70 ;
fonnerly In LciCdon and afierward in Horlin); Arting Ilubbl
Ällezer LlohU'nsU'ln ( 1770- 72) ; Jacob 8t'h waufeld ( 1 77«» 75 ;
fonnerly Ir» Peine, near Hanover); Lob Kger (!77.') 1H14>; Akiba
jSger (1814 24; ncphew of th<^ l)re(<^(ling kihI fofmerly a
^'ilAUS'* .»rholar); Malthia« I^wian (l-'J4-«:>i; H. H. Auer-
bach (1862-72; fornnerly In Darmstadt»; Sellfr Auerbach (ls7;j-
1Ä)1 ; formerly dlreotor of the Jewish town-scbool at Fünb) ;
Isaac Auerbacb, ibe present (1903) incumbeut.
BiBLio<;RAj»HYt Auorbarli, Gesth. iler hra€liti»chen Oc-
meiiuU Uüberntiiät, Halberstadt, IHflÖ.
D. H A
HALBERSTADT, ABRAHAM BEN
MENKI ; (krrnau Ik-braist and Tulinudic .^^rlH.iljir;
died ut Ilalberstadt about 1780. Hin ''Pene Abra-
ham " (unpubiisbed), a treatiso on the most difti(Mdt
halakot of the Talmud, showa hirii to have bcen au
authority in Talmudic niatters. Besides this ihere
exists a coliection of very intercsting letters writtcu
by him to Iiis fricnd R. Joremiah at Berlin. A Ger-
man trarislatiori of these letters was publi.sht'd by
Auerbacli inhiü "Gesch. der Israelitisoht*iiG<.'meindo
Halberstadt," pp. 187-197. In a long letter dutcd
1770 HalljrrsL'idt dcfLiided vvurnilv the iiur.iorv of
Jonathan Eybtschütz, whose pupil he was. In an-
other lettfT, dated 1774, he de'fmded the studs' of
syndnyins, wiiich study was drpreoatod by B. Jer-
emiah; und in one datcd a year later he expres.sed
bis admiration for Wessfly and Mendelssohn. In
the.same letter be sevorely censurcd nibbis vvho have
no knowledge of matheniaties or astronomy, with-
out which it ia impossible to e.xplain many passages
in tbe Talmud.
Biblio(;rapht: Auerbach, GeJich. <ler Lvarlifischen (n-
rneinde IhilbcntadU PP. 7H, 99, 1H7-197.
K. M. Skl.
HALBERSTADT (also STADTHAGEN),
JUDAH BEN BENJAMIN: Uabbiniral author
of the t'i^bt(H!nth rmtury. He was the author of
"Minhat Vehudab." giviri!:: explanatious of all pas-
sages in Pashi on Berakot in which the word " kedo-
mar" occurs. A sirnilar work on Sbabbat, 'P>ul)in,
and Bcrakot appeared later (Altona. 170)8). He was
also tlie author of a discourse on "Zcnon we-Zayit '*
(Ber. I5ßa), on the boncdiotion to be recited on t-atinir
radishes and olives (Altona, 170ö),
BiBMOORAPHT : Renlaoob, O^ar ha-Sefarim, p. 7:3^; />*(lncr.
Cot. Hebr. Dixyhs Brit. Miu<. p. U\.
K. N. T. L.
HAXBERSTADT, MORDECAI : Gernmn
rabbi; born at Halbcrstadr at tbe bt-ginnint; of tlie
eighteenth Century; died at Düssi'ldorf about 1770.
After studying at Fraiikfi,»rt-on-the-Main under
Jaeob ha Koheu (17^10). HalUTStadt becAnie teaelirr
in the rabbinieal school of ins nativetown. Iimpit«*
of bis youth he was »icvtcd rabbi of Griesheim lUi
the reroniniendation of iiis teacber; hesub.setiuently
oecupied the rabbinates of Fhirnisuidt und DQ.ssel
dorf. As a cabalist Halberstudt was called upon
by Samuel Heilraann of Metz and Jacob Joshua F:ilk
for an opinion as to whether Eybeschütz'a anuilets
were positively 8habbethaiau in spirit. To bave
given an athrmative answer would have neceas*iiily
assoeiated Halberstadt wiih tlie enemies and intenti-
iug excommuuicators of EybeschQtz; he therefore
mereiy advisedthe inquirerstorefrain from pressing
their attacks further, declaring hims<df unable t(»
detinitely pronounce the amulets Shabbetbaian in
charaeter. He was the author of a work eutitled
"Ma'amar Mordekai, "respoüsa (Brunn, 1782), and of
a grammatieal work, as yet uunublished.
BnaiOGRAPHT: Auerbach. GeHch. der Israelitiachen rVf-
uieituie HalberstadU PP. 74-76.
K. M. Sel.
HALBERSTAM, SOLOMON JOACHIM :
Austrian sebolar; born at Cracow Feb. 28, lis^32;
died at Bielitz March 24. 1900. His father, Isaac
Halberstam, wasa prominent merchantwbodev(/ted
Iiis leisure timc to study, and left in mauuscript k
work which Solonion published in his honor un<:er
the title "Siah Yi/.hak/' Leniberg, 1^83. 1bisw(^:k
<:ontains also notices on tiic genealogy of HalbtT-
stam, who numbered eminent rabbis among his
ancestors both on his fatlier's and on his motbev's
side. In 1800 he settled at Bielitz as a prosperous
inercbant. The larger
|)art of bis time. how-
ever, he devoted to
Jewish learuing. and
a considerahle part of
bis inconie to incrras-
iug his library, which
was especially rieh in
rare and valuable
inanuscripts, the love
of (oUecting iiaving
been developed in hini
carly. For half a Cen-
tury he corresponded
widuly with the reprc-
sentatives of Jewish
Uarning of all shades
of opinit)n ; and he took
part in learned dis-
(ussions on the most
diverse questions, con-
tributing to nearly all tiieperiodicals papers writteu
in Hebrew and iu otlicr languages.
Halberstam was one of the directors and chiri
supporters of both the old and the new Mekize Nir
dainim, the publicatious of which include coniril'';
tions from hiin. He contribtited valuable intr ■
ductions to the works of a great numberof H^bn. >^
w riters, and was also a collaborator on rollective
works, such as the jubilce or memorial volunies in
lK>nor of Grätz, Steinschneider, Kohut, and Kauf
mann.
Halberstam's editions are: "Hiddushe ha-Ritba
Solomon Halberslaio.
167
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Specification der sämfl. Judenscliaft in der Stadt Halberstadt» wie viel
unter denselben eigene Häuser, Stuben, Mann, Frau, Kinder und Gesinde.
21. März 1699.
Berl. St. A. R 21 -203.
Nr.
Eigen
Haus
Stuben
Mann
Frauen
Kinder
Oesinde
1.) Jobst Levin
2
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1
2.) Hirsch Spielmann
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3.) Nathan Moyses
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4.) Samuel Natan, des-
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sen Sohn, hat kein
eigen Haus
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5.) Rstr. Lazarus
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6.) Isaac Jobst
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7.) Lazarus Joseph
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8) Nathan Isaak
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9.) Ephraim Isaak
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1
10) Simon Lazarus
1
1
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—
11) Moses Franken
1
2
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—
12) Levin Hirsch
1
8
—
13.) Abraham Hirsch
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1
—
14.) der Jude Hane
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1
1
1
2
—
15) Samuel Heylbut
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5
—
16) Moses Burchard
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—
17) Meyer Jacob, Schul-
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meister
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18) Hertz Wulff
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1
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19) Jacob Moyses
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1
1
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20.) Michael Isaak
1
1
1
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1
21.) Meyer Arend
1
1
1
1
—
22.) Utze Hirscheische
1
1
1
,
...
23.) Isaac Joel
2
8
1
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1
24. Ein Schulmeister
Levin
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25.) Aron Isaack
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Item des Mannes
Mutter
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26) Moyses Böhme
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27) Isaak Wulf
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Nr.
28) Abraham Hertz
2Q.) Scligman Joseph
30) Süßkind
31) Isaak Michel
32) Hirsch Jacob
33) Wulff Daviedt
34) Moyses Salomon
35) Joseph Abraham
36) Wulff Michel '
37) Moyses David Block
38) Bendix Meyer
3Q) Moyses Hirsch
40) Isaak Moyses Levi
Ein Schulmeister
In der Juden Vor-
steher Haus.
Der Schulklöpper
4t) Isaak
42) Daniel Jonas.
43) Israel Michel
44) Jacob Cantor
45) Hirsch Moyses
46) David Heinemann
47) David Alexander
48) Isaak Magnuß
4Q) Joel Isaak
50) Abraham Liebmann,
der Juden Priester
51) Samuel Isaack
52.) Levin Meyer
53) Gotschalk Joel,
ein Schulmeister
54.) In Moses Clrichs
Haus ein Jude
Salomon Her-
furth, hat kein
eigen Haus
55) Alexander Marx
56) Lazaruß Jacob
57) Samuel Meyer
58) Levin Liebmann
59) Michael Joseph
60) Alexander Israel
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Nr.
61) Eliaß Scchcl
62) Salomon Moyses
63) Salonion Gansch
64) Salomon Gansch
deßen Sohn.
65) Isaak Lazarus hat
kein eigen Haus,
i wohnt in Simon
Meyers Haus in
Sondershausen
66) Lazarus Grinhut
67) Hertz Ähren
68) Josepli Sulmann
hat kein eigen
Haus, wohnt in
eines Bürgers
Heim, Hoffmey-
ers Hause
69) David Widmindt
70) Burchard Canter
71) Alexander Noa
72) Wulff Canter
73) Lazaruß Israel
74) Lazaruß Abraham
75) Hirsch Jeremias
76) Joseph Süßman
77) Jacob Abraham
78) Samuel Lazaruß
79) Alexander Simon,
hat kein eigen
Haus, wohnt in
Aaron Moses
Haus, so daß
in Wolfenbüttel
wohnhaft.
80) Susman Moises
81) Jacob Abraham
82) Bendix Lazaruß
83 Jonaß Philipp
84.) Philipp Speyer
85) Curd Jacob
86) Abraham Bieber
87) Levin Abraham
Eigen
Haus
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1
1
1
1
1
1
1
1
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Stuben
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Nr.
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Eigen
Haus
Stuben
Mann
Frauen
Kinder
Gesinde
88) Simson Salomon
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1
1
1
4
1
in Andreas Kohr
sein. Haus
■
89 Jacob Michel
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—
1
1
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90) Berendt Lehmann
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1
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91 Liebmann Heil-
brunn
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1
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2
92. Michel Liebman
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deßen Sohn, hat
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kein eigen Haus
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93. Maj. Süßman
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94. Hertz Nathan
...
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1
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95) Nathan Jacob
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1
1
1
2
1
deßen Mutter
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—
—
in Beylc Nathans
Haus
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1
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96) Elias Jacob in
Michel Weitzels
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—
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1
1
97) Jacob Israel
—
—
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1
98) Isaak Simson
1
2
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—
99. Abraham Levi
—
—
2
1
100) Bendix Joseph
1
1
5
—
101) Joseph Lcvin in
,
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des Herrn von
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sern aufm Grau-
en Hofe.
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1
102. Michael Joseph
—
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—
103) Schey Salomon
—
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1
104) Abraham Singer in
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der Juden Straße.
—
— •■
4
1
105) Isaac Jacob
1
1
—
1
106) Abraham Jacob
1
1
4
1
107) Isaac Abraham
1
1
6
—
108) Isaac Magnus
—
—
2
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109) Levin Alexander
—
—
7
—
110) Samuel Alexander
1
1
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7
1
111) Philip Jobst
2
2
8
2
112) David Wulff
1
2
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•
1
113) Levin Joel
2
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114) David Israel
1
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Eigen
Haus
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115) Susman Moises ist
in David Samuels
Hause,so in Mag-
deburg wohnhaft
116) Moises Hesse
117 Leib Lief f mann
118 Jochim Philip
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7
Recapitulatio
Summa derer, so eigene
Häuser haben.
Stuben insgesamt.
Männer
Frauen
Kinder
Gesinde
8
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4
119
4
117
4
•
111
18
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Summa Summarum. der
samtl. Judenschaft
Mann, Frau, Kinder
und Gesinde.
639 Personen.
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%.
1
Noah ist von andern Gerichten dazu kommen und beläuft insg-
698 Seelen.
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53
AUERBACH, 3.H. GESCHICHTE DER ISRAEL
H^,1866 (H.M^er).
GEMEINDE HALBERSTADT
(BERLIN)
King Frederick I perraitted Hof Juwelieren Liepmann and DAVID RIESS eine
Privatsynagoge in Berlin anzulegen und erst 1713 ward die Errichtung einer
allgemeinen Synagoge in Berlin gestattet»
The Parnass I JÜDA LOB WARBURG gest# l682 (mentioned as living and being active
in the oongregation in HALBE RTSADT (for STRAUSS ANCESTRY)
R. ABRAHAM BEN JIBA BERLIN was R* of Halbers tadt( the fir8t)cit7 Rabbi)
1692-1715, then R in AMSTERDAM (German congregatlon)
33 EGER ANCESr Rr(already copied)
R. HIRSCH, son of the above-mentioned R.JEREMIA, died 1713 Halberstadt.
his son R. ARON ben HIRSCH was ^bb-Assessor in Dessau (in I7I42 he redigiert
the Jad Hachasaka by Maimonides) Aron's son HIRSCH was MM's teacher in
Bible and ^ebrew grarairar, Aron s son R. JERMIA was 1763(aid earlier) Rabb-
assessor in Berlin, and third son R* JOSEF JOSEL was 175l Rabbas5. in KRMSIEF-
The father of R*Hirsch(R. Jereirda is on p:2lii
R. JEREMIA (JERMIJAH) erster Wortführer in un^eron Zeitalter und das Faktotum
(Col Bo) unserer Geraeinde. .• sein Vater JOCKEL HALBERSTADT had built a tenple
(which was destroyed), and R#Jennijah rebuilt it# He was itatiakt Parnass and
Stadtlan/ (not the Jeremias *^acob who died in Berlin*
JOCKEL HALBERarSADT is JACOB BEN ISRAEL NAPHTA1LI> R.Jeremiah was active
ab.l650-60&. ..
a Pair.ass R* NAPHTALI HERZ died in Halberstadt 1702
LEHMANN FAMILY (L ATS R DRESDEN^t JUDA LEHMANN HALE7Y, son of the vornehme
ELIJA von ESSSMf when he died tun Halberstadt) and when he came from Essen is
unknown«
Elija died before l69ii, iriien his son BEjfclMANN prepareethe printing of a Talmud
He proably left Essen at the tirae of the persecutions of Essen Jews early
17th cneutiy* R. MOSES KOSMANN in Deutz bei Köln left Essen for the same reason»
His son JOSEF Is the Author of MASBIR (Amsterdam 1712) also buried in Deutz*
He is a cousin of BERMANN
JISACHAR BERMANN (called of ficially Behrend Lehmann) bom Halberstadt 2k Nissan
1661 was son of R. JUDA LEHMANN of Essen, later ^alberst adt«(see above) Juda
iratuuDKokoidokwMctafktkkx^ DETAILED STORY OF HIS ACTIVITIES
firstwife was MIRBAM ben Parnass R* JOEL BEN JEHUDA, HÄzeb) (p*35) who d.
]Ü^ 1678 in Halle, buried Halberttadt* she died 170? • R. MDSES KANN, RYesh
F/Main was one of her sonsinlaw»
second wife was HANNELE, dau of MENDEL BEER OF F/MAIN, Parnass* She married
as widow of Berraann the Hofagent and Parnass of Hannover MICHEL DTTTOf
He signs his name in ^erman as BERNHARD LEHMANN.
Author^s URAHN was R. HIRSCH AUERBACH, Rabb-ass. in Brody, later R .in WORMS,
fled with part of the Brody oongregation to ^ermstiv in 1708* His newphew was
R.PINCHAS AUERBACH, Rosh Beth Din Cracow, later F/i^ n^R.Arje L8b in F/Main was
Pinchas' brotherinlaw»
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HALBERSTADT -2-
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%
96
R. HIRSCH BIEALEH (CHARIF) fcoMaiboöloibaÄRYeghiba Lemberg. later R. in Halber-
stadt left ^emberg because of Pogromo see also BELOW, p.ou)
Hirsch isa relative of R* HISCH SCHOR, father of -he TORAT CHAJIM and ZON-
KODASCHIM •
Hermann had a brother HERZ in Wien, d.Wien 17li6,
R. SAM90N WERTHEIM's daughter(not named) mariled a son of BERMANM*
^ermann Klaus bullt 1703
R. HISCH BIALEH, brotherinlaw of the PENE JEHOSCHUA, son of R. NAFTALI HIRZ
or leinberg,""and descendant of R# MOSES ISSERLES.
R. ISRAEL ISSEra>ES. mxxsA father of R. MOSCHE BRISK*3^9ftaibt»dxJ)fßÄ see belcw
R. BIALEH died 17l|8 in Halberstadt, having been 30 years there as R. of H«
over 70 years old«
sons : R. SBLOMON DOB BERUSCH, soninlaw of the ^ne Jehoschua, later R of Glogau,
R. NAPHTALT HIRZ, R in Dubnow
R. ABRAHAM, R in Raificz ^
R. SAMUEL, tabb-Ass* Halberstadt
R* STMCHA, RinDessaa« He was related to Ä. ELIA ^arnassof Dessai, andR^Elia's
father was R. MOSCHE DESSAU, (Auerbach sa^rs POSSIBLY the grandfather of MM.)
Iciuuißo'taoD
notet AUEBERACH SAYS He(R.SIMCHA) mar Nachfolger des ^avld Fränkel und Lehrer
des R. SCHAÜL, Mitarbeiters an dem Bius von .^Wdeüs söhn und Dubno und Bruders
des ersteren« ^^...^-^ '
THIS MUST BE SAUL MENt)ELSSOHN(ancestor of Helmut Segall)
List of students of R. HIRSCH CHARIFt
u*a. HIS NEPHEW, R. ARJEH LOB, R of Hannover, author of PNE ARJEH(to*e l|th part
of Pne Jehoschua).
R. ISACHAR BEER, son of the PNE JEHOSCHUA, father of R» HIB8CH* ?.3iAKiJ^
(footnote p.71: R* NATHAN, son of PNE JEHOSCHUA, was a Student, too* He was
later R. in DOBERMÜHL.
R. MOSCHE BRISK 1718 Kiausrabbiner(soon after Ms arrival in H.) ,d.l757 H*
Parnass R. HIRZ had two sons, R. ARON and R.SALOMON (he himself d.l702H.)
BASCH (BM SaiMUHj), son of Schmuel, who d.l7U2, Schmuel a son of LESER GRffNHUT
iinentioned on p»62 as haveing died in H# 1731> very learned and ^ious) •
R. ARON BASCH, died ITUii.
BEEMANN AGAIN*
He died 2U Tamus 1730#
His soninlaw ISAAC BEHREND, Oberhof faktor in Hannover, Kammeragent*
kdAosQHiidbac He and his brother MORUEGHAI GUMPEL had the fanous trial*
AUERBAGH> a Grandfather and a grandson both named MENDEL AUERBACH were R* in
JiDotoschin,
the sons of BEBHANN LEHMSNN: LEHMANN BEHREND(the eldest) wentto DRESDEN as
H^ffkator of AUGUST DER STARKE, founder of the LEHMANN FAMILY in Desden*
2nd son MOSES BKHXXS KOSMANN, MÄzen, lived in MANNHEIM by 17U2, had a son
ISACHAR BERMANN, who settled in Hannover, where he died (p86) 7 Adar 1785»
R* MICHAEL BEHREKD is this Isachar's son» wasKl aus srabb# Halber Stadt 1785-, end of
Century, and then back to Hannovers where he founded the BANKHAUS BEHREND.
3rd son of ^ermann I^hmann was lOdDECHAI GUMPEL, a Mohel in H. when young,,d*178Ut
In I78I1 a3-So died his broth -rinlaw JACOB HANNOVER, R^, K-jausr* for 20 yrs#
R. SAMTJEL BTALEH' a son of R.Hirsch* was Assessor in H. after 17^7.
R,HISCHEL LEVIN, ^ater in LONDON became ^ of ^iberstadt 176liracceptedl$6Ä)
I
HAI. BE RSTADT
->
(
I
139 mentlons ISAAC JACOB and hls soti Präsident JACOBSOHN.
llil Legat nOt 13 froin SAMUEL HELFT, 25 Thaler fix ^ deren Zjnsen jährlr h
an hiesige Arme verthellt werden, wofür an Jahrestagen einiger Familienmitglieder
in der Synagoge und auf dein Friedhofe Gebete verri-Chtet werdai** (quote fiom no«l|.,
p.ia)
Legat no# ll| fiDni DINA HELFT li9 Thaler, sme as 13 and k.
12I4 Legat no# 13 G0TTSC2iIAK HflCFFT gestiftet n9k Die Zinen zu einem Lichte
in der Synagoge am Sterbetage und zur ^ertheilung ai Arme an diesen Tage»
5C -^haler.
125 Legat 20) HIRSCH OPPENHEIM gestiftet zwischen 1780 und 1790» Die Zinsen
werden zur Beleuchtung der Synagoge vervrendet« 800 Thalero
Footnote l):
Se^ne ""amilei scheint auf Frankfurt am Main m stammen: DPPE^fHEIW-TRÜMM Er
selbst mentioned as HIRSCH TRDMM. Name originated tn 28 Feb I616 when a^'ew named
Oppenheim begged to be permitted to beat a drum at the occasion of the pnni shment
of VINCEMZ FETTMILCH and co. A descen^ant of this jpPPEMHEIM-TRUWM was the
wealthy banker OPPENHEIM in Hannover, In whose business i^o:xt%6i woiked AMSCHEL
METER RDTHSCHIID ab.l765 for several yearst
lii5 ARON Hirsch' founder of themetal firm, BmBoafoipceflWÄOHf father of h sons#
AHON HIRSCH, originally ARON GÖTTINGEN, bom 1780, as the son of the Klausrabbi
HIRSCH CTÖTTTMGENCjuJQil, who was apptd Klausrabbi 1780,was Before that teacher
and Sachwalter (Murscha) in H*, son^ of he Scholar ARON GOTTINGEN of F/Main#
Fts oldest spn (of ARD N) R.ABRAHAM HIRSCH GOTTINGEN was Rabbas s.Hildesheim.
9U R* HIRSCH AUERBACH mentioned, ürgrossvater of athor, lived in WORMS*
lii5- ARON HIRSCH's act.ivlties(ven- orthodox), Left 6 chlldren, died 12 Kislevl8fc2.
153 Hi s 3rd son died veiy young, R. SCHALOM fllRSCH . marii ed FANNY ETTLINGSR of Karls-
rahe (p.lß2) (p. 151-2)
l52 the other 3 sons of ARON HIRSCH : JOSEPH, GUSTAV, SIBGMU^© HIRSCH.
I5I4 ^ EBRÜDER OPPEMHEEMER mentiored as supporters of t he K]a us* of BRAIJNSCHWEIG*
185-7 note on the ALENU prayer and its prohJ.bition»
1
^-
\y SOÜRCE: BENJAMIM HIRSCH AUERBACH, Halberstadt 1866, Meyer. HALBE
\
f.33
p.35
pAS
p.52
p.53
GESCHICHTE DER ISRAELITISCHEN GEMEINDE HALBERSTADT.
ISACHAR BEPJiANN (BEHREND LEHMANM, der polnische Resident* born Halberstedt 2A
Nissan 1661, son of R* JUDA LEHMANN aus Essen, leter Halberstadt. Juda Lehmann
was the son of ELIJA of Essen, died before 169U* JUDA was a brother of
R* MOSES KOSSf^IANN. (p.36)*
Issachar worked for FRIEDRICH II AUGUST von SACHSEN, Kg von Polen.
ISSACHAR married Mirjam, daughter of R. JOEL BEN JEHUDA, who died Halle 1678, buried
Hannover» He was Pamass and a Gelehrter.
MIRJAM died 1707, and Moses Kann is said to have been at her funeral. MOSES KANN
was a son-in-law of ISSACHAR and MIRJAM.
ISSACHAR' s second wife was HANNLE, daughter of Pamass MENDEL BEER of Frankfrt/Main,
HANNLe married, after ^ermann 's daeth, Hofagent and Pamass of Hannover MICHEL
DAVID, before this ma rriage, she styed for a while in ^ r an kfur t/Main k at
her brother »s house (ELIA BEER, Ra^bi & Dajjan.
BERNHARD LEHMANN is among the founders of the new HALLE congregation (iSäÄ 1693) •
BENJAMIN HIRSCH AUERBACH states: Mein Urahn R.^Assessor in Brody R. HIRSCH AUERBACH,
Ister Worms, fled from Broday to Germany in 1708. His nephew, R. PINCHAS
AUERBACH, likevdse fled from Rabbi and Rkxkksx Chief Judge in Cracow,about
same time, to Fr ankfxir t/Main.
HERZ Bennenn in Wien was Issaschar's brother. Herz died Wien 17i^6, kwA SEE WACHSTEIN
a daughter of SAMUEL WERTHEIM(ER) married ISSACHAR'S son.
Halberstadt
a Rabbi ELIA FRAENKEL was in BmnnsYgr, died 1734, left a son R. R. BEEBS^IANN FRÄKKEL,
and a grandson WOLF FRÄNKEL, who died 1770.
a son of RAi:BI ISRAEL ISSERLS came to Haiiberetdl718 : R. MOSES (MOSCHE BRISK)
Mosche was a student of the new Hadberet Rabbi U718) R. HIRSCH BIALEII CHARIF, a
son of R. NAPHTALI HIRZ,0R LEMBERG, and a descendent of Moses -»-sserls.
Hirsch Bieleh came fror Lemberg, wps later on R. Halber st ad t. (cere 1718)
HIRSCH BIALEH died 17il8, having been rabbi for 30 years.
five sons, of which are mentioned here
SALOMON DOB BERüSCH, Rabbi, r. in Glogau, s-i-1 of author of Pne Jehoschua
R. NAPHTALI HIRZ R. in Dubnow.
R. ABRAHAM, Snauooi Rabbi in Rawicz
R. SAI^IUEL Rabb-Asse; sor in Helberfetatdt
>R. SIMCHA, in Dessau, related to the Pamass in Dessau R ELIA and to
Elia's father R. MOSES DESSAU, possibly grdfather of MOSES MENDELSSOHN.
Stmacha succeeded DAVID FRAENKEL in Dessau as Rabbi.
p.71 U'UW<^ R. ISACHAR BEER was the son of Pne Jehoschua. Äas a son R. HIRSCH.
R, NATHAN was another son of the Pne Jehoschua, end was R. in Dobermuehl.
R. AKIBA EGER ben Halberstadt Pamass BONIM EGER was also a studoit of HIRSCH
CHARIF*
p.77 R. MOSCHE BRISK died Halberstadt iSÜÄ 1757. Vorsitzender der Kla\as.
^.78 R. LOB EGER died Halberstadt 1750.
p.82 SON-IH-LWA of ISSACHAR: ISAAC BEHREND, Oberhoffaktor in Hannover, he and his brother
GDMPEL (MORDECHAI GüMPEL are the defendants in the tiral.
p.83 BENflAM. HIRSCHAÜERPACH says: RAEPI MENDEL AUERBACH, both Grandfather & Grandson had
same name and were both R in Krotoschin. R. MENDEL AUERBACH I^ «vas the Ober-
onkel of Benj Hirsch Au.
p.85 Ist son of ISSACfiSCHAR: LEHÜiiNN BEHREIID, moved to Dresden, wsrked for AUGUST DER ST-
KE, founder of family Lehmann in Dresden.
2nd son MOSES KOS0L1ANN. Halberstadt. deathyear not known, but lived 17^i in Mann-
heim. He had a son named after his grandfather, ISACHAR BEERiiiANN, lived in
Hannover, died there 7 Adar 1785, HIS son 7.as R. MICHEL BEHREND became one of
p.57
p59
p.62
p.6A
p.64
(p.53)
p.6$
p.67
the Klaußrabbiners in Halberstedt(l785) . moved toward 1800 tcHANNOVER,where he fourd^ *.
the Bankhaus BiHKiND. ..''
the third son was MORDECHAI GÜMPEL. died very old ll&A. Hie br-in-law ;vas R. JACOB HA
HANNOVER, ^0 years a Klausrabbiner, died also in 178Ji^.
|).86 MOSES BRISK died ±St$h 1757, kisxsoKxwKKxSiUälkx&i latern a R-Assessor was
R. SAMUEL BIILBH, son of HIRSCH BItLEH CHARIF.
p.91 R* ISACHAR BERISCH, a R in Hannover, grandson of Pne Jehoschua.
p.9A R. HIRSCH AUERBACH was ürgrossvater des Authors,
KLAUSRllBBIKER HIRSCH KATZil^ELLEN BOGEN was in Halberstadt, Later LAR Mannheim area.
paOl R. LOB EGER D.AELTERE d. 1750, R. BONEM EGER d. 176^,
p.lOl R* NAPHTALI HIRSCH GOSLAR becomes RAHalberstadt, later Amsterdam, grandson of N.H*
GOSLAR (I) , wh{iGiiaKoRAxiixl)kexGtaittxakoKtxäfioijtoi5($0^oaax(i whose son R. JEREMIA GOwSLAR
died 17i;7, a RA in Halberstadt.
NAPTK. HIRSCH GOSL/iR I was oÄ the famiilies ISSERLEIN, R. MOSES ISSERLS and R. SAB.
BATAI COHEN. R. SAMUEL HALBERSTADT in Amsterdam was also a relt^tive of his*
he was once Gemeindemandator in Hai.
p.102 two sons: Rx JAKOB , in ^^Iberstad^ and R. SAMUEL GOSLAF., who MflLigmlggtxtg was RA
in Halberstadt in ^780. tuis SAI^ÜEL died 1812 (pa05) JüCOB HANI.OVER d.l786.
p.103: 1775: R.LflB EGER made RABBI OF HALBERSTADT, brother of WOLF EGER, R. LEIPNICK,
R. AKIBA EGER (II), their nephew, R in Posen. LOEB EGER died KftjKcxitSLjgcMaaB ai
in ^alberstatdt 1813. Li^///^.
>
p.107 OETTINGEK: R. HIRSCH GOETTINGEH, Lehrer ar.d Sachverralter am Halb. jued. Gericht,
son of R. AROK GOTTINGHJ of FtAein. The OLDEST son of ARON was R. ABRAHAM GOETTIN-
gen ^ 8 RA in Hlldesheim.
p.108 R. HIRSCH marries d. of R. ARON LESKY, eon of R. MEXE LESKY. Hirsch then gets the
Klau; teile 1782, which he holds for i^ years. d. 1835. wife: KOESCHEN.
18 Elul.
has a eon R. MOSCHE GOETTINGEN, who dies is a young learned man in 1829.
p.llO R. ELIA FEAQJKEL d. lÄ 1790, possibly a relative of E. Fraenkel who d. 173A.
R. ABRAHAM BIALEH d. (a son of charif.)
p.llSSl discussion of the JUEEMSTEUERN in "alberstedt, and a list of Legates from members
of the congregation,
p,125 BANQDIER HIRSCH OPPENHEIM was descended from Friankfurt HIRSCH TRüUM OPPENHEIM, live<
fft. 16U.
p.H2-3 a second list of legates with donors' neraes. etc.
p.lU R. ARON GOETTINGEN, son of R. HIRSCH (p.l07) was born 1780 . 1 aterf amllyname s HIRSCH.
p,14.5 SÄBEL EGER, son of LOB. R in Hai. Säbel was LAR Bravmschweig. ARON d.l2KiBlevl8A2.
ARON GOETTINGEN found ARON HIRSCH & SON, Metall handlung. He and his four sosns.
p.151: GOETTIN GEN -HIP^CH: 3rd son: R. SCHALOM HIRSCH. Chasan and "ohel. married FANNY
ETTLINGER aus Karlsruhe.
Aron's other sons: JOSEPH
GUSTAV SII-GMUND HIRSCH.
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DER PREUSSISCHE STAAT i. . ^ _
UND DIE JUDEN \\\\i^^
Zweiter Teil / Die Zeit Friedrich Wilhelms I.
Zweite Abteilung: Akten
von
SELMA STERN
•'
•
1962
J. C.B.MOHR (PAUL SIEBECK) TÜBINGEN
I
Nr. 536. Reskript an die Magdeburger Regierung
Berlin, 2 I.August 1721
Ausfert. gez. Ilgen, Creutz, Grumbkow, Schlippenbach, Viereck.
St.A. Magdeburg. Rep.A.5 Landesregierung Nr. 720
Pfandbücher
...Weilen es nun freilich hart sein würde, dafern nicht wider die ganze
Judenschaft Klagten wegen ihrer Pfandbücher eingekommen, sie ins-
gesamt zu Producirung derselben anzuhalten, so habt ihr vorerst nur
diejenige, wider welche erhebliche Klage geführet worden, zur Produ-
cirung solcher Pfandbücher anzuhalten; da dann dem Befinden nach wei-
ter verordnet werden kann; dass aber Supplicanten gestehen, einige der
Juden hätten gar nicht Pfandbücher, solches ist eine Unordnung, so nicht
zu dulden, sondern es soll ein jeder dergleichen Buch zu halten schuldig
sein, darin der Schuldner das Pfand, wie viel darauf geliehen, wann solches
geschehen und was an Interesse gegeben werde, verzeichnet werde.
? (
Nr. 537. Statistik der Juden in der Provinz Magdeburg
(1721)
Geh. St.A. R 21 -203c u. St.A. Magdeburg. Rep.A.5 Nr. 735, Vol. I
Verhör der Juden von Halle, Magdeburg und anderen Städten
ad Art. I.
1) ErheisseBerndWolff,anno 1692 sei erspecialitermit seinem Schwieger-
vater vergleitet i) und hieher von Halberstadt gekommen. Er stünde auch
nebst seinem Schwiegervater mit Namen sowohl in dem erstem als letz-
tern Generalprivilegio de anno 1713 benennet^).
2) Salomon Israel^), sei der erste vergleitete Jude allhier und bereits
von seiner Kurf. Durchl., Herrn Friedrich Wilhelm ..., schon anno 1688
in Halle vergleitet worden.
3) Assur Marx*), er und Salomon Israel wären die ersten hier mit einem
Privilegio angekommen, nachgthends hätte er ein absonderliches Privile-
gium anno 1694 von Höchstsei. Königl.Maj. erhalten ...
^) Am 24. Februar zusammen mit Jacob Levi auf Halle vergleitet. Aktenbd. I,
S. 353 ff.
*) Aktenbd. I, S.536. Verzeichnis der vergleiteten Juden in Halle vom 28. Dezem-
ber 1713.
«) Vergl. Nr.497ff.
*) Aktbd.I, S.536 Verz. d. verg. Juden in Halle.
674
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i.
4) Jacob Levin^) sei vergleitet.
5) Lazarus Jacob*), ja er sei im Gen. Priv.de anno 1704 und 1713 nament-
lich begrifien, auch eines hiesigen Schutzjuden, Jacob Levins, Sohn.
6) Enoch Jacob^), und stünde er im Hauptprivilegio und sei überdies
eines hiesigen Schutzjuden, Jacob Levins, Sohn.
7) CaPmann Weil!*), er sei vergleitet und in den Generalprivilegien mit
Namen genannt.
8) Israel Aron^), er sei vergleitet und stünde mit im Generaiprivilegio.
9) Wolff Jacob®), er sei im letzten Generaiprivileg mit Namen genannt.
10) Saul Samuel'), sei vergleitet specialiter und im Hauptprivilegio be-
nennet.
1 1) Benjamin Zacharias sei vergleitet.
12) Magnus Moses®) sei vergleitet.
13) Moses Isaac sei vergleitet.
14) Moses Aron^), er sei einer von den ersten vergleiteten Juden und mit
Assur Marxen hieher gekommen, stehe mit Namen im General-Privilegio
benennet.
15) Elia Moses, sei auf das Privileg seines Vaters 1720 vergleitet.
16) Levi Moses sei auf das Privileg seines Vaters 1720 vergleitet.
17) Marx Assur sei der Sohn von Assur Marx.
18) Meyer Israel habe die Tochter eines hiesigen Schutzjuden, Samuel
Moses, zur Ehe und geniesse seines Schwiegervaters Privileg mit.
19) Meyer Heilbrunn geniesse das Privileg seines Schwiegervaters Moses
Abraham mit.
20) Lazarus Levin Bacherach sei durch das Privileg vom 21. Januar 1718
vergleitet.
21) Abraham Levin Bacherach, der Bruder des Lazarus, geniesse das
Privileg vom 5. Dezember 1719.
22) Nathan Magnus geniese seines Vaters Magnus Moses Privileg mit.
23) Seligmann David sei durch das Generalprivileg vergleitet ^^).
*) Ebenda.
*) Ebenda.
•) Ebenda.
*) Ebenda.
*) Ebenda.
•) Ebenda.
') Ebenda.
•) Aktenbd.l S.536.
•) Aktenbd.I S.536.
") Aktenbd.l S.536.
!■
:i
24) Berend Cantor geniesse seines Schwiegervaters Privileg mit.
25) Jacob Joseph sei der Schwiegersohn von Seligmann David.
26) Moses Samuel stehe im Generalprivileg^).
27) W'olff Jacob Levin geniesse seines Schwiegervaters Bernd Wolffs
Privileg mit.
28) Israel Salomon geniesse seines Vaters Privileg mit.
29) David Israel sei anfangs auf Dodeleben, dann auf Egeln vergleitet
gewesen, sein Schutzbrief sei confirmiert.
30) Salomon Jacob habe einen Schutzbrief.
31) Levin Abraham sei vergleitet.
32) Marx Jacob sei auf seines Vaters Privileg vergleitet.
33) David Sussmann sei auf das Privileg seines Schwiegervaters Jacob
Joseph vergleitet.
34) Levin Jacob sei nicht vergleitet.
35) Israel Nathan wohne in Löbejün, sei seit dem 13. Januar 1714 ver-
gleitet.
36) Hirsch Sussmann sei auf seines Vaters Sussmann Moyses Privileg
vergieitet.
37) Jacob Salomon, vergleitet seit 25. Oktober 1714.
38) Wolff Jacob, vergieitet seit dem 31. Mai 17032).
39) Jacob Samuel, vergleitet seit dem 31. Mai 1703.
40) Levin David Block, seit dem 10. Januar 1703 auf Magdeburg verglei-
tet ••^).
41) Levin Bauer, vergleitet seit 19. Juli 1715^).
42) Salomon Bauer, Sohn von Levin Bauer, vergieitet am IQ.JuIi 1715^).
43) Joseph Heinemann habe die älteste Tochter des Levin Bauer, Hanna
Bauerin, im vorigen Jahre geheiratet und sein Schwiegervater habe ihm
versichert, dass er den Schutz seines Privilegiums gleichfalls mitgeniessen
solle.
44) Elias Rüben Gumperts sei auf die Alt-Stadt Magdeburg vergieitet^).
Art. II
f»"
Ob er ein Weib habe?
1) Aktenbd.I S.536.
*) Aktenbd.I, S.536.
«) Aktenbd.I, S.375ff.
*) Auf Magdeburg.
*) Auf Magdeburg.
•) Nr. 509.
l)Ja.
2) Ja.
3) Ja.
4) Ja.
5) Ja.
6) Ja, Bernd Wolff s Tochter
7)- 14) Ja.
15) Ja, er habe vor einigen M
16) Ja, vor 7 Monaten.
17) - 24) Ja.
25) Ja, Seligmann's Tochter.
26) Ja, Assur Marxens Tocht
27) Er habe vor 5 oder 6 Jal
28) -31) Ja.
32) Ja, namens Judith Seligi
33) Ja, Hanna, Jacob Joseph
34) - 40) Ja.
41) Nein, sondern selbige wü
42) Ja und er habe selbige v
43) Ja.
44) Ja.
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1) Er habe
8 Kinder,
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Inder
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1 Tochter, so seine Stie
Charleville, mit seiner 1
11) Er habe 2 Töchter.
12) „ .. 3 Söhne.
Art. III
I
l)Ja.
2) Ja.
3) Ja.
4) Ja.
5) Ja.
6) Ja, Bernd Wolffs Tochter.
7) -14) Ja.
15) Ja, er habe vor einigen Monaten in Berlin geheiratet.
16) Ja, vor 7 Monaten.
17) -24) Ja.
25) Ja, Seligmann's Tochter.
26) Ja, Assur Marxens Tochter.
27) Er habe vor 5 oder 6 Jahren geheiratet.
28) -31) Ja.
32) Ja, namens Judith Seligmanns.
33) Ja, Hanna, Jacob Josephs Tochter.
34) -40) Ja.
41) Nein, sondern selbige wäre vorm Jahr gestorben.
42) Ja und er habe selbige vor % Jahre aus Hessen Lande geheiratet.
43) Ja.
44) Ja.
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Wieviel Kinder?
1) Er habe 8 Kinder, 3 Söhne und 5 Töchter.
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und dann 3 Söhne und
1 Tochter, so seine Stiefkinder und von einem hiesigen Schutzjuden,
Charleville, mit seiner Frau, so er als Witbe geheiratet, erzeugt.
1 1) Er habe 2 Töchter.
12) „ „ 3 Söhne.
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15) Keine Kinder
17) Er habe 2 Söhne, 3 Töchter.
18) „ ,, ein Kind.
19) Noch keine Kinder.
20) Er habe 4 Söhne 2 Töchter.
21) „ „ 3
22) „ „
23) „ „ 3
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25) Keine Kinder.
26) Er habe 4 Söhne
27) „ „
28) Keine Kinder.
29) Er habe 4 Söhne
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38),,
39) Keine Kinder.
40) Er habe 4 Söhne
42) Frau sei schwanger.
43) Er habe 1 Sohn.
44) ,, ,, 1 Mädchen.
Art. IV.
Wieviel Kinder verheiratet in Magdeburg wohnen?
1) Hat 3 verheiratete Töchter, die in Halle wohnen, die eine sei mit
Wolff Jacob, Jacob Levins Sohn, die andere mit Enoch Jacob und die
3. mit Wolff Isaac Levin aus Halberstadt verheiratet.
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2) Ein Sohn sei verheiratet und
3) Der älteste Sohn, Marx Assui
Tochter sei mit Israel Aron ver
ein Sohn, Moyses Assur, habe e
im Hause seines Vaters.
4) 4 Kinder wohnen hier, eine T(
eine andere mit Salomon Isaac.
5) Die Kinder sind unverheirate
6)
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9)- 11) „
12) Ein Sohn, der hier wohnt, ist
13) - 22) Kinder sind unverheira
23) Eine in Halle wohnende Tod
24) - 28) Kinder sind unverheira
29) Ein Sohn ist in Egeln verhei;
30) _ 34) Kinder sind unverheira
35) Eine Tochter, die bei ihm in 1
heiratet.
36) Kinder sind unverheiratet.
37) Der älteste Sohn Leibmann
Stassfurt, die älteste Tochti
38) - 40) Die Kinder sind unver
41) Der älteste Sohn und die T
verheiratet.
42) - 44) Kinder sind unverheir
Art. V.
Ob er verheiratete Kinder an ai
1) Nein
2) Nein
3) Eine Tochter in Hannover,
4) Ein Sohn, Abraham Jacob.
Berlin, die eine ist Levin m
ratet, eine Tochter, die mi:
in Warburg im Stift Pader
Abraham Hirsch, wohnt in
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2) Ein Sohn sei verheiratet und wohne hier.
3) Der älteste Sohn, Marx Assur, habe vor 14 Jahren geheiratet, eine
Tochter sei mit Israel Aren verheiratet, eine andere mit Moses Samuel,
ein Sohn, Moyses Assur, habe erst vor 8 Monaten geheiratet und wohne
im Hause seines Vaters.
4) 4 Kinder wohnen hier, eine Tochter ist mit BerendWolff verheiratet,
eine andere mit Salomon Isaac, seine Söhne heissen Enoch und Lazarus.
5) Die Kinder sind unverheiratet.
6)
7)
8)
9)- 11)
12) Ein Sohn, der hier wohnt, ist verheiratet.
13) - 22) Kinder sind unverheiratet.
23) Eine in Halle wohnende Tochter ist mit Jacob Joseph verheiratet.
24) - 28) Kinder sind unverheiratet.
29) Ein Sohn ist in Egeln verheiratet, eine Tochter in Halberst.
30) - 34) Kinder sind unverheiratet.
35) Eine Tochter, die bei ihm in Löbejun wohnt, ist mit Meyer Isaac ver-
heiratet.
36) Kinder sind unverheiratet.
37) Der älteste Sohn Leibmann Jacob, ein Witwer, wohnt beim Vater in
Stassfurt, die älteste Tochter ist mit dem Knecht Isaac verheiratet.
38) - 40) Die Kinder sind unverheiratet.
41) Der älteste Sohn und die Tochter sind in der Neustadt Magdeburg
verheiratet.
42) _ 44) Kinder sind unverheiratet.
Art. V.
Ob er verheiratete Kinder an anderen Orten habe und wo?
1) Nein
2) Nein
3) Eine Tochter in Hannover, ein Sohn in Hamburg.
4) Ein Sohn, Abraham Jacob, wohnt in Hamburg, 2 Töchter leben in
Berlin, die eine ist Levin mit Veit, die andere mit Aron Elias verhei-
ratet, eine Tochter, die mit Callmann Michel verheiratet ist, wohnt
in Warburg im Stift Paderborn, eine andere Tochter, die Frau des
Abraham Hirsch, wohnt in Cranach, im Bambergischen.
679
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5) - 28) Cessat.
29) Hat in Halberstadt eine verheiratete Tochter
30) - 37) Cessat.
38) Ein Sohn, der das Kürschnerhandwerk erlernt, lebt in Schlesien
2 Tochter wohnen in Hamburg, eine Tochter in Pritzwalk
39) - 44) Cessat.
Art. VI.
Womit er sich nähre?
1) Mit Juwelen und Wechseln.
2) Mit Handlung.
3) Er habe an die fürstlichen Höfe zu Zeitz und Weissenfeis geliefert
jetzt habe er, da er alt, seinen Handel aufgegeben und suche seine
aussenstehenden Schulden beizutreiben.
4) Er leihe Geld auf Pfänder aus, kaufe Gold und Silber zur Münze und
handle bisweilen mit einem Stückchen Ware.
5) Mit Handel und Wandel und Messebesuch.
6) Mit seidenen und hauptsächlich holländischen Waren
7) Mit Waren.
8) Mitwaren.
9) Mit kleinen Waren, er besuche auch die Messen und leihe auf Pfänder
10) Mit Juwelen und Wechseln
12) Mit Juwelen und Weinhandel.
13) Mit Kleidern und anderen Waren.
14) Mit Kleiderhandel und anderen Waren
15) Mitwaren.
16) Mitwaren.
17) Seine Nahrung sei meist ausserhalb Landes und bestehe im Wechsel-
handel.
18) Mit allerhand Waren.
19) - 24) Mit allerhand Waren.
25) Er kaufe hier Hailesche Tücher und handele damit im Münsterschen
^0) Er handle von Messe zu Messe mit Wechseln.
27) Er handle mit holländischen Seidenwaren.
28) Er habe in Halle einen offenen Laden und handle.
29) Mit Pferden und allerhand Waren.
30) Er handle ein wenig.
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31) -32 ) Handeln ein wenig.
33) Er handle meist in andern Li
rung mehr wäre.
34) Er handle mit Mützen, Bett
35) Er habe sich von handel unc
cium jetzt gesperrt und Löl
Messen nach Leipzig, Nauml
36) Er wäre ein Koch, reise zu (
37) Mit allerhand geringen Warei
förmlichen Laden könne er i
das Verkaufen auf dem Land
sigem kleinen Orte nicht nu
sondern auch die vielen hen
Nahrung wegnähmen.
38) Mit alten Kleidern, er schlac;
39) Von der Handlung.
40) Mit Juwelen, Seidenwaren, N
dern.
41) Er handle mit seidenen Wart
denen u. silbernen Tressen, a
42) Mit allerhand Waren v. Seic
goldenen u. silbernen Tresse
43) Mit allerhand Waren.
44) Mit Waren, Silber etc.
Nr.538. Gutachten von Dul
Berlin, 1:
Geh. St. A
Streitigkeit
[Zur Beendigung des Streites ist
über den Vermögensstand der B.
ten. Diese haben bei ihrer Aufna
gegeben und es mag den Vorstch
sie jetzt nicht mehr so viel besit
zustellen, ist daher die eidliche Ve
wird auch der Streit beendet, w
Hi^
Nr. 567. Tabelle von der Speclficatlon der Judenschaft in der Stadt Halle im Monat Sept. 1733
Namen
der Städte
Namen der vsrürklichen
Schutzjuden mit Hinzu-
fügung, wie, wann und
von wem sie vergleitet
Halle
Nr. 1)
2)
Namen derer
Schutzjuden-
witben
3)
4)
5)
6)
7)
8)
9)
Hirsch Bernd Wolffs
Sohn vermöge General
Privil. den 28. Dez. 1713
Abraham Bernd Wolffs
Sohn vermöge Gen.Priv.
den 28. Dez. 1713
Wolff Isaak Levi, Schwie-
gersohn von Bernd Wolf-
fen, vermöge Gen. Priv.
den 28. Dez. 1713
Lazarus Jacob vermöge
Gen. Priv. den 28. Dez.
1713
Joseph Hirsch, dessen
Schwiegersohn, verm.
Gen. Priv. den 28. Dez. 1713
Enoch Jakob vermöge
Gen. Priv. 28. Dez. 1713
Wolff Jakob vid. Gen.
Priv. 28. Dez. 1713
Salomon Isaak, Jacob
Levins Schwiegersohn,
vermöge Gen. Priv. d.
28. Dez. 1713
Bernd Wolffs
Witbe Bela
vermöge
des Gene-
ralprivil. de
dato Berlin
den 28. Dez.
1713
Namen der
1. Schutzjuden
Kinder
derer ver-
heirateten
2. Schutz-
juden Kinder
Magdeburg. Rep.A.5. Landesregierung r
Namen derer
publiquen
Bedienten
Zahl der Privat-
bedienten
JZ
ICO
1) Salomon
Juda, der
Cantor ist,
zugleich mit
Schächter
2) Isaak, Vor-
singer
3) Veit Abra-
ham, Wär-
ter im Ar-
menhause
4) Meyer Veit,
der Klöpper
C
5)
6)
7)
8)
9)
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1 •
F
Magdeburg. Rep.A.5. Landesregierung No.720.Vol.II-III
Namen derer
publiquen
Bedienten
1) Salomon
Juda, der
Cantor ist,
zugleich mit
Schächter
2) Isaak, Vor-
singer
3) Veit Abra-
ham, Wär-
ter im Ar-
menhause
4) Meyer Veit,
der Klöpper
5)
6)
7)
8)
9)
Zahl der Privat-
bedienten
x:
u
c
c
c
3
Privat-
schulmeistere
9 Privatprae-
ceptores ledige
Personen be-
finden sich in
allen allhier, so
wechselsweise
nach Propor-
tion der Kin-
der verpfleget
werden
Namen der
abgelebten
alten Eltern
d. Schutzjuden
Cessat, weilen
bereits Bernd
Wolffs Witbe
vid. Nr. 1
Namen der
unverglei-
teten
Schutzjuden
Sabmon Is-
raels Witbe
vid. Nr. 21
Calmann Weyls
Witbe vid.
Nr. 39 in der
3. Columne an-
gemerket & sie
sich auf das
Generalpriv.
de dato den
28. Dez. 1713
berufen
Cessat, wei-
len nach hie-
siger Verfas-
sung über
24 Stunden
kein unver-
gleiteter
Jude sich in
Halle auf-
halten darf,
mithin sich ,
keiner all-
hier befindet
noch gelit-
ten wird
. ■
703
6- Comp.
GUIDO KISCH
RECHTS- UND SOZIALGESCHICHTE
DER JUDEN IN HALLE
1686 — 1730
i
• ii
fi'i
in H4dU 1686—1730
er allhier noch länger konservieret
werdc*^ ^i-f^ffM-kiÄiHfiC^^^'^^^^""^'^^^^^^ ^^ ^^"^^ ^^^^ gewiß nicht
YfirdäA^^^^^f^*^^^ ^^^^^ Halle hat 1697 dem Kurfürsten „für-
i^Äfr 11 -^oß'^As«"^ Marx sowohl der Stadt als der Universität gute
betreue Dienste geleistet, und untertänigst gebeten, daß es bei dem aus-
r^gtcn Patent zu gemeiner Stadt Besten gelassen werden möchte".*'
Nidit seine geschäftliche UnZuverlässigkeit ist somit die Ursache dafür
gewesen, daß 1699 ein Haftbefehl gegen Assur Marx erlassen wurde,
der freilich alsbald wieder aufgehoben worden ist/*
*' Zeugnis vom 6. Februar 1697; GStA Berlin.
" Angeführt in der Supplik Berend Lehmanns an den Kurfürsten, Berhn, den
27. Dezember 1697, GStA BerHn.
** GStA Berlin, 1699; mit Redit wendet sidi daher Freudenthal, S. 25, Anm. 3,
gegen die tendenziöse Bemerkung bei Johann Jacob Sdiudt, Jüdischer Merckwürdig-
heitert IV. Teiles die II. Kontinnation, Frankfurt am Main 1717, S. 72, §11, und
meint, daß der Anlaß geringfügig gewesen sein mag, was durchaus zutrifft. Unter dem
16. Februar 1701 bestätigt nämlidi das Berggeridit zu Halle auf Ansuchen des Assur
Marx „als der Wahrheit gemäß unter dem Gerichtssiegel**, «daß er von der hoch!.
Regierung allhier nicht nur von solcher wider ihn wegen einiger gestohlenen und dem
Vorgeben nach wissentlich von ihm an sich erkauften Sachen angestellten Inquisition
und Denunziation praestito iuramento purgatorio absolvieret, sondern auch auf dero-
selben Befehl vom 5. dieses die von ihm fol. act. 35 den 19. Mai 1699 praestierte
Kaution de iudicio sisti et iudicato solvendo hinwieder kassieret sei** (GStA Berlin,
Rep. 52 N. 159 K 1 b, Fase. 3, Bl. 27 f., Abschrift vom 27. Juni 1702). — Wie aus den
Akten des GStA Berlin unter den Jahren 1697 und 1698 hervorgeht, war Assur Marx
in langwierige und schwierige Händel mit den nach ihm in Halle angesiedelten Hal-
berstädicr Juden Jakob Levin und Berend Wolff verwickelt, aus denen er ebenfalls
siegreich hervorging. Die Assur Marx schheßlich vorgelegte und von ihm mit Frei-
spruchswirkung beschworene Formula iuramenti gibt Auskunft über den Kern des
Rechtsstreits: «Daß ich Assur Marx, Sdiutzjude in Hall, Jakob Levin und Bernhard
Wolffcn, beede vergleitete Schutzjuden in Hall, an dem hochfürstl. Sadisen-Zeitzisdien
Hof oder bei denen daselbstigen Bedienten wegen Münzmalversation, weder Selbsten
denunziert und angegeben, noch durch andere habe denunzieren und angeben lassen,
daß idi audi sonsten keine Wissensdiaft oder Teil habe, warumb sie zu Naumburg
auf der P[eter] P[auls]-Meß anno 1695 gefänglidi angenommen und dadurch in
großen Sdiaden und fast gänzlidi in Ruin gesetzet worden seien.** — In den Jahren
1700 und 1702 weisen die Akten einen Rechtsstreit des Berliner Schutzjuden Jakob
Rost gegen Assur Marx wegen einer Schuldforderung aus. — Daß Assur Marx aus
allen diesen Rechtsstreitigkeiten, geriditlidien Untersuchungen und Verfahren — trotz
der am 21. Mai 1699 gegen ihn verfügten Inventierung seiner Güter — makellos
hervorgegangen sein muß, beweist am besten die bereits am 29. Januar 1701 für ihn
erfolgte Ausfertigung des oben erwähnten Sdiutz- und Freibriefs des Kurfürsten von
Sadisen, nicht minder die Tatsache, daß er das Vorsteheramt in der Hallenser jüdi-
schen Gemeinde noch lange Jahre hindurch, sogar neben Berend Wolff, bekleiden
konnte.
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eben Salomon IsckI kdm
jnakten immer wMocr« Aa
eramt in der jüdisdien Gen
ienste um die Ankgung
^ Erhaltung eines Gartens
und gemeinsam mit Salomon i
die Durchsetzung und Erringi.
Staat gekämpft und gewirkt, t
das Gemeinwohl audi für die
Der dritte Name, der in de:
17. und der ersten Jahrzehnu
vorerwähnten immer wieder
Wolff. Es ist fraglidi, ob sein ^
Großen Kurfürsten, Berend ^
ren Wohnort audi Barudi Min
zu den ersten Ansiedlem der
erlangte durch sein gelehrtes \
renden Einfluß.*^ Durdi die ;
45 GStA Berlin, 1696/1697: ^Bt
Häusdien und Garten vor dem
unten Sechstes Kapitel, 2. Der Frv
*• Siehe das folgende Kapitel,
ermitteln. Da sein letzter Mcsscbc.
danach gestorben sein. Über sein-
Leipziger Meßgäste ...» S. 119 un'
Nadikommen von Marx Assur üb«
enthalten unter dem 31. Juli 1793
Assur, Assur Moses und Frommet
ihres verstorbenen Vaters Marx A
Marx Assur sdieint in Halle vcrb
zu haben. Dessen Sohn ist der Ici
Musiksdiriftsteller, Musikpädagogt
sität Berlin, Adolf Bernhard Mar
söhn Bartholdys. In seinen zwcil
jüdisdie Milieu des beginnenden 1
Jugend konvertierte er gegen der
ihn audi Max Lenz, Gesdoichte i
Berlin, Bd. 2, T. 2, Halle a. d. S. 1'^
<^ Über die Familie Wulff um'
sdiidite des jüdisdien Budidrudcs
delt eingehend das Werk von Fi>
(Barudi Minden) [?], nach S. 1
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eben Salomon Israel kehrt der Name Assur Marx in den hallisdien
udenakten immer wieder. Audi er hat Jahrzehnte hindurdi das Vor-
jheramt in der jüdischen Gemeinde zu Halle bekleidet, sidi besondere
crdienste um die Anlegung des jüdischen Friedhofs durdi Ankauf
Erhaltung eines Gartens vor dem hallisdien Galgtor erworben*'
_ gemeinsam mit Salomon Israel unermüdlidi und bahnbrechend für
die Durchsetzung und Erringung der Redite der Juden in Stadt und
Staat gekämpft und gewirkt. Er entfaltete ein gleidies Interesse wie für
das Gemeinwohl auch für die jüdische Wissensdiafl.**
; Der dritte Name, der in den hallisdien Judenakten des ausgehenden
17. und der ersten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts neben den beiden
vorerwähnten immer wieder zu finden ist, lautet Bernd oder Berend
Wolff. Es ist fraglich, ob sein Träger mit dem ehemaligen Hof Juden des
Großen Kurfürsten, Berend Wulff, identisch ist, der nadi seinem frühe-
ren Wohnort auch Barudi Minden genannt wird. Letzterer gehörte einst
zu den ersten Ansiedlern der neuen jüdisdien Gemeinde in Berlin und
erlangte durch sein gelehrtes Wissen unter seinen Glaubensbrüdern füh-
renden Einfluß.'' Durdi die Ränke des mächtigen Berliner Hofjuden
« GStA Berlin, 1696/1697: „Betreffend das vom Juden Assur Marxen erkaufte
Häusdien und Garten vor dem Hallisdien Galgtor zu deren Begräbnis*'. Siehe
unten Sechstes Kapitel, 2. Der Friedhof.
^« Siehe das folgende Kapitel. — Assur Marx' Todesdatum ist nidit genau zu
ermitteln. Da sein letzter Messebesudi in das Jahr 1730 fällt, dürfte er nicht lange
danadi gestorben sein. Über seine Frau und Nachkommen vgl. M. Frcudenthal,
Leipziger Meßgäste..., S. 119 und 115; Freudenthal, S. 25, Anm. 3. Ein Teil der
Nachkommen von Marx Assur übersiedelte nach Berlin; die Akten des GStA Berlin
enthalten unter dem 31. Juli 1793 ein Gesuch des Berliner Schutzjuden Jakob Marx
Assur, Assur Moses und Frommet verwitwete Gottschalkin wegen der Forderungen
ihres verstorbenen Vaters Marx Assur an den Michaelischen Konkurs. Ein Sohn von
Marx Assur sdieint in Halle verblieben und daselbst den ärztlidien Beruf ausgeübt
zu haben. Dessen Sohn ist der letzte in Halle nachweisbare Sproß der Familie, der
Musiksdiriftsteller, Musikpädagoge, Komponist und später Professor an der Univer-
sität Berlin, Adolf Bernhard Marx (1795—1866), ein Jugendfreund Felix Mendels-
sohn Bartholdys. In seinen zweibändigen »Erinnerungen" (Berlin 1865) hat er das
jüdische Milieu des beginnenden 19. Jahrhunderts in Halle geschildert. Sdion in der
Jugend konvertierte er gegen den Willen seines Vaters zum Protestantismus. Über
ihn auch Max Lenz, Geschichte der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Üniversität zu
Berlin, Bd. 2, T. 2, HaUe a. d. S. 1918, S. 257 ff.
*' Über die Familie Wulff und die mit ihrer Geschichte zusammenhängende Ge-
schichte des jüdischen Buchdrucks in Dessau, Berlin, Halle, Cöthen und Jeßnitz han-
delt eingehend das Werk von Freudenthal, S. 16—26, über Berend Wulff = Wolff
(Baruch Minden) [?], nach S. 152 auch die Stammtafel der Familie Wulfi; vgl.
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/. RedjtS' und Sozialgeschichte der Juden in Halle 1686—1730
Jost Liebmann, der mit großer Rücksichtslosigkeit seine Konkurrenten
aus der Hauptstadt zu entfernen verstand, war Berend Wolfl mit einem
Teil seiner Familie aus Berlin vertrieben worden und hatte sich mit
seiner Gattin nach Halberstadt gewendet, wo bereits seit langen Jahren
ferner M. Freudenthal, Leipziger Meßgäste ,, ,, S. 121; Stern, Bd. 1,1, S. 80 und
Anm. 2; Bd. 1,2, S. 520 f., Nr. 16 und Anm. 1.
Aus den Angaben bei M. Freudenihal, Leipziger Meßgäste ., ., S. 121, denen
zufolge Berend Wolff — auch hier nimmt Freudenthal Identität der Person mit
Berend Wulff (= Baruch Minden) an; ebenso Stern, Bd. 1,2 S. 520 f., Anm. 1
— 1692—1705, 1713—1725, 1730—1731 die Leipziger Messen besudit hat, ferner
aus der Tatsache, daß er nach den Akten des GStA Berlin, Rep. 52 N. 159 K 1 b das
Gesuch der »Deputierten und Gevollmächtigten der Schutzjuden zu Halle" vom
18. Dezember 1713 um Konfirmation des Generalprivilegiums für die hallischen
Juden neben Assur Marx und Salomon Israel unterzeichnet, schließlich auch neben
Salomon Israel noch 1727 Judenvorsteher zu Halle gewesen ist, aus all dem geht
hervor, daß das von Freudenthal, S. 26, und Stammtafel nach S. 152, angegebene
Todesdatum Berlin, 15. Juni 1706 für den Hallenser Berend Wolff nicht zutreffen
kann. Berend Wolff dürfte vielmehr im Jahre 1731 oder nicht lange danach, ver-
mutlich in Halle, gestorben sein. Vielleicht gibt ein Grabmal auf dem für die Ge-
schichte der Juden in Halle noch unerschlossenen ältesten erhaltenen jüdischen Fried-
hof zu Halle genaueren Aufschluß.
Die Sicherstellung zweier Todesdaten steigert die Möglichkeit, daß es sich um
zwei verschiedene Personen handelt, daß also der Hallenser Berend Wolff nicht mit
Berend Wulff (= Barudi Minden) identisch sein kann, zur Wahrscheinlichkeit. Ein
exakter Beweis läßt sidi auf Grund des bisher erschlossenen Aktenmaterials freilich
nicht führen. Dafür spräche ferner, daß als Schwiegervater Berend Wulffs (= Baruch
Minden) von Freudenthal, S. 17, ein weiter nicht bekannter Mardochai angegeben
wird, während sich als Schwiegervater des Hallenser Berend Wolff Jakob Levin
erweisen läßt (vgl. Akten, Nr. 4 und 6; ferner StA Magdeburg, Rep. A 5 Nr. 721 a,
Bl. 32, vom 24. Januar 1703; unten Anm. 49). Der Meinung, daß es sich um zwei
verschiedene Personen handelt, neigte schließlich nach freundlicher brieflicher Mit-
teilung auch Herr Rabbiner Dr. Max Freudenthal, ehemals in Nürnberg, zu, obwohl
er in seinem Werk über die Leipziger Meßgäste . . ., S. 121, noch Identität der bei-
den angenommen hatte. Die zweifellos bestehende Möglichkeit, an zwei verschiedene
Träger des Namens Berend Wolff zu denken, scheint allerdings noch nicht vollkom-
men gesichert. Die verschiedenen Namensbezeichnungen des Schwiegervaters könn-
ten sich vielleicht durch eine zweite Ehe erklären lassen, was freilich nur eine Ver-
mutung darstellt; das von Freudenthal, S. 26, angegebene Todesdatum Berlin,
15. Juni 1706 ist a,a. O. urkundlich sonst nicht belegt, wahrscheinlich gehört es aber,
einer Grabschrift entstammend, tatsächlich einem anderen Träger desselben Namens.
Hingegen könnte dafür, daß der Hallenser Berend Wolff mit Berend "Wulff (Barudi
Minden) doch vielleicht identisch sein könnte, die aus den Akten erweisbare Tatsache
angeführt werden, daß sidi auch gegen den Hallenser die Feindschaft und die Ver-
folgungen des Berliner Hof Juden Jost Liebmann richteten. Ist doch die Berend Wolff
schon im Jahre 1691 gegebene Niederlassungserlaubnis für Halle gerade auf Betreiben
Jost Liebmanns wieder zurückgezogen worden, bevor sie dann endgültig erteilt
Die Anfänge de
^ J«idtc der Familie WoW
iDcfStadt war seines Bleibens r
^cm bereits mehr als zwai
Lj^ter Jakob Levin** von den ,.
PliA von Uvin Meyer und Isr.
' Deshalb erbittet er mit seiner
brief zur Niederlassung in H
in ihren Gesudien ihr Schicks.
Jakob Levin" und Berend W
ben Jost Liebmanns aber wie
nis für Halle endgültig erteil
stellt." Damit ergeben sidi T^
worden ist (GStA Berlin, Gesudi
beim Reskript vom 24. Februar U
Liebmann gegen Jakob Levin und
unbedingter Sidierheit nidit beantv
<8 Freudenthal, S. 23 ff.
*» Jakob Levins Familie sind r
festgestellten Verwandten der Fan
fehlen". Vgl. Akten, Nr. 4 und 6;
Regierung des Herzogtums Mag
Rep. A5 Nr. 721a, Bl. 32), K
kränket uns nidit wenig, daß eb
Wolff audi bei dieser Sache, wel
Jakob Levinen, bei welchem crr
sich zu uns, dem Rate, nötiget, un
Jurisdiktion über die Juden dispu
erinnern und an seinen vor ur
in puncto turbationis Sacrorum
Redit diktierten 20 Taler Gelds
sollte."
w GStA Berlin, 17. April 1691
»1 Jakob Levin, später auch \
Stammvater Meyerbeers und de
sohnsdier Richtung bekannten A
bäum bei Freudenthal, S. 25 f.,
gaste .,„ S. 118, audi 117; auf
storbene Dr. Freudenthal einen
ausgearbeitet, in weldien idi durc
" Von diesem ersten Schutzb
Colin an der Spree 1. Mai 1691,
Ursdirifl, sondern nur eine Abs
der hallischcn Juden, so in dem
vgl. Akten, Nr. 5, Anm. 1.
" GStA Berlin, 24. Februar U
Kisch, Sozialgetchidite
A ..
Die Anfänge der jüdischen Gemeinde zu Halle
33
andte der Familie Wolff angesiedelt waren.** Jedodi auch in Hal-
dt war seines Bleibens nicht lange. Denn auch dort wird ihm und
cm bereits mehr als zwanzig Jahre daselbst ansässigen Schwieger-
Jakob Levin" von den „Erzfeinden und starken Verfolgern, näm-
-^? jict ^on Levin Meyer und Isaak WolflF . . . Friede noch Ruhe** gegönnt.
-' Deshalb erbittet er mit seinem Sdiwiegervater Bewilligung und Schutz-
; brief zur Niederlassung in Halle, indem beide mit bewegenden Worten
in ihren Gesuchen ihr Schicksal darstellen." Am 24. Februar 1692 wird
Jakob Levin" und Berend Wolfl die schon 1691 gegebene," auf Betrei-
Mihen Jost Liebmanns aber wieder zurückgezogene Niederlassungserlaub-
^ iiis für Halle endgültig erteilt und ein gemeinsamer Schutzbrief ausge-
-stellt.** Damit ergeben sich weitere Beziehungen der nunmehrigen Hal-
-*^^'
\^-K
;
r if
'tf.
^Tirordcn ist (GStA Berlin, Gesuch Jakob Levins und Berend WolfTs ohne Datum,
V bciio Reskript vom 24. Februar 1692; Akten, Nr. 5); auch später noch hat sich Jost
liebmann gegen Jakob Levin und Berend Wolff gewendet. Die Frage läßt sich mit
unbedingter Sicherheit nicht beantworten.
_ ^ Freudenthaly S. 23 ff.
*• Jakob Levins Familie sind also vermutlich die von Freudenthal, S. 23, nicht
festgestellten Verwandten der Familie Wolff, „über deren Geschichte nähere Angaben
* fehlen". Vgl. Akten, Nr. 4 und 6; ferner Schreiben des Rates der Stadt Halle an die
Regierung des Herzogtums Magdeburg vom 24. Januar 1703 (StA Magdeburg,
Rcp. A5 Nr. 721a, Bl. 32), betreffend die Jurisdiktion über die Juden: „Nun
kränket uns nicht wenig, daß eben dieser heillose Jude und Supplikante Bernhard
Wolff auch bei dieser Sache, welche doch nicht ihn, sondern seinen Schwiegervater
Jakob Levinen, bei welchem ermeldeter Jude [Susekind] Samuel dienet, angehet,
sidi zu uns, dem Rate, nötiget, uns auch sogar in ebendieser Sache die Kognition und
Jurisdiktion über die Juden disputieren und streiten will, da er sich vielmehr zurüdt-
erinnern und an seinen vor uns, dem Rate, noch hangenden Inquisitionsprozeß
in puncto turbationis Sacrorum denken und die ihm durch eingeholtes Urteil und
Recht diktierten 20 Taler Geldstrafe nebst denen Unkosten dem Publico erlegen
sollte."
w GStA Berlin, 17. April 1691 und ohne Datum [1691]; Akten, Nr. 4 und 5.
. " Jakob Levin, später auch Vorsteher der jüdischen Gemeinde zu Halle, ist der
Stammvater Meyerbeers und des als jüdischer Pädagoge und Aufklärer Mendels-
sohnscher Riditung bekannten Aron "Wolfssohn; vgl. die Angaben und den Stamm-
baum bei Freudenthal, S. 25 f., Anm. 4; ferner M. Freudenthal, Leipziger Meß-
gaste.,,, S. 118, auch 117; auf Grund seiner neueren Forschungen hatte der ver-
storbene Dr. Freudenthal einen vervollständigten, unveröflFentlichten Stammbaum
ausgearbeitet, in welchen ich durch seine Freundlichkeit Einblick nehmen konnte.
" Von diesem ersten Schutzbrief für Jakob Levin und Berend Wolff, de dato
Colin an der Spree 1. Mai 1691, £ndet sic^ in den Akten des GStA Berlin nicht die
[Urschrifl, sondern nur eine Abschrift, und zwar als Anlage zu der »Spezifikation
rdcr hallischen Juden, so in dem Generalprivilegio von 1713 konfirmieret worden**;
vgl. Akten, Nr. 5, Anm. 1.
" GStA Berlin, 24. Februar 1692; Akten, Nr. 7.
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Die Anfänge der jüdischen Gemeinde zu Halle
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Nur drei Judensdiutzbriefe nodi wurden vor der Wende des Jahr-
hunderts für Halle erteilt. Der Berliner Hof Jude Jost Liebmann ließ sidi
solche, sozusagen auf Vorrat, im Jahre 1700 für seine beiden Söhne
Abraham und Jakob Liebmann erteilen. Dies gesdiah nur deshalb, wie
er in seinem Gesudie an den Kurfürsten ausführte, damit er versichert
wäre, daß seine Kinder nach seinem Tode in des Kurfürsten Schutz und
Geleit aufgenommen würden.*^ Keiner von beiden hat jedoch von seinem
Privilegium persönlidi Gebraudi gemacht. Von Jakob Liebmann findet
sich in Halle urkundlich überhaupt keine Spur. Abraham Liebmann
dagegen, der schon 1691 zum Rabbiner im Herzogtum Magdeburg für
Halle, Halberstadt und Derenburg" gewählt worden war und vom
Kurfürsten Bestätigung und Schutzbrief erhalten hatte,*' übertrug sei-
nen Sdiutzbrief, indem er Simon Abraham Charleville** als „Handels-
•1 Gesuch vom 29. März 1700 im GStA Berlin; daselbst Konzept der Schutz-
briefe für Abraham und Jakob Liebmann, de dato Colin, den 26. April 1700.
•* Über die jüdisdie Gemeinde in Derenburg vgl. M. Köhler, Beiträge zur neue-
ren jüdischen Wirtschaftsgeschichte . . ., S. 13.
•' GStA Berlin, 18. November 1691; so lautet richtig das Datum des Konzeptes
der Konfirmationsurkunde im GStA Berlin, Rep. 52 N. 159 Kl b, nicht 1692, wie
Stern, Bd. 1,2, S. 355, Anm. 3, irrtümlich angibt; über Abraham Liebmann ferner
auch a.a.O., Bd. 1,1, S. 79, 125; M. Köhler, Beiträge zur neueren jüdischen Wirt-
schaftsgeschichte . . ., S. 22.
•* Über Simon Abraham Charleville und seine Familie eine kurze Notiz bei
Freudenthal, S. 179, Anm. 1. Sein Leipziger Messebesuch ist bei M. Freudenthal,
Leipziger Meßgäste .. ,, S. 115, nicht unmittelbar ausgewiesen, obwohl daselbst wie-
derholt andere hallische Juden als Charlevilles Diener vorkommen. — Der Name
Charleville stammt vom gleichnamigen an der Maas gelegenen Wohnsitz der Eltern
des Genannten; vgl. D. Kaufmann/M. Freudenthal, Die Familie Gomperz . . ., S. 88,
Anm. 1, auch S. 351. Charleville starb bereits im Jahre 1706. — Dem hallischen
Schutzjuden Abraham Simon Charleville wird aus Anlaß der von ihm am 20. Okto-
ber 1739 angesuchten Eheschließungserlaubnis die Vorlegung des Schutzbriefes
seines Vaters Simon Abraham Charleville aufgetragen. Darauf führt er in einer
Eingabe an den König (GStA Berlin, de dato Halle, 12. Januar 1740) aus: „Nun habe
ich mir zwar alle nur ersinnliche Mühe gegeben, besagten Schutzbrief aufzufinden
und zugleich zu übergeben. Da aber mein Vater anno 1706, mithin vor vielen
Jahren und in meiner Minderjährigkeit gestorben ist, das Meiste auch von Documen-
tis und Briefschaften damaln verloren gegangen, so hat entweder der Schutzbrief
gleiche Fata gehabt, oder es hat ihn Abraham Liebmann, so nachhero von Halber-
stadt als Kabbi nach Amsterdam kommen, solchen um deswillen zu sich genommen,
weil mein Vater Simon Abraham Charleville sein Handclskonsorte gewesen, und
der Schutzbrief auch auf ihn mit gegangen. Inzwischen ist es notorisch, daß mein
Vater allhier in Schutz gestanden und es findet sich davon in den Berggerichtsakten
vollkommene Nachricht. Denn daselbst hat vorerwähnter Abraham Liebmann unter
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38
7. Red)t$' und Sozialgeschichte der Juden in Halle 1686—1730
konsorten" angab, der seither in Halle ansässig ist. Im selben Jahre
erhält ferner noch der Silberlieferant der kurfürstlidien Münze zu
Magdeburg Isaak Wulff, nach seiner Angabe zum Zweck der besseren
Belieferung der Münze, die Bewilligung, seinen Wohnsitz von Halber-
stadt nach Halle zu verlegen."
So hatte sich nach und nach in Halle eine kleine jüdische Kolonie zu-
sammengefunden. Auch in den umliegenden Ortschaften waren einige
wenige Juden ansässig. Anläßlich der Heranziehung der Juden zur
Beitragsleistung zu der Anwerbung eines Regiments wurde von „sämt-
lidien Schutzjuden" zu Halle im Auftrag der Magdeburger Regierung
ein Verzeichnis aufgestellt und ihr eingereicht, „wieviel derer vergleite-
ten und unvergleiteten Juden in diesem Herzogtum domizilieren und
sich aufhalten dürfen"." Nimmt man an dieser Konsignation noch die
dem 20. August 1700, nachdem er in Halbcrstadt Rabbi worden, meinen Vater als
seinen Konsorten angegeben und das allergnädigste königl. Privilegium in copia
vidimata überreichet." Die Richtigkeit dieses Anführens wird unter dem 14. Januar
1740 vom Berggerichte mit Unterschrift Dreyhaupts bestätigt. Abschrift des Sdirei-
bens Abraham Liebmanns aus Halberstadt vom 20. August 1700 in den Akten des
GStA Berlin. Daselbst findet sich ein königliches Reskript vom 15. Januar 1703
an die Magdeburger Regierung mit dem Befehl, zu berichten, „ob dem Supplikan-
ten, dem zu Halle als Liebmannscher Konsortc bisher unter Unserem hohen Schutz
gestandenen Juden Simon Abraham Charlevin [!] ohne Bedenken ein absonder-
licher eigener Schutz- und Gleitsbrief könne ausgefertigt werden". Jedoch enthalten
die Akten weder einen solchen, noch einen Bericht der Magdeburger Regierung, noch
sonstige Dokumente über den Genannten. Dagegen geschieht seiner in einer Eingabe
der hallisdien Schutzjuden an den König vom 4. Oktober 1709, Bl. 5, mit folgenden
Worten Erwähnung: „...Simon Abraham Charleville, der bei denen bekannten
Jumpertschen [!] Intrigues wider Sr. Königl. Majestät hohes Interesse sich melie-
ret gehabt, der dann, ob er wohl hier gewohnet, dennoch darum in unsern privile-
gierten Censum nicht eingenommen, noch zu dem allergnädigsten Privilegio gezo-
gen worden, weil er sich so nicht verhalten, wie ein rechtschaffener Jude leben soll,
und sich bei vielen sehr verdächtigen Händeln interessieret gehabt, wovon wir
Specialia post eins mortem eben nicht anführen wollen."
•* GStA Berlin, Gesuch vom 29. März 1700; Bewilligung vom 10. Mai 1700. —
Über Isaac Wulff (Wolff) vgl. auch M. Köhler, Beiträge zur neueren jüdischen
Wirtschaßsgeschichte . . ., S. 74. Er dürfte wohl schwerlich mit dem bei M. Freuden-
thal, Leipziger Meßgästc . . ., S. 118 f., verzeichneten Wolff Isaak (Levi) identisch
sein, wie der Hinweis a.a.O., S. 121, vermuten lassen könnte. Am 31. Dezember 1701
(GStA Berlin) reicht er ein Gesuch um »Vergönnung eines Konsorten* ein; am
29. September 1702 wird ihm konzediert, „gleich anderen zu Halle vergleiteten
Juden ein Konsorten zu haben und dazu den Juden Salomon Moses zu nehmen".
•• StA Magdeburg, Rcp. A 5 Nr. 726, Bl. 9 f., 15. Dezember 1700; Akten,
Nr. 17.
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Die Anfänge der jüc
-üs^cr vorangehenden Darstel
Inn ergibt sich die Feststellung
eenau ein Dutzend privilegierte!
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ü„.gebung von Halle •• D.e)u^
von vier Familien im Jahre 169.
Jenen eine Kopfzahl von mmc
sprochen haben dürfte.^'*
In den unmittelbar folgende
Sdiutzjuden in Halle durch Ert.
Famllien.'M 702 werden noch dl
67 Die Liste zählt für Halle folge
Lcvin, Bernd Wolff, Salomon Israe
ri] [Aron], Calmann Weyl, Simo:
Dagegen sind Moses David (oben, /«
Elias Wulff (oben, Anm. 60) nidit ai
die beiden zuletzt Genannten durch d
ist. — Der bisher infolge des Man
wähnte Lazarus Jakob ist nadi ausd
über ihn M. Freudenthal, Leipziger ^
es Jakob N., vcrgleiteter Jude i
a.a.O., S. 208, erwähnten Jakob Saloi
w Simson Läscr in Helffte, crv.
a.a.O., S.55, unter Czediowitz; ^
ander in Hohcnturm, erwähnt a.a.
vielleidit der a.a.O., S. 204, erwähnt.
70 Aus den Angaben über der
S. 118 ff., geht z. B. hervor, daß Sa
sehen in der Numerierung), Assur h
ter, nach neueren genealogisdien U
3 Söhne und 5 Töditer hatte, desgl
hatte. - Als VergleiciismögliAkei-.
1633 4, 1641 12, 1661 42 [?] verg
1688 schon 86 jüdisdie Familien i
sich die jüdische Bevölkerung auf «
98 Familien mit 698 Seelen gesticgc
Wirtschaflsgesdjichte . . ., S. 8—17.
71 Man vergleiche das Anwachs
der ersten Zeit ihrer Ansicdlung.
Juden in der zweiten Hälfte des
Judenpolitik in Brandenburg wirc
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Die Anfänge der jüdischen Gemeinde zu Halle
39
idcT vorangehenden Darstellung gewonnenen Ergänzungen vor,"
^^äuin ergibt sich die Feststellung, daß sich im Dezember 1700 in Halle
"genau ein Dutzend privilegierter Judenfamilien aufgehalten hat. Dazu
V'iommen eine vergleitete** und fünf unvergleitete Judenfamilien in der
?7j0jgebung von Halle." Die jüdische Bevölkerung in Halle war also
-'-von vier Familien im Jahre 1692 auf zwölf im Jahre 1700 angewadisen,
denen eine Kopfzahl von mindestens ungefähr siebzig Personen ent-
sprochen haben dürfte.'*
In den unmittelbar folgenden Jahren vermehrt sich die Zahl der
Sdiutzjuden in Halle durch Erteilung neuer Privilegien nur um wenige
Tamilien." 1702 werden nodi drei'* und im darauffolgenden Jahre bloß
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97 Die Liste zählt für Halle folgende Namen in dieser Reihenfolge auf: Jakob
I^vin, Bernd Wolff, Salomon Israel, Assur Marx, Michael David, Moses Arens
rn [Aron], Calmann Weyl, Simon Abraham ScharlevIUe [!], Lazarus Jakob.
Dagegen sind Moses David (oben, Anm. 56), Magnus Moses (oben, Anm. 59) und
Elias Wulff (oben, Anm. 60) nicht angegeben, wiewohl der Aufenthalt in Halle für
die beiden zuletzt Genannten durch die Akten erwiesen, bei Moses David unbestimmt
J5t. — Der bisher infolge des Mangels eines eigenen Schutzbriefes nocii nicht er-
wähnte Lazarus Jakob ist nach ausdrücklicher Angabe der Liste Jakob Levins Sohn;
über ihn M. Freudenthal, Leipziger Meßgäste . . ., S. 117.
•8 Jakob N., vergleiteter Jude in Staßfurt. Vielleicht handelt es sich um den
a.a.O., S. 208, erwähnten Jakob Salomon.
•• Simson Läser in Helffte, erwähnt a.a.O., S. 136; Israel Nathan, erwähnt
a.a.O., S. 55, unter Czechowitz; Meyer Abraham in Schachwitz; Michael Alex-
ander in Hohenturm, erwähnt a.a.O., S. 139; Jakob N. in Schönebeck bei Salze,
vielleicht der a.a.O., S. 204, erwähnte Jakob Aron.
70 ^us den Angaben über den Meßbesuch der Familienangehörigen a.a.O.,
S. llSfF., geht z. B. hervor, daß Salomon Israel 7 Söhne {a.a.O., S. 118 oben, Ver-
sehen in der Numerierung), Assur Marx 4 Söhne, Bernd Wolff 2 Söhne und 2 Töch-
ter, nach neueren genealogischen Untersuchungen (Mitteilung von Dr. Frcudenthal)
3 Söhne und 5 Töchter hatte, desgleichen, daß Jakob Levin 3 Söhne und 6 Töchter
hatte. — Als Vergleichsmöglichkeit sei hier angeführt, daß in Halbcrstadt, wo es
1633 4, 1641 12, 1661 42 [?] vergleitete Judenfamilien mit etwa 300 Personen gab,
1688 sciion 86 jüdische Familien mit insgesamt 469 Personen lebten; 1699 belauft
sich die jüdische Bevölkerung auf 639 Personen; ihre Zahl war im Jahre 1701 auf
98 Familien mit 698 Seelen gestiegen; vgl. M. Köhler, Beiträge zur neueren jüdischen
Wirtschafisgeschichte . . ., S. 8— 17.
' '^ Man vergleiche das Anwachsen der jüdischen Bevölkerung in Halberstadt in
der ersten Zeit ihrer Ansicdlung. Unter Berücksichtigung der der Ansiedlung von
Juden in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts weitaus günstigeren staatlichen
Judenpolitik in Brandenburg wird es als ungleich stärker und sciineller zu bezeich-
■
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^
DER PREUSSISCHE STAAT
UND DIE JUDEN
Erster Teil/ Die Zeit des Großen Kurfürsten
und Friedrichs I.
V
Zweite Abteilung: Akten
.* ■
von
SELMA STERN
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ARTIBUS
l*8-0- I
1962
J. C. B. MOHR (PAUL SIEBECK) TÜBINGEN
Verzeichnis der vergleiteten Juden in Halle vom 28. Dezember
1713.
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1.) Beriid Lehmann
2.) Jacob Levi
3.) Berndt Wolf
4.) Lazarus Jacob
5.) Enoch Jacob
6.) Wulff Jacob
7.) Saloinon Israel
8) Seligmann David
9.) Michel David
10) Moses Isaacs
11.) Assur Marx
12.) Marx Assur
13.) Moses Samuel
14.) Israel Aarons
15.) Moses Aron
16.) Calmann Weill
17.) Magnus Moses
18.) Elias Moses
19.) Salomon Moses
20) Saul Samuel
1.1
2.1
3.
4.
5.1
Verzeichnis der Juden Pommerns Im Jahre 1705.
1.) Abraham Arndt aus Stargard
2.) Levin Joseph aus Stargard
3.) Moyses Levin aus Stargard
4.) Fabian Gottschalk aus Stargard
5.) Arndt Levin aus Stargard
6.) Isaak Arndt, Totengräber aus
Stargard
7.) Marcus Elias aus Stargard
8) Jochim Jacob aus Pyritz
9.) Samuel Salomon aus Pyritz
10) Joseph Jacob aus Pyritz
11.) Levin Abraham aus Pyritz
12.) Moses Abraham aus Pyritz
13.) Hirsch, Schwiegersohn des Jo-
chim Jacob, aus Pyritz
14.) Esaias Abraham aus Pyritz
15) Jacob Joseph aus Plathe
16.) Josef Jacob, Kopcl Jacob,
dessen Schwiegersöhne, aus
Plathe
17.) Josef Jacob, Sohn von Jac.
Josef, aus Plathe
18) Hirsche aus Plathe
19) Josef Lazarus aus Plathe
20) La f ins (unleserlich) aus Plathe
21) Jochim David aus Greifen-
hagen
22) Wulf Simons Witwe aus Grei-
fenhagen
23.) David Joseph aus Greifen-
hagen
24.) Nathan Hirsch aus Greifen-
hagen
25.) Marcus Levin aus Behren-
walde
26.) Benjamin Jacob aus Behren-
walde
27.) Jacob Levin aus Behrenwalde
28.) Ein Schulmeister bei M. Levin
aus Behrenwalde
29) Jacob Israel aus Behrenwalde
30) Elcasar Jacobs Witwe aus
Massow
31.) Zander Leyser aus Massow
32.) Lewin Boas und Fischel Levvin
aus Massow
33.) Isaac Jacob, Schulmeister aus
Massow
34.) Jonas Salomon aus Massow
35) Hirsch Joseph aus Greifenberg
536
DER PREUSSISCHESTAAT
UND DIEJUDEN
Dritter Teil / Die Zeit Friedrichs des Großen
Zweite Abteilung: Akten
Zweiter Halbband
von
SELMA STERN
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ART! BUS
INaüeTN
1971
J.C.B. MOHR (PAUL SIEBECK) TÜBINGEN
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t«ife%*tii^?:*^:Nr.728. Gcncraltabcllc von denen in denen Städten des Herzog-
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Magdeburg, 25. August 1750
fums Magdeburg vergleiteten Jud(
Name
der
Städte
Namen d. Juden
Unverh. Kinder mit
Namen u. Alter
Anzahl der Do-
mestiken u. wen
sie sonst bei sich
haben
Auf was Art sie
angesetzet
Ob sie eine eig.
Concession u. von
welchem dato haben
Wer solche er
u. unterschrit
Halle
1) Hirsch Berend Söhne .Michael 20,
Wolff, ein Sohn Wolf 16, Abraham 14,
d. verst. Mendel 12
Berend Wolff Töchter: Cheya 18,
Rachel 17, Sälda 15
vermöge Sr. Kgl.
Maj. allergndst.
Gen.Privilegii de
dato Berlin d.
28.Dec. 1713
Ihro K.M. F.
höchstsei. An*
'
I
i
2) Wolf Isaac
Levi, Schwie-
gersohn des be-
sagten Berend
Wolff
3) Joseph Hirsch
S.: Moses 26, Jacob -
18, Wolff 16
T.: Reioheb 27,
Sara 18, Edel 16
sowohl vor sich
als ihre Kinder
eine Magd
4) Enoch Jacob
Levin
S.: Hirsch 20,
Michael 13
T.: Hendel 8, Esther
4, Furiedel 3
S. : Levin 26, Jacob eine Magd
24
7. ; Hanna 22,
Gentha 17
5) Salomon Isaac, einen Sohn Levin 24, -
ein Schwieger- eine Tochter Hanna 22
söhn des verst.
Jacob Levin
836
Ihro K.M.F.V
höchstsei. And
^^Magdeburg vergleiteten Juden de Anno 1750
)b sie eine eig.
)ncession u. von
(Reichem dato haben
Wer solche erteilet
u. unterschrieben
Was sie vor Gewerbe Ob sie eigene Häuser
haben, womit sie haben u. was sie wert
sich ernähren sind
Ihro K.M. F.W. ad 1. treibet seines
höchstsei. Andenkens Vaters alte Schulden
ein, u. befindet sich
selten allhier
'r.Tcy
ad 2. beziehet die
Leipz. Messe und
handelt mit Kleinig-
keiten, was vorfällt
1. besitzet nebst seines
verst. Bruders Abraham
Berend Wolff Sohn, wel-
cher bei seiner Mutter in
Pressburg sich befindet,
ein Haus in dem kl.
Schmieden, darauf ihr
Vater an Grillmeyern
1698 ein Capital von
1400 tal. vorgeschossen,
was selbiges aber an-
jitzo wert sein kann,
nicht declariret worden,
weil die Häuser extra
Commercium sind
ad 2 et 3 cessat.
1
I
i
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f?:
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^»
ad 3. beziehet die
Messen und handelt
mit Juwelen
ad 4. mit hier fabri-
cirten Flanellen
ausserhalb Landes
Ihro K.M. F.W.
ad 4. besitzet 1 Haus in
der Märker Straße sub
pacto antichret., auf
welches er Gideon Scheer
ao. 1701 1600 rtlr. ge-
geben
ad 5. handelt auf die ad 5. besitzet 1 Haus in
höchstsei. Andenkens Messen mit seidenen
Waren u. allhier was
vorfällt
der Brüderstr. woraus er
denen Kaberschen Kin-
dern 500 rtlr. ao. 1724
sub pacto antichretico
gegeben
837
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1
yif.'
.-^r
Nr. 729. Reskript an die Magdeburger Kammer
Ausf. gez. Happe
Berlin, 26. August 1750
St.A. Magdeburg. Rep. A. 8. Nr. 472 d
Es wird den Juden auch weiterhin nicht erlaubt, an den Auktionen teilzu-
nehmen.
Nr. 730. Bittschrift der sämtlichen Judenschaft von Halle
an die Magdeburger Kammer
Halle, 14. September 1750
St.A. Magdeburg. Rep. A. 8. Nr. 472 d
Beschwerde gegen das Verbot des ^erggerichts zu Halle, gebrannten Kaffee
zu verkaufen^).
Nr. 731. Reskript an die Magdeburger Kammer
Berlin, 31. Oktober 1750
Geh.St.A. Gen. Dir. Kurmark. Tit. CCXXXII. Nr. 9. Vol. IV
Der 2. Mann einer Witwe darf nach deren Tod ohne besondere Konzession
nicht wieder heiraten, um die Vermehrung der Judenfamilien zu verhindern.
Nr. 732. Designation derer Häuser, welche die Juden teils erblich, teils sub
pacto antichretico besitzen
extrahiret Halle, den 13. November 1750
gez. Frauendienst
Geh.St.A. Gen. Dir. Magdeburg. Tit. CCV. Nr. 6
1) Salomon Israels Erben.
Der verstorbene Salomon Israel hat besage Rescripti de dato den 1 1. De-
zember 1702 von Ihro in Gott ruhenden Kgl.Maj. die Gnade erhalten, all-
*) Am 20. September 1750 wurde die Beschwerde abgelehnt. Ebenda
Her in Halle ein Haus erb- u.
nun an Frau Anastasia Siby
rung von 5126 rtlr. zu praeter
in der Steinstrasse erb- u. eig
gerichtlich confirmiret den 1 1
2) Jacob Joseph hat Annen h
gegeben und dagegen das Hai
ben erhalten.
3) Saul Samuel hat Frau Mai
ein auf des vormaligen Feue
Stein Strasse gelegenes Haus
gelehnt und dagegen das Hai
ZV bewohnen eingeräumet be
4) Jacob Abraham Levi hat
H. Regiments Feldschers Sode
dafür deren Haus in der klein^
Nota: Dieses Haus bewohn
5 a) Salomon Isaac hat von M:
sehen Kinder derselben Hau^
weise erhalten ...
5b) Berend Wolffs Erben bewi
welches ihr Vater Christoph C
6) Callmann Weils Erben bes
welches ihr Vater Meister Joh:
net, und dagegen das Haus v-
7) Enoch Jacob Levin, dieses
eher Meistr. Gideon Scherern .
Rats-Keller 1600 rtlr. vorgesc
Pfandrecht an seinen Sohn Ei
eher sotanes Haus von Grund
8) J^arx Assur. Dieses Juden ^
fänglich Job. Melchior Wogauc
Tode dessen übrige Schulden b
jura cessa erhalten, weshalben
Märckerstrasse ao. 1693 anticl
Nachhero hat eben dieser As
buschen auf das neben dem
'^jer in Halle ein Haus erb- u. eigentümlich ankaufen zu können. Weilen er
nun an Frau Anastasia Sibyllen von Einsiedel geb. Gabriel eine Anforde-
rung von 5126 rtlr. zu praetendiren gehabt, so hat diese ihm dafür das Haus
in der Steinstrasse erb- u. eigentümlich abgetreten und ist dieser Contract
gerichtlich confirmiret den 11. November 1704.
2) Jacob Joseph hat Annen Marien Falckenhagin ein Anlehn von 425 rtlr.
gegeben und dagegen das Haus in der Fleischergasse auf 50 Jahre verschrie-
ben erhalten.
3) Saul Samuel hat Frau Marien Meyerin und Marien Elisabeth Hiilmann
ein auf des vormaligen Feuer-Mauer Kehrers Paul Meyers in der kleinen
Stein Strasse gelegenes Haus dringender Schulden halber 1458 rtlr. ^3 st.
gelehnt und dagegen das Haus per modum pacti antichretici auf 50 Jahre
zu bewohnen eingeräumet bekommen. ...
4) Jacob Abraham Levi hat der Frau Hofrätin Hübnerin zu Bezahlung
H. Regiments Feldschers Sodens ein Capital von 600/tlr. 2/3 st. gelehnt und
dafür deren Haus in der kleinen Strasse auf 25 Jahr in Besitz erhalten.
Nota: Dieses Haus bewohnet jetzt Amschel Gottschalck.
5a) Salomon Isaac hat von Martin Thönerten in Vormundschaft der Köber-
schen Kinder derselben Haus auf 25 Jahr gegen 500 rtlr. Kapital pacht-
weise erhalten ...
5b) Berend Wolffs Erben bewohnen ein Haus in denen Kleinschmieden, auf
welches ihr Vater Christoph Grillmeyer 2000 rtlr. gelehnet.
6) Callmann Weils Erben besitzen ein Haus in der Märcker Strasse, auf
welches ihr Vater Meister Johann Christoph Kretschmann 1200 rtlr. geleh-
net, und dagegen das Haus von 20 zu 20 Jahren antichretice erhalten. ...
7) Enoch Jacob Levin, dieses Juden Vater hat Jacob Levin geheissen, wel-
cher Meistr. Gideon Scherern ... auf das Haus in der Märckerstr. neben dem
Rats-Keller 1600 rtlr. vorgesetzet, nachhero hat dieser Jacob Levin sein
Pfandrecht an seinen Sohn Enoch Jacob Levin in anno 1723 cediret, wel-
cher sotanes Haus von Grund auf neu erbauet.
8) Marx Assur. Dieses Juden Vater hat Assur Marx geheissen, welcher an-
fänglich Joh. Melchior Wogauen ... 250 rtlr. gelehnet, auch nach Wogauens
Tode dessen übrige Schulden bezahlet und dagegen von denen Creditoribus
jura cessa erhalten, weshalben die Wogauische Witwe das alte Haus in der
Märckerstrasse ao. 1693 antichretice abgetreten.
Nachhero hat eben dieser Assur Marx H. Obersecr. Johann George Back-
buschen auf das neben dem Wogauischen Hause angelegene vormalige
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MARTIN-LUTHER-UNIVERSITÄT HALLE -WITTENBERG
- Bereich Medizin -
Institut für Biologie
Direktor: Prof. Dr. sc. nat. J. Schöneich
Herrn
Oohn Henry RICHTER
P.O. Box 7978
Ann Arbor
Michigan
48107
Univenltätsplata: 7
PSF 8
Tel. 83 24 14-18 und 24966
Halle (Saale)
DDR-4010
Sehr gebhrter Herr Richter!
Meine Adresse stimmt noch, obwohl ich seit einem Dreivierteljahr
emeritiert bin. Ihr Brief hat mich allerdings erst am 21. 4. 89
erreicht. Zur Beantwortung Ihrer Anfragen muß ich erst noch eine
Reihe von Recherchen anstellen. Die endgültige Beantwortung wird
sich noch etwas hinzögern« Deshalb nur diesen Zwischenbescheid,
Mit freundlictien Grüßen
bin jbh Ihr /
Prof. Dr. H.-A. Freye
IV/1(V36 PzG 015/88 2.0 686
JOHN HfiN«Y RICHTER
P.O. E30X 7978
I ARBOR. UiCHK;iAN A8
^J^LGAo^
S.April 1989
Herrn
Prof. Dr. med. Hans-Albrecht Freye
Medizinische Fakultaet
Martin-Luther Universitaet
Halle- Wittenberg
Universitaetsplatz 10
4010 HALLE (Saale)
Deutsche Demokratische Republik
Sehr geehrter Herr Professor:
Ich hoffe sehr, dass dieser Brief Sie ohne
Schwierigkeiten erreicht, zumal ich Ihre Addresse einem Buechlein ver-
danke, dass schon vor 17 Jahren erschien. Es handelt sich um die Studie
der Dissertation des Dr. med. Aaron Lemos (Halle 1798, die im Jalire
1972 von den Herren Price und Twombly in der Georgetown University Press
(Washington, Do C ) erscheinen Hessen, und in der ich Ihre Angaben ueber
den Geburtstag und die Eltern des Dr« de Lemos fand.
Mein Interesse liegt nun nicht an der wissenschaftlichen Studie
selbst, sondern an den Nachrichten ueber die Familie de Lemos. Ich nehme
an, dass Sie den Namen der Mutter im Curriculum Vitae fanden, oder vielleicht
in den Universitaetsakten, da er dort als '^Glogaviens^* aufgefuehrt wird. Nun
ist dies nur ein Verweis auf den Herkunftsort der Mutter (die tatsaechlich in
Halle geboren wurde aber in Glogau aufwuchs. Ihr Vater war Dr. med. Samuel
Simon Charleville, dessen Dissertation an der Universitaet im Jahre 1711 an-
genommen wurde. Das Datum scheint mir falsch, denn es waere hoechstens
das Jahr seiner Geburt. Da wir wissen, dass seine Tochter Esther 1742 in
Halle geboren wurde, so ist anzunehmen, dass er wohl damals um 25/30 Jahre
alt war, und vielleicht um 1738/39 geheiratet hat und seinen Doktor um 1740
erworben hat. Dr. Charleville ist dann von Halle nach Glogau gegangen, wo er
der Arzt der juedischen Gemeinde war.
Der Vater Aaron^s war also der in Berlin wohlbekannte Dr. med.
Benjamin Abraham de Lemos, 1711 in Hamburg geboren, 1735 in Halle promoviert,
und um 1745 nach Berlin gezogen, wo er zuerst eine Privatpraxis hatte und dann
1756 zum erstenDirektor des neuen juedischen Krankenhauses ernannt wurde.
Er starb in Berlin im Jahre 1789, seine zweite Frau, Esther, am 9. April 1816
(nicht 1817). Ihre beruehmte Tochter Henriette, Frau des T>i\ Marcus Herz,
liess sich erst nach dem Tod der Mutter taufen (1817). Diesem Dr. med. Marcus
Herz war sein Schwager sehr gewogen.
-2-
Es waere mir nun sehr lieb, wenn es moeglich waere, weitere Einzelheiten
biographischer Art oder Information ueber die Eltern zu erfahren, Data die
vielleicht in the Universitaetsakten stehen, falls sie nicht in dem curriculum
vitae genannt waerden (vielleicht wurden diese persoenlichen Angaben erst im
19. Jahrhundert als Nachwort zur Dissertation erfordert).
Es handelt sich um Angaben ueber
Charleville, Samuel Simon
Charleville, Simon Abraham
(Vater des Samuel)
Herz, Marcus
De Lemos, Josephus Junior
De Lemos, Isaak (geb. 1778)
De Lemos, Daniel (geb. 1780)
Halle 1711 (?), eher wohl 1740
Halle 1711
Halle 1774
Halle 1758
Halle 1800 (?)
Halle (um 1805?)
Die beiden letztgenannten de Lemos sind Brueder des Aaron (Halle 1798),
und einer der Brueder soll eben auch ein Arzt gewesen sein.
Mein Interesse wuchs aus der Tatsache, dass eine Kousine von mir von einer
Frau Rika de Lemos Jaffe abstand, die 1820-1904 lebte und in Schwerin/Warthe
starb. Zur Zeit hiess es, dass sie eine direkte Nachkkommin des Dr. Benjamin
de Lemos war, so koennte sie moeglicherweise eine Enkelin ueber einen der drei
Soehne des Dr. Benjamin gewesen sein (der vierte Sohn starb als Kind).
Eigenartigerweise erwaehnt Henriette Herz, die aelteste Schwester der
Brueder, nur den der als Kind starb - von den andern drei hoert man nichts in ihren
sonst so aufschlussreichen Erinnerungen und in ihren Briefen. Sowohl Marcus
Herz, ihr Gatte, und Simon Herz, der Mann ihrer Schwester Johanna, waren Aerzte,
Dr. Simon spaeter . in Prenzlau.
Die beiden ersten Studenten in meiner Familie, die in Halle ihren Doktor
erhielten, waren Joseph Neisser (spaeter in Berlin), ein Onkel des weit-bekannten
Dr. med. Albert Neisser, des Dermatologen, und Salomon Neumann, spaeter ein
Pionier der oeffentlichen Gesundheitsstatistik in Berlin, Vettern meiner Urgross-
mutter Clara Richterc (Halle 1836 und 1842).
Ich waere Ihnen hoechst daikbar fuer Ihre fr dl. Antwort und verbleibe,
mit ergebensten Gruessen,
A^^'i^
/O^emn Henry/Richter
(
lU Mai 1989
Herrn Direktor
Paedagogische Hochschule Osnabrueck
OSNABRUECK, WEST GERMANY
Sehr geehrter Herr Direktor:
Vor kurzer Zeit las ich im Geographischen Taschenbuch und Jahr-
weiser fuer Landeskvmde 1970/72, Seite XXm, dass am 7. Juni 1970
Herr Dr. ERNST HERRMANN, Dozent fuer Didaktik der Geographie an
der Hochschule in Osnabrueck starb.
Ich bin recht sicher, dass dieser Herr Dr. Herrmann in den
Jahren 1930«32 an dem humanistischen Fichte Gymnasium in Berlin«
Wilmersdorf war, wo er nicht nur Geographie und Deutsch lehrte, sondern
auch drei Jahre lar^ mein Klassenlehrer war. Ein grosser, schlanker
Mann, damals also 35 Jahre alt, mit fliegendem blondem Haar und blit-
zenden Augen « ein Freund und Berater seiner Schueler, die er fort-
dauernd fuer das Lernen und das Lebenserlebnis begeisterte. Keiner
von uns, die damals seinen Theaterauffuehrui^en beiwohn ten und manch-
mal kleine Rollen spielten, wird jene Tage vergessen haben, Dr. Herrmann
war es auch vergoennt, seine Expeditionen nach Groenland und Island
uns zu beschreiben, mit Filmen und Erzaehlungen, die auch auch heute,
ueber fuenfzig Jahre spaeter, noch voellig im Gedaechtnis sind.
Die Ereignisse nach 1932 zwangen mich, das Gymnasium zu ver-
lassen, imd ich glaube dass Dr, Herrmann nicht viel spaeter seine Stel-
lung dort aufgab, zumal er von der Entwicklung des Schulwesens bald
geni^ hatte, imd ein Freidenker und Reformfreundlicher guter Mensch
fand bei den neuen Herren wenig Anklang. Ich hoerte dann spaeter , dass
er wieder Expeditionen leitete oder an ihnen teilnahm, was ja auch seine
spaeteren Buecher bezeugen (wir haben einige von ihnen in unserer Universi-
taetsbibliothek (Universitaet von Michigan))o Leider erfuhr ich von seiner
Lehrstelle in Ihrer Hochschule erst jetzt,- also viele Jahre nach seinem Tode,
Ich moechte mir erlauben, anzufragen, ob Sie vielleicht damals einen
Nachruf veroeffentlichten, oder andere biographische Information ue ber diesen
hochbegabten Lehrer rmd Forscher haben, von denen ich Kopien erwerben
koennte. Als Bibliothekar, jetzt also im Ruhestand, bereite ich meine
"Erinnerungen" vor, und dem Lehrer, der mir damals soviel Freude am
Lernen und an der Kunst des Theaters bereitete, moechte ich ein eigenes
Kapitel widmen» Hat er Familie in Osnabrueck hinterlassen?
Ich waere Ihnen fuer Ihre frdl. Antwort hoechst dankbar, und
verbleibe
Mit
leissen
n Henry Bnemer
1
rf,'0^
kALLt^
DER PREUSSISCHE STAAT
UND DIE JUDEN
7(^
Erster Teil / Die Zeit des Großen Kurfürsten
und Friedrichs I.
■ • ■
Zweite Abteilung: Akten
von
SELMA STERN
'n;-'
• •-•
1962
J. C.B.MOHR(PAUL SIEBECK) TÜBINGEN
.e*^*
Verzeichnis der vergleiteten
Juden i
1713.
1.) Bernd Lehmann
11.
2.) Jacob Levi
12.
3.) Berndt Wolf
13.
4.) Lazarus Jacob
14.
5.) Enoch Jacob
15.
6.) Wolff Jacob
16.
7.) Salomon Israel
17.
8) Seligmann David
18.
9.) Michel David
19.
10) Moses Isaacs
20
Assur Marx
Marx Assur
Moses Samuel
Israel Aarons
Moses Aron
Calmann Weill
Magnus Moses
Elias Moses
Salomon Moses
Saul Samuel
Verzeiclinls der Juden Pommerns im Jahre 170S.
36,
37
3]
3<
41
41
2J
3.
4.
5
1.) Abraham Arndt aus Stargard
2.) Levin Joseph aus Stargard
3.) Moyses Levin aus Stargard
4.) Fabian Gottschalk aus Stargard
5.) Arndt Levin aus Stargard
6.) Isaak Arndt, Totengräber aus
Stargard
7.) Marcus Elias aus Stargard
8) Jochim Jacob aus Pyritz
9.) Samuel Salomon aus Pyritz
10) Joseph Jacob aus Pyritz
11.) Levin Abraham aus Pyritz
12.) Moses Abraham aus Pyritz
13.) Hirsch, Schwiegersohn des Jo-
chim Jacob, aus Pyritz
14.) Esaias Abraham aus Pyritz
15) Jacob Joseph aus Plathe
16.) Josef Jacob, Kopel Jacob,
dessen Schwiegersöhne, aus
Plathe
17.) Josef Jacob, Sohn von Jac.
Josef, aus Plathe
18) Hirsche aus Plathe
19) Josef Lazarus aus Plathe
20) Lafins (unleserlich) aus Plathe
536
21]
1 Jochim David aus Greifen-
hagen
1
22;
1 Wulf Simons Witwe aus Grei-
fenhagen
^
23.;
) David Joseph aus Greifen-
hagen
•
24.;
1 Nathan Hirsch aus Greifen-
hagen
25.]
) Marcus Levin aus Behreji-
walde
26.]
1 Benjamin Jacob aus Behren-
walde
27.)
) Jacob Levin aus Behrenwalde
28.)
1 Ein Schulmeister bei M. Levin
aus Behrenwalde
29)
1 Jacob Israel aus Behrenwalde
30]
1 Eleasar Jacobs Witwe aus
Massow
31.)
) Zander Leyser aus Massow
32.]
1 Lewin Boas und Fischel Lewin
aus Massow
33.)
1 Isaac Jacob, Schulmeister aus
Massow
i
34.)
1 Jonas Salomon aus Massow
35)
1 Hirsch Joseph aus Greifenberg
t
i
[lOJ Sicgcnthaler, W., A. Bouctti, R. Lüthij: Aminoglycoside
antibiolics in infectious diseases. An Overview. Amcr. J.
Med. 80 (Suppl. OB) June 30, 1986.
flll Sicgenthalcr, W.. P. Fuchs, G. Sicgcnthaler, R. Lüthy:
Au.swahl von Antibiotika in Praxis und Klinik. Schweiz.
Med. Wochon.schr. 112 (1982) 358.
(12] Vanhoff, H., J. M. Ilubrcchts, E. Roehbcn, H. J. Nyssen,
E. Nulens, J. Leger, N. De Scheppcr: The comparative
HALL^
activity of pofloxycin, enoxacin, ciprolloxacin and 13
othcr antimicrobial agenls against enteropathogenic
microorganisms. Infection 14 (1986) 294.
Anschrift d. Verff.: Prof. Dr. W. Siegenthalcr, Departement
für Innere Medizin, Universitiitsspital, Riimistraße 100,
CH-8091 Zarich/Schweiz
GESCHICHTE DER MEDIZIN
Aus dem Lehrstuhl für Geschichte der Medizin (Leiter: Prof. Dr. sc. med. Dr. phil. W. Kaiser) des Bereichs
Medizin der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Berolina iubilans: Berliner Ärzte als hallesche Doktoranden (V). Marcus Herz (1747-1803) und
die Berliner jüdischen Ärzte
Von Wolfram Kaiser und Arina Völker
Mit 5 Abbildungen
Code: Medizingeschichte, Wissenschaf tsgeschichle, Berlin- Jubiläum, Marcus Herz
In den vorausgegangenen Abhandlungsteilen einer un-
ter medizinhistorischem Aspekt und aus hallescher Warte
erstellten Berolina-iubilans-Beitragsfolge kamen nächst
den aus Berlin gebürtigen Ärzten Johann Carl Wilhelm
Moehsen (1722-1795) und Carl Ludwig Willdenow (1765
bis 1812) mit Johann Ulrich Bilgiier (1720-1796) und
Ernst Ludwig Heim (1747—1834) auch zwei in den Promo-
tionslisten der Medizinischen Fakultät verankerte Wahl-
Berliner zur Vorstellung, die durch spezifische Leistun-
gen in die Fachgeschichte eingingen.
Bei Durchsicht der lokalen Doktorandenverzeichnisse
des 18. Jahrhunderts — sie registrieren etwa 75 gebürtige
Berliner [8] — fällt dem Nachbetrachter zudem auf, daß
sich unter den Absolventen aus der preußischen Haupt-
stadt eine Gruppe jüdischer Mediziner befand. Sie ist
klein, sofern man sie in Relation zur Gesamtzahl der Ber-
liner Doktoranden setzt. Ganz anders sieht es aber aus,
wenn man sie in Beziehung zur Zahl der Graduierungen
jüdischer Promotionskandidaten an anderen Universitä-
ten bringt. Dann zeigt sich nämlich, daß diese Gruppe
von aus Berlin stammenden jüdischen Medizinern zahlen-
mäßig größer ist als diejenige, in der man sämtliche Pro-
moti iudaici der Hochschulen anderer deutscher Territo-
rialstaaten vereint auflisten würde. Die Titelvergabe an
etwa 60 Anwärter — darunter die Berliner Elkan Bene-
dict Mayer, Leon Elias Hirschel, Marcus Herz, (Abb. 1),
David Oppenheimer, L Herz Bing, Abraham Bing,
Wolff Davidson und Aaron Lemos — unterstreicht die
Pionierrolle der Academia Fridericiana Halensis [9—13],
für die es im deutschsprachigen Raum des 18. Jahrhun-
derts keine Parallele gibt. Die lokale Liste jüdischer Dok-
toranden würde sich zudem vergrößern, nähme man Wahl-
Berliner bzw. zeitweilig in Berlin tätige Mediziner wie den
Hamburger Benjamin (Abraham) de Lemos (1711—1789),
den Prager Abraham Kisch (1725—1803) und den Königs-
berger Michael Meyer Friedländer (1767- 1824) hinzu,
von denen sich die beiden ersteren besondere Verdienste
um das Jüdische Hospital zu Berlin erwarben [30], an
dem dann auch Marcus Herz (1747—1803) eine langjährige
Wirkungsstätte fand.
Die Geschichte der halleschen Promotionen von aus
Berlin stammenden jüdischen Absolventen beginnt im
Abb. 1. Marcus Herz (1747-1803)
Jahre 1753, d. h. zu einem Zeitpunkt, als immerhin be-
reits 16 anderenorts gebürtige Glaubensgenossen auf das
an der Universität der Saalestadt erworbene Diploma
doctorale verweisen konnten. Gerade die Frühgeschichte
des Studium iudaicum an der 1694 feierlich eröffneten
Academia Fridericiana ist es aber, die die diesbezügliche
hallesche Leitposition so bemerkenswert macht. Denn
man darf dabei den Hintergrund einer Universitäts-
stadt nicht übersehen, die als Hochburg des Pietismus und
damit einer Geistesrichtung galt, die in anderen Regionen
der frühen jüdischen Emanzipation heftigen Widerstand
entgegensetzte und die man u. a. dafür verantwortlich
macht, daß in ihrem Einflußgebiet nur wenige jüdische
Spitäler entstanden [5].
Der von August Hermann Francke (1663—1727) vertre-
tene Pietismus hallescher Prägung bildete eine Aus-
nähme, auch wenn sich eine als Institutum Iiidaicum bc-
zeidmete Bckchrungsanstalt in der Saalestadt etablierte.
Man sonnte sich zwar in Einzelerfolgen - der 1733 in
Halle graduierte Heinrich Christian Immanuel Framann
(gest. 1735) war ein Konvertit [24] - stellte letztlich aber
doch den Toleranz- und sicherlich auch den Utilitätsge-
danken vor den missionaristischen Elan. Die Rolle der
agierenden Persönlichkeiten kommt zum Ausdruck, wenn
man weiß, daß der renommierte Ordinarius Friedrich
Hoffmann (1660-1742), der Begründer des Systems einer
„mechanischen Arzneigelehrtheit'*, mit jüdischen Kauf-
leuten wie Salomon Israel und Assur Marx befreundet
war und letzterem zur Seite stand, als es um Bürgschafts-
erklärungen „für ehrlichen und aufrichtigen Wandel"
ging [16]. Zu dieser Grundhaltung eines führenden Medi-
ziners dieser Zeit paßt die verbo expresso erklärte Libe-
ralität des Universitätskanzlers Johann Peter von Lude-
wig (1670—1743), der sich in einem Zeitungsaufsatz für die
Ausweitung des jüdischen Emanzipationstrends stark
machte:
„Wir und andere Universitäten lassen die Juden Stu-
denten werden und wir legen ihnen die Doctorwürde in
der Medicin bey. Hingegen Schuster und Schneider zu
werden, ist ihnen verbothen. Zur höchsten Ungebühr und
Schaden, beydes der Christen und Juden . . . die Billigkeit
wäre sodann; daß die Juden auch zu Erlernung und
Treiben ehrlicher Handwercker zugelassen würden"' [26].
Dieser Ludewigsche Aufsatz gelangt unter der Über-
schrift „Über das Degentragen der Juden" zur Publika-
tion. Diese Lizenz zur Dokumentation der akademischen
Würde ist es, die 1702 dem Studiosus Isaac Wallich aus
Koblenz imponiert [2], so daß er einem in Frankfurt wei-
lenden Glaubensgenossen zu verstehen gibt, der Wechsel
an die Viadrina käme für ihn nicht in Frage. So ist es
sicher auch kein Zufall, daß die 1721 in Frankfurt erfolgte
Promotion des jüdischen Kandidaten Moses Salomon
Gumpertz — die erste in Brandenburg-Preußen [22, 25, 28] —
unter der Regie des zuvor vom halleschen Hochschulleben
geprägten Ordinarius Andreas Ottomar Gölicke (1671 bis
1745) abgehandelt wurde. Des Ruhmes der Priorität ging
Halle dadurch freilich verlustig. Hier war es der 1721
inskribierte Moyses Sobernheim aus Bingen, der 1724 un-
ter Friedrich Hoffmann den akademischen Grad erwarb.
1726 zog Duisburg nach, so daß die initiierende Rolle der
preußischen Universitäten auch aus dieser Sequenz her-
aus dokumentierbar wird. Lediglich Heidelberg schiebt
sich in diese Reihe ein; dort gelangte 1725 Elkan Seligmann
Bacharach aus Mannheim zu Promotionsehren. Schon
vorher hatte man dort im Jahre 1652 Jacob Israel (1621
bis 1674) in den Verband der Hochschullehrer aufgenom-
men [29]. Der Heidelberger Theodor Israel, ein hallescher
Promotus von 1717, dürfte ein Konvertit aus dieser Fa-
milie gewesen sein. Hinsichtlich seines Graduierungsvor-
ganges ist jedenfalls nicht über jene Besonderheiten be-
kannt, denen die jüdischen Absolventen zu diesem Zeit-
punkt noch unterworfen waren.
Die Promotionsmodalitäten lagen bei jüdischen Anwär-
tern — daran wurde auch in Halle zunächst kein Abstrich
gemacht — anders als bei den nicht-jüdischen Absolven-
ten, die sich als Cives academici nach Ermessen zu den
Examina melden und ihre Unterlagen zur Prüfung
(„nemo nisi dignissimus siV hieß es hinsichtlich der Zu-
lassung) einreichen konnten. Ihre Inauguralschrift ver-
teidigten sie unter v'orsitz eines Präses (n'ir selten „sine
praeside") in öffentlicher Amtshandlung, an deren Ende
das luramentum doctorale stand, die Vereidigung des
Promotus [14, 15]. Für den jüdischen Kandidaten began-
nen die Graduierungsformalitäten mit der Einholung der
Promotionserlaubnis in Berlin [18]; das eigentliche Ver-
fahren lief erst nach Eintreffen des Permissionsreskriptes
an. Es war ein „Extra-cathedranv-Vorgang: im Anschluß
an die fachliche Prüfung legte er seine Doktorarbeit zur
Begutachtung vor, die nicht zur öffentlichen und von
einem Präses gesteuerten Abhandlung gelangte. Auch bei
der nach jüdischem Ritus vor^^enommenen Vereidigung
war die Öffentlichkeit ausgi'schlossc^n. Restriktionen die-
ser Art h.aten daher alle jüdischin DokloralsanWvirter.
die nach Halle kamen, ins Kalkül zu ziehen.
Vor der Meldung des ersten Berliners waren es insgi^-
samt 16 gewesen: 4 stammten aus Prag bzw. Brunn. 3aus
Halle, je 2 aus den rheinischen Kurfürstentümern und
aus Franken und je einer aus Hamburg, Kcinigsberg. Lon-
don, Preßburg und dem litauischen Brest. Bis auf
3 Studiosi - 1737 Moses Abraham WoUT, 1740 Salomon
Simon Charleville und 1742 Isaac Marx Assur - waren es
somit insgesamt Nicht-Hallenser, die ihr Studium an der
Academia Fridericiana mit der Promotion abschlössen.
Der letzte in dieser „vorberliner" Reihe war Jacob Hirsch-
berg (gest. 1795) aus Prag, der nach der halleschen Gra-
duierung von 1751 nach Hamburg ging und ab 1768 am
Krankenhaus der Chewra Kaddischa im preußischen
Königsberg wirkte [7, 17, 31]. Daraus geht hervor, daß Ja-
cob Hirschberg zusätzlich eine Praxiserlaubnis für Bran-
denburg-Preußen erhalten haben muß. Sein in Hamburg
geborener Sohn Jehuda Jacob Hirschberg (1757-1829)
sollte 1781 der erste jüdische Doktorand an der Königs-
berger Albertina werden [6]. Diese Chronizität der Erst-
graduierung — Halle 1724, Königsberg 1781 — unter-
streicht zugleich, daß es auch innerpreußische Unter-
schiedlichkeiten mit erheblichen Zeitdifferenzen gab; um
so mehr stellt sie aber die Leitposition der Academia
Fridericiana heraus.
Die Berliner jüdischen Ärzte
Die Reihe der aus Berlin gebürtigen jüdischen Medi-
ziner hallescher Promotionsprovenienz setzt 1753 mit
Elkan Benedict Mayer ein, ist aber nicht identisch mit
derjenigen von jüdischen Ärzten, die mit dem halleschen
Diplom in die preußische Hauptstadt kamen und hier
zeitweilig oder auf Dauer ihre Niederlassung fanden.
Benjamin de Lemos hat Berlin schon bald nach seinem
am 24. Mai 1735 in Halle erworbenen Doktorat zu seiner
Wahlheimat gemacht. Abraham Kisch aus Prag ist nach
seiner halleschen Graduierung vom 25. Juni 1749 hier
zumindest auf einige Jahre tätig gewesen.
Bemerkenswert sind die Promotionsmodalitäten von
Abraham Kisch, der offensichtlich der erste war, der
gegen den Stachel der Restriktionen lökte. Aus seinem
Permissionsgesuch vom 4. März 1749 geht hervor, daß er
seine Inauguralschrift publice verteidigen und y^gewöhn-
lichermaßen'' das Diploma doctorale erwerben wollte.
,,Fals habender Bedencken'' wurde die hallesche Fakultät
von Berlin aus am 16. März 1749 um Stellungnahme er-
sucht; letztere ist leider nicht mehr erhalten. Geht man
davon aus, daß Kisch die öffentliche Disputation versagt
blieb (der Eintrag im Fakultäts-Tagebuch hält das Extra-
cathedram-Verfahren unter einfacher Vorlage der Dok-
torarbeit fest), dann läßt das den Schluß zu, daß die Fa-
kultät zu diesem Zeitpunkt noch nicht vom altherge-
brachten Ritus abzugehen willens war. Ein Lizenzpatent
für Preußen muß man Kisch aber zugebilligt haben, hätte
er doch sonst nicht in Berlin praktizieren können. Betäti-
gungsfeld von Kisch war vor allem das „Hekdesch", ein
um 1703 zwischen Kloster- und Rosenstraße eingerichtetes
Armen- und Krankenspital der jüdischen Gemeinde. Für
den in jungen Jahren von Dessau nach Berlin gekomme-
nen Moses Mendelssohn (1729—1786) wurde Kisch in die-
ser Phase zum Freund und Förderer [19]. Als Kisch
wieder abwandert, wird Benjamin (de) Lemos der ordi-
nierende Spitalsarzt. In seine Amtsphase fällt die Verle-
^un^ der Ansiali: In dvv Oranienburger Slraße enlslehl
1756 ein neues jüdisches Krankenhaus, das erslo BerUncr
Krankenhaus außerhalb der Charilc. Die allein auf
Dt)lalionsbasis unterhaltene Einrichtung erfreute sich
bald (Mnes vorzüglichen Rufes. Die ,,Oetx)nomische En-
cyklopadie" von 1791 und die „Medicinische Topogra-
phie** aus der Feder von Ludwig Farmey (1766—1823) aus
dem Jahre 1796 sind voll des Lobes über dieses Haus [1,
21]. über das es u. a. heißt:
„Es faßt 350—400 Kranke, und enthält jährlich zwischen
300 und 350, von denen selten mehr als 10 bis 12 sterben.
Es sind dabey ein Arzt und ein Wundarzt angesetzt, die
das Haus täglich besuchen; wie auch zwey Wärter und
eine Wärterin. Ausser diesen werden, wenn viele gefähr-
liche Kranke da sind, noch besondere Wärter gemiethet.
Es werden Kranke aller Art darin aufgenommen, ein-
heimische, ansäßige, Dienstbothen, Studirende, desglei-
chen Fremde aus Polen, Preußen, aus dem Reiche etc. die
entweder hier krank werden, oder um geheilt zu werden,
hierher geschickt werden.*'
Der sehr ausführlich gehaltene Bericht über das jü-
dische Krankenhaus wird zu einem Zeitpunkt vorgelegt,
an dem man den einstigen ärztlichen Leiter Lemos be-
reits zu Grabe getragen hatte. Er informiert daher über
die ärztliche Aufsichtsfunktion des Hauses:
„Seit 12 Jahren wird dasselbe von dem durch verschie-
dene nützliche Schriften berühmten kön. preuß. Prof. der
Philosophie, fürstl. Waldeckischen Hofraihe, Hrn. D. Mar-
cus Herz, als Arzte, und seit einem Jahre von dem Stadt-
chirurgus Wache, als Wundarzte, besorgt.'*
Mit Marcus Herz ist damit nächst Kisch und Lemos
erneut ein hallescher Promotus der aufsichtsführende
Mediziner. Dabei war der am 17. Januar 1747 in Berlin
geborene Kaufmannssohn ursprünglich für den väter-
lichen Beruf und nicht für die Ars medica vorgesehen
gewesen. Der mit diesbezüglichen Auflagen nach Königs-
berg geschickte Herz hatte sich dort aber am 21. April
1766 in die Matrikel der Hochschule eingetragen und nicht
nui- für die Heilkunde, sondern vor allem auch für die
Kollegs von Immanuel Kant (1724-1804) begeistert, als
dej-sen Schüler und Interpret er sich zeitlebens fühlte [3].
Mit Kantschen Empfehlungsschreiben an Moses Mendels-
sohn, Johann Heinrich Lambert und Johann Georg Sulzer
(1720-1799) kehrt Marcus Herz 1770 nach Berlin zurück.
Der Kaufmann und Popularphilosoph David Friedländer
(1750-1834) ist es. der dem wenig bemittelten Herz die
wirtschaftlichen Voraussetzungen für den Abschluß des
Medizinstudiums schafft. Zu diesem Zweck wendet sich
Herz nunmehr nach Halle, wo inzwischen einige der
Restriktionen außer Kraft gesetzt worden sind. Primär
der Initiative der Professoren Adam Nietzki (1714—1780)
und Christian Friedrich Juncker (1730-1770) war es zu
verdanken gewesen, daß ab 1770 die jüdischen Doktoran-
den erstmals öffentlich und unter Vorsitz eines Präses
disputieren und der Eidesleistung nachkommen konnten.
Geblieben war lediglich noch die Auflage der Einholung
des Permissionsreskripts. Der Berliner Leon Elias Hir-
sehet (1741 — 1772), der seine Ausbildung im niederländi-
schen Harderwijk begonnen und in Halle fortgesetzt
hatte, war 1763 noch um das gesamte Restriktionspro-
gramm nicht herumgekommen. Der aus Derenburg im
Halberstädtischen stammende Isaac Jeremias Warburg
dagegen durfte am 10. Mai 1770 mit Nietzki als Präses
und Juncker als Dekan bereits öffentlich disputieren und
vor dem Hochschulforum den auf den jüdischen Glauben
zugeschnittenen Ärzteeid leisten (Abb. 2).
Die neuen Modalitäten gelangen nun 1774 auch bei
Marcus Herz zur Anwendung. Das Permissionsreskript
hegt bereits am 24. März 1774 vor [18]. Interessant mag in
diesem Zusammenhang sein, daß man es in Halle gar
nicht erst abwartete, sondern die Herzsche Examination
bereits am 26. Februar und am 2. März 1774 durchführte
(Abb. 3). Die Promotion des jüdischen Kandidaten erfolgt
am 15. August 1774. Wegen seiner vorzüglichen Vorlei-
stungen wird ihm ein Sine-praeside-Verfahren zuge-
billigt, d. h. ein Verteidigungsablauf, bei dem Herz des
Beistandes eines Vorsitzenden entbehren darf (Abb. 4).
In Berlin wird Marcus Herz zunächst ein vielbegehrter
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^,IS iicLU ^n^S L\nJUJ^^i ^*?J1«^ -f/l^LM^C^.^" M'^J^..^ J/^^n^xS^ ^c ^/»,/ ^'
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Abb. 2. Die am 10. Mai 1770 er-
folgte erste öffentliche Gi a-
duierungsdisputation eines jü-
dischen Doktoratsanvvärters
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^vjU^jL.,^'^ Cy^l^^^^-^ ii^^A^kfi^
Abb. 3. Eintragung im halle-
schen Fakultätstagebuch über
die Examination von Marcus
Herz
'Xct'Xy d^' iJ^'^ Ttur Jtjt
Abb. 4. Eintragung im halle-
schen Fakultätstagebuch über
die Promotionsmodalitäten von
Marcus Herz
i •
FViiktikcT, der über Lemos Anschluß an das jüdische
Krankonhaus findet. Die am 1. Dezember 1779 geschlos-
sene Ehe mit Henriette Lemos (1764-1847). einer Tochter
des Krankenhausloiters aus dessen zweiter Ehe, wird da-
/M beigetragen haben, ihm die Anwartschaft auf die Nach-
folge des Schwiegervaters zu sichern. Im kulturellen Le-
ben der preußischen Hauptstadt sollte die Herzs-he Gat-
tin in der Folgezeit eine bed(^utende Rolle spielen (23. 27).
Es ist aber nicht nur die kurativ-arzlliche Tätigkeit, die
das Werk von Marcus Herz aus medizinhistorischer Optik
heraus so bedeutungsvoll machen sollte. Ähnlich wie die
Charite bot dc^s jüdische Krankenhaus eine ausgezeich-
nete Voraussetzung Tür die Hinzuziehung interessierter
Studenten zu einem Bedside-Teaching, das ihnen praxis-
bezogenes Wissen vermittelte. Man darf unterstellen, daß
Herz dabei hallesche Inspirationen zunutze kamen, hatte
er dort doch das Collegium clinicum von Christian Fried-
rich Juncker besucht, der das auf gleichartige Ziele aus-
gerichtete und einst weithin berühmte Collegium clini-
cum Halense seines Vaters Johann Juncker (1679—1759)
fortführte. Bereits ab 1776 hatte Marcus Herz zudem im
eigenen Hause mit der Abhaltung von Privatvorlesungen
begonnen, über die seine Frau später notierte:
„/n kurzem fing er auch an, in unserer Wohnung philo-
sophische Collegia zu lesen, zu welchen sich ein sehr ge-
wähltes Publikum einfand. Diese hatten um so mehr eine
förderliche Ausdehnung unserer Verbindungen zur Folge,
als er die tüchtigeren und ihm interessanteren unter sei-
nen Zuhörern bisweilen zum Abendessen einlud. Später
traten auch noch sehr beifällig aufgenommene, durch
Ejcperimente erläuterte Vorlesungen über Physik hinzu,
in welchen er durch vortreffliche Instrumente und Appa-
rate unterstützt wurde. Sie wurden von Personen aus
den höchsten Ständen besucht, sowohl Wißbegierigen als
allerdings auch bloß Neugierigen, und führten unseren
Gesellschaften viele der ausgezeichnetesten Notabilitäten
zu. Diesen Vorträgen wohnten selbst die jüngeren Brüder
des Königs bei . . . Der Ruf dieser Vorlesungen machte,
daß man Herz um manches dahin Gehöriges um Rat frug''
[27].
Es ist die gesamte Berliner Prominenz, die sich bei der-
artigen Gelegenheiten im Hause von Marcus Herz trifft.
Der berühmte Bildhauer Johann Gottfried Schadow
(1764—1850) erinnert sich später der Begegnung mit
Alexander von Humboldt (1769—1859), Wilhelm von
Humboldt (1767-1835), Christian Gottlieb Seile (1748 bis
1800) und Martin Heinrich Klaproth (1743-1817). Bei
der Auflistung ihrer Gäste weist Henriette Herz auch auf
den jungen ostfriesischen Mediziner Johann Christian
Reil (1759—1813) hin. den Vorzugsschüler des halleschen
Ordinarius Johann Friedrich Gottlieb Goldhagen (1742
bis 1788). in dessen Vorlesungen auch Marcus Herz ge-
sessen hatte („Reil, der um diese Zeit als Student in Ber-
lin war und durch Herz' Freund in Halle, Goldhagen,
empfohlen ivorden. Er gab sich bei uns in die Kost, und
sein Geist, seine Kenntnisse und Tüchtigkeit machten ihn
Herzen sehr lieb''). In einem unterliegt die Berichterstat-
terin hier aber einer Erinnerungstäuschung: Reil ist bei
seinem Berliner Aufenthalt nicht mehr Studiosus, denn
er hatte zuvor bereits seine Dissertation (am 9. November
1782) verteidigt und war nach Berlin gekommen, um den
für die Praxisbetätigung obligatorischen „Cursus" ab-
zuleisten. Hier überarbeitet er seine in der Neufassung
Marcus Herz dedizierte Promotionsschrift und schließt
sich eng an seine Gastgeber an. Der vertraute Umgang
mit Herz und seinem Kreis wurde fortan bestimmend
für seine vorurteilsfreie Aufgeschlossenheit, mit der Reil,
der 1788 die hallesche Nachfolge von Goldhagen antreten
konnte, seinen jüdischen Mitbürgern begegnete.
Der wissenschaftliche Ruf von Marcus Herz war zu die-
sem Zeitpunkt durch i'mr Vid/ahl von Publikationc^n
bereits fest fundioit. In IialK' kündigt clor Extriiordin.j-
rius August Gottlob Wi'her (17(il --1807) für das Sommer-
semester 1785 an. rr werdi« „Murctis Ilrr: Gnindriß aller
mcdicinischen Wissi'ns^hditcn privdtn)} rrkUiren" |1()|.
Zeitgl<Mch hierzu vcrnu-rkl auch der als R.idikalaufkl.irer
bekannt gewordene Thcolo/^c Karl Frirdmli lUihrdt (1741
bis 1792). i^r wolh» ein ..Oiaotct ieum* lesen und diesos
auf den „Grundriß* von Horz ausrichten. Khrun^en des
viels(Mtigen Wissenschafth rs blieben niciit aus: Als Her/.
1787 die „Grundlag(^n zu meinc^n Vorlesun^^cn über die
Experimentalphysik* herausbringt, ernennt ihn Fried-
rich Wilhelm II. zum Philost)phieprofess()r [27|. Voraus-
gegangen waren 1785 die Verleihung des Titels eines
fürstlich-waldeekschen Hofrates. Dabei ist Marcus Horz
durchaus nicht in jedem Falle dem Fortschritt von Medi-
zin und Naturwissenschaften bedingungsUxs verschrieben
gewesen. Als die Pockenschutzimpfung mittels Vakzina-
tion in die Diskussion gerät, soll er das neue Verfahren
als „Verkuhung der Menschheit'' bezeichnet haben (4|.
eine Ansicht, die anfänglich der Konzeption der ortho-
doxen Geistlichkeit jedwelcher Provenienz entsprach.
Fast am wichtigsten im ärztlichen Lebenswerk von
Marcus Herz ist aber die Tatsache, daß er am Jüdischen
Krankenhaus ein Unterrichtssystem entwickelte, da.s auf
die Vermittlung eines praxisnahen Wissens und Könnens
orientierte. Jüdische Medizinstudenten hatten dadurch
Gelegenheit zu einem präakademischen Bildungsgang,
wie er damals an nur wenigen Orten möglich war. Diese
Herzsche Lehrveranstaltung muß de facto als Hochschul-
kolleg behandelt worden sein. Wenn ein jüdischer Absol-
vent in Halle bei seinem Graduierungsantrag seine Vor-
leistungen auflistete, waren dabei fast regelmäßig die
Herzschen Kollegs verzeichnet. Er hätte sie aber wohl
kaum notiert, wäre er nicht überzeugt gewesen, die halle-
schen Prüfer hätten diesen Berliner Studienaufenthalt
nicht zu respektieren bzw. richtig einzuordnen gewußt.
So schreibt beispielsweise Isaac Jacob Gura aus Leszno,
der sich nach vierjährigem Aufenthalt in Berlin 1791 in
Halle zur Pomotion meldet : „Procedebam ad praxin me-
dicam et ductu Prof. Herz multos contigit videre aegro-
tos . . . Clinicis praelectionibus de morbis acutis Cl. Herz
. . . simul interfui."
Einer der letzten Zöglinge von Marcus Herz ist der an-
fänglich Tendenzen zur Heilkunde zeigende Ludwig
Börne (1786-1837), der spätere Dichter des Vormärz. Auf
Ersuchen von Henriette Herz wurde Börne 1803 zu Reil
nach Halle geschickt, wo er zunächst das Gymnasium be-
zog und 1806 seine Immatrikulation vornahm. Als Haus-
genosse Reils äußerte sich Börne voll des Lobes über die
Kollegs seines Lehrers („Reil ist das vollkommenste Mu-
ster eines Arztes ... in meinen Augen ist er ein wahrer
Gott").
Den Ereignissen um das Studium iudaicum Berolinense
im 18. Jahrhundert ist damit aber bereits etwas vorgegrif-
fen. Nach der Herzschen Promotion sind es insgesamt noch
28 jüdische Mediziner, die in Halle den Doktorgrad er-
warben, darunter die Berliner David Oppenheimer.
I. Herz Bing, Abraham Bing. Wolff Davidson und
Aaron Lemos. Zu den Wahl-Berlinern muß man wohl
den Königsberger Michael Meyer Friedländer rechnen,
der im Oktober 1787 seine Ausbildung an der heimat-
lichen Universität begonnen hatte und via Berlin und
Göttingen nach Halle gekommen war. wo er 1791 gra-
duiert wurde [20]. Als in Berlin niedergelassener Arzt
schloß er sich eng an Marcus Herz an. Dem freundschaft-
lichen Verhältnis hat es scheinbar keinen Abbruch getan,
daß Friedländer sich für die Pockenschutzimpfung enga-
gierte. Nach der Jahrhundertwende begab sich Fried-
länder nach Paris, von wo aus er durch eine Vielzahl von
von
Publikationen auf sich aufmerksam machte und
Madame de Stael zum Leibarzt berufen wurde.
Die Reihe der Berliner Promoti der Herzschen Schule
beginnt in Halle 1783 mit den Graduierungen von David
Oppenheimer und I. Herz Bing. Auch für sie gilt noch die?
Restriktion der Einholung eines Permissionsreskripts.
Bei der gedruckten Dissertation von Herz Bing fällt
aber auf, daß hier die Religionsdeklaration (gente ludaeus)
bereits nicht riehr aufgeführt wird (Abb. 5). Die letzte
Barriere fällt durch eine am 6. März 1784 erlassene Ver-
fügung, die die Auflage erteilt, die Promotion jüdischer
Kandidaten nicht anders zu behandeln als die der Nicht-
Juden. Die Berliner Abraham Bing. Wolff Davidson und
Aaron Lemos konnten demzufolge ihre Graduierungsmo-
dalitäten in voller Gleichberechtigung abhandeln. Aaron
Lemos, ein Bruder der Gattin von Marcus Herz, ging im
Anschluß an die hallesche Promotion (1798) als Praktiker
nach Prenzlau. Freilich hatte die Gleichberechtigung ge-
wisse Grenzen. An diese stieß Marcus Herz, als es ihm
1793 darum ging, der Mitgliedschaft in der königlich-
preußischen Akademie der Wissenschaften teilhaftig zu
werden.
D E L I R I O
FEBRILl
CONSENSVat(^ve AVCTORITATE
ILLVSTRIS MEDICORVM
OR D INIS
IN REGIA FRIDERICIANA
PRO
SVMMIS IN ARTE MEDICA HONORIBVS
LEGITIME CÜNSEQ^VENDIS
DU \IJU SEPTEM iRIS MDCCLXXXIII.
n. L. q^. c.
PVBLICE DISPVTAIilT
I. HERZ HIN G.
H A L L A E
iiTTTRis i'üidf:;. M'ii.nrLMi hvnd in.
Abb. 5. Die Dissertation von I. Herz Bing
Die Geschichte der jüdischen Promotionen an der Aca-
demia Fridericiana ist ein nicht uninteressantes Kapitel
des jüdischen Emanzipationstrends, an dem Arzt-Persön-
lichkeiten wie Marcus Herz hervorragenden Anteil hat-
te;.. Die Gruppe der aus Berlin gebürtigen oder hier nie-
dergelassenen Ärzte war klein - im Herzschen Promo-
tionsjahr hatte Berlin etwa 2 000 jüdische Einwohner,
eine Zahl, die bis zur Jahrhundertwende auf etwa 3 550
anstieg - machte aber durch ihre Leistungen von sich
reden. Daran sollte im Berliner Jubiläumsjahr erinnert
werden.
Zusammonfa.ssung:
Eine Reihe jüdischer Mediziner aus Berlin hat sich im
18. Jahrhundert den Promotionsfoiinalitäten an der Uni-
versität Halle unterzogen. Unter ihnen befanden sich
mehrere Arzt-Persönlichkeiten, deren Namen bis heute
in der Geschichte der Medizin einen guten Klang haben.
Insbesondere der 1774 in Halle graduierte Marcus Herz
ist durch besondere Leistungen in Lehre und Forschung
hervorgetreten. Unter seiner Regie fand damals am Jüdi-
schen Krankenhaus zu Berlin eine ganze Generation
jüdischer Medizinstudenten Gelegenheit zu einem praxis-
bezogenen präakademischen Ausbildungsgang.
Summary
A number of Jewish medical students from Berlin went
in for the formalities for taking a doctor's degree at Halle
university in the 18th Century. Among them there were
several physician-personalities whose names are held in
high esteem in the history of medicine up to now. In
particular Marcus Herz who graduated in Halle in 1774
came into prominence by outstanding achievements in
teaching and research. Under his management at that
time a whole generation of Jewish medical students in
the Jewish hospital found the occasion to a practice-
relevant preacademic education.
Literatur
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von Berlin. Berlin 1796.
[2] Freimann, A.: Briefwechsel eines Studenten der Medizin
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[141 Dies.: Das Medizinstudium im 18. Jahrhundert. Z. ge-
samte inn. Med. 40 (1985) 456-462.
[15] Dies. Medizinische Examinations- und Graduierungs-
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sität Halle. Wiss. Z. Univ. Halle (Math.-naturw.) XXXV
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i '
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|1!)1 Knnbloch, //.; Herr Moses in Berlin. Berlin 1J)79
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Krünitz, J, G.; Oeconomische Encvklop-idie. oder allße-
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brand zum 70. Geburtstag. 149-158. M.mnheim 19i)7
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[30j Stürzhvrhrr, AI.. Aus der Geschichte dt-s Jodiscfu-n Kran-
kenhau.so.s in Berlm. Hisloria Hospi?alium, Sonilerhifl
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[31] Vogvlatein. }{., E. Birnbaum: Fesl.sdMift /um 200jahngen
Bestehen des israelitischen Vereins für KrankrnpfleK.«
und Beerdigung Chewra Kaddisdiu zu KonigsberR i Pr
1704-1904. Königsberg 1904.
Anschrift d. Verff.: Prof. Dr. sc. med. Dr. phil. W. Kaiser und
Dr. sc. med. A. Völker, Lehrstuhl für Geschichte der Mtnli-
zin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Leninallee 22, Halle (Saale), DDR-4020
DER INTERESSANTE FALL
Aus der II. Medizinischen Klinik (Chefarzt: OMR Prof. Dr. sc. med. K. Rösner) und der Chirurgischen Klinik
(Chefarzt: MR Prof. Dr. sc. med. R. Schwarzer) des Bezirkskrankenhauses Heinrich Braun Zwickau
Beitrag zur Spontanperforation der Speiseröhre (Boerhaave-Syndrom)
Von Gebhart Bretzke und Günther Jocham
Mit 1 Abbildung
Code: Ösophagusperforation, Boerhaave-Syndrom
Der Verlauf nahezu jeder ösophaguserkrankung kann
durch Perforation kompliziert werden [4]. Traumatische
Perforationen kommen vor allem bei der instrumenteilen
Fremdkörperentfernung vor [13]. Weitere Ursachen sind
entzündliche Prozesse, Tumoren und Verätzungen sowie
Stich- und Schußverletzungen. Spontanrupturen der
Speiseröhre, auch als Boerhaave-Syndrom bezeichnet,
gehören zu Raritäten. Über 2 eigene Beobachtungen wird
berichtet.
Eigene Beobachtungen
Fall 1: Patient W., P.,
3179/83).
39 Jahre (Krankenblatt-Nr.
Keine ernstlichen Erkrankungen bekannt. Am Aufnahme-
tag nach Genuß einer Flasche Selterswasser Aufstoßen und
heftiges Erbrechen sowie unerträgliche retrosternale Schmer-
zen.
Bei der Aufnahmeuntersudiung erheblich reduzierter AZ
mit hochgradiger Dyspnoe. Ausgeprägter Singultus. Einge-
schränkte Atemexkursion. Hautemphysem im Halsbereich.
Kreislauf stabil.
Im ösophagogramm mit Visotrast Kontrastmittelaustritt im
epiphrena'en Speiseröhrenabschnitt. Chirurgische Interven-
tion wegen einer Längsruptur von 5 cm, die bis zur Kardia
reicht, ösophagusnaht und Fundopexie. Postoperativ Ent-
stehung eines Thoraxmagens mit Volvulus. Erneute Laparo-
tomie mit Reposition des Magens. Zwerchfellnaht und Exstir-
pation der intraoperativ verletzten Milz. Komplizierter Ver-
lauf durch Pneumonie und mediastinalen Abszeß. Nach
8 Wochen Entlassung bei Wohlbefinden.
Fall 2: Patient B., H.-G
5837/85).
48 Jahre (Krankenblatt-Nr.
Anamnestisch nach Nahrungsaufnahme lieftiges Erbrechen
sowie starke Oberbauch- und Thoraxschmerzen. Bei der kli-
nischen Untersuchung Atmung oberflädilich. Hochstehende
Lungengrenze links. Kreislauf stabil. Druckschmerz im epi-
gastrischen Winkel. Die Visotrastdarstellung der Speiseröhre
zeigte eine epiphrenale Ruptur (Abb. 1).
Durchführung einer linksseitigen antero-lateralen Thora-
kotomie. Nachweis einer 2 cm langen Ruptur im distalen Öso-
phagus. Die Thoraxhöhle ist mit Mageninhalt gefüllt, weite -
hin ausge'^ehnte Pleuritis. Übernähung der Rupturstelle und
Deckung mit Zwerchfell und Pleura. Postoperativ verzögerte
Heilung durch Thoraxwandphlegmone und Pleuraempyem.
Diskussion
Die Spontanperforation der Speiseröhre w^urde erst-
mals 1724 vom holländischen Arzt Hermann Boerhaave
beschrieben. Ein Großadmiral hatte sich nach einer zu
reichlichen Mahlzeit durch induziertes Erbrechen erleich-
tern wollen und verstarb nach wenigen Stunden. Die Dia-
gnose wurde durch Autopsie gesichert.
Bei der Spontanperforation handelt es sich um eine
Wandberstung der gesunden Speiseröhre. Bisher sind in
der Literatur etwa 300 Fälle von Spontanperforationen
der Speiseröhre bekannt geworden [3] . Nach einer Zu-
sammenstellung von Mühe bei 910 Fällen von Speise-
röhrenperforation betrug der Anteil von Spontandurch-
brüchen 17 '\) und war damit die zweithäufigste Ursache.
Echte Spontanperforationen der gesunden Speiseröhre
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A^lnee des Medizinstudiums jüdischer Studenten in Halle
Anßngc einer jüdischen Gemeinde in Halle werden durch
rkjcllcn für die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts bezeugt
C^ »lebt unter Schutz der Magdeburger Erzbischöfc, die
nicht anstehen, die Ansiedlung je nach finanziellen Be-
itscn zu berauben und zu plündern [2]. Um 1450 ist die
der Gemeinde in Halle so bedroht, daß sie die Stadt
der Rat der Stadt verschenkt die Synagoge und über-
ilgs Taufhaus den Spielleuten [3]. Zwar kommt es bald
ixxT Niederlassung von Juden, doch erfolgt 1493 erneut
Erzbischof Ernst (1476-1513) ihre Verbannung aus dem
lifi das Dorf im Nordwesten der Stadt wird eingeebnet (4].
nich der 1680 vollzogenen Eingliederung des alten Erzbis-
in das Kurfürstentum Brandenburg beginnt ein neuer Ab-
iti in der Geschichte der halleschen Judengemeinde.
^iüdis*-'ben Kaufleute Salomon Israel und Assur Marx können
1688 mit Erlaubnis des Kurfürsten in der Stadt niederlassen ;
sind erfolgreich und genießen das Vertrauen der Bürger-
^Mft. Als Marx 1697 unter falscher Anschuldigung vorüber-
^k^ inhaftiert wird, bestätigen ihm mehrere Honoratioren
^ Saalestadt - darunter der Mediziner Friedrich Hoffmann
/|4^ 1742) - seinen ,, ehrlichen und aufrichtigen Wandel" und
^ ..er bereit ist, nach äußersten Vermögen ohne Übersetzung
^ Vervorteilung einem jeden zu dienen, dergestalt, daß auch
^gttt Universität demselben viel zu danken hat". [5]
OK hallesche Gemeinde zählt im Jahre 1700 12 Familien mit
70 Personen und kann infolge starker Zuzugsbeschränkun-
crsi 1755 wieder 50 Familien aufweisen. Zweifellos hat dabei
brandenburgisch-preußische Staat die planmäßige Ansied-
von Juden namentlich in den Städten gegen mannigfaltigen
Widerstand zu fördern gewußt. Über die wirtschaftspolitischen
tlocivtr schreibt Guido Kisch, daß sie ganz im Rahmen des
Ürriantilismus, der als höchste Staatsmaxime das Streben nach
Odd postuliert, zu verstehen sind.
Die Juden , »sollen als willkommene Helfer zum Wiederaufbau
#1 Handels herangezogen werden. Sie sollen die Zahl der Ein-
wtkoc\ vermehren, sie sollen Produktion, Volksreichtum und
Wohlstand des Landes heben helfen. Dazu kommt, daß die Ab-
pben der Juden als eine der wenigen dem Fürsten unmittelbar
fWf&gbaren Steuer- und Einnahmequellen, von ständischer
laÄuOnahme frei, vom Herrscher nach seinem Belieben aus-
pMtzt werden konnten" [6]. Die Juden mußten nicht nur direkte
A^ben (Schutz-, Aufenthalts-, Ehe- und Todesfall gelder sowie
Oddbußen) in vielfältiger Weise aufbringen, sondern auch Zölle
wid Akzisensteuern in doppelter Höhe der üblichen Sätze ab-
•*en[7J.
Üille als Grenzstadt zu Kursachsen wird nach 1680 staatlich
iwonders gefördert, um das zerstörte Handels- und Wirtschafts-
wieder in Gang zu bringen. So ist es verständlich, daß jetzt
Pfalzern und Hugenotten auch Juden nach Halle gezogen
i. zumal die Gründung der Universität — sie wird 1694
■»riich eröffnet — auch ein kapitalkräftiges Bankgewerbe be-
iigt. Darüber hinaus zögert man in Brandenburg-Preußen
^ drei Landesuniversitäten jetzt auch nicht mehr, jüdische
Hen zum Medizinstudium zuzulassen. Das ist ein Novum
• «r Geschichte der deutschen Hochschulen, waren diese doch
bislang für Juden verschlossen geblieben. Die blühenden Aka-
demien der Niederlande waren hier beispielgebend gewesen bis
dahin war die Ausbildung jüdischer Ärzte jahrhundertelang im
Lehrer-Schüler-Verhältnis erfolgt, und lediglich einige italienische
Universitäten hatten einen Promotionsakt gestattet. Daher er-
scheinen nunmehr auch wieder approbierte und promovierte
jüdische Ärzte in Deutschland, die hier seit der Reformation kaum
noch anzutreffen waren [8]. Der Zulassungsbeschluß gilt aller-
dings nur für das Medizinstudium andere akademische Be-
rufe, Militär- und Staatsdienst sowie handwerkliche Tätigkeiten
bleiben ihnen weiterhin versagt. Daß diese Einschränkungen
auch für den Staat nachteilig sind, spricht in Halle der Kanzler
der Hochschule, Johann Peter v. Ludewig (1670-1743), recht
offen aus:
„Wir und andere Universitäten lassen die Juden Studen-
ten werden und wir legen ihnen die Doctorwürde in der
Medicin bey. Hingegen Schuster und Schneider zu werden,
ist ihnen verbothen. Zur höchsten Ungebühr und Scha-
den, beydes der Christen und Juden . . . Noch viel weniger
aber die heutigen Juden eine Entschuldigung haben, keine
Soldaten zu werden. Gleich, als wann sie darzu zu feige
und ungeschickt wären. Oder auch ihre Sabbatfeyer und
Festtage nicht zulassen, auf die Wache zu ziehen. Denn
das erste ist falsch und zeiget sich anders in ihrem lose-
pho . . . Aber die Billigkeit wäre sodann: daß die Juden
auch zu Erlernung und Treiben ehrlicher Handwercker
zugelassen würden" [9].
Die ersten jüdischen Studiosi medicinae in Frankfurt (Oder)
sind die am 16. 6. 1678 immatrikulierten Tobias Cohen (1652
bis 1728) und sein Freund Gabriel Felix; sie sind wahrscheinlich
die ersten in Deutschland überhaupt [10]. Cohen promoviert
1683 in Padua; er ist als Verfasser eines medizinisch-philosophi-
schen Buches ,Maase Tuvja" bekannt, das 1707 in Venedig in
hebräischer Sprache erscheint.
An der Academia Fridericiana Halensis ist als erster Studiosus
gente ludaeus der Arztsohn Isaak Wallich aus Koblenz inskri-
biert. Die Wallich sind eine bekannte jüdische Ärztefamilie;
Abraham Ben Isaak Wallich war 1655 in Padua promoviert wor-
den. Isaak Wallich trägt sich am 21. 1. 1703 in die halleschen
Matrikel ein, weilt aber schon seit 1702 in der Saalestadt. Das
geht aus einer geführten Korrespondenz mit dem seit dem 22. 8.
1702 in Frankfurt (Oder) studierenden Samuel Simon hervor
[11], der Wallich an die Academia Viandrina nachholen will.
Wallich fühlt sich aber in Halle wohl und lehnt einen Wechsel
ab: er lebe hier völlig gleichberechtigt, trage wie seine Kommili-
tonen den Studentendegen und wolle wegen der vorzüglichen
Kollegs des berühmten Friedrich Hoffmann Halle nicht ver-
lassen. Drei Jahre später (am 13. 4. 1706) kommt der aus Bingen
gebürtige Studiosus Hertz nach Halle - sowohl er als auch
Wallich legen aber keine Promotion ab.
Die Coronatio doctoralis eines jüdischen Arztes in Brandenburg-
Preußen erfolgt erstmals 1721. Es ist wiederum Frankfurt (Oder),
welches einem jüdischen Studenten in öffentlichem Verfahren den
Doktorgrad verleiht: an Moses Salomon Gumpertz aus Prag,
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nschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität zu Berlin, Math.-Nat. R. XIX (1970) 4
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»r
I'
pumpen/ II2J. hs .sl sicher kein Zufall, daß der amtierende
Dekan Andreas Ottomar Gölicke (1671-1745), welcher den
königlichen Konsens einholt und das Verfahren im Herbst 1721
glücklich zü Ende bringt, im toleranten Halle studiert und dort
ein Extraordinariat innegehabt hatte (1709-1713). Das luramcn-
tum doctorale für Gumpert/ dürfte nach den 7 Statuten des
Judenrechts vorgenommen worden sein, dessen §476 besagt:
.Der Jude . legt den Knorpel des Daumens auf den Anfang der
zehcn gebothe, und darf durchaus nicht abrücken. Die Bibel muß
judisch hebräisch, unpunctirt, und von einem Juden gedruckt
seyn'' [13].
In Halle wird man sich später bei derartigen Anlässen ähnlich
verhahen :
„quod iuramentum doctorale consuetum iudaico more
praestiterit, ideoque capite velato, assistentibus duobus
e gente Judaeo viris, impositisque Pentateucho digitis,
iurando pollicitis fidem dederit et in conclusione iura'
menti adhibitis verbis, id quod Adonai me adiuvet" [14].
Im Jahre 1724 erfolgt die erste Promotion eines jüdischen Medi-
zmers in Halle: der am 26.5. 1721 immatrikulierte Moyses So-
bernheim aus Bingen erwirbt im Januar 1724 unter Friedrich
Hoffmann den Doktorgrad mit der Arbeit „De cauto et incauto
sedativorum usu^. 1726 folgt Duisburg mit einer jüdischen Pro-
motion, so da(3 die progressive Rolle dieser drei Hochschulen
nicht zu übersehen ist lediglich Heidelberg schiebt sich noch
in diese Reihe ein, wo 1725 Seligmann Flk;,n n..u.r..u ,„.
Mannheim zur Promotion kommt [15], der übrigens am 19. 5.
1725 mit H. A. Bacharach auch in Halle nachweisbar ist. In der
Folgezeit entwickelt sich Halle mehr und mehr zu einer Art Exil-
Universität für die Jüdischen Medizinstudenten derjenigen Län-
der, wo ihnen der Doktorgrad verweigert wird.
Das gilt für das Gebiet der Habsburger Krone, teilweise auch für
Polen und Litauen sowie Rußland. Von dort kommen Maver
.AbraliarmäwiLz aus Brest ( 1 743), Joel Salomon aus Brzescy (1 763)
Balthasar Falkensohn Beer (1772), Elias Ackord aus Mohilew
(1783) und Jsaac Jakob Gura aus Lissa (1791). Aus London
stammt z.B. der 1730 „extra cathedram" promovierte Simon
jAdolphus^aus Den Haag jsaac Beer- Fließ (1791) Aus Poszony
(dem heutigen Bratislava) kommt Michael Nathan Hierschel
(1712-1756) nach Halle (Immatr.: 1. To. 1730) und wird im De^
zember 1733 hier unter Michael Alberti (1682-1757) promoviert;
er wirkt später als Arzt der Judengemeinde seiner Heimatstadt.
Aus Prag und Böhmen reisen bis 1776 insgesamt 16 Studenten
judischen Glaubens in die Saalestadt und disputieren hier pro
gradu doctoris, was ihnen an den jesuitisch beherrschten Hoch-
schulen Habsburgs nicht möglich ist. Prominenteste Vertreter
dieser Absolventen sind die Gebrüder Abraham und David
■^'^g^ ^^^'i^ JßnaUeittelesJ^l 735-1 806), hallescher^ Doktorand
vom 2. 10. 1755 und später Spitalarzt und Direktor des Ärzte-
gremiums von Prag.
Die in Halle promovierten Gebrüder Abraham Kisch (1725-1 803)
und David Kisch entstammen einer prominenten, aus Kisch bei
Einbogen im 16. Jahrhundert nach Prag zugezogenen Familie,
m deren Händen sich durch viele Generationen die Prager Ghetto-
apotheke befand. Nach dem Tode von Benjamin Wolff Kisch
(T7I3) geht sie nach temporärer Verwaltung durch Jakob Kisch
(bis 1721) in den Besitz der Familie Jeitteles über [16].
Der 1749 in Halle promovierte Abraham Kisch ist pjn Fni.Pi des
1713 verstorbenen Apothekers. Er wird im Anschluß erster Chef-
arzt am neuerbauten jüdischen Krankenhaus in Breslau. Dann
finden wir ihn in Berlin, wo er den späteren Philosophen Moses
Mendelssohn (1729-1786) entscheidend fördert. Schließlich kehrt
Abraham Kisch wieder nach Prag zurück, wo auch sein jüngerer
Bruder David wirkt, der 1771 in Halle den Doktorgrad erwarb.
>kia i-iiKci vuii /vüiaiiaiii Kisch ist Prolessor Eduard u
(1 825- 1 904) zu erwähnen, bekannt als Gegner von Rieh
ner. Auch der Pädagoge Joseph Enoch Kisch (1804 1884^ ^
Nachfahre des halleschen Doktoranden. Dessen Enk i "
Kisch (1890-1966) und Guido Kisch sind bedeutsame M ^
bzw. Rechtsgeschichtler geworden letzterer als H ^^'
lehrer in Halle. Ein Bruder von Joseph Enoch Kisch (T^^
mann Jonas Kisch, ist der Großvater von Egon Erw^^
(1885-1948). Der halleschc Jurist ist somit ein Vetter dcr'h!. '
ten „rasenden Reporters**. ^ ^^
Auch die übrigen 13 böhmischen Doktoranden tragen
rühmte Namen jüdischer Ärztefaniilien: Salomon j
Bondy-Eger(1738),ClaudiusJosephusKutzschinaiisBrno?r'
Johann Salomon KorefTaus Prag (1758), Lazarus Salom ^^
reff aus Prag (1769), Abraham Meyer aus Brod (1758) T
Ignatius Wolff aus Böhmen (1767), Michael Wolf Flcck^^
Prag (1772), Johann Joseph Steinlechner aus Prag (1771)^!
mon Benjamin Tröschel aus Prag (1772), Jakob Salomon i
schütz aus Prag (1773) und schließlich Joachim Hirsch ehr r
aus der Moldaustadt (1776). '*
Die damals unter den Prager Juden bestehende Borusso h«
äußert sich auch während der preußischen Invasion und dc^ i
Setzung von Prag durch Friedrich II. im Jahre 1744. Nach ^
Abzug kommt es unter dem Vorwand der Kollaboraiior
schwersten antijüdischen Ausschreitungen, die ihren Kul "
tionspunkt im Ausweisungsedikt vom 18. 12. 1744 finden S "
liehe jüdischen Bürger werden exmittiert, und es bedarf der Int"
vention neutraler Staaten, um das Edikt 1 748 wieder aufzuhel ^
Es ist naheliegend, daß unter den jüdischen Doktoranden
deutschen Territorialslaaten Absolventen aus Gebieten im V
dergrund stehen, wo sich wohlhabende Gemeinden gebili
hatten. Das gilt für die Städte am Rhein, für Hamburg, vor alla
für Berlin und für Halle selbst. Bleibt der Zustrom aus Deutscl
land anfänglich auf Einzelfälle beschränkt, so setzt im ausgeh
den 18. Jahrhundert ein intensiver Andrang ein. Das dürfte o-
mii zu begründen sein, daß ab 1 783 die Emanzipation zur formel
völligen Gleichberechtigung in akademischen Verfahrensfrag<
führte es sind übrigens die Jahre der begeisterten Aufnahn„
des „Nathan**, welcher diese Toleranzsituation sinnfällig dokul
mentiert. Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781 ) hatte für ditSv«
berühmte Werk einige Jahre vorher auch in Halle um SubskrmTi
tion gebeten [17].
Mußte bis dahin jeweils ein Konsens für die Promotion eingeholt!
werden, so fragt 1783 ein Schreiben des Obercollegium medicum
aus Berlin an, ob noch „ein Unterschied nach den Glaubenscon-
fessionen gemacht werden und ob nicht solcher pedantische Ln-
terschied gänzlich aufgehoben werden könne" [18]. Am 6. 3. 1784
läuft bei der Medizinischen Fakultät Halle ein Reskript ein:
„daß künftighin bey der Doctor Promotion jüdischer
Candidaten mit Christlichen, so wie es auch in Göttin-
gen und auf anderen Universitaeten geschieht, in An-
sehung der Formalitaeten, kein Unterschied mehr beob-
achtet werden soll, da in hiesigen Landen kein Doctor
medicinae zur Praxi verstattet wird, der nicht vor der Be-
hörde sich wegen seiner Praxi legitim iret und den Cursus
gemacht hat*' [19].
Aus Berlin sind zumindest neun jüdische Doktoranden feststell-
bar, aus Halle und Umgebung sieben, aus Schlesien und Ost-
preußen etwa zwölf.
Berliner Doktoranden jüdischen Glaubens sind Elkan Benedikt
Mayer (1753), Leon Elias Hirschel (1763), Markus Herz (1774),
David Oppenheimer (1783), J. Hertz-Bing (1783), Abraham
Hertz-Bing (1791), Wolf Davidson (1794), Aaron Lemos (1798)
und Abraham Mayer (1803). Aus der hochgeachteten Lemos-
Dynastie waren bereits vorher Reniamin Abraham de Lemos
390
Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität zu Berlin, Math.-Nat. R. XIX (1970) 4
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l^rg als Heimatort an.
japiin de Lemos immatrikulierte sich am 27. 6. 1731 in Halle
A wohnte hier bei Samuel Simon Charlcville, einem judischen
ciudicnkollcgcn, dessen Schwester Hanna er spater heiratete. We-
(jicscr Eheschließung gerät der junge Arzt in Zerwürfnis mit der
ßcncn Familie [20]. Der Vater, der als portugiesischer Jude und
Makler in Hamburg lebt, wendet sich am 24. 1. 1735 mit einem
rcsu*-'*"' a" den preußischen König: „diese Ehe als null und nich-
gllcrgnadigst zu kassieren". Der darin ausgesprochene Ver-
A^ch\, ..CS habe mein Sohn das schöne Geld nicht auf das Stu-
/iium verwandt, sondern mit dem listigen Weibstücke durchge-
bracht", traf seinen Sohn entschieden zu Unrecht. Der tüchtige
Af/i lebt später in Berlin, wo am 5.9. 1764 die Tochter Hen-
riette geboren wird, die 1779 den bedeutenden jüdischen Arzt
Marcus Hertz (1747-1803) heiratet und im Berliner Geistesleben
einen hervorragenden Platz behauptet.
Aus Halle stammen Salomon Charicville (1740), Isaak David
^^vi (I7S4), Isaak Joseph (1792), Moses Marx (1793), Salomon
Wolff (179^) ""d der hier ansässig gewordene Moses Isaak Na-
than ( 1 803). Aus Derenburg kam Isaak Jeremias Warburg ( 1 770),
aus Harzgerode Meyer Levin (1798). Das 1743 besetzte Ostfries-
land ist mit Joseph Levi aus Norden vertreten [21].
Umfangreich ist die Liste der pro gradu doctoris medicinae dis-
putierenden jüdischen Studenten, die aus Schlesien und Ost-
preußen kamen: A. Levin (1740), Joseph Haymann (1783), Ra-
phacl Charleville (1785), Elias Henschel (1787), Abraham Zadig
(1789), Daniel Gottlieb Silbermann (1790), Michael Friedländer
(1791), Jakob Süß (1791), David Elkan Daniels (1793), Moses
Laband (1796), David Veit (1797) und David Ferdinand Koreff
(1804).
Schließlich wären noch acht Rheinländer und Franken zu er-
wähnen: nächst dem 1724 promovierten Moyses Sobernheim
stehen hier die Brüder Moyses und Salomon Wolffsheimer (1 743),
Philipp Abraham Levi (1749), Max Jakob Marx (1765) und Moses
Oppenheim (1803) in den Doktoratslisten. Aus Frankfurt stam-
men Salomon Simon (1793) und Ludwig Börne. Salomon Simon
wird dabei das Examen privatim abgenommen ,, wegen Unkunde
der lateinischen Sprache" [22]. Der sich zum gleichen Zeitpunkt
bewerbende jüdische Kandidat Samson wird ,, wegen Unwißen-
heit" abgewiesen.
Von diesen halleschen Doktoranden haben mehrere eine bemer-
kenswerte Laufbahn aufzuweisen. In der Reihenfolge des Dok-
torats wären hier zu erwähnen
Leon (Levi) Elias Hirschel {1741-1772) aus Berlin, der am 7. 3.
1763 seine Inauguraldisputation durchführt und dann als Arzt
in seiner Heimatstadt und ab 1765 in Posen wirkt. Hirschel ist
durch zahlreiche Publikationen dermato-venerologi'schen und
neurologischen Inhalts bekannt geworden.
Max Jakob Marx (1743-1789) aus Bonn, Doktorand vom 17. 4.
1765. Marx wurde praktischer Arzt in Hannover; auch er ist
durch eine Reihe von Veröffentlichungen hervorgetreten.
Isaak Jeremias War bürg {geb. 1743) aus Derenberg wurde nach
der halleschen Promotion vom 10.5. 1770 Arzt am jüdischen
Krankenhaus in Breslau. In Baldingers ,, Magazin für Aerzte" und
in dem von Zadig und Friese herausgegebenen ,, Archiv für Heil-
kunde in Schlesien" sind mehrere Abhandlungen aus seiner Feder
zu finden. A\CW:>(^\Xe<Ü
Jakob Herz (1747-1803) aus Berlin, Kant-Schüler und später
Direktor des jüdischen Krankenhauses zu Berlin, wird dort zum
Lehrer und Förderer einer ganzen jüdischen Ärztegeneration.
Seine Lehrbücher dienen auch anderenorts als Unterrichts-
material; in Halle kündigt z. B. August Gottlob Weber (1761 bis
Das \ovi Herz am jüdischen Spital gelesene Koiicg wiiü oltizicil
anerkannt; der bereits erwähnte Studiosus David Elkan Daniels
gibt z. B. in seinem 1794 in Halle vorgelegten Curriculum vitae
an, er habe bei Herz ».Encyclopädia medica" gehört.
Herz leistet seinen jüdischen Hörern auch wirtschaftliche Hilfe,
denn nicht alle Studiosi gcnte Judaei sind vermögend : Wolf,
Davidson muß z.B. 1793 in Halle um Gebührenerlaß bei der
Promotion bitten. Diesen Studenten vermittelt Herz reiche Juden
der Hauptstadt als Stipendiengeber; der Glogauer Haymann be-
dankt sich hierfür in seiner halleschen Disputation von 1784
und nennt dabei als Gönner die Berliner Benjamin Isaak Wulff,
Jakob Wulff und Benjamin Daniel Itzig.
Im Salon seiner hochgebildeten Gemahlin Henriette (geb. de Le-
mos) trifft sich die Berliner Gesellschaft:
»»Nie wieder hat eine jüdische Gruppe eine so eigentüm-
liche Aufgabe innerhalb der deutschen Gesellschaft erfüllt
wie damals in Berlin. Voll wirksam war noch der Gegen-
satz zwischen Adel und Bürgertum, die sich nur in weni-
gen Spitzenpositionen begegneten, im übrigen aber kaum
Berührung miteinander hatten. Die Juden gehörten weder
dem einen noch dem andern Stande an, lebten vielmehr
noch ziemlich für sich in ihren Ghettos. In Berlin aber
hatte damals die Emanzipation des Judentums schon ein-
gesetzt» und so war es die kleine Gemeinschaft dieser hoch-
intelligenten jüdischen Familien, die - in Handel und
Industrie reich geworden - sich lebhaft und aktiv für die
Literatur, die Künste und die Wissenschaften interessierten
und sie in ihren Zirkeln und Salons pflegten" [24].
Neben Henriette Herz (1764-1847) sind hier auch Dorothea Veit
und Rahel Levin (1771-1833) zu erwähnen, denen sich auch Jo-
hann Christian Reil (1759-1813) während seiner frühen Berliner
Zeit und in Halle verbunden weiß.
Elias Henschel (1155 — 1843) aus Glogau, hallescher Doktorand
vom 3. 1. 1787, ist ein Sohn unbemittelter Eltern [25]. Er tritt
später in Breslau als Armenarzt hervor. Seinem Einsatz ist die
Einführung der Pockenschutzimpfung in Schlesien zu verdanken
[26].
Joseph Lcri (geh. 1773) aus Norden in Ostfriesland ist der Sohn
des dort ansässigen Kaufmanns Josua Levi. Er praktiziert nach
dem 1795 erworbenen Doktorat nur kurz in seiner Heimat und
läßt sich dann als Praktiker in Hamburg nieder. Im Jahre 1828
wird mit David Salomon aus Emden ein weiterer jüdischer Kan-
didat aus Ostfriesland den Doktorgrad in Halle erwerben [27].
Moses Marx aus Halle entstammt einer alteingesessenen jüdi-
schen Familie. Nach seiner Inauguraldisputation am 5. 10. 1793
wird er in seiner Heimatstadt zu einer bekannten Persönlichkeit,
tief beeinflußt von den aufklärerischen Ideen seiner Zeit und als
Arzt allgemein geschätzt. Sein am 15.5. 1795 geborener Sohn
Adolph Bernhard Marx besucht die Latina der Franckeschen
Stiftungen und tritt während dieser Jahre zum Christentum über.
Der als Komponist und Professor der Musik seit 1830 in Berlin
lebende Gelehrte publizierte 1865 seine Lebenserinnerungen, in
denen er anschaulich das jüdische Leben in Halle im beginnen-
den 19. Jahrhundert schilderte [28].
Von den aus Halle gebürtigen jüdischen Doktoranden scheint der
am 29. 9. 1 784 promovierte Isaak David Levi durch Baruch Aaron
Levi aus Leipzig und dem Hallenser Barnett Wolff unterstützt
worden zu sein. Moses Marx ist der Sohn eines bei der Graduie-
rung bereits verstorbenen Rabbiners. Salomon Wolff (geb. 1766)
wird Praktiker in Halberstadt. ;.
In Halle ist damals auch ein jüdischer Wundarzt nachweisbar;
„der geschickte Anspach-Bayreuthische und Sachsen-
Hildburghäusische Hofoperateur Herr Hirsch Salomon^
Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität zu Berlin, Math.-Nat. R. XIX (1970) 4
391
welcher sich im goldenen Löwen aufhäh . . . empfiehh
seine Dienste. Er nimmt die schmerzhaften Leichdornen
oder Hühneraugen an den FüBcn ohne Gefahr, und ohne
daß man Schmerzen empfindet, sehr geschickt aus, er
heilt eingewachsnc Nägel, und vertreiht aus den Ge-
mächern und Bettstellen die beschwerlichen Wanzen.
Auch arme Personen können sich an ihn wenden, und er
dient ihnen unentgeltlich*' [29].
Im halleschen Kreis um Johann Christian Reil sind in diesem
Zusammenhang drei jüdische Studenten besonders zu erwähnen:
Moses Isaac Nathan (1772-1833), Ludwig Börne (1786 1837)
und David Ferdinand Koreff (1783-1851). Während Nathan eine
Rolle in der Stadtgeschichte von Halle zukommt [30], sind Werk
und Leben von Börne und KorcfTals Schriftsteller und Politiker
soweit bekannt, daß hier nur auf einige markante Daten ver-
wiesen werden soll :
Ludwig Börne, später ein einflußreicher revolutionär-demokra-
tischer Schriftsteller des Vormärz, wird von Reil nach dem Tode
von Marcus Herz nach Halle geholt, um ihn hier auf Wunsch
von Henriette Herz auf das Medizinstudium vorzubereiten [31].
Nach einer 3jährigen Schulzeit darf sich Börne endlich im Juli
1806 immatiikulieren und bei Reil selbst Vorlesungen belegen.
Über seine halleschen Jahre im Hause des großen Arztes hat sich
Börne vielfach geäußert. In einem Brief heißt es u. a.:
„Reil ist ganz das vollkommenste Muster eines Arztes, so
daß er in der Tat mehr mich niederschlägt als aufmuntert,
wenn ich bedenke, daß ich die Höhe mit aller Anstrengung
nicht werde erreichen können, auf der er steht. In meinen
Augen ist er ein wahrer Gott, und meine Achtung für ihn
wächst täglich" [32].
David Ferdinand Koreff, Sohn eines jüdischen Arztes in Breslau,
kommt etwa zur gleichen Zeit wie Börne nach Halle. Ab 1803
Beschreibung des Saal-Creyses. Bd. 2.
[4]
[5]
[6]
[7]
[8]
LITERATUR
[1] Dreyhaupt, J. Chr. v.
Halle 1755. S. 494.
[2] Neufeld, S.: Die halleschen Juden im Mittelalter. Berlin 1915.
S. 66.
[3] Schultze-Gallera, S.v.: Die Juden zu Halle im Mittelalter
Halle 1922. S. 45.
Nottrott, L.: Die Juden in Halle. In: Kalender für Ortsge-
schichte und Heimatkunde von Halle, Saalkreis und Umgebunc
Halle 1909. S. 38.
Kisch, G.: Die Anfänge der jüdischen Gemeinde zu Halle. In:
Sachsen und Anhalt-Jahrbuch der Histor. Kommission f. d. Pro-
,vinz Sachsen und für Anhalt. Bd. 4. Magdeburg 1928 S 146
Ebd.: S. 137.
Ebd. : loc. cit.
Baas, J. H. : Die geschichtliche Entwicklung des ärztlichen Stan-
des und der medicinischen Wissenschaften. Berlin 1896. S 351
[9] Ludewig, J. P. V. : Über das Degentragen der Juden. Wöchent-
liche Hallische Anzeigen 1734, Nr. XXXI V, S. 532.
[10] Kagan, S. R.: Jewish Medicine. Boston-Mass. 1952, p. 275;
Spira, M. A.: Meilensteine zur Geschichte der jüdischen Ärzte
in Deutschland. In: Festschrift für Werner Leibbrand zum
^0. Geburtstag. Mannheim 1967. S. 154.
•reimann, A. : Briefwechsel eines Studenten der Medizin in
Frankfurt an der Oder mit dem in Halle studierenden Isaak
Wallich im Jahre 1702. Zeitschrift für hebräische Bibliographie
XIX, Nr. 4(1910)8.201.
[12] Lewin, L.: Die jüdischen Studenten an der Universität Frank-
furt a. d. Oder. In: Jahrbuch der jüdisch-literarischen Gesell-
schaft zu Frankfurt a. Main 14 (1921) S. 12.
[13] Judenrecht. In: Wöchentliche Hallische Anzeigen Nr XLVIM
und XLIX, (1784) S. 753.
[14] Univ.-Archiv Halle. Rep. 29 F VII Nr. 1, Bd. 1, S. 66.
[15] Spira, M. A. : Meilensteine. S. 156.
jnj
setzt er sein Studium in Berlin fort, kehrt aber im nächsten V
Jahr nach Halle zurück. Von Halle aus schreibt er in Juli |g( ^^
seinen jüdischen Freund Hermann Ebcrty:
„Wie ich hier gelebt, was ich getrieben habe, kann ich
nicht in einzelnen Kategorien herzählen, da ich Dir
nur irgendeinen befriedigenden Abriß zu geben, so '
die verschiedenen Wege meines Strebens als die Res T
meiner Forschungen vorlegen müßte. Soviel nur
habe hier aus Absicht sehr einsam ganz den W
Schäften gelebt, und habe in diesen vier Monaten
gearbeitet, als sonst in Jahren.*'
Im gleichen Brief legt er auch ein Bekenntnis zur exakten Wjs
Schaft ab, wenn er schreibt das Streben in den höhc^^
Regionen der Kunst bleibt ein leeres, unerfreuliches, unkräft,'
Tappen und Flattern, wenn man nicht den festen Boden '
Naturwissenschaften unter sich hat, um darauf fest zu w.,r, T^.
[33]. "''^'"
Stellen wir abschließend zur Charakterisierung der geschildert
Entwicklung drei Jahreszahlen gegenüber: 1733 1783 193^
Im Jahre 1733 schreibt der Ordinarius Michael Alberti anläßh '
der Promotion von Michael Nathan Hierschel: „Non pauci ml
Christianos Medicos reperiuntur qui vario respectu ludaizcnr
[34] und dokumentiert damit seine Toleranz gegenüber der
andersgläubigen Schüler und Mitbürger. Fünfzig Jahre liberale
Einstellung finden 1783 84 Ausdruck in einem Patent, von woafc
jüdische Ärzte einen integralen Bestandteil der deutschen Medi.
zin bilden - 1933 endet diese Geschichte der jüdischen Arzt'
Deutschlands in Verfolgung und Grauen.
Verfasser: Kaiser, Wolfram, Dr. med. habil., Prof., L Medizinischcl
Klinik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Piechocki, Werner, Dr. phil., Direktor des Stadtarchivs Hailei
[16] Kisch, B. : Wanderungen und Wandlungen. Köln 1966. S.4 63
[17] Lessing, G. E.: Wöchentliche Hallische Anzeigen Nr XXXDC
(1778) S. 628 f.
[18] Univ.-Archiv Halle Rep. 29 F VII Nr. 1, Bd. 1, S 212
[19] Ebd.,S.212f.
[20] Kisch, G.: Kleine Beiträge zur Kulturgeschichte der Juden in
Halle. In: Sachsen und Anhalt-Jahrbuch der histor. Kommis-
sion f. d. Provinz Sachsen und für Anhalt. Bd. 5. Magdebur«
1929. S. 338. *
[21] Kaiser, W., und W. Piechocki: Ostfriesische Medizinstudenten
und Arzte als hallesche Doktoranden im 18. Jahrhundert Em-
der Jahrbuch 48 (1968) S. 70.
[22] Univ.-Archiv Halle Rep. 29 F VII Nr. 1, Bd. 1, S. 242.
r23i Wöchentliche Hallische Anzeigen Nr. XVIII (1785) S. 140.
M24]^eyer-Abich, A. : Alexander von Humboldt in Selbstzeugnissen
und Bilddokumenten. Hamburg 1967. S. 22.
[25] Davidson, A. : Dr. Elias Henschel. Breslau 1837. S. 41.
[26] Graetzer, J.: Lebensbilder hervorragender schlesischer Aerzie.
Breslau 1889. S. 92-96.
[27] Kaiser, W., und W. Piechocki: Ostfriesische Medizinstudenten
S. 59.
[28] Marx, A. B. : Erinnerungen. Berlin 1865. S. 44.
[29] Wöchentliche Hallische Anzeigen Nr. LXIll (1790) S. 250.
[30] Rundes Chronik der Stadt Halle 1750-1835. Hrsg. von B. Wei-
ßenborn. Halle-Saale 1933. S. 503.
[31] Piechocki, W. : Börne und Halles bewegtes Studentenleben. Li-
beraldemokratische Zeitung Halle, Nr. 180. 9. 7. 1965.
[32] Boek, H. : Ludwig Börne. Berlin 1962. S. 399.
[33] Oppeln-Bronikowski, F. v.: David Ferdinand Koretf. Berlin-
Leipzig 1928. S.295.
[34] Alberii, M.: De causis intermittentium febrium earumquc
pertinaciae ratione. Grußadresse an M. N. Hierschel. Inaug.-
Diss., Hallae 1733, p. 33.
392
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Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität zu Berlin. Math.-Nat. R. XIX (1970) 4
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^incc des Medi/instudlums von jüdischen Studenten in Halle
l pivcrsitiii Halle gestattet in ihrer Cründungsepoche den
44vH whcn Absolventen sowohl das Medizinstudium als auch die
Pr riM'^uon Sie wird damit schnell zur Exil-Hochschule vor
iirrr der Prager jüdischen Studenten. Der Lebensweg und das
jli^hc Wirken der in dieser Ära an der Academia Fridcriciana
pftiovierten jüdischen Studenten werden aufgezeigt.
UgnaJiä MeAMUMHCKoro oöpaaoBaHHfi äji« eBpencKMX ciy-
HfMTOB B XaJiJie
Q^,Ti,(})paM Kaii;H'p ii Bepuep riiixouKii
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p()iM(»/*<nocTi> cBpcM'icKUM aöiiTypiiciiTa M HC To.ibKo nojiy-
qaTi. Mc/iiimnifKoc oöpaaonaiine, ho TaK>Ke npiicy/K.ia.n
yMcMi-ir cTcneiiii. B.iaroaapn ^tomv oh öwcrpo CTaiiOBHTCfl
BiJcniii^i YMcOiiMM 3aiKMeMMCM npc/K/K' nccro npa>KCKiix
eBPc"^»^"^ cTy.ieiiTon-SMiirpaHToii. B craTbc iis.iarajoTCH
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no.iyMMHiiMix yMOHVK) CTont'Hb cnpencKiix CTy^iiMiron Awa-
;ieMMII Cl)pi|;K'plHlllMa.
Wolfram Kaiser and Werner Piechocki
The first Jewish medical students at Halle
In its early period Halle University permittcd Jewish students to
study medicine and to take a doctor's degrce in medicine. Thus
it quickly becamc the cxile university of thc Jewish students from
Prague. The lives and the medical careers of the Jewish students
who took doctor's degrees in this era of the Academia Fridcri-
ciana are described.
Wolfram Kaiser et Werner Piechocki
Debüts de Tadmission d'etudiants juifs a la Faeulte de Halle
A l'epoque de sa fondation, l'Universite de Halle permet aux
postulants juifs aussi bien de faire des ctudes de medecine que de
presenter une these de doctorat. De ce fait, eile devient vite
«l'Universite d'exil» pour les etudianls juifs de Prague. L'auteur
retrace la vie et l'activite medicale des etudiants juifs qui, ä l'epo-
que, avaient ete promus docteurs par l'Academia Fridcriciana.
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Juden in
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Zur Erinnerung an die Opfer
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der Nacht vom 7. zum
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Geschichte der Juden in Halle/Saale
(Vorabdruck aus der „Geschichte der Juden in den Städten der DDR'')
Der Sage nach sollen Juden noch vor dem Beginn der christhchen Zeitrechnung in Halle
geleht haben, ein Märchen, das sich vor allem Städte im Rheinland zugelegt iiahen, um
8o kund zu tun, sie seien an der Kreuzigung Christi unschuldig. Glaubhafte Nachricii-
ten liegen jedoch erst aus dem letzten Viertel des 10. Jh. vor, zu dieser' Zeit sollen die
Juden der Stadt eine Salzsiederei gehabt haben. In der jüdischen Literatur des 11. Jh.
M'ird Halle wohl durch diese Beschäftigung auch ,,Sole*' genannt. In dieser Zeit gab es
hier bereits eine größere jüdische Gemeinde. Sie sol4 sich im 12. Jh. nicht nur erfolgreich
gegen die Kreuzfahrer des zweiten Kreuzzuges verteidigt , sondern auch anderen be-
drohten Geineinden geholfen haben.
Eingewanderte aus Magdeburg dürften die jüdische Gemeinde in Halle V)egründet haben.
1. Sie wohnten im Judendorf am Nordrande der Stadt am Tore nach Magdeburg, innerhalb
^ der UmArallung. Ihr Friedhof befand sich unweit des Judendorfes jenseits der Saale am
späteren Jägerplatz. Bekannt ist auch, daß die Juden damals bereits eine Synagoge und
ein Badehaus besessen haben. Sowohl das Badehaus wie 27 jüdische Gräber dieses Fried-
hofes wurden 1987 beim Aushub von Baugruben nördlich des Jägerplatzes wieder ent-
deckt, - und wohl wieder zugeschüttet.
Die Gemeinde der Juden stand bis zur Neuzeit zeitweise imter der Schutzherrschaft des
Erzbischofs von Magdeburg, und mitunter übte auch der Rat der Stadt Halle die Herr-
schaft über sie aus. Entsprechend war ihre Behandlung unterschiedlich. So wechselten
Raub, Plünderung, Gefangenschaft mit einem erkauften halbwegs ruhigen Leben ab.
Der Wechsel wurde beeinflußt von den politischen Ereignissen der Umwelt imd nicht
minder von den Einstellungen und Stimmungen von Herrschern und Volk und deren
Geldbedürfnissen. * , .
Erste Pogrome mit Ermordungen und Plünderungen aus religiösem Wahn und noch
mehr aus wirtschaftlichen Gründen gab es 1146, 1205 und 1207. In diesem Jahr wurde
das Wohnviertel der Juden von den Christen in Brand gesetzt und alle seine Bewohner
vertrieben. Der Erzbischof von Magdeburg, dadurch imi seine Steuerzahler gebracht,
zwang die schuldigen Stadtväter, ihm als Geldbuße 1000 Silbermark zu zahlen. Dies
war einer der Gründe, die Vertriebenen bald zurückzuholen.
Als sich Erzbischof Rupert (Rubrecht) von Magdeburg 1261 für viel Geld in Rom seinen
Erzbischofsstuhl erkauft hatte, kehrte er verarmt in sein Bistum zurück, um seine
Kassö erneut aufzufüllen, überfiel er mit seinen Getreuen das Judenviertel in Halle.
Im Gegensatz zu Magdeburg, wo er sich ohne Gegenwehr das jüdische Eigentum aneig-
nete, kamen in Halle diesmal die Bürger den Juden zur Hilfe und erklärten, daß sich die
Stadt zur Verteidigung der Juden verpflichtet hätte und sie dies auch einhalten werde.
Der Erzbischof belagerte die Stadt, und im Ergebnis zogen die kirchlichen Raubritter
mit dem Eigentum der Juden als Beute ab. ^' - - • - .-
, J^uhmehr ließ' man den Juden einige Jahrzehnte Zeit, um sich wirtschaftlich zu erholen.
:- In den*Jahren 1310—1314 wiederholte sich das grausame Spiel mit den Juden«
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Im Gefnl<re <ler I^est, als deren Vemisacher dir Cli.islen die .luden ansahen imd sie
dafür 134fTausder Mehrzahl der Städte Deutsehlands verlnebea, dies nat iirhch()hno
ihr Eigentum nntnehnien zu diirfen - vielerorts wurden sie auch getötet - U\h^Uvu die
HLadt Väter zu Halle nicht zurück. Sie fielen über ihre jüdischen Nachbarn her, be-
' rauhten u'nd verjailtVn Bie:i)iese flirdiieren indte iTrfTlirgc^(^n-T4ürfer.-vaj.aFMUidiext£a
- '• *•• '• -' "iKit, sich in den Schutz der nächsten Stadt
unH -^vnrteten. bis sich e?;neut die Möglichkeit
'-^ zu hegcni>Tiry> ZH>^R4hAll IFiKl mi1Jl-l»li^">
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vorwiegend den Ueldliandel, während sie vor den> 13. Jh. aud, von. kah-,. \\ ..■,.,- und
anderen Handel lebten" '•—'•'' . . *^- -' • .- . * •' '"-^ ' ^ ,, *, , . ,, . . v
1351 verka.iite Erzbischuf Otto das Jndendorf an don Rat zu Halle heh.,'!! suh aber
das Recht an den Juden vor. sollten sie .sieh wieder in der.Stadt ansiedeln Spater wurde
auf dem Ornnd des Judcndc.rfes 14K4 die Moritzburs errichtet. Inzwischen waren die
Juden zweimal wiederun, in die Stadt zurückgekehrt. 1.S82 und 14:U, doch jedesn.al
wurden sie wenig spcäter wieder vertrieben.
In. 15. Jh. verstanden es die Kirchenf (ihrer mit neuen Metijoden den Judenhaß anzu-
fachen. Dau.it wurden die Juden noch n.ehr zun. Freiwild e.k ia.a. Zugle.ch n.ußten sie.,
obwohl in. Erzbistun, Eigentun. des Erzbiscl.ofs. seit 141o auch den deutschen Kon.gen
ih,en Trib,.t entrichten. Schutzbriefe .hatten die Juden seit. 1440 zu bezal. en. Es wa.-,
wie sich sehr bald he.a.isst eilte, ein sehr zweifelhafter Schutz. Schon 14o8 kündete su-h
d nUer Pogrom an.der.B.ißprediger Dobier hetzte die Bevöikeru,ig gegen d.e Juden
auf. Dies,ual gelang es ihnen .-echt zeitig aus der Stadt ...; "c i.ten Schon bald fe!.1ten
dieser h.-e Einnahn.en und Erzbischof Johann und sem ^f hfolger holten sie zurück.
D,e endgültige Vertreibung der J,.den aus dem E,-zst ift. Magdeburg und damit auch aus
Halle Szte^49.3 Erzbisd.of Ernst du.ch. N«nn,el.r acht.ete der Klerus fast zwei-
hundert Jahre darauf, daß keine Juden sich efneut in der Stadt n.ederheßen
Xach dem Tod des letzten Administrators des Erzbistuu.s 1680 kan. der Saalekre.s
nlder Stadt Halle unter die Her.schaft des G.oßen Ku.iiusten. Schon zuvor besserte
S das Verhältnis der halleschen Bürger zu den Juden. S.e kan.en als Handler md«.
Stadt, doch war ihnen der Aufenthalt in der Stadt nur fi„- begrenzte Ze.t moghch
Wahr 1688 erhielt der Schwiegersohn von Jobst Liebn.ann, des «->'"- «^;J"^-^-
Königs, Salon.o Israel einen e.-sten Schutzbr-ief. um sich nnt se.ner Fam.he m Halle
r^Xrz .lassen Vier Jahre späte.- gab es be.-eits vier sog. Schutzj.iden ,n der Stadt.
NoSg eben Lir gaV> eLinen'gehamisehten P.-ote.t des Stadtschultheißen gegen ..
. deren Niederlassungsprivilegien bei... König. Als Haupt-„verbrechen" wu.de ,hr Gottes-
dienst in der christlichen Stadt angeführt. • ■-
Um ihn du.-chzuführen, hatten die Juden auswä.-tige Bekannte eingeladen, da d.e Tra-
dition vo.schreibt. daß z,.r To.avo.lesung zehn Männer anwesend se.n sollen. Aber
diese auswärtigen Juden hatte der Rat sofort aus de.' Stadt gewiesen.
Zweifelsohne wu.den a,.ch J.iden von der 1699 in Halle gegründeten Universität ange-
fo k stril "der wütschaftlich .,nd k.df.rell z,.rückgeb1lebenen Stadt be. de.^Ent-
wSä;.ngirclie Neuzeit helfen. Von dieser jungen Universität erhofften sich die Juden
dnenTebhaften Hand*! imd- Geldverkehr. Doch verdienten sie sich ihren Unterhalt
vor al e.r. duJch den Besuch der Leipziger Messe. Einer von ihnen war Assur Ma.-x,
BucSe, des königlich-polnischen Residenten und Hofj,.den Bere..d Lehn.ann .n
nXcr:tadt. nc- "■-^'-'" "-«t^- Schutziude Salon.o Israel w.rd als Neugrunder der
: Mai^ die Interessen ihrer Gen.einde wie auch die der durch.-eisenden Juden gegenüber
dem Landesherrn und den Stadtbehörden. ;
- Assur Marx, der vom K.n-fürsten besondere Rechte der Freizügigkeit erh.elt eröffnet^
ein WecS- und Bankgeschäft. In d.n Un,versit.äts-..nd «^^^^'-'-"/^-^".^^XS
viele Lobesbriefe über die Redlichkeit von Assur Marx. Dieser und sein Sohn Ma.x
TS^r be^ eine für damalige Verhältnisse ansehnliche Bibliothek, d.es nieh als
pS so^nTeii der Vater sich intensiv mit jüdischen Wissenschaften beschäftigte
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und sein Wissen mit Intorrssontcii austauschte. Seine Büc-Iier stellte er andei'cr. zur
\'erfu^njn^, föiderte jiidisrhe (rolelirtc und den jiidisclien l^uehdruik.
MilK» teilte der Knrfiirst der .Alan^dehurger' Ue^^ierung nnt, dal/» er (ien Jjiden zn Halle
eijaul>e. Jemen von Assur Marx erworbenen harten vor (Ien i Clalj^torals ihren Fiiedhof zu
henutzen. Danaeli entbrannte zwischen deni ilat der Stadt, der Ma^rdehurger He^ie-
runfr und den .Juden ein dreiiäliritrcr Streit um die Frriditunjj: dieses Friedhofes. {i\U(}
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Anlage eines Friedhofes angekaufte dlarten nicht unter das V'erl>ot für Juden, J^nd zu
erwerheuv fatte. - • *••:,- - -- •- • -
König Friedricii I. mußte 10^*9 die Magdehuiger* liegierung ausdiücklich auffordern,
einen Aveiteren Juden, Benjamin Wolff, dem er einen Sehutzhrief für Halle ausgesielll.
zu r,chijtzcn. Dem gleichen König Iiattcn die wenigen Juden der Stadt einen Beitrag für
die Aufrüstung eines Regimentes zu zahlen.
Während die Magdeburger Kegierung der Erweiterung des jüdischen Friedhofes 17 J 6
znstinurite, „da die HesinUwnfj dpr l^oten mich Völker' und Mensch pnrfr.kf Hüten erlaubt
ist und sie ja dafür die Abgaben bezahlen sollen'^ gab es l)eini Versueii der Gemeinde, sicli
eine Synagoge zu eri-ichten, große Schwierigkeiten.
Am 20. April 1700 baten die Juden den Kurfürsten imi Durehfüluung eines ungehinder-
ten (Gottesdienstes. Bereits am 10. Mai schrieb dieser der Magdeburger Regierung, sie
s(dlen den Juden zu Halle gestatten, ein Haus zur Nutzung als Bethaus zu mieten. Am
24. Sej)tember - es gab mehrere Einsprüche des Magistrats gegen die Eniclitung einer
Synagoge in ihrei christlichen Stadt - schrieb der Kurfürst Friedrich III. dem Magistrat
zu Halle erneut, daß er erlaubt liabe, daß sich die Juden zur Errichtung derselben in
abgelegener Gegend ein Haus mieten, tmd entsprechend einrichten dür-ften. Dieser Brief
war eine An^veisung, gegen den weiterer Widerspruch zwecklos war.
Der erhaltene Briefwechsel läßt erkennen, daß der Magistrat den Juden möglichst alles
verbot, um sie aus der Stadt hinauszudrängen. Der christliche Judenhaß war im be-
ginnenden 18. Jh. noch dominierend.
Ende des 17. Jh. lebten 12 privilegierte Juden, d. h. solche nnt Schutzbriefen, in der
insgesamt 70 Seelen innfassenden Gemeinde in Halle. 1705 erteilte der König Fiiediicli
I. von Preußen sämtlichen in Halle lebenden Juden ein Generalprivileg, worin ihre
■wirtschaftlichen Aktivitäten und ihre religiösen Vergünstigungen festgelegt waren. -
Zugleich garantierte dieses Privileg ihnen die Bewegungsfreilieit im Kurfüistentum.
Auch erhielten sie das Recht zugesprochen, eine eigene Gerichtsbarkeit zu besitzen.
Spricht diese jedoch Geldstrafen aus, so w^aren zweidrittel deiselben dem Landesfürsten
auszuhändigen. Und - dies war wesentlich für die Juden - der König verwarnte in diesem
Privileg, seine ciiristlichen Untertanen ii-gendwelche Gewalt oder sonstige Tätlichkeiten
gegen die Juden und ihr Eigentum anzuwenden. Für dieses Gneralprivileg verlangte der
König als Landesvater von jedem Juden, acht Taler jährlich in seine Kasse abzuführen.
Am Ende dieses Generalprivilegs wurde die Magdeburger Regierung und die ',,Unter-
obrigkeiten*' ermahnt, die Juden zu schützen.
Anfang des 18. Jii. kam die jüdische Buclidruckerfamilie des Moses Abraham nach Halle.
Sie war zum Judentum übergetreten. Mit einigen seiner zehn Kindei* zog Moses Ab-
raham von Stadt zu Svadt, je nachdem, wie dort die Buehdruckkunst gebraucht wurde.
In Halle führte er 1709 den Druck einer netien Bibelausgabe durch. Um liier ohne
Schwierigkeiten wohnen zu können, stellte sieh die Familie unter die Jurisdiktion der
Universität, denn Buchdrucker zählten zu den akademischen Berufen. Moses Ab-
raham und sein Sohn Israel Moses wurden vom Rektor immatrikuliert. Dies führte zu
Schwierigk'eiten für die Universität, wie für die Druckerfamilie. Dem Rektor wurde
befohlen, in Zukunft keine jüdischen Studenten ohne Erlaubnis des Königs zu imma-
trikulieren. Mit der Gemeinde lag der Drucker im Streit, weil er das Neue Testament
ins Hebräische übersezt und auch die Kabbala als Lug imd'^Trug bezeichnet hatte.
1714 wurde die Druckerei auf Forderung der theologischen Fakultät geschlossen.
Der, erste Jude, der an der Universität in Halle studierte, war ein Enkel von Assur
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Marx. Kr pronioyieite 1741 als Doktor der Medizin. In dvv jiidisclien (ienieindc^ waren
jüdische Stndenlen-gern gesehen. Sie erhiehen bei ihren Mitgliedern UnterkuMt und
ideelle und materielle UnterRtütziing. Jüdische Studenten trugen gleich den christhehen
ein^ D^gen/Zwiadien. 1724 und.l7ii*l8tudißi:leji iix Halle 26, jude^^^^^ . . . ,
Daß Juden erst so spät zum Studium - fast ohne Ausnahme kam für sie nur das Medizin-
f^f 7i|^iiiTi> in yr||trp ■-. znj;«^)msen y,t»''^^n,. jvi,rd
auf Luther 7.nriicki/efiihrt . der in einer
Arznei nur Chriislvn fvctdUch iHtioen 'Uff<r
seiner Srhriften Äuf:^erte, dfifi^,, Juden mit ihrer Arznei nur Vfm^um tvetüitcJi pitigei
heimlich n7}fhriv(/en'\ Ähnlich äußerte sich auch die katholisch-medizinische Fakultät
zu Wien : ,,Dic Juden seien durch ein Gesetz verbunden, jeden, zehnten Christen durch ' ihre •
Arzneien aus dem Leben zu schaffen**. Noch 1735 erhielten jüdische Studenten die Er-_
laiibnis zur Promotion nur unter den Bedingung, daß sie in Preußen nicht praktizieren
würden. "*" "
Vielerorts war der Gemeindevorstand noch Anfang des 18. Jh. beauflagt, die vom König
geforderten Steuern bei ihren Mitgliedern einzuziehen. Dies führte in den Gemeinden
häufig zu heftigen Kontroversen, die in Halle so weit gingen, daß der Vorstand bei
Nichtzahlung der verlangten Beträge den Schuldnern das Betreten der Synagoge und des
Priedhofes verwehrte.
-Nur langsam vergrößerte sich die Gemeinde. Es waren in Halle vor allem die bereits
ansässigen Juden, die aus Furcht vor geschäftlicher Konkurrenz einen jeden weiteren
- \Zuzug von Juden zu verhindern suchten. Doch auf die Dauer wollten die Stadtväter wohl
- nicht auf ihre durch Juden best euerung zusätzliche Einnahmequelle verzichten. Und so
wuchs allmählich diese Gemeinde. Sie war 1755 auf 50 Familien mit 350 Seelen ange-
wachsen.
Die Wohnungen der Juden befanden sich in der ersten Hälfte des 18. Jh. südlich vom
Hallesehen Marktplatz, nahe dem alten Markt. Ihr Mittelpunkt war die 1700 errichtete
Synagoge, die auf dem Platz stand, der später „Großer Berlin*' hieß. Einige tTuden
wohnten aber auch außerhalb dieses Gebietes.
Elieben die Juden auch zahlenmäßig hinter den zur gleichen Zeit eingewanderten Huge-
notten und Pfälzern zurück, so spielten jene wirtschaftlich eine weit größere Rolle
als diese.. Die Juden betrieben vor allem das Geld-, Bank- und das Wechselgeschäft
sowie den Gold-, Silber- und Edelsteinhandel, letzteren über ihre Verbindungen zu.
Holland und über den Besuch der Leipziger Messen. Gehandelt wurde von ihnen auch
mit sächsischen Erzeugnisgruppen .Damals waren Geld- und Warenhandel eng mitein-
ander verbunden.
1829 mußte die Synagoge -erstmals renoviert werden. Vierzig Jahre später wurde sie
abgerissen und an gleicher Stelle entstand ein Neubau, der der Synagoge in der Ora-
nienburgerstraße zu Berhn nachgebildet war. Bereits 1884 machte sich ihre Erweite-
rung notwendig. Der 1716 erweiterte Friedhof wurde bis 1864 belegt. In diesem Jahr
wurde an der Dessauerstraße (später Humboldtstraße) ein zweiter Friedhof angelegt.
Im Jahre 1808 erhielten die Halleschen Juden durch einen Erlaß der westfälischen
Regierung die vollen bürgerlichen Rechte, die später durch die preußische Verfassung
T'on 1848 bestätigt wurden. Nunmehr begann für die Juden der Stadt ein normales Le-
ben ohne Pogrome. Es begann der Weg in die Emanzipation, durch die die Juden
hofften, von ihren Nachbarn als gleichberechtigt akzeptiert zu werden.
Die Zahl der Mitglieder der jüdischen Gemeinde wuchs in Halle langsamer als andern-
orts. Gab es 1844 hier 623 Juden, so 1885 746. In dieser Gemeinde waren Verhältnis-
mäßig/viele PersöMichkeiten geboren, bzw. in ihr tätig, die die deutsche Kultur be-
Teicherten. Einige seien genannt: " > "* ^' ^ •
■ Bernstein, Julius (1839-1917), Physiologe, Prof. in Halle, ' ■. 7 •
^Cantor^ Georg' (1845—1918), Mathematiker, Prof. in Halle, Schöpfer der Mengenlehre,
ylBalinbreclier auf dem Gebiet des Unendlichen, Begründer der deutschen Matheinatiker-
^ Veremigungijll^^^ r, v ^-^'y-^^ • ''"V. ■.' ' ' ; r^-'^^'" .>' ^' ■
^:^-So\nB-diei-zur christlichen \Kirche übergetretenen Professoren an dei* Universität der
^fitadt%;i|lf^:;?|, ^ "^ ■ ■ ■ '■ '
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>Viedbor<i, Robert (lS:n-iJ>20
glied des prenf.i. Abgoordnotonl
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Fricdlandcr, Saniue! ( 1 7f>0 — 1 So :
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jetzt zum Zentrum des kulturelle
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Unter den Juden in Halle herrsc
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sich auf eine Einheitsliste. Auf dit
Richtung und fünf der zionistis.
bereits nicht mehr reliciös cebunc;
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Universität in Jerusalem, Bernste
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WaJirsclieinlichkeitsrechnung,
Prankl.Paul (1878-1962), Kunstl
Gruenfeld, Ernst (1883—1988), Vo
Wirtschaft und Genossen sc]lafts\ve^
Heimann, Betty (1899-19G1), In.
1 949 Prof. in Ceylon, nach 1957 in
Herzfeld, Hans (1892— ), Hist
burg/Br., 1950 Ordinarius an dei
lang Direktor der Historisclien \
Archäolbge, emigr. 1930 in die USA
Prof. in Freiburg/Br.,
Kisch, Guido (1889- ), Recht sl
nach 1952 Prof. in Basel, ' '
Kitzinger, Friedrich X 1872— 1943), ,•
Lippmann. Edmund von (1857 — 1}
Duisburg, Bositz Bez. Leipzig und \
Entstehung und Ausbreitung der Al< 'l
der Technik (2 Bde.),
Landau, Anneliese (190.3^, ), )>;
Jüdischen Kulturbund, emigr. 1 939
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FriodhtM^r, R(>l»ert (1S:U — 1920). Iterlits- iukI Staat.sMissensrliHfl l^r. IHC^5-li^lK Mit-
n:liod des preiilj. Abgeordnet enliaiises. Voisitzendoi iXux ^'atio^Hll^>ew^len Pari ei, Mit-
glied des iveielislages und 1919 der ^'ationalveI•«a^lllllung u. a. iii.,
Friedlandei, Samuel (179r)— 1851 ), Arzt in der preuüiselien Armee,
l»ening, Edgar (1843—1919), ReelitsAviRsenscliaftler, vertrat die Universität im preii-
ßi^f^hen Herrenliaius. -^ . .
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J)ie jiidisclie Gemeinde in Halle wuchs nach 1885 fast um das Doppelte, so 1901 - 1 397.
1925- l"2t^G imdl 981 zählte sie 1 4(K)Mitglieiier, drj~nit geliörle diese^zü den niittlerep
jüdischen Gemeinden in Deutsehland. Gleich anderen Gemeinden vertilgte sie über
zahlreiche religiöse, kulturelle und jiidisch-politiselie Organisationen, die, als die Wiil-
schaftskrisen der Weimarer Zeit auch unter den Juden dieser Stadt eine gewisse Not
zeitigte, diese unterstützen konnten. 192G gab es in der jüdischen Gemeinde 550 Für-
sorgefälle, denen geholfen werden mußte:
J)ie Gen^einde ers^'arb in diesen Jahren das Grundstück Germarstralie 12. Dieses wurde
jetzt zum Zentrum des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens der Juden der Stadt.
Hier hielten alle ihre Organisationen ihre Versannnlungen ab.
Unter den Juden in Halle herrschte ein liberaler Geist und viele ihrer Gemeindemit-
glieder waren Aktivisten in den politischen Parteien und Organisationen der Stadt,
die sich für ihre Gleichberechtigung einsetztea. Diese. Liberalität herrschte auch in
ihrer Gemeinde. Als 1931 die Gemeinderepräsentanten^zu wählen waren, einigte man
sich 'auf eine Einheitsliste. Auf dieser befanden sieh 10 Kandidaten der religiös-liberalen
Richtung und fünf der zionistischen Volkspartei. Deren Vertreter waren zum Teil
bereits nicht mehr religiös gebunden. Da es nur diese Einheitsliste gab, erübrigte sich •
eine Wahl.
Nach 1929 war der zweite Gemeindefriedhof in der Densauerptraße voll belegt. So ent-
stand unweit desselben in der Nr. 24 der dritte Fiiedhof. In der gleichen Straße war für
Gemeindemitglieder ein Altersheim eingerichtet worden.
Von Persönlichkeiten der letzten Jahrzehnte der jüdischen Gemeinde zu Halle - zmneist
Professoren der Universität - seien folgende genannt:
Andor, Fedor (1884— ), Biochemiker, ab 1928 Leiter des chemischen Instituts der
Universität in Jerusalem, Bernstein, Felix (1878—1956), Mathematiker, Prof. in Göt-
tingen, emigr. in die USA, hier Prof. ab 193C, arbeitete über Funktionstheorie und
W^ahrscheinlichkeitsrechnung,
Frankl, Paul (1878—1962), Kunsthistoriker, emigr. in die USA,
Gruenfeld, Ernst (1883—1938), Volkswirt. Verf. u. Hrsg. zahlreicher Werke zur Volks-
wirtschaft und Genossenschaftswesen,
Heimann, Betty (1899—1901), Indogermanistin, emigr. 1933 nach England, 1945—
1949 Prof. in Ceylon, nach 1957 in Halle,
Herzfeld, Hans (1892- ), Historiker, 1943 in Gestapohaft, ab 1946' Prof. in Frei-
burg/Br., 1950 Ordinarius an der Freien Universität Berlin, Gründer und 20 Jahre
lang Direktor der Historischen Kommission zu BerlinTKaroj Georg (1872— 19Ö3),
Archäologe, emigr. 193ö in die USA, dort Dozent an diversen Universitäten, nach 1952
Prof. in Freiburg/Br., --^^ - -
Kisch, Guido (1 889— ), Rechtshistoriker, emigr. 1 933 in die USA, Prof. in New York,
nach 1952 Prof. in Basel, ' --
Kitzinger, Friedrich (1872— 1943), Jurist, emigr. 1939 nach Palästina,
Lippmann, Edmund von (1857 — 1940), Chemiker, war Direktor der Zuckerwerke in •
Duisburg, Rositz Bez. Leipzig und Halle. Er schrieb u.a.. die Geschichte des Zuckers,
Entstehung und Ausbreitung der Alchemie (3 Bde.), Beiträge der Naturwissenschaft und /
der Technik (2 Bde.), : -■ _^:;^'- ^'^ ■!•/ !. . .^-
Landau, Annehese (19034- "" ), bis 1933 äm^ -Berliner. Rundfunk tätig,* danach anä'
Jüdischen Kulturbund, emigr. 1939 nach England und 1940 in die USA. Ab 1944 Musik-
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direktor des Jewish Centers Association in Lo8-Angeles, Utitz, Emil (18«^ ^JJ'^J^^»
Philosoph, Haupt-weiTe über Psychologie und Ästhetik, überlebte das Ghetto. ine_^
sienstadt und starb in Jena, . ^j. . z^cjop
WolfensUiu, Alfr^ lltöiz^li*4pj, expressionißt isolier DichUr,^migr. in dieCSSK, spater
Frankreich, wo erden Freitod wählte.' " "" "* " " ' "
TT^ach f 98H heganir nr
dieser einst einflußreichen Gemeinde. Sic zählte 193:i noch 1 08frMiiglieder. .:=i-.- .
Die (iriippe, die nach der „Maclitergreifung" der Naztsj am SO.Januai 1933 sofort kpnse;.
qiient verfolgt wurde, waren die Juden. Sie traf nicht nur der Haß der Nationalsozia-
listen, sondern auch die Ablehnung großer Teile des gemäßigten Biirgert,un.s und die
weitgehende Gleicligülligkeit und Teilnahmslosigkeit der übrigen Volksschichten. Daher
kxinnte sich kein Mitglied der jüdischen Gemeinschaft dem Terror entziehen, nicht lYauen,
Greise noch Kinder. Die Übergriffe und (Gewalttaten gegen Juden und deren Eigen-
tum, die schon in den letzten Jahren der Weimarer Republik ständig zugenommen hat-
ten. vermehHen sich nach dem 30. Januar 1933 erheblich, - - ' ,
Die Arbeiterparteien und die ihnen nahestehenden Organisationen die sich bisher für
alle Verfolgten in Deutschland eingesetzt hatten. - in ihren Reihen spie te jüdische
Intelligenz oft eine führende Rolle. '- waren zerschlagen und selbst verfolgt. So hatten
diese jetzt nicht die Kraft, den Juden beizustehen. - .
Unmittelbar nach der Verabschiedung des „Ermächtigungsgesetees am 24. Marz-
1933 gab Hitler das Signal zum organisierten, zentrar-gelenkten Vorgehen gegen die
Juden Zur sichtbaren Vorbereitung der gesetzlichen Diskriminierung so te durch ein
Boykott die Stinunung des Volkes angeheizt werden: Es begann die Entlassung judi-
scher AngesteDwr in zahlreichen Betrieben. Der einsetzende Boykott judischer Ge-
schäfte und Unternehmungen, gepaart mit dem einsetzenden Terror trieb die ersten
Juden, die mit ihrer Heimat verbunden waren, sie liebten und für sie wirkten - ange-
sichts des Zusammenbruchs ihrer beruflichen und menschlichen Hoffnungen - in den
Freitod. Dies geschalt auch in Halle. Andere, besonders junge Juden die das Le^en
noch vor sich hatten, verließen Deutschland. Klarblickende Eltern schickten sogar ihre
Kinder in das damalige Palästina, wo die Zionisten besondere Ausbildungslager für sie
ungerichtet hatten. Die Mehrheit der Juden jedoch blieb zurück und behatiptete sich
trotz Ausstoßung und aller Verfolgungen mit Wurde. " ■ A^ril IQ^^
Mit dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933
wurde ein erster gesetzlicher Schritt gegen die Juden vollzogen. J«t^t,.^:f;" *"f^.'^^^
jüdischen bzw. von Juden abstammende Wissenschaftler, die an die Universität m
Halle zu ihrem führenden Ruf in Deutschland beigetragen hatten, brotlos _^
Sprach man in den judenfeindlichen Gesetzen der ersten Jahre von "Nichtariern , so
. änderte sich das mit den sog. „Nürnberger Gesetzen" ^«"^.^S September 1935 Sie
waren bereits von einer heftigen antijüdischen Kampagne in Presse und Rundfunk
begleitet. Diese Gesetze bildeten den endgültigen Ausschluß der Juden aus dem öffent-
lichen Leben. Mit dem § 5 des „Gesetzes zum Schutz des deutschen Blutes tmd der
deutschen Ehre" setzte sich im Nazireich der Rassenstandpunkt im deutschen Rechts-
i. wesen und Gesetzgebung endgültig durch. Das „Reichsbürgergesetz vom gleichen
Datum beendete die lang erkämpfte GleichsteUung der Juden m Deutsclüand, die
Emanzipation, die 1869 bzw. 1811 erreicht worden war. „« w.it
All diese und die nachfolgenden Verordnungen führten zum ..Arierparagraphen , mit
- dem Juden aus vielen Berufen und Wirtschaftszweigen ausgesclüossen wurden, und
r; damit zur sozialen Isolierung und Diskriminierung aller Juden. . ^^ ^
'-./TnxHalle wuixie im März- 1935 der bekannte Arzt »r^H«^8chfeld verhaftet Er soU
- jüdische Emigranten finanziell unterstützt haben. Der Leiter der sozialistischen Studen-
ten, der Sozialdemokrat Wolf wui^e 1937 vom Kammergencht »" Halle JudreJaluen
' Zuchtl{atii^veurteilt??V4nirteat,w^ d«r Kommunist und Mitglied der
jüdischen G-ei^einde Hans Freyer^Nach jahrelanger Haft^^^ •
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Ende November 19.^5 trat an Stelle der Bezeichnung „Nichrarier" das Wort „.Jude'* _ -< ^
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und an Stelle der ßezeiclinun^ ,,.A4is(!ie Abstaniriuing** der Hepriff ..deutscl)en
Xacli einei- Phawe jderJ5urückJ.iiLlt ung wftil'iead (ie.r io JÖeutaphland stÄttiindendeiiu)Iyni-.-. .. ,
pischen Spiele im Jahre 1936, begannen 1937 die Serien nun gesetzlich verkündeter
Henrfsvorhotf», der steuerlichen Mchrlielastunc^en und der . . Arrn^rw? crpn " i i u 11«^ h f- v -~
v»escnaltt^ iiiiti ixrtV'iit^be. i>ieH hetieuirtr die- i^esitznberrracrTinf^ jjitiikhei Iniernt^f!^
iiiungen an Nicht Juden - zumeist Nazis und ihnen nahestehenden Banken und Kon-
zerne. Abgesclilossen wurde diese^, freiwillige Arisierung" mit^der „ZwangsarisieVun^**
aller noch bestehender jüdischer J?'irmen und Geschäfte. Dies geschah _durch Gesetze, die
iimnittelbar der sog. „Kristallnacht" folgten.
1938 war das Jahi, dan mil »eiiien Sclükanen und Grausamkeiten die Juden zermürben
sollte. Im April hatten die Juden ihr sechstausend Mark übersteigendes Vermögen
dem Staat zu melden. Eine Volkszählung am 17. Mai 1938 war erstmalig mit einer
Abstammungserhebung verbunden. Durch diese wurden zuverlässige Unterlagen über
die Zahl der Juden und der „Mischlinge" gewonnen. Diese beiden Maßnahmen, die der
FinanzV)ehörden und die der Gestapo boten im November die Handhabe, bestimmte
Gruppen der Juden während dieser Pogromnacht in die Konzentrationslager zu treiben,
um sie hier zu zwingen, ihre letzten Geschäfte und Betriebe den Nazis zu überlassen.
Der Pogromnacht- am . 9. zum 10. November -waren noch folgende für die Juden ein-
schneidende Maßnahmen vorangegangen : - ^
Am 15. Juni wurde in ganz Deutscliland die sog. ,,A80zialen-Aktion" durchgefühlt. Mit
ihr kamen 1500 „vorbestrafte" Juden in Konzentrationslager. Vorstrafen bei diesen wa-
ren „Verkehrsübertretungen" und ähnliche unerhebliche Vorstrafen.
Am 23. Juli wurde für Juden der Kennkartenzwang eingeführt. Zugleich hatten sie
jetzt bei allen Dienststellen bei Anfragen und Eingaben unaufgefordert auf ihre Eigen-
schaft als Jude hinzuweisen.
Am 5. Oktober wurden die Auslandspässe der Juden eingezogen. Sie erhielten neue
Pässe mit dem Überdruck ,,J". Anstelle ihrer ungültig gewordenen Inlandspässe
empfingen die Juden besondere Kennkarten mit gleichem „J"-Aufdruck.
Am 28. Oktober wurden in Halle mehrere Dutzend Mitglieder der Gemeinde, die pol-
nischer Staatsangehörigkeit waren, an die Grenze nach Polen deportiert. In der Pogrom-
nacht selbst wurden 124 zumeist jüdische Geschäftsleute in das KZ Buchenwald ein-
geliefert. Drei von ihnen wurden der Gemeinde in Urnen übergeben. In dieser Nacht
wurden die Synagogen der Stadt, die den Juden gehörenden Geschäfte und viele ihrer
Wohnungseinrichtungen zerstört, unbrauchbar gemacht und zum TeU auch geraubt.
Zu den vielen in den nachfolgenden Tagen erlassenen bösartigen Anordnungen gehörte,
daß Juden jetzt innerhalb einer halben Stunde am Tag ihre Einkäufe in für sie festge-
legten Geschäften tätigen mußten. Eine andere Bestimmung betraf ein Verbot für
Juden, eine Anzahl Straßerl und Plätze der Stadt zu betreten und anderes mehr. Be-
sonders diffamierend für die jüdische Gemeinde war die Aufforderung durch die Ge-
stapo, ihren alten Friedhof sofort zu beräumen. Gemeindeangehörige gruben die Gebeine
aus und überführten sie zusammen mit den Grabsteinen auf den neuen Friedhof.
In all dieser Zeit versuchte die Gemeinde durch eine gewisse Kulturarbeit die Moral der
immer weniger werdenden Juden zu heben. 1939 gab es noch 27 Kinder, denen Reli-
gions- und jetzt auch normaler Schulunterricht erteilt wurde, zehn Jahre zuvor betrug
ihre Zahl etwa 110. . • ^
\M Als Ende 1939 die Nazis zwangsweise die Juden des Saarlandes ausquartierten, kamen
;^;*^. von diesen 99 nach Halle, wo sich die jüdische Gemeinde um sie sorgte. Zugleich aber
^ stieg das Elend der kurz zuvor beraubten und arbeitslos gewordenen einheimischen
I Juden ins Unermeßliche. Dieselben Verbrecher überstellten 2:ur gleichen Zeit der jü-
dischen Gemeinde noch 13. Kinder aus dem von ihnen geschlossenem jüdischen Kinder-
heim in Eßlingen. ^ . :
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Zwei Dritteln dov jüdischen C-JcmimmfuIc war es ^eUinpcn, his 19:^9 das J.and zn vorlaHsen.
' In diesem Jahr zäiike sie iioelj ?»2H Milgheder. Nacff donr Dezember durften K»ni<rranten
bei ihrer AiiHreise nur noch iiirc zum perbönÜchen (4ehrH.ueh unhedingl eiiordei liehen
— -(TegenstÄndeLnutüehiuen,^, .* * . ^
Am 30. Januar 1989, hei Beginn der letzten KriegsvJTrhereiriinjr'eh' TiaTte HFt ItH *iTi*'ein
»<jg|^p<rodL nt'<>pl>ey.ei^^.wa^ den «luden nut-üecJUP des KriegeR bevorstehe : die
Um die den ehiden in der Pogmnmacht auierleKte Kontribution in Höiie von einer
Milliarde Mark, sie wurde wenig später hoch tniV20%*^Hiöht7 auf zubringen, -zwang mau-
8ie mit einer Bestimmung vom 9. Februar 19:^9 zur Aufljringung dieser „Vermögensab-
gabe", ihre Wert- und Kunstgeg^nsändc zu verkaufen, bevor Wertpapiere amd. (irund-
stücke in Zahlung genommen wurden. . - .
Am 30. April desgleichen Jahre? erschien ein „Gesetz über Miet Verhältnisse mit Ju-
den", Durch dieses wurde für sie der gesetzliche Mieter- und Iväumungsschutz zum gro-
ßen Teil aufgehoben, ermöglichte vorzeitige Kündigungen, erlaubte Untermietver-
hältnisse hur von Juden bei Juden. Damit wurde die Grundlage der Einweisung der
Juden in sog. „Judenhäuser** gesc^haffen.
In Halle nmßten nunmehr viele jüdische- Familien ihre Wohmmgen räumen, lun den
Kazibonzen Platz zu machen. So hatten sie die Händel-Häuser zu verlassen, die Familie
Löwemdahl ^latte ihr Patrizierliaus in der Abderhaldcnstraße 8 zu räumen. Nach dem
Krieg wurde in ihm ein Lesesaal der Universitätsbibliothek eingerichtet. Die Juden
wuiden in zu sog. ,, Judenhäuser" deklarierten Gebäuden zwangsweise eingepfercht.
Es folgten nun alljährlich un\interbrochen Dutzende Verordnungen, Gesetze und nur der
jüdischen Gemeinde zur Information ihrer Mitglieder mitgeteilte Anordnungen der
Gestapo. Eines der einschneidendsten Gesetze zur Diskriminierung der Juden bedeutete
die „Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden" nüt dem „Judenstern"
vom 1. September 1941.
AlldieseVerordnungen stempelten dieJudeninmier mehr zu Parias, die sie das Konmiende
erahnen ließen. Bei vielen von ihnen ging die Deprimienmg so weit, daß sie die 1941
einsetzenden Deportationen als Erlösung ansahen. Etwa 10% der Juden zogen ihrem
Abtransport den Freitod vor.
, Ist die Zahl .derjenigen Juden, die aus Halle in die östlichen Vernichtungslager depor-
tiert wurden unbekannt, so wurden zwischen dem 18. XI. 1942 imd dem 11. I. 1945
, 235 Juden aus Halle und Aschersleben in das Ghetto Theresienstadt verschleppt, von
ihnen überlebten 17. Für die Mehrzahl der in dieses Ghetto gekommenen Juden war
dieses nur eine Zwischenstation auf dem Weg nach Auschwitz.
Von Halle aus mußten auch die Juden der undiegenden Städte ihren letzten Weg an-
treten. Zuvor sammelte die Gestapo diese in dem inzwischen durch vorangegangene
Deportationen entleerten jüdischen Altersheim in der Dessauerstraße. Als aus ihm die
letzten Juden von den Nazis zur „Endlösung" gebracht, wurde dieses Gebäude städti-
sches Altersheim, was es noch heute ist. ' ' " '
Am Tag des Einmarsches der Alliierten in Halle gab es in der Stadt Halle und Umge-
bung 49 Juden. Die Mehrzahl von ihnenliberle"bte die für sie grausame Zeit durch ihre
nichtjüdischen Ehepartner. Die aus den Konzentrationslagern zurückkehrenden Juden
hatten in den ersten Monaten um ihTe Rechte als Verfolgte des Naziregimes bzw. deren
Opfer zu kämpfen. Die hier über einen solchen Status zu bestimmenden Bürger standen
auf dem Standpunkt, daß Juden sich selbst zu lielfen hätten, bzw. müßten ^ie von
ihren ausländischen -Glaubensgenossen Lebensmittel und Kleidung erhalten. Da diese
jüdischen einstigen Häftlinge im Gegensatz zu den nicht jüdischen keinerlei Familien
mehr besaßen, die ihnen hätten helfen können, waren viele von ihnen noch vor Ablauf des
ersten Nachkriegsjahres abgewandert. . \ ' • >
Ein Teil der am Leben gebliebenen Hallenser Juden wie einige der in der Umgebung der "^ .
Stadt Befreiten bildeten sehr bald eine kleine Gemeinde. Ende 1946 war die Zahl der
\ Juden
in der Stadt und im Saalkreis auf 66 angewachsen. Sie richteten sich einen Syna- ;
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gogonraum ein, und hrs
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Bürger in Deutschland
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das Machtmotiv - Mißgi
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lauten : Kampf gegen je<
LITERATUR *
fl] Halle, in: Euzvklop<Ml
[2] Kisch, D.: Die' Anfang
Kommission für die 1
[^']Kwch,G,i Kleinere I
Magdeburg.
[4] Kl8ch, Q.: Entwiekluj
Magdeburg. . _
[5] Kiitch. Q.: Rechts- uii
[6] Kisch, Q.: Zur Gesclii.
Deutschland, "2 (1930)
f 7] Neujekl, S. : Halle an
f8] Neufeld, S.: Die Hall.
[9] Stem, S.: Der prenßis
•• •
• f.. »|k.=-^; •^«^,4.
1^ JP
. _ >;ogcn raun I ein, und hrachten eine (iedeiik.aiVl an die zerstcirte S3'nag()^e an ihren) eliy-
nialigen Stanrir)rt an. Auf dem jüdischen Fiiedhof" wurde ein (fedenkstein an die velnielt-
tete (ienieinde gesetzt . J n der (iepenwart werden die jijdisciien Friedhöfe der Stadt dnreii
fin»n'//k41e HiJfe^lep Regi^jnmg gepf)egu,.aiK4i leben w)c)i ^n«e]ne-ältere Juden in Halle
und umliegenden Städten.
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" zeh ht elänglöi s 1 98(5 eihe >» icRt j irdin*"\ orsit zehde a\ ar. ' J FTr ~ Vaf ei^MÖ?" bis K negsehde
Angehöriger*. dcr_Nazip()lizei.
Heute wird die klein gewordene jüdiselie f4en>pinde von Frau Käthe Ring geleitet, die
das Vertrauen ihrer (iemeindeniitgliedci' w^ie der ütädtiscJien Gesellschaft bcFitzt.
An der fast tausendjährigen Geschichte der Juden der Stadt Halle - bis ins 19. Jh. als
Bürger jüdischer r<ation bezeichnet - sind all die Motive erkennbar, die die »Span-
nungen zwischen der icleinen Minderheit der Juden und der Mehrheit der christlichen
Bürger in Deutschland erzeugten. Er waren das: wirtschaftliche Motive - Neid und
Konkurrenzangst, soziale Motive - Abwehrhaß gegen die nichtchristliche Minderheit,
das Machtniotiv - Mißgunst und Herrschsucht, gepaart mit Vorurteil. All diese Motive
führten in die nazistische „Endlösung der Judenfrage**. Die Lehre aus diesem Ver-
' brechen, der auch deutsche-nicht jüdische Minderheiten zum Opfer fielen, nuiß für uns
lauten: Kampf gegen jede Art Diskriminierung von Minderheiten.
LITERATUR . . „ „ .
•
fl] Halle, in: Enzyklopedia Judaica, l^d. 7, BerHn (1932), Spalte 872ff.
[2J Kittch, D.: Die Anfänge der jüdiwlien Cieineinde zu Halle. Tri: Jahrbuch der historischen
Kommission für die Provinz Satrhsen und füi* Ajihalt, TV (1928). Magdeburg.
[1^] Kiffch.G.: Kleinere Beiträge ziu* Kulturge8t;hichte der Juden in Halle. In: V (1929).
Magdeburg.
[4] Kischy Q.: Entwickhing und Verfassung der jüdischen Gk^nieinde zu Halle. In: VI (1930).
Magdeburg. -- - - . . .
[5] Kiifch.G.: Rechts- und Sozialgescliichte der Juden in Halle 1G86— 1730. Berlin 1970.
[6] Kiüch, G,: Zur Geaehiehte der Juden in Halle. In: Zeitschrift für Geschi('hte der Juden in
Deutschland, 2 (1930), Berlin.
mNeujeUl.S.'. Halle an der Saale. In: Jüdisches Lexikon, II (1928), Berlin, Spalte 1364 f.
[%']Neujeld^S.'. Die Halleschen Juden im Mittelalter. Berlin 1915.
[9] Stern, S.: Der preußische Staat und die Juden. 3 Bde. Berlin 1962.
Verfasser:
Helmut Efichwege,
Comeniusstraße 68 — 8/6
DDR -Dresden 8019
Manuskripteingang: 28. 3. 1988
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Deutschet
Medizinisches
Journal
20. Jahrgang 1969
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Vorsitz
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^ 'Wilhelm Leopold Mauritius Groschopp
^1 J776 in Halle studiert, als er sich im Herbst 1780
gramen anmeldet. Die Angaben in seinem Curri-
^tac sind spärlich; wir entnehmen daraus, daß der
«fborene Studiosus das Reformierte Gymnasium in
^besucht hat. Seine Examenstermine sind der
-^^^ipber 1780 und der 9. Januar 1781; am 16. Juni
►^J^jrbt er unter K e m m e den Doktorgrad.
jham W a 1 1 ist 24 Jahre alt, als er 1782 in Halle
tglydlum abzusdiließen trachtet. Er ist in Berlin
^ des französischen Gymnasiums gewesen und hat
gb 1776 Vorlesungen am Collegium medico-chirur-
I gehört. 1778 geht Wall nadi Göttingen und be-
^_, hier die Vorlesungen von J. F. Blumenbach,
9^ Cmelin , J. A. Murray, A. G. Richter u.
iifO h m e y e r. In Halle bewirbt er sich am 14. März
gM um Zulassung zum Examen, das er am 20. und
?|IArz besteht. Am 18. Dezember 1782 darf Wall dann
2* praeside pro gradu doctöris medicinae disputieren.
mwB einen Monat nachyW a 1 1 unterzieht sich der
^l^e Student David Oppenheimer den beiden
CTmlnierungen (am 16. und 23. April 1782). O p p e n -
ggTmer ist am 21. April 175t geboren und hat ab 1777
t 0erlin studiert. Er weist auf die gleichen Lehrer wie
• ertlicher hin, nennt aber zusätzlich den zu dieser
^|t noch als Doctor legens wirkenden G o e n n e r. Als
giy^ent im sechsten Semester kommt Oppenheimer
^in nach Halle; hier sind Böhmer, Eberhard,
(joldhagen, Kemme u. Meckel seine Lehrer.
0ppenheimer muß zunächst eine königliche Bewilli-
gung einholen, damit er öffentlich seinen Inauguralvor-
lf«g abhandeln darf. Diese Erlaubnis wird Anfang Januar
|7t3 gegeben; unter dem Datum des 13. Januar trägt
g e m m e als amtierender Dekan in das Fakultätsalbum
lln: „überbrachte der jüd. Cand. Herr Oppenheimer ein
ICftnigl Rescript, wodurch ihm verwilliget ward, allhier
fffentlich pro Gradu doctoris zu disputiren." Dieses Refe-
rst ..de catarrho et dysenteria" wird dann am
14 Januar 1783 abgehandelt.
In der Reihe der Doktoranden folgt als nächster
Absolvent der alma mater Halensis J. Hertz Bing,
fbenfalls Studiosus gente Judaeus. Sein Promotions-
trrfahren stellt den Abschluß einer jahrzehntelangen
Diskussion um die Durchführung der Coronatio doc-
lorahs jüdischer Studenten dar und soll daher hier
ausführlich abgehandelt werden. Bing ist 1761 ge-
boren und hat in Berlin und Halle studiert. Nach
einer Eintragung von Goldhagen in den Fakul-
lAtsannalen vom S.April 1782 hat sich Bing „zum
examine gemeldet und ergebenst gebeten, daß wir
•eibiges bald anzustellen belieben mögten, da er nach
dem Willen der Seinigen genöthiget wird, bald von
hier abzureisen". Goldhagen schlägt das Examen
mixtum vor, wozu Böhmer notiert: „Ob es zwar
wieder die Statuta ausdrücklich läufft, ein mixtum
fxamen anzustellen: so will und wenn die angeführte
Ursache für richtig befunden worden, es für dieses-
mahl. doch citra consequentiam, mir gefallen lassen".
Am 6. April 1782 besteht Bing das Examen. Als er
im folgenden Jahr das Doktorat nachholen will, gibt es
bei ihm und einem jüdischen Mitdoktoranden nochmals
Schwierigkeiten mit den Promotionsformalitäten wegen
des Glaubensbekenntnisses. Die Medizinische Fakultät
erhalt dann durch Reskript vom 19. August 1783 Anwei-
iung. Bing unverzüglich zu promovieren und „zu be-
richten, ob noch . . . bei den Promotionen ein Unterschied
nadi den Glaubenskonfessionen gemacht werden könne".
Bing erwirbt am 19. September 1783 den Doktorgrad.
Am 6 März wird dann durch ein erneutes Reskript end-
gültig festgelegt, daß „künftig bei der Doctor Promotion
judischer Candidaten mit Christlichen so wie es auch in
Götiingen und auf anderen Universitäten geschieht, in
An^.ehung der Formalitäten kein Unterschied mehr beob-
•ch.tct werden soll**.
Am 28. Dezember 1783 meldet sich Benedikt Böhm
zur Prüfung an, Sohn des Berliner Arztes M. B ö h m.
Er hat nach Besuch des Joachimsthaler Gymnasiums
1777 das Medizinstudium in Berlin., aufgenommen und
bei Achard, Goenner (noch immer Doctor
legens), Johann Theodor S p r o e g e 1 (1728-1808) und
bei Johann Christoph V o i t (1741-1787) sowie Wal-
ter Vorlesungen belegt; er weist außerdem darauf
hin, daß er an klinischen Übungen teilgenommen hat:
„Nosocomium a charitate nomen sor-
titum semper frequentav i."
Sproegel war unter Johann Friedrich Meckel
Prosektor gewesen, am 24. August 1753 Professor secun-
dus geworden. Später gab er die Anatomie auf und über-
nahm ein Ordinariat für Physiologie. V o i t war über das
Amt eines Pensionärchirurgen und Regimentsfeldschers
1779 Professor für Chirurgie am Collegium medico-chir-
urgicum geworden.
Böhm geht dann als Student nach Göttingen und von
dort nach Halle. Hier besteht er am 3. Januar 1784 das
erste Examen, wobei Goldhagen notiert: „und da eine
sehr strenge Kälte um diese Zeit einfiel, und der Herr
Hof Rath Böhmer und Herr Prof. Kemme unpäßlich
waren, so ist das zweite Examen von den einzelnen Glie-
dern der Fakultät in ihren Wohnungen mit denselben
vorgenommen worden." Am 14. Dezember 1784 erwirbt
Böhm dann den Titel des Doctor medicinae et diir-
urgiae.
Johann Gottlieb Z e n c k e r wird am 20. September
1786 zum Dr. med. et chir. promoviert. Er steht zu die-
sem Zeitpunkt knapp vor Vollendung seines 27. Le-
bensjahres (geb. am 28. September 1759). Acht Tage
vorher hat er die Examination bestanden. Z e n c k e r
kommt aus der Chirurgenlaufbahn; er besitzt Unter
den Linden eine Barbierstube und gilt als tüchtiger
Wundarzt. Z e n c k e r ist schließlich Professor Chir-
urgiae secundus am Collegium medico-chirurgicum
geworden und 1790 sogar stellvertretender Chirurgus
supremus.
Karl Friedrich Wilhelm K 1 e e m a n n wird wenige
Tage nach Z e n c k e r am 18. September 1786 examiniert
und am 3. November zum Doktor medicinae promoviert.
Im Juni 1787 disputierten zwei Berliner pro gradu doc-
toris: Andreas Friedrich Jordan am 13. Juni und Philipp
S t o s c h am 19. Juni 1787. Jordan widmet seine Arbeit
„de usu et praestantia curationis sym-
ptomaticae" dem obersten Dekan des Medizinal-
kollegiums, Ludwig Christian R o 1 o f f . Im Gegensatz zu
der handgeschriebenen Notiz in den Fakultätsannalen ist
auf der gedruckten Dissertation übrigens der 8. September
1787 als Promotionstermin angegeben. Philipp S t o s c h
ist der Sohn von Friedrich Wilhelm S t o s c h , zu dieser
Zeit „Consiliarius aulicus Regis Borussorum, Bibliothe-
carius Regius ac Professor Academiae sequestris**.
Mit Ludwig Formey (1766-1813) steht am
20. Juni 1788 ein erneut später bekannt gewordener
Mediziner zum Inauguralverfahren an.
Der Vater, Johann Heinridi Samuel Formey, ist in
Berlin Professor phil., königlich-preußischer Geheimrat
und Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften.
Formey besucht am Heimatort das französische Gym-
nasium und dann die Vorlesungen am Collegium. Im
April 1784 kommt er nach Halle, macht dann 1786 in Ber-
lin den „Cursus" und geht von dort nach Göttingen. Nach
Halle zurückgekehrt, bewirbt er sich am 4. Mai 1788 um
Zulassung zum Examen. Lt. Eintragung von Böhmer
vom 19. Mai 1788 hat er „in dem mit ihm angestellten
examine wol bestanden; als bey welchen auch des
H. Cantzlers von Hoffmann Hochwohlgeb. selbst bey-
zuwohnen beliebet". Form e y widmet seine Acbeit
„sistens quaedam circa systematis absorbentis patho-
logiam" dem Vater: „Patri optimo Sam Henr. Formey,
Deutschet
Medizinisches
20. Jahrgang 1969
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1^2-
tori
Berliner Apothekerstochter Johanna Elisabeth S c h r a -
FrVcf l"*'^t'?"'i "^7 T *• ^*" ^''^^ geborene Johann
Sf^^f.lf* "^V '^^^*'?? ^P'" ^'^^^ «"^ Collegium medico-
djirurgicum immatrikuliert wird. Stahl schließt sein
Mudium in Halle ab: am H.September 1768 disputiert
fLÄ'' ? olL"'^!; ''9^ nonnullis momentis ad curam
epilepsiae . Schon drei Jahre später ist er in Berlin im
Alter von 24 Jahren gestorben. Ein Jahr später stirbt
?"* ^^^1 ^^^^^ ^^^ ^' November 1772) und mit ihm der
letzte Tröger des Namens dieser Ärzte-Dynastie.
i
1770-1779
Nur vier Doktoranden aus Berlin (M u z e 1 ,
Falckenberg, Hertz u. Bottiche r) kom-
men in diesen zehn Jahren nach Halle, wo generell
die Studentenzahlen in der Medizinischen Fakultät
erheblich zurückgehen: es sind die Jahre des Abstiegs
der Fakultät, vorwiegend bedingt durch unzuläng-
liche personelle Besetzung. Friedrich Christian
Juncker und Andreas Elias Büchner sind ver-
storben; der wenig befähigte B ö h m e r hat das einst
weithin berühmte Clinicum auf dem Waisenhause
übernommen, es aber nicht auf dem alten Stande hal-
ten können. Außerdem ist die Fakultät durch stän-
dige Streitereien zerrüttet.
Friedrich Wilhelm Daniel M u z e 1 ist der erste dieser
vier Berliner. Er ist der Sohn eines königlichen Leib-
arztes und Lehrers am Collegium. Eng befreundet mit
Ernst Ludwig Heim (1747-1834), tragen beide ihren
Inauguralvortrag am 13. April 1772 vor.
Im folgenden Jahr bewirbt sich Johann Gottfried
oo^i.r^^^'^^^^^ ^^ Zulassung zum Examen. Am
28. Mai 1773 ist er lt. Eintragung von Ni etz ki „ad ten-
tamen sive examen primum admittiret worden Nach
erfolgten Facultaets-Schluß auch . . . zum zweyten exa-
mine für fähig erkannt worden". Am 2. Juni 1773 wird er
„zu diesem examine rigoroso admittiret", und am 3 Juli
\1773 erfolgt die öffentliche Verteidigung der Doktor-
arbeit. Falckenberg ist dann vorübergehend Pro-
fessor secundarius für Anatomie an der Charite gewesen.
Markus Hertz (1747-1803) gente Judaeus erwirbt
am 15. August 1774 den Doktorgrad, nachdem er am
26. Februar und 2. März 1774 die Examina bestanden
hat. Hertz war über die Kaufmannslehre in
Königsberg zum Studium gekommen; mit seinem
Lehrer Kant verbindet ihn später eine enge
Freundschaft. Als er in Halle sein Medizinstudium
abschließt, bestehen noch immer die bei Gründung
der Universität festgelegten konfessionellen Promo-
tionsunterschiede, wobei die jüdischen Studenten
extra cathedram disputieren müssen. Das Juramen-
tum doctorale erfolgt nach einer Eintragung in den
Fakultätsannalen von 1770 „capite velato, assisten-
tibus duobus e gente Judaeo viris, impositisqüe Pen-
tateucho digitis, iurando pollicitis fidem dederit et in
conclusione iuramenti adhibitis verbis id quod Ado-
nai me adiuvet."
Hertz wird Arzt in Berlin und Direktor des jüdi-
schen Krankenhauses und ist als Verfasser medizi-
nischer und philosophischer Schriften bekannt ge-
worden. Auf Vermittlung seiner Frau, der berühm-
ten Henriette Hertz, ist später u. a. auch Ludwig
Börne als Medizinstudent nach Halle ßeeaneen
(1803). ^ e^'^ß^"
Letzter Doktorand dieses Zeitabschnitts ist Johann
Friedrich Boetticher, dessen Inauguraldisputa-
tion am 7. November 1779 stattfindet.
Boettichers Prüfungsantrag enthält eine präzise
Aufstellung seiner in Berlin besuchten Kollegs, so daß
wir hieraus genaue Kenntnis des Studienganges
Jahre haben. Als seine Lehrer und deren Fachir
zählt Boetticher auf: Walter (Osteologie Pil
experimentalis, Physiologie, Angiologie. Sektion«^
gen), A h 1 e m a n n (Pathologie), G 1 e d i t s c h fM.
medica, Botanik), Ken ekel (Collegium de
chirurgicis, luxationibus et fracturis, Operationen m
gicae, ars obstetricia), Achard (Chemia exoer?
talis), Falckenberg (Anatomie), Fritze (Thi
specialis interna) u. Sonneburg (medizinisdie
Johann Gottlieb Walter (1734-1818) ist ah
Sekundärprofessor und später Direktor des Ai
mischen Instituts; die Professio secundaria vertritt l
rend der Kollegbesuche von Boetticher nooK
einstige hallesche Doktorand Falckenberg
wird der drei Jahre vorher als Assistent nach Berlii
kommene Johann Christoph Andreas Mayer (174-
1801) Professor secundus. Über den Pathologen AK
mann gibt es kaum Angaben zur Person, desclph
nicht über den Doctor legens Sonneburc jni
Gottlieb Gleditsch (1714-1786) lehrt am CoHoL
medico-chirurgicum Botanik, hält aber auch vorül
gehend andere medizinische Vorlesungen, z B |
Gerichtsmedizin. Johann Friedrich H en c k'el (l7io1
1779) vertritt die Chirurgie und ist gleichzeitiß i
ammenlehrer; er ist 1769 in das Collegium me
chirurgicum aufgenommen worden. Johann Frie«
Fritze (1735-1807), hallescher Doktorand von 1756
der „Internist". Über den durch die Entwicklunc 'i
Rübenzuckers berühmten Franz Carl Archard (1753I
1821), der die Physik und Chemie liest, bedarf es y
m diesem Zusammenhang keiner näheren Erläuterui
1780-1789
An der Medizinischen Fakultät Halle sind
zwischen einige Neubesetzungen erfolgt, die
stark angeschlagenen Ruf der Fakultät wieder ai
bessern sollen. Philipp Friedrich Theodor M e c k
(1755-1803) ist am 12. Oktober 1777 zum Ordinal
für Anatomie, Chirurgie und Geburtshilfe erna
worden; er tritt sein Amt 1779 nach einer fast dri
jährigen Auslandsreise an. Johann Friedrich Gottlil
Goldhagen (1742-1788) wird am 10. Oktober 1 ^
Ordmarius für Naturgeschichte; als das Waisenhai'
Clmicum 1786 eingeht, begründet er mit Hilfe (
Kanzlers von Hoffmann (1735-1801) ein nei
Institut, die Schola clinica Halensis in der Amtsv
Stadt Glaucha.
So nimmt es nicht wunder, daß jetzt auch die Studt
tenzahlen wieder ansteigen. Von nun ab sind wir außh
dem über den akademischen Werdegang der Kandidat!
recht gut informiert, da sich ein 1773 erstmals praktizu
tes Verfahren durchgesetzt hat: die Studiosi medicii
müssen bei ihrer Anmeldung zum Examen ein seil
geschriebenes, lateinisch abgefaßtes Curriculum viL
vorlegen. Dieses enthält neben den wichtigsten Personal
auch die Angabe über absolvierte Kollege,
Zwölf Berliner bewerben sich 1780-1789 um Z\
lassung zu den Prüfungen: Behm, Groschop
Wall, Oppenheimer, J. H. Bing, Bohr
Zencker, Kleemann, Jordan, Stosc
Formey u. Willdenow.
Georg Ludwig Ferdinand B e h m ist der Sohn eines
seiner Vaterstadt praktizierenden Arztes und Apothekei
Er hat nach dem Wunsch des Vaters eigentlich Apotheke
werden sollen: „principiis pharmaciae ml
edoci ussit in pharmacopoea cui praee
regia." Nach dreijährigem Studium in Halle meldet ,
sich am 15. August 1780 zur Prüfung; er besteht dl
Tentamen am 19. August und eine Woche später das Rigc
rosum. Am 9. September 1780 verteidigt er unter Vorsil
von K e m m e die Arbeit „Analecta de Icterol
welche erCothenius widmet.
piECHOCKI: Berliner Ärzte des 18. Jahrhunderts alsTällescne
loktoranden
Medizinisches
Journal
20. Jahrgang 1969
I T r i b u n a 1 i s". In Berlin hat er als 18jäh-
Medizinstudium aufgenommen und ist 1793
-. ^ Halle gekommen. Unter seinen Lehrern am
*#rt verweist er auch auf den Chirurgen
!j^ Ludwig M ursin na (1744-1823), auf
J^V iowie auf Z e n c k e r.
I n n a wirkt als Oberchirurg an der Charit^ und
2^*1790 als Stellvertreter den 1786 in Halle promo-
Z e n c k e r zur Seite. Johann Friedridi Fritze
▼•^JSmehr Leiter eines Institutum clinicum. Über des-
f0 ^^ffi^ben hat man in Berlin bindende Anordnungen
0ß Aifif In den halleschen Fakultätsannalen ist im
^2^^1791 der Eingang eines Edikt notiert, wonach
PjJS^ die nicht bereits schon auf Universitäten das
dSS!tm frequentirt haben, gehalten seyn, ein besonderes
SÜSft in Berlin zu besuchen, das in dem Edict Insti-
ßSm clynicum genannt wird". Fritze hat 1789 über
SÜTneue Klinik in einer eigenen Arbeit berichtet. Übri-
^"^fteht er zu dem erwähnten halleschen Doktoranden
P# n h a r d t in verwandtschaftlichen Beziehungen: die
«A^r von Friedrich Wilhelm von Eisenhardt,
BSnna Dorothea geb. Witte (eine Tochter des Regi-
^*y«>^.iartiermeisters Joachim Christoph Witte) ist
*'*^ Sdiwägerin.
Her t zd o r f J^hat nach dem am 21. August 1793 be-
JVj^pen Examfen die Erlaubnis erhalten, sine praeside
•"^^j5pyticren;/am 11. Januar 1794 erwirbt er mit der
Ai^eit „de fistpla et blenorrhoea viarum lacrymalium"
^gfi Doktorgra
Knapp dreijWVochen nach Mertzdorff verteidigt
Mit Wolf Davidson, ein weiterer Berliner, seine
Poktorarbeit. Er ist gente Judaeus; 1790 hat er
H) Berlin das Medizinstudium aufgenommen und
öabei Achard, Goenner, Hermbstaedt,
Knape, Walter u. Willdenow gehört. Von
Berlin aus kommt Davidson nach Halle, wo er am
29 Dezember 1793 sein Curriculum vitae mit der Bitte
um Zulassung zum Examen vorlegt.
^ Davidson stellt gleichzeitig einen Antrag auf Ge-
bührenerlaß: „Es ist vielleicht meinen Höchstgeehrten
Herren nidit unbekannt, daß ich aus inneren, und nicht
fu unterdrückenden großen Trieb, ohne Genehmigung
mrines Vaters, das Studium der Medicin betrieben, und
»b*io]viret habe. So wenig ich während desselben meines
Vaters Unterstützung genossen, sondern lediglich durch
Hülfe edler Gönner zu Berlin dazu fähig war, so wenig
dBTf ich auf ihn in Rücksicht des bei meinem Doctor-
Examine zu erlegenden Honorarii Rechnung machen."
Daraufhin wird ihm ein Drittel der Gebühren erlassen.
Der am 7. Januar 1795 zur Doktorprüfung zugelassene
Johann Ernst Küster erwirbt am 4. April des gleichen
Jahres mit einer „Introductio in Akologiam
»ystematicam et rationale m" den Titel ; die
Arbeit widmet er für „Collegii supremi Medici et Collegii
fupretni medicochirurgici nee non Collegii supremi sani-
latis Praesidi Illustrissimo".
Friedrich Ludwig Augustin, Doktorand vom
24. Mai 1795, ist der am S.Juni 1776 geborene Sohn
eines Geistlichen von St. Nikolai, der dann auch Archi-
diakon und Kircheninspektor geworden ist. Sein
Großonkel ist der bereits erwähnte Christian Ludwig
R o 1 o f f , und „s u a d e n t e avunculo Rolof-
fio, Regis Cons. int. et Archiatro" geht
A u g u s t i n nach dem 1792 in Berlin begonnenen
Studium 1794 nach Halle und 1796 nach Göttingen.
In die Saalestadt zurückgekehrt, meldet er sich am
13. April 1797 zum Examen mit der gleichzeitigen
Bitte um Gebührennachlaß. Letzterer wird ihm be-
willigt. Am 24. Mai 1797 erwirbt August in den
Doktorgrad. In Berlin ist er später als Professor am
Collegium medico-chirurgicum tätig gewesen. Ihm
folgt noch im gleichen Jahr, am 27. November 1797,
Johann Friedrich Christoph Klug, der seine Dok-
torarbeit Christian Gottlieb Seile (1748-1800) wid-
met. Auch K 1 u g ist später Professor in seiner Hei-
matstadt und Direktor des Zoologischen Museums ge-
worden; am 26. August 1818 hat ihn die Kaiserlidie
Akademie der Naturforscher (Leopoldina) unter der
Mitgliedsnummer 1078 in ihre Reihen aufgenommen.
Ernst Theophil Engel beantragt am 14. März 1798
seine Examinierung. Engel ist am 22. März 1772 als
Sohn des später in Potsdam tätigen Generalchirurgen
Salomon Theophil Engel geboren, hat in Berlin sein
Studium aufgenommen und im Winter 1794 den „Cur-
sus" bestanden. 1795-1798 weilt er in Halle; hier erfolgt
am 30. März 1798 seine Examinierung. Die Promotion von
Engel erfolgt am 17. April 1798 unter Reil mit der
Arbeit „de ani ftstulis curandis".
Friedrich Wilhelm Zahl ist am 10. Oktober 1772 ge-
boren ; sein Vater ist „m ercatura faciens".
Zahl besucht am Heimatort das Institutum Paedagogium
Reale und beginnt 1791 mit dem Medizinstudium. 1795
bis 1798 hört er in Halle; als er am 24. Februar 1798
examiniert wird, notiert Kemme:„Herr Zahl ist
der Facultaet noch die Jura zu errich-
ten schuldig." Am 12. Juni 1798 erfolgt die Pro-
motion.
Aaros L e m o s , Doktorand vom 22. Juni 1798, ist offen-
bar nur zum Studienabschluß nach Halle gekommen. Der
am 9. Februar 1774 geborene Studiosus ist Arztsohn; sein
Vater hatte 1735 in Halle den Doktorgrad erworben. Das
am 22. Juni 1798 durchgeführte Examen scheint nicht ganz
wunschgemäß gelaufen zu sein; Meckel notiert dazu:
„Nach geschlossenem Examen des Candidati Medicinae,
Hr. Aaron Lemos aus Berlin, wurde beschloßen, daß der-
selbe der von Berlin aus zu fürchtenden Vorwürffe wegen,
dahin beschieden wurde: daß er zwar die von ihm selbst
verfertigte Disputation aber c. praeside vertheidige ; auch
daß Er sich während eines Jahres nicht in Berlin exami-
niren laßen dürfe. Zu unserer Legitimation bekräftigt Er
dieses hierunter." Und Lemos selbst schreibt dazu: „ich
zeige mich dieser von der Facultaet mir angezeigten Be-
dingungen unterwürfig und verspreche mich biß dahin
nicht zum Examen zu melden in Berlin." Als Grund wird
außerdem am 16. Juni 1798 in den Fakultätsannalen
notiert ... „um indeß so viel nachzulernen,
daß er beßer als bei uns bestände".
Letzter Berliner Doktorand des 18. Jahrhunderts ist
Johann Theophil Schmidt, ein Kaufmannssohn, der
nach dem elterlichen Willen eigentlich ebenfalls Kauf-
mann hätte werden sollen, doch „m ultae obvene-
runt circumstantia e*'. Nadi dem am 23. Februar
1799 gestellten Antrag darf Schmidt am 2. März 1799
zum Examen erscheinen. Schon am 16. April 1799 erwirbt
Schmidt den Doktorgrad. Fünf Jahre später wird
Schmidt unter der Registriernummer 197 in die Natur-
forschende Gesellschaft zu Halle aufgenommen; in der
Mitgliedsliste wird dabei auf besondere Kenntnisse in der
Botanik verwiesen.
In der zweiten Jahrhunderthälfte haben somit
50 Berliner von Halle aus den Doktortitel erhalten,
also doppelt so viel wie in den vorausgegangenen
fünfzig Jahren. Insgesamt sind somit 74 Berliner im
18. Jahrhundert von Halle aus promoviert worden,
von denen - wie die kurzen Schilderungen ihres Wer-
deganges ausweisen - viele später eine bemerkens-
werte ärztliche Karriere gemacht haben.
Literatur kann bei den Verff . angefordert werden.
Manuskripteingang: 10. August 1967
Anschriften d. Verff.: Prof. Dr. med. habil. Wolfram
Kaiser, X 402 Halle/S. (DDR), Leninallee 22 und Dr.
Werner Piechocki, X 402 Halle/S. (DDR), Rathausstr. 1,
Stadtarchiv.
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Juden in Halle und Jüdische Sakralkunst 4Z' \\^ K^
Zur Erinnerung an die Opfer '^Y^f ^ J^/^
des faschistischen I'ogroms „Reichskris.allnacht" C^UV^
vor fünfzig Jahren —
' der Nacht vom 7. zum 8. Novemher 1938
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XXXVII/1988
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Vor 50 Jahren - vor 275 Jahren: zur Geschichte
der halleschen Ars medica Judaica
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Wolfram Kaiser und Arinu Völker
* „/cA 6m DeutscJier, ich habe rmr das falsche Qesa^ighuch'^ : das soll im Frühjahr 1933 der
jüdische Arzt Pritz Herz seinen Ilmenau er Patienten geantwortet Iiaben, als diese ihn
nach seinem Verhältnis zur Heimat befragten, für die er im Weltkrieg den Soldaten rock
getragen hatte und in der nun der Faschismus sich das Sagen anmaß [51], In Haldens-
leben sah sich etwa zeitgleich hierzu der Kreisarzt Walter Eliassow bereits ersten
antijüdißchen Pressionen ausgesetzt: nazistische Boykottposten zogen am 1. April
1933 vor seiner ^ Wohnung auf . !Nur eine Woche später erfolgte seine Beurlaubung auf
der Basis des neuen „Berufsbeamtengesetzes**. Daß es vorerst dabei blieb und die volle
Entpfhchtung noch nicht zur Debatte stand, wurde auf dem zuständigen Landratsamt
mit Bedauern vermerkt :♦ „i5Jtwe Entlassung nach Paragraph 3 des Gesetzse komnü leider
nicht in FragCy da Elia^ssaw FrorUkämpfer im Weltkrieg war** [7]. Dem Verfasser dieser am
21. Juli 1933 schriftlich fixierten Passage hat es offensichtlich nicht gepaßt, zunächst
noch Grenzen bei der Erhebyng des Antisemitismus zur juristisch sanktionierten Staats-
doktrin erkennen zu müssen: bezeichnend ist dabei das Wörtchen „leider**. Die allge-
meine Weichenstellung durch das Gesetz vom 7. April 1933 wird er ohne Zweifel mit
Befriedigung registriert haben ; la.nge sollte es ja nicht mehr dauern, daß die einsetzende
Schikanenserie - mit Stop der Kassenzulassungen, Aufhebung der Frontkämpferver-
fügung (am 22. April 1934) und dem Reichsbürgergesetz von 1935 - in die Ausnahnie-
gesetzgebung vom 25. Juli 1938 ausmündete. Fritz Herz und Walter Eliassow - zwei /
Beispiele, stellvertretend für die vielen ~ glückte 1939 die Emigration, an die im Frühjahr
1933 Avohl noch keiner von beiden gedacht hatte. '- , '' r
Ähnliche Vorkommnisse wie die in Haldensleben gab es in den ersten Monaten nach der
' faschistischen Machtübernahme in vielen Städten. Gedruckte Boykottaufrufe kamen
z. B. auch in Magdeburg und in Halle heraus; sie listeten jüdische Ärzte, Rechtsan-
wälte und Geschäftsleute auf, die bis dahin im allgemeinen unbehelligt im Kreis ihrer
' Mitbürger gewirkt hatten [64]. Mehr als vierzig Namen führt das Magdeburger Hetz-
plakat auf („Magdeburg^ s Juden stellen sich vor**)\ zwölf Rechtsanwälte und elf Ärzte
.werden in Halle genannt („Deutsche, lehnt es ah. Euer Geld zu jüdischen Hechtsanwälten
und Aerzien zu tragen**). Die ^hl der in Halle tätigen jüdischen Mediziner war freilich , ' .
'^ größer. Möglicherweise wurde das Pamphlet in Eile zusammengestellt; aus der Nach-
betrachtung heraus ist seine Unvollständigkeit jedenfalls nicht mehr abklärbar. So--^
'. finden sich hier aus dem Hochschulbereich lediglich die Namen des Psychiaters Alfred
•vHauptmann (1881— 1948) und des langjährig als Laboratoriumsleiter eingesetzt ge--
wesenen Hermann jastrowitz (1882—1943?). Das bedeutete aber keineswegs ein Außer- -"^ *^
^ rVerfolgung-Stellen der anderen: Arzt-Persönlichkeiten wie Oskar David (geb. 1880),
; Aniold Japha (1877— 1943y, Walter Weisbach (1889-1962), Ernst Wertheimer (1893 bis 'j^,^x^
; .l?78)^imd' Jäugo^Winternitz (1 868-- 1934) waren alsbald von den anlaufenden anti-_>t^-^
"" iiklistienVMalBnalijite^^ nicht am- Ort .wirkendeyeinstige hsA-
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auf Joseph Igersheimer (1879-1965), Gyula Grosz (1878-1959) und Ihiuslv TU>aR (1858
bis 1938) verwiesen. -Der 1910 in Halle habilitierte und 1914 zur Professur aufgerückte
Ophthalmologe Igersheinker leitete, als die rassistischen' Pressionen einsetzten, die
j«; — Äugenabteilung am J'raokfurter^iJiuigerspitalj.dejLniöglich^n Weiterungen. entging er_
^^^ durch die Annahme einer Vokation nach Istambul. An dem 1907 in Halle promovierten '
rlüitfi ir '¥jfttr^^^^\'T P^^^l^tiziercnden <^yula Grosz gi"t; dan SchliiTimKte vorbei, da er^niit
e^mer „AilÄ-in** verheiratet war tSJ. ^iri-tTagWfies IScflitCkHal traf Jsmar Boasriltm^tSH^"^-'— '^^^
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ftchen Doktoranden vonJ[881 , der alSTBegriinder der Gastroenterologie weltweit bekannt
geworden war und der als Emeritus in Österreich lebte, als die deutschen Truppen in
Wien einmarschierten: am 15. März 1938 setzte er seinem Leben ein Ende [22J.
Schreckensvolle Ereignisse wie die hier genannten blenden sich in die Optik des lokalen
Nachbetrachters ein, wenn es an dieser Stelle um den 50. Jaliiestag jenes fa»^hi »tischen
Pogroms vom 9. und 10. November 1938 geht, das bei kurzen Geschichtsdatierungen
unter der verharmlosenden Bezeichnung einer „Reichskristallnacht*' geführt wird. Diese
furchtbare Zäsur jüdisch -deutsch er Wechsclscitigkeit muß aus der Warte eines hal-
leschen Hochschulhistorikers umso schmerzlicher empfunden werden, als es in der
frühen Geschichte der Universität der Saalestadt eine i)ositive Phase gab, in der diese
gleichsam Vorbildeffekte ausstrahlte. Halle hatte schon im Mittelalter eine kleine
jüdische Gemeinde [48, 59]. Sie mag nie sonderlich wohlhabend gewesen sein, verfügte
aber immerhin über eine eigene Druckerei Vmd konnte sich im ausgehenden 17. Jahr-,
hundert einen eigenen Arzt- leisten [37, 38, 40]. In ihrem Viertel wohnten auch die sich
an der 1694 feierlich eröffneten Academia Fridericiana frei von Belästigung und
Zwängen fühlenden jüdischen Medizinstudenten, deren Drängen auf akademische Gradu-
ierung erstmals 1724 zu ihrem Gunsten entschieden wurde [9, 26, 29]. Bis zum Ende des
18. Jahrhunderts vergab man in Halle mehr als 60 Doktordiplome an oft von weit-
her anreisende jüdische Kandidaten [27, 30, 31]. Da andere Hochschulen nur zögernd
folgten [41], wurde die Academia Fridericiana diesbezüglich zum zentralen Anlaufpunkt
und rangierte in dieser Phase an vorderer Stelle [20, 31]. Geht man von dieser Tatsacl^e.
aus, dann charakterisieren die in der Überschrift zu diesei Studie gewählten Eckpunkte
somit die Verhältnisse in zwei Perioden krasser Gegensätzüchkeit. ' ^
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Die Anfänge des Studium Judaicum Halense
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Es gibt eine Reihe von Beispielen dafür, daß einzelne jüdische Mediziner seit dem Mittel-
alter zu Ansehen gelangen und zu hohen Würden aufsteigen konnten. Mit ihrem meist
an italienischen Universitäten erworbenen Wissen und Können setzten sie sich trotz
kirchUchen Konsultationsverbots (d. h. religiös motivierter Judenfeindschaft) durch,
sofern sie sich dabei auf einen entsprechenden dynastischen Entscheid stützen konnten.
Offenbar unbehelligt von Konvertierungsauflagen bekleidete Jakob Israel (1621 bis
1674) in Heidelberg ab 1652 ein medizinisches Hochschulamt [63]. Zar Fedor Alexeje-,
witsch vergab 1672 ein Doktordiplom an den jüdischpolnischen Arzt Stephan von Gaden
[58]. August II. von Sachsen-Polen vertraute sich denp jüdischen Wundarzt Weiß an,
äIs es um eine Zehenamputation ging. Einzelfälle dieser Art bedeuteten aber noch keine
grundsätzliche Orientierung. Für das Territorium von Brandenburg-Preußen kam sie'
1678 erstmals zum Tragen, als die Oderuniversität Frankfurt jüdische Antragsteller zum-
Medizinstudium zuließ und sich auch die Academia Fridericiana Äum Jahrhundertende
.nicht sperrte und entsprechende Inskriptionen tolerierte. Das richtungweisende 'Bei^;^''^^ff:-X^^
; spiel in Sachen von Examination, Inauguralvorti'ag und Promotion jüdischer Kandi-^i<r^>\ff y *
j;daten wird wiederum von der.Frankfurter yiadrina gesetzt-. Es ist der in den Jahren ^i^^'
zwischen 1709 und 1712 in Halle tätig gewesene Dekan Andreas Ottomar ^Gölickel^W^^
(1671— 1745)i der deil aus Metz gebürtigen Moses Salomon Gumpertz examinieren und ^;f|-?^^^
imiti ein er>Inauguraldisputation auftreten läßt und im Anschluß bei der LandeBobrigkeiti|^"
:um die Erlaubnis zur bis dahin ' i-- • - --r> i. . , --'-^. „• ^
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durch ein königJicIiCi? Konzossionsreskript iml/er dem Datum des 22. September 1721
erteilt und macht den Weg fin- die anschheßendeu Graduierungsformahtäten frei \J^,-
-^- 611
^•* Weiirrdie-Umv«rsität--HÄlle-al8hald. diesen Fajji^njiufnahnr und in der Folge zahlen-
mäßig sämtliche brandenhurg-preußischcn Universitäten hinsiclitlicK'deR mit einef " '^
nale und iiborregiohale
ogf^^*«;* Sr V^im^\j^ udai/^uni hinter sich ließ, so hatte das regio-
( Tr II n<t^. "Rio T'onniglit^c jiefleTSu'ng ( i^'i'nVi CTiZJ ri t Kif !1'!T ■nwÜ?.^
;r^
^naiiat^ -.hier lehrten J^ried rieh Hoffmann (1660— 1742), Georg Ernst Stahl (1659 bis
1*734), Johann Juncker (1079— 1759) und Michael „Alberti (1(>82-^17ö7) --Ovaren füf
jeden angehenden Mediziner Anlaß genug, um zuinindest einige Semester in Halle zu
verbringen und nach Möglichkeit ein die Unterschriften renommierter Fachvertreter
tragendes Diplom zu erwerben. Für die jüdischen Absolventen kamen einige hier kurz
zusammengefaßt dargestellte Besonderheiten hinzu:
--,••-.. ...
„Ztueifellos liat das Bestehen einer jüdischen Qenieinde in Halle wie in anderen TJnioersi-
tMssiädien die Anziehungskraft , welche die wissenschaftliclie Bedeutung der Hohen Schult
auf die AusbiMungshestrehungcn auswärtiger^ besonders ausländischer Juden ausübte,
nicht unbeträchtlich verstärkt. War ihnen doch daselbst die Möglichkeit geboten^ mihrcnd
ihres Studienauf entlialts bei Glaubensgenossen Unterkunft, bei Wohlhabenden unter ihnen
bisweilen, materielle und ideelle Vnterstüzung zu finden. So bericlUel in einem interessan-
ten Brief aus dem Jahre 1702 der jüdiscfie Medizinstudent Isak Wallich in Halle einem in
^ Frankfurt an der Oder studierenden ßlauben^ruder, der ihn at^gcf ordert hatte, sein Stv- •
diufn an der Viadrina fortzusetzen, er tnöchte Hglle nicht verlassen, wo ihm Assur Marx
ehrenhaften Unterhalt und die Benutzung seifier Bibliothek gewähre. Ferner dürfe er gleich
seinen Kommilitonen einen Degen tragen, worüber des Staunens kein Ende sei. Wenn sich
. der Adressat in^Frankfurt als Jude einsam fühlte nwge er doch lieber nach Halle kommen'*^
[40]. _.., ,r : .. . ^ A >;• ,
Der hier genannte Assur Marx - ein Freund des Ordinarius Friedrich Hoff mann, der ,-
Beistand leistet, als Marx in einen Prozeß verwickelt wird - erscheint namentlich auch in
der Stadtgeschichte des halleschen Chronisten Johann Christoph von Dreyhaupt (1 699 bis —
1768), der offenbar ebenfalls mehr als nur weitläufige Kontakte zu dieser jüdischen -
• ."•■?.' Gelehrtenpersönlichkeit unterhielt: u . . .^
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„Unter der Hallischen Judenschaf ft haben sich auch jederzeit nach ihrer Art gelehrte im
Talmud und Rabbinischen ScJirif ftenbcfunden, als dcr\Vor sieher und,, . Königl. Sschwedische
Hof 'Factor Marx Assur, welcher auch einen kostbaren Bücher -Vorrath von Rabbinischen
Schrifften besitzt, der Vorsteher Enoch Jacob Levin, und der verstorbene Jacob Wolff, der im
Nahmen der Judensclmfftbey Absterben meiner ersten Frauen durch eine Hebräische ^nd
Teutsche Schrifft mir die Condolentz abgestattet** [8J. . .
t - ■ - " ....... -......'...._;; :■■'.<. .<^«^ *. . •. . .•• . . ♦, •
Jüdische Mediziner aus Halle werden voii diesem Chronisten nur in einem kurzen Satz
erwähnt {^i^audi- haben einige Hallische Juden-Söhne Medicirmm studiret und Gradum.
:^i,i Tf Docioris erJialfen, als des Vorstehers Enochs Sohn, und Charleimlle**) : gemeint waren wohl
n^ ... Abraham Levi und Samuel Simon Charleville, die beide im Jahre 1740 den Doktorgrad.
' •l'' erwarben. Die 1724 angelaufenen jüdischen Clraduierungen hat auch der UniversitäFs^
kanzler Johann Peter^von Ludewig (1670—1743) im Blick gehabt, als er sich 1737 in den
:,, Wöchentlichen Hallischen Anzeigen" diesbezüglich in bemerkenswerter Form äu-
■^- - -ßerte-/'.-- " '^■"'i^/^^l^-^^^'^ . ' ^-"*#-^:" ■ • ■. ■■ ■
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' 'DoHor würde in def Medicin bey. HingegenT Schuster -und Schneider zu werden ist ihnen'
' :i^verbotKen,\ Zur" höchsten Ung SchadetCyyheydes der Christen und Juden 1.. die
^Hi l^BittigJceit *wäre^'k^ die Juden auch:St&Erlernunq und Treiben ehrlicher Hand--^^^
^BiUigkeÜM
iüerckerzugeldssert würden
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Falle dw Vorstellung getialten haben, man könne die in Halle -8t udierenden Juden zjim
Christentum bekehren. In der Saalestadt bestand eine pietistische, von Johann Heinrich
Callenherg-{1694-Tl2ßO)45eißitete JieJielirjun^'ynstiUllion, in dP»*fXi yejbf^n4 derjijdische
Studiosus Christian Emmanuel Fromann (gest. 1735) Übersetzungsarbeit leistete
^f'^i^t?ai'Pt nennt ,.Da^ EnfmarHuw Lucn. 4^trrh Fminunn vbpr.sHzr*). Der für die Kon-
'rtierung gewonnene, sich in) AnRchiii'ifü d^r 31T»arzm rntvcnderide und 178:^ graduierte
Studiosus bildete damals aber eine seltene Ausnahme [46].
Was das Stndienabschluf3verfahren "-'^iiit dem Vicrcrkonlptex: von ExaminatToh,
Disputation, Doktorat und Approbation [34] - betrifft, so war es eine relative Cileich-
berechtigung, die ab 1724 für die jüdischen Absolvent-cn in Halle p^;aktiziert wurde.
Hei der Examination gab es noch keine Unterschiede. Diese netzten bei den nächst-
folgenden Amtshandlungen ein. Die üblichenveise im Auditorimn maximum öffentlich
durchgeführte Disputation bedurfte ebenso wie die Verleihung des Doktordiploms der
speziellen Erlaubnis durch den Landesherren. Auf ein entsprechendes Gesuch ging in der
Regel ein Permi ssionsreskript ein, das den weiteren Yeifahrensweg lizensierte. Es
schrieb aber die Nicht-Öffentlichkeit ebenso vor wie eine Inauguraldisputation „txtra
cathedra 771* \ dA\. ohne die Hilfestellung eines hierfür sorgst zuständigen Ordinarivis.
])er Ärzteeid war nach jüdischem Ritus imd. ebenfalls nicht-öffentlich zu leisten. Ein
Approbationsverfahren in Form eines in Berlin abzuleistenden y,Cursu8*' war obliga-
toijsch für alle Absolventen, die auf brandenbui*g-preuj3ischem Territorium einer Praxis
nachgehen wollten, erübrigte sich demzufolge für alle Ausländer (d. h. Nicht-Preußen),
die am Studienende in ihre Heimat zurückkehrten. Das betraf in gleicher Weise Nicht-
Juden und Juden, wobei die letzteren die genannten Einschränkungen im übrigen nicht
als Diskriminierung ansahen. Insgesamt stellten die halleschen Studien- und Graduie-
rungsmodalitäten ohnehin einen erheblichen Fortschritt für sie dar, wenn man sie am
Verhalten nicht-preußischer Universitäten mißt: in Heidelberg (1725), in Marburg
(1758), in Bützow (1766) und in Wittenberg (1790) bleiben derartige Graduieruhgen
fast unikär. Lange sperrten sich auch die zur habsburgischen Krone zählenden Hoch-
schulen; Wien machte hier 1789 den Anfang, Freiburg folgte 1791. Über eine am 7.
Oktober 1788 in Mainz durchgeführte Pr-omotion liest man im Tagebuch von Wilhelm
von Humboldt (1767 — 1835), sie sei „?ioc/i nicht eigeiitlich publice" abgehandelt worden.
Selbst innerhalb des preußischen Hochschulverbandes nimmt Halle eine Ausnahme-
stellung ein: nächst der genannten Graduierung in Frankfurt (1721) und einem in
Duisburg 1726 durchgeführten Promotionsvei-fahren hat es beispielsweise in Königsberg
bis 1781 gedauert, bevor dort mit Jehuda Jacob Hirschberg (1757—1829) ein Studiosus
gente Judaeus das Disputationskatheder betreten konnte [43]. ' *'
Unter den genannten Prämissen haben bis 1770 etwa 26 jüdische Kandidaten in Halle
den medizinischen Doktorgrad erworben. In dieser Liste finden sich die Namen renom-
miei^ter Ärzte [19], darunter der des 1749 promovierten Prager^s Abraham Kisch (1725 bis
1803), der später jüdische Krankenhäuser in Breslau und in Beifin leitete und letzteren-
orts zum entscheidenden Förderer von Moses Mendelssohn (1729—1786) wurde. Eben-
falls aus Prag kam Jonas Jeitteles (1735—1806), ein in seiner Heimatstadt hochgeach-
teter Arzt. Aus der jüdischen Ärztedynastie der Lemos erwarben Benjamin Abraham
jde Lemos (gest. 1789) im Jahre 1735 und Joseph von Lemos 1758 das hallesche Diplom.
Levi (Leon) Elias Hirschel (1741— 1772), Promotus von 1763, gehörte zur Judengemeinde
von Berlin, die in dieser Zeit ebenfalls mehrere Absolventen stellte [28, 35]; durch
zahlreiche Fachbeiträge machte er ebenso auf sich aufmerksam wie Max Jacob Marx
(1743—1789) aus Bonn, der 1765 in Halle promoviert ^vurde. Die Prager Arztfamilie
Koreff ist in dieser Liste 1758 durc?h Joachim Salomon Koreff und 1769 durch I^azarus
Salomon KoFeff vertreten.
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Der zunehmende Trend zur akademischen Gleichberechtigung auch im Graduierungs-
- veflf^en-i^üdischer Medianer findet Auödj*ui'k.>n veränderten und 1770 erstmals prak-
tizierten Proniotionsmodahtäten : Inauguralvortrag und jüdischer ÄT^teeid wertiön^Zum
^^ffnr ^Jjpl jpn ATY^^.stvor^q,ng. Von den herköminhchen Restriktionsbestim in ungen bleibt
"'Xetzt hur noch die bis 1T84 iortoestelttytKttr-aH^ diftKH ä6f3!l'gitfH'to^tfS^ffl^
Permissionsantrages. Seitens der halleschen Eakultät sind an dieser Etit wickln ng-zwei
Arzte-Persönhehkeiten entscheidend beteihgt gewesen: Friedrieh -drristian Juncker
(1730—1770) und Johann Friedrich Gottlieb Goldliagen (1742—1788). Es war zunächst
wohl ein Einzelg^ng, als sich Friedrich Chiistian Juncker aui 10. Mai 1770 über ihm über-
holt erscheinende Sonderverfüguiigeii hinwegsetzte und den aus Derenhnrg gebürtigen
jüdischen Kandidaten Isaac Jeremias Warburg öffentlich in einer Hochschulinstitution
pro gradu doctoris disputieren und im Anschluß das luramentum doctorale in einer dem
jüdischen Glauben angemessenen Form {,,quod Ad'Onni me adjuvet**) leisten ließ. Es
gibt keinen Anhalt dafür, daß dieser Vorgang bei der Berliner Aufsichtsbehörde zu
Beanstandungen führte. So konnte Johann Friedrich Gottlieb Goldhagen an die dies-
bezüglichen Aktivitäten des wenige Monate nach der Warburgsclien Graduierung ver-
storbenen Ordinarius anknüpfen. Goldhagens Mitghedschaft in der sich aus Glaubens-
vorurteilen lösenden Loge „Zu den drei Degen** mag dabei eine Rolle gespielt haben,
desgleichen seine Freundschaft mit dem Berliner Arzt Marcus Herz (1747— 1803),. der
3m 15. August 1774 in Halle^^sine praeside** hatte disputieren dürfen. Herz bestätigte
sich im Anschluß am Jüdischen Krankenhaus zu Berlin, das damals unter der Leitung
von Benjamin Abraham de Lemos stand, dem späteren Herzschen Schwiegervater,
denn der junge Mediziner schloß 1779 die Ehe mit Henriette de Lemos (1764—1847)
und konnte in den mittachtziger Jahren die Nachfolge von Benjamin Abraham de
Lemos im Kliniksdirektorat antreten. Hier entwickelte Marcus Herz nunmehr einen
praxisorientierten khnischen und poliklinischen Ausbildungshetrieb. Für Goldhagen in
"Halle mußte dieser schon deswegen interessant sein, weil ihm für die Saalestadt ähn-
liche Konzeptionen vorschwebten, war hier doch das einst weithin berühmte Juncker-
sche Gollegium clinicum für die Ausbildungsziele der Hochschule nicht mehr ausreichend
und stand eine staatlich dirigierte Neuformierung an,~die Goldhagen dann 1787 durch-
setzen könnte. So waren die fachlich motivierten Kontakte zwischen Goldhagen und
Herz das Korrelat zu freundschaftlichen Beziehungen, die sich in mannigfaltiger Forni
äußerten. Schüler von Goldhagen meldeten sich bei Herz in Berlin, wenn sie dort den * •
für die Approbation obligatorischen ,yCursus** abzuleisten hatten; Schüler von Herz
kamen bevorzugt nach Halle, weil sie hier seiner Förderung sicher waren, wenn es um die
'akademische Examinierung und die Graduierung ging. In den freundschaftlichen Ver-
kehr schaltete Marcus Herz auch seine Ehefrau ein : Henriette Herz kam auf Besuch zu j.-
Goldhagen und lernte in der Saalestadt u. a. den Schriftsteller August H. J. Lafontaine ,
(1758—1831) und den streitbaren Theologen und Radikalaufklärer Karl Friedrich.
Bahrdt (1741 — 1792) kennen. Umgekehrt w*ohnte der Goldhagensche Vorzugsschüler ^
Johann Christian Beil (1759—1813) bei der Familie Herz, als es für ihn um die genanten -
'Approbationsformalitäten ging, die seinen Aufenthalt in Berlin bedingten. Henriette
Herz erinnterte sich später, Reil «ei ^^urch Herz* Freund in Halle, Goldhagen, empfohlen
vxyrden. Er gab sich hei uns in die Kost, und sein Geist, seine Kenntnisse und Tüchtigkeit^^
mackteh ihn Herz sehr ^ieÄ**..Hjer im Hause von Herz konzipierte Reil die Neufassung ..
seiner dann dem Gastgeber gewidmeten Doktorarbeit ; hier traf er auf die gesamte wis-
senschaftliche Prominenz der preußischen Hauptstadt, in der sich die jüdische Emanzi- -
pation jnehrnoch als anderenorts abzeichnete. Reils zeitlebens erkennbare philosemiti-
- ♦
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sehen GeseUscJuift erfüllt wie damals in Berlin. Voll wirksatn war itoch der Gegtmaiz
* zwischen Adel und Bürgertum , die sich nur in wenigen Spitzenpositionen begegneten, im
2r übrigen aber kaum Berührung miteinander hatten. Die Juden gehörten uyeder dem einen noch
-^ - dem anderen^ Stande an, lebten vidrmhr noe^tr^iendich-für- sieh- in ikren-GheUt^sr^n- Berlirt-
aber hatte damals die Emanzipation des Judentums schon eingesetzt, und so war es die
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Industrie reich geworden - sich lebhaft und aktiv für die Literatur, die Künste und die
Wisseiischaften interessierten und sieSn ihren Zirkeln und Salons pflegten'' \A1\,
Als Reil 1788 die Ordinariatsnachfolge von Goidhagen antrat, blieben daher die freund-
ßchaftlichen Verbindungen von Marcus Herz nach Halle bestehen. Der frühverstorbene
Reilsche Gönner Goldhagen hatte noch erleben können, daß am 23. Februar 1784 die
Sonderbestimmungen über die jüdischen Promotionen endgültig und nunmehr auch
offiziell aufgehoben wurden. Diese Entwicklung hatte sich im Sommer 1783 angebahnt,
als die beiden Mediziner Elias Ackord aus Mohilew und J. Herz Bing um die übHche
Permißsion einkamen und nach der am 15. Juli 1783 bzw. am 21. August 1783 erfolgten
Genehmigung ihre Inaugural vortrage halten konnten. Im letzteren Erlaubnisschreiben
war, wie Goldhagen am 12. Januar 1784 in das Fakultätstagebuch eintrug, die Anfrage
enthalten ,,o6 auch auf unserer Universität bei den Promotionen ein Unterschied nach der
Olaubensconfeßion gemacht werde, und ob nicht solcher pedatüische UnterscJned gänzlich
aufgehoben u)erden könne.** * .
Das' Antwortschreiben des als Dekan amtierenden Ordinarius Goldhagen muß die Auf-
hebungsabsichten begrüßt haben; jedenfalls kommt es in Berlin zu einem am 23. Fe-
bruar 1784 erlassenen und am 6. März 1784 in der halleschen Fakultätssitzung vorlie-
genden Edikt
„daß künftighin bey der Dodor Promotion jüdischer Candidaten mit Christlichen.., in
Ansehung der Formalitaeten, kein Unterschied mehr beobachtet werden soll, da in hiesigen
Landen kein Dodor medidnae zur Praxi verstattet wird, der nicht vor der Behörde sich
wegen seiner Praxi legitimiret und den Cursum gemacht hat** [74].
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7jr
Das bereits vorher als relativ eigenständig dokumentierte Verhalten der halleschen Fa- ',
kultät mag erklären, daß die Zahl der jüdischen Antragsteller in der F^olge nicht sonder- .
lieh anstieg: waren zwischen 1770 und 1784 etwa 15 jüdische Kandidaten graduiert*
worden, so liegt deren Zahl zwischen 1784 und dem Jahrhundertende bei etwa 22. Eine
Präzisierung der Religionszugehörigkeit der Promotionsanwärter wird von dieser ^eit
an ohnehin schwierig, weil der entsprechende Eintrag („gente ludaeus**) im Fakultäts- . .-
tagebuch alsbald entfällt und das jeweiUge Glaubensbekenntnis von den endachziger
Jahren ab nur dann zu ermitteln ist, M'^enn es der Antragsteller in seinem in Halle obli-
gatorisch bei der Bewerbung einzureichenden Curriculum vitae nennt : Bemerkenswert ^ - - ■
mag aber sein, daß die jüdischen Kandidaten, sofern sie von Berlin nach Halle anreisten, •
fast ausnahmslos auf bei Marcus Herz besuchte idmische Kollegs verwei66fl, die alff^^ v..
Privatveranstaltungen eigentlich gar nicht jzuc Anrechnung auf den Studiengang ange- •• .'
standen hätten ; das spricht dafür, daß man sie stillschweigend diesbezüglich als voll-
gültig akzeptierte. Damit wurde Herz, als akademischer Lehrer anerkannt [24], auch
wenn er offiziell nicht zu einem Hochschulbereich zählte. ^ .
Der erste jüdische Kandidat» der. gemäß der neuen Gleichberechtigungsbestimmungen *. r*
seine Inauguraldissertation verteidigen • kann, ist der Hallenser Isaac David Levi; . .
-^ unter Goldhagenschem Vorsitz referiert er am 29, September. 1784. Goldhagen ist auch jV^
I der Promotor des nächstfolgenden jüdischen Döktoratsanwärters : Raphael Charleville
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aus Glogau legt am 26. April 1785 seintf* Arbeit r„De febrium gastricarum symptoma^ -^ji-y:^ ,*j
>ibus" vor. Im Fakultätstagebu'ch findet sich hinter den Namen dieser beiden Doktoran- % ' .'
[ä'en nocli jeweils der Vermerk „gente Judaeus",' ein Eintrag, der sich jetzt eigentlich v,
>rigt hatte. i)as trifft aucE~flocliL;^di6 nächstfolgenderi 'Doktoratseinträge der Jahre ,^-
L787 und ~ ^ - - - -^ —
■•>%■'' «.J.»-^- v:. ~i '
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44
^Jadig (1764— 1S:^(>) und Joseph Elias J^llvennac•he^ hcziehen. Bcj J.evi Pliuelxis hiis^
Frankfurt /Oder, dem ReÜBchen Doktoranden vom 15. Oktol>er 1-790, fehlt dagegen'
• dloHer Kintrag, der dann auch in der Folge nicht nielir auftaucht. Levi Phocbus licü sich
-nh iV»ktrker-ifi PreuIiiiHtii^Fwedland nieilei-s »eiÄ.dorX^eborene] Solui Jr'lulipp Pi.joeimh
(1804 — 1880) wurde Pro&ektor in Berlin und Ordinarius in Gießen. Auch August
u »,>.....^..i M^(>A^ic-fiv.j^ RnlM. 40. |M\^f^^^t^^ mktorandQn von 17S7,-.-.
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»*i»>w".
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widmete sichciner Hochsciiullaufimlih; zäTilte-hlcrriir kher (^'bonfaijs (|820; nui derTr
iiblicher\r£isc zu leistenden Preis des Kom^ert leren fl.
Nächst Isaac David I^vi wären als gebürtige Hallenser noch Moses Marx und Salomon
Wolff zu nominieren. Der Rahbinerssohn Wolff ging nach der Graduierung von 1798
als Praktiker nach Halberstadt; Moses Marx wurde in seiner Heimatstadt zu einer '•
bekannten Persönlichkeit, tief beeindruckt von den aufklärerischen Ideen der Zeit .
Sein Sohn^ Adolf Bernhard Marx, besuchte die Latina der Franckeschen Stiftungen und
trat während dieser Jahre zum Christentum über. Der ab 1880 als Musikprofessor in
Berlin wirkende Gelehrte publizierte 1865 seine Lebenserinnerungen, in denen er an-
schaulich das jüdische Leben in Halle im beginnenden 19. Jahrhundert schilderte.
David Veit (1772—1814) aus Breslau, der via Berlin, Göttingen und Jena nach Halle
gekommen war, legte 1797 seine Prouiotionsschrift vor, die er Alexander von Hunw
boldt (1769—1859) widmete. Seine Korrespondenz mit Rahel Levin (1771 — 1883) - aus
dem Nachlaß von Karl August Varnhagen von Ense (1785-1859) wurde sie 1861 als
„Briefwechsel zwischen Rahe! und David Veit" veröffentlicht - illustriert den Werde-
gang eines vielseitig gebildeten jüdischen Mediziners, der mehrmals mit Goethe zusam-
mentraf und als Hamburger Praktiker großes Ansehen genoß.
Am Ende der halleschen Amtszeit Reils stehen einige sich zu ihm bekennende jüdische
Abnolventen, die allerdings nicht in der Liste seiner Doktoranden zu finden sind: Lud-
wig Börne (1 786-1 837), David Ferdinand Koreff (1783- 1 851 ) und David Assur (1 787 bis
1842). Auf ausdrücklichen Wunsch von Henriette Herz Avurde Ludwig Börne 1803 nach
Halle geschickt^ um sich hier unter Reils Aufsicht - er wohnte in dessen Hause - auf das
projektierte Medizinstudium vorbereiten zu können '[18]. 1806 sitzt er in den Kollegs
seines Freundes un4 Förderers und schreibt- an Henriette Herz: .......
„Reilist ganz das vollkommenste Muster eines Arztes, so daß er in der Tat mehr mich
...• niederschlägt als aufmuntert... In meinen Äugen ist er tin wahrer Gott, und meine Aditung
' für ihnm'ichßtiäglich'' [i^], •.'*:.-* v* -; • ." •: ■
.' ♦ ' ♦ . • ' . • ' * *
Der Breslauer David Ferdinand Koreff teilt 1804 unter dem Eindruck der Reilschen
. .Lehrveranstaltungen einem Freund mit :• . / ' ' •
, „Wie ich hier gelebt, was ich'getrieben habe, kann ich Dir nicht in einzelnen Kategorien
Jterzühlen ... ich Imbe hier aus Absicht sehr einsam ganz den Wissenschaften gelebt, und
habe in diesen vier Monaten 7nehr gearbeitet, als sonst in Jahren*' [60]. ♦ ,
/ ■ David Assur aus Königsberg studiert 1806 in Halle, wandert dann aber nach Göttingen
ab. Wegen seines militärmeizinischen Einsatzes wurde er in den Befreiungskriegen hoch
,. dekoriert; als in Hamburg' niedergelassener Praktiker genoß er ein überregionales
Ansehen. Sein hallescher Ausbildungsweg kreuzte sich mit dem von Karl August
Varnhagen von Ense, dessen Schwester später seine Frau wurde. Nach seiner Kon ver- ^ ;
tierung legte er. sich den Namen' Assing zu. Konvertit war auch Moses Isaac Nathan-;^
. . (1772— lS33J/der fflchbereits 1798 bei Aufnahme des halleschen Medizinstudiums Isaac
: K ^|§^ Nauenburg iiannt^rm^ der besonderen Wertschätzung Reils erfreut haben, sor ^
■^'"^ letzterer^ doch ge^fehäbenV',,?Fo Nduenburg ist, da bin ich nicht nöthig'' [64].
NaüenKurg5ri5]§^^eiiirf*HaU zum Christentum ist. 1807 ,
"^^*^^e blieb die Heilkunde ein Randgebiet: er wurde zum einfluß- y^v^
^okratischen Schriftsteller des Vormärz. Der in Heidelberg-^ '";
■^TSireff'wmde'unter Humboldtscher Förderung 1 81jß Ordina-
r» * ••
,|i797_l856) behandele. J
nifene Koreff Jst am 15. M
DielSituation im- 19. und
noch erleben können, dal.» •
l^iheralisation fwi: die jCidis»
dieser Oesotzlichkoit betoi
noch am Tage des Erlasses
teihmg zu machen flO]. Da
gewesen sein, daß im Befrei
hau Sern ärztliche Versorgui
\ Herz und Rahcl Levin, die
im Heeressanitätswesen un<
tive entschlief.^en. „Der gav
^^~,^' schaffenen Einrichtungen ;
" gung war gernäß der Memoi
'■ Zwischenstation bereichcru;
Schäften Reil bekannt wal
die Kranken was sie solUen*'
monaten 1813 auch in Pthl
rvollen'' schreibt sie später a
(1766—1820) und der BanV
dabei durch generöse Dota
Die von den Medizinern eii
dert. auch dadurch nicht un
efkennen ließen, die hemn
[14]. So mußte beispieLs^vel
für den 20. Dezember 182:i
ziehten, weil wenige Tage >
scher Mediziner zu akadeni
tionen vermeidenden Frei!»
Ansehen konnten aber aucl
eine in bestimmten Kreist
nicht verhindern [57]. So h
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deshalb stärker hervorgetretel
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Mediziner würden an d^n ü
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(1797 — 1.S56) behandelte. Der 1818 in die Akademie der Xaturforsclicr Leopoldina be
nifene Korcff ist~ani 15. Mai 1851 in der französischen Hauptstadt verstorben. ' "~
Die Situation im 19. und 'im frühen 20."^aüffiundert 1933— 1945
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noch erleben können, dai.i ein am 11. März 1812 in Kraft tretendes Edikt eine weitere .
•^.Liberaliöation für die jiicllsche Bevölk^^'UHg'^e'rhmelite [12, 62]. DeY an der An'sarlieitung- - "
dieser Gesetzlichkeit beteiligte Staatskanzler Hardenberg ließ es sich nicht nehmen,
noch am Tage des Erlas.ses mehreren Städten jnit groLien Judengemeinden hiervon Mit-
teilung zu machen [10]. Das neue Bürgcrbcvußtsein wird nicht zuletzt der Grund dafür
gewesen sein, daß im Befreiungskrieg viele Juden zu den Fahnen eilten oder in Kranken-
häusern ärztliche Versorgungsaufgaben übernahmen [52, 66]. In Berlin sind es Henriette '
g^ Herz und Hahel Levin, die sich unter dem Eindruck desolater Versorgungsverhältnisse
im HeeressanitätsAvesen und zugleich unter Reilscher Inspiration zur persönlichen Initia-" - '
tive entschließen. ,,Der ganzen Ökonomie nrid Pflege vorstehen'*, d. h. die von ihnen ge-
schaffenen ElinriclUimgen auch -verwaltungsmäßig in Eigenregie nehmen : diese Anre- .
gung war gemäü der Memoiren von Rahel Levin von Reil ausgegangen. Damit wurde die
^wisciienstation brreicherungst rächt iger Intendanturen übergangen, deren üble Machen-
schaften Reil bekannt Avalen, als er formulierte „in keinem Lazarett der Welt bekämen
die Kranken was sie sMtn'\ Zur selbstlosen Helferin wurde Rahel Levin in den Sommer^
monaten 1813 auch in Prag. „Ein Schuft wäre ich gewesen, hätte ich nicht davon leiden
wollen*' schreibt sie später an Karl August Varnhagen von Ense. Karoline von Himiboldt -7
(1766—1820) und der Bankier Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776—1835) haben sie
dabei durch generöse Dotationen unterstützt [11]. . .
Die von den Medizinern eingeleitete Akadeniisierung der Juden würde im 19. Jahrhun- . -
dei*t' auch dadurch nicht unterbrochen, daß sich - regional unterschiedlich - Ströniimgen •
erkennen ließen, die hemmend auf eine bis dahin progressive Entwicklung einwirkten • ..v
[14]. So nuißte beispielsweise der Königsberger Ludwig Jakobson (1795—1841) auf die, •
für den 20. Dezember 1822 vorgesehene Verteidigung seiner Habilitationsschrift ver- ' * .
ziehten, weil wenige Tage zuvor eine Verfügung erlassen wurde, welche den Weg jüdi-
scher Mediziner zu akademischen Lehrämtern sperren sollte [43]. Zu einem iKomplika- ' •
tionen vermeidenden Freibillet wurde der Übertritt ziun Christentum [36]. Zu hohem
Ansehen konnten aber auch fieiberuflich tätige nicht-kon vertierte Mediziner gelangen;
eine in bestimmten Kreisen fortbestehende Judenfeindlichkeit konnte das jedenfalls
nicht verhindern [57]. So hält eine Studie jüngeren Datums diesbezüglich fest: " .
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,, Trotz erhebliciier Jiückschläge unter der Resfanratioh nacli ISlo und luieder nach 1848
hielt der Zustrom von Juden in die akademischen Berufe unvermindert an, allerdings fast v
ausschließlicii in freiberufliche Tätigkeit, da' der Stadt selbst noch i?n Deutschen Reich von
1871, das den Juden endgültig die volle Gleichstellung gewährte, bis zum Ersten Weltkrieg \
stillschweigend ... Juden, von" Aüsridlimen' abgesehen, weder Beamte noch Offiziere
werden ließ, -weil dies angeblich für die christliche Bevölkerung nicht zumutbar war. Das • '
Bewußtsein, doch nur Bürger zweiter Klasse zu sein, die schon mit der Aufklärung einset- , .j^ •
sefiide Auflösung der Einheit von jüdischer Religion und Lebensform sowie das Streben nach -"
gesellschaftlicher u nd kiiüzir eller Integration btiwogen seit Begin n des Eman zipationsprozesses
vieh Jud£n,,zuTnJChristefüum überzutreten, ' f^^^'^^^^ .,,^ui ■i.,>/'.^.i... .;^
Der wirtschaftlich'Sozioie Aufstieg- und die Assimilation der Juden übertrafen im 19,
Jahrhundert edle Erwartungeri, ohne daß jedoch die latent fortbestehende Judengegnerschaft . ,. ..*
^deshalb starker hervorgetreten wäre. In freier 'Proixis konnXen sich jüdische Arzte nahezu ^vi^^^;
ungehindert entfalten und eine geachtete berufliche und soziale Stellung erringen. Jüdische/.
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d^s JukrkumlerU an sttlUen .vie, wie in den Wissinsrluiften uml Kilnsitn insgisandj so
auch in der Medizin eine auffallend große Zahl hrrvfyrrngender Begnbunifen, Gegen Ende
^ den J ahrhuiidcrts gekörten im Daitschev Reich etica J6% aller Ärzte der jüdischen Konfes-
j^ion an^' [4:^],
Kiesen Hintergrund nniß niarnberüclTsTcht igen, will märt deh" Spuren der •Entrwicklmig
^^^jn Halle folpren und die wechselhaften Er8cheinunp:8fornien von Mit- und Gegeneinander
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Friedländer [53] - hat keinerlei Schwierigkeilen, als er nach^ler halleschen Habilitation
(1817) eine weitere'Hochw:;hulkarriereanstrrebt. -Diese Chance hätte wohl aber auch der
nicht-konvertierte Rudolf Leiibuscher (1821 — 18C1) als zeitweiliger Mitarbeiter des
hallesehen Hochschulpsyehiaters Heinrich Damerow (1798— 1866) gehabt, -als -er es -
• vorzog, eine Jenenser Professur zu übernehmen [25]. Der hallesche Physiologe Alfred
Willrelm Volkniann (1800—1877) sah 1859 keinen Grund, dem einer jüdischen Familie
entstammenden Rudolf Peter Heidenhain (1834—1897), seinem später große Ver-
dienste um die Nierenphysiologie erwerbenden Habilitanden [15], die Hand seiner Toch-
ter zu verweigern. Ein Diploma semisaeculare ging von Halle aus Juden wie NichtJuden
regelmäßig zu, sofern diese nicht gegen Fakultätsgepflogenheiten (dazu gehörte z. B.
die Absage an die Homöopathie) verstoßen hatten. Elias Henschel "wnirde es 1837 nach
Breslau zugestellt; der 1853 in Halle graduierte und um die Entwicklung der ophthal-
mologischen Untersuchungstechnik verdiente Friedrich Richard Liebreich (1830—1917)
reiste eigens zu d^iesem Zwecke von Paris nach Halle [23], Nuancierungen gab es aber, '
wenn es um Habilitationen oder um Vokationen gingr'-bei Nicht-Protestanten waren
dann bestimmte Paragraphen des Hochschulstatuts außer Kraft zu setzen. Das galt
1887 für Fedor Victor Krause (1857—1937) ebenso wie drei Jahre später für den Katho-
liken Joseph Freiherr von Mering (1849 — 1908). Gab es unterschiedliche Grade oder. ..
Ausdeutungen derartiger Sperrverfügungen ? Man neigt zur Bejahung dieser Frage, wenn
. - man liest, daß 1 890 der Katholik Mering den Zuschlag erhielt, der Jude Oskar Minkowski
(1858—1931) aber abgelehnt wurde [21, 32]. :
_I>er Antisemitismus war zum Zeitpunkt der letztgenannten Vorgänge mit klar formu-
V. Herten Programmen in das politische Leben eingetreten [67]. Der Theologe und Hof-
prediger Adolf Stöcker (1835—1909) wollte nun iift Judentum die Inkorporation jenes
Liberalismus sehen, dessen „zersetzenden Einfluß** im Volks- und V^irtschaftsleben es ^
auszuschalten galt. Nach dem Scheitern seiner christlich-sozialen Partei hatte Stöcker
1880 die Berliner Bewegung gegründet, die unter antijüdisch-konservativem Aspekt die
Vorherrschaft der Fortschrittspartei zu beseitigen bestrebt war. Stöcker sei der einzige,
der die Arbeiterschaft den „jüdischen Fortschrittlern** und der Sozialdemokratie ent-
reißen könnte: mit dieser Argumentation schaltete sich Prinz Wilhelm (der spätere
Kaiser Wilhelm II.) 1886 in die Diskussion um den zwischenzeitlich in Ungnade gelalle-
' nen Hofprediger ein. Keineswegs mehr latent ist jener Antisemitismus, den 1893 eine
Reichstagsfraktion mit 16 Abgeordneten praktiziert. Der im gleichen Jahr ins Leben "
gerufene ,, Central verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens*' war eine Reaktion
auf diese Vorgänge, die gelegentlich in judenfeindUche Kundgebungen ausarteten. Das
war 1892 auch in Halle der Fall, als es darum ging, Handwerker, Kaufleute und Ge-
werbetreibende kleinbürgerlicher Herkunft füi antisemitische Ziele zu gewinnen. Diese ^
Gegebenheiten kann man %vohl nicht außer Acht lassen, wenn es um Vorgänge an der
Hochschule geht, die zu der bereits genannten Minkowskischen Nichtberücksichtigung- ' '
im Vokationsverfahren von 1890 führten. Die Details sind insofern interessant, weil es
bei der Debatte um Minkowski zwar primär, aber nicht ausschließlich um die Religions-
'^ .: frage geht. Minkowskis Straßburger Amtskollege Ludwig Laqueur (1839—1909), dessen
'^A- Schreiben, an die hallesche . Fakultät den anfänglich überhaupt nicht eingeplanten-
Minkowski ins Gespräch bringt, muß diesbezüglich ein Gespür gehabt haben, wenn er I;':'v
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Vokation nach Breslau ;
Die Nicht-Konvertiten 1
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gewesen zu sein. Gelege
mehr als eine Formsacht
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1918 der Internist und I;
zugute kam, daß er Diei
Weimarer Republik we
deutsclien Hochschulen •
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, völkisch-nationalistische
wird zur Parole für viel
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„ Von 1916 an und erst r<
liatten die Juden entgegt
an der Front beunesen,
betrachtete Minderheit als
land und das mit ihnen
deutschen Niederlage, die
als ungerecht verurteilten
und Revoluticm hervorgeg<
Inflation, die den Bürger
unverkennbar einen ,geu
feststellten; andere wollti
yOffenen groben Äußerui
wiederholten Vorwürfe gt
feindselige Stimrnunig*' [4
Der sich nach 1918 an de
' nicht etwa nur Sache von
s^hen Partei. Ein Beispi
am 20. November 1919 c
tigt bekannten Rassistenl
geschichtlichen, rassisch!
Verständnis der Judenf i
der KKino-Otologe Denkci
eine Eintrittskarte erhall
m^^m^^w^'pi^yu^f'.,--^- ^^.mm^-
.S?.*;;
In der lialleschen Fakultät sitzen zu diesem Zeitpunkt mit Eduard Hitzig (1S38— 1JK)7)
und Julius Bernstein (1839—1917) zwei Ordinarien, von denen ersterer - das „H** "^
seines Namens wurde gelegentlich belächelt - einer Konvertitenfaniilie entstammte,
. während ßerpstein ai»9 ejg^neni EntJK'hluJi^iis (^er^ jiidischen GlaubensgenieinHcliaft _
austrat. Gerade Hitzig ist es aber, der Minkowskis Berufung schroff ablehnt und dabei
ii^Jm?*]^» ir-^lli^^jSi^^^^ JM vf08fii-^ff^nJjl/t:uhen/tbeke7uitniA^^^^ uptd^M rericenne d^skalb .
keineswegs di^ Berechtigung dtr (tufvi^stm rainUtiif^fd(üuUn gtifründcicn BttTcitk^tt t/k/en- "
seine Berufung/* Dieser Version sehließt sich der hallesche Universitätskurator vollin-
haltlich an und notiert in seinem äni 2. August 1890 nach Berlin abgehenden Schreiben :
,yHaUe die jüdische Religion des letzteren für ein so sdiweres Hindernis, daß icJ) von seiner
Berufung gehorsamst abzusehen bitte'' [68]. Minkowski hat in der Folge bis 1904 auf eine .
trofesöur (an der Kölner Akademie für praktische Medizin) warten müssen ; 1905 wurde
ihr^ dann das Direktorat der Greif swalder Universitätsklinik zuteil. 1908 nahm er die
Vokation nach Breslau an. "
Die Nicht-Konvertiten hatten es jedenfß^lls in Halle nie leicht, auch wenn gelegentlich
Ausnahmen infolge ,,gt/<er Beziehungen'' erkennbar werden; dies scheint bei der 1895 ~
erfolgten Berufung von Karl Fraenkel (1861 — 1915) auf die Hygiene- Professur der Fall
gewesen zu sein. Gelegentlich war die. Aussetzung der Restriktionsparagraphen kaum
mehr als eine Formsache. Auf den zum Katholizismus übergetretenen Hugo Winternitz,
der 1902 um die Habilitierung einkam - er leitete langjährig das hallesche St. Elisabeth-
Krankenhaus - traf das ebenso zu wie auf den chemisch versierten Physiologen Ernst
Joseph Lesser (1879—1928) aus dem Bemsteinschen Arbeitskreis, dessen Habilitierungs-
gesuch von 1906 keinerlei Widerspruch fand [4]. Etwas schwerer hatte es dagegen bereits
1918 der Internist und Röntgenologe Oskar David, dem im Habilitätionsverfahren aber
zugute kam, daß er Dienste als Truppenarzt im Kriege geleistet hatte. In der Zeit der
Weimarer Republik werden die Konturen neuer antijüdischer Animositäten an den
deutschen Hochschulen deutlich [60, 65], Die 1919 in Würzburg als Gesamtverband der
deutschen Studenten gegründete „Deutsche Stauden tenschaft** gibt sich eine eindeutig
völkisch-nationalistische und zugleich antisemitische Verfassung. „Der Jude ist schuld'*'
wird zur Parole für vieles, was als unbequem und lästig empfunden wird. Der Anti-
semitismus mit seinen vielen Spielarten ist nun keine Randerscheinung mehr: "'
,yVon 1916 an uM erst recht nach Kriegsende flammte er umso kräftiger wieder auf. Zwar
Jiatten die Juden entgegen anderslautender Propaganda ihre nationale Zuverlässigkeit .
an der Front bewiesen, mußten nun aber als erfolgreiche, mißtrauisch wie mißgünstig
betrachtete Minderheit als ,Blüzahleiter für aües Unrecht' herhalten: Die Juden in Deutsch-
land und das mit ihnen verbündete ,internationale Judentum' • sollten schuld sein an der
deutschen Niederlage, die als tiefe Verletzung des Nationalstolzes empfunden wurde, an dem
als ungerecht verurteilten J)iktai' des Versailler Friedensvertrages, an der aus Niederlage
und Revolution hervorgegangenen Republik, mit der sich viele nicht abfinden konnten, an der
Inflation, die den Bürgern ihre Ersparnisse loegnahm usw. Es gab jüdische Ärzte, die nun
unverkennbar einen ,gewissen Boykott' seitens der christlichen Patienten und Kollegen
feststellten; andere wollten davon vor 1933 nur wenig bejnerkt haben, zumindest keine
,offenen groben Äußerungen von Animosität' , Auf die Dauer erzeug en die ständig
wiederholten Vorwürfe gegen die Juden (und die jüdischen Ärzte) ... eine untergründig
feindselige Stimmung" [^], . - • - .
Der sich nach 1918 an den Hochschulen verstärkt etablierende Antisemitismus ist- daher
' nicht etwa nur Sache von Splittergruppen wie der anfänglich noch sehr kleinen nazisti- .
sehen Partei. Ein Beispiel: der „Verein Deutscher Studenten Halle- Wittenberg** führt
Spam 20. November 1919 eine Versannnlung mit eineni Referat des als dümmlich-berüch-
^ tigt bekannten Rassisten Artur Dinter durch („Die Jiidenfrage, ein Überblick über die
'^^'geschichtlichen, rassischen^ religiösen, kulturellen und poUtischen Tatsachen zum ,;
jt Verständnis der Jiidenfrage und ihrer gesetzlichen Lösung"). Der amtierende Rektor, ; -
^ der Rhing-Otologe Denker, sorgt dafür, daß sämtliche Mitglieder des akdemischen Senats ü4
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_^_P'*P''""^' ^^^ J^2G<ler „Nationalsozialistische Deutsche Studentenburid" entsteht , der in
neinen radikalen Kampf gegen den Marxismus, auch den Antisemitismus einschliefit
^_ und sich hei wachsender Mitgliederzahl höchst aktiv in die hochschulpolitischen Belange
- . einnnsciit^JL>^.M^XIii>eiiii;;^ die Verketzerung des zum Pazifismus neigenden Theologen
Günther Dehn (1882—1970), bietet das charakteristische B'eispierjoS]: Korporationen
Nfizis trafen sich hier sowIr in ahnhchen Fällen auf der gemeinsanien Basis eines
aggi-eröTiVm reVanrtnKtmc^ieir-^mn.imsmns nml Chaiivirti^iiUM. Vliidl.i.i^lic iilid pa/P.l.«!l !-'
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sehe Professoren** bilden die besondere Zielscheibe. So zielen auf den seit 1911 m Halle
lehrenden Bernst ein -NaChf olger Emil Abderhalden (1877 — 11^50) die Angriffe der
nazistischen Hochschulpresse mit dem Argument, er mache das von ilim geleitete In-
stitut znniEldorado für Juden und Ausländer: das trifft vor allem die Abderhaldensclien
Habilitanden Gelhorn und Werl heimer. Den 1927 auf das Direktorat der Medizinischen
Universitätsklinik berufenen Internisten Theodor Brugsch (1878—1903) stempelt inan,
als er 1932 in die Akademie der Naturforscher Leopoldina berufen wird, zum Juden -
das entsprach übrigens nicht den Tatsachen - und damit, zum intellektuellen Staatsfeind
ab. Dabei sind es zunächst nur M'cnige, die sich im Hochschulverband schon vor 1 933
als Nazis zu erkennen geben: der Geologe Johannes Weigelt (1890—1948), der Vorge-
schichtler Hans Hahne (1875—1935) und der Internist Heinz Kürten (1891 — 1965).
Außerhalb der medizinischen Hochschulinstitutionen sind es der Pulmologe Karl
Heinz Blümel (1880—1934) und der am Diakonissen-Krankenhaiis tatigen Gynäkologe
Günther Frommolt, welche sich als enragierte Nazi-Propagandisten zu erkennen geben.
yyZu konscriKitiv , uw der Weimarer Uej/uhlik engagiert zu dienen, zu resermert, um den
Nazis Reverenz zu erweisen**: diese für zalilreiche Professoren der zwanziger und der
frühen dreißiger Jahre zutreffende Charakteri6iening[56] scheint auch für die meisten
Mediziner gültig gcAvesen zu sein. Das schloß ein Tolerieren des Rabaukentunis
nazistischer Studentenkreise ein, mit denen man sich zuweilen sogar verhandelnd an den
gleichen Tisch setzte. Bezeichnend hierfür ist das Langemarck-Protokoll vom 11.
November 1931, das die Unterschriften des Anatomen Hermann Stieve (1886— 1952) •
und des Chirurgen Friedrich Voelcker (1872—1955) ebenso trägt wie diejenige des
Nazi-Studentenführers Kürten. Noch nicht dem Wort, aber doch schon dem Inhalt
nach übernahmen alte Konservative, die bis io die Ministerien hinein das Sagen hatten,
die nationalistischen und antisemitischen Dogmen des Nazitums [49]. Vorprogrammiert
waren damit aber bereits diejenigen Aktionen, die - so heißt es in einem 1936 erschiene-
nen Band über die Univeisität Halle - sich nicht mit dem Kampf gegen jüdische und
pazifistische Professoren und mit der Hissung von Hakenkreuzfahnen auf den Univer-
sitätsgebäuden begnügen wollten. .• . / * '
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1933-1945 - -
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In der G'eschichtswissenschaft ist es gängig geworden, die nazistische Judenpolitik in .
mehrere Phasen - von 1933 bis zur Pogromnacht, vom November 1938 bis zu den im
Oktober 1941 einsetzenden Deportationen und in die des Holocaust zu gliedern [1] und
dabei jeweils die Aspekte des Maßnahmenkatalogs sowie diejenigen von Tätern und ~
Betroffenen zu analysieren. Das istr eine der Möglichkeiten der um Systematisierung
bemühten Nachbetrachtung, die aber nicht zu der Vorstellung verleiten darf, die n»-—
zistischen Aktionen der ersten Phase hätten sich auf eine scheinlegale Politik der Ver-^^-
drängung der Juden aus dem Staats- und Wirtschaftsleben und auf eine Einengung ihrer-
staatspolitischen Rechte reduziert [6]. Inhaltliche Überschneidungen erschweren frei-
- lieh gewisse Vorgangsdatierungen ; es ist vorstellbar, daß die eine oder andere der schon .
Vr 1933 tief eingreifenden Maßnahmen primäf dem persönlichen Ressentiment entsprang. ^
Zentral orgamsiert gewesen sein müssenaber bereits jene Ausschreitungen, die auf das
Konto der ana^2j^JFebruar 1933 zur „Hilfspohzei"* ernannten SA- und SS-Gruppen fielen ,
i^^^und MordaläipnBn^^in^sc uüt brachialer Gewalt verhinderte Fortsetzung der^^
'"* ;i: Arbei^jüdisclieirläiztc^^^^ diese erste Phase einer
beginnenden AuscTenzuiij:. N
hat damals der ]nT?mi?T!srt
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noch nicht das Recht auf Le*
An der halleschen Mediziniscl
molt die Fäden ziehen könnt t
fanden, wirkten sich die neue:
ten> (Oskar David, Ernst We
ersten Betroffenen, als der 1
ein Schreiben an die Höchst
[2, 56]: unter Zwang mußter.
lasstmgen beginnt mit dem zv
wirkenden Oskar David : End
daß David seine Vorlesungen
aber ab. In einem Schreiben ^
^,... ludle ich vnch nicht für b*
verehrter Lehrer Geheimer M
Jahren v^ersprochen hatte und
- Fakultät als Aiierkeuuung fin
' Ich ttnlrde w. E. undankbar
Lehren weiterzuverbreiten, soir
halte'' [69].
Der Kurator verfügt darauf)
April 1933 kurzerhand am G.
Eine offenbar nicht rechtsgii
September 1933 zugegangen.
Dien st vorgesetzt er um die Vt
am PhysiologiscTien Institut,
zinischen Fakultät mit
,ydaß mir ein Ruf zur Leitung
ferner ein Ruf zur Besetzung <
in Canton (China) und ein I
des Hüdassah Krankenhauses
bereits angenommen'* [70].
Von Jerusalem aus spricht W
hallesche Venia legendi aus.
Rechtzeitig in Sicherheit- brin
1933 die Lehrbefugnis für S^j
bedeutet aber noch nicht, dit
Urlaub, um einer von „Het \
Folge leisten zu können, die c|
pflege zu reorganisieren und d
Zu dem yoiii Zuständigen Mini.']
E,i^ tenführer, Weisbach 8ei'„a7i &*
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beginnenden Ausgrenzung. Vom Fenster seines Dienst zijumers in der Berlinei Chariiö -
hat damals der interniatisehe 'Ordinarius Friedrich Kraus (1S58 — 1938) mitansehen
müssen, ^^ie faschistische Horden den Neurologen Karl Ooldstein (1878—1965) auf
off-ener ^tra4ia mißhandelten f45]. Eine- Wo^ie -n»^h tiem- ersten- BT:)3'^ot^ trat das'm)' *" —
bezeichnete Berufsbeamtengesetz in Kraft; Beamte „nicht-arischer** Abstamnmng \nir-
P^r'^illafrMfM llf)fua,t h>»^ iaiüwt^jyrr>r!^>r..ru? J;jnY(> 7iiiii yiihiignri Fh iiiitUiiiiiip^Miji|iiJäiiiw'^^
fieten. Kassenentzug', "Numerus clausus 3cf Hochschxileni Einbürgerungswiderruf; eine ' -
der perfiden jind von verklausulierten AusführungsbeRtinunungen begleitet^.n f^i'H-^.vx.
Ordnungen jagte die andere. Bereits im Frühjahr 1933 bedeuteten fiie das Ende der
komnmnalmedizinischen Tätigkeit von Wilhelm von Drigalski (1871 — 1950) und von
Arnold Japha, wobei die Pseudolegalität letzterem zunächst den IBeamtenstatus, aber
noch nicht das Recht auf Lehrveranstaltungen entzog [16].
An der halleschen Medizinischen Fakultät, an der nunmehr Nazis wie Kürten und From-
molt die Faden ziehen konnten und dabei schon jetzt einzelne willige Erfüllungsgehilfen
fanden, wirkten sich die neuen Maßnahmen bei nicht -beamteten Professoren und Dozen- ,
ten. (Oskar David, Ernst Wert heimer, Walter Weisbach) aus. Sie waren jedenfalls die
ersten Betroffenen, als der Pathologe Julius Wätjen in seiner Eigenschaft als Dekan
ein Schreiben an die Hochsehulleitung richtete, die Fakultät y, judenrein*' tv\ machen «
[2, 56]: unter Zwang mußten sie auf die Venia legendi verzichten. Die Rcfihe der Ent-
lassungen beginnt mit dem Zwischenzeit liclrarti Jüdischen Kränkenhaus Frankfürt/Main
wirkenden Oskar David : Ende 1 933 erklärt die hallesche Fakultät, es sei nicht erwünscht
daß David seine Vorlesungen wieder aufnähme. Den „freiwilligen" Verzicht lehnt Dav^id
Aber ab. In eipem Schreiben vom 14. März 1934 bedeutet er dem Kurator:
*?r
#■
;'a'*
■•"^l?«' \,^.. halte ich mich nicht für berechtigt, auf die Venia docendi zu verzichten, die mein hoch-
*^S^ ^^''^hrter Lehrer Geheimer Medizinalrat o. ö. Professor Dr. Adolf Schmidt mit vor 25
Jahren versprochen hatte und mir auf seinen Antrag später von der Hohen Medizinischen
Fakultät als Anerkennung für mtine Arbeit verliehen vntrde.
Ich würde m. E. undankbar und pietätlos gegen meinen großen Lehrer handeln, dessen
Lehren weiterzuverbreiten, soweit es in meinen Kräften steht, ich für meine Schüler- Pflicht
halte'' [69]. ^ .
i. ..... . . ., ■ •••."..• •— '• . k
Der Kurator verfügt daraufhin unter Bezugnahme auf den § 6 des Gesetzes vom 7.
April 1933 kurzerhand am 6. April 1934 den Entzug der Lehrbefugnis.
Eine offenbar nicht rechtsgültige Kündigung war Ernst Wertheimer bereits am 30.
d^' September 1933 zugegangen, denn noch 1934 verhandelt Emil Abderhalden als sein
Dienstvorgesetzter um die Verlängerung des oberärztlichen Einsatzes von Wertheimer
Am Physiologischen Institut. Wertheimer teilt am 11. Juni 1934 dem Dekan der Medi-
Szinischen Fakultät mit . .
• ■ . ,. , ■
„daß mir ein Huf zur Leitung des biochemischen Laboratoriums in Moskau zugegangen ist;
"ferner ein Ruf ZMr Besetzung des Lehrstuhls der Physiologie an der Sunyatsia^ Universität
"^ in Canton (China) und ein Ruf zur Leitung des pathologisch-chemischen Laboratoriums
des Hadassah Krankenhauses und der Hebrew Universitg in Jerusalem. Der Letztere ivur de
bereits angenommen'' [10\ ■..-.. ,
^ön Jerusalem aus spricht Wertheimer am 25. September 1934 seinen Vei*zicht auf die
hallesche Venia legendi aus. ; .. c ' • , .. . . ,._ . ..,. ^J, _
echtzeibig in Sicherheit^ bringen kann sich auch Walter Weisbach, dem am 14. August
1933 die Lehrbefugnis für Soziale Hygiene undT Gewerbehygiene, entzogen wird. Das
gedeutet aber noch nicht, die Entlassung, denn im August 1934 bittet Weisbach um
'Maub, um einer-von '„Het Groene Kruie** in Utrepht tin ilin ergangenen Einladung
^o^e leisten zu können, die dort „vorliandenen ünterrichtssammlungen für Gesundheits- ^ ^/^;^
'g^; zu reorganisieren und das dortige Museum nach meinen Plänen auszubauen'' [li]y
lern vom ^suständigöh Minister geiiehiuigten<jesuch,bemerkt deFnäzistische Dozenten-
..1^ i-.TTT - 1 1 .7- ' -i - /i ''"''' ^ '*^ Abstjimnivm^f nicht als geeigrieter^
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Vertreter fhf deutschen WisacnacJui/t tutfj inshefiomlere der VinvcrsUnt Ibilh im Aushiud
anzusehen** [71]. Weisbacii erhält den beantmgten Urlaii)» und reist als hallescher Hoch-
schulangehöriger nach Utrecht. Dort geht ihm unter dem Datum des 25. Februar 193()
äle MifTettimg des halleschen -Kuw^tor^ zu^döJA-ümi ruit Ende.des Jalii es 1 935 die Lehr-
befugnis entzogen sei.
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Krankenhaus hatte sich krankheitshalber Knde i\Ki2
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tungen freistelJen lassen, kam abei nicht umhin, einen Fragebogen zum Berufsbeamtcn-
gcsctz auszufüllen. Bei dieser Gelegenheit übergab er dem Kuratoi eine Erklärimg ifber
r seina nicht-arische Abstammung, die von diesem an den Minister weitergeleilet wurde.
Konsequenzen blieben dem am 14. SepteniV)er 1934 \^erstorl>enen Winternilz ei spart,
nicht aber seiner Tochter, mit der sich die Geheime Stattlsp«»lizei noch 1910/41 be-
schäftigte und die offensichtlich verfolgt Avorden ist [72].
Das Reichsbiirgergesetz vom 15. September 1935 bedeutete das Ende der berufliciien
Tätigkeit des Hochschulpsychiater? Alfred Hauptmann, dessen Name mit der Einfüh-
rung des Luminal in die Behandlung der Epilepsie verbunden ist; er emigierte in die
Schweiz und von dort in die USA. Eine wesentlich folgenschwere Entwicklung bahnte
sich für den Pharmakologen Martin Kochmann (1878—1936) an, der im Oktober 1935
um seine Entpflichtung eingekommen war und diese binnen kurzem („im Hinblick auf
die in Aussicht stehenden Durchführungsbestimmungen zum Reidisbürgergesetz**) erhalten
hatte. Seitens des Ministers wurde ihm^ dabei be<leutet ,A<iß itfl Falle Ihrer Emeritierung
Ihre Bestrebungen, im Auslande ivisseTiscJia ftliche Arbeitsmöglichkeiten zu erlangen, von
hier aus Unterstützung fiyiden werden** [73]. Dem einstigen Frontkämpfer Kochmann
billigt man sogar ein entsprechendes Ruhegehalt zu. Dann aber wird er am 15. Juni
1936 verhaftet: man wirft ihm vor, im Pharmakologischen Institut Giftstoffe („mög-
licherweise gewissermaßen aus persördidier Gefälligkeit für eine jxirteipolüische Persön-
lichkeit des alten Systems**) versteckt, und gehortet zu haben. Fadenscheinige Anklage-
punkte werden hinzukonstruiert; ein Prozeß wird vorbereitet, als Martin Koclimann am
11. September 1936 im halleschen Untersuchungsgefängnis seineni Leben ein Ende
setzt. —-
Zu diesem Zeitpunkt war auch Theodor Brugsch aus^dem Direktorat der Medizinischen
Klinik ausgeschieden. Den erklärten Gegner des Nationalsozialismus hatte man lange
mit Diffamierungen verfolgt; seine Beurlaubungen für das Wintersemester 1935/36 und
das Sommersemester 1936 sind nur Zwischenstationen auf dem Weg zur Entlassung, bei
der die unterstellte jüdische Abstammung stets im Spiel gewesen \var.
Spätestens 1936 ist der Faschisierungsprozeß an der. Medizinischen Fakultät in Halle
weitgehend abgeschlossen [33]. Es mag gelegentlich Pressionsintervalle gegeben haben.
Das scheint für einige Monate des Olympiajahres 1936 der Fall gewesen zu sein: der
Pädiater Fritz Goebel (1888 — 1950) kann es jedenfalls durchsetzen, daß sein 1934 habi-
htierter Oberarzt Wilhelm Hertz (geb. 1901)', dem ein jüdischer Urgroßvater aufge-
rechnet wird, befristete Verlängerungen seines Dienstverhältnisses erhält. Der Kliniks-
direktor unterläuft dabei sogar die ministerielle Weisung vom 7. Februar 1936, Hertz
das „freiwillige** Ausscheiden nahezulegen. Aber schon Anfang 1937 gibt Hertz seine
Oberarztstelle auf und geht nach Heilbronn. Die felilende Möglichkeit, von dort aus den
Lehrverpflichtungen der halleschen Dozentur nachzukommen, wird am 3. August 1938
zum Vorwand benutzt, ihm die Venia legendi zu entziehen.
Als es um die Neubesetzung des internistischen Lehrstuhls von Theodor Brugsch geht"
und mit Ferdinand Hoff (geb. 1896) ein Nonkonformist in die Vokationsdiskussion
gerät, ist das Gremium der Bekenner und Opportunisten - es nimmt ständig zu — längst
stark geniigj; um diese Berufung zu verhindiem; wahrscheinlich wußte man, daß Hoff^
sich dort, wojes ging, nicht an die rassistische Gesetzlichkeit hielt [17].^:/;:!^>vä^^^ ":
'^,,Juderi loerdlm^hier nich Plakat hat damals auch einige hallesche'
-Universitätskliniken verunziert. Eine >jiiit Elitedenken gepaarte konservative Standes-;
haltimg, Horizontenge und ein Kx>nkurrenz-Ausschaltungstrendrdas waren offenbar die
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) Aly, O,: Der saubere und der
Politik, Bd. 2, S.v48— 73; Berl
3) Ders. : Das Posener Tagebuc]
u- Sozialpolitik, Bd. 11, S. 15-
V Amman, R, : Ernst Joseph Le
krinologischen Forschung, in
krmologie in Mannheim, S. 59
^ A8mu8,H.: Gyula Grosz. Das
«) Baader, G.: Die Medizin im Nu
Realisierung 1933—1938, in*
7x i^""i^?' ^^^^''"^ ^98^ (Stätten
^) Bembrwh, C. : Die Entwicklur
Gegenwart. Inaug.-Dissert. (M
•) 'Dreyhaupt, J. Chr. v. : Beschre
) Fretmann, A.: Briefwechsel eii
m Halle Medizin studierenden I
117—123.
^°) Freund, I.: Die Emanzipation ,
„. ^®® C^esetzes vom 11. März 18l|
12 S^^^' "{:•' Henriette Herz. Dir
,11 ^^^ö'cr, L.: Geschichte der Jud.
^3) Ders.: Briefwechsel des juneeii
1905.: - > . / ^
") Graupe, H.M,: B}e EntstehmJ
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") GriUzr^, F.: Zum Andenken a
. , 226. '•' 'j-*.^ - .. ,
") Heindarf, S}:^SySckw6be, H •
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Slawen'' : diese Charakteristik uher einen damals in Leipzig (und später in Halle) lehren-
.«^e-n.-'^I^atonien e.nvei^t sk*h Jib allz^j, wüJir^iYenn man dessen -erliAlten gebliebeiM»n und - ••-
jüngst publizierten Tagebuch-Aufzeichnungen folgt. Seine Wünsche über einen dauei- .
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ununtcrhrocheii zum Krieqe qeqen Dentschland.'' Und an anderer Stelle: .^Das englische
: und fränzusücTte Folk wollen keinen Krieg, aber die jüdi'Sche Frenze in diesen Lfindem
treibt sie da hinein*' [:^J. Mehr als 80% der halleschen Hochschulmediziner werden in
diesen Jahren Mitglieder nazistischer Organisationen. Halle erreicht damit eine Zahl,
die für die.se Berufsgruppe M'esentlich über dem Reichsdurchschnitt (45— 5ü*^o) Ü^gt.
. Es ist an dieser Stelle nicht beabsichtigt, die Gründe für die Faschisierung breiter Kreise
der deutschen Ärzteschaft zu analysieren. Hier geht es um die schrecklichen Folgen der
Politik gegenüber den jüdischen Mitbürgern. Arnold Japha sieht keinen Ausweg mehr
und setzt am 16. Mai 1943 seinem Leben ein Ende. Die Spur von Hermann Jasbrowitz
verliert sich 1942 in den Todeslagern des Ostens.
Sich selbst disqualifiziert der Hochschulchirurg und Gaudozentenführer Wilhelm Wag-
ner, als er 1944 in der Festschrift „250 Jahre Universität Halle** den Ungeist der Zeit
jiiit den Worten.piei8t,.die ,yEntdecku7ig der Eassenseele^* hätte „Grundloge tind Vorbe-
dingung für jede geistige, forscherische und kulturelle i>?!>?f?/.r?{7* geschaffen . Wie schrecklich
die Resultate im einzelnen waren, können Namenslisten der Verfolgten kaum faßbar
machen [42], und auch die an dieser Stelle aufgefülirten Einzelschicksale müssen zwangs-
läufig fragmentarisch bleiben. Sie stehen am Ende einer Entwicklung, die 275 Jahre
zuvor Halle in so bemerkenswerter Weise auf der Seite des humanistischen Fortschritts
gesehen hatte. ^ •. - •. . ■- *t ^ ...
... '.. .,.- •* •• *
LITERATUR ^ ■•":'' ' v - • • • - .','.' *.
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u. Sozialpolitik, Bd. 11, S. 15-— 66; Berhn 1987.
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< sehen Juden- 1 660 — 1942; Hamburg 1969. . v- »; *.:.., >,>'■-./ ' -. ^ \-^ '''\^A^
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62
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S. lÖ— 18. '^ ■" "
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•« ^ .-'
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'0) ebendort: Personalakte ^1
71) ebendort: Personalakte A
'2) ebendort: Personalakte ^
'3) ebendort; Peronalakte K
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■K • «j*»»-" ■■»«*-.
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!' *•) ebendort: Personalakte ETavid.
'°) ebendort: Personalakte Wertheimer * . •
y- '^) ebendort: Personalakte Weisbach. ^
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>:* '3) ebendort: Peronalakte Kochmann.
T;74) ebendort: Rep. 29 F VII Nr. 1 Bd. 1, S. 212. --^
r ^'^ Verfasser:
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' Manuskripteingang: 12. 4. 1988
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Prof. Dr. sc. med. Dr. phil. Wolfrafn Kaiser und
Dr. sc. med. Arina Völker,
Lehrstuhl für Geschichte der Medizin an der
Martin-Luther-Universität Halle -Wittenberg
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Ein Scitraj 2ur Sorial- und Rcchccjccchichtc ccr Juden i^ Hcl!c ;^r.
Ende dci 17. und im Anfang des x8. Jahrhundcr,:-.
Von G u i d o X i s c h.
Übc.wicht: I. überblicl: über die Geschickte der Juden in Halle im Miue.alter
S. 134. — -^. I>ic branderibur:2^i£ch-preuCLche Jucicnpolitik und Beütrcbua2»ia
zu einer jüaiüchen Ansicdlunj \:^ Halle gegc . Ende des 17. JahrhunQ»:rts S. 136.
— . III. Die ersten judcn^uJachrnen in Halle ur.^ der landesherrliche ^uden-
schutz S. 143. — Anhang: Ausgcwählic Akten zur Geschichte der erstci. . Icder-
iwösungen von Juden in H\-Ile an-; Znc^ des 17. Jahrhunderts S. lo^.
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Eiühcr noch nicht ab^*esch!o^:ic:r»e Unt^r^iuci-un^en zur Geschicl...
vcrsitiit Halle führten r.iich an Prcjknie cer r-^ucren Sozial- und Rec.
der Juden in Halle heran. Die vorlic^^cice Arbeit gibi^ den ersten Teil .
legenden Abschnittes aus eine* wr. mir vorbere;letc. At>h;*ndlung wie
betiteln wird: „Beiträc;e zur i.:-erc*'i Sozial- und Recnts^eschichtc ^q.x ^--.
Juden in Halle am Er.v-e des 17. und in der orc^v;. ll^Lfce des 18. Jahr.iu..^wi-,
Diese wird — mit dem j-rößtenteilö noch unbel:«ür-:en zu;^'chörigen .-'.. r.x^a'.c.-icu..
das im Rahmen der vcrliegcndeii VeroiJer.tllchun'^ nichi voilbtändig v . ,^..
werden kann, in Buchform verei::i^t — *i&; entlich noch im laufcnv^c . , c-
Echeinen können. Sie wird sie». ...'x >i.*m bcrc;..: vorhu.ii..e.*ien Schrifiwv. ...
Geschichte der Jude;; 1;, Ha.le kritibC.'. beüchauigc, wird die Quellen ..
G\-:.chichte der Juden iü Kalic r.achweiScr*, wird autle.* der- Anfänge:; ..
si.chung, die Verfassung u.*«"! c*^ Wv-i^erentwicklung CvT jüdischen v^ '.T*eir.5^e ..
Helle zur Darstellung brir.jer*, wird di>5 Rechtsvcrhälrnisse der Judei. :.. --ialle el:;-
gehcnd behandein ur.J ihre \,-rt2(;;.ai blichen, i,o2ialer. und .:ulturelLr. V'j.v^hnissc
zu beleuchten versuchen. Sl- wird dabei auch verschiedenartige, Lc... .verächt-
lich interessante und bisher iie,u.-n noch bei.Ct'itete Beziehungen , .. zur
Universität Halle nachzuv/ci&cn vermöge;-;
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zu dem Ausv^.
-^i:te
zurückführen, welcher die Beschäftigung mit diesem Ge^jenstande an^^eregt .■ -t.
Erläuterung verwendeter Abl:ür2U.":^'cn.
I. DrucIrwuLo.
Bacr=sFritz Baer, Das Protokohbuch der Land Judenschaft des licrzcj-
tuxns Kleve; I. Teil: Die Geschichte der Landjuden^chaft de« Herzogtums Kleve;
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Die Anfänge der Jüdischen Gemeinde su Halle
133
des zum ehemahgcn Primat und Er.stift. nunmehr aber durch den wSäli cS
fn^^d^Vh ^'T\.^'^^-- ^i« iüdischca'ke':'u:Her;eri:i;^i :, ^:z
in den Jahren 1675 bis 1764; Frankfurt a. M. 1928 - Geia^r-T J
I n"B;rH"t/^ ''T''' l" """"= ="^ ^"'^'^''^^ ~1t:;iiu"a H^Ir^
r \'r T !^ ~ HertzberK=-Gustav Friedrich Hertzber..
Cesch,chte der Stadt Halle an der Saale; I. ,880. II. ,89,. III. 1893 - K 'u ? '
tTa'roV^'r "'.'"' ^ "•^^''^ Ka..fn,ann und Max Freuden:
.udi.hen WirtschaIt.s.e.HicH;e^ ^Die l'L in^ Ha^lb^cVs^ ^!;/"JrbZ" ^
b zur K,nanz.pauon (Studien zur Geschichte der Wirtschaft und GHs.cs
Jultur. hKK. von Rudolf Häpke. Band III); Berlin 1927 _ M G W I -
Monatsscl^rift für Geschichte und Wissenschi des Judent'ums. - ^ r^i 7- '
ti'nus imT, fn"« /i'u''''"'' ""'^ ^"'^^"PO'itik des fürstlichen Absolu-
irv t "inl f. Jahrhundert (Forschungen und Versuche zur Geschichte
<icsMitteIaIterü und der Neuzeit* Fester hn'ft n;^*.;^u c u-r -. '"^"^^
dargebracht von seinen Schulen SsZli^^^jl' ^JT '"^
A. nt ft n T? ^ N- k . T^. , ■3"'^^oi>'^ Jena 1915. — Rcxh;iusen=:
F<iwtHlh. ?«■''" '"''"^'^ ""' wirtschaftliche Lage der Juden .m
^Z "''-^f ''«"" (»<='«■•»«<: lür die Geschichte Kiedersachsens und Westfalens
Sferri ;-s"r^T' ^^- ^P--««^ -»4. Heft); Hildeshcio, 4 I'
Stern I iSelma Stern, Der preuBische Staat und die Juden I Teil-
fl ■■ ; Z^'"" Kurfürsten und Friedrichs I. (VeröfTentiichingen' d r Akt
dem,c für d.e W.ssenschaft des Judentums; historische Sektion, dritter 3arS
hrste Abteilung: Darstellung; Berlin ,9.5. - Stern I. 2 = S 'mlsfern
Der preußische Staat und die Juden. I. Teil: Die Zeit des Großen Kurfürsten
und Fncdnchs I. Zweite Abteilung: Akten; Berlin 1925. ^"""r^ten
II. Archivilisches Aktemaateric!.
/^ Mal^'/.K'^"'^''V>" 7. ^'*-"-^'"'" Staatsarchiv in Berlin-Dahlem. -StA
(J Magdeburgs Preußisches Staatsarchiv in Magdeburg.
Wo Akten ohne besondere Angabe eines Archivaktenzeichens nur inu de-n
i^beral d"' r" T '?"''""^'^" ^'^'""^^^ '^^'^''^^' --<^-. -tsta:im;: d es"
überall den drei chronologisch geordneten Aktenpaketen des Geheimer Stats
s"';;;-t7?;;'"c)';s-;7j^ '" -^' '- ^ ^ ^^ "- >—-::) ir;.t
StaaSL^St'^MaSeW^t^^^^^^^^ ^" f"''" "^ ^^^ ^""^'^^^-
• nüuung ihrer Archivbestänie. entgegenkommender Weise die Be-
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Guido Kisch
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III.
Die ersten Judenaufnzbmcn in Halle und der landesherrliche
Judenschutz.
Aber durch diesen Mißerfolg der beiden Halberstädtcr Juden lassen
adt nai" M r ^"*^^"^^"*^" "'^^t zurückschrecken. Von Halber-
ü I ;henTc ' , .r "'' ^°" ^^^''" ^"^* ^^^^'^^ -" einflußreichen
u< hKchcn Pcrsonl.chkc.tcn alsh.ild von neuem angestrengte Versuche
unter„on.nen. die Sta<it Halle den seit fast zwefhundert Jahren von
hs un^r t"r ^"''^^ ^^'^'^ ='•" '^■"^"'')- ^- i<-^^^ - Nieder"
Wandels- und Oeldvcrkehr. welchen die geplante Eröffnung einer Uni-
versuat daselbst herbeiführen n.ußte und voraussehen ifeß Diesen
c.fr:gcn Bemühungen ist denn der Erfolg auch nicht versagt gebhben
Aus nnem Bcr.chte des hallischen Stadtschultheißen Rat König an den
öZlTyll r"-f- •'^f'^^'"'^^'- ^^92") geht hervor, daß in Halle zu
tT / A """ ^^h"^^i"^<^n= >S.-^'omon Israel. Assur Marx
Jakob Lev,[n] und Bernd Wolff vergleitet und privilegiert" waren.
Indes trifft die zuerst vonDreyhaupt geäußerte, sodann von sämtlichen
spateren Darstellern der Geschichte von Halle und allen Bearbeitern der
Gesch.chte der Juden zu Halle übernommene und herrschend gebliebene
L HaThf i r r^ '"'"'°'^^ "'' '''' ^'"'^^" jüdischen Familien
m Halberstadt un Jahre ,69. erteilte Bewilligung, sich in Halle nieder-
zulassen und daselbst ihr Gewerbe zu treiben, den Grundstein für das
W.edererstenen einer jüdischen Gemdnde in Halle bilden soll. Denn
schon v;er Jahre vor diesem Zeitpunkte, von, 27. März 1688. datiert ■-
der nocn vom Großen Kurfürsten auf Ansuchen seines ..Hofjubilierers"
tete s'lTr-L" ^'''''' '"^^" ^^^^'^^^"^ Salomon Israel er-
teilte Schutzbnet^»): „daß er sich nebst seinen Konsorten in Unserer. .
S. ^Uit^::L::Vi:''''- -'"^ '" ''■^^'"" Mendelssohns; Berlin .^,
j^')G.St.A Berlin, Kep. 52. N. ,59 K , b. 30. September 1692.
A. 2 A. 7. ^,f * " P ' ' "•• S- 4<;6, § 7; vjl. ferner z. ß. H e r t z b e r g Geschichte
der Stadt Halle an der Saale; IL. Hailc 189.. S. 608; B. H. Auerbach S i
dcntha S. 25; ^.cg her t Neu fei d. Die Juden im thüringisch-sächsischen
Oeb.et wahrend des Mi.tclahers IL; Sonderabdruck aus der thüSs^hlrchsT
sehen Z_e.t,schrut für Geschichte und Kunst .5 (.927), S. :7of.; s'crn I
S 14.; i^ohler. Beuräge zur neueren jüdischen Wirtschaftsg^chichte's .2 '
und Anmerkung 21. *«»*i=»KCi>cnicnic, :>. 12
"" ';;ä" Berlin R,p 5. N. ,55, K ■ b, Al:«„ X, ,. Unrkh.ig St.r.
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Guido Kisch
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sc.nem früheren Wohnort auch Bar uch Minden genannt wird, der
e.nst zu den ersten Ansiedlern der neuen jüdischen Gemeinde in Berlin
gehört und durch sein gelehrtes Wissen unter seinen Glaubensbrüdern
^"'^'^"^^" ^^'"«"-^ <-'-'^"ßt hatte")"). Durch die Ränke des mächtigen
4«'
daselbst S i^v_oA ,;k n ^ * 'cuucnmai, Aus der Heimat Mendelssohns;
TTsL^l V 7 /'' Wulff = \Vc.Iff (Baruch Minden) [?]
nach S. .52 auch ,he Stammtafel der Familie Wulff; vgl. ferner Frcudenthal
Le;pz.ßer >f eßgäste. S. .2. : S t ern . I. ., S. 8o und Anmerkung 2; I . S jto '
^r. i6 und Anmerkung i. ^ ' ' «^^ ^••
*0 Aus den An^-aben bei F r e u d e n t h a 1, Leinzi^rer Meß^ä.t^ S T^T A.r.
au olge Bercnd Wolff - ..„ch hier nimmt F r e'u d i n f h afide tat d Pe ^ :
mu Berend Wulff (^Baruch Minden) an; ebenso, ohne Bedenken .u erwäge"
Stern. I ., i>. ,ao f. Anmerkung ,. _ ,69.-1705, :7i3-.72S. i7^o-^.,i7,^
ts cirA B 7 T""' ' M- '^■'■"'^^ '^"^ '^^^ ^■"'^'^'"^^ '^' " "-" «i- Akten
dts CSt.A. Berhn, Rep. 52. N ,50 K i b das Gesuch der Deouticrten „nH r.
volmächtigten der Schut.juden zu Halle- vom .8. DeJm^erT n ul Konfi -"
m t.on des Generalprivilegiums für die haIHschen Juden neben Assur Marx und
^aon,on Israel unterzeichnet und schließlich auch neben Salomon Israernö^h
Ber in I 'i ;; V r »''T''^" "''^' ^^- '" •''"«^«^•b-e Todesdatum
P.r /w{r. / f"^ d«^n Hallenser Bercnd WolfT nicht zutreffen kann
Berend WolfT durfte vielmehr im Jahre 173. oder nicht lange danach verLtlkh
iri{:fi:"g:ar:nTuiruT''''^^'"^" ^'""" "^^'""- ^''^-'^ ^'-^^^^^
Die Sicherstellung zweier Todesdaten steigert die Möglichkeit, daß es sich um
Berend ^^(= Baruch Mmden) identisch sein kann, zur Wahrschel^hkeit wie-
wohl s.cT7re:.ch ein exakter Beweis auf Grund des bisher erschlossenen AkTen-
Berend V.mSs (= Baruch Minden) von F re u d cn t h a 1 . S. .7 ein weiter nicht
bekannter xMardochai angegeben wird, während sich als Zh^lZTlJtl
[Jiallenser Bo.-cad Wo^ J a k o b L e v i ^ erweisen läßt (vgl. weiter unten Akten-
anhang x\r. 3 und sTTeraer St.A. ^Magdeburg, Rep. A s. Nr. 721a, Bl. 32 vom
24. Januar 1703; unten Anmerkung 49). Der Meinung, daß es sich um zwei
verschiedene Personen handelt, neigt nunmehr auch nach einer freundlichen
br.efhchen Mitteilung Herr Rabbiner Dr. M a x F r e u d e n t h a 1 in Nürn-
berg zu, w.ewohl er in .eir.em eben erschienenen Werke über die Leipziger
S'T'' •-',',• T^ ^'"■"' ^°'" ^'"^^ "^""^ Wulff gesetzt hatte Ich
halte die zweiiellos bestehende Möglichkeit, an zwei verschiedene Trä-e-
des Namens Berend Wolif zu de.::en. freilich noch nicht für vollkomme. :Z
reichend erwiesen Die verschiedenen Namensbezeichnungen des Schwiegervaters
konnten sich uaml.ch vielleicht auch durch eine zweite Ehe erklären lasten, vL
freihch nur eine Vermutung darstellt; das von Freudcnthal, S. 26 ange-ebc-e
rodcsdatum Berlin 15. Juni .706 ist daselbst zwar urkundlich sonst nichtM^;;
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Die Anfänge der jüdischen Gemeinde su Holle
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151
Berliner Hofjuden Jost Liebmann, der mit unglaublicher Rücksichts-
losigkeit seine Konkurrenten aus der Hauptstadt zu entfernen verstand,
mit einem Teil seiner Familie aus Berlin vertrieben, hatte er sich mit
seiner Gattin nach Halberstadt gewendet, wo bereits seit langen Jahren
Verwandte der Familie Wolff angesiedelt waren^*). Jedoch auch in
Halberstadt war seines Bleibens nicht lange. Denn auch dort wird ihm
und seinem bereits mehr als zwanzig Jahre in Halberstadt ansässigen
Schwiegervater Jakob Levin*«) von dtn „Erzfeinden und starken
Verfolgern, nämlich von Levin Meyer und Isaak Wolff", „Friede noch
Ruhe^* gegönnt, so daß er mit seinem Schwiegervater Bewilligung und
Schutzbrief zur Niederlassung in Halle erbittet, indem beide mit beweg-
liehen Worten in ihren Gesuchen ihr Schicksal darstellen °°). Am
24. Februar 1692 wird Jakob Levin") und Berend Wulff die schon 1691
wahrschdniich gehcirt es aber, einer Grabschrift entstammend, tatsächlich einem
anderen Träger desselben Namens. Hingegen könnte dafür, daß der Hallenser
Herend Wolff mit Berend Wulff (Baruch Minden) doch vielleicht identisch sein
konnte, die aus den Akten erweisbare Tatsache angeführt werden, daß sich auch
xegen den Hallenser die Feindschaft und die Verfolj^ungen des Berliner Hofjuden
Jost Liebniann richteten. Ist doch die Berend Wolff schon im Jahre 1691 gegebene
Niederlassungserlaubnis für Halle gerade auf Betreiben Jost Liebmanns wieder
zurückgezogen worden, bevor sie dann endgültig erteilt worden ist (G.St.A. Berlin,
Gesuch Jakob Levins und Berend Wolfis ohne Datum, beim Reskript vom 24. Fe-'
bruar 1692; Aktenanhang Nr. 4). Wie gesagt, die Frage läßt sich zurzeit mit un-
betlingter Sicherheit noch nicht beantworten.
**) Freuden thal, S. 23 ff.
*•; Jakob Levins Familie sind also vermutlich die von Freudenthal.
S. .M nicht festgestellten Verwandten der Familie Wolff, „über deren Geschichte
nähere Angaben fehlen'^ Vgl. unten Aktenanhang Nr. 3 und 5; ferner Schreiben
des Rates der Stadt Halle an die Regierung des Herzogtums Magdeburg vom
2A. Januar 1703 (St.A. Magdeburg, Rep. A 5, Nr. y.'i a, Bl. Z2), betreffend die
Jurisdiktion über die Juden: „Nun kränket uns nicht wenig, daß eben dieser
heillose Jude und Supplikante Bernhard Wolff auch bei dieser Sache,
welche doch nicht ihn, sondern seinen Schwiegervater Jakob
Levinen.'bei welchem ermeldeter Jude [Susekind] Samuel dienet, angehet,
bich zu uns, dem Rate, nöti-et, uns auch sogar in ebendieser Sache die Kog-
mtion und Jurisdiktion über die Juden disputieren und streiten will, da er sich
vielmehr zurückerinnern und an seinen vor uns, dem Rate, noch' hangenden
Inquisitionsprozeß in puncto turbationis Sacrorum denken und die ihm durch ein-
geholtes Urteil und Recht diktierten 20 Taler Geldstrafe nebst denen Unkosten
dem Publico erlegen sollte."
") G.St.A. Berlin, 17. April 1691 und ohne Datum [1691J; Aktenanhans
Nr. 3 und 4.
") Jakob Lcvin, späver auch Vorsteher der jüdischen Gemeinde zu
•Halle, ist der Stammvater M c y c r b e e r s und des als jüdischer Pädagoge und
Aufklarer Mendelssohnscher Richtung bekannten Aron Wolfs sehn« vgl
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Guida Kisch
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j/ego!)cnc*"), auf Retreihen Jos{ Liebmanns aber wieder zurückgezogene
Niederlassungserlauhnis für Halle endgültig erteilt und ein gemeinsamer
Schutzbrief ausgestellf^^). Damit ergeben sich weitere Beziehungen
der nunmehrigen Hallenser zu den Juden in Halberstadt, mit denen ja
schon Assur Marx durch sein Geschäftsverhältnis zu Berend Lehmann
in Verbindung war. Sie haben im Leben der jüdischen Gemeinde zu
Halle bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein eine bemerkenswerte
Rolle gespielt^*).
Nur langsam und nicht, ohne erhebliche Widerstände überwinden zu
müssen, vergrößert sich in den letzten Jahren des 17. Jahrhunderts die
durch den Zuzug der Halberstädter auf vier l^'^amilien angewachsene
jüdische Niederlassung in Halle. Die staatspolitischen Rücksichten und
öffentlich-rcchtiiclicn Beschränkungen einerseits, die durch Furcht vor
geschäftlicher Konkurrenz und Beeinträchtigung des Xahrungsspiel-
raumes veranlaßten Widerstände und Widersprüche der bereits an-
gesiedelten Judenfamilien andererseits bilden die Ursachen dafür, daß
sich (las Anwachsen der Kolonie nur allmählich vollziehen kann.
die Angaben und den Stamnnbaum bei F r e u d c n t h a 1 . S. 25 f. Anmerkung 4;
ferner Freudenthal, Leipziger Meßgäste, S. 1 18, auch j 17; auf Grund seiner
neueren Forschungen hat Herr Rabbiner Dr. Max Freu den thal in Nürn-
i)erg einen vervollständigten, bisher unveröffentlichten Stammbaum ausgearbeitet,
in welchen ich c.urch seine Freundlichkeit Einblick nehmen konnte.
*') Von diesem ersten Schutzbriefe für Jakob Levin und Berend Wolff, de
dato Colin an der Spree 1. Mai 1691 findet sich in den Akten des G.St.A. Berlin
nicht die Urschrift, sondern nur eine Abschrift und zwar als Anlage zu der „Spezi-
fikation der hallischen Juden, so in dem Gencralprivilegio von 1713 konfirmieret
worden"; vgl. Aktcnanhan^ Nr. 4 Anmerkung i.
*^) G.St.A. Berlin, 24. Februar 1692; Aktenanhang Xr. 6.
**) Ob Beziehungen etwa schon im Mittelalter vorhanden waren, ist sehr
zweifelhaft; vgl. Köhler, Beiträge zur neueren jüdischen Wirtschaftsgeschichte,
S. 1 Anmerkung 1. — Einen letzten Ausläufer bildet der durch Urteil des kgl.
Appellationsgerichts zu Naumburg vom i. November 1855 entschiedene Rechts-
streit der jüdischen Gemeinden zu Halle und Halberstadt wegen einer von Elias
Fraenkel 1763 zugunsten jüdischer Gelehrten ,,zur Beförderung des. jüdischen
Studiums" in Halberstadt derart ins Leben gerufenen Stiftung, daß die jüdische
Gemeinde zu Halle durch Ausfertigung einer Schuldurkunde sich für „immer und
ewig" verpflichtete, die Zinsen eines ihr — nicht rückzahlbar — dargeliehenen
Kapitals yon „fünfhundert guten vollwichtigen Friedrichsdor" nach Halberstadt
zu leisten. Der Prozeß warf die juristisch interessante Frage nach Art und Zeit-
punkt der Entstehung einer Stiftung und nach dem Orte ihres Sitzes auf. Das
Urteil bezieht sich auf Dreyhaupt, IL, S. 49^ und bemerkt: , .Diese Notiz
gibt über die erste Veranlassung der Stiftung und die uralten Beziehungen der
Hallenser und Halberstädter Juden einige Aufklänmg". (Akten im Gesamtarchiv
der deutschen Juden zu Berlin, Depositum Halle, B 9.)
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Die Anfänge der jüdischen Gemeinde zu Halle
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•Existenzmöglichkeit erfreuen, während dtn nicht rechtmäßig verge-
leiteten oder „eingeschhchenen'' Juden jederzeit nicht nur Ausweisung,
sondern auch schwere Bestrafung drohte. Kam infolgedessen das
Streben dieser heimatlosen, von Ort zu Ort, von Land zu Land umher-
gctricbenen unvergeleiteten Juden, sich durch Erlangung eines Schutz-
briefes die Grundlage für ein wenigstens einigermaßen gesichertes und
erträgliches Dasein zu verschaffen, dem finanziellen Interesse der Lan-
desherren entgegen, so wird es leicht verständlich, wie schwierig sich
gegenüber diesen beiden Interessenkreisen Stellung und Standpunkt
der bereits privilegierten Juden allenthalben gestalten konnten. Der
durch diese geschilderten rechtlichen und tatsächlichen Verhältnisse
dargebotene Konniktsstoff hat auch in Halle für die weitere geschicht-
liche Entwicklung der jüdischen Gemeinde eine erhebliche Bedeutung
gewonnen*').
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Anhang.
Ausgewählte Akten 2ur Geschichte der ersten Niederlassungen von
Juden in Halle am Ende des 17, Jahrhunderts.
1687 Febr. 14. Potsdam. ^
Reskript an den StadtschultheiH zu Halle Rat Johann Victor König: Der
Juden gesuchte Rezeption in Halle wird abgeschlagen.
Konzept, gez. Fuchs, G.St.A. Berlin, Rep. 32 N. 159 K 1 b.
Unvollständiger Abdruck bei Stern, I. 2, Nr. 239.
Wir haben aus Deinem untertänigsten Bericht vom 25. Oktober jüngstver-
Hosscnen Jahrs ^) vernommen, was Du wegen Rezeption einiger Juden in Unserer
Stadt Halle untertänigst berichtet.
Wann Wir" aber erhebliche Bedenken haben, dergleichen Leute alldort zu ver-
bleiten und es ohncdeme besser ist, daB Handel und Wandel bei der Stadt bleibe,
als^ den Juden zuwächst, als ha^t Du dieselbe Juden, wann sie sich ferner an-*
melden, wieder nur abzuweisen;
*) Abgedruckt bei Stern, I. 2, Nr. 138.
i638 Märr 27. Potsdam. 2.
Schutz brief des Hofjubilieres Jobst Liebmanns Stiefsohns Salomon Israel
Konzept, gez. v. Rhetz. G.St.A. Berlin, Rep. 32 N. 139 K 1 b. Daselbst
nahezu gleichlautendes, von P. von Fuchs gezeichnetes Konzept zu „des
Juden Salomon Israel und der Seinigen Konfirmations patent" vom 24. De-
, cember 1689,
Wir Friederich Wilhelm, von Gottes Gnaden Markgraf zu Brandenburg etc.,
Kurfürst etc. tun kund und geben jedermänniglich, denen es zu wissen nötig, in
.'0 Siehe oben S. 159 Anmerkung 78.
11
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Die Anfänge der jüdischen Gemeinde £u Halle
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16?
1692 Februar 24. Colin an der Spree. g^
Concessio und Schutsbrief der Juden Jakob Levin und Berend IVolff.
Kon::cpt, G.St.A. Berlin, Rep. 52 N. iS9 K 1 b. Wörtlich gleichlautend
mit dem ::uerst erteilten, dann aber wieder zurückgenommenen (vgl. oben
Nr. 4 und Anmerkung 1) Schutsbrief de dato Colin, 1. Mai 169t, von dem
sich eine Abschrift im GSt,A. Berlin, Rep. 32 N. 159 K 1 b als Anlage zu
der „Spezifikation der hallischen Juden, so in dem General privilegio von
2713 konfirmieret ivorden," vorfindet.
Die auf die Abgaben bezügliche Stelle allein gedruckt bei Stern IL
Nr. 375'
Wir Friedrich der Dritte von Gottes Gnaden Markgraf zu Brandenburg etc.,
Kurfürst etc. tun kund und geben hiemit rnanni-Hch, denen es zu wissen nötig,'
in Gnaden zu vernehmen: Dom.iach Uns die bisher zu Halberstadt unter ünserm
Schutz gewesene Juden Jakob Levin und Berend Woltt untertänigst gebeten, ihnen
eine Konzession und Schutzbrief gnädigst zu erteilen, daß sie mit ihren Weib und
Kindern sich nacher Halle begeben und daselbst ihre Wohnungen und Hande-
lungen, gleichwie sie diesclbige in Halberstadt gehabt, ungehindert haben und
treiben möchten, daß Wir aus bewegenden Ursachen ihrem untertänigsten Suchen
stattgegeben und ihnen solches hiemit und kraft dieses gnädigst konzedieret, der-
gestalt und also, daß obbemeldte beede Juden mit ihren Familien unter Unserm
Schutz und Geleit hinfüro zu Halle wohnen, Handel und Wandel im Kaufen und
Verkaufen Unsern Edikten g^mäß ohngehindert treiben, offenen Kram und Bude
haben, ihre Waren in Stücken verkaufen oder auch ellenweise ausmessen, in-
gleichen auf önentlichen Jahr- und Wochenmärkten ihre Waren feilhaben mögen.
Jedoch sollen sie sich wie auch die Ihrige alles verbotenen Kaufens und Ver-
kaufens, sonderlich gestohlenen Sachen, enthalten, in Handel und Wandel niemand
unbilligerweise beleidigen oder beschweren, mit ihren Geldern nicht unzulässigen
Wucher treiben, sondern mit dem Zins sich vergnügen lassen, so der Judenschaft
in des H. Rom. Reichs Polizeiordnung zugelassen. Die Zölle, Akzise und andere
Onera sollen sie gleich andern Unsern Untertanen ohne einige Vcrvortcilung ent-
richten, von dem Leibzoll aber, welchen sonst alle durchreisende Juden geben
müssen, sollen sie, weilen sie sich im Lande niedergelassen, befreiet sein. Da-
gegen aber sollen Uns dieselbe jedweder jährlich acht Reichstalcr Schutzgeld
geben und solche gehörigen Orts unfehlbar entrichten, im übrigen auch sich
allenthalben ehrbar, fried- und geleitlich verhalten.
Befehlen demnach Unserer Magdeburgschen Regierung und Amtskammer
wie auch dem Magistrat zu Halle und wem es sonst zu wissen nötig, sich, soviel
an ihnen, darnach gehorsambst zu achten und kraft dieses oberwähnte beide
Juden unweigerlich anzunehmen und zu schützen, dieselbe auch auf keinerlei
Weise zu beschweren noch beschweren zu lassen. Urkundlich etc.*).
') Beiliegend eine Quittung vom 3. iMai 1691, derzufolge „jeder 8 Taler und
also die verordnete Jura mit sechszehen Talern entrichtet." •
700 Dezember xs. Halle. . «
Lista derer samtlichen, in dem Herzogtum Magdeburg sich aufhaltenden, ver^
gleiteten und unvergleiteten Juden..
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Guido Kisch
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Reinschrift. Anlage lu der Denkschrilt der tämtlichen SckuUjuden tu
Halle vom 15. Dezemher 1700. St.A. Magdeburg. Ref. A 5 Kr. 716, Bl. 9 f.
Verglehelt: '
Jakob Lev in und Bernd Wolf, di^v^n acht Jahren her in Halle wohnen
unc. :n.- suchen Brot in dem Merseburgischen hauptsächlich suchrn
öalomon Israel, so von gleicher Zeit in Halle wohnen wird, und »eine
meiste Verkchrunj,' mit seiner Mutter, der Berlinischen Hofjüdin
Assur Mirx, der auch in das achte Jahr hier wohnen möchte sich aber
wem« it^o aufhält; daß er Buchhalter oder Schreiber bei dem Königl
r-olnischen Hofjuden Bernd Lehmannen.
Michael David wird 2 Jahr hier wohnen, und ist sein Handel mit alten
-Kleidern.
Moses Aren s [!] wohnet gleiche Zeit allhicr und treibet sein Gewerbe eben-
( falls mit alten Kleidern.
Calmann \Ve y 1 vohnet anderthalb Jahr hier und ist seine Handelung mit
Waren, die er von Holland bekommt und auf denen auswärtigen .Messen
vertut.
Simon A b r a h a m S c h a r 1 e v i 1 1 e wohnet nur zwei Monat hier und findet
zur Zeit keine Ilandelung für sich.
Lazarus Jakob, Jakob Levins Sohn, ist aus dieses Brot kaum einen Monat
wej?, daß er jüngst allererst geheiratet.
Jakob N'., vergleiteter Jude ia Staiifurt.
Unvergleitctc :
Simsen Läser in Helffte.
L''\^^^'!''^^''' Meyer Abraham, die sich in Schochwitz.
Michael Alexander, der sich in Hohenturm dann und wann aufhJr..
und Ihr Leben kümmerlich zu erhalten suchen müssen.
Jacob N., Jude in Schönebeck bei Salze.
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<
STERN, SELMA: DER PREUSSISCHE STAAT UND DIE JUDEN.
TUEB INGEN, MOHR, 1962. vol.2,part.2
O
Nr. 567. Tabelle von der Specificatlon der Judenschaf t in der Stadt Halle im Monat Sept. \ni
Namen
der Städte
Halle
Nr. 1)
4)
ö)
6)
8)
9)
702
Namen der würkifchen
Schutzjuden mit Hinzu-
f ügung, wie, wann und
von wem sie vergleitet
Namen derer
Schutzjuden-
witben
Bernd Wulffs
— ^ Witbe Bela
I vermöge
des Gene-
ralprivil. de
dato Berlin
den 28. Dez.
1713
Hirsch Bernd Wulffs
Sohn vermöge General
Privil. den 28. Dez. 1713
Abraham Bernd Wulffs
Sohn vermöge Gen.Priv.
den 28. Dez. 1713
Wolff Isaak Levi, Schwie-
gersohn von Bernd Wolf-
fen, vermöge Gen. Priv.
den 28. Dez. 1713
Lazarus' Jacob vermöge
Gen. Priv. den 28. Dez.
1713
Joseph Hirsch, dessen
Schwiegersohn, verm.
Gen. Priv. den 28. Dez.1713
Enoch Jakob vermöge
Gen. Priv. 28. Dez. 1713
Wolff Jakob vid. Gen.
Priv. 28. Dez. 1713
Salomon Isaak, Jacob
Levins Schwiegersohn,
vermöge Gen. Priv. d.
28. Dez. 1713
Namen der
1. Schutzjuden
Kinder
derer ver-
heirateten
2. Schutz.
Juden Kinder
HALLC^
Vizrltt-r^^Vep.A.
.v.Ä-s
Namen derer
publiquen
Bedienten
1) Salomon
Juda, der
Cantor ist,
zugleich mit
Schächter
2) Isaak, Vor-
singer
3) Veit Abra-
ham, Wär-
ter im Ar-
menhause
4) Meyer Veit,
der Klöpper
5)
6)
7)
8)
9)
?T?i?!BTW^'^^^W^9!r3IBHi
mmmmf^mmmi
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onat Sept. 1733
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dertU r.
2. Schutz-
juden Kinder
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Magdeburg. Rep.A.5. Landesregierung No.720. Vol.II-III
Namen derer
publiquen
Bedienten
Knechte n
der Pr
ediente
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ivat-
n
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o
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c
3
Privat-
schulmeistere
Namen der
abgelebten
alten Eltern
d. Schutzjuden
Narnen der
unverglei-
teten
Schutzjuden
1) Salomon
9 Privatprae-
Cessat, weilen
Cessat, wei-
Juda, der •.
ceptores ledige
bereits Bernd
len nach hie-
Cantor ist,
Personen be-
Wolffs Witbe
siger Verfas-
zugleich mit
finden sich in
vid. Nr. 1
sung über
Seh acht er
/.
allen allhier, so
wechselsweise
nach Propor-
tion der Kin-
der verpfleget
werden
24 Stunden
kein unver-
gleiteter
Jude sich in
Halle auf-
halten darf.
2) Isaak, Vor-
singer
3) Veit Abra-
ham, Wär-
^^
1
■
1
■
^
Salomon Is-
raels Witbe
vid. Nr. 21
Calmann Weyls
Witbe vid.
mithin sich ^
keiner all-
hier befindet
noch gelit-
ten wird
ter im Ar-
Nr. 39 in der
menhausc
3. Columne an-
4) Meyer Veit,
der Klöpper
1
V
gemerket & sie
sich auf das
Generalpriv.
de dato den
28. Dez. 1713
5) -
1
berufen
6) -
•
1
-
-
7) -
-
1
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8) -
-
1
•
9) -
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1
•
•
703
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o
Namen
der Städte
10)
H)
12)
13)
14)
15)
16)
17)
18)
19)
20)
21)
704
Namen derer wirk!.
Schutzjuden, wie, wann
und von wem sie
vergleitet
Assur Marx, vermöge
Gen. Priv. 28. Dez. 1713
Ahron Assur, dessen Sohn,
vermöge Gen. Priv.
28. Dez. 1713
Moses Assur, auch dessen
Sohn, verm. Gen. Priv.
28. Dez. 1713
Elias Herz Lehmann des-
sen Schwiegersohn, ver-
möge Gen. Priv. 28. Dez.
1713
Lehmann Nathan, auch
Assur Marx Schwieger-
sohn, verm. Gen. Priv.
28. Dez. 1713
Marx Assur, verm. Gen.
Priv. 28. Dez. 1713
Moses Samuel, verm.
Gen.Priv. 28.Dez. 1713
Israel Ahrons, verm.
Gen. Priv. 28. Dez. 1713
Moses i^hron, verm.
Gen.Priv. 28. Dez. 1713
Aron Moses, dessen Sohn,
verm. Gen. Priv. 28. Dez.
1713
Jacob Abraham Lcvi von
gedachten Moses Ahron
Schwiegersohn, verm.
Gen.Priv. 28. Dez. 1713
Namen der
Schutzjuden
Witben
Salomon Is-
raels Witbe
verm. Gen.
Priv.
28.Dez.1713
Namen der
1. Schutzjuden-
kinder
Namen der
verheirate-
ten 2. Schutz.
Judenkinder
Namen der
publiquen
Bedienten
10) -
11) -
12) -
13) -
14)
15)
16)
17)
18)
19) -
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21)
45 Stern, Preuß. S1
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Namen der
publiquen
Bedienten
Zahl der Privat-
bedienten
S 'S 1
if^ S ^
Privatschul-
meister
Namen der alten
abgelebten
Eltern der
Schutzjuden
Namen der
unvergleite-
ten Juden
10) -
-
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13) -
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705
45 Stern, PreuA. Staat II/2
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0
Namen
der Städte
22)
23)
24)
25)
26)
27)
28)
o
29)
706
Namen derer wirkl.
Schutzjuden, wie
wann und von wem
sie vergleitet
Israel Salomon, Salomon
Israels Sohn, verm.
Gen. Priv. 28. Dez. 1713
David Salomon, auch
dessen Sohn, verm. Gen.
Priv. d. 28. Dez. 1713
Samson Salomon, Salo-
mon Israels Schwieger-
sohn, verm. Gen. Priv.
28. Dez. 1713
Seligmann David, verm.
Gen. Priv. 28. Dez. '713
Meyer Seeligmann, dessen
Sohn, vermöge Gen. Priv.
28. Dez. 1713
David Seeligmann, auch
Seeligmann Davids Sohn,
verm.Gen.Priv.28.Dez.l713
Namen der
Schutzjuden
Witben
Jacob Joseph, Seeligmann
Davids Schwiegersohn,
verm. Gen. Priv. 28. Dez.
1713
Namen der
1. Schutzjuden
Kinder
Namen der
verheirateten
2. Schutz.
Juden Kinder
Salomon See-
ligmann, See-
ligmann Davids
sub.Nr.25Sohn,
welcher nach
dem neuen
allergst. Gen.
Priv. de publ.
den 29. Sept.
1730 geheiratet,
undnachsolchen
allergnädigsten
Edicto wäre
dieses der 1.
verheiratete
Sohn od. Kind
l
Namen der
publiquen
Bedienten
Zahl der Pri
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fielen Kinder
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Namen der
Zahl der Privat-
bedienten
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Privat-
Namen der
alten abgeleb-
Namen der
unverglei-
publiquen
Bedienten
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schulmeister
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Schutzjuden
teten Schutz-
juden
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der Städte
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39)
708
Namen derer wlrkl.
Schutzjuden, wie
wann und von wem
sie vergleitet
Moses Isaak, verm. Gen.
Priv. d. 28. Dez. 1713
Hirsch Moses, Moses Isaaks
Schwiegersohn, welcher
nach dem kgl. allergndst.
neuen Edikt vom 29. Sept.
1730 geheiratet & auf des
Schwiegervaters Recht das
allergndst. Gen. Priv.
vom 28. Dez. 1713 sich
berufet, weswegen sowohl
in Magdeburg als Berlin
Meldung geschehen
Salomon Canter, Michel
Davids Schwiegersohn,
verm. Gen. Priv. 28. Dez.
1713
Salomon Moses, verm.
Gen. Priv. 28. Dez. 1713
Moses Salomon, dessen
Sohn, verm. Gen. Priv.
28. Dez. 1713
Levin Salomon, auch
dessen Sohn, verm.
Gen. Priv. 28. Pez. 1713
Meyer Israel, Salomon
Moses Schwiegersohn,
verm. Gen. Priv. d.
28. Dez. 1713
Bernd Levi, auch dessen
Schwiegersohn, vermöge
Gen. Priv. den 28. Dez.
1713
Saul Samuel, verm.
Gen. Priv. 28. Dez. 1713
Namen der
Schutzjuden
Witben
Calmann
Weyls Wit-
be, verm.
Gen. Priv.
28.Dez.1713
Namen der
1. Schutzjuden
Kinder
Namen der
verheirateten
2. Schutz-
juden Kinder
Namen der
publiquen
Bedienten
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Namen derer wirk!.
Namen der
verheirateten
2. Schutz-
juden Kinder
Namen
der Städte
Schutzjuden, wie
wann und von wem
Namen der
Schutzjuden
Namen der
1. Schutzjuden
sie vergleitet
Witben
Kinder
40)
Abraham Bacharach,
verni. Specialprivil. de
dato Berlin, den 21. Jan.
1718 et 5. Dez. 1719
-
-
-
".41)
Jacob Isaak, dessen
Schwiegersohn, verm. sei-
nes Schwiegervaters
Bacharachs Spec.-Priv.
42)
Lazarus Bacharach, ver-
möge Special Privileg de
dato Berlin, d. 21. Jan.
1718 et 5. Dez. 1719
43)
Benjamin Zacharias, verm.
Spec.priv.dedato5.Aug.1713
•
—
-
44)
Levin Moses und
-
-
—
45)
Elias Moses, beide ver-
möge ihres verstorbenen
Vaters Moses Abraham
erhaltener Specialconces-
sion de dato d. 20. März
1720, itzo abwesend
46)
Meyer Heylbrun, Schwie-
gersohn des verstorbenen
Moses Abraham, wohnt auf
dieses seines Schwiegerva-
ters vorgemelte Concession
'■\
•
47)
Seelig Mentel, auch
Schwiegersohn von vor-
"■
■•
"-
V
gemeldten Moses Abra-
•
ham, wohnt auf dieses
vorgedachten Concession
48)
Isaak Kayser, gleichfalls
Schwiegersohn von Moses
Abraham, wohnt auf
diese concession
49)
Elias Rüben Gumpertz
vermöge Spec. Priv. den
29. Juli 1729
49
3
1
-
Dass vorherstehende Tabelle durchgehends, so viel uns wissendt,
richtig ist, attestiren hiermit
l
Namen der
publiquen
Bedienten
[ 40)
41)
42)
43)
44)
45)
46)
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bedi
<i
47)
48)
49)
Halle, den 21. Juli 1733
o
Name r
Iverhcir en
2. Schutz-
Ijuden Kinder
(3
Namen der
publiquen
Bedienten
Zahl der Privat-
bedienten
o 1 1
Privat-
Namen der
alten abgeleb-
Namen der
unverglei-
x:
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schulmeister
ten Eltern der
Schutzjuden
teten Schutz-
juden
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cessat
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iel uns wissendt,
Halle, den 21. Juli 1733
Marx Assur als Vorsteher
Moses Samuel
711
( )
«■Mü*«
(Berlin, Hist,
Kommission •
^'eroeffentl,
V.32)
c
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i
'I
GUIDO KI3CHi:
30 /. Redits- und Sozialgeschichte der Juden in Hallt 1686—1730
Berlin De Gruyter, 1970.
Universität wünsdit daher, „daß er allhier noch länger konservieret
werde"/' sogar der der Judenfreundlidikeit in jener Zeit gewiß nidit
verdäditige Magistrat der Stadt Halle hat 1697 dem Kurfürsten „für-
gestellet, daß Assur Marx sowohl der Stadt als der Universität gute
getreue Dienste geleistet, und untertänigst gebeten, daß es bei dem aus-
gefertigten Patent zu gemeiner Stadt Besten gelassen werden mödite"«
Nidit seine gesdiäftlidie UnZuverlässigkeit ist somit die Ursadie dafür
gewesen, daß 1699 ein Haftbefehl gegen Assur Marx erlassen wurde,
der freilidi alsbald wieder aufgehoben worden ist."
" Zeugnis vom 6. Fibruar 1697; GStA Berlin.
,A^"^*f"''" '" ''" ^"PP'* '**'*"<' Lehmanns an den Kurfürsten, Berlin, den
27. Dezember 1697, GStA Berlin. . , n
" GStA Berlin, 1699; mit Redit wendet sidi daher Freudenthd, S. 25. Anm 3
gegen die tendenziöse Bemerkung bei Johann Jacob Schudt, Jüdisdier Menkwürdit-
keutn ly Teiles die II. Konünuation, Frankfurt am Main 1717, S. 72, S 11 und
mernt, daß der Anlaß geringfügig gewesen sein mag, was durchaus zutrifft. Unter dem
16. Februar 1701 bestätigt nämlid. das Berggeridit zu Halle auf AnsuAen des Assur
Marx „als der Wahrheit gemäß unter dem Geriditssiegel«, .daß er von der hodil.
Regierung allh.er n.dit nur von solAer wider ihn wegen einiger gestohlenen und dem
Vorgeben nad. w.ssentlid, von ihm an sid, erkauften Sad,en angestellten Inquisition
und Denunziation praestito iuramento purgatorio absolvieret, sondern audi auf dero-
selben Befehl vom 5. dieses die von ihm fol. act. 35 den 19. Mai 1699 praestierte
Kaution de tudico sisti et iuäicato solvendo hinwieder kassieret sei« (GStA Berlin
^,^- ",^- 'f.V v ^"'- '• ^'- ^' ^- ^^'^'^ ^^"^ 27- Juni 1702). - Wie aus den
Akten des GStA Berlin unter den Jahren 1697 und 1698 hervorgeht, war Assur Marx
in langwierige und sdiwierige Händel n»it den nad, ihm in Halle angesiedelten Hai-
berstadter Juden Jakob Levin und Berend Wolff verwickelt, aus denen er ebenfalls
siegreid, hervorging Die Assur Marx sdiließlid. vorgelegte und von ihm mit Frei-
sprudiswirkung besdiworene Formula iuramenti gibt Auskunft über den Kern des
Redusstreits: .Daß id> Assur Marx. Sdiutzjude in Hall, Jakob Levin und Bernhard
Wo ffen, beede vergleitete Sdiutzjuden in Hall, an dem hodifürstl. Sadisen-Zeitzisdien
Hof oder be. denen daselbstigen Bedienten wegen Münzmalversation, weder Selbsten
denunziert und angegeben. noA durch andere habe denunzieren und angeben lassen,
daß .d, audi sonsten keine Wissensdiaft oder Teil habe, warumb sie zu Naumburg
auf der P[eter] P[auls]-Meß anno 1695 gefänglich angenommen und dadurch in
großen Sdiaden und fast gänzlid, in Ruin gesetzet worden seien.« - I„ den Jahren
1700 und 1702 weisen die Akten einen Rechtsstreit des Berliner Sdiutzjuden Jakob
Rost gegen Assur Marx wegen einer Sdiuldforderung aus. - Daß Assur Marx aus
allen diesen Reditsstreitigkeiten, geriditlichen Untersudiungen und Verfahren - trotz
der am 21. Mai 1699 gegen ihn verfügten Inventierung seiner Güter - makellos
hervorgegangen sein muß, beweist am besten die bereits am 29. Januar 1701 für ihn
erfolgte Ausfertigung des oben erwähnten Schutz- und Freibriefs des Kurfürsten von
Sadisen. nidit mmder die Tatsache, daß er das Vorsteheramt in der Hallenser jüdi-
sdien Gemeinde nodi lange Jaljre hindurd,. sogar neben Berend Wolff, bekleiden
konnte. i
I
. ■>■■.*•♦ ■■•■
•
\il\LiG
Die
Neben Salomon Is|
Judenakten immer
Steheramt in der jüdi
Verdienste um die
und Erhaltung einei
und gemeinsam mit
die Durchsetzung ui
Staat gekämpft und
das Gemeinwohl aul
Der dritte Name,|
17. und der ersten
vorerwähnten imm<
Wolff. Es ist f ragli<
Großen Kurfürsten,
ren Wohnort audi
zu den ersten Ansi(
erlangte durch sein
renden Einfluß.*'
« GStA Berlin, 169|
Häuschen und Gartei
unten Sechstes Kapite]
<• Siehe das folgen^
ermitteln. Da sein Ict:
danach gestorben sein
Leipiiger Meßgäste . .
Nachkommen von MaJ
enthalten unter dem 3|
Assur, Assur Moses ui
ihres verstorbenen Vat
Marx Assur scheint ii
zu haben. Dessen Soh|
Musikschriftsteller, Mi
sität Berlin, Adolf B<
söhn Bartholdys. In
jüdische Milieu des
Jugend konvertierte
ihn auch Max Lenz,
Berlin, Bd. 2, T. 2, Hj
*^ Über die Familij
schichte des jüdischen
delt eingehend das
(Baruch Minden) [?]
•■■•fip'»»**'*«"
tmmmm^rmf*
mm
t
■««Mt
■»^"*-»»«
'"" ••"WH— wi^iii»T»«maww»i ■ f muigm^im
tmmiktu Im
Ve 1686—1730
t
'ängt^i^conservieret
tner Zeit gewiß nidit
lern Kurfürsten „für-
der Universität gute
L daß es bei dem aus-
en werden möchte".**
üt die Ursache dafür
Marx erlassen wurde,
Kurfürsten, Berlin, den
identhal, S. 25, Anm. 3,
Jüdischer Merckwürdig-
1717, S.72, §11, und
»aus zutrifft. Unter dem
auf Ansudien des Assur
,daß er von der hodil.
^er gestohlenen und dem
angestellten Inquisition
sondern audi auf dero-
|9. Mai 1699 praestierte
jeret sei« (GStA Berlin,
|i 1702). - Wie aus den
>rgeht, ^ Assur Marx
[alle ar delten Hai-
aus dentn er ebenfalls
md von ihm mit Frei-
ift über den Kern des
)b Levin und Bernhard
rstl. Sadisen-Zeitzisdien
:rsation, weder Selbsten
|en und angeben lassen,
imb sie zu Naumburg
»mcn und dadurdi in
hen. — In den Jahren
Iner Schutz Juden Jakob
Daß Assur Marx aus
md Verfahren — trotz
[er Güter — makellos
>. Januar 1701 für ihn
jfs des Kurfürsten von
Jin der Hallenser jüdi-
rcnd Wolff. bekleiden
»»■^■1
GUIDO KISCH
1
,31
Die Anfänge der jüdischen Gemeinde zu Halle
Berlin j •
Neben Salomon Israel kehrt der NWe Assur Marx in den hallischen
Judenakten immer wieder. Auch er hat Jahrzehnte hindurch das Vor-
steheramt in der jüdischen Gemeinde zu Halle bekleidet, sidi besondere
Verdienste um die Anlegung des jüdischen Friedhofs durch Ankauf
und Erhaltung eines Gartens vor dem hallischen Galgtor erworben**
und gemeinsam mit Salomon Israel unermüdlich und bahnbrechend für
die Durdisetzung und Erringung der Rechte der Juden in Stadt und
Staat gekämpft und gewirkt. Er entfaltete ein gleidies Interesse wie für .
das Gemeinwohl auch für die jüdische Wissenschaft.**
Der dritte Name, der in den hallischen Judenakten des ausgehenden
17. und der ersten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts neben den beiden
vorerwähnten immer wieder zu finden ist, lautet Bernd oder Berend
Wolff . Es ist fraglich, ob sein Träger mit dem ehemaligen Hof Juden des
Großen Kurfürsten, Berend Wulff, identisdi ist, der nach seinem frühe-
ren Wohnort auch Baruch Minden genannt wird. Letzterer gehörte einst
zu den ersten Ansiedlern der neuen jüdischen Gemeinde in Berlin und
erlangte durch sein gelehrtes Wissen unter seinen Glaubensbrüdern füh-
renden Einfluß.*^ Durch die Ränke des mächtigen Berliner Hofjuden
*' GStA Berlin, 1696/1697: „Betreffend das vom Juden Assur Marxen erkaufte
Häusdien und Garten vor dem Hallisdien Galgtor zu deren Begräbnis". Siehe
unten Sechstes Kapitel, 2. Der Friedhof.
*• Siehe das folgende Kapitel. — Assur Marx* Todesdatum ist nidit genau zu
ermitteln. Da sein letzter Messebesudi in das Jahr 1730 fällt, dürfte er nidit lange
danadi gestorben sein. Über seine Frau und Nadikommen vgl. M. Freudenthal,
Leipziger Meßgäste..,, S. 119 und 115; Freudenthal, S. 25, Anm. 3. Ein Teil der
Nadikommen von Marx Assur übersiedelte nadi Berlin; die Akten des GStA Berlin
enthalten unter dem 31. Juli 1793 ein Gesuch des Berliner Sdiutz Juden Jakob Marx
Assur, Assur Moses und Frommet verwitwete Gottsdialkin wegen der Forderungen
ihres verstorbenen Vaters Marx Assur an den Midiaelisdien Konkurs. Ein Sohn von
Marx Assur sdieint in Halle verblieben und daselbst den ärztlidien Beruf ausgeübt
zu haben. Dessen Sohn ist der letzte in Halle nadiweisbare Sproß der Familie, der
Musiksdiriflsteller, Musikpädagoge, Komponist und später Professor an der Univer-
sität Berlin, Adolf Bernhard Marx (1795 — 1866), ein Jugendfreund Felix Mendels-
sohn Bartholdys. In seinen zweibändigen „Erinnerungen" (Berlin 1865) hat er das
jüdisdie Milieu des beginnenden 19. Jahrhunderts in Halle gesdiildert. Sdion in der
Jugend konvertierte er gegen den Willen seines Vaters zum Protestantismus. Über
ihn audi Max Lenz, Geschichte der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu
Berlin, Bd. 2, T. 2, Halle a. d. S. 1918, S. 257 ff.
»
*^ Ober die Familie Wulff und die mit ihrer Gesdiidite zusammenhängende Ge-
sdiidite des jüdisdien Budidrudis in Dessau, Berlin, Halle, Cöthen und Jeßnitz han-
delt eingehend das Werk von Freudenthal, S^ 16--26, über Berend Wulff - Wolff
(Barudi Minden) [?], nadi S. 152 audi die Stammtafel der Familie Wulff; vgl.
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/. RtchtS' und Sozialgeschichte der Juden in Halle 1686'-17S0
Jost Liebmann, der mit großer Rücksichtslosigkeit seine Konkurrenten
aus der Hauptstadt zu entfernen verstand, war Berend Wolff mit einem
Teil seiner Familie aus Berlin vertrieben worden und hatte sich mit
seiner Gattin nadi Halberstadt gewendet, wo bereits seit langen Jahren
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ferner M. Freudenthal, Leipziger Meßgäste,,., S, 121; Stern, Bd. 1,1» S. 80 und
Anm. 2; Bd. 1,2, S. 520 f., Nr. 16 und Anm. 1.
Aus den Angaben bei M. Freudenthal, Leipziger Meßgäste,,,, S. 121, denen
zufolge Berend Wolff — auch hier nimmt Freudenthal Identität der Person mit
Berend Wulff (= Barudi Minden) an; ebenso Stern, Bd. 1,2 S. 520 f., Anm. 1
— 1692—1705, 1713—1725, 1730—1731 die Leipziger Messen besudit hat, ferner
aus der Tatsadie, daß er nach den Akten des GStA Berlin, Rep. 52 N. 159 K 1 b das
Gesudi der »Deputierten und Gevollmäditigten der Schutzjuden zu Halle" vom
18. Dezember 1713 um Konfirmation des Generalprivilegiums für die hallischen
Juden neben Assur Marx und Salomon Israel unterzeichnet, schließlidi auch neben
Salomon Israel noch 1727 Judenvorsteher zu Halle gewesen ist, aus all dem geht
hervor, daß das von Freudenthal, S. 26, und Stammtafel nach S. 152, angegebene
Todesdatum Berlin, 15. Juni 1706 für den Hallenser Berend Wolff nicht zutreffen
kann. Berend Wolff dürfte vielmehr im Jahre 1731 oder nicht lange danach, ver-
mutlich in Halle, gestorben sein. Vielleicht gibt ein Grabmal auf dem für die Ge-
schichte der Juden in Halle noch unerschlossenen ältesten erhaltenen jüdischen Fried-
hof zu Halle genaueren Aufsdiluß.
Die Sidierstellung zweier Todesdaten steigert die Möglichkeit, daß es sich um
zwei verschiedene Personen handelt, daß also der Hallenser Berend Wolff nicht mit
Berend Wulff (= Baruch Minden) identisch sein kann, zur Wahrsdieinlichkeit. Ein
exakter Beweis läßt sich auf Grund des bisher erschlossenen Aktenmaterials freilich
nicht führen. Dafür spräche ferner, daß als Schwiegervater Berend Wulffs (» Baruch
Minden) von Freudenthal, S. 17, ein weiter nicht bekannter Mardochai angegeben
wird, während sich als Schwiegervater des Hallenser Berend Wolff Jakob Levin
erweisen läßt (vgl. Akten, Nr. 4 und 6; ferner StA Magdeburg, Rep. A 5 Nr. 721 a,
Bl. 32, vom 24. Januar 1703; unten Anm. 49). Der Meinung, daß es sich um zwei
verschiedene Personen handelt, neigte schließlich nach freundlicher brieflicher Mit-
teilung auch Herr Rabbiner Dr. Max Freudenthal, ehemals in Nürnberg, zu, obwohl
er in seinem Werk über die Leipziger Meßgäste . . ., S. 121, noch Identität der bei-
den angenommen hatte. Die zweifellos bestehende Möglichkeit, an zwei verschiedene
Träger des Namens Berend Wolff zu denken, scheint allerdings noch nicht vollkom-
men gesichert. Die verschiedenen Namensbezeichnungen des Schwiegervaters könn-
ten sich vielleicht durch eine zweite Ehe erklären lassen, was freilich nur eine Ver-
mutung darstellt; das von Freudenthal, S. 26, angegebene Todesdatum Berlin,
15. Juni 1706 ist a.a. O, urkundlich sonst nicht belegt, wahrscheinlich gehört es aber,
einer Grabschrifl entstammend, tatsächlich einem anderen Träger desselben Namens.
Hingegen könnte dafür, daß der Hallenser Berend Wolff mit Berend Wulff (Baruch
Minden) doch vielleicht identisch sein könnte, die aus den Akten erweisbare Tatsache
angeführt werden, daß sich auch gegen den Hallenser die Feindsdiafb und die Ver-
folgungen des Berliner Hof juden Jost Liebmann richteten. Ist doch die Berend Wolff
schon im Jahre 1691 gegebene Niederlassungserlaubnis für Halle gerade auf Betreiben
Jost Liebmanns wieder zurüdcgezogen worden, bevor sie dann endgültig erteilt
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Die Anfänge der jüdischen Gemeinde zu Halle
33
Verwandte der Familie Wolff angesiedelt waren.*' Jedoch auch In Hal-
berstadt war seines Bleibens nicht lange. Denn audi dort wird ihm und
seinem bereits mehr als zwanzig Jahre daselbst ansässigen Sdiwieger-
vater Jakob Levin** von den „Erzfeinden und starken Verfolgern, näm-
lidi von Levin Meyer und Isaak Wolff . . . Friede noch Ruhe" gegönnt.
Deshalb erbittet er mit seinem Sdiwiegervater Bewilligung und Schutz-
brief zur Niederlassung in Halle, indem beide mit bewegenden Worten
in ihren Gesuchen ihr SchiAsal darstellen." Am 24. Februar 1692 wird
Jakob Levin" und Berend Wolff die sdion 1691 gegebene," auf Betrei-
ben Jost Liebmanns aber wieder zurückgezogene Niederlassungserlaub-
nis für Halle endgültig erteilt und ein gemeinsamer Schutzbrief ausge-
stellt." Damit ergeben sich weitere Beziehungen der nunmehrigen Hai-
worden ist (GStA Berlin, Gesuch Jakob Levins und Berend WolfFs ohne Datum,
beim Reskript vom 24. Februar 1692; Akten, Nr. 5); auch später noch hat sich Jost
Liebmann gegen Jakob Levin und Berend Wolff gewendet. Die Frage läßt sich mit
unbedingter Sicherheit nicht beantworten. j
*« Freudenthal, S. 23 ff.
^* Jakob Levins Familie sind also vermutlich die von Freudenthal, S. 23, nicht
festgestellten Verwandten der Familie Wolff, »über deren Geschichte nähere Angaben
fehlen". Vgl. Akten, Nr. 4 und 6; ferner Sdireiben des Rates der Stadt Halle an die
Regierung des Herzogtums Magdeburg vom 24. Januar 1703 (StA Magdeburg,
Rep. A5 Nr. 721a, Bl. 32), betreffend die Jurisdiktion über die Juden: »Nun
kränket uns nidit wenig, daß eben dieser heillose Jude und Supplikante Bernhard
Wolff auch bei dieser Sache, welche doch nicht ihn, sondern seinen Schwiegervater
Jakob Levinen, bei welchem ermeldeter Jude [Susekind] Samuel dienet, angehet,
fidi zu uns, dem Rate, nötiget, uns auch sogar in ebendieser Sache die Kognition und
Jurisdiktion über die Juden disputieren und streiten will, da er sich vielmehr zurück-
erinnern und an seinen vor uns, dem Rate, noch hangenden Inquisitionsprozeß
in puncto turhationis Sacrorum denken und die ihm durch eingeholtes Urteil und
Recht diktierten 20 Taler Geldstrafe nebst denen Unkosten dem Publico erlegen
sollte.* <
»• GStA Berlin, 17. April 1691 und ohne Datum [1691] ; Akten, Nr. 4 und 5.
"* Jakob Levin, später audi Vorsteher der jüdischen Gemeinde zu Halle, ist der
Stammvater Meyerbeers und des als jüdischer Pädagoge und Aufklärer Mendels-
sohnsdier Richtung bekannten Aron Wolfssohn; vgl. die Angaben und den Stamm-
baum bei Freudenthal, S. 25 f., Anm. 4 ; ferner M. Freudenthal, Leipziger Meß-
gaste,.,, S. 118, auch 117; auf Grund seiner neueren Forschungen hatte der ver-
storbene Dr. Freudenthal einen vervollständigten, unveröffentlichten Stammbaum
ausgearbeitet, in welchen ich durch seine Freundlichkeit Einblick nehmen konnte.
'* Von diesem ersten Schutzbrief für Jakob Levin und Berend Wolff, de dato
Colin an der. Spree 1. Mai 1691, findet sich in den Akten des GStA Berlin nicht die
Urschrift, sondern nur eine Abschrift, und zwar als Anlage zu der »Spezifikation
der hallischen Juden, so in dem Generalprivilegio von 11713 konfirmieret worden";
vgl. Akten, Nr. 5, Anm. 1.
" GStA Berlin, 24. Februar 1692; Akten, Nr. 7.
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Erste NiedtrUssungen von Juden in Halle um die Wende sum 18. Jahrhundert 129
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Gesuch der Halberstädter Schutzjuden Jakob Levin und Bernd Wolff
an den Kurfürsten zu Brandenburg um Erteilung eines Schutzbriefs
und Bewilligung der Niederlassung in HßlU
Halberstadt, 17. April 1691
Reinsdirift. GStA Berlin, Rep. 52 N. 159 K 1 b.
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Durdiläuchtig^ter, großmächtigster Kurfürst,
gnädigster Kurfürst und Herr. i
E#. Kurfürstliche Durchlaucht können wir endesbenannte becde Schutz-
juden zu Halberstadt in tiefster Untertänigkeit vorzutragen keinen Umgang
nehmen, wasgestalt ich Jakob Levin allbereit 25 Jahr, mein Schwiegersohn
Berndt Wolfl aber numehro etliche Jahre her unter denen weit ausgebreiteten
Kurbrandenburgischen Adlersflügelen in Halberstadt gnädigsten Sdiutz und
Sdiirm gehabt, uns auch daselbsten also bezeiget, daß weder in hohen noch
niedrigen Gerichten einige Klagen über uns geführet worden. Nadideme aber
wir beede Juden ein halb Jahr her von unseren Erzfeinden und starken Ver-
folgeren, nemblich von Levin Meyern und Isaak Wolffen dermaßen ohne
Ursache und nurten aus lauter Haß, Neid und Falschheit gedrucket und in
kostbare Prozesse verwickelt worden, daß dadurch wir, leider!, fast ganz rui-
nieret worden, und wenn Ew. Kurfürstliche Durchlaucht, als welche wir ein
halb Jahr nacheinander mit vielen Querulieren aus hödister Not behelligen
müssen, durch Dero höchst rühmlidien Rechtsspruch in solchen unseren recht-
mäßigen Sachen nicht gnädigst wieder aufgeholfen, hatten wir mit unseren
respective 10 mutterlosen, unerzogenen Waiselein das Elende vollends bauen
und ganz verderben müssen.
Als wir aber numehro daruf desto stärker von unseren Widersacheren ver-
folget und je mehr und mehr gedrucket werden, wir auch vor diesen stolzen und
reichen Feinden allhier in Halberstadt keine Friede noch Ruhe, überdeme auch,
leider!, wenig Gehör bei Dero Regierunge haben, hingegen jene unsere Feinde
mehr Zutritt und Gehör finden und also zu befahren, daß wir auf solche be-
drängte Weise das Äußerste nehmen und unseren Feinden gerne Raum geben
müssen, so seind wir beederseits entsdilossen, von Halberstadt uns endlich gar
hinweg und an einen anderen Ort, da wir von Ew. Kurfürstlichen Durchlaucht
gnädigsten Sdiutz in tiefester Untertänigkeit uns getrösten wollen, uns zu be-
geben; und weilen unseres Handels halber, gleichwie wir denselben in Halber-
stadt getrieben, notwendig wir in eine Stadt uns zu begeben Vorhabens, als
haben Ew. Kurfürstliche Durchlaucht wir fußfällig und in tiefester Emiedri-
gunge und Untertänigkeit hiemit anflehen und bitten wollen, Sie geruhen gnä-
digst, uns einen Schutzbrief und Konzession in Gnaden zu erteilen, daß wir
beede mit unseren armen respective Weib und Kindern nacher Halle uns be-
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1 30 //. Akten zur Rechts- und Sozialge schichte der Juden in Halle
g^en und daselbsten unter Ew. Kurfürstlidien Durdilaudit hohen Sdiutzc und
Schirme unsere Wohnunge und Handlunge, gleidiwie wir selbige in Halberstadt
gehabt, ungehindert haben und treiben dürfen.
Gleichwie nu durch diese unsere vorhabende Mutation fernerer besorgender
Anlauf bei Ew. Kurfürsdidien Durdilaudit verhoffentlidi eingestcllet und uns
Friede und Ruhe, audi Sdiutz gesdiaffet wird, also wollen Ew. Kurfürsd
Durchl. gnädigsten Schutzes und der gebetenen Konzession in aller Untertänig,
keit wir uns getrösten und jedesmal erfinden werden, Durchläuditigstcr Kur-
fünt, Ew. Kurfürstl. Durdil. untertänigst-treu gehorsamste Knedite
Jakob Levin, Bernd Wolff, beede Schutzjuden.
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Erneutes Gesuch von Jakob Levin und Berend Wolff um Erteilung eines
Schutzbriefes für Halle
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Ohne Datum
Reinsdirift. GStA Berlin, Rep. 52 N.' 159 K 1 b.
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Durdilauditigster, großmäditigster Kurfürst, gnädigster Herr.
Ew. Kurfürsdidien Durdilaudit ist gnädigst bekannt, mit was vor sdiweren
Inquisitionen wir zu Halberstadt diesen vergangenen Sommer unsdiuldiger
Weise beleget gewesen, audi wie wir sonsten daselbsten so heftig verfolget
worden, weldies wir aber, weil wir deshalb nidits ferners zu sudien absdiwören
müssen, ob wir gleidi fast dadurdi gänzlidien ruinieret worden, an seinen Ort
gestellet sein lassen, wir aber dennodi bewogen worden, bei Ew. Kurf. Durdil.
deshalb eine gnädigste Konzession untertänigst zu sudien, umb damit wir,
ferneren Verfolgungen zu entgehen, uns mit unseren ganzen Familien nadier
Halle begeben und allda unsere Wohnung, gleidiwie zu Halberstadt gesdiehen,
haben möditen, weldies dann audi Ew. Kurf. Durdil. aus erheblidien Ursadien
in allen Gnaden verwilliget und uns unterm Dato Colin an der Spree, den V^
Mai Anno 1691 eine gnädigste Konzession, wie Beilage sub. Lit. A*' besaget,
erteilet. Wann nun aber, gnädigster Kurfürst und Herr, ungeaditet uns keine
Kurf. gnädigste Ordre vorgezeiget worden, die Kurfürsd. gnädigste erteilte
Konzession, davor wir dodi allbereit 25 Taler Kanzeleigebühren und dann
16 Taler Marinengelder laut der in Händen habender Quittung erleget, von dem
Herrn Geheimbten Rat von Rudc zu Halberstadt und dann von dem Hof Juden
Liebmannen hierselbst, die Ursadien aber uns unwissend, uns hinwiederumb
zu gedaditen Halberstadt zeit währenden Arrests abgenommen worden, so
bitten wir untertänigst gehorsambst, Ew. Kurfürsd. Durdil. wollen allergnä-
digst geruhen und uns, weil wir besage Beilage sub. Lit. B jederzeit wohl ver-
halten, auA nidit wissen, warumb uns soldie hinwieder abgenommen worden,
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die uns allbereit gnädigste erteilte Konzession, indem wir zu Halberstadt un-
müglidien länger zu subsistieren vermögen» daß wir zu Halle mit unsern Fami-
lien wohnen und niederlassen dürfen, hinwiederumb gnädigst, wie sub. Lit. A
befindlidien, zu erteilen und ausfertigen zu lassen. Wir getrösten uns in unseren
gereditestem und billigsten Sudien gnädigster Erhörung und verharren Ew.
Kurfürstl. Durchlaucht untertänigst-gehorsambste j
Jakob Levin und Berend Wolff,
beide Sdiutzjuden aus Halberstadt.
^ Die Beilage A liegt nicht bei diesen Akten des GStA Berlin; jedoch findet sidi
eine Absdirift des erwähnten ersten Sdiutzbriefs für Jakob Levin und Berend Wol£F
in den Akten des GStA Berlin als Anlage zu der »Spezifikation der hallisdien
Juden, so in dem Generalprivilegio von 1713 konfirmieret worden* (mit irrtüm-
licher Datierung vom 1. März 1691); vgl. audi weiter unt;en Nr. 7.
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Führungszeugnis des Stadtgeridjts zu Halberstadt für Jakob Levin
und Berend Wolff i
Halberstadt, 29. Mai 1691
Absdirift; Beilage B zum vorigen Aktenstüdc. GStA Berlin, Rep. 52 N. 159 K 1 b.
Demnach vor uns zum Halberstädtschen Stadtgerichte verordnete Richter
und Sdiöppen in Person erschienen Jakob Levin und Berndt Wolfl, beede ver-
gleitete Sdiutzjuden hierselbst, und uns gebührend zu vernehmen gegeben,
welchergestalt sie auf untertänigstes Ansuchen von Sr. Kurfürstl. Durchl. gnä-
digste Konzession erhalten, in der Stadt Halle ihr Domicilium anzustellen und
daselbsten ihren Handel und Gewerbe zu exerzieren, dahero sie ihres bis dahero
geführten Lebens und Verhaltens halber eines beglaubigten Zeugnis benötiget
wären, wie sie dann inständigst gebeten, ihnen zu Fortsetzung ihrer Fortun
dergleichen zu erteilen, wie wir nun ihrem Gesudie, soweit wir es der Wahrheit
und der Billigkeit gemäß befunden, nidit entgegen sein mögen, als attestieren
wir hiemit und kraft dieses, daß erstgemeldeter Jude Jakob Levin allhier zu
Halberstadt bei die 22 Jahr, dessen Schwiegersohn aber Berndt Wolff 1 Jahr
unter Kurfürstl. Schutz auf unserer Jurisdiktion gewohnet und in währender
Zeit, soviel man bei der Nachfrage erkundigen können, dieser beeden Personen
halber bei dem Stadtgerichte nicht die geringste Klage angemerket worden,
sondern sie haben sidi vielmehr beederseits, wie Schutzjuden eignet und ge-
bühret, nebst den Ihrigen wohl und geleitmäßig jederzeit verhalten. Zu Urkund
dessen haben wir dieses Attestatum mit unserem Stadtgericfatssiegel bedrucket.
L.S. Hier. Vichcmcycr. A. Glaser.
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Concessio und Schutzbrief der Juden Jakob Levin und Berend Wolff
Colin an der Spree, 24. Februar 1692
Konzept. GStA Berlin. Rep. 52 N. 159 K 1 b. WörtliA gleichlautend mit dem zu-
er« erteilten, dann aber wieder zurüdtgenommenen (vgl oben Nr^ ^ und Anm_l)
SAutzbrief de dato Colin. 1. Mai 1691. von dem sid. eme AbsAnft .m GStA
Berlin, Rep. 52 N. 159 K 1 b als Anlage zu der .Spezifikation der hall.sAen Juden,
so In dem Generalprlvlleglo von 1713 konfirmieret worden", vorfindet.
Die auf die Abgaben bezüglldie Stelle allein gedrudtt bei Stern. Bd. 1,2, Nr. 375.
Wir Frideridi der Dritte, von Gottes Gnaden Markgraf zu Brandenburg etc.,
Kurfürst etc., tun kund und geben hiemit männiglidi. denen es zu wissen nötig,
in Gnaden zu vernehmen: Demnadi Uns die bisher zu Halberstadt unter
Unserm Sdiutz gewesene Juden Jakob Levin und Berend Wolff untertänigst
gebeten, ihnen eine Konzession und Sdiutzbrief gnädigst zu erteilen daß sie
mit ihren Weib und Kindern sidi nadier Halle begeben und daselbst ihre Woh-
nungen und Handelungen, gleidiwie sie dieselbige in Halberstadt gehabt un-
gehindert haben und treiben möchten, daß Wir aus bewegenden Ursachen ihrem
untertänigsten Sudien stattgegeben und ihnen soldies hiemit und kraft dieses
gnädigst konzedieret dergestalt und also, daß obbemeldte bcede Juden mit
fhren Familien unter Unserm Sdiutz und Geleit hinfüro zu Halle wohnen.
Handel und Wandel im Kaufen und Verkaufen Unsern Edikten gemäß ohn-
gehindert treiben, offenen Kram und Bude haben, ihre Waren in Studcen ver-
kaufen oder audi ellenweise ausmessen, ingleidien auf öffentlidien Jahr- und
Wpdienmärkten Ihre Waren feilhaben mögen. Jedodi sollen sie sidi wie audi
die Ihrige alles verbotenen Kaufens und Verkauf ens. sonderl.di gestohlenen
Sadien, enthalten, in Handel und Wandel niemand unbilhgerwe.se beleidigen
oder beschweren, mit ihren Geldern nidit unzulässigen Wucher treiben, sondern
mit dem Zins sidi vergnügen lassen, so der Judensdiaft in des H. Rom. Re.d«
Polizeiordnung zugelassen. Die Zölle, Akzise und andere Onera sollen sie gleidi
andern Unsern Untertanen ohne einige Vervorteilung entriditen. vc)n dem
Leibzoll aber, weldien sonst alle durdireisende Juden geben müssen, so len sie,
weilen sie sich im Lande niedergelassen, befreiet sein. Dagegen aber sollen Uns
dieselbe jedweder jährlidi acht Reidistaler Sdiutzgeld geben und «>l<he gehö-
rigen Orts unfehlbar entrichten, im übrigen auch sidi allenthalben ehrbar.
fried- und geleitlich verhalten.
Befehlen demnadi Unserer Magdeburgsdien Regierung und Amtskammer
wie auch dem Magistrat zu Halle und wem es sonst zu wissen nötig, sich, soviel
an ihnen, darnadi gehorsambst zu aditen und krafl dieses oberwahnte beide
Juden unweigerlidi anzunehmen und zu schützen, dieselbe auch auf keinerlei
Weise zu besdiweren noch besdiweren zu lassen. Urkundhdi etc.
i Belllegend eine Quittung; vom 3. Mal 1691, demzufolge .jeder 8 Taler und also
die verordnete Jura mit lediszehen Talern entriditet".
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Erste Niederlassungen von Juden in Halle um die Wende zum 18. Jahrhundert 143.
hohen Sdiutz und Geleit genommen, auch in Halberstadt zu wohnen ein
gnädigst Privilegium erteilet, in weldier Zeit zu Ew. Kurfürstl. Durchl. Münze
nach Magdeburg eine große Quantität an Silber ich untertänigst geliefert. Weil
ich nun dieses Silber meistens aus dem Sädisischen erhandelen müssen und des-
halb mit Ew. Kurf. Durchl. allergnädigster Bewilligung in Halle zunt viertel,
ja halben Jahre liegen und abwarten müssen, so hat mir solches nidit nur
doppelte Kosten verursacht, sondern ich habe auch dasjenige, was ich noch zu
Hause hätte verdienen können, mich dadurch entschlagen. Nachdem ich aber
mit den Münzmeister in Magdeburg einen Kontrakt getroffen, vor 100 000 Tl.
Silber abermals zu liefern, darauf ich zwar ein Ansehnliches bereits abgetragen,
mir aber, da ich allhier in Halberstadt wohne, unmöglich fället, den Rest
vollends anzuschaffen, als bitte Ew. Kurf. Durchl. untertänigst gehorsambst,
gnädigst zu konzedieren, daß aus angeführten Ursachen ich mein Domicilium
nach Halle transferieren möge. Ich will dahingegen jährlich doppelt soviel,
als vorhin geschehen, zu Ew. Kurf. Durchl. hohen Interesse der Münze bei-
tragen. Getröste mich gnädigster Erhörung und verbleibe Ew. Kurf. Durchl.
untertänigster
Isaak Wulff, Sdiutzjude zu Halberstadc^
* Vermerk: »Fiat wie gebeten.* — Ein Reinkonzept der Bewilligung ohne
Untersdirifl, de dato Colin, 10. Mai 1700 bei den Akten des GStA Berlin: »Kon-
zession, daß der Jude Isaak Wulff sein Domicilium von Halberstadt nach Halle
transferieren möge."
17
I
Lista derer sämtlichen, in dem Herzogtum Magdeburg sich aufhaltenden,
vergleiteten und unv er gleiteten Juden
Halle, 15. Dezember 1700
Reinsdirifl. Anlage zu der Denksdirifl der sämtlidien Sdiutzjuden zu Halle vom
15. Dezember 1700. StA Magdeburg, Rep. A 5 Nr. 726, Bl. 9 f.
Vergleitete:
Jakob Levin und Bernd Wolf, die von adit Jahren her in Halle wohnen und
ihr bischen Brot in dem Merseburgisdien hauptsädilich suchen.
Salomon Israel, so von gleicher Zeit in Halle wohnen wird und seine meiste
Verkehrung mit seiner Mutter, der berlinischen Hof Jüdin.
Assur Marx, der audi in das achte Jahr hier wohnen möchte, sich aber wenig
itzo aufhält, daß er Buchhalter oder Schreiber bei dem königl. polnischen
Hof Juden Bernd Lehmannen. \
Michael David wird 2 Jahr hier wohnen, und ist sein Handel mit alten
Kleidern. j
Moses Arens [!] wohnet gleiche Zeit allhier und treibet sein Gewerbe ebenfalls
mit alten Kleidern.
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1 44 //. Akten zur Rechts- und Sozialgeschichte der Juden in Halle
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Calmann Wcyl wohnet anderthalb Jahr hier, und ist seine Handelung mit
Waren, die er von Holland bekommt und auf denen auswärtigen Messen
vertut. \
Simon Abraham Scharleville wohnet nur zwei Monat hier und findet zur Zeit
keine Handclung für sich. j
Lazarus Jakob, Jakob Lcvins Sohn, ist aus dieses Brot kaum einen Monat weg,
daß er jüngst allererst geheiratet, i
Jakob N., vcrgleiteter Jude in Staßfurt.
Un vergleitete:
Simson Läser in Helffte.
Israel Nathan, Meyer Abraham, die sidi in Schochwitz,
Michael Alexander, der sidi in Hohenturm dann und wann aufhalten und ihr
Leben kümmerlich zu erhalten suchen müssen.
Jakob N., Jude in Sdiönebeck bei Salze.
I
18
GesH<h des Garkochs Susmann Moses, Schutz Juden in Halberstadt,
seinen Wohnsitz nach Neumarkt bei Halle zu verlegen
Berlin, 3. Dezember 1701
Reinsdirift. GStA Berlin, Rep. 52 N. 159 K 1 b.
Allerdurchlauchtigster großmaditigster König, allergnädigster Herr.
Daß ich in Halberstadt bei die 33 Jahr her als ein Schutzjude midi geleididi
und schutzmäßig verhalten, soldies bezeugen beiliegende obrigkeitlidie Atte-
stata originalia sub A et B. Die Judengenossensdiaft in Halberstadt gibt mir
nadi Anweisung der Beilage C das Gezeugnis eines ehrlidien und untadelhaften
Wandels, dessen idi mich sowohl in der Handelung als audi meiner Profession
in Garkodien bei der Juden Gastereien und Hochzeiten als auch auf den
Leipziger und Naumburger Messen beflissen, bei weldien meinen Tun idi midi
und die Meinigen bishero kümmerlidi unterhalten. Als nun die Jahre, weldie
mir das Reisen beschwerlich madien, herangenahet und idi dahero bei mir
besdilossen, umb der Stadt Leipzig und Naumburg näher zu sein, in der Stadt
Neumarkt an Halle mich hauslich niederzulassen, der Ambtmann zu Giebichen-
stein aber, als unter weldien Amptsjurisdiktion die Stadt Neumarkt gelegen,
ohne Spezialbefehl, wie er midi laut der Beilage D deshalb besdiieden, midi
nicht annehmen will, als bitte ich alleruntertänigst, Ew. Königl. Majestät ge-
ruhen allergnädigst mir zu vergönnen, daß idi midi mit meiner Familie in
gedachter Stadt Neumarkt häuslich niederlassen dürfe, und deshalb aller-
gnädigst einen Sdiutzbrief erteilen zu lassen, zugleich aber auch Dero hodilöbl.
Regierung zu Halle und den Ambtmann zu Giebichenstein, Herrn Losen, per
rescripta gnädigst zu befehlen, daß sie mich nebst meiner Familie auf- und
annehmen, allen fordersamsten Willen mir und den Meinen erweisen, midi
auch wider männiglidien kräftig schützen sollen. Ich werde dagegen midi als
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Erste Niederlassungen v\
ein gehorsamer Untertai
in den Ampt Giebidiensl
allergnädigster Erhörungf
untertänigst-gehorsambstl
Übersiedlungshewilll
Absdirift, gez. Fricderidi
Wir Friderich, von Gi
denburg etc. tun kund u|
Süßmann Moses allerun
in Ansehung des ihm v
beigelegten guten Zeugn
selben allergnädigst koni
33 Jahr gewohnet und si|
Neumarkt eine Wohnun:
Hodizeiten und Gasten!
benaditbarten Orten unc
nadigehen möge, wie ei
Gerechtigkeiten, so and<|
haflig sein, ein mehrers
dahingegen er die One|
gebührend abtragen un
sprodien, in Unsere Karl
Wornadi sidi der Imn
nötig ist, insonderheit l
gehorsamst zu achten un{
denfalls kräftig zu schü
Unterschrift und vorgedii
Schutz- und C\
und seinen
Konzept, gez. v. Fudis. <
Wir Frideridi, von G|
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1 Konfirma-
!te Jura mit
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Daniels.
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IV
Kampf der Juden zu Halle
gegen weiteren Zuzug
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Abweisung des Aron Elias Marcus aus Hamm im Jahre 1705
36
Gesuch Jakob Levins Schwiegersohnes Aron Elias [Marcus] aus Hamm
um Niederlassungsbewilligung für Berlin und Halle
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Berlin, 9. September [I] 1705
Rcinsdirlft. GStA Berlin, Rcp. 52 N. 159 K 1 b.
Euer Königl. Majestät haben aus Beigehenden mit mehrern zu ersehen, daß
die sämtlidien hallisdien Sdiutzjuden allergnädigst privilegiret sein und, wann
ihre Kinder zu Halle sich verheiraten und eine besondere Behausung beziehen
wollen, nicht gehalten sind, neue Schutzbriefe zu suchen oder aber zu Entrich-
tung des anderswo gebräuchlichen Goldguldens, auch jährlich ordentlichen
Schutzgeldes etwas mehrers zu erlegen. Es hat auch deshalb mein Schwieger-
vater Jakob Levin, Schutzjude zu Halle, zu zweien Malen eine allergnädigste
Deklaration gesuchet, dieweil die Judensdiaft zu Halle ihm einen Skrupel in
der Sache machen wollen, ob hatte ich einige Jahre vor dem von Ew. Königl.
Majestät allergnädigst erteilten Privilegio geheiratet, so müßte Euer Königl.
Majestät es dahin deklarieren, daß diejenige, so vorher geheiratet, auch darin
zu verstehen wären. '
Euer Königl. Majestät haben audi allergnädigst unter den 25**" April a. c.
reskribieret, daß, dafeme mein Schwiegervater Jakob Levin 100 Species Duka-
ten erlegen würde und gegen Erlegung des gewöhnlichen jährlichen 8 Taler
Schutzgeldes Sie alsdann einen allergnädigsten Schutzbrief erteilen wollten.
Wann aber, allergnädigster König und Herr, aus dem erteilten Privilegio klär-
lidi erhellet, daß wann die Kinder geheiratet und eigene Behausung annehmen
wollen, mit in dem Privilegio begriffen sein, und ich anjetzo nur abgewiesen
werden will, weil sich das Konzept von dem allergnädigst erteiltem Privilegio
nicht finde, so könnte bis dato keine andere Deklaration erteilet werden, auch
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166
//. Akten zur Rechts- und Sozialgeschichte der Juden in Halle
daß m w.derl.Aer Bencht wider mid. eingelaufen wäre. welAes doA nur aus
^^f„ ' TT r^^"^i«'s- J"*'-- -«n-, weil .eine Eltern bei gu cn
Mmeln. und .A eben auA niAt bloß bin. suAen zu hindern, daß .Len
.n Ihrer Nahrung etwas abgehen und entzogen werden möge, sonsten sil Z
den genngsten Skrupel in Halle nid,t gemachet, sondern daselbst ngul
suzen und wohnen lassen, gestalt iA denn auch miA nid,t befürAte daß d«
'"aIsT "".5,"'"^^-,^'^^''- -<Jer miA könne aufgebraAt werden
Als habe lA miA alleruntertänigst resolvieren wollen, daß wann Euer
ge uT u^dXdTß* r '^^ ^"''^""^'^ """" P"^''^^-- -"-' -
gestalt und also, daß ,A dasjenige, was die Ältesten und von Anfang allhier
m Berlm gewohnten Juden im Handel und Wandel oder sonsten zu gen ße„
SenTöo n r ^''"'^«^?^«^- - -"'-^ •«i' -A alsdann allerunten 'nTg« z„
atrdß ";:;," 7 "f '" r' ^l.^-''^^--^ <•« PrivHegü zahlen. fedoÄ
aber, daß mir alle Zeit freistehen sollte, so iA allhier niAt wohnen wollte oder
S.A naAer Halle wieder wenden wollte, daß iA und die Meinigen ohne ei^
unTilTT^^r*" 1" "^"^^ '"^•''^'"'" - "^"« niedeHsen dürTe"
und lA und die Me.n.gen das Generalprivilegium, so die Juden in Halle haben
und genießen. auA alsdann zustatten kommen möAte und diejenige Dekla
t I 1 /i°." ""'^^ J"^" ^°'^"' S«''""«' ''''be. ehe das PriviSm
erteilet. lA doA darunter mit zu verstehen wäre, zumalen weil iA ein LanZ
kmd bin aus Hamm gebürtig, und meine Eltern unter Euer König Maie^t
iesSEi;:;^;;!:'^^^^^^^^^^^ -^ --^^ ^^ ^anigi. m».
i
Aaron Elias, aus Hamm gebürtig.
37
^"*ti"/^ Jl"'""' ^T""' *'"' -*" "^'^ ^^?^e^«rger Ä.g,>r««g
'''^reffend Schutzpatent für Aron Elias {Marcus} aus Hamm
Colin, 10. August 1705
Konzept. GStA Berlin. Rep. 52 N. 159 K 1 b. Fase. 5, Bl. 14.
Ham!^'"*^' ^^"'^ il ^''"^'"- ^^^ ^^°" E''«' SAutzjudens Sohn aus
Hamm wegen eines SAutzpatents auf Berlin suAet und worzu er siA desfall
nheisAig maAet. solAes zeiget der BeisAluß. Nun sind Wir zwar niAt 1
g«^eigt. den Supplikanten gegen Erlegung der offerierten 100 Dukaten ein
SAutzpatent zu erteilen. Weile aber die hiesige JudensAaft darwider remo"
«rierej so hast Du ihne anzudeuten, daß Wir den Supplikanten keinen
SAutzbncf geben wollten, wann die JudensAaft auA sofort die 100 Dukaten
erlegen würde, worvon Wir dann und wessen sie siA desfalls erklären Dei-
nen fordersamsten BeriAt erwarten. I
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Kampf der Juden zu Halle gegen weiteren Zuzug
167
38
Eingabe der Sdjutzjuden zu Halle gegen die Zulassung
Jakob Levins Schwiegersohnes Aaron Marcus
Halle, 15. August 1705
Rcinsdirift. GStA Berlin, Rcp. 52 N. 159 K 1 b.
Allerdurchlauchtigster, großmächtigster König, allergnädigster Herr. Ew.
Königl. Majestät wird sonder allen Zweifel in allergnädigster Erinnerung bei-
wohnen, wasgestalt Selbige denen hiesigen in Stadt Halle sich aufhaltenden
gesamten Schutzjuden auf dero Vorstellen und Bitten sub dato Colin an der
Spree, den 26. Febr. 1704 ein Privilegium erteilet und unter andern Sich in sel-
bigen dahin in Gnaden erkläret haben, daß es bei der jetzigen Anzahl derer
allhier sich befindenden Familien sein Bewenden haben, die in Zukunft sidi
verheiratende Kinder aber, wann sie sich allhier niederzulassen gemeinet,
gegenst Erlegung eines Goldgüldens zur hiesigen Königl. Kammer sonder Ge-
winnung eines specialen Privilegii sich eben desjenigen Rechts und Freiheiten
als ihre Eltern zu erfreuen haben sollten. Ob nun wohl Ew. Königl. Majestät
vor die allergnädigste Konzession des nur angezogenen Privilegii wir aller-
untertänigsten Dank abzustatten uns schuldig erachten, audi diese Ew. Königl.
Majestät besondere Gnade in Devotion Zeit unseres Lebens zu erkennen nicht
ermangeln werden, so müssen wir dennoch mit Betrübnis erfahren, wasgestalt
einer aus unserer Mitte, Jakob Levin genannt, sich vor weniger Zeit unter-
standen, nicht nur denen klaren Worten des Privilegii einen widrigen Ver-
stand anzudichten und vorzugeben, als ob auch die bereits vor dem Privilegio
verheiratet gewesenen und an andern Orten häuslich sich gesetzten Kinder
verstanden würden, sondern auch bei Ew. Königl. Majestät bereits zu unter-
sdiiedenen Malen anzusuchen, daß dessen Sdiwiegersohne Aaron Marcus, wel-
cher schon über 5 Jahr her nebst Weib und Kindern zu Münster gewohnet, bei
hiesiger Stadt das Privilegium sidi niederzulassen und zu handeln erteilet wer-
den möchte.
Wann aber, großmächtigster König 1.) die Zahl derer hiesigen Familien be-
reits genugsam, die Nahrung hingegen 2.) gar schlecht und geringe ist, hier-
nächst 3.) auf solche Weise, wann die vor dem allergnädigst erteilten Privilegio
verheiratete und anderwärts gesessene Kinder kraft Privilegii sich hieher wen-
den könnten, eine übele Konsequenz daraus entstehen, Jakob Levin seine übrige
3 bis 4 zu Hamburg und andrer Orten wohnende Schwiegersöhne nach sich
ziehen, mithin die Anzahl derer hiesigen Familien zu unserer allerseits merk-
lichen Schaden fast in infinitum wadisen würde, insonderheit wann 4.) die
hiesige Töchter und Kinder sidi mit der Zeit auch verändern sollten; worzu
denn kommt, daß 5.) gedaditer Aaron Marcus, Jakob Levins Schwiegersohn,
deswegen, daß er die Herndiaft daselbst bevorteilet und hintergangen, auch
sonst allerhand Unfug angestiftet gehabt, der gemeinen Rede nach die Stadt
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//. ^^fe« zur Rechts- und Sozialgeschichte der Juden in Halle
Münster räumen und sich von dar sofort wegmadien müssen, wodurdi dann
6.) hiesige Stadt und Judensdiaft sowohl bei denen Einwohnern dieses Orts
als Fremden, als ob allhier dergleichen verdäditige Leute geheget würden, in
einen übelen Konzept gar leidit gesetzet werden könnte, als ersuchen Ew.
Königl. Majestät wir hiermit alleruntertänigst:
Die Gnade vor uns zu haben und oftgedachten Aaron Marcus nebst dessen
Schwiegervater Jakob Levinen oder wer sidi sonst in ihrem Namen mel-
den möchte mit ihren ungegründeten und gefährlichen Suchen abzuweisen,
uns aber bei den einmal erteilten Privilegio mäditiglich zu schützen.
Wie nun vor Ew. Königl. Majestät wir diese fernere Gnade angeführter
Umstände halber zu erhalten uns festigiich getrösten, also wollen wir dahin-
gcgcnst in alleruntcrtänigster Devotion samt und sonders allstets verharren.
Ew. Königl. Majestät alleruntertänigste und gehonamste Knechte
i Salomon Israel und übrige
! Schutz Juden in Halle.
• . I
39
i
I
Resolution auf das Gesuch der hallischen Schutzjuden
gegen Aaron Marcus* Zulassung
Charlottenburg, 19. August 1705
Reinsdirift, gez. Fridcridi und von Danckelmann. GStA Berlin, Reo. 52 N 159
Klb.
Demnach Seine Königliche Majestät in Preußen p. sich allbereits vordem al-
lergnädigst dahin erkläret, daß wann Supplikanten hundert Dukaten in specie
zu Dero Chatoul erlegen werden, so dem Juden Aaron Marcus kein Schutz-
patent erteilet werden solle; so hat es hiebei sein unverändertes Bewenden, und
müssen sich Supplikanten desfalls fernerweit erklären und zuvorderst mit be-
sagter Summe gehörig abfinden, j
40
Reskript an die Magdeburger Regierung betreffend Erlegung von 100 Dukaten
durch die hallische Judenschafl
Charlottenburg, 21. September 1705
Konzept, gez. Chwalkowski. GStA Berlin, Rcp. 52 N. 159 K 1 b.
Frideridi, König von Preußen. Unscrn p. Es ist Uns aus Eurer erforderten
Relation zwar fürgetragen worden, weldiergestalt Ihr die dortige Judensdiaft
wegen des Juden Aaron Elias gesuditen Schutzpatents vor Eudi gefordert und
, ihnen Unsere Deklaration wegen des Generalsdiutzbriefcs eröffnet. Dicwcilcn
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I
Kampf I
aber dieselben sidi zu
gesuchet und Unsere M<
befehlen Wir Euch hi(
anzuhalten, daß sie sich
die ihnen angedeuteten
nicht. Wovon Ihr Uns
wollen Wir sodann Ei
fügen.
Eingabe der S\
Reinsdirift. GStA Berlii
Ew. Königl. Majestä]
auf unsere alleruntei
19. August folgende Re|
daß wenn Supplil
werden, so dem j|
solle,
allergnädigst erteilet,
hiermit alleruntertänigjl
Gehorsam und eifrigen
erkennen niemals ermü|
der Wahrheit von uns
unter Ew. Königl. Maj«
geführet, daß wir nieml
Exzesses halber in Ver
worden wären, wie voi
uns ein gutes Zeugnis ^
werden, inskünftige u
Lastern und daher ent
denn zu dem Ende uns
sondern selbige audi h
nen Aaron Elias, welct
Nebel sich aus Mücsci
seines übelen Verhalte
Schaden leiden und zm
und Benachbarten h. i\
zu Ew. Königl. Majes
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GUIDO KISCH: RECffPS UND SOZIALGBSCHICHTEDEH JUDEN
IN HALLE, I6S6-I75O. Berlin De Gruyter ,1970^
Hist.Komn^Birlin. Veroef f . v. 52. i ^ i
Die jüdische Gemeinde zu Halle in der ersten Hälfie des 18. Jahrhunderts 155 '* |
Jakob, der Söhn des erhabenen Fürsten Rabbi Josef, sein Lidit leudite,
[Badeofen],
Mathatias Liebermann aus Krakau,
Sediariah Mendel Spira.
^ Rabbinatsbeisitzer, »Appellanten", „Beth din more sdjawe", wie es im hebrä-
isdien Original heißt, waren höhere Riditer, die das Rabbinatskollegium unter dem
Vorsitz des Oberrabbiners bildeten. Vgl. Alfred Landau und Bernhard Wadi-
stein, Jüdische Privatbriefe aus dem Jahre 1619 (» Quellen und Forsdiungen zur
Gesdiidite der Juden in Deutsdi-Österreidi, Bd. 3), Wien und Leipzig 1911, S. 83,
Anm. 13.
I
26
Spezifikation der haitischen Juden,
so in dem Generalprivilegio von 1713^ konfirmieret worden
Ohne genaueres Datum. 1713 j
y
Reinsdirifl ohne Datum in Zusammenhang mit dem Privilegium von 1713. GStA
Berlin, Rep. 52 N. 159 K Ib.
Abdrudc bei Stern, Bd. 1,2, S. 536.
1. Berend Lehmann, Residente zu
Halberstadt, weldier ebenfalls
vor sidi und seine Kinder auf
Halle privilegicrct.
2. Jakob Levin.
3. Berend Wolff.
4. Lazarus Jakob.
5. Enoch Jakob.
6. Wolff Jakob.
7. Salomon Israel.
8. Seligmann David.
9. Midiel David.
10. Moses Isaak.
11. Assur Marx.
12. Marx Assur.
13. Moses Samuel.
14. Israel Aarons.
15. Moses Aron.
16. Calman Weill.
17. Magnus Moses.
18. Elias Moses.
19. Salomon Moses.
20. Saul Samuel.
Sämtlidie Sdiutz Juden zu Halle. I
* Die am 28. Dezember 1713 erfolgte Konfirmation des Generalprivilegs für die
sämdidien Juden zu Halle vom Jahre 1704 stimmt mit dem Wortlaut des letzteren
wörtlidi überein; nur werden 1713 die privilegierten Sdiutzjuden einzeln mit Namen
aufgezählt. Das „Generalprivilegium der Judensdiaft zu Halle de dato Berlin,
28. Dezember 1713" ist abgedrudst bei J. Chr. v. Dreyhaupt, Pagus Neletici et
Nudzici . . ., Bd. 2, S. 503—505.
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GUIDO KI3CI!: RECHTS UND SOilALGESCHICHTE DER JUDEN
IN HALLE, 1686-17 50, ^erlin,de Gruyter,1970.
•Hlst.KomiT!. 158
Berlin.
.Veroeffentl.v.52
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//. Akun zur R,d»s- und Soziakesd,id,te der Juden in Halle
30
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Spezifikation äererjeni.en Juden im Herzogtum Ma^dehur,
'. . Magdeburg, 16. Januar 1725
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die Magdeburger RegierunHur ^ Ite^"^^^^^^ AufforderunV.';
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SIC wohnen*. ^ *^ ^ "* **"^*^n» ^»e selbige heißen und wo
1 . Jacob Levin,
2. Lazarus Jacob,
3. Enoch Jacob,
4. Salomon Israel,*
5. Berend WolfF,
6. Wolff Levin,
7. Wolff Jacob,
8. Salomon Israel,*
9. Israel Salomon,
10. Elias Levin,
1 1 . Assur Marx,
12. Marx Assur,
13. Moses Assur,
14. Israel Aaron,
15. Moses Samuel,
16. Salomon Moses,
17. Mayer Israel,
18. Seligmann David,
19. Jacob Joseph,
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Halle
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21. Saul Samuel,
22. Moses Aaron,
23. Moses Isaac,
24. Salomon Cantor,
25. Benjamin Zacharias,
26. Callmann Weyll,
27. Magnus Moses,
28. Nathan Magnus,
29. Alexander Moses,
30. Abraham Bacheradi,
31. Moses Abraham,
^2, Levin Moses,
33. Elias Moses,
34. Meyer Callmann,
35. Israel Moses,
36. Isaac Wolff,
37. Meyer Heylbrun,
38. Hirsch Süssmann,
39. JudaGerson,
40. Moises Israel.
20. Badierach Lazarus, i
Magdeburg - 41. Gebr. dicGumbrechte
ll' ,^°"" ^«^»'' »"d Levin David die Blodie.
^^. Levm Bauer.
— 45. Levin Abraham.
— 46. David Israel.
47. Salomon Jacob.
— 48. Marx Jacob. |
[Gestridien und Anm. von anderer Hand- ist n.A w w
, ,.. gezogen,] '^'^ ™nd. ist nadi Bernburg
— 49. David Susmanli.
— 50. Levin Jacob. !
[GenriAen und ,A„m. von anderer Hand: ist fortgesd..ffet.]
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Die jüdische Gemeinde zu Halle in der ersten Hälfle des 18, Jahrhundert 159
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— 51. Israel Nathan.
— 52. Jacob Salomon.
— 53. Wolflf Jacob.
— 54. Jacob Samuel.
— 55. Jacob Joachim.
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Vermutlidi identisdi.
31
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*
Beschwerde und Gesuch des Salomon Israel gegen die Judenschaft zu Halle
Halle, 14. Juli 1722
Reinsdirift. GStA Berlin, Rcp. 52 N. 159 K 1 b.
I
Allerdurdilauditigster, großmächtigster König;
allergnädigster König und Herr.
Ew. Königl. Majestät gebe ich in tiefester Submission zu vernehmen, daß vor
einigen Monaten einige von der hiesigen Judensdiaft sidi unternommen, von
mir und meinen Konsorten als Ältesten über die bishero geführte Ausgabe
denenselben Rechnung abzulegen, so auch gehörig geschehen und justifizieret
worden, dabei sich dann gefunden, daß wir ein hohes Quantum an getanen
Vorschuß noch zu fodern haben, welcher uns noch restituieret werden muß.
Nachhero haben sidi dieselbe gelüsten lassen, mich als Ältesten meines Amt ab-
zunehmen, welches ich dann auch mit allen Pläsier gerne gesdiehen lassen, indem
ich die 20 Jahr über, da ich dieses Amt verwaltet, nidits als^ lauter Verdruß
statt eines Salarii davon gehabt, wie denn audi die meisten der Judensdiafl mit
mir überall zufrieden gewesen. Weil aber anitzo viele neue Juden sich allhier
eingefunden, welche dem Vermuten nach mit der Zeit die Oberhand über mir
und meinesgleidien als die Ältesten nehmen und sodann viele Anlagen madien
möchten, weldies mir etwas schwer fallen würde, da ich 6 mal mehr als andere
geben soll, auch überdem allerhand Verdruß und Inkonvenientien daraus ent-
stehen möchten, also ersudie Ew. Königliche Majestät ich alleruntertänigst, die
hiesige Judenschaft allergnädigst anbefehlen zu lassen, sidi bei 100 Dukaten
Strafe künftighin nicht zu unterstehen, ohne meinen Vorbewußt eine Anlage zu
madien oder auszuschreiben, damit man wissen könne, worzu solche eigentlidi
verwandt werden sollen, auch überdem, wann etwas, so die Judenschaft kon-
zernieret, zu überlegen, sich meines Consilii allezeit mit zu bedienen und
übrigens die eingenommenen Gelder über Einnahme und Ausgabe vor mir quar-
taliter abzulegen und zu justifizieren. Ich versehe midi meines alleruntertänig-
stcn Petiti allergnädigster Erhörung und verharre Ew. Königl. Majestät aller-
untertänigst-gehorsamster I
^ j Salomon Israel,
Schutzjude in Halle.
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Taschenbuch
für
Familiengeschichtsforschung
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begründet von Friedrich Wecken
9. erweiterte und verbesserte Auflage
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Verlag Degener & Co., Inh. Gerhard Geßner
Neustadt an der Aisch 1980
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univeräiiaib- uiiu iiouiibciiuiiiiauiKcin
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Handschriftliche Quellen: Universitätssekretariat.
Götz von Seile, Die Matrikel der Georg- August-Universität zu Göttingen 1737-1837 (= Veröffentli-
chungen der Historischen Kommission zu Hannover, Oldenburg, Braunschweig, Schaumburg-Lippe und
Bremen 9), 2 Bde. Hildesheim-Leipzig 1937.
Max Arnim, Corpus Academicum Gottingense (1737-1928). Nebst Verzeichnis der Preisträger der
Georgia-Augusta (1753-1928). Anhang: Götz von Seile, Kurzgefaßtes Repertorium des Universitäts-
archivs zu Göttingen (= Vorarbeiten zur Geschichte der Göttinger Universität und Bibliothek 7), Göt-
tingen 1930.
Joseph Trausch, Verzeichnis derjenigen Sicbenbüreer Sachsen, welche an den Universitäten zu Krakau,
Straßburg und Göttingen studiert haben, in: Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde 6
(1 863), S. 296 ff.
Greifswald (Aufenthaltsort der Universität Rostock 1437-1443. - Eigene Gründung 1456): Academia
Gryphica, Pomerana etc.
Dahlmann-Waitz Bd. 2, 10. Aufl. 1971: Abschnitt 44, Nr. 793-808.
Goldmann, Verzeichnis der Hochschulen S. 152-153.
Manfred Herling, Dr. Heinrich Rubenows Anteil an der Entstehung der ältesten Greif swalder Universi-
tätshandschriften, in: Wiss. Zs. der Ernst-Moritz-Universität Greifswald, ges.- u. sprachwiss. Reihe 18
(1969), S. 335-360.
G. Simon, Zur Archivgeschichte, in: Wiss. Zs 6, 1956/57.
Handschriftliche Quellen: Historisches Seminar der Universität. Geheimes Staatsarchiv Preußischer
Kulturbesitz, Hauptabteilung XV (Restakten).
Ernst Friedländer, Ältere Universitätsmatrikeln II: Universität Greifswald, Bd. 1: 1465—1645, Leipzig
1893. - Bd. 2: 1646-1700 [Mit Registern], Leipzig 1894 (= Publikationen aus den Preußischen Staats-
archiven Bd. 52 und 57.), [Neudruck:] Stuttgan 1965.
Halle (1693-1806 und 1807-1817, dann mit Wittenberg vereinigt): Academia Fridericiana ElectoraÜs bzw.
Regia. Seit 1817: Marthin- Luther-Universität Halle- Wittenberg
Dahlmann-Waitz Bd. 2, 10. AufL 1971, Abschnitt 44, Nr. 809-825.
G o 1 d m a n n , Verzeichnis der Hochschulen S. 1 56-1 58.
Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands 19 (1970), S. 509-510.
Handschriftliche Quellen: Universitätsarchiv. (Register zum Matrikelbuch Bd. 1 [1693-1699], Matrikeln
ab Bd. 2, 1699.)
Drucke: Fritz Juntke/ Franz Zimmermann, Matrikel der Martin-Luther- Universität Halle- Witten-
berg, Bd. 1: 1690-1730 (= Arbeiten aus der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt in Halle
an der Saale, Bd. 2), Halle 1960.
K. Weiske, Die 440 Studenten der Hallischen Universität, die in den Jahren 1696-1705 in den Francke-
schen Stiftungen den Freitisch genossen haben, in: Familiengeschichtliche Blätter 38 (1940), Sp. 103-112
und 137-142.
Wolfram Suchier, Die 198 Studenten am Freitisch des Waisenhauses (1705-1713), in: Familiengeschicht-
liche Blätter 18 (1920) Sp. 101-106 und Sp. 137-142.
Wolfram Kaiser/ Werner Piechocki, Alphabetisches Verzeichnis der halleschen Medizinstudenten in
den Jahren 1692-1730, in: Wiss. Zs. der Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg, mathem.-natur-
wiss. Reihe 18 (1969), S. 593-618.
Wolfram Kaiser/Werner Piechocki, Apotheker des 18. Jahrhunderts als Absolventen der Medizini-
schen Fakultät Halle, in: Deutsche Apothekerzeitung 109 (1969), S. 1256-1262.
Wolfram Kaiser/ Werner Piechocki, Harzer Ärzte als Absolventen der Medizinischen Fakultät Halle,
in: Harz-Zeitschrift 21 (1969), S. 123-145. [Mit Doktorandenverzeichnis 1700-1799.]
Wolfram Kaiser/ Werner Piechocki, Ostfriesische Medizinstudenten und Ärzte als halleschcDok-
toranden im 18. Jh., in: Jb. der Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer zu Emden
48 (1968), S. 52-81.
Wolfram Kaiser/ Werner Piechocki, Schweizer Medizinstudenten und Ärzte des 18. Jhs. als Absol-
venten der Medizinischen Fakultät Halle, in: Gesnerus 26 (1969), S. 189-212. -Davon S. 205-212: Studen-
tenverzeichnisse.
Hanau (1665-1812): Illustre Paedaeogium Hanoviense, Hohe Landesschule
G o I d m a n n , Verzeichnis der Hochschulen S. 1 63 .
Wilhelm Wibbeling, Die reformierte Hohe Schule zu Hanau in ihrer kirchengeschichtlichen Bedeu-
tung, in: Jb. des Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereins 19 (1968), S. 146-176.
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AVOTAYI^U
77 1 1^^ The International Review of Jewish Genealogy
IN THIS ISSUE
Announce Plans for Jewtsh Genealoglcal Pcopie Finder Plans to have Jewish genealogists from all over the world subrait their
faroily trees to a common computerized data base are discussed. (Page 3)
Writlng to Russla for Genealoglcal Information, Guidelines for making inquiries to the archives of Byelorussia and Ukraine are
given along with the addresses of the archives. (Page 4)
Lesser Known Records of Emigrants In the Hamburg State Archives» The Hamburg eraigration lists are well known to many. Jergen
Sielemann of the Hamburg State Archives describes other records of interest to Jewish genealogists. (Page 6)
Russlan Business DIrectories — An Update. The availability of this recently discovered resource is greater than realized. (Page 13)
U.S. National Archives Material on Jews from Bavaria and Bremen. A collection of German govemment material about pre-
Holocaust German Jewry is described. (Page 16)
Some Problems of Genealoglcal Research In Hungary. AVOTA YNU Contributing Editor for Hungaiy, Rabbi Gyorgy Landeszman,
discusses the history of the treatment of Jews in Hungaiy and its impact on record keeping. (Page 17)
The Compete Catalogue of Records for the Jewish Communitles of Bohemla and Moravia, ExcIudIng That of Prague. Jewish records
for this area have been catalogued and are accessible at the Jewish Museum of Prague. (Page 20)
History of Record Keeping In Bohemla. Summary and translation of an article originally written by Vladimir Hruby, "Origin and
Development of Jewish Records in Böhemia." (Page 22)
The Kollel Gallcia Archive. Description of the history of the Galician Kollel in Jerusalem, as well as information about what can
be found there. (Page 23)
Older London Burlal Records and Sites. A discussion of the location of Jewish cemeteries and availability of burial records from
the eariy periods of Anglo-Jewish history. (Page 24)
From Pur Contributing Editors. (Argentina) Questions Luria documentation, Discusses origin of sumame Katz; (Brazil) Three
more books on Brazilian Jewiy by the prolific authors Egon and Frieda Wolff; (Canada) Articles from Shem Tov; (France)
Genealogical resources from Provence-Cote d' Azur, (Holland) Jewish resources in the Municipal Archives ofThfc Hague, ceraetery
references, Jews of Gennep and Aalten; (Israel) Articles from Sharsheret Hadorot; (Portugal) Sumames from Geneaiogica Hebraic
are reported; (Romania) Current Status of Romanian Jewry; (Scotland) Books on Scottish genealogy; (Switzerland) Project planned
on eastem European Jews who settled in Germany at beginning of this Century. (Page 28)
U.S. Update. A digesl of articles which have appeared in publications of Jewish Genealogical Societies in the United States and
Canada. (Page 33)
Book Reviews: Reviews of three books: Lithuanian Jewish Communities and Jewish Cities, Towns and Vlllages in Lithuania Up to
1918, both reviewed by Harold Rhode; Gedenkbuch, reviewed by John Henry Richter. (Page 36)
Genealogy Software Review: Personal Dorot; Relativitv. David Kleiman evaluates two genealogical Software packages. (Page 38)
Family Finder. Sumames and towns being researched by readers asking for help in finding information sources. (Page 40)
Ask the Experts. Answers to questions by AVOTA YNU experts, Randy Daitch and Eileen PolakofT. (Page 42)
From Pur Mallbox. Operation of Hall of Names; Questions on location of Galician records; Romanian records in LÖS Libraiy;
Thanks from USSR; Deportation list published by Hungarian group; A generation equals 24 years; Irish-Jewish records at Family
History Library; Jewish travel guide; Minsk Archives offers to do research for $1,000; Gedenkbuch information; Batya Unterschatz
asks help in finding relatives; English collections located; Luria lineage; lasi records missing; South American travel guide available.
(Page 43)
Volume VII, Number 3
Fall 1991
Lesser Known Records of Emigrants
in the Hamburg State Archives
by Jürgen Sielemann
The Hamburg emigration lists froiti 1850 to 1934 have
suivived without significant losses and are kept in air-
conditioned Underground storage at the Hamburg State
Archives. Probably the largest existing holdings of overseas
emigration records, the lists are bound in 555 large folio
voluraes and indexed by 203 separate registers.*
Lists from 1854 to 1910 are divided into two series: one
for direct passages to the emigrants' countries of destination
and a second for the so-called "indirect" passages, voyages to
intermediate ports from which the emigrants proceeded on
another ship to their destination. Consequently, indexes are
divided into a "direct" and an "indirect" series for the sarae
time ];)eriod. Later, the separate registration pattem was
abandoned; from 1911 to 1934, there is only one series of lists
and indexes. These records have been raicrofilmed by the
Mormons and may be seen at any of their family history
libraries.
Three major topics are discussed here: (1) newly raicro-
filmed records usefül for eroigrant research and general
strategies for using emigrant records generally, (2) problems
and limitations of some already microfilmed material, and (3)
jxjtential records from border crossings and emigrant help
committees.
Newly Microfilmed Records
I arranged recently for the roicrofilming of new useful
records and have deposited those films with the LX)S (Mor-
mon) Family History Library. [Ed. Note: Although they were
available to participants in the Third International Seminaron
Jewish Genealogy, it will be some raonths before the film is
listed in the LDS catalogue and, thus, may be ordered by
branch libraries.]
Etescribed below are the various methods of record-
keeping used and strategies for interpreting the lists up to the
firet World War.
The Earliest Registration Method, 1850-1854
A Hamburg law of 1837^ required ship brokers to give to
the police passenger lists of overseas-bound emigrant ships.
Before 1871, this applied only to voyages with more than 25
steerage passengers; after 1870, every emigrant had to be
included. The 1850-1854 lists were arranged alphabetically
according to the passenger's sumame in chronological order
of a ship's departure. They included name, profession, birth-
place (Geburtsort), name of ship, p)ort of destination (Wohin)
and date of departure. Since these lists are self-indexing, there
was no contemporary need to create an additional index.
The 1855 Registration System
In 1855, the System changed. Henceforth, passenger lists
submitted to the police were filed in chronological order and
indexed in separate volumes. Included were the age of the
passenger and names of accompanying relatives. Do not be
misled by the heading, "Geburts-und Wohnort," which means
place of origin and place of residence. Although this need not
be the same, I have never seen more than one place name
listed. Usually, only the emigrant's place of residence was
listed; the notation birthplace was dropped altogether later on.
The numbers to the right of the heading "Alter" (age) are
of no genealogical significance since they merely summarize
the preceding entries for Statistical purposes. The page
number on the top right coincides with the index. At this time,
the index might contain a man's name with the notation ''und
Familie von 7 Personen" (and a family of 7 persons), but the
other family members are not named in the index.
Strategies and Difficulties
When seeking a relative, it can be risky to rely only on the
indexed first names. Assume that a man was accompanied not
only by bis wife and little son, but also by a brother. A family
researcher Consulting only the index for this younger brother,
might not find him since he would have been listed (un-
naraed) with the first name of his older brother. Therefore, if
a "right" family name occurs in the index with a **wrong" first
name, and we see that a number of unnamed family members
traveled together, it would be wise to look at the correspond-
ing passenger list. In March 1884, the practice of indexing
additional family members only by number and not by name
'7 arranged recently for the microfilming
of new useful records and have deposited
those films with the LDS (Mormon) Fam-
ily History Library..,
99
was abandoned. Thereafter, even babies were indexed by
name.
The very small writing in the index indicates day of
departure, captain's name and port of destination. If one is
searching for an emigrant bound for a countiy, such as Brazil
or New Zealand, that does not occur in the lists as often as
the United States, it would be wise to scan the index by
country of destination, and neglect all the other names that do
not apply to that countiy.
An even better strategy would be to consult ship departure
registers before studying the index. Registers from 1850 to
1914 are included in the new microfilm. In addition to the day
of departure and destination, ship departure registers often
include the page number of the passenger list. Using the ship
departure register allows one to work out a plan of action
before sounding the attack on the passenger indexes. Knowing
the pages of interest, one can concentrate a search on the
respective entries in the index and thus avoid considerable
painstaking reading.
After January 1895, indexes no longer indicated ports of
destination and names of ships, but only dates. Take the
example of one departure on January 2 and one on Januaiy
4. The corresponding register of ships' departures shows that
they were headed for East Africa and La Plata respectively.
Again, I want to emphasize that Consulting the register of
AVOTA YNU Volume VII, Number 3
Fall 1991
(
4 '
1'*^-
^
departures helps reduce searching tiine whenever the eini-
grants were bound for countries other than the United States.
An instruction of Oecember 1870^ stipulated that an
eroigrant*s final destination be included in the emigration list
instead of bis intended port of arrival/ However, pen-pushing
Clerks did not always coroply with the new regulations.
Indirect Emigration Lists
As roentioned above, this terro refers to a voyage to an
intermediate port froro which the emigrant sailed to his final
destination on a different ship. The indirect emigration lists
Cover the tinie from 1854 to 1910 and are indexed separately.
In most cases, they docuroent passage from Hamburg to
British ports, but transfers to Dutch and Belgian ports also
are listed. In these indexes, letters are added to page numbers
in cases of lists of roore than one page. Neither the ship's
name nor the port of destination are included. Accompanying
family roembers usually are not indexed by name before May
1885, causing the type of problems mentioned above.
Some General Observations
With the exception of a modern 15-year card index to the
direct series of 1856-1871, we depend on contemporaiy
indexes. Although the old German handwriting is quite
difficult to read sometiroes, one can trust the accuracy of the
indexes. The 15-year index, meticulously compiled by German
Operators of the LDS Family Histoiy Library, allows easy
searching for direct emigrants ofthat time period. Research-
ers should be aware, however, that accompanying family
members are listed only on the card referring to the head of
the family, not on separate cards of their own.
Assume that one wants to discover an emigrant's place of
origin in order to start a genealogical search. The emigrant,
however, does not occur in the lists, either because he
emigrated before 1850 or did not depart from Hamburg. What
can be done? In cases of rare family names, a simple, but
efifective, method may work, which relies on the assumption
that people with rare family names living in the same region
are likely to be related. In one case of an emigrant with a rare
Jewish family name who went to the United States in the late
1840s, I checked the existing indexes of the period 1850-1871
and found eight people with that family name who emigrated
independently of each other. Six came from places in the same
regk)n around a former Prussian town.
The next step woujd be to check the Jewish Community
birth, marriage and death register for that town, available
through the LX)S library. Thus, later emigrant lists can give a
clue to an emigrant's origin even if he does not appear in
these lists.
AddiÜonal Microfilmed Emigration Records
The English title of two volumes covering the time
1871-1887 is "Police Register of Persons Who Went to
Transatlantic Ports on Other Than Emigrant Ships." Despite
their title, these registers also include some passages on ships
that definitely were constructed as emigrant ships and
consequently are listed many times in the direct series. The
reason they are included in the police registers has to do with
the magic number 25.
As already mentioned, after 1871, passengerson ships with
fewer than 25 emigrants, as well as more than 25, had to be
listed. The difference, however, is that they were not entered
in the direct emigration series, but in these separate volumes.
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Sieerage class passenger ticket
Shipping companies enjoyed the benefit of a tax reduction for
passages with fewer than 25 emigrants,^ so they tended to use
cargo boats and sometimes even real emigrant ships for such
voyages.
In 1887, a Hamburg law made it clear that in the future
even ships canying fewer than 25 emigrants were to be
regarded as emigrant ships.^ Consequently, the separate
registration pattem was abandoned after August 22, 1887.
From that time on, such passages were included in the direct
emigration. The indexes annexed to the volumes of police
registrations are arranged alphabetically by the first letter of
the sumame, but for lack of Space, many alphabetical entries
were continued on pages beginning with different letters.
Volume one includes two indexes bound in the wrong order.
The first Covers the period of December 1879-1883, the
second, 1871 to December 1879. In the index for volume 2,
names beginning with J were listed after Z. My estimate of
the total number of emigrants listed is about 14,000.
Emigrant Ships Departures
I have already mentioned that emigrant ships' departures
from 1850-1914 are included in the new microfilm.^ For the
most important period, 1850-1900, a paper copy, as well as
the microfilm, has been deposited with the Family History
Library in Salt Lake City. [Ed. Note: A second paper copy has
been deposited in the library of the Jewish Genealogy Society
of Greater Washington.]
Jewish Emigrants Who Retumed Home Via Hamburg
The third record on the new microfilm is an alphabetical
list of about 1320 Jewish emigrants plus their relatives, who,
between 1905 and 1907, retumed to their former homes via
Hamburg.* Most of these retuming emigrants departed from
London, either to their home towns or to control stations at
the German border to Russia. A smaller number came from
the British ports of Grimsby, Leith, Manchester and Hüll.
Only a very few retumed directly from New York. Names of
persons shipped by the Jewish Board of Guardians in London
are marked with the letter B, while the letter H indicates that
the Hamburg Jewish Committee managed the emigrant's
retum passage. A typical example says, "Lazowsky, Jankel,
from Bialystock, Russia, [will arrive at Hamburg] on March
18, 1905 [on the steamer] Olivia from London [and will
proceed on] March 19, 1905, for his native place."
Fourth on the new microfilm is a list of documents
referring to 165 persons whose emigration was deferred,
AVOTA YNU Volume VII, Number 3
Fall 1991
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^'f^'f^''!S^:'f^^!!^
Contract for passage from Hamburg to New York in steerage, overstamped "Erste Cajüte" (First Class).
AVOTA YNU Volume VII, Number 3 Fall 1991
eraigranls who were disraissed frora Ihe Hamburg eraigration
camp to the city and others who left the camp unnoticed.
Sonie of Ihese papers are undated, but most cover the pericxi
1906-1913.' One example states:
Salomon Glasmann, a baker from Stanislowo in Galicia who had
arrived at the emigration camp on November 19, intending to
emigrate to North America, went away secretty. Presumably, hc
was taken to the city by a clerk of the emigration agency, Falck
and Co., and is supposed to have been shipped from there.
Random Emigration Lists
In the months before World War I broke out, a register of
emigrants bound for North Araerican p)orts was compiled, in
addition to the common emigration lists. ^^ As far as I can
judge from several random samples, only Russian eraigrants
are listed, the great majority of whom were Jewish. We find
the emigrants' naroes, dates of their arrival at and departure
from Hamburg, destination and ship*s name. Some of these
emigrants are not listed in the common emigration lists, either
because they left the emigration camp for the city, preferred
other emigration ports, retumed to control stations at the
Russian border or became sick.
Emigrants waiting for their departure on August 1, 1914,
the day Gerraany declared war on Russia, were transported by
train to Antwerp, to the Germ an port of Stralsund or to
Vamdrup at the Danish border. Volume one lists so-called
"indirect" emigrants via British ports from E>ecember 31,
1913, to August 12, 1914. Volume two lists direct eraigrants
from July 4 to August 12, 1914. Unfortunately, neither volurae
is indexed.
Emigrants From Kovno in 1899
In 1899, the Foreign Minister of Russia required an exact
list of all the Hamburg emigrants who had left the Russian
Province of Kovno between 1894 and 1898. For reasons I have
not discovered, the Hamburg govemment compiled such a list
only for the year of 1897. This list contained the names of
1,112 emigrants in strict alphabetical order." The eraigrant's
religion is listed in addition to his age, profession and place of
residence.
The poIice officer responsible for the list raade some
interesting comments regarding the documents required of the
emigrants. He remarked that the names were listed just as
given by the emigrants and went on to explain:
Passports or, in general, personal documents cannot be required,
because most of the people do not have any personal documents,
and if really somebody has a passport, the passport usually does
not correspond with the ticket sent to the holder from America.
Emigrants with legal [Russian] government passports are very
rare, such passports being frequent only among Jews. However,
it can be doubted whether these passports were really issued with
the true names of their bearer.
I shall retum to this problem below.
The last item on the new microfilra is a list of HO orphans
whose parents had been murdered in a Russian pogrom. As
I stated in my paper given at the Lxjndon Seminar in 1987, the
Hamburg Jewish Relief Committee provided accommodation
for them in Germany, Austria, Great Britain and the United
States.*^
This completes the additional Hamburg emigration records
recently raicrofilmed.
Corrections of Information Pubiished Elsewhere
There was a notice last year in AVOTA YNU^' about
information from the Mormon (LDS) Family History Library
newsletter. Referring to the numerous emigrants via Ham-
burg, it dwells on registers of the Hamburg residents registra-
tion Office, passport registers and registers of non-citizen
workers. I am sony to say that these records do not provide
rouch information on emigrants.
Passport Registers
Let US begin with the passport registers of 1852-1929.
Hamburg passports were issued only to Hamburg residents of
German nationality. Jewish emigrants of German nationality
had passports issued by their home states such as Prussia or
Saxony. Hamburg passport registers do not include passports
issued elsewhere. Apart from that, there was no need for
emigrants to hold a passport in Germany at all. A North
German Confederation law of 1867 made it clear that neither
German Citizens nor foreigners needed passports for crossing
the North German border. After the German Empire was
founded in 1871, that law became valid nationwide.^^
New we can understand why the Hamburg shipping agent,
B. Karlsberg, promised in his 1904 Propaganda leaflet for
Hungary that a passport would be required neither in Ger-
many nor in America. A birth certificate, an employee's woiic
book or a similar document would be sufficient to cross the
border without any difficulties, especially if the emigrant had
bought a ticket from Karisberg.^
Registers of the Hamburg Residents Registration Office
1834-1891
In these registers, microfilmed by the Mormons, Hamburg
non-citizens who intended a longer stay in the city were listed.
Emigrants were not listed. Those who lived in boarding
houses for emigrants or hoteis were registered by their
landlords in special lists, none of which, unfortunately, have
survived. Emigrants lodged in the Hamburg emigration camp
were not subject to the residents' registration office, but
instead were listed in the already weil-known emigration lists.
Therefore, I do not consider this material of great value for
research on eraigration.
Among the aforesaid microfilras, two series deserve to be
mentioned in another context: the "general noncitizens
registers" ("Allgemeine Freradenraeldeprotokolle" in Ger-
man) of 1868-1891, available frora the Faraily History Library
on 290 microfilra reels. These registers are subdivided into
two series, one for raen and one for woraen, and indexed veiy
well by later typewritten index books.
At that tirae, Hamburg was an attractive center for raany
hundreds of thousands of p)ersons who settled in the city. The
registers show an enorraous fluctuation. Birthplace and age
are listed in the indexes, so it is easy to discover where the
farailies carae frora. In the rare cases of Jewish faraily naraes,
the indexes can give a clue to an eraigrant's origin, even if he
is not listed anywhere eise, as we have already seen with the
eraigration lists.
Overland Transportation West
Another issue, discussed in my London paper on Eastem
Jewish eraigration before World War I,** is eraigration
pattems of the very poor. For lack of raoney, raany Jewish
eraigrants frora Russia were unable to take the direct way by
train to west European ports. Their endless raigration through
raany Gerraan districts can be characterized as an Odyssey of
the poorest, wandering from place to place, encouraged by
AVOTA YNU Volume VII, Nuraber 3
Fall 1991
little more than their hopes. This aspecl of Jewish overseas
eroigration has been alraost forgotten and demands an
exhaustive investigation based on records probably still
suiviving throughout Germany, as well as Poland. [Ed. nole:
See also "Contributing Editors: Switzeriand (Loeb)" in this
issue.]
Fortunately, Hamburg records provide raany details. In
1891, 1895 and 1905, a Hamburg police officer was sent to the
eastem frontier of Germany to observe the eroigration traffic.
His reports on border crossings, control stations and Jewish
relief coramittees give considerable inforroation. Since the
observations were described vividly, literal translations of
excerpts of his reports are below, following an explanation of
the presented Situation and a description of the Jewish relief
comroittees and the border control stations.
After the Alliance Israelite Universelle was founded in
Paris in 1860, sirailar organizations were established in
subsequent decades at other European capitals, such as the
Israelitische Allianz of Vienna. In addition, more or less
indef)endent local relief committees were installed in many
towns and cities when needed, sometiraes supported by the
larger organizations. Long before the Russian pogroms started
in the 1880s, a Society for the Relief of the Distressed Jews at
the Adjacent Russian Border was founded in the German
frontier city of Memel with branches in several German
cities."
When the persecution of Jews in Russia reached its first
climax in 1881 and 1882, relief committees for the Russian
Jews were founded in many European places. The distress
eased later on, but in 1891 the infamous Russian laws of May
1892 were sharpened, forcing thousands of families to leave
their homes at once.** Never before had so raany Russian
Jews emigrated overseas. Relief committees were founded
spontaneously in Memel and in Koenigsberg, as well as in
Chariottenburg close to Berlin, where most of the eraigrants
passed by train.
In May 1891, the German Central Committee for the
Russian Jews was established in Berlin, cooperating closely
with the Alliance Israelite Universelle in Paris, the Anglo-
Jewish Association of London, the Israelitie Central Commit-
tee of Budapest and the Jewish Community of Copenhagen.
Immediately, the German Central Committee started to install
relief committees at the German border to Russia, while the
Israelitie Alliance of Vienna did the same at the Austrian-
Russian border.*' Statistics of committees in Upper Silesia and
Austria show almost 12,000 emigrants for an unspecified
period in 1891.*
A literally translated quotation from the Russian Jewish
Relief Committee in East Prussia of June 1891 explains the
Situation well.
Considering the permanent persecution and expulsion of Russia's
Jewish inhabitants and the rush of homeless and moneyless
fugitives that has already become noticeable and will probably
increase more and more, a coordinated relief Organization seems
to bc of urgent nccd for our province (of East Prussia], where the
stream of expellees is directed to naturally at first.
Raising funds remains exclusively a task for the already existing
organizations like the German Central Committee, Alliance
Israelite Universelle, etc., and for the State, provinciai and local
committees that probably will be founded. Therefore, the East
Prussian Relief Committee will not apply to the public, but will
obtain necessary funds from the above-mentioned committees in
ways that still need to be agreed upon.
The East Prussian Relief Committee will first install executh^
committees as border committees at the frontier towns of Memel,
Tilsit-Schmalleningken,Eydtkuhnen-Stallupohnen,Pro6tken-Lyck
and at the most important transit places of Insterburg and
Koenigsberg. The permanent relief committee for the distress of
Russian Jews, operating in Memel, will join this Organization as
a border committee...
These emigrants will be sent only to regions agreed by the
leading committees of Berlin, Paris, London, etc., with the
exception of those cases where the emigrant's personal relations
seem to secure his residence and support in the country, State or
town chosen by him as destination. The emigrant's destination is
decided by the border committees, taking into consideration the
emigrant's wishes and individual Situation, and also in strict
accordance with the legal regulations of the oountries chosen for
immigration.
Further transportation shall be offered primarily to persons
sufficiently legitimatized [having proper legal documents...Ed]. If
legitimizations are missing, as will be the case of most emigrants,
the committee shall decide according to its knowledge and
experience, carefully examining the emigrant's personality.
A form of the Myslowitz Committee for Russian Emi-
grants of 1891, designed to be handed to the police ofthat
Silesian town, obligated the committee to pay railway and ship
fares for persons included in the list, to buy these tickets only
from German companies and, if necessaiy, to pay retum
transportation costs.^*
Tlie committees were subdivided into several commissions.
Taking the Koenigsberg commissions of 1891 as an example,
we can see their tasks clearly.^ The subcommittees included
examination, lodging, feeding, clothing, transportation and
medical commissions. Also, there was a commission for the
care of persons not considered appropriate for emigration, a
legal advisory board and coromissioners for cash, payment and
exchange of rubles as well as for aid of any kind to well-off
emigrants.
Nevertheless, no amount of efficient Organization could
prevent the committees from oflen being overstrained and
overburdened. From June 1891 to March 1892, the costs
amounted to 1.5 million marks, not including sums transferred
to America. From June to December 1891, the committees
transported about 75,000 Russian Jews.^ Because of limited
means, the committees could not provide free emigration for
everyone. Therefore, the German Central Committee for the
Russian Jews decided, in January 1892, to transport only
Russian Jews and no German, Austrian, Romanian, Turkish
or Pol ish -Russian Citizens.
Section 5 of this regulation reads as follows: "Qualified for
emigration are only those persons who will be able to create
a new livelihood in their fiiture homelands, with the help, of
course, of the respective local committees." Under these rules,
certain groups of persons were denied support, among them
aged Singles, parents with more than six children, and wives
with children wishing to follow their husbands without having
been invited to do so.^ In fact, the committees made many
exceptions to these regulations; sp>ecifically, many emigrants
from the former Polish regions of Russia were supported.
The Situation became veiy critical in the 1890s, and
committees sometimes were corapelled to circulate wamings.
Thus, an 1897 leaflet of the Board of Guardians for the Relief
10
AVOTA YNU Volume VII, Number 3
Fall 1991
of Jewish Poor of London denies any support to penniless
wives, as mentioned before. By an accorapanying letter, Ihe
Ijondon Board warned, "Only misery and misfortune are
waiting for thera here...Their ignorance of Ihe national
language will be enough to put thera at risk." ^
In 1898, after the Russian policy of expulsion waned, the
Gerraan Central Comraittee for the Russian Jews was
dissolved,^ but the Hilfsverein der deutschen Juden, founded
in 1901, coordinated the local relief organizations, supported
by the Gerraan Grand Lodge of B'nai Brith. In Russia, new
pogroras, a recession due to the Russian-Japanese War and a
revolution flaring up in 1905 marked the period before World
War I. In 1908, the Hilfserein supported 50,000 eraigrants on
their way through Gerraany, raore than half of the total
nuraber of Jewish eraigrants who passed through Gerraany
that year.
As I raentioned in ray London paper, Eastem European
Jewish eraigration was a gold mine for the shipping companies
and their agents in and out of Gerraany. Shipping contracts
were useiul not only to the eraigrants, but also for those who
made a profit. In ray London paper, I reported on the
competitive struggle between Gerraan and British shipping
corapanies. Let nie add here that a great nuraber of agents
competed in the border districts and in the cities of the
Russian and Austro-Hungarian hinterland as well.
Encouraged by agents of the shipping corapanies and their
effective Propaganda raaterials, raany of the poorest Russian
Jews placed all their hopes in the relief coramittees. Before
1891, the eraigration traffic at the Gerraan borders had not
been supervised or regulated by Gerraan authorities, but in
July 1891, a Haraburg police assistant naraed Kiliszewski was
sent to the Gerraan eastem frontier in order to observe the
eraigration trafTic. He went frora Hast Prussia in the very
north to Upper Silesia in the veiy south, soraetiraes crossing
the border for investigations in Russian towns.^
In Memel, Kiliszewski raet Rabbi Dr. Ruelf, head ofthat
town's Comraittee for Russian Jews. Afterwards, Kiliszewski
reported to Haraburg:
Also, Dr. Ruelf knows that Jewt are robbed and plundered at
the border. Agents [of the shipping companies] are guilty, but it
is the conductors who must be accused most of all. Here in the
North, the agents of Kovno and Vilna...are harming the Jews.
They undertake transports across the border at the price of 8, 10,
20, up to 40 rubles per head and hand the persons over to their
conductors for transport. The conductor receives a tip from the
Jew, and it will depend on the amount of this tip whether the
[emigrants] manage to cross the border or not. If the conductor
receh^ed little, he Orders a farmer he knows to the border. The
farmer fixes a tin plate to his breast, making himself a policeman.
When the... conductor's wagon approaches the so-called police-
man, the conductor shouts, ^'Police!** and jumps down and runs
to nearby woods...
Now the *'policeman** goes to the wagon, makes his check, takes
money from the passe ngers who have a high respect for the
police, after which he allows them to go on. The policeman, too,
enters the woods now, shares the money with the conductor and
disappears. After that, the conductor foUows the wagons and,
reaching them, pretends that he had run away for fear of the
police. Then they get on their wagons and the journey is contin-
ued. Soldiers and frontier guards who are badly paid thus prcnäde
themsetves with extra income, too.
This morning at 5 o'clock I went to the road leading to the
border in order to see how many wagons would arrive and to
enter into conversation with the passengers and their conductors.
Already in the town I had seen these wagons drawn by small
Russian horses, piled with luggage and occupied by passengers.
On the road I counted SO wagons in one hour. My conversation
with the laughing and joking passengers proved that they were
traveling to America and that they had crossed the border very
well, for which each had to pay eight rubles in Kovno.
Two days later, Kiliszewski crossed the border at the town of
Wirballen and went to Kovno:
Currently 25,000 Jews are Ihnng in Kovno. About 8,000
emigrated from here. Although expulsions have not been ordered
yet, they are expected at any moment. The one and only wish of
the Jews here, as well as in the rest of Russia, is to emigrate.
In Kovno, a great many families are making preparations to
leave and whole villages have already packed. The frontier at
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Anhang des ScMJafe-Gontractes.
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0. Per Dampfschiff —-—.-• «,
Herr}! -
i i8t für Keehnung der Haitiiirs-AieiüaiiiscIieD PaMalut-ActieB-tollscliafl
mit Emigpantenzug pr. freie EiSeHbähnfohrt Tou New- York
•*v
nach
für
Erwachsene,
Kinder unter 12 Jahr, Sünder unter 5 Jahr
zu verabfolgen bmt IVritlit, wofür das Eifienb«hnfahrg«ld -i|?öB A :rr.„<..c-iJ -^ für jeden Platz ompfangim haln?.
Hamburg, den
1885.
Ahtheilung JRastiage:
0. MüUer. .
Hefirm C. B. Richard & C?
61 Broadway, New- York.
H^*" Wegen weiterer Aedingnngen liehe Rfidtaeite.
Ticket for free railway passage from New York to other destination in United States
AVOTA YNU Volume VII, Number 3
Fall 1991
11
Wirballcn is guarded very well [on the Russian skie] and can be
croGsed only with passport. Ulis evening I will join a group of
emigrants who plan to be helped illegally across the border south
of Wirballen.
A second cordon is placed three miles behind the frontier
[inside Russia] and the third in towns and villages within six miles
of the frontier. I went along a field path. There I placed myself
at a tree...It was a clear moonlit night. One could also see the
patrolling frontier guards at a distance of 300 to 400 meters. They
wore white coats, so [they werej casy to recognize. The wagons
[with the emigrants] moved on slowly. Suddenly I heard loud
shouting to my right — the wagons standing to my left— and I
could see several white coats running to the place from where the
shouting had come. At the same moment, the wagons darted off
across the border, which they passed, indeed, because now I saw
them stopping, ignoring the frontier guards who were taking their
former positions again. When the wagons darted off, a shot was
flred far away.
Kiliszewski left East Prussia and continued his investigation,
moving southward along the border. In the veiy south» he
reached the Upper Silesian town of Myslowitz, which he
found to be the eroigration traffic center of the entire region.
According to his report, each Upper Silesian Jewish relief
comraittee directed the emigrants to Myslowitz for further
transportation by extra train to Hamburg. Apart from Rus-
sians,many Polish, Galician and Roroanian emigrants were in
the town. A great number had come from Krakow and Lvov
(Lemberg). The Krakow committee, installed by the Israel itic
Alliance of Vienna, made no distinction between the emi-
grants* Status and nationality. He wrote, "In Krakow eveiyone
who wants to be transported obtains an allocation for a ship
and train ticket.'* The emigrants then handed these allocations
to the Jewish relief committee at Myslowitz. There they got
new allocations for tickets to Hamburg.^
As explained in detail in my London paper, in 1894, the
German shipping companies, HA? AG and Lloyd of Bremen,
installed border control stations along the northem half of the
border to Russia. Their purpose was to provide medical
examinations as well as to prevent border crossing by emi-
grants without sufficient means. Paradoxically, this function
typically handled by the police was exercised by private
companies. Possibly, HAPAG director. Albert Bailin, a
personal friend of the German Kaiser Wilhelm II, may thus
have tried to eliminate his foreign competitors, such as
Cunard.
From the Bremen viewpoint, the idea was to lead the
emigrants from the control stations at the Russian border to
the central control Station of Ruhleben close to Berlin, while
emigrants coming from the Upper Silesian border should be
transported to the registration Station of Leipzig. This idea
was not shared by many emigrants.^
To my surprise, I found that some graphic material
depicting the border control Station has fortunately survived.
An 1894 construction drawing of the Bajohren control Station
in the veiy north of East Prussia shows that emigrants had to
pass through several sections; special rooms served for
waiting, for Consulting the Hamburg and Bremen shipping
agents, for disinfecting luggage and for medical examinations.
Statistics for the period January 2 to February 29, 1895,
indicate that a total of 513 emigrants frequented the control
Station. Six of them went to Antwerp, 30 to Rotterdam, 127
to Bremen and 350 to Hamburg.*
A photograph in our archives from the 1920s or eariy
thirties shows the barriers of the frontier crossing point at
Eydtkuhnen, veiy peaceful at the time. The control statk)n
building of Eydtkuhnen looks like the one at Bajohren, but
was constructed some meters longer.'^ Entering the control
Station, the emigrant presented a form that he had received
from the shipping agents. In signing this form, the shipping
Company obligated itself to accommodate the emigrant in the
control Station. For lack of passports, in many cases, the left
part of this form served as the emigrant*s only legitimization
on his joumey through Prussia.'^ The coupon on the right side
was handed to the police. At the end of the entire procedure,
a health certificate and an attestation on the emigrant*s
luggage was issued.
Similar construction drawings and forms of the control
stations at Dlowo and Ottlotschin (close to the city of Torun)
are kept in the Hamburg State Archives as well.^
As roentioned before, the normal and legal way led from
the border control or registrations stations to the central
registration stations of Ruhleben or to Leipzig, from which
the emigrants continued their train joumey to the ports.
However, a great number of emigrants bypassed the control
and registration stations, since many stations prevented
emigrants without sufficient means from crossing the border.
Therefore, many poor Russian Jews crossed the border
illegally and went westward, often wandering from one relief
committee to the next.
Many Russian and Polish Jews traveled along the Austrian
border toward Upper Silesia, Saxony or even Bavaria in order
to find a safe place for illegal crossing. From there, they
proceeded northwestward to the ports. In many cases, agents
of foreign shipping companies that were not licensed in
Germany forced the emigrants to such circumventions.^ Other
emigrants had heard of the rigid mass treatment in the control
and registration stations and consequently preferred to bypass
them.
Strategies to Overcome Loss of Bremen and Other Records
Since the loss of emigration lists from Bremen and other
European ports prevents historians from determining the
horae towns of so many emigrants, police emigrant registra-
tion records of the places indicated could serv^e as partial
compensation. At present, no one knows for which of these
places such records have survived, but because of the recent
political changes in Eastem Europe, further investigation
seems possible in the future.
FOOTNOTES
1. Michael Tcpper; American Passenger Arrival Records (Baltimore,
1988), p. 124.
2. Johann Martin Lappenberg; Siunmlung der Verordnungen derfreyen
Hansestadt Hamburg seit 1814, Bd. 15, Nr. 5.
3. "Die Auswanderung über Hamburg nach transatlantischen Plätzen
seit dem Jahre 1836/* Statistik des Hamburgischen Staats (Ham-
burg, 1872). p. 104.
4. Repeated in a Hamburg law of 1887 (Bekanntmachung betreffend
Verzeichnisse der Auswanderer vom 26.5.1887. Hamburgische
Gesetzsammlung 1887, II. Abteilung. S. 211).
5. Auswanderungsamt I, II A I 6 Bd. 1.
6. "Gesetz betreffend das Auswandererwesen vom 14.1.1887,**
Hamburgische Gesetzsammlung 1887, Abt. I, S. 9.
7. Auswanderungsamt I, VIII A 4 Bd. 1: 1850-1874, Bd. 2: 1875-1914.
12
AVOTA YNU Volume VII, Number 3
Fall 1991
II
S. Aus^wanderungsamt I, VIII C 1.
9. Auswanderung^amt I, VIII D 2.
10. Auswanderung^mt I, VIII D 3.
11. Auswanderungsamt I, II E III p. 16.
12. Auswanderungsamt I, II E III p. 36.
13. AVOTAYNU, Vol. VI, Numbcr 2. Summer 1990, p. 30.
14. Fr. Kortkampf, Gesetzt und Verordnunger über Haimaths-und
Staatsürgerrechi im Deutschen Reiche (Berlin, 1874), p. 123.
15. Auswanderungsamt I, IV C II 14 Bd. 1.
16. "Eastern Jewish Emigration via the Port of Hamburg 1880-
1914.'* The main part of this Ulk is published in Arthur
Kurzweil and Miriam Wcincr. cds. The Encyclopediaof Jewish
Genealogy, y/ol I (Northvale, New Jersey and London, 1991,
P 7-9.)
17. Jüdische Gemeinden, 863a, Aufruf des Vorstands des ** Vereins
zur Linderung des Notstandes der Israeliten an der benach-
barten russischen Grenze" vom 19.2.1868. The original is
found in The Central Archives for the History of the Jewish
People, Jerusalem.
18. Paul Laskar: über Aus- und Rückwanderung Vortrag /.../ in der
Henry Jones-Loge in Hamburg. Hamburg 1902. p 5. (in:
Auswanderungsamt I, II F 5).
19. Erster Bericht des Deutschen Central-Komitees für die russ-
ischen Juden, Juli 1891. (In: Auswanderungsamt I, II E 1 1 b
Beiheft 1).
20. Auswanderungsamt I, II E I 1 b Beiheft 1.
21. J. Bamberger: Die Organisation des russisch-jüdischen Hilfswerks
in OstpreuBen. Königsberg 1891 (In: Auswanderungsamt I,
II E I 1 b Beiheft 1).
22. Ibid.
23. Dritter Bericht des Deutschen Central-Komitees für die russ
ischen Juden, März 1892 (In: Auswanderungsamt I, II E III P
24).
24. Instruktion für die Beförderung, Januar 1892 (In: Auswander-
ungsamt I. II E III P 24).
25. Auswanderungsamt I, II E III p. 23. An early warning circular of
the Königsberg committee dates July 2nd, 1891. It was sent to
Rabbis in border districts who were required to make the
circular known in the Synagogues. According to that committee,
workmen expelled from their homes could count on help
(Auswanderungsamt I, II E I 1 b Beiheft 1).
26. Jüdische Gemeinden, 821, p. 27; SchluBbericht des Deutschen
Central-Komitees für die russischen Juden vom 27. Januar 1898.
The original is held by The Central Archives for the History of
the Jewish People, Jerusalem.
27. Auswanderungsamt I, II E I 1 b Beiheft 1.
28. Ibid.
29. Auswanderungsamt I, II E I 1 b.
30. See 27.
31. Auswanderungsamt I, II E I 1 a 7.
32. Ibid. This was specifically pointed out by the HAPAG in 1894.
33. Ibid.
34. Emigrants with tickets of foreign shipping companies were not
allowed to cross the border.
Jürgen Sielemann is reference archivist in the Department of
Genealogy and Biography at the Hamburg State Archives where
he handles the history of religious minorities, primarify the
archives of the Jewish communities of Hamburg, Altona and
Wandsbek, This article is based upon a ialk given at the Third
International Seminar on Jewish Genealogy in Salt Lake City,
Utah, July 1991.
Russian Business Directories
by Hany D. Boonin
An Update
Soon after the publication of "Russian Business EHrec-
tories" (AVOTAYNU, Vol. VI, No. 4), I received a
telephone call from Joe Cahn, a Jewish genealogist and libraiy
Sciences graduate Student in Los Angeles. Cahn asked if I was
familiär with a Russian histoiy and cultural microfiche index
published by University Microfilras International. I was not. In
that call and in a series of subsequent letters, Cahn opened a
new avenue for Jewish genealogical research.
The Helsinki University Library (Helsingin Yliopiston
Kirjasto), Unioninkatu 36, 0O17O, Helsinki, Finland, has the
riebest collection of 19th and early 20th Century Russian
research raaterial outside the Soviet Union. The libraiy, which
also acts as the national libraiy of Finland, is housed in a
Corinthian-pillared structure built in 1844 and subsequently
altered in 1893 and 1906. At present, its Russian collection
totals approxiraately 350,000 volumes.^
Aftor its victoiy over Sweden in 1809, Alexander I of
Russia became the Grand Duke of Finland. In 1820, during
the period of Russian suzerainty, the libraiy, then located in
Tuiicu, received by imperial decree a copy of every publication
printed in Russia. Although all 40,000 voluraes were destroyed
in a disastrous fire in 1827, with Ihe exception of the 800
voluraes out on loan, the libraiy was moved to Helsinki and
was Started anew. By decree of 1828, the Helsinki University
Libraiy was entitled to a dep>osit copy of every publication
issued in Russia, "...a unique privilege only granted to two
other libraries in Russia."^
Administration of the libraiy is divided into three parts:
the National, the Foreign and the Slavonic E>epartments. The
Slavonic Department contains works in Russian, Polish and
other Slavonic languages. The Russian Library, as it was
called until 1940, dates from 1843 when the Russian and other
Slavonic collections of the University Library were arranged
in a separate libraiy.'
In the late 1970s and 1980s, University Microfilms
International (UMI) (Address: PO Box 1764, Ann Arbor,
Michigan 48106), in conjunction with the Russian and East
European Center of the University of Illinois, began to release
microfiche copies of selected volumes of the holdings of the
Slavonic Department of the Helsinki University Library. The
Helsinki collection is being released in units of approxiraately
100-150 volumes each. According to the published raaterial
frora UMI, the staff of the Slavic and East European Libraiy
of the University of Illinois at Charapaign-Urbana selects titles
from the Helsinki holdings and cross-checks them against the
Slavic-Cyrillic Union Catalogue and other catalogues to avoid
duplicating raaterials already available in the United States or
Canada.
As of 1988, a total of 2,146 titles had been copied by UMI
and raade available on microfiche. The header of each
microfiche provides the following information: identification
number — a UMI-unique nuraber raade up of two letters, i.e..
AVOTA YNU Volume VII, Number 3
Fall 1991
13
Hamburger Studien zur neueren Ge»
Herauigegeben von Fritz Fiidier
mit Unieniüoung der Freien und H«n»«udt Hi
Band 9
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Helga Krohn
ilAAiBüdG-
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Die Juden in Hamburg
1800-1850
Ihre soziale,
kulturelle und politisdie Entwicklung
während der Emanzipationszeit
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Redaktion: Dr. Helmut Böhme
Hamburg 13, von-Mellc-Park 6, 9.Stodc
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Europäische Verlagsanstalt
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yjj^ °» g«««)en und die politud» rug«dMft,
•^ Tsr:!i'dt Si^-^i^"«^™««« ««»«."-
tt rii'r ^^'»-'"'»«« über d" 3r^
Juden und die Akten der Jüdi.d-« rJZ^ j ..
Gemeinde in Hamburg i«if,4 j^ t, . r^*"**"
<5«n«ind«.ekiS^ ^' ^ ' ^ "««*»i«Aef w»^
•^ -^hn,
itlidie und wirtschaftliche Lage
[amburger Juden um 1 800
iiHoo lebten in Hamburg etwa 6300 hocfadeutsdie und
igiesiscfae Juden; damit stellten sie rund ein Siebzehntel
itbevölkerung. Sie bildeten die größte jüdisdie Ge-
in Deutsdiland*. Seit i6yi waren die hochdeutsdien Ju-
Hamburg, Altona und Wandsbek in der sogenannten
leinde zusammengesdilossen*. Das 2>ntrum lag in Alto-
die Grafen von Schaumburg und ihre Reditsnadifolger
Herrsdiaft Pinneberg, die Könige von Dänenurk, früher
Hamburger Bürgersdiaft den Juden Scfautzbriefe ausge-
id ihnen die Erlaubnis zur Konstituierung einer eigenen
gegeben hatten. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts
iten Hamburger Juden Altona als Zufluditsort, falls es
dbungen kommen sollte^, und sie behielten die Bindung
Itona bei, als die Reditsstellung der Juden in Hamburg 1710
It wurde. Die holsteinischen Scfautzbriefe gaben den Ham-
Juden das Redit der Niederlassung und des Handels in
*in und des Besuchs der dortigen Märkte^. Die Teilgemeinden
in einem Assoziationsverhältnis zueinander; das wetent-
I Band bestand in dem Altonaer Rabbinaogericht, das die weit-
id geistliche Rechtsprechung in der Dreigemeinde ausübte*,
rechtliche Stellung der Juden in Hamburg um 1800 war
ein Reglement von 17 10 und einige Sondergesetze be-
it. Durch das Reglement^* wurden den Juden Mission und
ißt gegen das Christentum verboten (Art. 2 und 4) und die
lidie Religionsausübung und öffentlidie Tätigkeit an cfarist-
Sonn- imd Feierugen beschränkt (Art $ und i). Wucher
»bey Verlust des Capitals und der Zinsen« und das Ein-
von Obligationen und Kontrakten auf Verfall der Pf än-
verboten (Art. 9-1 1). Modeste Kleidung wurde gefordert
13). Die Joden wurden allen Sudt- und Reidbsgesetzen
'orfen; nur ihr mosaisches Ehe- und Erbredit durften sie
malten (Art. 22).
Art. 20 wurde festgesetzt: »Wenn auch einige Juden
der Hand-Arbeit oder anderen kleiner Handelung, so den
• I
privUegiemo A«,pt.m nid« zuwider. >id> «mehrtn
Ihnen soldi« nidit verwehret werden Die l«
verpflichtet, .alle ordinaire und extraordinaire Stadt
Auflagen, gleid. den Bürgern zu zahlen, und ihnen
gesichert, daß «e mit keinen anderen Beiträgen be«ii.
tllfr ^\"" "t *^}" <*"8k«tliAe Schutz und
Hülfe u, .h«n Gerechtwhmen gegen jedermännigi
^en ve«prtA«n (Art i,), und e. wurde .ied
bey hoh^ wdlküriicAer Straffe hiemit em«IiA ^
Juden aof «r«,tHd,« Strdlen nod, weniger in Hl<
den, pmetm d«. Jagen,. Viritiren, und anderer U.
EHaubniÄ der Obrigkrit anzugreiffen, nod. daiieni,
"*r> ^^\*^"^**^» "^ «bnehmen. (Art.^)!
»dirankt. die in der Alt- and Neumdt lagen; ein at
Getto hat «. zu kdner Zeit gegeben»«. Der Häwer- m
stüdu«w«b der Jud«, ««f «genen Namen war ga«
t»ie«e Benmunong warde mit Wioen dee Rats nidit «
'^e o. •. •» d«r BcMiiwerde der Oberalttn vw
vorgeht, m der e, \mix, »daß «d, nur nod, wenig,
den laaiein m denen keine Juden wohnen"«. D^ ]
Grundrtkkmw^b w«rde dadurch ermöglidit, Mt u
Juden du Nutamg». und Eigentunured,t abertrag«4»
Jr f^ RegI«B«nt waren die Juden korpontf»
Jxiiuöyerhlltait ton Staat gemzt. Ihre bürgerlidwii
Z. mÄJ^ "^'^ ^^' **'* wirt«haftlid,en u
du« Mö^«,«,, d«n »e waren von den Amt«»
t« auege^hloe«,. polioKh« Red,te besaßen die
al« Korporatien nod, ab moclne'«.
In der rwhdidMi SteUun« ipiegelt rid, die
den führenden H«nl«,ger Stände gegenüber
«« m der mcuadiwdlidwn Wirtiduftiauffa.«
P« wundt: der T«Jk«riftidMftüd, orienti«
•»«««««e die Joden al* wittaduftlid, nützlid,
•Ajtokte Are wimchdUichen Möglidikeiten -
d«h«Ib fehlen in Reglement handelneditlidM
Der Stand der M*nd^«,ker and Kleinhinaien
»Nahrun^atx« and »Nahrungsgarantie, wart«;
ßduAe Kcnkuiren. «nd woUte sie ausKl,altei»i
0« Joden TOB Äimefi,ttiid2ön«enau»8e«Wo«,en. •*»!
10
irtsduftlidie und soziale Lage der Juden um i«oo läßt
indirekt ermitteln, da statistisdie Angaben für diese
dn'*.
^ond 1754 wurden die Gemeindeältesten ermächdgt,
[Juden, die sidi in Hamburg niederlassen wollten, auf
olidien Verhältnisse und ihre »Handthierung« hin zu
id Verdäditige und Unliebsame abzuweisen»*. Die Ge-
teher haben von diesem Recht regen Gebraud» ge-
« versucht, die Betteljuden, die die reidie Hamburger
le aufsuchten, fernzuhalten und alle Juden, die ein zünf-
idwerk ausübun oder mit privilegierwn Waren handel-
»viweisen, weil jedes Anwadisen der Betteljuden und der
iSt ihren Lebensunterhalt im Straßen- und Hausierhan-
ienten. und jeder Zusammenstoß mit den Ämtern der
Stellung der Juden sdiadete. Der Rat unterstüme diese
Igen«». Im allgemeinen wurden nur Juden aufgenom-
beruflidi tätig waren und sich selbst ernähren konnten
p».^ Beruf, der ihnen in Hamburg erlaubt war. Durdi
Itolitik gelang es der Gemeinde, sid» auf einem mitderen
k1 zu halten. Die Juden hatten selber für ihre Annen
/erbslosen zu sorgen und waren deshalb bestrebt, ihre
niedrig wie möglidi zu halten. Der Rat hat auf diese
Rücksidit genommen, indem er den Juden die Steuer
g. 1797-1800 war die Besteuerung der Judengemeinde
„^ Mark pro Jahr festgelegt, von 1 801-18 10 «uf 8000
} das war eine ziemlid» geringe Summe, die der Verm5-
ler der Bürger (»/«•/•) nicht enupradi»«.
leinhandel und im Handwerk waren die Zunftprivile-
.^ehnt, häufig aber nicht genau fixiert. Dadurdi kam es
wieder zu Auseinandersetzungen mit den Ämtern. Das
unt war bestrebt, Waren, für die keine Privilegien yor-
waren. «a privilegierten zu erklären, um die jttdisdie
wnz auszusduilten»». Trotz der Hindernisse, die die Am-
jüdisdwn Kleinhandel entgegenstellten, lebte die Masse
n von ihm. Die größte Bedeutung hatten sie im Handel
ilien, da im 17. und 18. Jahriiundert viele Texdlartikel
den Markt gekonunen und nidit unter ZunftprivUe^
worden waren. Von Anfang an waren Juden in der
llerei tätig, d. h. im Handel mit alten Kleidern. Außer-
n^dMvAea Juden Kolonialwaren, wie Kaffee. Tee, Tabak,
L^>ensminel, wie Fleisdi und Mild,, und einige Waren aus
II
I
'?»;>
■V'.
I
n
'l!i
anderen Branchen*«. Da das Kramcramt den Juden i
der das Recht, offene Läden zu halten und Al
anzubringen, bestritt, waren die jüdisdien Händler^
ruf« und »Kundenfang«*^ angewiesen, und sie mußt«i^
neren Preisen Kunden locken. Dieses Auftreten wui
alt Mißstand empfunden und als unehrliches VerL
net; es schadete sehr dem Ansehen der Juden. Immer ^
den Klagen über den jüdischen Straßen- und Haosii
Obwohl die Joden den Versuch machten, die
heben und der Rat bereit war, den Juden auf ihre .
wirtschaftliche Zugeständnisse zu machen, scheiterten
te an der ablehnenden Haltung der Ämter. Da die ^
Diskussion dem Ansehen und der Rechtslage der Juden
ruhten seit dem letzten Jahrzehnt des i«. Jahrhun<
mühungen des Rats und des Gemeindevorstandes um
rung ihrer wirtschaftliAen Möglichkeiten.
Jüdische Handwerker waren selten, denn von allen
nen Handwerken waren sie ausgeschlossen. Wie ^„__
1er in den Handel mit neuen Waren und Kolonial^
stiegen, begannen andere Juden mit der handwei
fabrikmäßigen Bearbeitung bestimmter Kolonialpi
Schokolade und Tabak". In der Kattundrudkerei _
den einen bedeutenden Platz ein". Außerdem hat es __
Juden zu jeder Zeit Handwerker gegeben, deren Arbeit*
den notwendig war, wie Schneider, Sdilachter und
für hebräische Texte^. Einige wenige Juden waren i»:
zunftfreien Berufen tätig als Pctschierstedier, Tai,
macfaer, Tiegelmacher u. a.". Eine Anzahl von Joden ,
für Gemeindebedürfnisse im kultischen und schulisdioi
In akademischen Berufen außerhalb der Gemeinde _
jüdische Arzte Tertreten. Einer von ihnen stand sogifli
öffentlichen Amt als Bezirksarzt der staatlidien Ai
Neben den bisher erwähnten Juden, die in der Laft
ihren Lebensunterhalt zu verdienen, aber nicht
ständig durch Angriffe der Amter gefährdet waren,
eine Anzahl von wohlhabenden Juden: Makler,
und Großhändler^. Ihrer wirtschaftliAen Entwiddunf
um 1800 keine Beschränkungen im Weg. Der un|,
Schwung, den der Hamburger Handel nadh der Unabl
erklärungderVereinigtenStaatenvodAmerikanahm»]
liehen wie jüdischen Kaufleuten und Bankiers zugoic^^MÜ
12
ircrc jüdische Namen in den Listen reicher HÄnbur-
, zählte der Makler Grasmeyer i jüdische Millionäre
diristlidien) und 4 Juden, die eine halbe Million oder
Ich (unter 33 Christen)». Diese Juden waren, wie
__ dcutlidi werden wird, für das finanzielle und wirt-
Lcben Hamburgs von großer Bedeutung,
etliche und wirtschaftliche Sonderstellung der Juden spie-
auf der gcsellsdiaftUchen Ebene wider: In Zeitungsauf-
Iriefen und Tagebüdiem finden sidi immer wieder pau-
Jrteilc über Christenhaß, Betrug, Wucher und unehr-
^undcnfang der Juden. Von den Handwerkern und Klein-
i wurden die Juden als Träger einer minderen Moral
C, weil sie billiger verkauften als die Christen, nicht nach
aren Tradition der Zünfte handelten, nach Gewinn streb-
ehrgeizig waren und häufiger ihre Tätigkeit wediselten
uiisten. Audi der Kaufmannsstand war nicht bereit, die
in seine GcscUsdiaft aufzunehmen: von dem »Ehrbaren
i«, der Vertretung aller Hamburger Kaufleute, blieben
^^Jilossen, und »in einer diristlidien Gesellschaft traf man
M leiAt an**«. In Verbindung mit dem Eindringen der
der Französischen Revolution wurde die Judenfrage im
Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts offenbar ein beliebtes
rionsthema, und zuweilen wurden Stimmen laut, die eine
crung der Lage der Juden forderten. In dem Buch von
. »Die Ehre Hamburgischer Staatsbürger« wird betont,
Idisdie Kaufleute und Bankiers viel zu dem »Flor der
mg« beigetragen hätten, daß sie sidi keinen Bürgerpflich-
cögen und sogar zu öffentlichen Aufgaben und guten Stif-
I freiwillig Beiträge zahlten. Crantz rühmt das jüdische
iwesen und den guten Privatunterricht, und er betont, daß
ruld für die eigenartige wirtsdiaftlidie und gesellsdiaftlidie
lg nidit allein bei den Juden, sondern audi bei den Chri-
•J suchen sei**. ^
^^Ihnlidier Weise äußerten sich mehrere Autoren in der Zeit-
»Hamburg und Altona«. In einem Aufsatz: »Über den
id unserer Judensdiaft"« wurden die Christen aufge-
bt, alle Vorurteile gegen die Juden abzulegen, sie human zu
ideln und nidit länger pausdial zu beurteilen. Gleidizei-
irden die Juden aufgerufen, ihre »altjüdisdien, von den
uen independentcn Gebräudie und Sitten . . ., die dem herr-
iden Gesdimai allerdings anstößig sind«, aufzugeben und
13
I ,
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y«»*«^ «nd die Sitten deg VoUu. unter
'«^«^7«r^. di. Klugheit Jed«n ^o«
OlmoW euu^ j«te, di^ Forderungen
W« «d. il»«! niAt. dieg-ellrf«^
a*«nnnden j t. B. YernKiten sie TergebhA, in die ,
«rj^^tog«, eufijMKWmien zu werden. Aof der «.
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dt der französischen Besatzung
't^H'
lisdie Judengesetzgebung und ihre Auswirkung auf
lg der Hamburger Juden i ^
iber i8io - 28. Mai 1814) '.• l:
^^
l*H'
4er Eingliederung Hamburgs in das französisdie Kaiser-
xo. Dezember 18 10 trat für Hamburg die französisdie
g in Kraft. Folgende Gesetze waren für die Ham-
fjoden von Bedeutung: Das Gesetz Yom 13. November
allen französisdien Juden die volle bOrgeriidie und
Gleidistellimg zusidierte, und die diei Dekrete Na-
vom 17. März 1808, von denen die ersten beiden die
tion des jüdischen Kultus regelten, und das dritte, von
en d^ret infime genannt, die Freizügigkeit für Juden
isdien Herrschaftsgebiet aufhob und bestimmte, daß
el und Gewerbe nur betreiben dürfen, wenn sie im Be-
Patents sind, das ihnen auf Grund eines Leumunds*
des Munizipalrats und des jüdischen Kreiskonsisto^
dem Präf ekten ausgestellt wird.
das Inkrafttreten dieses dritten Gesetzes zu verhindern,
der Hamburger Gemeindevorstand, eine Deputation zu
Chaban zu entsenden, dem das Organisations- und
esen unterstellt war. Die beiden Deputierten, Moses
Hertz und Jacob Oppenheimer, eiiiielten den Auftrag,
ire über die Verhältnisse der Hamburger Juden aus-
Aus diesem Memoire läßt sich einiget über die Ver-
wünsche und Erwartungen entnehmen, die die Hambur-
an die französische Herrschaft stellten**: In einem
«der Geschichte der jüdischen Verhältnisse wird auf die
der Juden für den Hamburger Handel hingewiesen
darauf, daß die in Hamburg lebenden Juden fast
im Handel tätig sind, weil er die einzige Bescfaäf-
ist, die man ihnen gesuttet. Mit besonderer Betonung
Bereitschaft auch der »niedrigsten Schicht der Juden«
hoben, den Kindern durdi »eine Erziehung in den nütz*
1 ,
ii
iii;
'Ii;
,i''
.t.
»5
Anmerkungen
■. 's .
j\
* El i« wiAtig. diese Definition feittuhalten, die der A«i«
«it-^T? *""• ^*' Zioniimu, hat .pä.«r unter X.im?kS
fclelil?n? r 'L'^/"'.*'*? Rabbinerkongreß i„ Br.JL|.
• H G Adl« •T?"t':?'" ?^" '"*'"*" ReformbewegungTV
M. G. Adler D,e Juden in Deutsdiland von der AufU
zum Nationalsozialismus, S. 60 "
Au^der GesAiAte der Deut«i,-I,r,elitisd.en Gemeinde i"
•Die erste und bis m, einzige exakte ZäUung der Hambur«,
hlT""l' *" '^r J*^' ""• Sie ergab eine ^l^Sw^
hoAdeu«Aen und ,30 portugiesi«l,en Juden. d'SL
euuAheßhd. der beiden Vontädte - hatti rU .0^ ^S.
der Sudtstaat 1,2 007. (H. Mauersberg. WirtsAafts- un J
«duAte 2entraleuropäisd,er Städte. S. /g')*'~*"*'- »»«*
Die Gesamtemwohnerzahl Frankfurts am Main betrug .<«t
TaT^k'^T .:''?.^'°'» J"*"-' »'»<> etwa ein Fünfo
itSn\^:a^rfs;ir' -' ''^~*"'^"*' ="-^
./^^SrJ'^T n^'* '""** '^ ^"*'"*« F»""i"«. dai sind
de"^s''Z*r''" ?!*''*"«"*« J"<1« wurden die Nadif,
den wurden sephardisdie oder portugiesiKAe jTden t^^
rufl::t:i7BaT""'n -^ """"-«- ääz; o,
Wrderungen d^ßTr^^^^^^ ^''"^- T'^f" "^ '»^
k.,«j j- r. . . ^"rgcrschaft wanderten Ende des it f^Wi
Ähutde«^*"^^ ""' '''*^^^"^" *- ^^ ihre BedeituÄ
'i"n1iTlton!'r/;^^^^^ ^^"P^ ^- hoAdeutsAeo Jih'
den in Altona und die Gruppe der zu ihnen gehörenden Juden k
z?Le7;.h ^ ""7 ^T t J"^^ ^" Wandsbek'und die Grup^Tdi
zu ihnen gehörenden Juden in Hamburg und die Gruppe def Judl
88
Hamburg. (J. Goldschmidt, Gcsdiidite der Talmud Tora-Real-
ule in Hamburg, S. 7)
le Austreibung der aschkenasiscben Juden hatte 164% suttgefun-
1; 1697 konnte sie nur mit Mühe durch den Senat yerhindcrt
rden. Auch im 18. Jahrhundert drohu die Bürgerschaft wieder-
It mit einer Austreibung.
M. Haarbleicher, Zwei Epochen, S. 16,
.. dem Judenreglement (Art. 13) waren die Juden verpflichtet,
, zivilen Rechtssachen vor Hamburger Geridhte zu bringen. An-
rerseits blieb ihnen ihr eigenes Ehe- und Erbrecht zugesichert. Die
.^e blieb bis 18 10 unklar.
Klefeker, Bd. II, S. 313 ff., j8j f. Das Reglement gilt für sephar-
jche und aschkenasisdie Juden.
lie Straßen sind in einer Obersicht von 1768 zusammengestellt.
[. Levy, Die Entwidtlung der Rechtsstellung der Hamburger Ju-
i, S. 25-26)
rnda, S. 26
mda, S. 25
den bürgerlichen Rechten gehörten: Das Recht, ein selbständiges
rerbe zu treiben, das Recht des Grundeigentumerwerbs, das
it zur Verehelichung. Zu den politischen Rechten gehörten: das
__it, in den bürgerlidien Kollegien zu erscheinen, das Recht, zum
litglied einer Verwaltungsdeputation gewählt zu werden. (W. Lehr,
^as Bürgerrecht im Hamburgischen Staate, S. 3-9)
fcas einzige Quellenmaterial besteht in einer Berufsstatistik von
1764, die einige Anhalupunkte für die spätere Zeit gibt. Sie ist von
Ji. Gonsiorowski ausgewertet, auf dessen Ergebnisse ich midi im
Folgenden stütze. (H. Gonsiorowski, Die Berufe der Juden, S. 40 ff.)
fH. Levy, Die Entwidtlung der Rechtsstellung der Hamburger Ju-
jiden, S. 25.
Iln dem Judenreglemcnt von 1710 heißt es z.B.: ». . . desgleidien
ftothdürftige Juden aber sofort aus der Stadt geschafft werden
liioilen.«
[m. M. Haarbleicher, Zwei Epochen, S. 18-19
'In einem Streit zwischen jüdisdien Tabakhändlem und dem Kra-
meramt, der von 1 792-1 795 daueru, schrieben die Krämer: »denn
welcher Bürger ist wohl imstande, mit den so kümmerlich lebenden
und zu allerhand unehrlichen Behelfen greifenden Juden, Preis zu
I halten?« (H. Gonsiorowski, Die Berufe der Juden, S. 48)
|»In der Berufsstatistik von 1764 sind 278 Handelnde aufgeführt
und 130 Sdiacher und Hausierer. Einzeln aufgeführt sind folgende
Handelsberufe: 9 Kleiderseller, i Kattunhändler, 2 Tabakhändler,
I Fleischhöker, 3, die Fleisdi zum Kauf haben, i Branntweinschen-
ker, 3 Kaffeeverkäufer, 5 Milchhöker.
»Vgl. die vielen jüdisdien Karikaturen in: C. Suhr. Der Hambur-
ger Ausruf.
^1764 werden 2 Schokoladenmadier und 2 Tabakfabrikanten ge-
nannt.
»In die meisten fabrikmäßigen Gewerbe gewannen die Juden nur
durdi einen Prozeß Eingang. So gelang es z. B. dem Juden Bauer
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^?rk« r«T !""** «»«»8 8«^"gt w«r. für ihn eiT
M^mZ^i '• K.tt«„fabrike„ für un,e.^ Sud. ro«
IiAer WiAogkeit »md, dafi «. in dieser widitigen Fabrik-
finden, nod, immer mehr an Händen ab an Arbeit fehlt, und d
wj^g .ey. d«. Fabrikanten Bauer nidit ron Hamburg so m
n«. da er nur Freyb«, «,d GereAtigkeit fordert.. (E. BaaiJ
von ,800 heißt « . . da£ unsere Kattun Fabriken gro««o
da. Eigenthu« ;adiKfcer Einwohner .ind . . . weiß freS*
uEL y'S^*"^ ^- 1- Ga-'l'er in, .Geniu, der Zeit..,«oo)
D« Jude« 1« « verboten. Wolle und Leinen zusammen L
beiten. und «le dürfen nur ko«her - d. h. den iüdi«h«
^en ent.pre4end _ ge«Wad,tete, Flei«A ewen. 17*4
« f^/^^Tf ^f^'r'^ «i"'8« Näherinnen aufgeziUdt
i7|4 «md 21 Handwerker genannt, die Handarbeit betr,
nidit einem Amt vorbehalten war.
•• Geniui der Zeit, iloo, S. 403.
"Är*^*" 7< GroÄhändler. 4« Geldwedisler und n
-Die PriTadi«e Gr-meyer, hat «d, in den nadiprüfbaren
^» z«yerlä«ig erwie«, Sie in abgedruckt bd P. R s<
Kaufleuw 2u Hau. und über See. S. »/r-ay,. Die jOdi«*«
«a« «nd «fcr B^er Wolf Elia. Ji Hdl. uild'^T
HalbmiUionäre .ind der Kaufmann G. L. Goldsdimidt, die
» G. Merkel. Briefe über Hamburg und Lübedt. ,«0,. S^
Das Bud, m 17,, enduenen. Der von mir benutzte Auwug 1»
Äl^a.lita'fnSrs-^f "^"^ ^^- ^^^
« Hamburg und Altona. III. Jg., ,«04, Heft 6 und ». Vgl
»Etwa» zur Auwottung der Vorwdwüe gegen die Juden«.
und Altona, 1801, Seite 9 £F. ^ '
" ebenda, 1804. Heft f, S. ij)-i34.
** ^L^^}^, tiA «in di« WBrtrerKfce Sdiule, die ron i»,
bmand. (M. Grunwald. Hamburg, Deutsdie Juden, S. ,0)
•« D« Memo« .« «bgedruAt bei M. M. Haarbleid«r. Zwii
dien, S. 71-77. Die folgenden Zitate tind nadi eigener
wiedergegeben. , ,
» M. M. Haarbleidier, Zwei Epodien, S. 75.
•• ebenda, S. 7 j. ;
** ebenda, S. 7«.
» t8. Augu« i«„, ZVHG XXV. 1,14, S. xft.
E. BaasA, Die Handelf kammer zu Hamburg, L S. 101,
«•ebenda. n,i,S.„</„yv " .«rw!
« Cl yil, Li^ Lb No. 18 Vol. 7a Fa«. ib Nr. j Anmerkudg*«
dem Entwurf de. Regkm«,, der Joden^haft, September ilj"» ,"
r. £. Sdiramm, Kaufleute zu Haus und Ober See, S. aSo-stlTüM
-'4.
u
i:
im Juni 18 15 nach Harburg gebrachten Hamburger. Die ge-
lten Juden sind Moses Herz Sohn (David), Ton Halle, D. M.
C2, Oppermann.
r jüdisAe Anteil betrug iii ooo Francs. Die Kontnbuenten wa-
Bidie Bankiers M. S. Fränkcl, M. A. Hedtsdier. Salomon Heine,
Blcrtz, Jacob Oppenheimer. W. E. von HaUe, Elias Rüben und
Kaufleute L. A. Goldsdimidt, Hirwii David Oppenheim und
4>bsohn. Die Liste ist abgedrudtt in den Mitteilungen des Vereins
p Hamburger Gesdiidite, XII, 1917. S. 1^-18.
^Eüsdi, Hamburg in der Franzosenzeit, S. 31.
i einer vom 6.-8. Januar 1814 angefertigten Uste waren da-
, nodi 445 jüdisdie Familien in Hamburg (1843 Personen), von
^n mußten nodi weitere 166 Familien (658 Personen) Hamburg
rlassen (Bestand: Jüdisdie Gemeinden Nr. 114* und b). Audi
t Reidie hatten die Stadt verlassen. Bis zum 16. Februar hatten
in Altona 917 jüdisdie Familien mit 2930 Personen zur Unter-
*ung gemeldet (ebenda Nr. 114 c)« • t • •
Merkel, Briefe über Hamburg und Lübeck, Uipzig iloi,
188/89. • j . .
s Dekret setzte fest, daß in jedem Departement mit mmdestcns
,0 Juden eine Synagoge und ein Consistorium erriditet werden
Iten. Alle Consistorien waren dem General-Consutonum m Fa-
^ unterstellt.
[. M. Haarblcidier, Zwei Epodien. S. 103-106. ,,^ . ,
ti bekanntesten und bedeutendsten ist die Sdurifk von Abendroth,
Insdie bei Hamburgs Wiedergeburt i. J. 1814, 1814.
t Kommission war auf Wunsdi des Senats am 27. Mai 18 14 jur
^ Monate gewählt, um zusammen mit dem Senat die für den
riedcraufbau nötigen Besdilüsse zu fassen. , , r
dem Tesument wird gefordert: ». . . 6. Das Bürgerredit der Ju-
L jedodi daß sie nodi keinen Theil an der Regierung und Ver-
Itung erlangen, und nur eine besdiränkte Zahl von ihnen m den
. jerlidien Versammlungen zugelassen werde.« (F. Voigt, Verwai-
igsgesdiidite, III, S. 55) 1 -ji-j.^
PM PubUcandum beginnt mit den Worten: »Da der unleidlidie
Ifnfug überhand zu nehmen anfängt, daß vorzüghdi Juden, und
Christen, « (C D. Anderson, Verordnungen, Nr. 80, 5>.
VlI Lit. Lb No. 18 Vol. 7» Fa»c- «^ Nr. 3: Anmerkungen zu
■MD Entwurf des Reglemenu der Judensdiaft. . . , t
to habe nirgends einen Hinweis darauf gefunden, wie viele Ju-
Iden zu der i. Klasse gehört haben würden. Einen »f^ J*««^ ^n-
lupunkt gibt die Einwohnerliste von 1815 (Bestand: Jüdische Ge-
»nden Nr. 361): Zu der enten Klmsse werden woM die ^yf^f'
- in der Liste wird zwisdien Kaufleuten und Handelsmän-
untersdüeden -, die ao Manufakturwarenhändler, die 2 Ban-
., 10 Arzte und 12 Gelehrten gehört haben, auÄsrdem em T«
16 Geldwedisler, der 47 Makler und der 3 Fabrikanten. Das
^ mindestens 170. hödistens 226 von 143^ m der Liste ange-
Ihrten Erwerbstätigen.
I
^\
H
90
91
4t A61 B Olli
1
ZEITSCHRIFT
DES
VEREINS
FÜR HAMBURGISCHE
GESCHICHTE
/
ße 19 Eingang A, Staatsarchiv
:
nbu
rg
BAND 67
HAMBURG
HANS CHRISTIANS VERLAG
1981
/
i
JÜDISCHE FRIEDHÖFE
IM HAMBURGER RAUM»
Von
Peter Freimark
Die Geschichte der Juden ist zugleich die Geschichte ihrer Fnedhofe. D^s g.
auch für die Juden, die sich vom späten 16. Jahrhundert an .m Hamburger
Raum niederließen und bald darauf ihren ersten Friedhof anlegten.
Friedhöfen als Institution der jüdischen Gemeinde kommt eme w.cht.ge
Funktion ru. Die Beerdigung der Toten nach den Vorschriften der Halacha
und die Sicherung der Begräbnisplätze auf ..ewige Zeiten'" führten schon .m
Mktelalter zur Anlage eigener jüdischer Friedhöfe. Während d.e Synagoge,
der Ort des gemeinsamen Gebets - auch wenn sie nur m emem Pnvathaus lo-
kalisiert war - . konstitutiv für die jeweilige jüdische Gememde war (und .st),
lassen sich Friedhöfe zunächst nur in größeren jüdischen Zentren nachweisen,
wo sie rumeist außerhalb der Stadt lagen. Beschränkungen beim Erwerb von
Grundbesitz führten oft dazu, daß Juden in bestimmten Regionen und Herr-
schaftsbereichen ihre Toten zu diesen entfernt liegenden Friedhof en überfuh-
ren mußten^ Die Vertreibungen der Juden in weiten Teilen des Reichs im spa-
en Mittelalter zogen die Zerstörung der jüdischen Friedhöfe und die Verwen^
dune der Grabsteine als Baumaterial für Gräben, Grundmauern. Kirchen und
Häuser nach sich - eine grausame Entsprechung zu den Vertreibungen, auf
die schon Leopold Zunz hingewiesen hat'.
^ Unwesentlich überarbeiteter Text eines Vortrags, den ich am 27^9. IJf.^i" ^oWe"-
büueHm Verlaufe der Tagung der Lessing-Akadernie ,,Jüd.sche Fnedhofe in Nord-
Ltschland" (Leitung: Professor Dr. ^-f^l''!'.'^]'''}.^^^^^^ ;„ der Ency-
1 Als Einführung vgl. die einschlägigen Artikel im Jüdischen Lexikon, «n^" «^ [
ES^d?; R?bt:rk^;er '^^^^^^^ Deutschland 4 (1973),
. ^:^ Li:o?Ä!"Ut . AUS de. Leben der deutschen^uden i. Mit
r:;r 3bgelegen^^^^^^^^^^^^ die Furcht vor kultischer Unreinheit zugrun-
de ine E^cteinung die sich auch in anderen Kulturen findet. Vgl. h^rzu Phil^e
ti s' dien zur Geschichte des Todes im Abendlan , München-Wien 1976. S.
25f.; ders., Geschichte des Todes. München-Wien 19 aS.43f^
3 Leopold Zunz, Zur Geschichte und Literatur, Berlin 1845. S. 390 421.
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.:»:- ::..**-. j.
118
Pcicr Frcimirk
Die Wiederzulassung von Juden und ihre Zuwanderung in ihnen bis da-
hin verschlossene Gebiete ließen vom 16.- 18. Jahrhundert eine Vielzahl von
neuen jüdischen Friedhöfen entstehen. Hierzu zählen auch die Friedhöfe im
Hamburger Raum.
Im folgenden werden zunächst die drei wichtigsten dieser Friedhöfe -
Altona (Königstraße), Ottenscn und Grindel - vorgestellt. In einem zweiten
Teil wird die aktuelle Situation der jüdischen Friedhöfe im Hamburger Stadt-
gebiet bedacht, und schließlich werden Probleme der Forschung kurz ange-
sprochen.
I.
Altona, Königstraße
,,Der Friedhof ist das bedeutendste Gesamtdenkmal zur Geschichte der Ju-
den in Groß-Hamburg, ja in Nordwestdeutschland. Überdies sind seine
Grabdenkmäler angesichts der verhältnismäßig geringen Anzahl erhalten ge-
bliebener Stücke von christlichen Kirchhöfen in Hamburg . . . die wesent-
lichsten Zeugnisse der hiesigen Steinmetzkunst im 17. und 18. Jahrhundert**
- so beginnt Hans W. Hertz seine Darstellung dieses Friedhofs^. Die Ge-
schichte des Friedhofs ist anhand der Literatur recht gut nachzuvollziehen,
wenn auch eine systematische Durchsicht der einschlägigen Archivalien im
Staatsarchiv Hamburg, im Landesarchiv Schleswig-Holstein und im Reichs-
archiv Kopenhagen wichtige Ergänzungen und z.T. Berichtigungen liefern
würde. Dies gilt auch für die anderen Friedhöfe, doch hierzu später mehr.
Am 31. Mai 1611 erwerben portugiesische Juden aus Hamburg vom Gra-
fen Ernst in. von Holstein-Schauenburg ein Stück Land am Heuberg bei
Altona, um dort ihre Toten zu begraben; die erste Bestattung findet in diesem
Jahr statt. Zwischen 1612 und 1616 müssen aschkenasische Juden aus Altona
ein benachbartes Stück Land als Begräbnisstätte erworben haben. Im Schutz-
brief des Grafen vom 5. Mai 1612 wird über diesen Friedhof noch nichts ge-
sagt^ die erste Bestattung findet 1616 statt. Erwähnung findet dieser ,,deut-
4 In: Die Bau- und Kunstdenkmale der Freien und Hansestadt Hamburg. Bd. II:
Altona, Eibvororte, bearb. von Renate Klee Gobert unter Mitarbeit von Heinz
Ramm, Hamburg 1959. S. 105-112.
5 Vgl. Günter Man^'edel (Hrg.), Die Privilegien der Juden in Altena. Hamburg 1976.
(= Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden, Bd. 5). S. 117f. Der
Portugiesenfriedhof wird indirekt im ersten Portugiesen-Kontakt vom 19.2.1612
ervv'ähnt, wo es unter Nr. 17 heißt: ,, Wollte auch die Nation ihreTodten nach Alto-
nahc oder anderswo hinfahren lassen, soll derselben solches mit Vorwissen und
Consens des worthaltenden Bürgermeisters erlaubt sein.** Vgl. die^Photographie des
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f wichtipMcn dieser Friedhöfe -
lel- vorgestellt. In einem .weiten
|H.edhöfc. in. Hamburger Sta?
Werne der lorschung kurz ange
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ndenkmal zur Geschichte der W
leutschland. überdies sind J„e
Jß'ggenngen Anzahl erhalten „-
fen .n Hamburg . . . d.v ^,„^J,.
'n«.ml7. undlg.Jahrhunder.-
'lung dieses Friedhof$^ Die Ge-
uur recht gut nachzuvollzichen
k'T einschlägigen Archivalien im'
hicsw.g-Holstein und im Reichs-
und 2 T. Berichtigungen liefern
hofe, doch hierzu später mehr,
he Juden aus Hamburg vom Gra-
em Stück Land am Heuberg bei
• ^"""e Bestattung findet in diesem
aschkenasische Juden aus Altona
ätte erworben haben. Im Schutz-
diesen Friedhof noch nichts ge-
Hrwähnung findet dieser „dcut-
und Hansestadt Hamburg. Bd. II:
Gobert unter Mitarbeit von Heinz
der Juden in Altona. Hamburg 1976
•utschen Juden, Bd. 5). S. 117f. Der
'ortugiesen-Konukt vom 19.2. 1612
;h die Nation ihre Todten nach Alto-
rselben solches mit Vorwissen und
übt sein." Vgl. die Photographie des '
ifidiKhc Friedhöfe
119
^
•che** Friedhof im Gcneralprivilegdcs dänischen Königs Christian IV. vom 1.
Agrusi 1641, in dem CS heißt ,,. . . daß sie eine Synagoge halten, ihren Gottes-
Jicnst nach jüdischen ritibus darin üben, auch ihren kirchhoff, darein auf
jüdische weiße ihre toten zu begraben, halten mugen**^ Die beiden Friedhöfe
^»achscn immer stärker zusammen» durch Ankauf weiteren Geländes wird der
friedhof mehrfach vergrößert. Im sog. , »Hamburger Teil** des aschkcnasi-
schen Friedhofs werden zwischen 1812 und 1835 Juden aus Hamburg beer-
jjgt. Bei der Schließung des Friedhofs im Jahre 1869 befinden sich auf dem
Portugiesenfriedhof 1806, auf dem Altonaer Teil des aschkenasischen Fried-
hofs 6000 und auf dem Hamburger Teil 668 Grabsteine. Zu den berühmtesten
Toten zählen die Rabbiner Jonathan Eibenschütz, Jakob Emden, Jakob Eti-
linger, sowie Frommet Mendelssohn, die Frau von Moses Mendelssohn und
Samson Heine, der Vater von Heinrich Heine. Pläne zur Aufhebung des
Kaufvertrages vom 31.5.1611 in: Alfonso Cassuto, Gedenkschrift anläßlich des
275jährigcn Bestehens der Portugiesisch-Jüdischen Gemeinde in Hamburg. Ham-
burg 1 927. S. 5. - Kopien des Kontraktes finden sich in : Staatsarchiv Hamburg, Be-
stand Jüdische Gemeinden 999, Lit. A 7 (innerhalb der Confirmation Friedrichs III.
von Dänemark vom 12.8.1647); Landesarchiv Schleswig-Holstein, Deutsche
Kanzlei, Alt. 65.1, Nr. 1694. Vgl. auch H. Reils, Beiträge zur ältesten Geschichte
der Juden in Hamburg. ZHG 2 (1847), S. 375; Hermann Kellenbenz, Sephardim an
der unteren Elbe. Wiesbaden 1958. S. 32. - Zum historischen Hintergrund vgl. aus
der neueren Literatur die Einleitung bei Mar^edel (S. 42—109); Heinz Mosche
Graupe (Hrg.), Die Statuten der drei Gemeinden Altona, Hamburg und Wandsbek.
Quellen zur jüdischen Gemeindeorganisation im 17. und 18. Jahrhundert. Ham-
burg 1973 (= Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden, Bd. 3). Teil
1, S. 11-45; Peter Freimark, Zum Verhältnis von Juden und Christen in Altona im
17./18. Jahrhundert. Theokratia, Jahrbuch des Institutum Judaicum Delitzschia-
num 2 (1970- 1972), S. 253-272.
6 Vgl. Günter Maruedel (wie Anm. 5), S. 134. - Ähnlich wie bei den Juden lagen die
Verhältnisse bei anderen Minderheiten, so etwa bei den Reformierten. Auch die Re-
formienen aus Hamburg, die die Mehrheit der Gemeinde bildete, konnte ihren
Gottesdienst nur in der Freistatt Altona, und zwar in der Kirche an der Kleinen
Freiheit ausüben; sie begruben dort auch ihre Toten auf dem 1605 angelegten Fried-
hof. Vgl. hierzu J. Geffcken, Die Leichenbegängnisse in Hamburg im siebenzehn-
ten Jahrhundert. ZHG 1 (1841), S. 507; Wilhelm Sillem, Zur Geschichte der Nie-
derländischen Coniracts 1605. ZHG 7 (1883), S. 567, 579 f.; Paul Pieper, Die Refor-
mierten und die Mennoniten Altonas. In: Altona unter Schauenburgischer Herr-
schaft, Altona 1893, S. 24-30; E. H. W^ichmann, Geschichte Altona's. Altona
'1896, S. 32; Otto Erich Kiesel, Die alten hamburgischen Friedhöfe. Ihre Entste-
hung und ihre Beziehungen zum städtischen und geistigen Leben Alt-Hamburgs.
Hamburg 1921. S. 29. - Zwischen 1627 und 1653 wurde der Markusplatz den por-
tugiesischen Juden als Begräbnisplatz überlassen. Den Reformierten wurde 1713 ein
Begräbnisplatz vor dem Steintor am Pulveneich zugewiesen, weil sie wegen der Pest
ihre Toten nicht nach Altona bringen konnten (vgl. Kiesel, S. 27, 29).
120
P^tcr Frcimtrk
Jüdische Fn
/
Friedhofs, wie sie xuletzt in der Zeit des II. Weltkrieges bestanden, wurden
nicht realisiert^ Nach dem Ende des Krieges wurden die Bombenschaden be-
seitigt, außerdem wurde eine neue Einfriedung hergerichtet. Der Friedhof
steht seit 1960 unter Denkmalschutz.
Ottensen
Dem Friedhof an der Ottenser Hauptstraße und Großen Rainstraße, der
1939- 1941 geräumt wurde, heute also nicht mehr besteht, kommt insofern
eine besondere Wichtigkeit zu, als seine Einrichtung einen entscheidenden
Schritt für die gemeindliche Selbständigkeit der aschkenasischen (deutschen)
Juden Hamburgs bedeutete. Mit dem Besitz eines eigenen Friedhofs und dem
damit verbundenen Landerwerb verschaffte die sich aus dem portugiesischen
Patronat lösende deutsche Gruppe eine wichtige gemeindliche Institution und
festigte durch die Verhandlungen mit der nicht-jüdischen Obrigkeit ihre Ei-
genständigkeit. Der Erwerb des Gebiets in der (dänischen) Grafschaft Pinne-
berg löste einen heftigen Streit aus, in den neben den Portugiesen und der
Altonaer Gemeinde auch die dänischen Behörden eingriffen. Der Streit wurde
im Jahre 1 666 durch einen Kompromiß beendet, in welchem die Altonaer Ju-
den den Hamburgern ein Mitbesitz- und Mitbenutzungsrecht auf dem Fried-
hof einräumten^ Durch Ankauf anliegenden Geländes vergrößerte sich das
Friedhofsgelände im 17. und 18. Jahrhundert'. Der Friedhof wurde bis 1934
benutzt; auf dem Hauptteil befanden sich ca. 3700, auf dem Altonaer Teil 343
Grabsteine. Nach der Räumung errichtete man auf dem Gelände 1939 und
1941 Luftschutzbauten. 175 wertvolle Grabsteine waren auf den jüdischen
Friedhof Ohlsdorf gebracht worden; überführt wurden u. a. die sterblichen
7 Derartige Pläne gab es schon Ende der zwanziger Jahre. Sie wurden nach Inter\'en-
tion des damaligen Oberrabbiners Dr. Joseph Carlebach nicht durchgeführt. Vgl.
Naphtali Carlebach, Joseph Carlebach and his Generation. New York 1959. S.
121 - 125. - Zu den Plänen der Enteignung der Friedhöfe Königstraße und Otten-
sen in den Jahren 1935-1937 vgl. den Briefwechsel zwischen dem Regierungspräsi-
denten Schleswig und der Stadt Altona, Staatsarchiv Hamburg, 424 - 15, Bestand 15
C, Nr. 143.
8 Vgl. hierzu Max Grunwald, Hamburgs deutsche Juden bis zur Auflösung der Drei-
gemeinden 1811. Hamburg 1904. S. 49f.; Bernhard Brilling, Der Streit um den
Friedhof in Ottensen. Jahrbuch für die jüdischen Gemeinden Schleswig-Holsteins
und der Hansestädte 3 (5692, 193 1/32), S. 45-68; Heinz Mosche Graupe (wie Anm.
5), S. 26; Günter Marwedel (wie Anm. 5), S. 144-154.
9 Vgl. hierzu und zum folgenden Hans W. Hertz (wie Anm. 4), S. 112-113; ders.,
Memorandum betr. photographische Aufnahmen der Inschriften auf den alten jüdi-
schen Friedhöfen und teilweise Aufhebung derselben, Institut für die Geschichte
der deutschen Juden, Hamburg, Arch 061 a.
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sich aus dem portugiesischen
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in welchem die Altonaer Ju-
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Der Friedhof wurde bis 1934
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wurden u. a. die sterblichen
ihre. Sie wurden nach Interven-
^^bach nicht durchgefühn. Vgl.
neraiion. New York 1959. S.
dhöfe Königstraße und Otten-
''wischen dem Regierungspräsi-
Hamburg, 424- 15, Bestand 15
Iden bis zur Auflösung der Drei-
M BriUing, Der Streit um den
ipemeinden Schleswig-Holsteins
Bemz Mosche Graupe (wie Anm
fieAnm. 4), S. 112- 113; ders.,
er Inschriften auf den alten jüdi-
en, Institut für die Geschichte
Jüdische Friedhöfe
121
Reste von Salomon Heine und seiner Frau Betty. Wegen einer Straßenverbrei-
terung hatte man bereits 1897/98 100 Grabsteine in Kasematten gelegt, auch
sie wurden 1953 nach Ohisdorf gebracht und don aufgestellt'^.
Grin delfricdhof
,,Noch steht die ganze Hamburger Judenheil unter dem betrübenden Ein-
druck der Räumung des Grindelfriedhofcs. Er ist nicht mehr. Wie die benach-
barten großen kirchlichen Friedhöfe ist er unter dem Zwang der veränderten
Verkehrsvcrhähnisse der Großstadt in der Zeit vom 3. März bis Juni 1937 ge-
räumt worden" — mit diesen Worten beginnt Eduard Duckesz, der verdienst-
volle Genealoge und Historiker der Gemeinde Hamburg, seinen Bericht über
diesen Friedhof. Die Anfänge des Friedhofs gehen auf das Jahr 1711 zurück,
als infolge der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Dänemark und
Schweden Hamburg die Grenzen gegenüber Dänemark sperrte. Die Toten
konnten nun nicht mehr nach Altona überführt werden, das zudem durch Be-
lagerung, Beschießung und eine Feuersbrunst schwere Schäden hatte hinneh-
men müssen. Den Juden in Hamburg wurde daher in der Nähe der Stern-
schanze von den Hamburger Behörden ein Stück Land für 2 Jahre überlassen;
das Gelände lag außerhalb der Festungsmauern. Am 8. Januar 1713 ließ der
schwedische Graf Stenbock Altona einäschern, im gleichen Jahr brach in
Hamburg die Pest aus, so daß nun ihrerseits die Dänen die Grenzen nach
Hamburg schlössen. Das Provisorium wurde fortgesetzt, das Gelände erwei-
tert und mit einer Planke umgeben. Dort w^urden die Pesttoten begraben, bis
1715 normale Verkehrsverhältnisse wieder eintraten und der alte Zustand wie-
der hergestellt wurde. Der Grindelfriedhof diente von nun an als Begräbnis-
platz für ,, fremde" Juden, die nicht Gemeindemitglieder waren. Nachdem
1835 die Beerdigung von Hamburger Juden auf dem ,, Hamburger Teil" des
Friedhofs in Altona durch Verbot der dänischen Behörden vorübergehend
nicht mehr möglich war, wurde der Grindelfricdhof die eigentliche Begräb-
nisstätte der Hamburger Juden. Neben bekannten Rabbinern der Gemeinde
— unter ihnen der ,,Chacham" Isaak Bernays — ruhten dort Lazar Riesser,
10 Vgl. Friedhof Ottcnsen. Hamburger Familienblatt für die israelitischen Gemein-
den Hamburg, Altona, Wandsbek und Harburg, 4. 8. 1927, wo die gutachterliche
Stellungnahme von Oberrabbiner Markus Amram Hirsch zur vorgeschlagenen
Überw'ölbung der Grabsteine abgedruckt ist.
1 1 Der Grindelfriedhof. Jahrbuch für die jüdischen Gemeinden Schleswig-Holsteins
und der Hansestädte 9 (5698, 1937/38), S. 61-75. Vgl. auch M. H. Haarbleicher,
Zwei Epochen aus der Geschichte der Deutsch-Israelitischen Gemeinde in Ham-
burg. Hamburg 1867. S. 211 -216; Naphtali Carlebach (wie Anm. 7), S. 191 - 195.
i
n
in
•■r-kir^^fav»^
>j-^ii.^. j*j
122
Pctcr Freimark
Jüdische Fricdh
/
der Vater Gabriel Riesscrs und dieser selbst. Die letzte Beerdigung fand am 2
Februar 1909 statt, insgesamt gab es ca. 9000 Grabstellcn.
Bei der Aufhebung wurden die Grabsteine nach Ohlsdorf gebracht, die
zwischen 1712 und 1800 errichtet worden waren, sowie eine Auswahl der
handwerklich oder kunstgcschichtlich bedeutenderen Denkmäler aus dem 19.
Jahrhundert, darunter das für Gabriel Riesser errichtete Grabmonument. In
Form eines Rechtecks wurden Gräber angelegt, in denen bekannte Persön-
lichkeiten beigesetzt wurden, sie erhielten auch neue Grabsteine. In Einzelfäl-
len ließen Familien ihre Angehörigen mit den Grabsteinen separat überfüh-
ren, die übrigen sterblichen Rest wurden in einem Massengrab in der Mitte
des Rechtecks beigesetzt'^.
Neben diesen 3 Begräbnisstätten sol] noch der kleinere Friedhof in
Wandsbek an der Langenreihe (später Königsreihe) erwähnt werden, der be-
reits auf das Jahr 1637 zurückgeht, der älteste Grabstein datiert aus dem Jahre
1676. Der Friedhof wurde - mit Unterbrechungen - auch von Hamburger
Juden benutzt und 1886 geschlossen '\ Aus der Franzosenzeit stammt der
kleine Begräbnisplatz am Neuen Steinweg in der Innenstadt, auf dem von Ja-
nuar bis Mai 1814 57 Leichen beerdigt wurden und dessen 17 Grabsteine bis
m die Zeit des II. Weltkrieges, also bis zur Zerstörung, vorhanden waren'\
Mit diesen nackten Angaben soll es aber nicht sein Bewenden haben, zwei
weitere Aspekte sind in diesem Zusammenhang von Bedeutung. Zum einen
ist es der besondere Stellenwert, den der Friedhof als Einrichtung der jüdi-
schen Gemeinde einnimmt. Um noch einmal Eduard Duckesz zu zitieren:
,,VoIl Pietät hängt das jüdische Herz an den Begräbnisstätten der Ahnen. Sie
sind ihm ein Heiligtum. Sie gelten ihm als Inseln des Friedens und der Besinn-
lichkeit inmitten einer lärmenden unruhigen Welt. Um keinen Preis dürfen sie
veräußert werden. Mahnend ragen sie in die Gegenwart hinein, als sprächen
sie zu uns: stehe still und bedenke dein Ende, auch dich wird man einmal in
die kühle Erd
stehen.
Neben d;
und Schnittpi
pographischc
für die Gesa/
soziale Ersch<
gungs-Brüde
behördlichen
aus ein Indik.
tat und (jüdi^
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gen und Pro
erörtert, die
Veränderung
Symptoi
aus Hambur,
Juden-Regie
ausgeführt: ,
Todten am 1
wird ihnen s
Gepräng/un
be/ nicht che
den Todten'^
schafft aber
Herrn Bürg
suchung th
12 Ich folge hier Hans W. Hertz, Memorandum (wie Anm. 9). - Vgl. auch die Zu-
sammenstellung des AJtonaer Rabbiners Meir Lerner, Gutachten Rabbiner aller
Länder über Exhumierung und Aschenurnenbeiseizung auf jüdischen Friedhöfen
(hebr.). Berlin 1905. - Vgl. auch Jüdisches Gemcindcblati für das Gebiet der Han-
sestadt Hamburg, 16. 7. 1937, S. 3.
13 Vgl. Salomon Goldschmidt, Festschrift zur Hundertjahr-Feier der Beerdigungs-
Brüderschaft der Deutsch-Israelitischen Gemeinde in Hamburg 18P-1912
Hamburg 1912. S. 16.
14 Vgl. ebd. S. 15f.; Otto Erich Kiesel (wie Anm. 6), S. 59-60; Joseph Heckscher,
Em israelitischer Friedhof am neuen Steinweg. Auch eine Säkularerinnerung'
AMHG 1 1, 1914, S. 409-4 1 1 ; Eduard Duckesz, Der Friedhof am Neuen Steinweg
m Hamburg. Jahrbuch (wie Anm. 8) 6 (5695, 1934/35), S. 45-47.
•
15 Wie Anm
ten. In:
U.O.B.B.
mer zum (
S. 162-1(
16 Vgl. Saloi
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bürg. Jah'
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sehen Ge.
17 Vgl. den/
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VtdWinmA^ \hV'
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P«cr Freimark
BecrdigunR fand am 2
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lOhlsdorf gebracht, die
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Denkmäler aus dem 19.
<^ Grabmonument. In
^n bekannte Person-
ibstcine. In Einzelfäl-
nen separat überfüh-
issengrab in der Mitte
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[A'ähnt werden, der be-
idatiert aus dem Jahre
auch von Hamburger
/osen7xit stammt der
tadt, auf dem von Ja-
<^'n 17 Grabsteine bis
vorhanden waren '\
^wenden haben, zwei
k'deutung. Zum einen
I Einrichtung der jüdi-
Duckesz zu zitieren:
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cinen Preis dürfen sie
hinein, als sprächen
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•• -■ Vgl. auch die 2u-
tachten Rabbiner aller
t jüdischen Friedhöfen
urdss Gebiet der Han-
eier der Beerdigungs-
iamburg 1812- 1912.
»0; Joseph Heckscher,
t- Säkularerinnerung.
* am Neuen Steinwec
-47. ^
%
t
Jüdische Friedhöfe
123
die kühle Erde betten, und dann mußt du vor deinem himmlischen Richter
stehen.*'*^
Neben diesem kultisch-religiösen Wert ist der Friedhof als Beziehungs-
und Schnittpunkt im soziokulturellcn Gefüge von großer Bedeutung. Als to-
pographischer Ort ist er jederzeit präsent, sichtbar und öffentlich, und zwar
für die Gesanitgesellschaft. Mit dem Friedhof verbinden sich innerjüdische
soziale Erscheinungen, wie etwa die Entstehung und Ausformung der Bcerdi-
gungs-Brüderschaften'^, für den außerjüdischen Raum ist er Gegenstand von
behördlichen Anordnungen und Verwaltungsmaßnahmen und darüber hin-
aus ein Indikator für die Art des Verhältnisses zwischen (christlicher) Majori-
tät und (jüdischer) Minorität. In einer Vielzahl von jüdischen und nichtjüdi-
schen Äußerungen — die bis jetzt nur partiell ausgewertet sind - werden Fra-
gen und Probleme des Friedhofs, des Begräbnisses und der Begräbnisfrist
erörtert, die von großem Interesse sind und kulturgeschichtlich bedeutsame
Veränderungen und Wandlungen anzeigen.
Symptomatisch für die Einstellung zur Frage der Überführung der Toten
aus Hamburg zum Friedhof in Altona sind etwa folgende Stellungnahmen : im
Juden-Reglement für die hochdeutschen Juden in Hamburg 1710 wird in § 6
ausgeführt: ,,Wann auch ein noth wendiges Stück ihrer Religion ist/daß ihre
Todten am Tage des Absterbens gleich ausgeführet und bestättiget werden ; so
wird ihnen solches hiemit verstattet/jedoch daß Sie den Todten Cörper ohne
Gepräng/ und falls der Sterbfall am Sonn- oder andern Feycr-Tagen sich bege-
be/ nicht ehe als nach der Nachmittags-Predigt/mit einer oder zwo Gutschen/
den TodtenWagen nicht mitgerechnet/ausbringen lassen/die Alten der Juden-
schafft aber solches billig einige Stunden vorhero bey dem Praesidirenden
Herrn Bürgermeister gehörig anmelden/und um Erlaubniß gebührende An-
suchung thun/auch dafür der Cämmerey ein gewisses erlegen müssen."'
15 Wie Anm. 11, S. 61. - Vgl. auch Fritz Haymann, Von Friedhöfen und Grabstät-
ten. In: Festnummer zum Ordenstage. Großloge für Deutschland VIII.
U.O.B.B., Oktober 1923, S. 123- 124; Wilhelm Haller, Friedhöfe, In: Festnum-
mer zum Ordenstagc, Großloge für Deutschland VIII. U.O.B.B., Oktober 1928,
S. 162-166.
16 Vgl. Salomon Goldschmidt (wie Anm. 13); Edgar Frank, Zum 125)ährigen Beste-
hen der Beerdigungs-Brüderschaft der Deutsch-Israelitischen Gemeinde in Ham-
burg. Jahrbuch (wie Anm. 8) 8 (5697, 1936/37), S. 98- 104; Festschrift zur Feier
des 125jährigen Bestehens der Beerdigungs- Brüderschaft der Deutsch-Israeliti-
schen Gemeinde in Hamburg. Hamburg 1937.
1 7 Vgl. den Abdruck in Alfred Feilchenfeld, Aus der älteren Geschichte der portugie-
sisch-israelit. Gemeinde in Hambur^. Hamburg 1898.
»-««*»%'.,■ ~, Y.«*i«iM«_;:.'i-.'^.'
^.^«^yit««.
124
PctCT Freimark
jüdische Fricdh«
Schon in den Statuten der Altonaer Gemeinde, die im letzten Jahrzehnt des
17. Jahrhundens in hebräisch-jiddischer Sprache niedergelegt wurden heißt
es zu dieser Thematik: „Dem Vorstand wurde bekannt, daß bei Beerdiguncen
großes Aufsehen erregt wurde durch die Kutschen, in denen Männer, Frauen
und junge Leute den Leichenzug begleiten, wie auch durch Ansammlung des
Publikums m der Straße, in der der Verstorbene wohnte. Und da die Befürch-
tung besteht, daß zuweilen, besonders an christlichen Feiertagen, dadurch ein
Anstoß erregt werden könnte, Gott behüte, so ist man übereingekommen
daß nur die zwei augenblicklich bestehenden Beerdigungsgenossenschaften
Beerdigungen vornehmen dürfen . . . drei Kutschen sollen voraus zum Tor
hinausfahren und dort auf dem Felde warten. Niemand soll sich in der Straße
des Verstorbenen versammeln. Nur wer dem Toten das Geleit geben will, soll
zum Tor hinausgehen. . . Der Übertreter hat zwei Reichstaler Strafe zu zah-
len.'"» Und schließlich berichtet Johann Jacob Schudt in den Jüdischen
Merckwürdigkeiten,überdiedeutschenjuden in Hamburg: „Indessen haben
sie doch daselbst nich die freye Übung ihrer Religion/ sondern begeben sich
nach Altona m die Synagoge/ allwohin sie auch/sowohl als die Portugiesen/
nach dem Todt auf einem Wagen/doch jede auf einen besondern Todtes-Ak-
ker/zur Begräbnuß geführet werden.""
Es muß allerdings auch erwähnt werden, daß in Hamburg behördliche
Anweisungen vorliegen, in denen generell gegen den Aufwand und Pomp bei
Beerdigungen vorgegangen wird. So wurde im 18. Jahrhundert bei Abendbe-
stattungen festgelegt, daß „nur vier Kutschen und vier und zwanzig Leuchten
erlaubt wurden; für ein Mehreres mußte Luxusstrafe gezahlt werden."^°
■ IL
Zur aktuellen Situation einige kurze Feststellungen: Neben den schon er-
wähnten Friedhöfen Altona, Königstraße und Wandsbek, Königsreihe (um-
benannt aus Langereihe) gibt es heute noch 4 kleinere, ebenfalls geschlossene
18 Vgl. Heinz Mosche Graupe (wie Anm. 5), S. 170.
19 Frankfurt und Leipzig 1714. Bd. 1, S. 376. - Nach b Talmud Berachot 18a und ge-
ma« der Tradition gilt es als verdiensdich, sich einem Totengeleit anzuschließen
Zum Pomp bei Beerdigungen der Portugiesen im 17. Jahrhundert vgl. noch H
Keils (wie Anm. 5), S. 400, 406f.
^° l'uf'^K^rJ^xi' f^^^r^^ ^-V- y- ""''' "^"^ ^"'^ '^'«^' (^'^ Anm. 6), S.
/Itf., K.J. V Wolters, Die Leichenbegängnisseder vorigen Jahrhunderte in Ham-
burg. Zeitschnft für die evangelisch-lutherische Kirche in Hamburg, 9 (1903), S.
o7 — 106.
jüdische Bcgra
derts - liegt ar
tieren aus den
(Jenfelder Str?'
Groß-Hambur
le - die Stadtf
liegen diese F'
Stadtgebiet.
Der jüdis
Stätte noch hc
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Friedhof wurd
Öffnung ginger
wierige Verhar
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sich in der W(
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konnte, außer
und aufs neue
der Gemeinde
orthodoxe - }
Land auf ewig
21 Vgl. Horst 1
buch 7(195
22 Zum Friedh
bürg' 1964.
1977; BauU
ten. Hambt
tag, Von M(
ten auf dem
Grundsätze;
gräbnisplät2
23 Vgl. hierzu)
reile Entrs'i^
1848-1918.
Bd. 4). S. 1:
Gutachten c
raelitischen
meinde zu \
jM^^mm^
.äS^.
Peter Freimark
Jüdische Friedhöfe
125
^ die im letzten Jahrzehnt des
le niedergelegt wurden, heißt
ekannt, daß bei Beerdigungen
it-n, in denen Männer, Frauen
auch durch Ansammlung des
vohnte. Und da die Befürch-
hen Feiertagen, dadurch ein
ist man übereingekommen,
>cerdigungsgenossenschafien
>chen sollen voraus zum Tor
lemand soll sich in der Straße
ten das Geleit geben will, soll
vei Reichstaler Strafe zu zah-
b Schudt in den Jüdischen
Hamburg: ,, Indessen haben
igion/ sondern begeben sich '
owohl als die Portugiesen/
inen besondern Todtes-Ak-
iß in Hamburg behördliche
den Aufwand und Pomp bei
'. Jahrhundert bei Abendbe-
I vier und zwanzig Leuchten
rafe gezahlt werden /*^°
-:en: Neben den schon er-
ndsbek, Königsreihe (um-
cre, ebenfalls geschlossene
Talmud Berachot 1 8 a und ge-
n ToiengeJeit anzuschließen.
7. Jahrhunden vgl. noch H.
rieh Kiesel (wie Anm. 6), S.
'rigen Jahrhundene in Harn-
te in Hamburg, 9(1903), S.
jüdische Begräbnisstätten. Der älteste Friedhof - vom Ende des 17. Jahrhun-
derts - liegt an der Schwarzenbergstraße in Harburg^'. Die drei anderen da-
tieren aus dem 19. Jahrhundert: Bahrenfeld (Bornkampsweg), Wandsbek
(Jenfelder Straße) und Langenfelde (Försterweg). Seit dem Inkrafttreten des
Groß-Hamburg-Gesctzes am 1 . April 1937, nach dem preußische Gebietstei-
le - die Stadtkreise Altona, Harburg und Wandsbek - an Hamburg fielen,
liegen diese Friedhöfe, wie auch die beiden zuvorgenannien, auf Hamburger
Stadtgebiet.
Der jüdische Friedhof in Ohlsdorf wird als einzige jüdische Begräbnis-
stätte noch heute benutzt. Abgetrennt vom Hauptfriedhof liegt er an der
Ilandkoppel und ist nur durch einen gesondenen Zugang zu erreichen". Der
Friedhof wurde am 1. Oktober 1883 seiner Bestimmung übergeben. Der Er-
öffnung gingen jahrelange Streitigkeiten innerhalb der Gemeinde und lang-
wierige Verhandlungen zwischen dem Gemeindevorstand und dem Senat der
Stadt voraus. Die Auseinandersetzungen hatten ihren Grund darin, daß der
Senat den Verkauf des Geländes auf ewige Zeiten nicht zuließ. Man einigte
sich in der Weise, daß der Friedhof der Gemeinde nur im Falle dringender
Notwendigkeit auf dem Wege der Gesetzgebung wieder entzogen werden
konnte, außerdem sollten die mit Särgen belegten Grabstätten nicht geräumt
und aufs neue belegt werden^\ Diesem Kompromiß schloß sich die Mehrheit
der Gemeinde an, eine Minderheit fand sich damit jedoch nicht ab. Diese —
orthodoxe — Minderheit kaufte im damals preußischen Langenfelde ein Stück
Land auf ewige Zeiten und begrub dort ihre Toten.
21 Vgl. Horst Homann, Die Harburger Schutzjuden 1610 bis 1848. Harburger Jahr-
buch 7 (1957), S. 48, Anm. 8.
22 Zum Friedhof Ohlsdorf vgl. zuletzt Alfred Aust, Der Ohlsdorfer Friedhof. Ham-
burg^ 1964; Michael Goecke/Helmut Schoenfeld, Ohlsdorf- Führer. Hamburg
1977; Baubehörde Hamburg (Hrg.), Hauptfriedhof Ohlsdorf im Wandel der Zei-
ten. Hamburg 1977. - Zum jüdischen Friedhof Ohlsdorf vgl. Hans-Günicr Frei-
tag, Von Mönckeberg bis Hagenbeck. Ein Weg\\eiser zu denkwürdigen Grabstät-
ten auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Hamburg 1973. S. 187ff. - Zu den damaligen
Grundsätzen für die Anlage jüdischer Friedhöfe vgl. Edwin Oppler, Jüdische Be-
gräbnisplätze. Baukunde des Architekten, Bd. II, 2, 1884, S. 284-285.
23 Vgl. hierzu Helga Krohn, Die Juden in Hamburg. Die politische soziale und kultu-
relle EntTÄ^icklung einer jüdischen Großstadtgemeinde nach der Emanzipation
1848-1918. Hamburg 1974. (= Hamburger Beiträge zur Geschichte der Juden,
Bd. 4). S. 130—132. — Eine Zusammenstellung der Verhandlungen, Verträge und
Gutachten enthält: Der Ohlsdorfer Begräbnisplatz in seinem Verhältnis zu den Is-
raelitischen Gemeinden zu Hamburg (hrg. von der Deutsch-Israelitischen Ge-
meinde zu Hamburg). Hannover 1889.
1?
«
126
Pctcr Frcirnarli
Auf dem Friedhof in Ohisdorf befinde, sich das Mahnmal für die in A
NS-2e,t ermordeten Juden und ein Ehrenmal für die im I. Wcltkne. J? t"
nen etwa 000 jüdischen Soldaten. Der Friedhof ist heute dltS If
der Jud.schen Gemeinde Hamburg. Durch die Überführung der wet^''
Grabsteme von den aufgelassenen Friedhöfen O.tensen und^GrindelTe 7
neben em bedeutendes jüdisches Kulturdenkmal in Hamburg. EsTs 1,
das Pnedhofsgebäude. das Monument für Gabnel Riesser vo E P .ff?'; j
eme Rahe der wertvollsten Grabsteine unter Denkmalschutz zuXl
Zur aktuellen Situation gehört noch der Hinweis daß sich R ^'
linder verpflichtet haben, für die Sicherung un Betrauung d ver2 ""'
Mschen Friedhöfe zu sorgen. Ausgangspunk, hierfür war die ieSr
klarung der Bundesregierung zur Judenfrage vom 27. Septembe 95 ?"
d ran anschheßend ein Beschluß des Bundeskabinetts vom 3 1 Aug ! 05"^
dem s.ch d.e e.nzelnen Landesregierungen anschlössen. Zur B tfeuun ' eh *
ren d^e Bewahrung der Ruhe der Toten und die Erhaltunf^S
Fnedhofs eme sichere Einfriedung mit verschließbarem T: . d Ä"
es 'bzi: ^d-e B '^" ""' "^ ^T ""'^ ''' ''^''"^'^'^^ Schneiden derS"
ses, bzw. die Beseitigung des Unkrauts. '"
Daß es in den vergangenen Jahren immer wieder zur Schändune von UA-
lern auf dem Lande - zu wünschen übrig läßt, is, leider nicht zu bestreiten'!;
III.
Über den Wert und die Notwendigkeit der Auswertung der Grabinschrift,
der H.schen Fnedhöfe gibt es heute keine Diskussionen meh"' S^^
geführt, daß Ep.taph.en aus dem 17. und 18. Jahrhundert in vielen F.IlI
w,chnge Pnmärquellen geworden sind, d.e für die Bevölkelgs «chfcke
und H,sror.sche Demographie, für die Regional- und StadtgesThThte t r H
Gememdegeschichte und d.e Genealogie wicht.ge Informa'ti ne ^T ;h it
t> K""^riedhots in Wandsbek, Staatsarchiv Hambure 422-11 Fim
- Allgemein zuletzt hierzu vgl . Lisa Kahn , Vergessene Grabe l ll t '
ne ude mehr". Die Zeit. Nr, 38, 12. September 1980 "' ' ''^"' ''''■
untr aXr Asp^'ekt'T.lf'^ ''"i'^'l'^ T '"^'^'^"^-"- J"<'-'^e Friedhöfe
1971. Als S nel Low fe'T '"f ' V^' Wochenzeitung, Nr. 20, 14. Mai
des Zentralrats dir/uden in d1 ll /""' '""'^'' '^^ Friedhofskommission
ver..aiste jüdische^Shö;; i^S '„dtTpS. '^^^ "''''' ''''''--^ ""^
-«• .. . ^.nrm ■
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Gemeine
burger B
hof. Fina|
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fotografi
Oktober
1943 we|
ab 1954
Staaisarc
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die Gesc
Aufnahr
Ohlsdoi
Das
beii aufn
tos. Die
26 Vgl. I
Sepul
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27 Staats,
28 Vgl. F|
chiv b
und K
29 Vgl. d
sehen
storici:
Köper
30 Vgl. C
schich
j^i^t^utiäis^
Pcicr Freimark
idet sich das Mahnmal für die in der
nmal für die im I. Weltkrieg gefalle-
riedhof ist heute der Begräbnisplatz
h die Überführung der wertvollsten
>fcn Ottensen und Grindel ist er da-
nkmal in Hamburg. Es ist geplant,
Gabriel Riesser von E. Pfeiffer und
uer Denkmalschutz zu stellen,
i der Hinweis, daß sich Bund und
ung und Betreuung der verwaisten
•punkt hierfür war die feierliche Er-
rage vom 17. September 1951 und
deskabinetts vom 31. August 1956,
1 anschlössen. Zur Betreuung gehö-
und die Erhaltung des jeweiligen
erschließbarem Tor, die Unterhal-
ts regelmäßige Schneiden des Gra-
ler wieder zur Schändung von jüdi-
ilege einzelner Friedhöfe - vor al-
äßt, ist leider nicht zu bcstreiten^\
r Auswertung der Grabinschriften
le Diskussionen mehr^^ Die Ver-
er Zeit des III. Reiches haben dazu
18. Jahrhundert in vielen Fällen
^ für die Bevölkerungsgeschichte
onal- und Stadtgeschichte, für die
ichtige Informationen enthalten.
Jüdische Friedhof«
127
1 Gemeinde in Wandsbek wegen Ver-
aisarchiv Hamburg, 422-11, EI C 11.
'ergessene Gräber „. . . 's gibt ja kei-
iber 1980.
e aus Inschriften. Jüdische Friedhöfe
e Wochenzeitung, Nr. 20, 14. Mai
-^sitzender der Friedhofskommission
tiene. 1600 meist geschlossene und
publik.
Auf die Bedeutung der Grabsteine für die Kunstgeschichte kann hier nur am
Rande hingewiesen werden^**.
In doppelter Beziehung ist die wissenschaftliche Bearbeitung des In-
schriftenmaterials der jüdischen Friedhöfe im Hamburger Raum in einer - im
Vergleich mit anderen Bundesländern - günstigen Position: zum einen konn-
ten die Archivbestände der jüdischen Gemeinden gerettet werden^^ Zusam-
tnen mit den im Schleswig-Holsteinischen Landesarchiv, Schleswig^* und den
im dänischen Reichsarchiv, Kopenhagen^^ befindlichen Judenakten bilden sie
die Grundlage für die wissenschaftliche Arbeit. Zum anderen sind die Grab-
steine der jüdischen Friedhöfe, die aufgelassen wurden oder zeitweise von der
Auflassung bedroht waren, sämtlich noch am alten Ort fotografiert worden.
Diese Unternehmung begann unter Mitwirkung der Deutsch-Israelitischen
Gemeinde (später Jüdischer Religionsverband) in Hamburg und von Ham-
burger Bürgern - unter ihnen Hans W. Henz - 1936 mit dem Grindclfried-
hof. Finanziert wurden die Arbeiten u.a. durch Spenden Hamburger Firmen.
Als nächstes wurden die Grabsteine in Ottensen und 1942 die in Wandsbek
fotografiert. Nach Harburg und dem Friedhof am Neuen Steinweg folgte ab
Oktober 1942 Altona, Königstraße; die Arbeiten mußten aber im Sommer
1943 wegen der Bombenangriffe zeitweilig unterbrochen werden. Sie wurden
ab 1954 fortgesetzt und 1960 abgeschlossen^^. Die Filme befinden sich im
Staatsarchiv Hamburg, Abzüge wurden angefertigt für The Central Archives
for the History of the Jewish People, Jerusalem und 1973 für das Institut für
die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg. Insgesamt liegen ca. 25000
Aufnahmen vor, nicht fotografiert wurden die Stelen in Langenfelde und
Ohlsdorf.
Das soeben genannte Institut, welches Mitte der sechziger Jahre seine Ar-
beit aufnahm, begann ab 1973 mit der wissenschaftlichen Auswertung der Fo-
tos. Die hebräischen Inschriften der Grabsteine wurden auf Karteikarten
26 Vgl. hierzu zuletzt die sehr materialreiche Dissertation von Rochelle Weinstein,
SepulchraJ Monuments of the Jews of Amsterdam in the Seventeenth and Eigh-
teenth Centuries. New York University, Ph. D., 1979.
27 Staatsarchiv Hamburg, Bestand Jüdische Gemeinden 522-1.
28 Vgl. Rolf Busch (Bearb.), Verzeichnis der im Schleswig-Holsteinischen Landesar-
chiv befindlichen Quellen zur Geschichte des Judentums, 2 Teile, Schleswig 1963,
und Konrad Wenn, Orts- und Personenregister zu Teil 1 — III, Schleswig 1966.
29 Vgl. das archivinteme Repertorium von Julius Margolinsky, Judenakten im däni-
schen Reichsarchiv in Kopenhagen. Ausgearbeitet im Auftrag von TTie Jewish Hi-
storical General Archives, Jerusalem, I. Deutsche Kanzlei, Inländische Abteilung.
Kopenhagen 1956/57.
30 Vgl. Ollita Schwartz/Anna Vinzelberg, Israelitische Friedhöfe, Institut für die Ge-
schichte der deutschen Juden, Hamburg, Archiv 061 b.
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MaMiJ'JU'iJtA
128
Pctcr Freimark
jü
dischc Fricdh*
/
übenragen und die Bilder dann angchefiei» die Unteneilung nach Friedhöfen
wurde beibehahcn. Die Verkariung wurde zunächst bis 1835 gefühn, weil
sich zu dieser Zeit die deutsche Beschriftung der Grabsteine - zunächst auf
der Rückseite der Steine - weitgehend durchgesetzt hatte.
Nach dieser Auswertung, die Auskünfte zu einzelnen Toten ermöglicht,
wurde die weitere Bearbeitung in 3 chronologische Abschnitte eingeteilt: die
Zeil bis 1714, von 1714- 1812 (Auflösung der Dreigemeinde) und 1812ff.Bis
jetzt ist vorrangig die Arbeit am 1. Abschnitt weitergeführt worden.
Der Einschnitt 1714 wurde gewählt, weil für den Friedhof in Altona -
die wichtigste und materialreichste Begräbnisstätte - bis zu diesem Zeitpunkt
nur sehr bedingt von einer Parallelüberlieferung gesprochen werden kann.
Das 1. Beerdigungsregister beginnt mit 1714, es ist aber auch nur in einer Ab-
schrift von 1822 erhalten. Spätere, nach dem deutschen Alphabet geordnete
Grabbücher enthalten eine Reihe von gravierenden Abweichungen bei Perso-
nennamen und Daten. Trotzdem war es unerläßlich, anhand der Grabbücher
eine 2. Kartei für die Friedhöfe Königstraße, Ottensen und Wandsbek anzule-
gen. Hierbei stellte sich heraus, daß Eintragungen in den Grabbüchern vorlie-
gen, für die keine Grabsteine (Fotos) vorhanden sind und daß es Grabsteine
(Fotos) gibt, die keine Entsprechungen in den Grabbüchern haben. Die bei-
den Kaneien - Bildkartei und Grabbücherkartei - sind für den Zeitraum bis
1714 fertiggestellt, das portugiesische Material, welches übersetzt vorliegt,
wurde zunächst zurückgestellt.
Schon bald erwies es sich als sinnvoll und unerläßlich, andere zusätzliche
Quellengruppen zu berücksichtigen. Hierzu gehören vor allem die Steuer-
kontenbücher der einzelnen Gemeinden, deren älteste (Altonaer Gemeinde in
Hamburg) mit 1675 einsetzen und die wichtige Informationen zu einzelnen
Personen enthalten. Bis auf die eigentliche Hamburger Gemeinde, deren
Steuerbücher mit 1703 beginnen, ist die Auswenung vorläufig abgeschlossen
worden; zusätzlich wurde ein Sachindex erstellt.
Weiteres Schriftgut aus dem Bestand Jüdische Gemeinden und aus den
Akten der Deutschen Kanzlei muß noch bearbeitet werden. Von besonderer
Wichtigkeit sind die schon zum Teil berücksichtigten Listen der Altonaer
Schutzjuden, die reichhaltiges Namensmaterial enthalten.
Eine noch durchzuführende Vereinigung der einzelnen Karteien in ein
personengeschichtliches Archiv wird uns für den Abschnitt bis 1714 entschei-
dende neue Aussagen zu den Gemeinden in Altona und Hamburg verschaf-
fen, für Wandsbek ist die Quellenlage leider nicht so günstig. Neben den Na-
men erhalten wir wichtige Informationen zu den Gemeinden und ihrer sozia-
len Struktur (Eliten, Arme), zur Finanzkraft, zu demographischen Verände-
rungen und zum Stellenwert der Gemeinden im sozialen Umfeld.
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den worden: aj
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^ntcncilung nach Friedhöfen
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^ Grabsteine ~ zunächst auf
^tzt hatte.
einzelnen Toten ermöglicht,
IC Abschnitte eingeteih: die
Jgcmeinde) und 1812 ff. Bis
tcrgeführt worden,
r den Friedhof in Ahona -
c - bis zu diesem Zeitpunkt
; gesprochen werden kann,
it aber auch nur in einer Ab-
Jtschen Alphabet geordnete
n Abweichungen bei Perso-
ch, anhand der Grabbücher
isen und Wandsbek an/ulc-
in den Grabbüchern vorlie-
!nd und daß es Grabsteine
abbüchern haben. Die bei-
- sind für den Zeitraum bis
welches übersetzt vorliegt,
rläßhch, andere zusätzliche
ören vor allem die Steuer-
este (Altonaer Gemeinde in
iformationen zu einzelnen
nburger Gemeinde, deren
ng vorläufig abgeschlossen
^ Gemeinden und aus den
i werden. Von besonderer
Igten Listen der Altonaer
thalten.
einzelnen Karteien in ein
bschnitt bis 1714 entschei-
ta und Hamburg verschaf-
o günstig. Neben den Na-
emeinden und ihrer sozia-
•mographischen Verände-
/ialen Umfeld.
Jüdische Friedhöfe
129
Über die endgültige Fomi der Veröffentlichung ist noch nicht entschie-
den worden: allgemein-historische und genealogische Erfordernisse und Not-
wendigkeiten müssen hier in Betracht gezogen und gegebenenfalls miteinan-
der verbunden werden. An eine Veröffentlichung analog zu den Werken von
Wachstein über Wien^* und Eisenstadt^' und von Kober^^ ist aus finanziellen
und drucktechnischen Gründen nicht zu denken. Erkenntnisse der modernen
Stadt- und Regionalgeschichte sind genauso zu berücksichtigen und zu ver-
werten wie neuere Forschungsarbeiten zur Hamburger und Altonaer Stadtge-
schichte des betreffenden Zeitraums.
Die Schwierigkeiten des Projekts, das ein wesentlicher Beitrag zu einer
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Juden im Hamburger Raum wäre, dür-
fen freilich nicht verkannt werden. Einer Fülle von Einzelproblemen muß
noch in Spezialuntersuchungen nachgegangen werden, etwa den einzelnen
Abgaben von Steuern, dem Aufbau der (innerjüdischen) Verwaltung und ih-
rer Beziehung zu den Lokalgewalten. Beträchtliche Schwierigkeiten liefern
hierbei philologische und paläographische Probleme. Bei den Grabsteinen,
deren Inschriften in Hebräisch abgefaßt sind, ist die Lesung oft durch zuneh-
mende Verwitterung erschwert, die Buchstaben He und Chet am Ende einer
Jahreszahl sind oft nicht zu unterscheiden, was die Datierung erschwert: die
Arbeiten wurden — zumeist - von christlichen Steinmetzen durchgeführt.
Die Sprache der Steuerkontenbücher und anderer jüdischer Quellen ist eine
hebräisch-jüdische Mischsprache norddeutscher Provenienz, die die Zusam-
menarbeit des Jiddisten, Hebraisten und des sachkundigen Historikers erfor-
dert. Immerhin geben uns die bis jetzt durchgearbeiteten Materialien viele In-
formationen in die Hand, die im Einzelfall schon jetzt abruf- und verwertbar
sind.
Die jüdischen Friedhöfe im Hamburger Raum sind nicht nur Mahn- und
Denkmal für die 400jährige Geschichte der Juden in dieser Region, sondern
auch eine wichtige historische Quelle, deren weitere Erforschung lohnend ist.
Vom Alter her können sie sich mit den mittelalterlichen Judenfriedhöfen im
Rheinland oder in Süddeutschland nicht messen. Dafür weisen sie sephardi-
sche und aschkenasische Grabstätten mit beeindruckenden Epitaphien auf,
31 Bernhard Wachstein, Die Inschriften des alten Judenfriedhofs in Wien,
2 Bde. Wien-Leipzig 1912-1917.
32 Die Grabinschriften des alten Judenfriedhofs in Eisenstadt. Wien 1922.
33 Adolf Kober, Jewish Monuments of the Middle Ages in Germany. Proceedings of
the American Academy for Jewish Research 14 (1944), S. 149-220; 15 (1945), S.
1-91.
130
/
Peter Freimark
durch die Sepulkralkunst und rituelle Besonderheiten beider jüdischer GruD
pen seit dem 17. Jahrhunden sichtbar werden '^ Ihre Geschichte und die der
Friedhofe .st noch zu schreiben. In Analogie zu Aries' monumentalem Werk
in dem für den Raum des Abendlands anthropologisch-historisch dem Phäno-
men des 1 ödes nachgegangen wird, wäre dies ein Beitrag zu einer Geschichte
des judischen Todes^- .
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IJ P J* Jn ^')^'^^^''"' ^"^ Sephardim. Their Relations, Differences,
mon B^ Freehof, Ceremonial Creadviry among the Ashkenazim. In: The Se;enty.
mt s7^0-nl ""^ ^' ^'""^^ ^"'^''^>' ^'"^"' Philadelphia, Pa.,
35 Vgl. die in Anm. 2 angegebene Literatur.
Jüdische Frie
ANHANG
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'tcn beider jüdischer Grup.
hre Geschichte und die der
ries* monumentalem Werk
isch-historisch dem Phäno *
Beitrag zu einer Geschichte
rheir Relations, Differences»
I.London 1958. S. 186;Solo-
shkenazim. In : The Sevenry-
Review, Philadelphia, Pa.,
Jüdische Friedhöfe
ANHANG
131
Aher Friedhof in Altona
Isi wie ein Gotteshcd» aus Stein geboren,
Im Siraßcnlärm versunken und verloren.
Noch halh im Ohr das Rattern Dir der Wagen,
Noch hörst das Herz der aufgcwühhcn Stadt Du schlagen,
Und schon stehst Du in stummer Gräher Reih*n,
Traumiicf verschattet, weltfern, allein.
Ein Friedhof, eingehegt von alten Mauern,
Läßt die erstaunte Seele tief erschauern.
Ein Judenort, jahrhundertlang geweiht,
Entrückt Dich jenseits über Raum und Zeit.
Aus sanfter Luft strömt Frieden, Gottcsruh',
Deckt zwischen Tod und Leben Dir die Grenzen zu,
Führt Dich hinweg auf eines Traumes Nachen,
Um alter Zeit Erinn'rung zu entfachen.
Und jeder Stein tut auf vor Dir den Mund,
Gibt hoher Ahnen hehre Größe kund. * -* -
Lebendig wird ihr Hoffen und ihr Sehnen,
Des Judenleides nie versiegte Tränen.
Dein leiser Schritt verharrt, ihn hemmt Besinnen,
Ihr Blut fühlst Du in Deinen Adern rinnen.
Und in der Bäume Rauschen zieht ein Lied
Von Kraft und Stolz des Einst durch Dein Gemüt . . .
Du mußt zurück! Da draußen ruft das Leben
Aus Träumen Dich zu neuem Kampf und Streben.
Es tönt und gellt und stampft die nimmermüde Erde,
Du aber spürst im Licht: das Stirb und Werde!
Martin Stemschein *
%i
Das Gebet vor der Exhumierung der Rabbinen
Friede mit Euch Ihr Rabbinen und Geistesfürsten,
Mit Euch sei Frieden, Ihr Weisen und Gelehrten,
Heil Euch, Heil dem Euch gewordenen Erbe!
Denn ins Weite haben sich ergossen Eure Quellen,
Die Quellen der Tora, die in Eurem Munde nie aufhörte.
Die Ihr gelehn allen Gottsuchern, die uns süßer als Honig.
B4
'^ Jahrbuch (wie Anm. 8) 7 (5696, 1935/36), S. 76. — Martin Stemschein, geb.
3.3, 1905 in Dresden, trat 1930 in die Gemeinde in Fiamburg ein. Er verließ sie am
L6. 1936 und ging nach Kopenhagen. Vgl. Staatsarchiv Hamburg, Bestand Jüdische
Gemeinden 992b (Steuerkanei).
■m
.Vs».u, ,
132
Pcicr Freimark
S-."'S^
Auch jetzt noch wandelt Ihr von Leistung zu Leistung.
von Engeln der Höhe umgeben.
Und siehe da, Gott selber steht Euch zu Häupten!
Darum ist diese Eure Begräbnisstätte, wo Ihr zum Schlummer
Oebettet wurdet bis zur Stunde Eurer Auferstehung.
Wie ein He.hgtum geachtet in den Aucen aller Kinder Eurer Gemeinde.
Wo irr'iirf !'" 'a ""'"" Seel^ daffein Haus der Ewigkeiten Eure Ruhestätte sei.
Wo Ihr schlafe und niemand aufstön den Frieden Eures Schlummers
Nun aber durch unsere große Schuld kam die Hand Gottes wider unsund
wider unsere Väter.
Wider die Heiligen, die im Erdboden nihn. die Erhabenen,
an denen unser ganzes Ich hängt.
Und wir sind wider unseren Willen gezwungen. Euch aus Euren Gräbern zu nehmen
Ihr Priester des Höchsten. Ihr Schläfer des Staubes. nenmen.
Wehe uns, daß also über Euch und uns verhängt wurde!
Aufs"törtfnf ? "^'"'t"' "" "^'^ "^^ ^™* ""** ^"'""'« '■« ""* dieser Tag der
Autstorung unserer Toten. °
Mit gebrochenem und niedergeschlagenem Herzen treten wir hier an
die :>tatte unserer Tränen und unserer Gebete,
Deren Steine wir lieben, deren Staub wir verehren.
Um die Gebeine Eures von voller Reinheit geweihten Leibes zu sammeln
Uns ist als sprachen all Eure Gebeine- "mmein.
DJlfZT ""'^ das ihr Lohn, daß wir aus unseren Gräbern geschleudert werden?
Darum haben wir uns alle hier versammelt in Gedenken an der Väter Frömmiekeit
Von Euch Verzeihung, Vergebung und Sühne unserer Schuld zu erb tien ^ '
Rechnet es uns doch nicht als Sünde an, wenn wir töricht waren und versacten
Wenn es uns nicht gelang. Euch zu schützen in der Not und im Zwang ^
die uns betroffen. ^
\\[t"' H'' l'T"'''' G°"«' Il'f ininier Gütigen. Ihr Fürsten der Tora.
Lasset nicht ab für uns zu beten vor dem großen gewaltigen Gotte.
Daß Er sich erbarme über den Rest der Herde Seines Volkes, der übrig ist
Ein Geschlecht verwaist und ohne Vater, von Not umdräut. '
Uaß Er uns R*um gebe und uns erfreue, so wie Er in diesen Tagen uns gezüchti«
£ abeThXtV" i" ^t'^rV'' '^^^ S^''"^"' ^'^ ^^' "- üLliefert^ab ! ^'
InrtrJ '^'^^'.F"'-''^tr' ';"f<^<^" E"^" Seele, Frieden Eurer Lagerstätte,
Unter den Fittichen der Allmacht sei Euer Ehrengrab,
strahkn""''"*"''"^' '^" """^'" ""** '^''"^"' '^'^ '^'*^ Himmelsglanz
B^i'dÄ'^T t?'"**'" ^""'^ '^P ^'^'"'' '" ^^'■g^'" Licht uns leuchtend,
lischt "^"'" ^"^''^' """^ *^°" **'* "^""^ ^''" ""*"<="' Angesicht
Und von der ganzen Erde fortnimmt unsere Schande.
Bald in unseren Tagen.
" Amen
Joseph Carlebach *
bJh r? ('"'^Anni. 8) 9 (5698, 1937/38), S. 71. - Zu Rabbiner Dr. Joseph CarJe-
ÄcarTeh" kT' ' '"^t?*^^^"'^ '^''^' sowie Jüdische Gemeinde in Hamburg und
buryf9?4 ""^^ '" """^"'^ ^"'S-^- ^"''P^ ^"^'^''^ ^"'" Gedenken. Haii
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ZEITSCHRIFT
DES
VEREINS
FÜR HAMBURGISCHE
GESCHICHTE
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I ■
BAND 67
HAMBURG
HANS CHRISTIANS VERLAG
1981
JUDISCHE FRIEDHÖFE
IM HAMBURGER RAUM»
Von
Peter Freimark
Die Geschichte der Juden ist zugleich die Geschichte ihrer Friedhöfe. Dies g.h
auch für die Juden, die sich vom späten 16. Jahrhundert an im Hamburger
Raum niederließen und bald darauf ihren ersten Friedhof anlegten.
Friedhöfen als Institution der jüdischen Gemeinde kommt eine wichtige
Funktion zu. Die Beerdigung der Toten nach den Vorschriften der Halacha
und die Sicherung der Begräbnisplätze auf „ewige Zeiten"' führten schon im
Mittelalter zur Anlage eigener jüdischer Friedhöfe. Während die Synagoge,
der Ort des gemeinsamen Gebets - auch wenn sie nur in emem Pnvathaus lo-
kalisiert war -, konstitutiv für die jeweilige jüdische Gemeinde war (und ist),
lassen sich Friedhöfe zunächst nur in größeren jüdischen Zentren nachweisen,
wo sie zumeist außerhalb der Stadt lagen. Beschränkungen beim Erwerb von
Grundbesitz führten oft dazu, daß Juden in bestimmten Regionen und Flerr-
schaftsbereichen ihre Toten zu diesen entfernt liegenden Fnedhöfen überfuh-
ren mußten^ Die Vertreibungen der Juden in weiten Teilen des Reichs im spa-
ten Mittelalter zogen die Zerstörung der jüdischen Friedhöfe und die Verwen-
dung der Grabsteine als Baumaterial für Gräben, Gnindmauern, Kirchen und
Häuser nach sich - eine grausame Entsprechung zu den Vertreibungen, auf
die schon Leopold Zunz hingewiesen hat'.
* Unwesentlich überarbeiteter Text eines Vortrags, den ich am 27^9. IJS.^i« Wolfe"-
büttel im Verlaufe der Tagung der Lessing- Akademie „Jüdische Friedhofe in Nord-
deutschland" (Leitung: Professor Dr. Rudolf Vierhaus) gehalten habe.
Tau EinfühLg vgl' die einschlägigen Artikel im Jüdischen Lexikon. - derEn y-
clopaedia Judaka und in der englischsprach.gen Encycloped.a 3"^»'". ^u- Rf^^"
gionsgesetz vgl. zuletzt Ernst Roth, Zur Halacha des H.schen Friedhofs. Ud.m
Zeitschrift der Rabbinerkonferenz in der Bundesrepublik Deutschland 4 (1973),
S 97- 120; 5 (1974/75), S. 89-124. . ,. • xa;
2 Vgl. hierzu schon Abraham Berliner, Aus dem Leb- der deutschen Juden ,m M-
teklter zugleich als Beitrag fürdeutscheCulturgeschichte. Berlin 1900 S^118f..er-
neu. erschienen (in neuer Fassung herausgegeben von Ismar Elbogen) Berlin 1937.
S 40f - Der Abgelegenheit lag auch die Furcht vor kultischer Unreinheit zugrun-
de, eine Erscheinung,'die sich auch m anderen Kulturen findet. Vgl. h.rzu Ph.hppe
Aries Studien zur Geschichte des Todes im Abendland, Munchen-Wien 1976, S.
25f.; ders.. Geschichte des Todes. München-Wien 1980^ S. 43f^
3 Leopold Zunz, Zur Geschichte und Literatur, Berhn 1845. S. 390-421.
i
f
118
Pctcr Freimark
Die Wicdcrzulassung von Juden und ihre Zuwanderung in ihnen bis da-
hin verschlossene Gebiete ließen vom 16.-18. Jahrhundert eine Vielzahl von
neuen jüdischen Friedhöfen entstehen. Hierzu zählen auch die Friedhöfe im
Hamburger Raum.
Im folgenden werden zunächst die drei wichtigsten dieser Friedhöfe -
Altona (Königstraße), Ottensen und Grindel - vorgestellt. In einem zweiten
Teil wird die aktuelle Situation der jüdischen Friedhöfe im Hamburger Stadt-
gebiet bedacht, und schließlich werden Probleme der Forschung kurz ange-
sprochen.
I.
Altona y Königstraße
,,Der Friedhof ist das bedeutendste Gesamtdenkmal zur Geschichte der Ju-
den in Groß-Hamburg, ja in Nordwestdeutschland. Überdies sind seine
Grabdenkmäler angesichts der verhältnismäßig geringen Anzahl erhalten ge-
bliebener Stücke von christlichen Kirchhöfen in Hamburg . . . die wesent-
lichsten Zeugnisse der hiesigen Steinmetzkunst im 17. und 18. Jahrhundert**
— so beginnt Hans W. Hertz seine Darstellung dieses Friedhofs^. Die Ge-
schichte des Friedhofs ist anhand der Literatur recht gut nachzuvollziehen,
wenn auch eine systematische Durchsicht der einschlägigen Archivalien im
Staatsarchiv Hamburg, im Landesarchiv Schleswig-Holstein und im Reichs-
archiv Kopenhagen wichtige Ergänzungen und z.T. Berichtigungen liefern
würde. Dies gilt auch für die anderen Friedhöfe, doch hierzu später mehr.
Am 31. Mai 1611 erwerben portugiesische Juden aus Hamburg vom Gra-
fen Ernst IIL von Holstein-Schauenburg ein Stück Land am Heuberg bei
Altona, um dort ihre Toten zu begraben; die erste Bestattung findet in diesem
Jahr statt. Zwischen 1612 und 1616 müssen aschkenasische Juden aus Altona
ein benachbartes Stück Land als Begräbnisstätte erworben haben. Im Schutz-
brief des Grafen vom 5. Mai 1612 wird über diesen Friedhof noch nichts ge-
sagt^; die erste Bestattung findet 1616 statt. Erwähnung findet dieser ,,deut-
4 In: Die Bau- und Kunstdenkmale der Freien und Hansestadt Hamburg. Bd. II:
Altona, Eibvororte, bearb. von Renate Klee Gobert unter Mitarbeit von Heinz
Ramm, Hamburg 1959. S. 105-112.
5 Vgl. Günter Marwedel (Hrg.), Die Privilegien der Juden in Altona. Hamburg 1976.
(= Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden, Bd. 5). S. 117f. Der
Portugiesenfriedhof wird indirekt im ersten Portugiesen-Kontakt vom 19.2.1612
erwähnt, wo es unter Nr. 17 heißt: ,, Wollte auch die Nation ihre Todten nach Alto-
nahe oder anderswo hinfahren lassen, soll derselben solches mit Vorwissen und
Consens des worthaltenden Bürgermeisters erlaubt sein.** Vgl. die Photographie des
4
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August 16
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119
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Jhe Juden aus Hamburg vom Gra-
ein Stück Land am Heuberg bei
- erste Bestattung findet in diesem
aschkenasische Juden aus Altona
Ifätte erworben haben. Im Schutz-
|r diesen Friedhof noch nichts ge-
Erwähnung findet dieser „dcut-
und Hansestadt Hamburg. Bd. II:
Geben unter Mitarbeit von Heinz
Ider Juden in Altona. Hamburg 1976
lutschen Juden, Bd. 5). S. 117f. Der
I'ortugiesen-Konukt vom 19.2. 1612
l^h die Nation ihre Todten nach Alto-
■rseiben solches mit Vorwissen und
lubt sein." Vgl. die Photographie des
fchc** Friedhof im Gencralprivilcg des dänischen Königs Christian IV. vom 1 .
Außust 1641, indem es heißt ,,. . . daß sie eine Synagoge haken, ihren Gottes-
dienst nach jüdischen ritibus darin üben, auch ihren kirchhoff, darein auf
jydischc weiße ihre toten zu begraben, haken mugen**^. Die beiden Friedhöfe
^'achscn immer stärker zusammen, durch Ankauf weiteren Geländes wird der
fricdhof mehrfach vergrößert. Im sog. , »Hamburger Teil" des aschkenasi-
schcn Friedhofs werden zwischen 1812 und 1835 Juden aus Hamburg beer-
digt. Bei der Schließung des Friedhofs im Jahre 1869 befinden sich auf dem
Portugiesenfriedhof 1806, auf dem Akonaer Teil des aschkenasischen Fried-
hofs 6000 und auf dem Hamburger Teil 668 Grabsteine. Zu den berühmtesten
Toten zählen die Rabbiner Jonathan Eibenschütz, Jakob Emden, Jakob Ett-
linger, sowie Frommet Mendelssohn, die Frau von Moses Mendelssohn und
Samson Heine, der Vater von Heinrich Heine. Pläne zur Aufhebung des
Kaufvertrages vom 31.5.1611 in: Alfonso Cassuto, Gedenkschrift anläßlich des
275jährigen Bestehens der Portugiesisch-Jüdischen Gemeinde in Hamburg. Ham-
burg 1927. S. 5. — Kopien des Kontraktes finden sich in: Staatsarchiv Hamburg, Be-
stand Jüdische Gemeinden 999, Lit. A 7 (innerhalb der Confirmation Friedrichs III.
von Dänemark vom 12.8.1647); Landesarchiv Schleswig-Holstein, Deutsche
Kanzlei, Alt. 65.1, Nr. 1694. Vgl. auch H. Keils, Beiträge zur ältesten Geschichte
der Juden in Hamburg. ZHG 2 (1847), S. 375; Hemiann Kellenbenz, Sephardim an
der unteren Elbe. Wiesbaden 1958. S. 32. — Zum historischen Hintergrund vgl. aus
der neueren Literatur die Einleitung bei Marwedel (S. 42-109); Hein? Mosche
Graupe (Hrg.), Die Statuten der drei Gemeinden Altona, Hamburg und Wandsbek.
Quellen zur jüdischen Gemeindeorganisation im 17. und 18. Jahrhundert. Ham-
burg 1973 (= Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden, Bd. 3). Teil
1 , S. 11—45; Peter Freimark, Zum Verhältnis von Juden und Christen in Altona im
17./18. Jahrhundert. Theokratia, Jahrbuch des Institutum Judaicum Delitzschia-
num 2 (1970- 1972), S. 253-272.
6 Vgl. GünterMarwedel(wie Anm. 5), S. 134. - Ähnlich wie bei den Juden lagen die
Verhältnisse bei anderen Minderheiten, so etwa bei den Reformierten. Auch die Re-
formierten aus Hamburg, die die Mehrheit der Gemeinde bildete, konnte ihren
Gottesdienst nur in der Freistatt Altona, und zwar in der Kirche an der Kleinen
Freiheit ausüben; sie begruben dort auch ihre Toten auf dem 1605 angelegten Fried-
hof. Vgl. hierzu J. Geffcken, Die Leichenbegängnisse in Hamburg im siebenzehn-
ten Jahrhundert. ZHG 1 (1841), S. 507; Wilhelm Sillem, Zur Geschichte der Nie-
derländischen Contracts 1605. ZHG 7(1883), S. 567, 579 f.; Paul Pieper, Die Refor-
mierten und die Mennoniten Altonas. In: Altona unter Schauenburgischer Herr-
schaft, Altona 1893, S. 24-30; E. H. Wichmann, Geschichte Altona's. Altona
^1896, S. 32; Otto Erich Kiesel, Die alten hamburgischen Friedhöfe. Ihre Entste-
hung und ihre Beziehungen zum städtischen und geistigen Leben Alt-Hamburgs.
Hamburg 1921. S. 29. — Zwischen 1627 und 1653 wurde der Markusplatz den por-
tugiesischen Juden als Begräbnisplatz überlassen. Den Reformierten wurde 1713 ein
Begräbnisplatz vordem Steintor am Pulverteich zugewiesen, weil sie wegen der Pest
ihre Toten nicht nach Altona bringen konnten (vgl. Kiesel, S. 27, 29).
120
Petcr Freimtrk
Friedhofs, M-ie sie ruietz. in der Zeit des II. Weltkrieges bestanden, wurden
nicht realisiert . Nach dem Ende des Krieges wurden die Bombenschäden bc
seitigt, außerdem wurde eine neue Einfriedung hergerichtet. Der Friedhof
steht seit 1960 unter Denkmalschutz.
Ottemen
Dem Friedhof an der Ottenser Hauptstraße und Großen Rainstraße der
1939- 1941 geräumt wurde, heute also nicht mehr besteht, kommt insofern
eme besondere Wichtigkeit zu, als seine Einrichtung einen entscheidenden
Schritt für die gemeindliche Selbständigkeit der aschkenasischen (deutschen)
Juden Hamburgs bedeutete. Mit dem Besitz eines eigenen Friedhofs und dem
damit verbundenen Landerwerb verschaffte die sich aus dem portugiesischen
Patronat lösende deutsche Gruppe eine wichtige gemeindliche Institution und
festigte durch die Verhandlungen mit der nicht-jüdischen Obrigkeit ihre Ei
genständigkeit. Der Erwerb des Gebiets in der (dänischen) Grafschaft Pinne
berg loste einen heftigen Streit aus, in den neben den Portugiesen und der
Altonaer Gemeinde auch die dänischen Behörden eingriffen. Der Streit wurde
im Jahre 1666 durch einen Kompromiß beendet, in welchem die Altonaer Ju-
den den Hamburgern ein Mitbesitz- und Mitbenutzungsrecht auf dem Fried
hof einräumten«. Durch Ankauf anliegenden Geländes vergrößerte sich das
Friedhofsgelände im 17. und 18. Jahrhundert'. Der Friedhof wurde bis 1934
benutzt; auf dem Hauptteil befanden sich ca. 3700, auf dem Altonaer Teil 343
Grabsteine. Nach der Räumung errichtete man auf dem Gelände 1939 und
1941 Luftschutzbauten. 175 wertvolle Grabsteine waren auf den jüdischen
Friedhof Ohlsdorf gebracht worden; überführt wurden u. a. die sterblichen
^ ,7o?^«'S^/'^78^^«^^'^7'J"'^"'^^^^^''"^i8<^^J='hre. Sie wurden nach Interven-
non des damaligen Oberrabb.ners Dr. Joseph Carlebach nicht durchgeführt. Vgl
Naph ah Carlebach, Joseph Carlebach and his Generation. New York 1959 S
J Tu " ^'^"^" ^" Enteignung der Friedhöfe Königstraße und Otten-
sen in den Jahren 1935- 1937 vgl. den Briefwechsel zwischen dem Regierungspräs"-
C,"n". 143 """^ " ' ^"*^' ^''''"'' ^'^''"'^'' Hamburg, 424- Ts, Bestand 15
8 Vgl. hierzu Max Grunwald, Hamburgs deutsche Juden bis zur Auflösung der Drei-
gemeinden 1811. Hamburg 1904. S. 49f.; Bernhard Brill.ng, Der Streit um den
Friedhof in Ottensen. Jahrbuch für die jüdischen Gemeinden Schleswig- Holsteins
und der Hansestädte 3 (5692 193 1/32), S. 45-68; Heinz Mosche Graupe^ie Anm
^;, b. 26; Gunter Marwedel (wie Anm. 5), S. 144- 154
9 Vgl. hierzu und zum folgenden Hans W. Hertz (wie Anm. 4), S. 112-113- ders
Memorandum betr. photographische Aufnahmen der Inschriften auf den alten jüdi'
sehen Friedhöfen und teilweise Aufhebung derselben, Institut für die Gesch chte
der deutschen Juden, Hamburg, Arch 061 a.
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Jüdische Fri<
Reste von Sj
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Jüdische Friedhöfe
121
und Großen Rainstraße, der
lehr besteht, kommt insofern
ichtung einen entscheidenden
Ir aschkenasischen (deutschen)
•es eigenen Friedhofs und dem
sich aus dem ponugiesischen
gemeindliche Institution und
-jüdischen Obrigkeit ihre Ei-
|(dänischen) Grafschaft Pinne-
Ibcn den Portugiesen und der
^n eingriffen. Der Streit wurde
, in welchem die Ahonaer Ju-
[nutzungsrecht auf dem Fried-
Geländes vergrößerte sich das
Der Friedhof wurde bis 1934
|00, auf dem Altonaer Teil 343
auf dem Gelände 1939 und
nne waren auf den jüdischen
wurden u. a. die sterblichen
[fahre. Sie wurden nach Interven-
-lebach nicht durchgefühn. Vgl.
reneration. New York 1959. S.
iedhöfe Königstraße und Otten-
zwischen dem Regierungspräsi-
Hamburg, 424- 15, Bestand 15
jiden bis zur Auflösung der Drei-
(ard Brilling, Der Streit um den
^'cmeinden Schleswig-Holsteins
[einz Mosche Graupe (wie Anm
154.
he Anm. 4), S. 112-113; ders.,
jer Inschriften auf den alten jüdi-
'►en, Institut für die Geschichte
0
1
Reste von Salomon Heine und seiner Frau Betty. Wegen einer Straßenverbrei-
terung hatte man bereits 1897/98 100 Grabsteine in Kasematten gelegt, auch
sie wurden 1953 nach Ohlsdorf gebracht und dort aufgestellt '°.
Grinde Ifricdhof
,,Noch steht die ganze Hamburger Judenheit unter dem betrübenden Ein-
druck der Räumung des Grindelfriedhofes. Er ist nicht mehr. Wie die benach-
barten großen kirchlichen Friedhöfe ist er unter dem Zwang der veränderten
Verkehrsverhältnisse der Großstadt in der Zeit vom 3. März bis Juni 1937 ge-
räumt worden" - mit diesen Worten beginnt Eduard Duckesz, der verdienst-
volle Genealoge und Historiker der Gemeinde Hamburg, seinen Bericht über
diesen Friedhof. Die Anfänge des Friedhofs gehen auf das Jahr 1711 zurück,
als infolge der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Dänemark und
Schweden Hamburg die Grenzen gegenüber Dänemark sperrte. Die Toten
konnten nun nicht mehr nach Altona überführt werden, das zudem durch Be-
lagerung, Beschießung und eine Feuersbrunst schwere Schäden hatte hinneh-
men müssen. Den Juden in Hamburg wurde daher in der Nähe der Stern-
schanze von den Hamburger Behörden ein Stück Land für 2 Jahre überlassen ;
das Gelände lag außerhalb der Festungsmauern. Am 8. Januar 1713 ließ der
schwedische Graf Stenbock Altona einäschern, im gleichen Jahr brach in
Hamburg die Pest aus, so daß nun ihrerseits die Dänen die Grenzen nach
Hamburg schlössen. Das Provisorium wurde fortgesetzt, das Gelände erwei-
tert und mit einer Planke umgeben. Dort wurden die Pesttoten begraben, bis
1715 normale Verkehrsverhältnisse wieder eintraten und der alte Zustand wie-
der hergestellt wurde. Der Grindelfriedhof diente von nun an als Begräbnis-
platz für ,, fremde** Juden, die nicht Gemeindemitglieder waren. Nachdem
1835 die Beerdigung von Hamburger Juden auf dem ,, Hamburger Teil** des
Friedhofs in Altona durch Verbot der dänischen Behörden vorübergehend
nicht mehr möglich war, wurde der Grindelfriedhof die eigentliche Begräb-
nisstätte der Hamburger Juden. Neben bekannten Rabbinern der Gemeinde
- unter ihnen der ,,Chacham** Isaak Bernays — ruhten dort Lazar Riesser,
10 Vgl. Friedhof Ottensen. Hamburger Familienblatt für die israelitischen Gemein-
den Hamburg, Altona, Wandsbek und Harburg, 4. 8. 1927, wo die gutachterliche
Stellungnahme von Oberrabbiner Markus Amram Hirsch zur vorgeschlagenen
Überwölbung der Grabsteine abgedruckt ist.
11 Der Grindelfriedhof. Jahrbuch für die jüdischen Gemeinden Schleswig-Holsteins
und der Hansestädte 9 (5698, 1937/38), S. 61-75. Vgl. auch M. H. Haarbleicher,
Zwei Epochen aus der Geschichte der Deutsch-Israelitischen Gemeinde in Ham-
burg. Hamburg 1867. S. 211-216; Naphtali Carlebach (wie Anm. 7), S. 191-195.
122
^cter Freimark
Jüd
isc
he Fricdh<
der Vater Gabriel Riessers und dieser selbst. Die letzte Beerdigung fand am 2
Februar 1909 statt, insgesamt gab es ca. 9000 Grabstellcn.
Bei der Aufhebung wurden die Grabsteine nach Ohlsdorf gebracht di^
zwischen 1712 und 1800 errichtet worden waren, sowie eine Auswahl der
handwerklich oder kunstgeschichthch bedeutenderen Denkmäler aus dem 19
Jahrhundert, darunter das für Gabriel Riesser errichtete Grabmonument In
Form emes Rechtecks wurden Gräber angelegt, in denen bekannte Persön-
ichkeiten beigesetzt wurden, sie erhielten auch neue Grabsteine. In Einzelfäl
len ließen Familien ihre Angehörigen mit den Grabsteinen separat übcrfüh
ren, die übrigen sterblichen Rest wurden in einem Massengrab in der Mitte
des Rechtecks beigesetzt'-.
Neben diesen 3 Begräbnisstätten soll noch der kleinere Friedhof in
Wandsbek an der Langenreihe (später Königsreihe) erwähnt werden der be
reits auf das Jahr 1637 zurückgeht, der älteste Grabstein datiert aus dem Jahre
1676. Der Friedhof wurde - mit Unterbrechungen - auch von Hamburger
Juden benutzt und 1886 geschlossen". Aus der Franzosenzeit stammt der
kleine Begrabnisplatz am Neuen Steinweg in der Innenstadt, auf dem von Ja
nuar bis Mai 1814 57 Leichen beerdigt wurden und dessen 17 Grabsteine bis
m die Zeit des IL Weltkrieges, also bis zur Zerstörung, vorhanden waren'^
Mit diesen nackten Angaben soll es aber nicht sein Bewenden haben zwei
weitere Aspekte sind in diesem Zusammenhang von Bedeutung. Zum einen
ist es der besondere Stellenwert, den der Friedhof als Einrichtung der jüdi-
schen Gemeinde einnimmt. Um noch einmal Eduard Duckesz zu zitieren-
,,Vol] Pietät hängt das jüdische Herz an den Begräbnis.stätten der Ahnen Sie
smd ihm ein Heiligtum. Sie gelten ihm als Inseln des Friedens und der Besinn-
lichkeit inmitten einer lärmenden unruhigen Welt. Um keinen Preis dürfen sie
veräußert werden. Mahnend ragen sie in die Gegenwart hinein, als sprächen
sie zu uns: stehe still und bedenke dein Ende, auch dich wird man einmal in
die kühle Erd(
stehen.
Neben dii
und Schnittpui]
pographischer
für die Gesaml
soziale Erschei]
gungs-Brüder
behördlichen
aus ein Indikai
tat und (jüdis(
sehen Äußerun
gen und Prol
erörtert, die v|
Veränderunge
Symptom|
aus Hamburg
Juden-Regien
ausgeführt: ,,
Todten am Tal
wird ihnen so|
Gepräng/ und
be/ nicht ehe J
den Todten\(
schafft aber sl
Herrn Bürgen
suchung thuii
12 Ich folge hier Hans W. Hertz, Memorandum (wie Anm. 9). - Vgl. auch die Zu-
sammenstellung des Altonaer Rabbiners Me,r Lerner, Gutachten Rabbiner aller
Lander über Lxhum.erung und Aschenurnenbeisetzung auf jüdischen Friedhöfen
(hebr.). Berhn 1905. - Vgl. auch Jüdisches Gemeindeblatt für das Gebiet der H n-
sestadt Hamburg, 16. 7. 1937, S. 3.
13 Vgl Salomon Goldschmidt, Festschrift zur Hundertjahr-Feier der Beerdigungs-
H^l'^^^^^^^^ ^^""'^^^ ^" "^-^-^ ^812-19f2.
14 Vgl. ebd. S. 13f.; Otto Erich Kiesel (wie Anm. 6), S. 59-60; Joseph Heckscher,
AMhTi rfai7 IZ^^""^ '"" r^"" ^^''"^'"^- ^"^^ ^^"^ Säkularerinnerung
AMHG 1 1 , 1914 S. 409-4 1 1 ; Eduard Duckesz, Der Friedhof am Neuen Stemwe'g
in Hamburg. Jahrbuch (wie Anm. 8) 6 (5695, 1934/35), S. 45-47.
i
15 Wie Anm,
ten. In: H
U.O.B.B.,
mer zum
S. 162- 16(
16 Vgl. Salom.
hen der BeJ
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des 125jäh
sehen Geml
17 Vgl. den A
sisch-israel
Peter Freimark
Beerdigung fand am 2.
Jüdische Friedhöfe
123
en.
Phlsdorf gebracht, die
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die kühle Erde betten, und dann mußt du vor deinem himmlischen Richter
L »«15
hen.
stc
Neben diesem kultisch-religiösen Wert ist der Friedhof als Beziehungs-
und Schnittpunkt im soziokulturellen Gefüge von großer Bedeutung. Als to-
pographischer Ort ist er jederzeit präsent, sichtbar und öffentlich, und zwar
für die Gesamtgesellschaft. Mit dem Friedhof verbinden sich innerjüdische
soziale Erscheinungen, wie etwa die Entstehung und Ausformung der Beerdi-
gungs-Brüderschaften'^, für den außerjüdischen Raum ist er Gegenstand von
behördlichen Anordnungen und Verwaltungsmaßnahmen und darüber hin-
aus ein Indikator für die Art des Verhältnisses zwischen (christlicher) Majori-
tät und (jüdischer) Minorität. In einer Vielzahl von jüdischen und nichtjüdi-
schen Äußerungen — die bis jetzt nur partiell ausgewertet sind — werden Fra-
gen und Probleme des Friedhofs, des Begräbnisses und der Begräbnisfrist
erörtert, die von großem Interesse sind und kulturgeschichthch bedeutsame
Veränderungen und Wandlungen anzeigen.
Symptomatisch für die Einstellung zur Frage der Überführung der Toten
aus Hamburg zum Friedhof in Altona sind etwa folgende Stellungnahmen : im
Juden-Reglement für die hochdeutschen Juden in Hamburg 1710 wird in § 6
ausgeführt: ,,Wann auch ein nothwendiges Stück ihrer Religion ist/daß ihre
Todten am Tage des Absterbens gleich ausgeführet und bestättiget werden; so
wird ihnen solches hiemit verstattet/jedoch daß Sie den Todten Cörper ohne
Gepräng/ und falls der Sterbfall am Sonn- oder andern Feyer-Tagen sich bege-
be/ nicht ehe als nach der Nachmittags-Predigt/mit einer oder zwo Gutschen/
den TodtenWagen nicht mitgerechnet/ausbringen lassen/die Alten der Juden-
schafft aber solches billig einige Stunden vorhero bey dem Praesidirenden
Herrn Bürgermeister gehörig anmelden/und um Erlaubniß gebührende An-
suchung thun/auch dafür der Cämmerey ein gewisses erlegen müssen. "''^
). - Vgl. auch die 2u-
Jtachten Rabbiner aJJer
V jüdischen Friedhöfen
|ür das Gebiet der Han-
'eier der Beerdigungs-
Hamburg 1812-1912.
|>0; Joseph Heckscher,
jie Säkularerinnerung,
pf am Neuen Stein wec
15 Wie Anm. 11, S. 61. - Vgl. auch Fritz Haymann, Von Friedhöfen und Grabstät-
ten. In: Festnummer zum Ordenstage. Großloge für Deutschland VIII.
U.O.B.B., Oktober 1923, S. 123-124; Wilhelm Haller, Friedhöfe, In: Festnum-
mer zum Ordenstage, Großloge für Deutschland VIII. U.O.B.B., Oktober 1928,
S. 162-166.
16 Vgl. Salomon Goldschmidt (wie Anm. 13); Edgar Frank, Zum 125jährigen Beste-
hen der Beerdigungs-Brüderschaft der Deutsch-Israelitischen Gemeinde in Ham-
burg. Jahrbuch (wie Anm. 8) 8 (5697, 1936/37), S. 98-104; Festschrift zur Feier
des 125jährigen Bestehens der Beerdigungs-Brüderschaft der Deutsch-Israeliti-
schen Gemeinde in Hamburg. Hamburg 1937.
17 Vgl. den Abdruck in Alfred Feilchenfeld, Aus der älteren Geschichte der portugie-
sisch-israelit. Gemeinde in Hamburg. Hamburg 1898.
124
Pctcr Freimark
Schon ,n den Statuten der Altonaer Gemeinde, die .m letzten Jahrzehnt des
17. Jahrhundens in hebräisch-jiddischer Sprache niedergelegt wurden, heiß
es zu dieser Thematik: „Dem Vorstand wurde bekannt, daß bei Beerdigun J
großes Aufsehen erregt wurde durch die Kutschen, in denen Männer Frauen
und lunge Leute den Leichenzug begleiten, wie auch durch Ansammlung des
Publikums in der Straße, in der der Verstorbene wohnte. Und da die Befurch'
tung besteht, daß zuweilen, besonders an christlichen Feiertagen, dadurch ein
Anstoß erregt werden könnte. Gott behüte, so ist man übereingekommen
daß nur die zwei augenblicklich bestehenden Beerdigungsgenossenschaften
Beerdigungen vornehmen dürfen . . . drei Kutschen sollen voraus zum Tor
hinausfahren und dort auf dem Felde wanen. Niemand soll sich in der Straße
des Verstorbenen versammeln. Nur wer dem Toten das Geleit geben will soll
zum Tor hinausgehen. ^ .Der Übertreter hat zwei Reichstaler Strafe zu Wah-
len. Und schließlich berichtet Johann Jacob Schudt in den Jüdischen
Merckwürdigkeiten, über die deutschen Juden in Hamburg: „Indessen haben
sie doch daselbst nich die freye Übung ihrer Religion/ sondern begeben sich
nach Altona in die Synagoge/ allwohin sie auch/sowohl als die Portugiesen/
nach dem Todt auf einem Wagen/doch jede auf einen besondern Todtes-Ak
ker/zur Begräbnuß geführet werden.'' ^^
Es muß allerdings auch erwähnt werden, daß in Hamburg behördliche
Anweisungen vorliegen, in denen generell gegen den Aufwand und Pomp bei
Beerdigungen vorgegangen wird. So wurde im 18. Jahrhundert bei Abendbe-
stattungen festgelegt, daß „nur vier Kutschen und vier und zwanzig Leuchten
erlaubt wurden; für ein Mehreres mußte Luxusstrafe gezahlt werden.''^^
IL
Zur aktuellen Situation einige kurze Feststellungen: Neben den schon er-
wähnten Friedhöfen Altona, Königstraße und Wandsbek, Königsreihe (um-
benannt aus Langereihe) gibt es heute noch 4 kleinere, ebenfalls geschlossene
18 Vgl. Heinz Mosche Graupe (wie Anm. 5), S. 170
19 Frankfurtund Leipzig 1714 Bd. 1, S. 376. - Nach b Talmud Berachot 18a und ge-
yZp k'^'T ^t"' "^' ^^,^^i^"^tlich, sich einem Totengeleit anzuschließen.
Zum Pomp bei Beerdigungen der Portugiesen im 17. Jahrhundert vgl. noch H
Keils (wie Anm. 5), S. 400, 406 f. ^
20 J- g^^f ^" (^^ auch Otto Ench Kiesel (wie Anm. 6), S.
71 it., K.J. V^ Wo ters Die Leichenbegängnisse der vorigen Jahrhundene in Ham-
burg. Zeitschrift für die evangelisch-lutherische Kirche in Hamburg, 9 (1903) S
Jüdische Fricdhi
jüdische Begräl
derts - liegt ai
tieren aus d(
(Jenfelder Strai
Groß-Hamburj
le - die Stadtk
liegen diese Fri|
Stadtgebiet.
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wierige Verhanl
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sich in der We|
Notwendigkei
konnte, außen
und aufs neue
der Gemeinde
orthodoxe — \
Land auf ewig«
21 Vgl. Horst
buch 7 (195:
22 Zum Friedhci
bürg" 1964;
1977; Baubell
ten. Hambui
tag. Von Mö|
ten auf dem
Grundsätzci
gräbnisplätz(
23 Vgl. hierzu
relle Entwicl
1848-1918.
Bd. 4). S. 13|
Gutachten ei
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meinde zu
I
f
Pctcr Freimark
\ die im letzten Jahrzehnt des
le niedergelegt wurden, heißt
lekannt. daß bei Beerdigungen
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wohnte. Und da die Befürch-
jichen Feienagen, dadurch ein
ist man übereingekommen,
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Hamburg: , »Indessen haben
jigion/ sondern begeben sich
^sowohl als die Portugiesen/
[einen besondern Todtes-Ak-
iß in Hamburg behördliche
len Aufwand und Pomp bei
'. Jahrhundert bei Abendbe-
vier und zwanzig Leuchten
Irafe gezahlt werden/*^°
Igen: Neben den schon er-
mdsbek, Königsreihe (um-
lere, ebenfalls geschlossene
Talmud Berachot 1 8 a und ge-
Totengeleit anzuschließen.
|7. Jahrhunden vgl. noch H.
-rieh Kiesel (wie Anm. 6), S.
►rigen Jahrhundene in Ham-
he in Hamburg, 9 (1903), S.
Jüdische Friedhöfe
125
jüdische Begräbnisstätten. Der älteste Friedhof - vom Ende des 17. Jahrhun-
derts — liegt an der Schwarzenbergstraße in Harburg^'. Die drei anderen da-
tieren aus dem 19. Jahrhundert: Bahrenfeld (Bornkampsweg), Wandsbck
(Jenfelder Straße) und Langenfelde (Försterweg). Seit dem Inkrafttreten des
Groß-Hamburg-Gesetzes am 1 . April 1937, nach dem preußische Gebietstei-
le — die Stadtkreise Altona, Harburg und Wandsbek - an Hamburg fielen,
liegen diese Friedhöfe, wie auch die beiden zuvorgenannten, auf Hamburger
Stadtgebiet.
Der jüdische Friedhof in Ohlsdorf wird als einzige jüdische Begräbnis-
stätte noch heute benutzt. Abgetrennt vom Hauptfriedhof liegt er an der
Ilandkoppel und ist nur durch einen gesonderten Zugang zu erreichen^^. Der
Friedhof wurde am 1 . Oktober 1883 seiner Bestimmung übergeben. Der Er-
öffnung gingen jahrelange Streitigkeiten innerhalb der Gemeinde und lang-
wierige Verhandlungen zwischen dem Gemeindevorstand und dem Senat der
Stadt voraus. Die Auseinandersetzungen hatten ihren Grund darin, daß der
Senat den Verkauf des Geländes auf ewige Zeiten nicht zuließ. Man einigte
sich in der Weise, daß der Friedhof der Gemeinde nur im Falle dringender
Notwendigkeit auf dem Wege der Gesetzgebung wieder entzogen werden
konnte, außerdem sollten die mit Särgen belegten Grabstätten nicht geräumt
und aufs neue belegt werden^\ Diesem Kompromiß schloß sich die Mehrheit
der Gemeinde an, eine Minderheit fand sich damit jedoch nicht ab. Diese —
orthodoxe - Minderheit kaufte im damals preußischen Langenfelde ein Stück
Land auf ewige Zeiten und begrub dort ihre Toten.
21 Vgl. Horst Homann, Die Harburger Schutzjuden 1610 bis 1848. Harburger Jahr-
buch 7(1957), S. 48, Anm. 8.
22 Zum Friedhof Ohlsdorf vgl. zuletzt Alfred Aust, Der Ohlsdorfer Friedhof. Ham-
burg^ 1964; Michael Goecke/Helmut Schoenfeld, Ohlsdorf-Führer. Hamburg
1977; Baubehörde Hamburg (Hrg.), Hauptfriedhof Ohlsdorf im Wandel der Zei-
ten. Hamburg 1977. — Zum jüdischen Friedhof Ohlsdorf vgl. Hans-Günter Frei-
tag, Von Mönckeberg bis Hagenbeck. Ein Wegweiser zu denkwürdigen Grabstät-
ten auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Hamburg 1973. S. 187ff. — Zu den damaligen
Grundsätzen für die Anlage jüdischer Friedhöfe vgl. Edwin Oppler, Jüdische Be-
gräbnisplätze. Baukunde des Architekten, Bd. II, 2, 1884, S. 284—285.
23 Vgl. hierzu Helga Krohn, Die Juden in Hamburg. Die politische soziale und kultu-
relle Entwicklung einer jüdischen Großstadtgemeinde nach der Emanzipation
1848—1918. Hamburg 1974. (= Hamburger Beiträge zur Geschichte der Juden,
Bd. 4). S. 130—132. — Eine Zusammenstellung der Verhandlungen, Venräge und
Gutachten enthält: Der Ohlsdorfer Begräbnisplatz in seinem Verhältnis zu den Is-
raelitischen Gemeinden zu Hamburg (hrg. von der Deutsch-Israelitischen Ge-
meinde zu Hamburg). Hannover 1889.
t*,'-,
»V . :.'l
{
126
Peter Freimark
Auf dem Friedhof in Ohlsdorf befindet sich das Mahnmal für die in A
NS-Zen ermordeten Juden und ein Ehrenmal für die im I. Weltkrieg Pef.M '
nen etwa 1000 jüdischen Soldaten. Der Fnedhof ist heute der Begräbnisplat
der Jüdischen Gemeinde Hamburg. Durch die Überführung der wenvoll t'!'
Grabsteine von den aufgelassenen Friedhöfen Ottensen und Grindel i.t er T
neben ein bedeutendes jüdisches Kulturdenkmal in Hamburg. Es ist geplant"
das Friedhofsgebäude, das Monument für Gabriel R.esser von E. Pfeiffer Za
eine Reihe der wertvollsten Grabsteine unter Denkmalschutz zu stellen
Zur aktuellen Situation gehört noch der Hinweis, daß sich Bund'unH
Lander verpflichtet haben, für die Sicherung und Betreuung der verwaisten
judischen Friedhofe zu sorgen. Ausgangspunkt hierfür war die feierliche Er
klarung der Bundesregierung zur Judenfrage vom 27. September 1951 und
daran anschließend ein Beschluß des Bundeskabmetts vom 31. August 195.
dem sich die einzelnen Landesregierungen anschlössen. Zur Betreuung eehö
ren die Bewahrung der Ruhe der Toten und die Erhaltung des jeweLen"
Friedhofs eine sichere Einfriedung mit verschließbarem Tor. die Unterhai
tung der Zugangs- und Hauptwege und das regelmäßige Schneiden des Gra"
ses, bzw. die Beseitigung des Unkrauts.
Daß es in den vergangenen Jahren immer wieder zur Schändung von jüdi
sehen Friedhöfen gekommen ist und die Pflege einzelner Friedhöfe - vor al
lern auf dem Lande - zu wünschen übrig läßt, ist leider nicht zu bestreitend
in.
über den Wert und die Notwendigkeit der Auswertung der Grabinschriften
der jüdischen Friedhöfe gibt es heute keine Diskussionen mehr« Die Ver
mchtung reichhaltiger Archivbestände in der Zeit des III. Reiches haben dazu'
geführt, daß Epitaphien aus dem 17. und 18. Jahrhundert in vielen Fällen
wichtige Primärquellen geworden sind, die für die Bevölkerungsgeschichte
und Historische Demographie, für die Regional- und Stadtgeschichte, für die
Gemeindegeschichte und die Genealogie wichtige Informationen enthal-n
24 Vgl. etwa die Beschwerden der Israelitischen Gemeinde in Wandsbek wegen Ver
unreimgung des Friedhofs in Wandsbek, Staatsarchiv Hamburg. 422-n ITc H
- Allgemein zuletzt hierzu vgl. Lisa Kahn, Vergessene Gräber^. 's gibt ja ke '
ne ude mehr". Die Zeit, Nr. 38, 12. September 1980. ^ ' ""
25 Vgl. hierzu nur E. G Lowenthal, Geschichte aus Inschriften. Jüdische Friedhöfe
mf Z yZ ^'P'*''- ^"«^'"^'"^ ^^'^'^^ Wochenzeitung Nr. 20. 14 M
197L Als Zahl nennt Lowenthal. der als Vorsitzender der FriedhofskommissVon
des Zentralrats der Juden in Deutschland amtiene. 1600 meist geschlosTenru^d
verwaiste jüdische Friedhöfe in der Bundesrepublik g^^niossene und
Auf Ji^ A
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26 Vgl. hii
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28 Vgl. R.
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29 Vgl. dd
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30 Vgl. Ol
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Peter Freimark
Jüdische Friedhöfe
127
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I^Viedhof ist heute der Begräbnisplatz
:h die Überführung der wenvollsten
löfen Ottensen und Grindel ist er da-
lenkmal in Hamburg. Es ist geplant,
Gabriel Riesser von E. Pfeiffer und
|nter Denkmalschutz zu stellen.
der Hinweis, daß sich Bund und
-ung und Betreuung der verwaisten
Ipunkt hierfür war die feierliche Er-
frage vom 11. September 1951 und
jdeskabinetts vom 31. August 1956,
anschlössen. Zur Betreuung gehö-
und die Erhaltung des jeweiligen
|erschließbarem Tor, die Unterhai-
[as regelmäßige Schneiden des Gra-
ler wieder zur Schändung von jüdi-
[flege einzelner Friedhöfe - vor al-
läßt, ist leider nicht zu bestreiten^\
|r Auswertung der Grabinschriften
le Diskussionen mehr^\ Die Ver-
T Zeit des III. Reiches haben dazu
18. Jahrhundert in vielen Fällen
le für die Bevölkerungsgeschichte
[ional- und Stadtgeschichte, für die
'ichtige Informationen enthalten.
Gemeinde in Wandsbek wegen Ver-
itsarchiv Hamburg, 422-11, EI C 11.
'ergessene Gräber,,. . . 'sgibtjakei-
iber 1980.
je aus Inschriften. Jüdische Friedhöfe
e Wochenzeitung, Nr. 20, 14. Mai
jrsitzender der Friedhofskommission
itiene, 1600 meist geschlossene und
tpublik.
Auf die Bedeutung der Grabsteine für die Kunstgeschichte kann hier nur am
Rande hingewiesen werden^^.
In doppelter Beziehung ist die wissenschaftliche Bearbeitung des In-
schriftenmaterials der jüdischen Friedhöfe im Hamburger Raum in einer - im
Vergleich mit anderen Bundesländern - günstigen Position: zum einen konn-
ten die Archivbestände der jüdischen Gemeinden gerettet werden^^. Zusam-
men mit den im Schleswig-Holsteinischen Landesarchiv, Schleswig^*^ und den
iin dänischen Reichsarchiv, Kopenhagen^*' befindlichen Judenakten bilden sie
die Grundlage für die wissenschaftliche Arbeit. Zum anderen sind die Grab-
steine der jüdischen Friedhöfe, die aufgelassen wurden oder zeitweise von der
Auflassung bedroht waren, sämtlich noch am alten Ort fotografiert worden.
Diese Unternehmung begann unter Mitwirkung der Deutsch-Israelitischen
Gemeinde (später Jüdischer Religionsverband) in Hamburg und von Ham-
burger Bürgern — unter ihnen Hans W. Hertz — 1936 mit dem Grindelfried-
hof. Finanziert wurden die Arbeiten u.a. durch Spenden Hamburger Firmen.
Als nächstes wurden die Grabsteine in Ottensen und 1942 die in Wandsbek
fotografiert. Nach Harburg und dem Friedhof am Neuen Steinweg folgte ab
Oktober 1942 Altona, Königstraße; die Arbeiten mußten aber im Sommer
1943 wegen der Bombenangriffe zeitweilig unterbrochen werden. Sie wurden
ab 1954 fortgesetzt und 1960 abgeschlossen^^. Die Filme befinden sich im
Staatsarchiv Hamburg, Abzüge wurden angefertigt für The Central Archives
for the History of the Jewish People, Jerusalem und 1973 für das Institut für
die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg. Insgesamt liegen ca. 25000
Aufnahmen vor, nicht fotografiert wurden die Stelen in Langenfelde und
Ohisdorf.
Das soeben genannte Institut, welches Mitte der sechziger Jahre seine Ar-
beit aufnahm, begann ab 1973 mit der wissenschaftlichen Auswertung der Fo-
tos. Die hebräischen Inschriften der Grabsteine wurden auf Karteikarten
26 Vgl. hierzu zuletzt die sehr materialreiche Dissertation von Rochelle Weinstein,
Sepulchral Monuments of the Jews of Amsterdam in the Seventeenth and Eigh-
teenth Centuries. New York University, Ph. D., 1979.
27 Staatsarchiv Hamburg, Bestand Jüdische Gemeinden 522-1.
28 Vgl. Rolf Busch (Bearb.), Verzeichnis der im Schleswig-Holsteinischen Landesar-
chiv befindlichen Quellen zur Geschichte des Judentums, 2 Teile, Schleswig 1963,
und Konrad Wenn, Ons- und Personenregister zu Teil I-III, Schleswig 1966.
29 Vgl. das archivinterne Repertorium von Julius Margolinsky, Judenakten im däni-
schen Reichsarchiv in Kopenhagen. Ausgearbeitet im Auftrag von The Jewish Hi-
storical General Archives, Jerusalem, I. Deutsche Kanzlei, Inländische Abteilung.
Kopenhagen 1956/57.
30 Vgl. Ollita Schwartz/Anna Vinzelberg, Israelitische Friedhöfe, Institut für die Ge-
schichte der deutschen Juden, Hamburg, Archiv 061 b.
128
Peter Freimark
übertragen und die Bilder dann angeheftet, die Unterteilung nach Friedhöfen
wurde beibehalten. Die Verkartung wurde zunächst bis 1835 geführt» weil
sich zu dieser Zeit die deutsche Beschriftung der Grabsteine - zunächst auf
der Rückseite der Steine — weitgehend durchgesetzt hatte.
Nach dieser Auswertung, die Auskünfte zu einzelnen Toten ermöglicht,
wurde die weitere Bearbeitung in 3 chronologische Abschnitte eingeteilt: die
Zeit bis 1714, von 1714- 1812 (Auflösung der Dreigemeinde) und 1812 ff. Bis
jetzt ist vorrangig die Arbeit am 1. Abschnitt weitergeführt worden.
Der Einschnitt 1714 wurde gewählt, weil für den Friedhof in Altona ~
die wichtigste und materialreichste Begräbnisstätte - bis zu diesem Zeitpunkt
nur sehr bedingt von einer Parallelüberlieferung gesprochen werden kann.
Das 1. Beerdigungsregister beginnt mit 1714, es ist aber auch nur in einer Ab-
schrift von 1822 erhalten. Spätere, nach dem deutschen Alphabet geordnete
Grabbücher enthalten eine Reihe von gravierenden Abweichungen bei Perso-
nennamen und Daten. Trotzdem war es unerläßlich, anhand der Grabbücher
eine 2. Kartei für die Friedhöfe Königstraße, Ottensen und Wandsbek anzule-
gen. Hierbei stellte sich heraus, daß Eintragungen in den Grabbüchern vorlie-
gen, für die keine Grabsteine (Fotos) vorhanden sind und daß es Grabsteine
(Fotos) gibt, die keine Entsprechungen in den Grabbüchern haben. Die bei-
den Karteien - Bildkartei und Grabbücherkartei — sind für den Zeitraum bis
1714 fertiggestellt, das portugiesische Material, welches übersetzt vorliegt,
wurde zunächst zurückgestellt.
Schon bald erwies es sich als sinnvoll und unerläßlich, andere zusätzliche
Quellengruppen zu berücksichtigen. Hierzu gehören vor allem die Steuer-
kontenbücher der einzelnen Gemeinden, deren älteste (Altonaer Gemeinde in
Hamburg) mit 1675 einsetzen und die wichtige Informationen zu einzelnen
Personen enthalten. Bis auf die eigentliche Hamburger Gemeinde, deren
Steuerbücher mit 1703 beginnen, ist die Auswertung vorläufig abgeschlossen
worden; zusätzlich w^urde ein Sachindex erstellt.
Weiteres Schriftgut aus dem Bestand Jüdische Gemeinden und aus den
Akten der Deutschen Kanzlei muß noch bearbeitet werden. Von besonderer
Wichtigkeit sind die schon zum Teil berücksichtigten Listen der Altonaer
Schutzjuden, die reichhaltiges Namensmaterial enthalten.
Eine noch durchzuführende Vereinigung der einzelnen Karteien in ein
personengeschichtliches Archiv wird uns für den Abschnitt bis 1714 entschei-
dende neue Aussagen zu den Gemeinden in Altona und Hamburg verschaf-
fen, für Wandsbek ist die Quellenlage leider nicht so günstig. Neben den Na-
men erhalten wir wichtige Informationen zu den Gemeinden und ihrer sozia-
len Struktur (Eliten, Arme), zur Finanzkraft, zu demographischen Verände-
rungen und zum Stellenwert der Gemeinden im sozialen Umfeld.
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Rheinland ode|
sehe und asch
31 Bernhard \\
2 Bde. Wien
32 Die Grabins
33 Adolf Kobei|
the America
1-91.
Peter Freimark
Jüdische Friedhöfe
129
Unterteilung nach Friedhöfen
[ächst bis 1833 geführt, weil
Grabsteine - zunächst auf
jetzt hatte.
jeinzelnen Toten ermöghcht,
jhe Abschnitte eingeteilt: die
eigemeinde) und 1812 ff. Bis
jitergefühn worden.
r den Friedhof in Altona ^
[c - bis zu diesem Zeitpunkt
gesprochen werden kann.
»t aber auch nur in einer Ab-
itschen Alphabet geordnete
In Abweichungen bei Perso-
|ch, anhand der Grabbücher
isen und Wandsbek an/ule-
in den Grabbüchern vorlie-
|sind und daß es Grabsteine
-abbüchern haben. Die bei-
sind für den Zeitraum bis
'elches übersetzt vorliegt,
'läßlich, andere zusätzliche
|ören vor allem die Steuer-
?ste (Altonaer Gemeinde in
iformationen zu einzelnen
iburger Gemeinde, deren
|ng vorläufig abgeschlossen
Gemeinden und aus den
[t werden. Von besonderer
[igten Listen der Altonaer
ehalten.
einzelnen Karteien in ein
[bschnitt bis 1714 entschei-
la und Hamburg verschaf-
\o günstig. Neben den Na-
[emeinden und ihrer sozia-
*mographischen Verände-
[zialen Umfeld.
Über die endgültige Form der Veröffentlichung ist noch nicht entschie-
den worden: allgemein-historische und genealogische Erfordernisse und Not-
wendigkeiten müssen hier in Betracht gezogen und gegebenenfalls miteinan-
der verbunden werden. An eine Veröffentlichung analog zu den Werken von
Wachstein über Wien^' und Eisenstadt^' und von Kober^^ ist aus finanziellen
und drucktechnischen Gründen nicht zu denken. Erkenntnisse der modernen
Stadt- und Regionalgeschichte sind genauso zu berücksichtigen und zu ver-
werten wie neuere Forschungsarbeiten zur Hamburger und Altonaer Stadtge-
schichte des betreffenden Zeitraums.
Die Schwierigkeiten des Projekts, das ein wesentlicher Beitrag zu einer
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Juden im Hamburger Raum wäre, dür-
fen freilich nicht verkannt werden. Einer Fülle von Einzelproblemen muß
noch in Spezialuntersuchungen nachgegangen werden, etwa den einzelnen
Abgaben von Steuern, dem Aufbau der (innerjüdischen) Verwaltung und ih-
rer Beziehung zu den Lokalgewalten. Beträchtliche Schwierigkeiten liefern
hierbei philologische und paläographische Probleme. Bei den Grabsteinen,
deren Inschriften in Hebräisch abgefaßt sind, ist die Lesung oft durch zuneh-
mende Verwitterung erschwert, die Buchstaben He und Chet am Ende einer
Jahreszahl sind oft nicht zu unterscheiden, was die Datienmg erschwert: die
Arbeiten wurden — zumeist — von christlichen Steinmetzen durchgeführt.
Die Sprache der Stcuerkontenbücher und anderer jüdischer Quellen ist eine
hebräisch-jüdische Mischsprache norddeutscher Provenienz, die die Zusam-
menarbeit des Jiddisten, Hebraisten und des sachkundigen Historikers erfor-
dert. Immerhin geben uns die bis jetzt durchgearbeiteten Materialien viele In-
formationen in die Hand, die im Einzelfall schon jetzt abruf- und verwertbar
sind.
Die jüdischen Friedhöfe im Hamburger Raum sind nicht nur Mahn- und
Denkmal für die 400jährige Geschichte der Juden in dieser Region, sondern
auch eine wichtige historische Quelle, deren weitere Erforschung lohnend ist.
Vom Alter her können sie sich mit den mittelalterlichen Judenfriedhöfen im
Rheinland oder in Süddeutschland nicht messen. Dafür weisen sie sephardi-
sche und aschkenasische Grabstätten mit beeindruckenden Epitaphien auf.
31 Bernhard Wachstein, Die Inschriften des alten Judenfriedhofs in Wien,
2 Bde. Wien-Leipzig 1912-1917.
32 Die Grabinschriften des alten Judenfriedhofs in Eisenstadt. Wien 1922.
33 Adolf Kober, Jewish Monuments of the Middle Ages in Germany . Proceedings of
the American Academy for Jewish Research 14 (1944), S. 149-220; 15 (1945), S.
1-91.
130
Peter Freimark
durch die Sepulkralkunst und rituelle Besonderheiten beider jüdischer Grup
pen seit dem 17. Jahrhunden sichtbar werden ^\ Ihre Geschichte und die der
Friedhöfe ist noch zu schreiben. In Analogie zu Aries* monumentalem Werk
m dem für den Raum des Abendlands anthropologisch-historisch dem Phäno *
men des Todes nachgegangen wird, wäre dies ein Beitrag zu einer Geschichte
des jüdischen Todes-^\
^J n Li' ^'"'"'^''' Ashkenazim and Sephardim. Their Relations, Differences,
and 1 roblems as Reflected in the Rabbinical Responsa. London 1958. S. 186; Solo-
mon B. Freehof, Ceremonial Creativity among the Ashkenazim. In: The Seventy-
Rfth Anmversary Volume of The Jewish Quanerly Review, Philadelphia, Pa.,
1967, S. 210-224. ^
35 Vgl. die in Anm. 2 angegebene Literatur.
dischc Fri(
ANHANG
Alter Friedho|
Ist wie ein Gel
Im Straßenlär
Noch hallt im
Noch hörst d.
Und schon stJ
Traumtief ver
Ein Friedhof,
Läßt die ersta
Ein Judenort
Entrückt Dicl|
Aus sanfter Li
Deckt zwischi
Führt Dich hi|
Um alter Zeit
Und jeder Stei
Gibt hoher All
Lebendig wird
Des Judenleid|
Dein leiser Sei
Ihr Blut fühlsi
Und in der Bäl
Von Kraft unc|
Du mußt zui
Aus Träumen
Es tönt und g«
Du aber spürsl
Martin SterasJ
Das Gebet vo:
Friede mit Eu
Mit Euch sei 1|
Heil Euch, H<
Denn ins Weiil
Die Quellen d
Die Ihr gelehr
*^ Jahrbuch {m
5.3. 1905 in El
1.6. 1936 und
Gemeinden 9S|
Peter Frcimark
itcn beider jüdischer Grup^
hre Geschichte und die der
|ries* monumentalem Werk
|;isch-historisch dem Phäno-^
[Beitrag zu einer Geschichte
'heir Relations, Differences,
London 1958. S. 186;SoIo-
shkenazim. In: The Seventy-
Review, Philadelphia, Pa.,
Jüdische Friedhöfe
ANHANG
131
^m^
Alter Friedhof in Altona
Ist wie ein Gotteslied, aus Stein geboren.
Im Straßenlärm versunken und verloren.
Noch hallt im Ohr das Rattern Dir der Wagen,
Noch hörst das Herz der aufgewühlten Stadt Du schlagen,
Und schon stehst Du in stummer Gräber Reih*n,
Traumtief verschattet, weltfern, allein.
Ein Friedhof, eingehegt von alten Mauern,
Läßt die erstaunte Seele tief erschauern.
Ein ludenort, jahrhundertlang geweiht,
Entrückt Dich jenseits über Raum und Zeit.
Aus sanfter Luft strömt Frieden, Gottesruh',
Deckt zwischen Tod und Leben Dir die Grenzen zu,
Führt Dich hinweg auf eines Traumes Nachen,
Um alter Zeit Erinn'rung zu entfachen.
Und jeder Stein tut auf vor Dir den Mund,
Gibt hoher Ahnen hehre Größe kund. ' -* ^
Lebendig wird ihr Hoffen und ihr Sehnen,
Des Judenleides nie versiegte Tränen.
Dein leiser Schritt verharrt, ihn hemmt Besinnen,
Ihr Blut fühlst Du in Deinen Adern rinnen,
Und in der Bäume Rauschen zieht ein Lied
Von Kraft und Stolz des Einst durch Dein Gemüt . . .
Du mußt zurück! Da draußen ruft das Leben
Aus Träumen Dich zu neuem Kampf und Streben.
Es tönt und gellt und stampft die nimmermüde Erde,
Du aber spürst im Licht: das Stirb und Werde!
Martin Stemschein "^
Das Gebet vor der Exhumierung der Rabbinen
Friede mit Euch Ihr Rabbinen und Geistesfürsten,
Mit Euch sei Frieden, Ihr Weisen und Gelehrten,
Heil Euch, Heil dem Euch gewordenen Erbe!
Denn ins Weite haben sich ergossen Eure Quellen,
Die Quellen der Tora, die in Eurem Munde nie aufhörte.
Die Ihr gelehn allen Gottsuchern, die uns süßer als Honig.
'' Jahrbuch (wie Anm. 8) 7 (5696, 1935/36), S. 76. - Martin Stemschein, geb.
5.3. 1905 in Dresden, trat 1930 in die Gemeinde in Hamburg ein. Er verließ sie am
1.6.1936 und ging nach Kopenhagen. Vgl. Staatsarchiv Hamburg, Bestand Jüdische
Gemeinden 992b (Steuerkartei).
132
Peter Freimark
Auch jetzt noch wandelt Ihr von Leistung zu Leistung,
von Engeln der Höhe umgeben.
Und siehe da, Gott selber sieht Euch zu Häupten!
Darum ist diese Eure Begräbnisstätte, wo Ihr zum Schlummer
Gebettet wurdet bis zur Stunde Eurer Auferstehung,
Wie em Heiligtum geachtet in den Augen aller Kmder Eurer Gemeinde,
wl^r' fc " '." unserer Seele, daß ein Haus der Ewigkeiten Eure Ruhestätte sei
Wo Ihr schlafet und niemand aufstön den Frieden Eures Schlummers
Nun aber durch unsere große Schuld kam die Hand Gottes wider uns und
wider unsere Väter,
Wider die Heiligen, die im Erdboden ruhn, die Erhabenen,
an denen unser ganzes Ich hängt,
Und wir sind wider unseren Willen gezwungen, Euch aus Euren Gräbern zu nehmen
Ihr Priester des Höchsten, Ihr Schläfer des Staubes. nenmen,
Wehe uns, daß also über Euch und uns verhängt wurde!
Wie ein Tag des Gerichtes, ein Tag des Zorns und Grimmes ist uns dieser Tat: der
Auf Störung unserer Toten. ^
Mit gebrochenem und niedergeschlagenem Herzen treten wir hier an
die Stätte unserer Tränen und unserer Gebete,
Deren Steine wir lieben, deren Staub wir verehren.
Um die Gebeine Eures von voller Reinheit geweihlen Leibes zu sammeln
Uns ist als sprächen all Eure Gebeine;
Ist das die Tora und das ihr Lohn, daß wir aus unseren Gräbern geschleudert werden^
Darum haben wir uns alle hier versammelt in Gedenken an der Väter Frömmigkeit, '
Von Euch Verzeihung, Vergebung und Sühne unserer Schuld zu erbitten
Rechnet es uns doch nicht als Sünde an, wenn wir töricht waren und versagten
Wenn es uns nicht gelang. Euch zu schützen in der Not und im Zwang '
die uns betroffen. ^'
Ihr aber, Ihr Frommen Gottes, Ihr immer Gütigen, Ihr Fürsten der Tora
Lasset nicht ab für uns zu beten vor dem großen gewaltigen Gotte,
L)ali Er sich erbarme über den Rest der Herde Seines Volkes, der übrig ist
Lin Geschlecht verwaist und ohne Vater, von Not umdräut, *
Daß Er uns Raum gebe und uns erfreue, so wie Er in diesen Tagen uns gezüchtigt,
Und uns starke in der Lehre und in den Gebeten, die Ihr uns überliefen habt!
hr aber habet Frieden, Frieden Eurer Seele, Frieden Eurer Lagerstätte
Unter den Fittichen der Allmacht sei Euer Ehrengrab,
^"strah^''''^^^"'^'"'''^^^^ "^^^ Heiligen und Reinen, die wie Himmelsglanz
Seiet angebunden in den Bund des Lebens, in ewigem Licht uns leuchtend,
Bis daß der Tod für immer vergeht und Gott die Träne von unserem Angesicht
wischt ^
Und von der ganzen Erde fonnimmt unsere Schande,
Bald in unseren Tagen. a
^ Amen
Joseph Carlebach '•'
Mahrbuch (wie Anm^8) 9 (5698, 1937/38), S. 71. - Zu Rabbiner Dr. Joseph Carle-
losenl^r T IT uT ' ^"^^^^^^"^ Werk, sowie Jüdische Gemeinde in Hamburg und
bürg 19?4 '^ ^ ^^' '" Hamburg (Hrg.). Joseph Carlebach zum Gedenken. Ham-
Die in Harnt
Stadt St. Gec
rung, schwer
Bürger, zog ii
digung der B<
ten Vorstadt
kerung den äl
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Knochengräl
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(S. I-XX>
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1 Zum folgei
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Ernst Baasi
gemeine StI
2 Vgl. Johan
Ziehung au|
leben. In:
Bd. IV, Tel
■k
UM:
1
1. ^
(C
■ :i
MÖLLER, KURT DETLEV. BUECHERKUNDE ZUR HAMBURGISCHEN GESCHICHTE. ff/l
II. Teil: Verzeichnis des Schrifttums der Jahre 1938-1954 mit Hn
1KQ Nachtraegen zurn^ l^.Teil . Hamburg^Christians, 1956.
Z2244.H2M69 v.2
158
m i.xeii. HamDurg.unr]
XIV. Personen- und Familienkunde
* •(
».«
•
S.I,
0
V
C-.)
*l )
2296a. Zac h a r i a s , Marie: Familien-, Stadt- u. Kindergeschichten. Hbg 1954
133 S. (Hrsg. V. d. Ges. d. Bücherfreunde zu Hbg.) '
2297. Kn 00 p , Ernst G. J.: Eine nervenärztlidie Kur des Bergedorfer Phvsik.,,
Dr 2 eys i. J. 1759. [Dr. med. Joh. Christoph Zeys, ca. 1700-17661
HGH 14, 1952. Nr. 1. S. 161-162. ^ '
XIV. 4. Juden
a. Allgemeines zur Geschichte des hbg. Judentums,
hochdeutsche (auch Altonaer) Juden
2298. Verzeichnis der am 1. Nov. 1904 in Hbg-Altona wohnenden Israc '
hten. Hrsg. v. Central-Verein dt. Staatsbürger jüd. Glaubens. Ortser. Hb^
Alt. Hbg 1904. 94 S. . . ^ ^'
2299. H u nc k , Joseph: Juden und jüdisdier Grundbesitz in d. Hansest. Hb
Deutsdie Wohnwirtsdiaft 45, 1938. S. 653-658.
2300. Tr e u t 1 e r , Hermann: Aus den ersten Anfängen der Judenfrage in Hbß
- Handel u. Handwerk. Die Monatszs. f. d. hbg. Wirtsch. 7, 1939. Nr. 3 S,
2301. B 1 o o m , H. J.: The economic activities of the Jews of Amsterdam in thc
17th and 18th centuries. Willi .msport, Penns. 1937. [Beb. auch d. Beziehun-
gen d. Amsteroamer Juden zu riog.]
2302. S 1 1 c r 1 i n g , I .uocic: Hoch.*v:ürsdie und porcu^Iesische luden in Hbe u
Altona. - ZSG 70/7 i , 194: S. 284-292. '
2303. H .ir k e C. G.; )/.e Rothschild - nicht - gegen aie Hansestädte siegte.
■V.r. d. juden/e-woj. Haltung d. Hansestädte aur o Wiener Kongreß.] -
i^cütschiands Enieae/ung 23, 1939. S. 562-566.
2304. Hahn, Wilhelm: Judentaufcä in Schlesw.-Holstein. - ZSG 69, 1941 S
110-131.
2305. Schnee, H nr ch: Der Hof- und Kammeragent Leffmann Behrens
als Hoffinanz.cr der Weifen. Ein Beitr. z. Gesch. d. Beziehungen zw. jüd.
Hochfinanz u. mouernem Staat. Nach ardiival. Qujiien. [Mit Beitr. z.
Gesch. d. hhg. Judciiums i. 17. u. 18. Jh.: Jakob yj. ., >; • a p h i a , Hey-
mann M . ^' n ü s , I i)uis A b c n s u r , poln. Resident :n Hoe.'i - Nieder-
säciis. . 2:>, 1951. S. 16-157.
J u d e n 1 r i e d h o ; in Aitc.a vgl. Nr. 2325.
XIV. 4. c. Einzelne Juden und jüdische Familien
2307. [Joachim, Hermann]: Gutachtliche Äußerung in standesamtl. Berichti-
gungssadien betr. den Kaufmann Siegbert Halle. (Hbg) [1918]. 95 S. 4°
[Archivalbericht].
2308. Seh o ep s, Hans Joachim: Gumpertz Levison [1730/45-1797; seit
1782 Arzt in Hbg], Leben u. Werk e. gelehrten Abenteurers d. 18. Jh. -
Zs. f. Religions- u. Geistesgesdi. 4, 1952. H. 2. (S. 1-12.)
2309. Z s c h a e c k , Fritz: War Wilhelm M a r r ein Jude? - Weltkampf. Wiss.
Zs. d. Inst. z. Erforsdiung d. Judenfrage. 1944. H. 2. S. 94-98.
MS-
Z eit sch
Nordeil
2)11. Altonai
P. Th. Hofl
2312. Hof fma
Bd I, 1939
2313. J akstei
pflege 40,
2314. Jaks t ei
10 vierfarl
2315. Kall mo
in Altona.
gestaltung
2316. Eli ngii
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2317. Jaks te
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22, März
2319. Genzm
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1936. S.
2321.Clasei
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other Judalca:
>
^^.
■««(■«MnMi
((
p. 108: no. 1549: Silber aus juedischem Besitz (Schellenberg, Carl)
Neues Hamburg, Zeugnisse vom Wiederaufbau der
Hansestadt. VII (Hamburg, 1952)p. 89-93.
>
p. 142, no. 2082: JOHANSEN, PAUL: War der Ewige Jude in Hamburg?
Zeitschr.des Vereins fuer Hamburgische Geschichte
41(1951) p. 189-203.
p.l60;no.2325: SALZMANN, Maria: Vpm Judenlriedhof in Altena.
Altonaer Buergerverein, Rundschreiben no., 11,
Nov. 1950.
o
0
luden
A/1327-1337
LBI KATALOG, BAND I (1970)
A/1338-1347
Hamburg
135
Wahb^g-
hann
kcn Salomon Heine. Hamburg:
;-Büchcrr; No. 1.) <1327>
uiT^ ^ampe cl961. 27 p.
<1328>
Icitcr des Rechts und der deut-
instc 1963. 46 p. <1329>
ie Mitte des 19. Jahrhunderts.
[Ricsscr, Gabriel]. Denkschrift über die bürgerlichen Verhältnisse der hamburgischen
Israeliten zur Unterstützung der von denselben an einen Hochcdlen und Hodiweisen
Rath übergebenen Supplik. (Als Manuscript gedruckt.) Hamburg 1834: Kayser 6:
Fränkel. 120 p. <1338)
S[utor, August]. Darstellung der Aufnahme der ersten Juden in Hamburg. Hamburg:
Berendsohn 1838. 48 p. <1339>
[Befürwortet die Emanzipation der Hamburger Juden aufgrund der Gcsdiiditc der ersten jüdi-
sdicn Portugiesengemeinde.]
jüdisdien Opfer des National-
lamburg: Staatsarchiv (1965).
<1330>
Jic jüdisdien Opfer des National-
|dic Opfer der Verfolgung sdiafTcn
Juden. Im Auftrage des Staats-
larry Goldstein zusammengestellt.]
leck Institut Bulletin. Tel Aviv.
<1331>
ir über beide Persönlichkeiten wird
I. Eine statistische Abhandlung,
'.oldaten in Hamburg aus Anlaß
>29. 24 p. <1332>
iearb. von Eduard Duckcsz und
vi. Warburg $. a. No. C 422-423. -
Ie der Familie Warburg.]
[eprägten Medaillen. Kirchhain
/ , <1333>
müssen. [Hamburg] Dezember
<1334>
jüdischen Einwohner in Ham-
Bd. 19. <1335>
ioziale, kulturelle und politische
[urt a. M.: Europäisciie Vcrlags-
;eschichte. Bd. 9.) <1336>
n der Juden zur allseitigen Zu-
tona 1843: Hammerich U Lesser.
<1337>
i .
//. Gemeindeverhältnisse
a) Allgemeines über die Dreigemeinde Altona-Hamburg-Wandsbek
Carlebach, Joseph. Amtseinführung Sr. Ehrwürden des Herrn Oberrabbiner Dr. Joseph
Carlebach in der Großen Synagoge der Hochdeutsdien Israeliten-Gemeinde zu Altona
am Sonntag, den 13. September 1925. (Hamburg 1925.) (8) p. <1340>
- Feier zur Einführung Sr. Ehrwürden ^cs Herrn Oberrabbiners Dr. Joseph Carlebach
in der Gemeinde-Synagoge Bornplatz Hamburg, am Mittwoch, dem 22. April 1936
(30. Nissan 5696). Hrsg. vom Deutsch-Israelitisdien Synagogen-Verband Hamburg.
(Bearbeitet von Julian Lehmann.) (Hamburg 1936): Lessmann. 40 p., illus. O^^^O
- Carlebach, Naphtali: Joseph Carlebach and his generation. Biography of the late
Chief Ilabbi of Altona and Hamburg. New York: The Joseph Carlebach Memorial
Foundation 1959. 316 p., illus. <1342>
Duckesz, Eduard. Chachme AHW. Biographien und Grabsteininschriften der Dajanim,
Autoren und der sonstigen hervorragenden Männer der drei Gemeinden Altona,
Hamburg, Wandsbek. Ins Deutsche übertragen von Salomon Goldschmidt. Hamburg:
A. Goldsdimidt 1908. 55, 154 (hebr.) p. <1343>
- Iwoh Lcmoschaw, enthaltend Biographien und Grabstein-Inschriften der Rabbiner
der drei Gemeinden Altona, Hamburg, Wandsbek, mit 24 Abb. Mit Anmerkungen
von Salomon Buber. Hrsg.: Eisig Gräber. Krakau: Verlag des Herausgebers 1903.
XVI, 140 (hebr.), XXXV p. <1344>
Grunwald, M[ax]. Hamburgs deutsche Juden bis zur Auflösung der Dreigemeinden
1811. Hamburg: Janssen 1904. VI, 357 p., illus. <1345>
Haarbleicher, M[oses] M. Aus der Geschichte der deutsch-israelitischen Gemeinde in
Hamburg. 2. Ausg. Hrsg. und mit einem Vorworte versehen von H. Berger. Hamburg:
Meissner 1886. XVI, 511 p. <1346>
Jahrbuch für die jüdischen Gemeinden Schleswig-Holsteins... s. No. B 129.
Kaufmann, David. Issachar Bär, genannt Berend Cohen, der Gründer der Klause in
Hamburg, und seine Kinder. In: Kaufmann, David: Gesammelte Schriften. Frank-
furt a. M. 1915. Bd. 3. p. 108-137. Erschien zuerst in: Monatsschrift für Geschichte
und Wissenschaft des Judentums. Jg. 40 (1896). 0^47)
j
•■4
^
^
•3
■um I ' -
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H A M D U R G
SoxjTCQt 4-DS-155
Grunv/ald, LI. Heunburcs Deutsche Juden' bis 'zur Aviflösunf; der
Drei gemeinden 1811 • Ilanburc* Janssen, 1904«
FAI.^ILY ITARBURG ((T-abins dririft en von ^Wburc« ?• 341-49
AKOB EI'.DENi ancestry and descents of his sister GPl'EITOEL. see bei
ow
EYBEMSCIÜTTZi
3/?|6t//\/5-
X
footnote on p.349. BARDN EIHLI^^SCHITZ, Sol-in des R. Jonatan Eybenschütz,
war Hofbankier am polnisch-Sächischen KönigshaL^e in Dresden. Vergl.B.Beer's
Bne Jonathan in Bondi's hebr« Chrestom. bei G. V/olf, Jos.V/ertheimer und Low,
Sehr. 11,169.
Eibenschütz also had a daughter...
p.349j R* EPHRAH.I KOIIJJ (Jilna, Trebitsch, Altofoi
NECFA^A 00 R. JiiP. OB ASCPIKEIIASI (l7ilna,Trebitsch,Altofen,
I f Berlin)
R.I!IRSC^7ji ASC^HÜl- ASI (CIlACIIAi: Zl/Vl)
I
JAKOB LI.'DEN
(sinf;le ?)
GElTiiNDEL
(r.mrried 3x. ioxoKDidoRdnri^xiaflaaQrcxxfiLQeiii
descendents [;iven here«---
ILAI-'BURGi detailed lists of Hamburger Jev/s, toiibstones, e tc.
printing history of Jev/ish books.
p.l89j STEUERAFSATZ 1716.
scchxox Sccdcs
(
11 ^
, ^>«^f -.»*r
^1^ "Vmf -».
•»•'••«"^W^P^iWMPWWrtWip^ipipmpi«!,
^:^
G
(,.)
HAMBtmO. STAATSARCHIV. Die Juedlschen Opfer des Natlonalaozlalismu»
m Hamburg. Hanburg, Hans Christians (1965). (LBI)
Übersicht
^ Bericht über die Deporutionsmaßnahmen der Geheimen Suatspolizei in Hamburg.
Von Dr. Max Plaut, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Hamburg 1938—1943
Die Opfer der Deportationen: \
I
Transport nadi Litzmannstadt
Transport nadi Minsk
Transport nadi Minsk
Transport nadi Riga
Transport nadi Ausdiwitz
Transport nadi Theresienstadt
Transport nadi Theresienstadt
Transport nadi Ausdiwitz
Transport nadi Theresienstadt
Transport nadi Theresienstadt
Transport nadi TTieresienstadt
Transport nadi Theresienstadt
Transport nadi Theresienstadt
Transport nadi Theresienstadt
Transport nadi Theresienstadt
Transport nadi Theresienstadt
Transport nadi Theresienstadt
Transporte aus Heilanstalten
Einzeldeportation in Konzentrationslager
Personen, die unter dem Drude der Ve
Abbildungen
Nadiwort des Bearbeiters des Gedenkbudies Harry Goldstein,
Ehrenvorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Hamburg.
Seite
am 25.
Oktober
1941
1
am 8.
November
1941
15
am 18.
November
1941
29
am 6.
Dezember
1941
35
am 11.
Juli
1942
46
am 15.
Juli
1942
50
am 19.
Juli
1942
64
am 12.
Februar
1943
74
am 24.
Februar
1943
75
am 10.
März
1943
76
am 24.
März
1943
77
am 5.
Mai
1943
78
am 9.
Juni
1943
79
am 23.
Juni
1943
81
am 19.
Januar
1944
83
am 30.
Januar
1945
83
am 14.
Februar
1945 *
83
84
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jlgung den Freitod wählten
92
99
101
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Hamburger Studien zur neueren
Herausgegeben von Fritz Fischer
mit Unterstützung der Freien und Hansesudt
Band 9
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Helga Krohn
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Die Juden in Hamburg
1800 -1850
Ihre souale,
kvilturelle iind politische Entwicklung
während der Emanzipationszeit
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Redaktion: Dr. Helmut Böhme
Hamburg 13, von-Melle-Park 6, 9. Stock
Europäische Verlagsanstalt
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burger Jud« «Ur; da. folgende Kapitel m d
nmg in d» wmKluftliAe. leAtliAe und <»dU
der Jnd« tw der großen Umwälzung von iSi«
der «d. da, drine Kapitel be«iäftigt.%on ,1,4
den d.. Bemühungen «m die reditliL Glei *
deijgrund. weil die Joden von ihr die Möglidü
mlen Auftoeg, und der ungehinderten A^imilatk
(Kapu.1 IV) N.d,dem die« Hoffn„ngen3^
wimdiaftüd»«, und ge«ll«haftlidien Grenzen ih«
Aufmeg durd. A»imilation zu erreiAen (^p^T
liberal« Bewegung der Kampf um die volle
Mische GleiA«e„„„g ,i,der in den VoLgft
»*nitt „ der Ge«iud.te der Juden in Hamburg b«I.
GlejdisteUung gegeben und die politi«i,e zu»' '
AI !"; «*? «»"'»"nS« Staat^rduv. iTd«
Aktenfeenand der Jüdisdien Gemeinde Üe« E5 warT
vorge^iriebenen Zeit nid.t möglid,. alC^oL"!
l^^'ZT ^•5'^<'Wen über die reAtliAe
Juden und d« Akten der Judithen Gemeinde d
d^"^*"' 'T'^'*' -°*' wirt^ludUiAe tg«
durAzuarbeiten. Von großer Bedeutung rind idd.
^dt« «.tg«.ö«sAe Feat^lrnften «.d lerid,te.^
/;wei Epodien aus der Geadüdite der deutKfa-i«
■It '
»»
itlidic und wirtschaftliche Lage
[amburger Jucien um 1800
ff*
^iSoo lebten in Hamburg etwa 6300 hocbdcutsdic und
igicsischc Juden; damit stellten sie rund ein Sicbrchntel
itbcvölkerung. Sie bildeten die größte jüdisdie Ge-
in Dcutsdiland». Seit 1671 waren die hodideutsdicn Ju-
Hamburg, Altona und Wandsbek in der sogenannten
leinde zusammcngcsdilossen*. Das Zentrum lag in Alto-
_ die Grafen von Schaumburg und ihre Rcditsnadifolger
Herrschaft Pinneberg, die Könige von Dänemark, früher
Hamburger Bürgcrsdiaft den Juden SAutrbricfe ausge-
id ihnen die Erlaubnis zur Konstituierung einer eigenen
„Je gegeben hatten. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts
iteten Hamburger Juden Altona ah Zufluditsort, falls es
ibungen kommen sollte^, und sie behielten die Bindung
^_ia bei, als die Reditsstellung der Juden in Hamburg 17 10
It wurde. Die holsteinisAen Sdiutzbricfe gaben den Ham-
Juden das Recht der Niederlassimg und des Handels in
•in und des Besudis der dortigen Märkte«. Die Tcilgcmeinden
_n in einem Assoziationsverhältnis zueinander; das wesent-
^Band besttnd in dem Altonacr Rabbinatsgeridit, das die welt-
jd geistliche Reditsprechung in der Dreigemeinde ausübte*.
rechtliche Stellung der Juden in Hamburg um 1800 war
ein Reglement von 17 10 und einige Sondergesetze be-
jt. Durch das Reglement" wurden den Juden Mission und
iflfe gegen das Christentum verboten (Art. 2 und 4) und die
lllidie Religionsausübung und öff entlidie Tätigkeit an christ-
Sonn- und Feiertagen bcsdiränkt (Art 5 und i). Wucher
»bey Verlust des Capiuls und der Zinsen« und das Ein-
_ von Obligationen und Kontrakten auf Verfall der Pfän-
verboten (Art. 9-1 1). Modeste Kleidung wurde gefordert
13)- Die Juden wurden allen Stadt- und Rcichsgesetzen
rorfen; nur ihr mosaisches Ehe- und Erbrecht durften sie
laltcn (Art. 22).
_rdi Art. 20 wurde festgesetzt: »Wenn audi einige Juden
der Hand-Arbeit oder anderen kleiner Handelung, so den
8
PHTdegierteii Ampteni nidit zuwider, «di ernehnb
Ihnen »Id» „id« rcrwehrat wtrden ..... Di. j«,
veipfliAt«, .dl« ofdimüre and extniordinaire Stadt
Auflag«, gleidi d«n Bürgern zu zahlen, und ilinea
g«Mdiert. daß li« mit keinen anderen Beiträgen be*dii
HrnP'^^ '!i- •1"*' otriRl^tUAe Sdiutz und
Hülfe ui ihren G«»d,t«üin.en gegen jedermännigli
Ihnen Te^rfodien (Art. i,). und e. wurde .ied
her hoher wiUkürlidi.r Straffe hiemit enmlid» rm
Juden auf öff«,did«r Straßen nod. weniger in Hl<
dem p«et« im Jag«», Viritiren, und andern Um
fJ^ «^ ^*i»k^ "tugrdffen. nod, da.i«,i|,i
1l^^5*^****^ *~° «bnehmen. (Art.T«]
»Arankt, die m der Alt- und Neustadt lagen ; ein ab
Getto hat et zu keiner Zeit gegeben". Der Häuier. m
»tB<fa«^«b der Joden auf eigenen Namen war vm
lotete Berammnng wurde mit Wiwen det Rat> nidit t
^K, ^ T *J_,?-*^*«'« ^ Oberalt« n«
rorgeht, » der ee hdSt. »daß sid, nur nod> wenig»
den Ia»en. in denen keine Juden wohnen".. Der
Gr«nd.rtkfci«w«b würfe daduith ennöglidit. dd
TT^J^J"^*^ """^ """*« (•<« «?el« ««ort.
"^'r^J"^ ""^»^ "^ Eigentumsredit Obertmgeiiii
Sdnittrerhiltn» cum Staat gesetzt. Ihre bürgerlidien
«n emgc«itrinkt, und damit die wirttdiafl
dl« M5glid|k«ten. denn ne waren von den Annm
t« an,ge«Uoi,en; politi«l,e Redite be«ißen die f,
»b Kofpoiwio« aodi ab einzelne««. /.,;
In der rriitüdien Stellung spiegelt sidi die ]
den führenden Hambufger Stände gegenüber d
<*»• « der ummdiiedlidien Wimdulbauffa««
P« wurzelt: der TolktwiradidUidi orienden
bet«dite«e die Joden ak wirtKfaaftlidi nOtzlidM
»Arfnjte ih« win^lMfUid,« M«gliAkei,en
d«halb fehka i» Reglement handelmditlidi*
Dw Stand der Maodworkn- und KkinhXndkn
.NahrunpsAott. ond .Nahrungsgarantie. muW
Jlwu«M Konkurrtns ood wollte de awkdMÜtw
die Juden TW Ämtern und ZBnfttn a«sge*WoM«^!
te
irtsduftlidie und soziale Lage der Juden um iSoo läßt
indirekt ermitteln, da sutistisdie Angaben für diese
^ond I7J4 wurden die Gemeindealtesten emuUhtigt,
luden, die sidi in Hamburg niederlassen wollten, auf
idien Verhältnisse und ihre »Handthienmg« hin zu
Verdäditige und Unliebsame abzuweisen««. Die Ge-
«her haben von diesem Red« regen Ccbraodi ge-
, versudit, die Betteljud««»' «l«« <*'* "'*** Hamburg«
-. aufsuditen, fernzuhalten und alle Juden, die ein zünf-
idwerk ausübten oder mit privilegierten Waren handel-
■^weisen, weil jedes Anwadisen der Betteljuden ond der
die ihren Lebensunterhalt im Straßen- und Hausierhan-
ienten, und jeder Zusammenstoß mit den Ämtern der
Stellung der Juden sdiadete. Der Rat unterstüttte diese
gen«^. Im allgemeinen wurden nur Joden aufgenom-
beruflidi tätig waren und sid» selbst ernähren konnten
m Beruf, der ihnen in Hamburg erlaubt war. Durdi
itik gelang es der Gemeinde, sidi auf einem milderen
id zu halten. Die Juden hatten selber für ihre Armen
.«rbslosen zu sorgen und waren deshalb bestrd>t, ihre
niedrig wie möglidi zu halten. Der Rat hat auf diese
Rüduidit genommen, indem er den Juden die Steuer
tx 1797-1800 war die Besteuerung der Judengemeinde
^ Mark pro Jahr festgelegt, von i«oi-i«io auf «000
das war eine ziemlid» geringe Summe, die der Vermö-
coer der Bürger («/iV«) nidit entspradi««.
Kleinhandel und im Handwerk waren die Zunftpnvile-
tgedehnt, häufig aber nid« genau fixiert. Dadurd» kam es
wieder zu Auseinandersetzungen mit den Ämtern. Das
unt war bestrebt, Waren, für die keine Privilegien yor-
waten, zu privilegierten zu erklären, um die jüdisdie
fonz auizusdmlten«». Trotz der Hindemisse, die die Äm-
jüdisdicn Kleinhandel entgegenstellten, lAte die Masse
Boen von ihm. Die größte Bedeutung hatten sie im Handel
tectUien, da im 17. und 18. Jahrhundert viele Texnlartikel
if den Markt gekommen und nidit unter ZunftprivUer«
it worden waren. Von Anfang an waren Joden m der
(llerei tätig, d. h. im Handel mit alt« Kleidern. Außer-
pvwiuuflen Jod« Kolonialwaren, wie Kaffee, Tee, Tabak,
Lebensmittel, wie Fleisdi und Mild», und einige Waren aus
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anderen Branchen«*. Da das Kramcramt den Judeii a
der dai Redit, ofFene Uden zu halten und AutU
anzubringen, bestritt, waren die jüdisdien Händler
ruft und »Kundenfang«" angewiesen, und sie niu£l
ncren Preiien Kunden lodtcn. Dieses Auftreten wi
ala Mißstand empfunden und als unehrlidies Verl».
net; es idiadete sehr dem Ansehen der Juden. Immer
den Klagen aber den jüdisdien Straßen- und Ii
Obwohl die Joden den Vcrsudi maditen, die *..^
h«btn und der Rat bereit war, den Juden auf ihre
^«^»«•Aaftlidie Zugeständnisse zu madien, sdieitertefa ,
te an der ablehnenden Haltung der Ämter. Da die
Diskussion den Ansehen und der Reditslage der Ji
ruhten seit dem letzten Jahrzehnt des ig. Jahrhua
möhungen des Rats und des Gemeindevontandes
nmg ihrer wirtsduftlidien Möglidiheiten. ^
Jüdisdie Handwerker waren selten, denn von allen
nen Handwerken waren sie ausgesdilossen. Wie jtklis
ler in den Handel mit neuen Waren und Koloniale
atiegen, begannen andere Juden mit der handwi
fabrikmäßigen Bearbeitung bestimmter Kolonial^
Sdiokolade und Tabak« In der Kattundrudkerei «
den einen bedeutenden Platz ein» Außerdem hat m
Juden zu jeder Zeit Handwerker gegeben, deren A
den notwendig war, wie Sdineider» Sdiladiteruad
für hebräitdie Texte~, Einige wenige Jude« warnt m\
zunftfreien Berufen tätig als Petsdiiewtedier. Tapeti«
madier, Tiegehnadier u. a.». Eine Anzahl von Jud«r
ftir GemeindibMlürfiiisie im kultisdien und sdiuUsd
In akademisdien Berufen außerhalb der Gemeinde
jüdische Jlrzte Tertreiien. Einer von ihnen stand
öffentlidien Amt als Bezirksarzt der staatüdiea Ai^
Neben den bisher erwähnten Juden, die in d«*
ihren Lebensunterhalt zu verdienen, aber nie
ttändig durdi Asigrtffe der Ämter gefährdet wan
eine Anzahl vm wohlhabenden Juden: Makler«
und Gn>Ahändler«v« Ihm wirtsdiaftlidien Enti
um if 00 keine leidiränkungen im Weg. Der
sdiwung. d«i der Hamburger Handel nadi dei
crkllriinKder VemaigtsnScaaten vom Amerik
lidien wi« jttdisdisn Kaufleuten und Banki«
'■ ^,
II
rere jüdische Namen in den Litten reicher Hiftnbur-
zählte der Makler Grasmeyer i jüdische Millionäre
christlichen) und 4 Juden, die eine halbe Million oder
len (unter 33 Christen)**. Diese Juden waren, wie
deutlich werden wird, für das finanzielle und wirt-
Leben Hamburgs von großer Bedeutung,
itliche und wirtschaftliche Sonderstellung der Juden spie-
i^uaf der gesellschaftlichen Ebene wider: In Zeitungsauf-
iefen und Tagebüchern finden sich immer wieder pau-
Frtcile über Christenhaß, Betrug, Wucher und unehr-
Lundenf ang der Juden. Von den Handwerkern und Klein-
wurden die Juden als Träger einer minderen Moral
weil sie billiger verkauften als die Christen, nicht nach
iren Tradition der Zünfte handelten, nach Gewinn streb-
ehrgeizig waren und häufiger ihre Tätigkeit wechselten
m. Auch der Kaufmannsstand war nicht bereit, die
in seine Gesellschaft aufzunehmen: von dem »Ehrbaren
[«, der Vertretung aller Hamburger Kaufleute, blieben
Jossen, und »in einer christlichen Gesellschaft traf man
leicht an^«. In Verbindung mit dem Eindringen der
^der Französischen Revolution wurde die Judenfrage im
Jahrzehnt des 18. Jahrhunderu offenbar ein beliebtes
lionsthema, und zuweilen wurden Stimmen laut, die eine
mg der Lage der Juden forderten. In dem Buch von
»Die Ehre Hamburgischer Staatsbürger« wird betont,
lische Kaufleute und Bankiers viel zu dem »Flor der
mg« beigetragen hätten, daß sie sich keinen Bürgerpflich-
ten und sogar zu öffentlichen Aufgaben und guten Stif-
freiwillig Beiträge zahlten. Crantz rühmt das jüdische
iwesen und den guten Privatunterricht, und er betont, daß
dd für die eigenartige wirtschaftliche und gesellschafUidie
lg nicht allein bei den Juden, sondern auch bei den Chri-
tuchen sei**.
klicher Weise äußerten sich mehrere Autoren in der 2>it-
»Hamburg und Altona«. In einem Aufsatz: »Ober den
unserer JudenschafH^« wurden die Christen auf ge-
alle Vorurteile gegen die Juden abzulegen, sie human zu
lein und nicht länger pauschal zu beurteilen. Gleichzei-
len die Juden aufgerufen» ihre »altjüdiscfaen, von den
independenten Gebräuche und Sitten . . ., die dem hcrr-
Gesdimack allerdings anstößig sind«, aufzugeben und
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▼or tUm 4mkk »S» iu£«nt auf f alkadc
G«m1mmA aidw liager w bdeidi«». »Di«
G«KiMMdE oml die Sitten d« Volkt, anttr
i« eine Midie, die Jadoa obliegt, di«. un
W>fce« «MBinraidMa, di« Klugheit Jedem tu.
ObvoU einte Juden dicwn Fordernngen
iMg M aacb ihMB nidit, die geeelbduftUdM
'»*>«^»d«i; ». B. TewiKfcno «e TergeWid^ i« d
oMorerlogeii BaftenoiBinen zu weiden. Aaf 6,^^
erriditete ein nciaaurer eine PrinuKlnil«. inidi^i
«od Juden «ufMlm**. .s „,^,,„
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it der französischen Besatzung
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lische Judengcietzgebiing und Ihre Auswirkung auf
^g der Hamburger Juden
iberiSio -iS.Mai 1814)
Eingliederung Hamburgs in das französische Kaiser-
10. Dezember 18 10 trat für Hamburg die französische
lg in Kraft. Folgende Gesetze waren für die Ham-
Jttden von Bedeutung: Das Gesetz Tom 13. November
allen französischen Juden die volle bürgerliche und
Gleichstellung zusicherte, und die drei Dekrete Na-
vom 17. März 1808, von denen die ersten beiden die
kdon des jüdischen Kultus regelten, und das dritte, von
d^ret inf&me genannt, die Freizügigkeit für Juden
tischen Herrschaftsgebiet aufhob und bestimmte, daß
und Gewerbe nur betreiben dürfen, wenn sie im Be-
Patents sind, das ihnen auf Grund eines Leumunds-
des Munizipalrats und des jüdischen Kreiskonsisto^
dem Präfekten ausgestellt wird.
'das Inkrafttreten dieses dritten Gesetzes zu verhindern,
der Hamburger Gemeindevorstand, eine Deputation zu
it Chaban zu entsenden, dem das Organisations- und
^esen unterstellt war. Die beiden Deputierten, Moses
irtz und Jacob Oppenheimer, erhielten den Auftrag,
lire über die Verhältnisse der Hamburger Juden aus-
Aus diesem Memoire läßt sich einiges über die Ver-
wünsche und Erwartungen entnehmen, die die Hambur-
Wden an die französische Herrschaft stellten^: In einem
ll><der Geschichte der jüdisdhen Verhältnisse wird auf die
lg der Juden für den Hamburger Handel hingewiesen
darauf, daß die in Hamburg ld>enden Juden fast
lUch im Handel tätig sind, weil er die einzige Beschäf-
iist, die man ihnen gesuttet. Mit besonderer Betonung
lie Bereitschaft auch der »niedrigsten Schicht der Juden«
^ben, den Kindern durdi »eine Erziehung in den nütz-
I
;f
M
^M->'
Anmerkungen
88
völlige AufLugL^; ^XTiV^^' ""'•' ^'««^
•H. G. Adler. Die Jud« i„ £ J " ^«^•'™'>*''««un». S i
D«e zweite unveränderte Auflage erichien .««<c
Aus der Gesd.id.te der DeutKh^l.;,^.^"^ --^<'«
hodideutsdien und ,,0 X>i • ^.'* *'**^ ««» Seelenzahl to«
ein,d,ließlid. der beiden C^?^"*^'' •'"•'*"• I*'* »"•'•
derStadt,tL,rc«7rHM* ;"*•"''»•' '»*>«J Ei«
.»^.''roL'wiX' Sef "? •- ^•^» '--« '•«•^
. (A. Kahn. Die htSid^ LL^, Z'^- "7* «'" P«"'«'
derJudeninFraSrfs .0 " *"«»«*»««*« Entwic
In Berlin lebten damal» rund 400 iüdi.c*. p, t j .
»joo Seelen. (S. Dubnow wlht.i '??'"'''"'•<'** »«»«'
Bd. VIII. S. ZZ9, Anm 0 *''«"*'*" **« iöd"*« V<
Hod,deut5d,e oder a.d»kena,i«i,e Juden wurde« W.V M J.r
der aus dem übriRen Deut«*-« p -i . wuroen die Nadjft
wanderten J^d^TJ:::1':i^tC'i^T"''''^ '
Juden in Hamburg „.«der „-• • • '* '''* *""« ^^
deutsdien Dialekt annahmen ~:nT '!? "* "*"'"'^8 -^A« I
»Aen beibehielten ?M M Ha'arM "l" '^?' •^«««brad.ten ob«i
^ Die Ende des ^7^jZ^:6^rL't'poZ^^ '^''^^i
den wurden sephardisAe oder porwgi«7X TT"*"''"""
spielten im 17. Jahrhundert .„, H u ' •^"''" ««•»■& —
Kaufleute und Bankier, e.neh,^ Hamburger Wirtsdiaftsleb« ^g
SteuerforderungerdrBTrgelTrwÄe^^E TT ''' «"^
Hunderts die Reid„.en und TüSstTn at n. u «^^ ''• •^'^
ij». Jahrhundert nur gering war wlrdl?" ^ i-'' »*<'««"»« «■
berücksidjtigt. ^ ' "'*" *'* '" <*>««' Arbeit aM«
Hamburg, die G^p^ dfrTdLt W '^"^",8«''°«'"''° J"«*« »«
« ^en «eharenderj„ÄS.m\:rÄtr^;;^^^^
Hamburg. (J. Golcbcfamidt, Gcsdiichte der Talmud Tora-Real-
le in Hamburg, S. 7)
Austreibung der asdikenasitdien Juden hatte 1^48 icattgefun-
1; 1697 konnte sie nur mit Mtthe durdi den Senat Terhindert
rden. Audi im 18. Jahrhundert drohte die Bürgeridiaft wieder-
It mit einer Austreibung.
M. Haarbleidier, Zwei Epodien, S. 26.
dem Judenreglement (Art. 23) waren die Juden verpfliditet,
zivilen Reditssadien vor Hamburger Geridite zu bringen. An-
rerseits blieb ihnen ihr eigenes Ehe- und Erbredit zugesichert. Die
(e blieb bis 18 10 unklar.
Klefeker, Bd. II, S. 313 tf., 385 f. Das Reglement gilt für sepkar-
le und asdikenasisdie Juden,
ie Straßen sind in einer Obertidit von 17^8 zusammengestellt.
[. Levy, Die Entwidmung der Redittstellung der Hamburger Ju-
I, S. 25-26)
;nda, S. 26
rnda, S. 25
den bürgerlidien Rediten gehörten: Das Redit, ein selbständiges
rerbe zu treiben, das Redit des Grundcigentumerwerbt, das
it zur Verehelidiung. Zu den poiitisdien Rediten gehörten: das
tedit, in den bürgerlidien Kollegien zu ersdieinen, dm* Redit, zum
itglied einer Verwaltungsdeputation gewählt zu werden. (W. Lehr,
Bürgerredit im Hamburgisdien Staate, S. 3-9)
einzige Quellenmaterial besteht in einer Berufsstatistik von
1764, die einige Anhaltspunkte für die spätere Zeit gibt. Sie ist von
[. Gonsiorowski ausgewertet, auf dessen Ergebnisse idi midi im
Folgenden stütze. (H. Gonsiorowski, Die Berufe der Juden, S. 40 ff.)
|H. Levy, Die Entwidtlung der Reditsstellung der Hamburger Ju-
i, S. 25.
IIa dem Judenreglemcnt von 1710 heißt es z.B.: »• . . desgleidien
nothdürftige Juden aber sofort aus der Stadt geschafft werden
kiollen.«
fM. M. Haarbleidier, Zwei Epodien, S. 1I-19
'In einem Streit zwisdien jüdisdien Tabakhändlem und dem Kra-
meramt, der von 1 792-1 795 dauerte, sdirieben die Krämer: »denn
weldier Bürger ist wohl imstande, mit den so ktimmerlidi lebenden
and zu allerhand unehrlichen Behelfen greifenden Juden, Preis zu
halten?« (H. Gonsiorowski, Die Berufe der Juden, S. 48)
In der Berufsstatistik von 1764 sind 278 Handebde aufgeführt
und 130 Schadier und Hausierer. Einzeln aufgeführt sind folgende
Handelsberufe: 9 Kleiderseller, i Kattunhändler, 2 Tabakhändler,
I Fleisdihöker, 3, die Fleisdi zum Kauf haben, i Branntweinsdien-
ker, 3 Kaffeeverkäufer, 5 Milchhöker.
''Vgl. die vielen jüdiscnen Karikaturen in: C. Suhr, Der Hambur-
ger Ausruf.
"1764 werden 2 Schokoladenmacfaer und 2 Tabakfabrikanten ge-
nannt.
''In die meisten fabrikmäßigen Gewerbe gewannen die Juden nur
durdi einen Prozeß Eingang. So gelang es z. B. dem Juden Bauer
89
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[(■M'ill
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179t. eine K.ttunf«brik «u •md.t«.. nur w«l die Conun««-
S^U. • I? •***•• ^««»nfabriken für unsere Stadt von
lieber W.d.t.gke.t «nd. daß ., i„ dieser wichtigen FabS-
finden noch unmer mehr an Händen al. an Arbeit fehlt .^^
alw für unseren Handel, für da, Wohl de, Stla« „üÄ
Ha^jl^ r "" '^^'S* "f ** Gereditigkeit fordert.« (E. hli
Handelskammer SU Hamburc. Bd 1 S »r ,,-c\ t ^ . ""■"
von .,00 heißt e, .. . . d.ß'*ün,te\'."„rFlike:' g^^ß^l
d« Eigenthum ^dijAer Einwohner .ind... weiß frefÄ
"S.* I^'Ä**" ^- i5"»'»'*' i« »Geniu, der Zeit.., 800/
beiten. und »le dürfen nur koMher - d.h. den Judithen S
*«zen enupreAend ge«hlaAtetes Flei«h cZ^l^
- ^ÄA' ä^«''«' •»«» «-8« Näherinnen aufgezäÄ i
nät ^!1 A "»ndwerker genannt, die Handarbeit betreib«L
nicht emem Amt Torbehalten war. ^^^
" Gemu, der Zeit, iJoo, S. 403.
"Ar"**" ^* Großhändler. 46 Geldwed«ler und ,a
"Die Privative Gra,meyer, hat ,id, in den naAprüfbaren
als «.verlä«ig erwi.«n. Sie in abgedruckt bT P E Sc
Kaufleute zu Hau, und über See S «,-.« ntl r j\ w
-äre .ind der B^er Wolf ^'Z'SJtf^^
Halbmdhonare und der Kaufmann G. L. Gold«hmid7^ie B
Moj« Hern und »hne. M. A. HeduAer und R D^^
M ?„ rI*': ''"*'* aber H«nburg und Lflbedt. ,»0.. S^gT
bÄ.ISa.'lita^Ä^f • "^•'"^ ^»*« J-<'«'"
*' !?tw«'/ "a** '^""»»' "^- h' .804. Heft < und «. VgL
.Etwa, zur Au,rottung der VorurtheÜe gegen die Juden. -
und Altona, i«o». Seite j ff. ^ juaen«.
" ebenda. i»o4. Heft I, S. 133-134.
2,^'^rSf *? "" *• '^«r««*« Schule, die ron 17,,-,
« S. M ■ ^■' °r'"T«'*'i Hwiburg, Deut,die Juden. S. 30)
Dm Memcwre m abgedruckt bei M. M. HaarbleiAer: Zwtl
Aen^ S. 71-77. D.« folg«,den Zitate ,ind naA eigener ^
wiedergegeben. *
•• M. M. Haarbleidier, Zwei Epochen, S. 7«.
*• ebenda, S. 7 j.
*' ebenda, S. 7«.
" I«. Augu,t Igt,, ZVHG XXV. 1914, S. i6t.
« A^^j °'« ""*'*'«>'««"« " Hamburg. I. S. loi.
" ebenda, II, 1, S. 5 j</j 57.
. t!<J
A.
'a^
" JLT„'i:\':f ^^- /' ''^^- 7a Fase, xb Nr. 3 Anmerku»,^:;
y. E. Sdiraimn, Kaufleute zu Haus und über See, S. 2«o.2liVlJm
90
im Juni 181 5 nach Harburg gebrachten Hamburger. Die ge-
lten Juden find Moses Herz Sohn (David), von Halle, D. M.
iz, Oppermann.
jüdisdie Anteil betrug 112 000 Francs. Die Kontribuenten wa-
P die Bankiers M. S. Fränkcl, M. A. Hedisdier, Salomon Heine,
!«ertz, Jacob Oppenheimer. W. E. von Halle, Elias Rüben und
Kaufleute L. A. Goldschmidt, Hirsdi David Oppenheim und
^bsohn. Die Liste ist abgedrudit in den Mitteilungen des Vereins
^Hamburger Gesdiidite. XII, 1917. S. 16-18.
iKüsdi, Hamburg in der Franzosenzeit, S. )i.
i einer vom 6.-8. Januar 18 14 angefertigten Liste waren da-
, nodi 445 jüdisdie Familien in Hamburg (1843 Personen), von
^n mußten nodi weitere 166 Familien (6j8 Personen) Hamburg
rlassen (Bestand: Jüdisdie Gemeinden Nr. 114* «ad b). Audi
le Reidie hatten die Stadt verlassen. Bis zum 16. Februar hatten
_ in Altona 917 jüdisdie Familien mit 2930 Personen zur Unter-
Itzung gemeldet (ebenda Nr. 114 c).
Merkel, Briefe über Hamburg und Lübedt. Leipzig 1801,
288/89. . . .
s Dekret setzte fest, daß in jedem Departement mit nundestens
^ Juden eine Synagoge und ein Consistorium erriditet werden
Iten. Alle Consistorien waren dem Gcncral-Consistorium in Pa-
unterstellt.
M. Haarbleidier, Zwei Epodien. S. 103-106.
p^ bekanntesten und bedeutendsten ist die Schrift von Abendroth.
ITünsdie bei Hamburgs Wiedergeburt i. J. 1814, 1814.
Ke Kommission war auf Wunsdi des Senats am 27. Mai 18 14 für
._ Monate gewählt, um zusammen mit dem Senat die für den
Tiederaufbau nötigen Besdilüsse zu fassen,
dem Testament wird gefordert: ». . . 6. Das Bürgerredit der Ju-
i, jedodi daß sie nodi keinen Theil an der Regierung und Ver-
hung erlangen, und nur eine besdiränkte Zahl von ihnen in den
rgerlidien Versammlungen zugelassen werde.« (F. Voigt. Verwal-
pwügsgcsdiidite, III, S. J5) 1 • jp .
»Das Publicandum beginnt mit den Worten: »Da der unlcidlidie
feUnfug überhand zu nehmen anfängt, daß vorzüglidi Juden, und
^$udi Christen, « (C. D. Anderson, Verordnungen, Nr. 80, S.
^ VlI Lit. Lb No. x8 Vol. 7» ^^' »^ Nr. 3: Anmerkungen zu
pmoi Entwurf des Reglemenu der Judensdiaft. . . , ,
ftA habe nirgends einen Hinweis darauf gefunden, wie viele Ju-
iden zu der i. Klasse gehört haben würden. Einen sehr vagen An-
kaltspunkt gibt die Einwohncrliste von 1815 (Bestand: Jüdisdie Ge-
^meinden Nr. 361): Zu der ersten Klasse werden wohl die 13^ K:auf.
kute - in der Liste wird zwisdien Kaufleuten und Handelsnun-
Luern untersdiieden -. die 20 Manufakturwarenhändler, die 2 Ban-
iiers, 10 Ärzte und 12 Gelehrten gehört haben, außerdem em Teil
iUr 16 Geldwcdisler. der 47 Makler und der 3 Fabrikanten. Das
^wären mindestens 170, hödistens 226 von 143^ »« <*« Li»te ange-
führten Erwerbstätigen.
91
>
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L...
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SCHICHTE
H AUBIN
ELBE
DEUTUNG
;UNDERTS
SEPHARDIM
AN DER UNTEREN ELBE
IHRE WIRTSCHAFTLICHE UND POLITISCHE BEDEUTUNG
VOM ENDE DES 16. BIS ZUM BEGINN DES 18. JAHRHUNDERTS
( i^CY^-^a^ if^
VON
HERMANN KELLENBENZ
ESBADEN
FRANZ STEINER VERLAG GMBH • WIESBADEN
1958
VIERTELJAHRSCHRIFT FÜR
SOZIAL- UND WIRTSCHAFTSGESCHICHTE
BEIHEFTE
HERAUSGEGEBEN VON HERMANN AUBIN
V'j
NR. 40
SEPHARDIM AN DER UNTEREN ELBE
IHRE WIRTSCHAFTLICHE UND POLITISCHE BEDEUTUNG
VOM ENDE DES 16. BIS ZUM BEGINN DES 18. JAHRHUNDERTS
VON
HERMANN KELLENBENZ
FRANZ STEINER VERLAG GMBH . WIESBADEN
1958
.""^I
'."•1
nischen Diaspora in
: Athias seinen „Te*
on Venedig auf dem
|d durdi Deutschland
e und der andere ist
de Brite, einer der
Ilo muß hier genannt
In Meer. Dort erfreu-
on Großherzog Fer-
Iheiten. 1652 ist von
lO gekommen waren.
Hn. Aus der zweiten
|igler von Livomo^*,
dem Ritus der Ge-
linzelter Zuzug kam
len östlichen Mittel-
;enannt, 1654 hören
Ique^^ erwähnt.
jsich um, erkundigten
äft und zogen wieder
[maligen Glaubensge-
izierte, hielt sich zwei
lenleben führten ver-
oyo, der in Hamburg
I wurde 1607Chacham
in Konstantinopel^*.
die Zwisdienstation
erhielt in Amsterdam
^rt und in Rotterdam,
loso sdireibt sich einmal
idovico de Castro. Auch
1er italienischen Sprache.
I Israel, war aus Venedig.
1jährige Emanuel Caspi
Igegeben. Im selben Jahr
[amburger Tauf registcr.
45.
*
Die Hamburger Gemeinde in der zweiten Jahrhunderthälfte
45
^1
4
'%
I.:
■'r
um schließlich als Rabbiner nach Hamburg berufen zu werden®^. Und
Jacob Sasportas^S dessen Wiege in Oran, in Afrika stand, war zuerst Rab-
biner in Tlemcen, Marokko und Fez; er wurde verhaftet, entkam und be-
gab sich nach Amsterdam, wurde Lehrer an der dortigen Akademie der Pin-
tos, kehrte wieder nach Afrika zurück, begleitete 1655 Menasse ben Israel
auf seiner Gesandtschaft nach London, übte dort seine rabbinisdie Tätigkeit
aus und kam 1666 nach Hamburg, wo er bis 1673 als Rabbiner wirkte.
Dann zog er nach Amsterdam, von da nach Livorno und folgte wiederum
einem Ruf nach Amsterdam, wo er audi starb. Oder man denke an das
Wanderleben des Dr. Mussaphia und des Dr. Rosales®*.
Die Hamburger Gemeinde in der zweiten Jahrhunderthälfte
In der zweiten Hälfte der vierziger Jahre, während der die Gemeinde
auffallenden neuen Zuzug bekam, begann eine Krisenzeit. Das Gefühl der
Sicherheit, das Bewußtsein, bei der Kaufmannschaft und im Senat Gönner
zu haben, machte die „Portugiesen*, wenn nicht übermütig, so doch unvor-
siditig. Die Art, in der die spitze Feder, das geschliffene Mundwerk des
Dr. Dionysius-Mussaphia mit der Geistlichkeit umfuhr, war ziemlich an-
griffslustig. Trotzig verwiesen die „Portugiesen" auf ihre Patrone unter
den Herren des Senats. Die Volksstimmung, die sich bisher mehr im Stillen
gegen diese Fremden gezeigt hatte, äußerte sich nun in spontanen Kundge-
bungen. Besonders die Gymnasialjugend wandte sich gegen sie^'. In den
80 Kayserlingi S. 312 f.
*^ TJE IX, S. 65 f. Siehe auch Brilling t S. 36 f. sowie Kayserling s S. 98.
« Siehe S. 331 ff. und 338 ff.
w Im Juli 1648 kam es zu Tätlichkeiten gegen den Bruder des angesehenen
(Vorname fehlt) de Lima und seinen Sohn. StA Hamburg, SA, Gl VII, Hf Nr. 5
Vol. 4a. Prot. Extrajud. vom 26. 7. 1648. Femer Prot. Extrajud. vom 4. 9. 1649,
wo es heißt, daß die Portugiesen einen Ansdilag der Studenten befürditcn. Siehe
audi Archiv des Hl. Geist-Hospitals und des St. Marien- und Magdalenen-Klo-
sters, II A 1 8. Conventus der Oberalten: vom 22. 2. 1647, wo es heißt, daß die
»Portugiesen* sich beklagen, sie seien nicht sicher vor Jungens und vor Gesindel.
»Zwei wollten noch von Spanien kommen, so von großen Mitteln sein, wüßten
sidi aber nicht sicher.* Beliebt: Die Juden sollen gebührend geschützt werden und
dagegen sich ihrer »Capitulatio* gemäß bezeigen. Unter dem 28. 6. 1647 heißt es,
Johann Schröttcring und Syndikus Meurer hätten den Deputierten ihr ärgemif-
erregendes Verhalten, ihr Schlachten, ihre Synagogen und Schulen vorgehalten. De
Castro habe mit »Dn. Pr. p. C* privatim gesprochen: »wenn man ihnen ihre
Schulen nehmen wollte, müßte man sie gar abschaffen.*
46
Die Portugiesenniederlassung in Hamburg
flT^T' rf "üfT'S' ''"^'"°' ^°" St. Peter. Dr. Johannes Mülle
fand die Juden eindhAe Bewegung ihre SpreAer. Müller veröffentlii,
1644 sein Budi über das Judentum. 1649 reidite er gegen die „Portueirn
ten Spitzfindigkeit die sdi wa Aen Stellen in der Front des Gegners getrof^
^urUrS "'' f'^ ''' -Portugiesen« das Laubhütt'enfesf und *
Punm mu Geprange feiern, mit Tuten und Blasen, mit großem HeuL
Plärren Grunzen und Blasen der Tuben und Hörner. daß sie Aufwa J
sLr/"'^ f- ."r" r^ ""'^^^ '" ^^^- ^^^"«- halten und S
.sdanden daß sie BüAer sdireiben. in denen der diristlidien Religion zJ
wider gelehrt wird, und daß sie diese BüAer in Hamburg drudeen lassen
daß sie Prediger zu bestechen siA unterstehen und die GeistlTrÄ
Disputation herausfordern, daß sie an den AristüAen Sonntagen unT
Festtagen Handel treiben, daß sie hohe Amtspersonen weltliAen'standl
ZI ..M " T korrumpieren versuAen. „Sie gehen einher. gesAmüdt
mit goldenen und silbernen StüAen. mit köstliAen Perlen und idelgestri
nen. sie spe.sen auf ihren HoAzeiten aus silbernen Gefäßen und setzen da
L^aV r ' ^-ge SAüsseln und Confecte auf und endliA flen st
m solAen Carossen, die nur hohen Standespersonen zustehen, und gebraü
Aen bei solAen Carossen obendarein Vorreiter und großes Comitat - L
wird gerügt, daß Gabriel Gomez seines Bruders ToAter ehei™;et da^
Dr. Rosales siA von seiner Frau gesAieden. ManAe Spitze riAtete siA ge-
h!L T ^'""Z'^'^'T^''' ^" '^^'"^^^ "^'"^"^g »'-"^^ verlassen
ha te. In den Monaten, da man in Münster und Osnabrüdc zum AbsAluß
der Friedensverhandlungen kam. gerieten Oberalte und Senat in der Por-
ugiesenfrage aneinander. Eben damals wurde Rosales, in dem die Geist-
betdeTF -7 "^"r ""d- -h. vom Senat mit Geld besAenk, um
bei den Friedensverhandlungen für den Spanienhandel günstige Bedin^-
gen herauszusAlagen. Bei diesen Debatten spielte auA der über^tt
L^r^^'T-^ "'""^ ""' ^°"^ ^°^^^ ^^' NaAriAt. das Haus des de
Lima werde hinten zur Synagoge „aptiert'ss.
n,.ur ^r Ü^^T ^1 ^''-^" '*°" '^"' vermittelnde Haltung ein und be-
mühte siA. die AussAreitungen mögüAst zu unterbinden. So verbot er im
Prot, von, 7. 1. 164^ 28! 6.. 26."! (lo^! ^^tlä Z^Tm^ '^" ^''''^''
Die Hamburger Gemeinde in der zweiten Jahrhunderthälfte
47
Johannes Müller,
T veröffentlichte
ie „Portugiesen*
udi mit der groß-
jegners getroff en.
ittenfest und das
großem Heulen,
llaß sie Aufwand
jraben der Toten,
\m halten und sie
dien Religion zu*
g drucken lassen,
Geistlichkeit zur
11 Sonntagen und
weltlichen Standes
inher, geschmückt
n und Edelgestei-
|en und setzen da-
endlich fahren sie
jhen, und gebrau-
|ßes Comitat.* Es
r geheiratet, daß
|ze richtete sich ge-
bereits verlassen
kck zum Abschluß
Senat in der Por-
|in dem die Geist-
Jd beschenkt, um
[ünstige Bedingun-
ich der Übertritt
das Haus des de
Itung ein und be-
i. So verbot er im
202 ff. und 280 ff.
aus den Extrajud.
^9.
i|arz 1647» die fremden, hier residierenden Nationen durch Nachrufen auf
den Gassen zu „injurieren*, insbesondere die Besdiimpfung durch Schul-
ender war da gemeint. Im April 1649 erließ er ein Mandat, daß niemand
die hier residierenden fremden Nationen, es sei englische, französische,
niederländische, portugiesische oder andere" beleidigen solle. Wiederum,
^e vor dem ersten Kontrakt, forderte er Universitätsgutachten an, so von
Jena und Altdorf®*. Schließlich wurden den „Portugiesen" im Frühjahr
1650 neue Artikel gegeben, in denen im wesentlichen die bisherigen Be-
itiminungen wiederholt wurden und alle jene vorwiegend religiösen Be-
denken zur Geltung kamen, die ihre Gegner vorgebracht hatten®^ Synago-
gen wurden ihnen nochmals ausdrücklich verboten, ebenso das Abhalten
yon Komödien. Ihren Luxus hatten sie einzusdiränken und sich dement-
iprechend nadi den Kleider- und Hochzeitsordnungen der Stadt zu richten.
Wenn sie zum Gebet zusammenkamen, mußte dies in Privathäusern ge-
icfaehen, und zwar sollte der Gottesdienst von nicht mehr als 15 Familien
auf einmal abgehalten werden, auch durften nicht über vier oder fünf Per-
ionen auf einmal ausgehen.
Unter den anderen Bestimmungen sind noch erwähnenswert das Verbot,
ijFinanzen* zu treiben, die Wiederholung der bisherigen Bestimmung, daß
keine Häuser „eigenthuemlidi" auf die „Portugiesen* eingeschrieben wer-
den durften, und die Weisung, in der Neustadt zu wohnen. So sehr die letz-
tere Bestimmung die Einschränkung ihrer rechtlidi-sozialen Stellung beton-
te, so gab es doch viele Erwägungen, die es ihnen erleiditerte, sich mit dieser
Einschränkung abzufinden. Vor allem konnten sie, wenn sie enger beisam-
men wohnten, ungestört ihr Gemeindeleben pflegen. Wir finden sie in diesen
Jahren hauptsächlich also in den Straßen, die auf den abgetragenen Wällen
neu angelegt worden waren, auf dem Dreckwall am heutigen alten Wall, an
einem Teil des Rödingsmarktes, in der Herrlichkeit, an der Mühlenbrücke,
auf dem Mönkedamm, auf der Kehrtwiete und auf dem Brock. Duarte
Nunes da Costa wohnte z. B. in der Wallstraße. Juan Frances Brandon ver-
kaufte Ende der fünfziger Jahre sein Haus auf der Herrlichkeit für 18 000
Mark. Die vier Häuser des Samuel Guedes standen auf dem Mönkedamm.
Bezüglich des Hausbesitzes hielt man es auch künftig mit der Verordnung
nicht streng. Man ließ es durchaus zu, daß der „portugiesische" Erwerber
eines Besitztums dieses sich selbst „ad usum et utilitatem**, einem Christen
•• A Lübed H 9 (nadi StA Hamburg SA, Gl VII, mit La Nr. 2 Vol. 2b (Andreas
Dathes Mandatensammlung, Abschrift 7 und (Blank) Sammlung hambg. Mandate
L S. 78 — 80.) 87 Die einzelnen Punkte s. Grunwaldi S. 16 f.
infaiiRc^
48
Die Portugiesenniederlassung in Hamburg
aber »ad fideles manus* zusdireiben ließ. Ein solches Verfahren wurde
dann 1682 vom Rat ausdrücklich gutgeheißen, und wenn die abgeänderten
Artikel von 1697 die Bestimmungen von 1650 wiederholten, so änderten
sie doch nichts an den Einschränkungen^®.
Während der Krise zu Ende der vierziger Jahre erklärten die »Portugie.
sen*, von Hamburg wegziehen zu müssen, wenn man sie nidit wie bisher
den Gottesdienst in ihren Häusern in der Stille abhalten lassen wolle. Un»
bedingt sicher fühlten sie sich in der nädisten Zeit nicht mehr, denn auch der
Bestand der neuen Ordnung war nicht gewährleistet. Das Ministerium
blieb bestrebt, ihre Freiheiten einzuschränken, und der Rat mußte entspre*
chende Zusagen machen. Wenn die bisher bestehenden Betgemeinden sidi
1652 zu einer einzigen, von einem siebengliedrigen Vorstand geleiteten
„Bet Israel" zusammenschlössen, so darf dies nicht als Zeichen der Stärke
angesehen werden, sondern ist Ausdruck des Gefühls der Unsicherheit und
des Bestrebens, die allzeit unter ihnen herrschende Uneinigkeit im Interesse
der gesamten Niederlassung zu überbrücken. Daß hervorragende Mitglie*
der der Gemeinde angesehene diplomatische Stellungen bekleideten, da&
Teixeira 1654 Resident der Königin Christine von Schweden wurde, dafi
Nunes da Costa portugiesisdier Resident war, änderte an der unsicheren
Lage der Niederlassung im allgemeinen nichts. Das aus jenen Jahren er*
haltene Protokollbuch der Gemeinde vermittelt da bemerkenswerte Ein-
blicke. Man bemühte sich peinlidi, den Hamburgern ja keine Gelegenheit
zu Anfeindungen zu geben; nur gut beleumdete, möglichst wohlhabende
Leute sollten aufgenommen werden, arme, zweifelhafte Elemente suchte
man abzuschieben, der Kaufmann sollte auf eine den Gesetzen entspre-
chende Handlungsweise bedacht sein. Den „hodideutschen" Juden, über die
man den Schutzmantel gebreitet, indem man sie als Bedienstete zu sidi auf-
genommen hatte, sah man streng auf die Finger. Um ja das gute Verhältnis
zu den regierenden Herren Hamburgs zu erhalten, gab man diesen kleine,
aber angenehme Geschenke, etwa brasilianisdien Zucker oder Konfitüren^.
Man dekorierte nicht mehr die Synagogen, gestattete keine Gastmähler
mehr, keine Guirlanden bei den Festlichkelten, verbot die Umzüge, die
^^ Der Senat besdiloß das Reglement am 6. 3. 1650. Die Artikel scheinen aber
erst am 6. 5. 1650 aufgesetzt worden zu sein.
«• Vgl. Protokollbuch, Jb VI: unter dem 15. Elul 5413: dem Senator van Hol-
ten 20 Pfund Zucker; unter dem 1. Adar 5414: dem neu erwählten Syndikus DrJf
Moller Conf itüren aus Porto und Zucker zu überreichen.
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Die Hamburger Gemeinde in der zweiten Jahrhunderthälfte
49
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sonst die Hatanim mit großem Gefolge durch die Straßen führten*®. Als
lAoses Gideon Abudiente 1660 sein Werk „Fin de los Dias*" erscheinen ließ,
^ar man in großer Sorge, der Inhalt des Buches, das vom Ende der Tage
handelt, könnte bei Andersgläubigen ungünstige Wirkungen hervorrufen
und dadurch der Gemeinde schaden. Deshalb beschloß man, sämtlidie
Exemplare des Werkes einzuziehen'^ Kurz, man wollte jedes Aufsehen
vermeiden.
Auf Grund dieses Gefühls der Unsicherheit nahm man sich auch ernst-
lich der Nadibargemeinde in Glückstadt an, als es sich im Lauf der
sechziger Jahre immer deutlicher zeigte, daß das dänische Konkurrenzun-
ternehmen an der unteren Elbe verfehlt war. Glückstadt lag im Bereich der
duldsameren dänischen Herrschaft. Mochte die Zahl der dortigen „Portu-
giesen" immer geringer werden, moditen die wenigen, die dort noch leb-
ten, durch ihre gegenseitige Eifersucht und Mißgunst den Bestand der Ge-
meinde gefährden, eingehen durfte diese nicht. Dorthin konnte man, so
war die Erwägung, seine Zuflucht nehmen, falls es mit der Hamburger
Niederlassung plötzlich ein Ende haben sollte.
Trotz der Artikel von 1650 gab die Gemeinde den Gedanken einer
Hauptsynagoge nicht auf. Kurz nach der Erlassung der Artikel wurden
zu diesem Zweck Grundstücke erworben. Weil jedoch der Widerstand der
Öffentlichkeit gegen einen Neubau zu groß war, wurden sie 1652 wieder
verkauft. Besonders Diego Teixeira setzte sich für den Synagogengedanken
ein und stellte dafür Geld zur Verfügung^^. 1668 trat der Synagogenplan
wieder an die Öffentlichkeit. Der Senat erlaubte der Gemeinde, das Haus
in der Wallstraße, das bisher als Synagoge diente, zu erweitern. Sofort
setzte heftiger Widerstand der Geistlichkeit ein. Im nächsten Jahr kam es so-
gar zu Aussdireitungen gegen die „Portugiesen*. Trotzdem begannen diese
im Haus nebenan heimlidi zu bauen. 1672 predigte die Geistlichkeit hart-
näckig gegen dieses Vorhaben, und der Senat schritt gegen das Bauen ein;
im Jahr darauf mußte das strittige Gebäude abgebrodien werden. Dieser
zweite Versuch fiel gerade in die Zeit heftiger Auseinandersetzungen zwi-
schen Bürgerschaft und Senat, die dann 1674 durch kaiserliche Vermittlung
•• Vgl. Protokollbudi, Jb VII, S. 186. Wenn Graetz X S. 24 sdireibt, die »Por-
tugiesen" hätten sich in Hamburg so behaglich gefühlt, daß sie es ihr „kleines Jeru-
salem" nannten (er beruft sich auf Schudt), so ist dies wohl übenrieben. Die Be-
zeichnung „Kleines Jerusalem" wandten sie jedenfalls gerne für Amsterdam an.
•1 Vgl. Protokollbudi, Jb. X, unter dem 3. Elul 5426, sowie CASSUTOt S. 290
•2 Grunwaldi S. 19.
Sephardim, 4
50
Die Ponugiesenniederlassung in Hamburg
n'
im Vergleich des Grafen Windischgrätz beigelegt wurden**. Dabei spiele
audi die Judenfrage eine Rolle. Zwar richtete sich das Hauptargument ii^
Rezeß gegen die „hochdeutschen** Juden, aber natürlich wurde dadurch dii
Stellung der „Portugiesen" mit beeinträchtigt. Der Synagogenplan wur^i
erst im nächsten Jahrzehnt wieder erörtert, aber auch diesmal bemühte sich
die Gemeinde vergeblich um die Erweiterung ihres Grundstückes*^. i
Heftige Auseinandersetzungen gab es um Sabbatai Zewi, der sich im
Dezember 1665 in seiner Heimatstadt Ismir zum Messias ausrufen lief
und dann von seinem fürstlichen Gefangenensitz Abydos bei Gallipoli aiM'
für eine kurze Zeit die jüdische und diristliche Welt in Unruhe versetzte^
Männer wie Manuel Teixeira, der Resident und Bankier der abgedankte^
sdiwedischen Königin, und Dr. Benedikt de Castro setzten sich damals fQ|^
diesen falschen Messias ein, während Jakob Sasportas, der Rabbiner dc|
Londoner Niederlassung, der die Themsestadt 1665 infolge der Pest veiij
lassen hatte, entschieden gegen das Messiastum polemisierte. Für kurze Zei|
stand die Hamburger Gemeinde, ähnlich wie die von Amsterdam, ganz uii#
ter dem Eindruck der prophezeiten Ereignisse. In Amsterdam machten sicfc
die Führer der sabbatianischen Partei, Pereira und Naar, auf den Weg, um
mit Sabbatai von Konstantinopel aus nach dem Heiligen Land zu ziehet^ ^
und die Häupter der Gemeinde schickten ihnen einen Huldigungsbrief nacfa|
den sie in Abydos übergeben sollten. Er enthielt eine Anfrage, ob sie sieb
unverzüglidi rüsten, oder ob sie bis zu dem Tage warten sollten, „da alle
unsere Zerstreuten versammelt werden". Auch die Hamburger Gemeinde
beschloß, Gesandte nach Konstantinopel zu schicken, um unserem „König
Sabbatei Seby, dem Gesalbten des Gottes Jacobs" die schuldige Huldigung;^
darzubringen. Nachträglidi gab man diesen Plan wieder auf, aber nur,
weil man befürchtete, der Brief könne in fremde Hände fallen, bzw. weil
man annahm, Sabbatai sei inzwischen sdion nach Jerusalem aufgebrochen
■f
•« Abbrudi des strittigen „Judenhauses* 1673, StA Hamburg, Akten des Mini-
steriums, III 1 a 3, Vol. VI S. 1705 und 1715. Der Rezeß wurde genannt nadi dem
kaiserlichen Kommissar, Grafen Windischgrätz, der den Vergleidi zwisdien Senat
und Bürgerschaft zustande brachte. Der Rezeß trägt das Datum vom 6. 4. 1674.|
Vgl. HübbeS. 18ff.
*^ Die geplante Erweiterung zum Nachbarhaus müssen sie dodi durchgesetzt]
haben. Vgl. dazu StA Hamburg, OA, RuB, sowie Kpr vom 4. 8. 1668, 11.3. und;
27. 3. 1682, sowie vom 18. 1. 1684, außerdem Akten des Ministeriums 111, la
Vol. VI S. 715.
•5 Protokollbudi, Jb. XI, S. 5, 9, 29 f., sowie Kastein S. 234 f., 240 ff., 284 f.;
ScHOEPS S. 96 ff.
MM«*
Die Hamburger Gemeinde in der zweiten Jahrhunderthälfte
51
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ikten des Mini-
^nannt nach dem
zwisdien Senat
vom 6. 4. 1674.
xh durchgesetzt
1668, 11.3. und
[riums 111, la 3
, 240 ff., 284 f.;
yiid der Bote komme damit zu spät nach Konstantinopel. Gegen diejeni-
ceOf w'clche für die Sadie nicht begeistert waren, wurde ein Gesetz wegen
Uajestätsbeleidigung geschaffen, Wetten „auf das Eintreffen unseres Heils"
^rden verboten.
paß die Amsterdamer und Hamburger Judengemeinden den Ruf des
Messias so freudig aufnahmen, zeigt, wie wenig sie trotz der verhältnis-
flilBig günstigen materiellen Bedingungen hier im Norden verwurzelt wa-
ffii« Um so größer war die Enttäuschung, als der Messias die Hoffnungen
giclit erfüllte. Sasportas war in den Tagen der allgemeinen Freude isoliert
(leiKite gestanden, traurig und innerlich empört „über die Leichtgläubig-
ere dieser Mensdien, aus deren Geiste jede Erinnerung an unsere wahren
Propheten und an unsere Überlieferung gesdi wunden war"*. Eifrig sam-
melte er alle Nadirichten und Dokumente über Sabbatai Zewi und seine
Anhänger und vollendete dann aus diesem Material 1671 in Hamburg
leine große Antisabbatiana, in der er mit der ganzen Erscheinung des Sab-
bitianismus abrechnete.
Diese Ereignisse bereiteten der Hamburger Gemeinde noch einmal stolze
und zugleidi traurige Augenblicke. In der folgenden Zeit verlor die Nie-
derlassung verschiedene Persönlichkeiten, die ihr geistiges Gepräge mitbe-
ftimmt hatten**. 1671 starb der gelehrte Abraham da Fonseca, der in
Amsterdam und Glückstadt gelebt und dann in Hamburg an der Synagoge
Keter Thora gewirkt hatte. Zu seinen Nachkommen zählten versdiiedene
Ärzte*^. 1 674 starb der Chadiam der Gemeinde David Cohen de Lara, der
mit seinem „Lexicon talmudico-rabbinicum***® hervortrat. Hamburg ver-
ließ Dr. Samuel Abas, der durch seine „Obligatio cordium", die Überset-
zung eines theologisch-moralischen Werkes aus dem Hebräischen ins Spani-
sche bekannt geworden ist, um sich in Amsterdam einzurichten^®^. 1684
starb Dr. Benedict Nehemias, mit dem die große Tradition der de Castro
aufhörte^^S 1688 folgte der Grammatiker und Dichter Moses Gideon Abu-
diente^®*. Solche Leute wurden jetzt in Hamburg selten. Der Chacham der
Gemeinde, Abraham Cohen Pimentel, darf hier erwähnt werden. 1688
•• 1666 starb der Arzt Mose de Lima, Protokollbudi, Jb. XI, S. 14.
•^ Monatsschrift 48 S. 669, Anm. 1.
•• Ober seine Beziehungen zu Johann Buxtorf vgl. Kayserling«.
•• Vgl. Kayserling s S. 56.
^M Kayserling s S. 1 erwähnt, daß er in Amsterdam gegen 1693 starb. Siehe
todi Moller 1 1, S. 1, ferner EJ I, Sp. 177.
»•» Vgl. S. 325 ff. *•* Kayserling s S. 8.
I ^
T W.IW
52
Die Portugiesenniederlassung in Hamburg
gab er in Hamburg ein Werk „Questoes e Discursos Academicos" her»
aus*^', Samuel Abas, Übersetzer und Besitzer einer berühmten Bibliothek,
erwedcte das Interesse ausländisdier, an rabbinisdien Studien interessierter
Besucher^^^. Das Gesicht der Gemeinde wurde jetzt stärker als bisher be-
stimmt durdi einige wenige große Kaufleute, die Teixeira, Nunes da Costa,
Nunes Henriques und Abensur, sowie durdi die große Zahl der Makler;
1679 zählte man neben 130 Christen 20 vereidigte „portugiesisdie" Mak-
ler. In Wirklichkeit gab es deren noch mehr. Viele übten den Beruf
„schwarz "^ aus, als „Bönhasen", wie man damals sagte. Die Stadt nahm sich
dann vor, keinen weiteren Makler zu ernennen, bis die Zahl auf 60 Chri*
sten und 10 »Portugiesen* vermindert war, 1692 setzte man sie auf lOQ
Christen und wiederum 20 „Portugiesen" fest. Um diese Zeit wird die Nie-
derlassung keine 300 Köpfe stark gewesen sein^®^
Hamburg wurde während der zweiten Hälfte des 17. und zu Beginn des
18. Jahrhunderts von heftigen Auseinandersetzungen zwisdien dem Senat
und der um die Erweiterung ihrer Rechte bemühten Bürgerschaft erschüt-
tert. Auch die Judenfrage war Zündstoff zu diesen Streitigkeiten. Während
der damit einsetzenden Krise zeigte sich zum erstenmal die Unterlegenheit
der „Portugiesen" gegenüber der beträchtlich angewachsenen „hochdeut-
schen" Judenniederlassung. Gegen diese richtete sidi hauptsächlich die Agi«
tation, hinter der der beredsame Pastor von St. Jakobi, Dr. Meyer, stand.
Die „Portugiesen" wurden dabei in der gleichen Weise behandelt wie die
„hodideutschen" Juden. Besonders heftig wurden die Debatten zwischen
Bürgerschaft und Senat 1697 um die Vermögenssteuer geführt. Hohe kai-
serliche Kriegsassignationen, die Kurbrandenburg einforderte, nährten den
Streit. Von den „Portugiesen", die in der letzten Zeit jährlich 4 000 Mark
Schutzgeld bezahlt hatten^®*, verlangte man eine Sonderabgabe von 20 000
Mark. Gleichzeitig wurden durdi neue, „revidierte Artikel" die bisherigen^
Freiheiten eingesdiränkt. U. a. wurde das Verbot, Grundbesitz zu erwer-
ben, wiederholt und deutsche wie portugiesische Juden angewiesen, sich „in^
I!
3
i05 Ka YSERLING 8 S. 89.
i<>< Vgl. den Schweden Johan Palmroot, Schoeps S. 172 und 212.
i<>5 GoNSiOROVSKi S. 22 und Feilchenfeld i S. 282. — Am 31. Mai 1697 unter-
schrieben 58 Gemeindemitglieder, von denen wohl die meisten Familienhäupt
waren: RA Kopenhagen. T.K.U.A., Hamburg. Resident i den nedersachsiski
Kreds Georg Lindters Gesandtskabs Arkiv. Koncepter til Skrivelser (Relationcrj
med Bilaeg 1697 — 99; siehe Anhang.
10« 1690 wurde auf 4000 Mark kontrahiert (Quartprozent eingeschlossen).
tr.
M
lurg
)s Academicos" her*
rühmten Bibliothek,
IStudien interessierter
itärker als bisher be-
Jira, Nunes da Costa,
!e Zahl der Makler;
portugiesische ** Mak-
[le übten den Beruf
Die Stadt nahm sidi
|ie Zahl auf 60 Chri-
^te man sie auf 100
l^e Zeit wird die Nie-
'. und zu Beginn des
zwisdien dem Senat
►ürgersdiaft ersdiüt-
^itigkeiten. Während
[1 die Unterlegenheit
idisenen „hodideut-
I' uptsädilidi die Agi-
i, Dr. Meyer, stand.
|e behandelt wie die
Debatten zwisdien
geführt. Hohe kai-
>rderte, nährten den
pährlidi 4 000 Mark
rabgabe von 20 000
[ikel* die bisherigen
ndbesitz zu erwer-
iingewiesen, sidi „in
id212.
31. Mai 1697 unter-
sten Familienhäupter
|i den nedersadisiske
rivelser (Relationer)
eingesdilossen).
Die Hamburger Gemeinde in der zweiten Jahrhunderthälft(
53
der Enge und in denen Gassen, da sie jetzt gemeiniglidi wohnen, sidi soviel
wie möglidi" zusammenzuhalten. Demgegenüber sehen wir sdilaglidit-
artig den Aufstieg der „hochdeutsdien" Judensdiaft. Sie, die wohl weniger
zahlungskräftige Einzelmitglieder hatte als die «portugiesisdie" Gemeinde,
mußte 30 000 Mark erlegen und wurde jetzt in ähnlidi revidierten Artikeln
zum erstenmal anerkannt^®^.
Dieser Sdilag traf die Portugiesengemeinde in einer Zeit der inneren
Sdiwädie und Unsidierheit. Zwistigkeiten zwischen den reidien Familien
Teixeira bzw. Nunes Henriques und den Mussaphia kamen damals offen
zum Ausbrudi^<>8. o^zu kam, daß Manuel Teixeira, langjähriger Resident
der Königin Christina Alexandra und angesehenstes Gemeindemitglied,
seit dem Tod der Königin 1689 nidit mehr die sidiere Stellung wie frü-
her hatte. Zwar madite ihn der dänisdie König im Frühjahr 1697 zu sei-
nem Rat und Residenten im Niedersädisisdien und Westfälisdien Kreis,
aber die mit einem soldien Amt verbundene Steuerfreiheit konnte ihm der
Senat angesidits des Widerstands der Bürgersdiaft nidit bewilligen. Und
vorwiegend wegen dieser Steuerfreiheit hatte sidi Teixeira um die däni-
sdie Würde bemüht. Dazu sollte er nun nodi einen Beitrag für die „portu-
gicsisdien" Armen und seinen hohen Anteil an der von der Portugiesen-
gemeinde zu entriditenden Abgabe der 20 000 Mark zahlen. Auf ihn und
seine Sippe fiel nidit weniger als ein Drittel dieser Summe. Seiner Ansidit
nadi verlangte man zu viel von ihm. Am liebsten hätte er sidi sdion im Lauf
des Jahres 1697 diesen ganzen Unannehmlidikeiten durdi Übersiedlung auf
dänisdies Gebiet entzogen. Aber daran hinderte ihn die Gemeinde, die ihn
mit dem Bann bedrohte. An und für sidi beabsiditigte damals die ganze Nie-
derlassung, die Stadt zu verlassen, aber allein sollte Teixeira nidit wegzie-
hen, man braudite seine Stütze. Dodi ließ sidi der Brudi nidit mehr heilen.
Teixeira setzte sidi dank der Unterstützung, die er von dänisdier Seite er-
fuhr, durdi. Er und seine zahlreidie Verwandtsdiaf t, zu der Angehörige der
"7 Siehe StA Hamburg, OA, RuB vom 28. und 29. 1., 11. 2., 29. 4., 6. 6. und
17. 6. 1697 und als einzige gründlidie Bearbeitung Feilchenfeld i S. 373 ff. Die
höhere Taxierung der „hodideutsdien* Juden kam allerdings teilweise davon, daß
sie .viel Sdiadierei treiben, jene (= die .Portugiesen*) ohnehin von ihrem Com-
mercio die Onera gleidi andern Kaufleuten abtragen". Beridit des dänisdien Resi-
denten Lindcer an Th. B. v. Jessen, 2. 2. 1697, RA Kopenhagen. T.K.U.K., Ham-
burg, Resident i den nedersadisiske Kreds Georg Linkers Gesandtskabs Arkiv.
Koncepter til Skrivelser (Relationer) med Bil«g 1697—99.
^ö« Grunwaldi S. 14f.
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54
Die Portugiesenniederlassung in Hamburg
Familien Nunes Henriques, Soares und Bravo gehörten, kassierten ihre
Gelder bei der Börse, der Kämmerei und der Bank ein, verkauften ihre
Häuser und begaben sich 1698 nadi vorübergehendem Aufenthalt in Altona
und Ottensen nach Amsterdam^®*.
Nach dem aufstrebenden Konkurrenzort Altona hatten die Kaufleutc
während der Verhandlungen mit den Juden warnend hingewiesen. Im
Hinblick auf die „Portugiesen" war die Sorge nicht so sehr angebracht, als
wegen der zahlreicheren „hochdeutschen" Judenschaft. Wenn Teixeira nach
Amsterdam übersiedelte, während sein ältester Sohn Abraham-Diego vor-
übergehend noch Glückstadt als Zwischenstation wählte, so bekundeten
sie damit, daß weder Altona noch Glückstadt die geeigneten Plätze für
ihre weitgespannten Unternehmungen waren. Amsterdam, der holländi-
sche Geldmarkt, lockte eben viel zu sehr. Dort boten sich noch günstigere
Möglichkeiten im Geld- und Warengeschäft als in Hamburg, und dort
gab es für die Juden vor allem größere persönliche Sicherheit und größere
persönliche Freiheit. Damit hatte die große Zeit der Hamburger Portugie-
senniederlassung ihr Ende erreicht. Glückstadt war ein sterbender Platz,
Altona übte keine Anziehungskraft aus. In Amsterdam dagegen stieg die /
Zahl der sephardischen Juden um die Jahrhundertwende auf über 2 500 "•.
Und überall im Gebiet der Vereinigten Provinzen gab es aufstrebende Ge-
meinden, in Alkmaar, Haarlem, Rotterdam, im Haag, in Middelburg,
Maarsen und Amersfoort.
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4
Die Hamburger Niederlassung zu Beginn des 18. Jahrhunderts
Die Hamburger Portugiesenniederlassung hat nach diesem schweren
Verlust am Ende des Jahrhunderts ihr früheres Ansehen nicht wieder er-
langt. Der innere Zwiespalt dauerte weiter an. Jacob Abensur prozessierte
mit seinem Sdiwiegervater Daniel Abensur und verfeindete sich mit der
ganzen Sippe seiner neuen Schwiegermutter, Levi Ximenes. Derselbe Jacob
Abensur prozessierte mit seinem Bruder Moses gegen die Mussaphia. Jacob
de Castro war Daniel Abensun unversöhnlicher Feind. Zu diesen persön-
1'
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iw StA Hamburg, SA, Gl VII, Hf Nr. 5 Vol. Ib Fase. 2, unter dem 30. 11. 1697,
sowie die Korrespondenz Linckers im RA Kopenhagen^ T.K.U.A., Hamburg C,
Resident i den nedersachsiske Kreds Georg Linckers Gesandtskabs Arkiv. Kon-''^
cepter til Skrivelser (Relationer) med Bil«g 1697—99.
110 Vgl. Bloom S. 31. 1655 betrug die Zahl 1800, 1674 2500, 1748 3000.
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Die Hamburger Niederlassung zu Beginn des 18. Jahrhunderts 55
liehen Gegensätzen kamen solche in gottesdienstlichen Fragen. Vermutlich
waren die einen orthodoxer, die anderen freier eingestellt. Als Jacob Aben-
sur, der eine Zeitlang wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten die Stadt
hatte verlassen müssen, Anfang 1701 wieder in Hamburg auftauchte, hielt
er in seiner Wohnung seinen eigenen Gottesdienst ab. Angehörige der Fa-
milien da Silva, da Fonseca, Mussaphia, Belmonte, „Steffens" und Machorro
schlössen sidi ihm an. Ende des Jahres waren die Brüder Levi Ximenes,
weil sie vor Abensur keine Ruhe hatten, entschlossen, ihre Abzugsgelder
zu zahlen und Hamburg zu verlassen^". So war es allmählich traurig um
die Niederlassung bestellt. Im Januar 1703 mußte der Senat einschreiten
und der Gemeinde strengstens Respekt vor den Ältesten anbefehlen"*
Um dem Verfall der Gemeinde einigermaßen zu steuern, bestimmte man
1706, daß die Vorsteher nicht mehr wie bisher auf 2, sondern auf 8 Jahre
gewählt wurden"*. Dazu mußte man es erleben, daß die Mussaphia in den
großen, Jahre dauernden gottorfischen Münzprozeß verwickelt wurden
und in Hamburg in Mißkredit und Bann gerieten"^. Jacob Abensur, der
den Namen einer der bisher angesehensten Familien trug, legte sich nicht
nur durch seine Prozeßsucht, sondern auch durch seine abenteuerliche poli-
tische Laufbahn einen schlimmen Ruf zu. Sein Residententum war, ver-
glichen mit dem der Teixeira, ein bald lächerliches, bald klägliches Ab-
bild; der Senat behandelte ihn mit Verachtung^*^ Und gereichte es nicht
der Gemeinde zur Schande, daß er, dessen Verwandte in der Gemeinde
Ehrenämter bekleidet hatten, mit dem Taufnamen Louis zum Christentum
übertrat?
Die kaiserliche Kommission, die den langjährigen bürgerlichen Streitig-
keiten durch den Unionsrezeß vom 7. September 1710 ein Ende machte,
ordnete im Artikel 37 des Rezesses und in einem besonderen „Judenregle-
ment* vom gleichen Tag die Verhältnisse der Portugiesenniederlassung
neu. Die Zahl der „portugiesischen* Makler wurde auf 15 heraufgesetzt
und bestimmt, daß die Einschätzung der „Portugiesen* durch die Behör-
den erfolgen solle, während die deutsdien Juden „sich selbst untereinander
^^^ Prot. Extrajud. vom 10. 10. 1701: Es erschienen Resident Abensur, Isaac
Milano und Manoel de Mattes »in curia* und erklärten, daß Abensur wegen eines
Streits mit der portugiesischen Gemeinde sich verglichen habe. Unter dem 2. 1 1. 1701
heißt es: die Brüder »Ximenes* erklärten, sie hätten vor Abensur keinen Frie-
den, würden ihre Abzugsgelder zahlen und gehen. StA Hamburg, SA, Cl VII, Lit
Hf Nr. 5 Vol. Ib Pasc. 3. 112 Grunvaldi S. 14. 11» Grunvaldi S. 15.
"* Vgl. S. 242 ff. "» Vgl. S. 400 ff.
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56
Die Portugiesenniederlassung in Hamburg
taxierten*. In Matrimonial-, Testaments- und Erbschaf tssachen konnten sie
„nach Inhalt der Mosaisdien Gesetze verfahren", sonst aber sollten sie in
bürgerlichen Sachen „dieser Stadt Jurisdiction* unterworfen bleiben. Es
blieb also im großen Ganzen bei den bisherigen Schutzbestimmungen^^*.
Man sucht in den ersten Jahrzehnten des Jahrhunderts vergeblich nach
Leuten vom Format eines Dr. Mussaphia, Dr. Rosales, Dr. de Castro, die
einige Generationen früher der Gemeinde eine beachtliche geistige Fassade
gegeben hatten^^^ Unter den angesehensten Familien ragte die Arzte-
familie da Fonseca hervor. Sie wurde zur Zeit vertreten durch Josua da
Fonseca, den Sohn des Chadiam Abraham^^®. Josuas Söhne Abraham und
Jacob da Fonseca wurden wiederum Ärzte. Einige Jahre betrieb Isaac de
Cordova, der Amsterdamer Drucker, eine Druckerei in Hamburg, um aber
später wieder nach Amsterdam zurückzukehren^^*.
Der Zuzug ließ jetzt auffallend nach. Es kamen nur noch vereinzelt
Kaufleute von einiger Bedeutung. Wir können sie feststellen anhand der
Konten, die sie bei der Hamburger Bank eröffneten^*®. 1693 zahlte Alonso
de Velasco die üblichen 150 Mark zur Eröffnung eines soldien Kontos.
1699 tauchten ein Alvaro Lobo auf, ferner ein Jacob de Mattos, der sich
in seiner Handlung Caspar de Mattos nannte, sowie ein Joseph Vieira.
Anfang 1700 kam Isaac Vas de Miranda hinzu, der sich in der Geschäfts-
weit Jacques du Mont nannte. Zu Beginn des Jahres 1701 wird Abraham
Serfatti alias Abraham de Pina verzeichnet. Die französische Namensform
bei einigen von ihnen dürfte darauf hinweisen, daß sie aus Frankreich ka-
men, das sie wahrscheinlich wegen der Schwierigkeiten verließen, die der
Streit um das spanische Erbe mit sich bradite. Bemerkenswert ist Jacob de
Castro-Sarmento, der 1691 in Braganza geboren wurde. Nachdem er Phi-
losophie und Medizin in Evora und Coimbra studiert hatte, wich er vor
der Inquisition aus und begab sich zu seinen Verwandten nadi Hamburg,
übersiedelte aber später nach London^^^
11« Vgl. Klefeker II, S. 313 ff., 385 f., Ziegra S. 120 ff., 193 ff., 270, 313,
SCHVABACHER S. 16. ^^^ GrUNVALDI S. 102.
118 Siehe auch Grunvaldi S. 104, ferner Kayserling$ S. 46, sowie EJ und
TJE unter Fonseca und NNBW VII S. 437 f. Nadi StA Hamburg, SA, Gl VII,
Lb Nr. 18 Vol. Id machte ein Joseph da Fonseca 1727 sein Testament, sein Sohn
war Abraham, sein Enkel Joseph. Offenbar war der Testamentserriditer der Sohn
des Josua. 1709 wird LA Sdileswig AXX KA 425 ein Dr. Almanza erwähnt.
119 1710—1714. Vgl. Bloom S. 55.
120 Vgl. Krr Einnahme 1693, 1699, 1700, 1701.
1*1 Vgl. Kayserlingi S. 37. Er begab sidi 1720 nadi London.
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Die Hamburger Niederlassung zu Beginn des 18. Jahrhunderts 57
Nur wenige waren jetzt noch Großkaufleute. Bezeichnenderweise war
um 1700 ein Jessurun bei den wohlhabenden Brüdern Aaron und Rüben
Fürst Buchhalter.^". Fünfzig Jahre früher wäre es keinem „Portugiesen"
eingefallen, bei einem „hochdeutschen" Juden in Dienst zu gehen. Damals
Ug der Fall ja gerade umgekehrt.
Am Ende des von uns betrachteten Zeitabschnitts, 1732, zahlten von
27 ^Portugiesen" nur 2 die ansehnlichsten Beträge von 50 Mark, während
9 von 10 — 20 Mark entriditeten und nicht weniger als 14 unter 10^*'. Die
Mehrzahl übte jetzt den Beruf des Maklers aus. In der Krise, die die Juden
bif 1710 durchzustehen hatten, spielte auch die Beschränkung der Makler-
^1^1 eine Rolle. 1701 wollte man die Judenmakler sogar ganz aussterben
fgnen. Doch setzte die kaiserliche Kommission die Zahl dann, wie schon
erwähnt, auf 15 fest^*^. 1732 stand es aber so, daß die vakanten Makler-
steilen nicht mehr aufgefüllt werden konnten. 5 Plätze von den 15 wurden
jetzt mit Christen besetzt ^".
itt Isaac Jessurun war Buchhalter bei Aren und Rüben Fürst. StA Hamburg,
SA, Cl VII, Md Nr. 2 Vol. 8a.
t» GnuNVALDi S. 38 f. "^ H. Levy S. 46.
tu Vgl. GONSIOROVSKI S. 45.
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ZEITSCHRIFT
DES
VEREINS
FÜR HAMBURGISCHE
GESCHICHTE
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BAND XXIV
1 •.
HAMBURG
W. MAUKE SÖHNE
(vorm. PERTHES, BESSER & MAUKE)
1921
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Aus dem Itinerarium
des Christian Knorr von Rosenroth.
Mitgeteilt
von
Arnold Fuchs ^).
Christian Knorr von Rosenroth*) wurde am 16, Juli 1636
in Altraudten, Regierungsbezirk Breslau, geboren und starb am
4. Mai 1689 in Sulzbach (Oberpfalz) als Kanzleidirektor des
dortigen Pfalzgrafen. Er war ein Mann von erstaunlicher
Gelehrsamkeit auf den verschiedensten Gebieten und hat eine
große Anzahl von Schriften hinterlassen, in denen er sich vor
allem als Dichter, Theologe, Philosoph, Kabbaiist und Chemiker
zeigt. In weiteren Kreisen bekannt geworden ist er durch sein
Kirchenlied: „Morgenglanz der Ewigkeit". — Unter seinem
Nachlaß fand sich auch ein Itinerarium, ein in gutem Latein ab-
gefaßtes Manuskript, das zur Zeit auf der Herzoglichen Bibliothek
zu Wolfenbüttel aufbewahrt wird^). In diesem Fragment be-
schreibt Knorr von Rosenroth einen Teil der Reise, die er am
13. April 1663 von Leipzig aus nach Holland, Frankreich,
Belgien und England gemacht hatte. Von Magdeburg, das er
über Landsberg, Köthen, Kalbe erreichte, fährt er am 16. April
mit dem Schiff nach Tangermünde und dann über Wittenberge
(17.), Dömitz und Lauenburg (18.) nach Hamburg. Über
seinen Aufenthalt in dieser Stadt sagt er folgendes*):
*) Übersetzung und Anmerkungen hat auf Wunsch des Eedaktions-
ausschusses Prof. Dr. Hermann Joachim hinzugefügt, der auch den
Text nochmals mit der ihm dank des freundlichen Entgegenkommens
der Bibliotheksverwaltung zu Wolfenbüttel in Hamburg zugänglich
gemachten Handschrift vergleichen und an einigen Stellen richtig-
stellen konnte. Nachweise, die den Herren Prof. Nirmheim und
Dr. Reincke verdankt werden, sind in den Anmerkungen mit (N) und
(R) bezeichnet.
*) Vgl. über ihn meinen Beitrag zu seinem Leben und seinen Werken in
der Zeitschrift für Kirchengeschichte XXXV. Bd., 4. Heft, S. 548—583.
5) 253. 1. Extr. Bl. 57—119. *) Bl. 63—70.
Ztschr. d. Vereins f. Hamh. Gesch. XXIV. 1
/
'.1
' ' 1'/
J^*-^ ^ihr.t
Tae caenae celebrationem
missales adhibentur *).
nam excurrunt, ubi maiori
Irmittitur liberum religionis
|itant partim in urbe (m{f
artim exterius in neopoli').
|liligentissime exquiruntur,
est. Leges vestiariae et
h Nee concessum est, ut
Ivel argenteis vestes suas
pludat*). Faeminae cum
ligris plerumque velantur
teil. IX, S. 152), für dasselbe
5se Ztschr. III, S. 163), für 1671
eine Zeichnung- beigefügt ist),
)WENHEIM (Mitteil. IX, S. 154),
in der zweiten Hälfte des
MESHEIM, Die Stadt Hamburg »
l/s through Germany I (1768),
ler von Augsburg ganz ähnlich.
yus SenatoriuB (1705), neu ge-
jchr. X, S. 290 ff. ; J. M. LAPPEN-
trechte vom Jahre 1497 (1845),
[nkwürdigkei ten ' ( 1 890), S. 354.
Topogr. Sax. Inf. (1653),
Abendmahls, wie er ihn 1668
I konnte, beschreibt näher unter
:en und Meßgewand COSIMO
"HITELOCKE (Abendausg. der
Int für die Zeit von 1654 nur
li den Kirchen nach katholischer
[enstes mit vielen Zeremonien,
Igen. Dagegen belegen noch
vieler kathoUscher Kirchen-
lung von Lichten und Meß-
IcH Ludwig GüDE], Nachricht
(oN Griesheim, S. 42. Dieser
ieremonien auch bei der Taufe
Aus dem Itinerarium des Christian Knorr von Koienroth. 135
Die Religion ist lutherisch, bei der Feier des heiligen
Abendmahls kommen jedoch noch jetzt Wachskerzen und
Meßgewänder zur Anwendung*). Die Anhänger der übrigen
Religionen gehen nach Altona hinaus, wo sie sich größerer
Freiheit ei-freuen. Die freie Religionstibung wird aber den
Juden erlaubt'), die in großer Zahl teils in der Stadt auf
dem Dreckwall und dem Mönkedamm, teils draußen in der
Neustadt wohnen"). . Bordelle, wenn es deren im geheimen
geben sollte, werden mit Sorgfalt aufgespürt, sie ganz aus-
zurotten ist jedoch unmöglich. Die Kleider- und Luxus-
ordnungen werden meist beobachtet*). Und es ist nicht ge-
stattet, daß ein Mann oder eine Frau aus dem Volke ihre
Kleider mit Gold- oder Silberbändern schmücken oder einen
Diamant im Ringe tragen*). Wenn die Frauen in der Öffent-
lichkeit erscheinen, verhüllen sie sich meist mit Binden und
schwarzen Kapuzen und außerdem wickeln sie sich in ein
üblich gewesen seien. Der Gebrauch des Meßgewandes beim Abend-
mahl ist erst um Michaelis 1785 Töllig abgeschafft; Ton der Ver-
waltung der St. Petri-Kirche wurde das abgesetzte Meßgewand nebst
zwei Chorhemden am 26. November 1790 zum Verkauf bestimmt;
vgl. Johann Nicolaus HÖPFNER, Nachrichten und einige gesetzliche
Verordnungen, den Gottesdienst und besonders die Kirchenbücher betr.,
^. 36 und 97 (Hdschr. im Archiv der St. Petri-Kirche).
^ Gemeint werden in erster Linie die Portugiesischen Juden sein, die
auch gerade in der Wallstraße und auf dem Mönkedamm in größerer
Menge wohnten. Doch von einer freien Beligionsübung kann selbst
bei ihnen nicht die Kede sein. Noch die Judenordnung vom
8. Juli 1650 verbot ausdrücklich die Einrichtung von Synagogen und
gestattete nur Zusamnienküufte einer beschränkten Zahl benachbarter
Familien in einem Privathause zur Abhaltung stiller Betstunden ohne
Verwendung von kirchlichen Geräten und Schmuckstücken und ohne
Musik. Vgl. Christian Ziegra, Sammlung von Urkunden zur Hamb.
Kirchenhistorie I (1764), S. 115f.
^) In dem späteren Kirchspiel St. Michaelis.
^) Priorato (diese Ztschr. lU, S. 153) urteilt demgemäß in demselben
Jahre, daß Männer sowohl als Frauen sich ohne (Üppigkeit kleideten.
Doch haben dergleichen Auslassungen nur relative Bedeutung: Hamburg
mag im Kleiderluxus hinter anderen Städten zurückgestanden haben. Hier
jedoch fand der Rat 1652, daß die Hoffart und (Üppigkeit in der Kleidung
seit Erlaß der Kleiderordnung von 1618 wieder einzureißen drohe, vgl.
■ [Johann Friedrich Blank], Sammlung der Mandate I (1763), S. 111.
*) Nicht nur cuidam de plehe, sondern allen Bürgern, Einwohnern und
Ztschr. d. Vereins f. Hamb. Gesch. XXIY. 4
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bcitcn gewöhnt haben werden, die Salomon Bamberger wahrend
seines Lebens uns abgenommen hat.
Den Grofeen, weldien wir sdimerzlidist vermissen, können
wir nidit mehr ehren, als wenn wir sein Werk so fortsetzen, dafe
in naher Zukunft die LüAe, die durdi seinen alizufrühen Heim-
gang gerissen wurde, sidi wieder schliefet.
Der Allgütige .rr segne unser Beginnen.
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Das RabbJnat in Hanau nebst Beiträgen
zur Geschichte der dortigen Juden.
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Dr. Leopold Löwenftein in Mosbach.
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Die erste Erwähnung ron Jadeu in Hanau^ fällt in oa«
Jahr 1318, Dachdem König Heinrich VII. sie kurz zuvor an Ulrich iL
von Hanau verpfändet hatte. Die Zahl der dortigen Juden war
jedenfalls «ehr gering und vermehrte sich auch nicht in den folgen-
den Jahrzehnten^). Im traurigen Vert'ol^rungsjahr 1349 wird Hanau
unter jengn Plätzen genannt, wo unsere Glauhensirenoösen «jen
Märtvrertod erlitten^). Der Brand des Hanauer Rathauses, der am
13. April 1351 erfolgt sein j?oII, wurde den Juden in die Schufap
geschoben und hieraus eine scheinbare Berechtigung zu der<»n
Vertreibung abgeleitet *).
Von der Zeit des schwarzen Todes bis gegen Ende des 16.
Jahrhunderts begegnen wir nur vereinzelten Nachrichten über den
Aufenthalt von Juden in Hanau. Ihre Abschaffung und Austreibung
wurde 1582—1592 gründlich vollzogen ^i. '^
Die erste Nachricht über einen Rabbiner^-in Hanau tinde ich
in einem Meraorbuch von Endingen «Schweiz), wo R. Jnda h»-
Kohen als solcher aufgeführt wird. Sein Nanu' wird anch in
. ') Vgl. Zimmermann, Hanau, Stadt und Land (Hanau 1902). Ich habe
dieser fleissigen Arbeit verschiedene Angaben entnommen und Einzelnet*
berichtigt.
- *) In Basel wird a. 1347 ein Judelin von Henowe ^^eoannt. d^ nach
Annahme Zimmermanns 1. c p. 807 aus Hanau sUmBle.
* «). Salfeld, Martyrologium, p. 281.
YgL Zimmermanii p. 36.
9) VgLUmmemiaiin pr
^fftaHli der i.xTkJttt
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verschiedeneu Elsässer Memorbüchern erwähnt, wo er als Rabbiner
von Hagen au und Hanau bezeichnet wird^X Im alten Teil des
Hanauer Menjorbuchs steht der Name eines R. Juda b. Jizchak
ha-Kohen ohne nähere Bezeichnung der bei Rabbinen üblichen Titel;
als Sterbedatum ist in alter Schrift die Nacht des 4. Elul (9. August)
1595 hinzugefügt. Ob er mit dem Genannten identisch ist, vermag
ich nicht zu entscheiden. -»--*- ^2 ^-^,r^.-^ >. '^ . ^.
Wenn hier von einem Rabbiner in Hanau die Rede ist, ho
darf vorausgesetzt werden, dass schon eine mehr öder minder
grosse Anzahl von Juden dort ansässig war. Im Jahre 1602 baten
sie den Fürsten von Hanau um die Eflanhnis, die früher gesperrte
Synagoge wieder öffnen zu dürfen. Erst auf die Intervention des
Kaisers Rudolf, der daraufhinwies, dass bereits von Kaiser Karl V.
der Bau von Synagogeh gestattet sei, wurde die nachgesuchte
Erlaubnis erteilt. Als Folge hiervon darf das von dem Grafen
Philipp Ludwig in Hanau erteilte Privileg angesehen werden, das
in 33 Punkten die den Juden auferlegten Pflichten und zugestan-
denen Rechte genau darstellt =^). An die Stelle der früher als
Synagoge benützten Stube trat ein Neubau, dessen V'ollen^fung 1608
sich vollzogt).
Als Vertreter der Hanauischen Juden nimmt Israel, Sohn des
frommen R. Jakob, an der bekannten Rabbinerversammluug teil,
die 1603 in Frankfurt stattfand *). -- •
um diese Zeit lebten etwa 10 jüdische Familien in Hanau:
1.607 waren es schon 159 Personen; 1609 zählte man 26 jüdische
Häuser. Als damaliger Rabbiner wird bei Horovitz (Frankfurter
Rabbinen II, 82) R. Jakob Kohen erwähnt und als Urgros^vater^
des Frankfurter Rabbiners R. Jakob ha-Kohen Popers ') bezeichnet;
*) Vgl. Revue des ^tudes jnives 41, 129. ^ ' -i: ^
*) Ein wörtlicher Abdruck dieses Privilegs findet sich in Rahmers Litt*
Bl. 1891 No. 3 (F.; vgl. auch Geiger, Ztsch. f. d. Gesch. d. Juden in Deutsch-
laod, III, 180; einzelne dortige Angaben werden durch vorliegende Darstellnog
ergänzt und berichtigt. ■ ■. :,:4.ct,,:-^^it^i*7tv^'^:j'< „. • .. .--i«-i«t-jir >»:mj>-
•) Zimmermann p. 504. 507. *'< ^fn^} -,^^^
''ri^:*'^'^*^ *) Horovitz, Frankfurter Rabbinen, I, 40; Einladungescbrift zur öffentl.
Prdfung der isr. RettgioDssehule zb Frankfurt 1897 p« 30 von demselben ^
^Auch auf dem 'Ktelblatt zum 2. Teüfidet'^spjf^yun^^i^ifinklari^
j^r^likab Kohn Popers al^^^D:} "ta^^S^
*»*•
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er starb vermutlich 1609. Näheres über ihn und .sein Wirken m
Hanau konnte ich bis jetzt nicht ermitteln. Sein Sohn Joset i?t
Eigentümer de» cod. 2215 der Bodleiana.
Sein Nachfolger auf dem Rahbinatasitze in Hanau war R.
Elia b. Mosche Loanz (Elia Balschem), Enkpj des bekannten
Schtadlan Josel (Joselmann) von Rosheim, der sninen Stammbaum
auf Raschi und die berühmte Familie Lurie zurückführte. Er wurde
am 23. Ijar (24. März) 1565 in Frankfurt a. M. geboren ^. wo
sein Vater Mosche^) als Talmudgelehrter grosses Ansehen genoss,
und ihm den ersten Unterricht erteilte. Seine ferneren Lehrer
waren R. Akiba Frankfurter in Frankfurt a. 31. und R. Jakob
Günzburg in Friedberg^). Auch in Krakau vtrweilte er einige
Zeit, um sich durch R. Mendel R. Abigdors in <lie Geheimnisse
der Kabbala einführen zu lassen, und kehrte von da 1594 nach
Frankfurt zurück, wo er fünf Jahre verweilte. Behufs Druck-
legung seiner Schriften begab er sich 1599 nach Basel. ver.veilte
'dort einige Zeit und kehrte alsdann in seine Gehurtsstadt ziinick.
Gegen 160O lebte er als Vorbeter und 'rhorasohreiber in Worms,
wo er bis 1604 verblieb und von hier das Rabbinat Fulda 1605
— 1609) übernahm. Im Jahre 1609 erhielt er einen Ruf aacii
Hanau und darf wohl als der erste offizielle Rabbiner von dort
bezeichnet werden. Hier blieb er bis 1615, wo er durch die Un-
gunst der Zeiten sich genötigt sah, sein Amt aufzugeben und nach
Mainz zu übersiedeln, um die dortige Gemeinde neu zu organisieren.
Kühn genannt. Ein Abraham Jokob Kohn Popers, dessen Solm Benjamin
1734 in Prai^ starb und der von Hock (Die Familien Pra^Er« p. 257) als Rabbiner
in Hanau erwähnt wird, kann mit dem unsri^en nicht ideritisch sein; ich weis«
ihn aber nicht unterzubringen. Die Namen Benjafnin «nd Abraham kommen
als Vater und Bruder des Frankfurter Kabbiners vor: v^l. auch Löweostein,
Blätter f. jüd. Gesch. u. Lit. III, 101.
'•*'''' ») Zu dem Geburtsdatum vgl. Neubauer Cat. 2-J40 (Schlass), wo
Wochentag ein Irrtom liegt, da der 24. Ijar 1 565 auf Dienstag fiel; vgl ferner
Ztsch. f. hebr. Bibl. VII, 26 u. 125.
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•) Mosche starb vermutlich 1618 in Frankfurt; vgl. ^^'^Ti tOIH D'W
»j Vgl. meine BWtter IV, 54. Dass R."
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lier trat er die Babbinerstelle in Friedberg an ^y, die er
1622 wieder verlies», da Streitigkeiten in der >Gemeinde' ausge-
brochen waren, die auch ihn nicht verschonten und ihm deu ilurtigen
Aufenthalt verleideten ^^. Jetzt kehrte er wieder nach Worms
lurück, wo er als Schulrektor auch zeitweilig die provisorische
Versehung des Rabhinats übernahm und bis au sein Lebensende
verblieb. Er starb in Wurms am 21. Tamus (24. Juli) 1636^) im
Alter von siebzig Jahren^). , Frömmigkeit und kabbalistische
Gelehrsamkeit haben ihm den Ehrennamen des Wundermanns ein-
gebracht; er war aber auch weltmännisch und gebildet genug, um
nait Mänuernr wie Broughton, Buxtorf und Plantaritius Gespräche
führen zu können. NTeben seinem umfassenden Wissen durch
mancherlei Kunstfertigkeiten ausgezeichnet, erfreute er stimmbpgabt
die Gemeinde auch zuweilen als Vorbeter und fand Gefallen daran,
alte Handschriften in kunstgeüblen Nachbildungen zu verviel-
fältigen" ').
Die von ihm verfassten Werke und besorgten Abschriften s.
bei Levysobn. Epitaphien S. 60; Horovitz, Frankfurter Rabbineu
I, 34; Michael o-ai -in Xo. 401; Epstein, Die Familie Luria,
p. 51 ff.
Approbationen von ihm linden Jüich zu dtn nJ2l**} 'd (1611),
So yctr (1612\ ^3r!2 nhM: (1615), njn \i ini6j«).
•) Sein Wirken iti Friedberg fällt in die Zeit nach dem Wefc-rra,,^ des
R. Jakob Giinzburg (1^15) und vor dem Amtsantritt des R. Mose Büri^el (1622),
was von mir in meinem Artikel .Zur Gesch. der Juden in Friedberg^ Blätter
IV, 55) übersehen wurde. Sein Werk ^r^^^^ , — f^^ verlasste R. Elia 1619 in
Fnedberg und vollendete es dort in der Nacht des 17. Taraus 1^20.
«) Vgl. Epstein, Die Familie Lurie, p. 56.
') Worraser Memorbuch ed. Berliner p. 14 Z. 12; das dcnt in Klammer
■tehende |^y;o p'p^ ist Druckfehler für y^ifr^.
*) Die von Kaufmann (Jair Chajjira Bacharach p. 33) u. A. ange^ebine
Lebensdauer von 81 Jahren beruht auf Irrtum, der auf die unrichtige Angabo
des Geburtsjahres zurückzuführen ist.
*) Kaufmann l. c. p. 33; bei den d(jrt in Nr. 2 verzeichneten Hinweiien
ist auch noch Bodl. cod. 758 anzuführen, wo bemerkt wird, dass R. Elia
Loanz das Msc. des Samuel Olesheim kopiert habe (hdsch. Notiz in meinen
Q^der Kollektannen). .■.,^^:^r^:^^i-. '^^.-^^^i.. ^-,
^Jt^-^-f) Alf. Rabbiner inHana« und Eigentümer des hdsch. n^K n^i itt er^'
iB^?'i!^^* ÜJ^JS Neubauer CaUlogu# No. 159Cu,T9rzeichnet.- ,^« '
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' Elia Loanz war in erster Ehe mit Blumlin. Tuchter des Eefoei,
verheiratet; sit; starb U)30. Seine zweite Frau EdeP\ Ti^ohter
des Salomo ha-Kohen, starb 16:55. Aus dienet Ehe dngen vier
Kinder hervor und zwar
1. Menaehem in Wormfl, st. nach 1624.
2. David in Worms, st. nach 1656,
3. Joseph iJoselin). Vorbeter in Ar.iinz. sf, 1670*),
4. Hindien, Gattin des Uri Feihe>cb, starb nm 28. T*>bet
026. Januar) 1675 in Worms ^); deren vier Söhne F.üas, Mo8t-,
Mendel und Kaphael ^).
Die ganze Kachkommenschaft ist aus der Stammtalel fBeii. I .
zu ersehen, durch die auch sonstige Nachrichten über die Familie
Joselins von Rosheim und des Elia Loans ergänzt und l^eneatifft
werden *). ^
Bei Beginn des 17. Jahrhunderts zogen nach Hanau jene
Juden aus Frankfurt, die aus Kurzsichti*:keit des Rate^ im Gheit.,
das Bürgerrecht uicht erlangen konnten. Oherhaib Fr:>.nkt'ur am
Main -elegen konnten sie leichter als von ir-enowoher nach d^r
Mainmetropole gelangen. Im Jahre 1W9 wandt tMi sich ponu-ievnh^
in Venedig Widmende Juden, die vom Frankfurter Rat ;tbsctiia>i-
heschieden waren, an den Graten Philipp l^udwi- H. ^on HtiLii
mit der Bitte um Mitteilung über die in seinem Lande herrschrndeu
Verhältnisse M Gerne hätte der Graf die reichen Juden in Hanan
'• Kaufmann 1. c. p. 32 n. 1 und nach iliia Kpstein 1. c. p. :,4 baben
den Namen Jitle; meine Angabe stützt sich uut, den tinrras- im Mainzer
Memorbucb, wo sie als S^y H^^C iT:2in umnittelbat hinter dt»m Eintnr för
Eha Loanz verzeichnet ist mit dem Bemerken, da^is ilir Sohn, ci»*r hirr ^enannir
Vorbeter Joseph Joseh'n, tiir sie spendete. ""
-) In dem Eintrag' Hes Mainzer Memorbueha.' .ien Epstein 1. c. nrht%
abgeschrieben hat, stimmt der Wochentag nicht, da d.-r 17. Tiscbri 431 aal
Mittwoch tiel. '
•) Unrichtige Angnbe bei Stern in Geiger Ztsch. u G. d. J. in D. lU, 68l
*) Literatur. Levyson, Epitaphien, p. .)9; Ma^ uin IV, 52; Epstein.
Die Familie Laria, p. 47 ff. ; Kaufmann, J. Ch. Bacharach. p.32ff.; KaoteuiB^
Oftdenkbuch p. 296. i*!rJ^?^i>*^-':> >^,w > .; r ^ v^ifer
r%^ Ä^^ p. 506. Der ganze Vörfi^ ist in
|?^schüdert, da« sich im. Staatsarchiv M^arbi
tgeg«nkommen der doiti^^ Arohifdfirektioo
^et« Aktoa ETaaioht ^^^efaimen. "^^
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gehabt. Nach längerer Korrespondenz zerschlugen sich die Ver-
handlungen, weil die Maranen die kaiserliche Zusjcherung freien
Geleits jür ihre Person und ihre Güter nicht erhielten, die sie
%^; deshalb begehrten, weil, wie der gräfliche Rat Sturio sagt, „ihre
* Vorführen Renegati gewesen und sie derwegen weder in Spanien
noch vom Papst gelitten" ^). Die Verhandlungen begannen schon
früher und wurden von Josua Ferro, Elias Benvenisti, Jacob de
Caseres und Josua Penso d. d. Venedig 17. März 1606 eingeleitet.
Im späteren Verlauf erkundigen sich die Bittsteller nach den Ver-
hältnissen der Juden in Hanau, deren Darstellung für vorliegende
Arbeit von besonderem Interesse ist und die ich deshalb in Beil. 2
nach den Akten des Staatsarchivs Marburg wörtlich mitteile. —
Infolge des Fettmilch'achen Aufstandes in Frankfurt (1614)
baten viele dortige Juden um Aufuabme in Hanau, die ihnen nach
längeren Bemühungen unter der Bedingung bewilligt wurde, dass
sie zur Ausführung des Walls hei der Judengasse für jede Person
10 fl bezahlen „und seindt in der gassen allein 50 paar Frank-
furtische eheleut mit Kindern vndt Magdt 209 Seelen befunden."
Zu dem Wall um das Schloss, der mit grossen Kosten aufgeführt
wurde (1615\ raussten „die frembde Jüdische gest von Frankfurt,,
deren 60 Familien in der gassen," jede 15 fl beisteuern. (Städtische
Chronik.)
In Archivalien des Würt. Staatsarchivs in Stuttgart i Akten
aus dem vormaligen Deutsch-Ordensarchiv Mergentheim) wird ein
R. Seligmann aus Hanau 1613 genannt, der als Schiedsrichter in
einer jüdischen Streitsache nach Mergentheim bezw. Oberbai-
bach berufen werden soll^). Über die Persönlichkeit dieses Rab-
biners konnte ich nichts näheres auslindig machen. Vielleicht ist
er mit jenem R. Scligmann identisch, der als grosser Talmudge-
lehrter in Frankfurt gefeiert wurde und 1617 dort verstarb'^).
"* Im Jahre 1617 wurden in Hanau drei jüdische „Maleticanten*'
'wegen Raub und Diebstahl zum Tode verurteilt. Weil auf dem
^/^ü-^^^eg^ 2um Galgen und an diesem selbst „zwei jüdische Rabbinen*'
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% *) Grätz-X, 30 folgt dem ungenau unterrichteten Fortaetzer der Chronik
deft David Gans, wenn er die um Aufnahme bittenden als portugiesisch-mara-
|niBcbe Juden aus de& Niederlanden beceichnetvvg)>« Zimmermann p.
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tlen Verurteilten Trost zusprachen, wurde ,,über diese ärgerliche
Neuerung im Reiche*' Klage geführt und es er&iiiienen mehrere
üelz- und Schmähscbriften in dieser Angelegenheit V^. Anf den
gleichen Anlass scheint ein jüdisch-deutsches Lied zurückzuführen
ZU sein, das ohne Druckort und ohne Druckjahr erschienen ist-).
• i-j^ Als Nachfolger des R. Elia Loans darf vermutlieh R. Menacbem
(Man) b. Chan an verzeichnet werden. Er führte den Familien-
namen Bacharach und stammte wahrscheinlich aus Frankfurt a. M.^'
1617 wurde er zu einer Entscheidung in einer strittigen Gemeinde-
angelegenheit dorthin berufen^). Vorher war er Rabbinatsbeisitzer
in Fulda ^\ wo er im Memorbuch als pN:n bezeichnet und einge-
tragen und auch seine Gattin Rechle, sowie eine in hohem Airer
verstorbene Tochter Mirjam Meite angeführt wird ^), Er starb in
*) Vgl. Schudt, Jüd. Denkwürdigkeiten, I, 391 tf.; Zimmermann l. c.
p. 513.
•) nJt^as trnp von niyn sein Lied" betiniiet sieb, vermutlich als Unicom,
in- der Bodieiana (vgl. Steinschneider Katalog 3^89). Eine Abschrit*t hiervon
(Beilage 3) verdanke ich der Liebenswürdigkeit des Herrn stad. Arthur Kao
in Oxford und der ebenso liebenswtlrdigen Vermittlung des Herrn Joseph Levy
in London, wofür auch hier verbindlicher Dank ausgesprochen wird.
^) Ich nehme an, dass der in mj] ^^2{< No. 4öl genannte uud lol9
verstorbene Rabbinatsbeisitzer Elchanan b. Mose Bacharach sein Vater wnr:
er ist identisch mit dem bei Horovitz (Frankf. Habhinen 11, 18) erwähnten
gelehrten R. Jakob Elchanan. Dann wäre der 1639 verstorbene Muse «las.
• No. 673) der Bruder unsere Aienachem und der 1665 verstorbene augefiehe&e
Gemeindekassier Elchanan (So. 921) der Sohn dieses Mose. — Die Familie
Bacharach, die teilweise aus Worms stammte, war mehrfach in Frankfurt
vertreten; vgl. Horovitz das. I, 34: II, 23; Kaufmann 1. c. p. 17 u.; Dietz,
Stammbuch, p. 19. Auch im Hanauer Memorbuch kommt dieser Name ror;
der Vorsteher Meir, Sohn des gelehrten Israel David 'Bacburaeh. l»eschäftigte
sich morgens und abends mit Thorastndinm und starb 1B2Ö. — --ife
.4--'.- *) Horovitz l. c. 11, 19 n. 3. . - , - . .^^ —
v„^. 6) In Fulda beteiligt er si^^h a. 1616 an der Entscheidung der bekannten
Ritualfrage, ob in dem Falle 0^:030 Dinn i:nD1 ^D^^r' ^^DZ}:; HIDOn H'Q
nDnon m das Tier ^^j oder nsiö «t. In '»dud "1k2X:d r\''rv von Mordc-
ohai Halberstadt, Rabbiner in Düsseldorf, wird p. 41a und 42a Mich seht
.^ . Votum angeführt, wobei-er so bescheiden ist, von sieh zu sagen mp ^ytW ^
^i^jC-vrii^'^in bb'^b y^^n t^b\ ^^rt bemerkt er aacfa,da8B er tin Schüler de« Mb«i«B->
'^p'i^^^gl^Bqwier Rabbiner R,, Chajim Treyea» (et^ 1698^ goweseüi ist. — «^'— -*
¥m^ l^tvMenachem islMTPhl ideatied^mit dem.g^£(y|^eii R.Mitt SrnMÜti
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früher und worden von Josua Ferro, Elias Benvenisti, Jacob d
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Im späteren Verlauf erkundigen sich die Bittstellßr nach den Vei
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Infolge des Fettmilcirachen Aufstandes in Frankfurt (1614
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Zu dem Wall um das Schloss, der mit grossen Kosten aufgeführi
wurde Q615\ mussten ,,die frembde Jüdische gest von Frankfurt
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Chronik.)
In Archivalien des Würt. Staatsarchivs in Stuttgart ^^Akter
aus dem vormaligen Deutsch-Ordensarchiv Mergentheim) wird ein
R. Seligraann aus Hanau 1613 genannt, der als Schiedsrichter iE
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lehrter in Frankfurt gefeiert wurde und 1617 dort verstarb*^).
Im Jahre 1617 wurden in Hanaa drei jüdische „Maleticanten*'
wegen Raub and Diebstahl zum Tode verurteilt. Weil auf dem
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Hanau, 'lant Eintrag im dortigen Memorbuch am 2. Schebat
(9. Januar) 1636 •.
■•-•" Um diese Zeit begegnen wir inn Memorbuch dem Namen
' Refael Levi bei Erwähnung seines Sohnes Jakob, der Namena-
träger seines Grossvater» war und in hohem Alter am 14. März 1691
in Hanau starb ; es wird ihm nachgerühmt, dass er stets einen
würdigen Lebenswandel geführt habe*). Sein Vater Refael wird
sonst im Memorbuch nicht aufgerührt; wir wissen jedoch aus anderer
Quelle =•), dass er Rabbiner in Hanau war. Derselben Quelle ist
femer folgendes zu entnehmen. Refael war der Sohn des R.Jakob
^ ha-Levi, seine Frau Reichlin die Tochter des R. David Mordechai
ha-Kohen. Ausser dem genannten Sohne Jakob erwähnt das Han-
noversche Memorbuch noch einen andern Sohn Israel Gerschon
Matitjabu, auf dessen Grabstein gemeldet wird, dass er durch Thora-
kenntnis und Frömmigkeit hervorragte^; er starb in Hannover
' am Donnerstag, 10. Siwan (7. Juni) 1691; seine Tochter Chawa»)
wurde die Gattin des Jacob Josef Levi in Weikersheim an der
Tanber und gebar ihm einen Sohn Raphael, der den Namen seines
Urgrossvaters, des Hanauer Rabbiners, trug und als -Mathematiker
und Astronom sich eines bedeutenden Rufes erfreute. Er wurde
1685 in Weikersheim geboren und starb in Hannover im Alter
von 94 Jahren am 17. Mai 1779*).
«
') Das Memorbuch bezeichnet als Sterbetag Ulenstag. 2. Schthat der
aber 1636 auf Mittwoch fiel. '
'-) Der Eintrag im Memorbuch lautet ris«- p ^pj,, .^^ ^i,
-nspi nDK3 =^.cn -,iiz -^n r^- bo^ b"^; yxbnr^ -,-n,o iiwri S
') Groiieniann, Genealogische StiidieD. p. l-.>2: ll', 86. Der EintraK inl
Mcuiorbuch zu lfan„ov.r lautet: ^rn 2pr Tl" [3 '^«o- V^no r«:n :'X^
^3i-o -n n in na p^D^n n-2^n intpx :"y N:y- p'p^ r-nn r>>nv
«) Das. II, 86. ' • * • '"-"^
V « ') !^''*^''« (E^'a) 'S' Nameuslrägerin ihrer Grossmutter, einer Tochter'
det Rabbiners Rafael Levi und Gattin des Simon b. Jakob, die, lant Eintrar
im Memorbuch von Gel nhan seil, daselbst am 22. Ijar (26. Mai) 1685 starb
HnU einen Sohn namens Kafael hiuterliass. ^<«# -."»?...•
^ *M. K *!^>f''r*!j"'*'" '"'" •**' G«>"<«.ann p. 150; vgl. auch Orient 1846 8.266;
l^ytsch. .1900 S.-723 ff. Die von Gronemann 1. c. in der Anmerkun» als freie
^Erfindong^ bezeichnete Angabe von Blagg lat?«ach von der Jew. Eacycl.
^^aElTMiBMmr'TT"''^ *"** hlei«>eh znjeriohtigen: JtfcUr 'FeitwArift
r
-Mrvv;
Im Jahre 1622 wollten zwei Juden aus Hanau in der hohen-
lohischen Stadt Weikersheim für den dortigen gratlichen Hof and
die Bürgerschaft ein Geschäft errichten und xersprachen nach
Gewährung ihres Gesuchs 3000 Reichstaler vorzustrecken Rahmer
fsr. Wochenschrift 1886 No. 24,. - 1627 und später eiferten die
Geistlichen in Hanau gegen die Juden, auf deren Bitte die Glaubens-
genossen in Wien den Kaiser Ferdinand II. um Abhilfe ersuchten
(Geiger Ztsch. f. die Juden in Deutschb.nd 111. lai : Ziuimennann
p. 509).
Der nächstfolgende Rabbiner David K..hn. auch David Hanau
genannt, war, wenn unsere Berechnung richtig ist. 1638—1641
Rabbiner in Hanau und wurde von da nach Altena bernten. .vo
er die Reihe der dortigen Rabbiner erötTnete und bis 1660 seines
Amtes waltete •). Die Zeit seines Ahlebens ist nicht hekaniu. Seine
Schwester Gutrut starb 1635 in Hanau. Sein \ater .Menacliem I.
David, der als ny.nz :hz'.s rcn im Haumier .Memorbuch eiu-etra-en
ist, starb 1626. Seine Gattin war Rachel Las |iz,h..k. .Sein .^ohn
Klia. der das Voisteheiamt iti Altena bekleidete, war mit L'ik
lOlka; .Mehireicb, einer Tante der (üückel von Hameln. Verheiratet;
er war ein vornehmer und ati.ifeschoner .Mann, der nach i.iliickelH
Bericht von. (Jlüek sehr begünstigt war und in l.esteni Mannesalter
1653 vor Vollendung des.4(). Lebensjahres .starb-. Ein anderer
Sohn Menat^hem starb 1709. Von Elias Sühnen werden der vor-
nehme Greis Mosche Jakob (st. 1721. und der anse^ebene Vorsteher
Mordechai erwähnt. Der Letztgenannte war der Schwiegervater
des Rabbiners Jizchak Spin., dessen Schwieg«r««hn R. Jonatan
Eibe-ocbiltz wurde. Eibescliiitz verweilte 1713 .und 1714 im Hause
seines Grossschwiegervaters .Mordechai Kohn in .\ltona (Vorwort
zum TiSo; er rühmt ihn als hervorragenden gottesliirchtigen .Mann,
zum 70. Geburtstage Marti» Phllippsons p. 171 gibt Escbell.acber irrtOmlieh
1705 als Geburtsjahr des Mathematikers an und infolge dessen ancb da*
Lebensalter von 74 anstatt 94 Jahren an.
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») Vgl. Duekei 3;ßrioS m« p. 1. In deir Memoirei «ier Glflekel tob
Hmaeln ed. Kaufmann p. 31 ist David Hanan ala rijvr^ «ngeWbif -^ort
J^riohtet Glückel too ihm j^y^v: i:«^»n-)D lirkVl^lb HO:
^'^^ iiiobU nftberea .anziigebei» .wttsa....,^^
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sowie als Mäzen der jüdischen Wissenschaft und ihrer Junger.
Mordechai Eohn starb 1715*). — . .- Jitv .»v^*>^ii-t* n
^»>^, Vermutlicher Nachfolger von R. David Kohn war R. Jehuda
Lob Heilbronn. Da er in Franklart starb und im Hanauer
Menaorbuch nicht eingetragen ist, so lässt sich nur annähernd fest-
stellen, zu welcher Zeit er das Rabbinat in Hanau übernommen
und wie lange er dort gewirkt hat: ich vermute hiefür die Jahre
1642-1646. Sein Ableben erfolgte in Frankfurt am 10. Tamus
(5. Juli) 1672 *). Ausser dem Namen seines V'aters Abraham David
Elieser ist über seine Familie nichts bekannt. Als früherer Rabbiner
von Hanau approbiert er 1648 das nr.?2KS nnry 'D (Amsterdam 1649);
ebenso 1665 das nyatr nSn: s (das. 1667/68\ Beide Approbationen
sind aus Frankfurt datiert und beide machen am Schhiss den Ein-
druck einer gedrückten Stimmung des Approbanten '*).
Von 1646 bis 1657 ist eine Lücke in der Reihenfolge der
Rabbiner von Hanau, die ich aus Mangel an Nachweisen nicht
auszufüllen vermag, weshalb ich vorläutig annehmen muss, dass
während dieser Zeit die Stelle nicht besetzt war.
Mancherlei Misshelligkeiten entstanden damals zwischen den
' jüdischen Metzgern und der Metzgerzuntt, die nicht dulden wollte,
dass jene ihr nichtkoscheres Fleisch in ihrer Schirn an Christen
verkauften. Die Streitigkeiten Hessen nicht nach, trotzdem der
Landesherr Graf Friedrich Kasimir in einer Urkunde v. J. 1655
^ausdrücklich bestätigt „dass der Juden Thun in diesem gemeiner
Stadt und Landung nit allein nit entgegen, sondern beförderlich
nützlich sei" (Zimmermann p. 511).
Für die fahre 1657 — 1661 ist es wieder ein bekannter Xame,
der dem Hanauer Rabbinatsstuhl zur Zierde gereicht : Gerson
ülif*) Aschkenasi. Geburtsort und Geburtsjahr sind unbekannt.
iiUiit
."^ *) Mtscb. 41, 428.
" •^Jiit4.fj p^^^ ^^-j^ ^Q 1QQ9 mj^ ggjjj. einfach gehaltenem Text. *^'
-*^ "^^'"' •) Dn^ ni^DlS^D DniDH "^l^l steht am Schlass der Approbatioo zu
nnO^D mifi^y ^^^^ jene zu ny^tßf zbVM schliesst mit den Worten ^''VKn G^<2
C a>T p'iDir Q'»0''V roC^nn DHD nDm:n naipO« vnd bei beiden heiast ea
DertFamilienname UU! (y.ll).-fiiidet aid|/.tQ.Fraaklarl^aw«M.;JlJ|nii«^
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Er verlebte seine erste Jugendzeit in Krakau, vro er zu den
Füssen des R. Joel Sirkes (rra) sass und das Talmudstudinm pdegte.
Unter seinen Lehrern werden ausserdem R. Josua b. Joseph '♦r:c
nüh\if) und sein späterer Schwiegervater R. Mendel Krochmai rrv
piX) genannt. In Krakau heiratete er die Tochter des vornehmen
und gelehrten R. Lob b» Hirsch Fass t, weshalb Gerson Aschkenasi
auch zuweilen Gerson Fass genannt wird) und faiid hierdurch
reichlich Gelegenheit, unbekümmert um des Leben« Sorgen und
Bedürfnisse sich ganz dem Talmudstudium widmen zu können. Er
brachte es hierin so weit, dass er trotz seiner Jugend in dem
altberühmten Krakau, einer Stadt „voll Weiser und Gelehrter*,
zum Rabbinatsbeisitzer gewählt wurde. Dort schloss er nach dem
Tode seiner ersten Frau ein zweites Ehebündnis, indem er Gitel
Timna, die Tochter seines Lehrers R. Mendel Krochmal, zur Gattin
nahm. Seine dritte Frau, Rösel, starb 1723 in Metz. Nachdem
er bis 1649 in Krakau gewirkt hatte, bekleidete er 1650 — 1657
die Rabbinatsstelle in Prossnitz und wurde von da naeh^ Hanau
berufen^). Nachdem er hier vier Jahre tätig war. folgte er einem
Rufe nach Nikolsburg, wo er die durch den eben erfolgten Tod
seines Schwiegervaters R. Mendel Krochmal verwaiste Rabbinats-
stelle übernahm und 1661 — 1664 bekleidete. Von hier ging er
nach Wien, wo er bis 1670 wirkte. Als dort die Vertreibung der
Juden erfolgte, wurde er nach Metz berul'en, wo er bis an sein
Lebensende eine segensreiche Tätigkeit entfaltete und am 11. Adar II
■7^
') Daas R. Gerson Aschkenasi hier Rabbiner war^ \vird auf dem Tit. Bl.
ZQ ^21^n3n miDV r\W (Frankfurt 1699), sowie in dem Vc>rwort zu n'^fc^DP.
^wltmin (das.) ; auch im § 72 des erstgenannten Werkes findet sich ein Hinweis
hierauf j^^yn p"p2 ^nvnz '^2^ V'^ 10D DO '»DDlc^H "IDD1. In dem Gutachten
selbst ist keine Jahreszahl zu finden, aus der au! die Abfaasangszeit zu
schliessen wäre. Jedoch ist dort eine Bemerkuni^ verzeichnet und zwar am
Schluss, wo R. Gerson sagt, dass seine Entscheidung nur dann Giltigkeit haben
solle, wenn der Gaon R. Samuel in Fran kfart mid noch ein anderer gelehrter
. Jeschibaleiter sich damit einverstanden erklären. R. Samuel ist zweifeUos R.
^ Aroii Santuel Kaidanower. Da dieser 1667 — 1675 Frankfurter Rabbiner war,
iiä^Mf^.folgt hieraus, wenn wir 15 Jahre al ziehen, dasa^iif
Wnkeit R. Gersons in Hanau angesetzte Zeit ihre/
erson 1685«^Rabbin«r«
idet.and ärtOmlich.
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(18/19. März) 1693 zur ewigen Ruhe einging *). Das Ableben dieses
Geisteshelden löste in der ganzen jüdischen Welt grosse Trauer
ans; während des Trauerjahres wurde in vielen jüdischen Ge-
meinden jede öffentfiche Musik selbst hei Hochzeitszligen untersagt.
Sehr zahlreich war die Schülerachar, die er an allen Orten seiner
Lehrtätigkeit um sich sammelte und die mit Begeisterung an ilen
Lippen de» hochverehrten Lehrers hing. Unter diesen sei hier
besonders R. David Oppenheim genannt, der in schwärmeriaehen
Worten sein Lob verkündet^).
Was seine Nachkommenschaft betritTt, so k(Mincn wir vier
Söhne und V\\w\ Töchter. Der älteste Sohn Mose war llabbiner in
Üngarisch-Hrod und starb vor dem Vater 1691 in Nikolsbnrg.
Der zweite Sohn Natan besorgte die Drucklegung von ^:i;:*'::n miny
und *3ltri:n niKOn, Joel, der dritte Sohn, lebte in Metz, wo er
1722 starb. Der vierte Sohn Nachuni. dessen Sohn Jekutiel Base
das ^:'itt>w ^^iTlIM 'D drucken liess. wanderte nach Jorusalcm aus.
Seine ältt^ste Tochter hiess Lea, die als Gattin des gelehrten
Abraham Mendel Stern in P>aukfurt a. M. 161)7 starb. Die
zweite Tiuhter Clianna war die Gattin dc^s jakob Krochmal in
Nikolsburg (Sohn des dortigen Rabbiners Arje Lob Krocbmal
uud der Bella, Tochter des Mose Mirels in Wien); sie starb 1715.
Eine dritte Tochter war an den Rabbiner Abraham ha-Kohen ver-
heiratet. Kine vierte Tochter war die Gattin des Lob Freund in
Frag, wo sie 1731 starb. Die fünfte Tochter war mit dem 1766
im Alter von 80 Jahren verstorbenen Mosche Pulitz vermählt, der
als Rabbinatsbeisitzer in Nikolsburg und als Rabbiner von
Landen bürg gefeiert wurde.
Die von R. Gerson Aschkenasi verfassten Schriften sind:
1. ^:itt^ll-i mw 'D (Frankfurt a. M., 1699)
2. '^WMT\ m«Bn '0 (das. 1699)
3. "^iK^ian ^t^HT '0 (das. 1710)'
4. mor 'DO Sj? moSn ^«^n^n 'd '•^^-
'"^»i'
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''^^:*) Die Grabschrift wird von Pinner in q^ ^^^^H) C^iDin Hll^j? HDl^D
;t^. 110 mitgeteilt. -*V<^^:'';^*ix'^»^^^ -i» --,■ -^-(r^)^
|tÄ5?)^V'gl- die indem bekannten, dem Verf. eigenen blumenreichen Mniivgtli
efaiieten Y6rredep^e;J^>tPayid Qppephj^Wjj^^
:> -^c.
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6. »i'nn h^ y^vn
6. ü'^^z '1 Sr ^\yn
. 7. Novellen zum Talmud uud zu den Dezisow^u.
Die letzten vier Werke sind nicht gedruckt.
Literatur. Derabitzer >tv nS^S: II, 1)2 IV.; p:.n IIL 141 ff.;
Kaufmanu, Letzte Vertreibung, S. 84, 139, 224; (Tastfrreund, Wiener
Rabbinen, S. 59 ff.
Im Jahre 1659 fand in Hauau eine X(dal)eluversanimluntr
statt, die von angcHehenen Männern aus Frankfurt a. M. ange-
regt wurde, um über die Schritte zu beraten, die bei der Regierung
unternommen werden sollee behufs Erlangung von Freiheiten für
die deutschen Juden ^). Die Einladung zu dieser VerHammlung
trägt die Unterschriften von Abraham Drarli, Salomon Rothschild,
Maier Ottingen und Todros Oppenheim in Franhfurt: Ansciiel
Oppenheim und Baruch Üudbofen in Worms; Samsou Wailerstein
und Isack Werden in Hanau. Eingeladen wurden die Gemeinden
Mainz, Wiirzburg, Hanau, Friedberg, iiingcn und Fulda.
Dio Versamndung, zu der jede Gemeinde zwei Delegierte sc liicken
sollte, fand am Montag, I. Dezember 1659, in Hanau statt. Die
Gemeinde Bingen, die keinen Vertreter teilnehmen Hess, hatie
vorher durch den Vorsteher Dri Feibesch Mengehurg die schriftliche
Erklärung abgehen lassen, dass sie ihre Teilnahme an der Beratung
für übertlUssig halte und allen Beschlüssen im voraus zustimme.
Erschienen waren die oben genannten Vertreter von Frankfurt,
die Vorsteher Wolif Oppenheim und Maier aus Worms, die Vor-
steher Leser und Herz aus Fulda, der Vorsteher Koschmann aus
aus Würzburg, der Vorsteher Liwa-und der angesehene Baruch
aus Mainz, die Vorsteher Liwa und Hirsch aus F-riedberg, die
Vorsteher Samson, Koppel und Gumpel aus Hanau.. Näheres über
die in dieser Notabeinversammlung gepflogenen Beratungen und
gefassten Beschlüsse ist in unserer Quelle nicht enthalteu.
über die um jene Zeit amtierenden Rabbiner in Hanaa stehen
uns nur wenige Notizen zu Gebote. So erfahren wir von R. Isa-
char Bär b. Jecheskel Hurwitz aus seiner. Approbation za
!j»WT \'^^^^ 'D,(Prag 1675?), dass er zuerst RabMöer in Pra«: and
_Joril«f ende Angpitben ; tindjäem ..^ton ^ Pro!
icha.in FraiikTaKtventnommeiir
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später in Hanau als solcher tätig war. Vielleicht ist er mit E.
Bär identisch, der 1656 als Rabbiner in Prag wirkte und in n'^^
pnsf mt No. HO w R, Meir Levi in Fürth erwähnt wird ^).
Ebenso spärlich sind die Nachrichten über R. Naftali b.
Aron Mordechai Schnaittach, dessen Lebenszeit in die vor-
liegende Zeitperiode fällt. Er stammte aus Schnaittach, war
zuerst Rabbiner in Frie d ber g*),'' übernahm sodann das Rabbi-
nat in Hauau und starb in hohem Älter. Das Sterbedatum und
den Ort, wo er gestorben ist, konnte ich nicht ermitteln, da er im
Hanauer Memorbuch nicht eingetragen ist. Im Friedberger Memor-
buch wird sein Name mit dem Bemerken aufgeführt, dass er mehrere
Jahre als dortiger Rabbiner wirkte und am l. Tischri aus dem
Leben schied. Dan Todesjahr ist nicht verzeichnet, dürfte aber,
soweit aus der Reihenfolge der Einträge geschlossen werden kann,
c. 1680 anzusetzen sein. Ein Sohn Jeremia, dessen Frau 1668 in
Altona starb, wird von Grunvvald ^) erwähnt. R. Naftali appro-
biert 1648 als Rabbiner in Fried berg das mnöNö nWV 'D (Ams-
terdam 1649); 1663 das nSn n'3 'D v. R. Jesaja Hurwitz; nyu^ 'D
jvv (Homburg 1715)*); 1665 das nysu^ nSn: 'd (Amsterdam 1667).
Genauere Daten besitzen wir über die Lebensgeschichte des
R. Jakob Simon b. Mose Bunems, der 1668 — 1677 als Rabbiner
in Hanau wirkte. Laut Eintrag im Hanauer Memorbuch^) vollzog
sich sein erstes öffentliches Auftreten in Prag, wo er als Gemeinde-
vorsteher sich um das Wohl der dortigen Gemeinde, wie auch um
jenes seiner Glaubensgenossen im böhmischen Lande grosse Ver-
dienste erwarb. Durch häutige Audienzen beim Kaiser war ihm
Gelegenheit geboten, schwere Bedrückungen und Ausweisungen
der Juden zu verhindern. Von hier kam er 1662 nach Mainz,
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■K'Jix.
*) Vgl. meine Abhandlung zur Gesch. der Jaden in Fürth in Jahrb. VI
p. 165 n. 3, wo der Druckfehler No. 10 in HO zu berichtigen ist. .-^-io^'T
») Vgl. meine Blätter IV, 57; Weinberg, Oberpfalz p. 68. ..k
'*'H'
') Hamburgs deutache Jaden p. 245 No. 941 und Berichtigaug hierzu
. • ; ^^
P»^3S4. ■ • ' /^r'"*--^-. .f-. ;.•'■" ^- • '• '-"'^■^"'\'^*--'^^>'^'^:--^-f^^; ./.f^
A*- ' 4) j)ie Approbation, in "idferen^Aufecbrift er äfg tfif^Sf^n^tliirT !Din Ji«^
tehnet wird, trägt kein Datam, beweist jedoch, dass er sieb schon damals
IS Jahr 1668 im Greiaeoalter. befand. ^^t^91^^|^;§^.3$^^
^iWi^rtUche Absohiift Inevvoiiofe^f &^
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wo er als Landegrabbiner liir den Ober- und UaiererMtift an^ef»tellt
warde^). Einen 1668 an ihn ergangenen Kaf. die Rabbinersielle
in Worms zu nbernehmen, lehnte er ab und zof^ jene in Hanan
vor, wo er eine Talmudschnle errichtete und viele Schüler anssteilte.
An den hohen Festtagen machte er sich auch als Vorbeter nra die
Gemeinde verdient. Nach neunjährigem erfolgreirbera Wirken starb
er hier hochbetagt am 21. Adar I 23. Februar» 1677 und wurde
am folgenden Tage mit grossen Ehren und uufer vielfachen Traner-
knndgebangen zu Grabe getragen. Seine Gattin Edel. Tochter des
Mose ülmo^) (auch Mose Aagsbiirir irenannt) aus Ffersee') starb
einige Jahre später; seine Tochter Freudlin starb :\h Gattin des
Mose Hahn in Frankfurt* •, eine zweite Tochter Schönle. Gattin
des Isack Bunanis, starb 1727 in Pra^'^
Eines weit verbreiteten und wobi verdienten Rufes ertreute
sich K.Jakob Simons Nachfolger Cbagpai Chanah b. David
Levi. Aus seinem Lebensgang, der von Kauiraann (Letzte W-r-
treibung p. 196) und zuletzt von mir (Jahrbuch VIII. ynff. ein-
gehend dargestellt wurde«, sei hier nur kurz erwähnt, dass er
etwa 1620 in Prag als Sohn des Uavid Levi. des späteren Rab-
biners von Eisenstadt, geboren wurde. Xachdem er mit Ritschi,
der Tochter des reichsten Mannes im Wiener Jndenviertel. Koppel
Fränkel, den Ehebund geschlossen hatte, verbrachte er längere Zeit
in Wien und zog von dort nach Vertreibung der Juden i L670>
nach Fürth. Vier Jahre später folgte er eioem Rufe auf das
'j «:.. ») V^l. meinen Aufsatz zur ücschichte der Rabbiner in Mainx, Jahrb. 111.228.
') Vgl. meine Blätter II, 49 No. 76; ich ^abe <iort bereite daraaf hin-
gewiesen, dass das im Cat. Hamburg ed. Steinscbnei^lpr bei co«t 87 angetährte
VD1^2 auf einem Lesefehler beruht und in t^orz za verbeMem Ist, was
sowohl dem Herausgeber des Katalogs (s. dort geo^rr. Register ». v. ^01^,
als auch Brüll (Jahrb. IV, 177) entgangen ist, die las bezeichneta Wort ,iii
Worms- umdeaten. Zimmermann I. c. p. 508 giht onserm BnonB den
Namen Bosnis. * *-'f"': ' ' -i - ....
* ^ •>'Auch im Pferseer Memorboch erhält -Jakeb Simon __
ehrenden Nachruf; vgl. Mtach. 22, 512. -if^^^* ."^^^-v^'^^^^i^^'l.-
^ dem;^^Hiunäaer^e^
^^^"^neo -Hoitlechäi Model e^ *
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RabVmat Bamberg^) und a. 1678 einem solchen nach Hanau.
Hier hatte er während eines Zeitraumes von zwölf Jahren vielfach
Gelegenheit, sich mit seinem reichen Wissen, seiner tiefreligiösen
Lebensanschauung, seiner Cbaraktergrösse und Willenskraft in den
Dienst der Gemeinde zu stellen und hierdurch dem Gesamtwohle
weitgehende Förderung angedeihen zu lassen*). Das ihm ange-
botene Rabbinat in Wladomir schlug er aus und zog es vor, in
Hanau zu bleiben. Nach überaus segensreicher Tätigkeit ging er
am Sabbat, 13. Tischri (16. September» 1690^) ins Jenseits ein.
Im Hanauer Memorbuch ist ihm ein Nachruf gewidmet, der seine
vielfachen Verdienste um die Gemeinde und um die Heraobildung
von Talmudjüngern, sowie seine hohe geistige Befähigung zum
Ausdruck bringt*).
Über seine Familie vgl. meine Mitteilungen im Jahrbuch I. c.
und die dort p. 201 beigefügte Stammtafel. Besonders verweise
ich auf die das. p. 207 flf. veröffentlichten interessanten Briefe an
Wageuseil aus den Jahren 1673 und 1683. Ich beschränke mich
darauf, hier nur jene Familienglieder aufzuzählen, die in Hanau
ihr Leben beschlossen. Seine Gattin Ritschi starb hier am Mitt-
woch, 17. £lul (11. September; 1680; sein Bruder Chajjim, dessen
grosse Frömmigkeit im Memorbuch rühmend hervorgehoben wird,
starb am Sabbat, 18. Schebat (1. Februar) 1687^). David, der
Sohn diese» Chajjim, starb hier nach einem in Gottesfurcht und
Thorastudium verbrachten Leben in hohem Alter am Sonntag
23. Cheschwan (8. November) 1716; er hatte mehr als dreissig
Jahre lang im hiesigen Wohltätigkeitsverein lernend und lehrend
gewirkt und als Rabbinatsbeisitzer seine treuen Dienste der Ge-
0 Vgl. Eckstein, Geschichte der Juden in Bamberg, p. 163.
') Hier empfing er auch den Besuch seines Verwandten, des R. Jair
Chajjim Bacharach aus Worms, demgegenüber er aas besonderer Bescheiden-
heit dio erbetene Approbation zu dessen ^i^r niH D"^^ ablehnt ; vgl. das.
p. 236 b, Irrtümliche Angaben und Folgerungen bei Zimmermann I. c. p. 508,
wo auch die Daten nicht stimmen.
») Das von Kaufmann 1. c. p. 198 angegebene irrtümliche Sterbedatum
(6. Okt 1691) beruht auf Verwechslung des Jahres W'^n ™it 3"in-
v>f'-v^^> Der Nachruf wird von Kaufmann 1. c. voUnndig angeführt, weshalb
Ahier die Wiederholung «nterbleibt --^^>xiti.w^^äi^
" :^SÄ ygU Kmufmann K c. n* 5t,iwd 6, SS^5i^^3K:/;:.J^ :.:• .^fj^i^^
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.cis^'ir,
*iÄeindc gewidmet ^\ Isachar Bärmann, einer von devi »ecbs Söhnen
des R* Cba^^gai Cbauoch, versah el)enfalls das Amt rin«*s Hahbiuars-
beiaitzers und verkehrte ebenso, wie sein VatiT. auch mir cbrisi-
liehen Gelehrten-); seine Frjfii Racliel, Tochter Jes Uabbiners Josef
ilaier in Hau nove r^),, starb . 1733 in Han;iu.
Amtsnachfolger des K. ChRg«>:ai Chanocli war R. MtMcr \k.
David Mose Elsass. Nachdem er a. 1664 bei *einer Verhei-
*ratung mit Elkans Witwe /ur Schute in Frank turt a. M. Aufnahme
gefunden hatte ^\ wirkte er dort als Talmudlehrer und wurut* 161»!
als Rabbiner nach Hanau berufen, wo er iriich dreizehnjähriger
Betätigung am Donnerstag, 3. Siwan (5. Juni; 17(U aus dem Leben
schied. Seine Frau Hizle wird als verwitwctt* .Kebbi/iu" von
Hanau 1719 unter den Gläubigern des Uabliiners Mirhf-i von F riec-
he rg aufgeführt'^). Sein Sohn Lippmaiin starb 1746 in Frauk-
fort a. M.,- sein Sohn Isachur starb dort 1777^ und seine Tochter
Mate, Gattin des Anschel Gaus, starb das^elbst a. 17^j5^.
In der Reihenfolge der Rabbiner von Hanau wollte ich hier
ursprünglich R. Mordechai Jeiteles anset/.en nach einer iu emem
Memorbuch vorgefundenen handschriftliciien Notiz, die ihn :ils
solchen bezeichnet*). Allein nach näherer Prüfung und auf Grund
der von Jeiteles erteilten Approbationen bin ich /a\ lem Resultate
gelangt, dass er Jen Rabbinen von Hanau uiclit i»eizuzählen i-^t
und dass er von Prag, wo er l)is 1(^96 als Uaboinatsi»eisiizer
fungierte, ununttelbar nach Würz bürg zum Nachfoi^er seines in
^) Das Memorbuch widmet seinem Andenken fol^eu«le Worte •^:- * 'x"
TT N:vvyi 3V^2 iinDi >n3 c\s:3 n^nr.'rnir "n« z'^^z r.rzzr.rz^r,:
\TCN^ r\üH p n ,rh\2Z^ ^:zh r.:D ?<'"? i<^^'zn ^^^rzz .-nr^-x \"^^\-". .r.^y
rtycz rb::^ idü: niMn ^^n :rni ^« ,nbr2Z''z '-y^^zz nr^zbrn ^z^^
pi ^:z^ri '':-nnn .xin ^bn ,rh':) piz D^z'^iy mn^ z^r^rron -r^r^ rzv^-
n^yo b^ uZ'^v^z ^pzPiin D^'^n 'i zir. i^mo ]z in-" z'^.n v.i^z '»r'^Kcn
:T">r prn y*z ><
*) Vgl. Kaufmann L c. p. 19U.
• ») Vgl. meine Blätter IV. 58; Duckes V'fjkS ^DDP P- ^^z Grooeraaim *r.
c. p. 55; II, 39. - e-^
^'•♦) Dietz, Stammbuch, p. 68. ' * --
i'VVjfl- «iber ihn meine Blätter IV, 82; Kautmann, Gedenkbuch p«.^.v:
Ij^j^;:^; p-l^l «»i^i^ Noi 35827 wo ]by in • DM^jr^^iJn»«" ««fc^
(Das. No. 2148 und die Korrektur p.
^ gl.4neine_BlÄtterJ^^i3«j^
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diesem Jahr verstorbenen Schwiegervaters Israel Wiener beruf en
wnrde*); Näheres folgt im Anhang Beil. 4.
,. Der nächstfolgende Hanauer Rabbiner ist K. Mose Brod.
"^'Seiu als talmudische Celebrität hochb*ernhüiter Vater, R. Abraham
Brod^) war aus Jnngbunzlau gebürtig, bekleidete die Rabbinats-
stellen in Lichtenstadt,' Raudnitz, Prag, Metz und zuletzt in
Frankfurt a. M., wo er 1717 in die Seligkeit einging. R. Mose^
kam c. 1704 nach Hanau und bekleidete die dortige RabbinatssteHe
ungefähr vierzehn Jahre lang, bis er 1718 nach Bamberg^) und
von da 1733 nach. Worms als Nachfolger des kurz zuvor ver-
ewigten R. Mendel Rothschild ging; dort starb er am 26. Kislew
(4, Dezember) 1741*^). unter dem Titel n\r>3 SrtK schrieb er Be-
merkungen zu dem von seinem Vater verfassten cn^DK St^K D und
auch Novellen zum Talmud» die diesem Werke beigefügt sind. In
Hanau approbierte er 1710 X'D": nnr, 1712 n:vn fvp*p; 1714 nn^
DiSr, 1715 D^]cn onS, 1716 /^tr^rne ^trtTrr, 1718 niw ^Sns und
. npiaS onoit^. R. Mose^Brod war zweimal verheiratet. Seine erste
Frau Rösche, Tochter des Israel Fürst in Hamburg"^), starb in
Hanau in der Nacht uuf Montag, 3. Schebat 6/7. JanuarV 1715.
Seine zweite Frau Hindle, Tochter des Wolf Margulies Jaflfe
(Schlesinger) iu Wien, starb Montag, 6. Elul (2. September 1737
0 V^l. auch den Nachruf für Jeiteles im Heidingafelder Memorbnch.
den ich 1. c. n. 35 mitgeteilt habe.
•) Sein Vater hiess Saal, seine Mutter war die Tochter des Lipmabn
Grätz in Jungbnnzlau und der Sorl. Lipmann Grätz war demnach der
Grossvater des R. Abraham Brod und nicht dessen Schwiegervater, wonach
die von Ziemlich im Kaufmann-Gedenkbach p. 458 angeführte Mitteilung Wihels
zu berichtigen ist. Der Schwiegervater war Samuel ülmo in P ferse© (vgl.
meine Blätter II, 41), dessen Frau Esther eine Schwester des Rabbiners
. Me«chulam Salman Mirels in Bamburg war; deren Tochter Rechle, Gattin
dei R. Abraham ^ro"^d, starb 1747 in Frankfurt (nach Msc. Carmoly in der
. -V dortigen Stadtbibliothek ; Name und Sterbedatum fehlen in j^DT ''iZlt^)'
•XVgL Eckstein 1. c. p. 169. Gleichzeitig erging an ihn ein Ruf, das
Rabbinat in Tykoczyn zu tibernehmen, den er ablehnte und jenes in Bam-
- barg vorzog; vgl. Approbation zu qi^^ onD (Frankfurt a. M. 1718) und
»0 mm'» '•^n« (Jessnitz 1719); Bober q^ ^^^^ p. 243; Frendenthal, Aus der
^^eiinat Mendelssohns, p. 197 u. 251^ ^ -^^-^i^^^^^^ä^^M^
Kobez al Jad III, 42; Levysohii^ Epitaphien^ P** ^ t^^^i^l^^
^iBrael Fttrst starb dort 1710 ;^ey^«to^^^
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m Worras^K Von Kindern des R. Mose Brod aus erster Ehe
finde ich folgende verzeichnet: Schani, der das von .»einem Vaier
verfasßte nvn Snx 'C dem Drucl?. übergab, zu welchem Zwecke der
Vrf. eia Legat hinterlassen hatte; er starb am 5. Tehet 16. De-
zember) in Eisenstadt; seine Gattin Rele, Tochter des Mose Üb
Schütz, starb 1743 in Prag-). Ein anderer Sohn, namens Ar^.n,
war 1780 Rabbiner in Kalwarija. Sorl, Tochter des K. Mose
Brod, war mit Samuel b. Ascher Anschel Gins in Eisenstadt
verheiratet, deren Sohn der gelehrte Mose (jin»^ st. 1790' nnd
deren Enkel, der berühmte R. Akiba Gins; Eigen. iTol iu Eis^-n-
Stadt geboren und 1837 als Rabbiner in Posen gestorben ist.
Ums Jahr 1710 lebte ein Talmudgelehrter, namens Renoir
Sehwal) in Hanau, der von seinem Schüler David b. Jak<d» :'ns
Aschaifenburg in einem hdsch. Büchlein irenanut wird'). Xäberes
über ihn ist mir nicht bekannt.
• In (las erste Drittel des 18. Jahrhunderts tällt das Wirken
des R. Israel (Aschkenasi) als Rabbiner in Hanau. Sein Varnr
NaÜali Herz b. [srael Aschkenasi. der seineu Stanuni»auin an; K.
Mose Isserles (s-)2-.) zurückführte und 1711 gestori>on i-^t. war
Rabbiner in Kowel, Tiktin und LfUiberirM. Sein Sohn Israt-r }
war Rabbiner in Cleve«») und wurde a. 1722 von du nach Hanau
berufen. Im Jahre 1733 stand er au^ der Kandidatenliste tür o^n
Rabbinerposten in Bamberg'). Die Rabbinerstelle in Hanau
^^.''
») Kobez alJad IlL, 39: Geifer, Ztsch. f. (iesch. d. Juden in D^^utsrh-
Und II, 95; Wachstein, Inschriften. H, IB«. Im Wormser unn Pürth^r Meoior-
buch wird besonder» ihr wohltätiger Sinn hervorgelioben, .ier sii-h sowohl
Armen i^egenüber, als auch durch Stiftungen für Tltüralenw^n und rntemeht
vielfach bewährte. . "* "^
«) Hock 1. c. p. 49.
•) Steinschneider Cat. Hamburg Nu. 72; Bamberger. Gesch. der Juden
in Aschaflfanburg, S. 16.
*) Buber aV ^Vli^ P i*^^- ^ ^
i») Ein zweiter Sohn des Naftali Herz war Zbi; Hirsch, bekannt unter
dem Namen Hirsch Bial (Hirsch Cbarifl, Schwager des R- Jakob Josua ftlk
i^yj^^^^ VQ)^ der 1718—1747 als Rabbiner in Halber- adt wirkte; vf^J.
Auerbach^ Gewsh. dei: iir. Gemeinde Halberstadt. p.J4 ff. ^i^itfi^^^^'^
^k^^^iOach .memer Yermutonr; is^ dieser aiwteJBiWCPTiscii.jpi^j^aMK
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bekleidete er ;J1722— 1744, bis er am Skbbatausgang 7. Ijar
(18/19. April) tT44 aus dem Leben schied. Sein Ahleben rief
sowohl in Hanau, als auch an andern Orten, wohi'n sein RuÜ ge-
drungen war, tiefen Schmerz hervor. R.' Jonatan Eibeschutz wid-
mete ihm in Metz während de» Trauerjahres einen besondern
Nachruft). Sieben Jahre vor seinem Hinscheiden starb am Vor-
abend des 28. Ijar (29/30; Mai) 1737 seine Gattin Perl, älteste
Tochter des Ftirther Rabbiners Baruch Rapoport^). Bald nachher
verlobte sich Israel mit Bisjoh Ziwjoh, Tochter des Efraim Asch-
kenasi und Enkelin des Chacham Zbi; die Heirat kam jedoch nicht
zustande und sie wurde die dritte Frau ihres Onkels R. Jakob
Emden ^). Israel hatte zwei Sohne, Seeb Wolf und Isack, die
beide als Rabbiner von Hanau weiter unten genannt werden. Eine
Tochter Lea j^tarb, kaum zwanzig Jahre alt, 1740 in Hanau.
Talmudische Novellen von R. Israel sind in *:^ nvcv ri'it:* seine«
Bruders Hirsch und im in *;7 c enthalten. Approbationen von
ihm finden sich 1726 zu is S: T 'ü und 1741 zu nrn r.:^*f2 (Jess-
nitz 1742).
Seeb Wolf, der ältere Sohn de.^ R. Israel, war zuerst Rab-
biner in Gelnhausen und dann in Hanau, wo er, jung an Jahren
am Sonntag, 10. Tebet !2.Januarj 1757 zur ewigen Heimat einging*.
Seine Gattin Sara Hindclie, Tochter seines Bruders isack, starb
1753 in Gelnhausen. *
Isack, der jüngere Sohn Israels, wird 1736 als Rablnner in
Cleve genannt^). In Hanaii approbiert er 1752 das c^'^3^ ^^ix c^)
und starb dort im Alter von 52 Jahren in «ler Nacht vor dem 10.
Ab ( 13/14. August) 1758. Seine Gattin Debora«), Tochter des
^•'^
- 2) Vgl. Jahrbuch VI, 185.
•) Vgl. Kahaiia -^qc r\b:C P- 162.
"*) Freudenthal 1. c. p. 52.
*) Zu dieser Approbation vgl. Kahiuer Lit. Bl. 1890 p CK).
") Im Hanauer Protokollbuch der isr. Gemeinde befindet sich ein Eiatrajf
d. d. <j. Tischri 535 (1774), wonach die Rabbinerwitwe Debora in Pressburg
*der Gemeinde Hanau mehrere bandschrit'tliche Urkunden und Wechsel über-
^^•^^^i^eist. Jedenfalls steht dieses Protokoll mit einer Stiftung in Zusammenbanif,
le von ihr/zum ehrenden Andenken an^ ihrenV' veratorbenen Gatten errichtet
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21
Rabbiners Samuel Helmann in Metz und Schwester des Feiwisen
Helmann, des Amtsnachfolgers ihres Garten. srblos> nach dem
Ableben ihres ersten Jfannes eine zweite Ehe mir K. Isack Dukia
in Pressburii: und starb 1781 in Xikolsburir^ . Perl. Isacks
Tochter und Namensträgerin ihrer Grossmutter, der oben genannten
Gattin des R. Israel, verheiratete sieh mit Selii^ Pulitz in N'ikoU-
burg, wo sie 1772 starb*^. Die andere Tochter Sara Hindch»^
ist als Gattin des R. Seeb Wollr bertMts irenannt.
Der oben genannte Feiwisch Helmann ist es, der 175s
als Amtsnachfolger des K. Isack auf jJem Uabbinatssitz in Ilauati
in Betracht kömrat. üri Schrai^o (Phöbnsi Helmann war der >öDn
des durch sein Eingreifen in den Kibeschiitzschen Amulertr-uslreir
bekannten Samuel Heloiann, Rabbiners in Krrnisier. Mannheim
und Metz'). Feiwisch bekleidete wohl nur kurze Zeir die Rat>-
binatsstelle in Hanau. Nach dem Prorokollbueh der Gt-meintif
brzog er eine jährliiht' Besoldung von lÜO Thlr. \'oii hier über-
nahm er das Rabbinat Lissa. über seine dortige Tätigkeit siud
wir genügend unterrichtet^ ^ Infolge einer gegen iliu t'rhiibt-ut-u
falschen Beschuldigung niusste er von dort tlüchten und bcgal) si«;l»
zunächst nach Berlin, um im dortigeri Bethamidnisch zu iernr^'i
und zu lehren. Von da wurde t»r 177U nacli Bonn '»eruren, wo
er als Laudrabbiner von Köln, Westfalen und Münster Ausielluuic
fandl Bald darauf wandte er seine Schritte nach Metz, um •i;i.'*
(irab seines Vaters aufzusuchen und gleichzeirig Kir ein langiährigeH
Fussleideu Heiluni^ zu tinden. Dort beschloss er in der Bliite der
Jahre am 7. Elul 28. August) 177^ sein vielb^wegtes Erdeiiwalleii
und wurde au der Seite seines sechs Jahre ^zuvor verstorbenen
Vaters zur Erde bestattet. Über seine Frau ist mir nichts bekaunr.
Seine Tochter Hindche; war die Gattin des Samuel Lau«iai] in
Prag^, Sohn des R. Jeclieskel Landau >mi.-;'2 r^::). Über seine
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werden sollen. Wie mir ans dem Protokoll liervorzugtihen scheint, war
Tochter der Deboni, namens /ipor, in Hanau verbeiratrt; ihr Sohn hi
Leser Unna. ,^ : r^ -i^ 'Q^
N^ik:!)? Mitteilungen fdrjiid/Volkskunde \907
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*^ ■ ""' ^ literarische Tätigkeit und. die von ihm erteilten Approbationen be*
richtet Lewin l.x.^v Vgl. auch üeiitzer Meniorbiich (pipon ü^::j\p
ed» Jellinek) p. 60. Im Hanauer Meniorbnch wird sein Name nicht
genannt. Im dortigen Protokollbuch wird a. 1775 auf eine frühere
von ihm getroffene religiöse Entscheidung Bezug genommen.
Hier ist noch R, Sirason LerTzn erwähnen, der aus Am-
sterdam stammte. Sein Name findet, sich nicht im Memorbuch
von Hanau und ist nur durch eine einzige Stelle nachweisbar. Und
. doch muss es kein Geringer gewesen sein, der nm diese Zeit in
.- Hanau lebte, wenn ihm R.Jonatan Eibeschtitz einen Hesped widmet')
und hierbei die Worte gebraucht nilTn^i mm :Soio pn2"i?3n z^n
. n:tr n vn-irn irni>3 jir):::' '^ h'z ^b2 xip:tr '\h ptr?2r '-i N:yn ^"pri mn
. ♦ . '.nörnS Es ist zu bedauern, dass wir von einem Manne, dem
Eibeschütz so hohe EigenschaÜten nachrühmt, kaum mehr als den
Namen wissen. Da die in genanntem Hesped verzeichneten Männer
V in »len Jahren 17^)1 und 1762 aus dem Leben geschieden sind,
so ist das Ableben des li. Simson Levi auch in diese Zeit zu setzen.
Der im Protokt)llbncli p. 94 genannte Witwer R.Jakob, der ;\. 1783
die AuHage erhielt, an den Lasten der isr. Gemeinde mitzutragen,
nachdeni er von der staatlichen Obrigkeit den Schutz bekommen
r--^: 1^ hatte, wird unter dem Xanieu y^^yn iy2T. irr.iN p rpy* '*: ':mnn
Dlirr^rxc S'::: ]rz'r:^t' i'^ini: Sn:n aut'gelführt und ist Jedenfalls ein
Sohn des R. Simson Levi.. -r , v—
"^ AusUibrliche Xachrichten stehen uns bezüglich des nächst-
'-<: folgenden Eabbiners zu Gebote. Jakob Benjamin, Sohn des
1^' gelehrten Jehuda Lob aus Krotoschiu, bekleidete die Kabbiner-
^X^tZÄ^- stelle in Obornik mit dem dazu gehörigen Bezirk und wurde von
^M^boüB^dü nach Hanau berufen^ wo er in einem Zeitraum von 32 Jahren
ä^ir-: eine segensreiche Tätigkeit entfaltete. Im Jahre 1774 klagte R.
'ri^'^ r^,T .Benjamiii, laut Protokcdlbuch, dass . er mit seiner bisherigen Be-
~ söldung von 100 fl nebst der Zulage v6n 50 fl nicht auskommen
•*^könue. ^Nach längeren Verhandlungen, wobei auch die Regierung
l^feingreifen mnsste
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Sabbatausgang, 7. Kislew (S. Dezember) 179P). Seine erste Fna
Esther, Tochter des gelehrten ß.Joel, Rabbiner ic/Vronke, starb
hier am Dienstag, 15. Tamus (29. Juni) 1779. Die zweite Fmu
Schönte, Tochter döfi voroehmen Vorstehers Natan ans Xeekari-
ulm, starb drei Jahre vor ihrem Gatten am Freitag. 9. Ijar
(16. Alai) 1788. Ein Sohn Michael-), der sieh Michael Franke!
nannte^ fungierte als Beglaubter der isr. Gt^meinde and bat sieh
ein besonderes Verdienst dadurch erworben, «lass er von dem alten
Memorbuch a. 1823 eine Abschrift anfertierte^). 1795 übernimmt
Michael für den alten und kranken bisherigen Gemeindediener Itzig
dessen Dienst, der ihm nach dessen Ableben detinitiv übertragru
wird. Er tiguriert seitdem bei der Behörde als «."^jehulklüpper*.
*) Sein Seeleiigedächtnis im Moroorbuch von Hanau lautet: V'^TN *':<''
'rbiTw P'»:i3i« s>''\>'^ ^^^'^^ ^'•nr. ;j<2 ^r.:r ziipc .p^rz «z'^ic -
• . • • r.:r a'^rr^ u^^b^ inio cv ly jio ni:^"^. r-:r: r'rxt r^'c r^r-:r
. . . 2"m rrz — r "^
') Im Jährt? 1783 richtete or, laut Prütokollbuch, eine Zaachrin an ixe
Gemeinde, worin ej unter Beratung daraal, dassj er seit zwei Jahren sertei-
ratet ist, das steuerfreie Wohnrecht erbittet, wogegen er sich verptiichtet, w^rn
Unterricht der schulptiichtigen Jugend regelmässig zu iiberwucoen. O^is ».^c-
such wird auf sechs Jahre bewilligt. Als er 1790 sieh -lum zweitenmal \rf-
heiratet, wnrde das Wohnrecht auf zwanzig Jahre erneuert.
') Der ältere Teil des Aiemorbucbs. das a. ItiOl von dno nicht ^renannic^n
Sohne des Jakob b. Israel Jechiei angelegt wurde, besieht aus vierzehn aat
Pergament geschriebenen^Blättern; hieraut folgt ditr Abschrift iof Papier. Das
Tit. Bi. lautet: v'3; pnyini N"Dr r\y^ x:j;r; -^'"^ r^-^r^^m •'^dtc ^^zt. -7
i^^yn p"pi p«: ^p^yiD y*^T y^mzi S":c "i^rnn iin'*!: -^d^ i"-*- ^:'^\-t;
P"E^ .V'Cpn ZWV {<"V^ ~~ Ei'^o kurze Beschreibung tiea Memorbuchs bria^
Rahmers Jüd. Lit. ßl. 1887 No. 33. Ein Verzeichnis derjrfitgeji hon Memorbttcli
f' erwähnten Namen, die für die Familienforschung einiges Interesse haben dtirfiheiic.
,~ in vorliegender Abhandlung aber nicht untergebracht wt* rden konmea, vcd
'^<; -"1 sie in das innere Leben der jüdischen Gemeinde Uanvuü nicht eia
/^bringt 6&il. 5. Zimmermann 1. c. p. 513 bezieht sich auc't lof das i
^ der isr. Gemeinde betiudliche Kabronimbneh, das a. 1B32 auLoslegt and bui.«if
dl« neuere Zeit fortgeführt wurde. Es enthält ausser den Namen der Beerdiglea^
rarschiedeuo andere^ Notizen von geschlchtlicbeni ,iiA|ybi^
ndor könnU Jcl^di^e^^^^e^4^^ "
(eJS^ Mitteilung mem6!i.Fretindeft.rderHenrn Provl
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In liohem Greisenalter starb Michael am Donnerstag, 5. Ki8le\V
(22. November) 1838. Seine erste Gattin Reichel war die Tochter
des Rabbiners Zbi Hirsch*) und Enkelin des R. Abraham (Abusch)
Lissa*), der 176H als Rabbiner von Frankfurt a. M. sein Leben
beschloss. Seine zweite Gattin war Breinche. Tochter des Abraham
Stern von Hanau. Eine Tochter des R. Benjamin, namens Rebecka.
-wurde die Gattin des aus Frankfurt a. M. gebürtigten, a. 1788
als Stiftsgelehrter und später als Landrabbiner in Hannover an-
. gestellten Mordechai (Markus) Adler (st. 1834), dessen Sohn und
^ Nachfolger Nathan Adler als Chiefrabbi 1890 in London aus dem
Leben geschieden ist. Rebecka starb im Alter von 92 Jahren
a. 1858 in Hannover*^). Eine andere Tochter des Rabbiners
Benjamin, namens Hanle, wurde <lie Gattin des Rabbiners Samuel
in Gelnhausen, deren Tochter Rebecka mit Abraham Berend,
' Sohn des Rabbiners Isachar Berisch, in Hannover verheiratet war
nnd nach dessen Ahleben (1807) eine zweite Ehe mit Ephraim
AliTyer daselbst einging; sie starb 1861 in Hannover; deren Sohn
jV/e^y^tf^ Hamuel M>ner war Nachfolger des obengenannten Nathan Adler
als Landrabl)iner in Hannover (1845 — 1882^"*). Esther, Tochter
des obengenannten Michael und Enkelin des Rabbiners Benjamin.
_ war mit Kalmann Kohn verheiratet und starb in Hanau in der
Sabbatnacht 15. Elul (8. September) 1816. Zum Schluss sei noch
bemerkt, dass, nach einer von einem Nachkommen des R. Benjamin
.mir ii;emachten Mitteilung, dieser sich als EnkeJ des R. Jakob Schur
tSohn des R. Et'raim Salomou Schur, Vrf. des "^.rj* n^sinn und Enkels
des Saul Wahl bezeichnete.
Im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts war Hanau die
Zufluchtsstätte einer grösseren Zahl unserer Glaubensgenossen, die
. infolge kriegerischer Ereignisse aus Frankfurt a. M. und anderen
Städten zu fliehen gezwungen waren, worüber ^Näheres in Bei-
-läge 6 berichtet wird. . , ^ ^J^-
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'ltX ^'
^x;>:i) Mose Jakob Hirsch, Bruder des Zbi Hirsch, bei Horovitz, Frankfurter
Rabbinen, IV, 3."); Lewin 1. c. p; 189. ^ ^ r.'rT
-' :^ Vgl. Horovitz I. c. IIF, ♦iSff.; Lewin I. e,!p. 185 ff. Rifka Golde, die
^^Fraü des K. Abraham Lissa, starb 1764 ia .Frankfurt (p-j^j "»^^^ No. 3170j ^J
™»»»^^^^' Register pV 700 /ist sje^ • irrtümlielv 'intef I^ody:- e^^ •, vgf:-*'^&b ;^
rmbrbijVI- 17D.
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6ei den bisherigen Schilderungen des f.ebensganges der
Hanauer Rabbiner war rair ein tieferer Einblick in ihre geisriire
Tätigkeit aus Mangel an diesbezüglichem Quelicuniaierial ver«jigt,
sodass an Stelle historischer Darstellung /umeist nur hiogra])liir5<die
Notizen treten konnten. Erst jetzt beim Abschluss vorliegender
Monographie bin ich in der glücklichen Lage, aiisltiihrliehere Nat-h-
richten über einen Mann mitzuteilen, der als Stern erster drö^se
ergrlänzt und durch seine Strahlen helles Licht verhr»^itet.
Nach dem Ableben des R. Benjamin blieb die Rabbinatssteilf
in Hanau, vier Jahre verwaist, bis sie a 17V>5 durch \\. M^se
Tubioh Sontheim wiederbesetzt wurde. Sein Name weist ^ut
den Ort Sontheim (bei Heill)ronn^ hin, wo er als Sohn des Jeriiiel
Michel um 28. 'febet ai. Januar» 1755 das Licht der Welt erblickte.
Seine fromme Mutter Brendle ahnte, dass sie trotz ihrer kräftitren
Gesundheit kein hohes Alter erreichen werde'). Sie ahnte uiier
auch, dass ihr Kind Mose Tul)i()h dazu bestimmt sei. ein Tnlunui-
ürelehrter zu werden. Da sie aber nicht wnsste, (»l> sie von «"»tt
srewdrdiirt werde, es in diesem Sinne zu erziehen, so brachte sie
ilen zarten Knaben zu dem damaliiren kurplalzischen t.)berl;unl-
rabbiner Naütali Hirsch Katzenellenbogen-) nach Leimen, md
lei>-te ihm die r»itte vor, dem Knaben Erziehung nnd Unterricht
zAteil werden zu lassen. Naütali Hirsch wiilfuhrte <ier ßitte. Mose
Tubioh blieb während einer Reihe von Jahren in diesem Hause
und vervollkommnete sich derart in seinem jüdischen Wis.sen, dass
er, wie mein sei. Vater (sein späterer Sc hüler) in dem ihm gewid-
nieten Hesped berichtet, in seinem 13. L'^bensjahre bei einem
jiidiftchen Gelehrten eine Prühmg ablegen konpte, bei der er Kennt-
nis und Verständnis von dreihundert Blatt im Talinnnd und hundert
Kapiteln im 4. Teil des Schulchan Aruch nachweisen konnte. Er
bezo^ hierauf die damals berühmte Talmudsehiiie des R. Josef
Steinhart^) in Fürth, wo er reichlich Gelegenheit fand, das Tal-
mudstndiuni mit erhr)htem Eifer und Erfolg zu i)flegen und sieh
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») Sie soll ebenso wie drei ihrer Geschwister vor dem 34.JLeben«jahr^
fjrensei t« eingegangen sein. ,,:^^;^?i?^^^'^^*''^^^ J?^li&Ä^^ß<yK*Mr^
^ '*) Vir leine Lebensbeschreibung in
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für den schon früher von ihm gewählten Rabbinatsberuf vorzube-
reiten ^). unter seinen Mitschülern und Genossen seien hier be-
sonders R., Mordechai Benet, später Rabbiner in Nikolsburg,
sowie der bekannte Grammatiker Wolf Heidenbeim hervorgehoben,
mit denen er zu allen Zeiten freundschaftliche Beziehungen unter-
hielt. Im Jahre 1774 kehrte er nach Sontheim zurück und ver-
ehelichte sich mit seiner Kusine Süsse, Tochter des Wolf und der
Rebecka Sontheira. Mit dieser Heirat trat Mose Tubioh in einen
neuen Verwandten kreis ein, der ihm schon im Hinblick auf die
Ahnen eine hohe Befriedigung gewährte. War doch seine (4attin
eine Enkelin des gelehrten R. Hillel Miuz-), der al« Rabbiner in
Leipnik und nachmaliger Klausrabbiner in Mannheim in hoher
Achtung stand und zur berühmten Familie Minz-Katzenelleubogen
sich zählte, die ihren Ursprung von dem bekannten Saul Wahl
(Polenkönig?) herleitete. Bald nach seiner Verheiratung verliess
Mose Tubioh Gattin^ und Heimat, um sich immer mehr in das
Talmudstudium zu vertiefen. Zu diesem Zwecke kehrte er wieder
nach Fürth zurück und blieb dort bis zum Ableben seines Schwieger-
vaters. Aus dieser Veranlassung suchte er wieder seine Heimat
auf und lebte dort ausschliesslich dem jüdischen Studium, wobei
er noch einen [lolnischen Lamdan in seinem Hause anstellte, der
iluii als Lehrer und Lerngenusse zur Seite stand. Um jene Zeit,
erhielt er aus einer elsässischeu Gemeinde eine Berufung auf die
dortige Rabbinatsstelle, die er jedoch auf Anraten seines Lehrers
R. Josef Steinhart ablehnte, trotzdem ihn dieser für reif uail be-
»jr.
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*) In r|DV piDT ri'*W (Fürtb 1773) p. Ul b bezeichnet ihn sein Lehrer
R. Joaef Steinhart als )"-\> '^^1):^ n^^^D l^iniQ n'pCIC ^:iinn p^'nir. '•TOW
•) Vgl. meine Kurpfalz p. 13i> n. Zu den dort verzeichneten Appro-
bationen, des Hillel Minz seien hier nachträglieh noch jene zu ni3") vS^llO
(Frankfurt a. M. 1705) und zu pnj* DintD (Offenbach 1721) erwähnt» Im
b)^^ ^12T 'd (Fürth 1765) ist eine talmudische Abhandlung von ihm verzeich-
liet. Seine erste Fran Chaja war die Tochter des Leipniker Rabbiners Jakob
Abraham, Verf. von rn^HH ^y 2pT rÖHl 'C (Amsterdam 1724). Matil, seine
> zweite Gattin, war eine Nichte des Klausgründers. Lemle Heinganum in Mann-
***"*- Sew Namensträger ^qnd^^'Brudeg>vd^^ Sondheimer^^
in Filirtb nnd später^Rabbiner^jTieS^ärff id n)i ü f r .""womIb^ a^i$^2ä
eoiVfinalgreicinem
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(äbigt zur Übernahme des Postens erklärt liaite^\ ><. blieb er in
SontLeim-), bis er ums Jahr 1782 aU Rabbinat>i)eigitzer nacb
Leimen') (bei Heidelberg) berufen wurde. Xaehdem er diese Stelle
etwa zwölf Jahre bekleidet hatte, kündiirte er unerwarter das Ami
aus dem Grunde, weil ein dortiges reiches Genaeindeniitiriied i:egen
den Willen des Rabbiners am Sabbat im Akkord einen Bau aus-
führen lies8*\ Nun knöpfte er mit der (.Gemeinde Hanau weisen
Übernahme des dortigen vakanten Rabbinats üiiterhanaluni^en an.
Am 27, Tebet 555(1795) wurde, laut Protokollhuch. vom dortiijen
Gemeindevorstand beschlossen, die Wahl eines Rabbiners t^nersrisch
zu betreiben. Hierbei wird noch bemerkt, dass flie lerzeitigen
Rabbiner von Friedber^r, Büdinjcen und Aschat'feuiiiirg nuter
keiner Bedingung gewählt werden dürfen und das» der zu Wäblt-ndtr
') Steinhart soll hierbei unter Anspieluuir auf Kichrer ^. 13 seinem
Schüler in witziger Weise »geschrieben haben riT-*-" "^'.^IT TN ."""'im
*-*) Mose Tobiuh war :iucii Mohel. Das von ihm ict-*^ubne .Moheibucii
hedudet sich in seiner reichhaltigen Bibliothek, die der Fuuiiiie >«»ndhrfinier in
pTankfurt a. M. angehört. Ihrer bekannten Muniiizenz vordanke irh die
Kriaiihnis zum Einblick und zur Beniitzunir der Hibliorhek. Das \[oljell)n<ih
verxeichnei '294 BeschneiduDgen. Der erste Kintni^ irt-schuh am 26 Nisc^an fjö^i
^1773). An diesem Tage wonle Simclia Jusef, Sohn seines Schw^ugera l.eser
»Söutlifiin, beschnitten; Gevatter war sein .Schwiegervat^tr Wolf in rjontheiiu:
die BeschueiduDg vollzog Mose Tobiah geraeinschaftlicb mit dem {^•c^X T^lflM
j^2^ Siissiuann Hilsbach. Am 24. Tischri 5öt> (17J>5) bei^innefi (iie Eintragungen
aus Hanau. Die letzte Beschneidung vollzog Mose Fobiah an tlem Knaben
Ascher (Hiisel), Sohn des Gotzche Schochet. am Sabbaty^. liar bi^) (1KJ<») im
75. Lebeusjahre, einige Monate vor seine!« Tode. "^
•) Leimen^ da«» z. Zt. nicht mehr von Glauhensi^nossfn bewohnt ist
l^Wr"dainals eiüe kleine isr. Gemeinde, in der besonders «Iie Trailer des Namen«
^^^' Seligmann als Mäzene und Wohltäter eines weitverbreiteten Rmes si«rh erfreuten
und u. A. auch bedeutende Stiftungen hinterliessen ; vgl. Sch'oss der Vorrede-
l^i" P2 r\r\:^ (Förth 1741), Tit. Bl. zu ni'^^tr; -)1C (KartM übe- 1769) unrf^'
l.üieiue Klätter I, 55. Die dortige Rabbinutsstelle bekleidete 4*»r oben^nanirt^
^vjt. ^'aftali Hirsch Katzenellenbogen (17«;o— 176^); v|^i. noch weine Kurpfiüc >.
rjind ;ftr:dii pU
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vor dem 60. Lebensjahre stehen muss. Die Wahl wurde durch
die Vorsteher und elf weitere Gemeindemitglieder vorgenommen,
die aus der Zahl derer, die 1000 fl und darüber versteuerten, durch
Loos bestimmt wurden. Den Vorstand bildeten Süssle b. Natan
Bin^ (Monatsvorsteher), Berle Bing, Salonion Niedenstein, Joset'
Bing und Lob Königshofen*). Die Wahl erfolgte am ;VD nn
(19. Mai) 1795 und Mose Tubioh ging einstimmig aus derselben
hervor. Am Sonntag 25. Tamus (12. Juli) 1795 wurde K. Michael,
der schon früher genannte Sohn des Amtsvorgängers R. Benjamin
und Beglaubter der Gemeinde nach Leimen beordert, um dem
Gewählten den Kabbinatsbrief zu überbringen-». Nach dessen In-
halt erhält der Rabbiner die Auflage, die Rabbinatsfunktionen nach
bisherigem Brauch zn versehen gegen einen Üesten (»ehalt v«in
200 fl jährlich nebst freier Wohn4mg und den üblichen Nebrnge-
fallen. Der Vertrag hat fünf Jahre (Tiltigkeii und kann naeh deren
Ablauf jeweils auf weitere fünf Jahre erneuert werden. — Eine
Abordnung der Gemeinde reiste dem Neugewäblten bis Bt)cken-
heim entgegen, wo ein Imbiss eingenonnnen wurde. Zum Amts-
antritt erhielt er von der Gemeinde als Kbrengal^e eine silberver-
goldete Kanne im Werte von 53 fl 4 Kr. Ferner wurden ihm die
Reise- und Transiiortkosten von Leimen l)is Hanau im Betrage
von 179 ri 38 Kr. von der Gemeinde ersetzt und verschiedene
Möbelstücke zur Hauseinrichtung zum Geschenk gemacht. Am
Sabbat Nachmn hielt er seine Autrittspredigt.
Durch Dekret der kurfürstlichen Regierung d. d. Cassel.
24. Oktober 1798, wurde R. Mose Tubioh als f.andrabbiner der
damaligen Grafschaft Hanau bestätigt. —
Neben der gewissenhaften Erfüllung seiner Amtspflichten
betrachtete es R. Mose Tubioh als seine schönste Aufgabe, eine
Jeschiba zu gründen und wissensdurstige Jünger mit den Quellen
.(•-
^) Bei früheren Habbinerwableii wurden, laut Protokullbucb, die sechs
Vorsteher und vier Kassierer nebst den alten Vorstehern unter Zuzug von
fünfzehn angesehenen Gemeindegliedern als Wahlkomnoission eingesetzt. Da
i'^'aber z. Zt».nur vier Vorsteher uod keine- Kassierer amtiertsD, so,- wurde be-
jBJdilossen, dass an Stelle der Kassierer und afteiw Vorsteher sSmtliche Scbatiniigflr;
^tretan« "^dieHrtu^bestimmen^ habeii. "^tc^
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der heiligen Lehre bekannt zu machen. Aus seiner Tairaud^chiU
gingen Männer hervor, die zu den Zienleu des ::esetzestreuen
Judentums gezählt werden dürfen: ich meine liierunrer besonder»
meinen sei. Vater K. Koppel Löweusteiii, Rabbiner in ^lailingCD
und Taube rbischofsheim; K. Mordecbai Wetzlar. Rabbiner in
Gudensberg; R. Salomon Üreifu^s, Gelehrter in Hamburg m.
Seinen Schülern war R. Mose Tubioh ein väterlicher Freund und
Gönner, wie er auch auf ihre leibliche Versorgung und ihren
Lebensunterhalt stets bedacht war. Trotz kärglichem «'ehalt, den
er als Rabbiner bezog, bestritt er für maueben Schüler .sämtliche
Ausgaben für Kost und Wohnung-) Als im Jahre 181^^ die (te-
meinde Kassel R. Meye Tubioh zu ihrem geistlichen «jbcriiauoi
erwählen wollte, war ei: geneigt, dem Rute Folge zu leisten. Die
Gemeinde Hanau Hess jedoch kein Mittel unversucht, .im «leu ;:e-
liebten Führer für sich zu erhalten. Dieser willi-te ein unter der
Bedingung, dass die Gemeinde künftighin iür «len l'nterhalt seiner
Schüler Sorge trage, was auch geschah.
Jedem einzelnen Angehörigen der Gejueiude stand R. Mose
Tubioh als treuer Freund und Berater zur Seite, sodass er auch
die Hochachtung und Verehrung Jener genoss, deren reiigiö§e
Anschauungen mit den seinigeu nicht übereinstimmten. >einen
amtlichen Obliegenheiten kam er noch im hohen Alter püuktliru
und gewissenhaft nach. Im Verhinderuujrst'alle und wenn er ort.^-
abwesend war, wurde er durch den gelehrten R. Schemaja Krön
vertreten, der 1825 iu'Hanau gestorben ist^).
Im Jahre 1823 wendet sich*^ R. Mose Tubioh an da> Vor-
steheramt in Hanau mit einer Eingabe des Inhalts, dass er bei
■X^',
*) Kurze Uiographie dieser drgi M«^imer bringt Beilajre !♦.
») Als im Mai 1803 Landgraf Wilhelm die Würde eines J^j^ürste«
erhielt, fand eine Huldigung der isr. Geraeiade ^tatt, worüber in BTeilaf 6 10
. das Nähere berichtet wird. • ' '• ~"
; V ') Ein auf ihn bezüglicher Kintra^ im M-wiiorbuch lautet '♦rTtnn i*»"^'
^^t^ 9')i\ pip 12^^*'^ i"i)r\ü p '"VDtr 'i''i%TO untzi r';\"i2 :bü^ '>:syi
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dem Bigherigen Gehaltefixuni von 200 11 seinen Lebensuaterbalt
nicht bestreiten köuae. Die bisherigen Nebeneiiinahmeu aus Trau-
ungen, 'liiventoren, Verteilung von Verlassenschaften, Vormund-
scbaftsrechnungen und Justizpflege seien, da die beiden letzteren
mit den Accidenzien seit 1800 auf die herrschaftliche Gerichtspflege
übergegangen sinil, auch sonst sehr gering. Er habe infolgedessen
das von seiner Frau zugebrachte, nicht unbedeutende Vermögen
zugesetzt und bittet deshalb, das Fixum unter Zurechnung der von
den Gemeinden des Fürstentums zu leistenden Beiträge entsprechend
zu erhöhen. Zur Unterstützung seines Gesuchs glaubt der Rabi)iner
sich darauf lierul'en zu dürfen, das» er während seiner 28jährigen
amtlichen Tätigkeit „weder den höchsten Behörden, noch einer
der isr. Gemeinden Anlass zu einigem Missvergniigeu gegeben habe'*.
Das Vorsteheranit hält diese Bitte für ebeuso billig wie gerecht
und ist der Ansicht^ dass das Fixum auf 5J0 fl zu erhöhen sei.
Zu ilieseni Zwecke müssten die Landgemeinden, die zum Beitrag
für die [Besoldung des Oberlandrabbiners verpflichtet seien und
deren Erhöhung sie bisher teilweise abgelehnt haben, durch gesetz-
liche Zwangsmittel angehalten werden, ihr Quotuni abzutragen.
Der Hortaktor David Löbenstern ^) berichtet namens (jes Vorsteher-
amts an die ohurfürstiiche Regierung d. d. 31. Januar 1824, dass
die Landjudenschaft schon a. 1791 allgemeine Beiträge zur
^) Verf. der Broschüre „Einige Worte über die auch seit der Verfassung
unglücklichen Verhältnisse der Israelit^*n in der Pi'Dvinz Hanau" (Hanau 1831).
Er war ein vornehmer und «ehr wohltätiger Mann. Zur Zeit des Franzoseu-
kriegs (1815) wurde er mit andern augesehencn Ortsbnrgern als Geisel nach
Mainz verschleppt und befand sfch in grosser Lebensfi^efahr. Zum Ankauf
des Gartens neben der 1845 restaurierten . Synagoge spendete er 7()0 fl. Er
starb iu hohem Alter am 10. März 1856." Sein Nachruf im Memorbuch lautet:
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Gemeindekai^se in Haaau geleistet hahen. <lie zur Keeoldunc de«
Rabbioer^ und sonstigen Hauptaiis^aben im allgeninnen Interesse
^verwendet wurden. Diese allgemeinen Beiträge betruL^en Ursprung-
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lieh 92 fl 4t, die jedoch nach Übergang verschiedener Amter an
Hessen-Darrastadt sich auf (31 fi 10 kr. verringert haben'). Daf
Vorsteherarat beantragt deshalb* dass üiir die Zukuult die (lemeinde-
kasse in Hanau 200 fi and die liandjmlen oOO ri zahlen sollen»
und bemerkt hierbei, das« das unständige» Einkonmien <ie^ Rabbiners
sich höchstens aut 100 Thlr belaufe.
Bei der Neuordnung der jüdischen ('enicindevprhältuissc wurd»*
ara 30. Dezember 1823 durch die Kegierunfr verfügt, da.?H in led^r
Provinz ein Provinzialrabbiner zu bestellen sei, der, nachdem seinp
Tüchtigkeit durch tias zu errichtende Landrahbinat bestätigt würde,
von dem Vorsteheramt der Regierung und «iurch diese dem Mini-
sterium des Innern vorgeschlagen, hienuil' von diesem füngesetzi
und demnächst durch den landesherrlichen Konnnissär VMrpdichtet
werden solle. Dieser V^erfügung ents|)rechend wurde Moses Tol>i:i?i
Sondheimer durch Reskript des kurfürstliclieu Ministerium? vom
14. Oktober 1824 zum Provinzialrabbiner der Grat'schatt Hanau
ernannt und am 25. Xovember aul; sein Amt verptiichtet. Xachrichi
hiervon erhalten die Kreis Vorsteher Lissmaun in Gelnhausen.
Lob in Wächtersbach und Preiss in Schlüchtern. Bei dieser
Gelegenheit wird die Besoldung des Rabbiners deünitiv auf* 500 tt
festgesetzt, wozu vom 1. Januar 1825 ab die Provinzialkasse 250 tl,
die Gemeinde Hanau 150 H und die andern Gemeinden 100 tl
beisteuern sollen. Kreisvorstehcr Klev in HanaiL^bericbtet in diesem
Sinne der Regierung, die hiernach^beschliesst. ^Tit Ausnahme von
Windecken, Marköbel und Xauheim verwefgern alle übrigen
^Gemeinden die Zahlung ihrea Anteils,^ werden jed«>ch durch die
Regierung zwangsweise hierzu veranlasst. Eine besondere Bestim*
^:>., mang wird noch getroffen, dass der Rabbiner von der kurhessischen
^"■^Jttdensc'haft iu Mittelsinn (deren baverische Untertanen unter
dem Rabbiner in Aschaffenburg stehen) bei jeder Verlobung 2 fl
dnd'^bei^ Trauungen 1 'IB 30 kr. anzusprechen, habe; in den andern
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. Wenn R. Mose Tuhioh auf solche Weise io seiaen letzten
Lebensjahren hiusichtlich seiuer iiiaterielleu Stellung cinigermasHen
Befriedigung und wohlwollendes Entgegenkommen fand, so sollte
ihm gleichwohl die peinliche Wahrnehraang nicht erspart bleiben,
dass einzelne Anhänger der sogenannten liberalen Richtung au
»einem unentwegten Wandel in den 'Bahnen des alten überlieferten
Judentums mancherlei auszusetzen wussten. So sehrieb ihni a. 1828
das Vorsteheramt, er möge die bisher vor den Feiertagen iu seinen
Predigten üblichen „talnuidischen Disputationen- für die Zukunft
; weglassen, sich „von allen Klügeleien und Spitztindigkeiteii** fern-
halten und sich lediglich mit rein religiösen und moralischen
Gegenständen in seinen Vorträgen befassen. Im folgenden Jahre
beschwerten sich zwei Genieindeälteste beim Vorsteheramt unter
anderm darüber, dass-er in seinem Hause täglich besonderii Gottes-
dienst abhalte. Den 74jährigen Greis, der ohnehin sich jiicht be-
sonderer körperlicher Rüstigkeit erfreuen durfte, mögen solche
kleine Nadelstiche immerhin schmerzlich berührt haben.
Im Alter von 75 Jahren schloss R. Mdse Tubioh nach 35jähriger
reichgesegneter Tätigkeit als Rabbiner in Hanau am Dienstag,
4. Tischri (20. September) 1830 die Augen zum Todesschlummer M.
*) Der Eintrag im Mefnorbuch, der durch seinen Liebiingsschüler, meinen
sei. Vater R Koppel Löwenstein y^;;, damals Rabbiner in Gailingen,
eig^enhäridig vollzogen wurde, hat folgenden Wortlaut i^^"^.^ ^H)i2 ^^i^iS 2"kX^
min ,G^''n*j:iTO b")ii '^2)^ riZ'c n"i'!r?2 :'-: ^N''^2p,'2 z'^bvü 21 ^n ::^\s*
iir^'ODi '}b^2 vr\£^2 N3i<^: i<^ rbr; ^:^^1' nnn z^ni rai vdd nn'^n ncs*
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* Am folgeuden Tage wurde seiae irdische Hülle zu Grabe getra^en.
Aus nab und fern strömte die Menge herbei, um dem allverehrten
Rabbi das Geleite zu geben.
Über seine Familie sei Folgendes mitgeteilt. Xaeh deai Tode
seiner ersten Gattin Süsse, die am Mittwoch. 22. Schebat ( 13. Februar
1822 verschied und in Hanau beerdigt wurde, aobioss er eine
- zweite Ehe mit der Witwe Gite^) aus Gelnhausen. Tochter des
Abraham Bär aus Bockenheim; die Hochzeit wurde am 2. Tebet
(3. Dezember) 1823 in Kesselstadt gefeiert. Bei seinem Ableben
hinterliess R. Mose Tubioh zwei Kinder aus erster Ehe. Nathan
(Nate), der einzige Sohn, starb hochbetagt in Hanau am Donnerstag.
6. Cheschwan (30. Oktober) 1862. „Reh Nate" war der Mittel-
punkt eines Kreises von Thoragelehrten, die sieh in seinem Hause
versammelten, 1842 einen Talmud-Thora Verein gründeten, regel-
mässig ihren Gemoroschiur lernten und durch ihr jüdisches und
profanes Wissen eine Zierde der Hanauer Gemeinde bildeten -^
Durch ein Leben voll Gottesfurcht, durch Vertrautheit mii der
Gotteslehre, die er im Elternhause in sich auügenommen, durch
edle Taten, die er im Leben reichlich ireiibt, durch Geduld in
Leiden, von denen er vielfach heimgesucht war, hatte er sich einen
Namen erworben, der den Tod überdauerte. Sein Heimgang wurde
tief betrauert. Ausser Rabbiner Felsensiein hielt auch Rabbiner
S. R. Hirsch aus Frankfurt a. M. eine Leichenrede. Seine erste
Gattin Edel, mit der er 1790 den Ehebund schloss, war eine Tochier
*) Gite hatte zwei Brüder. Eleasar und Josef; 1826 verlobten sich zwei
Söhne des damals schon verstorbenen Eleasar mit zwei Xöchtem lares Onkels
Jogef. ~ "*- , "
') Ausser dem Genannten gehörten zu diesem Ri-eis^ Isack Daniel
Oppenheim, Abraham Stern, Mose Pressbur^er, Mose Werner. Michael Fürth,
Herz Grebenau, Salomo Hichenberg. Auch ihre Xachkommen waren begeisterte
Anhänger des überlieferten Judentums. Der oben genannte Isack Daniel
Oppenheim hat seine acht Kinder in diesem Sinne erzogen uiid sie sind auch
.unter gegnerischen Einflüssen den im Elternhause aufgenommenen Gmndaltzen
>treu geblieben. Sein Sohn Karl, der von Hanau zuerst nach Frankfnrt and
•päter nach Trier übersiedelte, hat als begeisterter and hochgebildeter Jehndi
(NU dauerndes Andenken hinterlassen. Ein anderer S^hit, H^rmaiiD, der
ixemburg lebte, ut die gleichen Wege gewandeit^^oj^^iB
Jeiuieita eingegangen^ (Vorstehende Notlseii retd
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des gelehrten Koschmann Klev\> (Sohn des froramea un.! gelehrten
Leser Klev); sie starb in Hanau am 24. Kislev (15. Dezember)
1824 Bei ihrem Ahleben stiftete ihr Gatte Nathan zn ihrem eh-
renden Andenken ein Kapital von 1600 fl 'r.n wohltätigen Zwecken.
Er schloss aldann eine zweite Ehe mit Brendel. Tochter des R.
■Aron Ettlinger in Karlsruhe und trat hiermit in verwandtschalt-
liehe Beziehungen zu einer Familie, die seit alten Zeiten m den
Kreisen des gesetzestreuen Judentums mit berechtigtem Stolze ge-
nannt wird») unter den zehn Geschwistern der Brendel sei hier
der spätere Oheirabbiner in Altena, R. Jokef (Jakob) Etthnger,
besonders hervorgehoben. Nathan Sondheimer hinterliess zwei
Söhne, Michel fgeb. 1826) und Mose Tnbioh (geb. 1887) und zwei
Töchter, Reiche (geb. 1829) und Rebecka (geb. 1835). •
Ausser dem Sohne Nathan hatte R. Mose Tubioh noch eine
Tochter, namens Brendel (Bertha), die an Josef Ettlinger in Karls-
ruhe verheiratet war und am 29. Juli 1858 dort verschied 'V
Mose Tnbioh, der obengenannte Sohn Nathaus igeb. 4. Tischri
1847 gest. 1891) wandte sich nach Frankfurt a. M. und gründete
dort das Geschäftshaus Beer, Sondheimer u. Co., das die Traditi-
onen der Ahnen aufrecht erhält und neben dem Festhalten an.
überlieferten Judentum in geschäftlicher Beziehung einen Weltruf
geniesst. Die Familie beabsichtigt, den jüdisch-literarischen Nach-
lass ihres Ahnherrn, des Hanauer Raw, der viele Bände uinfas.t,
dem Druck zu übergeben, ein bedeutsames Unternehmen, dem mit
lebhaftem Interesse entgegengesehen werden darf. —
•) Koschmaun wird im Protokc.Ubucb der Hanauer Gemeinde u. 17<.->
Kenannt, wo er .ich für seine Schwägerin tJellche (ledigo Wume) be. de.«
Vorstand wegen der Höhe ihrer Vermögenseinschätzuni? (Ereeh) verwendet
Leser, Sohn Koschmanns und NanienstrSger s.ines Grossvaters, brachte 1794
bei seiner Verheiratung 3900 tl in die Ehe ein.
«) Auch auf mich fällt ein Abglanz diesss JieLus, da meine sei. Mutter
n"« Rechel (Regine) Lö^^en8tein als Tochter des Abraham Etthnger m Karls-
rahe eine Nichte des B. Aron EttUnger und Namensträjerin semer Gattin
älfefc^lilm Mohelbuch de» R Mose Tabloh findet sich unter No. 181 (1D"'D
«^n isaliolgendet Eintrag: WOB^ i^^n 'jCl-Kbl^ll ."TIS p «in ."»JPJ*,
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^ Aber auch schon unsere jetzige Kenntnis von der jüdisch-
wissenschaftlichen Tätigkeit des R. Mose Tubioh i'^ennsrt, una ibn
den hervorragenden Männern in Israel beizählen /a dürfen. Zu-
nächst sei hier seine bedeutende Gewandtheit in der Handhabung
der hebräischen Sprache erwähnt, die als meisterhafte Stilistik
bezeichnet werden darf. Abgesehen von Approbationen, die er
zeitgenössischen Schriftstellern erteilte *), war es beü^onders .seine
Freundschaft rait dem Grammatiker Wolf Heidenheim, die ihm
Gelegenheit gab, an dessen Arbeiten lebhaften Anteil zv nehmen *^.
Auch mit manchen berühmten Zeitgenossen staun er in brief-
licher Verbindung. Wir nennen hier zunächst R. .Mose Sofer m
Pressburg, in dessen lölD nnrt nnir iTI 15) eine dem R. Mose
Tubioh ^), den er als Verwandten bezeichnet, erteihe Antwort
enthalten ist, worin dieser als u'zht^h Sx^r* K'U*: S'":* pKiT ^-snr
. . • p'pi TnK n "2^^ nü^o nnö n'tr^ r:z rr; Sx-.r^ rr.ih zs hsr.z-?
angeredet wird. Der Brief schliesst mit den Worten \72nr "'l^?:*
injnu^^ai inr^tr^ a'O' nns* nnrjn 2*:vnru*i n:p: t; r.'rr ir. hr ::::r:
yn IIK*^ T3n ^nH^\ — Ein anderes Responsuni linder sich in *-:2
nilHD von R. MeschuUam Salmon Kohu \) i^Fiirth 1807 yns So. 6;
in einer Eheangelegenheit. Die Anrede des Verf. lautet ■:*.- 'x
'.2npn onievn n:YD ,nt2:inn '^n^i: nSot^nn ''t;2 --:n:n ,.-:o-..r: nSr:.-
j*-^»h
') Er approbierte 1800 u. 1807 das Machsor lleidenheim. 18(4 u. 1>*>7
Epstein, rh^r) HD, ^^13 LuntschUtz in^ nb^'^D, 1^22 Schilf --j y^''r, IS'IS
* Freund ^iip jnt, 1830 Lipschütz ^{^^^'^ ^"I^^C^. (*JJe verioreo g-ing; s. Be-
merkung des Verf. auf der Rückseite des Tit. Bl.); Vjy:l. auch Maggid Stein-
schneider i^2b'^^^ n'^y p- 38 n., wo {^i^^^n st. fcSti::xn ^^i ienen ist.
*) Die erste Heidenheimsche Macbsorausgabe e'alhäit ausser der oben-
genannten Approbation (d. d. Sonntag 26. Adar 560) auch n^ch eine Erklärung
za dem Piut niDTK ^^s 1. Pesachabends nebst einer Nachbeaierkang am Öchlnsa
der Approbation. Im Vorwort zum Kolnidre-Machsor (S. Aufl. 180Ö) ist ein
scharfer Protest des R. Mose Tubioh gegen einen Nachdruck enthalten, der
von Lemle Geiger in Frankfurt a. M. geplant war, sowie gegen Anton
Soheidt in Wien (d. d. Mittwoch, 13. Elul 1807), der sich ohne Berechtigimg
aal Heidenheims früheren Mitarbeiter Baruch Baschwitz bezog; vgl. Lewin in
Mtsch. 44, 127 ff.; 45, 423.
'4,;v ^'>^ygl. Lewin in Mtsch. 53, 362; warum dort steht, dixm B. Mose Tabioh
'der Empfänger des betr.Bespousums za sein 8<;heIxi^]^iit nfbiilebt
'^bch sein Name ausdrücklich genannt ist. ^
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* ■ * ßli^ einer talmudischen Kontroverse korrespondierte er mit
dem gelehrten R. WoU Hamburg .in Ftirth^) (s dessen p'Jl nSe^
Fürth 1840 Bd. I p. 48 b und D'jpn nytt^ Sulzbach 1830 p. 60
und 118). Im «'•'V= "'°^" •" (^^'"»'^'•^ ^^^^ .^"- 1^^ ^'\ w
Hirsch Hurwitz, Sohn und Nachfolger des nn'^Dnn J^ya m Frank-
furt a M. findet sich die Antwort des Verf. an R. Mose lubioh,
worin dieser n.it den schmeichelhaitesten Worten als pwn inn
>P31 v.-r^ nKT3i :r.^T^1 aSoicn angeredet wird. Mit grosser Hoch-
achtung und Verehrung und Worten des Dankes spricht auch Moses
Körner über ihn; vgl. dessen öcbriU n'^p ^Km (Hannover 1831)
p. 39 ff., 67, 85, 91, 100. •
Einen besondern Beweis von dem Ansehen, das er genoss,
und von seinem unerschütterlichen Festhalten an den alten ,iid.8chen
Traditionen liefert seine Beteiligung an dem Hamburger Tempel-
atreit der a. 1819 ausbrach. Bekanntlich trat damals in Hamburg
eine neue Sekte hervor, die mit ihren Relormideen durch Gründuug
einer Separatgemeinde mit ausgeprägtem modernem „Gottesdienst
und besonderm Gebetbuch unter Ausmerzung aller «'essmmschen
Stellen und Zukunftshoffnungen des Gesamtisraels und Lmhihrung
der Orgel beim öffentlichen Gebete die breite Öffentlichkeit lange
Zeit beschäftigte. Das Hamburger Rabbiuat holte bei den damal.gen
Korvphäen des Judentums Gutachten ein, um gegen deu^zutage
getretenen jüdischen Treubruch öffentlich Protest einzulegen und
die Ungesetzlichkeit der eingeführten Reformen aus den jüdischen
■ Quellen nachzuweisen. Die Gutachten sind in dem Buche n-^S
nnin mT (Altona 1819) zusammengestellt. Der Reihenlolge nach
. enthalten sie mehr oder minder ausführliche Zuschriften von R.
MeschuUam Salman Kohn in Fürth, R. Herz Scheuer in Mainz.
B. Mosche Sofer in Pressburg, R. Mordechai Bauet in ^.kols-
b-nrg. vom Rabbiuat in Prag. R. Elieser in Trietsch, R- Abraham
^VTiktin in Breslau, B. Abraham Elieser ha-Levi m Tnest, R.
i^Akiba. Eiger in Posen, R. Aren Joscha in Rawitsch R Masal-
^b' iffvModena,^ Vom Rabbiuat mPädua..-R.;Mo8che Ahagt,m
[»ptaa.
'^L^rr. A m«tftrdam.^^m'-Rabbinat inj^^^^^
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E. Jakob in Lissa und R. Hirsch KatzeneIlenbo2:f*n in Winzen-
heim. Das Gutachten No. 18 ist von R. Mose Tubiih d. d. Hanau,
24* Schebat 579 und reibt sich sowohl hinsichtlieh der ausfdhrliehen
und eindrucksvollen Beweisführung, als auch durch die kJassi^fae
Ausdrucksweise würdig den übrigen Gutachten an. Die scharfe
Entgegnung in dem Buche nna opj T.'ti^'^ 2in (Dei^saa 1819) and
besonders jene auf das Gutachten des R. Mose Tubioh (das. p. 14)
beweist, dass dessen Ausführungen auf die Gegner einen tiefen
Eindruck ausübte.
An dieser Stelle soll auch der Maler Moritz Oppenheim
genannt werden (geb. am 20. Januar 1800 in Hanau, gest. am
26. Februar 1882 in Frankfurt a. M.). Er war der ^ohn ies
aus Oppenheim a. Rh. eingewanderten 1840 in Hanau verstorbenen
Daniel Simon Oppenheim und machte seine Stndien in MüncfaeD,
Paris und Rom. Thorwaldsen gehörte zu seinen Gönnern. Göihe
protegierte ihn in Weimar; durch seine Vermittelui^g erhielt er
vom dortigen Grossherzog den Professortitel. Seine bekann;en
Bilder aus dem alt jüdischen Familienleben liefern den Beweis, <us8
er aus seiner Hanauer Jugendzeit und aus den EriDnernno:cn an
sein frommes Elternhaus ein pietätvolles Verständnis Tür die Inniir-
keit und Heiligkeit der jüdischen Familie sich bewahrt b;ir. Auf
dem Bilde „der Segen des Rabbi" hat er die Züge des K. M.kse
Tubioh verewigt un(> in dem vom Rabbi geseiriieten Knaiien >♦>!!
der Maler sein eigenes Bild dargestellt haben.
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Nach dem Ableben des R. Mose Tubioh ^vurden die Rabbi-
natsfunktionen durch den schon wiederholt genannten R. Michael,
der schon alt und kränklich war, in provisorischer Weise besorgt.
Der nächstwohnende Rabbiner Hirsch Levi Kunreuther in ')ela—
hausen^) richtet am 26. November 1830 eine Einguhc an. das
Vorsteheramt in Hanau mit dem Gesuch, ihm das crletligte Rab- -^^^
binat zu übertragen. In seiner Eingabe bemerkt er u. A., dasB
ihm „die ganz hochdeutsche Sprache nicht so vollkommen eigen-..
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S» -•' . .. .
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|^Vg:l. meine Blätter III, 97. .Zar Ergäasaj
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ist". Das Gesuch fand keine Berücksichtigung. Ein Jahr spater
bittet der Rabbinatskaadidat Moses Schwarzschild als Mitglied der
Gemeiade Hanau, ihm bis /ur definitiven Besetzung der Stelle
provisorisch die Rabbinatsfunktionen zu übertragen. Auf Antrag
der Geraeiudeältesten wurde im folgenden Jahre dem Gesuch in-
soweit entsprochen, als er vom I.Januar 1833 ab vom Vorsteher-
amt mit dem Vollzug ritueller Entscheidungen, ELdesbelehrnngen
nnd Trauungen beauftragt wurde gegen einen Jahresgehalt von
25 fl, der später auf 40 fl erhöht wurde.
Am 14. Februar 1832 wurde die Rabbinatsstelle öffentlich
ausgeschrieben, nachdem in einer Eingabe von Gemeindemitgliederu,
die "45 Unterschriften zählte, dem Vorstehcramt der Wunsch nach
deren baldigen Wiederbesetzung nahe gelegt worden war. Das
AusHchreiben hatte einen ungeahnten Erfolg. Eine Unzahl von
Meldungen traf beim Vorsteheramt ein, darunter Vertreter der
strengsten Orthodoxie und der äussersten Reform ; für beide Rich-
tungen fanden sich Gönner und Fürsprecher in der Gemeinde. Es
dürfte nicht uninteressant sein, die Namen der Bewerber aufzu-,
zählen. Sie lauten :
1. Ephraim Willstätter aus Karlsruhe
2. Hirsch Benjamin Auerbach aus Bonn
3. Abraham Geiger aus Bo<nn, z. Zt. in Wiesl)iulen
4. Samsou Felsenstein aus Brück
5. Salonion Frensdorff aus Bonn ,_
6. Uri Low Veitel aus München
7. Salomo Formstecher aus Ofteubach
8. Hayum Wagner ans Mannheim
9. Isack Friedberg aus Mosbach
10. Mordcchai Wetzlar aus Gudonsberg
,, ^ 11. Gabriel Adler aus Mühriiigeu
- "• ■' .12. Moses Bloch ans Oberdorf . . -
13. Moses Hess aus Trier :^ :..:,^ ,^>- , , .
14. Feihel Spiegel aus Wdrzburg " ■* y^^,.
15. Eraanuel Dreifuss aus Müllheini
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16. Westlieimer aus: Worms ,^^
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• 20. Gunzenhausen aus Binswangen
. - 21. Joseph Westphal aus Kreuznach
22. Abraham Wechsler aus Sehwabach
23. Joseph Mayer aus Freudeiithal
24. Lob Aron Ettlioger aus Karlsruhe
25. Philipp Wolf Levi aus Gelnhausen
26 Samuel Mayer aus Hechingen
27. Moses Cohen aus Miinchweiler
28. Leopold Schott aus Randegg
29. Menko Lion aus Ziindersbach.
Die stattliche Zahl von 29 Bewerbern zeigt, dass <lie isr.
Gemeinde Hanau nach aussen einen wohlklingenden Xamen harte.
Die vier erstgenannten Bewerber wurden zu Probepre<iigten bernfen.
Felsensteiu, Geiger und Auerbach kamen in die engere \^'ahL
Mit diesem Beschlüsse des Vorsteheramts wurde deichzeitii: «ier
Gehalt des zukünftigen Rabbiners auf 600 fl nebst freier Dienst-
wohnung festgesetzt, wozu 350 fl aus der Provinzialkasse :nd
250 Ü von der Gemeinde Hanau beizusteuern sind.
Die Wahl fiel auf Samson Felsensteiu ans Bnick Bayern .
Er war 1807 geboren, Sohn des R. Jakob Jizcliak, Knkel Mni
Namensträger des hochgelehrten R. Simson Iiipcln»wirz*\ >*iiie
talmudischen Studien machte er bei R. Lob Glo^ui in Prai: wni
später bei R. Wolf Hamburg in Fürth '). 1835 als Rabbiner iiacii
Hanau berufen, bekleidete er diese Stelle 47 Jahre laug. 75 |*brr
alt starb gn dort am 17. Tischri (11. Oktober) 1882.
Um jene Zeit trat auch in den politisejien Verhältnissen der
jüdischen Gemeinde eine wesentliche Besserimü: ein. Der llanüels-
mann Moses Lob Götz war der erste Jude, de'f ais Ufirger in lljinaii
aufgenommen wurde (1829). Einige Jahre spüter erschien da«
„Gesetz zur gleichförmigen Ordnung der besoutieren Verhaltoisse
der Israeliten in Kurhessen" (Zimmermann p. 511 und TTct),
^^j,^ Ich schliesse hiermit meine Darstellung und Mitteihingco znr
' älteren Geschichte des Rabbiuats in Hanau uml der dortigen jäd.
^J> Dieser Familienname war in
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Gemeinde ^). Als Anhang seien hier noch einige sonstige Gelehrte
und hervorragende Persönlichkeiten aufgeführt, deren Namen mit
Hanau verknüpft ist. -'r * " ^v , j^*-
Salomo (Salman) Hanau. •
^ ^.Den Lebensgang dieses in Hanau geborenen bekannten
Grammatikers habe ich in meinen Beiträgen zur Geschichte der
Juden in Fürth (Jahrbuch VIII, 106 ff.) ausführlich dargestellt^).
Ergänzend sei hier bemerkt, dass sein Vater, der Vorbeter Jehuda
Lob b. Jakob, am Mittwoch, 20. Adar (17. März) 1614, und seine
. Mutter Krönle am Mittwoch, 24. Cbeschwan (7. November) 1708
in Hanau gestorben sind. ^
Den gleichen Xamen Salman Hene trug ein Buchdrucker in
Frankfurt a. M., der den m nasf des David Gans in jüdisch-
deutscher Übersetzung mit Anmerkungen herausgab (Frankfurt a. M.
1698) und vor 1717 starb. Sein Sohn Michael war gleichfalls
Buchdrucker in Fra^nkfurt a. M., wo er 1717 ein Gebetbuch
(Pseudoamsterdam) druckte (Cat. Bodl. 2338) und 1720 pr:n HDin
mit jüdisch-deutscher Übersetzung (das. 2646^ ^). Bei seinem Bruder
Simson erschienen 1724—1730 einige kleinere Schriften, die in
Freimanns Ztsch. f. hebr. Bibl. 1918 p. 15 aufgezählt sind; 1741
war er in Homburg v. d. H. als Drucker tätig (das. p. 17). Seine
Grabschrift vermute ich in Horovitz p-c: ^:2K No. 2639 (wo ptrssr
zu lesen ist); hiernach wäre er 1749 in hohem Alter in Frank-
furt a. M. gestorben. ._
Noch ein dritter Salomo Hanau soi hier verzeichnet, der in
Metz lebte und sich um den Bau der dortigen Synagoge verdient
gemacht hat; er wird im dortigen Memorbuch lobend erwähnt und
starTj vermutlich 1G32; seine Witwe Fleure wird mit vier Kindern
,,. 1637 genannt; seine Nachkommen fährten den Namen Hannaux
" (REJ 50, 121). ■
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.; - ^-3-^) Verschiedene Mitteilungen aus dem inneren Leben der jüd. Gemeinde
^;:^^iind sonstige -kulturhistorische Notizen s. im Anhang Bell. 12i. ^. ji^:,^'^'^-' f--'^-
a^^Vgl. noch Gronemann J.'C^tp. 129^ ^^^?i&J:;ik^^v!!:^r
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(j^gj^yil. CfcNio;j882C, WO ein Michael Hanau
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Zbi Hirsch h. Jakob.
1 Er war in Ostrogh geboren, wirkte als Luhrer in Gissi?-
heim (Baden) und gab dort einen ti^im heraus als Abhandlung-
über das talmudische Thema ryh \^:£V cix v:^" z^'yh ^Baba batra
fol. 110), die in Wilherrasdorf s. a. gedruckt wurde*). Zulerzt
bekleidete er die Stelle eines Rabbinats-Stellvertreters in Mainz-)
und starb in früher Jagend in Hanau am 3. Ab (5. August i 1674.
Lob Neumark.
Er begegnet uns unter verschiedenen Namen; er heisst: Lob
Uene, Jehuda Lob b. David Neumark, Moses Jehuda Lob. Levm
David. So mannigfaltig seine Namen sind, so verschiedenani^
war seine Beschäftigung. Er ist Literat, Lehrer, Buchhändler und
Druckleiter. Er ist c. 1667 geboren. Dass Hanau sein Gebans-
ort war, geht aus der Vorrede zu seinem nin^ irnu* hervor, die er
mit den Worten unterzeichnet pis?;'^: ::'^Str in n'"!n K*x*?n i'*: .*:■:••'
8üyn p'p^* Sein Vater David scheint auch im jüdischen Schriüttüm
erfahren gewesen zu sein. Seine Gattin war die Tochter des David
Grünhut in Frankfurt a. M.^), der, ebenso wie Lob XeumarK.
sich mit Herausgabe von Büchern anderer Verfasser beschäftigte,
mit christlichen Gelehrten Umgang pflegte und sie im Hebräischen
unterrichtete^' eine Gepflogenheit, die dem Judentum nicht immer
zum Vorteil gereichte. Sein ältester Sohn Meir, geboren 168:5.
schrieb 1703 in Nikolsburg ein astronomisches Werk n. d. T.
,TMn njlDn 'D^)*, ferner verfasste er dort im gleichen Jahre daa
dem Oberrabbiner David Oppenheim gewidmete Buch ";r:rn jrr»
*) Das zweifelhefte Druckjahr ist jetzt anf die Zeit vor 1674 anzusetzen;
vjj:I. Freimann in Berliner-Jubelschrift p. 104 und die durt verzeicbneren
Bibliographen. - • ..- -
-) Der im Mainzer Äfemorbucb enthaltene Eintrj^: lautet D^3ni pj^
i5<'»Dm iDHi WMi iTn '^^t^ nitoDii^ p'*pü i^'b^o r\:'^iry2 ^<1^1 «!«ro p^
-^'»^yn p'^p'n Yba ün:D ': h :"^: — cvDin 4Td^ aus diesem Eintrat^
scheint hervorzugehen, dass Zbi Hirsch und nicht sein Vater Jacob die Rabbi*
natsfunktionen in Mainz ausübte und es wäre biernajßh meine früh<
lüge Aimakme (Jabrb^.ld05 p.^22«Hy
itellen.
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kosmographischen, geographischen und geschichtlichen Inhalts*);
vorher hatte er schon Poesien u. d. T.rn: TNO verfasst. Im Jahre
1704 übertrug er u. d. T. D'dSö nn^ts in Frankfurt ein lateinisches (?)
Geechichtswerk ^). Der andere Sohn Nathan war 1719—1726
Buchdrucker in Berlin und wird auf dem Tit. BL zur Mischna-
ausgabe Seder Kodoschim (Berlin und Frankfurt a. 0. 1721) und
auch sonst als Korrektor genannt. Eine Tochter des Lob Neu-
mark war mit Aron, Sohn des Arztes Mose aus Lissa, verheiratet
und wohnte in Berlin, wo ihr Gatte 1733 — 1762 eine bedeutende
Druckerei betrieb ^).
Lob Neumark ist Verf. der obengenannten hebr. Grammatik
rniiT U^W (Frankfurt a. AI. 1692), die bei ihrem Erscheinen günstige
Aufnahme fand, aber auch bei dem früher genannten Salman Hanau
manchen Widerspruch hervorrief. Am 16. Dezember 1694 erhielt
er in Berlin einen Schutzbrief, worin auf die bisherige üube-
scholtenbeit hingewiesen wird, deren er sich während seiner 10-
jährigen Tätigkeit als Lehrer des Hebräischen, Chaldäischen und
der rabbinischen Wissenschaften erfreute. Sein Verkehr mit christ-
lichen Gelehrten wurde in Berlin übel vermerkt und mag die
Ursache gewesen sein, dass 1695 von der jüdischen Gemeinde der
Bann über ihn ausgesprochen wurde. Er war dort 1699 — 1702
als Buchdrucker und Faktor tätig. In der Vorrede zu min* tt*ltr
«
verspricht er die Herausgabe eines Buches über die Accente. das
.aber nicht erschienen ist*).
Marx Josef Hanau.
Mordechai b. Josef aus Hanau, deshalb Mordechai Hene
genannt, gehörte zum Verwandtenkreise des R. Jair Chajjim Bacha-
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*) Vgl. Steinschneider in Mtsch. 49, 593.
. *) Coi}. Oxford 2060, wo der Verf. bem3rkt, dass er die Herausgabe
eines Bibelkomnaentars beabsichtige; vgU Steinschntiidör das. p. 590 ff., dessen
Mittuilangen ich hier gefolgt bin. ::!^;^;rrl|^
'"tTr«^*) Vgl. Ludwig Geiger, Gesch. der Juden in Berlin, IT/ 53 ff.; Levln,
Gesch. der Juden in Lissa, p. 152. . ^- V: /> , ^^ .*«:
^^^^iJlfib der von Hänle (Geschichte der Judeu im ehemaligen Füratentum ' . ' >
^Ansbach -p.. 79) erwähnte Low Neumark, dessen Haus wegen einer gegen ihn i; ^^jg *'*"
erhobenen Anklage vom Grafen v??Hanau Weggenommen .warde^ mit' :deHi '^
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fiach au8 Worms, des R. Isack Brilin, Rabbiners in Mannheim,
der sein Grossvater war, und des R. Jakob Emden in Altona.
Sein Vater Josef wird auf dem Grabstein als x-rr* •'rr;;2r ^,'ürr
K3j?n Snpo P)DV bezeichnet. Als Rabbinatsbeisitzer und Prediger
1724 in Hamburg aufgenommen^), stellte er viele Schüler ans
und war auch an. dem bekannten Amulettenstreit beteiligt, wobei
er anfänglich au! der Seite seines Verwandten R. Jakob Emden
stand, später jedoch sich rückhaltlos den Anhängern des R. Jona-
tan Eibeschütz anschloss. Zwölf wertvolle hebr. Werke bezeugen
seine Gelehrsamkeit und Belesenheit auf halachijiicheni und «lira-
dischem Gebiete, wie auch aus den hierzu erteilten Approbationen
auf die Anerkennung zu schliessen ist, deren er sich bei zeitge-
nössischen hervorragenden Rabbinen erfreuen durfte. Er starb in
Hamburg ain 18. Ijar (17. Mai) 1767*) und wurde in Ottensen
begraben. Seine erste Frau war die Tochter des grossen Gelehrten
R. Simson Bloch Chasid ^) ' Ein Sohn von ihm wird im Eibescbntz-
Emden Streit genannt. Eine Tochter Brendel starb 1709 in
Altona*).
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Seeb Wolf b. Benjamin.
Er war ums Jahr 1700 Rabbinatsheisitzer in Hanau und ist
nnr durch eine Danksagung bekannt, die ihm Josef Trillinger aas
Leipnik, Herausgeber des von seinem Vater Elieser Trillinger,
genannt Leser Nin, verfassten irySs* '": n:tri2 (Frankfurt a. 0. 1707v
für die Unterstützung bei Herausgabe dieses Buches ausspricht.
Er bezeichnet dort Benjamin als seinen Onkel.
Juda Mehler.
Juda Mehler Reutlingen, um 1609 in Fulda geboren, ver-
brachte sieben Jahre (1637 — lOU) als Lehrer' in Hanau, bis er
als Rabbiner nach Bingen berufen wurde, wo er nach lojährigeiu
*) Vgl. Duckesz V'nfc^ ^DOn P- ^5» dem ich vorlieg-enie Lebensskixie
entnommen habe. - . ,
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*) Grabschrifk bei Dnckesz 1. c. Der 18, Ijar Hei dat^als auf Sorntag; ''^^'-
u nicht m\i der Qcabschrift übereinstimmt.
:l. Duckesz I. «. .ü. 24i;.;.*S^^^ <v ^:
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erfolgreichem Wirken 1659 ins Jenseits einging. Seine Gattin
Rechlin überlebte ihn um 15 Jahre and starbt laut Eintrag im
Memorbuch, am 29. Schebat (5. Februar) 1674 in Hanau ^). Näheres
über ihn berichtet Bloch in der Festschrift zum 70. Geburtstage
Martin Philippsons p. 114 flF. Sein Enkel war Juda Mehler II,
zoletzt Rabbiner in Bonn, dessen Biographie von mir in Mtsch.
1917 p. 285 fif. mit Nachtrag das. 1918 p. 300 veröffentlicht
wurde.
») Der Eintrag lautet p^ \obT\ HID r\'^l'2'^T\ rhV2 Hl^y n"t^ :"i<'»
113D i<:ir3 ^'*pi D"ii -:''3^^ p«3n -"n .t^^« Y\ rrii 3pv npin d"id
• • . miny jn: :2^d rjDV n": rii^«n -T»nM n:3t V'!»! ib^'D niv i"i^"-c
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.„ .nr- T. nScn n.O (1696) aachgetragen. V^^ean - nach aem
Tahre dem Würzburger Rabbmate vorstand, so
{708. D- Sterbedatum ist dort nicht verze.cbnet. . ^
,.bro.ger d. Mo-^^^^^^^^^^ ^.0!:" at
wurde 1708 in ^^^ J^^,^ J^^^^
Zeitraum von neunzehn Jahren e.n seg ^^._^^^ ^..^^^.^^
■ and am Sonntag, 1. N.ssan (23. ^»;^''' ^ ^,^ Approbationen
einging. Den von Bamberger l. ^ ^^- 'l^^'^^^'X T ^08 T.7
sind noch folgende hin.nzulugen: 1704 s^.: ■^^
W nSm, 1719 ™. 1721 ^rrr. nir':., .nn,
1726 msaSn nnn und D"n mix -.1::.
'^•W*^ ^
B e il. 5.
Das Hanauer Memorbuch-
Na* An.r,hr„„g de, beU.n.en Na„,e„ Sal™..' »"^ l^a*«';
Mo.e b. J.bo.*a ''""...f »'«"p^ ^^y*" i" Seelengebet !«r .Ue
r:er::aers 'r; .ae ia „..en, ..„<.... .« o.,,..
Breslau. Schwiegersohn des A^«'-™ B^"^' ^J'^ ^ Te^ 1721 -1743 dort
und nov hiOD "nd «"*"«"^rR h.?. SfeT w^rde, wo er 1752 starb;
-wirkte und in diesem Jahre nach B»"^« « ^^^^^^^^^^^^ (1743-1755), der ron
• seiu Nachfolger war Eliescr b. Mose Ka^eneUenbogen ^ ^^, ^^„
einen. Kuie ».«.^Hagenau Fo^^^^ ^^^^^^^^^^^ ,^^,6^
' '-'^t^:.
ihre.' 1758
mottten
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t^m.
Zt8ch. f, Gesch. <l. J. in D. I, 274") und darüber in >|»äterer Sohnft
Mattes b. David (das. § 202; Cat. Budl. 4030). Die besonderen
Eintragungen aus Hanau zeigen folgende Namen : Juda b. Jizcbak
ha-Kohen (dahinter in alter Schritt: gest. 4/5. Elul 855 : "•onr ps:r
Josef Mose b. Abraham, der Tborakenntnis in Israel vi.*rbreiiete:
Eliakim b. Jehuda tTTip VIT mncy?2 (St. 1^)27); Meir b. Itzig
(Vorbeter st. 1628); Juda b.^ Josef Mose, gelehrter Vorsteher:
die fromme Sara, Tochter des Frankfurter Rabbiners Aren Nahali
(cf. Horovitz Frankfurter Rabbinen I; 35; p-r: *33X No. 360 > : ler
Märtyrer Pinchas, in der Nähe von Miltenberg 1638 ermordet; der
gelehrte Vorbeter Samuel b. Abraham sein Schwiegervater Jona
•8t. 1620 als Armenkassier in Prag»; der hochgelehrte und fromme
B. Jirmija b. Juda Want'rieden ist. 1635); der fromme An»n Jizcbak
b. Meir, der letztwillig bestimmte, dass zehn Ja\.^^lang nach seinem
^Ableben alljährlich ein Dukat au die Armen des hl. Landes ver-
abreicht werde (st. 1631); der jung verstorbene fromme Eliescr
b. David Teble aus Fürth (st. 1651); der gelehrte und bescbeide^ne
David Teblen b. Samuel ha-Levi (st. 1654 : der Gaon Elia b.
b. Jürraija* Neumark, Eabbiner in Hammelburg und Würzburg, Vor-
steher in Hanau ist. 1656; Bamberger, Kabbinen in Würzburg p. 33 >.
die fromme Brendlin, Tochter des gelehrten Aberlen in Worms
(st. 1661; cf. Kaufmann. Jair Ch. Bacharach p. 19 u. 34): der
wohltätige Jizcbak b. Menachem, der grosse Summen jür die Armen
Palästinas, sowie für Frankfurt und andere Gemeinden hinterliess:
die fromme Jutlen, Tochter des Rabbiners Koschman in Dessau.
Gattin des Samuel Unna von hier, fastete lange Jahre dreimal
wöchentlich (st. 1663); Jakob Moseb. Jizcbak ha-Levi, Vorl>eter
und Mohel (genannt Mose Miltenberg, st. 1674); Mordecbai b.
Banich (hier ermordet 1674 in der Nähe des Stadttores^; der hoch-
gelehrte Jechiel, Sohn des heiligen Abraham (st. 1675); der Vor-
steher und Stadlan Jakob Koppel b. Simson (st. 1678); die wbhl-
-tätige Ribka Chawa, Tochter des Feibisch b. Simeon epnöU von
den Vornehmen in Wien (st. 1678) ; die fromme Bele, Tochter des
Rabbiners Naftali aas -j^Sdidc (Pflaumloch?) (st 1687); die fromme
ibka Sara Esther, Tochter ^des Rabbiners ^
Unna YM-lJ689V;lBreiacheC Tochter
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,„n Pteheim, «.r durch Krieg.«ir.e«'iT Fluobt hierher pnötigl
Fnedbers Galtio de« Abraham Stern; Sorle, Toohtei «'• »"
«"het Model ö«ln.e„ .„-A„b.ch, «»f ^-^»'f'.^^J.f '^
% Ko«h ^«t 1724^ vgl meine B ätter II, 49 No. 75; bamuei d.
- W Ba^arar^^^ Jahre in der Chebra Kadischa tätig (st.
mt der^te und an.e ebene T^ble Günzburg von AoHbach s.
ir« 'BiSte dl, St. ?732); JoseJ, Sohn de« Rabbiner El^ m
Bilen s meine Kurplalz p. 2l8D.r8t. 1732); Chaj.m, nahezu
Bingen (s. meiuc v ^. ,. „ ,,l„ .,„ v,L,^ ^yg D'VaiKO nnv
60 Jahre Vorsteher, grosser Stadlan V^V nav N7B^ hj^ y
• ,na,K3 snnDi "«yn nan mir xnöJi nvwD noVi r^v^^ nS'S n:rn Sohn
•de ro'roaja'n David Frankfurter, ^U und von gros.. .^^^^^^^^^^^
fcf [ahrbuch VIII, 201 ; st. 1752); der gelehrte Isachar Bar Drucke.,
■ vLteher (st 1777); Chaile, Tochter des Rabbiner Salomo Poseu
l:„ Friedbeig, G^^^^^^^ des Vorstehers Baruch Eschweg (d. me.nc
Blätter IV, 85; starb 1796 in Friedberg).
• 1
B e il ag e 6.
I» Jahr 1796 bekam Hanau einen vorübergehenden uner-
warteten Zuftuss von jüdischen Flüchtlingen aus Frankfurt a. M.
1^13 Juli wurde diese Stadt von den Franzosen beschossen,
trbJidie Judengasse, die neben ^«™ ^^^^ Ä)"^^^^^^^^^^
ständig niederbrannte. 119 (einige Angaben »-^-^^^^fn^
%:^at «o»r Jede lamiUe r^^^,^^^-^^
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63
lu einem handschriftlichen Memoirenhnch*) nu49\ ^irh von
einem Zeitgenossen folgende Schilderung:
. „Gegen nisn nn kam Frankfurt in eine grosKe Gefahr. Der
Krieg zwischen Deutschland und Frankreich war in ;rrosjjter Flamme:
^Frankfurt war mit kai8erlichen Truppen besetzt; die Fraazoseu
sind bei Düsseldorf über den Rhein gesetzt und rücktm allmählich
gegen Frankfurt an. Sie kamen endlich nalu? an Frankhirt: es
flüchteten alle Kaufieute nach Hanau, eine dorn Landgrafen von
Hessen-Kassel gehörige Stadt, welche neutral war. Mein-* rr
M. 8. hatte auch alles Seine verparkt und nach Hanau :reschickt.
Der Schrecken von die Frankfurter nahm tä'irlich zu, >Mda8s ein-
mal am nsu^ zu früh ein grosser Lärni kam, die Franzo.sen seien
vor dem Thor. Viele, von dem Schrecken betäul)t. luhren am rzT
fort, theils auf Schiffen, theils in Kutschen, Wägen. M. S. hai
auch ein Schiff gemiethet, seine Kinder fortzuschicken. Ich merkte
nun, das» ich mitfahren sollte, welches mir nicht anständig war.
am n3U^ zu fahren. Ich ging zum ^) 2Z mich zu befragen; di^'^^e^
wollte mir's nicht erlauben. Er sagte, wenn die Oefahr ;;ro88 wäre,
bliebe auch er nicht da; die Gefahr ist aber nicht so gross und
man dürfe nicht nat^ hhm sein .... Indessen nahm die Unruhe
ifl Frankfurt immer zu; die kaiserlichen Truppen marschirten aut
ihrer Retirade unaufhörlich durch Frankfurt. Die Frankforter
Judenschaft wurde durch Frankfurter selbst bei der französischen
Regierung sehr verleumdet, dass sie bei deren Rückzug in Castines*)
Zeiten übel mit die französische Soldaten verfahren seien. Daher
entstand der grosse Schrecken unter die ümn\ '^.-
>n'*"':Li) Das Memoirenbach schildert in sehr lebhafter Darsteiiuni^ die uianiii^-
facheii Schicksale eines fahrenden Schülers E. H. aus dem Elsass, der sich^ in
Siereotz, Hagentbai, Breisacb, Mannheim und Frankfurt als Ta.niudsebüler und
teilweise auch als Hauslehrer aufhielt. Ich besitze die Abschritt diaser Selbst-
biografie, die bedauerlicherweise aus Gründen, deren Hekanntgahe uoterbleibeii
muss, nicht vollständig veröffentlicht werden kann. -s^.
^'i"^^ Mit H'^^n bV'2 bezeichnet der Schreiber E, H. den UsLun^ bei dem er
;-alB Hauslehrer angestellt war. * '^^ "^^Spfe^> .M^ '
gLj>:;:Der damalige PVankfiirter {'^^bbiner
■tine,
^fltgesmlTDttt^
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82
buch eine Polizeiverordnung, wonach au Sonn- und Feiertagen die
Tore nicht vor Beendigung des zweiten kirchlichen Gottesdienstes
geöffnet werden dürfen. Diese Anordnung wurde jedoch wider,
rufen und den Juden gestattet, auch an Sonn- und Feiertagen die
Tore offenzuhalten. Der Vorstand gibt der Gemeinde hiervon
Kenntnis mit dem Anlügen, dass niemand bei Strafe von 5 ti au
den genannten Tagen vor, während und nach Beendigung des
kirchlichen Gottesdienstes an dem Tore sich aufhalten darf. Nach
dem Einzüge der Franzosen a. 1806 wurden die Tore niederge-
rissen und hiermit jede Absperrung der Judengasse beseitigt. Einen
Lageplan der Judeugasse vom Jahre 1775 bringt Zimmermann
1. c. p. 505.
. Sittenpolizeiliches.
Wenn eine Frau kurz nach der Hochzeit ins W()cheul)ett kam,
80 durfte der Ehemann ein ganzes Jahr lang nicht mit Schabbos-
mantel und Kragen, und die Ehefrau musste ein Jahr lang mit
schwarzer „Schürze" in die Synagoge kommen. Bei einer in
solchem Falle vorkommenden Beschneidung darf nicht, wie sonst
üblich, durch öffentlichen Aufruf in der Gasse zur Fertigung der
„Jitschkerze^ eingeladen werden. Hatte eine Frau sich als Mädchen
sittlich vergangen, so durüe sie am ersten Sabbat nach der Ver-
heiratung nicht im Brautkleid, sondern nur in gewöhnlichem Sabbat-
kleid in der Synagoge erscheinen und musste ausserdem während
eines ganzen Jahres sich mit einer schwarzen Schürze bekleiden.
Bei jeder Übertretung sind 5 tl Strafe zu zahlen, wovon die eine
Hälfte dem Staate und die andere dem ^Hekdesch" zutällt.
Liste der steuerzahlenden jüdischen Einwohner v. J. 1806.
Zur Autbringun^ der Einquartierungskosten i. J. 1806 wurde
folgende Einwohneilfste aufgestellt:
Oberhofagent Lob David, Hofagent Süssel X. Bing, Hoffaktor
^Bernhard S. Bing, Hoffaktor Lob Davidsohn, Salomon Heinnmann
Wwe., Kossniann Lazarus Klev Wwe., Lazarus Kossinann Klev,
Nathan Sondheimer,, Hirsch Elias Wwr., Daniel Simon Oppenheim.
~ iöb Hirsch Hagenau, Raphael Baruch Mehringen, Wolf Lob Saader,
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Gauss, Michel Feist ümstädter, Ephraim Moses Wwe.. Saraufl
Amschel Kahn, Isaac F^schwege, Baruch Ksrhwege. Mendel Tri^r.
Jonas Pohl, Lob Götz, Mendel Abraham Kahn. Alexander Merzbach.
Beyfus Joseph Schwab, Jonas Suasmann Una. Marx Hirsch Kahn.
Raphael Baruch Schwab, Abraham Mendel Wwe.. l)avid Michel.
Joseph Ascher, Gutkind David, Joseph Gami)eitz WtMziar. Görz Wetz-
lar, David Hildesheim, Menke Wetzlar. Lob Janrut Hamburger.
Sussmann Elias Unna, Aberle Michel Schwarzscbüd. Sfisskind
Joseph Schwab, Samuel Joseph Schwal), Hayun» Elia». Isaac Manim
Levi, Elias Wolf Sussmann Wwe., Samuel Elias L'nna, Wolf Moses
Unna, Kaiman Joseph, Elias Hayuro, Hot'agent Joseph Bing Erben.
Hirsch Lob Drucker, Abraham Petschierstecher. Aron Micliel
Kinder, Jakob Goldsticker, Michel Aberle.
Statistisches.
In Hanau wohnten
1429 2 Jiid. Famiiien
1543—1596 1 ., Familie
1903 10 Familien
1607 159 Personen
1707 111 Familien
180.^ 540 Personen
1831 80 Familien
1890 608 Personen
1900 657
Nach Ziumiermaun.)
Personenregister.
Adler Markus 24
, n Nathan 24
Aroo NafUli 61
Aicher Ensel 60
Aschkeoasi Israel 19 f.
Baruch aas Mainz 13
:Bacharacb 7 62 - ' t
^Benjamin Jakob 29!.
l«iy«Difti 6 .
l8aohar44:
Biale Hirsch 19
Bing Berle 28
„ Josef 28
^ SHssle 28
Brod Mose 18 f. ^. ^^^ ^^
Bunems Jak. Simon l^U^T^J^'^^^
Caseres Jakob .6
;gÄr CbaaöelrM
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•^■'■j^
Drarh Abraham 13~ V
Dreitfiss Salomon 29 74^
DudhoKn Barucb 13
DukU i^ack 21
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Ettlinger^Aron 34
: w,.^.- -Jakob 34 ,
,. ,^: ' Josef 34
Felsensteitt 39
Ferro Josua 6
Fränkel Michael 23
Fürst Israel 18
Fürth Michael 33
Götz Moses Lob 30
Grebenau Herz 33
Grünhut David 25
Gumpel aus Hauau 13
Hanau David 9
Marx Josef 42
„ Michael 40
„ Salomo 40
^ Simsen 40
Heidenheim Wolf 26 35
Heilbronn Jehiida 10
Hehnann Feibisch 21
Samuel 21
TT
Herz aus Fulda 13
Hichenberg Salomo 33
Hilsbach Sussmanu 27
Hirsch aus Friedberg 13
Hurwitz Isacbar Bär 13
Jeiteles Mordechui 59
Joselin v. Rosheim 3 60
Isack b. Israel 26
Israel b. Jakob 1
Juda ha-Kohen 1
Katzenellenbogen Naft.
Hirsch 25 f.
Bev Koschmann 34
Kohen Jakob 2
Koppel aus Hanau 13
Kohn David 9 ^, /_
Königsholen Lob 28
Koschmann (Rabbiner) 61
Krön Schemaja 29
Kunreuther Hirsch 37 f.
Landau Samuel 21
Leser aus Fulda 13
Levi Refael 8
^ , Simson 22
Lipschütz Mose GO"
Lissa Abraham 24
Liwa 13
Loanz Elia 3 tf.
Löbenstern David 30
Löwenstein Koppel 27 29
71 f.
Maier aus Worms 13
Mayer Samuel 24
Mehler Juda 43 1.
Menachem b. Hanau 7
Michael (Fränkel) 23
Minz Hillel 26
Naftali (Rabbiner; 61
Neumark Elia 61
Lob 41
Niedenstein Salomo 28
Oppenheim Anschel 13
. Carl 33
^ Daniel Simon. 37
^ Hermann 33
^ Isack Daniel 33
, Michael 62
^ . Moritz 37
^ Todros 13
„ Wolf 13 ...
Öttingen Maier 13
Penso Josua 6 ^ .,
Popers Jakob Kohn 2 ,
Posen Salomo 62
Pressburger Mose 33
Rapoport Baruch 20
Reinganum Lämle 26
Rothschild Salomon 13
Samson aus Hanau 13
Samuel aus Gelnhausen 24
Schnaittach Naftali 14
Schur Jakob 24
Schwabach Jakob
Samuel 60
Seeb Wolf b. Benjamin 43
^ Wolf b. Israel 20
Seligmann (Rabbiner) 6
^ aus Leimen 27
Sofer Mose 35
Sondheimer Hillel 26
Sontheim Nathan 33 f.
„ Mose Tubioh 25 tf.
Steinhart Josef 25
Stern Abraham 24 33 61
Ulif Gerson AschkenasilOtV
Ulmo Mose 15
Samuel 18
Verona Simon 53
Wallerstein Samsou 13
Werden Isack 13
Werner Mose 33
Wetzlar Mordechai 29 73
Wiener Israel 18 58
Simeoii 60
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2^i Hirsch b. Jakob 41
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R. Simon ben Lakisch
als L'ehrer der Halacha und Agada.
' Von
Dr. Isak Unna, Rabbiner in M.innhei
1. Dias Leben R. Simon ben Lakischs.
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Den xMittelpunkt des geistigen Lebens in Palästina '.ilde*e
in den letzten Dezennien des 2. Jahrhunderts der irew. ZeitrechnnL.:
die Stadt Sepphoris. Hier verbrachte R. Jehiuia HannasM die
letzten 17 Jahre seines Lebens. Er hatte Sepphoris zu ^einem
Anfenthaltsort gewählt, weil es hoch gelei-pn w.xr -irid weil die
heilkrällige Luft seinem geschwächten Kürper l)es.»nder.< zinrä>lir:i
war. Das Lehrhaus des Patriarehen war der Siunmelpunkt .icr
erlauchtesten Geister: R. Kappara bar Chanra, ,len er zu meinem
Nachfolger bestimmte, R. Jannai, neben R. Chija und R. O^chnja,
den Redaktoren der Tosephta, Bar Kappara und K. Ephes. der
später nach dem Süden Palästinas ging. R Chama und Levi. ferner
auch R. Eliescr Hakappor, R. Simon ben Jehozadak. R. Elieser
hen Perata und sein Sohn R. Perata, R. Menachem ben R. Simai,
Abba Aricha, der später den Ehrentitel ^Rab" erhielt n. v. a.
Unter den jüngsten Schülern war Jochanan bar Xapoha. Er erzählt
später selbst*), dass er noch stehend, den Lehrvonrägen folgte,
als Rab bereits unter den älteren Schülern war, die in .Ion vorderen
Reihen den Verhandlungen sitzend beiwohnen duriien, und das^
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*" » * .♦, iihPr das Rabbinat in Hanau.
Nachbemerkung zum Aufsatz über das
o K»r>.Pr •••" hatte die Absichi. bei dem
' Der sei. Provinzialrabbiuer Bamberg«; > - ^,^^,,t,, jie Kor.-..ktur
beg.eiflicben Interesse, das er d.e.er Arbe « ^; ^^^,^^^„ ,;,,„ .ere.telt.
.efbstzu übernehmen; '«f;- »»*'„;;" ."^Läumt, die 1 Korrekturbögen dem
Durch «nliebsames Versehen ^"'J« ; "J.^.^^ „»•,,«« dessen ver.eh.cdene
Verfasser zugehen .« ''^"; ; J.y^e^en n,«gen. Die hauptsächhchsten
Druckfehler stehen, die entsthuia.gi
Fehler sind folgende :
S 4 Z 4 V. u. l. Olesheim st. Glesho.m.
S. 7 n. 2 Z. 1 l. De» st. Das^
n. 5 vorletzte Zeile l. '?H3'7 st. "p-ja.
S. 12 Z. 15 l. Läse st. Base.
S. 15 Z. 15 1. Chanoch st. Chanah.
S. 29 Z. 3 1. nenne st. meine.
8 /z.'fl.VenSs:her.Tn-enedig.c.,en
Z. 17 ist que zu streichen.
S 47 Z. 3 l. Dominii st. Donuui
Z 15 l. Quaestio st. Quaestis.
Letzte Zeile l. vestung st. westung.
s 49 Z 9 1. Stande st. stand.
^ Z 8 V. u. l. Ysenburgk St. msenburgk.
i 5 V. u. ist nach Mainz etc. einzutugen.
S. 50 Z. 6 l. vnd St. oder.
Z. 15 1. Victualia si. Victuaii.
S. 51 Z. 9 l. etc. St. vnd.
Z. 17 ebenso.
Z. 21 fehlt etc. am Schloss.
Z 4 V. u. fehlt etc. nach Kleider.
Z. 1 V. u. l. wie sie kommen können.
S. 52 Z. 20 1. frevel st. fowel.
S. 53 Z. 21 l. etc. st. x.
S. 54 Beil. 3 Z. 1 l. r\l'!ir^ «t. n^VH •
Z. 13 V. u. l. In St. Ja.
S. 57 Z. 14 V. u. 1. mögen »t. mögeg.
THE UNfVOtSITY OP MICHIOAN
ORADUATE UBRARY
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DATE DUE
MAR 5197)
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Hnnnußfntn
4, gründeto ii. a. da«
dio Kuraiislalt in Bad
4.ätU^ in \h\A iXauheim
,' (Wühltätigkeit usw.).
B, nur Mitgrüiider drr
iln, Kassel, Mainz und
II, dne Festschrift - mit
Neubildujig dnor jüdi-
1<T 1610 cino hobraisfhe
danau) hzw. - uacli au-
Im Jahm 1()10 erschien
»oiiw^n.« Diese Druckerei
lach ging sie infolge des
erwähnt, der im Jahre
der Hanauer Holländi-
aeheu) H. J. van Bas-
\or&-^. welche bia 1745
brä d Werke drucken
m\ - nach 1710 - in Bad
jiifalls um 1710 erschien
> Hof«, von JoHef Witzen-
rwülint.
che Druckerei in Hanau
le in Bad Honü)urg).
iJigsgedicht für den Erb-
von Rabbi Mose Tubia
ll; ferner: Die Hanauer
li: Hanauisehes Magazin,
Ichule« erwähnt. Ab 1()03
itore Nordatraße ; etwa in
kaiserUcher Urkunde he-
da» Gebäude it^stauricjrt ;
flauen noch zwei Inschrif-
Synagoge nochmals um-
Logengebäude befand sich
'ein Tagebuch, das schon
PAUL ARNSBERG: DIE JUEDISCHEN GEMEINDEN IN HESSEN9iF/Main,1971,,v.l
HanaujMain
\i\\\2 angelegt wunlo. Kbenso besali die Gemeinde ein Memorbuch vom Jahre
KiOl an, einen alten Tiioi asuhroin und Vorhänge.
Das GtmtifulpJuius in der Nürnberger ötraße 3 (18. Jahrhundert) enthielt
einen Saal für fibor 100 Pcrsonou, Schulräume und eine Lehrerwohnung,
hört war auch dns Frauenbad.
Die Judettgasfie, also das Ghetto, dos durch die im Jahre 1603 erlassene neue
,Hhuhmstättigk(5it« (Graf Philipp Ludwig 11.) entstand, hatte zwei, im 18.
Jahrhundert sogar drei Tore; cÜe Juden hatten eine eigene Feuerspritze und
- bis zu dessen Tode im Jahre 1830 einen eigenen Nachtwächter. Die
(Jhettotore HcJ<Mi bei der französischen Besetzung (1800). Im Jahre 1837
standen in dm Judengasse 79 Häuser.
Das olx^n erwähnte, Mh\2 hegonneno Kabroiiimhuch (Buch der Kabronim-
Bruderschaft) ist seit 1005 nicht mehr vorhanden; die Statuten der Bruder-
s( haft waren vom Jalire 1071. In dem Buche befanden sich int^jressanto
Notizen von allgemeiner Bedeutung: 1709 wird über eine Hochzeitsfeier in
Klein Auheim berichtet, zu der man über den zugefrorenen Main zu Fuß
ging; vom Jahr(^ 18J3 wird mitgeteilt, daß bei der Schlacht bei Hanau
((ieneral Wrede gegen Naj)()lcon) auch Bomben bzw. Geschosse auch in die
Judengasse fielen. Genen al Wrede wurde nach Verwundung in das Haus von
Kommerzienrat Kauila in der Judengasse gebracht (vgl. auch Hch. Schnee
. . .). Das Kabronimbuch wurde vom Jahre 1826 an in deutscher Sprache
geführt.
Auch das erv^ ahnte Metnorbuch ~ bcgomion etwa 1601-1603 - ist verloren-
gegangen.
Rdbhiiter: Im Jahre 1595 ist (nach dem Memorbuch) in Hanau der Rab-
biner Jiida ben Jizchak Ilakohen verstorben; dann ist (bei Horovitz, »Franlc-
furter Kabbinen ...«) R. Jakob hohen erwähnt, der 1609 starb. Dessen
Nachfolger war R, Elia (ben Moshe) Lofinz (vBaalschem«), geboren 1505
in Frankfurt am Main, bis etwa 1615 (verstorben 1636 in Worms). 1603 nahm
R. Israel aus Hanau an d(tr Frankfurter llabbinerversammlung teil. Um
1017 und 1630 ist Menackem beti Elkanaii als Rabbiner in Hanau erwähnt;
um 16Ö0 wukte der bedeutende Rabbiner Jair Ckairn Bacharach, später in
Koblenz und Worms, in Hanau. 1()70 wurde von R. Jakob Simon Bosnis
aus Prag in Hanau eine Jcschiwa gegründet; R. Jakob Simon Bosnis war
vorher in Mainz, in Hanau anscheinend von 1608 bis 1077.
Weit<^r waren in Hanau tätig um 1600 Ilaggai Enorh Fränkel, 1704 Mtier
Elsdss, 1720 Moses Brod, 1760 Uri Schraga Phoebus Ilelmanti, gestorlx'U
1771 in Metz.
Ab 1750-1760 war II. Jakob Benjamin^ S(3hn des Gelehrten Jeluida Lob aus
Krotoschin, in Hanau tätig; er starb 1791 (nach 32jähriger Tätigkeit in
Hanau). Sein Sohn Micluiel, der ab 1795 Gemeindediener war, schrieb 1823
das Memorbuch ab und verstarb 1838. Seine Tochter Ri^bekka heiratete d<»n
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JAHRBUCH DER JUED.LIT.GES. XIV, 1921. DS101.J8
LOEV-'ENSTEIN, LEOPOLD. Das Rab inat in Hanau nebst Beiträgen
zur Geschichte der dortigen Juden. p.l-84.
by 1609 26 jev;ish houses. R. of Hanau R. JAKOB /COHEN, greatgrand-
* V ^M^MM— — — www*»»»»!! llllliyillllM—»— — M— iy ^-^ ^-^
father of R.JMOB HA-KOHEN POPEHS of Fran.:fur t/Main. Jakob d. prob.
1609. His son v;as JOSEF (ovmed codex 2215 Bodleiana.
ELIA BEN OSCIIE LOMJZ follov.'ed. see details imder LOANZ.
suce
Elia ' s
REFAEL LEVI
REFAEL was
lilN bat R.DAVID LIORDECHAI liA-KOHEN. Besides Jakob there v/as 2nd son
ISRAEL GERSCHON liATITJAHU, very pious, d. Hannover 10 Sivran/7Juni I69I.
his daughter CHAVvA(naraed after her grandnother, a daughter of PiAFAEL
LEVI and isxs. the v/ife of Si;,IOI'I BEN JAICOB. This prandmother died Geln-
hausen 22 Ioar/26May 16Ö5, and l§ft a son Rafael.) married JACOB JOSEF
LEVI in V'EIKERSHEILI an der Tauber and had a son RAFAEL, named after
his gtgdf,the H of Hanau. This Rafael v/as a grcat raathenatician and
astronomer and v/as born 1685 YSIKERSHEIII .-ind died Hannover 2A years
old 17 Ivlay 1779. (sec also Gronemann, Hannover).
R.DAVIB KOmf TDAVID HANAU) v/as R there 1638-I641,then ALTONA(first R
of ALTONAI) rnitil I66O. He died later. His sister GUTRUT d. 1635 Hanau
His father was I..IEi\XnAI.I BEIm DAVID, very learned, died 1626. MBsarsirthHr
David 's wife was RACPIEL bat Jizchak.
His son ELIA v/as Parnass in Altena and riarried ULK (OLKA) IIEHLREICH
an aunt of GLUECICEL VON HAiilELN. He v/as a fine man and v/ealthy, and died
l653,before his 40th yr. Another son LiENACHEM died 1709. Elias' sons
were 'iOSCHE JAIvOB(d.very old 1721) and Parnas IIORDECHAI, later the |
f.nt.hPrTn1aw orT. JIZCrTAK RPT-RO, th^ f At.lif^rinl av.r nf .TOTJATnAW Tr^TPT^,qnT-;TTT7,
Eib. v;as in His Grosscnvriegervater's house in Altena 1713-4-. Mordeehai
died Altona 1715. Great learned 2ian and maezen.
possible sucessor to DAVID KOHll Y.-as R.JEHUDA LOB HEILBRONN BEN ABRAHAM
DAVID ELEISER, Jehnda died in Franicfurt lOTamus /5Julyl672, v/as in
Hanau ab.l64.2-46. nothing eise knov.m. Rabbis unknov/n for 164-6-57.
R.GFRROW TTT.TF ÄSOHTCF.|-iART^ R of Hanau 1657-61. Vihen and ^"here born is
unloiv.'on, v/as a Student in Krakau of R.JOEL SIRKES., and of his later
fatherinlav,- R.MENDEL KROCffllAL. He married in Krakau dau of the noble
and learned R.LÖB BEN HIRSCH FASS ("Ger son Fass" was his nauie then)
became Rabbas s in Krakauican. He married 2nd (EITEL TII^JA BAT JISNDEL
KROCffil/iL. His 3rd v;ife ECSEL iied 1723 Metz. GERSON left Krakau 164'
1649 for ProssnitZf 1650-57. then Hanau, then l66l-Nikolsburg(to suceed
his fatherinlavv i.\rüclraal,l66l-64. The V/ien 1664-70, then called to
METZ v;here he died 11 Adar 11/18-19. Maerz 1693. A *eacher of DAVID
OPPENHEIM arind one of the great learned men in ^srael.
He had alltogether 4 sons and fife daughtersl
MOSE was R in Ungarisch-Brod and died I69I Nikolsburg. NATHAN vvas
"besorgte die Drucklegung (of ABOIDOTH IIA GERSaiONI and CHAFORAT I^GER-
SCHONI)". JOEL, the 3rd son, lived in Metz, died there 1722. NACHUM
l
12
13
14
15
C
16
17
HA1^^AU
-2-
NACHUl, the ^th son endgrated to Jeriisalem. His son JEKUTIEL BASE
printed Sefer HIDOSCHI HAGERSCIIONI . Gersons oldest daughter v/as LEA
who married ABRAHAIä HEITDEL STERN, scholar, in F/H, and died there 1697
CHAITWA rnarried JAICOB KROCHl.L'iL in Nikolsburg (the son of R.ARJE LOB
KROCm;AL and BELLA BAT HOSE MIRELS in V;IBN) . £he died 1715 .
third daughter married R. ABRAHAM IIA-KOHEN and 4th married LOB FREÜITD
in Präge v/here she d.l731. the fith married i.iüSCHE PULITZ v;ho died
1766, age 80, in Nikolsburg, where he was Rabbass, and also v/as R. of
Lundenburg,
R.ISACHAB BflR BEN JECHES^EL HURV;ITZ was R in Prag and later in Hanau,
he may be the ''BÄR ^•»'ho was R in Prag I656 . Kothing eise knov-Ta.
R.TTAFTAT.X gSN ARON MORDECHAI SCMAITTAICH (of Schn.)R. inFriedberg,
later üanau, died ery old.Dates ana place unljicvai. ii±x:L2Mi prooably
around 1680. His son JEREivilA is mentioned by GrLmwald( Hamburgs deutsche
Juden.no. 941 on p.245) and Jereinia^s wife died Altona I668. R.ITAFTALI
approbriated I648 as ^ of Friedberg ^ and up to I665.
R. OF HANAU 1668-77 i-as R.JAT<:OB SIIvION BEN :iOSE BTOIEMS. He v/as Parnas in
Prag,Vv'ent to Mainz 1662 (LAR Ober-und Untererzstift) and came to Hanau
1666. Talmudschool. died Hanau 21 Adar l/23Feb 1677. His wife EDEL
Viras daughter of LIOSE ULMO (äose Augsburg) of Pfersee.^she died a fev;
years later. His daughter FREUDLIH died, as v/ife cf MOSE IIAHK in F/II.
his dau SCHÖNLE, wife of ISACK BMAldS, died 1727 Prag. (Hock, p. 37, 399^
CHAOQAI CHANAH BEN DAVID LEVI (see also DK, Letzte Vertreibimg)p.l96) .
also in »'ahrD^ucncuj .i.u^es.viil ,p.90ff. He V;'as possibly a brother :f
K LiORDECHzil I.IODEL v/ho died Hanau 1701,feery old. Cfootnote here,p.l5).
Born ab. 162C in Pra^; as son of DAVIDLEVI, the later R of Eisenstadt.
Chaggai married RITSCHEL bat the v/ealthy_ KOPPEL T.KYI FRAKKEL, cane with
her 1670 to Fürth. 1674 he became R of Bamberg, 1678 in ^-^anau. died
here 13 '-ischri/l6Sept .1690. His family see JAHRBUCH VIII,p.20[D.
His Y/ife Ritschi died Hanau 17 Elul/3.5.Sept 1680, his btother
CHAILI,very pious, d. 18 Schebat/l Feb 1687. DAVID, son of this Chajirn,
died very old 23 Cheschv:an/8 Nov 1716, over 30 years in the ITo<aetig-
eitsverein, and Rabbass. ISSACILIR BÄRi/lAUN, one of the six sons of
CHAGGAI, was also Rabbass. married to Rachel bat R.JOSEF LLiIER liT
Hannover. She d.l733 Hanau.
,^^^1eir_ mar r. 1664, "Elkans Wittvce"
O
17 next came R.IffilR BBrI DAVID HOSE E]
in F/M, v/as Täliiud teacher there, and lü91 R in Hanau, v/here he d. 3 Sivvar
5 Juni 1704.. His wife v/as HIZLE, his son LIPPIvIAI«! died 1746 in F/M,
his son ISACHAR in F/M 1777 and his daughter IvIATE, married to ANSCHET.
HS GAilSm died in F/M 1735.
_ Ti'ho
18 R.MnSK RHOD . born Jungbunzlau as son of ABRAHAIvi BROD sasÄxaKS was
R. Lichtenstadt. Raudnitz, Prag, -letz and Frankfurt Liain \vhere he d.
1717.Mcarjie to Hanau 1704 and v/ent from there to Bamberg 1718.
1718-33 Bamberg, 1733 to Worms to suceed R.:,IENDEL ROTHSCHILD there. lii^
died V/orras 26 Kislev/4Dez 1741. He married first RÖSCHE BAT ISRAEL FüRSl
of Hamburg (Israel d.l710 Hbg, another soninlaw of his v/as R.iOSE SUSS-
KIND EOTHENBURG in Altona) . Rösche died 3 Schebat/ 6-7Jan 1715 in Hanau
second vdfe HINDE bat V.I^LF MRGULIES JAFFE (SCKLESIi'IGER) died V/orms
6 Elul, 2 Sept 1737. ABPJiHAM BROD 's father -,as SAUL, hjs mother
o
18
19
2©
HANAU -3-
v/as the daughter of LIPMNN GRÄTZ of JUNGBUNZLAU and his wife SORL.
LIPIvIAIlW GRATZ was Abraham' s grandfather and not his fil (error in
Kaufmann ^edenkbuch p. 4-5 8) (Ziemlich' s note quoting V/ibel) .
Thf^ fni-.bAr-ln-lav/ of /J3RAJlATvI BROD v/as SA?.TUEL ULI 10 of Pfersee v/hose
^^^^^^^^^^^ '' ' .... -,,.■■ - -r- 1 — rir i ■ ■ ■ ii T i iiin«»!»»!»! «fM— iMym iin»i iii iihwimIl— w iiai—M >
vfife ESTHER was a sister of R. LIESCIIULAM SALLIAN MIRELS (Hamburg) .
Samuel' s daughter REChLE married ABRAHAI'l BROD and died F/M 1747.
MOSE BROD's children of first marriage: SCHAUL, who d 5 Tebet/l6
Dec in Eisenstadt (year: ) his wife v/as RELE BAT MOSE LOB SCHUTZ
she d.l743 Prag. 2nd son ARON was 1780 R in KALWARIJA. SORL, dau
of MOSE, married SAiaJk-BJJiM.. AiiQ]im AWfiflHF.Ti Sdm , In i'iT>^M HTA DT , whose
son was tiie learned »TOSE GINS, d. 1790, and whose grandson y:as R.AI^IBA
GINS (EIGER), :.!ose Gins' son, 1761 Eisenstadt-1837 Posen.
R . T .q R A I ^'.T ■ ( A .q r. ttt-:f.t-j ;. .q t ) R in Hanau early 18 th. His father was
MEIAI
LI HERZ BEN ISRAEL ASCHKENASI. adesc endant of MOSES ISSBRLES.
. 1711. He was R in Kowl, Titkln, an3 Lemberg. iiis son ISI^AEL
v/ho d
v/as i^ in Cleve and v/as called to ^anau 1722. Anotaer son of IJAFTALI (
HERZ v/as ZBI HIRSCH, the famous HIRSCH BIAL (HIRSCH CHARTE, brot.ierin
law of R.JAIvOB JOSUA FALK. Hirsch Bial was R inlialberstadt 1718-47. g
( See Gronemanii, Gesch d. Israel. Gem. i^alberstadt.) *«
R ."TgRAEL died Ilanau 7 Ijar l8/l9Apr 1744- ^^is wife was PF.RL TlAPfiPORT
dai^, of fi,fi/^Rnpg_fifPnpnRT of Fürth. She d. 28 Ijar 29/30Liay 1737 Hanu
Israel Sfiä35J!X«St 2nd BISJOH ZIV/JOH, dau of -^EFRAILI ASCHKENSAI and grand
daughter of CHACHAIJ ZBI — (Israel v as engaged to her but she did not
marry hir. but her ^ancle R.JAIvOB ETIDEiKhis 3rd wife).
ISRAEL had two sons SEEB WOLF and ISACK,both ixisz Rs,k£ in
Hanau, a daiighter Lea, n t yet 20, died 1740 ilanau.
SEEW WOLF ASCimJSAI followed his father, after being R in Gelnhausen
died in Hanau 10 Tab e t/2 Jan 175 7. His wife SARA HINDCHE, daughter of
his brother ISACK, died Gelnliausen 1753.
ISACK ASCHKENASI, the younger son, qas 1736 R, in Cleve, was in Hanau
by 1752. Isack died 13/14 Aug 10 Ab 1758 Hanau. His wife DEBORA
was dauEhter of R.SAIäUEL HEMM HELIIANN in Itetz and sister of FEIV/ISC
sac
II
■; II I »mm
HELivL/W , the sucessor to Isack m Hanau* Debora married 2nd R. ISACK
DUKLA on Pressburg cmd died 1781 Hikolsburg. Isack' s daughter PERL
married SELIG PULITZ in Nikolsburg,where she d.l772. The other daught
er married her uncle. i
FEIY/ISCH HELMANN became H pf Hanau 1758. (HRI SCHRAGO PHÖBUS)
■ Uli II II L Hill titmnmjf'mi t\niijm09iik >ti"S)t!i.i*4i M<will>U>WlWI<>><**Wt»WWniWWWI<WB><TWl»*l. ' 'f^Wi" ' ' • ■ T*tii mi i i ■iii»» »n«i|rri»i«i*»i>iiJM«itiiiiur^iyHM>BWrWWii<ww>>M*».^'''iw'»-'«iii«i'»iiaiiri» ■■ '
son of SA UEL HELI.IAl'J::, the " of Kremsier, ^.iannheim and Metz.
iwloeh stayed only Short tiiae, then became R in Lissa. Later to f
Berlin, 1770 to Bonn, then Metz, v/here he died, rather you g, 7 Slul
28 Aug 1770. buried next to father v/ho died .1764. FEIV;ISCH had a
daughter HINDCHE v/ho toarried SAMUI^L XX LAI^JDSU in Prag, the snns of
R . JECHESKEL LAN AU.
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HAMD -4-
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22 JAKOB BENJA|^];n. son of the learned JEHUDA LOB OF KROTOSCHIN.
R. of Obornlk vAien called to Hanau 1759-1791. died 7 Kislew
23 3 ^ec 1791. KoxiQj[©xä)Äö::Bnft:':^-7Öl9"0»ö>:a2^905 First wife was
ESTHER bat R.JOSL OF VT.ONKE, she d. 15 Taraus/29 Juni 1779 Hanau.
2nd wlfe SCHOIILE bat Parnas NATHAl^ of WECICARSULM died Hanau 9 Ijar
1788 (16. Mai).
a son MICHAEL called MICHAEL FRÄNKICL marrled Ist 1781, 2nd
1790. v:as beglaubigter der Gemeinde, in 1795 becoraes Ge.neindediener .
24 MICHAEL died very cid 5 Kislew/ 22Nov 1838. His first v/ife RACHEL
was dau of R. ZBI HIRSCH and granddaughter of R.ABRAHA.M (AEUSCH^) of
LIGSA, who d. in F/LI as R,, in 1768. ZV/I HIRSCH had a brother in
F/ii, MOSES JAKOB Hli;:CH. (see Horov/itz, Fpankfiirter Rabbinen) .
His second v;ife v/as BREINCHEN, bat ABRAHAM STERl^I of Hanau.
a Daughter of R.BENJAMIN was REBECKA, raarried MORDHCHAI (liA.R-
SÜS ADLER, native of F/ll, later stiftsrabbi (1788) and LAR HANIIOVSR
(d.l^'W) v;nose son was NATHAN ADLER, CHIEFRABBI OF ENGLAND, d.l890.
Rebeclca died 92 years old 1858 in Hanover.
NOTE: GOLDE, vrlfe of R.ABRAHAl,! (ABUSCH) LIBSA,died F/M
1764 (Rifka Golde).
another dau of R.BElJJ/lMIN v/as HAm:,E, wife of R. S/LIUEL
of GELIHIAUSEN, v/hose daiiglrter „ .Kj^X^^^LmTrled first.Ji£ßM012äm;2m,
son of R. ISACHAR BERISCH bf HANNOVER, and after his death 1807 :'\'irrii
EPHRAIM I.LAYER, Hanover. She died 1861 Hannover. Their son SA^iUEL
mSIiSR was sucessor to NATÜM ADLER as LAR IIANITOVER 184-5-1882.
(Groneriiani'i) .
MICHAEL had a daii^hter ESTHER v;ho raarried KALMAII KOim and
d. Hanau 15 Elul/8 Sept 1316.
R.BENJj\I.IIN used to designate hiniself as a grandson of R.
JAICOB SCHUR . son of R. EFMIM SLAOLtON SCPIUR (autlior of TEWOOTH
SCIiOR (Schur is SCHOR), and JAKOB v:as a grandson of SAUL V.'AHL.
P.25-P35 £uiaa§£..Troia^ONgpiM., R of Hanau 1795-1830.
born in Sontheim neat Heilbronn as son of JECHIEL MICHEL on 28 Tebet
11 Jan 1755. His nother was BRENDLE (she died before she was 34).
pupil of ILAFTALI HIRSCH ICATZE^IELLENBOGEN, ans JOSEF STEINHART.
26 feilovv Student of MORDECHAI BENET and 170LF HEIDENHEIM , 1774 married
his Cousin SÜSSE, dau of WOLF AND REBEKKA SONTHEIM. His wife was the
granddaughter of R.HILLEL MINZ(see KURPFALZ) v;hose first v/ife was
CKjUA, dau of R of Leipnik R.J/lKOB ABRAtlAIii, his second wife MATIL
was the niece of Klausgruender 3i LEMLE REIIIGAITUM in MaiLnlieim.
Hillel's namesake was a brother of Rebecka, Hillel Sontheimer, schola]
in Fürth and later ^ Aschaffenburg where he officiated 45 yrs tili
his death at age 83. (Jahrbuch VIII, p. 147).
HILLEL MINZ was R Beipnik, later Klausrabbi in Mannlieira, Ai^JD A DEöCEN
DENT OF THE MINZ-' lATZENELLM BOGEN FAMILY. TUBIO returned to Fürth
27 until death of his fatherinlaw, then retiirned home (Sontheim) until
1782 when elected Rabbass Leimen (hear Heidelberg) 1794. Tubio is
TOBIAH. He also was M hei. on 26 Nissan 533/1773 he circtimcised
SIMfiHA JOSEF, son of Rebecka' s brother L..:SER SONTHEIM.
28 He -was elected R of Hanau 19 May 1795., bestaetigt 24 Oct 1798.
R.KOPPEL LOY,'EiTSTEIN,father of author, was his Student,
32 He died ?Ianau 4 Tischri/20Sept 1830. (KOPPEL L. was then R in Gai-
lingen) .
33 His wife BUSSE died Ilnnau 22 Schewat 13 Feb 1822. he niarr. 2nd widow
GITE of Gelnhausen, dau of ABRAHAM BÄR of BOCKrJNIIPICM ( 2 Tebet/3Dec
1823) in Kesselstadt. 2 children of the first marriage:
I
I
HANAU - 5-5
1
33
34
33
^5
39
( ■
4-0
4-1
42
42
43
44
NATIL1N MATE, the only son, dled very old Hanau 6 Chei;chv.'an/300ct
1862. Scholar, foundeci a Talmud-Tora Verein 1842. He niarried Ist
1790 EDEL bat the leamed KOSCHi'iAI'JN KLEV, whose son LESER v;as named
af ier his grandfather, LESER KLEV. she died Hanau 24 Kislev
15 üec 1824. He married 2nd BRENDEL bat R. ARON ETTLIHGER In
Karl s ruhe . BRErlDEL had ICT üeschv/lster, araong them OR ALTONA R . JOICEF
(JAIvOB) ETTLIWGER.
NATILA.N SONDHEIlvCER left two sons: MICHEL b.l826, and lOSE TII3I0H
b.l337 and tv/o daughters RELCHE b.lÖ29 and REBECKjI b. 1835. Only
3/[ICHEL is of the first marriage.
GITE (2nd v;lfe of lose Tubioh) had tvro brothers, ELEASAR and JOSEF,
in 1326 tY/o sons of Sleasar mariigd got engaged to two i©n©hö£iDthÄstKX
daughters of thelr uncle JOSEF.
ISACK DANIEL OPPENHEIM of Hanau (liiember of the group of scholars to
which NATHAN NATE SONTHEIM belonged) had 8 children. all orthodox ed.,
his son KARL v:ent from HANAU to F/il, later TRIER, another son v/as HER_^
iuANN, in Luxembourg, died there age 86 (no yr given) . his son is
ISACK OPPENIIEII.;, in F/:.I, .
MOSE TUBIOH ha ualso a daughter BREl^IDEL (BERTHA) married to JOSEF
ETTLINGHi in Karlsruhe v.here she d. 29 Juli 1858.
MOSE TUBIOH 80NDHEIIIER , son of Nathan, b.4 Tischri 1847, d.l891
v.'ent to F/M founded BEER, SONDHEII;ER h CO.
LEOPOLD LÖV/EI^STEIK, son of R. JAKOB (KOPPEL) L.,and h:s x^ife RECHEL
(REGINS) nee ETTLINGER.- the daughter of ABRAHAI'i I'^TTLINGDR of Karlsri:ifee
and a niece of^ K. AROII ETTlINGER, and namessake of of Aron's v/ife
RECHEL .
painter^^oORITZ OPPENHEIM b. 20 Jan 1300 Hanau, d.26Eeb 1882 F/M. son
"Ö f " D Alf lEL £ I liÖTfTTPTOHE Br Vl'io cane from 0 to Hanau and died t'iere I84O.
Thor'valdsen ras one of ^-^oritz's supporters. Goethe protege in Weimar.
last R listed here SAI\.ISON FELSENSTEIN of Brück (Bayern) son, 1807 of
R.JAKOB JIZCH/vIC, grandson of ..the very Qearned R. SIIvISOH LIPCHOVJITZ
in Pi'ag(see Hock). 1835 in ^anau, remained 1^1 yrs, d. 17 Tiscliri/ll
Oct 1882.
OTHER SCHOLARS LiENTIONED:
SALMON SALilAN HAIJJAU (3 different persons)
ZIVI HIRSCH B. JAIvOB of OSTROGH.
LOB NLmiAmC ben DAVID IISUIL^RK b.l667 Hanau, luarried dau of DAVID
GRTTOHUT nf F/t.1. had sr,n :,;EIR (1688) v;ho v/rote an astronomic v;ork.
2nd son NATHM ras printer in Berlin 1719-26. A daughter of LOB
married ARON BEN the physician MOSE of LISSA, lived in Berlin, rhere
ARON had an importcait print shop 1733-62. LOB ii Berlin, too, 1694-1702.
ivIARX JOSEF HAIfAU , husband of dau of R.SIMSON BLOCH CHASID. —
üe died in Hamburg 1767- a son, a daughter (she d. 19^99 Altena.
SEEB WOLF BEN BENJA^vIIN, Rabbass Hanau in 1700—, "BENUAMIN/' v/as an
uncle of JOSEF TRILLINGER,son of SLIESER T.
JUD A^ rJEHLER REUTL III GEN b.ab.l609 Fulda, v/as teacher in Hanau 1637-44,
the R in Bingen, v/here he died 1659. his wife RECHLIN died 29 Schebat
5 Feb 1674 Hanau, see BLOCH in FESTSCHRIFT MARTIN PHILIPPSON. His gran
son was JUDA I.IEHBER II R in Bonn, see MGV/J 1917p. 285, 1918p. 3C0.
HM AU -6-
p. 71:
p.72
p.73
BIOGRAPHI OF JAKOB LOYffiNSTEIN
JAKOB LöuENSTEIN. born 16 Ab/17 Aug 1799 Bruchsal, son of
R. JOSEF (R.JEIS; in Bruchsal.
1829 Bezirksrabbiner GAILI1>IGEIT, mrried 1828/9 REGINE BAT
;ü3RAHA].I ETTLBIGER of Karlsruhe. Jakob in Gailingen 22 yrs,
1851 to TAUBERB ISCIIOFSHEIil, vdfe h s farüi]y of 12 cliLldren.
also Bezirksrabbin.r. he died 19 Ab /27Juli 1869 T.^buried
Kühlsheim, streng orthodox.
iÄKQB LEOPOLD v;as in his 75 th yr v/hen he wrote this
biography (1919) .
1
p.82-3 LIST OF JEWISH TAXPAYSRS OF HANAU of the year 1806.
p.83-4 LIST OF PERSONS MENTIONED IN THIS ARTICLE.
)
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GH 56
HAMMOi/ER.
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HANNOVER
SCHRAGENHEIM, VttLLI H.
Hannoversche Jiadennaraen. JFF 64.6-9 (ataxaÄdxöioaaaex^x
JFF issue 34, also issue 37,1934-.--
two lists: 4,2 names of 1798, and 31 naraes of 1802, partly the
same. permanent family names given.
#
7
4.
5
8
9
10
11
37
38
39
5
9
21
22
NME
BERLINER, JACOB
BEHRENDT, (BEREND) LEVI
BEHRENDT, MICHEL
COHN, ABRAHAM HERTZ
COHN, BEREIST (BEREI^DT)
JACOB LEFMANN
LEFI.IAl'IN HERTZ
PROFESSION
Adress
OPPENHEIJ/^LAZARÜS
OPFEl'IHEIl^PHILIPP
OPPENHEIMER, WOLFF
(1802:P.W0LFF)
(WOLEF MOSES)
Lotterieeinehmer.Bockstrass«
Landesrabbiner Langenstr.
Wechsel Sc Lotterieein.
Langenstrasse
Wecksei Beckerstr.
Waren Langenstr.
Wechsel Am Steinweg
Kriegsagent, Wechsel
Rothenreihe
Wchsel, Langenstr
Vfechsel Rothenreihe
V/echsel Rothenreihe
all these v^ere on list iteg^ftistga» 1798
1802 list has the Cnew) names, 31 nev; people, but includes tiie cid
nos. 1-5,7-12, and 3^. km THEFOLLOWING ONES :
BERLINER, MOSES
HERZ, JACOB
OPPENHEIMgRWITTWE
OPPEI^HEipiER, WOLFF MOSES, Wittwe
Handel Bei^tr.
Lotteriecollecteur, Langens
Wechsel Lagenstrx.
V/echsel An der Rothenreihe
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WAHL: HANNOVER CEMETERY
Identification of keysi
a)
c)
d)
e)
f)
g)
h)
i)
date of birth (very rarely given)
name of father (if a woman, it is their maidenname)
if a man, name is given if a change of family name
is involved, unless he is listed under f) below.
other names (Hebrew or German forji of the name as
given on the tombstone, er eise, the "official"name
place of origin if not a native of Hannover
date of death
number of spouse's tmiüD grave
number of parents* graves
number of children's grave(s)
if parents were married more than once, and where
Gronemann did not indicate from which marriage the
child(ren) originated, they are listed under the
parent when he (she) is first listed.
citation from Gronemann #1 (page nunber)
citation from Grnnemann #2 (page number)
Gronemann 1 =
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Der
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mit Beiträgen von Ludwi}; Lazarus,
Hans Henning v. Reden, Helmut Plath
und Bildern von Wilhelm Meyer
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Kiue genaue und
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u \ erfassci* s(nn-
orfü^un^ als uns
(I weiterzuleben,
* A sou ie an den
Die Hinzu Fügung
neu oder anderen
lit in unseroni Ver-
iiaixii'll rs sich bei
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- 21 -
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Schema des Verzeichnisses
Gruppe A
Nummer des Grabsteins. Erseheint die gleiche Nummer zwei- oder dreimal, so
ist fortlaufend (1), (2), (3) hinzugefügt.
Zehn Steine dieser Gruppe waren bei Groneniann ohne Nummer auf-
geführt. Sie stehen in alphabetischer Reihenfolge am SehlufA des Ver-
zeichnisses unter den Nummern Ol bis 010.
Namensinschrift, wörtlich aus Gro, 2 übernommen.
a) Geburtsdatum (nur sehr selten angegeben) und
Vatername, 1. bei Frauen als Geburtsname,
2. bei Männern im Falle einer Namensänderung,
soweit er nicht aus der unter f) aufgeführten Grabnum-
mer ersichtlich ist.
c)
f)
g)
I')
i)
( )
Weitere Namen der gleichen Person aus Gro. 1, zum Teil die deutsche
bzw. hebräische Form des Namens der Grabinschrift.
Auswärtiger Herkunftsort.
Sterbedatum.
Grabnummer des Ehegatten.
Grabnummern der Eltern.
Grabnummern der Kinder.
Bei mehrmaliger Verheiratung eines Elternteiles werden sie nur bei diesem
aufgeführt, wenn aus Gro. l nicht zu ersehen war, ob die Kinder der
ersten, zweiten oder dritten Ehe entstammten.
Erwähnung Gro. 1, Seite.
Erwähnung Gro. 2, Seite.
Abweichende Sterberegisterangaben.
Gruppe B (durch * gekennzeichnet)
Nummer des Grabsteins. Eine Unterscheidung bei doppelt auftretenden
Nummern erübrigte sich hier, da die Inschriften in keinerlei Beziehung
zueinander oder zu denen der Gruppe A gesetzt worden sind. Die Steine
dieser Gruppe, die in der Gronemannschen Aufstellung keine Nummer
trugen, schließen sich unter den Nummern Olt bis 043 an die entsprechen-
den der Gruppe A an.
Namensinschrift und, soweit angegeben, Herkunftsort.
Sterbedatum.
( ) Abweichende Sterberegisterangaben.
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11 A
12
12
Kela, Frau des Sulinaiui Reburg, 31. 1. 1H26 (Kcla Klepper)
Moses Wiener aus llildcsheiin, 7. (). IH.Ki
l.ea, Frau (ies Isaak (ioldscliiuidt, 2». C). IH.V.) (Lene)
Naftali Herz Herz
a) 175» b) — e) Lage d) 26. 6. IH'ül e) — f) — p) — h) 155 i) 127
\ (igelehen, ToeliUr des Meyer, 2l.ll.nr)r) (Haiieheii, Vef;f»elrhen)
David Koseiillial ans Polen, 6.3.1857
Mayer Ollciidorf aus Dclniold, 26.3.1857
Adel, Frau des Isaak (lohn aus Pallensen, 8. 5. 1857 (Adelheid)
Sara, Frau des (Goppel Meyer, 'roehl<'r des Meyer Ufel, 12. II. 1857
Her/ Kaufuianii ans Lieblos in der FroNin/. Knrbesscn, 28.11.1857
IJhnnneke, Toehter des Feibel Markussolui, 13. 5. 186Ü
Haphael, Sohn des (lohen aus Harburg. 24.7. 1858
ßela Spanier
a) Selke Spanier b) — e) Minden <l) 19. 12. 1732 e) — f) — g) — h) 17 i) 2
Seliönelien, Toehter des Abraham Henenhausen, 27. 1. 1831
Ksiber, Frau ^\vs IJie/er Weinberg ans Sleierberg. 14. 12. 1855 (29. 12. 1854)
Haliel, Toehler des Klie/er Leseniann aus Sleierberg, 4. 5. 1847 (Hieke Weinberg)
Abraham, Sohn des (fedalja aus Herrenhanscn, 2. 2. 1839
1 Ksiher, Frau des Jona Meningen, 2.3. 1841
(iolda, IVau des Sjunuel Moringer, Mi. 8. 1849 ((laroline Sawel)
Wolf. Sohn des .lacob aus llerrenliansen, 27.9.1846
Matel, Frau des \\ Olf Ilerrenhausen, 1.9. 1849
Fradehen, Fiau des Mose aus Dransfeld, 7.4. 1834
Heehel, Frau des .Inda aus Dransfeld. 24.11. 1841
Gelle, Frau des Simon Neustadt, 17. 6. 1830
Mirjam, Frau des Simon Rose aus List, 6.8.1856 (11.7.1855)
Hanna, Frau des Juda, 5.5.1833
Sanniel Hirsehberg aus Winniehausen. 3.9. 1846 (Sannud llirseh)
Isaak. Sohn des Juda aus Stöcken, 31. 10. 1846 (Isaae Le\ie)
R(is<'hen, Toehter des Abraham Saihsenhagen, 6. 6. 1833
Feibel Seherge, Sohn des Arou aus Ilerrenhausen, 7.2.1853 (Fhilipi) Mareu-»solm)
(jela, Frau des Mardoeliai (luheu aus llerreidiausen, 29. 10. 1857
(Jette M. Cohen Ahron Mareussolni)
Jette, Frau des IMneus libnnentbal, 31. 1. 1866
Susehen, Frau <les Isaak (ioldsebriiidt, 19.4.1861 (Sophie, 3.5.1861)
Naphtali Nelke, 2.7.1861 (llermami)
Samuel, Sohn des Joseph aus Lend)erg, 15.3.1823 (v. i. m. F. Lehberg)
Moses, Sohn des Feibel aus Ilerrenhausen, 23.5.1849
(v. L m. Moses Philipp, Sohn des Philipp A. Marcussohn, 15.10.1848)
Sybille, Tochter des Hirsch Bohn, Frau des Isaak Runkel, 14. 12. 1732
Schönehen, Toehter des Anrehas I^sasehar, 23. 4. 1833
Rcchel, Frau des Lob Frank, 24.8.1857 (Ricke)
Löh Juda, Sohn des Perez Frank, 21. I. 1825 (Levy Frank)
Salman und Seligniann Gans
Salman: a) — b) — c) Hameln d) 6.4.1654 e) 160 f) — g) 11, 170, 172,
301 h) 5, 9, 18, 21 i) 7
Seligniann: a) — b) — c) — d) ? e) — f) 11 und 160 g) — h) 18 i) 7
Louis Abraham Frank
a) — b) — e) — d) 29.8. 1854 e) — f) — g) — h) 154 i) 125
Lea, Tochter des Nai)htali aus Sehnakenburg, 29. 12. 1760
Frau Schöiu'hen Julius Jüdell
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Jona, Sühn dos Sainiirl Moringrn. 10. 3. in.)5 (v. i. m. Jonas Samuel, 2H. 2. 1856)
Esther, Frau des Abrahain .laroh Kcyserlinp, 18.2.11)56
Mirjam, Finu des Ahrahani Beer, 4.11.1847 (Ww. Marianne Seelig)
Gelle, Frau des Vi olf l)a\i(Uohii aus Bodenher^, 4.5.1858
Selig. Sohn des Hüben Frank aus Naundiurg, 24.8. 1858
Abraham, Sohn des Salomo, 31. 10. 1861
Abraham Issasrhar, Scdui des Aron, 22. 7. 1829 (Abraham Seelig)
Samuel, Sohn des Jona Morin^^en, 7.4. 1851
Naphtali Herz, Sohn drs Asariel Berg, 16. 12. 1851 (lierz Berg)
Hanna Bosenberg, 2. 3. 1810
Sehönehen, Frau des Lob Goldschnndt, 9. 2. 1855 (Jette)
Nathan, Sohn des V(olf Operatiur. 11.4.1845
Röschen, Frau des Nathan >X'olf Oj)eratrur, 29. 1. 1843
Levi Ileinemann
a) — b) — c) — d) 3. 11. 1861 e) 64 a f )— g) - h) 154 i) 126
Heinehen, Frau des SüL^rl Dtihren. 10. 12. 1824 (Breinchen)
Hosette, Toehter des S<dig aus Duingeii. 11. 10. 1851 (Rosette Seelig Bienheim)
Leffniann, Sohn der Belti Seelig, 21.5.1847
SüLWl, Sohn des Beer, 30. 12. 1829 (Sül.Wl Isaak Behrend)
Mindel, Sohn des Benjamin Wenefred. 30. 10. 1757
Kila, Toehter des Mose. Frau des Meyer Ufel, 16. 1. 1813
Fanny Meyer, geb. Königswarter
a) — b) — e) Fürth d) 13. 11. 18(il e) 08 f) — g) •
Thercsc Lessing, geb. lleilbronn
a) Simon Heilbronn b) Tä!d)ehen e) — d) 22. 3. 1862
h) 138 i) 101
Jeanette Hciibroiui
a) Simon lleilbronn b) _ e) — d) 23.5.1864
i) 101 (Sehönehen Nette)
Cerson, Sohn des l)a\i<l aus Linden, !(». 10. 1793
Blümehen Leiser-Langen/enn, geb. Levi
a) Jaeob Joseph Levi b) — e) — d) 11.9.1726
i) 97
Gotel, Tochter des Süßel, Frau des Lob Menke. 4. 8. 1835
Mendel Gottschalk aus Hagen, 27.9. 1849
Sara Meyerstein aus Hagenburg, 26.6. 1861
Gotel, Tochter des Meyer Ufel, Frau des Abraham Beer, 23.9.1810
Edel, Frau des Israel aus Sievershausen, 22. 11. 1854 (Kdel Jüdel)
Salomo, Sohn des Elija aus Jartschub, 15.9.1761
Samuel, Sohn des Juda Hirsch aus Pvriuont, 26.9.1848 (Saninel Levi Hirsch)
Abraham Buch aus Döhren, 31. 1. 1854
Jettchen, Witwe des Abraham Buch aus Döhren. 15. 10. 1856 *
Jette, Tochter «les Sekel Ilartniann aus Bekeudorf, 1. 12. 1855 (llennikc)
Jeremias Friedberg
a) Uri Feibusch b) — c) Friedberg d) 1. 2. 1761 e) — f) — g) — h) 56 i) 40
Jacob Frensdorff
a) — b) — c) — d) 25.3.1861 d) 40 f) 418 g) 06 h) 75 i) 56
Jacob Abraham Molling
a) — b) — c) — d) 17.6.1861 e) ~ f) — g) — h) 154 i) 126
Moses, Sohn des Meyer aus Dinge(n), 13. 1. 1788
Meyer, Sohn des Salomo, 2. 4. 1823 (v. i. ni. Meyer Ufel)
Serchen Pessach
a) Meyer b) — c) - d) 26.8. 1828 e) 50 f) - g) — h) 150 i) 120 (Sara)
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Ksiher, geb. Pcis, Frau des Samuel Wehrburg, 25. 3. 1808
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]{. Meier Wolf-Lis»a
a) — b)— e)Lissa (1)4.10.1825 e) — 0 — g) — h) 127 i) 94 (23. 10. I82())
Heia, Frau (hs Isaak Cohen, 20. 12. 1829 (24. 12. 1829)
Huiie, Frau des Arou Strelitz, l. 5. 1830 (Buhne Gantern)
Jozel, Sohn des Vi'olf Leniför((ie), 28. 4. 1771, und seine Frau Mirjam, ToilKcr des
Isaak, 9.8. 1771
Freu(h'nburg [Doctor]"), 12.9.1851 (Dr. med. Siegmund Freudenberg)
Jente, Tochter des Jacob, 3. 2. 1799
Falk l'^ljakuni, Sohn des Jacob, 15. 8. 1762
Moses Bermann Fränkel
a) H. Beermann b) — c) Hanau d) 17. 8. 1762 e) — f) — g) — h) 56 i) 39
Sara, Frau des Abraham Goslar, 19. I. 1861
Esther, geb. Hirsch, Frau des Hirsch aus Jcinung (V), 25. 3. 1775
Frommet, Frau des Naphtali Frank, 22. wScIirbat (o. J.)
Jctlchcn Meyer Itunkel
a) — b) -. c) — d) 3.8. 1779 r) — f) 62 und 61 g) — h) 141 i) 106
Fronnnet, Tochter iles Bendit aus Halle, 24. 10. 1799
Hindchen Samson
a) Samson b) — c) Altona <l) 21.2.1780 e) — f) — g) — h) J39 i) 103
Frau Malka [Amali«'] Frensdorff. geb. Simon
a) — b) — c) — d)3l.8. nm r) 2:hi(l) f) 472 und 473 g) — h) 75 i) 55
Malka, Frau des Kojipcl (;aiis, No\./J)r/. 1846 (Anuilie, 1. 12. 1846)
Simon, Sohn des Mose (üoldschmidt, 6.11. 1835
(icrson Selig [L()\vc]. 8.11.1843
Alexander, Si)hn des Meyer (fötlingcii, 13.7.1856
Taubchen, Tochter des Lob Frank, 1. 2. 1837 (Therese Franck)
Salmon Josua Gans aus Gelle
a) — b) — c) Gelle d) 10.5. Hl'JI e) 56 f) — g) — h) 29 i) 15
Marcus Spanier
a)— b)— e)— <1) 24. 10. 18:U e) — f ) — g) — h) 154 i) 126 (30. 10. 18:i:J)
Aron Federlein
a) — b) — c) — cl) 13.3.1844 e) — f) — g) — h) 154 i) 126
Simon aus Lubliu
„) _ h) — c) r.nbliii d) 18.12.1744 e) — f) — g) — h) 1.55 i) 128
Mirjam, Frau des Wolf, iocluer des Giuijim Amram, 7. 12. 1844 (Mariami(\ M). II.
1844) •
Joel, Sohn des Wolf aus Goslar, 25. 2. 1849
Mardochai, Sohn des Dan aus Fleeklin, 15. 11.1786
Isaak, Sohn des I.öb aus Posen, 18. 8. 1744
Schönchen, Frau des Seligmann Böhm, 1. 8. 1807
Seligmann Feiss, 16. 4. 1812
Heinemann Pessach
a) — b) urspr. Pohlak c) Filehne d) 17. 2. 1840 e) 26 f) — g) — h) 150
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Mencke, Sohn des Gottschalk Helft, 21. 12. 1812
Frau Teiche, Gattin des Sängers Moses
a) — b) — c) — d) 27.6.1804 e) — f) — g) — h) 159 i) 1.13
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Rebekka, Tochter des Lehrers Saimicl Ab'M, 4. 4. 1798
Chajim, Sohn des Moses Amraiii, 6.3.1853 (lleineniann, 9.3.1853)
Gelle, Frau des Lsaak Müller, 8. 11. 1856 (Caroline)
Veilchen, Frau des Alexander Kiigrlmann, 15. 10. 1857
Joseph, Sohn des Ciisscl aus Celle, 5. 12. 1819
Frau Ranchen Jacob Goldschmidt
a) — b) — c) - d) 10.6.1819 e) - f ) - g) -- h) 20 i) 6
Frau Lea Gans
a) — b) - c) - d) 24. 9. 1830 e) 43 f) - g) ^ h) 29 i) 15
lsaak, Sohn des Lehrers Mardochai, 22. 3. 1828 (Isaac Marcus Polak)
Thekia, Frau des Simon Goldschmidt, 8. 12. 1856
Joseph Pessach aus ir'h, 19. 5. 1776
Moses Wertheimer
a) — b) — c) — d) 16.5.1851 e) 010 f) 59 g) — b) 153 i) 125
(Moses Heinemann)
Cliaim Abraham, Schainmes der Cbcwra
n) — b) - c) - d) 20.3.1810 c) — f) _ ^) 58« h) 154 i) 136
Trinchen Wolffers, 4. 1. ia6l (Catbarina, 29. 12. 1860)
Fsther Akiba [Kniplias] Cohen, geh. Jaf fc
a) — b) - c) - d) 22.1.1822 e) — f) 443 a g) - b) 145 i) 122
(geb. Lazarus, 15. 1. 1822)
Gnendel Meier Ruiikel, geb. Koker
a) Salomon Koker b) — e) Friedberg d) 8. 10. 1757 e) 62 f) — g) 37,90(2)
h) 141 i) 106
Meier Runkel
a) — b) — c) — d) 24.1.1748 e) 61 f) — g) 37,90(2) b) 141 i) 105
Kosmann Marcus Colin
a) _ b) - c) — d) 28.4.1731 e) — f) - g) ~ h) 155 i) 128
Isaac Jacob Cohen
a) - b) - c) - d) 30. 8. 1824 e) - f) - g) ~ h) 49 i) 33
Jeanette Levi Ilcinemanii, geb. Hertz
a) Hertz b) — e) — d) 22.9.1852 e) 13 a f) — g) — h) 154 i) 126
Israel Brakel
a) — b) — c) — d) 24.5.1821 e) 66a(l) f) — g) - b) 138 i) 121
Wolf, Sohn des Joseph Lemför(de), 12. 10. 1820 (Wolf M«»«es Lemförde)
Frau Frommet Brakel
a) — b) — c) — d) 5.8.1854 e) — f) 196 und 195 g) — h) 1.38 i) 121
Moses Meyer [Bruder von Gcrson M.]
a) — b) Moritz c) — d) 28. 4. 1842 e) 76 f) — g) — h) 101 i) 126
Hanna, Tochter des Süßniann Schlachter, 19. 2. 1845
Teiche, Tochter des lsaak Gans, 31. 8. 1857 (l)orette)
Frau Kaune Jeremias Goldsehmidt
a) - b) — c) - d) 30. 11.1814 e) 71 f) - g) - h) 20 i) 5
(v. i. in. Kone Isaac Oppenheimer)
Matcl Meyer-Hamburg
a) - b) - c) - d) 13.5.1827 t«) e) - f) ~ g) - h) 144 i) HO
(Mattalona Meyren, 18. 5. 1827)
Lob Juda, Sohn des Issaschar Beermann, 7.2.1819
(v. i. m. Levy Beer Goldstüeker, 12.1.1819)
10
) Umrechnung nach Mahler a.a.O. ergibt: 17.5.1827.
- 26 -
Grab 75
Kahhincr Sfiidfr Levi
ans Drii Haag,
f^cslorbeii 13. 11. 1757,
,,^erühiiit als Thorakuiidiger, rechtlichen und
wohltäligen Sinnes."
70
71
72
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74
75
76
77
78
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Rcheeka vSara Coldschniidl, geb. Potsdam
a) Isaak Polsdaiii h) — e) — d) 9. 5. 179() e) — f) — g) -
Jereinias (Joldschnüdt
a) — b) — c) — d) 19. 12. 1791 e) Ck f) 104 und 103 g) — b) 20 i) 4
Mendel, rochier des Meyer Präger, 1."). 2. 1807
Menaeheni Menis, Sohn des Abraham Slunn Colin aus ('eile. 28. ! I. 17()4
Trau Schönchen (ierson Meyer, geh. Perez
a) — b) — c) — d) 17.11.1820 c) - f) — g)— h) 101 i) 125
H. Scnchr l.evi aus Haag
a) _ b) - e) Haag d) 13.11.1757 e) - f) — g) - h) 124 i) 88
Sara Meyer
a) _ b) — e) — d) 12.11.1835 e) (iC) a (2) f) — g) — h) 101 i) 126
Sehächter Sußnuuiii
a) — • b) — e) Mühlhausen d) 7.12. 1821 e) 102 f) — g) 09 h) 157 i) 133
(Sul.^nianji Abraham)
Sprin/e (jumpel (loben, geb. Kann
a) Jacob Kann b) - e) - d) 3.12. 1726 e) - f) 110 g) -- h) 41 f. i) 28
IJhnne [Liebchen] J)essau-(ians
a) _ b) — c) — d) 26.6.1838 e) ~ f) 319 und 401 g) - h) 139 i) 103
(25. 1. 1838)
Jacob. Sohn des Hirsch, 25.11.1798
Isaac Dessau (ians
a) — b) Israel c) — d) 14. 10. 1839 e) — f) 319 und 401 g) — h) 139
i) 103
Salomo, Sohn des Joel Schwerin, 29.11.1797
Joseph, Sohn des Israel Dessau [(ians], 1.4.1843 (24.3.1843)
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h) 159
- 27
Scholauiii Sofcr
a) — b) - c) ~ <1) 6.1.1977»») v) — f) —
Meyer, SoJin des Aroii aus Springe, 6.2. 1795
Gitcl, Tochter des Mose aus (irone, 15.9. 1792
Jiida, Sühn des Lsaak, 12.9.1792
Hirsch aus Pirda (V), 15.4.1791
Isaac Simon —
a) — b) — c) — d) 17. 7. 1844 e) 96; 86 H f)
Bela Simon, geb. Jacob Beriiiiir
a) - b) Betty e) — d) 15.8.18.55 e) 86 A f) 472 und 47.3 a)
i) 117 ^^
Mose Hirsch, Sohn des Lehrers Seli^ ans l)inge(n), 25. 1. 1806
Höschen, Tochter des Saniurl, 11.10. 1778
Af)raham, Sohn des lsaak Selig aus (;oslar, 28.9.1857
Joel, Sohn des Mose, 28.4.1803
Jacob, Sohn d. Marjani Sirrnheiin, 9.3.1856 (Julius)
Perle Akiha [Kaiphas] Cohen
a) - b) - c) - d) 27. II. 1819 e) 475 A f) - g) _ h) 145 i) 118
(24. 11. 1819)
Benjamin Hunkel
a) - b) - e) - d) 17.1.1772 e) - f) 62 und 61 g) _ },) Ul i) 105
Gitel, Tochter des Mendel aus iM"h, 22.5.1799
Frau Esther Abraham Löh
a) Samuel Margulies h) — c) — d) 21.2.1758 e) 405 f) — g)
i) 135
Herz [Hermann] Selig Cohen
a) 1807 b) - c) - d) 16.2.1852 e) - f) - g) _ h) 50 i) 36
Hendel, Frau des Salonion Kugelmann, 19.5. 185:J (Johanne)
Michael, Sohn des Aron \lesritz, 24.8. 1819
Krendel Sara, Frau des Jac(d) Simon, 21.11. 1853 (Clara)
Schlotchen, Tochter des Mose, Frau des Michael Meserit/, II.. 5. 1815 (Charlotte)
Frau Hannchen [Betty] Simon
a) Moses b) — c) — d) 1 9.* 6. 1802 e) 86 A f) — g) — |,) 149 i) 117
II. Heuben Selig Hirsch
a) — b) — e) - d) 7.8.1828 e) 112 f) - g) 125 hj 128 i) 94
Salonion Blogg
a) — b) Kphraim c) — d) 18.2.1858 e) 125 f) — g) ^ l,) 128 i) 95
(J1.2. 1858)
Pincus, Sohn des (Name fehlt), 19. 12. 1801
Phöbus Aron Cohen aus Celle
a) — b) Philipp Josua Feihel c) Celle d) 2. 1. 1709 e) — f) _ p) _> b) 88
i) 37
Hewa Nachmann Blumenilial [Heckselur]
a) - b) - c) ~ d) 21. 11.1881 e) 448 f) _ g) _ h) <m j) ;»
(Hewe Nachniann \Ie\er, «^rii. Jacob)
Teiche, Tochter des Isaar aus Celle
a) Isaac b) - c) Celle d) 23. 10. 1687 e) - f) — g) _ ],) J55 j) J27
Frau Bela Sußmann
a) - b) ~ c) -- d) 28.2.1828 e) 77 f) ~ g) 09 h) 157 i) 188
Sara Goldschmidt, geb. Minden
a) Minden b) — c) Leipzig d) 18.10.1769 e) 104 f) — g) 71 h) 20 i) 4
»i) Vermutlich Druckfehler. Umreehnunf» nach Mahler a.a.O. ergibt: 18.2.1795.
- 28 -
104
105
105 A
J06
107
loa
109 (1)
109 (2)
109 A
110
111
112
Gral) 10»
Lewiii GoltUrlimidt
gestorl>i'ii 24. 1. 170(*).
Kichteie 1688 in seinem Hause eine Synagopc
ein und war an der Herbeiführung eines
herzoglichen Befehls /um Schutze des Fried-
hofs (26. 8. 1673) beteiligt.
Uri Phöhus Goldschinidt
a) _ b) — c) — d) 3. 9. 1771 e) 103 f) 108 g) 71 h) 20 i) 4
Bela Israel, geb. Heine
a) _ },) -. c) — d) 5.2.1794 e) 137 f) 305 und 342 g) 136 h) 25, 119,
121 i) 84
Bcerniann, Sohn des Klieser, 28.11.1840
Frau Sul.k* Nathan Düsseldorf, geh. Menz
a) Aron Menz h) — c) — d) 15.8.1724 e) 107 f) — g) — h) 30 i) 138
Nathan Saloiuon Düsseldorf
a) — h) — c) — d) 23.4. 1741 e) 174; 106 f) 220 und 221 g) — h) 30 i) 18
I^ewin (joldschniidt
a) — h) Juda F<d); Löh Hannover c) — d) 24.1.1706 e) 113 f) — g) 104,
115 h) 4, 8, 19 i) 2
Frau Hanna licrend ( lohen-Dessau
a) c:assel, auch: llildesheinier h) — c) — d) 6.2.1812 e) — f) — g) —
h) 140 i) 105 (Hildeshcinier)
R. Ko])j)el Joel
a) -^ b) Asch e) Schönlanke d) 13.3. 1853 c) — f ) — g) 491 a h) 128 i) 95
Samuel, Sohn des Süßmann, 17. 10. 1842
Bela Kann, geb. Mannes
a) Mannes Darmstadt h) — c) — d) 4. 1. 1714 e) — f) — g) 78 h) 42 i) 28
Beer, Sohn des Lob Cohen, 16.9. 1823 (4.9. 1823)
Frau Juta Selig Ilirseli
a) ^ b) — c) — d) 12. 10. 1840 e) 97 f) — g) 125 h) 128 i) 95
(Jette Selig Wolff)
•
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113
Esther (>o
a) - 1.)
114
H. Samuel
a) - b)
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a) - b)
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124
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131 A
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♦ 1 34
- 29 -
Esther Goldschniidt, geh. IlHniehi
a) — b) — - c) — d) 31.3.1675 e) 108 f) 117 und 119 g) 115 h) 19 i) 3
R. Samuel Lehberg
a) — b) — c) ^ d) 28.6. 1827 e) 329 f) - g) — h) 20, 143 i) 95
(Samuel aus Gerdit/)
Frau Vögelchen Goldschmidt
a) — b) — c) — d) 24.9.1675 e) — f) 108 und 113 g) ~ h) 19 i) 3
Salnmon Löwenlieim
a) - b) — c) - d) 15.3.1841 e) - f) _ • g) - h) 158 i) 132
Moses, Sohn des Jechiel Steinlal, 11.11.1840 (Moses Miehel Sttintal)
Joseph Hameln
a) 1597, Baruch Daniel Samuel Sluckarl b) Johst Goldschmidl c) Wil/.enhausen/
Hessen d) 30.1.1677 e) 119 f) — g) 113, 160 h) 5, 14, 17 i) 1
Jeremias Israel
a) Israel Herz h) — c) Kassel d) 1.8.1790 e) — f) — g) 02 h) 118 i) 19
Freude Hameln, geb. Spanier
a) 160, Nathan Spanier b) — e) Stadihagen d) 25.9.1681 e) 117 f) —
g) 113, 160 h) 16 f. i) l
Wolf Detmold
a) — b) — c) — d) 18.8. 1777 e) — f) 185 und 187 g) — h) 136 i) 99
Menacheni Mendel, Sohn des Gunipel Haie vi, 12. 1. 1780
Knendela, Tochter des Jona Dresen, 7. 2. 1781
Selig Leffmann Clolien
a) — b) — c) — d) 21.2. 1819 e) 202 A f) 200 und 199 g) - h) 47 i) 36
Herz Leffmann Cohen
a) — b) — e) — d) 15.2.1848 e) 204 A f) 200 und IW g) — h) 47 i) 34
Heinrich Jacob C'ohcn
a) - b) - c) — d) 5.7.1841 e) — f) — g) — h) 50 i) 33
Dina, Tochter des Abraham, Frau des Sül.Wl, ()kt(»ber 1808
Rösel Blogg, geb. Selig Hirsch
a) — b) ~ c) — d) 20.5. 1814 e) 97 A f) 97 und 112 g) - li) 128 i) 95
(16. 5. 1817)
Höschen Haarbleieher, geb. Cohen
a) — b) — c) — d) 15.3.1842 e) — f) 127 und 147 g) — b) 49 i) 35
Tewle Meyer
a) - b) - e) — (1) 28.11.1729 e) - f) - g) - h) 155 i) 128
Abraham Herz ('oben
a) — b) — e) — d) II. 3. 1825 e) 147 f) 1.54 und 1.53 g) 125 a, 204 A,
207(1) h) 28, 46, 48 i) 34
Rebecka Michael Berend, geb. Ries
a) Model Ries h) Hannele c) Berlin d) 20.3. 1838 e) 144 f) — g) 265(1)
h) 89 i) 69 (Ilaiina Miehel Berend)
Eli, Sohn des Mardochai llalevi, 6.9. 1788
Gumpel Berend Lehmann
a) — b) Mordechai c) llalherstadt d) 11.1.1784 e) — f) — g) — h) «6 f
i) 68
Lea, Tochter des Lehrers Jacob Jaeobsohn, 28. 1. 1839 (Lleonore)
Elle Jacobsohn, 7. 9. 1844 (Eliese)
Hirsch Nathan Oppenheimer
a) — b) — c) - d) 6. I. 1840 e) - 1) — g) — b) 85 i) 67
(Isaak Nathan Oppenhcinier)
Rauchen, Tochter des Isaak Juda. Frau des Beer Cohen aus Dessau, 31.3.1795
•
- 30 -
Grab 127
Abraham Herz Cohen, gestorben 11.3.1825.
Gründete mit seinem Bruder Leffmann ein Bankhaus, das bis in die 1870er Jahre
in Hannover, SrhiUerstraUe 24, bestanden hat.
135
135
136
137
138 h
139
140
141
142
143
144
R. Joseph Oppenheim
a) — b) — c) — d) 22.7.1739 e) ^ f) 161 g) — h) 6, 41, 79 i) 58
Mamil, Tochter des Bendit, 26. 12. 1836 (Anialia Bendix)
Klärchen Düsseldorf, geb. Israel
a) — b) — e) — d) 30.3.1778 e) 228 f) 137 und 105 g) 171, 177(2) h) 6.
25, 32, 119 i) 84
Isaac Israel
a) — b) — e) Neuwied d) 6.2. 1781 e) 105 f) — g) 136 h) 6, 25, 32, 118 f..
160 i) 84
Nathan Moses Leidcsdorf
a) _> b) — e) Kopenhagen d) 23.9.1760 c) — f) — g) — h) 33 i) 19
Isaac Jacob Cohen
a) — b) — c) — d) 11.9. 1765 e) — f) — g) — h) 41 i) 29
Fradchen, Tochter des Isaak, Frau de« Joseph Celle, 30. 10. 1804
Mose Kosniann Bcrend
a) _ I,) — c) llalbcistadt d) 23. 12. 1769 c) 284; 342 f) — g) 143 h) 24,
48, 8(i ff. i) 67
Miriam Berend, geb. David Michael David
a) _ b) — c) — (I) 27.12.1779 e) 143 f) 247 g) 144 h) 88, 99 i) 68
Berens Kosmann Berend
a) — b) Beermann c) — d) 29.2.1784 e) 142 f) 141 g) 144 h) 87 i) 68
Michael Berend
a) — b) — e) — d) 29.2.1832 e) 145; 146; 128 f) 143 und 142 g) 265(1)
h) 88 f. i) 69
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145
Böse! \
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159
160
161
162
163
164
164 a
- 31 -
Rösel Michael Bcrend, geb. Kger
a) Wolf Kger h) — c) Leipnik d) 13.11.1798 v) 144 f) — r) — h) 88 f.
i) 69
Hindchen Michael Berciid, peb. Ric§
a) Model Ries h) — c) »erlin d) 12.8.1800 e) 144 f) — g) — h) 89 i) 69
Matal Cohen, geh. Gans
a) Isaak Gans b) Mathilde^y— d) 13.11.1822 e) 127 f) 148 g) 125 a, 204A,
207(1) h) 28, 4« i) 16
Peschen Gans, geh. Warendorf
a) Herz Warendorf b) ~ c) — d) 1. 12. 1821 e) — f )— g) 147 h) 28 i) 15
Herz Jaeoh [Abraham] Cohen
a) — b) — c) — d) 5.5.1837 e) — f) 150 g) — h) 49 i) 35 (15.4.1830)
Chaja Cohen, geb. Kaulla
a) — b) Eva c) — d) 18. 4. 1830 e) — f) — g) — h) 49 i) 35
Betty [Peßchen] K/eehiel Simon, geb. Zarharias
a) Israel Halle b) — c) Ilalherstadt d) 22. 11. 1829 e) 206 f) — g) — b) 96
i) 77
Leffmanii Herz Coh€*ii
a) — b) — c) — d) 26. 2. 1857 e) — f) — g) — h) 50 i) 34 (Leopold)
Lea Jacob Cohen, geb. Herz Sanison
a) Herz Samson h) — c) Braunschweig d) 17. 1. 1814 e) 201 B f) — g) —
h) 47 i) 32
Malka Herz Cohen
a) — b) — c) — d) 1.7. 1791 e) 154 f) — g) 156, 200 h) 46 i) 30
Herz Seligmann (Folien
a) — b) — c) — d) 11.11.1777 e) 153 f) 157 g) 156, 200 h) 45 f. i) 29
Mendel Selig Cohen
a) — b) — c) ~ d) 27.1. 1758 e) — f) 157 g) — h) 45 i) 29
Philipp Herz Cohen
a) — b) — c) — d) 24.7.1788 e) — f) 154 und 153 g) — !i) 46 i) 30
Seligmann Her/. Collen
a) — b) — c) — d) 9.11. 1744 e) — f) 215 und 214 g) 154, 155 h) 45 i) 27
Vogel, Tochter <les Her/ Cohen, 6.9.1851 (Fanny)
FJkele Leffniann Cohen, geb. Jacob
a) R. Jacob b) — e) — d) 2. 11. 1710 e) 159 f) — g) — h) 37 i) 25
Leffniann Behrens Cohen
a) 1634 b) Klieser e) — d) .30. 1. 1714 e) 160; 158 f) 217 g) 161, 215 h) 4,
6, 8, 16, 18, 30, 34 f., 77, 91 i) 24
Jente, geb. Ilaiiielii, verehel. Gans und Cohen
a) Joseph Hameln b) — c) — d) 25.7.1695 e) 1 1 ; 159 f) 117 und 119 g) 11,
170, 172, 301 h) 5, 18, 21, 51 i) 2
Gnendel David ()p[)enheim, geh. C'ohen
„)— b)— c)— d) 13.6.1712 e)— f) 159 g) l.T), 177 (1) b) 41, 77 f. i) 26
Frade Oppenheim, geh. Cohen
a) Moses Jacob h) — e) — d) 2.5.1717 e) 186 f) — g) — h) 40 f., 79 i) 27
Leiser Düsseldorf
a) — b) Lazarus e) — d) 13.6.1816 e) 165(1) f) 219 g) 164 a h) 33 i) 22
(Lazarus Moses Del.U'ldorff, 9. 6. 1816)
R. Abraham Li<)ker
a) — b) — c) Posen d) 26.2. 1684 e) — f) — g) 297 h) 38, 122 i) 85
Gumpel Düsseldorf
a) — b) Leiser e) — d) 21.9. 1851 e) 164 B f) 163 und 165(1) g) — h) 33
i) 23 (Gumpel Lazarus)
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170
171
172
173
174
Lrffniann ßrlirrni Cohen
^rlM)rrii I6.'i4. ^i'slorlnMi 30. 1. 1714.
Obcrhoffaklor uiiler Herzog Joliaiui FriiMlritli
und Kurfürst Krnst Augiisl.
In srjnrr (irahinschrift heißt es:
,,Fromin und sanft, ein echter Sohn Arons,
Leiter und Führer seiner Zeit, pah er reieh-
lich <len Annen, unterstützte die (yclehrlen.
verheiratete Waisenkinder inid stattete sie
aus mit angemessener Mitgift, weihte seihst
seine Zeit (hMU Studium ahends und morgens
vor und naeli dem Gehet, sehiekte (lehl
überall hin zur Frhaltung von Lehrhänseni
und zur L nterstützung von Waisen und armen
Kindern, insbesondere auch für die N'ereiiie
und Armen des heiligen Landes, und hat
seihst Lebrhäuser errichtet."
lieeba Leiser, geb. Worms
a) 1794, Naftali Jlirseh Worms b) — e) Frankfurt d) 20.5. 1859 e) 164 a f) —
g) — h) 33 i) 23 (15.5. 1859)
Fradehen Düsseldorf, geh. Oppenheimer
tt) _ h) _ e) — d) 18.3.1805 e) 163 f) 182 g) 164 u h) 32 f., 84 i) 22
Frade Oppenheim, geb. Hendit Halle
a) Bendit Halle b) — c) — d) 3. 6. 1800 e) 223 f) — g) — h) 84 i) 66
Hahel Feibel Oppenheimer
a) — b) — c) — d) 11.6.1831 c) — f) 169 g) — h) 84 i) 66 (nosalie)
Moses Aren Heilbronn
a) _ b) -- c) — d) 3. 6. 1775 e) — f) — g) — h) 137 i) 100
Feibel [Philipp] Wolf ()pj)eiilieimer
a) — b) — c) — d) 7.6.1823 e) 171 f) 182 g) 166 h) 84 i) 66
Sußmann aus Hameln
a) — h) — e) — d) 16. 10.1724 e) — f ) 1 1 und 160 g) — h) 22,27 i) 7
Fronnuet Oppenheimer, geh. Düsseldorf
a) _. b) — c) — d) 7. 9. 1803 e) 169 f) 228 und 136 g) — h) 84 i) 66
Israel Joseph Nathan (»ans ^^
a) — b) — c) — d) 30.4. 1689 V) 173 f) 11 und 160 g) 221, 259 h) 22 i) 7
Sprinze Gans
a) Moses Aron Goldzieher b) — c) Hamburg d) 3. 12. 1728 e) 172 f) — •
g) 221, 259 h) 22 i) 7
Frau Brendel Nathan Düsseldorf, geb. Menz
a) Chaim Menz b) — c) — d) 30. 11. 1719 e) 107 f) — g) — h) 30 i) 138
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175
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Sara Düs;
a) Dussel
(Sophie, .
* 175
B
Gelle. IN»
* 175
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Simon, S«
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a) - b)
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(2)
Ahraliani-
a) — h)
177
(1)
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a) David
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177
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a) — b
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Aron .laf
a) Markt
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a) Knpjn
h) «3 i)
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Moses W
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h) 80, 8:
181
Lea Mosi
a) Philij)
f) - p;
182
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210 (1).
183
Frau Bei
a) Natha
184
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a) — h
185
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* 185
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131 i) (
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i.v'Lr.V/M^ v.in ^:i 'A'. ;„A^ m..:;;
- 33
•II :il). I. 1714.
vr/nfü, Johann Friedrich
i hoiL^t es:
in echter Sohn Arons,
ncr /eil. f;al) er rcicli-
rslüt/ie die (Iclehrlen,
mier und slattele sie
Mit^ifl. weihte seihst
in ahends und morgens
(iehet. schickte ('.eld
huuf; von Lehrliäusern
von Waisen untl armen
auch für die X'creine
l^en Landes, und hat
ichtet."
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5. 1859 c) 1(>4 a f) —
p) _ h) 84 i) 66
;;) 221, 259 h) 22 i) 7
l 1728 e) 172 f) —
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i) - e)
175 a Sara Düsseldorf
a) Düsseldorf b) — e) — d) 23. 7. 1812 e) — f) 227 g) ^ h) 32 i) 23
(Sophie, 5. 8. 1812)
Gelle, Tochter <les Joseph (/'tt, Frau de» Ahralunn II"h, 20.5. 1823 ((iclle Meyer)
Simon, Sohn des Lehrers Michael, 13. 3. 1717
Gottschalk Moses Gottschulk
a) — b) — c) — d) 27. IL 1804 e) — f) — g) — h) 152 i) 122
Abraham-Witzenhauscii
a) — b) — c) — d) 1752 c) — f ) ~ g) — h) 155 i) 128
Jente Phöbus Cohen, geh. David Oppeidieini
a) David Oppenheim h) — c) — cl) 13.3.1736 e) — f) 161 g) 194 h) 79
i) 59
Moses Gottschalk Düsf^eldorf
a) — b) — c) — d) 13.9.1788 e) — f) 228 und KJö g) — h) 32 i) 22
Aron Jaffe
a) Markus Jaffe Schlesinger b) Marpnlies e) — d) 7. \2. 1779 e) 222 f) —
g) — h) 3Ü f., 144 i) 17
Ilahle Wolf Oppenheim, geh. Wolfenbütlel
a) Koppel Gumpel b) — c) Wolfeiihüttel d) 23. 9. 1802 e) -
h) 83 i) 65
Moses Wolf Oppenheim
a) _ b) — e) — d) 23.5.1781 e) 181 f) 186 u.ul 162 g) 182, 190, 211, 223
h) 80, 83 i) 62
Lea Moses Oppenheim, geh. Bösing
a) Philipp La/.arns Herschcl Bösing b) — e) Breslau d) 12.3.1772 e) 180
f) — g) 182, 190, 211, 223 h) 83 i) 62
Wolf Moses Oppenheim
a) — b) — e) — d) 25.2.179« e) 193; 179 f) 180 nn<l 181 g) 165 (1), 169,
210 (1), 212 h) 83 i) 64
Frau Bela Isaac Detmold
a) Nathan Bielefeld b) — c) — d) 3.2. 1792 e) — f ) — g) — h) 136 i) 99
Samuel Wolf Oppenheim
a) — b) — c) — d) 5.8. 1860 e) ~ f) 209 g) — h) 82 i) 61
Moses Detmold
a) — b) — c) — d) 12.8. 1792 e) 187 f) — g) — h) 136 i) 99
Samuel Oppenheimer, 6. 8. 1860
Simon Wolf Oppenheim
a) — b) — c) Wien d) 10.11.1726 e) 162 f) - g) 189 h) 40 L, 79. 125,
131 i) 60
Serie Detmold, geb. Simon Jacob Oppenheim
a) — b) Sorchen c) — d) 27.4.1773 e) 185 f) 189 g) — h) 82, 136 i) 64
Sara Miriam Jacob Oppenheim, geb. Saiikwerlh
a) Moses Dankwerth b) — c) — d) 6. 10. 1728 e) 189 f) — g) — h) 81 i) 61
Jacob Wolf Oppenheim
a) — b) — c) — d) 6.7.1760 e) 188; 213 f) 186 und 162 g) 187, 209
h) 81 i) 61
189 A Finanzrat David Jaques
a) — b) Halberstadt c) — d) 1.2. 1841 e) — f) — g) — h) 137 i) 100
190 Sörle Hamm, geb. Moses Oppenheim
a) — b) — c) — d) 11. 4. 1764 c) 196 f) 180 und 181 g) 198 h) 83, 138
i) 62
101
192
194
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199
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204
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205
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(1)
207
(2)
- 34 -
(litcl Her/ Di'hnold
„) _ h) _ c) — <1) — e) — f) — p) - h) !.% i) 99
Jiiüiiu'luMi, TocIiUt (Itü Her/ llaiiii'K Fiuii drs David llb^'s, IX 7. \l\2i)
(K. Jacuios, ^rl). Ilerl/.eii)
Miiikcl Haliid Wolf Oppi'iihelin, gel). Woifrnhüllel
a) Koppel (;mn|)el h) Minna c) W olfenhüuel d) 20. 5. 1 767 e} 182 f) —
g) — h) 83 i) 64
(jnendel IMiöhus (lohen
a) Pliöhus Cohen h) — e) — d) 26. 12. 1734 c) — f) 177(1) p) — h) 79 i) 60
Frau Sara Mirel flaiinn J.
a) — h) _ v) — d) 25.2. IH20 e) 196 f) — p) 66 a (1) h) 13« i) 101
(v. i. ni. Wilue llainnien, 16. 3. 1Ö20)
Löl) llannn
a) — h) Levi Moses c) — d) 20.5. 1807 e) 190; 195 f) — p) 66 a (1\ 19«
h) 138 i) 101
Hösel Ilanint
a) — h) Sarah e) ~ d) 28.3.1809 e) — f) 196 g) — h) 138 i) 102
Frau Hehekka Feffniann Cioheii
a) Jacoh I)) — e) Kopenhagen d) 28.4.1784 e) 200 f) — a) 12.3. 123 A.
201 (I), 201 H h) 47 i) 31
Ij'ffinann Her/, (lohen
a) — h) ^ r) — d) 5.3. 1813 e) 199 f) 154 und 153 p) 123, 123 A. 201 (F.
201 B h) 46 f. i) 30
Isaak Leffniaiin Cloheii
a) — h) _ r) — d) 22. 8. 1804 e) — f) 200 und 199 p) — li) 47 i) 32
Dr. jur Moritz (lohen
a) _ h) [Meyer] .laeoh e) — d) 2.5. 1845 e) — f) — p) — h) 49 i) 3.3
Jaeoh Leffniann Cohen
a) _ !,) — v) — d) 3.3.1847 e) 152 f) 200 und 199 p) — h) 47 i) 32
I'del Haehel. Toeluer des Jeeheskel, 17.9. 1830 (Fliese Sienion)
Fea Cohen, pid). Sainson
a) Philipp Sanison h) — e) Wolfenhiiltel d) 18.3.1858'-) e) 123 f) — p) —
h) 47 i) 36 (Fea Selip Cohen, 7.3. 1858)
Fdel lieilhronu
a) Simon Heilhronn h) — c) — d) 13.7.1817 e) — f) 205 p) — 10 1.38
i) 100 (Fliese, 23.6. 1817)
Sehönehe Simon M. D.
a) — h) Joeliehed c) — d) 18. 8. 1814 e) — f) 245 und 225 p) — h) 97
i) 75 (v. i. ni. Sehenehe aus Iloya, 15.8.1814)
Ha hei Her/, (^ohen, peh. Abraham ('ohen
h) _ h) — c) — d) 1.5. 18(i0 e) 123 A f) 127 und 147 g) — h) 48 f. i) 34
Sara lleill)runn, peh. Simon
a) _ b) — c) — d) 18.11.1838 e) — f) 245 und 225 p) 17 C, 17 D. 203
h) 97, 138 i) 76 (15. 11.1838)
Fzeehiel Simon
a) — b) — c) — d) 28. 3. 1839 e) 151 f) 245 und 225 g) — h) 96 i) 76
Saloinon Abraham (üohen "-^
a) 1811 b) — c) — d) 17.9. 1863 e) — f) 127 und 147 p) — h) 48 f. i) 35
Frau Cutrad Wolf Oppenheim
a) David Her/ b) Gertrud c) Hamburg d) 28.9.1811 e) 209 f) — p) —
h) 81 i) 64
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207 a Sara [Sophie] Cohen, pcb. Glcisdorfer
a) Gleisdorfer b) — c) — d) 1.3.1862 e) — f) — g) -
(8. 2. 1862)
208 lliiidel Meyer Michael David, geb. Reiß
a) Elias Reiß b) — c) Frankfurt d) 5.10.1761 c) 287 f) — p) — h) 106
i) 81
209 Wolf Jacob Oppenheim
a) — b) Simon c) — d) 12.4.1797 e) 210 (2); 207 (2) f) 189 p) 184 h) 81
i) 63
210 (1) Mate Marcus, geb. Wolf Oppenheim
a) — b) — c) — d) 24.8.1809 e) — f) 182 g) — h) 84 i) 65
210 (2) Mirel Wolf Oppenheim, geh. Lehmann Behrens
a) Lehmann b) — e) Dresden d) 26.11.1771 e) 209 f) — f«) — h) 81, 86
i) 63
211 Clhoile, geb. Moses Oppenheim
„) __ b) — c) — d) 25.4.1788 e) — f) 180 und 181 p) - h) 84 i) 65
212 Jacob V^'olf Oppenheim
a) — b) — c) — d) 9.7. 1789 e) — f) 182 g) — li) 83 i) 66
213 Kdel Jacob Op|)cnheim, geb. Ilzig Oppenheim
a) Isaak 0|)penhcim b) — c) — d) 14.4. 1783 v) 189 f) — p) — h) 81 i) 61
214 Serchen Herz ('oben, geb. Wertheimer
a) Sanison Wertheimer b) — c) Wien d) 9.3.1739 e) 215 f) — g) 157
h) 39 i) 27
214 A Hüne Blumenthal, geb. Simon
a) — b) — c) — d) 15.7. 1847 e) 448 a f) 245 und 225 g) 476 a li) 97 i) 77
215 Herz Leffmann Cohen
a) — b) — c) — d) 23.2.1709 e) 214 f) 159 und 160 g) 157 li) 39, 45,
91 i) 26
216 Herz Hameln Detmold
a) — b) — c) — d) 3.4.1803 e) — f) — g) 437 h) 137 i) 99
217 [Behrens und] Lea Cohen
a) Jacob b) — e) Borkum d) 2.9.1675 e) Isaak Behrens f) — g) 159, 277
h) 34 i) 24
218 Hitzle Düsseldorf, geb. Leidesdorf
a) Süßkind Leidesdorf b) — c) Kopenhagen d) 31. 10. 1770 e) 219 f) — g) —
h) 31 i) 21
219 Moses Snlomon Düsseldorf
a) — b) — c) — d) 16.5.1761 e) 226; 218 f) 220 und 221 g) 163, 227,
I 228, 260 h) 30 ff. i) 20
220 Salomon Gottsehalk Düsseldorf
a) — b) Lcvi c) — d) 17.4.1745 e) 221 f) — g) 107, 219, 222, 249 h) 10,
21, 29 f. i) 16
221 Blümchen Düsseldorf, geb. Gans
„) — b) — e) — d) 1.2.1736 e) 220 f) 172 und 173 g) 107, 219, 222, 249
h) 22, 29 i) 8, 17
Lsther Jaffe, geb. Düsseldorf
a) — b) — e) — d) 12.4.1770 e) 178 f) 220 und 221 g) - h) 31 i) 18
Leiser Moses Oppenheim
a) — b) — c) — d) 19.2. 1805 e) 165 (2) f) 180 und 181 g) — h) 84 i) 65
* 223 A Beermann, Sohn des Kosmann Berend, 14.6.1845
224 Bela David M. D., geb. Abraham David ans Cassel
a) Abraham David b) — c) Cassel d) 8. 8. 1750 e) 247 f) — g) — h) 98
i) 80
')0O
223
v.r.
- 36 -
Grab 234
Rabbiner Vcrcnd Lrvi
geboren 14.7. 1747, geslorbeii 2.1. II. 1802.
In der Crralnnsebrift heißt es, er sei l'ni;
und Nacht nicht aus <leni Zelte | der Tliora
gewichen und habe 28 mal (U*n ganzen Tal-
nuid beendet.
,,Sein großer Vater hat das Lieht seiner
Lehre uns 25 Jahre leuchten lassen und hat
ein Alter von 75 Jahren erreicht, aber um
unserer Sünden willen ist uns frühzeitig seiiu
— des Sohnes — Sonne untergegangen, und
sein Licht erlosch vor der Zeit."
00 ->
220
907
228
229
231
231 A
232
233
Hahel Ldel Simon Alexander, geb. Kann
a) Isaak Moses Kann b) — c) — d) K). 11. 1774 e) 245 f) — g) 204, 203,
20(3, 214 A, 245 a, 382 (2) h) 95 i) 75
Jütehen Düsseldorf, geb. Lind)ing
a) (Jnmpel Lind)urg b) Kebekka c) — d) 17.5.1750 e) 219 f) — g) —
h) 31 i) 20
Nathan Moses Düsseldorf
a) _ b) — c) — d) 8. 1. 1803 e) 229; 02 f) 219 g) 175 a h) 32 f. i) 22
Cottschalk Düsseldorf
a) — b) — c) — d) 4.9.1796 e) 136 f) 219 g) 171, 177 (2) h) 6, 32. 119
i) 21
Bela Düsseldorf, geb. Leidcsdorf
a) Moses Leidesdorf b) — c) Kopeidiagen d) 14. 3. 1771 e) 227 f) — fi) ■—
h) 33 i) 18
Frau Frida Bereiul
a) Jacob Mose b) Esther c) Amsterdam d) 25.8.1809 e) 264 A f) — g) 310
h) 68 i) 50
Gitel Bcrend Levi, geb. Ilorwitz
a) Isaak Ilorwitz b) — c) Hamburg d) 10. 10. 1840 e) 234 f) — g) 256, 263.
264 A, 07 h) 66 i) 48 (20. 10. 1840)
R. Feibusch-Götlingen
a) — b) — c) ~ d) 13.5.1747 e) 254 f) — g) — h) 125 i) 90
R. Isaac Llias b. R. Meschullam
a) Meschullam Igra b) — c) Preßburg d) 22. 10. 1803 e) — f) — g) —
h) 66 i) 51
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- 37 -
R. Berend Lcvi [R. Berisch]
a) 14.7.1747 b) Isaschar c) — d) 25.11.1802 e) 231 A f) 262 und 261
g) 256, 263, 264 A, 07 h) 64 ff. i) 47
Joseph Michael David
a) — b) — c) — d) 11.4.1747 e) — f) 248 und 249 g) — h) 94 1) 72
Kaiman Michael David --^.
a) — b) — c) — d) 19. 3. 1747 e) — f) 24« und 249 g) — h) 94 i) 72
Serie David M. D., geh. Bi'^sing
a) Phüipp Bösiiig 1>) — e) Breslau d) 26. 10. 1745 c) 247 f) — g) — h) 78
i) 79
Alexander Miehael l)a\id
a) — b) Moses e) — d) 27.4.1741 e) 364 f) 24H und 249 g) 244, 245, .315,
366 h) 95 i) 72
Kdel, Tochter des Beer Minden, Frau des Meyer Kmden. 31.8.1772
Salomon Michael David
u) — b) — e) — d) 10.3.1791 e) 2«5; 243 f) 248 und 249 g) — h) 6, 61,
105, 110 f. i) 81
Löh Juda, Sohn des Israel aus llelhreeht (V), 13. 12. 1840 (Levy Zacharias)
Schönchen Salomon M. 1).. ^eh. Gumpel Cleve
a) Marcus Gomperz b) Susanne c) Amsterdam d) 29. 12. 1797 e) 241 f) —
g) — h) 112 i) 83
Samson Alexaiuler M. D.
a) — b) — c) — (I) 4.6. 1809 e) — f) 239 und 364 g) 315 h) 95 i) 74
Mirjam, Frau des Gedaija Hose, 10. 12. 1860 (Johanna)
Simon Alexander M. D.
a) — b) Aron c) — d) 9.11. 1803 e) 225 f) 239 und 364 g) 204, 205, 206,
214 A, 245 a, 382 (2) h) 95 f. i) 75
Alexander Simon
a) — b) — c) — <I) 7.5. 1849 e) — f) 245 und 225 g) — h) 96 i) 76
Jacob Buchholz aus List, 29.9. 1860
Vögelchen David Miehael David, geh. Meyer Minden
a) Meyer Minden h) — c) Kopenhagen d) 7. 9. 1794 e) 247 f) — g) —
h) 98 i) 79
David Michael David
a) — b) — c) — «1) .30. I. 176() e) 238; 224; 246 f) 248 und 249 g) 142, 286,
288 h) 83, 98 i) 78
Michael David
a) David Alexander Federschneider b) Abraham Jechiel Ualevi c) Halbe rstadt
d) 24. 10. 1758 e) 249 1) — g) 2.36, 237, 239, 241, 247, 284, 287 h) 6, 10, 30,
51, 59, 91 ff., 105, 160 i) 70
llindchen Michael David, geb. Düsseldorf
a) — b) ~ c) — d) 11.3.1729 e) 248 f) 220 und 221 g) 2.36, 237, 239,
241, 247, 284, 287 h) 9.3 i) 137
Bela Friedberg, geb. Kjipstein
a) R. Benjamin Wolf Fpsiein b) — e) — d) 21.9.1727 e) 251 f) — g) 253,
332 h) 52 i) 38
R. Joseph Meyer Friedberg
a) 1636, Abraham Moses b) — c) Hessen d) 1,5.2.1735 e) 250 f) — g) 253,
332 h) 52 ff. i) 37
Israel Gerson Mathias Levi
a) — b) — c) Hanau d) 7.6.1691 e) — f) — g) — h) 123 i) 86
Giiel, geb. Friedberg, Gattin des Rabbiners R. Chaim in Ilildesheim
a) — b) — c) — d) 4. 6. 1744 e) — f) 251 und 250 g) 438, 458 h) 54 i) 39
f)
- 38
(;ral) 24«
Michael David |
golioren in Ilaiberstaclt, gestorben 24. 10. {77A\.
Krhielt 1713 das Patent als Hof- inid Kaminer-
agent in Hannover.
Errichtete 1756 eine Gelehrtenstiftung.
(irah 26,") (2)
Hormcdikus Dr. V
gestorben 2.1. 1.17
1» <ler C;iabinsrbi
//Bleibet ihr W an;
ist begraben der I
Arzt, doch seine
Bund des euiüi'n
Tage seines Leb«
dureh sein W fi k
eingegraben sein
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2,35
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2.")7
2,3«
2,')9
260
261
262
Frau Giiel Feibuseh-Göttingen
a) _ b) - e) — d) .31. 1.1747 e) 232 f) — g) — h) 12.3 i) 90
Frau Fgla Gans
a) — b) — e) — (I) 16. 10. ia09 e) 2.37 f) — g) 350 b) 23 i) 9
Abraham Hcrend
a) _ b) — e) — d) 5. 7. 1Ö07 e) 4.36 A f) 2.34 und 231 A g) — h) ()«.
147 i) .30 '^ '
Selig (ians
a) _ h) _ v) — d) 25.9. I»()2 e) 255 f) 260 und 2,39 g) 3,30 h) 23 i) <)
l](lel Le\i Josna. geb. Fräiikel
a) H. (Ibaim «loiias riieoiiiiin-Fränkel b) — c) Breslau d) 13. ,3. 179« e) 2(>2
f) - k) - I') ß2 i) 47
Sabnan Nathan (jans
a) _ b) — e) — d) 19.7.1762 e) 260 f) 172 und 173 «) 257 h) 22 f..
27 i) «
Hräunle Gans, geb. Düsseldorf
a) — b) — e) — d) 4. 1. 1774 e) 259 f) 219 g) 257 h) 23 i) 9
Rahel Levi Josua, geb. Heilprin
a) R. Jeehiel Heilprin b) — c) Brezezany d) 7.8.1775 e) 262 f) — g) —
h) 62 i) 46
R. Levi Josua [Pne Arje]
h) R. Jakob Josua Falk h) R. Arje-Leibusch e) Frankfurt d) 6. ,3. I7«9 e) 261:
2.3« f) — g) 2.34 h) 61 f. i) 46
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isladl. ^rstorhrn 24. 10. 1758.
raiiMii als il(.f- und Kniiinior-
vr.
Gral) 265 (2)
llofnieclikuM Dr. Marx
fffstorben 25. 1. 1789.
In der (Jral)inschrifl ht'if.U rs:
Hliibct ilir \X anderer stehen und sehet, liier
ist begraben der Körper von Mordeehai dem
\i/t, doeh seine Seele ist fieknüpft an den
lliiiid des eu igen Lebens, wenif^ ^varen die
laue seines Lebens, «loeh waren sie viel
(lureh sein W erk, das mit ehernem Griffel
fiiif^egraben sein wird."
eine (Jelebrtenstiftunf;.
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! X){) h) 2:i i) 9
und 2:n \ fi)
ii) r)8.
259 n) :r)l) W '2:\ i) 9
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Meyer Bcrend Lcvi
n) — b) — e) — d) 24.7. 1792 e) — f) 234 und 231 A fi) — b) 66 i) 49
Leiser Marx
a) — b) — e) — d) 5. 1. 1794 e) — 1) 265 (2) fi) — b) J35 i) 98
Joseph Berend
„) _ b) — e) — d) 3.6.1850 e) 231 f) 234 und 231 A }i) 310 b) 68 i) 49
Adolph Berend
a) — b) Israel Dob e) — d) 15. 7. 1851 r) — fj 144 und 128 ^) — U) 89
i) 70
Hofmedikus Dr. Marx
a) — b) Marens Jaeob e) — d) 25. 1. 1789 e) — f) _ f.) 264 b) 134 f. i) 98
Frau Lea Lion, peb. (iottsebalk
a) Gottsehalk b) — e) — d) 8.5. 1834 e) 267 f) — fr) — h) 152 i) 122
Aseher Lion
a) — b) Pren/Iau ej Pren/.lau d)29.2. 183(i e) 266 1)— ^)— IiJ 152 i) 121
Frau Lea Artm Dessau, ^eb. ( lohen
a) Cohen b) — e) — d) 19. 7. 1791 e) — f) — f.) :n3. 353. ,368 (1) b) 140
i) 104
U. Aron Ilirseh-f lalberstadl
a) — b) — e) — d) 2.4. 1770 e) — f) — g) — b) 125 i) 91
U. Abraham Meyer Goben
a) — b) — e) ILunbur« d) 28.6.1758 e) — f) — ^) — h) 60 i) 45
H. Scli^ Garo
a) — b) Lewin e) — d) 24.5. 1755 e) 272 f) — g) — h) 30, 58 1'. i) 43
- 40 -
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274
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283
284
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286
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) Mordrrliai 1>) — c) Posni d) 23.7. 1752 e) 271 f) - g) — h) 59 i) 44
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cyer :>fnweria
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1,) _ e) — il) 17. 12. 1796 v) 330 f) — g) — h) 146 i) 114
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Iran llcndcl Suiniit'l Gans
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osc's Jus
i[)a
(
osrnann
h) _ c) \)vuu (I) 18.3.1735 c) 301 f) — ^) 275
h) 23 f. i) 10
Nalliaii Samuel (laiis
a
)
h) _ c) — (1) 26.3. 1741 c) 276 f) 301 uud 274 g) — li) 24, 26 i) 10
Frau Hlüinclu'ii (>ans
a) Aroii iUAnm U) — c) Borlin d) 4. 10. 1774 c) 275 f) — e^) — h) 26 i) 11
Alt'xandrr Hiiirrns C^oheii
a) _ h) — r) _ d) 9.4. 1700 e) — f) 217 g) — Ii) 37 i) 24
Ht'hreiis Lfffinaini Aroii (Folien
„) __ b) ^ (.) _ d) 18.5.1741 v) — f) 299 g) 294, 296 li) 38 i) 28
Srharl, Sohn di . Liinc l!"h, 2.11.1783
Moses Herz Selig ( lohen
„) _ I,) _ c) __ d) 17.9. 1848 e) — f) — g) — h) 50 i) 36
l'rau llaniui Lehiiianii
a) Jakob h) — e) Osehershausen d) 9.5.1763 e) 295 f) — g) — h) 138
i) 102
I
evi
Weil
a) - 1)) Löl) e) — d) V e) — f) 283 und 282 g) — h) 141 i) 10^
Frau Hahel Barucli Weil
a
)
h) _ c) — d) 18.3.1741 e) 283 f) — g) — h) 142 i) lO;
Harueh Weil
a
)
h) _ c) — d) 10.9.1728 v) 282 f) 281 g) — h) 142 i) 106
Golde Kosinann Herend, geb. Miebael David
a)
b) — c) — d) 17. 1 1. 1735 e) 141 f) 248 und 249 g) — h) 87, 94 i) 6:
Blümchen Salonion Michael David, geb. Minden
a) Meyer Minden b) Rebekka Lea e) Kopenhagen d) 12.8.1759 e) 241 f) —
K)
h) 112 i) 82
Bela Halle, geb. David M. 1).
a) _ b) — v) — (1) 27.5. 1798 e) — f) 247 g) 416 a h) 99 i) 73
Meyer Michael David
a
)
»>)
•)
(1) 27.7. 1799 e) 208 f) 248 und 249 g) — b) 88, 98 f.
102 ff. i) 80
Sara, Frau des Aron Jacob(e), 15. 8. 18(iO
Hiiidchen Wallach, geb. David .Michael Da\ id
a) -
Fdel SuBmann, 23. 4. 1860 (Flise)
Sprinzc Baruch Weil
b) — c) — d) 17.3. 1812 e) — f) 247 g) — li) 99 i) 80 (Henne)
aj
b) - c) - d)
f) 331 g) - h)
i) 108
Frau Kreinc Baruch Weil
a) Slurm b) Krendel c) ~ d) ? e) 331 f) — g) 292 A h) 142 i) lO;
Frau Sara
a) - b) .
Lob
ren(
^issa
c) — d) 19.4. 1737 e) 2<)2 f) ~ g) 391 h) 124 i) 88
R. Juda Lissa
a) ~ b) — c) — d) 19.9.1749 e) 291 f) — g) 391 h) 124 i) 87
Joseph Wiedemann (Weil)
a) — b) — . c) — d) 18. 12. 1850 e) 292 li f) 331 und 290 g) — b) 142 i) 109
Fslher Wiedemann
a) Meyer b) — c) — d) 23.2. 1854 e) 292 A f) — g) — h) 142 i) 109
Grab 304
ileimann Heine ^^Ch.
gestorben 18. 9. 1780
Großvater des Dich
293
Frau 1!
a) Ilir^
i) 102
293 A
LcNi W
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Grab 3n4
Heimann Heine (Chaim Bückrbur^)
f gestorben 18.9. 1780.
(H-oLUiUrr «los Dichters llcinrich llrino.
29:5
g) :r)9 h) i:{«
29;} A
294
297)
290
297
298
299
30(1
Frau Rahe! Lrlimaim. geh. Breslau
a) Hirsch Breslau b) — c) Altona d) 8.4.1811 e) '>9r> f) -
i) in2 "" ^
Levi Weil
a) -> b) - e) - i\) 7.5.1852 e) 4nr) f) :VM ^) __ h) i4;j, ,:,<) jj loy
Abraham Behrens Aron ('oben
a) — b) - c) — d) 2n.4. 1741 e) -. f) 278 ^) _ h) :]{] \) 29
Lehniann-IIildcsheiin
a) Seckel b) — c) Hildesheiin d) 27.4. 1797 e) 280; 293 1) — ») :r)9 |,) i:J8
i) 102
Leffmann Behrens Anm Cohen H
a) — b) - e) - d) 8.3.1741 e) - f) 278 ^) - h) :}}{ i) 29
Cheinkc Lip])niaiin Lini ('oben, /(»eh. Lisker
a) — b) Leffmann Lüne c) — d) 21.0. 1721 e) — f) KH ») _ \A :ja. 122
i) 85
Herz Wolf Heiz [Her/ HildesheimerJ
a) — b) Naphiaü c) — d) 6. 12. 1827 e) 300 f) — fr) 3n2 (1), 384, 428
Leffmann Aron Cohen
a) - b) Ahrends c) ~ d) 3. 4. 1703 e) - f) -. p) 278 h) 38 i) 87
Perle Herz
0 iTo ^^ ~ '^ ~ ''^ 111I«3» e) 298 f) - p) 382 (1), :V,H, 42« h) 144
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Hafael Lrvi
f;i horcii H')85, gestorben 18.5.1779.
Malheinatiker und Astronom. Sehüler
(i. \\ . Leibniz.
NOII
7 f »-p-.rw '^
'■•«Mi.^
Ans «1er Crabiiisclirift:
,,1'ioinin, reehtlieh und lioelianf;esehen bat er
die Habiun des Himmels beleuebtet und i^l
auf dem (iefiihrt des Wissens /um Hiinnul
emporf^estiegen, seine Weisheit und l-iiisiclit
ist dem fianzen Volke bekannt, und vor Für-
sten und Könige durfte er bintreteii. der
lur>or ragende Ceistesfürst."
Samuel Gans
„) _ h) _ c.) — d) 28.7.1732 e) 302; 274 f) 11 und 160 g) 275, 323
b) 22 ff. i) 10
Frau Heeba Samuel Gans aus Ksseii j
a) Abrabam b) — e) Kssen d) 22, 10. 1689 e) 301 f) — g) 323 b) 23 ' i) 137
Frau \'ogel l.e\i
a) H. Barueb b) — e) - d) 27.8.1770 e) 307 f) — g) 336 h) 132 i) 97
Ileimami Heine [dbaim Büekeburg]
a) — b) — e) - d) 18.9. 1780 e) 318 f) 305 und 342 g) - h) 6, 24 f. i) 14
Simon David Heine [Biiekeburg]
a) — b) Aron e) — d) 1. 8. 1745 e) 342 f) — p) 105, 304 h) 6, 24, 87 i) 14
Fva Fe vi, geb. L?vi
a) _ h) _ e) — d) 13.11.1706 e) — f) — g) 307 h) 130 i) 97
Hafael Fe vi
a) 1685 b) Hannover c) — d) 18.5.1779 e) 303 f) 306 g) 336 h) 6, 65, 80,
130 f., 134 i) 96
l.öb Cialis
a) — b) -> v) — d) 31.3.1776 e) 400 f) 323 und 337 g) 401 h) 26 i) 13
Fiser, Sohn des David Simon, 3.8.1772
lU riseli Herend
a) _ b) — e) — (1) 2. 11. 1839 e) — f) 264 A und 231 rf — h) 68 i) 50
(Bernhard Joseph ßerend)
Hirsch Her/ Warndorf
a) _ b) — e) — (1) 19.8.1778 e) 366 f) — g) - h) 95 i) 137
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- 43 ~
H. Juda Alexander aus llalberstadt
a) — b) — c) Ilalbcrstadt d) 19. 12.1791 v) 417 f) — g) -
Hirsch Aron Dessau
a) - b) - c) - ,1) :M). U. irOfl c) - f) 21)« p) _ h) 140 i) 104
Kiln, 18. It. 17(12
Joseph Samson Alexander M. D. "^
u) - b) — c) — d) 13.2.1769 p) - f) 244 p) - h) 95 i) 74
Dr. Meyer Cohen
a) — b) — c) Düsseldorf d) 16.5. 1772 e) — f) — g) — h) 134 i) 93
H. Feibusch-Grnetz
a) — b) Levy c) Cract/ <!) 19.11.1834 e) — f) — ff) — h) |2» j) [Cy
Kdel Heine, geh. Gans
a) — b) — c) — (1) 13.2. 1758 e) 304 f) 320 p) — h) 25 i) 12
Israel Dessau
•) - b) — e) - d) 10.7. 1786 c) 337 f) - g) 73 A, HO, 81 A h) 139 i) 103
Leiser Joseph (inns
a) — b) Lazarus c) — d) 1.3.175? e) 338; 340 f) 323 und 337 c) 318
h) 25 f. i) 11
Frau Zippora Herz Hamburg
a) - b) — c) - d) 27. 10.1811>») e) 322 f) - p) - h) 144 i) HO
(Zipora Herz Isaac, 7.11.1811)
Herz Hamburg
a) — b) Isaak c) - d) 11.4.1798 e) 321 f) — g) _ h) |43 f. i) 109
Joseph Samuel Gans
a) — b) — c) -d) 15.4.1725 e) 337 f) 301 und 302 k) 308, 320, 342 h) 24
26 i) 11
Moses Isaac Iseiigarien
a) — b) Itzig Schnaitlach e) — d) 15.5.1833 e) 05 f) 325 p) — b) 150
i) 120 (Abraham Isaar Isengartcn, 14.5.1834)
Frau Gele Isengarteti
a) - b) — c) - d) 24.8. 1799 e) - f) — g) 324 h) 150 i) 120
R. Chaim b. Salonion
a) Salomon b) — c) — d) 24.9.1714 e) — f) - ^) _ h) 123 i) 86
Böhmischer Rabbiner Löh Isaac Sehulhof
a) - b) - c) - d) 19.12.1709 e) - f) - p) - h) |23 i) 86
R. Jesajas aus Prosnitz
a) — b) — c) Prosnilz d) 24.8. 1751 e) — f )— p) — |,) 124 i) 89
Hahel Lehberg, geb. W'ril
a) - b) - c) - d) 10.8. 1815 e) 114 f) 331 g) _ h) 21, 143 i) 95
Chaja, Frau des Abraham Behrens, 7. 9. 18()l (J(dianne)
Gutrad, Frau des Mose Meyer, 17.4.1860 (Henriette)
Frau Louise Meyer Schwerin
a) ~ b) - e) — d) 17.3.1801 e) 273 f) — g) - b) |46 i) 1 14
Haruch Levi M'eil
a) - b) - c) -- d) ? e) 290; 402 f) — g) 289, 292 A, 293 A, 329 h) 142
i) 107 ^
Moses Friedberg
a) - b) - c) — d) 25. 12.1743 e) 333 f) 251 und 250 g) 459 (1) h) 54 i) 38
Nissel Friedberg. geb. Dachs
a) Meyer Dachs b) — c) Glogau d) 3. 11. 1743 e) 332 f) — c) 459 (1) h) 54
i) 38 V V ; /
»>) Umrechnung nach Mahler a.a.O. ergibt: 7.11. 1811.
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- 44 -
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Abraliuin, Sohn des Mose Cohen, 9. 2. 1712
Jucoh Heyn
u )_ b) — (•) — cl) 1.3. 1 «05 e) 336 f) — p) — h) 132 i) 97
Kva Hein, geh. Levi
a) _ h) — i) — (I) «.9. 1»01 c) 335 f) 307 und 303 g) — h) 132 i) %
Fruu Kdel Cialis
a) _ h) — v) — (I) 2». H. 1728 e) 323 f) — g) 303, 320, 342 h) 24 i) II
Frau llendel Leiser Gans
a) Moses h) — e) Berlin d) 5.3.1730 e) 320 f) — g) — h) 25 f. i) 12
Noonii [Nanny] ßerend, geh. Sanison
a) — h) — e) — d) 8.4. 1820 e) -- f) 344 und 34» A g) — h) 89 i) 70
Frau Je liehen Leiser (»ans
a) Lindiurg h) — c) — d) 29. 1. 1735 e) 320 f) — g) — h) 26 i) 12
Frau Alk Sanisou lierg
„) _ h) __ e) — d) 20.6.1817") e) — f) — g) ~ h) 150 i) 119
(Olek Sainson, 20.6. 1819)
lU'cha Cialis, verehel. Heine und lUreiid
a) _ h) — e) — d) 4.4. 1773 e) 305; 141 f) 323 und 337 g) 105, 304 h) 24
i) 14
ilanclien Jesajas Sanison
„) __ h) _ v) — d) 12. 12. 1841 e) — f) 344 und 348 A g) — h) 149 i) 118
Frau Pesse Israel Claro
a) H. Moses h) — e) Glogau d) 12. 10. 1752 e) — f) — g) — h) 59 i) 44
Jesajas Saiiisun
„) __ b) — e) — d) 9. 11. 1836 e) 348 A f) — g) 339, 342 A h) 149 i) 118
H. Jaeoh Nicolshurg
a) _ b) — c) Nicolshurg d) 19.2.1762 e) — f) — g) — b) 124 i) 88
l'rau lleiirielle Leopold Sanison, geh. Jaeohsohii
a) Jaeohsohn h) Lslher e) — d) 10.8.1840 e) — f )— g) — h) 150 i) 119
Ldel, Wilwe des Jacob Nikolsburg, 3. 4. 1770
Frau Hebeeka Berlin, geh. Isaae Biega
a) Isaae Higa h) Bosel e) — d) 14.10.1768 e) 446 f) — g) — h) 144 i) 1 1 1
Frau Betty [Feschen] Jesajas Sainson
a) Lehmann b) Berlha e) — d) 5.4. 1842 e) 344 f) ~ g) 339, 342 A h) 149
i) 118
Jungfrau Fradehe Herz Berlin
a) _ h) — c) — d) 27.6.1778 e) — f) 446 g) — h) 144 i) 112 |
Blüniehen, Frau des Jacob Damniann aus Gchrden, 13. 3. 1851
(ioUsehalk Selig Gans
a) — h) — c) — d) 11.4.1812 e) — f) 255 und 257 g) — h) 23 i) 9
Israel, Sohn des Simon aus H'Mi, 1. IL 1827 (Israel Sainson)
R. Seliginann b. Sainson Werner
a) Samson Werner h) — c) — d) 14.5.1811») e) 369 f) — g) — h) 127
i) 94 (Seligniann Levy, 14.6.1811)
Meyer Dessau
a) _ h) — c) — d) 3. 1. 1815 e) Ol f) 268 g) — h) 140 i) 105
(Meyer Aron König)
Anschel ben Samuel aus Fniden
a) Samuel h) — e) Emden d) 15. 11. 1718 e) — f) — g) — h) 155 i) 127
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**) Umrechnung nach Mahler a.a.O. ergibt: 20.6.1819.
^•) Umrechnung nach Mahler a.a.O. ergibt: 14.6.1811.
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- 45 -
li. Fei bei Goslar
a) — b) — c) — d) 26.7. 1729 e) — f) — g) _ h) 123 i) 87
Ahrabain Lob, Schainrncs aus Ilanirhi
a) — b) — c) Hameln d) 5.3.1786 e) 92; 405 f) — g) — h) 159 i) 135
Saloiuoii Frieilberg
a) — b) — c) — d) 17.9. 1786 e) — f) ~ p) — h) 56 i) 40
Bräune Frankfurt, geb. Blumentbai [lleckseber]
a) Blumentbai b) — c) Höxter d) 11. 11.1799 c) — f) — g) — li) 98 i) 77
Jeanette Lehmann
a) — b) Schönclicn e) — d) 21. 1. 1810 e) — f) 295 und 293 g) — h) 138
i) 103
Lob Juda Gottschalk, 3.2.1860 (Lewy)
Abraham Bebrens [Hodenberg]
u) — b) — e) Hodenberg d) 24. 4. 1838 e) 439; 361 f) — g) — • h) 74 i) 56
Isaak Müller, 25. 1. 1860 (L ü. \füllrr)
Kdel Behrens, geb. Mirbael Frensdorff
a) — b) — e) — d) 17.12.1816 e) 360 f) 418 g) — h) 74 i) 55 (Fliese)
Hasehe, Frau des Habbiners Abraham (llielm
a) — b) — c) — d) 7. 12. 1810 e) — f) — g) 402 h) 143 i) 108
Jente Sara, Tochter des Jacob N"sch, 16. 3. 1758
Bune (loIdschmidt-C'asseL vcrehel. Alexander M. 1). und Minden
a) Simon Goldsebmidi b) — c) Cassel d) 23.5. 1756 e) 239 f) — g) 244, 245,
315, 366 h) 95 i) 73
Fradchen, Frau des David Meyer, 7. 11.18.1() (Friederike)
PincuH Selig aus Olle
a) — b) — c) Celle d) 1729 e) — f) — g) — h) 155 i) 128
llindclie Warndorf, geb. Alexander M. I).
a) — b) — c) — d) 4.10.1813 e) 311 f) 239 und 364 g) — h) 95 i) 73
(llinehe Warendorf f)
H. Nehemias-Glogau
a) — b) — e) Glogau d) 5.1.1770 e) — f) — g) — h) 125 i) 90
Jeremias Aron Dessau
a) — b) — c) — (1) 29.9.1760 e) — f) 268 g) — h) 140 i) 104
Frau Garoline Werner
a) — b) Keile c) — d) 16. 8. 1849 e) — f) — g) — h) 127 i) 94
Frau Fradchen Seligmaiin Werner
a) — b) — e) ~ d) 30.6.1838 e) 352 f) — g) — li) 127 i) 94
R. Chaim Hirsch-Glogau
a) — b) — c) Glogau d) 18.4.1740 e) — f) — g) — h) 124 i) 89
Frau Miriam Ileilbronn
a) — b) — c) — d) 6. 4. 1830 c) — f) — g) — h) 138 i) 101
(Merjani Ahron Pollack)
Abraham Goslar
a) — b) — c) — d) 19.3.1737 e) ~ f) — g) — h) 156 i) 129
Isaac Jesajas Samson
a) — b) — e) — d) 20.4.1828 e) — f) — g) — h) 150 i) 119 k) Bruder
von 344
»
Madel Goslar, Schanuncs
a) — b) — c) Hamburg d) 3. 1. 1750 e) 398 f ) — g) — h) 159 i) 134
Frau Gitel Daniel
a) Esriel b) — c) Ihnnburg d) 12.5. 1811 e) — f) -- g) — h) 70 i) 53
(Jette Daniel Lan^e)
-*• - .J^
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392
393
394
39.")
396
397
- 46 -
Abruliain, Sohn des Joseph \Vit/.eiihuusen, 11. lU. 1732
Luiic Siiiiuii Duiiiel, grb. W'iliiu
a
)
h) _ c) __ cJ) 15. 10. 179« e) — f) 39.") und 46.^) (2) g) — li) 70 i) .12
Scheinaja Krauthciin
a) _ 1)) — c) — d) 13. 10. 17.38 e) — f) — g) — h) l.").") i) 129
Ik'inrinunii Daniol
a) — I)) Chaiin Palm c) Peine d) 21.3. J841 e) — f) — g) — h) 70 i) .')3
H. AseluT Lenili Mnunerich
a
) - i>)
•)
d) 19. 2. 17()2 e) — f) — g) — h) 12.1 i) 90
Löl) [Ali]. Solin de» Mose ilol/.enplol/ aus Jl)"li, 20. 11.1763
Hechel, Krau des Nalhan Casselcr, 14.7.1849 (Hieke)
Klke Her/
a) — h) — e) — d) V e)
382 (2) Meyc r Simon Alexander
f) 298 und ,300 g) — h) 144 i) I 1 1
a) — h) — e) — d) 9.11.1861 e) — f) 24.1 und 225 g) — h) 96 i) 76
Mevrr Sternheini. 9.11.1861
Frorninel, lochur des Naphtali Herz ir'h, 4.8.1806
.laeol) Herz
a) _ 1)) ~ r) — d) 1799 e) — f) 298 und .300 g) — h) 144 i) 111
Meser. Sohn des Lehrers Mielul Nero, 27. 1. UUKJ
rau r^erchen
Hol,
h
/enploiz
e) Jerusalem d) 1.3.11.1790 e) R. Lob Ilotzenplotz i)
1
a) Wolf b)
g) — h) 126 i) 93
Sehiichter Menachem Abraham [Mareus Abraham Freudenheim]
a
)
h) _ e) Polen d) .3. .1. 1841 e) 423 a f) — g) — h) 157 i) 1.33
Lea, Toehler des Ascher Halle, 9. 5. 1769
Samuel 1 lirseh-l lamburg
a) — b) — e) Hand)urg d) 1.1.7.17,18 e)
f) - g) - h) 1
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) 129
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d) 9.4. 1777 e) — f) .39.1 und 465 (2) g) — h) 70 i) 53
Hirsch Lob Lissu
n) — b) — c) — d) 4. .1. 1779 e)
f) 292 und 291 g) — h) 124 i) 88
R. Jacob Dernburg, Rabbiner in Floß [Oberpfalz]
a
) - »0
c) Halbersiadi d) 2.2.1800 e) — f) — g) — h) 127 i) 93
R. Salonion Hanau
a) 1687, Juda Lob Haeohen b)
c) Hanau d) 15.9.1746 e) ~ f) — g) —
h) 123 i) 87
.393 a Rebeeka Adler, geb. Frankel
a) R. Benjamin Fränkel b) — r) Hanau d) 1.3.4.1848»«) e) ,397 f)
h) 76. 147 i) .18 (12. 4. 1858)
R. Perez b. Salonion
p) -
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c) — d) 6.4. 1809 e) 416 a f) — g) 74 h) 99. 127 i) 93
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Sal
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Wil
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a) — b) _ c) Wilna Litauen d) 18.4.1806 e) 465(2) f) — g) .377, ,390,
420 A, 441 A h) 69 i) 51 ,
Alexander Gutkind ** -
a) — b) ^ e) — d) 30.6. 1727 e) — f) — g) — h) 1,15 i) 126
H. Marcus Adler
a) _ b) — e) Frankfurt a. M. d) 15.4. 18.34 e) .393 a f)
146 i) 57
— 2^ ._
h) 69.
'*) Vermutlich Druckfehler im hebräischen Text. Nach Rerichtigung ergibt sich als Sterbe-
jahr: 18,18.
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Grab .397
Rabbiner
\er\v allein
398
Kran Keile ^
a) — b) —
,399
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a) Jacob (i<
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Frau Miriam
a) - 1.) -
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Fdel Dessau
a) - b) --
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402
Fsiber Barm
a) R. Abrah:
i) 108
403
Pesehen, To
404
Abraham Mi
a) bis h) —
404 V
Hanna Josep
a) bis h) —
405
Frau Mindel
a) Samuel
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406
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a) Joseph N
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- 47 -
Grab 397
Rabbiner Marriis Adlrr, postorhen 15. 4. 1834.
Verwaltete 30 Jahre das Landrabbinat.
Frau Keile iMadel Goslar
a) — b) — r) — d) 1.4.1780 e) 374 I) _ a) _ h) |:,() j) |:}4
1 raii Mirei Her/ Herliii. ^rh. Jaroh (foldsclnitidl
a) Jacob GoIds( liiuidt b) — e) — d) 5.4.17114 e) 44() f) — g) -. b) 21,
144 i) 6
Frau Miriam Gatis
a) — b) — e) — d) 25. I. 1780 r) 308 f) — -) 401 b) 20 i) 13
Fdel Dessau, pi'b. (ians
a) — b) — c) — (!) 20.4. 1797 e) 319 f) 308 und 400 i;) 78 A. 80, 81 A
b) 26 i) 13
Fsilier Barucb W ClI, peb. (llirlin
a) R. Abraham Cbelm b) — c) — d) 10.3. 1823 e) 331 f) 3()2 g) — li) 142
i) 108
IVsehen, roeluer des llirscli, Frau drs l)a\id Fschwe, 20.4.1802
Abraham Moses \\ eil
a) bis b) — (Angaben frhbii) i) 108
llauua Joseph Weil. ^eb. Ilciiiemaiui
a) bis h) — (Angaben fehlen) i) 100
Frau Mindcl Abraham F<)b
a) Samuel Mar^ulies b) — e) — d) 19.4.1807 e) .350 f) — ^) — h) 159
i) 135
llebecka Levi W eil, geb. Joseph
a) Joseph Naebinaim b) — e) ~ d) 31. 1. 1840 e) 293 A f) — g) — h) 143
i) 109
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424
425
426
427
428
429
430
- 48 -
Kreiiie, Tochter des Löh Weil, Frau des Joseph, 30. 12. 1B40
(Lena, Frau des Joseph Naehinaiiii)
Kva Jo('hel)e<l, Frau des [.ob aus Derlin, 11.2. 1U06
Frau Heelia CMiaini Jaffe
a) Hirsch h) — c) — d) 12.12.1803 e) 413 f) — g) 443 a, 444 A, 445 (V).
449 h) 145 i) 112
FroMunel, Frau des Abraham (i"lt, 3. 1. IHIM)
Schöiidel, Tocluer des Lehrers Jozel Bückehurg, Frau des Herz Herliii, 13. 5. IIIOI
i{. Joseph-Göttinnen ^
a) _> h) _ c) — d) 11.8. 1798 e) — f) — p) — h) 126 i) 92
(Ihaim Jaffe
a) — h) Heineniaiin Lazarus e) — d) 10.3. 1791 e) 409 f) — g) 443 a, 444 A.
445 (V), 449 h) 145 i) 112
Herz Naphtali, Solui des Saloinoii Sc'lnuiini H"I>", 4.6.1789
Blume, Tochter des Jac(d) Ilalevl, 15. 4. 1793
Lea Freiisdorff, geh. Nienburg
a) >X'olf Nienburg b) — e) — d) 3.2. 1786 e) 418 f) — g) — h) 74 i) 54
Frau Brendel Perez
a) Salomon Halle b) — e) — d) 6. 12. 1852 e) 394 f) 286 g) 74 h) 99, 127
i) 93
Frau Keile Juda Halberstadt
a) — b) — e) — d) 4.3. 1799 e) 312 f) — g) — h) 126 i) 92
R. Michael Frensdorff
a) — b) — c) Hamburg d) 1.12.1810 e) 416; 440 f) — g) 23 a (1), 361.
439, 457 h) 69, 73 f., 111 i) 54
R. Arje Lob Ilorowitz
a) _ b) \Vo\t Horwitz c) — d) 1. 10. 1715 e) — f) — g) — h) 123 i) 87
Jacob Israel Wilna, gen. Wilda
a) — h) — c) — d) 22. 11. 1847 e) — f) 395 und 465 (2) g) — h) 71 i) 52
R. Abraham Oppenheim
a) — b) — e) ~ <1) 6. 11. 1783 e) — f) — g) — h) 125 f. i) 91
Nathan Harburg aus Hamburg, 1.8.1782
Frau Frade Jüdell Flias
a) Jacob b) — c) Mannheim d) 8.5. 1753 e) 425 f) — g) — h) 156 f. i) 130
Frau Bräunehen Marcus [rreudcnheini], geb. Pessach, verehl. gewesene Moses Jüdell
a) — b) Betty c) — d) 26. 3. 1862 e) 455; 387 f) — g) — h) 157 i) 134
Frau Brande! Jüdell PTias
a) R. Läse Heller L) — c) Halberstadt d) 17. 12. 1760 e) 425 f) — g) —
h) 157 i) 130
Jüdell Flias, Chasan ^
a) — b) — c) — d) 16.5. 1795 e) 423; 424; 427 f) — g) 435, 455 h) l'J (.
i) 130
Frau Schönchen Moses Jüdell
a) — b) — c) — d) 17.5.1802 e) 455 f) — g) — h) 157 i) 132
Frau Miriam Jüdell Flias
a) R. Läse Heller b) — c) Halberstadi d) 19.3.1819 e) 425 f) — g) —
h) 157 i) 131 (Meriam Läse, 12.3.1819)
Leiser Herz
a) — b) — c) -. d) 1810 e) — f) 298 und 300 g) — h) 144 i) 110
Joseph Lob [Leon?]
a) — b) — c) — d) 21.8.1776 e) 480 f) — g) 481 h) 153 i) 123
Frau Bräune Goppel
ft) - b) - c) - d) 9. 3. 1821 e) - f) - g) 430 A h) 151 i) 121
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446
447
448
- 49 -
Isuuc Coppol aus Liii<lrti
a) 1773 b) — c) Osterode <l) 20. 9. Ui6l e) 465 (I) f) 430 g) — li) 151 f.
i) 121
Cheilc, Tochter des I.ipniann Baseh, 20. 9. 1823 (Rechcl)
Serie Lippiiiann
a) — b) — c) - d) 24.3.179« e) — f) 467 g) - h) 160 i) 136
David Joseph Leon ^ "-
a) — b) — c) — d) 26.5.1785 e) — f) -- g) 461 a h) 153 i) 122
Frau Bela Cljiaiin ('oheii-Lindeii
a) — b) — c) - d) 11.2.1787 e) 483 f) — g) - h) 127 i) 124
Lippniuun Jüdeil
a) — b) — c) — d) 29.3. 1797 e) — f) 425 n) - h) 157 i) 131
Abrahuiii Harburg
a) — b) Nathan llarburger e) — d) 13. 10. 1812 e) — f) ~ g) — h) 146
i) 114 (Abr. Nathan Benedix)
Hanna Göttingen, geb. Her/ Detmold
a) — b) — c) — d) 3.3.1813 e) — f) 216 g) — h) 137 i) 100
Recha, Toehter des Rabbiners H. (lliaiin
a) H. Chaim b) — r) — d) 4.5.1777 e) — f) 253 g) — h) 55 i) 40
Feier Behrens, geb. Frensdorff
a) — b) ~ c) ~ d) 5.1.1813 e) 360 f) 418 g) — h) 74 i) 56
Hendel Frensdorff, geb. Juspa
a) H. Juspa b) — e) Wandsbek d) 11. 5. 1799 e) 418 f ) — g) — h) 74 i) 55
Jettehen Lob Friedberg aus Aer/en
a) Lob b) — e) Aer/en d) 23. 12. 1795 e) — f) — g) 470, 471, 473 h) 57
i) 40
Jaeob, Sohn des Gerson aus Linden, 10. 11. 1859
Pesse Meyer Marrus [Sehainine], gel). Wiliia
a) — b) Betty e) — d) 23. 12. 1841 e) 442 f) 31)5 und 465 (2) g) — li) 71
i) 53
Meyer Marcus
a) — b) - e) — d) 15.3.18.35 e) 441 A f) — g) — b) 71, 159 i) 54
Frau Zippora Leon
a) — b) — e) Peine d) 5.5. 1796 e) 461 a f) — g) ~ li) 153 i) 122
Leiser Jaffe, genannt Lazarus
a) — b) — e) — d) 20.2.1854 e) — f) 413 und 409 g) 60, 450 A (.3)
h) 145 i) 113 (Leiser Heineniann La/arus)
Bela, Frau des Lehrers Meyer Ball
a) — b) — c) — d) 26.1.1798 e) — f) — g) — h) 160 i) 136
Buneni [Benjamin] Jaffe, genannt La/arus
a) — b) — e) — d) 14.2.1854 e) — f) 413 und 409 g) — h) 145 i) 113
(Benjamin Heineniann La/arus)
Jente Chaini Jaffe
a) bis h) — (Angaben fehlen) i) 112 (Jette Lazarus, 4.2. 1832)
Herz Berlin
a) — b) — c) — d) 23.5. 1809 e) 348; 399; 447 f) — g) 349, 450 b) 144
i) 111
Frau Fradche Sara Her/ Berlin
a) — b) — e) — d) 17.9.1810 e) 446 f) _ g) _ h) 144 i) 1 1 1
Naehniann Blumenthal [lleekseher]
a) — b) — e) Höxter d) 31.8.1811 e) — f) — g) — h) 98 i) 77
(Nachmann Meyer, 7.9.1811)
50 -
* 452
453
44^ A Jüel Hlumeiithul
a) — h) llekschei c) Höxter d) 11. 1. 1H44 c) 214 A f) — p) 476 a h) 97
i) 78
44H \i Ksllur, Frau «Ics Juda Neul)trg, 19. 7. 1JJ59 (Ida L(iuise)
449 David Chaini Jaffe
a) — b) Lazarus v) — d) 16.2.1815 r) — f) 413 und 409 g) — h) 14')
i) 112
450 Jarol) Her/ lirrlin
a) _ h) — (.) _ d) 22. l.lHll e) - f) 446 p) — h) 144 i) 112
(Jac'ol) llrrz Ilcine)
45(1 A(l) Bmw Mosers rriedberg
a) _ h) — c) — d) 13. 6. 1847 c) 04 f) 470 und 469 g) — h) 58 i) 42
(Belti)
450 A(2) VA'isc [Hrhi'cka Ksllirr] Levi Friedborg
a) — b) — e) ~ d) 23. 9. 1846 e) — f) 469 A und 451 g) — h) 58 i) 43
450 A(3) Jenle Lazarus
a) — b) Julie e) — d) 9.5.1855 e) — f) 443 a g) — h) 146 i) 113
451 Frau Ibcba Levi Friedberg
a) _ b) — e) — d) 21. 1. 1841 c) 469 A f) 470 und 469 g) 450 A (2),
03 b) 58 i) 43
Sebnann, Sobn des llirseb H"b, 23.5.1800
Moses Scbnaitaeb
a) — !,) — c) — d) 3.8. 1809 e) 453 a f) — g) — h) 146 i) 115
453 a Frau Sara Moses Scbnaitaeb
a) _ b) — e) — (I) 25. 12.1831 c) 453 f) — g) — b) 146 i) 115
(12. 1. 1833)
454 Bela Aron Friedberg
a) -~ b) — c) — d) 5.3. 1832 e) — f) 471 und 475 g) — h) 58 i) 42
(Betty)
454 a Frau Bela Julius Jüdell
a) llirseiifebl b) Betty e) — d) 7.3. 1862 e) — f) — g) — b) 158 i) 134
455 Moses Jü(bdL Cbasau
a) — b) Flias c) — d) 24. 12. 1812 e) 426; 423 a f) 425 g) — b) 157 i) 131
(Moses Flias)
* 456 Meyer, Sobn des Mardoebai (loben, 3.11. 1778
* 456 A Vögelcben, Frau des Salonion Markussohn, 3. 7. 1853 (Friederike)
45() A Rebecka Fphraiin Meyer
a) U. Sanuiel Levi b) — e) Gelnhausen d) 13. 12. 1861 e) 256; 478 A f) —
g) — h) 147 i) 116
456 B Aron Marcussohn *'^)
a) _ b) _ c) Linden d) 17.11.1840 e) — f) — g) — h) 153 i) 125
* 456 C Sabinion, Sohn des Abraham Meier aus Linden, 1.9. 1853
457 Samuel Frensdorff
a) — b) — c) — d) 26. 10. 1827 e) — f) 418 g) — h) 75 i) 57
l
1") Unter diesem Stein ist nicht Aron, sondern Salomon Marcu.ssohn aus Linden bestattet, wie
auch die deutsche Beschriftung auf der Rückseite ausweist. In Gro. 2 war die hebräische
Inschrift für Stein 456 B ursprünglich mit Salomon Marcussohn überschrieben, in der
Druekfehlerberichtigung jedoch in Aron Marcussohn abgeändert. Die wiedergegebene In-
schrift entspricht derjenigen des Grabsteins 495, ist also offensichtlich verwechselt. Die
hebräische Inschrift für Stein 456 B fehlt bei Gronemann. Im Sterberegister Linden findet
sich ein Salomon Marcussohn, gestorben 16. 10. 1853.
»
¥■
458
451» (1)
459 (2)
460
461
461 a
461 B
462
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* 464
464 a
464 B
465 (1)
465 (2)
* 465 A
466
467
468
469
469 A
470
471
* 471
471 a
472
Josna Ilesi )
a) ^ b) -
i) 39
Frau Hilja
a) - 1.) -
Lclirrr Nac
a) - 1.) -
(iab\ (lattii
a) — b) (
Frau Sara .
a) I7«() b
Levi l). Lt<
«) - b)
i) 122
Fel.^chen. I
Abrnbaiu.
Frau Vvsv\
a) - I.) -
lieer Issasi
Frau l'.va
a) - l>)
(geb. Cobe
Joseph [i'.i
a) - 1))
Frau Gitel
a) 1778. i
g) 464 B
(;ilel Wilr
a) Abraba
420 A. 44
Röschen.
Frau (lob
a) ~ b}
Lehrer Li
a) - b)
R. Lid) li
a) - b)
Fstlier I)
a) - b)
Levi Frie
n) — b)
h) 57 f.
R. I)a\id
a) — b
Aron Fri
a) — b;
.Aron. Sn
Moses B«
a) — b
i) 117
Jacob M
a) — I)
i) 116 (.)
o
f) - g) 476 a h) 97
und 409 g) — h) 145
h) 144 i) 112
,9 p) — h) 5« i) 42
431 p) - li) :a\ i) 43
4)
h) 146 i) 113
itd 469 g) 4:')() A (2),
. h) 14(i i) 115
- h) 146 i) 115
O
0 — h) 58 i) 42
• n) — h) 15n i) 134
425 fi) — h) 157 i) 131
rii'drrikt')
t.l v) 256: 47H A f)
r) _ h) I5:i i) 125
3
h) 75 i) 57
aus Lliidni btstaHtl, "vvio
Wo. 2 war dii* lu'hräisrhe
111 üluTM'lirirhrii, in der
l)it* wiL'(hMf;ff;rl)t*ne In-
>i('htlii'Ii verwechselt. Die
erhere^i^ihter Liiiden findet
f
458
459 (1)
459 (2)
460
461
461 a
*
461 B
»
462
463
*
464
464 a
464 B
465 (1)
4(i5 (2)
* 465
A
466
467
468
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472
- 51 -
Josua Heschcl, Sohn des Hnbbiiicrs R. (Ihuiin in Hildesheiin
a) — b) — c) Ilildcshcini d) 4. 2. 178« e) 459 (1) f) 253 g) — h) 55, 156
i) 39
Frau Bitja lleschel
a) — b) — e) — d) 15. 9. 1788 e) 458 f) 332 und 333 g) — h) 55 i) 38
Lelirer Nachuin
a) — b) — c) — d) 24.1.1807 e) — f) — g) — h) 160 i) 136
Gale, Gattin des Sängers Meyer
a) — b) Gela c) — d) 13.4. 1790 e) — f ) — g) — h) 159 i) 132
Frau Sara Jonas Levi, geb. (lohen
a) 1786 b) — c) — d) — e) — f) — g) — h) 95 Anm. 1) i) 74
Levi D. Leon
a) — b) Lob Linden c) — d) 21.6.1842 e) 443; 485 f) 433 g) — h) 153
i) 122
Peßehen, Frau des Jacob Dcitelzweig, 20.4.1855 (Betti)
Abraham, Sohn <les Mose aus Linden, 1.12. 1797
Frau Pcschcn Clhaini-C.oben-Linden
a) — b) — c) — d) 15.3. 1805 e) 483 f) — g) — h) 127 i) 124
Beer Issaschar, Sohn des Salnian ans Linden, 25. 10. 1803
Frau Kva Hermann Kann
a) — b) — c) — d) 1.8. 1Ö51 e) — f) 475 A g) — h) 145 i) 125
(geb. Cohen)
Joseph [Goppel] Bcrcnd
a) — b) — c) — d) 3.12.18.55 e) — f) 465 (1) g) — b) 151 i) 138
Frau Gitel Goppel
a) 1778, Levi h) verw. Beer Bermd c) — d) 30.4.1839 e) 430 A f) —
g) 464 B h) 151 L i) 121
Gitel Wilna, geb. Fohle
a) Abraham Poli b) — e) Rußland d) 20.5.1819 e) 395 f) — g) 377, 390.
420 A, 441 A h) 70 i) 52 (Gietel \X ilda)
Röschen, Frau des Salom« Dcihren aus Linden, 1. 10. 1842
Frau Golde Aron Sofer
a) — b) — e) - d) 1790 e) — f) — g) — h) 160 i) 136
Lehrer Lippmann Moris
a) — b) Baseh e) — d) 27.9. 1789 e) — f) — g) 432 h) 160 i) 135
R. Lob b. David-Danzig
a) — b) — c) Dan/ig d) 4.5.1793 e) — f) — g) — h) 126 i) 92
Esther David Friedherg
a) — b) -- e) Glogaii d) 6.3. 1804 e) 470 f) — g) 450 A (1) h) 57 i) 42
Levi Friedberg
a) — b) Arje-Löb c) — d) 15.2. 1855 e) 451 f) 471 und 475 g) 450 A (2), 03
h) 57 f. i) 41
R. David Moses Friedberg
a) — b) — e) — d) 24.4. 1794 e) 469 f) 441 g) 450 A (1) h) 57 i) 41
Aron Fried berg
a) — b) — c) — <I) 5. 1. 1791 e) 475 f) 441 g) 454, 469 A, 04 h) 57 i) 41
Aron, Sohn des Jacob Jacobe, 25. 12. 1861
Moses Berliner
a) — b) — c) — d) 2. 10. 1854 e) 476 A f) 472 und 473 g) — h) 148 f.
i) 117
Jacob Moses Berliner
a) — b) Jokew c) Berlin d) 3.4. 181 1 e) 473 f) — g) 40, 86 B, 471 a h) 148
i) 116 (Jacob Joseph)
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* 489 A
Frau Diiia Jacuh Berliner
a) Moses Friedherp 1») — c) — d) 22.6.1840 e) 472 f) 441 g) 40, 86 8,
471 a h) 148 i) 117
Moses Meli/, Sohn des A})rahaiii Joseph, 16. 2. 1814
Frau !{eeha Aron Friedher^
a) Warendorf h) — e) — d) 18. 3. 18:J4 e) 471 f) — g) 454, 469 A, 04
h) 29, 57 i) 41
Akiha (Kaiphas) Cohen
a) — h) — v) Ciehelsiadl d) 16. 12. 1858 e) 90 (I); 60 f) — p) 464 a h) Mf)
i) 113
Friederike Berliner, ^eh. Fnoeh
a) Sanuiel Knoeh h) Frade e) Celle d) 3.7. 1838 e) 471 a f) — g) — h) 149
i) 118
/ippora (Sophie) Hosenthal, peh. IHuniendial
a) — h) — v) — <|) 16.7. 1854 e) — f) 448 a und 214 A g) — h) 97 i) 7»
llanna, l'oehler des Ahrahani Bernstein aus Döhren, 15. 10. 1858 (Johanna)
Gedaija, Sohn des Chaiin Fcssaeh, Nov. 1858 (Custav Ileinemann, 6. 11. 18.18)
Frounnet Düsseldorf
a) — h) — c) — <1) 7. 11.1858 e) — f) — g) — h) 34 i) 23
(Veronika Marens)
Joseph Ruhen, Sohn des Chaini Linden, 8. 1. 1828
Meyer Schnaitaeh
a) — h) Fol) e) — d) 9.5. 1797 e) — f) — g) 478 A h) 146, 156 f. i) 115
Kphraini Meyer
„) _ I,) J ,.) _ cl) 26.8. 1849 e) 456 A f) 478 ^) — h) 146 f. i) 116
Frau Kösehen Jose|)h [LoonV]
a) _ h) _ (.) _ (I) 16.9. 1790 e) 429 f) — p) 481 h) 153 i) 123
(3iaini Joseph [LeonV]
a) _ h) — e) — d) 18.4. 1799 e) — f) 429 und 480 p) — h) 153 i) 123
Serie, Frau des Chajini Linden, 8. 5. 1845 (Zerle Ileinemann)
xMoses, Sohn des Chajini Linden, 23. 4. 1787
H. Cüiaiin h. Marens Cohen aus Linden
a) Marens Cohen h) — e) Linden d) 8. 7. 1800 e) 434; 463 f ) — p) — h) 127
i) 93
Frau Sara Ilerniaiui Kann
a) — h) Jriie c) — d) 25.8.1846 e) — f) — g) — h) 145 i) 125
JiMiBs Levi
a) 1770 h) -- e) — d) — e) — f) — f«) — h) 95 Anm. 1 i) 74
Frau Bräuneheii Leon
a) — h) — c) — d) 11. 11. 1823 e) 461 a f) — g) ~ h) 153 i) 122
(Bräuneheil Levy David)
Herz Rosenthal aus Linden, 4. I. 1857
Sender, Sohn des Aron, 12. 9. 1835 (Alexander Levy)
Clärchen Benjamin
a) 1777, Süßel h) — c) — d) 4.8.1835 e) 488 f) — p) — h) 153 i) 12^
Benjamin-Linden
a) 1768 b) David c) — d) 16.7.1836 e) 487 f) — g) — h) 153 i) 124
Frau Sara Joseph Benjamin
a) Ahlborn b) Sophie c) Pattensen d) 30.11.1847 e) — f ) — g) — h) 153
i) 124
Mirjam Rehecka, Frau des Flie/er Wallach, 21.3.1856 (Marianne)
Hanna, Frau des Mardoehai aus Springe. 14.9.1818
Ansehel aus Linden, Dezember 1844 (Ansehel Levy, 14. 12. 1844)
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- 53 -
Sara, Frau dts Anschel aus Linden, 21.4. 1829
Sandel Mond am Linden, 23. 10. 1859 (7. 10. 1859)
Jacob, Sohn des Juda Lob Colin aus Linden, 8. 2. 1828
Jite Cohen, geb. Koppel Joe]
a) - b) ~ c) - d) 11.10.1854 c) ~ f) 109 (2) g) ~ h) 128 i) 96
(Jette Jacob)
Minna [Minkcl] Rosentlial, geh, Me>er [Caitin des am 11. Ab 1836 verstorheuen
David Selig Boscnthal]
a) 1759 b) - c) - d) 2.11.1859 e) - f) - g) - h) 155 i) 127
(11.11.1859)
Sthlotchen, Frau des Aron aus Linden, 1.4. 1832 (Schlolha Marcussohn, 22.3.1832)
David, Sohn des Selig aus Prag, 7. 8. 1832
Jette Joseph Benjamin
a) — - b) Hanna c) Cassel d) 14. 10. 1835 e) — f ) — «) — h) 153 i) 124
(11.10.1836) '
Aron, Sohn des Mardochai aus Linden, 17.11.1840»'')
(Aron Marcussohn, 16. 10. 1840)
Lena Coldschmidt, 25. 1. 1839
Schlezem, Sohn des Klie/er Hecht, 16. 12. 1839 (Salonion)
Jettchen, Tochter des Selignumn Hainhol/, 5.2.1840
Betty Breitenstein, 29.3.1841 (Breidcnstein, 10.4.1840)
Bcbecka, Frau des Abraham Ufel, 21. 10. 1840
Dina, Frau des Feihrl Ilerrenhausen, 17.2.1841 (Dina Marcussohn, 1.2.1841)
Herz Dannenhcrg ans Gronau, 18. 10. 1841
Jettchen, Frau des Hapha. I Burghart, 5.3. 1842
Hosel, Frau des Simon Goldheim aus Hildesheim, 15.5.1842 (Rosette)
Nathan, Sohn des Clhajim Kehr, 1842 (v. i. m. Heinemann aus lieber, 21.4.1842)
Hechel, Frau des Juda Lob W intschoten, 5. 12. 1840
Bechel bei Isengarten, 5.11.1842 (Hieke Loewenstein)
Jacob, Sohn des Abraham, 9.2.1843
Moses Bosenthal aus F(den, 18. 6. 1843
Meyer Lichtenstein aus Linden, 2. 7. 1844
Jette, Tochter des Wolf Hildesheim, 9.9.1844 (Jette llüttenbaeh)
Vogel, Tochter des Chajim Heinemann Pattensen, 4. 12. 1844
(v. i. ni. Ricke, T. d. Heinemann Lazarus)
Röschen Mendel Oj)penheimer
a) - b) - c) - d) 30. 1. 1845 e) - f) - g) _ h) 85 i) 67
Fradchen Rebecka Schlächter aus Linden, 30. 1. 1845 (Ricke)
Lob, Sohn des Feibusch Blass aus Peine, 16. 12. 1845
Isaak aus llainholz, 2.12.1853 (Itzig Seelig, 23.11.1853)
Fronunet, Frau des Sciigmann llainholz, 12. 1. 1854
Perlchen, Frau des Jacob Buchholz aus List, 10. 1. 1856 (Caroline)
Klias Bach aus Stemmen, 7. 7. 1856 • '
Tehilla Meyer Dessau
a) - b) — c) — d) 24. 12. 1845 e) 353 f) 82 g) - h) 140 i) 105 *
(Tehilla Meyer Aron)
Bella Düsseldorf, geb. Jeremia Lsiael
a) — b) — c) — d) 6.1.1802 e) 227 f) 118 g) — h) 33 i) 19
1*) Die vollständige hebräische Inschrift für diesen Stein gibt Gronemann irrtümlich unter
Nr. 4o6 B an.
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Ilcrinann [llt'r/] Lrvi FriiMlher^
a) — h) — c) — d) 3. 11. 1Ü63
Mosrs Friedhcr^
a) — 1>) — v) — (1) ;H. 1. 1863
119 i) 41
Frau llrndel [llcnrit'Ctc] Iscngarten, ^rh. Isaac
a) (ioldschniidl b) — c) — d) 7.6.1864 e) 324 f) — g) _ h) 15() i) |i>()
Hrhecka [Riekclien] Kauffiiiann, geb. Frensdorff
a) — b) Frit'drrike c) — d) 8. II. 1863 e) — f) 23 a (l) -) __ |,) 75
Höscbrn Bercnd Fevi
e) — f) 234 und 231 A g) — h) (i6
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d) 10. 5. 1788
d) 10.4. 1866
d) 7.5. 1862
i) 56
i) 49
e) 17 a f) — g) — b) 146 i) 115
v) - f) 77 und 102 ^) - b) 157 i) 133
a) - b) -
Adolf Meyer
„) - 1.) _ ,.) _
Täubrlirn vSußinann
a) - b) - r) -
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Sara \X't'rlbeinifr, geb. Abrabani
«) _ b) - c) - d) 5.6. 1862 e) 58 a f) - g) - I,) 154 i) 125 (9.6. 1864)
Abrabani, Sobn des Juda Solling, 19.5.1863 (Adolph Louis)
Abrabam, Sobn des Samuel [Ufel], 3.6. 1848
lU-la, Frau des llirseb Sebeier aus IF'b, 17. I. 1851 (Betty)
Bela, Irau des Isaak Ilainliol/, 2.7.1853 (Betty Seelig)
Bela, Toebter des Naj)bJaIi Herz IT'b, 12. 10. 1849 (Betty)
Bela, Frau des Samuel Lebberg, 16. 10. 1862
Daniel, Sobn des Salomon Sehlacbter, 29. 1. 1851
Dina, Toebter des Abrabam Blumentlial aus Münder, 27.7.1862
Fliezer, Sohn des Joseph Laurens, 15. 2. 1848 (Josep)
Flie/er Wallaeb aus Linden, 16. 4. 1863 (Lazarus)
Klke, Toebter des Seligmann Hainholz, 18.6.1849 (Malchen, 11.6.1849)
Ksiher, Tochter des Sandel Neuberg, 9. 12. 1862 (Kmilie)
Kva Sehlacbter aus Linden, 24. \2. 1859 (Lmma)
Fva, Frau des Selig aus Linden, 29.6. 1853
Feibel Goldberg aus Goltern, 10.8.1850
(Pliili|)j) Joseph, genannt Coldberg, 16.8.1850)
Feibel Blass aus IVine, 19.8.1850 (Philipp)
Jacob, S(dui des Perez Gans, 2. 10. 1847
Jerucham, Toebter (Sobn) des Abraham Ilerrenhausen, 31. \2. 1852 (July Böse)
Juda Deicbniaiui, 1.7.186.3 (Levy)
Juda llamekonah L(d) Böse aus Ilerrenhausen, 11.1.1860 (Levi Böse)
Lea, Toebter des Mose Bass, 1.2.1851 (Lena)
Meyer Judenberg aus Höxter, 6.1.1853 (Meyer Gudensberg)
Meyer Beuter aus Mollenfeld, 7. 1. 1853 (Moses)
Mindel, Frau des Salomon Blogg, 8.11.1862 (Minna)
Mora Berend, 25. 10. 1847
Peßchen, Frau des Fpbraim Roseiistern aus Polle, 16. 3. 1858
Rahel, Tochter des Aron Federlein, 14.11.1862 (Friederike)
Bauchen, Tochter des Lsaak Hainholz, 10.11.1853 (Rieke)
Bapbael Wengersheim, 20. 9. 1863 (Rudolph)
Röschen, Tochter des Jacob Heinemann, 2. 3. 1863 (5. 3. 1863)
Samuel, Sohn des Lob aus Kirchrode, 4. 2. 1849 (Samuel Lilienfeld)
Seimann, Sohn des Jacob Himmel, 17.9.1853 (Scily)
Serchen, Tochter des Jacob [Hinnnel], 25. 12. 1847 (Sara)
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Amram,C:hajim .M(
— . Mirjam W Olf ,
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Anscbel, S. <1. San>
Anschel (Levy)
— , Sara
Aron Sofer, (;oId.
Aron, Schlotchen
— , S. d. Mardoehai
— Springe, Meyer
Arons, Chemka I
T. d. Abrabani I
— » Leffinann
— , BebrtMis Lcffni
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Asch s. Koppel
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::tl A fi) — h) 66 i) 49
h) 146 i) 11 f)
Namensregister
Das Nainensrcgistcr wurde für Gruppe A fast unverändert von Groneniann
übernommen, der innerhalb der einzelnen Familien nicht die alphabetische
Heihenfolge einhält, sondern nach zeitlicher und genealogischer Ordnung vor-
gegangen ist. Um diesen Zusammenhang zu belassen, sind die Namen der Gruppe B
mit jeweils einem neuen Stichwort angeschlossen und nicht zwischengeordnet; bei
Frauennamen ist zur besseren Kennzeichnung der Vorname des Ehemannes an-
gefügt. Für beide Gruppen sind auch hier die abweichenden Namen der Sterbe-
register in Klammern aufgeführt. Die angegebenen Zahlen beziehen sich auf die
Grabnununern.
)2 fi) — h) 157 i) 133
h) 154 i) 125 (9.6.1864)
l. Ollis)
r.y)
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B
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loIuMi. 11.6. 1849)
;n. 12. 1852 (Jiilx Hosf)
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.. 3. 1863)
.iiu'l Lilienfeld)
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Abraham-Löb
— , Ksther, T. d. Saniucl Mnr^ulies
— , Miiidcl, T. d. Samuel Margulies
Abraham, vS. d. Isaak Selig
-, S. (1. Moses
— , S. d. Salomo
- , S. d. Samuel [Ufel]
Abraliam-Ueer, Golcl,
T. d. Mever Ufel
«
- ,, Mirjam
Abraham-IIerrenhausen,
S. (1. Gedalja
— , Jerucham (July Hose)
— , Schönchen
Abraham Issaschar, S. d. Aron
(Abraham Seelig) *
Abraham-Sachsenhagen, Röschen *
Abraham Ufel, Rcbccka *
Adler. II. Markus
— , Hebecka, T. d. Iknjainln Fränkel
Amrani, Chajim Moses (Ileinomann) *
", Mirjam Wolf (Marianne)
Anrchas Issaschar, Schönchen
Anschcl, S. d. Samuel
Anschel (Lcvy)
— , Sara
Aron Sofer, Golde
Aron, Schlotcheii (Charlotte)
-, S. d. Mardochai
- Springe, Meyer
Arons, Chemka Leffmann.
T. d. Abraham Lisker
--, Leffmann
— , Behrens Leffmann
— , Leffmann Behrens II
— , Abraham Behrens
-'. Philipp [Phöbus]
Asch 8. Koj)peI
356
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278
296
294
99
Bach. Klias
* 640
1 c
Ball, Heia
444
Basch. Chcile (Reche!)
• 431
Bass, Teiche
52
Bass, Lca, T. d. Mose (Lena)
* 031
Beer Issaschar, S. d. Salmann
• 464
Bccrmanii, S. d. Klieser
♦ 105
A
(Bchrcnd, Süttel Isaak)
♦ 15
Behrens Isaak [(«oben] und Lca
217
- Leffmann [('oben
159
— Llkcle Leffmann, T. d. R. Jakob
1 158
— Alexander
277
• Herz Leffmann
215
— Serchen Herz,
T. d. Samson Wcrtheimer
214
— Seligmann Herz
157
— Sprinze, T. d. Jacob Kann
78
— Isaak Jakob,
S. d. Moses Jacob Collen
139
— Mendel Selig
155
- Herz Scligmann
154
— Malka Herz
153
— Philipp Herz
156
- , Abraham [Rodenbcrg
3(U)
— , Peier
439
— , Ldcl (LIiese)
3(i 1
Beiireiis. Cliaja Abraham (J(dianiie)
* 329
A
Benjamin [Linden]
488
-, Clärchcn, T. d. Süßel
487
--, Sara Joseph, T. d. Abiborn
488
a
--, Jette Joseph [Ilanna'
494
Bendit. Mamil (Amalie Bcndix)
* 135
Berend, Lcvi [R. Herisch
234
Bcreiid, (Ütel, T. d. Isaak Horwitz
23!
A
— , Meyer
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~, Röschen
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— , Joseph
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— , Beriseh (Bernhard Joseph)
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- , Frida, T. d. Jacol) Mose
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— , Ahrnhain
— , Mose Kosinann,
S. (I. Hrreiid Lclimami
—, (joldr
~, Guiii|>ri, S. (1. HeiTiul Lehinanii
— , Hernid Kosinunn
— , Miriam
— , Michael
-, Hösel, T. cl. Wolf K^er
-, I linde, T.il. Model Ries
—, Hel)eeka [Ilaiinele],
T. d. Model Hies
— , Adolph [Israel Doh]
— , Nooini [Naiuiy]
— , Joseph [doppel]
IJerend, Mora
Her^, Naphlali Her/. S. d. Asariel
ilerliiK Her/.
— , Mirel, T. d. .laeoh (Joldschmidt
— , Hehecka Hoscl, T. d. Isaak l{iga
— , Fradelien Sara
~, Fradelien
— , Jakoh (Jaeol) Herz Heine)
Berlin, Sehöndel,
T. d. Jozel IJüekehiirg
Herliner. Jakol) Moses (Jaeoh Joseph)
— , Dina, T. d. Moses Friedher^
— , Moses
— , Friederike, T. d. Samuel Knoeh
Hernslein, Hanna, V. d. Ahraham
Iternslein (Johanna)
lUass, Lob, S. d. Feihnseh
— , Feihel (Philipp)
IHo^g, Saloinoii Fphraim
— , liöscl
Blo^ß, Mindel (Minna)
H(')hm, Sehönehen Sciigmann
Blümchen David Hh"s,
T. d. Her/ Hameln
Blume, T. d. Jaeol) llalevi
BIumen(hal, Bune
— , Naehmann (Nachmann Meyer)
— , Hevva
—, Joel
Blumenthal, Dina,
T. d. Abraham Blumcnlhal
~, Jette Pineas
Brakcl, Israel
— , Frommet
Breitenstein, Betti (Breidenstein)
Buch, Abraham
— , Jettchen
Buchholz, Jacob
—, Perlchen Jaeoh ((Caroline)
Ihir^hart, Jeltehen Ihtpliael
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— , \'of;el, T. d. Mordeehai
— , Pesse, T. <l. Moses
C.usseler, Hechel Nathan (Rieke)
C.haim, Reeha
--, Scdin d. Salomo
— Abraham
CJiaim-Linden, Joseph Hüben
— , Moses
— , Serie (/erle 1 leinemann)
Chelm, Hasehe
('oben, Frffmann Herz
— , H('b(*kka, T. d- Jacob
— , Isaak Leffmann
— , Jakob Leffmaini
— , Fea Jakob, T. d. Herz Samson
—, Morit/, Dr. jur.
— , Isaak Jakob
— , Heinrich Jakob
— , Her/ Feffmann
-, Hahel
— , Feffmann Herz (Leopold)
— , Abraham Herz
— , Madel [Mathilde], T. d. Tsaak Gans
— , Salomon
— , C.ha ja [Fva], T. <l. Kaulla
— , Her/ Jakfd) [Abraham]
— , Höschen, verehel. Haarbleieher
— , Seli^ Leffmann
— , Lea, T. d. Philipp Samson
— , Her/ [Hermann]
— , Moses Her/ Selig
— , Sara [Sophie]
— , Jente. T. d. David Oppenheim
-. Cnendcl, T. d. Phöbus Cohen
— , Abraham Meyer
— , Chaim Markus
-, Bela
—, Peßcben
— , Mever, Dr.. S. d.COmnnn Cohen
— . Hniina. T. d. Abraham Kassel
fHildesheimer]
— , Akiba [Kalphas]
— , Fsiher (peb. Lazarus)
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— . Kosmann Markus
Cohen. Abraham, S. d. Mose
— , Bela Isaak
— , Beer, S. d. Lob
— , Cela Mardoehai
— , Jaecdi, S. d. Jnda Lob
—, Mever, S. d. Maidochai
— , Hanehen Beer, T. d. Isaak Juda
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Coppcl, Isaak
—, Bräune
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Cussel. Joseph
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Daniel, (iitcl. I . d.
— , Fane
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Dannenber^i. Herz
Dan/i;;, H. Lob. S. d.
Davidsohn, (ielle NN <
Deichmann. .Inda (L
DciU'l/wci^. Pri.Nclu'n
Derid)ur^, H. Jakob
Dessau. Israel. S. d.
-, Fdel
— , Isaak [Israel (iat
— , BluuK [LiebeluMi
— , Lea
— , Jeremias. S. d. .\i
— , Hirsch. S. d. Arjn
— , Mever, S. »1. Aroi
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Dessau-Cians. Josi'pl
Detmold. Moses.
S. d. Joseph Dell
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-, Bela, T. d. \alh:i
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— , Her/, S. d. Josep
Döhren, Höschen S;
Dresen. Knendela,
T. (1. Jona Diesem
Düsseldoif. Hlnnielu
—, Salomon (Jotlsch
— , Nathan Salomon
— , Bela, T. d. NIoses
— , Bela, T. d. Jeremi
— , Moses Sah»mon
—, Jütehen, T. d. C»
-, Hitzle, T. d. Süia
— , Cjottschalk
— , Moses Gottsehal
— , Leiser [La/arus
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— , Sara (Sophie)
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Colin, Adel Isaac (Adelheid)
Goppel, Isuak
— , ürüuiie
-, (;itel, T.d. Levi
CiissrI, Josrph
D
Dainninniu Blümchen Jacoh
Danirl, Gitel, T. (i. Ksriel
— , Lane
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Uannt'nberg, Herz
Dan/ip, K. Loh, H. d. David
Davidsohn, (Jolle Wolf
Deicinnann, Jinhi (Levy)
Diilcl/weip, IN'ßehen Jacuh (Belli)
Drrnhurp, H. Jakoh
Dessau. Israel, S. d. Uri Dessau
-, Kdel
-, Isaak [Israel Gans]
-. Oliiine [LieheluMi]
-, Lea
-, Joreniias, S. <l. Aron Dessau
— , llirseh, S. d. Aroii Dessau
-, Mever, S. d. Aron Dessau
(Mever Aron König)
-, rrhilla (rehilla Meyer Aron)
Dessau-Gans, Joseph
Dflniold, Moses,
S. d. Joseph Detmold
— , Serie [Sorchen]
-, W olf
-^, Bela, T. d. Nathan Bielefeld
— , Gitel Herz
— , '^erz, S. d. Joseph Detmold
Doliren, Bösehen Salonion
Diesen, Knendela,
r. d. Jona Dresen
Düsseldorf, Blüniehen
— , Salonion Gottschalk
— . Nathan Salonion
— . Bela, T. d. Moses Leidesdorf
-, Bela, T. d. Jereniias Israel
— . Moses Salonion
-. Jütehen, T. d. (»unipel Limburg
— , llit/le, T. d. Süßkind Leidesdorf
— , Gottschalk
— . Moses Gottsehalk
— . Leiser [Lazarus]
(Lazarus Moses Deßeldorf)
- . Fradchen
— , Nathan Moses
— , Sara (Sophie)
-^, Frommet (Veronica Marcus)
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— , Klärchen
— , Brendel, T. d. Chaiin Menz
— , Suse, T. d. Aron Menz
E
Kdel Israel (Kdel Jüdel)
Kdel Hahel, T. d. Jeeheskel
KU, S. d. Mardoehai Ilalevi
Klias, Jüdell
^— , Frade, T d. Jacob
— , Brandel, \\ d. Läse Heller
— , Miriam, T. d. Läse Heller
(Meriam Läse)
— , Lippmann
rmmerieli, Ascher Lemli
Kschwe, Fesehen David, T. d. Hirsch
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424
427
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* 403
Falk Kljaknm, S. d. Jacoh
Federlein, Aron
Federlein, Bahel, T. d. Aron Feder-
lein (Friederike)
Feihel Scherge. S. d. Aron
Feihel-Herrenhausen, Dina
— , Moses (Moses Philipp)
Feiss, Seligmann
Fradchen Moses
F'riinkel, Moses Bermann
Frank, Louis Abraham
Frank, I'rommel Naphlali
— , L(»b Juda, S. d. Perez (Levy)
-, Bechel Lob (Bieke)
— , Täubehen, T. d. Lob Frank
(Therese)
— , Selig. S. d. !{!d)en Frank
Frankfurt, Bräune, T. d. Blununthal
Frensdorff, Michael
— , Lea, T. d. Wolf Nienburg
— , Hendel, T. d. Juspa
— , Jakob
— , Samuel
— , Malka [Amalie]
Fried he rg, B. Joseph Meyer
— , Bela, T. d. Benjamin Wolf Lpstcin
— , Moses
— , Nissel, T. d. Meyer Dachs
— , Gitel, verehel. Chaim
— , Jereniias
— , Salonion
— , Jettchen, T. d. Lob
— , Aron
— , Hecha, T. d. Warendorf
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— . IJi\c [Uchrcka listlier]
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, Sid.^inaiiii
— , Israel Joseph Nailian
--, Spriii/.f, r. d. Moses Aron Cold-
/it'her
-, Salinan Nathan
', Hräiinle
-, Seli^
— , Goüsehalk Stdig
-, Samuel
, |{e( lia. T. d. Ahrahain
-, Hendel, 1'. d. Moses Juspa
('.(»sinaiiM
• , Joseph Saimicl
-, Nalhaii Samuel
— , Blume. T. d. Aron C'ohen
- , Kdel
, Leiser
--, lleudel, r. d. Moses
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, I.«il)
, Keelia
— , Miriam
— , J*el.kdii'n, T. d. Herz Warendorf
, Salomon Josua
— , Lea
(»aus, Jaeoh, S. d. IVrez
— , Malka Koppel (Auialie)
— , Teielie, T. d. Isaak Caiis
(Dorelte)
(ielle Abraham, T. d. Joseph G"l
Gersou, S. d. David
~, Jacol)
(;iiel, T. d. Mendel
— , T. d. Mose
Glof^au, H. CJiaiui Tllrsch
— , H. Nehernias
(ioldher^, reil)el (IMiilip)) Jose|)h)
Gohiheim, Hosel Simon (l{(ise(le}
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Goldsehmidt, Lewin iOH
— , r.sther
— , Vögeleheii
— , Uri Phöhus
— , Sara, T. «I. (»erson Minden
— , Jeremias
- , Kauiie (Kone Tsaae OppeuheinuT)
- , Keheeka Sara, V. d. Isaak I*ol/daui
— , Itaiu'hen
Goldsehmidt, Lea Isaak (I^ene)
- , Susehen Isaak (Sophie)
— , Lena
- , Sehönehen iJih (Jette)
- , Simon, S. d. Mose
— , I'hekla Simon
(G(d(Istüeker, Levy Beer)
(»oslar, Feihel
- , Abraham
-, Madel
— , Keile
(loslar, Sara Abraham
(jöttin^en, Ilanna
— , IL Feibiisch
- (;itel
-, IL Joseph
(fottsehalk, Moses Gottsehalk
(lotlsehalk, Lob Juda (Lewy)
— , Mendel
(iraetz, H. Feibuseh
((judensberp, Meyer)
(iulkind, Alexander
H
I laarbleieher, Hc'isrhen
llalberstadt, H. Aron llirseh
Halle, Lea, T. d. Ascher Halle
llainburp, Herz
— , /i|)[)ora
". Malel Meyer (Mattalona Meyren)
Hameln, Joseph
— , Freude, T. d. Nathan Spanier
— , Jente
llanun, Lob
—, Sara Mircl
— , Rösel Sara
— , Sorle
Hanau, R. Salonion
(Hanchen, T. d. Meyer)
Hanna Juda
Ilanna Mardochai
Harburger, Abraham
(Abraham Nathan Benedix)
Harburger, Nathan
Hartmann, Jette, T. d. Sekcl Hart-
niann (llcnnike) * 22 D
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-» Sanniel, S. d. Jm
(Samuel Levi)
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Hir^ehberg, Samuel :
Hürwitz, H. Arje L«
Hotzenplotz, Srreh*
Hoizenplolz. Lüb, J
(Hütienbaeh. Jette.
^gra, R. Isaak Eli
I«aak aus Hainhol
-, Bela (Betty Se«
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Hecht, Schlezem, S. d. Eliezer
Hecht (Salumon)
Heilbronii, Moses Aron
-, Sara
-, FMel (Fliese)
— , Miriam
-, Jeanette (Schönchen Nette)
Heine, Simon David
_, Edel
— , Heimann
Hpinomann, Levi
-, Jrani'tle
(HciiUMnann, Gustav)
-, Röschen, T. d. Jacob Heinemann
(- aus Reher)
^-, V'o^cl, T. d. Chajiiu Ileinc-
inanii-Patlcnsen
Iltlfl, Mencke, S. d. Gottschalk
IKt/, Naftaii Herz
-, W olf
— . Perle
— . Jakob
-. i: Ike
- . Leiser
Ihr/, Heia (Hetiy)
-, Frommet, T. d. Naphtali Herz
- Naphtali, S. d. Salomon Seimann
llcschel, H. Jüsua
-. «itja
Hcvn, Jakob
— , Eva
(Hildcsheimcr, Hanne)
lliiiiniel. Seimann, S. d. Jacob
(Selly) .
- , Serchen, T. d. Jacob Himmel
(Sara)
ilirseh, Samuel
ilirseh, Esther
-, Samuel, S. d. Juda
(Samuel Levi)
- f4iiis Pirda
1 lirs<'hherf;, Samuel (Samuel Hirsch)
llcrwit/, R. Arje Lob
llot/enplolz. Serchen, T. d. Wolf
Hot/enplotz, Lob, S. d. Mose
(Hütienbaeh, Jette. T. d. Wolf)
* 497
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I^ra. H. Isaak Elias
Isaak aus Hainholz
-, Bela (Betty Seelig)
^, S. d. Juda (Isaac Levic)
-, S. d. Lob
- . S. (1. Mardoehai
-, Rauchen (Rieke)
233
611
014
47
57
03»
Isen/^arten, Gele
— , NIoscs Isaak (Abrahant)
— , Hendel
Israel, Jeremias
— , Isaak
-, Bela
Israel, S. d. Simon (Israel Samson)
(Itzig Seelig)
Jacob, S. d. Abraham
— , S. d. Hirsch
— , Jente
-, W olf
Jacobe, Aron Jacob
— , Sara Aron
Jacobsohii, Elle (Fliese)
- , Lea (Eleonore)
Jaffe, Aron
-, Esther
— , (lliaim [Lazarus]
— , Recha, r. <l. Ilirseh
-, David (David Lazarus)
— , Leiser [Lazarus] (Heinemann
Lazarus)
-, RiUHin [Reiijamiii] (Benjamiji
Heinemann Lazarus)
-, Jente (Jette Lazarus)
Jaques, David
(Jaques, ll., geb. Hertz)
Jente Sara, \. d. Jacol)
Joel, S. d. Mose
(Jonas Sanuiel)
Joseph Lob
— , Höschen
— , (^haim
Joseph-Gelle, Fradchen, T. d Isaak
Juda Alexander
— , Keile
Juda, S. (I. Isaak
Jüdell, Moses (Moses Elias)
—, Schönchen Moses
— , Schönchen Julius (Jeanette)
-, Betty [Bela] (geb. Hirsch)
Judenberg, Mever
325
324
05
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Kann, Bela, T. d. Mannes Darmstadt 1 10
-, Sara (Jette) 483 A
-, Eva (geb. Cohen) 404 a
Kauffmann, Hebecka 06
Kaufmann, Herz ♦ i i
Keyserling, Esther Abraham Jacob * 12 a
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Kila
(Kloj>|)C'i% Ktia Salinaiiii)
Ko|)|)t>l. Jite Clulu'ii (Jt'Uc Jucol))
— , Jod
Krauthriin, SrluMirnju
Kn^clinann, IltMidel Sal()inoii
(Johanne)
— , Veilf Alrxander
L
(Lan^c, JcUc Daniel)
Langen/.enii, Hlünirhen Leiser
Lanrens, Kliezer. S. d. Joseph
(Josep)
La/.Hi'us 8. auch Jaffe
(Lazarus, (Ininpel)
— . Julie [Jenle]
(Lazarus, Ri( ke, T. cl. lleinenianii
Lazarus)
Lea, T. d. Naphlali
Lehherp, R. Samuel
-, Rahel, T. d. Weil
Lehhcrg. Rela Sanuiel
(-, K.)
Leliniann-llil(l( slieini, S. d. Seckel
— , Ilanna, T. tl. Jakoh
— , Rahel, T. d. Ilirseh Breslau
— , Jeaneüe
Lei(l('S(h)rf, Nalhan Moses
Leiser Düsseldorf, (jumpel
— , Recha
Lenrförde, Jozel, S. d. Wolf
— , Mirjam, T. d. Isaak
-, Wolf (Wolf Moses)
Leon, David Joseph
— , Levi David
— , Zippora
— , Hräunehen (Rräiniehen Levy
David)
Lcseniann, Rahel, T. d. Llie/er
Leseniann
Lessing, Therese, T. d. Simon Heil-
hronn
Levi, Jonas
— , Sara
Levi Josua [Pne Ar je]
— , Rahel, T. d. Jeehiel Ileilpriii
— , Edel, T. d. R. Theomim-Fränkel
Levi, Israel Gerson Mathias
— , Rafaei
— , Eva
— , Vogel, T. d. Haruch
— , Sender
(Lcvy, Alexander)
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Liehlenslein, Meyer
(Lilienfrld, Samuel)
Lime, Seharl
Lion, Aseher
~, Lea, T. d. Gottschalk
Lippmann, Morris
—, Serie
Lisker. R. A})rahani
Lissa, R. Juda
— , Sura
— , llirseh Löh
-, R. Meyer Wolf
Löh, Joseph
— , S. d. Isaak
Löh-Rerlin, Eva Joehehed
L(")h Juda, S. d. Israel
(Levy Zarharias)
— , S. d. Issaseliar Reermann
Low s. S<'li^, (»ersoii [Löwe]
Löwenheim, Salomon
(Loewenstein, Riecke)
m'
Marens 1 reudenheiin
— , Rräunehen, W d. Pessacli
—, Mate, T. d. Wolf ()])[)en]ieini
Mareussohn. Aron
(~, Sal(»rnon)
(Mareussolin, Aron Mardoehai)
(—, Dina Ecihel)
(- , Jetle Ahron)
(— , Sehlolha)
Mardoehai, S. d. Dan
Markussohn. Blumneke, T. d. Feii)el
Markussohn
— , V'ögelehen Salomon (Friederike) *
Marx, Marens Jaeoh, Dr.
— , Leiser
Meierstein, Sara
Menaehein Mendel, S. d. Gumpel
Halevi
Meiike, Gotel Lob, T. d. Süßel
Menz, Moses, S. d. Abraham Joseph
Xleseritz, Schlotchen Michael,
T. d. Mose (Charlotte)
Mesritz, Michael, S. <1. Aron
Meyer, Moses [Moritz]
— , Sara
~, Schönehen [Betty], T. d. R. Perez
— , Markus
—, Pesse
— , Wolf-Lissa
— , Tewie
—, Gale
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— , («utrad Mo>es [\
— , S. d. Salonio
~- Dingen. Moses
— Fmdi'n. \a\v\. T. d
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— Linden. Saloiium
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— l ft'l, Saia. \ere
Meyer
Mever Srhnaitarh
— ? Fpliraiui
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—, Louise
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(Meyren. Mallaloiui)
Mielinel |)a\i(l
— . I liudclirii. r. d. *•
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— , Kalinanii
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—, Alexandre
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-, Srrle. 1. <l. IMnli|
-', Heia, V. d. Ahrah.
— , Heia, verehel. Ha
— , Meyer
~, Ilindel, T. <l.i:ii:<
— , Salomon
— , Hlümelien. T. d. V
— , Scliönehen [Susa
T. d. Marens (Joiii
Miudel, S. d. Benjanr
MoUing, Jakol) AIm
Mond, Sandel
Moriiigen, Esther J«
— , Golda wSamuel
— , Jona, S. d. Sannn
— , Samuel
Müller, Gelh Isaak (<
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(Naehniann. Lena .!<
(— Meyer, llewe)
Narhmn, Lehrer
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Mi'VCT, Fradchni David (Fricdcrikr)
(-,* CÄ'llo)
-. (lUtrad Moses (HcnrietCe)
— , S. d. Saloiiu)
— l)iiip;t>n, Moses
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— (löttiii^en, Alexander
— Linden, Saloinon
(- Ufel)
— Ifel, Kila, T. d. Nfoso
— l'fel, Sara, verchel. Goppel
Mever
Mever Sehnaitaeh
-. Kpliraini
— . Keliekka, T. <l. H. Samuel Levi
Me\er-Seli\verin
— , Louise
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— . I'ann} . T. d. Könif;s>varter
(Mevren, Mattalona)
Michael David
— . Ilindchen, T. d. Sal. Gottsclialk
Düsseldorf
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— , Joseph
— . Alexander
— , Oune, T. d. Simon Goldsehniidt
— . Sainson
— , Joseph Sainson
— . David
— . \ öpelehen, T. d. Meyer Minden
— , Serie, T. d. Philipp Hösin^
— , Heia, T. d. Abraham David
— . Heia, verehel. Halle
— , Meyer
-, Ilindel, T.d. Elias Reiß
— , Salonion
— , Hlünichen, T. d. Meyer Minden
— , Schönchen [Susanne],
T. (1. Marcus (jonij)er/
Mindel, S. d. Benjamin Wcnefred
Mollin^, Jakol) Abraham
Mond. Sandel
Morin^en, Esther Jona
— . (lolda Samuel
— . Jona, S. (1. Samuel
—. Samuel
Müller. Gelle Isaak (Caroline)
-, Isaak (L 1). Müller)
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(Nachmann, Lena Joseph)
(- Meyer, Ilewe)
Nachum, Lehrer
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Naihan, S. d. Ghajim Belir
(lleinemami aus Beher)
Nelke, Naphtali (Hernuuin)
Nero, Meyer, S. d. Miehel Nero * 385
Neuher^. Esther Jnda (Ma Louise) * 448 B
— , l''sther, T. d. Sandel Ncuhcrg
(Emilie)
Neustadt, Gelle Simon
Nieolshurp. B. Jacob
Nicolsburg, l^del Jac.)b
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* 34
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Ohendorf, Mayer • 1 f
Oppeidieim, (lUendcl, V. d. Lcffmann
Bebrens (loben 1(')1
— , Joseph 135
— , Simon Wolf 186
— , l'iade, r. d. M()ses Jakob 162
-^, Jakol) W olf 189
— , Sara Miriam 188
— , Ldel, T. (1. Isaak Oppenheim 213
-, Moses Wolf 180
— , Lea, T. d. B(")sing 181
-, Wolf Jakoh 209
-, Mirel, T. d. Lehnuuin 210 (2)
- Cnirad, T. d. David Herz 207 (2)
-, Wolf Moses 182
— , Minkel Babel, T. d. Koppel
Gumpel 193
— , llable. T. d. Koppel Gum|)pl 179
— , ('heile, T. d. Moses Oppenheim 211
— , Leiser Moses 223
-. Erade. T. d. Bendlt Halle 165 (2)
-, Jakob \X olf 212
-, Eeibel [Philipp] 169
— , Eronunet. T. d. Gottschalk
Düsseldorf 171
-. Babel, T. d. Ph.WoIf Oppen-
heimer (Bosalie) 166
— . Hirsch Naihan (Isaak Naihan) 132
-. Böseben Mendel 532
-, Samuel Wolf 184
-, B. Abraham 421
(Op|)enbeimer, Kone Isaac) 67
— , Samuel • 185 A
♦ 407
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459 (2)
Pere/, (iclebrler
- . Brendel. T. d. Salomoii Halle
Pessacb, lleinemami
— , Sereben, T. d. Meyer (Sara)
Pessacb, (iedaija (Ciuslav lleine-
mami)
— , Joseph
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O
Pincus Selig
Pincus
(Polak, lüaak Marcus)
(Pol lack, Merjaiii Ahron)
Prapcr. Hendel, T. d. Meyer Prager
Prosiiil/. H. Jesajas
R
Hchekka, T. d. Samuel
Itchurg, Kela Salinann
Hechel Juda
Hechel h. Isenparten
Heuler, Meyer (Moses)
Hiischen, T. d. Sanniel
Hose, Juda Löh (Levi)
(-, July)
— , Mirjam Gedalja (Johanna)
— , Mirjam Simon
Hosenl)er|>r, Hanna
Hosenstern. l*eßelien üphraim
Hosentlial, Zippora [Sophie]
— , Minna [Minkel]
Hosenthal, David
— , llerz
— , Moses
Hunkel, Meyer
-, Cnendel, T. d. Saloinon Koker
— , Jellchen, T. d. Meier Hunkel
-, Benjamin
Hnnkel, Syhille Isaak, T. d. Hirsch
Hohn
365
• 98
• 57
371
• 72
328
♦ 53
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• 4
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• 485
A
* 520
62
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37
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(2)
Saehsenhapen, Hrischen,
T. d. Ahraham Sachsenha^en
Salomo, S. d. Mlija
Samson, Jesajas
— . Detty [Peßchen], T. d. Lehmann
—, 11 annchen, T. d. Jesajas Samson
~, Henriette, T. d. Jacohsohn
~, Isaak Jesajas
^, Alk (Olck)
— , Hindchen
(Samuel aus Gerdit/)
Samuel, S. d. Joseph
( -, Jonas)
--, S. d. L(ih
(Sawel, (Caroline)
Scheier, Bela Hirsch (Betty)
Schlachter, Daniel Salomon
— , Kva (Knuna)
— , Fradchen Hehecka (Hiecke)
— , Hanna,
T. d. Süßmann Schlachter
A
A
7
90
344
348
342
346
373
341
39
114
8
13, 1
041
8 C
013
017
028
533
66 B
Scholaum Sofer
82
Schnaitach, Moses
453
— , Sara
453
a
Schwerin, Saloiuo Joel
81
(Seelig, Ahrahani)
13
— , Leffmann, S. d. Belti Seelig
14
B
(— , Marianne)
12
B
(— Bienheini, Hosette)
14
A
Selig, R. Heuhen
97
— , Juta (Jette Selig Wo
iff)
112
Selig, Gers;)n [Löwe
«
41
A
— Dingen, Moses Hirsch
«
87
— Duingen, Hosette
»
14
A
— Linden, Kva
•
024
— Prag, David
«
493
Seligmann-I lainhol/., Fronnnet
•
6 1 3
-, Klke (Malchen)
»
021
— , Jettchen
#
498
Seimann, S. <l. Hirsch
«
452
Sender, S. d. Aron
«
48()
(Siemon, Lliese)
*
202
Simon Alexander
245
-, Hahel l'del
225
— , Alexander
245
a
— , Meyer
382
(2)
— , Kzechiel
206
-, Betty, T.d. Israel Hall
i*
151
— , Schönchen [Jochehed]
204
— , Isaak
86
A
— , Hannchen, T. d. Moses
9()
-, Bela
8()
B
— , Luhlin
45
Simon, Krendel wSara Jacob
(Clara)
*
94
A
— , Liser David
*
309
— , S. d. Michael
«
175
C
Solling, Ahraham Juda
(Adolph Louis)
»
011
Spanier, Bela
2
— , Marcus
44
Steintal, Moses Jechiel
(Moses Michel)
»
116
A
Sternheim, Jacob Marjani (
Julius)
•
89
A
— , Meyer
»
382
a
Strelit/, Bune Aron
(Buhne ( '.antern)
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31
Sturm-Cohen, Mcnachem
Menis
Ahraham
♦
73
Süßel, Dina, T.d. Abraham
«
124
-, S. d. Beer
•
15
— Döhren, Beinehen (Breinchen)
»
14
Sußmann, Schach ler
-, Bela
102
— , Täuhchen (Theresa)
09
Sußmann, Kdel (Elise)
«
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A
— , Samuel
*
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A
Teiche, T. d. Isaak
V'ögelchen, F. d. Meyer (Haue
Wallach, Hindchen (Henne
Wallach. LIie/er (Lazarus)
--, Mirjam Hchccka l.lic/er
(Marianne)
W arndorf. Hirsch
— , Hi!\dchen
W ehrhurg. l.sthcr Samuel,
T. d. Peis
Weil. Barnch
-, Hahcl
— , LcNi
-^ , Baruch Le\i
— , K reine
— , I. st her
— , Sprin/e
^, Ahraham Moses
-. Levi II
— , Hehecka Levi
— , Hanna Joseph
- 63
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W'tilff)
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Teiche, T. d. Isaak
Vögelcheii, T. d. Meyer (llauchon)
w
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Id
Wallach, Iliiidchcn (Henne)
288
\\ allach, Klie/er (Lazarus)
• 020
-, Mirjam Hebccka Kliezer
(Marianne)
• 488 B
Warndorf, Hirsch
311
-, Hindchen
366
Wehrburp, Hsther Samuel,
T. d. Peis
* 27
Weil, Haruch
283
-, Hahcl
282
— , Lcvi
281
— , IJarucli Levi
331
— , Kleine
290
— , Ksther
402
— , Sprinze
289
— , Abraham Moses
404
-, Levi II
293 A
-, Hebccka Levi
406
— , Hanna Joseph
404 A
Weil, Krcine Joseph,
T. d. L(d> Weil
Weinberg, Lslhcr Eliezer
(~, Hieke)
Wengcrsheim, Haphacl (Hu(h)lpb)
Werner, Seligmami
— , Fradchcn
— , (laroline
Wcrthciiner, Moses (Moses Heinc-
inann)
-, Sara
Wicht, Meyer
>X'iedemann, Joseph
-, Ksther
Wiener, Moses
Wihia, II. Isaak Salomon
-, (;ilei (Giclel Wilda)
— , Salonion Isaak
— [Wilda], Jakob Israel
Wintscholcn, Hechel Jnda L<"d)
Witzenhausen, Abraham
Witzenhausen, Abraham Joseph
Wolf fers. Trinchen (datharina)
Wolf-(Joslar, Jod
— Ilerrcnhausen, Matcl
— Hildeshcim, Jette
\X Olf Operateur, Nathan
— , Röschen Nathan
• 407
* 3
III
* 3
A
♦ 039
352
369
368
(2)
58
a
010
28
292
A
292
B
♦ 1
li
395
465
(2)
390
420
A
• 514
176
(2)
• 376
* 59
A
* 45
C
* 3
¥
• 528
* 13
A
• 13 A
iicob (Chira)
♦ 309
• 175 C
tl
jain (Julius)
• 116 A
• IW) \
• 382 a
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» (HrcinthtMi)
• 31
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.ct).e/ unt) bi!f[el)eit auru £)r(cn,nut n^ %t^tt1^iHth
^cDtn S)orfe !2}t(obocDiit t)on n ^. i|l ein itfuir J)Mii
fibcr bell 9}c^briicf) di^fc^üttec n)orbcn/ unb Seo Vturrf'üi^
,7'j&. ift eine.J8rücfc über Die SRe^c bcfinDlicft. ^ »fj^wv t
''*^' 'Sic ert()i'fcbinfrbcn ®iU>r^'»öw Mi
Gtiibee Cabifcfiitt unb l^tttia^oivo nc()6mt/ finb Me fir^tcmli
streife mit) l)abcn n)citl(1uftlge Sorflcu/ )i»onnnrn atliii it
tpuilfomicn oöcr 5fJcufa|Tmt)cii angelegt n)ori>en finö, [^M
|)teri)er gebkigen £)6rfern @amo^| i)on 7 S). fm6 fhi^
'®r4ni j Soüamter befiublid). ., , . ,, .. . . ; ^ ' ^ *
; 35ic ©d)ubinfd) en Wii tcr, tt)öJubo5erf^^
jAeu ®d)ubin gebirt^ ))abcn ebenfalls anrc()n(id)r !H]a(>u«|#«
imb oiclc ßolDuiebürfer. 55ei)m biefiöeu SoIonifDörre ynb ^<t
ig6r(!ereD ?fieue *<roelt t)öu lo So* W man eineii i^oo(*Arit
lancipn Samnw 6voma(en)ar^amm flcnaunt/ tmdi ^fl
U^i>v(i^Wii^V cr«^«f
•rvo:^:-^ . II; vSCö e jl p t e u f c^n ; -^ 4 W
init^of)(cti^:uubJft einS^cil b'cr 2önbfd)aft:Suiaif
ticn'CSoJa)> unb mtrb l)c6()alb jiimcilcn bai^
'^)reufjifd)c ^ujaDic« öcnannt.'^ ^©ie- ®ut)tt)eftlid}e
'<£citc biefeö Äccifc« ift t)oUct ©ürnpfc, S5ruct)c>
aßalbungcn^ Sic^c unb Seen, »ocimtcc bec ©oplo?
Ijcc, bcv srofetc ift,. unb wooon ein fteincr 2t)eil noc^
;|^Ur)^of)len.äcI)6ce^ . Siefcc .Sccig , enthalt 7 im^
fwebiötc./ 4 nicbiatc* @tibtc,..(7 Ä6ni3L
'•Samaincnimtcr, 39 Ä. S3i)cmcrfc, 83 Ä.
2)5 c f et/ 206' a b l id; c (S u tc v/ u^^ jit- öUcin
4256 ,S,c,u,pvjtdUm: , . . ^^:m:-^-^^'-^^^
intt^'f'aV (Sllf "6tabtc, nemlid; 7 S?. 3"^"^^>
'^'iat^/ 2^. 9Kcbiat^ unb 2 ablic{)e 6tabte.;
fc ^ J\ n 0 n> c Q (3 1 g >t? ; ■ na6 pDf)(nifc()eu 6ct)t;ci&act
Sßc^bru* gcfcbüttct unb auf beiben Seiten mit Sucbealrrfhi ^fenom-cacta U)/ ■ Quf> teutfd). 3 wngen J^^lauy
'^^"'^ ' ' -— • -' ^irtcÄ. ^mmcbiatftabt, mitSOtauccn unt)2BQll.umi;e^
*^en, lieöt in eincv flanj ebenen \\\\\> fnicfctbacen ©e^'
'i-0cnb' auf „einec ani)6f)e, 6 931cilcn Don SDcomberg,
^|: 5 g)Jciien Von' 3;f)ocn unb | 5JJeiIc t)om ©oplofcc»
©ie t)cftef)ct mit @infd)(u6 bec catf;oI. ^favifircbc
irncbft 6 anbccn cat^of. Äirct)cn, bcö gcancifcanet;;;
Vaj6nd)fIoftet'^; cincö ;f)Dfpita(ö, bcc ^gubcnfpna^
gcgc, unb ber 33orftabtc/auö 260 §,, unbii57
^'(Sf)i:iitlic^en unb 543 3ubifc^en @inn)Df)nem, ttjotr^
*^'untcc nur bie fJnigl. Officianten unb einige 6o(oni^
%en * Woteftantifcbc !leutfd)c finb. ^' 2)ic' @inn)D^ncc
'e!:ni^cen fid) Dorjugli* Dont Slcfcrbaue, unb bie 3u^
ben treiben ben größten .^anbcl in SBcfrpreußen unb
finb föft atle önfajTig. ^ 2)ec-eSmmerci> gef)5reu '5
;'®6L'fec mit 79 Seuerft, , unb bic :ipalfte bee Sammif
unb SScncfenjoIl^ t)on bcc -f 93icilc oon ber 6tiibt
•Hiebt tt)cit \>^iM SluöfHuffcbcr iDtontn?c9 über Jbicfcin
Stuß
'"' • Sic ©nmof f en;rd)en &\xUu\ flr#|«
iSamofle ns tinb bie ^oI(anbcrei> i(! ber ipaup.torf v»^\m
mit ber fatbot. ffircbe ^3 ^- — Ä(ein •Samof Irni um
einer et)anadifd)en ©diule, bat i; )>. — 2:burmüblf/ t«f
iiebil ; if^oUihiDcrenen, einer 0}^abN unb ©cbneibcmöble i)ii M
5f?e6e unb einer -Si^aelct) i(t^, i>ier ijl <\\xd) mtX*(bxi$^
gottamt-unb eine ©cbleuge in ber ^ei^e, W t>m i^\^x,J^\it^9t^
•. |el öoüig fcbiPar iftr .>;^. .; n «: o^^ ,,*.; ^..^^ Voc.
'fjy,'" 2>i** ^(?5/h(efrjMfd>cti (^ u t er .(ie^üiMwi
Sb^il am 5analbrud)e unb baben w^itlnuffige JJorllen. ,IB^UU
, fin, ha^ J^auptgut/ i)at nebff ber catbof. 5tird)e unb ©d)üie tnm
'^' einer HDalfermubie 41 <?>♦ S5et) biefcm Sörfe (ieqt ber'6<f
' ,©(ftle(rm mitten imSanalbrucbe ober in ber großen 55(o^ci#'4i'
-grenst auf ber Siorbfcite Dorn SSortDcrfc Äat^rliKtcf
'ölt ber- SBeidjfel l>i^ juni ©tabtcben g^in mitti«
t)rombergfct>en Greife, auf allen anbern ©cireiiflHr
i\
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mit
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tl6 I.2(64:i.2(6jc^n.^ J>flJit6n[ir.g3rrufm. f ^^rX^^^^b^^^^ .877
gtug ju;nntccf)a(tcnbcrt Söricfc. t'fc «taHl^r 1^
cMenc 0enct>t6bacfcit, unb bcr 'üffaairkMt ((c mü
i)cm.@erict)tc combinicct. . Untcrft^r pol^«ife^* Ju^
.flicrung roac bicfc. fetabt bcr Qiß cinc^ ftOov^N^
. cinciJ grfcßccn G\ific(lan^ unb■etacprtc^/un^^|«f|gl
[toktia cinclf6nic5l/3ufti<()canueu, f. ob. ©• 414. ♦ >
nc offene P6ni9f:5:iimcfciatftabr/(ica^ our^iner Üiii'
' ^bf)z amÖODlcfcc, ai\^ rocld)cm JSSctIc DOtt{)Ur
i)er«OTontit>cp.'g[u6 cntipciiuir, f;at et^cnmcfr'ntft
II gcuci'ft. mit 74 erinm., abcc mit bcm m^uft^r%
' ncn Sdiueiilccfcu ScufcO;vi^, ivo ein anUf)nUd>(t C^U
lejjiötftift t)on 20 2)omf;cri'cn mit einer '5tircfcc1brnnbj^
lid) ift/ unb mö oucO baö 2?o*maincniimt feinen (Sjii
r)at; mclcl)eö bic ©crecbtijfoit^ppcjic'ücroqlter^^enu
l)ait fic'34:j). "©ic ifl eine fcf;r nlte'unbTn tTr*
>D[)!nifct)cn @cfc^id;tc 6cruf)mtc (5föbt; \h wctiit
ßcgcnbaf 3(1 f;c 1032 bci^euiomTctc'öifi^uV^I^^^^^
^geftiftct trorbcn ifl. ' 2)ic C?inmol^nec [lab ^cfyle« "
unb'ernafu'cn fic{) 00m 'Stcfci'bauc'."' ''''*"-
.,/. . GJniemfotDo obcu ©nieforno, cine'ffrM,
nc offene Ä.3"i»^cbiatftabt, licc^t in einer. fru^^tbaraij
.©cgenb/ Mc.üou.bcr. einen Seite mit ()cc jirofcn '
Ä6ni3L§aibc (^ec^ccnjtift;-^ SOJcilcq.pcn Rc Rpftliu
.0rei]jcunb 4| 9Äcilc.too.n 23i*omber9. 6icl^^tmilv^
einer eatI;o(. Äirc()c 56 .g). unb 377 (Ji|in>.,. ^ir (i(^
,t)om^2[cfer{)auc naf)rcn^ . ,,.2)ic Ös'cccO(i3Mt«pfl[fj<
tertpaltet bo^ Somaincnnrnt, unb ci bc|inb<l p(^
(Juct) ein ^uftijbcamtcr I;icr, f. cb.^Q* 416.., . ; ,.
? vjV'Snin, eine Ä. offene, Srnmebiatfiabt J TOeffc
Don ber.pof;rn. ©renje, 5 aScilen t)on SBromNc|
Mn\> 9.P0U i)ofcn, 'jit)ifc^en bcm großen jifctrei(t» ^
^gnlnfcC^eu 6tabtfec unb bcm ffcincn £*jap(afee, f)Cit
'mit ben 23orftabten, ber fonitjl. »ererbpad>tetcn Dxoß^
inuT)(c, 3 catl)cU ^\vd)cn unb einem 1318 i^cftiftcten
•2)ominicaner;9)?6nd)öf(Dftcr, lao.^» unb,6o6(5*inm.^.
J»e(c()c^ (li'6§tentf)ci(^ ^of;Ien finb.;hunb fid^ idIc bic
'üoc^crgcöenben ni()ren.: i 2)en ,SQör(^crn <icl)6cen 26
'^\\fc\} , ber eammevep aber 5. Apufea Jlcfcr. 2)ie
6ercc^tii)fcitöpflcvje tvirb vo\}\ .Äonicil.^ S)omaincn,^^
Juftiiamtc 3non>raig(am commifforialifd) üermaltet^r..^
r 9}?ofli(no, eine fleine cffcncÄ. ^'nm^-'biatftob^t/.
^)ict)t Qji ber poI)In, örenje, y^JicHcn oon ajrombera,,
';3,9}icifcn DÖn'S'nomroi^lam unb 4 oon önefcn, l)at,,
H4§./morunter nber feit .bcm 1777 c;cn>cfencn Söcan^jj
t)e' nod) einige touftc finb» \JDie großtcntfjcili^ po()U,
nifct>cn Sintpofjner, 465 an bcr.3a!;l, ccnaf)rcn \id) ,
|tpiT^ 3UfcHaue/.^ S^ ber fjicfi^en eat^ol, Sirc()e ift!
<^ein §o(pitaffur SIcme bejiinblid?; unb aii(ierbem nodt>^
ein 1065 (jeftiftctcöl unb oor,i63i^f;ven ncugcbaueted
^IBcnebiclincr;53?6nct)ef (öfter. 25ic ÖcrecbtiäfcitiJpfU;?'
jtmirb 00m Suftijamt^ commijTovialifc^ occwattet. ' ^
' ^SiUatoroo, eine S*. Smmcbiatftabt, liegt*-
■jtt>ifd)en jmep.igccn/ ^ aSeilc oon bcr pöf)(n. ©renje^
■iurrb'S 5JJeiIcn v>oh Sromberg auf einer 2In^6(;e/unb^''
^j^öt mit ber catI)oI. Äirc^e 47 §.unb 295- pol)Inifct)c ;
|ginrt)o^ncr> »clcbe oorjiu]lid)'oom Slrfeibauc leben»
iM ittt)zi ()ier ein'fleineö .^ufarcncommanbo, unb
iei'ift ()ier auc& ein Sf. firjrportationö^Sal,
f angelegt.' 'Sie (Serec^tigfeiiöpPcge mirb toi
r*
(jmagasiit
mic bei; oo^''-
i^tigen' t)crjcf)en. ^?;;H'"V »< •;• .V'!"^-»?*» "lt-t rj^':^'^»'^'^
b •© t r i'cl In 0,'einc St; offene 3"i^ß^i^tf^^^f/'^'
(iegt'jiDifc()en bem ©oplofecunb ber a^c^e,. 11 5J?.
Don ^ofen, | oon ber pöf;In. ©ranjc unb 8 t)on 35rom
J(rg/ unb ^af .ojit.(^'infct)Iu§.kr;catl^oI..Ä1rc^ be^ .
.^'
y*
Holsche:
pafie
Statistik, etc.
, vol. 3
Houses
(180?)
Inhabitants
WESTPREUSSEN
PLUS nuraber Jews
& Jews ' 3J0TAL'- =^
133
SCHLOPPE
210
1072
215
1287
16.7
132
MAERK.FRIEDLD^ 200
859
1100
1959
56.0
135
INOWRAZLAW
362
1787
1080
2867
37.7
kz
BROr/IBERG
566
4651
40
4691
132
NACKKT,
(Royal Tovm)
230
1353
183
1539
11.9
It^k-
ZEFjPELBURG
2^7
1^3^
1058
2492
42.5
1^4
25 Adlige^,
69 koeni
gliche
Staedte:
19,032
Jews
•
WIRSITZ
royal
city.
52 Houses
!, 409 Christians
VANDSBURG
adlige
StadtB
, has a Schloss,
154
104 houses, 640 Inhabitants
KAERKIS GH-FRIEDLAND (in I805)
200 H. , 187 men, 201 women, I63 boys, 202 girls
(and 30 journeyrnen, 14 servants (Bediente)
(and 19 apprentices, and 43 riaedge.
total: 859 NOT COUNTING THE JEWS...
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5TJROK/
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[eleuropas
r-lnstitut
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Max Aschkewff
ZUR GESCHICHTE DER JUDEN
IN WESTPREUSSEN
I.
Marburg (Lahn)
1967
* &
% . 4kW»l
^
I '
■ :1
26
In Vandsburg waren 1767 Juden ansässig. Dagegen sind hier im Be-
ginn der preußischen Herrschaft 1783 und l8o4 keine Juden nachzuwei-
sen. '*4) Es scheint, als ob die Juden auf Befehl Friedrichs des Großen
aus der Stadt haben weichen müssen, ^^ Sie scheinen sich erst wieder
zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der Stadt niedergelassen zu haben.
Ihre Zahl wuchs dann bis über die Mitte des 19. Jahrhunderts;
Jahr
Zahl
1o
1816
64
11,2
1822
97
12,5
1871
293
19, o
Altes Siedlungsgebiet der Juden war auch der Kreis Dt. Krone.
Doch war der Anteil der Juden an der gesamten Bevölkerung des
Kreises nicht so stark wie im Kreise Flatow. Auch hier ging die
Zahl der Juden seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zurück«
Jahr
1855
1864
1871
Zahl
2 155
2 23o
2 o31
3.9
3.5
3,2
Fast alle Städte im Kreise hatten einen sehr starken jüdischen
Bevölkerungsanteil. In der Stadt Dt. Krone besaßen die Juden im
17. Jahrhundert 37 Häuser vor der Stadtt nach ihrer Übersiedlung
in die Stadt war kein einziges Haus mehr in ihrem Besitzt sie wohn-
ten zur Miete. ^ ^ Die Zahl der Juden nahm in der Stadt seit dem
Beginn de.s 19. Jahrhunderts stark zu«
1772
1783
1788
18o4
1816
1837
1871
215
321
464
6o6
540
526
647
16,7
22,2
32, 847)
25,0
25,7
17.748)
lo,5
Doch setzte auch hier schon bald nach dem Beginn des 19. Jahr-
hunderts eine rückläufige Bewegung ein.
In Jastrow wanderten die Juden nach I600 ein. I6I0 erhielt die
M
id hier im Be-
le Juden nachzuwei-
idrichs des Großen
|en sich erst wieder
;elassen zu haben,
ihrhundeits!
<L. J
2
5
o
[eis Dt, Krone,
'ölkerung des
[hier ging die
zurück»
9
15
12
ken jüdischen
die Juden im
Übersiedlung
Besitzi sie Wohn-
stadt seit dem
-■•-* •«.
i47)
,48)
es 19. Jahp-
61 o erhielt die
l
1
i
11
t.
Tj
27
jüdische Gemeinde ihr erstes Privileg. 1771 waren in Jastrow 31 jüdi-
sche Familien mit 121 Personen ansässig. Sie besaßen keine eigenen
Häuser. Ihre Zahl wuchs in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
schnell an.
49)
Jahr
Zahl
1o
1772
lo9
6.7
1783
169
8,4
1788
254
12,9
l8o4
421
15,2
1816
494
2o, 2
1839
485
15,2
1871
417
9.0
Auch Märkisch Friedland hatte einen alten jüdischen Bevölkerungsan-
teil, der sich früh durch Zuwanderung aus verschiedenen Teilen
Deutschlands ergänzte. Vor allem kamen die jüdischen Zuwanderer
aus den benachbarten brandenburgischen Gebieten. ^Nach dem bran-
denburgischen Ausweisungsedikt von 1588 zogen die Juden mit Vor-
liebe in das Deutsch Kroner Land und wurden hier u. a, von den
Grundherren von Märkisch Friedland, den Freiherren von Blanken-
burg, seit dem Ende des 16. Jahrhunderts als willkommene Steuer-
und Schutzgeld zahl er aufgenommen. Sie durften sich zunächst nur
in den Vorstädten niederlassen! später wohnten sie auch in der Stadt
selbst. Die Ausweisungen aus Brandenburg im 17. Jahrhundert brach-
ten neuen Zuzug. Die Juden überwogen zahlenmäßig bald die Bür-
gerschaft der Stadt, gaben der Stadt ihr Gepräge und beherrschten
den Handel. ^ Bereits nach 1772 begann eine Abwanderung.
Die Abwanderer wandten sich nach Berlin.' So würde die jüdische
Gemeinde von Märkisch Friedland im gewissen Sinne die Mutterge-
meinde der Berliner Judenschaft. ^■'') Doch vermochte die Abwanderung
zunächst noch nicht das Anwachsen der Zahl der Juden in Märkisch
Friedland zu unterbinden. In ihrer Blütezeit zählte die jüdische Ge-
meinde in Märkisch Friedland 247 Familien mit 1 4oo Personen. Un-
mittelbar nach den Befreiungskriegen verstärkte sich die Abwanderungs-
bewegung. Schon 1819 waren die wohlhabendsten jüdischen Familien
nach Berlin übergesiedelt. Doch blieb die jüdische Gemeinde auch
jetzt noch verhältnismäßig groß.
52)
•tv^w
DER PREUSSISCHE STAAT
UND DIEJUDEN
Dritter Teil / Die Zeit Friedrichs des Großen
Zweite Abteilung: Akten
Zweiter Halbband
von
SELMA STERN
1971
J.C.B. MOHR (PAUL SIEBECK) TÜBINGEN
Danzig, welche jetzt als eine ordentliche Stadt behandelt werden, und die
auf Langfuhr entstanden. Dass Weiher kein Recht hat, Juden zu schützen,
geht aus alten Landes-Ordnungen und auch aus dem Kgl. alleinigen
Schutzrecht hervor. Da aber einem adligen Eigentümer nicht zur Pflicht
gemacht werden kann, diesen oder jenen auf seinem Grunde wohnen zu
lassen, so wird ihm auch nicht verwehrt werden können, von den Juden,
die sich auf seinem Fundo etablirt, ein billiges abzufordern, obgleich vorige
Abgabe von 260 rtlr. äusserst übertrieben nach der jetzigen Lage der Dinge
ist.
In Ermangelung anderer Principia hat die Cammer die von den Juden
vor der Besitznahme erlegten Praestanda zum Grund der Receptur genom-
men, und gleich wie in Ostpreussen die Abgaben in monatlichen Raten von
der Accise Casse einheben lassen.
Nr. 1233. Generaldesignatio von denen sämtlich vorhandenen Juden
so wohl in denen Städten als auch auf dem platten Lande in dem District
diesseits der Netze
1774
Geh.St.A. Gen.Dir. Westpr. Tit. LXVL Sect. I. Nr. 4. Vol. 1
Namen -Vermögen - Häuser - Berufe:
Fordon - Schulitz - Bartzin - Nakel - Mrotzen - Vandsburg - Camin - Zempelburg - Lob-
sens - Wirsitz - Flatow - Krojanke - Jastrow - Schneidemühl - Deutsch Krone - Fried-
land - Tütz - Schloppe - Schönlanke - Czarnikau - Usch - Filehne
1
2
3
4
5
Namen
Vermögen
in rtlr.
See-
len
Häuser
Beruf
1. Fordon
1. Salomon Herschel
auf 900
5
mit 1 Haus
Kleinhändler
2. Lewin Wulff
auf 800
2
mit 1 Haus
Kleinhändler
3. Daniel Isaac
5-600
6
mit einer wüsten
Stelle
Käsehändler
4. Levin Moses
800
6
Haus
Käsehändler
5. Lewin Elias
450
4
Haus
Höcker
6. Kuve Hirsch
500
4
Haus
Bäcker
7. Simon Dun
400
6
Haus
Höcker
8. Sal. Joseph
200
7
Haus
Kleinhändler
9. Abrah. Joseph
200
5
Haus
Kleinhändler
■•^Ä
1509
1
2
3
4
5
13. Jastrow
1. Jacob Salomon
auf 150
4
Kleinhändler
2. Kaufmann Levin
100
5
abgelebter Mann
3. Leib Pincus
hat nichts
1
Kleinhändler
4. Israel Marcus
auf 400
5
Kleinhändler
5. Hirsch Israel
100
3
Kleinhändler
6. Jacob Jochim
160
3
handelt mit Wolle
7. Jontof Jacob
60
3
handelt mit Wolle
8. Elias Salomon
100
6
handelt mit Wolle
9. Simon Levin
30
4
Tobakspinner
10. Valentin Moses
20
7
Fleischer
1 1 . Salomon Moses
10
3
Honig Höcker
12. Selig Hirsch
40
4
Fleischer
13. Schmul Jacob
50 •
5
Fleischer
14. Schmul Leib
400
5
haben sämtlich
Kleinhändler
15. Simon Levin
50
3
keine eigenen
Schulmeister
16. Marcus Levin
30
3
Häuser, sondern
Kürschner
17. Jacob Moses
15
4
wohnen bei der
Tobakspinner
18. Leib Scheel
20
2
Bürgerschaft
Schneider
19. Hirsch Salomon
—
2
zur Miete
Knopfmacher
20. Mendel Levin
—
4
alter Mann
21. Benj. Levin
20
Schlächter
22. Jontof Salomon
10
4
hausirt
23. Arendt Moses
10
5
Fleischer
24. Hirsch Salomon
5
5
Fleischer
25. Sal. Jacob
5
3
hausirt
26. Lachmann Jacob
5
2
Fleischer
27. Leib Salomon
10
3
Fleischer
28. Jacob Marcus
20
3
Tobakspinner
29. Marcus Jacob
20
3
Tobakspinner
30. Jontof Mendel
20
6
Tobakspinner
31. Lewin Moses
20
3
hausirt
32. Abraham Arend
hat nichts
2]
Schulklöpper
Summa 118
14. Schneidemühl
1. Benjamin Leh-
auf 4000
3
mit 1 Haus
Kleinhändler
mann
2. Marcus Benjamin
150
5
mit nichts
Kleinhändler
3. David Benjamin
150
2
mit nichts
Kleinhändler
4. Abraham Levin
400
7
mit 1 Haus
Kleinhändler
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fcbaftcn oC« |>önb'c«»oare tjericctilgen; r • 2>%^(|itö;'
Öc^6t:cn ött(* 44- laufen »cfer. 2)ie beibeft ^tcffgcrt
öcoßcn *©le(^ir unfr ^f<rbemitff€'»tpet*cir^*i^ SHul
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.1
Selma Stern: Der preusslsche Staat und die Juden.
3. Teil. Akten. Tuebingen,1971.
Nr. 1234. DesignatJo von denen vorhandenen Jnden anf dem plallen r.andc
diesseits der Netze
(1774)
(ich. St. A. Gen. Dir. Westpreiisscn. Tit. I.XVI. Sect. I. Nr. 4. Vol. I
^\=Q(^0
1 1
. I
■ I
Namen der Dörfer
und
Namen der luden
Haben an F\^rso- Ob u. womit sie
Vermögen nen- angesessen sind
rtlr. zahl
Seelen
Worin ihr Gewerbe
und Nahrung besteht
1. Bromberger Kreis
1. Dorf Leszeze .
1. Michel Jacob
2. Sziemensdowitz
an 1000
nichts
4
5
mit nichts
mit nichts
Brauerei-Pächter
Krämer
2. Zlolnicki
3. Fabisch Jacob
400
4
mit nichts
Brauerei-Pächter
3. Peuchowo
4. David Joseph
400
4
mit nichts
Brauerei-Pächter
4. Tarkowo
5. Wulff Abraham
300
3
mit nichts
Brauerei-Pächter
5. Lissewo
i
6. Lewin
500
3
mit nichts
Brauerei-Pächter
6. Niszcewice
7. Jacob Lewin
400
3
mit nichts
Brauerei-Pächter
7. Jezewo
/-- 8. Behr Hirsch
hat nichts
3
mit nichts
Brauerei-Pächter
8. Trzeben
9. Joseph Daniel
10. Lcvin
1 1. Jacob Salonion
hat nichts
hat nichfs
hat nichls
5
(3
5
;
ein Krämer
Schneider
(jlaser
12. I'riedemann
13. Jacob
14. Michel Gabriel
15. Jacob Levin
hat nichts
hat nichts
hat nichts
an 800
4
4
4
0
—
Fleischer
Kürschner
Barbier
Brauerei-Pächter
9. Niecisszewa
16. Salomon
ebenfalls
4
—
Brauerei-Pächter
Summa Familien 16
67
I
2. Nakelsche
1. Dobrin
1. Wulff
2. Wulff
3. Samu
4. Wolff
5. Abrah
6. Meyei
7. Wulff
8. Jac. 1 1
9. Danii'
10. Danid
11. Elias '
12. Levin
13. Levin
14. Abral
15. Hirscl
16. Feich
17. Simor
18. Hirscl
19. Jac. S
20. Simoi^
21. Jac. I
22. Alex.i
23. Jac. r
24. Sam. '
25. Sal. A
20. Isaar
27. Jac. (
28. Mos( •
29. Fisch
30. Natli,
31. Witu
32. Josei I
33. Eich'
34. Isaac
35. Jos. '
36. Abrd
37. Aron
1556
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:n
4
Siiiiiinc
aller
Ein-
woliiicr
95. ax^
«3.401
9(5.455
130.102
414.951
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Summe
.
aller
Feuer-
Christen
Juden
Ein-
Stellen
männl. weibl.
männl. weibl.
wohner
B. Auf dem platten Lande
In adligen, geistlichen u. Stadtgütern
Im Amte Kischau
Schüneck
Bereut
Schwetz
Tuchcl
Schlochau
Hammerstein
427
3
6
18
2
10
81
73
379
3
3
16
14
72
58
-0
Nr. 1222. Auszüge aus den Protokollen des Kriegs- und Domänenrats Lade-
wig über seine Bereisung der Städte des Netzebezirks vom 9.XL1772 bis
6. L 1773
Geh. St. A. R. 7 B. Nr. 55.
Zahl, Abgaben, Handel, Gewerbe, Vermögenslage, Synagogenschulden.
Flatow die zahlreichste Gemeinde
Schönlanke:
... Ferner müsse ein jeder Einwohner, die Christen sowohl als die Juden,
beim Verkaufe eines Grundstückes, es bestehe, worin es wolle, der Herr-
schaft von dem Kaufgelde den Zehnten abgeben, so vor ungefähr 18 Jahren
von dem Vater des jetzigen Grafen ihnen auferlegt worden, vordem aber nie
gebräuchlich gewesen.
... Nach Anzeige der hiesigen Judenältesten seien hier 31 Judenhäuser
und 56 Familien (270 Köpfe). An die Grundherrschaft müsse die Juden-
schaft, sie sei stark oder schwach, 1000 polnische Tympfe, den Tympf zu
38 gr. poln. gerechnet oder 211 rtlr. jährliches Schutzgeld, 30 Dukaten
Schlachtgeld und 12 Dukaten für Branntwein und Zucker, wenn solches
nicht in natura geliefert werde, bezahlen und ausserdem ein jeder Besitzer
eines Hauses 3 rtlr. 4 gr. Grundgeld und die Familie, die zur Miete wohne,
20 gr., welche letztere Abgabe gleich dem Schlachtgelde nicht in dem Privi-
leg enthalten, sondern erst nachher aufgebracht worden.
... Das Gewerbe der Judenschaft bestehe hauptsächlich im Tuch- und
1) Auch gedruckt bei Bär, Westpreussen, II, S. 707 ff.
SgCHEUO
1489
SfiMa
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Nr. 1234. Designatio von denen vorhandenen Juden auf dem platten Lande
diesseits der Netze
(1774)
Geh. St. A. Gen. Dir. Westprcussen. Tit. LXVI. Sect. I. Nr. 4. Vol. I
1
2. Nakels
1. Dobr
Namen der Dörfer
und
Namen der Juden
Haben an Perso- Ob u. womit sie
Vermögen nen- angesessen sind
rtlr. zahl
Seelen
2 3 4
Worin ihr Gewerbe
und Nahrung besteht
1. Bromberger Kreis
1. Dorf Leszeze
1. Michel Jacob
an 1000
4
mit nichts
Brauerei-Pächter
2. Sziemensdowitz
nichts
5
mit nichts
Krämer
2. Zlolnicki
j^
3. Fabisch Jacob
400
4
mit nichts
Brauerei-Pächter
3. Peuchowo
4. David Joseph
400
4
mit nichts
Brauerei-Pächter
4. Tarkowo
5. Wulff Abraham
300
3
mit nichts
Brauerei-Pächter
5. Lissewo
6. Lewin
500
3
mit nichts
Brauerei-Pächter
6. Niszcewice
7. Jacob Lewin
400
3
mit nichts
Brauerei-Pächter
7. Jezewo
hat nichts
3
mit nichts
8. Behr Hirsch
Brauerei-Pächter
8. Trzeben
9. Joseph Daniel
hat nichts
5
—
ein Krämer
10. Levin
hat nichts
6
—
Schneider
11. Jacob Salomon
hat nichts
5
—
Glaser
12. Friedemann
hat nichts
4
—
Fleischer
13. Jacob
hat nichts
4
—
Kürschner
14. Michel Gabriel
hat nichts
4
—
Barbier
15. Jacob Levin
an 800
6
-
Brauerei-Pächter
9. Niecisszewa
16. Salomon
ebenfalls
4
—
Brauerei-Pächter
2. \1
3.
4. \
5.;
6.
7. N
8.
9. 41
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.1
25.
26.
27.
28|
Summa Familien 16
67
1556
JESZEWO
v.l,col.l945
WEST PRUSSIA
1870
Pfarrdorf 1 3/4 Meilen North of Schwetz.
255 Inhabitants.
JECZEWO VORWERK has 47 inhabitants.
NAKEL
V.2, col. 3002
Stadt^ Reg. Bez. Bromberg, Prov. Posen
2 3/4 Meilen from Wirsitz 3400 Inhabitants.
Post, Eisenbahn, Telepgrahenstation.
TUCHEL
v.2,col. 4665
ZEMPELBURG
v.2,col. 5244
Stadt mit Schloss, Reg. Bez. Marienwerder Kreis Tuchel
2000 Inhabitants, Post.
Stadt, Pro V.West Prussla, Bezirksamt, Kreis Flatow
1 1/4 Meilen South of Gammln 3155 Inhabitants
from H.RUDOLPH: Vollstaendiges geographisch-topographisch-statistisches
Ortslexikon von Deutschland, Leipzig, Zander, 1870
^ )
Ü"(r CZ€W(^
SOTJRCES
MÜTZEL: Neues Topographisch-statistisch-geographisches
Wörterbuch des Preusslschen Staates.
v.2U821)p.25i+ no.7vl: JESZEWD. kBagl.Dorf. Kreis Schwetz.
Amt Schwetz. 91 Seelen, Post Taschau.
V.2, p. 311| no. 1483
no. li|81|
KATSCHER, city, Krs .Leobschütz,Reg3ez0ppeln
Herrschaft Olmtitz. ll;76 souls.
NEU-KATSCHER , Kolonie, 158 souls.
v.3»U822)p.l02 LIEONITZ, iireisstadt, 8S30 soüs.
v.U (l823)p.2vl no.367l+ SCHWEIDNITZ, city, Dlstr.Schw.,RB Breslau.
7I496 souls.
V.3 (I822)p.3i8, no.617 ORANIENBURG, city, Krs. Niederbarnim, RB Potsdam
1815 soulä.
v.lf (1823) p. 295 nD.367it SCHl'/ETZ, Kreisstadt, RB Marienwerder. 201|0 souls. |
V.5 ll823)p. l+i| # I6I3 TUCHEL, city, Distr .Konitz, RB Mwdy, 1290 sois.
v.5,p.306-7, # 303 KATSCHER in i821 Ö2 jews of l4i|6.
v.5,p.306-7
LIEGNITZ: in I803: 1325, I8IO: 1298, 1016:1279, I83 citizei.
p.308: 10 SchanKwirte.
KATSCHER
v.5, p.31+5, #5iO ORAfn:ENBURO:703 buildings, of wl.ich 1|79 stables and
berns. Jews: l8l6:none, I8I6: oniy 20$
Citizens. 2126 1 ih. in 1821.
1 Schankwirt. 35l! fabrlcskes Schwefel-
/sÄure, Vitriolftl, SalzsBiore, Glaubersalz.
v.5 p. 308-9, #- 1816: 1 Gasthof, 10 Schankwirte, /| bakers, U butchers,
11 Gerber, 21 Sh >emakers, If tailors, 6 carpenters
2 riadetnacher, 12 Schmiede und Schlosser, 2 Böttcher]
5 Seiler und Reepschläger, II47 Leinwandweber,
16 Kaufmann 3 ViktualienhHndler . ^ the merchants
have kaufmännische Redhte).
v.5,p.3U8/9
ORANIENBURG 1 good hotel, 7 ÄKkR overnigbt place s for
Fuhrleute, 1 "chantcwirt, 13 bakers, 9 butchers, ^
3 Gerber, 2Ö shoemakers, 2k tailors, p,2h9' 16
carpenters, 5 ^ademacher, 12 Schmiede, 5 Böttcher,
3 Seiler. 3 silk weavers, 9 linen weavers,
10 merchants with, and 4 without rights, 2 HÖker.
(
l
v-^ P-3vi| # 756
TUCHEL 3i2 buildings of which 16? barns.
1802:1315 2 hoteis, 1 t^'uhrmann ' s Ausspannung,
1816:1217 9 ^chankme Ister, 6 bakers, I4 butchers
2 Gerber, 27 shoemakers, 10 tailors,
l\ Tischler, 5 sch.niths and locksmiths
2 Böttcher, 1 beiler. 7 wool weavers
2 linenweavers, 1 Strumpfwirker.
6 merchants with, 1 w/o rights,
l\, Viktualienhäidier Sc Httker ii 1Ö19.
1821:1367
kOQ jews in I8I6
source: MtJTZEL, Topographisch ...Wörterbuch
des Preussi sehen Königreiches,
O
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)
1-
»:*^V ^..^Ä*»*^ W^-rf^Pty^^S^-wAT-^'W^'
•A*^»
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JESCHEWO
SOURCEi GEIvEINDELEXIKON FUER DAS KOENIGSREICH PREUSSEN.
Heft 2, Provinz Westpreussen. Berlin, I9O8
p.ll8, no.56
JESCHEWO, 116 houses, 259 f amilies and I6 Singles.
128? people, 8 Jews. (all Of whom speak German)
233 evangelical, 10^6 catholics (1905 census)
(speak German^ (speak Polish)
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Geschichte des Schweizer Kreises
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218
Han» Maercktr, Qeiohlohte dei Sohwetctfr KreUei.
Kranichsfelde gehörige Kolonie der Stadt Schwetz war 1789') städtischer
Kämmcreibesitz mit 2 Feuerstelion und als solcher der Gerichtsobrigkeit
des Magistrats unterstellt.
Jezewnltz. Jeszewnitza (1789). 0. L. III b. Königliche Kolonie im
Gemeindebezirk üdschitz.
Es war 1773*) eine auf 10 Jahre verpachtete Neusasserei von 1
kulm. bäuerlichen Hufe und 6 Haushaltungen mit 26 lutherischen Be-
wohnern, darunter 3 gespannhaltende bäuerliche Pächter, und gehörte*)
zum Kreise Pr. Stargardt und zur Kirche Neuenbürg.
Jeszewo, früher Jezewo. Gesow (1293), Jeschav (1415). 0. L. II.
Es ist ein königliches Dorf mit katholischer Kirche und Pfarre und einer
katholischen Schule. Zu polnischer Zeit gehörte es dem Bischof von
Wrozlawek und war dem Komorsker Schlüssel zugctheilt.
Im J. 1669*) hatte es nur 6 Morg. Saat, 3 vom Schäfer benutzte
wüste Morgen, ferner einen Krüger, welcher herrschaftliches Bier schänkte,
und 2 Einwohner aufzuweisen.
Es war 1676^) eine „villa'', dem edlen Jakob Dorpowski verpachtet,
und zählte 70 Bewohner; es steuerte 1682 und 1717 ''j mit einem Satze
von 4 Gld. 1 Gr. und 9 Pf.
Noch 1773^) gehörte das „Dorf dem Bischof von Kujavicn. Es hatte
15 kulm. bäuerliche Hufen Areal, 34 Haushaltungen, ausser 6 im Hospital
wohnenden Personen 146 Bewohner, darunter 18 gespannluiltendc Wirthe.
(1 Freischulze oder Lehnmann, 12 bäuerliche Pächter, 5 (Tärtnerpächter),
1 Handwerker, 2 Gewerbetreibende, 1 Geistlichen und 1 lutherischen Lehrer.
Die Kirche^) (St.Trinitatis). Patron war einst der Bischof von Kujavien.
Das Kirchengebäude war 1649 von Holz und das Dach der ßcpaiatur
bedürftig; nur das Pfarrhaus war neu.
Im J. 1686/87 war die Kirche neu untermauert und hatte ihren Ein-
gang durch den angefügten Thurm. Im J. 1749 wird der grosse Chor
als von Holz und durch den vorletzten Pfarrer reparirt bezeichnet, während
der kleine von altersher gemauert war.
Die Dos bestand 1649 in einer Hufe Pfarrland in jedem Felde ^), docli
1) G. 1789.
^) Fr. L.
-) G. 1879.
4) S. J. I. pag. 251 eidl. Aussage di*s Thomas Danielowic/.
5) E. V^. de 1676.
6) S. de 1682 u. St. de 1717.
7) Fr. L.
«) Entnommen aus Vis. de 158;J, 1649, 1686/87 u. \\ S., soweit nicht andere QxwWvw
vermerkt sind.
y) Sommerfeld^ Wintert'eld und Brachfeld, — die damals übliche Bestellungsweis«'.
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//««tf Maervker. Üt^Bchichte dea SchwuUer KrelaeH.
219
gellten deren ursprün^^lich 4 gewesen sein; eine 5. Mazurdwska genannt,
it9X
vor 1749 dazu gekommen.
hn Pfarrland lai; der Tei(;li Jozowko. An Doconi cntrieliteton im J. 1649
die 8 Ortseingesessenen je 1 Sclifl. Hafer und 1 Seldl. Iloggen, der
^eilulzc das I)o})})olto und der Kiiiger V4 Selifl. Ilafc^r. Ausser Jezewo
unifflsste die Parocliie die Dörfer: Taschau, Gellen, Piskarken, Oslowo,
ijp„a, Lippinkon, Laskowitz, Klunkwitz, Butzig, Czersk, Jaszcz und
Uuäcliin. Die Kirelie Iiatto von altc^sher einen Wald, welcher zur Zeit
die Begierde der angi-enzenden Besitzer nicht erweckte, so dass die die
Olicraufsiclit fülirenden Kiirhonvorsteher, — es waren dies die edlen Os-
jowski und Kozlowski, denen 4 Dorfi^einpescssene zur Seite standen, —
7„j' hosseren Ausnutzung schöne Bienenstände darin eingerichtet hatten,
fljc fiüheren Geistliclien jjlh^glcn an die l>lirg<M' in Scliwclz Holz aus dem
^Valdo zu verkaufen un<l das (udd lür sich zu h'dialten.
Der Lcdirer war lo-^)) (Namens IJlasino Wolski) auf 1 Sgr. jährlicli
vdii den Einwohn(un angv\\ iescn; lCS(i/(S7 exislirü; für ihn weder Haus
iiodi Land, was friilur vorlianden gewesen sein sollte.
Geistliche: If)*-:» Joh: nn von AVouLn-owitz, vertreten durch den
Coiueudai'ius l.ani-i^iizins vcii Kazinderz, l(i(U> Trokopius Skepski, Pfarrer
/u Jezewo nndOssik^), ITli d;d;<d» Donaiski, 1748 Johann Szola, 1749
Jäkel» Franc. Glassius, 1704-) (ih'winski, 1<S( ()•') A. Snioe/ynski.
Vorwerk Jezewo, O. L. 11. V.r^ ist ein Krh]>achtsgut, welches nach viel-
j-nrlicn Besitzweehse'n am IS. Derln. 1 Ss;; von Theodor llannemann für
l:):5r)(X) iMk., am 9. April I8S4 von W.ilter von Kameki^ fiir l^nOoO Mk..
;,in 27. März ISSi) von der National-ilypodidven-Credit-Gesellsehaft in
Sl'ttia in der Snhhastaiion fih- 1)0 BCi) Mk. \\\n\ schh';^sslieh am 22. Juni
IS8<) vom stud. juris Carl (histav Adidf !>i'uns erworhen wurde.
p^s hatte 1773*) eine Flache von ö lluf.m 27 Morg. kulm. Vor-
wcrksland. Bereits 1781)**) war es ein Krbpachtsvorwerk.
Jezionnek. 0. L. Lb.
Dieses Ooif gehörte zu To])olinken und ist Jetzt eingegangen.
Jeziorken. Jeziorki (177:)), Jezi<uko (17H(\), Ji^siorkl (17S1)).
0. L. iL Es ist ein adligc^s Dorf nnt einer evang(dischen Schule.
Ks gehörte 1727*') der verwiltwelm Fi'au Hedwig von Steliens-Wyb-
czyuHka, 1767^) dem Anton von Wyhczynski und 177 o 11. dem von Lukowitz.
1) S. J. r. pao. 'lh\.
-') S. J. IV. pag. 24^ a.
"') 0. Gellen.
') Fr. L.
■^•) 0. 178*J.
^) 0. Jeziorken
■) Gr.
14
.V '.-<V-««i<*.
WESTPREUSSEN
AUGUST CARL HOLSCHE: Der Netzedistrikt. Koenigsberg, Micolovius, 1793.
(nuraber of Jews not given)
page
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128
129
131
NAKEL, ein kleiner, unbedeutender Ort, 5 Meilen von
Bromberg. 10? houses, 768 Einwohner.
WIRSITZ, 6 Meilen von Bromberg. Elendes kleines Staedtchen.
31 2iHStx Haeuser, 180 Einw.
was an Adlige Stadt, was sold to the king.
MARGONIN, 7 Meilen von Bromberg, owned by COUNT SKORSZEWSKI.
211 Houses, 1257 Einw., worunter viel Tuchmacher.
DEN MEISTEN HANDEL BETREIBEN DIE JUDEN, WELCHE ZAHLREICH
SIND. Die Herrschaft wohnt in Margoniigdorf .
ZEMPELBURG, open city, 199 Houses, 1128 Einw., Hier wohnen ei-
nige TuchmaEh;l^er und viele Juden. COUNT POTULIZKI ownes
the largest Herrschaft in the district.
SCHLOPPE, a very old town. 17 Meilen from Bromberg.
^9 Houses, 918 Einw., many Tuchmacher and Jews.
MAERKISCH-FRIEDLAND, has many Tuchmacher and many Jews, some
of means, and a not insignificant trade. 179 houses,
673 Einwohner. FREYHERR VON BLANKENBURG ownes it, has
"ein artiges Schloss."
GOLLANZ 8 Meilen von Bromberg. 91 Houses, 597 Einw.
many Tuchmacher and many Jews. Family MIELZINSKY owns
it, is very rieh, usually lives in Poland.
THEREGI ERGUNSBEZIRK MARIENWERDER: Uebersicht der Bestandtheile n und
VERZEICHNIS ALLER ORTSCHAFTEN DES [»«ARIENWERDERSCHEN REGIERUNGSBEZIRKS,
published in Marienwerder, probably in 3 820^^
164 UjESZEWO, Kreis Schwetz no.68: p.lOO: 22 persons, 5 Feuerstellen
l|JESZEWO, Kreis Schwetz no.69: p.lOl: 91 persons, 20 Feuerstellen]
the first one is the village, the second the town
226 PRIVILIGIERTE SYNAGOGEN in 7 places:
KROJANKE, FLATOW, ZEMPELBURG, DEUTSCH-KRONE, JASTROW,
SCHLOPPE and MAERKISCH-FRIEDLAND
in the Distrikt DEUTSCH-KRONE:
p.28 MAERKISCH-FRIEDLAND 2301 persons (2nd largest) 207 houses
SCHLOPPE 1295 — 193 houses
number of Jews:(by district)
p.l4: CONITZ it 536 jews
DEUTSCH-KRONE 2595
SCHWETZ 270
FLATOW 2288
all of MARIENVJERDER (REG.BEZ) 31^^,410 total, 8775 Jews
( 2.
3"(;MG-Büw2.L>^u
»
G-M^o
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lUt^GB>0^2:LAO
MOTES FOR THE STRAUSS SHEET ANDMASTERSHEET
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(SOÜRCE: GOLD.
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Gold ^ugo, die *> , end Jdgemelnden '^oehmens in ergengenheit und"
__^egenT/art, DS135 A9G6
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•^ Kisl^^i\ li«6H, f<»U,h. i
l
p.2U
Rabbis: ABRAHAM^SÄMÜlCL BEN ISAAC BACHARACH, bom ^unzlau.died in Worms
age ^0. 8on: R. SCHIUSCHON BACHARACH» R. Maehren» Prag» Worms. d.l670.
note* DOBRÜSCH, d. cf R. JAIR BACHARACH, married R. SCHLOMO E OPPENHEIM,
end d. 1736(Worms)/. also a MOSES SAMSON BACHARACH.
ABRAHAM SAMUEL is the granfather of JAIR CHAJIM BACHARACH. The only
p.2U
p.215
jßt.y^'^
son of RABBI BEZALEL LOEW("ceh Rabbi Löw)_ was an uncle of SAMUEL B. lived
Ktaucjixx in ^olin. ä
SAMUEL DIED 26 Mai 1615 on the flight from Worms, bom 1575. An xmcle
of Samuel 's son CHAJIM KOHLN who wrote novels ueber SMSS CHOSCHEM MTJSBKKBl
MISCHPAT. li^J(*Uf
SHIMSCHOH WAS gücc^eiled Tsy- 3". B. CHAJIM FEIBEE," sön-lir-lew örit. JESAJI
HOROWITZ. £(* ^KAHj^tt^'n^'^^'»-' (r^
fter Elieaer Lippmann Grflta^ was R, MOSCHE JIZCHAK SPIRO^-^fR to 172^
was Rabbi before and som« tim« after 17I2.father-in-law of R. JONATHAN —
EIBIiNSChUETZ. M.J.SPIRO was first R. LISSA. HIS FAMILY-SREE
ab. 1600
GAON RABBI JECHIEL SPIRO
ÜAON RABBI WOLF SPIRO, _d. 1630
ARON SIMEMJ SPIR^ d.l7£^
' ' ' ■ ' '1 '■■■■ ■■ ■ . • " . V - --«J
BMJAHIN WOLF JEGHIFLIIICH/EL AMSClfeir
SPIRO
SPIRO
SPIRO ^Mi*^(iC(
t
^^>ivi^riiät
^RON. JECHIEL, MIC
KOPPEL FRANKEL
1 I M ^ ^■TiJrfmiffllfciürflSi
tdavighf er
ooJONATHAB
EIBEN SCHITZ
/Htf/^/ic
BBJJAMIN WOLF-
PRIMATOR SIMOM FRANKEL
^yLuSCyC" SOMOSONKUUaiOIK SPIRO went from JuDgbunzlau to Prag where he d. 17^9.
R. W)S(.
TOT?
p. 21 5/6
ISCHE BRANDEIS HALEVI followed in Jvingbxinzlau ab. 1726. A descendant
of the Hohe Rabbi LoewZ Had cFson bom Jungbz. 1727 named BBEZALEL, b.
6 Che seh wen 1727^^
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KALISCH
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14-6
UV
14.8
149
(>
150
151
Lewin, L.
pp. 141-76
Beiträge zur beschichte deo Juden in Kaiisch.
FtüSTSCimiFT ZU EilRM DES DR. A. IIARICAVY, . . .
ed. by BARON D, VON GUNZBURG and I. MRKON.
St. Petersburg, 1908. HEBRAIC SECTJTOT
CAT
one of the oldest communities in Posen, Jev/s raentiorEd 1287.
22 Oct 1656 Czarnecki slaughter: killed the parents of the
bibliographer SABßATAI BASS, father: Josef . raother's name not given
OSTROWO, new congregation, daughter congregation öf Kaiisch,
was established Üi 1724.
great fires in 1696, 1706 and (p. 147)1792. qaDlJ.9Mfi 20Cty, 30,000
inliabitants, of vrtiich 1/4 jews.
THE RABBINATE. (copied only as far as needed)
R..TTmT',T. OAROj R of Kalisch, died 22yrs old. Family goes back to
Tannaitische Zeitalter (???). His brother R.ISARAEL v/as 1677
stellv.Da j Jan, I684 Daijan in Posen, and R.SAilTER since
ab.21Abl695.
^^JLßiiAEL BEN R. NATHAIT SPIRO, R. Kalisch, title: Dar schan, wasR by
29Abl679/ His father ^. of uIÖLIN, his grandfather was R.ABRAHAM
ABELE GOL'IBINER. and his fatherinlaw R.ISRAEL ISSER, son of R.JEGHIl
_ EU R. SALOMO LURIA (MAHARSCHAL) . R.ISRAEL ISSER is author of
BETH ISRAEL (Berlin 1726) at the end of which are BETE PERSZ, by
his grandson ISACHAR BEN NATHAN.
^^ext R.JEHUDA BEN R. NISSAI^, soninlav/ o& R.SECKARJA LIEI©EL
KLAUSNER aus ICRAICAU, brotherinlav/ o& R.ZEWI HIRSCH, rabbis of
Lemberg and Lublin, also bril of R.ARJE LOEB,R. in Wien, Przemysl,
and Krakau (LIAHARI R"N) . His v.-if e v/as CHAJA' and they lived in '
Tamow. I664 R in Ellcusch (01kusz,govt.Xielce) , sord:ime n of
Schaiijav/y, Tomaschov; and lastly in Kalisch. (by 1681) .
Had a son BENJAIJIN, another son ABRAHAM, and a soninlaw
ZEBI HIRSCH BEI'I JECHESKEL LANDAU of OPATOIV. Member .f the 4Länder-
synode Jaroslav/ 26Elul 1699.
R. Jehuda was no longer R. in ^^alisch by I696.
In 1696 signed as R. of Kalisch R.JUDA ARJE LOB BEI^ DAVID,
forme rly in Kremsier. He a descendent of R.JOEL SÄRKESj. and
of the author of TORATH CHAJIM, and was R of Lobsense for 22 years
and came to AIlSTERDAil 1708, was there ijyears and died AIvISTERDAil
7Kislew 1709. Great Taliaudschool. His sucessor was R.ZEBI
ASCHKENASI (CIIACPIAIiT ZEBl) . R. ISACHAR of fCA-LISCH (auth^oj r of
PISCHE SCH»ARIM) aßio was Hin several communities.
R. ISRAEL ISSER, fi of Kalisch, d.l699. His father is :IOSES,R.
TK^^TOTüög of LUBLIN. A daughter of R.ISRAEL ISSER married ABRAHAI>!
ABBA MARI. Their son R. ISRAEL ISSER CABBA läARl) v/as R. of Brezsc
in Luthuania and died i6^ 1769 Jsee KAJäÄN, AIU"^ EZ XMK AV/OT, Kra-
kau, 1903 . ) .
('
152
153
f>n^.
154
S;htbat^l72i:^^'^^^''^ ^*^"^ CHASSID, was R in Kaiisch and d.29SEiix
-._,. K « IiS A A C; PF]TiIfi_gi.g.Q, R Kaiisch, same family as JüDEL
OARO. came from GLOGAU, where his father R.ARJE JEHUDA ^
was R ARJE v/as a Grossneffe of R.JUDEL. Isaak was in ^
,!;ljsch by 17U, was related to JAICOB ICAHANA SPIRO
("OHEL JAAI^OB"), was out of Kallsch by 9 Adar 1730
He was in Posen as Rabbass byl732, luitil after
iTTf'n^'^^^'.^'^^^t ^° ^^^^^^ ^^ ^^^^ *o IIAIIN07SR, where
iie Ü.1/5P. his brotherinlaw v.'as HEIIUDA GLOGAU.
„,^^Jl^^ sucessor in ITALISCH was R.ZEBI HIRSCH BP]N SA'IUEL
?ncnS'.''-^^° ^®" before 1730. The R. of F/M JMOB
JOSCHA IS called, hy him, JiiECHUTNI.
next R.ELIESER LEISER BEN R. ISAAK, designated
V7?y '^^i%'S?o"? ^ ^l ^^^°' and went to SCKVERSEITZ between
1734 and 1/52 (see ^ev/in, Lfi^A) .
nex
of STRYI
he d
NATA, R in EIBSHSCHÜTZ, and father of JOII/.TTtatj EYDEtJSCHnTV
(.See Lerin Lissa. p.249. .^ ^'"^ '' l'^'^' J^f^^MlTTT^.,
R.,TO,ST^F niiArTTN, ^nn mf R. /'J.EyATjFiF.T; .ci].;yj|^y,-ß y-,^. r in Kalis
tith fhe R'cHA?Tif f^"^ . E^ENSChStz. P^ly identJ^a!
mth the i^.CHAJIM of x-alisch who was dead by the time of hiq
f^Ü^y'-f^ ^'^ election as Posener Darschan^^a^d Rabbpraes?
P;sef.i?nl?7?Pelac°h!'^ ^ '"''"'"^ (govt .IVarsaw) . s?ayed a
m
)
_ R.ABRAHAI./I ilBELE HAKOIIEH , v.a s R in Keusch by 1784, by ISOO
retired but still älive by 1804. . ' ^
J/VKOB LISSi\, his sucessor, in Kalisclt ab.1800-1809 and 1821-
155
4.
^ cTTTOTf yfiPTrS^f^f-m^ °^ ^''^^ °^ Brody.and fll of
R.^^Ii-iON ZUCKi^RLiAi^N, R of Obersitzko, who d.Kislew 1855.
A--TBA^pr^I;"?? ^''^-^'h ?.°^ ^°^®^ ^^^9 ^^*®r ^^^^th of his father
Ai^-iBA^ e&j:;R II, ^n alssch
?: ^SAAK_Jl^ ^;:X was H in ^^alisch ist half of 19 th
his v/ife daughter of K.ZEBI PIIRSCH TEOMIM ■ a sonlnipvv nr R*TArnp
<
156
157
158
^^^f^nv. o^ T? v-«T rvv^if^"^^^^ t^'-^^^/' v/as xt in,Tre;.:bovvla^nd
sonlnla^■; of R.ZilBI. tas versxon froni,f:ahan,Anaf ez abot) .
he rH.^?S^S^^ ^^^^^? ^^ JOSUA R in Kletzk for 20 yrs)
he died 1849. details not 6opied.
^•^^^R^ Tll^^rAT^^-p'^nu^- '^^'"^^l^ fff A,ThP„ 25SiwanlS52-1855.
- i^. fiflhi I ti....äIIEjU3ACH, sonmlaw of R.MENACHEM AUERBACH of OSTROV'O a
^^°^^ycSL?^^S;fEil?^M6HS.^^ ^St^^^Ji^^^ '-^ ' - KoloA.S?h^r
last: RtSAMggIf QRMSTEIH, bom Kempen 1822 son of R. -OSCIIE 0.
Blas^S?^-E''o^^^^^ °^ i^"^^ ^""^ ''^ d.l85S.raarried when 19 in
Blaszki,oii of Kalisch.then ^ in Krosnewice,BEliof Lenczca for n A
years, then 0Z0Iüi0W(SE of Lencyca),for 21vears Ad^T- 1AA7 ^t, iti ^ v>
d.^^alisch 23Kislaw/l2Dec 1903. wif^'s famll^not gi?en x^I^ °onln""
äntloned-he^e™ '^^^^^'^^ R-MHUT. ASClT(othfrcMldrentot""
kA^SEL
/
GH4^
Er selbst muB dort
ugt einen David,
|sem Abraham, Sohn
Namen nicht genau
ire heißt in allen
|eziehung sichersten:
lamen: David.)
Ich; so fällt auch die
iske mit dem Dorfe
Issen hat und einen
|ar) als unnötig weg.
belegt? Und woher
Immelte Wiedergab«
yjefähr: Schwedisch-
ird Brilling, Breslau.
ir Buchbinder oder
kam aller Wahr-
;h aus Schwelm bei
Näheres über
vor 1733 erbeten.
iur. Schaap-Brielle.
;tarb zu Amsterdam
nuel Hijmans,
Hijmans aus T ^ e 1
ITobias; er soll in
[eiratet gewesen sein
:mans.
Hijmans die Praxis
:r i8oa nach Amster-
laap, Brielle (Holl.).
it Vorfahren eines
US Hendrik, der
land nach Schöneck
inwanderte und hier
n Namen Heinrich
as bekannt über den
Familie in Holland
in Portugal (Henri-
Diesbezügliche Lite-
|tha Heinrich, Berlin.
valische Nach-
in Süddeutschland
en Mitgliedern zur
|eirat der „Deutschen
if t*' und Mitglied vom
T Berufs - Familien-
trt Erh. von March-
t, Pankokweg i, der
Archiv interessante
le zugewendet hat.
Straße 6.
I'
März 1932
Jahrgang VIII
3übif(^e
Heft 29
der gesamten Folge
'Familien - ^orf d^ung
«itleilingeii Her Stielllillflft t jOHifdle Sinilin-MHiiii
Inhalt :
Leitsätze der Deutschen Gesellschaft für Eugenik 430
Dr. Arthur Czellitzer, Berlin: Jüdisches Familienleben im heutigen
Palästina 431
_ ••
Elisabeth Kupka, Breslau: Die ersten jüdischen Arzte im preußischen
Breslau •. . 439
Arturo Bab, Rivera: Angebliche Nachkommen des König David • . . 441
Dr. Arthur Czellitzer, Berlin: Unser Archiv (Fortsetzung) 442
A. Cassuto, Hamburg: Aus den Testamenten des Abraham Senior Teixeira 449
Besprechungen 450
Aus unserer Gesellschaft 450
Suchblatt . 451
■ti'HISJWliKiai^
150. „Zur Gcsch, d. Relig. Unt. der Berliner jüd. Gemeinde [Dr. Moritz
151
153.
154.
197.
198.
210.
226.
244.
245-
262.
265-
266.
268.
277.
Kirschstein] 1826 — 1900** von Dr. Jacobson, 1927 im „Berl« Ge-
meindebl.".
, Jakob Moses (i 724 — 1802) Gemeindevorsteher zu Berlin** von Moritz
Stern, 1927 im „Berliner Gemeindeblatt**.
Photographie und Gipsabdruck einer 1738 von der Gemeinde Amsterdam
auf Rabbi Eleazar aus Brody geprägten Medaille.
Memoirendes Ascher Lew y ausRe ic hshof en inElsaß, 1598 — 1635,
her. von M. Ginsburger, 191 3.
„D as Vermächtnis des Vaters = Testament des C h u s t e r
Raw** [Moses b. Amram Grünwald gest. 1911], verdeutscht und erklärt
von Rabb. A. Löwenthal, 1927 im Jahrbuch f. j. Gesch. und Lit.
„Familien-Merkbüchlein der Familie Rindskopf**. Von Willi Rinds-
kopf, 1928.
„Fünfzig Jahre Ullstein** 1877 — 1927.
„Dr. med. Markus Moses** [Sohn des Preßburger Oberrabbiners
Mosche Charif] 1729 — 1786 von Bernhard Mandl, 1928.
„Henriette May zum Gedächtnis** gewidmet von ihrer Familie, der
Zentralwohlfahrtsstelle und dem Jüd. Frauenbunde, 1929.
Hundert Jahre Gebrüder Friedländer [in Berlin] mit Vorwort
von Geheimrat Max Friedländer, 1929.
Prof. Dr. Moritz S c hä fe r- Berlin, Festschrift zum 70. Geburtstage
her. von P. Pinczower, 1927.
„Bürgerrechtsquittung für Adolph Sachs** vom 28. VHL 1861.
„Quittung über bezahltes Einzugsgeld nach Berlin** für Adolph
Sachs vom 9. H. 1860.
Festschrift z. Eröffnung der Neubauten der Firma M. K. Sternberg
in Spandau von Franz Kohstall, 1927.
Gabriel Rießer's Abstammung (nämlich väterlich von Saul
Wahl, mütterlich von Salomon Luria) von Jakob Bahr, 1928 in „Jüd.
Rundschau**.
(
D.
Juden-Listen (Bürgerlisten u. dg 1.).
33. Liste der 1787 in Rybnik (Oberschlesien) wohnenden Juden.
34. Liste der 1789 in Rybnik (Oberschlesien) wohnenden Juden.
47. Liste der 160 Breslauer Stamm Numeranten (= Familien mit
vererbbarem Wohnprivilegium) aus 1790.
57. „Die Juden als Soldaten** her. von Dr. Paui Nathan 1897 im
Auftrage des „Comite zur Abwehr antisemitischer Angriffe**. Enthält
jüdische Mitkämpfer aus den Kriegen 1813/15, 1848, 1864, 1866 und
_^ 1870/71.
C^£4^> Bürgerliste der j. Gemeinde Cassel aus 1729.
95. Gräberverzeichnis des Isr. Verbands-Friedhofes Waibstadt (1690
bis 1914) von Lehrer Bloch in Neckarbischofsheim 1914 angefertigt,
loi. Die jüdischen Studenten der (früheren) UniversitätFrank-
furta. Oder von Dr. L. Lewin 1924 in Jahrbuch der jüd. lit. Ges.
444
i \i'jj4^ ii,\^\,! A\ '%i'>L'^^-.J'l\^li' -<.vc
iWK'I'SSfflEä^SFy
t
kAssei
PAUL ARNSBERG
Die jüdischen Gemeinden
in Hessen
Anfang Untergang Neubeginn
ZWEITER BAND
SOGIETÄTS-VERLAG
(
414
Kassel
Oeschichie: Im Jahre 1830 lebten in Jugenheim noch 67 Juden; 1824:
49 Juden ; der Ort gehörte früher zum Besitz der Fürsten von Nassau-Saar-
brücken. Um 1905 soll Jugenheim noch 34 Juden bei einer Gresamteinwoh-
nerzahl von 1093 Personen gehabt haben.
Synagoge: Die Synagoge soll um 1846 errichtet worden sein; 1855 hatte die
Gemeinde sechs FamiÜen mit eigener Synagoge und Schule.
Die Synagoge wurde im Jahre 1927 noch von den Juden aus Parteiiheim
besucht; ein ZusammcDSchluß von Partenheim und Jugenheim wurde
jedoch verweigert, da Jugenheim zum Kreis Bingen gehörte.
Friedhof: Der Friedhof (Liste, Nr. 202 LVRP) hat eine Größe von 0,30 ha. Er
A^iirde u. a. von den Juden aus Niedersaulheim (vgl. Niederolm) und Parten-
heim (vgl. Akte 362) mitbenutzt.
Laut Akten bestand die Friedhofsgemeinschaft aus den Gremeinden Nieder-
saulheim, Partenheim, Vendersheim, Jugenheim und Stadecken.
Qicellenmaterial: Statistiken; Archivakten (StA Koblenz). - Information von
Ortsbehörde. Akte 440
KASSEL
IsrG - E: 175000; J: 3000, Z: ca. 1000; Syn (Königstraße 84, Große Rosen-
Straße 22) - Fr - Mi - Seh; Vors. Rudolf Nußbaum; Rabbiner Dr. Gotthilf
Walter; K u. L Karl Witepski, Siegmund Jäckel, Ehas Godlewsky; Israeli-
tische Volksschule: 156 Kj; Lehrer: Josef Moses, Walter Bacher, WiUi Katz,
B. Kleeblatt, Margarete Weiß. RIU ca. 100 Ki. Schule der jüdischen
Jugend, Große Rosenstraße; Bibliothek der israelitischen Gemeinde, Große
Rosenstraße. Angeschlossen: Harleshatusen (5), Oherzwehren (2), Nieder-
zwehren (8), NordsJuiusen (1), Oberkaufungen (1 J). (Diese Orte sind fast alle
jetzt Ortsteile von Kassel.)
Wohlfahrtspflege: Zu der Arbeitsgemeinschaft örthche Zentrale für jüdische
Wohlfahrtspflege (Zentral wohlfahrtsstelle der IsraeHtischen Gemeinde)
\varen 7 Vereine zusammengeschlossen (gegr. 1925).
Vereine: 1. Bikkur ChoHm- Verein, gegr. 1925, 100 Mitgheder (Kranken-
besuche in hiesigen Krankenhäusern), 2. Ferienkolonie der Sinai -Loge
UOBB, gegr. 1888, 140 Mitglieder, 3. Gesellschaft der Humanität E.V.,
gegr. 1802, 150 Mitglieder (Ausbildung zum Handwerk), 4. IsraeUtische
Brüderschaft Chewras Gemiluth Chasodim, gegr. 1874, 270 Mitgheder
(Krankenunterstützung, Bestattmig), 5. IsraeHtischer Frauenverein E.V.,
gegr. 1811, 400 Mitglieder (Kranken-, Wöchnerinnen- und Armenfürsorge,
Bestattung), 6. Israehtischer Kjrankenpflegeverein E.V., gegr. 1773, 220 Mit-
glieder (Krankenpflege, Unterstützung Hilfsbedürftiger, Wanderfürsorge,
Kassel
Bestattung), 7. Israelitischer Speis
Durchwanderer an Sabbaten uni
gegr. 1817 (Ausbildung junger M
eigenen Heim), 9. Provinzialkasse
für Israehtische Armenpflege E.A
zung ortsansässiger und durchrei>
zur Unterstützung der Bedürftige!
material.
Stiftungen: Moritz -Heß-Stiftung :
Albrecht-Feidelsches- Vermächtnis
Elias- Stiftung. Meier-Bär-Mond's(
tung.
Anstauen und Einrichtungen: Isra
sches Waisenhaus, 30 Plätze. Kin
36 Plätze.
SonMige Vereine: C.V. (Central-'^
Glaubens); Bar-Kochba; Jüdisch«
verein ; Mittelstandsvereinigimg ; 1
nistische Vereinigung; Ahawos-''
Verein ; Agudas Jisroel Gruppe
Mosbacher).
Jüdische Gefallene 2914-1918: (Na
Heeres, der deutschen IMarine un(
Ein Gedenkbuch, hrsg. vom Rei(
1932.)
Adolf Adler, Rudolf Baumami, ''|
Engelbert, Hermann Heinemant
Gottschalk, Hermann Gutmann,
nuel Höxter, Theo Kahn, Theodo
Loeb, Karl Löwenstein, Julius 1
berg, Arthur Ma3'er, Max Mej'er,
Julius Oppenheim, Harr}^ Perlstei
Rosenberg, Hugo Rulistadt, Fri
Süßholz, Ernst Wallach, Feüx ^^
heim, Franz W^erthcim, Julius \A
mund.
Nach einem Artikel von L. Hovw
24. 9. 1925) soU die Gesamtzalil <
tragen haben, für die ein Ehrenn
Statistik: 1605: 2, 1620: 10, 1623
lien; 1710-1720: 7 Famihen, 17i|
Kastd
415
Bestattung), 7. Israebtischer Speiseverein, 200 Mitglieder (Speisung armer
Durchwanderer an Sabbaten und Festtagen), 8. Schwestembund E.V.,
gegr. 1817 (Ausbildung junger Mädchen aus Kassel und Umgebung im
eigenen Heim), 9. Provinzialkasse für jüdische Wanderfürsorge, 10. Verein
für Israehtische Armenpflege E.V., gegr. 1878, 342 Mitglieder (Unterstüt-
zung ortsansässiger und durchreisender Hilfsbedürftiger), 11. Vereinigung
zur Unterstützung der Bedürftigen der Israeütischen Gemeinde mit Brenn-
material.
Stijlungtn: Moritz-Heß-Stiftuug : Unterstützung Kriegsbeschädigter.
Albrecht -Feidelsches- Vermächtnis : Unterstützung armer Kinder. Karoline-
Elias-Stiftung. Meier-Bär-Mond'sche-Stiftung. Moritz-Kauffmannsche-Stif-
tung.
A->x^laUen und, Einrichtungen: Israeütisches Altersheim, 24 Plätze. IsraeUti-
sches Waisenhaus, 30 Plätze. Kinderhort des Israeütischen Frauenverems,
36 Plätze.
l^mstige Vereiiie: C.V. (Central-Verein deutscher Staatsbürger jüdischen
Glaubens); Bar-Kochba; Jüdische Beerdigungskasse; Jüdischer Gemeinde-
verein; Mittelstandsvereinigung; Reichsbund Jüdischer Frontsoldaten; Zio-
nistische Vereinigung; Ahawos-Tauro ; Liberaler Verein; Konservativer
Verein; Agudas Jisroel Gruppe; Sinai -Loge UOBB (Vorsitzender Hans
Mosbach er).
Jüdische Gefallene 1914-1918: (Nach : Die jüdischen Gefallenen des deutschen
Heeres der deutschen Marine und der deutschen Schutztruppen 1914-1918.
Ein Gedenkbuch, hrsg. vom Reichsbund jüdischer Frontsoldaten. 2. Aufl.
Adolf Adler Rudolf Baumann, Theodor David, Martin Eisbach, Richard
Engelbert, Hermann Heinemanii Frenkel, Friedrich Goldschmidt, Karl
Gottschalk, Hermann Gutmann, Jakob Hatte.ibach, Kurt Hermann, Ema-
nuel Höxter, Theo Kahn. Theodor Katz, Julius Kohn, Alfred Levy, Leopold
Loeb Karl Löwenstein, Julius Löwenstem, Sally Löwenthal. Ernst INIaß-
berg 'Arthur Mayer, Max Meyer, Josef Meyerhof, Wilh. (Willy) Nußbaum
Julius Oppenheim, Harry Perlstein, Simon Perlstein, Fritz Pollitz S.egmund
Rosenberg. Hugo Ruhstadt, Fritz Stern, Karl Stern, Josef Süßholz Paul
Süßholz. Ernst Wallach, Feüx Weinberg, Robert Weingarten, Aron Wert-
heim, Franz Wertheim, Julius Wertheim, Max Wertheim, Dr. Georg A\itt-
N^di einem Artikel von L. Hor^ntz (IsraeUtisches Famihenblatt Hamburg.
24. 9. 1025) soll die Gesamtzalü der jüdischen GefaUenen aus Kassel 62 be-
tratren haben, für die ein Ehrenmal errichtet wurde.
SUUistik: 1605: 2, 1620: 10, 1623: 12, 1646 bis etwa 1700: 3 jüdische Fami^
lien; 1710-1720: 7 FamiUen, 1726: 12, 1744: 18 Familien, 1796-1800: ca.
I t
I
416
Kassel
50 Familien, 1806: 55, 1812: 101 Famiüen. 1823: 990 jüdische Seelen (503
männlich, 487 weiblich, 262 Kinder unter imd 279 Kinder über 13 Jahre);
1 828 : 273 Gemeindemitglieder (480 Männer, 350 Frauen) ; 1836 : 1000, 1861 :
946, 1880: 1766, 1890: 2199, 1900: 2446, 1910: 2676 Juden (Seelen).
In Hessen-Kassel insgesamt lebten 1646: 143 jüdische Famihen in 42 Ort-
schaften, 1664: 136 Famihen in 55 Ortschaften, 1700: 203 Familien in
95 Orten, 1720: 576 Famihen in 148 Orten; 1776 lebten in Hessen-Kassel
insgesamt 952 jüdische Famihen - etwa 1.5% der Gesamtbevölkerung.
Geschichte: Kassel wurde schon 1189 als Stadt bezeichnet und war von 1277
bis 1807 die Residenz der Landgrafen von Hessen, später - ab 1813 - (nach
der westfälischen Zeit von 1807 bis 1813) der Kurfürsten von Hessen. Eine
Judengasse wurde in Kassel erstmals 1262 erwähnt; demnach lebten um
diese Zeit schon Juden in Kassel. Nach 1348-1349 ist als einer der acht
Gründer der Frankfurter Jüdischen (jemeinde ein Jude aus Kassel er\\ähnt !
(Um 1360: Joseph von Kassel - Bürger in Frankfurt.) Im Jahre 1368 sind
dann \vieder einzehie Juden in Kassel nachweisbar; ein stärkerer Zuzug
setzte nach 1384 ein, und im Jahre 1398 ist erstmalig auch eine Judenschule
(Synagoge) in der Judengasse erwähnt.
Nach der Reformation - etwa 1524 - versuchte Landgraf Phihpp (der Groß-
mütige) zunächst, den Juden die Aufenthaltsgenehmigung für Kassel voll-
ständig zu entziehen; 1532 wurde die Verordnung gemildert, und durch eine
neue Judenordnung vom Jahre 1539 wurde die Zahl der Juden in Kassel auf
wenige Famihen und ihre Tätigkeit auf nur einige Berufszweige beschränkt.
In Kassel selbst bestand im 16. und 17. Jahrhundert keine jüdische Ge-
meinde; dagegen lebten in dem heute zu Kassel eingemeindeten Ort Betten-
hausen stets eine größere Zahl jüdischer Famihen, die eine selbständige
Gemeinde bildete.
Bis auf zwei Famihen hatten die Juden in Kassel um 1600 die Stadt verlas-
sen, um den »Judenpredigten«, d. h. den Bekehrungsversuchen, die beson-
ders unter der Landgräfin Araalie Ehsabeth durchgeführt -wurden, zu ent-
gehen; diese Famihen fanden großenteils Aufnahme auf den Besitzungen
der Famihen von Baumbach, Dalwigk u. a., welche als Patrimonialherren
- gegen Zahlung entsprechender Schutzgelder - den Juden Aufnahme und
Schutz gewährten.
Während des Dreißigjährigen Krieges wohnte nm* noch der Hof Jude Bene-
dikt Goldschmidt in Kassel (1635); nach seinem Tode im Jahre 1642 über-
nahm dessen Sohn, Simon Goldschmidt, das Amt des Hofbanlviers. In der
Famihe Goldschmidt war das Amt des Obervorstehers der Landjudenschaft
bis Anfang des 19. Jahrhunderts erbhch.
Ein ausgesprochenes Judenviertel (Ghetto) bestand in Kassel nicht; die
Juden wohnten jedoch ziemhch eng zusammen im östhchen Teil der Alt-
Stadt (Judengasse/KJosterstraße, »hinter dem Judenbnmnen« beim Alt-
Kassel
markt usw.). Nach 1766 durften ßi
Stadt und in der Untemeustadt ni<
neustadt - der vornehmen Hugeni
den. Hausbesitz war nicht gestatte
privilegierte Juden (meist Hof jud<
In Hessen-Kassel gab es keine j
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unterteilt war in die Hauptorte
Kassel, Gudensberg, Ziegenh
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Amt des Landrabbiners. Von 165»
in Witzenhausen, später in Kasse
Judenlandtage wurden vom 17. Ji
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Der erste Judenlandtag fand 16:
Judenvorsteher Benedikt Goldscli
als jüdischen Beitrag zu den Krie
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Um die Wende zum 19. Jahrhun
Simon der Vorsteher der Landjuc
1794 und 1797 in Gudensberg, 1
IMichel Simon (1755-1808) Kasse
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eigene Häuser in Kassel.
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Braunschweig,
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Departement Werra 1077 Famil
Im Dezember 1807 hielt Jeromt
Residenz des Königreichs Westi
Kassel
417
markt usw.). Nach 1766 durften sie sich auch in anderen Straßen der Alt*
Stadt und in der Untemeustadt niederlassen ; eine Ansiediiing in der Ober-
neustadt - der vornehmen Hugenottensiedlung - -war 1738 untersagt wor-
den. Hausbesitz war nicht gestattet, aber es gab Ausnahmen für besonders
privilegierte Juden (meist Hofjuden!).
In Hessen-Kassel gab es keine jüdischen Gemeinden mit selbständigem
Korporationsrecht. Nach dem Bundesbrief von 1633 war die hessische
Judenschaft »seit lang her« in einer Gesnrntgerneinde zusammengefaßt, die
unterteilt war in die Hauptorte
Kassel, Gudenaberg, Ziegenhain und Borken, Rotenburg mid Sontra,
Schmalkalden, Eschwege und Witzenhausen, Marburg.
Wichtigstes Verwaltungsorgan der gesamten hessischen Judenschaft waren
die JvdenlaiuUage bzw. Juden Versammlungen und das seit 1625 bestehende
Amt des Landrabbiners. Von 1656 bis 1772 war der Sitz des Landrahhinats
in Witzenhausen, später in Kassel.
Judenlandtage wurden vom 17. Jahrhundert an regelmäßig (alle drei Jahi-e)
abgehalten; bei diesen Landtagen, zu welchen alle Juden erscheinen muß-
ten, wurden die Steuern festgesetzt und organisatorische Fragen geregelt.
Der erste Judenlandtag fand 1622 in Kassel statt, einberufen durch den
Judenvorsteher Benedikt Goldschmidt, der - als Hof Jude - dem Landgrafen
als jüdischen Beitrag zu den Kriegskosten 2000 Goldgulden vorgelegt hatte,
die er dann auf die jüdischen Steuerzahler umlegte.
Um die Wende zum 19. Jahrhundert- war der Banl^ier und Hof Jude Michel
Simon der Vorsteher der Land Judenschaft ; er nahm an den Judenlandtagen
1794 und 1797 in Gudensberg, 1800 in Grebenstein teil. Nach 1808 wurde
Älichel Simon (1755-1808) Kasseler Bürger und nahm den Famiheimamen
Meylert (auch Meilert, Mailert oder Meilard geschrieben) - einen Willkür-
iiamen - an. Michel Simon (Meylert) war sehr wolilhabend und hatte zwei
eigene Häuser in Kassel.
Nach 1807 entstand als Folge des Friedens von Tilsit (1806) das »Königreich
Westfalen«; der König hieß Hieronymus Napoleon (Jeröme). Zum König-
reich Westfalen gehörten
Braunschweig,
Kurfürstentum Hessen und Rinteln und Schaumburg,
Teile der preußischen Altmark und Gebiete um Magdeburg,
HaUe, Hildesheim, QuedÜnburg, Goslar, Halberstadt,
die Bistümer Paderborn und Osnabrück sowie Eichsfeld, Nordhauseu
und Corvey.
Insgesamt gab es dort - im Jahre 1808 - 3019 jüdische Famihen mit ca.
15000 Seelen, darunter im Departement Fulda 920 Famihen, und im
Departement Werra 1077 Familien.
Im Dezember 1807 hielt Jerome seinen Einzug in Kassel, das daim bis 1813
Residenz des Königreichs Westfalen war. Bei seinem Einzug war er von der
'>;;i
418
Kassel
jüdischen Bevölkerung begeistert gefeiert worden als »Befreier von den
Ketten«, und durch das im Jahre 1808 erlassene Dekret erhielten die Juden
im gesamten Königreich Westfalen, also auch im Grebiet von Hessen- Kassel,
Freiheit und Gleichberechtigiuig. Aufgrund einer besonderen Verfügung
mußten sie bürgerhche Famihennamen amiehmen, allerdings war die An-
nahme von Ortsnamen im Königreich Westfalen nicht gestattet.
Die Juden von Hessen- Kassel wählten ihre Namen daraufhin zum großen
Teil nach Flur- und Gemarkungsnamen u. ä., z. B. Aisberg (in Volkmarsen).
Hohenberg (in Heimarshausen), Katzenstein und Lieberg (in Zierenberg)
usw. In Kassel wurden u.a. folgende Namen neu angenommen: Rosen-
garten, Goldschmidt. Mosenthal, Arnthal. Hahndorf, Fiorino, ferner Büding
(eigenthch Büdinger, nach dem Herkunftsort Büdingen) und Hallo (auch
Halle oder Hallen, nach dem ursprünglichen Herkunftsort Halle).
Im Königreich Westfalen, d. h. nach 1807, fanden keine Judenlandtage
mehr statt (der letzte Landtag war 1806).
Aufgrund der Initiative von Israel Jacobson (1768-1828) wurde das
königlich Westfälische, Konsistorium der Israeliten« im Jahre 1808 gegrün-
det, das alle Verwaltungsangelegenheiten der Judenschaft durch eine Kon-
sistorialverfassung neu regelte und darüber hinaus auch bedeutsame Refor-
men durchführte.
Israel Jacobson war der Schwiegersohn des Kammeragenten des Herzogs
Karl W^ilhelm Ferdinand von Braunschweig ; er erhielt dieses Amt nach dem
Tode seines Schwiegervaters, Hertz Samson, im Jahre 1794. Bis 1806 stand
Jacobson in den Diensten des Herzogs von Braunschweig ; er wurde jedoch
bald nach Beginn des Königreichs Westfalen zum »Hofbankier« des Königs
J6r6me ernannt. Er war der reichste Jude im gesamten Königreich Westfalen !
Dem Konsistorium gehörten neben dem »Präsidenten« Jacobson folgende
Mitgüeder an:
Lob Meyer Berlin - Geisthcher Rat des Konsistoriums; Ortsrabbiner von
Kassel (1738-1814);
Menachem Mendel Steinhardt (1768-1825), Rabbiner in Hildesheim (bedeu-
tende literarische Tätigkeit) ;
Simon Isak Kaikar - Rabbiner für das Departement Werra, ab 1808 in
Witzenhausen - später in Eschwege (er lebte von 1754 bis 1812).
Die beiden »welthchen Räte« des Konsistoriums waren
Jeremies Heinemann (1778-1855) - er war Privatsekretär von Jacobson
und innerhalb des Konsistoriums für Schulangelegenheiten zuständig ;
David Fränkel (1779-1865) - er war Begründer der Zeitschrift »Sulamith«
und der Dessauer Freischule und galt als »Vater der deutschen Pubh-
zistik« unter den Juden.
Aufgrund der Konsistorialverfassung wurde die Judenschaft in Syndikate,
Bezirke imd Sprengel aufgeteilt, verwaltungsmäßig in Kantone imd Departe-
ments zusammengefaßt. Syndiken gab es in Kassel, Wolfhagen, Nieden-
Kassd
stein, Marburg, Treysa, Zwesten,
Rotenbm-g. Damals (1812) lebten
geismar 33, in Niedermeiser 39, in (
und in Abterode ö3 Famihen.
Neben vielen reUgiösen Reformei.
und Predigten usw.), die von dem
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In Kassel wurde 1809 u. a. die »1
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an dieser Anstalt (am ZeughauspJ
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Heidenheims, der viele Gedicht
Rosenzweig (1785-1835) erteilte
auch Hebräischunterricht. (Er wa
Firma Rosenzweig & Baumann -
Im Jahre 1810 wurde das Lehrer-
der Konsistorialschule in engem Z
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LeibzoUs zu verdanken - ebenso ^
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Von den insgesamt 10 Kindern (a
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der des Konsistoriums kehrten in
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wieder in Betrieb genommen.
Nach der Rückkehr des Landgraf<
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assd
410
ein, Marburg, Treysa, Zwestea, Eschwege, Witzenkausen, Lengsfeld und
.otenburg. Damals (1812) lebten in Kassel 101 jüdische Familien, in Hof-
ismar 33, in Niedermeiser 39, in Gudensberg 38, Marburg 16, Eschwege 33,
id in Abterode 63 Familien.
eben vielen religiösen Reformen (Konfirmation, Orgel, deutsche Grebete
id Predigten usw.), die von dem Konsistorium ausgingen und großenteils
ich später beibehalten wurden, entstanden bedeutende Schulgrtindungen :
. Kassel \^iirde 1809 u. a. die »Konsistorialschule« eröffnet, die im Jahre
>10 etwas über 70, 1811 bereits 100 Schüler zählte. Zu den ersten Lehrern
L dieser Anstalt (am Zeughausplatz, später Töpfeimiarkt) gehörten Aron
}setibach (gestorben 1827), ein bedeutender Hebraist und Freund Wolf
eidenheims, der viele Gedichte und Schriften veröffenthchte ; Isaak
osenzweig (1785-1835) erteilte zunächst nur Schreibunterricht, später
ich Hebräischunterricht. (Er war später »Destillateur« und Begründer der
irraa Rosenzweig & Baumann - Farbenfabrik.)
II Jahre 1810 wurde das Lehrer- und Rabbinerseminar gegründet, das mit
u' Konsistorialschule in engem Zusammenhang stand.
rael Jacobson hatte bereits im Jahi-e 1801 in Seesen/Harz eine jüdische
^hule gegründet, ebenso eme Synagoge mit Orgel! Der erste Direktor der
•hule (1801-1838) war Benedikt Schott; seine Famihe heß sich später
ufen. Neben den von ihm gemachten Stiftungen und der Einführimg we-
nthcher Reformen ist den Bemühungen Jacobsons die Aufhebung des
eibzolls zu verdanken - ebenso wie Wolf Breidenbach im FürstHch Ysen-
iirgischen Gebiet bzw. Hessen-Darmstadt.
.och in den Jahren 1812 und 1813 veranstaltete Jacobson Siegesfeiern für
,apoleon. Nach dem Zusammenbruch des Königreichs Westfalen ging
icobson nach Braunschweig zurück und 1814 nach Berlin, wo er erst nach
hn Jahren das Bürgerrecht erhielt (1824). Er war mehrfacher Milhonär,
)htisch hatte er jedoch keinen Einfluß mehr.
on den insgesamt 10 Kindern (aus zwei Ehen) bHeb nur der älteste Sohn,
leyer Jacobson, Jude (Banlder und Rittergutsbesitzer) ; der Sohn Hermann
T hieß ursprüngUch NaphataH und war der erste jüdische Konfirmand!)
Dr. jur. Hermann Jacobson - wurde später Stadtrat in Berlin (kathohsch),
'ssen Kinder wurden christUch-evangelisch ; viele Nachkommen heirateten
den Ad^l hinein.
urch das Konsistorium und die von ihm ausgehenden Aktivitäten waren
en Juden große finanzielle Lasten aufgebürdet worden, und die meisten
aren daher froh, als das Konsistorium 1813 aufgelöst ^vurde. Die MitgUe-
er des Konsistoriums kehrten in ihre Heimatgemeinden zurück ; Konsisto-
alschule und Lehrerseminar wurden geschlossen und erst später (1824)
ieder in Betrieb genommen.
ach der Rückkehr des Landgrafen Wilhelm - nach 1813 Kurfürst Wilhelm
. - v^iirden viele der Reformen des Konsistoriums beibehalten; ihre Freiheit
420
Kassel
wurde den Juden durch ein Gesetz vom Med 1816 bestätigt. Nach weiteren
Verordnungen von 1821 und 1823 erfolgte 1833 die vöUige Emanzipation
der Juden.
Ab 1823 war Kurhessen (Hessen-Kassel) in 4 Synagogen- Provinzen mit
israehtischen Vorsteherämtern eingeteilt :
Niederhessen (Kassel), Oberhessen (Marburg), Fulda und Hanau.
An den Freiheitskriegen 1813-1814 nahmen aus Kassel und Umgebung
(Niederhessen) insgesamt 59 jüdische Männer teil, davon 11 Personen aus
der Stadt Kassel. Die Namen dieser Kriegsteilnehmer waren sowohl in der
Kasseler Synagoge wie auch zum großen Teil auf den Gedenktafehi in ihren
Heimatgemeinden vermerkt. Viele davon waren Freiwillige.
Als die hessischen Regimenter im ersten Koahtionskrieg in Frankreich
kämpften, nahmen auch einige Juden an den Feldzügen teil, so z. B. drei
jüdische Proviantmeister aus Kassel - Saloraon (später Fiorino), Moses
(später Mosenthal) und Sussmann Abraham Marburg (später Rosengarten).
Im 7. Könighch Westfähschen Linien- Infanterieregiment diente Leon
Wertheim (geboren 1785 in Eschwege) ab 1809; er nahm - zuletzt als
Sergeant - an den Feldzügen in Spanien und Rußland teil. Zu Begimi der
Freiheitskriege war er ab Mai 1813 \vieder in kurhessischen Diensten und
brachte es bis zum Premierleutnant und Adjutanten. Nach seiner Versetzung
in den Zivilstand war er beim ZoU, zunächst in nordhessischen Orten (u. a.
in Karlshafen), dann in Hanau tätig. Er starb 1848 in Hanau (vgl. dort).
Ein elsässischer Jude namens Simon Maier Dalerabert, der im napoleonischen
Heer gedient hatte, kam 1809 nach Kassel ; er wurde - in der »westfälischen«
Zeit - »Maire Adjoint« in der Kasseler Stadtverwaltung; gleichzeitig war er
Mitghed des israelitischen Konsistoriums. Nach 1813 kehrte er nach Paris
zurück, wo er hohe Ehrenstellungen bekleidete.
Auch an dem Feldzug 1870-1871 nahmen Juden aus Kassel teil; die Namen
dieser Kriegsteilnehmer waren ebenfalls auf einer Gedenktafel in der Synagoge
angebracht. (Ernst Goldschmidt aus Kassel ist 1870 bei Wörth gefallen.)
Berufs- und Sozialstruktur: Im 18. Jahrhundert bestand in Kassel eine jüdi-
sche Garküche, die von Zipora Wertheim geborene Piccard im Hause des
Sattlermeisters Engelhardt in der Müllergasse betrieben wurde. Dort nah-
men insbesondere die aus der »Provinz« nach Kassel kommenden Juden ihre
Mahlzeit ein (vgl. JWC, 6. 8. 1926/Meimbressen).
Nachdem den Juden die Ausübung bzw. Erlernim.g eines Handwerks ge-
stattet wurde, gab es in Kurhessen - um 1823 - u. a. folgende Handwerker
bzw. Handwerkslehrhnge : 4 Schmiede (Blech- und Zeugschmiede), 1 Messer-
schmied; 3 Mechaniker (»Mechanikus«), je 1 Färber, Küfer und Töpfer,
8 Schuhmacher, 1 Handschuhmacher, 4 Sattler, 5 Tapezierer, 6 Schneider,
4 Uhrmacher und Goldschmiede, 6 Drechsler und Schreiner, 5 Buchbinder,
2 Schriftsetzer u. a. m.
Kassel
In den Jahren zwischen 1824 un«
(Meyer Sachs), einen Optikus (S
»Grelbgießer« mit dem Namen G«
scheinend dem Beruf entsprechem
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Schlosser und Lokomotivführer
Grünthal. Buchdrucker waren A(
Um 1840 gab es 15 jüdische Banl
namens Arnthal, 3 namens Bü('
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1877 bestand ein jüdisches Restau
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zeichnet, weniger schlagfertig, ab«
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der Historienmaler Louis Katzen
1907 in London) war u. a. in Par
begi-ünder der Zeitschrift »Hessei
geboren 1826 in Kassel, verstar
findet sich der Name Plaut auf ai
Die Famihennamen einiger bedev
standen wie folgt: Moses Joseph
Gumpert Simon Rothschild - spät
Joseph Itzig - Einald (Warenh
Abraham und Moses Abraham
Materialhandlung); Abraham Is
Jeremias - Fiorino (WarenhandJ
garten. Lazarus Salomon Abrah.n
Israel - Hallo (auch Halle oder H
Die Kasseler Juden waren Mitgli
Schäften usw. ; der Verein Kolomii
Träumereien) zählte besonders vi«
Die Jüdische Wochenzeitung Cas^'<-
wurde herausgegeben von SaDy 1
in Tel Aviv).
(Als Quelle stets abgekürzt »JWC
Kasad
421
In den Jahren zwischen 1824 und 1874 gab es u. a. einen Steinschneider
(Meyer Sachs), einen Optikus (Süßmann Weiß); ferner ist genannt ein
»Grelbgießer« mit dem Namen Grerson Rothgießer: der Name wurde an-
scheinend dem Beruf entsprechend gewählt, demi vorher war ein Herz Roth-
gießer als »Rotgießer« erwähnt. Weiter sind aufgeführt Josef Rosengarten
als Tabakfabrikant, Juda Hahndorf als Schreiber ; als Musiker sind erwähnt
Levy Wolf und PhiHpp Mosenthal, als Hof ju weher Moritz Kaufmann; Hof-
kleidermacher ist Adolf Feldstein. Es gab - Mitte des 19. Jahrhunderts -
bereits zwei jüdische Ingenieure (Abraham Emanuel und Moritz Arnthal) ;
Schlosser und Lokomotivführer waren Isaak Josua Landauer und Sallv
Grünthal. Buchdrucker waren Adolf, Albert und Wilhelm Gotthelft.
Um 1840 gab es 15 jüdische Bankiers in Kassel (und nur 6 christliche!): 3
namens Arnthal, 3 namens Büding, 2 namens Feidel, 4 namens Gold-
schmidt, ferner noch Hallo, Rieberg und Wallach (vgl. JWC, 14. 8. 1925).
1877 bestand ein jüdisches Restaurant, das Hotel Mansbach ; 1924 gab es das
Hotel und Restaurant Emanuel in der Bahnhofstraße 1 (Besitzer S. de Jong).
Der Kasseler Jude wurde als der »Schwabe« unter den deutschen Juden be-
zeichnet, weniger schlagfertig, aber tüchtig!
Viele Kasseler bzw. kurhessische Juden sind in andere Länder verzogen bzw.
ausgewandert und brachten es dort zu Ansehen imd Wohlstand. Beispiele
dafür sind u. a. die Leviseurs, die viel zur Kolonisation Südafrikas beitrugen;
der Historienmaler Louis Katzenstein (geboren 1822 in Kassel, gestorben
1907 in London) war u. a. in Paris, Rom imd Lissabon tätig und war Mit-
faiisgi'ünder der Zeitschrift »Hessenland«. Der Illustrator Adam Rosenzweig,
geboren 1826 in Kassel, verstarb 1908 in Braunschweig. In New York
findet sich der Name Plaut auf acht Seiten des Telefonbuches !
Die Familiennamen einiger bedeutender jüdischer Familien in Kassel ent-
standen wie folgt: Moses Joseph und Joseph Moses - Büding (Bankier),
Gumpert Simon Rothschild - später Rothfels (Bankier und Warengeschäft),
Joseph Itzig - Rinald (Warenhandlung), Abraham Moses, Herz Moses
Abraham und Moses Abraham Wwe. - Mosenthal (u. a. Farben- und
Materialhandlung); Abraham Isaac Wwe. - Arnthal; David Alexander
Jeremias - Fiorino (Warenhandlung), David Sußmann Abraham - Rosen-
garten, Lazarus Salomon Abraham - Hahndorf (Bankier), Samuel Michel
Israel - Hallo (auch HaUe oder HaUen).
Die Kasseler Juden waren MitgHeder in Turnvereinen, in Karnevalsgesell-
schaften usw. ; der Verein Koloraus (aus dem hebräischen Wort Chalaumes -
Träumereien) zählte besonders viele jüdische MitgUeder.
Die Jüdische WocJieiizeitung Cassel erschien seit 1924 - alle 14 Tage -; sie
>vurde herausgegeben von SaUy Kaufmann in Kassel (später Buchhändler
in Tel Aviv).
(Als Quelle stets abgekürzt »JWC«!)
$§W$^ci^':^M
422
Kassel
Im wirtschaftlichen, IniltureUen und politischen Leben spielten u. a. eine
besondere Rolle: Zunächst einmal die Hoffakioren, und zwar als erster der
aus Prankfurt stammende Benedikt Ooldschmidt; nach seinem Tode im
Jahre 1642 war sein Sohn, Simon Goldschmidt, Hofbankier imd Hof Juwelier;
er stand in sehr gutem persönlichen Kontakt mit dem Landgrafen. Die
Tabakkulturen im Werratal bei Eschwege sind wahrscheinÜch auf Gold-
schmidts Anregung entstanden und wurden von ihm gefördert. Um 1771 ist
als Hof- und Kammeragent Sussmann Hertz in Kassel erwähnt, ebenso um
diese Zeit Michel Simon (1755-1808), der sich später Meylert nannte. Um
1801 ist als »Hofbankier« Moses Josef Büdiiig genannt und um die gleiche
Zeit der Hoffaktor Feidel David. Dessen Tochter Hanna heiratete später
Gumperz Isaak Elias (Frankfurt), dessen Nachkommen - später Ellissen
mit Famihennamen - Gründer und Mitinhaber der bedeutenden Privatbank
Speyer-EUissen in Frankfurt waren.
Auch die Ahnen der Bankiersfamilie Warburg kommen ursprünglich aus
Kassel: Um 1559 wanderte Simon von Kassel nach Warburg ab (West-
falen) ; die Nachkommen nahmen später den Nfimen der Stadt als Familien-
namen an und begründeten zunächst in Hamburg das Bankhaus Warburg.
Schon die Vorfahren waren alle Greld Wechsler.
(Nach H. D. Klirchholtes: Jüdische Privatbanken in Frankfurt am Main,
1969, und K. Zielenziger: Juden in der deutschen Wirtschaft, Berlin, 1930.)
Über die Verbindung des Hauses Rothschild mit Kassel, insbesondere über
die im Jahre 1803 erfolgte Emennimg von Meier Amschel Rothschild zum
Hoffaktor und dessen geplante Niederlassimg in Kassel liegen im Staats-
archiv Marburg interessante Dokumente vor (Fotokopien vorhanden). Es
ergibt sich daraus im einzelnen: M. A. Rothschild war schon ab 1769 Hof-
faktor in Hanau und stand in guten Beziehungen mit dem damals dort
residierenden Landgrafen Wilhelm IX. (nach 1813 Kurfürst Wilhelm I.)
(vgl. Hanau, Gründung von Wilhelmsbad!).
Im Jahre 1803 beantragte M. A. Rothschild, da er häufig geschäftlich in
Kassel zu tun hatte, die Erlaubnis, sich in Kassel niederzulassen dürfen;
der Schutz sollte für ihn und einen seiner Söhne gelten. Trotz des Wider-
standes der Kasseler jüdischen Kaufmannschaft A^oirde das Gesuch ge-
nehmigt, allerdings mit der Verpflichtung, eine Rezeptionsgebühr von 400
Talern zu zahlen und keine anderen als Bankgeschäfte zu treiben. Im Jahre
1805 meldete M. A. Rothschild dem Landgrafen, sein Sohn woDe sich in
London niederlassen; der Schutz sollte sich also nur auf seine Person er-
strecken. Nach Gründung einer Rothschild'schen Zweigniederlassung in der
Königstraße (im Jahre 1805) Avurde Rothschild auch Mitghed der jüdischen
Gemeinde Kassel. Er hatte sich bereit erklärt, die gleichen Steuern zu ent-
richten wie der am höchsten Besteuerte der Gremeinde - dies war der Ober-
hofagent Moses Joseph (später Bilding). Auf dem Judenlandtag in Fritzlar
im Jahre 1806 hatte er diese Zusage persönlich bestätigt und auch die ent-
Kassel
sprechenden Beträge bis 1809 h
Bchilds blieb wäJhrend der französi
Trotzdem klagte die Jüdische Qe^
Schild und verlangte Nachzahlung
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direktion wurde ; er schuf Parks,
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Der Sohn von Sigmund Aschrott
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Wiesbaden, 1. 11. 1929).
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nach Kassel zugewandert; um
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studierte (um 1815) in Marburg
tätig (in Kassel bei Mosenthal
JKKT
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Kassel
423
sprechenden Beträge bis 1809 bezahlt. Das Kasseler Geschäft der Roth-
Schilds blieb während der französischen Zeit (von 1807 bis 1813) geschlossen.
Trotzdem klagte die Jüdische Gemeinde Kassel im Jahre 1816 gegen Roth-
schild und verlangte Nachzahlimg - sogar erhöhte Grebühren - für die ganze
Zeit ; Rothschild wurde zur Zahlung verurteilt !
Im Januar 1820 heißt es dann in einem Gesuch des Amschel Meyer von
Rothschild um Warenhandelsbefugnis : » . . . Da die Judenschaft daselbst
'S nicht gerne sieht, so habe ich mich bloß auf die herrschafthchen Geschäfte
l)e8chränkt.« In einem Antrag auf Entlassung aus dem »etwaigen« Unter-
lanenverband erklärte Freiherr A. M. von Rothschild 1823 im April unter
mderem : Sein Vater hätte nicht Schutzrechte für ihn in Anspruch nehmen
können, so etwas sei nicht vererbUch. Sein Wohnsitz sei ab 180G nur in
Frankfurt gewesen. Er beantragte daher die Aufhebung seiner Zugehörigkeit
- auch zu der jüdischen Gememde Kassel - per 1816, da seit dieser Zeit der
Schutz allgemein aufgehoben war. Dem Antrag wurde im Juli 1823 statt-
gegeben.
iVotz der Differenzen mit der Jüdischen Gemeinde in Kassel machten die
Rothschilds später von Frankfurt aus - »aus Anhänglichkeit« - eine au-
-iehnliche Spende zum Synagogenbau in Kassel (1836-1839).
Sigmund Aschrott - später Geheimer Kommerzienrat - war der Begründer
der Kasseler Textilindustrie, insbesondere der Segeltuch weberei. Er wurde
1826 in Hochheim am Main geboren, war in Frankfurt in der kaufmämii-
>;chen Lehre und ließ sich 1844 endgültig in Kassel, das er als seine eigent-
liche Heimat ansah, nieder. Er entwickelte das von seinem Vater 1821 bc-
<;ründete Leinengeschäft und brachte es im Laufe der Zeit zu bedeutendem
Reichtum. Ihm ist es zu verdanken, daß Kassel Sitz einer Eisenbahn-
direktion wurde ; er schuf Parks, Anlagen und Straßen in Kassel und machte
bedeutende Stiftinigen (viele Straßen und Plätze in Kassel sind nach
Familienangehörigen genannt). Um 1900 verließ er Kassel und ging nach
Berlin, wo er 1915 verstarb (vgl. JWC, 18. 6. 1926 - ebenso Hochheim).
Der Sohn von Sigmund Aschrott, Landgerichtsdirektor Dr. Felix Aschrott,
war ein führendes Mitghed der Kasseler Jüdischen Gremeinde. Er hinterheß
(1920) zwei Stiftungen im Gesamtwert von rund 3 Millionen Mark - für ein
Wohlfahrt shauR und für ein Altersheim (vgl. Jüdische Wochenzeituiig
Wiesbaden, 1.11. 1929).
Der Oberhofagent Bankier Moses Joseph Büding war um 1772 aus Büdingen
nach Kassel zugCAvandert ; um 1803 war er einer der reichsten Juden in
Kassel.
Dr. Moses (Mordechai) Büding entstammte einer armen Familie; seine
Eltern waren Mordechai Baruch (gestorben 1812) und Bunse Simon aus
Büdingen. Er wurde 1784 als siebtes Kind seiner Eltern in Mardorf geboren,
studierte (um 1815) in Marburg und war dann einige Jahre als Hauslehrer
tätig (in Kassel bei Mosenthal, in Stuttgart bei der Hofbankierfamilie
424
Kassel
Kaulla). 1824 wurde er an das neu gegründete Lehrerseminar - mit Übungs-
schule - in Kassel berufen. Moses M. Büding promovierte im Jahre 1830
zum Dr. phil. in Marburg; er starb im Jahre 1841.
Sein einziger Sohn war Prof. Dr. Max Büding (er), der 1828 in Kassel ge-
boren wurde. Max Büdiiig(er) studierte in Marburg, wo er promovierte und
sieh habilitierte (1851 und später). Da in Marburg keine Aussicht auf eine
Dozenten- bzw. später Professorenstelle bestand, ging er als Privatdozent
nach Zürich (1861); er heß sich dann taufen, um einen Ruf als Professor in
Wien amiehmen zu kömien. Er war ein bedeutender Historiker und wurde
in Wien (1872) mit dem Titel Hofrat ausgezeicluiet. Max Büding(er) ver-
starb in Wien im Jahre 1902.
Zu Beginn de^ 19. Jahrhunderts war in Kassel von besonderer Bedeutung
der Miniaturenmaler J. D. Fiorino, zu dessen Auftraggebern vor allem der
Landgraf Wilhelm IX. zählte (über ihn berichtet u. a. Alexander Fiorino).
Abraham David Fioriiw (1805-1884) wurde als Optikus und Mechanikus
bezeicluiet ; er beschäftigte sich mit besonderem Interesse auf den Gebieten
der Naturwissenschaft und der Technik. . .
Dessen Sohn war Alexander Fioriiw, geboren 1842. Er war Bankier und be-
tätigte sicli auch journaHstisch. Die Famihe Fiorino geht zurück auf David
Alexander Jeremias (Warenhandlung).
In Kassel- Wilhelmshöhe verstarb im Jahre 1897 der in Danzig im Jahre
1829 geborene Geheime Justizrat Levin Goldschmidt. Goidschmidt war
Professor des Handelsrechts an der Berliixer Universität, vorher - um 1870 -
war er einige Jahre in Leipzig tätig und vertrat von 1875 bis 1877 die Stadt
Leipzig im deutschen Reichstag. Goldschmidt war Begründer der »Zeit-
schrift für Handelsrecht« und Verfasser eines (unvollendeten) »Handbuchs
des Handelsrechtes« (vgl. Kohut: Berühmte israelitische Männer und
Frauen . . . ).
Zur Famihe Hallo (Namensamiahme durch Samuel Michel Israel) gehörten
u. a. Simon Hallo, der als »Vergolder« im Jahre 1816 im Auftrag des Kur-
fürsten Wilhelm I. am Neuen Sclüoß am Friedi-ichsplatz tätig war. Sein
Sohn Louis Hallo war an der Ausstattung der Synagoge (1836-1839) be-
teihgt ; Gemeindevorsteher war damals David Hallo. Louis Hallo führte das
väterhche Geschäft luiter der Bezeichniuig »Gebr. Hallo, Malerwerkstatt«,
später kam noch eine Schilder- und Buchstabenfabrik hinzu, fort; er starb
im Jahre 1905. Die Vorfahren der Famihe Hallo ließen sich bis ins 16. Jalir-
hundert, u. a. in Stendal mid in Prag, zurückverfolgen; Simons Urgroßv^ater
- Salomon - kam aus Halle (nach Kassel). Die Firma Gebr. Hallo war mehr
als vier Generationen in Famihenbesitz. Nach 1905 waren die Söhne von
Louis Hallo, Siegfried und Wilhelm, die Inliaber, später deren Söhne Fritz
und Franz. Die Firma beschäftigte zeitweihg bis zu 300 Arbeiter. Nach
1933 - nach den ersten Boykottaktionen - gaben die letzten Inhaber das
f
Kassel
Geschäft auf und wanderten aus
gründete dort ein neues Unternel
Aus der Familie Hallo stammte a
der im Februar 1933 verstorben
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Famihe Hallo, 350 Jahre aus d«
Handwerker-Famihe« veröffentli-
10. 3. 1967).
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Assyriologie an der Yale-Univer
Salomon Abraham Hahndorf is
und Religionslehrer in Schwein
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der und Herausgeber der schön
(in Kassel 1891 verstorben). Hü
(1848) teil, war Mitbegründer d<
als einziger Jude eine Zeitlang
(Vgl. u. a. JWC, 3. 12. 1926).
Dr. Josef Hoffa, geboren 1803 i
agenten unter dem hessischen 1
lonsarzt in Fulda. Josef Hoffa v-
und Heidelberg Philosophie und
Seine Bemühungen (1831) um o
war; auch als GymnasiaDehrei
Privatdozent Vorlesungen über
auch an der Realschule in Marbi
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(vgl. JWC, 20. 8. 1926 u. a.)
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verstorben) waren Nachkomme
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daher der Titel eines »Gräfhchc
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kleinen Blatt entwickelte sich s]
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güig erst Ende der zwanziger J
Der Lehrer Israel Meier Japhe
in Kassel, hatte zunächst die in
Kassel
425
Geschäft auf und wanderten aus. (Fritz Hallo, seit 1933-1934 in Tel Aviv,
gründete dort ein neues Unternehmen.) . •- j.
Aus der Familie Hallo stammte auch der Kunsthistoriker Dr. Rudolf Hallo,
der im Februar 1933 verstorben ist. Er hatte neben vielen Abhandlungen
über jüdische Kunstdenkmäler usw. im Jahre 1930 auch die »Geschichte der
Familie Hallo, 350 Jahre aus dem Leben einer deutschen Hof Juden- und
Handwerker-FamiUe« veröffentlicht (vgl. u. a. JWC, 12. 7. 1925, Allgemeine
10. 3. 1967).
Ein Nachkomme der Familie Hallo ist Wolfgang Hallo, der als Professor für
Assyriologie an der Yale-Universität (USA) tätig ist.
Salomon Abraham Hahndorf ist 1801 geboren und war zuerst als Vorbeter
und Religionslehrer in Schweinsberg tätig. Da seine persönliche reUgiöse
Einstellung hberal war, gab er diese Tätigkeit auf, studierte in IMarburg
Rechtswissenschaft und w^ar später Journalist in Kassel. Er war der Begrün-
der und Herausgeber der schöngeistigen Blätter »Fürs Herz und Gemüt«
(in Kassel 1891 verstorben). Hahndorf nahm an den Verfassungskämpfen
(1848) teil, war Mitbegründer des Arbeiterfortbildungsvereins und ab 1849
als einziger Jude eine Zeitlang Abgeordneter in der Ständeversammlung
(Vgl. u. a. JWC, 3. 12. 1926).
Dr. Josef Hoffa, geboren 1803 in Kassel, war der Sohn des Kriegszahlaints-
agenten unter dem hessischen Landgrafen. Sein älterer Bruder war Batail-
lonsarzt in Fulda. Josef Hoffa verheß Kassel 1821 und studierte in Marburg
und Heidelberg Philosophie und Pädagogik und promovierte im Jahre 1827.
Seine Bemühungen (1831) um eine a. o. Professur scheiterten, weil er Jude
war; auch als Gymnasiallehrer wurde er nicht zugelassen. Er hielt als
Privatdozent Vorlesungen über alte und neue Sprachen mid unterrichtete
auch an der Realschule m Marburg. Dr. Hoffa ist im Jahre 1853 in Marburg
verstorben. (Seine Mutter war eine geborene Mosenthal, verstorben 1818.)
(vgl. JWC, 20. 8. 1926 u. a.)
Aus der Buchdruckerfamihe Gotthelft ging später die in Kassel sehr be-
kaimte Druckerei Gebr. Gottheiß hervor. Karl und Adolf Gotthelft (1901
verstorben) waren Nachkommen von Herz Gotthelft, der ab 1815 Hofagent
in Kassel war. Dessen Vorfahren stammten aus dem Westfähschen und
einer davon galt als Gründer von Bad Meinberg; im Jahre 1744 wurde ihm
daher der Titeleines »Graf heben Hof- und Brmmenfaktoren« verheben. Aus
dem im Jahre 1853 von Karl Gotthelft begründeten und herausgegebenen
klemen Blatt entwickelte sich später das »Kasseler Tageblatt und Anzeiger«.
Diese Zeitung, die von dem 1901 verstorbenen Adolf Gotthelft in eme
Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, erschien über 70 Jahre lang und
ging erst Ende der zwanziger Jahre ein (vgl. JWC, 21. 12. 1928).
Der Lehrer Israel Meier Japhet - vgl. auch unter »Schule« -, geboren 1818
in Kassel, hatte zunächst die im Jahre 1824 neugegründete Schule in Kassel
^
426
Kassel
unter Leitung von M. Büdinger besucht, dann das Lehrerseminar. Er war
zunächst Lehrer in Gudensberg und in Wolfhagen; ab 1851 war er in Frank-
furt an der (Real)Schule von Samson Raphael Hirsch tätig. Er entwarf mit
Hirsch zusammen die Lehrpläne, verfaßte u. a. eine Lesefibel und eine
hebräische Grammatik. Außerdem wurde er bekannt als Verfasser bzw.
Komponist vieler Synagogengesänge - nach Landknechts- und Volks-
hedern und Reitermärschen (nur in Kurhessen!). I. M. Japhet ist 1892 in
Frankfurt am Main verstorben. Seine Vorfahren kamen aus Breitenbach am
Habichtswald, wo auch die Famihe von Wolf Breidenbach ursprüiighch
ansässig war; im 18. Jahrhundert lebten dort noch viele Juden im Schutz
der Herren von Dalwigk. Der Sohn von Israel ]\leier Japhet war Saemy
Japhet, geboren 1858 in Frankfurt; er ging 1896 nach London, wo er der
Gründer und Mitinhaber des Bankhauses S. Japhet & Co. Ltd. war (vgl.
u. a. JWC, 30. 4. 1926).
Lucius Liffmann ~ eigenthch: (Lucius) Abraham Eljakim Elieser Liflfmann -
^vurde 1772 in Kassel geboren - die Familie Liffmann Abraham kam aus
Marburg. Lucius Liffmann studierte in Marburg und in Göttingen (u. a. auch
Philosophie) und war ab 1798 der erste praktische jüdische Arzt in Kassel.
Sein Bruder war später Rabbiner in Friedberg. Lucius Liffmaim gründete im
Jahre 1802 die »Gesellschaft der Humanität«, die noch im Jahre 1927 be-
stand. Die Bestrebungen der Gesellschaft waren, »jüdische Knaben und
Mädchen erwerbsfähig zu machen, dem Handwerk und anderen bürger-
hchen Berufen oder der Wissenschaft und Kunst zuzuführen«. L. Lififmami
starb im Jahre 1803 im Alter von 31 Jahren (vgl. JWC 29. 6. 1928, 16. 9.
1927).
Ludwig Mond - Chemiker und GroßmdustrieDer in England - wurde 1839
in Kassel geboren und verstarb 1909 in London. Nach seinem Studium in
Marburg und Heidelberg war er zunächst in der Industrie tätig. Da er für
seine Erfindmig (künsthches Soda) hier keine Interessenten fand, ging er
nach England (1862) und gründete dort zusammen mit emem anderen
Deutschen die chemische Fabrik Brunner, Mond & Co., die sich später zum
größten chemischen Werk Englands entwickelte und den Hauptbestandteil
der »Imperial Chemical Industries Ltd.« - ICI - darstellte. Von seinem be-
deutenden Vermögen vermachte Lud\\ig Mond je 100000 Mark der Jüdi-
schen Gemeinde in Kassel und der Stadt Kassel; im Jahre 1892 machte ei'
eine Stiftung zum Andenken an seinen 1891 verstorbenen Vater, Meier Bär
Mond - vgl. auch unter »Stiftungen«.
Meier Bär Mond war etwa 1830 mit seiner Famihe von Loshausen bei
Treysa nach Kassel übergesiedelt und betrieb hier ein kleines Manufaktur-
warengeschäft. Auch noch in hohem Alter wollte sich Meier Bär Mond nicht
von seinem Lädchen trennen - trotz aller Überredungsversuche seitens des
Sohnes - imd meinte immer, auch in Kassel könne man »Greschäfte« machen.
Kassel
Eine» Tagee berichtete er stolz
bestand von einem unbekanntei
rer« gehalten habe, für einen gut
also doch gelohnt, das Geschäft
Meier Bär Mond hat bis zu seini
ein Mittelsmann war, mit dem
zwingen wollte.
Der Sohn von Ludwig Mond - A
Industries; er wurde im Kabii
Lord Melchett. Er war bekannt .
Freund zionistischer Bestrebui
bewegung tätig (vgl. u. a. JWC
Der Schriftsteller und Dichter
1821 in Kassel geboren und ist
komme des Mose Abraham Ma
ansässig war (ursprüngHch P(
Hertz - Phihpp Mosenthal (17i«
war Hertz Moses Abraham (1
Frankfurterin Betty Weil (179r.
thal) hervorging. Salomon Hei
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sehen jüdischen Leben schildei
gemeint). Mosenthal war sehr «
daß seine zahlreichen Orden in <
für die Vaterlandsverteidiger ;
Landrabbinat abgelehnt (untet
stein und Munk) (vgl. JWC, 2:
Dr. Jakob Pinhas, geboren 17N
einer Künstlerfamihe. Sein Gr
maier der Fürsten Ansbach-Bii
war als Hofminiaturenmaler 1
tätig. Jakob Pinhas wollte urs
daim aber dem Journahsmus.
Auf Grund seiner Sprachkenn^
fähschen Regierung, Abteilmi:
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sehen Zeitschrift; ab 1814 gab
heraus, die er 36 Jahre lang le
Lucius Liffmann gegründeten
herm setzte er sich sehr für
Erlasse und Verordnungen die
KoMtl
427
Eines Tagee berichtete er stolz nach London, daß sein gesamter Waren-
bestand von einem unbekannten Manne, den er zunächst für einen »Schnor-
rer« gehalten habe, für einen guten Preis aufgekauft worden sei ; es habe sich
also doch gelohnt, das Geschäft so lange nicht aufgegeben zu haben!
Meier Bär Mond hat bis zu seinem Tode nicht erfahren, daß der »Aufkäufer«
ein Mittelsmann war, mit dem der Sohn den Vater zur Geschäftsaufgabe
zwingen wollte. . , ^, • ,
Der Sohn von Ludwig Mond - Alfred - war der Leiter der Imperial Chemical
Industries; er >»-urde im Kabinett von Lloyd George Minister und später
Lord Melchett. Er war bekannt durch seine jüdische politische Aktivität, em
Freund zionistischer Bestrebungen und führend in der jüdischen Sport-
bewegung tätig (vgl. u. a. JWC, 12. 8. 1927).
Der SchriftsteUer und Dichter Salomon Hermami von Mosekthal wurde
1821 in Kassel geboren und ist 1877 in Wien verstorben. Er war em Nach-
komme des Mose Abraham Marburg - Mose Hertz, der seit 1762 m Kassel
ansässig war (ursprünghch Petershagen/ Westfalen). Der Sohn von Mose
Hertz - PhiUpp Mosenthal (1793-1850) - war Hofmusikus; der zweite Sohn
war Hertz Moses Abraham (1782-1850), aus dessen zweiter Ehe mit der
Frankfurterin Betty Weil (1796-1868) der Sohn Salomon Hermann (Mosen-
thul) hervorging. Salomon Hermann v. Mosenthal schrieb u. a. die Erzäh-
lung »Tante Guttraud«, worin er Szenen aus dem Kasseler und kurhessi-
sehen jüdischen Leben schilderte (mit Tante Guttraud war eme Großtante
gemeint). Mosenthal war sehr eitel. In seinem Testament hatte er verfugt,
daß seine zahh-eichen Orden in der Synagoge Kassel neben den Gedenktafebi
für die Vaterlandsverteidiger angebracht werden sollten. Dies wurde vom
Landrabbinat abgelehnt (unterzeichnet von den Rabbinern Adler, Felsen-
stein und Munk) (vgl. JWC, 23. 10. 1925).
Dr Jakob PiNHAS, geboren 1788 und gestorben 1861 in Kassel, entstammte
einer Künstlerfamiüe. Sein Großvater Juda war Thoraschreiber und Hof-
maier der Fürsten Ansbach -Bayreuth ; sein Vater Salomon, der 1837 starb,
war als Hofminiaturenmaler für den Kurfürsten Wilhelm I. (m Kassel)
tätig. Jakob Pinhas woUte ursprünglich auch Maler werden, verschrieb sich
daim aber dem JournaUsmus.
Auf Grund seiner Sprachkenntnisse war er ab 1808 in der Kömghch-West-
fäUschen Regierung, AbteUung für auswärtige Angelegenheiten, tätig und
gleichzeitig Redakteur von »Moniteur«, einer halb deutsch, halb franzosi-
schen Zeitschrift: ab 1814 gab Dr. Pinhas die »Casseler Allgemeine Zeitung«
heraus, die er 36 Jahre lang leitete. Im Jahre 1815 war er Direktor der von
Lucius Liffmann gegründeten »Gesellschaft der Humanität«. Beim Landes-
herrn setzte er sich sehr für die Emanzipation der Juden ein, und viele
Erlasse und Verordnungen die Verhältnisse der Juden. Verbesserung ihrer
428
Kassel
Erwerbsmöglichkeiten usw. ab 1816 sind seiner Initiative und seinen Be-
mühungen zu verdanken. a , .
Der Gründer des Reuterschen Telegraphenbüros, Paul Julius von Reuter,
stammte aus Kassel. Er wurde in Kassel 1821 geboren imd hieß eigenthch
Israel Beer Josaphat. Sein Vater, Samuel Levi Josaphat, geboren 1768 als
Sohn von Levi Salomon in Witzenhausen, war Dajan (Rabbinatsassessor)
in der jüdischen Gemeinde Witzenhausen, später Ortsrabbiner. Ab 1814 war
er in Kassel, wo er bis zu seinem Tode im Jahre 1829 die Geschäfte des
Land-, Provinzial- und Ortsrabbinats »verwaltete«. Israel Beer Josaphat
absolvierte zunächst eine Banklehre, war zeitweise in Göttingen ein beson-
ders interessierter Schüler und Zuhörer des Mathematikers und Phj^sikers
Gauss und ging 1833 von Göttingen nach Berhn. Er ließ sich taufen und
nahm den Namen Paul Juhus Reuter an.
Die Banken hatten zur damaHgen Zeit großenteils Brieftaubenpost en. Im
Jahre 1849 begründete Paul Reuter in Paris ein »Schnellkorrespondenz -
büro«, und sofort bei Freigabe der Telegraphenhnien war er (in Aachen) als
Vermittler von Depeschen tätig. 1851 erhielt er eine Konzession in Brüssel
und ging später nach London. Er übermittelte im Jahi-e 1865 als erster die
Nachricht vom Tode Abraham Lincolns von USA nach Europa. Im Jahre
1871 wurde Reuter vom Herzog von Sachsen-Coburg in den Freiherrenstand
erhoben; mit Genehmigung der Königin Victoria durfte er diesen Titel auch
in England beibehalten.
Paul Juhus von Reuter hatte sein Depeschemietz über die ganze Welt ge-
spannt. Sein Wappen war ein Erdball, von vier elektrischen Blitzen um-
zuckt, und trug die Inschrift »Per mare - per terras«. Paul von Reuter starb
im Jahre 1899 in Nizza.
Aus seiner Ehe (1845) mit der Tochter des Berhner Bankiers Magnus ging
ein Sohn hervor, Herbert von Beuter, geboren 1852, der nach dem Tode
seiner Frau im Jahre 1915 Selbstmord beging; dessen Sohn Hubert Julius
von Reuter war ab 1915 (geboren 1878) an der Spitze des Reuterschen Tele-
graphenbüros (RTC).
Ein (älterer) Bruder von Paul Juhus Reuter (Israel Beer Josaphat) - Ger-
schon Josaphat - war von 1836 bis 1883 Klausrabbiner in Halberstadt.
Die Brüder Rinald in Kassel - Nachkommen des Joseph Itzig - waren als
Mäzene bekannt, sie waren befreundet mit den Brüdern Grimm. Josef
Rinald (Joseph Itzig), der von 1744 bis 1809 lebte, war der Begründer des
feinsten Seiden Warengeschäftes in Kassel, das dann von seinem Sohn Jakob
weitergeführt wurde ; der Sohn Wolf Rinald war Zeichner und Maler. Eine
Tochter aus dieser Famihe (oder Enkehn) war mit dem Kasseler Landrabb.
Dr. Roman verheiratet. Der Enkel von Josef Itzig (Rinald), Sohn von
Jakob Rinald, hieß ebenfalls Josef Rinald und führte das Seidenwaren-
geschäft bis zum Jahre 1910 fort. Er lebte von 1826 bis 1910 und hinterheß
Kasad
sein geeamtee Vermögen der Sta
Bildersammlung für die Staatsg;
Der Bruder von Mose Abraham
der 1808 den Namen Rosengap
Sein Sohn Albrecht (Albert) Ro.
Kassel. Albrecht Rosengarten v
Wiesbaden verstorben.
Die Vorfahren der Familie Res
law/Posen); Juda Leib ließ sie
Rosenzweig, der im Jahre 1811
war ; später gründete er die Farl
nen beiden Söhnen (Levi Louis
1826) übernahm der ältere (Le\
er wai' ein begabter Chemiker. .
ein Sohn Georg hervor, der i-
(1857-1918), der auch eineZeitla
Der Sohl! von Georg Rosenzwei;
Rosenzweig, geboren 1886 in Ka
Er war verheiratet mit Edith H
Franz Rosenz^^'eig war Philosopl
religiösen Denker des Judentun
in Frankfurt bis zu seiner Erkr.
ab 1923 auch Versagen der Spr;
men mit Martin Buber die Bibei
werk war der »Stern der Erlösui
Die Famihe Rothfels hieß früh«
Forchheim (Franken) nach K
geschäft. Gumpert Rothschild (
darm von seinen beiden Söhnen
Jeremias Rothfels, geboren im
schrieb u. a. eine Biographie Lai
jedoch auf natur\\issenschafthc
sich mit Mechanik, Phvsik und
Stiftungen sowohl für Juden v
1874.
Sein einziges Kind war der spätt
Max Rothfels war ab 1881 llii
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darunter Prof. Dr. Hans Rothf(
Er hielt am 1.4. 1933 in König-
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Kassel
429
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sein gesamtes Vermögen der Stadt Kassel - Stiftung Ton Grundstück und
Bildersammlung für die Staatsgalerie (vgl. u.a. JWC, 26. 3. 1926). -iri)
Der Bruder von Mose Abraham Marburg (Mosenthal) war Joel Sussmann,
der 1 808 den Namen Rosenoakten annahm.
Seüi Sohn Albrecht (Albert) Rosengarten war der Erbauer der Synagoge in
Kassel. Albrecht Rosengarten war 1809 in Kassel geboren und ist 1893 in
Wiesbaden verstorben.
Die Vorfahren der FamiUe Rosenzweig kamen aus Hohensalza (Inowraz-
law/Posen); Juda Leib ließ sich in Kassel nieder. Sem Sohn war Isak
Rosenzweig, der im Jahre 1811 einer der Lehrer an der Konsistorialschule
war- später gründete er die Farbenfabrik Rosenzweig & Baumann. Von sei-
nen beiden Söhnen (Levi Louis, 1818-1875, und Adam Abraham, geboren
1826) übernahm der ältere (Levi Louis Rosenzweig) die väterliche Fabrik;
er wai' ein begabter Chemiker. Aus seiner Ehe mit AmaUe Ehrenberg ging
ein Solin Georg hervor, der spätere Kommerzienrat Georg Rosenziveig
(1857-1918), der auch eine Zeitlang in der Stadtverwaltung Kassel tätig war.
Der Solui von Georg Rosenzweig und seiner Frau Adele Aisberg war Franz
Rosenzumg, geboren 1886 in Kassel, gestorben 1929 in Frankfurt am Main.
Er war verheiratet mit Edith Hahn und hatte einen Sohn Raffael.
Franz Rosenzweig war Plülosoph und Pädagoge und einer der bedeutendsten
religiösen Denker des Judentums. Er war Leiter des Jüdischen Lehrhauses
in Frankfurt bis zu seiner Erkrankung im Jahre 1922 (fast vöUig gelähmt,
ab 1923 auch Versagen der Sprache). Franz Rosenzweig übersetzte zusam-
men mit Martin Buber die Bibel ins Deutsche ; sein philosoplüsches Haupt-
werk war der »Stern der Erlösung«.
Die FamiUe Rothfels hieß früher Rothschild. Gumpert Rothschild kam von
Forchheim (Franken) nach Kassel und eröffnete dort 1797 ein Bank-
geschäft. Gumpert RothschUd (Rothfels) starb 1823; das Geschäft wurde
dann von seinen beiden Söhnen Simon und Jeremias weitergeführt.
Jeremias RothfeU, geboren im August 1800, studierte in Marburg und
schrieb u. a. eine Biographie Lamartines. Seine besonderen Interessen lagen
jedoch auf naturwssenschaftlich-mathematischem Gebiet; er beschäftigte
sich mit Mechanik. Phvsik und Astronomie. Als Philanthrop machte er viele
Stiftungen sowohl für Juden we auch für NichtJuden. Er starb im Jahre
1874. , ,„.^
Sein einziges Kind war der spätere Justizrat Dr. Max RothfeU, geboren 18o4.
Max Rothfels war ab 1881 MitgUed, ab 1906 Vorsitzender des Vorsteher-
amtes in Kassel sowie Inhaber zahlreicher weiterer Ämter. Er war bis zu
seinem Tode im Jahre 1935 im Amt. Aus seiner Ehe mit einer geborenen
Arnthal gingen drei Kinder hervor, die später aUe protestantisch ^vu^den,
darunter Prof. Dr. Hans RothfeU, der als Historiker in Tübingen tätig ist.
Er hielt am 1. 4. 1933 in Königsberg die Bismarck-Rede !
430
Kassel
Als Arzt, Neurologe und Chirurg war in Kassel tätig Dr. Benedict StiUing
(1810-1879) aus Kirchhain (vgl. dort!); sein Sohn war Jacob Stiüing, ge-
boren 1842 in Kassel, gestorben 1915 in Straßburg. Er war ab 1884 Professor
für Ophthalmologie in Straßburg und widmete sich insbesondere der Lehre
vom Farbensinn (Augenarzt!).
Ebenfalls aus Kassel stammte Dr. med. Joseph Wallach (1813-1878);
Dr. Wallach war Leibarzt des Kurfürsten Wilhelm IL von Hessen und lebte
und wirkte später in Frankfurt am Main (vgl. Anm. 22 S. 28 in »Archiv für
Frankfurts Geschichte und Kunst«, Art. von R. Moldenhauer).
Der im Jahre 1928 verstorbene Kommerzienrat Gustav Plaut (geboren 1854
in Allendorf) leitete in Kassel das von seinem Onkel begründete Bank-
geschäft, das 1908 in die Dresdner Bank überging. Er war ab 1896 Mitghed,
ab 1918 steD vertretender Vorsitzender der Handelskammer; 1903 erhielt er
den Titel eines Preußischen Kommerzienrates. Gustav Plaut gehörte der
Stadtverordnetenversammlung an und war zeitweiUg Mitglied des Stadt-
rates; ferner war er Vorstandsmitghed der Mond- Stiftungen (vgl. JWC,
1927 verstarb der Kommerzieiu-at Moritz Wertheim ', er war Seniorchef der
Bankfirma S. J. Wertheim jr. Nachf. Diese Firma bildete die Grundlage des
Hauses Stahl & Nölke AG, die führend in der deutschen Streichholzindustrie
war; ebenso ist dem Kommerzienrat Wertheim und seinem Bankhaus die
Gründung und Ent^^^cklung einiger bedeutender Industrieunternehmen zu
verdanken, u. a. Vereinigte Großalmerode Tonwerke AG, Segeltuchweberei
Gottschalk & Co. ; darüber hinaus spielte er eine bedeutende RoUe bei der
Gründung der Eichenberg AG BerUn, der Philipps AG in Frankfurt am
Main u. a. m. (vgl. JWC, 8. 7. 1927).
Im allgemeinen war die wirtschafthche Lage der Juden in Kassel gut. Die
meisten der etwa 1000 jüdischen Steuerzahler (vor 1933) waren Kaufleute
(Banken, Kaufhäuser und Einzelhandelsgeschäfte), Handwerker und Fabri-
kanten.
Rabbiner in Kassel bzw. Kurhessen: Ab 1625 bestand ein Landrabbiiiat für
Kurhessen als staathche Institution (Verfügung von Landgraf Moritz). Der
Landrabbiner wurde bei den Judenversammlungen (Judenlandtagen) ge-
wählt, von den Vorstehern ernannt mid mußte vom Landesherrn bestätigt
werden. Wähi-end des 30 jährigen Krieges konnte man keinen Rabbmer be-
zahlen. Es wurde daim erstmals im Jahre 1656 ein Landrabbiner eingesetzt,
der Amtssitz war Witzenhausen. Über den Namen dieses ersten Rabbiners
ist nichts bekannt ; es ist nur vermerkt, daß er aus Hamburg berufen werden
sollte und vorher in der Walachei war.
1665 war das Rabbinat wieder verwaist, und erst
1686 wurde wieder ein Rabbiner ernannt - Wolf Alexander (Traube).
Dieser sollte im Jahre 1694 auf Befehl des Oberschultheiß von Witzen-
KcLSsd
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von 1808 bis 1813.
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Frankfurt am Main.) 1884 sc!
SiSWiKTI'JtVilfii'
Kassd
431
hausen binnen vier Wochen Ort und Land verlassen; durch jüdische
Intervention wurde er noch bis 1706 geduldet.
1707 (8. Juli) wurde Philipp Jonas zum Rabbiner bestätigt und amtierte bis
Oktober 1714. Vertretungsweise war dann für kurze Zeit Judas Mahler
aus Deutz als Rabbiner tätig.
1716 wurde der Rabbi Feist von Cremminau (Krzeminitz) ernannt; er
nannte sich fortan Veit Singer. (Sein Enkel heiratete die 1764 geborene
Tochter Mendelssohns, Dorothea.) Amtssitz seit 1725: Bettenhausen.
1754 wurde als Nachfolger Veit Singers Hirsch Naphtali von Kirchheim ge-
wählt, der bis 1779 amtierte.
Im Jahre 1772 wurde der Sitz des Landrabbinats von Witzenhausen nach
Kassel verlegt.
1779 wurde auf dem Landtag in Melsungen der Raw Moses Joseph Michel
Kugelmann (Joseph ben Michael Hess), der in Meimbressen geboren
war, zum Landrabbiner ernannt. Er starb 1793. Sein Nachfolger wurde
im Jahre
1794 Lob Meyer Berliner (genannt BerHn), der im Jahre 1814 verstarb. Er
war MitgÜed des Königlich Westfälischen Konsistoriums der Israeliten
von 1808 bis 1813.
Nach der Aufhebung des Konsistoriums verwaltete der Rabb. Samuel Lewy
Josaphat (aus Witzenhausen) das Kasseler Stadtrabbinat wie auch das
Provinzial- und Landrabbinat bis zu seinem Tode im Jahre 1829 (Dayan).
(Um 1808 gab es in Rotenburg einen Rabbiner R. Calvory, in Marburg war
damals R. Gosen als Rabbiner tätig.)
1836 "wnrde als Rabbiner Dr. Philipp Roman (aus Heidingsfeld) berufen; er
hatte in Würzburg die Talmudschule besucht und sein Studium an
der dortigen Universität mit der Promotion (Dr. phil.) abgeschlossen.
Dr. Roman starb im August 1842; die Grabrede hielt der Kreis-
rabbiner Wetzlar aus Gudensberg.
Um die 40er Jahre des 19. Jahrhunderts bestanden reHgiöse Richtungs-
kämpfe in Kassel zwischen Hberalen und traditionellen Juden; erst im Jahre
1847 wurde daher die Rabbinerstelle erneut ausgeschrieben.
1852 \vurde Dr. Lazarus Adler zum Landrabbiner ernannt, gleichzeitig als
Provinzialrabbiner von Niederhessen und Rabbiner der Synagogen-
gemeinde Kassel. (20 Jahre vorher hatte Adler, damals in Oldenburg,
einen Ruf nach Kassel abgelehnt ; zuletzt war er Distriktsrabbiner in
Kissingen.) Dr. Adler war Anliänger des gemäßigten Fortschritts; er
gründete 1853 eine Rehgionsschule. W^älirend seiner Amtszeit fand die
Kasseler Rabbinerversammlung (1868) statt, die als Reaktion auf die
Braunschweiger liberale Rabbinerversammlung vom Jahre 1848 ein-
berufen \vurde. (Unter den etwa 20 Teilnehmern waren auch die
Rabbiner Levy, Gießen, und Formstecher, Ofifenbach, soAne A. Greiger,
Frankfurt am Main.) 1884 schied Dr. Adler (geboren 1810) aus dem Amt.
'vasiJEsä^ .
434
Kassel
In den Jahren von 1887 bis 1897 ist die Schule als eigene Volksschule der
Synagogengemeinde Kassel erwähnt, mit zwei Klassen.
1907 diente die Israehtische Volksschule wieder, wie seit 182ö, fast aus-
schheßhch als Seminarübuiigsschule für die im Lehrerseminar ausge-
bildeten Lehrer ; Seminarleiter war Dr. Felix Lazarus.
1908-1909 waren von den 57-58 Schulkindern 28 ortsfremde Waisenkinder,
15 Kinder aus ostjüdischen Familien und nur 14 Kinder aus orts-
ansässigen Familien.
Dagegen besuchten 58 jüdische Kinder christÜche Volksschulen in
Kassel.
Ab 1921 hatte die öfFenthche israelitische Elementarschule vier Klassen und
zwei Lehrkräfte (Dr. F. Lazarus und Josef Moses) ; die Schule wurde
hauptsächhch von Kindern ausländischer Juden besucht (1921:
66 Schüler).
1931 wurde nach der Pensionierung von Dr. Lazarus Josef Moses Schul-
leiter: der zweite Lehrer war L. Kleeblatt. Die Schülerzahl betrug
156 in .4 Klassen.
1932 waren von den insgesamt 138 Schülern (teilweise im Waisenhaus und
Ortsfremde) 42 Kinder pohlischer, 4 österreichischer, je 1 Kind hollän-
discher und russischer Staatsangehörigkeit; 13 Kinder waren staaten-
los.
Nach 1933 betrug die Schülerzahl 176 Kinder, darunter 11 Adventisten!
Im November 1938 \\'urde die Schule auf Anordnung des Schulaufsichts-
kreises Kassel-Stadt II geschlossen; am 21. 11. 1938 sollte der Unterricht
- auf Anordnung der gleichen Dienststelle - wieder aufgenommen werden,
was jedoch nicht möglich war, da die Lehrer sich in einem Lager befanden
(vgl. Fotokopien, aus StA Marburg).
Ab Januai* 1939 fand dann \neder Unterricht statt, und zwar in der Großen
Rosenstraße 22; im Mai 1939 waren es 140 Schüler, davon 25 staatenlose.
Im Oktober 1939 wurde die Schule in die Reichs Vereinigung der deutschen
Juden übernommen und wurde dann als Privatschule weitergeführt; sie be-
stand noch im Jahre 1940.
Im Jahre 1876 war von der Israehtischen ReügionsgeseUschaft eine eigene
Schule beantragt worden; Vorsitzender der (orthodoxen) ReHgionsgesell-
schaft war damals M. Schwarzschild. Als Rabbiner der Sondergemeinde ist
Dr. H. Ehrmami genannt, der auch den Schulunterricht übernehmen sollte.
(Dr. Ehrmami, geboren in ]\Iichelstadt, studierte in Heidelberg und war, be-
vor er nach Kassel berufen wurde, eine Zeitlang in Karlsruhe als Lehrer und
Rabbiner tätig.) Die Unterrichtserteilmig durch Dr. Ehrmami wurde 1879
von der Regierung, trotz guter Auskünfte über dessen Person, nicht ge-
nehmigt.
Ein weiterer Antrag auf Gründung einer israelitischen Vollcsschule - neben
der bestehenden Seminarübungsschule - vom Jahre 1883 wurde ebenfalls
Kassel
abgelehnt, auch vom Voreteheran^
Im Jahre 1887 beantragte Michael
die Genehmigimg einer Privatschi
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Erfolg beschieden.
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betrug der Kapitalstock 93146,r>
Kassel
435
abgelehnt, auch vom Voreteheramt ; der Antragsteller war Lehrer Gutkind.
Im Jahre 1887 beantragte Michael Elias, ein Absolvent des Lehrerseminars,
die Genehmigung einer Privatschule ; damals besuchten 56 jüdische Kinder
die städtische Volksschule. Aber auch diesem Antrag war offenbar kein
Erfolg beschieden.
Religiöser Status - religiöses Leben: Die Juden in Kurhessen (Kassel und
Niederhessen insbesonders) sind anscheinend von Süden her eingewandert ;
aus Polen kamen nur wenige Juden nach Kassel. Mit Ausnahme von Meim-
bressen, wo sich nach 1648 viele jüdische Flüchtlinge aus Polen nieder-
gelassen haben, gab es im dortigen Gebiet weder sephardische noch polnische
Minhagim (Gebräuche). Dagegen gab es ganz spezieUe nordhessische Syn-
agogenmelodien, nicht melanchohsch wie im Osten, sondern vielfach nach
Landsknechts- und Volksliedern und nach Reitermärschen. Komponist vie-
ler jüdischer Gesänge war Meier Japhet (vgl. unter »Persönhchkeiten«).
Von den Reformen, die von dem Konsistorium (1808-1813) in Kassel einge-
führt wurden, wurden die meisten auch nach Auflösung des Konsistoriums
beibehalten. Dazu gehörten in erster Linie die Konfirmation, auch bei Mäd-
chen, sowie deutsche Predigten. Aber erst ab 1839 wurden Konfirmationen
durchgeführt. Es kam wegen dieser Neuerungen zu Spannmigen innerhalb
der Gemeinde zwischen orthodox eingestellten und liberalen Mitgliedern.
Als im Jahre 1860 auch noch eine Orgel in der neu erbauten Synagoge instal-
liert werden sollte, trennten sich die Orthodoxen von der Gemeinde und
hielten Separatgottesdienst im Gemeindehaus ab. Um 1876 schlössen sich
die orthodoxen Juden zu einer Rehgionsgesellschaft zusammen; zu einer
endgültigen Trermung kam es jedoch nicht.
Um 1876 kam der erste »Ostjude« nach Kassel; es gab stets nur wenige ost-
jüdische Familien, die aber ihren Gottesdienst in separaten Betlokalen ab-
hielten. Erst nach dem Ersten Weltkrieg nahm die Zahl der Ostjuden in
Kassel erhebUch zu, und zwar durch die Niederlassung russischer Juden, die
aus den Kriegsgefangenenlagern bei Niederz wehren kamen. Der Betsaal der
ost jüdischen Gruppe in Kassel war in der Unteren Königstraße, Ecke Bre-
mer Straße.
Von den in Kassel bestehenden jüdischen Stiftungen ist die bedeutendste
die Meier-Bär-Mond-Stiftung für die Israeliten in Kassel. Sie wurde im
Dezember 1892 von dem Fabrikanten Ludwig ]\Iond (in London) zum An-
denken an seinen im Jalire 1891 verstorbenen Vater Meier Bär Mond be-
gründet - 80000 Mark Stiftungskapital. Nach den Satzungen sollte die
Stiftujig der Unterstützung hilfsbedürftiger Glaubensgenossen dienen. Dem
aus insgesamt 7 Mitghedern bestehenden Kuratorium gehörten jeweils der
Landrabbiner zu Kassel und je ein MitgUed des Vorsteheramtes, der Jüdi-
schen Gemeinde, der ChewTa Kadischa und des Armenpflegevereins an. 1899
betrug der Kapitalstock 93146,50 Mark. Infolge der Inflation 1924-1926
496
Kassd
gab es keine Zinserträge und weder Einnahmen noch Ausgaben; weitere
Schwierigkeiten ^ergaben «oh 1931 (Zahlungsschwierigkeiten der Bank-
geschäfte Fiorinö und Sichel). ' •* . M.
Im Jahre 1937 beantragte die Stiftung die Erlaubnis zum Angriff des Kapitals
(damals RM 16 800, — ) wegen Hilfsbedürftigkeit und zu Auswanderungs-
zwecken ; sie wurde im Januar 1938 erteilt. Dem Kuratorium gehörten damals
u. a. der Rechtsanwalt Dr. Ludwig Groldschmidt als stellvertretender Vor-
sitzender (nach 1945 Senatspräsident beim Oberlandesgericht Frankfurt am
Main) und Landrabbiner Dr. Robert Raphael Geis als Vorsitzender an.
Im Dezember 1939 wurde ein Schriftwechsel geführt zwischen der Geheimen
Staatspohzei und dem Regierungspräsidenten wegen Einghederung der
Stiftung in die »Reichsvereinigung der Juden in Deutschland«. Von selten
des Regierungspräsidenten in Kassel wurde am 23. 12. 1939 festgestellt, daß
»Ausländer als Stifter oder Schenker nicht in Frage kommen«. Diese Be-
hauptung war unrichtig, und die Stiftung wurde später liquidiert! (Vgl.
Akten StA Marburg: Fotokopien betr. Gründung - 1892 imd 1894 - sowie
Korrespondenz 1939 betr. Auflösung.)
Die übrigen jüdischen Stiftungen in Kassel (vgl. Seite 415) "wurden ebenfalls
nach 1933 und später aufgelöst; Einzelheiten darüber hegen nicht vor.
Nach 1933: Im Mai 1933 Avar die Gesamtzahl der jüdischen Einwohner in
Kassel noch 2301 Personen; davon waren bis zum Herbst 1936 ausgewandert
372 Personen, verzogen 835, gestorben 153; die jüdische Gremeinde in
Kassel hatte also noch 941 Seelen, die ursprünghchin Kassel wohnhaft waren.
Im gleichen Zeitraum sind nach Kassel zugewandert (aus der Provinz) 752
Personen; an Geburten sind 28 verzeichnet; mit dem Zugang von insgesamt
780 Seelen war die Gresamtzahl der jüdischen Einwohner wieder 1721 Seelen
(Statistische Angaben aus Kurhessischer Landeszeitung, 22. 5. 1937, mit-
geteilt vom Stadtarchiv Kassel).
Viele jüdische Geschäftsleute verheßen Kassel schon bald nach den ersten
Boykottmaßnahmen und wanderten aus, so u. a. die Firma Gebr. Hallo
(Fritz Hallo nach Palästina). Genaue Abmeldehsten der Kasseler Juden
sind nicht vorhanden; es gibt ledighch Listen von Auswanderungsgenehmi-
gimgen ab 1936, Verzeichnisse von Umzugsgütem, die manchmal bis ins
kleinste detailliert sind (u. a. eine Sonnenbrille, Wert 1 Mark!), weiterhin
Vermerke über Vermögenseinziehung imd dergleichen mehr. In allen diesen
Fällen handelt es sich um Zusammenstellungen für den gesamten Re-
gierungsbezirk.
Die Auswanderungshste (ab 1936) enthält etwa 200 Namen, darunter viele
aus Witzenhausen (Kugelmann), aus Eschwege (Plaut) usw. Die Liste der
Abgaben, der Umzugsgüter u. ä. umfaßt mehr als 500 Namen; im Jahre
1939 u. a. Dr. Ludwig Goldschmidt (Auswandenmgsziel Chile). (Dr. Ludwig
Goldschmidt, nach 1945 Senatspräsident in Frankfurt am Main, erhielt 1965
Ka$ad
das Große Bundesverdienstkreuz.
Kassel verstorben.) Im Jahre 194
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In den Jahren 1941-1942 waren
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beim Landgericht Kassel.
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Über die ältesten jüdischen Begrii
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Kassel
das Große Bundesverdienstkreuz. Er kt im Juli 1970 in Moier Hei
Kassel verstorben.) Im Jahre 1940 wurden noch etwa 60 AusreiBeanträge
gestellt, fast alle nach den USA, darunter auch von dem Lehrer Siegmund
Jäckel, der jedoch nicht mehr auswandern konnte.
In den Jahren 1941-1942 erfolgten die Deportationen der jüdischen Ein-
wohner Kassels nach dem Osten. Der erste Transport - ca. 600 Personen -
ging 1941 nach Riga ; der zweite Transport - ca. 100 Personen - im Mai 1942
hatte als Ziel LubUn (u. a. vier Mitgheder der Familie EUa« aus Kassel). Die
dritte »Umsiedlung« erfolgte im September 1942 nach Theresienstadt ; von
den insgesamt etwa 330 Personen waren die meisten alte Leute (u. a. 84 und
86 Jahre alt) , darunter auch die Insassen der jüdischen Altersheime in Kassel.
In den Jahren 1941-1942 waren 36 jüdische Personen als Arbeitskräfte in
der Firma Becker & Marxhausen (Kartonnagenfabrik und Steindruckerei)
beschäftigt; auch diese Personen wurden, \^ie sich aus den Listen ergibt,
deportiert.
Dem Vorsteheramt Kassel gehörten bis 1937 an: Ludwig Katzenstein,
Studienrat Dr. Otto Hess (1936 Selbstmord), dann Dr. Leo Oppenheim (bis
1938); femer Justizrat Dr. Max Rothfels, Kommerzienrat Gottschalk, Dr.
Goldschmidt. Gemeindeälteste waren der Kaufmann Siegfried Speier, Albert
Heinemann, Louis Rosenzweig, Isaak Goldschmidt, Dr. med. RichardLewin,
Dr. med. Theo Krön und der Kaufmann Juüus Gumpert.
Im Jahre 1937 wanderte Hans Mosbacher nach Palästina aus; er war Prä-
sident der B^nei B'rith-Loge (Sinai-Loge) in Kassel, Mitghed des Gemeinde-
ältesten-KoUegiums und vor 1933 einer der zwei jüdischen Handelsrichter
beim Landgericht Kassel.
Der Lehrer Willi Katz ist nach Austrahen ausgewandert (jetzt Reverend
WiUiam Katz); der seit 1909 in Kassel als Lehrer und Kantor sowie als
Gemeindesekretär tätige Siegmund Jäckel wurde 1942 nach Theresienstadt
deportiert. Ein Angehöriger der Famihe Elias (Sohn von Manus Ehas, dem
Begründer der orthodoxen Synagoge m Kassel), der ebenfalls als Bank-
kaufmami tätig war, ist nach Frankreich ausgewandert, wo er im Jahre 1944
Selbstmord beging (in Pau).
Die Kultgegenstände vieler Landgememden des Bezirks waren nach deren
Auflösung in den beiden Kasseler Synagogen eingelagert worden. Die
Synagoge in der Unteren Königstraße wurde 1938 voUständig zerstört; m
der SjTiagoge Große Rosenstraße (orthodox) fand bis zum Jahre 1942
Gottesdienst statt. Das Gebäude wurde 1943 durch Fliegerangrifif zerstört.
Friedhof: Am Eichberge: 10910 qm, Fasanenweg: 20091 qm (lfd. Nr. 16).
Über die ältesten jüdischen Begräbnisplätze von Kassel ist nichts Genaues
mehr feststeUbar. Der erste Friedhof - um 1360 - soU sich an der Ahne, nahe
der Judengasse befunden haben; von 1385 bis etwa 1587 gab es einen Fried-
hof an der SteUe des Königsplatzes, wo später SchoUs Kaufhaus stand.
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436
KihBsd
Während des 30jährigen Krieges wurde der jetzt noch bestehende Friedhof
in der Gemarkung Bettenhausen angelegt. Von den ältesten Gräbern sind
keine Steine mehr vorhanden; die ältesten erhaltenen Grabsteine waren von
1630 und später. Im Jahre 1924 waren die Gräber von 1650 bis 1850 fast
vollständig erhalten, viele mit den Namen Goldschmidt, Rinald, Wallach,
Hallo, Rosenzweig, Fiorino, Hoffa, Amthai, Rothfels, Büding luid Aschrott.
Ein besonders schöner Grabstein befand sich auf dem Grab des Vorsängers
Moses Elkan (ein Nachkomme von ihm war der Komponist Halevy - »Die
Jüdin«); aus dem Jahre 5435 (1675) stammt das Grab von Simon Grold-
schmidt. Bemerkenswert sind besonders noch die Gräber von Dr. Lucius
LifFmann (1772-1803), dem Begründer der »Gesellschaft der Humanität«,
sowie von Dr. Josef Hoffa (1803-1853), dessen Grabsteininschrift lautet:
»Ich bin ein Ebräer und fürchte den E^ngen«.
Bis zum Jahre 1800 etwa gab es auf dem Friedhof K.- Bettenhausen nur
liegende Grabsteine; erst nach 1800 gab es auch aufrecht stehende Grab-
steine. Der neuere Teil des Friedhofs \^iirde 1841 der jüdischen Gemeinde
von JeremiasTlothfels geschenkt. :Auf dem Friedhof befand sich ein Ehren-
mal für die im Ersten Weltkrieg 1914-1918 gefallenen Juden aus Kassel.
Ein neues Friedhofsgrundstück, gegenüber dem bis zu dieser Zeit benutzten
Friedhof steü, wurde anscheinend erst kurz vor 1933 in Benutzung genom-
men. Dort befindet sich u. a. das Grab von Siegfried Hallo ; ferner gibt es
dort viele Urnengräber von Personen, die in den Lagern umgekommen sind
(ab 1933). Auf diesem neuesten Friedhofsgrundstück kann der mittlere Teil
nicht benutzt werden; dort wurden während des Krieges russische und
polnische Fremdarbeiter beerdigt (ohne Grabsteine bzw. Kennzeichnung).
Nach 1945 wurde auf dem neuen Friedhofsteil von »DPs« - Fremdarbeitern
aus den benachbarten Lagern - ein Mahnmal (Yiskor) zur Erinnerung an die
6 MiUionen umgekommenen Juden errichtet. Auf dem älteren Teil des
Friedhofs ließ die Stadt Kassel eine Gedenkstätte für die in den Jahren
1933-1945 umgekommenen Juden errichten. Auf dem neuen Friedhofsteil
gibt es bereits eine große Zahl von Gräbern aus der Zeit nach 1945.
Nach 1945: Kurz nach dem Kriege sind etwa 300 jüdische Personen -
großenteils aus den Lagern - zurückgekehrt und haben sich in Kassel nieder-
gelassen (ohne DPs, welche eine besondere Gruppe mit eigenem Gottesdienst
bildeten). Die Neugründung der Gemeinde erfolgte 1945 durch Herrn ^lax
Speier; er war Vorsitzender bis 1958 (jetzt USA). Dem Vorstand gehörte
noch Herr Max Levy an, der 1958 verstarb. Viele Juden wanderten nach
Israel aus, so daß die MitgHederzahl im Laufe der Jahre, besonders nach
1948, bis unter 100 zurückging. Im Jahre 1965 zählte die jüdische Gemeinde
Kassel 88 MitgUeder, darunter 12 Kinder; sie bestand zu 80% aus Ostjuden
und 20% Westjuden. Der erste Vorsitzende war der Friseurmeister Horst
(Solnik (39 Jahre), der zweite Vorsitzende Herr Grossbach aus Chemnitz
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(Rückkehrer aus Israel), und das d
Creski aus Wilna (72 Jahre).
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Quellenmaterial: Statistiken; Hessiscl
Archivakten: JRSO-Akten; StA Ma
lind 5249) ; Stiftungen (5250), ebenso I '
175/144, 273, 1244 u. a. (allgemeines)
(XIV, 2, 13); StA Wiesbaden: Best.
Sterberegister 1808 ff. ; Familienbucli
Spezi fiJvation vom Jahre 1744 u. a. S
()89 betr. Jacobsohn-Schule in Seesei
Literatur: Betr. Persönlichkeiten u. n
S. Wininger. Bd. I-VI/1925 ff.; Monu
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heit, von Dr. Adolph Kohut; (Leipzi:
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439
(Rückkehrer aus Israel), und das dritte Vorstandsmitglied war der Rentner
Creski aus Wilna (72 Jahre).
Herr Grolnik, aus Kassel, wurde mit seiner Familie im Dezember 1941 nach
Riga deportiert; seine Eltern und seine Schwester sind umgekommen. Er
selbst kehrte erst nach 1958 zusammen mit seinem Bruder Werner wieder
nach Kassel zurück. Da er giit Russisch sprach (der Vater war Russe), wurde
er nach der Befreiung aus dem Lager noch bis 1958 in Riga festgehalten; die
Russen verdächtigten ihn, Mitglied einer deutschen Partisanengruppe
zu sein!
Am 20. 5. 1964 wurde mit dem Bau einer neuen Synagoge in Kassel begon-
nen; sie konnte am 12. 12. 1965 feierhch eingeweiht werden. Die Baukosten
(etwa 300000 DM) wurden je zur Hälfte von der Stadt Kassel und dem
Landesverband der jüdischen Gemeinden in Hessen, K. d. ö. R., Frankfurt
am Main, getragen. Vor der Errichtung der Synagoge war der Gottesdienst
etwa 12 Jahre lang in einem Betraum in der Heubnerstraße abgehalten
worden.
An der Einweihungsfeier nahmen neben den Mitgliedern der Jüdischen
Gemeinde Kassel (zu der alle in Nordhessen lebenden Juden zählen) Ver-
treter der Stadt Kassel, der Landesregierung usw. sowie Abordnungen
anderer jüdischer Grcmeinden in Hessen teil. Nach den Ansprachen beim
feierhchen Eröffnungsgottesdienst von Landesrabb. Dr. I. E. Lichtigfeld s.A.
und Professor Dr. Herbert Lewin sprachen der Oberbürgermeister der Stadt
Kassel (Dr. Branner) und Vertreter der Landesregierung. Glückwünsche und
Grüße wurden übermittelt u. a. von dem letzten Rabbiner der Kasseler
Gemeinde (nach 1933), Dr. Raphael Greis, der wieder in Deutschland (Düssel-
dorf) lebt, aber durch Krankheit am persönhchen Erscheinen verhindert war.
Das Synagogengebäude hat einen (teilbaren) Gemeindesaal für 100 Personen ;
im Untergeschoß sind die Geschäfts- und Gästezimmer. Das Gebäude be-
findet sich in der Bremer Straße, ganz in der Nähe des Platzes, wo die 1938
zerstörte Synagoge stand (Untere Königstraße).
Q uellenmatcrial : Statistiken; Hessisches Städtebucli; Germania Judaica II;
Archi vakteii : JRSO-Akten; StA Marburg: u. a. Schulakten (4Ü1C, 4018, 3893
und 5249); Stiftungen (5250), ebenso 1G5/1086 und 1 75/904; Best. 105/1068, 1087;
175/144, 273, 1244 u. a. (allgemeines) Dokumente betr. M. A. Rotschild/Kasscl -
(XIV, 2. 13); StA Wiesbaden: Best. 305, lfd. Nr. 479 ff. (Geburts-, Trau- und
Sterberegister 1808 ff. ; Familienbuch - Namen!; Register 1824-1873 bzw. 1884;
Spczifil^ation vom Jahre 1744 ii. a. StA Darmstadt : Hess. Hausarchiv Abt. IV,
(>89 betr. Jacobsohn -Schule in Seesen.
Literatur: Betr. Persönlichkeiten u. a. Große Jüdische National -Biographie. Von
S. Wininger. Bd. I-VI/1925 ff.; Monumenta Judaica (Handbuch) 1903; Jüdische
Wochenzeitung Cassel (1924 ff.) JWC. Henu-ich Schnee: Die Hoffinanz und der
moderne Staat... Bd. II (betr. Jacobsohn). Monatsschrift für Geschichte und
Wissenschaft des Judentums (MGWJ) : Landrabbiner. . ., von L. Horwitz (1910) ;
Das Königliche Westphälische Konsistorium..., von Dr. F. Lazarus (1914);
Berülimte israelitische Männer luid Frauen in der Kulturgeschichte der Mensch-
heit, von Dr. Adolph Kohut; (Leipzig). Jüdisches Lexikon; weitere Artikel von
Lehrer L. Ho\\'itz, Kassel, betr. Persönlichkeiten und allgemeine Geschichte,
Kelderhach
Kestrich
i. in: Hessisohe Chronik 3 (1914), Heft 4 betr. Familiennamen; laraelitisohee
ailienblatt Hambui^, 1925 (September); Zeitechrift des Central Vereins deut-
or Staatebürger jüdischen Glaubens XIV (1908), September, betr. Juden-
(itage...; Hesserüand 23 (1909), Oktober, betr. Hof Juden; Zeitschrift für
nographie und Statistik der Juden (Juh/August 1913); Hessenland 32 (1918),
r. Friedliof ; femer: Die Israeliten unter dem Königreich Westfalen . . . (Cassel-
lin 1900).
szüge aus : Jüdische Familienforschung, Heft 33 (von Dr. Lazarus, über Ro-
zweig), Die jüdische Presse 1877 bzw. 1885 (betr. Lehrerversammlungen);
Losch: Geschichte des Kurfürstentums Hessen 1803-1866. Marburg; Ge-
ichte der Religionsschule und des Kultus, von Gotthilf Walter, 1932, Kessel;
Juden in der Geschichte Kassels vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, von Wolf-
.g Schmittdiel (WisseiiBchaft liehe Hausarbeit... 1965); Kasseler Synagogen-
ohichte. Synagogen und Friedhöfe, Kunst und Handwerk . . ., von Rudolf
Uo (Kassel 1931).
itere Zeitungsartikel in der Allgemeine vom 18. 10. 1968 (betr. 200. Geburts-
: von I. Jacobson, v. H. Istor), vom 24. 12. 1965 (betr. Neue Synagoge, v. Dr.
Arnsberg) und in der Stadtausgabe der Kasseler Zeitungen vom 13. 12. 1966
or die Synagogeneinweihung.
itere Angaben sind Quellen entnommen, die in einem allgemeinen Quellen -
'zeichnis aufgeführt werden; sie beziehen sich nicht nur auf Kassel, sondern
f Hessen allgemein. — Andere Angaben basieren auf Mitteilungen der Stadt-
cwaltung Kassel, auf j)ersönlichen Informationen und Gresprächeu sowie Kor-
pondenz mit privaten Personen (ehemalige Kasseler Einwohner) u.a.m., ferner
r Fotokopien von Dokumenten aus den Archiven (M. A. Rothschild und A. M.
Rothschild, Meier-Bär-Mond-Stiftung u. ä.).
Idmaterial: Fotos/Xerokopien u. a. von der Synagoge in der Unteren König-
aße (Außenansicht) und Linenansicht um 1885 - aus: Geschichte der Jüdi-
len Gemeinde Kassel Bd. I; Fürstengebet aus dem Memorbuch, von 1725 (aus
r Synagoge Untere Königstraße) ; Abbildung der Judengasse in Kassel ; Ehren-
.il auf dem jüdischen Friedhof Kassel, entnonunen aus dem Israelitischen Fa-
ilienblatt, September 1925 ; Bild des von Dipl.-Ing. Dr. Katzenstein gesteuerten
ugzeugs beim Durchflug unter der 4 m hohen Fuldabrücke (Israelitisches Fa-
ilienblatt Januar 1925); Abbildungen der Mitglieder des Westfälischen Konsi-
oriums (1808 ff.) aus: Geschichte der Jüdischen (Gemeinde Kassel.
>n Persönlichkeiten: Selbstbildnis Adam Rosenzweig (aus R. Hallo, Synago-
ngeschichte Bd. I); Dr. Franz Rosenzweig (aus Israelitischen Familienblatt
amburg, Januar 1930); Justizrat Rothfels (aus Israelitischen Familienblatt
amburg, September 1934); Ludwig Mond, 1839-1909 (aus: Jewish Chronicle,
ocembre 3, 1965 - nach Gemälde von Solomon J. Solomon). Fotos (Außen- und
Luenansicht) der neuen Svnagoge in Kassel und Programm der Einweihungs-
ier vom 12. 12. 1965. ' Akte 32
des 18. Jahrhunderts lebten aber bestimmt seh
der Mitte bis zum Ende des 19- Jahrhunderts h
Kelsterbach die höchste Mitghederzahl ; Anfan:|
die Zahl der Gemeindemitglieder bereits \viedei
Vor 1933 lebten insgesamt 17 jüdische Familiei
Berufs- uiid Sozialstruktur: 2 Manufakturwai
Händler, 2 Kolonial Warengeschäfte, 1 Metzger
reichen Leute !
Synagoge : Die Synagoge befand sich in der Neu
der Betraum hatte je 35 Männer- und Frauenpl
errichtet worden.
Nach 1933: Am Stichtag 30. 1. 1933 lebten ii
in Kelsterbach; von den jüdischen Famihen wn
den USA, 2 Personen nach Brasilien ; alle übrige
fürt am Main verzogen und anscheinend zum 1
wandert. Die letzten Abmeldungen von Kelst
1939. Die Synagoge, die schon baufällig war, ^^
der Jüdischen Gemeinde Kelsterbach verkauft
Friedhof: Der jüdische Friedhof in Kelsterbach
auf Veranlassung des damaUgen Bürgermeistei
wurden zertrümmert und die Fläche wurde en
sät. lu einem Spruchl^ammer verfahren wurde
zur Errichtung einer jüdischen Gedenkstätte
eine Gedenktafel an der Friedhofsmauer anbrij
beschluß vom Jahre 1950 ^^^^rde der ehemahge
gerichtet mid 1951 ein Gedenkstein (Findimg)
Quellenmaterial: Statistiken; JRSO-Akten. - Info!
der Stadt Kelsterbach (u. a. Listen, Skizze von
Gedenkstätte). (Im Stadtarchiv sind die Stande
vorhanden.)
KELSTERBACH
.eg.-Bez. Darmstadt/Starkenburg (Groß-G^rau) - Rabbinat Darmstadt II
)rthodox). IsrRelG - E: 5500, J: 49, Z: 8; Syn - Fr; Vors. WiUy Adler;
au 5 Ki.
iidische Gefallene 1914-1918: Max Adler, Juüus Levi.
tutistik: 1830: 46, 1861: 82, 1890: 83, 1905: 64 Juden.
'eschichte: Im Jahre 1600 kam der Ort Kelsterbach durch Kaufan Hessen.
>eit wann Juden in Kelsterbach ansässig sind, ist nicht feststellbar ; zu Ende
KESTRICH
Reg.-Bez. Darmstadt/Oberhessen (Alsfeld) -Pi
IsrG-E: 300, J:24; Syn - Fr - ]\Ii - Seh ; Vo
4Ki.
Jüdische Gefallene 1914-1918: Moses Katz, Hi
Statistik: 1830: 73, 1905: 34 Juden (1895: 39
gesamt 284 Einwohnern - 11,62%).
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2* Landesherrliche Kommissare fllr Niederhessen seit 1823
(Germ ans)
3* Landesherrliche Kommissare im 19« ^'ahrhundert (Germans)
k» Im 17» und 18. «Jahrhundert fvingierten als Ober-Vorsteher der
Juden Schaft
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SIMON GOLDSCHMIDr l680
HERZ GOLDSCHMIDT 1702
ABRAHAM DAVID 1727
BENDIX GOLDSCHMIDT D. JUENGERE 1738
ISRAEL HERZ, JUNIOR 1750
FEIDEL, DAVID I76O
DAVID FEIDEL 1780
MOßBS JOSEPH BtDING 1800
$, Geldeinnehmer I69O-I698
(group of names, no dates) (xtlüi one for each townX
then: 1701: Wolf (in Mrchhain)
Sttsskind in Oppenheim
L8b in Deuttz
Heineraann in Sontra
1723, Apr. 19: BENDIX WALLAOI, Obereinnehmer,
sucessor to LEVI RÜBEN
6. VOHSTEHER DER GESAMTaUDENSCHAFT
1690 2lSiwan5U50) ISRAEL HEKrZ,Horfaktor,CASSa
R. SOSSEL, ABTEHODE
R. JAKOB, GEISMAR (Rechtxsprecher)
K. RÜBEN, MORSCHEN
R. SUSSMANN, ROTENBURG
R. JOSEPH, WITZEMHAUSEN
R. MOSES, CASSEL
R. SALOMON, WOLLHACSN
R.S A14UEL, ESaiWBGE
R. ^NDEL, MENGSHAUSEN
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VERÖFFENTLICHUNGEN DER FORSCHUNGSSTELLE
OSTMITTELEUROPA IN DORTMUND
Her.uibgc-bcr: Johannes I loffmann
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HEINRICH B
Bu^RTSCH
DIE STÄDTE SCHLESIENS
(IN DEN GRENZEN DES JAHRES 1937)
Daten und Fakten zu ihrer landes-, kultur-, wirtschafts- und
sozialgeschichtlidien Entwicklung und Bedeutung
VERLAG WEIDLICH
FRANKFURT/MAIN
Landesherrschaft: Hzt. Schlesien, 1327 mit Hzt. Breslau unter böhm.
Oberlehnshoheit, 1335 Erbanfall an Böhm., 1526 mit Böhm, an Habs-
burg (österreidi), 1742 .. . Preußen.
Stadtgründung: 1298 St. mit dt. Rcdit durdi den Hz. an der Stelle
der „antiqua civitas Furstinowe" u. des fr. Marktes Strose mit SJiweid-
nitzer Redu. 1314 Stadt vogt gen. Bfl. Halt.
Siegel u. Wappen: Stadtsiegel: „S. CIVIVM DEKANT", 14 Jh
ältestes bek. Stadtsiegel. Stadtwappen : Auf rotem Grunde zwei
einander zugekehrte silb. gekrönte Lowcn mit rüd^wärts gewendeten
Köpfen u. versdilungenen Sdiwänzen.
Einwohner: 1740: 1002 E., 1794: 910 E., 1840: 1691 E 1885-
2 985 E., 1910: 2 998 E., 1939: 3 580 E. Einwohner überwiegend^kath
Einwohncrvcrzcidinissc: 1597 ... kath. Kbr. (nadi 1946 nur nodi ab
1689 [m. L.] erh.), 1722 -- 40 Einwohnerlisten der Kirdie, 1836 ev
Kbr. 1836... Bgbr., 1 93 1 . . . Kreisadressbr.
Juden: 1829:1, 1849:37, 1871: 19, 1880: 13, 1925: 20 jüd. E.
Baulidics: Kolonistenst. mit redueAigem Ring. Stadtmauer mit 3 To-
ren, Stadtmauer nur nodi als Reste erh. 1613 Ratsturm auf dem Ringe
err., 1879 Bau eines neuen Rathauses auf der Ringmitte. Landesburg
1829 Reste abgebr. 16. Jh. . . . Galgen 1,5 km vor der St., bis in die
» neueste Zeit erh.
Wirtsdiaftsstruktur: Landwlrtsdiaft, Handwerk. 1314: 24 Fleisdi-
20 Brot- u. 20 Sdiuhbanke. Vor 1340 Miduelismarkt. 13 —15 Jh'
mehrere Mühlen um Kanth. 1795: 116 brauberednigte Bürger 1816-
Vo 7^^^'V l^r ^^^"J^"^^^^^^- J^^nth lag stets im Sdiatten Breslaus!
8 40: 1 Wodienmarkt, 3 Viehmarkte. 1 Brauerei u. Brennerei,
1 Wasserm., 1 Lederwalke. 19 3 8: Eisengießerei, Stadtm
Widitigc Behörden u. Einriditungen: Stadtverw., Amtsger. (Ldeer
Breslau), Nebenst. des AA Breslau. ^
Wehrwesen: 1848 ... Sdiützengilde, 1747-1917 (m. U.) . . . Garni-
sonst.
Verkehrsverhältnisse: Straßen: Nur Landstraßen. Eisenbahn-
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tersbadi (Waldenburg/Sdiles.) ~ Hirsdiberg i. Rsgb. - Görlitz -
Berlin). Reichsautobahn: Ikms.
Kirdienwesen: 1302 Stadtpfarrkirdie „St. Peter u. Paul« erw 1550-^
^^i^'I". !^\^^^- J^- ^'" ^- '^''^' ^'''^^> ^«^6 Err. einer cv. Kirdie
nadi Sdiinkel'sdiem Entwurf. Sitz eines Kath. Ardiipresbyterates. 1550
Ref., 1653 . . . Gegref.
Sdiulwcscn: Pfarrsdiule, während der Ref. zeitw. ev. 1785 Err. einer
neuen ev. Sdiule. M. 19. Jh. vorübergehend Privatsdiulen. 1911
Pädagogium, höhere Privatsdiule zur mittleren Reife führend. 19 3 8:
Volkssdiulen, Berufssdiulen, Pädagogium.
144
Presse: 1873 ... „St. u. Landbote für K. u. Umg."
Literatur zur Stadtgesdiichte: Kabirsdiky, A.: „Nadiriditcn über die
St. K.", Breslau 1851. / Grünhagen u. Markgraf: „Lehns- u. Besitz-
urkdn. Sdilesiens: D. Fürstenst. Breslau u. d. bfl. Halt Canth**, um
1860: / Reiter, L.: „Beiträge z. Bsdlgs.-, Redits- u. Wirtsdiaftsgcsdi. des
Weidibildes K.", Breslau 1935. / Moepert, A.: Die kath. Kirdien d.
Pfarrei K.", Breslau 1939.
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Ereignisse des Jahres 1945: 9. 2. 1945 Besetzung durdi russ. Truppen
nadi Panzersdiladit. Ansdiließend bis zur Kapitulation Breslaus (7. 5.
1945) Frontgebiet bei der Belagerung Breslaus. St. Zerstörungen.
Presse und Patensdiaft nach 1945:
S. St. Breslau.
Ortsbczeidinungen u. Vcrwaltungszugehörigkcitcn: 17. 5. 1939: Kanth,
Kr^ Breslau, Reg.-Bez. Breslau. 31. 12. 1970: Katy Wroclawskie (mia-
sto), pow. Wroclaw (Kr. Breslau), wojew. Wrociaw (Wojew. Breslau).
1. 6. 1975: Katy Wroclawskie (miasto), wojew. Wroclaw (Wojew. Bres-
laM).
Einwohner nadi 1945: 1946: 2 193 E., 1950: 1 739 E., 1956: 3 100 E.,
19^0: 3 455 E., 1964: 3 900 E., 1969: 3 835 E.
KATSCHER, Kr. Lcobsdiütz, Reg.-Bez. Oppcln
Ortslage: 20 km so. der Kreisst. Leobschütz. H: 234 m ü. d. M.
Landesherrschaft: Hzt. Troppau, 1377 . . . Fürstent. Jägemdorf, 1612 . . .
Mähren, 1742 . . . Preußen.
Stadtgründung: Vor 1266 Gründung eines Dorfes. 1321 »oppidum no-
strum in Ketschir per nos instauratum noviter" erw., 1384 Vogt bezeugt.
Land des Bf. v. Olmütz.
Siegel u. Wappen: S t a d t s i e g e 1 : 1651 „SIGILLVM OPPIDI KAT-
2ER", 1669 „SIGILLVM CIVITATIS KATSHERIENSIS*, älteste bek.
Stadtsiegel. Stadtwappen : Auf blauem Grunde ein aus einer
silb. Zinnenmauer ragender, aufgerichteter, nach r gewendeter gold.
Löwe, rotbewehrt mit roter Zunge. Stadtfarben: blau u. rot.
Einwohner: 1755: 1012 E., 1790: 1476 E., 1840: 2 422 £., 1890:
4 042 E., 1910: 3 667 E., 1939: 8 914 E. Einwohner überwiegend kath.
Ein wohner Verzeichnisse: 1615 ... kath. Kbr. (nach 1945 erh.), 1582 ...
ev. Kbr. (Pfarrei Rösnitz). 1935 Einwohnerb. des Kr. Leobsdiütz.
Juden: 1737 die ersten Juden in K. 1825 Err. einer Synagoge. 1840:
108, 1855: 148, 1910: 52 jüd. E.
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Volksabstimmung vom 20. 3. 1921: Abgegebene Stimmen: 2 970; dav.
f. Dtsdild.: 2 964, f. Pol.: 6, ungltg.: 0.
Bauliches: Offene Landst. mit viereckigem Ringe in der Stadtmitte.
Keine Mauern, jed. Wälle u. Gräben. 1730 Err. einer Mariensäule auf
dem Ringe. 1829 Sdiloßneubau. 1886 — 87 Rathausbau. Keine Vor-
städte.
Wirtschaftsstruktur: Landwirtsdiaft, Handwerk, Brauwesen. 1539 We-
bergcsellen-Brudersch., 1569 Zunftordnung der Weber. 1784: 46 Leine-
weber, 3 Tudimadier. 1535 Brauurbar u. Weinsdiankredu. 64 brau-
bereditigte Bürgerhäuser. 1784: 9 Branntweinschänkcn. 1550: 2 Jahr-
märkte. 18 4 0: 350 Webstühle für Baumwolle u. Leinen, 120 andere
Handwerker, 12 Kaufleute, 36 Krämer u. Höcker. 1 Wodienmarkt,
5 Krammärkte. 2 Brauereien, 1 Brennerei, 3 Färber, 2 Sdinupftabak-
fbrn., 1 Wasserm. 1938: Cipswc., Medi. Weberei, Textilfl)rn. (Spe-
zialitäten: Tcppiche, Gobelins. Diwandecken, Krimmer), Ziegeln.,
Dampfmühle.
Wichtige Behörden u. Einrichtungen: Stadtverw., Amtsger. (Ldger.
Ratibor), Nebenst. des AA Neustadt O.S.
Vcrkchrsvcrhältnissc: Straßen: Nur Landstraßen. Eisenbahn:
1896 Str. Katsdier — Groß Peterwitz der Str. Leobschütz — Ratibor.
Kirdicnwcscn: 1440 Stadtpfarrkirche „St. Thomas" erw., 1560 mass.
Neubau, 1908 letzte Erneuerung. 1783 mass. Neubau der Friedhofs-
kapelle „Zum hl. Krcuz^ 1840 letzter Neubau. Die kath. Kirchgmd.
gehörte zum Generalvikariat Branitz u. damit zur Erzdiözese Olmütz.
1875 Err. einer ev. Filialkirdie (Pfarrei Rösnitz). Ref. nur vorüber-
gehend.
Sdiuiwcscn: Kirdischule, M. 19. Jh. Beginn eines höheren Schulwesens.
19 3 8: Volkssdiule, Realgymnasium, Privates Pädagogium.
Literatur zur Stadtgcsdiiditc: Groeger, Th.: „Hist. Beiträge zur Gesdi.
der St. u. Herrsdi. K.", 1887. / Hofriditer, R.: „Hmtkde. des Kr. Leob-
schütz" II, 3, Leobsdiütz 1914.
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Ereignisse des Jahres 1945: 31. 3. 1945 Besetzung durdi russ. Truppen
50 % Zerst. ^^ *
Presse und Patcnsdiaft nach 1945:
S. Krst. Leobsdiütz.
Ortsbezeichnungen u. Vcrwaltungszugehörigkcitcn: 17. 5. 1939: Kat-
sdier, Kr. Lcobsdiiitz, Reg. Ikv. Oppcln. 3L 12. 1970: Kieiiz (iniasto),
pow. (;lul)c/ycc (Kr. Lcobsduiiz), wojcw. Opole (Wojcw. Oppeln)!
1. 6. 1975: Kieirz (miusto), wojcw. Opule (Wojcw. Oppcln).
Einwohner nadi 1945: 1957: 4 600 E., 1960: 4 871 E.. 1964- 5 600 E
1969: 5 896 E.
146
KIEFERSTäDTEL, Kr. Tost-Giciwitz, Rcg.-Bcz. Oppcln
Ortslagc: 10 km w. d. Kreisst. Gleiwitz, an einer Sdinittstelle alter
Handelsstraßen. H: 250 m ü. d. M.
Landcshcrrsdiaft: Hzt. Oppeln-Ratibor, 1281 ... Hzt. Beuthcn, 1289
mit Hzt. Beuthen unter böhm. Oberlehnshoheit, 1526 mit Böhm, an
Habsburg (österreidi), 1742 . . . Preußen.
Stadtgründung: Jahr der Stadtgründung unbekannt. 1305 »Superior
Sossnessowitz", 1506 als St. bez., Mediatst. 1383, 1460 u. 1472 das
„Kieferstädteier Land** gen. 1766 als „Kieferstädtel** bez.
Siegel u. Wappen: Stadtsiegel: 1666 ältestes bek. Stadtsiegel,
„SIGILLVW CIVITATIS SCHOSNISCHOVICENSIS«. Stadtwap-
pen: Auf silb. Grunde eine grüne bewurzelte Kiefer.
Einwohner: 1783: 370 E., 1816: 519 E., 1840: 773 E., 1890: 1015 E.,
1910: 969 E., 1939: 2 120 E. Einwohner überwiegend kath.
Einwohncrverzcidinissc: 1727 ... kath. Kbr. (nadi 1945 nur nodi ab
1792[m. L.]erh.).
Juden: Erst seit dem 17. Jh. nadigew. 1828 ... jüd. Sdiule, Synagoge.
1825: 46, sp. 100 jüd. E., A. 20. Jh. überhaupt keine Juden mehr.
Volksabstimmung vom 20. 3. 1921: Abgegebene Stimmen: 709; dav. f.
Dtsdild.: 555, f. Pol.: 150, ungltg.: 4.
Baulidics: Marktsdig. mit reditedigem Ring. Außerdem nodi der
„Roßmarkt". Früher Wall sowie 3 Stadttore. A. 19. Jh. abgebr. A. 18.
Jh. Bau eines neuen Sdilosses, wahrsdil. an der Stelle der früheren Burg.
Wirtsdiaftsstruktur: Landwirtsdiaft, Handwerk, Brauwesen, Märkte.
1576 Brauredit. 1576: 2 Jahrmärkte u. 1 Wodienmarkt. 1677: 4 Jahr-
märkte, 1842: 5 Jahrmärkte. Handwerker, vor allem Nagelsdimiede u.
Sdiuhmadier. Alte Eisenerzgewinnung. 1783: 1 Hochofen u, 1 Pott-
asdiesiederei. Nodi um 1876 Gewinnung von Toneisenstein. 18 40:
86 Handwerker, 8 Kaufleute, 13 Händler. 1 Wodienmarkt, 5 Kram- u.
Viehmärkte. 2 Brauereien, 1 Brennerei, 1 Ziegel., 2 Bledilöffelfbrn.,
3 Eisenerzgräbereien, 1 Hodiofen, 3 Frisdifeuer.
Widitigc Behörden u. Einriditungcn: Nur Stadtverw.
Vcrkchrsverhältnissc: Straßen: Früher alte Fernstraßen Ratibor —
Gleiwitz u. Cosel — Gleiwitz. Zuletzt nur nodi Landstraßen. Eisen-
bahn: Keine unmittelb. Eisenbahnverbindung.
Kirdicnwcscn: 1376 u. 1447 Pfarrkirdie „St. Jakobi* erw., 1786 nadi
Brand Neubau. Ref. setzte sidi nidit durdi.
Sdiuiwcscn: 17. Jh. Volkssdiule nadigew., 1801 ... Fortbildungssdiule,
1925 . . . Hausfrauensdiule.
10
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■^ÄfSi.
SOTfRCE: Mt»TZh.:L:
K/^0' MTSCh^
Neues Topographisch-statistlsch-geogrophisches
V/Br terbuch des Preussifschen Staetes.
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v.2U821)p.25i+ no.7Vl:
JESZEVro, köngl.Dorf, Kreis Schwatz.
Amt Schwatz. 91 Seelen, Post Taschau.
V.2, p. 31I| no. 1483
no. lü81^
■•TATSC'-FIR, City, .-'rs .Leob3chütz,Reg JezOppeLn.
Herrschai't Olrnütz. Ili76 souls.
n^'^-K/TSCin^H.. Kolonie, 1=^8 souls.
V.3, U822;p.l02 LIEG/JITZ, 'vrei sstsdt, 8S30 soüs.
v.k (l823)p.2vl no.367U SC^'V/FJID^ITTZ , city, Dlstr .Schw. , R3 Breslau.
7U96 souls.
v.3 (I822)p-3i8, no.617 OR/\^ri[?KBirRG, City, Krs. '^Uederbornim, R3 Potsd?
1315 sould.
v.ü (l823)p.295 n^.367i.! SCH'.^TZ, Kreisstadt, RrJ '':arieawerder . 2DI|0 sou]
V.5 llü23)p. 1|I| ,^^ I6I3 TITCHEL, city, Jistr .^Tonitz, .iB Mwdy, 12S0 sols.
v.5,p. 306-7, # 303 KATSCHER in i821 82 jews of I/4U6.
v.5, p. 306-7 LIEGilTZ:
in IG03: 1325, lÖlC: 12S8, 1Ü16:127V, I83 citi:
p.303: 10 »:;chank:wirte .
v.5, P.3U5, #510 ORA'JIENBURG:703 buildings, of w lc>) i|YV stables and
barns. Jews: l8l6:none, I8I6: only 2ü5
Citizens. 2126 i ;h. in l821«
1 Schankwirt. 35l • fabricßfees Schwefel-
KATSCHER /sfture, 71 triolttl, Salzsäure, Glaubersalz.
v.5 P.3OB-9, #- 1816: 1 Gasthof, 10 ocbankwirte , I4 bakers, Li butchers,
11 Gerber, 21 Sh 'emakers, 10 tailors, 6 carpente^
2 r'iadenacher, 12 Schmiede und Schlosser, ?. BÖttC'
5 Seiler und Ree^ schlaffer , lli7 Cjeinwandweber ,
16 KauTnann ? Viktualienhfo dler . ^the norchants
have kaufmannische i^ed-^te) .
v.5,p.3[t8/9 ORA'^^'^ENBURG 1 good h)tel, 7 ^HhK overnig't pla.-es for
x^'^uhrleute, 1 'cha-iKv/irt, 1? bakers, V butchers,
3 Gerber, 2ö shoemakers, 21» tailors, p.3U9: 16
carpenters, 5 ^^ademacher, 12 Schmiede, 5 Büttchr
3 Seiler. 3 silk weavers, S linen wer'Vers,
10 Merchants with, nvd I4 withji.it rin;hts, 2 Hökei
v.5 p.3vl| // 756 TTJCIIEL 312 buildings of w: ich 167 barns.
1802:1315
1816:1217
1821:1367
i^OÖ jews in l8l6.
2 hoteis, 1 'uhrmann's i-^usspannung ,
9 'Chankmeister, 6 bakers, [j butchr
2 Gerber, 27 sb )emakers, 10 tailoiv*
l\ i'ischler, 5 schniths and locksmi:
2 blittcher, 1 Seiler. 7 wool weave:
2 linenweavers, 1 Strumpfwirker.
6 iierchants with, 1 w/o rights,
k v'iktualienhäidler v K'iker h 181'
MmU}f ^ $kfttftSbUl
Hantle etaU, ifl im Xn^ttgr unter CF. auf«
gefQ^rt
rllmatft, Jtr. Bdeg, dn ^D^irftfiecfen,
^ttflg C^tdbtfl genannt^ oom unttr ten )D(irfem in
Jt. be(>anbe(t.
JUrUm^^ 8>}at!tfkcPen, Jtr* Dppeltt, f^n
vom unter X.
ftatfd^cr^ un^ottfommene ^eMatflabt, h6i)mi\A
U* mdnf4 Ketrz, aucf) KieCma, (1313 Ket%er, 1436
Ketteher), gJeg. Dppeln, »on ba ®, 9 W., (»on
»redlau im ®C, 21 n.\ D8®, SJatibor, JCr. Je*
obfd)ü^, ©D, 2y, SÄ., im fogenannten J)iflrif t JCat^
\^, über weld^en, fo mie über bie 0tabt ber ifbed«
maliae gtirfl^örabifc^of ©on Clmü| Dominialredbte
all fifnigL preuf. 8f^n<träc)er übt; bogegen ^at ba<
Wnigl. ®tabtf®er, ber ©täbte SBauerwife u, JCat^er
gu Sauertot^ bte (kriminal' u. C^tDtls^uridbtcrion,
oon ber nur ber gunbu< ber t>ormali(^en SSogtet aud^
genommen i|l. Die ©tabt o^)ne JBorjptäbte, SÄouent,
JKbore u, ?)flafter, liegt am ©rot) ober a:rojafIuf,
68Ö ^ar. g» über ber Dftfee* ®ie ^at ^»0 ^Äufer
meifl mafltt), 6 öffentlid)e ®ebäube; 244 etUVit,
©feuern u. 0d)oppen, 2422 (Sinwv worunter 2279
fat^v 35 eov 108 iüb.; in 342 bOraerl« u« 39[c^u^<
»ernHmbten gamilien. »et^örben: 1 fönigU Untere
©teuer^Vmt be« «&auptfteuers2(mte< 9(atibor unb 1
WnigU SOojlerpebition be« J)ofl«X» »atibor. Der
Stogifhat )ttgUi4 9oli^ < Be^jlrbe ; IBerfammlung
bet CtabtDerotbneten. gemer: 1 Ut\^, ^farrf. in
lu 1 {at(. fBegräbnllK* ^um ^eit. Jtreu^ )»or bet
Ctabt im Oft; bei jener dn Demant al# Pfarrer,
1 Xt:^\iom 8* 1 ^ooporotor u« ift ber Pfarrer gugt«
cr|Wf^6(l. (5ommtffMriu6 fibec benitnidfii Uni^iX be<
triMltbitm Dlmtt^, »e(4)er im f>reufff(()en Hegt,
bet teobfi^^ft Jtrti« u. dnen ^f dl bei mati>oret
bc^tdft* Vtt4 fle^ unter il^m bie ©4bulen im
^ ^dft jrotfdKr u« ben Snfpeftfonen eeobf<^fi^, un%
6rin biefrtbfi %wm Defonot u. bet Snfpeftion
ff^KT/ »el#r ber fGit«bir4öfI. Cfemmif« feibfl
Mt; #tof«9ctenbii u^ Sevier^u>«^tfd)lrt/ fonfl
troppUioll* 9f«rtet bat fBlebm. Oingepf. : Jtot«
Met/ 0tabt «« Me t)lrfet: 9beu«ieatf(ll^er/ gflrfti. v«
fe^tbeanaenau, Jtoillng «« ©totima«« 3n JCatf^er
ift 1 fttff. ^4^. wit 2 4>«ittpt> tt« 1 ^ftr<(.) ^tron
"b^Oflbir^^f üon Cliltill; et», it. gu Minit*
et: 1 fat^« yfattbauc^ 1 Q^naooae, 1 ^ofpitat
et: i fat^« yfatt^auc^ 1 Q^nogoge, 1 ^ofpitat
für 8 ))etfonen« Xm fltatft dne etatü bet ^eirn«
Mttng ^arid au« ^anbftein^ etd^et 1730; in bet
ffloHonrONffe eine (^ai^ be« et glodon au« (S^nb«
• , etddrtet im 3a<>te 1734. «ett>etbli<l!) : 1 Äpo«
V 2 Drouctv 1 llrennv 3 9M[tbv 3 aia|ls, 10
tn!$v 2 e^nupftabaffabdfv 1 Sffhn., bie Kdne
M^e aenannt/ im G®. )»on bet ©tobt am Dtrfd)«
let ibM^, UNb dne IBbm. aufet(^a(b bet ©tabt*
fteberei auf 350 ©tüMen in Stournn). u. eeinw^
•uf 3ö in Sßotte; 120 anb. <{>anbWv ^anbel bur^
12 JtaufL/ 36 ^ämer u« ^ct* fD3o<i^etimar!t am
Dienflage, ÖÄtammärÄe. eanbbau auf 2000 aXorg»
163 fitinbet u. 89 ^ferbe werben gehalten.
Meferfhibtel/ Sof^nic^owke, gdpro^en u. faff
oiMl burcbg^ngig gefcbdeben .^©o«nifd)owie / 1531
9omie9MowÜKe, 0lar!tort u* ©tabt be< lOten fBaf)U
bffirf« bet ©tAbte u. (te^t Me (Binfabtung bet ©täbtec
•t^ung f^n genebmigt u« beföbten 1843 butcb bai
Mifllcriirai be« 3nnem für 1845 obet 46 beoets
1^ »• VOifUii^ttiii ^piH^/ bon ba ©Dt 10 MU,
Ol©, matib^t, ittdi a:ofl<©ldwi«, ». |U <
1% «3t; gut fettfibaft itiefetfiabtel; ©c. Dut«'
landet bem gütften Cictot Xmobeul gu ^b^tulo^
nalbenburg<©ctittinglfilr{lr ^ergog ooa Matibot;
ober ni(bt unter bal yatdm.©er* ber ^ertf^Ml^
fonbetn untet bai (. u. ©t.O^er. gu ©ieiwi| ^^(^
dg. (08. a:oft); md 1840: 111 4>v 49 ©tdfle,
©feuern u. ©d)oppen; 827 a. {tatf). 739, eo. 15,
iüb. 73); 1844: 114 «., 926 (t.), (fat^^. 822. eo.
11, jüb. 93). 1 fotb. yfarrf., gemauert; (Xr<bip.
©leimig). X>ai iDomin. itieferfläbtel (4>ergog gn
Statibot), unb bai )Domin. 2(tt*^ammer (gOr^ pon
4>obenlo^e), tragen bie ^atronatetSaflen vr. flben bie
yatronatlsötecbte roed^felötDeife. 1 $farrrSßtebmut(,
100 «Äorg. 50 £1.8«. Äcter, 4 fWorg. ©arten u. ge»
gen 8 SRorg. Sßiefen. (Sfngepf. : bie ©tabt u. bai
JDomin. iCieferjläbtel, 2(lr<^ammer, wo dne 9Ba(b«
fapeUe mit beffen ilolonte 9leuborf; bem ](ntbeilf
Duarff^ammer u. ben wenigen fd}on jenfett ber BtiUfi
über ber SSiratvfa, an ber ©träfe na(b stauben get
(egenen Käufern, 3amo«cie (bebeutet ui noAtem,
ienfeit ber ©rücfe); ferner Cona u. Conp, ^ol^lObotf
u. bie Kolonie (Sborinöfcwi^. X)iefe Orte tragen
nacb bem Sanbred)t gu ben JCircb-/ 9farr> u. ©<bitU
bauten bei, unb geben aufer Jtol. (Sbodniftivia
fOteffalien; 9>rebigt nur polnifd). 1 tQt\)* ©4v 1
K l ^iWy C^oUat. ^er^og, (3;nfpect 2oflt©Uii
wtt)* iStngefc^ult flnb: ^oUborf u. CitocfoKowib,
bi< 1841 war e« ou^) Sona u. ean9, bai ober 9on
ba abgetrennt, fdne dgne ©d)ule bat yolntf^«
n. beutfd^et Untetrt4)t (Sin iäbtfd)er SSetfaal sibt
IBegräbnif pla^. (So. it. gu Sofoblwalbe, Jtr« Jtofct
1 Hni%U yofl'drpebitipn bei ^oft^TTmtel ©idiplb»
Den OttlsSorftanb, fl9Uigiflrat genannt, bttben I
(BirgermdfUt u. 3 glatbmdnner, fle werben tMi
if^et bur4 bie Gommune gewdf^lt; bie Stat^nnn
goni unabb^ttgig, wogegen bie fBa(^l bei ©ücge»
md^etl oom Dominii ocf^dtigt witb, eine ©efngiiif,
bie wa(tf^inli4 ba(»et tü^tt, baf bet SHIrgetnidfttt
ftfibet gugiei<b (ettf^aftt fllenbant n. all fll^
einen 3inl fät bie ^ectf^aft oon bet denmune eitt>
rg. 1 ©cmeinbet^fi^ital fftt 6 flttfnnet n* gtnncn»
©todbani, 1 ©toffmcC(tft>, 1 QomnumaUilo|pi|»
fit Matblbicnfr n. fta^twld^et, 1 ©ptibm^ o^
bet ©dytpfgemeinbe n. mit fifa: biefe ^emdnf^afttk^
I ftdbtif^et 0tet< u. ©tanntwtinfcbanf. Die Scan»
gete^tigfeit bet ©tabt nt^t auf 58 9ofc<|ioneR^ bc^
ten f^e^b^r (i(b aber no4 ni^t gum fBitbcCtXi^an
einet Stanetd entfcbloffen laben, (wobtnl boi fdl»
|ere ftdbtifibe Branlaui eingegangen, befagen nnftif
9ta(bnd)ten nicbt ndber). 1 ffdbtifcbe dirgeld. 2
©le^i^ffelfabrilen : •) bei «t>ernnann fitöde, ttefcct
bat« 70 Hxh. 460 ga^, iebd 206 2>u|cnb eöfK
beten ©etbwertb 10580 g^ti. ; b) bei 3obann Jtto^
fowlfv fertigt bur4 3 soiami 20 gaf, 4000 Onbenb
= 460 mtl. gemer flnb bier: 7 »«cter, 5 gldf««,
1 ©erb., 2 8dtt4., 1 iCürf(bn., 2 ©d^Ioff., 15 HOp
gelfibmiebe, 1 ©dier, 7 ©<|ndb., 1 ©telma^«, t
Xif(b(er; ferner: 6 «Bebet, liefe, fowie 27 CMHt|mv
4 4)tttma(ber, 3 3:öpfet, befugen ftembe WHäxiU.
jDen ^anbet am Ott betteiben 8 itaufleute, 4 Met»
bdnbtet, 9 tUt^U u. ©raupen|b(r. 2(bgeba(ten toht
ben id|rltd) 5 Jlrara* u. IBie|mdrfte, ^^et wutbcn
gegen 6000, je^t werben nur nocb 2000 ©tiid yfetbt
V. {)ornt>ie| aufgefteOt. din ttofbenmarft finbot
ieben !Otmtag ftatt 2 öffentlicbe yidbe, bet min^
vu bet Slofmatft ffnb ootbanben. 5 Ztid^t bei0«y
min., 3 im IB., 2 im 9totb bet ©tabt, beftonben
mit Xatffen; an bmen einige BoffionitKin li^cnr
SO^faCE: Ml»TZrjL:
Katjo^
i^eues Topographisch-sta t ist lach- f^eogrophi sehe s
VJlirterbuch des Preussischen Staates.
v.2ll82l)p.25i| ao.7Vl: JESZEIfO, kcSagl.Dorr, Kreis Schv/etz.
Amt Schwetz. 91 Seelen, Post Taschau.
V.2, p. 31I4 no. l/[83
no. Iu81|.
KATSC^T^j^ t, City, Krs .Leobschütz, Reg:3ezOT)peIn
iierrschart -Umütz. ll|76 souls.
:n^'^-K.ATSCT!T-:R, Kolonie. 158 souls.
V.3, ilÖ22;p.l02 LIEGMITZ, ^^reisstadt, 8S30 soü?.,
v.U (l823)p.2vl no.3671^ SC"WJID"TITZ, city, D" str .Schw. ,R3 Breslau.
7I496 souls.
V.3 (lB22)p.3l8, no.617 0R/\7IP:'^:BirRG, oit/, Krs. ■'Tiederbarnim, RB Potsd.-
1315 so^ild.
v.ii (lÖ23)p.2«;5 r.0.3671) SCH ,'ETZ, Kreisstadt, RH ''arienwerder. 201^0 souj
V.5
Uö23)p.l4l4 // 1613 TTTCHEL, city, Jistr .::onitz, .?R Mwdy, 12S0 soils.
. /.•» ,*fvrUis>— <■.•••• ■'•^'■i *♦•
-«<»;av4.*-» j «/
v.5,p. 306-7, # 303 KATSCHP.R in iü21 82 jews of I4I16.
v.5^ P-306-7
LIEGilTZ: in I803: 132^, l8iC: 12S8, 1Ü16:127V, I83 citi.
p,303: 10 .SchaaKwirte .
V.5, P.3U5, 7^510 ORA'IIENBiraG:703 buildings, of w Ich ij7V stables and
barns. Jews: l8l6:none, 1Ö16: oniy 2U5
Citizens. 2126 i h. in l821,
1 scharilcwirt. 351- rabricsfees Schwefel-
KAT SCHER /sfture, yitriollSl, Salzsäure, Glaubersalz.
V.5 P.3OB-9, #- 1816: 1 Gasthof, lO Schankwirte, U oaker?, Li oitchers,
11 Gerber, 21 8h -emakers, lg tailors, 6 carpenter
2 ^iadenacher, 12 Schmiede und Schlosser, ? BBttc:
5 Seiler und R'3er schlaffer, l/i7 Leinv/andweber ,
16 lieuCnenn ? Viktualienh^n dler . tthe ^^.orchants
have k^ufman-Kische i^eä'-^te) .
v.5,p.3U8/9
0RA'7^ENBURG 1 good hotel, 7 ^^hiSL overoig' t pla.-es Tor
.^""uhrleute , 1 'cha-iKwirt, 13 bakers, 9 butcher?,
3 Gerber, 2ö shoemakers, 2L' tailors, p.3U9: 16
caroenters, 5 nademacher, 12 Schmiede, 5 BÄttch'
3 Seiler. 3 silk weavers, 9 linen x^er^vers,
• 10 raerchants with, at^d I4 without rights, 2 Hftke:
V.5 p.3vl| ff 756 TUCrlEL 3JL2 bn.ildings of w" Ich l67 barns.
i
1802:1^15
1816:1217
1821:1367
l!08 jews in I8I6.
2 hoteis, 1 ^uhrmann's Ausspannung.
5 . chankmeister, 6 bakers, l\ butcht
2 Gerber, 27 sh ^e.-T^akers, 10 tailo:^^:
i\ i'ischler, 5 seh liths and 1 ocksmi ^
2 ijlittcher, 1 l^eiler. 7 wodI weave:
2 linenweavprs , 1 Strumpfwirker.
6 laerchrnts with, 1 w/o rights,
l\ viktualienhäi dier v K'iker ri 181'
SCHLESIEN
Source: Colmar Grünhagen: Statistisches und Topographische iNachrichten
von den schlesischen Staedten a.d. Jahren 1787-89.
. in VEREIN FUER DIE^ GESCHICHTE SCHLESIENS
V.15 (1880) Breslau.
(UC Berkeley DD491.SW25)
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526
Nir/DPTSCH
NEISSE
STREHLEN
ZIEGENHALS
Keine Juden
530 Haeuser, Kediatstadt. KEINE JUDEN
^1-535 inhabitands. Garn-
und Getreidehandel Starke Garnison.
Keine Juden
SCHWEIDNITZ
FRIED LAND (Mediatstadt)
NAMSLAU
OELS
FESTENBERG
Keine Juden
Keine Juden
Keine Juden
29 Juden
39 Juden
17 Juden
KATSCHER
I
2030 inhabitants
3039 inh.
1175 inh.
Mediatstadt , Bischof von Olmuetz.
173 houses, 173 Scheunen Garnison: 1 Kompany
under v.Dalwig. Chef: f.'Iaj.von Elster.
lEOBSCHUETZ
ZUELZ
LOS LAU
LIEGNITZ
GLOGAU
1007 inh.
2081 inh.
803 inh.
4857 inh.
6858 inh.
36 Juden
Keine Juden
992 Juden
103 Juden
2 Juden
1648 Juden
"Von der Weberei."
in 130 cities: 89173 inhabitants, of v;hom I723 Jews. (GLOGAU Kammerdep-
BRESLAU: 509,725 inh., 2005 Jews (BRESLAU KAMRTERDEPART fvlENT
■y/f'.'i'-lt ,
^!i>
220
KATSCHER
führte Bezeichnung .Z,ethen-H.. erinnert an das Gefedit zwi-
s^en nreuß. und sächs Truppen während des 2. Schles. Kriegs
Nadi dem preuß. Sieg bei -* Hühenfriedeberg planten die ösTer:
re.d,er emen Cegensd.lag. Zusammen mit den sächs Verbtode
ten wollten s.e von den Lausitzen aus in Brandenburg oder -
angesichts russ. Widerstands dagegen - zumindest in Sdiles. ein-
S^"y ""', ^r/^?,"»- Kg dort von den Kemlanden abzusAne"-
den Fnednch d. Gr.. der dem Eingreifen der Russen zugunsten
der Sad.sen zuvorkommen wollte, täuschte Rückzugsmanöver vor
heß aber dann überraschend seine Truppen bei Naumburg/Ou'
unter crnS.r-" '" '^'«pberlausitz ein?5dcen. wo die HufaS
unter Gen.-Major Hans Joachim Zieten am 23. 11. 1745 in K H
einen Teil der säciis. Armee unter Gen. Buchner angriffen und mit
S rfeen t'^ t''" E'^^eiten Schlugen. Die weiter nö. stehenden
übrigen Sachs. Truppen und die Österreicher im Raum um Lau-
ban und Sthonberg griffen nicht ein, sondern zogen sich zuriick
und gaben den Feldzugsplan auf. Nach einem weiteren preuß
Sieg ^1 Kesselsdorf in Sachsen (15. 12. 1745) erfolgte der Frie-
densschluß von Dresden (25. 12. 1745). - Am E. des 2. Weltkrie-
^l*.K I II "3?..^^'"?«" "«» den Besitz Laubans bei K. H. harte,
wechselvolle Kämpfe statt. (j) ^'
h^A^f^^tAu'- ^^A'''^" '" S*'« • 2. Aufl. hg. V. Vnienzel Sev-
Br Ä S. aii^' ^°" '^""""^ '"^ ^""^^"«' *'8- '■ CSchwantes:
Katscher (Kietrz Kr. Leobschütz). Das mähr. Grenzgebiet um K
Jor '?266 T "L^'^f,''??" Troppau-Cosel 20 km so. LeobsAüS
IZh^ ^ . "^ i^*^"- °^ ^- griindeten und ihn bis 1321 zur
Stadt ausbauten. Das um einen rechtecJcigen Ring mit seitlich ver-
setzter KircJie und Bure angelegte Landstädtchen blieb mauerlos.
Zu seinem Vogteibezirk gehörten bi^ 1706 die Dörfer Langenau.
Knispel, Ehrenberg und Krotfeld. Um 1713 wurde die Siedlung
Wiedmut eingemeindet Die bevorzugt betriebene Handweberei
tZ"r. 'V^- Jh. Plüsch-, Teppich- und Deckenfabriken ab, zu
denen sich Emaillier- und Gipswerke geseUten. Die Bevölkerung
sieg von 1787: 1181 Evvw. auf 1825: 1549. 1905: 4026 1^
ftlt ^I^^U^^T^x ^i°° r^ ^^'^^ ^''"'' 1970: ca. 6000 Eww.).
1896 erhielt k. durdi die kurze StrecJce K.-Groß Peter^v•itz An-
sctiluK an die Eisenbahnlinie Leobschütz-Ratibor. - Als Besitztum
der Btf. von Olmütz gehörte die E.xklave K. bis zur preuß. Erobe-
rung von Schles. politisch zu Mähren, kirchlich blieb sie auch da-
nach bei Olmutz. Das Kommissariat K., bestehend aus den De-
kanaten K., Hultsdnn und Troplowitz, umfaßte seit 1742 den an
Preußen gefallenen Teil der Erzdiözese Ohnütz. Es verkleinerte
si^ nach dem Verlust des - Hultsdiiner Länddiens auf die
teSl'dlTo^« ^i' -^B^änit^und LeobsAütz (1923) und erwei-
terte sidi 1938-45 auf die sudetendt. Gebiete der Erzdiözese 01-
KATTOWITZ
i^ATSc i-ftiZ,
221
mutz (insges. 26 Dekanate). - Die bereits im 13. Th er^vähnte
Ru,ne: die Mariensäule von 1730 auf dem Ring ist erhalterl.
Ratibor IQ 11 r\ul l.^ ^';°'"«'^fK, Uistrikt K. in Recht u. Gesdi
-LV SM Bd 7"h.^;1:'Ä • ^- ^- - ^^ ^' ^^ - S- ist:
IIiViT"^^'^^'°'^^n^- ^'^ '"^- ^^- Besiedlung von Ober-xhles
hatte vor der sumpfigen Flußniederune der Rawa und v^J!l"
unfruchtbaren Sandböden auf den L^ndrücien „ und 7 der
^wa Halt gemadit. Die letzten ma.. nad, dt. Redit ausgeätzten
Dorfer Bogutsdiütz und Biynow waren von ihren Be'SIm
wa1d"EÄirp"°'^t"- ""'' öansdiließende Gebiet waTu"
Sten E U .^'^^■ihanimemedlung und die Teichwirtschaft
klTJ ^- ^\ '-*^" *° die Rawa. Hz. Johann II von Rati-
Srsfe/?e;:ais«ranrVdiSk^^ '^"^ "^-'^'-
Waldstüdc s. der Rawa von i^sges TäaTs okm FI^^IT ' n'^'*"
ben dem Hammer angelegten MehJ-BreH.,n/<!^I%5'-\?^"
dingen t blrannt^Hr '^^''' ^^^ ^^'^'^ ^^^^y-r^n^Z
?:Äs ä. Kti^;tn ^i^rder- i£siiH
Hochwasser beschädigte Bogutzker Hammer von einem Ha™
^^inflT" ''"^y''"^ ^^' Woisdmik wieder insrandgeseW Ce
Aefn^lrTlsf """'i!"'"«^^^'^.^^^ «"""-«^' flußfbwSs er-
n«,! T i u ^\'"* "^"='ß ^"'" den Hammernieister NaÄ sei-
nem Tode u^rnahm sein Bruder Andreas den Boe^tzke? H;fm
mer. wahrend der Erweiterungsbau von seinem EfkelvL"^«'
i\uzazianKa {— Kawa} Rozdzienski nannte Anrlrpac (-i- i =?Qß
der letzte Meister, der die Privilegien uTdFrihJten Jts Th^!
•i»».<lrt««J-.;<'»>»." .K-S'.'-> ■
HANDBUCH DER HISTORISCHEN STAETTEN DEUTSCHLANDS v. 12 .SCHLESIEN
Stuttgart 1977
1
S I L E S I A
p.237
r
on the PERSONAL ACCISE: for all jews over 15 jears of age.
Stafflinjuden and also famullzjuden(Bediehnte) paid 2:,3,o r U tüaler*
Di© ^rau-Urbarßpaechtar paid the third part of their TOLERANZ^IMPOST^
thls was paid in the place of the Nahrungs Steuer«
Baecker paid U Rheinthaler, Schlaechter U\ Kraemer 3-6; Dorflaeufer 1^; Hausleutc
18 tirosöii^ir; — ^Ät«^ l^Ggi^^
ANNttAL LISTS WERE PREPARED by the TOLERANZAEMTER.
TT. 23^
^
VERZEICHNIS DER IN SCHLESISÖJ BEFINDLICH GEWESENEN JÜDÖi ^,791^
(Ahe following were part of the LANDGEllEINDE (all of ^ilesTS^xcept BRESLAU,
ZUELTZ, AiND GDDGAÜ) .
27 total
15 totat
TOTAL Sli»siaU3l6 male 4750 female 90$6 total
KATSCHER
NEISSE -
Li. male
-7 male
13 female
—8 female -
of the total:
In the three eitles: 2^60
In the Landgemeinde: 185^
2827
1923
5287
-3779
A
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S I L E S I A
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KUTSCHER
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^491 Sizp V 42 T. 15
ZEIOlSCiHRlT'T DES WEINS FUER GESCHICHTE Ul^D ALTERTHUM SCHLESIENS
Breslau, Josef Max & Komp.
Sr ColmarGrunhagen, edltor.
Mediat Städte: (7/
*i ^ xpxSrft««iteir 66: KATSCHER, Blsoh, in Olnutzj H. 173 (Z. keine, Soh.173, W. l)
/..■- p.520
L
Garn. 1 Comp. v. Dalwig. Chef. Maj. v, Elster. Civil.
1007 (36 *Juden). Von der Weberei.
asrti
footnote p.514:
B
STATISTISCHE IM) TOPOCEAPHISOiE NACHRICHTEN VON DEN
STXDTEN aus D.J. 1787-89. (joSaakx p.514-2g)
...einem Aktenstück aus der statistischen Abteilving des res-
lauer Staatsarchivs entnominen (P.A. Till. 1. h.) lÄidatiert.
Date computed from the length of offioe held by the 10 Steuer-
rat he .
amej v.25s p.296:
*'*'«^J''"" !<■ » ,M»«MM«l»iN>fi||><l ^
'■l»»»r»l«<»«*^— »*N lIWi W
r^<n1«l>J» i>r» *>»••• ••^■•^•■i
4
Vt^
KATSCHER. Alles kath. und zvvar 64brauber9ohtigte Burger, 99 Halb-
/ burger aber posses^.#-^(unter diesen 1 Ev. ) Einlieger und Tage-
löhner. In Siwnma ^82/iinw. Eimgepfarrti Knispel, Kosling,
Krotf^JUi^ l^angenaijJTßid Stolzniutz. (1885: Ev.94, Kath. 381»,
p^S£
: Konfes sicnallo Statistik ar Städte des reslauer Kammer-
Departemelits vom «Jalire 1758. p. 2 90-304.
»^at«-.«".»"*«-»«"
• ^^»»- "Ä>^<» ' >■" S.'" » !■''
n <
(
same, v.l5« t>521. item Zult«: 2081 Eimw, 992 Juden, (item no,7S)
p,520 item Leobsohutz: 2628 Keine Juden. Herrschaft: Fürst Liohtenstein
(item 67)
p.515 item lleisses 4535 Keine Judan, CJern-und Getreidehandel und die
Starke arnison (2 Reg. *'nft., I Comp Art, 1 ^nexir.
p.526: IN SUMIÄ: In 150 Städten m5tiA 89175 darunter 1723 Juder.
17SM
V.14, n.l5t5fKx 277-
2(
(^
p. 290-3
p.291
^ervaltungs-Bestimmungon und Ei r loht un gen in Sohlesien im
vorigen Jahrhunderte. Ein Vortrag gehalten im ^erein für
Oesohiohte und Altert hum Schlesiens, von H. Oelriohs, Ober-
regierungsrath. _^^^^i^gggigfgggg,ig^ggfgg^ig^^
good resume of the conditions of the Jews in 1757-18!llß.
...Neoh einem Reglement vom 25. Dezember 1757 durften sie sich
nur auf der polnischen Seite Oberschlesiens niederlassen, auf
der deutschen Seite und in Niederschlesien war ihnen ebne
nur die üxinx Niederlassung in BRIBG, BRESIAU und GLDGAU ge-
stattet.... ^egen Ende des Jahrhunderts, under ^riedrioh
Wilhelm II. kamen nach und nach mildere Grundsätze zur ^eltung
und wurden den Juden die Niederlassung auch in i^KDül
OHLAU, MÜNSTERBERG, NEISSEB, COSEL, und RATIBOR erlabutj dage«
gen haben sich die CrebirskreiSB beharrlich ge-weigert, die ^^uden
bei sich aufzunehmen.
o
KATSCKER
Afe«*«.^Z/
G
C
SOURCEi KEYSER, p. 782-3.
ItuJ (l^r<>J^)
Ket scher 1286; also KKttscher 1580, etc«
An der Troja auf einer sanften erhbung des Flussthals, 20 km von Leob-
Schutz •
ßelonged to the Bishop of Olmuce until the very lasto since 13«cty
vor 1266 settled«
Citj' 1321... No walls but wSlle und GrSben. (^1784^ 169 meist massive
hliuser. 1840i 244 stalle, Scheunen und SchupperH 200 Häuser«
6
i^LITERATUREi BHSBKBafflEDD IAUTERRA.CH, Wi Die Stadbeseftigung von Katscher,
\ in(?7 UNSERE HEimT, Rabibobr 1926, also article by Hofrichter. /2
inhabitante : 1755 1012; 1765 984; 1775 1018; 1780 1034; um 1790 (^76j/
1818L 1498; 1834 1952; 184üj2422; 1855 2626; 1861 3086; highest 19^31^820.
Brauurbar und Weinschankrecht s. 1535. 1794: 9 Br an ntwe ins c henken»
1784 also 46 Leinweber .(ma in industry).
1612-1742 an I-(Khren(jB8anbxBrf ,1742 Prussia» Grundherr jEisho p of
Olmuce •
•
JUDEN$ 1787 die ersten Juden in Katscher. 1840x 108, 1855i 148,
1910: 52. Synagoge since 1825.
1845: juedi sehe ^rivatschule, later also the Paedagogium.
t
LITERATUR: ,L^
o Groeger, Thf Historische Beiträge zur Gesch der Stadt und
. , Herrschaft Katscher 1887* 32^. ^y:
\/ 6 Hofirchteri R. ^eimatkimde des Kr. Leobschlitz II, 3 (1914)
NEISSE:y(p»826: Friedebrief für einen Juden 1419 mit ervmhung der Judenschule.
Jundenkirchof in der Altstadt ,423. Judenordnu g des Bischofs Konrad
für die Stadt NEISSE 1433. Betreibungen 1468^ 1656, Jüd. Gottesdienste
erwähnt 168 6. Im jSoJhdt 10 Jewish famiiies, 1861 j 464, 1938: 152 mosaisch
imd 175 nichtarisch«
t MINS BERG, -«iC/ Darstellungen der merkmirdigsten Ereignisse in der
stentumshaupt Stadt Neisse.1834.
NEISSER ZEITUNG: Heimatblatt (monat I.Beilage s.1925)
Neisse, ein Flihrer durch die Stadt und ihre beschichte 1922,1929(3rd e
3rd ed.)
I
•r'
i-"*;-. ./^w- v^v.'
SELMA STERN: DER PREUSSTSCHE STAAT UND DIE JUDM, 3. Teil
Tübingen, Mohr, 1971.
KATSctwj
Nr. 1153. Vermerk derer bei Anfertigung der Repartitlonen zu Aufbringung
der Silber-Lieferungs-Zuschussgelder und Commun-Kosten pro 1782 zu
adhibirenden Toleranz-Ämter und Deputirten aus der Gemeinde
StA. Breslau. Rep. 14. P.A. II. 41 e
Namen der V
'"''1
ä
d
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Namen der Vorsteher Namen der
Toleranz-Ämter
Namen der Deputirten
1) Salom. Isaac
Nicolai
aus Pleß
Beuthen
Ratibor
2) Michael Hirschel
Zülz und
aus Friedland
Falckenberg
Oppeln
Leobschütz
3) Jonas Abraham
Gleiwitz
aus Birawa
Cosel
4) Loebel Türckheim Brieg
5) Meyer Joachim
aus Oels
Namslau
Constadt
Creutzburg
Oels und Bern-
stadt
Wartenberg
2
3
2
3
2
3
1
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1
2
3
1
1
2
1
2
1
2
1
2
1
2
1
2
Loebel Böhm aus Coslau
Schmeye Samuel aus Nicolai
Moses Ascher aus Myslowitz
Loebel Raphael aus Beuthen
Samuel Jacob aus Beuthen
Nathan Jacob aus Ratibor
Salomon Joseph aus Sohrau
Is. Mendel aus Rybnick
David Loebel aus Zülz
Wolff Simon aus Krappitz
Sal. Pincus aus Oppeln
Simon Seligmann aus Oppeln
Jos. Abraham aus Kranowitz
Hirschel Aaron aus Badewitz
Moses Isaac aus Katscher __
Jonas Hirschel aus Langendorf
Baruch Salomon aus Gleiwitz
Is. Samuel aus Tost
Joachim Aaron \ /, ,
I Ulf w } aus Cosel
Loebel Jacob j
Samuel Joseph \ „ .
f u- I u ? ausBrieg
Joachim Jacob J
Mendel Loeser aus Namslau
Joachim Joseph aus Staedtel
Loeser Abraham \ aus
Jos. Salomon j Constadt
Bernh. Simon Levi
Sal. Laser
aus
Creutz-
burg
Moses Marcus ] „ ...
u t u w aus Bernstadt
Bernh. Loebel J
Hirschel Lazarus 1 aus
Isaac Abraham j Wartenberg
6) Israel Isaa
aus Gutter
7) Isaac Ebst
Nr. 1154. Re
Den Vors\\
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lieferung zu.\
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()(*b.iiide.
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325
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•f) Kelbra ift erfl im Jahre 1Ö19 an Preufsen abgetreten. ♦) Im Jahre 1822.
Muetzell:
topographisch- '"^
Neues toyogBÄjaiui-statiEtisch-geogrephisches
W!5rterbuch des Preussisches Staates. Halle, I823. 6. ^aad.
305
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131,145
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- -
- -
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8
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- -
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251,425
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- -
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19,035
18,800
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423
4
4
415 ,
4
134
- 285
- -
- -
- -
32,275
40,550
287
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I
169
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17
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- -
- -
- -
20,950
20,950
288
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200
43
122
365
—
- -
- -
- ^
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- -
165,950
165,950
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75,850
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- -
— -
—
47,050
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—
451
—
III
1799
59,750
90,725
90,800
102,300
294 •
2
375
—
377
- -
— -
- -
115,025
126,050
295
197
I
10
186
10
109
78
- -
— -
6,250
8,1 00
16,990
296
•871
14
851
6
535
6
330
1799
137,325
185,350
185,445
191,250
297
359
20
45
294
125
64
170
- -
— -
35,830
37,030
37,770
298
107
— —
- -
- -
- -
- -
1800
32,500
- -
69,460
40,350
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5
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192,575
192,700
300
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49,975
55,875
302
509
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In der Stadt und deren Nälic vorhandene Merkwürdigkeiten
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Krcisilailt. Koriiniäiktc. Aal- inid Wcli>fa73ii.
licnt an der alten lird; dabei eine Eifciihiitte.
KiTisRadt, lic^t an (\ox FJdr.
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liegt an der Leyc.
Mittel- und ordinairc Tuche, rianclle.
liegt an d(*r Scficke.
ein üllncr Ort an einer Aiiliülie.
Kreisfiddt. Ein adlichcs rriialeinruft. Fifchcrey.
liegt an der Weiüritz.
in einer Ebene; hat viel Torf.
heifst auch Unrnhftadt; lieferte im Jahr I82I. 3780 Stück Tuch.
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liegt an der Drewenz.
lie^t an der ITclmo.
Hopfen bau.
Kreisftadt. Wollenfahrikcn und ^yac]lsblcichen. Höhere Stadtfcliule.
liegt an der Niers.
Lederfabriken; Avolleno Tücher; Kafnnir.
lier^t an der Havel in einer fehr fruchtbaren Oo/^end.
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liegt an einem See,
liegt an der Wipper. Papicrniiihle.
liciit an der kleinen l^Ifter.
Kreisftadt, lic^t an der Jagoliz.
liegt an der Nahe. Papier- und Oelmiihle.
liegt an der Orla. '
Kreififbdf. Weinbau und Pottafcli Fabrik
PERSOMEL REGISTERS.
leobschut;
,(■ •.-NM-m«»*,^.m**«
( > DD491.s4.22.v4
soiirce: Verein f.d. Geschichte Schlesiens,
vol. 1 of Einzelschrif tGn,rieue Eolge.
Randt, Erich, and Swientek, ^orst-Oskar.
DIE ALT JREN PERSOWEI^ISTAHDSREGISTER
SCIIüESIEI-.'S. Görlitz,Vlg f .Sippenforschung
und Wappenkimrle, 193 S.
P.2Q7
KATSCHER: ilote: AivITliGL^RICHT BAUERV/IT2 ha
s
duplicate of LE0BSCiiUT2{3esirlc) GSBURTS,
TRiVJüI^JGS ujid BEGMEt.niSBUECIIER 184-7-1874
p . 208i/u.ITSGERICHT KATSCHER has GEBURTS,TRAU-
UIJG and BEGR. fuer KATSCHER 1351/52-1874,
and one TRAUITG for 1861.
>^-2öft /iLITSGERICHT LEOBSCHÜTZ : Geh , Traung ,Begr . ,
Seh eidungsreg, Abgangslisten, Zugangslisten
1812-1874 (Lückenhaft)
jqßx2Si$. these are frora Antcgerichtsbezierken
BauervjitZjKatscaer and Eeobschütz.
p.227: STADT KZSfDEGS:GE'.3iöQc( LEOBSCHÜTZ)
Geh, Begr. 1813-1847 Abgangsl. 1813-48
Tramuig I8I6-I847
Scheidung 1819
Zugangsliste 1812-1847
igy^ Aktenbetr.Personen3tandsverändorungenl845-
V Jued. Geburt satteste 1830-1922 64
Akten betrf. jüd. Angel (i^it dupl. of Persai
nenstandsregistir) 1814-1896 (Standesa t)
p2l8 LEOBSCHÜTZ: APPELATIONSG -BRICHT RidBIBOR:
at the Amtsgericht R. are kept Juden-und
Dissidentenregister des Kreisgerichts-
bezirks LEOBSCHÜTZ }_1847-1874. (and other
di stric ts .(Qy.) j A^iiiiic <^'V
p.227: STADT ICATSCIIER segisters, in ^h- eis L.:
CITY has: Geb,'"L'rau,Begr. 1812-1847
Zuzugsliste 1812-60
Abgangsliste 1812-1861
STAATSBÜRGERLISTEII I84I-47 only,
I
I
I
KATSCHER
Source: Zimmermann. Beytraege zur Beschreibung von Schlesien.
r Dritter Band. Brleg, Johann Ernst Tramp, 1784. (preface dated
\ %eslau, 8 Maerz 1784». Call no. COLULIBIA UNIVERSITY, 943tl4Y6v.3
Beschreibung desLeobschuetzer i^relses (p. 199-248) VIERTER ABSCHNITT:
von den Staedten. (233-248)
S'^'A. Von Leobschuetg. detaile4 history. .p.241 mentlons the Das
Judentolaranzami, vi/elches die Aufsicht \;eber die im Kreise wohnen-
I den Judeja hat. ,pt238: (Einwohner sind Deutsch, katholisch, wenige
' «i Ev.) \- ^ • -\ , .
B. Von BAUERWIZ* C. von KATSCHER. Katschor, Kettre.B. .
,.. p.244-6.
1 . Diese Stadt ist gegenwaertig zum Leobschuetzer Kreise geschlagen,
gebeerte ehemals den Herzoegen zu Teschen. Der Bischof von 0]inuetz
zog 1554 die Gegend um Katscher an sich und riss siq von Schlesien
ab. Im Berliner Frieden kam sie an den Koenig VQn Preussen, indessen
besitzt sie noch der Bischof zu Ollmuetz als Vasal des Koenigs.
Diese Stadt brannte 1694 bis auf 3 Haeuser vgellig ab. 1775 traf
sie ein aehnliches Unglueck und 1777 wurden durch einen schreckli-
chen Orkan viele Daecher herabgeworfen* Die Einwohner reden deutsch
und sind kat;holisch. Ihre vopzuegliche Nahrungszweige sind:
p»245 a) der Ackerbau, die Einwohner besitzen an 2000 Schfl Land und
ist cjas VQrzueglichsBte Nahrungsmittel». - ;V
. • b) Wein- Meth- Bier- und Brandtweinschank kan jeder Buerger *
betreiben, und ist von keiner zu grossen .Bedeutung»
c) Allerhand Kuenste und Handwerke; 2 Bader, 5 Baecker, 1 Barbier,
. - 9 Brandt Heinschenken, 4 Buettner, 2 Paerber, 6 Fleischer, 4
1 Glaser, 1 Guertler, 1 Handschuhmacher, 1 Hechelmacher,
\ 4 Kirschner, 46 Leinweber, ,1 Mauarer, 2 Mueller, 1 Qekschlaeger
1 Pfeff erkuechler , 1 Posamentier, 1 Riemer, 2 Rothgaerber
2 Sattler, 4 Schlosser, 3 Schmiede, 17 Schneider, I.Schorn-
steinfeger, 10 Schuster, 1 Seifensieder, 1 Seiler, 5 Blschler,
5 Toepfer, 3 Tuchmacher, 1 Weisgaerber, 1 Zimmermann»
d) im Handel, der aber nicht viel sagen will, Jahrmaerkte sind
fuenf e»
Das Jaehrliche Consumo betraegt: 100 Scbifl Weizen, 1920 Schfl
760 Schi Gerste, zumBacken, 57 St. Ochsen, 170 St.Kaelher, 242
Schweine, 145 St. Himmel»
Die Anzahl der Menschen sind gewesen:
1755 - 1012 1765 - 984 1775 - 1018 1780 - 1034
Roggen,
St.
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List der
1779
1780
1781
1782
Getrauten,
33 Paar
56
32
38
4 Jahrl59
Gebohrenen, Gestorbenen.
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125 Welbl.
55
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p.246:
C
-•r*n
p.246f
* ■ _ ,■■.-.
Inder Stadt sind folgende Gebaeude: -Eine Pfarrkirche, wozu
die Doerfer Langenau, Rroelfeld, Stolzmuea, Knispel und Koeslinz
elngepfrarrt sind. In dieser Kirche stehet der -^anddechant und
bischoeflioher Commissarlus, ein Kapelan« Das sogenannte
Kreuzkirchel« Eine Schule • Ein kleines Hospital. Buergerhaueser
169. 'Die Stadt ist ohne Mauern, Thoe und Pflaster; hat schlechte
Gassen, aber doch meist massive Haeuser. Auf dem "*'arktplatz XÄh
stehet eine recht gut gearbeitete Statue, die Maria vorstellend.
Zur Garnison liegt eine Kompagnie von Kuirassierregiment von
Dallwig. Die Stadt gehoeret In Kameralsachen zum sechsten
'DepartBient. Der Magistrat bestehet aus einem Buergermeister,
1 Kaemmerer, 2 Rathleut>{en, 1 Stadtvogt und dem Notario.
Die Koenigl. Bedienten sind: Das Accis-und Zollamt. Das
Postwaerteramt. Die Kaemmerey hat jaehrlich 1800 Rthl.Ein-
kuenfte. Das Wappen -der Stadt stellt einen Loewen, der halb
auf einer Mauer stehet und hinueber siehet, vor.
)
.'^
p.24g: Ober-Glogau (Mediatatadt) alle Blnw.kath»
p.221: Katscher Lehn-Antheil; Lange nau-Lehn (Teil des Dorfers L. )
Langenau: no#65 (Langenau fuerstlich)
Neukatschar wird nicht genannt. No Jews mentioned in either eitles
or villages of the District Leobschuetz. t ^
p.277: Neisse vmrde den 18.Jan.l74l von den Preussischen Truppen ». -
schössen, im Novmmber belagert und eingenommen.
p.278: Die Vestungswerke verbessert (betw.1747 and 1S558).
p.287: Juden werden zum bestaendigen Aufenthalt nicht geduldet.
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oen ber nur ber ^unbul ber oormal^en ISogtet aul>
oenommen i% Ibit Gtabt o^ne SSorftdbte/ 9Rauttn,
X^ore u* Vfiafta, liegt am jDrot) ober Slrojaflut,
666 yof. J. über ber Oftfee. ^ie t)at 900 Käufer
«eift maffb, 6 öffentlich Qkbdube; 944 0tdUe,
Ckbeuem u. C^oppen, 9499 OHnw«, worunter 8979
Itt^v 35 et)v 106 tab« ; in 349 bttraerl* u. 30 fd^u^«
McnMUbten gamilien. 8e^drben! 1 HniqU Untere
ttoer*1(»t bei «^aupttteuenTCmte« Matibcr uttb 1
NnieU yolUrpcMtion bei «>ofta. 9tatibor. t>n
•Ug^at m^4 9oli|ei> Beerbe 4 I3erfamm(ung
ber «tabttKrMbneten. gemer: 1 ftt^. 9forrf. in
u« 1 fat|. (Begvdbnlfl. §uin |e<l. Jtreua ttt ber
•eobt bn Oft h bei jener ein iDe^nt ü\4 9f«rrer,
I M^Um a. 1 Jtoipotator u* tft ber t>famr angU
«|b<f4^ aommiffMut 6ber benitnidtn Vnt^eÜ bei
tifMlt^Mi OUnft«, weiter im f)reMfir4en Hegt,
ben hA^M^ itreü u« einen 2|ell be« «ot^ocer
bcMfifl* Vii4 9i|(n unter l^tn ble e4afen im
tMJMt JMM^ a* %« SufpcfHonen eeobf^fl^, unl
ßrin biefbibtt imi Defanot u. bec 3nfpeft<in
'iK, nMUHrr bir fUefbirddfl. Ommif. ftCbf
bit|b|l) «irtMMM^fl »^ llleiM^Mu*<fi^4M, fonf
troppüuKI* 9fttm b«t «Mebm« mflcpf.: Mtuti
fkn, 6tabC «« Me tMrfer: il«tt«itatf^, ffirfll. a*
hUß^mMtm, JMtlng •« Vtollinill* 9n Jüa^n
<t 1 H4. «4 mft 9 ^«upe« u« 1 ^flL^ y^tron
fir|t4b|HWof bot Clmfi|) et. it. |u mHnl^
mmni l Int^ t)fte|au<, l «i^noaMe, 1 ^pftal
flr 8 )>errotien. tm AarTt etile CRäifl ber ^m<
Mung flloria mtl «anbflein, erri^eet 1730$ in ber
iM«nr•^f eine Ziatü be< et {florion oul 0«Hb>
fein, ercf^eft im 3a^e 1734. •eii>erb(i4: 1 Vpo«
^di, 9 d^ottcrv 1 ttmm«; 3 Wfrbv 3 6N#^ li'
AM(v 9 e^nupfrobAffabHfv iSffhn., bienefne
MMf ftfiMMMit, im es. »en ber etobt am X){rf4)t
(er Boil/ unb eine IBbm« aufet^tb ber etabt.
ttdetfi auf 350 Ctfi^en in llaumw. n. eeimu.,
mir 96 in IBIolU) 190 «nb. ^bm., ^Kmbel bur^
19 Jtmifl,, 36 JMmcr u« ^ct« IBIe^enouirft «n
Dienitoge, 5 J(rammlr«<e« tanbNu auf 9900 Storg*
993 Mfnber «* 99 f^fnte umben geilten.
MfflnffMMflf «o^uicMwfc^ gefpro^en u. fuf
«4 bat4i4ingig gef Stieben .>ttoiin#4mB<t/ 1**^^
^•mdmttmiiui, fliarfeort u* eteibt bef lOten tta^U
AI bvreUbCe u. fU^ bie Mrttt^nrag ber «dbtfc
ng riNi gm^^mige •« bcMlen 1843 b«r« bul
^ImiWji bfg 3nnmi flr 1845 ober 69 beeert
019. fUtibir, Jtreil af|l««leimi|, «. |n •••
1% flt) |ur ^efrf4«rt itiefccftabtrl; Cfe« Ouc««
lau^t bem gfirften Victor Xmobeul |tt <^b^lo^«
f94Ubenburg<C(M6inglfttr(lr <(rr|og oo« 6totibot>
aber niibt unter bal ^otrim.Ser. ber ^errf^cfl^
fonbem unter bal t* u* Ct.eer. |tt •ieimi| gi^d«
rig. (08. Soft); ad 1840: 111 ^., 49 etdCe,
CICtMecn u. ed)oppeni 897 9. (fat(. 739, e«. 15,
ifib. 73); 1844: 114 «., 996 «.), (tat^. 899, eo.
11, ifib. 93). 1 fatb. Vfartf., gemauert; (ät^ip.
•Uimil). 2)al IDomin. Jtieferffibtel (^er|#a §•
Statibor), unb bal Domin. X(t>jßammer (gfirff ocn
^o^enlo^e), tragen bte f>atronatl<Ea(len u. flben bic
^atronatls^ecbte toed^fellioetfe. 1 yfarrrflBtebmut^,
100 flKorg. 50 ZX,9(, Hdtx, 4 S^org. «arten u. ge«
oen 8 SXorg. fOtrfrn. (Singepf.: bte Ctabt u. bal
i)om{n. Jticferfldbtel, 2(lr>^ammer, too eine Idalb«
fapefle mit beffrn Jtolontr 9teuborf, bem Xnt^etfc
Duarf^ammer u. ben toentgen fd)on jenfdt ber Brfltfc
über ber Stramfa, an bec Strafe nacb Stauben gci
legenen |>dufern, 3amolde (bebeutet ui moatev,
{enfett ber SBrücfr); ferner Cona u. ean9/ 9o^llborf
u. bie itolonte (Sborinlfcwib* iDtefe Orte tragen
na4 bem Canbred^t |u ben JCtrcb-, ^fan> u. e<buU
bauten bei, unb geben aufer <o(. Qborinlfomii
ffiteffalien; ^rebigt nur polniftb. 1 tattf. Ck(., 1
e., 1 4^ilfll.; GoUat. ^ergog, (Snfpect. SoflfQlleit
«H|). (Iingef<4ult finb: f)ollborf u. CF^ocinKemi^,
btl 1841 war el outb Sona u. San|, bal ober ooa
ba abgetrennt, feine eigne Ccbule ^at 9>olnlf^
u. beutftber Unterri^t« «in iflbif^er Betfaol nibf
0egr4bnifp(ab. 9t). it. ^ 3afobl»albe, itr.itifil*
1 Mnigl. yoft'arpebitiott bei yo(k<Vmtel «Uimib.
Den Cttl*eorftanb, Dtagifhot genannt, bttben I
Sirgermeiiter u« 3 Stat^mdnncr, ffc merbcn vmi
ifter birnt bie Commune qmAi^i bit 8tat|m<attfr
gona unabbittgig, mogegen bic Sa|( bei S&ngeci
nfiien vom Oominii vrlldtigl miib, eine eefugiilr
bie ma^^einii^ ba(^ rfl^rt, taif ber Mrgermeiftct
frfl(^ luglefcb ^errffloflL üenbtnt a* M fil^it
einen diM fftr bie ^ecrf^nft oo« ber gimwuiw ei»
r). 1 •imeiBbC'^fpital für 8 ttinner n. gittuiB»
•Cotf^anl, 1 titoiCmci(lcr>, 1 «ommunaU9a(ü|#
fic 6lat|ibiCMr n. ftt^twl^tet, 1 Cip«i|«i^ auf
ber e^lofgemefnbe u. mit fifa: bie|^ gtmänf4^i4»
I ^dbtiRber Hier« u. Ortantmcinf^m« 1^ mnuß
gerc^igftit ber CStabt m^t auf 58 yofMPonen/ Uß
ttn i^e^r M aber no4 ni4t lUm ttlebef iXl^an
einer eroaevei entf^loffen laben, (mobtn| bü fMk^
lere t&btifile Bran|aui eingegangen, Magen aa^
KMbnibten m'dt n4i|er). 1 |ldbtif(|e dlrgelH. 9
01e4ll<feirabneen : •) bei 4>emntaa 9td8t, liefcct
bur4 70 Xrb. 400 ^af, iebe« 909 Oultnb ed|K
bereu «ettiuertl 10580 9ttl. ; b) bei 3ubain Ikop
fomieu fertigt bur^ 3 Vltmn 90 gof, 4000 Onlaib
== 460 mu femer finb bier: 7 Bieter, • Weif««,
1 «erb., 9 Bdte«., 1 itOrfd^n., 9 ecbloff., 15 9Uß
aeifdNiiebe, 1 «eiler, 7 CUIneib., 1 etelmai|«, 9
Zifd»ler; femer: 9 IBeber, bkfe, femie 97 g^ulmy
4 ^utmatber, 3 SIpfer, befutbm fmabe MMti.
jDen ^cmbel am Cef betniben 8 itaufletite, 4 9ibeii
bdnblir, 9 Wttt^U u. «raupralbir. TCbgebottm tohß
ben ia|rli4 5 itram> u. Bie|mdrfte, ^n mürben
gegen 0090, jeit mcrben nur no4 9909 «tad fXinbt
V. ^omuiel oufgefteSt. «in fBo^enmorft flabü
feben ttoatog ftatt 9 6(fmtli4K 9Ui|<^ ber 6ling
m. ber Mofmarft finb norlmiben« 5 Zei4e ^HOm
»in., 3 im IB., 9 im «tocb ber eiabt, bfftoMbea
m Xifpfen, an bmwi einige WU^tm^km |i^
y
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...^■«kiM
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166 I.2J6t^. 2.7I6fc^n. ^«rjo3t^.©(^(epfn.
J6oc gt06r.8c fWebiatftatt, lie^t tbinfaüi im Äör,
Jent^umc 3i3crn5ocf, ro« 1405 fcton eine @tat
»on ipcf^cc 1782 am 20. Jul.u« 7« Käufer unb , .'
ejeuncn abbtannttn, ^iec ift tin fÖnigL 2f ccife,
«n5 SeUamt nctft einem ^oftamte, unb bec
fw /f ^''5"^'' '^"^ ^ ^'"^''"*"- 2)ie Sämmcrep
nL'f'^-J^"'^'''^' inberStabt, einet f(eU
. necnÄ.r^e in bec SBocftabt, bec ^eiligen sRico*
• ;«««f«Pene, einet- ©cfcule, einem ^ofpita,
leunbbemiXatHoufe, ö^t bie ©tabt 268 |,Äu,
Ter. Sie 1368 cat^ol. G?intt>or>n.ec teben pobf,
njen. sruße.bem j.e^en 50 ^aufer einigen SQotthcil
me? ' Mcn ^om Ä I e i „ & a „ b e . iL 3 Ar
wer. 3a^t.(,cf, ijnb 4 ^a&cmäcfte ftier; unb
©onntagö tp.tb Söo^cnmarft segelten. %anb
»erfe beffnben (i* ^„ ISauermiß fofgenbc, afö-
f*re.6ec geOöiM^e >Kebia.ftabt, (iegt im Sfuftentf/u,
«c^ule, «nb 163 |)äu|er, »ocuntec 4 aciftli4,e
1^
•i .•
@e6äu
f:';nb WÄcn fi* ^icc ein f6ni,( 2U.
' f e 3 0 U « unb ^ 0 N m t. ©er (Katf, beftcf,e
6 lerfonen. ö^ne bie in ©o.n.fon Uegenbe
£uca|firr'6ompa9nie^at.|)uttf*in 934 e.nn,o^.
:;„ ^ n* «, "ieJ' leben, beten e. ^iet folgen,
Sd,«(lr„ I ©eiler, I f^/f^'^ ^^ *SoU/2«*e
Satfctec, ebecStatf*oc, bS^m.ÄeUte,
«bitte eh md« benC)erjo9en jn$ef*en, tratb a6ec
ben ©egenb in SJeilß genommen unb ^^^ S^^Zl
absetilfen. 5«^ S3etf inet Stieben '^«« ^^ ^^^f^ ;
,\abt an ben Äontg eon «pteußcn, fo bjß i>e cet ^i
Sc ,u Ulmil aU »afaU be« «^"'9* ^^f } ' „J^
tannte fie, fo »ie i775, 9-ni -\";f iL^er<.tc"
»ut« einen fAtecflic^en ©tutm *> f ®**" '7
lerft S« befinden fi* W^ "" '^n'äj; ^'/\l':'
<?Wßt iibclicbc ginfunfte- £^^^}^ r rL\.ic.!.^
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I «58 1. 2(6t6. 2. mfc^n. ^crjo^f^. ©c^f<|-en.
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«egt, ^flt mit SinfcOfuß tec «Pfarrf ic(ie, t-,
Äteuific(fce(ö, tec 6ct)uU unb Dcö ^ofb',.
*<»^*/ «73 .t>aufct,. in rocicbcn
; I75S Me anjaf;! fcec ^intpo^nec ioi2 »jt
1765 -^ _ 98^
*775 — ■ — ,018
1780 ~ — 1034
©fe finb inögefanimt C(Jtf>ofif(f> unb etnof)c{n (ti
tociögfidj com SIcfetbau, reoju fje 2000 e*^
<an6 (»cfjgen; einige uom 2Dein;, «DJeeth-
©iec» unt. SJrqnbroeinfctjenfen, wenige oom'
Stltinfianbel in mb außer ben 5 Sa^cmäcf
ten, unb in bcc 33etrci6un(i folgenbcc Äönfte mi
mm laijrridj 100 @(j,^.jfci meiien, 1920 ©d,rt. Äotn
«nj7«o@c(Kffd ©erde »crbflcf^,,; 9 iSmmnmenUn, .
fituditT, jg.irtor, <5 SJnfder, bie iai,r(id, 57 OA.
ff"/ 170 ^<ll6a, 3*2 ©*>» Mite «110 145 ©Cf)5l.ff
maditen', , mkt, i fflürtlcr, i ^flni)id)iibma4)Jr, i />ed)c|.
ßeWf4I.{9,r, , «Pfcffcrfücblcr, i Vo{mmtim, i KioniiT; i
©<*ne.ter, i ©djorftoinffsjfr, 10 @d>u(}er, , ^o.fcifioöcr, i
©fiJcr, j Sifcftfer, 5 SöpfVr, j Sucbmacöcr, unö i Smiiiicrmaim.
.♦. : . ^ie ÄMgen Orte be« Greife« finb:
»ti *,"''"''"9'"""i'' 'fne nflfee on Der ffliiVr(i*fn ©mM
wimn, nfjmur, mi 122 gin».
j'^!9«M«, 9(f!)Jre( &«'<ma(fl)cffr.Sommcn&(-®roinia, fcr
if ^twoJiS*""' "* ^'*"""' '" ®'^"""' " *'^"^'"' ""'
«i';.^'*^'"^' "''" ^*'''«' Werinnm Hnbef fi* i bcc
f«am. OCotjnbaafj, I ggprn,., , ^,rci,e, i ©djulf, 42 35aucm/
« ©if«n«, as ^iuiUr, unö 740 (£inio.
/
■ i«»,,<wy.iiiiw— »wa »i'„
^.iL..._.,.»mi 1.1. :T "M^nf^^^TripirTqpi
Rim
..Joun^früulUc« Stift SU iKattibor, Dflt . Somctf, «n»
Ä li M ;i;t.;*ct;tVv. ^.i «e.Hfd,«u, .=«*
' iiclflu, bot . QSorwccf, 48 &mm, 4 i>nu«l«, ti«t»
"' Tifi«u, gcbSret öcm Ou«?fr^"li*en S«ft juWJtiBor;
^.c .* om / 25 dauern, eben 10 »icl mtm, J8 «i"t»«,
"' 'aUbenrMcfe» 2)orf ent(„«t ;<Bor«., t Äird,e, i^i^t.
,,,6%mxn. 59^iu5l«/ »O^'f*^*"- «»""•'*"'*' ".*?"'
j;t, unD 804 (Sintsobner. ,'.J"unt
« t f i f * » 1 1} , Sem SötUc« oon Cicfttendctn 9ct,cng , tat
•''^Suif*;»i^*t /r.^bof, «ebSrct bem ®tafe« m
SöbUmiu/poU". ^oioMI, m . a3or»etf, 9
Sauctn, 15 «''ttncr, unö 20 />1.«31ft, «M 28? <Sm».
SSobtomnif, D«7 »»"""' ' ©■'«"«, unö fij Sm».
Solatife, gtfcJttf öcra SiflcrjiM'rnoffct ®dlroö in
ÜRnDrcn, ^^t t $om./. ÄirAo . ®d,«le, 25 Soue«, 2«
Öflttner , jo ^'ilu^lct , unö 461 iSm». ■ v '
58ole«lau, bot 1 «ot»., 15 55««««' w ©«rtn«, «
Aiuiler, u»ö i?»"?»"»"!;"''. „ ,-
. «orultn, pöbln. «orstiM«. Dflt « Sauern, 38
eättneri 5^'^uilft» unö j22(Ji">»v ^•
»rauiU, t)«t ; -Bom., . Sir*c, . (gcfcule, ♦♦Sauertt,
44®artner, 57 )?äu«ler, ttuö 801 €m». ,
»ratfcb, bat 1 Cot»., i ®*ttlf, »5 Säuern, 6 Simir
«uMairiS, D« 2 Cor»., i Äit*e, J5 ««««' H
«ättner, J9 «au«ler, unb »73 «><>». g„un*,
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Dr.;} Dem ©M/fcn i)?-; j2:i}uni/ ba* jtt ivva^
^pirfcj26c;'^ / mit eine: «SciV.ycDJfcrjm ötv
ftif^iitigßckjjcn/ fc:n Znichici<i at-ffS^iiifdif
&cr0 fo übc[ gelungen/ Daß f i- fclt>|^cn/ j^irripc
anUrn .OuKircnVitw (Tuii^ang Dc|? 3"f »'•'i'^
X)U'i{lf'^aci}t;mifici' / mit ©(einen Dvuv
aöcr 5U toDt ^cworffcn (c^)::. QiUtQlnno
i(?4v;. [^af bei* etf^JüCöili^b (^x'itCMl <lc;iic^
uant xion St6mß$niaYd Jj}itfc\}Ui-ß fuijjiv^
*Mmmcnl\^nni)bcfci:.t\ pr4Öi,1 fernere au 1^'
^o;f en[\itn (niclleicbt ceolrenfvipii ) yn::^
0i'fi/&crg/ &C9 iocl}Wcini:i/3auQcni roU in
Tom.5.Theac.£ur.foJ«9i3.b.5u{efen«2iU.
47. im S)€t1i)fmtonat I jy.u* nocf) o^it
«acij Den ecr^rjcfrf^c&urönt / aiij7 fwcr
fcIp'iKiihif?igc« ß:6nc/ßjn ^ac* eji §»1^^/
(t'gf cni Äör'r7^e;n / \x>d^ci<:^ ntviit 'oonDcm
[Kplfamen twrmen Gaffer / fo Darmnen
auf;Der(£*rDen quine»/ Deurijanncn^.'^jn;«
neu ^tincnnett ^flt'iJf^ i önvon (Tafpa?
ecfjitJcncefelD/j'n einem ^efoiiDern SiracfvuV
I5n& Marcin us Panfa» in öfejcljejUi'.yic aucrj
D:e (Sc5jlcfifcf)e (üfiron;el' Curei , vjuiö
Schickmlii, üb. ^. cap. 4» fol.iS.Teqq.^UiS
fe§cn fepm
f(*tt/pnD&;f ^^^rnfn-^iiinn/ncnnm/iiP^rD i fc^;.
für cm ^iciiiiiiw \\\^Ux'^ (ScMcjIcn/
x)2in,i) Den-. S^roppauifcßm ^'urflcni&umb/
^
( i
r
/
$
m;:l5;. ^nö^"!? -'vlartiiu Helvigü Silefia
!;re.5e£ öarfur ^öl§epbf|/ i&iCuCvVt'CötJi^^'r^^
;^v:() ine gemettt *jnDer öie ©s««{ein Dcf;
f^umh$ in Qö-dcficn ^^ü'ii ; o'y^^oin aup
Dorcjf&vicr^ra* yni) Jdcrr.iej^rfe? (Scf^jefifc^cn
€F.ronid7ynt) £>crre'6t*n3. 53ycr^$ 15^0.15)4*
yjiD 2io«^tßitci'ii/^i'fcr^etnef/!?a§ foiCijCiJ in
öei-föcgcnö ^mS g-ulfl-cin / 3o[3an$tBvi.V
DerJivatrcbur/ »nD gucfnictuf d / geleg^^nce
i(ii\ ^atit\)}Av/f.cM)C:/ o^it ^aüfeotVfo Ut
^o{)meii ketfr e nennen / »nnö &aö :iiv?n
fonpinD«ö5^ropp«i!i|cfj reconee/ öe^geif
titni ^jfcljojf »OK /Oliinljj ge^dn'0 fcijcnj
&flff»iöcr ficr^ aki'tie durften/ tJuD^faiiu^
in ©cfjlefien / »ei(en er/ Der ^jrcf^üjy- jy £)f^
mu:?/ mdit hzpOCQcn ux Deaj ßcl^lefifel^eti
^■^itUit>n^fc))n/ oDer ficij nacfj Der-g-urften««
:i i8c-;i-f/]m ©c;}!u^V§aiten n)in/»ns;
^
&crru}!ct)h>F} hi\<x)m':zt \aU\\^ 93nD irnui
Da0fic&cnDcGravc}iTicn,auffDc:;;g*nr|?cn
gegen Ö)?d[rrcn jic^cn spoilcn. ^^df Dann
öcod:ca/ Damjffi^ öKrcm^anDciiici?fcnf^
i)crmclDc£/ipscc6fonf?cnmi£ Dufcr Äcr^cc
©c|;a{Ji)}cfrö^a^Kp»^or; an^l.^
^unt)
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'«»'•S^ I s^v/
/ ^uitö^f^lft.
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Notice to Reader: The material in this copy may be protected by Copyright. The University of Michigan Library
:ki
(
KATSCHER
und
NEISSE
Source; Graboweki^ E« Waxiäerungen d\irch Obarsciilssiens Staedte.
Üppelüy Ercimaxm^ 19 — •
p.65-8 >//kv / ^ ^
Oy Gegruendet von Bischof Bruno von Schaumburg 12A5-81. of OIjQuetz.
Biachüf Konrad II ¥on ^Imuetz erhob den Ort zur Stadt 1321 > Nie befestigt*
1783: schlechte Gassen aber massiv gebaute haeuser.
U28 ^erwuestet U28 durch die Hiissitten* seit 1557 -1877 in Jöesitz der
Familie Gaschin (Gaschinskjt von Gaechin. 1877- Reichsgraf ^ugo von he»kel-
Donnersmarck«
1742 Preussen* Standbild ^aria Heimsuchung auf dein »'Ring"U7>^) .
Freiherr von Bergen, damals Pfarrer hat es gestiftet.
Reindeut^che Stadt seit 12^5. (Woch heute under dem hiachof von ^LButz)
( );
s
NEISSE
p.98-9
Die Pest In hä. ese 1688
JSefehl uieaergöbi'tauit.
War ülschofiauü bie iSlü.
^■•
10 üüü ciictiins. 1740 Vorat&edt© auf Oesterr.
Festung dvocdn F II auegebaut ^1740 — ) .
(
(.'
S I L E S I A
KATSCHER
c
Text for Knie: \f\) ^Q\
P.84J. l^^J^
Alphabotisch-statistisoh-topogrÄphlscheluEBERSlCHTlDER DÖRFER, FLECKEN, STXDTE (
und andern Orte\der{Konigl* Preusz. Provinz Sohlesien, jnebst beigefugter \
^aohweisung von der Eintheilung des Landesjnaoh denJBezirken der drei Koniglisohen
Regierungeni| '
den darin enthaltenen Fürst ent humern hnd Kreisen, mit Angabe des I
Flaoheninhaltes, der mittlem Erhebung über dke Meoresfläohe, der\
Bewohner, Gebäude, des Viehstandes u, s. w« |
verfasstj
von( .
J, G. Knie (
Oberlehrer der sohlesischen Blinden-Unterriohtmqjs-Anstalt , Inhaber der Grossherzoglioh
Tileimarisohen Verdienst-uaedaille und lA/irkliohem Mitgliede der sohlesischen Gestlleohaft
für vaterländische Kultur./
Z-weite vermehrte und verbesserte Auf läge •/
Breslau 1845J '
Druok und Verlag von Grass, Barth und CompJ
kiereß SMMEL.
G«<b5
VERÖFFENTI.ICHUNGFN DI-R I ORSCHU NGSSTEI.LE
OSTMITTELtUROPA IN DORTMUND
Her.uisj;cbcr: Johannci lloFfmann
REIHE A - NR, 3 2
k(&FeRSTA3>TEL
HEINRICH BARTSCH
DIE STÄDTE SCHLESIENS
(IN DEN GRENZEN DES JAHRES 1937)
Daten und Fakten zu ihrer landes-, kultur-, wirtschafts- und
sozialgesdiiditlidien Entwicklung und Bedeutung
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FRANKFURT/MAIN
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Volksabstimmung vom 20. 3. 1921: Abgegebene Stimmen: 2 970; dav.
f. Dtsdild.: 2 964, {. Pol.: 6, ungltg.: 0.
Baulidics: Offene Landst. mit vieredcigem Ringe in der Stadtmitte.
Keine Mauern, jed. Wälle u. Gräben. 1730 Err. einer Maricnsäule auf
dem Rmge. 1829 Schloßneubau. 1886-87 Rathausbau. Keine Vor-
Städte.
Wirtsdiaftsstruktur: Landwirtsdiaft, Handwerk. Brauwesen 1539 We-
bergcsellen-Brudersdi., 1569 Zunftordnung der Weber. 1784: 46 Leine-
weber. 3 Tudimadier. 1535 Brauurbar u. Weinsdunkredu. 64 brau-
bereditigte Bürgerhäuser. 1784: 9 Branntweinsdiänken. 1550: 2 Jahr-
märkte. 18 40: 350 Webstühle für Baumwolle u. Leinen. 120 andere
Handwerker, 12 Kaufleute, 36 Krämer u. Hödcer. 1 WoAenmarkt,
5 Krammarkte. 2 Brauereien. I Brennerei. 3 Färber. 2 Sdinupftabak-
fbrn., 1 Wa«erm. 1 9 3 8 : Cipswc, Med,. Weberei. Tcxtilfbrn. (Spe-
mluaten: Tepp.die. Gobelins. Diwandedien. Krimmer). Ziegeln.,
Uampfmuhle. "
Widitigc Behörden u. Einriditungen: Stadtverw., Amtsgcr. (Ldger.
Katibor). Nchcnst. dos AA Neustadt OS
^«'9^^T'"l'"'"'V^'«'n'^^■"= N"-- I -d^traßen. Eisenbahn:
1896 Str. Katsdier - Groß Peterwitz der Str. Leobsdiütz - Ratibor
Kirchenwesen: 1440 Stadtpfarrkirdie „St. Thomas" erw.. 1560 mass
^ao r"' r' r^ ^^"^■"^•^""«- '''' '"^- Neubau de'r FriedroS
kapclle „Zun, hl. Kreuz". 1840 letzter Neubau. Die kath. Kirdigmd.
gehörte zum Generalvikariat Hranitz u. damit zur Erzdiözese ülmütz.
gehend ""'"'" ''■ ^'''"""'^^''" ^^^'"''' 1^'«"!"). Ref. nur vorüber-
?t3'8""vnlJ'"f f t' ^ '' ■"'• ''^'«'"" '^'■"'^^ ^^^"'■■- Sd,ulwesens.
19 3 8. Volkssdiule. Realgymnasium. Privates Pädagogium
Literatur zur Stadtgesdiiditc: Groeger, Th.: „Hist. Beiträge zur Gesd,
ifz-ir 3ri:' Y-' '"''^^''^'^-''-'^^'^■■■-^rmkdo. des Kr. Leot
smutz il, 3, Leobsdiutz 1914.
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50 Ifterst^" ^"^'" '"''= ''■ '^ '''' ^""^""^ ''^'^ -«• Truppen.
Presse und Patenschaft nach 1945:
S. Krst. Lcobschütz.
s^^ef Kr'l"""."^!" "• ^^'^•^''""^«"ßehörigkciten: 17. 5. 1939: Kat-
sd,er. Kr. Lcobsd,utz. Rcg.-lkz. Oppcln. 31. 12. 1970: Kietrz (miasto)
fT-19^5 ?'." i^^- L-bsd,ütz). woiew. Opole (Wojew. Opp 1 .'
1. 6. 1975: K.etrz (miastt,). wojew. Opole (Wojew. Oppeln)
f96r5;96E ''''' ''"= ''°° ^■' i960: 4 871 e". 1964: 5 600 E.,
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KIEFERSTäDTEL, Kr. Tost-Glciwitz, Reg.-Bez. Oppcln
Ortslage: 10 km w. d. Kreisst. Gleiwitz, an einer Schnittstelle, alter
Handelsstraßen. H: 250 m ü. d. M.
Landesherrschaft: Hzt. Qppeln-Ratibor, 1281 ... Hzt. Beuthen, 1289
mit Hzt. Beuthen unter böhm. Oberlehnshoheit, 1526 mit Böhm, an
Habsburg (Österreich), 1742 . . . Preußen.
Stadtgründung: Jahr der Stadtgründung unbekannt. 1305 »Superior
Sossnessowitz", 1506 als St. bez., Mediatst. 1383, 1460 u. 1472 das
„Kieferstädteier Land" gen. 1766 als „Kieferstädtel** bez.
Siegel u. Wappen: Stadtsiegel : 1666 ältestes bek. Stadtsiegel,
„SIGILLVW CIVITATIS SCHOSNISCHOVICENSIS". S t a d t w a p -
p e n : Auf silb. Grunde eine grüne bewurzelte Kiefer.
Einwohner: 1783: 370 E., 1816: 519 E., 1840: 773 E., 1890: 1 015 £.,
1910: 969 E., 1939: 2 120 E. Einwohner überwiegend kath.
Einwohnerverzeichnisse: 1727 ... kath. Kbr. (nach 1945 nur noch ab
1792[m. L.Jerh.).
Juden: Erst seit dem 17. Jh. nachgew. 1828 .. . jüd. Schule, Synagoge.
1825: 46, sp. 100 jüd. E., A. 20. Jh. überhaupt keine Juden mehr.
Volksabstimmung vom 20. 3. 1921: Abgegebene Stimmen: 709; dav. f.
Dtschld.: 555, f. Pol.: 150, ungltg.: 4.
Bauliches: Marktsdlg. mit rediteckigem Ring. Außerdem noch der
„Roßmarkt**. Früher Wall sowie 3 Stadttore. A. 19. Jh. abgebr. A. 18.
Jh. Bau eines neuen Sdilosses, wahrsdil. an der Stelle der früheren Burg.
Wirtschaftsstruktur: Landwirtschaft, Handwerk, Brauwesen, Märkte.
1576 Braurecht. 1576: 2 Jahrmärkte u. 1 Wochenmarkt. 1677: 4 Jahr-
märkte, 1842: 5 Jahrmärkte. Handwerker, vor allem Nagelschmiede u.
Schuhmacher. Alte Eisenerzgewinnung. 1783: 1 Hochofen u. 1 Pott-
aschesiederei. Noch um 1876 Gewinnung von Toneisenstein. 1840:
86 Handwerker, 8 Kaufleute, 13 Händler. 1 Wochenmarkt, 5 Kram- u.
Viehmärkte. 2 Brauereien, 1 Brennerei, 1 Ziegel., 2 Blechlöffelfbrn.,
3 Eisenerzgräbereien, 1 Hochofen, 3 Frischfeuer.
Wichtige Behörden u. Einrichtungen: Nur Stadtverw.
Verkehrsverhältnisse: Straßen: Früher alte Fernstraßen Ratibor —
Gleiwitz u. Cosel — Gleiwitz. Zuletzt nur noch Landstraßen. Eisen-
bahn: Keine unmittelb. Eisenbahnverbindung.
Kirchenwesen: 1376 u. 1447 Pfarrkirche „St. Jakobi* erw., 1786 nach
Brand Neubau. Ref. setzte sich nicht durch.
Schulwesen: 17. Jh. Volksschule nachgew., 1801 ... Fortbildungssdiule,
1925 . . . Hausfrauenschule.
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Literatur zur Stadtgeschichte: Kluge: „Feststhr. z. 400-Jahr-Feier d. St.
K.**, Kieferstädtel 1926. / Kosubek, R.: „Aus K.s Vergangenheit" i.
Hmtkal. f. d. Kr. Gleiwitz, 1930.
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Ereignisse des Jahres 1945: 27. 1. 1945 Besetzung durch russ. Truppen.
Presse und Patensdiaft nach 1945:
S. Krst. Gleiwitz.
Ortsbezeichnungen u. Verwaltungszugehörigkeiten: 17. 5. 1939: Kiefer-
städtel, Kr. Tüst-GIciwitz, Reg. -Bez. Oppeln. 31. 12. 1970: Sosnicowice
(Stadtredit verloren), pow. Gliwice (Kr. Gleiwirz), wojew. Katowice
(Wojew. Kattowitz). 1. 6 1975: Sosnicowice (gmina), wojew. Katowice
(Wojcw. Kattowitz).
KOBEN a./Oder, Kr. Wohlau, Reg.-Bcz. Breslau
Ortslage: 35 km nw. der Kreisst. Wohlau, am I Oderufer. H: 99 m
ü. d. M.
Landesherrschaft: Hzt. Glogau, 1319... Hzt. Steinau, 1345 u. 1365
mit Hzt. Steinau unter bühm. Obcriehnshoheit, 1526 mit Böhm, an
Habsburg (ösierreidi), 1742 . . . Preußen.
Stadtgründung: 1238 erste Erwähnung des Ortes, der 1303 „Städtchen",
1345 „oppidum**, 1358 „stetil" gen. wird. 1418 Magdeburger Recht.
Siegel u. Wappen: Stadt sie gel: 1443 ältestes bek. Stadtsicgel,
„Sigilluin civitatis caben". Stadtwappen: Auf rotem Grunde
eine silb. Burg mit drei Türmen mit GloAcndädiern und offenem Tor.
Der Mittelturm ist etwas hoher.
Einwohner: 1787: 768 E., 1840: 1 226 E., 1900; 1 140 E., 1910: 1 100 E.,
1925: 1 289 E., 1939: 1 411 E. Einwohner überwiegend cv.
Einwohnerverzeichnisse: 1656 . . . kath. Kbr. (1945 vern.), 1741 ... ev.
Kbr. 1926 u. 1929 Einwohnerbr. Steinau a./Oder, 1935 Einwohnerb.
Kr. Wohlau.
Juden: 1840: 11, 1849: 37, 1871: 19, 1880: 13, 1938: 0 jüd. E.
Bauliches: Stadtanlage an der Straße Steinau — Guhrau. Rechteckiger
Ring. 1590 ... „Großer Ring" u. „Neuer Ring". St. ganz oder z. T.
mit Planken umgeben, 1445 „Steinaucr Tor", 1590 „Odertor" u. „Glo-
gauer Tor". Stadtbefestigungen in neuerer Zeit abgebr. Nach 1616 Rat-
hausbau nadi Brand. 1790 wurde K. nach einem Stadtbrande als „neu-
erbaut" bezcidmet.
Wirlsdiaftsstruktur: Landwirtsdiaft, Handwerk. Meilenrecht. 1418
Tuchmadierei erw. Oderfähre u. OJersdiiffahrt. 1691 Brauurbar an die
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fahrt u. Oderfähre. Paul" erw., 1540 — 1654
Kirchenwesen: 'f 6 Pfarrk.rch St. Pete u 1^ ^^^^ EinriAtung einer
SfJ^esen: U. 1535 wurde ^'eJ>-e5cn^^f jt.t^^^^^^
2. H. 16. Jh. zur Lateinschule »7, ^^•■2„„^;,;;eVzeitpnv. Mittelschule.
1 742 Wiedergründung einer ev. Schule. In neuerer ^eii p
Zeitw. audi Schiffersdiule „errschaftsarch. i. Schloß.
Tl. I. Koben 1928. ^
Ereignisse des Jahres 1945: 23. 1. 1945 Besetzung durd, russ. Truppen.
Presse und Patenschaft nach 1945:
S. Krst. Wohlau. „.i,Xr;«»Ueiten' 17. 5. 1939: Koben
Ortsbezeichnungen u. Vcrwaltungszugehor gke.t n 17
a./Oder, Kr. Wohlau. ^^ß,.«- »^^^^^^hlaui/w^^^^^^ Wroclaw (Wojew.
KONSTADT, Kr. Kreuzburg O.S.. Reg.-Bez. Oppeln
Ortslagc: 12 kn, nw. der Kreisst. K-burg O.S. H^^ 167 m ü^ d. M^^^
Landesherrschaft: Hzt. Bres hu 1294 • „ »«Lj'^'^f^.Bri i327 mit
SX^RUVdlÄH., L.W..O, Ku„o. 128, .Co„c».... .
1615 „Constadi" gen.
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KLEINSTEINACH
Jews were mentioned in Klelnsteinach flrst In 1453^ but it is known that there
was a Jewish cemetery in the village even before that time. Among the rabbis
in the Grabfeld district in the 17th Century were Ro SfflMSHON SHLEMAH ,
ALEXANDER BEN RABBI SHIMON (around 1650-70) and Rabbi SHMUEL BEN
RA, DAVID MOSHE HALEVY SEGAL from Mirdzyrzecz. They resided in K.
The name of the first rabbi of the Grabfeld district is unknown, he died there
in 1603.
In 1933/ the Community of Kleinsteinach was under the rabbinate of Burgreppach
(the district rabbinate); the synagogue of K. was built in 1736 and was renovated in
1903. a Mikveh (purification bath) existed^ as did a cemetery and a school.
The burial register of Klelnsteinach^ which started in 1730 ,was still existant in
1936/ as well as records of the Assembly (?) of 1857 and 1919 .
The cemetery stems from the beginning of the second half of the 16th Century (15 50) ,
and served as cemetery for the Jews of the district (Grabfeld) o Among the commu-
nities whose dead were buried in K« were those of HASFURT, HOFHEIM, WESTHEIM ^
LENDERSHAUSEN, SCHONUNGEN, WONFURT (which in 1933 no longer had a
congregation) , MECHENRIED, ZEIL, KNETZGAN, COLON BAFT {?\ Other con-
gregations served were (until 1832) SCHWEINSHAUPTEN, NEFT, HOFHEIM,
The first (surviving) gravestone was dated 1596. The rabbi Shmuel Halevy Segal
had fled from Poland in 1648 (as the result of the Progroms there) . He became the
rabbi of Kleinsteinach in his last years of life (1670-81). The Community had
also a burial society (Chevra Kadisha), a society for visiting the sick, and the
Society for the Maariv b'zmano (evening prayer. o o ?) .
Source: Pinkas Hakehillot Encyclopedia of Jewish Communities. . .GERMANY-
BAVARIA. Jerusalem^ Yad Veshem^ 1972, p. 557-58
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1321, 1337, 1343, 1353.— JM
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Ansbach, pp. 48, 39. —
Der Israelit, Mainz, vol. 44 (2'
Beilage: Blactter für Jüdische
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JRSO/Baveni. p. 9 (Klcinlanghcim).— 0-4 20/17-21
(Liindgcricht Würzburg: KLs 58/48).— 0-42 (Brück-
licimcr, Simon: Der 10. November 1938. MS., pp.
14, 17; idcm: Invcnlarisierung wichtiger Akten. 1,
p. 3).— PKG/S.3/Kleinlangheim/196l.—
JM;2709, r. 2:1066; r. 3:1200, 1241, 1275-76, 1319,
1321, 1337, 1343, 1353.— JM/2858, r. 5:28.—
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Ansbach, pp. 48, 39. —
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Der Israelit, Mainz, vol. 44 (29. Juni 1903) no. 51,
Beilage : Blaetter fiir Jüdische Geschichte und Litte-
ratiir, vol. 4 (Mai 1903) no. 5, p. 79. —
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E/4-3-10 10-n my-)D ^y 1939 rpo T»ir^'''?D ^ikd ^tr nn3»
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E/45-2-10 (Leo Zcilbcrger "W miy).—
FA Foto-Album. —
Geheime Staatspolizei Staatspolizeistelle Nürnberg.
Aussendicnstelle Würzburg. Br. Nr. II B 4 —
2175/42 g. Schreiben vom 7. Februar 1942 an die
Geheime Staatspolizei. Staatspolizeidienststelle Nürn-
berg-Fürth. Die Gesamtzahl der im Dienstbereich
der Aussendienststcllc Würzburg vorhandenen Ju-
den. Verteilung auf die einzelnen Ortschaften, see :
Yad Vashem JM/1054, r. 1:31-32.—
JRSO Jewish Restitution Successor Organization. —
JRSO /Bayern Auszüge aus den Akten der Jewish Res-
titution Successor Organization, Frankfurt a. Main.
Yad Vashem: PKG /Germania. —
JRSO /Frankfurt a.Main Fotografien aus den Akten der
Jewish Restitution Successor Organization, Frank-
furt a. Main. — Yad Vashem: PKG/Germania. —
Kolh, Bernhard scc : 0-2/551.—
M-1 /J-X Central Historical Commission of the Central
Committee of Liberated Jews in US-Zone, Munich.
Varia.— "»TDiTsn TyiiH ^"Vü nnDiÄH nmüD^^n myiin
— .maitr .]Da"'?3
M-l/DN idem: Nazi-Documents (1933-1942).—
M-l/E idem: Testimonies (1945-1 948).—
M-1 /L idem : Questionnaires. Local Authorities. —
M-1/0 idem: Historical and Statistical Questionnaires
(1945-1948).—
MS. Manuscript. —
Museum Tnv. Collection of Exhibits. —
0-2 Documents and Testimonies-Collection. From the
"Wiener Library", London. —
0-2/551 {Kolh, Bernhard: Die Juden in Nürnberg.
Nürnberg. 1946, MS.).—
0-3 Testimonies-Collection of "Yad Vashem" Tel-
Aviv. —
0-4 Documents and Testimonies-Collection on War-
Criminals. —
0-8 Documents-Collection. Germanv. —
0-42 (Brückheimer, Simon: Der 10. November 1938.
MS.— see also: Microfilm Yad Vashem JM/2560.
Lassikuel (pseud. Brückheimer, Simon: Der 10.
November 1938.—
0-42 (idem : Inventarisierung wichtiger Akten). — Heft
I: Akten und Urkunden in baverischen Gemeinden.
Heft II, III. rV: Akten und Ritualien in bayerischen
Gemeinden. —
PKG Pinkas Kehilloth Germania.—
PKG/ Bavaria. Collection of Photographs. —
PKG/Bavaria. Landesverband der Israelitischen Kultus-
pemeinden in Bayern. Verzeichnis der ii'idischen
Friedhöfe in Bayern laut Stand im Jahre 1961. —
PKG/Q/ Questionnaires-Collection of Survivors of the
JM = MICROFILMS
JM/730-50 Akten aus dem Finanzamt Bamberg. —
JM/1700, r. 1-5: IDOTS*? nom^n» V^T ^1?D"'Dn nnK n-)DDn)
Berlin Document Center, Index Yad Vashem : PKG/
Bavaria. —
JM/1954 Gestapo Würzburg Documents. 1941-1942.
Index Yad Vashem: PKG/Bavaria. —
JM/1954, r. 1 : 21 -32.— Würzburg, den 7. Februar 1942,
Br. Nr. II B4 — 2175/42g. Schreiben der Gehei-
men Staatspolizei, Aussendienststcllc Würzburg an
die Geheime Staatspolizei Nürnberg-Fürth. Die
Gesamtzahl der im Dienstbereich der Aussen-
dienststelle Würzburg \Mainfranken] vorhandenen
Juden. Verteilung auf die einzelnen Ortschaften. —
JM/2391 Auswärtiges Amt, Berlin. Allgemein (1922-
1925).—
JM/2559 ^'Jüdischer Kulturbund in Deutschland (1933-
39)". From the "Wiener Library", London.—
JM/2560 see: 0-42 (Brückheimer, Simon: Der 10.
November 1938. MS.).—
JM/2583 (1-2) The Wiener Library, London: Private
Reports on Jews from Germany 1938-39. —
JM/2709 International Tracing Service, Arolsen, Lists
of Deported Jews from Bavaria. —
JM 2709. r. 3:1657-59.— Würzburg, den 13. Mai 1943.
Staatspolizeistelle Nürnberg-Fürth. Aussendienst-
stcllc Würzburg. Aufstellung über die vorerst im Gau
Mainfranken verbleibenden Juden (Mischehen). —
JM/2828 Deutsches Zentralarchiv Potsdam. Akten der
Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, Akte
Nr. 23.—
JM/2828 (Kulka, Otto Dov (ed.): Akten der Reichsver-
einigung der Juden in Deutschland, MS.). —
JM/2829/2 Deutsches Zentralarchiv Potsdam. Akten
der Reichsvercinigung der Juden in Deutschland,
Akte Nr. 16 a. Orte mit weniger als 100 Juden am
1.11.1942.—
JM 2829/2 Deutsches Zentralarchiv Potsdam. Akten
der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland,
Akte Nr. 26. Schulwesen. —
JM/2829. r. 2 (Kulka, Otto Dov (ed.): Akten der
Reichsvereinigung der Juden in Deutschland,
MS.).—
JM/2858. r. 1 : IDDr)^ nO^Tin V'iH ^1?D''0n •'^ns niöDH)
.(üv^ T irDni^n N:i?23n D'-STsonn -»Di^xn noixn mron
Bayerisches Hauptarchiv Abt. II. Geheimes Staatsar-
chiv München. Akten der Bayerischen Staatskanzlei.
München. Rassenpolitische Fragen, Anwendung des
Arierparagraphen, Arisierungsbestimmuncen für das
Beamtentum u. dgl. (1935-45): MA 106 406; MA
106 407; MA 106 408; MA 106 409. Massnahmen
gegen Juden: MA 106 410 (1933-34); MA 106 411
(1936-37).—
JM/2858, r. 2: Massnahmen gegen Juden: MA 106
411 (1935-36); MA 106 412 (1938-42); MA 106
413 (1939-40). Richtlinien zu den volkspolitischen
Lageberichten (1933-43): MA 106 669 (see also:
JM/2826). Lageberichte der Regierungspräsidenten
und der Polizeidirektionen: Hai bmonatsberichte :
MA 106 670 (5. Jan. 1933—19. Aug. 1933); MA
106 671 (5. Sept. 1933 — 21. Dez. 1933); MA 106
672 (2. Jan. 1934 — 21. Apr. 1934); MA 106 673
(3. Mai 1934 — 3. Juli 1934). see also: JM/2826.—
JM/2858, r. 3-5: Lageberichte der Regierungspräsiden-
ten und Polizeidirektionen; Halbmonatsberichte und
650
Kleinsteinach Synagoge since 1736 (demoTlshsdl)
Oberlauringen Synagogue since 1864, demolished.
WOLF ERMANN
( Main-Franken/Unter-
franken)
HERBERT SCHULTHEIS:
Juden in Mainfranken 1933-1945. Badt Neustadt/Saale, 19 80.
(OCH DS135.G4W8.3)
(Bad Neustaedter Beitraege zur Geschichte und Heimatkunde Frankens, vol. 1.
BEZIRK HASSFURT: p. 282-86. p.285: 24 Okt«B39 60 Juden Stassfurt 24, Westheim 23,
KELINSTEINACH 13.
p.293 1 Oct 1939 in Oberlauringen 49, Stadtlauringen 3 (Bezirk Hofheim).
p.593 DEPORTATION TO TEREZIN 10 Sept. 1942.
PINKAS HAKEHILOT BAVARIA. JERUSALEM 19 72. '^\li^l^S'^\G](\lAc^
n : m r — D n D : •> m r
ünDr"'ir:? nun
]m)^
"»ÖD , (Schonungen)
.(Schweinfurt)
(.rrjit:? iD^m.Tn nmp;::^)
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13.8
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780
1837
797
1867
886
1890
969
1900
1,174
1910
1,621
1925
1,832
1933
2,385
1939
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7.2.1942
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23.4.1942
—
7.5.1942
—
'1942 V^'?
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1933 r\y-2 %-n n^nin niD^Tiirnn
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Ixr^Drr^^p-a nnxn m.rn r^^i-n n^aa niiap^
.(i;"r ,Kleinsteinach)
n^cn ,1922 rn.xn /r-n DnD\x Si? ^jd^ inxinnn
^1':'^ jDi.\a (Julius Streicher) iT^rcz" üvbv i^r^n
nmx bz^ ni*i:n Kncon ;nn (Nürnberg) nn:i^rn
rrai in^ i3^nDr i.^rm ir nncn mnpu^n .n:rn
(1938—1933) 2^i-s:n r^Tr r.r,Ti
■r^nw' nnM m:ni^ hdidd ^v n^np nn^^ 1933-a
nr:\:> bnpn op2d iitir .rn n^npa .mno mip,^i iso
.piN;^ 540 ,Tn (1930-n) n^npn r::pn .1355
nn^j iTTiD^n n7PD^OT ^x 'r-n D"':^x:n n^:D n:D 1937
.ni inc-'o ^y dSii^ nD\>( ^jrr ^nrnm üns:''''nr-a
, ]i<r:i'''>iri
n •' n n n n n •> : i p : j< ^ d
—.19 'rav ,x"Din ,rfin -nn k
'^^(!n'"ioi MO ^'h?^'^^" ^^rJ^^ßs auf das Jahr 5699. Der-
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Israelit, Mainz, vol. 43 (20. März 1902) no. 23 Bei-
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no. 3480, p. 19a; (Jan. 17, 1936) no. 3484"'p 16b-
no. ..480, p. 19a; (Jan. 17, 1936) no. 3484 p 16b-
(March 13. 1936) no. 3492, p. 18a: (Apr. 3, 1936) no!
\f^; P' ^^'^'' ^-^"Jy 3' 1936) no. 3508. p. 18b; (Julv 16,
9>7) no. 3562, p. 22a; (Nov. 19, 1937) no. 3580, p
16b. — ^'
Jüdisches Nachrichtcnhlatt. Berlin (1. Dez. 1939) no. 96,
p. *..
Brücke-) ^N^pnn T\^n nr^y ,(Schondra) milltC^
.(Gerocia) 7]^^^:, v"V .(nau
576
340
Unterfranken
Bevölkerung
1910
1925
1933
7.3.1937
1939
7.2.1942
23.4.1942
186 1942
KLEINSTEINACH
(LK Haßfurt)
Einwohn« davon Jud
452
423
392
—
391
_
10
...
6
0
in Prozent
16,6 "
10.6
8.4
2.8
Religionszugehörigkeit 1933 (In %)
Juden Katholiken
8,4
56.4
Pfotestanten
35.2
1933 unterstand die Gemeinde dem Bezirksrabbinat Burgpreppach. Sie besaß eine 1736
erbaute und 1903 renovierte Synagoge, ein Ritualbad, eine Schule und einen Friedhof, der
1933 noch von fünf weiteren, nahegelegenen Gemeinden benutzt wurde. Der älteste
Grabstein stammt aus dem Jahre 1596. Bis 1936 verwahrte die Gemeinde das Register-
buch der Heiligen Brüderschaft von 1730 und seit 1857 bzw. 1919 geführte Gemeinde-
protokollbücher. Außer der Heiligen Brüderschaft bestand in K. noch der Wohltätig-
keitsverein Bikknr Cholim (für Krankenbesuche) und Ma'ariv Bismano (religiöse Ge-
meinschaft zur gemeinsamen Verrichtung des Abendgebets nach Sonnenuntergang). Im
Schuljahr 1932/33 erhielten nur zwei Kinder Religionsunterricht. Seit 1934 unterrichtete
der Lehrer zugleich auch die jüdischen Kinder in Aidhausen und Hofheim. Das Gemein-
debudget betrug ( 1930) RM 2850.
Zwischen den Juden von K. und ihren katholischen Nachbarn herrschten gute Bezie-
hungen. Einer der angesehensten Juden von K. war Walter Maier, der von 1906 bis 1933
Mitglied des dörflichen Gemeinderats war. Die meisten Juden in K. lebten vom Viehhan-
del. Einige betrieben auch Landwirtschaft im Nebenerwerb, so daib sie trotz des zuneh-
menden Wirtschaftsboykotts, der sich insbesondere gegen die jüdischen Viehhändler
richtete, eine Existenzgrundlage hatten. Daher gab es in der Gemeinde ( 1937) auch keine
Unterstützungsbedürftigen.
19 Juden verließen zwischen 1936 und 1940 das Dorf: zwölf wanderten in die USA und
je einer nach England, Brasilien und Ecuador aus, vier Gemeindemitglieder zogen in an-
dere Orte Deutschlands.
KJeinsteinach
341
Auflösungsprozeß der Gemeinde
1936
1937
1938
1939
1940
25.4.1942
10.9.1942
verxogco
lusftwmnden
dqwrticn
1
4
■
f
♦ •
1
1
2
1
4
5
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Am 10. 1 1. 1938 kamen SA-Leute aus Haßfurt nach K. Sie drangen in die jüdischen Häu-
ser ein, zerschlugen die Fenster und zerstörten die Einrichtungen. Dann gingen sie zur
Synagoge, bei der sich bereits viele Dorfbewohner versammelt hatten, schlugen die Fen-
ster ein, zertrümmenen das Mobiliar, trugen Thorarollen und andere Ritualien auf einem
Haufen vorder Synagoge zusammen und zündeten sie an. Auch die 1925 in der Synagoge
angebrachte Gedenktafel für 17 jüdische Gefallene des ersten Weltkriegs aus K. und den
Nachbargemeinden wurde zerschlagen Die jüdischen Männer, die man vor der ,, Aktion"
gewarnt hatte, waren aus K. gefiohen. Die zurückgebliebenen Frauen und ein Kind wur-
den festgenommen und unter SA-Bewachung auf die Polizeistation gebracht. Gleichzei-
tig begann die Jagd nach den verschwundenen Männern. Da einige Bauern des Dorfs ver-
dächtigt wurden, Juden auf ihren Speichern versteckt zu haben, versuchte man, die Spei-
cher anzuzünden und griff einzelne Bauern auch tätlich an.
Vier Juden, die noch im Februar 1942 im Dorf waren, wurden am 22. April nach
Würzburg gebracht und von dort drei Tage später nach Izbica bei Lublin deportiert. Fünf
weitere, die am 17^ Juni in eine Sammelstelle nach Schweinfurt gebracht worden waren,
kamen am 10.9. 1942 in das Ghetto Theresiensiadt. Das Schicksal der letzten Juden von
K. ist nicht bekannt.
Nach dem Krieg kehrte kein Jude nach K. zurück. Die Synagoge und die anderen Ge-
meindehäuser blieben, wenn auch beschädigt, erhalten. Der alte Friedhof existiert noch
und wird vom LI KB gepflegt. 1948 tond vor dem Landgericht Bamberg ein Prozeß gegen
28 der an dem Novemberpogrom von 1938 Beteiligten statt. Neun erhielten Gefängnis-
strafen von drei Monaten bis zu zwei Joliren, die übrigen wurden freigesprochen. Heute
leben keine Juden in K.
7^
iCarte 7: Unterfranken
fr^r Maßstab wurde hier gegenüber den Karten der anderen
K'gierungsbezirkc vergrößert)
• Hier bestand 1933 eine jüdische Gemeinde
o Die hier wohnenden Juden waren 1933 einer jüdischen
Nachbargemeinde angeschlossen
* Hier wohnten 1933 keine Juden, es existiert hier jedoch
ein jüdisciier Friedhof
4
f
Weinurschmicden
Neustädtks» •^X^Ü™»
Nondheim v.d)Röhn
ibehrungen
MdiMbstadt
Bastheim
o Mit
• Unsleben
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• Unterriedoiberg
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• Gcitxii< r-^ SteiKuli a. d. Saale
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Königshof^ L Giabfcld
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Aizcnau
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Aschaffenburg
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Haßflirt
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Sommcrau
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Veitshöchheim
Homburg a. Main
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Würzburg
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nter^crtheim \^ SonWiaa^ • (MainlxiTihcJ^
tx)ldshAisen# V Marktstcfip
Goßmannsdorf
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Gnodstadt •müttenhdm i. Bay.
•Aub
Ta uberrcttcnioeim
/
|^LEl/0^<?W/4C#
ISRAEL SCHWIERZ
Steinerne Zeugnisse
jüdischen Lebens in Bayern
Eine Dokumentation
München 1988 • 1. Auflage
BAYERISCHE LANDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNGSARBEIT
*". • .■
■...'■'1. ■ Slv.
J tu
:hen den Häusern Gartenstra-
he Nummer).
likwe: Fischgäßchen (hinter
^esen Heeger).
: Originalfenster z.T. erhal-
ibstanz fast unverändert; auf
zugemauerte, gut erkennbare
>ter.
ihofs: Höhenzug südwestlich
Ich.
verläßt Kleinheubach auf der
Richtung Aschaffenburg und
">s Ortsendes von der Straße
^teerten Weg ab, der auf den
Naturparks „Galgenberg"
lan den Wagen ab und geht
Jiner geteerten Straße vom
ab bis zum Gedenkstein
[diesem Stein biegt man nun
|ht noch 25 m in den Wald
von dem Weg erneut links
einem Pfad zu folgen, der
Grab auf dem Friedhof Kleinheubach
nach 10 m vor den Eingang des Friedhofes
führt.
Zustand: Gepflegt.
Allgemeine Übersicht: Umzäunung teilweise
aus Stein, meist jedoch aus Maschendraht;
schmiedeeisernes Tor in der Steinmauer;
zwei Friedhofsteile, die im Winkel von 45
Grad zueinander angelegt sind: scharf rechts
vom Tor sehr alter Teil, rechts vom Tor, gera-
deaus bergauf neuerer Teil; im alten Teil sehr
schöne, alte Grabsteine; die Fläche gerade-
aus vom Tor ist stark bewaldet.
Kleinlangheim (Kitzingen)
Hier existierte bis Anfang 1940 eine Jüdische
Gemeinde. Sie besaß eine 1832 erbaute und
1848 sowie 1927 renovierte Synagoge, ein
Ritualbad und eine einklassige Schule. Alle
Gebäude wurden 1938 beschädigt, die In-
neneinrichtung der Synagoge und die Ritua-
lien vernichtet. Die Synagoge besteht heute
nicht mehr. Sie wurde nach dem Krieg abge-
rissen. Auf ihren Grundmauern wurde ein
Haus erbaut, in dem sich heute die Post
befindet.
Eine Gedenktafel mit folgendem Wortlaut -
an der Außenwand des malerischen Rat-
hausgebäudes angebracht - erinnert heute
an die Jüdische Gemeinde und ihre Synago-
ge: „In Kleinlangheim bestand eine Jüdische
Kultusgemeinde, deren Synagoge (Pfarrgas-
se 21) In der Pogromnacht 1938 verwüstet
wurde. Zur Erinnerung an unsere ehemaligen
Mitbürger."
Standort der Synagoge: Pfarrgasse 21
(Postamt).
Kleinostheim (Aschaffenburg)
Hier existierte von (vermutlich) 1692 bis 1875
eine Jüdische Kultusgemeinde. Sie besaß ei-
ne Synagoge und eine Mikwe. Mit der Auflö-
sung der Gemeinde 1875 wurde der Grund-
besitz mit Synagoge und Mikwe verkauft,
beide Gebäude später offensichtlich abge-
rissen.
So existieren, außer dem urkundlich gesi-
cherten Wissen um die Existenz der Gemein-
de und ihrer beiden Kultusbauten, keinerlei
bauliche Zeugnisse jüdischer Vergangenheit
mehr in Kleinostheim.
Standorte: Synagoge: Hanauer Straße 14,
Mikwe: Am Bachrain 2.
Kleinsteinach (Haßberge)
Hier existierte bis 1942 eine Jüdische Ge-
meinde. Sie besaß eine 1736 erbaute und
1903 renovierte Synagoge, ein Ritualbad, ei-
ne Schule und einen Friedhof. 1938 wurde
das Synagogeninnere zerstört, die an der
Synagoge angebrachte Gedenktafel für 17
jüdische Gefallene des Ersten Weltkrieges
aus Kleinsteinach und den Nachbargemein-
den zerschlagen. In den 50er Jahren wurde
das Kultgebäude, das, wenn auch beschä-
digt, das sog. „III. Reich" überstanden hatte,
durch Blitzschlag zerstört. Danach wurde die
Ruine abgerissen. Heute sind nur noch die
Grundmauern - recht große Steinquader -
auf dem leeren Grundstück neben Haus
Nr. 89 vorhanden. Eine Gedenktafel mit fol-
gendem Wortlaut - auf zwei Metallstäben
neben dem „Synagogengrundstück" ange-
bracht - weist auf die Existenz der Jüdischen
Gemeinde und ihrer Synagoge hin: „In
79
Ehemaliges jüdisches Schulhaus in Kleinsteinach
KLEINSTEINACH bestand eine Jüdische Kul-
tusgemeinde, deren Synagoge am 10. No-
vember 1938 durch die damaligen Machtha-
ber verwüstet wurde. ZUR ERINNERUNG
UND MAHNUNG."
Standort: Leeres Grundstück neben Haus
Nr. 89.
Besonderheiten: Eine Grundmauer mit Stein-
quadern bis ca. 30 cm Höhe noch erhalten
und gut erkennbar.
Das Gebäude der ehemaligen jüdischen
Schule ist noch erhalten. Es befindet sich im
Besitz der evangelischen Kirchengemeinde
und beherbergt heute die Wohnung für eine
Familie und den Betsaal der evangelischen
Kirchengemeinde. Eine Gedenktafel mit fol-
gendem Wortlaut soll an die Funktion des
Gebäudes erinnern:
„EVANG. GEMEINDE HEIM - FRÜHER JÜDI-
SCHE SCHULE - GOTTES WORT BLEIBT IN
EWIGKEIT."
Standort: Haus Nr. 47.
Lage des Friedhofs: Ca. 1,5 km südöstlich
von Kleinsteinach.
Standort: Man fährt, von Schweinfurt kom-
mend, In den Ort und biegt hier vor der
Kirche nach rechts In Richtung Sportplatz ab.
Man läßt den Sportplatz rechts liegen und
fährt bis zum Ende dieser Teerstraße in die
Felder hinein. Nach ca. 30 m steht man links
vor dem Friedhofseingang.
Zustand: Gut gepflegt.
Allgemeine Übersicht: Der 1453 angelegte
Friedhof (Urkunde!) ist teilweise von Draht-
zaun, teilweise aber auch von sehr schönem,
kunstschmiedeeisernem Metallgitter umge-
ben; ältester erkennbarer Grabstein von
1596; gut erhaltenes, großes, schönes Taha-
ra-Haus mit fast komplettem Inventar; großer
alter und neuer Teil; alter Teil sehr stark mit
Bäumen bewachsen; Im neuen Teil renovier-
te schöne Grabsteine; zum Teil kunstvolle
Grabsteine; Kriegerdenkmal für Gefallene
1914-1918; ein noch erhaltener Eingang.
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Friedhof Kleinsteinach - neuer Teil
Kleinwallstadt (Miltenberg)
Hier existierte bis 1938 eine Jüdische Kultus-
gemeinde. Sie besaß eine um 1900 erbaute
Synagoge mit Lehrerwohnung, Schulraum
und Ritualbad. Sie wurde noch vor dem No-
vember-Pogrom, nämlich am 29. März 1938,
verkauft. So befand sie sich zur Zeit der sog.
„Kristallnacht" bereits in nichtjüdischem Be-
sitz und blieb daher unbeschädigt. Das frü-
here Synagogengebäude ist heute noch vor-
handen. Es befindet sich in Privatbesitz und
wird als Wohnhaus genutzt.
Im Jahre 1986 wurde von der Gemeinde
eine Gedenktafel mit folgendem Wortlaut an
der Nordseite des historischen Rathauses in
der Rathausgasse angebracht: „In KLEIN-
WALLSTADT bestand bis 1938 eine Jüdi-
sche Kultusgemeinde. Synagoge Rat-
hausgasse 11. Zur Erinnerung und Mah-
nung." Diese Tafel wurde von unbekannten
Tätern am 24. 12. 1986 entwendet.
Standort der früheren Synagoge: Rat-
hausgasse 1 1 .
Klingenberg (Miltenberg)
Hier existierte bis 1939 eine Jüdische Kultus-
gemeinde. Sie besaß eine Synagoge, deren
Erbauungsdatum unbekannt ist. Das Gebäu-
de wurde 1939 veräußert und zwischen dem
Verkaufsjahr und 1945 vollständig abgeris-
sen. An der Stelle der ehemaligen Synagoge
befindet sich heute die Garage des Gast-
hofes „Fränkischer Hof" (Hinterhaus des
Gasthofes) in der Altstadt von Klingenberg.
Standort: Lindenstraße 13.
Besonderheiten: Die Stadt Klingenberg plant,
im Zuge der Altstadtsanierung eine Gedenk-
tafel mit folgendem Wortlaut an eine expo-
nierten Stelle anzubringen: „In Klingenberg a.
Main bestand bis zum Jahr 1939 eine jüdi-
sche Kultusgemeinde mit einer Synagoge in
der Lindenstraße. Zur Erinnerung und Mah-
nung."
81
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Adolf Diamant
Jüdische Friedhöfe in Deutschland
eine Bestandsaufnahme
frc,A^l<fJ^yi/Ma^ '^^2^
PLZ Ort und Lage
Eröffnung Größe
Jahr der Zustand
Schändung (Beschädigungen)
Täter Quelle
8730 Kissingen, Bad
Bergmannstraße
BI.2363*)
1801
524 qm 193945
8710 Kltzingen/Bay/*)
Alter Fr. Bd.3, BI.39
PI. 62ff )
8741 Kleinbardorf
In den Haßbergen
Judenhügel
KleinFreden 1897
Winzenburger Str.
in Richtung Winzenburg
8764 Kleinheubach um 1850
Waldabteilung
Kahler Buckel,
PL 5311*)
KleinKarben
Flur 8, Nr. 7
Bd. 15, BL908*)
KleinKrotzenburg
Waldwasen, BI.228*)
KleinRecken
Am Mühlenweg
Flure, Flurstück 18
8729 Kleinsteinach
Bd.9. BI.349,
PL 1154*)
Kletzko/Posen
Klecko/Polen
2241 Kleve
Kockkoeckstraße
5292 Klotten
Im Wald ander
Verbindungsstraße
Klotten-Landkern
5401 Kobern-Gondorf
Übermarkstraße
unbek.
ca. Mitte
IB.Jh.
um 1910
1797 qm
um 1769 unbek.
2761 qm
1453 1224 qm
1850
1821 1995 qm
Anfang
1925
193345
Juli 1957
218 qm 1941
286 qm 193345
6.8.1961
193345
1975
414 qm 193345
ca. 1890 364 qm 193345
1596
193345
193941
nach 1945
212 qm 1935
um 1850 1058 qm 193345
Grabsteine umgewor-
fen und beschädigt
(Reichsmetallspende)
Pflege:
Stadt Bad Kissingen
DENKMALSCHUTZ
Kein Fr. vorhanden
Fr. geschändet
Fr. nicht beschädigt,
Pflege: LV Bayern
47 Grabsteine umge-
worfen
Fr. völlig zerstört
Pflege:
Gemeinde Freden
Fr. Beschädigungen
unbekannt, Pflege:
Gem. Kleinheubach
19 Grabsteine mit
NS-Emblemen
beschmiert
Keine Unterlagen,
keine Grabsteine,
Fr.nicht erkennbar
Fr. nicht beschädigt
Pflege:
Gem. Hainburg
Fr.-Beschädigungen
Pflege:
Gemeinde Reken
Altester Grabstein
Grabsteine umgewor-
fen, Pflege:
Gem. Kleinsteinach
Keine Antwort auf
Anfrage V.30. 5.1980
Grabsteine entfernt
Grabsteine wieder
aufgestellt, Pflege:
Stadt Kleve
Grabsteine umgewor-
fen und beschädigt
Pflege:
Gem. Klotten
Fr. nicht beschädigt
Pflege: Jüd. Kultus-
gemeinde Koblenz
NS Josef Weißler
Kissingen
v. 5.10.1979
LO Bayern
V. 4. 4.1979
Stadt Kitzingen
V.29. 8.1979
unbe- CV Publ.
kannt
Gem. Sulzfeld,
V.U. 4.1979
unbe- F.A.Z.
kannt v. 30. 7.1957
NS Samtgem.
Freden/Leine
V. 10. 5.1979
Verwaltungsgemein-
schaft
Kleinheubach
unbe- ebd.
kannt v. 5. 4.1978
H. Heide, Karben
V. 16. 6.1979
Gem. Hainburg
V.U. 5.1979
Gemeinde Reken
V.26. 4.1979
NS
NS
Ophir,S.558
Verwaltungsgem.
Hofheim/UFr.
V.31. 8.1979
Heppner
Stadt Kleve
V. 9. 5.1979
Kin
der
Verbandsgem.
Cochem-Land
V. 9. 5.1979
Ortsgem.
Kobern-Gondorf
V. 4. 9.1979
- 103-
I)S
15831
(leitJ^reit-iA'^
Die jüdischen Gemeinden
iii Bayern 1918-1945
Geschichte und Zerstörung
Herausgegeben und bearbeitet
von
Baruch Z. Ophir und Falk Wiesemann
Mit 9 Karten
R. Oldenbourg Verlag München Wien 1979
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340
Urne rf ranken
KLEINSTEINACH
(LK Haßfurt)
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1925
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392
33
7.3.1937
—
25
1939
391
11
7.2.1942
—
10
23.4.1942
—
6
18.6.1942
—
0
Religionszugehörigkeit
1955 (in
%)
•
Juden
Katholiken
Protestanten
8,4
56.4
35,2
in Prozent
16,6
10,6
8,4
2.8
1933 unterstand die Gemeinde dem Bezirksrabbinat Burgpreppach. Sie besaß eine 1736
erbaute und 1903 renovierte Synagoge, ein Ritualbad, eine Schule und einen Friedhof, der
1933 noch von fünf weiteren, nahegelegenen Gemeinden benutzt wurde. Der älteste
Grabstein stammt aus dem Jahre 1596. Bis 1936 verwahrte die Gemeinde das Register-
buch der Heiligen Brüderschaft von 1730 und seit 1857 bzw. 1919 geführte Gemeinde-
protokollbücher. Außer der Heiligen Brüderschaft bestand in K. noch der Wohltätig-
keitsverein Bikkur Cholim (für Krankenbesuche) und Ma'ariv Bismano (religiöse Ge-
meinschaft zur gemeinsamen Verrichtung des Abendgebets nach Sonnenuntergang). Im
Schuljahr 1932/33 erhielten nur zwei Kinder Religionsunterricht. Seit 1934 unterrichtete
der Lehrer zugleich auch die jüdischen Kinder in Aidhausen und Hofheim. Das Gemein-
debudget betrug (1930) RM 2850.
Zwischen den Juden von K. und ihren katholischen Nachbarn herrschten gute Bezie-
hungen. Einer der angesehensten Juden von K. war Walter Maier, der von 1906 bis 1933
Mitglied des dörflichen Gemeinderats war. Die meisten Juden in K. lebten vom Viehhan-
del. Einige betrieben auch Landwirtschaft im Nebenerwerb, so daß sie trotz des zuneh-
menden Wirtschaftsboykotts, der sich insbesondere gegen die jüdischen Viehhändler
richtete, eine Existenzgrundlage hatten. Daher gab es in der Gemeinde ( 1937) auch keine
Unterstützungsbedürftigen.
19 Juden verließen zwischen 1936 und 1940 das Dorf: zwölf wanderten in die USA und
je einer nach England, Brasilien und Ecuador aus, vier Gemeindemitglieder zogen in an-
dere Orte Deutschlands.
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Am 10. 1 1. 1938 kamen SA-Leute aus Haßfurt nach K. Sie drangen in die jüdischen Häu-
ser ein, zerschlugen die Fenster und zerstörten die Einrichtungen. Dann gingen sie zur
Synagoge, bei der sich bereits viele Dorfbewohner versammelt hatten, schlugen die Fen-
ster ein, zertrümmerten das Mobiliar, trugen Thorarollen und andere Ritualien auf einem
Haufen vor der Synagoge zusammen und zündeten sie an . Auch die 1925 in der Synagoge
angebrachte Gedenktafel für 17 jüdische Gefallene des ersten Weltkriegs aus K. und den
Nachbargemeinden wurde zerschlagen Die jüdischen Männer, die man vor der ,, Aktion"
gewarnt hatte, waren aus K. geflohen. Die zurückgebliebenen Frauen und ein Kind wur-
den festgenommen und unter SA-Bewachung auf die Polizeistation gebracht. Gleichzei-
tig begann die Jagd nach den verschwundenen Männern. Da einige Bauern des Dorfs ver-
dächtigt wurden, Juden auf ihren Speichern versteckt zu haben, versuchte man, die Spei-
cher anzuzünden und griff einzelne Bauern auch tätlich an.
Vier Juden, die noch im Februar 1942 im Dorf waren, wurden am 22. April nach
Würzburg gebracht und von dort drei Tage später nach Izbica bei Lublin deportiert. Fünf
weitere, die am 17. Juni in eine Sammelstelle nach Schweinfun gebracht worden waren,
kamen am 10.9. 1942 in das Ghetto Theresienstadt. Das Schicksal der letzten Juden von
K. ist nicht bekannt.
Nach dem Krieg kehrte kein Jude nach K. zurück. Die Synagoge und die anderen Ge-
meindehäuser blieben, wenn auch beschädigt, erhalten. Der alte Friedhof existien noch
und wird vom LIKB gepflegt. 1948 fand vor dem Landgericht Bamberg ein Prozeß gegen
28 der an dem Novemberpogrom von 1938 Beteiligten statt. Neun erhieken Gefängnis-
strafen von drei Monaten bis zu zwei Jahren, die übrigen wurden freigesprochen. Heute
leben keine Juden in K.
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9lad) einer amtlidjen IMfle be§ ^bliseipräfibiumS von IS12 mitgeteilt.
(£ä i[t uielfad) iinbefamit, ba]] bie 3)rneliten bid 1812 ivui^^ aiibeic y^imeii
fül)rten luie il)re je|jt lebenben y^idjfüinmen. iüiö auf luenicie iHusJnn()inen l)alten [le
biblijdie yiaiiieii; mit biefeii fanb [ie bie ^^ü[t, mit jüld)en erlebit^len [ie il)re .S^anbelö^
unb 9iedjtö(]efd)äfte uue alle onberen 5üurfümmni|je. 2)ie (]eUHillii]en ).)olitijd)en ^ir-
eifluifff am (^iibe beö 18. unb ^Infoni] beS 19. ^al)rl)unbert<5, bie \o einfclineibenbe
^^eiönbennu^en in Staat unb (iieielllrijaft ^eiDürbraditen, famen audj ben bic4)er in
beutfdjen üauben lebenben Slraeliteii ^unute. Söi?>()er in 9lbc\ejd)lüfjenljeit lebenb, biirc^
eine eicjenarti()e in »S^^anbel unb 23JanbeI, im I^efud) b[[euilid)er üeliranftalten, (£t^
teiluni] unb iüetreibunt] eine«? .^^anbirerfö bel)inbert, biad)le iljnen bie ycen^^eit bie=^
ienii]eu 3{ed)te, lueldie bie Staatvjbiiriier anberer iionfejfionen läutift i]enL)|ien. (£^
iDÜrbe QU biejer Stelle ju iDelt fül)reii, i)en 2Berbec]nni] unb bie ilämvfe gu jdjilbern,
biö bie ©leidjbeiedjticjuni] auvt]e|prod)eu lüurbe. Su IjetDürrat^enber älJeife traten ber
i!önit]^bert]er 2)auib ^ri^^^l^^i^i^^r^ Stabtrat in i^erliu, luie ber Stöniiilid) 2Be[t|älijd)e
Äün[i[tonaU^rä[ibent Sjrt^el Siicobjou für il)re ©laubenöbriiber ein. vst)nen ^ur
Seite [tauben bie nuiticjen ilämpfer, ber 5!riminalrat 53ranb ani 5löuii]^bertj unb
9Jiini[ter dou Sdjrotter. ^^Iber bie (S)leid)bered)litjunc] ^^u DoU^ieljeu, uuir hai Sfi^ert
beä Äan^lerö von ^^arbeubertj, befjeu jnl)relant]en S3emiil)un(]en baS Sbitt l^om
11. 9J(är5 1812 il)m ein Jienlmal ber Uu[lerbiid)(eit [idierte. ®ie im bainalii]en
freuten iuul)nl)aflcn 2)Hben luuiben burdj bai^ (5'bift „ju (Sinläuboiu unb prrufjifdjen
Staatöbürt]eiu". IHl^? juldje Ijatten [ie ben [taatlid)en i^uiidiriften jn entjpredjen,
innertjalb [edj3 DJiüuaten, uom 2ac]e ber 51>erbnentlid)uun ^^^ (£'bifte^> an i]fred)uet,
[e[te ^amiliennauien an,^unel)men. — ^ie anberen 5I^e[tininiun(]rii h(<::^ (Sbitteö
(omnien für biefen (Mei^enftanb nidit in t^ia^e. — %\ S\ön\\]<^bc\(\ mhm baci banialii^e
^4>üli5eiprä[ibium mit feinen Unterabteihnu^n für bie yiec]ifliierunt] ber ein^^elnen ycamen
^uftäubii]. Sebeö ^amilienuberbaupt mufite bafelbft Dom 16. SDcai biö 15. September
1812 erfd)einen unb ben neuen 9t amen jn ^^rotütoü (]ebfn, luie bie 9Jamen uon (}iau^
Slinbern, ^^au§ani]efteüteu, nebft ©eburt^tai] unb ^;>eiinatoort. ^abei nuir c^uter i)iat
teuer, benn bie yiamen ber (5l)riften luaren u^eiien ben eluui (]Ieid)lautenben .^"^anbelö-
[irmen nidjt erlaubt. So entftonben bie foiienannten jübifdjen yuimen. 2)ie §lnl)äni3=^
lidjfeit am 5ÜtI)eri]ebradjten ueranlaüte bie 93ibelnamen 9Jüa, lHbral)am, öfaat, öafüb,
2)aüib, Samuel, Salüuiüu, Simfon u. a. ^u bel)allen, oft mit bem l]n\c\[\ ,,Sübu'*
— ®auibjul)n, Siniünjulju, yjienbelc^jüljn u)f. (£ül)n unb iJeDlj al^> yiadjfüuimen ber
^4irie[ter unb öeüiten blieben [idi treu mit iljren ^lauien. 9Jacb Släblen liefjen fic^
eiutracjen: ilönitjc^bercjer, Xilfiter, 5^an5iger, Stetliner, 53erliner, 33re<5laner, ^ojner
uff,; nad) Säubern: ^^^reul5, Sd)tefini]er, Italiener, ßnc^länber, Üitlauer, 9iufjaf,
Spanier, ,^^üllänber u. bt]l., ül)ne 5öe,^tel)nnrten bnrd) ®eburt über .^^erfunft mit jenen
i!änbern ^u Ijoben; ebenfou^enit] mt D3ut unb iülut, Sd)bn, g-reunblid) unb 9icid) mit
hen etu)aiijen (Sii^cnfdjaflen ber|elben. i?üU)e, 33är, Sl^oi^el, 5lbler, SBolf lieferte ha^
^i^ierreid). Unb mie mannii^fad) [inb bie ?lbleitunc]en iM\Q bem ^^flan^en^ unb 9J(ineral-
reid)! SJcan benfe nur an 9iüir, iMlie, 5l^aum, ®ülb, Silber unb Stein. Vln^o ber
,^'>öl)e lüurben 9iamen i^eljolt: ,^Mmmel, Sonne, yjcunb unb Stern mit pajjenben yuid)^
filben unb ^l^ürtern. — ^sn itbnii]cberi] uuiren 36^ neue yjamen uon 744 Seelen
einjutracjen. (iine ber amjefeljenften gamilie maren bie g-rieblänber; fie ift in
212
5iünii}<Sberrt jeit V(n|aiui bec^ IH. ^sal)rl)iinbcitv< miclju^cic^bar mit iljrem y^aiiieii; il)if
^^eiiiuit luar iuul)l gn^i^l^^J^ö i» Srijleficn. yjtiri)[tcl)cnb feien bie neuen yinnien i]e^
nannt; il)r biöljeri(]er i)t in illanunern. ^^inion 5öenbij ^rieblänber, ©oninel S[Biil[|
grieblänber, ,^^einricl) ^rieblänber, Simon ^onc^im J^-rieblönber, SBuIff Sunc^im
^rieblänber, «Ipcimann SDicijcr ^rieblänber, .^^einuinn Simon grieblänber, y^ein==
l)arb y3enbi;i: ^ricblänber, iicmin Sjvnel ^ri^^l^"^^^^ 3o)e[ StBolf jv^i^öl^'»»«^^^^
I)aoib yjieDer ^^i^i^l^'^i^^r, yuitljon ^ri^^l^'i"!^^^/ öjnaf g^i^^lä^^^^^/ .Speine^^
mann (Wenbel Sondjim .<>eijncmann), Selit^mann (Selinmnnn Sojef), ©nlomon
(!l'eii)in ©atomon), i^cxi^ OV^^lJ Wicljcl), Simfon ('|>infnö Simjon), i!el)rö ('il.^infuö
Jhui[mann), ^Jlleyanber (Vlbrnljnm Vllejnnbcr), Wraf (Satob &ic\\), il^enjamin
(5lBoI[[ i?einj), Sojef aJiid)a(omii^, 8ct)ülie (5ulin^ ?lbraljam), SlBoIff ©ad)^5^-.^Mr|cl)
(iiippmann \^lbial)iim), ^ojef Sacobfon, (iol)n (DJteljcr ©oDib), Si^nllad) (^al)ib
Sjaof), iüel)r ,S^')eineinann, Wenbl)cim ,S>iricl) 9J(fnbel, Soel 9hon. Dr, med. V(futr.
\Hbral)am, Dr. med. iJeoi), .v>eincmann, A^irjdjberi^ (l'eun 3a(ob), 3nfob yia(l)nn,
iJeioin vsfacif, i!eU)injül)n (X!eu)in Xiuub), ijeioin ©imjon, ßerf ^auib, l'aiei
So()n^9ieumarf (Sojef .safob), ai^ebel {m\)e: 9J^o|egh SapIlQ QJ^enbel ©anmel).
Sacobfon Sfnaf, Ajer^ (C^cirtiq Somfon), Xobiaö (SBnIff Safob), S!J(Md)olon)i^
ODcidjael ^üad)im), (Ilau^^borf f (vsacob ^sofef), 9Jcnnnl)eimer (2Bol[f ^^infnö), (laro
(i^^enod) Sjrael), (I^c^cr (^|s()ilivp SlU^Iff), ©d^lejin^er (4')ir|d) 5lbral)ani), ^eilbntl)
(^|il)ilipp (Sfnüm), llriaö (^^^infuö yjceijer), 9Jhnben S^\x]dj, iJel)mann lUi^arnö,
©aal|d)ül5 (i?eiüin Sofef), ^^ald Oiild 9tntl)anj, (Simjun ^^^infnf^ |)eräfelb (3ü|na
^^cer), ^e\)\) Sojef, 9Jtcnbeljol)n (.^"^ii jd) ^aüib), ^sacobl) Seioin, ©imon)ol)n
Simon, Samter (Simon ^Hbral)om), Simjun oncob, üiepnuinn (SBoIff iUicijei),
i^eüituö (Samnel y^itljan), Ajalle (Salomon Sirael), 5lrnl)eim (?Iron l^ajeu ßoljn),
3ad)aria8 9Jcofe?, .^leijmann (Xauib), 9Jiacjnuv (^afob 9Jia(]nu?^ SJcofeö), Salomon
xsofcf Salomon, Üinbner (oifracl T'aiub), 5taul)n (üeijer ii^enjaniin), ßeioin Simon,
(i)olb[lüdei (yibial)iim ^ii^olfj), <lo[)cn (^inbcn ^sojci), Dr. med. Warcnö (yiatljan
Siuc])/ Satob 5)inben, Sarovlaiu (3iaaf ^acobij), Sd)Iefinqer (Sjrael !vSafob),
i!eioin)ol)n (Sfraim, ^ü^ft (A>imann Salomon), ^^ollad ^irfd), 'Jobiaö Sofef,
UriaS (5rael DJceljer), Simon (^Jtüfec^ Sojej), Selli) (SJcenbel SeliflfoI)n), ^renbel
0^l)ilipp 9J(0Je§), 5lf)nr ?(bial)am, ,5>eljmann Jüenbij. S(ronjo()n (9iatl)an yjiojeö),
(Ällijfon ©erjon, (^^oljn (.^-^eimann äl^olff), DJfenbel Sfliti, lMp)d)i^ (Selic^ yfod)em),
e^irjdj (^irfd) ßafer), 9J^el)er S^olff, Simjon (^afob si^eljer Soui«), Spiro (.^erj
f^eter), 9tat()an (Samnel ycatljan ,Sjir|djel), ^cicobl) ((5)erjon), ©d)ireit}er (9JJidjael
j^abian), iiel)mann 3|aaf, (SJottlieiner ^atob, Simon 9Joa, SDcidjelh; (3L)(id)ael
^safob), üajer (Sfaaf, ?soad)im l?a)cr (io()n), (I'tjer (Salomon 3o)ef), ^üeljrenb
(9J('ofeg 5lbral)am), 4^irid) (üafer Salomon), SDc'enbel (Simon SJ^enbel), Dr. med.
|)ir jd), aj^ebi^^inalrat (i^eiuin ?(bral)am |)irjdi), üeljiualb CDaoib 9)?artu§), c^Mrjd)
(l^emin ?(bral)ani), .^iel)mann (oofef ^^^einad)), (iol)n (^sjaat 2eifer), ©olff Ct^eiid)el
3i^ol[f), ^rennb (yJio)cö ,p)ad)iiriaoX .\^Mirton (i?ninn ^Tsojef), 9lnerbad) (Vlbral)am
^D(enbel), yj^Ujer Salomon, Sad)v (Salomon 5iyoI|j), y^atl)an 3oad)im, Ci^attini]
Slaaf, Selii]mann 5lbraljam, (iol)n (9iarael Salomon) 9Juben§,^^irfd) nnb Salomon,
9J?eljer ("satob i^enebift), Sdiolle vsfaat, (Moet^e (Safob §lbral)am), üe\)\} (Sjrael
i!emin Seijer), 9J(arfnö 9JJatl)ia^?, 3J(alli)jon (.f)enn) ?iaaf), i^el)ioalb (Salomon
iiemin), iieijer (.S>irid) yjuufns?), lUcenbtljal (^Jcenbel yjienbel), Simjon Salomon,
SJioeller (Wei)er yjiarfn^ gerbinanb), gri^i^^it^"" (2)auib Sfaat), Simjon yj(el)er,
(J^abriel yj(el)er, 4^irfd} Samuel, Sacobi) ?(rnbt, (Jpl)raim 9}ietjer, 53eer (9Jioje&
(Sliac^), 9J^eljer (Samnel 9Jiel)cr 53cnjamin), l^emin vsjaaf, (Slico 9J?ojeä, JUebel
213
4
iI??ün(V @i[eiiberq ,t>ennnnn. gc(](e?inqer (DJiidjacl ©amuel iinb l^ujcf (Samuel),
iJeiüiu y^itl)an, Öcuituö (3uliuö üeuin), ^riebmann (9ia[ael ^]aa\), i^kiifeinann
(Syeiiianiiu imb öalomoii ^UarfiK^), üeo (Salümon iJciüin ^)aal\ ^\}\(\ (^sfanf Dauib),
5?^crnl)ol,^ (DoDib y^itl)an), yicl)tl)ciin Simon, Dinrtnuö ©mnucl, !i^e\[\ (.t^ir)M)
©amuel), ^euiiifüii {'))lc\)C{ iJeiuiii '-IBülff), IWeljer (3üiui3 unb Xoppclfiuifmann),
Sülju (©amuel 3ofe[), ^Sonac? ''I^tlilippr Qd)le\\nc\ev (9Jiori^j ^lufob), ©alomon
O^iei^ ©alaiiiüii), y^eumarf (^ü|e[ 3|aaf), üeüiujoljii (iJeüiu .^'>iiicl)), yjiel)riiu]
Ot)irjc^ me\)ex). ^laii]i)[ei ÜMv^d) .^^eridjel), Dppen()eim (tDlewM Ä^olff), max^^
fcl)auer yj^irfu«, Soel ^sofef, iiüuiö (Siniüii i?eijer), iDönigöbcrf (U)iaitutf .S>l)manu
S^ittue iüüiietta geb. ^neblänber), iWojeuinS yj^ojeö Sofef, 3onaö (y^itl)aii Weljer),
Safob (3jaac 3afüb y^atljau), ^auiö Sl'aac 9Jfattif Jon, SDieljer (3rael ^^^ictor), ^rauf
(SU^orl^ 3faQC Soljit), ^laniiemann (öeüi .^^einemann), 9tübin)ou ((Slia5 9t)?eitbel),
Safer (3lbral)am Sfaaf), .^ojc^ ^acob 9iataet, Si^tenftein (9Jtei)er 3lbral)am),
:^erb[t (^erbinaub Seiuiii), ^Ißintcrfclb (öär 9JJo[e5), ©elicj (Salomou yj(ü|e<5).
2öeld)e 2Birfunc\en baö (Sbitt auf bie preuöifc^en ^ubeu fon[t aucüibte, fanu au
biefer ©teile wuljt gejc^ilbert luerbeu, aud) nid)t, wai bie ilöuigöbercjer 3ot)auu Sacoblj,
@aal|d)ii^, 5?ofd^ nnb J^reijftabt für feine Sr^altung taten. Dhir einicje Säi^e he$
©taatSfauälerä .^arbeuberq an i)en preufjifdieu (5)efanbteu iu ^amburi], beu (iJrafcu
büu (i5rüt()e, feien iüiebeuicc]eben, beim fie finb ein ergreifenbeS @l)ren5euc]ni^ für il)ie
^aterlanbäliebe in biefer fü fd)ii)eren 3^it: „^ud^ l)at bie ®efcl)id)te biefcö (e|}ten
5!riege§ luiber ^raufreidj bereite enuiejen, ha^ [ie bei Staates, ber fie in feinem
©c^o& aufgenommen, burc^ treue "iJlnljäni^Hdjteit luürbig geworben finb. ^»ie jungen
9J?änner jübifdjen (ijlaubenö finb bie ^UUifjengefäljrten il)rer c^riftUdjcn 9Jiilbürger
geiuefen, unb luir l)aben aud) unter i()nen ^-üeifpiele be§ iual)ren ^^elbenmuteS unb ber
rül)mlid)en ^erac^tung ber 5hiev]^?gefal)ren aufjuu^eijen, |o lüie bie übrigen (£iniüol)nrr,
nament(id) and) bie grauen, in ?(ufopferung jober ?(rt fid) ange|d)(offen I)aben'\ Wnh
ob mit altem ober neuem Flamen galt für fie beS 2)icl)terö 5U^il)nung: n''än<i ^i^ater^
lanb, an-S teure, fdjliefj' T)id) an; ba? l)alte feft mit 3)einem ganzen ^erjen."
2)er :S^md tiet 5lamen!§ßefelje, Me um 1800 ttfleut^
fjttlöeii i)en ^nhcn auferlegt luutöeu.
5l^on (Jriüin Dlnuucl 2)rcgfu(j.
(£S bürfte looljl allgemein befannt fein, ba^ Sofef II. 1787 ein ^^atent erlief?;
luonad) bie Suben beftimmte 6)e|d)(ed)tvnamen unb beutfc^e ^yornamen ^u uuililen
I)ätten. ^ie)e§ ©efelj luar, luie Sdjlö^er in feinem ©taatöan^eiger einnml fel)r
rid)tig bemertt, „namentlid) jur ^^eriualtung ni3tiger Suftij unb ^oli^^elj" gebad)t;
eS ift nur bie g^ortfetjuug bev fdjon in ber tljerefianifd)en (Spoc^e gemacljten 5i,^erfud)^\
„ju 53el;bel)attung ber guten Drbnung" bie uüUfürlidje 9Janien5änberung allgemein
ju uerbieten.^^ yj^öglid)eriueifc ftel)t e«? im ß^M^^^^^^^^^djang mit bew gerabe in ber
jofefinifdjeu 5ira 5al)lreidjen ^tonffriptionen. Die U)ieberum nur ein y.Uittel barflellen,
bie biöl)er unterbliebene militärifd)e VlU'Sljebung ber 3uben ju fid)ern. '3)ie 5}eftfel;ung
ber g^amiliennamen bilbet bie ©runblage einer georbneten i^erumltung unb 5)ied)tci^
pflege. 3)ie ikiueggrünbe ^nm (irlaf? ber jofefinifd)en yiamenöebitte uuiren nad)
2J4
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Hy. Fowler u. Co.
J. G. Schepeler u. Co.
Bchrcnd u. Michclly
N!eyer Lcwy
H. Balkwitz
H. Szameltky
H. u. C. Muttray
Roscnthal u. Tliurau
Dittborn ii. Feinholtz
12
1465
776
605
46214
403
376
350
323
146H
Betrachtet man die Namen der in Memel ansässigen Handelsunternehmen und
Schlffsklaricrungsgeschäfte, so stellt man fest, daß vieles über jüdische Firmen ab-
gewickelt wurde. Daneben finden sidi Niederlassungen englischer Handelshäuser
an diesem Ort, was nicht nur in Memel, sondern in den meisten preußischen und
baltischen IVifcn nachweisbar Ist. Hierdurch wird die Vorherrschaft Großbritan-
niens Im Ostscchandel jener Zelt verdcutlld\t. Aufschlußreich Ist das Vorkommen
von Namen, die auch in anderen Ostseehäfen belegt sind, z. B. Schepeler In Rlga^^
Hier wird die enge Verzahnung des Mcmeler Handels auch In personeller Sicht
mit dem anderer Plätze slditbar.
Abschließend läßt sich sagen, daß Memels Schiffahrt und Handel am Ende des
Krimkrieges einen Aufsdiwung erlebten, der durch die politische Situation und
weniger durch die Bedeutung dieses Hafens bedingt war. So war bei Normali-
sierung der politischen Lage im Ostseeraum eine erhebliche Schrumpfung des
Memelcr Handelsvolumens zu verzeichnen. Dennoch blieb seine Funktion als
Umschlagplatz der Agrarprodukte seines Hinterlands auch In der Folgezeit er-
halten, wcnngleidi er sich nicht gegen Könlgsberg-Pillau und Danzig durchsetzen
konnte.
Jui^m in (Pftprcii^en im 7al)ce 17£0
Von Hans-Jürgen Krüger
ff
Ständlsdie Landesvertretungen wie auch die patrizisdi geleiteten Reichsstädte
bemühten sldi seit altersher, Personengruppen, die sidi durch Herkunft oder Reli-
gion unterschieden, entweder ganz von Ihrem Territorium fernzuhalten oder sie
mit Reducn geringeren Ranges zu begaben. Häufig erwirkten die Stände das ius
de non tolerando Judaels, so erlangten die Stände des Herzogtums Preußen in
der Landesverfassung von 1567 das Redit, weder Juden noch Arlaner oder Zigeu-
ner zu dulden. Der erstarkende Landesherr benutzte - neben vielen anderen Mlt-
) V'l. Siof.m !I.irtm.inn, Das oldcnburgisdic Konsulatswesen Im Russischen Rcldi unter
ycs:.ru?orcr IUTÜckMchn.;i,n{; der b.iltlsdicn Provinzen (ia06-1863j. In: Zcltsdirlft
Jur OtforuhunK. 24. J^;. (IV75), H. 4. S. 674—711.
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teln - audi den Judensdiutz, um ständische Redite i:u beschneidend Der Juden-
schutz war ursprünglich ein kaiserliches Regal, in der Goldenen Bulle von 1356
hatte Karl IV. dieses Redit auch den Kurfürsten eingeräumt, und Im weiteren Ver-
laufe war es bis an den niederen Adel gekommen-. Ein Jude, der - meist gegen
beträditliche Zahlungen - In den Sdiutz des Landesherrn genommen wurde, erhielt
darüber einen Schutzbrief ausgestellt, daher Schutzjude. Neben dem Namen des
Ausstellers wird der Name des Petenten genannt, es folgt der zugewiesene Wohn-
ort, eine Beschreibung der Art und Weise, wie er seinen Beruf, Handwerk oder
Handel ausüben soll und zum Beschluß Strafandrohungen bei Übertretung. Widi-
tlg Ist, daß der Brief Ausführungen über die ungestörte Religionsausübung des
angenommenen Juden enthält^
Juden, die um die Jahrmärkte zu besuchen oder um sonstige Gesdiäfte zu
betreiben , ins Land einreisen, werden „vcrgleltet". Dieses Geleit stellte im Mittel-
alter eine Zahlung an den Landesherrn dar, um unter dessen Sduuz gesidiert
reisen zu können, später wandelt sich der Inhalt und wird speziell für die Juden
zu einer Art Visagebühr, die auch den bezeichnenden Namen Judcnleibzoll führt'.
Juden, die sich ohne eine besondere Erlaubnis im Lande aufhalten, gelten als
„elngesdillchen", ihnen droht ständig die Ausweisung.
Im 18. Jahrhundert werden auch Schutzjuden als „vcrgleltet" bezclduiet, wenn
man ausdrücken will, daß sie sich legal im Lande aufhalten.
Jüdische Gemeinden von hoher Kontinuität wie z. B. am Rhein hat es Im
Ordensland Preußen nicht r^egeben. Nur gelegentlich sind einzelne Juden nach-
weisbar, so lassen sich 1538 und 1541 die Ärzte Isaak May und Michel Abraham
unter herzoglichem Schutz zeitweilig In Königsberg nieder. Zur Bildung einer
zahlenmäßig sehr kleinen Gemeinde kommt es erst in der Zeit des Großen Kur-
fürsten, der 1674 die aus Holland kommende Familie de Jongc in Memel privi-
legiert. „Erst jetzt beginnt eine Geschieht-:? des Judentums in Prcui^en, ein anlangs
sehr schwacher, aber ständiger Fluß der Entwicklung. Was es vorher gab, das sind
nur einzelne Tropfen, die nadi Preußen fielen, Ströme, die rasch durdiFlossen,
nicht hier mündeten^"
Nadi der unten folgenden Aufsiellung von 1720 lebten 103 jüdische Familien
in der Provinz. Eine Liste von 1750 nennt weit weniger^. Erst die polnischen
Teilungen bringen der preußisdien Monarchie erheblidie jüdische Bcvölkcrungs-
^) Hans-Jürgen Krüijer, Die Judcnsdiaft von Königsberg in Preußen 1700— ISl 2. Mar-
burg 1966 (-- Wisscnschaftlidie Beiträge zur Gcsdiiduc und Lande kinulc Ost -Mittel-
europas Nr. 76), S. 4 — 5.
^) Otto Stobbc, Die Juden in Deutschland während des Mittelalters. Brauiisdiwclg 1S66,
S. 19 ff.
') Muster eines Sdiutzbricfes s. Krüger, a.a.O., S. 121 — 122.
<) Stobbc, a. a. O., S. 40—42.
^) Kurt Porstreuter, Die ersten Juden In Ostpreußen, In: Altpreußische Forsduuigcn,
14/1937, S. 42^48, hier S. 48,
•) Selma Stern, Der Preußische Staat und die Juden, Bd. III, 2, 2, Nr. 876.
15
zw^izTAt', Xacf.dem 1S12 die prcußlsdicn Juden das Staatsbürgeriedn und da-n-t
rizr. cie Freizügigkeit erhalten hatten, betrug „die Gesamtzahl der jüdisdica Hin-
^-ci'.r.er der vereinigten Provinz Preußen 1816 14 000, 1850 27 CCO, 1871 41 C^-^
^*'^ \'}}}' ^^^^ -6 000, die Zahl der Juden In der Provinz Ostpreußen \^:b
nur i: :::. in der Hauptstadt Königsberg wohnten um 1925 un<>efähr SC-^O
Juden"-. ^
Der verdienstvolle Gerhard Kessler schreibt 1938: „Die anderen ostpreußischen
Staute [p.u.ver Königsberg] hatten damals eben überhaupt nodi keine jüdlsdien
Gcrr.einden^" M. Friedberg erkannte sdion 1886: „Im Anfang des 18. Jahr-
hunderts wohnten Juden auf den Ämtern Ragnlt, Lydc, Osterode, Johannisburg
Mar:en7.'erder, Preuß. Holland, Dcutsdi-Eylau'o«. Nur belegt er nicht, wie er zu
dic:cr Erkenntnis kam.
Dank der ungeheuren Sdi a ff enskraft von Selma Stern verfügt die Forschung
über ein äußerst umfangreiches Werk zur Geschichte der Juden in der preußischen
Monardnie von 1650 bis 1786.
Band I behandelt die Juden zur Zelt des Großen Kurfürsten und Frledridis 1.,
der dazugehörende Quellenband umfaßt 537 Seiten. Band II umfaßt die Regie-'
run-szcit Friedridi Wilhelms L, der Qucllenband hat 804 Seiten, Band III Ist der
Zeit Friedrichs des Großen gewidmet, die beiden Quellenbände dazu haben 1614
Seiten. Hinzu kommt noch ein Gesamtregister mit 156 Selten!»^
^ Dieses monumentale Opus, dem die Verfasserin ihr Leben geweiht hat, arbeitete
sie doch mehr als fünfzig Jahre an seiner Vollendung, behandelt die Juden der
Gesamtmonardile und hat in der wissenschaftlichen Welt ein starkes Edio her-
vorgerufen^-.
Im zweiten Bande des Sternsdien Werkes wird mehrfach auf eine Liste der
ostprcußisd:en Juden aus dem Jahre 1720 eingegangen. Unter der im Darstel-
lungsreil angegebenen Nummer sucht der Leser im beigefügten Aktenband vergeb-
lich. Im Vorwort des e r s t e n Bandes findet sich auf Seite XV (!) der Hinweis:
«Bei diesen Transaktionen, vielleidit audi bei der Razzla^s im Sdiocken-Haus,
') Max Aschkewitz, Zur Gcschiclite der Juden In Westpreußen. Marburg 1967 (= Wlssen-
sdiiftlichc Beiträge zur Gesdiichte und Landeskunde Ost- Mitteleuropas Nr. 81), S. 5 ff.
'') Siegbert Neufcld, O.rprcußisdie jüdlsdie Gemeinden, in: Informationsdienst Ost-
preußen, Nr. 11/1967.
•) Gerhard Kessler, Judentaufen und judendirlstliche Familien In Ostpreußen, In:
Familiengcsdiiditliche Blättcr/Deutsdier Herold, 36/1938, Sp. 1—62, hier Anm. 12.
") Meyer Friedberg, Notizen zur Gründungsgesdildite der jüdisdien Gemeinden Alt-
preußens, In: Altpreußisdie Monatssdirift, N. F. 23/1886, S. 168—175.
") Selma Stern, Der Preußische Staat und die Juden, Bd. I/l und 1/2, Berlin 1925, Repr.
Tübingen 1962 (= Schriftenreihe wissenschaftlicher Abhandlungen des Leo Bied«
Instituts. 7/1 und 7/2), Bd. II/l und II/2, Tübingen 1962 (= Sdiriftenrelhe . . ., 8/1 und
S/2), Bd. III/l und 111/2,1 und 111/2,2, Tübingen 1971 (= Sdiriftenrelhe . . ., 24/1 und
24,2), Gesamtregister, Tübingen 1975 (= Sdiriftenrelhe . . ., 32).
•') Selma Sterns Lebenswerk hat eine entspredicnde Würdigung Im In- und Ausland er-
fahren. Die „Jahresberichte für deutsdie Geschldite" bringen eine Fülle von Belegen.
'3) berichtigt durdi Adolf Lcschnitzer in: Jahrbuch für Gcsdiichtc Mittel- und Ostdeutsch-
land, Bd. 12/1963, S. 300.
16
sind die ostpreußisdien Akten und einige wenige andere Dokumente von Band n/2,
die aber in der Darstellung sdion vollständig verarbeitet waren, verlorengegan-
gen.*
Die Bestände des Königsberger Staatsardilvcs blieben zu beträchtlidien Teilen
crh.dten und bilden heute den Hauptbestand des Staatlidien Ardiivlagers Göt-
tir.^'en. Unter der Signatur 38 d 4 Nr. 7 Preußisches Ftatministerlum findet sidi
eine 23 Seiten umfassende Tabelle betitelt: „Specificationes der sämbtlldien ver-
"leiteten und unvergleiteten Jüdisdien Familien Im Königreich Preußen". Flier
werden rubriziert die Namen der Ämter oder Städte, die laufende Nummer, der
Xamc des Juden, der Familienstand, die Zahl der Kinder und die des Gesindes,
bei Landjuden, unter wem wohnhaft, Vermögensumstände, Nahrung und Ge-
werbe, jährliches Schutzgeld laut Privileg, Kontrakt oder sonstigen „praestanda".
Aus drucktechnischen Gründen Ist die Tabellenordnung zugunsten eines Schrift-
satzes geändert worden. Der besseren Lesbarkelt wegen wurde der Text - v.*o .
nötig und möglich - normalisiert und heutiger Schreibsveise angeglichen.
Die Liste Ist eine Zusammenfassung eingegangener Amtsberichte, die, soweit
erhalten, unter der gleichen Signatur liegen. In den Beilagen sind teilweise Ab-
schriften der Schutzbriefc und Privilegien zu finden. Schutzbriefc dieser Art wnd
aus dieser Zeit sind häufig gedruckt und wurden daher nicht berücksichtigt.
Die Rechtsstellung der wenigen jüdisdien Familien war sehr unterschiedlich,
sie reicht vom privilegierten Schutzjuden über den Schutzjuden auf Lebenszeit
(ad dies vitae) s. I Nr. 4 und 9 und auf Zeit bis zu der zahlenmäßig am stärksten
vertretenen Gruppe der „eingeschlichenen und unvergleiteten Juden". Die Fluk-
tuation dieser letzteren Gruppe, die zumeist in dcw Grenzkreisen wohnte, war
außerordentlich groß, dagegen sind manche Königsberger Schutzjudenfamilien
im Verlaufe des Jahrhunderts von „jüdischen Colonlsten" zu „preußischen Staats-
bürgern mosaischer Nation" geworden.
Die städtlsdien Sdiutzjudcn üben meist Spezialhand werke aus, die den Behör-
den ihren Aufenthalt nötig machen. Dazu gehören die Schmuckler- und Litzen-
macher, Zobelfärber und Petschierstecher. Andere haben Spezialfunktionen, um
den Handel zu erlciduern, hierzu gehören die Garköche und die Geleltsbcdienste-
ten. Der Königsberger Rabbiner Salomon Fürst wird gar civis acadcmicus und lebt
unter akademlsdiem Recht**.
In den kleinen Landstädten waren die Juden nicht ungern gesehen, denn „sie
verfügten nur über eine geringe Kaufmannschaft und litten an Handwerker-
mangel"*^. So sdireibt die Stadt Sensburg am 29. 7. 1720: „es wolle die Stadt
einen Juden, der allerhandt nöthlge Wahren führte, annehmcji, auch einen ande-
ren, so ein guther Leinwandts Weber wehre, ansctzen."^'^ Aus Soldau heißt es über
die Brüder Leweck: „Bedienen sldi audi des Aderlassens und Schröpfens, weilen
kein Barbier nodi Bader in Soldau vorhanden*'.**
»*) Krüger, a.a.O., S. 91.
'^) Fritz Tcrvccn, Gcsanitstaat und Rctabllsscment. Göttingcn 1954, S. 13.
'•) Etatsmin. 38 d 4 Nr. 7.
*') ebenda.
17
Auf dem Lande stellen sidi die Verhältnisse ganz anders dar. Scl;.!a Stern be-
schreibt denn audi sehr zutreffend, daß eine große Anzahl Juden, verglcitete und
unvcrglciicte, als Päditer auf adeligen und Domänengütcrn wohnten, dort AAer-
bau trieben und daneben meist, wie in Polen, wo Padit und Herbergswirtsdiaft,
Landwirtschaft und Branntweinbrennen zusammengehörten, sich mit der Knig-
nahrung befaßten"'**. Häufig wünschten sogar die Gutsbesitzer die Ansetzung von
Juden als Krugpädner^'.
Es wäre zu bedenken, der Anregung Adolf Leschnitzcrs im Jahrbuch für die
Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands 12/1963 zu folgen und die bei Selma Stern
angeführten, aber vor dem Drucke des Quellenbandes verlorenen Aktenstücke
zu sammeln und als Ergänzung zu edieren.
Nun folgt ein nach oben erwähnter Spezifikation von 1720 zusammengestelltes
Verzeidinis der Juden in Ostpreußen, getrennt nach „vergleitetcn" oder sonst
privilegierten Schutzjuden und „unvergleiteten**, nidit geschützten Juden.
L Spezifikation der vergleitctcn oder sonst privilegierten Schutzjuden
A Königsberg
Stadt Kneiphof Königsberg, Vorstadt
1. Samuel Slomcka-^, verh., 6 Kinder, 1 Geselle, Schmuckler und Kaufmann,
zahlt jährl. 15 Taler laut Privileg vom 9. Juli 1717.
2. Joseph Mendel, verh., 6 Kinder, sdilechter Vermögensstand, arbeitet bei 1,
zahlt jährl. 6 Taler laut Privileg vom 31. Aug. 1717.
3. Jacob Urias, verh., 5 Kinder, schlechter Vermögensstand, unterhält eine Gar-
küche-*, zahlt jährl. 6 Taler laut Privileg vom 31. Aug. 1717.
4. Nissa Markoivitz, (Schutzjude) ad dies vitae, verh., 5 Kinder, 2 Gesellen,
schlediter Vermögensstand, Schmuckler oder Litzenmacher, zahlt jährl. 15
Taler laut Privileg vom 1. Mai 1717.
5. Jacob Leivkowitz, Sdiwiegervater von 4, verh., armseliger Vermögensstand,
arbeitet bei 4, zahlt nichts laut Privileg vom 2. Nov. 1717.
Stadt Löbenich
6. Salomon Fürst-'', verh., 6 Kinder, 1 Magd, sdilechter Vermögensstand, Rabbi,
zahlt nichts laut Privileg vom 3. Aug. 1718.
ßurgfreiheit
7. Bendix Jeremias* Witwe-^y 3 Kinder, 4 Dienstboten, mittelmäßiger Ver-
'*") Stern, Bd. II/l, S. 162.
'•) Stern, Bd. II/l, S. 163—164.
?0
) seit 1701 in Königsberg, Litzenmacher.
'') v.c^cn der rituellen Speisegesetzc nötig.
'•) vibcr ihn: Heimann Jolowicz, Geschidite der Juden in Königsberg i. Pr., Posen 1867,
S- 45, 55, 194—195.
•^) I'cndjx Jcrcmlas war der eigentliche Begründer der Königsberger Gemeinde, über ihn:
Krii^-cr, a.a.O., S. 8—10.
18
mögensstand, Scidenkrämerin, zahlt jährl. 20 Taler laut Privileg vom
26. Jan. 1714.
8. Levin Fischel-*, verh., 5 Kinder, 2 Dienstboten, mittleres Vermögen, Kauf-
mann, zahlt jährl. 15 Taler laut Privileg vom 6. Juli 1719.
9. Elias Josephowitz, (Sdiutzjude) ad dies vitae, verh., 6 Kinder, 3 Dienstboten,
kein sonderlidies Vermögen, Schneider, zahlt jährl. 15 Taler laut Privileg
vom 2. Nov. 1714.
10. David Jacob, verh., 1 Kind, 2 Dienstboten, mittleres Vermögen, Kaufmann,
zahlt jährl. 15 Taler laut Privileg vom 2. Nov. 1714.
Freiheiten Königsberg
11. Moses Levin--\ verh., 6 anwesende Kinder, 3 Dienstboten, bemittelt, Seiden-
krämer und Händler, zahlt jährl. 15 Taler laut Privileg vom 19. April 1718.
12. Meyer Jakubowitz, verh., 1 Diensibotc, ganz schlechter VernuSgcnsstand,
jüdisdier Garkoch, schenkt Bier und Met, zahlt nichts laut Privileg vom
10. Okt. 1719.
13. Seligman Abraham, verh., 3 Kinder, 3 Dienstboten, darunter ein Sduilmei-
ster26, bemittelt, treibt Handel und Wandel, zahlt jährl. 15 Taler laut Privi-
leg vom 10. Aug. 1720.
14. Joel Gert Levi, verh., 2 Kinder, 1 Dienstbote, bemittelt, treibt Handel und
Wandel u. a. mit Jouailen, zahlt jährl. 1 Taler laut Privileg vom 1720.
Sonst in Königsberg gelittene Juden
15. Hirsch Leffkowitz, verh., 6 Kinder, armseliges Vermögen, führt Prozesse,
zahlt nidits laut Protektorium vom 10. Mai 1718.
16. Jacob Elias, Schwiegersohn von 15, verh., 3 Kinder, armseliges Vermögen,
zahlt nichts laut Protektorium vom 10. Mai 1718.
17. Simon Salomon, verh., 5 Kinder, armseliges Vermögen, ehemaliger Geleits-
bedicnter-^ zahlt nichts laut Auszug aus dem Geleits-Arrendckontrakt § 17.
18. Jacob Israel, verh., 2 Kinder, armseliges Vermögen, Geleitsbedicnter, zahlt
nichts laut Geleits- Arrendekontrakt.
B Samländischer Kreis
In Fisdihausen, ScJiaacken, Tapiau, Labiau, Insierburg, Gerdauen mit Nor-
denburg und Tilsit sowie im Amt Neuhausen ist kein Jude vorhanden.
^*) über ihn: Kessler, a.a.O., Sp. 9.
") Stammvater der Königsberger Friedländor. Kessler, a.a.O., Sp. 10.
-•) Größter Wert wird auf die Unterweisung der Kinder i;elcgt, vgl. Karl Wolfskchl,
Die Juden und das Buch, in: Fritz Ilomeyer, Deutsche Juden als Bibliophilen und
Antiquare. Tübingen 1966, S. 1 — 4 (- Sdiriftenrcihc ivisscnsdiaft lieber Abhandlungen
des Leo Baedt Instituts 10).
'') über die Verpachtung des Judengeleits s. Krüger, a. a. O., passim.
19
1. Pinchjs !s.zkozc;itz, Familienstand sowie Kinderzahl und Anzahl der Dienst-
hüten sind unbekannt, ist bemitielt, h.at Krugnahrung, Acker, Bier- und
Branntwelnschank, zahlt kein Schutzgeld, sondern jährl. 60 Taler als Canonen
für die Krug- und Braugerechtigkeit laut Privileg vom 25. April 1718.
Stadt Mcmel
2. Jacob de Jonges Witwc-^^ hat einen Bräutigam, 2 Dienstboten, Ist bemittelt,
treibt Mandelschaft, zahlt zusammen mit 3 und 4 300 Taler laut neukon-
firmiertem Privile«! vom 2. Tebr. 1715.
3. Jacob de Jonge Sa!omon$, Witwer, 1 Dienstbote, ist bemittelt, treibt Handel,
zahlt zusammen mit 2 s. o.
4. Woljf Isaac, verh., 1 Dienstbote, ist bemittelt, treibt Handel, zahlt zusammen
mit 2 und 3 s. o.
C Natangschcr Kreis
Im Amt Prcußisdi Eilau, in Barten, Angerburg, Rastenburg, Rhein, Sehesten,
Lötzen, Oletzko und Orteisburg leben keine Juden.
Lyck
1. Jacob Moyloch, verh., 6 Kinder, sdilechter Vermögensstand, Krugarrendator
zu östrokolla-^ zahlt 62 Taler 60 Groschen als jährl. Canone für Bier- und
Branntwelnschank laut Kontrakt vom 22. Febr. 1719.
Johunnshurg
2. Elias Leibowit'z, verh., 4 Kinder, mittelmäßiger Vermögensstand, Arrendator
des Judenzolls^''', zahlt 4Taler lautKontrakt vom 18. Aug. und 15. Nov. 1717.
3. Joseph Abrahamowitz, verh., 5 Kinder, kein sonderliches Vermögen, Krug-
arrendator zu Kurwien sowie Arrendator des Stadt- und Marktgeldes zu
Johannsburg, zahlt 4 Taler laut Kontrakt vom 17. Aug. und 15. Nov. 1717.
D Oberländisdoer Kreis
Im Amt Brandenburg, In Balga, Preußisch Holland, Liebstadt mit Mohrungen,
Preußisch Markt, Osterroda, Riesenburg mit Maricnwerder, Schönberg
Deutsch Eilau und Gilgenburg gibt es keine Juden.
o»
Ncidcjtburg
1. Jacob Iczkozvitz, verh., 2 Kinder, nicht sonderlich vermögend, Arrendator
des Bier- und Branntwelnschanks In Groß- und Klcln-Przezdzcnk, zahlt
10 Taler außer der Arrendcpenslon laut Kontrakt vom 15. Dezember 1719.
-") bedeutende Hofjudcnfamillcn aus den Niederlanden, s. Stern, a. a. O., Bd I/l und
1/2, p.isslm.
i!0) Ostrokollcn, Kr. Lydc.
^0) s. Anm. 27.
20
Soldau
2. Isaac JacubonitZy verh., 2 Kinder, nicht sonderlich vermögend, Arrend.vjjr
des Bier- und Branntwelnschanks Im Dorf Baranowcn, zahlt nur 16 Taler
60 Groschen Arrendepenslon laut Kontrakt vom 3. Mai 1719.
II. Spezifikation der eingeschlichenen und un vergleiteten Juden
A Königsberg
Burgjrcibeit
1. Hirsch Aaron, verh., 3 Kinder, Zobelfärber, zahlt nur das Geleite.
2. Lcvin Uten, verh., 5 Kinder, ohne Vermögen, ein Unureiber, ist seit geraumer
Zeit in der Stadt Kneiphof In puncto furti Inhaftiert.
Roßgarten
3. Salomon Jacob aus Polen, verh., 3 Kinder, wenig Vermögen, Petsdiierstecher,
hat nur zuweilen etwas an Gelelt gezahlt.
4. Hirsch Urias aus Litauen, verh., 5 Kinder, gar wenig Vermögen, handelt mit
alten Kleidern, zahlt wie 3.
5. Israel Jacob aus Leopold, verh., 4 Kinder, gar wenig Vermögen, Gastgeber,
zahlt nichts, well er kein Privileg hat.
6. Elias Sanmelowitz, verh., 4 Kinder, ohne Vermögen, ein Betrüger, vormals
Makler, Ist seit langem mit 2 Im Kneiphof Inhaftiert In puncto furti.
. B Särländischer Kreis
Amt Scbaaken
1 Jacob Joachim zu Plutwlnncn unter dem Obristcn von der Goltz, Famillen-
und Vermögensstand Ist unbekannt, zahlt nichts, weil er nicht unter dem Amt,
sondern unter einem von Adel steht.
2 Abraham zu Waldhausen unter dem von Derschau^*, Angaben wie zu 1.
Ragnit
3 Joseph Isaakoivitz zu NobiscJjken unter dem Rittmeister Tiedemann, treibt
Krugnahrung, zahlt nichts, weil er sich erst unlängst eingeschlichen hat.
Lyck
4 Berg Sahwionoivitz unter dem von Rogala, verh., 2 Kinder, sehr schlechter
Vermögensstand, treibt Bier- und Branntwelnschank, zahlt nur dem \ov\
Rogala die Arrende.
5 Jttdas Lcyserouutz in Boreken unter dem von Kobilesky"'-, verh., 4 Kinder,
^•) Johann Rcinhold v. Dorsdiau, 1676—1730 (Gotha).
•'-) v. Kübillniki zu Horkcn, Amt Lyd^ (Mortciisen).
21
sehr dürftige Vermögensverhältnisse, treibt Bier- und Branntweinsdiank, zahlt
nur dem von Kobilcsky die Arrende.
6 .^foyscs Jjlcuboivitz in Boreken unter dem von Kobilesky, verh., 6 Kinder,
sehr dürftige Vermögensverhälrnlsse, treibt Bier- und Branntweinschank, zahlt
nur dem \on Kobilcsky die Arrende.
Alle 6 genannten Juden sind erst seit kurzem im Lande.
7 Isuiel Lcvin in Leegen unter dem von Okobewltz^^^ verh., 2 Kinder, 1 Dienst-
boten, armselige Vermögensverhältnisse, treibt Bier- und Branntweinschank,
zahlt die Arrende dem von Okobewitz.
S Salomon Leysnoivüz in Kobylinen unter dem von Aucrswaldt, verh., 1 Kind^
1 Dienstbote, schlechter Vermögensstand, treibt Bier- und Branntweinschank,
zaiilt nur dem von Auerswaldt die Arrende.
9 Salomon Majorowitz in Kobylinen unter dem von Auerswaldt, verh., 2 Kin-
der, armselige Vermögensverhältnisse, treibt kein Gewerbe, sondern dient den
anderen Juden, zahlt nichts, weil er kein Vermögen hat.
C Natangscher Kreis
Amt Oletzko
1 Joseph Isakowitz zu Gonsdicken, verh., 4 Kinder, treibt den Ausschank, zahlt
jährlich 1 Taler 30 Groschen Kopfakzise.
1 Elias Mciycroivitz im Freidorf Markowskcn unter dem Borris, verh., schlechter
Vermögensstand, Krüger, handelt auch mit Leder, zahlt 2 Taler Sduitzgcld
zur Amtsredinung.
3 Jacob Moysessowitz in Kowahlen unter dem Leutnant von Boddcnbruch^S
verh., 2 Kinder, schlechter Vermögensstand, sdienkt Bier und Branntwein,
zahlt nidus, weil er erst Vi Jahr In Preußen Ist.
4 Lciba Jakubowitz unter dem von CIcsielsken'S, verh., 5 Kinder, schenkt Bier
und Branntwein im adeligen Dorf MIeruntzken, zahlt nidus, weil er unter
einem von Adel wohnt.
5 Moyses Hirschowitz, verh., 3 Kinder, sdilechter Vermögensstand, brennt
Branntwein in Sielaschken.
6 Moyses, verh., 6 Kinder, sdilediter Vermögensstand, sdienkt Bier und Brannt-
wein Im adligen Dorf Doliwcn.
7 Fabian, verh., sdilechter Vermögensstand, sdienkt Bier und Branntwein Im
adligen Dorf Echeldien.
8 Aaron Pinkaschewitz, verh., 5 Kinder, sdilediter Vermögensstand, schenkt
Branntwein In Gablicken.
9 Jacob Uibowitz, verh., 4 Kinder, Arrendator des königl. Kruges In Neujudia.
3^) V. Okuluwicz, 1716 Lecgcn erworben (Ledcbur).
3*) Kgl. franz. Leutnant Otto Hcinridi v. Buddenbrodc, 1667—1729 (Gotha).
35) V. Czicsichki? (Mortensen).
22
AngcrbHrg
10 1 Jude, Krüger im adligen Dorf Gurnen.
11 1 Jude unter dem Jäger Blaurod<, Krüger m Bauerndorf SIcwen.
12 1 Jude, Krüger im Scharwerksdorf Willudcn.
D Oberländischer Kreis
Amt Preußisch floÜand
1 Paul Lcvin zu Nauten unter dem von Perbandt, handelt und häckcrt,
weiteres nicht bekannt.
2 Bendel Levin zu Draulitten unter dem Kapitän von Wallen rodt"*^, backt Brot,
weiteres nldit bekannt.
3 Salomon Lcvin zu HIrschfeldt unter dem von Lehwald, hat eine Häckcr-
budc".
4 Hertz Fabian zu Spittels unter dem Kapitän de la Palme^^.
5 Joseph Jodoem In Carwinden unter dem Grafen von Dohna'", 1 Dienstbore,
Schlachter.
6 Moses Jacob auf der Freiheit zu Piolland, Branntweinbrenner des Arrcndators.
Preußisch Markt
7 Joseph Samuel zu Powunden, Ist abgebrannt und verarmt.
8 Joel Abraham zu Schncllwalde, hat den Krug und die Häckerhude arrendicrr.
9 Hirsch Samuel zu SImnau treibt Hädverei.
10 Laser Jacob zu Vcnedigcn^^', hat eine Mäckerbudc.
11 Jacob Salomon ebenda, hat eine Häckerbude.
12 Samuel Jacob auf der Amtsfreiheit, Instmann und Schlachter.
13 Jacob Samtfei zu Auer, Krugarrendator.
14 Isaac Salomon von Polehnen, Schladiter.
15 George Götz zu Pröckclwitz.
16 Hirsch von Monsantz.
17 Hirsch Joel im Dollstättschen.
18 Jacob Joel ebenda
Scbönherg
19 Joseph Levin In Langenau.
20 Samuel Salomon In Heinridiau, Krüger.
21 Salomon Samuel ebenda, sdienkt Bier und Branntwein
Die Lebensverhältnisse der unter 1-21 genannten Juden werden als ganz
dürftig und armselig angegeben. Sie zahlen alle kein Sdiuizgehl, weil sie sidi
elngesdilidien haben und unter dem Adel wohnen.
^•) August Gottfried V. Wallcnrodt (Morienscn).
^') kleinerer Kramladen.
^") Pctcr lliomas de la Palme du Pre (Ledcbur).
^•) Frlcdridi Christoph Graf zu Dohna. 1664—1727.
•") Vencdicn, Kr. Mohrungcn.
23
Amt MaricnzvcrJcr und Riesenburg
22 Joseph Jacob, Krugarrcndator.
23 /jcüt"
24 Casper Marcus
25 Isaac Marcus
26 Isaac Casper
17 Benjamin David
2S GufnprecJ?t, Sdil achter.
29 Moses Mentei
30 Simon Mentcl^ Schulmeister.
31 Joachim^'
Die unter 22-31 genannten Juden wohnen unter dem Amtshauptmann und
Generalmajor von der Groben In dessen Dorf ZIgahnen. Die unter 23-31
Genannten stehen in Mascople^^ und handeln mit Wolle und Sterbfellcn, die
sie in Polen kaufen.
32 /sr<^Te/ Levin, im königl. Dorfe Großkrebs, Sdilachter.
33 Lezü'sen Arendt im königl. Dorf Niederzahrcn, handelt in Polen mit Wolle
und Fellen.
34 Siilomon Jacob ebenda, handelt wie 33.
35 Levin Abraham
36 Marcus Juda
1>7 Wo! ff Levin
38 Hirsch Laser
39 Llirsdj Samuel
40 Joachim Laser
41 Daniel Laser
42 Abraham Hirsch
43 De>endt Wolff
44 Laser Samuel
45 Levin Abraham
Die unter 35-45 genannten Juden wohnen unter dem Kapitän von Stroem im
adeligen Dorf Leistenau an der polnischen Grenze. Sie handeln in Polen mit
Wolle und Fellen, auch mit Fleisch, das sie schlachten und verkaufen. Sie
stehen Insgesamt in Mascopie.
46 Michael Abraham, Hacker.
47 Bereck Jacob, Sdilachter.
48 IlirscJj Samuel, Sdineider»
^0 ^as Amt kennt nur den Vornamen.
^') ut supra.
) Maskopci, verderbt aus dem m'cderländischen maatsdiappij für Hnndclsgescllschaft.
Der Aufkauf und Handel mit Fellen und Wolle von gefallenen Tieren wurde vor
allem von Juden ausgeübt.
4»
24
49 David Levin, Schlachter.
50 Simon Arend, häAert und bandelt mit Fellen und Kleinigkeiten.
51 Midjael Isaac, handelt wie 50.
Die unter 46 bis 51 genannten Juden wohnen unter demObristenleutnant von
Auerswald^* im adligen Dorf Peterwitz. Sic haben alle kein SJiutzgcId
gezahlt, da sie sich nur eingcsdilldien haben und unter dem Adel wohnen.
52 Baer Jacob unter Oberstleutnant von Auerswaldt im adligen Gut Plaurh
wohnhaft, Krugarrcndator.
53 Jacob in der Stadt BIschoffswerder, Schlachter.
•
Deutsch Eylau
54 Jacob Isaac
55 Abraham Moysis
56 Baer Laser
57 Moyses David
58 Alexander Jacob, Schneider.
59 Joseph Moyses, Schlachter, htält sidi bei den Söhnen auf.
60 Samuel Leweck, Glaser.
61 (fehlt in der Numerierung)
62 David Leivedz, jüdisdier Bader.
63 Marcus Joachim, handelt nach Polen.
64 Simon Jacob, handelt nach Polen.
Die unter 54 bis 64 genannten Juden wohnen unter dem Frbhauptmann von
Findcenstein** in der Stadt Eylau und handeln meist in Polen mit Mopfcn,
Leder, Wolle, Sterbfellen und anderen Kleinigkeiten.
65 Jacob Moyses im adligen Dorf Fredenau, Schlachter.
66 Jacob Benjamin, Krüger ebenda.
67 Arend Jacob im adligen Dorf Freudenthal, Branntweinbrenner.
68 Aaron Jacob im adligen Dorf Schönforst, Krüger und Branntweinbrenner.
Die meisten der im Amt Marienwerder und Riesenburg lebenden Juden
müssen sidi armselig und künmierlich nähren. Soweit sie sich heimlich einge-
schlichen haben und unter dem Adel wohnen, zahlen sie kein Schut/geld.
Gilgenburg
69 Abraham Jacubowitz, verh., 3 Kinder, lebt auf dem adligen Gut Jankowii/,
treibt Bier- und Branntweinsdiank.
70 Jacob Josvowitz, verh., 3 Kinder, lebt im adligen Dorf Dcbern, Krüger.
71 Joseph Salamonoivitz, verh., 1 Kind, lebt auf dem adligen Gut Freden,
Branntweinbrenner.
^*) poln. Oberstleutnant Hans v. Auerswaldt (Johannes Gallandi, Altprcußlsdics Adcls-
Icxikon. Königsberg 1926, S. 50).
") Albredu Christof Graf von Finckenstcin, 1661 — 1730 (Fridi JoiJum, Melle Klinken-
borg, Familiengeschichte des gräflidien Fimk von 1-iiickenstcInsdien Gcsdiledits. Berlin
1920, S. 136 0-
25
11 MiYch Josvoicitz, vcrh., 4 Kinder, lebt im Frcldorf Bartckcnguth, treibt Bier-
und Branntweinschank.
7}> Iczck Bcrkowitz, vcrh., 1 Kind, lebt auf der Neusasscrci Sadeck, treibt Bier-
und Braiintweinschank.
74 Salomon Jncobowit/ im adligen Gut Rittkowitz, treibt Bier- und Branntwein-
sch.ink.
75 Abraham Leloneck im adligen Gut Illowo, schenkt Bier und Branntwein.
76 Joseph Borhozvitz im adligen Dorf Großkoslau, sdicnkt Bier und Branntwein.
Rekapitulation aller eingesdilichenen und unvergleitcten jüdischen Familien in
Preußen:
In Städten und Freiheiten Königsberg: 6
Im Samländischen Kreis: 3
Im Natangsdien Kreis: 18
Im Oberlandischen Kreis: 76
Summa 103 Familien
Mayen 22. August 1913 - Kassel 13. Juni 1977
Der Gcburts- und der Sterbeort von Hans Kocppen bezeichnen nicht die
wesentlichen Spuren, die sein Lebenslauf hinterlassen hat; sie erscheinen in ihm
als mehr oder weniger zufällige Etappen. Nach Mayen, westlich vom Rhein,
wurde sein Vater als preußischer Beamter verschlagen. Er kehrte bald in seine
pommersdie Heimat zurück, aus der audi seine Gattin stammte. So ist Hans
Kocppen in Pommern aufgewachsen, in einer Landschaft des deutschen Ostens
und an der See. Er hat die See später in seinen Ferien oft aufgcsudit, damals
allerdings mehr die Nordsee, und er hat wenig östlich von seiner pommersdun
Heimat durch seine Arbeit als Archivar und Historiker im Deuischordenslandc
Preußen eine Art geistige Heimat gefunden, so daß seine Lebensarbeit in diesem
Gebiet verankert ist.
Koeppen hat 1932 das Abitur beim Gymnasium In Demmln bestanden. Er
studierte zunächst Geodäsie 1932 in Berlin, dann Gesdiichte, Latein und Deutsch
in Greifswald, ein Semester in Würzburg. Adolf Hofmeister gab ihm das Tliema
der Dissertation: „Führende Stralsunder Ratsfamilien." Die Promotion fand 1938
in Greifswald statt. Seiner pommerschen Heimat blieb Koeppen auch später
wissenschaftlich treu, so mit einem Beitrag zur Festschrift seines Lehrers Hof-
meister, 1956.
Unterdessen hatte sich sein Schid<:sal in andere Richtung cntsdileden. Bald nach
Beendigung des Studiums wurde er 1938 in den Vorbereitungsdienst für wlssen-
sdiaftliche Archivare beim Geheimen Preußisdien Staatsarchiv in Berlin-Dahlem
aufgenommen. Aus dieser Stelle wurde er bereits 1939 durch den Krieg heraus-
gerissen. Er konnte erst 1941 die Staatsprüfung für den wissenschaftlichen Archiv-
dicnst ablegen, wurde 1943 zum Staatsarchivassessor ernannt, konnte aber den
26
.\rchivdienst damals nicht antreten. Krieg und Kriegsgefangcnsdiaft hielten ihn
nodi Jahre lang davon ab. Erst Ende 1949, mehr als zehn Jahre nach seinem
Eintritt in die Archivlaufbahn, kehrte er zusammen mit seinem Kollegen und
Sdiwager Dr. Roland Seeberg-Elverfeldt aus sowjetisdier Kriegsgefangenschaft
zurück. Die persönlichen Eindrücke in Osteuropa waren für seine historische
Bildung gewiß nicht unfruditbar.
Koeppen erlebte nun das Schicksal der Vertriebenen, das im Laufe der Zeit
sdion etwas gemildert war. Verhältnismäßig schnell kam er in seinen Beruf. Seine
erste Station als Archivar war Lüneburg, wo er (ab 1. Juni 1950) das Archiv des
Michaelis-Klosters ordnete. Nur kurz war seine Tätigkeit beim Niedersächsischen
Staatsarchiv In Wolfenbüttel, wo er als Archivassessor angestellt wurde, und beim
Stadiardiiv Lüneburg. Unterdessen war im Frühjahr 1952 das bisher „Zonale
Archivlager" In Goslar, eine Sammelstelle verlagerter Ardilve, darunter be-
sonders des Staatsarchivs Königsberg, durch die britische Militärverwaltung in
deutsche Pland In die Kulturhohelt Niedersachsens übergeben worden. Im Somnier
1952 wurde ich mit der Leitung des nunmehr „Staatlichen Ardüvlagcrs" betraut,
und Koeppen wurde auf eigenen Wunsch gleichfalls dorthin versetzt. Das Arduv-
lager wurde Im Frühjahr 1953 nach Göttingen verlegt.
Seitdem habe Ich mit Koeppen Wand an Wand, zunächst in furchtbarer Enge,
zusammengearbeitet und ihn aus der Nähe kennen gelernt. Die Wahrheit verlangt
zu sagen, daß die Zusammenarbeit nldit immer reibungslos, im ganzen aber
harmonisch war. Koeppen hat sich mit ungeheurem Eifer in die Arbeit gestürzt,
als wollte er zehn verlorene Ardiivjahre einholen. Seine Spuren werden Im Staats-
ardilv Königsberg nidit vergehen. Nur ein Punkt sei hervorgehoben. Das Etats-
ministcrlum, mit den wichtigsten Akten, besonders der Inneren Verwaltung des
16. bis 18. Jahrhunderts, war in einem kläglichen Ordnungszusiand. Hein und ich
hatten In Königsberg gerade erst mit der Verzeidmung der ersten Abteilungen
begonnen. Hier hat Koeppen entscheidend eingegriffen und, unterstützt durch
andere Kollegen, die Arbeit stürmisch weitergeführt. Ihn bewegte der Wunsch,
den Bestand In geordnetem Zustand der nötigen Sicherheltsverfilmung zuzuführen.
Für die Sicherheitsverfilmung hat er sich besonders interessiert.
Durch die Verfilmung war das Risiko eines Vedusies der Bestände, wie man es
Im letzten Kriege an vielen Orten erlebt hatte, halbiert. Eine weitere Sicherung
besteht In der Auswertung und Veröffentlichung der Akten, in der wlssensdir.ft-
llchen Arbeit des Ardilvars. Auch auf diesem Felde hat Koeppen hervorragetjJes
geleistet. Das Preußische Urkundenbuch, das In Königsberg mit Band JII Teil 1
(1944) bis zum Jahre 1341 gelangt war, wurde von Koeppen mit dem Rest von
Band III und mit Band IV bis 1351 fortgesetzt, und man muß neben der Masse
des Materials auch die editorische Sorgfalt anerkennen. Das Urkundenbuch ging
dann In die Hand von Klaus Conrad über. Koeppen wurde durch eine andere,
bedeutende Arbelt mehr angezogen, die Herausgabc der Berichte der Gencral-
prokuratoren des Deutschen Ordens an der päpstlidicn Kurie. Während ich den
Band I (bis 1403) übernahm, hat Koeppen die Bände II und III (1404-142S)
bearbeitet. Band IV (1429-1436) war dann wieder meine Sadie. Hierbei ergab
sidi zwischen uns beiden zeitweise ein Gegensatz ernster Natur. Das Werk ist
27
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(
9
( >
~1
G^e
LC Information Bulletin
(earlier usually called Königliche Preussische Regierung) for different
areas, now mainly in the East outside German administration, rnaking files
substantially complete as follovs: Guirib innen, 1611-1952; Königsberj
_l8j[^^>lQ32r Liegnitz, l8ll-19lf5; Oppeln, l8l7-19^3; Stettin, 1015-1^3;
Stralsund, I816-I952; and Trier, I816-I9I4-5.
Due to the ravages of two world wars combined with other destruction,
f ileß of this extent have become very unconiraon even in the country of ori-
gin. [James B. Childs]
The Map Reading Room now has copies of Bibliographie Cartographique
Internationale, 19^3; (Paris, Armand Colin, 1957) corapiled by M. Foncin
and P. SoraLier and published under the auspices of the Comite National
FraQ9ais de Geographie, 1 'Union Geographique Internationale, with the Co-
operation of Unesco and the Centre National de la Recherche Scientifique,
Charles W. Buffuia of LC's Llap Division compiled data on U. S. map publica-
tions for this 701-page bibliography, which contains 2,165 tltles of re-
cent maps and map series published in 21 countries. This is the most rep-
resentative and inclusive listing of recent world cartographic Output.
Assembling this data and presenting it in a format useful to geographers,
cartographers, and librarians is a noteworthy achievement, Of especial
value is the alphabetical list of map publishers and addresses. [Catherine
I. Bahn]
Eoliday Hours, On Tuesday, December 2^, all reading rooms in the
Library of Congress will be closed at 1 p.m,; the exhibit halls of the
Main Building will remain open to the public until 10 p.m., however* Di-
vision Offices will close k hoiirs after their times of opening.
On Wednesday, December 25, both buildings of the Library of Congress
will be closed entirely,
On Tuesday, December 31^ Q-ll reading rooms will be closed at 5*^5 P-m.;
the exhibit halls in the Main Building will remain open until 10 p.m. Di-
vision Offices will close k hoiirs after their times of opening.
On Wednesday, January 1, the usual holiday Service will be given from
2 to 6 p.m. in the Main Reading Room, Thoraas Jefferson Room, Government
Publication Reading Room, Law Library Reading Room, Slavic Room, Science
Room, Local History and Genealogy Reading Room, Newspaper Reference Room,
Periodical Reading Room, National Union Catalog, and study rooms and study
tables. The Congressional Reading Room and division Offices will be
closed all day. The exhibit halls in the Main Building will be open from
11:50 a.m. until 10 p.m.
ü
Vol. 16^ No, ^0^ '.eceniber l(^u lO^^T
6^5
CoiTnnonwealth. Included in this work are tventy plates in color^ a list
of abbreviations, a ^^lossary of inedallic and heraldic terms, and a table
giving the order 01* precedence in vhich Orders, decorat ions, and medals
are worn. [John R, Slidell]
Jane Lla3ceney^s Ijeroea U. £. Ilarine Corps lu6l-19^^; Armed Forces
Awards, Flags , Reference Book. (i.asliington, 19:37 > 621 p., illus . ) is
divided into fourteen -parts: I. General Information; II. Medal of Honor
Citations Ai/arded üarines; III. Decorationsj IV. Distinguished Service
Medal Citations (Kavy-Army) Avarded Conimandants and Coininanding Generals
of Marine Conbat Organizations During ..orld V/ar I, V/orld '-^^ar II and Korea;
V. Silver Star — Inauguration of (Ariay); VI. Legion of Merit Awarded Ma-
rines; VII. Distinguished Flying Gross Ai/arded Marines; VIII. Navy and
Marine Corps Medal, Soldier's Medal, Life Saving Medal (Treasury Depart-
ment) and Reserve Special Commendation (World V/ar II ) Awarded Marines;
IX* iresidential Unit Citations, Army .uistinguished Unit Awards, I\lavy
Unit Goramendations and Cited Ships with liarine Detachments Awarded Ma-
rine Corps Organizations; X. Strearners and Silver Lands; XI. Military
Decorat ions, Commemorative and Unit Awards, Campaign and Service Medals
of the Armed Forces of America (Brief History and Regulations ); XII.
History; XIII. Memorial; XIV. Flags, Gertificates, etc.
The Concordance to tbe Poetical \;orks of John Dryden, edited by
Guy Montgoraery assisted by Mary Jackman and Helen S. Agoa (Berkeley,
Univers ity of California Press, 1957^ 722 p.) lists roughly 208,000 word
occiirances in strict alphabetical order. Each word is followed by a
Symbol for the title of the work in which it appears and the page number
in that work. The Cambridge edition of Dryden ^s poetical works published
by Houghton Mifflin Company, Boston, 1950> ^^^^ employed in the corapilation
of the concordance. The list of symbols for the titles of the poeras in-
cluded prefaces the volume.
A Dictionary of Contemporary American Usage, by Bergen and Cornelia
Evans (New York, Randon Kouse, 1957> 5^7 p. ) attempts to present the facts
about current English usage in the United States fairly and accurately,
It is designed for people who speak Standard English but are uncertain
about some details. It endeavors to list the questions that most people
ask about what is good practice and to give the best answers available.
It also contains a füll discussion of English grammar, a discussion which
does not assume that the user can read and vTrite Latin. The majority of
the entries include sentences illustrating the proper usage of the word
under discussion. [Thomas S. Shaw]
A group of about 5OO volumes of Geriuan official publications have
been received recently in LG. From Thuringia may be raentioned four vol-
umes of Stenographische Berichte and three volumes of Drucksachen of the
Landtag, substantially ccmpleting the files from the beginning of the state
in 19^6 to its dissolution at the end of July 1952. Also from Thuringia
before 19^5 "^^ere the Amtsblatt for 19^9 and 19^^ as well as complete vol-
umes of the Aratliche Mitteilungen des Reichstreuhänders der Arbeit fürdas
Wirtschaftsgebiet Thüringen for the years 1955-^0* In addition came var-
ious runs of volumes of the detailed Amtsblätter of Regierungsbezirke
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SEUa STERN: DER PREUSSISCHE STAAT UJfD DIE JUDEN.
vol. 3, Pt. 2,2
Nr. 945. Tabelle der sämtlichen Schutzjuden zu Königsberg |„ Preu,„„
pro anno 1785
Oeh.St.A. Gen. Dir. Ostprcuss. u. Lit. Mat. Tit. LXX
3
Namen der ordinairen .Vamen
^chutzjuden ,j
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V.itwen
in. Stkt. H. Nr. r, v |. ;»
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Sohn:
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3.
Jacob Ooldschmidt
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42 J.
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Söhne:
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Tochter:
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Moses F'^raei Fried-
laender 40 |.
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6.
Herz Moses ! tot dessen Kinder
7.
Abraham SeÜßmann
1116
Sohn:
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Hraiche
Sohne:
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Sara von d. verst. Seli^mann Abraham
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SELMA STERN: DER PREUSSISCHE STAAT
UND DIE JUDEN. V.3» pt.2,2
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Hirsch Lt'win 40 J,
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I r. Hende 37 J.
58.
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I'r. tister 41 J.
60.
Meyer Abr. Levl 64 J.
Fr. Rahel
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Sohne:
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Sohne:
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Aus ihrer I. Hhc: Sohne;
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Aus dieser Ehe:
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Tochter:
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Sohn:
Hirsch
Tochter:
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Sohn:
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61.
Süssklnd Oppen-
heimer 53 J.
Fr. Rahel 51 J.
62.
Wulff Mendel 33 J.
Fr. Oütte 31 J.
63.
Ezechiel Isaac 55 J.
Fr. Mirjam
64.
Levin David 46 J.
Fr. Hendel 34 J.
65.
Joseph Moses 47 J.
Fr. Ulunie 40 J.
1128
Aus ihrer 1. Ehe: Söhne:
Moses
Aus dieser Ehe;
Mendel
Sohn:
Levin
Tochter:
Chaje
Sohn:
Mendel
Töchter:
ßuhna
Rebecca
Söhne:
David
Jacob
Tochter:
Maicka
Sara
Mirjam
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Frunimet
Sohn:
David
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Schulmeister:
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Fr. F^ahel
Witwe des verst.
Schutzjudcu
Jacob Nathan
Der verst. Jac. Nathan war gemäss seiner Concession verbun-
den für 300 rtir. Königsb. Fabrikwaren außerhalb Lande-} zu
debitiren
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Schulmeister:
Moses
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Moses
Mägde:
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Bediente:
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Mägde:
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Aus ihrer 1. Ehe: Söhne:
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Aus dieser Ehe;
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Meyer Abf. Levi 64 J.
Fr. Rahei
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Sohn:
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Tochter:
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Sohn:
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61.
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heimer 53 J.
Fr. Rahel 51 J.
62.
Wulff Mendel 33 J,
Fr. GutteSI J.
63.
Ezechiel Isaac 53 J.
Fr. .N'.iriam
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Lev.n David 46 J.
Fr. Hen jei 34 J.
Joseph Mj5e< '^1 l.
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Aus ihrer I. El:e: Sohne;
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?r verst. Jac. Nathan war ^tir.ass seiner Concessicn ve-
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CAUSE, FRITZ: DIE GESCHICHTE DER STADT KOENIGSBERG.
(vol. II) (1701-1914) Koeln-Graz, Boehlau, 1968.
Andere hervorragende Engländer werden wir unter den Freunden Kants
kennenlernen*.
Im Geiste der Toleranz erlaubte der König 1703 den Königsberger
Juden gegen Zahlung von 100 Talern an das königliche Waisenhaus die
Erriditung eines Friedhofes auf dem Hintertragheim, wo fremde Juden
a lerdings nur mit Zustimmung der in der Stadt privilegierten (ver-
gleiteten) Glaubensgenossen bestattet werden durften. Bis dahin hatten die
Juden ihre Toten in Leder genäht außer Landes bringen müssen. Die Geist-
hdikeit traute den Juden freilidi nidit, und als sie behauptete, daß im
Gebet Alcnu. das der Kantor beim Gottesdienst spradi, Christus gelästert
würde, bestellte der König 1703 den jeweiligen Professor der orientalisdien
Spradien als Aufseher über den jüdisdien Gottesdienst, wofür er 100 Taler
aus der Gemeindekasse erhielt. Audi als diesem 1778 die Anwesenheit beim
Gottesdienst erlassen wurde, blieb ihm dodi die Pflidit, den jüdisdien
Kantor dahin zu vereidigen, daß er das Gebet nadi der Vorsdirift des
Edikts von 1703 spradi.
Aussdireitungen von Christen gegen Juden kamen nidit vor, wohl aber
Streitigkeiten der Juden untereinander, sogar einmal (1712) Sdilägereicn in
der Synagoge beim Laubhüttenfest. Der mäditigste Mann war der Hofjude
Bendix Jeremias, der sidi von Berlin her um 1707 in Königsberg niederließ
und den Judenzoll für 3700 fl. paditcte, weldie Padit er sdion 1714 auf
7100 fl. erhöhen mußte. Das Gesdiäft madite ihn zum reidien Mann, denn
alle Juden, die nadi Preußen einreisen und Handel treiben wollten, hatten
diesen Zoll zu zahlen, und es lag im Belieben des Päditcrs, wem und auf
wie lange Zeit er die Geleitsdieine ausstellte und zu weldiem Preise. Bendix
hatte audi alle Abgaben, die von den ansässigen Juden erhoben wur-Jc..,
umzulegen und einzuziehen, dazu die Aufsicht über die Synagoge. Er hatte
also tatsädilidi alle Juden, die sidi in Königsberg aufhielten, in seiner
Hand, und diese besdiuldigten ihn bald und wahrsdieinlidi mit Redit, daß
er sidi bestcdien lasse und seinen Vorteil zu sehr wahrnehme. Bendix ließ
audi Juden, die ihm nidit das Geleit zahlten, rüdcsiditslos verhaften und
in die Sdiloßsdiützerei bringen. 1716 kaufte er sidi ein Haus neben der
Münze von dem Hofrat und Direktor des Tranksteuerkollegiums Heinridi
Piper, starb aber sdion Anfang des Jahres 1719. Nadifolger wurde nidit sein
gleidinamiger Sohn, audi nidit sein Sdiwiegersohn Moses Fricdländer, son-
dern der Fabrikant Samuel Slumke, der 7200 fl. Padit zahlte, also' nodi
100 fl. mehr als Bendix^
» F. Cause Kants Freunde in der Königsberger Kaufmannsdiaft. Jb. d. Albertus-
Univ. IX. 19^9, S. 49—67.
7 Über die Königsberger Juden im 18. Jh. liegt jetzt nadi den älteren Arbeiten
von J. L^ Saalschütz, Zur Gesdiidite der Synagogengemeinde in Königsberg, in:
Monatssdir f. Gesdiidite des Judentums 6, 7, 8, 11, 1857-1862, und H. Jolowicz,
Geschichte der Juden in Königsberg, Posen 1867, die Darstellung von H. J. Krü-
ger, Die Judensdiaft von Königsberg in Preußen 1700—1812, Marburg 1966 vor
Am 4. Mal
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Am 4. März, vier Tage vor seiner Abreise, erteilte der König ein in die
Zukunft weisendes Privileg, indem er die Privatschule des kurfürstlichen,
jetzt königlichen Holzkämmerers Theodor Gehr als eine „Königliche
Schule* anerkannte. Um diese Schule ging nicht der Streit der Konfessio-
nen, aber der zwischen Orthodoxie und Pietismus innerhalb des Protestan-
tismus, und indem der König die Gchrsche Schule gegen ihre Feinde in
Schutz nahm, brach er dem Pietismus in Königsberg Bahn, einer Weltan-
schauung, die nicht die seine war, die aber in der nächsten Generation die
geistige Führung in Preußen übernahm. Gehr (1663 — 1705), Sohn eines
Pfarrers an der Sackheimer Kirche, hatte Theologie und Jura studiert und
war dann als Holzkämmerer in kurfürstliche Dienste getreten. Er war in
Berlin mit pietistisdien Kreisen bekannt geworden, hatte 1691 seine Erwck-
kung erlebt und stand seitdem in Verbindung mit Philipp Jakob Spener und
August Hermann Francke. Angewidert von der Engherzigkeit des ortho-
doxen Schulbetriebes faßte dieser tieffromme Mann den Plan, in Königs-
berg etwas Ähnlidies zu schaffen, wie es Francke in Halle getan hatte. Er
richtete 1698 in seinem Hause auf dem Sackheim eine kleine Privatsdiule
ein, bestellte den Hallenser Studenten Christian Adler als Lehrer und
gliederte ihr schon im folgenden Jahre eine Armensdiule an*. Zugleich
Außerdem sind heranzuziehen: H. Schnee, Die Hoffinanz und der moderne Staat,
1. Bd.: Die Institution des Hoffaktorentums in Brandenburg-Preußen, Berlin 1953,
S. Stern, Der preußisdie Staat und die Juden, Tübingen 1961, und G. v. Glinski,
Die Königsberger Kaufmannsdiaft des 17. und 18. Jahrhunderts, Marburg 1964. Im
einzelnen audi: G.Kessler, Judentaufen undjudendiristlidie Familien in Ostpreußen,
in:Familiengesdiiditl.Bll.Deutsdier Herold 36, 1938. Aufsdilußreidie Quellen sind ein
zusammenfassender Bericht des Fiskals Karl Friedridi Lau über die 26 Königsberger
Judenfamilien, ihre Berufe, Abgaben und Jurisdiktion vom 29. 10. 1707, ein un-
datierter Beridit des Juden Bendix (beide in S. Stern, S. 468 — 472 und 482—486)
und die Listen der Juden von 1716 und 1731 (Krüger, S. 122, 126). Besondere
Aufmerksamkeit widmen Glinski den jüdisdien Kaufleuten und Krüger den jüdi-
sdien Studenten.
Bendix Jercmias entstammte einer wohlhabenden Halberstädter Familie. Sein
Vater Jeremias Jakob war nadi Berlin übergesiedelt und Vorsteher der dortigen
Judengemeindc geworden. Ein Vetter von Bendix war der mäditige Oberlandes-
hltcste Magnus. Bendix wurde reidi durdi den Handel mit Juwelen. Er hat die Kö-
nigsberger Juden mit Umsidit und Energie, aber auch mit Härte und Rücksichts-
losigkeit zur Synagogengemeinde zusammengesdilossen. Das Haus, das Bendix er-
warb, blieb auf Jahrzehnte hinaus der einzige private jüdisdie Grundbesitz in
Königsberg. An sidi war den Juden der Kauf von Grund und Boden verboten. Der
Umstand, daß der Hofrat Piper zugleidi Mitglied der Judenkommission war und
Bendix ihm für das Haus einen sehr hohen Preis zahlte, mag dazu beigetragen
haben, daß man in diesem einen Falle eine Ausnahme madite.
• G. Sommerfeldt, Die Übertragung des Pietismus von Halle nadi Löbc-
nidit-Königsbcrg. In: Ztsdir. f. Kirdiengesdi. Stuttgart, 34, 1913, S. 106 — 110;
36, 1916, S. 123—153; 37, 1918, S. 443—463. Unter diesem irreführenden Titel
verbergen sich Nadiriditen über die Anfänge des Friedrichskoilegs und ein Katalog
seiner Bibliothek von 1765.
11
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Sozial weit gestaffelt war das Judentum. Kleine jüdische Händler bevöl-
kerten die Vorstadt und gaben ihr mit ihren Traditcn, ihren Sitten und
ihrer Sprache ein besonderes östliches Gepräge. In Massen traten sie auf den
Jahrmärkten auf, wo sie sidi auch als Dolmetscher nützlich machten. Manch-
mal kamen über 100 Juden zum Johannimarkt angereist; 1728 waren es in
einer Jahrmarktswoche sogar 270. In den ersten zehn Monaten des Jahres
1750 kamen 993, in derselben Zeit 1751 sogar 1128 polnische Handelsjudcn
nach Königsberg*'. Manche ihrer Glaubensgenossen spielten aber als Hof-
finanziers, Münzentrepreneurs und Großhändler eine bedeutende Rolle.
Kein Hof konnte sie entbehren, und auch Friedrich Wilhelm I. maditc von
ihren Diensten Gebrauch. Von der Residenz aus spannen diese Juden** ihre
Beziehungen über den ganzen Staat und schickten Verwandte und Freunde
in die Städte des Landes, damit sie dort ihre Geschäfte besorgten oder ei-
gene gründeten. Welche Rolle die Juden im Manufakturwesen spielten, ist
schon erwähnt. Sie erfreuten sich dabei der Förderung der königlichen Be-
hörden, besonders der Kriegs- und Domänenkammer, die 1731 in einem
Bericht an den König es für nötig erklärte, daß „jüdische Entrepreneurs von
denen Fabriken" in Ostpreußen angesiedelt würden, da sich die Königsber-
ger Kaufleute nicht für die Gründung von Fabriken hergeben wallten.
Der mächtige Hofjude Bendix Jeremias, der sidi von Berlin kommend in
Königsberg niederließ, ist bereits erwähnt. Im Jahre 1718 erhielt Moses Levin
auf Empfehlung seines Vetters, des Berliner Hof Juden Marcus Magnus, einen
Schutzbrief für Königsberg und brachte es bis zu seinem Tode (1736) zu ei-
nem großen Vermögen. Levin Fischel (gest. 1737), der 1719 einen Schutzbrief
bekam, trieb Handel mit Polen und Rußland und brachte dem Staate „ein
considerables Quantum an Zoll, Accise, Lizent und anderen oneribus" ein.
Die Juditenfabrik des erwähnten Samuel Slumke kaufte 1743 Samuel
Isaackowitz, der Hausjude des Fürsten Radizwill. Ein Ephraim Levi
hatte 1735 einen Kontrakt wegen der Bordierung der Offiziersmonturen
des Regiments v. Holstein. Der reichste Königsberger Jude war Joachim
Moses Friedländer, wahrscheinlich ein Sohn des Moses Levin, Schwieger-
sohn des Bendix Jeremias und Sdiwager des Danziger Juden David Levin,
den er 1738 nach Königsberg zog. Von ihm und seiner Firma soll später
die Rede sein. Die reichen Juden handelten mit allen Waren, audi mit
Wechseln und Schuldscheinen, meist untereinander, aber auch mit christ-
^^ 1717 wurden immatrikuliert: Conon von Ptaxin aus Groß Nowgorod, Johann
von Kaluschkin aus Moskau, Johann von Jerschow aus Moskau, Nikitta Titiff aus
Moskau, Elias Protopopoff aus Moskau, Spiridonius Chlotienow aus Moskau, Jo-
hann Warfclomew aus Kiew, Friedrich von Ardabiow aus Moskau, Borris von Kras-
sowski aus Moskau, dazu 1718 Mathias MakofF aus Moskau.
*® Rachel, Handels-, Zoll- und Akzisepolitik, 3. Bd. 2. Hälfte, S. 373.
'* E. Friedländer, Das Handlungshaus Joachinoi Moses Friedländer und Söhne
zu Königsberg. Hamburg 1913. Etatmln. 71,2.
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7. 1858. S. 163-
bis 222.
" Etatsmin. 8|
98
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ammm
liehen Kauficutcn wie Andreas Cabrit und Rcinhold r'arcnhcid. Ihre Gc-
sdiiiftc trieben sie mit Polen und Litauern, unter denen ja viele Glaubens-
genossen waren, aber auch nach Amsterdam und Leipzig (Rauchwaren). Ein
neuer Wirtschaftszweig, in den sie mühelos eindrangen, war das „avanta-
gcuse Kommcrzium" der Packkammern, da die alteingesessenen Kaufleutc
dafür weder Geld noch Geschick und Unternehmungslust hatten. Die mei-
sten Padckammern, in denen Waren auf Vorrat gehalten wurden, darunter
auch Stoffe, die neuerdings von den Russen gekauft wurden, seitdem ihre*
Obersdiicht zur europäischen Kleidung übergegangen war, befanden sich in
der Hand von Juden.
In den Gewerkcn gab es keine Juden, doch erhielten einige Juden Privi-
legien zur Ausübung besonderer Handwerke, Hirsch Aaron 1712 zum Färben
von Zobelpelzen, Marcus Wolff in demselben Jahre als alleiniger jüdischer
Petschier und Kupferstecher; 1720 bat Samuel Moses um ein Schutzpatent
für seinen Beruf als Bortenwirker'*.
Die Zahl der in Königsberg ansässigen Schutzjuden war nicht groß. Als
das königliche Generalprivileg vom 29. September 1730 „wie es wegen
der Juden in Sr. Majestät Landen zu halten" eine Ordnung in die Juden-
sachen brachte, gab es in der Stadt nur 6 Schutzjuden, 1739 9 alte und 15
neue Familien, 1746 schon 34 Familien mit vielen Kindern und Anver-
wandten. Der erste ständige Rabbiner der Gemeinde war 1748 Levin Mar-
cus aus Grodno**.
«I
4
I, Johann
ITitiff aus
jskau, Jo-
von Kras-
Ind Söhne
d) Gewerbe und Handwerk
In den unteren Stod^werken der Wirtschaft machte sich der Ordnungswille
des Absolutismus nicht nur in den allgemeinen Edikten, sondern auch in
vielen Einzelheiten bemerkbar. Die Reditsverhältnisse der Höker wurden
über die in der Wettordnung von 1734 getroffenen Bestimmungen hinaus in
einer Rolle geordnet, die die vereinigten Hökerzünfte 1748 erhielten". Höker
sollten in erster Linie verarmte Handwerker und entlassene Soldaten wer-
den. Ihre Zahl wurde auf 70 in der Stadt und 80 auf den Freiheiten fest-
gesetzt. Das Gewerbe war an eine Konzession gebunden, abgabepflichtig
und von der Polizei kontrolliert. Es wurde den Hökern genau vorgeschrie-
ben, welche Waren sie verkaufen durften.
Die den Hökern wirtschaftlich und gesellschaftlich nahestehenden Bier-
sdiänker unterstanden, was Konzessionen und Taxen anging, dem Brau-
*® V. Glinski, Die Königsberger Kaufmannschaft, S. 188. Stern, Der preußisdie
Staat und die Juden, II, 1, S. 87, 161.
** J. L. Saalschütz, Zur Gesdiichte der Synagogengemeinde in Königsberg. In:
Monatsschrift für Gesdiichte und Wissenschaft des Judenthums 6. 1857, S. 437 — 449;
7. 1858. S. 163—178, 203—217, 397—407; 8. 1859. S. 81—100; 11. 1862. S. 209
bis 222.
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kus). Als soldier wurde 1804 der Kriminalrat Johann Friedrich Brand
(1766 — 1842) bestellt, von dem noch zu bcriditen sein wird. Nachfolger des
Komitees wurde 1810 die Korporation der Kaufmannsdiaft und später die
Handelskammer. Als die „Kaufmannschaft", wie das Komitee kurz ge-
nannt wurde, gut gemeinte, aber viel alten Zunftgeist verratende Vorsdirif-
tcn über die Lehrzeit und Ausbildung der Kaufmannslehrlinge erließ, über
Stapel, Bürgerbest, Krumpfmaß und Brake, war der Königsberger Handel
nadi der Blüte der aditziger Jahre bereits im Rüdegang. Die Berufsorgani-
sation der Kaufleute sollte den Stand gegen alle unzünftigen Händler ver-
teidigen und besonders gegen die Juden, die immer größeren Einfluß im
Wirtschaftsleben erreichten.
Die Königsberger Juden hatten trotz der Beschränkungen, denen sie nadi
wie vor unterlagen, an Zahl und Reichtum zugenommen. Nodi war ihnen
das Wohnen nur auf den königlidicn Freiheiten gestattet, in den Städten
und deren Freiheiten verboten. Zum erstenmal hatte ein Jude 1743 Wohn-
recht in der Vorstadt erhalten, und zwar durch einen Kontrakt mit der
Kriegs- und Domäncnkammcr, obwohl die Vorstadt eine städtische und
nidit eine königlidic Freiheit war. Als aber der Gemeinde 1753 erlaubt wurde,
in der Vorstadt am Schnürlingsdamm eine Synagoge zu errichten, wurde
ausdrüc^lidi gesagt, daß damit kein Wohnrecht verbunden sein sollte. Nur
solche Juden durften dort wohnen, die einen Met- oder Weinausschank
und Garküdicn für die fremden Juden unterhielten, die des Handels wegen
in die Stadt kamen**. Die jüdische Gemeinde baute aber diesen Stützpunkt
*^ Ostpr. l'ül. 14732 III Nr. 24. Ausführlidi über die Verhandlungen, die zum
Bau der Synagoge führten, Krüger, Judenschaft, S. 34 ff. Der Bau, der von den
Juden finanziert werden mußte, ist von den königlichen Behörden aus Ordnungs-
gründen erzwungen worden. An sich bedarf der jüdische Kultus keines Gottes-
hauses. Er kann audi in Privatwohnungen geübt werden, und einzelnen Juden war
in ihren Schutzbriefen die Erlaubnis zu Hausgottesdiensten erteilt worden. Diese
Winkelsynagogen waren eine Quelle des Ärgers für die minderprivilegierten Juden
und für den mit der Aufsidit betrauten Synagogeninspektor. Die erwähnte Syna-
goge im Hause des Freiherrn Gottfried Heinrich zu Eulenburg, der übrigens zum
Katholizismus konvertiert und Domherr in Frauenburg war, war in gewisser Weise
auch privat. Deshalb bemühte sidi die Gemeinde schon 1736 um ein Grundstück zur
Errichtung einer öffentlichen Synagoge. Man wollte auf der Burgfreiheit bleiben,
da die Juden der Jurisdiktion des Oberburggrafen unterstanden und nur dort Wohn-
redit hatten. Schließlich genehmigte der König doch den Erwerb eines Grundstückes in
der Vorstadt, da sidi dort nur Spcidier und solche Herbergen befanden, in denen
die polnisdien und litauischen Juden abzusteigen pflegten. Die Baupläne wurden
von der Kriegs- und Domänenkammer genehmigt, der Bau vom Baudirektor Jo-
hann Heinrich Gerlach 1754 ausgeführt. Bei dem großen Brande 1811 ist er ver-
niditet worden.
Besonders bezeidinend für den festen Zusammenhalt der jüdischen Gemeinde war
die Krankenpflege- und Bcerdigungsbrudersdiaft Chewra Kaddisdia. Sic unterhielt
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David und Salomon David Levin, 1765 das neben der Synagoge gelegene
Grundstück kaufte und die Erlaubnis erhielt, dort Wohnungen für den
Rabbiner, den Vorsänger und den Lehrer einzuriditen. Sie mußte dafür
500 Taler an die Chargcnkassc zahlen, und zwar von gutem Geld, nicht
die Ephraimiten, die Friedrich während des Krieges hatte prägen lassen*'-.
Der erste Jude, der sich in der Stadt ansässig maclue, ist wahrscheinlich
Joadiim Moses Friedländer gewesen, der in der Magistergasse wohnte. Als
die Königsberger Kauflcutc 1748 verlangten, daß Friedländer seine Woh-
nung räumen und auf die Freiheit ziehen sollte, waren sie nach den geltcii
den Bestimmungen im Redit, aber Friedridi erlaubte ihm dennoch, dort
wohnen zu bleiben, und gab damit den Juden den Weg in die Innenstadt^
wenn audi zunädist nur als Ausnahme und gegen allerlei Zahlungen, frei.
Die jüdisdie Gemeinde war finanziell selbständig, erhob Abgaben, aus
denen sie Rabbiner, Lehrer und Synagogendiener bezahlte, eine Sdiulc
unterhielt und die Armen unterstützte. Sie zog auch die Abgaben ein, die
die privilegierten und die Schutzjuden für ihre Privilegien und Schutzbriefe
zu zahlen hatten, und zwar haflete die Gemeinde für die Zahlung der
ganzen Summe, audi dann, wenn Juden abgewandert waren oder Konkurs
gemacht hatten. 1805 hatte die Gemeinde zu zahlen 2043 Taler für Schutz-
geldcr, 475 Taler Rekrutensteuer, 48 Taler Kalendergelder an die Berliner
Akademie der Wissenschaften, 30 Taler an den Mons Pietatis und 50 Taler
an die Fcuersozietät für die Befreiung von der Verpflichtung zur Brand-
hilfe, da Juden sich „zu Handlungen, die persönliche Stärke und Veradi-
tung der Gefahr forderten, nidit eigneten". Der erste Jude, der das volle
Bürgerrecht auf königlidien Spezialbcfchl und gegen den Willen lics Magi-
strats erhielt, war der Arzt Simon Hirsch Levi, der mit einer Enkelin des
Berliner Hofbankiers Daniel Itzig verheiratet war.
Alle Beschränkungen galten nur für Glaubensjuden. Getaufte Juden er-
hielten das Bürgerrecht ohne Anstand, sogar unentgeltlidi und mit Frei-
jahren wie Kolonisten. Dabei nahmen die Getauften vielfach christliche
Namen an. Aus Samuel Hirsch Mendel wurde Samuel Heinrich Mentzcl,
aus Laser Cohn Johann Gottfried HofFmann, aus Moische Hirsdi Johann
Göttlich Theodor Lehmann, aus Hirsch Lewin Joel Hirsch Lewin Minden^'.
Universitätslehrer konnten Glaubensjuden erst nach der Emanzipation
werden, aber ihrem Studium stand nichts im Wege. Im Jahre 1782 wurden
seit 1745 ein eigenes Krankenhaus, in dem jüdisdie Ärzte und Pfleger tätig waren.
H. Vogelstein und E. Birnbaum, Festschrift zum 200jährigen Bestehen des isracli-
tisdicn Vereins für Krankenpflege und Beerdigung Chcwra Kaddisdia zu Königs-
berg i. Pr. 1704 — 1904. Königsberg 1904. Tcilabdruck in: Hygiene und Judentum.
Dresden 1930. Krüger, Judenschaft, S. 49.
« Ostpr. Fol. 205.
*• Vgl. im übrigen C. Schulz, Die Personennamen Neubekehrter. In: Ekke-
hard. 3. 1937, S. 27.
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neun Studenten mosaisdicn Glaubens immatrikuliert, davon drei aus Polen.
Die meisten studierten Medizin, weil sie nur als Ärzte gute Berufsaussichten
hatten. Es läßt sich nidit nachprüfen, mag aber richtig sein, daß manche
nur zum Schein studierten, daß sie mit der Immatrikulation nur die Vor-
rechte der cives academici erlangen und ihren kleinen Handel betreiben
wollten, ohne die Abgaben zu zahlen, die sie als Kaufleute hätten zahlen
müssen.
Zugang zu den öffentlichen Schulen wünsditen dagegen die Juden nicht.
Sie wollten, daß ihre Kinder in der eigenen Synagogenschule unterrichtet
wurden, um sie bei ihrem Glauben zu erhalten. Als ein vom Geiste der
Aufklärung erfaßter jüdisdier Lehrer am I'riedridiskolleg namens Grod-
linski, der Polnisch und Tranzösisdi unterrichtete, dem Minister v. Schröt-
ter 1799 einen Plan unterbreitete „zur Einführung eines öffentlichen Unter-
richts für die Juden in Süd- und Neuostpreußen", scheiterte er am Wider-
stand der Judengemeinden und ihrer Rabbiner^^
Von den 29 Judenfamilien, die es 1756 in Königsberg gab, war die von
Joachim Moses Eriedländer (1712 — 1776)'*' die reichste. Er war 1739 von
Schlesien nadi Königsberg gekommen und erhielt 1764, also gleich nach dem
Kriege, ein Generalprivileg, das ihn und seine Kinder zum Handel mit
allen Waren auf allen Märkten berechtigte außer mit Waren, die über Schef-
fel und Waage gingen, also außer Getreide aller Arten. Schon im folgenden
Jahre kaufte er sich ein Haus in der Brodbänkenstraßc gegenüber dem Rat-
haus, also im Mittelpunkt der Kaufmannsstadt. Es ist dasselbe Haus, in
dem 1810 Eduard v. Simson geboren wurde, dessen Vater, der Makler 2a-
cliarias Simson (gest. 1876), mit Marianne, einer Tochter Fricdländcrs, ver-
heiratet war. Von 1770 bis 1782 war Eriedländer der Königsberger Agent
der Berliner Gold- und Silbermanufaktur Ephraim und Söhne, die ein
Monopol auf die Herstellung von Tressen und Litzen für ganz Preußen
hatte, und verkaufte in diesen Jahren für 335 000 Taler Tressen und Litzen
nadi Polen und Rußland. Er handelte audi mit Seide, die in der Fabrik
Abraham Friodländers in Berlin hergestellt wurde. 1775 erwirkte er gegen
eine Zahlung von 1000 Talern an die Chargen- und 300 Talern an die
Stempelkasse und Abnahme von Porzellan für 1000 Taler aus der könig-
lichen Manufaktur ein neues Privileg, das ihn mit den diristlichen Kauf-
leuten vollkommen gleidistellte, doch fochten diese nach seinem Tode das
Privileg an und machten seinen Söhnen möglichst viele Schwierigkeiten.
Ein Schutzjude Israel Moses Friedländer besaß gegen eine jährliche Ab-
gabe von 112 Talern das alleinige Recht zur Einfuhr und zum Verkauf
hebräisdier Bücher. Wahrscheinlidi ist deshalb 1748 der Antrag der beiden
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** Ch. BussENius, Die prcußisdic Verwaltung in Süd- und Neuostpreußen 1793
bis 1806. Heidelberg 1960, S. 252.
** Schnee, Hoffinanz und moderner Staat L Friedländer, Das Handlungs-
haus J. M. Friedländcr. Ostpr. Fol. 208/67.
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Juden Jacob S/.iIovitz und Ruhen Moses auf ein Privilej; /ur Anlej;unj;
einer jüdisdien Drudierci in Königsberg abgelehnt worden, ebenso wie stlion
1740 ein cbensoldier Antrag des Barudi David Jash)vitzer^*. Die C^enann-
tcn waren wohl nidit Königsberger, sondern pohiisdie Juden, die die IJü-
dier an ihre polnisdien Ghiubensgenosscn verkaufen wollten, die in Königs-
berg Handel trieben. Die Friedländers waren pine große I-amilie — Joadiim
Moses hatte zwölf Kinder — und mit vielen reidien judenfamllicn vcr-
sdiwägert. Die I'irnia exportierte in Preußen hergestellte Ware (Litzen,
Seide, Porzellan) nadi Polen und Rußland, braditc also dem Staate im
Sinne der merkantilistisdicn Handelspolitik großen Nutzen. Ivinige Söhne
Friedländers zogen nach Berlin, unter ihnen David (1750 — 1834), der dort
zum Vorkämpfer der Judcncmanzipation wurde. Wulff und Bernhard blie-
ben in Königsberg und erwarben Häuser in der knciphofschen Langgasse^'.
Damals gab es schon 90 jüdisdie Familien in Königsberg mit 493 Köpfen
und 172 Bedienten. Bis 1804 stieg ihre Zahl auf 879 Personen (63 Jung-
gesellen, 11 unverheiratete Frauen, 105 Ehepaare, 383 Kinder, 50 Witwen,
54 Handlungsgehilfen, 56 Lehrlinge, 47 Mägde).
Samuel Wulff Friedländer wurde 1809, also drei Jahre vor der F.manzi-
pation, der erste unbesoldete jüdische Stadtrat Königsbergs. David Meyer
Friedländer, der an der Spitze eines Konsortiums stand, das den Sorii-
nientbcrnstein gepachtet hatte, erwarb 1812 in der Versteigerung das Sdiloß
Holstein von einem bankrotten Major v. Below. Sein ältester Sohn John
Friedländer wurde 1813 Leutnant der Landwehr. Er war es, der 1821
Amalie Heine heiratete, eine Cousine und Jugendliebe Heinrich Heines.
Damals bestand die Firma nicht mehr. Sie war zwischen 1804 und 1812
eingegangen.
Andere jüdische Firmen in Königsberg waren Johann Friedmann, Wolff
Oppenheim, Süßkind Oppenheim und sein Schwiegersohn Isaak Caspar^^
Die beiden Letztgenannten waren so rcidi, daß sie zusammen mit drei Ber-
liner Juden 1812 dem preußischen Staat eine Anleihe von 400 000 Talern
gegen Verpfändung von 8000 Last Salz geben konnten. Sie verdienten spä-
ter auch gut als Armeelieferanten, als sie für das Königsberger Magazin der
Großen Armee Ochsen, Hafer und Branntwein lieferten.
Andere Juden wurden reidi als Makler, Geldwechsler und Wucherer, und
hier mögen die Klagen der christlichen Kaufleute, daß durch die gewissen-
^^ Mr.cKELBURG, Gcsdiiditc der Budidrud^crcicn, S. 35 f.
*^ Hirsdi Lcvin Jocl, Sohn eines Berliner Sdiutzjudcn, der 1787 das Gencral-
privileg in Königsberg an der Stelle des ausgetretenen Sdiutzjuden Meyer Benja-
min Levi unter dem Namen Hirsdi Lcvin Minden erhielt, erlangte 1791 die Er-
laubnis, das Haus des Kriegs- und Domänenrats Farenheid an der Ed^e Ma-
gister- und Hofgasse zu kaufen. Ostpr. Fol. 13823 zu 1787 und 1791.
*® Isaac Caspar stand jahrelang in Gcsdiäftsverbindung mit der ostpreußisdien
Landsdiaft, als Geber oder Vermittler von Anleihen mehrmals erwähnt in der
Gesdiidite der Landschaft von M. Hein, 1938.
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de, nidu unbcreduigt gewesen sein. Zwei Juden wurden wegen Wudiers /u
Geldstrafen an die Generalarmcnkasse verurteilt, Alexander Moses" 1793
zu 7000 Gulden, Heymann Nathan 1794 zu 2700 Gulden.
Arme Juden hatten als Höker und Kicidersellcr ihr Auskommen oder
lebten davon, daß sie als Dolmetscher Handelsgesdiäfte vermittelten. Die
Gewerke blieben den Juden vcrsdilossen. Deshalb waren 1804 unter den
1500 Lehrlingen, die es damals in Königsberg gab, nur scdis Juden, und
diese in nichtzünftisdien Handwerken.
Die eigentliche Domäne der Juden war der Handel mit Juwelen, F.dcl-
metallen und Münzen. Es ist bekannt, weldi große Rolle die jüdischen Hof-
faktorc als Hofbankiers und Mün/cntrcprencurs gespielt haben. Schon
vor dem Siebenjährigen Kriege hatten, als die Prägung 1751 wieder
aufgenommen wurde, die Brüder Moses und Abraham Fränkel in Berlin
die Königsberger Münze gepaditet. Sic sollten jährlich für 1 000 000 Taler
Silber liefern und 100 000 Taler Schlagschatz, d.h. Münzgewinn zahlen.
Die Brüder hatten auch die Münzen in Berlin, Breslau und Kleve in Pacht,
doch wurde ihr Kontrakt nicht erneuert, als der König 1755 alle preußi-
schen Münzen der Firma Gompertz, Isaac und Itzig verpachtete. Nach dem
Abzug der Russen fiel die Königsberger Münze 1762 an Ephraim und Itzig.
Diese beschäfligten eine ganze Zahl von Glaubensgenossen als Unternehmer,
Beauftragte und Aufkäufer, so Wolff Bamberger, Abraham und Joseph
Seeligmann, Jeremias David und Abraham Wallach. E.phraim kaufte 1763
das erwähnte Haus in der Junkergassc neben der Münzc'"^". Daniel Itzig er-
hielt 1764 ein Privileg zur Anlage einer Silberraffinerie auf dem Butter-
berg. Der Münzmeister Laufer richtete sie ein, aber sie florierte erst, als
1779 der Schutz Jude Marcus Salomon Lcvin sie übernahm. 1770 wurden
in Königsberg 200 000 Rubel für Rußland geprägt. Das war ein einwand-
freies Geschäft. Eine schmutzige Sache war aber der Schmuggel von schlech-
tem Geld nadi Polen". Daniel Itzig und der Gencralmünzdirektor Gcntz
mußten 1781 auf Befehl des Königs in Königsberg schlcdite Kreuzer prä-
gen, die in Polen in Umlauf gebracht wurden. Von Elbing aus wurden für
60 000 Taler, von Königsberg aus für 40 000 Taler minderwertige Münze
durch „Juden und Kaufleute" nach Polen gebracht. Die Leidtragenden bei
diesem Geschäft waren die Polen. Der König und sein Münzentrepreneur
verdienten gut daran. Allerdings floß ein Teil dieses schlechten Geldes im
Grenzverkehr wieder nadi Preußen zurüde.
*• Alexander Moses hatte 1791 mit seinen Söhnen Abraham Alexander und
Hirsch Alexander eine Handelsgescllsdiaft gebildet und auf diese Weise versucht,
sein Privileg auf die Söhne auszudehnen. Ostpr. Fol. 13823.
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" Joachim, J. F. v. Domhardt, S. 191 f.
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Küni|^sbcrj;cr Mün/mcister war seit 1764 der liraunsdiwci^cr Johann
Julius Göschen (1736 — 1798), der 1789 den Titel Münzdirektor erhielt. Kr
war ein tüditiger Münzbeamter, ist aber weniger durch seine berufliche Tä-
tigkeit bekannt geworden als durdi seine iTeundsdiaft mit Kant und sein
Verhältnis zu der jungen l'rau Jacobi*^. Kant und Göschen, beide geistvoll,
elegant, als Gesellsdiafter beliebt, waren die unzertrennlichen Verehrer der
„Prinzessin Jacobi", bis die Jacobisdic Mhc zerbrach. Ob die junge Irau in
ihr keine Befriediigung fand oder ob Gösdien in sie eingebrochen ist, jeden-
falls ließ sic^^ Jacobi sdieiden, und Frau Charlotte heiratete knapp ein Jahr
später Göschen. Die „AlTaire" erregte großes Aufsehen in der Königsbergcr
Gesellschaft. Kant blieb dem Göschensdicn Hause von jetzt an fern „aus
Aditung für den ersten Mann, mit welchem er fortwährend in elnc;"n
freundschaftlidien Umgang lebte. Er hielt es für unerlaubt und unschicklich,
mit beiden Männern zugleich in einem freundschaftlidien Verhältnis zu
leben, glaubte den ersten dadurch zu beleidigen und dem anderen den
Glauben beizubringen, als wenn er sein tadclhaftes Benehmen gutheiße**.
Kant hat sidi um die vier Kinder dieser Ehe — ein Sohn Johann IViedrich
Ludwig (1778 — 1837) wurde Professor der Rechtswissenschaft in Göttingen
— nicht gekümmert. Göschen wurde 1795 wegen eines Augenleidens von
seinen Münzmeisterpflichten entbunden. Bald darauf kam die Münze zum
Stillstand und wurde 1803 versteigert, das Gebäude abgebrochen. Der
jüdisdie Kaufmann Hertz Michael erbaute sich dort ein Wohnhaus.
Nur der Name Münzplatz erhielt die Erinnerung an die Königsberger
Münze bis zur Gegenwart.
Es ist in Königsberg nie zu Ausschreitungen und Gewalttätigkeiten gegen
die Juden gekommen, doch waren sie bei den diristlichen Kauflcuten nicht
beliebt. Jacobi" spradi wohl nur die allgemeine Meinung aus, wenn er
1752 an Sdiwcigger in Berlin schrieb: „Von Juden ist nichts Ordentliches
zu erwarten". Gehässiger war die Kritik eines anonymen Rezensenten über
das Publikum bei einer Theateraufführung im Jahre 1790'*'*: „Ausschließliche
Richter in Sachen des GesdimadvS sind bei uns wie billig das Militär unJ
die Juden; jene teilen vornchmlidi die Belohnungen, diese den Tadel aus.
Daß vorsätzlich von letzteren das arme Häuflein der Christen in Sachen
des Geschmacks sehr bedrückt wird, ist unleugbar**. Diese Rezension beweist
aber auch, wie sidi die Juden auf allen Gebieten Geltung verschafften, und
der Zeitgeist kam ihnen dabei entgegen.
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" Stavenhagen, Kant und Königsberg. — Gause, Kants Freunde. Meine Dar-
stellung wcidit von der Stavenhagens in einigen Punkten ab.
^' Jacobi, Gesdiäftsbuch, S. 231.
'* P. CzYGAN, Schüler in der Beurteilung seiner Königsberger Zeitgenossen. Kö-
nigsberg 1905, S. 12.
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Wenn Bac/ko" behauptet, daß er in seiner Jugend, also etwa in den
aditziger Jahren, im Kneiphof unter lauter Juden gelebt habe, die jiddisch
spradien und als eine fremde Nation angesehen wurden, so mag das für
das Stralsenbild gegolten haben, nodi nidit für den Hausbesit/. Aber schon
1804, also vor der Emanzipation, wohnten die meisten Juden im Kneiphof
(421) und in der Vorderen Vorstadt (92), 59 in der Altstadt, 43 auf der
Burgfreiheit und nur je 2 oder 3 in den anderen Stadtteilen. Zehn Jahre
nadi der Emanzipation besaßen die Juden nach Ausweis des Adreßbuches
von 1822 über ein Drittel der Häuser der kneiphöfschen Langgasse. Die
Aronsohn, Auerbach, Caspar, EViedländer, EViedmann, Hirsch, Lcvi, Le-
vinson, Meyer, Nathan, Oppenheim, Salomon, Spiro und Warschauer
wohnten jct/.t dort, wo vorher die Negclcin, Saturgus, Schcrrcs, Barcklay,
Hay, Green, Bruinvisdi und Toussaint gewohnt hatten.
Die Königsberger Juden bildeten, soweit sie ihrem mosaisdicn Glauben
treu blieben, eine enge Gemeinsdiaft, noch stärker als die Engländer. Sie
verkehrten und heirateten untereinander und spradien untereinander jid-
disch. Zusammengehalten wurde diese Gemeinschaft dadurdi, daß ihr Glaube
und ihre Rechtsstellung sie von ihrer Umwelt stark untersdiieden. Allmäh-
hch erlangte ihre Obcrsdiidit nicht nur im wirtschaftlichen, sondern audi
im gcsellsdiaftlidicn und kulturellen Leben der Stadt durch ihre Kunstlicbc
und Wohnkultur und auch durch ihre Wohltätigkeit die Anerkennung der
christlichen Mitbürger. Eine aus jahrhundertelanger Tradition überkommene
Abneigung war ihr dabei hinderlich und konnte nur schwer überwunden
werden; die weltbürgerlidie, auf Bildung und Glück aller Mitmensdicn be-
dadite geistige Haltung der Aufklärung, die die Lebensluft des gebildeten
Bürgertums war, war dabei förderlich. Der Vorgang dieser Einschmelzung
wird uns nodi beschäftigen*^^*. Als Symptome seien nur erwähnt, daß Mi-
chael Friedländer 1782 sich an der Universität immatrikulieren ließ als
elegantiarum litterarum cultor und daß Abraham Fricdländer'*, ein großer
Musikfreund wie viele Juden, im ersten öffentlich musizierenden Streich-
quartett mitspielte, das der Stadtmusikus und Hofkantor Erdmann Fried-
ridi Zander 1791 gründete.
b) Die Manufakturen
Das bedeutendste Fabrikenetablissement der Zeit war der Mühlenhof
am Alten Pregel vor dem Friedländer Tor, neun Windmühlen und 45 Ar-
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** L. V. Baczko, Gesdiiditc meines Lebens. Bd. 1. Königsberg 1824, S. 227.
•5» Ober die Verleihung deutsdier Namen an getaufte Juden in Königsberg
vgl. C. Schulz, Die Personennamen Neubekehrter. In: Ekkchard 3. 1927, S. 27.
'• GüTTLER, Königsberger Musikkultur, S. 166.
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Im Jahre der Stiidtcordnung wurde audi ein Brauch abgesdiafR, der
jahrhundertelang bestanden hatte, die Umbitter, die bisher gegen eine
Gebühr die Gäste zu Taufen, Hodv/eiten und Begräbnissen eingeladen
hatten. Wir kennen den Grund für das Verbot dieser alten Sitte nidit.
Das Aufhören des Sdiarfridueramtes** stand wohl mit der Justizreform
und der Städteordnung in keinem Zusammenhang, mag aber hier erwähnt
werden. Die drei letzten Königsberger Sdiarfrichtcr hießen Müller und
waren AbdeAereiuntcrnehmer. Sic besaßen Abdeckereien in ganz Ost-
preußen. Der Kompaniechirurg Christian Ernst Müller war 1799 — 1803
Sdiarfriditer, der Schwadronschirurg Johann Konrad Müller aus Mühl-
hausen in Thüringen 1804 — 1825. Ihm folgte sein Neffe Eberhard Müller.
Nach dessen Tode 1863 wurde der Posten des Scharfrichters nicht mehr
besetzt. Wie oft und in welcher Weise die Scharfriditer die Tätigkeit aus-
geübt haben, nach der sie benannt wurden, läßt sich nicht sagen.
5. Die Judenemanzipation
Die Gleichstellung der Juden mit den anderen preußischen Untertanen
hat in Königsberg eigentlich nur einen bereits bestehenden Zustand be-
stätigt. Als sie 1812 Gesetz wurde, traten viele jüdische Familien zum
evangelischen Glauben über^ und zwar in der guten Absicht, ihren Willen
zur vollen Einsdimelzung in das Volk zu bekunden, dessen gleichbercdi-
ligte Staatsbürger sie jetzt waren. Das taten die Güterbock, Lewald, Lehr,
Magnus, Oppenheim, Rosenhain und andere. Von ihnen waren die Oppen-
heims und die Lewaids die bedeutendsten.
Die Oppenheims hatten ein präditiges Haus in der kneiphöfschen Lang-
gasse und ein Sommerhaus Karlsruh auf den Hufen*. Sie waren versdiwä-
gert mit den Warsdiauers und Fricdländers. Bei ihnen verkehrten viele
auswärtige Geschäftsfreunde, Künstler und Gelehrte. Die einheimischen
Kaufleute mieden noch den Verkehr in jüdisdien Häusern. Ihre Kinder
erzogen die reichen Juden wie früher die Adligen, indem sie junge Ge-
lehrte und französische Gouvernanten ins Haus nahmen.
in Könlgs-
" C. Schulz, Das Haus Bülowstraße 32, S. 43—48.
^ G. Ri'SSLER, Judentaufen und judenchristlidie Familien in Ostpreußen. In: Fa-
miliengcsdiiditl. Bl., Dcutsdicr Herold 36 (69) 1938, S. 201—232, 261—272, 297—
306. Die getauften Juden Carl Schlesinger aus Lublinitz in Obersdilesien, Carl Hein-
ridi Valentin! aus Breslau, Carl Friedrich und Friedrich Moritz Lehwcß (Lewin)
aus Stargard in Pommern erwarben schon 1809 das Königsberger Bürgerrecht.
ScHULz/TiESLER, Das älteste Bürgerbuch der Stadt Königsberg.
• Das Oppcnheimschc Hufenhaus wurde später Etablissement Hufenpark, das
Warschaueische die Flora. Das Leben im Hause Oppenheim schildert F. Lewald,
Im Vaterhause, Bd. 2, S. 60 ff.
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Am besten unterriditet sind wir über die Familie Lewald, weil die
bekannte Sdiriflstellerin Fanny Lewald' ausführliche Lebenserinnerun[;cn
verödcntlidn hat. Die Familie nahm ihren Ausgang von den ßrüdern
August und David Markus, die sidi nach dem Judenedikt von 1812 Lewald
nannten. August (1792 — 1871) wurde Sdiauspieler und Sdiriflstcllcr und
wediselte von der cvangelisdien zur katholisdien Konfession ultramon-
taiier Richtung über. David, verheiratet mit Zipora Assur, einer Sdiwcstcr
des sdion erwähnten Arztes David Assur-Assing, etablierte mit seinem
Bruder Beer ein Bank- und Speditionsgesdiäft im Kneiphof und betrieb,
als dieses im großen Stadtbrand 1811 zugrunde ging, einen Weinhandei.
Von seinen Töditern heiratete eine, Minna, den liberalen Rittergutsbesitzer
jüdischer Abkunft David Minden (1816 — 1888), eine andere, lllisabcth,
den Landschaftsmaler Louis Gurlitt — der Kunsthistoriker Cornelius
Gurlitt ist deren Sohn — und die 1811 geborene I'anny den Kunst-
und Literarhistoriker Adolf Stahr. Audi mit den Simons in Breslau
und den Simons in Königsberg war die Familie verwandt. Fanny
besudite die Ulrichschc Privatschule, wo der junge Johannes Ebcl
ihr Lehrer war, und wurde als Siebzehnjährige im Oppcnhcimschen
Hause von dem Theologen Ludwig August Kahler für das Christen-
tum gewonnen. Auf einer Reise durdi Deutsdiland lernte sie die
Diditer des Jungen Deutsdiland kennen und hatte von da an viel Verkehr
mit den Königsberger Liberalen, so mit dem Oberlandesgeriditsrat Crc-
linger, der in ihrem Flausc zur Miete wohnte. Nach dem Tode der Mutter
verließ sie Königsberg, hat aber noch als Siebzigjährige in dem Roman
„Die Familie Darner" die Stadt ihrer Jugendjahre liebevoll geschildert.
Außer den liberalen emanzipierten Juden gab es auch orthodoxe, die
im Glauben und in den Sitten ihrer Vorväter lebten und regelmäßig
zur Synagoge gingen, wie es Fanny Lewald von ihrem Großvater Assur
und anderen berichtet. Sie bewahrten auch geistig ihre eigene Art, während
die liberalen Juden immer stärker in das deutsche Geistesleben hinein-
wudisen.
Zweifellos lebten in Königsberg neben den wohlhabenden auch arme
Juden, doch wurden auch diese von der jüdischen Gemeinschaft gehalten.
' F. Lewald, Im Vatcrhausc. Berlin 1861. Dies., Die Familie Darncr, gekürzt
hrsg. von H. Spiero, Königsberg 1925. H. Spiero, Die Familie Lewald. In: Altpr.
Monatssdir. 48. 1911, S. 318 — 324. Ein anderer Bruder, der 1794 in Königsberg
geborene Friedrich Lewald, war nadi dem Besudi des Altstadtisdicn Gymnasiums
nur kurze Zeit im Gesdiäft tätig. Er folgte seiner Mutter nach Breslau und wurde
dort durch eine reiche Heirat einer der führenden Männer der schlcsisdien Wirt-
schaft, Verwaltungsdirektor der obersdiiesisdien Eiscnbahngesellschaft, Theater-
freund, Redakteur, Sdiriftsteller und demokratischer Politiker. Sdilesisdie Lebens-
bilder. Bd. 2. Breslau 1926, S. 211 — 216. A. Perlick, Obcrschlesische Berg- und
Hüttenleutc. Kitzingcn/Main 1953 (Oberschles. Studienhilfe. 3), S. 211 ff.
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Verzeichnis der Königsberger Juden vom 30. Juni 1706.
1.) Salomon Jacob, Petschier-
stecher.
2.) Samuel Slumke, Bortenwirker
3.) Urias Moseschowitz.
4.) Götz Urias
5.) Hirsch Urias
6.) Marcus Simon
7.) Marcus Moyses
8.) Wolff Moyses
9.) Levin Isaac
10) Isaak Selikowicz, Schulmeister
und Schlächter
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p.91-«is EINGABE DER 3A KONiGSßüJtGER tlAüSVÄlER Ah DEN KOMG vom 17. Januar 1793-
p.96
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expresij^es wülingness to accept a reform proposal wnich (saould inciude)
in
p/95 ä) A>ie Aufhebung der solidaribcuen Verbindung, sowohl olül Rlicksicnt
der Königlichen Abgaben, als in Ansehung des inneren Haushaltes una der Abhängigkeit
der -Individuen von den Ältesten una Vorsteaem, i^ozu auch der Beferil uie -national schuld
zu repartireii und zu bezanlen, gehört, als die notnwenaige Bedingung und aen ersten
Achriit einer jeden Keforme, als welcues allerhöchst dero geheilte t^erson bereits zu
beschliessen geruhet haben, allergnädigst vollzienen zu lastjenj und bey dem Widerspruch
der init uns hiei/verbun denen Haueväter wenigstens uns von epier drückenden Fessel zu
befreyen, von welcher andere nicht befreyt sein wollen.
b) bis dahin dass die Reforme mit den notnwenAigenModiflkationen in Ausübung
gesetzt werden wird, uns alle die Rechte und Freyheiten zu ertneilen, welche Aller-
höchst dero andere unterthanen geniessen, und welche theils zu unserer Erhaltung,
theils zu einer Vorbereitung für den zu bessernden Zustand unserer ^^inder dienen zu
können, in so fern sie nicht den Rechten eines dritten wiedersprchenj mit hin auch den
Insinuationen der königl. Kammern und Zünfte, dass wir gewisse Freyheiten nicht
geniessen sollen weil wir Juden sind, und andern solchen mit nichts begründeten Klagen,
kein gehöhr zu geben j
c, uns endesunterschriebenoa nicht femer mit dem i^amen Schutz Juden und ^uden
zu belegen zu lassen, sondern und nacri unserem bewerbe zu benennen, r;eil dieser i>iame
unglücklicher ?!leise eine herabwürdigende Idee in siCii verknüpft, und eine Auszeichnung
hervorbringt, die uns überaus schädlich ist.
Wir ersterben in tieffster Submission
Königsberg in Preussen den 17 Jänner 1793»
twr; Königl. Majestät
alleruntertnänigste
Selligmann Joseph, Wullf Friedlaender. Mayer Gabriel. Abranam Alexander,
lipmann Ries. David i-evin. Joacaim Hermann Ephraim. Meyer Isaac Levy. Meyer
Friedländer. Lm. S* v. Halle, hlias Meyer. Salomon Me>er. •>acob i«aser Neumarkk.
David Isaac. Hermann Mqyer Friedländer. Laser Salomon Hirsen. Samuel Meyer Benjamin.
David Isaac Mendel. Heymann i)iathan. Simon Im. Friedlaender. tAeyer Moses, ü^zeadel
Isaac. Koppel *^eyer. Bernhardt bendix. Simon uirscn Bendix. Samuel Vvllf Friedlaender.
Marcus Hey^mann. -^evin Hirsch. Moses Levy. Behrend Levin. Seelig Lipschitz.
Samuel Salomon Levin. Bernhardt Friedlaaader. Wulff Qppenheimer.
aller unter tnänigst überreicht
durch
WULLF FHlLDLäWLiü. gegn wertig in Berlin.
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,. Vereins für Krankenpfle^je und Beerdigung (Chewra Kudüscha zu '^. i.Pr,
17ü4-iyOj^. iijbBRii.V« üiUON CüLLhaü. CO?I. K. ,hixrtangsciie bucdrucicerei,lV04.
p.öff .w. MITVvij. JOST UüiJMüNri's Fürsprache for tne jews of Kbg 170j^(for permission
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bhe died 3u i^issanp474/lp üpril 1714 (coriection of AinaUs^MUiii Geiger XI, 44c) •
Chewra Kaddischa founded 13 Kislew 5465/1^ Dec i7u4.
7 üpr IV-cit first regulär Vorstener, among taem iSiUiii*L iwOSüiS FKltDLlÜJDhR.
always called only mOSü^ö, but in German documants iSKüMi a06i;^6 FK. , nis sons
call him Ji^SAiA. he was married to ftOSlWA, tne daughter of bü*NDlA JiiiiiHiiiiiüb*
Rosina marrieu aim after tne iiind permitted it^ on 7 Apr.l7<l (wedding after
this datej . iblüiüli MObbi^ died Last daj -^^essacn :>533 /15 ^^pr 1773, .is wife
died. b ii^lul 5i?#^7ASeptl767.
Biii)IDlA JiiiuuiMllüSy more or less tue founder of the bone>re^ation Kbg.
he tue son of «i hhüiidl aS oaCOB of Halbere tadt, wao was Parnass in Berlin
whiie in residence there. (see GüiiüiiiR li,bff) Appearently the fatner
Jer.Jacob laoved on to Kbg, was a jeweler tuere, also nis scai u ^eweler.
Most of the jews of ivbg from Poiand,
ßliiNlDlX JLRLüUhS rec^ives Schutzbrief dated übg 5 ^ay 1710. Öenüix must hc.ve
come to Kbg ab.l7ü2,raarried tnere (nis widow alove 174:$> ^*-
he died in the best of his years k7 tlul 547b/o Septl718. i^e wcis tne first
»'ew to get a priviiege in Kbg. -^-^^^^ — ^ .^^ ^ ^.^. ...4. --- • _ .
Neukonstitutierong der Ch.Kad. l73^*participant;ISRAü,L MOSli^b FRiiDLÄl^iDiiil
ithe one Jolowicz called "un^mportant, bat giving no reason for that stafefeait.y
a^oxpjiz)t&3U^at(iAgxox8xUBli^ixUfeiikottiUM^iiltc ^ -^ — -^-
n3A JObiLpri SIMON AUiübüCH of üanzig became a merabor of the Cn.i^^ad.
Hiß fatner was SiMON J0SiiaPri,d.l748. ^^ a Schutzpatent from 17^,0, and built
a Tuchfabrik 113^- JOShPh SiiJON got a Patent of his own 17^7. ne aealt with
inlaenaischen und scnlesiscnen V^ollwaren. rin- W/iS TdL LLDhki BRöThLR OF TuL
(later) Parnass k^AÜnARlAS. ne died 16 Tebeta 55-^9/ -c6 Dez 176ö.
ZAChüRlüS SiJON joined 1761. ne was tae younger bjuwhJiKX^bO recoraed 174ÖJ
of son of Sl.ilOi^ üOSii^Pfi üUi:«KBi^Cu and was in 17 4^ jO years old.-^*»i»H
Later several tines Parac^ss of tne congr., and Pies. ,Cnewr.^^ad. he died /cnd A^ay
Schwuoth 3 540/10 •Junil780. he is tne fat.ier of tne later Parnass MOSLS
^üCnüniiiS, ancestor of the lytn ana x.utncty i'amiiy Aacnarias. ne inarried first
BKiiilwL(^ear of deatji unkxxown; , secona ChAJbi but lSiwiJi*L kiüBLS i'Rxi.ijLiüiii^CüiiiK,
who d.l799> and 3rd ner sister DExCiiE, bom ab.l73l5 a.lSOx. •- - • . • • -
ISRAEL idOStS FRiüiLLüiü^^Lnü was one of tae pamassim in 1747.
also in 1739. 5
New set of regulations ordered to be written Jtin 1779. ^aruass was tuen
ChAiixiil hAikUiiüM, and kiüGnüRlitS SIMON was participatiug. Gn^wi4 was tne son
of uLüii.CKjbL ' s son MOShS and the dau of hoffkator of liUiRaGRüi' VON BüXRii.üTn
£AMM. SOUSON IN Bi:-iLRSiX)RF, arid 'Joses became R. in ^Viersdorf. ^^is son Cn^JxM
bom 171k:, came 1769 to i^oenigsberg, »»nere ne d. ^1 Adar 11 i>54b/i)/iprj.7ttb.
nis wife UIRL a. b Tiscnri i)i>4^A7 Sept 1761. ^ut Ghaim is not listed in 1784
»jeneralliste der Schutzjuüen (Vogrlstein Claims ne is not identical with
Hei/mann uoldschmidt. GRAjIM^s brother JOSii*Pfi's son CRaU n/iAiiLLN also lived
in ii.bg. ChAJliii joined the Ghewra Kadd. 5530, was Cnewracorsteher 5535/l775>
and again 1777-79> and 17Ö1-Ö5. h© also was Con^regation fiamass aft^r
ZüGnüRxaS SxldON's death,taking his place ontil 17bU.y.end of period of of f ice> .
ZACHARIaS SIMON was Chewra Vorsteher 1776, and in his year of deatn 1780, in
whicli he also was Parnass Medina.
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JOSiPri HAKTOG ^JOSn-Pri HbRZ NbUiiüKK) son of HüKIOG JüCOBS^ee below) ,
bom ab. 1735 in Kbg*(his sister büKü was Ib in 174^, bibter üibLi. 15, una he
was 13)» Joinefi hae 6he»ru 15 i^islew 55lVl753f was five ^ears away from
Kbg, eventualis remturned after death ol father (1769> i^atner was Gross-
kaui'iüann, so was ne. rie married ^afterl769> öluLh(z.iüiLiii,lSiibLLLü,SUbYLI>hj
bat AEfUhüa OPPhNHhlMiiil OF tüi^R, wiio died Ib years after her husband, in
7 Tammus 55ö9/b Juli 184^9, 7b yrs old. tÄej häd raarii childea, first one born
177;«i. His daughter KObü married VViUiiLLi«! VON LLKrahlfd^Tii-iW , in V^ien, a descend-
ant of SAülSfflN VvtKXhiLliJliÜ. JöSiPa was GhewraVorsteher 1778,1780 • 17bl, ;
17b5-7, and died 13 -^jar 557l/ 7 Mai.lbll. Right wafter his death his son
LUDVilG converted. • ^^} ^
NAfTALl hülZ Jüi NLuUüRK. U.i.) nlkRIOG JüCObß, jiBXUUt Chewra Kadischa Constitut-
ion reviser 173^> together Wi.tn those mentioned above, * i^** •
riad a ^cnutzpatent of -cä feb 1730. he was active in the Community, and died
18 Scnebatn 55-^9A6Jan 1769, nis wife LLKELt nee STüDTiiAGliü died 17b4.
ULim i'KliiDLiüi.NDiiJR ^ben JOüCHIU iJOSii^; was Parnass Kbg in 176^...
iilObhö ^ÄÜhüKlüS, weitester, was 33 yrs ^arnass of the Chewra, untii lb3^.
iie died 9 Schebat 5595/7 feb lfa35. son of ZüCriüKiAS Shä)i^j wno was mbr of
^ the StatutenkOiüiaibsion of 1779« DJbiCHh was nis aatAex^xesoKbuft^^ step-
inother, as his laotner ÜüWiii died IJ^ days after ais bxrtü. his apxtapn
,.giyeR.hereJi.u GeriaaB^u-wita nebrew dates: born.-i6 oct 17595- becaine member cf
Chewra 5 i'eb.x79-c, lirst Vorsteaer elected 5 ^ov IbOl reaalned aitil lo Dec.
163ii. his wifejt was hüNi^A^eb. bAÜ^i^Oi^ O^u-D , d.lÖ13.icj
his daughter-inlaw was FhäUl nee b'/iLULMU. uer fatner d.lö39. MOSLS ^.üChüRXAÜ
fought i*iüii)iiCOLMJ'b reforiüs. xi iAjiii*-*vix.oo ^w^» v^^ .^Oic;^
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page LV-LVii; Schatzbrief öhl^iblJ, JiiilhiJiiiS 5 iJt^y 1710 FRlhi^KlCri. . o3 j9b^
U^UiÄ .^..^^-f i-^* blRNBAüM,ii.i)üühLi: Diu, GhÄBüJi ÜNbiiiüi.R LliBüii. List of famiJy names,
famous meiübers of th^ Chewra, list of reserved graves (19 th ety) Total \
list of naaes u number of graves, list of parnassim, wohltaeter, »belehrte und
y. Beamte, deren Grabstaetten sicn üum Teil äul' deaiiß neuen Frieühof befinden.
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p.XVi/XVlii plate iV; shows tombstone of R. Epstein U'oreground; and beaindit
the ^i*ave of iSKüii,ii üi0Sü.£ FRlüiDi-iUii^biit. i ^ >
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p»p.l-39: list of 779 .epiptaphs of inen buried in ^bg. (naine and date of death.
3 no-iO AROW BüiiiÜiüN (BEhNhüfii)) FRlüDLAhNDiuR 16-11-18^^ , . Wä^h^t^^ -T^i
7 13ii iiBRühAiii FKliLULAhNDiiiv Ö-7-1ÖÜ8 -r/>*K H .. _. ""^^fs.
7 136 BjiiUi^i\ PlivKUS FRli:.DLiUi2^iJtJi — ^* '-' '/^«>^Tr j^'^^Ql'' c^(r ^v. . i,\
10,no.l96(atINRlCiiiRlti)LiULWl>üit/ lx--c^O Vi'OLF BilN GhüxM IRx>[ LEIB FR.-V/^ • W^^^''^ "^ V
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KÖNIGSBERG
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Jolowicz, Hceimann», Dr. Geschichte der Juden in Königsberg i»Pr.
Posen, Jolovdcz (Joseph J.) , 1867. COPY: HEBREW UNION COLLEGE,
p«67: 1735> l»Feb» Beschwerde des Magistrats, 1730 they had only & privileged Jews
in K*> novr 18 inore: Footnote gives these naroeet
MOSES IMIE!£_5äSSBB Wittibe, SEELIGMANN ABRAHAM, SAMUEL SLQMKE (Schlomka)
ISI^AEL MOSES FHIEDUOIDER, JACOB URIAS, JOEL LEWI, MOSESSÄIUEL, JOSOPH
BENDEL HJE3J MOSES and ELIAS SOSEPHCWITZ (count as no.9)«
new Schutzjudeni HYIN FTf'^"^'^! MENDEL LOTINfi JACOB DAVID SENIOR,
DAVID LE»IN, JOSEPH SIMEON Sen,, SIMON JOSEPH jun., HARTOG JAGOBS,
DAVID JACOB jun., HIRSCH SAMJEL SLOMKE (Schlomka) , JACOB SCHAJOWITZ,
ISRAEL JACOB, MICHEL MARCUS, ISRAEL MOSES LEVIN, HERTZ MOSES LEWIN,
MENDEL EPHRAIM.
p.69:
p.93:
O ^* '^^'
n
p.94«
p.113:
p.lZLi
p,121-22j
S
1739> 21 Apr. JOACHIM NOSES FHCEDLKNDER receives the privilegiiim of his
father-in^law LF:VIN FISCHEL# He was the STAMMVATER of the fandly FRTEDIAEN-
DER (see below). ISRAEL MOSES FRIEDLJtNDER, namens vett er, and son-in-law
of BENDIX JEREMIAS, was ofilmportantce at all.
three brothers were the sons of JOACHIM MOSES FHIEDLKNDER:
BERNHARDT, MEYER, WüLPT .
footnote :ME2ER«s son MICHAEL FHEEDIÄNDER: 1769 Kbg, Apr 1824, Paris, Univ#
Kbg, Bin, Göttingen, Halle, 1791 Dr. Halle • Travelled Holand, Engld, Schott
land where he stayed in Sidbi Edinburgh for a while, Germany,Italy, Scwitzer
land. J urnalist, adocated,as one of the first, Schutzpockenimpfung 1799,
in Berlfn. 1800 settled in Paris. Drmed for aristocracy. Publisher,
with Prof .Pf äff , the Französischen Annalen fuer allgem»Naturgescii, Physik,
Chemie, etc., Hamburg und Leipzig 1803, articles for Joumalde l'Education
by Qjjiz^t, Dictionnaire des sciences medicales (MortaliteH,I'«resse,
Statistique medicale) ^Utarbeiter, Biographie unverselle, Bevue encyclope-
dique. 1815 he published De l^education physique de l'homme, in ^aris»
For Banker Delessart he wrote *TIeber die deutschen Armenpflegeanstaiten
und Gefänggnisse".
FOUHTH SON OF JOACHIM MOSES FEEEDLKNDERj DAVID, who settled, 21 years old,
in Berlin* 1771# see biographieson hinu
He married a daughter of DANIEL ITZIG«
anong the founders of the Gesellschaft der Freunde (Chupath Holimr-type)
1791 in Berlin were 16 Königä)erger:
Sam«M. Benjamin, Lipem. RLes, Dr.A.Joel, W#L«Friedlaender, H.S* Forst,
Wolff B. Friedländer, Sam.Isr. ^evy, M.L# Bröse, Abr.W. Friedläideii
Jacob Graf, Meyer Gurau, Abr. Wolffsheiraer, Rüben ffos. Cohen, P. Kaufmann
Levy, H.Cos/6nann, Isaac Caspar.
BEHNHAIDT FRIEDIÄnder died, 7 Juni 18168, his brother MEYER 22 Nov,l808*
Bernhardt was 59, Meyer 64 years old»
(ißlO): U Jan 1810 König bestaetigt neue Ferfassung der Kbgr KaufmannxEk
Schaft, in die nun auch Juden aufgenommen ?vurden und keine Unterschiede
zifvischen zunftfreien BKrgem. Liegern, Fr emnden und zünftigen Kaufleuten
gemacht wurden.**** "Und die Kaufmannschaft, welche mit einem Patriotismus
sonder gleichen, urmittelbar nach dem Tilsiter Frieden, zur Sicherstellung
der an die Franzosen zu zahlenden Kriegsentschädigung Wechsel (sogenannte
Promessen) über 12 Millionen Franks, ausgestellt, machte 1810, als ihr von
s
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IJM.-yih^^lp'^i^"^'-^^
KONIGSBEBS -2-
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p#122
von Seiten/des Finanzministeriums die neue Aufforderung zuging, ^wiederum Wechsel
über eine Million Francs auf Hamburg^ Amsterdam, Prankfurt am MajSa oder Paris
auf drei Monate a dato zu zeichnen, die Erfahrung, dass die JudenNverth und
wUrdig waren, Mitglieder ihres gutberufenen Standes zu sein» DENN i^M FEBRJAR
tTBERNAHEHEN DER OENERAL-IANDSCHAFTS-AGENT CASPAR UND DER BANQUIER WOLFF OPPENHEIHg
die -Besorgung des ganzen ^eschfifts ohne jede Provision»
^^uoted from ibsjm Meier, Beitrftge zur Handels- und politischen beschichte
Königsbergs, p»88^
• . * • »
p#129-34t FRANCOIMt
129t J^A» Francolm, in Breslau nach beiden Richtungen wirkend (Verbesserung des
Gottesdienstes und Binfiaehrung eines katechetischen Religionsunterrichts
fuer die Jugen^i Francolm, welcher seit 1817 eine Maedchen-und kurze
Zeit darauf eine Knabenschule erfolgreich leitete, und 10 nummbern einer
religiösen Wochenschrift \inter dem Titel "der Alte Bund" herausgäbe •
Vfhen on 7 March 1820 the eiders of the Comnunity of Kbg wwre asked by the
Konsistorium what institutions exi stad which would instmict the f emale and
male jewish youth in the Mosaic Religion, and vAiat the coinmunity is thinking
of doing about improvements. .»they called FRA.NCOIM, in Octob^i%3 be
Religionslehrer und Prediger« He was immediately confirmed and directed
the first Confirmation of 52 ^ewish girls in public in the Synagoge«
(l820)trxiäiäk» The govemment opposed Francolm' s idea because it was so
f )
^^'
close to the functLons of a Bathiwikg Pfarrer... but 23 Aue 1920 saw
agreement. Francolm may preach tn ^erman , but no girl confirmations«
^e vas not even permitted to have the title Prediger, only Religionslehrer«
p«132-33s story of the denunciation of FRANCOIM and the prohibition to preach
U Apr 1825)*
p.204s FRANCOIM left Kbg to become Erster Inspektor und Oberlehrer der jued#
Kgl .Wilhelms Schule in Breslau, where he stayed *rom the beginning of 1827
to 1847 •
BIOGRAPHY: ISAAC ASSOR FRAIICOm (bis 1812 COHN)# Geb.Breslau 15 Dec 1788
first pupil in Wilhelmsschule, 1803 Graues Kloster Gymnasium Berlin,
whichhe left in I8O5 on request of his father, and wimt to Posen to bnter
business career. 1807 he was, out of patriotism, **Wegfflhrer verschiedener
Truppenabteilungen", came back to Breslau, was idle for two years, but then
decided to study« o month hospitierte er in Prima of Maria*Magdalenan-Guinn#
SbsiSL und bezog 1811 U Breslau «altklassische Ph lologie u.Hath« Had interest
in Musicjpractial and theoretical. PHD THESIS: ueber den Psj^mrait des Archi-
med. U LEIPZIG 1817# März 1822 married one of his Kbger Schülerinnen,
HENRIETTE FflIEDIÄNDER, a very fine girl(K§ie]^x9lSaä[atajWt©lB§J5ßilöXß«»)X
"ein durch Geist, Gemueth und LiebenswuerdLgkeit ausgezeichnetes Maedchen"
whith v*iom he lived in the most happy marriage» (NO giriji and one boy,
the boy died right after birth« the girl married (is now married) to)
PRAKT/ ARZT DR. NEISSER in Schweidnitz*
. 1^ ^ FRANCOIM died 1 July 18it9, 5 l/2 years after his wife»
R||Pfi34/Ä BIBLI0GRA.PHr follows# as footnote, on both pages»
Mo^
r >
p,183: LEGATE UNTER ERWALIUNG DES GEKEINDEVORSTANDAES»
no, 3: SGFSSKIND OPPENHEIM Tserbejahr 13 Juli 1809. 133 l/3 Legat enKa|*tal,
5 Prozent« 6 2/3 Thaler dem Rabbiner fuer ^ebete amSterbetage«
STER3EDATEN(von der Legatenliste)
12. Wittwe Elke Nathan Friedläader
20, JOSEPH FRIEDLÄNDER
2^^, OTTO FHTEDLKNDER
26. MINNA FREEDLÄNDER
STIPSNDIA FÜER STUDIERENDE»
}
7 Waerz 1825
28 Juli 18«0
16 Feb 1852
2 Aug. 1859
2. FRIEDIÄNDERIANÜMi 1848 von Kaufm. Simon Otto Friedländer gest. ..hierselbst
ftfr azne Studierende ;)aclischen Glaubens,; und sollten "arme Studierende aus der Fand
lie" des GHOSSVATERS DES STIPTERS» DAVID CASPAR in Grossen a/Oder...
e33 Ttil«r, 3 Sgr. 6 Pf.a
5. WARSCHAUERIANUM: gest. 1831 von den eheleaten MAHCUS WARSCHAUER u. lEBECKA(OPPErMEIM)
. zur Hälfte zur ^^Unterstützung eines StudÖ. erenden christlicher Religion" und
zur anderen Hählf te • . • f ür einen Studierenden jüdischer Religion", doch sollen
Angehörige unserer Familie dabei vor jedem Fremden den Vorzug haben.
bZus. 112 Thaler, 3 Silber gro sehen, 5 Pfennigs
•
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OPPENHEIM
KÖNIGSBERG
JOLCWICZ, Dr. Heimarm. Gesch d *^ in Kbg i Pr«
^ T?.A9t no FHEEDIÄNDER or ^PENHEIM listed among
Magistrats register of(5 Mai)l7L4^
p#51 JOSEPH MENDEL and JACOB ÜRIAS are permitted
to work for SAMUEL SlflHKE (9. Juli 1717) •
p*74: Patent des MOSES MENDEL LEVI 22 Aug 1744
(denand for all membersof family to live togethi
in one residence and have one business togeth»
-lifted only 1 May 1753 )•
p.SS^SJt a Handelsmann MENDEL JOSEPH of Schoten an der
^Wel has 12,000 Thaler Vermögen, gets a PriviL
for the payment of 1000 T, aler. (1755)*
p.85: MENDEL LEVIN one of3«aDac (HIRSCH TEVIN, LEVIN IX
ISAAK) whom the Kbg Kaufmannschaftx demanded
to be punished by the Magistrat Levin ■'-saac and
Hirsch levin be cause the traded wLth turkish yam
and Mendel because he sold lO&a halfl Round of aold
brass to the Coppersmith Glaubitz in the Vorstadt»
KING FHEDERICK II hob die Strafe auf (18 Febl785
and L4 Julil786kgl«Resolutions) because die waren
muessen hoeff entliche Wage nicht passieren«
p«86: MENDELLEVIN one of thcBe not member of the Todten-
gräberzunft( Beerdigungsgesellschaft, hat to pay
^00 Thaler "^egräbnissteuer».»
p.lU: 18Qij62: 891 jews in Kbg, 971 in Eastprussia
KamiiB rdep t •
f^S9t 1700:ca.50j 1712:150j 1725:75; 1735:120; 1756:307
1798: 855j 1802:891; 18ap: 653} 649 in 1811.
1812: 723; 1820:1108; 18^0:1522«
KONIGaBERO
i\
JFF^if P»233(2d numeration^Heft 20)
JUEDISCHE KADFMANNSBRIEFE A D JAHREN 1780-1804.
1
/^'
(
Unser Mitglied Herr Dr.N. Genss, Tartu,Dorpat, Estland
meldet uns: Im Bevaler Stadtarchiv befinden sich sxti
xmter^ehrere tausend Briefe timfas senden Korrespon-
denz des Kaufmanns Duborgh 208 Briefe jlfdischer
Kaufieute aus Szkloff, Plohilewer Goistvemment. Das
waren "^rosskaufleute, die teils ^^andelshäuser in
Moskau besassen, aber dort kein Wohnrecht hatten,
als in Geschäftsverbindungen mit moskauischen Kauf-
leuten standen. In den ^riefen werden Namen und
Firmen deutscher Juden erwähnt:
NAIHAN BEI^EDICT. BENNETEL, Petschierstecher, 1790
GUMPRECHT EIINANITEL, Berlin u. Hannover, 1791,93,96,
FRIEDLÄNDER & SOHN, Kbg, 180^.
JOEL JOACHIM MEI\iDEL FRIEDLKNDERg Kbg, 1790.
aiMPREGHT. JOH.HEINRICH ISSRAEL Kbg, 1780,91.
ITZIG & CO., Berlin, 1790. *
HIRSCH LEWIN, Kbg, 1790,1791.
NATHAN MOSES lEVY Hannover, 1780.
J.B.LEVY, Breslau^ 180^
(J.N.LIEBIANN. JOEL JOACHIM MENDEL. JOSEF MENDELSOHN.
(MEYER ISRAEL MEYER, Altena, 1790
>< OPPENHEIM & SOHN, Kbg, 1790
y* WULFF MENDEL, OPPENHEIM, KÖNIGSBERG, 1790
MEIER WOLFF, Berlin, 1796,
BENJAMIN JOELWOLPF, Berlin, 1790,91,92, und
N(LEVy OPPETJHEIM in AMSTERHAM, 1780,1791.
\
«^fi^f Ät fc**^ ok^
KÖNIGSBERG
Freudenthal, Max. Leipziger Messgäste, F/M, Kaufflnann
1928, DS135.G32F7
p. 147-8 entries copied: '•MENDEL", FHIEDLKNDER,
BENEDIX FRIEDIÄNDER(not ours)
JOACHIM MOSES FHEEDLKNDER 1737,1739,
LEVIN FRIEDIÄNDER 1762.
MOSES FI^EDLKNDERCfadüi«! of Joachim) 1761
WOLFF FHIEDLKNDER (son of Joachim) 1762.
LEVIN FISCHEL (fil of Joachim) 1721,1732-37.
MOSES IffiNDa, 1739-40,1742,4.4,^7-48, stets as
D WÄener?) des P.M. SCHLESINGER aus Frankfurt
a.d.Oder.
Üö-
konigsberg/pr.
(
c
• •
(
Source.: MGWJ v.8, 1859. DS101.M6. p,81-100.
SAALSCHDTZ, Dr.Jos.L» Zur Geschichte der Sjmagogen-Gemeinde in K.
dritter Theil. Verhältnisse unter FHEEDRLCH WILHELM I, and BaiEDRICH II.
i
BENDIX JEIffiMIAS was the fouiider of the Congregation* LEVIN ILTEN received
a Schutzbried (Patent) IS^April 1716* A list of ^ews in K# 30 Sept 1716
has 38 names« ^ews could only live on the Schlossfreiheiten, not in the
Vorstädten. (Patent U Dec 1716)* r
Opposition to the irnmigration of poor German and Polish Jews expressed by
the King (l3.Nov*1719, 1 Aug 1722, thwlatter prohibits impo^'t of Branntwein
und anderen Waaren. ••
31 Aug 1724 The Jews and Berlin and in all his lands should "aussterben".
Keine neuen Schutzbriefe. 10 Jan 1724 already an Edikt to driye out all
unvergleiteten Juden. Ifet the govemment is opposed to expulsion because of
economic importance of jbhe *^ews to commerce, and financial(to the treasury)»
BENDIX JEREIHAS d. 1720. SCHLQMKE replaced him. Erlass 6 Nov iS 1721, that
the widow of ^enÄLx may^ kxx ansetzen her daughter as first diild, and to
take MOSES FRIEDLaNDER,' who was to be the husband of the girl, as an associi
1722 new Schutzbriefe for MOSES LEVIN, SIGIMANN ABRAHAM,JOEL LEVIN, his widow
and her son-in-law. 1734 DAVID JACOB receives a Schutzpatent.
GENERAL-PRIVILEGIUM UND HEGLEIIENT, WIE ES WEGEN DER JUDEN IN SR.K0NGJ.MJ»
L/INDEN ZU HALTEN dated 29 Sept 1730*
1» SchiJtspatente must be given only by the King, not his administration.
2. Jews may no<? own anj'thing except Bude or ^ramladen in his residence
or äüb the fairs.
3« Jews prohibited from trading with Haterial-Waaren. Gewürz, Specereien,
rohe Rind-und Pferde-Häute. They may not produce -Branntwein or Bier*
4« Loans üxk of 500 Thlm or more may not be given with more than 8pc
interests, sraaller sums: 12 pc top Jimit.
5« Jews may not excercise any Handwerk, except Petsihlierstehhen.
6. 100 Jews and not more may live in the Residenz, in other places
limited to the number now living there.
7« Ihe widow of a Schutzjude is to be assessed l/2 of the Schutzgeld of
her nusband.
8. Each Schutz Jude may aufnehmen one or two sons (on his patent),
fjjrst son must have at least 1000 Thlr, 2nd son:2000 Thlr.
For ihe transfer of prLvileges, Ist son pays 50, 2nd son 100 Thlr.
But both pay the usual Schutzgeld from the day of their wedding.
9« Daughter s may not be taken onto the -'^atent.
10. The Aufnahme of Ist and/or 2nd sons akiAädxxuBdDckxoania&extkKx must not
cause an increase in themmber of resident jews.
11» All debts to the congregation, to Christians, and to the King must
haVe been paid prior to the füneral of a deceased.
12. The King may consider the case of a Jew who wishes to settle in
addition to the number tolrated, IF HE HAS 10,000 Thlr or mcre....
13» Very strict and brutal iogbxaoiibiox criminal legislation.
Rescript of 26 Feb 1720, and later Orders show that the King opposed Jews
joining the military. They paid Hecrutengeld, as payment for their freedom
from the draft... (Werbung).
Erlass vom 18. Okt. 1717s shows (opoosition to the wedALng of Liebmann)
that no wedding could take place w3.thout the concens of tne King.
(my enu-
meration)
)
• » • •
y
After thedeath of BENDIX JERFMIAS • need arose to^ have a regulär VORSTAND«
2 Eiders (SELIGMANN ABRAHÄl s^d ISRAEL MOSES) and* 2 Vorsteher (MICHAEL MOSES
and MOSES LB7Y) were elected, and confirmed by the King<FREDERICK II) 20 Dec
17/i5#
3 Jiili 1747: SAMUEL SALOMON received permission to put ihls daughter on his
patent, after having named his future son-in-law and shown that both togetiier
have 1900 Thlr.
174-7: nly 20 jews in Königsberg (appearently only the weU-to-do were counted
By Mendel Levin when he coinplained about the high costs of flincral of his
wife. ' . . i
Eplass 23 Nov 1748: King demands list of verg leitete and unvergleitete Jews in Ä
Kg: 36 fanrLlies, mostly witb wives and chll^ ren, also 3 wet nurses, 5 teachere,
a Rabbi, a cantor, a Schulklepper and 2 schochets»
THE AHDHIVES OF THE CITY HAVE MANY PATENTS '(SCHUTZBRIEFE) OF THE CONTEMPQR
RARY JEWISH FAMILIES- IN KBO (itfS 1859)*
O f
17 Apr I75O1 GmERAL-PRIVILEGIüM AND lEGLEMENT. Basis: 29 Sept 1730, but with a
some advances» Within the limits t e Jews were recognized and protected, commer
cial limitations somewhat Improved, fields of work extended, but unionlzed
occupations still barred. (keine zunft massige ^ewerbe).
23 Dec 1756 SYNAGOGE opened, inder Rabbi LEVIN MARCUS. ALEHfü Gebet barred*
p.95: Trauscheine cost 10 Thlr, which went to the Grosse Waisenhaus, Potsdam.
28 May 1770: a Eingabe is signed by the Ältesten and the Vorsteher, ABRAHifll SIZS
SELIGMANN arü HEmANN DAVID •
•3'/.
)
)
4--BM-53
Synagogengeraelnde Königsberg i.
KONIGSBERG/PR
O
Verzeichnis der wahlberechtigten Mitglieder
der S. zu K.i.Pr. 1 Februar 1927.
106p.
ine lüde s;
BAERV/ALD, HERTA, Mrs. Wallenrodtstr.8
WILHELM, Generalagent, same.
several . (Martin&!'.Iarttia,Busoltstr.6)
ADOLF, Kaufmann, Goltzaiiee 19
LiARGARETIIE , same. Mrs.
Arthur, Kfm, Gerhardts tr. 17
Herta, his v/ife, same.
Martha, prokuristin, äma.e
Max, Dr.medSanR., Poststr.l3
Hedwig, Gesangslehrerin, same.
0PPEI^HEIM,K8soli$ie, Wittwe, Rosenauerstr.l
OPPENHEIMER, EVA Mrs., Vordere Vorstadt 21/i
OPPENHEILIER, Kurt, Dr. med., same.
SEGALOV/ITZ, Adolf, Dr.med., , Junker st r, 12
BAERV/ALD,
BEERWALD
BENNHEIM,
BEITOHEIM,
BUKOFZER,
BUKOFZER,
BUKOFZER,
BUKOFZER,
BUKOFZER,
O
tm
Jüdische Familienforschung Maerz 1927, Heft 9^v.III no.l
J^amiltcnnalncn .(\oni{^$bcrflcr ^Iriiclitcii.
'>K\(U llt
.inö hrrtitcvi^iiivit Ulf ülif r.r'^f im ^^^'rfüHimnn'e. Xif afK'- -Uicn i)olit»*dKii sx»
n^nivf iifv. vJ1l^f T'-c 1^ unö ":flnMni^ Tf* 19 .ViluhunCfU: :i \ rnul .inDfiiö^
'i^fir.n"fi;ui».cn in ^iiUii unr» (V^eirlhctjütf bfri'Otbr.ict:fr.. funwii amI ^<i; ht.-ifr ;n
bfuiutrn . ::!^f^ 'rnfii.'ifn vS^turliifn ^U-iutf ;Hic';;c: mi V»l\^(»(1 "cnl'.fii Ifi'.ri^ ^u•1)
rmf ^ij,fM Kti.i«' Ml v:n^fl nur. 'JyllM^cl, im ^f»u"l; oMtiititrt.er Vrl^riiirMltrii o:
tfiluiM iiv^ '^eiifiluno (\nt<^ V'oni'^tvfif"' hfhtiu^t:: l^incttf ''::ci\ r.c '^itu<n{ ^!f
Ifnrjn: Hi'cttf, ivt\tt öif v:^tuatoburiKr nl^frfr UüiirrtMontT. iüiuü oniMirn vf*
iröttiT i.n ."^irirr i\f[U \\i tvfit »ulnfn Tm t:*frrvf,;.inii un^ ^u• yjiiii)»f u: '(t)li^f^n
bi# ^lc *''>Kn.tbfifct»:iOiuiq auöiKfrri)<t)fM wnxbr. ^^ luiüpiro^n'^of iSn»f m mn ta
Kö«iii^l>rrijfr I.iUK /ulrDlä^^fr, rinMrut m V^^^fT.nr 'iMf i^rr Mcnialtrti <t^f»t?Qliht)f
Vonfprcnu! ^l.^r(Ü''•^fIll ^sjrüfl ^^.uobjon M:r ihrr '^)l.^: bmcbr:'^f ein. tntn wtx
€fU< Üun^fit iif miaij^f« Wön4»?fr, tti .Uriuiiiiolr it ^rürb uc Wjn!o*bfia unb
IVinn'in pon 2iti\^:icr :flbfi ^lf (Mlrttt^fTfttuouno ;u tH>ll;v.fn. wai hc,^ fc^nf
hf« v^arJfi^ uon i^lf^fnbfr•J, DfJKr ial)rfliin^ifn V'^fnuibiinoni öö^ vf->ift roo»
Jl. "Di^i'}^ 1^1'J il.in ftn Ifnfrni^.I l^tt :inflfrblict)!t';t ficbfrif i:e \u\ ^.nuilior«
t^rfwnrij TOhiiDaMen ouben lunii'^fn ^ur(t Nie i>^ifl . .n dJ-rlanl'. -n ull^ i'rfiim>d>fii
Stafitibiu^lfin" )fiU uUd)f Ijotif« tir ^f^ ünatlid'fn ^Nürvtti'tfn ^ii fifiinftbrn.
umfthulb ucftv^ UWiMUHi^n, i>om loqe >fr xKfrrrrnth.tun»] Ör^ 'J>tf!fff an vrrttnft
jfUf »vaiPilitMiiuMJ'f n anAUMfl)mfn. - Ttf imi^rtm '^fnuT^riiinofn ^♦ ' ^Nfif*
fouiüifn »ur Mfini ^'^*'(]fnflan^ nidjt m ,rriu^f .^n ^rniiV'«bfT i »mr ^.^<< 5üiiialiiir
i^olisf^rraiu^iuni mt: umfn Unifrol^tfiluniifn tur dir ^vfv.iiinrnuu'! tev fu\\e\r\tn ''lOn rm
>uft4nbi"i .'^^f^e♦ ^nniilifnubfrlMiipt muhe boirlbu onni IS. IVr.i In* 15 2<pifH»bff
18U^ fT»teinfii un^ ^en nfiifn ^^omni jii i^^ou>fcI! oe-Nn iimc i>'f '.N\imrn :>on ,vuni,
Ämbfin VT inviHuifMriifn, nrbjt (i^fburt^ioo unT .octmntcort. latri idü: c,uu\ %at
iniff. rYiin ^lf ^Itun'fn bfr ^Jlinfifii wnrfM :i)f(jfr ^en ftmi ()!fn1 r.utmb'-r v^-ibfll
nrnifn nidr rrlaubi ro fntHJn^fM bir ÜHirnunntf?: jubnctcn ji iir.rit. T*f Äii!)/^niv
li^fftt > ;'i :fll!b<riifbr.id)tfM i^rronlüntf Dir ^^ibflrarr.rn ^/oa :*ltrvihnin. O^ioiif .\ofob,
tQW^ ramufl r^'.c'mon, r'm^on u n ^u btl)nlifn, oh nnt iV!n ;^ui\iv ^o'^i"
^nln^n'^n. virunuo'ühn, 4\'fnbfI*iL>l)r niv iiclin unb rnu) aio !»4n±foi::rrfn ^fr
l^rifftfr ^^^ i>iMtfn llifbfn )kt trfu nur thrrn ^t imrn. rito.t ria^tfn \\ntn >id>
njUt<iii«'n. ^ihitiuM-fimT, tiliiifi, IiinAu;tT Jifü'i'tM »^crliiirr i^rrclaurr i<üinfr
i\l: n.;.t X'anbrni t^rfuj;. rcfclffinofr. oiahrn^r (in^lanTcr, Xfniaurr iiu^'af,
£|Kxn«fr. .VoÜon^fT u. bql., olnf ^AtflüHTarn i'urit ^Mfburt vt^r ivrfurtt mir \tnen
Viinbtrr ai hübrn rben^'ünrnui ri'if ^u\ un> ^luf r.tbn. A'^nn.Mut unr ^^'^t mit
Ctn ftu..ti,fr i«rh)fn^'d)n'ifn bft'flbrn. X'rrrr, iPnr, ^*'Oi;fl, l^lr'cr 3t^rlf lirtritf Tu*
JifTTt»'1 iln^ :rif nuinnu]tn(l) finb i^tf ^'Jt^uunv^ni : brm t^^^Jn's'n unt IK-nfuil'
rn(ft! l\'an bfnff nrr nn Sio^f, t'iiir. ;^ um. i^U>!^ Silber ur^ cum iiU'S' Tn
.t>öt)c ipur:rii ^iomrn Mfl>olt .V^mifl. ^Lnntv lh'cn^ i:nb Strrn !i>ii rr.'vnr»i' ^inct
"Ibfii linr 'h^t^Miti? C^ii >^^^u\'^bf^v*< naifii ;<6'.* r'?»!!? :K/: rn luni 7 14 ierlfix
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s^nirjt irar wvli />TifM,M:> in in::fhrv *.V.:A'tf'' »'n^ 'ftrn :if ririiff? 'Vuii..
tu'.rnr ^1t !MchiTti'»fi tw t ^M»iin:: .vn i^rircn x^fi ri: ,^ r!f»Ma!i>fr 2*iiMi«
fNrilfMflnrfr "Ivinr^d^. ^trir M.inbfi r!;:ii>;i ,^Pü(tH)i ,^•rfcM('!n^f t x'*iulf» ;»X »
,"vri,•M^n^T ivtmoi n lVft)<: ^'v rif ^»an^f'r i^tuv mn SiiJion ^M^^b^^^'^ri '-
hnrb i^en^^M ,'\rTf M^»n r- :i , ^erv:u ^>r.\c\ ArifMüni^or u^tVf "J^^oH ,V i«'M«'
Tni^'r l'crtvr »^rtf bMn >f r . tVii!!;jn ^tnr ^l4ln^ t*i , Aj.inf Aitf M öiii^f r, v" '
mcirn ii)i'fr:r*el ^\oa(tr* >vnnfn!nnr .. ^flt^iiuinn ( Jflt.viuinn oü'ff. Saldi.
(VfTim Jolrtncn) Vfrif <\vrv IV-ctirl). SiuPün fi'^mfu^ rim^om, l'f hr* (^m.:.'
fi^uMiiann) ^ifranTf: Äbroba-v Alfi.inrrri. ^^lu» (^sofüb «Hiiit' if^fnj.ir
(*^o!t» Vfvn, .>otf^ D^.tülorr^f, rcbollf (^'^uhuc ^bnih.im), ^^o\^ icut^ V»:
^VTrn::i:'n ^buh^'H'» ^o>fi C^iuobtpn Oi'!n l'i'rnor Xoiuri, ^iMlIact ^1.
,>v^fv \^i*lir \vtnfmann, iVfnri;rim i^incb JWfrbel, ?*oe\ f[\M\, l>r ineJ i^)^
^'•r^^.aiii. I>r med ivrr., iyincirainn jjStridibr ri; (i'fUM ^Xjfi^b), ^"^iifub J»»:
Vfinn .\Kijf, Vrmin'Otjn (Üni»ir TaiMÖ), Vfrin Sinticn l^rrf Xiimb. lu i
ii'^n- :Wfum.uf <,^oif» >>afob). "Ji^rbfl (iWfUfr IVoff« ">arl)^i < Wfll^fl SuuiW':
.^wT^obÜMi X)cic\f, VrrB « V'JrtVl Svirnfon). lobr.* f^^ii'»' ^nfob). ^IVTCtoIüii
(l^'ctj'ifi ."^0 icbini), v5l.iu>j^0Tf' U^üvOb ^c^ei) iX'annbftn: f r (tl^ol'^ iMiifu«), L^.i
rv>^np(t) ^norli ^^rx ij^btliw 'i^oln'), £d^lfitn^fr (.{v!r».t Äbralunn., i'^f ill .
(^h:!ipr ^UiJtm), Uriu^ i^tnfu'? IVfiKT). i)(ln^fn ^irict Vft)ma:in \!^^!^a:
2 .ial».tu^ a'fiüin ^o^f). f^alct 'Tvalcf 'J(afhün). Snaiu^n •'i^nfu*, r>f r 3trI^ u^4>-u.
i^ttT). x.'fiM» ^v}€y. lWrn^fl^olin i^irictj ^atn^;. >Xacobi) X'froin, eimun'. .
SiutoiT rtimtfi (Siini^n Abraham), £tm)on ^Nocob Vifiunann Ci^ol*» IVm»
Xff ritu# (r "in ufl ^iii[)Qn), .öallf (5ülouu^n ^^nllflj. :1rnl rini (iSion l'ai^r v5.
'Vactorta* IVoie*. Jprnniaiu (Tanib), iWagnu« (C^üfob iViK^nu* iKoif'?). >2oli)in
^t1r' Salomru, t'ill^nf^ « Jfrafl Iiiüib). ftaubn :\!(\)ti *^<niainin), l'fuün >5iini]'
«o'^Miicffi »flbrahtiir :!i'oln), v^^ülim ^S^ubm ^uvti, I>r ni^-il IVürcu« (l^iitln:.
,^^%iin x^afob !^JM^fl1 raro«lau (^iaaf ,\u»olu)i ichlfnu^rr i^'^irarl .^l^fl '
l'fumjobn vinatm ,NurM (\viiiiihui rolomun). ^|>ülla(f virtcb, Jobuw ^u>h*
Ur!iK^ Orofl il<>t)fr». ^tmon (IKüicv C^r^r?), £flli) (IKeii^fl Sfhi^üUm). ^rfiu
«i^: liipi' IKo'fv^i, Ävur ^brüluui:, \vpmann '^fnbir ?lroniol)n iJuitlniii ±Hlu
y^.ltnon ü^fruui. oolm • öfimnnn J^^ol"), lVfn^fl r«lu). Vipi^tif de\u\ 'Jcinlr:
^>ir'4] <^>irictj iiiVcn, iWfDfr fc^oin, cinMon «ontob IVfiifr Voute;, «iptro (V^v
iMtfr» :Vai[)un (3amurl ^Jiatt)üu .t>irict)fl), *^ü^ ebii (Wenon), ;? dju^tipf r ( .W'1
»"abicini. Vfl)T!iQiii ?»\iii!, tJüttbeinft ^>(ifob fetmon ?(ün. S^icfcflU) ilKi.t
x^ufi^l IM^rr (v^)aaf. ,'*ou(t)i«» \'\ux äoh«t. ^i|^^ r^clonion ,\oYt ^r':;
(IVpif^^ ^bral)am». i^!ri(t •Vd^fr iiuonuui», Wcn^fl (Süjiun lVni>fij, hi n-
?>!r'1] lVf^•>inQ!rat iVfritn flbro'Min i^m^t). Vfhl^a!^ (XiUÜb Duirfucv'. V: •
rvCiT'M .iDra'jdin^ .f^f !im ann ^j^l^Vt ^l^fi^jad)), ^chn K"^v.uif l'nifij, ftUsrf (V>e'
'Öi'iM'bfl). l\aMfr 2a!o!..pn, £ii(tv i^^alüiiirn "fijoh», i^uithan 'Jcacbuii (Maf
^V^ '^ Sf Itjim.mn flb:^^a:ii 0 i^^n il^nuie! rvilüirirn» ^Kubf n?» i^irirf unt) Sali'H
iVr-fr ,>o?'jb V^fnr^:•!l 24^oIlf "^laof, oWvn uVifrb 'ÄbiuIanU l'fVn 'Tv'''
X'riin Vft'fr ilVarfiic- IVitl.iac, IWilh^'on 'i^rnr:; oüufi, L'f!]Iral^ ^2iili^n *•
VfTTiii. x:ft'fr v^trvt "^^ irfiu^). ^AVfnbil]v.: (iWfn^f! 'U^fn^eI) Smnon Za^nr,
iV.^rüiT H.Vr.ifr ^.Vin!ud rV^^tnl^n^l, Arirbnunn (^Jüi^ .^Uiaf.i rijnionlK'r
(Wi^rif' *lVe»ifr v^in'ct rimiifl rsaii^bi) ^rn^l (i^hroini iVft^fr. V^^err 'AKi
^(•vt- ^'Vf!lf^ ' ?.im!:f* IVfu^r ;'^fn;oi:!!n), Vnvni ."^v\if li*!» i '^-Vo^'i-c 'J^t
»WgK jV ;
1
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.XiUMu Valium., vid,il)»:ii; itir-^m m'juu.-
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i:*ün »iMi.io iU't'ii.^fl»,
C^afi>! ..Vviai ^a^.l iVathau), T .oio ^^iau lK\i;in»on. ÜJ» «
(IVirtt ^«.iav vi.'linV ^'^üaii» inaun \!tv\ \^fiiif:iumnt, h
l'ai« i ^braViii .Xiaaf), ÄD^t .^uol' 'K^faf:. ^Jiiif?
5if|>r ^tt-üf nictit m'iiiilbcrt iPfi^rn aulj niiti, U'oe r^ie Su n
StiMt-^fanV^t» i^arN-nbfr^ an ^fn vrfuHntfii Ü^^1an^tfn !».
tjon <*^n^lbp ifirn iiui-rfrrtfi^fbrn, ^t•^n 'u* Mn^ fin fi^rfüfnr
t^l^t^'r^^n^<^llf^f u\ i>ififT jü Ktxfieii /»eil .. Äuij bui Tw '>>'».tut)!f Otf'
S(tJ^ viufflfnomiiun ^lIr4 irruf ÄnUün ;lutffii ^3Ül^k} Mt':u'»:f:i ü^^ Xi"
iKt^iiiui |u^lütf^ <^laub«tte uiu^ ^lf iiur*vn^räl)rtfii il;i«. tr!'*!lirt)fn I^iirur^fr
^f.rffit. uu^ ivii bubfn auct) unter ihnen ;^VpiMf;c iV* iiaDim Vtl^fnmutl•v ull^ Dff
rubmlutfM ^Vraitturti^ Der .ttnr^^H^ruiLjrm ausu.iu'iien, iu :iie :if abri^rn 0:n.. jhnrr
«amfntül, audj bw ^x(\utn, m Äuu^püiuUii ;»*^rr iMrt Mit uu;t\t!iMifn liubr U^^
ob mit li'iPin ül>€r iifucm ^ainon (\a[i ?ur Mf ^f^ Xirfjtfrx^ Di. ,l:^n^ «^l''.v ;i^uU'r«
lan^ iUi« Ifurf fcbliffe Did) an. bac li.iiif ifft mit leinrin .lu^m \>f i >. n '
II : fintiir :
ir*»^stfn
Jll^flt
^er Smtd Der 9lomen^(<efe6e, Öle um INN) allent^
^olbcn ben ^uDen auferlegt tourDen.
d"^ batjtf ii'obl aUflfinein bcfaunt iftn ^Ci^ 3offf II i-^7 fm tur': trlifH.
tiJüniiti ^^f x'^u^fn bfUimmtf (i^ndjlt'cbtenairun unb ^futilt»' *'{H)rnumfn >a .loblrn
tjflttfu Tifff^J «MpffV» itar, irie 2ctU\^ft in ifinriu Stüju^iin^rtüei cinuil ifbr
ri(l)tui l)fmrrft, .ni^jurntlicft ^ur 'J!^friiniiluiii^ n.Mii^rr C^ufti,> i;n^ ^J^'^^^'" U'^^^-1)t
f^ \H nur Mf J^ortifjiunij ^fc vi)c>n in ^fr tl)frffi.iniüi)ru \lv\\i)t i^fino.iitfn ^fn"uit*.
^^u .8ii)bti)altuni] ^rr i^uUn Cri'MUiiy; öif ipiUfjtli.tf iWiHi'MicdnÖniuui . Ll^fuiftn
^u pfrbitifit ^)«Ovvi<tfrn)cif» frclir f^ iin ^^>maininfnI)anM in:: ^fn (\t:.\>f mt ^fl
jü^rfinüdKM ^ra v^'^'^^^^'" >Uui>friptijnen, i^ip ;lMc^t•ru^l nu: ein i^rtir' . ifUen.
bie bisher untfibiifbene mililiiui^tc flucjI)fbuiKi ^r^ ou^fP <u :d:)ern. lu .\<
'< V^no
bfr Aannltfnnainni bilbft ^^/^^rauMav;e einer ^K^^^^n^ten x'^^r laiMiHv^ u.; '\fi:ii>
pflPvif tif :J^e:r'\oUi!nbf /V'M Or!«ir. > e: 'L>'efiniK'tfn '^\. rr^^eDiftt :rore:i nad)
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Wrrnahmf ''''f! ^a.n fnamm »rli'^fn ]fitai»nr v :;;,i ,"•
^^ffinrn, ■♦» • ina ^^♦•'•' .Im • htirern ^Ir■» unc^. : 11^ Tft
rfMfrrnrtj >'trAnrr '^>'»«>anff Der V^Jinenf fM»f*(.:!n.; »flu ri»»!te :Pf"
f)nt ^* ?i»..i?>e ♦•ritr l» »fm. Mf v^iiMnMrnv^'r »M hr^ •^••y^rv*
a^fl!♦un Darr ^ff ^^f» . uju^ Tun ."^e?: ftn^elnen *Wr.i?ernr rn :;nr
iPurDe, ipft; r* >»!t\ i:f!' t^nf Dte J^^Tiuoltun.] '.^erein* ^lJe^^f )^vr,
iHr fintin nVr Ta»tU!ns Vi^unuu^ uwrü e^ uler'jou»! .>uren
QfhieüftfT» "^f^f^ *>/:r nehr aU f"i pfnru'iinnueif'tni'rbrr ^\t<1
f^fr Mnb *>ere(t)tty^l, y rruiK nact ber „ C^Dee" b\e')n ^^erorDnun :
^fv^ fi^iVt Md) n\;;. ;Ä bft nalierer Untrnuiun^, :iir ^le .
f/eii^uni^ \ui »rfftie^iun.^ ^fr ,fnniltniiiamen Der ."Xuben iiut iVn , ,«
bunben n*i. Tif Iuii?nt)run^ Dei betrenenDen <}fri>r>nunv]en
R inip»>«, Dm Der «au*j»'fl»Iirie'' letl ber ^u^en)cftarI in t^e:ne!n*-'
amtenluiii ^e.^en bie Mk,'nDfnini; De« ."^uDentua^ iiilitt ""DiU
Der ÄeDanfi Der Ännaliiift lefter ,'va:niliennamen Vi ena i>erbunD.j
Donrenfi>nu'l«:i Der i^rn am Ration. I icje, Der ^a^ Äü'Vui roblem
lauM^en 2irne unbefni'n* it^ax, \öhe ihre flut^abe teilireTie uon
b t). ftf penuAte Nvt WiDeV Der .'uneren ^n'iteinun^ na.t bern
♦teilen, »rieraerr n r d;:. etieif^ rn iVitirbeiier rtrin^. a^ib tn ietn
preuj^p'tfn .vuDenafte : r. Den \i"4 ^i^i »" > *^ Dürfuin:nni:en ^^^
bec ^iin«» Iraqrn >eu**'(ter Rlnrunc; unD Annahme unrr ,Tr^:i
folqenbf (iriAuteninv^i-r: ^Tif ^b»'(lji, bie .>uren ^u nuplicten £f •
^nf(!)o^fn, f..nn alletn air Dem i^f\} etner allrnäblilKn ^eriAineljan
i^e^rbebm. Ter }J ^ marbt bie ^^u^fn Dem lÜut^eren nait '•rn i^LjiM!
^^elcten moljrtc^en om'luv Dac :*^uKere aut Den inneren ilVenil^:
ntrt)t n(ül)er anaeiubr! :rerDen. '^^H^i'^^ui^Iic!) i^ürtrilbart irirD Dte'eC' / •
^rinrinen J.'tann iiMifen De^en ^^i^rurteile ijrDBtenterlt' iumh ab'i'"
Deriflbfn btrrubrrn " V
t^re Tve'ilei^uni^ au» einen bfflWmten Aainilienna.nni »teilt
piei(tuniicve:'uit an "le <i*eiPL>l)n[)eiteii, Der Ohnften Dar rolctec
ftuT^übf qevtiier nationaler iiipenTiimlitbffiten. >>tf flblequn.^ Der
t(tfn J^un-n Tieie ,u>rDerunq braurtiti nid)!, rpte tm i^MerreiA; '
unb tt>e»tfaii^ct)fn Q^c^r^. i\n^t^vuciUdb eripc^ljnt au a)erDen, aU nna*
ftanD Me ^uncten Den /»etlen. \
'i\(\ ^i^^evh II. hünDelte ex^ tut alio n^d) n\±x um eine V'^er.
iUMerenbei ^iMictjt, ÜMiDern um eint beht^rMidje 4Kai^reae!, Die n'
tcbteiXne ,viinTltennaiiien „\u V'^Tii'^iDumi «Uer Unirbnunoen"
Iie JHei^terunaei. aber Die Den ^^e^^nfen Dri iVanten^^e'pri^uini] :
jr! f^ Dtreft ;>Der ln^:re^ - iibetnahmen, jabin tn ^en :V mun ^'^
^eüe alter £onDfrbfaud:e. Dte e^ auszurotten of^ilt i[ii^ :\i\ci r.
be^ Beamtentum* eiün^Aienen Diut^re^fl Tir eine 'l<eT^H^^un4
Vl^Mrtjt biitif obrr bf'»fr neben tMelen anDere-i «>V\p»,'^.i'n irii Da^u
bic lept be^anDenr polierte i^erfvnina D^r .'<uV'»-ff >n nernti '
t n
fer >i!
ftatt De'^en \u qiitrr '^iiriiern De«^ ,!<aterla^'e^^ '^11 ei'^^lcn
1,
KÖTHeN
GH 67
,^^mitm
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Öthe^J
3)53
Adolf Diamant
Jüdische Friedhöfe In Deutschland
eine Bestandsaufnahme
fjr^^Mn/^^rb/^/^U n'^2^
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•
(
1
1
PLZ Ort und Lage
Eröffnung
Größe
Jahr der
Schändung
Zustand
(Beschädigungen)
Täter
Quelle
DDR Köthen/Anhalt
4370
Mai 1925
1933-45
nach 1945
30 Grabsteine umge-
worfen
Fr. Mauer eingerissen
Fr. gepflegt
unbe
kanni
NS
CV Publ.
t
R. Hobusch,
Gröbzig
V. 5.10.1977
Kolberg/Po m.
Kolobrzeg/Polen
keine Antwort auf
Anfrage V.32. 1980
Kommern
Gemarkung Kommern
Flur 33, Nr. 24
vor 1840
1933 qm
193345
1971
Grabsteine beschädigt
61 Grabsteine,
Pflege: Gem. Kommern
NS
Schulte, S. 129
und S. 304
Stadt Mechernich
V. 3. 4.1979
Konstadt/OS
Wolczyn/Polen
keine Antwort auf
Anfrage V.3 2. 1980
7750 Konstanz
Fr. im Hauptfr.
Wollmatingerstr. 56
um 1883
21 ar
1933-45
April 1966
Fr. nicht beschädigt,
Teil im Hauptfried-
hof, Pflege:
Stadt Konstanz
Grabsteine umgewor-
fen
H.u.T.,S. 167u.
Stadtarchiv
Konstanz
V.23. 4.1979
unbe- Jud. Presse Dienst
kannt vNr. 1/67
5503 Konz
Fr. innerhalb des Fr.
St. Nikolaus
vmtl.
nach
1920
85 qm
193345
Fr. Beschädigungen
unbekannt, Pflege:
Stadt Konz
Verbandsgem.Konz
V. 6.11.1979
3540 Korbach
Am Hexengarten
Bd. 6, Bl. 173,
Flurst. 4536/297»)
um 1810
2192 qm
18. Jh.
193345
Alteste Grabsteine
Fr. nicht beschädigt
Pflege:
Stadt Korbach
Kreisstadt Korbach
v.23. 5.1979
5501 Kordel
Unterm Möhnerberg
Waldfr.
1900
711qm
193345
Fr. nicht beschädigt,
Pflege:
Gem. Kordel
Ortsgem. Kordel
V.20. 4.1979
Kornelimünster
Schildchenweg,
Flur 10, Nr. 3
um 1850
(1880)
584 qm
193345
Fr. nicht beschädigt
Pflege:
Gem. Kornelimünster
Garten- U.Friedhofs-
amt Aachen
V. 13. 6.1979
Koschmin/Posen
Kozmin/Polen
a) Alter Fr.
b) Neuer Fr.
um 1720
um 1800
keine Antwort auf
Anfrage V. 303.1980
Heppner
ebd.
Kosel siehe Breslau
4052 Korschenbroich
a) Alter Fr.
b) Fr. im Knickeis-
dorf
Donatusstraße
c) Fr. am Bertzweg
1885
1908
560 qm
O.Datum
193345
1971
1971
1957
Fr. abgeräumt
Fr. Beschädigungen
unbekannt
Fr. 1910 geschlossen
44 Grabsteine
25 Schiefbahner Grab-
steine vorhanden
Umbettungvon 16 Grä-
bern aus Frimmersdorf
und 45 Gräbern aus
Gustorf-Gindorf,
Pflege:
Gem. Korschenbroich
Schulte, S. 127
Gem. Korschen-
broich
v.23. 4.1979
Schulte, S. 127
ebd.
- 107 -
lim-
Kor(+t]o
Ins ber $eiinat Iroliriiifoliifi.
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Nss»^.-
' "•'■'l:^ .
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überall bcrül)nn; er begnügte fid) jebod) mau mu uiunDiuccn ^.rirdgcn
Jonbern geid)nctc allein, wav in ber jüb. üiicratur izm tnutd :j>cv uor
neuem crflärcnßiDcrt (cbien, auf, unb feine fiotijcii be^etf:e^ ju:r^.: 44(i0
engbefd)Tiebene goliofeiten. SluS biefcni ^ommelnirTf tuAie er gum ^rutf
5unäd)ft eine ^rebigtfamtnlung junt ganzen ^entaleud^ aue unb überbradiic
fte pei(önlid) nad) ^aDe. ^tadj fetner (intiaffung au^ ber ^poi; bafelbfi
fel^rle tx tiod) feiner ^eimat jurüd, roo tbn neue UnglücfÄfdjIäge enrartelcn.
3undd)ft liefe ber ©d)tbIon)er 9^abbiner ifoebufd; (fpdtci ir. Ärafaui
inx Strafe einer 9:xiüU bie fic^ jener angeblich an einer e^eTei^tIid)en Q^nU
fd)eibung be8 ©alomo fiuria geftaltct l^atle, Sered)ja* ^anbfdirififnfontpler
fonfiftjieren iinb iljn fclbcr rerfolgen. Seh 1720 mar er ^rtbiger in
Saroororo, roo gal^lrcic^e ©d^üler fid) um i^n fammelten. Qi eiterte non
bort aus in ©ort unb ©d)rtft ganj befonber« gegen boß bei ben »abbtncn
eingeriffene Unrocfen, ®efd)en!e oon ben S4e^t fuc^bcn ^orteten angu»
ncl)ntcn. Sein ©onner, ber Slrjt 3faa! abral^am bortjclbft, perf Raffle
il)m alg S3orftel^er ber polnifdien €t)noben baß ^le^t^ übemll an^ o^ne
(t^rlaubni§ ber Drtdrabbiner 93 ortrage l^alten unb dntfd^etbnngen abgeben
gu bürfen. .S^unmel^r gelang eg xi)m, auc^ bie Selber gum S^rxuf feiner
SBcrfe gufammcn jubringen. Slbcr auf ber Äeife na4 granffurt c. b. £).,
roofiin er fie jur S3croffentIi(^ung perfonlic^ roiebcrmn überbringen rooHte^
würben i^m in £iffa oon feinem Wiener alle feine ©elbmiticl gefu>^len, fo
bafe 'er fid^ roiebcr um alle Hoffnungen beirogen fa^ Äur einem cblen
Sl^epaarc, S^faia b. 9fl. 3cd)iel 2Rtd)eI auß $)amburg unb beffen
©attin 2Rerlc, ber önfclin be§ I)efrtfd)en Sanbrabbtnerß in Si^cn-
l)aufen, ^f)öhu^ 9^eit unb Xod^tcr ttQ S^aftali b. S)at)ib in Ämficr»
bam, SSerfafferS non Scn 5)aotb (f. % % Änl^ang 9^o. 284), ^one er eß
gu oerbanfen, ta^ roenigftenß ein Meiner Sanb feiner S^oreDen ju Ssrac^ot^
erfdicinen . burftc (of)ne Drtß- unb 3«ita"0fl^^ ^^^^ ^*f ft^ ß"^ ^°" ®c^
felbft.crgiebt gu g. a/£). nad) 1731).
^ote VI. ^nm gud)brmk in pti)eiL
1. 3" <S. 180. 93creinjelte jübifd)e gamilien i^aben fc^on feit ber 3"*
beS brcifeigiöfirigcn Krieges in ©Otiten gerool^nt (f. S^ecmann a. o. D. in,
•376; S)rc9]^aupt a. a. D. 11, 814; ©d)ubm:l, bie ©loden im Herzogtum
Änl^alt, S. 30 unb 472). Gpnbc beß 17. Sa^r^unbert^ roobncn in Ham-
burg unb Äopenl^agen bereits e^cmolige Gtöt^ener Silben. 8eit 1698 löfet
^lc^e^: cb ev ctr. i^enrir
;.i bc^Tunme::. Irr fDvJiirT:
ieuen be: ^ürrtmrmpf f-
^tegterung mfanc, unt ifc:
€(^ufcielb rorbene mtb an*
ber ^uben idjliepen liep, fc
übernommen baue, bte nr.
3uben nnb er^xnang für
C.löSb.l unb 37). Über r
€. 896, SQibn, dejc^. oon
{einer Shgiemng 1728 err
Gumperi auß Qltne, Q
— bem SRagifoDot ^um Xzi
^ouß Don minbe^ß 100^.
ipöler na^ ^allf/ mo ci 1'
ftufeer biq'en gomiüen mobr
in (&öt^en^ nnb ielbp 1777,
ober ^bilabelp^ic eine n
bie demeinbe nsr auß 10 :
2. Su €. 180. 3n 3
befit;er, fie^t Solj, ÖibL
£af^on ba «itobefc^, ^
obroobi Jßrael fic^ tonft nir
Saterß Äbrabam" bejeidjr
ftr^ooierf Sö^^. Xorbboni
3kbnä^. unb in ben Unfcbi
£beolog. 6ad)en u. f. n.,
Sßrael ©er olß S^erfotfer :
bie ^ebanpmng ^injugcfüg:
amfterbam 1693, fei in 2E
bergefteÜL 2lnß doL SobL
jclbp non einer ämorfcbo^
X^at in Stetfierbam 1696
mmungen bie gricbilberten i
beren in Seipgig, mo man
cuc^ SeBntf; nnb g^^el 2LL
über ben gnbali beß Sudbei
bie i^ noi^ ben ^ünfc^ulbifr
■'OV**'^r'* ■*■
>i&MiikU..:
U*r
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^uni X:ud)t)ru(t m ^tiDtii.
29
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ndi in ßötncn bcr ^->rnubc J^otob iBuh'? mii icmcn ;5amüicnangct:rigcr!
nicber; ob c§ ein lä^cnDanbtcr ^er 5)rfinuer ^cnnilic Sulfr roar, in nid^i
jii beftimmcn. 2)er iVagiftrai Dcrrocigcnc iöni um aller ömf^^icbenbcit bcn
Änfauf Don ö^runb unb 83obcn uab bie« tio§ aücr ©cgenooifrcUungcn Don
feiten ber gürftiniumDc ©ijela Signet, md±e bie ootinunbf4aftIi(^e
S^cgicxung fül)rtc, unb iftrer Beamten. Sil» fcäter ber SRagtftrat au4
8d)u^gclb forberte unb auf 5)rdngcn ber ftrdmerinnung bie $crfauf»Iäben
ber Subcn fdilteBcn ließ, faffierte gürfl Seopolb, ber 1715 bie Btegicrung
übcrnomnien \:^aik, bie ungrretfiten SBefcblüile be§ SRagiftrmß gegen bie
Suben unb crjTuang für fic DÖIIigc grtihett (S-^Serbfi, 2lbt Colinen,
C. 15 9^0. 1 unb 37). Über ben gurften Seopolb f. 2m^, fiecnukzin enncleatns
6. 896, SlOi^n, ®ef*- »on finhalt ((Sollen 1878). 9ioc^ nn legten 3a^re
jcincr Sftegicrung 1728 cmaimte er ein SRüglitb ber befonnten gamilie
®umper^ aus (Ueoe, (Slia Stuben, gu fänem ^offoboi unb gn)ar
— bcni SÖiagiftrat ;;mn 2:ro| — unter ber Se!migung, er muffe ptf) ein
^aviS> oon ntinbeftenß 1000 ^alem laufen ober erbauen. C^umper$; 50g
fpäter nati) ^alle , mo er 1737 ermorbet mürbe (S^re^^oupl a. a. D. IX 623).
Hufecr biefen gamilicn rool^nte 1728 nur no^ ein jübtfe^cr Srillenmac^er
in ©Otiten, unb fclbp 1777, alß auf Setreiben bt§> 3alob ^ennj^lcania
ober ^l^tlabelpl^ia eine neue ©emeinbeorbnung erngefü^ mürbe, beftanb
bie ©cnicinbc nur ou§ 10 gamilicn.
2. 3u e. 180. 3n gsrael b. Slbra^am, bcm iSöt^encr ^^ludeieu
beft^er, fte^t SBoIf, 53ibl. 5>ebr., bcn S^erfaffcr ber ©rommotif SRafteac^
Safc^on ^a-^obefd), Slmftcrbam 1713 (ogL ßat Sobl. 9io. 5445),
obrool^I 3ßrael f\d) jonft nirgenbS mit bem ?kofeI^tengufa^ ^©ol^n unfcreie
Saterg Slbral^om^ bejeid^net. Äinbernater SR. S- l>v Sü^nmg beS
&t^DaterS 3^^^^^ Si^rbl^aufen 1726, 6. 31 ^ält i^n für einen ebemaligen
SJlöndt), unb in bcn Unfcbulbigcn ^iad^ric^ien non SQtcn unb 9^cucn
J^colog. ©acbcn u. f. ro., Scipjig 1723, roirb er unter bcm Si^amen
SSrael ©er al§ Serfoffcr ber ^Sud^e» ber Scrset^nnng" angegeben unb
bie Sefiauptung l^insugcfügt, baSfcIbc trage nur gum 6cfiein ben Süifbrud
Slmftcrbam 1693, fei in äötrfli(f)!eit aber in feiner 5)rucferct gu 3cB^i?
^ergcftcHt. Slug da. SobL 3425 ergiebi fi^ jebot^, boß ha§> Süd^Icin
f e I b ft Don einer Sutorfcfiaft burc^ 3StaeI @er nicf)t^ erroöbnt unb in ber
Jl^at in Slmfterbom 1696 erf(i)ienen ül Sollten nic^t an biefen SScr«
roirrungcn bie gcfi^ilberten Sorgönge in f)alle 6d)ulb tragen, auf Orunb
beren in Seip jig, mo man botf) fi^er @erü4te borüber gehört i^otte, nun
aud^ S^B"^ w^^ 35rael Sbra^am. irrinmlit^ btneingegogen mürben? —
■Über ben 3n^<^ be§ Sud^eS ber Sergeidinung gibt bie Sorrebe SLuSfunft
bie xi) na(i) ben ^Unf d^ulbtgen Staö^xiö^tat" gnm £etl ^iexl^erf e^e :
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4.
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2788
GSU 1,185,004 RSA 1729 DEATHS
II
KOTHEN
-6-
pa g e +
1 1 n e DATE
£(4RAi/4^V^y
NAME
age,etc
1-1
7-1
8-1
9-1
11-3
11-4
11-5
7 Jan 1819
5 Sep 36
date of burial
30 Oct 37/39
29 Oct 40
15 Dec 41
ITZIG FRIEDHEIM
17 yrs, son of BARUCH JACOB + H(A)
HENRIETTE (ASC HERBERG) FRIEDHEIM, no age, mother of MORITZ
NATHAN FRIEDHEIM
II
CARL FURSTENHEIM
no age, husbd of FRIEDERIKE (MORGEN
STERN) FRIEDHEIM
43 3/4 yrs, on 2 Marcheschwan 5601
son of SELIG + PAULINE FURSTENHEIM
RAHEL ^A^OLF) ASCHERBERG 69 yrs, dau of JOSEPH WOLF of
Spandau, dissd in Kö
20 Feb 43 ADOLPH FRIEDHEIM 36 3/4, son of DAVID + BELLA .EHRMANN
2 Adar 5603 of abdominal illness. husbd MARIANNE (HIRSCH) (LACHS = LAX)
Glasermeister
13 July 46
4 Oct 46
5 Jan 47
PAULINE FtjRSTENHEIM 75, wife of SELIG F., daughter of
CALLMANN of Derenburg near Halberstadt
mother of JACOBY F.
76, wife of Cantor ASCHERBERG
ROSALIE( ABRAHAM )
ASCHERBERG
II
SELIG FURSTENHEIM
died in the 51st year of marriage, six
months after his wife.
12-3
8 Feb 48
12-4
13-2
13-3
13-5
14-2
14-4
14-5
16-5
8 Nov 47
20 Apr 49
7 July 49
11 Sep 49
24 Elul 5609
20 Dec 50
23 Feb 51
23 Feb 51
30 Aug 55
. BELLA EHRMANN (nee LAX) 67. dau of DAVID + ROSCHEN LACHS of
Raguhn
WOLF ASCHERBERG
son of ITZIG A. + AMALIA (KUH) A
BARUCH JACOB FRIEDHEIM 91 yrs, Hofagent, of old age, son of
JACOB FRIEDHEIM
ITZIG ASCHERBERG
THEODORA FRIED HEIM
The widow MORGENSTERN
62 ys, 7 weeks, Cantor, son of JACOB A
10 mos , 2 6 day s , da u of NATHAN' +
(SPIEGELBERG) FREEDHEIM
85 yrs
FANNY (JENNY?) ASCHERBERG 19, dau of J„ ASCHERBERG
ITZIG ASCHERBERG
AHRON FRIED HE IM
merchant, 48 yrs, son of ABRAHAM A
52, son of DAVID, brother of LOUIS
d. in tnilitary hospital, bur. Köthen
/
> 2/88 GSU 1,185, 004 RSA 1729 DEATHS
page +
line DATE
NAME
Age , etc
KÖTHEN -7-
20-1
21-4
23-1
25-3
26-1
26-3
23 Aug 59
26 Jan 62
27 Jan 64
28 June 67
24 Feb 70
21 Sept 70
ITZIG EHRMANN
merch, son of SAMUEL E„, 62 years
FRADCHEN (FRIEDERIKE (ASCHERBERG) ANGER, old age, no years
HENRIETTE (ASCHERBERG) FRIEDHEIM, 84, 6 mos, 4 days
dau of JACOB A. wife of BJ Fr.
HENRIETTE (GOLDSCHMIDT) FRIEDHEIM, wife of MORITZ
51 and 11 months ,
JACOBY FURSTENHEIM
merchant 62-1-7, son of SELIG + PAULINE
HENRIETTE FlIJRSTENHEIM age 6 months, dau of CAMILLA (FR) f1!jR
GSU 1,185,004 RSA 1730 (a short, badly filmed, record of B,M, + Ds , 1872-75 only)
2-3 and 4-4
a son born to HEINRICH FURSTENHEIM, b. 8 Aug 1828 (banquier)
and CAMILLA (FRIEDHEIM) b, 31 Oct 1840
/»
7-1 8 June 1873 in Köthen Synagogue
(p,6?) by Rabbi Dr„ Dessauer
7-5
25 Oct 73
parents of the bride: JACOBY FÜRSTENHEIM
and DE BORA (FRIED HE IM)
parents MORITZ + H(G),both dead.
not AMALIE bans 12,19,2 6 July.
.• . DEATHStl872-1874
The pages were not filmed properly, and some of the Information is illegible. The notes
below represent the best e stimate of the Information, and some of the names have been
added from the records of birth (the dates of birth, but not the names, were legible in this
record) «
7-5
9-5
1873(?)
18 73
AMALIE FRIEDHEIM da-u. MORITZ + HENRIETTE FRIEDHEIM
Single, died in Berlin b.25 Sep 1852 Köthen
FRIEDERIKE (?)
b. 24 Dec 1798
father MOSES MORGENSTERN
10-4 29 June 1873 JOSEPH FRIEDHEIM parents BARUCH JACOB + H(A) FRIEDHEIM
(burial date) b. 10 Aug 1808 Köthen (Banquier, Commissionsrat) (heart attack)
11-3
2Z Aug 1873
(burial date)
GEORG FRIED HEIM parents MORITZ + HENRIETTE FRIEDHEIM
b, 20 Aug 1851 Single, without occupation
He died in Osterneuburg (Klosterneuburg? ?) ,bur. Köthen,
page
-» Une
1-3
DATE
GROOM
Parents
BRIDE Parents
15 Ffeb 1825- -WOLF ASCHERBERG
FRIEDERIKE VICTOR
VICTOR + RAHEL
1-5
1-8
2-1
30 Apr 26
23 Oct 27
3 Mar 29
ABRAHAM LEVIE (Fra nkf t/Oder) THERESE FRIEDHEIM
SCHNEIOR LEVI,Cantor, F/Oder BARUCH JACOB FR„ + HENRIETTE
(ASCHERBERG)
JOSEPH FRIEDHEIM, b.lSOO
BJ, FR. + HENR,(A)
LOUIS FRIEDHEIM b. 21 Feb 1804
B.J. FR. + H(A)
DEBORA FRIEDHEIM, b. 18 Dec 1805
LEVI FR. + SARAH
LOUISE MEYER b. 28 Oct ~
ARON MEYER, Banker in Dessau
+ SUSANNE
>
PO
>
Q
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CO
3-3
4-2
4-3
7-2
10-1
10-3
1 July 32
ADOLPH FRIEDHEIM MARIANNE HIRSCH of Sa nsersleben
(Glasermeister) DAVID FR. + BELLA (LAX)EHRMANN DAVID HIRSCH + BELA (EPHRAIM)
of Raguhn)
17 June 3 4 (Leipzig) ITZIG ASCHERBERG AMALIE KUH
ABRAHAM A, + RAHEL (WOLF) JOSEPH KUH
28 Aug 1836
1814/42
MORITZ FRIEDHEIM HENRIETTE GOLSCHMIDT of Prague
BARUCH JACOB FR. + HENRIETTE (ASCHERBERG) ALEXANDER G, + AMALIE (Prague)
(both living)
JOSEPH BARUCH FRIEDHEIM MINNA COHN
B.J, FR. + HEWR.(A) DAVID +AMAUE (SCHIFF) ©OHN
25 Jan 43
JACOB SALOMON , merchant in Magdeburg
Cantor NATHAN ,-HRECHA SALOMON
ANGER
A.Lo ANGER +
(ASCHERBERG)
Q
CO
CD
Ol
o
o
CO
00
25 Feb 55 MEYER SAMUEL MEYER, b. Halber Stadt, JULIE LEVY, b, Frank/Oder, in Cöthen |
in Magdeburg, SAMUEL M« + SABINE (GRAMER) ABRAHAM SIMON LEVY + THERESE FRIEDHEIM«
(both dead) ' ~^ i ^
w
3
m
10 Feb 56
HERZ GOLDSCHEIDER
JACOB of Breslau,+BETTY
LAURA FRIEDHEIM
ADOLPH FR o#-Glasermeister u. Porzellanwaren-}-
haendler + MARIANNE (HIRSCH)
(remarrled LIEF MANN)
page
4 line
11-4
11-5
13-6
14-3
14-5
14-5
15-4
15-8
15-7
DATE
GROOM PARENTS
BRIDE PARENTS
10-4 6 May 56 ARRAHAM SIMON LEW LAURA FRIED HEIM
SIMON LEVY + THERESE (FRIEDHEIM) LOUIS FR. + SOPHIE (MEYER)
Ifl Oct 57 JOSEPH NEISSER
29 Nov 57 SELMAR FALKENSTEIN of Nordhausen
8 Aug 62
ADOLPH GUTTMANN
EMA FRIEDHEIM
MORITZ + HENRIETTE (GOLDSCHMIDT)
FRIEDHEIM
ANNA FÜkSTENHEIM
JAG OBY FÜRSTEN HEIM +
DEBORA (FRIEDHEIM)
BERTHA FRIEDHEIM b.l839
MORITZ + HENRIETTE (G) FR
7 May 63
15 Nov 63
HEINRICH FURSTENHEIM b.8 Aug 28 CAMILLA FRIEDHEIM b. 29 Oct 1840
CARL + FRIEDERIKE (MORGEN STERN) FR. MORITZ + HENRIETTE (G) FR
(both llving)
(illeglible) FÜJRSTENHEIM
JAQOBY FÜRSTENHEIM
28 Feb 64
(illegible)
5 July 68
15 Nov 68
7 Nov 69
LOUIS NEISSIER of Oranienburg
b. 12 June 18 )
GUSTAV LEVY. Rechtsanwalt
und Notar
SIEG MUND PHILIPP
Vy^ollhändler b.ll Mar. 1847
FRIEDHEIM b.l842
MORITZ + HENR. (G) FR.
CLARA FRIEDHEIM
MORITZ + HENR.(G) FR. (she is deceased)
AGNES FRIED HE IM
JOSEPH + MINNA (COHN) FR. of Toplitz
THERESE FRIEDHEIM
MORITZ _ HENRIETTE (G) FR . (both dead)
fromRSA 1730 (1872+) p. 6, llne 5:
25 Oct 73 AMALIE FRIEDHEIM OD Dr. med (illeg. (Gustav Levy?) dau of MORITZ + HENRIETTE,
bom 25 Sep 1852 Köthen
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Leo Baeck Institute New York
Catalog
of the Archival Collections
l/.'^7
• <i
edited by
Fred Grubel
in Cooperation widi
Alan S.Divack
Frank Mecklenburg
Michael A.Riff
nusi sznaider
J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen
KÜHN FAMILY BAJA, HUNGARY
GE PM KOHN FAMILY BAJA. HUNGARY
Family history and related documents
(18th-20th Cent.)
3 items
AR 4358
PM FELIX KOHN
Attorney, Vicnna
Address by Jos. Schell, "Memories of
Felix Kohn" (1959)
1 item
AR 4975
FO HAENLEIN SALOMON KOHN
1803-1880
Portrait of Kohn and wife (mid-19th
Cent.) and other photos
3 items
AR 4363
FC PM HANS KOHN
SM Histonan, 1891-1971
Photo; clippings; manuscript;
correspondence
32 items
AR 259
GE PM ISAAK KOHN FAMILY, BOHEMLA
Family tree by John Henry Richter
(18th-20th Cent.); correspondence
2 items
AR 4822
GE PM PAUL KOHN
SM Family documents and
correspondence (1791-1884);
clippings of the Karpeles, Kohn,
Tedesco family of Prague and New
Jersey
26 items
AR 7086
GE KOHN-STEIN FAMILY
Genealogical material
4 items
AR 4092
GE KOHNSTAMM FAMILY
Family tree (17th-19th cent.)
2 items
AR 1431
HM ADOLPH KOHUT
Historian, 1848-1917
Page proofs for a book by Kohut
1 item
AR 4160
296
HM ANNETTE KOLB
1875-
Autograph
1 item
AR 1756
HM KOLBERG; JEWISH HOSPITAL
Jewish convalescent hospital
Card for fees
1 item
AR 4746
HM CARL KOLLER
Opthalmolgist, 1857-1944
Letters; curriculum vitae
6 items
AR 4826
FO HM GERTRUD KOLMAR
SM Poet, 1894-1943
Clippings; photo; correspondence
(1938-1943)
10 items
AR 1346
FO LEOPOLD KOMPERT
Author, 1822-1886
Photo
1 item
AR 2721
SM KONITZ (NOW CHOJNICE.
POLAND); JEWISH COMMUNITY
Clippings about Moritz Lewy for
ritual murder trial
16 items
AR 3476
FOHM KONSTANZ; JEWISH
COMMUNITY
Photos of synagogue; list ofjews
deported from Konstanz (1940)
9 items
AR 2166
GE KOPLIK FAMILY
Family tree since 1744
1 item
AR 5051
HM JACOB KOPPEL
Rabbi
Personal documents (1816-1829)
10 items
AR 3465
FC * Phutcn GE "= GcncalcgKil Maccrul PM = Fnnwry Maccnal SM = Secondary Mitcnal
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itf' ((jf^o|.y^lccf^e >; t»e;c^e^prt 1555^ ^i^.i^:t<S,^^frt
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'jic b€r3i^fl?fB<*o« <i^^' fut^erv^if <ben- Wc« Äcerfe^^
'lotron übet tie (ut^cr. Jir<^c unb @<t>ute, .to4> 0^1;
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nid)t, bar, n'^--
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<V:iiiiN* fic in ciit|djeibciiber Itii'cijc Jnibcrlcnt^n. lieber M bicv Iiabc ief) in fcf)r
'^.H'ifc iu^^^nbelt iu bcm Sl\ud)c ,,®n^:i ^Hui im OJfauben luib VlOcriilaiibcii ber
1)011 bcni bor lücninen liütunatcii bic 8. '»vdiffaoc crid)iciieii i|t (il)?inu"r)cii 1900).
iiivbcfonberc l)abeu flci]cniibcr nciicii Jvädcn iu bor „'iiUutbcfdjuIbi'^iuui]" uod)
•I. ou bic fic l^icr flcmal)ut feien, gaft ani^>na(}nvjfoy lient bic ^.()aifad}c cinc-^
•iu. 2 ob [ifjf aocv, ober bocf) einer .^forpcrUcrfetMiui] .^u (Sruiibc: .'^.i^^VjO^C^ci.Unr, .Vlorfii,
;-:'!!ia, Moui^j 11. f. Iu. ähmui nun iu irtieub eiuciu i^aube boii 100 dnutüor)Heru
iiiib. biirfcn uaeC) bcr .Sh'iiuinalftati|iif Uou 100 ;3^cIiftcu einer bcitimniteu Vfri" ctlua
:^lll bctiaiuicn fciu, oliuc bap, uiau bicy '3^efift aU ein beu .^nbeii cir|cnK)iiiuIid)Cv
t bilrfte. ^cr Statiftifcr luirb foi]ac crluarieu, baj; bei jebein l;äufi(] bci^aurteucn
•: :;;:•' enifprcif)cubc Vln,^al)l lion ,^nben alö ^f)äter fid) bcrau^jteUt. — 5am ijt cc> nidjt
; .v:-!!'!»^!'' fonbcru aui]C)id)tci hc§> qi'llt'nlinirtiricu Stanbco bcr JyJ^i-l^'ljniu-^ biird}aib^
'.r'^i'iiU. ^^V)' ii-ieun boii einem ,,iübi)d)eu ^litiialuiorbe" ober- ,,jiibifd)eu ^^Uiilmorbe"
'■■;>i' iu. bic ^^uben einen foldjcu beitreiten, biv ein ^^tuiuncnber ^Vlueiö QcUcfcrt fein
:)i VUH'r cv ijt nid)t UioI)Ioehjaii, lueun mau bou jiibifeber Seile oft bou liornr)ereiu aucb
Vw^^i-l'^'i^ bcftritteu Juirb, bafj ber ^l)uirb ober ,-i:übrfd)iaii, iuelcber ,^11 ber oi'i^i"Jbc .^m'
,fr:.?«:;i!i ircIuMibeu ,/iMutbefd)nlbinnnf^" ben Vfnlaf') tv'Oi^ben l)at.tiüu einem ^nbcn bcnan(-(cii
*••// hier ^^eii^t fiel) bic '•JtBafjrljeit be'-? Sorten, ba\], locr ^u Diel betoeiieu ioitt, fd)Iiei;licr)
.*,.:iviü. — (?lber, Uereljetcr .<perr ^^^rofeffor, lr>av< foK beim foldjc ^^kMuerfitiij-t? Grjten^^
i-'i 2 IC. bcr Sie bod) ab? .Steuuer ber ^•ikn'IjäUniiic betradjtet iuerbcu, gan,^ (\\{t, ha\] c3
. : Icincii ,,jiibiifl)en Jltitnalmorb" ni^-'bt, Uh\^u erft bcr (S-rluartnua i'ine^^ ^tuiiineubcn
•>:v'-:. viiiC'briu'f (Kbeu? :^^lueiteiio, U)ül)er fommt vsoneu, spcxt ''^s\'o'\{:]']Oi\ bic SllUffcujcbaft
» 7:: ^::^c^ bic !tl)?onIie()Tcii bcftrlHcu l)aben, ein .^siibe Kinne iu einem S'aKc, ber bö^ilüilltn
»"•./jicnueifc 511111 ^Utnalmorb aufnebanferji: ifr, beu iDcorb beiiaiu]cn ^aben? ^^iHuianfiri
iiiicii Mouit3cr vSnbeu ii^'^i^eö llurcel)! burcf) tierbleubclc !ii>iiftliunc ocfdKl)cn, itnb
^(um. b. J)Jeb.) — lieber bcn ^Jüorb in .Vlonit^ f^ilK' «'O^'i"^'
\ ■-■<
11
; :<:'i)aüt if)nen Sü^ne'
. .•: riroiT n. a.: ,,lleber Wancbec« iilanbc ief; fclj^oeigcn ^]u iniiffeu. ^ücI) Juirb Cv von
v • '■;i:i, Ciiuiiicv für bie ■Deffeullierjfcit fcjt^nftcncu: 1. ;>u bie[em ^sanuarmonat jinb an
*.t: i^hfcluaiiberfoliienbcu Alanen iu uub bei Moniij; an Icicl)! iu bie ^?(noeu faflcnben
- ■. u'ciie, ''-inMuMeib imb llebcr^icljer be§ int ?'){äv^ 1000 ni'iobteteu CSrnft "ilv^illter ni'fnnbeii
Ai: ?arauv< fole^t bafj ber Toblfc(}Iä('|cr felbft ober hod) ein ^k'tr)cilic-itcr miubefteuo uocf)
' • ,V."!iniar 1001 iu »Vloiiil^^ fid) aufiiel)altcu \)ai, uub ^luar iu Jvrci()eih 2. (S^o l)anbclt jiif)
^< r'.Jci::, liuiv über ba^" l'ebeu be-^ !tll^intcr befannt iieluorbeii ift tuelil um einen eii'^enl:;
'- iVunb, fonbcru um einen iu leiLeufcr)aftiier)cr Crrrct-juna lieriiblcu "Xobifinrai].
«■ ^ .: crjrüif el n n c\ ber i'eiific crKärt fiel) aiiv bcr Vlbjidit, ba^:^ corpus delicti unaiiifädiii
'.•:n Crre bcr ^{)at 311 cntfcrucn. 4. VIncf) nicbt bcxil' n^niiu]fte '?fnj3cid)en ijt Uorbanbcn,
'■:• ;h bcm Sif)lujfc bered)tinlc, ba]] ber .'3"obtjd)I{iri^'i' fid) etlua^3 bou bcm ^l^intc ^ii.Uute^^
. ;:i iiHilltc. ^a'w ber Jlhimpf im ^'l^cr(■l!eid') mit aubcreu .l?eid)eu blutleer erjd)icn, crflärt
.'••M; UHireii bücl) ^n bcm norT)iu ern)äl)utcu ^-^locrfe Siovf, ^Ivinc iinb ^^cinc abnctrennt
"'■■'■ io baj-, fünf flaffeubc Deff uuiuieu eiitjtanben, imb r)at luau bod) ben J)fumpf im
■■'' ocMiiibeii. ^^ir ^ff(c, C£r)riften iinb Snbcii, £rif)obore iiub grciiicfinutc, .U'oujcrnatiltc
' "..•:• •;i-ale, jinb eiuin iu bcm ^i^unfeljc: '^)lö(\e ^cr, beiien am 11. Mlh\] 1000 iu Storni}
T vUiiiibat jo liicl .C")aj', nub Ieibcii}d)aftlid)c (S'rrciuiut't bcrUorrierufen 1)01, bnreb fein
• i- iidi (jetriebcu fü'^Icu, fiel) fclbjt au5U,u'iiV-n, ober nwc\e er balb eutbecÜ lucrbeul
^ loir alter) in bcr llcbcr.^cunuun: ^ie ^l)at, luaci fic biivcl) eilten !?ubcu ober etuen
rcriibt loorbeu fein, ftel)t iu feiner ^k3iel)uni-; 311 bcr ^Jelirtion, bcr ber ^l)ätcr
V f
■<> ix.
Mrtüuunlj, 10. Jvobniav. ^Xk 9i^otariatviHn'I)ä(tiuffo Ihm hiic^ \k(\c\\ \)\n-
^) iVr ']savit(itc^ncvf)öltni[[o iiod) U> c i t u n (\ ü u f t i c] c r, aU im )}{b(\c-
ii'HViifc bariicftcHt luorbcii ift. Gx^ i[t nid)t x\d)i\(\, ba\] cv (nc4)cr in Siaito--
iJ i' i ü b i j d) c ^cotovc iicrtcbcn fjat. ^m (>)ccicntl)cil \mv in itaitoluiü nod)
•' ii ( V c i n i ii b i f ri) c r 9t 0 i a v i\)äi\c\, lincluot)! bei cinoui crl)cli[iif)cn
^^n* :\'otariatvri^it{)ä[tc ^itboii I)ctr)ci(iat iinb. ib'ci einer Hör brei ^öftren
•v'ii 'Wnbcfeüiuui einer 9coiarv[teI(e luiirbe nn Stelle bev» an %iciennität
'i iiiiJitdjcu ä'eluerOerv ein Ineit jünqerer auvUnirtiaer faii)oIild)er Jlnliuilt
IU. '■
^veniij^ S. /"v^^riruar. Sie 'l'erl)anblniui (\c(\cn ben J^^Iei)d)er '))iOV\{] Selul)
'nnciDC!o bcrtinnt am ^Wittlnod), ben^ l:>. b. Wik\ Hör beni I)iefiiioii
iioiidjt. Scn ä>or|it5 i^cv £d)U)iir(]erid)ic>()ofec> mirb üanDrierid/ivbirettor
^11
Jß^/u/(/^ ( fß^Aj) (/Au^j /^r/^ ffiPi
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(icnoninicn. Tic '^lHn'iioji{jirf)lo Dco ^|sn.r>o!fov i[t fo(iic!iDo: ^i^alD iiarf) 'Jlllffill^l[l^
Der ^\Mri)0!ilf]ci(c t)c<vOvnun-Dotcii (^)i)niiia]iaftoir 'i\'inior behauptete eine l^in;a;^
X'eiite, ^})l^\\\\ Veun) fei iiiii 'li'iirter befreiiubet n^^n^eieii; fie jeieii iMelfad) ;,iiianiiiu;
ipa^iereii ii^HV^iUlon, ii^iiiver fei ofiiiialv bei l'eiiU) iioUH'ie)i 11)111. (^hin;) beftiiinn:,
sHiivfaaen in Diefev :iHV^^ie!)nna niad)te :)ioja £iinanoliK--n], i^ie, obrjol}( iJaniaiv
erft 1() vNol)re alt, beveitv nntci jitteiipoli,5eilid)ev .Sionlvolle ftani). (iine >Hir,nl-i
(>'i)innaiiaften, i^ie mit 'JiMiiler )e()r befreunDei liuiven, betiiiiiieien baiiei]en, ^af; ii,
uon einem innfebi" Dex^ "J^intei" mit 'JJioril? üeun) nienialv eimov UHiOviienoiii
111'
^> i.
in
i)aben. x^ind) uon ^el• ^"Nomilie ^e•o /j;'leitd)cimeinei\> .sSofinuinn, bei etiua br
.\!)äii)ei ):^o\\ ii'eiDi) uioI]ni, niib in be[[en A^anfe 'ii'inler uielfad) Devfetjno, Uoi
niodjtc '^liemanD ^n befnn,ben, Daf; 3iMntor mit 'i\\n*il3 ^jieuu] befreunber li\u\
bem l'lnfaiu] Cl'tober P. vS- H^HI^-'n ben 'l'räpainnben Speiiirjev l)ei()anbe(ten .iWe
eib^Cvu-o^^ef; bei'nnbete %^x\\\ X.'eunj alv oeHiie: CS'i* i^ebe bie :Pun]lid}l'eit \\\, baf] cv
^\^^w 'iv'intei' ujit '^ln|e()en fannie, i!)n i'ielfnd> niui) einmal t]eiprod)en nnb iienn'i';:
l)abe; iebenfaU^o babe er nlv'Dami niriji i]e)iniiit, baij ev ber Wi]mna[ia[t ii'iiu;i
Uhu*. S'a aber mel)reve anbeve ,']ciuien be|efjmin*eiü jie bntten iiMutev mc!)vfn.;'
mit L^niH) ^)n!ainmen n^'Kl)^'J^ j"-^ linube (eljleiev am (i. ritobeu im (y>erid}tv]aaL
UH'a.eii biiiuienoen 'iHU'baditv be^'> unpentliei)en 'JJioineibev iierbaftet.
'^,\\ bei:
'Isro^^effe fiiiD Ci\\\^ (>() oeiiiU^i^ n^'l^'ben. (i-:-» iHfinben jiu) barmder .^ablveid).
Ohimnaiiaften, -ynlidiiilei' niiD is^remibe ^i'inte^o, ferner bie ,su*inunalinipefunv
'Vrann nnb Atlad nnb .shiminalfomnnpar Sel)n. ::M.nf;erbem jinb and) mieber bi
brei jniip;en 'jJuiDdien, mit tueldien :ji^iitter Diel norl'ebrt bat> :Hnna A^offmaim
bie Jodjter bev 2d)läd)termei[terö .'ootfmann, 'AWiriba (i-a-opari niu^ Selma \\\i\\\\
iielaben mon^on. Tie ^''tnflane mirb Pen bem fiiv;!id) alv :^iad)foIi\ev beo Aoerrn
ette^aft Pom Viammeriierid)t iiad) MoniU uerfei^ten ürften StaatCninUHili
d) in e i a a^ e r Pertreten inerben,
^H ber :]ieid}vtatVoi)ebatte am leluer
^^ienvtafi in iibriiienv berPori"(eI)oben irorben, bof] bie ll!iier)nd)niu"\ in .Svonii.^
bnnf) bie a n t i ) e m i t i j d) e iH ("i i t a t i 0 11 neid)abiiit nnD irreiieleitet mor-ioi:
fei. (5dn ublaiionOev XlnMipiel bafiir, Inav antifcmitiidjev ^iHH'iulbeit nnb Sniiiieüion
in bieier 'i^e^iebmiii ,vn leiHen uermaii, biorer unter l^lnberem bie iHn^c^fafle ber a^^^^^
2d)ulinjpettar :){of}be im ^Pcajdof^'^vr'.v^eij. Sieie 2:ame bcinnbete eibfiel), iic
I)abe, alv jie arii 'JlbenD bev S'uu'bev in r^er 9aibe ber ..-c^pnai^iotie Püriiberiieeianp.en,
^^w ,/l^ranbt]enid) Pon AileiDmuieftfufen" Deni(id) mabrnenommen. '\'un jinb aber
crd nenlid), nad) bem 'Waf;loff iNro;)e[;, in .SvoniB oie 3iMnter')d)en Mleibniuiviti'ufo
nefnnben Urorben. Tamato, alc-» ^x<\\\ :^iobbe i()ro ^Invfai^o mad)te, mnf)ten fie fic^
fomii noa) im <H'ni3 bec^ U)lör^ero bofinben nnb bätren bnref) ancniebelpite eneriiiid):
A?ano)ndnino.en ernnt'jett P.inrbeii föimen.
^"^tod) einii'ic C5'iii;,elbeiien )uerDin nuv über bav A>aiK^ ^1folf)fif)iIi) in
J^yrauffriVt n. 5)i. befannt. Tie in '|Naric> i^ieiiibrten "i^erljanblnnflen babei;
übriaenc^ ;,n bem C5:ri]ebnii; i^'n^O^'t ba[]; ber 24 i ii b v ine S 0 b n b e v
ä^ a r 0 n v (5' b m n n b 110 n ')i 0 t b f d) i f b in ']>ariv, alfo ber (i'id'cl bev
berftorbenen 7sn*eif)errn '«b.MIbelm ,Surrf \\^Ä^ ivranffnrt a. A'i. iiberneDeln, nnb bie
i e i t w n a b e o ^^ r a n f f w r t e r A> a n ) e
>■>
übernebmen Inerbe. 'AVit Ww
fiebetn nadi Avanffnrt bie A^erren ^tenbiiraer aiK^ 'Iniriv nnD ?ianmann in ^onbo
iif
Di^
bis-' ber
sl
>eriraneib:M"tef(nnnen in ben rliotblVIiilbidien A^äiiiern bet'Ieibeten, über
Tcv Wiimbcr bcv ,C:>auk':^ \'^<\'^ '^.^i n u c u Vf 11 ) 0 1 m ^)i o i () i d> i 1 b , a^'l^i-^vn 171." ;>ii
^'vanfriivt n. 'IW (ir Iicfmi)to Mo ^liclii-;ionv|\()ulo in Js'ihtl) iiub iiot bann olv (^)clii(fo in ein
5'an[l)aiiv .'^u .V^aimoucr. ^^uid) ciiiiiicii \soI)iYii fcl)rto cv nadr /vvoiilfurt f^iiriicf iinb finii mir
einem Hcincn ^-iHn-inöacn ein cicu'ncv OJcidiäfr an. ''■^H^n ivcicnt(id)cni Ciinflnr, fiir ben ''?lur
jdilinuui feiner TN'irnia Inar bov b;efd)äir5lHnl)ä(ini|j, in bav er .^^n bem bamaliacn iJanbaiaüMi
iHMi .«peiKn, jeir ls03 .Unv[iiviien *'^.^iU}elni J., irat. "?(Iv .'inrl^eifon ISnO oon ben fran;,öii|V(ieii
■■i
WESTPREUSSEN
K (9MT2_
AUGUST CARL HOLSCHE: Der Netzedistrikt. Koenigsberg, Micolovius, 1793.
(nuraber of Jews not given)
Page
119 NAKEL, ein kleiner, unbedeutender Ort, 5 Meilen von
Bromberg. 10? houses, 768 Einwohner.
121 WIRSITZ, 6 Meilen von Bromberg. Elendes kleines Staedtchen.
31 Kirotx Haeuser, 180 Einw.
was an Adlige Stadt, was sold to the king.
123 MARGONIN, 7 Meilen von Bromberg, ovmed by COUNT SKORSZEWSKI.
211 Houses, 1257 Einw., worunter viel Tuchmacher.
DEN MEISTEN HANDEL BETREIBEN DIE JUDEN, WELCHE ZAHLREICH
SIND. Die Herrschaft wohnt in Margonii^iorf .
126 ZEr/IPELBURG , open city, 199 Houses, 1128 Einw., Hier wohnen ei-
nige TuchmachjJfer und viele Juden. COUNT POTULIZKI ownes
the largest Herrschaft in the district.
128 SCHLÖFFE, a very old town. 17 Meilen frora Bromberg.
49 Houses, 918 Einw., many Tuchmacher and Jews.
129 MAERKISCH- FRIED LAND, has many Tuchmacher and many Jews, sorae
of means, and a not insignificant trade. 179 houses,
673 Einwohner. FREYHERR VON BLANKENBURG ownes it, has
"ein artiges Schloss."
131 GOLLANZ 8 Meilen von Bromberg. 91 Houses, 597 Einw.
many Tuchmacher and many Jews. Family MIELZINSKY owns
it, is very rieh, usually lives in Poland.
THEREGIERGUNSBEZIRK MARIENWERDER: Uebersicht der Bestandtheile n und
VERZEICHNIS ALLER ORTSCHAFTEN DES IMRIEN WERDERS CHEN REGIERUNGSBEZIRKS,
published in Marienwerder, probably in 1820.
l64 JESZEWO, Kreis Schwetz no.68: p.lOO: 22 persons, 5 Feuerstellen
JESZEWO, Kreis Schwetz no.69: p.lOli 91 persons, 20 Feuerstelle-
the first one is the village, the second the town
226 PRIVILIGIERTE SYNAGOGEN in 7 placess
KROJANKE, FLATOW, ZEMPELBURG, ' DEUTSCH-KRONE, JASTROW,
SCHLOPPE and MAERKISCH-FRIEDLAND
in the Distrikt DEUTSCH-KRONE:
p.28 MERKISCH-FRIEDLAND 2301 persons (2nd largest) 207 houses
SCHLOPPE 1295 — 193 houses
p.lJ^.;
number of Jews:(by district)
SMIIZ.
-"{
DEUTSCH- KRONE
SCHWETZ
FLATOW
all of MARIENlfJERDER (REG.BEZ)
536
2595
270
2288
Oews
3l4,J^10 total. 8775 Jews
( 2.
■'•^^Ifcop— i»l I ■
/
(üuiill^n unO Oarlbllüng^n
m
^cfdiiilti! OliiftptüupßnQ
rjcrauagcgclicn
Dom
{»«llpttupiftDra (Bi!f(DI(Dt«omin
13
5) 0 n 3 i g.
ÄommifflonäDcrIag 6ct Sonaigcr "2Jcrlagä-©cfcnf4)üff m.b.ö.
1927.
5
• •
72 e. ^ 1 0 |j. u)aö Büröcrbucf? 6cr 6fa5f ^ouife uoa 1550-
1
1850. "^^r
C3
9tame 5c^ ^ilrgcrf^
Öcrhunff
©ccDcrbe
8^*03
93emcrkunflcn
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rD
^ .«.^
55
anbcre ^^amcn^form
(>()/(;!
180!)
6ci)iSe(, Z\iu^
9^ofen6orf l.93ö[)mcn
6d)crenfd)(eifer
kafb.
21
nad; srt)orn gc3ogcn
öocrbel, öotflieb
^oniö *
9nül(er '
cugt.
155
öocrbel, 3j>b. 3öl<ob
Koiiiö
9Hüller unb 5\auf-
maun
//
21)
baf unferm 26. 6cp-
fbr. bem Bürget»
• •
rccbf enffagf '
^^ükcrf, 5\Qrf ^lufluff
9Karienbcrö i. Äur-
[ad)fen
2öp{cr
ft
28
bcn 3. 6cpfember
1828 oerfforbcn
'•Il3ci(anö, 3ofepb
^üuift
(öaffiüirf
kai\).
48
1823 gefforben
QBonier, öofflleb
^oniö
(öaffiuirf
ff
4(>
1813 oerfforbcn
•
3ic()(clie, (Öcorne
m. mm
9Kü{ler ^
eugl.
:i8
.
^.Uircb, öciiirid)
5)au3i(]
9Ktturer
//
;50
1822 gefforben
'mom Slaxi fVr.
9flf 95ranbenburQ
öärfner
ff
:u
•
(Öecrmami, Ctvnff
95rombero
Brauer u.
Brennerei)
ff
32
nad; Bromberg per-
3ogen
^nbfcrf, C5:briffopb
6freb(eu i. 6d)(efien
5^ud)fd)ercr
ff
u
1840 uerfforben
6cbniibf, ^ominicuö
9^ic(en in 9Hät)rcn
6d)neiber
kalb.
ao
pcrfforben
(
9{of.^oII, 9In6rca^ (öeorgc
5\oniö
i^aufmann
cogl
ao
1823 nach 5)an3lg
oer^ogcn
5\rabmer, 3ob. O^briffian
6fo(pe
6fabfin(pehfor
//
40
epiller, 9Kicb. 9tafb.
3^born
Bürgermciffer
ff
54
l)af unferm 15. 3uni)
1816 renuncirf
95crhicu, (i'briffian
6fo(pe
6fabfftämmerer
ff
37
iff uerfforben
^ircbner, Oofffieb
^^ilbcdii
0c((au
Öanbfcbubmadjer
ff
24
1821 nad) Cobfen^
gc.5ogen
^>abff, 3obauu G()riffian
Bromberg
3immermciffer
ff
28
iff bereift Bürger In
Bromberg, Der- •
«
«
3ogen nad^ Bromr
berg '•
\^U)
9?of3oll, ^xaw] 6Qm.
9{ofjoa b. ^oniö
5^r.-6feuer-(£innel)-
mcr u. 5?aufmann
ff
52
oerfforben
Aoppc, 9Klcb. CuMü.
Büforo
Bricffräncr
ff
41
1840 uerfforben
^olun^hi, Cibriffopb
^onif^
9fdierbcfifKr
kafb.
()()
uerfforben
9Kapc,^ciDöhi, S^bann
9^üticnn)atbe
Oerbermciffer
cüqI.
Mi;
uerfforben
Meubuer, 5\ar(
5^onU3
9^iemermciffer
ff
24
(^afpcr, 93arud>
6d)(od)ou
Kaufmann
3ube
48
uerfforben
•
iLieball, öotfl.
Hbfincicn
in "Pommern
6d)uf)macber
cugl.
ao
I)at auf beigebrad)-
fem Bürgerbrief
ba^ Bürgerrect)f
in 9teuffabf ge-
wonnen
'Ikiffaii, S\a\i 5)aüiö
5lonif3
6ei(crmciffcr
//
ai
1815 oerfforben '
ISH
©ocrke, 9}^id)ae( 3^^ob
Äoiiift
6d)ueibcr
25
(
Bern, &cox(\ ^ricbricb
^onif
6d)ubmad)cr
cdqI.
2(1
uerfforben
G2/(i:;
9?ocmcr, M- ffriebrid)
5lonit^
Bud)binber
ff
2a
1
Offerniani], Mxi ^xicbxid)
^ouift
öd)nciber
ff
24
uerfforben
6d;n]i5f, Daniel
Banb^burg im 55cr-
6d)mibf
ff
23
•
•
^onfum 913arfd;au
'Pabldie, 5\au(
^onif3
6d)ubmad)cr
ff
25
•
6d;ulö, (^btiffopb
3affrou)
g'ärber
ff
28
toar in 3öffrou)
Bürger, 30g fpä-
fer nad) Cabifc^ln
Offo, 5)aiüe( (öoffb.
5!onif3
5^recbf(cr
ff
25
y '
9iUb.^inedi, 3ob. 5\ar(
5\onif3
3!öpfcr
kafb.
25
ücr.^ogen
•
IS12
9Ikibiier, 3i)b. ffriebrid)
5^oniö
6d) (öf[er
eugl.
25
1822 Der.^ogen nact)
Gammin it*
■
Ödmio, 5larl (Öofflicb
^oniö
Sifd^Icr
-» ff
2t)
17. 9Iuguff 1818
gefforben
f\(aii)iffer, 3obann (öofff.
5\oni(3
3immcrmeiffer
ff
2(>
• ■Iw/-'
«
3'eimcr, ^arl
^oniö
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«■
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G. filoß. Saä 53iiiöcrbud) bct 6loöt ÄonU< oon 1550—1850.
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tbr. öcm '■^üröcr-
rcd)f cntfont
5cn 3. öcpfcmbcr
1828 ücrfforbcii
1823 flcftorbcu
1813 ücrfforbcn
1822 öcftorbcn
nad) ^iJrombcrö ocr-
18-10 ücrftorben
ücrfforbcn
1823 iiQcb 5)QU3lg
ücr^oßcn
bat unfcrm 15. 3uni;
1816 rcnuncirf
Iff ücrfforbcn
1821 nad) Cobfcnö
flC30(icn
iff bcrcKö ^ürcicr in
^rombcrg, ücr-
.^OQcn nad) ^rom-
bcrn
ücrfforbcn
0 ücrfforbcn
j'forbcn
ücrfforbcn
ücrfforbcn
baf lauf bcicicbrad)-
fcm ^^ürflcrbricf
baö ^ürQcrrcd)t
in 9tcnffa5t gc-
lüonncn
1815 ücrfforbcn '
•
ücrfforbcn
ücrfforbcn
lüor in 3(if^roiü
Turner, 30(1 fpä-
fcr nacb £abifd;in
ücr3oncn
1822 ücr30öcn nad)
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17. 91uguff 1818
flcfforbcn
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l
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9tamc bcö 93ürgcrö
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8^5
53cmerkunflcn
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(D
O
5?
on6cre 9^Qmen«form
(j2/(kJ
m-j
53cifmann, 0icfrid;
5Tric5rld)
au:. Olbcnburg bcr-
30(^,1. binfcr 93rcmcn
93öftd;cr
Cüßl.
28
.
■
Obliocin, 0>coi{]c
(VQifcf i. 9i}cftpbalcn
6d)ubmacbcr
rcf.
21
Okfobcr 1817 pct-
3ogcn
•
i8i;i
6d)ccrbarfb, 91uguft öciur.
au^ 6cr 'J.^uffkoroic
6faraIa<Jka in
5laf;3ubcn
Aaufniann
eüQl.
25
• •
•
•
Vc\{], Gbiiftian g'crbinanb
Q5ronibcro i. Öcr-
3onfum 9a}arfd)au
Hbrmacbcr
//
22
30g 1821 nacb 5)an-
6d;u(3, 9Iiibrca^
S^roppau i. Ocffcr-
rcid)
6d;uOmad)cr
/'
u^
JTalk, f\ar( '(Tricbrid;
5\oiüt3
fxaufmann
tt
2:5
•
9Kinnck, ^aoiö
^vonit^
2^öpfcr
kafb.
2(;
6cii)cnfd)iüan3, 5\ar(
5\oiüi3
9KüUcr
cdqI
21
wad) 5\rojantbcn gc-
3ogcn, n)o öic ^law
alö 5Scbammc an-
gcffcilf
0uft, 3i>b<^nn
5)an3in
95utfcrbänblcr
ff
57
SGli^cnfd)iüan3,3ol). Öcinr.
^ouiö
9}cüllcr
ff
20
(ii/crj
^
9Kci)cr, 3faac 9Kofcö
$T(afau
53an5c(ömanu
3«öß
;")()
9Haibc^, Glniftian ^il-
J^omlj
'Jleifcbcr
cügl.
27
'
beim
•
«
93rindimann, (£briffiau
93}arfd)au
6ci(cr
tt
:54
18M
{Jcllmcr, öoftlicb
5?oni(3
Öufmad;cr
ff
50
bcn 25. 5)c3cmbcr
1827 ücrfforbcn
6d)ncMcr, laocriuö
(Öcffra3 im 5\öniö-
rcid) 93ci)crn
2:ifcblcr
kafb.
28
u)obnt in 6d)önfcI5
Qllborli, 3öfcpl)
5toni(^
5^ucbfd)crcr
ff
28
913up5cr(id), ^aliob
93raun^bcrg
6cbuci5cr
ff
2:^
•
9Kajd)hc, ^0üi5 (Öofflicb
^oni(^
6d)nciber
cogl.
?A
'Pomcrcnkc, 3»>b- (Öotflicb
9I5ci^.fburn b. 9)^ro-
C3cn im öcr3og-
fum 91>arfd)au
öfcllmacbcr
ff
2:i
1823 gcftorbcn
•
9Külicr, 6amucl g^icbrid)
^onifi
5\(cmpncr
ff
-11
u)cgcn begangenen
^iebffabl^ für
ücr'uffig erklärt
6d)u(3, ehriffopb
3aftvon>
i^ärbcr
ff
:j()
Vaul, (Vbriffian ffric6rid)
^onil^
5^itd;lcr
ff
:u)
«
^2IMlbc(m
•
^iaioiw 9Kofcö 5:obin^
JTfafoiü
Öan^cBmann
3ubc
:m
(Trank, 9(rou £icbcriiianu
(Tlafoiü
53an5cl^mann
ff
\\\
6fci)cr, C^briffian 5)aüi5
öcra i. 6ad)fcn
93ädicr
Cügl.
20
6koikü, 9^apbac(
^an3ig
9ktbmann u. 6fa5f-
kämmcvcr
ff
w^
u)obnf in (^ulm
{?ürft, Gbvifüan
5Kom{^
6d)ubmad)cr
ff
25
äod)fcrmonn, 93crnbar6f
frcDC 9kid)<^ffabf
9^cuf(inocn im
9Biirffcmbcrqifd)cn
Coböcrbcr
ff
45
feif .1815 abujcfcnö
GG/G7
ecu)in^.hi, 9BuIff
Canbcdi
93rannfu>cinbrcnner
3ubc
:;7
1817 üer3ogcn
3aut^, (Öofflicb
5!onifi
6d}ul)mad)cr
Cügl.
ao
5cn 3. 9luguff 1822
gcfforbcn
9Had{, 3o()öi^Ji Daniel
^onifi
*
95ädicr
It
23
im^ 9)Iär3 1840 ücr-
fforbcn
5^ramonhc, .^arf
6fralfun6
6d)nci5cr
ff
2S
1842 ücrfforbcn
Jacbfhc, Cbviffopb
0orf ^oflniö (9Im!
6d)nci5cr
kafb.
20
1822 ücrfforbcn
0
6cblocf)au)
^
'^onin, 3i>fcpb
i^onif^
6d)nci5cr
ff
2(;
1816 ücr3ogcn
95onnmi(^, 3'>b. 3ökob
.^oniö
6d)ubmad)cr
Cüßl.
27
3aftrQb^ki, 3ofepb
5lrahau
6d)uf>mad)cr
kafb.
;50
nad) (ioffin per-
3ogcn
■•«»'•''^Ik'-
•^'
74
e. ^(o|j. !Dii<; ^ürflctbud) bct 6(Qbf 5?oiiiö ooii 1550—1850.
1-
NIM
a
9tamc öcö 3Jürgcr^ öcrhunftöort
©ciDerbc
()(;/(;7
iHir
08/(VJ
Cock, 3obaim Ocorgc
^^uci;iöoI5, 3ob. 913ill)clm
^Ircbncr, ^lu^uft
t!an(Uod<, 3giiaö
9Uffcr, ©offlieb
9Kci;cr, 3ö()ann
6d)(ciff, 3»>bariii 9^krfiii
^HüUiicr, fxarl (öofffrieö
Offen, 3obaiin
93(umcnft)al, öirfd) Ceiuin
l<sii;
3acobi, 9talbaii
V!iiUoiüic,^, 9}nd)ae(
Ofd)nil^ki, ^c\n(\{]
Öablioeg, 9ln5icaö
Offeimami, 3'>banii
Vieiniii^Ui, S^kob
Ccffe, ^xaxi öottlob
9Karquar5t, 3obcinii
^uffe, 5\arl
5\fciff, 3obcinn 9Karfin
6änger, ^yn\d)
9Keinkou), 3obcinn
9Jc)br^, (^briffiaii 0off(icb
6d)ul.^ 5taif 9I3ilbcfm
^rei)er, 3'^bcinn
5^oniö
5louiö
93obron)nik i. ßer-
aoöfum 9I}arfcbQU
^oui(5
(ifbinö
(^ammin
3nin
9Uöa
^^icrbäu(cr b.
(£boi\jefcn
9^öfeubacb b. 93ern
In 6er 6cbn)ci(5
9na(ec3in b. 9takel
5\oni(j
6cbubmad)er
6d;oinffeinfeöcr-
mciffer
6cbubmacbcr
0recbf(er
6d;ubmad)er
6d)ubmad)cr
6d) nciöcr
Ö^onbifor
SIucbfdKrer
CelniDcber
6d)nbmacbcr
5^Iempncr
9Tcn(o l. öollanb 6d)ubmad)er
nebürfin QUö 9Zeu- '-^ädicrmeiffcr
ffeffin
Scmpclburg
53Qn5eI^mQnn
<j
55
Bemerkungen
anbcrc Tlameniform
eügl
ff
kafb.
eugl.
tf
n
kafb.
eüfll.
if
rcf.
cogl
//
kafb.
eügl
6d)(ocbQU
{?(ci[d)er
5\onil^
9fdtenüirffd)aff
Söernbf
95öffd)er
^ud)bo(3 b. T)r.
Ubrmacbcr
S'riebfanb
5^oniö
6ei(cr
Canbcdt
93rannfiüeinbrenner
^oniö
QJürgermeiffer
2:ud)cf
6d)ubniad)cr
5toni(^
6cbneiber
9Ba(lad)fcc bei)
lädier
9ieu-6fcffin
6cblocbau
Öanbclömann
9teuffabf i. 9Kcdt-
Icnburo-6cbu)erin
9J}arfd)au
Äoniö
5\oni(3 (gcbürfig
QUO Pr. öolionb)
93arbier
6d)nci5er
©lafer
5ed)clniad)cr u.
9Kufiku^
3uöe
//
kafb.
eogl.
ff
3ubc
eogl
fr
Qlt-
leffQ-
mcn-
(arifd)
CDgl.
ff
ff
ff
25
27
2!)
55
2:]
22
;35
2i)
23
2:i
31)
22
37
31)
51
27
21
35
27
55
28
32
23
25
3G
40
:;3
21
4G
bcn 18. 3ulr) 1828
in bic 5)an3igcr
9Zieberung oer-
3ogcn
HnDalibc
Okfobcr 1817 ocr-
30öen
Im 3»»P ^819 ücr-
30iicn
1821 nad) ruffifcb
^>o(cn n^^Höngcn
1819 ücrpgen
u)egen bec^angencn
0icbffab(^ ba^
93ürgerrcd)f für '
uerfuffig erklärt
lüobnf in 'Pred)(au
iff in ^äriöalbe
Bürger geroefen
u. t)on bort anbcro
gebogen, — iff in
©erfiborf
u)ar in ßctnpef-
butg 93ürgcr, ift
i)on bort anbero
gebogen. 1817 t)cr-
3ogcn
in 6ef)(cn
in poln. Briefen
1817 nad) ^ucbbo(3
gc3ogen
1817 üer3ogen
1818 nad) 6d)(od)au
(xH Canbratb t)cr-
fcht
ift bereift in 6cbIo-
d)au Bürger ge-
n)cfen
ift bereift in "Pr.
(frieblanb Bürger
geu>efen
tlnpalibe, iff 3ur 4-
jdbriger {Jeffung^-
6trafc roegen 5)ieb-
ffabl^ uerurteilt
•
(£. 5tloö. 5)aö ^23üriKrbud) 5cr 6tQ6t iloniö von 155Ü— 1850.
75
c
. o
. ex
^cmcrliunflcii
bcjro.
^'^
ü
6cn 22. 9Hai) l-Sin
nacl) 0uii.jlrt ge-
bogen
2H
•
4M l
'
:l>
L>(;
25
:u
:ks
ff
l>:j
a
9tQme 6c'j 93urgcrö
ßevhunfföorf
(Scroerbc
ff::a5
^
Bemerkungen
bc3u>.
anöcre 9lQin«n^form
70/71
>f
»f
>f
all).
Ol) gl
ff
ft
28
28
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22
cugl.
it
//
it
Uat(),
cugl
25
:io
LI
:n
25
28
25
27
2(;
25
Imtl).
18ia ücrftorbcii
i)Cv.joncu
9Io. 1801 nacl)
{^dcManbf gciog<n
ücrftoibcn
Dcrfforbcn 18(m
1842 ücrflorbcn
iff 1801 bclmliit
lücngcgangcii
(9kuteiibcrg?)
ucrftorbcn 1810
(182()?)
13. 3uli) 1801 nndt»
Cob[cu^ ucr.^Pflcn
1808 ücvftorbcM
3on 180,'^ \\K\^
^&)\. (?)
j
ucrftorbcn
9(0. 1814 ücrftoibif ;
foof
ucrflorbcn
im 9(uguft IWH d«
fforbcn
nacl) .CSainnicrftcIn
ucr.^ogcu
\\\ ucr.pgcn
bell ;^1. ^hH IH-Il
ucrftorbcn
1
«.'
72/7:3
i8i(;
1817
ISIS
6cbrcibcr, 3ob<inn
5^ricgcl, 5)anicl
3cllinann, Q'^ottfricb (irnft
9Kener, 6aniuci
.<Saafcmann, 3ol)nnn
^ac.icroiuöhi, (il)riftian
5)auiö
9Kat()acö, 5tarl
V3anrtutl), 5\ar(
ilbütcK, 3cikob
(fblort, Mx\
6cbooncbcr(V fjricöricl)
^a3ill)clm
9üacl<crt(c), (ibriftian
3obaiinc^, 5Xarl (i)oftfricb
Olbctci, (fricbiid)
^lOilbcIni
6d}o(3, 3oI)ann
5)auibfobn, 3ufcpb
Cciuiiicki, 5\lciuc
6cl)liinckc, 6amuc(
93cckcr, 9Ui[bcIm
6cblii^'Uc, 3i>b^nn
9}Iarobn, Daniel
2cfd)kc, i!ui>iui(i •
93urkc, 3ol). 3(itiob
6cbu)cnk, 3ul). Vau!
93oincmann, 9(uguff
9]3cn.jcll, 3akob '
3acobi, 95acr
£oId)off, 6amuc( ©ottbilf
i^abciJ
6d)niicbcbcrg i.
6d) leficn
^oni(j
{yiatom
5tonift
5\oniö
^'oni(3
^onit^
5tonift
Aonitj
93c(garbl.*PomiKcrn
3aftron)
^oni(j
^onilj
9Ibamou)lc,i bei
9Baifcb au
"Pr. (JricManb
3cmpctburg
.^onil3
Orünbcrg i.
6d)(cficn
5üonil^
5\onif^
5^onit3
9^bciniuatfcr bei
6d>öncd< i. ^XlJcffpr.
5\oni!^
6d)(obicn b. ^r.
Öollanb
5^oni(^
6d)-{ocf)au
S'riebcberg (9teu-
mark)
Canc^crbaiifcn (fo!)
in 6ad).fcn
5\öni(i^bofen in
93aiern
3'reubcntbal in
6d) lefien (fo!)
^onit^
5^oni(^
5loniö
6d) üb in ad) er
9Idiera)irtl)
6d)ubinad)cr
Öanbelömann
j^iirfcbner
6d)neiber
5'Ieifd;er
6eilcr
9täblcr
(Tleifcbcr
9tagclfd;mibt
3!abadtfpinner
3Iud)fd;erer
9iiemer
»
5llempner
9]tufikuö
93renncr
6d)ubmad)er
0oIbarbcifer
6d)Iöf[cr
8d)ncibcr
6d)ubmad)er
93iirgcrmeiffcr
.Kämmerer
9Ipot()cquer
6d)uf)niad)cr
Öanbe(c*.mann
'Panfoffelmacber
6d)neibcr
(3a(anferie()äub(er
cugl.
ref.
eugl.
3ube
eugl.
It
ti
t*
II
11
n
II
29
a5
28
25
21
20
m
:58
:5()
l)at in 6tul)m be-
reite ba^ 93ürger-
red)f u. ,30g Don
bort bierber
9toucmber 1827 ge-
ftorben
1822 geftorben
•
II
27
katb.
2(;
)ü5.
54
eugl.
15
24
II
34
II
20
11
20
II
34
II
35
ff
ref.
27
20
eugl.
34
jüb.
24
eugl.
32
II
40
kafb.
25
II
42
eugl.
katV
27'
2S
28
luar fcbon in 5Icm-
pclburg 93ürger.
3oguon borf bier-
ber. 3on 1818
nad) 3oftrou)
1818 ucr309en
mar 93iirgcr in 'Pr.
ffricblanb
bcn 4. 3u(i 1841
ucrftorbcn
1818 uer^ogen
mar fd)on in 9^um-
mclöburg 93ürger
mar uorber in 3no-
mra.^tam 93ürger
mar uorber in
6d)(od)au 93ürgcr
mar uorber in 60I-
bin Bürger
nad) 93rombcrg uer-
5ogcn 1826
9Iunuft 1828 geftor-
ben
uerfforben
1819 nad) 6cblod)au
geaogen
■* .^
76
(£. Ä 1 0 ti. 5)aö ^ürflcrbud; 6cr 6fabt 5loniö poii 1550—1850.
1*
!,(
I
' i;
iii
C3
9lame öcö ^ürflcrö
Öcrhunff
©ctücrbc
O
>*—
9icmcrkungen
be3iD.
U)
rD
^ ,-*
G?
onöecc Tlameniform
72/7:j
KSIJI
Q3rcd), 3obaim
3obaniuöbcrQ in
üittbaucn
6cbubmad;cr
Cüfll
20
lüobut in "PoUniö
$orn, C;l)riffian ö^^inrid)
9kunbor[ l. öod)-
fürfti. 91cu|3-
*PIauifcbcii
6fcHmacbcr
ff
»
24
•
9Hül(cr, 5\ar( £u6u)ifl
"pctcrkau In *Pom-
mcrii
3:ifcblcr
ff
2(>
lüobnt in 9}ZÜ!äkcn-
borf
6d)U)cnk, fjricbrld)
5\oniö
3üd)ncr
3 0
21
30g nacb 95romJ?cvö
^illiil, ecmin
6cb(od)au
Öonbcl^-mann
jüb.
2i)
Pöl)(inaiin, "Pcfcr ^ill)clm
^)r. {Tricblanb
3»d)ucr
CDfll.
:]()
Ö)iro5, 5)amö
3nffcrburö
(öolb- u. 6i(bcr-
arbcifcr
ref.
3'!
nad) 93rombcrö pct-
3ogcn
6fremcIou), 3oI). Ooftlicb
9kficbu()r
95ädicr
cügl.
7-1/75
KS2()
%)anl Sxaxl öoftlicb
Aonift
3üd)iicr
ff
:i;5
3iplin^lu, 9}3iü)clni
0crmifd)kel?mcn
Cobflcrbcr
ff
:i8
1821 gcftorbcn
«
sl^ud)l)o(j, ?ioI;ann
9KcbI(adi
6d)ubmad)cr
katb.
2^
3an5cr, CÖabiicI
6d;Iod)au
Öanbel^mann
mo(.
;j;5
1842 \\Q,^ 93ottcn-
fteiii ücrjogen
C5)rünoii\ (öcor^c öottbilf
5!oni(3
5\Qufmann
cool.
i52
Cafpari), 3faQk
Canbcdi
ÖanbcBmann
mof.
43
a)ar in Caiibcdi
fd)on Bürger
(ixa% Qlbam
6fuffgarb
6cifcuficbcr
«
kafb.
28
•
u)ar fd)on in 9Kärk.
{^ricblanb 93ürflcr;
30g 1821 nad)!iiob.
fen^
9Kid)DU), 3»>b. (Jricbricb
9tcuffcffiu
6d)Iöf(er
CPflt
28
3cmhc, 6imon
^oiu(3
6d)ncibcr
katb.
27
CciDinökl, 3oad)im 9Hcucuö
(^ainmiii
ÖanbcBmanu
mof.
50
u)ar in 5\anun (d)on
93ürgcr
1821
"^oxK (ibn\tian
Pannen b. 9Karicn-
rocrbcr
2ud;mQd)cr
eogl.
20
wQid) 93ag9cn oer-
30öcn
Sa^crncr, 5\arl
5\onifi
6d;ncibcr
katb.
20
.
5^1cpcr, 5^arl (öofffrieb
"Pricbkou) b. ^acr-
toalbc
3immcvmann
«
eofll.
42
öciöler, ^arl Q'ricbrid;
Orofiffabfcln bei
Ceip.ug
lädier
•
ff
28
1823 nad) 93romberö
ucr^ogcn
9ridicl, {yricbrid; QBilbdm
(örunou)
5:ifd;Ici-
ff
23
1821 nacb Grojfcn
i)cr30öcn
93cbvciu\ Mxi öotlicb
5\oni(3
3:ifd)Icr
ff
23
6d)U)anM, 3oI)ami
5loui(3
6d) iibmad;cr
katb.
28
6d)tt)cnk, ivncörid;
>^oniö
3üd)ucr
cogl.
20
^Zl3ilbc(m
( 0/ < <
1822
%y\xx[^, 3oI)ann
(Tuukcrmüb(c
Ubrmacbcr
ff
ai
-
öobert, 3c>banu
(55rnubcn3
5:ifd)fcr
ff
20
^mcnbt ©Dttbilf
.^onit^
5!ud)mad>cr
ff
33
Öopcr, ©corcic öiQiiSmunb
Cicbmiibl
5!oufmann
ff
33
• •
S\xa\t, 2c\m\
6d)Iod)aii
5\aufmanu
jüb.
21)
91po(auf, 9iaumanu
5)cutfd) dxom
Kaufmann
ff
27
öuQiibt 9Hid)acI
5\oui{3
6d)ubtuad)cr
cpgl.
2(;
ücrftorbcn
{^ricblänbcv, 9Kofcö 3öici
5)obbn)n
5\'aufmann
jüb.
58
U)ar (cbon in ß^am-
min 93ürgcr
6emcrau, 5)anic(
5?onit5
6d)ubmad)cr
katb.
28
93(odt, .^art
^onit^
6d)ubmad)cr
cügl.
28
5tot[d)iii^ki, ^>au(
^ouii^
6d)ubmod)cr
katb
20
' '•»
9^o(andta, 9Haffbiaö
(Öraubcn3
6d)ncibcr
ff
28
^DicDCv, C^rnft
5?onih
95öffd)cr
cogl.
\
182:J
^^onion, .^arl öofflicb
5tonifi
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(if)iiibaobcr, 3ob. C53ottfnc5
.}iudHuSi?'v 6anuic(
(yciMnanb
ScKmanu, 6amucl
iiciüinöUi, 3frae(
slMiKh, Cibriflopb
'23iauu, (^briftion £u5tDig
.^(aiüittcr, 3oboHn
9(ppc((, 'aricbrid)
Benjamin
ü. ^ei;cr, Cuömlg
Öcffc, 9^u5olpb
fflad;, Öoftfricö
5\urftin^hi, SKaxl C>5otÜicb
3acfd)ke, (frnffc il^oüikb
^ocßc, "Pcfer (öofflicb
(Vollmer, 93cnjamin
2:c3(aff, 5)aui5 ffricörid)
9^i)d{, 5?ar(
5Iod)fcrnioiin, (J^ricbrid)
^i(bc(m
5lrifpin, 3f>bann
3'rcunö, ^i'^bann ÖGinrid;
5)rci)cr, ^axi
Öcnniij, 53ßnirid)
*^ranöcnobl 3»>bönn Qoüib
^oKööorf, 3ob. ^axi
3'ric6rid)
9kutcnbcrg, i^orl
9lafflin^lu, {Jronj
93crlm
^oni(}
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S{am\n i. 9Bcffpr.
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5\oni(}
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b«3a).
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95crnn
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6d)iibniad;cr
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93ädicr
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ÖcinöcI<juiQnn
6d)ubniacbcr
Zi\d)kx
6cbncibcr
6cbubmad;cr
^rcnncrcibcfiöcr
9(potbcI^cr
3üd)ncr
9ia9clfcbmibf
6cbubmad)cr
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6cbnciber
6aff(er
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93ädicr
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93ucbbinbcr
©fnfcr u. 97Iufifui5
fräbcr 0(afcr, jcl^I
6cbu)cincbänb(cr
(Öaftmirf
9Kaurcr
kafb.
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kafb.
cogl.
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1831 perftorbcn
U)cgcn 9Kcincib beö
93ürgcrrcd){^ ner-
(uffig gcmorbcn;
ftarb 1833 in bcr
.93effcrung^anffa(t
in ©caubcnj
m f^^br balb nod;
6cbu)c(3
mar frübcr ^^lirgcr
in g'füfau
mar 93ürgGr in
6cb(od)au; flarb
im 9Kai 1833
30g nad) 2:ud)cl u.
ftarb borf 1840
u)or 93iirgcr in
3cmpclburg
30g 1834 md) bcm
5)orfe S'Iocfcnftcin
■'. »
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G. AIojj. (Dq^^ 2}üigctbud; 6ct 6labt Soiiiö uon 1550—1850.
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öerhunfföorf
©ctDcrbe
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be3tD. V .
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9icumQnn, 3[aac
1 6d;(od)au
Öanbelömann
mof.
—
mar früher 93ürgcr
lii öammctffcin '•
(fo!)*)
•
i3ii'fcl), 5)aüi5
Öainmcrffciii
Öaubclömami
//
mar früher Bürger,
in 6d;(ocbau (fo!)*)
1827
9Uciiicr, 3»^f^P0
£id)fcii()a(icn bei
(od){od)an
6d)ul)mad)cr
katb
27
' -• i 1
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• '-
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5\oniö
6d)n\)mad)cx
ff
2!)
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9ticfcu)an3 b.
6d)acibcr
ff
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Öcilöbcrg
6d)iicibcr
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27
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^oni(3
6d) iicibcr
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21
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6d)mibf
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5\oniö
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ßcmpclburg
Öanbclömann
mof.
mar früher 93ürgcc
in 3cmpelburg;
iDobnt and) jcftt
nod) boxt ■^.,
,
Öirfcl), 9KicI;acl
9öormbift
Öanbcl^mann
ff
mar früher 93ürgcr * 1
in 913ormbiff
1S2S
95rafd), Ccifcr 9Hcn5cl
3cmpelburg
55anbe(ömann
ff
—
mar früher 93ürger
in 3<^mpelburg
53eufc(, Ooffücb
5lonif3
6fcUmQd)er
cogl.
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^iücduuartl;, {^crbinaub
.^onifi
^rccbflcr
ff
24
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5toni(5
6d)ncibcr
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^ouiö
(Ticifcbcr
«ugl.
25
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9tc(niiuv (Öottlicb
93rGnncr
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3cmpc[burg
9{icnicr
ff
—
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5\(eift, Öoftlicb 9i3ilbc(m
9öaHad)fcc
'lädier
ff
29
'
{yrandic, 3ofepI)
CÖIafi
6cbornffciufcgcr
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20
6ubinaiin, >3ir(d)
9i5ol(in
6eifciificbcr
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29
1
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Z\)oxn
6d)ubmad)cr
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2(;
93edicr, Z<^kob
Cslbing
6d)u()mad)cr
ff
27
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ßobfciij
6eifenficbcr
katb
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liobfen.v 3og im
6cpfembcr 1829 -
nad) Üobfcuj
•
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—
9nii(Icr
cog!.
,1
93cdier, 5\arl
9Küllcr
ff
i!cn.j, ^arl ffricbr. Qiuguft
^olbcrg
ytrci^juffi3rafl;
ff
aG
murbc 1839 nad;
^önigöbcrg ocr-
öpleff, ©o(t[icb
0runau
6cf)mibf
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28
'^ricblaeubcr, 9lbral)am
(iammin
53Qiibc(ömann
mof
28
9Ko(cö
1
I82II
.^omatfd), 5\art 3»(cpl)
^önigf. ßanbrcufer
rcf.
41
iff ucrfforbcn
^arraö, 3al;. (Öottlob
9kubniö i. 9^cg.
93c3. 3'ranh[urt a. 0.
6d;mibt
cogl
28
iff Dcrftorbcn
Öagcl, 3ofcpt)
(fraucuburg
Töpfer
haff)
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ift ocrfforbcn
9Kci)cr, 9Ibra()ain
fflafau
Öaiibclömaun
mof.
21
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^onilj
6d;umQd)cr
cogl.
^^olff, öerrmann
3:ud)c(
Kaufmann
mof.
mar in 2ucf)cl
93ürger
9Radi, 3oI). (^briffian
Ocffingcn i. 93apcrn
6fellmad)cr
eüfll
2.')
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3cnid<c, ^ar(
5!oni{3
6d)umad)cr
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•Öammcrftcin
Öanbclömann
mof.
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mar and) in ^am- .
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mcrffein ^Mrgcr
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^cmctUunflcn f
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9tanic 6c^ ^JürgcriS
Scrhunft^orf
OetDcrbc
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93emcrkunflcn
bejtD.
anbete T^ameniSforni
82/8;)
1821)
53ai;mann, a\)am 9ilüfcö
Saftrou)
Kaufmann
mof.
mar fd)on inSoftrom
95ürger
(fol)^)
-
^kbfUe, ©ottlicb
3cmpc(burg
lädier
coöI-
24
mol;nfe fd;on in5la-
-
mar (rüber ^ür^cr
min aiö 95üröcr
in 6d)lod)au (fo!)*) '
9Kutfd)o(I, 3o()ann
(^animin
93öttd;er
kafb.
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1830
••^rclfobn, (ÖottUcb
5\oniö
etcW- u. 9^abc-
macbcr
eogl.
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uerftorbcn
"•
3ad<^\ 91bra(;am
6d)(od;au
tJ(cifd)cr
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mar fd;on in 6c()(o-
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d)au "Bürger
•
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Öanöel^mann
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jog 1833 nad) 5lro-
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5^anfmann
katl)
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5\onit3
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6d)nei5cr
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1834 nad) 9Utftcttin
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—
9Ipolf)ckcr
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1832 ücrftorbca
in 3<?"ipc(biirii;
wo\)]\t aucf) jc^f
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J\ol;ncniaim, (Öcifon
S:ud)d
Öanbelömann
mof.
9Kcncr
iiod) boxt
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Olbetcr, 3ol;ann
6d)crnDiDil^ in
ffleifd^cr . "
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lüor frül)cr ^iiröcr
".
9^uffifd;.''PoIcn
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1.
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5li)niö
6d)umacbcr
tt
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3icl<Jhc, ^arl
5\oniö
6ei(er
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in 3cnipclburfl
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'Jrandi, 3j>bann
3ufti3-9Ictuariuö
tt
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5torbmad)cr
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9tcfeu)anö b. 5\oniö
6d)löffer
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". •
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(Jcrbinanö
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•
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5\oniö
^ud;mad)er
CDfll
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1
1.
'piobnianu, 91nton
9KcI;Ifadi
6d)umad)et
iidtt)
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6d)lDffer
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2!)
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5lüni6
^ama*tu)ebcr
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30g nad; 9Hü^ikcn-
6cpfcmbcr 1820
borf
nad) Cobfcn,^
6foI)(bu(d), 9i}il()c(ni
5^oni(3
6d)(öffer
mt
28
ift Dcrftorbcn
-
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3fcdie, ffran.}
5^ecfcu)i(3-) b. Ca-
5\aufmann
f f
ff
20
ift nad) 9^cct3er
.
'
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min in 'Pommern
9HüI)(e Dcr3Dgcn
.1'»
iDurbc 1830 nad)
'Papcnfuf), 9(u(iuft
5)anl3ig
lll)rmad)cr
ff
32
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f.
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5\oni(3
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ff
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93ürger; ftarb am
1
ift ücrfforbcn
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7. 9Kär3 1835
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6d)Ii)d;au
Öanbcl^mann
mof.
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ift in Sd)(od)au
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'PotüQblke b. ^ohiö
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ift ocrftorbcn
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^oniö
6d;umad)er
ff
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©runau
9taoclfd;mibt
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1
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9kppcn
9Ipotbeker
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6d)umad)er
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5tonilj
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9Uiufciibcrg, George
5\oiuö
6ct)umad)er
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(Öofffricb
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6d;rcibcr, Mxi
5! Oll 1(3 .
JT(cifd)er
kafb.
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uerfforbcn
93cnmüi(5, Q3o{f(icb
5toniJ3
6d)uniad)er
cügl.
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'^Dud)crau, (ibrifüan
5)orf ^(ein j^oiulj
6d)uinad;cr
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9Bol)(, 5)anic(
^^crlin
6cbneiber
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30g im 6epfember
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1835 roicbcr fori;
war (d)on Bürger
in 6frcblcn
30H3C/ (Öuffapb
5^aufmünn
n
megen mufbroilligen
•
•
•
<^anquerof^ 3ur
9Jeffung^ffrafe
nerurtbeilf, u. bie-
fen Ort gän3li(b
oerlaffcn
Öcmmel, (ycrbinanb
5\önig^.bcrg
6d)neiber
tt
2:5
93ocbmc, 9lMIbclm
^^rombcrg
ölafer
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ilciuinöki, 9}larcuö
(Jj^ammiu
Öanbelömann
mof.
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(Jranck, 3^kob
{TIafau
Öanbcl^mann
tt
25
9}lci)cr, 9Kofc^,
6d)Iod)au
Öanbelömonn
mof.
25
ift fd)on in
6d;(ocbau 'iJürger
6d)iibnd<c, 9(uguft
5\01Uft
ßimincrmeiffer
kofb.
28
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9}lci)cr, Z^kob
^oniö
Öanbctömann
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9tcumanu, 6amucl
3cmpe(burg
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9Kü(Icr, 5)aDib 93cnjamin
Üouift
.Klempner
engl.
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^obrinf, 9Kid)ac(
9Kü^kenbor[f
6cbneiber
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9iamc 6c^ ?3ürg^r^
Öcrhunff
©ctDcrbc
93cmcrhunQcn
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6d) reibe V, 9(u(]uff
üeiDinöki, iVmiii
6cbmeid)c(, ^arl
'^ocftcbcr, 3i>bönn
Qlruöf, C^Iauö
^B(umu)cl), 0o((licb
Cipperf, 3^eiMiiau5
9^ocpell, ^arl
^iUailbvocb, 9BiIbcIm
^roll, ffricbrid)
5^aftiier, Qdifon
5\iieiicr, 9Horit^
öfeiiicki, 3'>f<^Pb
i^aiu]e, (^crMimnö
^do\\c\), (fünft
Vnöor, öuftao 5Ibco5or
6d; moö(]inölu, 5\ar(
5\nl(fcr, ^axl öofflieb
^Drannlatlc^, (Öcorgc
ffcrMnnub
Öaricb, ffrieörid; Olu^uft
93(iiiMirad^e, S\ai{
9Uiu(enber(i, ©corgc
©offfnetS
6d;rcibcv, .^arl
93eninui(^, öoftlicb
^^ud)crau, (^brifüan
9I3ob(, 5)anic(
3oU3c, ©uffapb
Cabc^
(£ammin
J\oni(^
6d)ocnu)al5c b.
93cnuiu
Öammcrffcin
9^umme(öburii
5\onift
Goffbuä
9Köu)e
9icuftctfin
(Öricfta b. (Öraubcn.^
9Bolff^öorff bei
9^Qffcnbuvo
^romberg
9^ummc(öburo
Öonimel, (^crMnaub
Q3oebme, 9lMlbclm
ilciuin^hi, 9}tarcuö
(Brandt, ^akob
9neocr, 9Kofc^,
6d) übiidtc, 9(ii(]uff
9Kci)cr, 2^\{ob
9icumanu, 6amuc(
9}tüllcr, 5)ai)ib 93cnjamiu
5)obriuf, 9nid)ael
9}tarienu)crbcr
.^oni(^
5\oiiil3
5\oni(^
5)orf ^(eiu 5\oiuö
^^crlin
^önid^'bcrg
^^romberö
(i^ainmiu
6cbIod)au
5\oniö
3cmpc(burg
Äoni(3
9nüökenborff
6d) iimad>er
f>aiibel^manu
^oimiftiDcbcr
9KQurermeiflcr
3Iabad<öfabrili
6d) nucö-9Hciffer
6d)uiiiad)er
5lrci^rid)fcr
^^afailloiiöar.if
9kc(or au bcröfabf-
fdnilc
©Dinimfial-Cebrcr
3:ifd)(cr
Q5arbicr
6atf(er
3:ifd)(cr
9Knb(er
^öffd)er
2ifd)(er
6d)umQcbcr
.<3orn5rcd)f(er
^ud;5rudKr
^öffd)cr
6d;mii)f
6d)umad)cr
(Tleifcber
6d)umad)er
6d)umad;er
6cbneiber
^laufmaim
6d) iicibcr
(Ölafer
Öanbclömanu
Öanbelömann
Öanbelömauii
ßimmermciffcr
Öaiibclömaiin
0erber
5\(empiicr
6d)neibcr
COfll.
mof.
CDfll
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24
■II
42
lüobnt in 3acoböbovf
nad) ^i'omberg üer-
.jogcn
mcgen (^alfcbmünjc-
rei 5 3abr 3ur 9}c-
ffung perurfeilf u.
bafelbft üerfforbcn
bat in 9Karienn)cr-
ber 93ürgerrecbt
uciftorbcn
30(] im 6cpfember
1835 roicber fori;
mar fcbon Bürger
in 6frcblcn
iDCi]cn mufbn)illigcn
^anqucrof^ 3ur
9Jcffung^ffrafe
Derurtbeilt, u. bic-
fen Ort gänalicb
Derlaffen
iff fd)on in
6d)iocbau Bürger
micbcr nacb 5)on3lg
Dcrjogen
•.:v
t
toar fcbon in öam- j
merftein Bürger
).. •
(i. S\\o[]. 0a^ ^ürncrbiicl; bcr etabt fioni(j üon 1550—1850.
81
93emcrhungcn
anbere 9Ianien^form 1 (Q
9tamc 6cö 93ürfl^riä
ßerhunff
(öctDcrbc
5?
Bemerkungen
bejiD.
anbere 9lQmen4form
L>1
27
)o()ut in 3«cobö6ovf ] ks/S!)
•JS
:J()
mar fc!)ou in ßam-
mcrftcin Q5üröcr
nocl; ^rombciö ucr-
^oflcn
lücncn {Tcilt<^)"n'in.K*-
rci 5 Za\)x ,]\\x ^l^c-
ffung DcrurfcKf u.
öafcibft uoiflorbcn
bat in 9Koricnii)cr-
bcr 93üröcrrccl;t
DU 111
is:j(;
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II
12
ücrftorbcn
3on im 6cplcnibcr
181^5 iDicbcr fori;
lüQr [cbou 93üiflcr
in 6(vcbicn
lucflcn nuifbiuilllncu
93anqncro(^ ,]iir
9Jcftuu(i^ftrafc
i)criiifbcl((, u. 6ic-
fcn Ovf öünjllcb
ücr(Q([cn
Ksns
ift fcf)on in
6cl)(üd;au Turner
micbcr und) ©an^ig
pcr^ügcn
Ks;v.)
(fllhiifd), öiifd)
ilcwinöln, 3al<ob S^cijcr
9llbcrti, ^Innuff Csbuarb
93lod<, V'ubiüic]
53ciicniüo(b, ffcrMnanb
S\od)i, 3obcinn Jiicbiid;
Q3c(oio, (Tcrbi nonb
5\crndtc, 9I(bcil ^xan,]
^xiicicx, ^ilbchu
ffricbcmn nn, 5\avl
9^ocnc (?), ffiicbiid)
£u5u>iö
^{oQalinölü, j^nrl
6d)u(.^ Cfbuorb
'•DaoibjcbM, 6d)apö
0aoit)[obii, 6coli(i
Krumtfid). (^^^rbinnnb
3obaiui
einbcnbcici, ^ar( 0o(((icb
^.Mboriuö, Crbuarb
',Tcl|d), ^r/.MIbc(ni
Öarid), '«Tricbvid;
(^ciMnanb
Oppcnbcim, 6imon
Slcvoi, 6olonion
9Kaökc, 5\nrl ffran.^
93orn, f\(ul
^lUoi)c,^cKcu>i(^, (Öcov(]c
öollfncb
9Kafd)hc, Aarl
T.M)ilipp, Cubiüii] öciniid;
QBicfcr, t?iic6rid;
53cnfcl(, 9lM(bc[m
93cnnu)ih, ^ilMlbclm
9KarUö, 3obann
^ablKc, 3ob. elcrbinanb
ßa&*)/ 3oOann 3oad;ini
Öübncr, .^arl 9IM(bc(ni
ßöjj''), 3i>biinn 3t>tKbim
(Yürff, JY^rbinanb
9}tafbäic^, (Jcrbinanb
(Tlütoiü
6oinofc3 bei Cabi-
fd)iii
5tünil^
Vx, '(Tncblanb
9i3o|[cdtcn b. 93ü{oiü
6tolp
Oiiflcn im 9(uba[f-
Ctötbcn(d)cn
5)cmmin
3clcn(^ifl
5\onih
Cabifcbin
Vr. ffricMnnb
VV' ffricblanö
9hn^aüal5c
5\oni(^
Öam mcrftcin
5Xüni(^
Öonbclöniann
93rau-u. 93rcnncrci-
bc filier
6tabtliänimcrcr
6d)uniad)cr
6 d) um ad) er
53utmad;cr
6d)uei5er
93runncn- u. 9^öbr-
meifier
93arbicrcr
9KabIcr
Qaupfmann
2ifd)(cr
{^ärbcr
9ilufitui^ u. 93äd<cr
53aubcR.mann
3uffi.j-(i)ommiffariu5
6d)umad)cr
2^ifd)(cr
5l(cmpncr
mof.
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liatb.
CUflt.
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cugl.
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ff
Ml),
ff
ei>gl.
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//
cogl
6ommcrfclb
bei
93ud)brud<cr
licip^ig
Ciffa
ÖanbcBmauu
fforbon
6d) ncibcr
9\abofd)in) b. 6d)ar-
93ädtcr
nilunu
6d)öiifclb bc
i ^onifj
9^abmad)cr
5\oni(3
6d)umad;cr
5\oni(^
9)ictualicn()än
'iTorftbaii^ £
ipnic b.
93crnau
'Berlin
*
6d;ncibcr
5\oni(^
93öffdKr
.^oniö
6d)umad)cr
5tonift
6 d) um ad) er
5tonil^
6d)umad)cr
^ubüö
6aft(cr
5\oni(^
6d)ncibcr
3^rcp(oiü au
bcr
6aff(cr
2!ollcnfc
5loniö
6d)umad)cr
^oniö
6d) (öfter
ff
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25
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iff fd)on 93ürgcr in
jyialou)
ift in 95rombcrg
etabliert
im 9(pri( 1840 nad)
.... gcpgcn
luar fd)on 93iirgcr
in Berlin
u)ar fd)on 93ür(icr
in 53cimmcrftcin
im 9lpril 1840
nad) 3"iii ^^r-
30(Kn
1840 nac() 3"i'^ ^er-
3ogcn
1842 wad) 5^üni(]ö-
bcrji ocr.jogcn "
ift bcn 1.5. 91piit
18;M) nad) '■23cr(in
ücr^ogen
,}0(i 1840 \\C[d)
6d)(od)au
*) M) vermag uiir bic auffaücnbc tlbcrcinftimmung beibcr 9tamcn unb bcr 95crufc bei Dcrfd)icbcncm öer-
;;iunfts?ortc nid)t ju crlUärcn.
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a. Aloft. 'l\\i ^üröcrbucl; bcr 6fa5f 5(onl6 üon 1550—1850.
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9tamc, 5cö 93ür9crij
Öerkunff
©eu)crbe
8F^ «
93cmcrhungcn
be3a).
onöere ^lameniform
D()/!)l
ILV!):;
18:)1)
|S|I»
ISll
i)4/!)r)
KSI2
'i)ül;lhe, 5\ar[ (Jiicöncl;
ÖupUc, 5iavl
Offcrmaiin, 9(unuft
r^lifcl), 5\arl Qluöiiff
(Tcüiiicr, 5\arl (l()iif(iau
5\ol)iu ^olff u)Qüi5
53iifd;bciii, 6a miicl
'i^ccb, Sobelin (Öottfrici)
^er(i, 5\ar(
53ocMtc, 3i>bciim
5)obiofcb, '^Kartiu
^a[)\, 3^ran.^ ^UMIbclm
9k6maim, (ibnffopb
(5)rulU (?), Million
^rcu.^mami, 5\ar(
^Unibcdu
A(cmm, {yvicbricl;
^iUilbcIm
m\xQ\\, Mx[ (ibimrö
^cnöf, pbilipp ^latoii
3ona(^Iu, 3öbnnii
5vlicl)iicr, ^Mlbclm
9Ka(cbUc, {vricbricl)
(TvanU, Siciüin
9I(brcd)f, 5xarl ^luauft
(TcrMnaiiö
T.^ropp, (ÖüUbilf
6cbrcibcr, 3c>baim
(Trankomölu, öuftao
Simon, 9Iiii]uft
9Kcn,H'It; iTricbrid)
9Ippclf, Ctbiiarb
9^iinmcr, 9Hid)acI
5)aüi5)obn, ^nüiö
5\lcin, 5\arl tyricbvid)
3cfcu)i(} in T^om-
mcni
5\oiiilj
5\oin(3
(5'raiidifurn; a. 0.
5\oni(^
5\(ciii 5tDiii()
3cmpclburg
6d)iücl3
5^cmiiik b. 9kcö
^r. öaal^ii]
SBricjcu b. S{o\\\\]
'^raufiaöf in ^0(011
5\onil)
'J.Mcüc 2^cfino
Scnipclburö
6afika bei öollub
6d)Dnbaiim ^Dan.^i-
(icr 9ucbcriing)
9lculuttcii (9Ilt-
prcu&cn)
Cautciicd{cu in
9\boinbaicrn
9Kc6crfin bei 93iifou)
fvonifi
fvonil^
5\onil5
^onil^
.^oni(3
Par^KJ^H^o 9KüOIc
5vufd)c b. 9Kocu)c
^iOcblau t Opr.
5^onift
5\oni(^
^id)fenbagen
6d)locbou
2^ud)cl
6d;onüiftcn in Off-
prcuftcn
9}anböbui(i
Töpfer
93ud)biu^or
6fa6tkänimcier
6d;umad;cr
6d)umad)cv
6d)nei^cr
0c(bciic[Kr
6d;(ö)fci
93ädier
6d)neii>cr
jübifd)er ^ZJictualien''-
bänbler
5(irfd)ner
5^on5ifor
6d)umad;cr
93ütd)cr
(Öaftiüiitb
^^äd<cr
5)rcd)f(cr
5lonbifor
6cilcr
6d)nubf
2i(d)(cv
5\upfer[d)nubf
Öärfaer
3^i)d;(er
6d)uniad)er ,
Öanbclömann
93öfd;er
6d) innad)cr
5)amaffu)cbcr
6d)nei5er
93p td) er
51i(d)(er
6d)uniad)cr
6d)innad)cr
9I5attenmad;er
6d)neibcc
9Ipotbckcr
93ädicr
cügl.
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1840 im Ca^arcft
in 'X^i, 6tar(iar5;
u)o er 3ur nrojjen
Hebung einberufen
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,jog am »'^0. 3"k)
1841 nad)
3oad)im^fa(
ücr3ogcn
•.^'i'
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nad) !iiob(enö oer«
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f(arb 1842
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1840 im Ca.iorcll
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1841 imcl)
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md) Cob(onö ucr
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iff fcI;oii in "px.
cfricMaub ^^iirncr
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G. Jlloß. 5)aä '23üti|cibud) öcr 6(at)t Äoiii() oon 155Ü— 1850.
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9ZQmc bei') 93örflcrö
ioerhunff
©ctDcrbe
!)1'1)5
1812
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i)(;i)7
1811
9Uinmcr, S^axl
(Triebe, Ziiba^j
^ocliiHV '^cvbinaiib
'Daniel
(5'ellnier, (Triebiicb
Ql'^ilbclm
6ahl)off, 6amuc( (Öoltf.
6cnff, 5\ail
6d)(ciff, ^xarl
6alunann, .^arl öciniicl)
^iainifd)iücin, (Öotllicb
(fbuarb
^aifci, S2ubu)iG
QDciiu^r, (Vcrbinanb
5)aniel
Öccicniualb, .^arl
'(^riebiici)
Kummer, ilubmin
Olbcfcr, Zo\c\>\)
Cönber^berg, 3utiii^'
Ofterniann, f>crrmann
Ceiüiii^ki, 3al^ob
Cannutb, 3i^^b. (Jiicbrid;
!t!copolb
9Ki(fck(?), ^ai)ib Mxi
{Trcuiibf, li^copolb
(VacblUe, .^arl
5\ioncib, 3»>bann C^buarb
9Iufd)iib, .^arl ^lufluff
Canbmcifcr, 3ob. 91>ilbc(m
Öoffnuiiin, 9lu(iuff
iTcrbinanb "
Wciü^v Aart
9ikn(Kll ^arl
3be[il^Ui, Qlnbrea^
Gcvfcfiu^, 3ob. 5xar(
.s3cinrid)
6d)nmhoiü<?l<i, C^biifHan
^^au(, 3i>bann
0roid)ki, ^ail
9(nbt 3«nu5
3aci)bi, 6ee(ig
93iffcr, 3ob- ebviftof
Ooerhc, {^riebrid) 5\arl
ÖaiDcmann, 9limuftc
5^a(d}ner, öottfricb
93ud)bol3, ffricbrid)
9Ucibcrt, {Jcvbinaub
(Öocömann, 5^arf
5^onit^
53ammcrffciu
^oniy
itoniö
^üni(^
5lonifi
53ci(^'bern
^\oni(}
9Bunöforfimf\önin-
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9Ucö3ai)a in T^olcn
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5^onH3
6amDö3('
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93rombci(i
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5\o((abiiba
5\ovtbasi
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5\oni(3
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6d) (od) au
5tDniö
^lönigöbcro
3uffcrbur(i
^onil^
6trai)3in b. ©anjiij
5!onift
'Pu3cd)ou)0 b.
6d)U)CÖ
5loniü
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6dnimacbcr
53anbel£'.mann
9^ictualicnbänb[cr
6d;umad;cr
5Iifd)(cr
fvommiffionär
6 d) um ad) er
T.>of(meiflcr
^icis?pl;i)ficu^
(Täuber
ilud;(d;cier
6d)umad;er
6cifenficber
(Tlcifd)cr
5\irfd)ncr
6ciler
93raucr u. Qcffilla-
tcur
2i[d;Icr
6d)umacbcr
6at((cr
6d)umadKr
3immermann
6d)ncibcr
6d)iimad)cr
Öan5|d;ubmadKr
6d)umad;cr
Voflbalfer
0oIlmcffd)cr
j\rci^-6fcuer-
C^inncbmcr
penf. Obcrförfler
5^ifd)(er
OcUonom
9}?afcrialiff
6d)niftiüaren-
bänblcr'
9}Jad)fmciffcr in bcr
©enbarmcric
S^öpfer
'pul^madKtin
flaffellan
6d)ncibcr
fflcifcber
6d;ncibcr
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nnbcre 9tQinKn^form
murbc bereife. 18;^n
93üigcr in ^^onilj
mürbe 9ln|ang 1843
aud; 95ürger in
93romberg
lüurbe 1842 in
C^üffrin 93ürger;
ftarb 1845
mürbe 1822 95iirger
in ^an3ig
mürbe \^m 95ürger
in 2ud;c(
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SES;
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84
e. Älofs. a)af. Q3iir$icrbud) öet etabt Jloniö uon 1550—1850.
9Iame 6c^ 35ürflcr!^
Öerkunft
@ea)erbe
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M
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5?
93cmerfeungen
anbere ^ameniform
ü(;/l)7
i)8/l)J)
IHM
isir
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isii;
•H^in, 9nid)ac( 9Kofc^
9l(brcd)t, 9ln5ica^
0rainoiüölu, 3öl)aim
93ii(icv, 9Haitin
6uHicl)iö/ Öciiuid;
5toftcl(c, 3«l<ob
Iiid)(ci% 3[racl
Traufe, 3ofcpl)
3c^kc, ^aü Csniff
93c jad), 9Koii4
9Kofd), ffcrbiuanb 9}}ilb.
9lunuft
6d) (cif, 9(unHft
.nictUc, (öottlieb
Sponbü(l3, S\(ix[ ^xkbxid)
^cxt)\nanb
Maihac^, ücmlii
6fc(.3cr, 3oKPb
6d)(ciff, 3i>bcinn
Öicrbutb. Ö^^ini'id)
etul^lu, 9Karfin
(Tinii.^, Cornelius»
9Hittaiv ^ail
93or(^, S'riobrid)
9}iafcbhc, 3i^b. {Tiicbrid)
53inbonbur(], 3ob. 913i(-
bcdii
93aierf5j, Coi^ ß^ricbrid)
^Uklhe, (ixn\t
9Harquarö, 3t>b- ^cixl
93cmiu)il^, 9tatbanac(
913iibc(m
^d}a[], 3obarin ßubmici
9^oi(if, 5\arf 53cliuid)
Öcubucr, 9i3ilbclm öciu-
xid)
6d)uiT, 9Karfin
ecllc, 9lMlbc(m
l*a.^nni«?, Cciuin
9lppc(f, Ccopolb
9kbn, 9Inbrcaö
{Tciimcr, 3obcinii
9Ucöc(, 5\ar( 3obcinn
(lafpari, Cuöioiö
(Toröoii
6d)Iod)au
3ippno ^x. 5^ronc
^ud;cl
Oftcrmiö in Ocffcr-
rcid)
Vr. '(Tricblaub
3cmpclbur(i
honH3
93iirci 93rud) b.
5toblciM
5^omor?.kc b.
9icuonbiir(^
3cnipclburc]
93ciliu
3abtko in öinfcr-
pommcni
Vrobftciu b. 9ku-
marh (?) in
6d)(cficn
^toiiil}
3unhcrbo[f
6d)lod)au
93a(bcnburn
3inöborff in
6ad)fcn
(Öcmcl,
Six. 6d)(od)au
^onil^
2!cmpelbur(j
^t. ^ronc
93roniber(i
5\onil^
5^oniö
6d) iDcr.^ftcin bei
9Uiftcnbur{\
9(nnaburG
5\onitj
Öoppcnmüblc bei
S'ricbcnfubr
9leuffcttin
3e?npclburn
5\onit^
6d)lod)au
5lonil5
^i)nii3
6d)lod)au
6d)neibcr
93ökber
2:ifd)(cr
6aff(cr
5\aufninnn
9Uemcr
'J(eifd;er
Öanöclömann
5\aufmann
f>nnbc(e'.niann
95arbicr
2i[d)ler
Kaufmann
Öcrbcr
(Järber
6d)umad)cr
6d)mi5t
9Mebbänb[er
11 bvm ad) er
Unteroffizier u.
6cbiibniad;er
6d)umad>er
Cebrer
9}laurer
6aftler
Sd)nei5er
93(1 d^ er
3immcrmann
ffärber
9Ipofbcker
9Ka(er
93öfd)cr
6d) II bmad) er
93ädicr
3^bierar,3f
6cbinibt
5^rämer ii.
6d)änl<er
^leiberinad)er
5\ornbänb(er
6d)umad)er
91^eber
Öufniad)er
{^ubrmann
5^aufniann
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lüurbe im 9}^ai 1842 .
in 2^ud)el 93iir(Kr
mürbe 1817 in 9Ha-
rienmerbcr 93ür-
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lüuröc im 9Kni 1842
in 3Iud)cl ^ürnci
imivöc 1817 in 9Ha-
ricuiDcröcr ^ür-
>^*M»>««aif^r«e»wn»>«"4Miv>i>«WHi>«^
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Ct. ^loß. 5)oö ^iiiflcilnid) bcr 6fa5f ^oiüö üoii iri5()— 1850.
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9tQmc 6cö 93ürflcrö
Öeihimff
100/01
KSK;
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l(M/05
1817
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Csi[cnbcrfl, 9llcpiu5cr
9i{än,^(a[f, 53ciuictfc geb.
9Kobril5
6d)ul,^, .lübonn Öofffricb
iScmiirt/ 3»bann öciTinonn
9Ka(bac!L., {^ricbr. ^lufluft
9((o,iniiöcr
liaii5nic(|cr, "Pcfcr '^^\\^\^
fvaftcllc, 9(uinif^ (Traii3
'Pictioiuihi, 3<^liob
5tcllcv, öcrrmaiui
6c iura II, 5\avl
duellier, (fbiiaiö
93cc(oii), (irnft
öuvölu, (ibiiaib
'Picrf.jibki, Csbuarö
Xc(d)kc, Douib
Can(]c, >3crrmann
55in.^, 9?obcrt
^Qrö.jciü^'ki, 'J.^cfcr
9Höl)vinn, ,1unu^
93(umcnbcr(], 93criil)aib
^orii, 0aüi5
(iafpari, (iafpci
J^iicncr, i!u5u)iö Otto
9}iarti(]lcr, (\ricbrid)
9^ofcntbnl, 3l^iii 9l(c]aiibcr
6d)arbarl(), (Öuftai> 9lboIpl)
9I3icfc, 9I(bcif {Jcrbinanb
9Kca(3clI, 3o!?- (iibmann
^:yu)fc, '('viiobiid; ^IBilbclm
("Jcii^ki, 'Daniel J^riebvid;
9^omcikc, 9lu(iuff
^:Bud)bo(l3, 9hibo([
93aubo(in, ^ob^^nii
ilicbtkc, QliibiCQö
93cru3alb, 3ob. Daniel
öüürricb
6d)ö(}au, 9Kid)acI
^icfi), ySciiuid)
^(ck, '.Tricbrid)
^piiimcl^, .nar(
'(Jricbrid), 5larl
Oftroiuo bei Cs5(eibi(^
9Iltu)arto b. 6teffiii
9}Uuicnbuv(]
.^oiiil^
ytoiül^
9Ku^keiibor[f bei
Aoiiiö
2!iid)el
Ö(a(j i. 6d)lcficn
9lcufeud) bei
5)iicfcn
^oiiil^
5\amiu
5\a{koiü bei ^üfoiu
6d; u)c(3
5t Olli t^
53amincrmiib(c bei
"pr. 5\rone
5\oni(^
6d)lcufcnoiüü (?)
b. 9Kroc3en
93cbrcnbf^>borff
bei 93ütoiD
Öorenburq 5\r.
Öalbcrfiabf
9^ake(n)if^
5Xr. ^oiiilj
üanbck
9Kocu)c
5\oni(^
3einpeIbuiH]
5\oni(^
sa.Mlfu(ke, 5^\r. 0f.
.^roiic
5\oiu(3
.^üiiil)
'Pr. ^^rieblanb
S2abiau i. Offpr.
5^onil3
6d;ibUö
(ör. ^cfeikmi
5\r. 6d)Iod)au
0v. 3rtPP<^'tn
f\x. 6d)iüel^
93ionibeic]
6d)(od)au
9BoI(iii
5\ 011^5
Slebciböublcr
Ccbrcr
6d)mibf
3:ifd)lcr
•
2:i|d)lcr
(?(eifd)cr
2Iifd)(cr
5^ifd)(er
6d)uinad)er
6d)umQd;cr
9Ka(ci
6d)iieiber
9Kalcr
92talcr
6d)neibcv
(Öaftiüirfb
6d)iieibcr
6d; löffer
6d)neibcr
93ädier
StclImQd;cr
Öonbc(5maim
3uffi.i-5\omnn|faiius>
6 d) um ad) er
53onbe(^niaim
>3rtiibe(ömanii
2ifd;(cr
^^artikulier u.
(Öuft^bcfitjcr
6d)neibcr
6d)mibt
5!i)d)(er
6d)ubmad)cr
6d)umad)er
Cöolbarbcifcr
Ccbrcr- unb Orunb-
ftiidt^-bcfil^cr
öd)loffer
^upferfcbmibf
9}ail(er
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95rombcrn Bürger
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9Katl)ac^, 5\ail QUigiift
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^.jcmcihafcn
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6d)umad)er
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9A'id)acli^., 5\arl
5\oni(5
6d)umad)cv
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ßukluiu, 3u(iui)
9ku 9^uppin
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93rombcig
6d)lo)fcr
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Qualmann, iiiibm.
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6d)iociin
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Vliiobiid)
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6piini]cr, ^UMlbelm
9ilt-9kr^i5ovf
in 6d)lc(icn
6d)ornffcinfcgei-
eogl.
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9}liln3(af(, 9l3i(bc(m
9llf-6fcttin
93äd{ereibcfiljer
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3icglci', i!ui)u>iii Daniel
'Potööaui
llbi'niad;cr
halb.
;)i
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(
KONI TZ
(STADT)
-\-
KLOSS, ELISABETH. Das Bürgerbuch der Stadt Konitz von 1550-1850.
in QUELLEN UlTD DARSTELLUICEN ZUR GESCHICHTE WESTPREUSSENS, heraus-
gegeben vom Vv'estpreussischen eschichtsvereln. No. 13. 1927.Danzig.
(alle Juden)
Seite Jahr NMIE Herkunft Gev^orbe Relifiion Bemorkunpie
Alter
60/61 1810 CASPER, BARUCH
66/67
68/69
same
same
same
same
76/77
Schjochau Kfln.
64/65 1813 IIEYERj^, ISAAC MOSES Flat^^tH,
same 1814 FLATOV/, MOSES TOBIAS FlatgW
4-8 Verstorben,
•"andelsmann 50
Ü
ande^ftaaaiui 34
same 1814 FRANK, ARON LIEBERMANN Flatow Handelsmann 31
1814 LEV/INSKI, \YULFF Land eck
1815
Branttv/einbrenner 37. 1817
v/eggezogt
1816
JE816
BLUMENTHAL, HIRSCH LEV/IN Zempelburg Handelsm. 39 War in
Zempelburg btlrger, ist von dort anhero gezogen,
1817 verzogen.
LEV/INSKI, JAKOB Landeck Branntv/einbrenner 55 1817
" verzogen.
SÄNGER, HIRSCH Schlochau Handelsm. "Alttestamenta-
risch" 36. -^st bereits in
Schlochau Bürger gewesen.
70/71 1816 MEYP]R, SAMUEL FlatöW Handelsm. 35 hat in Stuhm
beicBits das Bürgerrecht und zog von dort hierher.
DAVIDSOHN, JOSEPH Preuss. Friedland Musikus 54. V/ar Bürger
— in Pr. Friedland.
72/73 1818 JACOBI, BAER Schlochau Handelsm. 24 v/ar vorher in
Schlochau bürge r
Sfame 1819 WILLIG, LEWIN Schlochau Handelsm. 29
1S17
74/75 1820 ZAITOER, GABRIEL
same 1820 CASPARY, ISAAIv
Schlochau Hand Ism. 33, 1842 nach
. Bartenstein verzogen
Landeck Handeslm. 43 war schon in
Land eck Btlrger
1820 LEWINSKI, JOACHIM MRCUS Cammin Handelsm. 56 war sEbaan in
Kamin (sie) Rttrggry schon B.
1822 KRAFT, LEVv'IN
Schlochau Kaufmann 29
same 1822 APOLANT, NAUIMM Deutsch Cro^^e Kfm 27
same 1822 FRIEDLÄNDER, MOSES ITZIG Dobbryn Kaufmann 5^ v/ar schon in
54. o,.,7^ Cammin Bürger
^Schloppe-^ ^ Posamen tieigr 26 f5<,v.vt3'/<'- \fH
s amelS>klp23 GLASER, NATHAN
same 1823 GRONEMANN, SALOMON Schlochau Kaufmann 53
-r
( , same 1823 HEILMNN, SAIIUEL Fla tau
Handelsm. 78 (l)
xams78/79 1823 LEV/INSKI, ISRAEL Kamin i.Westpr. Handelsm. 32
80/81 1825 JACOBSOmi, LEV/IN Zempelburg Handelsm. Alter fehlt, war
Bürger in Zempelburg
I
1
^^ ^»jV J^^^^'
'Y?^ l^n U^l^Hi^ Klc^e, 24A^^,Jl^ ß,
/eiuig^ Q- 1>
)
)
-2-
I
(
80/81 1826 GRONEIvIAMI, SOLKIND
same 1826 KEUIvIAlWI, ISAAC
same 1826 HIRSCH, DAVID
same
same
same
82/83
same
same
same
same
^'ame
same
same
same
86/87
same
^ame
sam4
same
(^"•Schreiber verv/e
1827 JACOBSOHN, SCHLIUL
1827 HIRSCH, MICHAEL
1828 BRASCH, LEISER IIENDEL
1828 SUSZT;IANN, HIRSCH
SCHLOCHAU Handlsm. Alter fehlt,
zog 1834 nach dem Dorfe Floetenstein
Schlochau Handlsra. A^ter fel'ilt.
v/ar ftirher in Schl^fiSfi'Stlrger*
Hamraerstein Handelsm. Alter fehlt.
war fi^ülier in Hammer stein-^'-Bürg er
chelte hier Harmnerstein und Schlochau)
Zempelburg Handlesm. Alter feMt.
war früher B, in Z., wohnt auch jetzt k
noch dort. .
V/ormditt Handelsm. Alter felLlt. I
v/ar früher B. in V/ormditt '
Zempelburg Handelsm. Alter fehlt.
v/ar früher B. in Zempelburg
V/ollin Seifensieder 29
1828 FRIEDLilNDER, ABRAHAIJ MOSES Cammin Handelsm. 28
1829 MEYER, ABRAHAM Flatau Handelsm. 24
1829 WOLFF, HERMANN
1829 FRIEDE, DAVID SALOLION
1829 HAYMANIT, CHAIM MOSES
1830 JACKS, ABRAHAI.I
1830 LEIVIWSKI, JOSEPH
Tuchel
¥/ar
Kaufm. Alter fehlt,
in Euchel Bürger.
Hamiaer stein Handelsm. 26 V/ar auch in
Hanmier stein Bürger.
Jastrow Kaufm. Alter fehlt
war schon in **astroY/ Bürger
Schlochau Fleischer Alter fehlt
war schon in Schlochau Bürger
Camrain Handelsm. 30 Zog 1833 nach
Krojanke
1830 KOHNEflAJMN, GERSON J.IEYI5R Tuchel Handelsm. Alter fehlt.
same 1832 JACOBI, MICHAELIS
86/87 1833 FRIEDLMDER, JAKOB
Schlochau SandtHilsm. 24 "ist in SmMMl
Schlochau"
Camin Handelsm, Alter fehlt.
1833 DAVIDSOHN, TEUFIL, EEHSS SCHAPS Pr .Friedland Handelsm. Alt.fehH
1833 LEWINSKI, LEWIN
Cammin
Handels m. 30
same 1834 ARITOT, CLAUS
88/89 1835 LE\raiSKI, lÄARCUS
same 1835 FRAl^K, JAKOB
Hammer stein Tabacksfabrik 30
war schon in -^ammerstein Bürger
Cammin Handelsm. 26
Flatau
same 1835 ItEYER, MOSES SchlochauE±a±XHÄ
1836 MEYER, JAKOB
1836 NEUI^IAl^IN, SAJ/[UEL
1836 ELLKIRSCH, HIRSCH
Konitz
Handelsm. 25
Handelsm. 25 ist schon in
Schilochau Bürger
Handelsm. 20
Zempelburg Gerber 24
Flatow
Handelsm. 34 ist schon B.
in Flatow
1836 LEV/INSKI, JAKOB LEISER Samosz bei Labischin Brau-und Brenne
reibesitzer. 24 is ; in Bromberg etabliert.
(STADT KONITZ)
-3-
i.
Seite Jahr
NAI^E
Herkunft
Berixf
Alter BemerkuiiK'en
(
SBXsioxasexoKHHQXQKQxaisaxoxoxoxoxoxoxoseM
88/89 1837 DAVIDSOffil, SCHAPS Preuss .Friedland Musikus u. Bäcker, 25,
90/91 1837 DAVIDSOmi, SEELIG
1837 OPPENHEIM, SIMON
1837 LEWI, SALOMON
92/93 1840 KOHIT, WOLFF DAVID
1840 HIRSCHBERG, SAZJUEL
1841 FRANCK, LKYIN
94/95 1841 V/ILLIG, JACOB
1841 DAVIDSOHN, DAVID
1842 FRIEDE, JUDAS
1843 SONDERSBERG, JULIUS
Pr. Friedland Handlsm, 24
Lissa
Fordon
Handlsm, 43 1842 nach
Königsberg verzogen
Schneider 3Qf
Zempelburg jüdischer Viktualienhfindler
Alter: 30
Seh wetz Kirschner 25
Konitz
Handelsm. 26
Schlochau Vy'attenmacher 55
ffiuchel
Schneider 27
Hammerstein -^andelsm. 36
Krojanke Kirschner 24
1843
96/97 1843
Samosze
LEI^INSKI, JAIvOB Samosz§ Brauer und ^estiller, 30
v.^rde bereits I836 Bürger in ^^onitz (SIEHE OBEN)
ANDT (ARNDT?V?), JULIUS Schlochau ^iaterialist 25
1843 JACOBI, SEELIG
1844 ITZIG, MICHAEL MOSES
1844 DAVIDSOIEI, HEINRICH
1844 L0ATNSKI, EM LOIS
1844 TUCHLER, ISRAEL
98/99 1845 BEJACH, MORITZ
100/1 IS46 LAZARUS, LEWIN
I846 CASPARI, LUDWIG
I846 EISENBERG, ALEXANDER
102/3 I847 CASPARI, CASPER
Konitz
Fordon
Schnit tv/ar enhändl er 27
Schneider 25
Pr. Friedland Handelsm. 27
Konitz
Kaufmann 26
Zempelburg Handelsm, 27
Zempelburg Gerber
27
Zempelburg Kornhändler 43
Schlochau Kaiif mann ^ ( 1 i )
Ostrov/o bei Bleibitz. Lederhändler 32
LandejSjk Handelsm. 30
1847 ROSENTHAL, ITZIG ALEXANDER ZempelburgX Handelsm. 34
( ^
106/7 1849 HIRSCH, LEWIN
Su.alki in Polen Schumacher 27
I849 BERNSTEIN, SIMON
Schwetz
1849
IffiYER, MORITZ MICHAELIS Konitz
last entry(or Jev-ish Citizens)?
/
Kürschner 30
Kaufmann 24
\^OR^\TOiJO
&H70
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232
Hans Maerrker. Geiohichte deg Schweizer Krel^ea.
Mrg. Areal und 24 Haußhultungen mit 178 Bewohnern beider KonfessioQen.
Aus 23 Ortschaften, Czemnilass pp. waren von 112 Wirthen 545 Haad,
und 216 Spanndienste nach Konschütz zu leisten. 2 gespannhaltt^nde
Gärtnerpächter, 5 Eigenkäthner, 1 Handwerker und 1 Geworbetreibender
wurden ermittelt. Könschütz wurde zu preussischer Zeit Sitz eines
Domainenrentamtes und gehörte*) zum Kreisle Pr. Stargardt. Mit Ge-
nehmigung des Finanzministers wurde es im J. 1826^) an den Kreisjustiz,
rath Johann Heinrich Schulz zu Neuenburg als Meistbietenden mit eincüj
Gesammtareal von 759 Mrg. und 159 Cl-R- für 9000 Tlilr. KauigoM.
HO Thlr. unablösbarer Grundsteuer und 183 Thlr. jährlichem Känipenzins
verkauft. Im J. 1834 wurde es von Gustav Schiflfert für 2A 000 llili-.
im J. 1852 vom Rittmeister von Plötz für 90 000 Thlr. und schliert^lioli
am 5. März 1861 von Paul Gerhard Bohrtmd erworben, dessen Erben ptJ
gegenwärtig besitzen.
Konsziec-Kniatek, jetzt Kniatek. O. L. i b. Diese königliche Kolonie,
aus Parzellen von Amt Konsciiütz entstanden, wurde 1773^) als zum
Amtsvorwerk Neuenburg gehörige königliche Schlossfreiheit bezeichnet.
Konstantia. O. L. IL
Diese adlige Kolonie mit 3 Abbauten ist 1824 auf Hinterländereien
vom adligen Gut Czellenczin entstanden.
KorritOWO. Corritaw^ (1400), Koritowo (1649), Koi-ytowo (1676). O. L. li.
Ks ist ein adliges Dorf mit einer evanj^elischen Schule.
Es gehörte 1676^) dem Casimii* von Oieeierski und 177;]'') dem von
Lebinski in Nipkowo.
Im ^. 1649^') hatte es 7 Untcrtlianen, welche Aav Kirciie lionk HJuen
Dt^cem von j(i ^,._, Sclitl. Hafer und V^ Selili. Rogg<Mi zu entrichten hatten.
Ks zählte 1676 als ,,villa** incl. Pustyno < Tusz\ ny ?j 38 Bewohner und steuerte
mit Tuszvny 1682 und 1717') 23 Gr. und 3^'.> Pl*.
Korritowo war 1773^) (^in a»lliges (rut und Bauerndorf von ll)
Hufen 4 Mrir sandiü'en und i^randiLien Ackers und ciueui aus iun*>'eni
Aufschlag und Kuseliichten bestehenden Walde von ungi^fähr 4 Iluf(>n.
h]s hatte einen Kniu' und wurde auf 186 Tlilr. 40 Gr. Reinertrag ge-
schätzt. In 20 Haushaltungen ermittelte man 106 lutlierisehe Bewohner,
darunter 10 gespannhaltende bäuerliche Pächter, l Handwerker, 1 iWr
wer betreibenden und 1 Lehrer (Schulmeister Martin Ingwir). 80 Tage
Hand- und 80 Tage Spanndienste waren an A'orwej'k La. ^c In» wo zu leisten.
'^) Gr.
^) Fr. f..
•) Fr. L.
«) Vis. ile 1<>4:»
') S de lOS-J ,1. St. ri.- 171/,
»■) Fr. L. ,1 Vnv
^'^xiitx und Ami
^ - KOÄtHt«, K
Es ist ein
aiiy^td Weichselu
Es gehörte
von Krusinski ve
2U Gnesen. l>afe
22. November l^
1869 von Adolf
Wittwe Erica, gi
vember 1880 voj
Ehe Koselil
Kirche Niewiescz
Im J. 1669-
1 Krüger ansässi
Das Steuersi
Es bestand ;
13 kulm. Hufen
katholischen Bew
Gewerbetreibende
h'ehes Erbpachtsv
iTchörte zum Kre
Eoslinka. 0
Es ist eine
und besonders v.
nn't 1 Haushaitun
Zoslowo. C»
0. \j. n. Es i8(
Koslowo wui
von Konopatli vf
Konopath, 175rV^
• lein polnischen i
et Ossowka-Zboiu
-) Vis. de 1649
*) E. V. de 1«7'
M Fr. L.
^) 8. J. 1. cidl V
Jobaun.
•») »S. d€ im)* u.
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Hans Maercker. Gesohloht« d«B ÖohweUer Kreise«.
233
)eazjn8
Thlr,
388lich
)en es
)lonie,
zum
net.
ereien
L. II.
I von
'3inen
ltt(31l.
uortc
i 10
igem
ufen.
'in(3r,
steil.
j- J. 1789 0 war es mit Laskowitz verbunden und gehörte zum Kreise
ifonitz und Amtsbezirk Schwatz.
Koselit«. Koscielec (1649), Koszellic (1789). 0. L. Ib.
Es ist ein Erbpachtsgut, ein königliches Dorf und eine Mühle au
einem Weichseluferfliess.
Es gehörte 1649*) dem Abt von Mogilno, war 1676*) dem Adam
^onKrusinski verpachtet und befand sich 1773*) im Besitz des Domkapitels
ffl Gnesen. Das Brbpachtsgut wurde nach vielfachen Besitz wechseln am
M November 1868 von August Freitag für 53 550 Thlr., am 25. Mai
1869 von Adolf Deetjen für 75500 Thlr., am 26. Mai 1879 von dessen
U^ittwe Erica, geb. Liedtke, für 75500 Thlr. und schliesslich am 8. No-
v.'Oil^er 1880 von Ernst Herbig erworben.
Ehe Küselitz dem Abt von Mogilno zugetheilt wurde, war es der
Kirche Niewiesczin mit 2 Gld. decenipflichtig.
Im J. 1669^) waren auf dem Gute nur 3 Gärtner, 1 Einwohner und
I Krüger ansässig und im J. 1676 zählte es als ,,villa^' 55 Seelen.
Darf Steuorsimplum betrug 1682 und 1717 ß) 20 Gr.
Es bestand im J. 1773 aus einem geistlichen Gut und Dorf und hatU;
j3 kühn. Hufen 29 Mrg. Vorwerksland und 31 Haushaltungen mit 144
Icatholischen Bewohnern, darunter 11 Eigenkäthner^ 1 Handwerker und 1
liewerbotreibenden. Unter preussischer Herrschaft wurde Gut Koselitz könig-
liches Erbpachtsvorwerk und es ist bereits 1789') als solches vermerkt. Ks
,'ohörto zum Kreise Konitz und Amtsbezirk 8chwetz.
Koslinka. 0. L. lil a.
Es ist eine königliche Kolonie, bereits 1766^) zu Suchau gehörig
,111(1 besonders verliehen; im J. 1773^) hatte es 1 l)äuerliche kului. Hufe
mit 1 Haushaltung und 1 gespannhaltenden bäuerlichen Pächter.
Koslowo. Costlaw (1415), Kozlowo (1649), Mühle Kozh)wsk (1749).
0. L. 11. Es ist ein Rittergut und eine Mühle am Schwarzwasser.
Koslowo wurde im J. 1606^^) von Stanislaus von Konopath an Mathias
voll Konopath verkauft, gehörte 1676 ^\) wiederum einem Stanislaus von
Konopath, 1753^'^) dem Kastellan von Elbing, Zboinski, und 1773*^) u. 1789
'h'iii polnischen Oberst Zboinski, von 1833 ab dem Xaver von KoscielbM*
f't Osöowka-Zboinski und gegenwärtig der Frau Puh'heria von Turowska,
-') Vis. de \^\\y
*) E. V. de 167«.
') Fr. L.
^) S. ^. I. eidl. Aussage y\v> kru^<M-,>
Jobann.
•1 .^. de IHH'J u. St. de 1717.
^1 Gr.
•*) Fr. h
10) Siehe Konopath.
»') K. V. de le;7*^..
^i) ^. J. IV. pag. I'.».
'3) Fr. L.
M
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^:*^
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» vr ' '»«•
COTTBUS
(KOTTBüS)
(
FRi-UDENTHAL, Max. Leipziger i.less gaste.
under Kottbus^
MARCUS ISRAiüi PiWCUS, 175k, 176;^.
LIÄBMüNN PiNCUS.
KMLt PiNCüS, flfindelsjüdin, 1748, mit Diener
e
See ZULZ and FRIfcDLüND bei Zfilz, imi iiii—iii M^im ^ ul
Friedland/Niederlausitz in card file*
tne eu^^eßtion that these Pineas are of tue ^ume fajdJLj/ as the Friedland
PincuB. Jews couid sattle only in Friedland/iiiaderlaxisitz and Cottbus.
KOTTBUS
. - (COTTBUS)
DR. RUDOLF LEHMANN: Zur Geschichte der
Juden In der Niederlausitz, p. 1-4-6, of
Q NIEDERLAUSITZER MITTEILUNGEN , Guben,
V. 24,1936.
(NYPL)
C
also ZEITSCHRIFT DER NIEDERLAUSITZER GESELL*
SCHAFT FUER GESEKICHTE UI^D ALTERÜfUMSKUNDE.
"icludes naraes fr m FRIEDLAND, NL,1750-.
Guben, Lieberose(?) Forst, COTTBUS (p. 21-.
Ltibben, Sorau.
p.22:first Jev/ to Cottbus 1712, s. 174-0
permanent .
KAYLA ISRAEL PINCUS of F/Oder and her brothei
IJARCUS I. PINCUS, and her brotherinla^/r EOSES
SIMON of Danzig. SHE married (2ndly)
LIEBMANN GOTTSCHALCK of F/^der, he d. 1760.
1781 : BENJAIdlN DAVID COHN (ASCHER) of
Königsberg/Neumark. He married Elka,daughter
of Pincus. since 1782 in Kottbus.
Daughter JUDITH PINCUS married 1791 in Kottbu
Dr.med.SAüL liARCUS LOESER KOYNS(of F/Oder, he
died I8O6, no children.
PHILIPP BROCK, 1809, 1811, with nephew
PHILIPP FALK' 1812. LPBiJEN. SORAU
p.42A3:LIST for FRIEDLAND 1720-25, 1780.
p. 4.3/4-4- list for 1839 for all Niederlausitz,
NO FIREDLAENDER.
KR0TAW(<f€"
/V
G-H7S
Ir
DER PREUSSISCHESTAAT
UND DIEJUDEN
Dritter Teil / Die Zeit Friedrichs des Großen
Zweite Abteilung: Akten
Zweiter Halbband
J
von
SELMA SJERN
1971
J.C.B. MOHR (PAUL SIEBECK) TÜBINGEN
Danzig, welche jetzt als eine ordentliche Stadt behandelt werden, und die
auf Langfuhr entstanden. Dass Weiher kein Recht hat, Juden zu schützen,
geht aus alten Landes-Ordnungen und auch aus dem Kgl. alleinigen
Schutzrecht hervor. Da aber einem adligen Eigentümer nicht zur Pflicht
gemacht werden kann, diesen oder jenen auf seinem Grunde wohnen zu
lassen, so wird ihm auch nicht verwehrt werden können, von den Juden,
die sich auf seinem Fundo etablirt, ein billiges abzufordern, obgleich vorige
Abgabe von 260 rtlr. äusserst übertrieben nach der jetzigen Lage der Dinge
ist.
In Ermangelung anderer Principia hat die Cammer die von den Juden
vor der Besitznahme erlegten Praestanda zum Grund der Receptur genom-
men, und gleich wie in Ostpreussen die Abgaben in monatlichen Raten von
der Accise Casse einheben lassen.
Nr. 1233. Generaldeslgnatio von denen sämtlich vorhandenen Juden
so wohl in denen Städten als auch auf dem platten Lande in dem District
diesseits der Netze
1774
Geh.St.A. Gen. Dir. Westpr. Tit. LXVL Sect. I. Nr. 4. Vol. 1
Namen - Vermögen - Häuser - Berufe:
Fordon - Schulitz - Bartzin - Nakel - Mrotzen - Vandsburg - Camin - Zempelburg - Lob-
sens - Wirsitz - Flatow - Krojanke - Jastrow - Schneidemühl - Deutsch Krone - Fried-
land - Tütz - Schloppe - Schönlanke - Czarnikau - Usch - Filehne
1
2
3
4
5
Namen
Vermögen
in rtlr.
See-
len
Häuser
Beruf
1. Fordon
L Salomon Herschel
auf 900
5
mit 1 Haus
Kleinhändler
2. Lewin Wulff
auf 800
2
mit 1 Haus
Kleinhändler
3. Daniel Isaac
5-600
6
mit einer wüsten
Stelle
Käsehändler
4. Levin Moses
800
6
Haus
Käsehändler
5. Lewin Elias
450
4
Haus
Höcker
6. Kuve Hirsch
500
4
Haus
Bäcker
7. Simon Dun
400
6
Haus
Höcker
8. Sal. Joseph
200
7
Haus
Kleinhändler
9. Abrah. Joseph
200
5
Haus
Kleinhändler
1509
I
1
1
2
3
4
5
12. Crojanke
1 . Hirsch Jochen
auf 360
6
mit 1 Haus
Salz Seiler
2. Jac. Elias
166
5
mit 1'. Haus
Bäcker
3. Hirsch Jacob
350
7
—
Tuch- u. Wollhändler
4. Moses Jacob
640
4
mit 1 Haus
Tuch- u. Wollhändler
5. Tobias Arnd
750
8
ebenfalls
Höcker
6. Marcus Levin
210
3
ebenfalls
Bäcker
7. Hirsch Marcus
1000
6
ebenfalls
handelt auswärts
8. Jos. Magaiinsite
500
7
ebenfalls
handelt auswärts
9. Moses Nathan
150
4
ebenfalls
hausirt
10. Jac. Cheim
hat nichts
3
mit nichts
Schneider
U. Abraham Isaac
auf 400
3
1 Haus
Handelsmann
12. Mendel Schmul
hat nichts
3
mit nichts
Bäcker
13. Jacob Tatwes
auf 300
3
mit 1 Haus
Kürschner
14. Simon Moses
60
3
mit nichts
Branntweinschenker
15. Moses Todres
240
7
mit 1 Haus
Kürschner
16. Salomon Jacob
135
4
mit V> Haus
hausirt
17. Itzig Schiamen
700
6
mit 1 Haus
Handelsmann
18. Arnd Selig
hat nichts
3
mit nichts
hausirt
19. Casper Abraham
mit 120
2
mit 1 Haus
Unterrabbiner
20. Jac. Salomon
150
5
mit nichts
Handelsmann
21. Suskindt
200
4
Yy Haus
Handelsmann
22. Isaac Casper
250
3
mit nichts
Handelsmann
23. Isaac Levin
500
3
mit V2 Haus
Handelsmann
24. Abraham Levin
300
3
mit nichts
Kleinhändler
25. Arnd Judell
150
2
mit nichts
handelt
26. Levin Posner Ww.
100
1
mit 1 Haus
Bierschenkerin
27. Moses Tobias
100
3
mit nichts
handelt auswärts
28. Selig Jochim
300
5
mit 1 Haus
handelt auswärt?
29. Hirsch Schleimer
120
3
mit 1^ Haus
Hände Arbeit
30. Witwe Schleimer
60
1
mit ^2 Haus
Hände Arbeit
31. Sal. Jacob
200
3
mit nichts
handelt auswärts
32. Abrah. Casper
200
2
mit nichts
handelt auswärts
33. Levin Salomon
60
6
mit nichts
Barbier
34. Jac. Magelinsko
520
3
mit i.; Haus
Handelsmann
35. Moses Schvverinsko
150
4
mit nichts
Handelsmann
36. Joseph Marcus
60
6
mit 1 Häuschen
Schneider
37. Jac. Schleimer
220
5
mit 1 Haus
Handelsmann
38. Hirsch Alexander
300
2
mit nichts
Handelsmann
39. Zacharias Jacob
hat nichts
3
mit nichts
Unterrabbiner
40. Oscher Abraham
100
5
mit 1 Haus
Schneider
41. Jochem Salomon
hat nichts
2
mit nichts
Bierschenke
42, David Israel
auf 100
3
mit nichts
Schulmeister
1533
I
2
3
4
5
43. Lachmann Arend
hat nichts
4
mit nichts
Fleischer
44. Leib Schleimer
auf 60
5
mit nichts
hausirt
45. Selig Salomon
90
2
Häuschen
Goldschmied
46. Mendel Abraham
hat nichts
3
mit nichts
hausirt
47. Moses Isaac
auf 200
2
mit 1/2 Hause
hausirt
48. Nive Joseph
70 Ducat.
2
mit 1 Haus
handelt auswärts
49. Casper Lewin
200
4
mit nichts
handelt auswärts
50. Ww. I sacken
70 Duca-
ten
4
mit 1 Haus
—
51. Isaac Joseph
hat nichts
2
mit 1 Haus
Mäkler
52. Jos. Gesehen
hat nichts
4
mit 1 Haus
hausirt
53. Samuel Abraham
auf 40
3
mit nichts
Schreiber der 10 Gebote
54. Jochim Hirsch
120
4
mit 1 Haus
alter Mann
55. Moses Leiser
hat nichts
4
mit nichts
Schulmeister
56. Wulff Schmul
hat nichts
7
mit 1 Haus
Schneider
57. Laib Hirsch
hat nichts
3
mit nichts
Unterrabbiner
58. Moses Aron
auf 18
5
mit Y2 Häuscher
i Drucker
59. Israel Henoch
25 Duca-
ten
4
mit Y2 Haus
Handelsmann
60. Jacob Jacob
hat nichts
4
mit 1/2 Haus
hausirt
61. Kachel Jochen
hat nichts
3
altes Häuschen
Fleischer
62. Jentel Leibisch
bettelt
5
hat nichts
-
63. Sal. Henoch
auf 300
7
mit nichts
Rabbiner
64. Judas Moses
40
3
1 wüst. Stelle
Fleischer
65. Marcus Levin
30
3
mit nichts
Fleischer
66. Selig Hirsch
2
Kürschner
67. Simon Isaac
2
Kürschner
68. Abraham Arend
4
Schneider
69. Abraham
haben
3
Fleischer
70. Jacob
71. Vogel Leib
72. Jos. Israel
nichts
nach der
Ältesten
5
2
4
sind mit nichts
angesessen
Barbier
alter Mann
Fleischer
73. Moses Cheim
Anzeige
4
hausirt
74. Jos. Wulff
2
Schneider
75. Kiewer
4
Drucker
76. Wulff Jacob
3 .
Fleischer
77. Leib Wulff
50
3
i{, Häuschen
Fleischer
78. Leyser Levin
hat nichts
2
mit nichts
hausirt, Totengräber
79. Alex. Casper
ebenfalls
2
mit nichts
Trödler
Summa 291
<i.v.-f'VRf^tl*Ä. - •< ' rn k
r-»...;,,». ,f(.p,.,^j^.^^^^,;,, j,-,,^^ '>;*•» -^.^ut,,^, «MR^ii.M •'<• Tl*^» -ft' V;/
> '¥.' -:
cirlie, (laß sie
^(5CMi den Damm
i-u Stand-, Eiri-
0 flössen, 8on-
o.-i (las geringe
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Anlage bisher
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t vorden; daß
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v'«'llMin treiben
rcß^' II teils Pro-
I4II8 iMangel an
r Gefällen ist
.1 v/eichem die
^sjrleichen die
. gegeben, und
t zugehörigen,
'?r bisher 4 1.^
U< n; nur etwa
Ut niehts vor-
5C/1. Kiiiwohiier
41, Abpiben an
li^'li 8<} fl. poln.
.•^tadt die Kon-
jährlich 8(X) fl.
'»alt jcdor Wirt
f^U'\iU% 2 Schub-
I i'nMÜger oder
»tiijidc, in Doli-
it^che Regierung
't^(Mi( litH, derta
'II. J>i(» Stadt
'ci'rrvn lutherisch,
^«;h«j, Jü Kaiho-
'.ins; di(^ Tuch-
'Iki inÜHseu für
H)j:ihrlich 14B n^,
iiti lirandes und
vMiucm von der
vj.iiitn jedoBniai
K^i)lMi^
Bernd t über den Netzebezirk.
659
banden, außer daß etwa der an einen Juden für 4 t^ verpachtete Brücken-
zoll und das wenige bei den Jahrmärkten einkommende Auf- und Abtreibe-
geld dahin zu rechnen.
Filehne^). An KämmereigUteru oder Gefällen ist nichts vorhanden.
Die 8tadt besteht außer der 190 Wirte starken Judenschaft fast aus
lauter Handwerkeni, die keinen Ackerbau nebenher treiben und sind nur
10 Ackersleute. Ihre Nahrung ist aber wegen des großen Eindränge der
Juden sehr schlecht und die ümstÄnde sUnitlicher christlichen Einwohner
sind auch darum sehr mittelmäßig, weil sie nach des Magi.strata Anzeige
mit zu vielen Abgaben an die Herrschaft des Ortes ihrem Stadtprivileg zu-
wider oneriert. Dahin gehöro das Salz und Reuter- oder Mon»t8geld, wo-
von erflteres 1013 fl. 10 gr. poln. und letzteres 864 fl. betrage und wovon
gie gegenwärtig um so mehr zu überieren, da kein Salz mehr von Bromberg
zu holen und keine herrschaftlichen Soldatcii hier gehalten würden. Über-
haupt sei der Stadt durch die anfgelegten Salzgelder zuviel geschehen, da
sie wenig oder gar keinen Ackerbau oder Anp.pannung habe und also auch
bei Abholung des Salzes nicht mit Fuhren belästigt werden könne.
673. Bericht des Bereisungskommissars Oberhof- und Landesgerichts-
rats Bcrndt über die Beschaffenheit der Bezirke an der Netze.
Vom Oberhof- uud Laudesgericht eingereicht mit Bericht vom
7. April 1773.
Geh. St-A. Beilin R 7 ß Nr. 31 Landvogteigerichte vol. III Bl. 107 ff.
»*^
M^hutzgeld.
1) Aus Spaldingö Protokoll: Die Stadt hat 137 Feuerstellen, darunter 68 von
Lntheriöchen bewohnt, außerdem t)8 Judcnhiiuser. Einwohnerzahl: 498 Intherische,
414 katholische, 601 judische, welche letzteren allen Handel und bürgerliche Ge-
werbe allein haben.
Abgaben an die Herrschaft : a) Haußzins von den Feuerstellen ohne Unter-
schied der Grüße 14 gr. 4 ^^ ; b; Wi«esenzin«< vom Morgen 2 gr; c) J.andzins;
dl Salzgelder jährlich 1013 fl. 10 gr. poln.; e) Heutor- oder Monütgeld f-'M fl. poln.;
f) Randwerkziiifl die Töpfer 2 i;)f, die Bäcker 3 1;^, Schneider, Kürschner, Schmiede,
Tischler je 1 %, Scbusterhandwerk 2<) gr., der Sehöcnirbor 24 «i^;, der Schwarz-
firber 10 /.)5, der Freischlächter t) ',^,, der Scharfrichter 10 r^. Die Tu^ih^nHcher
entrichten ihre Stempelgelder an die Herrschaft und zwar für dan ^'tück feinos
Tuch 4 gr. 3 ,A und grobes Tuch 3 gr. 9 ^,. g) Die Brauer zahlen für jedes
Gebräu 2 ng 2 gr. 7 ^>. . —
Abgaben an die Krone. 926 fl. oder 164 «i^-, S gr Kopfgeld, {"^."u^r zahlen
die Brauer nach Posen an die Woiwodschaft 480 fl. oder HO t,f^ Zapfenxins.
Die Juden entrichten an Schutz- und Hnidlungsgeld 252 Spe^Jes DnVaten,
1 ^«^ i'' g""- ^ '^'^ *" Renter-, Schlacht-, Schüps-, Mehl-, Herings-Geld 90 Specieß-
Dukateu 1 i,f, 6 gr. 6 A.
Im Archive der Stadt haben sich nur loße Blatter gefunden.
Das Schloßgoricht wird im Auftrage der Herrschaft von) Kanonikus von Ko-
laczkowski verwaltet. Er raacho, berichtet Sp.'^lding, die vorkommenden Sachen
entweder auf der Diele ab oder erteile dem Stadtgericht den Auftrag iiur Unter-
suchung. Ein Archiv sei nicht vorhanden.
42*
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Berndt Über den Netzebexirk.
«83
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Fond als das Schulgeld. lu denoo Städten hat dio Bürgerschaft zusamiacn
ein goriugoa zu Unterhaltung der Sclmih-hrcr aufgebracht und sind die hin
und wieder aitgctroffonen Schulen in der Tabelle E ebenfalls angezeigct.
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Anlage B.
Die Anlage B enthält eine l bersicht über die Vorlassung und Fie-
bohairenhcit der Stildfe dos Netzebezirks. Die Wiedergabe erfolgt mit Küek-
sieht auf U.'iumorsparnis nicht in der Tabelleuform der Vorla^re, sondern
nnier Voranaetzung der mit Zittern kenntlich gemachten überachrirttn der
einzelnen Spulten in der nachstehenden Form.
1. Name der Stadt. — 2. Besitzer. — 3. Ihre Abhüngigkeit. — 4. Be-
stellung der Obrigkeit. — 5. Anzahl der obrigkeitlichen Personen. — 6. Dauer
ihres Amtes. — 7. Fixum. — 8. Fond — \). Sportuln sind" willkilrllch, ^ly-
nieiniglich werden folgende gegeben. — 10. Akzidenzien. — 11, Ort der
Zusammenkunft. — 12. wie oft? — 13. Die in foro übliche Sprache. —
14. Die iu foro (Iblichen Gesetze. — 15. Sachen, die vor den Magistrat
gehören. — 16. Sachen^ die vor das (i'iricht gehören. — 17. Inütanzion. —
18. Schwebende Prozesse. — 19. Krimiualjurisdiktiou. — 20. Instanzien. —
21. Inquititen. — 22. Gefängnisse. — 23. Malofizfond. — 24. Strafen. —
25. Hypothekcnbllcher. — 2G. Deposita. — 27. Archiv nnd Registratur. —
28. Remarquen. —
f. Der Brombergscho Distrikt enthält 0 Städte:
1. Bromberg. — 2. Königlich, gehöret zur Starostei gleichf^a Namcna.
— 3. Der Siarost hat einen Einfluß bei der Wahl der Obrigkeit und bei
der Appelhitionsinstauz. — 4. Der Magistrat präsentierte 3 Rats- und 3 Ge-
richtsberrn dem Starosten, aus denen er die Präsidenten-, VizebOrgermeistor-
und Richter.^tclle besetzet. Die Ratsherrn besetzt der Magistrat ans dem
Gericht und das Gericht nimmt die abgehenden Membra aus der 3. Ord-
nung; den Stadtschreiber wählt der Magistrat. — 5. Der Magistrat bestehet
aus dem Präsidenten, Vizebürgermeister, 4 Senatorcs und dem Stadtschreiber;
das Gericht aus dem Richter und 8 Assessores. — 6. Der Präsident, Vizo-
präsidcnt und Richter wurden alle Jahre verändert, die übrigen blieben
zeitlebens. — 7. Der Präsident 50 ^^ ; der VizepriUident 20 t,r] der Stadt-
achreiber 35 t,^,; die Stadtdiener jeder 10 vg, freie Wohnung nnd Kleider. -
8. Die ansehnliche Kämmerei, so 11 Vorwerke besitzt. — 9. Pro sessione
inclusive des Dekrets 1—2 r^ ; vor Verkauf liegender Gründe y^o] PJ*o ci-
tatione dem Stadtdiener 6A. — 11. Das Rathaas, 9o in gutem Stande. —
12. Der Magistrat Montag, Dieasta^, Sonnabend nnd Freitag, das Gericht
Mittwoch und Sonnabend. — 13. Vordem Uteinisch, jetzt alles polnisch. —
14. Das Magdeburgische Recht nach denen gcwöhulichen Übersetzungen in
polnischer Sprache. — 15. Polizei-, Gewerks-, Kämmereisachen und Teilungen.
— It). Klagesachen und Verschreibnngen für beide, Kriminal- und Vor-
nmndschaftssachen. — 17. Die Appellation ^'ing an den 8taro8t<3n, die P^e-
vision an das Assessorialgericbt. — 18. a) Mit dem Vogt zu Bartelsee
wegen liegender Gründe schwebt in appellatorio bei dem Tribunal, b) Mit
•m\^
., . ^'li ''J-;^'
\l
■a-
M.-A
30 ziemlich
vhiscliofs von
rschaft schlägt
IS Krzhiflchofß
i 1 Bürgerschaft
Uurgrermeister,
Hlir^rorraoister
..crpetuum. —
K:i;it, ) Wiese
liich von dem
von 4 Schüffei
1 Wiese von
Kleider und
Bilrgormeisters
Ivht 20 ggr.,
-- 10. Der
- 11. Da das
/usammeu. —
1 3, Polnisch.
V'. in Lobsenz.
tjin. Die Rü-
.ri«'ht exerziert
'•<ht dieser be-
< j Sind nicht
-- 24. 8iud
6 Hospital. —
'J Kasten, so
}.'v setzten Ad-
en, so weder
(«urowski. —
? Bürgerschaft
ein Honn zum
Ml»ei seUt der
J Katsherrn,
i\^A' und Rich-
t Der liurger-
1 i Wiese von
«•r G V(\Q gr.,
onerei ist, so
!j:uonsgehühren
wm jedem ^^
citatioue 3 \.
Bemdt »iber den Netzebeziric.
691
— 10. Der Dürgermeister hat die Ilnlfto des Stand-Marktgeldes, soll nich
auf 3 t^^ belaufen, das übrige fließt in die Stadtkaase. — 11. Ein Kathaus
ist nicht vorhanden, der Magistrat versamlet sich daher bei dem Bdrger-
meister und das Gericht bei dem Richter. — 12. Mittwoch der Magistrat
und Freitags das Gericht. — 13. rolnigch. — 14. Der Sachsenspiegel in
poluisiher 8}»r.uhe. — 15. Kip-ritli^li Polizei-, Teilung«- und Vormnnd-
schaftssachen. — 16. Kriininu!- , SchuldHachen und Verschreibungen. Doch
wurde hieniber nicht so strikte ^-ehaltt^n, da die Parteion bald bei dem
BürgermeiFtoi , bald bei dem Ral zna.'unmen kamen, nachdem sie das Zu-
trauen zu jemanden hatten. — 17 Die 2. und letzte Instauz ist h«i der
Herrschaft. — 18. 1 Konkiirsprozcfi. — 19. Der Magistrat muß in empfmd-
lichaten Leibes- und Lebenastrafcn die KonfirmAtion der Grondhorrschaft
einholen. — 20. Und findet davon kein weiteres Rcmedlnm statt. — 21. Sind
nicht — 22. 1 hölzernes Iläi.'SclK'n von zusammengelegten Bohlen. — 23. Ist
nicht. — 24. Von den .Str;ifcn nimmt -/., der Maginfrat, 1/3 die Ornnd-
herr.'Jchaft. — 25. Sind niibckannt. ~ 26. 32 /^ 2 gr. — 27. 2 Kasten,
1 bei dem Bürgermeister und 1 bei dem Richter. — 28. Ein kleines, nahr-
hattes Städtchen, so mit einigen deutsclien Professionisteu , aber auch mit
vielen Juden besetzt ist.
1. Krojanke. --2. Die Fürf^tin von Snlkowska — 3. Ist gftnzlicb
der Herrschaft unterworlcn. — - 4. AVio in Flato. — 5. 1 Bürgermeister,
b Senatores, 1 Kiehter, 5 Assessor-'^, 1 Hfadtschreiber. — 6. Wie in Flute.
— 7. Der Bfirgerraeister ist frei von allen Abgaben, der Richter bloß \on
den städtischen Der Stadtschrelher hat 10 SchefTol Roggen, 2 Scheffel
Gerste Friedl. Maß, frei von Abgaben iiud hat frei Wohnun;;. Der Stadt-
dicncr brkommt 4 /,^, Kleider und freie Wohnung. — 8. Da keine Kämmerei,
so ifberträgt dieses die Stadikasse. — 9. Pro sessione, es ))etreffe was es
wolle, 12 gr., davon der Bürgermeister, der Richter, der Stadts^hreiber 2/3,
die übrigen aber ^3 nehmon. — 10. Der Bürgermeister bekommt die Hälfte
des Stand- und Kllengeldes bei .lalinnärkten und das Einfulirgeld und br.-vut
jährlich 2mal frei Bier, der Stadtsrbreiber braut nur einmal frei Bier und
nimmt das halbe Ellengeld zu seinem Anteil. — 11. Sie kommen wie sonst
gew(^hnlich zusammen, da das Ratbaus sehr baufällig. — 12. Montag der
Mafristrat, Freitag das Gericht. — 13. Dcutsrh. — 14. Das .Vfagdebnrgische
Recht. — 15. u. D>. Der Magisitrat und Gerieht machen alles gemeinschaft-
lich ab, außer daß der Richter bei Schlägereien allein erkennet. — 17. Wie
gewöhnlicher Maßen ist die 2. und letzte Instanz bei der Grundherrschaft.
— 18. Sind keine. — 19 u. 20. Wie in Flato. — 21. Sind keine vor-
handen.
99
Sind sehr schlecht.
23. Ist nicht.
24. Teilet sich
Magistrat und Gericht. — 25. Sind unbekannt. — 26. 6 r^, 16 ggr. —
27. 1 Kasten bei dem Bdrgermeister. — 28. Ist ziemlich nahrhaft, wimineit
aber von Juden.
1. Miasteczko. — 2. Der Koadjntor von Szerabek. — 3. Depen-
diert gänzlicl» von der Giundherrsrhaft. - 4. Die Bflrgerschaft präsentiert
441-
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■'"V^f •*'^-?:.S','jff,.'.' ' 'T" '^ -yngTr^Tt^r^,-^,';-, . ■ / ■■ .'-f I
110
[ KROJAXKE I
KROSSEN - KULM
111
\ erhängte über die Piiesterl^rüder des Ordens die Exkonimuni-
kation. 1505 herrsclite in K. die Pest. 1520 brannten die Polen die
Stadt aus. Bei der Ref. ging die Leonhardskapelle ein und ver-
fiel. Sdiloß und Stadt K. waren 1564-66 im Besitz des Hoch-
staplers Paul Skalidi (»Dynast von C.«). 1593 brannte ein Teil,
1634 fast die ganze Stadt ab, und 1650 zerstörte ein Hodivvasser
des Keyster die 1568 erbaute Papiermühle; 1668 ging sie ein.
In den Pestjahren 1709-11 forderte die Seuche zahlreidhe OpFer,
und ein Hod^wasser vemiditete 1710 die Walkmühle, so daß das
Tuchmadie rgewerbe, das seit ]hh. geblüht hatte, einging. Von
1740-96 hatte K. w^echselnde Garnisonen, von 1758-62 eine russ.
Besatzung. 1771 wurde der Generalfeldmarsdiall Hermann y.
Boyen in K. geboren.
Im Kriegsjalir 1807 besetzten die Franzosen die Stadt; 1814
mußte das alte Rathaus wegen Baufälligkeit abgerissen werden.
Vier Jahre später veniiditete ein großer Brand die ganze Stadt
bis auf Kirdie, Schule und Pfarre. Nach dem Brande gewann die
Zwim Fabrikation für die verarmten Bewohner große Bedeutung.
Der Zwirnbandel erstredvte sidi über die ganze Pro\inz bis nadi
Pommern. 1818/19 war K. Kreisstadt des gleidinamigen Kreises.
1876 erreichte K. mit 2123 Seelen seine höchste Einwohnerzahl.
Um 1885 begründete 0. Reidiermann ein V^ollspinnerei- und
Webereiuntemehmen mit großem Absatzgebiet. 1894 entstand
das Sägewerk. Die abseitige Lage von K. brachte es mit sidi,
daß es eine kleine Ackerbürgerstadt blieb, audi nadi dem
Kleinbahnansdiluß nach Wittenberg. 1930 hatte K. 1853 Einw.
Seit 1945 liegt es im sowjet. besetzten Teil von Ostpreußen.
WSahm, Gesch. d. Stadt K. 1901 — ThWinkler in: LV 50, S. 73 (III) Gu
*
Krojanke (Krajenka; Kr. Flatow). Dieser Ort war eine Media t-
staclt, deren Grundherr 1420 die Erlaubnis erhielt, an der Stelle
des östlidi vom Sdiloß zu beiden Seiten der Glumia gelegenen
Dorfes Kraina eine Stadt anzulegen. Die Wohnstätten wesdidi
des Flusses gingen ein; hier war später ein Vonverk. Hart an der
Glumia, an der Südwestecke der Stadt, lag das Sdiloß, dessen
Ausdehnung heute nodi in der Geländebildung erkennbar ist.
Bei der Stadtgründung wurde audi, 150 Fuß vom Schloß ent-
fernt, eine Kirdie enichtet. Die vorhandene kath. Kirdie zu
St. Nikolaus v^Tjrde 1774 in dem erhalten gebliebenen Westüügel
des Sdilosses durch die damalige Besitzerin, die Fstn. Anna Sul-
kowska, eingeriditet. Die evg. Kirche auf dem geräumigen Markt
ist ein Bau von Schinkel, 1846/47 erriditet, 1910'! 1 er\\'eitert
1839 erwarb Kg. Friedridi Wilhelm III. die Herrsdiaft K.
(5742 ha) von den Wolffsdien Erben. - 1783 hatte K. neben 65
wüsten Baustellen 209 »sdilechtgebaute, mit Stroh gedeckte Häu-
ser«, 848 Einwohner, darunter über 400 Evg., 205 Juden, die
übrigen waren kath. Unter den Handwerkern waren die Tudi-
madier verhältnismäßig zahlreich. 1874 werden neben etwa 100
Ilaiidv/erkcrn eine Tudifabrik mit Walkmühle, Färberei, Er:i.:c-
roi, Dampfschneidemühle gen. 1939 hatte K. 31S0 Einv/ohncr.
II 3
KWFSchmitt, Der Kr. Flatow, 1867 — OGoerke, Der Kr. Flatow. 1?!: —
LV 50, 163, 4
Krossen (Krosno, Kr. Braunsberg). Das am r. Drewenzufc?r cbf r-
halb der Stadt -^ Wormditt um 1350 gegr. Lehngut K. (gen. n^Ji
tinem seiner ersten Besitzer) kaufte E. 16. Jh. der Braunsberz-?:
Bürgermeister Jakob Bartsch und erneuerte hier die sdion srit
ungefähr 1400 bezeugte, inzwisdien redit verfallene Marirc-
kapelle, in der eine kleine Madonnenstatue aus Alabaster verrlrt
wurde, die der Legende nadi trotz mehrfadier Sidierstellung fa
der Wormditter Pfarrkirdie stets auf den alten Platz zurüddcerir-^.
Um 1710 bradite der Wormditter Erzpnester Kaspar Simonis Cü
f^anze Gut mit sdiließlidi 25 Hufen in den Besitz der Kapelle, er-
richtete neben ibr für die Versorgung von Weltgeistlidien e:r.e
Stiftung, die bis in die Gegenwaii: bestanden hat, und ließ 1TL5
bis 1720 durdi den Wormditter Baumeister Joh. Christoph F.fi-
mers die jetzige barodce Wallfahrtskirdie (Maria Heinisudiunz)
erbauen. Das Gotteshaus ähnelt in der ganzen Anlage, Westfü-
sade und rediteckigem Umgang mit seinen vier kleinen KupprI-
kapellen und dem sdimiedeeisemen Eingangstor, stark der Wi.n-
fahrtskirdie in -^ Heiligelinde, nur ist sie nidit entfenit so leicht
und fonnsdiön, sondem viel breiter und sdiwerer gestaltet Izi
ersten Weltkrieg wurde die Kirdie zusammen mit dem ansdJ:^-
ßenden, ungefähr 1740 erbauten Stifts gebäude im August 1914
schwer beschädigt, aber schon bald umfassend erneuert.
LV 172, Bd. 20, S. 47 — LV 164, S. 182 (HI; S^Jl
Krücken (Kr. Preuß. Eylau). Bei dem Ort K., s. der Stadt Krenr-
burg gelegen, wurde ein Ordensheer, das in Natangen emg-rinn-
gen war, am 29. November 1249 von den Preußen fast vollstäncig
aufgerieben. Es sollen mehr als 1000 Ordenskrieger, darunter
54 Ordensritter, gefallen sein. Der Marsdiall Heinridi Botel u~d
der Hauskomtur Johann v. Balga befanden sidi unter den Tote::.
LV 136, S. 106 (III; G'J
Kulm (Chelmno, Kr. Kulm). Am Höhenrand des r. Weidisel'jifers
an einem widitigen Übergang gelegen, war K. schon vor der .An-
kunft des Deutsdien Ordens ein wichtiger Platz, wovon u. a. zssl-
reiche Funde von arabischen und europäisdien Münzen zeuzen..
Bis dahin waren ansdieinend die Polen einmal erobernd, d:^.-
stianisierend und kolonisierend vorgedrjngen, als die Erheb'jzg
der heidnischen Preußen (1216) das Erreidite zerstörte. So ver-
mochte Konrad v. Masowien, als er im Winter 122526 dezi
Deutsdien Orden für seinen Beistand gegen die heidnischen Prei-
ßen das Kulmer Land anbot, nur einen Ansprudi auf dieses Gt-
^ ,■
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.^•^ j^i!tait^^^kitjiiL's.Z.
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^H ^- '^^^i ?^/*"^ ^^ $hkv. <preugcm
.^^niert, .^om,^ n?f>^ct$ Dorbc9f^icfic^^ell., »acte
©cinpcino obcc.Sqmpolno ^nb fccc <öc6cfl?
.nof)e an b^mfclOcn erbaut gcip.efcncn ©urj. ^ie ^^
fte[)et mit bcc cdt^of. ^facc^ Hub Der lutfjccifitc«
Sir6C/ bcc3ubcnfi;naiiogc, uiib einer SPiuljl; ua(
I5[jj|fmul;lc, auö 183^. mit 1628 (Jinro., »orunict
<?5« P"t!)cr<inccunb 581 Subeu finb. Sic (?ii\rvo()J
^ici' finb fli:6gtcntf)cjlö ^i'ofcjTioniftcn unb unter i|>i
nf.n i)ic 3;uct)niadjcr unb ©ct)uftcr bie a^()fcei(t)fkrn.
?Iuc^ tpirb cinii]ci: 2[if erbau auf ben ju bcn Sirjaf
ßaufern ()cf;6i;igcn 25.$)ufen 2Itf erlaub gctncbcn. 2?ic
©runb()ercfcbaft befi^t baö 0\C(*t, »ier unb.8Jranb#
ipein ^u brennen ,^ jeboct) barf bie 95rauc(?m.n\üa 81
mp^ bie 6cJ)ii(3cn^ilbe 2 ©ebräube jil)r(jcb.^;aucn,
|)ier bcfinben (icb eine Sf. ©aljfactorcp unb^in 1783
crncl)tetcö f6nigl. unb abl. Srci^gericOt, ml'dbti
ja ber ©tabt bie ©erecbti^^feitöpflegc ocriDdtrt. .
,.... . aSanbeburfl ober Söanöburp, <inc ojffin
bem ®rafen ooa ^otuliigf i öc^inrte öW. SRci
. feiatftabt, 6 Steilen oon aSrcmberg, 4J ^IDJcilc vonvioi
ni5/2 Don Sobfeng unb j^ \)on Scmpelburg on tU
nein ©ee, in melcfcem eine 3"fel mit einem aftca iot
verfallenen f)errfct)aftlicben ©cbloffe ifi. ®u ()at
mit ber cat()oI. ^farr; unb ber Iutf)er. Jiircbc/ «6^
V.nb, 489 @in«^., rooDon bie §alftc Um^crifct) finfr^
©ie befteben außer einigen SIcfcrburgcrn, irelctx 7
^ufen befiijcn, auö ^ro^ejTionificn/bie sr6ßtcnt()clli
gcbubmacber (inb- ^N -- -;-,:«u.::p'..i^(;rui
-*-J!obfenö, pof)fn. fobjen ica, eine nö5r4
^afte, ber Orifl Otabolinöfifctpen gamilie jeftirijc *
abliebe ?Webiatftabt, 6 aWeiUn oon SBromberg, 3 ton
Stacfel unb «ijjreuß. grieblanb, 4 Don ScfencibeoiiiW
Vnb ? !?pn§lat[;p, an ber Äafc(?uba/ bie eine a»aU#
• ii^>"- t. i i fi mii()(c
rtiu^fc treibt unb 1782 burel)'^nfeAunc5't)errcbicben^
©tbleußen auf Ä6rti()f;;'^^often fI66bar acmacbt tpoi^^
ben ijV; @ie ^at 'mit;'ber*catf)oI.'^farrfirct)e/'bct
cäU)of. Äircbe bie iprafibentur acnarint/ nebft ber ca^
tr/ol. ©t'SInrtenfirc^e, unb bet'fciV'1775 neu erbaui
I tc!ii Iutf)cr. Äircbe/ 195 1), unb mitgjnfcbluß bcr(5f|>
|qüabron^|)ufarcn unb 264 3uben' 131^ Grmmr, bie
I gr66tentf)eil§ lutl)cc. ?eut.cbe fiilb: 3Jußerbem: liej)i
;j na()e'bei; ber ©tabt l)Ci^ ciroßcSBernOarbiner 3J?6:id)öi
^ f (öfter /©ürfe 'ober'öorfa, mit 20 Oeiftlicbeij.
ISie einmofjncr crna[;ren fi* au§cr ben ^rofeffionert
mit 'einigem '9)?atcrial(;anbcl unb' bcm'^Söierbraucrf
unb SJ^anblvcinbrenncn. ' Sie Sammerei; bcfi5t'r]iir
jeineii mittelmäßig großen n?cniß fiTct)i'eid;en ©ee, uni
fö^geri id2Äorgen©ie(cnr ''•;• ;*^^ ' ."^,
i ;../ -Sroj^nfe, pof)In* Ära jenPa, eine offene;
^ ber gurftin ©ulfot^öfa 3er)6rige a\>U 9)?cbiatfrabt;
) 9 (DIeilenDon 33romberg unb 6 Don Äoni^, in einet?
i fruchtbaren ©tc^cnt) am ©umenbacbe, ber (;ier eine
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SELMA STERN: DER PREUSSISCHE STAAT UND DIE JUDEN
3.Theil, 2.Akten,2. Halbband. Tübingen, 1971^
und Branntwein, Metli, Wein u.a. verschenke und verkaufe und noch dazu
auf einer städtischen Feuerstelle wohne, die vordem zu allen hür^'crlichen
Lasten heigetragen. Sollten den Juden und deren Handel nicht Schranken
gesetzt und die christlichen E^hiwohner bei ihrem Privilcgio geschützt wer-
den, werde die Stadt nie in Aufnahme kommen, weil die Judenschaft nicht
so viel Lasten als die Bürgerschaft und in vielen Stücken Vorteil von L\{in
Staroslen voraus habe und daher viele Dinge, wie Bier und Branntwein,
wohlfeiler als die Bürger verkaufen könnten. Sie trieben es so weit, dass kein
fremder Jude sich hier sehen lassen dürfe, welches in Ansehung des Tuch-
und Wollhandels schon die Folge gehabt, dass seit einem Jahre 15 Tuch-
macher zugrunde und davon gegangen und die übrigen in schlechten Um-
ständen seien, weil sie ihre Wolle von keinem andern als den hiesigen Juden
einkaufen imd ihre Tücher nur an sie absetzen kömiten, und die mehrsten
dergestalt für die Juden arbeiteten, dass diese ihnen die Wolle zmn ver-
arbeiten u\k\ nachher bei Ablieferung der Tücher einen geringen Arbeitslohn
gäben.
Krojam
Judenhäuser seien hier 35 mit dem Hospital, dem Rabbiner- und Schul-
meisterhause. Ausser 2 Feldscherern, 5 Ober- und Unterrabbinern, 1
Schlächter, 2 Bedienten, 4 Totengräbern, 2 Schulbedienten, 2 Krankenwär-
tern und 2 Wehmüttern seien es 55 Familien, unter denen jedoch viele sehr
arm und heute hier und morgen dort seien. Ihre jährlichen Abgaben be-
trügen 508 fl. Kopfgeld und 52 fl. Klein Kopfgeld an die Krone und 100 rtl.
Grundzins und 2 Stein Talg an die Herrschaft. Mit ihrem Gewerbe verhalte
es sich wie an anderen Orten, dass sie mit allem, was sie wollten, Handel
trieben, was ihnen nach ihrem F^rivileg erlaubt sei. Dafür, dass sie bürger-
liche Nahrung trieben, gäben sie bei ausserordentlichen Ausgaben der Stadt
den 10. Teil. >
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Die Judenschaft bewohne 106 Häuser und mache mit den zu Miete
wohnenden 929 Seelen aus. Sie zahle an die Grundherrschaft einen Haus-
zins von 8 und 4 Tympfen, je nachdem eine Familie im eigenen Hause oder
zu Miete wohne, 800 Tympfe Schlachtgeld, 75 Tympfe für die sonst in na-
tura gelieferten Schafsfüsse und 200 Tympfe für Talg, welche 3 letzteren
Abgaben die ganze Judenschaft aufbringe, sie möge stark oder schwach
sein. Ihr Erwerb bestehe in Handel und Wandel, auch Handwerker seien
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eine Kultus- und Synagogenordnung aus, die u. a. jeden, der den Got-
tesdien^ durch Gespräch störte, mit einer Anklage bei der Behörde be-
drohte.
Im Kreise Flatow bestanden in sämtlichen Städten des Kreises Syna-
gogen. In Vandsburg hatten die Juden bereits unter der polnischen Herr-
schaft eine Synagogeg diese wurde 1841 neu aufgebaut, wobei der Be-
sitzer von Sypniewo, der Rittergutsbesitzer Nagel, die zum Bau nötigen
Baumaterialien zur Verfügung stellte. Die Synagoge in Zempelbur|
war bereits 1734 erbaut worden und wurde I808 erneuert. InfKrojanke
gestanete schon das Privileg von 1712 den Juden, eine Synagog^i^aF
en und einen Begräbnisplatz anzulegen. 1842 wurde hier eine neue Syna-
goge erbaut. Die Synagoge von Kamin wurde 18o9 erbaut. Sie übep-
stand den großen Brand vom Jahre 1822, wurde d^nn aber baufällig und
mußte 1869 abgetragen und neu erbaut werden. Ebenso bestand auch
in Flatow eine Synagoge, die 1863 über ein Vermögen von 1 000 Talern
verflgtei die G^einde hatte eine Krankenkasse und eine Krankenvep-
pflegungskasse. Auch in einigen ländlichen Ortschaften bestanden
im Krehe Flatow Synagogen. So gab es 1791 bereits eine Synagoge in
Dobrint eine weitere Synagoge bestand bis zum Ende des 18. Jahr-
hunderts in Grünau. Noch 1846 gab es im Kreise Flatow außerhalb
der Städte eine Synagoge in einer ländlichen Ortschaft.
Ahnlich liegen die Verhältnisse in den anderen Kreisen des westli-
chen Westpreußen. In Schleppe bestand eine Synagojge seit dem Jahre
177o. _ In Jastrow .war ebenfalls^ schon^im 18. Jahrhundert eine . kleine
Synagoge vorhandeni an ihrer Stelle entstand um die Mitte des 19. Jahr-
hunderts ein neu enichtetes Gebäude, das am 17. September 1867 ein-
geweiht wurde. In Dt. Krone bestand schon im 17. Jahrhundert eine
Synagoge. 1771 brannte sie ab, und die Gemeinde hielt nun ihren Got-
tesdienst in einer alten Küche, die ihr der polnische Starost zur Verfü-
gung gestellt hatte. 1791 wurde eine neue Synagoge erbaut. Ein Bade-
haus stand noch 1789 vor der Stadt. In Tuchel erfolgte die Konsti-
tuierung einer Synagogengemeinde in den Jahren 177o-178o| eine Syna-
goge gab es indessen damals hier noch nicht, und es wurde auch kein
Gottesdienst gehalten. In Schöneck gab es bereits vor dem Über-
gang unter die preußische Herrschaft eine Synagoge. In Dirschau, wo
die, Zahl der Juden schon am .Ende. des. 18. ^ Jahrhunderts, stark an-
wuchs, wurde 1786 eine Synagoge errichtet, die ein Bethaus und eine
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Schule umfaßte. 1845 wurde ein neues Synagogengebäude errichtet.
In Berent gab es anfangs nur ein kleines Bethaus in der Amtsfreiheitg
erst 1845 entstand eine Synagoge. Die Gemeinde hatte 1772 zwei
Alteste, die die Gemeinde gegenüber den Behörden vertraten und auch
die Abgaben von den zur Gemeinde gehörigen Juden einzogen und an
die Behörden weiterleiteten. Die Altesten unterstanden dem Rabbiner
Elchanan in Altschottland. Wann die Synagoge in Pr. Stargard erbaut
wurde, steht nicht festg sie wird erst 1864 erwähnt und ist vermutlich
erst im 19. Jahrhundert errichtet worden. Auch in den Ortschaften in
der Weichselniederung sind die Synagogen erst im 19. Jahrhundert ent-
standen. In Mewe wurde die Synagoge 1821 erbaut. In Neuenbürg ent-
stand 1848 am Südostrande der Stadt eine einfache, aber geschmack-
volle Synagoge. Die Synagoge in Schwetz wurde erst 1851 errichtet.
In den östlich der Weichsel liegenden Teüen der Provinz Westpreu-
ßen fanden sich die ältesten Synagogen in den schon sehr früh mit Jit-
den besiedelten Ortschaften. Allerdings entstanden die meisten von ih-
nen erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In Löbau bestand
schon vor 1847 eine Synagoge. 1846-47 wurde eine neue Synagoge
errichtet und 1858 eingeweiht. In der Gemeinde bestand ein Beerdi-
gungsverein und ein Krankenpflegeverein. In Gollub wurde in den
20er Jahren das alte Torschreiberhaus zu einer Synagoge ausgebaut.
Meist mußten sich die Juden in diesem Teile Westpreußens jedoch
mit Privaträumen begnügen, in denen sie ihre Gottesdienste abhiel-
ten. ,In Briesen hielt ^ die , jüdische Gemeinde ihren Gottesdienst bis
zum Jahre 1848 in dem Hause des Simon Ascher ab. Erst 1847 wurde
der Grundstein zu einer Synagoge gelegt. In Marienwerder fand
der Gottesdienst noch 1815 in einem dazu eingerichteten Raum des
vorher Viktor Cohn gehörigen Hauses statt. 183o wurde die Synagoge
aus den Beiträgen von 11 Familien erbaut. Als denkwürdiger Akt von
Toleranz wird berichtet, daß bei der Einweihung der Synagoge vor
einer zahlreichen aus . Vertretern aller Bekenntnisse bestehenden Ver-
sammlung der evangelische Geistliche der Stadt die Weiherede jüelt
und der evangelische, Domkirchenorganis: die Festmusik leitete.
Die Gemeinde besoldete, einen Schichter und wählte einen Vorstand,
der vom Magistrat bestätigt wurde. In Riesenburg fanden die Got-
tesdienste in einem Privathai|se, statt. Die. Gemeinde hatte. keinen
Vorstandt die Funktionen eines solchen wurden von den ältesten und
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BAER:WESTPREUSSEN UNTER FRIEDRICH DEM GROSSEN.
VOL. 2 (Stuttgart,Hirzel,1909)
644
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Krojanke^), Die Emolumente der Magistratspersoneit beständen darin,
daß Bürgermeister, Richter und Stadtschreiber ihrer Anzeige nach von allen
1) Beinahe die Hälfte katholisch.
2) Ihre Beschaffung wurde von Ladewig hier und an anderen Orten sofort
verfügt.
3) Nach Zillmers Protokoll: Magistrat bestehe ans Bürgermeister, Eichter,
4 Ratsherren, Stadtschreiber, lauter Handwerker. Sportein würden vertrunken.
Jurisdiktion sei unbedeutend und salva appellatione an die Herrschaft Ob ihnen
auch die peinliche Gerichtsbarkeit zustehe, wüßten sie nicht, da keine Fälle vor-
gekommen. Kopfgeld jährlich 615 fl.; kein Zapfgeld, da sie nicht brauen dürften.
Feuerstellen 42, davon 10 wüst, Seelenzahl 316. — Einige Protokollbücher befanden
sich in^ einer Lade im Verwahr des Richters.
4} Nach Zillmers Protokoll: Magistrat bestehe aus Bürgermeister, Richter,
Sekretär, 5 Ratsenatoren und 5 Gerichtsbeisitzern, keiner habe studiert, nur der
Schreiber habe bei den Jesuiten Rhetorik getrieben. Bürgermeister und Richter
würden jährlich von der Herrschaft aus 6 Gewählten bestimmt. — Kopfgeld werde
jahrlich 1394 fl., Zapfengeld 220 fl. an die Krone bezahlt — Das Archiv befinde
sich in einer Lade beim Bürgermeister, da das Rathans schlecht
Quellen. Nr. 672.
Domaenenrat Ladewig ueber Staedte des Netzebezlrlces,Nov
Feoerstollen sind 61 einschließlich der 4 dem Propst gehörigen. Seelen- Jan • 1773 •
zahl 324 ^). Unter den Wirten sind 19 Ackerleute und 9 Tuchmacher, so
ein ordentliches Gewerk haben und einige Schuster, Schneider, Töpfer und
Maurer ohne Gewerk und einige Tagelöhner.
Die Abgaben an die Krone bestehen in 168 ü, Kopfgeld, an die Herr-
schaft in einem Grundzins, den die Ackerslente mit 7 bis 8 i^^ und die
Handwerkleute für ihre Hofstelle und Gartenland und Wiese mit 3 ifjß be-
zahlen, ob sie gleich in vorigen Zeiten nur 2 i/^ gegeben. Außerordentliche
Ansgabon werden bei dem Kopfgelde mit angelegt.
Feueranstalten sind nicht im geringsten hier^). Kftmmereigflter sind
nicht vorhanden.
Wissek^). Die mehresten der Einwohner leben vom Ackerbau und
Viehzucht, einige besitzen Land eigentümlich, andere in Pacht von der
Herrachaft. Letztere geben gewöhnlich von der halben Hufe jährlich 8 /^
Landzins und leisten gewisse Dienste, erstere geben weniger und sind dienst-
frei. In vorigen Zeiten waren 217] Hufe bei der Stadt, gegenwärtig nur
9, was daher gekommen, daß einige, die in schlechte Umstände geraten,
ihr Land der Herrschaft verkauft oder es gar liegen lassen und davon ge-
gangen waren. Dadurch ist das herrschaftliche Vorwerk vergrößert und
das Scharwork schwerer geworden. Der Gartenlandzins, so außer dem
schon gedachten Landzins gegeben wird, wird nach Ellen bezahlt und für
die Elle V2 Dütchen weniger 1 Schilling erlegt. Die Handwerker, so Schuster,
Schneider, Töpfer und Kürschner sind und herrschaftliche Privilegien haben,
zahlen 2 ^ und sind frei von Diensten.
Die Nahrung ist hier sehr mittelmäßig, weil tiberall keine Ordnung.
Jahrmärkte sind 4. Feueranstalten bestehen in ein Paar Haken und
Feuerleitern.
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645
städtischen Abgaben frei seien und ersterer die ErlAubnis habe, im Jahre
zweimal zu brauen, ohne, wie sonst gewöhnlich, 2 i^ an die Herrschaft
und 2 (^^ an die Stadt zu geben und daß er bei den 7 M&rkten die Hälfte
des Standgeldes (etwa 3 fl. auf sein Teil) bekomme, das zu Marktzeiten
einkoramendo Ellengeld teile und das wenig betragende Einfuhrgeld allein
behalte. Der Stadtschreiber habe außer seinem Fixum von 10 i^ 6 Scheffel
Roggen und 2 Scheffel Gerste von der Stadt und die Erlaubnis, gleichwie
der Stadtrichter, einmal im Jahr frei zu brauen und dazu freie Wohnung.
Die Gerichtssporteln, von denen Consul, Judex, Seoretarius 2 Teile und die
Assessores 1 Teil erhielten, bestünden in geringen Sessions* und anderen
kleinen Gebllhrcn, indem für eine Session nicht mehr wie 3 fl. und auch
weniger oder nichts bezahlt werde. Von den Strafen erhalte die Herr-
schaft die Hälfte und die Magistratsmitglieder die {lälfte. Wenn dei^ Stadt-
schreiber eine Zitation ausfertige oder einen Extrakt ex actis gebe, bekomme
er 3 gr. bezw. 2 fl.
An Feuerstellen seien außer den Judenhäusem 162 Bürgerhäuser^),
2 geistliche, 1 Müller, 1 herrschaftliches Schäferhaus, 2 herrschaftliche Krüge.
Die meisten Einwohner seien Ackerleute. Schuster, Tuchmacher, Schneider
und Töpfer hätten ihre besonderen herrschaftlichen Privilegien; die Tisohleri
Böttcher, Schmiede, Schlosser und gelernte Brauer machten mit nur einem
Privilegium die sogenannte Klipperzunft aus. Ein Bäcker und ein Färber
hätten besondere Privilegien. Jeder braue nach seinen Umständen, so oft
er wolle, wenn er zur Bestreitung der von der Stadt an die Ejrone zu be-
zahlenden 220 fl. Zapfengelder vor jedes Brausei 2 /^ an die Stadtkasse
und 2 i;)^ an die Herrschaft erlege, obgleich nach dem Stadtprivileg der
vorigen Herrschaft, dem Starosten Dzialynski, nur 1 ^^ gegeben worden.
Ebenso seien für das Branntweinbrennen früher von der Stadt nur 100 Tymfe
an die Herrschaft bezahlt worden, nachher 200 Tymfe, dann aber sei der
Stadt das Brennen von der Herrschaft ganz und gar genommen und den
Pächtern beigelegt und schließlich sogar an die hiesigen Juden verpachtet
worden. Das habe die Stadt bewogen, sich mit der Herrschaft in einen
Kontrakt von vergangenen Johannis ab einzulassen, nach welchem die Stadt
gleich den Juden brenne und dafür auf 3 Jahre 200 Dukaten versprochen
habe. Das sei beim Mangel der Rechtspflege aus Not geschehen, aber, wie
sie sähen, nicht zu prästieron.
Die Abgaben an die Herrschaft: Ein Ganzhüfner zahle an Haus-, Land-
und Wiesenzins jährlich 7 fl., liefere 12 Scheffel Gerste, müsse einen Morgen
Acker umbringen, 12 Fuder Mist wegfahren und 12 Fuder Holz holen und
außerdem noch in der Ernte Handdienste leisten. Ein Halbhüfner bezahle
4 fl., leiste gleiche Handdienste und prästiere im übrigen halb so viel. Ein-
wohner ohne Land bezahlten jährlich 2 Sechser Grundzins und die Hand-
werker leisteten z. T. Handdienste, z. T. gäben sie Scharwerksgeld. Die
Schuster bezahlten jeder 7 Tymfe ui^d die Tuchmacher 1 u^^ wofUr diese
letzteren aber auch von allen Diensten frei seien.
1} Nach Zillmer 812 Seelen.
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646
Quellen. Nr. 672.
Vermögen liabe die Stadt nicht, infolge der bisherigen Unruhen aber
Schulden. Nachtwächter, die zugleich Stadtdiener, seien 2.
Judeuhäuser seien hier 35 mit dem Hospital, dem Rabbiner- und Schul-
meisterhause. Außer 2 Feldscherern, ö Ober- und Unterrabbinern, einem
Schlächter, 2 Bedienten, 4 Todtengräbern, 2 Schulbedienten, 2 Kranken-
wärtern und 2 Wehmüttern seien es 65 Familien, unter denen jedoch viele
sehr arm und heute hier und morgen dort seien. Ihre jährlichen Abgaben
betrügen 508 fl. Kopfgeld und 52 fl. klein Kopfgeld au die Krone und
100 v^ Grundzins und 2 Stein Talg an die Herrschaft. Mit ihrem Gewerbe
verhalte es sich wie an anderen Orten, daß sie mit allem, was sie wollten,
Handel trieben, was ihnen nach ihrem Privileg erlaubt sei. Dafür, daß sie
bürgerliche Nahrung trieben, gäben sie bei außerordentlichen Ausgaben der
Stadt den zehnten Teil.
Flatow^). Die Akzidenzien des Magistrats seien sehr schlecht, indem
zwar für eine Session 1 i^ Sessionsgebühren und pro decreto 12 ggr. be-
zahlt werden sollten, aber der Armut halber meist ganz oder zum Teil
erlassen werden müßten. Beim Verkauf unbeweglicher Güter bekomme der
Magistrat vom Taler 6 \ für die gerichtliche Kegistiierung des Kontraktes, *
sonst nichts. Gerichtliche Verschreibungen und Testamente seien bisher
nicht vorgekommen, weil die Einwohner dergleichen unter sich außergericht-
lich abgemacht. Ebensowenig seien Zitationsgebühren bisher üblich ge-
wesen, was davor gegeben, habe in 2 gr. poln. bestanden, so Stadtschreiber
und Stadtdiener jeder zur Hälfte bekommen.
Die Einwohner seien Ackersleute und Handwerker, von denen die Tuch-
macher, Schuster, Schneider, Töpfer und Brauer ihre besonderen Gewerke
und herrschaftlichen Privilegien, die Tischler, Böttcher, Schmiede, Schlosser,
Rademacher und Riemer, zusammen die Klipperzunft bildend, nur ein Pri-
vilegium hätten^).
Die Abgaben der Ackersleute an die Herrschaft bestünden in* 17 ggr.
Grundzins und 2 Scheffel Gerste Berliner Maß für ^/2 Hufe. Femer müßten von
2 Pferden 4 Scheffel und von 2 Ochsen 2 Scheffel Hafer für die Befreiung von
den Holzfuhren gegeben werden. Vom Hause gebe jeder Einwohner 2 Sechser .
oder 3 gr. 5 \. Der katholische Prediger bekomme von der Hufe 4 Scheffel
Roggen und 2 Scheffel Hafer und von einem Halbhüfner die Hälfte. Die
Tuchmacher bezahlten jährlich, je nachdem sie eigene Häuser hätten oder
zur Miete wohnten, 1 v^ und resp. 12 gr. Scharwerksgeld, wofür sie von
Naturaldiensten frei seien, während alle übrigen Einwohner dem herrschaft-
lichen Vorwerk scharwerken müßten. Von den Schustern bezahle jeder
1 1^ 8 gr. Schuhbankgeld und die Brauer für jede ausgeschenkte Tonne
4 ggr. und etwa 2 \. Die Töpfer lieferten gewisse Töpfe an das Vor-
1} Beim Burgermeister and Richter befänden sich Archiv und Registratar,
berichtet Zillmer.
2) Nach Zillmer wurden an die Krone gezahlt 1016 fl. Kopfgeld, 420. fl. Zapf-
geld. — 178 Feuerstellen und 1037 christliche Einwohner.
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KROMU
JAHRBUCH DR JUED.LIT.GES. XVII, 1926, p. 57-84-.
FLiüöCK, IIEIItölCH, in Kanit2.: jj^ITRAGE ZUR GESCHICHTE JJER
JUDEIJ IN löÄHREI^I. HROIIAU.
exceL ent list of Rabbis (:.election belov;), also list cf
Jev/s in Kr. 1811. torabstone inscriptions p. 73-76 76-84- Auszüge
aus dem ^'romauer ^askarabuche.
59 CIIAJIM F.ZVffiIL BEN ..IHRR DAVID 8CHARJA v;as H of Kromau before l6l2.
He d Jungbijnzlau, and was soninlav/ of R . JESAJA HOROV'ITZ
His imcle_\vas The physician SABBATILA.I SCHEFEL BEN MilBA HA-LEVI
HORQWITZ. _^ ""A ch.:id SECHARJA :.IMDEL (naiied after his g.randf)
of Chajim' s" died in Prag, and his inscription is on the back cf
the stone of his grandraother CHAJA, i'/ho d. 1620 -ihe \ri£e of
JESAJA I-ICRO VI TZ. (Lieben, GAL ED p.36)
61 B^JDIID:iJäElL„&CIIiiIÜEL.. of .IILvIAU , probably the fatherinlav; of
R. JAICOB ELEASAR BRAUHSC.IV.EIG, v;lio laarried Joel's dau IIIRESCH,
\fiio died in Kanitz 23 Apr5i:X2 1722, by v;hich tir.ie ^oel \.'as dead.
Joel was R in KroMau by 1672. Hot-::;: '"e is citod 2x in the LEICAT
SCHI.IUEL, the work of SA .UEL PHOEBUS iLl-COHiJT ben JUSPA ben
62 JOSUA FALK ben ALEXANDER GAZ. ^h was Stadtsclireiber in V/ien
See kaufiaann. Die letzte Vertreib;mg, p.lOl.) v;as in ofiice 1768.
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to Jul?/ 1716
62 JATCOB rTDSCITrrrT mm JimmA kann of Franlcfurt am i.iain.(lIAr..KA:j\
no.36) His inother v/as porbably GUTHUD^ v;ho cl.l678, v;idov: of
R.LOB KAI^N. His vafe SARL died 6 Liay I696 in KromaUv,.^
/'h / 4^::^ ^^-^ C'iildren: DAVID (Vorsteher, Judenrichter) in -i-'^roiaau,
^1 i» , and -^andesaeltester, d.llNov 1709. His tombstone(no.l2)
>w^/^/-«j'next t. lils Liother. ^is v.dfe ELKL died 9 Hov 1712. Their son
JAICOB DAVID BE'iG K CROI^IAUER, v/ho was Landesde i^utj^erter (^709-)
a grandson of DAVID (d.l709} was also caEed DAVID and had a
daixghter DIIIA v/ho died in Kronau 1849 (ilaskara- n6.147).
2nd son JIZGIIiJC d.5 Tischri 54'90/28Dept 1729. i^a^kara 50).
daiighter ESTHER (of DAVID) died ...'romau Heumiond Cheschwan 5470/
4 üct 1709.
a descendant FJ8ilK died 16 Feb l805/28Schebat 5666
64 ISRAELI URI genannt FEIY>EL is identiäal with FEIST
in Uaeiiren, not Krzenminitz, as üorvatz nas it;
scher Landesrabbiner, diod 1754» ^^0 v/as R in Kromau up
He is SCHNEOR PHOBUS BEN JOSEF REIK (also called VEIT SEJOER)'
ap;;robierte several works in V/itzenliausen.
Wachstiin (VA7 vol. I,p.424) Claims that JOSEF REIK is identical
v/ith JOSEF KREISLER. But JOSEF IvREISLER had 1622 already a married
danghter v/ho riust have been born before 1590, so he couldn't be the
father of a son v/ho died in 1754« Perhaps JOSEF (REIK) v/as a grand-
son sf or posthumus of JOSEF KREISLSR. ,
(nonsense :Hov; coiild he be a posthnraus-same reasons as given above
for the impossibility of his being a son of Josef Krefisler!
FEIWEL hat a daughter ZABTEL v/ho died Kromau 19 Hov 1763.
E. ISRAEL REIK of ilaehrisch Avissee, Vvho died there 22 i'iay 1825,
belongs to tie äcxme family. (Familienbuch Kromau 1811) as source.
65 JATCQT^ HAT.IJYX ][iQRQy;;i;y;^.(f .^ini 1 v name from his fatherinlav/) v;as soninla^v
of LIAEHRISCHER LAR SAIIUEL (SCIClELKE) HOROWITZ uiio d. 1778 Hikoslburg
snäoEOXS ftakob caae to Kromau ab. 1778, v/as Gtill there 1786.
He is J/lKOB BEN ARON MORDECHAI HALEVI. Jakob »s son \/as R.ZEBI HIRSCH
HOROV;TTZ of VisnitZ'. Jakob mav have heRn relatnd hv hl nnr! tn P.;^mn/=i
KROilAU -2-
p.65
66
67
■gTiTnu nPPiiiTJTTH'.TM^ ■h^^-Pn in Krohiau, v/as R xfe. 1799-1810. (ab. 1910) .
Autiior of BASAR WüZADOSCE (Often 1831) . and of CERICIIOT IIABRITH
(Offen 184,3), v/as a soninlaw of R.LOB OPPEKHEILI of Freistadt.
Later Simon v/as Dajan in PEST. His son v;as R.ABRAILUI CHAJIM
OPPIiSIilEIM R in Peczel and died 28 years old...
m^ NECHAiViA, v/ife of I.IHR DAVID (OPPENHEIM) who died Kromau
1831 (Haskara 127) i^ probably Si.ion's lüother.
)
MEHACIIEM LIENDEL (NATIIAll) BEN ABRAIIAII BJLCK, born in Pohrlitz
and v.as ^ in ij-unaenburg, ivostel, dlecr''äB""A of iiolitsch 1851.
A pupil of ^^ Moses Sofer f Prossburg. v.-as 1832-tov.ard end of
1867 R of Kromau. Eis wife RIVjICA died here(toms uone 23)
and he iioveu to his son h. S.BÄCK R in Lissa, LenacLeru uied in
Frav.stadt near Lissa. Dr. S. BAECK v/as the soninlav/ of the
LAR IlAEliREN and R of Boskov/itz /a3RAiLA.M PLACZEK.
S.BAECKS' s on liis R. LEO BAECK of Berlin and his sonsinlav: are
Magistratsrat Dr. FELDi;L/\NW, Brunn, and R. DR.SIHOi'l lOailDLE, formier ly
ly«in Kostel, v/ho died Aug. 1924- as R of Ileutit schein.
70
71
74
75
JAICOB DAVID BING may have died in rCroinau, not establ shed.
GRABSCHRIFTEN with nuinber
R.-äOSCHE BEI-I J?mUDA I'CANN died 16 Apr I69I 5
SARL BAT DAVID HALIWI, wife i.iOSCHE KANN $ May I696 8
ESTHER BAT R.y.TOSCHE KAIffl 4. Oct 1709 11
DAVID BKT R aOSaiE KJiKN (JAICOB MOSCIIE KANN) 19 Nov 1709 12
ELKL BAT JIZCHAIC, v/lfe DAVID KANN 4. Nov 1712 13
RIV.'KA. V7ife of HENDL BACK 24- Aug 1867 23
\.
N
RROTOSC H I Kl
&H75"
\
HEPPNER & HERZ BERG:
Jüdische Gemeinden in Posen«
l^''<>'i Oll? U iin .Cv), liMir, im] \U iinb 11)07 auf 4:J. Unter
i>icjrii nnl> 0^:5 ls(;:,: -> Stciin-.üililrv, 1S71 : 14, 1875: K, uut>
^•»^'': !♦'. ■ ^Jsom Avii'Miof, ^cv 1 '/. Ul/onini nvoH ift,
iiMirbr nod) im ^sohrc IS7r> an bic Atiiinnu'vcilnffc ein (^iriinbaiiKi
uou eiiuMit laliu- (UMoDIt. - Hh 'S ov hei) ex bov (SJcinoinbr
mrvbin Mninnni ls;{(;: ^JJIauih:^ X.'.vMoii)ic,;, iSfjS: ^cjvnd ^cvii^
loiuii-,^ iiub ;uifob ;;iufci') IHiU: ^iliuTUcin, 181M» : Snloni.
:5ii(foi- unb P.Mis: borfdbi' iiiib ,^iiliib3 ^^ai]mnnn. - .Im .Ontifc
^C9 ^ulcHt (N)eiianntcn befit^t bio (S^nncinbc, Mo bu$ uor lui\^ev ;5ci<
oincn Slawioi, 2d)ari)tcr unb .^Hcliiiiom^lofm'v bcfolbctc, ein i)iibW)c^
il^^tlofnl. ^Mn biMi ;i;i'(b,ni!U' II 1^7(^71 na()m ,)afob
IrtfrUfi a\hy Slvobnx i.eil unb imivbr boi 'hnntli uciiDuiibci.') Dne^
.IUI n ^:5f i V b II d)"^), luddi^^ bao Tnluiii br^^ :». Ji)ii)vi r)r>7:».*)
(IHTiMniilt unb auf hcm JücIblaUc ;iuiM I)i'bv(iifi1)o (Siobiil)fc
aufmnU, bcvon iMufauiicibudifldbou .Saloino bon ))l. ^chubn"-)
unb „Xh'bbcn" oviU'biMi, rntl)('i{t ciuon -i'D\\Miiv bm H>/ u r t i) v c r
Win. :)l. 2alonu) 3nlinun b. \)Jioi. :)i. ,\i§rod lob, icvncx bcn
^Jjuuicn be% ^)l nbb i uiM-^^ ,Vifob b. Mjfov. Wor iS'Uam^ bor
:)iabbinori.^lod)ior ^^muio b. oojaic^ .v>oiiuii; lialoui. bor (^U'lo()iton:
Wofd)o b. ^Nofof, 2aniuol b. ,V»in", ^^>oiiimniii ai,]d)(ir b. UHoi.
Wor. ^JJimm, aaniuol b. Wur. ^JJ(orDod)aj, 0)or|OH b. ^JJIur.
2d)lonio, Wi)|d)o b. ^nfob, lauib Tobo(r b. iMbialunn, '?(brnl).
Soob b. Wur. ;\c^niol u. uorfdiioboiior niiDorov UHdnnor u. auiuoji.
'» ,)nfol) >\mici' iDiir nn uiclfcilin nfl'diH'tcr Wonii. her bic hrOihifdjc
unb bfiilfil)c 3^)rn(t)i.i»i)vtvcffliil) liaiiMjolitc ii. ^ni) owi) oiduaifd) i.rifihtiu-,
I5iii Moii (1)111 ,]n"i1)iifl.ci\f^? Vwd), ba? ^\obn\ fcinco üiMffnic> niio Dirfitcno
ciiil)cUt, iü im imji^if bC'> Jlfdbb. Di .\i>i'»»i)nn .Sloftlimiri
-' lic ,^\iioin nl£^ Solbnlni, i^. iir». •
I 3"' -^i'^'lj bcö iJiahb. Dl. .C)CiU'ncr.
) ill^ni- jcbinfdllc bn- r(tjicil>a- bcü^ l»ilii*>tiii.m1^.3.
< r
I
501 —
49. Krotoschin.
fl..if|en mb bafdbft etn eigene-:* ®emeinn.efen oeBilbet
fKruüv ,n ■ud.Jen, ucr.nerft ift, ba& biefe feit bem 26l^annar 1423
bei- m. fl,rci,e ,„. Gaulca 166 lal. unb 20 ©gr. f^ulbe >) Su
*.l\t Ö'V'''"'^ r .^'""^^ '"•«^*'' """^ ^'^ folgenben'^in,?,:
. ) 0. i» e fl.rrfK jn ou(„uera.,ce 40« tat 20 Sgr. (nuä ben ^a^rcn
1641 ,72.5 un 1730» 1.) an bie ftlrc^e iu ment^i^o., 800 LT
":^- ^*7" ' ;«1) <•) «n bie fthrf)e ju mitowo 2000 fl.=333 Jnr"
i t['': ^:' > \^''^"" ^"1^ ""^ '741), ,1) an bie ftloftetfleiftUdjfeit"
^t.2nn,tnt,. ,„ ihutüfd,i„ 0500 fr.= 4083 Sol. ij |(, („b
Umjai. (n b 1 1730, ,) an bie .<hr.f,e ,„ flofrfjnfin 121.i tnl
- _^flr (n b. a. 1747,, h, „„ M, iJi,^,,. i„ ,ft„mi„ ißo Jnl'
_^0 ^,iv. (a. b a 1747), i, nn bio Sihiie in StntmierciKe ino X^i
t^'t^- ^■:'- V.^^^' •'■> «" ^i^" -^fi^^o P i^-ntl, 250 Jal. (n.
SH, Ja( 10 Snv. (a. b. 3. 1750 unb 1760), „.) an bie ftivd,c in
oütiolfo (üüvl)er on i^vupft (iJenfiovüiDäfi) 5(X) Jal (n b 1 170<»
nnb 1.7!,) n) an bie Jltütüfdjiucv .Hürfrfjner. «nb Srfjneibequnf,
'0 Zal 3u 5»/,, (n. b. ^ 1878), „) au bic .«ivd,e ^u ISljüci 25(.(. Tai
(a b ai,;U, „„b ,78,^^ ,,) „„ ^-^ .({rotofdjiMfv faU,. ^i^farv--
baä .ftrotoK^mcr ^o^vitat 10 !„(. 20 Sgv., I) on bie flird,e ,u
yuljHua 333 £«1. 10 @„c., u) on bie ftlrd,e <" ett,elicr 1«0 Jal.
^" ©Öi'v V) flu 5Ui«iolfr, eecfel unb Aloppec (?) 220 lolcr -
t'h.I"^''^?^^./*'*" ""^ »«7J^,etI,leUen bie Ärütofdiinet
3«brn II »«ri. '"'■ *""■ """'^'^'"' »'''#^ ••^»'ta.dii» b« bnufd,«,
« H«iii»«r-H«»«b«ix; «,»«„,,„,^^„^,^,JJ.. :^ ,,
. ■• - . W. '5 1 ' ;•<■ ■f ■ ■ • . . ''•■_■"*£
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— :»f.2 —
Xie J^vei^cit bcv |übi)ri)cn C^kmciiibc bei* Stabt Krntos/vn.
lueldjc uon bcn .Ocvven .Uaftellan P()»:oi/j'lski. Pizvinciilowski.
Wladislaus IJoziIrn/cwski nl*^ i^uvniiinbev bcv ij^cncn ( In isiopli
unb.Jih'oblJozdia^j'wski. Sbl)npbrö.1pevrnH(>Z(lraz«'\vski. Stnvofteii
von Slbelnau, ioäl)reiib bcv ;]cit, batJ bic (Srbl)civcn im aiic^iuäitigon
iJnnbc innren, mit iUUIinarfit Don hen (Sibl)ovicii uiib iibiiflcn ÜJüv^
münbcrn iinb 3lbininiftvatovcn uev|el)ni, ii);ld)c ,;uv ?(iiffid)t übcv
biete ©iitei (\i')e[\t luaven, ertlieiÜ inovbcn ift.
9tad)bcm am Soiuiabenb nad) ben "^^fituiUKievlQc^en b. 3-
bei* 3^^^*" ©otte^J bie 3tabt Kioioszyn traf, iiibeni )ie (\(\\\\ ah-
biaubtc, unb fein Ü^oljnljaiiv, totuul)l für (i()rifteii al<5 für Csiiben
übriß blieb, bic 3?cii)üf)ncr audj fein Untertoniinen an nnbevn
Orten fanbcn, ourt) moüen fie i^rc 5^ranbUc(len, wo il)re ,Oän)cr
ftanben, bic it)r ßincntt)iim uiarcn, nid)t \\c\'\\ uerlaffen, alle
5l}rii)ileiiien unb ^reil)eitcn finb \i)nn\ uerbranbt movben, fic (loben
füc^leid) uün biefcr iycrtcbenl)cit bcn (Srb^erru, u)eld)c ,^uv felbcn
,*^eit in Danzi^ maren, funb (]etl)an, unb je^t fonnncn fie 311 unci,
unb Dcrlauf^en, bafj n>ir if)nen im ^Jlnntcu bei (Srbl)errn il)r
^4}riiiilenium erneuern unb pflid)tnuiiiiii unh fdiriftlid) erteilen
füllen, bamit fie burd) biefe ^l^riuilenien i\efid)ert fein foHten, biefc
Stabt, idre .^dufer, il)ren .\janbel unb .Oinridjtuni^'), fo luie eö uuiljcr
lunr, lüieber lierjuftetlen.
1. 3iUr erlauben bie jiibifd)en .Oiiufer auf biefelben Stellen uon
beiben Seiten in jcbcr StrafuMuieber auf.jubauen, fo n)ic fie
i)urf)cr luaren.
2. Xie (Sl)riften, iucld]e^n)ifii)en hcn ^whcn ii)ol)nen, luenn fie
il}re Käufer ober S^ranbftetten an einen 3iiben uerfaufen,
fu füll e§ ben '^witcn c^eftattet fein ju faufen.
II JPetfjäufer für Ü)iann<js unb J^rnuenperfonen fijnnen fie nad)
ilireni Selieben entiucber aus .^ol<j ober Stein aufbauen, fü
([\\d) anbere Ser^anblun(\g5l)äufer^*) unb i^abcl)au5<, aud) ein
ßau^ beim S^egräbnift, aud) ein ^aw^ für ben JHabbiner
erlauben mir gu erbauen unb befreien biefe öebäube unb
alle bie barin mol^nen luerDen, üom ®runb,^in«.
4. Xen ^uben ift erlaubt, aller Jianbel, in icber (^nttuurt, gu
faufen unb ^u uerfaufen, eä fei am äBudjentaöe, über ain
M füll I)ci6cii: Siiiri^tunöfH, Ijcbr. r*;.";."
-I Ijfbr. '•-Tn TZ
T)
3lVni)ennmrfte ober am ^nlivnmrft^tartc, e^ fei burd) "üSlaa^,
über (Men)id)t ober burd) .Ooubioert, aud) Xu(^ fonnen fie
frei auf bem Warfte, ober unter hew ÜJJarftfjäufern uerfaufen,
jebod) bürfen fie Tudie aufier 3lUid)cn^ unb ^^^vmarft nid)t
frei auf bem .'HiujU' oertaufen, fonbern nur in t)c\\ .Oäufern.
Sie bürfen') aud) feine .Oelfer ^ur Sd)lüft*Srnbte fiiiicfen, fo
eben braud)en fie aud) feine Sd)biM*e nnb SBJolle uom Scf)(offe
an,^unel)men, fonbern uon hcn (Gütern ber Stabt Krotoszyn
\Vr:i/j'\v unb Ncnvnrwrik. n)eld)c gu Krotoszyn ße^bren,
bie .Oerren bürfen aber feine Sdibpfe au«^ anberen Wütern
in bie Kr()to-;zvii«'i' OHiiev briuaen.
• «1
ß. Xie Sd)bpfe füllen fie, fo mie frül)er 2 H)eile, unb bie
tSljriften nur 1 Xl)eil, bie Atolle l)inne(;en im ©angen, nad)
bem ^4-^reife n)ie fie in Koljylin nerfnnft merben, annel)men.
7. Xie Jvleifdicr ber 7 ^leifd)biinfe füllen, fo mie uor^er ^n
St. 'ilUnrtini 25 Stein lali^ c^eben. Xie )übifd)en 5vleifd)er
braud)en ber d)riftlid)en 7^'leifd)er,yinft ober ^i^rüberfd)aft
nid)tci bei.^utroiUMi, fie hoben aber non ben-) ^leifd)biinfen
bvei Stein Xaln nn ben ^4^robft ,\i\ i^eben.
N. Xen 3»^i'" if^ erliuibt, adcv wd'-:^ fid) iljnen trifft, ,]u faufen,
au^ßenommeii ober (Ultol)tene 3ad)en, ober mit ^JJienfdieu:^
blut befd)mierte ober Afird)enfad)en. Sollte C5! fid) ercit]nen,
bofj ein Csube, fold)e unerlaubte 3aii)en in ber Unmiffenljeit,
bafj ec< foldie finb, lu^^i^ift hoben n)irb, \\n\) fpäter burd)
^efanntmndinurt erfahren, baf^ bie getauften Sad)en ntM"tohlen
finb, fo mufj er e6 fo^leid) on^eiiu'n, unD ber (Sij^cnthümer
bcrfelben 3ad)en mufj ihm ben bafür (]c,]ahlten 23otraii i^leidi
;;urü(ferftaiten. 'i'iScnn ber .Uiiufer foldier Sad)en eö aber
nidit Illeid) an^^ei^t, fo muf; er, n)enn eö cntberft luirb, biefe
Sad)en bem vSi(]enthümer unenti^lMid) 3urüifc;cben.
9. (§6 ift bcn ^uben erlaubt, (^Jelber auf ipfänber flei^cn foldic
pom Staate erlaubte ^i^fen (V^ neilcihen unb nad) i^crlauf
chie^ 3al^re§ unb fcd)6 iüodjen fold^e 5PfänDer o[)ne Xaxauf*
nal^mc gu uerfaufen.
10. 25ie 3ubfn fbnnen gu jebem Dfterfefte neue 41elteftcn luä^lcu
unb biefe ÄeÜeften füllen nac^ i^ren ®efeften rid^te«.
M h ffet: fit braR^en, ^ebr. c^Tino '\T t<b
*) l>e*r. Oi)?)Jir ^tD-^o oon 3 gflelfc^bftnlen.
X .
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11. Jl^enti ein (ivin fU^U'^ oiiteii '^wi'bcn c\m Modit^fovbevnnö ^at,
muH cv i^n 3111 9ici1]t^;ulone bei feinen 9(efteften cifütbern,
ift ec^ eine bebenienbe 3arf)e, fu füllen fic ben Stobtfdiveibci*
^ujichen, jebod) ftel)t jebei ^^^avtei frei, bie ?(peUntiun in
bcm 2d)loMe ein,]nleiten.
12. i^ein 3nbe bavf ani^elinlten inevbcn, me^en eines! !!(}vo3effe§
ber nid)i iibev KMi ^loven betvdiU bd bev (^cfegrolle .^n
fd)iubven, fonbevn bei ^ev odjnUliüre, unb u)enn ev nur bic
AHüel' Jhuia' ■ oniut'ift, ift i^enui\.
13 Ji^enn ein ^^'be flei^en einen (il)iiften eine SUnj^c f)at, nui^
er i()n beim ^^Mivi^evmeiftev uerlliuu*n, beiben ij.^(ntl)eien ftel^t
Uei, im 3diloffe .^n iippellivcn. Xev iMivrtevmeiftev ift ocr«
pflidjiet, iiefU'i^ ben ^"luben veditnuifjijie Uvtel ob.^nfaffcn, unb
non ii)in nid]t meliv (^k^biiren als^ i]embf)nlid) uon einem
lif)viften Dcvlannt meiben bnrf, nevloni^en.
14. Die 3n^i''i foKen nid]l nnd) ben Uliai^beburjiifdien, fonbcrn
nadi uen .Ubni(]ltdien 0)efeiKn ^eviittet u)evben.
IT). J^enn einem ,)uben eine (^eiU(Uttl)oi ^ul"rf)it'M, fo finb bie
d)iiftlid)en ^Und)bQveiUute-)i)erpflid)tet, alle müglid)e i^ilfe unb
ik'iftanb ,^u (eiften, fallt? fie ec> nbcv iintevlnfien, fie eine
Strafe imm 3d)loffe ,^u eiiuavten l)aben.
Uk 2)en ^uhcn wixh olle nuu]lid]e J^veiljeit, fü luie ^en djvift^
lidien ü^iivi^evn evleilt, nnb n)enn ein ^Vibe non ^emanb
iiefdjlaiKn ober einiovbet mcvben fodie, fo mufj bei Sdjläßev
über Ullbvbev nnd) bem iyevl)äüuiffe bei liüni^lidien (^icfe^c
(]eftiaft mevben.
17. (5^5 ift tcn ^uben erlaubt, !i?nu()ül,^ wwh i>aufcv aufjufteÜen,
fü n)ie e^ d)viftlidien ^^ürju^'n erlaubt ifl auii bem Stabt^
malbe ]\\ entnel)men, jebüdj mit i^ormiffen be^ 3djlüffe§.'*)
15. Xen ^Viben füllen ba«? loo »{ieiielftfinc »lit bvei ^^loren^)
iljeurev, als bie (il)riftcn be,^al)len muffen an^credjnet merbcn^
aus bcm Ohunbe, meil fie von .V>üt,j ^n fal)ven gur ^^^Ö^^tei
frei finb.
'• foll l)ei6cn: loifcitc, l)ebr. ::''.":i ^r ^^l^'^"
-• im ©ebr.: CIT'^r ""n b. l). bic {\ci\\^c 8tobt.
•> yiddt) bem ©cbr. lautet bicfcr )«bfa|j: Ss ift ben3»^t'n nlcii^iuie ben
tSl)vifien erlaubt, aum 99uu iljrcr feäufcc ®aiil)ul3 auö bem ©tabtiualb ^u
nct)men, ieboc!^ mit iBortotffen brS fiofed.
*\ f)ebr.: :'': b. i 3 gr.
I
• I
— i}{ii) —
19. aJün Strafeenreini^^unii füllen bic 3uben gang frei fein, bafür
füll ber J0au^eirtcnll)nmer 24 ^r. püln. nnb ber t5inn)ol)ner
12 gr. pülu. ,^u iIÖeil)nad)ten jeben ^aljre^ an bie ifdmmerei
bega^leii, bipeö®clb füll^urStabtreparatnr uermenbet merben.
20. 9inc 5\reil)eitcn, bie nur irgenb bie unter unfcrer ilbniglidjen
SJegiennig müljuen, bcfiften, übgleid) foldie l)ier nid)t auö-
briicflid) niebergefdirieben luerbcn tünnen, füllen bie tiiefigen
^uben nud) fjaben.')
2t. 2)afür, "bd^ mir ben ^"^uben füUf)c J?reil)cit erteilen, unb
tf)ncn allen ZA)\\{^ füiDoljI l)ier (\U au§n)ärtii] nerfic^ern,
füll ein jeber (Si(U'ntl)ünicr 1 Xufalen unb 3mei Sinmül)ncr
and) einen Dufaten ,;u iDJartini ie\>c\\ y^a[)xc<s be^aljlen.
22. 3" ftiibtifdjcn 'iJt'biirfniffen, nämlidj ein iHat^fjaut; au bauen,
über It)üre, !Öri'ufen unb lyriiben, finb bie ^ubcn uerpflid)tet,
nad) iserl)(i(tnifj iljrer .Oänfer il)ren Iljeil beizutragen unb
bie ftiibtifdje iöel)ürbe barf il)nen ntd)t übne ^i^ürmiffen be^
®d)lüf)es; beläftigen.-)
23. ÜÜcnn ^ni^\\ fflrantiucin nmdjen n)erben, fo finb fie ner^
pflid)let, ein Sd)üif ©rüidien*') fdjn)er (^elb von einem jeben
iPrantu)eintüpf jal)rlid] 3U jalilen.
24. £d)ulbiiil)alber barf fein o^be in baö Stabtgefiingni^ ge=
bradjt merben, füubern in ta^ Wefängni^, meldie^ bei ber
Schule ift, nnb für Sdiulben im Sdiloffe über Ahrminal--
fad)en füH er in baö Sd)lü{jgcfängniB, über auf ä)efel)( bee
Sd)lüffe9 in ein anbereS C^efängnife gcbrad)t merben.
So gefd)cl)eu ^4-^üfen am ^Hlontag naii) 2ct. lUargaretlja IG3S.
ißriuilcgium uon .lacob Hnzdraicwski. Stnrosta Koninski.
ftunb unb ju lüiffen fei, bafe irf) ^abe uerfauft an bic
iübifdjen 8lelteftcn gn Kr(»tos'/}n ad)t Jvlcifd)bänfe, meldie fel)r gut
unb in ber JRä^c be§ 3latt)aufe§ erbaut finb, für eine Summe
von 800 3fotcn. 3)cr ®ctrag ift mir glcid) bcriti)tigt mürben,
bie gieifc^er follen iäi^xüd) 35*) Stein Salg, ober pro Stein uier
») ^ebr. aro: kS* ^k -^d- rioipoD ü^-in cm.T^ cr^r rvinr, b2
*) 3m ftebc. ifl tio^ folgenbetöufot: itDi^n^ ü'^v^^: d:^k rsrr; rnni
*) Stil öebt. 3^.32
ri.
»* s. ■'■
d^
■'.•.V
i
rM\
^lovfti in Sunuiui 128 Aliuen be<^nf)lcn. J^effe unb ^ih*nffrf)oafc
aus bcn Kiot()szviiri' föütevn inüf)en fio, fo luie friil)cre ^4>viüilerticii
befallen, ^luei Tlieilc Mo ^^sll^nl unb einen IljcK bic (iljviUen für
biiav fnufen. 2i1)iuMi* iinb Cdifcii müifen fic abuiedjfelnb mit
bell (Sl)viftcu für bcn '43ebiuf bec^ 2dilo)lc^:> fd)tarf)icn, bafür ci=
halten fie ^ie flopf»'/ i^^'i' ^nnn Sdni>eiiu'|dilad)icn linb bic ^ubeu
frei. 'hSmn jübifdie Jeieitaqe eintieffeii, inüifcii fie beni ;{eiij'
nietftev') fiiiiD tl)un, um ba^ in ^er 3triM fein Jsleif(f) fel)len )o((.
3)eu ^au ber J^leifdibanfe, u)enu es eiiifi \\M)'u\ fein füllte, muffen
fie felbft unterljalten, ausgenommen, ^af; fold)c buvdi 4H'anb ober
Siuvnuuinb uernidjtet moruen. Xie Onutüdieu bürfen füv fid)
felbft fein iliief) fd)laditen, ober uon mo aM^evy Jvleifd] nerfdiaffeu,
fonbei'u muffen bei bon hiefinen A^^'M^Oern bei 3irafe oon ,^'l)n
(^hilbenftürfen fanfen. ;5ur ^eit, loenn ]ie 5dilH'ie ober Ü^raifen
üom 2d)lofj entnemen baif Dfieman^, aud) )o\\in' uir Aveifn)lad)t-
3eit oon anbeismo A-leifd) bvini^en, o^er für felbn ^iNiel) fd)lad!ten;
b.i. brei iWodjen nad) KraiiriN/kji. fji niüneu amiy} mit ben CSljriften
-1 otüif )Hustij Cd)fen nadi ben \i\ beftinunenbon ^|Meifen, ober
buvd) ))t\\ '!)Jlarftpveis uoii bem 5d)loffe ,^u nleidien Ibeilen {M}--
netjuien. !EieJvlcifd)er ') follen fietsnur unter Di'r\)Jlad)t r^er ciinaiu^i!**
Hellen, fie fbnnen biefe an einen anberen abtreten.
Krotos/vn. ben i:5.^) 'XHa'i H'4s.
lilU-ioilci^ium
K jitJU'/yna IJo/dia/i'Wska. W'nj.'u «xl/iiia Innwi'aclaw ska.
yjad)bem bie Stabt Krol(.s/\n burd) ben H'aube^i^feinb ab*
^ebrant uiovben, unb fpäter abernmis Durd) (^^ottes ;]vx\\ ^meinial
abi^biant u)ovben, n^oburd] bie .Oaubelsleuie oon ihren iU^rmb^eu
ab^efonimen, Ijauptfädilid) bie Tiu1imad)ev, u)oburd) ihnen ein
ijrotVr äUuluft an ben mir .^urommenben (^hnnib,^iufen i]eii)orben
ift, fo gebe id) Den 3»^^» bie ^-reiheit, baf^ fie allerf)anb Judjc
uon jeber (Gattung, unb mo fic mollen, in ihren eignen Caben,
ober uon thriflen i]emieteten 4>äufern taufen unb uerfaufen fbnnen,
luer fid) il)nen miberfefet, nerfällt in eine Strafe uon 100 (Sulben*
') *"*;•'" ^f"^ cftiiftl. ;^cc^meiftev.
-I ^m $cbr. nod^ rvz'2 "vj* b. f). ju flleicfjcn Jelfcn mit ben (Sl)rlften.
-»1 füU fjciften: bic RCcifc^bänfe ap-jK\-
^' am Qebx.: y^cl";^ IV b. i. 10. aWärg.
rf
507 —
ftüifeu an ba^J Sdjlofj ju ,jaljlen'). 3)ie ^^uhen a\i^ Krotoszvn finb
uer|)flid)tet, .^u militdrifdien ^^(us^aben ben uierten teil an bie
Stabt bei^^uiinn^'n, m^cv menn ha^ Wilitiir in ber Stabt öarnifonirt,
fo muffen fie einen i^ergleid) unter einanber treffen,
in Krotoszvn ben 10. Januar 167:{.
©ahrenb beü^ .jioeitcn filin)eb.::poln. ftriei]eö (1655-69)
mürbe audj bic' .Urotofdjiner (^)emeiube, bie bamalö 4(H) jübifdjc
Familien 3al)lte, uon ben Sorben bes polnifc^cn flommanbanten
e3arnecfU)nni(iefud)t, unb uon ber blü()enbcn (i)empinbe blieben
nur 50 Aömilien übritj; bie anberen fielen buvc^ junger unb
Sd)mert. ler 9U b b i n e r i«enad)en mann, So^n be^ iüJofeö
«fd)fenaßi, rettete fid) burd) bie giucf)t nnb fanb in ^ürtfj (23ai)ern)
eine 8ufludjt, n)ofelbft er aum Slobbiner geioiihlt mürbe unb uor
am ftarb.'-'j 3)ie ^Jaififolger biefes «abbiner^.^ fd)eincn 3^vacl
b. öliefer l'ipman^) unb ber aus Cefterreid) nai\ ftrotofdjin
gefommene 3t. i»enad)em DJenbel b. Salman «uerbadj*), ber SJerf.
be§ D^:pT rn^V (geft. 20. Sammu^J 1689) geu)efen' ^u fein.
S)iefem folgten: i^ediesM b. Ulleicr Ija^Öeui'») (ft. 15. Sd)ebat 1(399)
aiJorbediaj b. 3bi (ft. 22 m))an 1702), JR. Hob IJJunf«) URenberj
b. Wofeö«) (ft. U. Srbar I. 1729), aiJenad)en Ollenbel b. Wofes'')
') ^m ^cbr. ift l)ier nmfj ucnncrft: ^inflcgcn ift jcbcr 3ubc, ber (»e=
loänbcv uerfouft, ueipflid)tct, ber ;{cd)e iül)r(i(^ eine matt au ßebcn, beg*
gleichen 2öail)§.
-) ü eil) in, bie 3»bcnücrfülgimgcii Kioö -59, ®. 8 unb 9.
b iüb Ut^(^tn\m^^^ 82)*^ ^" '^'^^^^J"^"^*^" ««bb. Som. iöelmon (,^al,rb.
ßit 1903 ^'^^ l7^'^''*' ^'^^'^* '" ^*""^"'^* (l'i^uenftein, «If.jüb. Oefc^. unb
'') 3ed)cöfcl lüciv ber Bol)n be« mabO. uon *cz**2H: unb i5c^iüicnerfol)n
bc8 in Gm2S ]:ü 1 XI. '62 ertuät)ntcn iPüfener JRabb. 3iari)Qf (iöorvcbe au
J)ibve Jüteir bcd 91. iD^cir ()oIcm ouiS ®tooau. ißrüß 1810.
«) 2öür Qud^ jnobb. in ©rufe (uib. @. 421).
o« X^ ^/"^ SWenbel ©toniflotoer öcnnnnt. (ßcoin, (9ef(fi. b. 3ubcn in
«) ÜJlofcö, ein Boi)n be« 31. OTcnat^ SWenbel «uerbot^, ft. in Ärot. u.
würbe )u .ftftupten feine« öatecfi beftottet; er war »orplenbec ber »iedünber
unb einer bev angcfe^enflen ßonbcfötteften oon ^olen (flrotof^. lotenbu^).
») Wenodj. ancnber, ein Sol^n beft 91. SJlofc^e anorgollt, bei Wobb. in
Xornogtob u. (Jnfel bei 81. SWennc^. SHenbel aßorgolit, bei »abb.in ^intfc^o»
unb ?rflemi)«r, (ßdrocnftein, .»ratter für jüb. (»ef(^. unb ßit. 1903, «r. 8,
6. 115 u. 110), fpieltf im Streite an^ifc^cn «. 3onat. atbenfc^ai ft. ll;3ocob
dmben eine grd^re Mtfle.
iH-
V*;
— 608
569 —
(ftarb 11». Jebetl} 1760), M. 9(rjc ßbb Caro/) 9t. »cniamtn ^a^en^
QlUnbo(\c\\') 2d)Ionic ©alman (ft. 80. ®cf]ebat l80iJ), 8bi ipivfcf)^)
b. Slap^ael .C^atol)on (Ünvb 10. ftiö(cii) 1828).
Die ouben AUotofdjin? ftanben in bev elften ,C>äIfte be^
18. 3nl)vl)unbevtvi unter bev 5^utniämqteil bee il^oi)iuoben ipotücti.
Xerfelbe ^eii^te iinb beidtirtte ibnen nciieniibev ftets eine befonbevö
iuü()liuüllenbe Wefinninu] unb fbvberte niif aße nur mi)i]l!d]e ^iWife
ihr ^J[Üol)L (S'inen qliin^enben Ü^eiuei^ feiner eblen unb nienf(t]en*
fveunbliilien Wefinnun^ ncrt^'^^bev beu ^uiben .\tiütofd)iu6 lieferte
er burdi ben (Srlafj einee 3ubeni]efei^eei, bat? er am 1. Ulttiv;, 1728
beftätirtte."*) 3^^ biefeni (^efelje luuvbe gunüdift auf bic tvauvi^e
materielle üac^e bev !^uiben Ijingeiuiefen, bie in tiefer Ölrmut lebten
unb eine 5if)ulbcn(aft nun 102418 Silber^^ulben ^u traf^en
batten. i)}adjbem iDuvbc, um ^Orbnuni; 3u frfiaffcn, U)li6brauii)e ju
befeitinen unb 1]?^*^'^^'^^ 4^erl)ältni||e bcrbei^ufüfjven*, ein neueö
il^al)l(^eiet^ erlaffen. '*^(udi luurben in biefeni (^Jefelje bie ^^übflaben
ber Wemeinbemitrtliebev berart j^ereijelt, bafj eine aUmal)lid)c lilgunti
bev Sdjulben in abfel)bavev ;^eit erfolrten mufue. ^ernev niuvben
ÜH»vorbnu ni^en ,^ur «Oebutui be§ iWobtftanbei? i^etvüffen. S)ie|e JUer^^
orbnun^en luerfen ein Ijelle^^ !L'id)t au) bie banmlii\e lieben^^^
rteu)ol)nl)eit ber Strotofdjinev 3i»i>t?n. 3o beifet es; in beni (^efe^e:
,,^a bie Ärütofd]iner CVJemeinbe uiel Sd)ulben l)at, bic fie aiiö
il)vem eii^enen UJcvmböen nid)t be5at)len fann, ferner, weil bie
i\rauen uon i()ren ilfännern uiel iv^clb ^u nnnblirtcn Zweien be«
anfprudjen (! ), ivirb anbefol)len, bafi uun beute ab gereif)net, oüUc
fed)6 \s(\i)vc lang, feine 3übin .ftleiber mit ßbelfteinen, töolb, Silber,
'i^evlen, mit ^i^lbenen unb filbernen Sdinüren i^efdimi'icft, tragen
barf, im bev gvufjte leil ber Sdiulbenloft gebeift fein mirb''.
Mein ^\\\\>i' auc^ bev Wemeinbe foll feinen Sobn ober feine Jodjtcr
oljue '.Ulelbung beim Ölelteften ucrloben. 2)ie 3(eltcften füllen
barauf ad)ten, baft iJJcrfonen, bie fein äJermijflen nad)meifen
funnen, (\nd\ niti)t ijmaten. ilhir giuei arme ipüdi^eiten — otjne
'JJJitgift — bürfen id^rlid) ftattfinben. 9Ber einen poln. ®rofd)en
') iöf. bc0 ,ei l)QmiIuim'. Jöergl. oben ©441 ^^o^cnfal^ü'.
-) Um 1774. 3n btcfcm ial^xt (ieö er aii Äcot. Stobb. in Xijrenfutt
fein I"' r":'J TZ brurfen. (uib. T'l^'pn). 3Jorl)cr luor er JHabb. in Snmtct.
') ^-öerf. beö •;.-:: ^ry -s*t:; er crljielt 3 %al. roödjentl. (öe^oU (9(ft.
b. jüb. (Sicin. 5lrot.)
*) Sicher i]nx (Befd^ic^te ber 3uben in Ärotofc^in von Dr. ©. ©crgcr
(iöiaiin« U)lonat«fd)rift, 3at)rgan6 51 (S. 301 ff.)
1
i
I
Steuer be^ablt, borf au einer ,^üd)3eit über jn einer »efd)neibung<5^
feier ni(tt mef}r aU 10 ^^^erfünen, nm ^wex Örüfdiin ^atjlt, nid)t
mel)r alö 20 JJJerfonen einlaben, jueil füld)e öVüjje J^efte ^ur
Slrmut fül)ren. 3n einem Sd)lu&fapitel mürben nod) einige »e^
ftimmungen getroffen, unb ^luar über ben (Svmerb uon ÖJrunb*
ftürfni, (Sinrid)tung uon li^Jiiimtfdinlen unb 3i)nagogen ufm. Gublid)
mürbe ha^ ßinfommen ber (»emeinbebeamten geregelt. Do»?
müit)entlid)e &ci)ait füHte betragen für ben JHabbiner uier Silber^
gulben, ben .Uantor brei Silbcrgulben, ben Unleifantor 3U)ei Silber^
gulben, ben üe^rer, ber gleid^eitig Sluffeber beö i^ranfenljaufes
ift, 3mei Silbergulben, ben Unterlel)rer, ben (^)emeinbebiener, ben
ißermalter ber Äru;)fa, ben Sdilofifaftov je ^mei Silbergulben,
bie amei 5Bevtrauenömänner 10 Silbergulben unb hm Sil)(uf)ter
unb Si)nbifuÄ üier Silbergulben.
^eboif) nid^t nur burd) ben l5rlaH biefe-ä ^iui^engejetje?, fonbern
and) burd) fein Serfialten bei folgeuDem ÜJortommniffe, bae im
ÖJemeinbetütenbud^e n^i\l)U n)irb, befunbete ber Sd)lohi)err ißotocfi
feine Ijunmne ©efinnung unb feine Ciiered)tigfeit§liebe. (Sin ^rieb-
f)of^biener bcitte n)ieberI)olt bie auf bem iübifdjen {}riebl)üfe be^
ftatteten üeidien i^rer Jotenfleibcv beraubt unb biefe ueräuHert.
Sind) ijaite ber pflidjtüergeffene iöeamte bie auf ben ©räbern uor*
fjanbenen 2)entmäler entfernt unb allerlei (^egenftänbe, alc^:
ßüffel, Sd)aufel, 33änte ufiu. barauö angefertigt unb fie ouf bem
Warfte feilgetialten. SIlsJ er einee J'ageö ein ftinber^einb uer*
taufen moUte, f(^bpfte man iNerbadjt, unb er uiurbe jur SHebe
geftellt. Xa befannte er, biefes $emb unb nod] uiele anbere
(SegenftänDc auö ben ÖJrübern entmenbet gu l)aben. (?ö mürbe
nun Sinaeige erftattet, unb ba§ £d)lüijgerid)t orbnete an, ben
iieid)enränber unb ®rabfd)änber au uer^nften. 2)ann imirbe ber
SSer^aftete auf ben J^riebl^of geführt unb Ijier einem ftrengen i^er*
l^br unteraogen. 3in (öegeniuart beö ganjen SHid)terfoßegium^^
unter Jöorftfe bc8 SRabbincrS ÜJfenbcl unb in Slnmefenl^eit ber uor^
nel&mften ®emcinbemttglicber mürben bie beraubten iJeid)en mit
neuen Sotenfleibern oerfe^en. 2)er l^erbred^er beaeic^nete bie
einjelnen ®räbcr, bie er gefc^önbet Ijatte, erflärte aber awd^, baö
er nitl^t mt^x aUt ®räber angeben fbnne, bie it geöffnet ^abe.
a» mürben ba^er nod^ oiele ®räber geöffnet, unb bie eingaben
be§ 2)tenerd befUttgten fid^. m» man ein Q^xdb öffnete unb bie
Setd^e botin unbettt^rt ootfattb, eraä^lte htt SNhdbier^ .,bd$ a \n
■'•■^^:'
r)7o
^l'lll Vhuv'nhtiif. Da ei fiMiic .\^an^ lU'rt^n Mc \ie\A)c m^hxeden
uuUlti-, um Die \!c\dK ,^ii ciitfloiDcn, uon 'Miu]U evqiiffeii ii'ürbcn
iiiio ]\\y iSx'hc \]i'h\i\\\ \n iinD Dann ftiinbeiüani^ ot)ninäd)ti(] auf
Diu LriD«: m'li'iv.u l)aluv (i'boufo fei o? il)ui lUi^aurten, ol^ ex eine
']m\(\'{ uaüinbiNie A^nu il)va* lotenfliMbev ()abe bcvanbon luoden.
lii'iolbc luU)C nui oifoiuei (^>ciuiUt il)ie MleiDev feUi]cl)(iltt'n."' )
lu' '^ii)bvDo iKU'uviciite beu JHauber jiini Io^e, unD cv luuvbe
iiii» baibiivi)M]i' \Mvi biui^-iiiiitoi. 2ein .Uiupei* foU beruuitVu mit
2i»irM uuD cVii'x Duidib.U)it u»iuDi'u fern, t^aii er „eiunu buvdi:!
lof1)i'iicm 2iobi' i][\[i)". ;{uliiit u)ur^i' Der frf)viMf(iii) ,^urtt'i'ici)tete
Veiiiinam an Dom SiluDi'if eiui'v 'l^fcrDi'v lU'bunben unb buvd) t»ie
SivuiuMi i\efii)lcifi i lo. .Vinuov 17:)7). Xao ncnuniitc cyemeiube«
iotoi;biuii lucif] ui i1) von cnt)oi;liiiuMi .Vibnuunfoli^uiinoii, bip in
Dru ^i^hviii 17iU 17h'» natliu*fmi^i'n l)aben, ,\a n,\i\i)[cu. 3ii
iiuu-Dean c'mcni Aii'itaju Diu 7. ^JlmuMubev 1704, b. i. um 10. (if)efd)*
iiuiH Mr>r), Drtv \\(\\\\{' .ViDonuii'iiel i^eiilünDeil; oUUb m\h oilbev,
.SUoiDuiuv^^ui'uie, 'iiiMUcu uwi^ 'JJIbbel, jn, fclbü tcmpclj^eviiie, un^
,Vil)liiU* (^h'bi^imiinicl, f>)rboiri'jinon iifro. fielen ben JRäubevn in bte
.OiinDe. 2ie nniUiirfiiAt'n 'iniuoliuei bec^ oubeninertel'^ fomen mit
DiMu nmftcii ^'eben 'i)(\\)o\\ uiiu u)aien Dem .S>uni]ev uwh bcm (Jlenb
i)ieiöi]Ci\cbeu. ;{uv t5'vlni.cvuiii\ nii Diefc^^ entfit^liilie (£'veii\ni!?
nun Do bev lo. lNl)ifii)U)au aU- Aofiiai^ einiu'ffiu.
2 Ulli) Die Ü>eilveibuui^ Dei ^uibeu iu^3 ^ii^en unb Üfiebev«
ofievveiii) wax eine eil)ebliii)e ^*{nl)l Deifelben auii) nad) ben poln.
L'iiubcn uevfiiilaiVMi u)oiDen. 2o füllen fid] ouii) in jeneu Xoi^en
{ Mi7o) ;)U>ei iiMenei ji'ib. Familien nad) Mvotufdiin i^efliiditct ^nben,
Deien 'lioditoiiimen nod) beule 'bcw ^Hauien ,/ilMcnev" tvac^en.-)
Xie ,Vibeu .SIiotL)fd)inc ftauDen unlev Dem 5d)uiu\ ^ev ^i?(uffid)t
unD ^ev(^Un•id)tvbal•I■el^ be6 2diloMei>, in Deffen^Jfiibe fie ein befonberc^
Cuiuiiev iuuebatleu. 'i 2ie ohunMieiveu, nieift ^)hditfntl)ülifen,
inaven \\\:c\c\\ VlnDucn^lünbii^e befonbeii? bulbfani, unb bal)ev and)
Den ,uiDen mobliieneijU- 5ie i]eu>äbvten il)nen allezeit gern Vhif«
nabme, foDafj fie fidi in iirofnu" »'Jaljl in unb um ftvotofc^in nicbci*
lieiien. .sbve ;}abl wndy:" balD bevmaöen, boH ^^^^n 6nbe bc§
IS. ,^\abvhunDevtv unter .-U'iT (Sinu)obnevn fid) 1047 3»ben, (alfo
') 'l^ex(\n, n a. C. ©. 30t» f.
-) i\. b. 1). ®. \ I. ©. IM».
I (5(U)c(inq. ^ittcituiuKU betr. bie (S^efdjic^te bei* @tabt Ürotofd^in.
ilUil. 3 3iil)il.Oßrorti. bc^ funinl. ©innnofium« Six. iH80.)
• *
-- r»7i
V:, ber (]efamtcn 23en)ol)nevfd]afti befnuDen. 2)no .Oaubn)eif wax
ftavt bei ben ;;\uben uevtieien; uon !):{ >{ii\|d)ucin luaren :V2 ^^whcu,
von r)(» Sdineibern 51 ^VfDen.
3nfoliie Dev im oobve J77I fiaiti^efunDenen lUofien it^ninbet^,
bem alle Xofumente unb 0>emeiiiDebiii1)ei ^uni Ci)fei- fielen, finD
bie 9JiilteiluniKn über bie evfte (intiuidehniii Dei jüb. (vJemeinDc in
ftvutüfd)in auHei'ft fpavlid), unD ec^ fiuD un^? nur lueni^e Xakn
au§ ber erften ;]eil if)ie*> (yntftebeuo befannt. ;\n«5bcfonDere finb
e8 eiuiiie L'eidioiifteine auf beui iilieii OioKe^^aifei, Die un« Die
^Jtamen etlid)er iHiinner au^:^ ienen Tujvmi nennen. 2o nd)! Dafelbfi
\Mbval)am AI oben nu«? Mrutofdiin, bei im ,VU)ie h;:{i» beerDif]i
mürbe unb (vifif .Ualifd], Der l(;i;r, in .Shotofd)in ftnrb.
Xurd) bie oben eru)(ibnte Aeuer*::ibrunft im ^abre 1771
murDe anfjer ber bleiben StaDt nod) h(i^:s i\on]c v'^uDenuiertel ein*
öeüfdiert. Xie 3ijnartiuv\ bie bereiti% im 17. oabvbunbert erbaut
murDe, ferner ein ^ebibnu^ familid)e Xboiarullen, Silberj^eräte,
unb mebvere ilAJbliutbefcn uuieDen ein ^)iaub Der ^^lammen. laufenbe
Uüu Wenfdien, barunter bie ivin;,e ^MI^enfd)aft, fliidjtete (\\\^ ber
Stabt unD fud)te auf ben iimliei\euben A^lDern unD in ben naben
S^iilbern 5d)ulj nur bem nerbeereuDen (ylement. 'JUnii, obne
i!leibuni^ irrten fie undjer unb maren Dem bitterften (Slenb pxn^:^
i^ec^eben. iliunberbarermeife retteten bie llniiliiifliii)en faft alle ibr
^eben, nur ein fedjöiiibviiiec^ AlinD erlitt hn\ (Srftiduniiötob.^)
'ißaih erbub fid) mieber eine neue 2 i) n a q, o ^ e. iHber ouif)
biefe öing rtelegentlid) bcö iirofjen Stabtbranbeö am 24. ^[uni 1827
in flammen auf. 3n (Srmaniielunn eines (^utte^bnufes murDe
nun ber (i3i)tte^bienft in lo :l>etb(iufern bc^w. i^etftuben abnef)alten,
nun bem fid) baö 33etljau^ in ber Speiiterfiia&e unb bie iöetftube
in bem cyemeinbebaufe am liinj^ften erbalten bnben. (Srft nad)
16 3af)i't'n »u«r bie cyemeiule in Der l'ai\e, an ben it^au einec
neuen, maffiucn (^üttesbaufeö bi^vantrcten ^u fdnnen. 2)ie jebii^c
Stjnanüi^e, an ber groben JempelftraiV öelcqen, umrbe in ben
i'va^ren 1843—40 erbaut unb ifi ein niDuumentalei^ ®ebänbe. Sic
luiirbe von SHabbiner Di*. (^Jebfjarbt-) eiuiieiupi^t, 1894 venouiert unb
mit einer Drgel oerfe^en.
S)tc iübif(^e ®emcinbe iRrotofd)in ^attc fc^on gu Anfang beS
17. 3o§rl^ttnbert«, oieUeidit bereite im 16. Sa^r^nnbert einen
J) »etöft, 0. a. O..«. 850 f. «ößeling o. a. Ü.
') 6. tut. «Itombfsg ®. 8Sy unb 340. ^.
— 572 —
ric^cncn ^ rieb l) o f. "ilciA) 'Hw^wi'k^ hci;> (i)emcinbetotenbud)e^
miubcii iu)!i ,^(il)li'cirf)oiiCvtfii)a|innin ii)iMtcftcnlIintieife.ftrotofd)in<<,
bio fciiuMi eiiu'iicii O)üttr«?aifoi bcfaft^Mi, iJoiii)en m\d) ihütofd)iii
iibeiiH*?iil)n imb bafrlbft hcftatiot. Waiij bofonbcrö fli'frfia^ bie§ bis
\n\\\ ^\<\[)xc 17r>2, DOM i^vi'^lnii uiib uielcii auberen fd]Iefif(f)cu
Cvteii lUho. 2o vuljiMi auf bcin .Siii)ti)f(t)iiu'v J^ii^'^^ofe bcv Ütärtijvev
^.UiDfe-? Maipelc^ oir^ ^4}ra:l (rtt'U. "JT. (Slul I08U), Jtabb. ^e^uba
l'üb aii5 I^^ZST (lieft. :^S. lobetl) 1/01) in einein Sovfe bei
Miotofdjiiu, ^llabb. Kljaiini aiio OUuiiau, ((^eft. 1. Samu^J 1715,)
bev iyeiiiiinbcv bei bebi. iyiblio.uapljie, Dclufeveibefitjev Scf)abtai
inifi bell ;"\i)ft*pl). iiKf^- i" iHcsloii '22. ianuiö 1718), ä^erfaffev
bcv bofuniiteii Supcvfoninu'utai^? jii Mafii)i C^ODn ''riS::*, Siabbinev
3^oiael aiiv inns*: (i]eft. 5. acifuiu 172(a SHabbinev ülJofcö
CicfutiC'l Ä^üuf mann,') 5.)l)u beiä ^^(uirtbov Staö, ©(^luiegerfulju
be!5 ?lbial)ani lUbeli' (yonibiiu'v ()a=l'ci)i aw^^" Üaltfd), DHins po
:ll(ibb. (Stiajim v^omi uih^ üyicslou, 2ol)ii beö Slabb. 3t. ^crfjiöfijalju
3ofua Jeibel Jijiomini aih:> ^^vjcniijijl, (i]eft. nm 17. lebetf) 1727),
)UM). Vlh'rauber Senbev nih:; .Oubi'nfol.v^ (9^c]i. 2. Slbav 11 1758.)
^w .Ui'otofd)in lebten nnb luiiti.n Diele l)eiüüi'iaiienbe Tnlmub^
(lelcl)ite. 'Xson biefen feien i]enannt: .^Habb. Xauib, ÜJerf. be^o
":•- i:*ir^* fiavb b-iM/^) 3i. Xauib .Strufiuier, ftavb, 55 ^^nljre
alt, nni s. 2iu)an 17(17,') ^)l. Tobin, 2d)lod)aner/) iR. Sunt.
1 » *■l^crfllMcr bcö iWilualiücrrcv C*:-:.- rn* u. n. ?IV ^ioifj pcrfünliiiien
'JJiittciliinqcn eincö ilJeviu..nbtcn um ^c n in 5lrotüfi1)in fliborcu unb ftorb
bafplbft im ,^ \')yc ."iIsJ-m l7iii. ( ^iiiui \ i:i i. X )i- lu 'bar lücbüvf.^oiü, ^ZB ii'fc^aii
is'.«i» 5. 101);. 3cinc ^vmi luuv eine Ioil)tcv biö Ölbclc (öuinbincr unb l)icfj
(Elfe. 3cin (iiiabficin umiDc luicbcvljoll lonouicrt. :^\\ bcni auf bcni ©tciuc
fuijcnbcn ^Jlad)vufc fcl)lt liitc 9iunnbe übcv bcn lan »nb bü« ^"^aljc feine« lobe«.
-*) ^-öcnjafüb 22'), 3eb. .önburotl) III 6. r>4. Sdjoni ötinbolim II 83,
Xoruu'büv u)i'bürfd)oiü B. 22.
•") iiJoi" ^rcbißcv bei hi'u ucrfiljicbeueu U>ireinen uub ift ber Hv-Ur*
UvjKofiuatcr beS iflabb. 2)r. ipfpvnei = 5lüfil)niin.
M Web. in ©iljIoi1)QU oßJcftpi.i, lernte in ;iempe(burfl, ßiffa (bei
3eil)aiiii ^J!)ienbe., bein fpätcren ^Jlabbiiuv in .Qot)cnfalju), ^^re^butg unb
^nu) ibeini ^Jloba :!Biit)ubi.i. heiratete mit IS 3al)tcn unb luurbe ^Rabbiner
n ,'ie»U'elburt}. .^Ux ftorb feine grini, unb d\. Zobxa ficbcite, um htm
i\^u\\iAn" ber !sl3erftorbenen n^i^^^fi ^'i'^^' ^.^ertuunbtc in 5!rotof(^in 5U e^elic^en.
biit)in über, ido er, nml) lU. uier ^at)rcn. im 9lltec uon no(^ nic^t 60 3ot)rcn
nm 12. .nidleiu 5588 ftarb m. lobia«. ilU'rf. be« ^nz UV »erl. 5537, luoc
ein I)eruorraDenber (^3ele()rter, bem bie (^emeinben Go{)enfQ(ga unb Siffa i^re
'Jinbbinate anbuten. 8cin 3o{)n luar ber ^rcnglauer äHabbtncr (SIcrfon.
-- 573
.Oelmnn/) M. Dfurb. iHidmel ^au/): )n Salom. i?rünei/')
JW. öunem (SHnö/)3l. 'Mx 2aniel/)3l. aefeiu ^|^nlueimad)ev/)
äUin .Uvutofdiinev Xninnim unb (^W'leljrton finb ferner ^u
nennen: ^
31. IMevfün, (neft. 3. ©diebot 1707), JH. iPnvnd) SaWIner faefi
27..fti.le.u 1718), JH. sjJJan, (neft. ll.?(b 1710), 3J. STbrahnm
(«eft. 0. m 1721), JH. 3ofepf) ^eui, ((U'ft. 20. Xebetf) 1727) Jh'
Ofev Üeui, (öeft. IH. 3fiffun 1757), JH. Mo Jim JTabtfi^ ^j >«.*
S)aüibftaöbeii3ofcpr),((Kft.l5.;-sincl77(>)/)JH.i?eifer.e)n(ei)i
(cieft. 21. Slbav II 182(1), JH. eamuel .Onleui 5UJenbeIfol)n
(geft. 72 3nljre alt, l). ainr 5»;2r»)/) JH. ,^eiiael Wolbfdjmibt,^^)
•• 9labbincr in 5?.emfier, ^JJIunnheim unb ^jJIcii (Hlcniperer ^on (Jiben-
^fjtiö ©^ 150: (SJrctl,, öJefd,. b. 3..b. X. 3. -loj; w,.u:n, Ckfdj b. ^ub. in l'i^Ta,
-) ©oljn bcß ^Jiieniufjem ilJlenbet, neb. in Mroto|i1)in. Iieirotete im «tlter
uuii etiua 20 3al)ren feine iünfe niiö .nroui|cl)in, ucrlur beim iürnnbe feine
©nbe unb feine iöürfjer, ninn otvx Dlubbin.i „,(i, ^,^,^,„0, uon I,icr nculi
®il)miejjcl unb bann na-f) .Oamburj]. luo er fml). ^ton iljm fiiib eifil)iencn-
Cnyjy r^2 unb nr ^^'^T^ nrr ^nml.inq, .^(;i2. ^JJIurbcdj.i Wia.ael Vife
tüor ber «clirer be-i il.U)fener Jllabbimr.j Xr. ül^^If oeitiljcnfelb
^) 6ü(jn be« J)ijrenfurler ^nabbinn-^ (5l)oim .^r., nnii ein erfjutcr «il
9lfiba egerö, Jli. 3üßfc epiro«? unb be« atmuituljci Ninbbiner^^eljofi^na u lebte
otö flaufmonn in Ärotofd)in. l8üs benmrb vx firf) um ba^ Äofctiminer
JHabbinat. (8lft. ber jüb. ®em 5li)frf)min )
') »ruber beö m. iJlfiba (Sger, luni fiuiter Jll.ibbiner in »loaofen unb
anattcrSborf (3at)rb. ber jüb^Iit. Ökf. 1004 unb i?eiuin n. u C ©. 202
") ©ebeutenber Xatmubift, 51aufmnnn, ber ilUiter, ber bnnf) "riiilje^^
latmubifiljes SBiffen augge^cidjucten iürliber eulumon unb (Sifin J:aniel
ber @(t)ioiencrüntcr beö >Dre«rauer 6eminarrabl)iner5 IJJruf. Xr. 3oriie( \lcvi)
") Der (SJroftuüter beö Stifti^ratö 2)r. »tun in gronffnrl o./^JJl unb
ber gvnu 5?ommeraicnrot iülutliilbc eternbero in iBreöluu. Ül. 3cfeiu
gjutoermac^er rüljmtc fid), ein y^lac^fomme beö 6. 10 eriüäf)nten ^^Ibraham
^vod)owix\t au fein.
") Daar l)a»fcpl)arim von SJenjafül», ©ilua, 18So «Hr. 246.
8) ©tommtc nu« .ßüöenplüU. (3at)rb. ber jüb.^lit. Ocf. 1007, © 89
unb ftxoi. Xotcnhud^.)
^) »erf be« ^«r^r 121 irc 5!rDtof(^in, 5000 (appcob. u. ©djic <>frafetb.
Watoitfdft unb ä)/aIDlm.8Brpf(^en), foroic (Smpfrturtcr bcfi JH.^®.-Vl. 9lr. (54 in
HD^ ö''-lD'iafr. «t QtntUcte 40 3nr)rc in J!rotüfd)ln unb luar ein S^üler
bcfi «. 3orob ßiffa (Qi^amotf^ t)aaif)).
'«) m^txti übtv i§n fteOe .»orcf,©. 318. STCfi ürotofctincr Dainii
lieft er 5000 .Itoueriuorte" über bo« «inft^elben bei 51. C^allm«8Hntf4tife
unb bei 81. VKofd^e^ 6ofcr'9rek6ur0 erfiljelnen uub a^xohi$tH 5M «•
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.•r,;ol)Iiii vvim^;, T-iiic, fH;.iii.;ir r-^ c>lilll^;^l'Ilfoni^ Mnvl \l!..
n i'.D'.^i' li 1-: iiiv.i) iMi'lrii Ji i.in'*>f) ii ii.i ,\al)io \ln\\ uun bni .'Huffcn
lioi 'l'iiiMun (lüf, .Niini'M t(ivi]l'ti\.i; inoiOiii ii'ov, cinfoin, Dcvlnffen
mii^ uj:- •.ilaiii iiitblPM, uiui) ^v»' ii. ;oior hciint ev einen (i^aft^
i)uv ip w idieiM i.'iii liiDidlu^v >,MIiiiv lu'r»iui!e. Chne feinen 'Jlnnicn
;ii neni'iii fmp.i; n oui .^liihiei, oU n- il)ni nii1)t ivnenb einen
,,Ou'lD::)n(ivKi" luidüieifm toiiiuv 7 ';i .SiiKiier (uib iljni bic
\M^len^ iiiie'> .^nuin.ii /noI nn,' Mü ii- 1m. MoiI X!l. fuiiiic il)n
'^11' l'«it «Im 'I) .'111 fepi>«iiev '.iiMiiu- -; l» :'v inni iielieininiouoK
'•M^h': ,.Jp;e iiil '', )•. ;n;rii Xii i,!^.[ (n' «i,^ hi'fom ineu. benn meine
Aeiii^' ;i).': i-ti'n iii «m. juv »M-iiu-; >{>))• .»ob'/n", ^V'ef eruavrte
oi'\ 5t1-..eii Kl!, \|ni Xi*. f. iL: :... ; ./[vrim Tu nnd^ nirfit
loiiii iiMiiü, jL) ii'ii.K" i.iiv (>>.i:., .;ph i;i) Du-.- iiiiljtv". Xiefev
:i^Oiit:iia : iiMii ,hid) ,u;tv '^»iMV!]:ii;,d IT bi'.i lUiev um eine üil)ee-
UiM'.;:;ü,. T r Al:.»:i;-\ lihriir.ü lijin ^!, i.i;i '^-ru'lfh inen beleihten
Cii;n (li.v '|M\inb, nno ^[\i (^nl) oun >1l.ii!|1 fiin „lUin,^!?" '4>eV'
niiVien. ')lc,d] .s>nnv ;iin!duirii.)ii. u. -d.; i()in .SJavl XII eine
bJUi'elU' Summe. iinD uUi-m' mh-m: ei :!.:ii v^'^nr.ol i(il)vlid) einen
lUvidieii l'\'ivoii. ,u\'i iuiiM.« ii;i iMi, n!i"lii|;viidiev. miidjliiU'v
'J.'iiMMi, i>.?';, lUv liüü in Ai'iiiif.ii i n Mi. ivipMii. oiiu« „(SUfnie"
l'l.iv Lihm.N^efe;; - jU';.r:« :'i'. ,\!^rn eiltvien luiuo;, ev wüd]
v\.-U'[- 5::^. .'ilt , n'.l] auf i.v i; :!^ ',ie!) i:ii]iMi ;ii ALni XII. beii'^f
'iM^ M; 'Jl iM)'in:i.i ^.'v nn hNi'Jü'le.i Üoilh'ö ee.uiifie. ')
Aiiorofdiin iH'iv alv Xintiuvt beveiiv» um bie Witte bco
l'^. ,\ ii)vi)nn:»i*it.^ !;»»"!t nnb lu'eii iud'ann;, unD ,;al)Ueid]e, ;>nm Teil
bi^.i'.Uiibi' 2d]iiftrii lunjUMiiiuv bev.Stvoioui)inev IiebiäifdjenXrnrfcrei
beiuoi. 'Jlnd) n;iuen .'iimofdiinei ,uibrn in iincMUfirtirten hebväifd)en
Iiii'.faeien uieliad) lufdiiiftiiU- 2o wai' 1742 nnb 1748 bcv
» '^Mitor öl-? im ,^ii:il Is'.»'J in 'JUin()cn uovuorUcncn Xa(imibc^c(f()rtcn
•.Uli .: ^'iK'iii \[vii'i:i'v ^Vl^• -l^n M»' 1'-»''-, •? •>"l'.i
' > il^iir cii: 3il]üla i^c:» ,Uüül)nii:ift uiib Sc1)önlanfcv IRabbincrö
l'öl) ilMafd)fe.
• 'iMäticr f. juD. (S)i'|'il) u l'it., l)crmhjn' JU'tH'n u. Xt. ii. Vöipcnftcin III.
Vh*. «». 3. 77.
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.» r bcr iU.tnuU,u,fn. hcc ,,cuf,.td,on Winifin. u.„ (s; n
J od, mfe „u« „nb («cfa„nen„nl„„e b..,>Ibn, fan. Mo ^,.,^, ,
bu isev.unaung be. ,vouf,i,M,c„ 5ed,n„bI.nu,.ÜMie(ä.. 3„ M
b rd, etc., £er 2tve.. u,„lntc OnDvc. In»,, unb bicct
Xci- .IJnObina- l.ntU" n.in.lid, i„, ßi.UH-i|t«i.M,i,. n,i( ft,,.,
r« ^ "/-i*'»'" ncum, u.eil lid, bicfa-, bic SUrnrnnr, fcina
jöac^t.fluun bo,u b^mitU-n, ,uci( n bic (Svncn.n,., fein.-
I umlenuMu. nc.v,ä.n„t l,nt,e;^, Jc-v Sueit l,üvto ..o.jbnn >,ul,.
b Wcbninue Dntte cnen |tarfon «„ijcnu,, ^,r bo§ m;,,,,„,„ ,,^,
Wenn- aur bccH ^.Ueib .jntiuffül.vtr Xn. Sd.U.muri.li i.f; U,
n,b bcm .^.bb.u.c. b.c i,,,nn,-.l,en m.e ^Heifc nnaoh t.n „atu-
Mcf, bei JHabb.ne,- b.e ßrnenevnnrt Umc. i^.iuUräiu.n. nad-infuri,.,,
MC lOin mm mirf) micbcr eiteilt lourbc. il<on bei übli,f,cMi 3taicv,
aild)..^, Ifrn.r omed„„6 bcfl -^,.- T;r'C n.hb ein rv.-^is "=-l „ "
nn.„e„« ram b. ßeifet i.., „o„ bcr 80m. ^a,,a,ort .aral. "
9«.MM s t** xL^'^V" ""^* "'"• ®"""^ '""6" "« i»'"''""« l.n lohn,,
©orte .auf e«brn«,dt- a(f ouf .fcJne« btmm »u InUrpreliercn f.at. auf
»« r,nXt'" •""""-"'^"•' "^'^t f«"» *-ire9Uu„ cvuiU ;:!
v4 JwfeÄ V'*v
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*•■-:-?.
. 570
Mc er ^u iMitvi«1)tcn l)atti\ unb bio :U)() XufattMt bctnifl, lüurbe
il)in bic .Oälfto evlalion. Xie Shif^ebuug be^ iBnune§ mar
in.VDifdjcn auf Ü>ofcl)( boc> HiiniUevy üüu öüijn burdj bcn iPrc^ilaucr
l'anbuibbiiiev cvfoli^t. 'l
^Jdo im ,Vl)io 17i):{ .^ivütofrf)in boin preuijifdjcn Staate ein*
ut'vleibt luiiiDc, ,^il)lio Mc Stabt :J01)2 ISiniuoljnev, unter benen
i:;s4 ,ul^c^ iDiuiMi. U.bcv biiM'f bcridjtct bev Shimmev flottulatov
;;miinenHanii im ')M\ 17'.).;: ^Xie eirtcutlidie 3ud^:^biftiüii t)aben
bic ^Vl^el^.HclloUM^ foioool bieloüameaic, ,Oaud=.^iauf, .V)i)pot[)cquen
unb boiCiouciiiicn; ^colll. nuifj ^ol(^l)lin ^e^ 3"bcn bei) brn 3lelteften
ucvtlnju^n lln^ ^lll Uilljcl^? Spviuij nbiuarten, Düu ba mtvb au
biie. louiinium a(v i I •' • OMMUiu,;ia nriiani^en. Xie (Memeiue luäfjtt
Die l>lc(icüiMi, uiib ^l^:i loiniiiium bi'ftiitlii]! juhijr, baö Dominium
tonn nbcv bic 4^oniittii]uiu] ucviueiyU'vn. Xie ünnbeS ißerovbuunrten
ciijäll b:v lU;ijii'?ivi^i i^^^'^" ^ii* »'5^^^^ lUomtei unb bicfc befteden
^aö UHMicvc ^w bic iHelteftcn.
Xie ^JM-inidiMin fiab uum WvunM)onn.Oevvu u iHoUav|cil)üu»öfi.
^^a^^m^lel fiiiD bafelbU: I0 2d)noibcv, 21 MivUi)ncv, 8^4.U)iamenticv,
1 ^^^uihbiuLKn-, 2 (V>olb|d)mii'bc, K) ;^-teifii)ev, 4 iyarfcr, 4 ^^albiev,
2 (V^lufei-, r» ^.Dhiiitiiiitcn, (l .Oanb|d)ul)nuui)cv, 'il^aiie^^^JJI duner,
Iiu^clbl)ucv, il^nnerivdrttr, .Oohbiufev" etc.
lic ,su^iMi lucibon füv oibeutlid)o DIeifter i^eaditet, neben
il)reu Cuiutal Ohoidieu i'ii. unb bie iunt\cu u)erbcn iiufrti'"^^nimen.
iMllev .Oaubel ala luuiiu unb ahi minuto, iörannbtmein nur
mit herrididfilidini \\\\^ ii^MU nur lofdiereu ift il)neu erlaubt, am
^ilHMi)ou^,vil)rumrft auf bem UHavfi bffcutlid), - in auberen Taaen
ober uur in if)ren .Oauferu \\\\^ OKMublben. Sie ^fbcu l)au)iren mit
Ul^areu \\\\^ faufeu '4>ri)buflc luieber eiu. Sic tüunen .sSiiufer
taufen uu^ befil;cn fdjou lüS, niorunter aber <>1 iöranbftellen be*
fiublidi fin^, übcrljaupt aber finb bafelbft 341 ,C}aufer. 2ic 3ubcn
aber uii),uMi bic (Sl)riftenl)äufcr nid)t taufen, U)eit fonft i()re Sd'(\\\\tx
nid)t \>^\\ ilUntI) bel)ielten.
.'Oeuratbeu fbuuen fie ol}ne einfd)vänfung, nef)mcn baju auct)
nid]t eiu uml)l einen erlaubnio 5d)ein, bic iian^e Slbi^abc ift ein
uro iieut üou ^er ^Jlitgift aur (^3emciuc.
«brtabeu. .Uopf^C^etb 12 «• ^^^v. für iebc i^Jcrfon iibct ein
Tsalir, 3um Wai^i^trat 50 ^\. ^;^ü()I. au ai^affer ®clb; galten fid)
') (Jöoclinö Q a C ®. 17.
- 577 —
iljrc eiflenen '^Öml)(er. Xa^ iHbfommcn u^chcu bei t!rinouartirunn
ift V4 für bie ^ubcn unb V, füv bie (Jljriftcn.
Die Öcmcin ^tbaaben finb bic ^(cifdi^iJreuHer unb eine
tarc. Die ^i^afjiu Srfiutben bctrapcn 19000 %})\. m «Ibfter unb
an einige ebelleute. Sie fauf^cn aber an, Sdjulben 5U be^ofilcn;
einige finb norf) auf l)o()e ^infcu. Die Sdjulben finb entftanbcn
ba^cv, man l)at eiueu ^uben biefeö ober jcncsj befd)ulbi(]t unb ibn
lorquirt, unb er l)al^5 (]cftel)cn muffen u. bann 100 unb me^r Xufaten
büuor be^ablt; bieö ift aurf) bei anberen Stäbten bcr J^afl — unb
ba er unfdjulbii^ mar, Ijut^^ bie Wcmcinbc beaaljlt. Die ^ubcn
treiben mcber iörauerei) noci) iyrannbn)ein lörenncrei), I)aben lucbcr
Slcifer norij Wüter nod) U>iel):=i)fal)runö, l^abcn eine Sijnanogc,
einen .«irdjijof, ein Sd)ta(f|tl)au§, eine »rübcrfdjaft, ein ßofpitat
unb niete Firmen. Vtlte 3nf)re mirb eine SHcdinunc] uon ben
^i?(eileften netei^t.
ileine C^eburtöbiidjer finb i)orl)anbeu, C^eftf)li*d}t^ '.Uabnieu
l)aben fie aud] uid)t. 3u ^lufebunq bcr il^^upillcu t)at ber ^Habbiner
bie Coer 3luffid)t, bie iHnftelluuc^ ber i>onnimber uub bie SJeuifion
ber .^Hed)nuni]en u'crben alle ^sk\\)x DorcuMiümmen.'")
Seit bem ^^aljre 1811», ^\<s bie Stabt flrotofdiin uiit uieten
Domduen ^um J^ürftcutum aljDben mürbe, nal)m bie ,*]alil ber
Ouben bebeutenb ^u. 1<S28 i^ab e?^ in .<hotofd)in etma isoo bii?
ltM)0 ii'ib. Seeleu '-^1 unb eö mareu in ber ®emeinbe 111 fd)ul=
pflid)ti[ie Äiuber. Die 8al)l ber 3uben ftieg norf) biö etu)a 18*;o,
um${ auö ber Datfadje ^u foli]ern ift, baft in bicfeui ^Vil)re 500
frf)ulpfliditiae .Hinbcr m^\s\\ u)urbeu. 1887 marcn in .^lrotofd)iu
221a 3uben.|) IHOO u)aren uon ben ^ubcn Ärotüfd)in€^ 109 .^au^:^*
befitter uub \m (Jinlicger.
1832 .^d^lte bie C^emeinbc 277 fteucraablenbe WittVticber.
18:^9 mar bie ^»}al)l auf 312 (jeftie^cn.*) Sic luaren Sabaffpinner,
Sdjncibcr, Sdjloffcr, i^ärber, OJerbcr, iöädfcr, Sattler, Wütjenmadicr,
»arbicre, iöud)brM(fcr (33. Ü. OTonafd)), 3(eifd)cr, SPofamentiercr,
ftürfd)ncr, Sifdjlcr, ^anbfdjufjmadicv, ©d^u^mad^er, 5Pfeffcr!üd)lcr,
3ii ben 3a^ren 1800 — 1830 bracht bie Äcupfn iäfjrlit^
1500 — 2000 Jaler ein. -^^
*) <J^. »ro4, 3"benu)cfen in Vrftmerf; fcf Mr 1793, ©. Bl3.
*) Äfttn bei iüb. «emelnbe Shri^ll^. rl^ v :^^'^y^yct.
K Menachcm b. Siinuii ans Poscjiiicres n. sein Komm, zu Jer. u. Ez.
(
, . Neben der g-rammatiscli-lexikalischen Feststellung Her
mformen ist Men. bestrebt, den einfachen Wortsinn
' 'c>, wie er sich aus dem Wortlaut und Inhalt der Schrift
l'^^iebt, zu eruieren und ^anz besonders den logischen
>animenhang des Textes aufzudecken oder auch her-
stellen^). Zu diesem Reliufe, wie auch zur Beseitißrun^
tlicher, ^grammatischer und inhaltlicher Schwierigkeiten
lient er sich der bereits von seinen Vorgängern ange-
■'ndeten exegetischen Prinzipien; es sind dies die Prinzi-
II der R e d e k ü r z u n g und Erweiterung, der
n s t e 1 1 u n g und Stellvertretung, hinsichtlich
en unser Autor weit über AIE hinaus- und auf Abulw.
ückgeht, der nach FJacher's Ansicht dieselben >zuerst
:,yerichtig und allseitig zur Anwendung brachte und da-
[ch seiner Schrifterklärung den Stempel der Kühnheit
\ Originalität aufdrückte«^). Dies gilt auch von der
'gese Men.s, da er einerseits viele auf Grund jener
[izipien von Abulw. gegebene Erklärungen^) in seinem
|mmentar aufnahm, andererseits selbständig nach diesem
'ster in seinen Auslegungen verfährt.
p-^-na (^^); "^n -rn ^hk vz*h:2'^ -in -in o-S^jn. — dns. 43, 9
•^ PK -^3r pr'-s "r s-^r;^ pvh^ n^n '2 "n?:«! t:'t:3 'üsd r^h^n; das.
127 (y*^^) "-CK r^rn [•r'-'!2 n-nr ^rn-s 'r -^^K r"T i^C; Ez. 10, 4
[K n-^j'pn nnuS ii^'CK'r znx'n ]^z*hf2 n^i:: n'^r:^^^ "2 in^iiK D'nnxi "rr'aS
Ul) ; s. oben S. U^O, Aiim. 3 und S. Eppcnsteins liebr. Ahhand-
im Jahrb. n'rn.n nc:r, ed. Snwalski I (Warschan 1890) Abteil.
I, p. 9.
^) S. Jer. 1, 11 ri'bz H^p:n cnpr Ktrnjn pr K^•n . . ♦ npt:' *?p^
IK (anianlier); E/. 13, 18 zn m'r'srK : (aisellc) cS/tr'*K t t'?d ;
!7. 15 zn D'':snv» (pavone) pKS rr'rs.
') Jer. 4, 3 bemerkt er : ü'pfl ^^^ :n:f2:\ pi nh:;flb D"p''DDD p2n
15: nrncn ort: p3T nari; Ez. 23, 18; pan p^csn ni ^d pnnm
D^K2n h2^ p-n-i D« (v. 13) nKiat:3 *3 k-iki n'rr'2'::' x*ntr p^Dcn zi\
2) S. AS. A., S. IV,
") a. a. O., S. 1—29.
(Fortsetznngr folpt).
/iGulS S^Cfol)
\i^OTosQ^|^j
3r)Q
Znr Seschichte 9er Juden in Krotoschin.
Von Dr. Heinrich Berber.
Die Stadt Krotoschin, jiin<i:er als die bereits im 1."^.
Jahrhundert pep[ründeten Städte Zduny, Kobylin und Kosch-
min, ist walirscheinlich im 14. Jahrhnndert in der Nähe
des noch geg^enwärtig Alt-Krotoschin benannten Dorfes
entstanden. Ob bereits ntn diese Zeit Juden daselbst g-ewohnt
haben, ist nicht festzustellen. Fm Jahre II IT) erfolfjfe die
Übersiedlung der Stadt an eine andere Stelle. Es ist anzu-
nehmen, daß sich bereits ^e^en Ende des 15. Jahrhunderts
jüdische Kaufleute und Handwerker in Krotoschin nieder-
gelassen und etwa itu in. Jahrhundert clm^ eiii^ene Oe-
meinde gebildet haben. Als steuerkräftige Znhler wurden
sie in die adeligen polnischen Städte aufgenommen und
fanden Schutz und Unterkunft, während ihnen die anderen,
und insbesondere die bischöflichen Städte, verschlossen
blieben. Allerdings gehörten sie nicht znr Ortsgemeinde,
sondern standen unter dem Schutz, der Aufsicht und
Gerichtsbarkeit des Schlosses. Sie bewohnten auch in der
Nähe des Schlosses c\n besonderes Quartier^.
Schon im 17. Jahrhundert stand dorf eine Synagoge,
die im Jnhre 1774 mit der halben Stadt und dem ganzen
ludentjuartier eingeäschert wurde. Bei diesem großen Hrand
wurden noch ein Bethaus, ein Lehraus (Ret ha-Midrasch),
sämtliche Thorarollen, Silbergeräte und mehrere Hil»li-
otheken ein Raub der Flammen. Tausende von Menschen,
darunter der ganze Jndenblock lagerten auf dem Felde und
suchten Schutz in den Wäldern. Ohne Hab und Out, ohne
Haus und Hof, ohne Kleidung und Nahrung waren sie dem
nackten Elend preisgegeben. Die Menschen gingen trotz-
•) Vgl. Ejj^elln^, Oeschichte der Stadt Krotoschin, Rellapre zum
Jnhilaiims.Programm des legi Oymnas. Krotoschin 1886, S. 10 f.
k
360
Zur Geschichte der Juden in Krotoschin.
Zur Geschichte der Juden hi Krotoschin.
3f)l
dem nicht zugrunde. Nur ein sechsjähriges Kind, Zebi
Hirsch, Sohn des Rabbi Lob und Enkel des gleichnamigen
Rabbinatsassessors, starb infolge einer Rauchvergiftung^).
Auch die neuerbaute Synagoge ging gelegentlich des
großen Stadtbrandes, am 24. Juni 1827 in Flammen auf«).
An ihre Stelle trat das jetzige massive Gebäude, welches
in den Jahren 1843—46 neugebaut und von Rabbiner Dr.
Oebhardt eingeweiht, 18Q4 umgebaut und mit einer Orgel
versehen wurde«). Von 1827—43 wurde der Gottesdienst
in 10 Bethäusern abgehalten.
Krotoschin hatte bereits am Anfang des 17., wahr-
scheinlich aber schon im 16. Jahrhundert einen eigenen
jüdischen Friedhof. Bis zum Jahre \7C}2 wurden die in
Breslau Verstorbenen in großer Zahl nach Krotoschin über-
führt und daselbst bestattet*). Selbstredend gilt dies auch
von vielen Städten der Provinz Schlesien und von allen
Ortschaften im weitesten Umkreis Krotoschins-'). Dies ent-
nehmen wir aus dem Totenbuch der Gemeinde, das eine
Zusammenstellung aller hierorts Bestatteten aus den Jahren
hlTf)— 1831 enthält.
Aus der Schilderung des großen Brandes im Jahre
1774 geht hervor, daß alle anderen Verzeichnisse über
Leben, Blüte, Entwicklung und vSterbefälle dem verheerenden
Feuer zum Opfer gefallen sind''). Nur wenige Daten sind
uns aus den vorangegangenen Jahren erhalten. So z. B.
V Vß;!. das Tofenbuch der Gemeinde Krotoschin vom Jahre
1675—1831 ^ K-stpn n;».T^r, S. 52 f.
2) Vjy|. die Liste der Verstorbenen vom Jahre 1827 r^ vtpn l
)yr\hnp^ nv'^^n •in« piv^a«» .itr'?r W2t: vcji T'^n im.
") Vgl. das Archiv der Syna^o^en^emeinde Krotoschin und
Festschrift der f>osener I^rovinzial-Lehrerversammlun^, Krotoschin
1903, S. 22.
*) V^l dns bereits erwähnte Totenbiich bis zum Jahre n'Dpr ^
1762. '
^) So z. B. Kobylin, Zdnny, Koschmin, IJssn, Kempen usw.
") Vgl. Totenbiich S. 52.
lesen wir, daß Abraham Kohen aus Krotoschin Im Jahre
in.'^Q und Eisik Kaiisch 100(5 gestorben und auf dem hiesigen
Gottesacker beerdigt worden sind*).
Krotoschin hatte bereits am Ende des 17. Jahrhunderts
eine ganz ansehnliche jüdische Oemeinde. Die Zahl der
Sterbefälle in den Jahren 1HH4, inSf) und 1698 hefrSgt 7««).
Dies entspricht, wenn wir die allgemeine (Ibliclie Durch-
schnittszahl nehmen, einer Seelenzahl von mindestens
12 — 1300 Einwohnern»).
In den Jahren 1725 -.W dürfte Krotoschin Iß -ITOo
jüdische Einwohner gezählt liahen^ . Allerdings käme dabei
noch in Betracht, daß nicht bloß in Krotoschin verstorbene
Personen, sondern auch solche aus Breslau, Kobylin, Kosch-
min, Zduny, Lissa, Kempen und Ostrowo hier bcstnttet
worden sind. Doch die Zahl der auswärtigen Sf(»rbef;ille
war so gering, daß sich aus einer entsprechenden Bererh-
nung nur unwesentliche Änderungen ergeben 1.
Die Judengemeinde Krotoschin stand in der ersten
Hälfte des IH. Jahrhunderts unter dem Woywoden IV^tncki.
Seinem Wohlwollen und seiner Oererhtiokeif lint lurlil
bloß die Stadt, sondern \n erster F^eihe d\c [iideniMMneiude
ihre gedeihliche Entwicklung und Blüte zu verdanken. y(^n
seiner edlen und menschenfreinullichen nesinntnu,' Icof
glänzendes Zeugnis ab ein von ihm am I. März 172^
bestätigtes Judengesetz, welches (\\i* von ilim zu diesem
Zweck delegierten Herren Michael Juroboyski, Burj^graf
'} 1684: ISSterbefällc; UiS5: 31 Sferbel ; U^^JS: t: Sterbe!. -- TS.
^) Jährliche Dnrchschniilsznhl Her Sterhefälle : 26.
') 1727: 38 Sterbefälle; I72H: 35 Sterbrf. ; I72U: 21 Sirrbef.
Diirchscbritlszalil belr.n^t jährlich : 32.
'•) So 7. B. im Jahre 1685 imler ?\ Sterbefällen I aus fUcslnu
und 2 aus der Umjajebiin^; I6QS unlei 32 Sterbef. I au«? Rjrslaii und
4 aus dem Umkreis; 1728 unter 35 Sterbef. P aus Breslau und I nu^
Ostrowo; 1737 unter 71 Sterbef. 5 aus Fireslau und 6 aus den» Um-
kreis (darunter 3 aus Kaiisch). •
i
» Zur Geschichte der Juden in Krotoschhi.
r
I
s am 19. Tebct dieses Jahres verstorbenen Vaters
V'net. Und als man die Leiche in Ordnung fand, er-
f)e der Dieb, daß er im Augenbh'ck, da er seine Unnd
irtrecken wollte, um die Leiche zu entkleiden, voller
,st und Furcht zu Boden gefallen sei und stundenlang
[/mächtig auf der Erde gelegen habe. Ebenso wäre es
ergangen, als er eine jüngst verstorbene Frau der
[enkleider habe berauben wollen. Dieselbe habe mit
ijTner Gewalt ihre Kleidungsstücke festgehalten.
Der Dieb wurde von der Obrigkeit zum Tode verurteilt.
Hinrichtung war barbarisch, entsprechend der Sitte der
. Der Körper des Verbrechers wurde solange mit Spiel?
Speer durchbohrt, bis er wie ein durchlöchertes Sieb
.>ah. Der Leichnam wurde nachher am Schweif eines
pdes befestigt und durch alle Stra(3en geschleift.
So geschehen a m (8. S c h e b a t=) 10. Januar
7.
Nicht minder entsetzlich waren zwei andere traurige
ignisse die ihre düsteren Schatten in die Judengasse
lierer Gemeinde v»arfen. Es sind die in unserem Toten-
h geschilderten Judenverfolgungen von 1704 bis 171f>
Am 10. Cheschwan 465 = 7. November 1704 wurde
ganze Judenquartier geplündert. Gold, Silber, Schätze
Kostbarkeiten, Tempelgeräte, Waren, Kleidungsstücke^
[sehe, Möbel, kurz alles, was die jüdischen Einwohner
zehnte lang mühevoll erarbeitet hatten, fiel den Räubern
Opfer. Nur mit dem nackten Leben, preisgegeben
fi Hunger und Elend, kamen die Menschen davon.
Erinnerung an dieses große Unglück wurde der
ICheschwan als Fasttag eingesetzt*).
\h'h2 .'iDi orn riKO ni*m riTC nri\n ^^ ir iJ^KStö "i«^k rii<*:rni
iK r]tDni ^ni dikpc -iiirn "lyhv ks p'th n"Dn r:r p«^n " /i b'h
Zur Geschichte der Juden In Krofo«?chin.
371
I
Am 5. Ah 476 = 24. Febr. 171 f> fand auch in Posen
eine Judenverfolgung statt. Die ganze Judenstadt wurde
geplündert, und 36 Männer wurden erschlagen.*)
Schließlich seien noch einige hervorragende Personen
namhaft gemacht, die am Ende des 17. und in der ersten
Hälfte des 18. Jahrhunderts in Krotoschin gelebt haben
und nicht ohne Einfluß auf die gedeihliche Entwicklung
und Blüte der Gemeinde geblieben und auch hier bestattet
worden sind.
Im Verzeichnis unseres Totenbuches finden wir fol-
gende Rabbiner aus Krotoschin: 1. Menachem Mendel,
gestorben am (20. Tammus 44i> =) H.Juli 1GS9 Verf. des
Werkes D^ipr mop ') ; 2. Ezechiel ben Meir ha- Levi, ge-
storben am (15. Schebat 4rv.» =) 15. Januar 1W9«);
3. Mordechai ben Zewi, gestorben am (22. Nfssan 462 =)
20. August 1702*); 4. Mendel ben Moses, gestorben am
(14. Adar I 4*^9=:) 13. Februar 1729 '^) und 5. Menachem
,}'^.tn p*:tD*pi D^n^'rü nKO nos ,\rrt 'i:z^ ctvi ^^ mrrs d'b^»
DDDiDn ^hy^ .'isi D'':rDi<i ü'':v D^n: o^'inr *?: ic^n^i on^D i:-iKr:i
[Tofenbuch der Oemeinde vom Jahre nTHl.
') V^I. das Tofenbuch vom Jahre 1716 [vj?r| : na^C »^ 'D ^:2 *?«
•n p'TV '1 DV3 i<DT*t p'p n'n "131 irrc3 hskt (nw ycrc*? nhn n;?icrn
•131 rmn '^tü nö3i nos n"ij;3 1011:1.
2) a. a. O. vom Jahre 1689 : cn:ö n*lD Dcnton *?nn "i'KCn n«^.-:
S"*? -ittt: ,pr»toKip-p irn'rnp nc om Tnx n^r Vt [tsSt 'o p Si^vo
S'Dn '1 Dvs iap:i ;tiDr '5 'i *7-S ^n:: -n.
") a. a. O. : n'iD n"n irrSnp nc ö-ii i'^k *?n3n pHjn iiitcn am
tD"3ri üato vtt 'n ora ninttm nrnpa itow h":ü i^kd n-io rcna *?Mptn'
'ID1 Dva m iap:i p'cS.
*) a. a. o. ; *3iiD TiniD nin Snsn p»3n iiKcn a^n iraii iriit3
ncß *:r pm« -n 'r^*? iik ^tt: ,irrSnp nr i'Dk n\ir h')i\ ^ax Timea
*?'in ora ia ^113 nasa iap:i fa^onl [b^: a-s.
.^') a. a. O. : irrSnpi d"ii n-a» SiDjfö 'D .rn ^nn p»3rr iiHon am
[tDp D^iic prKi 11K i"" 'a or ninüai nrnpa itsc: S'^t nro -o n'na
crs ^D i3p:i p-cS ttxn.
24^
572
Zur Geschichte der Juden in Krotoschin.
/ endel ben Moses, gestorben 19. Tebet 520 =) T.Januar
Ferner seien aus der großen Menge der Namen noch
^)lgende Personen als besonders verdienstvoll liervorge-
oben: Salman Auerbach, gest. am (28. Kislew 445=)
• . Dezember 1684*) ; Joseph Levi, gest. am (28. Tebet 445 =)
. Januar 1085^); die Cantoren: Itzig, gest. (5. Tamus
i52 =) 14. Juni I6Q2; Jakob, gest. am (22. Tischri 477 =)
\ Oktober 1710; Meir, gest. (23. Tamus 4S7 =) IQ,
Uli 1727 und in demselben Jahre am (G. Elul ==) 23. August,
ler auch sonst hervorragende Cantor Josef; die Rab-
linatsverweser : R. Gerson, gest. am (3. Schebat 467 =)
'..Januar 1707*); R. Baruch Wilner, gest. am (27. Kislew
74 =) 15. Dezember i;i3'^); R. Man, gest. am (11. Ab
MO ^) 30. Juli 1710 ••); R. Abraham, gest. (fi. Ab 4SI =)
10. Juli 1721 ')\ R. Joseiih, gest. (2o. Tebet 487 ==) 13. Ja-
iiiar 1727") inid R. Oser Levi, gest. (13. Nissan 517 =)
»t.
p pK ,^':v *^< ,'^nn \'< ,^rin ne^Js ^ir:;* *:i:nD »"irnj! [iy3 z^n ,irtrKi
rcn p'n^r ,n'cnn |\y:n snn /c^it'pi HJ:hvh r.vz' DJr:i D"n:o ksT'» ,Dnjo
2) lofenbncli v. J. 445: TnK "^xnnix 'rlD^D "0 |\'<:n |S [D^TT "1
■') Das.: i^n d^'? n [rin •nitDK'rTo Sxptn-' n pitpn p V'üD pjsv '-i
<) F)ns. V. J. 467: ^"T ^rilD n"1ö2 [^^"1 iltT^i^i n^Q CC"i'C!3n "ITHn
^•) Das. V. J. 474: r^2 ^iß'rö nn n\n irnSnpi [*n ^nn n"*!« sin
in n'-jvo 'rti* nn^^'n irp^r: mcn.
•') Dns. V. J. 470: -ntrcD lo^nSnp-j "i-^ns -^zrvt: Tnj< f^n |o -ö n n
[iri ir^nf^*? iDpil cnjo «"• ■{< cvn D-V ri^*:- Ob dieser Man* dcrsellie
st, (in ini Majjen Ahr.ili.un 132 zitiert wirJ, ist fra^jlicli. H. Aluah/Hii
|\bele Oombiner starb bekannth'cb 1682 in Kaiisch. Die Möft:lichkeit
st allerdings nicht ausjreschlf)ssen.
7) Das. V. J. 481 : reinen jT3 "Dtt'Vö *in p'"f Dni3K Ti-noD n^n
") Das. V. J. 487 : 'iDi ^m'r.Tp-i |oi<3i |^n ^":d f]DV innio n^n.
i
Zur Ocschichtf der Juden in Krotoschin.
373
3. April 17571); die Lehrer: Mordechai, gest. am (l2.Nissan
458=) 24. März I6g8 2); Michael, gest. am (7. Tischri
460.-=) 30. September 1699); Ezechiel, gest. am (0. Tebet
460=) 28. DezeiTiber 1699); Oumpel, gest. am (5. Tamus
470 =)3.Juli 1710 und Joseph, gest. am (10. Nissan 487 =)
1. April 1727'); die Synagogendiener: Cliaim Levi,
gest. am (7. Cheschwan 453=) 17. Oktober ir,92; Satil
Chajjim, gest. am (21. Ab 481 =) 14. August 1721 *) und
Wolf Levi, gest. am (17. Tischri 508 =) 21. September
1747«); dieRabbinerlnnen: Lea, gest. am (17. Cheschwan
461 ==) 30. Oktober 1700 ^) ; Oitel, gest (12. Nissan 4(;ri =»
0. April 170r>'); Rebbekka, gest. am (4. Cheschwan 466 ===)
22. Oktober 1705^) und Perl. gest. am (11. Sivan 4«2 =)30.Mai
«) Das. V. J. 517: n:pr [pn,c'D^D Km k^s n .nn-r r^Kcn r-^ry
V2-113 c^n pnx :htz k'-o n^oi ni^n 'rr Sm» yv^ ro kV -nr^ ^ü:
^■•:ü xp^T n"ii: rr.nz '?":d *)rv h'id '121 ^yrhr^;! T-^z rxi :':'rJ:i z^-^
») Das. V. J. 458: ntDO ^nnon h*3'^2:!"3^t.rio ]z -tc^j: ^n'^': ■"
^^n n^n d^ö.-i iinS n*?:vn '^hv icn;r nn^ cT prsT^p*: ytü -^rc: .-^r?:
er p-c*? n":ri [d*: n"^ 'd cra o^p^n^n tctkd .-rnntoa ircr: x^'-r .-c'^:-^
^) Im Tofenbiich wird er als "nr^K nD':'i3» bezeichnet.
*) Das. V. J. 481: D^DD i*?n "^r^ r^K n\^ -irKC-r '^"Kr '"i nS*:'"
,cn**?n -icrn pn^roi ccrn ^i-D^rn rm« n"m d-jd^i r^h^h ^~r:ir2Z pcvrci
«r^-rp n^sm D'i2*rrD nmp n-^an ni'^nn ^:rJ: rcr n\n «',-: ,cr'K rcr^
6) Das. V. J. 507: TW S':b t?i'?xii n'5 ccn i^^n ir-n t?:^-^?:.-!
'IDT irrSnpn.
<••) Das. V. J. 461 : ^sn^D nnc pxn 2^1 m< .-}<': r-^c r-:::'^*:
') Das. V. J. 465: -i: cDTtcn *?n;.i pK:n z^:i pz ^^': n-^o r':3"-:
p'pD t:k V'iTT ^TKicir '13 p^n nnn ntTK ,KpK-^p p'p-^ "t'Dk *-"5fT r-*'
'0 |iK3n rrK *?-)vt '0 n^Dn-^n *:tr r:r\)m ^xictr r^3 -'tc r'y:: s^^-rr
•151 nt n"^2p:i |c'3 z"' 'Z üvz K^c^nnn niücj ^x'^ccv^c :p'p^ *?5^*t.
H) Das. V. J. 466: D>*? 'D pK:n 5^1 r2 nps^ p-^o .-T^-an r^:5-^r.
*?n3n -^iKon 5in n^:^n jiio^K KpK^p t'5k t]cv nno [ikjh jn Kpw-^pc r"=
'151 prn n n^cc3 irr*rnpn c-'i tsh nrr *r"2{T ^n:vi3 '?: r^ri:?:S
, Zur Oeschlclite der Jndcri in Krofoschln.
V
^). Als Familiennamen finden wir bereits : Pulvcrmaclier,
fr.T, Kirschner, Frankl*), Doktor^) und Sclimuckler*) in
ahren 172^)— 30 vertreten. Auch R. Salman vom Jahfe
1% Rabbi Ezechiel 1721«), R. Moses 17W) und die
1 ihre Abstammung ausgezeichnete Frau Edel vom
I72P) verdienen hier genannt zu werden.
|j Auch einige hervorragende Rabbiner und Gelehrte,
aus Breslau und andefen Städten nach Krotoschin
[führt und daselbst bestattet worden sind, mögen hier
orgehoben werden.
Ich nenne den Märtyrer Moses Karpeles aus Prag
, am (27. Flui 440 ===) 16. September 168H^); den Rabbiner
l^da Leb aus Dobrzyn (Riiss.-Polen), gest. am (28. Tebet
•=) 31. Dezember 1709*") ; den Rabbiner Chajjim aus
•) Totenbiich v. J. 482: hr nnn« Sij»t 'c n*i^33n n'32*n nlTKn
h^^'t pi<:n rtt»» «pxipo n"::« S'itt d^S 'ö [iK^n 'rir dijd Sto'3 'i: n':z^n
'■) Totenbnch vom Jahre V'cn -- 1726.
«) Dns. 1727 -» rtTi.
*) Das. 1730 -= rn.
^) Totenbnch vom J^hrc t':n : n")ü p»Dn |n f**3 n^S '0 |n [oSt n
<') Totenbuch vomJnhreKCn: '0 m:)2n 3"^n p *?KpTn^ H".*!
[t^cv"i2n it2D0 DiSr D^'in •lOD innon hv^ 'mixi'tkit p"p t'^k onro
7) Totenbuch v. J. 4QQ: pnx im«*: |n nro 'ö CDiiDon n^33n ^js'in
[i:.-^ ^V3 i:'Ti'?.*ip"f on") TDK n\-:tt^ 't'!^? ^i:>»d -o p^n Sn:n iiKon sin
pxS tD'scn T^« nnnn p'ir ova ntocj D^:pT nitov.
") Totenbuch v. J. 481 : in^j?tt'\Too |i»3n ri2 '?f\y '0 nviovn nr^n
u rriDpji '?i^K.
^) Totenbuch v. J. 446 : H^rcv^i^D nnj 3K1B0 trS'B^ip nro '1 mpn
••^ rnpn ps nnj^D nt 'lapoi p"tS von h)hi< t"d '3 *:^'? \"i3j o *?^*7
|ktd '^''jd *r5^o n rnpn p3i «c^^o.
'") Dns. V. J. 470: om r:iH .TMiT s^*? Kim^ '0 :*rtion n^onn nnn
rSÜ n^D '3 DVn (bei Krotoschin) "»nKnrp 1CD2 "^tDBD plDK^I p"pn
•n cv .-10 ispji p"D*:.
Zur Geschichte der Juden in Krotoschin.
375
1
I
4
Cilogau, gest. am (1. Tamus 475 =) 2. Juli 1715'); den
Druckereibesitzer R. Scliabtai, Verfasser des bckannfen
Siiperkommentars o'D3n Tor zu Raschis BibelerkljininR, gest.
am (22. Tamus 47H =) M. Juli 1718»); den Verfasser des
Ritualwerkes o'Jcn on^, R. Moses Jekutie! Kaufmann, Sohn
des Avigdor Katz, Schwiegersohn des Abraham Abele
Oombiner ha-Levi aus Kaiisch |Vf. des om3« pol"); den
Rabbiner Israel aus Dobrzyn, gest. am (5. Nissan 48»'. r=)
(i. April 1726*); den hochbegabten Rabbiner Chajjim Jona
aus Breslau, Sohn des Rabbiners R. Jechiskijahii Josua
Feibel Theomim aus PrzcmysI, gest. am (17. Tebet 488 =)
.•50. Dezember 1727") ; den Rabbiner Alexander Sender aus
<) Totenbnch v, J. 475: 7«-ir' 'D jrn ,»5iS!0 E"n 'O pKJn a"'."'
2wyy p'p T3K .""n h-:n o^n 'O aim ,nDvn pyp n-onjja pnj-i's
•Tyn Ticn n-n 'a '3 ors irrSip nc locr (wahrscheinlich Krzf^^ow)
■131 DV3 13 13pJ1 p"tS.
«) Totenbnch v. J. 478: k'705>-i33 -iBBJ d;^.70 -r?» 'O .nn r-rrn
131 njuTKi irr» h:iH tion rs p-rj? 'i ov3 nc isp-i px'r n'yp vor 3-3 '.n ov
Die (Irabschrift lantet: T"»niO 'nrni fliS».-! n-n |0»:i '^W' r-i« ICCJ nt
T'H «iDv rn-tio rnpn p D^^'l»* »nOC?1 D'-ÜDn TDr »-nyz 'Psr
,T'3X:n p-cS n-vr non 3-3 'n dt3 i3p:n r^-^sp p'po- VrI- Hrnnn Gesch.
des Laiidrabbinals In Schlesien, Oraelz'sche Jnbelschrift, Breslau 1887
S. 231. |MS. XL, 1896. S. 574. Wahrscheinlich hat der Steinmetz den
Sterbeta« mit dem BeerdignngstaR verwechselt. M. Br.].
■1) Im Totenbuch habe ich vergebens nach dem Verfasser de»
D-JCn nn"? Rcsncht. Der Grabstein, welcher im Laufe der /eilen
einiRemale erneuert, beziehnnRSweise aufgefrischt werden muHte. ent-
l.ält folgenden Nachruf ohne Angabe des Sterbetages und Jahres :
m 1^0 iM'arno .pnc o-nc'r ot yv "i-Kn .pn« -m-'- r"" .rar can re
nra'n-ö bnjn a^n n-n ,rz' ^o-K r-^'3 .^= «^"P^ P"' '»^"'^^^ °^"='*
K^ pns cSij? nstS nsj inpcS .o-jon □n'- ncc n-ra "r-si I^a irK-iC-p
ipnr« D-3aK nap -ybo in^iBr« i' ns^xl nxn irr- Sa .n-uyn -aniK -ea ce-
D-nn i-a mVnj nöK c'k pSn nm o-oyo naaton oipn •i'-ii dp rK^en- cir d-o
.n-3X3n [18361 Tspn sk tr-ins naxan ntr-inni
4) Totenb. V. J. 486 : pv^ t=k n-nr nen-n n-iaa Sn^r- n-is a^n
Hapjip-cS rcn id-3 'h p-r ova nDCJis-nSnpi csnci« 'o n':on irni-nsKi
n Tolenbuch : «rnsn tköh ann n-n KyiK3 y"ra^ K-rr -kh Sp -ran
S3-B '0 con'Cisn rK3n-a K^cp^aa on- TaK S-jct njv o-n'OliKjn dctboh
76
Zur Oeschichle der Juden In Krotoschin.
Zur Geschichte der Juden In Krotoschin.
37
fowraclaw, pest. am (2. Wcadar f^lS =) 12. März 1758^);
^n Rabbinalsassesor David Katz aus Hotzenplotz, gest.
n 15. Ijjar 536 -=) 4. Mai 177G«) und den Rabbinatsver-
eser Simcha aus Salesche, g^est. am (20. Ijjar 536 =)
. Mai 17763).
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gehörte
jotoschin zur Herrschaft des preussischen Ministers von
|iörne, und als dieser abg^esetzt und gefangen genommen
urde, zur Verwaltung der preußischen Seehandlungs-
izietät*).
ü^' isnS-tp ne ^spr p"e^ ntD nst: r^ 'j or K'?Dxn-3 ^i:c3 b' c^^nr
)i KpK-^p-i >2ni. Der Orahsteln enthält folgendes Fpifaph : f?2r23 nc
|i*i?22 ahrrf crnn Kin K^rn pp^:^ Picr:: ncn: n:v -csr pp^n^a rphn pcc'
'T |**r"in itt'K KT xbcv^z "iT"i T'SK S"irT r^:v cn '^ irn^?D n"'>2?2i"in
fri::n. | Vgl. noch Knnfmnnn in der MS. 42 (1898), S. 327 u. H r n n n,
lesch. d. jiid.-theol. Seminars, S. 8|.
') Totenbuch v.J. 518: r^irr "^K-^tr''^ ^T ^t: "2 i:^ n\n nb "i "^^r*
|Krn n'^n ^k^*^!"! 'sk •3c »cre h^z":^ pi*v »nf^rn njpr fpT ,^K*^r" rn:?2 n'^Kcn
'0 "21 Hrh*^ ^-rsic^E cc"^'E?2n ,|'c^^*32 irr"'^ .Sn:i "]^in "i^r ,'?ii.in
'crS -."'21 ': cvr "13p:'' p'sS -"npr ^:r -nx '3 c^^ n^srnn r^t: orn "i'jrc]
[edeutft nach Brann a. a. O , S. 271: fnowrnclaw (jetzt Hohensniza).
^) Totenb. v. j. 436 : p*i ,:ht nhn >:h^^r:n •:2in psDi n^n ^'r^rr« m'^
f' n^Tri cii-'H "iKr nr'nr v^nx n*3ni »o^'rnn '?r cB^:n .Df^f "'3i?2re
;in nvnS ,i*? 2"i i'^t ,Kir3 "iipt: n\nt2 n'^nnD "iicD nx*i i'^J^r" jnr "nstt'i
'Sinrn n!2^iK"^'n Sr'p'anpx^n 13'nr -trins."'^ tr^'ipn -)£c ^1* m'E ,ni2*n
|''2 "^rpsi '3 cv- ^:it: pK^Ei'xnrjj pn p-r nc* TiJ^n p'"f p"r "'•i n-i?: n"n
'') Totenb das.: T3« n^ C"nr2 \i'phh 13.1S in^ mir "SEir^ 1^*'" "1*^
ir*'^" p-ni''^ x^^'^fn n*K n22- p*ni:n ir^x d3 pjcksi x^^'t:' p2?2 px^ ^cck: '^cr
'^■r «n'^TiKa T'r" '::cn -1 nnir2 n3in tb n3X*^2 U'^k*? nnjsr .r^nrir 2^
fcin rn:>2ni irxi i:'2T2 ^'^ c'pSx k'c: D"pi i?a*'r i*? i^n' u'^'^p r^'p^i
r^^rKv»^ "in ?2'2 nr?:r '?2 r^'^^r^iii 'nKC2 c'^r'^n ^2"ii2 c'-^n pnn r'^c'^^i
51 "i"K '2 'n c i2p:i ^\2t:.
*) V^I Epjjjelin^r a. a. O., S. 8 und Festschrift der Lehrervers
11.
«««^
i
Während der Administration der preuß. Seehandhmgs-
sozietät brach ein heftiger Streit aus. der die ganze jüdische
Gemeinde in zwei feindliche Lager teilte. Jahrelang wurde
ein erbitterter Kampf geführt, der ein charakteristisches Bild
liefert zur ehemaligen Oerichtspflege, zum Verhältnis der
Ältesten zum Rabbiner und Beider zur Schloßbehörde.
Der Rabbiner') hatte nämlich im Einverständnis mit
dem neugewählten Synagogenvorstaiid den gewesenen
Ältesten Menachem LöbeP) in den Bann getan, weil sich
dieser, die Kompetenz seiner Gegner bestreitend, geweigert
hatte, Rechnung zu legen. Infolge seiner Beschwerde verfügte
das Schloßgericht die Aufhebung des Bannes, indem es im
vorliegenden Falle die Verhängung desselben für unstatthnft
erklärte. Außerdem wurde dem Rabbiner die Berechtigung
dazu abgesprochen, weil er es verabsäumt hätte, sein Pri-
vileg zu erneuern'*).
Der Streit zwischen der l^artei des Rabbiners und der
des Ältesten hörte nicht auf, da beide Teile eine Ver-
mittelung ablehnten. Das Schloßgericht ließ die Ältesten
verhaften und ordnete an, daß sie so lange im Kerker zu
belassen und mit Wasser und Brot zu verpflegen seien,
bis sie sich den Anordnungen der vorgesetzten Behörde
\) Wahrscheinlich war es der Rabbiner Schelomo Salman. ^est.
nm (30. Schebat 563 ==) 22. Februar 1803: das Totenbnch enthält
i
folgendes; n-T2 ;^E^2^' nht^rir^ 'i^^rn .T.- pn2rttv: *-r i-2K- ^r "'2r
r\"n •J21C2 |C'^3 Nrnr^t*' c'-^:i 2'T'i *?'ri =1><'^' -^^tv^i c"?:n i'^-n rK-"'2'
h"i -2-1-^^ r'2 ipTH -nr-n n-:?2n"2 •j^n'^npi -r^-^ ^ 2:^ ]^^i r«:'?^ r^'^^ 2'^-^
n-n 'K ': c^^Sl^rn m S-^2 n'"r2 "^trc: (Freyhan bei Krotoschin) jX^'"E2
'121 Dvn r^'^n c-^-p 211: cr2 "'2p:' p'xS :Tpn --^k.
2) Wahrscheinlich war es Menachem ben Jchiida, gest. am (10.
Sivan 'i^^ -^) 'S.Juni 18(18: das Totenbnch enthält folRcndrs: C^i-^'sn
n'rpnp-D- h avh T'tt'n nS^'rn ^iT2 pTö h^^z c^kpc -cc: ^ t z'^ «"^^^'
'121 p'B^«
^) Nach polnischem Brauch und Recht muHtc der Rabbiner bei
jedem Wechsel der Orundherrschaft sein Privileg erneuern und hatte
dafür eine sehr hohe Steuer zu entrichten.
wmmfmm
mmm
rnnrnrnmimH^mmmmm
:}7s
Zur Gfschichle der Juden in Kroloschin.
Zur Geschichte der Juden in Krofoschin
37i}
fü^en würden. Der Rabbiner wurde seines Amtes enthoben,
falls er sein fVivileg, den Landesgesetzen entsprechend,
nicht erneuere. Darauf unternahm der Rabbiner eine
längere Reise. Nach seiner Rückkehr entschloß er sich
dazu, ein diesbezügliches Gesuch einzureichen. Das Pri-
vileg wurde erneuert. Von der Steuer, die mit 300 Dukaten
festgesetzt war, wurde ihm die Hälfte erlassen, desgleichen
(he letzte Rate in der Höhe von 50 Dukaten. Inzwischen
hob der Landrabbiner von Breslau auf Befehl des Mi-
jnisters von Hoym den Bann auf^).
Im Jahre 1793 hatte Krotoschin 3692 Einwohner, da-
hinter 13H4, also über 7:$ ^^^^ Oesamtbevölkerung, Juden.
|ln diesem Jahre wurde die Stadt bei der zweiten Teilung Polens
lern preussischen Staate einverleibt. Vom [Regierungsantritt
jrriedrich Wilhelm III. bis 1819 war sie preußische Domäne^),
on diesem Zeitpunkte ab, da die Stadt mit vielen Domänen
[der Provinz Posen vereinigt, zum Fürstentum erhoben
[wurde, datiert auch der allmälige Aufschwung des Ortes
lind demgemäß die Blüte der jüd. Oemeinde.
Die Zahl der Sterbefälle unter den jüd. Einwohnern
inserer Stadt betrug im Jahre 182S 42''), die der schul-
iflichtigen Kinder damals 411*).
Daraus geht unzweifelhaft hervor, daß Krotoschin in
iliesem Jahre mindestens 1^00—1900 jüdische Seelen ge-
lählt hat.
Drei hervorragende Gelehrte lebten um diese Zeit in
[Krotoschin. Rabbi Tobia, der als Seelsorger in Zempelburg
;ewirkt hat, Sohn des Sclilochauer Gelehrten Ezechiel,
erlebte hier seinen Lebensabend und starb nach ty» j^'''"'
igem Aufenthalt am (12. Kislew 588 -) 1. Dez. 1827'^).
') Vgl. r.KßclinR: a. a. O., S. 16 f.
*) Vß[l. n^ß^elinß^ .1. a. O , S. 8 und Festschrift a. a. O., S. 11
lind 13.
^) Totcnbuch der Oemeinde vom Jahre n'Dpn.
*) Festschrift a. a. O. S. V).
f') Totenb. v.J. 538: n'n v^^r ^ra^'rKnr^n's '?3iD'mn *?r tit ht hv-
i
Eine Woche später starb der Rabbiner unserer Oe-
meinde, Rabbi Hirsch Kohen, Sohn des Hamburger Rab-
biners Raphael Kohen').
Auch des Rosch beth-din R. Leser Levi. gest.
am (21. Weadar 58f5 ~) 30. März IH2Ö sei Erwähnung
getan'"').
Den Höhepunkt scheint die jüd. Oemeinde ih den
Jahren J 850— 00 erreicht zu haben, da die damalige jüd.
Elementarschule fast 500 schulpflichtige Kinder aufzimehm^rl
hatte. Auch die im September I84G eingew^eihte neue Sy-
nagcge scheint die Entwickelung unserer Oemeinde günstig
beeinflußt zu haben. Oroße Verdienste hat sich der »Verein
zur Wahrung der materiellen und formellen Interessen der
hiesigen jüd. Gemeinde« erworben. Die leitenden Personen
waren die Kaufleute Louis Cohn, Abraham Sochaczewski
imd Rosenstein'').
Nach IHHO, als Rabbiner Dr. David Joel aus Schvversez,
n'3K v)2' h2 ü^:v2H^ D-3r*^ n"^:2i vtrr.'aa con p'"ix iTnn pK:n a^tn
•ipr "?3' ^'03^ a"X3 >3""Ti T2K D^rtt' r'^si n^D G"rp'D er n-nr /KPK'^r^
"lapr p"eS lOitS^j v'^oa a"" eic.'a r'?cn nrra "^p^aa pxa n ^a -^ecr
'■»ai 'K Qva Snj -naaai a'io oira.
') Totenb. a. a. (.).:n3ptr [pTn D'JD-a KanK'aiTnaT r^xtn n^cr
rn?2 Kc-n' nSrSr piaK "^a D"pi n^*h pn^K'? ^S in*: ni^n* nra^ .-raan
ain Tcm p^ii: d'^^di nnin hv: ^m« yn^a r^ kS "^ac "^»d? ^tr «"^"cr
pan tr"i*n nra^n "ax "^ 3^ n"-'^ iraii '""^i^a isn'^rtpi !d"^i i-an ^'^^n pK:rT
^y^y^^ niD 3ma?3n p"p-i ;a'-n i-aK Si"»:n pKj-i ^^nr^n a-^n üc^^t^ri p S"3fT
1011^3 ■'"^^^ ^" '"'^''^ m*ra p'ra rr-^ra -icbd^' S"xt pan Sxcn n a-»
.'^at p-aitDn v'rca 'a 'k ova '?ii3 -naaai a^rs oca napsi p"ßS
'^) Totenb. v. J. 586 : KSc^sn •ja'^n pn f^aK "»"inS pnjf pnaKi ^t San
pn nSnr h"i '^hr\pTK -i"ina ptn o'si'^Dn mj^an-'a h'T "^Sn -ir'^ .t"'^ i-a"'
Gva HJaarna n^in^r n*?en nr n'ij?a ntsfis vSnS •r'örrn ova*' c^" nj'a"»«
^ai Sn:i maaai ait: ora qv^ u -lapji p"cb rcpn "^r i-jk Ka 'n.
") Vgl. das Archiv unserer Synaft^ofjfcngemeinde und Fp«;f!qchrlft
a. a. O., S. 20 ff.
380
Zur Ocschfchte der Juden in Krotoschin.
Bruder des in Breslau verewigten Rabbiners Dr. M. Joel,
hierher berufen wurde, zählte unsere Gemeinde 500 steuer-
zalilende Mitgheder. Als Rabbiner Dr. Baneth im Jahre
1882 nach Krotoschin kam, hatte die Synagogengemeinde
noch immer 300 steuerzahlende Mitglieder. Und heute haben
wir nur noch 160 Steuerzahler^).
Der im Jahre 1SQ4 mit einem Kostenaufwand von
59.575 Mark renovierte Tempel, der eine Orgel und einen
modernen Gottesdienst bekam, scheint nur vorübergehend
auf die Größe und Entwicklung der Gemeinde eingewirkt
zu haben. Obgleich der Gottesdienst und die synagogalen
Einrichtungen auf der Höhe der Zeit stehen und großstädtisch
angelegt sind, verringert sich von Tag zu Tag die Zahl
der Gemeindemitglieder.
Unsere Hoffnung liegt im Aufblick zu Gott, unsere
Größe auf unserem Friedhof. Wir zehren von unserer
großen Vergangenheit und blicken traurig in die Zukunft.
Erwiderung an Herrn Prof. Dr. Pfafl*).
In Heft 4 des 22. Rnndes der Alemannia N. F. 7, Zeilschrifl
der Gesellschaft für Beförderiinjj der Geschichts-, Altertums- unk\
Volkskunde von Freiburg^ dem Hreisfifau und den angrenzenden Land-
schaften (Freiburg V)0()). hat Professor und l^ibliolheknr Dr. IHaff
') Festschrift a. a. O.
^) Im vorigen Jahrgang dieser Monatsschrift, S. 31f) bis 333, ist
ein Aufsatz Adolf Lew ins über MÜe Blutbcschuldigung in ober-
badischen Liedern aus dem 15. und 16. Jahrhundert- veröffentlicht.
Der Herr Verfasser ist den Lesern dieses Blattes seit nahezu vier
Jahrzehnten als ein Gelehrter bekannt, auf dessen gründliche For-
schungen und besonnenen Urteile man ohne weiteres bauen darf.
In diesem Aufsatz sind einige in der ^^Zeitschrift der Gesellschaft tür
Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde in Freiburg,
dem Breisgau und den angrenzenden Landschaften* erschienene Ab-
handlungen von dem Herrn Verfasser zwar mit scharfen Worten,
aber in einer Weise, die innerhalb der Grenzen einer berechtigten
Erwiderung an Herrn Prof. Dr. Pfaff.
381
gegen meinen Aufsatz »die Blutbeschuldigung in oberbadischen
Liedern aus dem 15. und 16. Jahrhundert« (S. 316 ff. dieser Monats-
schrift 1906) eine »Erklärung« erlassen.
Nach dem altbekannten Rezepte werden dem jüdischen C-gncr
Unbildung?, Unwissenschaftlichkeit, Unwahrhaftigkeit. Unbesonnenheit,
persönliche Gehässigkeit zugeschrieben, während man für sich selbst
alle dem entgegengesetzte Tugenden und Vorzüge in Anspruch
nimmt.
Da es mir weder jetzt noch früher um die Person des mir
unbekannten Mannes zu tun ist, und seine Schmähungen mich kalt
lassen, gebe ich den Lesern nur das, was vielleicht von allgemeinerem
Interesse ist.
Der Rabbiner kommt leicht zu einer »Psalmodie* (S. 323), da
er Bibelworte umschreibt ; Prof. Pfaff kann seinen Antisemitismus
nicht verbergen, auch wo er in wissenschaftlichem Tone schreiben
will. Er braucht das technische Wort -die christlichen Wirtsvölker
der Juden*' (S. 323) und stellt sie diesen entgegen. Hatte in alten
Zeiten die Stadt Freiburg das Bestreben, die Juden los zu werden :
nun, so hatte Freiburg wohl seine Gründe dafür. -r Fr urteilt darüber,
daß imsere Speisegesetze, die Sabbntheiligung, die Beschneiclung,
u. (Igl. so wenig in unsere Zeit passen . Mit der Widerlegung seiner
wissenschaftlichen christlichen Gegner macht er es sich mehr als
leicht: Stobbes Buch gilt ihm \\m\ andern »nicht als reine Quellp-
(S. 328), Arnim und Wolfram bezichtigt er, daß sie sich zur Sache
geäußert haben, obschon sie wohl keine Ahnung« hatten (ebenda),
was ^an Taten des tollsten und gräulichsten Aberglaubens- geschehen
ist und geschieht, und meint, daß ihre Ausführungen Miicht auf
durchdringende Kenntnis der entsprechenden VoIksvorsteIlungr»n
gegründet sind.^ Was die Zeitim^ren — F r e i 1> n r g e r - / e i-
tungen -- über seinen Fndinirer Vortrag gesrhrirben habm. kennt
er leider selbst nicht fS. 32")), obschon er mm der Voraussicht von
sachlichen Kritik bleibt, angegriffen und widerlegt worden. Durch
die Ausführungen Lewins hat sich Herr Professor I^ f a f f. der Heraus-
geber der zuletzt genannten Zeitschrift |VTS(>nlich gekränkt gpfüblt und
in seinem Blatte (Heft 4 des Jahrganges 10(16, SHte 322-332) in
einem sehr gereizten Tone, zu dem m. F. ein Anlaß nicht vorlag, eine
zehn Seiten lange ^ Erklärung^ gegen Lewin drucken lassen. Ich kann
daher nicht umhin, Herrn Dr. Lewin In dieser Angelegenheit zu
seiner Rechtfertigung noch einmal das Wort zu erteilen.
* #
A
Crijl'
Menacliem b. Simon aus Püsi|uieres u. sein Komm, zu Jer. u. Kz.
Neben der ^grammatisch-lexikalischen Feststellung der
tformen ist Men. bestrebt, den einfachen Wortsinn
), wie er sich aus dem Wortlaut und Inhalt der Schrift
ibt, zu eruieren und ganz besonders den logischen
immenhang des Textes aufzudecken oder auch her-
jellenM. Zu diesem Behufe, wie auch zur Beseitigung
liehen grammatischer und inhaltlicher Schwierigkeiten
lent er sich der bereits von seinen Vorgängern ange-
|deten exegetischen Prinzipien: es sind dies die Prinzi-
der Redekürzung und Erweiterung, der
Stellung und Stellvertretung, hinsichtlich
!n unser Autor weit über AIE hinaus- und auf Abulw.
ickgeht, der nach Bacher's Ansicht dieselben »zuerst
[erichtig und allseitig zur Anwendung brachte und da-
:h seiner Schrifterklärung den Stempel der Kühnheit
Originalität aufdrückte«-). Dies gilt auch von der
[gese Men.s, da er einerseits viele auf Grund jener
izipien von Abulw. gegebene Erklärungen^) in seinem
mentar aufnahm, andererseits selbständig nach diesem
)ter in seinen Auslegungen verfährt.
p— n2 (-^yO); -rn -n ^nx yz'hz". -:n -:n z'bi2;n. — das. 43, 9
•'? i'x '"zr yz'hi ^z i*r~ '"^vh^ kt •- :^!::x^ '^'zz 'lar '^h^z; das.
n I j.«-w<) •!:cK r-rr yz'bn ^rrz' •u"--£ •= "j^'k r- -!:c ; Ez. 16, 4
n""""! ^.rzh '^!:x"r z^r" "rba r"^.::: r^hnr^ 'z :^zh c—hn' Tr^a'?
:!) ; s. oben S. 196, Anm. 3 und S. Eppcnsteins hebr. Abhand-
im Jahrb. n':"!^:." r\z:2, ed. Suwalski I (Warschau 1890) Abteil.
I, p. 9.
^) S. Jer. 1, 11 T'r'r'z x-p:n c^pr Xttr:n y*j km^ ♦ ♦ . iptt' bpts
f:K (amanlier); Ez. 13, 18 zu n^'?'!'« : (aiselle) rb/tr^^X T'r'^Z ;
ü, 15 zu z-zrM (pavone) |1X£ vvbz.
') Jer. 4, 3 bemerkt er : C"pa '722 :n:r2r\ ]Z^ nb'M'flb C"P'C2S p2l
'), 15: nr-sn zi*z pzT nrn ; Ez. 23, 18: psn p-csn n: ^d j:unm
z'xzn T'n p-m CK (v. 13) hk;::!:: '3 x-ixi n'^r^a'? XTtr p^asn sr»
-) S. AS. A., S. IV.
'} a. a. O., S. 1—29.
(Fortsetzung folgt).
Sufit^
/^ 2^7(92«.
1
'jr/)
Zur Qeschichte 9er Juden in Krotoschin.
Von Dr, Heinrich Berg-er.
Die Stadt Krotoschin, jün<^^cr als die bereits \m 13.
Jahrhundert geg^ründeten Städte Zduny, Kobylin und Kosch-
min, ist v/ahrscheinlich im 11. Jahrhundert in der Nähe
des noch ^^e^^enwärtig Alt-Krotoschin benannten Dorfes
entstanden Ob bereits um diese Zeit Juden daselbst gewohnt
haben, ist nicht festzustellen. Im Jahre 1415 erfolgte die
Übersiedlung der Stadt an eine andere Stelle. Es ist anzu-
nehmen, daß sich bereits gegen Ende des 15. Jahrhunderts
jüdische Kaufleute und Handwerker in Krotoschin nieder-
gelassen und etwa im IG. Jahrhundert eine eigene Ge-
meinde gebildet haben. Als steuerkräftige Zahler wurden
sie in die adeligen polnischen Städte aufgenommen und
fanden Schutz und Unterkunft, während ihnen die anderen,
und insbesondere die bischöflichen Städte, verschlossen
blieben. Allerdings gehörten sie nicht zur Ortsgemeinde,
sondern standen unter dem Schutz, der Aufsicht und
Gerichtsbarkeit des Schlosses. Sie bewohnten auch in der
Nähe des Schlosses ein besonderes Quartier^).
Schon im 17. Jahrhundert stand dort eine Synagoge,
die im Jahre 1774 mit der halben Stadt und dem ganzen
Judenquartier eingeäschert wurde. Bei diesem großen Brand
wurden noch ein Betliaus, ein I.ehraus (Bet ha-Midrasch),
sämtliche Thorarollen, Silbergeräte und mehrere Bibli-
otheken ein Raub der Flammen. Tausende von Menschen,
darunter der ganze Judenblock lagerten auf dem Felde und
suchten Schutz in den Wäldern. Ohne Hab und Gut, ohne
Haus und Hof, ohne Kleidung und Nahrung waren sie dem
nackten Elend preisgegeben. Die Menschen gingen trotz-
') Vgl. Eggeliiig, Geschichte der Stadt Krotoschin, Beilage zum
Jubiläums- Programm des kgl Gymnas. Krotoschin 18S6, S. 16 f.
♦'--
360
Zur Geschichte der Juden in Krotoschin.
dem nicht zugrunde. Nur ein sechsjähriges Kind, Zebi
Hirsch, Sohn des Rabbi Lob und Enkel des gleichnamigen
Rabbinatsassessors, starb infolge einer Rauchvergiftung^).
Auch die neuerbaute Synagoge ging geiegenth'ch des
großen Stadtbrandes, am 24. Juni 1827 In Flammen auf^).
An ihre Stelle trat das jetzige massive Gebäude, welches
in den Jahren 1843 — 46 neugebaut und von Rabbiner Dr.
Gebhardt eingeweiht, 1894 umgebaut und mit einer Orgel
versehen wurde^). Von 1827—43 wurde der Gottesdienst
In 10 Bethäusern abgehalten.
Krotoschin hatte bereits am Anfang des 17., wahr-
scheinlich aber schon im 16. Jahrhundert einen eigenen
jüdischen Friedhof. Bis zum Jahre 176'^ wurden die in
Breslau Verstorbenen in großer Zahl nach Krotoschin über-
führt und daselbst bestattet^). Selbstredend gilt dies auch
von vielen Städten der Provinz Schlesien und von allen
Ortschaften im weitesten Umkreis Krotoschins''). Dies ent-
nehmen wir aus dem Totenbuch der Gememde, das eine
Zusammenstellung aller hierorts Bestatteten aus den Jahren
167c— 1831 enthält.
Aus der Schilderung des großen Brandes im Jahre
1774 geht hervor, daß alle anderen Verzeichnisse über
Leben, Blüte, Entwicklung und Sterbefälle dem verheerenden
Feuer zum Opfer gefallen sind^). Nur wenige Daten sind
uns aus den vorangegangenen Jahren erhalten. So z. B.
^) Vgl. das Totenbuch der Gemeinde Krotoschin vom Jahre
1675—1831 = K"x-r Tj rrhr, S. 52 f.
^) Vgl. die Liste der Verstorbenen vom Jahre 1827 = rcpn :
^) V^l. das Archiv der Synagogengemeinde Krotoschin und
Festschrift der Posener Provinzial-Lehrerversammlung, Krotoschin
1903, S. 22.
*) Vgl. das bereits erwähnte Totenbuch bis zum Jahre 2^3pjl :^
1762.
^) So z. B. Kobylin, Zduny, Kubchmin, Lissa, Kempen usw.
^) Vgl. Tolenbuch S. 52.
>i
Zur Geschichte der Juden in Krotoschin.
361
lesen wir, daß Abraham Kohen aus Krotoschin im Jahre
1639 und Eisik Kaiisch 1666 gestorben und auf dem hiesigen
Gottesacker beerdigt worden sind^).
Krotoschin hatte bereits am Ende des 17. Jahrhunderts
eine ganz ansehnliche jüdische Gemeinde. Die Zahl der
Sterbefälle in den Jahren 1684, 1685 und 1698 beträgt 78«).
Dies entspricht, wenn wir die allgemeine übliche Durch-
schnittszahl nehmen, einer Seelenzahl von mindestens
12—1300 Einwohnern»).
In den Jahren 1725—30 dürfte Krotoschin 16— ITOo
jüdische Einwohner gezählt haben^ . Allerdings käme dabei
noch in Betracht, daß nicht bloß in Krotoschin verstorbene
Personen, sondern auch solche aus Breslau, Kobylin. Kosch-
min, Zduny, Lissa, Kempen und Ostrovvo hier bestattet
worden sind. Doch die Zahl der auswärtigen Sterbefälle
war so gering, daß sich aus einer entsprechenden Berech-
nung nur unwesentliche Änderungen ergeben^).
Die Judengemeinde Krotoschin stand in der ersten
Hälfte des 18. Jahrhunderts unter dem Woywoden Potocki.
Seinem Wohlwollen und seiner Gerechtiokeit hat nicht
bloß die Stadt, sondern in erster Reihe die Judeniieineinde
ihre ßfedeihliche Entwickluni{ und Blüte zu verdanken. Von
seiner edlen und mensclienfreuiidlichen OesinnunL,^ legt
glänzendes Zeugnis ab ein von ihm am 1. März 172>
bestätigtes Judengesetz, welches die von ihm zu diesem
Zweck delegierten Herren Michael Juroboyski, Burggraf
mJ^ V
0 v'rn ran vu tr'TNpo pt*\v rr^t: ;t:"xr ix -r p'r c""-i5< rr.iz
"70
'^) 1Ö84 : l5Sterbetalle; lüS5: 31 Sleibel • lO^^S: JJ Sterbet. = 7S.
•) Jälirliche Diirclischiiittszalil der Sterbelälle : 26.
^) 1727: 38 Sterbelälle; 1728 : 35 Sterbet. ; 1729: 23 Sierbef.
Durchschnittszahl beträj^'t jährlich: 32.
'^) So z. B. im Jahre 1685 unter ?\ Sterbefäiien 1 aus Breslau
und 2 aus der Um^ebunu:; Ib^H unter 32 Sterbet*. 1 aus Breslau und
4 aus dein Umkreis; 1728 untpr 35 Sterbcf. 9 aus Breslau und 1 aus
Ostrowo; 1737 unter 71 Slerfo. 5 aus Breslau und 6 aus dem Um-
kreis (darunter 3 aus Kaiisch). •
"\
1»
••**»
i^».»;^"^\ •C-^"i*>rr
36'^
Zur Geschichte der Juden in Krotoschin.
von Deutsch-Krone und Johann Karski, Bürgermeister der
Woyvvodschaft Plotzk, verfaßt haben ^).
In der Einleitung zu diesem Judengensetz wird auf
die traurige materielle Lage der Juden aufmerksam gemacht.
Die drückende Armut der Gemeinde wird als eine Folge
der Mißwirtschaft seitens der Altesten hingestellt. Letztere
werden sogar, und zwar vermutlich mit Unrecht, beschuldigt,
Gelder für Gemeinzwecke aufgenommen und zu eigenen
Gunsten verwendet zu haben. Die Schulden der jüdischen
Gemeinde betrugen 102.418 Silbergulden. Die Gläubiger
gehören dem hohen Adel an-).
Um Ordnung zu schaffen, Mißbräuche
zu beseitigen und geregelte Verhältnisse
h e r b e i z u f ü h r e n, w u r d e ein n e u e s W a h 1 g e-
setz erlassen.
1. Vier Älteste und fünf Beisitzer bilden von nun an
den Vorstand der Gemeinde.
2. Wahlberechtigt sind nur solche Männer, welche
jährlich an Steuern mindestens 90 Gulden zahlen und da-
mit nicht im Rückstand geblieben sind^).
o. Die Wahlkarten dieser Steuerzahler wurden von
einem* Vertrauensmann eingesammelt, in die Urne gelegt
und fünf Wahlkarten hintereinander herausgezogen. Die
Träger dieser fünf Namen waren die sogenannten Wahl-
männer, welche einstimmig die Altesten und Beisitzer zu
wählen hatten. Erstere mußten mindestens 36, Letztere 30
Jahre alt sein.
^) Herr Arch;vrat Dr. Warschauer aus Posen war so freund-
lich, mich auf dieses in polnischer Sprache abi^efaßte Judengesetz
aufmerksam zu maciien. Seiner Fürsprache verdanke ich die leihweise
Zustellung dieser HS. aus dem kgl. ^'taatsarchiv zu Posen.
') Skctasky bekam 13.522 Sübergulden, Kozminski 12.000, Brat-
kowski 15.000, Swiniarski 3282, Frau Ominski 10.000, das Schloß 58.614.
HS. enthält als Gesamtsumme Iu2,4i8, während die Summe der ange-
führten Einzelbeträge 112.418 ausmacht.
'^j Der Wortlaut in der HS.: der seit mindestens vier Jahren
seine Steuern pünktlich bezahlt hat«.
I
Zur Geschichte der Juden in Krotoschin.
363
4. Die Ältesten durften miteinander nicht verwandt
sein, ebenso wenig die Beisitzer^).
5. Die Wahl erfolgt nur auf ein Jahr. Die vier
Ältesten amtieren je Vi J^hr^). Keiner darf zwei Jahre
hintereinander Altester oder Beisitzer sein.
ö. Nur vollständig einwandsfreie Männer mit gutem
Charakter und tadellosem Ruf dürfen dieses Amt bekleiden.
Personen, die Bankerott gemacht haben, sind von der
Wahl ausgeschlossen^).
Auch die Abgaben der Gerne indem it-
glieder wurden in diesem Judengesetz so
geregelt, daß eine allmälige Tilgung der
Schulden in absehbarer Zeit erfolgen
mußte.
Neue Schulden durften nicht gemacht, neue Anleihen
zu synagogalen Zwecken nicht aufgenommen werden. Aus
den jährlichen und wöchentlichen Einnahmsquellen sollten
die alten Schulden in Raten von je 3()00 Gulden*) und
211)— 2:23 Gulden^) gezahlt werden.
An Steuern wurden entrichtet:
1. Jüdische Kopfsteuer, welche der Land-
schaft"^) zu überweisen ist. Bis zum Jahre 1728 war auch
*) Die Ältesten dürfen auch nicht mit den Beisitzern verwandt
sein. Nur bei zwei Personen, und zwar zwischen einem Ältesten und
Beisitzer, ist eine Verwandtschaft dritten Grades in weiblicher Linie
gestattet.
-) Jeder Älteste muß nach vollendetem Termin seinem Vorder-
mann Rechnung ablegen.
•^) Übertretungen werden je nach dem Straffall mit 10 bis ICO
Thalern Strafe belegt, welche teils der Synagoge, teils dem Schlosse
zufallen.
•») Die 3000 Gulden wurden aus dem Gesamtbetrag der jähr-
lichen Kopfsteuer in Abzug gebracht.
ö) 219—223 Gulden mußten wöchentlich aus den ordentlichen
Einnahmen der Schloßverwaltung zur Tilgung der Schulden zugestellt
werden.
") Vorgesetzte nichtjüdische Behörde, vom Schloßherrn ein-
gesetzt.
■t
364
Zur Geschichte der Juden in Krotoschin.
ein Ältester stimmberechtigtes Mitglied der Landschaft.
Von da ab vertrat ein Resident die Interessen der Ge-
meinde. Bei den Ältesten sollte man nur Informationen
einholen.
Vor Überweisung der Kopfsteuer soll eine Verrech-
nung stattfinden, bei welcher Joseph Marszalek, der Land-
schaftsälteste, Moszko Rabinowicz, Leybus und andere,
die früher das Amt eines Stadtältesten verwaltet haben,
zugegen sein müssen. Von den jährlichen Einnahmen
werden oOOo Gulden zur Deckung der Schulden ver-
wendet.
2. Grundsteuer, die nicht von den Altesten,
sondern von der Schloßverwaltung zu Gunsten des
Schlosses eingehoben wird. Die Grundsteuer beträgt:
18 Gulden von jedem Haus, welches an der Straße ist,
8 Gulden von jedem Aftermieter ; von Hinterhäusern und
den Zimmern, welche der Hausherr selbst bewohnt, muß
dem Inventar entsprechend, eine Summe bezahlt werden.
3. Schlachtsteuer. Der Schärhter darf kein Rind
schlachten, bevor ihm der Fleischer nicht einen von zwei
Ältesten unterzeichneten Schlachtzettel vorgelegt hat. Wenn
er ausnahmsweise, z. B. in der Nacht, ohne Schlaclitzettel
schlachten muß, dann soll öIq Haut des Rindes bis auf
weiteres als Pfand zurückbleiben.
Bei hoher Strafe ist es den Fleischern untersagt,
schlechtes, krankes und verseuchtes Vieh schlachten zu
lassen. Nur gute und gesunde Tiere dürfen zugelassen
werden.
Von auswärts darf weder frisches, noch geräuchertes
Fleisch, weder Tischfleisch, noch geschlachtetes Geflügel
in die Stadt gebracht werden. Nur zwei jüdische Fleischer
aus Zduny, dit der Krotoschiner Gemeinde Steuern zahlen,
dürfen wöchentlich zwei Vorderteile von jungen Rindern
einführen und nach der Krotoschiner Taxe pfundweise
verkaufen.
Zur Geschichte der Juden in Krotoschin.
365
X
Für den Verkauf des Fleisches werden drei Taxen
angesetzt :
1. von Sankt Bartholomäus bis Sankt Martin') 5 Groschen pr. Pfund;
2. von » Martin bis Ostern 6 » » »
3. von Ostern bis Sankt Bartholomäus 7 * » »
Der Fleischer muß das für Juden bestimmte Fleisch
in Anwesenheit eines Vertrauensmannes abwägen und
nach Silbergulden taxieren lassen. Für jeden Silbergulden
muß er zu Händen des Vertrauensmannes 2 polnische
Groschen zu Gunsten der Judengemeinde zahlen. Erst
nach Verrechnung des ersten Rindes darf er ein zweites
schlachten. Dies gilt auch von den Fleischern in Zduny*).
Geflügeltaxe:
Für eine
9 Shilling-')
9
4 Groschen^)
10 »
4 »
Henne
» Ente
» Gans
einen Truthahn
eine Truthenne
» junge Henne 2 Shilling
einen Kapaun 2 Groschen
ein Kalb 20
» '> Hammel 20 *
Verordnungen zur Hebung des Wohlstandes:
1. Da die Krotoschiner Gemeinde viel Schulden hat,
die sie aus ihrem eigenen Vermögen nicht bezahlen kann,
ferner, weil die Frauen von ihren Männern viel Geld zu
unnötigen Zwecken beanspruchen, wird anbefohlen, daß
von heute ab gerechnet, volle 6 Jahre lang, keine Jüdin
»
»
*) 24. August bis zum 12. November.
2) Als Supplement zum ersten Judengesetz erschien am 8.
Februar 1730 ein zweites, unterzeichnet von den Delegierten Jan
Karski und Jan Stanislaus Falecki^ und bestätigt vom Schloßherrn
und Woywoden Potocki zu Krotoschin. Diesem zweiten Judengesetz
entnehme ich die Taxen für Geflügel, Klein- und Großvieh.
3) 9 Schilling == 4 Pf.
*) 4 Groschen = 8 Pf.
366
Zur Geschichte der Juden in Krotoschin.
Kleider mit Edelsteinen, Gold, Silber, Perlen, mit goldenen
und silbernen Schnüren geschmückt, tragen darf, bis der
größte Teil der Schuldenlast gedeckt sein wird. Die Über-
tretung wird in jedem Falle mit 40 Mark bestraft. Die
Ältesten haben darauf zu achten und müssen bei jeder Pflicht-
verletzung die hohe Strafe von Mark 80 pro Person bezahlen.
Die Aufseher, welche diesbezügliche Meldungen unterlassen,
werden mit 3 Monaten Schloßgefängnis bestraft.
'2. Kein Jude aus der Gemeinde soll seinen Sohn
oder seine Tochter ohne Meldung beim Altesten verloben.
Im Übertretungsfall sind 45 M. Strafe zu entrichten.
3. Die Ältesten sollen darauf achten, daß Personen,
die kein Vermögen nachweisen können, auch nicht heiraten.
Nur zwei arme Hochzeiten — ohne Mitgift — dürfen
jährlich stattfinden.
4. Wer einen polnischen Groschen Steuer^) bezahlt,
darf zu einer Hochzeit oder zu einer Beschneidungsfeier
nicht mehr als 10 Personen, wer 2 Groschen bezahlt, nicht
mehr als 20 Personen einladen, weil solche große Feste
zur Armut führen. Im Übertretungsfalle sind 10 Mark
(gszivna) Strafe zu zahlen.
5. Arme Juden dürfen sich nur 24 Stunden i:i der
Stadt aufhalten. Hausbettelei ist strengstens untersagt. Für
durchreisende Arme muß die Gemeinde eine Herberge haben.
Das Schlußkapitel in diesem alten
Judengesetze enthält noch folgende Ver-
ordnungen:
1. Juden dürfen christliche Häuser und Grundstücke
kaufen, doch müssen sie vorher der Schloßbehörde Mel-
dung erstatten.
2. Privatschulen und Privatsynagogen dürfen in Kroto-
schin nicht eingerichtet werden.
3. Die Altesten müssen darauf achten, daß die Christen
<
Zur Geschichte der Juden in Krotoschin.
367
*) seil, wöchentlich.
]
im Tempel nicht mit dem Bann bedroht werden. Dies
gilt in erster Reihe von den Bäckern, Bierbrauern und
Viktualienhändlern.
4. Da in den von Juden bewohnten Straßen große
Unordnung herrscht, weil vor jedem Hause ekelerregender
Kehricht in Haufen lagert, wird bei Vermeidung von Ge-
fängnisstrafe anbefohlen, daß die Juden Körbe haben
müssen, in welchen sie den Kehricht an einen bestimmten
Ort außerhalb der Stadt zu befördern haben, nicht aber
in den Stadtgraben werfen sollen.
Auch dürfen sie nicht ihre Betten auf der Straße
lüften und Spülwasser dahin anschütten.
Jede Frau, welche diese Anordnung nicht befolgt,
soll mit drei Tagen Gefängnis bestraft werden.
5. Zur Vermeidung der Taschendiebstähle, welche in
anderen Städten so häufig vorkommen, wird den Altesten
anbefohlen, Aftermieter und Mieterinnen nur mit Ge-
nehmigung der Schloßbehörde in die Stadt aufzunehmen.
Elementarschullehrer, Steuereinnehmer und andere Diener
müssen im Auftrag der Altesten monatlich eine Revision
vornehmen und Bericht erstatten.
Auch der Besuch der Jahrmärkte ist fremden Personen
nur dann gestattet, wenn sie sich entsprechend legitimieren
können. Falls aber jemand ohne bestimmten Zweck zum
Jahrmarkt kommt, soll er sofort ausgewiesen werden.
Bei Leuten, die auf Mietswagen ohne Geld und Ware
kommen, soll nach Diebswerkzeugen gefahndet werden.
Falls solche gefunden werden, sollen die Diebe verhaftet
und dem Schloßgericht zur Bestrafung übergeben werden,
jüdische Diebe sollen nicht versteckt werden. Auch sollen
ehrliche Leute keine Bürgschaft für solche Lumpen leisten,
weil jüdische Diebe in der Regel anständige Gemeinde-
mitglieder anrufen, um freizukommen. Diese aber leisten
aus Furcht vor denselben die gewünschte Bürgschaft. In
solchen Fällen wird das Gericht über Urteil und Zeugnis
368
Zur Geschichte der Juden in Krotoschln
solcher Personen hinweggehen und strenge Strafe auf-
erlegen.
6. Wer im schwarzen Buch verzeichnet und wer ein-
mal aus der Stadt ausgewiesen wurde, darf dieselbe nicht
mehr betreten. Die Übertretung dieses Verbots wird mit
einer Strafe von 3 50 Thalern bedroht.
7. Flüchtlinge, d. h. Einwanderer, dürfen von den
Ältesten nur dann zugelassen werden, wenn sie ein Ver-
mögen von 300 Silbergulden nachweisen, oder sich durch
ein erlerntes iMandwerk redlich ernähren können.
S. Die Maße für Getreide und Schankwirtschaften
müssenunter Aufsicht des Schloßbeamten stehen und mit
dem Siegel des Schloßherrn gestempelt werden.
V>. Um ^ Uhr abends mit dem Läuten der Stadtglocke,
muß jede Schankwirtschaf: geschlossen werden. Der \'er-
kauf von Spirituosen hört auf und die Trinker haben nach-
hause zu gehen.
10. Auch eine Gehaits'-egelung für die Beamten findet
in folgender Vl'eise statt :
Das uöchentjjche Gchai: :ut den Rabbiner btträg:
^ Kantor :
* »Jnterkantor : 2 »
^ Lehrer : 0') ^
» * » L'nterlehrer : 2 »
Gemeindediencr : 2 *
Aufseher des Kran-
kenhauses 2 *
die 2 Vertrauensmänner: 10 *
' den Schächter und
Syndikus 4 *
» - Verwalter d. Korubka: 2 »
- Schlo:ifaktor : 2*)
Dieses ganze Judengesetz beweist, daß Krotoschin
J) Weil dtr Lehrer bereits durch seine Tätigkeit im Kranken-
hause entsprechend honoriert wurde.
') Der Schlofitaktor hat noch Anspruch auf zwei Paar Stiefel
jährlich iiud I Livree alle 2 Jahre.
4 Silberguldcn
3
Zur Geschichte der Juden in Krotoschin.
:;f)9
bereits in den Jahren 17^H— 30 eine Oroßgemeinde war
mit einem Beamtenkörper von etwa 1*^ Personen und
einem sehr hohen Etat für die damahgen Verhältnisse. Es
beweist zugleich, daß der Schloßherr Potocki ebenso duid-
sam wie gerecht gewesen ist.
Audi folgende Erzählung, entnommen den Toten-
buch der Synagogengemeinde, kennzeichnet das Oemeinde-
leben und die humane Gesinnung dieses edlen Fürsten:
Ein pflichtvergessener Friedhofsdiener beraubte in
finsterer Mitternachtsstunde die im Schöße der Erde ruhen-
den jüdischen Leichen ihrer Totenkleider und verkaufte
diese zu mäßigem Preise. Die aus Holz verfertigten, am Grabe
befestigten Denkmäler, welche die Namen der Verewigten
trugen, wurden von ihm entfernt und Schaufeln, Löffel und
Bänke' daraus verfertigt und auf dem Markte feilgeboten.
Als er einmal ein Kinderhemd verkaufen wollte,
schöpfte man Verdacht und stellte ihn zur Rede. Er gab
zu, dieses Hemd und noch viele Kleidungsstücke den
Leichen entwendet zu haben. Der Diebstahl und das Ver-
brechen der Leichenschändung wurden zur Anzeige gebracht.
Der Gerichtshof vom Schlosse verfügte, den Diener in Hatt
zu nehmen. Auf dem jüdischen Friedhofe wurde dann, m
Gegenwart eines jüdischen Richterkollegiums unter \'orsitz
des berühmten Rabbiners Mendel, und in Anwesenheit der
vornehmsten Mitglieder der Gemeinde, die mit Toten-
kleidern erschienen waren, um die beraubten Verstorbenen
wieder zu bekleiden, der Diener einem strengen Verhör
unterzogen. ^
Der Dieb machte die Gerichtsbehörde aut viele ge-
schändete Gräber aufmerksam und meinte zugleich, er
könne nicht mehr alle entweihten Grabstätten angeben, weil
er sich nicht genau erinnere. Man öffnete viele Gräber und
fand seine Angaben bestätigt. Der Berichterstatter dieses er-
schüttenulen Ereignisses erzählt, man hätte auch das Grab
Moiiatsscluill, M. Jahrnaitj;.
24
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1
1
370
Zur Geschichte der Juden in Krotoschin.
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seines am 19. Tebet dieses Jahres verstorbenen Vaters
geöffnet. Und als man die Leiche in Ordnung fand, er-
zählte der Dieb, daß er im Augenblick, da er seine Hand
ausstrecken wollte, um die Leiche zu entkleiden, voller
Angst und Furcht zu Boden gefallen sei und stundenlang
ohnmächtig auf der Erde gelegen habe. Ebenso wäre es
ihm ergangen, als er eine jüngst verstorbene Frau der
Totenkleider habe berauben wollen. Dieselbe habe mit
eiserner Gewalt ihre Kleidungsstücke festgehalten.
Der Dieb wurde von der Obrigkeit zum Tode verurteilt.
Die Hinrichtung war barbarisch, entsprechend der Sitte der
Zeit. Der Körper des Verbrechers wurde solange mit Spieß
und Speer durchbohrt, bis er wie ein durchlöchertes Sieb
aussah. Der Leichnam wurde nachher am Schweif eines
Pferdes befestigt und durch alle Straßen geschleift.
So geschehen am (8. Scheba t=) 10. J a n u a r
1737.
Nicht minder entsetzlich waren zwei andere traurige
Ereignisse die ihre düsteren Schatten in die Judengasse
unserer Gemeinde v.arfen. Es sind die in unserem Toten-
buch geschilderten Judenverfolgungen von 1704 bis 17 ir,
Am 10. Cheschwan 465 = 7. November 1704 wurde
das ganze Judenquartier geplündert. Gold, Silber, Sciiätze
und Kostbarkeiten, Tempelgeräte, Waren, Kleidungsstücke^
Wäsche, Möbel, kurz alles, was die jüdischen Einwohner
Jahrzehnte lang mühevoll erarbeitet hatten, fiel den Räubern
zum Opfer. Nur mit dem nackten Leben, preisgegeben
dem Hunger und Elend, kamen die Menschen davon.
Zur Erinnerung an dieses große Unglück wurde der
10. Cheschwan als Fasttag eingesetzt^).
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i
Zur Geschichte der Juden in Krotoschin.
371
Am 5. Ab 476 = 24. Febr. 1716 fand auch in Posen
eine Judenverfolgung statt. Die ganze Judenstadt wurde
geplündert, und 36 Männer wurden erschlagen.^)
Schließlich seien noch einige hervorragende Personen
namhaft gemacht, die am Ende des 17. und in der ersten
Hälfte des 18. Jahrhunderts in Krotoschin gelebt haben
und nicht ohne Einfluß auf die gedeihliche Entwicklung
und Blüte der Gemeinde geblieben und auch hier bestattet
worden sind.
Im Verzeichnis unseres Totenbuches finden wir fol-
gende Rabbiner aus Krotoschin: 1. Menachem Mendel,
gestorben am (20. Tammus 449 =) 8. Juli 1689 Verf. des
Werkes D':pr miay ^) ; 2. Ezechiel ben Meir ha-Levi, ge-
storben am (15. Schebat 451» =) 15. Januar 1699 ^j;
3. Mordechai ben Zewi, gestorben am (22. Nissan 462 =)
20. August 1702 ^) ; 4. Mendel ben Moses, gestorben am
(14. Adar I 489 =) 13. Februar 1729^) und 5. Menachem
,!^*rBn vh^'p^ c^n^'rc riKO nc: »[riit'c ^i:z^ c*e';'X -i nrn2 c'c'rx
C3c^ö3 \hv' ."1=' c^:rixi c'':^ cm: c-inr hz nc.m cnj^n i:iKrr.
'^z^ rp^'üi -•^x ci^ rrr^ ptrmö trin': niir;;^ r:«'^ r:^ ^:2 r:::!n mi:?
[Totenbuch der Gemeinde vom Jahre r CJll. I
') Vgl. das Totenbuch vom Jahre 1716 [v>Ti] : nrr üh 'Z ':z hi<
■n p-ry "i cvz n:vt p*p nvi -ist irtrc: ."^xi fT\s vcri:': i<hn n:;icr.T
'131 nmn ncc ncri nca rr.vz id-iui.
-') a. a. O. vom Jahre 1689 : cmD .TIC CCiXtsn h'n:r> "i^XC": Si."
'r^S ittB: ,i^rxüJ<-ip'p i2^r\hrp nc cm t'2x n\ntt' ':"t [c'?t -a \z '?n:yc
=*) a. a. O. : n"iD n'H i^Tihnp nc cm t-x 'rn:.! i^x:n Txcn ii.*:
t3":ri C3Ü VC 'n cvn nanto^T nirnpi rct: b":z txd ma n^-:^ Titptn'
"i2^ Qvz ^z '^zp:^ p"tih.
*) a. a. O. : ^D-nc inn^c mn *?n:n px:.-; nxcn 2in ^ri-n iri^o
ncB b}ff pin» 'n ':^'7 i\t nt:c: ,irr^.-:p nc rsx -\":r 't'St 'is: -i^imcs
^•rt üvz 12 'rnj nissn n2p:i [z"zr\\ |c^: n"2. j
■') a. a. O. : irn'^np-! cii rz» hi:v^ 'B n"n ^n:- |ii<:n Txar: s-in
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crs '.2 ")sp:i p"bS t9"Bjn.
24*
i
372
Zur Geschichte der Juden in Krotoschin.
Mendel ben Moses, gestorben IQ. Tebet 520 =) T.Januar
Ferner seien aus der großen Menge der Namen noch
folgende Personen als besonders verdienstvoll hervorge-
hoben : Salman Auerbach, gest. am (^8. Kislew 445 =)
5. Dezember 1684^) ; Joseph Levi, gest. am (28. Tebet 445 =)
4. Januar 1685^); die Cantoren: Itzig, gest. (5. Tamus
452 =) 14. Juni 1692; Jakob, gest. am (22. Tischri 477 =)
8. Oktober 1716; Meir, gest. (23. Tamus 4S7 =) 1^.
Juli 1727 und in demselben Jahre am (6. Elul =) 23. August,
der auch sonst hervorragende Cantor Josef; die Rab-
binats Verweser: R. Oerson, gest. am (3. Schebat 467 =)
G. Januar 1707 *) ; R. Baruch Wilner, gest. am (27. Kislew
474=) 15. Dezember 1713^); R» Man, gest. am (11. Ab
476 =) 30. Juli 1716«); R. Abraham, gest. (6. Ab 481 =)
30. Juli 1721 '); R. Joseph, gest. (20. Tebet 487 =) 13. Ja-
nuar 1727^') und R. Oser Levi, gest. (13. Nissan 517 =)
») a. a. O. : r^t:;* r^c: •: ^rr hi^^r- n*2 'rri z'vrr, h^ in^ .-:• hv
y.h i'N rr; \s* ,-:rn \»< /r-.'- nvi: r:^yj ":!:ni2 ry^'V Pn: 2in /rß^xi
z'cii p"":i: ,Trr.T \'it:r, i-iH ,u^rp"; xc'?^': n'cir ::r:i cn:;: Nit^ ,cnjD
-) Totenbiich v. J. 445: i-n» "xr^i'X ^7:yc 'D [*n;- [2 [i:':T "i
, mmi I I . .,^«1 i^bW I« il7i Ip n*
^) Das.: [^*i r^ '1 \r.n ''vzi<h\ü ^^pin^ n [-^irp,-: p V':d ?;3^'' "i
i) Das. V. J. 467: h'"{ 'zi^u n'xz [^'T p.u^n^: mü cci'can ixnn
5'
^) Das. V. J. 474: r"2 "'Ztt^va in n\"! irn'rnpT [*^i -jnn n":!2 nnn
•ir* .-";:?!: ^ir rz'z^'z ^pzn: ir-ncn.
^) Das. V. J. 476: rjc: ij^rT"pTT'i2.-Tn ^ZWD Tnx [-«n [0 '0 n"n
•Ti T^.r;!:'? -iipr, zn:c N'^ 'S zrr 2*:^ Ti^?':. Ob dieser »Man« derselbe
ist, der im Magen Abraham 132 zitiert wird, ist fraglich. R. Abraham
Abele Gombiner starb bekanntlich 1682 in Kaiisch. Die Möglichkeit
ist allerdings nicht ausgeschlossen.
7) Das. V. J. 481 : tr-,-icn r\'z 'z^r^ -rn |^n annnx ti.-i'.dd n"n
'^,) Das, V. J. 487 : '*2i '.yr.hnpi [ck:i f^-; h":z ?,ct' Timo .Tn.
♦
Zur Geschichte der Juden in Krotoschin.
373
3. April 1757^); die Lehrer: Mordechai, gest. am (l2.Nissan
458=) 24. März I6g8 2); Michael, gest. am (7. Tischri
460 =) 30. September 1699) ; Ezechiel, gest. am (6. Tebet
460 =) 28. Dezember 1699) ; Oumpel, gest. am (5. Tamus
470 =)3.Juh' 1710 und Joseph, gest. am (10. Nissan 487 =)
1. April 1727^); die Synagogendiener: Chaim Levi,
gest. am (7. Cheschwan 453=) 17. Oktober 1692; Saul
Chajjim, gest. am (21. Ab 481 =) 14. August 1721 *) und
Wolf Levi, gest. am (17. Tischri 508 =) 21. September
1747^); die Rabbinerinnen: Lea, gest. am (17. Cheschwan
461 =) 30. Oktober 1700 ^) ; Oitel, gest. (12. Nissan 4<J5 =>
6. April 170.'^^); Rebbekka, gest. am (4. Cheschwan 466 =)
22. Oktober 1705») und Perl, gest. arn (14. Sivan 482 =)30.Mai
1) Das. V. J. 517: n:p*r fpr-,i'!:-i xin K-'c ^T r>z*v n^xcr riTjv
vrn-:2 cTji p-is :hzz k'td n^srci n^r ':»♦ ^t.x -^ns ra x*? -,i:^ -.c;
h":c Hp'^r. rr:c rr,r,z ':'':d *o ""'i: '-.r- irn'rrp i:"i2 trxi r'rB'cn 21.-:
2) Das. V. j. 458: rt:» imen H*- *2- "-"'»i ""'Js fr "c^c ':"'^2 "^
•Tn nxn ct,-: -;^rS r!^:vn '^'rv "i^^-^ •"-*= £">^ ['CTxp^ -'s= -rc: niri:
er p"£'? n":n [c^: -"^ 'n c:^2 c*p-iir.i rs'sxi .-n.-^rr irsr: .Hi:'^ rci:,-;
3; Im Totenbuch wird er als 'T:rrx •ö'rc» bezeichnet.
^) Das. V. J. 481: c'cn "'nn ^r^ u'\»< .■:\-: irxr-r ^-xr n -^v:*
,!:n-^n -i£;»2 prxrci c^srn ^■j^c'rr rmx .t.-:^ c-2"i r.h'h rr:izz p=vnci
nsi r'.u cn T»:si z\*<np rr;zz\
ß) Das. V. J. 507: TSC* ':':= ?i^x"i ."': ='c:
•Ol irn'rnp-i.
G) Das. V. J. 461 : o-'c n'ic ['^x:." r*" rrx .-x': r-i: r-:i^r:
7) Das. V. J. 465: 'S ccT£i:- '?•-;;.": iix:n in- ri ^r: r-.c r-::--
p-pa -i"rx ^"iti 'rxii:::' 'c ['.x:n nn rrx ,i(pi^y p'p"^ ""-«< ^ i?; -'':•
'D px:n nK'x ^i;ȣ) 'c jn^:r^n 'rir .-in-^nx ,':x'::r r;2 -2= ryz i^^rtr
•Ol nc nnsp:T [c^: 2"^ '2 cri x'rcpri n-jc: ,x^3:;'-£ pp- 'rr'c
ö) Das. V. J. 466: 2^*7 c ("x:.-: 2".- n rpz'^ r-c "-^o;.- r-:2V
•rnrn Txcn sin n^:a.": ric'rx xpx^p " -x "r'_^ -o fx-" '- I^P»**'
'Ol nrn n rr^cz: •.rr':.-:::"! a"*^! "-k -rr 'r i: . •.>- •- i-^......
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4
374
Zur Geschichte der Juden in Krotoschin.
\V22^), Als Familiennamen finden wir bereits : Pulvermacher,
Wiener, Kirschner, Frankl*), Doktor') und Schmuckler^) in
den Jahren 1720—30 vertreten. Auch R. Salman vom Jahre
1697'^), Rabbi Ezechiel 17216), R. Moses 1739') und die
durch ihre Abstammung ausgezeichnete Frau Edel vom
Jahre 1721^) verdienen hier genannt zu werden.
Auch einige hervorragende Rabbiner und Gelehrte,
die aus Breslau und anderen Städten nach Krotoschin
überführt und daselbst bestattet worden sind, mögen hier
hervorgehoben werden.
Ich nenne den Märtyrer Moses Karpeles aus Prag
gest. am (27. Elul 446 =) 16. September 1686^); den Rabbiner
Jehuda Leb aus Dobrzyn (Russ.-Polen), gest. am (28. Tebet
470 =) 31. Dezember 1709^0) . ^^^ Rabbiner Chajjim aus
^) Totenbuch v. J. 482: bt* nniHK 'ri^^B '.: nrz:n n^jn-n n^i^^r:
Tn« hz^'t pj<:n r^i< xpxipD T'rx Vat n^S -o (iki-i h^ m:2 ^t:': -d n^ji-in
') Totenbuch vom Jahre Ten = 1726.
3) Das. 1727 = rcn.
*) Das. 1730 -= rn.
^) Totenbuch vom Jahre r:n : .T'iö [iKin [2 f**D 2^b 'D fi \übl n
•ir p-B*: :":ri i^\»< t^ 'x er.
c) Totenbuch vom Jahre x'En : 'O njöH nnn [n ^xpin^ n-n
=r x'rci^iin itsBJ ci^tr nns "ibd -innan h::^ '^)M^ihiir> p"p t-k onrB
"in [xr*? xr:.-:! p'-sS K^n -nx n-'s -n.
7) Totenbuch v.J. 499: p^nst imx^ |s nrc 'D ccTBon TD:n ^jnnn
-cncn hv2 i:^n'rnpi am t-k n\-:tr ^-str *?n::i^D -d pK:n Sn.-n -n«Dn sin
'^n p"b'? t2"^^n i^\x nma p'tr cra iüb: c^opt nnw;;.
^) Totenbuch v. J. 481: l.TVtt^\T'1ö p»3n ni *:n^K -ö .TVli^n nir«n
2^2 12 ni2p:"i ^i^x.
9) Totenbuch v. J. 446 : N':c;^n22 mj JäIBD K^^^Bip HK^D n mp.n
rrn n w:npn p2 nnv2 hb n2p:i p"bS von ^n^x t"2 ■: *?•>'? \n3J -2 S^*?
[n2J<-io V':d 'rr^D "i irnpn p2i xc^*?ö.
»'^) Das. v. j. 470: cm *!''2x <Tns^ 2^*? x-^in^ 'D :^Bicn n^onn 2nn
^•n r2t: n"2 •: cr2 (bei Krotoschin) "'•nxn:ip ib22 ^üb: pi2K'7 p'pi
'*2i -n 2r TB n2r?:T ,':"b'?.
»•*
Zur Geschichte der Juden in Krotoschin.
375
Ologau, gest. am (1. Tamus 475 =) 2. Juli 1715^); den
Druckereibesitzer R. Schabtai, Verfasser des bekannten
Superkommentars D*02n ^rctr zu Raschis Bibelerklärung, gest.
am (22. Tamus 478 =) 31. Juli 17182); den Verfasser des
Ritualwerkes D'Jcn nnb, R. Moses Jekutiel Kaufmann, Sohn
des Avigdor Katz, Schwiegersohn des Abraham Abele
Gombiner ha-Levi aus Kaiisch [Vf. des Dm2« pa]^); den
Rabbiner Israel aus Dobrzyn, gest. am (5. Nissan 486 =)
1). Aprill726*) ; den hochbegabten Rabbiner Chajjim Jona
aus Breslau, Sohn des Rabbiners R. Jechiskijahu Josua
Feibel Theomim aus PrzemysI, gest. am (17. Tebet 488 =)
30. Dezember 1727^) ; den Rabbiner Alexander Sender aus
») Totenbuch v. J. 475: T^-^r^ '0 |rn ,i(:&X C^'H 0 px;n 2in
z'^Vy p"p i"2i< n\-i Vjn D^^n 'ö 2i.-:i ,n:v-i pyp wcnvz pK3n*2
nyi) ncn nm -2 •: Dr2 irn'^np ne "^tcc:! (wahrscheinlich Krzeszow)
'121 Cr2 12 ■12pJ1 p"B^.
2) Totenbuch v. J. 478: x':c;i22 ^ttc: CXTD T.2«^ 'D .TT tr^tr\-r
121 njiirxn intTK Sstx rnn r2 p"r:? 't Dr2 .ib n2p'"i pxS n-j^r rcr 2*2 'n ov
Die Grabschrift lautet: TimD "'iiirm ^^)hi<r. n".l [C«:'. T* r'J* [CC: .TB
-i"\-; ?iBi^ nnnic ß^npn (2 D^:^l!?^ ^DDC^I D^ÖDH ^nCD c'.t;72 ^D2r
n"2X:n p'-B*? n';^n ticn 2"2 -n cr2 ■i2p:n ir^'rxp p"pr:. Vgl. Brann, Gesch.
des Landrabbinats in Schlesien, Graetz'sche Jubelschrift, Breslau 1887
S. 231. [MS. XL, 1896, S. 574. Wahrscheinlich hat der Steinmetz den
Sterbetag mit dem Beerdigungstag verwechselt. M. Br.J.
3) Im Totenbuch habe ich vergebens nach dem Verfasser des
C^JBH nn'? gesucht. Der Grabstein, welcher im Laufe der Zeiten
einigemale erneuert, beziehungsweise aufgefrischt werden mußte, ent-
hält folgenden Nachruf ohne Angabe des Sterbetages und Jahres :
pö -1BD m^nrnö ,pnn£ c-ncS er yv ^.'KH ,p,ns -iS r'T ,i-2:" C2n rs
ntt'Q n-.ö b^n:r. snn 7\"r\ ,rr -?2'X p-re /2 K-,-pn p-,^ ,r-E^n 2n-,2K
kS ,pn:: cbi]? nrib na: r-tps':^ ,Q":sn cnS nsc n"r2 'r'-r p2 i:K?2£"p
'pntr^ Q^:2K in2p ^rSc inn^ar" 1? nirnxl nan -r-^^ ^2 .nTj?n •2n'K •£» r-c'
D-nn p2 mbn: niax i:"K pbn nKi a^öirs nnsan apn nb-: cy rK^cn' c*^ ro
.n"2i-:n [1836] V'2:pn rx ü-in2 nii'^n nrinn:
4) Totcnb. V.J. 486: r^'p^ T'2K n-nr nttn'K n -^2 'rKT- t'S 2--
-^2p:ip"Eb ran jc: 'n p"r cv2 -t^e; •rnbnp-r cnE^Q 'c n-:)2n jrn p-i2K-r
*) Totenbuch : bn:n -^-Kcn 2nr n-n sr-X2 r'r2i k-et -k^ 'ry '?2n
»rn-B 'tt ccTEöH pK:n"2 nhcv-zn »a-i' -i-« '^''^^'^ r:"r'n'?:rK;n 2C-E!:n
>
4
k^
IajllJJ ^
376
Zur Geschichte der Juden in Krotoschin.
Inowraclaw, gest. am (2. Weadar 518 =) 12. März 1758^);
den Rabbinatsassesor David Katz aus Hotzenplotz, gest.
am 15. Ijjar 536 =) 4. Mai 1776«) und den Rabbinatsver-
weser Simcha aus Salesche, gest. am (20. Ijjar 536 =)
9. Mai 17763).
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gehörte
Krotoschin zur Herrschaft des preussischen Ministers von
Oörne, und als dieser abgesetzt und gefangen genommen
u^urde, zur Verwaltung der preußischen Seehandlungs-
sozietät*).
'n c" •;:r'?np na -cpr p'-eb n"£n nrrs r" ': er x'^cr'^rr n*,:E2 '?": c^öikp
'121 Kpxnp-i tt"-i\ Der Grabstein enthält folgendes Epitaph : fJ2t:3 r£
ni^fttr obirn crnn x-n xbn pp-T?2 P|crr nen: n:v ^e:3 pp-no npbn p£ci
HTn p*2-^n -^tt'K NT' x'rcxnr -rxn "i'-x S"i:: n:i^ c^\-r '^ irn'ia niisünr
irz'TX.. [Vgl. noch Kaufmann in der MS. 42 (1898), S. 327 u. B r a n n,
Gesch. d. jüd.-theol. Seminars, S. 8].
0 Totenbuch v.J. 518: n"^t:r "rs-^r'r nu? ^£3 "r rh "TT^ na n Tr:
n-o "n xn'r'ö 'iiiir-^s cc^.'E'^n ,j'ciJ2':r nnriüi ,bn;i •^'^in lar »Sn^n
b'i-T -;r"i£ r*'? '12 jr*""::! rx:n jr x'?cr'r?2 •"2S n-rr 't": -n:rc '^,i:cr'?K
x^cx'b -♦"21 '3 c'r -i2p:i p"£b ^"npn •»rtr nix '2 ci' n'i'nz 2"^ ctt'2 n2£3
bedeutft nach Brann a. a. O., S. 271: Inowraclaw (jetzt Hohensalza).
2) Totenb. v. J. 436 : pn ,:b'L x'rtt .:'?£ien ^:2'^,- |i2:i C2n ,S'2tfa nnS
"i£c *2n;2n 'rrz »Tib n'rnrc »n'^rnn nix: "h r^h'S^'r^ '^'tt*2 ntr'örn 'T^ii'^n
IT n2T22 2^n'2*n nxr n2i2 v-^nx T:ni ^c'rnn ^r c£i:n ,2nT "rars
i2in nrnb .i*:? 2n -rr ,xn2: nin*^ n^nts nr.rt: ^,"tc2 nrn i^ar" |n2 TEn
D'2ir22 nani x'-a*^. b2'p)2n px:n -i2'ntt^ "lanrm urnpn n£c 'rr rr^-E ,ni2"n
2"2 *2pr '2 u"2 '■r£: [•xSEirxna pi p'2 ^icv n''ia2 j^n p'2 "iii n"ia n"n
♦'•21 n'»X 1"2 '2
'') Totenb das. : t:« r: c":rT2 t;*pbb ^vh i"'.'' ""Ti-tr ^rE'r" i^^n -[x
"ir'^T" p-:i''? x-^^Tr -i'x n22'' p-'-i'n ir*x C3 p^cxri x'Tr |-2a px* •£2x: "tcn
"i'TP xn''"n'X2 "x^'r* 'i*£n •- r*T2 nrn r£ n2ra2 r'x'? nrar .rrar 2^?
•:2i-: rrrcni rxn ir2T2 r-n c^p'rx xt: c"p^ na^b ib -lax" ^••'^p rTpa*
|''tr''rxTa Ti a'2 nrar 'a r'^rx^ai nx£2 2'rr'ttn 12112 2V2r pm r'rsiai
^) Vgl Eggeling a. a. O., S. 8 und Festschrift der Lehrervers
S. 11.
-f
n
i
Zur Geschichte der Juden in Krotoschin. 377
Während der Administration der preuß. Seehandlungs- \^
Sozietät brach ein heftiger Streit aus. der die ganze jüdische '
Gemeinde in zwei feindh'che Lager teilte. Jahrelang wurde
ein erbitterter Kampf geführt, der ein charakteristisches Bild
liefert zur ehemaligen Gerichtspflege, zum Verhältnis der
Ältesten zum Rabbiner und Beider zur Schloßbehörde.
Der Rabbiner^) hatte nämlich im Einverständnis mit
dem neugewähiten Synagogenvorstand den gewesenen
Ältesten Menachem LöbeP) in den Bann getan, weil sich
dieser, die Kompetenz seiner Gegner bestreitend, geweigert
hatte, Rechnung zu legen. Infolge seiner Beschwerde verfügte
das Schloßgericht die Aufhebung des Bannes, indem es im
vorliegenden Falle die Verhängung desselben für unstatthaft
erklärte. Außerdem wurde dem Rabbiner die Berechtigung
dazu abgesprochen, weil er es verabsäumt hätte, sein Pri-
vileg zu erneuern^).
Der Streit zwischen der Partei des Rabbiners und der
des Altesten hörte nicht auf, da beide Teile eine Ver-
mittelung ablehnten. Das Schloßgericht ließ die Ältesten
verhaften und ordnete an, daß sie so lange im Kerker zu
belassen und mit Wasser und Brot zu verpflegen seien,
bis sie sich den Anordnungen der vorgesetzten Behörde
*) Wahrscheinlich war es der Rabbiner Schelomo Salman, gest.
am (30. Schebat 563 =) 22. Februar 1S03; das Totenbuch enthält
folgendes ; n-T2 :hz'^rr. x'r£-?:i "r-^n .im "rzrz'n 'rx" ""2x1 hi' hzn
'n"'n •!2'£2 iC'-; xrrr'::L'* c'";i 2'r' H'x'' =',x'ir ••rr?:2 z'n
?"n nx^'2':
h"i •211)2 r"2 ipTi "^r'n n':?2r\"z irn'rrpi i''2i.i 11 ji^'tt rrih*:; rr?2 2^1
nii 'X ': c"b-i"m': ^•'r2 n""r2 ^'^ie: (Freyhan bei Krotoschin) jxn-£C
'121 C1M r.'i'i c""p 2^1: cu'2 "^2pr -si rrpn -ix»
2) Wahrscheinlich war es Menachem ben Jehuda, gest. am (10.
Sivan 558=) 5. Juni 1808; das Totenbuch enthält folgendes: 2!2"i!2.i
i'-^i2 ]'::pr^ cöi-^isn ü*:?i7\ ]z h": cn:?2 i'in"2 "n y:^^^' IP'i 2T'2" x'"2
n"cpn j-c '^ 'X erb 7-^1 r\b'bn '3:n2 r^'Z'fi 'r-'r2 2-xr2 -2=:: 'r : 2-^ s-i-
'121 p"sh*
3) Nach polnischem Brauch und Recht muffte der Rabbiner bei
jedem Wechsel der Grundherrschaft sein Privileg erneuern und hatte
dafür eine sehr hohe Steuer zu entrichten.
^n;v -i-^^i.h:^ti,.''X^üM.':: 'V
'^;v''>>#*Vv^^.^- '^ t- '■"
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erworbenen polnischen Trovinxen /.nr Jleit der Besltinahm«
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den der gelieferten Arbeit überstiegt). Man ginge ab(ir zu
weit, wollte man in dieser Entnahme von Lebfensmitteln
an Geldes Statt nur eine Maßnahme von ÜbertÖlpelung
seitens der jüdischen Handwerker erblicken und nicht zu-
gleich eine Folge des zu geringen Geldumlaufs auf 4em
platten Lande. Der Bauer selbst gab seine Erteügnisse
viel lieber her als Geld, „welches er selten hat*'^).
Nach Krug waren im. Posencr Kamrrterdepartement
1670 christliche tmd 923 jüdische Schneid<üt vorhanden,
im Kahscher Departement standen 270 christlichen Schnei-
dern 353 judische gegenüber^). Die Behauptung des Posener
Steuerrats v. Timroth, daß wenigstens ein Drittel der
städtischen Judenschaft Schneider seieQ*), \^*rd durch die
Zahlen aus den einzelnen Städten nur bestätigt» .15s waren
in Borek^) von 18 Schneidern 15 Juden, in Gfabow*) von
11 Schneidern 6, in Kempen^) von 43 Schneidern 27, in
Koschmin*) von 26 Schneidein 21, in I^^rQtoschJn^^ von
50 Schneidern 48, in Kumik^^) von 46 Schneidern 44, in
Lissa^^) von 51 Schneidern 32, in Miloslaw*^) von IB Schneidern
12, in Murowana-Goslin*^) und Neustadt a. W.*^) von 23
bzw. 24 nur Juden, in Ostrowo^*) von 46 Schneidern 31,
von Rawltsch^*) von 40 Schneidern 12, in Rogasen^') von
*) Nach Grashoff 74 t'iben^tiog der Wert der Naturalien doa der
goleisteteten Arbeit oft um das Zehnfncho.
*) M. XV. 90. »; Kruc: 55 uiui 217.
*) M. XV. 73. •) Ortsch. Nr. 105.
«) Ortsch. Nr. 359. ^) St. A. Posen: Koinpeu C 1.
•) Ortßch, Nr. 690.
•) A. Eggeling: Miltoilungon betr. d. Ge55ch. d. Stodt Krt)to-
schin. Beil. xuin Jubilaumsprogramni des Kgl. Gymnasiums. (Kroto-
schin 1886) 9. • i
") Ortsch. Nr. 570. ") Orißch. Nr. 644.
") Ortsch. Nr. 754, ^«) Ortsch. Nr. 777.
") Ortßch. Nr. 611. ") IL Brandt a. ??. 0. 8. 41.
") St. A. Posen: Flawitsch C. 1.
") Ortsdh. Nr. 1253.
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JACOB JACOBSON: T^ie Stellung der Juden in den 1793
und 1795 von Preussen erworbenen polnischen Provinzen
zur Zeit der Besitznahme.
(vol.
(vol. 65, 1921, )iP-70 P.U5 from this nart.
rT^r.Tn— '-
KROTOSCHIN
in RODGERS PRUMERS:
Das Jahr 1793 (Zur Geschichte der Organisat
Südpreussens • pr. pf?tiipp ^locb. gis
Posen, Hist, Ges. f.d.Prov. Posen, 1895-
Krotoschin. Die eigentliche Jurisdiction haben die Juden
Aeltesten, sowohl die Testamente, Haus-Kauf, Hypothequen und bey
Concursen; desgleichen niuss der Christ den Juden bey den Aeltesten
verklagen und den Urthels Spruch abwarten, von da wird an das
Dominium als ll^t Instanzia gegangen.
Die Gemeine wählt die Aeltesten, und das Dominium bcstättigt
solche; das Dominium kann aber die Ik^stättigung verweigern. Die
Landes Verordnungen erhält der Magistrat oder (he Zoll Aemler, und
diese bestellen das weitere an (he Aeltesten.
Die Privilegia sind vom Grundherrn Herrn von Rostarsecliowsky 2C.
Handwerker sind daselbst folgende: als 40 Schneider, 21 Kirschner,
8 Posamentier, 1 Buchbinder, 2 (loldschmiede, 10 Fleischer, 4 Bäcker,
4 Baibier, 2 Glaser, G Musicanten, ö Handschuhmacher, Wage-Männer,
Tagelöhner, Wasserträger, 1 lol/hacker ic.
Die Juden werden für ordenlhche Meister geachtet, geben ihren
Quartal Groschen 2C. und die jungen werden aufgenommen.
Handel. Aller Handel ala grossa und alaminuta, Brauch wein
nur mit herrschaftlichen und Wein niu" koschern ist ihnen erlaubt, am
Wochen-Jahrmarkt auf dem Markt öffenllicli, - in andern Tagen aber
nur in ihren Häusern wnd Gewölben. Sie gehen hausiren mit Waaren
und kaufen Pro(hicte wieder ein. Sie kchincn Hiiuscr kaufen und be-
sitzen schon 168, worunter aber Gl Brandstellen befindlich siiul, über-
haupt aber sind daselbst 341 Häuser. Die Juden aber nu)gen die
Christen Häuser nicht kaufen, weil sonst ihre Häuser nicht den Werth
behielten.
Heurathen können sie ohne Einschränkung, nehmen dazu auch
nicht einmahl einen Erlaubniss Schein, die ganze Abgabe ist 1 pro-
Cent von der Mitgift zur Gemeine.
Abgaben, Kopf-Geld 12 gGr. für jede Person über 1 Jahr, zum
Magistrat 50 PI. Pohl, an Wasser Geld; halten sich ihre eigenen Wächter.
Das i\bkommen wegen der Einquartirung ist ^4 für die Juden,
und ^4 ^fi^ ^'ic Christen.
Die Gemein Abgaben sind die Fleisch-Kreutzer und eine Taxe.
Die Passiv Schulden betragen 19000 Thl. an Klöster und an einige
Edelleute. Sie fangen aber an, Schulden zu bezahlen; einige sind
noch auf hohe Zinsen. Die Schulden sind entstanden daher, man
hat einen Juden dieses oder jenes beschuldigt und ihn torquirt, und
er hats gestehen müssen und dann 100 und mehr Ducaten davor be-
zahlt; diess ist auch bei andern Städten der Fall — und da er un-
schuldig war, hat's die Gemeine bezahlt. Die Juden treiben weder
Brauerey noch Brand wein-Brennerey, haben weder Aecker noch
Güter noch Vieh-Nahrung, haben eine Synagoge, einen Kirchhof, ein
Schlachthaus, eine Brüderschaft, ein Hospital und viele Armen. Alle
Jahre wird eine Rechnung von den Aeltesten gelegt.
Keine Geburts Bücher sind vorhanden. Geschlechts Nahmen haben
sie auch nicht» In Ansehung der Pupillen hat der Rabbiner die Ober
Aufsicht, die Anstellung der Vormünder und die Revision der Rech-
nungen werden alle Jahr vorgenommen.
Schlichtingsheim. Die Juden Gemeine ist 80 Jahr hier eta-
blirt. Sie stehen unter dem Dominio, treiben allerley Handel, am
lon
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©10 auf bem:©c(;Io(rc 6ci>- •.-;»■■- '". 4.v«.vV}<;/j . ••
5^mi(«n trticc« fiel, jur jrircöc m ©om.p! ^ ; ,7^
■ tt>cf(<jcö cf)ebcm jum G«fm. Ärcifc scOirtc/icftrö^ft
um 5)?.c()claufct)cn Ärcifc^gei^/n^ien' ift, unb fo(^
\mtKml)^mt pof;(nifc()c ^(„Mcn f;at, (,ff«h«
«U8 3 SJ^orwcrfen, . oci-ci-(>pad,tctcn Oma,
Icn«n&i,SJcuraffcrepc„, „m,4;gc„c?;
ftellen, S)a6 cOcmdigc SImtSowofemp ift ^r»
J?I{>en feit efnigen Jaf^tcn cfnwrkibt tror^en. ' "
^'2)ic tjcccinigtcit ?(cmtcivÄTO.ttofcOiirunb ioxif
it^altcit 6'a3ocrocrfc mit @infcb(u§'i'*WfeV6i^
ftfrcllen jum'Srmtc s?rottof(trn gcl;örcnV;., Jpie/mwV
Jen @infa|Tcii fiiib ^])o()lcn unt) t)ic'tutf;enfcl)en.2ani):J^
Ikutc fjalrcn fid) t()ei(ö jur Scifchaufitcn, t(;d(ö juc
IBifc()of^it)ccbcrfct)cn Äircöe.'*:'r':r' •• »ivj..... . j/i vX
T^ SotiFörre^cf, cm ^, ^ormcrP/ ißarf/" (miw* mtb'(Scfeni?fi
Irgt'rtm foacnaiuKon gaimlfce; — ^5l^ r o 1 1 of d)i tt^; ■ Wn 'S?
J8ocR)crf.unt)!i^arf t)on ;i jo. — gabfonomo, ein 5l\IDorf
j|iiiD eTbpact)Cöuon\)erf unb 9)]uWcr' nrbjl cinrr cacböL Sili.ilf. V
|||a( 2j .^., unb ial)rlid) wirö brcDUial 3ai)rmarPc iipD t)ifrmaC
»/^.•r.» .■•'*» ^V:t •..,,. -^-y/ .»/ •..,,^ '#,f • . • ' • ■ V*' »^''•- ^ ;'*'V4J',
^ton 2 SlmtöDoumccfcn, 5 rcrcc6päd)tetcn OrV
Jten unb 35, S) 6 t: f er n,, a){uO(eii,ui)D .ciiijclne«,
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l^äd>tetc S)ocmccfc unb O trt c 'uub 42 25örfcr;
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frf^ciiifrcife, nahe an bcr fcOletlfcbcii OJrenjc.
3o[)r iSco lüm•^cll I)icr für 3500 2()alerfeintDanb,
uiib für 59:o'S(;aIer 2iicf;cr vcrfcrtiflt \\\\\> auf
t>en.g3?ai1tcii o6i3ei'e(^t.
50 5\o6ifin/ eiiieaMic^cStabt im5lroto3ji)nfrf)eit
greife, eine5)teilc Don bcr fcf)Ie(ircf;en Greii;e, <\\\
t>cr Dria unb 9vabenöjc, in einer niebrigcn Öccjenb,
i|l ()i^n|i3 lleberfcf^mennmtngen anöaefc()t. Sic
jr)nuptnaf;vun3 ber ginmof^nci' ift bei* ?Ufev6an;
tjocf) iuerben bort auc[; allerlei ^Jjrofefilonen mit \iz\\\
bejTcn Erfolge betrieben» 3m 3a^r iSoo anirbe
terfertigt:
, an SilcOern für \ ♦
s5 feinivnnb für
«j Jeber für . . . »
/^»^cinol fiir * . ♦ '
^ • ► fie&erf;anpt für . 16820 %[)\x.
5:t) 5trDtDg;i)n/ eine 6ebentenbe fonigficfK «nb
t^k Äreiöfrabt im Streife gleicf^ciJ S^nmenö, liegt
eine f)albe DOJeüe Don ber fcf;{c(ircf;en OJrcjije, f;at
515 •C>nufcr unb 4079 einmof;ner. 6ie ifr meit;^
lauftig, a6er offen, of;ne 5l>afr, ©ra6en unb
SlJauern, mit brei 2f;oren i)erfef;en, Sie^dufcr
ftnb, jmei maftlDe anögenonnnen, fvkimtlicf; Doit
^olj; jcbod) i|T ju enuarterty ba0 mef;r maf|TDe
. ^anfer lucrben erDauct toerben/ \>ci bcr ^xci\>i
; Jßauf^nlfögelber fcciDifligt jlnb. 25or, bem einen
2f)or> nacf) 5to5iIin ju, (Tnb feit einigen ^a^vcn
<)uf bem jum Jöonmnenamte ge(;6rigen6Jrnnbe i-crj:
fc{)iebene flute \m\^m -^äufir, oucf; ein eafäma>
#
i95o$f;!r.
•
12S70 ^
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, iSco sf
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IQO^ ^
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jnjiH erbauet ivovteii, wcti^c tcit Mcfcv ^citc bcr
(5ta^t ein <i\nii ^A■^fd)(» öctcit.
SIrt iff«"''I»'>f!' 0)c^all^cll jTnb ()icr: .
(vin auf i>uu ?0;o.rf'; belegenes innf|Vccö Svatf)*
^nu5 üon jvoci Stocf ty^d), "vtcii wdcocni^ ein
föcfc&etic CcjVJbcn r>c!> Mö ecfji',M;>?;ti"iiicv bii 'Bla*
flif;rnt>5, ba§ (l^pcöitiüne^jimnu'i' filv ^.v5 eonfitiu-
fionöftciicrantt,' uut> tic ^llJoniinuujifaiiinicr filr
bie ©avnifoir, in bem »iitcnt rt'oci- ift i^ic .>;auptä
ivat^c, iint) lnv5 u&rijt Q;'CKM^ ndnuni öic 2:>voö:=
«nb ©cmitidCviutc ein.
gcvncr eine (uit)cvifc(K unb eine fatf;o'.
lifc^e <yfarvfii'(tK> ein 2 vinito.vicnf lo*
fler ncbft Äird)e, tinb eine ^nbenronaoogc.
Sott bicfcn ßcbau^jen jncf)ncn fic!) ba§ illorKV UKt?
bte fat()olircoe >:.>favi-fivif}e >M5nf)ca(;afl au5,
gial)e 6ei tiv ©to.bt licsjt tr.ö e(}cnialiöc ()ci'v*
enuöe, m öer 2)omi^iien!.MdMcv mit bciu lUriäen
«IJcrfonal ivcönt,
Sluc^ bctinben M) t)tcr nccf) eine I n t f) c v i f cb C;
eine frttOolirc{)C unb eine j Tibi fit c ed)ni<:,
v>üd)t aber nnbcbcutcnb fi»^/ •'•"'> ^*'> '"•^" ^"^
tien Hctf)Mu-fttörtcn UnteiTicf^t einrAranfcn. ©aö
tcvt tefiublicOc^-iofpitat ift b;§l}cr fctlcd)! »cv*
waltet, unb nnn unter 2Uif(ici;t ber Äonan.n' jj«*
fe^t worbcn.
£)er 9^if>run35erroer6 ber GiniDo'Mici: bi?.i^)t
in Slcf erbau, «^H'ofefllonöbetficb, .f:>anbcl, unb ttt
flUKJnbttns ber <i5ro).Mnotion. €3 finb f)i.'r aU'Mcf'-
ponillen von aacn ©attunscn; unb ta cä ein not'r--
II»»» nfm « * '■■■
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; ' f)([fuv Ort ifr, fo fin^ctt fic if)r ßiue^ Slii^foinmeit.
an »Outen fm* . •
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2400 * ,
200 ^
18200 ^
&hat)a\\pt für • 2SSoo5f}[v,
35ie bortigc, ouiJ 455 ganiilien 6c|T=:f;en^e 3«*
t)enrc()aft ti^vt ficf> cbcnfaKö t()ci(ö üoia ^Uofep
fionöbctricS, tl)ci\ß Dom ^"^atibeL
^ ©eit 1797 i\t bic 55üröcrfd}aft ancbcr im Q3efi§
fccr if)r cat^^ijcn gcivcfcnen ^ropinatioiit^ö^rcd^tig*
*. feit, ivoturd) bcr jy}of)runöejufrani) bcrfdtcn fui)
um Dieied vcrtcfTcrt hat. g()cnia(ß f}atre aiu^ Äro.^
10^^1)11 6ctracl:;ilic{)c 3a()r^ unb 23ie()marfce; t>a(5
• 5.krfc(}r auf fclbii)cn l)(\t (Ic() ober ftf}on K'tnöff ^0«
J)a a>eß m\b n^d) Qd)\t\HU öej(>flcit. ©oHte t^aU
felbe int'Cji einfr micbcr i)af)in jnrücfgc6racf;t lüer?
• bcn fonneit; fo tvüröe bicfcr Drt einer ber naf)r?
Oaftctleit tuerben. , '
53) 55KiegjfoH), eine ablkhc 6tat)t im ©jrobni^
fcfxnÄreifc, eti;)a eine 5}?eile i-on ber5Bnrt[;e, ifl
. ein Heiner ofTener, aber jiem(icl) ijut gebaneter Ort.
£)a bieSiürger rocni^} 3(rfer 6e(i(3cn, fo naf;ren (le
fid) gr5ptent(;eilö Don iU'ofcfilonen nnb Dom .f)vin:?
beL 2)ie Sort befinblict^en lücnigen Snc[)ninc()er
Derfcrtijen jnl}r!ic4} einige f;unt)ert ©tüife Xud),
Die |u auf Den 3^!)^'^^^<'^^'f^^»^ ^^^\ unUieacnben
Q>tai)tc o()fc(;en. , .
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(•
4^^orcSc/^/^J
DS135.G4P69
SAIiTER
SOURCE: ZARCillN, MICHAEL MOSES.
Jev/s in the Province of Posen. Studies in the Qoramunal
records of the 18th and 19th centuries.
Philadelphia, Dropsie College, 1939.
p. 2 a collect ion of MSS at JTS from the eitles
BOHEK,KK0T0SCHIN,KUßI^fIK,LISSA, MUH GüELIN, WEU8TADT/V;AI\THE,
OBORl^rjC, POSEIJ, RSYSEN, RÜGASEiM, SMITER, SAI^DBERG, SAIJTOMII-.CIIEL,
SARiNfE, SCiiV/ERSEWZ. docs seen described on p. 2-7.
fpnrn KROTOSCHTN! (p,2-3:) MINUTE B.;OK OF THE BURIAL SOCIiiTY,
MS: 63978, data 1777, ixfciai 4 pp introduetion, 8 pp of
accounting:. all hberevv, sice 12| x S.inches,
from SAI/ITER:
p.5
Ms. 63989a 1834--1853, 150 docmnents in GERIviAN SCRIPT
measures 13^ x 9 inches . the second, 1835-1870
has 264. documents, v/ritten in GePiiian, raeasures 14x9§"
miniber taost likely 63989b.
C
/from SCHVFERSEI\[Z:
/V p.V
I
is. 63972 register from 1706 to 1758, in Hebrev/,
222 double pages. measures 8x6 inches.
IAb. 63973, dates 1775-1S06, a list of names for
the (Burial society) and a list cf nev/ members
except by it. glves date, name of year, a:d Initia-
tion fee, consists of 15 pages, measures 12'|7 inch.
This second v/ork is divided into tv/o parts:
PART I: has 5 mss from the I8th cty, pt II Covers
rest of mss, belongs to the 19th cty. the material
is teery sporadlcal in nature and cannot be divided
into the Polish period (1772-1795, v/ith 1795 as
possible last dividing line), and the Prussian
period, from (1795) on.
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SI4 1.^6t^^i.:(tfd)it. 3^a;i5ltn(ij:.<yr,t;i..,:.
74 J)6cf«cit, QJrntuifiiutcrn, T-I'if^lcn lln^ f
nen Ortfttaftcn 1062 Scuciftcllcn. ii;. j •
mwfen 5Io§
^t^Kr. 55etl)auff, wo ^fr ©d)iil(cl)r:r fenncvi;!.,^' (j*,j.^, . ,
"We iibrige proccdnucifcfK 5anHeiitc Civfc^ ^mc^ t M:!iV.t
•lirt^r i« Wcfcm SfCbaufe, oDcr aur Äiric iiadi e.^^:;>;!rj
2. 2)aö ?Imt ©ollüp .
^Ctt 7 St. SociDecfen, 2 cmpf)ntcDt. S. X^:-.
^iitccii, I ©catiafgutc, 9 t)cr€cfcpact)tctcn Ortr-.
.ii tcbcigent^umlii^en 5Ruf}Icn unb 25 :')Jtar
füffecepcn, mit 490 ScucrflcHcn, fjat K;n:i
©15 ouf bcm ©d^fcfTc bei)
^J../ ©Olfup/ »öfclbd mi(5) bfl^ 95on:?a! $l;ict;i» ^}?:r:: :^
inic einer crttfcol. 5lircf)e unb 25 ^. ficft Uf\v,^n. — «t : 1 : : • ,
fine erbÜAe 50lüblc »on 5^«r «n öit £^rm;nw ürr r .:•
Jler eine j?. gafcrc unD nucf) ein Ä. Spünnit ciKd':t iil x r
Ijiefcn tcutfcßcn in Diefcm '?lmtrli':ifrFi' iin^ifi'^Cwn i;:::;f!:r.r;\: 1
Sitmilien i^aUea flcj) jur jtircbc in Goütip.
. totl^ci c^cbem jum £ii(m. Äccifc gcf)ertc, jcrt :':::
jtim 5Kic^c(aufc()en Streife 'gefctilaiicn ifc, unt v*:
faiitec cat^o(ifct)e po^fnifc^c ßinfoffcii f;at, br.*:^*: :
du« j'SBocmccf cn^ a Dercctpa(i)tctcn Crtc-,
3 ©ratialgutcrn, 9 S3aucrt)6rfcrn; 3 ?'ii:'*
len un^ 11 S^cufciffcccpcn, mit 341 gcncr-
f^ilden* 2)a§ ehemalige Slmt Sott?ii(wo i|^ ii:-'--
IjJ^en feit einigen 3^^l)i'^n cini>cr(cibt werben,
T'j ] Vnthnnlo, ein S. ©orf tinb BorrocrF nebjl <ir.:r fv
• WöKf*ett enpeUe, W 22 ^. «nb i(! Der eift bc^ Sonur >
«thei. -^ Äowalewö/ bwj 6er ©tAJt gleiche« SRam^n?, r.x
flimrtörwerf mit 27 ^» '^ . - . .
10
^4
T ,JI. SB e(lp teuren.
,'^
82J
ßicecteinigtcn ?rcmtcuJi£tt£J^in unt 2on/
fotccce o^ec Congortccf ■'■!'; -.»r,
Saiten 6 35 0 c to c r f e mit ßinfcbtu!;' 2 bmtbi
.■;te^ecun^ 63 2>6cferniit 523 öcf/tft.clUn/
'conaSÖortPCtfeürtb ii^Sloit^octermit 156 öeu-.
-cll<n' jum Sfmtc Ävottof*tn gel)6ren. Sie mci«;
iginfaffenfinb *pol)len unD bie Iutf)<ciid)cn 9anb«
•te halten (j* t^eil« Ji"^ Scifenaufc()cn, tljeJIö juc^
itofötrecberfcten Sircße/ .^* ■'^-; .- -^^ J^;' -;• _
{«nforrerf, ein ff. «Bomtrr/ IDorf/ OTflM« ilttbS^nc^
läWc, »on •n'i?./ ift f« ©i? «f* coratiiiirtfn mtü un»
,1 «m foacnamiten gaimlfce. - Ärottof*!«/ ein X
■Uorl un» Dorf t)on j I *. - 3 «M 0 n 0 ro 0 , cm S. Dorf
.)£rbp«*t«»or«)etf unt «JJluljIc, nrbjl cinpr Mtfol. «i(t,Mf.>
'< jj ^ / «nt» i^brli* TOtrö immal Da!)tm.irFt nnJ mcrmfll
::i8 g'eljättjn,. on luelÄcn SlMnfW3<n «lyl^^*, 5Qiel):^ «n»
:itO«m«rt i(f. .f.v ^üi;!'^*'-»"^^'"'
5. Sa« Stmt g^cattUn ober SÖcc'tceett" ■
•^n 3 Vmt«»oc»»<:cfcn, 5 rcrec&pad^teten Ott
m unb 35 35 6 c f c V n, mW^n unö einjclncn
:ctfct)aftcn mit 75iScuec(tcüen
_., -v
atattifln »Ol« «5euerf!c0en, ein 5?. Sotf tin& 55or*
!t!, »0 Da* Sera. 2lmt feinen (gi| l)flt, mit einer «JJtabLr
2jI|. unb ©*nciöemiil)(e am mtüMe, Wr bicr in .öi« , Sj^«
.. , ; . ,t -6, T)<ti Sf mV 2 6 6 a ü ••'-' _ « '^ ^ '
5at feliien Wife' au? beV Sfmt3frepf)eit gicwo, 6^0 .b^t;
Stobt 8&6au, unb 3 Sr m t ö = 8 0 r tt) c c f e, 7 »etctb*
!i4tete SJorwerfe unb Ott e unb 42 36t f er,
!}iil)ten unb einjetne 2)orffc^aften, tvclc^e in8|ej^
Nmt 908 Jeuefftclfcn ^aben. .,^ ...i;:.«;;;/;;^;
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X^iJSßfS'^/ Arnold
BsodeU, öoctav .;
BorißRtolji,
Blum, Malhe,
Boifg0r, laat^
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Leo Baeck Institute New York
Catalog
of the Archival CoÜections
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edited by
Fred Grubel
in Cooperation widi
Alan S.Divack
Frank Mecklenburg
Michael A.Bjff
nusi sznaieher
• • •
J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen
298
299
BLRNHARD KUGELMANN
>LF KREBS
V)
KREBS
5tcr
I JEWISH COMMUNITY
:hurc
•ISLER
175-1962
crt program
EISLER
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>NAU. AUSTRIA;
►MMUNITY
'nagogue articics
:mser
1 notices (19th cent.)
L; JEWISH COMMUNITY
:H; CHELDREN'S
■en's convalesccnt homc
IM KREUZNACH; JEWISH
COMMUNITY
List ofjcvvs wich coverin g Icttcr
(1728-1788)
2 itcnis
AR 4621
l>M KRIEG FAMILY
Business docunicnts (17*M-1879);
Jcwish Community lists from
Goldberg, Silcsia
1 item
AR 3108
FOSM KRIEGSHABER; JEWISH
COMMUNITY
Clippings; photos of ccmetery
5 items
AR 399
PM ADA KRISTELLER
Letters of Vassalage Lauenburg (17th
Cent.)
1 item
AR 2436
GE KRONACHER FAMILY
Family tree (18th-2()th cent.)
2 items
AR 3288
PM FRITZ KRONENBERGER
Lawyer, 1902-1969
Correspondence (1934-1935)
4 Items
AR 4045
FO THEODOR KRONER
Rabbi, 1845-1923
Photo (ca. 1920)
1 item
AR 1199
FO ROBERT KRONFELD
Glider pilot. 1903-
Photo
1 item
AR 2722
FO PM EMIL KRONHEIM
Photos; Red Gross certificates from
World War 1
6 items
AR 55
Gt KRONHEIM FAMILY
Family tree (18th-2()th cent.)
1 item
AR 959
GE KRONHEIM FAMILY,
SAMOTSCHIN
Family hisiory since 1820
1 item
AR 4852
CiE KRONTHAL FAMILY
Family tree (16th-20th cent.)
1 item
AR 3511
PM KROTOSCHIN (NOW
KROTOSZYN, POLAND); JEWISH
COMMUNITY
List of graves
1 item
AR 760
FOPM KRUMBACH-HUERBEN; JEWISH
SM COMMUNITY
Photos of synagogue; various
rehgious objects; clipping
8 items
AR 4116
PM JAN KUBELIK
1880-1940
Autograph (1903)
1 item
AR 1842
SM ARNOLD KUCZINSKI
Book collector
Newspaper clipping (1959)
1 item
AR 805
FO KUELSHEIM; JEWISH
COMMUNITY
Photos
10 items
AR 2928
PM BERNHARD KUGELMANN
Memoir; documents concerning
Kugelmann's work in the
devclopment of telephonic electronics
(1919-1957)
19 items
AR 1433
rnndarv Mjtrrul
FO = HhiHo» GE » G^ncilo^ical Mitcrrul PM •= Pnmjry Material SM = Srcoiidary Macrnal
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236
Ham Maercker. Geaobichte des Schweizer Kreisei.
gerichte getrennt. Die Emphyteusekontrakte von 1722 ff. sind bei Christ-
felde erörtert.
Kotowken. 0. L. lila. Eiiedem eine königliche Neusasserei, jetzt
ein Forsthaus und Revier im königlichen Forstrevier Hagen.
Im J. 1773^) waren die 2 kulm. Hufen ßauerland auf 30 Jahre gegen
500 Gld. Einkauf verpachtet; 2 Haushaltungen zählten 9 katliolische ße.
wohncr, darunter 1 gespanuhaltenden bäuerlichen Pächter und 1 Inst-
uiann. Es gehörte^) zum Kreise Pr. Stargardt und zum Amtsbezirk um!
zur Pfarre Neuenburg.
Krangelmühle, früher Krangel. O. L. lila. Es ist eine königliclM»
Mi'ilde an einem Eliess unweit der Brahe.
Im J. 1773"^) hatte die Mühle 2 kulni. Hufen ßauerland, 1 gespaim-
halt(Mu{eu bäuerliclieu Pachter und 2 Gewerbetreibende; sie gehörte'*) zum
Kreise Konitz. '
Kranichfelde, friiher Surawei-kampe. (). L. la. Es ist ein bäuerlichos
Ivaniniereidüi'f im Kreise Kulm imd Polizeibezirk der Stadt Sehwetz.
Surawerkänipe war im J. 1773*') ein Schweizer Kämmereidorf von
5 Hufen kuluiiscli und 11 Mrg. I>auerland, fcuMiei* 3 Haushaltungen mil
11 theils katholischen, tlieils evangelischen Bewohnern. ''
Kronfelde. O. L. III b. Eine zm- (lemeinde ITdschitz gehörige Kolouio
mit einer katholischen Schule.
Krupoczin. rrupoczin (1400 und 1415), Krupocino (lt)49), Krupocin
(167r>). Krupoczyn (1773). O. L. Jl. l^]s ist ein adliges Dorf mit einer
paritätischen dreiklassigtui Schule, frühei* mit einem adligen Forsthaus und
einer Dampfschneideniühle.
Das Gut hatte 1649*') drei dem edlen Krupocki gehörige Höfe, im
.). 1676*^) vier den Lucas und Geui'g Krupocki, Matiiias Godzkowski und
Johann Ostrowicki gehörige Aulheile, fc^rner im .1. KJ-S^^j f) Höfe, deren
Besitzer Licinski, Jakoh Krupui'ki, (u^org Kr., Ciecierski und Gockowski
waren. E8 gehörte 1773'') dem General Graf Czapski. j
Krupoc/in war 1049 ein Pfarrdoi'f von Schwekatovvo. Der adlige Be-
sitzer war zu keinem Heceiu \ eipflichtet und beschränkte sich auf frei-
willige Almosen, die >^ Unterthanen hingegen entrichteten jeder 8 Gr.
und 1 Scheilel Hafer jährlich. ' '
Im J. 1669^^) waien auf dem einen Hofe 1 Gärtner und 1 Krüger,
1) Fr. L.
») Gr. 1789.
3) Fr. L.
*) G. 1789.
ö) Fr. L.
«) Vi8. de 1G49.
0 K. V. de UM. ' ' .
^) S. de 1082.
«) Fr. L.
1^) S. J. I. pag. 180 eidl. Aussage des
GurtDeru iSianislaus.
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) \
V %u
w>i*' I;.
HaW
Im i. 1676 ') %
j Antheil incl. D
In den J. J. 1
A. III., A. IV uB
Dorf Krupoc:
;j(; Haushaltungen
darunter 15 gesp
werbetreibende ui
übrige aber guter
dürftig Brennhoh
(litnden. Der Rei
17 Thlr. 35 Gr.
Es gehörte*)
Enisch. O. j
(;r. Sibsau mit ei
Es war 1789
Ividm, zum Amtsl
Im J. 1797«)
>ich auf den zum
und 130 Thlr. 30
Kurland. Cu
welche vormals zi
Sie hatte damals
Eurpischewo.
Es ist ein kc
Im J. 1773«
liehen Hufe mit 1
der bäuerlicher Päl
Ije/irk Seh wetz.
Labentken. I
werk von Milewo
Labentken wai
hörte 1789**) zm
Neuenburg.
1) E. V. de 1676.1
^) S. de 1682 u.
3) Fr. L.
*) G. 1789.
ö) G. 1789.
6) Gr.
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%
Harn Maercker. Geschichte des Schweizer Kreise«.
le getrennt. Die Emphyteusekontrakto von 1722 fl*. sind ])ei Chri8t-
erörtert.
lotowken. (). L. lila. Ehedem eine königliche Neusasserei, jetzi
)rsthRus und Revier im königlichen Forstrevier Hagen.
In J. 1773^) waren die 2 kühn. Hufen ßauerland auf 30 Jahre gegen
lld. Einkauf verpachtet; 2 Haushaltungen zählton 9 katholische ße-
Ir. darunter 1 gespannlialtendcn bäuerlichen l^ächter und 1 Insi-
Es gehörte^) zum Kreise Pr. Stargardt und zum Amtshczirk uii«l
IfaiTe Neuen bürg,
jrangelmühle, friiher Krangel. O. L. lila. Ks ist <^ine königliche
an einem Fliess unweit der Bralic
111 .). 177;V^) natte die Mühle 2 kulm. Hufen Bauerland, 1 gespanii-
|den bäuei'lichen Pächter und 2 Gewcrlx-l reibende: sie gehörte*) zum
Konitz.
tranichfelde, fridier Surawerkämix'. (). L. la. b^s ist ein bäuerliches
liereidoi'f im Kreise Kulm und Polizeibezirk (hu- Stadt Schwetz.
lurawerkämpe war im J. 1773 *) ein Schweizer Kämujereidorf von
["eil kulmiseh und 11 Mrg. J]auei'Iand, ferner ?> Haushaltungen mil
|eils katholischen^ theils evangelischen Bewolmern.
[ronfelde. O. L. Uli). Eine zui- Gemeinden Udschitz gehörige Kolouie
inor katholischen Schule.
trupoczin. Crupoczin (1400 und 1415), Krupocino (lü49), Krupocii)
), Krupoczyn (177:'3). 0. L. \\. Es ist ein adliges Dorf unt einer
tischen dreiklassigen Schule, frühei* mit einem adligen Forsthaus und
Dampfschneidemühle.
)as Gut hatte 1649^) drei dem edlen Krupocki gehörige Höfe, im
'6') vier den Lucas und Georg Krupocki, Mathias Godzkowski und
n Osti'owicki gehörige Antheile, ferner im J. 1682^) 5 Höfe, deren
er Licinski, Jakob Krupocki, Georg Kr., Ciecierski und Gockowski
Es gehörte 1773'-^) dem General Graf Czapski.
trupoczin war 1649 ein Pfarrdorf von Schwekatowo. Der adlige ße-
war zu keinem Decem verpflichtet und beschränkte sich auf frei-
le Almosen, die 8 Unterthaiien hingegen entrichteten jeder 8 Gr.
Scheüel Hafer jährlich. • . -
Im J. 1669^^) waren auf dem einen Hofe 1 Gärtner und 1 Kiügei*;
ffnna Maercl-rr. UHSchichtp des Schwetzer Kreises.
237
Fr. L.
Gr. 1789.
Fr. L.
G. 1789.
0 E. V. de 1676. " "
8) S. de 1682.
9) Fr. L.
10) S. J. I. pag. 180 eidl. Aussage dei
Gärtners Stanislaus.
auf dem 2. nur ein Gärtner vorhanden; gesätes Getreide gab es nicht.
Im J. 1676 0 war Krupoczin eine ,,villa in sortes divisa*' und hatte auf
l Antheil incl. II 39 Bewohner, auf 111 30 Bewohner, auf IV 1 1 Bewohnei*.
In den J. J. 1682 u. 171 7^) steuerten Anth. 1 -^ 16 Gr., A. H -^ 8 Gr..
V. UL, A. IV und A. V je 4 Gr.
Dorf Kru])oczin bestajid 1773") aus 3U kulm. bäuerHchen Hufen, hatt»*
:>(; Üaushaltungon und 172 theils katholische, theils lutherische Bewohner,
darunter 15 gespannhaltcnde bäuerliche Pächter, 1 Handwerker, 2 Ge-
werbetreibende und 1 Lehier. Mehr als die Hälfte des Feldes war Sand, das
übrige aber guter lioggenhoden: ein Fichtenwald, worin nicht einmal noth-
(iiirftig Bi<'iinh«»lz wai'^ fernei* 1 Krug und 1 Ziegelscheune wat'eii vor-
handen. J)(*i- Ifoinertrag nach Al)zug von 300 Thlr. Decem und Zins und
17 Thlr. i\n Gl', ^^eharwerk wurde auf 17 Thlr. 16 Gr. 9 Pf. vei'an seh lagt.
Ks geliörtf**) zum Kimmsc Konitz und zum Amtsbezirk Schwetz.
Zrusch. O. I,. 11). Es ist eine adlig(^ Kolonie und ein Vorwerk zu
(i'r. Sibsau mil «uiier evangelischen vSrhule.
Es war 1781>^j <'in adl. Dorf mit 41 Eeuerstellen, gehone zum Kreist'
Knlm. VAUu Amtsljezirk Graudenz und zia* Kirche Sibsau.
Im J. 1797**) hatte es eine Hakenbude und 52 Eigenkäthner, welche
sich auf den zum A'oi-w(n-k (Tr. Sibsau gehörigen 28 Hufen abgebaut hatten
iükI 130 Thlr. 30 Gr. zinsbm.
Kurland. (Uirland (1780). O. L. 11. Es ist eine adlige Kolonie,
wolche vormals zum (»ute Simkau gehörte, aber 1777^) abverkauft wurde.
>i<^ hatte damals 2 Käthen.
Kurpischewo. Kurpiezewo (1789). O. L. IHa.
Es ist ein könic^licher Ausbau von Neu-Jaschinnitz.
Im J. 1773^} war Kurpischewo eine Neusasserei von 1 kulm. bäuer-
hciien Hufe mit 1 Haushaltung und 8 Bewohnern, darunter 1 gespannhalten-
•'^i' bäuerlicher Pächter. Es gehörte*) zum Kreise Konitz und zum Amts-
'^nlck Schwetz.
Labentken. Lab^tki (1703). O. L. lila. Es war ein adliges Vor-
^verk von Mih^wo und ist 1862 eingegangen.
Labentken war 1703^^) und 1766^^) Neuenburger Pfarrdorf und ge-
hörte 1789^^) zum Kreis Pr. Stargardt und zum Domainen-Amtsbezirk
^Neuenbürg.
^) K. V. de 1676.
*) S. de 1682 u. St. de 1717.
Il ») Fr. L.
*) G. 1789.
7) Gr.
8) Fr. L. ^
9) G. 1789.
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\
LAIIDSBERG/V/ARTHE^ i 1
i)
Elsas::, B.
Ber Haushalt eines RabbZ-ners im 18. Jhdt.
(seo also Z f d Gesch d J in D II, p. 182)
_-in MITTEILUNGEN DES G,E8 FUER JUED VOLKSKUIIDE
XVI,Heft,(n.f. l) 1905, p. 95-103
{
ELIAS LEV/IN, Vioerabbi und Schulgelehrte,
was ^ of LandsbseergA'arthe 1765-deathlo02.
Ancestor of the LAI^JDSBERG faraily |
A faraily Chronik v;as written 1860 by his
grandson SALOI.lOIj KALIPIIARI (SAInUEL POSNER)
when he was 80. (TOR FNE SCREEOEIO} .^sed by
ELSAS S-,
first ancestor DON SALOLIO lUiRDPHE KALI-
PHARI, Leibarzt d Kg of Portugal, endgrated
ab. 1600, settleü in J^rakau(see GRUNDV:ALD,
IiA:,iBURGS DEUTS CHE JUDEN, p. 154, nr .42 and 332)
Father of ELIA v/as tlie IvIARTYR AR JE LOB I
DARSCHM, Posen. Ot|teflf 1735^ after torture-
Elia sttidied under his fathor and tlien his '
fatherinlaw R.ZWI^ HIRSCH in Schv/erin/W(la-
ter ^^ of iieseritz) • There ELIA niarriedZtois
dau LIICHELE« ELIA visited Amsterdam, then
became R. IN WREECHEN, then LAI]DSBERG.(l6
Mayl765),was 4I years old then, his v>rife •
46. But family chronicle said he v;as b. in
1710 (54-70), not 1724- ^'-ore liliely. ,
children: HIRSCH, JOSEPH, LEDESCH,FREIDE,
HENDEL, wife died 1784. He marr.2 sister
of his v/ife, the widov; I^Ieyer of Glogau. 4
(DIIIA). ELIA d. 24Cislew 5563/l9Decl-;02.
p.99. rost is detailed d- scription of his
honie^etc.
I
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)
)
Oswaid L«5wnlly: Zur Geschichte <L Juden in Lnndsberfif n. d. Warthe 403
■V
fessor Feist Turkheim als Lehrer aufgeführt wird^^. Um also
als Professor an der Zentralschule in Mainz tätifif zu sein,
brauchte Anschel sich nicht taufen zu lassen. Erst im Zeitalter
der Reaktion, nach 1815, ist der Übertritt von Juden zum Chri-
stentum allgemein mit Heinrich Heine als „Entroebillet zur euro-
päischen Kultur" gewertet worden und hat Anschel leider viele
Nachfolger gefunden, z. B. den Gelehrten und Weltmann David
Ferdinand Koreff (1783 — 1851), der Professor der Psychiatrie
und Physiologie an der Berliner Universität um 1816 war und
unlöslich mit der Gründung der neuen Hochschule Bonn ver-
bunden ist^".
Zur Geschichte der Juden in Landsbers:a.d. Warthe
Von Oswald Lassall y.
Am 2. Juli 1257 bekam Albert von Luge von Johann I., dem
Markgrafen von Brandenburg, den Auftrag, Landsberg a. d. W.
als Stadt auszubauen. Vermutlich haben sich dort schon bald
nach Gründung der Stadt Juden aus dem benachbarten Polen
angesiedelt.
Als in den Jahren 1347 bis 1352 in ganz Europa die Pest
wütete, wurden die Juden beschuldigt, durch Vergiftung der
Brunnen die Seuche verursacht zu haben. Allenthalben wurden
sie verfolgt und in Massen umgebracht. Die Chronik der Stadt
Königsberg in der Neumark berichtet uns von derartigen Ver-
folgungen^ Ob sich solche Ereignisse auch in dem etwas
weiter östlich gelegenen Landsberg abgespielt haben, ist nicht
bekannt^. Dagegen ist mit Sicherheit anzunehmen, daß von den
-'* Solfeld 1. c. S. 76: Noms des juifs qui pxerccnt ou ont exerce de?»
foncticms publiqiios.
-' s. M. Lenz, Geschichte d. Universität Berlin I (Halle 1910), S. 552 ff.;
II, 22 ff.; Bezold, Geschichte der rheinischen Friedtich-Wilhelin-UniversitMt
von der Gründunj? b. z. J. 1870, Bonn 1920, S. 69 ff.; Die Rheinprovinz
1815-1915, II, S. 109; Jüdisches Lexikon ÜI, Berlin 1929, S. 868; vfirl. dazu
Kober im 14. Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins E. V. (19S2), S. 117.
* Vflcl. König-, Ann«len der Juden in den Preußi?»chen Staaten, bes. \i\
der Mark Brandenburg-, 1790, S. 37 und Enjfelien-Hennig, Geschichte der
Stadt Landsberjr, 1857, S. 48.
* Lichtenjrtein, Zur Wiederaufnahme der Juden in die bmndf»nbur-
gischen Städte, Zeitschr. f. d. Gesch. d. Juden ih Deutschi, (im fol^nden
ZGfD) 195^4, S. 60/61) schliefet aus der Tatsache, daß von Juden verfol-
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Oswald I>«ssiilly
Judenverfolgungen der Johre 1483 (im Anschluß nn eine Ge-
treideteuerung) 1510 (angebliche Hostienschnndungen und Ri-
timlmorde)^ und 1573 (Vorwurf gegen den jüdischen Münz-
meister Lippold, Zauberei getrieben und den Kurfi'irsten Joa-
chim H. ermordet zu haben)' auch die Juden Landsbergs nicht
verschont geblieben sind, da sich diese Judenverfolgungen übor
die ganze Mark Brandenburg erstreckt haben^. Die Juden flohen
größtenteils nach Polen'^. Durch Privilegien von den Jahren
1575, 1588, 1593, 1603, 1610, 1628 und 1635 wurde den in Polen
wohnenden Juden gestattet, in der Mark Brandenburg Handel
zu treiben, „doch also und dergestalt, daß sie sich in Unserem
Kurfürstentum und Landen nicht wesentlich oder häuslich
niederlassen oder aufholten'''^
Am 15. Dezember 1649 beschwerte sich der FJat der Stndt
Landsberg bei dem Großen Kurfürsten darüber, daß den Juden
der Handel im Lande nachgesehen und verstattet werde und
sagte in seiner deshalb übergebenen Vorstellung unter anderen^:
die Geistlichkeit sei darüber äußerst unzufrieden, daß den Juden
erlaubt wäre, den Sabbath über in der Stndt zu bleiben, worin
sie den Herrn Christum lästerten^. Der Kurfürst gab dieser
Beschwerde nicht statt, erneuerte vielmehr am 20. August 1650
das Judenprivileg, „auf sieben Jahr in der Kurmark Handlunfs;
zu treiben" mit der Begründung, daß er „die gemeine Kauf-
mannschaft, Handlung und Hantierung in Unseren Landen Unse-
ren Untertanen zu Gedeihen, Aufnehmen und Frommen zu be-
fördern geneigt sei"".
Am 23. April 1652 wurde jedoch auf eine Klage der Städte
Landsberg a. d. W., Küstrin, Woldenberg und anderer Orte
^T^tnfiTpn i-n Frankfurt n. d. O. keine Berichte vorliejfon, <{n\\ tnts/irhlich
keine Verfol^nrnpien stnttj?'efimd<*n h/ibe-n.
^ Gefjfen dns Unsinnige dieser BeschiTldijfim^aren wnndte fdch schon 1781
Möhsen in seiner Geschichte der Wissenschaften in d^r Mark Brandenburjf,
S. 282^ eb<*nso Könijf, S. 7.5. Vg"L auch Ackermann, Münzmeister Lippold,
1010, S. 67 ff.
* Vß"!. Heise, Die Juden in der Mark Brandenbiirpf bis zirm Jnhre 1571,
Hwtorische Studien Heft 220, (1<m), S. 90/91, 220, 285.
•^ Encyclopädi« Judaica Bd. 10, S. til7, Artikel „Undsherp a. d. W."
• Vfifi, Selma Stern, Der Preußische Staat und 6\e Juden, Bd. 2. Nr. 1.
' Vffl. Enflrelien^Honni^, S. 112, Könijr. S. 83/H4.
" Siehe Freuß. Geh. Staats-Archiv R 21-201.
Zur Geschichte der JudeiS !n Landsberfif a. d. Warthe
verfügt, daß die polnischen Juden außer auf den freien Jahr-
märkten weder hausieren noch verkaufen dürften**»
Zur Zeit des Schwedenkrieges (1655)^^ und des Nordischen
Krieges wanderten vereinzelte Nachkommen der im Jahre 1573
aus der Mark Brandenburg vertriebenen Juden wieder dorthin
zurück. Einige von ihnen ließen sich in Landsherg nieder.
Unter ihnen befand sich der Hoffaktor des Großen Kurfürsten
Israel Aaron, der in den Stadtbürgerlisten von 1660 unter Nr. 20
im Juden viertel wohnend aufgeführt wir(P\ Er wohnte dort
offenbar schon seit 1656, denn in einer Tabelle vom 21. 12. 1699
heißt es, daß sein Sohn Aaron Israel bereits seit 43 Jahren in
Landsberg ansässig sei^^.
Durch Edikt vom 21. Mai 1671'^ gewährte der Große Kur-
fürst 50 der aus Wien vertriebenen jüdischen Familien gf*g^n
Erlegung von Schutzgeld die Niederlassung in der Mark Bran-
denburg. Von diesen Familien siedeln sich drei in Landsberg
an, nämlich Moses Marcus, Samuel Bendix und Samuel Schwabe.
Auf das Jahr 1671 datiert Ackermann^'* auch die Grimdung der
Landsberger Gemeinde, da die Juden, die vori'ibergehend vorher
dort gewohnt hätten, als Gemeinde nicht anzusehen seien.
Unterdessen geht der Kampf der Zünfte gegen die irner-
wünschte Konkurrenz der Juden weiter. Am 12. April 1659
bitten die Fleischhauer, Kürschner und Weifigerber aus Lands-
berg, den Juden den Handel mit Vieh und Fellwerk nicht zu ge-
statten^^'. Im Jahre 1672 beschweren sich die Tuchmacher zu
Landsberg darüber, daß den Juden der Verkauf von Tüchon\
und der Tuchschnitt gestattet sei. Ihre Beschwerde wird jedoch
abgewiesen^".
" Siehe Preur». Geh. Stnnts-Archiv R 21-203, S. Stern, M. 2, Nr. 2.
^® Seit diesem Jnhre ß'ewnhrte der Große Kurfürst den Juden wieder
Schutz in der Neumnrk, vffL Moritz Stern, Die Niederlfissiing" der Juden in
Berlin im Jnhre 1671, ZGJI3 1930^ S. 142, Anm. S3,
*' Vpl. Moß-istrnts-Archiv Undsber,? o. d. W. E XXXITl n 1 Nr. I.
*' Vpl. mietne Abhendhrnpr über ,Jsrn^l A/iron, Hoffnktor def? Großen
Kurfürsten imd Bej^'ründer der Berliner Gemeinde", MGWJ 1935, S. 20—31.
^' Vp^l. Ismor Freund, Die Emonzipntdon der Juden in Pre^rien, Bd. 2,
Seite 3 ff. ^' Ackermnnn, Geschichte d. Juden in Brandenb\irjf n. H., S. 66.
" VrI. Preuß. Geh. Stnatsarchiv R 21-210 L.
»• Vffl. S. Stern. Bd. 2, Nr. 18.
I
r406
Oswald Lassally
1675 drangen die Schweden in die Neumark ein. Dfn
•luden wird am 5. Februar vom Bürgermeister und Rat der Stndt
vorfireworfen, daß sie bei dem Einbruch des Feindes heimlich
Reflohen seien und sich den oneribus (Lasten) entzogen hätten.
Die Geheimen Räte schlagen am 17. August vor, die Juden zur
Strafe des Geleits für verlustig zu erklären'^ Dem Vorschl«»
.entsprechend sollen tntsachlich die Juden ihre Privilegien ver-
lieren. Durch Verfügung vom 3./ 13. Oktober wird jedoch diese
Auniebung der Geleitbriefe rückgängig gemacht, falls die
Landsbergischen und Frankfurter Juden „eine erkleckliche
Summe Geldes und zwar aufs wenigste 4000 Rti. bar zahlen".
Weigerten sie aber die Zahlung, dann müßten sie innerhalb
t> Tagen das Land verlassen. Die Landsbergischen Juden be-
weisen nun durch Atteste und Quittungen des Magistrats, daß
sie ihre Flucht vorher dem Magistrat anzeigten, daß sie vor und
nach der Entweichting das Schutzgeld richtig bis auf einen
kleinen Rest erlegten und daß die Häuser besitzenden Juden
gleich den anderen Bürgern auch in ihrer Abwesenheit die
schwedischen Onera tragen halfen. Sie hätten auch ihre Güter
nicht aus dem Lande geführt, sondern nur nach Berlin gebracht,
wo sie noch seien. Viele Christen hätten das Gleiche wie sie
getan und seien geflüchtet. Sie bitten deshalb um Befreiunf?
von der Strafe. Darauf ergeht am 5. November ein Reskript
an die Neumärkische Regierung, daß nicht nur die Frankfurter
und Landsbergischen, sondern auch die in den anderen neu-
märkischen Städten ausgewiesenen .luden die Strafe von
4000 Rtl. mit aufbringen müßten. Die Regierung in Küstrin l.td
darauf die gesamten Juden der Neumark vor. Trotzdem die
Frankfurter Juden und die der Neumnrk nachwiesen, daß sie
bei der Schweden-Invasion nicht entwichen seien, so daß es in
f'rankfurt nur auf 2 oder 3 noch ankäme, nahm die Regierung
dennoch alle Juden aus der Neumnrk in Arrest, weil die Lands-
berger nur 300 Rtl. Buße anboten. Darauf erklärten sich die
Landsberger zur Bezahlung von 1000 Rtln. innerhalb von drei
Tagen bereit. Aber die Regierung nahm auch dieses Angebot
ni^cht^mi^ behielt die Juden weiter in Arrest und machte in
" SiVhc zu dem Folfircnden Preu6. Geh. Stanfs-ArcJwv R 21 -20.^ und
S. Stern, Bd. 2, Nr. 32-41.
ZoT Geschieht* der hAen in Landsbers «. d. Varthe
40
ihrem Bericht nach Berlin den Vorschlag, die Juden müßten
nicht nur 1000 Taler in bar sofort bezahlen, sondern auch die
Landsbergische Mühle freimachen, ,^so das vornehmste perti-
nens des Amtes Himmelstedt ist, als ohne welche die Amts-
haushaltung nicht geführet werden kann und welche dem ge-
wesenen Hofjuden Israel Aaron vor 4000 Rtl. habe verpfändet
werden müssen". Die Juden sollten sich mit den Erben Israel
Aarons wegen des noch restierenden Kapitals, der Zinsen und
der Termine halber, so gut sie könnten, vergleichen.
Die Regierung in Berlin bestand auf Bezahlung der 4000 Rtl.
Die arrestierten Juden erklärten jedoch, es sei ihnen unmöglich,
die 4000 Rtl. auf einmal aufzubringen, selbst wenn sie in Kiistrin
umkommen sollten. Sie erboten sich jedoch, 2000 Rtl. zu
zahlen und die andere Hälfte innerhalb Jahresfrist zu erledigen.
Diese Art der Bezahlung geni'igte jedoch der Regiening in
Berlin nicht, so daß am 23. Januar 1676 die Einbringung der
Gelder durch Exekution verfügt wurde. Darauf erklärten sich
die Juden bereit, die Verteilung dieser Last unter sich auszu-
machen und beriefen zu dem Zweck eine Rabbinerversammlung
nach Küstrin, die die 4000 Rtl. auf die gesamten Juden der Neu-
mark, einerlei ob sie geflohen waren oder nicht, verteilte, weil
sie meinte, da& es ihren jüdischen Gebräuchen entspreche, „dn&
sie einander darimter beistehen, weiln ohne das denen ent-
wichenen unmöglich wäre, eine so hohe Summe allein aufzu-
bringen". Wie wir aus einem späteren Dekret vom 27. August
1676 erfahren, sollten die 4000 Rtl. dazu verwendet werden, den
mit dem Fürsten von Anhalt im Felde gewesenen Artilleristen
den Sold für den Monat November 1676 zu zahlen.
Im Jahre 1690 zählte die jüdische Gemeinde in Landsberg
21 Familien'". Rechnet man, daß durchschnittlich jode Familie
aus 5 Personen bestand, so umfaßte die Gemeinde Landsberg
damals mehr als hundert Menschen und war damit eine der
größten Gemeinden der Neumark. Wie aus einer Eingabe der
Judennitesten vom 1. Juli 1692 an den Magistrat der Stadt
Landsberg hervorgeht, besaß die Gemeinde schon „ribor dreißig
" VprI. KöQiff, S. 118. Dlie Annflhine von Enfifelien (S. 317), d«S es
«ich bei diesen Familien nur um ,^iinver{rek»itete Juden" gehandelt hebe, ist
irrijjr (vj^. M/\|fi st rnts- Archiv Landsberg* E XXI d5 Nr. l).
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408
Oswnld Lasüally
Zur Geschichte der Juden in Lnndsherif «. d. Wnrthe
4()y
Johr fast continuierlich einen besonderen Rabbi'' ^". Demnach
wäre schon 1662 ein F^nbbiner in Landsber^ js^ewesen, und <\\^
dortige Gemeinde erheblich älter als Ackermann'" annimmt.
Dieser Rabbiner war der Rabbi Cain, oder wie er mit richti^m
Namen heißt, Salomon Kajjem Kaddisch'-*. Er war zunächst
Rabbiner für die Juden der Neumark und wurde am 20. 2. 1672
auf Ansuchen Israel Aarons zum Rabbiner für die ganze Mark
Brandenburpr bestellt''*^. I3r war befugt, „Streitigkeiten zwischrn
den Juden, welche ihre jüdischen Ceremonien und die dahin
gehörenden Ritus und Gebräuche betreffen", zu entscheidon.
Damit war er zum Richter auch über die zugewanderten öster-
reichischen Juden bestellt. Diese waren hiermit jedoch nicht
einverstanden, da sie unter sich Leute hätten, „die ihn in stirdio
weit übertreffen''. Darauf änderte der Kurfürst am 20. Mai
seine Verordnung vom 20. f^ebniar 1672 dahin, da& die öster-
reichischen Juden nicht unter der Judikatur des Rabbiners von
Landsberg stehen sollten''^'^. Aber auch verschiedene andorr
jridische F^amilien in Schwedt, Landsberg tmd Berlin, die nicht
zu den Österreichern gehörten, erreichten, daß sie der Juris-
diction des Salomor\ Kajjem Kaddisch, die dieser teilweise atrf
der [frankfurter Messe ausübte^'*, nicht unterstellt waren^^'. Ins-
besondere wurde dem Rabbi Cain die Verhnngung des Bannes
und die Ausübung des Handels untersagt'*^".
Hnde 1680 oder Anfang 1681 starb Rabbi Cain. Srin
Nachfolger in Landsberg wurde Benjamin Wolf Liebmann, ein
Bruder des Hoffnktors Jost Liebmann'^'. 1687 verließ er Lni^ds-
" Vj^l. Geh. Preaß. Stnats^Archiv R 21-205, ZGJD 1930, S. H2.
Anm. 83.
'° Siehe obon.
'* Vpfl. die jfloichnamijfe AbhandUingf von Moritz Stern, 1919, S. l.V1>
" Vß-l. Moritz Stern, S. 3 und Selmo Stern, Bd. 2, Nr. 19.
" Vjfl. M. Stern, S. 6 8.
'* Ober die Rechtsprechung des Landsberger Rabbiners auf der Frnnk
furt-or Messe beschwerten sich im Jahre 1HS8 Bürfifermeister und Rnt Hot
Stadt Frankfurt; v^\l S. Stern, Bd. 2, Nr. 200.
'» V^l. M. Stern, S. 9-12.
'" Siehe M. Stern, S. 1 1 und S. Stern, Bd. 2, Nr. 326.
'^ Vprl* Decretirm. vom 1. 3. 1681, Geh. Preirb. Staats-Archiv R 21—2^.
S. Stern, Bd. 2, Nr. 45.
berg, um nacb Schluzke in Polen zu gehei\^\ Er starb noch im
(gleichen Jahre^^\
Sein Nücbfolger im Lanclesrabbinat der Mark Brandei^burg,
Simon Berend (1687— 1709f ", batte seinen Wohnsitz nicht mehr
in Landsberg, sondern in Berlin, und ebenso verhielt es sich mit
dessen Nachfolger Arend Benjamin \Volff^\ der ein Sohn des
(ruberen Landesrabbiners Benjamin Wolf Liebmann war.
Aber schon im Jahre 1692 baten die Altesten der Lands-
berger Judenschaft darum, wieder einen eigenen Rabbiner —
„absonderlichen Rabbi'" — zu haben, der die kleinen Streitig-
keiten und Mißverständnisse unter ihnen entscheiden könne und
sie sich nicht wegen geringer und „wenig importierender Sache"
noch Berlin zu begeben nötig hätten, wobei sie sich erboten,
daß der Berliner Rabbiner nichts desto weniger die Oberaufsicht
über die Judenschaft behalten und ihm an seinem Unterhalt,
auch dem Magistrat an seiner Jurisdiction nichts abgehen sollte,
ihrem Gesuche entsprechend wurde Bsaias Joachim zum Rab-
biner von Landsberg bestellt"^^. Sein Nachfolger war Israel
Bendix (1702-1728).
Eine Synagoge hatte die Gemeinde bis dahin nicht gehabt,
sondern sie hatte ihre Zusammenkünfte und Zeremonien seit
1670 in dem von dem Hofjuden Israel A.aron gekauften Bürger-
haus abgehalten^'. Dieses Haus, das sog. „große Judenhaus",
steht heute noch in Landsberg licke Louisen- und Charlotten-
stroße. Die Louisenstraße hieß ursprünglich Judenstraße***, Im
Jahre 1696 richtete Aaron Israel, der Sohn Israel Aarons, ein
Gesuch an den Großen Kurfürsten, worin er darum hni, daß in
dem großen Judenhause, welches sein Vater erworben habe
und in dem seit 25 — 26 Jahren Gottesdienst abgehalten werde,
das Abhalten des Gottesdienstes weiter zu gestatten.
Als im Jahre 1702 der Kanzler Brandt auch dem öster-
reichischen Schutzjuden Moses Marcus die Erlaubnis ertf^ilte,
in seinem Hause mit 10 FVrsonen einen besonderen Gottes-
Vj^l. Hallo, Geschichte der Fninilie Hnllo, \9M\ S. 58.
Vfifl. S. Slern, Bd. 2, Nr. St). »» Siehe S. Stern, Bd. 2, Nr. Ml
»' Vjfl. Stern, Bd. 2, Nr. 212.
"^ Vjfl. Mog-istrots-Archiv Landsberg* E XXI d 1 Nr. 2, Bl. 16.
•'* Sieh^ Heise, S. 323.
.30
1,'':
' ».ffV^
410'
Oswald Lassolly
Zur Geschichte der Juden in Lnndsherjf n. d. Wnrtho
411
•
dienst zu vornnstniton, lo^te Aoron Israel bei dem Genernlfiscnl
Duhrnm Protest ein. Ex setzte es durch, daß durch ein Dorret
vom 24. 12. 1702 dem Moses Marcus das Abhahen eine^
Privat^ottesdienstes bei 1000 Taler Strafe verboten wurde. BrM
im .lahre 1705 wurde dem Moses Marcus die erwünschte f:r-
loubnis erteih'^'^.
Im .lahre 1702 erstattete Franz Wentzel, ein getaufter .hide
in Küstrin, eine Anzeige, daß die Juden in ihrem Gebet Olenu
Christus lästerten. Das Gebet wurde daraufhin verboten und
ein besonderer Aufseher beim Gottesdienst bestellt^".
An besonderen Abgaben, die von den Juden erhoben
wurden, fehlte es damals nicht. 1701 mußten die neumärkischen
Juden 20 000 Taler zur Aufstellung eines Regiments von 12fK)
Mann beitragen'*^ 1711 8000 Taler zur Abwendung der Bin-
führung eines besonderen Judenzeichens. Hiervon trugen die
Landsberger Juden 300 Taler'^\ Im Jahre 1713 mußten beim
Regierungsantritt Friedrich Wilhelms 1. zur Bestätigung der
Schutzpatente 13 000 Taler gezahlt werden.
Die Landsberger Gemeinde bestand im Jahre 1717 aus 417
Personen, und zwar 96 Männern, 93 Frauen, 210 Kindern und
18 Personen Gesinde. Hierunter befand sich eine große Anzahl
von Leuten, die keinen Schutzbrief hatten. Sie wurden in
diesem Jahre ausgewiesen und mußten die Stadt veHassen.
Nach einer unter General von Massow zu Tamsel abgehaltenen
Konferenz mit den Judenältesten wurde von 100 Familien, die
darum gebeten hatten, 47 Familien gestattet, sich wieder in der
Neumark niederzulassen'^'^ aus der Erwägung, daß „die meisten
von diesen supplicierenden 100 Judenfamilien teils in Unseren
Landen geboren und erzogen, teils aber zu 20, 30 und mehr
.Jahren bereits darinnen gewohnt hatten". Von diesen 47 Fa-
milien wurden 10 in Landsberg zugelassen und zwar waren
dieses: Seelig Samuel, Lewin Samuel, Salomon Wolff, Baruch
SR
Vßfl. Mapistrats« Archiv Lnndsherß", Judonsnchen \69^
Concossion des Ciottesdienstes.
^^ Vjfl. Koni)?, S. 139-163.
'' yg\. Koni?, S. 127.
^^ Vjfl. S. Stern, Bd. 2, Nr. 319.
«• Vgl Mnß-istrats-Archiv Lnndsberg^ E XXI d 1 Nr. 1.
1774 betr.
Simon, Simon Marcus, Nathan Marcus, Israel Salomon, Simon
Jncob, Hirsch Marcus und Gerson Marcus'*^.
Es wurde ihnen nach § 1 des Schutzbriefes gestattet, „in
ihren Wohnhäusern offene Läden und Buden zu haben, und
darin ihre Waren, sowohl in als außerhalb der gewöhnlichen
Jahrmärkte in ganzen Stücken, auch ellenweise, zu verkaufen,
jedoch daß sie sich der Ausfuhr aller in Unseren Landen ge-
fnllenen rohen Waren gänzlich enthalten, dagegen aber sich soviel
Ms möglich befleißigen sollen, alle in Unseren Landen fabri-
zierten Waren in auswärtige zu vertreiben"'*^ Das Hausieren
fluf dem Lande und in den Städten außerhalb der Jahrmärkte
war ihnen verboten. Über das f^fandgeschäft wurden Vor-
schriften erlassen, die den heute bestehenden gesetzlichen Be-
stimmungen sehr ähnlich sind. Diesen 47 Familien und den
bereits in der Neumark vergeleiteten 7 Familien war der Haus-
knuf gestattet, andern jedoch verboten. Sie waren vom Leib-
zoll befreit, mußten aber bei Verlassen des Landes ein der
Reichsfluchtsteuer ähnliches Abzugsgeld bezahlen*^. An den
Orten, wo bisher den Juden eine Schule erlaubt worden war —
wie in Landsberg bei Moses Marcus — sollte die Erlaubnis fort-
bestehen'*^. Streitigkeiten unter den Juden, die die jüdischen
Zeremonien und Ritus betrafen, sollten von dem Rabbiner in
Frankfurt entschieden werden und dieser auch strafberechtigt
sein. Alle übrigen Streitigkeiten sollten von der an jedem Ort
befindlichen Gerichtsobrigkeit in erster Instanz und vor\ der
Neumärkischen Regierung in zweiter Instanz entschieden
werden.
Für diese Erlaubnis mußten die Beteiligten 6000 Taler in
bar entrichten, außerdem 8 Taler Schutzgeld jährlich pro Per-
son, an Silberlieferung für den Silberhandel jährlich einen Taler.
Außerdem waren sie gezwungen, jährlich für 8000 Taler Waren
nus dem Lagerhause zu entnehmen und ins Ausland zu expor-
lieren^"*. Der älteste Grundbesitz dieser neu zugelassenen Fa-
*" Vkl. Enffclien, S. 16S/J66.
*^ Vpl. Mylnis, Corpus constitutionucm Marchicnrirm, 1740, Bd. V,
Teil V, Abtl. III, S. 171. *=» Vgl die §§ 4 und 10 des Schutzbriefes.
*' Vjfl. § 12 des Schutzbriefes.
" Siehe Enjfelien, S. 1H5/I6(i und 317/318.
t7*
Vif
^•""tmrrrm
412
Ofjwold Lnssnily
milion dntiorl vom Jnluo 1720. In rliosem Jnhro orwnrh I^nnl
Chnrieville eii^ Hniis.
Am 18. August 1722 erging eine allgemeine Verorcinunj?,
nach der die Juden sich nur verheiraten konnten, wenn sie von
der Rekrutenknsse eine Erlauhnis oder einen Trauschein be-
kommen hatten'*^
1724 wurden die Juden durch den Staat zur Tahakentnnhmr
verpflichtet. Am Wollwarenhandel waren die Juden Lnndv
hergs, wie sich aus verschiedenen Urkunden ergibt^*", stark be-
teiligt. Auch waren verschiedene Landsberger Juden Besucbrr
der Leipziger Messe^\
Im Jahre 1725 erhielten in Landsberg 119 Schutzjuden dn^
Recht zur Ansetzung des ersten Kindes, acht durften aucb (ln<
zweite Kind in Landsberg ansässig lassen.
Am 17. April 1750 wurde von Friedrich dem Großen ein
neues Judenreglement erlassen, das die ohnehin schon l>o-
schränkte Gewerbetäligkeit und Bewegungsfreiheit der Juden
noch weiter beengte, und für die zahlreichen Abgaben die ^e-
meinsame Haftbarkeit der Gemeinde vorschrieb^\ 1772 be-
stimmten die Landsberger Judenältesten, daß die Kinder die
rückständigen Abgaben der filtern zur Gemeindekasse zahlen
und daß die Erben eines Schutzjuden dessen öffentliche Al)-
gaben nach dem Verhältnis ihrer Erbschaft übernehmen
müßten. . . ....
1752 erhielt die Gemeinde eine Synagoge, 1766 ein Armon-
und Krankenhaus"*". Der erste Rabbii\er, der in der neuen
Synagoge amtierte, war Lewin Marcus (1751 — 1764). Mit ihm
hatte die Gemeinde jedoch großen Arger, weil er meistens |^e.
schäftlich untorwogs war und den Gemeindemitgliedern Kon-
kurrenz machte. Sein Nachfolger war Elias Lewin (1765—1802).
Über die Einfachheit, ja Ärmlichkeit seines Haushaltes berichtet
*« VßrI. MyliiKS S. ISfi.
•" Vßfl. S. Stern, Bd. 2, Nr. 2KS 412, 422 xmd Gesamtorchiv (\n
Deiitschon Judon U)()H, S. 10.
*' Vjfl. M. Froudenthnl Leipzifirer Mel.iß-nste, 1928, S. 155.
•" Vpl. Ismnr Pround, Bd. 2, S. 22-55.
♦* Encyclopiidia Judoicn, Bd. 10, S. 618.
I
»ms anschaulich Elsaß in den Mitteilungen zur jüdischen Volks-
kunde'^".
Die Landsherger Generaljuden-Tahelle von 1765^*^ zählt
30 ordentliche Schutzjudenfamilien auf, wozu noch 15 f^amilien
kommen, die, auf das Recht des ersten Kindes angesetzt, den
vollen Schutz genossen. Als „Hxtraordinarii", auRerordent-
llche Schutzjuden, weist die Tahelle 1 1 F^nmilien, meist Witwen,
fliif, so daß ohne die „puhliquen Bedienten" die Landsherger
Jiidenschaft damals 66 f^amilien mit etwas üher 300 Personen
rnhite. Im Jahre 1768 waren von 54 jüdischen Familien in
jLandsberg 29 im rechtlichen Besitz von Häusern'^^.
Im Jahre 1766 hatten die Juden zur Anlegung von Fabriken
mit 300 neuen Websti'thlen 180 000 Taler und noch im selben
Jahre zur Gründung einer Levantischen und Asiatischen Han-
dels-Compagnie und zur F^rrichtung von zwei weiteren Fabriken
76 392 Taler aufzubringen, wozu die Landsberger Juden alleine
1100 Taler beitnigen'^^ Dagegen beschwerten sie sich bei dem
König, als sie vom Magistrat im Jahre 1761 zu den Brand-
?;chatzungsgeldem, die an die Russen zu zahlen waren, mit
1000 Talern — das war Vi der der ganzen Stadt auferlegten
Summe — herangezogen werden sollten. Der Begriindung des
Magistrats, daß die Juden durch den Verkehr mit den Russen
^oßen Nutzen gezogen hätten, hielten sie entgegen, daß die
christlichen Mitbürger nicht weniger, ja noch bei weitem mehr
an den Russen verdient hätten'^*.
Die auf das Recht des zweiten Kindes angesetzten Lands-
berger Juden mußten jährlich für 1500 Taler Manufakturwaren
exportieren^^. Durch Decret vom 20. März 1769 wurde allen
Schutzjuden auferlegt, Porzellan von der 1755 gegründetPt\
Porzellanmanufaktur, die wenig Absatz hatte, zum Hxport zu
übernehmen. Die Juden der Neumark mußten zur Sicherheit
für diese Verpflichtung eine Kaution von 40 000 Talern stellen,
wovon die Landsberger Juden am 6. September des Jahres noch
2860 Taler schuldeten.
''" 1905, S. 9Bff. „Der Hoiishalt eines Rabbiners im 18. Jnhrhundert".
" Mnßnstrnts-Archiv Lnndsberpr E XXI d 2 Nr. 3.
•*' Vjfl. Eng-elien, S. 318. ^^ Vjfl. Elsaß, S. 96. "* Vßrl. En^eli^n, S. 195.
"'* Siehe Mitteilungen d. Gesamtnrchivs d'. Deutschen Judon 1908, S. 10.
f I^W!*?
•'•;■■
414
Oswnid Lnsunlly
Auch im Jnhrp 1792 hotte dio Gomeinde Schulden in Unh"
von 1 390 Tnlcrn, wos bei der ( jröße der Losten, dio ilir nuferl*«et
wurden, nicht einmal viel wnr"".
Wnren bis dahin die Juden fast ausschließlich auf d^n
Handel als Erwerbszweip beschränkt, so öffneten sich ihnen
nunmehr unter dem Geiste einer neuen duldsameren Zeit riio
Pforten der Universität. Seit 1772 finden wir Landsber^rr
Juden als Studenten an der Universität Frankfurt a. d. O.".
Durch das Edikt vom 8. März 1812'-" wurden die Jttdm
unter der Veninichtung, feststehende Familiennamen anzunrh-
men, als preußische Staatsbürger anerkannt, aber 1836 wurde
ihnen noch verboten, christliche Taufnamen zu geben"».
An den Freiheitskriegen der .lahre 1813—1815 nahmen
5 Juden aus Landsberg als Freiwillige teil, nämlich Samuel
Cohn, Samuel Hoepfner, David Lesser, .Joel Sachs und Itzijj
Kuhn"". Ebenso waren 1848 Landsberger Juden in der Bürger-
wehr, und am Kriege 1870/71 nahmen 18 jüdische Gemeinde-
mitglieder teil. Im Jahre 1813 brachte die Gemeinde durch
Sammlung unter ihren Mitgliedern für die Unterstützung der
Verwundeten und der Witwen und Waisen der Gefallenen
105 Taler auf. Der Minister Hardenberg fühlte sich veranlaßt,
den Patriotismus der .Juden in einem eigens deshalb erlassenen
Reskripte anzuerkennen«'. Im .Jahre 1848 wurde ein Synn-
gogenbecher verkauft, um einen freiwilligen Beitrag zur Staats-
anleihe leisten zu können"^'.
r>n
VrtI. Ismnr Freimd, Bd. I, S. 59.
"' Vfirl. Lewin, iiidischo StudontfMi an der Universität Frankfurt a. d. 0.
Seite 44.
''' Vprl. Freimd, Bd. II, S. 455-459.
"• Vßrl. Akten in ventnr der Synnpopren-Gemeinde Lnnd.sberjf n. d. W.
Gesamtnrchiv der Deutschen Juden 1908, S. 15.
•»" V«-!. M. Philippson, Der Anteil, der jüdfischen FreiwiHiß^m an den
Befreiimsrskriefiren 1813 und 1814, MGWJ 1906, S. 222 ff. und Mitteilungen
des Gesnmtarchivs der Deutschen Juden J^. IV, S. 167. A. Nathan führt
in der Festschrift zAun lOOjähr. Bestehen dier Jüdischen Privat-Armenkaw
in Undsberpr (1895, S. 14) noch weitere jüdische Freiheitskämpfer an, unter
dem Zusatz, dnfi von 6rn jimßen Leuten in Lnndsberß- ebenso wie in der
firnnzen Mark niemond, der nur irfirend abkömmlich war, zurückbHeb
"* VfiTl. Enfirelien, 239/240.
" Siehe Gesamtarchiv der Deutschen Juden 1908, S 14.
i
B. Weinryb: Zur Geschichte des älteren jüdischen Theaters. 415
1852 wurde nn Stollo der nlten eine neue Syna^ofro erbnuf
und 1854 einpeweiht"\
1843 lebten in Lnndsberg 395 Juden, 1900 568, 1932 ca. POO,
heute ungefähr 400. Die Einwohnerzahl Lnndsber^s betrug um
die Mitte des vorigen Jahrhunderts etwa 12 000, um die Jahr-
hundertwende ungefähr 30 000 Menschen, heute etwa 56 000.
Die jüdische Bevölkerung in Landsberg ist von itber 3% der
Gesamtbevölkerung im Jahre 1850 auf etwa 2% im Jahre 1900
und auf weniger als 1 % in der Gegenwart zurückgegangen. Von
den durch die neuesten Ereignisse verursachten Gründen ab-
gesehen wird diese Entwicklung auf eine Wanderung von
Osten nach Westen und von der Kleinstadt in die Großstadt
zurückzuführen sein.
Zur Geschichte des älteren jüdischen Theaters.
(über die Leipziger Hs. des Ahnsveros-Esther-Spiels.)
Von B. Weinryb.
I.
Das älteste jüdische Ahasveros-Esther-Spieb das bekannt ist,
ist die Leipziger Hs. v. J. 1697\ Die Forschung über das ältere
jüdische Theater müßte somit eigentlich von dieser Handschrift
ausgehen; tatsächlich aber hat fast keiner der jüdischen For-
scher sie vor Augen gehabt^ L Schipper schreibt in seiner
Theatergeschichte^ von dieser Handschrift in einem Ton, aus
dem nicht hervorgeht, ob er sie wirklich gesehen hat^ Es
«^ V^rEnpelien, 298/299.
» Dns Ms. besteht nus 14 kleinen Blättern, j^eschrieben mit deutscher
Kursivschrift, und ist in einem prroßen Foliobnnd mit anderen Schrift-
stücken hfluptsfichlich Briefen aus Wapfenseils Nachlaß, zusammenprebundrn.
Dieser Band ist zusammen mit anderen Hss. aus Wapnenseils Nachiah in die
Leipziger vStadtbibliothek gekommen (Hs. Nr. 35).
' Wie man mir aus der Leipzißfor Stadtbibliothek seinerzeit mitteilte,
ist die Hs., soweit dies überhaupt festziwtellen war, noch von niemand
bearbeitet worden. Der g-enannten Bibliothek, die mir das Ms. freundlirhst
j?eliehen und zu veröffentliche erlaubt hat, sei hiermit mein verbindlichstrr
Dank zum Ausdruck prebracht.
» L Schipper, Geschichte vun jidischer Theaterkunst \ind Drame I—lll
(jiddisch) Warschau 1927/28.
* Darauf hat schon seinerzeit l Shatzky aufmerksam ffemacht (Philo-
logische Schriften des Jüd. Wiss. Instituts, Band 11, Wilno 192«, S. 257).
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n seinem
Abschrift
i mesures
:ht ferner
STERN, SELiMA: DER PREUSSISCHE STAAT UND DIE JUDEN.
TUEB INGEN, MOHR, 1962. vol. 2, part2 (documents)
Platz. Dagegen versprechen Sr.Königl. Hoheit jede Elle mit 8 Pfennig und
zwar vor obige 1 1 000 Ellen Haarband die Summe ad 305 rtlr. 13 gr. 4 ^
aus Dero Regiment Kleider Kasse bezahlen zu lassen, und zwar dass der-
selbe 100 Rtlr. auf Abschlag der jedesmaligen Lieferung, den Rest aber
nach geschehener guter Lieferung haben und empfangen sollen.
Nr. 294. Spezifikation der in Landsberg an der Warthe
bis Ausgang December 1736
I
2
3
4
5
ö]
7]
8
9
10
II
12
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17
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21
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24
25
26
vorhandenen sämtl.
Juden-Häuser
<<
Israel Isaac
Salomon Wolff
Israel Bendix
Isaac Simon Charleville
Bendix Samuel
Marcus Marcus
Daniel Levin
Baruch Simons Witwe
Samuel Bendix
Simon Jacob
Isaac Wulff
Nathan Jacob
Aron Moses
Kersten Marcus
Hirsch Samuel
Simon Marcus
Nathan Marcus
Samuel Löser
Levin Lazarus
Samuel Wolf
Jüdel Moses Witwe
Kersten Israel
Fabian Jochen
Salomon Jochen
Moses Salomon
Judenschaft vor ihren
Keller und zur Herberge
vor die fremden Juden
Armen
Darunter sind
seit 10 Jahren ange-
von wirklichen
kauft von angesetzten
Schutzjuden
Schutzkindern
Vors 1. Kind Vors 2. Kind
Kleine
Buden
Kleine
Buden
Kleine
Buden
Häuser
Stellen
Häuser
Stellen
Häuser
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1
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Itörung
mmen-
en aus
liferigst
errich-
h derer
STERN, SELMA: DER PREUSSISCHE STAAT UND DIE JUDEN.
TUEBINGEN, MOHR, 1962. vol. 2, part2 (documents)
Platz. Dagegen versprechen Sr.Königl. Hoheit jede Elle mit 8 Pfennig und
zwar vor obige 1 1000 Ellen Haarband die Summe ad 305 rtlr. 13 gr. 4 ^
aus Dero Regiment Kleider Kasse bezahlen zu lassen, und zwar dass der-
selbe 100 Rtlr. auf Abschlag der jedesmaligen Lieferung, den Rest aber
nach geschehener guter Lieferung haben und empfangen sollen.
Nr. 294. Spezifikation der in Landsberg an der Warthe
bis Ausgang December 1736
rjuden,
1, noch
vorhandenen sämtl.
Juden-Häuser
et, son-
ihnen,
itt oder
i Juden
1) Israel Isaac
2} Salomon Wolff
3) Israel Bendix
enossen
4) Isaac Simon Charleville
5) Bendix Samuel
G) Marcus Marcus
7) Daniel Levin
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8) Baruch Simons Witwe
9) Samuel Bendix
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10) Simon Jacob
11) Isaac Wulff
;r.81
12) Nathan Jacob
13) Aron Moses
nit de^
14) Kersten Marcus
15) Hirsch Samuel
ndes für
IT)) Simon Marcus
rden. Es
, 17) Nathan Marcus
Den dem
1 liefern.
l IS) Samuel Löser
111) Levin Lazarus
2ü) Samuel Wolf
:s auszu-
21)Jüdel Moses Witwe
meldeter
22) Kersten Israel
n seinem
23) Fabian Jochen
24) Salomon Jochen
Abschrift
25) Moses Salomon
i mesures
26) Judenschaft vor ihren
:ht ferner
Keller und zur Herberge
t(
vor die fremden Juden
Armen
Darunter sind
seit 10 Jahrer
1 ange-
von wirklichen
kauft von angesetzten
Sciiutzjuden
Schutzkindern
Vors l.Klnd Vors 2. Kind
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Buden
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•S5romt)er\i', 6" bon (S(tneibcmrif)I unb ii Vm ^fru
in einem Zl)Cik/ ba* oftn:>c\rt« \>on einer !ln^(}#iN&
grenjt toivb^ unb 'f)at mit (^infct^lug cmer Hti^U
ir. 50ßc(lpt;<ußen^.-;,:,r.'r 871
1711
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• ' i. •*
•Sirct)e unb "einer ^i^benfonnc^ogc
1^1 «r§
^'inm.', ol)ne eine &'fciuabtoh .$)ufarenbe^njuni* ttä^
' Wr bcn ^aufecn finb i8 neuerbaute unb Abel f»
95ranbftellcn oon'bcn gcuecöbcunften t>cn 17011«*
, 1722. '• Unter ben (5inn)oI)aern befrnben ficö 3j6 prf<
'icftantifcbc !lcutfd)c unb i49 3uben;' 35ir'Qiiir#^
nee naljrcn fid> ivie bic ju Goronoroo,- unb U*
'fi(3cn 28 $ufen ?{ifer, piele 2Dicfen unb uberflu^J«
;2Öcibe, bie Sammevei) ober' nur einige Mtt^iäi
unb SJiefcn. 2)ic ©erecbtii-ifcit^pflege »irb rf «
Ärei^iuftitiariati\u gorbbn üertvaltet. 3^^ betÄuH
bejinben fiel) ein^uftinbeamtcr f. ob. 6. 416. unb ciw
»finigf. @alj; unb aKu()Icnfactorc9* ^n^Di^.i . .,
''.'••'' Sic jpn ober ©jin, eine offene fJniflf, 3»»
• mebiötftabt; lie^t in einer fruchtbaren G^cftcnb Ä»f
:^ einem' S5crfle 4 9)?. t>on Sörombercj unb 7 von 1?j*
fen/ of)nrocit ber 3lm, unb l)at mit Ginfcblut" Ut
. Söorftäbtc, einet cat^oL^farrfirc()e, eine« cai{)cf.
ji.^^ofpital^ ncbft Äircte, unb eine« CarmelircrKc«
' fterö, bctt^ feit 1706 ein it)unbertl)atigeö ©nabmbif^
't)efi5t/n?o[)m bei) ben großen SIbliiTen oft flegeii^'ob6
pJicnfcben auö ^>o()lcn roaUfartfjcn, 215 gcuerjl. unb
.>,'703'6inro;j^'n3ürunter 31 tcutfcbei))rotcftanten önl
.:*i74 3;übcn finb. ' Sie @inmoI)nec nM)ren {\6 mU
; bie>;iu 9^lPd unb bcd^^cn 18 .f>"fen. Sum tHJlrteri^i^
/tau Der 177S i)in nbcicbranutcn 66 .f^dnfcr fchcnffc ter Shk
' .3000 2l;alcr 1781/ un^ 178J aberamU loooSi^aUr. Ö(;e^rf
..fen war f)ier eine 6taroftci;, trefcbe ber OberflariHt
Don .@co|jpo(;ieu bcfa§, uirb eö voat i^icfclbfV tüi
0rob^cricbt; iijt abcc ift l;tcc'bcr ©ii?*cinei5ewl*fc
iitirten f6niA(. unb M'idntt ^reiöjuftitiariatS, mU .
lebe« a^}i> bie öerecbtisfcitöpflcge in bcc^iabt,^.^« . '
"l/.-' ' SR CO (j c n , eine f (eine offene ^um fSntgt. ?fmtc ' .
, aJIro^cn.flcb&i-igc aUcbtatftnbt, liegt jn)if(*.en.^oco'?
^noroo unbä^afel, 4 ^})lctlen »on Sßi-ombcrg, in cinec
liJD9encf)mcn unb fcudjtljatcn ©e^icnb, -unb-lxatiaö
l^. mit (Sinfcbluö ,^ei; cot^ol. -^farcfitcbe unb-bc«..,
,Iutf)cr. 95ctl)aufcö,' unb 526 (Sinro., wocuntec 160 •
äicütfdjc 8ut[)ct:anec unb 45 3ul><:n finb. ©ie tvmly - \
^tcn . ft* occjiu^licl) Vom acf erbaue , boct) finb aucb
jötiniije Sucfcmacfcci- ()icc, unb Die ^ubcn treiben,. tt)ic..
|.|n allen übrigen n>cftpi;eu6if4)en Stäbte.i), ,v«.ii]i3?" ■ •
1;jJi-äm()anbcl. ,-..••■ '■■■■■ •:• mV- ' .a- .. •>A'^?'-ji'"'^ .'
|}V ■■ Sßai-cpn ober 3^A.l;ci^on, ein oMidK^ 5)J«
s btatftabtcbcn an bec «Kclje, 4 ^Icilcn^on ^combcta. _
lunb 2 oon ^nomrajla». ' 6ie ()at ncbft 2 catbof.
f$ivrf)cn-' einer ü)Ut)l^, ©c&ncibc* unb 2Da(fmul)(e
f'6i $. unb 397 giniv., ßon »eichen 7r)ut5uben»
j fdjaft 9cl)6i-cn, bic übrigen cibci' ^alb «poljlen unfe
balb tcutfc^e «protcftantcn finb.' >'' '• •.,• '■■^''"'r'' '^^'^ ;
M-^ ••" y'a b n g ^ i n "ober ^ab if cb i n , po^(n, ■.■tß * ■■ .
f 6 rt cjon, eine ffeinc offene ablid)ca)tebiatJ"tabt„Ucgt .
: f ouf'eincr " 3tc6infc( ; ■ V >2«ei(cn t>on »vomber« unb '
r4 pon sRafe.l/^unb ()at mit tinfcblujj becVcatbof.
,|'mfatrfjtd)c,i.^beSAgcancifcaaer=OicformatcnfleftcrS,i:,
tl'mit'' ber Stir4)e,;,'be^8,iprot?fMn/if*en aJctNufft*, WO '?
i''bcc'5ubcnft)nagogc , ncbft ber S8orftabt, '.tS4 f)Al«cfl'-.i
V woruniec ft* über 50/^ud)mad)cc bcfi'.bcn. . S>ie^'>-
'^ ©cric^töbarfeit ftefyct unter ber ©cunbi;ecrf*aft, rote
U/^ ," tvv j^ 9y4«vvv^
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226 AMERICAN JEWI8H HISTORICAL SOCIETY
m July, 1733, Jews from Germany arrived at Savtea^^
Georgia. They did not come of their own free will, but^
sent here by the Sephardic Congregation of London yAu^
■\L *^^^ ^^'^ ^^^ ^'^^^ ^^^^ Germany.» In the second h35
,the eighteenth Century individual German Jews aettled 2
Pennsylvania, the seat of German colonists, and in ^
places. Here they joined the then existent Sephardic^
gregations. In 1747, the physician Dr. Isaac Cohen of hS
bürg established himself in Lancaster, Pennsylvania«?^
the 1750's Single Jews arrived from Silesia where governmenw
decrees prevented the increase of the Jewish populawZ
These Silesian Jews came to Philadelphia, PennsylvaS^
Among them were members of the Bloch family of LsauZl
dorf. Bamard Gratz ([^nnjo nö'^tf 'na nya] b 1788^
Langendorf, d. April 20, 1801 in Baltimore, ManrlaaA
arrived in 1754. His brother Jechiel, known as MiZS
Gratz, came in 1759; his cousin Koppel Bloch (named JacA
Henry), in 1757.* They were closely connected with Je^A
life m Philadelphia. Jacob I. Cohen of Oberdorf, BavaiiL
established himself in Lancaster, Pennsylvania, in 1789*
his brother Israel I. Cohen (a native of Oberdorf) establishal
himself in Richmond, Virginia, in 1784.» Elijah Etting
der DeuUeh-AmerikaniBchen HxBiorUchen GeselUchaft von lUionoü. vol. XIV (Stutt«-
191 ). pp. 817 ff., and Max J. Kohler. "The Gern^an Jewish Migration to Ame^
Pubbcahons of the Americam Jevnsk HUtorical Society (~PAJHS) no 9 flflm»
pp. 89-105. Cf. IM Jloeeph, Benjamin II. Drei JaL in AnJik^imTm'
1. Teil. ß«,«. ,n den öatlichen StaaUn der Union und San FrancUco; t. Teil rJZ
m Innen vonCalifornien; S. Teil. Reise in den Nordwestgegenden Nord-An^,
(Hannover, 1862), part 1. pp. 44 f. "wnwt
65^69 ^"'^^'' '^^"" '" ^^°^'' '° *'"* *^°'°°'^' ''*"°'^'" ^^^^^' »o- 10 (1902),
T.s^T'' ^f;""'"^^' "The Early Jewish Settlement at Lancaster, Pennsylvania.-
\PAJHS. no. 9 (1902), p. 30. y'vam«,
y^ » Markus Brann, "Etwas von der schlesischen Landgemeinde," Festschrift nw
^ebzrgsten Geburtstage Jakob Guttmanns, ed. by Vorstand der Gesellschaft zur Förden«.
der Wissenschaft des Judentums (Berlin, 1923), pp. 242-250. especially pp. 246-24«!
, ,rrJ:^"'Tf ''"^^ Encyclopedia (~UJE). vol. III (New York. 1941), pp. 2U
UJE. vol. III, p. 234. On Jewish emigration from Germany to Richmond V«.i
:l?>
1^
/
lia Cohen. Auch eine
«eveske begegnet uns.
iele trifiFt man auch in
i, X. B. Samuel Pisghov
1), während der Groß-
annes Rabbi Alexander
Innt wird. Es handelt
im allgemeinen um
bzw. Familiennamen.
gegnet auch die Be-
{Opiscopus - Par nas** in
Kölner Urkunde. In
»e tritt auch das Wort
Inus, Chapelain als jüdi-
auf. Allerdings ist es
(dieser Begriff ehemals
tung von Chasan oder
jenprofessor Kurzmann,
Gunzenhausen.
ite ich bemerken, daß
II nicht seltene Name
Aussprache fast genau
übereinstimmt und
obiger Ableitung er-
kann.
Dr. Czellitzer, Berlin.
Iv Freytag, „Bilder aus
Vergangenheit** (Bd. 5)
|einer zeitgenössischen
des Reichstages zu
en Juden Michael nicht
sich als großer Herr
uf der Gasse statt-
, den Hals voller gol-
1, auf wohlstaffiertem
iZehn bis zwölf Diener,
immer als reisige
:etan, liefen um ihn
ferson war er ansehn-
ir wahrscheinlich der
aiser Karls V.
ser Jude Michael?
|Otto Neumann, Berlin.
linitz (Oberschlesien)
loses Böhm geboren.
Israel Böhm. Moses
des 1799 gestorbenen
Wer kann Auskunft
lel auch ein Sohn von
wesen ist? Wenn nicht,
iter dieses Israel Böhm?
it diese Familie?
Gustav Cohn. Leipzig.
Dezember 1931
Jahrgang VII
3übif(^e
Heft 28 .
der gesamten Folge
Familien = ^o tf (^ung
mitWmm Her @el(Dfilifl|t lOr üfilie Somilifn'SotfilHnQ
Inhalt: ^..^
Josua Friedlaender, Berlin -Wilmersdorf: Mohelimbücher als Quelle
der Familienforschung 406
Bernhard Brilling, Breslau: Jüdische Meßgäste — Jüdische Messe-
und Marktbesucher in Breslau — im 17. Jahrhundert (Schluß) . . 413
Rabbiner Dr. A. Tänzer, Göppingen: Der Stammbaum Prof. Albert
Einsteins 419
Arturo Bab, Rivera: Gutraann — Guzmän 421
Besprechungen 422
Aus unserer Gesellschaft 424
Suchblatt 426
T Straße 6.
:4*'«7tM.'»' - *^
302. Olrael 3oc^im Don SkipnlQ.
3(fö. aiaron Siaöib öon bcr SBart« (in ®ro&«
polert).
304. HRotjfe^ SRarcuS öon ber Söorte. — fiu
Sleic^r 3elt febtc in 3fita auif ein ä».
R,; einer biefer jmei m. 3». belieferte
[mof)l bi€ aWünje ju SBre^Iau (1677 big
1679) alg Qud) ^n Wi^e (1681) uitb mar
©rofe^ftnbler unter ben öerjoHenben
guben.
305. WKfyiel £oebeI t)on l)m^o\m (=6010*
306. awit feinem ^Diener (au« %).
307. ©alomon 3frael üon Üangenborf, O©.^).
— Sieferant ber SBre^Iouer aKünüe 1677.
308. fiöbel 3ofep^ öon Cöngenborf.
309. ©alomon SKarcu« öon Cangenborf.
310. 3Slavcu^ Cöbel öon Cangenborf.
311.aRarcuä ^cob öon Äofd^ntfd^in (fi^r.
fiublini&, Oberfc^I.).
312. 3)aniel t^erfc^I öon ftofd^entfc^in.
313. Söbel aKot)fe« öon ffof($lentfd^in.
314. SBernert ®öltel(?) öon $rag.
315.9»ot)feg 3faac öon Sublin.
316. SRarr aKarcomifc öon ffrotofc^in.
317.9Kot)fe3 3<icob öon Siffa. — STu« Siffa
1680, 1684, 1690 in Spg.; öerjoHte 1678
fframmaren in »re^tau. 9(ud^ 1702 (^ai
in S3r. euma^nt.
» 5)en 5. «pril 1685.
318. 5)fQac ?(bra5amott)i6 öon gHfufc^ (bei
^reubent^al, DIcucj) (©alijien),
319. ^ofeff SibroiDife (©o^n be« 2öb ober be«
fiiebermann) öon Qllfufc^.
320. $Koi)f€« 3ofeff öon Sülj. — Cicferont ber
»re^Iauer SRünje 1677 \mb 1678. 1697
©ranbtoeinbrenner in D^kiu, ^ielt [xd)
aber in 83r. auf.
321. Cöbel S^rfd^l öon ^rjebibor (= ^rjeb-
bor«, ®alijien).
322. 3?cob §erfc^l öon ^Pr^ebibor.
323. ^it bem Rnec^te au« ^rjebibor.
324.3acob aWarcuä öon SRafc^foma (dia\d)tom
in ^obolien? ober ^ofen?).
3)ie(e öor^ergefd^riefeene^uben befte^en
in 257 ganfeen*^), jeben berfelben ju
12V2 ©gr. gerettet, beträgt: 133 JRt^lr.,
30 ®r., 9 ^el,
bann öor 75 ©logöuer unb 3öf^^
(— S^h^^)f öö" i^^^" 4 ®rofcfyen meife
beträgt: 8 SRt^lr. unb 12 ®r.,
in allem aber jufammen: 142 I^ler,
6 ®rofd^., 9 öeDer.
S5kl(^ aud^ einem l^od^blen ®e'
ftrengen JRat^e ben 7. ?^)rH 3lnno 1685
ba^r übergeben morben, öon mir.
(Unterfc^rift.) 83efe^l^aber.
Drtönomcnregifter ju Den ,,©rc§lQuer SJleßööften".
SBenbjin 109—112.
«o^omife 262—265.
fflre^lau 87, 144.
^obxu\d) 220.
^Daialorm 126—128, 306—306.
eifufd^ f. Dlcuca.
©logau 27-61, 83, 85, 97, 104—108, 287 big
289, 300.
^mburg 16, 16, 88.
|)oirefc^au 214.
lofcenplofe 102, 113, 131—136.
iarofd^in 203, 204.
'olifd) 67—74, 77, 90—95, 147—149, 173 bi«
178, 271—277, 297—298.
ffempen 88, 154, 184.
ffobrin 269, 270.
S^olo 4, 5.
Soniecpole 270, 292—294.
fi^ofd^entfc^in 311—313.
ffrafau 150—152, 220—234.
ffremper 88, 215, 242—250.
^rotofdjin 6, 7, 62, 65, 76, 78, 85, 86, 96 bi§
100, 114, 118, 129, 157, 158, 179, 316.
Cangenborf 307—310.
Ceipnig 211—213, 266, 301—302.
Ciffa 20—26, 80, 145, 146, 164—172, 182,
241, 317.
Cobfen)} 183.
Cofcf)ifc 252—255.
Cublin 315.
SKeltfcf) 251.
5Ritol«buTg 110, 249.
DIcucj (Sltufc^) 318—319.
Dpatoma 181.
Dpoqno 122— 12o, 140—142, 282—284.
^ilica (^ila) 101.
^incjom 82, 130, 143, 155, 186—189, 216 bi«
219, 295—296.
^oien 81, 84, 180, 199—202.
^rag 13, 14, 27, 62—66, 161-163, 278, 314.
^rörau 280—281.
^rofeniö 256—261.
^rjebbor« 321—323.
SRafd^fo^oa 324.
SRjc^äom 1—4, 12, 7a— 79, 185, 299.
©abor 48.
^) 2)iefer unb bie folgenben finb mo^l unter ben erften Cangenborfer 3iuben gemefen;
ögl. ®. »riHing, 3ur ®e(cl^ici^te ber ^uben in Cangenborf D©. in 3üb. 3tg. für Dftbeutfcf)*
lanb 1930 3?r. 18.
^) 5). ^. folc^en, bie ben öoHen 5;orjoll erlegten.
418
I^H^l
LBPZIG : MbssQAste:
\
» 4
LG^lP^tc^
Leijuiger Messgäste.
Teipziger jÄessgäste.
V..U Dl. Max Freudenthal.
Von der gcwnltig.n l{oIl,., welche in vergangonon Tairon
d.e Le.i.z.ger Mosse .n der Geschichte des jüdisch,.,, H„.ff
w,e auch des jüdisch..,. G..rr,ei„.ieicbc.„8 g-spielt har eiss'
selbst das heut.ge G..>ohlecht „och aus «ien E.-xählu' ^e, der
Vater und Grossväter Die nn.fas.endon und aufV°.,.nde,'
Vo,.bere,tungen zun. Aufbruch, die hmg- und beschvvorl" ho
sogar n,ch „„mor e.n.nal gefahrlose Fahrt in den ,nüchtige .'
voll bepackten Planwagen, der rege, nicht blos geschäftüH.e
sondern auch geistige Austausch i,n Zusammensein mh
G aubensbrudern aus aller liefen Lä„der, <ias Wie.le.sehen
mit den verschiedenen Anverwandten und Freunden, dann
end hch w,eder die langwierige Rückfahrt, der jubelnde
Empfang ,n der Heimat, woselbst die ganze Judenschaft in
sehnsuchtiger Erwartung der Rückkehr der Jaeben harrte
und nm, nicht sa,t wu,-de, alle Neuigkeiten zu hören und
a e Schatze anzustaunen, welche di.. :\ressfahrer mitbrachten •
alle diese eben«l,gen Schilde,ungen einer nunmehr be.-eits
völlig verblassten Zeit sind den meisten unter uns aus per!
sonlichen Eri.^nerungen her noch so wohlbekannt dass es
1 rer Ausführung ins Einzelne hier nicht beda,f.' i .^
.«chiehtlicher Siche,heit lässt sieh diese Bedeutung der Leio-
ztger Messe für das jüdische Gemeinleben bis in die Zeken
nach dem dre.ssigjährigen Krieg zurüekverfolgen, mit desseö
Beendigung der völlig vernichtete Leipziger Me shandel T
mahlieh einen ständig g.össer we,-dondVn°Auf.schw,m.'nahm
In den Memoiien der Glückel von Hameln, welche In ene
rage zurückreichen, werden die Roisen aus den grösseren
judischen Gemeinden nach Leipzig des Oefteren bereit, wie
eine se bstverständliche und allgemein übliche Einrichtung
erwähnt'), und vom Jah,e l(i7ö ab lässt sich auf Grund d^
. a .res.laten. Ihre e.ffone Familie fi,M,rir, „ä,„licl. gleic.l.?alls in Fe" mÖss
h«ten und zwar untor den F.milie„rufna,„en jioM.scl , id^ ö ffenbt
we.l ,.e me.,t .mwelonl.a..del betrieb. Ohajim Ha.noln I, «a e de
•
V
i
Leipziger Messgiiste.
noch vorhandenen MessbücherO ^lie Anteilnahme der jüdi-
schen Gemeinden am Leipziger Messhandel in jähilicher
Aufeinanderfolge aufs genaueste feststellen-).
Diese Jlessbüoher, auf deren unschätzbaren Wert für
die Queüenfoix'hun^ zur jüdischen Geschichte ich »»ereits an
anderer Stelle hingewiesen habe^), waren zur Steuerkontrolle
über alle die Leipziger Hesse besuchenden Juden eingerichtet
und geführt worden. Die jüdischen Mes.-^gäste stellten nämlich
für die Stadt Leipziir nicht bloss dem Handel sehr einträg-
liche und bedeutsame Peisünlichkeiten, sondern auch selber
— als Juden — vorzügliche Steuerobjekte dar, imd wenn
(iliuk(il. verdentsclit seinen Namen in Ilain oder lleino GoKlstliniidt : es
ist \ uu Interesse, dass er. der beUanntliili in den Alinensaal Heinrich
llj'ines hineinü:eli»>rt is. KanFinanns .so hntitoltij Stdirift, Hreslan ISIMJ. 8.
\\) fV.), bereits den Nann'n seines AbköiiMnIin«::s fidirt. nnd es ist selbst-
\ erständlieli, dass ani li der F a in i 1 i e nnainc Heine «lie anf dem Tmuegfe
iUior lleino-mann entstandene Verdentselinn«»" von Chajjim ist. Die von
IvarjM'les, I[oinrieh Heines Stamnibanni väterlieliurseits, im Gedenkbnch
/nr Krinnernn<;- an David Kant'mann, Breslau HMH). S. 4<S1) f. ans^-espro-
cheneii /\veit'(d sind sehen deshall» bintalli^-. weil die Annahnu» des von
ir«i:end einem Ix'dentenden N'orfaliren «:fetidnten V o rnaniens als F a in i-
I i <» nnamens aneli sonst iil)licli war ; z. H. der Familienname Wnlll". woriibei
nnin Blieb, Ans der Heimat Meiubdssobns, Berlin 11)00. S. 15, /.ii ver-
;:Iei('beii ist. Heine (ioldscbmidt (Cbajiin Hameln) ans Handnir;:- Ix'sucht
dir lieip/iirer Messe in den .labrcn H)OS. 11)75, 1G71). 1(IH3 — S() nnd IHS.^
nnclimals v.w Ostern nnd Micdia(di8. Nach seinem 'i'ode l(i81) erscheint
(Jliukel in den Me>sv(>rzeic'hnisstni unter dem Namen ; Hain (u)ldselimidts
Witwe nnd /war H»i»2. HI'.JS nnd 1699. Als ihre Kinder bezeiehnen die
Messlisten selbst*: l. Marens Goldsehmidt = Mardoihai Hameln, welcher
M»*^«» nnd HiSS in Bei;'Ieitnnuf des Vaters, wie (iliickcd selber erzählt, von
HJ{)0 an aber sellKststandig" alljiUirlich in Leipzi>i' erseheint ; 2. Levi
(Joldschmidt = L^öb Hanudn, 1691 — !)M von lh»rlin ans, wohin er sfeheiratet
hatt<^ 1697 Mui Hambnrir ans in Leip'/i*r. Aber auch die unter Hambnrji-
-.genannten Nathan Goldsehmidt, 1686— S9, 1(;9'J, 1697—99. und Saninel
(ioldschmidt, 169.*{ von Hambnrp«. 1699 von Bamberg: ans in Leipziij. sind
sicIuM* die bekannten Söhne der Gliick<d. — Dies eine Beispiel möge
alsbald zeifi^en, welch' verschiedenartige wichtige Aiü'sehlüsse dif genaue
DnrehforsclniiiL;- der Leipziger ^^essliste^ zu bieten vermag.
') Acta des Kgl. Staatsarchivs zu Dnvsden. loe. 94H2 n. 94SIJ.
^) Markgraf l\i( hard. Zur Geschichte di'r .Juden auf den Messen
in Leipzig von 1664 — 1839, Kostocker Dissertation. Bischotswer«la 1 '^94.
hat nicht die Messbücher selber, sondern nur auf ilinen beruhende, spätere
Actenstücko des Stadtarchivs zu T^eip/ig oingesidien. Die Abhandlung
bedarl infolge dessen für tlie ältere Zeit bis zur Mitte dos 17. Jahr-
hunderts eiiuM" völligen l'marbeitiing, wie sich ueit(<r orgeben wird. Dem
Verfass«^r, einem evangelischen Lehrer, sinil natürlich auch die Bezie-
hungen zu den allgemeinen jüdischen Verhältnissen unbt^kannt.
^) Aus der Heimat Mendelssohns, S. 14.
1 .
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A
I. \'
452
Leipziger Messgäste.
ein einziger von ihnen zur Messzeit — denn ausserhalb der-
selben war ihnen ohnedies der Aufenthalt in Leipzicr nicht
gestattet^) — ins Thor einzu8chlü])fen wagte, ohne den vor-
geschriebenen Leibzoll für sich und die Seiniiren zu ent-
richten, 80 ahndete der holic Rat der Stadt solches Vergehen
als fluchwürdige Steuerdefraudation mit erklecklichen Geld-
strafen. Freilich wurde ein Theil des erle^Hen Leibzolls den
Juden wieder zurückerstattet, wenn auch in einer ganz eigen-
artigen Form; es wurde nämlich daraus u. a. die Anschaffung
des gelben Tuches und der Ringlein bestritten, welche jeder
Messjude stets bei sich zu tragen und allen Katsdienern oder
Stadtkneehten auf Verlangen vorzuzeigen hatte^).
Die Leibzollbeträire, welche die Juden beim Betretender
Leipziger -Thore gegen Verabfolgung von Aufenthaltszetteln zu
entrichten hatten, beliefen sich für den Kopf auf 10 Tiialer 4
Groschen, wovon 4 Groschen als Geleit an die kurfürstliche
Regierung, 6 Thaler als Wagegeld an die Regierung und den Rat
der Stadt zu jrleichen Teilen, und 4 Tlialer endlich als Abgabe
an die Stadtgerichte abgeführt wurden^). Für Frauen und
Bedienung waren Wagegeld und Geriehtsfrohn auf die Hälfte
ermässigt. Neben diesen speciellen Leibzoll-Gebühren hatten
die Jüdischen Messbesucher gleich den christlichen für alle
Waaren, diezur Messe eingeführt wurden, wie für alle während
der Messe verkauften Güter procentualiter Einfuhr- und
Acciszölle zu zahlen. Aber die naoheinnndor publiciertcn
kurfürstlichen und städtischen Judenordnungen vom 22, April
1668, vom Neujahrsniarkt 1675 und vom 2. October 1682
setzten selbst hierbei für die jüdischen Kaufleute viel höhere
Procentsätze als für ihre christlichen Collegen fest — trotz
aller Eingaben und Bitten der Juden, und trotzdem sogar
der Rath der Stadt Leipzig hierin für die Gleichberechtigung
der Juden eingetreten war, zwar gegen seine sonstigen Ge-
pflogenheiten, aber natürlich nicht ans menschlichen Beweg-
gründen, sondern aus dem leicht verständliehen und ehrlich
von ihm ausgesprochenen Geschäftsprincip, dass es für den
M Das. 8. 122 u. 130 und Zum Jubiläum dos orstou Talinutldrucks
a. a. 0. — Mark«,'raf. S. 5, sind die darauf beziigl. ActiMiatüike unbekannt
gebliobon.
*; Judonordnung vom 2. Octobor 1682, abgodrurkt in .Der Stadt
Leipzig Ordnungen, Wie auch Privilogia und Statuta«, Loipzig 1701, 8.
133 ff.. Artikel H, und die Berechnungen in den Messbüchern.
») Acta der Stadt Leipzig, LI, 6 und Markgraf a. a. O., S. 83.
Leipziger Messgäste.
463
Leipziger Handel zuträglicher sei, wenn man Christen und
Juden gleichmässi^ besteuere und nicht die letzteren durch
übermässige Intraden vom Besuch der Messe abschrecke oder
gar zum Unterschleif gewaltsam zwinge^). Man sah eben in
den Messjuden nicht Handelsleute, sondern Handelswaaren.
Kur die mit besonderen Kammer- und Einkaufspässen ver-
sehenen Juden waren etwas günstiger gestellt, obgleich die
Leipziger Judenordnung vom Jahre 1682 gleichfalls wünschte
(Artikel 19): ,,Pä8se sollen denen Juden nichts helffen/
Bereits auf Grund der Judenordnung vom 21. April
1668, welche die Höheder Warenabgaben an den Rath auf
V2V0 ^^^ Waarenwertes festsetzte — ausser den an den
Kurlürstenzu leistenden WaarenzöUen, — hatte die Stadt
die Einführung einer namentlichen Meldung der Juden zum
Zweck genauer Zollkontrolle versucht, dieselbe aber nur in
der Herbstmesse desselben Jahres recht durchsetzen können^).
1) Markgraf führt a. a. O. S. 5 selbst die Gründe für das scheinbar
judenfreundliche Verhalten dos Kats an, bringt es aber trotzdem fertig,
die von einer erwählten Commission Leipziger Bürger doch olfenbar aus
denselben Beweggründen vorgeschlagene Gleichst<dlung als einen Beweis
dafür anzusehen, dass die Gesinnung der Leipziger Bürger gegen die
Messjuden ein«« wohlwollende geworden war. Aus den von Markgraf S.
78 IT. geschilderten Angriffen der Kaufmannschaft gegen den jüdischen
Messhandel spricht aber ebensowenig Wohlwollen, wie aus den Angriffen
der Innungen gegen die Juden, von denen die Acten voll sind. Bezeichnend
ist ferner, dass — Archiv der S.tadt Leipzig LI. 2. — Abraham Aren
„fürstl. Sachsen Lauenburgischer Hofjude und Primas über die im König-
reich Böhmen wohnende Landesjudenschaft" am 6/16. August 1687 von
Schlackenwerth aus im Namen aller Messjuden erneut die Bitte an den
Kurfürsten richten muss, die jüdischen Messfahrer gegen alle Beleidigun-
gen, Insulten & Thätlichkeiten, denen sie fortwährend in Leipzig aus-
gesetzt seien, in Schutz zu nehmen, anderenfalls sie nicht mehr dorthiu ,
kommen würden. Erst infolge dieser Drohung wird am 18. August endlich
ein diesbezüglicher Erlass vonseiten des Rates publiciert. Zur Familie
des hier genannton Abraham Aron vgl. Gal Ed Nr. 159 u. Hock-Kauf-
mann, Familien Prags (Pressburg 1892), S, 366.
') Das Verzeichnis der zur Ostermesse 1668 «och anwesenden
Juden, welche die neue Vorordnung durch Unterschrift anerkennen
musston. und die Michaelisliste finden sich in Acta der Stadt Leipzig LI.
2. Die einzelnen Namen sind hier im Anhang in die Messlisten von 1675
ai) mit eingefügt. Zur Ostermesse sind es 32 Juden, aii« Prag. Hamburg,
Halbcrstadt. Hildesheim, Frankfurt a. M. und Lissa, die unterzeichnen ;
die Micha«disliste weist 95 Namen aus 26 Gemeinde« auf, von denen
Prag, Hamburg. Halberstadt und Lissa wiederum die Mehrzahl stellen.—
Markgraf a. a. O. S. 10 leistet sich die Behauptung: Aus der Zeit vor
1675 fehlen alle Anhaltspunkte, aus denen man auf die Teilnahme des
jüdischen Elements an den Messen schliessen könnte (I). *
4,
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« 4
Leipziger Me>;sgäste.
lu der Neujabrsniesse 1675 erlicss deshalb der Rat neue
strenge Anordnungen. Jeder jüdische Messbesucher sollte am
Thore einen Thorzettel lösen und binnen vierundzwanzig
Slunden densell)en auf der Wage gegen einen Angabezettei
und auf der Gerichtsstube gegen einen Schutzgeldzettel um-
tauschen ; den Angabezottel hatte er stets bei sieh zu tragen
und bei der Abreise wieder gegen Passierzettel einzulösenM.
Infolge dieser Bestimmungen wurde seit der Ostermesse 1675
über alle jüdischen Messgäste, soweit sie YoHjudeii, d. h.
nicht im Besitze besonderer Frei-, Kammer- und Einkaufs-
pässe waren, sorgfältig Buch geführt, eben jene Messlisten,
welche sich in den Archiven glückiieherweiae noch erhalten
haben. Nach Ausweis derselben haben in den ersten 25
Jahren seit Besteben dieser Kontrolle, also von der Oster-
messe 1675 bis zur ^fichaelismesse 109*), nbgeseiien von den
mit Pässen versehenen Messfahreriu 1S182 Volljuden die
drei Leipzii^^er Messen besueht-), darunter 15820 selbst-
ständige Kaufleute und 2562 Frauen, Diener, Mülder und
Musikanten, welch' letztere beide gleichfalls auf llalbzoll
iresetzt waren. Es sind also während dieser 25 Jahre allein
an Leibzoll von den hier genannten Messgästen der kur-
fürstlichen Reirierung und der Stadt Leipzig zusammen zu-
geflossen : 15820 X 107, ■= 1 60831)73 Thaler
2362 X 57, = 1220373 Thaler
In SÜni^^'n3Ö4Ö73"Ti7aler.
Und doch stellte diese respektable Summe, deren damali-
ger Geldwert ein unvergleichlich höherer war, und die natür-
lich nur in den vollirowichtiirsten und besten Münzstücken
angenommen wurde, nur einen kleinen Teil des „Judengeldes''
dar, welches dem Sachsenlande und der Stadt Leipzig die
jüdischen Messgäste einbrachten. Was an Accisen und Waaren-
*) Acta L<M|»/,i<*- LI. 1. Maik«iiat' S. 7 vorwint ili<» Jalnfsdateii iiinl
orwälmt die .laliros/alil 1075 gar niclit. ü)t\vt>lil nur ilurcli tlieso ilrr !»«•-
»rinn der Messhüclior orkliirlich wird.
-) Mark^^raf, S. 10. orkliirt, dass sicli idx^r den IjosucIi dor Neii-
jalirsmessen keine Na(diricliton liahcn auttindtMi lasson. In den Mess-
hüchern sind aucli die; Hesiiclier d«!r Neujahrsiutvssen ;x<'"'Oi vcr/oiclnict luid
Ider stets niiteingerechnot. — In der t'oI^'(»nd<Mi iJarstolInn^ und in «leu
anjj^eliänjjften Verzeichnissen sind nur dir »»rsten 25 .lalne Hu.") — \C^\)U
eins(dd. berücksichtij^-t, >v«m1 tliese iiltest»» Zoit das grr>sste Idstoriscln*
Interesse bietet, und Vveil sonst die Fidle von Xanieii ins l'nabsehbare
gestiegen wäre. Vielleicht findest sicli aucli für die spätere Zeit einmal
ein JJoatbeiter !
1
i.
I
LeipzigtT Measgästo.
zollen einging, was in der Messe selbst verhandelt ward,
und was endtieh der tägliche T.ebensbedarF der zahlreichen
Fremden zu verdienen izab, läs.^t sich auf weit erklecklichere
Summen sebätzen. Ja selbst, ehe noch die jüdischen Mess-
tahrer die 1'liore Leipzigs erreichten, blieb an allen Orten,
die sie passierten, Geld von ihnen hanoen, zun\ mindesten
day Zollgeld, das sie /u entrichten hatten. War <loch durch
knrliirstlfche' Yerordnnn- auts genaueste vorgeschrieben,
welche Hrerstrassen alle Fuhrleute und Reisenden ohne
Unterschied einzuschlanren hatten, damit sie' nicht „Vim
d(Mien ordentlichen Uleits- und Zoll-Städten beyseits
.ibgchen und der schuldigen Abstattung sich möchten enr-
hrechen können''^). Die zahlreichen Juden, die z. B.
von Osten her, aus 13öhn;en, Mähren, Schlesien u. s.
w., regelmässig nach Leipzig reisten, hatten den Weg über
Grirlitz", Ikidissin, Camentz, Königsbrüek, Grossenhayn,
Cossdorf, Torgau, Eilenl.urg einzuschlagen und auf dieser
Strecke Görlitz-Eilcnburg bereits 2 Thaler 11 Groschen 3
Pfennige licibzoll pro Kopf zu entrichten-).
Trotz dieser ungünstigen und abschreckenden r)odingun-
<T(Mi zo<» der Autsehwiing, welchen der Leipziger Mes.-handel
" " .... ^.^i^j
nahm, auch die jüdischen Mess-ä-te in immer gr(»sserer Z.an
heran', und sie trugen durch die Zunahme ihres i>esuche
und ilu-er Waren wiederum ein gut TVil dazu bei, dass di
s
e
Leipziger Messe allmählich eine so dominierende Stellung
einnahm und bewahrte^). Am schnellsten und auträlligsten
hob sich der Zuzug aus den Jüdischen Gemeinden Süd-,\Vesr-
und Mitteldeutschlands. Die Zahl der aus diesen Gegen-
den in Leipzig vertretenen Gemeinden stieg in den 25 Jahnen
l(]7:,_lG9l> v'on 12 auf 54 als llöchst/itl'er, während die
Höchst/iller der vertretenen ostdeutschen, österreichischen uuu
russischen Gemeinden zusammen nur 3S betrug. Freilich
hatten tr(dzdem die Gemeinden aus dem Osten durch-
schnittlich die Uebcrzahl, und vor allem war die P e r-
sonenzahl; ^velche sie stellten, eine ungleich grossere. Prag
alh'in entsandte zu den Messen regelmässig eine alle anderen
I) M;ni<lat die llrürstrasscii b<'tr. vom '2[. l'\'l»niai- H'».');;, ab.L'cdnirk:
in .Um- Stadt Lcip/.iu' OrdnniimMi n. s. w., S. lO.') 11".
-) Li^ip/i^-cr Akten Id. «;. und Mark-ral a. a. <>.. S. s:; : jh,- (>it-
«^c'liafteu iiatli «Fer SciirtdljwiMso des neerstrasseniiiandats, .S. t()7.
») Mark-rat a. a. <)., 8. 93. Funke lieiulicdd. Die Leipziger Messen.
I.p/cr. 1S<)7, S. H.
Monatsschrilt. 15. Jahrjanp. 30
• 4
46(i
Leipziger Messgäste.
Gemeinden weit hinter sich zurücklassende Menge von ATess-
güsten.Ueberhaupt war der Besuch aus Mähren und Böhmen
weitaus der stärkste, während er ans Galizien, Polen und
Eussland in jenen Jahren versehwindend gering bliel). Nach
einer anitliclien Zusannnenstelhing^) waren unter den 11959
selbstständi^cn jüdischen Kautieuten, welclie in dm erwähnten
25 Jahren die Oster- und Michaelismesse bezeigen, insgesamt
982, also nur ungefähr ein Zwölftel Polen, und dabei darf
nicht vergessen werden, dass auch damabs schon der Xume
„polnit^clK r Jude'' als Sanimelbegritt' füi" die <)stlicheM Juden
i>alt, und dass in dieser amtlichen Znsammenstellung nicht
bloss der Zu/ug aus den jetzt zn Deutschland gehr>rii;en
Stücken des (dninaliuen Köniixreicbs Polen nnd nicht bloss
die BcsucIkm" aus galizischen, sondern auch aus anderen an-
urenzenden österreichischen Orlschatten mit unter der Be-
zeichnung Polen eingerechnet sind» In Wirklichkeit sind es
also, wie sich aus der nacbfolL,^enden Talxdlc ergibt, die
deutsche n, b ö h m i s c h e n und ni ii h r i s c h o n Gemein-
den, welche das Jlauptcontingent der jüdischen Messgäste
stellen. Von den deutschen (Jeineinden sind i;anz besonders
stark roijjelniässiii' ] l a ni b u r g, II a 1 b e r s t a d t und
Berlin, dann Dessau und Frankfurt a. M. ver-
treten; vom Ausland nur Amsterdam und V e n (m1 i g.
Die nachstehenden Tabellen zeii»en die Besuchszitter
der drei AI essen zu Xenjahr. Ostern und Michaelis in den
ersten -5 JahrcMi seit der Kinlührung der Controllbücher
IGTT) — IG'.'ib Im ersten Jahre fehlt das Verz(dclnns der
N( ujahrsmessiiäste, da die neuen Contr(dlbestinnnungen erst
während dieser Messe publiciert worden waren. Der starke
Rückgang der Messbesuclier in den Jahren LüSO und 1G81
M In Acta licip/iii- lil. G. und dor Talx'lln hei Maikuraf" a. a. < >..
S. S. ([i(> vnni<;- t'alsilio Zillt'ni l»iotnt, weil sie — ab^^-csoliori davon, dass
die Bosuc'lier der Nenjalirsmossoii darin toldcn — di(^ polnisc Ikmi .Iud(»ii
nochmals zu dor Zahl dor iihii^cii hiiiziirttdmct, währoinl sio in W'iik-
lichktdt in der List«» «I«m' diiden ..aus vorscldedeiuMi liäii(l(»rn~ lnMidts mit. -
enthalf«'» sind. Dir UennMkuii««' Markjrrat's S. 1(1. di«» Mcssti sei h «« s o n-
d V Y s s t a )• k von «Ion pohnsclion .luden lro«|n«'ntiit uord«Mi. trillt na«'li
ilom oben Krrntert«Mi ini ht /n. Ahvv auch im fol^»-('n<l«'n Jahrhinnh'rt v«'r-
än«l«Mt si( Ii (Ins iStark«'V('rliällnis ineht sehr : dov Zu/ufr «'vns l\>l«'n \vir«l
zwar «;:ni.ss«'r als zuvor, ahiT utdt mehr noch idmmt auch die Hettdli^ini;;"
besonth'is aus Deutschlaml seiher zu, \vi«^ dies aus «len Messhiiclu-ru klar
iier\ or<;-eht.
Leipziger Messgäste.
467
*
erklärt sich durch den Auabrucli der Pest in Leipzig'). Sie
nilherte sieh schon im Februar 16S0 von BChmen her immer
mehr und /u den VorsichtsniassreKeln, die man in Leipzig
er-rrirt'. gehörte u. :.. eine strenf:c Contn-Ue des Fremden-
verkehrs. besonders der Juden, die nur von den llauptstrassen
iier die Stadt betreten durften. Natürlich schol. man es ihnen
dann doch in die Schuhe-'), dass trotz aller Vorsichtsmass-
re.'elu im August l6.^U die Pest auch in die Messstadt cin-
dran<' ül)er 3000 Upt'er forderte und von da sich weiter
bis in die Gegend von Eislobon ausbreitete. Unter solchen
Umständen war e.- nicht verwunderlich, dass die MicUaelis-
luesse IIkSO überhaupt nicht, und der in den Februar ge-
schobene Neujahrsniarkt 16S1 sehr schlecht besucl.t war.
Selbst für die 'Ostermes.se 1681 verweigerten einzelne Staaten
noch die Ausstellung von Pässen nach Leipzig. Dem letztereu
Umstand mag es woid zuzuschreiben sein, dass z. Is- ''"^
crsteu Ikiliner Juden sich erst zur NeuJHbrsme8>e I^)^_
wiedereinstellten; Halberstadt gar, das von der 1 e>t .so
heim..es.icht war, dass ein Teil der Juden nach Groniiigen
ülursiedeltc und von dort aus die Mes.sen bezog eisclieim
eist zum Michaelismarkt UiSÜ wieder mit seinen Kautieutou
in den Listen. Die besonders starke Zunahme der judischen
Messbesucher seit 1695 wird <iem Umstände zug<>schrieben-),
.iass seit <ler Einwanderung der Uugenottm m Leipzig voi-
zü-liche Handelsverbindungen mit Frankreich bestanden, uiul
int\")b'e dessen Industrie und Messumsatz bedeutende Stärkung-
erfuhren- ganz besonders blühten die Gold- und Silberspiiincroi
sowie die Posamentiererei auf, was für den jüdisch.'ii Handel
von spezieller Wichtigkeit gewesen sein mag. .\ngal.en ubev
,len Handelsumsatz durch die Mcssjuden sind iür diese Zeit
leider ebenso w.nig vorhanden, wie eine Statistik über die
Zahl der christlichen Messgäsve, die einen \ erglei.'ii ermög-
lichen würde').
l Dir Mai..-n.|i Mirt,.ilunir..n iilicT cli.' T.-sf na.h Vo<irl .1. .1.. I...i|.-
/,ij:isi.li..s C.s.lii.lit-liucli c.d.i- .\mi.-ilo.<. I.cip/.is l"l-+. ^- '''•' " "• ''■ ''•^•
-) Fimk.' a a. " '.
3) Maik-ial a. a. O.. •'<. 10. KunUi' a. a. O.. >. 42.
4) Km- >lic siuiteiu Z<'it s. Maikyraf a. a. (>.. >. \J II.
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Leipzij^er Mess«^;i8te
Uebersicht der auf den Leipziger drei Messen 1(575 —
16*jy vertretenen jüdischen Messgäste und Gemeinden.
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sind
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N n m e n aller obigen Messbosiicher naeii Ortschaften
uud in alphabetischer Fol^e der Vators- oder Familiennamen
znsammcnnostellt. Sie bilden eine schier unerschöpfliclie
Quelle für die specielle Loctil- und Famiüenforschung und
eine unschätzbare Bereicherung ähnlicher, schon eraehlossener
i
i
I
*
•K.
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i
Leipziger Messgäste.
Quollen^). AÜor auch die allgemeine jüdische Goschichte,
besonders die jüdische Kulturgeschichte, wird manchen
Schatz aus dieser Nonieiiclatur h<3ben kramen. Wie in einer
Uu/cnhl von kleinen deutschen und österreichischen Ort-
schatren Juden sich nnsässig, gemacht haben, wie sie dem
Kontrolleur an der W;ige schon damals deutsche Rut- uud
Familiennamen anzugeben wissen, wie in der Umbildung
der 2s.imen, in der Aussprache der Ortschaften die (hnitschen
und polnischen Juden sich schart markieren, das sind z. B.
Merkmale, die als l)es(>nders auffällijj hier heraustirejxritten
sein mr»gen, denen aber die Specialtbrschung noch manches
Interessante wird hinzufügen kintnen. Ich selbst werde die
folgende Zusarnnicnstellung nur als einfache GesciuchfS(]uelle
an dieser Stelh; wiederirehen und habt» deshalb alle näheren
Xamen>Identificierungen u. s. w. selbst da unterlassen, wo
sie an der Hand der bisherigen Quollen leicht nu"»glich
ginvi^sen wären. Die Idenlificierung und gi^ographische Fest-
stellung der O r t s c h a t t e n ist auf Grund des urossen
Handatlas von Debes (Leij)zig 1895) und der beiilen be-
kannten Nachschlai>eworko von Büschin^r und Ritter-) erfolixt.
Wo sicil die Feststellung:^ nicht ermöglichen Hess, ist ein
Ausrufunirszeichen beigesetzt; die anfrälligste Ausspracheist
in Klammern mitvermerkt. Die näheren L a n d e sbezeich-
nuTiiren sind nur dann in Klammern hinzugefügt, wenn die
Messbücher selber sie angeben. I) bedeutet Diener, als welche
sehr häiitij]r S(*»hne, Brüder oder sonsti2:e Anverwandte fun-
gieren ; das Verwandtschaltsvei'hältius ist gleichfdl> nur
dann bemerkt, wenn die Messlisten es verzeichnen. Die Zahl
der die Messe besuchenden F ra u e n war übrigens immer
nur eine geringe, wie sich das aus den vorstehenden Tabellen
für die Jahre 1675 — U)S4 ergibt: von da ab ist in den
Messlisten die Zahl der Frauen einzeln nicht mehr ange-
geben. D ist nur dann beii^efü^t, wenn die liegbntung durch
Diener regelmässig erfolgte. Jahreszahlen endlich,
welche durch einen Strich verbunden sind, weisen auf un-
unterbrochenen Besuch der Messen hin ; U bedeutet den
Besuch mit Unterbrechungen. Einer der andauerndsten
') Ein Vor«^l<»it'li der hier uonanntoii I'raj^er Juden z. H. mit llock-
Kaiitniann. die Familien Prag-s (Pres-sburg" 1S92), l)ietet eine ausserenient-
lich irrosse Mcnj^e dankens\v«Mter Er«:än/iinffen.
-\ IJiiseliinj^-. Erdl)escliroibun^»'. Hamburg- 17SS/S0, IUI. II u. V.
Hittors (ieoijr. -Statist. Lexikon. herau8j>-. v. Pen/der, Leip/d*;: ISJ)5.
Piiilipp Abruhain 169:;.
Joel 1()93. M08O8 Siinof.
Leipziger Messgäste.
Messbosucher war jedenfalls der polnische Jude :Ni.th:in
Herz, welcher vierzig Jahre hindurch die Messe recrolmässi"'
bezogen haben soU.^) ° ^
Verzeichnis der Leipziorer Messgäste m\S,
1675— 1G99.
Abterode: Isaak Alexander 1690, 95.
Adeberg (!) Abraham Marens 1678. Abraham Juda 16S2.
Alsleben: Abraham Marens l()S4.
Altenau: Abraham Daniel 1(J7S.
Altona: Moses Abraham 1691 — 9o.
Isaalv Bendix 169^. Philipp
Levi 1698. Woirt F.evi 1685. Levin Moses V(]98. Jonas
Nathan 1693. Meyer Samuel 1699. Rüben Samuel l()9b.
Amsterdam: Isaak Abraham lr.90. Douarte Trunio d'Acosta
1Ö82 mit J). J)anier Alexander 1()91. Jaki.b Alexander
1679. Levin Alexander 1685. Abraham Aron 1685.
1693-96. i^enjamin Aron 1696. Philipp Aron 1692—94.
Salom(m Aron 1688-93,97. Samson Boas 1G87. Moses
Eleasar 1(;93— 94. Aron Fonseca 1697. Ruhen Elias
(xumpertz 1675. Klias Hartiel) 1699. Josef Harticli
1687—99 mit I). ,Inkob Hayml) 161>8— 99. Aron Her/
1688. Levin I[erz 1685. Lipmann Hirsch 1697. Amn
Isaak 1694. David Isaak 1695 — 99 mit D. Moses
Israel 1697—99. Jakob Italiener 16S2. Abraham Jakob
1696-99. Daniel Jakob 1684—88,91, 93. Elias Jakob
1686—99 mit D. Xathan Jakol> 1687 — 92 als D. Perl
Jakob 1693. David Joachim 168S. Jakob Joachim
1695—99 mit D. Elias Joset 1694. Salomon Joset*
1685—99, Zacharias Krause 169(J. Aron Moses Levi
1696—97. Isaak Levi 1694. Josef Levi 1687. Philipp
Levi 1695. Samuel Löwe 1683—84. Abraham Perora
de Lima 1687. David de Lima 1687. Levi Lipmann
1695-96 als D. Samson Meyer 1698. Josef Mesiiuito
1685. Hirsch Moses 1696." Löbel Moses 1698— l>l».
Daniel iS'est 1690. Abraham Polaek 1686. Abraham
Salomon 1()86— 91. Joel Salomon 1686. Simson Salomon
1697. Michael Samuel 1696. Aron Simon 1685, 98-99.
Moses Simon 168S. Kiewe Wolff 1694—95.
Ansbach: Zacharias Frenckel 1692. Lazarus Joel 16S5, 96.
Isaak Model 1686 mit D. Marcus Model 1686 mit D.
o
V
:
>) Funke a. a. O.,' S. 42.
Leipziger Messgiiste.
Nathan Moses 1692 — 93. Joachim, Hirsch, Xathan,
Lazarus 1686 als D.
Aschersleben: Hirsch Jakob 1693. Levin Jakob 1695. Simon
Jakob 1692-95. Jakob Lazarus 1693-98. Wolff
Kandtler 1683. Jakob Moses 1682.
Augsburg: Isaak IIitzi<^ 1695, Löbel Jonas 1695. Lazarus
Löbel 16i>5. Marcus GTinzbürger 1685. Josef Xeubürger
1699 mit D. Josef Veite! 1685.
Auras [Anerss]: Aron Meyer 1692.
Auscha : Michael Abraham 1697 — 98.
Aussig: llerschel Isai 16ö7 — 8S mit Sohn Isaak.
Austerlitz : llerschel Isaak 1687.
Baiersdorf: Heilin Moses 1697. Abraham Kö|>pcl 1697.
Bamberg: Mendle Abraham 1684--89, 94—96 mit D. Isaak
Benjamin 1691. Abraham David 1689. David Elias 1694.
Abraham Friesen 1694. Samuel Goldscbmidt 169^^
Marcus Hein 1684. Gabriel Ileimb 1697. Abraham
Jakob 1695—98 mit D. Moses Jakob 1684. Wolff
Jakob 1694. Moses Isaak 1689. Mendel Juda 1691.
Salomon Josef 1696. Israel Loeb 1686, 95. Benjamiu
Löwe 1688—89. Abraham Mendel 1694. 96 mit D.
David Meyer 1696 — 99. Elias Meyer 16^)4. Salomon
Meyer 1675, 94. Hahne Miehel 1694. Emanuel Moses
1693. Wolff Nathan 1696-97. Benedikt Samuel 1689.
Elsther Samuel 1677. Isaak Schmelz 1691.
Barby : Moses Budiner (Berliner) 1695 — 96. Abraham Woltf
1696—97.
Battelau [Patollau in Mehringen, Pettlau, Bettelau | : Isaak
Löbel 1679 U, 1697. Löbel Ilentschel 1684.
Bayreuth: Levin Meyer 1699. Salomon Samsel 1699.
Bedzycza [Bitschaz] : Jakob Scheu J683.
Belgrad : Meyer Jakob, Isaak Sobnrack, 1690, Gefangene, wollen
Almosen sammeln und deshalb mautfrei.
Belnan (!) : Aron Abraham 1695.
Bendln: Moses Bendiner 1695.
Bennigschlau (!) : Marcus Löbel 1693.
Berlin: Josef Abraham 1692 — 95. Marcus Abraham 1695—98.
Michel Abraham 1696—99. Philip Abraham 1691. Moses
Aron 1686. Wolff Aron 1691, 93. Salomon Auerbach
1693. Manasse Benjamin 1694-96. Isaak David 1690.
Hayn Efraim 1695—99. Markus Elias 1686. Nathan
Enoch 1697—98.
(I
ll
Leipziger Messias te.
Fiimilie F r il n o k e l : AhraliMia IGOO als Jiiiiirlinir jv,
der niircliivise; IkMijaniiii lOTf) — lijül, <J4; iroonnan.
Beniamiii 1002—01); iJoLM'rnann 16!>2— 1)7, W: Da'vii
1GS(): Lsaak IGOo; Samson Isaak 1()94— l»(j; IIimk.cI
KISO, 80, S4, MO, 1)1 /ll einii^en Messen von r.-'rlin,
sonst V(»n Frankflirr a. ( ). ans/s. das.; Wolf lOsO— 0.")^
Funiilio Fürst: J^cndix liiDT - 'J!) ; Joachim HiD:, •
Hüben 1GI»(3 — Ol).
Isaak Gerson l6l)S — 90. Xaluim derson 1 OSO— DO.
lievin Goldselunidt lOOl 93. Markns Goldscimiidr 10!)L\
Jerenüas Herz HhD -OD mir |). ; sein .Solm Knben*
Her/ li;S3 r, lOOO. Jlennassü Ilirseii 1075. Samson Hir-
schel lOSU. ILirsehel diikoh ICOf) — DO. deremias Jakob
10)80. Josef Jakol, 1093 — 99 mit I). I.rvin Jakob
107rv-09. .Markus Jakob 1094, 09. Simon Jakob li;94.
JJemh'x deremias KiOS. I1(mz dort^mias 1099. Markus
Jltiien 1097. Amsel Joacdiim l()S.S-89, 'J\), Soli^Tuann
,\ns(^{' lODI. dakob Josef 1007. Abraliani Isaak lOSii, 0.').
Aron lsaak lODO F, 109D. Ilirseli lsaak lODJ — 1)9. doset
lsaak 10D7. Lovin lsaak 109;') — DO. Sara lsaak 1077.
Salomon dnda 10;8. Abraham Levin 109D. Hirsch Foviu
1078. dost Levin 1094 — D;"'). Marens Levin 1(;79, 97).
JleviM* Levin 1007. Moses Levin 1083. IMiilipn Levin
1090. ' ^
Familie J 0 s t Li p m a n n : dost Lipman/i 1075—80.
90, 92-93, 00-DD. Seine Frau Fsther Sebnllioll"
lGDl>-93; 97-99. Sein Sohn Isaak Lipmann (v.m
Landshnth, l'oledoth Ansehe Sehern, nicht erwähnt
1(;92~93, 90—01). Sein Stiefs(din dost Israel 108D
U, 1(^99 .
Isaak Mann 1080. Moses MariMis 107() -7D. Saiomon
Moyer 1(100, DT— 90. Yeitel Meyer 1078 -bO, 83. Israel
Moses 101)7. Kuben Moses 1000. Samuel Moses 1078.
Saiomon Moses 1078, 70. Lazarus Xathan 1093. 97.
Mo.-^es Pack 1099. M'olt Perlhötrter 1002-09. daknb
rotsehel 1091.
Familie U i e s s : Abraham 167;') -87 mit I).; Flias
1075; Hiraehel 1675—99; seine Söhne Marcus 1603,
97), iModel 1092, Df), 90, Nathan 1087, SH ; Koppel
107;'), 82—87, 91—90.
Aron Saiomon 1675 F, 1088. Berend Saiomon 1094.
Heinrich Saiomon 1090. Löwel Saiomon 1094—09.
Leipzi,L,'er Mossgäste.
Moses Saiomon 1099. Wolti' Saiomon l()89-99 mit D.
David Samuel IGSf). Philipp Samuel 1092 —93. Lazarus
Simon 109D. Jüdel Sussmann 1082-99.
Familie Schulhoff: Amsel Samucd 1084—99 mit
D. : .losef 1084—87, 05—99.
Familie Veit: Aluahani 1080 ; Ijendix 107.") — s2.
>4-8S mir I).; Jakob 1689— DO, 94—00 mii I). ;
Isaak 1080 F, H;d7; Kuben n;84. 80.
Löwel Valentin KiOO. Perend WoliT 10D2, 98. lsaak
Woltf 1()82, >^3. Musikant Levin Woltl' und zwei (ie-
hiifen lODb. Marcus Woltf lii95. Moses ]]onjamin Wolfi'
1679, 80.
Bernburg: Jakub .\bi'aham 1002. Micliatd Abiaham 1()8:).
Saiomon AOiaham 1090. I)ani(d Alexandcu* 1091. Jakob
Alexantler lODl. Moses Cain l(>'.iG. Lazarus Llias 1080
F, 10)99. Isaak Franeke 1092. Saiomon Grundi'ebl (Krum-
feldt 1093, 94. Samuel Ileilbrunn 1091. Moses IfencMnann
10)9."^. W(dtf Jakol» 1080. Abraham dos(»f, Sohn (b^s doset
Micliek 10DO.Seli,i;niannJosef 1090 IM 090. Abraham lsaak
1(*>01 F, 169."). Henjamln Isaak 1002 -94. Lazarus lsaak
10>^4 -87 mit I). ilendel Isaak 1090, 98. Saiomon lsaak
IßOl. 94. Abrah.am Israel 1086. Jakob Israel 1092. dakob
Kauti'iiiann 1690, 91—93 mit 0. Moses Fersten U)8().
81). dakob Lazarus lG'^4. Baer L()wel 1084. dakob Lcm
l(;ss_D4. lsaak Lovi 1080, 81, Mendel Levi IOd:)— 90,.
Abraham Mendel 1093. Abraham Michel 1()84 F, 1(193.
dakob Michel 108D. dosef Mich(d 1675 — 82, 84-04.
97 mit I). Moses Mieliel 1095. dakob Moses h;S8. La-
zarus .Müse< 1078. Levi Moses 1G7() — 99 mit I). Michel,
Moses 1090 F, 16'D9. Philipp Moses 1080, 84; seine
Frau Judith 1684. Levi Polaek 1088. llirsehel Saiomon
1070. dakob Saiomon 1093. Isaak Saiomon 1(m5--09
mit l>. dakob Steürerath 1088, 95.
Biesenthal |auoli Wiesenthall: David Isaak 10)86 — S7. David
Samuel. 1691.
Bistritz | Pisteritz |: Jakol> Kat/ 1083.
Bleicherode: Herz Levi 10)83.
Bodenwerder: Moses Levi 1685 — 87, 90.
Bonn : Philipp Marcus 1690.
Brake : Saiomon Moses Üettinger 1694.
Brandeis : Felix Markus 1668. Moses Löwel 1685. Moses
Abraham 1085.
Braunschweig: Giimpel Moses I608. Pliilip,, Moses ItiSO
Breslau: Herz Abraham ](;92, 95. .N[.,ses Al.mham U><S V
■ ?«A T^'^T-""' f^''"'""" l6!»-'-'J-'. i)avi,l Al.xan.le;
IbhO. Joachim Aron IGSO. Josef lianich ir,80. Hirschel
boMjarnin 16«JS. Hirsdiel Fronckel iGOd. Jakot, .ir.tzol
lbs8, !)0-99. Jakob Abraham Herz 1GS4. Abraham
HerseM 168^. David Hm.-Iiel UJSl, S4. Salonion ifii-
schel 6!)S. Lsaak Jakob ICOn. Lnin Jakob 1.198
ileruiol Jakob ICOT-üS. Elias J„ael,im 1G04 Marcus
Jonas I6i(3. Daniel Josef lb9(), 9;J. David Josef n;,S>;
!I0— !>9. Jakob J.)8et l(i78. David Lsaak lOSO. J.r.vvel"
lsaak lf;8o Samuel Israel 1()84. Salman Lefkowitz
16W). lsaak Levi 1680. Philipp Löbcl 1(;!)4— 99 \atha.i
Jlarci.s Km.'), s.m.st von Kolin. Mendel Marcus KJOT
Nathan Markwitz l(iS2-S5. Mcn.lel Salomou Markwit/
li.Sa. Aron Meyer 1 092, 94. Perl Mover 16S7— «j;^
90-99. Aron Moses 1692. David Moses 16S2. Löbel
Moses 1693, 94. Hartieh Moses 1690 \\2, 99 Herz
AIos^'S 16S6. Salonion Moses l(;.s2. Jesaja Simon Reiss
10^7, 9y, 9;i. Aron Salomoii 1693. lsaak Wiener l6S:j
90-92. Samuel Alexander Witsch 16.s4. Lazarus /a-
charias 1679 — '.IS.
Breznitz ^lierstenitz] : Yeitel .Moses 1689.
Brieg: .Marcus üruck 167.').
Budln jButin, Baden in Miihreni : Abraham lsaak 169.»! lsaak
Levin 167o, 76. iLircus Polack u;97. Lübel \-alentin
I6S6, 94—99 mit D.
Bueckeburg: lsaak J lehne 1697.
Burgkundstadt: Josef Löl. 16S;"), A^]
Butschowitz: David Abraham 1697-99. Abraham I/,bel 16:iS
Salman Löbel 16J8. Salomon Moses 1697—99
Cassel : Joachim Abraham 1G7S. Moses Abt ICSO. Aron Bur-
chard 1C98. Jakob David 1(177. Jakob lsaak 1678.
Joset Kitow 1682. Herz Levin 16S2. Jakob Moses
1(,S2— 83. lsaak Schmnz 1680.
Celle: Philipp Aron 1695, 99. Samuel Aron 1691—99 Sa-
muel Jakob 1696. Salomon Isiael 1696.
Chiesch [Kisch, Kitsch] : Moses Bauer 1682—92. Israel Löbel
1689 L), 1695. Simon Riess 1692.
Chenzmv |Hentsehin] : Mar(^us Lsaak 1698.
Clere : Jakob Gumperz 1698—99 mit/). Levin Gumperz
169S_99 mit Sohn (Jakob ?j.
99. Daniel Alexander
.losef Michel 1694-96.
Cöthen : Woltf Jakob 1695. Jakob Wolff [692—99. lsaak
WolH 1691 r, 1699. Israel W.drt 1693. Samuel WoM,
Bruder Vi.n Jakob Wolff, 1699.
Czachory [Schachariz] : lsaak Meyer 1695.
Czatewiz il : Isiael Abraham Krause 1686. Marcus Mendel
16S6,
Czechowitz [Seliachewitz] : Lsrael Nathan 1697, 99. Israel
Samuel 1C97.
Czernowitz : Elias Mo.ses 1679, ^4, 87 mit I).
Danzig: Calnius Enoch Klsy. Salomon Josef 1695, 96 Salo-
mon lsaak 1697—99. Moses Mever I6li2, 94—99.
Jakol) 3Io>es 1089. Salorncii Moses 1G87. Moses 8aIonion
los;.
Dardesheim : ilcrz Singer ir)82- S3.
Daschitz : Marcus lsaak 1697-1)8.
Derenburg : lsaak Abraham 160:3-
1691—92. .Takol) lsaak 167S.
Levin Samuel 1()89— ÜO.
Dessau: Calmann Abraham 1607 — 90. Levin Abraham lfhS3.
Meyer Abraliam 1699. Salomon Al)raham 16S2, 89.
lsaak Alexander 1694-99. Marcus Aron 1677 — 82
mit I). Nathan Baer 169^—99. Moses Bernd 1696—90.
IlerzCantor 1618. Bernd David l(;75-79. Isnak David
ir)Sl r, 16'.U. Lazarus Elias 1682. Moses Enoeh
1697 -!)0. Maria Ilartwiehin 16^2, 84. Josefllerz 1()99.
Abraham Hirsch 1699. Moses Hirsch 1671L Isa.dv Jakob
ir)S8. Lazarus Jakob 1689—01 mit i). Levi Jakob
1678. .A[arcms Jakob 1677. Moses Jakob 1697—98.
Simon Jakob 1680. Josef Jeremias, Schreiber S(n\
Moses Benjanun Wulff, 1699. Nathan Josef 1684—80.
Bräunchen lsaak 1682—84. Abraham lsaak 1699.
Hirschel lsaak 1691. Jakob lsaak 1672. Lazarus lsaak
l(37l>— 88 mit D. Jakob Lsrael 1694, 99. Mendel Israel
1692-09. Marcus Juda 1682. Jakob Kautfmann
1694—99. Joset Kauffmann 1098. Jakob Kaz 1694.
Abraham Lazarus 1675, 78; seine Frau Anna Dorothea
1675 — 79. Mendel Lazarus 1696. Abraham Levin
1677, 78. I'iernd Levin 1679 — 84 mit D. David Levin
1684-90. Gumpert Levin 1695. Hirsch Levin 1698, 90.
Jakob Levin 1697 — 99. Josef Levin llkSl. lsaak Levin
1680. Berad lsaak Levin 1 680. Lazarus Levin 1690,
1695—99. Philipp Levin 1691-99. Wolff Levin Koch
n()
Leii'/.igf.T ML'.>.Si,'ii-;to.
IHTf), TS. Jakol) LciiUig IGTO, S^;. Lü1)('1 Mainz I(;i)i,
lOtlf). Ahraliatii .Marcus l()Si). .lakol) Mar.Mis UJTD, .^l.
Joachini Marcus IGsf) — 1)9 als 1). Josct* Aiarcus l(j.Si\
l(is7. Koiirad Mcyor 1GT8. Elias M^sos HV.KK UViv.
Moses 11)75 — 79. ,I(>S(?r Afo^os HiS'J. Loviu Mos(\s
16Si\ s:i. Maonus Moses U;9ii — 99 mit I). Mover
Moses l(]9i;— 99. 1-hilinp Moses li;^7— 91». Wolt! Moses
KlOS, 91). .lakol) Xatliaii 1(J>L^-'.»1, 1>7— 9!). Heiulix
Snhnaii 1()79. ,]akol) Salinafi 1()<"^1, S2. Jakol) Saliniioii
1(;90 r, 1()99. Josef Salinan M)77 l\ lUSÖ. jsaak
Salinan HlSl, 82. Isaak SalonuMi l(jli5— 91». lakol»
Samuel 1()79, SO. Israel Samuel ICSI, S'J. Leviii Sa-
muel Hi90 — 99. Siiloniou Samuel l()l)9. Susarnia Sauliii
]{)S2 1\ in99. Löwel Sienniund l(inr>-98. Alexander
Simim 1(197. Jakol) Steii^rnd Iil.si, 9(1— 9S als D.
ACrahain Woltl' 1097 — 1)9. llirs(di Wolll* K;!»;'). Sander
Woltr 10l»2. Moses Benjamin Wulll' 1087 91), >tä.ridii:
selbst oder dureli l'rau oder ]>. vertri^ten.
Doehlau : Josef KautVmann 109?.
Dornburg (!) : isaak Franek 101)1. Josei" Woltr 1(]90.
Dyhernfurth : Samiud Abraluim 1090. Marens 'J\d)ias Hi'.iO.
Ebeleben |(u'afscliaft Selnv:nvl)urg| ; iMielul Jo^el' 1668-
Bgcln : Al)i'aliani Aron 1('»77. Abraham Jakol» ir»77.
Eger : Salomon Abraham 107S. Joachim Uondi lolii\ Isaak
Hondi 10:0-.s2, So— s9 mit 1). Marcus ßoudi 10S9.
Abraham Julias 1.^9/. Jjevi Klias U)Si;, S/. Simon Jja-
/arus 1()1>J. Abraham Marcus 10^^>. Jakob Marcus I(>9().
Jienjainin Meyer ir.,s3, '.)] - Ou. I'dias M<'yer lo;:) — D^,
lOliö — *>7 mir I). Jakob Meyer ICltf) — *>s. Löwel Meyer
I0;9, Ifisc. Joel Moses llilK). Jakob Xallnui ir>sr,.
liazanis Simon HiS'J.
Eisenach: Herz Aron l()Sii— s3 mit Frau. Isaak OrünstelJ
HW;. Kalmann Heilbrunner 11)19. Moses Ivun/leld 1()<9.
Ei.senlohe (!) : Xathan Salomon 1()92.
Eisenstadt: Salomon Austerlitz lOsi; — *is.
Ellingen: Löwel Lob 101)4—90, W. Moses Michel 1G1»<;.
Moses Sussmann 1094, 9o.
Ellrich: Abraham David lODS, DD. Lipinann Levin 10<0, 92.
Ijevin Lipmann 11)99. Josef Noa 1<»94, l^f). Moses Noa
lOlif). Joachim Seliginann lOsQ, 1»:^, 95. Joset Siuion
10)92, 9;"), 9:.
Leipziger Mes.s«;iiste.
4". 7
I
Sussmanii Moses 1«»7 9.
Abraham Adam 1075.
Epstein 1077 T, 16^1
Emden. Mo^es Abraham 109:). Jonas Goldscdimidt 109O.
Philipp Jakob 109s, 99. Levin Lsaak ir/.is.
Eschert |L>chertej: lEeimann Su.-smann 1668.
Eschwege iFschewieliel : Kalnuum llelbrunn lOsti. Philipp
ilellhrunn 1680.
Eschweilcr iaus dem Amte Ksehwil
Eutingen : lsaak Westermanu lOl'G.
Falkenau : Salomon Abraham lOsJ.
Moses Daniel Kwf) — ;i). Jakob
mit I). Siir.on Lazarus lOs;. Jakob Levi h;;«). Salomon
Levin 1668. Abraham Schlam 167<'). Simon Schlam
107;, 7s, S4— SS.
Falkenberg: Moses l\pstein l(i7s.
Frankfurt am Wlain : 1-aak zum Si)ringbrunn und Sohn ;\loses
1()8:). Lr.^er zur Mause liJSO. Samuel zum «goldenen
Schwan H)SO. Samuel zur Armbrust 10S4. Fidst zum
roten Apfel mit Sohn und D. 161)7. Bär Abraliam 1697.
Heimanii Abraliam 1092. Jakob Abraham l(»l)l, 90.
Moses Abraham 1084. Philipi) Abraham 1090. Lazarus
Amsel 10SL\ 88—99. Nathan Amsel 1682. Salomon
Ams(d 1(')S4, S6. Beifuss Abraham 10)91. lieifuss David
HiS.'), SO, Dl— 99. I>eifuss >roses 10S9. Beifuss Salonuju
li;70 r, 10S9. Ams(d Beifuss 1()92, '.»;')— 1)9. T.endix
Beifus-« lOSS- 99. Isaak Beilusa 101)5. MeycM- lUdluss
lOSl), IM— II'.). Salomon Beifuss 17S0— 92, IC) -1)9.
Khiamud r^ir li')97. Calmaun Benedikt l()9l L, 1094.
Marcus Dendix 1077. Simon Benedikt U*,90. lleilmaiiu
Bonn H'»T9. Moses Buchsbaum 1092. David Colmar
10S4. Jakol» Colmar 1084. Abraham David lOS"» \\
10)89. Bendix Dnvid lOSO, 89. Jakob David 11kS7, 9S.
Moses David, .Sohn des David Jakob, 10)9(). Nathan
David lOOS. Moses Draidi 1097. Jakob KttiniijiH- 10S3.
Hain Coldschmidt lOSO, SO mit D. Josef Goldschmidr
lOSl). Marcus Goldschraidt 1080, 93. Simon Levin Gold-
schnudt 1097. Lazarus Grünhut 16SS, S9. Samuel llahn
1678. Jakob Meilbut lOSO. Samuel Hecht 1085 V\ lOSS.
Josef Ilevn 1697. Model Herz 1685, l»r). >h)>es llerz
1097. Na'than llir.chel 1699. Seliojraann Her/ 1085 l\
|(;9:j Woltl' Herz 10)84. Amsel Jakob 1083. Benjamin
Jak.»h 1692. David Jakob 10S4-99. llerz Jakol> 1084.
Hein Jakob 108S— 99. Löwe Jakob 1093 L, 10)91».
Seli^nnann Jakob 1095 Schlam Jakob D>90 -9S. Süss-
478
Leipzi^'or Messirästo.
kind ,I;ikob 1083, S4. ntM-nlwnl .Tosof lOSC |).,vi,l T,..,.f
K.J'J. Aro.i Isrtuk 1(382. lU-nui U-.u^k IC.Si;. .s; Burvis
(mlor Bonat) Is.ak 1U84, 93. iIos..s Is.ak I()S4 ;i5
1682. LowolJmlol K.Oo. llajo,- .r,„l,, |(;!)|_.,.. s.muol
üd.T Sal.H.H.n .lu.l;, IfJT'J C, icf,, l.isS-'»!)' .Marcus
Ju.ske IG.S Jakol, Lazarus, Sohn .Ics l.a/aru.s .M„.s,.'s
10.,<5, .s). ilüsrs l.u/anis IG7S, Hl'. A„,.s,.| L,.vi | ,s!);3
B.;rml J..v.n i;;-). J),vi,l Levin l(i,S.^. .r,|.„l, L,.vi„
i.evin 1Ü8<). M..y..r J.cvi., Kisi'. [{„bcn l.ovin 1'1!)i;--m!i
Salon,,,,. ] ,.vin IGi.a. Vathan Lipn,a„„ U;m. Sal,.m,.n
L.ttn,ann 10,S2 -!.0. Jak-b ].-,s.,- UIH-J. Davi.l Makl,.-.-
1 >^rf. .\l„s..s ilM,eus IGTT. M,.vo,- Alcv,.,- Ki'U -•-)
J(,J0— .»!. Ahi'ahan, .Moses KlSl). I!,.n,(i .M,js,..s l,;;»4_,,.j
. .un.p.v..|,t Mos.s l(is:5 I-, büH. ||cin..,nMnn .Mos,.s
b.<. J.ko,, Moses 1(;7;)-,SÜ. Laza,-us Moses KiliS
..)1-^..) Isaak Nathan l.i;)7. I.a/a.'us .Valban IGSD.
Ixvr \,. 1 u,.);j L„wi .V.tn (;-.)4. Jo.sof 01„.,.|än,l..,. 1,;!.-.)
Asche- (),,|„.„l,..,„u.|- l(!77. \V„lir (),,,M.nh,.i,n,.,- ir,L);j
I«;'ak I',M,i;e>- KiHT. |!,nuh i;..'h,n,,.,. |.i-)7 /..•ha,T,s
K<...i.n,.. um i.u,k Ki..s i,;;.7. i,,.v,,,\(;;;';;:s
16N) nur N,b,, Abraham Sah,mo„ Küh.. An.sol S:do,n,.n
II 1 ;.;-»• ;;;'"''''l^f «-.bynio,, l,;S(i. Davi.l S,.,|,)m,.n IGS(*
L, i(,,s,_j. ; s,-,n,' lJ,'ü.b>r llvvA Salo.non lGs4_,SS
mit J).; .Iak„l, Saloinon ](;82 81» mit 1).; .Jod 8a-
sT" '",<?-- ''^f; L''l.ol z,„n Salon.on 1668. .Marcus
?< .T"^ /r'-> v'T ^^"""'^' "'^-*- '^'^- •'-■-■»-Samuel
1(.»2 bd„thel hebcv l(W4. .lakob öohh.sini;. r l(i!M>.
'' ~, ;•,.;. w-'1 ^'.■''"^''''■'- 1"'^'- IsMMk Süli-n.ann KiS;!
l'/'sr ." ■',"?•' ^''''-"'•""' l'i-'. ••^- <5öt/.. .Si.non
1<..0. ller-diel bimson 1(>77. Manasso Öim.,,, l.;;)0 '.'>i
&,;il.>mon S„„„n 1(51)7. M,,-..^ Spoi,.;- 1(170. Isaak 8üs-
ib.Hi. AnisclK»! Worms Hui
Prankfart an der Oder: Davi.l .Vbrahan, lüs4. .)ak,.h Ah,ah,,m
M ' :\ ^r'^'"""^ Abn.hain hJSJ. J.evin .,,.,1 l-!n„iei-
Marcus Abnibam lGl.;-,-<)9. L:,/;,rMH .Vn.sol nil);i. l'.,il,,,,,
Aron K.J.i Marcus Uciciükt l(!7r) I' l(j,S() l(i'M_oy
-Moses liuohd. ucker Kh;. L i/arns ('ai„s IHM. Abraham'
•»'>• ^fctf
Leipziger Messt'ästo.
471»
D^ivid 1604. Jakol) Elias 1693-9!^ Josef EÜis 1694
i>5. Abraiiam Enoeli lÜ'Jö — 91).
Faniiiio Fränokel: Hcnni- 1678-91> mit I).; Isaak
ll3i»l\- Israel Koppol l(;95—i)9. Moses 1()7S r 1687—
89, 8l>— 99 mit 8ohn.
Judn (uTson U)06. Lazarus rirünliut 1699. Otn-son lliisch
1(;9|_1)0. Samson Iliivchel liiT«; — 7Ji. David Jakol)
KiSS, m. Jlcrschol Jakob U)80. Aroa Jot^l J682. Hri'z
Isaak 1602-94. Jakol) Isaak I6!i9. Lrvifi l^aak 161>1 —
99. Lazarus Israel ir.S2, Mendel La/ani.s KJli;;— 9ll.
Sam^oii Lazarus 1()!)7, 9,^. Abraham Levi HMk Jakch
Levi 1678. J.tsel Levi liiS;^. Moses Levin KiJM— 90.
Naftali J..'vi 16117. Xatiiau Lirtmann 1687. isaak Ma-nus
lCHO-94. Ahi-aliam Marcus 16S8, Sil Samuel Marcus
ir,9;)-9S. Area Mielhd 16t);]— 97. Aron Mosers 1697
Hirsehel Mo.>os 1(;S4 l\ 1699. Samsou Mo>es 1(193 —
95. Litrnianu Xaihao, Sohn des Nathan Lirtmann. I6s7.
Israel Pinkus 1694 — 91). J]ondix Salomon 1694, V?)
Elias S:dotii..n 161)i>-'.i9. Juda Salonion li;!);'). Marens
^alonion 167«; U, 1699. Samuel Salomon 1675— 7.S.
Michel Samiud 1694. .Saloninn Samu.d li;.»'.). Hirsch
Sanison Ui7s. Levin Sam^on 1678. Simon Lllniann
H*»>r). Aron Wittrnund I6S2.
Fraustadt: Nathan .lakoh 1675, 7i;.
Freistadt [l)rii'>tadt| : Marcus Salomon 1()75.
Frensdorf: Süssel Hirsch Juda lülK), 95.
Friedeburg: .Moses AUrahanj Levin H')94.
Friedland: Israel Loeser l()7l).
Fürth iTheidrl: Lazarus Abraiiam 1691. [saak David lh7l».
Lazarus Dinkelsbühler 16l»5. Meyer Elias 1698, !»9.
Elkan Eränckel 1677, 78, !)ii. H.ermann JH'ael Eranckel
1<>97--{I9. Hirsch Kioliiu 16ii7. Abraham CJabriel 169i) —
99. Woltr (:;al)ii(>l ir.96, 97. Snlomen Jakob 1679.
Dosnro- (V) Jo.wer 1695. .h.sol" Isaak H;77, 7s. Elias
Levi l(;,s7. Marcus Levi 1(;95. Mo^es ]a^\\ 16S(). Levi
Loeb 1694. Laak Loeb ir)94 — 9n mit, D. Mever Loeb
Hi86. 96. r.obcd Lazarus 16!)4. Moses Lipina'nn 1698.
Magnus Marcus ICini -<)!). Moses Mever l!l95— 97 mir
I). David Mohr 1684, 96. Lüwel Salomon 1678, 79.
Lazarus Schlam 1699. Sanison Salonnm 1678, 79. Abra-
ham Isaak Seiigmun 1(;93 L, 1699. Moses Isaak
\H0
Leipzi«;er Mcssgilste.
Seligmiinn IHOO, 97. Abrnliam T^IIin:inn \C>S\\, ST. DG
mit I). Leo Clliiiiinn I. UIJ)'), OS, 'Ji) ; ![; lilUS.
Fulda: Alu-aham Sussmanti 1668 Mostes lv..j.[).| 1668.
Gailingen: Abraham Markus IDST.
Geispitzen : Adam Seideler 1687.
Gernrode: Jiiiu Löbel 1(]1)7, OS.
Gerzlow [Gersloül : Salonion Ahraliain 1(170. fsr.u^I Gros.s-
nowicz 1G70. David Isaak 1(170. Öämtlicli mit 1).
Gewitsch (ilähren): Löhel Isaak Totscii H;sS-!)().
Gilza (Hessen): Ilirscliel Kalin ir)0(;-!)S.
Olücksburg: Länimel Juda 1(>80,
Glückstadt: Moses Mever 1(;97.
Göttingen [(.Jödin-enl : Jak(.b Abralunn l(i7S. .Samuel Abrali.im
l(;i)5_99. David Frän.-kel 1080. Abraham M:ircu> ICS'.'
U, lOOO. Michel Moses 160^. Moses Samuol KlOl» David
Spitz l()0r)-0O.
Goslar: Yietor Abraham 1605 — 00. Abraham Israel p;77.
Jakob Israel lliSO. Samu(d Lazarus 1678, 7'J, Ol.
.loaehim Philipp 1()77. Jakob Sams<ui 1(;70— SO.
Grätz IGräditsch, (uädit/ in INdc^i: : Jakob Icliel 107:».
3I()se's Israel 1 080. riirseh Jutlke I07S. Mo.scs Lüser
107s. Li'isvel MarcMis 1678. .Marens Moses KITS un.l
Frau. Samuel Simon 1675-70. .loset Xatlian 107>.
Grodno : J^evin Salomon lOi'S.
Gronau |Gron(}|: Jakob 1678.
Gröninaen Mirünniniien
Zur i\rieliaelimesse 1082 und Neu-
jahrsmesse 1(;8:] von eiiK^r .\nzahl Juden besuchr, die
in Ilaiberstadt ansässig waren und offenbar der IVst
iuilber ihren Wohnsitz vorüberuehen«! dorthin verlebt
haften.
Grossglogau: Jakob Abraham 1000. Marens Abraham lO'J'i,
97. Salamon Abraham 1685, SO, 0(;. Hirsehel P,endi\
100l>— 9:j. Moses David 1002, 04. Israel Oeid(d 1005.
Joachim Goldsclimidc 1677. Samuel Goltst lOlJl. Sa-
muel GotitVied 1080—01. Josef ilirsidiel 1007. Israel
Hirsehel lOSO. Samuel Hirsch 1001, 04-00. Salanu)n
Hirsehel 1085—80. Selij,^ Jakob 1000. Jakob Joachim
1005. Jlirschel Josef 1670, 7s. Jak.d. .]i^srt' UmO \\
1607. Lsaak J(»sef 1678. xManes Joset 1078. Marcus
Josef 1000— Oo. Samuel Josef iO0(;. Marcus Isaak
1075, Ol. Ai)raham Israel 1085), 0(). Ijendix Israel
168;i, 04. Marcus Israel 1078, 00, 07. .Moses Israel
Leipziger !\ressgäste.
4M
•
1078, 05. Samuel Israel 1680. Josef Juda 1686. Joachim
Lieber 1697. Lsaak Liepmann 1668. Isaak Löwe I67r,.
78. Jonas Löbel 1090, 91. xMoses Label 1096. Zacharias
Löbel 1693—98. Abraham Marcus 1095, 90. Isaak Marcus
1680. Nathan Marcus 1097, 08. Samuel Marcus 1689.
Marcus Meyer 1603, Moses Miehel 1077 IT, 1690.
Abraham Mirowitz 1078. Lsaak Munk Frencke 1093, 95.
Samuel Munk 1694. Safamon Munk 1691— !)o. David
Moses 1668. Jakob Moses 1600—93. Isaak xMoses lOOO.
Michel Moses 1604—90. Salamon Moses 1082, 83, SO.
Isaak Rothschild 1084 l', 1097. Israel Sachse 107>.
Moses Israel Sachse 1005, 97. Abraham Salamon 1(>78,
86, 95. Alexander Salomon 1680. Josef Heinrich Salouu^n
1668, 1675 U, 1690. Israel Salomon 1001-94. Meyer
Samuel 1(^80. Moses Samuel 1089—09. Isaak Simon
1606. Abraham Wolfl' 1693—97. Jakob W<dff 1690—
94. Josef Woltt* 1084—80.
Grundsheim: Samuel Meyer mit I). Löbel Isaak 1695.
Habern: David Sehwiau 1082.
Häckllngen llfeckling, auch llertlim:, Härtlingen] : Joachim
liendix 10!)4. Lazarus Klias 1083. Lazarus Isaak 1683.
Abraham Marcus 1084—87. Moses Marcus 1070. Josef
Michael 1683. Levi Moses 1683. Philipp Moses 1081.
85, 86. Rafael Mumdc 1(;8(>. üerson Philipp 1070—80.
Isaak Salomon lOS.') mit ü.
Haigerloch: Model Löwe und D. Jonas Löwe 1(197. Mose<
Schnerpf 1600, 07. Samuel Weil 1690.
Halbcrstadt: Vatersname Abraham: Jakob 109()— 90; Isaak
1078 — 70; Josef 1676— 80, 84— 09; Lazarus 1675 —
80, 83-09 mit D. ; Levin 1605—99; Marcus 1M\):
Salomon 1(175— 70.
Vatersname Alexander: Joel 1068, 1075 — 78 mit !>.;
Aron Joel ICIÖ — ;8 mit D ; Lsaak 1080, 93; Levin^
1687 U, 1(]08; Michel 1688, 80; Samuel 1678-80.
Jakob Aron 16; 9. Herz Aron 1075, 84- -99 mit D.
Samuel Ascher 1087. Levin Henedikt KuO— 80. Meyer
Bendix 109(;. Ilirseh Benjamin 1668. Marcus Bonjamin
1699. Jakob Bacharach 1680. Levin Bacharach 1680.
Lazarus Beermann 1677. Moses David Bloch 1693—90.
Familie Cantor: Alexander 1696; Bernd 1087; Burk-
hardt 1679. Jakob 1668, 1679. Wolff 1084—99.
Lehmann Cossmann 1694.
Monatsschrift, -IJ. Jahrf^ang'. i .j«
r l^_< > ^ A^^^'
t, ^^ ..Am. ^.»^ ^
■182 LiMpzij,'i'r 3f"3sfrästi<.
Vatersname David: Isaak 1684-90; Mendel IfiSß •
Soigmann 1697; Wolff I6'.t5-9l); David Woiffs
Sohne Moses 1678 U, 169!i und Miciicl 16S7
if''",P'V''^ll*'^^-92. Moses Daniel 1G96. Marcus
Wias 1094. Levin Engel 1678. Jeremias Fürst 1(;75
Heyniann (Joldschmidt und Soliii Marcus 16S7 Moses
Goldsclmiidt 1680, 84, 85. Lazarus Grünl.ut 1690-99
Aatersnamo Hirsch (Herz): Abraham I: 1075 U
1699; II: K ;.»;-,_«)<» ; Burkharde 1668, 167;-)— 80-
Gabriel 1691—95; Liebcrmann 1089; Moses I675 II
1696; Isaak 1G85; Levin 1691-99; Salonion 1698,99'
Levin llaninierschlasr 1698. David Ifenemann 1693-
99. Lipmann Iloilbrunn 16^3 U, 1096.
Vatersname Jakob: Abraham 1089-99- Elia-* 1694 —
99 ; Enoch 1079, 84-99; l[irscii 1084, 90-99 • Josef
1690-99; Lazaru.s 1690 99; Levin 1095; Liebor-
mann 1683-89; Meyer 1691; Nathan 168s, 94— 99 •
Simon 1676; Philipp, Bruder dos Hirsch, 167G l\
1689.
Vatersname Josef: Bonedikt 1077 U, 1099; Jakob
ITÜV- /?."'^' '^'^- "^: r.azarus 1698, 99;' Michel
16 <6; Seligmann 1(;94— 99.
Die drei Brüder: Aren Joel 107<;— SO 83—88-
Gottschaik Joel 1678-80. 83-99 nut Frau Bela'
geb. Ilascliel u. I).; L^nak .loci 1075— SO 83-'t9
mit Frau Rahel; Levin Joel 1684-97 mit Frau
Miehal; Zippora, Joels Wittwe, i6S4
Isaak Jost 1694-97 mit I). Levin Jost 1675, 78, 96
Nathan .Jo.st 1668, KJTV.U, WM. Philipp Jost 1684-99
mit D. Hirscli Jeremias 1695— lt;99 mit D.
Vatersname Isaak: Abraham lt;9-.'; Aron l(;94_t»M-
Efraim 1690, 94-99 mit D ; Jakob 107S; Juda
l(,K)-89muD; Le^in 1694-98 ; Michel l(;90-99-
Moses 1691, 93; Nathan u. Bruder Samuel 1694—99'
Vater.«naine Israel: Alexander 1693, 94 • Daniel
1694; David 1(576 U, 1680, 94-99; Jakob 1678 ;
Lazarus (Lorenz) 1668, Kuö— 79, 84—92; Mendel
Jnkob Juda WM--i)9. Lovin Juda ni94. Salomon
Kloze 1(395.
Vatersname Lazarus: Benedikt 1087—99 ; Jakol)
1088, 1690 ; iMoses U)S9 ; Samuel 1684 U im'i *
Simon 1(375 .U, 1680, '
Lfnpzigor Mi^ssgästo.
tS3
;:
•
■
Bernd Lehmann 1687— V)4. Ilerz Lehmann I(>!)0, 93.
Jakol) Liehermann 1676 — <S0. Levin Liebmann 1697, 99
Vatersname L e v i : Abraham 1(;93— 9^) ; Alexander
I67n, 78 mit Sohn und D ; Aron 1677 ; Heister
1675 : Jakob 1(;75— 80, 83—92 und Bruder Isaak
l(>7s U, 16^5 ; Jakob II 1090-92 ; Josef 1688-99-
Jost 168(3, 90; Lipn>:inn 16;T)— 80 mit D ; Löser
1675, 76; Moses Levi 1668, 1675-71), 83,\s5 mit
D. Isaak .Moses Levi 1693—99,
Isank Mngnus 1696, 99. Isnak Magnus, Sohn des Ma<r-
niis Siissmann, 1694-99. Abraham Mareus, Seiltänzer
1<»84. Alexander Marcus 161>1— 99. '
Vatersname Meyer: Benedikt 1679, 93, 98 ; Isaak
1695; Levin 1679 U, 1699; Philipp 1699; Samuel
16S() U, 1699; Salomon 1697 uud Bruder Simon
1693—98.
Vatersname Michel: Jakob 1691 — 99 ; Josef 160'>
1696-99; Isaak 1690—99; Sahmion 1692,93*"'
Wolf!' 1699. '
Vatersname Moses* Aron lb78, 79 ; Hirsch 1668,
1695—99; Jakob 1675 U, 1679 mit D. Isaak 1(;88'
1697: Levin 1684, 88: Nathan 1675-80, 86-99-
Salomon 1691-99; Sussmann 16S0 U, 1699
Alexander Noa 1684—99 mit Frau Lea creb. Lazarus
Moses Xoa 1694—99.
Vatersname X a t h a n : Herz 1(;97— 99 ; Lsaak 1()84
U, 1694 mit D und Bruder Levin 1691—93 • Ma^r-
nus 1680 ; Moses 1688, 96 ; Samuel, Sohn des
Nathan Moses, 1694—99.
Joachim Philipp 1684—99. Jonas Philipp 1677—80,
84—99. Henemann Rothenburc^ 1686. David Samuel
1()89. Jakob Samuel, Sohn des Samuel Lazarus, 1690.
Levin Samuel 1()80. Meyer Samuel 1668, 1675, 87.
Vatersname Salomon: Abraham 1692— 94 ;' Jesaias
1697-99; Isaak 1693-98; Moses 168(), 90-99-
Philipp l(i99 ; Simson 1693—95.
Bernhard Senger 1()83. Elias Seckel l(;9()-99 Ale-
xander Simon 1()87— 99. Abraham Simon 168(i. Lazarus
Simon 1697. Isaak Simson 1690—99. Israel Simson
1()77 U, 1()87. Meyer Sobotka 1677. Philipp Speier
1690—99. Amsel SchulhofF 1697. Jüdel Sussmann 1697
Magnus Sussmann 1675-80. 84—99 mit D. Benjamin
31*
t •■
484
L^'ipzii^. r M'<si^äst<-.
Tuschke 1()93. Aron Wiftmnnd 1668 und Sohn Isaak
1()93. David Wittmund li;*);')— !)7.
Vatersname W o 1 f f : Ahraliara 161)7; Bernd 1(J88—
1692; David 1()T5 U, 1(193; Herz 16i)4-99 • Isaak
1676—80, 83—87, 93-98 mit Krau Eva geb.' Levi ;
Seligmann 1697 ; Tobias 1678.
Isaak Jjazarus Zacliari.'Ks 161)7, 98.
Halle : Mey(H' Abraham 1G97. Moses Aron 16'.»5, 98, 99.
. David Haeharach 1697. .\ratthias Berliner 1698. Michel
David 1698—99. Moses Enoch 1695, 96. Lazarus Jakol»
1()!»3— 99 als D. 8alomon Israel 1692 — 1)9 mit Erau
Bella und D. Mannis Iltli(>ii 1698. JJavid Levin 1697.
Ilirscb Eevin 1696. Jakob Levin 1692—99 mit 1).
Assur Marcus liU)2 — 97 mit Erau Gnendel (Helena)
und I). Nathan Meyir 1696, 97. Sussmann Moses 1697.
Levi NatliMU 1693.' Bernd Wultl 1(J92— *.)9 mit Eniu
Bella und 1).
Hamburg: Abraham F(»nseca, David de Lima, Uifdiael Milaiio^
Kaphael Signior, sämtlich 1668.
Vatersname A b r a h a m : Jakob 1691, 94 • Josef
J6S2; Isaak 1693, 99; Kebekka, Erau des ^Miidiel
H;95 ; Meyer 1695, 99; Moses I6SS, 93, 95; Mau-
nus 1692 91); Philipp 1693, 9S ; Samuel 16s<i ;
Sim(»n 1 ()S.s.
Georg Abbas 16S0. Moses Anton 1()S6. (b.ttlieb Aron
1699. Isaak Aron 1676 E, 168S. Levin Jakob Aron
1699. Moses Aron 1698. Sanison Aron I()8:;. Gütted
Austerlit/ 1682. liosina Austerlitz 1699. Elia Levi dcd
Banco 1690. Marcus Levin del Banco 1684 U, 1699.
Cossmann Benjamin 1690, 92. Moses Benjamin 169'.>.
Levin 15endi\ 1686, 87. M.ircus Bcndix 1(;98. iVathan
Bendix 1692-99. Samuel Bendix 1680. Moses Braun-
schweig 1(;77 U, 1685. iN'athan Calmus 1697-99.
Abraham (Kantor 1679. Bernd Cantor U')SS, Josef de
Castro 1683. David de Castro Isaacs 1699. Posner
Kornel 16^4. Aron David U')Si]. Zacharias David 161)9.
Zacharias Daniel 1678 IJ, 1689. Emanuel Dandrata
16; 6. Moses Draeht 1693. Abraham Dreit'uss 1698.
Benjamin Dionysius 161X'). Efraim Efraim 1697. Samson
Efraim 1690 U, 1699. Benjamin Elias 1690. Marcus
Elias 1675-99 m. Familie u. D. Abraham Enixer 16)76.
Familie Fürst: Aron 1687 ü, 1699 ; Jeremias
Ltdpzigor Mt.'ssgäste.
4>5
1668, 1681 ; Moses 1690—99 ; Rüben 1688—92 und
Frau Lea ; Rüben II. 1698, 99. Salomon liuo.
Isaak Franck Wiener 1675 U, 1681 — 99. Samson
Franckel 1693. Samuel Fränckel 1690. ^L)ses Frank-
furter 1679 U, 16)96. xMaonus Gabriel 1685— s7.
Abraham Gomperz 1689 — 98.
Familie G o 1 d s c h m i d t : Bendix 1680, 90. Go-
schick 1677 ; Ilain (TLdne) 1668, 1675 U, 16S.>i :
dessen Wittwe 16Ü0 ü, 1699 ; Jobst 1675—79,
82 — 99 mit D ; Levi 1697 und Marcus, Söhne des
Jlain, 1686 {\ 1690—98; Moses 1691—94, 1698:
Nathan 1686 U, ir)99 ; Samuel 1693.
Jakob llammerschlag 1680. Abraham Harticli 1676.
Josef Ilartach 1689. Moses lleimann, Sohn des Heimann
Magnus, 1686 — 88. Magnus Iloimann 1686. Andreas
Heinrich 1681—84. Miehel Heinriclis 1683. Salomon
Heinrich 1(394, 95, Josef Samuel von d(4' Hevde 1696,
*)8, 99. Jakob Heilbot 1683, 89. Jakob Hirsch li»75
r, li;99. Jeremias Herz 1668, 1(;75— 78, 80. Levin
Her/ 167i; U, 1698. Abraham Jacobson 1692. Ilan.^
Jacobson 1691—94.
Yaiername Jakob: Abraliani 1694-97; Berntl 168'',
87 : Hirsch 1675; Moses 1698; Nathan 1689; Philip})
1()76 ; Salomon 16S4, 91 ; Zacharias 1697.
Moses Jeschurun 1678 — 80. Simon Jeschurun 1668, 16>0.
Salomon Joachim 1693, 94. Levin Joel 1692. David
Jonas 1696 — 99. Jakob Jonas 1676, 92. Israel Jonas
ir»99. Alexander Joset 1677. Jakcd) Josef 1668. Jonas
Josef 1676 — 78. Isaak Josef 1678. Levin Josef 11)9.").
Isaak Jost 1696. Levin Jost 1696.
Vatersname Isaak: Aron 1675 — 98; Benjamin 1696:
Lelhnann 1696 — 99; Samuel 1698; Salomon 1687.
Jonathan Israel H)75 U, 1686. Josua Israel 1698.
Lazarus Israel 1686. Moses Israel 1670, 86. Moses
Italiener 1678. Aron Lazarus 167(). Moses Lehnert 1696.
Vatersnaiue Levi: Aron 1687; Bär 1685, 89, 9i^ ;
Elia 1692; Gerhard 1687 U, 1696; Jost 169(), \ü ;
Josef Jakob 1097, 98; Marcus 1681—94, 96. 99;
Moses 1677 U, 16)83—98; Isaak Moses 1692; Levin
1697,98; Nathan, Sohn des Levi Nathan, 1697 und
Saiuuel, sein Bruder 1696; Simon 1668, 1675 — 88
I\b>ses Simon 1696—99; WolH' 1681—96; Wolti II
1699.
^86 Loipzigor Mi^ssgiiäto.
Anschel Löser 1684—07. Aron Luiia "](IS5 U 1697
Jochem Luria 1675—84. '
Vatersname Magnus: Jost 16.s6-8<J; Josef 1675;
Heinumn 1668, 167 5 U, 1688; Nathat., Sohn des
Ma^rnus Nathan I6li6; Simon 1692 ii;j
Samuel Mainz 16S2-99. Simon Mainz 'l(;9l. David
Marcus, Sohn des Marcus Klias 1690, 95— 9ti mit D
Ma-nus Marcus, dessen Bruder, 1()88— 95. Moses Marcus
1680. Jonas Meyer 1693—98. Levin Meyer 16S8— 9s
?'jL^-r'"''! ^''"^''^'' Marcus Meyer 1696. Samuel Meyer
169 i. Isaak Michel 1698. Meyer Michel 1675 U 1686
Seli-manu Muderich 1679. Josef Musaphi.i 1696.
Vatersname Moses: Abraham 1684— S8, 93 • Aron
der Koch, 1668: Aron, Sohn des Moses 'wias 1675
Ü, 1694; Benjamin 1695, 96; David Dlüö ; ' Elkan
168p; Jakob 16s6 U, 169:;; Isaak 1690; [[artwiff
l<)7o, 78; Marcus 1675; Sainson 1676 T, 1(]87 ;
drei Söhne des Moses :N'atlian : Bernd 1692 93 Levin
1690-98, TlK.mas 1676-78. '
Vatersname Nathan: Abraham 1683,92: Aron 1695-
Berndt 1675; (lotrtried 1682,85: Jonas n;n4: Levin
16aj-99 mit D. : Moses 1668, 167:)— 99 mit D. ;
Levin, Sohn des Xathan Moses, 1690, 93. Levin
Moses a^^athan 1694-99: Ma-nus oder Marcus 1675-
99 mit D.
Simon Oberländer 1682. Samuel Palati lf>78, 79 Jakob
Phd.pp 1693. Josef Philipp 1686-90 mit 1). Levin
Phdipp 1694, 95. Rüben Philipp 1699. Simon Philipp
1696-99. Elias Polack 1698, üO. Isaak Moses Polack
1086 U, 1690 und sein Sohn Mosts oder .Matthias
1693—99. Levin Philipp Puer 1697. Elias Kiess 1675 —
99; sein Sohn Marcus lÖlKi— 99. Michael Rubiuer 1696.
Famdie Rothschild : Abraham 1698 • l^^yln 1675—
85 mit D. ; Riiben 1686—99. '
Vatersname S a 1 o m o n : Amsel 1687 (J, 1691; Bernde
1675— 96 mit J). ; Efraim 1699; Elias 1(;!I4— iicj •
Hirschel 1675, 76; Joel 1686—90; Levin 1678 79
mit D; Moses 1692; Simon 1692, 96.
Abraham Samuel 1697. (i,»ttscbalk Samuel 1099. Israel
Samuel 1676. Meier Samuel 1693. :S'athau Samuel 1689
Samuel Sachse 1692. Elia Schauer 1693. Isaak Scriba
1697. Elias Seckel 1692-94. Jakob Seligmann 1678
Leipzig'»' r Messgästo.
48'
•
1/
Meyer Seli^^manu 1681—84. Michel Seligmann 1678.
Josef Senior 1679. Joachim Simon 1678. Josef Simon
1692 U, 1699 mit D. Lazarus Simon 1686. Philipp
Simon 1684—90. Josef Simson 1684, 98 mit D. Israel
Simson 1686,87. Mendel Speier 1683-85. Samuel
Stephanus 1677—79. Alexander Traub 1697, 99. Jakob
Vidanque 1679—82. Isaak Wallich 1692—99. Jakob
de Warmer 1679. Levin Weissweilor 1687 U, 16l>9.
Lazarus Welsch 1699. Marcus Wiener 1678 T, 1691.
Moses Nathan Wiener 1675—79, 8(1, S{^. Jakob Wollt
1696. Isaak Wolfl' 1692. Levin Wolff l(i91. Nathan
Wolti' 1699.
Hameln: Marcus Elias 1691. Sussmann Gans 1(;87 mit D.
Hamm: Aron Elias 1698. Marcus Elias 1690, 92. Herz Jor-
dan 1692. (Hamm = Hameln?)
Hanau: Ascher David 1678. Jakob xMoses lr)78.
Hannover : Bendix Abraham 1693 U, 1699. Sauuiel Aron
1693, 94. Herz Behrendts 1683 P, 1693 mit 1). Jakob
Ikdirendts 1683 U, 1694. Letlmann I^ehrendts 1690-94
mit D. Lazarus Falcke 16i)9. Bendix Gomperts 1694 — 96
mit J). Samuel Israel 1690. Herz Lehmann 1693.-
Jakob Levin 16!>8. Salomon liovi 1697. Alexander
Moses 1695, 96. Gunipel Moses 1696,97. Isaak Moses
16'.>6. Salomon Moses 1689-91. Jakob Michel li>S^,
89. David Oppenheimer 1695. Woltit Oppenheimer 169S
mit Frau und I). Josef Salomon 1695, 97. Maiou>
Speyer ir)97. Cahnann Weyl 1698, frei, weil zur Leh-
mann'schen Suite ^^ehörio; (von da ab in Halle ansässig'
Harzgerode : Moses Isaak 1698. Abraham i\Ioses 169;, 9n. "
Heiblingen (!) : Abraham Marcus 1685.
Heidelberg : Abraham Noa 1696.
Helfta : Levin Alexander 1689—96. Simson Lüsser 1689 L'.
1699. Levin Salomon 1694. David Wittmund 1695.
Hettstedt : Levin Aron 1698.
Heuchling : Salomon David 1696—98.
Hildesheim : .Isaak Abraham 1688. Isaak Ascher 1686. David
Benjamin 1686. Moses Bayreuth 1693. David Burkhardt
169L\ Moses Burkhardt 1693, AbrahamCantor 1678. Bernd
Cantor 1689 U, 1()97. Burkhardt Cantor 1697. Levi
Caiu 1691. Isaak David 1688, 93. Jonas Efraim 1690
untl Bruder Samuel Efraim 1689—93 mit D. Alexander
Franek 1696. Tobias Gabriel 169l\ Isaac Gt)ldschmidt
1685, 86. Moses Goldsciimidt 1691—99 mit D.
Familie H a m m e r s c h 1 a ,t- Jakol, 1GS4-93 mit
D^^ Jonas 16-.1 ; Mendel 1G84-99 mit I); Me"'ie
Ja'kob msT^n l^,*^"- /i'-^hel Hirsch 1094. Abraham
Jakob IbSb David Jakub 1ÜS9. iliciiol .lakob 1668
.;: ,'PPi;'" ,i^'f • •^"'-'; ^r' '<^"->^- ^7. Abraham
169., bam,.ei Isaak 1691, 9;). Abraham Israel l(t8()
Davui Israe 1688, 91-93. Moses Isra-l im~^.
baniuel Israel lb88, 92-!»5. Levi LMzarus 1(5S8 Oain
gm! ''^' '?• f{-'' ""'.' '' ^ ^^'-^ «ohne Li'.mm '
0.) -95 nnd balomon l(JSS-99 mit J). Levi.l Levi
Ssi: sr"> ^^m"*' ^^^-*^^ ""■' ^'- «'»'""clLevi
1668. Sal.,mon Lipmann 16s9. Mcsos Lübel 1099
Vatersname Moses: Alexander lG8G-9'> Divid
079, U, 1684, IÜ8(;_9.. ,„it D; Jakob IG90-93
Abraham Müll-r 1090-9:.'. Jakob Nathan 1077-79
\\ Olli Nathan 1098, 99. Abraham Philipp lOS?. L,i
Polack 1680- S9. Woltl l'rager l(i,s8
^ ate,s„.^„,e Sa I o m o n „der S a I m a n : Cain 108,S;
Calmann 1...9 80, HS-i^2 mit I) ; baak 169-> ^
Moses 1082; Samuel 109Ü, 98; Salomo,, 1075 '
Isaak haniucl 1077. Moses Samuel 1091. Xathan Sa-
Höxter : Leviü Aron iGOfJ mit I). Rudolph Ilorz
Hohenthurm: Michael Alexander 1()97— 'Hj
Holleschau: Jakob Joachim 1G89. WolV Löwol 16S8-U()
Lcvin Benjamin 161)8.
Hornburg. Isaak Abraham 1G95 DS. 99. Seligmann Abraham
bJ8. Isaak Alexander 1682. Hnlip,, Jobst 1Ü82, SD
1 nlipp Levin lfJ98, üü. Rüben J.ovi H;9:>-ü9*
tl ?''1'f^ln^T'^''i lloo ^^^i^- ^^''' ^^'''^^ ^082. Jakob
i T;.i ;r^;.flr^^^^- Isaak Moses liisa, 1(^)0-99;
11. lbl)4 U, 1G!>.S. Sussmaiin Moses 1(;82 S3 Nathan
bamuel 1099. Israel Samson 1Ü79, 80. 95-98 m'it D.
LoipzigiT Mt'ssj^iisto.
489
Horazdiovic [Haraschowitz] : Salomon Adam und Sohn Samuel
1687.
Horic : Gerstel Moses 1693 — 99.
Horzepnik |norse2:ineek] : Rüben ^Marcus 1679.
Hoym : Reer Levi 1682—86. lierend Cantor 1G85 — 87. Her/
Cantor HlHo, 86.
Hüls: Jakob Isaak 1696. Herz Kaz 1696.
Jankau: Jakob WolÜ' 1698.
Jarotschin : Ilirschel Jakob 1698.
Jever : laaak Josef 1676.
Innsbruck : Jakob Götzel li)85. Lazarus 1685. Josef Tinc 1685.
Jüdenberg: L^aak Schmuz 1691, 92.
Jungbunzlau : Josef Scheuerl 1697, 9S.
Kaiisch: Vatersname A b r a h a m : Amsel 1087 U, 1099 ;
Assur 1690—99; Jakob 16S3, 93; Joachim 1084;
Lsaak 1690.
Josef David 1677. Isaak David 1081, 84. Abraham
Ezechicl 1698. Jakob Henoch 1679. Hannach Herschel
1678—82. Jakob Ilersebel 1683, 84. Marcus rierschel
li;s4. Moses Herschel 1684. Abraham Heskel 1693.
Vatersname Jakob: Elias 1083 ; Enoeh 1084 ;
Joachim 1691, 92; Jonas 1681 T, 1685; Isaak ir)94;
Josef 1693; Lassar 1678, 79; Marcus 1683 ; Samuel
168.3 r, 1688 ; Simou 1692 ; Woltl' 1679-93, 96— !»9
mit D.
riülipp Jobst 1684. Jakob Josef 1695. Lsaak Josef
1678, 7t). Marcus Josef 1675, 78. Liebmann Israel
1078. Salomon Jonas 1686, 87.
Vatersname Joachim: Abraham 1677, 85 ; Ale-
xander 1088; Aron 1681, S8 ; Efraim 1092, 96;
Löwel 1676 ; Samuel 1681 ; Simon 1677.
Vatersname Isaak: Denjamin 1679; Elias 1093;
Jakob 1685 ; Josef 1(183 ; Marcus 1674—89, 9S
(1676 von Halberstadt aus); Selig 1681; Simon
1679 r, 1099 ; Salomon 1()7S.
Abraham Joachim Kaphan 1677, 78. Jakob Lazarus
1696. Samuel Lazarus 168(i. Marcus Lipmann 1017.
Elias Lövvel 1687. Jonas Löwel 1()91. Hirsch Marcus
1690, 98. Vickers Meyer 1(;79. Jakob Michel 1()84, 85.
David Moses 1()78, 84. Jakob Moses DmS, 91. Marcus
Moses 1685. Bernd Salomon 11)95. Jakob Salomon
1675, 71). Israel Salomon 1(>78 T, 11)85. Joachim Samuel
■ÜMI
mam
mm
490
Liipzigt.T Mt'ssi'äste.
n)St;. Josef Samuel KiSf). Moses Samuel hwT U, l(i82.
Moses Samuel Schulmeister KiSH. Isaak Simon' 1()86,'
87. Jakol) Scimiaje IH85. Knoch Schmerlowitz 1(;83— St'
Isaak Tobias li>8l U, ir>s5. Jakob Valentin 1<;77
Kammin : Adam Israel liiSi).
Kassejowitz : Hirsehel Isaak KnSS— 1(;94. I^aak Fischel U\d'i
Jakob Wolft* liü'O.
Kempen: Aloses Abraham U')\)G.
Kempenau (I): Moses Jakob UiSö.
Königsaal : Löbel David 1(;97.
Königswart : Jakol) Marcus lii91,
Kojetein : Samuel Patschieck Ui7S.
Kojetltz : Marcus Bondi I(;91.
Kolin: lliischel Fraenckel ir)97. Marens Flirschel ir,82 84
rhilipp Jtikol) liMO — 79. '
Kolischow: WolH* Löwol, Lüwel Moses 1(;87.
Komorn : Isaak Totzsch liiSS.
Konespol | Kunitzpola, Kanischpohla] : Abraham Jakob 1(;75
Lowel Isaak KiSo-D-;. jJendix [srael liis^. Honsehel
Löbol 1(;92, \)3. HeinUx Salomon Uu\).
Kosetltz : Ilirsohel Isaak lii9L>.
Krakau: Jakob J]är 1093— 98; Isaak Bär li;i)4 U, U\99
Löwel David liiüO, «)7. Levin Hirsch 1{\S± Josef-
Jakob 1(JS7. Simon Jakob n;77. Hirsehel J.»nas lii^Jl
— 94, 97. Marens Jonas 1(;87— 9S. Israel Isai l(;s7.
Samuel Israel 1077. Salomon Marcus KV.iG— 9S Samuel
Meyer 101)2-94. Moses Pohiek 1079. Moses Salomon
Ii;95— 98.
Kralowitz: Israel Abraham I0S4. Moses Abraham Lovi und
Frau 1093. LObel Israel 1084.
Kratzau: David Hirsehel 1679.
Kremsier: Marcus Abniham 1678, 79. Al)raham Alexander
IbSo. Seliir Aron 1090. Abraham Brück 16S5, 80. Jakob
Corante 1077. Löwe Daniel lOSf). Marcus Foibel 107cS.
AnsehelFninckel 1094. Löwel llerschel 1078. Isaak Joset
Ilolleschau 1693-90. Isaak Jakob 1090. Löwel Jakob 1691.
Daniel Isra(d 1087. Alexander Löwel I(;i)3. Wohl Löwel
1688. Josef Marcus 1688, Jonas Mever 1680, 81, 85—99
Josef Meyer 10^.>1— 96. Veitel Meyer 1685—99. Zacha-
rms Moses 1682-92, 95, \)ij. Samuel Patscbieok 1(;77.
Isaak Pinkus 1677, 78. Isaak P(dack 10S7. Lazarus
Polack 1670-78. Mendel Polack 1680-90/J9. Salomon
Leipzij^or Mossgäste.
491
Polack 1686, 87. Jakob Riess 1086, Moses Löbel Riess
1092. Simon Riess 1079— Sl, 86—99 mit D. Israel
Samuel 1678. Abraham W(df! 1680—90. Daniel Wolff
1688. Joachim Woltt 1679, 81, 86—90. Israel Wolff
1682, 85—90. Sah>mon Zachaiias 1090.
Kriegshaber: Baruch Ginzberger 1090 — 99. Josef Nrirnberi^er
odrr Neuberger 1090, 98. Lazarus Löwe 1096.
Krommenau : Nathan Jakob 1085.
Kronach: Esther Jonas 1679. Leviu Koppel 1095 — 99. Isaak
Samuel 1080, 97, 98.
Krotoschin [Kroderschin, Krezschin] : Jakob Abraham 1688.
David Herschel 1078 U, 169o. Fabian Hirsch 1097.
Moses Jakob 1086. Jakob Josef 1692. Aron Josawitz
1082. Alexander Isaak 1098. David Isaak 1082. LiAvel
Isaak 1686, cS8. Michel Isaak 1082. Isaak Loserwitz
(»der Lazarus 10*^5, 92. Salomon Lazarus 10/8. Jakob
Levin 1690. David Löwel 109(). Isaak Löwel 1688.
Abraham Marcus 1090. Josef Moses 1092. Bernd Sa-
lomon 1095 — 1>8. Jakob Salomon 1698. Josef Simon
16; 8. Jakob Veit 1090. Marens Tobias 1698. Jakob
Wolff 1696.
Krumau [Mähren] : Isaak Totzscheck 1688 — 90. Löwel Totz-
scheck 1088.
Labischin : Josef Jakob 1091. Isaak L('»bel 1()90. Lazarus
Moses 1088—91.
Landsberg: Abraham Levin 1697, 98. Moses Marcus 1680.
Marcus Salomon 1078.
Laucha : Samuel Sandel 1698.
Laun: Löbel Simon Mürwitz 1668, 1670 U, 16.^3.
Ledcc I Letitscl), Letseb, Luzscb, Leizsch): Jakob Abraham
1092, 97. David Altsehul 1082. .Moses Aron 10)99. Josef
Jakol) 1682, 92—99. Aron Isaak 1682. Samuel Isaak
ir>90_99. Veit Isaak 1682,91—99. Woltf Isaak 1682,
91—99. Isaak Ri(»ss 1695.
Leipa : Aseber Gerstel 1696, 97.
Lemgo Lemehei : Salomon Moses 1()95.
Libau [Ivurland] : Zacharias Daniel 1091.
Lichtenau: Plans (Ilonau) Mendel 1091, 92.
Llchtenstadt : Salomon Abraham 1079. Abraham Aron 1083,
84. Jakob Aron 1668 und D. Seckel Aron 1679. Lemmel
Ascherle 107i>. Lazarus Bondi 16S4: — 86. Moses Calmus
1075 — 92. Joachim David 1670, 78. Joachim Gerstell
492
Lt'ipzii^.T M<'ss<,'ä!5t.\
im
tlian
1675. xMeyer Joachim 16SS. Solilom Lemniel IGTll, 77
Joachim Lederer 1681—83. Isaak Levi 1668, 1676,' 79*
Israel Löhel 1689. Sah)iii()n Levi 1668, 1675—01: seine
Söhne Amschel 1676 und Simon 1675 U, 1G1\), Veit
Moses Levi 167S — S5. Marcus Lichtenstadt lliSl) Joa-
chim Meyer 1676-87. Marcus M(tyer 1 087- 9(;. Ahraha
Mooses 1690 — 95. Senior Moses 167«;. Salomon Nathu..
1675, 76. Hirschel Sehhuim 1 075— 79, H2. Gomperz
SamMiel 1693. David Wiener IGS:), 81.
Lindau: David Samuel 1699.
Linz: Marens Juda 1697, 98.
Lischau: Isaak David 16S5.
Lissa: Vatersname Al)raham: Fisehel 1()79 U, 16S() •
Jakol) 1668, 1675 U, 1679; Jakol) Moses 1691 ; Moses
U;84, 85, 91—93; Lazarus 167S; Lökel 1685; Sa-
lomon 1677.
Gerson Arou 1678. Isaak Aron 1678 \\ 1686. Moses
Ascher 1678. Joachim Calmus 1691. Moses Calmus 1688
Isaak David 1689. Wolff David 16S6 L, li;99 ; seine
Frau Vögeleiu und I). Jakoh Fabian 1686, 88. Abraiiam
Fisehel 1685. Joachim Gal.riel 1691. SamunI Gentus
1686. Kaufmann Gosen 1()76.
Vntersname Hirsch: Bendix 1685; David 1679. 80;
Jakob. Sohn des Hirsch j.evin, 1677 — 79; Joachim 1678*
Samuel 1691.
Vatersname Jakoh: Abraham 1. 1668, 1675— 1»2- II
1677 U, 1694—98; Elias 1()75— 84, 92; Isaak 1686;*
Jonas 1678; Lazarus l(;i)6— 98: Marcus 1684; Moses
1680, 84, 90: Samuel, Makler lr,75 — 91).
Abraham Jos(>f 1098. Moses Josef 1()75, 86. Simon
J(»sef 1690. Fsajas Jonas 1686. Lazarus Jonas 1686.
Marcus Israel 1685. Jakob Jüdel 1678. Isaak Isai 1685.
Vntersname Isaak: Jakoh 1(;85: Isai 1690, 92 mit I) ;
Marcus 16S5 ; Moses 1G77: Kuben 16^5: Saloniori
1685—99 mit 1).
Lachmann Keynen 1676. Salomon Lazarus 16lii;. Isaak
Lassewitz 1685. Josef Leibnitz 1686. Marcus
Lipmann KmS. David L(»vin 1679. Hirsch Levin 1668
1677—80. Jakob Levin 1678, 79.
Vatersname Löbell: Abraham I 1675—82, 85 — 87,
90-99; II 1678, 85; Aron 167S, 80 ; Fabian 1697;
Isaak 1695; Marcus 1693; Moses 1687: Michacd
1686; Samuel- 16S6.
Loipzigfi* Mrssgästc.
493
Israel Mircus 1697, Löl)el Marcus 169S, \)\), Moses
Marcus 1677, 7s, 98. Perl Meyer 1686.
Vatersname Moses: Aron 1668 ; Hirschel 169>>; Isaak
1678; Magnus 1681 ; Marcus 1675; Samuel 1(;78, 83.
Marcus Pinkus 1686. Isaak Prager 1684, 85. Josef
Aron Prager \6^6. Levin Rothschild 1668. Isaak Rüben
1685. Jakob Samuel 1668, I67s, 94. Josef Samuel 1686.
Josef Salman 1680. Esaias Schammas 1696. Ilerschel
Schreiber 16/5, 77. Isaak Simon 16(S9. Marcus Simon
16^>8. Samuel Simon 1686. Salomon Simson 1676, Marcus
Tobias Krotosehin 16t)7. Abraham Warter 1685. Baruch
Woltr 1686. Pendix Wolft" 1684—86. Josef Wolff 1690.
Löwel Wolff H592. Moses Wolff 1699.
Lobositz I Lobeschütz]: Rmanuel Katzenstein 1668, 1682 — Sß.
Loden (!) : Abrahan) Israel 1668.
Loschitz : Hirschel Abraham 1697. Simon Isaak 1697.
Lubenz : Nüssel David 1679. Nathan Joachim 1676. Simon
Schlam 1676.
Lubkowitz : Isaak Aloses 1685.
Lnblin : .Moses Josef 16^4, 85. Jakob Levin 1678. Xathan
Markwitz 1676 — 7s. Josef Sablowitz 1684. David Sa-
lomon 1684,
Luckau: Marcus Salomon 1690 mit D. Jonas llaase.
Lüneburg: Bendix Abraham 1694. Samuel Alexander 1683.
Perend Aiou 169(), 9/. Isaak Aron 1694. Simon
Philipp 1696.
Lünen: David llavA 16i^7.
Währen: Marcus Abraham 1()79. Löwel Fisehel 1()78. Salo-
mon I^'rankturter 167S. Koj>|>el Fränckel 1079. Hirsch
Isaak 1686. Josef Mever 1684. Yeitel Mever 1684.
Meier Rausnitz 1678, 79. Lazarus Salomon 1678, 79.
Israel Wulff 1684.
IWährisch-Neustadt : Hirschel Abraham 1695, 96. Josef Jakob
1()95, 96. Simon Isaak 1695, 96.
Mainz: Samuel Abraham 1694. Loh Isaak 1691. Juda Moses
Levi 1()95. Salomon Levi 1602.
Magdeburg: Isaak Joel 168»). Levin Meyer 1683. David Sa-
muel 1683.
Mannheim: Jakob Salomon 1697, 98.
Mauereck: Salomon Lazarus 1685.
Merzbach: Salomon Abraham 1087, 1697. Meyer Haym 1692.
Moses Jakob 1685 U, 1698 mit Sohn Jakob und D.
mi
1
494
LtMpzig«»r Mossgästo.
Bonem Löwe }6\M]. Isaak Loeb 16S6. Aniroiis L()(»b
1695. Josef Moses lß9i). Mendel Moses 1()90, 9;"), 9(i.
Simon Moses 1()92 U, 1698. Salonion Simon 1694. Lip-
mann Unna 1693.
Meseritz: Jakob Abraham 16^6. Simon Aron 1()90 — Ol, 98 —
99. Bendix Ezechiel 1(378. Jeremias Jakob IGSO. Isaak
Jakol) 1G77, 78. Moses Jakob 1677, 84. Snlomon Jakob
1677. Samu(d Israel 1686. Joachim Levin 1684. Moses
Levin 1684. Marcus Mendel 1685. David Moses 1677.
Jakob Moses 1684. David Salomon 1678. Samuel Sa-
lomon 1696. Bendix Samuel 1694—99. Jakob Selig
1678. Jakob V^alentin 1677.
Blinden: Julius David 1696. Moses 1695. David Jonas 1696,
97. Herz Levi 1695,96. Salomon Levi 1695, 96. Isaak
Melchior 169!). Joe! Salomon 169:;. Salomon Sassmann
1696.
mühlhausen : Frau Hindel 1699. Nathan Jo8en6:M;, 97. Amsel
Wertheimb 1682, 95, 98. Nathan Wertheimer 16S2.
fflnschau [MosehauJ : Abraham Sehlam 1()75.
fflyslow: Marcus Bondi 1692, 93.
Nachod |Naclihut in Böhmen]: Isaak Zacharias 1683.
Nördlingen iNehrlingenj : Salomon Moses 1694, 95. Moses
Rafael 1695.
Nesselried : Koppel Israel 1687,
Neubydschow: Abraham Zschik i o^6.
Neubarg: Jose! Yeitel 1(;S4.
Neuem (Böhmen): Jakob Isaak 1677.
Neukirchen: Alexander Moses 168S.
Niederwartha : Samuel Jiidel 1695 und D. Mendel Wolfl*
Nienburg a. S. ^Nimburg, Niei)urg, Nierenburg, München-Nion-
burg]: ilerz Aron 1682, 83. Philipp Jobst 16S2, 83.
Moses Kersten 16S0— 96. Abraham Levi 1692. Joset
Michel 1682. Aron Wittmnnd 16S3.
Nikolsburg: Marcus Abraham 1699.
Familie Austerlitz: Josef 1675 (J, 16S1, 84—93;
dessen Sohn Mo^es 1685-98; Salomon 1676—79, 92.
Moses Beck 1694. Perl iieck 1694. Salomon Hehrel
1694. Marcus Benedikt h;85 — 91, !>7— 99. Jakob David
1685, 91-99. Simon David 169S.
Familie Frenckel: Hermann 1681; Isaak 1685;
Koppel 1679, 81, 85—91.
L»Mp/,ig(M- Müssgiisl»^
49"
•
Familie Goldschmidf: Abraham 1677 U, 1681, 85 —
iKS mit seinen Söhnen Löbel und Perl; Bernhard 1675,
76, 98; Moses 1691—9:1
Joachim Gerstel, Schneider, 1687, 90, 92—99. Marcus
Hollesebauer 1686. Al)rahani Jakob 1676. David Jakol>
1688. Isaak Jakob 1684—91, 93. Isaak Joel 1686.
Isaak Israel 1668. Jäckel Isaak 1688. Abraham Juda,
Schulmeister lö96, 98. Moses Kersten (Karst) 1685 —
87, 90, 93. Nathan Lazarus 1688. Israel Löbel 1698.
Lazarus Mendel 1698. Ilirsehel Moses 1686—91. Moses
Pinkus 1688—91. Seleke Pinkus D;86— 91. Israel Polaek
1676. Löbel Polack 1698, 99. Marcus Polack 1699.
Jakob Salomon 1679. Isaak Salomon 1688. Hirschel
Wirikler 1698.
Nörteu: Uosel Jonassin 1690 mit 2 Kindern auf der Durch-
reise und deshalb ohne Maut.
Oberndorf: Löl) Abraham 1695. Noa Israel 1695. Abraham
Lob 1696. Lob Sandel 1(;9S. Ilaym Sehlam 1698.
Oedenburg : Salomon Austerlitz 1681.
Oettingen: Perl Jakob 1691. Loeb Juda 1687; Perl Juda 1691.
Heimann Landau 1696 — 97, l»9. Levi Loeb 161U. Simon
Maious 1691. Seligmann Meyer 1687. Moses Michel
1691. Isaak Moses 1687, 88. "Levin Moses 1691. Beer-
mann Ulimann 1695, 9().
Olcucz lElkisch]: Josef Jakob 1686— 89. Israel [sai 1686—89.
Opatow |Abt|: Isaak Abraham 1697, 98. Perl Meyer, sein D.
169s. Wulft* Abraham 1680. Kaskel Wulffewicz 16S0.
Oschersleben : Lipmann Ileilbrunn 1682 — 84 mit Frau. Simon
Jakob 1678 U, 1697. Jakob Lazarus 16.M6.
Osterode: Levin Lazarus 1696. Abraham Salomon 169«>.
Ostrau |Ostrow in Mähren]: Moses Israel 1690.
Peine: Philipj) llammerschlag 1681, 85, 86. Hirsch Jakob
1695—97. Löbel Löser 1675, 76. Moses Levi 1677, 78.
Philipp Moses 167S, 79. Levin Salomon 1695—99.
Perna: Jakob Pinira 1680.
Petschau [Petsche, Petschkau] : Veit Levi 1()75— 78, 86—92.
Pfersee [Pforschen bei Auusburir, Tferschen, Ferschen] : La-
zarus Günzbergcr 169S. Marcus Levi 1678 — 80. Jakob
Moses 1687. Isaak Samuel 1679. Abraham IHlmann
1677, 79. David Ullmann 1698. Löwe Ullmaun 1695.
Pfordt [von der Porth] : Simon Salomon 1692, 93.
«N
i
496
Lei^i/.iger Mi'N>gilNt.'.
Pfungstadt: SoWcr Tlirsohel 1680. Victor I-^aak 1GS1>. Samuel
Moyer IßsO. David Samuel 1<'.89.
Pinczow (Polen): Jakob Abraham 1(>7!>. Samuel Ilerschel
161)0-!)G. David Samuel lOSl).
Pirnitz: Joachim Abraham 1()7*J. Simon Aron 1677 — 7!».
Pianowitz (I): Salom'>n f.ovit 16>^S mit D. Abraliam Levit.
Platz: lEerz Abraliam 1078.
Plötzkau: Gerson Philipp 1680.
Plycza iPfliiiischko : Löwel Joachim 1678.
Pocking [Poching, Pöckingj : Nathan .loset' 1601 — 95.
Pollewitz (I): Isaak Aloses 1686.
Polna [Polnau, Pohlen] : Aron Abraliam 16S5, 86, 96. Jakob
Abraham 1676. Moses Abraham 167'). Marcus Isaak
1684. Simon Isaak 16^0. Jakob Jüdel 1677. Jakob
Löl>el 1698. Isaak Tobias 1684.
Poppenhausen: Boruch Uachmecl 1698.
Posen: Vatersname Abraham: Amsel 1090; Jakob 1676 —
85; Josef 1696); Isaak 16><3, 84; Löwel 167s, 80;
Marcus lOSf); Moses 1684; Salamon 1696; Simon
10S4— 90.
Jakob Aron 168:], 84. Joachim Aron 1678 U, 1684.
Neliemias Aron 1684. Benjamin Assur 1670. Hirsch
Benjamin 1679. Jakob BiMijamin 1684, 85. Jakob Beer
liuS:') U, lÖOi). Samuel Booss ir>78. Hirschel Salomon
Poro-is IT)!);'). Moses Oahns H '>>!<'>. Jose! David HuC) IJ,
li;92. Löwel David liiSi;, 88. Marcus Elias H;8«;. Cal-
mus Enoch KiSi). Mendel Ezechiel KW 9. Heinrich
Jeremias Forst, Student, liWS. Marcus Fabian K'/.Mi.
Jakol) Ilaman liWH). Baruch Hirsch ir>S(;. Isaak Hirsch
l(;s3, S4. Löwe Herz l(;s3— S5. Marcus Hirsch Ifisl.
Vatersname Jakob: Abraham Lisi) U, lii^.^^.i; Aron
16W] BendiK lOO; ; David 16;s, ll); Elias 16s4 ;
Juda li;sO, SI ; LeHk 16s()— s5 ; Marcus KlsQ— <)(;
mit D ; Moses 16;s, ^>0 ; Salomon 16S5 ; Simon 16;').
Vat(*rsname J o a c h i m : Abraham 167 0 U, lliOO ;
Ar(»n llWO ; Dalbisch 16W ; Eli 16sO; Kaufmann
16S6; Marcus 16s2, 93.
Jakob Joel 1<)S3 — Si^, Jakob Jonas 1()00. Zadok Jonas
1692. Liebmann Josef 1602, 03. Jakob Josef 1601— 06.
Vat(U'sname Isaak: Abraham ir>03, 00 ; Jakob ir)<S2,
8,"); Joachim l(wS; Hirschel 1()91 ; Marcus 16/0, S() j
Michel l(;sO; Sah)mon 1694; Sim(m 1601.
Leipziger Mt'>sgästo,
407
Joachim Israel 16S5. Kloses Israel, Student, 167 >^.
Samuel Israel 16s5. Hirsch Juda 1691. Jakob Jüdel
Isaak 16;')— ;0, S2. Marcus Jakob Jüdel 1696. Kauff-
mann Kain 167S. Jakob Kaiisch 16/0. Jakob Karst
16s3. Marcus Kolin 1699. Jakob Kuhn I6s2. Aron
Kaskel 1684. Levi Lazarus l(i/5. Marcus Lazarus
li )S2 — s5. Aron Lasker 16s5. Isaak Liepmaun 167 5.
Marcus Liopmann 1670 U, 1601. Samuel Liepmaun lß^\K
Vatersname Löwel: Aron 167 S ; Fabian 1692 — OS ;
Hirsch 1691 ; Jakob l(;s4— s6 ; Joachim 16s7, 88;
Isaak 167 6) ; Marcus l(;s4— OO, 04—09 ; Moses 1601 ;
Samuel 169() — OS ; Zacharias 16S4, So.
Ai>raham Marcus I6s5. Jakob 1679 U, 1691. Isaak
16S0 r, 1699. Moses (Musehke) 1675 i:, 16:9— s6,
Ol— 99 mit D. Jakob Mendel 1682,83. Joachim Mendel
16s3 — so. Elias Löwel Muchan 16s5.
Vatersname Moses: David 167/, /9 ; Jakob 1684,
86 ; Joachim 16s2 ; Lesser 1695, 9?; Salomon 1693 ;
Samuel li;75, 84; Selig 1608, 99.
Bernd Nathan, Student, 167 8. Jakob Nachman 1684,
89 — 92. Hiskias^ Samuel 16s5. Jakob Samuel 16?5.
Josef Samuel 1680, 83. Isaak Samuel 169;; 08. Simon
Samuel 1693.
Familie Schwerin: Jakob Aron 1683 — 93 ; David
1(;91 ; Götz 1692, 93 ; Löwel 16s5.
Vat(U'sname Salomon: David 1602, 9<) ; Jakob
l<;s2, 84 ; Isaak 1(;96 ; Josef 1693 ; Marcus 1685 :
Moses l(w7— 80,
Jakob Selig li;83, S4. Mendel Selig 1696. Isaak Simon
1684—03. Philipp Simon 1690-93, ein Stummer.
Hüben Simon 16^ 8. Abraham Zacharias 1687—08,
seine Frau Jütchen 1690.
Postelberg : Jakob Abraham Wiener 1695—96.
Potsdam [Bobdam] : Judas Gerson 1693 — 05. Jakob Moses
1604.
Prag : Vatersname Abraham: Joachim, Musikant 1(>06 ;
Isaak 1688; Israel 1()82 ; Löwel 1()0(; ; Mendel,
Musikant UiOS ; Moses L605 ; Wolff, Musikant, 1600.
Jakob Abeles 1684—00. Moses Abeles Punzel 1668,
1670, 82. Marcus Alex 1(;83. David Alexander 1(hS9.
David Altschul 167'f;— 81, 05. Jakob Altschul 1668.
Salomon Arstl (?) 1682. Jakob Aron 1668, 1(^75—78.
Monatsschrift 44. Jahrgang^.
0.m
wm
b* tf - .M»k
498 Leipzig'T Mo>sgäste.
Salomon Aron li)04, U5. Seckel Aron \67\\ 83. Simon
Aron H)78. Jakob Auerbach Uw'S. Joachim Auerbach
l()8l)— ^n). Wolf Auerbach ir/.)i>_l)4, Ol) mit D. Nathan
Auerbach 1G07— ^H>. Abraham Ausers \i')S\), i)0 Aron
Austerlitz 1687, VU— ^.n>. Aron Jakob Austerlit/ ni*>; —
W, David Austoriitz liw^) — 88. Joset Austerlitz mit
Sohn Moses H)8i> U, HilU. Salomon Austerlitz h>>^J — Qu.
Beruhard Hack 1668, 1(;7:)— TD, 8i;— 89. Jochcm Back
1(;70, 92. Isaak Back \i\7:^, 7 9. Särle Backofen ir.r;
— 79, 82. Löwcl Iraner 1668, n;75-79. Samuel Bauer
1(')88. Simon Bauer IC>S8, 8^.». Abraham Baschewi 1668,
ir)7 5 — 7 7. Pinkus Baschewi h)/i>. Samuel Baschewi
1678, 79.
Familie B e c k : Jakob KlSf) ; Jakob Philipp \ß\)\) ;
Jochem 1(382— ^.H) ; Samuel 1668, KiUf): Salomon 1(;7S,
82 ; Israel Salomon 1668 ; Soli^jj n;87.
Familie B e n d i ii e r : L.Avel 1668, n;77 -82; Aloses
ir/.)3— lio ; Samuel \i')W; Simon li;;5— 83, 88— \ni;
Selig 1668, \iu\).
Jakob lUirnhard \i\\^0. Israel Bernhard (Hernick, Per-
nit/) 11)78— '.K> mir Sohn Bernick Isi'ael. Simon Wolf
Benjamin, Makirr, iijs;>-*»^.» mit Sohn llir.-ehel Simon.
Matthias l^erlin HilM— ^.H». Model Herün 1 (;<i;_^.l*i.
Samuel Israel B(M-lin hwo W HiSlI. Sanmel Berin 168*».
Abraham Bernhurg \i\\H, Lazarus J^ischitz l^WKy, *M>.
Löwel Salman r>l:iue H>7<). Moses Ttiz i^onatus li>s6^S7.
Israel Bondi lO<i>. Salomon Hondi Hu] ^ 7S, 80 — \)\K
Samuel Hondi HiSJ. llersch Horzcy J<)S'>. Simon Hor-
ch iak, Makler, 10 7s.
t\imilie B r a n d e i s ; Bezalel l(i8l> — W ; Kzechiel
1G^)1 ; Jak(d) HmS, 7^.), 82— ^.)o, ^.l3— li8 ; Isaak 16'. »4
—\)6; Jakob Isaak \i')\n\ ; Josef Hi^.^G ; Xaftali KmS
U, H\W,
Marcus Breslau h'>s5. Abraham Brod 1668. Löbel Br.»d
1()'.M,^.)2. Marum T.rod \C)ls, Isaak Hruck 1 6s:j. Marcus
Brück H)7G. Jakob Hudin l(JSs. Joachim Biidin \i)\Hj^
\>7. Löwel Budin l()'.n,l>2. Henjnmin Buchdrucker IG7«'».
Jakob l*opper Buchdrueker 1 ()7(j. Moses Jakob Buch-
binder 1Ü!)4, \^i). Löwel Bun/lau IG'.K)— 9i>. •
Ilirschel David Kit)'). Lazarus David \iu(\. Schetftel
David, Sohn des David SchetlVel, Hi*)G— ii^.i. David
Deckenmacher 1G7G. Moses Doktor I G88 — 99. Mendel
Leipzigi^r Messgä.sto.
499
Doktor ]i)\H). Josef Dressinir 1076. Gerstel Duschenes
1G83. Jakob Duschenes 11)99. Jsrael Duschenes 1683 — 97.
Abraham Ebnis 1696.
Familie E i d 1 i t z : Gnmpel 1685 U, Hi95 ; Joachim
H;9r), ^19; Kari)el lii94 ; Woltt' 1675—99; s. auch
Jeidlitz und Jeitel.
Abrahnm Ellenbogen l.(>75 — 09 ; zuletzt mit seinem
Sohne Elias. Jakob Ellenboiren lG7i). Nathan Ellen-
bocren 1(;S9— 91». Hirscbel En^el 1668, 1(;75— 77,
82-99. Löwel Eno;ol KuC)— 79. Wolft' Epstein 1(;78, 85.
Löwel Fauta 1(;7S, 79. Hirschel Fanta 1697, 98.
Marcus Fanta 1(584 U, 1(;92. Mendel Fanta lii77 — 79.
Aron Fisebel HiS?. Ezechiel Fischöl 1690. Samuel
Fis(diel Ii;75 U, 1(^99 mit D. Gerstel Fleischhaeker
1()75. Hirsei)(d Fleischhacker 1()75— 84. Joset Fleisch-
hacker 1668. liiebermann Fleischhacker 1675 — 79.
David Frenckel 1687. Hirschel Frenckel 1()89. Löwel
Frenckel lii88, 92. Isaak Franeke 1690. Koppel Frenckel
1(;S2— 89. Sara Franckin 1678. Vogel Franckin li;89.
Woltr Frenckel 1675—78. 82—98. Jakob Freund 1668.
Jocheni Freund 1678, 79, 82 — 88,92 — 95. Löw(^l Freund
26^5 — 99. Marcus Freund 16S2. Nathan Freund 1668,
1G77 — 7!»; sein Sohn ^Vom 1668. Philipp Freund 1675—
79,82—84. Josot Friedisch 1668. Jochem Friedländer
1G77— 79, 82-9S; sein Sohn Nathan 1695—99. Jakob
Fröschel 1686. Rat'ael Fröschel 1694—99. Jakob F(ich>
1688.
David Gerstel 1(;84. S8— 97 mit D. Gust(>l Gerstel
1689—91, 9i' mit D. Jakob Gerstel sen. D;75— 78 :
juu. 1G75-85. Veitel Gerstel 1675-79, s2- 84. Jonas
liiebeu (?) D)79. Anschel Gin/bur»^ 1697. David Günz-
l.ercr 1G6S. Misses Ginzbur- 1694, 95. Löb(d Gretz 169o.
Moses G<dtein 16S9. Lakisch (Larx) Goldschmidt 1675 —
79, 82. Salomon Goldschmidr, ein Sini;er, ir)93. Schowi
Goldschmidt, ein Kantoi', 16^8. Samuel Goldschmidt
1679. Löwel (Iraf 1679, S2. Abraham Grote 1691—95.
NatbauGrote |G94, 95. Salouion Gunipel Dm8. Aln'aham
Gutmann 1699.
Löbel Habern 1688, 9(;. Jakob Hammerschla!:^ 1('>90.
H<M'nhard Hau^siu* ll)76. Moses Heimann 1GS8. Joset
Meist 1685, S6. Jakob ][en«,-el li;77. Marcus Hirsch
1683, 89. Simon Hirsch 1676—79, 82. Ilindele Ilicro-
32*
500 Lripzig.T Mt'>>giisto.
nymus l()7Ü-78, 82, S3. Isaak Hock 1677—71), 83.
Ezechiel Ilöschke lG84-9(;. ilicliel nnibumu 1G77.
Ilirscliel, Diener der Ältesten, 1(J(J8.
Ai'on Jakob 1668. Aron Jakob, Musikant 101)8. Daniel
Jakob 1083. Hirschel Jakob 1087^ 88. Isaak Jakob
1697. Josef Jakob 1G92, 1)3. Lazarns Jakoh, Musikant,
1699. Löwel Jakob 1694. Marcus Jakob 1(185, 88.
Michel Jakob 168S. Ilerschel Jantscli 1077. Juda Jilckel
1692— Vni. Fischel Jeitel (Geutel, Geidels) 1089-94.
Hirschel Jeitel 1099. Jakob Jeitel 1677—79, 80—87.
Moses Jeitel 1668, 1675—79. Aron Jeiteles 1698, 99.
Simon Jeidlitz 1087 — 99. Veisciiel Jeidlitz 1690 — 91).
Hillel Jeruchani 1695. Abraham Jerusalem 1694 — 99.
Jakol) Jerusalem 1670 — 79, 82 — 99. Ascher Jakob Je-
rusAhni 1083, 86—99. Mendel Jetzlitz (Itzelitz) 10s5
U, 1089. Samuel Jet/litz 1(197-99. Wolil' Jetzlitz 1094.
David Jitschin 1082. Jakob Jitschin 1095 — 99. Moses
Jitschin 1683 — S9. Moses Ascher Jitschin 1091, 96.
Löwel Josef 1675, 76. 82. Löwel Joachim 1680 — 99.
Moses Joachim 1089. Marcus Joachim 1099. Moses .lo-
hannes 1668. Hirschel Jonas 1691, 93. Jakob Jonas
1678, 79, 82—99.
Aron Isaak 1081, 82. Hirschel I>aak 1691. Marcus
Isaak 1686. Moses Isaak, Makler, 1(J7() i;., 1689, li;90—
99 mit D. oder S(din. Samuel Isaak 1679 — 85. Simon
Isaak 1691. Veit Isaak 1684. Gerstel Israel 1678, 79.
Ilerschel Israel 1690. Jakob Israel 1075, 77. Jocheni
Israel 1678. Jose! Israel 1668, l(;75-78, S2, Moses
Israel 1680, 87. Sanaud Israel 1688. Ascher Juda 1094.
Isaak Marcus Juda 1098. Israel Juda 1685.
Marcus Kadisch 1679, 90. Jakob Ivain 1686. Josef
Kain 1077 U, 1692. Löbel Kain 1690, \^H, Moses Kain
1687, 88. Ilerschel Kallmann 1682. Perl Ivallmann 1682.
Samuel Kohlmann 1684. Abraham Kalmus 1077 — &J.
Bernhard Kalmus 1687 — 89. Löbel Kahoss 1092.
Familie K a f f k y : Abraham 1675 — 79; Abraham V(dtel
1675, 83-99, seit 1690 als Makler; Isaak Marcus
1679-99; Löwel Marcus 1691; Löser 1688 U, 16:>4;
Moses 1668, 1675—77; Scheu 1676—79. .
Abraham Kantor 1675 — 77. David Philipp Kantor I (j78,
79. Isaak Philipp Kantor 16/5 — 79. Samuel Wolf Kantor
1690, 91. Simon Kantor 1G77. Lazarus Katterle 1692.
Li'ipzigt.T Messgästo.
501
i
Familie Karsch: David 1678, 83; Hirschel 1675 —
79, 83-92; Löbel 1690, 94—99; Moses 1675—94;
Salomon 1698-99.
Abraham Katz 1668, 1678. Aron Jakob Katz 1675 —
711^ 83—97 mit D. Gustel Katz 1680 — 95. Löwel Aron
Katz 1688—97. Löwel Kölner 1678. Marcus Victor
Körner 1(>84. Marcus Korn K^iU.
Familie Koerpol: Ga*briel 1696 — 9!'; Ilerschel 167S,
79, 82— 1>4; Ilerschel Israel 10)88—98 mit seinem
Sohne Seliachny; Liebermann 1677, 7!), 82 — 9() :
Löbel 1075— 711, 82— 99; Löbel Isaak 1695—98:
Löbel 3I:ircu3 1()90 — 99 mit seinem Sohne Schachnv:
Marcus 1078; Moses Marcus 1078, 79, 82 — 99 ; Moses
l(j7r,_7c)^ 82—86; Philipp 1082; Wolll" 1082, 88;
Zacharias 1675—79, 82-99.
Marcus Kohn 1090—99 als D. Salomon Kohcn 16!>2—
!>7. Wolf Levin Koch 1075. Isaak Koch 1678.
Familie Iv o i n i s (Ciimus) : Abrahatn 10. K) II, 1699:
Aron 1675; David ir»6^, 1075—70,82; Jochem
1077—7!); Koppel 1088, S9 ; Moses 1668, 1675— 7i».
Josef Kordeiis 107l> U, 1099. Ilerschel Kustelitz 1679,
^2. Löwel Abraham Kostelit/. 167s, 7l>, S8. Jaknb
Simon Koschelitz l()'.i6. David Koretl' 107l>, 89— !»9 mir
Sohn Samuel. Isaak Klaubcr 10)82— 99. Saimiel Klauber
1077, 78. Woltl Hirschel Klauber 1690)- W. Abraham
Löbel Kürschner 1675 — 79, 82 — 99. Ilirsclul Kürschner
lOOf). Hirschel Kuh 1()82, 85—99. Hoseas Kuii 1697.
Löbel Kuh 1090, 95— lt9. Jnkob Krakower 109 k La-
zarus David Krabat, Uossmakler, 1075 — 78, S2 — 85.
Philipp Krabat 1679. Moses Krabat 1092 —94. Salomon
Krabat 1075 — 79. 8;5— 90 mit D.
Isaak Lan^enbauch 169(). .Mendel Landsberirer 1095 —
^^li. David Laun 1084. Hirschel Mendel Lazarus 1677.
Isaak Lazarus 1070. Moses Lehrs 1077, >5. Simon
Leipin 1090. Gumprecht Leitmeriz 1(375. »losef Levin
1070 — 78. Samuel Levin 1690—94. Abraham Lieber-
niann Lichtenstadt 1094. Jakob LichriMistadt 1(>75.
doehem Lichtenstadt 10<6. Nathan Lichtenstadt 1075.
Wolll' Lichtenstadt 1695. Josef Lieberies 1075^77.
Gerstel Liebeschütz 1680. Salomon Lowositz 1688— 99,
Hirsch Lowositz 1082. Löbel Lowositz 1696. Simon
Lowositz 1677. Woltt' Liebeschütz 1670, 77, 82—99.
i
502 Lripziger Mt'>>gä>to.
Isaak Lübol 1079. Hoseas Löbel 1600, 1)4—99. Kaskel
Löbol 1682. Lazarus Löbel WM, Marcus Löbel 1682
U, 161)11. Moses Löbel 1683, 84. Pinkus Löbel 16711.
Salomon Löl)el 1675—77. Baruch Lücke 161)4, 1)5.
Salm Luckowitz 161)1. Elias Lübeck 167l). Löbel' Lü-
beck l()li4— DD.
Lsrael iMoses Manos 16l)S, \)\),
Vatersname Marcus: Lazarus 16D1; Löwe! 16dO-
Josef IGDf)— DD; Lsaak 1678 U, 16DD; Israel 1GD5;'
Moses 1686—1)1); Salomon 1678; Simon IÖD^-DdI
Simon II 161)3—1)7.
Moses Maimou 1678, 71). Jukob Marum 1687. Löbel
Mantelinkes 16D5. Marcus Mendel 167D. Abrabam Mrbrle
161)6. Jakob Mebrle 1675— ;d, 81—1)1). Isaak Mehrle
161)4. Schour Merle 1668. Benjamin Mever 16d5— DD
Ilindele . Meyer 167D. Jakob ilever 1(;d8— DD. Israel
Meyer, Musikant, 16D1). Löwel Meyer 1(;75— 7D. Perl
Meyer 1682. Abraham Metz 16Dl\ Aron Metz llnSS —
D5. Jakob Metzell 1677. Isak Metzoll Khö— 7l) Isauk
Michel, Makler, l(i78. Jakob Munk 1(;7D.
Vatersname Moses: Gerstel 16D2; Herzog 1671); Jakob
161)4; Israel lllDö ; Löbel Kiix;; Nathan 16D5; Re-
bena Meusehelin 1668; Salomon 16D0— D3 • 'Wolff
l(iD3 L, 1(;d7.
Bendix Nachod 1(195, 1)8, DD. Löbel Xachod lilDS— DM
Moses Nachod 1689— DD. Ilirschel Tausseo- Nägelstock
1683, 84. Wolir Nessler (Nathan), Musikant, liilKi, \)\)
Michel Neugröschel 1(;96. Moses Nengröschel 1692— dd'
Menke Nouhaus h\W. Löwel Neustädtel 1685— Dd'
Elias Nikelsburg li;8;— Dl. Jose! Nikelsburg KwD*
82— in;. Marcus Nickelsburg 1(;85— D2. ^ '
Josef Österreicher 1688 U, I(;D1 als D. Mieliel
Österreicher |i;75— 78. Marcus Österreicher H;D2. Lena
Österreicher KlDi;. Josef Öhnig 1(;d7.
Salomon Pardi KiDÖ. Marum Tasche l(;88. Sara Perln
ir>84. Mohr Perlhöffer 1(;76. Moses Pesehestitz 1()SD
Löbel Pick l(;i)l-D4. Selig Pincus I(i8s. Josef Pindelis
I()l 9. Lobel Planzlau (Panzlau) liiDf). Löwel Salomon
Plohn 1676—71).
Familie P o 1 a c k : Benedikt Kuf) — 7D, Sl— D2 ;
Pavid IriSS ; Jochem 1675; Marcus 1675: Moses
ni77 U, 1693; Scheu 1671).
Loipzigor M<'s>;<;ästp.
503
Simon Poll 1693—1)0. Abraham Popper 161)4. Jakob
Popper, Buchdrucker, 1676. Joel Popper UiS;— 80,
D2 -D9.
Familie
mann
Aron,
16D7
P 0 r g e 8 : Abraham 1687 ; Abraham Gutt-
1699; Ilirschel Abraham 83,89, 90— 9D ;
Makler, Kwo U, 1692; Ilerschel 1679 U,
Marens 1692 ; Ilerschel Salomon 1682 — 98 :
Samuel 1675— ; 9, 83-92'.
Familie P r a <r e r : Ilerschel 1(;81, 82 ; Jakob 1676;
Joachim, Mäkler, 1678; Marcus 1688, 91; Salomon
167(
).
Israel Premelitz 1678. Isaak Prossnitz 1668, 1682.
Abraham Prusske 1695. Joachim Pschibram 1692.
Familie Raudnitz: Hirscbel 1690; Götzel 1684
U, 1697; Joachim 1695 U, 1699; Isaak 1675-79
98, 99 ; Jüdele 1675—79, 82—92, 99 mit Sohn
Simon; Simon 1694, der we,i>en des Professoris
S. linguae allhier nur die Hälfte Maut bezahlt ; Marcus
161)2, 94; Moses 1676; Wolfi 1688.
Isaak Rausnitz 16D8— D9. Moses Rausnitz 1697—99.
.Aleyer Raschowitz 1690-92. Schaie Redisch 1682.
Miehael Reinicker 1695—99. Aron Riess 1689, 96.
Jakol) Reis, Makler, 1679. Model Riess 169D. Scheuer
Reiss 1676, 77.
Aron Sabatko 1679. Herschel Isaak Sabatke 1678
U, 1699. Sackur Säbele 1686.
Familie Sachs (Sachse): Abraham 1694, 95 ;
David 1693, 98 : Jochem 1686 — 99 und Sohn Lazarus;
Israel 1696, 97; Marcus 1675; Michael 1686;
Samuel 1679, 84; Samuel Isaak oder Tausse^- 1694^
Vatersname S a 1 o m o n oder S a 1 m a n : Abraham
1688; Aron 1679; Ilirschel 1688, D3-99 ; Jakob
1695—97; Löwel 1677—79; Philipp 1679; Philipp,
Musikant, 1699; Seicke 1679, 82—9-^; Wolft 1678.
Vatersname Samuel: David, Musikant, 169S ; Hir-
scbel, Musikant, 1696, 98; Löwel, Musikant, 1696 ;
Israel 1697 — 99 ; Lazarus 1683 U, 1699 ; Veitel 1691.
Daniel Sazerdot 1678. Lämmel Sazerdot 16S7 U, 1699.
Sanuiel Sazerdot 1685 U, 1692. Isaak Schelkes' 1678.
Familie S c h e ff t e 1 : Banich 1675—79, 83—99 und
Sohn Ilirschel ; David 1675—79, 81—99 mit Sohn
Schefftel; Ilirschel 1675—79, 82—99 mit Söhnen
David und Jakob; Gerstel 1676.
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Lüipzi}j;.'r Mi>>gästt\
Mendel Schcrnier 1()79. David Schick (Zschyck) IßTT,
85 — 99. Jonas Schick \i\\)\. Juda Schick JG80, 1)0— li9.
Moses Schick 1677—79. Tobias Jakoh Sclihichter KuG,
11. Simon Schlackcnworth 1697. Israel Schmelkus 1699.
Laz rua Sclimolkus 16tj(j. Peritz v^chniolkus lilSG— 99,
zuletzt als Makler. David SchneidiT 1675, 77. Jakob
Schneider 1(;78, S4. Wolff' Schneider 16GS. n;75 — 79,
82. David Schnurdreher 1G75— 79, 82, 83. Isaak
Schnurniacher 1(176, 77, 82. Isaak Samuel Schnurdrtdier
1(')S2. Josef Yeitel Selinurmachcr 1679. Löbel Sclinur-
nnicher 166S. Michel Laser Si.hnurmacher 16S1. Veitel
Schnnrmachcr 1677. Jakob Schoss 1695. Abraham
Salonion Sciireiber 1G85; Jakob Salomon Schreiber
1G94 ; ihr A'atcr Selkc» Salomon Schreiber l(;7i;--79,
85—91). Jlirschel Schreii»er liiOo, '.)<>. Löwd Terl
Schreibor 1(;77. Amsel Samuel Schulhot' 1 G89. Uendix
Schulliot' 1(;9(;. Jakob Schwerin 1688. David Schwiau
1675—79. Simon Seideies li;94. Enoch Seckcde 1G78,
79, 82—99. Joachim Seckel(\ ein Kantor, ir>i);)_i)5.
Löwel Sockelo 1(;79, 84—92. llalael Seckele 1(;8().
Jakob Selke KiDI l', 1(199. Mirschel Simmuckor 1679.
Moses Sirzi liuSi).
X'atorsnamc Simon: Abraham li;85 — SS; Aren 1668,
1<;75 — 79, S2— 94; llirscliel 1(;S2 (', ICDS; Jakob
U\\)2 {\ U\\)H: isaak l(;90; Lcsser, Makler liuS, 82;
Marens 1(;78 ; Simon li;90.
Elias Xicol Spork (Spury) ir>87. Josef Xicol Spork
(Spury) ir.7t), S2, S;j. Jakob Sten-el, Makler IimC», 7S.
Familie S t u ni (Stumpf): Abraham 1()98— '.)!); David
li;90— '.)1 : Israel l(i75— 79, Sl_90; Moses 1675 U,
1(;90 und Sohn Simon; Nathan 1682.
Elias Strackwitz 1('>S9. Jakob Strumplhändler 1082.
Hirscin'l Tabor l(;94— 9;. Lüser Tabor IGlK). Marum
Tabor l(;ss. Perl Tabor 1678- Samu(d Taehau 167s,
:\)^ S8->8S und Sohn Aren. Selieffel Taclian KV.M, \)\).
Abraham, ein Tanzmeister, 1(>79. Abraham Taussei;-
l(;i.i4__<ii;. Jlei-schcl Kalimann Tausseu' ir)S2 T, 1691.
Jakob Tausscg: 1676-~;8, 8:5. Isaak Taussei; 1688, Sl»,
Löwel Tanssen- ir)Ü9. I lerschelTeplitz li;S3 -94 mit D.
Jiikob Teplit/ 1668, 1675—79, 82— 94 mit mehreren D.
Josef Teplitz 1(;76, 7;. Jakob Thein 1686, S\). Josef
Thein l(;s6-i)9. Löbel Thein 1692, 9:). isaak Thor-
wärtol 1(>75— 79. Süsskind Tillis D)7(). Jochem Todros
1675, .82. Lipmann Tornau 1683, 91 — 9^.). Salomon
Tornau li)76 — 79, 82, 97; 1()7() zur Michaelismesse
von Berlin aus. Elias Trackonitz 1678, 88 — 94. Löwel
Trier 1675. Moses Utitz 1(194 LI, 1699. Veitel Utitz
1687 — 9^).
Ilirscbel Valentin 16l>2. Marcus Valentin 1675 U,
1696. Abraham Veitel 1(182 U, l(>i»4, zuletzt als Makler.
Isaak Veitel 1677 — 79. Israel Veitel 168tL Marens
Veitel 1(;Si;-89.
Wolflf' Wauner 1677. Salomon Wohl 1668. Samuel
Wahl 1677. Ilirsehel Wehle l(;7r), 78. Frau Jüdel
Wehlo 1677. Lr.wel W^ehle 1(179, 82—90, 95. David
Weil 169(1— i»9. Lsaak Weil 1699. Ilirsehel Simon
Weinschenk 1(*>9(;, 99. Meyer Weisskopf 1(190. Miehel
Weisswasser 1(178, 79. David Welsch 1697—99. Josef
Welsch 1688—89. Löwe Welsch 1(176—79, S2— 94, 99.
Mendel Lazarus Welsch 1678.
Familie Wiener: Abraham 1(192 — 95; Daniel 1601 ;
David 1679, 82—99; Oabriel 16S^.)— 94 mit Sohn
Abraham: Hirschel l()8l> ; lsaak Polack 1G75 — 87 ;
Lazarus l66S, 1(175—79, 82—99 mit Sohn Abraham;
Lemmel 1682; Löwel 1(175, 90—97; Marcus 16^.)4;
Michael 1(175-79, 82—90; .Moses Nathan Klld, S9 ;
Simon Hirsch 1678 ; Wolif 1(198—99.
Wolff Winteinitz 1(188— 97 als D. Abraham Wolff 1(184.
Lewin WoltV, Musikant, 169(1, 99. Löwel Wolli; Ar/t,
1(178, 79, 1(188, 89. Jakob Woltf 1(198. Simon Woltl
1(175—79, 82 — 84. Amsel Woidelitz 1(199. Löbel
Wothin 1(185. Al)raham Salomon Zadik 1(185 V, 1(199.
Abraham Zacbarias 1(1*)4. Löwel Zeppert 1(11)9. Mendel
Ziegrum 1(1/ ^.>. Moses Zigeuner 1(188— *.)7 als D. Elias
Zuckerbäcker 1(186.
Prenzlau : Lazarus Simon 1699.
Prossnitz |ProHtitz] : Marcus Jakob 169/ — 98. Abraham Löbel
1699. Isaak Michel 1698. Veitel Moses 1(1S8— 89.
Jakob Salomon 1(19(1 — 98.
Przemysl |Pfremisch|: Meyer Pollak 1675.
Rabnitz (I): Moses l^evi 1668.
Raudnitz | IJauditz, Kadewitz|: Jakob Hirschid 1693. Sieir-
mund Joachim 1()S7, 93—94. David Kunis 1693—94.
Veitel Levi 1694. Marcus Löbel 1698, 1699. Salomon
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506
Leipziger MesSL'äste.
\at^ in^^ ?\ ^^^^^ ^''^^'^ ^^^^' J^^^^him Lucerna
Ibüb, 97. Jakob Moses 1G95, laaak Salomon 1693 94
Marcus Polack 1676, 77. Marcus Samuel 1668. '
Raussnitz [Raustnitz, Raisclinitz : Salomon Beormann 1678
Josef Deutsch 1692. Isaak Frankfurter 1681). Lazarus
Ileien 1689. Nathan IL^h^n 1692. Abraham Rafael Jakol»
1678. Moses Jakob 1602. David Koppel 1692. Jakob
Salomon 1695. AJeyer Salomon 1678.
Reichcnaa: Valentin Lucerna 1697.
Reichensachsen: Moses Simon 1692. Victor Sussmanii 1694
Rinteln: Bendix Wallach 1695—97.
Rockhansen: Simon Bendix 1690.
Rosenberg: Löwel Joachim 1679. Lüwel Isaak 1679. Simon
Marcus .1(;78, 79.
Rotenburg a. Fulda: Moses Abel 1675. Löwel lleilbrunn 1677
Jakob Moses 1679.
Rothenhaus: Isaak Josef 1675. Isaak Scheu 1682.
Rzeszow IReseliau, Reschotf | : Leibusch Elias 1678. Wolff
Joachim 1685. David Israel 1678. Meyer Kopplovvitz
167S, 85. Ascher Lassarowitz 1678, 79. Marcus Mohr
1678. Jost Samuel 169!).
Salza: Moses Levin 1680.
Sahenoss (!) : Feibisch Elias 16S6.
Samocz: Abraham Joachim 1684. Salomon Juda 1686. Mendn-I
Salomon Markwitz 1686.
Sandersleben: Salomon Jakob 1699. Hirsch Nathan 1695—99
Schlackenwerth : Abraham Aren 1668, 1681—86 mit Eidam
und Sohn. Lazarus Aron 1678, 82. Lazarus Bondi
1684—85. Sah)mon Nathan 1675. Simon Schhim 1684.
Lazarus Simon 1681
Schlara (Ij: David Moses 1687.
Schlotzau: Hoflmann Krume 1685.
Schlüsselburg: Ilirschel Isaak 1691. Lazarus Isaak 169-]
Schmalkalden : Herz Samuel 1696.
Schmiegerlcz (!) : Wolff Samuel 1698.
Schnaittach [Scbnattach, Schnattasch] ; Isaak Ellinger 1694.
Jakob Jüdel 1692. Levin Lazarus 169;). Abraham Levi
1685, 92 mit D. Lemmel Levi.
Schwabach [Seh wabg, Schwalbach | : Nathan Moses 1699. Lern-
mel Salomon 1679 U, 16S6. Samson Salomon 1679 V.
1685.
.
Leipzig«^' Messgästo.
507
Schwersenz : Marcus Löser 1684. Elias Lübeck 1684.
Sedlitz (Böhmen): Pinkus Veit 1668.
Senftenberg : .Marcus Isaak 1699.
Sinzomin: Simon Jakob 1678, 80.
Skalden (!): Samuel Greischle 1678. s. das Folgende.
Soborten [Sicbertow in Mähren, Si\berten in Böhmen, Sa-
borto]; Wolff Epstein 1675. Isaak Josef 1675. Jonas
Israel lii94— 99. Samuel Kräusler 1679. Hirschel Levin
16^f4. Siecrmund Löbcl 1690-96 mit D. Josef Löbel.
Tobias Levi 1687—97. Joachim Lucerua 1694. Elias
(3esterreicher 1681. Israel Oesterreicher 1681, So. Israel
Perl 1690. Ilersehel Salomon 1678. Samuel Scheuer
1678. Hirschel Veit 1694-98. Israel Veit 1677—99.
Samuel Wiener 1681 — 87.
Soest : Abraham Meyer 1697.
Sonderhausen: Alexander Cantor 1697, 88. Simon Meyer 1698,
99. Bernhard Philipp Stettin 1698. Philipp Abraham
Wallach 1696—99.
Sontra [Hessen, Sundra, Suntraui : Koppel Israel 1688—99.
Heinen}ann Meyer 1687 — 99. Victor Plaut 1691, 92.
Victor Sussmann H)i>7.
Spangenberg: Sander Levi 1(m5, 91, 92 mit D. Josef. Levi
Müller 1691 mit Sohn Hess xMüller.
Stadthagen : Bernhard Josef 1697, 98. Herz Juda 1693, 94.
Stargardt : Levin Joset 1699. Levin Jakob 1699. Moses Levin
1699.
Stettin : Levin Jakob 1696. Lazarus Jost 1()95, 9i).
Strakonitz : Salomon Adam 1668.
Strassfurth (!) : Joachim liendix 1694. Jakob Salomon 1691.
Sulzbach: Samson Jakob 1692. Hirschel Josef 1692, 96 mit
D. Theodor Josef.
Szirak: Salomon Jakob Markwitz 1686.
Tabor : Bernd Lazarus Löwel Oderiss 1677.
Tann: Nathan Bryfnss 1696—99.
Tarnogrod [Tamigerode] : Jakob Elias l(;8(i.
Teplitz [Döplitz]: Samuel Adam 1699. Isaak David 1677.
HiMschel Isaak 1684—86. Josef Isaak 1691, 92, 96.
Nathan Isaak lf;79. Herschel Kosselowitz 1683. David
Nossen 1(;86, 94—99. Simon Nossen 1684, 89—99.
Elias Salomon 1684. Ilirschel Teplitz 1685. Hirschel
Veit 1(;94. Salomon Glaser 1668.
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508
Li'ipzigLT M('5>gäste.
Teschen: Die Brüder Ilerschel, Jakob, Moses Sino^er lG7i;
U, 1682. ""
Tobitschau : Samuel Putscliik 1G75.
Tonndorf IDondorff]: Israel Jakob KlOi]— 1)8.
Trappstadt: Saloinon Jiula lOSH.
Turmiz [Dermiz, Dorminiz, Dörniz, : Elias Al)raham KwT.
Scheu Abraham ir>8l. Joachim IJeudit iriüo, Oi'u LöbeU^
Luzerua 1G78— 93; sein Sohn Valentin Luzerna KI.Si; —
i)7. Joachim Luzorna 10113—05. Israel Luzerna lilDÜ —
Dl). Isaak Luzerna 1G95. Abraham Moses liiOi).
Tuschkau (Höhmen) : LvU)el Saohs 1668.
. Üngarisch-Brod : Salomon Abraham IGl^O. Isaak Josef IG.^4,
85. Samuel Kalimann l(;8i — 90. Isaak Polack 1()79.
Unna [ünach, Unau, llndau aus Westplialen !| : Jobst Philinn
Uul U, IGSi;. ^^
Vacha |Pach|: Juda Kersten 1G95— 97. Jakob Woltl 1095.
Venedig: Salomon Vieto 1084 mit 1) Israel Totsehi 1GS5.
Salomon Totschi 1()85.
Verden: Josef David iG8G.
Volkach: Lazarus Juda IG8!').
Wachenheim a. Ilard : Josef Simon 1G^9.
Wallhof: Israel Hirsch li;97, 98.
Wannfried: Hermann Grunsfeld 1070, 9'». Lsaak Grunsfeld
IG7G. Moses Grunsfeld 1085 U, 91, 99 mir D. Koiil-
mann llelbrunn 1()7(). Moses Kailmann 1()S5.
Wandsbeok : Jakob Aron li;78. Xathan Sinison 1678 mit J).
Wardin : Jakob Moses li)78.
Warschau: Moses Lazarus 10s2 mit I).
Wartenberg: Kauifman Kain 1670, 77. David Moses 1(J82, 85.
Jakob Moses lü77, 78. Leviu Samuel I()78. Samuel
Simon 1077, 78 und Sohn Salman Simon H;7G, 77.
Weisenau : Jakob Isaak 1(193.
Weisskirch: Jakob Sohneider I67i>.
Wertheim : Aleyer 1()94.
Wesel: David Herz \\\W. Abraham Jakob KrM, Jakob Wullf
1685.
Wien: Moses Hendix 10^.>^.». Levin Gumperz 16:>li. Marcus
Gmnperz \{M\. Simon lllrschel 1(;75, 70. Philipp
Hirschel \{\\){\. Jakob Isaak l(;8i). Samuel Levi 168i).
Josef Juckenheini \i\S\K 'Jo mit l). David Oppenheimer
und Frau 1698. Isaak Oppenheimer 1692 mit D. Löwel
Oppenheimer 1(;89, \H\^ \)r mit D. Scheu Reiss 1076,
Leipziger Mossgjlste.
509
einmal von Hamburg herkommend. Löwel Op[>enheimer
Samuel Levi, Josef Juckenheim erhalten Ostern L)8r>
auf Anordnung des Rates den entrichteten Maut wieder
zurück.
Wienckowice : Moses Polack 1682.
Wiesloch [\Veselech| : Hirschel Abraham 1676, 77.
Wilna [aus der Wilde | : Trias David 16^>7. Josef Israel 1684
87, 92. David Moses 1687. Levin Selig 101)2 und D.'
Jakob Susamunn.
Willnau (!) : Salomon Meyer ii)\)7.
Winterswick : Israel Jakoh 1694.
Witzenhausen: Lipmann Borgis 1691) und D Lob Traub. Josef
Plaut 1677. Isaak Simon 1699.
Wolfenbüttel: Gunipel Moses 1698, W.
Wollstein: Kaspar Löbel KJDl).
Wonschow [Wentschau, Wunfscheve] : Woltf Epstein 1691.
1)4, 96. Elias Kaz 1()1)4. Marcus Löhel Ui92. Salomon
Sehnürmacher 1()S2.
Woschczytz : Elias Moses li)78 mit 2 D.
Wotitz; Elias Backofen Uul\ 78.
Wodsislaw [Wizeslau, Polen | : Jochem Salomon DiSO, 85, 86.
Wriezen a/0 : Moses Levi \i\7\),
Wronke [Francke in PolenJ : Lazarus Hirsch 1()/ 7. Felix
Löl)ens 16)77 mit 1).
Wulfen : Josef Marcus 16)8;.
Wunstorf: Bendix Abraham I(;95— 98.
Zerbst : Seligmann Josef 1()1)5.
Zimmersroda : Hirsch Salomon 161)().
Zlatkow [LottkopfJ : Rüben ^Marcus 1(;8.2, 83. Jakob Perls l(;8o.
Zolkiew : Josef Barochowitz 1692.
Zreczyce |ZrezJ : David Löbel I()l)8.
Züllichau : Lipmann Hirschel 1693.
Zülz (Schlesien) : Meyer Brück 1()82. Jakob Baer 168(>.
Löbel Frenkel l(il)l). Isaak Löwel 1(;86. Scheuer Löwol
1679. David Marcus 1()86. Salomon Marcus 168(), 8;
mit D Samuel Jlarcus, Pinkus Marcus U)85. Marcus
Perlhoffer 1681, 82. Nathan Perlhoffer 1(;82— 8(>. Jakob
Pinkus 1684—87 und Sohn Marcus. Israel Pinkus 1685.
Jakob Samuel 1685. Samuel Skurzig 1679.
Zwesten : Hirsch Moses 1696—98.
Zwettl [Schwedle, Zwentse] * David Altschul 1682, 84, 94.
Zydowo [ZieteweJ : Salomon Sehnurmacher 1678.