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Journal
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Chemie und Physik
in Verbindung
in i t
m e Ii r e r e 11 Gelehrten
heraiisgegeben
vom
Dr. J. S. C Sc?i%{'eigger
und
D r. Fj\ J'V. S chw e i g g e r - S e i d t* /.
Z- Band.
Mit drei Knpfertaf ein.
Halle,
in der Expedition des Vereins zur Verbreitung
von Naturkenn tniff.
1827.
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Jahrbuch
der
Chemie und Physik
XX. Band
Mit drei Kupfertafeln.
Unter besonderer Mitwirkung
der HH. Brm^de*^ Breiehaupt ^ Burhart^ Du Mauil Fhner^
FromherZt Cugeri, Harkort ^ HUnefe!d^ Kumtz ^ Lampadiut^
Mentzel, "Sees von R<tenbeck, Nüggeratk, Pau/s, Hellt Schw
Barth ^ SchubUr, Tunnerntann, IVach, Weher , Wetzlar
und Zelter^
herausgegeben
vom
Dr. J. S. C. Sc/iwe/gger
und
Dr. Fr» Tf^. Schweigger - Scidnl.
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Halle,
in der Expedition des Vc.**»in<i 7.nr Verbreitung
von r« ACti r k e ii i< j«iilü.
1827.
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Jahrbuch
der
Chemie und Physik
für 1827.
Als eine Zeitschrift
des
vris$enscliaftlichen Vereins
zur Verbreitung
von
Naturkenntnifs und höherer Wahrheit
]ierau8geg«ben
vom
Dr. J. S. C. Schweigger
und
Dr. Fr. W. Schx^eigger -SeideL
Band IL
Mit drei Knpfertafeln»
Halle,
in der Expedition des obigen mit den Fränkischen
Stiftungen in Verbindung stehenden
Vereins.
Inlialtsanzeige.
Erstes Heft.
Ueher das rauchende Wesen der Schwefelsaure ^ Ton C. F,
Wach S, 1 — 53.. ^ . ^ ,
^» Geschieh dich PS \, über die Rncksicht, wfl'li*» T'osfl ^m^ Vifi'
terVs Ideen nahm S Veranlassung zu di»>si r Abhdadlurt^ 7*
Zusamm^nser^eung der blauen, griinen und l>>-atinfn S<i'\%(*-
fflsäure Vo«ei*s^y. Zum Gelingen dieser \'<Tsui]]e nötfTi::«
Kuckfichten 14» Verhalten A^r i^därbten S»iun*ii J'onfi's ^#«1
der Destillation 15. Unter&uchimg de« JJ(>%:iil<ir«, das iro; .Imf
flüssige schwefeli^eSiiure 20 EinigeTroj»»« n davon, aiiFVvas*
aer gebracht, maihen es sogleirh gelrierfn y^, iV"». <Ju»'rksil-
ber dadurch isumG**frieren 7.U brin^»n ^i. K'vsiallisiri« s«*ln%e»
iVlige Säure ebfnd, Lfber verschii'diMie fJer»'iriinpf'»rl'*n d'^r
tropt'bairn, nach iMonj^e und Ciouet, rnradny und littst) £5
—23 Vorsich?«nMlsrr''»ein bei der an «;ei»f'JjiMiHn n»'n»'n U'-r«-!-
tun|;«art 29» I5esiimmung de« Dru''k»'»t weithin die I)sr!J»t'»»
der liquiden »chw»'r»;iigen Stture lieivorbrin^en SO- l)f «.•<'•»»»» s-
aerSl« Faradwys Druckmesser eb^ndax. \ o:i selbsi erloi^j^n-
<ie Veränderung der geldrbien Saurem In^rTs 34. Vchasttn
des rauchinden Wesens zum lodin, wobei gii-ichfalls eine
braune, blaue und grüne Verbindung enisiühr 87* Veihalien
desselben zu lodin und Schwefel zu!;lfir|i 39 ; b(»arhi:j:»t'S-
vverilies zur Kohle 41. Schmejzpunrt '\y"> rau<hi»nt!«n \\ »•-
sens 42 Nachträfihche Bemerkunnfn 44. über d«ii b'». ;:.•■ n
Ilückstand der Destdiationen 45t i«b»r d.»s \'.r''>dlrfn d. ' :\ <-
y)li«'rs zum rai'.hend-n Wt-s^n 46» n'>^r rmbildun ' »it r ?•. t
jai:chendrn S« liwi-tVlÄaure in rauchend»* 4-7. Ar n.erlviin'.- i '• r
die Veranlassung, wodurcli Fmircroy verleitrt wurd'«, dii« r."i-
cbend" \Ves»'n lür eine Verbindung d*r sr^ w '»-iir.in >:•:'«
mit Scliwe**e'säu»'e zu halten 49. Dllduni; raucli»*iul' r vS.«»ire
aus nichL rauLhiMider durch eir.cn anhahfr.«'«"! r.f s'iir. :•: *•»
\^'i^^^legrad, aus i\e^'^ Siandpun'ie Aar Krvsf:!:« lektricl. .• Iwn
betrachtet, und coir.liinirt mir analogen Kis heinüii^j-n 50 •'••-
nige lh"oreiisch« Aisi'liren Tber dif«« iV"ii fjiO •-•'). 2. J- oi\r!\t
) elek»rocl«e:riis' Ir? \nsirht"n im /.us i'.n.'.Kipbii:^.* mit di^n^n v« i
Winterl und l\iii-.r «n-i N «ue befttc:!!»»»! ; b« »-.n ! rs i t-* f':»<'i
quuniitaliv ßleirhiiri.t».'» Z'isa:niiie' 'm,mii/ .i» ^» r Kö"j ,.r .ei
tfunlilativ höchst v?*rsr''ie.lrn»'n h:7-r'% h:.firTi 5J.
Xur ttr^nnisr.hen und tnrdicirnsvhvn ('.iit^nüe S. 5^ — 87.
li Untereuchup^en li^r-r die Er.wiikurfr versrli- \f•.^^T S'*"!:«}
des («rgatMAchen »in.d nnor^i.rM.s» hen li.M'ls .••..! (..«*.'^b u «1t
Fflinx-n. von (inst i^ ch ■':''. -r nnd II. ^!''h,/r/-tr S. fv; — ^'i.
In \fClTh:r :» /leiiM.iir r,.-, ,,,|,j ..v'^ * #11« \'":s. « 1"? .«":. fi'-.ir.
wurden 55. U» ';::.!.«.#• ;.:■ iV. 1 I \»"iik5Miff sihc'ii*^ "i ■'>'■" -
bi^T auf dirt 8elb.s!tli.t'i4<^ \ ».g.itarici^vial'r «ich zu m. i'-ri c! ::L
auch bittere, ar<imatiArhe u. s, w ötoite v/i'ks.'un 5S ; si"r-a
meist den £ntwit kelungs^ang, wit: i.n/.wfM k!r.äO;ig anüew^nd-
ii Msdicamente ehcnU, Richtung dt-i iurischreiLtndcn liikrau*
In/ialtsa
■'if-
Mi*> 59 • ^>" vnter «BwlHen UmaiändoD lucb «i,.
e? TÄeB"! Sc^'reiier) eiand. Gifipfl.nien dutJi Jl
llliei-Uchen ÄuiwuKMIDffen .f.sleid'li« **"J. V«
Aoursefune <!« AbtorpiiaDuliätigkeu, die ein« Riiniiaft J
lv>hl XU 5erol{;CD «chfint ebcad, VtrtrliiedeQfa.it io dw
dfli Etkrjokeos, je Dsch den »ericbieiJenea abiciibir.ttik $141
■(3. und dem Tcrsctile.lenen Bau der Pflinjteii 63. S«1m«C
jea aiefa ituweilen auf der ObeiOäclis der Blauer niadat a_,
i"lbit nocli nach dem Tode 62. All der WiedergenMiutf |
SiUo in giäfBfrer Menge lämmlHrh «chädlicb *ifnd,.'
tingei'ei. viohhbiüge Dungmiltel 65.
S. ChemiJchs ITimriuchung iBiichladensr Tlitile dn m
I^flica Kocpera und einiger paibolof^Ucbei l'iodnclt, ■
fromhers und ^. Gu^tri S, «5 — 87.
GaUc de, Mcnjchen 63 ff. GaUenblaMn-SobleiBi t _
•W.P.rbMinff 70. Spdcbei- und Kä.siaff 71, dfr nuht <
lü)lich in Alkohol 73. G^IIenrBit 75. reinei OilleDiüU (rikrS
inei) 76, kein G^llen-Aiparas'" 77. »l"" brauner. B.li*c|i "'
Sn Fafbesioft [Oinuxom) 78, 80 choisaure» Nitroo 78. -,
et die Cbäliäure ebead. Galleoharz, (alj- un<{ öJi«urd
N.t-on 79 und andere S.i/e 80. - teA«- des Mcui '
Viel Elweifa 82. d^nn Käiitoff. Spelcbeltlotr Und br*
«trao-lig« Farbeitoff 83. kcia GflllentTlIli ,i,«rf. T.lp--
Orfiioff, kein Gallanrelt 84. ein eigenihümhchn Har
berhsra) k-in Gallenhar« ..*en<i. Freie Oel- und Ti „.__
rareriroff 85 und Salie (die auCJÖtlicben eoihielcen bloT* .
ifjtß. — Leber. GeschwuUiü.^, voMÜglUb BusEivreiri, '
lind OeltiofF beitfhpad 87
7.iir Etekirochemie S. 83 — 109.
lieber die Reduciion der MeiaUa durch «iaaader auf t
Wege, Ton Dc.Cust. iVttilar. (Foiueu. derAbbandl. B.X
S; 470.) s, 88 — 109.
TUduciinn der esai^sanren KupreilösuDg durch £iw
nur an d. Lofigräuze einnelner Tropren 89. beichleuni^i dm
•rrhöhle Temperatur 90. Wiedeilioke Umkebrung der *' "
liE durch Hiue 91. Verachiedonea Verhallen bei vd
fem und nur tbeilneiaem £iniaucheiv dea Eiieua 92.
ohne Wirkung ebend. ElaeniailG wirkt acbneil. ao lai
adhariii 93 Meikwürdieai Verhalten dea Eiaena iw
dM kleeiauren Kupferoxyd- Arumoniak, in nelcliei ilaa ,
ledutlrta Kupfer girh bald wieder auflgit 93. «vum?,!
Oieaei Deppelaal* wird eum Veikupfem dej Eisen* eitipToU
S4. Bildung von LF(>!iungBn bei aalchen Beduccionen 96<L
besondere von Biienkitpftr au) der weiniaiuen Ktipi'eriufil
97, Bedingung hiersu voriugirreiie ein «ewiiaex. Giad _^
Verdünnung ebend. nachgewieaen bei der ReductipA t
petertauren Silbera durcb Zink 98. Daher J'-uvreiteo/Mi
rt in der seraeczi<-n MeialloauDg 99, wetclie aber tati
der Legirun'en uichc miiniikc, nie BitchoU glaobt« .|
Weinaaure Ku pFer ■ Kali -Lpiutig nictil ledutiii dcrcb f"
leicht aber durch eios d^Ucto Eiaen-Silber-Keiie (Keg«>J
rcher) 100. Förderonjjjer gegenieiiigeu MauUi*du< '
durc]) Alkalitalse, iuion^qibeit duicb Kocbaals uad ä
lnhali»un:cieigf.
tdnx d" Kiipf*« in PjdcnjiMiiJi «ui nfflith
l| dM Kopittoxvrfi 10?. M-rl,nri«Ji,;r« Vr.h.l.
r «rli( •etdünnlen KiitiliroiTd- Ammii' ,
■ üit> G*»eet>vitlirJi.PR tri .)i.,i.n H^ }
ff- vrctcbo bei nlpelftHHrPn Mfiiiliilxrn »uiT
9;w»«lf-inE »on Sslnulpuiiliio b'tioiirtil 105*
Bllrag 106. di« noch »chwinliM in einer ttih
rd*» ßehiM-i« MsiRj-ur. Ei.enoxi<l nicl.t lei
Hfl dBt neu[r»Irn 107. S(;.n.iic!iu„s ,|^, AufW"
•»itre »^F d«s Eiion riiritli dat SIIBbi.»/, loai
IfStalt findet ('"l erliöliirr Tempeiaiut, rro dJ'
lIMIjt Tor »kh B^bet 109. '"
» S. 109—11?.
tiijnp Her Miii[«r!»ui;e d« Sillf]«a f i» S
dii ßram liaijua ab/uicbei '
If'oektmtr S. isg
fdf» ft«dDction d.
f»o Df. G
.\b(..Biil.)
B d^9
»nM>«
B pic«ietBi
Uli. S. III-IIS. '■
t QbFf nn <JctMi der Krystalliiaiian bei V'u(L«io«rfu,JJ
116 — HS. /
•««ige bsi D»rM«lliin([ de« Oelg««« ^«wcDneoe. P(^
^advdd« Sub.tiort 8. 118 — 119. "
i ffarUm, pour ranrnff 1^. S. 119— tgpL
Zweites Keft.
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e Baten ginander aui oigsiM I
(Be.cbl. der S. 103. »be^bio- I
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' '/-rfrtf/i'MjVefJiarren d*t Ei»en# ii
■.; 129, UJmfMliicll mitSiufB2l>t
. npi.^!!- von rol..iföt!i,mk.ti«unBri
"iiK kfUfrigpi VB.w»ji.ks,-hiti.n (/. R.-J
..) durch pi-wiite SiUM.ucg-n ISlir.'l^
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md il. Gagen (F9rl9. der S. ßli. begono.Abbiuiill,)
Chpniiiirb» VodcliicdonUeit denrtbni tan
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I tCilU 169. MiDB«l d-r £in»iriu«i;
b««lelM««'tN>lion beim ülübou <rA«,|.
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vi DMCÜUiini lirdroiUioDiauiM und lcüb<
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' loa' und h»Qiduic] Kilion SOl.*»«!-
it« rotig'SUu/t cunttituirvnaod. - b"
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h enthielt k(iaESal|ietai»aui<^. _ii/«r«
«. l^l Blairiikalarrh S04i k*ia«
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>, WFBit! Hiruslblf ebandiij. c. bal tlirt,-
irtrtehrn, wali'acbeinlich ton ttt-itihua .de* !>B[«fn
noii Njtraa i:05i ».el
nig Hiinsiiii« und pboipbojiauio .^>W. ^inM
ni K.Jk ::i'ti. d. Gicktltchrt Bara; auvwilen
. . >• Hi[ni'^.<i"(., zuweilen auch din pboijiliortiiu-
|pl>(i ■i^"". .':- ' '■ tnii beninn^niliif Ktka wiadeikeb-
.■.^■er-Seidal. Ucbar einija ineik-
:iO? — 213.
^1 ton Hi>o»a in einif-En dwielbrn
^inel Stiiti» am oxilidürrm Kjiks
!i übennäliig'm üeaiifs von Saiieiamprs» §09. I'IHtbt der
[«,'die obemitdie PiüfuDC dei Hains bri Scelnkranliea
■ «etfüiimen StO. uud Rrkkticliten, vielcbe tonn «ocb
DCn ilud (NieBrfox. Marln-i Analy.fl «nes . aus con-
mlnidien äcliicblpn bcMchendeii , llUtmuitim von pfansplKii.
1 fcobleDlaUMin Kalk 211, iff wi-lcbe« d^s ofB«ol.che Em-
Bgrallrid 04ch Inii»! itu an QoanKUt «bnimuit %IS. Xif.-
rr itie Naiur dciaelben u. dcBsea Univfindluag ja Feil iuicb
Mkliib« im niEnKblitien Köipisr S. 213—814.
UditnuthHBß floPB ll.'iMiBfn, yiiB(kiUt.er ballige» Felles
rin«uii Li[inni, vura I'rof. L.Hünrftld in GieifiwaJda 31S
> II. ^e,*'« Nachiicht voo ainer Queckwlbar baliigf-o .(■uj
Aole*Mithi betteheoden] Gecchwni«, bMbaebl« «am jPior.
yinirr«r^« üi Lille 314. i
Inhatlnanzeige.
XU
Chfiniicht TkeoH« und SiSehlomeirii S. 315 — 248.
tJeb«t einig« Puiieie der A(oin«ilehte , «on liamat (FoitttU.'Q
6. 906. «■ tor. Bd« ungeF. Abfa.) S. SIS — 243. ^
Cklortl/leium, dew«n Uichii^keit SIS uad ZoHminBiU
ixuDg 116. Aiofti^ewicht de« Sititiumj nach Berze/lua, TlioS
toH und Dumat S13. Uebct die ZuiulDinanseumig der
te(/tlO'"lü'"» 21T, d"Bn Ditbligkeil 218 -r WdHM SSO
Udi*n tal. Thomiort-j Bfiümmungm ebendai. Anm. l
iJieZuainimsoBrtiiiDK Aei Boraxiaure tj>3 u. dafea S<)*0 _
AloiD^anicht de> Borom nacb Btrtetmt, Thomson. £oud3
rert elixndai. AniD. und llumai 231. BoroncUorid , de«
Eiiideckuiiii, DuxslIuDg äS5 und Anal)'» S27. de»*«i ~
tJgkell und Ziixnmeoieuuiig S29, Aaderweiligc, erFol(laJ
Voifucba, dAitsIbe TollkotnoisD rein zu geirinnen 332. l3id
tlskeit uad ZuiammeniBUUDg d«r tioronfliifiaüara 233, nw'
T/ivmion theadai. kam, Uebet di« Analtjgia dci SfUciim
mit dent Jioro'i S3if VerxleichuoE der Tiian- uad ZIu/kM^
rii« 234 S. Uii^hrigkcit 3SS und ^uiaRnneaacizung dar Ftifl
«i^kaii /.ffav'f 2S6 -^ Qutcktilber 333. Aiomgewichi <
Zlnai tbfTTidat. Buh Thomson Anm, Dariteilung dm ntd
eh/^ridi 237, ntit übeiacbriaiigem Chloi von Geargt für ^
Doppah- Chlorid ^ehiliea 338. Dichtigkeit dal ( - - ""
D«l AtotBESwicht def Ticant wird diriui abi;eleitei
uod vtrjh.bBU mit üoteS ebenda,, und TSomjo
mungen HO Anm. lieber ein (Ii1chli|>(t, der Mingaa^
ennpraabaad'a. Mangan- ChioridlDumas) \ind Fluorid (t9C
/er} 34t. T*fel Tibpr d«t ipadriicha uad abtolut' "' ''
4«f untertHfhtea Gus und Dümpre g43,
Fennfeice Niilcen S. 243 — 256.
i. SchweigKer über «Uktiomi^aeriicha Bolatioiiea in freiarlj
S. 2«-ä47. {Tif. I. Flg. 19.)
S- H'. ^*&«r über Beobachtung der lottrrsrenaen der J
wsllon millfl,! leiDUirendar Membranen S, 247— J49.
S. Jaintt ISainiyth't Intttumem «ur »erglüichendan H»)ni
der Auidetobatkait ft.rer Körper H, 249— Ml. CT»f I.' _
4. Ueber Uewinnuog nnd Verkaur de> Kadmiumi in Scbbaä
und da« Vorkom<neD dee loditii in einem DhFr*<-.)i(e<!rf
Zräksr»; sina.VIiiiheilnngd.H.Ub. Bergratlle*it>Tf/6.£5|—
5. Tetcha-iiachar übfr kryiiailiiirtea dupptiiicbronitaur««
bcr .S. 851-25S. (T*f.I. fig, 21.)
■'-' ■' '-—-ttau, über die M»nge dea in Fan&
Drittes Heft.
Zur Mineralogie, Metaliutgtt und anafycUchtn Chtmle 'S, %
— «17.
1. VorkoDonien von Gedifgao • Gold . im Preu lamnen
Gebiet, von Dr. J. NÖxgfrntk S.is; — £63. {^ta» äumMiUfA
firJ^c Gebirge? Vgl. XIIL gaö H'O
Hadisckrift du Dr. Schwrlfi«tr- Sridrl. ZuaaRimefiaI<
niger Uaittaee zur clii mit eben üetcbidiia dai Goldas'i
.uj xiokimaL«!« S. 203 — 806.
J, Pie ttochicanitnacii« ZuiimmaaMiauait dw StlbM kfth
ttt 2 nitsa nß rtff^.'' X(l|
Ecilicftii-Galiifj, ii44)i«amaM<n von ^»irra^naA KS t
1J7S. J-e ...ll.nclic ..»[""'"•'^'•'■'> Ir-rr^np,««. ■--
^— ■ . ;.op»» luE|
^u agrohf
... Scbwi
iiM. nm'riiMii.ik rill .3ill)trr*<l>«- 1
^Vwftidiauberd.f urpuT iliiCiMii
* Gold ini rni>[«Urii<^h#u /
»Mim drei» nicihtvoHiwodifi K^ 1
WNv*bilcli«int<(i)l wsH«, rillt* Fr aJl^oVi/-!
■z^i^ odfi goid'Slitntaui^t y.imiorytltlM
0. (vgl. S. SS8 r.} wts /tf Malmet Golif> ff
10'* »cfffl S9ä- PrkkiUcbe BiKnarktiM I
Uab«r Luilicbkflit ilei Galdei m *«£ I
i«ra, lUeh durch Milwirtiinj- l,';il|<^li*>k J
.} Anilo^eiVeiliiheiidMUoJdoxfileiiij
uiiolOi'tVtrhbita , fSiten aol troctsn
..girungen lu' enidacksn und mit H<'iTr* 1
■ ab«uicfaeli]eji imH'. S.<rulla.i ^bn \t<„cheH. f
ih* am- Qiitckiiibpr dutch Kalmnanmlfint \
.nlbiiinlUb» Vailiülieti Jm Knillf-aTdr« urxl
. »Vurbiniluitg«!! bei ihrerDeioniiMiDnSOäET. j
9rlanebaa 30S. dei iwisch» Eifplotion nnJ Ful*
«HBiMtcbaiilstSOi. VK\iet dieBeiiindilirittfvoruiKliiacli
■ n Kd«I1)(oIU 603, im Chlwi«^ aoA locfin^J
t).D«urBii Sater S04. Bay^n', und «ndei*»
UKb«r di« DeioDiKiion tou /./.«/yf-j köb. ||
I 304 und «iuBrkl«r!«iurar £ai(0 mjE
f K)5- D>r«t«lluog TOQ cbemiick- leiiiflm "l
b D»m«e 306.
t»f!Uct)« BeiuiikuogKn, mitgeibeilt lom Pro^ -1
8. 307— 83C. ('IV. Jl. Fig. 1—30
Kmninira der WitmiuhliUnde S07 S. «cheinE
'bM[>borEtib€)tehnS09. und eiacSpeciaiiniiAn ,
dEnlylinanbildeoSia. — IL £,/fnrAortj LÖth.' J
_ __ dM OiinelUhi Slä. der ein rein« Erden«
UiKa. Flur«- und Pfaoiphortäure u. TornaJunder
■414. — m. Karpketidfril , ein« neue Eisener«. _ _
(F. KouiEeichcnSlS. /Cario«'* Löthrohrpiüfunp Sttf ]
Kh pliMpborKUiEl Eiienoiydbydr» tDit.Spursn ronMin. |
' n. ichwBleliautemZmlLoxyd 317- — W.Meiitinitpiiik, .
M Spide* düi Caibon.jmhueiclilpcbtt 317 ff. (,T«r. H. -
KaDataichen 316. Wabrtcbeinlich kobleasitire Talk-^
iE.\tma\\Aa\ ebrndai. Wiabelmeiiuneen , wriche bö- ,
<!■(■ W elaMiltelj(Ii«d bilda 2ni)chi-n Talk- und Eix-n* 'I
119; VefgUicbiinj; Att vertcbiedrn an FSbomboeder dei'
^•pjtilifetcblecbtf ^S0> di» um lo flacher, je tchwicher
S« Bh* asi. (V^l. S.3S9.) Aehnlkbei Vorhiltnir. iIbi "
dMnCiawIchiM. ~ \.TautaUth. eine nau«Speci«i dei
44aw>|3SlFF. Keiinxeicb«De#vn<<., nBmemliebkivitallD.
"' BMtJniniaagail 9S2. (Tl^IL Kf. In. 8.) Oeiisn
00, £m*
■:„...■=, «»llMill-
, h iIcuvlicTi 3£8. UaberDi^T^
VII. l ■ , litmci.h-n SSO, AniphiboIityiÜw^l
"n^l , l>»Wi,mE3Sa Alt defVMw«]»«»«
!■»' ■.. ,..-,JiB von Suhlit unil sUsigem-Sw*«!.
nti» a.n. ...-r .i v<,., wthncheinlkbem EmOul» derctiei
mitcUa l.«o 4ui :I<«B Winkeb,«..!-!;*-" S39. (Vsl-S.SBJ*'
S. Vemiiichle iuEUÜ>ite>)cU Btmetkuiij:<:ii. vom l'ioi. b, Gpr
a*/e/rfS. 333— 3^r. , - l'jV
I. Uebu die liHHihalilgen EitttifM'ckeo dof -.__
w OLpMchfMien SSZ ä. und dw" w-ilJr»eheinlielM«
e««"»!! 334. 6. Ö. 7. «. — U. Ueber p*ni.JJe *^
ftei* (tat duicb S»tpjtortBiif* /bSKi>«('»'J Zitiioxyd/^
MiefidureJ 343 ff. un.l ein n«iM'«tliwr^f«l'*U'e» » "»'
'■. laif vgi.'L Um
denen Zuck»,t«,. von L. El,ner S aTo "Kt .Cv»
ä5I. Vfl.glf,d.<jirg der Anal,«n rinj/J; ^ T^«'" *fteo-.J
lud, Pko,pho,.i„„ n,-i, "h.I . ?''""° ■'' ■ •• '
>UrfJibaaea Fiulaipknr s^,^- ii__ "TT '• *«("»1ib-,
T^
fnhnliianze!':^.
■»S* (.w
-r,r/p rffrSahe iit-trhitiipt S.SGS— S77,
. :...-f..(-.v'>ni'(./,rf.fi,,«//ofS.S5a-377.
II anf (H( von ;/mff//»i SfiS,
■wiate mit roihem QunrkiilZ J
iura mit QueftiHWitopprlt- 1
.1 t,liloik.rinm37|. «öl)<rr.iU 1
In v.ir.l iuf difl KnchlonirtriictKi Zi»t
..r Aoljöiunnfn 368. Drei Anen von
Kntiumiocthl 37S. (Fortwuoti* rol»!.)
. ^« uaJ vtrmrmhie Ti'mlsen 8 377-3S3,
^l^nv*^elB!knhol (iindAunclieiJunE yoa
" Fli>tniiein 'luicli l>tgr«ti<in mit Je[it*
^Jlut S. S77 — S79.
LiTiga Mdtallreductiancn, von Dr. Ouit,
M hfl Eneuguni^ der Bermteiaiittre, *ed
;^~S80. .
vnn Mipnitiino«yi)- Und Alnmiirmo<yi!»
'.viUirlloiiBt, (welches ilFtnLiihion itin*
I. ) ton Dr. /)« AfMl/ S. 580— 33_
IT Tlistmo-AlknVinlrimfi-r (dottb Vb».-*
. ..-fie.iMt«) S. S83-383.
i'-iticbfi lür Schwelrhiure.Fs^nken (und . i
ur<iii'.,l'Uiln].jurhei'«n WpKi'timBcnoilea
'Uiin«) S, 3S3-384. <Ti.f.n. Hg. 4.)
t'dt* Leier (die Kuplciisrel beiteß«n<i) 5.33i.
Viertes Heft.
t StMisa ron M^x^ro. niir;<?il<-i[t von /, AiifAfli^^.^
.rt .r., ,'. AV^ä^rn(4 S. S85-385.
.- «nrf Phyjiluloi^te S, 396 — 445.
-ii von -Speisen, nuMi BeebarhdJ
11. von l>. J, /'. ^'rtH/j S. 39fi- _ „
..„ 1 l.:;„.>rni-n. Im [■.d.,nri..l.rn 397 IR^
.! i-,ia<;i^.i 401- vvri--ii ■ -
"■ UpdlogiijiE"» «Im- Lnf
.. Ik^o dk(« i<>Tk>ni403ff. N<|£^
— g — . .,. ^ut, umIi Mia«n tanchledfta
V-
nm FortBt-a 405 S, Veractiiedenbeii deilelbea von iw
' ^ ' 1 (anleudeu GcEeüsiäoden 40S (vgl.
.MV. ^V
r tu/d..riidB Eintliitj der
1 erjjebBQ »chien 409. Forner ergib «ich,
•ia ton eiaer, ■ui' die Obeifläcb« sich bpicbidckenden , Ent*
WifkeliiDg oiganüclier RÖrperchen beirfihre 410, ilie nidtE
"WlllltClirlicVi hervoKubtingea vraraa 411, vielmebr diimh dot
Art AailHckung tith seibreiLelen 41% (u. a. ni. O.J Harninea-
dtr Einllulli veHcbiedaner Bedingungen 4l3. Mikrc.-.l.uujirlj«
Unuraiicbung e/.en<J. Wirkung <!e> rolfaen Tacbetrot:'- .lul dea
tbieriichen tJrpBni*mu» 414. Cbomiarlie« Vethilicü upsscl
415. Zum Falben beiiGrEt400. 416. BeweiiB tür d.e org
«che Naiui dieier Tafbeiiden Körper 4l7> welcbs ein« i
üalUing der niedrigJten veBeiabiliachflO OrglBÜmen t
*on Sellf Zaagaiaciina imelro/a gEnannt 418.
Nacbirig von C. G. Nees von Esenbech (über die Stellung y
.« Organitmen im Sy.trme) S. 418 — 419.
!fa'ch)cb reiben dea Dr. Scha/figger-Seidei. Ziiaaminenttell^
■naiaijer (ao die Eifabiungeo übet du tÜrbeude Vnuäp
roihen Schneea i, 1325. U. 437 ff. »ich anadiiif (»ender) J
•achen S. 419-435.
I. Engelhardi und Trrchsel übet einen den Muilener S
roibräibenden Si off 430 ff., der das Fleisch der Fi«che flrL
4!£. Inni^rem er dem L-Ua derielbon Cetihr eo. Iirine^
; achien eimdai. £Udet. nach DecandoUe, eine eigene 3^
•tön l-auchcr-t Ofcillator!en4S3. al» ü. »■«fie«*n*424. GlAt
^V>l!g vorkommend« bUtraillge Subltani tbtiidai. CiiUaim
"Martini und Macaire-Prinsrp'i chemiidhe Unteisucbangfffi
I sei (oiben Stoffes 425> der »oriugiweise aus Gallerce nittlv
4S8< Hebet den Utipnmg der in MiatnlfitielUn voikoniD
den organitchen SubMan.!Cn tbfnda,. (vgl, 43l.) — U. C
. Iniiche Unierluchung einer aolchen, grün getiiiblen, Subdl
aui den Minefalqneüen nu /Vc/;|- von l'au.iuxltu 428.^
einen eigenlbümlicben blauen FarbellolF, welc'
ren und Alkitlea Mch umgfkBbrt verhalt, wie
•eben 42'). und drei vertcbiedEae Madificationi
Hoffe« H(rln Tand 430. Ob lotcbe Subitauzen von denf
dieten Quellen .orlioromenden Sticktloft {v.Gtrntiü'mt
OBO) abiiuleilen aind oder «mgekebrl? 481 (»S' «70
UrjeuBung niederer Organiimeo 432. Beii-iligung «a» f
fi-Z'j Erf..hrungpn übet die Upraiia. kermctlna dnrch i
inann ehend.. wie d';r von Dr. IV^bir >.at
blriiroilten Infutoriea in ilehendsn Waisetn v
btck d.j. 4f». Erinnerungen an, dem VO!
teiiiiobirn blauen FarbeitoSe verwandle, blau
moienMärklin-t und Ktaprr^Üij ebend., an
lianaa oiganiscber Subiiaoxeii ini Coatacie
im KreUe der Volta*<eb<n Santa 434. Beitrag zur fieantnj,^
tung der Frage: „glebt ea eitigtaure Mioeralwaiter?" «drniS
mit Beziehung aul' die Analyao dei Min«ni!«vaiiet» vOb C^
: bfobacbtrt
nn A'e« v.BÄ
e arganiacbeSg
L die Farbeiirer
Jhhaittä'rtzrigi:
xWf
.^^Ick «urfin« IhnITdi« (1BS7.I.SS9. bticbrltbina) Snl-
'.-.i, k(j»(«llnif6jr'B>i, li»meeoSnjff
.11 i nigtiuliumlirliB, il^t flfcbtea-
' «"br ■ut'q<ip[l<M).!e TttmtWtatab.
lM.;t 1-n Verliilten d«r T. i^'o««
'."□ Aeukili 445.
•jogcn luf Parry* ^ritl« RoU»,
■^ iT.f.m. FiM-S.)
. r >Ii>fiNbpi>[i<cl>i>iticaa im Port
.Im OurrbKangt Jar Nsilsl durch
r*« AbbkQilluue übar di« MMnetheabichtua*
1 5<i«/iia beueiTcad S. 476. CT>^UI- F>£-40
. ^ J« die ipecifisch« WSrma der Git«, von ^u^.
lad f, Ma'«( S. 477—490. (Tat IL Fig. 5 — 6.J
jnil iD«''"»ordofe Krilik det Unier-
und Bi'ardi 431, Alt. wie dj»
o 435. App»t»i 487. Formeln (Ür
s 489. Veribeil« dleier Malhad*
'kei\ttlont'» plioniichs« Raleidoikop,
nlltehung dar dimil herinr/iibringHO-
5. 490—493- fr«''. lU. F'£. 3 — 18.)
an Ivon f'oiiijii.r,tl'i emd^ckl^a) lodtu-
D }|4ltig«n BlsisHäi?) initgeiheilt fdfl
Verzciclmifs (znm Theil schon fruhorhin angezeigter)
Druckfehler des vorliegenden 2« Bandes,
S. 47. Z;. 18. statt: bo lies: Abo.
n 112. n 15 u. 18. sr, Trippehah I. Tripelsalz.
9) 242. » 1* d. Anm. st. die 1. «/^r,
» 256. » 25. St. 1816 I. 1826*
» S04. » 14. St. aii/vereinte expansive und compreisive Kr äfi
te 1. au/ vereinten expansiven und comprei^
siven Kräften,
Im vorigen Band (1827. 1«) ist noch zu verbessern:
S. 113. Z. 12. sr. kydroiodinsaure 1. iodinsaure»
f> 259. » 7. St. Sehwefetbohrer 1, Schaufelbohrer^
9y 337. » 12. fct. 100 Theilen 1. m^Ar a/r 800 Theilen^
n 407. » 14. St. Prophyr 1. Porphyr.
und im Jahrb. 1825* Bd. III,
S. 823. Z. 4* u. 8. von unten st. Cotlerium L CoUarium»
» — » 7. ▼• «• »t, fveifs fleckiger U weifsflockigern
Ueber äas
ucliende Wesen, der Schwefelsäure,
n SemiDan i
G. F. ly .
Uitgliede de« phfsikiUscfacn SemiDan su Halle.
v7bgleich das rauchende Wesen der Schwefel*
Ire scboa im 15ten Jabrhunclert von Basilius l'a-
mims, welcher, wie man sagt, zuerst Schwefelsaure
I Eisenvitriol bereilele, dargeslellt war, so blieb
fcb die wahre Natur dieses Kürpers über drei bun*
■I Jahre lang unbekannt, und wurde erst durch
'..yi^c^a Versuche ia Bayreuth im Jahre 1812
lüärt.
Wenn Bizio in einer mit Beziehung auf Bussy's
iiöale Preischrift über das rauchende Wesen der
bwefelsäure pubiicirlen Abhandlung^) sagt, dafs
p Lehrer Mdandri dieses rauchende Wesen seiner
^ren Natur nach als wasserleere Schwefelsäura
Kon vor 16Jaliren betrachtet habe: so unlerliefs et
ItuFabren, wo die Abhandlung IMclandri's zu findea
Wenig kommt darauf an, ob jemand die Ver-
tbuag gehabt habe, das rauchende Wesen sey
Hflose SchwefelGäure, wennerdiase Vermulhung
pil durch Versuche bestätigte. Unmöglich kann
B daher, ohneJlir/rt/iJri'j Abhandlung selbst vor Au-
■ m haben , auf Bizio's flüchtige Aeufserung Blick-
et nehmen. Vielmabc scheint es zweckraäfsigdie
(chichtedes rauchenden Wesens der Schwefehaura
5 S. dorn, d! Fhiea CJümica et
ta Au4Eog tlardiix in Bullet, dci
!■( ehim. S. I. Uo. 1^J7. &. 70-
1333. To
1. Vlir. 5.393.
iihemat. phya.
2 JF a c h
bieher mit den Worten eines berühmten Chemik«)
zu setzen, welche entlehnt sind ausdemvortrefflicb^
Lehrbuche der Chemie von Bcrzelius, flbersetzt v<H
If'vhhr Band I. Abth. II. S. 453. „Die wasserfrei
Schwefelsäure war lange bekannt, ohne dafs man i
gentlich wufste , was sie war. Fourcroyt welch«
bisweilen Thatsachen zur UnterslQlzung seiner 1
klärungen erdichtet zuhaben scheint, gaban, dafs 8
eine Verbindung von Schwefelsäure und scbwefeligj
Säure sey, und dafs er sie durch künstliche VerU
düng dieser letzteren hervorgebracht habe,
hielt diese Erklärung lange fürrichtig, bis Buch(ä
welcher zur Bereitung einer Indigo-Auflösung Fom
cray
\ Methode, diese Säure hervorzubringen, prüä
die Angabe als unrichtig befand. Vogel in Bayred
2eigte hierauf durch gut angestellte Versuche, i
der rauchende Theil der sächsischen Saure, in V4
bindung mit Wasser, gewöhnliche Schvi-efelsäun
und mit Salzbasen, gewöbnUche schwefelsaure Sal
gebe. Obgleich Vogels V^ersuche die Natur der.rau^
chenden Säure auf eine Art kennen lehrten, welche
keinen Zweifel mehr übrig liefs, so zog er doch nicht
selbst das richtige Resultat daraus, sondern wurde
durch iVinlcrVs Ideen verleitet, den Unterschied zwi-
schen dieser und der gewähnlichen Schwefelsäure in
Etwas zu suchen, was 7/7n(flr/ höhere Begeistung bei
der rauchenden nannte. Biihfreiner zeigte hierauf,
dafs die rauchende Säure mit Basen dieselbe Menge
Salz liefere, welche sich der Rechnung nach ergebea
raufs, wenn man sie als wasserfrei annimmt; und
10 Jahre später, nachdem dieser Gegenstand schon
völlig ins Keine gebracht war, wurde seine Ausmit»
über das raücüende Wesen der Schwefehänre. 8
tdung wieder im Jahre 1823 als Gegenstand einer
reisfrage von der Sarielc de Phtirmacie zu Paris auf-
geben) welches zur Entstehung einer guten Ar-
it darüber von Buisy Veranlassung gab, deren Re-
iltat aber der Hauptsache nach dasselbe war , wel>
WS man schon zuvor wuCsle.*'
üeber die Rücksicht, welche VogeJ* ) »oi Ifin-
Tt Ideen nahm, scheint es gut einige Worte beizu-
f'ogel hatte erkannt, dafs blos eine gewisse
laptilät Wasser erfordert wird, um das rauchende
lesen in gewöhnliche Schwefelsäure umzuändern,
td durch Versuche dargelhan, dafs dabei die rauchen*
fSäure (worunter ^oo'c/immerdas durch Destillation
rge&chiedene reine rauchende Wesen versteht) kei-
Sauerstoff hergebe (während einige sie for eine
cofieentrirte oocy'dirle Schwefelsäure geliahen hatten^
disWassernichl zersetze und überhaupt keinen flüch-
tigen Stoff ausscheide. Aber V^j^el glaubte, dafs
durch denAusdruck ,^wasserlcere Schwefehäure*^ noch
nicht die ganze Natur des rauchenden Wesens voll-
Ständig auFgesprochfin sey, weil wirklich das rau-
schende Wesen einen Anlheil Wasser anziehen kann,
le dadurch seine Natur sogleich zu ändern, orJerun ■
ig XU werden, Schwefel aufzulüsen, obwohl sie abge-
kdert erscheint in ihrem kryslallinischen Ansehen, Sie
It nämlich nicht mehr asbestartig, somiern eisarlig
und ist durchscheinend, wahrend die asbestar-
[B undurchsichtig ist. **) Letziere legt sich ge-
>hnlJch in der trockenen Vorlage, erster« im Halse
irr Betorte an. In der That hat man auch dem Um-
) Siebe dieses Jonrnal dUer'e Bethe B. IV. S. 143.
w
Stande, dafs bei der Destillation der Nordliäu!
Schwefelsäure zuerst rauchende Schwefelsäure in c
Vorlage übergeht, dann nach der letzten Portio
rauchenden Saure eine schwache wässerige Schw
felsäure und zuletzt die concentrirte Säure erscheid
diesem Umstand hat man noch bis jetzt zu weis
Aufmerksamkeit geschenkt, während Vogel votz^
liches Gewicht darauf legt. Eben darum fragt }
gel*) mit Hecht, wenn das rauchende Wesen als d
concentrirteste (wasserfreie) Schwefelsäure anzu»
hen, „was bestimmt dieselbe, sicli vom Wasser |
der Kelorte zu trennen , um es dann wieder mit t
grofser Begierde späterhin anzuziehen?" Um diese'
Frage zu beantworten , erinnerte der Herausgeber
des Journals für Chemie und Physik gleich damals io
einem kurzen Nachschreiben zu Vogels Abhandlung
an früher von ÜLT^e/»« aufgeslellte Ansichten überi
basische Vethältnifs des Wassers zu deu Säuren. Di^
wässerige Schwefelsäure in der Relorte, von welche)
sich das rauchende Wesen bei der Destillation abi
trennt, ist daher gewissermafsen als ein basischd
aus Wasser und Säure gebildetes Salz zu betracliteii
Und aus diesem Cesichtspuncle bietet die Abtrennuaj
der wasserlosen Schwefelsäure ein sehr schönes ße(
spiel zur Lehre von den bestimmten chemischen Ve»
hällnissen dar. Mit andern Worten sagte aber
gel dasselbe, nur dafs er Ausdrücke If'interVs dabi
gebrauchte. „Wenu Winicrl" , sind Kogch Wo
(S. 148 der angeführten Abhandlung) „zivei entgw
gengeselzie Principieu annimmf, von denen das eini
den Basen den Charakter der Basen, das andere deai
• ] A. ■. O.
■. 150.
ÜU-r das rauchende Wesen der Schu-rfcUiiirc. 5
^üureo den Charakter der Säuren aufdrückt, so 6nde
ich in dieser Annahme gar nichts unbegreifliches,
im Gegentheil etwas sehr natürliches; selbst die Em-
pirie fahrt zu einer solchen Annahme. Finden wir
denn etwas befremdendes darin, dafs wirSaUe durch
galvaaisclie Wirkung sich zersetzen und die Bestand*
tbeile derselben an den entgegengesetzten Polen auf-
treten sehen? Ist es denn nicht das ch-ktrhche jigena,
gntsprechend Winterl's mcra hegehlenden Pr'uicipien,
das die Entzweiung hervorbringt? Süllen denn diese
Agentien, diese Pnncipien, nicht selbst IndieMalerie,
_ ^e sie an sich zu ziehen vermögend sind, eingebea
^^Bmien?"
^^fe Wenn wir nun das, was fogel iaTP'inta'Ps AusdrQ*
^^(en spricht, in die jet7tgeltendeSprache übersetzen,
ganz dem Sinne fagels gemäfs, indem er ausdrDck-
J Jtcb sagt, dafs das elektrische Agens den zweibegei-
^^mmden Principien Winterl's entspreche: so Ist seine
^^Peinung in der Art auszudrücken, da;; reine rauclien-
^Tt Wesen der Schwefelsaure bejindr iich in einem höher
negotii' fhi:trischen Zustande, als das schon mit einer
Üise, näinlicb dem Wasser, verbundene, d. b, als
gemeine wasserhaltige Schwefelsäure. Und weil
der Vereinigung des rauchenden Wesens mit Was-
als einer Base, sich die entgegengesetzten Elek-
itäten vereinigen, so tritt eben dadurch Fenerer-
leioting hervor. Diefs sind Sätze, welche wir auf
gegenwärtigen Standpuncte der Elektro - Cliemie
: leugnen können. Wenn WiiUerl alles auf zwei
leistende Principien zurückführt, so war im Grün-
damit dasselbe gesagt; nur kann niemand den ge-
luchteo Ausdruck loben, indem er eine Unbe-
6 ir a c h
stimmtlieit ehthält, die jedoch schon durch den 2
. satz, das eine Princip sey den Säuren eigentbamlü
(sauer begeistend) das andere den Basen (basisch h
gejstend) ziemlich gehoben wurde (besonders da IFi
terl den Ausdruck Säure und Base Mos relativ nahni
welcher Unbestimmtheit des Ausdruckes sich am i
lerwenigsten fogel schuldig gemacht hat, indem
ausdrücklich hervorhebt* dafs in seinem Sinne d
elektrische Agens den zwei begeistenden Principi
WiiitcrTs entprecbe. Wenn also Vogel in den, seid
Abhandlung angehängten Resultaten sagt „das t»
chende Wesen sey eine Schwefelsaure die durch
imponderables Agens in einen hohem die Säuren cb
rakterisirenden Zustand versetzt": so ist das „in
ponderable die Säuren charakterisirende Agens" st
ner gegebenen Erklärung gemäfs nichts anders I
die negative Elektricität, welche offenbar im rauche
den Wesen in einem höheren Grade vorhanden ii
als in der mit Wasser verbundenen Schwefelsäui;
in welcher das Wasser die Rolle einer Base spiel
d. h. eines durch positive Elektricität charakterisirb
Körpers, wodurch also die negative Elektricität vt
nigstens theilweise gebunden wird.
Diese von J^ogd sogenannte begeistete d.h., g
mäfs dem Sinne, in welchem er diesen Ausdrui
nahm, im hohen Grade negativ elektrische Scbvtf
feisäure, kann nun statt mit Wasser auch mit Indij
und kann auch mit Schwefel sich verbinden, ui
zwar mit letzterem in verschiedenen Verhältnissei
wodurch eine blaue, grüne nad /ir-auntr Verbindungen
Steht. Da vom Wasser der Schwefel ausgeschied«
wird, beide aber doch in einem gewissen Verhältoisi
über das rauchende freien der SchivefelsHurc. 7
leben eiaander (gleichsam vicarürend) bestehen kün-
|en(indeni auch die eisarlige rauchende Säure Schwefel
ipflöst, oder die blaue Schwefelsaure sich mit Nord-
foser Vitriolöl verbinden kann , *) ohne zersetzt zu
^den): so kann man Wasser und Schwefel gewisser^
ulsen als Aequivalente betrachten. Nur wurden
K>ch TOQ niemanden bisher die Verhältnisse näher
^dmiDt, worin Schwefel bei Entstehung jener blauea,
rfinea und braunen Verbindung von dieser was-
^losen SchwefeJsäure aufgenommen wird. Busay*^
ft darüber keine Untersuchungen angestellt. Wir
rerdea nachher zu diesem Gegenstände zurück-
Die gegenwärtige Abhandjung ist aus einer zur
Jebung im physikalischen Seminario zu Halle vorge-
ipmmenen Arbeit entstanden, wozu folgendes die
Teranlassnng war. Schon im Journal für Chemie
od Physik von 1815 B. XIII. S. 484 — 486 machte
kr Herausgeber dieser Zeitschrift einige Bemerkun-
;en ober von selbst erfolgende Veränderungen der
daueo Schwefelsäure Vogels, erinnert indefs aus*
IrQcklich, dafs er sich vorbehalte gelegenheitlich die-
ea Gegenstand weiter zu verfolgen. Die Arbeit mit
lieser blauen, grünen und braunen Schwefelsäure,
p wie mit dem rauchenden Wesen überhaupt hat
Igenthümliche Schwierigkeiten, weil die gewOhnii-
faen Mittel, Stoffe aufzubewahren, deren wir uns in
«r Chemie bedienen, nicht ausreichen wollen. Das
•) S. Vogfrs »ngef. Abb. S. 141.
••} Siehe äeurn l'rebschriEc in dem Joum. de Pharm. K.
368 — 3Si oder Ana- Hr Chimie el de Hyiii/uc T. XXVl-
41t —491- liberaet« in Trommtdcrjj'a n. Jouro. der Fhar-
Ü. IX. Sc 2. S. 65.
8
Wach
rauchende Wesen, so wie seine Verbiodungen n
Schwefel haben nämlich eine so grofse Anziehui
zum Wasser, dafs keine Verschliefsung des Gefäfs
durch Einreibung eines Glasstüpsels genügen kan
und jeder Kitt, dessen man sich bedienen mag, wii
mehr oder weniger angegriffen, wodurch Verunre
nigung entsteht. Es bleibt also nichts Qbrig, als
hermetisch versiegelten Gefäfsen, am bequemsten
zugeschmolzenen Glasröhren, zu arbeiten. Herr
fessor Schweigger brachte daher bei den VorJesungi
über Chemie, im Winter 1825 rauchendes Wesen
Verbindung mit Schwefel in Glasröhren die zug
schmoUen wurden und überliefs es der Zeit, die ch
mische Arbeit weiter fortzusetzen. Doch wurdi
die Röhren in einem warmen Zimmer dem Ofen aa
gesetzt, umbullt mit Baumwolleund in ein bedeckt
Gefäfs eingeschlossen, um jede Gefährdet Explosic
zu vermeiden. Und hiebei zeigte sich sogleich,
■wie in dem darauf folgenden warmen Sommei
dafs die Temperatur, wobei das rauchende Wesi
schmilzt, weit höher sey, als man sie gewöhnlif
angiebt. Lange Zeil blieb nämlich derjenige Anthri
des rauchenden Wesen, welcher nicht unraittelb
vom Schwefel berührt wurde, unverünJert; mit ei
mal aber hatten sich ziyei Flüssigkeiten in Jeder Rühi
gebilder, die sich nicht mit einander mischten, wovo
die eine dickflüssig und farbig, die andere farblos un
höchst dflnnflilssig ätheriscli war. In der Röhr«
worin sich ein Ueberschufs von Schweful befanc
war das zähere Fluidum tief braun, in der ander«
die keinen Ueberschufs von Schwefel enthieh, zeigl
dasselbe eineetwasios Bldueziehende brjunlicIiePai
Übo' das rauchende Wesen der SihivefeUuure. 9
be. Vorzüglich aber mufste das ätherische oben auf-
«chwimmende FJuidum, welches mit dem dickflössi-
gen unvermischbar war, und eine Temperalur von
18° R. vertrug, ohne zu krystalhsiren, die Auf-
merksamkeit auf sich ziehen. Hs baade]ie sicti Hj-
nnn, dieses Fluidum naher zu untersuchen und zu
lüesem Zwecke war es vor allem nöihig, eine Metho«
Ib aafzQßnden, es leicht und schnell bereiten zu kün-
bu. Ich unternahm diese Untersuchung, wozu
Bch die vorhin dargelegten und noch andere nach-
■r anzureihende BeCraclilungen über jenes rauchende
Ircsen einluden. Was nämlich bisher mitgetheill wur-
de, ist aus den im letzten Winter hier gehalte-
nen Vorlesungen entnommen. Das Folgende ist Re-
mitat meiner eigenen, im chemischen Laboralorio
der hiesigen Universität ausgeführten Untersuchung,
A'oran noch einige im physiltaiischen Seminario zur
Sprache gekommenen Bemerkungen sicii anschlJefsen
werden. Die einzelnen Arbeilen wurden nämlich
in diesem physikalischen Seminar jedesmal vorgelegt.
Zuerst richtete ich meine Aufmerksamkeit auf
die Verhältnisse, in welchen sich der Schwefel mit
dem rauchenden Wesen zu jener blauen, grßnen und
braunen Verbindung vereint.
$. 1.
ensetsnng der blauen grünen und braunen
Sc/twe/elsänre fogel's
Das Verhällnifs zu bestimmen , in welchem der
iwefel zum rauchenden Wesen in diesen gefürblen
:rbindungen Steht, hat, wie auch schon Vugel*)
lerkte, seine grossen Schwierigkeiten und ist auC
O. g.i45.
10
Wach
die Art wie T'ogel experimentirte, bei nicht vollkom
men ausgeschlossener atmosphärischer Keuch tigkeM
gewifs nie zu finden. Der Weg, welchen ich \
schlug, um wenigstens näher dem Ziele zu komm«
war folgender.
Um mir das rauchende Wesen zu bereiten,
terwarf ich ohngefähr drei Pfuod Nordhäuser Vilrltj
öl der Destillation im Sandbade in einer Retorte, (
tnit einer gut eingeschliffenen mit Schnee abgekühltM
Vorlage verbunden war. Die so erhaltene rauchen
da Säure hatte das ihr eigenthOmliche asbestarti^
Ansehen, loste sich schwierig von den Wänden de|
Vorlage ab und rauchte überaus stark an der Luft,
tiun nahm ich mehrere an einem Ende zugeschmolze«
ne Glasröhren, brachte in jede derselben drei Graa
Schwefel, tarirte sie genau und stopfte das rauchende
Wesen mit schwachen Glasröhren nach Gutdünken
hinein. Ich konnte so auf der Wage leicht findei
wie viel rauchendes Wesen jede dieser Kohren <
hielt, bemerkte mir dessen Verhältnifs zum Scbvi
fei auf einem um die Röhre gerollten Streifchen I
pier, und schmolz dieselbe sogleich vor der Claslaf
pe zu. Die Rühren wurden nun in die Nähe ein
Stubenofens gelegt; der Schwefel vereinte sieb und
den anzufahrenden Erscheinungen mit dem raucba
den Wesen. Unter diesen Rühren befand sich ed
einzige, die eine schöne flüssige blau gefärbte Säij)
enthielt; das Verhältnifs des Schwefels zum raucbq
den Wesen war in dieser Verbindung 3: 33; eim
dere Röhre, worin Schwefel zum rauchenden Wesi
wie3:d2war, enthielt eine Menge, von blauer Sa
re durchzogenes , rauchendes Wesen. In zwei K j
über das rauchende IVesen der Schvrfchäiire. 1 1
ren, 'worio der Schwefel im Verhältnisse' von 3; 12
and 3:14 sich befand, blieben geringe 'Mengen von
Schw;efel unaufgelöst und das FJiissige erschien braun.
Aufser der blauep Säure halte ich bei diesem Versuclie
keine andere gefärbte Verbindung erhalten, die voii-
kommen flüssig und rein von Farbe, weder rauchen-
des Wesen noch Schwefel im Ueberschufs enthalten hat«
le; doch gewann ich dnrch diese blos vorläufigen Ver-
suche, wobei noch nicht einmal auf genaue Austrock-
sang der Schwefelblumen Rücksicht genommen war,
wenigstens einen Anhalipunct und konnte jetzt mit
»ehr Genauigkeit und Sorgfalt auf demselben Wege
die Untersuchung weiter fortführen.
Ich legte daher zehn genau gewogene, bezeich-
nete und an einem Ende zugeschmolzene Glasröhren
in Bereitschaft, deren jede, die erste einen Gran,
die zweite Tim Gran und sofort die zehnte SchnGna
gewaschene und gut getrocknete Schwefelblumen
enthielt. Alle zu diesen Versuchen angewandten Glas-
rühren wurden , um jede zufällige Verunreinigung
vielleicht mit Staub u.d.gl. zu vermeiden, vorher erst
mit verdünnter Salpetersäure, dann mit destillirtem
Wasser und zuletzt mit starkem Weingeist gereinigt,
untl bei gelinder Wärme gut ausgetrocknet. In jede
dieser Rühren stopfte ich vierzig Gran rauchendes
Wesen mit dünnen Glasstäbchen, unter sorgfältiger
Vermeidung jeder Berührung desselben mit der Hand
und schmolz sie sogleich am andern Ende zu.
Im Augenblicke der Berührung des Schwefels
mit dem rauchenden Wesen begann bei einer Tem-
peratur von 12 bis 15° Wärme die gegenseitige Ein-
wirkimg; der Schwefel wurde braun, ballte sich
12
jr
1
zusammen, es entstand Temperaturerhöhung, er:r,
schmolz endlich unter geringem Aufwallen in ganz :;
kleinen Bläschen zti einer rothbraunen dicken Flüs-
sigkeit, die sich mit dem noch übrigen rauchenden
Wesen zu den gefärbten Säuren verband.
In denjenigen Röhren, in welchen ich den
Schwefel zum rauchenden Wesen im Verhältnisse
1:40 oder 2: 40 gebracht hatte, war die rauchende •
Säure von der gebildeten blauen Schwefelsaure durch- .
zogen; 3:40 enthielt schon einen Antheil flüssige
blaue Schwefelsäure, und 4:40 scheint dem wahren ■
Verhältnisse des Schwefels zum rauchenden Wese»
in der blauen Schwefelsäure am nächsten zu 1
Denn man erhält sie bei diesem Verhältnisse vollkcM
men flüssig und durchsichtig, von einer intensiv i
Indigo blauen Farbe, welche bei durchfallend)
Lichte einen Schein ins Violette hat. DasVerhältnl
5:40 gab eine Verbindung, weiche bei durchgehe^
dem Lichte noch blau, bei auffallendem aber sch<|
ünblau aus^
während 6:40 eine schöne 1
grüne Flüssigkeit darstellte; 8:40 ist das gröfste Vi
hältnifs des Schwefels zum rauchenden; Wesen,
«s zu lösen im Stande ist und stellt eine braune klan
Flüssigkeit dar. In den zwei andern Röhren
welchen der Schwefel zum rauchenden Wesen
9:40 und 10:40 sich verhielt, war ein angemesi
ner Antheil Schwefel als ein zusammengebackenes Pi
ver zurückgeblieben. Man sieht hieraus, dafs i
blaue Schwefelsäure, wie auch A'o^c/schon ganz rii
tig bemerkte , die geringste Menge Schwefel enth;
dann, dem Schwefeigehatte nach, die grüne und
letzt die braune £äuce folgt.
T^
übtT das rauchende iresen der Schvrfelsaure. 13
Ich wiederholte diese Versuche zum dritten
, jedoch mit knieförmig gebogenen Röhren j aus
baden die sich nachher ergeben werden. Auch
! Röhren waren, wie vorhin angegeben, sorg-
g gereinigt, und ich schmolz eine jede, nachdem
S rauchende Wesen nebst Schwefel den angezeigten
{trblllaissen gemäfs, eingebracht war, sogleich an
r Glaslampe zu. Die Erscheinungen bei der Verei-
[uag dieser Stoffe wiederholten sich wie bei den
«ro Versuchen, und der Inhalt derjenigen Röh-
I wo sich der Schwefel zum rauchenden Wesen
b4:40, 6;40 und 8:40 verhielt, halte wieder
b beabsichtigte blaue, grüne, braune Farbe in mög-
btler Reinheit.
Die blau gefirble Säure konnte eine Tempera-
— 18° R, vertragen, ohne zu krystallisiren,
roo ich durch mehrere Versuche mich überzeugte,
b. bei noch gröfserer Erkältung KrystaiÜsation ein-
, soll bei Fortsetzung dieser Untersuchungen im
jbsten Winter bestimmt werden. Bis dahin ver-
i ich auch weitere Bemerkungen über Krystalli-
o der braunen und grünen Verbindung. Dafs
Tdabei (am leichtesten bei der braunen Verbindung)
I vobl Täuschungen durch noch unaufgelüsten Schwe-
:i möglich, sobald blos in niederer Temperatur ge-
lirbftitet wird, solches hat schon J'ogcl angemerkt.
viel ist gewifs, dafs ich die grüne Verbindung
Melcher ^'u
■schreibt)
'el eine ursprü.
prüngl
luch in niederer Wii
ch fes
ä Beschaffenheit
sehen. habe: und die braune Verbindui
Übst büherea Kaltegradei
jsgesetzt, ohne dafs sie
14
TF a c h
Vielleicht wird es nicht Oberflassig seyn« hi
noch auf einige, wenn auch nur unbedeutend schi
rende, indefs zum Gelingen der Versuche nöthlj
Rücksichten aufmerksam zu machen. Will man siel
vorzüglich in grüfserer Menge, die gefärbten Saun
darstellen: so mufs man den Schwefel und das f-
chende Wesen schichtweise auf einander bringen.
möglichst innige Berührung beider Sloffe zu vera
lassen; und nachdem die Röhre zugeblasen wordi
dieselbe einer Temperatur von wenigstens + 12 1
15*^ R. aussetzen. Unterläfst man das erste, so gl
die Vereinigung wegen der geringen Berührungsf
eben nur langsam, und vollkommen erst nach einig
Tagen von Statten , während welcher Zeit schon (
grüne und braune Verbindung eine Veränderung <
leidet, von der ich in einem besondern Paragraph
sprechen werde. Eben daher ist es sehr zu empf<
Jen, nicht blos den Schwefel schichtweise mit Ai
rauchenden Wesen zusammen zu bringen, sondfl
auch, um die Vereinigung möglichst zu befördei
dieselbe durch sehr gelinde Wärme zu unterstützt
Unnölhig ist es,, nochmals zu erinnern, wie noi
wendig ein sorgfältiges Vermeiden aller organisch
Gebilde sey, sobald nicht die Farbe benachtheill
oder die Verbindung schon selbst während ihres Ei
Stehens wieder zerlegt werden soll. Eben hiera
bezog sich die höchst sorgfältige Reinigung der RO
ren, worin gearbeitet wurde, und die Erinneruq
jede Berührung des rauchenden Wesens mit der Hai
bei dem Füllen der Röhre zu vermeiden.
übiT das rauchende ffescn der Schwefelsaure. 15
§.2.
f^erhalten dieser gefärbten SUuren f^ogel'j bei
der Destillation,
Schon Vrtgelsz^: „in der Hitze wird die blaue
Säure zerstört, es entwickelt sieb viel schwefelige
Siure, rauchende Schwefelsäure und im Rückstände
bleibt eine concenlrirte Schwefelsäure, ohne allen
mechanisch beigemengten Schwefel." Unmittelbar
aber zuvor erinnerter: „wäre eine Verbindung vot»
ganz -wasserfreier rauchender Säure mit Schwefel
darzustellen, so konnten die Eigenschaften dieser
Verbindung vielleicht andere seyn, als wie ich sie an-
gegeben habe. Auch die Entwickelungder schwefe-
ligen Saure aus der blauen Säure wDrde nicht Statt
haben, wenn o/Zc Feuchtigkeit von ihr auf^geschlossen
werden könnte, denn diese unvollkommene Säure
ist nur erst ein Product der Zersetzung der blauen
Sänre.**
Um so wichtiger niufsten Versuche in herme-
lisch verschlossenen Rühren scheinen, damit wenig-
Btens aller Zutritt von Feuchtigkeit aus derAtmosphä.
re vermieden werde. In dieser Absicht halte ich zu
meinen in §. 1. angeführten Versuchen knieförmig ge-
bogene Riihren gewählt.
Ich nahm eine solche gebogene Röhre, welche
blaue Schwefelsäure (in dem Verhältnisse 1 Schwe-
fe) zu 10 Säure zusammengesetzl) enthielt, kühlte
i!en einen leeren Schenkel an einem kalten Winterta-
ge mit Schnee ab, der eine Temperatur von etwa
— 8^ R hatte, während ich den andern, worin die
intensiv blau gefärbte Säure sich befand, nach und
nach, unter den nachher zu erwähnenden Vorsichls-
ij-2^
^
16 ir n c h
maasregeln, bis'+ 45° R. im Wasserbad erwärmte.
So wie die blaue Säure bei dieser Temperatur wenige
Augenbliclse gekocht hatte, trennte sie sich in zwei
SchTcbten, in eine weingelbe die oben schwamm und
eine bräunliche untere, und jetzt kochte sie bei
+ 25° R. ruhig fort. Bei diesem gelinden Kochen
verringerte sich die obere Schicht ziemlich schnell,
es schied sich Schwefel als ein ganz feines weifsgelheS
Pulver aus, und in dem abgekühllenTheile der Rüh-
re sammelte sich ein farbloses Fluidum. Nachdem
die obere Scliicht überdestillirt war, wollte der lo-
halt der Röhre nicht mehr kochen, selbst dann nicht,
wenn ich die Wärme so weit vermehrte, dafs der
ausgeschiedene Schwefel zu einem kleinen blafsgelbeo
Tropfen zusammenschmolz, was natürlich, wie schon
erwähnt, unter Vorsichtsmaasregeln geschehen mufs,
von denen späterhin die Rede seyn wird. Ich sah da-
her die Destilbtion als beendigt an.
Die in dem erkälteten Schenkel übergegangene
Flüssigkeit war farblos, vollkommen durchsichtig,
hüchst dünnflüssig, und perlete bei dem Schütlelii
weil stärker als Aether. Liefs ich dieselbe in den
andern Theil der Rühre, in welchem sich der braune
Rflcksland befand, zuriickelaufen, so schien siezwar,
mit demselben geschüttelt, innig damitgemengt, trenn,
te sich aber sehr bald wieder fdrblos ab. Durch wie-
derholte Destillation, bei einer ä 11 fs erst geringen Wär-
me, sammelte sich die ätherisch aussehende Flüssig-
keit wieder in dem abgekühlten Schenkel der Rölire,
und sie konnte nach Gefeiten mehrmals zuriickegegoS-
sen und überdesiilürt werden, ohne dem Anscheine
Dach irgend eine Veränderung zu erleiden. WurdA-
iiher das rauchende ff^escn der Sthuifchäure. 17
Jiese Flüssigheit bis — 18° R. erkältet, so Itatte sie
noch dieselbe IclUnnflüssige Beschaffenheit.
Andere Erscheinungen boten sich mir dar, als
ii:h eine Rohre aahni, in der sich der Sch^vefel zum
rauchenden Wesen wie 2:40 verhielt, worin sich
also noch eine bedeutende Menge rauchendes We*
sen im asbestartig krystallistrten Zustande befand,
umgeben und durchzogen von blauer Saure. Als ich
nun den einen Scli'^nkel dieser gebogenen Röhre bis
+ 45° erwärmte 'und den andern abkühlte: so ging
die blaue Farbe dieser Säure sehr bald in weingelb
ober, und Schwefel wurde ausgeschieden, der sich
gewöhnlich rindenfürmig auf die zurückbleibenden
Anlheile des ashestarlig krystallisirten rauchenden
Wesens anlegte. Wenn man nun , nachdem das
weingelbe Flüssige in den erkälteten Schenkel farb-
los bei einer Temperatur von -}- 25° R. (wo, wie
vorhin bemerkt wurde, diese entstandene weingelbe
Flüssigkeit schon kocht^ übergegangen war, die Rüh-
re nochmals vorsichtig bis +45° erwärmte: so ver-
einte sich bei dieser allmäÜg steigenden Erwärmung
der so eben zuvor ausgeschiedene Schwefel wieder
Bit dem zurückgebliebenen Antheile des rauchenden
IV^esens zur blauen Säure; bald aber erfolgte aufs
feoe die Zerlegung derselben unter Abscheidung von
Schwefel, der sich wieder rindenfürmig auf das rau-
iheode Wesen anlegte. So wiederholen sich diese
^scheinungen , bis aller Schwefel verschwunden ist.
Das erhaltene Destillat war eben so dünnflüssig
lad farblos, als das der blauen Schtvefelsäure, setz-
B aber , bis — 18° R. erkältet, an den Innern WO
I der R^hre Seht* schöne, blendend welfse Kry
htm. >, Fhri. S.S. laaf, (K. B. n. in. Kfi. i.) ^
1& JK a c h
Stalle an, die sich nacli und nach fast durch den gas
zen Durchmesser der Röhre verbreiteten. Von d«
Spitzen der Kristalle aus sah ich die darüber stehei
de farblose Flüssigkeit kochen, bei einer Lufttempi
ratur von — 10° R. Durch vorsichtiges Neigen di
Röhre liefs ich das, über den Krystallea stehende
Flüssige zurückfliefsen in den andern Schenkel, d<
den braunen Rückstand enthielt,, mit welchem i
sieb zu einer klaren hellbraunen ^tjssigkeit verbaq
ohne dafs sich selbst nach längererr^eit dieselbe wi
der in zwei Schichten getrennt hatte. Das rauchei
de Wesei. erscheint daher als Aneignungsmitte
gleichsam slsJiaitd (wenn es nicht allzugefährlicb ij
nach VogeTs Muster, einen Ausdruck IVintertst o]
wohl in etwas anderem klar ausgesprochenen Siniv
zu gebrauchen) zwischen jenen beiden, sich bei de;
vorhin angeführten Versuclia abtrennenden, Flüssl,
keiten, d^ren Natur wir bald werden näher keon^
lernen. J
Eben darum, als ich bei dem hier erzählten Ve
suche die Destillation gerade in dem Augenblick ui
terbrach> wo sich blaue Schwefelsäure gebildet halt
und den übergegangenen Antheil des farblosen D
stillats auf die abgekühlte blaue Säure zurQckgolg
so vereinte sich gleichfalls alles zu einer schwai
blau gefärbten Flüssigkeit, die über Nacht hei eine
Lufttemperatur von — 8° R. federartige Krystall
absetzte, und das Ueberstehende vollkommen klai
doch ein wenig blau gefärbt zurücklieJs.
Wir haben bisher blos von dem Verhalten dq
blauen Säure, theils für sich, theils mit Ueberschul
am rauchenden VVeseU} bei der Destillation gespr<
über das rauchende fiesen der üchcefeha
19
dien* £s ist noch obrig> einige Worte über die De>
ttiUation der braunen und grünen Schwefelsäure
Vogets beizufügen.
Die braune Säure auf obige Weise der Desttlla-
tion unterworfen, trennte sich gewühnlich gleich bei
anfangeadem Kochen, d.i. bei *f~ 30*^ H. in eine
iräuolich gelbe oben aufschwininieade und eine braune
itere Schicht. Doch mufs ich bemerken, dafs bei
igen Versuchen diese Absonderung in zwei Schieb-
erst gegen Ende der Destillation deutlich wahrge*
imen wurde. Es erfolgt dabei Schwefelabschei-
log, und eine farblose Flüssigkeit geht über, welche,
tf den braunen Kückstand zurückgegossen, sich
Dcht mit demselben vermischt, sondern nach jedes—
altgem Schütteln sich farblos wieder abtrennt, ge-
radeso wie diefs bei jenen in der Einleitung zu dieser
Abhandlung erwähnten Rühren durch die Zeit oder
'ch die Sommertemperatur ohne künstliche äufsere
arme herbeigeführt worden war. Auch bei Destil-
:ion der blauen Säure trat, wie schon vorhin erwähnt^
selbe Fall ein.
Und fast ganz gleich der braunen Säure ver-
LUtsich die grüne, nur schwindet die grüne Farbe
derselben beinahe augenblicklich bei beginnender De-
lation und geht in die braune über.
Durch die bisherigen Versuche war also die Be-
iachtung von der wir ausgingen, zum Versuch er-
iben und es stand in unserer Gewalt von jener äthe-
ichen Flüssigkeit, welche selbst bei — 27" nicht
Erystallisiren gebracht werden konnte, und auf
Iren Untersuchung es zuerst ankam, ganze Unzen
bereiten. Mit grOfster Leichtigkeit lälst sich näni<
, 2 •
r
20 rr a c h
lieb diese höchst dOnnfiassige ätheriscfae FlQssighl
öberdestilliren in den leeren Schenkel, blos dadurt
dafs man denselben mit einer Frostmischung Von i
■wa — 15° R. abkühlt, bei einer Lufttemperatur v
+ 2° bis4- 3°. Der Schenkel, worin die Flüssigkd
ohne Anwendung äufserer Wärme blos durch die i
gegebene Temperatur der Luft von + 2° bis -j- 3
in» Kochen kommt, kOhlt sich dabei dermafsen i
dafs sich dessen äufsere Wand mit dickem Keife !
legt, bei welcher, durch die rascheVerdampfung hi
beigeführten, Erkältung zuletzt das Kochen aufbB
Nimmt man die Destillation im mäfsig erwärmt
Zimmer vor, so kocht der Inhalt fortwährend ru1
fort, und die Arbeit ist mit wenig Gefahr verband'
■während die vorhergehende fast als gänzlich gefal
los zu betrachten ist. Wird aber der Schenkel, (
welchem die Destillation erfolgen soll, mit Wasi
von etwa + 6° Wärme umgeben , so wird nicht s
len der Anfang des Kochens mi^ heftigen Slöfsen '
gleitet seyn und hierdurch ein Antheil des Inhalir
den andern Schenkel, welcher das Destillat aufnimn
flbergeschleudert werden.
Diefe ist die treue Darstellung der Erscheint
gen, welche ich bei der Destillation dieser gefärb
Säuren T^ogeTs beobachtet habe, und ich gehe i
zur chemischen Frtifung des erhaltenen DestiJ
tes über.
5. 3.
Chemische Untersuchung der erhaltenen DestUla
A. Deitü/ocäer b/autn Schwe/chiiure.
Aus den angegebenen physischen Charakten
aäinlich dem ätherartigen Ansehn bei ungemeil
^T)c
I
uher das rauchende Wesen der Schwefelsaure. 21
iflnuflnssigkeit, weJcheselbst Doch bei — 27° Kälte
Statt fand, so wie der grofsen Flüchtigkeit, welche
aus den angeführten DestilUtions -Versuchen in her-
metisch verschlossenen Röhren sich ergab, und end-
lich aus der Eigenschaft des Destillats, sich nicht
mit dem braunen Rückstände zu vermischen aufser
durch Vermittelung eines Antheils freien rauchendea
Wesens oder unzersetzter farbiger Säure T'ogeTs; aus
allen diesen physischen Charakteren war es leicht
die chemische Zusammensetzung eines Kdrpers, der
nichts als Schwefel und Oxygen enthalten konnte,
mit ziemlicher Gewifsheit zu errathen. Denn alles
eriooerte an die von Monge und Clouet zuerst, nach*
her von Farudn^ und späterhin von Bussy dargestellte
tropfbarflüssige schwefelige Säure.
Ich stellte mir daher ein Glas mit frisch bereite-
ter lodstärke, ein zweites mit starkem Barytwasser
nnd ein drittes mit reinem destillirten Wasser zur
Hand und erkältete das aus blauer Schwefelsäure ge-
wonnene Destillat bis auf — 18°. Jetzt machte ich
rfiit einer scharfen Feile ringsherum einen Einschnitt
ziemlich nahe an dem Knie der Rohie, stellte diesel-
be wieder auf kurze Zeit in die Frostmischung, nahm
sie dann heraus, und zerbrach rasch, obwohl behut-
sam, die Röhre an der eingeschnittenen Stelle. Hier-
bei entstand eine Art von schwacher Explosion, der
Geruch nach schwefeliger Säure verbreitete sich un-
gemein stark, das Destillat rauchte ein wenig, und
der braune Rückstand wallte ziemlich stark auf. In
jedes der drei genannten Gläser gofs ich etwas von
im Destillat hinein; die lodstärke entfärbte sich au-
iblicklich; im Barytwasser fiel ein weifser schwe-
22 Wach
rer Niederschlag uod beim Eiatrdpfeln in das'dest
lirte Wasser entstand eih Zischen und Aufwallen, at
die Oberflache gefror zu einer Eiskruste. Den Ni
derschlag im Barytwasser trennte ich von derFlQssi
keit durch Abgiefsung, und wusch ihn mehrmals ni
destillirtem Wasser. In verdünnter Salzsäure lüste sii
derselbe, unter Entwickelung von schwefliger Säur
bis auf einen kleinen Antheil; letzterer geglüht ve
hielt sich zu dem gleichfalls geglühten Niederschlag
welcher aus der erwähnten salzsauren Barytiösui
durch schwefelsaures Kali gewonnen wurde» w
4:101. Nun enthalten bekanntlich nach Berzeh
100 Theile schwefelsaurer Baryt 34,37 Schwefelsä
re, folglich waren in 4 Theilen 1,374 Schwefelsäu
enthalten; und 100 Tbeile schwefelsaurer Baryt ei
halten 65,63 reinen Baryt , folglich sind in 101 Thi
len schwefelsauren Baryt 66,28 reiner Baryt entb
ten, welche (da gleichfalls nach BerzeUus 70,46 I
ryt sich mit 29|d4 schwefeliger Säure verbinden^ a
Sättigung 27,78 schwefelige Säure erforderten. \1
ser Destillat bestand also aus 1,374 Schwefelsäu
und 27,78 schwefeh'ger Säure, und die schwefeil
Säure war also fast mit 5 prC. der wasserfreien (ri
chenden) Schwefelsäure verunreinigt. *)
-) Mit einem Blicko läfit «ich diefi «uF jeder logatitbmlse
atochlometriecheii Scale, wovon ia fiübecen Bänden dt«
Zeiiscbrift inehrmal» die Rede war, uboraehen. Man ni
nie X. B. die von Scholz in Wien heraiKgegobeno , in je^
Buchbandlung (auf Holz aurgeiogen) eu babende atöcU
tneirilcbe Scale, »ebiebo die Zahl lol isum »chwefölaaui
Baryt, und 38 nird »icb an der Stelle linden, wo der PIi
für die ichwefeligs Saure hl (die auf der Scale eben dal
in «cbrcibea ist, wo 2 Sdmefel atebi). \'Ehea so sii
man mit einem Blicke, dsfi 4,0 »cbwefeli aurer Baryt, ]
iruiaiüaifl Sehvrereleäure eDthilten; und 28.'M=100:S.
ilher das rauchende Wesen der Scliu-efehiiure. £3
Destiüat der'iiauen Schwfehäitre Vogtr» mit Uehtt-
schufi am rauchenden JVeien.
Beim Oeffnen derRöbre (S. 17-) dampfte das De-
Esliliat überaus stark an der Luft, der Gerucli nach
Bclwefeliger Säure erfüJIte das gaoze, Arbeitslocal,
aind der braune flüssige Kiickstand wallte anfänglich
E^uf, krystallisirte aber in wenig Augenblicken zu ei-
ner ganz festen Masse, weiche erst bei + 45° R.
[^vieder flüssig wurde.
Im Barytwasser bewirkten einige hineinfallende
Tropfen eine ziemlich heftige ExplosioD, es entstand eia
■weiter Niederschlag, welcher von der überstehenden
i'lüssigkeit getrennt, durch reine Salzsäure schwefe-
Ige Säure entband, aber eine weit grüfsere Menge
ibwerspath alsdas Destillat der reinen blauen Schwe-
Isäcre zurückliefs, sodafs sich dieser, im Verhältnis-
azu dem, aus der salzsauren Barytlösung durch schwc
ilsaures KaJi erhaltenen Niederschlage im geglühten
Zustande wie 9:26 verhielt. Nun enthalten 9sc}iwe-
»Isaurer Baryt, 3,09 wasserfreie Schwefelsäure, und
6 schwefelsaurer Baryt enlhalten 17,06 reinen Ba-
welche mit 7,15 schwefeliger Säure verbunden
Bjrn mulsten. Die schweflige Säure war hier also
Dsebr mit rauchendem Wesen verunreinigt, dafs ne-
1 100 derersteren sich 43 von letzterem befanden.
C Dtslillat der Lrauneti Schwefeliäure f^ogefs.
Hier glaubte ich eine reine, d.h. von beigemisch«
1 rauchenden Wesen fast gänzlich freie, tropfbar
Issige schwefelige Säure erhalten zu haben, da die
raune Schwefelsäure bei der Destillation am reich-
bsten Schwefel absetzt, und also ganz gewifs Schwe-
1 genug vorhanden ist um alles rauchende Wesen in
übwefehge Säure zu verwandeln. Dei: Erfolg ent-
£4
fr
sprach meiner Erwartung. In einem Uhrgläsche
hatte ich eine halbe Unze Quecksilber auf ein Gl<
gestellt, neben dieses ein Glas mit Barytwasser, uil
ein anderes mit reinem destilÜrten Wasser. Dj
Destillat kühlte ich vorher mit einer Frostmischui
bis — 15° B. ab, feilte die Röhre alsdann in der G
gend des Kniees an, und brach sie durch. Dies
Destillat rauchte nicht im mindesten, und verbreitet
den lebhaftesten Geruch nach schwefeliger Saun
fieim Ausgiefsen desselben aus der Rohre kam es
eine kochende Bewegung, kilhlte sich aber sei
schnell ab, so dafs es ganz ruhig über dem Quecksi
her stand, ohne letzteres zum Krystallisiren zu bri
gen. Da ich aber mit einem Blasebalg einen La
Strom darüber binleitete, ohne dafs jedoch das Qued
Silber von demselben getroffen wurde, und hie^
durch die Verdampfung beförderte, trat die Krystj
lisation ein. Das Quecksilber war ganz fest a
froren, und es gehngt dieser von Biwiy *) mittel
der Luftpumpe ausgeführte Versuch, Quecksilb
durch Uebergiefsung mit flüssiger schwefliger Säure ,
einem Uhrgläschen gefrieren zu machen, also aui
schon ohne Luftpumpe. Oefters wurde sowohl di
ser Versuch, als der folgende mit dem Wasser,
Gegenwart der Mitglieder des physikalischen Sen
nars wiederholt, wobei wir indefs auch mehre
Male das Quecksilber blos an dem Rande gefrien
sahen, während es in der Mitte noch flüssig blic
und vom gefrornen Rande abgegossen werden kon
te. Auch die schwefelige Säure krystallisirte fc
diesem Versuche in federarligen Krystallea , c
•jS. d. J»h.b. 1884. B. XL d.
iibgr (las rauchende U'^sen JtT Sdiu-ifilst'ißre. 25
tich üfters so vermehrten, dafs sie das Quecksilber
und die ionern Seiten des Uhrgläschens ganz überio-
^ea. Im Barytwasser bewirkte dieses Destillat ei>
nen häufigen schweren Niederschlag; das destilürm
Wasser aber kam in eine anfänglich wallende Bewe-
gung, und auf dem Boden des Gefäfses sammelte sich die
schweflige Saure in schweren ciJarligen Tropfen, ße-
rührte ich dieselbe mit einem spitzen Glasstäbchen,
so kam das ganze Wasser nochmaJs in eine wallends
Bewegung, und gefror 2u einer schaumigen Eismas-
se. Indefs gelingt dieser Versuch blos , wenn das
Wasser gleich anfänglich ziemlich kalt ist; hat das-
selbe eine Temperatur von etwa -f-Ö*, SO verfliegt
die eingegossene schwefelige Säure fast augenblick-
lich, und das Wasser erscheint mit einer starkun Eis-
kruste bedeckt.
Das Barytwasser, in welches ich auch, ivie
I vorhin erwähnt, schwefelige Säure gofs, sah ich nie-
I ma]s gefrieren, wahrscheinlich wegen der Wärme-
Kugung bei der Vereinigung der Säure mit der Ba-
, und noch mehr ist in Anschlag zu bringen, dafs
\^a durch diese Vereinigung auch die Verdampfung
^ scbwefeligen Säure, wenn gleich nicht gänzlich
hiadert, doch sehr vermindert und geschwächt
tltd. [Der bei dem gegenwärtigen Versuche von
Lier FlQssigkeit getrennte Niederschlag löste sich in
Salzsäure leicht, unter häufiger Entbindung schwe-
ifigsauren Guses, zu einer ganz schwach opalisiren-
Flüssigkeit auf, die nur erst nach einigen Tagen
1 sehr feinen Niederschlag absetzte. Dieser ver-
jchen mit dem, aus der abgegossenen Baryllösung,
irch ein schwefelsaures Salz erhalleoen, verhieltsich
26 7F a c h 1
~ 1:334 und diers deutete auf eine Verunreinigung
mit Schwefelsäure, die wenig mehr in Betracht zl
ziehen. Da 1 schwefelsaurer Baryt 0,3437 SchuL
feisäure enthält: aber 334 schwefelsaurer Bar;, ;
219,2 reinen Baryt enthalten, welche 91,9 schwefe-
lige Saure zur Sättigung erfordern: so verhält sicli
91,9:0,3437 =z 100:0,373, folglich befand sich bei
dieser, durch eine Oestillatioa und eine Rectißcatiaa.
erhaltenen schwefeligen Säure noch nicht einmal
0,4 prC. Schwefelsäure, welcher geringe Anthell
durch nochmals wiederholte Destillation oder Recti-
fication ( unter letzterer versiehe ich die Destillalion
bei + 2.° bis + 5° blos durch Erkältung des leeren
Schenkels zu — 15°) wahrscheinlich gänzlich ver-
schwunden seyn würde.
5.4.
tjeher Bereitungsarten der tropfbaren, scliwnfeligen
Monge und Clouet werden als die ersten genannt
welche das schwefeligsaure Gas durch Druck und
Kälte in tropfbar flüssiger Form darstellten, Fara-
day*) erinnert indefs, dafs es ihm nicht mOglich gewe-
sen sey, eine Beschreibung ihres Verfahrens aufzu-
finden, und zählt mehrere Lehrbücher der Chemie
auf, welche sich wohl miMonge und Clouet beziehen,
aber nicht angeben , wo deren Abhandlung über die-
sen Gegenstand abgedruckt sey. „Die meisten Lehr-
bücher", ssgi Faraday „erwähnen die gleichzeitige
Anwendung von Kälte und Druck, deren sich IlIong'Ä
und Cloiiel zur Condensation der schwefeligen Säure
bedient haben soUeo, aber sonderbar ist es, fügt er
•) Journ. of Science/ llUer. aaä che Artx Nro, XXX1I> '
S. S^— zio üben, ia d. Jahib. 1825. B. 1. S. SIO— 236. j
über das rauchende Wesm der SchwefcUiiurc. 27
bei) daTEFourcra^dieserCondenGatioD nicht erwälint,
soodern nur sagt, das schwefeligsaure Gas sey fjliig
bei einer Kälte von — 28° Cenr., tropfbar flössig
XU werden." Diefs gilt jedoch lediglich von Foiurrny's
Angabe in seinem Syslenie des connaissaiices chiiniquea;
denn in einer Abhandlung über die schwefelige 6'jure
von FutircToy und Vauqudin in den jinnah de ('Jiinüe
T. XXIV. 234*) heifst es ausdrücklich: dak Wlonge
.und Clouet durch starken Druck und grofse Kalte das
iwefeljgsaure Gas tropfbarilussig dargestellt halben.
auch liier feliU jede nähere Nachweisung, und
allem Nachscblagen konnte ich ebenfalls so wenig
Faraday die Abhandlung von Monge und Chuet
ioden> von welcher hier die Rede ist. Es bleibt
mir also blos übrig von dem Verfahren zu sprechen,
dessen man sich neuerdings zur Darstellung der schwe-
^feligen Säure bediente.
^M Faraday**") stellte die tropfbarflOssige schwefli-
^^B Säure auf folgende Weise dar. Er brachte Qiieck-
^silber und concentrirte Schwefelsäure in einer zuge-
schmolzenea und gebogenen Rühre in Berührung,
erhitzte den gefüllten Schenkel, während er den
leeren mit naf^gemachtem Fliefspapier erkältete, Wie
gefahrvoll die Bereitung der tropfbarflilssigen schwe-
feligen Säure auf diesem Wege sey, wo der Grad der
Abkiiblung dem nothwendigen Erbitzungsgrade so
wenig entspricht, fällt von selbst in die Augen.
Einen anderen Weg wählte daher Bwj,*),***) um
• ) Ueberi, in Crfill't Annalan 1800. S, S04.
) annahs dt ChimU rt de Phy,. XXIV. 40S. Sberi. io
Kästner t Arch. f. d, gei, Kaiurk. B. 1, S, 97-
u de Pharm. April 1824. S. SOS. üben, in dia»em
Ikbith 182i. li. XI. 5. 451.
28 IV a c h
die schwefelige Säure 2u condensiren. Er entwickelt^
das schwefügsaure Gas aus gleichen Theilen conceo- .
trirler Schwefelsäure und Quecksilber in einem Kol-
ben, leitet es durch einen mit Eis umgebenen Cylin-
der, dann durch eine mit salzsaurem Kalk angefüllle
lange Rühre und endlich in einen mit einer Froslmi* -
schung umgebenen Kolben. Auf diese Art, sagt ßussy*,
werde das schwefeligsaure Gas bei — 24° Cent.
(n — 19,2*" B.) in tropfbaren Zustand, ohne Anwen-
dung eines küristliclien Druckes versetzt. Offenbar
aber ist bei einer in gut verschlossenen Gefäfsen noth-
wendig vorzunehmenden Arbeit eine Spannung der
eingeschlossenen Dämpfe unvermeidlich, deren Grü-
fse durch einen in denApparat eingebrachten Druck-
messer, wovon nachher die Rede seynsoU, zu be-
stimmen wäre, um entscheiden zu können, ob wirk-
lich der Druck SO ganz unbedeutend sey, dafs er gar
nicht in Betrachtung zu ziehen.
Durch die Destillation der braunen Schwefelsäu*
re T^ogeTs hat man einen neuen Weg, die tropfbar-
flüssige schwefelige Säure zu gewinnen, der sich nicht
blos durch Einfachheit, sondern auch durch damit
verbundene interessante Nebenerscheinungen em-
pfiehlt. Obgleich ich meine Verfahrungsart bei der
Destillation der braunen Schwefelsäure beschrieben
Labe , so scheint es doch zweckmäfsig noch auf eini-
ge zum Gelingen nütbige Nebenumstände aufmerk-
sam zu machen und zugleich einige Sicberheitsmaasre>
geln anzugeben.
In eine Glasröhre von etwa einem halben Zoll
Durchmesser und vier und zwanzig Zoll Länge, die
10 einem Ende zugescbmolzen und in einen etwas ■
über dai rauchende Wesen der Schürf ehiiurc. 29
Ezea Winkel gebogen is*, bringt mao gewaschene
I gat getrocknete Schwefelblumen mit raucheoiJem
:a im Verhältnisse 1:5 zusammen, jedoch so,
f dafs man erst mit einem Glasstäbchen etwas raucben-
I des Wesen in rfen offenen Schenkel hineinstopft, dann
eine kleine Menge Schwefel und so abwechselnd fort.
, Manschmilzt hierauf die Röhre sogleich zu. Beige»
wohnlicher Stubenwärme von + 12° bis + 15°, erfolgt
Lüae Vereinigung nun von selbst. Zur Vorsicht mag
tan jeden Schenkel in ein Spiralgewinde von Draht
psteckeo. Uebrigens hat man sich bei entstehen-
' Explosion, wenn man zu schwache Rühren ge-
r%äblt haben soihe, nicht etwa blos vor umherge-
sohleuderten GlasstQckchen zu fürchten, sondern
noch mehr vor herumspritzender Schwefelsäure,
wefswegen es gut, wenn man die Einwirkung des
rauchendeü Wesens auf den Schwefel beobachten will,
I wenigstens mit einer vorgehaltenen starken Glasplat»
I te die Beobachtung anzustellen. Ein Hauptvortheil
dieser ganzen Verfahrungsart aber besteht darin,
(lafs man sich ganz entfernen und den Apparat sich
selbst überlassen kann. Nach etwa zwei Tagen be-
reitet man eine Frostmischung von — 15° R. So-
bald bis auf diesen Grad der leere Schenkel erkaltet
(vird, beginnt indem andern Schenkel, worin sich nun
jchwefelige Säure gebildet hat, die braune Saure zu
kochen. Wenn diefs nachläfst bringt man den Schen-
kel in Wasser, das man allmälig bis + 10° B. er-
wärmt. Wenn die Glasrühre gleichmäfsig stark und
rein von Bläschen oder eingeschmolzenen Steinchen ist,
%a kann man- nach und nach das Wasser, indem man uif
ter den angegebenen Vorsichtsmaasregeln die AugMI
30 JF a c h
scbüut: bis 2u + 60° erwärmen, wobei aber zu I
acbten ist, dafs die FrostmischuDg, worin der am
re Schenkel sich befindet, fortwährend mindest«
— 12° R. habe. Wie grofs die Spannkraft der Därt
pfe der schwefligen Säure sey, werden wir s
im folgenden Paragraphen sehen.
Nach beendigter erster Destillation giefse man
das Destillat auf den erkalteten Ruckstand zurück.
War dieser zuvor bis zu + 60° R. erwärmt worden
und kochte er bei dieser Temperatnr nicht mehr, -
so wird sich das Destillat mit diesem braunen Rück-
Stande nicLit mebr vermischen. Erkältet man nun den
ausgeleerten Schenkel wieder bis — 15° R. so geht
ohne alle angebrachte Wärme die schwefelige Säure
bei + 3° über. Begünstiget wird dieser üebergang,
wenn man bei dem Füllen der Rühre einige kleine
Stöckchen Glas mit einbringt, woraus zugleich der
Vortheil entsteht, dafs, wenn, ja die braune Säure
im Kochen unterbrochen wird, der nächste Anfang
nicht von den S. 20. erwähnten heftigen Stöfsen beglei-
tet, ist. Gut ist es um die schweflige Säure so rein als
möglich zu erhalten, die ebenangeführte Rectißcatioa
die so äufserst leicht von Statten geht, einigemal zu
wiederholen.
5. S.
Bestimmung des Luftdruckes in den Rohren,
\2m den Grad des Luftdruckes, welchen bei
Bildung der liquiden schwefeligen Säure die Röhren
auszuhalten hatten, näher kennen zu lernen, hatte
ich mir ein kleines Instrument aus Glas fertigen las-
sen. Dieses bestand aus einer calibrirten starken
«twas weiten Thermometerrühre von acht Zoll Länge, '
über das rauchende Wesen da- Schwefelsäure. 31
ie an dem einen Ende zugeschmolzen war, während
■m andern eine kleine in ein feines Haarröhrchen
■sgezogene Kugel angeblasen wurde. Auf bekann-
(•Weise ward nun in die Kugel etwas Quecksilber
rbracbt. Die ganze Länge der Bühre wurde lo
lecbzebn gleiche Tbeile getheilt, so dafs die Zahl
1 zunächst an der Kugel stand, und die Kugel bei
88"0i6'" Barometerstand genau bis an die erste Ab-
luog mit Quecksilber gefülll, *y und sogleich in
acbtzelin Zoll lange und einen halben Zoll weite
ihre, die an dem einen Ende zugeblasen war,
^bracht. Darauf wurde die Robre sofort in ei-
etwas spitzen Winkel gebogen ; in den nCfneo
leokel der Rühre stopfte ich rauchendes Wesen
Scbwefelblumen in einem Verbäiinjsse von 5:1
Schmolz denselben unmittelbar an der Lampe zu.
Leute die Röhre neben ein Thermomeler in ein
[Utes Zimmer und beobachtete. Die gegensei-
irkung des Schwefels und rauchenden We~
erfnJgte sehr lebhaft und die Spannung der ela-
^::r
ähnlichen Inii
mmentes hat Faradoy
ich bedient.
!»fe«oM
die Betchrei
UQg tlie er in aainar
schon S. sr.
..g.Kh
UTI AbhlDlJlu
ng d.yon gi.bt . ein
V eilig dunkel
autüel.
IcK »ill die
e Besclireibnng In der
ninn auch
□idil lefar glücküchep
doch dfO Worten nach Irenen U«-
bensuu
ng mittbeiUa.
tvie sie sich in Äaj(nef'
Archiv B. 1.
S. 102.
betiodei. „Di
Manometer, deren ich
mich bedien-
lt. bib
ich an der L
ampe auj GlurÖhren g
blasen, «el-
Ca, EU
Haarröhrchen
amgeiogen, und t.1o 1
rompelen ga.
(oriDl wurden. Um tie
zu uraduireD, bediente
ich mich ei-
nei gew
i»en Meoge Merorium , wniche xu ]e
en Grad ge-
bf.ticht
wurde ; hUiauT verschlof) ich dit engme Eod« und
liebte
■ioige Tropfe.
Idetcurium durch d» vr
oiiere hinein.
fe die
em Zuitande
Yfuide sie lo in den
Apparat g«
i»ch[.
dafi keine de
angewandten Subitanx
n das Mercu«
kba erreichen konnte
."
32 Jf' a c h
stischen FlQssigkeit in der Röhre stieg nachund
so, dafs das Quecksilber aus der Kugel bis 134
die Thermomelerröhre herabgedrückt wurda
+ 14° R. Zimmerwärme, wobei indefs die Tei
j-alurerhohung in i^nschlag zu bringen, welch»
der Vereinigung des rauchenden Wesi
Schwefel Statt findet. Dieselbe Luft also, weicht
28"0,6"' einen Raum von 16 Theiien der calibri
Thermomelerröhre eingenommen halte, war ni
auf 2|^ 2usammengeprefst, Nun verhält sich gel
dem Mariottischen Gesetze, der Raum umgek
wie der Druck, folglich 2f : lÖ — 28"0.e"'::r
wenn wir 28"0,6' als einen Atmasphürendrucl
Einheit nehmen: soistS^: 16^1:^; demnac
37^6. Die Röhre halte daher einen sechsfa
Atmosphärendruck auszuhallen. Su diese eini
Berechnung für jeden einzelnen Fall zu führen
es nun zweckmäfsiger seyn, bei den folgenden '
suchen blus den Grad anzugeben, bis zu xuelchem
Ouecksilber in die Röhre herabgedröckt wurdcj
wie gesagt von der Kugel abwärts graduirt war.
In Zeit von sechs Stunden hatte sich der Sc
fei mit dem rauchenden Wesen vollkommen zur 1
nen Saure vereint und die Spannung der Luft in
Rühre war r= Uf° bei + 13° Wärme.
Am folgenden Morgen brachte ich die Rohr
LabnrStorium und liefs sie 2u dessen Xempei
^1 + 5,4° R. abkühlen, wobei die Spannung nur
11" betrug. Den einen Schenke! der Röhre
welchem sich der Druckmesser befand, bracht*
darauf in eine Frost mischung von — 15°; der Inhal
andern Schenkels kochte und destillirte bei der
i uher das rauchende Wesen der Schvefehäure. 38
len Temperatur des Laboratoriums Ober, wSh-
Drtickmesser 10** Spannung zeigte. Nach
ich erwärmte ich den Schenkel mit Wasser von
und steigerte vorsichtig dessen Temperatur
60**. Die Spannung in den Röhren änderte
'entg and war üflers etwas unter 10°. Doch
Jch hierbei bemerken, dafs die Frostmischung
sniger als — 12° R. liatte. Denn sobald
der Frostmischung befindliche von Cniner in
gearbeitete sehr empfindliche Thermometer
lesseD Scale jeder Reaumursche Grad noch un-
bar in fünf Theile getheiit ist) bis zu — 12®
len war, umgab ich den Schenke) mit einer
bereiteten Frostmischung von — 15° R. Dar-
so wie aus dem Umstände, dafs die erbüh-
itnperaiur erst dann angewandt wurde, als der
Ite Theil der schwefeligen Säure sich schon ge-
R und condensirt hatte, ist es zu erklaren, dafs
tt, bei dieser erhöhten Temperatur des Schen-
iworaus der letzte Theil der schwefeligen Säure
>stilliren sollte, der in dem andern erkalteten
kel befindliche Druckmesser keine vermehrte
mg zeigte. Nach beendigtem Versuche stand
, 15,6° R. das Quecksilber im Druckmesser
4-°, so dafs also die Luft von 16 Theilen au£
PammengedrOckt, der Druck also =. 4,36 At-
lären war.
^raday hatte mit seinem Druckmesser gefun.
is die Spannung hei 45° F ( + 5,77° R.)
itmosphären betrug, Wie wir vorhin fanden
(nein Druckmesser bei -f 5,4°. R. auf 11**.
ifl, welche sich bei einem Barometer<;tande von
1 4,Cfc.».».F(>7'. •B^f,H.i.(N,R. B. »0, Hft, 1,) ^
34
rr
28''0,6"' in 16 Theilen befand, war also auf 5 The) N
zusanimengeJrückt. Nun ist 5 : 16 = 1 : 3,2. Fd i
lieh istdieUebereinstimmung so gut als siegewHnsä ^
■werden mag, besonders da Faraday den Baromet«
stand nicht angiebt, bei welchem sein Druckmess
verfertigt wurde. Uebrigens sagt Foradny; „Dal
Augenblick des Verscliliefsens der Röhre die gemei 'i
Luft Dicht entfernt werden kann, so mufs ohngefähi
eine Atmosphäre von der Gegenwart dieser Luft her-
rühren, und der Druck, welchen die schwefeligtL
Säure bei 45° F. ausübt, beträgt also nur ungefäbi
2 Atmosphären." — Es wirkt aber offenbar aucl
dieser in Abzug gebrachte Atmosphärendruck zui
Condensation der schwefeligen Säure mit.
DaguteGlflSrühren, beiF«7'at7flj'Äähnlicben Ver
suchen mit der Kohlensäure, einenDruck von 36 A;
mosphären aushielten: so begreift man leicht, dai".
diö Versuche, von welchen bisher die Rede war, s«
gefahrvoll nicht sind, sobald man nur vorsichtig !:■
Werke geht.
Man sieht übrigens zugleich aus den angefObi
Beobachtungen, welche grofse Verschiedenheit J]
nige Grade Temperaturunterschied in der SpaoM
des aus liquider schwefeliger Säure sich erheben
Dampfes veranlassen.
§.6.
fon selbst erfolgende Veränderung dergefiirh^
Säuren Vogel's,
Diese ganze Untersuchung ist, wie angea^
wurde, aus eiuer von selbst, in hermetisch versil
ten Rühren, erfolgten chemischen Veränderung!
Vorgegangen. Dieser Gegenstand war also beson
über das rauchende JFcsen der Schvefthäure. S5
tverfolgen. Es wurden daher eina ziemliche
^abl von Rühren za verchiedenen Zeiten mit rau~
äieBdem Wesen und Schwefel im gehörigen Verhüli-
■ aitse, gefüllt, zugebissen und der Zeit Oberiassen
ftbeils aa dunkeln theils an hellen Orten.
LüTst man die blaue Säure in einer zugeschtnolze-
I Den Röhre ruhig am zerstreuten Tageslichte stehen,
D geht ihre anfänglich tief blaueFarbe nach und nach
I in eine lichtere Ober « und nach einem bis anderthalb
maten ist die blaue Farbe gänzlich verschwunden
eine braunlich gelbe verwandelt. Man sieht
nge Flocken von ausgeschiedenem Schwefel in der
rjetzt Aveit flüssigeren Säure schweben. Dieselbe Ver-
Länderung scheint noch schneller zu erfolgen in dem
^nenlichte. Wenigstens sah ich bei einem Versu-
li im Sonnenlichte schon in acht Stunden die schö-
I Indigo blaue Farbe dieser Säure in ein bräunliches
Delb übergehen, während sich Flocken von Schwefel
OSgeschieden hatten.
Merkwürdig ist es, dafs eine Röhre, worin
iodestens eine Unze blaue Schwefelsäure von der
bünslen tief blanen Farbe enthalten war, nach und
hofane die geringste Abscheidung von Schwefel ih-
^arbe änderte. Die tief blaue Farbe wurde immer
äler und heller, verschwand endlich ganz, und es
trat zuletzt eine ganz schvrache bräunlich gelbe ein.
Noch jetzt nach einem halben Jahre ist diese Flüssig-
keitvollkommen klar, ohne dafs eine Spur von Schwe-
ll sich abgesetzt hätte. Auch hat das Fluidum kei-
-'iswegs Diinnfliissigkeit gewonnen, so dafs Bildung
■.m schwefeliger Saure zu erkennen wäre. Unmit-
telbar oeben dieser Rühre, in demselben verschlösse«
t 3 ^
36
rr a t A
seaen dunkeln Schrank«, stand eine andere Rq
mit blauer Schwefelsaure, welche sehr schnell |
Menge Schwefel in Focken absetzte , und eine s
gelbbraune Farbe annahm. Letzteres ist wie gä
der gewöhnliche Fall.
Die grüne Verbindung des rauchenden WeS
mit dem Schwefel verhält sich in hermelisch '
schicssenen Rühren der bkuen fast gleich;
ihre scbüne tief grüne Farbe weit schneller insBrai
Gber , unter Abscheidung von Flocken. Im Sonq
lichte schien auch diese Veränderung schnell
beigeführt zu werden ; doch reichen meine Verstig
noch nicht ausi um hierbei den Einöufs des Lio|
und der Wärme gehörig von einander zu untersc]
den, weil ich auf diesen Gegenstand erst im Ffl
lingc bei schon zunehmender Wärme des SonneaU
tes aufmerksam wurde.
Die Veränderung aber, welche bei der brau|
Verbindung des rauchenden Wesens mit SchweFei
hermetisch versiegelten Köhren von selbst eiotif
verdient eine ganz vorzügliche Beachtung. Die %
kommen klare braune Flüssigkeit setzt nämlicb, tvfl
sie auch nur cbec Nacht ruhig stehen bleibt,
deutliche, federartige und büschelförmig zusatr
gehäufte glänzende Krystalle von Schwefelab.
vorzüglich im Sonnenlicht dem Musivgulde ahn)
erscheinen an Glanz und Farbe. Läfst man Jetzt J
braune S<iure durch Neigen der Rubre, von den Ü
Stallen ablaufen, so erscheinen sie bräunlich |
glänzend , uhd werden durch Abwaschen mit schU
feiiger Siiure rein schwefelgelb. Höchst wahrsclLcfl
lieb sind diese Krystalle als reiner Schwefel zu I
über dat rauchende ffesen der Schwefehtiurt. tij
doch erschwert die Kleinheit derselben
f krjstaJIographiache Untersuchung,
$■7.
F ^erhalten des rauchenden TVesens zum lodin,
"Bussf fagt in seiner Abhandlung über die rau-
I chende Schwefelsäure, da wo er ihre Verbindungen
ImitSchwefel erwähnt, denBeobachtuopen Vogei'sliA-
I geades bei: „lodin wird gleichfalls von wasserloser
diwefelsäure aufgelöst und giebt eine grünblaue
ifiüSUQg."
Es schien mir der Mühe werth zu untersuchen,
^ cbnicht, wie mit Schwefel, so auch mitlodin mehrere
Verbindungsstufen des rauchenden Wesens Statt fin-
den, Daher brachte in den einen Schenkel einer knie-
iörmig gebogenen und an einem Ende zugeschmoUenen
Glasröhre einen Gran lodin und in den andern zehn
Uran rauchendes Wesen.' Cie Röhre wurde jetzt
«:hnell zugebissen und blieb über Nacht in einem
Schranke bei + 3 bis + 4° B. ruhig stehen, und
/'var in einer solchen Stellung, dafs beide Sehen-
itfl nach unten, der knieförniige Thcil der Röhre
.iner nach oben gekehrt war. Am folgenden Morgen
■j1i ich in dem Knie der Röhre eine zähe dtatlcclbvmine
Materie. Das in dem einen Schenkel befindliche lo-
-.-.n wurde fiber einer WeingeJsllampe erwärmt, um
ks gleiclifürmig in demselben zu verlheilenj dann er-
vjrmte ich den andern Schenkel, in welchem sich das
-uchende Wesen befand und trieb es inDampfgestalt
;u dem lodin hipüber. Es bildete sich anfänglich je-
I neerwühnte dunkc/braiuic iViaterie, die aber nach und
h, je mehr tauchendes Wesen überj^iug, io ein«
96
ir a e h
herrlich grüne krystallioische Masse verwandelt
de. Diese Masse wurde bei + 30° R. flüssig ohi
fälir wie Oel, krystallisirte aber schoa bei + 10'
in haarfürniigen BDscheln.
Es wurden darauf sechs Gran lodin in den
nen Schenkel einer Röhre, in den andern sech:
Gran rauchendes Wesen gebracht. Die Rühre bl
in derselben Stellung wie die erste stehen.
groCsteTlieil des lodins war am folgenden Tage,
bei dem ersten Versuche, eine zähe ihinkelbrc
se geworden; jedoch derjenige Theil des raucbei
Wesens, der dem lodin am nächsten war, hatte
schön Wflit gefärbt. Jetzt erwärmte ich den Sehen]
der Rubre, in welchem sich die Säure befand
brachte sie Zu dem lodin hinüber. Es entstand
gleich die Vereinigung bei einer Temperatur von nl'
wa + 25°; das erhaltene Dickflßssige war undnti
sichtig, in dünnen Lagea von blaiigvüner Farbe
krystallysirte bei + 8°. Bei,+ 20° fing diese Vi
bindimg an flüssig zu werden, schmolz voUkomi
bei + 30° und kochte bei + 86® R. in einer zu
Sem ifersuch bereiteten Sahlauge. Bei dieser Tei
peratur hatte sie die schönste dun^f^^/uu? Farbe ui
eine Consistenz wie Oel ; das rauchende Wesen gii
dabei vollkommen farblos über und legte sichkrysti
linisch in dem durch eine Frostmischung erkäheielB
Sohenkel an. Man sieht hieraus,'dafs die hlauclQÜlt-
verbindung die Mittelstufe zwischen der grüne?}, udcl
iraunfn bildet, von denen die grüne am meisten ■;
die braune am wenigsten rauchendes Wesen enthält
Als daher ein Antheil Säure übergetrieben war, ging
die blaue Farbe der kochenden lodin -Schwefelsäurflj
über das rauchende Wesen der Sc/iwefihäure. 89
»weise aus Blau ia Braun über; erst jetzt fing
odin an mit überzugehen, welches sich aber dem
beoden Wesen als eine schivarzblaue krystalli-
le Kruste anlegte. Bei + 25® vereinten sich die
ibieden gefärbten krystalhnischen Schichten wie-
KU jener beschriebeneu hlaugrüncn Verbindung.
Tfach einem Monate war diese Verbindung nicht
■ krystaJlinisch bei + 8°, sondern dickflüssig
»yrup; die Farbe hatte sich jedoch nicht gean-
bnd gab bei der Destillation blos farbloses rau-
les Wesen. In der Kälte (meine Frostmischung
— 12° R.) krystallisirte sie wieder, und vec-
; dann selbst noch bei Frühljogs-Temperülur
^eit lang in diesem krystallinischen Zuslande-
Um die grüne Verbindung darzustellen brachte
icbzig Gran rauchendes Wesen mit vier Gran
ia eine zweischenkelige Rühre und erwärmte die-
bis + £5?. Es erfolgte die beabsichtigte lierr- |
[Töne krystallinische Verbindung, die bei der'fl
lUtioQ dieselben Erscheinungen wie die blau-, ^
(darbot. Diese Verbindung hat sich bis jetzt,
bnnahe einem halben Jahre, nicht verändert.
5. 8. .,
\alteri des rattchenden JVesens SH loäin und _^^
Schwefel. ' JB
I3 sowohl Schwefel als ledin mitdem rauchenden ■
der Schwefelsäure, blaue, grüne und braune ^J
ndurgeo bilden: sofragteessicb, welche Verbin- '
entsteht, wenn loHiu und Schwefel gleichzeitig
iva rauchenden Wesen zusammen kommen,
[ch nahm daher lodin und Schwefelblumen von
zwei Gran und brachte diese in den einen
40 W a c 7.
Schenkel einer gebogenen Hühre, während ich ind
andern vierzig Gran rauchendes Wesen gab, und«
Kuhre zuschmolz. Am folgenden Tage hatte t
Schwefel eine kermesrothe Farbe angenommen, w
pulverig und der gröfste Theil des lodins lag noch i
verändert neben demselben. Den Schenkel der Rj
le, in welchem sich lodin und Schwefel befanden, kS
te ich jetzt bis — 10° ab und liefs die rauchende S&
re in Dsmpfgestalt in denselben übergehen. Es eo
stand eine sehr lebhafte Einwirkung. lodin t
Schwefel schmolz zus|mmen, es bildete sich
höchst dünnÜDssiges rothbraunes riuidum, das w2l
rend die rauchende Säure überging in kochender I
wegung war, Kach und nach hörte die heftige Eia
■Wirkung auf, das Flüssige wurde braun, endlich t
alle Säure übergegangen war, braungrün, und kr]M
Stallisirte, unter fortdauernder Einwirkung derFroi
mischung, zu einer braungrünen Masse.
Nach Verlauf eines Monats war diese Verbj
düng zu einer sehr schön grünen Flüssigkeit zerSä
sen , die aber in der Kälte wieder krystallisirte. S
■wärmt man den einen Schenkel, in welchem die FlQ
Cigkeit sich befindet, so geht in den andern erkäll
ten Schenkel ein farbloses Fluidum ^deiti Anseh
nach schwefelige Säure) über. Der Rückstand c
schien, je nachdem die Destillation längere oder kC
zere Zeit fortgesetzt wurde, braun, Wow oder '
CiefsC man das Destillat zurück, so vereinigt es sii
mit dem Rückstande, und stellt die ursprünglicl
schon grüne Flüssigkeit wieder her. Diese scheint sii
unverändert zu erhalten ; wenigstens konnte ich na;
einem halben Jahre keine Veränderung wahrnehme
Hier das rauchende Wesen Jer Schwefelsaure. 4 1
Hier baben wir also eine neue Methode, die
sebwefejige Säure mit loJin zu vereinen, durch Ver-
nittelung des rauchenden Wesens der Schwefelsaure.
Eine andere, bei welcher der Alkohol das Band zwi-
tben lodin und schwefeliger Säure ist, tiat uns Diibe-
i««-*) schon gelehrt. Dieser an interessanten Ent-
deckungen so reiche Chemiker, sättigte nämlich ab-
soluten Alkohol mit schwefeJigsaurem Gase und brach-
le mit diesem lodin in Berührung. Letzteres löste sich
weit schneller und in grüfserer Menge als in reinem
Alkohol zu einer braunen Flüssigkeit auf, die, dem
Sonnenlicht ausgesetzt, Schwefel ja ^ Zoll langen
Prismen absetzte.
«. 9.
J^erlialten des rauchenden JTesens zur Kohle,
Strent man frisch geglühte und gepulverte Koh«
le aufrauchendes Wesen, so entsteht ein Geknister
dem ähnlich, wenn Kochsalz auf glühende Körper
j;estreut wird; nach und nach zerfliefst das rauchen-
de Wesen unter Einwirkung atmosphärischer Feuch-
tigkeit, und es verbreitet sieb der Geruch nach
ivrefeltger Säure.
Um das Verbalten der Kohle in augeschmoUe-
!D Röhren zu versuchen, brachte ich zwä Gran
isch geglühtes Kohlenpulver in den einen Schenkel
einer gebogenen Röhre und in den andern lierz/^Grao
tauchendes Wesen. Letzterer wurde erwärmt und
'ii\a Inhalt in Dampfgestalt in den andern kühl ge-
haltenen Schenkel hinüber getrieben, in welchem
''üe Kohle sich befand. Es zeigte sich keine Einwir-
l^ung, und selbst «Is ich das rauchende Wesen hier*
iDööereintr lut pneninttitcheii Cbsmie. Tbl. V. S. 72.
42 }F a c h
auf gemeinschaftlich mit der Kohle erwärmte, sul
mirte es, ohne dem Ansehen nach verändert
seyn. Es ist der Beachtung werth, dafs Schwe
(der eben so wie Kolile in niederer Temperatur vi
nig Anziehung zum Oxygen zeigt) so leicht das r<
ohende Wesen zersetzt und zur Bildung von schwel
liger Säure Veranlassung 'giebt, während die Kol
diefs nicht vermag, wenn nämlich, wie angefüh
wurde, alle Feuchtigkeit ausgeschlossen ist. Uehj
gens soll dieser Versuch noch in höherer Temper.
tur wiederholt und weiter verfolgt werden.
§• 10.
Bestimmung des Scfimelzpnnctes des rauchenden
, Wesens.
Da es mir lediglich darauf ankam, den Schmel;
punct des möglichst wasserfreien rauclienden W(
sens zu bestimmen: so wandte ich zu diesen Versi
chen den zuerst Qbergehendea Antheil des rauche)
den Weseas an, der in Baumwolle ähnhchen Flock^
krystallisirt. Hiervon brachte ich ungefähr ein
Drachme in eine vollkommen ausgetrocknete Gla]
röhre, die an einem Ende zugeschmolzen, am aq
dern aber zu einem feinen Haarröhrchen ausgezogei
wurde, um einerseits das Eindringen von Feuchtia
keit möglichst zu verhüten, auf der andern Seit
aber doch vor dem Zerreifsen der Röhre gesicher
zu seyn. Diese Röhre nun stellte ich nebst einen
Thermometer in ein Gefäfs mit Wasser, welche]
durch eine Weingeislflamme erwärmt wurde. B^
etwa + 50° R. gewann das rauchende Wesen ein
Ansehen, wie angefeuchtete Baumwolle, und erst
nachdem das Wasser, worin sich die Röhre befand»
über das rauchende Tresen der Suhw^chäure. 43
eioe Zeit lang im lochenden Zustand erbalten wor*
Aeay Bug (iie Masse aa theilweise zu einer farbl'o-
sea Flüssigkeit zu schmelzen, die weit dünnßilssigec
als Scfawefelsäurehydrat war, während zu gleicher
Zeit eio lebhafter Strom von Dämpfen aus demHaatr
röhreben hervorbrach. Es scheint demnach erst bei
+ 80* R. der wirkliche SchmeJzpunct des rauchen-
den Wesens einzutreten, eine Angabe, die aller-
dings abweicht von denen Vogd's und Busf^^s, wel-
che jedoch nicht so sorgfällig bemQht waren, den
Einfliifs atmosphärischer Feuchligkeit abzuhahen.
Noch vollkommener abgehallen war diese aimos-
^pharische Feuchtigkeit bei einem andern Versuche,
welcher mit den Krystallen angestellt wurde, die
sich aus dem Destillate, wovon S. 17. die Rede war,
bei — 18° R. abgesetzt hatten. Ich gofs namÜch
die überstehende, bei diesem Kältegrade bekannt-
lich nicht krystalüsirende, schweflige Säure von den
ausgezeichnet schönen und reinen Krystallen des rau-
cfaenden Wesens ab und in den andern Schenkel zu-
lOck. Nun wurde dieser mit Schnee erkältet, wah-
rend ich jene Kryslalle bis auf + 40° R. erwärmte.
Bei dieser Temperatur gewann die vorher undurch-
sichtige krystallinische Masse ein opalisirend durnh-
^^tpheineodes Ansebn, ohne jeduch geschmolzene
^lEropFeQ zu zeigen. Bei H' 60° R. aber schmolzen
^^BeseKrystalle, wiewohl nurtheilweise, zu einem sehr
TdOnnHüssigen atherartigen Liquor, von voUkumme-
I iierFarbloSigkeic und ausgezeichneter Klarheit. Schon
l der erste Anfang der Schmelzung war aber sogleich
von so lebhafter Dampfentwickelung begleitet, dafs
Theile des rauchenden Wesens mit einer Art von
44 jy a r h
Explosion in die Höhe geschleudert wurden. M
sieht, wie nahe der Punct der Schmelzung und Vi
dampfuDg bei dem rauchenden Wesen an einander 1:
gen. Eben daher ist es schwer, die ganze Mai
flüssig zu erhalten, sondern man erhält blos eini
geschmolzene Tropfen, die volIkQmmen wasserkl
und, wie gesagt, bei weitem diinnßüssiger erseht
nen, als concentrirte Schwefelsäure, obwohl sie c
concentrirteste darstellen.
Das zuletzt angegebene Verfahren kann als'n
Methode betrachtet werden, flüssige u-as^erlose Seh
JeUäure in ganz reinem Zustande zu erhalten , wei
man anders, eben wegen der höheren Teniperatu
nicht den Einflars der schwefeligen Saure furcht«
will, zu welcher in niederer Temperatur das ra
chende Wesen allerdings eine ungemein starke A
2iehung hat. Bekannt ist es, und J!?U55^ sowohl i
Eisio machen besonders aufmerksam darauf, d(
seihst ganz rein scheinende Krystalle der trockni
Schwefelsäure sich gewöhnlich durch unwägbare Bi
mischung organischer Stoffe in eine braune Flüssl
keit verwandeln, und dafs solches immer geschieh
wenn diese Krystalle an atmosphärischer Luft zi
6iefsen. Man kann daher mit Hecht sagen , d.
roch sehr wenige Chemiker einen Tropfen reim
Schwefelsäure gesehen haben.
$. 11.
J^acJuri! gliche Bemerhmgen.
Die vorhergehende Untersuchung ist als e!i
noch unvollendete zu betrachten , bei welcher nt
mand mehr fahlen kann, was noch zu thun übrig ii
als der Verfasssr selbst. Nicht einmal über dasspei
f. „.
' raday- ^ l,i2, Bkäs)'~ 1,45 setzt, wobei jedoch ba-
jlimmle Angaben der Temperatur fehlen, bei wel-
cher diese Gewichtsbestimmungen gemacht wurden,
sowie Versuche über das Gesetz der Ausdehnung und
Zusammenzieiiung dieser Flüssigkeit in verschiede-
nen Temperaturen) wage ich mich auszusprechen,
weil mir bei mancherlei Versuchen hierüber Er-
Gchetiiungen vorkamen, die, wenn nicht Zufällig-
keitea im Spiele waren, weiter verfolgt zuwerdea
Terdienen. Es ist hier von einer Arbeit die Rede,
welche an Wintertemperalur gebunden ist. Der
vorige Winter war ihr allerdings eine Periode lang
günstig; aber dennoch trat gelinderes Wetter ein,
ehe alle die beabsichtigten Untersuchungen durchge*
fahrt werden konnten. Ich werde diesen Gegen-
Itand im nächsten Winter wieder vornehmen und
reihe hier nur einige Bemerkungen an, die iheils
von selbst sich darbieten, theils aus den Unterhal-
tungen über diese Versuche im physikalischen Semi*
nar zu Halle hervorgingen,
1) Ich habe bei den Destillat Jons - Versuchen der
gefärbten Säuren Vogel's eines braunen Röckstandes
erwähnt, der sich mit dem Destillate der blauen,
gräaeo und braunen Seh ivef ei säure nicht vermischen
liefs, oder sich wenigstens fast augenblicklich von
demselben wieder abtrennte. Dieser Rückstand hat-
U völlig das Ansehen und die Consislenz der brau-
Kn gemeinen Schwefelsäure; und die erwähnte Ei-
^nscfaaft demselben sich nicht mit dem Destillate zu
Vermischen, spricht dafür, daf? derselhe eine ge-
trühnhcbe wasserhaltige Schwefelsäure war, die sich
ülicr dus rauchende fVfsen der Schwe/'clsi'iure. 45
46 rr a c h
nach Bitsxy's Versuchen nicht mit der tropfban
schwefetigen Säure mischen lafst. Jedoch mufs .i
bemerken, dafs bei dem Drucke, welchem die sehn
feiige Säure in den geschJossenen Rühren ausgeset
ist, allerdings eine grufsere Quantität dieser Sau
von jenem wasserhaltigen Rückstände aufgenomm
wird, als unter gewöhnlichem Lufidrucke, von der
Kntweicbung das an mehrern Stellen erwähute Auf \i^
len des RiSckstande» beim Oeffnen der Röhre herrüfai
Aber woher soll ein Wassergehalt dieses brj
nen Rückstandes abgeleitet werden ? Leicht ist er
erklaren, wenn eisartiges rauchendes Wesen genoi
men wird. Wie aber, wenn dieRöhren mit getroc
neten Schwefelblumen und mit asbestartiger raucbl
der Säure gefüllt wurden, worin Bussy blos 0,01
zuiVillig adhärirendes Wasser finden konnte? I!
Sache verdient weiter verfolgt zu werden.
Z. Eben so sind auch VogeTs Versuche all
Einwirkung des rauchenden Wesens auf Phospbc
welche Bitssy ganz unbeachtet gelassen hat, wied
aufzunehmen. Da nämlich nach Fourcroy's und Va
qaeUn's^) Untersuchung Phosphor die SchwefelSä
re nicht vollkommen zersetzen, sondern sie blos*
schwefelige Säure umbilden, letztere aber nicht v^
Ter verändern kann: so ist es auffallend, dafs na
Vogels Erfahrung Phosphor das rauchende Wes
gänzlich zersetzt und Schwefel in Menge abschejdi
lind ebenso in Berohrung mit blauer Schwefelsäa
sich unter Schwefelabscheidung entzündet. Seh
•J S. Journ. de Idcoh potytechn. eahUrlV. S.449. oder.,
naifi de Chimie et de Physiqac 1\ XXIV. S. 229. üb.
i CreU't chemiccben Anaalen ISOO* B, £. S. 313, u, Sl4
über das rauchende Tfesen der Schvcfehäure. 47
Vogel hält es daher für möglich, dafs Phosphor mit
rauchendem Wesen sich wirklich verbinde, und die«
seVerbfodung blos durchFeuchtigkeit zersetzt werde
UDler Schwefelabscheidung. Durch Versuche in her-
metisch verschlossenen Röhren, wo wenigstens alle
atmosphärische Feuchtigkeit abgehalten wird, läCst
sich vielleicht hierüber entscheiden.
3. An die Versuche mit lodin müssen sich nun
auch einige mit Brom anreihen, an deren Ausführung
ich im vorigen Winter gehindert wurde.
4. Vorzüglich wichtig aber ist es, eine, schon
atis dem Jahre 1819 stsminende, höchst interessanle
Beobachtung weiter zu verfolgen, welche Biissy in
seiner Preisschrift unbeachtet gelassen hat. Es kann
nSmlich gewöhnliche weifse, sogenannte englische
Schwefelsäure schon bei dem Processe der Destilla-
tion zum Theil in rauchende umgebildet werden ,
worüber JohnJulin, Apotheker in ho, eine brief-
liche Nachricht an Trommsdof^ mittheilte, welche
dieser berflhmte Chemiker in seinem Neuen Journal
der Pharmacie*} bekannt machte. Jolin Julin ver-
ichte nämlich, ob die mit Arsenik verunreinigte
iwefelsäure durch Destillation sich vollkommea
inigen lasse. Zu diesem Zwecke wurde auf eino
Ibe Unze weifsen Arsenik ein und ein halbes Pfund
iglische Schwefelsäure in eine Betorte gebracht,
iiKt aus dem Sandbade destillirt. Die Destillation
(lauerte 2 Tage, und nachdem ohngefahr 1 Pfund
Schwefelsäure obergegangen, setzte sich eine uci-
[iteutlich krystallisirte Masse im Retortenhalse an ,
•) Trommtdarff'i N. Joum. A, Pbarm. Loipeig 1819. B. HL
Sl S. S. 539.
1
48
7r a c h
die weirse erstickende DämpFe in der Luft aasstin
sich übrigens wie wasserfreie Scliwefelsäure
hielt, ohne die geringste Spur Arsenik. Hil|
bei bemerkt lulin, dafs ihm zwei Versuche i
se Siibslanz \«ieder zu erhalten mifsglücktei
er nicht im Slanda war die Bedingung zum Gelingen
nes ersten Versuches genau zu erforschen, C.G.Giä
iin aber machte In neuerer Zeit dieselbe BeobachtuJ
wieder, und es gelang ihm auch seine Et fahrung zJ
Versuche zu erheben und darzulhun, dafs der Erfci
von lang anhaltender, jedoch nicht bis zum Siedi
puncte der Schwefelsäure steigender, Erhitzung
, hänge, und die Erscheinung an eine bestimmte leJi
zu überseilende Zeitperiode der Destillation gebundi
sey. Bei der grofsen Anziehung, welche die Seh
feisäure zum Wasser bat, wird man wohl schvi
]ich glauben, dafs ihr durch blofse gelinde Destillalij
Cf?fe* Wasser entzogen werden könne. Und denni
hat Gmelin nicht blos eisartige (wasserhallige) n
chende Säure, sondern auch asbeslarlige (wasserfreie]
Schwefelsäure auf diesem Wege gewonnen. Man le-
se die Beschreibung*) seines interessanten Versuches
selbst, die ich wörtlich hieher setzen will:
„Ich habe gefunden, dafs in einer gewissen Pe^
lioJe der DesnUaiion der nicht rauchenden (Si
nannten englischen) Schwefelsäure, sich rauche
Säure bildet. — Ich erhitzte nämlich in einem De'
Stillationsgefäfse 6 Pfd. 29 Loth englischer Schwefel-
säure von einem specißschen Gewicht von 1,8435 bei
+ iO,5* R. welche an der Luft nicht im mindesten
ruichtp. Die Säure kam dabei nie ins Kochen, di«
' ; fosaf-i'-'f'' ÄonAeu der Pbjiik ß. U. 419,
Hier das rauchende Tfesen der Schwefelsäure. 49
toperatur der Luft war O** R. Nachdem 4 ÜDzen
wefelsäare tlberdestillirt wareo, welche stark nach
(»efeliger Säure roch, wurde die Vorlage ausge-
, gereinigt und von neuem vorgelegt. Als uun
der 8 Unzen Säure, weJche fast ganz geruchlos war,
Bber destilUrt waren, füllte sich die bislierganz
rchsichtig gebliebene Vorlage plötzlich mit Däm-i
Man entfernte sie, und legte eine anders
tkommen trockene Vorlage vor, welche jetzt mit
Blofsenem Eis« umgeben ward. Es condensirta
lua in derselben tlieiis eitiKwci/seunäuj-cfisichligej
■Ts eine IryslalJisirle durchscheinende Säare. Eia
■Ber Theil der festen Saure fand sich im Hals der
brte. Die fasle Säure rauchte ganz aufserordent-
Kstark an der Luft, ganz wie die aus Nordh^user
■iolül dargestellte, blieb noch bei + 1^° f^st*
izeigte keinen Geruch nach schwefeliger Säure.*)
pörde sie mit einer gewissen Menge von Schwefel
■iQ einem mit eingeriebenen Glasstöpsel versehenen
Clägchen zusammengebracht, so bildete sich eine
Ine Verbindung von der Farbe des Salzsäuren
romoxyduls, und es entwickelte sich etwas schwe-
k^anres Gas. Wurde diese grüne Masse mit Was-
iDtlich das raiictiendo Weien der Nordhiuiuf
1 Um
urch
veil'il
liichu
|»n Süuia bei dem tauchenden W«seu (wozu daiselbe ■!•
\e%A\nffl lehr grofse Aniiebung hat) als wesentliih lu bo-
Vichltn. weit er ans dem raucbenden Wetsn dei ticbii*
ichen Viiriolöli (Ten tchwefelige Saure enivtelchea sali,
WMO er emen Anllieil W.uer beifHgie (vgl. S. 18 ) , wobo;
die krjilallliine Säma in cemeiDe Scliyvefeliiäiira umga.
«indeit norde; «, Fonrcrof's Abhandlung über das rdu*
e1iet..le Wasto des saclitischea Viiriolüli la dea Meinoli
l'Maäeial« des Saiencct 1783. Paris 17S8. S. 3S3>
«■Cb<^i.Fkri,iBi7.H.J-(H-a.D-i*.Iirt.i-) 4
^^^•«■cbv
50
ff
ser in BerQhrung gebracht, so fand eine aufserordent—
liehe Erhitzung Stall ; es bildete sich viel schwefeliga
Säure und es setzte sich Schwefel ab. Bei Wiederho-
lung dieses Versuchs mit derselben Säure erhielt icia
dasselbe Resultat. Uebrigens kann man leicht den
ZeitpuBCt übersehen, in weichem diese rauchenda
Säure sich bildet. Bei den angeführten Versucheo
bildete sie sich erst in der ersten HäUte des driltea
Tages (in den zwei ersten Tagen halte man von Mor-
gens früh 7 Uhr bis Nachts 9 Uhr das Feuer im Ofu
erhalten) und ihre Bildung war nicht länger als oHb
gefähr eine halbe Stunde hindurch zu bemerken." j
Man sieht dafs Giflclin "die hrystallisirte i
tcheinende Säurt und die weiße undurchsichtige ut^^
Scheidet; letztere ist als die wasserleere zu betrag
ten. Wodurch aber wurde dieser krystallinische I
slandderSchwefelsäiweherbeigeführt? — ■ Durch i
haltende gelinde, beinahe zumKochen steigende, abu
diesen Punct nie erreichende Erwärmung. „Denn
wahrscheinlich", fügt GmeUn bei, „bildet sich kcj
rauchende Säure, wenn die Flüssigkeit in der Rat
te zum Sieden gebracht ist.**
Auf dem gewöhnlichen Standpuncte der El9
trochemie, welche blos von den Erscheinungen l
Tülla's Säule ausgeht, läfst sich hierüber nichts sagM
Jedoch eine Elektrochemie» welche vom Standpunclö
der Krystallelektricität ausgeht, bietet beachtuogS-
werthe Gesichtspuncte dar. Die Schwefelsäure wird
nämlich zur theilweisen Annahme eines Zustande;,
wodurch krystallinisches Wesen hervorgerufen wird,
durch anhaltende, dem Puncte, wo eine Zustandsver-
änderuDg (das Kochen} einlritt, nahe liegende Tempe-
über dasrauchende Wesen der Schwefelsäure. &X
disponirt. Wir haben noch einen Fall» wo
I anhallende Erhitzung bis nahe zu einer Zu-
Isveränderung (zum Schmelzen) ein krysiaJlini-
Zustand herbeigeführt wird; nämlich den bei
üitglasung des Glases, *) durch Bildung des so-
nnten Reaumurschen Porceilans. Und geht nicht
iineSchwefel selbst, bis nahe zurVerflüchligung
t, in einen zähen, dem krystallinischen also
^stens verwandten,**) Zustand über? Ver-
t ist auch die von Berzelhis beobachtete Erschei«
*•* ) bei einigen antimonsauren MetalisaUen,
le durch blofse Erhitzung, ohne in ihrer chetni»
Constitution verändert zu werden, doch ganz
e Eigenschaften im Verhältnisse zu anderen Kör*
annehmen.
Wenn wir nun also bei Gmelins Versuch in der
efelsäure, durch blofse Wärme als Wärme, und
leb durch einen gewissen Grad derselben, der
Bweges geeignet ist, alles AVasser der Schwe-
'e (wozu sie unter allen uns bekannten Körpern
röfsle Anziehung hat) durch Verdampfung zu enl«
orler sie auch nur im gewöhnlichen concen*
Zustand darzustellen , dennoch eine so grofso
iderung eintreten sehen, dafs krystaÜinischeS
1 hervortritt: so haben wir allerdings Grund
, diese Veränderung von der Mitwirkung eines
: Chemie sehr einflufsreichen imponderaheln
t, der, wie wir wissen, in sehr vielen Kdr-
!urch angemessene an gewisse Grade gebundene,
, d. Jouro. t Chom, n, Phyj. d. äli. Beiho B. IL S,1I2.
?(.!. d. Journ. f. Chem. u, Phy.. A. ih. R. B. V. S. 55.
dieici JouiB. all. Reihe B. VI. S. 169 <i. £51-
52
W a € h
£rwäfiTiurg li ervorgerufen werden kann, aljzuleitij
und die Ansicht, welcbe Vogel in Beziehung auf d
rauchencle Wesen der Schwefelsäure aufsleltle,
von zu Anfang dieser Abhandlung die Rede war^J
iviimt dadurch neue und grüfsere Bedeutsamkeit. \
Die Meinung Vcgtl's läfst sich mit einen
aussprechen, und wurde selbst von ibm schoO'j
ausgesprochen: dafs nämlich bei chemischen Vei
düngen -es nicht einzig und allein auf guantitad
(durch analytische Gewiclilsbeslimmung darzusteUi
de) Verliällnifstheile ankomme, soniiern auch- ^ ,
Qualitatives, Imponderabies eine bedeutende Ro^ .
spieJe und zum Tb tue die Natur und dieEigenschaJftj
der Verbindungen bestimme. Und wie sehr ist df .
se , zu.erst von if'inta-l und Biller, mit i^indeutungS ,
Elektricilätj ausf;esprochene Ansicht (welche eige« ,
lieh das Wesentliche der ganzen Elektrochemie aij| .
maqbt) durch neuere Versuche bestätigt wordfl
Denn nur von diesem Gesichlspunct aus lafsl sf(
die Existenz von Kürpem begreifen , die aus deiH*
ben Elementen und in denselben Verhältnissen ^
sieben, dennoch aber in ihren Eigenschaften wese|
lieb von einander abweichen, leb erinnere ganz b
sonders an die Cleicbartigkeil der Zusaimnensetzui
bei büuhst verschiedenen Eigenschaften, welclie J
hlg's Knallsäure und WöMer's Cyansaure zeigen,
der« Beispiele der Art giebt Fttraday an in si
Abhandlung über verscbiedene Kohlenwassersioj
Verbindungen,*) und auch das vorhin angefülirte J
anlimonsaure iVletallsalze sich beziehende Beispiel I
hört gleichfalls hieber, la mit einigem - Re«
ÖIct" das rauehendt Wtien der Sc/iwefclsäure. 5S
Ben »cb auch die Verbindungen des raucliendea '
Hcserf? mit Sctiwefel hier anreihen, Allerdings ha-
a die Versuche über die VerbindungsverbailnissB
luchenden Wesens mit dem Scbwefel noch nicbt
die zu wönschende slöcbiomctrische Schürfe, die der
Natur der Sache nach hier schwer erreichbar ist.
iiidefs scheint sich doch, nach den vorhin dargelegten
Hrfihrungen , der Schwefel einer bestimmten Reiha
gemäfs (welche Reihen durchgängig in der Chemie
lichzuweisen Bjc/Klt-j Bestreben war) mit dem rau-
nenden Wesen der Schwefelsäure zu verbinden;
r-Jmlich in der arithmetischen Reihe 4]6i8j wenn die
Scbweftfl säure ^ 40 geselzt wird. Wenn wir nun
die letzte Verbindung 8:40 nach ihrem stöchiome«
Irischen Werlhe betrachten (Hydrogen ~ 1 gesetzt)
lo ist 40 die Zahl der trockenen Schwefelsäure, wel-
che 16 Schwefel + 24 Oxygen enthält. Kofomea
■Iso nun noch 8 Theile Schwefel hinzu, so besteht
die Mischung aus gleich viel Schwefel und Oxygeu,
entspricht also vollkommen der Schwefeligen Säure
(welche aus gleich viel Schwefel und Oxygen zusam-
mengesetzt ist) in quantitativer Hinsicht, währcad
iie in qualitaliver so sehr von ihr abweicht.
54
organischen, Tindmedicinischen Clien
1. Untersuchungen über die Einwirkung verschieden^
Stoffe des organischen und unorganisclien Reichs i
das Leben der Pflanzen.
Giise. Sckilhler und E. Alb. Zeller.*)
Wir besitzen bereits von verschiedenen Natu]
forscliern schätzbare Untersuchungen Cber die Eid
Wirkung der Gifte auf den Organismus der Pflanzet
Die neueren Versuche von Warcet**) führten zu d«
merkwürdigen Resultate, dafs gerade diejenigen St«
fe, welche auf den thierischen Organismus niCH
durch chemische Zerstörung, sondern vielmelirdu«
das, das Leben selbst vermillelnde, Nervensystem effl
wirken, auch aufdasvegetabiÜsche Leben lebhafte E
drücke machen und dieses selbst auf ähnliche .
schnell zerstören. — Es schien uns für die Physiolon
der Gewächse von vielfachem Interesse zu seyn diM
se Verhältnisse weiter zu verfolgen, wobei wir v(rf
■) Gedrängiar Aiitzug aui einer, unter Leitung de« Hrn.P^
Schulder beaibeileten , Inaugural-DiMertation diei
{Ttibiiigen. Sch6nhardi 18S6. 58 S, in 8.)- weldiei
GGie des Hm. PioF. SchiibUr verdanken, und der dem:^
•er um lo angeaelimer ncyn wird, ät die kleii:
■elblC uicbi in den Buclibandel ham. Sie ii( gewitaeid
iien all eine Ponieuung fiTiherer äbnlicher Arbei
ett'i, Sckreiber't und Anderer, die in dieaei ISeiisclitfl
ichten
d. Rec
«) F. Marcel über dia Einwirkung dar Gifte luf d4) POd
■enreich, vorgelesen fu Genl im Dec. 1824. -^"i. de CÜ
mit T. XXVUl. Juni 1S£5. u. diea. Jah-b. 1325. Ul. 340. J
r— ^
Scfiübttrr und Zell er über die Tfirkung u.i.tv. 55
qlich auE solche Puncte unsere Aufmerksamkeit
^ eiltet CD , weJcbe bis jetzt, theils noch nicht naher
untersucht, theils nocb zweifelhaft sind. Es gehört
dahin:
1) I>ie Wirkung solcher Stoffe aufpflanzen,
welche sich auf den thierischen Körper nicht blofs
durch giftige, sondern Oberhaupt durch eigenthüm-
licb verschiedene und selbst wohlthätige Wirkungen
auszeichnen, und die Art wie die Pflanzen durch die-
verschiedenen Stoffe afficirt werden,
£) Die Richtung, in welcher die absorbirlen
ffe zunächst auf die Pflanzen wirken, indem aus
l neueren Versuchen von Schreif/i-r *) hervoriuge-
i schien, dafs die Wirkung narkotischer Gifte, wie
Blausäure, sich blofs von den untern zu den obern
eilen forlpfianze, und dafs nur die unmittelbar mit
Blausäure in Berührung stehenden Theile ohne
kwärls gehende Wirkung absterben; — eine £r-
einung, welche als ein wesentlicher Unterschied
ler Wirkung der Gifte auf die Pflanzen und höheren
ierclassen zu betrachten seyn wilrde,
3) Die Verschiedenheit der Wirkung, welche
telbea Stoffe aufpflanzen von verschiedenem Bau
4) Die Wirkung von Giften und eigenthümlich
Iteaden Stoffen auf solche Pflanzen , in welchen
diese Stoffe selbst erzeugen, in Beziehung auf die
Fonlana**) und anderen Naturforschern heobach"
Sekrtltier, DliistC. de aciiU hydrocyaniei vi pernUios»
ttt planem. JeQ«18g5. und Jalirbufh 1825. lU. S. 399.
Felix i-onlanat&\i\ita&\\in^ i'ibei AaaXifrtagth »oA eiaigl
■lIrinB<rB(iftü. Uvuuelia UcbauoMung, B«Ub 1787. S, IS «• '
86 Scliübler utid Zeller über äielFirhitig
tele Erscheinung! dafs giftige Thiere gegen ihr tSdk
»es Gift oft uaempfänglicb sind, dafs giftige Vipei
nicht andere derselben Art und ebensowenig t
selbst vergiften künnen.
5) Die Art, wie sich die Pflanzen wieder hera
stellen suchen, und unter welchen, Verhälinissen il
besondere manche Salze wohlthätigauF sie wirken«
Die Versuche selbst wurden auf verschied||
Art angestellt.
1) An frischen, lebenden, gröfseren Strauch -
baumartigen Pflanzen, welchen durch eine seitwärts
in ihre Rinde angebrachte Oefnung ein Trichter ein-
gesetzt und durch diesen die aufgelüsten Stoffe ein-
gegossen wurden, wobei sie diese Sloffe mehr oder
weniger schnell aus dem Trichter absorbirlen.
2. An kleineren, gesunden, krautartigen Pflanzen^
^velche im Erdreich standen und aus diesem wie ge-
wöhnlich ihre Nahrung in sich zogen, während sie
mit einzelnen ihrer Zweige oder Blätter in die im
Wasser aufgelöfsten Stoffe getaucht, und so zu deren
Absorption veranlafst wurden.
3. An abgebrochenen Pflanzen, an Zweigen mit
Blattern, die mit ihrem abgeschnittenen untern Ende
in die zu untersuchende Flüssigkeiten gestellt wurden,
während andere zur Vergleichung in blofsem Wasser
Standen.
4. Durch Keimung von Samen, welche mit den
in Wasser aufgelösten Siufien benetzt worden waren.
Von den angewandten Pflanzensl offen machten
einige das Wasser etwas schleimig, wotiurchderZwei-
fel entstehen konnte, ob dadurch nicht etwa ein me-
chanisches Verstopfen der Gefäfse herbeigeführt wer* .
verschiedener Stoffe auf Fßanxen. S7
Bond dieses ein früheres Absterben solcher Pflanzen
■r Folge habe. Vergleichende Beobachtungen mit
(oer Auflösung von Gummi arabicum, weldie viel
fieberiger war, als iJie Auflösungen der den Pflanzen
' 7iir Absorplion dargebotenen Stoffe, zeigten jedoch
<his dieses nicht die Ursache seyn konnte, wie das
lend auch schon Marct'f gefunden hatte; erst wenn
lias Wasser sehr schleimig war, und eine Unze Was-
r,sr selbst eine Drachme arabisches Gummi enthielt,
zeigte sich an abgeschnittenen Zweigen deutlich ein
früher eintretendes Welken als im reinen Wasser.
Es ergaben sich aus diesen Versuchen, die mit
41 rerscTiiedenen Stoffen unter verschiedenen Ver-
hältnissen angestellt ^vurden , folgende allgemeine
Resultate.
1. Stoffe, welche schädlich auf das thierische
Leben einwirken, sind dieses auch gewöhnlich für
das vegetabilische, selbst wenn sie in Verbindung
nil Wasser in so verdünntem Zustande angewandt
nBrdeo, dafs sie für den Geschmack nur wenig be-
srkbar sind. In hohem Grad ist dieses bei mehre-
I narkotischen Giften der Fall; ihre schädliclio
iikung läfst sich'weder auf mechanische Weise,
Irch ein Verstopfen der Gefäfse, noch auf blos che-
liebe Art durch ein Anfressen und dadurch erfolg-'
mde Zerstörung erklären, sie scheinen vielmehr
I die in den Pflanzen thätige Vegelalionskraft un-
pttelbar einzuwirken.
Ä. Nicht etwa blofs heftige Gifts haben diese Ei-
pnschaft, sondern auch sehr verschir'dene andere
boffe des organischen und unorganischen Heichs,
reiche auf dea thierischeo Organismus überhaupt
58 Schübler und Zeller über dieJFirkung
vrirksam sind. Die bittern, aromatisch belebende
durch ätherische Oele wirksamen Mittel, die Ce
liana, Valeriana, Majoran, Kämpfer u.s.vr.,
als die eigentlich scharfen Mittel, z.B. DapTrne Mezerei
und als die eigentlichen nauseosen, wii Rhabarbe
Ipecacuanha und Brec/iweinslcin.
S. Die meisten dteserStoffe stören das gewöb
liehe Wachsthum der l'fianzen, sie wirken auf i
Verrichtungen nachtheilig, und führen gewöhnli
ein frühzeitiges Welken und Absterben herbei,
verhalten sich insofern gegen das vegetabilische Leb
ähnlich wie gegen das iliierische. Alle diese uns t
MedJcamente dienende Stoffe haben nämlich auch b
ihrer Anwendung auf den thierischen Organison
Abweichungen vom natürlichen Entwickelungsganj
und bei längerem Fortgebrauch selbst Krankheit zU
Folge, sie können jedoch bei dem zusammengeset
terenBaue des thierischen Körpers und dem mehr gi
Irennlen Hervortreten seiner einzelnen Orgar
diesem weit mannichfaltigere, deutlicher verschieden
Wirkungen hervorbringen, als im Organismus di)
Pflanzen, deren Bau weit einfacher und deren einzeln
Functionen an weniger von einander getrennte Oj
gane gebunden sind.
4. Erkranken Pflanzen durch Stoffe, welcU
sie absorbirlen, so äufsert sich dieses entwedei
der Richtung ihrer Gefäfsbündel oder in der feiner
Verbreitung derselben; sie verändern an diesen Sia
]en gewöhnlich ihre grüne Farbe, gehen ins Mifsfai
bige, GeiWIiche oder Braune über , ihre Stiele verlia
reo den gewöhnlichen Turgor, werden schlaff, g*
lähutl, zuweilen verdfeht. Uni gröf&eren Päan
verschUdener Stoße aufPßanzcn. .'59
welche scbädlichen Einflüssen ausgesetzt werden, ler-
breiten sich diese Wirkungen oft parthienweis Vilofs
über einzelne Zweige, während andere oft nocli Vin*
gere Zeit ein individuelles Leben forlfüliren, bis ügcU
bei ilinen nacb und nach ein Erkranken eintritt; zu-
weilen zeigt sich die Spitze der Zweige noch girün,
und die Blätter noch mehrere Tage gesund, wah-
rend der unlereTbeil derselben Zweige schon völlij^ ab-
welkte. Dieses individuelle Fortleben einzeinerXhei-
!e bemerkt man vorzüglich an grosseren Pflanzen, weN
-.liea auf den Seiten ihres HauptstammesStoffe einge-
geben worden. Es erklärt sich diese Erscheinung
2URI Tbeil aus der büschelartigen Verbreitung der
Gefäfse der Pilanzen , die sich nach allen Richtungea
hin gegei^ die Peripherie der Pflanze verbreiten, ohne
siel) im Centrum des Stamms in einem grüfseren Haupt-
gefäfse zu vereinigen,
5. Bei dem gewöhnlichen, ungestörten Wachs-
ihotne der Pflanzen verbreitet sich die, Wirkung der
absorbirten Stoffe der Richtung desSafttriebs entspre-
cbend von unten nach oben. Eine rückwärtsgehende
Wirkung erfolgt jedoch, sobald der Trieb der Säfte
durch veränderte äufsere Umstände in einer andern
Richtung sich zu bewegen veranlafst wird; oder sie
erfolgt auch beim gewöhnlichen Safttriebe, wenn die
Pflanzen längere Zeit den Einwirkungen starker Gif-
te durch Berührung an ihrer Oberfläche ausgesetzt
bleiben. Namentlich hat Kirschlorbeer- Wasser diese
Wirkung.*)
• ^' tan Schreiber in der oben aogefUhrten Abhandlung durch
Bliuiäure keio« jücknartig?beuda Witkuag bamerkle, ta
\ »ühit« dieie* will «cb ein li<.li auch ditier, diu «r dis V«r-
60 Schübler und Zeller über die Wirkung
6. MehrereGiftpflanzen, eben so mehrere, t»<
che sich durch einen Gehalt an bitlern oder ätherii
öhgen Stoffe auszeichnen, zeigen die merkwQrdl
Erscheinung, dafs sie bald, welken und absterbo
* wenn sie genöthigt werden, die in ihnen selbst i
zeugten Stoffe aus FJilssigkeiten wieder zu absorbin
Es dürfte diase Erscheinung dafür sprechen, dl
die sich in den Pflanzen ausbildenden eigenthQmticU
Stoffe mehr als Secrettons -- Producte anznsea
sind, die sich in den Pflanzen auch nicht seilen'
bestimmten Organen , in Drüsen und anderen flehj
rissen, ganz ähnlich dei'Galle und anderen eigentlit^
lieben Producten im thieriscben Körper, ansammif
and dafs sie daher zum Theil den AuswurfstofTen"
vergleichen sind, welche auch für die ihierlscH
Körper schädlich wirken, wenn diese etwz genülh!
■werden, diese wieder slalt der Nahrungsmittel in si
aufzunehmen.
7. Die Absorption von Flüssigkeiten scheinli^
der Pflanze mit einer gewissen Auswahl zu gescH
hen, und diese vielleicht selbst die T^ahigkeit zu besitze
sich nach und nach sn gewisse Reitzmittel zu gewQ
nen. Mehrere lebhaft vegelirende Pflanzen, weJcW
durch Hülfe eines seitwärts in ihren Stamm eing
setzten Trichters flüssige narkotische Gifte zur A
Sorption dargeboten wurden, absorbirten in den i
sten 3 — 4 Tagen diese Stoffe schnell und zeigten bs
an den in der Richtung dieser Gefäfse zunächst tl
genden Biätiern und Aesten ein Welken und Absft
ben, worauf oft In Kurzem die Stärke der Absoi
«ucba nicht Urtgg geuaj; i
r Tflrtchieden
lart«r«D I
verKhUdener StoJ^t auf Fflanzm,
61
tion sich schnei] vermi äderte und das Erkranken der
irtgen Päanzea, auch wenn sie in der Richtung des
Ltriebes noch uDangigriffene Zweige hatte, nur
ir langsame Fortschrilte machte. ZuweiJen absor-
aber auch die P^anzen fortdauernd die ihnen
gebotenen Stoffe, ohne dafs das Erkranken wei-
gingj sie schienen nicht mehr dafür empfanglicb
7[i seya> uad die Pflanzen erholten sich nach und nacU
wieder. Es zeigte sich diese Erscheinung sowohl
bei Extracten, welche in Wasser völlig aufgelöst
waren, als bei vollkommen klarem Kirschlorbeer-
vasser ,_ wo ein mechaniäches Verslopfen der Gefäfsa
nicht die Ursache seyn konnte. Bei den im Wasser
aufgelösten Exiraclen zeigte sich nicht selten die Er-
.'iclieinung, dafü die wässerige Flüssigkeit zwar noch
langer absorbjrt wurde, ein grofser Theil des Ex-
Iractes seJbst dagegen in Form eines Breies in dem
Trichter zurückblieb. Selbst bei einer sehr fein im
Wisser aufgelösten CoclieiiitlauflOsung, welche die
/(Insie Filier durchdrang, zeigte sich die gleiche Er-
teheinnng ; das Wasser wurde von der l'flan^e ohne
den Farbesioff absoibirt. *J Bei dem Kirschlorbeer-
Vltser kann ein solches ihellweises Absorbiren eiws
Uofs der wasserigen Tlieile desselben nicht angenom-
men werden ; es zeigte sich bei Jen Versuchen selbst
ofi voJlig abiiorbirt. Auch sogar von dem Extracten
nmfsic, bei den oft so deulhchen Wirkungen auf die
PJljnjen, vieles absorbirt worden sejn.
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3. Band
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u. 378.
62 Schübler und Zeller über dhlFirhmg
8. Die Art des Erkrankens ist bei den Pllana
oft deutlich verschieden, je nach der verschiedeil
Natur der Sloffe, welche sie absorbirlen. Bei ni
Volischen Giften und bei biltern und ätherische 0(
enthaltenden Milleln, bei Weingeist und Weinessig I
folgte gewöhnlich das Erkranken zunächst von d
Hauptgefäfsenaus, welche die Stoffe absorbirt hatti
und verbreitete sich von da nach und nach auf <
Fläche des Blatts Und gegen die Peripherie derPflanü
beim Erkranken durch Salze erfolgte dieses oft
umgekehrter Richtung, es aufserte sich zuerst ind
feinern Verbreitung der Gefäfse selbst auf den Bla
flächen, und ging von da erst rückwärts gegen di
Hauptstiel in den Stamm der Pflanze. — Bei ein^
, Bosenzweige, welcher Brechweinslein durch seinl
abgebrochenen Stängel von unten absorbirt hatti
färbte sich zuerst regelmäfsig die Peripherie der ei
zelneo Blätter schwarz, weiche Färbung in For
eines Gürtels gegen die Mitte des Blatts immer mel
zunahm und mit dem Absterben des ganzen Blatt
endigle; durch Absorption von salpetersaurer I
erde erfolgte das Absterben in ähnlicher Ordnun
von aufsen nachinnen. Die Salze selbst schieden sii
zuweilen auf der OberHache der Blatter und Steng
wieder ab, und incrustirten diese mit einem weiEsi
Ueber^ug. In einem Falle setzte sich dieser Proc(
selbst Wochen lang nach dem Tode der Pflanze not
fori, woraus sich schliesen läfst, dafs-die physischi
Gesetze der Haarrührchenkraft bei dem Aufsleigi
der Säfte in ^ den Pflanzen oft eine nicht unwichtij
Rolls spielen.
9. Bej reitzbaren Pflanzen, welche iu ihre
vertchiedefta- Sin/fi auf Pflanzen, 63
len Zustande die periodischen Erscheinungen des
iialen Schlafens und Wachens durch ein Aus*
iffliteo oder Zusammenlegen der Blättchen zeigen,
(Jliiffiosm, jicacicn, Cassicn) erfolgt das Absterben
durch narkotische Gifte oft unter anderen Bewegungen
■Is wenn dieses Absterben durch reitzendeGifte her-
beigeführt wird. Durch ^(/ua laurocerasi, Exfr. opii
aqu-t Ejctr. nucis vomicae verloren die Blättchen ihre
Fähigkeit sich des Nachts zusammen zu legen; sis
blieben anhallend expandirt, gleichsam in einem Zu-
il»nde von Starrkrampf, und fielen so nach und nach,
oft erst nach mehreren Tagen, noch grün ab. Bei
iorption von Kampfer legten sich die Blällchen
in den Schlafzustand und wurden schlaff wie ge-
t- sie blieben in demselben ohne sich des Tages
gewöhnlich zu öffnen, und fielen so nach und nach
— Wurden Zweige mit zusammengelegten Bläit-
a während ihres Schjafzustandes in Auflösungen
narkotischen Giften gestellt , so blieben sie in
iesem Zustande, ohne ihre BJäilchen am Tage wie-
>r zu öffnen , und starben nach und nach ab.
10. Auf Pflanzen von verschiedenem Bau wirk-
dieselben Stoffe nicht seilen deullicli versciiiedeii,
ie Monocolyledonen (Gräser, Zwiebelgewächse,
lörUx) zeigten sich im Allgemeinen für dieselben
rfle weniger empfänglich und weniger leicht leitend
viele Dicotyledonen ; unter den letzteren selbst
ten sich wieder viele Verschiedenheiten. .Pflanzen
>*eiclier gebauten lilätiern {F/ia>co/iis, .Solanum,
■bucus') zeigten sich gegen dieselben Ciifte empfind-
, als ändere von spröderem iiiu, ebenso als
le mit sehr saftigen Blättern ; Nadelhölzer zeig-
64 Schüblir und Zeller über äieWirhing
ten sich sehr wenig empfindlich. Farrenkräuter i
dem Genus der Polypodien littea dagegen wieder se
leiclit. Es bleibt ia dieser Beziehung noch ein g
fses Feld ober die individuellen Verschiedenheil
der einzelnen J'Sanzenarten zu bearbeiten fibrig,
H. Erhoitea sich grüCsere Pflanzen wieder
den Einwirkungen der Gifte, welche sie absorhj
hatten, so geschah dieses gewül)nlich tinter Absl
fsen der leidenden Blatter und Zweige, währe
übrigen noch gesunden Xheile ein neues lebhaE
Wachsthum zeigten. Bei einer schnell wachsend
durch Opium vergifteten, Samhucus nigra erhol!
sich selbst die, durch die Wirkung des Gifts seh
halb welken. Endzweige aufs Neue wieder, nai
dem sich die Wirkung des Giftes mehr auf die S
tenäste concentrirt zu haben schien, die dadui
welkten und abstarben. Thau und abwechselnc
Kegen schienen in einigen Fällen die VViederhersI
lung solcher halbkranken Zweige sehr zu begQ
stigen.
13. Die Salze zeigten sich sämmilich scfai
lieh) so bald sie nur in etwas zu grofser Menge {
gewandt wurden ; verschiedene zeigten sich dagpg
wirklich wohllbälig und das Leben der Pfianii
selbst länger als blofses Wassererhallend, wenn sie.
sehr verdflfintetn Zustande angewandt wurden. KoQ
salz, salzsaure Kalkerde, schwefelsaure Bitlerer
mufuen in dem lOOfachen ihres Gewiclits Wass
aufgelöst werden, wenn sie nicht schädlich wirl
sollien. Salpeter, Saluitak, kohlensaures Kali ui
kohlensaures Ammoniak mufften noch in hühert
Grade mit VVasser verdiiaat werden j bei SOOmalig
verschiedener Stoffe auf Pflanzen. 65
dflDniiDg ging die Keimentwickelung von Samen
vor sieb. Es slimmt dieses mit den Beobaclitun-
von Daty'^) iiberein, nach welchen diese SSalze«
wielaucb essigsaures Ammoniak das Wachstbtim
Gräsern und Getreidearten sehr begünstigte,
a das Wasser, womit sie begossfn wurden, -j^^
Joes Gewichts voa diesen Salzen enthielt. Auch
Cyps gesättigtes Wasser brachte wohlthätiga
kungen hervor; bekanntlich ist von diesem er-
10 Salze erst in 460 Tbeilen Wasser ein Theil
üslich. Wahrscheinlich ist gerade dieseSchwer-
löslichkeit des Gyps^s die vorzüglichste Ursache
ilner wohltbätigen Wirkungen auf viele Vegetabi«
Heu; er kann sich dadurch nie in einer für die
Fäanzeo schädlichen Menge im Waiiser aufläsen^
nährend die übrigen, im Wasser leicht auflüsüchen
Salze, wenn sie auch im gehörig verdünnten Zustande
tum BegieTsen angewandt werden, sich im Boden
nach und nach durch Verdunstung des Wassers con-
centrireo % wodurch dieselben Salze, welche anfangs
vcohlthätig wirken, oft nachher üchädJich werden
Itüanen. — Es erklärt sich daraus die Schwierig-
, das gehörige Verhaltnifs in der Anwendung
im Wasser leicht auflushchen Salze Für die Ve*
tatioa zu treffen; ja nachClima, Boden, Witterung,
selbst nach der verschiedenen Natur der Vegetabi*
müssen in dieser Beziehung viele Verschiedeoheitea
It haben. Sicherer ist es aus diesem Grunde, Sal-
welche als Düngungsmitlel angewandt werden
n, in einem bestimmten Verhältnisse zur Flache
•) D/ivfi Agricullnrcderaie , Gbereein von Wo//. ßerllnlSlS.
■ M.k«l. i.a„«. ..l'«j.. H.i. .fl.J. (N.ll. B.>o.Hn. ..) 5
i
66 Fromherz und Gugcrt'a
des Erdreichs, auf welches sie gestreut werden,
zuwenden. *)
2- C/icnihcJie Vniersucliungen verschiedener TlieiJe.
memchücTica Küi^>ers und einiger pathologische
^ Producic ,
C Fromhers und A. Ciigert in Freiburg.
Die Wichligkeit der tliierischen Ctiemle für
Arzt und Physiologen uiufs in hohem Grade aufn
') Auch ia äieieia Falle düifsD aie nur in gering«! M
angenaadc netdcn. Lampndiui fand, daf« Kochtali
.VegetadoD Ton Hafer und Roggen aeLr begünstig
auf die FUche «iiiM Pariser Quidrauchub« 14,6 Gmh
BusgEilieud wurden (er slierile auf 3,4 sicbs. Meli
£iebo 15 Pfund Sali, oder nach diesein Vcrhilmif. »uf
wünembergiichen Morgen 57 Pfund Si\r.). Salp-tw
dieselbe Art »usgeslieuei, begiinaLigle noch roeW die
lalioQ CS. HcnnbilSdCt Agiicuki.tcbemle ß, 2. [Berl.
S. 41B.) Für diese nolilibätige Wirkung de/ Sake io
seilbeillen, lehi leidünnteo Zustande spricht gleicbfalll
aeit vielen Jahren in Wuitfmlierg im Giofsen angemi
Hallerde von SuU. Sie ealhiW in dem, mit Sabsao
jinegt. und dann getrocknBl, in 100 Theilen IS.S
Kochiaiz mit einer Spur von g^bssmem Kalke, 11,7
Gjpa. 10,7 p. C. kohlensaure Kalketde, 6.5£ p. C'
lensauie Bitlererde und 58.7 p. C. Thoa. Auf den
tenibcrgi sehen Morgen Tierden gewühnlicb 1| — 2 C(
ausgMlreuer; im lei/ieren Falle kommen mithin auf
Pariser Quadraischuh Flache 51,4 Gr. di^es DSngialr
liegen, welche also nur 6.3 Gran Kocbfalz und 6 G/.
mit 8.8 Gr. Kallt und Bitteretde und 30,2 Gran Thoi
halten. Demi.nEeachlet wird die Wirkung diäter Ha
«O v.oL!lhi:ig gefunden, daf» jähilicb gegen 30000 Ce.
da>on in den UmgebuD^eii von Sulz ra dietet
verkauft netden. (S. die Gebirge WÜHemb»rgs '
alberet, mit Aumerliungen u, Beiia(;en vom Prof, Si
Ut. Eiutigart 1826. S. 218. u. RSßlir's ßeiuäge i
gascbiihlo Würiembergs. Tüb/ngea 1788. S. IJJ.J Ihr
medicinisch - cJiL-mUrlic Untcrsucituhgm. 6 7
zur Vervoiikommnung dieser Wissenschart
Kräften beizutragen. Die Versuclie, welche
bier der öffenilichen Prüfung unterwerfen, sind
entfernt, auf bemerkenswertbe VerJieaste in
• Hinsicht Anspruch machen zu wollen. Weno
einige, noch nicht gehörig erforschte, Puncle
Ohemie des menschlichen Körpers näher zu be-
bten im Stande sind , so Jst iiir Zweck erreicht.
Vielleicht müchte es auffallen, daf« diese Un-
Dctiungen nicht quantitativ angestellt wurden.
Grund hiervon ist nicht sowohl die nolhwenJige
Snderlichkeit in der quantitativen Zusamniense»
der meisten Theile des Körpers und die
wierigkeit manche organische Stoffe vollkommen
Tocknen, als, und zwar ganz vdrziiglich, die
se Mangelhaftigkeit der bisherigen Methoden die
M;faiedenen Stoffe genau von einander zu trennen,
ir Chemiker, der sich mit Analysen organischer
(tanzen beschäftigte, wird gewifs, wie wir, sich
von überzeugt haben. Wir glauben, dafs quan-
ive Untersuchungen organischerKöryer erst dann
tn bleibenden VVertb erhallen, wenn es einmal
n'gen ist, sichere Mittel zur strengen Scheidung
einzelnen unmittelbaren Stoffe zu entdecken. Bis
r der Fall ist, bis die Wissenschaft von solchen
lühungen wahren Gewinn zieht, und bis die Me-
iit Sicherheit auf dieResuIlate derselben bauen
biauch eriir«<k[ lieh lowohl auf WieiPti il« Aecler; ila
lelgt .ich luth auf Kartoffeln, Hüben, Kraut, Flachi. Hanf,
DrzSglicb aber auFKIeerelJer und HÜlieofiüchla irbc nitk-
»UV. Um die Felder anhaltend Tiuchtbar zu erbiltao, muf*
^docfa bei ihier Anweudunf; abwecbielnd auclt mit füik'
lieb pfgioiicliein Dünger gcdÜDgl «erden.
ö •
G8
Fromherz und Gugert't
darf, möge es Entschuldigung verdienen, wenn
den, zu diesen quantilaliven Analysen nötbigen, 7
aufwand im Mifsverliällnisse mit ihrem Wei
fanden.
Die folgenden Untersuchungen betreffen i
Gegensiände der Anihropo - Chemie. Sie bij
kein abgescWossenes GanzeS; nur ihre Verwai
Schaft reiht sie an einander. So wie sich Gele]
beit darbot, einen, wie uns schien, nicht geh
untersuchten Theil des menschlichen Körpers im n
liehst gesunden Zustande, oder ein interessantes
thologisches Producl zu erhallen, wurde die Ati
se desselben vorgenommen. Auf diese Art ents
den die Versuche über folgende Gegenstände:
Galle, die Leber, eine Lebergeschwulst, die:
pen- Knorpel, die Schild- Orüse, die Amaios-I
sigkeit, den Kindes -Schleim (yemlr caseosa),
ziegelmehlartigen Bodensatz des Harns und eil
Harne im krankhaften Zustande, i— Die Ordnii
nach welcher diese Gegenstände aufgezählt sind, i
den wir bei der nun folgenden Beschreibung uds<
Versuche beibehalten.
Galle.
Die schönen Untersuchungen l^p. Gnielln's i
die Ochsengalle*) haoen mehrere neue Kesul
über die Zusammensetzung dieser Flüssigkeit gi
fert. 'Wir setzen dieselben nun als bekannt vor;
und führen sie dalnr und der Kürze wegen ni
näher an. Lp. Gnielin nahm über die inenscIiUche {
h nur wenige Versuche vor, wodurch er in dei
■) Die Verdauung nach Vefiuchen von F. Tiedemann
Lp. GmcJIn. UeulBibei|j, b. Groot, 18Z6. 11,1. S.-4$.
chemische Untersuchung der Galle. 69
iGaUenfelt, Harz, Pikromel, Oelsäure, Farbe-
ff, Schleim und eine im Wasser lösliche Materie
A. Die Analyse der Ochsengalle liefs aber aoch
lere Bestandtheile vermuthen, und die Galle des
nscfaen schien uns überhaupt wegen ihrer medici-
;beo VVichligkeit eine neue Untersuchung zu ver-
oeo. Wir stellten diese mit steter Berücksichii-
ig von Gnielin's Analyse der Ochsengalle an, um
Angaben dieses Gelehrten gelegentlich eu prD-
, ohne jedoch seine Uatersuchungsmethode streng
zubehalten.
Die Galle, welche wir zu diesen Versuchen
wandten, kam von vier erwachsenen Menschen,
Von der eine an lentescirendem Nerveniieber, der
lere an chronischem Durchfall von Geschwüren
Darmkanal, der dritte an Lungenentzündung,
' vierte an Hirnentzündung starb, und deren Le.
ganz gesund war. Wir glaubten daher anneh*
B zu dürfen, dafs die Galle durch diese Krank-
ten nicht wesentlich verändert worden sey. — Sie
rde zur Syrups- Dicke abgedampft und mit ko-
mdem Alkohol von 0,847 ausgezogen. Wir wol-
dea Hockstand mitl. bezeichnen und die Tinc-
^BÜt II.
L Der in Alkohol unlösliche Theil wurde mit
ihendem Wasser bis zur Erschöpfung behandelt.
Rückstand 1. Decoct 2.
1. Aus diesem, im Wasser unloElicheni RQck-
»de zogen Säuren einen grünen Farbesloff aus. Er
rde daher so lange mit Essigsäure bei gelinder
rme bebandelt, als diese sich noch färbte. Den
ligsäure nicht löslichen Theil betracbtea i
70 Fromfieri. und Gugert's'
nacl) dem Auswaschen, als den reinen Gaüvnblas.
Schleim.
Im trocknen Zustande war dieser eine dun
scilwarzbraune Masse, zerrieben und im Wasser '
gerüttelt, bildete er bräunlich gelbe Flocken,
halle weder Geruch noch Geschmack, und war
löslich im Wasser, Alkohol und Aeiher. In
Hitze lieferte er Amoioniak hallige Producte,
petersänre, mit diesem Schleim in BerOhrung
bracht, zeigte keine Reaction des Caltcnfarhesta
sie löste ihn unter ZerselEung zu einer gelbbrau
PlüESigkeit. In Aetzkali und Ammoniak lösta
sich mit braungelber Farbe- die mit Salzsäure (
traÜGirte FiüSEtgkeit wurde von GallusauFgofs re
}ich scbniutzig weifs gefallt, Säuren aber bewirl
keinen Niederschlag. Wir schliefsen aus die
letzteren Umstand, dafs der Schleim kein Eivi
enthielt.
Die Lösung des Rückstandes 1. in Essigsi
hatte eine dunkelgrüne Farbe, und gab, mit Sa
tertaure versetzt, die bekannten Knactionen des'J
leafjrbe Stoffs. Durch Ammoniak neuiralisirt,
te sie sich braun, uud'Vei^te auch dann rli« Far|
änderungen mit Salpetersäure. Die Flüssigkeit '
somit eins Verbindung des FarbestoH's mit Essig!
re. Um diesen reiu abzuscheiden, dampften'
die Lösung vorsichtig zur Trockne ein. Es 1
eins dunkelgrüne Masse, welche aber noch
sauer reagirte. '.'s sie etwas stärker erhitzt wu'
verdüchtigle sich der letzte Antbei! Essigsäure»'
der Rückstand nahm eine braune Farbe an. In
•em Zustande zeigte er mit Salpetersäure die t
chemische TJnUrsuchmg dt-r Galle. 71
ikleristiscben Farben ^Aenderungen nur noch un-
lutlicb ; er war also durch das Erhitzen schon zum
leil verändert. Wahrscheinlich würde sich dieser
arbestoff durch eine andere Bcliandlung leicht von der
isigsäure trennen lassen. Wir konnten leider kei-
I Versuche hierüber anstntlen, weil uns nach der
ügcn Prüfung kein unzerselzter Farbesloff Dbrig
ieb, und wir gerade keine anderen, durch Erank-
iiten nicht veränderten, Gallen erhalten konnten.
Ein Theil des Rückstandes 1. wurde ohne vorJ
tr mit Essigsäure ausgezogen worden zu seyn , im
latio-Tiegel eingeäschert. Es blieb phosphorsau-
Ealk , mit wenig schwefelsaurem und kohlensatf
n Kalk zurück. -,
2. Die Abkochung des in Alkohol unlöslichen
leiles der Galle dampften wir zur Trockne ab, und
;ea den Rückstand mit kochendem Alkohol aus.
ieser färbte sich- dunkelgelb; es konnten also bei
F ersten Behandlung der Galle mit V/eingeist nicht
löslichen Theile aufgenocimen werden» wahr-
heinlich wegen der einhüllenden V/irkung des
Ueims. Was der Alkohol nicht löste möge mit
und die Tinctur mit 4. bezeichnet werden.
3. Diese Substanz in kochendem Wasser gdüst,
Idete eine lichtgslbe , etwas trübe , schleimige ,
ehtschäumende Flüssigkeit, welche alle Charaktere
I Speichehtoffs besafs. Von Säuren wurde sie nieht
mindesten gefällt, sie enthielt folglich keiaea
UstoEF.
4. Aus dieser Tinctur setzten sich beim Erkal-
u weifSQ Flocken ab, welche sich wie ÄUÄS(oj(/'"ver-
lellca. — Bey der Analyse der OchsengaUe erhielt
78 Fromherz und Gugerfa
Ijp. Gmelin ähnlicbe Flocken, und er beschrieb d
selben als eine u-ahrsclieinlich neue Substanz. (S.
angef. Werk S. 45 und 4,6.) — Wir bemerkten d
sen Stoff zuerst bei der Untersuchung der Bippa
knorpel und waren ebenfalls geneigt ihn fQr eige
thOmlich zu halten. Er zeigt zwar mehrere Chara
tere des Kässtoffs, namentlich Lüslichkeit in kalti
und kochendetn Wasser und Fällbarkeit durch Si
ren, löst sich aber leicht in kochendem Alkoh
In den bekannten Abhandlungen von Bnzdius v^
Schübler über die Milch, {Schweiggei^s ioara. XM
S. 277. — meckelS Archiv IV. B. S. 557. — ) dann
den LehrbQcbern , fanden wir angegeben, dafs ki
ter Alkohol die Milch coagulire und kochender d
Kässtoff in eine fettwachsartige Substanz verwandt
In Fourcroy's und f^am/uelins Un:erEuchung der Kii
milch (Gf/j/m's Jouro. f.d. Chemie und Physik. Sten I
4tsHft. 1806) endlich wird bemerkt, dafs Alko!
womit die JVlilch coaguiirt wurde, nach der E
stillation eine trübe Flüssigkeit zurücklasse, -yf
che durch Gallus- Aufgufs, essigsaures Blei i
Schwefelsäure niedergeschlagen wird. Cle Bettal
theile dieser Flüssigkeit sind nach den geuaaa
Chemikern: Butter, Milchzucker, Essigsäure i
einer thierischen Substanz , und etwas salzsau
Kali. — Da diese Angaben über die Loslicbkeit i
Kässloffs im Alkohol nichts genaueres bestimnii
so stellten wir einige Versuche hierüber an. —
Kässtoff, nach Berzdius aus Kuh-Milch bei
tet, wurde mit kalten Alkohol von 40° R. überg
sen und einige Stunden damit in Berührung gelass
Er hatte dadurch eine weifae Farbe U-nd ein dem
chemische JJntersuchtivg der Galle.
75
tneneii Eiweifs ähnliches Aussehen erhalten. Der
Rcobol trübte sich stark durch Gallus- Aufgufs; fil-
L uad eingedampft liefs er Kässtoff zurilck. —
■ Tbeil des geronnenen Kässtoffs mit Alkohol ge-
t) löste sich ebenfalls; die Lüsung trübte sich
Erkalten und setzte nach einiger Zeit wejfse
)cken ab. Nach dem Abdampfen der alkoholi-
nLösung blieb, wie vorhin, eine Substanz zurück,
Iche alle Charaktere des Kässioffs faesafs. — Der
Isstoff löst sich also nach diesen Versuchen etwas
Li veniges in kaltem und leichter in kochendem Alko*
, aus welcher Lösung er sich nach dem Erkalten
1 Theil wieder in Flocken abscheidet. —
Der durch Säuren gefällte KässtoFf löst sich
febt in Alkohol auf, daher bewirkten Säaren Inder
nngelstigea Lüsuog des Kässtoffs keinem Nieder-
p>g. —
Die beim Behandeln des Kässtoff: mit Alkohol
irBckgebli ebene weifse Masse (der geronnene Käs-
pff ) mit Wasser ausgewaschen, dann mit kallem
hsser übergössen, quillt zuerst auf, und löst sich
pdlicb zu einer schleimigen, trlber* beim Rütteln
■Itark schäumenden Flüssigkeit; no;h schneller er-
folgt die Lösung durrch kochende; Wasser, beide
Flüssigkeiten werden reichlich von Säuren niederge-
schlagen. — Der Kässtoff wird daher durch kalten
^obol nicht zersetzt, er gerinnt nur durch Verlust
leines Wassers. Dieser, durch Alkohol coagulirte
i weifs gefärbte, Kässtoff ist folglich als der voU-
^mmen reine anzusehen, der blofs durch Abdam-
icb Berzelius erhaltene aber als eine Verbin-
llBg mit Wasser, als ein KäSStolif-HydrU.
F
74 Framherz und Gugert's
Nach dieser Abweichung gehen wir wieder
Analyse der-Galle über. \
Die von dem Kässtoff befreite Tinctur wurde
Trockne abgeraucht und mit kaltem Aether ausge^
gen. Dieser hinterhcls nachdem Verdunsten glänzet
Schüppchen von GaUenjui. — Der im Aether unlA
liehe Theil wurde in Wasser gelöst, und mit dri|
essigsaurem Blei gefällt. Die Flüssigkeit über dt
Niederschlage j durch Hydrothionsäure vom Blei 1
freit und eingedampft, liefs einen Hückstand T
Gallen- Sii/s (Pikromel) mit essigsaurere» Natron u
wenig .essigsaurem Kali. — Der Üleiniederscfal
■wurde durch einen Strom von Hydrolhionsäure zl
legt. Aus dem Schwefelblei zog kochender Alkol
Gallenhvz und hraunen exlractiven Farbeslnß' (Osia
zom^. Die Flüssigkeit über dem Schwefelblei ei
hielt denselbea Farbestoff mit Freier Phosphorsäui
Schwefelsäure und Salzsäure. — Wir geben dii
Resultate nur ganz kurz an, und beschreiben die l
lialtenen Stoffe nicht näher, weil wir sie alle bei d
Untersuchung der alkoholischen Lösung IL in v
grüfserer QuanüfSt erliielten und also später dara
zurückkommen können.
IL Alkoholische'Lösung tfer Galle.
Diese Tincltr, einige Tage ruhig hingestel
bildete einen schwichen Bodensatz. Aether zog n
demselben einige JCrystalle von Gallenfett. Der R<
löste sich leicht im Wasser auf. Die braune Lösuj
besafs einen ganz schwach süfslichen Geschmaoi
ohne Zweifel von einer Spur von Gallen -Süfs. S
petersäure brachte darin die Reactionen des Galle
farbestoffs hervor; da aber diese nicht deuthcher
chanische UnUrsucIiung der Galle. 75
]o der Galle selbst waren, io glauben wir, daCs diese
Lösung aurserGallenfarbestoff noch braunen extracti-
ven Farbestoff ( Osmazom ) enthielt. Verdünnte
Schwefelsäure, Salzsäure und Essigsäure färbten die
FlQssigUeit grün und trübten sie zugleich ; die Trü-
tnog verschwand bei Ueberscliufs von Säure. In die-
«em Bodensatz befand Eich also auch eine geringe
Menge Kässtoff. —
Die von dem Bodensatz abgegossene alkalische
Iidsung wurde fast zur Trockene ebgerauclit und
bicrauf nait kaltem Aellier geriiltelt. Der braun ge-
erbte Aelher wurde zum Tbeil in gelinder Wärme
verdampft, der Kackstand hierauf einige Tage ruhig
tiingestellt. Es setzten sich sehr viele weifse, glän-
zende Schüppchen ab. Um diese zu sammeln ward
die ätherische Flüssigkeit mit wenig Wasser versetzt
und &Itrirt. Die auf dem Filier zurück gebliebenen
Schüppchen verhielten sich nach dem Auswaschen
mit kaltem Alkohol wie reines Gallcnfetl. Aufser
^Bdea allgemeinen Charakteren der neutralen Fett-Ar»
^Hen zeicbeien sie sich nämlich noch insbesondere aus,
^■tirch ihre Unschmelzbarkeit bei 100° C. und ihre
^^Bgenschaft durch langes Kochen mit Aetzkali nicht
^Hlu verseifen. —
^P Die von dem Gallenfett abfiltrirte Flüssigkeit
T wurde zu der abgedampften und vom Aetber nicht
I gelösten alkoholischen Tinciur gegossen, das Ganze
I Iiierauf iri der nöthigen Menge Wasser aufgelöst, und
I durch drittel essigsaures Blei gefällt. — Wir bezetcb-
' atn die Flüssigkeit über dem Niederschlag mit 1. und
diesen mit 2.
Ik Niehdem durcfa einen Strom von ^ydrotbioa-
76 Fremlierz und Gugeri's
saurem Gas das QberschQssige essigsaure Blei wegg
schafft worden, dampften wir diese Flüssigkeit fast z|
Trockene ein. Der Rückstand war ein Gemeng vfl
Gallerisufs (Pikromel) mit essigsaurem Natron ul
wenig essigsaurem Kali. — Es gelang durch eine d<{
folgenden Operationen das Gallen - Süfs noch reini
als hier, d. h. frei von dem beigemengten essigsaure
Salzen zu erhalten; wi> wollen daher erst später d
Eigenschaften desselben angeben. —
S. Den durch Drittel essigsaures Blei gebildeti
Niederschlag suspendirten wir in Wasser, setzten ein
ge Tropfen Essigsäure hinzu, und leiteten Hydrothic
säure durch die Flüssigkeit. — Der in Wasser gelä
ste Tlieil heifse 3. und das Schwefelblei 4.
3. Diese von dem SchweFelblei abßltrirte Flfli
Sigkeit wurde bis auf einen geringen Rückstand eil
gedampft und dann einige Zeit ruhig hingestellt,
setzten sich viele weifse Körnchen ab, die, mit
nig kaltem Wasser ausgewaschen, die Eigenschaft«
des von GmeJin zuerst beschriebenen reinert Pihronu
hatten. Da die Abscheidung dieses Stoffes Ginela
Entdeckung zur Bestätigung dient, so wollen wird
Hauptcharaktere des von uns erhaltenen Körpers o
her angeben. — Dieser Pikromel bestand aus kleinei
weifsen Körnchen, ohne Geruch, und von sehr sf
fsem, hintennach bitterlichem Geschmack; sie reagij
ten ganz neutral. In der Hitze lieferten sie ziemlic
viel kohlensaures Ammoniak. Die süfse Materie U
ste sich leicht in Wasser und Alhohol, aber kaui
in Aetber; die wässerige Lösung wurde von Säure
nicht im mindesten getrabt. ( In der Auflösung d«
unter 1. angeführten, mit essigsaurem Natron veru;
chemisclie Vnlermchuji'' der Galle.
77
ifgten, CaJJensOfses bewirkte concentrirle Schwe-
bure nach einigen Minuten einen kristallinischen
tderschlag, wie in Gmelin's PikromeJ. Dieser war
res Schwefelsaures Natron. Jene Reactioo ist
Iglich nicht dem Gallen-Silfs zuzuschreiben.) —
Neutrales esstgsaares Blei, salzsaures Eisenoxyd,
schwefelsaures Kupfer, saljietersaures Quecksüber-
DKyilul und salpetersaures Silber veränderten die Lü-
«ung dieses Stoffes im Wasser nicht, und drittel ss-
sjgsaures Btei bewirkte einen ganz schwachen Nie-
(li^rschlag. — Die süfse Materie war nicht fähig in
U'eingährung überzugehen.
Wir halten nach den angegebenen Charakteren
diesen Körper, mit Lp. GmeUii, für den reinen silfsen
itoff der Galle. Es scheint uns zweckmäfsiger den-
Iben Gallen -Sufs zu nennen, als Pikromel. Der
irbarische und undeuische) Name Pikromel pafst
sht irebr zu den Eigenschaften Aer festen sOfsen
iterie und giebt überdiefs zu Verwechselungen mit
unreinen Pikromel Thaiard's Anlafs. Die Be-
mung Gallen- Zucker würde aus dem Grunde un-
ihligseyn, weil dieser Stoff , wegen seiner Unfä-
;keit zur Weingährung, nicht zu der Gattung
:il«r« im engeren Sinne, gehört.
Die von dem Gallen -Süfs abgegossene Flüssig-
Bit reagirte sauer vom Gehalt an freier Phosphorsäu-
Scbwefelsäure und SaUsäure. — Es krystallisirte
Gallen- ^f^para gm {Lp. Cmdin's) aus derselben.
le besafs eine braune Farbe, einen schwach sauren
id zugleich sQfsÜchen Geschmack, ohne Zweifel
lOch gelöstem Gallensüfs. Abgesehen von diesen
imengungen verhielt sich diese braune Substanz
78 Fromherx und (lugerfs
wie ein exiractivcr Farbcstojf (^OsmiT.om.') Vicllfl
enthielt sie auch etwas GalJenliarz. Salpeters;
zeigte keinen Gallen - Farbesloff an.
4. Das Sclnvefelbiei zogen wir mit kochen
Alkohol aus, dampften die braune Tinctur ab
behandelten den Rückstand mit heifsem Wasser.
Der in Wasser lösliche Theil wurde durch Sät
voluminüs weifs niedergeschlagen. Wir verset;
ihn mit überschüssiger Saksdure nnd wuschen
Niederschlag gut mit Ualtem Wasser aus. Dieser be
die wesentlichen Charakteren von Gmelin's Cliohm
Er unterschied sich davon nur durch die Unfähig]
zu krystailisiren und durcii die sehr schwache 1
thung des Lackmuspapiers in der -wässerigen Lüsi
Wir woll-in die Eigenschaften, welche wir an di«
Säure bemerkten, näher angeben, da sie einen
wenig untersuchte Substanz \%\, — Sie setzte s
bei der Fällung aus ihren Salzen als ein sehr zai
weifses Pulver ab, welches sich nach und nacb
Form weifser Flocken an die Wände der Gefäfse
hing. Aus der Losung in Alkolml konnten wir
nicht krystaüisirt, sondern nur als eine feste we
Masse erhalten. Diese Säure besafs keinen Geri
und einem sehr silfsen, nachher etwas scharfen i
bitterlichen Geschmack. Sie schmolz noch nicht
100° C. und lieferte in der Hitze Slickstoff hall
Froducte. In kaltem und kochendem Wasser
sie sich sehr schwierig auf. Die Lösung reagj
nur ganz schwach sauer, und zeigte keine Vera
derungen durch die Salze. Kalter, insbesondi
aber kochender Alkohol löste die Säure leicht, u
die heifse Lösung rüthete Lackmus stark. Auch
cJiertiiicTie ÜnttTsuchung der Galle. 79
eiber zeigte sie sich Jüslich, und die Lösung reagir-
ebenfalls sauer. — Mit der gröfsten Leichtigkeit
Drde die frisch gefallLe Säure von Ammoniak und
elzkali aufgelöst, und sie neutralisi.'te diese Basen
Jlständig. Spuren braclilen in diesen Lösungen
ichliche weifse Niederschläge hervor, Die neutrale
rbifiduog mit Ammoniak fallie endlich nicht die
ze von Kalk, Baryt, Bittererde, Eisenoxyd, Kup-
I Blei, Quecksilber und Silberoxyd.
Es wäre sehr zu wünschen , dafs der Herr Ent-
öler der Cholsäure ausführlichere Unlersuchungen
er dieselbe anstellen müchle, damit wir genauere
nntnisse über diese inleressanle Substanz erlnelten.
Die Flüssigkeit, aus welcher die Cholsäure durch
zsäure gefallt ^vorden war, enthielt salzsaures
oo.
Der in Wasser unlösliche Theil der aus dem
vefeiblei erhaltenen Tinctur wurde in Aelhei
ge.
Euod die braune Lösung zum freiwilligen Verdui
1 hingestellt. Es setzten sich braune Flocken ab,
I tfaeils eine weifse Haut, iheils weifse nadelförmi-
Krystalle. Die braunen Flocken wurden zum
Bil mechanisch, dann durch Aufi-isen in kaltem
tohol getrennt. Sie hatten alle bekannten Cha-
LIere eines Harzes und kamen überhaupt in den
aentllcbea Eigenschaften mit dein von Lp. Gmelin
der Ocbsengalle erhaltenen Gallen -Harz übereln.
Der im kaltem Wasser unlösliche Theil war ein
neog von Talgsäure mit wenig Othuurc. — Bei
Lösung der mit Wasser behandelten Tinctur des
iwefelbleis in Aether blieb eine dunkelbraune Sub-
Dz zurück. Diese löste sich leicht in Wasser und
r
80 f romherz und Gugerfs '
in Alkohol, die Losungen reagirten neutral und i
den gefällt von einfach uud drittel essigsaurem I
von salpetersaurem Quecksilber- Oxydul und
salpetersaurem Silber, nicht aber von Gallus - Aufj
Salpetersäure reagirte nicht auf Gallen -FarbesI
Bei der trockenen Deslillatton lieferte diese Subsl
kohlensaures Ammoniak. Wir halten sie nach di
Charakteren für ex-ti-ßctivcn Faröestii/f {Osmazom
Wir äscherten endlich eine andere, wie wir
nahmen, durcli Krankheit nicht veränderte
ein, und bestimmten ihre Sal^e. Das ResuUat
ches wir theils dadurch, theils schon bei den vo*
beschriebenen Untersuchungen erhielten, werden
gleich weiter unten angeben. EndUch suchten
noch zu bestimmen; ob auch die menschliche C
wie jene des Ochsen, doppelt kohlensaures Na
enthalte. Der Versuch mifsglückte aber, indem
gen nicht gehöriger Beaufsichtigung ein Theilderl
Je Oberslieg. — Auf Essigsäure und Ammoniak
ben wir nicht reagirt. — Während wir mit den
gen Versuchen beschäftigt waren erhiellen wir
Galle eines hingerJchteten, ge.^unden S4 jähr!
Mannes. Es war zwar, wegen der geringen Me
derselben, nicht möglich eine vollständige Ana
damit anzustellen, wir konnten aber doch die tvi
tigeren der beschriebenen Stoffe darin nachweil
den Schleim, den Gallen -Farbestoff, das Gallen«!
Gallen- Süfs, Gallen -Harz und die Talgsäure.
Die angeführten Versuche bestätigen im AI
meinen die Beobachtungen L/3. GwifZ;«'*, und wir zu
fein jetzt nicht mehr, dafs die Galle wirklich i
ganz aodere Zusammensetzung habe, als wir £tt
cJiemiscJie Untersuchung der Leber.
Hl
'» der grofsen Auctorität von Berzelius annahmen.
BvoD uns erhaltenen Resultate zufolge sind dieBe-
dtbeile der menschJichen Galle, aufser über 90
Wasser, folgende:
' Schleim, Gallen-Farhestoff, Speichelstoff, Käs-
', brauner extractiver Farhesloff ^Osmazom), Gal-
^Fett, Gallen -Süfs, Gallen -Harz, cholsaures,
• und ölsaures Natron, phosphorsaures, viel salz«
|es uad wenig schwefelsaures Natron, sehr wenig
-Salze, phosphorsaurer Kalk und wenig schwe*
und kohlensaurer (vielleicht organischsau-«
[■ Kalk.
' Die Leber des Menschen ist bisher, soviel ung
nnnt wurde, noch l;einer chemischen Untersu-
kg unterworfen worden. Die Leber des Kochen
l^*ci Balis L.") analysirte l'auqueUn, (^Annalcs de Chi*
eT. X. Jahrg. 179t) und jene des Ochsen, Bra-
tnol. (^Ann. deChim. et dePhys. X.) Vauquclin fand
r Kochen-Leber: Fett, das mehr als die Hälfte
lewichles betrug, Parenchym und phosphorsau*
Kalk. ^2c\\ Braconnot enthält die Ochsen -Leber:
t von Gefälsen und Häuten 18,94; in Wasser
|ehe Theile 81,06. Und in diesen finden sich : brau*
riechendes , phosphorhalliges Oel ; Stickstoff«
', durch Gerbestoff fäilbarcMalerie; Eiweifstoff;
; nicht im Weingeist lüsliche Verbindung des Ka«
bit überschüssiger organischer Säure; salzsaures
; eisenhaltiger phosphorsaurer Kalk itnd Walser.
bei unserer Analyse der menschlichen Leber wa-
fvnr besonders darauf aufmerksam, ob nicht in
I Parenchym dieses Organea- Stoffe vorkommen.
a.PKj., .gJJ.H.J.f.V.n,
a,llfl.l.)
1
82 Promherz und Gugevt'a
welche man in der Galle findet, oder die wenigstens
mit diesen Aehnlichkeit haben, — Wir verwendeten ■
zu dieser Untersuchung einen Theil der Leber eines
enthaupteten, ganz gesunden jungen Mannes. Zuvor*
derst zerschnitten wir dasLeber-Sliick in ganzkieina
TheJlchen, und wuschen dieselben sorgfältig mit kal-
tem Wasser aus, um das Blut aus den Gefafsen ihmT
die Galle aus den Gallen -Gängen zu entfernen. | ^
Die gehürig ausgewaschene Leber wurde zun |,
mit kaltem Wasser behandelt , so lange dieses noi l
etwas aufnahm. Wir bezeichnen den wässerig
Auszug mit 1 und den Rückstand mit 2.
1. Kalter ^vässeriger Auszug der Leber. Di
ser war noch schwach röthlich gefärbt, von schtl
miger Consistenz und etwas trübe. — Salpetersäuiii^
Salzsäure undSublimat-Lüsung brachten darin reich'
liehe Niederschläge hervor. Durch Alkohol und durch
Erhitzen coagulirte er sich stark. Es war somit viel
Biwei/s vorhanden. — Um dieses abzuscheiden wurde
die Flüssigkeit eingekocht, das Eiweifs durch Filtriv
ren getrennt, die filtrirte Lösung zur Exlracts- Di-
cke abgedampft und mit siedendem Weingeist von
35° R. behandelt.— Aus der rolbbraunen Tinclur.
setzten sich schmutzig weifse Flocken ab, welche cÜB .
Charaktere des Kässtoffs hatten. Beim Einäschern
hinterliefs dieser etwas Chlor - Kalium und phosplm
sauren Kalk, — Die weingeistige Lösung besafs ei-
nen starken unangenehmen Geruch, der sich aucb
dem davon abdestillirten Alkohol miltheiUe. Nacb
dem Eindampfen derselben blieb eine dunkel rotlfe
braune, zähe, kleberige, leicht in Wasser lüslicht
Substanz ziiiQck , diB>nichc von Säuren, aber reicl^
chemische Untersuchung der Leber. 83
»OD GaJIus-Aufgurs, drittel essigsaurem EJei,
Aersaurem Quecksilber- Oxydul und salpetersau-
Silber gefällt wurde. Wir sahen sie daher alsejr-
fCTi rothbraunen Farbesloff (^Osmazom') an.
'Bei der Behandlung der vom Eiwerfs abriltrirten
■zur Exlracls - Dicke eingedampften Flüssigkeit
Alkohol blieb ein in Weingeist unlöslicher, gelb-
Wcilser, lockererjRückstand, der sich wie .Sp«-
verhielt; es war ihm blos noch eine Spur von
loff beigemengt, welche der lösenden Wirkung
kochenden Alkohols entgangen war.
2. Der io kaltem Wasser unlösliche Theil der
ir wurde mit kochendem Wasser behandelt. Ah-
longS, Kückstand 4.
S. Dieses Decoct, von hellgelber Farbe, dampften
lÜD, und zogen denRücksUnd mit heifsem Wein*
(aus. — Die alkoholische Lösung setzte noch ei-
. weilse Flocken von Kässtoff ab. Sie wurde
n abgegossen, zur Trockene vorsichiig abge-'
[tt* wieder in heifsem Wasser gelöst, und die
psang mit drittel essigsaurem Blei gefällt, um
llenfallsige Gegenwart von Gallen - Süfs auszumit-
Dje Behandlung des Niederschlags und der FJüs-
gt Ober demselben, auf die bekannte Weise, .
.aber kein Gallensüfs, sondern blofs extracliveni
toff X, "lit essigsaurem ICaii. ) — Der in Alko- *
inlüsliche Theil des abgedampften Decocts v
, welche aber wohl nicht als Beslandtheil dec
sondern als Product der Operation anzuse-
^Wir behandelten den in kaltem und kocliea-
84 Proniherz und Gugerl't
dem Wasser unlöslichen KücUsiand mrt siedendem
Alkohol. — Die klare, lichtgelbe Tinctur trübte
sicli beim Erkalten stark, und bildete nach und nach
einen gelblich weifsen Bodensatz, der von der Flüs-
sigkeit getrennt undmilAether gescbQltelt wurde. —
Aus der ätherischen Lösung krystallisirten beim all-
mäligen Verdunsten sternförmig an einander ge-
reihete weifsc Nadeln, welche alle Eigenschaften dei
Talgstqffs (Stearins) zeigten. Die Flüssigkeit ent-
hielt, aufser noch etwas Talgsioff, Oehtoß' {Kliia.)
— Gallenfett konnten wir nicht auffinden.
Bei der Behandlung des Bodensatzes mit Aetber
blieb ein Rückstand, welcher folgende Gigenschaftea
■ besafs:
Feste, körnige, braungeihe Masse; getrocknet,
hart und bröchig; gerucli - und geschmacklos; un-
schmelzbar bei 100° C. ; bläht sich bei höherer Tem-
peratur auf und verbrennt an der Luft mit stark ru-
fsender Flamme. Bei der trockenen Destillation Yif
ferte diese Substanz eine geringeSpur von kohlensau«
rem Ammoniak, wahrscheinlich einer fremden Bei-
mengung wegen. Im Wasser war sie ganz unlöslich ;
nicht löslich in kaltem, aber ziemlich leicht in ko
chendem Alkohol; unlöslich im Aether. Mit Ael.-
,kali erhitzt, bildete dieser Stoff eine klare Losung)
aus welcher Säuren weifse Flocken abschieden. Die-
se, sorgfältig ausgewaschen, lösten sich in kochendem
Alkohol und im Aether, (vielleicht ihrer Zerthei-
lung wegen?) lind die Lösungen reagirten durchan
nicht sauer. Wir halten nach den' angeführten ti
genschaften diese Substanz für ein Harz, und be-
zeichnen dasselbe« zum Unterschied von den übrigeu
chetswcite Untersuchung der lieber. 85
Aschen Harzen, wovon es sich vorzQgUch durch
fUiüösliclikeit in kaltem Alkohol oder im Äelber
rsclieidet, mit der BenenouDg lieber - Harz. ~^
Tscheinlich ist dieses Harz die Substanz, aus
leher das Gallen - Harz gebildet wird.
Die vom Bodensatz abgegossene alkoliolischeLö*
bis auf ^ eingedampft trübtesich stark; auf der'
'ääcbe schwammen bräunlich gelbe ülarlige Tro i
, und gröFsere Massen, welche Lackmus -Papier
. rütheten, und beim Erkalien theils in weiCsen bü*
eiförmig gruppjrten Nadeln krystaiÜsirten, theils
tig blieben und ihre gelbe Farbe behielten. Bei
er Prüfung zeigten diese Substanzen die bekann-
Cbarnktere der Talgsöiire und Oehcitire. — Diese-
!a Säuren finden sieb somit im freien Zustande in
Leber, nicht als Salze wie in der Galle. Siezer-
pn \FahrscheinIicb bei ihrer Ausführung in die
I einfach kohlensaures Natron, und bilden so
ir dem talg- und olsauren, auch das doppelt koh-
ure Natron der Galle. {Wahrscheinlich waren
Säuren noch mit etwas Talg - und Oelsloff gemengt
diese, wie sie oben erhalten wurden, mit gerin-
Quantitäten der Fettsäuren).
Die alkoholische Flüssigkeit, aus welcher die
Säuren abgeschieden wurden, hinterliefs eine
le, in Wasser lösliche Substanz, welche sich
:e]Ctractiver Farbstoff verhielt.
Der in Wasser und Alkohol unlösliche Theil
Leber war der Fasa'siojf oder das Parencbym
telben.
Endlich wurde noch ein Theil der Leber des
lUcheo Individuums eingeäschert, um die Salze
'
86 Fromherz und Gugerfs ^
2u bestiimnen. Wir wollea vor der Hand nur be-
inerlcen , dafs sich unter den auHöslichen blofs Kali-
Salze fanden. Diese Thalsache iväre auffallend, da
die Galle Nalron- Salze hält, wenn man nicht mit
Bestimmtheit annehmen künnte, dafs die Natur def
Salze bei verschiedenen Individuen, bei verschiede*
nen Nalirungs-Milteln u.s.w. veränderlich sey.
Die Resultate dieser Untersuchung sind nun fol-
gende: 100 Theile der analysirten Leber enthielten
38,21 feste Stoffe und 61,79 Wasser. 100 Th. der ge-
trockneten Leber bestanden aus 7 1,28 auflösÜchen Sub-
stanzen und 28,72 unlöslichem Parenchyin. — '.
Quantität der Salze betrug in 100 Th. fgetrocknJj
Leber) 2,634.
Die einzelnen BestandtheÜe sind: Eiweifs,
gröfster Menge; Kässtoff; Speichelstoff; brauneres-
traclivec Farbestoff (Osmazom); Leber-Harz; Talg-
stoff und Oelstoff; freie Talgsäure und Oelsäure;
Faserstoff; salzsaures und phosphorsaures Kah; phos-
phorsaurer mit wenig kohlensaurem Kalk, und Spu-
ren von Eisenoxyd.
Leber'GescUwulst.
Das Individuum, bei dem diese Geschwulst ror-
kam, ein Mann von mittleren Jahren, litt sehr langa
an Leber -Beschwerden, vorzüglich als Folge von
Kummer und anderen psychischen Leiden. Während
seines Aufenthalts in der hiesigen Universitäls-Kli-
nik bildete sein Harn, bis zum Tode, einen ziegel-
mehlartigen Bodensatz, (dessen Analyse unten folgt)
und doch wurden die Nieren und alle Unterleibs- Or-
gane, mit Ausnahme der Leber, gesund gefunden.
— > Die Leber" Geschwulst erstreckte sich vom recii*'
chemische Untersurhung einer Lehergeschu-uht. 87
ten Hypocbondrium bis zum Unkea ; sie wog gegen
zwölf Pfunde, halte eine weifsliche Farbe, ein Ka-
ie artiges Aussehen und war beim Durchschneiden
ziemlich weich. Von demParenchym der Leber war
nichts mehr zu sehen.
"Wir befolgten bei der Analyse dieser Geschwulst,
im Wesentiicbeo, dasselbe Verfahren, welches wir
vorhin bei der Untersuchung der Leber angegeben
haben. Der Kürze wegen führen wir hier nur die
Kesultale an , und bemerken blofs , dals der gefunde-
ne fiässioff durch Fällung 'mit stark verdünnter Sal-
petersäure vom SpeJcheistoff getrennt wurde.
Die Hauptmasse der Geschwulst bestand aus
Talgstoff und Oelstoff (Fett) und aus Eiweifs, das
sich durch kaltes Wasser ausziehen HeTs, folglich
nicht geronnen war. Die übrigen Beslandtbeile,
welche aber im Verhältnifs zu den genannten nur in
geringer Menge sich fanden, waren: braungelber
extractiver Farbestoff, Käsestoff, Speichelsloff, sehr
wenig Faserstoff von Gefafsen, endlich salzsaures Na-
tron und pbosphorsaurer Kalk.
Gallenfett konnten wir nicht Snden, ebensowe>
freie Talg- und Oelsäure und das Leber-Harz.
(F«rt*etiuDg im nächitea Heft.)
Zur Elektrochemie.
Ueber die Reduclion der 3Ietal!e durch einander
auf Tiasscjit Wege,
{Podteli, der 5, 470 vorigen Bandes begODB
n Abbaadlui
Ich bin überzeugt, dafs die bequeme und,
.möchte sagen, steife Art, nach der mao bei der
duction eines Metalls durch ein anderes mehrenthe
experimentjrt, mit eine der vorzügiichslen Ursacb
ist, dafs in diesemTheile derChemieso Vielessiehc
Aufmerltsamkeit der Forscher entziehen konn
Stellt man z. B. eine MesserkUnge in die Auflösu
des essigsauren Kupfers, und sieht sich nach Verlj
voD vielen Stunden erst nach dem Erfolge um,sovir{
man allerdings die Klinge an dem von der Flüssigllf
■ umspülten Theile überkupfert finden ; aber auf d^
Weise erhält man eine nur sehr oberfiichliche u
mangelhafte Kenntnifs der eigenllichen Natur diej
Vorganges, und der auf jene Beobachtung gegrüm
te Ausspruch, dafs essigsaures Kupfer durch Eis
zersetzt werde, erweist sich, bei genauerer Nachfi
schung, wenigstens so ohne nähere Beslimmuug t
gestellt, als unrichtig.
Will man das Verbalten des Eisens zum genai
ten Kupfersalze kennen lernen , so gehe man liei
so zu Werke, wie eben bei dem Salpetersäuren Ki
fer, und setze eine Keihe einzelner Tropfen der
fTelziar über gegettseilige MetaUrciluclionen. 89
sigsauren KupFerlosung auf blanke EJscnsiäbe: so
wird man die Natnr in ihrem einfacheren und feine-
ren Wirken belauschen.
Auch hier zeigt sich ein verschieilenes Verhal-
len der einzelnen Tropfen. Diti nieisiai verdunsten
unverändert und lassen einen Ueberzug von Grün-
spaakryställchen zurück, zwischen welchen die
blank gebliebene Eisenoberfläche hindurchschimmert;
die übrigen erleiden tiae geringe Zersetzung. Diese
findet aber stets nur an dem l'.ande (oder der /-/(/(••
grunze) des Tropfens Slait. Es bildet sich an der
Stehe des Randes, an welcher sie erfolgt, ein klei-
Beres oder grüfseres braunes Säumeben von essigsau-
rem Eisen; die blaue Farbe des Tropfens gebt da-
a die grünliche über, während sich zugleich,
'hinnen zu, ein wenig Kupfer absetzt. Gewöhn-
ist die Zersetzung auf eine so kleine Stelle des
lUodes beschränkt und so langsam fortschreitend,
dafs ihr der gröfsere Theil des Tropfens durch Kry-
(taliisiren entgeht. Darum pßanzt sich auch nur
Ulta selten die Ueberkupferung vom Rande über die
puse , von dem Tropfen bedeckte, Oberfläche fort.
So verhält sich demnach die Oberfläche des Ei-
ms mit der essigsauren Kupferlösung, wenn man
lüese in einzelnen Tropfen auf jene bringt, entwe-
der ganz negativ oder so schwach positiv, dafs nur
IB denjenigen positiven Stellen einige Reduction er-
folgt, welche gerade an dem Rande des Tropfens
liegen und daher mit der atmosphärischen Luft im
Cootacte flehen, deren Sauerstoff ihren elektropo-
biven Zustand, der für sich die Zersetzung herbei-
arfahreo zu schwach ist, zu erhöhen vermag. Und
90 ir e t z 1 a r
dennoch reichte ihre reducirende Kraft iranieri
nicht hin , eine schnelle Reduction des giinzen 1
fens zu veranlassen. "J
Bei mäfsiger Erwärmung der Stäbchen, auf
chem die TropTen liegen , ist das Verhallen vorf
bei gewöhnlicher Temperatur Statt findenden in
verschieden, als nun der Einflufs der (ohnehin verd
ten, daher minder wirksamen) Luft zum ZusI?
kommen der Wiederherstellung an den posjtivenj
leo nicht mehr nothwendig ist. Daher sieljt man
die Zersetzung auch an anderenPuncteninnerhaU
Tropfens, und nicht blofs an den am Rande gd
nen, erfolgen. Die meisten Tropfen kiystalli
aber aucb hier, ohne eine Veränderung erlitt«
haben, und selbst bei denjenigen, wo diefs nicÜJ
Fall ist, geschieht die Wiederherstellung desKaj
auch jetzt noch so träge und langsam, dafs sü
der durch die Wärme bewirkten schnelleren Verdi
pfung, schon krystallisirl sind, ehe noch eine t
träcbilicbe Reduction zu Stande gekommen i<;t. ;
hinterlassen grünblaue Krusten , nach deren Ilinwi
nähme man nur einen oder mehrere kleine überl
pferte Puncle sieht.
Erst wenn die Temperatur der Stäbchen no
mehr erhöht wird (bis zu 80° R.) werden alie Tr
pFen auf denselben zersetzt, und zwar rasch und vc
ständig; es zeigen sich, nachdem sie abgedamj
sind, rothbraune Krusten von (basisch) essigsaurt
Eisenoxyd, unter welchen die ganze von ihnen b
deckte Oberfläche überkupfert ist.
Erhitzt man die Stäbchen noch weiter bis Zg
nem Wärmegrade, der indefs »och lange nichlS
über gegenseitige Mclalh-educüoiicn. 91
r'ankele Glühhitze erreicht, so Mit nun ein mertc>
würdiges Beispiel von Umkehrung der Polarität ein:
das Eisen ist nun a&mWch negativ , und die aufgetropf-
le essigsaure Kupferjösung dampft jetzt völlig unzcr-
<;et2t ab. Zum Beweise, dafs diefs nicht etwa an
der Schnelligkeit oder der Art des Abdampfens liegp,
kann man nebenbei vergleirihungsweisc Tropfen viSa
sah,- oder schwefelsaurer Kupferlösung auf die Sl3b-
d)en bringen, welche unter augenblicklicher Zei^
Setzung die Oberfläche fiberkupfern.
Aus dem zuerst erwähnlen Verhalten der Tro-
pfen bei gewöhnlicher Temperatur iollte man scliJie-
feen, dafs Eisensläbchen, ««/tv essigsaurer Kupferlö- ,
aung liegend, keine Reduction bewirken kannten.
;nn man indefs in mehrere Gläser gleiche Mengen
ebengenannten Kupfersolution «ertheilt, und nun
[er jede Flüssigkeit ein Stallchen legt, so findet
nach Verlauf von z. B. 24 Stunden in dem einen
iscben das Stäbchen unverändert, in dem anderen
"die Flüssigkeit vom aufgenommenen Eisenoxydul grlln-
!ch und eine verhältnifsmäfsige Menge Kupfer andern
Stäbchen abgesetzt, in dem dritten den Abt^atz des
letztera noch stärker und die Zersetzung der Flüssig-
iit noch weiter gediehen u. s. w. Hier sind also eini-
Stäbcben im Stande , auch ohne mit der Luft ia
ittelharem Contacte zu seyn, vermöge einiger po-
werdenden Stellen , der Zahl und Kraft der letz-
ten gemäfs, mehr oder weniger eine Reduction zu
bewirken. Es konnten dieselben Stellen bei dem
Experimente mit^den einzelnen Tropfen nur dann,
wie man gesehen hat, einige Zersetzung veranlas-
Kn, wenn sie an der Luflgränze eines Tropfens )a-
92 iy e t z i a r
geilt nicht aber in der Mitte, wo ihre schwache
sitJvität nicht vermögend war, in der kurzen Za|
ehe der Tropfen krystallisirte, eine Keduction ein'
zuleiten. Liegt nun aber ein Stäbchen unter essig- :
saurer Kupferjösung, so haben dieselben schwacb ,
positiven Stellen eine viel längere Zeit für ihre Wirk-
samkeit vor sich , da die Flüssigkeit erst nach Ver-
lauf von Wochen eintrocknet und sie endlich dorch
dieselbe mit einander verbunden werden, wodurch
sie wahrscheinlich ihre Kraft gegenseitig erhöhen.
Nimmt man ein Stäbchen, welches z. B. einen .
Tag unter der Auflösung des Grünspans lag, ohns
iiberkupfert zu werden, heraus, und stellt es nun
so in die Flüssigkeit, dafs es aus derselben zum
Theii heri'orragl und mit der Luft in Berührung steht:
so erfolgt nun innerhalb einiger Stunden eine Reduc-
tion an dem von der Lösung umgebenen Theite.
Letzterer bildet in diesem Falle bIofs«den negativen
Pol, an welchen sich das abgeschiedene Kupfer an-
setzt; der eigentliche Angriff des Eisens geht blofs
von den positiven Stelleo an der Luftgränze aus, wo-
selbst man das Stäbchen auch rauh und angegriffen
findet. Stahl bleibt unter der Auflösung des krystal-
lisirten Grünspans jedesmal hlanh. Stellt man daher
ejn polirtes Stahlstäbchen in dieselbe: so wird man
es nur dann überkupFerl finden, wenn ein Tbeil der
Klinge aus der Flüssigkeit herausstellt, nicht aber^
wenn sie von letzterer nebst einem Stücke des Hef-
tes bedeckt ist.
Ein Eisenstäbchen , welches zuvor mittelst Kup-
fervitriollösung auf der einen Fläche tiberkupfert wor-
den war, brachte in der Grünspansolution keine vvei- .
über i
'••(€ HJetollreiluclivncn.
93
>-
lere Fällung von Kupfer zuwege. Diese Thatsacbe
^riclit sehr gegen die Annahme derjenigen, welcbe
dar Elektricitätserregung zwischen den ersten Theil-
ehen des gefällten Metalls und dem fällenden, einen
tiel zu grofsen Antlieil an dem Erfolge dieser Heduo-
tioneo zuschreiben.
Eisenfeile, mit essigsaurer Kupferlösung über-
gössen) bewirkt bald eine Zersetzung. Entfernt man
aber durch vorgängiges Reiben unter Wasser die aii
derselben adhärirenden Luftbläschen: so'bleibt sie
gewöhnlich ohne Veränderung unter der Flüssigkeit,
[che uozersetzt darQber krystallisirt.
5. 5.
Die Auflösung des kleesauren KupFeroxyd- Am-
moniaks *) in einzelnen Tropfen auf die Oberfläche
TOD Eisen gebracht, zeigt ein Verhalten, wie das
lelersaure Kupfer. Einige Tropfen zersetzen
im Nu und überziehen das Eisen mit einem hell-
icn Kupferhäulchen; andere bleiben unverändert.
Manche Stäbchen lassen alle auf dieselben ge-
ihten Tropfen unzersetzt.
Indefs zeigt sich hier die auffallende, sehr ar-
fSge Erscheinung, dafs bei den sich zersetzenden
'opfent gleich nach der Bildung eines Kupferaber-
auf den von ihnen bedeckten Stellen, die wei-
re Reduction nicht allein stille steht, sondern das
lon gefällte Kupfer sehr bald wieder verschmndel ,
id die blanke Eisen - Oberfluche wieder zum Vorschein
I Doppelialz, indem ich pulvoiigei, un-
iiet Kupfer «o lange io eine Auflöiung
reo Ammoniak« Itug, all «ich noch et.
*) Ich bereitele iliea
*anötticbei. klee*
dei einfach kleega
«u aullütts.
94
ly e t
'kommt. Es verrathen dann diese Tropfen die t
tene. Zersetzung nur durch eine, ins Grflniiche j
lende, Nuance ihre Farbe; kaum kann man sie |
(Jen, von Anfang an unverändert gebliebenen,
terscheiden, gleich welchen sie nunmehr ohne feH
re Veränderung krystallisiren.
Vertheilt man die Auflösung dieses Salzt
mehrere Gläschen, und legt in jedes ein Stäbcj
unter dieselbe, so werden einige schnell und sehr»'
iiberhtfiffj-t , * ') während andei-e unverändert bleim
solche nämlich, auf deren Oberfläche sich durch |
zelne Tropfen keine positive Stelle wahrnehmen 1
Bei einiger Erhöhung der Temperatur werden afl
auch diese flberkupfert.
Bleibt ein öberkupferles Stäbchen in der Aul
sung liegen, so findet man dasselbe nach Verlauf'
12 — 24 Stunden wieder blank und das gefällte I
fer aufgelöst. Hier hat man also in grüfserera T
Stabe dieselbe auffallende Erscheinung, wie bei 3
einzelnen auf Eisen gesetzten Tropfen. Sie ündei
Folgendem ihre Erklärung: ,
Die Auflösung des Doppelsalzes rülhet eiawll
das Lackmuspapier, vermöge eines sehr kleinen 4
') Bei koiuar anderen KiipferlüjUDg lall ich dai Kupfsr
so jjcbücea, glSniendeo, glaltea und diclileo Ueberm
den, dei, aucli mcli der Heraujnahnie der SiabcL
der Fiüjäigteil, lo wenig seinen meullischen ülan
Beins, bdlrotba Fatba an der Luft veiliert, leb eit
daher dio Auflösung des kleeiauren Kiijifeioxyd •Amicoil
.talt d« bUuen Vitriol», denen man sich g^wöhnliel
dient, um dai Eisen zu irgend rinem Zwacke, a, B. 1
Vergolden, zu überkupfetn. Man ervvaime t
, eicht da« Elsen und die AuEIÜsuag ein nenia
durch die VeKcbiedeoheit dea Eiseng, itinan Zweck »nl
über gegcmeilige Mi-taltreüiiriidiu-n. 95
Uls freier Säure^ welche das zu ihrer Bereitung
■ewandte krystaJhsirte kleesaure Ammoniak ge-
Boiglicb besitzt. Tilgt man diese saure Reaction
nrch Zutröpfeln von Ammaniak, Sa dafs es noch
I wenig vorsclilägt, so bleiben nun c/Ze Stäbchen
I der gewöhnlichen Temperatur unverändert in der-
bea; nur, -wenn des aberscliüssigen Ammoniaks
mstTSt wenig zugegen ist, findet sich noch je zuwei-
p ein Stäbchen, welches noch positiv, und defshalb
l&erkupfert wird.
Sobald also das Eisen in der, wie ich eben an>
gemerkt habe, etwas säuerlich reagirenden Auflösung
des kleesauren Kupferoxyd - Ammoniaks eine Reduc-
lion veranlafst, so verhindert der Sehr dichte Ueber-
zug, den hier das gefällte Kupfer bildet, den fort-
dauernden Contact des Stäbchens mit der Flüssigkeit.
Die Wiederherstellung schreitet also nicht fort, und es
kann nicht verhindert werden , dafs das Kupfer sich
nun auf Kosten des atmosphärischen Sauerstoffs oxy-
dirc; es entbindet aber das gebildete Kupferoxyd so-
fort eineoAnlheil Ammoniak, welches in der Flüssig-
keit aufgelöst bleibt und denselben eine alkalische
Beschaffenheit mitlheilt. BeimVorhandeoseyn dieser
Ict2tern aber wird, wie ich oben bemerkt habe, das
Eisen nicht angegriffen, wefshalb es denn auch, wenn
es nach Auflösung der bedeckenden Kupferhaut all-
mälig zum Vorschein kömmt, keine neue Reduc-
tiou bewirken und die weitere Auflösung des Kupfers
nicht verhindern kann, welches! in dieser alkalisch
reagirenden Flüssigkeit die Stelle des positiven Me-
talls übernommen hat, während das Eisen negativ ge-
worden ist.
5. 6.
Seit BucJiolz'*) gezeigt hat, dafs bei der Fälli
des Kupfers aus seiner neutralen, nicbt zu conci
trirlen, schwefelsauren 'Auflösung durch Zink
tnessingähnliche Verbindung beider Metalle erhaiti
werde, hat man es nicht unwahrscheinlich gefundi
und zum Theil durch Versuche erwiesen , dafs
sehr vielen Niederschlagungen der Metalle durch ri
ander unter gewissen Umständen sogenannte J-cgir
gen zu Stande kommen.
Auch bei der Zersetzung der Kupfersalze dm
Eisen wird das Kupfer nicht immer rein, wie i
sfTier^*) glaubt, ausgeschieden, sondern sooft
im gefülltem Zustande von seiner ihm zukommend
ro/Ac/t Farbe abweicht, und eine mehr dunkele, Art
ne zeigt, hat man Ursache es nach dem Grade die
Abweichung für mehr oder weniger mit Eisen leg
zu erklären. Thetiard***) bemerkt daher mit Ri
dafs bei der Zersetzung des Kupfervitriols d:
Eisen, der erhaltene Niederschlag nicht reines KU
fer sey, sondern einige Partikelchen Eisen enthalt
In dieser Beziehung verdient es gewifs als eii
interessante Thatsache mitgeiheilt zu werden, d
aus der Auflösung des einfach weinsauren Kupfers
fast rüllig sclnvarzer Niederschlag durch Eisen prai
pitirt wird, welcher nicht die geringste Kupferfal
mehr erkennen läfst. Erst wenn man dieses schvfl
ze Pulver mit einer verdünnten Saure Qbergiefi
• J GehUlis JouiE. für d. Cbem., Pliji. it.t.ff. Bd.VII. B^
S. 736.
•») Poasendorfa Anndfln u. ». w. Bd.IV. 5^8.
•*•) Tratte de Chimia (SJ. «acoadej. T, U.
iib^)
■Sfnseili''e ^Iflal/rrjui
97
;ird es rotb« indem sieb das darin enthaltene Eisen
oter einiger Wasserst offgas - Entwickelung auflüsr.
Legt man ein Eisenstäbclien ja die weinsaure
EupferlOsungt so läuft es zuerst eben so schwarz an,
wie etwa eia in eine Kupfersolution getauchtes Zink-
blech ; erst im Fortgange der Fällung verliert der Nie-
derschlag etwas von seiner Schwärze und nähert sich
dem Dunkelbraunen. Das zu gleicher Zeit sich ab-
letzende, unauflösliche, weifse weinsteinsaure Eisen-
oxvdul verschwindet bald wieder, indem es durch
den atmosphärischen Sauerstoff in das leicht lösliche,
die FInssigkcit gelb färbende, Oxydsalz Dhergeht.
Es verbindet sich also bei dieser Zersetzung eine
weitem grüfsere Menge Eisen, als sonst gewöhn-
der Fall ist, mit dem niederfallenden Kupfer;
It ein wahres Ehenhupfer, was hier gefallt wird.
Die Bedingungen, welche das Zuslandekom-
yon dergleichen Lpgirungen veranlassen, sind,
ich glaube, ntich nicht gehörig erörtert worden,
dar erwähnten Messingbildnng auf nassem Wege
Buchhoh an, daCs sie nicht gelinge und das
restellte Kupfer fast rein von einer Beimischung
Zink niederfalle, wenn die sciuvefelsaure Ku-
löSuugfreic Saure besitze, oder zu cmiccnlrirl sey.
neutrale Zusland der 'zu reducirenden Metallso-
^'^ion mag aber hier und in den anderen Fällen ge-
ils weniger Gewicht haben , a!s ein gehörJgerGrad
von Verdünnung der Auflösung, Diefs ist auch die
Ansicht von Zimmermann, *) der in sfllir wcsserrei-
chen Aufkisungen der Metallsalze, sie mochten nun
freie Säure enthalten oder nicht, bei ihrer Zersetzung
n, C-. n.) Bd. VII. Hft.4. s.gsr.
chtn.o. i'i.p. 1 33,. El. 'j. (N.n- n- >•■ Uli. !■;> 7
98 W e t Z i a r
durch andere Metalle mebreotheils Niederschläge e
bielt, welche allen Merkmalen nach als Legirungd
zu betrachten waren. Bringt: man eine Zinktafel i
eine, mit noch so viel Säure versetzte, Kupfersol
tioo; so fällt zuerst ein schwarzes Z'mhkupfer aied^
iiud erst der fernere Niederschlag erscheint kupfd
roth. Wäre nun freie Säure an sich ein Hinderol
der Bildung einer Legirung, so miifsle in diesd
Falle das Kupfer gleich vom Anfange an rein niederfi
len. Da diefs aber erst im Verlauf der Fällung |
scbieht, so liegt der Grund hiervon hauptsäcblia
darin, dafs der Niederschlag, bei seiner Vergrc
ruog, durch die Schwere und die bei Anweseafafl
freier Säure eintretende starke Gasentwickelung, i
dem Zink losgetrennt wird, wornach seine eiaz^
nen Theile mit der Flüssigkeit kleine galvaaiscl
Ketten für sich bilden, in welchen das oxydabel
Metall, der Zink, sich auflöst, und also das Kapä
in mehr reinem Zustande zurückbleibt. För diCj
Meinung spricht wenigstens folgender Versuch;
Ein blankes Zinkblech wurde unter salpetl
saure Silberlüsung gebracht, zu welcher ich nq
ein paar Tropfen Salpetersäure hinzugesetzt han
Es bedeckte sich, vom ersten Augenblicke derFalla;
bis zum Ende derselben, mit schwarzem, moosförn^
gen Silber, was nur, nach der Peripherie der V»^
getation zu, eine weniger schwärzliche Färbung
zeigte. Zwischen den Zweigen des Silberbaum!
brachen bald reichliche Gasbläschen hervor, welche
dieselben emporhoben und den Zusammenhang mit
der Zinkoberßäche unterbrachen. Die getrennten -.
Theile wurden alle heller und zum Theil fast ganz =
ütcr gcgcmäiigc HhluUrtduLituiKn. 99
reifs. Brachte ich nun durch Andröcken , mittelst
ioes Glasstabes, ein solches wetfs gewordenes Häuf-
beo des Silberuiecferschlags wieder in genaue £e-
Qbrung mit dem Zinkblech, so wurde es allmälig
leder schwarz auf seiner Oberfläche) obgleich nicht
dem Grade wie anfangs. *)
Die Bildung einer Legirung ist selbst mitunter
Veranlassung, dafs eine neutrale Metallauflösung
nach der Reducliun ^n«; Siiurt' enthält. In ein, mit
oeutraler KupfervitriolaufJösung vollkommen ange>
CuUies, Arzneigläschen brachte ich ein Stanniolblätt-
flbeoi und verstopfte es hierauf auf das Genaueste,
einiger Zeit war die Flüssigkeit in wasserhella
'efelsaureZinnoxydulIösuDg verwandelt ; an dem
iieotbeils zerfressenen Stanniol safs theils ein
arzer Niederschlag, theils ein heller messing-
(oer; einige sehr grofse bellgelbe Biättchen sa>
mit: spiegelndem Metallglanze an der Innenseite
Gläschens; ^ die Flüssigkeil verhielt sich so
, dafs erst einige Tropfen Kalilösung hinzuge-
werden rnuistea, bis sie saturirt war und eine
long sich zeigte.
Da eben von der Zersetzung des einfach wein-
>m Kupfers durch Eisen die, Rede war, so will
hier gleich das Verhalten desselben Metalles zu
Doppelsalze, das aus der Verbindung des wein-
1 Zinkblech in eine ntalrale talpsterliure Sil-
legia, iah ich e* nur aafÄnglich scbwan aa-
Biufeii; du sich abiatzenda Silbii eibielt aber fT«it«hiD
t Glani und Reiaheit, und nur die äulierata
^eri|iheii« Aet Vegetation wuiile wieder achnäralicli. Hier
Im bIeo bei Neotraliüt der Auflösung fast keine I.c^irung
1 Sunde. naLiead bei fiel» Säure dicri de. I'ail nur.
100 "W e t z 1 a r
sauren Kupfers mit we^Dsaürem KaJi entsteht > er-
wähnen. (Man bereitet es am leichtes-ten, inde
rata Weiiistein mit kohlensaurem Kupferoxyd ui
Wasser kocht ; das Filtrat giebt eine dunkel himm^
blaue Flüssigkeit* die indefs, vielleicht durch (^
Einwirkung überschüssigen Kopferoxjds auf das g«
bildete Salz selbst , eine, wenn auch unbedeutende)
Menge freien Alkalis enthalt, da sie das Lackmui
- papier nicht im mindesten rüthet, wie sonst dieKujH
fersalze thun).
' In der Airflösung dieses Doppelsalzes bleibs
die Eisenstäbchen unter aüen Umsiinden blank, si
mögen unter derselben liegen, oder susihrhervoi
ragend mit der Luft zugleich im Coutacte stehet
Dieselbe verdunstet, unzersetzt, über den Stäbcfa«!
zu einem blauen, iirnifsätfnlichea Ueberzuge, Seil
wenn man sie bis zum Kochen über letztere oder fiÜ
senfeile erhitzt, bewirkt man keine Zersetzung!
verbindet man hingegen ein Stäbchen miteinem StOdi
Silberblech, und bringt die verbundenen JVIetalle :
die kochende Auflüsung: so siebt man sehr bald eii
Keduction entstehen; nach wenigen Minuten istdM
Silberblech überkupfert.
- Es liefert dieser Versuch ein schünes Beispiel
von einer, durch ein einfaches Plaiienpaar bewtr]
ten, Reduction , welche durch das positive MetflJ
aliein, auf sogenanntem chemischen Wege, schli
terdings nicht erfolgt, ein Fall, der oich Fischer'a*]
Behauptung niemals Statt findet.
') GMarfi AbniUa ... s, w. 18S2. St. Ü. S. 293. -*-
Behauptung Fiickers wird übrigen» ichan durcb di«
»cbiußg loa V. Grouhuft uod Davy 'n\4eA«(,ii, &kb ',
Hier gegensfilige Mdiülreäitcüoncji. 101
§.7.
In der verdünnten Auflösung des Kupferoxyd-
nmoniaks ist das Eisen negativ; die Stäbchen' ba-
llten daher ihren MetallgUnz , so lange sie uatet
Erselben anfbewabrt werden. Aber wie oben, bei
so Versuchen über die Oxydation des Eisens io
Ammoniak haIligeniWa5ser,so ruft auch hier ein Zu-
%t/a von Kochsalz, Salmiak, Salpeter oder schwe*
ilgaurem Kali eine, obschon etwas langsam erfolgen*
e,. Oxydation des Eisens und Reduction des 'aufge-
ben Kupi''eroxyds her7or. Man setze z.B. zu einer
lochsalzlösung so viel Kitpferoxyd-Aniinoniak, daä
Seselbe scbüa blau wird, und hange ein Stäbchen so
ein, dafs es nirgends die Wand des Gefäbes be->
irt. Nach einiger Zeit bilden Sich an verscbiede-
I Stellen des Eisens kleinere oder gröCsere vpar-
itanartige Hervorragungen, weiche von reducirtem
i^iipfer und dem entstandenen £iseno:?ydul gebildet
Erden; zuiisciien denselben bleibt die Oberflache
rtUig blank. Nach und nach vodängern sich diese
jbswQcbse zu kleinen, dünnen, sich schlängelnden
^Stehen und Fäden, welche thcils auf dem Stäbchen
Raufen, iheils durch ihre ScluvereCnach dem Bo-
rdes Glases hin^treben , und daselbst mi^ dicken
koEpigen Enden aufsitzen; die einzelnen Fäden und
ifstcben verschlingen sich zuweilen auf die mannigr
feigste Weise. Zuletzt bedeckt noch ein zarter
iupferanflug die bis dahin blank gebliebene Oberfiä-
ie zwischen jenen; die Flüssigkeit selbst ist voll-
en entfärbt.
■IhruDg mit Kupfpr vermögend ist, »eine eigene Auflö-
BOin Tfaeil zu reduci[«n , wobei »Ich J<> wiedeibergs-
i Zink an daa Kupfer abieizc.
102 , jr e I '. l a r
Diese IlerstelluDg des Kupfcroxyrfs aos eioef
IcaVisehen Verbindung gewährt einen ungleich intel
sanieren Anblick, rficksichtlich der Form des A
geschiedenen, als irgend eine Fällung des Kiipj
durch Eisen aus einer sauren Auflösung. Nur ni
Umständen, \va letztere äufserst langsam und
mälig erfolgt, die wir aber bei unseren Versuc
im Kleinen nicht willkilbrlich herbeiführen köna
setzt sich gleichfalls das Kupfer in Fadengestalt, i
in bald dünneren, bald dickeren, oft sehr langen Dl
ten ab, v/ie denn Plumicke *") eine solche KeducI
beschreibt. Dafs aber das Kupfer aus seiner Aw
Sung in Ammoniak jedesmal unter unseren Augen
der beschriebenen Form gefällt wird , liegt o
Zweifel auch grofstentheils an der gröfsern Längs
keit, womit die Wiederherstellung in Vergleich
der aus einer Säure, erfolgt.
Die oben genannten Salze sind sieb elnail
nicht gleich in ihrer Eigenschaft, das Eisen zur !
Setzung der Kupferoxyd- Ammoniaklösung zu dit
niren. Lust man in derselben, in versclüede
Gläsern, gleiche Menge von ihnen auf : so erfolgt
vollständige Entfärbung der Flüssigkeit weit frfl
bei dem Kochsalz und Salmiak, als bei dem Salpi
oder schwefelsauren Kali.
Wird zu der, mit einem der genannten Si
versetzten Kupferoxyd - Ammoniaklösung obersct
•) S. diei. J«brb. Bd. X. Hfl, ]. S. 79. Diesa Ton PiÜm
fcetchriebene morknürdieo Vegetation unterscbeidai
übrigED«, bei der Gleicbaitiekeit ihrer Beamndilieile,
der von mit hier bescIiriebBiien . wo die Fäden aus K
uod Eiienonyd zugleich rbefteben, durch ihren bedsi
featen uiFulliscbi^u Z.usäm[nEn\iang.
iil'iT gcgcnsdligc Jlt-Uilln-iIudioriai, 103
tiges Ammoniak hinzugesetzt, so bleiben nun die
In dieselbe gelegten Stäbchen wieder unverändert.
U(n jedoch die Heduction durch Eisen bei einer eine
bcslimuiie Menge Kochsalz enthaltenden KupGeroxyd-
Ammoniaklösung zu verhindern, bedarf es eines bei
weitem gröfseren Zusatzes von Ammoniak, als bei
«iner gleichen in derselben beßndlichen QuantitätSal-
peters oder schwefelsauren Kalis. So zeigt sich al-
bhier wieder der Unterschied in der Eigenschaft
;er Salze, dem in der genannten Kupferlosung He-
iden Eisen einen elekiropositiven Zustand mitzu-
lilen. Diese Erscheinungen sind insgesammt, wie
sieht, von derselben Art, wie jene, welche
oben bei der Oxydation des Eisens unter alka-
- salzigen Lösungen mitgetheilt habe.
Die Auflösung des Kupferoxyds in doppeltkoh-
isaurem Kali wird gleichfalls durch Eisen nur dann
lucitt, wenn man eines oder das andere der obigea
besonders aber Kochsalz, in derselben aufge>
hat.
Giebt man zureinem Wasser nur einige Trop-
der Auflösung des Kupferoxyd- Ammoniaks, so
ieren in dieser, kaum bläulich erscheinsDQeD,FIüS'
;eit die Eisenstabcheo ihre Oxydalion^fäbigkeit.
lerwas das merkwürdigste ist, da bei dieser"Ver«
looung das Kupferoxyd- Ammoniak bald zersetzt
d} das wenige Kupferoxyd zu Boden fällt, und
IS Ammoniak bis auf £ine Spur aus dem Wasser ent-
weicht, so bleiben dennoch in diesem, nunmelir un-
gefärbtem , vom reinen kaum zu unterscheidenden,
Wasser die Stäbchen Tage lang ohne Host. Dieses,
ach gewöhnhchen chemischen Ansichten kaum be-
10+ }f' £ t z l a r
greifliche, Verhallen findet darin seine Erklarui
dafs der anfangs von dem Kupferoxyd- Ammoo
angenommene negative Zustand, auch nach derZei
Izung von jänem Salze, den Stäbchen noch lange v
bleibt und sie der Affinität zum Sauerstoff der I
während dieser Zeit beraubt. Aus den später P
geudeo Versuchen wird die RicbtigUeit dieser Erl
rung, wie ich hoffe, hervorgehen.
S. 8.
Die Gasenlwickelung, von welcher die Met
reductionen auf nassem Wege so häufig begleitet vt
den, ist besonders von D^spretz *) wieder in Art
gung gebracht worden. Diesem Chemiker zufn
soll sie in allen Fällen wahrgenommen werden,
das fällende und gefällte Metall eine kraftige galva
sehe Kette bilden, welche das Wasser zu zerset
vermig. Eisen reducirt daher nach Dcspretz
Kupfersalze, obn? dafs eine Spur von Gas dabei
scheint, weil Eisen und Kupfer in der elektriscl
Spannungsreihe zu nahe beisammen stehen. '
Man erinnert sich indefs, dafs ich, bei der 2
Setzung einzelner Tropfen der salpetersauren Kupl
lösung auf Eisen, von einer nicht unbedeuteni
Gasen'l^indung gesprochen habe, die man bei (
eine Keducüon erfahrenden wahrnehme. Diese Be
achtung nun widersoröcbe Dcspretz's obiger Bebai
tung, wenn das dort sich entwickelnde Gas von Z
Setzung des Wassers herrührte, und nicht, wie
gleich angeben will, einen ganz andern Ursprii
hätte.
•) CUir.i-s Annalrn der rlijiik 1S22. Si. lg. S. i
über gegenseitige MelaUreducliotun. 105
Es tritt nämlicb hier sowohl, wie bei der Fal-
l'des Kupfers aus seiner neutralen salpetersauren
iBsuDg durch Zink , Zinn und Blei , und zwar
\ in stärkerem Grade, als bei dem Eisen, der
tand ein, dafs diese Metalle nicht allein den
rsloff des aufgelösten Kupferoxyds, sondern
der durch dieselbe neutralisirten Salpetersäure
wodurch letztere auf gleiche Weise eine
etzung erfährt, als wenn sie im freien Zustan*
ler £inwirkuug dieser Metalle unterliegt. Ja,
tnuts behaupten, dafs sie im ersteren Falle theil-
i lebhafter zersetzt wird, als unter gleichen
landen im zweiten. Uebergiefst man z. B. in
li Glase Blei* oder Zinnblättchen mit verdüna*
l^lpetersauret- Kupferlüsung, und in einem an-
D Gefäfse eins der genannten Nelalle mit Salpe*
Iure von derselben Verdünnung, als sie in jener
Erlösung etwa anzunehmen ist: so wird maa
eine auffallend stärkere und raschere Gaseot-
ing bemerken, als hier. Das sich entwickeln-
; besteht aus einer Mischung von Salpetergas
Dxydirtem Stickgas. Nach der Ausfällung des
ers findet man in der Flüssigkeit ein wenig sal~
! jimmomuk , dessen Bildung offenbar be-
dafs auch ein Antheil Wesser wahrend der
Dg zersetzt wurde.
Es ist zu vermut'hea,dars noch mehrere neutral^
llpetersaure Metallsäge durch andere Metalle unter
ner solchen Zersetzung eines Theiles der gebunde-
I Salpetersäure reducirt werden.
§.9.
Legt man ein Eisenstäbchen in essigsaure Silber-
I
106 Wetzlar
lösungt*) so sieht man dasselbe nach wenigen .
genblicken an mehreren Stellen anlaufen, and
selbst durch den Absatz einiger Silbertheild
schwarze Flecken entstehen, von welchen purj
farbige Wölkchen und Streifen nach dem Spiegel
Flüssigkeit aufsteigen; die zwischen denselben >
Endliche Oberfläche bedeckt sich zugleich mit 1
nen Gasbläschen. — Den folgenden Tag ist die B
sigkeit wieder klar und wasserhell, indem nui^
feines schwärzliches Pulver (metallisches Silber]
geringer Menge auf dem Boden des Glases liegt j
Stäbchen bringt keine sichtbare Einwirkung m
hervor. Der bei weitem gröfsere Theil des essigl
ren Silbers ist unzersetzt in der ungefärbten i
durchsichtigen Flüssigkeit enthalten, und krystalli
zuletzt (bei der Menge des vorhandenen Wassers
tarlich erst nach Verlauf von vielen Tagen) in za{
langen Spiefschen über dem unterliegenden Stäbcll
Stellt man den beschriebenen Versuch in ol
reren Gläschen zugleich, mit verschiedenen Stäbcfa
an: so finden sich einige, welche fast ganz bli
bleiben, und nur einen höchst unbeträchtlichen Aba
von Silber an diesem oder jenen Puncte ihrer Ol
fläche bewirken.
An den, eine Reduction bewirkenden, Std
geschieht diese jedenfalls auf doppelte Weisa: Sad
*} W^gen dei Schcrertunöalicbkeic dea essigunea Sil
■teilte ich die Vaiiuche mit einer hst gesüiiigtea Auflö«
dttielben an; sie lüthct, gleich dem lalpecwiiu
daa Lickrouipaplflr aichl im minde(ten ; eizie Eigen«!
die vetmuLhlich ■llea auftoelizhen SübsTaslien gcinei
liod in der ttirken Baticiiät de« Silbaroxjdea ihren C
haben mag,
über gegenseitige Melallrcducüi'ncn. 107
und Essigsäure folgen nämlicli der Anziehung
iüves Pole der Oberfläche; es bildet sich da-
essigsaures Eisenoarydul , was nun für sich s»
gleichfalls reducirend auf die umgebende Flüssig*
kt, and jene purpurfarbigen ^ oder dunkel*
tien Trübungen) und Streifen berrorbringl. Das
ei entstehende essigsaure Eismoxyd zerfällt indef?
loment seiner Bildung, da es in dieser VerdQn-
nicbt bestehen kann; *) bierin findet sich denn
die Ursache, warum die FJüssigkeit ungefärbt
:, und die chemische Prüiung kein aufgelöstes
loxyd in deselben vorfindet, welches, bei seiner
[en Menge, .von den gefällten Silbertheilchen
ihüUt wird.
Auffallend bleibt es immer, dafs der elektropo-
Zustand, den einige Stellen der Släbchen in
ir Silberlösung annehmen, sobald erlöscht, und
alle weitere Einwirkung auf letzlere aufbort.
it man das Stäbchen Jedoch heraus, ilberfeilt es
'euem und legt es zum zweitem Male in dieselbe,
illt sich abermals einige Reduction unter den be-
iebenen Erscheinungen ein, um wiederum nach
[er Zeit stille zu stehen. Man würde dieses Ver-
;n noch mehrere Male wiederholen müssen, um
läner gewissen Quantität essigsaurer Silberlüsung
b ein und dasselbe Stäbchen alles Silber zu fällen.
iDüecla Vewiche aeigtoa mir, daf« A»a eüaigsanre Eisen-
wyd duicb groCje Verdünnung mit Waner vülüg decom.
Wirt vrird. Setzt man s. B. zu eben lo viel Wasser, il*
« SilbsTlöiung betragt, einen Tropren esiigjaurer Eisen-
rd-AuflÖsung: ga emsielit in kutzsr Zeil ein Niederschlag
» einigen Flocken Eisenoxyd ; das ungefiibt erscLeincnds
Ulei SDiliHlt die Fieib Eitig6aure.
108 Wetzlar
Der Zusatz von einigen Tropfen Essigs
(z. B. 2 Tropfen aufi Unze der Flüssigkeil) äoi
nicht allein nichts in dem Verhalten des Eisens
dem es bringen im Gegenlheil in dieser, nun
Lackmuspapier stark röthenden, Auflösung die S
jUihen insgemein eine gcringei-c Rediiction hervor
^in der neutralen. Der einzige Unterschied findet
darin, dafs das wenige entstehende essigsaure Ei
oxyd bei dem gröfserenGelialle an Essigsäure in
selben Menge Flüsigkeit, nicht zerfällt, sondern
gelöst wird, und daher letzterer eine mehr oder
niger gelfae Farbe erLheilt.
Wie die freie Säure hier, in ihrer Verbiad
mit dem SilbersaUe, fast aller auflüsenden Kraft
das Eisen verlustig wird, geht aus folgendem Ve
che hervor;
Zu einer halben Unze essigsaurer Silherlöj
setzte ich 2 Tropfen concenlrirte Essigsäure; in
anderes Glas tröpfeile ich eben so viel Säure in
gleiches Volum Wasser, nnd legte nun unter i
jede Flüssigkeit ein Eisenstäbchen. — In der Silt
lösung lief es nur wenig an, bedeckte sich mit
kleinen GasbJäschen und brachte eioeschwachs c
kelviolette Trübung hervor; die sehr geringe Ret
tion stand am folgenden Tage ganz stille. — In (
säuerlichen Wasser hingegen entwickelten sich t
und grofse Gasbläseben am Eisen , die beständig
neuen verdrängt wurden, welche Gasentwickeli
selbst ajn folgenden Tage nicht aufgehört hatte, I
im Ganzen un verhält nifsmäfsig stärker war, xls
der eben so sauren Silberlösurg. — Nach 24 Sti
den wurden beide Flüssigkeiten mit Lackmuspaj
' V
über gegenseitige MetdOredudionen. Id9
l^rfift; die essigsaure Silberlösang rOtbete es fast
feb so stark, wie anfangs, das Wasser dagitgen
tooeh unbedeötend. Ein ^mzi^^ Tropfen Amihp^
ftk fällte aus diesem sogleich Eisenoxydul; um dto
«fe Reaction der Silberlösüng hingegen wegzuneh«
en, wufden einige Tropfen Ammoniak erfordert.
(St bdm Zusatz des meisten erfolgte ein Niederschlag
mdbigen Flocken Eisenoxyd. *)
Das erzählte Verhalten des Eisens, sowohl in
mtraier wie in säuerlicher essigsaurer Silberlösung,
riet jedoch nicht Statt bei ^rÄoA/^ Temperatur'; her
mr kommt schnell eine vollständige Rcduction des.
ikTV zu Stande, ja es erfolgt diese auch bei der ge^
%%Bchen schon, wenn die Auflösung eine bedei{-
Are Menge freier Säure enthält, als in dem ohea
gegebeuien Falle.
(Beschlurs im nächsten Hefte.)
Vermischte Notizen.
jiridlyse und Benützung der Mutterlauge der Salinen
. Sälin s {Depart, Jura) und Ve? fahren das Brom
daraus abzuscheiden,
von
JDes/osseSj Apotheker zu Besangon.
-Diese sehr salzig und bitter schmeckende Mut-
lauge besitzt in der Regel bei lö° C. ein specifi-
les Gewicht von 1,272. Die Reagentien zeigen
^ Vorhandenseyn salzsaurer und schwefe|saurer
ze der Bittererde und des Kalis darinnen an;
Kreder Eisen, noch Kalk, noch lodin geben sie
"^ "^as essigsaure Silber selbst wird durch den Zusatz von
imoniak nicht merkbar gefällt. ,
1,882
Gcamms
5.521
n
0.S94
»
1,742
n
0,300
»
110 Desfosscs über Senülzut
za erkennen, obwohl der letztere Körper in gering
Quantität darin sich vorfindet. Die chemische Ai
lyse der zur Trockene verdunsteten Mutterlauge I
ferte folgende Resultate:
SiLuaiua Biuereide »
Salz» Urea Niuoa »
SchneFelaaure Biltereide
Schtrerdiaurai Ts'aiion »
Cbloc- und Brorn-Kaltum
Spuian ton lodin.
9.839 Grai
Desfosses schlägt vor, diese Mutterlauge dur
Zersetzung mit kohlensäuerlicbem Natron (wobei 3
gleich noch Kochsalz gewonnen werde) aufMagi
zu benatzen, welche in Frankreich meist noch
England bezogen wird. 100 Pfund des trocki
Salzes würden an 20 Pf. Magnesia liefern. Oder
künne die Magnesiasalze der Mutterlauge (und s
unmittelbar der Soole ) durch Kalkmilch zerset
den hierdurch gebildeten salzsauren Katk aber, di
Hinzufügung einer angemessenen Menge fri«
Mutterlauge, vermöge ihres Gebahs an Schwefel)
rem Natron, in Kochsalz umwandeln. (Auch k
hier schwefelsaures Natron unmittelbar in Anw|
düng gesetzt werden.) Auf diese Weise bleibe
eine ganz unverhältnifsmäfsig geringe Menge MutI
lauge zurück, (die zur Ausscheidung des Broms ben
werden kann) während ein Centner des analyHi
Mutterlaugensalzes bei einer solchen Behandlung
66 Theile trockenes Kochsalz liefere. Der
schwefelsaurem Kalk gemengte Magnesianiedersd
aber könne zur Fabrication von schwefelsaurer A|
nesia mit Vortheil verwandt werden.
Was die Abscheiduog des Broms aus der ai
vonSoohiJ7mUUrhuge wid Bromgeuiimun^. 111
I Mutterlauge selbst anlangt, so nahm Desfosaea
ei gleichfalls zum Kalke seine ZuQucht, um näm*
leo gröfsten Theil der in derselben entbaltenea
zu entfernen, und die Lauge möglichst einzu-
Er kochte zu dem Ende die Mutterlauge mit
6ten Theile ihres Gewichtes, vorher zu Brei ge-
!en, fi ischgebrannten Kalkes. Die Magnesia
jhierbeisich aus- die davon abgegossene Flüssig-
iber wurde verdunstet und zu wiederholten Malea
trystallisation überlassen, bis das anschiefsende
ünen bittern Geschmack anzunehmen anfing. Die
f ein Zehntel ihres Umfanges reducjrte Mutter-
t wurde hierauf mit Salzsäure und Braunstein aus
' kleinen Retorte mit Vorstofs destillirt, und dia
lotbeo Dämpfe in einem, durch Eis gehörig kühl
teneo, mit Wasser gefüllten Probegiase aufge-
1. Dreifsig Pfund Mutterlauge lieferten bei
■ Behandlung eine Drachme Brom. ^Journ. de
n. Mai 1827. S. 252. ff. Joum. de Chim. med.
i827. S.255. ff.)
2. Analyse des eiscnhlausauren KaUs.
BcÄ. PhiUips fiat neuerdings {PhUos. Mag. and Ann,
^Febr. S. 100 ff. auch Buil. des Sc. mathem. etc.
I. 1827 S. 264.) einige Versuche bekannt ge-
t über die chemische Zusammensetzung des eisen-
sn Kalis, {iriple prussiate ofpotash) mit RücU-
auf die sich widersprechenden Resultate, zu wel-
andere Chemiker bei früheren Analysen dieses
s gelangt waren; namentlich werden die Anga-
<QnPö7TeU, Berzclius, Gay-Lussac-, t/re und JJn-
t hier zusammengestellt. Phillips schlug folgen-
112 Phillips über das eiscnblttiisnure Kali.
den Weg ein. Er 7ersetzte 200 Gran des kryi
Sirten Saizes durch ein Gemisch von Salpeter
Salzf^äure. Die gesammte Masse wurde zurTroi
verdampft, um Stickstoff und Kohlenstoff gäni
zu verjagen und das Eisen volikornmen zu oxyd
Der Röckstand wurde in Salzsäure aufgelöst, dg!
senoxyd mit Ammoniak niedergeschlagen ; getr
net wog es 38,8 Gran, entsprechend 27,16
13,58 Procent metaÜischeo Eisens. Die rücksläi
Lösung wurde verdampft und geglüht, um das
inonjaksalz zu verjagen; das zurückgebliebene
saure Kali wog 139,7 Gran, enlsprecliend 36,7^
Cent Kalium. Krystallisirtes Trippelsalz im Sai
de erhitzt, bis es nicht mehr am Gewicht vei
hatte einen Verlust von 12)5 Proc. Wasser er]
'Aus diesen Resultaten nun berechnet P/'tV/ips, 3uf c
Uebereinslimmung mit Berzclius angenommeim
aussetzung gestützt,' das Trippelsalz sey ein De
cyanoid, die chemische Zusammensetzung dieses
zes, welche' nur wenig abweicht von derjenigea.
Berzeliua sie angegeben hat.
Phillipi BcTz,eniii
Cyinogen n 37,17 ^ S6,620 oder 3 MC
Eisen r, n 13,58 » 13.136 » I w
Kalium - » ■ S6,75 » 57.558 » % »
WsEser » 1S.50 » 12,676 » 3 •■
100.00 100,000.
Es kann daher das krystallisirle Salz ent
als ein Doppelcyanpid aus 1 MG. Cyaneisea
2 MG. CyankaliummitS MG. Kryslallwasser
auch als ein Doppelsaiz von 1 MG. biausaurera
oxydul mit 2 MG. blausaurem Kali ohne Krystall
serbetrachtet werden, wie diefc schon ßtvje/ii« bej
F
St- »hob
'ter über ^ne Plümgleil in einem Saphir. 1 1 8
jeliobeti hat. PbiUlps scheint fedoch geneigt es als ein
•asserleeres eisenblausaures Doppelt -Kali {üifferro-
!■ tfanaie of putusii) anzusehen, bestehend aus
6 MG. Kohlensioft » » SS
B H Siicksioff „
S « WasseMtoff
t n Saueriiofi'
42
Er hofft durch fortgesetzte Versuche die
LflSicht bestätigen zu können.
I 3. Fliissigl:eil in den Höhlungen eines Saphirs.
Breitster hat bekanntlich in Höhlungen einiger
prze, Amethysle, Topase und Chrysoberylle zwei
! Flüssigkeilen entdeckt. (Vergl. Jahrbuch B. X.
|77. ff. und ß. XVII. S. 213. ff.) Neuerdings f^-nd
Belegenheit eine solche Flüssigkeit auch in einer
Csen Hühlung eines Saphirs zu beobachten. Die
kutende Expansibilität derselben macbte es wahr>
leinlich, dafs sie der im Topas aufgefundenen -ahn-
t s«y. Die Hühlung selbst zeigte sieb regdmSfsijj
KStallisirt, und war etwa ^ Zoll lang. Di« H'".:-
Iceit nahm ungefähr zwei Drittel des ganzen Reukis
; hei 82° F. aber wurde die ganze Hühla davon an-
Sank die Temperatur unter di*sea Ptinct
ib, so nahm man kein so heftiges Aufbrausen hei
Kusammenziehung dieser Flüssigkeit v/ahr, wie
B den lieferen Höhlungen decTcpasDü Statt fand;
I schien sie tähäOssiger und dichter zu s^jrn, als
IbUher beobücLtelen, Sie schien einen bedeuten-
Ornck auf die Wände der Kühlung au-^geöbl zu
■».iLs. .SJ;.(t*.l.B..».HI....) %
»M
114 Br£U:ster über eine Flusi>igk*it in einem Supl
lieben, wodurch es ihr gelungen, diesa an beiden
Seiten zu öffnen; die Spalt ungsflächen waren stellen«
iveise mit einer Substanz Cberzogen von gallertarti-
gem Aussehen und verhärteten Portionen der zwei-
ten Flüssigkeit ähnlich. Indessen war die Kraft nicht
hinreichend gewesen den Stein ganz auseinander zu
sprengen, und es schien, als liabe sie lediglich ver*
tnocht die zweite FJussigUeit, welche sich in den
Winkeln unddeu. engeren Theilen der Kühlungen auf-
zuhaltenpflegt, in jene Spalten hinauszudrängen, was
von dem Umstaade bestätigt zu werden scheint, dals
sich innerhalb der Kühle keine Spur dieses zweiten
Fluidums erkennen liefs, obwohl auf der andern Sei-
te erwähnt werden mufs, dafs die genauere Unter-
suchung dieses Exerfplars, in seinem gegenwärtigen
Zustande, manchen Schwierigkeilen unterhegt. An
dem einen Ende dieser Höhle zeigten sich übrigens
noch sehr deutliche Gruppen von durchsichtigen Kry-
ställchcn , die ohne Zweifel aus der Flüsssigkelt sich
abgesetzt hatten. Ob aber diese Krystalle aus Saphir
bestehen oder nicht, darüber konnte blofs das Eröff-
nen der Höhlung Aufschlufs verschaffen (Edinb.Jouriu
of Science .No. XL Jan. 1827. S. 157.)
4. Analyse eines Cocossteincs.
Im 19ten Bande dieses Jahrbuches S. 134 wi:r-
de der Cocossleine Erwähnung gethan, welche Les&i:: .
Apüiiieker bei der französischen Marine, von seiner
Reise um die Welt auf der Corvette 7a Coi/iiillc mitge-
bracht und der Pariser Academie de mcdJcinc vorge-
legt hatte, Vauquclin bat einen dieser Steine später-
hin analysirt und die hierbei erbahenen Resultate iic
fauquelin's Anafyse eines Cocosstänes. 116
lefte des Joum. de Phnminiie belfanot ge-
woraus sie nachträglich hier mitgetheilt wer-
Igeo.
>ie Farbe dieses sogenaanten Cocossteins ist
sagt Vauquclm (a.a.O.S. 405) »rail e.'t^m
sbillernden Reflexe; seine Gestalt ist der eiaer
loiich; seine grofsere Axc mifst beinahe vier,
oere ungefähr drei Linien. Er wiegt 1,78.
Jchlang der grofsen Axe in zwei Hälften zer*
>, zeigt er einen Kern und mehrere concen*
Ichichteo ; und hält man ihn gegen das Licht,
[Cint er halbdurcbsjchtig."
'rei und achtzig Centigramme dieses Steines
^n Stflcken zerschlagen und in einem Piatina«
'hilzt; sie decrepilirien mit Hefiigkeit und
I krachend in die Kühe. Die F:!rbc bleibt
verändert, aber die Durchsichtigkeit schw^n-
t warea bei dieser Operation 12 Centigraoi-
oren gegangen. Nach (lieser Calcinalion
I der Stein sehr leicht pulverisiren, und löst
Brausen in Salpetersäure auf j jedoch bleibt
iger, die Flüssigkeit etwas triibeadar Rlick-
les unlöslichen Stoffes. Schwefelsaures Na-
kleesaures Ammoniak fällten diese Lüsung
Weise, welche keinen Zweifel übrig lassen^
lasische Substanz in derselben Kai!: und dei
nichts anderes als kohlensaursr Kalk sey."
lo hancelt es sich aber darum zu erfahren,
ieser kohlensaure Kalk seinen Ursprung ge-
Seioe Olivengestalt und seine pohrteObar-
i«iaen darauf hinzudeuten, dal^s er, sey es
ihanLl oJer von der Natur, Bearbeitung
116 yauqucHn's jitwlyse eines Cacosste'nies.
erlitten. Seine innere Structur stimmt nicht Ubei
mit derjenigen, welclie der im Mineralreich värkc
inende kohJensaure Kalk darbieler. Mir ist in
That nicht bekannt, dafs iiian diesen jemals in
Form eines von concenlrischen Lagen umschlossei
Kernes aufgefunden habe; oft aber trift man ihn
in den Harnsteinen Pflanzen fressender Thiere
Wie aber ist es denkbar, dafs dieser Stein aus (
Safte einer Cocospalme entstanden seyn könnte, □
dafs auch nur einige Spuren vegetabilischer Stoffe
ter seinen Eestandlheilen zurüclfgeblieben wi
Diefs scheintniir unmöglich; daher glaube ich,
dem, dafs kein aus dem Mineralreich herrühren
kohlensaurer Kalk von ähnlicher Structur beksi
es habe sich derselbe dennoch im Schoofse der E
und nicht im organischen Reiche gebildet."
Lcsion macht (BuV. des sc. imtiu: Jul. II
S. 344.) darauf aufmerksam, dafs dieser Stein sc
früher von Pp-ard, Fcron und von anderen Reisen
beschrieben worden, aber meist kurz und unvolls
dig. yuUol in Dijon bemerkt, eine sehrgute Bescb
bung desselben finde sich im Mmcuiii fformitu
S. 203. unter dem Namen Gcinma mucis maldivet
Im Aeufsern hat er einige AehnÜchkeit mit dei
Hörn SD harten, mandelartigen Kerne der Frucht
Loddicea SecheUaruiii, wovon in den Ann. du i
d'Jiist. nalur. TAX. S.140 eine ausführliche Besch
bung und eine treffJiche Abbildung zu Bndea ist.
5. Merkwürdiges Gc'selz bei Versteinerung
■ganisd
Herr Pf ofessor fltjje/ in, Marburg geJangte^l
n j el uh. e. Gesetz d. Kiysloltisat. lui Vctstdn. X 17
|r Untersuchungen Qber das GeFage des Kalk-
weicher die Versteinerungsmasse der söge«
1 Pentacriniten - und Encrinitenstiele bildet, zu
bteressanten Besultate: tlafa die Umiplaxf des
tth- HfioTiibo'fdcTs ztisammcnfuUe mit der Flaupt-
' cyHndrtschen oder Jünjseilig siiulenj'tinnigen
fihrgr GJieder^*' jedoch so; dafe zwischen der
jjdesKalkspalh-Khomboüders in den verschis-
Hiedern ein und desselben SlielsIOckes selten
kommener Paralielismns Statt find':, sondern
niltelbar aufeinander sitzenden Gliedern
ner gröfsere oder geringere Verdrehoogen sich
, mit deren genaueren Messungen Hesse! sich
:hfalls bescliäfiigle. Er hat seine Beobachtungen nie-
;elegt in einem eigenen kleinen Schriftclicn betitelt:
ißajs ilesorganisrJicn Kiirpers auf den unorganischen,
igewiesen an Encrinilen, Pentacriniten und an-
1 Thierversteinerungen, von Y3t. J.F. C. UesseJ,
*essor der Mineralogie zu Marburg," {ßlarburg
Krieger utiACom^. 1826. lOBog.8. milSKupfer-
lo) in welchem der Herr Verfasser als Hauptsätze
rorbebt: (S. 1.) „dafs in vielen Fällen die weiche-
TheilevonThierenaiif die versteinernde Masse des
lensauren Kalkes Einflufs üben, sie reinigen und
Ausbildung höherer Grade von krystallinischem
i3ge fähiger machen;" — „dafs dieser Einflufs bei
ihiedenen Thieren, ja selbst bei verschiedenen uei-
1 Theilen eines und desselben Thieres sich verschieden
preche;" — und insbesondere: y^df iß die Lebens-
i in den vorzuglicJisten ihrci' Kiclüungen , (Axen
rniscfaen Körpers) icühi-end des J'ersteincrlwer-
HB^Chen Thcilc des Thieres, noch sich wirlsam
«B;
iMmpen viii Oels^ns-IÄqunr.
zeigte, die RicJtlimg der UaupUiildungslinien (Axi
der verstänerndcn, Kalhspathmasse zu bestimmen.'*
6. lieber einige, bei der Darsicllung des Oejgases ä
wannene, Producte.
Tie Schreibt aus Lille den 22. März 1827 (/oiö
de cUm. med. Mai 1827. S. 242.): »Jene Art öligf
Aettiers, welcher aus der Zersetzung des zur Gaj
bel«uchtuag beslimmten Oeles hervorgeht, und dM
Paraday bereits besprochen, (^nn. de Chivu NflJ
1825. 'S. 269. und dies. Jahrb. 1826. II. S. 340 f)
hat man hier unlängst zu benutzen versucht,
cocnprimjrt atmosphärische Luft in einem Reservt^
läfst diese hierauf durch eine mehr oder minder d
cke Scliicht jener ätherischen Flüssigkeit hindurd
und «US einer enggemündelen Röhre herausstn;
eben, wo sie mitte! st eines Schv/efeihülzchens aq
zündet wird. Diese Luft brennt nun gleich
Gase selbst und liefert eine schöne Flamme» j
durchaus derjenigen sn die Seite zu setzen ist,
che bei Verbrennung des, durch Zersetzung vond
gewonnenen, Kohlenwasserstoffgases sich erzeq
Ein hier wohnhafter Freund physikalischer Wisfl
Schäften bedient sich keiner anderen EeleucbtuJ
als dieser."
Zweckmäfsig wird es seyn, an diese Nacbri
noch eins ältere anzureihen von einer eigenthQin
eben, untsr gewissen Umständen bei der Zersetzui
von Oäl sich bildenden, Substanz, welche bei 1
rührung mit Wasser freiwillig sich entzünden sali t
ge wifK eine interessante Thatsache, wenn sie weiterhi
die Bestätigung erhält, die sie noch zu bedürfen schein'
iuf Wasser ach enlziimiendf Substanz am <\flgas. 1 !9
Zu Donleos, In der Nachbarschaft trcin AmienB,
eine grofse Baumwolienspinnerei , welche durch
gas erleuchtet wird. Dieses Gas v/irJ, wenn es
der, die Cokes enthalteodeo, eisernen Kctorie,
i'elcher es sich .bildet, hervorsirümt, durch ein
Oel gefüllles ReserFoir geleitet« öotl setzt hier
fse, Sos^ige Substanz ib, n-elche durch et-
am unteren Theiie dieses Gefäfsss oogebrach«
Habn abgelassen werden kann. Als von dieser
igkeit zufällig Etwas in Walser LröpfeUe, so
!D(lete es sich freiivillig; und da dieses Wasser
len benachbarten Bach abßofSt fio verbreitete
lifl brennende Flüssigkeit auf desser. Qberääche,
e ganz in Feuer 7u stehen schien. Dar Eigen-
ir dieser Fabrik hatte die Abdcct, eine FUsche
tieser sonderbaren SubEtanz so Gj^-Lassac zut
jfse einzusenden. (BaU. des Sc. mothem. etc.
%SZQ. S. 255. ; suchEdinb. Journ. tifSc No. XIL
1827. S, 355.)
Anhang.
( du "^rogramriu de la Socit'u' Hollandme des
Sciences ä 2Iar!em, pour Tannee 1B27.
La Soci^ij » leau »a 74'»i Seaacs annuclle le 19 Mal,
niuronae ]) un miiitiDiiB conienaot la iletciipiioB d'un«
I manUia d« leprimcr 1» boutcu d'eiu, dia* lai puitt
I, deatioea i la comtiucliDii des graadta etlui:», doat
MI ^. F. Coadrtnan. Comsillet d'Hlil, lospacteur.
de I'Ewt Hyiirauliquo da Rojaum«; «) un ra^raoire
tat Je* ESct« du fioid ligoureuK de lS'i2 iuc tai aibipi
|ilanie*, par J. B. Oherdinck, Miniit» de l'Eoin^ilfl A
■ick ptii Lüneburg: SJ un memoire »ur la dJcjdenc«
morca eii Hollands, fi 1. ; mov'ni d> lemedier pat M.
Wfktrk de frifsi ü, yl'i-iU'än'ii.
S«eiA4 * re^u uae ti-^aatt oi AUemand w le« d*ux
'
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120 A nh a ,
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1
e: ZiiTtTTE
"»"' ^i'e'J'^'-nÄ
Mattk. VII, 7.
fli
„Quel est l'^iat aciuel des
connoilsan
es coacmamW
es? Quelle] looc le. obM^'
»«lion« et les eiperience«, qui fou
□isaent que
que luml^iB 1^^
Ja causa de ce mouvemenl , et (u
r les vaisa
aiix ou orgpnaAy
dam leiqüeli il s lieu? Qu'eifce
qu'on peu
regardei coinA|g
•uffiaaminent prouve, par des ex|ie
ieccea biea
ve'iißees, de t^L
ce que lea Phyakien» ont eciit bu
r ce aujet:
qu'esl-CB quMp
doic conMd^rer en flie encoro nio
r.s piotiv^
□u aeulemenb^Bl
pothe'lique? Et quell« uiilire peut
on tirer de
k connoiM^^I
■cquite k cet cgard pout la culiur
des planle
s7" ^H
„Quelle e»t roriglae ei U
nature de c
que GratVtJHI
Hamel et d'iutrei out aomrue' Cn
mbium da
9 lea iroDca )Hi
atbte« et des srbrisieiux? Eit-ce
que een efl
eclivement, c«9p
nc pluiieuit Physicieai om mppos
e', uoe cub
lance parüculi^E
biea iJiUeceDte üea «ulres iuc< des pUntes ,
de U quella^E
nouvelles coucbes de boi« ci d'cco
CS Boat pro
duilea? On ^^|
«8, cooime quelquf* auUei Pii)»ici
na aiippoaeni. uoe lubat^H
d^j^ orgamtec, qui (« developpe?
Quelle utiliie peU[-oii |^^|
, pour U (w]^H
des pliDtes uiUplleaT"
^
Li Societä « recoünu dan« c
memoire let Iileni « ^^H
dition de l'auieur, maii ette *'ea
apperruB,
qii'II a'» pa^H
«lez de lüiQt pour l'achevpr,* ce qu
i a lait p/e
«drela reiola^H
de prolonger le teime du coücouri
juaqu'au 1
J^nvier 1SS9.^|
Secntiiit <!•
1 ^^H
La äocieiä • vawiA bau de
repe'ier lea
tet, pour 1 lepoudre.
Avant U 1. Ja«
vUr 1829.
^H
Corome on ue iaiioit uiage ,
il n-y a q
e peu d'ian^H
de la pompe pneuioatique, que po
r de« e».pe
eoces ]>l>y.i[,^H
et qu'oa ae aert maiaiRnant trfis ulilemeDt de c
IIS machiae ^^H
pluiUür. fabriquea de rAnfilererre
t de l'AUer
nagne, aok ^^H
' raire bouillir l'eau au iiioyen d'u
e chaleur
beaucoup in^^l
forte: piocede' qu'on a commstic
a intiodu
le dana Ist ^H
neriea de tucie ea Angleterre, au
vant i'inve
lioQ de flotW^B
et Hod^ion, — (oit pour falle pe
euer mieux
la Diatiera ea^^|
rante dea leinture* diiit let Stoffe
s, qu'on veut teindt«, ilq^H
des chaudieiea ferm^es, cioyenoan
t la pre.aio
n d, l'.U .,1^
pherique, qu'oa y imrodnh, apre
avoif fall
[■iär>er l-Üfj^H
iiait dan» la chaudiere, 1* Socie
e demande
„D...T-H
«uiret fdbtiquea ou mauui'actures on
pourioit.
d'.pn, d« ^m
t^ ,^
J
. A i
Anhang. 181
pliytifjnei , introdurre avec avaRtage l'utage de la pamp«
maitque pour I'uq ou l'iutre bui?"
,,Quellei sont let maladiel du cnrpa liumaio, iloni oa
dire. que. d'^pies dea principe) phytiijue« ei cliimii[tie) ,
a coDnoit et qu'on est en c[Jt d'en conclure, quell sont
fnedes les plui eBcar.et canUe cei maladieg, et de ^ueWe
iie ila Dp^rent dang Is corps humain, pour lei gu^rir?'*
Auendu <]UB. actüellemenl, on n'enipioie pai uiiii|iieii!Biit
ipaur comme lorce malrico dana lei macliinei i vifieiir,
qu'on »'an »art msiiiB, »vec beaucoup d'araoisge, ü plu-
1 eSeti, camme d4ni les blancbiiterie« de li[, dam le> >er<
Laude« pour la cullure des plaoles , aiasi <]Ue dam la piS-
dea principea bien l'onil^j, dms rjuellei fibrlquea, ou 1
uiagei dome»iique» ou pounoii emplojer la vappiir?-
Comme lei d.ffereii:e] biancbei d'diiloira Dalurflle aant
r daa.
irop e
acaden
r »Ire
• ; „Quel choix il y a
' naturells, aßa d'en m
Quel<|uc
> l"ei
n,eignen.entderH;.
ce ijui peut Sire uü-
vie CDromune t]u'a d'aiiifM egarda?""
medecin» on eie' d»puii long-iems d'opinioa,
laladiei do la peaa tooi cauteei par de trci-pe.
^i! — „sur ijuel londcmen. on a adople' l'e:
repiderme, ou quEÜe« obaer
MI eo pourioii deduirs, pai
Corame il y a de» olis'
I, cpts la developpeinent d
B, peul fitie Tavori
\ii% quB Is* iD^me!
luppo.
lelioi
, plan
. qm
, qiii ■
L paa de*
ipoenc ds
lal dea aipcc
MI «inii: (juela
itiB ewp\oyit'!"
„Quelle eic, M ge'netal,
!e*Bt^e n uae union chiitiique, o
riGarRiM; et de quelle maniere peu
^'iin compose de dem ou pli
xci[e par des lubllancei oi.yg8neei,
ancei n'oöt pai eu le mima etfel
ade: — „Exisra-t-ii de« nioyen»,
[e d^veloppemeni de» gralnea ? 5i
o>ens, et do quelle maaiiio dolvent
diffoVei
Anhang.
«lui Ae dcDK OD piuleiit« eapice
, ,d •
Li Sodeie a ptopotc , cecre aunee . les quetdoiu t
le», pour r T^pondre
Avant le I. Jaavicr 1229.
„Quel est I'eBet et l'uiilile des biias de mer pot r
i quelquea maUdieB? Quelle« «om \es malailiea cooirc le
les on peut «'en teiiir avec sucees} Y-a-t-Ü de* m>lu^
dam lesquelle* na peut alteodca avec raison plul d'e&etl
baina de mer que des lutre« rnGdicamen«?"
Li tfaeorie, pai kquelle ea Cbimie od euppote que i
]ei actioao cliimiques das Corps soienc I'eQ'Bt de l'electJ
£uni idopl^e de plua en plus, od deoiaude: „Un e-,
que da 10UE ce que rExpEiieuco a prouve i ceifgard, afinol
CD puUse coudure; <si I'Elecuiciie ssuls doil £lie
comnie la causa de touis ictioa cbimique. ou bisn
encora obllge de suppater uue foice patticuliEfSf c<
„Qu'esi-ca que l'ou tati eclnellerDenc ä l'ejjtid deronjl
d« ces malittüs verres er aulroa, qui ss produisent da
■ugDaaies, ou a la tutfice da celtea-ci ei il'auir» corpa? 1
on, d'apies des obieiviLiaiis bien dtfcisivea. couiiderei
lieie] comme des productioos vege[^iot ou coinin« des vägä
d'une «[tuciuie plua timple? Doil oa le* rappoct» £ la
«ip^ca, ou peut-ou eu tndi^uec ta ■]ine'<enc« pai des com
epccIliqueiT Quellet «ont leg obielT-'.lioQ*, qui restont enl
h FaiiBj iurtout par Ic cioved d*iatliunians niicioicopi^uu ,
peifectioanef U cooiiiiitancs de cea kueti"
loi ebjtu cbMfvJt laifDi iicmt ti Sgails «laciiviai.
Tay« F. P. Sckranck, Sbo H* p.-ioiU'Iiib* E'iB» I
lic. Ce^kitDiiriea d«i Akxl.ml« ta UilncheB 1811,
i;.. NorjUckucll , flb*> Ji* tDKKllllBg UHdnillBOIpl
„QuoUei sont, deputa la publicatioa de l'ouvrago de M
JJteandatle, Esial lur les propriete-i medicaiei des plan
eompareei avec hart fanntj exti/ieurea tt Uur dauifica
noiateUc. (3c edle. Paria lylQ] Is« obteivalion« et Im eip^rä
caa, par laaquellai la tliäorie, eipos^ dui* cet ouviag«, |
Anhang. 123
imEiifiie et ^rlaticie? QqfI* anm le* exc«pt!oni et lea coatr*-
la qui Teatsot i reaoudre A i'efjard de cetia th^orie?"
Lei aibro conifires AiSeunt coaaidprablRm^nc l<u 4utrea
la I«* nniietes proprei qu'iU (enrermeac et dana d'aucrca jxo-
iiea coniferea arec celle dei autrea itbret. et quo par dei te-
trtJiei ullerirurr* ou tüche d demonlrer, juiqu'ä i^ud pftlnr ccr-
difiecenca de (trueiuie puiaaa aeriir, aoit a eipliquei U» au.
oprielei des atbrea conif^rea, aoit i en d^duire daa piä-
ntilai i U culture de cbi arbtea?"
„L« ceudtB de lourbe de ijuelle miniere auBmeolo-t-eHe
Mpeu de cea principea, i|ui peutent ptincipaloinenl »er-
tlimana 3Ux plaaiei? — Us i]uellea ijualil^i aoni cea
«ionC OD •';ai[ par resperieuce, qua leur fellUilB peut
IgmemJe par la cendte da [ourbe? — Pour ijuellfs tetrea
R nuiaiblB? — Quelle« iadicatioDi uiilea paut-oa de'duira
■ ^'on dita en tipome mr lei daui premÜiea patiies da
ion?"
QueNa eil I'ariglne Als bloca de rocht» Granitiipiei et au>
»ilUei, que Ton crouva da dilTJieoiBa dimengloD) ei ea
itds aboitdaace dialeminet daiia lei pliioes et dani quel-
»abloonoux du Royiifme daa Fayi-Baa et da TAI-
I (ep(eolriana[i>? Bat il poiiiLila de a'aiiurer par una
lilon exacla da cea blocs da granit q[ de» caillaui del
tabloQtieux avac las piitiea compDaaalei dei ramiationg
pijuea, obierve'ea en place, qua Ui picaxieit taiaaieal au-
iBt patlie dea deinUle»; et commem peiit-oo, dana la eis
■tif, rondce »iioo da leur iransport veta noa plaines et '
■IIa« de t'AllaniagBa •epteatrioaale?-'
M minia , cu cu blod diii ^t^ oliicivji , f i dt qudla mioiin i|, „
WaB nlDHalojiiia«, 90'Da ]« tompiis >vtc Ici plitl» lalisimln J'iutr«
l««I fippuil Kx I-idtIic» SiiniDItionolM da HsyauBi. , . *i dont en »
m alKudii dc> t^po...» da l'iii.Ds...
La SocU't^ a pfopoie*. dana lea ano^ea juiciieniit , lea
lÖDi «aiTADte«, pout qu'oa y faaae leponte.
^vant U ir Janvier 1828.
Qnelt lont lea piogiis qu'on ■ fdiu dana la couiioitafncä
lOBiaiitatioD, |iu la quelle on produit L'aiude- vi^aialT
•::
124
/i a n g.
I
Pout-
uMge
expliqaer p»r-14 Ici diffi^rcnt* piocec
our abienir lei dtveriei sottet de linaigrs, y compri«
le miniere d'opJrfir, pratitjup'e premierement en All
magne dant Ii fdbiicaiioa du vina^iire. par liquelle , en i'ttc
nuBiii iu mojea d'une egjle quaaiiie d'eau, et ea y ajouta
(juelque maiiire, on oblieni He nouTWu iidc double quamilr i
viaa.gre
» foice
' Quels
t dedüire da ce qu'on er
greries, tjui »xiilent che/
L'araelioraüoa auppose
fltloii da Toiyg^ne daa»
les pT^ceples u
5 de l'air almoaplit'tique, et l'aui
c.t air par U »(fe<!iauon ne aa ireo
»ant pas cDniinnees par les dernierei eip^nencB« de queique
phyiici>:ns *), le» quellei paioiiieoi pluiöl prouvcr, que le* plan
tes QO contribuanl aucunomfni ä augmenter la quantite de l'oij
obaervaiions ei par des «spp'rieocBa , d'uns maniere latUfaiianw
quels iont Ira rappoiti de l'atr tvec lei plante]; quElles lont Ic
■ubjiar.cfis quo lei plaDtei a'approprient de Tair, ou qu'elle
versenl dans celui-ci? Quellet coucluiiona eu peul od de'dda
paur le petfi^cÜDiiucineiit da ta pliysiologie v^gBlale et ds 1
cniture?"
•J Tlieod. da- Saatsure, ntcktt^hn dilDiqmi >ut la 1 1:--
i.iioo. Paii. IS"*. — Spaliamaai. R.ppori i. fiit i ■ <.
1»> dlK. oiS>ni>^>. CtntvB ISO? , 1010. l— Ul, Sto, ('""■>" '
I. lami 10.O— l^'ooäAouie, ISickohnn'a Jonia, laoa.J^
II. p. iSn. oü Gllbcn'i, A.t.n.1. d. Pb^.. XIV. p, 348, ■
C. GrUchavi. B>Ti'iK< i«' chivi
Va qua l'analyje chimiquB deo »i?!
un grand nombre de aubirancas ve'jetili
diala dei plantea, aombie, qui appaiemes
de plus en plu*; et comine lea cblmiitea diQt're.
opiniana a l'egaid de la naiure de ces eubslancef, nouvallal
de'couverles, '[ue quelques una ue croient kro que dea
tiooi dBs»ubätBnce», antcripureraent tonnuca , tandit qi
lea piennent pout aiilanc de aubsiancea diSe'ieote*; la Sot!
ile'tire: „Uue expoiitroa eKacle, faniia tat dea caraclJrH, j
lifs, det >ubii4nce» vege'ialei coitiiues, ainai (jue rindiea
l'uiagH qu'on peui faire de cei subsiances nauTeUea,
plantea, qul le» renfermeDt?"
' „Quelle eit l'acrion du charbon animal employä k laifl
liÜcition et ä la de'coloraiion de plusletiii liqueura? Jiuq
(|uel point celia ariinn diftere-t- MIe de celle du cliaiboD «
tal7 (Ju(.'i< gout le> caa. da>it leiquefa on doit piefp-re
l'iutte? Quelle eal U ptr'paiailoD du chai)>ua animal deA
Anhang.
MgM, et quel« aont les niac
US
) aux(;ueU on n-
„Quelle est pd gPD^ial ti natura et !■ compoiiiion de la
nbtuace, (jiii conjiiiue U paiiie l>nile dun bon lerrain? Qu»!
Bm p«t le» Rbtc« tidicai« d«» pUnie»? Quelle» loai Isi eU-
iptihlfl d'^tie rpriie p*i Je» [ilan.
et ijuel» gODt lel piemieri cl'aiigeBirni quelle »ubil, «pr^i
^loii ili puiliee par Ifl cheyeline dr» tacioe»? Et ijud» pre'cep-
plutiei« lolutiona i!e p)omb donnent trap aeuvent,
■ plei flft>eu;i de leur effet
ibig, niai» dam U »ui[e ti^s niiisibla ei niAms moital pouc
inline* et le» aoimaus, el comme i1 pJttilt k presenl äire
i, t\at Ib cliarbon animal, iju'un liouve daui I« maiiers
nmt) > I» ptopiiece de dii'oudre euliertment Jpi jolulion»
Mub. »Ui (oul Celles qui se trouveui ddoi Trau ä bolre, U
ri demande: ,.Une aoalyia cbimi(|UB Ju chajboo animat.
. daaa let eolulJOD» de plomb »usdile», el de !■ mani^ie
I iilt« et la plus utile d'eu fd»e l'applicaiion eo grand et
lic daoa roecoDOmie domeiiiqUE?"
„Eft-ce que le tannia aiaij dii, qu'on tire de dlileren:et
I, eit un principe frei ei propre k cri platitu, ou e»i><:s
K la proptieie cornmune J'cEre ailringealt et de pouroir
k laiinec le cuir? — Par ijuel inoyea peul-on tirer cm
Dca« lue plus pure* de dilferenic» planiei, et par quela
m poiDt eatte ellei? — Quelle tu U mtaüie la plua ifire
pliia promple de pioduire des lubitance» propre» ä laniiet
litanl des cLAboDS de tetie. ou l'indigo, ou d'aulrel ȟb-
!i v^g^iaiei par dea acldei , et en ijuoi diHeie es lannin ar-
1 da taouia naiuielT — Ne »eroiem-il» pai lou» deut dea
ncM «emblablei? — En caa qu'oa paitienne, par de« te-
bea nouTelles a uoe coonaistauce plu» paifaiie de» diße'ieo-
ibalaacei k lanuer, de quelle uiLliie poucra-t-elle hre alor*.
poor lel diBereul iriEca el maoulaciures, i|u« pour l'uiag«
MI £ail dant U medecii>a7"
„Jutqu'i quel poioi coanoit'Oa la natura el le« cauaea
putiel'aclion de» »ubilancei animllet et t^gi'talft, *l te*
I ijai aoDt lea plu* piopiei a preienir la pvlre'actU>ii lUol
126 Anhang.
■Im circonnincel diff&entei ,- at paar de* buu ä\BiiV»J'*\
..Con
[, d'in,
il j . e«
de paisagB,
t les
les oiacaiix de passage, conoua chez nour, le Ten dem i
tainu epo(]ues, la Sociels deaira de voir Huoi tout ce qaS Fl
lience et Im lelatioa* d'^uceur* biea dtgau da Foi aoai
„Qiie tnh-oa acluellement de l'Histoire Niturrila
poissons de padsagei
de UuT usjei, et quelles pariicuUtiies a-t-on obtccv
(Sgafd?"
rivJrei des Piovinceg i
;s, pendaQi lej criiea exir»
Lc9 diiiueB, la long di
aales du Roviume, eiant suj
est de la p!ui Laute importar
de ces di(;ue9 elt confi^e, aofeat parraiieoient ioltruit« dtt
jeni leg plus süra «l lei pius prompla , poux arriler lea
el pour prevenit le» auiie» de c*« lympiönie« allarman», oii
isaDde: „Quels sont le« meilleuri et lei plus
qiifls on doii lecouti'. laisqufl des Mnaüana
daiigareu!; »e nianifpstfnt dans les iligucs, p
ciuea des livieiei, aüa d'en ari^tec les progri
les auhei."
I ripoB
,*bI«' i "i"
. dia«
, Ih e.
t pbdoo
„Jue<ju'a ijuel paint peuc>oa acLuelletnem «d faitv
. idiea ou dea lijpoüiL-ses Lien fond^e» concernant la TonM
ds Ja gr?Ie, ipre'i low. ce qu'oa a Db.iatre k cGt e'°ard en I
jentea eaisoBs? En cas rjue lei obssivarion« Dombreases ptn
U givle prouveac suSisamBUE, (jue rclectriciit de l'aiaioapi))
Due ^rande iafluenca sur U forniaiion de la greis, soic touj
^'.'idepce, qu'elle aoit la caiiie pbjaique <jue la formattoit |
P4!b eM pretonü5 ilana ijuetfjima liaisoni, p.ir l'e'rcclir
aucfuu rleciri'jiifi, kl peut-on cii deduiie autii la ifontUui
« contenablc da« paragiÜM ei i quallej dwMncw flf
place des paragrMe». *t r]ui n'ont pai e'i^ fiappei
pendanc auelque letn», ptoiiveot
-oienl ete fnpnej pai U gt^ie,
'uelfflonl, cn ge'ne'ial, les afactagea et lei rfdaiic
»i ilgpui« Ua temi ile Hatler^ la pbj)iologie ou i'hia»
liqus ile l'IiDmaie a reiire) de la Zoolci°ie er ds I'Ad*<
DpcteE? Quell sont. cn paiiiculier, lei oTganea du
DiiD, miiux comitis ilepuis ce tempi lä, «: quellss «a
roaciion« k X'effitd detnuelleB li loologis et l'anatomia
out (epandu de nouvcllea lumifietT"
TMta Bniisepiiitua du Chloturs de Caldum lyaDC i\i
ftt pluaieuta exppriaiicfi, cjui petravlieai de coatluret
Jti* erupioyer ce lemede jvbc iuccei, soii pour pt^vo*
Dlagiöai, (]ua Jes ^maDaiioDi nuliibU* pounoieol ci
An h a n g.
lAaeS», ponr ta ilrei le plus d'ellei •
• obse
i Uu
t d«
aoat etap\oy£es comma alimenti, la Socie'ie deminde:
• de* obaenaiioa« el des cxpi'iieasea , qui piouvest
du cbloture de calcium; — uoe initrucüon aur \a
BtiaUre da le pippaiuc, e[ Colin l'indicaiion de* (it-
^1 dlDi kl<|uellel OD doic faire utags de ce leneilaf"
vilieux, campoib de ailice el da potaate, elaot
nploye couvellenienc , coniina mof eo preieiraüE
Isiion nuisible de l'att t-t de Hiumidilf, la Social«
uQu'oo demomte par des e;<perieacei txaciei, il, dan»
~ , CD preaervilil peiil L-^alcment Mie emploje Bveo
n caa indiqu^i, et quells eo etl la meillcuie pi^
qu'oD obiieniis loujoura aa vejuig duiable et aatia-
rrffet prapoaef"
v'eit>ce que let deraitiea e
• la natura de Vhamut ou du terreau v
admeclie avec queltjues cbimisies, qua
7 £n quoi cette aubiuace diHVa-i-fills de i'ulmlita
Mcipa extracül' doa vt'gt^caux? Eai-il tufiiaammeDt de'<
Kaa le> cambiaaisoas dit ceito «ubsimce. luppot^a ■ctJe,
:■ potaise loit arec U chaux, (ont -«-■■■ ' —
I« Ve'g^uiion, et qu'au tonirdite, li
I aTBc le Ter. Fait lort \ la (mtiliie'
plua exacte da rbumui peuC-etle '
■ appieaoant &
v^^^o-animall
l'agrieultur
euhure des t
«xn^rieacea de Bumphey Tiaiiy ayani
, I. diffdrence du a ' ' - '
la quantii6 lehiive
H, parüculiiieiiien
d-byver coaiiean»
lle unflacee, tandi
dans le fromeat de l'Ame'riijue Ecpieatiio-. . ,
1 Anglelerrej e[ tu qu'il aerail impoiuot de taioir,
128 '
.1 n h
»Ire: „(lu'on demonlfB quelltj aoni lea differencSi , t
clies, leg meilleures especes de froment d'egiine ä di1Ti<rBii9 i
et quellpä injituctions ca peut-on deduiie pour la cult
eea gfains?"
Üne
cipalfi Ja regriciiliuto ii
par rapport E
Quelles sont leg tralKTi-a colniantes Te'gpiales (
comma nrincipfs pBrüculioig? Quellea »om Jeut aature ■
ja cnaniere la plua pTopie a leg isaler? Par qii cid n Ofen
ila le plul altsre'a, e'lc'oea . enl'oacci eC de'color.!9? Ee qm
llLc
iiel <
profJu.
I
..c
oinme reffet nuja
ble des eil
arbnna
eleiow 8Uf 1
moapliöf
q.e, loraqu'on l«s
rdlum«,
et pe
ndant qu'ilt :
pas enco
hraise, eai
bBflUC
\.^ calu
1 ,!«a rharbona W
□t-ä-fair
embra,
h. 5e m.ni
l',a hon,
HIB est <■
S'^ix'iE!'!
poae's dai
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B die« er
F.anioiB
Angioia, Laiin o
a All.™.->
1. tu»
Alleman
I. BÖrandiiEa, »j
c des bj
■ IS d
4^. Ui-
i Marura, Secitiia
re p^jpali,
aide
la Socie'i^. 9
Zur Elektrochemie.
lieber die Reduclion der Metalle durch einander
auf nassem JVege ,
Dr. Gustav JV e t z l a r ,
(BHehlnlt der 5, 109. abgebrochenen Abhandlung.}
i'iinimt das Eisen in der essigsauren Silberlö-
g> wie wir eben gesehen habe», einen, wenn
b bald wieder erlöschenden, positiven Zustand
aebrereo Stellen seiner Oberfläche an, in dessen
[e einige, obschoa sehr geringe Reductioa er-
t, so wird es in der Auflösung des salpetersau-
Silberoxyds *) zunächst immer nf^olin, und er-
st defshalb in der ersten Zeit nicht die mindeste
lerung. Einige Stabeben bleiben bei genauer
bahuDg des Lichtes, des atmosphärischen Staubes
anderer Einflasse, die zersetzend auf die Silber-
tng einzuwirken vermögen, wochenlang blank,
letztere ist nach Verlauf dieser Zeit fast eben so
Serhell und klar wie anfangs. An anderen hinge»
bemerkt man schon nach mehreren Stunden hie
da auf ihrer Oberfläche ein glänxaides Silberbldtt-
i, oder einen kleinen dendritenartigen jiusivuchs,
die Flüssigkeit erbalt, nach Mafsgabe des auf-
}mmenen Eisens, eine mehr oder weniger gelhli-
Farbe.
*) Sai der Lei chtlöi lieh kcit A'met Saliej iit jedeimit eina
verdunDte gemeüiE, wo nicht auadiücklich eine concentfiite
bcmeikt Triid,
plbibad>il.CktB>.B,P)]r>. fSa^H. «.(N,R.S.i«,Hft,3.) ^-
130 Wetzlar
Da inclefs die Heduction in den let2geda
Fjllen nicht ahubald beginnt, so wie die ^tä!
der Einwirkung der Silberauflösung ausgesetzt
den, sondern erst nach Stunden s\ch\hir zu w
anfängt: so scheint sie mir dadurch zu erfolgenj
die schwach positiven Stellen nicht direct den S
Stoff dem gelüsten Silberoxyd entreifsen, sonde
langsam aus der almospMrisdien Luft anziehen,
nun das gebildete Ojrydul erst reducirend ein\
wobei das entstandene Oxyd dann von der FlJ
keit aufgenommen wird.
Erhitzt man salpetersaure Silberlüsung Qb
senstübcben, so bemerkt man keine Verändf
bis die Flüssigkeit siedet ; erst dann erfolg)
sdmellc Fällung des Silbers, und die zersetzt«
lüsung mitKah vermischt, entbindet ^jy^ionia^j
Beweise einer dabei Statt gefundenen Wassi
Setzung.
Eisenfiik, in eine mit einigen Tropfen ;
tersäure versetzte Auflösung des Silbersalpete
bracht, umzieht sich fast augenblicklich mit
Silbervegetation; Eiscnstiibche?i hingegen blei^
derselben vollkommen mctallhch glänzend, iod«
noch stärker negativ werden, als in der neul
.Es findet diefe selbst bei au/serordentlich gro/se
P'berschusse von Salpetersäure Statt; erst bei
P^ewissen , für die einzelnen Stäbchen verschiei
Verbältnisse der letztern tritt eine Fällung di
bers ein.
Man versetze z. B. eine concentrjrte Aufli
des salpetersauren Silbers mit einem gleichen V
reiner Salpetersäure (von etwa 1,2 spec. Gew.}.
iiher gegenseitige MetaUreductionen. 131
!er Flüssigkeit erleidet ein Stäbchen aicht die ge-
'Ste Veränderung!
In einem andern Glase vermi.^che man eine Sil-
'lösung von derselben Concentration mit einer um
Drittbeil gröfsern Menge Salpetersäure. Ein blan-
I Etsenstäbcben in diese Flüssigkeit gebracht, läuft
enblicklicb schWarz an und überzielit sich mit ei-
I dunkelfarbigen Niederschlag reducirten Silbers i
eher immer vceilJser und glänzender wird> bis
b einigen Augenblicken eine, in hellem Silberglanz
lande, voluminöse Vegetation überall das Stäb-
a bedeckt. Kaum entstanden fängt aber dieser
crbaum unter ungestümer Salpetergasentwickelung
ich wieder aufzulösen ; die untern dunkeleu Schich-
der Vegetation kommen wieder zum Vorschein,
endlich erscheint, nach Auflösung alles gefällten
iers> die Oberfläche des Eisens wieder blank und
izend. *) Die Flüssigkeit ist nunmehi- etwas
ilicb, und enthält noch einen bedeutenden Ueber-
■Cs voa Salpetersäure.
In dem erstem dieser beiden Versuche wird das
Kbea gleich an/änglich negativ^ und bleibt daher
allisch glänzend. In dem zweiten, bei einem gro-
kl Verhältnisse von beigemischter Salpetersäure»
rden viele Stellen seiner Oberfläche positiv; es er-
|t sogleich ein ^wn/7^ desselben und eine beträcht-
tPüllung von Silber. Durch die schnelle Auflösung
Nut einige rauhe und zerfreiBine Stellen deuten diePunc-
o «n , von welchen itet Angtift vorzüglicli ausging, Dia
CbTige OherQäcbe des Stäbcliena ist h,t noch blankei uad
itäniooder, ala vor dem Angriff, und liat eine eigen» Vcr-
' '' ' ' - ■ ■■ jgjjj Eilen eigpnihiirali-
tifl graue Farbe iu eine mehr tilberweifse i
K'o Um»tai: ' ' ' "
an verdiei
Ümttand, der oboe Zneifel nähei uniSKUcbt
132
Wetzlar
desselben tüirt aber die weitere Reduclion und Au!
suDg des Eisens plötzlicli auf; es tritt eine Umhel
I der Polarität ein, das gefällte Silber übernimmt i
die Stelle des positiven Metalls , Jüst sieb dema
schnell wieder auf, und das nunmeibT negative
bleibt ohne fernere Einwirhing in der sauren Flu«
keit liegen.
Ist einmal ein Eisenstäbchen in der mitSalpH
säure versetzten Silbedosung negativ, gleichviel
alsbald beim Hineinlegen, oder erst nach einem er
tenen Angriffe : so hat es nun, vermöge dieses Zust
des, die Eigenschaft erlangt, der Einwirkung
Flüssigkeit selbst dann noch, wenigstens einige
hindurch, zu widerstehen, wenn man eine nocJt
grofse Menge Salpetersäure hi/izugiefit. Das Stäckd
Hegt dann ohne Einwirkung in einer Flüssigieitt '
fast ganz aiis Salpetersäure besteht .'
Nichts ist frappanter als folgender Versw
Man berühre das in der letztgedachten Flüssigkeit i
genden Stäbchen einen Augenblick mit der Spitze eü
Eisendrahts (oder einer Nähnadel): imNu wird er;
Heftigkeit angegriffen und mit reducirtem Silber bei
Zerlegung der Säure und des aufgelösten Silberoxi
dauern dann so lange fort, bis die freie Säure bis
einem gewissen Verhältnisse von dem Eisen gesält
ist, worauf wieder eine Umkehrung der ConiOi
Elehtricität unter Auflösung ,des gefällten Silb
eintritt.
Zu dem Gelingen dieses flberraschendeo
riments bedarf es keines so grofsen Ueberschnsi
von Säure, wie in dem eben angeführten Versucl
Es mufs deren nur so viel Torbaadeosejrnf dab 4vl
über gegenseitige MetallreJuclionen. 133
rdbt sofort beim HineiarühreD \a <Iie Flüssigkeit
'^egriffen wird. Das blaake Stäbchen dient dann
negativer Pol, und das durch den positiven Draht
ucirle Silber setzt sich im Augenblick der Beruh-
ig auf der ganzen Oberfiäche des Stäbchens ab,
:fae hierdurch eben so schnell ihre, der Beschaf-
ibeit derFJttssigkeit widerstrebende, negative Span-
vag aufgiebt, und demnach die Zersetung fortsetzt,
iOD auch der berührende Draht entfernt wird.
Derselbe Versuch läiJst sich auch auf folgende
eise anstellen, obschon er sich dann weniger frap-
int ausnimmt : Man werfe nämlich ein zweites Stab-
;n in die saure Flüssigkeit, worin das blanke liegt.
les umgiebt sich schnell mit einer Silbervegetation j
\t diese aaa, sich vergröfsernd , das nebenan He-
ide biajt1i:eSiähc\iea berührt, schwärzt sich auch dieses
einemMale und bedeckt sich jnit gefälltem Silber.'^)
i. n.
Bei Betrachtung der eben erzählten^ hdchst in-
teressanten Phänomene lag wohlNichts näher, als der
Gedanke, zu versuchen, ob nicht der dem Eisen to
der sauren Silberlösung zu Theil werdende, so starke
elektronegative Zustand eine Zeit lang demselben ad-
biiiren würde, wenn es aus der Flüssigkeit heraus-
•) Wenn nacli Verlauf einer küriern oder langem Zeit di*,
Mf beiden Stäbchen abgeselzis, Silber nieder aurgeläil ii^
und beide nun mit blanker aad eläDEeodei ObeiQache itt
der immer noch gauren Silberlösung i'iegea , kann tnui auü
Heue eine Vegetalinn. an ihnen eniaieben latiea, -vena
miD nach einmal venu einweise mebrere frische Stäbchaa
hiDeinlegl, von Trelchen genohnUch ein* oder da* aii.dei0
VDcb im Stande in, positiv mit der Flüiaiekeil lu meiden,
nad demnach, bei der Belehrung der beiden obigen oega-
tiien , einen abermaligen Niederschlag voa Silber au ihnen
■a bonirken. der aber in der Regel neiiiger bedeutood iit
«nd btld rriailBt «ufgelöit wird.
genommen wird; ich war buchst begierig zu erß
ren, wie es in diesem Falle unter solchen Flüssig!
len sich verhalten würde, in welchen es sonst c
mächtige Verwandtschaft zum Sauerstoff äufsert.
Der Versuch entsprach meiner Erwartung
das Herrlichste!
Ein Eisenstäbchen, welches eine kurze Wi
in der sauren Silberlüsung gelegen halte, wurde (i
telst einer Pincette, derenArme, da sie von Stahl
ren, mit geschmolzenem Siegellack überzogen word
schnell in salpetersaure Kupjersolulion gebracht;
blieb vollkommen blank.
Ein Anderes wurde aus derselben Flüssig!
auf gleiche Weise in ichwefeJsaure Kupjerlösung geli
es blieb gleichfalls unverändert. — Ich liefs diese bei*
Stäbchen bis zum folgenden Tage in den respecti
Kupfersolutionen liegen, und zu meinem Erstaunen !•
ich sie nach Verlauf dieser Zeit, nach etwa i9.StunC
noch ohne die geringste T'erunderung , eben so hianhi
unangegriffen ! — Ich berührte hierauf ein jedes '
der Spitze einer stählernen Nadel, und mit der Scfi
ligkeit des Blitzes umzogen sie sich iion der beruhi
Stelle aus mit Kupfer. «)
Bey häufiger Wiederholung dieser, gewifs ü'
alle Mafsen frappanten Versuche , **) erhielt ich s\
') D[e Reduciion jehl il
TÜbiunp mit der Nadei
«Osten Piriikelcbea KupFer, walcbe durch die (sich «l<
l'«lli übeckupfeinits} puiiive Nadel auf daa EUen, all
negalivaa Fol, abgaielit vrerdtin . f;etieii gleicli Veran
•ung zur Auffaebunfi dar Degativen EiekLriairuag deiiaJIi
d*i nun aofon durch eigene Kraft die Fällung de« Kiip
Ibrlführl uaA voilmidel.
»■) »eUliB »ich aar eiaa «*!ir intereiMnie Wei.e an
fef'fchBo .]übcr clekttiicbe Ladnog der Mftalla"
üOcr gfgenmii^e IMciaUn-äuiüoncn. 135
I nämlicfaen Erfolg, nur nicbl mit der sulzsaurtn
lifl/ersolution. In dieser überkupferle sich das aus der
uren Silberlösung heraDSgenommene Stäbclien au-
tobJickJich von selbst; es scheint daher das Eisen
^derselben so stark posiliv zu werden, dafs die
igenoinmeae — E hierdurch auf der Stelle ver-
ingt wird.
Es verschwindet übrigens dieseletztere auch bei
a in der Schwefel - oder salpetersauren Kupferlösung
Igenden, negativen Stäbchen innerhalb einer gewis-
) Zeit von selbst, ohne stattgifundene Berührung li-
t posilivenMclalls. Selten adhaerirt sie ibnea so lan-
, vrie in den beiden eben erzähhen Versuchen; ge-
jbnlicb bndet man die Stübchen nach einer viel kür-
fn Zeit von selbst überkupfert.
Tauchte ich die^ ans der sauren Silbersolution
iransgenommenen Stäbchen erst einen Augenblick
;destillirtes Wasser, so blieben sie demungeachtet
I Besitz ihres negativen Zustandes; ^ber dieser geht
wie es mir immer schien, schndlcr verloren,
i die freiwillige Ueberkupferung \nit früher ein,
I wenn sie direct ia die Vilriolaufläsung gebraclit
tfden.
Berührte ich ein, in letzterer liegendes, blan-
l Stäbchen mit dem Finger, so trat keine Verän-
Vng ein; — eben so wenig, wenn ich ein Silber-
I daran hielt. Nur ein frit der Kopfersolution po-
' werdendes Melall brachte im Augenblick Ueber-
pferung des berührten Siäbchens zuwege, also z.B.
_ .. 1 welcher Beziehung an Marianinft ihtn inllgeitieil <
.t"n 'Abhendliinsen. so wie an Cia Jab»b. ißjö. Ul. S, Soa.
M. S36^ ingoraKilen Etjciitu.uogpn lu ctiiin-rn, und aui 'il«
Jolgeod* Abbau diu ng aurmeikiam lu mitben ist. ä. Red,
1S6
W e t z l ,
aufser dem Eisen, auch ein Ziak-> Blei- oderStai
olstreifen.
Um es sich recht anschaulich zu macbea
hier das Eisen ganz den Werth eines negativen Metal
besitze T gebe mau in zwei nebeoeioander stehsDi
Gläschen salpetersaure Kupferlösung, nnd lege ii
eine ein aus der Silberlösung herausgenommenes Sl
chen, in das andere*) eine SilbermUnze; hierauf t
rDhre man beide nach einander mit der Kante eii
Stanniulstreifens: beide werden sich gleich s(
öberkupfern. **)
Es bildet also hier das Eisen den negativen I
gleich einem edlen Metalle, dem Silber, .und Z'
in Berührung mit einem sonst elektronegativeren
talle, dem Zinn!
Ich habe oben erwähnt, dais die BerabruDg n
Silber keine Veränderung bei dem in der Kupfer]
sung liegenden, negativen Stäbchen zuwege hrin|
Wenn ich indefs einen berührenden Silberdrath s
seinem andern Ende um ein Eisenstäbchen wickelt
und letzteres nun in die Solution tauchte, (wobei jeo
blanke negative von diesem durchaus nicht berül
wurde) so wurde in demselben Augenblick auch jpi
Überkupfeii. — Hier wird also die Reduction an le
terem in einer Kette mit Zuischenraum veranlafst.
Aufser der sauren salpetersauren Silberauflösu
theilen auch, wie zu erwarten war, die Solution <j
•) In dieiel tröpfele ni*ii noch «nige Tropfen Salpetenad
dl die im eriten Glaichsn befindlicfae Kuprerlulung diu
d» Uineinira^eii de«, aat der «auren Silbergolulion fa
■usgeDOmmenen , Siäbchena ebenfaUi Mark sausilich yrlti
••] Der Unleiichied iil blora der, daü im latsterea FaUc <
ilpdiiciion iD dem Silb« mil der EaEfernuiig des Staniü
über gegetiseitigt MtlaltreducUorun. 137
neufolen Salpetersäuren Silben, ies Kupferoryd - Am-
tnnniaJcs , das mit Wasser verdiinnle Ammoniak und
KaH, endlich die rolfie rauchende SafpeUrsuure , nach
meinen Versuchen, dem Eisen einen, nach aufgeho-
bener Berührung mit diesen Flüssigkeiten verbleiben«
den, elekironegativen Zustand mit. Hinsichtlich der
Stärke und Dauer des letztern Stehen sie jedoch der
Silbersolulion viel nach. Am meisten kommt
das Terddnnte Ammoniak, wie es mir schien,
in nahe, sodann die neutrale Silbersolution. Ein
ibchen das ich aus derselben in Kupfervitriollösimg
blieb eine Viertelslunde lang blank, bis es Sieb
:h mit Kupfer umkleidete. Es kommt bei die-
Versuchen so viel auf die jedesmalige {wahrschein>
von der verschiedenen innern Structur und klei-
Abweichungen in der chemischen Zusammense-
ig abhängigen) Beschaffenheit der einzelnen Stäb-
an, dafs sich kaum etwas bestimmtes ober die
lerdes, denselben von den genannten FlQssigkei-
'nitgetheilten, elektrischen Zuslandes angeben läfst.
Manchmal erhallen die negativen Stabchen ihr
Irkangsv er mögen in den Auflösungen oxydirender
iffe nach einer viertel, halben oder ganzen Minu*
sh'on zurück. Allein selbst bei einer so kurzen
luer verlieren diese Erscheinungen nichts von ihrem
iresse, da man sich dabei durch vergleichende
irsuehe Oberzeugen kann , wie ein gewohnliches
ibcben stets augenblicklich, unter gleichen Um-
iden angegriffen wird. Aus diesem Grunde wird
[ende Tbatsacbe noch merkwürdig genug er-
linen:
Ein EiseDStäbcbeO) das eialge Aliauten in rother
138 7r e t z l a r
rauchender Salpetersäure gelegen hatte > brachte>
in reine Salpetersäure von mäfsiger Stärke;
Kohl ehte halbe Minute blank, bis es plöizUch, mit j
fser Heftigkeit, unter Wärme- undGasentbindung,
gegriffen wurde. Ich wiederholte nun diesen Ver8
und berührte das Släbchen sobald es in der Säure
mit einen Eisendrallte : im Nu ej-folgte ein he)
Angriff.
Ob aufser dem Eisen noch andere Metalle f
sind, den in gewissen Flüssigkeiten angenommfl
negativen Zilstand, nach aufgehobenem Contact^
denselben , einige Zeit zu behalten, und so lauge
Oxydationsfähigkeit verlustig zu werden,
Frage, worüber ich bis jetzt nur sehr wenige Va
che angestellt habe, von welchen mir nur der ]
gende ein mitlheilungswertbes Resultat lieferte:
Einen blanken Kupferblechstreifen, der i
Weile in Aetzkalilüsung gelegen und in dersel
nichts von seinem metallischen Glänze eingebQfst 1
te, tauchte ich schnell in Wasser, um das Kali a\
spülen, und warf ihn hierauf in essigsaure Silbe
sung. Z'jm Vergleich brachte ich zu gleicher ;
ein anderes, eben so grofses Stück Kupferble
ohne die erwähnte Vorbereitung, gleichfalls in es
saure Silbersolution, — Nach einer Viertelstu
nun zeigte Ersterer noch eine fast ganz reine Ober^
c/ie,dieniirhieund da dunkde Stellen von sich ansetl
dem Silber zeigte; letzteres war hingegen b«
überall von einem grau- schwärzlichen SUbemiet
schlag umkleidet.
Mit verdünnter salpetersaurer Silberldsung
laag der Vsrsucb nicht; in dieser bedeckte sicfa.c
'cnsciiisi: MeUtllreducüoncn.
139
r
^^B wässerigem Kali in Berührung gewesene, Kupfer-
HPftth sogleich mit einem Ueberzug von reducirtem
^Über.
Sollte CS sich indeCs auch bei ferneren Versuchen
ergeben, dafs dem Eisen in ungleich stärkerem Gra-
tiei als allen OLrigen Metallen die obenerwähnte Ei-
genschaft zukömmt: so wäre ein solches Ergebnifs
kaum unerwartet bei diesem, durch so mancherlei
Eigenschaften, seine bedeutende Gobaerenz, seine
grofse Capacität für magnetische Polarität u.s. w. aus-
gezeichnet unter den flbrigen dastehenden Metalle.
Es kann übrigens bei dieser Art von elektrischer
lung , in deren Besitz wir das Eisen in den obigen
suchen nach statlgefundenem Contact mit gewis-
PJßssigkeiten sehen , nur von einer durch die Po-
nziehuDg der kleinsten Theilchen festgehaltenen
;ativen Elektricitäc die Bede seyn, welche eben-
<alb durch eine kurze Eeröhrung mit dem Finger
selbst mit einem vollkommenen Leiter, dem Sil-
nicbt alsbald verloren geht.
§. 12.
Folgt auch die theoretische Ansicht, welche
Ober die gegenseitige Wiederherstellung der Me-
auf nassem Wege (so wie über ihre Oxydation
demselben überhaupt^ aufzustellen beabsichtigte,
den mitgetbeihen Versuchen von selbst, und liegt
schon ausgesprochen in ihnen da: so dürfte es
nicht überflüssig seyn, dieselbe zum Schlüsse
ies Aufsatzes noch einmal besonders hervorzu-
hea.
Ein Metall redurirt dctnndch die ^ufliisurtg eines
wenn es nät derselben) vermöge ihrer eleh-
140
^ t Z l l
tromotorUchen Tkätigheil positiv ivird,*^ und z
einen Grade , dafs es die jinziehuungskraß, wom
aufgelöste Melull Sauerstoff' und Süure hält, Ü6«){
tigt.**^ Diese Theorie ist in gewisser Bezi^
derjenigen ähnlich, welche bereits vor Jahrei
Grotlhufs aufgestellt hat, mit dem Unterschiede,,-^
dieser Chemiker das fällende Metall durch seianj
sitive Elektricitat das Oxygen des Wassers anij
und das Hydrogen zurüükstofsen liefsi welches;!
tere nun eigentlich, ihm zu Folge, das wiederhat
lende Princip abgah, indem es sich mit dem SaueJ
des MetalJoxyds wieder zu Wasser verband^
diese Weise das Metall reducirte. Dia Annahm
Der solchen Wasserzersetzung bei den Metalln
tionen, ist aber eine ganz überHüss'ge und v
bare, und es ist kein Grund vorhanden, vri
nicht das positive Metall direct den Sauerstofi|
auFgelöstcD Oxyds anziehen lassen sollen, wa^rf
einfacher und angemessener ist.
Diese Ansicht ist so ganz in der elektrocbj
sehen Theorie gegründet, die nur einem in
-) DllselbB gill \
direnden Mei
r BinFacliBn Oiydai
r elektiijcbein Zujt
••) Hat der
» erfolK
dirc aich
sum Th<
L fi*«^" ^'
R Verbaksi
tiv elektiiscbe Zustand d«s Me»!!« i
oichLi Bo ziebc et eher dnn freisD a
iea SiunraioET oder dai Oiygen de> Wassers, i
■m enthaltenen Metalltalze« *n. So wird >
r AuFläiun^ dei jalpettraauren Bhls pasli
BS erfolgt dannocb keine Haduction . Bondern da* Eii
lieh luf Kosten der Luft, wobei das gebildeie
Th«il von der Plüasigkell au%enoinineD tvird ,
Igen BleioKyd, in Verblödung mit eiaein kleinen
. ' ' ' chea Salz TalleD lirn. — Ein glfl
Verhalten zeigt gemeinigUch ein Metall in der Au^
■UkCropositlveren, x. B. Eisen in ZinL
AbschaiduDg einei biiiicban ZiolioxTd
über gegenseitige Metailreduciinnen. 14 t
f]ektriscbea Zustande befindlichen, Metalle Affini-
tät för den Sauerstoff zuschreiben kann, dafs man
tüitger Weise fragen darf, warum man sie in der
neuesten Zeit bei der Erklärung unseres Gegenstan-
■iss eigentlich vernachlässigt, und nirgends in Ge-
brauch gezogen findet. Diefs liegt wohl eines Theils
IZD dem, was ich bereits im Eingange dieses Aufsa-
ttes sagte, dafs man nämhch die Lehre von der Iden-
tität der chemischen und elektrischen Anziehung
mehrentheils als eine Hypothese behandelt, die man
in concreto, bei Erklärung der einzelnen chemischen
. Phänomene, als nicht reif genug, ausschjiefsea zu
::iQssen glaubt, anderen Theils aber, und diefs kommt
hier noch weit mehr in Betracht, liegt es an dem
Utaade, dafs unsere gangbare eietfirochemischs
borie, die, wie ScAmjct^^ct- irgendwo treffend be-
vkt, zu sehr auf die Erscheinungen an der Säula
int ist, noch, ich möchte sagen, zu unbeholfen
'f die Resultate der Erfahrung mit ihren Grundsä-
B in Einklang zu bringen. Ich will diese Behaiip
[ sogleich durch ein Beispiel unterstatzen. Man
das Eisen ist ein elektropositives Metall, das
ler ein elektronegatives, jenes bildet also einen
keren Gegensatz zum Oxygen, als dieses, und
s diesem Grunde eine stärkere anziehende Kraft
■ihn aus; kommt nun Eisen in eioe Auflüsung des
"da des letzteren in einer Säure, so mufs es als
itiveres Metall sieb des Sauerstoffs und der Säure
Biobtigeii, und es fällt daher das Silber nieder.
I diese Fällung aber nun nicht geschieht, wie
I der salpetersauren Silbersoluüon, dann — ist
ktrochemiker eben so in Verlegenheit, wie
142 TF e t z l a r
der blofse Chemiker mit seinen complicirten AI
tätsgesetzea , und er sucht sich am Ende gleich
sem, mit dem Worte: „Anomalie'^ herauszuhe
Er vergifst aber, dafs er in dem Irrthum befai
ist, als sey der elektrische Zustand, welchen
Eisen unter anderen Verhältnissen zeigt, gleid
etwas stetiges, demselben fest inharirendes ; Ul
fällt ihm nicht bei , daf^, obschon Silber sieb a
liv gegen Eisen verhält, die Verbindung seines O:
mit eitler Säure, also in unserem Falle mit der Si
tersäure, ohne Zweifel einen Körper für sich bil
der neue Eigenschaften zeigt, und dessen elektri
Spannung, die er mit dem Eisen annimmt, sich i
notbwendig von vornher aus der Stelle, die das '
in der Spannungsreihe einnimmt, ergiebt, son
erst durch das E.rperiment aufgefimdcn werden □
aus dem dann auch wirklich hervorgeht, da(s
das Eisen — gerade gegen die Erwartung — 7>
tiv wird, und somit heine Reduciion zu Wege
gen kann.
Es ist eine falsche, auf nichts beruhende ^
aussetzung, dafs ein elektropositives Metall ia
Sblution eines elektronegativeren durchaus sich
tiv verhalten mßsse. Findet diefs auch in sehr t
Fällen statt, so mufs es doch nicht nothwendigii
len geschehen, und ich komme daher auf meine
oben schon ausgesprochene Behauptung zurück,
nur durch directe Versuche mit Sicherheit zu bei
ist, ob ein Metall durch ein anderes positiveres ans
ser oder jener Verbindung mit einer Säure
schlagen werden kann.
IMaa -wird gewifs in Zukuaft mit loibr
über gcg-cnseilis" MetaUrcduclinneji. I45
Erfolg dje elektrochemische Theorie zur Erklä-
jeder eiazelneachemisciien ErscheJnuDgen anweo-
Uernea, .wenn man sich Jie Art, wie Diwy in
■n Hüters ucbungen über die ErhaUung der Me-
(STa durch elektrochemische Mitlei von derselben
jktisclien Gebrauch macht, zum Muster nimmt,
Ith gestehe es, dafs die Lectiire der vorlrefHichen
iuadlungea dieses berühmten Chemikers über den
tnnten Gegenstand nicht ohne grofsen Nutzen für
}e Versuche war, obgleich ich die meisten schon
.der Bekanntschaft mit jenen angeslelit habe.
i Zweifel schliefsen sich die Meinigen, so v-r-
tden auch ihre praktische Tendenz ist, an die
r'siji gewisser Beziehung an. Wenn der hritli-
: Chemiker zeigt, dafs ein }Ai\a\\ während der
ihruDg mit einem, vielmal *) an Masse und Oherflä-
iüeineren, positiven, in einen elektrischen Zustand
etzt wird , in dem es keine Affinität zum Sauer-
\ äufsert : so ist es mir gelungen nachzuweisen,
ein solches sogar durch einen vorausgegangenen,
nicht viehr staltfindenden Coniact , mit verschiede-
'Diera yr»! ocbac vielen, Beacblung TSidicnenileD , Neben.
tHJeliUiigeii durch Schwelgger'i Biiefe »a Rilter über gal-
riDtiche CombiniCiaiieD tcboa IG Jabre fiüher bekanni,
ihB Davy ■utmerkiam darauf nurdB. Vgl. diei Jabrb. XI.
|64. 490. <!■ XIII. 83. Keuerdiog» aucble Dumm {^Ann.
it Chim. etc. Mo». 1826. u. Bull. nniv. J»n. 18S7 ) denVer-
nch utnKukefaren , um durcb neuig nrgatiie« Meull (Eispn)
ri«l poiitivea (Blei der WaMaileimngarükren) \a Aciioo xu
nueo and dadurch Ablagerung eidiger SiofFe am Eiiea zu
lenirken, Diete Kette wird tebr achwacb se^o, nt» je.
loch hier günstig se^n kann, um allzu reicblicbs Bleiaur/ü-
nng zu verbSien. Beachtungswertb aber iit ei. wis indefj
Ichöa aui Sehtvelgger't gilvanlicLen Combiaatiooen und di-
ftctfln Versuchen hervorging, daf«, um Reduclion an einem
" icis zu bewirken, alleiiliugi eme grofie pogiiive Flache
VethallniuB «u einer kleinen negativen günitie wirkt,
iad«m die kleine gleiehaam eiaen Brennpuutt für die eiek.
tri«che Au(irt«luDg dirnelll, d. Red,
144 N 0 b i n
aeo flüssigen Stoffen in diesen Zustand auf einige ^
versetzt wird, in dem es innerhalb des sonst oxj
renden Mediums ohne die geringste Einwirkuoa
liegen vermag; — eine Thatsacbedie nocbdadurd
Interesse gewinnt, dafs wir nach Belieben augenblf
heb die Einwirkung eintreten lassen können, losa
fern hier, was wir meines Wissens bis jetzt niot
vermochten, zum ersten Male aufserhalb der Säulefi
der einfachen Kette die chemische Verwandtschal
nes Stoffes durch seinen elektrischen Zustand aitf^
so mächtige JVeise überwunden und beherrscht wird
liefern diese Versuche, wie ich im Eingange
sprach, neue und schlagendere Beweise, als alle fri
ren, von den Einsseyn dessen, was wir j4fßniiät ti
neu 1 und der elektrischen Einziehung,
t niot
ule^
ihaH
2. lieber eine neue Klasse elelctrochemischer
Erscheinungen ,
Leopold N o & i li.
ZneiLG AbhandluDg. • )
(Au» der Btblioth. univeri. Mära 18S7. S. 194, S. übt
*on Fr. W. Schwilgger.Scidtl.)
Bei den neulich von mit beobachteten ele]
chemischen Phänomenen zeigten sich die merk'
digsten und mannigfailigsten Erscheinungen am i
tiven Pole, wo die elektronegativen Körper, u
den Umständen, weicheich bei Mittheilung der
sten Reihe meiner Versuche angegeben, in düo.
Schichten sich ablagerten. Bei der weiteren Vei
•) WiB dis erito, (Tgl. S, 8—22. de« TorigeD Bande«
1« ZBiwchrifi) dem am. Prof. ^. dt Ja Rivo vom V«
•er mitjetiieil^ ^ g^ ■
iiUr elehrochanhche l'igwen. 145
gDDg dieser nämlichen Untersuchungen, ist es mir
seludgen , auch am negativen Pole sichtbare Erschei-
BUDgeo zu erhalten, von der Art, dafs sie eine ge-
Vergieichung zwischen den Wirkungen bei-
Pole gestalteten. Hierzu gelangle ich auf zwei
>en: durch Vermehrung der Xraft des elektri-
Stromes nämlich , oder, was ungleich wirksa-
^, durch Vermischung zweier oder dreier Auflö-
Ohne weitere Vorrede will ich die, bei
len Verfahrungsweisen erhaltenen, Resultate be-
»ben , und zuletzt noch die Wirkungen bericii'
welche von einigen, auf die nämhche Weise be- '
leiten, animalischen und vegetabilischen Substan»
'hervorgehracht wurden.
Chemliehe PrSparat»,
\Mtägsctures Kupfer und Salpeter. — Auf negaÜ«
^Silber: ein metaUisch glänzendes Centrum, dann
I Reihe concenirischer Ringe, die in folgender
iidnung einander folgten. Der Mitte zunächst zwei
äoe grOne Ringe von nicht sehr inlensiver Fär-
; dann ein weifser, ein rother, ein grünlicher
d endlich eine schön feuerrothe Kupferzone. Um
ie Zone schliefst sich ein himmelblauer, mit stra-
E&rmig sich ausbreitenden Linien, gteicli einem
I Hhiirten Kreise, bezeichneter Ring. Diese Stra-
JKstrecken sich bis auf den Kupferring. Zulelzt ■
mt eine Zweite, ungleich breitere, aber eben so
sende Kupferzonc, umgeben von einem schönen,
len Ringe, welcher die Figur begränit. — Auf
i und PJalina zeigen sich die nämlichen Erschei-
Von Einflufs auf das Gelingp.! des Versu-
.hll.Cli.m.».ri,7., .8 = ;. H.6. (N.B.n.»<..HIi-i) ^Q
i
146 IV o b i l i
cbcs ist es, dafs die Metallscheiben nicht zu sehr
Ijrt sind.
Essigsaures and schwefelsaures Kupjer.
negativem Platin: ein dunkelgefärbtes Centr
welches von Kupferoxyd herzurühren scheint; c
ein hellglänzender Ring von entblüfster Piatina, >
lieh eine blaue Zone, ein grüner Ring und zuj
ein sehr glänzender Hof von Kupfer. Wischt
die Oberfläche ab, so verschwindet die grüne
blaue Färbung, und es bleibt auf der Metallscb
nur eine Kupferschicht zurück, welche in zweiS«
tirungen von mehr oder minder rolher Färbung zer
Essigsaures Kupfer und sclitvcfehaures Natron
Auf negativem P/ß/in: in der Mitte weifs, dana
himmelblauer Ring, ein rother, ein dunkel gef
ter der Art und zwei feuerfarbige Kupferzonen,
denen die eine lebhafter als die andere; das Gl
umgiebt ein blauer Hof. — Auf negativem Si)
eine elegante Reihe concentrischer Ringe, analog
vorigen, aber in der Anordnung und der Art
Färbung verschieden.
Essigsaures Kupfer und essigsaurer Baryt. —
negativem Silber: eine grofse und schöne Zone
blafsgelber Färbung, im Umkreise einer andere»
then, von welcher sie durch einen Ring von enlM
tem Silber getrennt wird. Den mittleren Theil
men kleine, ins Gelbliche neigende, durch ein
mehrere schwarze Netzen von einander getren
Ringe ein. — Auf negativem F/aa«; analogeAn
nung von Ringen, die jedoch durch einige Farl
scbattirungen von den vorigen abweichen.
Essigsaures Kupfer und Kochsalz. — Auf
über ehklrochetnhche Figuren. 147
^ VCm Platin: Reduetion von Kupfer, welches aber 3u<
' genblickJicb wieder verschwindet, so wie die Kette
geöffnet wird. — Auf positivem Plaim keine Er-
ycbeinung. — Auf negativem S(7A(7-: eineReihe con-
centriscber Ringe, denen eine Zone von schönem
Milcbblau Platz macht. Diese Ringe haften aber so
jrenig, dafs siebeim geringsten Reiben verschwinden.
Essigsaures Kupfer und Harn. — Auf negativem
.- Reduetion von Kupfer in concentrischen Zonen,
Mcbe allmälig erlöschen, nachdem man sie dem
tflufs der Säule entzogen. — Auf negativem Gold
i Platin: Reduetion des Kupfers in vergänglicbea
tigsaures Eupjer und essigsaures Kali. — Auf
iegativem Silber: Reduetion von Kupfer in concen-
Iriscben, aber weder sebr glänzenden, noch sehr man-
Sigfaltigen Ringen,
. Schwefelsaures Kupfer und schwefelsaures Natron,
f~ Auf negativem Silber: analog, wie bei den ent-
'^rechenden essigsauren Salzen,
Schwefelsaures Mangan und schwefelsaures Na-
, — Auf negativemP/a/m: eine weifse, aus klei-
Bläschen bestehende, Schiebt; diese verschwin-
ÜtOt wenn man die Platte aus der Lösung heraus-
Schwefelsaures Kupfer und Kochsalz. — Auf ne-
I gUivem Silber: concentrische Ringe, die an die Stel*
I (e einer milcbbJauen Zone treten , wie bei dem Ver-
suche mit essigsaurem Kupfer und Kochsalz. Es ist
zu bemerken, dafs in beiden Fällen die Sitberscheibe
; von der Auflösung etwas angegriffen wird. — Auf
148
N 0 b i-n
nef itivem Platin: Reduction von Kupfer io vergäoa
] chen Ringen.
Schit-rfclsaures Kupfer und Salpeter. — Auf n
gativem Silber: eine schüne Reduction von Kupfl
in concentrischen , gegen die Centralzone zu, lebbl
gefärbten Ringen; ein breiter, blafsgelber Hof un
giebt das Ganze und wird durch einen Silberring q
Ton getrennt. Kurz nachher nehmen jene Ringe eil
grilne Farbe ao, welche das Phänomen noch vd
schönert. — Auf negativem P/aJi?»: Reduction vol
Kupfer in daurenden concentrischen Ringen.
Sdiwefelsaures Kupfer und salzsaures Kali. -
negativem Platin: Kupferreduction in concentrischa
wenig beständigen Ringen von mannigfaltiger 1
bung. — • Auf negativem Silber: vier sehr deutlicfl
Ringe; der erste, gegen das Centrum zu, vol
Kupferoxyd; der zweite von metallischem Kupf»
derdritte grün; und der vierte milchweifs.
Schwefelsaures Kupfer und salzsaurer Baryt. 1
Diese beiden Lüsungen zersetzen sich gegenseitig i
chemischen Wege, demohnerachtet bringen sie t
negativem Silber die nämlichen Erscheinungen herJ
wie die vorhergehenden. — Auf negativen /*/a(il
Kupferreduction in einer kleinen Zone, welche z*^
azurblaue Ringe umschliefst.
Salzsaures Kupfer. — Auf negativem Plalin
duction von Kupfer in Ringen von zweierlei PärbuJ
umschlossen von einer milchfarbigen Zone. R«
mau die Oberfläche gelinde ab, so bleibt blofs efl
Kupferzone zurück, die mit O.xyd netzartig übersS
und von einem dunkeleren Ringe durchschnitten win
Salzsaures Kupfer und salzsaurer Baryt. ~
üher e^eilroc/iemiscfic Figuren. 149
■gaiiveto Platin analoge Erscheinungen wie im vori-
) Versuche.
Salzsaures Kitpfer und Salmiah. — Auf negativem
in: Kapferreduclion in vergänglichen Bingen,
die nur eine sehr schwache Spur hinterlassen. — Auf
negativem S/Vicr.- eine schöne Kupferrecluetion in con-
centriüchen Hingen, die auf andere verschieden ge-
färbte folgen. Das Kupfer verschwindet rasch wie-
der sobald die Wirkung der Säule aufhört.
ISalzsaurcs Gold mit Natron (das dreifache Gold-
Balz der Pharmaceuten.) — Auf negativem Pialin:
Reductioo von Gold in concentrischen Ringen, die
folgendem! afsen gefärbt sind. In der Mitte ein
kleiner duokelrother Ring, auf diesen folgt ein hu-
^rfarbiges, dann ein dritter rüthlicher, ein vierler
Bpferfarbiger und endlich 4 — 5 blafsgelbe Ringe. —
Inf negativem Gold: ein dunkelrother Bing im Gen«
Bro, dann ein gelber, ein grüner und wiederum
n gelber, der an seinem äufseren Rande übergeht
I die Farbe desGentrallheiles.
Salmiak and. ^mmimioJckupf er. — Auf negativem
\atin: Kupferreduction in verschwindenden Bingen.
I Salzsaurer Kobalt und Salmiak. — Auf negati-
im Silber: eine schöne Reihe, im Augenblick ihrer
Sdung verschieden gefärbter, Ringe; bald aber Cr-
ossen sie und einige derselben verändern ihreFarbe.
Salzsaurer Kubalt und iolzsaurer Kalk — | Auf ne-
^vem Flutin: Ringe, welche kaum gebildet wie-
f versehwinden ; dann ein weifslieher FJor, der
eOberIläche des Metalles trübt, und augenblicklich
leder verschwindet. — Auf negativem Stlbet: das-
Ibe Phänomen.
IfiO
N 0 b i l i
Salpetersaures Kupfer und salzsaurer Kalk. —
negativem P/a/i«: Ringe, die, kaum gebildet, wi
der verschwinden. —- Auf negativem Silber: den vo
hergehenden analoge Kupferreductionen, die aber sn
schnell wieder vernichtet werden,
Salpelersaures Kupfer und salpelersaurer Kalk. ■
Auf negativem Silber: ein schwarzer Fleck im Cn
trum, hierauf zwei dunkelgefärbte Kupferzonen ni
ein breiter Kupferrand , der von einer bräunlich«
Farbenschattirung begränzt wird. — Auf negative
Platin: dasselbe Phänomen.
Salpelersaures Kupfer und Salpeter, — Auf n^
tivem Silber: wie im vorigen Versuch. — Auf ne|
t\wem Platin: Kupferreduction iuKingen, welche)
ntälig wieder verschwinden.
Essigsaures Quecksilber und Salpeter. — Auf |
gativem Platin und Gold: ein schnell vergänglid
Flor, der auf dem Metalle sieb ausbreitet n
schnell wieder verschwindet.
Essigsaures und schwefelsaures Kupfer und Salp
ter — Auf negativem P/afin.- mehrere Ringe, welo
zusammen zwei Zonen bilden, von welchen diel
nere kupferig ist und feuerfarbig, die aufsere bli
Den Centraltheil nehmen mehrere sehr deutliche ti
verschiedenartig gefärbte Ringe ein.
Essigsaures und schwefelsaures Kupfer mit salzsi
rem Kali. Auf negativem Platin: Kupferreducti
in concentrischen Ringen, welche unmittelbar w
der verschwinden und kaum eine Spur zurOcklasi
— Auf negativem Go/d: eben so. — Auf negativen J
her: eine Reihe folgendermafsen angeordneter cc
Irischer Ringe. Im Centraltheile ein kleiner, duol
über clekoochemkche Fi^i
151
^Riog; hierauf ein Kupferring, der ins flciscliro-
Eieht, ein netzartiges Gewebe, eine schwärzli-
s und endlich eine milchwetfse Zone, die von ei-
intfarbigen Hofe umgeben ist. Dieses Phä'no-
nen erhält sich unversehrt, wenn man es eine mäfsi-
I ge Zeit hindurch noch der Wirkung der Säule aus-
* setzt. Eine dünne Schicht von Schwefelsäure läfst
nur eine Kupferzone darauf zurück, im Umkreise ei-
nes weifsen Ringes.
Essigsaures und schirefehaures Kupfer mit salzsaw
I rem Natron. — Auf negativem Silber: eine der vor-
Isrgebenden analoge Vertheilung. — Auf negativem
! and Platin: Kupferreduction in verscbwinden-
1 Ringen.
Salpetersaures Kupfer, sulpetcrsaures Kohalt und
•ttersoMrefKalk. — Auf negativem Platin: Beduc*
oder metallischen Basen in concentrischen, ver-
indenden Ringen. — Auf negativem Silber: ana-
^„e Vertheilung, wie in den vorhergebenden Fällen.
animalische Suhitamen.
Harn,*). — Auf positivem &76tT.- ein erdfahler
: im Centrum , dann 2 oder 3 Ringe von sehr
ner azurblauer Färbung und zuletzt mehrere Re-
nbogenfarben spielende Zonen, die sehr deutlich,
hnogleich von blasser Färbung Sind.
Serum von Memchenhlut. — Auf positivem P/o''«
I Gold: keine Erscheinung. — Auf positivem Sih
ir: gegen das Cenirum hin einige aschfarbige Ringe;
■nn eine sehr hellglänzende Siiberzoneund eineRei-
152
N o b i n
he sehr lebhafLer, Kegenbogcnfarben spidender Ki
se, deren letzter sich in eine violette Farbenschi
ruüg verliert. Durch die Wirkung der Hitze erhal
diese Regeabogen eine rothe Färbung. — Aufneg
vem Gold, Flalin und6'i/6«'setzt sich eineweifse, ni
sehr adbärirende, Substanz ab.
Kuhmilch. — Auf positivem Platin: keine
scheinung. — Auf positivem Silber: in der Mitte
dunkeler Punct, dann eine Reibe kleiner, blas]
milchfarbiger Ringe , hierauf ein Silberring find e
lieh ein oder zwei Regenbogen , in welchen das '.
the fehlt. Dieses Phänomen hat eine gewii
logie mit deni , welches die vorige Substanz liefi
aber dennoch Jäfst es sich ganz wohl davon unt
Scheiden. — Auf negativem Silber: Ablagerung
ner weifslichen Substanz.
.Albvvien von einem Hiihnei-ey. — Auf positil
Silber: im Centrum ein weifslicher Stoff, in zi
bis drei, mehr oder minder dunkelen Ringen verth<
hierauf eine Silberzone und endlich 2 oder 3 Ri
bogen.
Gelbes aus demselben ^i. — Auf positivem £i/j
eine der vorigen ganz ähnliche Erscheinung.
Speichel. — ' Auf positivem Silber: eine Ra
von Regenbogenfarben spielender Kreise, die eil
gelblichen Ring bilden. Hierdurch unterscheidet a
diese Erscheinung von der vorigen. Dieser I^
wird unter fortwahrendem Einilufs der Säule ll
Lnd endlich purpurfarbig. 4
Frisches Hühnerbluf. — Auf positivefnSi/6«rft
ne analoge Vertheilung der ausgeschiedenen Stoj
wie bei dem Eiweifs, -womit ich ea unmittelbatj
tber eleklrochfiniscfte Figuren. 153
[neben habe. Hier zeigen die Regenbogen eine Nei-
i'iOR in Grün oder Gelb überzugelien.
Schuieincgalle. — Au£negativen)Sj7iCT-; imCen-
ifum ein Stoff) der nach Innen zu dunkel und nach
Aufsen gelb gefärbt ist; dann einige verschjedenar-
lig gefärbte Ringe, welche von einem sehr deutli*
clien Regenbogen umgränzt sind, der seinerseits in ei-
I Jie blaue Zone sich aufJüst. Zwischen dem Kegen-
liiogen und den inneren Ringen zeigt sich eine Zone
IQD schöner Rosenfarbe.
mensch eiigalle. — Auf positivem Silhtr: dassel-
tiPbinomen, wie im vorhergehenden Versuche.
Feuchiigl-cHcn aiis dem Auge eines Schweines. —
^wässerige Feuduigkeil. — Auf positivem Silber:
Igen das Cenlrumhin etwas undeutliche undverwor-
ine Ringe, die scharf und deutlich von einem milch-
(Jiigen umgränzt werden ; hierauf folgt eine Zone
pentbiüfsten Silber und zuletzt mehreresehr lebhaf-
^Regenbogenfarben schimmernde Kreise. — 2.'Kry-
tHinsen- Feuc7itigl:eit. — Auf positivem S/7it7': ein
ideutliches und verworrenes Phänomen, in Folge
:. Zähflüssigkeit dieser Substanz. Wurde diese
l ein wenig destillirtera Wasser vermischt und nach-
• durch Leinwand geseihet, so brachte sie eine
Rtlichere Erscheinung von ziemlich lebhaft gefärb-
t Hingen hervor. Im Centrum lagert sich eine
liCsliche Membranen artigeSubstanz ab, die auf der
beibe hingleitet, unabhängig von der Neigung ihrer
>berßäche, wie es scheint. —3. GlasßüssigkeiU —
mf positivem Silber: eine Erscheinung, derjenigen
I ähnlich, welche die wässerige Feuchtigkeit geliefert
jLlutLe, bjs jü/ den ju/Jcij/arbenen Ring, we\c\\et ^eW.
154 N ,> b i l i
y«getabllitcht SuhitauKen.
Möhrensqfi (jiaucus carota lÄnn.'). — Auf
tivem Silber: ein dunkelgefärfaier Centra)theil,
geben von zwei Ringen, einen gelbliclien und ei
grfinlichen. Hierauf folgen verschiedene lebhaft
färbte Zonen.
Zmehehaft (^Allliim cepa lAnn^. — Auf poi
vem Silber: — ein schwarzer Punct im Cent
zweier Bing«, von welchen der eine ins Gelbe,
andere ins Azurblaue spielt; dann folgen versch!
ne andere schwach gefärbte Ringe.
Pelersiliensaß {Jpium petroseVmumL.). — Auf f
tivem .SiZfitT-; ein dunkelfarbiger Punct im Centrum,
geben von einem werfslichen und einem grünen StO
dann zwei schöne Regenbogen, von denen der i
stärker gefärbt ist als der andere, und die von (
Centralpuncte durch eine Zone geschieden sind, i
che von einem so durchsichtigen Flore überzogen
dafs sie kaum von reinem Silber sich unlerscheji
Hitze ertheilt den Regenbogen aufserordentllchel
baftigkeit und Glanz.
IVeinbeersqft. — Auf positivem Silber: ein d
keler Punct im Centrum, umgeben von verschiede!
bläulichen Farbenschattirungen.
Knohluuchsaft (^jilUttm saii%>um IJnn.^. — J
positivem Silber: ein schwarzer Punct in der Ml
zweier kleiner Ringe, von denen der erste mili
weifs , der andere grün ist , und um welche eine {
be Zone sich herumschlingt, an deren äufserenRii
eine blaTs violette Schattirung ihren Anfang nftal
Diese Erscheinung läftt sich mit keiner anderen v
weabsela.
über ehklrorheinhche Figuren. 155
^epfehaß. — Auf positivem Siiber: im Mittei-
le ein schwarzer FJeck, umgeben von mehrerea
'acb gefärbten Ringen.
Reltigsaft (_Baphanus sativum I^nn.). — Auf posi-
I Silber: im Ceotrum ein dunkelgefärbter Punct,
tvelcben ein kleiner weifser Ring folgtj dann ei-
'Üoliche Zone, welche in einen blauen Ring sieb
it ; hierauf folgen ein oder zwei Ringe von schü-
poldfarbe und zuletzt einige ziemlich blasse Re-
igen.
Saft vom Tfehrhhnhie. (^chou- pommc* Brassica
JDra, capitata, sabauda hinn.") — Auf positivem
•: ein weifser Punct im Centraltheile, dann ein
lieber Bing, hierauf ein zweiter dunkelgefärb-
lad zuletzt ein sehr brillanter Regenbogen, in
bem das GeJb vorherrscht, und der in eine blaue
enschattirung zerfliefst.
Sajt von ZeUeriebiüitem {jipium gravenlens dulce
.). — Auf positivem Silber: gegen das Centrum
bUgerung von zwei verschieden gefärbten Substan-
eioer grauen und einer grünen; hierauf folgen
tfaiedene Reihen regenbogenfarbiger Ringe.
Mangoldsaft (Brfa vulgaris Li/in."). — 1, Saß
Kibe. — Auf positivem St/6«r: in der Mitte ein
BT Punct, umgeben von vier Ringen, deren er-
gelb« der zweite blau, der dritte rotb und der
fce grün ist; weiter nach Aufsen zeigen sich zwei
drei schöne Regenbogen. — 2. Saß der Blatter,
^uf positivem Silber: dasselbe Phänomen bis auf
eAbweichuogen hinsichtlich der mittleren Ringe.
Endänenscß (Cichorium endivia Linn.). — X.SaJt
Wviein. — .du/posilivem Silber: im Gco\.m«v
M
156 A o 6 i / i
Ablagerung einer weifsen Substanz, welche voo.
ner andern dunkelgrünen umschlossen ist; dann
gen verschiedene schwach gefärbte Ringe. — 2..
der Blätter. — Auf positivem Silber: im Cent
ein röthlicher Punct; hierauf ein gelblicher Bi
auf welchen ein gröfserer von grüner Farbe fo
und endlich zwei 'sehr schüne Regenbogen.
Kohl (^Brassica oleracea Liim.). — 1. Sqfi^
Markes seiner Wurzeln. — Auf positivem Silberr
Centrum ein dunkeler Punct; dann ein weifserS
auf welchen eine grönliche Zone folgt, und zu(
mehrere andere schwach gefärbte und ins VioS
neigende Zonen. — 2. Saft der Blüten, mit et
desliilirtem Wasser verdünnt. — Auf positivem'
6er: ein röthÜches Centrum, danr zvrei kleine ]
ge, von denen der erste blau, der andere duni
grün, und endlich schwach gefärbte, ins Viot<
spielende Zonen , wie oben, — 3. Soji der Bläi
— Auf positivem Silberz im Centrum ein röthlic
Punct, der von zwei Ringen eingeschlossen wl
von welchen der eine gelb, der andere grün ist; h
auf folgen Zonen, denen in den beiden vorhergd
den Versuchen ähnlich, nur etwas stärker gefjjrl
lyintersonnemvende, (Tussilago fragrans P^llA
— l.SaßderJrurzeln. — Auf positivem 5i/&CT'i
der Mitte ein dunkelrother Ring, worauf zwei'
dere folgen, ein gelblicher und ein ins Graue nefl
der, und zuletzt sehr bials gefärbte bläuliche Zoj
— 2. Saft des Sengeis. — Auf positivem Silber:
dunkelgefärbter Centraltheil , umgeben von eig
weifsen Ringe; hierauffolgenmehrereiäuEserstschi
Je und (feaiioch sehr asU co\oi'ul% , ^«^ontia^eo.
über ekhfochemisclie Figuren. 157
3. Saft der Blätter. — Aaf positivem Silber: ein dun-
Kelgeßrbtes Centrum, umgeben von zwei blauen
Bingen, von welchen der eine heller als der andere-
dann zwei Regenbogen voo sehr lebhaften Farben.
Hier hat die zweite Reihe meiner Versuche ein
Ende; sie ist etwas umfassender als die erste, aber
jbr Umf jng selbst giebt die Gröfse der Lficken zu er-
kenDea* welche auszufüllen noch Übrig bleiben. Es
i^t diese Gattung von Versuchen nicht schärfer abge<
:blossen als die drei Naturreiche selbst. Nicht blo*
!;e Schaubegier, sondern viel wichtigere Beweggrün-
de waren die Veranlassung, dafs ich glaubte über alle
Substanzen, die mittelst der VoUa'schca Säule zer-
setzt werden können, von Neuem Musterung halten
/:i müssen. Die Betrachtungen , welche ich an die
jihallenen Resultate hier anknüpfen will, werden
iJiese Beweggründe besser hervortreten lassen.
Der erste Umstand, welcher in die Augen fällt,
ist die Verschiedenheit, die zwischen den beiden Po-
len Statt findet, in Hinsicht auf das Vermögen, sich
mit den ausgeschiedenen Stoffen zu überziehen. Im
Allgemeinen überwiegt der positive Pol in dieser
Rücksicht bei weiten den negativen; und dieser Un-
terschied, der schon beträchtlich, wenn man chemi-
sche Präparate anwendet, überschreitet so zusagen
iile Grenzen bei den organischen Producten.
Man kann die Wirkung des negativen Pols im
Igemeinen nicht blofs durch Verstärkungdes elektri-
pn Stromes, sondern auch durch Hinzufügung eines
l'izesniit alkalischen Basen zu den in Anwendung ge-
izten mstahischea Salzen, erhöhen. Erülx tcvitv
t alkaJiscbea Salze für sich allein, so lassen s\ö
•158
N 0 b i i i
kaum Spuren ibrer Basen auf den zu ibrer AalnaJ
bestimmten Platten zurück; es sey nun, daFs sie |
der verschwinden, bevor sie zum Orte ihrer Bei
mung gelangen, oder, dafs sie sich in zu dünnen Schi
ten absetzen, um vom Auge deutlich bemerkt wen
zu können. Mit den Kupfersalzen vereinigt,
sie eine sehr merkliche Wirkung aus: die £rs(
nungen erhalten nicht blofs eine grüfsere Ausdehdj
sondern sie sind auch viel mannigfaltiger und brl
ter. Die alkalischen Basen, d. b. die neuen Metäfli
machen, indem sie vielleicht durch den elektriscbei
Strom leichter von dem einen Pole zum andern übet
geführt vtrerden, die anderen Basen , mit welchen
sie üich auf eine mehr oder weniger beständige WeiS'
verbinden, beweglicher. So viel liefse sich et^v-
sagen über jene verschiedenen Reductionen, dit-
wenn sie aus Kali- Natron- und Kalksalzea hervof'
gingen, kaum gebildet, auch wieder verschwin)
und so den Charakter der schnellen "'ergänglichl
annehmen, der diese neuen Metalle auszeichnet.^
Erhalten diese Beobachtungen durch eine i
fsere Anzahl von Versuchen Bestätigung, so wen
sie sehr wahrscheinlich auf die Entdeckung i
neuen Eigenschaft der an den beiden Enden der e
trochemischen Skale stehenden Körper leiten, i
nigen nämlich: durch den elektrischen Strom l
von einem Pole zum andern sich überführen ZU ■
Was die Körper am negativen Ende der elektrocd
mischen Skale anlangt: so spricht die allge
trachtung der Haupiphänomene, weiche eben sol«
am positiven , als negativen Pole sich hervorbritif
liehen, für diese Meinuugi in V^mä<Jo\ «A AS» Ij
über ehklrochenihche Figuren. 159
pm positiven End« aber können wir uns auf die
■rö&erung der Wirkungen am negativen Pole be>
n, die durch solche Salze vermittelt wurde, in
ihe eines der neuen Metalle, die sämmtlicb am
tropositiven Ende der elektrochemischen Skale
BD, die Kolie der Base spielt. Gelingt es, diese
I Eigenschaft gründlich nachzuweisen, so wird
B ohne Zweifel von grofsem Nutzen für die £r-
ung mehrerer Eigenthümlichkeiten der /^oZfa'schen
le seyn, von denen ich nur die Richtung jener ß^
jungen anführen will, welche unter gewissen Um-
iden im Innera einiger flüssigen Leiter sich er-
Die Fälle, in welchen die elektropositiven und
llronegativen Substanzen sichtbar an den Polen
en, zu welchen sie hingeführt wurden, sind so
Sg, dafs es vernunftgemäfs wird anzunehmen,
istets eine dünneFlor ähnliche Schicht zurückblei»
M*a kennt die ineat^pgen^eaeriüeT Rli^hlungerfoIgeDdeD Wir-
bslbsweeungen , nelcbe dei elektrigche Stiota in Schwefel-
■LÜt. nenn iiiea iiiivor etwit Quscktllber in diese beiden
lÜMigkeilen gtbtachi haL. leb ziels hier insbesondere auf
^"llieso Allen von Bewegungen , welche Ktiersi von Ermart
mideclLl, und aacbbor roa Htrsckel in Engtand und von
Drioli und Praiidi in lialieD mic gcoIJset äorfjfall itudiic
Mutden. N,
BeTtckeVt Abbandlunpen über dieaen Gegenstand a, in
ieiem Jahib. 1815. ». 177 ff. (vgl. 1S24. Ul. 118.) u. 1826-
H. S4S. Aucll igt an die Untersuchungen des Hrn. Fror,
/ij-in Kiel zu erinnern im Jahrb. 1826. Ul. 190 ff. und
D "die Bemeilunefn von ÄcAwcigger ebend. S. 249. 324.
39- An diese meikwürdieen Eiicheinun^en reihen aith
va dei Kampfer« und andetor Köiper »uf gewisiep Flüs-
SkeiteB. wovon Jahrb. 1825 U. S85 ß. die Rede war.
en to |;ebören hierher die , von Situtlaa enideckten , Dra-
«ingen von Kai i u oi m e lal lieg irun gen auf dem. cnii NVaufi
ibergoiaeoso , QaecttUbtr, tyovoa an «insr anAein &\«\V«
oeJi eiDige Worig. j, Ucbcra.
160 N 0 b i n
bleibe, auch wo das Auge keine Spur davon w^
nehmen kann. Eben so dürfte es sehr wahrsch«
lieh vorkommen, dafs die elektrischen PoJaritS
welche an PJatinaplattea sich offenbaren, nachi
sie die als Polenden einer Säule gedient, lediglicl
die Gegenwart solcher Schichten gebunden sc
Vielleicht ist diefs die einzige Ursache von der J
düng der secundären Säulen Riiter's. Ich ml!
dieser Gelegenheit nur an die Beobachtungen
Herren rfe /a -Riwe und Marianlni erinnern, Ober
elektromotorische Kraft, welche Platten erlang
die als Pole in dem Kreise der foita'schen Säule sB
den. Jene Gelehrte haben bemerkt, dafs diese Kl
auf der Oberfläche der Platten dermafsen fest ha;
dafs sie selbst durch Abreiben derselben nicht veri
tet werden konnte; um diesen Platten nachher!
natürlichen Zustand wieder zuverschaffen,
Hitze angewandt werden- Genau dasselbe geschl
bei einigen der dünnen Schtcliten, welche sich
meinen Versuchen, auf die Metallplatten festseti
sie widerstehen mehr oder weniger der Wirb
des Reibens.
Die kleine Zahl der animalischen und veget
lischen Substanzen, die ich bis jetzt dem Versi
unterworfen, haben mir nur am positiven Pole
ganle Phänomene dargeboten. Diefs giebt jedoch t(
iien Grund ab für die Vernachlässigung des Studiii
der Erscheinungen am negativen Pole; denn es lag
sich hier oft Stoff genug ab, um sowohl dem Cbo
ker, als dem Physiologen und Botaniker einen (
genslsnd von gror;en Umfange für weitere Forset'
en zu Jinfern. Ich weits mcVtXü\^'w\ft'«t\x.4:vft Ai
iilier eleliror/tcmische Fi^i
161
der Substanzen wird getrieben werden künnen ,
ho sieb in gewisser, nicht unansebolicber Menge
lern CentraltheiJe der PJatten ablagert; jedenfalls
tvird diese hinreicbend seyn für eine feine Ana-
, and mehr als man; 2u Beobacbtuogen unter deni
roskope davon brauclit.
Elie Erscbeinungen , welche man am positiven
I bei Zersetzung animalischer und vegelabih'schcr
tanzen erhäk, sind im Allgemeinen viel schüiier
lebhafter, als die, welche aus den chemiscbea
aralen hervorgehen. Es ündet hier eine Schei-
[slinie Statt zwischen der organischen und un-
lischen Natur.
Öie Vertheilung der organischen Substanzen auf
Idetallscheiben zeigt in den verschiedenen Versu-
oft viele Aebnliclikeit , wenn man die brillante-
Theile der verschiedenen Fi(;uren mit einandei
eicht, wie 2,8. die Regenbogen, welche di^
ralzone umgeben ; dennoch bemerkt man selbsS
Bsen Theilen Unterschiede, welche jede einzel^
ibstanz charakterisiren. Bei den vegetabiJischettJ
anzen zeigt die centrale Ablagerung d;is An-^1
1 eines -Auges, welches in Grüfse und Farben
Ui verschiedenen Substanzen von einander ab-
bt. Ich glaube, es wird zweckmäfsig seyn,
liesen Formen sich vertraut zu machen, ui
■ssificiren ; dann wird man zu bereits beltanntedl
isch- chemischen Charakteren noch diejenigen^
ifflgen künnen , welche sich aus den ihnei
lümlichen elektro - chemischen Erscheinungen -i
Eine solche Charakteristik würde insbe-
tro färdie organischen Keiche vorUie'iW.M^lBC'^'cH
m*atm.t. finyü.e, ,g,-.^ (N. I^ r. .n. Hl:. «.) YY
162
N 0 .1)
jn welc|jen die ctiemiscbe Analyse noch so geri
FortschriUe gemacht hat. Die Jahreszeit ge.stat
mir nur die Prüfung einer kleinen Anzahl vegeta
Sfiher Säfle. Es zeigte sich bei diesen Versucliea
ne merkwürdige Verschiedenheit zwischen den
den Säften der Bialter und von denen der Wurzeln 1
vorgebrachten Farben, welche bei .den letzteren
Allgemeinen sehr schwach waren, im Vergleich
den ersleren. Im nächsten Frühling will ich sei
ob dieses Gesetz allgemein oder lediglich für eii
Arten gilt; bis dabin mache ich darauf aufmerks
als auf einen leitenden Gesicbispunct für diejenf
Physiker, die es für raihsam halfen milchten,
dieser Gattung von ßepbachlungen sich zu besel
tigen.
Die Farben, welche von den organischen!
stanzen am positiven Pole abgelagert werden, S
so schon und so mannigfaltig, dafs dadurch die iine
liehe Mannigfaltigkeit, welche in dieser Hinsicht
beiden schönsten Keiche der Natur auszeichnet, et
begreiflicher wird. Eine Art, oder zwei bis drei Ai
elekrpnegativer Elemente, gelagert in dQnnen'Scb
ten zwischen den organischen Geweben und
farbigen Theilen, würden hinlänglich dieverschiet
artige Färbung derselben zu erklaren vermögen.
Farben des Pflanzen- und desThierreichs sind im
gemeinen viel lebhafter und mannigfaltiger in den
Isen Zonen als in den kalten- die Hitze verändert
Ansehen auch unserer eleluro • chemischen Phä
mene und belebt deren Farben oft auf eine fibei
sehende Weise: diefs ist ein neuer Vergleichuq
punct, der vielleicht der Aufzeichnung in dem pb
lischen TheiJe der Naturgeschichte nicht ganz
ertb ist.
Mehrere chemische Lösungen bieten merkwür*
PhäDom&ne, sowohl am positiven als am nega-
I Pole der Säule. Um beide Erscheinungen zu
Ilen, pflegte ich zwei Scheiben anzuwenden, die
eine nach der andern, der Wirkung der Säule un-
ttrf, indem ich bei der zweiten den elektrischen
n in entgegengesetzter Richtung von dem bei
ersten wirken liefs. Dieses Verfahren schiea
am bequemsten und ging am schnellsten voa
en. Es hat iidessen sein Gutes, beide Erschei*
en auf einmal und auf der nämlichen Platte zu
Iten. Dazu bediene ich mich eines, folgender-
en angeordneten, Apparates. Die Scheibe,
veJcher die elektrochemischen Phänomene dar-
Ilt werden sollen, kommt horizontal in das Ce>
lu liegen, welches die Auflosung enthält, zwei
Wollaslons Weise construirte Säulen, jede von
ler mehreren Elementen, werden dergestalt mit
leiden Enden dieser Scheibe in leitende Verbin-
gesetzt ^ dafs das eine mit dem positiven Pole
einen Säule, das andere mit dem negativen der
communicirt. Von den entgegengesetzten
len dieser Säulen werden nun zwei, bis zur Spitz%
lirte, Drähte abwärts geleitet bis nahe an di(q
:heibe und zwar den Puncten, wo sich die Erschi
«Igen bilden sollen, gegenüber,**) Damit diese nuft
iciit gegenseitig sich stören, ist esralhsam,beideSp--
^Min lehe dia Abbildung T«F. I. Fifi. 1. und deton B.fcH-
■»vag am Scliluiie der, diwai Abliindlunjj angEbangteitj
164 N V l. i i i
tzen in gemessener Entfernung von cinaodi
len. Diese Anordnung, welche ein Mittel dar
(et, die Resultate an beiden Polen unmittelbar
einander vergleichen zu kijnnen, gewährt noch eji
andern Vorllieil, welcher darin bestehet, dafe sie
Prüfung dessen gestattet, was bei dem Zusamra
treffender elektropositiven und elektronegativen
mente vor sich gehet, ein Zusammentreffen, '
ches jedesmal Statt findet, wenn die beideb Spil
einander so nahe stehen, dafs zwischen denSel
nicht so viel Raum auf der Scheibe bleibt, als nöl
zur freien Entwickelung jeder der beiden elektroi
mischen Erscheinungen. Sollte nicht, nach den
griffen der elekli-ochemischen Theorie, hier i
Verbindung beider Elerr.ente Statt haben, die c
scheinbar unter ihrer Vereinigung äufserst göi
gen Umständen zusammenlreffeo? Bis jetzt habe
keine solche Verbindung wahrgenommen j nur i
einfache mechanische Wirkung habe ,ich bemei
eine Art Zusammendrücktmg beider Figuren, w
die Ringe der einen in die Region der andern
griffen. Aber ich habe diese Art von Conflict
nig Etudirt und merke blofs die Thatsache an, i
sie, besser atudiri, zu neuen Resuilaten führen ki
Hat man die Erscheinung hervorgebra<
weiche dem einen Pole enispricht, so kann man
wieder verschwinden machen, wenn auch nicht gi
doch wenigstens zum Thcil, indem man einen el
Irischen Strom von entgegengesetzter Richtung dai
einwirken lafst. Diese Umkehrung giebt zuivel
zur Entstehung neuer Farben VeraiUassung, weh
den Charakter der ursprünglichen Erscheinung
ilier eMlrocliei
icJte Fi;*i
165
rrn. Die Farben iler Regenbogen z. B. , welche
aittelst essigsauren Bleis auf positivem Platin
orgebracht werden, versehwinden theilweise un-
lem EinHufs eines <Jem ersteren entgegengesetzten
Ltrischen Stromes; diejenigen, welche fortbeste-
, erhalten eine viel schwächere grüne Färbung.
Wenn inanKupfersalze zu diesen Versuchen an-
det, so bietet dieses Metall am negativem Pole oft
i verschiedene rotheFarbenschattirungendar, die
dunkeler als die andere. Diesen Umstand haba
ichoo in meiner ersten Abhandlung hervorgeho-
ich wlederboie ihn jetzt nochmals, um hinzu-
gen, dafs diese beiden Farbenschattirungen, an>
, wie ich anfangs glaubte, von dem Kupfer, in
beiden Zustanden des Oxyds und des freien Me-
) abzuhängen, wohl von Schichten eines ande«
itoffes herrühren kijnnten, welche von dem eiek*
lien Strome auf die dunkelern Stellen hingeführt
Diefs würde zwar keinen Bezug haben auf
^eotralregion , wo das Kupferoxyd fast ttets sehr
lieh sich zeigt, wolil aber auf die Ringe, welche
(Region umschliefsen.
In allen Fallen lindet eine solcheRegelmiir^igkeil
rin der Ordnung, nach welcher die Sulfstanzeti
ablagern auf die 2u ihrer Aufnahme Iiestlioiiiteii
Icn, dals es fast scheint, als füliie der eiektri-
r Strom sie gleichsam durch einen Flor hinJurchi'
eher sie scheidet und nach einem bestimmtem
Tempo auf gewisse Puncte dieser Platten hinleitet.*)
•) Dieser Vergleich fÜbrl di
Geilachmil't tuiück. iib<^r
ob «nischeo bilden Pliai
Buieliung Suil iiu>Ji
I.ichlr»'.,,!
icht den Anicheii
166 Scfiiteigger- Seidel
Von welcher Natur aber sind nun eigentlich die \
fe, welche einen gegebenen Plaiz behaupten? I
Frage ist kttzlich, und zu ihrer Entscheiilüng hat
der Che;niker als der Physiker Befugnifs; wir
den uns daher insbesondere an die ersteren, <
diese ihrdie Aufmerksamkeit schenken mögeni ,
che sie verdient.
Ressio, den4lenJan. 1827.
3. Nachschrift des Üebersetzera,'
Veber analoge'von Friestley beobachtete ErscJiei
gen mit gewöhnlicher MaschineneleJctticität.
Absichtlich haben wir den ganzen Kreis nei
elektrochecoischer, an Ritlcr's elektrische La
sich anschliersender, Untersuchungen, (welche]
Nobiü's erster Abhandlung S. 8. des vorigen Bf
eröffnet wurde) dem Leser vorgelegt, ohne (w(
Fälle ausgenommen) Bemerkungen beizufügen, j
durch die Art der Zusammenstellung der verscb
Den im Rede stehenden Abhandlungen, diej' i)
sie oft ein und denselben Gegenständ von verscbl
nenGesichtspuncten auffassen und beleuchten, \
selseitig sich aufklären, wird der Leser zu
chen interessanten Combinalionen veranlafst wei
Und selbst was im letzten Bande des vorigen
ganges über Ennan's sogenannte galvanische FJi
mitgetheilt wurde , reiht sich diesem Kreise voi
tersuchungen anj hüchst belehrend aber sind dl
Welzhir's interessanter Abhandlung zuletzt vorg
ten Thatsachen. Auch die Abhandlung über das
chende \VeSen der Schwefelsaure schliefst sich i(
iiher elektrisvhf Figuren und y.tnifi.
trer Beziehung demselben eleklroclie
cht
1 Krei-
Da es abernun «inmal zum Charakter der vor-
Kenden Zeitschrift gehurt:, sich gegenseilig Licht
werfende Untersuchungen zusammenzustellen: so
p-f n wir nicht versäumen noch an eine liieher ge-
ige, wenn gleich ältere, Beobachtung zu erinnern.
Niibili machte schün in seiner ersten Abhandlung
|(Jabrb. 1827. 111. S. 14 und 21.) auf die Regelmä-
tlsigkeit seiner elektrochemischen Figuren aufmerk-
Isam. Er verglich sie dort mit den Klangfiguren und
bidet es nicht unwahrscheinlich, dafs die Zwischen-
■me zwischen den einzelnen Ringen abhangen dOrf-
I von eineni, dem optischen Gesetie der Interfe-
Izen analogen, Gesetze bei der stralenden Verbrei-
l elektrischer Ströme. Auf diese RegelmäCsigkeit
ntnt er wieder zurück am Schlüsse der vorigen
■tlaDdlung, und erinnert an die Lir^f^n^^ischen
■enaontea elektrischen Figuren, die jedoch, seinei:
noung nach, in kerner Beziehung mit den von ihm
■bachtelen elektrochemischen Figuren stehen sol-
Indefs reihen sie sich wenigstens in Hinsicht
^Zanehhiidung denselben an. Denn auch in ilea
TiÄCTglschen Figuren ist das allgemeine Gesetz
\ ZonenbiJdung, demgemäfs die Elekiricität sich
Bsonders aber schiechtere Leiter durch sogenannte
ftheilung^ verbreitet, unverkennbar; undso enthält
(.die positive/JcA(CT(it7gischeFigor, neben leeren,
llfferenten, auch wolkige, negative Kreise, nur
I die straligen, positiven, vorlierrschend. Der
Igekelirte Fall Tindat bei der negativen Figur Statt.
\/Kna DUO, so wie noch näher au Nabili's Beobach-
168
■i e s I l I
tDDgeD, rejbeo sich die von Prieslley in den [
Tramact. Vol. LVIII. (1768.) S. 68 — 74. *)
sehr zweckmäfsig abgefafster Auszug des Hierhe
hörigen aus Friesüey's Abhaadiuag wurde unlängs
den Ann. de Chim. cl de Phys. (T. XXXIV. S. 21
gegeben, bei Gelegenheit der iVlittheilung von Noi
Versuchen (a.a. O, S. 280 ff. und S. 419 ff.). '
stehen, nicht an, diesen Auszug auch hier ai
schliefsen.
^PiicsÜey ," heifit es hier, „sturfjrte die \
fcung gewühnlicher eleisiriscber Entladungen. VS'
eine Memllplatte, saj;t er, von mehreren auf eil
der folgenden Schlägen getroffen wird, so ändert i
deren Farbe bis auf eine ansehnliche Weite imUmli
&e einer (geschmolzenen) Stelle im Miltelpuncte, i
diesen ganzen Raum findet mau in eine gewisse
:;ahl von Hingen getheilt, von denen jeder einzehia
Farben des Prismas darbietet, eben so brillant i
leicht, als es nur irgend möglich seyn dürfte, sie
jede andere Weise zu erhalten." :J
^VVsnn man, um die Entladung auf einen
wissen Punct hinzuleiten , eine metallische Spi
einer ülierali gleichförmig rein metallischen und i
nen Flädie gegenüber, befestigt : so wird man d
Farben um so schneller entstehen sehen, je kli
der Absland derSpitze von derMetallilächa ist;
werden die Ftinge um so enger zusammengedi
erscheinen, während sie im Gegenlheil einen a
• ) An account of ritfij comiitin^ of all priimalic eo)
laude by eltcCilnal explosions oa tlie lurfar,« of p
of mria/t iy Jo,. Pritji/ey. — D« VetfjHei Sprirh^
«m .Sclilutia (Iteter Abliacdtuug von aaalogeii Eclilirutigcit
ch-htrisc?iir Figuren.
169
gröfsereo Raum einnehmen , je gröfser der Weg
war, den der Funke durchlaufen Diufste. Ist die
EntEeroung Ober Mafsen klein, so erhält man nur
verworrene Farben; aber schon die erste Entladung
reicbt zu ihrer Entwickelung hin. Je feinerundschär-
Ter die Spitze, desto zahlreicher sind die Kinge. Ei-
ne stumpfe Spitze bringt viel breitere Ringe hervor,
aber in geringerer Anzahl; dann entwickeln sich
auch die Farben, bei gegebener Entfernung, verhalt-
< niüsmäfsig erst später."
„Das Erste , was man bei der Erzeugung dieser
ki'liänomene bemerkt ist eine dunkelrothe Färbung,
kihe den Centraltheil umgjebt. Bald darauf, (ge-
ihnlich nach 4 bis 5 Entladungen) fangt man an
ter nur wenn man die Oberfläche des Metalles in sehr
tiiefer Kichtung betrachtet) eine kreisförmigeStelle
punterscheiden von ausgezeichnet blafsrother Fär-
bng, die in das Metall kaum eingeprägt, sondern
[nit es nur ganz leicht schattirt zu seyn scheint,
{lese Stelle dehnt sich während der ganzen Reihe von
plagen nur wenig aus, aber sie wird nach und nach
t Riagen von allen Farben angefüllt und ihre äufse-
;i Ränder werden bräunlich."
„(Dieser erste kreisförmige Raum besafs bei
r einen von den Muslerlafeln, welche Prieslley der
I" Soc. vorlegte, beinahe ^ Zoll im Durchmesser,
^se Mustertafel bestand aus einer Stahlplatte; dia
Htze [einer Nadel] war, während der Entladungen
ieinem Abstände von ^- Zoll von der Platte bef«-
Kt gewesen.)"
„Wir wollen den Verfolg der Beobachtangen
peder aufnehmen. Nach einigen neuen Entladun-
170 P r i c t t l t
y s
gea *) fängt ein 2weiter ringFörmiger, gewöhnlich ^
bis y^ Zoll breiter Raum , im Umfange des erslerttj
an sichtbar zu werden , indem er mit einem scbl
ciien Schatten sich überzieht. Auf diesem entwic
, sich bald die erste Farbenabstufung wieder,
viel blässer, und zwar jenseit des Kothbrauns, wel(
an dem inneren Kreisrande sich anhäuft."
„Die deutlichsten Farbentinten zeigen sicli i
fänglich am Umkreise des Centrums ; sie rGckei
(Jem Mafse, als die Schläge vervielfältigt wen
nach den Kreisumfang des ersten Raums zu, um i
en Farben Platz zu machen. Nach 30—40 Ei
düngen bemerktmangewühnlich drei deut^icheKii
Fährt man fürt, neue Schläge darauf wirken zu
sen: so verlieren die Farbenringe an Schönheit
Farbenreinheit. Das Rothe herrscht vor, undnvi
die anderen Farben durch seine Beimischung mils
big. Bei dem Exemplar, welches 2^-/e,«//t;^ der So(
tat vorlegte, schrieb er indessen diese Farbenver
schung dem UmStande zu, dafsdie, während desV
suches zufällig aus ihrer Stelle gerückte, Nadel oi
genau in dieselbe zurückgebracht worden wäre. 1
Kinge, welche sich zuletzt bilden, sind schärfer
gegrinzt und ihre Farben lebhafter.*
„Alle diese Ringe können im Allgemeinen l
einer Feder, mit dem Finger u. s. w. gerieben,
können sogar nafs gemacht werden ohne irgend«
oachtheilige Veränderung zu erleiden; mit ein
scharfen Instrument , selbst mit dem Fingernagel I
• 3 „Dei VerfJMcf Bii-bi
w^
elektrische Figuren.
171
sen sie sieb aber eatferaen. Die laneren Ringe haf-
ten am festesten.
Die ersten Ringe sind bisweilen von einem
schwarzen Staube bedeckt, welcher zum Theil mit
einer Feder hiaweggeschaft werden kann, so Hafs
die auf dem Metall enlwickelten Farben zum Vor-
icheia kommen. Versucht man diesen Staub voll-
ständiger von der rauhen Oberfläclie des Slabls abzu-
reibeo , so nimmt man zugleich einen Theil der far-
bigen Ringe mit hinweg; alier mehr als die Hälfte
bleibt mit dem daran haftenden Staube zurück."
„Es ist dabei gleichgültig, ob die elektrische
Iftaterie aus der Spitze hervor oder ihr zuströme *);
■ beiden Fällen wurden die nämlichen Farbenringe
r Metall platte aufgeprägt. Die Spitze selbst findet
1 bis auf eine"beträchtliche Weite von ihrem äufser-
eA Ende gefärbt, zuweilen bis auf ungefähr i Zo'l j
b Farben sind aber etwas verworren. Die Farben
Mgen hier aufwärts, wie sie auf den Platten allmä-
f sich ausbreiteten. Sie werden in Gestalt concen-
pscber Ringe vom Centrum aus hin weggeschoben,"
„Je zahlreicher sieb die Ringe auf einem Male
lintwickeln, desto zarter sind auch ohne Zweifel ih-
t Farben. Starke SchlSge zerfressen gleichsam die
■etailfläcbe, was der Nettigkeit des Phänomens auf
, Stahle Eintrag thut; auf polirten Flächen von
filber, Zinn, Bronze findet diefs nicht Statt. In-
I dessen sind die Farben norh recht wohl auf dem rauh-
Igewordenen Stahle sichtbar, welcher sich nicht mit dem
•) „FrUtlUy icbrieb im Sinno Jer HypoihMe von dar An-
haufunfj und Uebeii'üliiuiig eiuei «iiiiij^en clekuischen Flui-
172
P r i
■ /
schwarzen Staube bedeckt, von welcliem vorher die
Rede war. Die Politur der Flächen ist daher kei-
nesweges eine unerlafsliche Bedingung."
„Wird dem zugespitzten Stifte eine schiefe Rich-
tung im Verhäitnifs zur Ebene der gegenüberliegenden
Metallfläche gegeben: so befindet sich der Mitte!-
punct der Figur auf der letztern am Fufse der von
der Spitze auf die Fläche gefällten SenUrechien ; aber
die Ringe im Umkreise des iVIiltelpunctes nehmen ei-
ne ovale Gestalt an, indem sie sich in der Richtung
verlängern, nach welcher hin der Stift sich neigt."
„Diese Ringe erhält man gleich gut auf Gold,
Silber, Kupfer, Bronze, Eisen, Blei, Zinn- diese
Metalle waren allein in dieser Hinsicht geprüft
worden."
„FriestLy vergleicht diese Phänomene mit (
Farben, welche die Hitze auf dem Stahle hen
bringt. Es dünkt ihm wahrscheinlich, dafs in tl
den Füllen der Zustand der Oberfläche modifii
werde, ohne dafs irgend eines ihrer Theilc von c
PJatze losgerissen werde, welchen er vorher ejis
nommen j dafs blofs Schichten von verschiedener!
cke sich bilden, von denen eine jede die Farbe i
rückwirft , welche ihr eigenthUmlich sey j dafs e
lieh die Dicke dieser Schichten fortwährend sich «
ändere nach Mafsgabe der vervielfachten Anzahl d
Schläge. "
„(Die zu den vorhergenannten Vcrsucheo l
gewandte Batterie hatte eine Oberfläche von 21 (
dratfuf^.)"
„Zur Vervollständigung dessen, was auf (
durch gewöhnliche elektrische Entladungen hervcH
ehhirische Figuren. 173
ite, Veränderung metallischer Flächen Bezug
glauben wir hier noch andere Erfahrungen
iley's über die Wirkungen starker Schläge in Er-
niDg bringen zu müssen. Er bemerkte zuerst
leineni polirten Knopfe von Kupfer, an der Stel*
wo der Funke eingesclilagen halte, einen kreis«
ligen Raum, wo die Oberfläche des Metalls in
Delzung geralbenwar, uud sich mit kleinenHüh-
tu angefüllt hatte, gleich als ob eine Anzahl klei-
Blasen während der Entladung sich hier gebildet
B, die zersprengt worden waren. Dieser Raum
umgeben von einer Lage schwarzen Pulvers,
jftier sich auf einen nicht beschädigten Theil der
Aüfläcbe niedergeschlagen hatte. Jenselt die-
Staublage, welche sich leicht mit dem Finger
irnen liefs, bemerkte man einen vollständigeü
\S kleiner , glänzender, dicht an einander sto-
ler Höhlungen, denjenigen, welche in dem Cen*
bei! eingeprägt waren, ganz ähnlich,"
„Der äufsere Ring und der innere Raum sind,
Plicstlej-, um so schärfer begränzt und um so
Jmäfsiger , je grüfser die Oberfläche der Batterie
ije schwächer deren Spannung war. Einige stark
lene Flaschen liefern im Allgemeinen nur verwor* "
Resultate."
„Den so eben beschriebenen ähnliche Resultate,
Jen auf einem goldenen Uhrgehäuse beobachtet.
Uey' vcrmulhete, dafs man, bei Anwendung leich-
cbmelzbarer iMelalle und grofser elektrisch ge-
ler Flächen , einen zweiten geschmolzenen Ring
Iten werde; und er gelangte wirklich zu diesem
klalü bei Entladung einer Batterie von ungefähr
'
174 liobili's j^ppnral ^M
40 Quadrat fufs OberOäche auf eiüer Zinnplatte. ,Ed* '
lieh erhielt er sogar den Eindruck von drei deutlichen
fast gleich weit von einander entfernten, Hingen att
einem Stücke leichlSüssigen MetalJgemiscbes. BloG
in diesem Falle fand man den ganzen innern Rauri
des ersten Ringes geschmolzen. Die OberQache d« '
Batterie betrug ungefähr 60 Quadratfufs." *
So weit Priestley und die Redaction der ^ran. d
CJiim, et de Phys. Hier folge aber noch die Bescbrd |^
bung des Taf. 1. Fig. I. abgebildeten Apparates, d« *
nämlichen , dessen sich Nohili bei Ausführung der«
jenigen seiner Versuche bediente, wovon schw
S. 164. die Rede war. Die dort gegebene Beschrei-
bung desselben schien zwar ohne gleichzeitige Mit<
thciiung der dem Originale beigegebenen Zeichnung
völlig verständlich, doch halten wir im Sinne, diess
nachzuliefern, sobald sich Gelegenheit finden wOt^i
zur Beifügung einer Kupfertafel, also etwa im ii3cl><
sten Hefte; eine solche Gelegenheit findet sieb abei
in diesem Augenblicke Qwo der Druck von Nobü
Abhandlung so eben vollendet) selbst noch für das
genwärlige.
Wir geben die Beschreibung dieser Abbildtii
mit Nobili's eigenen Worten. „Die Linie ^B
er, „ist die zur Aufnahme der an beiden Polen hi
vorgebrachten Phänomene bestimmte Metailscheil
sie liegt horizontal in einem Gef.ifse , welches
Auflösung enthält. PN und P'a' sind zwei Säuh
jede aus zwölf oder mehreren Elementen (Plattenpi
reo) bestehend, und nach Jf'oUasio/i's Weise
Struirt, mit welchen die beiden Enden der PJal
^B in Verbindung stehen; diese doppeile VerbJ
zur Darstellung ehhrociteiiiisrher Wigureiu f-TÖ _
g ist in der Art bewerkstelligt, daüS} wenn di«
I, am Ende A, z. B. mit dem positiven Pole P der
en Säule Statt hat , die andere zwischen dem an-
I Ende B und dem negativen Pole N" der zweites
e zu Stande gebracht wird. Nn und P' p sind
% bis zur Spitze isolirte Drähte, welche mit des.
len anderen Polen der Säulen verbunden sind,
die, eine wie die andere, bis auf eine geringe
'ernung von der Platle ^iJ binabreicben. Den
en Endspitzen der Drähte n und p gegenüber bil*
sich beide Erscheinungen auf der Scheibe, und
it diese nicht gegenseitig sich stören mögen, ist
weckmäfsig zwischen den Spitzen n und p einen,
Irjgen Zwischenraum zu lassen."
m 176
m
Zur Akustik.
Savarl's fersucTie üher die Bewegungen nüttflbari
schüticrter Membranen,
mi Ige [teilt von
Dr. Wilhelm Weber»
akid. Docenten in Halls,
„Aus der eben auseinandergesetzten Art '■
Weise, wie Membranen sich in schwingendeAbtl
Jungen iheiJen*', sagt Savart in den Anv(ü<s de cm
et de }}!>}s. (1826. Tom XXXII. S. 385) „erka
man leicht, dafs die Klangfiguren, welche ChlCM
Verzerrungen (dislorsiojis) genannt hat, den Uetf
gang zwischen verschiedenen, nicht verzerrten K]|||
figuren, (denen verschiedene Flageoleltöne zu
men) bilden. Weil Cldadm nur die Verzerrunj
der Klangfiguren beobachtete, welche den nicht 1
zerrten Klangfiguren (die er als Grundiiguren betr«
tet") zunächst sind , und weil er die Zahl der Schi{
gungen blofs mit Hülfe des Ohres bestimmte, i
keine hinreichende Genauigkeit verstattet: sokon
er behaupten , dafs der Ton bei Verzerrung
Klangfiguren der nämliche als bei den Grundfigqj
sey. Aber in den Tabellen zu seinem Trade d'jäd^
tique finden sich Verzerrungen von Klangfiguren,
nen Tone angehören, welche einen halben,
ganzen Ton , und seihst eine kleine Terz hüber s]
als wenn die Klanghgur die sogenannte Crundgei
hat," Der Widcisiiruch z\yischeu Cldudni uudj
Ifeberüb. Savarfa Versuchern. schwing. Membr.in
vart ist, diesen Worten Savart's nach, dafs Cliladni be>
liaupiet, es gebe bei tonenden Platten keinen Ueber-
iieang von einem Flageolettone zu einem andern, Savarl
igegen diesen Uebergang durch vielfache Versuche
gefunden haben will. In der Natur stehe fast nichts
isohrtda, sagt Savurt mit Recht. Wirklich hat er
Eine aufserordentliche Zahl von Uebergängen einer
Schwingungsart in di? andere , in fast allen zu musi-
kalischen Zwecken gebrauchten Körpern in dtesec
sndin früheren Abhandlungen vortrefflich nachgewie«
Es ist aber eine gleichfalls in der ganzen Natur
geilende Regel, dafs die Uebergänge verschiedener
irscbeinungen nicht dann sich zeigen, wenn diese
bcheinungen am regelmäfsigstenund heftigsten her-
eten , sondern gerade, wenn sie undeutlich und
imt werden. Nun sind die tdnenden Schtvin-
im (welche Chladni immer blofs betrachtet) stets
'gleichßjrniigsten und ließigsten stehenden Schitin-
Hgen. Es findet daher wohl ein Uebergang voa
ler tönenden Schwingung durch eine Reihe nicht
imdCT* ^weniger deutlicher und praciser) stehender
I kwingungen zu einer ganz andern tönenden
p, fcwingung Statt, aber es giebt keinen Uebergang
„ p einer tönenden Schwingung durch lauter tönende
k kvingungea zu einer ganz andern (einen viel hö-
^ U oder tiefern Ton hervorbringenden) tönenden
^wingung. Ganz Recht hat übrigens Savart dar-
j , dafs manche der von Chladni beobachteten Ver-
irrungen der Klangfigufen schon der Anfang zum
jbergange einer Schwingungsart in eine andere
^K und dafs bei diesen Verzerrungen selbst die
^P der Schwingungen , während der Ton schwach
t'"- ■;. "
178
)Veber über Savart's yersudtc
wird und 7u verschwinden anflogt, ein wenig ri
dert werde. Wenn aber ein schuingendiT Kürpm
nen deutlichen Ton gidU, befmd£t er sich in einer
glächfömiigen und heftigen Schwingung, dien
lieh ist, tvenn die Zahl seiner schwingenden ^bth
gen genau bestimmt, und die Summe der Beuegungeam
len-nwglic'ist gleich, wo dann dieHühe des Tons fdj
Scbwindigkeit der Schwingungen) u
teäl sie ebenso bhjs von dcrlUaslicilät und der Ge»
Körpers abhängt, Itif die Gcschwi/uligkei l der Schun
gen
eines Pendels von bestimmter Lange
iderS
kraß. Dieses von Cldadni susgesprochei
bat aufserordentJiclie Klarheit und Uebersicht f
alle akustischen Erscheinungen verbreitet.
Um das Gesagte noch mehr zu erläutern,!
weil die von Savarl »n lilmibrajicn beobachtet«
wegungen mit denSciiwiiigungen tünenderelastifl
Flutten mehrere AehnÜchkeilen haben , und endlfl
■weil jetzt überhaupt die Verbreitung kleiner Seh«
gungen an sichtbaren Körpern möglichst genau d
Versuche ausgemittelt werden mufs, theile icq
die, von Savart entdeckten, Erscheinungen a
'. S2. Bande der ^nn. de chimie et de physique i
Savart untersuchte die Linien, in welobJ
mittelbar erschatterten Membranen der Sand 1
bleibt.
Wird nämlich eine gleichmäfsig gespannte, j
dratische oder rectanguläre oder dreiseitige ]
bran mittelbar und regelmäfsig erschüttert, so ^
den aufgestreuete Sandkörner von gleich gro&d
regelmäfsig begrenzten Abiheilungen der Mei
mit adtwingenden Membranen. 179
;eworfen, satnnieln sich aber auf den Grenzen
r Abtheilungen, fast wie bei tönenden PJatten.
'Savart wollte die aufgespannte Membran mittel-
ind möglichst gleichförmig erschüttern, ond da-
ie schnellere oder langsamere Folge der erschüt-
[en Stüfse nach Belielien bestimmen, und ihre
adigkeit genau kennen. Wie waren diese
l^e besser zu erreichen, als durch die tönende
Jngung einer Orgelpfeife, einer Glocke oder
be, vor welcher die Membran aul^gespannt
e, so dafs jede, durch die Luft fortgepflanzte,
ingung jener tonenden Körper die Membran
»mufsle?
fLuf diese Weise machte er folgende zwei Rel-
in Versuchen. Einmai hielt er die aufgespann*
obran vor eine Orgelpfeife, die er durch einen
lel verlängern oder verkürzen konnte, wodurch
^ne und dieselbe Membran successiv von sehr
kjeden geschwinden Stufsen erschoiterl wurde.
ms spannte er eine Membran von sehr hygro*
pher Substanz, numlich von Papier , auf, und
le nach und nach immer mehr Wasserilj'mpfe
{en. Auf diese Weise konnte er eine Mem*
Toa sehr verschiedener Elasticität durch stetA
geschwinde Stöfse, z. it. vermittelst einer vor-
taea tönenden Platte oder Glocke, erschitt-
iie auf die beschriebene Weiss mittelbar er*
irten Membranen zeigen nach Savcirt's Beob-
igea folgende Aehnlichkeit mit tönenden Plat-
1. Es bilden sich in mittelbar erschütterten
tränen schwingende Abtheilungen, die durch
12 *
1
J
180 Weher über Savarft Versuche
ruhende oder wenig bewegte Linien geschieden sind,
wie bei lönenden Platten. 2. Diese ruhenden Linien
Itönnen älmliche Verzerrungen (^distorsions") erleiden,
wieChladni bei tönenden Platten beobachtete. Dage-
gen zeigen sich zugleich auch folgende Verschieden-
heiten zwischen den Bewegungen mittelbar erschüt-
terter Membranen und tönender Platten: 1. Bei mit-
telbar erschütterten Membranen sind die am Rande
liegenden Abtheilungen eben so grofs, als die Bin-
nenabtheilungen, während bei tönenden Platten die
am Rande liegenden Abiheilungen nicht einmal halb
so grofs sind. 2. Werden bei mittelbar erschütter-
ten Membranen die verschiedenen Verzeirungen dir
ruhenden Linien durch versdiiedene Breite der stofsendai
fyellen hervorgebracht (d. h. durch verschiedene ho-
he Töne der vor die Membran aufgestellten Orgel-
pfeife), dagegen ist von tönenden Platten die Beolhj
achtung allgemein bekannt, dafs, wenn die ruh^|
den Linien sich etwas verzerren, die Breite derV^H
len des von der Platte ausgehenden Wellenzugs |^|
nicht oder unmerklich geändert wird , was man ^H
der Höhe des Tones leicht erkennen kann, ^H
Hält man eine quadratische Membran, do^H
Elasticität nicht geändert wird, vor die Mündung^H
ner mit einem Stämpel versehenen , in Schwing^^|
gebrachten Orgelpfeife, so kann mail durch SteJI^H
des Stämpels bewirken, dafs der Sand, von ded^H
Taf. 1. Fig. 2. No.l. dargestellten Abiheilungen vt^|
geworfen , blofs auf den Grenzlinien liegen ble^^|
Wird der Ton der Orgelpfeife ein klein wenig böl^H
so ändert sich die Gestalt dieser Grenzlinien , ^^|
welcbea der Sand liegen bleibt, wie in Mo. S> ^H
rnngenden Membranen.
m
f, wenn der Ton der OrgelpfeiFe immer höher
, wie in No.,3. 4. 5. 6. wo endlich die GrenzJi-
blos in vier Parallelen bestehen. Auf diese \Vei<
ibea sich die Grenzlinien, die sich anfangs recht-
üich durchschnitten, in Parallelen verwandelt.
e Umwandlung kann auch auf die Fig. 3. 4. 5. 6.
dargestellte Weise geschehen.
Auf gleiche Weise können vier parallele Kno-*^
Dien in zwei parallele Qbergehen, die gegen ditj^
e eine senkrechte Lage haben , wie Fig. 9. dar-
Oder vier parallele Knotenlinien können in
re vier, die noch von zwei anderen senkrecht
^schnitten werden, übergehen, wie Fig. 10. da»
■ Noch andere merkwürdige Umwandlungea
jage und Zahl dieser Grenzlinien bei zunehmen*^
ü^eschwindigkeiC der erschOtterndenStOfse, fiiebl
Fig. 11. 12. 13. 14. /I
lUaa sieht aus diesen Versuchen, dafs von einer M
terselben Sandßgur zu einer andern oft mehrero;*«
rgange möglieh sind, z. B. Fig. 11, und Fig. 12/1
igtsicb, wovon hängt es ab, ob dieser oder jeneir'
rgang wirklich eintritt? Savai-l giebt ein Merk-'"
in, gleich aus der ersten Aenderung der Figui;!
»Stimmen, welcher Uebergang erfolgen werde.*
fe" ,1
1. Wenn man von einer Figur rechtwinkUcEw
tcbneidender Knotenlinien ausgeht, hängt deff^
ikter der folgenden Abänderungen von der Art' 1
pie die Scheitelwinkel an den Kreutzungsstelleo '
von einander scheiden. Diefs zeigt sich sehe
:h bei Vergleichung von Fig. 11. mit Fig. 12.,
s beide Uebergänge bilden von vier parallelen,, .
182
Weber über Sa
TOD zwei andern normal durchkreuzten, Liaiea
sechs parallelen Linien. J
mgekehrt zuerst blos pam
I Enotenlinien bat, sa kann man sagen, dafs derV
rakterder foJgenden Abänderungen von derVersfl
denbeit der Beugungen abbängt, welche diese IM
erhalten künnen, was man deutlich aus denselboi
£uren (Fig. 11. und Fig. 12.) erkennt, wenoi
Ton hinten ( von No, 6. 5. ) anfängt ; denn in Fi||
.fcrQmmen sich die Knotenlinien nach innen, wS|
sie sieb in Fig. 12. nach aufsen beugen.
Äierkwilrdig sind die Uebergange, wenn die 1
awei Krümmungen nach aufijen, und eine nach I
' öder umgeUehrt, oder wenn sie drei Xrümina
■ nach aufsen und zwei nach innen bilden, odeff
L-Jkebrt u. s. w,, wovon Fig. ]3. und Fig. 14. i
dige Beispiele darsleüei
Runde und dreieckige Membranen zeigen'!
. Joge Erscheinungen. Bt'i einer runden Med|
.können auf die beschriebene Weise drei diam
[ Xinien hervorgebracht, und diese nach und nq
drei parallele, und endlich diese wieder
diametrale und eine Kreislinie umgewandelt wfl
CFig. 15.) Ferner können auf einer runden 11
bran ffmf djametraleLinienhervorgebracht , und'
und nach in fOnf parallele umgewandelt werdend
Fig. 16. darstellt, und diese fünf Parallelen kä)
wieder in eine diametrale und zwei Kreislinieäj
gestallet werden.
Sehr schmale, lansje, rectanguläre Streift^
gen ähnliche tlrscheinuiigen. Z.B. künnen dieC
r
mil tchiiingenden BTembranm.
les
1. baben. Wird der Ton tiefer, so nähern sich
diese Linien dem Ende ß, so dafs der Zwischen-
u^n, und auch nn und n n" gröfser werden^
ber endlicb bis B vorrückt, so dars die Membran
noch zwei Linien hat. Eine andere Umwaad-
; ist Fig. 18. dargestellt.
Savart hat die Hypothese gemacht, dafs die Ton
Luft wellen gestofsene Membran sich auch in einet
leoden und tönenden Schwingung bcfindp; dafsfef
|voa dieser tönenden Membran Schall wellen ausgin-
^genau von der Breite der ankommenden Schallwel*
dal^ er daher die Breite dieser von der Membran
[ehenden SchalUveÜen kenne, well er die Breite
ankommenden Schallweileo wisse. Nach diesen
otbesen ergiebt sich, dafs Scbwingungs arten
ehe verschiedene Flageolettöne hervorbringen,
g durch eine ununterbrochene Reibe von ZwI«
itönen in einander tibergehen. Was nun von
ideo Membranen gilt, sagt Savart, gilt wahr-
iolich auch von tönenden, elastischen Platten.
a ChJadni's Beobachtungen gilt diefs aber nicht
tönenden , Platten. Savan meint, Giladni habe
h beobachtet, (Siehe den Anfang dieser Abhand-
\^ Bei den Versuchen, die ich nun aber bis jetzt
Itellt habe, habe ich Cldadni's Beobacbtungea/-
ler bestätigt gefunden. Fände aber Scn'ar'f ei
Resultat, so ist zu wünschen, dafs er die Ma-
Gestalt und Dicke der Plane, mit der erexpa-
lirte, genau angebe, defsgleichen Avie er die
te befestigt und in Schwingung gesetzt hat, da-
der Versuch wiederholt werden könne.*)
^LEiaui bailimmita fi\\, nn bai |1ek>i<r GiundSgui, <lia
el-
i
ite I
'° —1
□n ■
184 Weber über Savart's Versuchs
Diese Entdeckungen Savart's betreffen bJoß (^f>
Ausbreitung der kleinen Oscillationen in festen KörpemM^
in Membranen , da hier gar nicht von tönenden Kr
pern die Rede ist, ja nicht einmal von resonirende 7
Körpern, wie man sich durch das Gehör überzeuge vu
kann, sondern von blorsen Erschütterungen
SchalUosea Bewegungen, die aber viele Aebnlicbkd dt
zeigen mit den Beweguugen resonirender und selb
tönender Körper.
Ich liefs einen kleinen, hölzernen, guadril
sehen Rahmen machen, welcher im Lichten 6 Pari*
Zoll lang und breit war. Auf diesen wurde ein ni
ser Bogen englisches Briefpapier , *) das keine dB
nen Stellen noch andre Fehler hatte, aufgeleimt, n
auf dieses Papier wurden wieder kleine Leisten |
leimt, so dafs das Papier recht gleichförmig gespaBj
und. sein Band überall gleich unbeweglich war. a
solcher Fapierbogen tönt schon, wenn man etnj
an den Rahmen stufst, oder schwach gegen das PapB
bläst. Streuete man auf diesen horizontal gehalteDl
Papierbogen einige grobe Sandkörner, und hielt eil
Ührglocke oder kleine Glasscheibe nahe über das fi
pier, z. B. nahe an einer Ecke, indem man -I
mit dem Violinbogen zum Tönen brachte, so bewi
le sich der Sand, undsammeltesich in den von SaM
beschriebenen Linien.
aber einmal eins Beugung nscli auFiGD, das ander* ll
Dach innen erhalten hat, vericfaledene Tuns hervorgebrM
werden, bat Chladni in »einer Akiuiik Leipiig 1802. S-«
S. ISl. tinterauchc, und dargelban , dafa auch hier li
Ueberging von einem Flageoleitoue tu einem andern du
eine untinieibrorhflne Reibe von Tönen «ich aeige. \
*) welcbtt, tti» Velinpapier, riefsDloi iit, , ^.-^ J
mit Mchuingenden Membranen. 185
Bei diesen Versnoben fand ich:
fl) dafs aucb liier bei miltelbar erschölterten
Sibranen nirgends ein wirklicher Durcliscbnitt der
ibenden Linien Statt finde, wie diefs Oersledt *)
aASlrehlJce an tönenden Pialten beobachtet haben;
2) dafs Vertiefung oder Erhöhung des Tones der
Drgehaltenen Orgelpfeife, und Aenderung der Elasti-
ität durch Nafsmachen der Membran nicht die ein-
igen Mittel sind, wodurch die Knolenlinien an mit-
elbar erschütterten Membranen sichkrümmlen, son-
ern dafs diese Beugung der Knolenlinien auch durch
[eriDgfügige Umstände hervorgebracht werden kön-
le; ■wenn man z.B. eine tönende Glocke einmal in
lie Nähe der Ecke, das andre Mai in die Nahe der
Mitte der quadratischen Membran bringt;
3) dafs, wie ich vorhin angeführt habe, keine
Spur von Selbsttönen des Papierbogers, noch von ei-
ner Resonanz desselben zu bemerken ist. In der
Versammlung der hallischen naturforschenden Gesell*
Schaft am 14 luli dieses Jahres wiederholte ich die-
seVersuche, und überzeugte hiervon die versammel»
ten Mitglieder,, insbesondere die Hrn. Herausgeber
dieses Jahrbuchs.
Die sorgfältige Scheidung der tönenden und re-
sonirenden Schwingungen von nicht tönenden und
rieht resonirenden kleinen Bewegungen der Körper,
(welche freilich den erstem sehr ähnlich seyn können)
welche ich in dieser Abhandlung angedeutet habe,
halte ich defswegen für nothwendig, weil durch die
Einmischung der letzteren in die ßewegungsgesetze
tönender Scheiben und resonirender Körper grofse
Ji^rwirrung gebracht wird.
^H^ In der von meinem Bruder und mir herausgege-
^Ben Wellenlehre haben wir schon gezeigt, wie man
fönende und resonirendeSchwingungen, lUangfiguren
, Phjtit u. Mineralogi» B.VÜI.
186 IVeberüb. Savart's l'tmae/te m. »i/mving.IHen
und ResoßanzGguren, unterscheirfen müsie, und i
daraus sich ergab, dafs Sm-orl's und Chladni's
Sudie in keinem Widerspruche standen ; *) aber a
zwisclieD diesen Schwingtingen und Schu-ingun^en
ohne alle ahislischc Jf'ivhiTig mufs man unterscheiden, "'
welche letztere aufgeslreuete Sandkörner auch in
Knoienlinicn zusmiimcnsr/iichen können. Wir haben
in der Wellenlehfe ferner ausführlich gezeigt, dabT*
die tönende Schwingung immer von der KUsse d
stehenden Schwingung sey, mit welcher 5tehend(|
Schwingung alle kleinen Bewegungen jedes KörpaJ
zu endigen pflegen. Daraus, dafs bei allen kIeJnq
Bewegungen sich selbst iiberlassener Körper endlia
ein gewisses Gleichgewicht und Gleicliförtnig'
tritt, und dafs diese gleichförmige Endschuingta
eben die stehen'le Schwingung ist, erklärt sich,
rum stehende Schwingungen, und besonders die
nenden von der ersten Erschütterung, von der ]
gung des Tones, am unabhängigsten sind, defsgleiclä
warum die CJ'laJni' sehen Klangfiguren gleichfalls d'
von sehr unabhängig sind. — DieresonirendeSchi^
gung hpsteht in den ersten Durchkreuzungen der ebf
erregten Wellen , und kann in vielen Fallen mit i
tönenden Schwingung übereinstimmen, daher ai^
die ResonanzBguren bisweilen ganz so wie die Klaq
figuren gestaltet sind (man sehe Savari's frühere il
handlungen^. Man erkennt jedoch die Resoiianz&gurfl
an einer grofsen Abhängigkeit von der ursprUnglichl
Erzitlerung, z. B. von der Richtung, in welcher d
erschütternde Körper bewegt wird. Endlich sid
man ein, dafs auch Schwingungen ohnealleakustisol
Wirkung bisweilen von gleicher Art mit der töne^
den und resonirenden Schwingung seyn könnet
zu ihnen gehören z. B. alle stehenden Schwingung«
welche so schwach sind, dafs sie nicht auf das Geh(l|
organ wirken.
• ; S. dieiM Jahibuoh 18S5. U. lH.
jur medicinischen Chemie.
Chemische Untersuchungen verschiedener TheiU des
iChHchen Körpers und einiger pathologischer
Producte,
C. Fromherz und A. Gngert,
(ForctB^zung du S, 66. begonneaea Abhandlung.)
Hippen- All orpel.
Obgleich die Knorpel nach ihren physiscbeo
irakteren eine ganz andere Zusammensetzung ver-
tben lassen, als die Knociten , so sind sie doch
ler von den Chemikern kaum der Aufmerksam-
t gewürdigt worden. Wir fanden auch in den
führlichsten und neuesten chemischen Schriften
ne Analyse der Knorpel angeführt; in MccheVs
ndbuch der menschlichen Anatomie aber sind zwei
her gehörige Untersuchungen citirt, von Dmy
I von AUan. — Nach Davy enthalten die Gelenk-
orpel 44,5 Eiweifs, 55,0 Wasser und 0,5 phos-
»saurea Kalk. (Monro's outUnes cf Anatomy
l L) Nach Allan bestehen sie aus Gallerte und
R Salzen, grüfstentheils kohlensaurer Kalk. {Mac-
nald de necrosi et callo. Edinb. 1799.) — Eerzelius
int Knorpel die organischen Theile der Knochen,
Iche nach dem Ausziehen ihrer Salze zurQckblei-
1. — Wir verstehen hier unter Knorpel die Theile
(Körpers, welche die Anatomen so nennen , ein
griff, der nur zu bekannt ist, als dafs noch eine
titere Defiiiitioa c
188 Fromher-x und Gugert't
■ Zu der gegenwärtigen Untersuchung wählh
■wir die vollkommen normal beschaffenen RippetI
Knorpel eines jungen Mannes von ungefähr £0 Jabr^
Nachdem dieselben von Zellgewebe, Fett und Bfi
dem wohl gereinigt waren, wurden sie klein ge
schnillen, und mit kallem Wasser ausgezogen,
erhaltene Flüssigkeit dampften wir ab, schieden dl
geronnene Eiweifs durch Filtriren , und zogen ds
Rückstand mit kochendem Alkohol aus. Der in k>
tem Wasser unlösliche Theil wurde mit kochendel
Wasser behandelt, welches fast die ganze Masse i
einer trüben Flüssigkeit löste. Auch das Deco«
ward durch Eindampfen und Ausziehen mit Alkohi
in zwei Theile getrennt. Da durch das längere Kf
chen mit Wasser dielCnorpel fast vollständig aufg(
löst wurden, so konnte keine weitere Behaadluo
derselben mit Alkohol eintreten.
Eine andere Portion Rippen -Knorpel von deß
selben Individuum äscherten wir im Platin -Tiegi
ein. Da sich die Stickstoff- Kohle nicht vollständi
verbrennen liefs, wurde die Asche zuerst mit Waö
5er und hierauf mit verdünnter Salzsäure ausgelaugt
Das Gewicht der zurückgebliebenen Kohle, vom Gfr<
■wicht der Kohle haltigen Asche abgezogen , gab di'
Menge der Salze. Diese Salze endlich wurden qu;
titativ nach der bekannten Methode analysirt, di
näher anzuführen zu weitläuftig und wirklich über
flüssig wäre,
Die Resultate dieser Untersuchung waren m
gende : 100 Theile bei der Siedhitze des Wassers gQ
getrockneter Rippen - Knorpel enthielten 96,598 <
gaaiscba Tbejl« und 3,402 Salz«.
chendsche Untersuchung des Pippenknorpeh. 189
Sie organischen Theile bestanden aus Eiweifs
ifg), braunem extractiven Farbesioff, Kässtofr,
^elstoff und vielem P'aserstoff (im Decoct alsGal-
3-
Die Zusammensetzung der unorganiscben StoC-
irim 100:
Kohleosaurei Nairon x n 95.068
Schvrereliaures Ndtroo m n S4.2lt
SaUiauies Nation n » 8.931
PhoiphociAuiei NairoD » 0,925
Sdinefeliaur» Kali n n 1,200
Koblrntaurer Kalk n » 13,372
PhojphornutM Kalk » n 4,05S
Phospborsaure Biitererda » 6.903
EUeaoxjd und Verlust i» 0,999
100,000.
Die Knorpel enthalten somit andere Salze, als
Soeben, und auch das Verhältnifs der Bestand-
e der unlöslichen Salze ist ein anderes, als in
Knochen. Die vielen löslichen Salze rühren von
beträchtlichen Menge organischer Stofi^e her. Es
ient bemerkt zu werden , dafs das schwefelsaure
on als solches sich vorfand, obwohl es lange mit
e in Berührung geglüht worden war. Salzsäure
gckelte nämlich aus der Knorpelkohle keine Spur
Hydrothionsäure. Wir bemerkten diese Er-
[nung noch bei mehreren andern Untersuchun-
ler Kohle thierischer Theile, Ohne Zweifel
Jrsache hiervon in den physischen Eigenschaftei
Stickstoffkahle zu suchen. Der Glanz, der
irtigeUeberzug, derselben hindert ihre innige Be
ung mit dem schwefelsauren Salze.
, Der grofse Ueberschufs von kohlensaurem Kalk,
Terbältaifs zum phosphorsauren, ist ferner eine
190
Promherz und Gugert*
der AuFmerksamkeit werthe Thalsacite. Dia
yerhäHnifs findet aber nur bei jungen ladividu
Statt, und auch da ist es wahrscheinlich nach t
Verschiedenheit der Jahre veränderlich. Wir unti
suchten oämlich die Salze der Rippenknorpel eia
63jährigen Frau, und fanden dort den phosphors»
ren Kalk sehr vorherrschend, kurz das V'erhälto
ungefähr wie in den Knochen. Die löslichen Sal
warcQ dieselben, Avie bei jungen Subjecten, u
auch, so viel sich aus einer flüchtigen Untersuchu
bestimmen üefs, ungefähr in denselben Verbältniss
2u einander. Die Quantität der löslichen Salze übi
haupt aber war geringer. — Bekanntlich verki
ehern sich die Knorpel im Alter; sie verändern al
dadurch nicht blofs ihre physischen Charaktere, si
derD auch ihre Zusaminensetzung. — Fluor- Calcii
konnten wir in den untersuchten Knorpeln des
rigen Mannes nicht auffinden. Ob dieserllörper b
alten Individuen vorkomme, darüber haben wir kl
ne Versuche angestellt.
Sc/iil d ' Drüse.
Dieses Organist, so viel uns bekannt wurdi
noch keiner chemischen Untersuchung unterworl
worden.
Die Kenntnifs der Zusammensetzung der Schilf
Drase schien uns aus dem Grunde nicht ganz unwie
tig, weil diese, nach dem Zeugnifs der meisten An
tomen, keine Ausführungs- Gänge hat^ man al
das Product ihrer Thätigkeit nicht besonders uDtl
suchen kann.
Die vollkommen normal gebildete Schild- DrO
eines jungen Mannes wurde zerschnitten undsolai
"TT
chfmiache Untersuchung der SchUddruae. I9i
mit kaltem Wasser gewaschen, als dieses noch Blut
JUS ihren Cefüfsen auszog. Hierauf wurde sie mit
iialtem Wasser aufgestelll, dann mit kochendem Was*
ser und endlich mit kochendem Alkohol behandelt.
Die erhaltenen Flüssigkeilen wurden eingedampft und
iveilerbin mit Alkohol, Aelher und Wasser zerlegt. —
Einen anderen Tbeil der Driise endlich äscherten wit
zur Bestimmung der unorganischen Stoffe im Platin -
Tiegel ein.
Durch diese Operations - Methode erhielten 'wir
folgende Beslandtheilc:
Eiweif:;', in helräclith'cher Menge; Speichelstoff,
Kästoff, ScIJeim, braunen extractiven Farbesloff,
fOsmazom), Talg und Oelstoff, Faserstoff; kohlen-
saures und pljospborsaures mit wenig salzsaurem Kali,
pbosphorsauren Kalk, wenig pbospborsaure Bitterer-
ileuad Spuren von kohlensaurem Kalk und Eisenoxyd.
Fruchcwasser.
Ueber das Frucbiwasser, der Amnios-FlQssig-
eit, des Weibes und der Kuh sind schon ziemlich
Ue Analysen angestellt worden. Wir übergehen,
)inichtzu ausfahrlich zu werden, dieUotersuchun*
B über die Amnios - Flüssigkeit der' Kühe, und be-
tränken uns darauf, das Geschichtliche über die
Balisen des menschlichen Fruchtwassers kurz zu-
pmenzustellen.
Aufser den alteren Arbeiten Ober diese Flüssig-
t von J. h, Frank, J. V. Baumer, Haller und H. van
r Bosch erhielten wir eine ausführliche Unter-
fchuDg des menschlichen Fruchtwassers von P. ScJied
pe licjuoris amnii clc. natura et usu. Hafnia 1799).
|eser Chemiker (der übrigens nicht mit dem be-
192 Promherz und Gugerfa
röhmten C, y. Scheele zu verwechseln ist) fand dat
sufser Wasser: sehr wenig Eiweifs und Galle*
Schleim, salzsaures Ammoniak, salzsaures Natn
phosphorsauren Kalk und freies Alkali. — Mit d!
sen Resultaten stimmen, dem Wesentlichen nach, j(
von Eninial und Raifs überein. (J)slander'a Annal
Göttingen 1801. Ir Band.) — Nach Vauqnelin a
Buniva enthalt die Amnios - Flüssigkeit des Weit
98,8 Wasser und 1,2 eiweifsartige Substanz, sa
saures und kohlensaures Natron, phosphorsaur
und kohlensauren Kalk. (_^n7i. de Chim. T. XXXII
Die ßeslandtheile des menschlichen Fruchtwassi
Siad aach BoslocJc: Eiweifs 0,16, ungerinnbare Su
stanz 0,10, Salze 1,40, Wasser 98,34. (Dies
Journ. a. K. Bd. XXIII.) — John erhielt bei der Ai
lyse dieser Flüssigkeit folgende Bestandtheile : et
dem Mucus ähnliche Substanz, thierische Mater!
milchsaiires , kohlensaures, salzsaures und Sputf
von schwefelsaurem Natron, dann phosphorsauri
Kalk. (John's ehem. Schriften VI. 83. 1821.) ■
Endlich fand FeneuJle in dem menschlichen Frucl
wasser auch Osmazoni, (Dies. Journ. a. R. XXXJ
S.334.)
Die Amnios -Flüssigkeit, welche dieser ünH
suchung unterworfen wurde, war kurz vor der fl
burt abgeflossen. Sie hatte eine gelbe Farbe, w;
trübe, von einem faden Geruch und Geschmack, ui
reagirte stark alkalisch. DieBraunung des Curcumi
Papiers verschwand beim Trocknen grofsenihe*
wieder. — Gegen Keagenlien verhielt sie sich fa
gendermafsen: Verdünnte Salpetersäure und SalzsS
re fäiltea reichliche, weifse Flocken j Sublimat
H chtmUcke UhtersnchuTig des Fruchtuassers. 195
^MJCte einea voluminösen weifsen Niederscblag, der
^pbh einigen Miauten Schon rosenroth wurde. (Aehn-
Bebe Färbung von Sublimat bemerkten Tiedemann
und GtitfVtn in dem Filtrate des Dickdarms. S. das
oben angef. Werk I. Bd. S. 108.) — Alkohol und
Siedhitze coagulirteu das Fruclitwasser. Essigsäure
trübte es schwach j Gallusaufgufs fällte eS stark gelb-
lichweifs; durch Aetzkali endlich wurden schmutzig
weifse Flocken niedergeschlagen.
£in Theil der Amnios ■ Flüssigkeit ward der De-
stillation unterworfen. Nachdem ungefähr ein Viertel
der Flüssigkeit übergegangen war, wuri^e das De-
stillat untersucht. Es war ein wasterhelles farbloses
Fluidum von besonderem, unangenehmen Geruch,
darüber gehaltenes feuchtes Curcunia Papier
'de stark gebräunt und die Bräunung verschwand
n Erwärmen vollständig wieder. Säuren bewirk-
Aufbrausen. Salzsaurer Kalk ward reichlich weifs
lergeschlagen , essigsaures Blei braun mit weife
lengt, salpetersaures Silber braun'^chwarz, sal-
irsaares Kupfer grünlich braun und Eisenvitriol
|j)Scbwarz. — Wurde die Flüssigkeit mit Salz-.
V versetzt und ein in essigsaures Blei getauchtes
jer darüber gehalten, so färbte sich dieses
n. — Nach diesen Reactionen enthielt das De-
kt viel koldensanres und hydrol/tion.iaiircs Aiitmo-
', _ — Die später übergegangenen Flüssigkeiten
en nur noch wenig hydrolhionsaures Ammo-
, aber immer noch viel kohlensaures.
Man konnte glauben, dafs diese Salze vielleicht
uetB des, zum Theil in Fäulnifs überj^egange-
Fruchtwassers seyen. Um diesem Einwurfe zu
...L..c..».«,ri,„.„ = ,.ii.«.(N.K.n..,.i,f,...) 13
194
Fromherz und Cugerl't
begegnen, bemerken wir, dafs die Flüssigkeit 1i5j
stens vier Stunden nach ihrem Abflüsse desliliirt
de, und dafsdieTemperaturwährenddieserZeitnij
höher war, als 10° C. , indem diese Untersuchi
im Winter vorgenommen wurde. Wir sind di
fiberzeugt, dafs das kohlensaure und bydrotbioDi
re Ammoniak Schon gebildet vorhanden waren,
se Thatsache unterstatzt die Meinung der Fhysii
gen sehr, welche das Fruchtwasser am Ende
Schwangerschaft als einen Auswurfsstoff belrachl
Ein anderer Theil der Ammoniak- Flassigl
'wurde, da sie trabe war, filtrirt. Es blieb nur so
nigauf dem Filter zurück, dafs hierüber keine I
tersuchung angestellt werden konnte. — Das v<
kommene klare Filtrat versetzten wir mit Aetzk
Es fällten sich viele schmutzig weifse Flocken,
che direct, ohne sie einzuäschern, untersucht]
phosphorsaurem und kohlensaurem Kalk mit e
stickslüffhaltigen Materie bestanden. Wenn
auch als gewifs annehmen darf, dafs der kohlensi
Kalk das Product der Einwirkung des etwas Kol;
säure haltenden Aetzkalis auf ein auflösliches K
Salzsey, so bleibt es immer roch schwer zu er
ren, wie Aetzkali phosphorsauren Kalk aus eine,
kaiischen Flüssigkeit fallen, und wie sich jenes
in derselben gelöst erhalten konnte. Am wahrscb
llchsten ist es wohl anzunehmen, der phosphors;
Kalk befinde sich in inniger Verbindung mit der
löslichen und durch Kali fällbaren thierist-hen Subst
Ein dritter Theil des Fruchtwassers wurda
sichtig, am Ende im Wasser -Bade, zur Trock
eingedampft, und der ßückstand mit Alkohol
Chenasrhe Unlersucfiung des Frur/itwassers. 195
ier behandelt. Wir erhielten so: Eiweiß, Spci-
h/Tt Kässtoff und braunen cxtraclivcn Fiu-bestqff
Eadlich ttatnpften wir einen vierten Tlieil zur
'acls-Dicke ab, und versetzten eine Portion des«
EJJ,. nach vorberiger Verdünnung dicrch elwaS
iser, mit Salzsäure. Es schieden sich selir selir
gelbliche Flocken ab, welche sich wie Bcnzac-
: verhielten. Wir überzeugten uns genau, d^fs
Substanz nicht allenfalls Alantois ~ Säure sey,
1 die Bestiinniung der Charaktere der Benzoe-
, die wir der Kürze wegen nicht anführen ivol-
— Diese Säure findet sich in dem Fruchtwasser
Zweifel, als benzoesaures Natron, da nur Spu-
Von Kall dort vorkommen.*
DerRest der abgedampften Amnios- Flüssigkeit
de mit Salpetersäure versetzt, und erkältet. Es
tten sich viele warzenförmige Krystalle vonf/urn*
n Verbindung mit Salpetersäure. Diesen Kry-
fen hingen noch Flocken von Benzoesäure an.
Dsäure konnten wir nicht auffinden,
Die Gegenwart des benzoesauren Natrons und
Harnstoffs in dem menschlichen Fruchtwasser
I sich leicht dadurch erklären, entweder ibfs
EinH seinen Harn im Mutterleibe absonderte»
daß die Mutler beim Abfliefsen des Wassers
Urin liefs, oder endlich, dafä der Harn der
!er und des Kindes mit der Amnios -Flüssigkeit
mengte. — Die Wüchnerinn versicherte Uns
, daCs der Harn kurz vor dem Springen der
«er abgegangen sey, nnd dafs sie während des*
in Dicht urinirt
Igen sey, nnd dals sie wahrend des* i
nirt habe; da aber der Urin mit dem
13 • I
Fromher* und Gugert's
19Ö
Fruchtwasser unwillkohrlich, und ohne dafs M
Göbährende bemerkt, abgehen kann, so inufs imi
zweifelhaft bleiben, ob diese Amnios Flüssigkeit
von dein Hjrne der Müller war. Dafs ihr der K
des -Harn beigemengt war, wird aus der Gegenv
des henzoesauren Natrons mehr als wahrscheinÜi
Die Salze des Fruchtwassers wurden tbeils M
read der Untersuchung, theils durch Einäscber
bestimmt.
Nach dieser Analyse sind die Bestandlheile
menschlichen Amnihs- Flüssigkeit, auCser 97.Pj
Wasser, folgende:
Eiweifs, Speichelsloff, Kässtoff, brauner
tractiver Farbesloff (^Osnitizorn), Harnstoff, <
stickstoffhaltige, durch Kali fallbare Materie,
pbosphorsaureni Kalk; benzoesaures Natron, byi
tbionsaures und kohlensaures Ammoniak, salzsai
Natron (viel), kohlensaures, phosphorsaures
schwefelsaures Natron, schwefelsaurer Kalk nnd£
ren von Kali -Salzen.
Kindes- Schleim ( p'ernix cas eosa.)
Nach den Untersuchungen von Vnuipielin
Buniva (^Ann. de C/nmie XXXIH.) besteht diese i
stanz aus unverändertem Eweifs und kohlensau
Kalk. — Einmert und" Ficufs (Oslanders Annalea 2.
S. 12S.) ziehen aus ihren Versuchen über die ki:
Materie lies Fölus keinen bestimmten Schlufs; sie
ten es blofs filr wahrscheinlich, dafs diese Subst
eine tbieriscbe Materie eigner Art sey, welches
sehen dem Faserstoff oder geronnenen Elweifs
dem Fette in der Mille steht.
cIteiiUsche Uniersitchung des Kindei. - SchUlim. 197
fiel der Analyse^ welche wir mit dem Kindes •
ÜTa Tornatimen, verfuhren wir folgendermaCseit.
'Zuerst wurde er mit Aether zn wierterholtera
ti jplinde erwörml, und die ätheriscLe L&sung
Verdunsten an die Luft gestellt. — Es Schieden
weffse , glänzende ßlättctien ab, die weder Ge-
noch Geschmack hatten, sich nicht im Wasser,
in kochenrlem Alkohul zu einer neutral reagiren-
Flässigkeit lösten. Sie schmolzen nicht bei 100"
lieferten bei der Zersetzung kein kohieusaures
(loniak. Mit Kali längere Zeit gekocht verseif-
lie sieb nicht. Wir halten nach diesen Charak.
D die vom Aelher geloste Substanz für Gallen-
'■>
Der mit Aether erschöpfte Kindes - Schleim.
]e mit kaltem Was^ier, und da dieses nur sefax
ig einwirkte, mit kochendem Wasser behandelt.
)ie Lösung war gelblich und vollkommen bell.
Trockene abgedampft und mit Alkohol gekocht^
'de nichts von derselben gelöst. Sie reagirte al-
8ch, und verhielt sich übrigens wia Speichehioff.
1 der Einäscheriin blieb kohlensaures Natron zu-
:, — Bei der directen Behandlung der Vernix ca-
1 mit kaltem Wasser, ohne vorherige Ausziehung
Aether, löste sich ebenfalls nur Speichelstoff mit
insaurem Natron, aber kein Eiweifs.
Nach der Behandlung mit Aether und kochen»
Vine neue
(uctaung bi
'
L
198 Fromherz und Guger^s
dem Wasser blieb eine weifse, flockige Masse'
rück, ^velche folgendes Verhalten zeigte; Beim
bitzen lieferte sie sehr viel kohlensaures Ammoi
Sie war unlöslich im Alkohol, im Aelher unc
kalien Wasser. Wurde sie ungefähr eine Sti
lang mit Wasser gekocht , so löste sich eine seht
ringe Quantität davon auf. Die Losung ward d(
Säuren, durch Gallusaufgufs, salpetersaures Si
und Quecksilberoxydul niedergeschlagen. Aeti
löste in der Kulte kaum eine Spur, bei dem Ko<
mit verdünnter Aetzlauge aber erfolgte theil«
Lösung und die Flüssigkeit wurde von Salzsäure i
gefällt. Schwefelsäure, mit zwei Theilen W)
venlüniit, färbte diese weifse Masse des Kini
Gcbleims in der lyälte dunkelroth » ohne
- lösen. j
Wir halten nach den angeführten KeidJ
diese Substanz für geronnenes Eiweiß. — Die g
ge Lösiichkeit desselben in kochendem W asser sf
durchaus nicht '■•;;dgen, dafs dieser Stoff Ei^
sey. Wir bemerkten nämüch, dafs flüssiges Ei^
beim Kochen mit Wasser sieb nicht ganz vollstj
cosguliren lasse, und dafs schon geronnenes dl
längeres Kochen sich wieder etwas weniges last
Bas eben beschriebene Eiweifs hinterliefs beimi
Üs^hern eine kleine Quantität phosphorsauren Kai
Die Bestandlbeile des Klndes-Schleims sind
nach dieser Untersuchung: ,
Gallen -Fett, Speichelsloff, geronnenes Ein
l<ohlensaures Natron und phosphorsaurer Kalk.
Die Gegenwart des Gallenfetts in dem fa
nacht es, wis wir glauben, wahiscbeinlicher , .
VnliTsuchung des zingelrathentlarnfväinientf. 199
i'?rselbe von den Talgdrüsen des Fötus abgesondert
i'ird, als dafs er, nach der Meinung einiger Pbysi-
< 'ngen, aus dem I<Viicht\vasser sich absetzt.
/.iegelmehlareigur Badenmcz des Harns.
Der rothe Bodensatz, welcher steh aus dem
Harn in verschiedenen Krankheiten ablagert, enthält
nich den Versuchen von Proust, (^Mnuulcs de C/iinüe
l\S.W'Lvnd Schcrcr's Joarn.a.s.w.Vll.) von faut/uelin
.Innales duMmeumX\l\.) uudA. Vogel (dies, Journ.
;.t. B. B. XI.) eine eigenthümliche Säure, die rosig»
>^ure. — Später bemerkte P/oi/s?, seine rosige Säure
■■y blofs harnsaures Ammoniak, (^Ann. de C/ilmie
..LTX. p. 182- 183. und Gcfdens Journ. 1804. III.
■ 352.) und Prout fand es wahrscheinlich, der ziegel-
inehlartige Bodensalz sey eine Verbindung von Harn*
säure, Salpetersäure und Purpursäure mit Ammoniak
und Natron. Eine besondere rosige Säure nahm er
nic\it an. {Medico-cJiirurg. T7-077sort.IX.474. und dies.
Journ. äk. R. XXVIII. 184 — 185.) Da aber die bei-
den zuletzt genannten Cliemiker ihre Behauptungen
durch keine Beweise unterstützt halten, und da übe r-
dSets Vaiiquelin fand, dafs ProHCs Purporsäure eine
Verbindung eines neutralen rotheo Farbciloffs mit ei-
ner andern, vielleicht eigenthümlichen Säure sey.
Schielten fast alle Chemiker die Existenz, einer rosi"
gen Säure für bewiesen und dieselbe wurde als eigen-
thQmtich , auch in die neuesten Lehrbücher aufge-
nommen. *
Die GrQnde, welche Proust^ Vauquel'm und
A. VagenüT die Eigenthümllchkeit der rosigen Saure
jüfstellien , schienen uns bei weitem nicht gniigend
IQ) ihrer Meinung ohne weitere Prüfung beizutietea
200 Fromherx und Gugirt't
Wir ttbergehen vor der Haud unsere theoretisi
Einwürfe, und geben statt derselben die folget
Versuche,
Der Ziegelmelil artige Bodensatz, welcher der
genstand dieser Untersuchungen war, kam von i
Leber* Kranken, von dessen entarteter Leber
oben eine Analyse milgetheilt haben. Sein H
bildete während mehrerer Wochen ein i-osent'O
Sediment. Wir wuschen dasselbe zuerst mitWl
aus, um es von allem anhangenden Urin zu rein
und stellten es dann einige Zeit mit kaltem Wu
auf. — Es bildete trch eine rosenrothe Flüssigk
welche von dem ungelösten abgegofsen und unge
auf ^ eingedampft wurde- sie hatte dadurch einer
lieh gelbe Farbe angenommen. Salzsäure fällte'
dieser Lösung reichlich ein schmutzig weifses Po]
■welches alle Charaktere der Hamsuure hatte. A
Kali und Kalk- Wasser entwickelten eine sehr ga
ge Spur von Ammoniak, ohne Zweifel durch S
Setzung des Stickstoff haltigen Farbestoffs. Wi
die Flüssigkeit zur Trockne abgeraucht und der B
stand im Platin-Tiegel geglüht, so blieb koblei
res Natron zurück; die wässerige Losung enthielt
mit harnsaures Natron. — Der mit kaltem Wa
erschöpfte rosenrothe Bodensatz ward mit Alki
von 36° B. gelinde erhitzt, und die rosenrothe
sung wie vorhin auf ^ ungefähr abgedampft.
nius • Tinctur oder Papier wurde dadurch roll
gefärbt; da aber auch iveißcs Papier davon lebhaft
riilhet ward, so schreiben wir diese Röthungdurct
rothe Farbe des Farbestoffs nicht einer cbemis(
Veränderung des Lackmus zu. — Salzsäure bewirk
Unlersachwig des zU-gelrotfien ISarnsedtrncnts. £01
dieser Lösung eine lufserst schwache TrDbung von
Spuren gefäiller Harnsaure, Die zur Tr.ickeoe abge- '
rauchte alkoholische Lösung zeigle, reit Sajpeiersätire
erhitzt, einekaum iiicridicheHarnsäorc Pieactjot:. —
Ein anderer Theil der abgedampften Tinclur, mit
Wasser hehandell, löste sich leicht darin auf. Die
Lösung wurde von Kali, Ammoniak, KaJU und Ba-
rjt gelb gefärbt, durch Kali unter schwacher Ammo-
niak-Eni Wickelung. — Ebenso wurde sie von kräf-
tigen Mineral -Säuren verändert, unter Abscheidung
geringer Spuren von Harnsäure. - — Essigsaures Blei
fällte diese Lösung rosenroth, salpel ersaures Queck-
silber-Oxydul röthlich-gelh und salpelersaures Sil-
ber blafs rosenrolh(fleischrolh),^ Wir sehen diesem
Verbalten nach die durch Alkohol aiis^ezogene Sub-
stanz für einen neutralen, rosenrotlitn., cxlracüicn
farbesio/f an t *) mit Spuren von harnsaurem Natron,
Der Rückstand des Sediments, nach der Behand-
lung mit Wasser nnd Alkohol, hatte eine schmutzig
gelbliche Farbe und bestand aus Harnsäure und Bla-
zenschleim. {Phosphorsaurer Kalk fand sich in die-
secn Falle rieht.)
Die Bestandtheile dieses Bodensatzes sind also:
Posenrother extracliver Farbesioff , Harnsäure, barn-
saures Natron und Blasenschieim.
Wenn die oben genannten ausgezeichneten Che-
miker nicht die Behauptung aufgestellt hallen, das
I Ziegel mehlartige Sediment des Harns enthalte eine ei-
J Man verglpic'rje hiermit, wa» j^ngellni über c^nsn , in ilcm
HarnJtein eines .Schivelne» aiiff.pri..ulpnrn , rollien' F-flii-sinft
■Igt. (Jah.b. 1325. Hl. -S. UtJ AutiJ »t-y bei dieser (Je.
legeobeit miedeiholc an Kopp'i Verluchci die Harnaäiiis
■um Hotbl'JibcD KU beniitzen, erinnen, (i. a. Ü. S. ISl)
Sehw.-Sd/.
£02
Fromherz und (junerl's
gene Säure, so worden die bescliri ebenen Verstn
genügen, um die Nicbtexistenz derselben darzutb)
Allein man forSeri, wie Chcoreui gaiiz richtig t
roerkt, zur "Widerlegung einer angenommenen S
nung immer eine Reihe von Beweisen, welche i
Aufslellung derselben nicht verlangt wurdei
müssen daher noch einige Worte aber diesen str^
gen Punct beifügen. J^aurjuelin schreibt der rosia
Säure folgende Haupteigenschaften zu: „Sie hatd
rosenrolhe Farbe; alle organischen Säuren, deq
Eigenthümlicbkeit aufser Zweifel gesetzt ist,
aber farblos. Sie röthetLackmus." Wir haben n
hin dieses Phänomen gewürdigt. „Sie löst sicbi
Wasser und Alkohol; sie bildet mit allen ;Alka]J
auflosliche, gelb gefärbte Salze," Die^e sogenan
ten Salzg wurden blofs durch directen Zusatz der J
kalien erhalten, keines wurde isolirt oder krystafl
sirt dargestellt, also auch nicht weiter UDtersuJ
Die Farbenänderung der rosigen Saure ist eineEiga
Schaft, die ganz den Farbesloffen zukommt.
fällt essigsaures Blei rosenroth ; sie bildet mit HaiJ
säure eine so innige Verbindung, dafs diese bei ihn
Abscheidung aus dem Harn die rosige Säure mit J
Boden reifst." Es ist bekannt, dafs der Bleizucm
die Farbestoffe fällt, und daf£ diese sich sehr leid
mit Säuren verbinden. — Die von VaufiiteÜn anfl
führten Charaktere beweisen also die Existenz einf
rosigen Säure nicht.
A. Vogel bereitete die rosige Säure durch (
rectes Auflösen des Sediments im kochenden A1U(
hol und Abdampfen der Tinctur. SchwefelsSt^
schied sus der so dargestellten Säure Uürnsäura i
Untersuchung des ziegelrotheiiHamsediments. 203
Salpetersäure, damit erhitzt, zeigte sehr starke Hara-
saure- ReactiOD; Alkalien lösten sie mit gelber Farbe
und die Säuren schlugen aus dieser Lüsung ein gelbes
Pulver nieder. — Vogel schliefst aus diesen Versu-
chen, dafs die rosige Saure nahe mit der Harnsäure
verwandt sey und leicnt in diese übergehen könne.
Bei der Wiederholung der genannten Versuche
fanden wir zwar die Thatsachen allerdings bestätigt,
wir glauben sie aber ganz anders erklären zu mils-
Een. Alkohol zieht aus dem Bodensatz nicht bloEs
die rolhe Substanz, sondern noch harnsaures Na-
tron, welches durch den Farbestoff , in Alkohol lös-
lich wird. Die Gegenwart dieses Salzes beweist,
abgesehen von der Reaction mit Salpetersäure, die
Fällung von Harnsäure durch Schwefelsäure, die
AbscheiduDg derselben Säure (des gelben Pulvers
von Vogel) durch Salzsäure nach dem Zusatz von AI>
kauen, endlich das kohlensaure Natron, aus dem
die Asche jenes Pulvers besteht. — Wird der zie-
gelmehlarlige Bodensatz, statt direct mit Weiitgeist,
[ zuerst (wie bei unserer obigen Untersuchung) mit
f Wasser behandelt, so löst dieses fast alles harnsaure
Natron; der hierauf mit Alkohol ausgezogene rolhe
Farbesloff zeigt dann ein ganz anderes Verhalten,
nämlich nur noch Spuren von Harnsäure, und die
vermeintliche Umwandlung der sogenannten rosigen
Süure in Harnsäure findet nun nicht mehr Statt,
Diese Gründe bewegen uns, der Ansicht Vau-
(fuclin's uad Vogefs nicht beizutreten j wir halten es
vielmehr für bewiesen , dafs die rosige Säure nichts
anderes sey, als ein Gemeng eines neutralen, rothen,
, extracliveo Farbestoffs mit harnsaurem Natron-
£04
rz und Gu
Fever wir diesen Gegenstand verlassen, mßl
wir nocii einige Vfrsuche erwähnen, die
der Absiclit ansttllien, lun eine selir auffallei
gäbe Pi-aui's2.u prüfen. Dieser CliemiUersagtoämlid
das rotlie Sediment aus dem Harne der Fieber- Kri
ken enllialte stets Spuren von Salpetersäure, (tH
Journ. a. K. Bd. XX.V1II. S. 184.) und Wurzer i
diefs in einem Falle bestätigt. (Bd. XXXII. S. 4?^
Djs Sediment, welcbes wir untersuchen 1
kam zwar wie oben bemerkt, nicht von eir
ber- Kranken; allein da Prout auch im AllgemeiJ
angiebt, die Salpetersäure lialtigen Bodensätze sefl
hellroih, und da der vorhin beschriebene diese F
besafs, so untersuchten wir ihn auf Salpetersäq
Wir verfuhren ganz nach der Metliode von 1
konnten aber keine Spur jener Säure auffinden.
se Thatsache beweifst also wenigstens, dafs man ^
der hellrothen Farbe eines Harn- Sediments nicht j
seinen Gehalt von Salpetersäure schliefsen köni
au&er vieüeicht, nach P/our, wenn dasselbe voo eiilii
Fieber 'Kranken kommt.
Harne im liraitlJiaften Zustande.
Obwohl wir schon ziemlich viele Untersucfafl
gen über Harne in Krankheiten erhalten haben, J
möchte doch ein Beilrag zu diesem Zweige nicht g
unwillkommen seyn. Wir iheilen daher die BesI
täte einiger Versuche über diesen Gegenstand hieril
1. Harii bH Bh>en. Katarrh.
Das Individuum, welclies von der angeführl
Krankheit befallen war, litt ferner noch an allgenj
ner Kachexie und au Srhmerzen in den Kniegel
ken- S^in Harn war weilsiich, sehr tritbe^,
Vntersuchnng pathologischer Hamarten. 205
sauer und bildele in der Buhe einen Bodensatz,
;anz aus Blasßoschleim bestand, keine Spur vun
isäure enthielt. Auch in dem Harne selbst fand
.dieseSäure nicht. Die übrigen Bestandiheile wa*
dieselben, wie im normalen Zustande, Dieser
I zeigt, seines Mangels an Harnsäure wegen,
nlichkeit mit dem bei eiuem Gicht- Anfall gelas-
D. Sullle bei djesem Individuum, welches an«
lade Schmerzen in den Kniegelenken empfand«
eicht hier eine ahnliche Ablagerung von Harnsäure
finden, wie bei der Gicht?
b. Harn lel lentcsdrendent ^Verven - Fleier.
Dieser Harn war dunkel gefärbt, und bildete
3 sehr reichlichen rüthlicti gelben Bodensatz,
her fast ganz aus Harnsäure mit wenig Farbestoff
BlasenschleJm bestand. Der flii.'isige Theil, ent-
sehr wenig Harnstoff, M'enig phospltorsüuren
[, aber viel phosphorsaureBiLlercrde; aufseidem
jewöbnlicben Stoffe.
tlkalUehgr Harn btl ch'oniichem Erbrechen, wnhrschttn-
Üoi von Sclrrhat der untern HJagenmundi,
Per in dieser Krankheit ausgeleerte Harn war
slicb trübe , reagirte alkalisch und bildete einen
ten Bodensatz, Ganz frisch gelassen destillirt,
[ie er etwas kohlensaures Ammoniak. Die rück-
Jige Flüssigkeit reagirie aucb nach anhaltendem
[)en noch merklich alkalisch, und die Bräunung
Cucruma- Papiers verschwand nicht beim Erhi.
desselben. Der Harn enthielt also, auf<ier koh-
luxem Ammoniak, noch ein üxes Alkali, und
r kühlensaures Natron, wie dieReaclion mit salz-
SOS
Fromkerz und Gugert'a
saurem Platin und Weinsteinsäure zeigte. WirH
ten es fUr natarlicher anzunehmen, das kolileasad
Ammoniak sej im Harne schon gebildet enihalla
als es habe sich erst aus den Ammoniak - Sali4
welche BerzeJius im gesunden Urin fand, bei dra
Kochen erzeugt, weil die gleichzeitige Existenz de(
saUsauren , phosphor- und essigsauren AmmoniaJiy-
und des kohlensauren Natrons den Verwandtsch;
Gesetzen widerspricht. Uebrigens lafst sich '
mit ziemlicher Sicherheit schliefsen, daCs das koh
saure Ammoniak im Körper durch die AuFeinan
Wirkung jener Salze entsianden sey. — Dieser I
(fillrirt) enthielt ferner sehr viel Harnstoff, It
Harnsäure, keine erdigen phosphorsauren Salze,
iie schwefelsa'uren Salze, und nur wenig phospl
saures und salzsaures Natron, Der Bodensatz
ganz weifs und zeigte viele glanzende nadelfürr
Krystalle. Er bestand aus phosphorsaurem
phüsphorsaurer Ammoniak - Bittererde und sehr'
nig Schleim.
d. Gichtiitker Harn.
Der Harn eines an Gicht leidenden Individui
einigeZeit vor dem Anfalle untersucht, enthielt k
Harnsäure und nur sehr wenig phosphorsaure Si
— Bei einem andern Kranken fanden wir in i
Urin kurz vordem Gicht- Anfall ebenfalls keine H
säure , dagegen eine beträchlliche Menge phosp
saurer Salze. — Diese beiden Beobachtungen he
sen, wenn hieraus einen all j;em einen Sclilufszuzic
erlaubt ist, dals die in der Gichtstaitfindende StO(
der Ab-utid Aussonderungen nicht wesentlich (i
ner Zurückhaltung der phosphorsaiiren Salze ■ 1
Vntersuchung eines givhlhcheji Harns. 207
^n nfangelnder oder zurück geh alten er Excretion
[arnsäure bestehe. Diefs geht auch aus Jl'oUa-
Analyse der Gichtknoten hervor, die nach ihm
irosaurein Natron besleheu, eine Beobachtung,
1^ auch wir besläligt fanden. — In dem bei be-
nder Krise gelafsenen Harne zeigte sich wieder
egenwart der Harnsäure , und die in dem einen
Tast gänzlich mangelnden phosiihorsauren Salze
a wieder in beträchtlicher Menge vor.
ftu^scJiriß des Dr. Schweigger - Seidel.
U^er einige merkwürdige Hamccncremente,
Hieran reihet sich feigende interessante Notiz,
Miltheilung schon S. 259 des vorigen Bandes
'ocben wurde, bisher aber wegen Mangel aa
Unterbleiben mufste.
In der Sitzung des franzüsischen Instiluts vom
irember I82Ö. legte it/w^rni/jr Proben einer merk-
Igen Harnsteinmasse vor, dieer, der darin ein-
lossenen kleinen Haare wegen, mit dem Namen
leffe pilleuse*' belegte. (_BuU. d. sc: med. Dec. 1826.
|[.^ Nur zweimal war ihm dieselbe bis jetzt vor*
pmen. Im ersten Falle erschien sie in Form ei-
mit unzähligen, kurzen, (1 — 2 Linien bis zu
1 langen) feinen Haaren gemengten, Harnsedi-
i und wurde von dem Patienten, einem alten
fsor, in ungemeiner Menge ausgeleert. Nichts,
nun wolil natürlicher, als die Meinung, dafs
Haare nur zufällig in den Harn gerathen seyn
en — dagegen spricht aber der andere Fall, wo
lasse in Form weifslich gefärbter Steine vonun-
er GröEse und unregeJmäfsiger Gestalt vorkam'
208
Hl n ,
• n d i t
1
Diese Steine Üefsen sicli zwar ziemlicli ieiclit zerbre-
chen , jedoch fielen die einzelnen Stücke nicht völlig
Bu^ieinander, sondern blieben vielmehr traubeaar^^
aneinander hängen, vermöge den vorigen ähnlicher,
kleiner Haare, die für die Salzmasse des Steines g^i
wissermafsen die Stelle des aligemeinen Bindua
mittels zu vertreten sciiienen. Durch Maceral
liefsen sich in beiden Fällen die Haare ieicbt ab
dern ; sie waren wenig verschieden von den gewöl
eben, nur feiner und von asciigrauer Farbe. U«
gens waren sie in so grof^er Anzahl vorhanden,
man aucli niclit das Uleinsle Stücl(c!ien von dli
Steinen ablösen konnte, ohne auf eine oder meh
Haarspitzen zu slofsen, und an vielen Stellen Ir
sie sogar an der Ol)erflache derselben sichtbar |
vor. Dia Salzmasse bestand , nach Pfiletler's Ün
Buchung, aus phospliorsaurem Kalk in Verbinil
niit einer kleinen Menge phosphorsaurer Magii
und Harnsäure. Die EnlSlehung derselben gli
riun Magendie als Folge übermäfsiger ihieriSi
Nahrung betrachten zu können , was dadurch b<
tigt zu werden scheint, Hafs es leicht gelang, di
Ücbel durch ein auschliefslich vegetabilisches Re|
und duvcb Anwendung von Alkalien zu heilen,
her die Entstehung der Haare aber weifs Magt
keine, auch nur einigermaTsen der BerDcksichtt^
■\verthe , Vermulhung aufiustellen. *)
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weibdibe
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gläjilems
(vOKUgJBe
iB An
über einige merkifürJ'ige Humsteine. 209
BJageiidie ändet in diesen Fällen einen neuen Be-
ffir seine bekanntlich schon früher mit Gründen
ertbeidigte Behauptung, dafs Quantität und Qualität
er Speisen und Getränke einen wichtigen und der
leacbtung des Arztes vorzugsweise würdigen Einflufs
nf die Bildung der Harnconcrelionen überhaupt und
ai deren Natur insbesondere ausübe; und er führt
n dieser Beziehung noch ein anderes belehrendes
leispiel an, welches hier gleichfalls einen Flatz ver<
iient.
Ein den Tafelfreuden sehr ergebener Diplomat
Täubte den Folgen seiner UnmäTsigkeit dadurch be-
[egnen zu können, dafs er täglich des Morgens eine
;rofse Schüssel voll Sauerampfer leerte. Länger als
:in Jalir hatte er dieses Frühstück regelmäfsig zu sich
;eiioinnieD, als er plötzlich Schmerzen in den Nieren
ind Harnleitern empfand, und bald darauf einen spin«
lelförmigen Stein (von 6 — 7 Linien Länge und etwa
lL.ia der Breite) ausleerte, der sehr hart, von oran>
jengelber Farbe, und, nach der von Desprclz ange-
üigestellten Analyse, fast blofs aus sauerkleesaurem
zusammengesetzt war. Die Enthaltung von Je-
ist verhütete jede fernere Rückkehr des Uebels.
) Haars, iiZälme und Itudimcnta eiBteloerTheile ilei
Braea Appsnlea vorkimen, dia aur als in denselbea
mden bsiracbist -nexdea kännen ; und Ptof. ^df. W.
..j bMcliieibi: im 2. Hat'ta «einer seltsnCQ Ijeobacbiungen
r Aailomie u.i.w. eine solchu llpooiacosa Aileipradiicnoo
1 sinet UiDi, in walcbsi sich Federn bafduden. £t ijc
r aber kein Betipiel der Erzeugung von Uiareo in den
tWD odar der Dfaie bekatiat; auch ME eine tolcbe Dicht
r wafaiicbeiitlich , und stlbii dia (dinill^ Heilung der
IEltM)L«il durfta »IJ ein sclrLsenJea Atgiitncnt Rtgen oino
~ r Sitche galiea. Dann aber kaiin «uch
\K
210 MagenJie iiher Harmtcinr.
Magendie scblierst mh folgenden beherzigt
tverthen Worten: „Man sieht Viienuf, wie ,
' der Nutzen, welchen man aus der Kenntnifs voi
chemischen Zusammensetzung der IJarnconcri
nen und aus der von ihrem Ursprünge ziehen kl
und von welcher Wichtigkeit es zugleich für Sl
kranke sey, welche durch Zerbruckelung oder
andere Weise operirt wurden, dafs die chemi
Analyse der ausgezogenen Steine angestellt, und
den Resultaten derselben auf ihre Entstehung zun
geschlossen werde. Dann nur kann man hof
diese fürchterliche Krankheit gründlich zuheilen,
welcher das Ausziehen der Steine aus der Blase
ein geFährhches Palliativ ist, das, wie die Erfabn
es täglich beweist, die unglücklichen Kranken a
Gefahren künftiger Küokfäile blofs stellt. Diese
cke der Wissenschaft verdient, dafs Physiologea
Aerzte vereint ihre Aufmerksamkeit darauf richte
Es kann naturlich nicht die Rede davon sei
dafs uozweckmäfsiges Regimen in Hinsicht auf Speti
und Getränke als einzige Veranlassung der Steint
düng zu betrachten sey; es kommen dabei vieli
noch manche andere Gesichtpuncte in Betracht,
welcher Beziehung nur an die Untersuchungen C
dci's über die Bildung dpr Harnsäure erinnert we
(Jahrb. 1826. I. 353 ff.) Eine besondere Aufmi
samkeit verdient auch das ungewöhnlich häuBgeVi
kommen der Harnsteine überhaupt, und gewisser
ten von Harnsteinen insbesondere, in verschredg
Ländern und Gegenden; es scheint, als müsse i
umsichtige Prüfung und Erwjgur.g dieses ümsian
ZU wichtigen und entscheidenden Kesullalea fohi
Morin's Analyse eines Blasenste'iTu, 211
'essante Bemerkungen der Art enthält die, auch
iderer Beziehung beachtungswßrdige, Abband-
öber Harnsteine von JF. Rapp ia der auszeich*
1 WOrtembergischen Zeitschrift „7iaiitmissen~
faiche Abhandlungen « Bd. I. Hft. l.S. 163. Wir
len bei einer anderen Gelegenheit darauf zurlick-
uien, und begnügen uns daher vor der Hand
Jacnlt, hier darauf aufmerksam zu machen.
Eben so werde hier nur ganz kurz angefahrt,
tlorin in demJourn. de chim. vird. )Mai 1827.
10 ff.) die Analyse eines Harnsteines milgetbeilt
die jedoch weder in Hinsicht auf den Stein an
for sich , noch in Hinüicht auf die Methode, wein ,
dabei befolgt wurde, etwas Neues oder beson* ]
Merkwürdiges darbietet. Wir können uns da-
tteht wobt auf die kurze Angabe der Resultate
ranken.
Der aus einem zerreiblichen, erdigen^ an Mas*
irwiegenden Kerne, und zwei dünnen, hornar«
Schichten (die sich mit dem SUalpel zerschnei-
efaen^ bestehende Stein, war bei der Section ia
ase eines verstorbenen 60 jährigen Greises, frei
'erwachsungen jeder Art, gefunden worden,
r seine Entstehung liefs sich nichts ausmilteln.
■r von der Gröfse eines kleinen Taubeneies,
■US mehr oder weniger gelblich gefärbt, fühlt«
ur an der äufsern Fläche der äufsern Schicht et-
Ickerjg an^und zeigte sich in folgenden Verhalt-
zusammengesetzt :
Analyse eines Blascnsleint.
AtiiniiiVudber Sloft' n
„
0,18 Centij
Phospboiliuici und kohlen
K
Ik 0,32 » ^
CtO M
Ke
rn.
Orgtnitchet Stoff
. »
0,10 Ceniigr.
PLosphorHnrer K«lk
»
0,80 ■»
Kofaleagauiei Kalk
»
0,10 »
Man sieht, dafs die Menge der organisch«
terie nach dem Kerne zu abnimmt j sie wun
Behandlung des Steines mit Alkohol theilweis
dem Ohrenschmalz ?linliches Fett umgewandelt.
DJgstens hat man Grund, dieses Fett nicht als il
tie präexi stiren d, sondern als erst gebildet zu bt
tenj denn nach vorheriger Digestion des Stein
Wasser, welcher keine Spur von Fett daraus absi
zog auch Alkohol nichts der Art mehr aus.
ist ein bei Analysen thierischer Substanzea I
tungswerlher Umstand, auf -welchen Berzelms
vor einer langen Reihe von Jahren nicht ohne v
holten Widerspruch von mehreren SeiteC} aul
Bam gemacht hat. Es löste sich übrigens jene Sa
'(nach vorheriger Behandlung mit Alkohol) in
säure nicht, in Salpetersäure nur theilweis, e
Im kaustischem Kali, welches ihr ein galler;
'Ansehen ertheilte. Die mit Wasser verdOnntl
* Lösung gab mit Gallustioctur und Alkohol eil
ringen flockigen Niederschlag; diekalische wi»
•Säuren leicht getrübt. Diese Merkmale slü
wie Marin hervorhebt, weder mit denen des 1
nachdeoendesMucusöberein; er fubltsichdaht
mehr geneigt diesem Stoffe eine faser-knorpel!
tur zuzuschreibent Woher aber dieser ? ui
Hünefeld ilher (){iecksiibet\in e'mevi Lipom. 213
da ■, wie schon oben angegeben, nicht einmal Spuren
Ton AusscbwilzuDgen aus und Verwachsungen mit
in Blaserhäuten sich zeigle? Wir kennen die mögli-
raen Veränderungen des Muous und des im Harne so
läufig, iu grüf^erer oder geringerer Menge, vorkom-
Mgnden Eisweifses noch i<nge nicht genug, um die
Ansicht verwerfen zu können, dafs der gefundene
organische Stoff von diesen beiden Substanzen abzu-
, leiten sey. — Unbestimmt bleibt es übrigens ob der
kohlensaure Ka!k im Steine praexistirte, oder wie
ifr Verfasser glaubt, aus zerstörtem oxalsaurem Kal-
iv? hervorgegangen war ; dann die Salze wurden nach
'^jlcinatiou des Steines in einem Platinatiegel ausge-
:jiillelt. Von Harnsäure zeigte sich keine Spur.
Ä. Qitecksilbcr im menschUclien Kiirpsi-t
Unten uchung eine! flüssigen QuecktÜ-
Der baltigen Fettes aus ^einem Lipom.
Professor L, Hünefeld in Greifswalde.
Herr Professor Sprengel hierselbst übergab mir
^Tollkommeo flüssiges Fett aus einem von ihm
^rten Lipom, dessen Sack fast ganz davon an-
lUt war. Nach der Operation erstarrte es etwas in
I Gefäfse, in welchem es aufbewahrt wurde, und
jdua im Aeufsern, bis auf den Mangel an kürni-
f Beschaffenheit, dem Gänsefette am ähnlichsten.
war gallertartig durchsichtig, sehr weii's, wirk-
picht auf Reagenspapiere, gab beim Erhitzen
keo Ammoniakgeruch aus, sondern, auch bei
■kerem Feuer, nur einen milden Fettgeruch und
^nnte mit schwacher blrulicher Flamme. Bei
-18°R. wurde es ganz flüssig, durch Kah vet-
ft, durch Salpetersäure nicht in Cholosteariusäure
gewandelt; bei Zersetzung desselben in einem
214 Lacarterie's Bcohai!it.e.Ouecis.liah. Gescltui
kleinen Kölbchen sublimirten einige Quecksilber
gelchen. Es konnte nicht ermittelt werden, ob
Kranke eine äufsere oder innere Quecksilbercur
litten hatte; eben so wenig, in weichem Zusta
das Quecksilber darin enthalten war. Dieser Fall
innert mich an einen andern, wo ich ein syphilitil
gichtisches KnieQbtl n:iit Quecksilbersalbe behandi
und in Folge dessen späterhin eine weifse, speckai
Fetlmasse aus dem Geschwür ausgeleert wurde.
II. Notiz
einer Q<
, Gesch«
ecksilber halt!
beobicltiet vou
I^aoartorie.
Hieran schliefst sich folgende Nachricht, wft
Fee im Joum. de Chim. med. Mai 1827. S. 242.
getheilt hat.
Litia, A. 32. Müi I8j
^Hier giebt es nichts Neues, aul^er etwa
Analyse eines Steines, der in einer Geschwulst
funden wurde, im linken Hypochondnum einerF
nach einer antisyphilitischen Cur, durch welche
Kranke geheilt zu seyn schlun. Dieser Stein ha^
Grüfse einer Reine -Claude -Pflaume und besteb
J seines Gewichts aus Cholostearin. Was aber
merkwürdigste dabei ist : er giebt metallisches Qw
Silber in ziemlich grofi^er Menge aus. Dieses Mi
zeigte sich in Form kleiner Kügelcbea, als der
nere Theil des Steines zerbrochen und einer Wäi
von ungefähr 20" +0 ausgesetzt wurde ; die e»
Irischen Schiebten enthalten nicht die geringste S
von Quecksilber. Diefs ist, wie ich glaube, das
stemal, dafs man Quecksjlber in einem Steine gef
den hat. Herr I^acarterict zweiter Professor a
rem Hospital, ist der Urheber dieser Entdechu
welche Veranlassung zu einer Abhandlung
wird."
Chemische Theorie und Stöchiometrie.
Ueber einige Puncte der Atonierüehrc ,
icblub der S. S6G. des toi. Bandes aniarangenen Abhandlitag.)
Ich gehe zur Untersuchung einiger Kiessei- und
ronverbindungeo Qber, Zuerst habe icb mich mit
n Cfilorsilicium beschäfiigt. Das, welches ich an-
ndte, war, nach dem Verfahren Oersled's, durch
iwirkung von Chloriiigas auf ein Gemenge von Kie-
[rde und Koble erzeugt worden. Es wurde vor-
eine Zeit lang mit Quecksilber geschnnelt, um
überschüssige Chloria davon absorbiren zu las*
, dann bei gelinder Wärme des;illirt. In diesem
itande besafs es die Durchsichtigkeit, die Leicht-
sigkeit und das aufsere Ansehen des Schwefel-
srs. Es kochte noch unter 100° C.
Hier die Ergebnisse des Versuchs und die daraus
eleiteten Resultate:
iB'.0I7Clilo..ilicIur
■» 0™,r57B.
C, Teinpemut deaielben
0'°.IS1 ''i'ii.le des QuecUilbeii über
J8».,7154 Gewicht cir.e. Liu. ChlouiUcfm.
5,9390 dasien Dich.igkeit.
Nach den neuesten Versuchen vonBfj-zelius mufs
Atomgewicht des Siliciums zwischen S77,2 und
,8 liegen, wenn man annimmt, dafs die Kiesel-
Man sieht leicht
legen ,
3 At. Sauerstoff enthalte. *)
7/iomian legt aelnsr Eereclinung uagefibt da» Hiitel »On
dan Ra*ult«[eii dei AE«Jfi«n dat Kieieluda Ton Btrttiiut
p-
1
216 Dumas
ein, dars die Dichtigkeit , dieser Hypothese geH
~ 3,0597 seyn müsse. Auch würde man dieseti
polhese zufolge 1 At. Silicium und 6 At. Clilorlttf
das ChlorsiÜcium erhalten; nämlicb
6 Vol. CWoringa» = 6 X S,4"0 = 14,820
1 VoL Siliciumdampf n » n 3.0597
' 17.879?'
—^ — ist aber =; 5,9599; offenbar würde demn
hieraus hervorgehen, dafs 6 Vol. Chlorin und 1 '
Silicium dampf bei ihrer Verbinduog zu 3 Vol, ^
dichteten. Zu einfacheren VerhältJiissen gelangt
vrenn man das Atomgewicht des Sjlicinms au:
reducirt. Dann wird es 92,5; man erhäh so l,Oj
für die Dichtigkeit seines Dampfes, St +0 ffli;
Zusammensetzung der Kieselerde, Si + Ch' fttr
des Chlorsiliciums;^ folglich
a Vol. Chlotiaga» = g.47 X 2 = 4,94
1 Vol. Siüciumdampf = 1,0197
^
1 Vol. ChloMlIiuiu = 5,9797.
Da ich aber, früher oder spater, bestimni
Segriffe von diesen Verhältnissen zu erlangen h
so will ich diesen Fragepunct lieber noch auf sieb
ruhenlassen, slsnichtgehörigmolivirte Abänderui
in Vorsctilaglbrjngen. Indessen werdeich docjl
letzteren Zahlen beiden nachfolgenden Berechndl
annehmen, weil diese dadurch erleichtertwerdeo«'
brigens wollen wir sehen, wie diese Resultate i
mit denen vertragen, welche aus der Zusammi
tzung der Kieselflufssäure und aus der Dichligkij
res Dampfes sich ableiten lassen. Was die Zxl
■lad Stromeier zu Gruade nod beitiDiDit hi«rnicfa di
eewicht des SillcLum» auf I. (Sauemoff — i.) „
Kieieleriiaturt. {Mtempt v,».yr.Vo\.l,S.\^.) Sehw.'
über' einige PiincU der Atomenhhre. 217
mensetzung dieser Substanz anlangt, so ist diese durch
Sf/ii/ys Versuche festgeslellt worden und das nach-
;enHe Resultat bestätigt dessen Angaben, Läfst man
ickenes kieselHufssaures Gas auf erhitzten Baryt
Itreichen, so findet eine lebhafte Absorplion Statt,
welche von einem so starken Erglühen begleilet wird,
^ die Masse frittenartig ziisamtnenschmilzt. Das
iduct besitzt eine graulichweifse Farbe; es entwi-
sich kein Gas bei diesem Versuche, Wird der
iflrig reine Baryt vor und nach der Absorption
wogen, so fijidet man:
fccofctclittia ■fld butdinelci Reinlut,
Baryt » » » 85.62 86,«
Riatelllursläuie » » 14,SS 14,55
100. 100.
Das berechnete Resultat wurde bestimmt aus
ST Annahme , dafs 1 At. Baryt sich mit 1 At. Sihci-
] und 2 At. Fluor verbinde. Die Zusammenslim-
laog des beobachteten und berechneten Resultates,
vollkommene Gewifsheit welche ich habe, daTs
s Gas keine theilweise Zerlegung erhlten, sondern
tne Rackstani absorbirt worden — alles dieses ver-
aigt sich um zu beweisen, dafs die Kieselllufssäure
IrWich 1 At. Silicium und 2 At. Fluor entballe, was
irigenff sehr gut mit den Versuchen xoa Bcrzc-Iius zu-
mmenstimmt. Hieraus läfst sich für die Dichtig-
)it des Gases ableiten:
1 Vol. Silicium = 1.0197
2 Vol, Fluor = 2,5776
3,5973.
lohn Daiy hatte S,5735 gefunden, ein Resultat
ches nicht sehr von dem so eben von mir angeg»
len abweicht. Folgendes sind die Ergebnisse me^
L .
218 Duma»
ner eigenen Beobachturgen und die daraus abgell
Resultate:
SS5.635 Gf». des leeren EiÜoai.
288,733 voll trocLflner Luft,
SS6,690 (olI Kieaelilulsaaure.
woraus man erhalt
8.600 nir die Dichtigksil diem Gum.
OhneZweifel würdeDoiyein genaueres Resultat i
nem Versucliegewonnen haben, wenn dieser mit
beträchtlichem Gas-Volum angestellt worden «I
Ich habe oben die Zusammensetzung diesed
j)ers in der Voraussetzung berechnet , dafs es aus
und Silicium bestehe. Berzelius betrachtet ihn
ne Verbindung von Flufssäure und Kieselerde,
gleich meine Absicht ist, erst späterhin aufdi)
schichte des Fluors zurückzukommen, so will ich
hier die Zusammensetzung seiner Hauptverhindi
nach meiner Ansicht der Sache bestimmen,
H. Davy hatte gefunden, dafs 100 Th. Flui
cium 175 Th. trockenen schwefelsauren Kalk
Dieser Versuch wurde von Berzelius wiederholt»
gab anfangs abweichende Resultate, zuletzt abe
richtigte dieser berühmte Chemiker seine frfl
Angaben und erhielt dieselbe Zahl viiiDavy, ]
nach findet msn
Calcium » 53,37 oder 1 Ar. e= 512.06
Fluor n 47,73 » 4 At. = 467,58
Fluorcalcium 100.^ 1 Ai, ^ 979,64f
voraus folgt
116,S9 Aiomgemichc det Fluon,
1.SÖS3 deiaen Dichligkeit
Man kann hier nur unschlQssig seyn, ob
die Fluorverbindungen nach Analogie mit denei
Chlors oder mit denen des Schwefels zu betraj
über einige Pitncte der Alomenlehre. 219
«. Der Haupt verbuch Daty'a läfst sich nach bei*
I Hypothesen gleich gut erklären. Er sah, daTs
jroHuorinsaures Ammoniak, mit Kalium behan-
t, 1 Vol. Wasserstoff und 2 Vol. Ammoniak gab. ■
in wOrde ein ähnliches Resultat erhallen, eben so-
ihl bei der Zerlegung des Salmiaks, der aus glei-
Bu Volumen Ammoniak und Hydrochlorinsaure
Steht, als auch bei Anwendung des gewöhnlichen hy-
Dlbionsauren Ammoniaksalzes, welches aus der
treiniguDg von 2 Vol. Ammoniak und 1 Vol.
bwefel Wasserstoff entsteht. Ich habe das Resul-
t, welches sich aus der Analogie mit dem Chloria
bleiten läfst, als das wahrscheinlichste angenom-
Wenden wir dieseHypothese auf die von Vcr~
£us Boalysirten Verbindungen an, so wird man &n-
•D, dafs diese viel einfacher werden und leichter
Sludiren sind.
I Man erhält zuerst for die Zusammensetzung der
lelflulssäure :
bfDttcIitX lilttchort
Silicium • S8,35 S3.34
Fluor a 71.64 71.66
100, 100.
Das berechnete Resultat gründet sich auf rlie
torher hsstimmten Atomgewichte des Fluors und Si-
iciums; das beobachtete ist ausBerzelius'a Versuchen
[Baommen.
Nimmt man nur 1 At. Sauerstoff in der Kiesel-
irda an, so werden die Resultate, welche wir noch
!n bestimmen haben, um Vieles vereinfacht. Wollte
hao übrigens die andere Hypothese gelten lassen, so
M *öfde die Üehertragung der Thatsachen in die-Spra-
vlthe derselben sehr leicht seyn.
220 Dumas
Wenn die Kieselflufssäure mit Wasser in Bei
rung gesetzt wird, so erleidet sie eine theilweise^
Setzung« die von /. Davy und von Berzelius
■worden ist. Ich will nicht in das Detail ihrer V
suche eingehen, zeigen will ich nur, dafs die Ri
täte nach der hier angenommenen Ansicht viel lel
ter aufzufassen sind. Man sieht in der That, dl
Dach Berzelius's Beobachtungen, der dritte Theil
in der Kiesejflufssäure enthaltenen Siliciums in 1
selerde sich umwandeh und aus det Verbindi
niederfällt. Hieraus folgt, dafs, wenn man 3 i
me Fluorsilicium nimmt, 2 At. derselben unzersf
bleiben, und das dritte, durch Einwirkung auf
Wasser, Hydrofluorinsäure und Kieselerde liefert. ]
Kieselerde schlagt sich nieder, die anderen Stoffe b
ben verbunden und liefern ein hydro6iionnsai
Fluor -Silicium, in welchem jedes Atom Hydrol
riosäure mit 1 At. FluorsÜicium verbunden ist.
Formel dieser Verbindung istdemnScbF^H+SiF
Besser lassen sich die Erscheinungen bei dii
Keaction nach folgender Formel auffassen :
i Si Fl* + H^ = SI -{•{2FIH+2Si F!').
Die sogenannten IciegelSufssauren Doppelsal
d. b. diejenigen , welche man bei Behandlung des
drofiuorinsauren FluorsUiciums mit Basen erhält, si
jetzt leicht zu clic^iliciren. Es liegt ganz klar
Tage, dafs die Hydroa uorJnsäjjre mit der Base i
Fluormetall und Wasser gebsn werde; dieses Flui
meiall verbindet sich mit dem Fluorsilicium undE|ii
in Hinsicht auf dieses die Kolle einer Base. Es
ben diese DoppelQuoride die grollte AeholicheH i
den Cyan- Doppel Verbindungen.
über einigt- Puiicte der Atomenh-lire. 221
Die K«action des h yd roHuorin sauren FluorfiJi-
is auf die Basen läfst sieb demnach nach Folgeo-
^Formel berechnen:
in H+ Si Fi') + Ii=iRFi* -t-4«iF/«)+aÄ*,
\, es entstehen hierbei DoppeJßuoride, in welchen
'Siliciumfluorid oolhwendiger Weise doppelt so-
Fluar enthalten mufs, als das andere. Dieser
Irnck genügt für alle Berechnungen. Wir wol-
Berzeiius's Doppelsalz von flufssaurer Kieselerde
Natron als Beispiel nehmen. Wird die Analyse
elbea als DoppelSuorid vonSiliciuoi und Natrium
ebnet} so findet man :
Floei
»
»
59.71
59.57
SiUdiim
»
B
15,11
15.71
Natrium
»
"
34.44
2i,72
99,Sö J
Aehnliche Resultate würde man bei dem Doi
loorid von der Kiesel- und Baryterde .erhallen,
Icbes Berzeüus gleichfalls untersucht hat. *)
..Ttoimoit tand Ana tpec, Gevr. dei' kieielQuraiaiirea Gasfli
" dirocler Wägung (nacli Co.ieciton Ijr einfin kisinea
__. ilt «o «tm(i.)ihüriicher LüFi) gleichralli = 3,60, ball
aber, nach den Verhültaiiien, weJcba bei gtafoimiEpn Kör-
«eiil s'niicban dem specil'itcbea und dem Aiomgotvirhi StaiE
Saden »ollea, (notaat nU ein ander MaJ zuiückkominrn woU
Ten} S.GIU iür die richiig^re Zahl. Hieioach nürJe dal
»iMoIute Gewicht von lOO'U.Z,, bei eo'F.Temp. und 30 Z,
B«oni,, 110.1385 üfün oder vod 40 C. Z. 44,0554 Grän be-
sä. Er analjaiiie, wie Davy , dietei Gas durch Kehand-
J mit wäiserigem Ammoniak, und bBrechneia aus der
.ab^eacbie denen Kieacleide den Flufiiüurfgrhali des Gaiei,
in der Voiauiieiüuag, dafi die««a aua jenen Körpern be-
.•ufae. Auf dieie Weile fand er in 40 C. Z. iei Gaaea:
'iluCiaiure 16.9iOi = l.Sä oder 1 At. cSaueittoff = 1)
,KieMleida_S7,I45Q = _ g,006_oder 1 At.
44,0554 S,S5
(Vfil. 'AutmpC eic. Vol. U. S. 174 ff.) Wenn aber, lagt er
*- - einer andern Stelle (S. ISS.), die Fluftaäure als eins
laBtaloSsäure auzuteben iaCi ao nürde die Rieaeinult',
Ich will diese Erörterung nicht weiter forlfj
Ten; sie genügt, um die hauptsächlichsten Reac
Den des Fluors zu besttinmen-; sie zeigt aber auci
gleicher Zeit, dafs dieser Körper, obgleich er
vielen Beziehtingen dem Cblorin und lodin sich
zunähern scheint, in anderen dagegen an den Schi
fei sich anreiht, der sehr zahlreiche Doppelverb
düngen bildet.
Mein Hauptzweck ist, die bekannten Bort
Verbindungen mit denjenigen des Siliciums zu v
gleichen, welche ich so eben untersucht habe.
Das Boron ist derjenige einfache Körper, n
eher in Hinsicht auf Verbindungsverhältnisse t
merkwürdigsten Eigenlhümlichkeiten darbietet. ,
die Chemiker dasselbe nur in geringen Quanütäl
rein erbalten konnten, so haben die directen Ver
che nur wenig richtige Angaben geliefert. Zwar
Berzelias durch das Studium einiger Verbindungen i
Boraxsäure neuerdings zu sehr genauen Resuluj
geführt worden ; aber ich ho^fe dafs die Versuct
von welchen ich Bericht abzustatten im Begriff stel
die wahren Verhältnisse dieses Körpers und seiner vc
züglichsten Verbindungen auf eine weniger zweid<
tige Weise feststellen werden.
1 Ai, Fluoiia = 2,25
1 Ai. Silicium ^ 1
3,25
Man siehl lilflrain, wie sabr diese Angaben Ton Jenen 1
Duaiaa und Beraeilui (dann diele biicten ainil im WSM
liehen nicht von einander »edchieden) abweichen. Thu
ioiLi Angaben ȟiden aich dutcb ihre eiafachheit rnir/
len, wenn nicht überhaupt Am Berecbnun^ e
Anlhfiil dar ' ' "-' . . -
den eben ernÜliDteii
lerhaupl dia ßetechoung eiaea gtäitutat
aben irhianB, aU dai Experlmeat, uo^^^
imentlicb die Torliegendcn anUn^i, ndi
a Eiicbetnungen gut vereiabat wärnu^ '
yjier einige Puncle der jitomen}ehre.
Z2S
Berzelim hat sieb Cberzeugt, dafs das Boron beim
trennen ungefähr sein doppeltes Gewicht Sauer-
flbsorbire, um sich in Boraxsäure umzuwandeln-
I mufs demnach in 100 Th. mindestens 66 Th.
rsioff enthalten.
Die Analyse des Borax, nach dem trefflichen
^ren Arfuedson's, gab ihm folgende Resultate:
Boraxaäuie 36.59
N»tfoa 16.31= 4,1715 SaueiBioS,
Wajsef 47.10 = 4l,asa desgl.
Borax 100.
Offenbar ist der Sauerstoff des Wassers das lOfiS
ron dem der Base. Will man den kleinen Un-^
lied in der Beobachtung corrigiren, so ,
daEs die Correction bei dem Natron geschehen ■
B, dessen Menge dadurch kaum geändert wird,
end, wenn man sie beim Wasser anbringen
:, der Unterschied viel betrachllicher werden
I. Hiernach erhält man für die Zusammense-
d«s Borax:
Boraxiäuie S6,5S47 = IM
Nairon » 16,3753 = 44.8336
WiiiBt n 47.1000
100.
Da 44,8336 Natron 11,4684 Oxygen enthalten,
is itiao annehmen, dafs die 100 Theile Säure,
lO diese Quantität der Base sältige.-j, 68,81 Oxy-
flilhalten, d. h. das Sechsfache; denn dieses
iplum nähert sich den, durch die directe Oxy-
des Borons erhaltenen, Resultaten am meisten.
DieBoraxsäure kann -ich übrigens in sehr man-
[ligen Verhältnissen mit den Basen verbinden,
nr sieben £f;'z;t-/jiM die hauptsächlichsten Beispiele,
SS4
n 1
tiach seinen eigenen und 'nach den Analysen!
tfedsim's, anfuhrt. 100 Th. der Säure säuigen I
S^en verschiedenen Salzen Mengen von Baseo^
ehe enthalten:
6.734 Sauentoff i
a doppeltboraMaursD Kali und Na»
II.4G3 » n
Borax und neatiilea boiixtaursD Am
17.202 " »
Eoracit und I| ba«, boran, Ammil
«2.93 »
doppelt baj. borana. Kali (geiellBKI
34,40 » "
dreil'acb bai. boiaTLS. Nation (gg
»en) und Ammoniak.
Enthalt die Säure nun 08,81 Sauerstoff,
man, dai's diese Quantität das lä-, 6-> A-
oder Sfache des Sauerstoffgehahes der flasea
verschiedenen Salze ist; und da die häufigsteif
bindungen diejenigen sind, in welchen der |S^
Stoff der Säure ein 6- oder 12faches ist, so se^
Eerzelius hieraus, dafs die Säure aus 6 At. Saui
und 1 At. Boron bestehe* *)
Fassen wir die Zusammensetzung der 1
säure auf diese Weise auf, so würde sie der C
säure analog seyn, als der einzigen unter d<
kannten Säuren, in welchen man 6 At. San
• ) Berseliut. nimmt
£, 30.) daa Atom
al) tiÜlierbJD. und liiili dafür, "dar* ts licli nut tnl
rata SauersUiff zur BoiaxBäute verbinde, X Atom 0
le betriebe aber (wie da« der oiydirteu ChliüiMur«) i
Borbn und 6 At. Saueiitoff, Bieraach trürde dai
■Wicfat de»&;tODi 135.93 beiragen. Thamton bsMcl
stucbiometritche Gewicht des ßoiona auf 1 fSauHti
und nimmt in der Borasiaure, =3. nur 2 Al. &
•uE 1 Al Boten au. {Auempt ttc. Vol. i. 157.)
Soubeiraa {.lourn. de Pharm. Dec. 1825. S. 558 S.)
■ammenisUiUDg der Boraxtäute and dax ttochii
Uenicbt derselben auf] IS'eue cu bstilmmen eein<
lolgeado Itetullate eihalteo :
1 At. Uoroa h r, n = SE5,14
6 At. SaueisioFF n n = 600
1 Al, Boiojteäuia
4
üc/- einig* FuncU der .-itomcnh-hrf. $.15
1 Al des Radicals aagenommeD liat; sehr wahr-
linlicb aber ist diese Zusammeasetzung nicht die
weder bei der einen, noch bei der anders,
ider Tbat, wir wollen einige Verbindungen des
ins prfifen, und wir werden bald sehen , dafs die
:nde Hypothese nicht Stich hält.
Als ich trockenes Chioringas über ein glühendes
lenge von Kohle und Boraxsäure streichen liefS)
ielt ich einen gasfürmigen Korper, den ich bald
das Boronchlorid erkannte , welches der Boron-
läure entspricht. Mir war keine Nachriebt von der
itenz dieses Gases zugekommen; Thcnard, dem
meine Bobachtung mtttheilte, veranlasste mich, sie
Institute vorzulegen. Eine Notiz über diesen
instand wurde in der Sitzung vom l5ten May
I gelesen , und nachher in den jinnoles de C/iimie
abgedruckt. ^) Einige Tage nachher erfuhr ich,
V«l. J«lirb. 1S2S. U- 113. "- 863. nucli LigUg'i BcmBikun-
[Cb S. 117. Kbcli iDixÜ Lier angstubil neiden . üatt in deni>
lelbea Üehe der ^/i». J= Chha. etc , \a nelchein die Ab>
landliicf; voa Dumas ibgcdruoki jit, die Enideckung de«
lotoocliloiid« von Desprcls für lieh in Anj|iiurli ^enain-
■BB wild; ichon Tiir hager Zeit hufaa er dip Exiiceiix de>-
'bsQ der Soc. philomat. aii;>exeigt, im &e\iesa Fourrieri,
fliliard-t und andaror. „Vor Uoeet «U dreiJjhrfii," »el
\»tprtu (I. XXXIV. S. 442). ,.l»abe ich die«« Gs, B<h»l-
IX miL Kohle iiitichen liel'i. Im cniirrn Filla !*( dem
lilorfauroa eine fjewiise Msdk° (^hlor beigen>ei>^t. ivpMo'a
■n Qaeckiilber abtorbirt niid. Im andeien Fülle enihÄll
ta aiJgeraogeaa Gai ooch Koblenoiyd, Kohleniäiiie undSdti-
iwe. Der A(ipiri( bsalahi ■ui einem KalloD nur Cblot-
Maatmickebag, eineoi Porcsllaniuhr, in ivlchem daa Ge-
lengc befindlich, einfimVontof. »urVnrdichiung c!m Chlor.
k«u «der deiBoiaxiduie, welche bei dei Üpeuiion l'oilae»
MM werden, und endlich aus einer unlei (^ueck.liber sich
-■digeaden Höhre. D»j, aonohl hei dem eineD all dcu
aadwD Veifihren, aurgfijrseno ü»> iit iingrf»ih(, vi'-l dich
all W«ner, roii nf-lclirni ,bi zpiieMi wird . rauch I «o
X.uft, ««luäet eine iaiir hofia Tempdaiur >i. i. Vi.''
Schw.-Sill.
•^ , . Dumas
da& Berzclius, bei seiocr schünen Arbeit ober die JE
säure, auch mitdemBoroDsich beschäftigthabe. (
Zweifel aus einem Versehea war der ganze Tbeil
nei: Abhandlung, welcher diesen Gegenstand bell
in der franzüsischen Uebersetzung ausgelassen '
den; aber er fand sich in den englischen Joarni
aus welchen ich die eben angeführte Nadq
geschöpft habe. Im Laufe seiner Versuche battSi
zeiiiis trockenes Chloringas auf Boroo wirken Im
und auf diese Weise einen gasförmigen Kürper-e
ten, welcher mit dem von mir dargestellten voUJ
men identisch ist. Ihm also verdanken wir dies«
deckung. Ich gehe jetzt zu der Prafung sein«
genschaften über.
Zuerst suchte ich das Verhültnirs des gebi^
Boronchlorids zu dem Kohlenoxyde, weichest
Vereinigung des Sauerstoffs aus der Boraxsäorc
der Kohle des Gemenges entstanden, kennen a
nen. Hierauf suchte ich die Dichtigkeit des BR
Chlorides zu bestimmen. Zufälligerweise Sa/M
in meinen ersten Versuchen beinahe gleiche Volf^
vom Kohle noxyclgase und dem in Wasser lä^
Dampfe. Ich hielt diesen letzleren fOr reines Bi
chiorid. Zu gleicher Zelufand leb die Dichtjlj
des lüslichen Gases — 3)42, im Mittel aus zwei';
quchen. Was diese Resuhate sonderbares babai(
dafs sie für die Boraxsäure eine Zusammenstt
liefern, die mit derjenigen übereinstimtiit»^^
che Gay-Lussac und Thcnard in ihren pbysikuS
chemischen Untersuchungen für dieselbe aufg
nämlich 33 Sauerstoff im lOO* wäbr.eq(i^
im 100 annimmt. Als ich diese VcraMlwjitii
über einige Puncte der ^loiiicnJrfire. 227
hjid verschiedentlicb abänderte, fand ich bald einen
hum , auf den ich nicht gerechnet hatte. Es war
tmlich eine ziemlich grofse Menge Salzsäure gebildet
prdeD , entweder aus dem Wasser oder dem Was-
ptoK der Korkstöpsel, wodurch die Verhältnis-
s des löslichen Gases vermehrt und zugleich dis
Ütigkeit verringert werden mufste. In einem mit
r äufsersten Sorgfalt geleiteten Versuche — indem
1 den Strom des Ghlorgases ganz allmSlig in dis
dlanröhre einstreichen liefs , mit der Vorsicht,
I diese) zum Versuche völlig vorgerichtet,
Stande lang erhitzte, bevor ich den Apparat,
klt^em das Chlorgas entwickelt wurde , anpaÜK J
- konnte ich einen Augenblick wahrnehmen',
s in den richtigen Verhältnissen sich entwi-
Folgendes ist die Analyse derselben :
1. i. s. «'■"'
Gepriifte» Gm n 176" 191° 185' 100'
■" lonchloiid » 71 76 74 40,03
KfAlmoxydj;» n 105 115 111 59,97.
£he diese drei Probegläser gefüllt wurden,
lue Luft vollständig ausgetrieben worden; aber
ir sieht möglich, die Erzeugung dieses Gases
rZQ treiben, weil die Stöpsel anfingen Wasser-
ras abzugeben , was man an der steigenden Ver«
hing des im Wasser löslichen Gases bemerkt.
VerhSltnifs von 2:3, welches in den vorigen
fSen sich offenbart, wird alsdann g<:stört, und
sspsctiven Quantitäten des löslichen Gases und
[ohlenoxyds werden gänzlich unregelmäf^ig. Ich
b dieses Resultat nicht mit soviel Zuversicht vor-
, wenn mir nicht mehrfach wiederholte Versuche
ähnliche geliefert hatten. Ich betrachte es da-
15 ^
tSB Duma«
ber for gewifs, dafs die Wirkung d^s Cbioriilf
auf das Gemenge von Boraxsäure uod Kohle 2
Boronchlorid und 3 Vol. Kohlenoxydgas liefert'
■ : Uebrigens wird diese Bildung voa SallHIJ
dnrch ein constantes Phänomeo angezeigt
durch die Ablagerung einer ziemlich beträcbtIicM
Meoge von BoraKSäure auf dem Wege, welcfaesl
Gu nimmt. -''
■ Der Apparat, welchen ich bei diesem
CBWende, beslelst aus einer Forcellanröbre, ilfe'4
Gemenge enthält, und die bis znni RolhglQbea
wird. In das eine Ende derselben wird dastr
Cblorgas eingeleitet j an das andere wird ein Vi
Btofs angefügt, der in eine gekrümmte Röhre paft
welche in Quecksilber hineinreicht. Ich erhitze
mit ihren Stöpseln versebene Rühre eine Zeit hD{
um alle Feuchtigkeit, welche in dem Gemenge odef
im Apparate vorhantien seyn könnte, zu verjsgrti
dann lasse ich endlich das trockene Chloringas »n-
Streichen, und wenn der Gasstrom gehörig imOiDj
' istund ^Stundelang angehalfen hat,fLige Joberst'
Vorstofs und die gebogene Rühre an. Der unter*-'
der Röhre überzieht sich bald mit einem weifsenNi»
derschl^ge; ein uhnücher, in Form leic'.iter Flocken,
dringt selbst in die Rühre ein und verstopft sie bis-
weilen. Man roufs daher immer mehrere Röhrei
in Bereitschaft haben, um nöthigenfalls damit wecb-
seln zu können. Bei der Prüfung dieses Nederi
Schlags ergab sich, dafs er zum gröfslen Theil ai
Boraxsäure bestehe, mit einer geringeoOi
Cbloraluminium und zuweilen mit einer 'n
oder geringem Menge Ghloreisen, ohtia Z«
1
über einige Puncte derAiomenlehre. £99
^h«it derRoble oderder Säure berrübreocl, ve»
Pa nuo eine der wef^eotlichsten Eigenscbai*
d^ Boroochlorids gerade in seiner Wirkung auf
cWa^'cur besteht, iivodurcb es in Borax- und Sal^
sich umwandelt: so ist es klar, dafsdi^Gep»
^wart von Boraxsäure in dem Niederschlage auf
iTerhältnifsmäfsige Menge Salzsäure in dem Gase
ideutet. Als ich die zuvor angegebenen Messun-
anstellte, bildete sich keine Trübung,, weder iii
i<;Vorstofse, noch in der Röhre; es ist abei^ nicht
Heb, diese Operation lange fortzusetzen, obnf
Beaction mehr oder minder stark auftreten z«
N^bdem ich Ober alle diese Umstände zurKI^ff
{ejcommen war, prüfte ich die Dichtigkeit des
icblorids von Neuem, und fand 3,34 für die
^bligk^it des löslichen Gasgemenges. Macht maa
Correctionen, welche durch die bei dem Versu-
obwaltenden Umstände selbst angedeutet werden,
irVträndert sich dieser Werth und wird viel grö^
A Ich verfuhr folgendermafsen , sowohl beim
^be selbst, als bei der Berechnung.
Ich wandte einen Ballon an,
Capacität betrug » » 21 .174,
trockener LuFt bei 24* C u. 0m,758 wog er 2835' >750»
Tor Anfullun^ mit dem Gasa n 281 i250# '
mit dem Gasgemenga 9 9 286 *050»
l'^ ' Da das Gewicht von 2^74 trockener Luft untet
•angegebenen Umständen 2^^s584 beträgt: so fin«.
sieh, dafs 0^^084 Luft im Ballon zurückgeblie-
waren, ehe das Gas hineingefüllt wurde, und
da» Gemenge 4s'-,884 wog.
leb öffnete den Ballon unter Wasser; das ganze
SSO Duma«
in demselben befindliche, lösliche Gas verschwand) t
es blieb blofs ein Backstand von l',097 atmospi
rischer Luft und Kohlenoxydgas. Folgendes 8
die Volume jedes Gases, auf 0° C. und 0",76 te
ein, sammt den entsprechenden Gewichten;
O''i06S aimbspbüiiicfae Lufi ^^ 0s'>>0S4
1.03S KohleDox^ilgsa m = 1 ,SOl
0 ^6 SalMäure » » = 0 ,495
0,686 Chloiboioo • • = S .001
1!,989 4e'..a84.
Hieraus ergiebt sich de'>,lS12 für das Gewi
eines Litre Boronchlorid und 3,942 far seine Di
tigkeit, in Vergleich mit der atmosphärischen Luf
Die Quantität der Salzsäure habe ich folgen
Betrachtung gemafs geschätzt. Nach Abzug der
nosph arischen Luft mufste der Ballon l',924 desG
gemenges enthalten. Ich fand l',03S Kohleoox
gas darin j diefs giebt 0',892 far das lösliche C
Jene Quantität von Kohlenoxydgas aber entsprl
blofs 0',683 Chlorboron; es hatte sich demnach
der Darstellung dieses Gases Salzsäure gebildet. 1
die Menge derselben auszumitteln , habe ich aij
nommen , dafs 1 Vol. Chlorboron 5 Vol. SalzsA
liefern müsse, was durch folgende Beobachtaa|
angedeutet wird , die ich sogleich genauer unteti
eben will.
In der That, wenn man, durch die gegenseit
Einwirkung von Kohle, Boraxsäure und Chlor,
auf einander, 2 Vol. Chlorboron und 3 Vol. Kohl
oxydgas erhält, und wenn anderseits die Eian
kung des Borpnchlorids auf das Wasser Hydrocl
rinsäure und Boraxsäure erzeugt, so mufs man nc
weodigerweise folgende Verhältnisse aanehmen;
über einige Functe der Aiomenlehre, '/f 51
C 1,5 Vol. Kohlendampf,
tecMorbpro« '= f'S'Vd. Chlorg... ' --^
1^ fbiSfJ^xqAcliloäd wird b^i seiner Wirkung a«if
s Wasser lief em ;^ . . ,,^^
r 8 Vol. Clilonn <i- 3 Wasi eri tok
l Vol. Chlorboron » < = ^ ^^^> S»l»|*^ii;c,
1 1 Vol. BoroD 4- 1,5 Sauerstoff
^ =: Joraxt&ure^
Diese Verhältnisse sind die einzigen,- -welche
0 annehmen )(ani^ ; denn das in 2 Vol. des Cblori-
r^ enthaltene Boron hat 1,5 VqL Sauerstoff abgegen
^^ welche sich im Kohlenoxydgase befinden, und^
kann,, diese bai seiner Wirkung auf das Wasser, nur
fci^ der Mitwirkung von 3 Vol. Chlorin wieder
i|^en*^ Diese Verhältnisse sind demnach noth-*
tndig^.und wir werden sogleich sehen, dafs sie
tiptt die Erfahrung ganz augenscheinlich bestätigt
arden. In der That, da Berzelius gefunden hat,
[s^d^e Boraxsäure 68,81 Sauerstoff in 100 enthält,
(1 wenn man mit mir annimmt, dafs diese Säure
1 2 Vol. Boron und 3 Vol. Sauerstoff besteht: so
t. man 31,19 : 68,81 "ZZ 2a; : 300, woraus man
:;; 67,91 als Atomgewicht desBorons erhält. Hier«
i qrgiebt sich 0,7487 für die Dichtigkeit seines
mpfes*
^. Diesen Angaben zufolge werden wir für cias *
iponcblorid erhalten :
S Vol. Chloringas y> » = 7,410
M'i Vol. Boron vt $y n c= 0,7487
*■ *
t Vol. Chlorboron » » =3 8,1587
? . 1 VoL desgl. » 3» » = 4,0793.
> Die so berechnete Dichtigkeit des Boronchlorldes
irde- daher 4,0793 betragen» was wenig von3>942
{33
D i
(der durch den Versuch gefundenen Zahl) abwalcb^
tn.s besondere wenn man die unvermeidlichen Fehl
in Anschlag bringt, welche das von mir angewaadl
Verfahren mit sich führt. Die Abweichung wönj
wahrscheinlich noch ungleich grülser gewesen seyi
bälte ich nicht eine peinliche Sorgfalt auf den Vd
such gewandt. Diels äüfstmir einiges Zutrauen gegt
das Resultat ein, trotz der Schwierigkeiten, welct
ich dabei zu besiegen hatte. Verschiedene Metho
den,dasChIorboron rein zu erhalten, fallen vonselt^
bei, keine aber hatte einen günstigen Erfolg. — I(
erhitzte gepulverte Boraxsäure Mit concentrirfl
Schwefelsaure, und warf in dieses Gemenge Stfld
geschmolzenen Kochsalzes; aber es wurde bJosSalziäi
re frei. — Ich brachte ein Gemenge ron Kochsalz nn
zuvor geschmolzener Boraxsäure in einer Porcelli
retorte zum Weifsglühen • es entwickelten sich einij
Blasen von Salzsaure, und als ich, nach mehrst
diger Unterhaltung des Feuers, die Retorte endli<
erkalten Üefs , fand ich Säure und Salz in zwei sei
deutlichen Schichten abgesondert. Hätte die I
tion überhaupt Statt finden können, so wäre dies
Umstand nicht im Stande gewesen sie zu verhindei
denn wenigstens in der Berührungsi^äche beider Schi«
ten hätte sie eintreten müssen.— Ich erhitzte endll^
li) einer Glasretorte ein Gemenge von 4 Th. gescbmc
zenea doppelt -schwefelsauren Kalis, von 2Th.g
schmolzenen Kochsalzes, und 1 Th. gleichfalls g
Echmolzener Boraxsäure bis zum völligen Flusse, l
erhielt lediglich Chlorgas und schwefeligsaure, li
wasserleerer Schwefel -Säure geschwängerte, Däm- 1
pfe. Ich glaube nicht, dafs sich hierbei Chlorboroa
üher einige TuncU der Atomtnlehrt.
2S8
Igt hatte; jedenfalls aber wQrd« diese Methodl
laus keine Vortlieile gewähren.
Die Resultate, welche das Cblorboron geliefert
wurden vallkommen bestätigt durch dfej'enigeaäl
ibe die Uotersuchung derBoronflufssäure Ijeferts, '
die Dichtigkeit derselben anlaogt, so habe ich
endes beobachtet:
302,681 Gemcht de» leeren Ballaai, ^
306,603 dei mit trockener Luft gefüllten,
311,762 mit Boroiifiurs.3ure, '
lus sieb ergiebt, '
2.3134 für die Biclitigkeit dieaet Guei.
Davy bat 2,3709 gefunden, aber er hat dreKi»
ifssäure nicht mit in Anschlag gebracht, welchf'^
ja dem von ihm gewogenen Gase befand. Oi^
-mir angewandte Itefs, mit Wasser behandelt, *
lieb Boraxsaure fallen.
Erwägt man auf der anderen Seite, dafs Borax-
FlDlssäure durch gegenseitige Einwirkung in
ladBoronflufssaure sich umwandeln, so wird
■eben :
VoU Soron. -^ ( l Vol. Boron ,
3 Vol. Fluor,
VoU Soron. -. t
£\a\. Sauer.toff, ! 1
-— > bilden <
1 Vnl. Fluor. I J
IVal. Waiaertloff ) K.
Vol. Waiierdarapf.
lach mufs die BuronHufssäure bestehen aus 3 Vol.
nod 1 Vol. Baron. Nun sind
3 Vol. Fluor = S,B664
1 Vol. Borin = 0,7487
, 4.6151
i5Jl' = 2,3075, was mit dem beobachtetenRe«
ite im Einklänge stehet. Kurz, das horonflufs*
B Gas besteht aus \ Vol. Boron und li Vol. Fluor,*)
Tkamion fand durch den Vfriuch die Dicbtiglieii der
tS4
D u I
Ans der Vergleicfaung-der So ebea, in Bt
auf das Boron und Silicium, angeführten ReSnl
ersieht man, dafs, wenn die Analogie, welche
zwischen diesen Körpern und dem Kohlenstoff al
nehmen geneigt ist, gegründet seyn soll, die
bindungen derselbea verschiedenen Kohlenstoi
bindungen entsprechen müssen. Die Kieselei
scheint nämlich 1 oder 2 At. Oxygen zu entbaiu
und sie nähert sich demnach der Kohlensäure; '
Boraxsäure scheint aus 1 oder 2 Vol. Boroo, i
3 Vol. Sauerstoff verbunden, zu besteben, und
diesem Falle schlösse sie sich an die Sauerkleesäi
an. Diese Analogien werden erst durch aufmei
me Vergleichung der kieselsauren und kohlensaur
der boraxsauren und sauerkleesauren Salze fest
stellt werden können. Ich meines Theils wage m
nicht, eine positive Meinung über diesen Gegenstl
anzunehmen, da ich, wie bereits bemerkt, tlh
zeugt bin, dafs uns fOr viele Fälle noch die nOthii
Data fehlen, um Zusammenstellungen dieser Art,
hörig begründen zu können.
Ich will diese Abhandlung mit einer Vergli
chung der Titan- und Zinnchloride schIie(JseQ.
BoronflurisäDre, nach derCorrectioD für ihren Gehalct
KieialfluIjsSure und einer Spur von Seh wefels3ure,:=t36f
bereita angedeutete theoretlBcbe Ansichten aber Eflbt
ilin auf die Zahl 3,311, aU die richtigere, und er h£lt
für msammengatetit ai
I At- Flnfi
1 At,
4,S5
oderi di< Elulisliure ali Wa>9eritofffJii)re betracHtet,
1 At. Fliioria = 2.S5
S At. ßoron == 2.0Q
4.25.
(AlUiupi tu. Vol. l, S.l&5,NüV\L S.«5-\ Sdtw,
über einige Puncle der ^tomenlehre. t39
o dieser Verbin dangen habe ich dieselbe Volu-
abl Chloringas auf di« nämliclie Weise verdicb*
fandeii. Diese Aebalichkeit bestätigt die Ver-
Itscbaft dieser beiden Körper, auf welche Mit-
hficA aufmerksam gemacht hat.
Zitm, Die Z^&ov'sche Flüssigkeit greift stets
iQuecksilber au; diefs geschieht aber nicht ia
b eines Ueberschusses von Chlorin, vrelcherauF
I Metall wirkt , sondern dadurch, dafssieiner»
Zinochlorid übergeht, indem sie zur Erzeugung
erstem Quecksilberchlorid Veranlassung giebb
^ese Reaction, welche durchgreifend Statt zu
lO scheint, dennoch nur auf sehr kleine Quanti-
1 sich beschränkt, so habe ich meinen Versuch
km Apparate von G^ty - Lussac angestellt. Bei
derholuug desselben habe ich fast vülligi überein*
mende Resultate erhalten, und bei denjenigen,
Iwelcben ich hier Nachricht geben will, war die
inderang, welche das Quecksilber erlitten, le«
tob merkbar an einem sehr dünnen Häutchen,
lit sich seine Oberfläche «herzogen hatte. Ich
die Resultate, welche ich erhalten, mit der voU-
omoiensten Zuversicht vor, obgleich diese gering«
Versetzung macht, dafs die dabei gefundene Dieb
Igkeit etwas zu grofs ist.
Der Liquor des Ubuvius kocht bei 120° C. ;
V einem Drucke von 0*,767. Folgendes sind di«
lesullate des Versuchs:
2S'-S5S Elflifigkeit Llbav-j -.
S2ac.b.C«,. D.nip£ 1 0-,7S9Bw.
(K079 QueckiilberiSuIe f jg^ c_ Temu
XW C. Temperatur des Dampft J
1U>.,9514 Gewicht «ines Litre Dampf,
ff ,S997 äeitea UicJitigkeit.
:r ■ Gehen wir von dem von BerzeUus angeg4
Atomgewichte 1470,58 aus: so finden wir,]
litr die DicbtigUeit des ZinndampFes. Wir ri
dum annehmen:
X Vol. ZinndampE = 16,215
8 Vul. Ciiloringa» = 19.760
35,975.
fjun ist ^.^^ = 8,993 ein Resultat, welches dö
-= ■ ' 4 '■,!■*
beobachteten sehr nahe steht, das aber eine m
oig wahrscheinhche Verbindungsweise vorausse^j
8 Vol. Chlorin nämlich mit 1 Vol. Zinn zu 4 Vc
verdichtet. Halbiren wir das Atomgewicht dl
2<iniiSi so bleibt die Schwierigkeit die nämligb^
denn man würde 4 Vol. Chlorin mit 1 Vol. Zion,
2 Vol. verdichtet erhalten. Ich glaube daher, dftj
man das von BerzeUus angegebene Atomgewicht auj
J reduciren müsse; dann wird es 367,64 und l^
Dichtigkeit des Zinndampfes wird 4,053. Dies^
Hypothese gemäfs erhält man für das Zinn -Doppelt^
Chlorid
1 Vot. ZinndampE » n = 4,053
g Vnl. Chloringas » >, = 4.940
1 Vol. Zinn -(Doppele )Cliloria = 8,993.
Öas Zinnoxy[l würde Ijiernach 1 At, Zinn und 1 AI
Sauerstoff 5( + 0, und das Oxydul 2 At. Zinn niS
und 1 At. Sauerstoff Si> + 0 enthalten.*)
•) Bsfie/iuJ nimmt jBtzc bekanntlich dai Atonipewictit hälfe
.» Crnfs an, aU früher, aUD735,ä9. [Pogg^r ' '~ ■-
B VIII. S. 184) Thoniion nimmt da> Atom,, .
Zinni =7.S3 (Saiierat.iff = 1 ) an, und lalst daraiE I u^^
2 At. SaueritDH zum Oxydul und Oxyd cicli verbind^
Im ej-stcn ZinTichlniide fand er ^Xeicne Atome Z
Chlorin, im zweiten 2J At. Clil.irin mit 1 At Zini
blinden, glaubt absr, dafs dieiea überscliflfji^ei Cl
•Dibdlti deoD im kryttiUisirCen salutaita'füaaoxjAi t
i&er einige AmcAr itr^lätomenlehrt. MV
t Titan. Die Analogie zwischen dem Titan und
i weiche von Mitscherlidt , dem Isomorphismus
' in derNalur vorkommenden Oxyde gemafs, auf-
■stellt, und von H.Rosc, durch seine Versuclie über
ps Xitan, weiter entwickelt worden ist, veranlafste
■ich einige Versuche anzustellen, um mir Chlortitaa
verschaffen. Ich wandte zuerst sehr reines Ti-
loxyd an und erhielt vermittelt desselben auch
ffikommen reines Chlortitan. Das Oxyd ward mit
seines Gewichtes woiil getrockneter Kohle ge-
engt, und durcii dasselbe ein Sirom trocki^nen'
bloringases hindurch g>>lejlet. In dem Ballon so-
hMf als auch in dem an die Rühre an^epafsien Ver-
hhe, sähe man , von dem ersten Augtrililicke des
lersuchs an, ein weifses, an der Luft selir rauchen-
B und sehr flüchtiges Liquidam sich vertiichten.
lefs war das Chlortitan, Seine Figens< haften deit-
C«a hinlänglich darauf hin, dwfs es sich leicht vom
äsencbloride werde scheiden lassen, und dafs es
ich daher, vermittelst des natürlichen Tifanoxydes,
icbt in reichlicher Menge werde djrsieJIfn las>:en,
der That, wenn man dieses Oxyd mit ^ oder ^
les Gewichtes Kohle mengt, und Ohrigens wi«
dem reinen Oxyde verfährt, so erhill man im
orstofse und in dem Ballon eine Menge Eisenchlo-
welches an den Wänden der Gefafse sich ao-
, und viel ]ic|uide5 Titanchlorid, welclies durch.
itireo fast ganz rein sich abscheiden läfst. Zwar
1 At. ZiBBQsyd SS 9,3S.
S Au Saluäure = 9^5
■,, , . ,1,8 At, WM»er . = 3^75 . _
iJumtpt CM. Voi LS. 401 n.X Sdiw.*idt.'
D u m i
rid, diesj
I dario in i
enthielt 65 oocb ein wenig Eisenchlorid,
war nicht gelöst, sondern schwebte darin in
kleiner Flittern* welche bei mhigem fill
sich absetzten. ■■*
Das so erhaltene Titanchlorid ist nie vd
menweifs; seioGerucb deutet auf ChlorinObei
bin, und die gelbliche Farbe bestärkt diesei
dacht. Endlich, wenn man dasselbe in WasM
so enthalt dieses gewöhnliches salzsaures Titfl
überdiels auch Chlorin aufgelöst, von weicht
Lackmuspapier gebleicht wird. Es läCst sich»
Schütteln mit kleinen Quecksilber mengen und
2 bis dreimal wiederholte Destillationen aus k
eine geringe Menge von diesem Metalle enthalt
Retorten, leicht reinigeu. Dann erhält mal
voUkommeaer Weifse und Durchsichtigkeit; eS
nicht mehr auf das Quecksilber , und mit Wasi
handelt liefert es salzsaures Titanoxyd ohne |
Qberschufs.
E. S. George hat *) durch directe Eiowj
des Cblorga<ies auf das erhitzte Metall ein Titt
rid dargestellt. Dieses Chlorid, welches in i
ren Beziehungen dem von mir beschriebenen fi
ist, soll jedoch nach ihm ein DoppellchloridJ
chlorure) seyn, fähig unter dem EinQusse deg
gers in ein hydrochloriusaures Salz überzugehi
dem es die Hälfte seines Chlorgehaltes verliert,
wage in dieser Hinsicht nichts mit Bestimmtha
zusprechen. Enthielt das meinige Chlor im l
schufs, so war es gelb, roch nach Chlor ud
bei Einwirkung von Wasser viel von dieSSBl
iibfT r.
'. Pancte iler AtomaihJtrt
tss
0. Durch wiederholte Destill ationflo absr,
[ ebne Quecksilber, wurde der Chlor -Geraoh
.die gelbe Farbe desselben beträchtlich ge-
Das weirse Titanchlorid kocht bei 135^ C. un-
äoem Drucke von 0'',763. Die Dichligkeit des-
in ist viel gröfser als Wasser. Folgendes sind die
iltate des, in Bezug auf die Dichtigkeit seines
ipf«8 aagestelltea , Versuches:
Sf-iSSl Gewicht dea Litrei,
£ ,836 Dichtigkeit desselbea.
I Oi",r56 Bar.
i 27* C. Temp.
fp-SSl Chlort
UCshCnl. Dampf,
13* C. Temperatur deiaelben,
0b06Q iuDSre QueckiilberiauU,
IL Hose hat das Atomgewicht des Titani haupl
Ich aus der UmwaiidluDg des Schwefeltitans iifl
i durch Verbrennung beim Zutritt der Luft b»j|
nt; aus seinen Versuchen folgert er, dafs erf .
778,2 sey. Dieses würde auf 764,6 redueirt
den, wenn man in der Rechnung 200 fQr das
des Schwefels anstatt SOI, 16 annälime. Da«
xe Gewicht giebt 8,430 für die Dicliiigkeit dtA
idampfes; aber diese Bestimmung setzt 4 At/
Hoff im Oxyde voraus; es würden dem
Chlor in dem entsprechenden Chloride sich b
mOssen, woraus sich folgern läfst:
1 Vol. Titandainpf = 8.4SO
8 Vol. Cblordampf = 19,760
20,190,
' ist aber — 7,047 — ein Hesultat, welches
n vorberaogegebenen sich sehr nähert. Wie beim
Q würden sich demnacli 9 Vol. zu 4 Vol. conden-
t haben; aus denselben Grilndeiii wie bei jenem
£40
r
B- Metall, reducire ich aber das Atomgewicht auf
ft wird es dann := 191,15 und die Dichtigkeit.
B Dampfes = 2,107. Die Titaneäure oder das
H Titanoxyd eathalt 1 Ät. Metall uad 1 Ät. Sauei
^^^^^f««s das Chlorid anlangt , so ist diefs gebildet
D i
1 VbI, Tit;
2 VqI. Chlor
1 Vol. Clilorci
Unerlälslicb wird e
I = 7,047.
jedoch seyn, tieueC
Stichungen Ober das Atomgewicht des TitanS I
stellen, um die CliemiUer zu bestimmen i sich'!
die von H. Rose oder die von mir gewonnenen R4|
täte zu erklären. Die Analyse des CUortitans \
tet in dieser Hinsicht ein sehr genaues Mittel (
Jch hB>)e nicht Zeit gehabt, mich damit za best
ligen, «)
Ich kann aus den in dieser Abhandlung <
lenen Tliaisacbcn nicht eher sichere SchlCSRe zif
aU nach directer Bestimmung der Dichtigkeittl
Schwefels, Phosphors, Arseniks, Selens,
liiims. Ich t)e*chjfiige mich mit diesen Vei
und werde nachslen« die Resultate derselben b
machen. Sie werden virlleicht i\tn Gesichl
feststellen, aus welchem die Gesetze Gay~
ober die Ammoniakverbindungen, und das V
hng und Petit über die specißsche Warme in
gefafst werden müssen.
Hierauf werde ich die Resultate meiner
che ober eine gewisse Anzahl von Chlormetallei
• ) Brrzellus beBlimmi dos Atomgewiclit Af.» TitaBB uf J
{Poggendnrf, ^nn. Kd, V1H S, 178.) TAomjon fand f
(SaiieratutE = Ij durch den Versuch, hdlE «ber 4
Au richtige. {Attempe etc. Vol. 11. S. 890
über einige Pancte der Ataincnlehre. 241
Dt macfaen, von denen ioh heute nur ein sehr
»tiges, der Mangansäure entsprechendes. Man-
jhJorid erwähnen will. *)' Ich hoffe, dafs ich bei
am menst eilung aller dieser Resultate meinen
Kk, wenn nicht erreichen, doch wenigstens mich
iselben so sehr nähern werde, als der Stand der
senschaft es nur gestattet.
Ehe ich diese Abhandlung schliefse, mufs ich
1 tiemerken, dafs schon seit langer Zeit Dulong
Torgenommen hat, die Dichtigkeit des Schwe-
impfes auf directem Wege zu bestimmen. Er hat
GQte gehabt, mich von dem Apparate in Kennt.
za setzen, welchen er zu diesem Versuche be-
rot hat. Dieser ist gänzlich verschieden von de*
, welche ich oben beschriehen habe, und ich
ffl demohnerachtet diesen Körper nicht mit auf.
mmen haben in die Liste derjenigen, von wel-
r ich die Akademie zu unterhalten beabsichtige.
Vielleicht erliaUen wir hierdurch einen bestimmten AuF>
»Iiliifi ß'btr .lohn't problematiic'hef Metall, wovon ichon
ci anderen Gelegeoheiten (Jahrb. iSSg .U.S. S05.) die Re>
9 war. BelläuBg sey hier darauf aufmerbsam {remai;ht.
Hakler neuerding» (in dem «o eben ersotiienenen
•u Hefte von Foggendorfs Ann 1687- B.IX S.GISEf.)
a ExisCenz einet gaiEärmigen, der Maoganiöure entspre-
lenden, Fliiormangans nachgewiesen hat. Er erhielt
LMelbe durch D(stiL'--ion eiii«9 Gemenges von gleichen
lieilen raariEansauren Kalis und Flufaipath mit rauclicn-
vt Schwef eU:>'ure , !aug einer PlatiHaretorte E« besitzt
ne etQnlicli gelbe Farbe, bildet in Berührung mit der
jfl pnrpurrothe Nebel, ertheili dem Wasser dieielbs
artie, und zersetzt »ich mit QU» in MangansSure und
'Ineliluriiiinte. Die tief purpnrrothe wSJserige AuflS-
ii{ lätt metallischea Kupfer, Qneckailber und Silber.
lae Catentwicketung, indem «ie lieh dabei volliCändig
ttfftrlit. In einem Platinagefdfie für sich verdimpft,
ilwiekelt »e fortwä'brend äauerstoffgal nnd Flufisäur«.
md hiaterläf>^t eine braune, plauzende Matie, aua wel-
■ erWaaaer flnfäsaiireBManganoxydul auszieht; ein schwer-
■ bMiscbei Salt bleibt ungelöst zurück. Schw.-SdU
iih t-CUw..',.Tt,,.,aaj. H.t.(N.B.R.i*.'nfl-i.') Vä
wenn nicht unvorhergesehene, eigenthCmliche l
stände sich mir dargeboten halten, welche Duloi
Versuche vielleicht unausführbar machen dürfieo*
Ich fuge hier eine Tafel über die von mir anl
rectem Wege bestimmten Dichtigkeiten bei, '
' glaubte auch diejenigen anscbiiefsen zu dürfen, v
che ich für einige einfache Körper aus diesen Be
achtungen abgeleitet habe. Indessen bemerke ich i
derholt, dafs ich keinen grofsen Werlh auf diesa
leitungen lege. Wir sind noch weit entfernt von i
Zeitpuncte, wo die Moiecuiar- Chemie auf siehe
Gesetzen fufsen kann, ungeachtet der sehr grol
Vortbeiie, welche dieserXheil der Naturpliiloso]
aus den Arbeiten eines Gay~L.ussac, Berzelius, i
Jon^ und P^i(, iUiisc7i«/jc/i eben sowohl, als aus
theoreliscben Ansichten Ainph-e's und jivogadro'i
zogen hat. Die ausgezeichnete Thätigkeit vonBl
'iiiis und der gute Geist der Chemiker, mit wcV
er Deutschland bereichert hat, lassen jedoch für.
sen wichtigen Gegenstand eine nahe und dauert
Revolution hoffen. *)
• ) An die veripätctB Mitthriluag dieser rorcietzunc
Dumai's Abhandlung trug Mangel an Rinnt die Sol
die Leier «ind dafür durch mehrere anigrEeic^neK
beiteil vaterländischer NaCurforscber entst^EdiGi wqi
die, wie reclic und billi;;, den aui1aniti>chEa voreei
werden mulsten. Zudem sollten »och einig« Bewi
gen über Dumas't Unlersuchungen und andere, mT
ehiometiie sieb beiiel-.ende. GegenBtdnde angeriltial
den. die jchon s'it lüiißerer Zeit mm Drucke 'kw«l
gm; aber auch diese müssen, der cbengen^inatea Uj
tregea, vor der Hand noch zurückgelrgt, und loUi
«insm der n Seht tfolg» den Hefte mitgeiheilt werde
d. Red^
über einige Puncle der Atomcnlehre.
l über die Dichtigkeit der, in dieser AbTiandtur^
suchten , Dampje und Gase und über das Gewichl
des Lilre'bei 0° C. und O^Tß.
[amen der Kü
per
Dichtigkeit
brobichr. Ibf.cihn.
Cenichi it, lÜ
U(, blDblcbUt.
UmpE
8,716
8.6118
11.SS3
»ilberdampf
6,976
5,9783
9.0625
Phoiphorchlorid
4,873
4.R076
6,3532
Ikwasserstoffgas
»
2.695
S.695
3,5023
Arsenlkcblorld
»
6,3006
6,?969
S.1853
mchlorid »
X
5,9390
5,9599
7.7154 .
Suftsliure »
»
S,600
3,5973
cblorid »
n
3,943
4.0793
5,t8« ■'
aufsiäure »
»
2,3134
2,3075
1
lilond ) f„,_„J;;„,„„^
9,1997
8,993
11.9514 ,'
■hiorid ^ '^'^'^
6.836
7,047
8,881 '"
bordampE n
»
2,S0S2
fkdimpE n
n
5,1839
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imdampf i>
a
1,0197
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0,7487
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4,033
«DpE
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&107
•i
M^^
N
Verraisclite Notizen.
^Jeber conünuirlichc cleklromagnelische Rotations
in freier Luft,
J. S. C. Schweigger.
Schon im Herbste 1820, gleich nach Enldecltung|
[ektromagneiismus, bemühte ich mich conlini
elektromagneiische Rolationen zu Stande zttfl
to, {vers,\.AIlg.Lill.ZdLNovemb. 1820 N.296.)J
h in freier Luft, aus den in diesem Jahrbr(1826.1
) angegebenen Gründen. Ein Jahr spaierge-^
e FaraJay dahin, solche continuirliche Rota-
verroiltest einer Flüssigkeit (Quecksilbers) zu
■kstelüfien. Aber nach Entdeckuug des Thermo-
^ 16 •
f
244 Schiveiggi
magnelismus gab Cumming einen Apparat an , conti-
nuirliche elektromagnetische Drehungen ohne ein
Flüssigkeit zu Stande zu bringen , welcher Appars
in dieser Zeitschrift B. X, S. 324. beschrieben i
abgebildet ist. InJefs Cumm'ntg's Versuch beruhtau
einer Täuschung; es gelingt wirklich nicht contiiiiifl
liehe elektromagnetische Drehungen in der Luft dam
2u bewirken, wovon auch schon Mcfr^A und Bcrr/o
sich bei Wiederholung seines Versuches überzeugte
Diese gaben dann im Juurn. of Science N. XXX
S. S73. einen andern thermomagnetischen Appal
an zu demselben Zwecke, der sogar in Bicifs P
sik*) übergegangen ist, jedoch gleichfalls auf eirt
Täuschung beruht, und aus thermomagnelischera C
sichtspuncte betrachtet sogar dem Principe nach v
dersprechend ist. Wie leicht man bei diesen Vera
chen durch Luftstrüme, von der Flamme veranlal
getäuscht werden könne, habe ich bei Wiederbolo
der in Rede stehenden Versuche gesehei
Im Sinne der Ampere' sc\ita Theorie ist der l
brauch eines Aussigen Leiters bei diesen conb'niU'
chen Rotationen unentbehrlich.**) Diefskannalsrii
tig gelten, wenn man unter dem flüssigen Leiter mJ
gerade ein ponderables Fluidum verstehen wl
(^Quecksilber oder Wawer) worin bisher allein I
continuirlichen elektromagnetischen Drehungen
Stande gebracht wurden.
•) Biot't Lehrbncb der Experimentalpliysife > Sber«««!
Fecluur. B. 111, S. 132. 183. (wq/u Tat XI. ELg, SO.).
••) Vgl. Aanalet de Chlmie et deFhyiique Aag.l8Sfi-S.
— 445- •ind ä-^eTheorU dcVhenomEnei cUctro-dymmi
poT Andre- Marie Ant per e.Vansnsa. S. 157— 193. -,
*e letzte lo eben (in 4) erichienene Schrifc eatbül^
S2a Seilen die ZuiammensCeUunü der mathemiiisohe«
trachtungen und Formeln Ampire's über die eUktri "■
netiiohen ErsdiEinungen. Dagegen vermifst man in
■elben pbysikaliaoii wünschenswerthe Bestimmungen ,
Besohreibuoeen der Apparace, so wie der Art und Gn
de) Erfolg« bei daa Biaulasa aiw Sprieha '
Veriucfaea,
über eUklruniagmUsche Rotation infreter t.ufi. 245
Ich habe folgenden Apparat consirujrt:
abde (Taf. I. Fig. 19.) ist eia Stahlmagnet,
isen Durchmesser in der Linie ip etwa 8 Zoll, ioder
icbtiuig ab oder de IZ, lOLin. in derRichlung cg
ler nur 5 Lin. beträgt. Der Magnet stellt also dop-
pelte Kegel dar, welche mit abgestumpfler Spitze
fjch berühren.
Wenn ein in dieser Form gearbeiteter Stahl kei-
ID starken Magnetismus annimmt: so kann man ihn
tf den Pol starker Magnetstäbe stellen, wie ich
le£s bei dem eben bescbriebenen Magnete that, wel-
len ich mit dem Nordpol auf den Südpol eines star*
BD Magnetes setzte, wodurch sogleich (besonders
t derSlahl noch ungehärtet war) starker Siidmagne-
limusimobereu, mit 6' bezeichneten, Kegel hervortrat.
Bei i war ein Glasrohrchen in den Magnet einge-
Btzti das eine eingesiegelte Spitze trug, worauf der
Int der Nadel y/t fii R o ruhte, die aus übersilbertem
[upferdrabte (von der Dicke einer Discantseite) ge-
libeitet und beiy mit verschiebbarem Gegengewicht«
lirseliea war. In dem kleinen Becher h befand sich
ia Tropfen Quecksilber, in welches durch die Spi-
1 eines eingesteckten Drahtes — £ geleitet wurde,
ir Draht o n drückte schwach federnd sich in cg
ID Magnete an.
Es wurde ein starker elektrischer Strom einer
lU Salmiak wasser gebauten,*) Funken gebenden Sau-
Ton etwa 45 Lagen Zink -Kupfer- Platten (deren
leÄl engl. Q. Z.Fläche hatte) in die Nadel hmno
■) Statt der Pappen pflege ich zusamm^n'elegce Beigen gro-
ben FlieTspa [liera zu nehinen, yrat bei viereckigen Vlac.
ten.aebr bequem iiC und auch bei runden sich guC aue-
fllhren ISfac, wenn man da» Papier zvrisclien zwei Plat-
Mn in einen Schraubenstnck einprefsi; und nach der Form
aer riacten schneidet. Der zu den Pappen bei Veiferti-
furg deraelbeo genommEne Leim iit ohnehin hier in
mehr als einer Beziehung unzweckmdlsig; und kannte
man die Pappen auch mehr uls einmal benutzen, to he
sttlcbei doch aui andern Gründea nicht tu empfchUu,
£45 S c Ii n- e i g g e r
geleitet, der seine Ableitung an detnunternnördlii
Theile des Magnets zum entgegengesetzten Pole fi
Sogleich erfolgte continuirliche Umrfrehung der, I
dei hmno, und einFunltenkreis umgab den Magnet
cg wodurch der Versuch sich schön ausnimmt, g
geeignet vor einem grüfseren Auditorio angestellt
werden, wo ich ihn denn auch vor einigen Wog
bei meinen physikalischen Vorlesungen zeigte.
Drehung war der im Cabirenbüde ausgedrückten
gelgernäfs; also unter hier gemachten Vorausset;
gen rechUum, oder 0; S; W d. h. von Ost über
nach West. Umgekehrt oatürlich wenn +£ in
Nadel geleitet wurde.
Die Nadel konnte auch als Spirale ge^Tun
den Magnet umgeben mit gleich günstigem Erfo
Und es machte keinen Unterschied, die Spirale ino(
links oder rechts gewunden seyn, indem sowohl
rechts als die links gewundene Spirale, z. ß. neg
elektrisirt, sich 0; S; Jf d. h. rechtsum am Sfl(
drehte, wie solches auch im Sinn der Cabirenbil
(vergl, d. Jahrb. 1827. III. 313) aber nicht im Sinne
^mpere'schBn Theorie seyo mufs.
Mao konnte sagen, das elektrische Feuer
dasFluidum, worin bei diesem Versnobe sich
Nadel bewegt. Aber diese Ansicht ist doch nl
ganz streng zu nehmen. Denn in der Tbat kann t
auch ohne Funken solche Drehungen zu Stande bi
gen. Man bringe sehr feinen, geplätteten Metalldf
(Lahn) an cg so an, dafs er ganz genau metalliseli
liegt, winde ihn um cg und befestige ihn an der b!
^is n reichenden Nade!/A m n. Von selbst wird i
dann ein Stuck Lahn wieder abwinden, so schW
auch die Elasticität desselben seyn mag. Man k
aber erneute Aufwindunj; durch den elektrisc
Strom bewirken, bis die Kraft der Elasticitätder
Elektromagnetismus das Gleichgewicht hält. M^t
lis hücbstens zwei" voHa^ ümdrehungeo könnt
r
über elehtramagnelisdie Rotation in p-ärr Lufl. 247
ich nicht zu Stande bringen. UebrJgens wieder-
e ich den Versucli Öfters und sali an den verschie-
itea Stellen (nacli jeder Weltgegend zu) das Gleich-
iclit zwischen Elektromagnetismus und ElasticUät
Drahtes eintreten, so dafs aläo nichts von einem
[ben des Halbkreises, nach einer gewissen Weltge-
sich zu stellen, wahrnehmbar war. DemPrinci-
nach sind sonanh continuirliche elektromagneti-
Drehungen auch vermiiielst eines beweglichen fe-
Leiters ohne Einmischung eines fiüssigen ausführ-
Indefs wenn von einer gröfsereu Anzahl Dre-
ien die Rede: so wird blofs vermittelst eines flQs*
1 Leiters diese Aufgabe ausführbar seyn, sey
diese Flüssigkeit entweder eine ponderahle, oder
ijnponderable, wie bei dem vorliia angefiihr-
.Versuche der elektrische Strom selbst, welcher
einer Stelle nicht continuirltch zusammenhän-
den Ldter verbindet. Ich mufs bemerken» dafs
bei dem Kupfer- Drahte^/'Ä m n o an die Stelle no
L bei einigen Versuchen eine ganz schwache Stalil-
r setzte« welche magnetisirt war, jedoch ohne
daraus ein besonderer Gewinn entstanden wäre.
\enutzu?tg einer resonircriJen Memhran zur Beohach^
tung da- Interferenz der SchaUw eilen ^
Dr. JVilhelm. Weber,
2n einem lAnfsatze tlber Savarl's Versuche mit
eltiar erschütterten Membranen, (S. 176 ff. die-
öeftes) habe ich gesagt, (S. 184 und 185.) dafs
fiesen mittelbar erscliüllerlen Membranen weder
Selbstlönen noch ein Resoniren beobachtet werde,
ohl wenn eine Orgelpfeife, als auch wenn eine
ike oder schwingende Platte (überhaupt ein lon-
dinal schwingender Ivörijer, oder ein transversal
Ewingender von fldchenförmiger Gestalt) vor die
■pbran gehaltea wird. Aber allerdings ist es mir
248 Weher ülier Beobachtung der Inlerffrerixen %
gelun£;en, dieselbe Membran , ohne sie zu berfihl
zum Resoniren zu bringen, und zwar auf eiae i
einfache Weise, durch Vorhalten einer Sümmgi
(Ich brachte die eine Zinke dicht an die Membr;
parallel mit der Diagonale des quadratischen Rahn
Der Ton einer in freier Luft gehaltenen Stimm^
wird schon in geringer Entfernung gar nicbt, H
sehr schwach gehürl. Nähert man aber die Stimn{
bei der Membran auf die beschriebene Weise, ol
dieselbe zu berühren, so hört man den Ton d
allein sehr deutlich, sondern bemerkt auch sogied
dafs er nicht von der Stimmgabel, sondern voa-i
Membran ausgehe. •
Mit Hülfe einer solchen resonireoden Meml
konnte ich nun dieselben Interferenzerscheinuri
der Schallwellen beobachten, welche ich in die
lahrbuche 1826. Hl. S. 3&5 bis 430. beschrlebedl
genauer untersucht habe.
Es ist nämlich die Resonanz der Membraa?
deutlich, wenn man die Aufsenseite einer ZiakI
Membran zukehrt. Ebsn so deuthch ist sie, V
wenn man beide Zinken der Membran in gleid
Grade nähert; wenn man aber durch Drehung
Stimmgabel nach und nach aus der ersten Lage üi
zweite bringt, so kommt man an einen Puncto
die Resonanz der Membran plötzlich fast ganz,
hört, aber indem man weiter dreht, gleich wi
erscheint. Unterscheidet man an den Zinken>
Stimmgabel dreierlei Flächen, nämlich 1) Voi
flächen und Hinterflächen, 2) Seitenflächen, 3)!
flächen: so beobachtet man ein solches Verscbi
den des Tones bei jedem Uebergange von einer]
derfläche zu einer Seitenfläche und umgekehrt,*
ner bei jedem Uebergange von einer Vorderßäcb
einer Endfläche und umgekehrt; man beobachtsti
kein Verschwinden des Tones heim Uebergange-'
c ämteoääche lu «toer £adäacbe oder umgek^
r SchaIhvelUn millehl resoniremler Membranen, 249
lese ErscheiDungen hört man bei ätifierem Gerau-
cht deutlich, daher diese Versuche am besten
[hrend der Nacht angesieJlt werden.
Besonders bemerkenswerlh sind bei diesen Er-
tinungen folgende Unterschiede von den in deran-
'ührtenAbhandlungCin diesem Jahrbuche 1826.111.
S8d) beschriebenen: 1) dafs die Membran eine
|t an der Slimmgabel vorbei sich erstreckende Ebe-
t, deren jeder Punct gleich leicht erschüttert
len kann, während die abgestimmte eingeschlo-
Luftsäule nur eine enge Oeffnung erhiell, sodafs
ur mittönen konnte, wenn die Schallwellen durch
le Oeffnung drangen; 2) dafs die Membran nicht
iStimmt war , und doch diese Erscheinungen zeig-
,während man mit einer nicht abgestimmten Luft>
wenigstens wenn sie eng ist, nichts beobach-
kaan.
Beschreibung eines Inslruments zur vergleichenden
img der .Ausüehnharkeit der Metalle und anderer
j'cstei^ Körper,
James N a s ni y t /i.
Bei ihren trefflichen Untersuchungen ober die
Itze der Wärme, bedienten sich Dulong und Pelit
essung der Ausdehnbaikeit fester Körper eines
larates, (vergl. Journal äh. R. B. XXV. S. 3IG.)
veicbem James Nannylh neuerdings einige zweck-
[Ige Verbesserungen angebracht hat ; denn in der
it kann das von dem letztern beschriebene Iiistni-
« (Breivstcj^s Edinh. Juum. vf Sc. No. Xll. S. 225.)
gBcb als eine Abänderung des zuvor erwähnten
en. Wir geben die Beschreibung hier mit den
plen des Originals.
.' „Dieses Instrument besieht aus einer Glasröhre
-ungefähr cinefii Zoll in Lichten, und ungefähr
iiÄage, die an dem einem Ende hermetisch ver-
250 Nasmyth's Instrument zur lergläch. Hlessu»
sdilo^sen, und an deren anderem eine messingenij
Sung angekiltet ist, deren obererThei) abgeschrl
werden kann. In dies«>n obern Theil oder dJ
ist eine ungefähr 3 Fufs lange, unien offene GlaJ
re (wie sie zu Tliermometern angewandt ^verJ
eincekittet, an welcher eine in Zolle und Zel
Zolle gplheille Skale befestigt worden. — UnJ
die<;eii! lüslrumente die beabsichtigte Unlersunl
anzustellen, mufs man sich von den zu prüfal
Melalien Stücke von gleichem Volum und von üo9
Dimensionen verschaffen, dafs- sie die Glasröbl
(Taf.l. Fig. 20. ig'-rqde ausfüllen, aber nicht J
diclif. DjS Kohr A wird sodann mit WasseiJ
50° (F.) angafüllt, eines der iMetallsiücke (j
, "BJei) eingebracht, der Uerkel D mit seiner M
*Bnd Skale aufgeschraubt und das Wasser, welcd
dem Rohr ^ zuriickgeblieben , durch Einschr»
der kleinen Schraube 6', beim Beginn des VerJ
bis auf den NuHpunct in der Thermometerräbra
- hoben. Besitzt das Ruhr A init seinem Jnhalfl
Temperatur von 50°, so ist der Apparat zu tm
Versuche fertig. Durch Einsenken desselben in
fses Wasser wird das Ganze auf 100° erliilzl^J
Blei wird sich nun ausdehnen und das Wasser \m
Rühre 5 hinauftreiben ( auf 12 Zoll z. B.), So!
wird das Blei herausgenommen, und das folu
Stück (etwa Zinn) eingebracht; und nachdemj
in den nämlichen Zustand versetzt xvorden, wie fl
Anfange <\(^!i ersten Versuch':, wird der ApparaH
Neuem auf 100° erhitzt, Zinn und Wasser «^
sich nun eiv/ä bis auf Ö Z>;11 arisdelmen, UddV
kann hieraus scbliefs-'n, dafs Blei zweimal sü I
dehnbar sey als das Zinn. Dieselbe Operatiofl
mit jedem der anderen Metalle oder festen Kör«
■die geprüft werden sollen , zu wiederholen — WH
man nun den Inhalt eines jeden Zolles des inj
Raums der Köliie £ \).&na\., %o \^t ima TnrSB
lUr AusdehTibarkeit fesler Klirpc-r. 851
Siaade, durch Abziehen der Ausdehnung des Was-
, welche zuvor bestimmt werden muFs, von der
immten Ausdehnung beider Körper, des Melalts
des Wassers, die totale Ausdehnung jedes .der
stanzen in TheiJen eines KubikzoUes anzugeben."
bedarf kaunr noch der Bemerkung, dafs zur Er-
'ung grüfsercr Schärfe die Correction för die Aus-
inung des Apparats selbst nicht unterbleiben darf.
)tigen$ wissen wir jetzt, dafs diese ünlersiichun-
immer einen untergeordnelen Werth behalten,
sich lediglich auf das ganze Volum beziehen kün-
; auf die Ausdehnung nach bestimmten Kichtun-
darf bei Körpern, die keinem regelmäfsigen Kry*
ÜsalionsFyfiteme angehören, hieraus kein Schlufs
ogen werden, wie Poggendorf sehr richtig he-
kt, (Ann. B. IX. S. 612. ) indem er an Milsrlier-
'S frohere Erfahrungen (ebend.B.LXXV. S. 125.)
iCnert, und neue Untersuchungen desselben ausge-
ehneten Naturforschers über diesen Gegenstand
kündigt.
GewhinJtng und Vcrkav/ des Kadmiums in Schief /en
i Vorkommen von lodin in einein obcrscldeslschen
mitgetheilt von
Herrn Oberbergrath ReÜ in Brieg.
Britg, am ISMO Juli iSSr.'
Bereits seit längerer Zeit ist man auf der Koe-
ttliQIte in Oberschlesien bemüht gewesen, das Kad-
tim aus seinen Verbindungen in den dortigen Zink-
xen und aus seiner Verbindung mit dem regulini-
lien Zink, mit welchem es bei der Destillation der
ze übergehetj zu scheiden und zwar theils umdas
Kdmium, als ein n^ch nicht allgemein bekanntes
[etall Zugewinnen, thi^ils um zu ermilteln, ob das
admium wie es wohlscheJnt, den Zink sfiudeufti
"' '^^P- vreni^er geeignet mache. Ü» mi^«»-
252 Reiliib. d. VerkaiiJ d. Kadmium in Ohet^
Stellten Versuche sind sehr gut gelungen i
kann das Kadmium zu blllJgea Preisen darsi
verkaufen.
Um den Herrn Chemikern das Kacl|
gröfseren Quantitäten zu billigen Preisen ZBJ
zu stellen, sind Vorräthe bei den Kaufmanli'
auf der Kötnigshüüe in Oberschlesieu und be,
König]. Bergwerks-Produclen-CoTiiploir in Breslu,
dergelegt, und es soll die Unze Kadmium mife^
verkauft werden-, ich ersuche Sie daher, die4|fl
rem Journale bekannt zu machen. ^^|
Kömmt das Kadmium mehr in die Hang
Fublicumü, so ist zu erwarten , dafs sich auch
mehrere Wege zu dessen Anwendung zeigen W(
Zeither wurde dasselbe inObersciilesien, aufge
ter Hütte, nur, mit Schwefel übergetrieben, zu
orange-gelben Farbe, die zur Oel- und Kalkm
tehr brauchbar befunden worden ist, verarbeit<
Bei dieser Gelegenheit mache ich mir das
gnügen , Ihnen aus einem Briefe des Herrn Zilfl
ten Obermeister 3'IcnlzeI einen Extract zu:
der die überraschende Nachricht giebt, dafs d
auch in dem Oberschlesischen Zink vorkon
KÖDigiliiltte d, 13. Jfll
^.Bereits vor geraumer Zeit habe ich aq
dafs das aus meinem Destillirapparat erzeud
zertheihe, metallische Kadmium die Eigenst
, pinen scharfen Geruch — dem der Salzsäur«
■ — auszustofsen. Endlich ist es mir gelong
Ursache dieser Erscheinung zu entdecken,
kanntlich lod einen ähnlichen Geruch wie
hat, so verfiel ich auf den Gedanken, ob (
ner Stoff seyn könne, und in der That fanJ
der desfalls angestellten Prüfung meineMuthj
Völlig bestätigt. Ich überreiche anbei eineP
noch mit Zink verunreininigten Kadmiums»
ich zuerst daslodin au^u^e^undeTi Wq«,**
^len tzcl über toJiit in tchUsischert Ztuherzm. 253
„Das Verfahren, welches ich zur Ausmittelung
es lodingehalts angewendet habe, ist folgendes:"
„Icli laugte zuvörderst das Kadmiumpulver unter
litwirkung der Warme in Wasser aus und versetzte
Laoge mit Salpetersaure, um das lod abzuschei-
Die Flüssigkeit färbte sich dadurch weingelb,
brachte in diese Flüssigkeit sodann Stärke, und
■It augenblicklich die veilchenblaue Färbung, wo<
das lodin cbarakterisirt wird."
LDiese Entdeckung halte ich für nicht unwichtig,
■eines Wissens das lod bis jetzt noch nicht in der
ganiscben Natur gefunden worden ist.*) Defs-
hieltich es für nöthig, genau auszu mittein, ob das
cv!rklicb ursprünglich im Zinkoxyd vorhanden
bder ob es vielleicht erst durch das Reductions-
I (Holzkohle) iu das Kadmium gebracht wor-
P-sey.«
„Ich verschafte mir in dieser Absicht zuvörderst
Ti Kadmium, das bei Cynders reducirt worden war,
I hielt aber aus diesem ebenfalls lod. Ferner unter-
i ^iite ich: ob vielleicht das lod von den organischen
-:berreslen des Lehms herrührte, den man zur her-
letischen Schliefsung des Destillirapparats anwendet.
2b Fand Jedoch keine Spur darin."
„Endlich prüfte ich auch das Zinkoxyd, wie es
ri der Zinkdestillation abfällt, auf lod. Bei Anwen-
mgdes obenbeschriebenen Verfahrens fand ich aber
-i^ine Spur darin auf, wahrscheinlich weil es hierin
n einer ganz anders Verbindung enthalten ist, als
3_Selien wir von dem Vorkommen clfs lodin« im Strinsalz,
ll den 6aa\ea und anderer. Mineralwässern ab. (wo aller-
mUßliche organische Uripning desselben n^lier
tben wir in derTliat bis Jetzt nur ein ganz isci-
i dastehendes Beiipiel vnn dem Vorltommen dei Jndim
1 Mineralreiche; Vauqucün. Un& es nifmlich in ein«-m
äexikaniichenSilberP-rze, de'? Pn Fundort iinbekannt blieb.
'j|gl. Jahrb. 1835 HI. S, 26 ff) Herrn Mentiei's EntAe-
lg liefert daher immer dia aisU bettimmi« 1\väUv^«
*■ ^«. Sckw.'- Sdi.
254 Tescfiemaclier üb. doppclf-cJfromsavres S
im Kadmium, in welchem es walirüclieinlich als!
säure, mit dem Kadmium ein Salz bildend, vorhafl
ist *). In Ermangelung anderer Hülfsmiltel, d»
mir erst demnächst verschaffen werrle, war j. "
frieden, als ich nach mehrfachen Versuchen daffl
(in jedocii liüchst unbedeutender Menge) in einer sn
sauren Auflösung des Zinkoxyds auffand , die i(J
wie die oben beschriebene Lauge behanclelle.'*
Mentzel. j
6. Notiz üb er {doppelt) chromsaures Silbe.
E. F. T ei chemo eher.
, (All! einem Briefe an Reh. rhiHipt, Phüos. Maga:
1827. Wo, V. S. 345. überseistvon Schueigger-Seideit
Barnibury, ,d. 13. MUn I '
« leb bin so Frei Ihnen eine kleine Quanlitätl
Stallisirien oliromSaiiren Silbers einzuhändigen ,
chfs icli durch freiwillige Verdunstung einer Löl
von cliromssurem Kali, nach Fällung derselbeafl
salpetersaurem Silber und Abscheidung des Ni«
derschlag«, erhalten habe. Es hallen sich diese!
stalle nach Verlauf von 10 Tagen auf den Bode^
Gefafses abgesetzt. Sie besitzen einen starhen'l
talliscben Glanz, und, bei durchfallendem Lichtä
ne tiefrolhe Farbe, ähnlich dem Roihgültigerz^a
sin[l unauflüslich, sowohl im kaltem, als faeif
' dncli wnlil ah HydroicdiniSiire ■
l<<iiJmiiimi«(Iii]; doch darüber i
scIie Analyse entechridEii . di« 1 j
• ) Wahrsuheinliclif
Thac
e\.r
( chPi
erch ii
Uel
tnng äer AnMyie trfiil
ChemUK^r «'Hrdig. £s toll im künftigen HeFcC ^((3
lohreibiing tiUnhaliiger Schlucken am der Küm,
vom Hrn Prof, HUne/t/d mitget eilt werden,
Clies intcresianie Vorkommen in denselben
lafit Die Micti'cilune dieier Beichreibune war 1
verschoben worden, wpil wir von die.en SchljckanJ
■ie einer günauen Analyje unterwerfen zu [kOnoln^
niße Stücke lu erlangen hofften — nun m
£§ »a die obigea inuteB^auiea KäcbiUbie^ t\eh a
firicaL d. sdiifefchatacn Chinins in Frankreich, J55
SSer. Die pritnilive Form derselben scheint «ia
ipelt-Schiefes Prisma zu seyn, mit fui^entfen Win-
o, deren Messungen mit /^'o//ni(ün*s RefleUtions-
niometer an Jen selir glänzenden nalürlichenFU-
0 angesleilt wurden (Taf. I. Fig. 21.)
Uer Winkel zwischen den Flachen
P und r = ISS'
F uai M = 101° 05'
JW lind T = 69 55' oder
M und T- =^ 1HJ° 05.
Dieses Salz gielJi , auf PJatindraht behandelt,
1 duokeIsmaraf;ii{;rüiies Glas; auf Koliis ivinl das
Iber redurirt, und kommt in kleinen Kügelcheo'
if der Oberfläche ifes Ciiicmoxydes /um Vorsrlieiri.
b es ein doppelt -chromsaures iilher scy, davon
» ich mich üherzeugt durch dlrcrte V'trliiridung
r chromsauren Silber miinuch einem zweiten Ver-
itnifstbeil von Chronisäiire.
'Üeber die Mengedcs in Friinkirirlt fahiicirlcn schwe-
JdMmrm Uämns.
Ein Brief der Herrn FtZ/ei/«- und CaveJitoic {der
rdcn Enidecker des Gliiiiins) an die Pariser Akade-
idorWissensch.fien {.4nn. dcChim.elc. T. XXXIV.
1827. S. 381 ff.) entliäll folgende inieressanle-
ihrjcbten über diesen Gegenstand. „ Anfün^jicli
ird das schweftlsaure Chinin blufs von dessen Bnt-
eckern bereuet, als aber der Verbrauch sich ver-
ihrl«, stellten es die Herren PW/drcr, liobiquel und
OtäUtmt in ihren chemisclien Fahnken i-n Grofs'in
r. Es würde schwierig seyn, nenn wir liier die
I Anzahl , den Ursprung und die Bedeulsamkeit der
ttitute , welchegegenwüTtig schivefetsaures Gbinia
fefern, mit einiger Scharfe anzuj;eben versuchen
■-- ■ um indessen der Akademie wenigstensCjnen
jhernden Begriff davon 7.u geben, wollen wir
Ol« numerischen Resultate der Arbeiten nur
er solcbec Fabriken während des Jabres 1826
256 Fabricat. d. ichwefdsauren Chinins in Frankreich,
vorlegen, von welchen die erste einem von uns (i*e/-
letier) angehört, die andere aber Herrn Levaillanl,
der die Güte gehabt, uns den Auszug aus seinen Ba<
ehern zu diesem Zwecke mitzutheilen."
" voa"pclMUr. für eigene Rechnung » m
von FcUttiev, in Verbindung mit Aug. Delondre
von Luvoilh-ii für De!o,idre « n »
von demtclbea für eii;ene und verschiedener Ca-
piulisten Bechnung »
Totaltumme der in beiden Fabriken verarbeic. China
„Der Gehalt der verschiedenen hier verarbeitj
Chinasorten an Chinin war nicht gleich grofs b^
len. Einige gaben 3 Drachmen 50 Gran des scÜ
feisauren Satzes, andere lieferten nicht mehr als 2|
im Mittel etwa 3 Dr. auf das Pfund — 0,023,
far das Jahr 1826, nach der obigen ßerecbnuog, i
Masse von 59,057 Unzen schwefelsaures Ch]
für das allein in Jenen beiden Fabriken produi
giebt." Was die Production aller der übrigen i
zösischen Cbininfabriken zusammengenommeii \
langt, so glauben die ßerichterslalter, zum MiV
sten ein Quantum von 3i,000 Unzen (entspreche
80,000 Pf. China) dafür annehmen zu dürfen,
berechnen daraus, dafs diese im Ja^re 1816 fabri-l
cirten 90,000 Unzen an 1,444,000 'individuei
theill worden sind, wenn im Miitel 3Ö Gran für «
Person gerechnet werden. Italien Sfy das eina
Lainl in Europa »velclies seinen Cliininbedarf sa
proilucire; Indien, wo es jetzt häufig angeiva
werde, versprecl^e noch einen bedeutenden Absal
Druckfehler,
. Z. 7. State: Schwefelbohrer lies: Scba.ifelbofci
9 u. » na.. » IS. n. z. la. i
TrippelsaU 1, TrlpeUal«,
Bur Mineralogie, Metallurgie und
analytis chen Chemie.
}mmen von gediegen Gold in dem Preufsischm
Mosel - Gebiet ,
Dr. /. Nüggeraeh,
. Pr. Obeibcrgidtb u. Piof. aa der Ithein-Univerih^t.
i-^as gediegen Gold , welches seit langer Zelt
R.heiagebiet bekannt ist, und vorzOglich durch
fcclien, unterhalb des ScAii'ctrzicttMes (im Batfenscften)
I tu dar Schweiz, aus dem Flufsbette selbst gewon-
I wird , scheint nach der Art seines Erscheinens
■einet Körner* und Staubform und nach seiner
feeitung, nämlich eines Titaneisensandes, von ei-
^anz andern Art des Vorkommens abzustammen,
Idasjenige, welches in verhält nifsmäfsig grofsen
■ken, sowohl früher schon, als auch neuerlich
Uer, in besonderer AuszeichnuTig in einigen, der
^1 zufliefsenden , Bächen gefunden worden ist.
I Rheingold scheint aus Gebirgsarten ausgewa-
1 zu Seyn, welche dasselbe höchst zart einge*
Kigt enlhalten — aus Gebirgsarten, welche we-
■ens zum Theil in der Schweiz anstehen müssen^
jicli dieses aus der Goldführung mancher Schwei>
Flosse Bchliefsen läfst, die sich in den Khein er-
(Vgl. Zschockke in Kasincr's Archiv f. d. ges.
Lrlehre II. S. 35.) Das Gold der Moselgegend
ne aher wohl viel eher aus sehr reichen goldfüh-
Unden Quarzgängen herrühren, welche im Hunda-
Icker Gebirge aufsetzen und deren Enideckung si-
Jakibiik d.Cl(s. •. Ynt. ».-,. ,»»t. (H.H. B.i<.Hft.l.l W
258 Nöggerath
eher voa der grürsten Wichtigkeit seyn wQ
Durch ein Zusammenhalten des jüngsten bedeul
den Fundes dieser Art mit denjenigen, welcbi
früherer Zeit Statt gefunden haben, wird diese \
muthung sehr begünstigt uod fdSt zur Gewi^eij
steigert. . \
Jener oenesteFund geschah imNovember vi
durch einen kleinen Knaben in demjenigen Bi
der G^osi(Ic/^ genannt, welcher sich hei Enl:irch-,
Kreise Zell, Kegierungs Bezirk Coblenz, \a die'
sei ergielst. Es war ein Siiick gediegen Gold
Kitr Loi/i Gewicht; der Knabe fand.es im Bacbf
selbst, oberhalb der IVlühie des Herrn Gerhard, 1
ser Herr Gerhard, dessen Sühnchen der Finder
deponirte das Stück Gold bei der Landrathlichet
bürde, mit dem Erbieten, dasselbe für den ei,
thilmlichen Werlh von 42^ Thaler abzulassen, 1
es für irgend eine Sammlung von Interesse geb
werden möchte. Der K. Landratb sandte dasj
an die K.Regierung nach Colilenz, von diesei
langte es an das Königl. Oberbergamt für die Nii
rheinischen Provinzen nach Bann, von welcbernei
obersten Bergbehörde in Berlin vorgelegt wurde,
se Behörde bestimmte es der grofsen Königl, Mifl
lieo- Sammlung in Berlin, in welcher dasselbe
mehr aufgestellt seyn wird.
Ich habe das Stück ein Zeillang im' Haut^
habt, und dasselbe wiederholt auf das Genaueste
trachtet. Es ist 1 Zoll S Linien lang, 9 Linien i
im Aeufsern geschiebeartig abgeschliffen , von e
uovollkommeo knolligen Gestalt, mit verschiedenen^
Vertiefungea und ausgelce^eoftaLiitcbACQ. veiseheOi,
[und mit kleinen OuarzhrÖckchen venvachsen. Dassel-,
e ist ganz bestimmt kein Kunslproduct oder eia zu-
llig beim Schmelzen mit Quarzsand vermengter
Dldklumpen. Aufser dem allgemeinen Habitus,
elcher för ein natürliches, im Wasser abgerolltes,
ück gediegen Gold spricht, ist auch der Umstand
ir diese Meinung günstig, dafs die grüfseren Quarz-
nmengungen ganz deutlich frisch und weder ver-
ittet, noch von Feuer ein Wirkung rissig oder zer-
irsten erscheinen.
lle diesem wQrde aber die Vermuthung,
ifs dieses Stück eine, zufällig in dieser Gegend ver-
zen gegangene , (^oldstufe seyn könne, welche lan-
iZeit im Wasser umhergerollt wäre, noch am näch-
en liegen, wenn es der erste Fund von gediegen
old aus der Moselgegend wäre. Das Geschichtli*
mehrerer analogen Funde habe ich aber bereits
i meinem Werke: „das Gebirge inRheinland- West«
iialen ** (I. S. 14. f.) zusammengestellt. DasWesent-
^ste hieraus will ich nachfolgend ausheben.
Bei dem Dorfe Andel, im Kreise Bernkasicl, ei«
t Viertelstunde södlich von diesem Kreisorte des Re«
erungs- Bezirks Trier, mündet ein Bach, dtr Gold*
% genannt, in AiaBlüsel, dessen Goldführung no-
risch in der dortigen Gegend ist. Das Gold wird
darin ebenfalls, besonders nach grofscn üeberschwem-
mungen , nicht als feiner Sand oder Staub, sondern
iQ bedeutend grofsea Stückchen (von mehrern Duka-
^ ten an Werth) gefunden.
Der vormalige Landesherr, Karl Theodor, Kur«
I' fOrst zur Pfalz, hat sogar Wäschversuche in dem
[ Goldbache veranstalten lassen. Bei der Künigl. He*
17
üier (in Vorkommen von gediegen Gold. 259
260 Ü 6^ g e f a I h
gierung zu Trier wurde wirklich ein , aber leiil
sehr unvollständiges, Aktenheft vom Jahr 1776 fit
diesen Gegenstand vorgefunden, aus dem sich i
die Nachricht entnehmen liefs, dafs um die gedac
Zeit von dem Kurfürsten 250 Gulden zu Wäschm
suchen angewiesen, und auch, nach den vorliandl
nen Rechnungen, zum gröfslen Theile dazu verwej
det worden siiid. Das Resultat dieser Versuche fd
iadefs bei diesen Verhandlungen.
Durch die Vermitteiung meines Freundes,
KünigM-andratliS Herrn Lii-ßem in Bernkastei, i
den aber im Jahr 1818 von dem Herrn Bürger mei^
von Mülheim, in dessen amtlichem Wirkung!
Andel liegt, noch einige nähere und Interressantl
historische Notizen über diesen Gegenstand bei{
bracht, und auch ein Stückchen gediegen Gold v|
schafft, welches früher im Goldbache gefunden, u
von einem Bewohner von Andel aufbewahrt word
'war. Jene Nachrichten meldeten unter andern, d
schon in alterer Zeit zu verschiedenen Epochen \
deutende Stückchen gediegen Gold im GoIdbache|
funden worden sind ; dafs die erwähnten, anfBefi
des Kurfürsten Karl Theodor angesiellten, V/äschfl
suche durch den zufälligen Fund eines Stückch
gediegen Goldes von derGröfse einer deutschen B
ne veranlafst worden seyen, und dafs bei disl
Wäschversuchen für einen Werth von 5ü Gulden Bh
niscli aa Gold gesammelt worden ist. Ferner bii|
es in dem Berichte des Herrn Bürgermeisters: ^
den neueren Zeiten, besonders in den Jahren 18(
und 1809, wo grofse Wasserfluthea Statt fasda
wurden von veischiedeaealaäJ.v'v^'aeuQKOa.'aaiLna
iSter ein Vorkommen von gediegen Gold. 261
la Stückehen von verschiedener Gröfse gefunden ,
;er andern aiich einige davon durch die damaliga
ifectur nach Paris abgeschickt, ohne dafs aber
n da aus nähere Untersuchungen veranslaltet wof-
n sind. Die Suickchen wurden zu jeder Zeil nach
jfsen Gewässern in den Ritzen der Felsen , welche
a Bach quer durchschneiden, auf solche Art ge-
iden, dafs man die Ritzen der Felsen in dem Bach
rchsuchte, wo ohne allen Zweifel das Gold von
n Wasser hingetrieben war, ond wegen seiner
iwere nicht weiter fortgerissen werden konnte.**
eh anderen Nachrichten besafs der vormalige Eerg-
Itks-Agent hei den Quecksilber-Gruben der Pfalz,
tTBeurard, ein Stück gediegen Gold aus dem Gold-
the, welches sechs Dukaten an Gold werth war;
balte es von dem Finder, einem Bauern aus An-
[i gekauft.
Das StQckchen Gold, welches dem oben er-
luten Bericht des Herrn Bürgermeisters von 3Iäl-
in begleitete, habe ich ebenfalls genau untersucht.
'Ist damals auch der obersten Bergwerks- Behörde
Berlin eingesandt worden, und befindet sich jetzt
irscheinlich auch in der K. Mineralien - Samra-
l. Dasselbe hat gleichfalls das unverkennbarste
tehen von einem Geschiebe ; es ist etwas flach,
hstens zwei Linien dick, aber vier Linien breit
lang, mit unregelmäfsigen Verliefungen verse-
hen, und scheint von einem etwas dicken, platteuför-
tnigen Vorkommen abzustammen. Es wiegt neun
und zwanzig Gran Nürnberger Apotheker -Gewicht,
liat aber keine Spur von ansitzender Gebirgsatt.
Obngejcbtet des letztern Umstand^, t\*n\\dtw
r
262 Nüggtratfi
daCs bei dem Andeler Golde coch keine ansitzen
Gang- oder Gebirgsart gefunden worden, war, u
theilte icb a. a. O. doch schon in folgender Art üt
dss muthmafsliche ursprüngliche Vorkommen di
selben.
„Da der Goldhach eine Stunde oberhalb c
Stadt ßcmkastel im hohen Gebirge entspringt, u
sich nach einem nur halbstQndigen Laufe bei Ani
in die 31osel ergiefstj da das Bett des Baches, v
der gröste Theil des Hundsrücker Gebirges aus Gri
wackenschiefer besteht, und derselbe hier von mäi
tigen Quarzgängen durchschnitten wird; da fern
der Coldbach bei anhallendem Regenwetter, wie«
Gebirgswasser, sehr schnell und stark anschwil
und bei seinem starken Fallen tief in die Oberfläc
eingeschnitten bat, so dafs fast in seinem ganzen Li
fe das Gestein entblöst liegt: so steht wohl ztemlii
zurerlässig, und auch durch die Analogie des Vo
kommens in anderen Ländern unterstQtzt, ^} au
nehmen, dqfs einer oder mehrere der hüußg in der G
gend aufsetzenden Quarzgänge das seither in dem Bai
gefundene gediegen Gold enthalten habe. Alls BeB
hungen, die Lagerstätte selbst aufzufinden, sindl
defs bis Jetzt fruchtlos geblieben." ,
Der neue Funr) des gröfseren Goldgescbiebesl
'EnUrcK rechtfertigt meine frühere Vermulhung VC
kommen , da nunmehr auch daran der Quarz als (
Gangart des Goldes erkannt worden ist. Wal
Echeinlich sind mehrere Quarzgänge des Hundsrüt
■) Wie R, B. ibrilwpiiB In HIexlco,'iiäoil\ch ta GuanaxU
»■ich tiii Gold au[ Oaiij,cii im ür^uwackeugEbirga
über ein P'ojkomTnen von gediegen Gold. 263
ivraekengebirg«s reich goldführend , denn bei
ziemlich bedeulendea Entfernung zwischen fn-
th und jindel, (weJche beide Orte auf dem gera-
Wege 5 bis 6 Stunden aus einander liegen tn^-
i) und bei dem ziemlichen Parallelismus, unter
}chen) die beiden Bäcbe Grosbach und Goläöach
ins Gebirge erstrecken, läfst sich nicht wohl an-
imen, dafs die Gotdfilbrung beider Bäche gerade
einem und demselben Gange herrühre. Der
' wichtige Enkircher Fund wird aber gewifs zu
■ ernsthchen Nachforschungen anregen, und soll«
dereinst die goldführenden Gänge selbst aufga-
ideB werden, so würde man wohl zuverlässig gro-
lileichthümer von einer Lagerstätte erwarten köo-
, welche das Gold in ausgewaschenen Stücken
viBt Lotb Gewicht geliefert hat.
Nachschrift des Dr. Schweigger- Seidel,
«mmmstellung einiger Beitrage zur chemischen Ce~
schichte des_ Goldes und zur Dokimasie.
) An die vorstehende interressante Nachricht des
^O, B. R.Nöggerath über ein merkwürdiges Vor-
Simen des Gediegen- Goldes in unserem deutschen
teilan Je, reihen sicii zweckmafsig folgende Beiträge
[«hemischen Geschichte des Goldes, die wir aus eini*
»der neuereu Hefte der j^nn. de Chim. cic.aushe-
I und hier zusammenstellen wollen.
' I. Zuvörderst sey eine Abhandlung J.B.BoiMJin-
»ft*« „ober die chemische Zusammensetzung des
lerhaltigen Gediegen- Goldes genannt." {a. a. O.
iXXXIV. S. 4Ü8. ff.) Dieser Naturforscher ana«
t^aämlich eineBeihe von Goldslutea sms.ä.wi.^'^
Cd4 Bouiaingault üb. d. HÖchiom. Zusammenselz.
lumbischen Bergwerken , in der Absichl, ihren \
bergelialt zu ermitteln > und fand im Verlaufe seil
Untersuchungen Silber und Gold immer in bestimi
ten cliemischen Verhältnissen mit einander verbundi
Da das Gold im Verhältnifs zum Silber elektronegtt
sey, so dürften, meint er, diese Goldverbindung
mit dem Namen von Auiiden (^auj-ures) bezeichn
werden, „Bis jetzt," sa^t Loussingault, „babei
in dem silberhaltigen Gediegengolde 1 MO. Silba
mit 2, 3, 5, 6 und 8 MG. Gold verbunden, aog
troffen, wie aus den Analysen hervorgeht, von wl
chen ich Bericht abzustatten im Begriff stehe; ab
wahrscheinlich giebt es auch noch andere Verbt
dungsverhaltnisse, welche diese Reibe vervollstini
gen und vielleicbt sogar noch weiter ausdehnen dai
ten. Bei meinen Berechnungen habe ich 24,86 ff
das stüchiometrische Gewicht des Goldes angeno:
men — die nämliche Zahl, welche Berzelius aus i
Zusammensetzung des Guldhyperoxydes abgeleil
hat, in dar Voraussetzung, dafs dieses 3 MG. Sau(
Stoff enthalte; für das Silber habe ich die Zahl 27^1
iDgenommen." *
1. „ Gediegen Gold von Marmalo. — Diese sch5
Varietät des Gediegengoldes, habe ich mir aus d
Bergwerken von Maniiato, in der Nachbarschaft v
la Vega deSiipia, in der Provinz Popayant verschlf
Es wird zu Marmalo goldführender Schwefelkies g
fördert, welcher in mächtigen Gängen gefunden wird,
die in porphyrischem Syenit aufsetzen. Das von mir
analysirta Gold wurde im Innern einer solchen Kies-
stufe angetroffen , in Form einer artigen Gruppe ok«
tierischer und kttbisc\\«i U-t-^u^W«. \:i\t^¥»^^«.<!As>
des Silber holligm Gediegen - Goldes. 265
selben ist ziemlich bbfsgelb, uod sein specifisches
Gewicht bei 16° G. = 12,666. — Ein 28,59 Gran
schweres Stück davon- lieferte, mit Künigsscheide'
%¥asser behandelt, 10,04 Gr. Chlorsilber = 7,57 Gr.
metallischem Silber. Das erhaltene Chlorid batie
die Gestalt der GoIdUryslaJle, welche der Einwir-
Itung der Säure unterworfen worden, beibehallen.
.Aus der bis zu angemessenem Grade eingedampfren
j^uflösung des Goldes im Künigsscheidewasser fällie
Sisenvttrial 21,0 Gr. reines Goldj somit bestehet das
Gold von Marmaio aus
Gold B y> 21,00 Gr. 73,45 3 MG. = n.i
Silbir « » 07,57 » 2648 II MG. = J6.6
Veiluft n M 00.02 » 00.07
Sa.59 » 100,00 Ag.Au' = 100,0."
2. „Gediegen Gold von Ti( irj6f.~ Dieses Gold
kommt aus einem oberhalb des Dorfes Tilivibi bele-
legenen Bergwerke. Man trifft es in einem sehr ei-
senschüssigen Thone, welcher in Lagern von gerin«
ger Dicke über einem Hornblende - Schiefer sich aus-
breitet, der das aus Syenit und porphyrischem Griln-
stein bestehende Erdreich der Provinz Antinquia
bilden hilft. Die goldführende Schicht, deren Mäch-
tigkeit selten einen Fufs erreicht, wird bedeckt von
einem Conglomerate aus leicht verklebtenOuarzkiesel-
gerüUen. — 15,44 des krysfallisirten Goldes von Ti(i-
ribi gaben 5,S5 Clilorsilber, oder
Gold » 11.43 Gr. 74 3 MG. =' 73,4
Sitbef » 4.00 » ES 1 MG. = ge.g
15.43 » 100 Ag.Au' =100,0."
3. „Gediegen Gold von Malpaso, — Dieses Gold
\äld»t ttieioe, plattgedrückte, unregelmäfai^fc'^üiu«.
S66 Boussii
u It üb. d. stüchiom. Ziisammensetz.
von ziemlich dunkelgelber Farbe; es wiegt 14.706
bei 16° C, Es kommt aus dem aufgeschwemmten
Lande zu TYIalpaso in der Nähe von Mariquita. —
Wird dieses Gold der Einwirkung des Künigsscliei-
dewassers ausgesetzt, so überzieht es sich ^ogleJcli
miiSiiherclilorid; aber die Wirkung der Säure dringt
nur schwierig bis in die Mitte der Körner ein, denn
wenn man das, nach lange Zeit fortgesetzter Behand-
lung mit Säure gebildete, Ctilorsllber genauer unter-
sucht, so findet man, daf^i es noch immer GoldilieÜ-
eben eiiKichliefst. Um diesem üebelslande, der eine
Quelle von irrlbiimern werden könnte, zu entge-
hen, Verliefe ich die Künigsscbeidewasser- Probe,
unil analysirre .<ta\vohl diese als auch die übrigen
Goldsorten durch Coupellirung. Das von mir be-
folgte Vi-rfabren ist genau das nämliche, welches
von den Prohirern in Anwendung gesetzt '
den Gold- und Silbergehalt zu bestimmen. Du 4
diegen-Gold mufste mit feinem Silber, dessen <
tität genau bekannt war, die Coupeüe passiren j '■
Gewicht des Metailkünigs gab an, ob Metalle
banden gewesen , welche sieb bei der Coupellat^
verschlackien ; iler König wurde, nachdem ergestrd
und rfutenförmig zusammengerollt worde
mit Salpetersäure von 1,15 und nachher mit frisq
Saure von 1,28 behandelt, und dasGold der Dute(«
Rolle} nach der Scheidung, wohl gewaschen,
dann unter der Muffel getrocknet und gewogeo«
Gold ton Majpuo lO.SO Gr. ^ coupetürt
: ISO Gr. BUi.
Feinet Sjlbec" 39.3Q
Gewicht A.R.'
":■}
S9,50 n
igt 39,» »
de$ iätber halHgen Gediegen^ Goldes^ ' ji6i7
Sdieidn^g: ^
rieht derDute S9>50 Gr.
m Silber^ 29*80 »
d und Silber 10.20 »
im loo der Theorie nach
4 in der Dute 09,00 39 88,24 8 MG. = 88,04
9 » 1,20 n 11,76 1 MG. = 11,96
10,20 » 100,00 Ag.Au« s= 100,00."
4. y^Gediegen Gold vom Rio-Sucio. — Ziemlich
'egelmäfsige , dunkelgefärbte Körner von 14,690
c« Gewicht* aus einer Alluvial- Mine an den Ufern
Bio 'Sucio, hei Wlariquiia.
legen Gold 10,00 Gr, 7 coupellirt
•• Silber Ji 27.00 » S mit 100 Gr. Blei«
87.00 »
ridit des Konigf 86.95 »
K^iUdkte Sioße 00,05 »
Sckadang :
rieht der Dute 86.95 »
Silber » 27.00 »
3 und Silber 09.95 y>
im 100 der Theorie nach
Ä i» der Dute 08,75 » 87.94 8 MG. = 83.04
«r » *» 1,2Q » 12.06 1 MG. = n.76
9,95 » 100.00 Aß. Au» =10000*'
6. ^yGediegen Gold von Ja Otra-Mina, bei Ti/z-
{.— * OktaedrischeKrystalle, deren Gangart ocheri-
• Thoneisenstein , und deren Farbe blafsgelb ist.
ii der Analyse unterworfene Stück konnte nicht
iz von dem Eisenoxyde befreiet werden , welches
iitelben anhing.
diegen Gold 10,60 Gr. 7 coupellirt mit 182 Gr. Blei.
nee Silber a» 22,00 n J
82.60 »
wicht des Königs 82.15 "
nchUckte Stoffe 0,46 n (EiieooxydT)
Ä68 Boussingault üb. d. ttüc7iiom. Zusammmm
Scll.ldD.rs !
1
Gewi cht der Du»
32.15 Gr.
F«iQM Silber »
22 00 <i
Gold und Silber
10-15 •»
^tr TIii<»t<
Gold in An Dom
7,45 »
73.4
8 MG. =
SUbai » »
g,70 »
£6.6
1 MG. =
10.15 » 100.0 Ag.Au' =:
6. „Gediegen Gold von el Guamo. — Unbei
bare Kryslalle von messinggelber Farbe; komi
iri'der Mine el Guaitio, bei lilarnialo.
Gediegen Gold 16.50 O:
et Silber » 36.10 »
> coupellirt
1208 Gr
51.60 »
GewichrdeiKSnig. 51.25 n
Ve«chlJckiB Sioffe 0.85 »
Gevrlchl der Duta
Foinei Silber »
S1.S5 »
35.10 »
Gold und Silber
16,13 "
Gold in der Dute
Silber y> »
11,90 »
4,25 »
16.15 »
7S.68
EG. 32
lOO.OO
1 MG.
Ag.Au' =
7. „Gediegen Gold von el Llana. — Aus
IJano genannten Platze, welcher den Boden d<
sels von la Vega de Stipia einnimmt. Dieses
schwemmte, aus por[jhyriäcben Trümmern gell
Erdreich hat ein Sandsteingebirge zur Untf
welches viel Aehnlichkelt mit dein bunten Sam
besitzt. Es besteht dieses Gold aus kleinen abj
teten Kürnern, von eigentliQmlich röthlicherFä
welche ihm dem Namen oro Colorado yerschafi
^:^:^^\ S'"^ ».p.m..,,™««
34.95 »
Genicbi de» König! 34.65 •»
V«MebJickt8 Stoffs 00.30 • tJji^MT>
da Silber haltigen Gediegm-Goidf». " jH9
tbt der Data SJ,6S Gr.
■ Silber >■ S4,gS »
-in der Du» 8,60 » 88,5S 8 MG. = 88X)4
U J» . » 1,10 1 ll.4ä, 1 MG. = 11,96
9,70 » 100.00 ; Ae.Au«= 100X0."
'^.' „Gediegen Gold von IaBa/a.~^ Ich erhielt die-
ufe. von Hl-n. Stephenson, tJer sie aus der Allu-
Mine von /a Baja, bei Pamplona, mitgebracht
: Sie besitzt eine poröse Siruclur, und enthält
e Quarz- und Eisenoxyillbeilchen.
gen Gold " 14.70 Gr.
1 Silber n S3.70 »
l coupellirl mit 140 Gt. Blei.
4S.40 »
*tde.KSnig.4S.S0 »
fal«ckte Stoff« 1,20 *»
StUrduBB;
^t der Duie 43 SO »
i,6ilbei » &8,70 »
lind SUb»r 1S.50 i
in. der Du» ll.BO »
88.15 8 MG. = 8301 .
r » » 1.60 »
11.85 1 MG. = 11.96 i
13,50 »
100,00 Ag.Au» = 100,00-'
9. „Gediegen Gold t
>on Oias - j4nchas. — Kommt
einer Alluvial- Min«
i der Provinz jinlioquia und
besteht aus rüthlicli
mn Gold 14.S0 Gr.
|iSUb> » 9S.SD »
geiben Blättern. J
♦ 4260 »
,1t dci Königs 41.80 •>
:lil»ckte Siofle 0030 »
icht det ü'oie 41.80 »
« Silber n S8.S0 »
■^
- uad Säbei 13,S0 m
1
1
270 Boussingaun Üb.
d. sli>chiüiii.yMsammen
i.- .== d«Th.»il
Gold in dar Dute 11,40 Gr.
34.5 ßMG. =
Silber n » 2,10 »
15,5 1 MG. =
13.50 »
100.0 A6.Au» =
10. „Gediegen Gold
von. la Trinidad, bei
Rosa de Osos. — In Form
eines kleioen, korbis
MerallUlumpeos ( Pfebe
Pepita') von 50 Gr
wicht und ziemlich dun
teler Farbe; komnH
ner Alluvial - Mine.
Gediogao Gold 13,35 Gr.
Fsin» Silber » 31.S5 »
l conpellirt mit 135 C
4S.S0 »
Genichc dAsKüaig* 45.SO »
Gewicht' ^er"uuw 45.SO »
Fein« äilbat » 81.85 »
Gold uad Silber 13.35 »
i«. loa i« Thto
Gold in der Oula 11.00 »
8i,4 5 MG. =
Silber » M S,3S »
17,6 1 MG. =
13.35 »
100,0 Ag-Äu» =
11. „Gediegen Gold
aus Siebenbürgen (1
_ Ku[>iscbe, sehr blafsgelbe Krystalle. ]|
Gedieg-o Gold » 6,20 Gr.
FeioM Silber » 850 »
l coupellirt mit 45 Gl
14,70 »
Gewicht d.iKün ig. 14,70 »
' Gewicht dBt Üute 14.70 »
FeiiiBi Silber n 8,50 »
Gold und Silb« S,SO »
fm !»• <j» Tli«t
Gold In der Dute 4,00 »
64.52 S MG. =
Silber » » 2,20 »
35,43 1 MG. t^
6,20 »
100,00 Ag,Au» =
„Diefs ist das Elektcum Klaproth's, in w]
er fand I
^H
des , Silber halligen' Gediegen - Goldes. , Ä74
Gold 99 64
Silber 9 S6
•
lOO."
12. yyGediegen Gold von Santa- Rosa de Osos, in
Provinz Aniioquid. — Diefs ist eine sehr schöne
d von 710 Gr. Gewicht, vi^elche ich von Santa'-
mitgebracht habe, wo sie in einer Alluvial -Mi-
efunden worden war. Das Gold dieser Pfebe
;ine blafsgelbe ins Grünliche ziehende Farbe.
gen Gold 10,90 Gr. ^ coupellirt mit 106 Gr. Blei.
\ Silber 99 24,70 »3
S5.60 99
cht des Königs 35.25 »
blackte Stoße 0*35 »
Scbeidnog :
cht der Dute 35.25 »
>s Silber n 24.70 ^
und Silber
10,55 »
.
im 160
der Theorie nach
in der Dute
6.65 >9
64.93
2 MG. = 64.77
91 99
3.70 »
35.07
1 MG. = 35.23
10.55 » 100,00 A,;.Aü« = 10Q»00."
,,Diese Goldvarietät ist gleichfalls identisch mit
Elektrum , seiner Zusammensetzung nach.**
^Bei allen obigen Analysen wurde beständig
IG. Silber an mehrere Mischungsgewichte Gold
anden angetroffen j es scheint jedoch, als könn
auch Verbindungen von einem Verhältnifstheile
Imit mehreren Verhältnifstheilen Silber existiren.
Conpte das goldhaltige Silber von Schlangenberg in
rien, in weichem Dr. Fordice fand: *)
Gold 99 28
Silber 99 72
Bi ■■ >
100
PhÜlips» Mineralogy 5» SMt
272 Bouasingault üb. ä. slöcjiiom. Zusammenset^
wohl auch ein Aurid seyn, welches bestehet aua
Gold » 1 MG. — 31
Silber n 2 MG, — 69
und es verdiente daher unter diesem Gesichtspunct
goldhaltige Silber von Neuom untersucht zu werd
„Bis jetzt war 8 die gröfste Anzahl von
SchungiigewichEenGold, welche Ich mit IMG. Si
vereinigt gefunden habe; aber es ist wahrscheinl
ildTs diese Zahl bis auf 12 wird steigen können,
nigstens hat mich ein Probirer versichert, dafä
während einer Praxis von mehr als 40 Jahrein
merkt lialie, dafs das reichste Silber führende i
welches in die Münze 3u Bogota vorzukomi
pdegie, gewühnhch 22 karätig sey. Diefs läuft
auf hinaus, es enihalte:
Gol.i |J=0.93 = I2MG. j A-Äu-"
SjISm ^^ = 0.03 = I » J "■
„Ziemlich allgemein pflegt man das silberba]
Gedieijeii- Oijld mit dem Namen einer natürlidia
gifurig zu belegen; die Idee einer Legirung
fiibrl zugleicb.den clvf Sclitnebung mit sich, und i
haben wir k.inen Grund zu der V'oraus&selzung,
di^se Verbindung durch Feuer erzeugt WorH«ll
Es Sin len si>!;ar mehrere LagerungsverhältnJSS«
die einer solchen Annahme sich enlgegenzusl«
scheinen, z. U, das Vorkommen des GoldeS ioScb
felkiesen , im Ftisenoxydliydral , in kohlensaui
M^nganoxy I ( Roth- Braunsleinerz) — alles Subfl
zen , welche durch die Hitze verändert werf
Wenn man, trotz dieser Betrachtungen, und inc
man auf die Compression sich beruft, dennoch .
der Hypothese von einem Feuerursprunge verbar
L-
des Silber Iiultigen Gediegen - Goldes. 273
Ite, so mQfsts man noch einen besonrlern Umstand
elinien, welcher die Bildung der natürlichen Le*
ng eingeleiiet hätte. Einen solchen würde z. B.
allmälige Abkilhluag bieten ■ man würde hierdurch
leich Rechenschaft geben von der Krystallisation des
liegen -Goldes, und durch diese selbst wiederum
der geringen Dichtigkeit desselben: denn man
i«rkt durchaus, dafs das speciGsche Gewicht des sil*
lalligen Goldes geringer ist , als die Berechnung
] den respectiven Gold - und Silbermengen in seiner
cbung es verlangt, während dafs, wenn man sie
immenschmelzt, die geschmolzene Legirung dann
I nnr wenig geringere Dichtigkeit als das Mittel
der beider Metalle besitzt. So wiegt :
b««bii« stichmoIifB
DAt Gold TCin Marmato 1S,E6S 16.931
. » » Milpajo 14,706 18.223 18,1
. » n Sanli-RoiB 14,149 16.175
„Ich hatte anfänglich diese geringe Dichtigkeit
silbechalligen Gediegen -Goldes dem Vorkommen
T Räume im Innern der von mir behandelten
B beigemessen ; da ich dieselbe aber gleichfalls beo>
tete bei Varietäten in der Form feinen Pulvers und
er Blättchen, so scheint es mir augenfällig, dafs
IUI der krystallinischen Structur des Gediegen-
es abhänge."
mita, im August 18£3.
So weit Boussingault. In Beziehung auf den
nfs seiner Abhandlung werde nur noch aufmerk-
gemacht auf das, was /rri;7ar in seiner, unlängst
ieser Zeilschrift milgetheiJten, schönen Untersu-
ng ober gegenseitige jMetallreductionen von den
;lrungen bemerkt, welche unter diesen Umstän-
nhich d, Cktm. •■ Phri. iB'^.H.T. (N R. B.«<>.Hti,3.) \;^
274 BouisingauU über eine ISleihode Seh
den zu Stande kommen können. (1827. 11.9^
Neptunisten unter den Geologen werden aus 8
nungen diftser Galtung gar Manches schöpfen köri
was ihrer Ansicht günstig ist , und diese mögen
her hier heiläufig auch noch an das erinnert wer
was schon frühcrhin an mehreren StelJen uni
Zeitschrift (1823.11.81—109.1826.1.372.11.3
über Metallvegetalionen aus wässerigen Medieo
richtet und wiederholt besprochen wurde.
II. Aber nicht dem Silber hahigea Gedi«
Gold allein hat Boussingault seine Aufmerk
geschenkt, vielmehr enthalten die Ann. deC
(März 1827. T. XXXIV. S. 253 ff.) noch eioe-l
re, fast gleichzeitig mit der vorigen ^im Juli IS
niedergeschriebene, Abhandlung desselben Vei
sers, werin er nicht nur kürzlich von den versi
denen, in den columbischen Bergwerken vor!
inenden, goldführenden Erzen überhaupt hani
Sondern namentlich da^ dort übliche Verfahren,
den in' grofster Menge vorkommenden goldbatl
Schwefelkiesen das Gold auszuscheiden
eigenen Versuche dieses zu verbessern, au!
beschreibt. Es wird nämlich in America 1
Ende weder der (ursprünglich americanische) A
gamaüans-, noch der Schiiii:I-UTigsj)!-öce/s ailgemeu
gewandt. Vielmehr giebt es viele IJergwerlti
in der an Gold führenden Erzen so reichen $
deSupia, wo man keine andere Methode k«
die Wäsche, das Gold mag in steinigen Gangarten ei
sprengt,oder in Schwefelkiesen, gefordert werdesi
der That aber hatdieses Verfahren, seJbstitn la^
Falle, einen so guten Erfolge dafs oft aocb voaJ)
joiddatl
und
ausS
Jca -nR
:lie) A.
Igemeii
eoH
auf Gold zuprohiren und dasselbe zu scheiden. 275
irzeo Vortbeil gezogen wird, welche, sowohl für
Scheidung durch dieÄmalgamatlonials durch den
liinelzprocefs, zu arm sind. Der Verfasser be>
eibt das Verfahren in der Art, wie es in dea
rgwerken voa MannatOj in der Provinz ^nlioqiäat
rgefübrt zu werden pflegt, wo zahllose, sehr re-"
inäfsige, zum Theil sehr mächtige Gänge von gold-
'endem Schwefelkies in fler dortigen Syenit- und
jhyrJsclien Grünsteia - Formationen aufsetzen, in-
sie fast beständig von West nach Osten streicheo.,
Gold ist in diesen Kiesen zum Theil in dem un-
'affneten Auge sichtbaren Massen eingesprengt,
finden sich zuweilen Krystallgruppen von mehr
iiner halben Unze Cewichtj am häufigsten aber
15 so fein und sparsam verlheilt, dafs es kaum
ili chemische Hülfsmittel zu erkennen ist. Wir
ien hier nicht in das Detail der Operation eingehen ;
ird genügen anzuführen, dafs mandenauf grofsen
byrsteinen (wie sie zum Zermalmen des Mais
wandt werden) gepochten und mit Wasser zu ei-
dOnaen Brei angeriebenen Schwefelkies in einea
abfli^fsen lafsfiTlurch welchen, wenn ergefüUt^
Woche lang ein Wasserstrora hindurchgeleitet
, um die erdigen Theila hinwegzuschlämmeo,
durch fleifsiges Umrühren der Masse nochbeför-
wird; dann erst beginnt die eigentliche Wasch»
den Negerinnen mit grofser Geschicklichkeit»
Ist einer hölzernen Schüssel von abgestumpfter
ilform, {balt-a genannl) in diesem Bassin selbst
fahrt, und so lange fortgesetzt wird, bis das
fast rein zurückbleibt. Dieses wird in einet
lose voD Hörn (cacho genannt) aufbewaljit, untf
18 •
478 BoussingauU über eine Methode SckivtjeÜd
endlicli in einem kleinen eisernen Ofen (^secadi
getrocknet. Der Abfall wird zum zweiten undd
ten Male der näpilichen Operation unterworfen, ■!
in Haufen aufgeschüttet und 8 bis 10 Monate I
der Luft ausgesetzt , hierauf von Neuem gepocht 1
gewaschen, wo fast die nämliche Menge Gold '
das erste Mal gewonnen zu werden pflegt. \
dem abwechselnden Aufschütten und Schlämmen M
fortgefahren, bis der ganze Schwefelkies bei di^
wiederholten Operationen verschwunden ist. )
aus der Wasche abfliefsende Wasser läuft nach d
Rio - Caiicu zu, und setzt auf seinem Wege einen s
fein zertheilten Schwefelkies ab, der von den fri
Negern, die sich niasamoreros nennen, nocbm
nicht ohne Erfolg, gewaschen wird. Durch ti
mal -wiederholte, jedesmal dreifache Wäsche
Boussingault aus einem solchen, für arm gehalteii
Kiese ungefähr -^^^^ Gold; sicherlich hätte dersi
aber bei nochmaliger Bearbeitung noch etwas n
geliefert. Es ist dieses Gold nicht eben sehr
und besitzt eine eigenthamliche schmutzige Pari
in der Münze werden für 3 Pf. desselben & Pf.
münztes Gold gezahlt.
Man sieht leicht ein , auf welchen PrincI]
dieses Verfahren beruhet; das Gold von 14 Ws
spec. Gew. ^denn viele Varietäten des Goldstaul
wiegen nicht mehr ah 14 bis 16, Wasser ^ 1,^ mi
sich nalfldicb leicht durch Schlämmen von dem blalf'
5 wiegenden Kiese trennen lassen, und das Aussetzen
des letzteren an die freie Luft ist eben so wohl be-
berechnet. Aber die Art des Pochens ist sehr man-
gelhaft, immer eatgeheo grülsere oder klaiaaraStfl-
Qt^Gold zu probiren und dasselbt zu scheiden. 277
I der Zermalmung ; daher dJe mehrfache Wie>
toluag der nämlichen Operation, um alle^ Gold
pwinnen. Aber selbst mit den besten Maschinen,
t Boussin^auU , würde die Zertheilung kaum so
t getrieben werden können, als es wünschens-
ih und selbst unerlafslich ist, um die Operation
( Nachtheil abzukürzen. Zwei Wege schienen
I Verfasser vorzugsweise zur Erreichung dieses
tokes geeignet: i. Verringerung der Masse des
I bei unvermindertem Goldgehalt, und 2. Um>
dlung des Erzes in einen minder schweren, die
ehe erleichiernden Körper, durch ein wohlfeiles
d. Der Höstprocefs schien die Vortheile beider
B in sich zu vereinen ; denn der Schwefelkies Fe
I 100 +117 mufs riadurch in Oxyd Fe = 100
i,.* umgewandelt werden, demnach eine Vermin-
lpg um ungefähr ^ seines Gewichtes (33 Proc.)
d^n, und, iheils das geringe specifische Gewicht,
»ch dem grofsem oder geringern Gehalt von an-
1 Stoffen, 2. B. Blande u. s. w. = 3 bis 4,8)
Inch mehr aber noch die aufserordeniliche Zart-
des Oxydpulvers mufs nothwendig den Erfolg
ITäsche in jeder Beziehung fördern. Die Erfah-
p bestätigte diese theoretischen Voraussetzungen
nmen. Vier verschiedene Kiesarten von Mar-
»verminderten sich beim Rüsten um 32,5 bis
p.G., (andere viel Blende haltige nur um 0,21 p..C.)
lurch Schlämmen wurden gewonnen aus:
100 Gran der emea » » 27,0 Gran Gold
0 M » aweilen » » S5.5 » »
» n » dtiiton » » 01,0 » •»
• an vionen » » 0,t » »
iQegen das Ende der Wäsche schien die Amalga-
C78 B9*f ingaalt über änt Methode SchwcfeVcU
Biäoo TCrtbeUbafr, besooders wenn das Pulver r
Elia war.
lasbesondere als ein sebr genaues Probirtni
anpMiIt Bousslngault die Wäsche, und er zieht
intbediDgl iedem anderen Verfahren, sowohl auf l
sen, als trockenem Wege, vor. „Um mich von
Genaaig!<eit der Probe durch die Wasche zu über]
gen," sagt er, „habe ich ein und dieselbe Gold I
rende Kiesstufe auf drei verschiedene Weisen pra\
Das Oxyd wurde, nach Rüstung des Kieses, in i
gleiche Tbeile, jeder 210 Gran schwer, vertheilt
a. »210 Gran wurden mit kochender SalzsS
behandelt; es blieb ein fast ganz aus schwareerH
de bestehender Hockstand , welcher der Wirk
des Röstens entgangen war. Dieser wog ÄS ö
Er wurde in Königsscheidewasser auFgelüslj die
Eisenvitriol gefüllte Lösung lieferte 0,1 Gran Go3
b. „210 Gran wurden mit Silber halligem 1
verschlackt j das Blei hinterliefs nach der Coupi
rung 0,15 Gran Silber haltiges Gold, welches,
Salpetersäure behandelt, 0,1 Gr. reines Gold gab«
c. „210 Gran wurden in einem Morser
fsen und gewaschen, und lieferten 2 Gran Goldpul
welches mit Blei und etwas Silber unter der Mi
geschmolzen wurde j das coupellirte Blei fainteri
einen Metallkönig, der bei der Scheidung 0,1 Gran.
nes Gold gab."
^Diese drei Versuche stehen in vollkomme«
Einklänge mit einan'der und heben jeden Zweifel
Hinsicht auf die Genauigkeit der Wäsche.*'
„Es ist bei dem goldführenden Schwefelkiese'
Ixigerem Belange^ seinen Reichthum genau zull
auf Gold zu pfoAirfn und dimelbe zu scfieiden. S7d
, als das Vorhandenseyn des Goldes Oberhaupt
bestätigen; denn ist dieses nur nacligewiesen, so
es aucliunbezweifelt, düfs der Kies bearbeitet zu
irden verdient. Nun ist es .mittelst der Rüstung
it, augenblicklich zu erfahren, ob der Kies Gold
iahe. Es genügt zu dem Ende 40 — 50 Gran des
les zu bearbeiten. Das durch die Rüstung erlial-
B Oxyd wird in einer d — 6 Zoll langen und unge-
r ^ Zoll wetten Glasrühre gewaschen; innerhalb
iger Minuten hat sich das Gold auf dem Boden der*
len gesammelt und auch das kleinste darin enthal-
sTlieilchen wird ganz deutlich bemerkt. Dieser
l^rversuch, der sich überall ausführen lafst, ist
Eser Schärfe fähig; ich habe ihn jedesmal zuerst
^ellt, bei meinen zahlreichen Prüfungen gold-.
reodsr Kiese, und nis hat er mich getäuscht. Wena
«iTch Vereinigung des Reist- Poch- und Wasch -
Besses im Kleinen gelungen, das Gold aus dengold-
Woden Schwefelkiesen zu scheiden, so darf man
I wohl für überzeugt haiten, dasselbe Verfahren
gdfl auch bei Ausführung in gröfserem Mafsstabo.
biSo vortheilbaft sichanwendeulassen; dazukann
»Ecfolg dieser Operationen durchaus nicht zwei-
(ffcseyn, da sie täglich ausgeübt werden überall»
tpi«tallurgische Arbeiten getrieben werden."
Schon an einer früheren! Stelle seiner Abhand-
I hob der Verfasser vor, dafs die Röstung der
le in der Rotbglühhilze nicht nur so lange fortge-
t werden müsse, bis die Flamme eilüsciie, son*
I bis bei stetem Umrühren die Farbe der Masse
A ferner dunkelt und sie durchaus keine schwefelige
:e mehr aussiöfst; go werde keine Spur voo.
880 Boussingault über eine Methode Schwefelki,
schwefelf^aurem Eisen gebildet. Diese Operation,
er später hinzu, künne in Reverberiröfen atisj
führt werden und biete hier keine gröfseren Scbi
rigkeiten, als die Rüstung der Erze mit Kochsalz
Beliufeder Amalgamation. Vielleicht aber sey die
stting in Haufen, wie sie im Harz und zu Cbessy
geübt werde, noch vortheilhafter; ein solcher H;
von 5000 Centnern würde bei den Kiesen von
mato 1 — 13 Centner Gold enthalten. Um das O:
zu mahlen küqRe man sich der Getreidemühlen
dienen, wie diefs in den Amalgamirwerken geschc
und wie hier würden auf einer'solchen Mühle tag]
24 Gentner des gerösteten Erzes verarbeitet wen
kgnne*. Die Wäsche endlich werde am besten in 3 b]
amphitheatralisch angelegten Bassins anzustellen si
und den Schlufs dieser Operation könne die Bebai
lung in der Batea, (vgl. S, 275) oder die Anwendung
Amalgamir-Frocesses machen. Was dieDetails
Operation anlange, so habe diese keine Schwie
keit für Leute, welche an dergleichen Arbeiteo
wohnt sind.
,,Das RQstverfahren," Schliefst Boussinga
„ist gleichfalls anwendbar, um das Gold aus der
de und aus dem Schwefelspiefsglanz zu scbeic
Die Blende erfordert beim Rüsten eine höhere Ti
peratur , als der Schwefelkies , aber das Prodi
wascht sich sehr gut. Der Schwefelspi^fsglaaz
tet noch weniger Schwierigkeiten nlar^ als selbst
Schwefelkies. Er läfst sich leicht rösten , sogar
sehr niedriger Temperatur; das gebildete gra
Oxyd wird von dem Wasser sehr leicht und sohl
hinweggeschiämmt; dia Verminderung der
aujGoldzu prul/u-zn und dasselbe zu acliciäen. 281
n Rösten steigt bisweilen auf 0,47, in Folge der
Iweisen Verfliiclitigung des SuJphurids. Ein, zu
im grolsen Tlieile aus Schwefetantimon beslehen-
I Erz (aus derUirgegend von Pamplona) gab beim
iten folgende Resultale:
Em, dem Röiiproceri aateimoihn 1000 Gr.
Verminderung n » 472 » = 0.47-
Das zerriebene Antimonoxyd hinterliefs bei der
sehe 1,3 Gran Goldpulver. — Man kann daher
fen, dafs die Anwendung dieses Küsl Verfahrens
^fllle goldführende Sulphuride sich werde ausdeh-
, lassen.**
Ehe wir aber zu einem anderen Gegenstände
Vergehen, wollen wir bei dieser Gelegenheit bei-
läung roch zweier unlängst gemachter Vorschläge ge-
denken, Verbesserungen des Silberausbringens he-
Lp, Cmclin empfiehlt nämlich (Poggen-
^» Ann. Bd. IX. §. 615 ff.) zur Ersparung der
algamation, das mit Kochsalz geröstete und fein«
ilverle Silberer/, erst mit Wasser auszuwaschen,
D mit Ammoniak zu behandeln, um das Cblorsil-
Sufzulösen. Das unreine, kohlensaure, zuvor
gebranntem Kalk geschültelte , Ammoniak kßn-
b einer Art von Beal'schen Presse wiederholt auf
(gehörig vorgerichtete Erz aufgegossen werdipn —
lange es noch Clilorsilber auflöst, wird es sich
Säuren trüben. Das Ammoniak wird durch De-
Btion, für wiederholte Operationen, mit geringem
Juste geschieden; das mit Schwefelsäure etwas
BEäuerte Chlorsitber durch Eisenstäbe reducirt.
uUisches Silber in den gerüsteten Erzen könne
282 Gmelin's und Serbat's
vielleicht tJurch wieclerbolte Rüstung,^ unter eiia
geringen Zusätze von Kochsalz, Schwefelsäure i
Braunstein, oder auch durch nasses Behandeln!
diesen drei Mitteln, sich gleichfalls gänzlich inChl^
Silber umwandeln lassen, worauf alles ankoin
Nur wenn zugleich Gold vorhanden, ist dieses \
fahren begreiflicher Weise nicht anwendbar,
alles Silber auf diese Weise sich ausscheiden lai
liefs sich durch einen, auf der Halsbrücke bei Ft^
berg angestellten , Probeversuch noch nicht erni
teln. Vielleicht, meint Gmelin, könnte auch •
Rüstprocefs ganz erspart und dafür das oben 3ngf||
bene Auswaschen des erwürmten Erzes, mit t
Gemenge von Braunstein, Kochsalz und verdCtDol
Schwefelsäure mit Vortbeil angewandt, werden.
Der zweite Vorschlag von Serhcii (^Journ.
PJiarmarie 1826. April S. 182. ff.) bezieht sich i
nächst auf die Behandlung von silberhaltigem Kupi
bei Feinung von Münzen geringen Werthes; du
meint der Verfasser, es sey mit geringen Abämfil
rungen seihst auf silberhaltige Kupfererze anzuw
den. Er hat im Jahre 1824 ein Patent für seine J
thode erhalten, diesich aufdie Eigenschaft desschiig
feisauren Silbers gründet, in der Hitze in scbweffj
ge Säure, Sauerstoff und Metall zu zerfallen, wäbn
das viel beständigere schwefelsaure Kupfer in höhl
Temperatur lediglich als Oxyd zurückbleibt.
dem Ende wird die Kupferlegirung, aus weicht
das Silber geschieden werden soll, unter der Muf
erhitzt, zerstofsen und durch ein Sieb von Eisendrat
getrieben. Das feine Pulver kommt zum ;
Malern dilaoen Lagen, unter einer MufXel,üi 4fl(t
yorscMiigi ziir Silbcrscheldung. 283
berirofen, und, %venn es rotbbrjiiin gUihet, wird
wefel hinzugeworfen und die Masse fleifsig umge-
Tl. Die gebildeten Schwefelverbindungen wer-
I in Wasser abgelöscht, zerrieben und unrer Was-
'gesiebt ; das Pulver kommt von Neuem, unter der
Ifel, in einen minder erwärmten Theil des Rever-
irofens; ein Gemisch von 2 Kilogr. Salpelersaure
\ 12 Kilogr. Wasser wird dann auf je 100 KÜogr.
'Legirung aufgetragen, wodurch die Sulpburide
schwefelsaure Salze sich umwandeln. Die sich
ei entwickelnden rothen Dämpfe sind in Bleikatn-
u abzuleiten und zur Schwefelsaurefabrication zu
Rtzeo. Nun endlich wird die Masse nach und nach
i Peuerheerde mehr genähert, und zuletzt 4Stun-
□ lang einer Rolhglühhilze ausgesetzt. Den aus nie-
laiJischem Silber, Kupferoxyd und wenig unzerselz-
len schwefelsauren Salzen und Sulphuriden bestehen-
dea Rückstand läfst man etwas erkalten, bringt ihn
Sodann in ein bleiernes Cefafs mit verdünnter Schxve-
felsäure, welche durch Wassei-dümpfe erwärmt
"Wird. Hier lü.?en sich die übrigen Substanzen auf;
nur dasSilber bleibt unangegrift'en zurück, und wird,
nach Entfernung der überstehenden Lösung durch
einen Heber,*) gewaschen, geirncknet und zu Barren
geschrtiolzen.' In der Pariser Münze soll dieses Ver-
fahren mit gutem Erfolg angewandt werden.
III. Wir kehren nach dieser Abschweifung zum
Golde zurück. ^^ „Kiwi de capricieux- commc l'or dans
»es combinaisons," Sigt Proust, und hierin wenigstens
Stimmen alle Chemiker, welche die Verbindungen
*) DieCeschrelbuDg clor
iSute-Fibriken srgtruutlt nin
284 Slarcadieu
des Goldes zum Geg^nstancle ihrer Untersui
gen machten, mit ihm aberein. Wir dürfen un
her nicht wundern, dafs hier noch manches un
tert geblieben, trotz di^n Bemühungen eines
BerzeUus, VauqveUn , Pelkiier und anderer erfal
ner Chemiker, von denen noch die gründlichen .
beiten Oberkampf's vorzugsweise genannt zu wer
verdienen. Jeder Beitrag, diese Lücken auszufüll
ist daher dankenswerth, und das um so mehr, wi
er zugleich auch praktisch interessante Gesiclitspui
darbieter, wie Mai-cadieu's „Bemerkungen über dal
genannien Purpur des €assius ," die wir mit sein
eigenen Worten aus den ^nn. deChim.etc. T.XX3&
Febr. 1827. S. 147. ff. aushebea und hier aoreÜ
wollen.
„Der Purpur desCassiu!;," sagt Marcadieu, ^
kannt durch den glücklichen Erfolg, mit welcbem
in den Künsten angewandt worden, hat nach und Di
einegrofse Anzahl vonCliemikern beschäftigt. Pn
und Oherlauipf hihen ihn sehr genau und ausfübrli
untersucht; aber immer mufslen sie bei der Fri
Stehen bleiben: „„ist das Gold im metallischen Z
Standein dieser Verbindung oder nicht ?" *' OberkiM
hat im Laufe seiner Arbeiten einige sehr interessu
Beobachtungen über die verschiedenen Abstufuitgi
gemacht, welche diese Verbindung zeigt, je ni
dem eine gröfsere oder geringere Menge salzaaur
Gold oder Zinnoxydulliisung, bald zu der einen, bald)
der andern von diesen Lösungen hinzugegossen win
aber nach Beschreibung aller dieser Farbenschalt
rungen endigt er seine Abhandlung mit den Worten;
„ gdalJs zur Erkenntnils dessen , was bei DarsteUjuig
über den Purpur des Casfias.
285
tr Präparate vor sieb gehe, die Besiim mang, ia
iliem Zustande das Gotd sich darin beßnde, ans
I fehle; dafs es schwer sey, auf diese Frage zu
rorten, aber dafs uns alles zu der Meinung fahre,
In es nicht vollkommen melallischdarin vorhanden
I wie Fromt denkt, so enthalte es doch nur eine
Bge Menge Sauerstoff." " Man sieh: dafs diese
le Ansicht, von keiner bestimmten Thatsache ab-
[let worden ist. Die kleine Beilie von Versuchen
I, von welchen ich Bericht abstatten will, wird
Chemiker Ober die Natur dieser Verbindung mehr
larheit setzen, wie ich wenigstens zu glauben wagej
Werden sehen, durch welches Ageris sie gebildet
den kann, und werden dadurch eine Aufldarung
Uten, welche frühere Untersuchungen nicht 211
to vermochten."
„Bei der MOnzdireclion zu Paris angesiellt, und
ibragt, alle Gold - und Silbermasspn , welche
b verarbeitet werden solJen, zu probiren, habe
nehl'ere Mal Gelegenheit gehabt, Sorten von dem
cbiedensten Gehalte zu prüfen, und zuweilen soh
, welche nur ganz zufallig einige Atome des ei-
oder des anderen dieser Körper enthielten. Ge-
bei der Prüfung von Silberbarren dieser letzte-
ürt bemerkte ich eine auffallende Verschieden-
im Verhalten, Je nachdem ein Gramm dieser Me
lasse, vor dem Einbringen in Salpetersäure, der
lellalion mit Blei unterworfen, oder diese Reini-
[ unterlassen worden war. Enthielt das Metall
;e Tausendt\iei1e Gold> so fand man dieses im
Ten Falle auf dem Boden des Kolbens im rein
iscben Zustande , und wenn man es dann sorg»
286 Marcadieu
fältig sammelte und in einem kleinen Tiegel rotbg
tiete, so getvatüD es die schöne, ihm so charaktfl
Stische, gelbe Farbe. Im anderen Falle hinteijj
die reine Salpetersüure, nach ihrer Einwirkung J
dieselbe Legirung, weit entfernt, dasselbe Kesulut)
liefern, vielmehr einen rosenrotben, zuweilen 'rifl g
Jetten Fiückstand, der zuletzt versdhiedene Nüdocf g
rungen zeigte, die sämmtlichzur PurpurfarboÄ
hinneigen. Die geringe Menge dieserSubstanz, w
che ich stets unter solchen Umständen erhielt^jfl «
stattete mir nicht, sie alsobald einer chemischeniP^ g
fung zu unterwerfen; als ich mir aber eine liini
chende Menge davon versch^ifft hatte, unlernafaiiij
diese Untersuchung sogleich, und bemerkte S
bald, dafs die einfachen Säuren durchaus keine \
kung darauf ausübten. Ich versuchte hierauf.^
Clilor - Salpetersäure, und durch diese überzeuj
ich mich, dafs jene Substanz nichts anders seym
die Verbindung von Zinnoxyd und Gold, well
unter dem Namen Pui-pur des Cassius bekannt ist.,1
staunt, diese Verbindung bei *inem Verfahreo «I
Stehen zu sehen, welches so ganz verschieden ist l
dem gewähnlich angewandten, und da ich zuglid
einen schlagenden Beweis hierin fand, dals Q\
nicht im oxydirten Zustande in jener Verbindung VI
handen seyn mochte, ja nicht einmal könne, dif
Salpetersäure so gar keine Wirkung auf diesesMc)
hat: so entschlofs ich mich zur Anstellung der \
suche, die ich hier erzählen will.**
„Ein Gramm vollkommen reinen Silbers wui
mit 0,002 Gold in einem Coupellirofen legirt ; in d
Augeablickei >wo das kleine Metallkoro iia fiej
über den Pitrpur des Caisius. 287
■war zu erstarren, wurden 0,05 Zinn hinzugeworfen,
und das Gcfäfs hierauf rasch verschlossen, um die
Oxydation dieses letztern MetaJIs zu verhüten. Das
}(leine MelaiSkorn wurde sodann in einen Kolben mit
Salpetersäure gebracht und das Ganze gelinde erwärmt.
Die Einwirkung nahm sogleich ihren Anfang, und
rfie Rosenfarbe kam alsbald zum Vorschein, so wie
die anfangs sich entwickelnden Oas-Blaien allmalig
abzunehmen begannen j aber sie schien etwas verän-
dert worden zu seyn durch den Ueberschufs vom
Zinnoxyd, weicher nicht mit in die Verbindung ein-
gegangen war< Der von seinem Säuregehalte be-
freiete uoil in desliliirtem Wasser vertheille Nieder-
schlag wurde sorgfältig auf einem, zuvor gewogenen,
Till er gesammelt; erzeigte ein Gewicht von 0,060 —
eineOuantiiät, welche dem 0,002 Golde und 0,05 in
ÜKyd umgewandelten Zinne entsprechen. Die Ver-
hiltnisse, welche ich hier angebe, sind ein Millet-
werth aus mehreren Versuchen , deren Resultate
stets mit einer sehr emp&ndüchenProbirwage geprüft
worden waren,"
„Die Schwierigkeit, welche die Legirung erner
kleinen Menge Zinn mit einem Metalle wie Silber
hat, war Veranlassung, dafs ich mich begnügte das
Zinn blofs für sich in die Salpetersäure zu werfen,
welche das Silber, mit einigen Tausendtheilen Gold
legirt, enthielt; dieOxydation des einen unddie Auflö-
sung des- andern beschleunigte ich durch gelinde Wär-
me. Die Verbindung ging mit der nämlichen Leich-
tigkeit und Schnelligkeit vor sich, als oh das Zinn
mit dem goldhaltigen Silber zuvor legirt gewesen;
and beständig war die Ersebeinuag der Purpur|uba
288
M i
das Resultat dieses Processes, Brachte ich Zinmni:]
mit Salpetersäure und jenem Silber in Beralirung
zeigte sich dieser Erfolg nicht ; das Silber ]uste
auf, ohne daFs das darin vorhandene Gold an
Zinnoxyd getreten wäre. \Vie soll man diese 1
schiedenbeit des Verhallens erklären , als durdi
Annahme, das Zinnoxyd künne sich unter dii
Umständen nur im Entstehungsmomente mit (
Golde verbinden?*) Wissen wir nicht , dafs mei
re Körper sich mit anderen ledighch Im Momsati
rer Wiedergeburt vereinigen?"
„Da ich die vorherigen Versuche blofs mit
pelersäure angestellt hatte, indefs doch auchdieQ
gen Säuren versuchen vpollte; so stellte ich zwei
girungen dar, die eine blofs aus Zinn und Gold,
andere aus Zink, Gold und Zinn, jedoch so, daCs
beiden letzteren Metallen eine nur sehr geringe AI
ge im Verhältnifs zürn Zinke angewandt wurde.
Theil dieser Legirungen wurde (jede für sich)
Salzsaure in Berohrung gebracht; Zink und Zinn'
sten sich ohne Färbung auf, und auf dem Boden
Gefäfses kamen die Goldiheilchen zum Vorschf
Es ist sehr wahrscheinlich, dafs die Bildung des G(
purpiirs verhindert wurde durch die Verwandscl
der Salzsäure zum Zinnoxyd; eine Meinung, wel
flberdiefs noch in der Leichtigkeit, mit der jener
der GqIJpu'PUI
hen glaube ich bemerkt xu hibeti. i
n Zinn zugleich dat Oxyilul und □
nd nämlicb dia Purpur am idlönil
wenn ich gfMiiientlicb Zinnoxydul- mit Zinnoxyd- Aullöl
Torra^ngt und Üoldauflosung zusammenbrachte. Auth
ter dip.cr Vorausjeczung MUt »ich die VeMchiedenheit
ErfolBi in obigen beiden Veriuchen erklflfen. Doch '
ich felegenbeidich die&B bloh tlüchiij^a Bemerkunj; ^t
taiioi^iu, _ _ ,_ '^i'^HSr —
'.litT ileri Pta'pur des ('(miits. 2 £ 9
in Cblorsalpetersäure sich aufiflstj eine Stütze
,Da ich sähe, dafs die Salzsäure, auf diese Legi-
1 nicht so wirkte, wie ich es wünschte, so un-
■Yich beide der Einwirkung von Saljjelersäure;
Id kam die Purpurfarbe, sowuiil in dem einen, aJs
1 anderen Gefäfse zum Vorschein, mit dem ein-
Uaterschiede , dafs die von der Zioklegirung
irgebrachte .schöner war, als alle übrigen, die
fSher erhalten hatte."
„Diese kleine Zahl von Versuchen genQgt, mei-
leinung nach, um den Zweifel zu heben, ob das
in diesgr-VeFbindung sich wirklich in tnetalli»)
ande befinct?. Ich will diese kurze NotiZ'J
erkung für solche Personen schüefsen,
sich mU^tlenx Handel von Silberstoffen abge-
ind vorzüglich für die Probirer, welche hä'ulig
irPrflfung beauftragt werden, ob diese odei
larre Gold enthalte. Immer wird Goldpurpur"
Iden, wenn das Metall neben Gold zugleich ei-!'
ime Zinn enthält, wenigstens indem Falle* j
man die Probe nicht zu^^r mit Blei coupellirt J
Diese Operation wird zwar in den meisten'^
vorausgeschickt; es konnte jedoch gesche-,,
dafs man sie in dringenden Augenblicken un«
re, und in diesem Falle könnte leicht ein sehr
i^iger Irrlhum dadurch entstehen, dafs der
^te Purpur sich in der Säure schwebend erhal-
id so zu der Meinung Veraiihssung geben wür- ,
ie geprüfte Metallmasse enthalte kein Gold.
;ens, wenn auch die rotlie Substanz wirklich
kf and in einem Weinen Tiegel gesammeVt ^ioa;
'7. H. 7. (N- (1. n. a«. \V\- »1 V^
L
290 Schivei^ger -Seidel
geglohet wflrde: so würde sie doch nie die..
Farbe des Goldes annehmen, vielmehr wün
nach starker Erhitzung schwärzlich grau ersch«
Diese Thatsachen sind ohne Zweif^ in
Gant, und auf den ersten Blick erscheinen sie
lieh als schlagende Beweise fürdie'Ansicht, welcl
zur Stütze dienen sollen. Der Goldpurpur wQrdi
nach seine Farbe lediglich dem fein zertheillen
verdanken, welches dein Zinnoxyde niethanü
gere>engt ist; denn eine c7ieni(Äc/ie Verbindung
beiden Körper ist wenigstens nicht wahrscbf
Und wenn man, von diesem Gesichtspuncte aa
nehmen wili, das Gold werde in sp fein zertl
Zustande auch anderen farblose» Körpern die
(^e Farbe ertheilen, wie dem farblosen Zinni
so ist leicht zu verstellen, wie der Graf U üSa
durch Fällung der, mit erdigen Salzen gemi!
Goldlösung mittelst koiilensauren Natrons, um
Erhitzung des Niederschlages bis auf einen g<
Grad, gleichfalls einen Goldpurpur erhalten
(Journ. alt. R. Bd. XXVIil. S. 164 ff.) Die
Chemiker, welche der von Marcadieu verfo«
Ansicht beistimmen, haben überdiefe nicht]
Umstand für sich, dafs der Goldpurpur in sei
nigfaltigen Farbenabstufungen sich darstellet
sondern den noch viel wichtigem, dafs nj
bekannten Versuchen von U Maisire, BfrzeStu
der Goldiösung selbst, durch Vermischung n
reren organischen (desoxydirenden?) Subj
Purpurfarbe ertheilt werden kann.
Aber die zuletzt von Marcadieu erzShIt
suche erregen doc\i eJDi^esfteeÄTvVAu. MCEdl
über den Purpur äei Cassius.
I derXhat, dafs lediglich mit Salpetersäure und
it auch mit anderen Säuren , namenllich mit Salz-
'e,und eben so wenig mit Zinnoxyd, (S. 288.) Gold-
lur sieb erzeugen liefs; offenbar aber fehlt esdem,
MarcarfitKalsUrsach dieser Erscheinungen angiebt,
'erständlicher Klarheit. Es ist aber liier zu
en, was auch jy«^hervorhebt, (in seinem Hand-
i der analytischen Chemie^ 2. A. 1625. Bd.
18.) dafs die salpeterige Säure kleine Antheile vi
[ aufzulösen im Stande ist, woraus allein schon!
orgebt, dafs Slarcadicu's Versuche keinesweges
tändig beweisen, was sie beweisen sollen.' Es
it hier vielleicht eine Umkehrung der Ersch«
'en Statt, welche Jrazlar in seiner ausgezeigl
D Abhandlung über gegenseitige Metall reductii
i(S. 137.) beschrieben hat. Wie dort nämlii
[eicht lösliches, positives Metall, (Eisen")
rigsaurer Salpetersäure negativ, und darum ui
islich wurde, so erlangt unter den nämlichen Ui
lea das, im Verhälthifs zu jener Saure Ursprung?^
negative, demnach unauflösJiche, Go^tJ vielleicht
1 gewissen positiven Zustand, und wird so we-
lens zumTheil auflösbar. ündda^wieausfi"?ap.v.
■ Untersuchungen über das natürliche Elektrui
Iräge u.s.w.B.IV.S.ö. — vgl. auch oben S.27Q^
aus der Scheidung durch die Quart, zur GenQj
inntist — der Ueberschufs eines unauflöslichen
f (Gold) eine gewisse Menge des damit verbui
aufiöslichen (Silber) gegen die Auflösun,
itzen vermag; sollte nicht, dürfen wir fragetrj
I der umgekehrte Fall raÜgUch seyn, und eii
Ueherschufs auflöslicher Metalle dit 5).e,vd\i.(
19 *
298
Sc All
Seidel
ge Auflösung einer gewissen Menge des damit v
buadenen unauflösliclien bewirken künnen? Int
Tliat berichtet 'Pdlclicr wenigstens vom Goldox]
analoge Thalsachen. Er zeigte nämlicb, dafs,'a
fser der Salpetersäure und der Schwefelsäure, kei
der Sauerstoff säuren das Goldoxyd aufzulösen ve
möge, und jene auch nur im concentrirten Zustan
und mit Hülfe der Wärme; Wasser fällt das
oxyd wieder aus. „Ist das Goldoxyd aber vermei
mit einem anderen Oxyde, etwa mit Zink- oder Ml
gaqoxyd," fährt Felkiier fort, (Jahrb. 1621. Bd,
S. 311-^ „so nimmt auch schon eine, mit 3 bis4Tt
Jen Wasser verdünnte, Saipetersäure neben dem fre
den Oxyde etwas Goldoxyd in sich auf, das eich al
bald wieder niederschlägt. Die Anwesenheit eii
fremden salpetersauren Salzes begünstigt also dieA
lösung des Goldes in Salpetersäure ; vielleicht wir]
dieseSalze Wasser entziehend gegen die Säure." \
dem auch sey, Wetzlar hat gezeigt, däfs selbst
dem einfachen Oxydations- und Lösungsproce
noch Manches zu berücksichtigen se,y, was fril
flbersehen oder nicht aus dem richtigen Gesichtspl
betrachtet wurde.
Ich habe auf diese Tfaatsachea nur aufmerl
machen wollen, um zu zeigen, da.{s Marcadicu'sV^
suche keinesweges entscheidend sind, sondei
so wohl für eine der seinigeo entgegengesetzta Mf
nung benutzt werden können. Denn Pdlel'ier hat
der oben angeführten Abhandlung auch gezeigt, d)
das Goldoxyd in seinem chemischen Verhalten, g
den Säuren nähere und mit Alkalien, Erden (ai
wohl mit schweren Metallox^deo'J Verbindupgea (
über den Purpur den Ctmius. 293
tt die zuweilen erst in höherer Temperatur
iför Le Blaistre's Versuche sprechen) zu Stande zu
imen scheinen. Von diesem Gesicfatspuncte aus
rde der Purpur Le Maislre's als goldsaure Erden zu
'achten seyn, während vor der Hand noch dahin
;ellt bleiben roüfste , ob der Purpur des Cassius
So fern Schweigger's in der Anmerkung zu S. 288.
[eFpbrte Erfahrung bei genaueren Versuchen sich
tätigte) als goldsuurea Ziniioxydidosyd (nach Art
Eisenosyduloxydsalze u. s.w.) oder als goJd-zinn-
^es Zinnoxydul angesehen werden mufs — eine An-
ili welche den Ergebnissen der chemischen Ana-
!Q des Coldpurpurs, die metallisches Gold und
looxyd darin vermuthen lassen , offenbar nicht ge-
ezK widerspricht. Die Farbenabstufungea las-
sich von beigemengtem überschiissi^enZinnoxyda
Sitsa ; und was die Purpurfarbe anlangt, welche
Goldlüsung bei Vermischung mit organischen
iRtanzen annimmt : so macht uns, aufser anderen be-
sten Thatsachen, auch die merkwflrclige Färbung
Arseniksäure durch Zucker, wovon noch in diesem
fle die Rede seyn wird, aufmerksam, da£s unter sol-.
1 Umständen, wohlnicht immer blofs an einfache
Oxydation, sondern zuweilen auch an etgenthüm-
>, noch genauer zu erforschende, Verbindungen
lenken sey. Soviel ist jedenfalls gewlfs, dafs
:fe die Versuche Marcadicu' s die Verhandlungen
r diesen Gegenstand noch keinesweges abgeschlos-
lind, vielmehr wiederholte,n:iit Umsicht angestellte,
durch VersucheunterstütztePrüfung des hier Ange*
nenerst völlige Entscheidung herbeiführen kann.
W.:Mnecadieu'a VersnchB tiabea aber noch ein ua-*
294 Busso Un's Pi-iifung auf Eisen im Golde
bestreitbares praktisches Interesse; und ia dieser 1
Ziehung scbliefseo sich denselben einige andere <fol
maslische Versuche an, die zwar nicht blofs )
dss Gold sich beziehen, aber der Wichtigkeit weg(
die sie bei fernerer Bestätigung erlangen müsseD,
sie ein ganz neues Feld der Untersuchung erüffae
hier auch eine Stelle verdienen.
BiiisoUn, Obermünz wardein zu Venedig* 1
unlängst ein neues Verfahren bekannt gemacht, sA\
sehr geringe Mengen von Eisen in LegJruagen t
Kupfer, Zinn, Gold und Silber zu entdeckeo, V
cbes, bei grofser Einfachheit, nach i^u£soZ/n's Vei
cherung , zugleich grofser Schärfe fähig seyn •
( Giornalc di Fisica etc. Dec. II. T. IX. 1 8.26. Biou
S. 355. und im Auszuge im Bullet, des sc. mathSm. i
1827. No. 4. S. 261. ff.) Wir wollen seine Vet
che hier in einem vollständigen Auszüge mittheilei
1. Versuch, Von einer Legirung aus Kupfer i
wenig Eisen, ( in Verböltnifs von ungefähr 100
des erstem zu 2 Unzen des letztern) nahm Bwssö
ein laminirtes cjuadratförmiges Stück von der Schwe-
re eines Scrupels ( denaro meirico ) , brachte
in die Coupelle und gluhete dasselbe 5 bis 6 Mi-
nuten lang unter der Muffel seines Problrofeo, der
Oeffnung nahe, an einer Stelle , wo die Temperatur
beinahe den Schmelzpunct des Zinns ^ungefähr
180° C.) erreichte. Nach dem Erkalten zeigte rieb
die Oberfläche des Metalles leicht gerunzelt, und
von dunkeler, ins Schwarze ziehender Farbe. Du
oberflächhche Oxyd wurde mit einer messingeiieii
Haspel getrennt, auf Papier gebracht und mit
Jtffl^oete eef ruft |^^^^«^c^^^^^^
imd in anderen Metallen, anj- trockenem Wege. £95
Et zu werden. Oft wiederholte Versuche der Art
Ken stets denselben Erfolg,
2. Versuch. Ein andsres, gleicbgeformtcs und
ben so schweres StQck derselben Legirung, wurde
ein dünnes Blättcben vom reinsten Zinn, durch 9
las 4nialige Umwickelung, eingehüllt, und letzteres, .
Iiirch einige Setiläge mit einem messingenen Hammer,
das erstere gehörig angedrQckt. Dann wurde
IS wie im vorigen Versuche behandelt. Nach dem
rkalten zeigte sich die OberSäche des Metallgeml-
:hes ein wenig aufgetrieben, pulveriger und voa
ihwärzlicher Farbe. Das oberflächliche Oxyd gab,
|ls es wie oben getrennt und der Wirkung eines Magne-
es ausgesetzt wurde, ganz deutlich die Gegenwart des
Eisens zu erkennen. Das nämhcbe StQck wurde auf
ifieselfae Weisa einer nochmaligen OxydatioD ausge*
letzt, und lieferte auch zum zweiten Male etwas
iorch den Magnet anziehbares Oxyd, aber weniger
ils das erste Mal; bei einem dritten Versuche liefs
ich kein Eisen mehr durch den Magnet nachweisen.
jLucb hier lieferten oft wiederholte Versuche stets
beselben Resultate.
S. Versuch. Um das im vorigen Versuche be-
iBchtete zu bestätigen, wurde ein Stück reines Ku-
*er, wie zuvor, in eii^ Zinnblättchen eingehüllt, und
igens auf dieselbe Weise behandelt. Nach dem Er-
lalten war die Oberfläche dieses MetallstückeSgleich-
alls etwas aufgetrieben und weifs gefärbt, mit einem
eicht en'li vi den Schimmer, verhielt sich mithin ganz
srscbieden von den in den vorigen Versuchen ange-
randlen Metailstilcken; es war durchaus keine Spur
yi. Schwarz vorhaadea. Der Magnet ^e\^^wfe^s^fe«iw)^
295 Bussolin'i Prüfung auf Eisen im Golde
£influls auf das von diesei Oberfläche abgekrat;
Oxyd.
4. Vtrsucli. — Ein Stück Zinn wurde auf gl
che Weise behandelt. Nach dem Erkalten zeigte sj
seine Oberfläche etwas aufgetrieben; die Farbe di
Seiben war gleichmsfsig weifs. Auch auf dieses Qj^
blieb der Magnet ohne Wirkung.
5. Vcrmch. — Ein eben so schweres, wie
den Früberen Versuchen, und ebensogestalletesSlfl
einer Legirung von Zinn und Eisen (aus deuself)
Verhältoifstbeilen dargestellt, wie die erwähnte X
pferlegirung) wurde ganz wie oben behandele 1
Oberfläche der erkaheten Legirung Zeigte sich I^
gerunzelt und von deutlicher, daurend schwäriljcl
Farbe. Das abgelüste Oxyd wurde vom Magneto
wenig angezogen. Als aber ein Stuck reinen Kiijifi
in ein Blatt von dieser Eisen - Zinnlegirung eingel
und nun wie gewöhnlich behandelt wurde > so zuj
sich die oxydirte Oberfläche ungleich mehr anfgett
ben als zuvor, zugleich war das Oxyd von schwer
rer Farbe, in reichlicherer Menge vorhanden uodi
Magnet wirkte viel stärker darauf. Dieser Versi
würde sehr häußg und stets mit gleichem Erfolge v
Bussolin wiederholt, und er schliefst daraus, daGs i
in der Zinnlegirung enthaltene Eisen durch den I
net leidhter erkennbar werde, wenn man es beill
Versuche um ein Stuck reines Kupfer wickelt.
6. P'trsuch. — Zfü*sn(instellte dreiLegirungeBll
Gold und Eisen (in denselben Verhältnissen wie die v
erwähnten) dar i die erste mit reinem Gold, diezm
und dritte mit Kupferlegirungen, welche 0,900 ^i
0,800 reines GolJ enthielten. Diese drei Leziruoj
and in anderen 3XeCaUen, auf trockenemJt'ege- 297
fden, jede för sicli, in ein Zinnblättdieo eingesclila»
und wie zuvor behandelt. Die Oberflache sämmtli-
MetallsLiicke zeigte sich, Dach dem Erkalien, etwas
jetrieben und von röthüchweifser Färbung. Die
ung des Magnets auf das voo den Oberflächen
,elben abgelüsleOxyd, war schwächer bei der Le-
ng mit reineui Golde, als bei den beiden übrigen,
sbe zugleich Kupfer enthielten. Bei einer zwei-
Wiederholung des Versuchs pit den nämlichen
ilstücken zeigten sich noch Spuren von Eisen}
aber bei einer drillen Wiederholung.
7» fersuch. — Obgleich es schwierig sey, das
br mit Eisen zu verbinden, sagt Eussolin, so habe
idoch mit einer Legi rung versucht, welche 0,900
feS Silber enlhaiten ; das Eisen wurde in dem ge-
inliphen V~erhällni.^se hinzugesetzt. In dieser Le-
ng (welche Biissolin jedoch nicht für vollsländig
igen.bält^ zeigte der Magnet bei dem oft genann-
Vfltfahren stets den Eisengehalt an. Die Farbe
►herflächlichen Oxyds war schmutzig weifs, mit
I Schimmer; und sollte der Versuch gelin-
, so durfte die Temperatur nicht so sehr erhü-
werden, wie bei den übrigen Metallen. Die •
Jeiohfürmigkeit der Legirung würde es überdjefc
dg machen, mehrere, von verschiedenen Stellen
«ornmene , Stücke derselben zu prüfen , um
lioliaa Irrthtimern zu entgehen.
„Ich zweifeJe nicht," schliefst Dussolin, «dafs
angegebene Probe und diese eigenthümlicheSchei«
g deS Eisens, zurErkennung selbst noch kleinerer
mroengen } als bei meinen Versuchen vorhanden
/BUj, nüt eittschiedeitein Erfolge aogewaadt wer-
298 Serullas über j^ussc/ieiäun-^ des IFismuth»
den könne, und dafs sie auch für andere Legirungea
sich ebenso gültig erzeigen werde." Und er hf^t
die Meinung, dafs diese Erscheinung einen Beweis
davon liefere, wie die Verwandtschaft der Moleeü-
le auch selbst in einer gewissen Enlfernung noclt
Wirkung üufsere, indem er diese merkwürdige Scliw-
düng des Eisens ableitet von dessen Verwandlschal
zuin Zinne,
In der Tliat gehört diese Ausscheidung des
sens aus einem Gemische verschiedener Metalle^
ne vorhergegangene Auflösung und sogar ohneSi
zung, zu den merkwürdigsten Erscheinungen;
erinnert einigermafsen an die EfSorescenz mebrei
Salze, Sollte sie sieb bei wiederhoUen Versuches]
bestätigen, so läfst sich erwarten, dafs Sie,
gesehen von dem prakti<ichen, dokimasiischen '
theil, welchen sie gewährt, noch ein ungleich«
tigeres und allgemeineres, wissenschafiliches lall
se gewinnen, und Licht über manche, bis jetzt u
klärliche Erscheinungen ^ z. B. über die von JH
Jahrb. 18^7. I. 139. erwähnten) verbreiten wc
Ob sie zugleich an die von St'ruUas beobachtete i
Scheidung des Wismuths aus dem Quecksilber,
den von diesem Naturforscher zuerst bemerf
elektromagnetischen Wirbelbewegungen kleiner!
cke von Kaliumlegirungen auf, mit einer dännen W
serschichtahergossenem, Quecksilber, auf irgend ||
Weise werde anzureihen seyn, müssen wir vor
Hand dahin gestellt seyn lassen.
Von dieser letztern Erscheinung wurde tn
im 3ten Bande des Jahrbuchs S. 241. Nachricht,
geben ; unlängst ab» \iU. äeruiUtu \i:i^«:si<^'adec« (U
aus QuecJ:sillier durch Kaliumama^ai
£99
■DthCmliche Abscheidung des Wismutlis vonN«uem
iporgehoben , in einem Aufsatze, (^Ann. de Chün.
irebr. 1827. T. XXXIV. S. 192. ff.> welcher
Pcbst in der Absicht verfafst wurde, um gegen
kIuI (Jahrb. Bd.XlI. S. 1 19. u. Bd. XIV. S. 215.)
Priorität der genannten Entdeckung, auch in Hin-
Bt auf die Ableitung jener Erscheinungen aus elek-
Icbem Gesichtspuncte , in Anspruch zu nehmen.
s beruft sich zu dem Ende auf seine beiden frü*
■en Abbandlungen im Journ. dePhye., de Chim. et
. naiur. T. XGI. S. 170. und T. XCüI. S. 115.,
Lcht nur deren elektrischen Ursprung mit
Btlicben Worten angegeben, sondern auch (was
hei abersehen) die, durch das sich entwi-
Blade Wasserstoffgas bedingten, mechanischen Be-
■gungen streng unterschieden habe von den durch
\ elektrischen Slrümungen erregten. Es wQrdo
fcwcckmäfsig seyn, wenn wir tiefer in diesen Prio-
tsjitreit uns einlassen wollten- nur die uns zu-
inleressirende Thalsache wollen wir aus-
da sie zugleich ein, noch nicht genug beach-
ka, merkwürdiges Beispiel der 2uweilen aufseror-
tlichen Wirkung der Minima in der Natur liefert.
t wollen ScruUas selbst sprechen lassen.
i — und sogar eine noch geringere Menee
luecksilber aufgelösten Wismuths," sagt Sendlas
\. de Chim. T.XXXIV. S. 195 ff., „läfst sich ent-
iken uiid augenblicklich sichtbar machen, durch
izufDgung einer gewissen Menge von Kaliumamal-
und etwas Wasser. Man siebt aus dem Innern
Masse ein schwarzes Pulver sich erheben» cItvö
\aBg roD Wismuth mit äufserst !ciQ lert^veWt«.«».
^^«o^^iön^mineinzertEeiUetn Quecksilber vei
den sind, wie das Wismitth,*'
ScruVas glaubte anfangs, dieses schwarze
Ter sey eia Hydroid, und die Umstände, untei
' eben es zum Vorscheio kommt, schienen diesei
sieht in der That günstig; er konnte jedoch k
Wasserstoffgehalt darin erkennen, und meint d,
dafs, wenn eine solche Verbindung wirklich Sta
fuaden, so könne sie doch einen nur ganz ephen
Bestand gehabt haben. Es sey übrigens diest
scheinung gerade beim Wismulhe so cliarakterisi
dafs sie als das empfindlichste Reagens auf den
muthgehalt des Quecksilbers betrachtet werden
ne. Bekanntlich istaber vonHwsr/irf und^y^{J
1825. ir. 203 ff. u. 1826. III. 227 ff.) derselbe
wenig.i^tens ein analoger Procefs, jedoch mit Bei
sichtigung anderer Erscheinungen, als PrOfungi
lel desselben Metalls auf verschiedene andere I
rungen empfohlen worden. Ueberhaupt stefaec
Angaben dieser drei Naturforscher nicht in vötli
Einklänge mit einander, und es scheinen neue'
suche nöthig, um diesen herbeizuführen. Vor
Hand wollen wir uns damit begnügen, zu bö
■wie Sc'rullas diese Erscheinungen zu erklären
sucht.
Das reine Kaliumamalgam spiele imelektris«
Siaae die Rolle, eiQKS nut «Vnlidataimi.t'ww y;
aus Ouecksilher durch KuJiumamttJgam. 301
Metalles, sagt er, nur langsam zersetze es sich
bei gleichzeitiger Berührung von Luft und Was*
omme aber ein anderes MelaJl binzu, wie der im
ksiiber enthaltene Wismulh, so werde sogleich
alvanische Kelte constituirt und die Zersetzung
leitet. Wasserstoffgas und Kali treten, sowie
ich bilden, zwischen die Molecüle des verbun-
I Quecksilbers und Wismuthes, und drängen
ben aus einanderj das geringere specifischeGe-
: des Wismuthes, noch vermehrt durch das Was*
iffgas, von welchem die einzelnen Molecüle so>
gen eingehüllt würden, sey die Veranlassung,
liese sich auf die OberBäche begeben. In dem
S, als diese Trennung des Wismulhs vor sich
, werde die Zersetzung des Wassers immer leb-
r, undi so zu sagen, tumultuarisch durch die
Dg einer grofsen und immer grüfserea Anzahl
BT Säulen.
Die Beurtheilung dieser Theorie bleibe dem Le-
[elbst überlassen. Nur eine hierher gehörige
mehe wollen wir noch hervorheben, denn Äe-
glaubt} dafs sie bei dem Studium dieser Pbäno-
besondern Vorlheil gewähren könne. „Bringt
" sagt er, „Kalium- und Ammoniuniamalgara
ure ammoniacal de polassium ei de ntercure) un-
De Auflösung von Salmiak, und berührt man es
Dach einiger Zeit, irgendwooberllächlich mit ei-
fetallspitze: so tiberzieht es sich blitzesschnell
Maschen, welche hier so lange verharren, als
[etaUcontact unterhallen wird."
V. Am Schlüsse dieser Bemerkungen werde
eil» merkwürdige Goldvscbmdung eiw'i^aV«
302
Br
nnrlinn uhcr dfia KnciVs;d^d^
die der gewalligen Explosion wegen, welches
ihrer Zersetzung veranlafst, schon längst und vi
die Aufmerksamkeit der Chemiker auf sich ge
hal — das Knallgold.
Die auffallendeErscheinungbei derDetont
dieser Verbindung, dafs nämlich die Gefäfse
sonsiige Unterlagen, auf weichen sie an freier Lu
lonnirt, zerschmeliert, oder dafs dabei Löcher ii
selben geschlagen werden, wahrend verschlc
Gefäfse (z. B. Glasröhren) unverletzt bleiben, i
dasKnallgold, in solchen erhitzt, nicht detoi
sondern sich lediglich zersetzt — diese auffa!
Erscheinung hat der Artilleriehauptmann Bria.
durch eine eigenthümiiche Theorie zu erklären
sucht, welche er in einem besonderen Schrif
„Essai chi Uli que sur les rcactiotis fulminantes*' (^\
18i!5 22 S. in 8.) auseinander zu setzen bemüht
Em kurzer Auszug davon findet sich im Bulle.
ac. muthem. etc. luli 1825 S. 38. Wir wollei
Wesemliche daraus in aller Kürze mittheilen.
Brianchon fahrt zuerst für die oben aogef
Tliaisache die Erfahrungen TraUin&s, Lern,
Bergmann's, Sage's und Scheele's an, und macht d
aufmerksam, dafs das cyansaure Silber und das .
rannte Knallpuiver dieselbe Eigenlhilmlichkeit
bieten. — Dannschlägter vor, dasKnallgiild zuben
durch Auflösung des Goldes in einer Mischung
Salpetersäure und Salmiak und durch Hinzufilgui
ner schwachen Kalilusung bis zur vollständigeqA
bung der Flüssigkeit.
Diese Flüssigkeit enthält nun anfangs, nacl£
cAorif ein lxcyslal\isii\i»%& 'ObY^^Uatz augJ
imd die Theorie der Fulmjnaiinn.
303
■alzsaurem Golde und 3 MG, Salmiak beslehertd ZZ
.iu3l^ +3JVHffW; beim Hinzufügen der Kali-
^jsung erhält man das aus 1 MO. Gold und 5 MG.
Aintnoniak bestehende, KnaIlgoId> und er beweist diefs
Urch Lcmcry's Erfaiirung, welcher aus 3 Tlieilen
l 4 Tbeile Knallgold erhallen hatte. Das Mi-
||«iigsge wicht des Goldes sey 2486, das des Am-
iniaks 214,57, das goldsaure Ammoniak wiege
|09,71; mithin entsprechen 3 Gold 4,139 Knallgold.
Bei der Delonnalion aber erhalle man 1 MG.
^d, aSiicksloffgas und Ö Wasserdampf = ^u + 3
-9H='0; das Knallgold bedürfe demnach 6 MG.
lerstoff, um diese Producte 7U bilden. Diesenun
Eere die Atmosphäre ; und Brianrhon erkljrt dem
teh alle Fulminaiionen durch I^erabsiOrzung des
berstoffa der Luft auf Hie fulminirenden Verhin-
Bgen um oxydirte Producte zu bilden. So verhal-
S sieh bei Bnycn'« Knallp ulver aus 11 Tb. trocUe-
n Qoecksilberoxydhydrat und 2Th. Schwefel, hei
I andern aus 6 Th. Silheroxydhydral und 5 Th.
Bwefel. Das gewöhnliche, aus 1 Th. Schwefel,
J'h. Kali nur 3 Th. Salpeter bestehende, Knallpul-
■ zertrilmmere eiserne Gefäfse, in welclien es an
^ier Luft detonnirt, verletze aber nicht die Glasge-
welchen es sich nur zersetzt.
Die knallenden lodin-und Chiorinslickstoftver-
nduDgen könnten, meint Brianchon, amoniakali-
B Oxyde seyn, in welchen das lodin oder Chlorin
t Rolle der Base spiele, (pourraicnt clre des Oxydes
moniacauart! base d'iodc et dec7dore)und würdensich
faoD bei Berührung mit der Luft osydiren.
6 Ceotisr. cjansaures Silber in einem \i\«^»*
304 Bridnchnn's Theorie (1er Fiilminolion.
se liegend, zersdimetlern dasselbe, nenn sie
puffen; 12 Centigr. in eine 6 Litres Fassende, a
Der Schnur aufgehängte, und mit den Hals in Wasl
gttauchte Retorte, lieferte viel Licht, eine gn
Menge Gas, und reducirtes Silber. Brianchon \
inutliet, dafs hierbei in einem leeren Gefäfse 1 B
Silber, 2 Stickstoff und 4 Kohlenoxydgas, an fr4
Lnft aber 4 MG. Kohlensäure sich erzetrgen.
Alle diese Umstände veranlassen Brianchonz
sehen Exflosion und Fulmination eine scharfe Grei
linie zu ziehen. „Die Ejrphsion," sagt er, „isl sq
das Resultat einer einer einfachen ex-pansiven i
Die Fulmination ist ein complicirtes Phänomen; scj
mechanische Wirkung beruht auf vereinte cjrpt
und compressive Kräfle."
Herr Praiessor Liebig hat in seiner schönen AI^J
bandlung über die von ihm entdeckte KoTilenstictsioff- ■]
suurej welche gleichfalls mehrere knallende Verbin-
dungen liefert, die jedoch in verschlossenen Geükia
viel stärker explodirten , als in offenen, gegen die^e
Theorie Briaiichori's Einwendungen gemacht, (Jahrb.
1827. 1. 385.) und offenbar bedarf diese- aucb-f
eine noch viel sorgfältigere Prüfung. Leicht ist!
aber einzusehen, dik Brianclioii die von Liebig ä
fiilirlen Thatsachen mit seiner Ansicht sehr wohl V
träglich finden, indem er jene Salze den eoTpiodirmdaA
und nicht den fulminirenden zuzählen wOrde.
wird sich nur fragen, welche Producte sie bei !
rer detonnirenden Zersetzung liefern.
AehnJich wie die detonnirenden kohlensticksfi
Salze scheint es sich bei einigen interesswl
teil, mit sauerkleesaurea Salzen angestellten, imJmnt'm
\armaciel
Vermc/ie viil muerlleesauren Salzen. 30J
taocNov. 1826. S. 375. mifgetbeilten, Ver-
von Serutias zu verhalten, die wir nach dem in
lifff. des sc. mathern. elc. April 1827. S, 270. da«
[egebenen kurzen Berichte hier noch anscblie-
(pollen.
.Reines, getrocknetes, sauerkleesaures KaU,"
!S hier, „sowohl saures als neutrales, liefert, wenn
r gleichen Theilen Antimonium zerrieben und
s lonigstQ vermengt, dann in einem verschlos*
Tiegel ungefähr 8 — 10 Stunden lang der Hitze
Scbmiedefeuers ausgesetzt virird , jedesmal me*
hes Antimonkalium. Wird wolil ausgetrock'
Bauer kleesaures Blei und Kalium,' vrelches zu>
irgfältig von anhängendem Steinüle gereinigti
(kleine Stückchen zerschnitten worden, in ei-
^srähre dermafsen mit einander gemengt, dafs
Ueberschufs vorhandene sauerkleesaure Salz
tium überall bedeckt, um dieses vor Berührung
Ir Luft zu schützen : so tritt beim Erwärmen
Gemenges, noch ehe die Temperatur so hoch
ien, um die Zersetzung des sauerkleesauren
ohne Kalium bewirken zu können, plötzlich
Iftige Detonnation ein; metallisches Blei über-
ie Wände der Röhre, das Kalium ist oxydirt,
ihlenrückstand ist siebtbar. Die Prüfung des
ier momentanen Zersetzung resultirenden Ga-
■de Licht über die Natur der sauerkleesauren
a verbreiten im Stande seyn; bis jetzt aber
Apparat, in welchem ich sie aufzufangen
) noch jedesmal bei dieser KrpJosion zerschmet-
»rden. Das auf gleiche Weise behandelte sauer-
are Kupfer erzeugt ebenfalls eine sehr starke
r
506 Bimai iih. VarsteUtnig d. rnnetiÜulilenoaoyd^
Detoiinalion und metallisches Kupfer kommt da
zum Vorschein.**
Was aber die Natur und Zusammensetzung!
S^uerUIeesäure anlangt, so herrscht darüber bekai
Üch kein Zweifel mehrj denn wäre Döbereh
(mehrfach bestrittene) Ansicht nicht die riebt
so begreift man nicht, wie Dumas {Ann.de Chim.
Septbr. 1S26.) dazukommen konnte, foJgendesV
fahren zur Darstellung des chemischen reinen H
oxydgases zu empfehlen. Sauerkleesalz wird
seinem 5 — öfachen Gewichte concentrirlerSchw*
säure vermischt und in einem zweckmäfsigen t
parate erhitzt, das sich entwickelnde, aus glei
Tbeilen Kohlensäure und Kohlenoxyd besEehc
Gas aufgefangen und die Kohlensäure durch Beb:
Jung mit kauslischem Kali entfernt. — Dieses 1
fahren bietet zugleich ein einfaches Mittel dar,
käufliche Sauerkleesalz vom gereinigten Weins
zu unterscheiden, welcher letztere, bei gleicher
Handlung, Kohlenoxydgas, Kohlensäure, scbwa
ge Säure und einen schwarzen, die Flüssigkeit I
benden, Absatz von Kohle liefert.
Zuletzt werde der Leser hier noch aufmerk
gemacht auf einige so eben eingegangene Bemerl
gen Über das Bromgold, vom Herrn Professor I
padim. die noch im laufenden Hefte mitgetbeUt 1
den sollen.
p'ermiBcJite mineralogische Bemcrluugen,
mi Ige ih eilt vom
Professor j^iigust Breichaupt in Freiberg.
Beitrag zur Kenn tnifs der Wismuthhlende, na-
taatlic/i in Bezug auf ihr chemisches V^erfialtenf
jt u e u » C B r e i t k a u p t.
1. ChemUche Unursuchung der Wismutkblende.
Schon über ein Jahr mit den mineralogischen
Versuchungen der Wismuthblende fertig, koönta
I mit den chemischen bis jetzt noch nicht ins Reine
nmen, insbesondere weil es an sattsamer Mengedes
Oerals gebricht, und die eingeleiteten Untersuchun*
■ mit denen anderer Mineralien in Verbindung ste-
B. Ist das Folgende auch nicht geeignet einen voll-
nmenen Aufschlufs zu geben , so scheint es mir
tschon merkwürdig genug, um bekanntzuwerden.
Meine erste Vermuthung über die Gehaltlheilo
tes Minerals ging dahin, Wismuth und Schwefel
'.wichtigste Constituentea zu finden. Wismuth
r bald aufgefunden ; alleio nicht so kam es mit dem
IwefeL Die eingeschlagenen, mehrfach wiederhol»
I Versuche waren folgende:
Für sich auf der Kohle in der Oxydaftons - Flani-
pchmllzt die Wismuthhlende bald zusammen, ihre
iKel nelkenbraune Farbe ändert sich dabei in die
cbsgelbe um. Die Kohle beschlägt an der Seite»
l wo die Flamme kommt, roth, in den andern Rich-
gen mehr weifs, am Rande zum Theil bläulich,
1 dem Mittelpuncte hin grünlich weifs. In derBs-
iions- Flamme wird das Korn weifs und die KohU
vhlägt stark grün. Nur zuweilen erkannte ich ei-
L sehr schwachen Knoblauchgeruch.
20 •
SOS B r e i t h a u p t
la der offnen GJasrvhre, an deren einem I
Lackmus'- und Fernatnbuk-Papiere eingelegt, 7
sich keine saure Reaction, die Röhre bekommt n
einen geringen weifsen Beschlag.
• Mit Soda in der Oxyäotiom - Flavime enisl
bald eine ziemlich klare, grünlichweifse Per]e,
der untern Fläche etwas reducirtes Metall. In :
Heduclions -Flamme starker gelber Beschlag, amR
de mit bläulichem, auf welchen sich späterhin ^Jl
□lebt am äufsersten Kande^ etwas grüner auflegt.
Mit Phosphorsalz ja der Oxydations - Flau
sich sehr leicht auflösend, entsteht eine weibs I
fae Perle, stellenweise mit weifsem, ins BlaaBn
lenden, und auch mit rothem Beschiage wie oben<i
der Reductions- Flamme zeigt sich wiedei
lieber Beschlag nach der MiLte, ein blauhch weij
nach dem Rande hin. Etwas Kobalt -Solutioa )
zugebracht, vermag das Ganze zumKochen zu bring
7Hi(£f>rojr erhielt ich, nachdem eineUnzaU'
Bläschen entwickelt war, ein blafs gelblj^hgrfl
Glas. Bei noch mehr Zusatz von Borax wird (
selbe farbelos.
BTU Boraa: und Kohle zusammengerieben, scfi
den sich in derReductionsflamme sogleich vieleMetiJ^
kilgelchen aus. Dabei ist die Kohle stark oliveDgrfln,
entfernter von dem schmelzenden Körper weifs, wei-
ter hinaus blaulich beschlagen. Behandelt man (
ausgeschiedenen Metallkörner aufs Neue und far »lÄ
und läfst sie allmälig verdampfen , so wird der Be-
schlag zum Theil nur olivengran, zum andern Theü
schön schwefelgelb.
wdj
ndfl
zur Kmmlni/i der fFismuMienJe. 309
In der Hydrochlorsäure schliefst sich die Wis-
uthblende leicht auf j es blieb indessen ein kleiner
Bckstand, der sich als Kieselerde zu erkennen gab
&d von einer mechanischen Einmengung herrührea
Onote. Durch Schivefel Wasserstoff schied sich aller
fismuth aus, und dieser Scbwefelwismuth nahm
dd metalltscben Glanz an. Mit Barytwasser gab
1 Theil der Flüssigkeit sodann nicht die leiseste
ibung. Diese Blende enthält also keine Spur
^wefel.
Nachdem ich mich auch Überzeugt hatte, dafs
f der Kohle nur zuweilen und nur ia manchen In-
ividuen ein schwacher Knoblauch -Geruch zum Vor-
Ada komme, und dafs Arsenik und Selen, direct
b^eSHcht, als nicht wesentlich enthalten anzunehmea
•ea: so mufste noch weiter ein elektronegativer
schungstheil der Wismuthblende aufgesucht werden,
ildicliienun an einen möglichen Phosphorgehali,
Es wurde einTheil der Flüssigkeit, aus welcher
K Wismuth ausgefüllt worden, eingedickt, und es
B eio weifser Rückstand zum Vorschein, der ia
Mitte elwas ins Gelbe fiel. Sodann wurden ei-
ge Tropfen kohlensaures Kali in einen andern Theil
Nlluüch Kochen stark erwärmten Flüssigkeit ge-
iht( so, dal'ä sie noch ganz schwach sauer blieb.
dieser gab die Salpetersäure Silber - Solution
I erst Schön gelben und dann braun werdenden
dersahlag der Phosphorsäure in reichem Mafse.
dere Versuche bestätigten diese Entdeckung.
Ich stellte auch den BcrzeJius' sehen Löthrobr-
rsuo^ "*v^hospiiorsäure an. *) Ich erhielt jedoch
•)/ ^Cüilitoliu. Nilrnberi 1821. 5^ lSO..»l*tit
510 ß r « i t h ($ u p t
kein eigentliches Fhosphoreisen ; allein von d(
(wahrscheinlich etwas zu dicken) angewandten Ksi
drahte war bald ein Drittheil verzehrt und dafür föl
lieh verwismuthet, d.i. mitWismuth schön melallt]
Cberzogen. Die übrige Schtnelzmasse war e
dunkelschwarze Schlacke geworden, während di«!
Taxsäure, mit Wismulhblende allein geschmolzen,!
gelbe Fritte gab.
In welchem Zustande Wismulh und Phosp
sich in der Wismulhblende befinden, wage ich ni
bestimmt auszusprechen; jedoch ist die Verbind
gewifs nicht leer an Sauerstoff, weil sich der Köi
ganz ruhig in der Hydrochlorsäuro auflöset. An*
ner vollkommen phosphorsauren Verbindung m6t
ich wieder wegen Mangels an Analogie mit andl
oatOrlichen phosphorsauren Verbindungen zwei
Uebrigens sind Gründe vorhanden, welch«
der Mischung andere Substanzen andeuten,
schon Wismuth, Phosphor und Sauerstoff die Hx
bestandtheile ausmachen möchten. Noch von keil
eletnentaren oder zusammengesetzten Mineralköf
habe ich einen grünen BescJiIag auf der Kohle an
fahrt gefunden. Auch giebt die Flüssigkeit, ans i
eher aller VVismuth ausgeschieden, mit blausanC
Kali keinen Niederschlag, wohl aber mit ScbweftP
Wasserstoff- Ammoniak einen grUnen, mit Gallustink-
tur einen perlgrauen. Gepulverte Wismutbblends
färbt den Veilchensaft grün unddeoKohlaufgub roi
J
uDtet andern: „Wenn die Maisp rechi put i
•chmolzen Ut, scbiebE tniD darin ein Stück einei ü
Eiitadrahtei Volt noch größerem Ourchmeiier . alt ih
Kugel." Diab m unmö^ich. E« hat nohl heitsBn lalleii,
„«diiebt iDRii ein Stück etuet ^äneaCÄ^cdTahtei hiadudti
gieisht» länget tU An Dttit\vm«*w 4«x TE^uyiV \w.;'
zur Kenninijs ätr If'uiituthllmde. S 1*1
Obwohl ich noch durch die besondere Güte des
prrn Oberberghauptmanns, Freiherrn vun Herder,
erhaupt in den Sland gesetzt worden bin, eine che-
Jsche Untersuchung der Wismuthblende vornehmen
l können, was ich hiermit dankbarlichst anerkenne :
ist doch der noch verbhebne Vorralh an Mineral
klein, um neue ausführlichere Experiments da-
t anstellen zu können,
, S. Nachträgliche minerahglicfia Bemerhangeit,
Herr Bergrath Frciesleben machte mich auf dis
(hrlichkeit des If^emei^ sehen Arsaiik-Wismuth's mit
f kogelich zusammengehäuflen Jfismuthhlende auf-
ItkEam, und ich fand in der That sehr bald, dafs
[de Mineralien identisch seyen. Was hei jenem
Krjger Bruch der Kugel zu seyn schien, ist wirk-
be keilfurmigstänglicheZusammensetzung. Schon
iher halte ich die Härte, *) das einzige Merkmal
(Sich damals aufsuchen konnte, zwischen 5 bis 6
mden. Nun erinnerte ich mich, ein in gewisser
(ähnliches Verhalten vor dem Lölhrobre mit der
fcfigeoGrilneisenerdeTftT-ner's einmal gehabt zu ha-
tt und forschte nach, ob dieselbe vielleicht eben-
■ bieher gehören könne. Denn dafs sie nicht ei-
rlei mit der dichten GrQneisenerde, mit dem Eisen-
, sey, davon hatte ich mich schon überzeugt; *)
Inannte sie ifu^t;» und machte bemerklich, dafsdie-
mit dem Eisengrün (7wcA7i/cÄi«n.'Äen7izncAen, weder
äufseres noch ein chemisches, gemein habe. Selbst in
ler Farbe zeigt der Eulytin nie etwas Grün; sitzt
tber auf Eisengrün, so kann man sich täuschen und
I Meine volUund. Chaiakteiiiük iti Minlitl- S^\U1>« S.Vil<
1; Ebenda,. S. 160. u. Si7,
818 U a r l 0 r t's
einen auf der glatten Oberfiäche bemerkJichen grOs
Ichen Widerschein für Farbehalten. — Die ricl)ti|
Bestimmung der Wismuthblcnde vereinfacht also (
Mineral- System, anstatt es zu vermehren.
Obwohl es nicht zu bezweifeln ist, dafs WM
muthblende, Arsenikwismuth, und Eulytin eine Sp(
zies ausmachen: so möchte ich für dieselbe doch o
den neuesten Namen im Gebrauche wissen* zun
ich fest überzeugt bin , dafs jeder der ewigen Nati
Gehör gebende mineralogische Classificator, dicj
Substanz anders nicht, als in die Ordnung der Bleiuk
setzen werde, in so fern er überhaupt eine solcI
anerkennt.
II, Uncersuchung des Osmelith's nach seinem Verkt
ten vor dem Lötkrohre ,
Eduard Sarkorc.
Der hierzu verwandte Osmelitk war von rJiedi
kirchen in Rhein-Baiern, derselbe, welchen H«
Professor Breiihavpt als eine neue Mineral- Sped
erkannt hatte. Die folgende Untersuchung b
dieses von der chemischen Seite.
Für sich auf Kohle geglüht, wird das AEne
schneeweifs, setzt einen weifslicben Anfiug an i
Kohle ab, ohne jedoch weiter zu dampfen» a
schmilzt an den Kanten sehr leicht zu einem weiß
Email, welches Bläschen wie mehrere zugleich &uks)
re Verbindungen wirft. Dabei leuchtet es etwl
ohne jedoch mehr als einen etwas säuerlichen Geru
zu geben. Der Beschlag ist feuerbeständig.
In der Platinzuiige wiederholten sich jene I
Prüfung des OsiiicUllts vor dem Lithruhre. 313
^uf Kohle in'U Borax geschmolzen, lösten sichzu
im durchscheinenden, emailälmlicheii Glase auf, un-
lem nämlichen ßlasenwerfen wie oben. Auf der
irfläche ist es ganz durchsichtig.
jiuf liahU mit P/iospJtorsalz ziisammengeschmo]-
löst es sich weifs emailfarbig , gelatinirend im
iphorsalze, von welchem es ganz hell eingekoUt
f unter Blasenwerfen auf.
yim Soda wurde es aii/ der Kohle zu einem
lutzigen Email aufgelöst, welches Spuren von
lang zeigte, die sich aber da , wo es auf Kohle
ZDSammenzog. Dabei kochte es ziemlich stark
jedesmaliger Erhitzung.
Gepulvert*) und mit Kobalt -Solution behandelt,
I es-etn unklares dunkelblaues Glas.
In einer Ginsröhre erhitzt, wird es, ohne Ab-
iDg von Wasser, weifs. Es zeigt sich kein An- '
und keine Veränderung der vecschiedeaen Reae>
t- Papiere.
^f^f Plalindralh vor einer Glasröhre erhiiztt
" ;t es leiclit zu einer EmailUugel zusammen und
ürsacht einen weifseft Anflug in der Glasröhre, ohne
'eränderung der Beactions- Papiere. Beim Darauf-
lasen geht der Anßug fort. Einige Reaction von
lufssäure.
In Bnruxsüure (uifgelöst und ein Stückchen Ei-
• ) Es ist -in msikwürdiper Uninand , daft dar OlmPÜlh koin
wahre» Pulvflr |^iebr. W^nn m«D eine, .tilbic noch to klei-
ne, Partie Unee im Agailimörger reibe; la resiil[iren nur
amisnlliahnlx-he Fasarn. H6.-Iiit IVin zeikleinerl. kann et virJ.
leicht bei (lilclitip-m Ülicka einem Pulver ühnlir-b ,el.en.
bei genaiieier Belrucbtung, Dorh mphr unter dem Vec^rö-
Ijerungfglfli», uiniint uiio jedocli nicbu bU zatir, V\tii«T&.-
r
I
314
B r e i I 7i a u p t
sendratbhinzugerilgt, schmolz dieses beträcbtlicl
Eises im sicl^lüstesicli in Boraxsäure nicht auF.-
Aus diesen Erscheinungen ist zu folgern: i
der Osmelifh ein reines Erdenaciäat sey, ohne die] >^
ringste Spur eines Metalloxydes. Die wahrscbeüj "
chen Bestandtheile sind : Kalkerde, Kieseleni g
Flufsslure und Phospborsäure, von letzterer mefarl ■■
von der vorgenannten Säure. Doch könnte aui|
worauf die Röthung der Masse bei der Auflösu g
in Soda deutet , irgend ein geringer Antheil ei&
Metallsäure darin enthalten seyn , was aber nällH \g
Untersuchung erfordert. Ob noch einige andere!
den darin sich befinden, kann, da dieKieselerdlJ
vorherrscht, nicht entschieden werden.
III. Karphosiderit,
! Eisenerz- Spee
1. Name,
Unter grönländischen Mineralien, welche kl
Güte des Herrn Docior T/talacker zu Herrnhut
danke, befand sich auch eine neue Mineral- Spec
ein Eisenerz, welchem ich den Namen Ka7-p}i
beilegte, weil es deutlich strohgelbe Farbe alsw
lieben äufsern Charakter besilzl, so wie denn
ein wesentlicher JVli seh ungst heil desselben ist
S. Bejchretiung.
Ist der Karphosideritauch keine eigentlich
stallisjrte Species, so trägt er doch in seinen
folgenden Eigenschaften eben so viel Anszeicbn^
als andere iinbestriltene Specien, die noch nicht
stallisirt gefunden worden. Ich stehe daher
ger mit der Bekannt machung an.
„
6«' Ktirphosiderit.
315
tagt »ieli gMneia
und wenig gli
»md
if ich
ramera
d. Im .
riebe L
od durch EefShlM wird
r fetiis gi«n«nder.
Fjrbo
wechselt v
m iicblea bil
2um d
■itikeln
SiTohg
Ib «b.
rieb . ,
iroligclb.
eaförn
igB und ,.e
honten rindan
Krmige
Ma«f
n. Im
Innoni
Ueii V
t f.i.körmfi«
Zuiam
mense
«""fi •!
it Ter-
ickter
Sp.libifkei
eb«D.
« 5^5
bi» 5.75.
■ Gen-icht
= 2.496 l .
2,501 S
n..e!
Pailiee
1 Bfuchilücke.
ftich Altig an.
Er findet sich auf eisenschüssige tn und quarzrei^
t Glimmerschiefer (vielleicht von einem Gange)
Sstenlaade Labrador. Ich kenne den Fundort
fe näher.
^Die Aehnlichkeit mit Oxalit, Gelbeisenerz, ancli
I mit Eisensinter ist grofs ; doch besitzt er mehr
irtfi als alle diese, mehr oder weniger Gewicht,
il unterscheidet sieb auch noch durch seine Fettig-
S. Chemitcke Beickaffenktiu
lus der auffallenden Aehnlichkeit des Karpho-
ils mit den angefahrten Mineralien, welche ha-
be (oxalsaures, schwefelsaures, arsenik- und
tvefelsaures) Eisenoxydliytlrate sind, vermuthete
dafs auch das neue Mineral ein basisches ge-
ltes Eisenoxydhydrat sey, überzeugte mich auch
lid durch Löthrohrversuche von dem bedeuten-
:Eisengehalte. Ich übergab Herrn £'. Wff/'torf (der-
1^ Hüttenmeister bei der anglo-mexicanischen
ipagnie) etwas von der Substanz, um die Art der
■ aufzusuchen, weiche er dann nachgewiesen
überhaupt die obige Vermuthung vollkommen
fcchtfertigt hat. Er iheilte mir folgendes Verhal-
Tor dem Löthrohre mit:
316
H a r k o f t's
1
1 ni|
Für eicli allein auf Kohle wird er schwarz,
schmilzt nur nach strenger Erhitzung, jedoch
ganz, zu einer Kugel , welche stark vom Magnet
gezogen wird. Uebrigens ohne eiaen atiszeiclu
den Geruch, aber mit weifslicheni Beschlagä
der Kohle.
Sl'U PhospJiorsals auf Plalindralil leicht zue
schwarzen schlackigen Masse von halbmetalliscll '^
Glänze aufgelöst. Ein grofserer Zusatz von Pfc '
phorsalz löst es zu einem klaren Glase auf, de» "^
Farbe sich in derOxydations- und Keductions-Flä;
nie nicht sehr verändert, und gegen das Tageslicl
gelblich, gegen das Lampenlicht aber mehr röthlic
erscheint.
Mit Borax im Oxydations - Feuer lüst es sie
unter einigem Brausen zu einem Glase auf, welch
im Oxydations- Feuer die vorige Farbe hat, ii
duclions-Feuer hingegen pistaciengrün wird.
Zusatz von Soda bringt die erste Farbe in beiden^
ten der Flamme wieder hervor.
Mit Suda ai/f Kolik- wird er zu Metallblätti
reducirt, welche von dem Magnet stark angi
werden.
In einer Glasröhre erhitzt, setzt es etwas
ser ab, mit einem weifsen Hauche, der sich anll
auch das Lackniuspapier stark röthet. Feritaj
papier wird ebenfalls dadurch gebleicht. Der
lichgelbe AnBug geht beim Daraufblasen
DampF fort. Das Mineral wird schon durch scb<
the Erhitzung roth wie Eisenoxyd.
Ein Stückchen Karphosiderit, in Boi
aufgelöst und mit einem dQouea Eiseadraht ziis<
Llithrohrpräfujig di-s Karplics'iJerils. 917
eeschmolzen, zeigte die ReacCioti der Pbosphor-
f'Sehr deutlich.
[,i)iese Untersuchungen zeigen, dafs das Mine-
Törstentheils aus basisch phospJiorsaurem Eisen-
ydrat besiehe , mit unbedeutenden Mengen voa
^noxyd und schwefelsaurem Zinkoxyd. Eia
■gehalt , etwas Kieselerde ausgenommen, wel-"
per von beigemengtem Quarze herrühren köno-
^ar sonst nicht aufzußnden.
desitins p ath , eine neue Species des Karbonn
Spal7t- Geschleckes,
^ tt g u 1 t B r c l t h a u p t.
Schon vor mehreren Jahren kaufte ich dem Tyroler
ineraiien Händler -f^Hn^iKfiVt eine kleine Bergkrystall-
ruseab, angeblich von Traversella in Piemont, wor-
1 f ein Späth in dei) Gestallen der Fig. 1. Taf. II. sitzt.*)
"b hielt denselben für irgend eine bekannte Species
■s Karbon-Spaih- Geschlechts, und hatte ihn bis
I einer näheren Untersuchung beiSeite geselzt. Um
ich zu Sberzeugen, mit welcher Species ich es hier
I ihun habe, wog ich erst kürzlich einige Kryslall-
-uchstücke, und da keine Species des ganzen Ge-
rlilechts dem gefundenen Gewichte entsprach, u«'
rsochte ich das Mineral nach allen seinen Merk
n auf das Genaueste, und fand, dafs es eine beson-
!re Species sey, der ich den Namen 3Iesilhispalfi er-
eilt habe, nach jU.gs'cnjS' t^- '• was in der Mitte zwi-
hen zweien steht, weil dieselbe in jeder Beziehung
jedocli HKlc der ZutunduDgen i
~" allein geisichoec nur
I n. und 0 R.
DIR
'
' e i T h n
n p i
das Mittel zwiscbeo Tatkspath und Eiseospatti
Wem der obige Name zu lang ist oder zu barbai
klingt, der gebrauche das kürzere Wort MesUirt.
Ich beobachtete folgende Eigenschaften dessell
üunke! graulich • und gelblichnairie bia gelblichgraue f,
Strich. neiU.
DurcbicbeinBod bis duichsicbiig uail dann soa deutUdlir
pehcr Slrafalenbrechung.
Eine bemibexiKonale Combiiiation am R., o> H., nnd t
■luko Zurundungen werden | R: und 0 ß. angedanwt.
primäre flache Rhomboeder hai Neigung der Fläcliea la
Pclkanten = 107* 14'. Sjiallbir,
d-iacb. Sputen lon IlichtuDgen
Hän» 5.
vollkommen, piimänbmi
nacli dem ttächtt Q*^
Specifiithea Gemiclil =: 3,349 \
3.S63 i
zwei Fariieen reinet um
letSpahungigciulie
Die Oberfläche der Krystalle hat hie und da
ne Haut von gelben Eisenocker, das Innere ist
hüchslen Grade frisch. Sowohl am Quarz als
Mesitinspalh hängen einige Läppchen Bergleder.
3. Chtmischet Ferkaltan.
Bei Anwendung starker Hitze verknislfft
Mesitinspatb sogleich vor dem Lülhrohre. AQd
angewärmt, wird er schwärzlichbraun bis sch«
und am Ende dem Magnete folgsam. In Salz-
in Salpetersäure brauset er schwach auf, istjed
darin ohne Rückstand vollkommen auflösliob.
ganze äufsere Verhalten, in Analogie mit den beki
ten Specien des Geschlechts, zeigt ebensowiediej
Wendung der Reagentien auf Talkerde und Eis
oxydul, dafs er hauptsächlich aus diesen Basen (wi
scbeiolicb auch Kalkerde und ManganoxydulJ
tiher Mssilinspaih. 319
werde, und dafs sich sämmtljche Baseo int
CDgesäuertea Zustande ha&oden.
4. Bemerkungen,
Ueber die Selbstständigkeit dieser neuen Spe-
die ich in ganz reinen und klaren Exemplaren
■iniTit habe, kann kein Zweifel obwalten. Sia
porcb den Winkel ihrer Primärform schon höchst
)B2eicbnet, wenn man weifs, wie gut sich die
nboider der Karbon - Spathe, bei nur irgend
Relndeo Ebenen, durch das Refl'xions - Gonio-
^r messen lassen. Bei gehüriger Vorrichtung
I solchen Fällen wohl selten Fehler von
hehr als 6 Minuten erhallen. Diese Erfahrung hat-
e ich schon im Jahre 1816 gemacht, und den Win*
Cel am Eisenspath zu 107°, mithin genau so ange-
geben, {man s. meine Forts, von Ilnjjmann's Handb,
\. Mineralogie B. 3. Tb. 2. S. 266.) wie er nachher
üii anderen Mineralogen übereinslimmenrl gefunden
vard. Die fablerhaflesten Messungen am Mesitin-
utb, die ich gleich selbst als gestörte erkannte, gaben
bnäufserslen Extremen 10 7° 9' bis 107'' 19', indem
■ ungestörten 107 11' bis 107° 16', die besten
z 107° 14' resuUiren liefsen. Man fühlt sich bei
iben Erfahrungen dem Herrn JFollasion für seine
tigB Erßndung immer wieder aufs Neue zu Dank
lAichtet. Sodann ist aber auch das specifische Ge-
feilt sehr ausgezeichnet. Hiernach ist der Mesitin*
Uh nicht allein ein wichtiges, die ganze Keihe der
vboo-Spathe besser verbindendes Glied, sondern
ll insbesondere das zwischen Eisenspath und Talk*
tth (it/(i/i«'f brachytypesKalk-Haloid) tnnestehende.
Ich fand vor mehceien Jahren ia dem Braunkob*
1
SeO B r c i t h n u p t -
lenwerkezuTschermig, oberhalb Saatz, in Böhmen
dem Eisenspath älinliches Mineral in Wäcke^ k
bis feinkörnig zusammengesetzt, xvas 3,35 wog,
höchstwahrscheinlich mit zu der neuen SpecieS
hört. Weniger vermulbe ich , dafs die dichten'
reo desjenigen Minerals, was viejfäliig'in dem S
koblengebirge (z. B, bei Planitz im Erzgebirge)
kommt und fälschlich fürThoneisenst ein, zuw«
dichten Eisenspath angesprochen wird, (auch sa
kohlen ■gesüuertes Eisenoxydul enthält, dafs es
Eisenschmelzen benutzt wirJ) mit zumMesitinsp
gehöre. Denn ob es schon gewöhnlich specifisch U
ter als Eisenspath ist, so könnte dieses doch ^dbl
inniger Beimengung fremdartiger Substanzsn b
rühren.
Nimmt man für das Karbon-Spath-GesebU
dasjenige Rhomboeder gleichsam als Schema, in'
chem die Diagonalen wie V3 : V2 stehen, (i
gung der Flächen an den Polkanten ZZ lÖ4**"lj
und welches Hüzi/, jedoch mit Unrecht für den Ei
spalh supponirte: so ist es, bei folgender VergleiclH
mit den einzelnen Speeren, nämlich mit 1. JKalk^
li = 105 5' ; — 2.Paralojnspath QMohs's parat«
Kalk-Haloid) fl = 106° 12'; — S. Rautenspalh M
106° 15'; (dessen Identität mit dem Braunspatlli
in neuester Zeit wieder zweifelhaft geworden ist)
4. Manganspalh R = i06° 51'; — 5. Eisenspath I
i07°0'; — 6. MesitinspaihR= 107° H'i — 7. Ti
spmhR=107°22.', endlich S. ZinhspaihR :=i07*'i
eine interessante Erscheinung, wie sich von deilf'
digen Basen die Kalkerde von jenem Schema viel i
niger als die Talkerde, überhaupt am mindesu
über Tautohth. S2l
■nt. Von den melallischeo Baseo folgt dem Man-
loxydul das schwarze Eisenoxydul uad das Zink-
rd. Also je flacher das Rhombotider, um so scbwa-
r ist die dfirin enthaltene Basis aus der Keihe der
'bd, wie aus der Reihe der eigentlichen Oxyde.
: Ausnahme der Talkerde könnte man auch noch
allen Basen sagen : je Sacher das Rhomboäder, um
nehr nimmt das speciüscbe Gewicht zu.
Vautolith, einaneueSpeciet der Kiesel-Ordnung,
'^ttgutt Breltkaapt.
Das unter dem Namen Taulolith begriffene Mlne-
gehört, seiner Krystallisatioa nach, in die AomÖ-
iache Abiheilung des Rhomben - Systems. Um an die
I Herrn Professor Kupfer mitgetbeilte tief durch-
tite Betrachtung derselben, und an seine Benen-
g Xautometrie besonders zu erinnern, wählte ich
I Namen; und zwar mit utn so mehr Recht,
der Progressions - Quoiienl der verticalen und ma-
diagonalen Axen der einfachen Gestalten, derselbe
wie bei anderen Substanzen, nämlich bei Chry-
b und bei der Ei^enoxydul-Singulasilicat-Scbla*
, und auch darauf die Benennung Bezug haben
Der Kürze und des Wohlklanges wegen, —
les Bedflnkes die ersten Erfordernisse bei der mi-
ilogischen Namengebung — gebrauchte ich aber
lilich lieber TautoUlh als Tautometrolitb.
S. Beichreibung.
tatJ GlKgUnz.
I, ■inmeuchvri» (tvena die Fläcben iiitiam gneinieE tind).
linsten Spüiter unilurchiiehtig.
5S2 BrtitJiaupi
Di« gewöhnlieha Geiult dürFw die eine«»p'*''Bte »eyn; dödi
•ind einiee Krjdall-Drusen di-uillch. Als Primärfon, '
IHcIlM icli tine irachyaxe Ithomben- Pyrafiide; Netpa\
•An FUchen in den ianßerea Polkanlen = HS» 50'.
kurieren Polksnten = 154° 53' und »a der ßail» = 83' ijj ^
Batii = 109° 45'. Varliälmir« der drei Aieo "^^
a: b : c = 1 : 1.9451 : 1,3G48.
tJimmt ni*n « = ^ (* + c); so bleibt zwiicben Anaihn
tiod nirklichem RciuUaie die kleine DifTerenz van Q,QarJ, .
Beobicbtete Combiai
1
1) M = a>a '. b : c oder tnp
g = 4fl! fi : ooc « 4?o'
A = a ! o5 t e » <apcx>. Fig. 2. Taf.
8) Mi gih;
I = CO « : 2 6 : c oder to ?i
• = 2«! * : «c » 2i"". rij. S.
8) Migih; e;
r E= 4a : J« : e oder 4Pj
o =4« : M* ; c » 4?».
Dia mchtigitsa Winkel lind:
M auf M') = 109° 4ft'
A » f = 133^ 11'
M » i = U5' 55'
in n h = ISS" 7' ■ ^1
h » ff') = 154° 4' ^H
Ä » g = Sl" 52' ^H
f » . = 161° 16' ~^
c » B = Sa" S5'
Die Ktj-italle »iad zwar klpin imd aurgfwflc!!»«, «Ho« ,
hiemlich frej_und deutlich. Nocb l.^be ich Andeutung In f.l '
t oo c oder F CO wahrgenommen. Di« zweiia Combioaüan hl
Itiiweilen das Aniehen einer leira^onako.
Spallbarkeil ijc nur in lateralen Riditung-n zu bemerken, «t
rwat brachydiagonal (/i) und primjr prismauscli (M) = fof l
46'. jedoch nur in Spuren oder mit UntPtbiecbung. Gswöhn-
lieber tritt unvollkommen muscheliger bia uaebenet' Bruch «ii
Härte 8,5 bii 9.
Sehr iprüde.
Ijeicht zertpringbar,
Specifischoa Gewicht = 3,865 bei einer kleinen Puüq Krjfl
Brucbslücke, nach vriedeiholter Waguog.
•) Mit dem Ref)exiDa«-Gomomcter
über TuutoUih. 325
PUtx im Miaaral' Syitemt.
. Auf der einen Seite hat der Tautolitb , in dea
Uungskeanzeichen, grofse Aehnlichkelt mit dem
I auf der andern, nämlich in Betracht seiner
Bbinationen, Abmessungen, und seines Hürte-
mit dem ChrysulUh. Ja er dürfte Sich in mehr
feiner Beziehung zum Chrysoiilh vBrbalten , wie
|anit zum Spinell. DsnndaTs diese letzteren nicht
BSpecies, sondern zweiSpecien bilden, davon habe
Ttnicli neuerlich sallsam überzeugt. Eine grofse Kei.
e SpineJJe habe ich gewogen und mindestens 3,489
is höchstens 3,610, den Zf;7ani( aber stets zwischen
s775 und 3,792 befunden. Hier ist also kein Ue-
ergang, kein Zusammenliang. Auch ist die Farbe
es eigentlichen Spinells nie ganz schwarz und mit
rodurchsichligkeit verbunden. Wenn man Automo-
t vom Spinell trennt, so mufs man auch den Zeilanit
avon sondern. Chemisch sind sie durch ihr ver-
::biedenes Verbalten vor dem Löthrohr und durch
ehalt zur Genüge verschieden. — Noch mehr und be-
..nmler zeigen sich die Unterschiede zwischen Chry''
■iiih und Taulolith, da schon die Abmessungen,
ano auch das viel grofsere Gewicht des letztern die
:tfische Trennung vorschreiben. Jedoch gehören
lüte in ein und dasselbe Genus der Kieselordnung.
he B^t^hoffenheit.
\ Hier theile ich Resultate des Herrn E. Uarkan
rvobei ich zu bemerken habe,dafsichsogleichwe"
infsern Aehnlichkeit mit Chrysohlb und Zeila-
Sne, besonders dem ersteren, nahekommendeche-
iscbe Constitution vermüthete, defshalb auch das Au&
loben der Miscfaungstheile jener Mineralien anrieth.
%\ *
324
Harkort' M
Der Taulolilh blieb ßcr sicTi in einer Glasrbhra
der Spiritus -FJamme und der Giühbitze
derti gab weder Wasser, Docb Rauch, noch <
bemerkbare Spur von Mineralsäure aus.
Fürsich avf der Kohle schmilzt er zu
schwärzlichen Schlacke zusammen und zeigt c
Starke Neigung zum Magnele (i).
Mit Boraa: schmilzt er leicht zu einem l
grQnen Glase (J)), worin steh gelatinJrende EH)
eben (a) zeigen. Ein kleiner Zusatz von etwas^
da veränderte die Glasperle nicht, ein grörseri
von bewirkte die Erscheinung, dafs, sowohl i\
Oxydations- als Keductions-Flamme, die Perlei
klar wurde und sich mitgelblichgrunen Streifen Dqj
20g (&). Ein kleines Stückchen von dieser ^
auF Kohle erhitzt, breitete sich darüber aus und V
de durch Kobalt Solution rosenroth gefärbt (c).
Mit Phosphorsolz schmolz das Mineral zu e
granlichen klaren Glaskugel zusammen (o)*
sich schwärzliche Massen heTanden, welche |
Magnete stark angezogen wurden. (^)
Die Kobalt - Solution zeigte, für die Beactiani
Thonerde aDgewandt, auch diese als Miscbusgt
an ( rf J.
Aus alle diesen Rcactionen ergiebt sich d
genwart folgender Stoffe: a. der Kieselerde, b. i
schwarzen EisenoxydulSi c. der Talkerde und d, 1
Thonerde.
Höchstwahrscheinlich enthält der TautoÜlbf
gulosilicate von schwarzem Eisenoxydul und Tal
de, wobei jenes vorwaltet, da hingegen im (
lith die letztere der vorwaltende Theil, dieser anohd
Lüthrührprüfung t!« Tautvltth'u 92^
'Tbonerde ist. Eine genaue Analyse (zu welcher kh
|t eiDmal das Material besitze) würde hierüber ent-
idea können, fiestätigte sich die Verniiithuog,
'ärde zugleich deutlich daraus hervorgeben, daüs
liesea Substanzen Talkerde und Eisenoxydul wohl
Ich gestaltete Substanzen, aber keinen Isomorphis-
I geben. Ich kenne kanstliche EtsenoxyduU Sin-
iflilicate, z. B. Schlacken von Ribnik inSchlesienj
ichlacke von Freiberg, welche in mehreren Ei-
tchaften dem Tautolith sehr nahe und viel näher
lidem Chrysolith kommen. DaCs dergleichen Schla-
"^ üomorph mit Chrysolith seyenj habe ich jedoch
finden können.
Da die Beispiele vom Zeilanit, Spinell und Au-
ili(, ferner die vom Eisenspalh, Talkspathund
itcspalb das Eintreten der nämlichen Basen in mi-
ilogische Geschlechter beweisen, so dürfte es
t uawahrscheinlich seyn, dafs es auch noch eine
äes gebe, welche mit Tautolith und Chrysolith
Emu3 bildet und Zinkoxyd als vorwaltende Basis
lielte.
5. rorkomm.n.
Der Tautolith findet sich in dem vulkanischeo
loklas- Gestein des Laacher See's in Rhein-Preu-
, Er dürfte vielleicht manchmal für Augit oder
ineteisenerz angesehen worden seyn , wenn er,
gewöhnlich, in eingesprengten Partieen vor-
imt. Der Gefälligkeit eines meiner Zuhörer, des
rn Karl Grafen zur Lippe, verdankeich diejenige
ne Druse, welche mir zur Bestimmung diente.
526 B rtiihaupt
VI. j4ndeiitti7Tgert zu einer Homöometrio \
Krystaliisationa- Syste
Aa e>* *t B r e tt h aa p
Schon längst war mir aufgefallen, dalä '
Spaltuitgs ~ Prismen des rhombischen Krystallisatia
Systemes, in den Abmessungen ihrer Basen, deai
schiedenen Axenschnitten des Rhomben - Dod^
ders, d. i. dem "Telragon (Quadrat), dem J
gon (120°) oder dem Rhombus von 109° 28' hö«
nahe kommen. Diese Erscheinungen waren mir j
so auffallender, als ich die Primärformen der Spec
stets von den Spaltungsprismen abhängig erklärt i
be, wodurch vieler Willkühr bei Annahme derselben
gesteuert wird. Trian kann jene Erscheinungen nicht
wohl in der plastischen Tendenz oder in demA
phismus eines einzelnen Stoffes suchen, da die I
liehen basischen Figuren der Prismen auch an j
chen Substanzen getroffen werden, die von ganzi
ähnlicher Mischung sind. Es durfte hier also |
allgemeines Gesetz zum Grunde liegen. Die jieJa
Iceil der Abmessu.vgen aller monoaxen ^rimärformm%
Dimensionen des tcsseralcn Systems herzuleiten, d> K.|
Homöomelrie der JCr^tallisalions - Systeme darzutJA
gehurt ausfuhrUch nicht hierher, aber bei GelM
faeit des TautoUths kann ich nicht umhin , auf di^
Gegenstand 2u kommen, wenigstens in soweit als>l
mit jenem in Verbindung steht; denn das Wein
und der Zusammenhang macht einen Theil der Pfl
siologie des Mineralreichs aus, wefclie ich in cli«l
Jahre herausgebe.
Das Obige hier nur ejnigermslsea ztt,^
über Homiiometrie der Srystallisations - Systems. 527
ire ich die Aehnliclikeit der Spalturgs - Prismen
t Andalusits, des Natrolitlis, Skolezits, Tliomso-
i> Anlimonglanzes u.s. w. mit 'dem Teiragon, fer-
■ die grofse Aehnlichkeit der SpallungsPrismea
' KupTerlasur, des (lelartorbombischen^ Glim-
C8, des Periklins, Tetartias, Orthoklases, La-
idors, Anortbits, Normalins *^ u. a, m, mit dem
'on an.
Doch lassen sich auch, nachden einfachsten Ver-
nissen, aus deraTetragon, so wie aus dem Rhom-
von 120° solche Rhomben abieilen, die gleich-
B den geraden Basen gewisser Spaltungs-Prismea
nahe kommen. Wenn z. B. a, d die Diagona-
•äes Tetragons sind, c unverändert, von d aber
en wird, wenn man also aus dem Quadrat
)n Rhombus ableitet, dessen Diagonalen wie
I stehen : so ist es der von 106° 15'. Und wirk-
! kennt man folgende Spaltungs- Prismen von
tiefaen Rhomben, als Jeffersonit — 106° 0',
mit = 106° 6', Amblygonit = 106° 10', Anlho-
t: 106° 16', Kammkies = 106° 36', Schwefel-
■er KalU = 106° 46'.
, .Gegenwärtig sehe ich es jedoch mehr auf den
pwhVAen Bhombus von 109° 28' 16" und 70»
44", d. i. auf den des Rhomben -Dodekagders
den ich zunächst mit den Prismen des Tauto-
r und. Chrysoliths vergleichsn will, und wobei ö
[ange und c die kurze Diagonale Leifst, die sich
itsten Falle verhaken wie V^ : 1.
Tiormalin neu
{'auf «in«
ms ich ätn (ogeoannten Kali-HiroiDtom in
Ipiin darübet folfend« Atiiiil.
SS8
Veibältniri Abt
Brtithai
liagonalan.
TautolUh. CkrytA
109° 46' HO*
93° 37' 97*
Schema,
109° SS'
J 6 ; fc 93° S2'
\h% 0 129" 31'
leb kann nicht unterlassen zu bemerken, d
das Spaltungs- Prisma des Dichroits, in der Tri
benannten Abänderung^ vom Herrn Hofralh 1
mann zu 110° angegeben worden, und dals B
nach eigenen, wenn schon nicht genügenden,
sungen ^an mehreren Abänderungen^ jener VI
Dur um einige Minuten dapon abweichend zu
ben scheint. Das Spaltungs -Prisma des StauroM
soll nach Jfau^ genau ISS** 31' betragen.
Buch dabei etwas zu Gunsten einer gewissen J
me Statt: so ist doch zu erwarten, dafs jener \
kel nach schärferer Messung nicht sehr von der l
nähme abweichen werde. Eben so möchte essi
Datolith und Gadolinit verhallen, bei welchen]
gleichfalls Winkel von 109° 28' für die wichtigalj
verticalen Prismen annimmt. Denn man tnufs l|
denken, wie Hauy seine monoaxen Primärfori^
bestimmte. Er machte Messungen mit dem Had^
Goniometer, die allemal nur ungefähre seyn köni
und nahm dann ein rationales Verhältnifs der i
oder auch gewisser Diagonalen an, das jenen t
sungen entsprach. Er fehlte jedoch bierbei gentd
lieh um ;£Grad, oft auch um einen, ja zuw
selbst mehr als um zwei Grade.
Gewissenhaft habe ich das Mittel der Beobi
tungen, d.i. der brauchbaren Messungen , zum J
halten für den Ttiulolith genommen, und es ist c
möglich , dafs die Neigung von M auf 31 noch alt
an 109° i8' gefunden vrerden künne, wl« i
iiher Bomoometrie der JCrystuUlsalions - ^Ucme. 329
ist zweimal 109° 40' erhielt, (obwohl bei mei-
iBedDnkens weniger guten Messungen) wodurch
Differenz auf 0° 12' herabkäme.
Doch nicht blofs auf der einen Seite, d. i, mit
nähme des stumpfen Winkels, sondern auch auf
' anderen Seite, also mit Abnahme des stumpfea
nkels, finden sich Prismen, welche mit dem
AmatischeD homüometrisch sind. Ich darf hier
ein auffalieniles Beispiel, das verlicale Prisma
Kymophans (Chrysoberylls) von 109° 19',
r«n. Bei dieser Species tritt zugleich der merk-
ige Umstand ein, dafs das gewöhnliche hori-
lUle oder domatische Prisma eine dem hexagi
Wiokel liüchsl nahe kommende Abmessung, näm-
idle von 119° 46', hat.
Noch eine Merkwürdigkeit ist, dafs sich Cbry
Ih vom Schema weiter entfernt, als Tautolitli,
I vielleicht ist es gerade diese Erscheinung, wel
I von der Art der chemischen Basis abhängt, da
idings die Talkerde sich schon in einem andern
Isvon dem Schema mehr entfernt, als das schwär-
Eisenoxydul, wie wir oben bei Gelegenheit des
IJtJDSpaths gesehen h^ben. F5nde sich einst ein
lerali was bei einer KryslallisatJon, die den obi-
I beiden sehr nahe käme, Zinkoxyd 7u seiner
waltenden Basis halte : so Irefse sich, nach dem bei
egenheit des Mesitinspaths Gesagten, wohl erwar>
, dafs die Abweichung seines primären Prisma
dem schematischen noch grüf'ier sey, als bei
'ysolilh. Und dafs eine solche Species existiren
ftoe > liegt um so mehr in den Grenzen der Wahr-
^wJichkeit, als wir neben Eisenspath und Talk-
330 Brtithaupt
spatli einen Zinkspatli, und, neben dem Zeilani
Eisen- Spineil, und Spinell, als Talk- Spinell, eioeDi
tomolil, als Zink -Spinell, bereits kennen.
Wenn man ferner aus dem schcinaüschen Hhm
von 109'^ 28', bei gleicher kurzer Diagonale, die
ge für einige AbJeiiungen verändert: so ergeben
folgende iiüclist merkwürdige fast ganz übereuist
inende Falle mit den geraden Basen der vertic)
Spaitungs-Prismen von Amphiholit, Augil (Pyron
und Topas, auf deren Aelinliclikeit untereio»
schon Herr Professor TFeiß, jedoch ohne Bezug,
irgend ein schematisches Prisma > früberhio aufoi^
5am gemacht hatte.
Veihältn. d.DiagoDaUn. Scliema. Amphibolil. ^ugU,
I A ! c S:' 7' 87' 85 — B6'
; fi : c 1S4° 31' ' — 12i° SO' IM'
Am Rcalgar zeigt sich oft ein verticales Pris
angeblich von 124°30'; ich weifs jedoch nicht, <
ein Spallungs- Prisma ist. Das vom Schwefel <
zu li5° 50' angegeben.
Für Aiigit diente mir ein schöner, grOner, S(
nannlerDiopsid, den man neuerlich zu Schwärzet
in Tyrol gefunden hat. Für Aiiiphibolit die Mesw
von Herrn FhiiVrps, als die angenommenste, obw
ich selbst die bacallisrhe Hornblende sehr ssb
zu 127° 29' gefunden habe. Für Topas .die Anj
des Herrn Professor JliüAs. Obigen Diopsidfa
sehr scharf messen Königen, und ich he^e defsfaaUpl
Ueberzeugiing, dafs die Differenz vom WlhC
wenn es hierbei noch eine solche giebt, Diebt.fl
2 Minuten betragen könne.
Man könnte in Versuchung kommen, Augill
Amphibolit für eine Species zu halten» da 4
über JJomSometrie der KryslaJlhations - Sysleme, 351
irsterendem ift des andern fast gleich kommt; allein
lener ist brachydiagonal) dieser tnakrodiagonal liemi-
Sdrisch, die Abmessungen stimmen nicht ganz, andere
VerhSitoisse der Spaltung, des Gewichts nicht zu
irwägen. Gegen die specilische Einerteiheit dieser
Oinge dürfte auch folgende Beobachtung sprechen,
Blnlich sah ich nämlich beide Specien in ZwilÜngs*
Italien mit parallelen Hauptaxen verwachsen,
lieh dunkel grünlich weifsen, sogenannten Salilit,
dunkellauchgrünem, sogenannten glasigen Strahl-
VOn Arendal in Norwegen. Beide mufslen
wendig gleichzeitiger Entstehung seyn. Es war
dabei merkwürdig, dafs die Verwachsung nicht
lerLage der Herleilungsfähigkeit der Diagonalen,
man hätte vennulhen können, sondern in der
ilder Hemicdrie für die Individuen gleichförmig
iel; denn die Diagonale b der einen Species war
!el mit der Diagonale c der andern Species.
BeiTäuiolith, Clirysolith, Stauroliih, DichroVt
w. ßndet die Homüometrienach Dritteln, hei Au-
Amphibolit, Tcipas u, s, w. nach Viertelnder
[en Diagonale b Statt.
Diese Homöomelrie einer ganzen Reihe vonSob-
welclie sich hücli.st wahrscheinlich auf alle
teilungen und Glieder des Rhomben - Systems ,
eicht auf alle Monoaxien *) auüdehnen lassen
fordert zu weiteren Forscl Hingen auf, zumal
tttch die dritte, die Hauplaxe bei den genannten
iratien, in einer gewissen Herleiiungs-Fähfgkeit
tesseralen Gestalten für ähnliche Abmessungen
Bj Dia Uomüometrie dM Teiieral-Syt-emi mit illen Glindain
■ Teli«£onal-ä}'iiemi nitd DaebdeD* be]t§Dst neiden.
»33 Biinejeld über Titan - und Tantalgehalt
erscheinen dürfte. Treue Wiedergabe der Beol
tungen, verbunden mit sorgfältiger Vergleicbunj
eher Dimensionen, welche entweder in tesserale
steine unmittelbar gegeben, oder aus demselbei
einfache Weise abgeleitet sind, können hiei
biet der Wissenschaft aufschliefsen, wovon die ji
falls merkwürdigen Ergebnisse im Voraus gar:
abzuschätzen sind. Die jetzigen, auf genaue]
Eungen sich gröndenden Erfahrungen, spreche!
für ein Nahekommen, nicht für ein wirkliches GU
Jcommen der gefundenen Dimensionen und der aus \
Talen abgeleiteten. Und dieses Hesullat entsj
auch vollkommen der geometrischen AbgescUfl
heit der vier Krystallisations- Systeme. Möcbtl
nie das blas Sehnliche für Gleiches und also ]
morphismus nie für Isomorphismus gehalten
und halten!
Freiberg im July 1827.
3. Vermischte metallurgische Bemericm
Z. Hilnefeld, Professor zu Greifswald« *|
I, Veber die titanhaltigen. Eisenschlacken 4t
nigshnUe in Oberschlesien und deren vtahrick
chen, laritalgehah,
Obvrohl die Untersuchungen TToT^nsfon'«, %
ner's, Rose's, Du Menil's, Cordier's, F'auqtteSn'i
• ) Diese, ncbjt mehreren aadern, hereha i'n frSbereS
abgearuckten. Bemerkiinfien baue HTr ProTe»tat ff.
die üülo, vor lemer Abreise nacl> Scbnedi'n an ixt
tion dimM Zeiitchiifi einzuiendso. Er beablichlie
nur, die Chemiker a«r die beiShden Gegeotiände •
■am EU machen, und Tielieicbi >u mehr durchgefübf
TalU»iitdigerBii Uantiochnogw matl und 4«»- ~ '
in Scllacim der KUnigrihiltte. 833
'•'s, Berzelius's, ZinkeiCs, Schrader's, Karsten'a
m. gezeigt haben, dafs das Titan ziemlich ver-
let ist, so hat man es doch nirgends in bedeu-
ler Menge gefunden. WoUaston fand es 1822 in
Schlacken das grofsen Eisenwerkes zu Merthyr
vil in Wales, in regelmäfsigen blafs Uupferrothen
■fein;*) denselben Fund machte auch Jfakhncr
en Schlacken des Bodensteins von den Hochofen
andern im Badisclien,**) und Karsfm"'''*') früher
en der Künigshülte. Kurslen's Beobachtung ist
selten erwähnt worden, namenlÜch hat sie Ber-
I nicht angefahrt. Mir scheint es, als könne ge-
Sie für dieErweilerung derlienntnifs vom Titan,
nigstens für die deutschen Chemiker) von Bedeu-
■werden; darum fühlte ich mich veranlafst, über
titanhaltigen Schlacken derKünigshülle, derenUn-
luchung ich im Jahre 1S24 in Breslau an^lellte, Be-
it abzustatten. Jedoch mufs ich die Bemerkung vor-
hicken, dafs ich damals leider nicht Gelegenheit
e, die quantitative Untersuchung mit der gualitati*
zu verbinden.
Die titanhalligen Schlacken, welche ich in an-
licber Menge durch einen Freund, dem' Herrn
maceuten iliüV/o-, zur Untersuchung erhielt, wa-
Bttrsgen. Nach leiner Hückkelir hoßi er leine vorläufigsa
.Qnlinuchungen auch aelbit wiederum aurceVimeD tu kijn-
Dier« f,lU betond»! lon der l'iGfung der niaotialli-
._ Eiaentchlickea der Künigihüiia in Oberscblttieii, wor-
■uf dia Leaer icboa im vorigen Hehe S. üi. aulmcikiam
geinactit nurden. d Red.
Aua Rieh. Phlllipt ^nnalt ff Philos. Jan. IggS. i™
Farsaijuj Jiliieaber. 1S£4. S. 103. (u. ia die*. Jalub, U. XI.
.83.)
) Jahrb. B. XI. S. 80. ("- XII. S. 118, wo auch KaMtnt
rund enrahnt TTUrde, Vgl. <uch 5. 9£5. Anm.)
-JUrtitit't ArchiT Ul. SS4.
[
534 Hünefeld Über Tllnn
".:I Tnnitilgehalt
rea mit blafs kupferrothen Titanwürfeln stark üb
säet und eben so davon angefüllt; und es gilt von
nen vollkommen Alles das, was von denen irolIasbnA
ge<:ai^t worden ist. Pescjiier hat diese bekanni
für Eisenlitanit erklärt, was jedoch noch zi
be^n'indet i;t, um als enlscliiedeii angenoromeD
den zu können, }
Ein Theil der Schlacke wurde In KönigswsGU
digerirt. Mit Entwickelung von Schwefelwassentofl
gas loste sich der grüfsle Theil derselben auf, vril
rem! eine beJeulen.le Ao?alil von jenen kleinen "B
lanwnrfelnrtiii völlii; metallischem Glänze zürückUiebw
Anl'ser diesen bl'eb aber noch im Itfickstande cit
scliwär?liches Pulver, welches melallisch glänzemle
beinahe silberfarbige Kürner und Bläilchen enthielt
worauf icli später aurilckUommen werde. — Ein an
derer Tbeil der Schlacke wurde mit Salpeter geglQht,
um das Titan zuoxydiren, Die geschmolzene Mai
im VVasier aufge>veicht , gab eine schöne grOneSl
titin , die sich bald an der Luft, erst ponceauroj
(UniMlunkelviolctt färbte, endlich farbenios wurde,
indem Mangan- und Eisenoxydul sieb absetzten,
diesen (mit a bezeichneten) Niederschlag, und
die Uefafswände, setzten sich späterhin feine, dm
sichtige, krystallinische Pläutchen und Nadeln a1
< d» £■«
lagfgsn
:ti
• ) IValrhne
auch (nis Ffo//aaion) den ich ein baren Maen*
»elbca »bltiltu (JaLib. B. XIV. S. 47- V^i. anrh B. Xlf.
S. 236.) Schvf.'Säl.
••) Diu Sprünge de» Tiegel« enihielten ein« »cliyne oig-agtit'
ihn EtQorctceDz in iVidda, die leider! nichl neiter um»-
■ucht Tvurden, W»reo lio nunganiante» K«li7 oder Schw*'
faUitan mit ScbweMttÜBBi ? (i. £«rA '■fambob- V« iSVl
in Sclilacken der KÖnigsTiülfe. 355
oa gröfster Zartheit uad iridisirendem Farbenspiel}
rabrscbeinlicli, durch AaziehuDg von Kolileasäure ge-
kiltes, tiiansaures Kali.
Der bei der Aufweichung der Masse im Porzel*
Lotiegel hifiterbliebene Rück'irand \vurde abgewa*
=ben und getrocknet, wobei er eine Eisenrost ■ Farbe
lahm. Er lOste sich zum Theil ia Salzsäure auf,
damit eine Eisensolulion, und binterliefs eia
ärzliches Pulver {b). Die üllrirte stark alkalisch
rende Flüssigkeit wurde eingedampft und mit
Etersäure versetzt (c). Nach längerem Stehen
sie Salpelerkryslalle , dann andere von undeulli-
Gestalr. Meist waren diels weifse, etwas opa-
eadci nicht ganz leicht auflüslrche, zwisclien den
penknirschende, decrepitirendeSaUkOrner, wel-
mft Phosphorsalz vor dem Loihrohr zu einer kla-
Kugel zusammenschmolzen, die sowohl in der
rn Flamme, filr sich, als auch mit 2inn versetzt,
e Färbung erhielt. Die Solution wurde durch
immoniak etwas getrübt, und es seizten sieb
jcbe' Flocken daraus ab. Mit Kaji gekocht
aufgelöst, und mit Salzsäure gesäuert, gab ilas
sum Gallarum einen dunkeläelben, Hy.lroihiftn-
,und blausaures Eisenoxydul-Kali keinen Nieder-
ag, wefswegen ich vermulhe, dafs jene Salzküc-
tanlahaures Kali waren.
Oie Flüssigkeit c zeigte folgende Reactionen.
spirituosem Gallusinfusum entstand ein gtflblicb
igefarbener Niederschlag, der sich beim Erhitzen
öste, und concentrirt eine braune, bei dem Er-
eo klar bleibende, Flüssigkeit gab. Schwefel-
lauresKalij in Alkohol gelCst, £ab eiae rothe
336 HänefeJd über Tilan - und TanlaJgeJiall
Färbung, bei grüfserem Zusatz einen duokelroSM
theo, mit unreinen schwefelblausaurem (nocbl
saures Eisenkali enthaltende) Kali aber, einea^
licti weiTsen Niedersclilag ; mit dem blausaaretn
senkali, für sich, entstand ein dunkelgrasgrUnerl
derschlag, der sicli zum Tiieil in der abersteben
Flüssigkeit mit derselben Farbe auflüsie, und 1
von der Salpetersäure aufgenommen wurde. ■ D
letztere Lüsung wurde nach und nach bräunlichgrßi
Eine andere mitSalzsäure gemachte Solution gab}
einem Zinkstabe in fierahrung» die Reacdoiieii
Titans.
Das schwarze Pulver b wurde in Künlgsw
digerirt, welches Eisen und Mangan auszog, jedt
einen ziemheben Tbeil eines schwarzen Pulvers '
ritckliers, welches unter dem Poiirstahl einen rnelaOi
glänzenden, eisengrauen SirIch annalim, sieh n
vor der Glühliilze entzündete, und eine weibU
Substanz lieferte, die, mit einigen Abweichitiig
die Zeichen der Tantahäure an sich trug. Diefiai
weichungen rührten wahrscheinlich von einem ger
gen Mangangehalte her, der sich bei der Löthrtd
probe zu erkennen gab.
Späterhin erhielt ich durch die V'ermiltelu
des genannten Freundes noch einen grüfseren Vi
rath von der Titan haltigen Schlacke. Sie eotbi«
noch reichlicher kleinere und grÖiCsere regelmätsi
Titanwürfe], sowohl äufserlich, als auch in den I
feren Hühhingen der Schlacke sitzend. Fast I
hatten dieselbe regelmäfsigeGestalt und die rosigki
•) S. ^AT' neu« Ver,ucl,e üb« <)>i Verli.lc«. der Tftti
iBUro gesen eersrhiadene Reigeölien in dies.Ji
5. 372. u. Pf'I'* ""Iji. Chora. Bd. II. S, 5i
in Schlackert der Königsfiütte. 387
ktbe Farbe, bis auf einige sehr un bedeuten da
tpen, welche ins Orangefarbene spielten und ei-
Bur malten Glanz hatten. (Schwefellitan?) Au-
diesen sehr sichtbaren Titankryslallen halte die
(cke noch andere interessante Steilen ; nämlich:
1. bohnen - oder auch kugelforinige, 2 — 30 Gran
rere, eingeschmolzene, Eisenglanz ähnliche M&* '
^rnei:;
Ä. gröfsere oder kleinere Hühlenwände, welcbs
'pt Feile einen schunen hellen Slahlglang gaben;
S, mehrere, in die Schlacke gleichsam einge-
, kleine , rundliche oder länglich gezogene
Ukürner von einem, zwischen dem Silber und
&ino innestehenden, Metallglanze. Ihrem chemi>
I Verhalten nach kamen diese mit jenen stark
tfJscb glänzenden Blättchen, von denen oben die
^war, überein J sie ritzten Glas, Ijefsen sich zu
(dunkelbraunen, glänzenden Pulver zerstofsen,
ichieaen demnach Tantal zu seyn, wie wir es
t beschrieben finden. *)
finden sich geschmolzene, zum Theil kugo*
lüg Messingfarbene spielende Metallkörner;
röthere , beinahe dunkelrosenrothe , ge-
jilzene SchJackentheile.
lUle gaben beim Feilen einen schönen metalll-
ijC^Iaaz, waren sämmtlich sehr hart, spröde,
treokbar, einige ritzten Glas deutlich, andere
^bwach,
ud 1. Das Metallkorn wurde vom Magnete gfl«
t gab gefeilt den Glanz eines lichteren StahleSf
'gU B»TieUut'4 J«lire»ber. V. S. 133. (Vgl, «uch diaie
(uchr. i. R. Bd. XVI. S. 437.)
lrt-.C».....rki.,.B.,.H.,.tH.B.|..-.|II.-H %%
3
888 Uiinefeld über Tiian- und TanlalgeTiall
welcher sich an der Luft erhielt; es war sehr!
nicht dehnbar, sondern zersprang, nach vielea vd
lieben Hain merscli lagen, in einige Stücke, und]
ein^n feinkcirnigen Hruch. Durch die intensivstej
TohrSamme waren diese Stückchen nicht zum Sei
zen zu bringen; sie verloren nur unbedeutend
ihrem Glänze, Mit Salzsäure behandelt, gaben;
riechendes Wasserstoffgas; die Salzsäure nabi
auf, das Korn wurde schwarz, und zerÜel qw
reter Digestion in ein schwärzliches Pulvt
regis verlor dieses noch einige Antheile; etH
5 — 6te Theil blieb zurück, und gab abgeSjM
trocknet und mit einem Glasstabe poIirl,eU
]isch- glänzenden, wasserbleiühnlichen Strl^
P' 'gefeuchtet, gab es einen Geruch von WasssiM
[■wie ihn dasManganmetall giebt. Es bleibt iO\
l>lschieden, ob diese Eigenschaft einem kleloi
^terhake von Mangan angehört, was wahrsohetnj
da das schwarze Pulver, mit Phosphorsalz I
I eine schwach amethystfarbene Perle gab,
|>Bonst fast das Ganze dieKugel d er Pbosphorsol
f-le mit einem metalhschen Ueberzu'ge bedeckbj
K'-die Probe bei fortgesetzter Behandlung unvei
blieb. Mit Soda und Borax behandelt, eotstn
■nc andre Reactioo , als dafs diese Salze mit eil
tailischen Haut bedeckt wurden, die sich nfatl
änderte, selbst nicht nachdem auch die Pe|
AetzkaMüssigkeit wiederholentlich bestrictu
Zinnfeile hinzugesezt worden war. War je(
•Schlackenkorn nicht hinlänglich mit Atjua i
^bandelt worden, so gab das Schwarze mi
LFulver mit Soda eine bläulich grüne Verhi
ji
in Schlaclcn der KCmgsMue. 339
hosphorsalz eine gelbJichbräunliche Perle in der
tifs^en , eine grünliche, gegen das Erkalten klar
(Jende Perle in der innern Flamme, und entliielt
mach Eisen und Mangan.
Nach den mehrfach vorgenommenen Versuchen
dem schwarzen Pulver, konnte ich, wenigstens
diese Weise , keine Keaction des Titans wahr-
nen, wohl aber blieben bei einem anderen Korne,
ihes ebenfalls mit ^(/ua regis behandelt worden
i, kleine rosigkupferrotbe Krystalle von Titan zu-
Äucb enthielt ein anderes Stück eines geßosse*
Korns in der titanbaltigen Schlacke, auf der ab-
itiea Oberfläche, sichtbare, wie eingesprengte .
Intheilchen. Das eben beschriebene Kornkonn-
m die anderen folgenden T'ieile gefeilt werden,
setzte sich dabei etwas in die Feile.
od 2. Diese Tbeiie verhielten sich fast ganz
vie die vorigen, waren jedoch etwas härter, und
!p mehr von dem schwarzen metallischen Pulver.
■ ad 3. Sie verloren fast nichts im Königswas-
behielten ihren Glanz und zerfielen nicht. Aehn-
blieben bei einem anderen Versuche mit demsel-
Solvens-zurGck, ritzten das Glas, und gaben,
lemHammer gefletscht und zerkleinert, mit kau-
tem Kali geglüht, und mit demLütbrohrapparate,
mit nassen Keagentien behandelt, nicht die Reac-
in des Titans; wohl aber wurde eine mit Kali
Imolzene und dann mit Salpetersäure gesäuerte
e, nachdem die Flüssigkeit mehrere Tage der
ausgesetzt und dann filtrirt worden, durch Gal-
ifgufs ziemlich reichlich, schmutzig orangefar-
gefäiit, wahrend Hydrothionkali und Blutlaug«
340 Hünefeld über Tiran - und Tanlalgehah \
nor eine Icaum bemerkbare Trübung veranlafsU
{Tantal?) J
ad 4. Die Messingfarbe war nur oberfläcblifl
die daruDter befindliche Masse glich fast ganz NoJ
und 3. M
od 5. Die dunkelrosenrothe, gelbliche und ■
talliiiche Farbe an diesen Stücken ging tiefer ein; m
zeigten Titangehalt, liefsen sich schwerer FeilB
ritzten Glas schwach, waren magnetisch, und tlH
teu eine Legirung von Titan und £isen an der Qfl
flache, von Tantal, Eisen und etwas Titan iüul
Tiefe enthalten. M
Das von dem Scblackentheil No. 1. eioirfl
dern Schlacke erhaltene schwarze Pulver (js. od
wnrde mit Nalroncarbonat geglüht, die erkaha
weifse, an den Hänclern bläulichgriine Masse wid
im Wasser aufgelöst, wobei die grüne, dem AU
gan angehürige, Farbe verschwand. Es fiel ,1
weifses, etwas lockeres und Bockiges Pulver niafl
Die überstehende Flüssigkeit wurde mit SaluS
versetzt, und gab nun, mit oxalsaurem KftU ■
blausaurem Eisenkali behandelt, einen gelbliofar&H
eben Niederschlag von unbedeutender Quantität. ■
Flüssigkeit wurde hierauf an der Luft scbün bM
grün, ohne den geringsten Absatz von Cyaneijl
sie war nicht sauer. Callusinfusum gab eineo lebn
tzig gelblichweifsen Niederschlag, der nach nsifl
Zeit graulich weifs, nach längerer Zeit schraufl
orangegelb wurde, während die darüber stebefl
Flüssigkeit schmutzig grün, späterhin gelbgrQal
schien. Scbwefelblausaures Kali brachte eine rdH
che Fällung hervor. Sowohl die jFIiis&ulu^^J
in Schlacken der Königshiille. S4I
der Niederschlag gaben mit Fbosphorsalz nicht
ReactioD des Titans; ebenso wenig bei kurzer
ihrung mit einem Zink-, Zinn- oder Eisenstabe,
Idem die Flüssigkeit zuvor mit Salzsäure versetzt
len war. Als ich jedoch einen andern Theil
lufgeweichten geschmolzenen Masse, mit Salpe-
[ure versetzte, eintrocknete und mit Phosphor-
nd Zinn vor dem Lüihrohre behandelte, erhielt
wenn ich noch etwas Eisenoxyd hinzusetzte,
b^acinlhfarbenes Glas , was bei einem gröfseren
Hz der abgedarnpfien Flüssigkeit violettblau und
ihe undurchsichtig wurde.
Wenn man die bisherige Untersuchung der ge-
ea Schlacke mit den bekannten chemischen Ei-
biften der Körper vergleicht: so ergiebt sich,
ie nicht nur reichlich Titan .enthielten, (wie
Parslen gezeigt hat) sondern dafs sie auch
["Wahrscheinlich tnntal\ia\l\g waren. Da beide
le» besonders das Tantal, so selten sind, so ha-
1*8 für nicht nutzlos erachtet , auf diese Schla-
eine besondere Aufmerksamkeit zu lenken.
Kicht unwahrscheinlich ist es, dafs das Titan
itansaurem Eisen und IVJanganoxydul, wie dag,.
tl aus denselben tanlalsauren Basen (^Tanlaüti^
Reduclion entstanden ist. Sehr verdienstlich, und-JI
eGeognosieSchlesiens besonders wichtig würdft**!
'»»das Eisenerz, von welchem diese Schlacken her-*
I, sammt dessen Fundort und den HilltenprO-.l
wobei jene abfielen, genauer zu untersuchen,
'lleicht dafs man dann sogar auch noch mebr'l
ir wenig reines Tantal oder Tantallegirungen,
B Lcgirungen des Titans ^gn^Vblfram»?) findet. '
S43
e f e l i
Dafs das Titan in Schlesiens Bieseogeblrge als Nigl
namentlich in der Iser (^Iserin) Torkommt,
kaum der Erwähnung.
IL XleVer partielle AuflSslichlieit des Zinnoxyds U
ein neues schwefelsaures Kupfersatz,
Es ist bekannt, dafs die Methode« das Sn
glänz aus seinen Legirungen durch Salpetersänre |
zuscheiden, nicht vollkommene Genauigkeit gewätn
selbst bei Anwendung von Wärme nicht. Dasss
gilt vom Zinna obgleich hier der Fehler noch i
deutender ist,- denn bei Gelegenheit der AnalySeo
rerer, gröfstentheils aus Hünengräbern von derli
Bogen herrührender, und sämmtlich aus Legini
von Kupfer mit 11 bis 15 Procent Zinn besteht
Denkmäler der Vorzeit fand ich die Angabe,
dafs das durch die Salpetersäure entstehende !
oxyd in diesem Menstruum vöUig unaußöslicb 1
nicht ganz bestätigt. *^ Zwar lie&en sehr iclq
•) Dieia archäologi<ch-cheni!ichB Unteriucbung, w«k
mit einem mBiaer Zuliüier, Herrn F. Piche aus Küb(
meintcbirtlich aaiteilis, und die ich (paterhia auiflUl
bekannt lu macliea eedeoke, vrutde besondeii \a i
rnoinmea, um ancb von chemischer Ssiis d
eigem, dafi dis allen Rugiei ihie WafTea
L'iBrgeiäLbscharien u.s.n. nicht aelbit bersitelen, ioa4a
t (oder wsaigaiena das Material dazu) von andaHH 't
jrn, irahrtch ein lieh den Römern, emlehoten, woESc)
I die Form deiaelben zu iprechen acbiea. TJlid «
r BeaiebuDj; in der Tbat bemerl^eiitnetTb, it~
dieser Alteribüraer, ata Schwerter, Dolche, 4
, (Streitmeiliel?) fa« durchgängig genai ~
far und I5 Zinn, andere {■letchermalgen aui g
11 Zinn bejlandenj — VerhÜltnis.e, welch» vi
ttjircei, Hjelm u. a. m, in aolcben gefunden,
nitchem und rümifcbera. Boden ausgegraben
■Uflleich mit dem voa PUuiui aneegebeBen übi
<Vgl. GckUn't Journ. IV, 352. Sehtrcr't d
VI. 245. Plinlai, hhtor. natur. XXXIV. 9)
len Ulli Jieie l)iner»uc\iuni^en, 4i>;» \en,«.B'
über partielle AuflOslicJikeil des Zinno.rydt. 545
pgen der Salpetersäuren Lösung dieser Legirungen,
i sorgfältigem Filtriren, keine bemerk^jare Quan-
t Zinnoxyd beim VerdampFen fallen; als aber die
ichiedenen, durch Zersetzung der Salpetersäuren
iferlösuDgen erhahenen, einzelnen Mengendes
iferoxyds, zusammen wieder in Salpetersäure auf-
und die Solution in der Ofenwärme etwas
[ampft wurde: so scliiedsiob ein halb flockiges,
gallertartiges Zinnoxyd ab, cbgleichichmichver-
srt hatte, dafs dieses Oxyd nicht früher durch das
ir gegangen, und dafs die Salpetersäure rein war.
Eiseostab, welchen ich eine kurze Zeit auf die
^en gemachte Kupfersolution wiiken liefs, hatte
Eenda, silberfarbige Biättchen und scheinbare
eldien von Zinn gefällt, welche sich zwischen dem
cirten metallischen Kupfer eingesprengt fanden.
Bei der Analyse gröfserer Quantitäten dieser
g ist der Fehler, der aus der partieÜen Auf-
bkeit des Zinnoxyds in Salpelersäure für die
lyse resultirt, gewifs nur unbedeutend, und darin
ts liegen, dafs Klaproth's und anderer Untersu-
l]gen Resultate lieferten, dievon den oben angedeu-
; ^icht besonders abweichen. Bei so kleinen Men-
, wie ich sie zur Untersuchung erhielt, ist
iEigenscIiaft sehr wohl in Ansclibg zu bringen.
9ehte den hieraus entsprungenen Pehlerder Ana*
olgendermafsen zu verbessern. Die 1538 Cen-
me betragenden Kupferoxyd - Mengen wurden,
\^ Klttproih nngenoniroen hat, Jedocli mufa bemeikl wer-
I, d«li Klaproth, bei icb^r ßeruruog auF «ine Stelle
SS. Ge«. Aet lliai. wohl aal eine zu beie Ueberieuung
iMsIben «ich slüt^t; dena „T^iTToäo^ «rgt TTDijjTaio" k«nn
petersäure bewirkt. Der abührirte, ausgesdfst
trocknete und geglüliele Niederschlag von Zinnox;
trug45,Sä Cgr., worin 35,65 Cgr. Metall befindüc
Da nun 12S8, 78 :35,65=:100:2,9 ist, so da
genommen werden, dafs jede 100 Cgr. des auf
Weise erhaltenen Kupfers noch 2,9 Zinn eiuhi
was dann in Zu- und Abrechnung gebracht i'
Da bei den einzelnen Solulionen nicht immer
dieselben Umstände obgewaltet haben müger
können bei dieser Correction allerdings noch
oe Fehler bleibeo; sie werden jedoch onr'^l
tend seya, ^|
Es ist vor der Hand schwer zu entscltl
worauf diese partielle Auflüslichkeit des Zinns
Salpetersäure beruhe. Es kann seyn:
1. dak etwas Aehnliches Statt findet, wie be
berbaltigen Golde und mehreren andern Legirungi
nämlich ein Metalldas andere schätzt vor der Aufli
über ein neues schwefelsaures Kupfersahi. 345
n smgekehrt eins das andere mit )□ die Auflösung
pioziebt, wenn das aufiösliche vorwaltet;*) oder
I 2. dafs sich etwas Zinnoxydul, oder ein Doppel-
bius diesem «der dem Oxyde mit .Ammoniak und
^ersäure bei gleichzeitiger Bildung von Amtno»
erzeugt, in welcher Beziehung ^«^ bemerkt;
Salpetersäure oxydirl das Zinn zu welfsem Zinur
, ohne mehr davon aufzulösen, als im Verhält-
des Salpetersäuren Ammoniaks, was sieb zugleich
') oder rilhrt sie
3. endlich davon her, dafs die salpeCerige Säure
^higist, etwas Zinn aufzulösen, wie sie einea
ICD Tbeil Gold aufzulösen im Stande seyn soll? ***)
Dals das Sulphaa aipricus eine sehr grofse Menge
KQXyd bei der Digestion aufnahm, einen weifs-
his blaugriinen Niederschlag gab, j*^ der durch
Zusatz desSulphsts wieder verschwand, so dafs
Klare blaue Solution entstand, war mir neu. Die
''gl. eben S. £91. ä. Red.
Aaalyr. Chem. ßd. LI. S. 370.
' S. P/flJ" «. «. O. II. S. 248. Vgl. aucb oben S. 381. —
duTfail verdieat dU,et Umltaad noch eine genauera
lartucbung; denn es liefse «icli auch ein vierter Füll an-
_ia«ii, der nämlicfa. dif* lich auch bei dieser Opeiation
■ Tbeil deijenigen 7Aaaoxyihjdiiia bilae, wekbei -bei
UlnDg des «sizsauien Ziaaa mit Ammciniilt enutefaet. Die-
m löic «ich bekanntlich in SilpBLerBäurD, icheidet aich aber
iSO'Cin geUüna.eo Klumpen au,. (Vgl. P/-„_^ a. a. O.
, S. 369. und Gmelin'i Haodb. d. theoret. Chemie 3b A.
d. I. 6. 1018 — 49.} Sollie nicht der markwüidige, noch
HB« nicht vollitäDiiig auFgeklärte, Uniaiaad, üiUzwci,
% ^emiichea Verhalten von eiaandar abweichende, Ziaua
tfdhydraie lu exi«iiiea icheinen, Cwai bekanntlich Berze~
'tu »uertt bemerkte} eine nochmaliee Revision verdienen?
talleicbi vrSrile djeae zugleich ein heileres Licht Über daa
C4'b[eilea helfen, was oben (5. SS4 S) vom Goldputput an^
|«fübtt w.urde. Schw.-SdJ.
iTiittM i«t viahrsclieiolich nlchi daa drittel-, aondern da« von
Thomton^^nTi. oj PkilX S.244. u, rfllempt etc.i.S.Vl^^
■• ■ • wgA*J6i«uteodMdoppehb«mcb»laiV». ScWw.-Sdl.
346
Hü n ef e l d
Auflösung krystallisirte heiter blau, als das gewölj
ehe Sulpbat, und gab nicht vollkoinineii damit Um
einstimmende Krystalle. Dieses Kupfersalz '.
schon wegen seiner Farbe und Auriöslichkeit i
Sulphaa iricuprkvs, C«' ö * 4* 6 Aq^
durfte vielleicht ein C' S * + Aq (?) analog i
von B«ze/fjw entdeckten Cit'^ A* + 12 Aq seyni
wenn es nicht das eigentliche neutrale Salz ist,r
inehrere Chemiker das gewöhnliche Sulpbat l
saures Salz ansehen.
m. Ueber das ( chemisch reine ) sc?mefelsaarc%
ganoxydul.
Von vielen wird behauptet} das schnrefetesH
Manganoxydul schiefse in Krystallen von schiracli^r
Amelhystfarbe an; vorKurzem jedoch habe ich mii'..
überzeugt, tlafs diefs nicht gilt von vollkommen rei-
nem, welches schön weifse, voilkommeo durcHsicIi-
lige Krystalle liefert, **) wie auch die mit roincni
Oxydul bereiteten Glasflüsse ungefärbt erScheint."-
Ich erhielt dieses Salz suf eine Weise, weldie ii
mehrfacher Beziehung Interesse gewährt.
Den Rückstand von der Oxygenbereitiinj z.m
gewöhnlichem Braunslein und SchwefelräiuL' i.i'
ich in Wasser gelost, die etwas nmethy;-! -l-"ii
Flössigkeit filtrirt und in einer bis auf -J d.-'tn
füllten Flasche bei Seile gestellt. Nach langt:;
hallen sich einige kryslallinische Häutch^n n,
■) Dier
iit a
»hr nali
«cheinlicb
nt
h dem, %yä!
■ v«r.
über <
e Bildun
g die«. S
Ixei
inrühit, kau
ndei(h*l
baiitcliRS
Sab
<u dmken
yi<M
«ine gsDnuera
Uoletiucbuns
BMC VÖlliK -
muffc
Schi..:-
..) Der
Leier
nirdaicli hierbei
rinn
im. dar» 1(1
iniilichen Untersuchung i
len ManeaniaIjie''fJal!rb, IB2ä. U. §55,) den aliefm
Busjpriclu alle farbJoie Säuren bilden mli dam vf\
^■noxj'dulb^drate iceia faiblosB Sslie, wie mit stlen weifl
Oxjden ; die mehr oder tveniaer rölhliehe FÜibui
u abei rubre, wo tic TOibauaati , von «ia^^ ~
iib. chemisch reines schmrfels, Slangcmoxydul. 347
bgea, und späterhin nahm die Flüssigkeit eine
bliebgelbe Färbung an, ohne jedoch weiter etwas
äselzen. Im darauf folgenden Winler, ^ Jah-
lachher, war eine schüae klare, vollkommen
SoseKrystallmasst; auf dem Boden angeschossen,
auch nicht die gerinijste Spur von Ameihystfarbe
tfs. Die einzelnen Krystalle hatten eine ansehn-
I Gröfse und waren ganz regelmäfsig geiiilde-
vierseitige, etwas schiefe Prismen, mit viersei-
r rbomboüdrischer Zuspitzung. Sie zeigten sich
orph mit denen des schwefelsauren Zinkoxyds ,
bei dem amethystfarbenen Sake nicht der Fall
lya scheint.
'Mit Weingeist gehörig abgespült, erwies die«
IDgefärbte Salz sich neutral- wie schwefelsaures
t verwitterte es an der Luft, ohne sich dabei
1 zu färben. Auch mit Salpetersäure konnte
Üne Färbung nicht hervorbringen. In der wäs-
n Auflösung der Krystalle bildete sich mit blau-
a EisenoKydul - Kali ein weißet, mit Gallus-
r aber gar kein Niederschlag; von koblensau-
Kaii wurde sie wcifi gefällt, der Niederschlag
B aber nacli und eine Rnnerifurbe anj kaustisches
gab ein schon bei der FäJ|[ing^c7A?ii7t erscheinen-
mer brauner werdendes Sediment. Schwefel-
srsioff wirkte nicht darauf; eine wässerige mit
iore versetzte Losung von Schwefelkalk gab
a gelbiic/irolhen, dann kajeebraun werdenden
fBchlag. Die von den Krystallen abfiliririe
Igtteit enthielt aul'ser dem Oxydul- auch noch
kalz; das Oxydulsalz hatte sich demnach rein
•schieden , während das Oxyd und Oxydul -
idsalz aufgelöst blieben, wozu wahrscheinlich
reie Säure mitwirkte. *)
Man Terglfieho bieimit (fio Bemprltung det Hro. Prorptfor
lam S. 165. Jahrb. ]g37. t, ffdche iiierdiiri^h ^Icichfalla
'" Beitäüßuns erhilt. Schiv.-SJ/,
verschiedenen Zuchercaien,
Z. Eisner, Pbat-maceut in Berlin
■ToIgendeS merkwürdige Verhalten j
niksäure gegea Zucker wurde zufällig v
beobachtet, der gegeo Fliegen ArseniksSul
cker und Wasser in einer flachen Schale (
aussetzte. Er betnerkle nämlich nach einigt
den eine bedeutende Röthung und nach ä4 Sti
hatte die Mischung das schönste PurpurrolU
nommen. Diese Erfahrung wurde mir raitgei
und da ich in keinem chemischen Werke etwa
ruber fand, selbst nicht in Thcnard's Chemie
Techner bearbeitet), wo die Wirkung der Schwi
Salpeter - und Salzsäure, wie der organischen St
zwar beschrieben,*) dieser Wirkung der Arj<
säure aber nicht gedacht wird: so hieltiobii
genstand einer näheren Untersuchunj
ntr iSter Riithimg d. Arsenikiäure mit Zucker. 349
auf organische Stoffe, und insbesondere auf dis
ibiedenen Zucker- Arien, die Rede ist, die Ar-
^Sure, ihrer ausgezeichneten Wirkung wegen,
igsweise eine Stelle einnehmen wird.
Um mich zu überzeugen, ob nicht etwa das auf-
ode Sonnenhcht auf diese merkwürdige Färbung
afs hätte, wurden alle folgenden Versuche in ei-
lunkeln und kühlen Stube veranstaltet. Die
isiingen beider Stoffe, der Arseniksaure und des
,ers, blieben 14 Tage lang ruhig stehen; übrigens
en die Versuche sümmtlich in Uhr-Glüsern ange-
I um die Farben sowohl beim durchgebenden
iScCtirten Lichte deutlich beobachten zu können.
Heine Arseniksünre , die sich vollkommen in de*
itm Wasser löste, wurde, mit Bohr- Zucker- Pul-
ismengt, hingestellt; schon nach einigen Stun-
tjgte sich im Dunkeln eine Rüthung die anfangs
tfOtenrolh war, nach mehreren Stundenein herr-
tparpurrolh annahm, dem des Syrupusruhi idaei
iiead ähnhch. Diese Lösung liefs ich 14 Tage
B'; sie verlohr nicht an Intensität der Farbe, aber
iirde dunkel rothbraun , und die schöne Purpur-
^bs schwand. In Form eines sehr dicken Syrups
d(ese Auflösung jetzt deutlich einen sauren Ce-
aus, der wohl daher rühren mochte, dafs der
ir anfing in die Essig- Gährung überzugehen.
Dieses Verhalten der Arseniksäure gegen Rohr-
er lieb mich vermuthen, dafs auch die übrigen
er* Arten eine ähnliche Erscheinung bervorbrin-
ivUrden; es wurden daher unter denselben Be-
logen folgende Versuche angestellt:
f Hell durcblut AeiiiB VeranderuDg , (IDCb Oita UtBg<
Oehii/t mit Aiseoikiäuro loigto Äeins Spur von Vera
' * Stärke^acker mit Arseniksaure zeigIB nach eioigen Ti
<: eEieii eo icbäns nur, hellere FÜibung als Rokrzuck
' .' Uarnzucher (unrsin, bräuDÜchgalb von Faibo) zeig
Färbung, lelbsL nach laugeret Zelt,
Es war mir bei diesen Reactionen inerkv
dafs die Wein -Gährungs- Fähigkeit dieser vers
nen Zucker- Arten auf ihre Färbung mit Arse
re keinen Einflufs zu habön schien; wohl a
scheint die Färbung dann um so intensiver, u
herrhchen Purpurfarbe der ArseniUsäure mit
Zucker am nächsten stehend, wenn die \
mensetzung der angewandten Zuckerart di
Rohr-Zuckers am nächsten kommt, was bei«
Zucker mir recht auffaJlend zu seyn schiint.
es bestehet
12 MG. 21 MG.
Jden ist die Farbe fas'
-n i.t:t Hir> Färhnn.T
■A
einer Mischujig von Arseniksäure und Zacher. - 35 1
indelt, zeigten keine Spur von Reactioa, ebenso
;ie arsenige Saure mit Zucker bebaadelt keine Ver-
^tung. leb hielt es der Mühe wertb, auch einige
ire Pflanzen - Stoffe ia ihrem Verbalten gegen Ar-
fksäure zu prüfen nnd behandelte daher AniyJum
■t Gummi mit Arseniksätire, ohne jedoch die min-
ä Veränderung zu bemerken. Es scheint folglich
I merkwürdige Färbung nur dann eiazulrelen,
ti- freie Arseniksäure auf die angeführten Zucker-
eJDwlrkt, sey es im Sonnenlicht oder im
IttCD.
Dasich die Phosphorsäure in so vielen Beziehun-
dec Arseniksäure analog verhalt, so prüfte ich
tdea obigen Bedingungen auch die Wirkung, so-
['der freien, als auch an Alkalien gebundenen
ipfaorsüu re auf die verschiedenen Zucker- Arien,
pte aber durchaus keine Veränderung walir-
Die intensive Färbung der Arseniksäure mit Zu-
r könnte vielleicht mit dazu dienen, Arseniksäure
Pbosphorsäure schon im J'estcn Zustande von
Kter zu unterscheiden. Man hat nämlich blofs
tlj^ einige Grane von den zu untersuchenden Sau-
Ettf ein Uhrglas zu legen, etwas Wasser aufzu-
fen« und etwas gepulverten Zucker darauf zu
Ittea. War die glasige Masse Arseniksäure, so
t sich schon binnen kurzer Zeit eineRothung, die
t'Sehr intensiv wird, was nie Statt finden wird,
in die glasigeMasse Pbosphorsäure ist.
Um das Verhalten dieser gefärbten Flüssigkeit
en einige Reagentien zu prüfen , machte ich fol-
r-]lfBC8uobe. Nachdem beide Stoffe 14 Tag«
563 Ehner über freMillige R&ht
lang aufeinander eingewirkt halten, ward dfs'
sung mit etwas mehr deslilUrtem Wasser vnr
und ein anhaltender Strom Chiorgas hindi
die Flüssigkeit entfartite sich nach und nach um
ganz wasserklar. Auch wurde die braune Aul
im concentrirlen Zustande (als dicker Syrop)
anhaltende Behandlung mit Chlorgas entfärbt
es dauerte sehr lange, ehe dieses gänzlich j
Beide entfärbte Lösungen wurden in gut VBtki,
Cefäfsen an einen dunkeln Ort gcülelit; aacfa
Tagen halle die concenlrirte Auflösung mei»
braune Farbe angenommen, nicht so die aniio
verdünnte, welche wasserklar blieb.
Aetz-Kali anA Aelz- Ammoni{ik\trMv!tHtH
Veränderung hervor.
Reine Salpetersäure und rdne Salzsäure K
blofs die Farbe etwas zu erhöhen.
Keine (ToraCCTtfrirteÄrÄH'(;/e/«üKrff erhitzte
damit, und die Flüssigkeit ward schwarz, V
geschiedenem Kohlenstoff aus dem Zucker; x
spürte man deutlich den bekannten Geruch DI
branntem Zucker. Die von der ausgeschiedoA)
le abfillrirte Flüssigkeit ward nun, da sie bst;
lieh entfdfbt war, mit Schwefelw3SserstoffgBt>
clelt, dann erhitzt, und bald zeigte sich hier di
gelbe Schwefelarsenik- Niederschlag der hA
Schwefelungsstufe. Ein anderer Tbeil der-FI]
keit ward mit Aetz-Ammoniak vorsichtig neulr
undinzweiTheilegetheilt. Dereine, mitscbwel
rem Kupferoxyd versetzte, Theil liaferte einen h[l
blauen Niederschlag von arseniksaurem Rupfen
der Andere genau iteult&\\&»XA'X\MA. %g^j
^uhung von Arsenikaäure und ZucJcer.
Silber verselzt, einea braunrolben Niei
g von arseniksaurem Siberoxyde. Um mich Ij
davoo zu überzeugen, dafs die Arsetiiks£t
eVerinderuug erlitten,, ward einTbeil der br)
Lfisuog mit so viel destÜlirtem Wasser verdDndj
sie nur ganz scbwacb gefärbt erschien, und dag
yorber, aber ohne Zusatz von SchwefelsäuH
len geoaooten Keagenlien behandelt; ich erhij
dieselben Resultate. — Diesen Versuchen naa
qt die Arseniksäure unverändert in dieser Vq
lag vorhanden zu seyn.
Es blieb nun noch Cbrig za untersuchen, ob c
er vielleicht verändert worden sey; dieses aus»
wurde folgender Weg eingeschlagen. — I
lune, 14 Tage alte Auflösung (jedoch ein
welche keine Spuren Essig-Gährung zeigt^
B mit destillirtem Wasser verdünnt^ sodann In
ch eine geraume Zeil lang einen anhahendfll
Schwefel iv^ssersioff^jas hiodurcU. Anfang
aBes ki:;i-, iuch elui^jer ^oTt aber entstand d%
t-'vt fast g^inzlf«!
: ^''suhwängeri
■ jI;i.s- l.am
■^ioffgas zu veH
lU iu^Uitii die Ej-vu^^ a.-s .Stihwefel- ArJ
noch in der K)üssit;kcit suspendiri sei
■- --'Ir^tiiiigen. Dia abfiltrtrte FlQssi^
I Xiederschlag mehr mit cssigsau-
-uig enistand durch einen anlial-
iwefelwasserstoffgas uucb nur dÄ"
B ccigte sich bloCs ^Uwa.^U^f.Vfl
354 ; Ehner überfreUnlUge RiJlJttfjj^p -j^
lieh gefärbt und scluneckte süfs; iatmvnJ^.^ff^
Sclillchenabgedainpft^ erbieltich aus derselttMl^
gewöbnüchea brauaeo Saft, det: sich gaoz yst/t
cker ' Saft verhielt. — Dürfte ich aus diesem e^j
Veisucb eine Scblufsfolgerung ziehen , so \v\iid\
zunehmeo seyn , dfils auch der Zucker in diesei;
hiqdang wwcrändert gebViehen ssy^ diese raei^
dige Färbung scheint also durcliaus nicht abzuba
von einer chemischen Veränderung der concorr
den Stoffe. Selbst nach dem Kochen der Arst
säure mit Zucker und Wasser war es mir nichti
lieh eine Veränderung derStqffe zu entdecken,., i
in diesem FaJle zeigt sich am folgenden /^aeijl
gawobnlicb, intensive Rütbung der Auflöstui^tJJ
Uebrigens scheint auch die Arstü^^miinL
dieser Verbindung mit Zucker durchaus nicbts
ihrer giftigen Wirkung auf den thieriscben Orga
mus einzubsrsea; denn obgleich ich nur stets
kleine Mengen der.Miscliung kostete, so l
icli doch sehr deut^ <Ue,EinwirkuDg :d«r,Ü^
süura aa£ meinea.S Woher es ; '
dals diese beiden 'S le^o herrüdieffi
herräi^ngen, tvin Htclit zn ert
sobdereda nicht eJni Ite'^ücker-
soijderfl aufrollend blt >bc-) Obst-
Maniia--2uckar. Unte fiesen erfol^te^ä
am'Sabaellstea mit raXfini lern Rohrzucker;
Obst- UDil Stärke- Zucker. Mdge
der Sache kundigeren Männern dufg«!
Berlin, d. SO.Juljr 1827.
einer Mischung von ^rsmiksäure und Zucker. 855
Nachschrift des Professor Schuh arth.
■Indem icli die Richtigkeit der toh Herrn Phar«
Bol Eimer unter meiner Aufsicht angesteUtea
liebe bezeuge, mache ich nur noch darauf auf-
Itsaia, wie wichtig diese zufällig gemachte Be-
hlung der Rotlifärhung desKohr-, Obst- uüd
ke- Zuckers durch Arseniksäure in medicioisch
j|i|licher und toxicologischer Hinsicht sey; und
toe Vergiftung durch diese auf den ersten Blick
rdächtige Mischung, (in welcher jedoch der
niker mit Leichtigkeit das Gift nachzuweisen im
je seyn wird) zu den seltener vorkommenden,
acht noch nie vorgekommenen Fällen gehört:
irdient diese Erfahrung gewils noch um so auf*
uamere Beachtung.
Zusatz des J}r. Schweigger - Seidet
r abweichende Reacüonen voti Stoßen derselben Ji
In Beziehung auf das , was der Herr VerfassW
ihender, aller Aufmerksamkeit würdigen AbN
!Ulg ober das abweichende Verhallen der veq
(eoen Zackerarten zur ArseniUsäure anfahrt'
iBJcl) mir noch Folgendes zu bemerken.
ft.i,^- ..,;■ „1,5 aji ji(. ^on dem Herrn Verfass^
' rilischungsverhällnisse derS. SS
jhenen Zuckerarten , so ist dii
■ in der chemischen Zusammenstf
:kers in gewisser Hinsicht
? Verhühnifs der Elemente untelfl
i'hal nahe!dasse]be, wie imBohip
vir nämlich: wie viel MG. Kohtj
';toffciitIiäJt der Milchzucker g»- 1
iioff? — so dürfen wir nur die
.Mischungsverhältnisse 2^ mal ver;
.^eode Resullale zu erViaVwu'.
356 Schiicigger - Seidel über ahwdfhatde
\Z\ Mö. Kohlenstoff, SO Wassfli»tofi, 10 5«uor»Ujff;
und wir sehen miiliin, Hsfs der Milchzucker, «
das Verhaltnifs seiner Elemente gegen einander'!
langt, dem Rohrzucker sogar näher steht, als*
der Obstzucker.
Aber wir wissen auch, dafs sich bei sehr V)ä
Stoffen organischen Ursprungs durchaus keinsiehiO
Schlufs ableiten läf^t aus den Resultaten der chedj
sehen Analyse auf das chemische Verhalten A4im
ben'und umgekehrt. Wir können von vielen doN^
ten nicht einmal mit Cewifsheit sagen, ob st« UM
haupt jemals chemisch rein dargestellt wurden,
wissen nicht ob die kleinern oder gröfsern Möiflffl
tionen von Stoffen derselben Art, wie des '4
des Amylons u. 3. w. in der Tliat abhangen ^
verschiedenen chemischen ZL^9ammense)ci
nur von Beimischungen fremdarliger Stoffe,'
vollständiiT ab2t)':clTEJi45"> ""'^ bisher nocb^il
lingen woJIte. Ff.r p-rTifie Fülle ist dieser |[
StanJ' hekannllicii cT,:^;jar*'^lschiedei
D^7,K ko.Tinit, riafs jn\ Gej^efiH^^-
von unl5uj;h3ir veischiedci _.
der chemiscl'e Analyse zuweilen sehi
stimmende Resultate liefern. In d.
(um nur ein Beispiel anzuführen) hobl
Teren Jahren der verewigte Mch^cckc h
Zeitschr. alt. R. Bd. XXV. S,288) „*
ke, dem Cumiiii und dem Zucker, (öjr
len aus den verschiedenen besten Atit«,„..
Körper, kleinere Unterschiede derETctr-'
als die verschiedenen gleich VQfzBd
jedes einzelnen dieser Körpfer , und^
se drei Substanzen, welche sich j
verhalten, aus völhg gleichen 1
gesetzt seyen.« Kurz es scheint, l,,
den Substanzen organischen Ursfprt.
rücksichtigt werden mürste, wovon un».
Jineiionen von i
I dgrsdbm .Art. ti&7
» Gelegenheit die Rede war, (S. 5i d. vorlieg.
'J'^Ufe ßs nämlich Dicbt-immer blofs auf Menge uad
)aer Stoffe, welche eine Verbindung eiogeben,
, sondern zuweilen auch ein unbekanntes
iOnderabeles eine bedeutende Rolle Spiele, und zum
1 die Natur und die Eigenschaften der Verbin»
Igen bestimme.
I iWie dem auch sey, die That^ache, welcbedec
Verfasser in Beziehung auf das rerscbiedene.
talten des Rohrzuckers und des Milchzuckers zur
iksäure hervorgehoben bat, bleibt die näntlicbei
$s fid eben angestellten Betrachtungen sollteB-
I dienen, einigen anderen Thktsachen , wel-
- gewisser Beziehung hieran sich anscblie^
i den Weg zu bahnen und die Gesicbtapuncte za
^kiien, von welchen man sie vielleicht aufzuff|S>
l^üSanächst will ich noch darauf aufmerksam ma*
■. wie das Verhalten des Harnzuckers in der
Eirocb auffallender Ist, als das des Milchzuckers;
tobgleich der Harnzu ker' dem Trauben- oder
iUec sehr nahe stehen soll,' und von mehreren
) sogar- for ideDtüob mit demselben gebal-
80 blieb er doch gorix etme Wirkung ,«uf
^fenilfsäure. Aber der HarnZuokex war un-
ulragt sieb nnithin, wie sich der mSgUcbst
Biien werde, und ob vieikiaht nur einodet
■UtDderc fremdartige Beimischung denselben
b jene eigenthAi ittc t^irküng zu entfalten.
^tfi abweichar lalten verschiedener
E dis Ars« $ebl<clst sich das
ifFbaUen v( keaiteo aui
i^ofsrn aj .etbeigleiiih-
» <«« auf metaUi-
d- bissige Stärke-
, ' dia Waizenstärke
iijpatitelltiiig.'fliocs Neublau^üiit
r
858 Schweiggtr - Seidel Her abflachende
Berlinerblau, vreil si« dieses Farbemateriat'zcrM
Kartoffelstärke aber fübre diesen Uebelsiand ^
iTiit sieb, wefswegentnaosieeigeods fürdieseaS«^
bereilen müsse. D.-.fs Berlioerblau von der SB
zersetzt werde, geht aus f'mCenl'sErfabrungea<(Ji
de PharniQc. Jun. 1813. S, 325.) zur ÜenOgB b«
sehr wahrsctieinlicb arbeitete dieser CbijmikMt
tnitWaizeastärke, obgleicb diefs niclit besoadftn
Torgeboben ist. Zu untersuchen bleibt oberli
noch, ob der Kartoffelstärke aucb wirklich dla
genschaft ^nacgele; darüber müssen dieVarsuoh
scheiden , welcbe im hiesigen chemisch - jikyi
sehen Seminar angestellt werden sollen, rattJ
sicbtnabme auf den Klebergeba]t der Walzani
vnd ml BucJincr's Einwendung (^Diiigler's polyti
Journ. 1820. Bd. 1. S. 111.) gegen einen Theü;
Erfahrungen T'lncent's.
Wenn aber in diesen beiden Valien aucb
lieh fremdartige Beimischungen sIs Ursacli
cbender Reactionen nahe verwandlet Stoffe stcl
geben sollten: so kann davon dcc^i gar nicht di|
de seyn bei der Verschiedenheit, welche Schi
zwischen frisch bereiteter und, selbst nur
Tage alter lodinstärke, binsichtÜch ihrer Urjiui
keit als Reagens auf Arsenik, beobacb ite.:^'
Giselas Versuche über diesen Gegenstand ii
1825. I. S. 371.) Und diese Thatsacbe gfi
roch grüfseres Interesse durcb eine neuere
Engelharl's, welche Berzelms in seiiie.n neu
Jahresberichte (S, ll7. des sch■.^
daraus in Poggcmlorf's Ann, IBC:
jnitgetheilt hat, und die ich Uier .
gehurig, in aller Karzs gleichfalls
Engclliai-l fand bei seinen Uj
den Farbesioff des Blutes, dafsEiv
saure gefällt werde. Bcrzcliiis h^
bemerkt; wiederholte Versuche
• Reaetionen von !>lo/^lit derselben Art. ÄÖ9
b«r» ErFahhing.' Dieser nnerklärlicbe Widern
Weh veraolafste beide Chemiker im vorigen Wio-
(Jwo Engulharl in Stockholm war und in Verzelius't
Äfatorio arbeitete) gemeinschaftlich einige Versu*
i-Qber diesem Gegenstand anzustellen. Es wurde
iltom Ende Phosphorsäure > sowohl durch Oxyda-
Pdait Salpeterfiäure, als auch (um eine zufäUiga
Wirkung etwa zurQckgehaltener Salpetersäure zu
neiden) durch blofses Verbrennen unter einer
flocke, mit aller möglichen Sorgfalt dargestellt.
ilieiden Säuren wurde, sowohl das vegetabilische,
iäs animalische Eiwcifs gefällt, während die Sau*
'wdcbe Berzeliiis von früherer Zeit her vorräthig
», durchaus keine Fällung dieser Substanzen be-
kte. Vergebens suchte man den Grund dieser
Ulenden Verschiedenheit auszumitteln, bisßi^rir-
endlich bemerkte, dafs auch die frischbereitatea' .
im Wasser gelüsten Säuren das Eiweifs allmäüg
l^r stark und endlich gar nicht mehr fällten,
[f «war trat dieselbe Veränderung ein, sie moch-
ia dicht verschlossenen Flaschen aiifbevirahrt, oder
ffenen Gefäfsen von Glas und Piatina der Luft
BBetzt Werder. Sieden beschleunigte diese Ver-
eng nicht; vielmehr wurde der Phosphorsäare»
H im Gegentheil, durch Eindampfen und Glühen*
^g&nschart, das Eiweifs zu fällen, wieder er-,
jjfotvenn sie dieselbe verlohren hatte.
W'lniclltet ein, dafs, wie aueÜ BerxeSu» bat-
U» nicht die Rede seyn könne von mn«r
»der DesoxydatH)») der Säure. »Qieht
bllier BerzeUuSi „tiae chemische Verbia-.
Iphorsäure mit Wasser, die «ich nicht'
Vr ersten Lösung bildet,' und der die Ei*
f Eiweifs »u fällen fehlt?** Wir dörfen uns
MüOeh dessen erinnern, ■vtasSrImcig'
Attkrngen OhtT DOba-einer's merkwur-
.'(»■■mentlioh Jahrb. Bd-X. S. !?»%'*:>
gesBgt hat, aber r/riscAr,« (Bd. IX. S. 144){iroa'l
und Thäwnt (Bd.X. S. 232) bestätigte und n-wi
Erfuhrungen, (woran sich auch noch ein inlei
ter Versuch DerqufreTs im Ed. X1V.-S. 175 a
Ober dea merk wOrd igen Umstaml aämltcb
die Wirksamkeit der PJatina,. Wasserstoff um
erstoff zur flammendea Vereinigung zu dispo
in auffallend, nichts desloweniger über nur tii
gehend, erhöht wird durch Erhitzung, durcl
ke Säuren, (natnentlich Salpetersäure, ttotz s
tigern Abwasciieö des Metalls mit Alkalieri)'
Hiimmern U.S. w. St/mriegcr schlofs diese- Ei
nuDgen schon damals JlilttTs elektrischer Ladui
und wollen wir nun hier aocli Einiges von dem
wa8llluri(r«/niund H'ris/fl/- in ihren, uiiiängsimitg
(en, trefflichen Untersuchungen gelehrt höbe
können wir uns des Gedankens nicht em'<ibr<
handele sich hierum einen, mehr oder minder di
den, von etwas Impotiderahelem abhängigen Zti
der iranchen Kürpern durch Berührung mir ge
anderen, tider geradezu durch einen sogendiini
namischen Procefr, (wie liier bei der Pboj
durch das GlOhen) aufgedrängt weri.\-, wodurt?
Körper nun fähig werden Erscl
bringen, welche ihren gewiji
tea fremd» und denEeibtin sogar
scheine 0.
Vielleicht dnrfte auch die in der Aqiqi
S. 345 berührte auffallend««« aber rocli üTi
gend erUlaria Verschiedenheit im
oxydhydratcB, je nach der ver'
]iing.9weise .(les^nlben,
3ur7.tifdSiien3e.yii. Und > <
ganjsrher.Stoffc ZU Echli
lassung gaben 2u dJuseoZi^i
Bii?h |Voii,dipsfir Spita.Llcbi zu
merkwQrdJgei) Un^.stand, dafs n.
^Houaaeau ■^ierd. Gift der Klappersf^üaitge. 801^
i1Ihi*M 'Za iisreitcD ein Product liefert, wetebes
i-iltBnttUeben Zuckerbilduog sicheignetj eine £r-
bnuig* TTortuf schon vor vieJenJahrcn A'ajfe (Bd.X.
Ib & dies. Zeitschr. S. 284 — 310) aufmerk-
tklmacbte, iodem er angab, dafs nicbt die itirer
tiHlskraft beraubte, sondern allein die aus or^a-
iiUntdcR FrOchten ausgeschiedene Starke fäbfg
Bbk Umwandlung in Zucker.
.^usseau'a Beobachtung über Todlicltkeit des Gif-^
H^T . ; ' tes einer bereits todten Klappn-schlange.
-it- Dr. Rousseau, angestellt .beim Museum d'hist.
ytir,;. sccirte am 18. Nov. 18S6. eine d Fufs lange,
^•ge vorher abgestorbene Klapperschlange, {Jounu
dkiUm.mM. luni. 1827. S. 269-71) und sammelte
ifedieser Gelegenheit das Gift, welches im Aeufsern
to Lymphe einer ßrsnd- oder Vesicatorblase ganz
tuUch und vüllig gpruclilos war. Die chemische
■tOlung heschrnnkte sich bloR auf das Verhalten ge-
mn Lackmuspapier, wrlfhi-K davon gerüthet wurde.
»bngeühr innr^fhii Tropfen dieses Gifles Jiefsen
Giftiieuteln mit Leichtigkeit airsdriicken
utden in einem wohl verstopften Gläschen auf-
bahrt. Es hesal's noch seine ganze tödtliche Wir-
denn zwei kräftige Tauben, welche an deni-
:a Tage mit einer Nadelspitze voll Gift, in der Ge*
id des grof^en Bru<!tmuskel5 , geimpft wurden,
■pe* beide nnch SO Stunden. Diese Muskeln
Ef.n vorzugsweise von extravasirtem scbwarten<
viaietten Hlute , und alle Eingeweide wareti
Insm sehr dunkeln Blute angescboppt. Dtefs
ir Empfehlung grofser Vorsicht bei solchen
;ii6n , welche die Behörden der Stadt Genf
■ weit treiben zu mOssen glaubten, dsl's
!knagerie von Klapperschlangen den Zutritt
^ was auob Moreau de Joraies In Paris drin-
teb C«. ai O. S. £92).
"(An» den -^««. rf* eÄi'm. e( de phyi. Apnl 182?.
äbtrieut »OH Fr, W. Seknelgger-Set.fr!
J^ange bat es gedauert, bis dtä natr.
Wäbdlschaft, wodurcb die elektronegali .
dem Sauerstoffsich anschliefsen , endlich i
wurde; jetzt aber kana man sieals von der
der Chemiker anerkannt betrachten. Guy
einfache und Jichtvoüe Ausetnandersetzun
Ideen über die Verbindungen der Hydrolli
und die wichtige Denkschrift des Herr
über die durch Schwefelverbindungen ge' j
,26, haben in dieser Hinsicht die voTIitJi.
berze'igung herbeigefüht. Indefs hat ßa-
SO eben erwähnleo, aller Aufmerksamkcii
Arbeif, einige Principe aufgestellt, we);^-
streitbar zu 3eyn scheinen. Dieser bei ,.
piker hält es njmlich, nach seinen 'iiaemi^
BouJlay über die Theorie der Salze, 869
yfdi äusgemacTlt, dafs es naturgemäls sei
tebwefej, den Phosphor und einige andere Körpei
1 Sauerstoff zusammenzuslellen; in Hinsicht
I todin und Chlorin aber halt er eine Solche Ztt*
pensiellung für unzulässig, *)
h will diesen fraglichen Punct klar und in al-
Einfachheit, welche er wirklich zu besitzen
, darzulegen vejrsucheii. Wenu der Sauerstoff
mit. einem andern Stoffe vereinigt, so entsteht
s gecneinigltcb eine Vcrbiu düng von Gaurer oder
feber Tendenz. Die Vereinigung zweier Ver-
nähen dieser Art von entgegengesetzlen Eigep-^
hen erzeugt mehr oder weniger bestimmt cha«
^riciCte Salze- Der Begriff eines Salzes bezieht
iber immer auf die Vereinigung zweier selb&t
Leruin zusammengesetzter Körper. j
1 diesem Gesichtspuncte aus sind die Chli?^
[odide und Sulphuride nicht als Salze zu betrach*,
vlelisehr sind sie, in theoretischer Hinsich^a
Dxydea auf eine Weise ähnlich, welche eioertf
i vülÜg klar werden wird, der die gesamoiten^i
Kyrper betreffenden, Arbeiten mit gehöriger
nerksamkeit zu prüfen Lust bat. Gestattet man-
►,ZiisainmeD Stellung, so bilden die Verbindungen
)er verschiedene leicht zu charakterisiren-
in der Praxis aber werden die Resultate
k-Ptalar der vorhandenen Körper in oft enge
i^n ejugezwüngt.
1 Bd. XIX. S.S38 fl. g>e«b«Da OinidliiTiit-Mn Ber.
StTHtarl« dM.Sahe. Et iii, wia min ctoti iehen wird,
~ lafi, daU ß^rtillut den t'hoiphnr n>h
¥ pMalUlititt b.tbaii «oll — nur der Sdm^e],
1 lUtXdbv wuide damiolbni clsich «Mieili.
menreibea müssen. Liaist mao bingflgon u
serstoffsiure auf eine Sauerstoffbase (Oxjc
so wird wobl bisweilen eineSalzverbinduog
können; am häufigsten aber wird das Pi
ein Sulphurid , Chlorid, lodid u. s.w. sej
der vorhandene Wasser -und Sauerstoff zu
von Wasser zusammentreten. Setzt maDan
des Oxyds eine analoge Verbindung: so
Vereinigung gleicbfalls bisweilen geschehe!
am hä^ifigsien aber wird ebenfdIJ;eine schlt
genwirkung beider Kürper statt finden,
Bildung zweier binärer, gegenseitiger V
unfähiger , ZusairimensetZLns^en veranlassi
dieser Art ist die wohl bekannle Wirkung
drocblorinsäure auf dieSulpburide, welche
lieh ein Chlorid nebst Hydrotfaioaf^
Bringt man endlich ein Oxyd oder eine J
re mit einen Sulphuride, lodJde, Cblorji
sammen: so wird die Vcreinicrii
ühcr die Tficnrie der Salze. 865'
1 gegenwärtigen Zustande der Chemie, diebU
S Verbindungen ein und dessselben elektronegott»
Eeirpers, am leichtesten mit einander sich -werdeo
^iti lassen; es sind die einzigen, welche nicht
b^etgenseitig zu zerstören streben. Ihr Studiam
i(tfiher eia weites und leicht zu durchforschendes
Ar, wälirenddafsbeiden andern oben angeführten
ibden nicht immer leicht vorherzusehende Oe-
VlirkuDgen der Anwendung der gewöhnlichen
liisefaeo Halfsmitt^ enge Grenzer, stecken. Un*
t (Hesem Gcsichtspuncte gewährt cfie Anwendung
|t Binoreichen Verf:jl]ren.s, welches von Berquerd
Rtrst in Anwendung gesetzt wurde, die Hoffnung,
Mb V^erde dadurch zur Lösung vieler, für die Theorie
Icbtlger, Probleme gelangen.'*) In der That diirfen
wohl hoffen, dafs, bfi Köi |iern, deren Verein!
auf eine sosclnvaclie Verwaiiiltschaft sichstiitzt,
I sie von der geringsten Slürung vernichtet oder
r Bildung gebindert wird, der Einflufs einer
1 elektrischen Spannung in vielen Fällen im
k^elia werde, den, durch das angewandte Ve-
SM^' Versuch hineihgbbrä^chten, störenden
»n kräftig stüwJdOTstebieo.
■feSlst nicht meine Absicht diese Thatsachefl''in
ttBau/lav deiKet hier anF eine Uniari ach an^ Beotjuatpta
*~ " diomischn Kcrictzungeo , die durch Blelciriiche Krif-
"• XSXiV. Kübr, 18S4. §. 153 ff.) die (wie
. __, «u auch D.^cqueret «Ibit her»OTli«btJ d<m
äai^^eiDf9Wne-9 neu itt; ii)dcf* liafeite si* Qiah-
'— »ssaniB TliHisadien. Wir Tsracbieben die
^leasQ bia zu der □oehDidit ■rfblfttcD Voileo-'
bhindlunj.. Dafe auch die iBiert-tiaqCeD Un-
■■tiar'* mahtan, in dieiar Besiehun); nit^-
liM.duUMf»« «M/Aiw Laier von iclbit
ergfCoet wurden , zu generalisiren, und
diejenigea Stoffe überzutragen, welche Bcr
der allgemeinea Reihe dusgeschlossen und l
classificirt hdt, nämlich auf die Jodide und
auch auf die Chloride.
Gay - Lussac hat bewiesen, dafs die B
onsäuce sieb mit den alkalischen Sulphuridei
d». Analoge mit der Hydrochlorinsäure ai
Versuche blieben ohne Erfolg; ich hoffe ji
beweisen, dafs diese Säuren mit den mCtfllR
diden und Chloriden sich vereinigen las|fl
Aveifü man , dafs die unlöslichen ChloridtfV
in der Hydrochlortn-und HydroIodinsai^H
werden künaen; eine aufmerksamere^ ^Hj
uns in diesen Lüsungen alle Charakterttefnei
Verbindung erkennen lassen.
DsB ruthe Quecksilbcriodid z.B. löst $t
in liqnider Hydroiodinsäure, and ^^|
ärato^lfUtMfre mit roüiem Qttcclsilbaioäid. 367"; |
ysuUe voB Nadeltbrm und von g^ber Farbe,
^eisatzen sich diese Krysta]Ie> und die Mut-
^bst, bei HtnzufüguDg von Wasser; eine>
lAflti^t uolu-slicbes Jodid scheidet sich ab,j
i^lilssigkeit hält auch eine reichliche Men-
J^BD zttriick, wie viel man auch immer Was*''
'Qgen mag. i
It« man hingegen li{]uide Hjrdroiodinsäure, in-i
Quecksilber -Doppelt- lodid heifs aufgelöst <
it) trockener und etwas verdOnnterLoft auf: ■
man die Flüssigkeit sich nach einiger Zeit iD
Ibe und durcitüi eilt ige Prismen umwandeln.
diese Krystalle der Luft aus, so zersetzen -
llsobald in Quecksilberiodid und Hydroiodin- i
^«Iche letztere im hygroskopischen Wassern
sich aufli^stj bat man sie dagegen zu Isnge--!
(rociriew Atmosphäre gelassen: so wandeln 'fl
^ rotbes OuecUsilberiodid um, welches idie i
VC Krystalie beibehält, und in Hydroiodin-i
r«lcheal£Oas entweicht. Offenbar besleben'lj
Ige Krystalle aus Hydrotodinsäure und Queck-o
liitfUndsiekäuoen deninachels eiusaures hy<il
|$a(irej Salzi oder vielmehr aJs einbydioiodin*>i
idid betrachtet werden.
,|c^ zu wissen wOnschte: wie viel die Hy- J
ifiüiire von dem Quecksilber-Doppelt- lodldöJ
p( VFobi aufziiiielinien f^hlg sey? so löste icbJ
^abestinimlen Menge dieser Säure, heJfs,Tt
ilum QuecUfeilbetitidtiie auf, als sie sueiJ
i5«n im Stande zu seyn schien; dann^^
,4|]d5 ab, was sieh durch HinzuFagung v
tu Uefs» sammBlte uad wog es, und^
. ^68 BnuUny über yerhmJim^erf*^^
Beutralisirte hierauf die in der, niciit vveüer'il
liarea, Flüssigkeit vorbaEideoe, freie Hydroiodi
*it Kali. Letzteres schied anfangs ein weotg^
■ilberiodid an^; dieses säumte aber nicht, sich
gebildeten Katiumiodide wiederum aufzulösen.
ttah verdunstete, trocknete und wug ich das '■■
^dete, lösliche Doppel- lodid von Ouccksiii.:
ftaliutn, (auf welches wir nachher zurtickKt
'Verden) und da ich die Quantität des darin «A
iten Quecksilberiodids kannie: so schloEs icb i
■Uf die Verhall nifsm enge der HydroiodinSBUre.
Folgendes sind die Kesuliate dieses- Versu
^QuBckiilber-Doppell.Iodicl. heiDr gelilK
.D«r>gUicben. gi^lallt durch AbLüliJuii|; uq<! WA
DafigleiclieQ , in der Auflösung zuiüctgoHl
Dappel-lodrd TOn Kalium und Qucctsilbet
KAÜum-Iodid in dcmseilten n :a __
— Resuliale, welche man auch folgendem) afse
drücken kann, indem man von der, aus dei
Uum-lodid berechneten, Quantität der Hvdro.
säure ausgeht;
Hjilroiodins.TurB. welche «rfewacdt noideD 9,5S9 = 4
Q-.eckfilberio.lid, hei£» gdosi „ 9.S00==«
Derfgleicben, vom WiMor geßllt » 4«M>«1
woraus folgt, dafs dl? HyttroiodiiHäure Jut^
mit dem Quecksilhariadid eine Verhindufli ""
welche aus 2 MG. HydroJodinsäurB undlA
Quecksilberiodid*) 2 711+ Hg l* b«st«ht^
Sl,75 Hjdroiodii
7S im Quecksiltieri4iU4;,
-J Der Lsäer nitd »ich ' " i
einem F.lla auf da. i a
Losungen aufmarksani
ehe über die Aufldilicj
SOS.) Ohne Zweifel »i™ .««,
dieaai Seile aocli ju wfipig H
ffyiiroioflinsäure mir rothemQuecJcsilbcriotHd. $09
£)ie Wirkung des Wassers entzieht dieser Vt^r-
\g die Häifie ihrer Base und wandelt sie in eine
vqq4MG. Säure 3uflMG.BASe4ä/+££'/«J
VBtche milhin eotliäit:
Ndch bleibt lins die ZusammeaseUaiig der ga{
Crystalle, zu deren Entstehung die Verdunsiui
llflssung gab, zu bestimmen übrig. Diese Ktj^
werden vom Wasser zersetzt, welches einfl
des unltJslichen QuecUsüberiodides abscheidoU..!
DU das Salz mit @ MG. Saure in der Hitze ba- |
:, das mit 4 MG. aber im Wasser sich lOst: sa<|
es wahrscheinlich, das hier in Hede stehende
von einer ZwischenverbinElung 3 HI -^ Hgl'VM
nnd wir haben sonach ein doppelt-, ändert'
Und ein einfach hydroiodinsaures Salz des ro*
^oecksilberiodids.
Die Verbindungen dieser Art lassen sich ohnflJ
^1 sehr vervielfältigen, ich wollte mich aber hietj
rauf beschränken, deren Vorbandenseyn DbeN
dsrzutbun.
nicb im Verlaufe dieser Arbeit ausscliliefs»,
iindiingen der Jodide mit einander be-j
^o wurde ich Von dem t'ortgeselzlen Siitag
lelchlorfde abgehalten. Ich will indef;
I Tbatsachen hervorheben, w*Iobl
I zu beweisen, dafs die Chlorid« auel
I Beziehungen ibie Analogie i
Tb man, dafs die Hvdrochloriosäurtt'J
Chloride das Silbercblorid auflä^g
zersetzt dies« LAsungDo.
57fl
ßonJlny "iiba: J'erbindtuig^^ ,
Die H^drocMorinslure logt in der If^^fL.^
grofse QuantiUt rom Chieck&ilberdoppeltcljIgJ
büioat) Horunti, merkwürdig genug' dl«
kfvsUlKsirt nacb einigea Augeablicken JAj
und gestellt bsiil za einer hslea Masse. Di^
Quecksiiberchlorid enillicli wandelt sieb,
mit Hydrocbl ad [j säure oder mit alkalisclieaC
he'iis InBerUlirung gesetzt wird, vallKlüadij^
Silber und Doppel tcMorJd 14m, welches l«|
auflöst. Gewifs ist in diesem Falle der Einfl
energischen Strebeos nach Vereinigung scIiMfif |
verkenuea. In der Hitze sclieiot die Hy^rocl
säure Docti tnebr Quecksilber- Sublimat ^
als io der Kälte. Stets werden diese bejt^
düngen vom Wasser tlieilweise zersetzt.
Aus dieser verschiedenen Wirkung der 1
chlorinsäure auf das QuecksilberdoppeUch]ori()i|
nachdem man sie heifs oder kalt darauf wirkenjl
müssen wenigstens zwei Ordnungen von SatxeaJ
stehen, die ich versucht habe der chentisch«Q.jp
lysezu unterwerfen. Zunächst lö»te ich sq yialÖ
silbarchlorid ia Hydrochlorinsanre k^lt a
sie aufzunehmea fähig schien ; die baltf t~^
bildenden Xrystalle wurden auf Kalk gab
mao den Geruch der Sfuru tiichi mehr]
koqote. In diesem Zusiar,
und sättjgle. die Hydrochlo .
Augenblicke, wo man de 1.
bert, l'üllisieh die FlQsfi.L.:
denaVligCr Krystalle vom i'
Silbers mit Kalium au. Dieses i^U uui
lauge, iua welcher rs >,icii crtMufeJ
wrärochtonrisciure m. O^s^^^^MerdoppcItrMorid. 371
hfflfl Räume ausgetrocknet, und, iadcm ich
M£rhitzung die beiden Chloride tod eiaandes,
rar ich im Stande, deren relative Verhält«
llil^ea zu bestimmen. Ich habe gefunden , dafi
[Uecksilhersaure Kaliomcblorid ^^ (lurcl
iirmel Ka Ch^ + 2 lig Ch * ausgedrückt \
Inise, oder mit anderen Worten, dafs es gebil-|
^de von 2 MG. Quecksilberchlorid auf 1 MO^
blorid) woraus folgt, dafs das hydrochlorini
l'Quecksilberchlorid bestehe aus S MG. Säurfti
■MC. des QuecksiIberdoppe]tchlorids, Die
Picliende Formel ist daher tHCTi + Hg Ch*.
ikif gleiche Weise verfuhr ich, um die Zusai
fziiiig des, in der Hitze sich bildenden, ]
nsauren Quecksilberchlorids auszumitteln;
nämlich soviel Quecksüberdoppeltcblorid in
r Hydrochlorinsäure auf, als diese nur immer
ler Temperatur aufzulösen vermochte, sättig-
KJLösung sodann mit Kali, und bestimmte durch
g, wie oben, die VerbältDifsmengen beider'
Bei diesi^r Operailou erhielt ich gleichfalls p
honen sddenariigen Nadeln krystaüisirlespj]
■ P5 Kaliumchlorid, welches aus ^
ppellchlorid auf 1 MG. Kalium. J
— Ka Ch *+ 4 Hg Ch*. Dieses!
I, dafs die Zusammensetzung da||
. hydrochlorin sauren QuecksUbeT«^
li<U 'ini Alten vod chlorqueiiliiilljertaursnn
, beueliend jiu> 1, 8 und 4 MG. SauraJ
Jii r.i'p tiiit A/E%bel<:tinebsn, (S.S5Z>'9
■ US an die,«rSi.llM «on "
Aci%ti\>a (;lBiL-h tiichliet
Ü-'.iv.-SSA
''desselben^' rffSRoHräCT Sihn-e«irteMÄdM
verschiedenen Basen hervorgehaoden^y
Sämmtlich in eine Gruppe aneinanderzurlä
Doppellodtde mit (Jucektilief uitä'KttHi
Die Wirkung des Ksliumiadids auf d
SilberdoppeJtiodid bietet, wie jene der H*
süure, drei Hauptpuncte dar. Löst man a
Quecksilberiodid in einer conc«ntrirtaDntfe
alkalischen Jodids, heifs, in solcher M4^
noch ein unauflöslicher Ueberschufs tllflH
2urückbleibt, SO niimiit die reichlich »Age«
te Flüssigkeit eine rötliticligelbe Farbe an; i
dafs sie anfängt zu erkalten, So läfst siailsö
Haufen, dem Anscheine nach kubischer,
scher, bisweilen prismatischer ICry^ialle va
lodin- Quecksilber fallen, deren Färbet
zeichoetem Glänze ist.
Man sieht mitlün, dafs da;
Läite nicht die ganze .'
4
übfr iodiru/uecksUhersaure Kaliumiodtdsahe. 373
liehe Resultat von einem mit grofser Sorgfalt be-
Itüa lodiokalium. Als ich nun mit beUacnlen
iehtsmengen und bei gehöriger Concentratioader
Btgksit diesen Versuch wiederholte, wurde ich
ibr^ das 1 MG. iodinkaUum 8 MG. des QuecU-
riodids in der Hitze aufKulüsen fähig sey. Wirk-
•tiAttea 2,904 Gr. lodinkalium ll,8S0Gr. vom
pelt-Iodit»- Quecksilber gelöst. Nach der For-
JCo/*+ S Hg /* berechnet, hätten freilich
1 12,000 Gr. aufgelöst werden sollen; aber in
Zeitpunclei wo die Operation ihrem Ende sich
, ward die Flüssig^keit so dick, dafs ich nicht
ttnÜs 'war, eine noch gröfsere Quantität des
tfakilberjodids darin aufzulösen ; nicht einmal Aus-
aatelich sie ferner erhalten. Bei der geringsten
tbJung kam ein unlöslicher Aniheil des Jodids
er zum Vorschein, und zuletzt zeigte die kalte
»eine lebhaft gerölhete Färbung.
E« bildet sich mitbin in der Hitze ein Salz mit
Säure, welches in der Krihe nicht bestehen
,|<JDjes«S ist zusammengesetzt aus
,, 80 5 Queckiüberiodid
19.5 Kaliumiodid
- 100,0.
r Alkohol verzögert dia Fällung des unlÖSr
. !i OuecksilbertodiLle. InderThat,"
Aikoliol in eineLüsung von 2 MG.
ii}fst, so kann diese erkalten, oh*
^mg von lodinqiiecksilber wahrzu-
er nach Verlauf einiger Zeit und
r Verdunstung eines Theiles vom AI*
nt das rothe lodid in schönen krvsialUni-
-äbnlicb sind, oacb dem Trocknen aber«
>uche grUoIicfae Färbung annehmeD. Dies«
sind ein Doppel • lodid von Quecksilber ui
Man kann dieses aucb in deutlicher cliar^
Krystallen gewinnen, die eine oktacdris:'
davon abzuleitende Form zu besitzen sci^
Vom Wasser wird es in seine beiJfi
zerlegt, aber unvoUkommeii, wiewirsogl
werden; in trockener Luft verändert es'
In der Hitze giebt es anfänglicb ein w
ser aus, welches, obgleicb an Quantität ger
noch fähig zu seyn scheint, die beidea lot
clroiodjnsaure Salze omwandeln zu könoei
zerfliefst das Salz zu einer rothen Flassigki
letzt entwickelt sich rolhes Quec-''-"-— ■ ■
Die Säuren schlagen rothes Ql:..
nieder; besonders leicht läfst ^j<;:i uiesc
^beobachten, wenn tnaa etwa^f^^^^^H
übtr iodinqueckaüiersatirc Kaliupiiodidsalzt. 875'
ifelRitEkuDg von Hitze, das Quecksilber daraus ab}
HtlM» leichtes Verfahren darbietet« die Analyse des-
|M 'anzustellen. *■
Ü^') Dieses besteht nun t^arin, dafs m^n eine geTpisse
itag« jenes Salzes heifs mit Eisenfelle bebandelt«
ll^as ausgeschiedene, laufende Quecksilber sammelt
lliwfigt; das Gewicht desselben giebt lugleicfa das
l^dinquecksilbers , welches in der Hitze vorbui-
tawfir. Anderseits verwandelt man das Kalium-
j^,- tnit Htilfe von Wärme, durch Chlorin ia
AÄkalium, und wä^t auch dieses j das lodin niim>
l^'^nd das Quecksilber entweichen als Cblorlod '
|^>pppeit - Chlori'n - Quecksilber. Auf diese Wei-
iBl^sirt, lieferte jenes Salz folgende BCsultMe:
l>'a«ck<ilb«iiodid
[kÜBmiodid f>
>
70,3
S9,7
73,4
26,6
100.0
100.0
berechnete Resultat wurde abgeleitet von der
Ml fftr das wasserfreie Salz Kai* + 2Hg I*,
KieSi doppeltiodinguecksilbersaures Quecksilber-
KÄ^pÄHDt werden könnte. Vom Wasser scheint
mqbe. Verbältnifsmenge in diesem Salze v^rhan-
a S?yn, welche dar Umwandlung der lodidejn 1^-
^asaure Sähe entspricht. In diesemFall? mjlfs«
U^bflile des wasserhaltigen Salzes 4,19 Was-
Ich fand 4,5. Die demselben entspi;e« '
^me! würde also A"a/*-i-2HgZ*+6^7
in« Zusammensetzung, in Gewlchtsth^i-
T^"""Bli-lDdia-Qqecl:iiIber
Inliuni,
^eVgib'sb«'. siebt inan, däfs dieses Safsri«*«»
g|Jn üfebe'rs'chofs des alkalischen loJlrfs ZoMW
ein 'ÖeliKhräriit, der bei fast allen bis jet2t w
Jargestelllen Salzen allgemein Stall findet. W
das Üoppöiroclirf anlangt, mit welciiem wie«
genSvärtlg be^chäfiigen: so leuchtet ein, da
Sih mit 3 MO. Säure hei dem Erkalten, Jnd
1 MG. Herselben faHtti liefs, in ein krysiaülsl
Salz mit 2 MO. Säure sich umgewandelt hab
hinlänglich nachgewiesen ku seyn scheint, da{
ttfß^ ißj4^t ,That. aus 2 MG. Säure und 1 MC
bestehe. *^ '
Endlich wird dieses Salz, aber nurtheilwei
Wasser TerSetzl , welches eine neue QDanlJfj
Queckfiiberiodid abscheidet. Di« chemisi;)]^
sb-beweist, dafs in diesem Falle nur 1 MG. vn
Sem Jodide ausgefällt werde, während die Flfls
eine Verbindung von gleichen MischungSge«
beider lodide, oder, wenn man will, einfäcl
di)i(}(ieckGilbersaures Kalinmiodid in AbBösDi
rdckhäJt. Wirklich schied das Wasser auat^l
des für trocken gehaltenen Sahes, 0,375 defeC
j Silberiodids ab; der obigen l Analyse zufolgq^l
mr 0,ddld fallen lassen sollen. Die ■■rdi
stgkeit schien wenig geeignet, KryUilU i
; wohl aberhinterliefssieeinegelbiicheÄali
leren Zusammeneetzung durch die Formill?^
j /* ausgedrückt werden kann, iadfljj
&ewi«btstlieilen, bestehet aus:
57.95 ppi.pelt-Joaiii.QBeck*ü6'^J|J
, 4^03 loiiinkUiuiDi I
Dieses Salz löst sich im Wascei
^enn map letzt eres au fgiefst, eiaekt^
tothea > Quecksilbeiiodids zum Von
vher iodinqitecl^ilbrrsaure Kaliumiodidsaize. S77
durch Schütteln bald wiederum auflast oDct
,nicbt weiter vom Wasser abgeschieJen wird. |a
Tbat hangt es vielleicltt hiervon ab, dafs die Menr
s beim Fällen mit Wasser erhaltenen rolben lo*
(wie vorhin erwähnt) um 0,034 mehr betrug»
igentlich der Fall seyn sollte. DebrigenS scheint
(«lieser Unterschied zu gering, als dafs er den
festgestellten Verhältnissen Lintrag thun könnte.
(Fortteftung im näehiten Hefte.)
■espondenz - Nachrichten und andere vegj
mis eilte Notizen.
Jeher Brom
llfljiaAnxeige e\n.
old und Schwefeialhoko
■U9f7ihFlicb«n>, ßr dia dicriiitirie^V«
luifocsclicr lind Aetzla ia MüocIiBii '
i
W. A. Lam-padins in Freiberg.*)
Htt dem Brom, von vrelchenn ich einen Antbeil
irO«tIsrtac/icr Apotheke erhielt, und, welches
ne Prüfungen reichen, keine
bung aus lod und Chlur zu t>eyu scheint, ** ^
lieh verschiedene neue Versuche angesielit. Be-
ns habe ich dessen Verlialten gegen die Metalle
»•iium Briefe ftoraSl. Juli 1827)«" df n Prof, Schw^lgger.
D« Leier wird sich eiinnern, wai bereilg J4hrb. l^SB. lU.
' IL'^igt wunle über das rehtachla^pn «Her Verhicbäi
Bfom RH xerierzpn. oder duifb eine MixliuDg tod Chlo*
_. und lodtn iiachzubildeo. £• verdi.-»! aber bd dieter
»legenbeil be;nfrk[ nu werden, daU Cfifvrrut in der $)•
' der franzöiischen Akademie »m 3. Ott. 1826, «okün-
celu-.e'-.i , ^io ChJoiiod ii.it allen Ei-
■ dariiiiildl^T.. nitie Anzeige in in
m tr. maClUin. . p/iyd. ei c/ilia. (De*. Jgjft.
a iiirli(ere ■uilünd'scbe, stibtt dFularhe Ztil>
,e««nacii Aber ^'''ität ^a, ipäicibln von />a-
be«B«chl«lH f^cbvri^ipBii übtr diHen Gretusland (no
tiineen VeraalatLutiE e''efbpn ku li^beu xbeinl)
Ia diflie vermeijiiltcGeNaclibildung auf einem Ui-
SeAw.-5J/.
378 i,aMpadiU3 überBromgöldwtdSi^tlfefiMni
an {»Bfen angeflogen; Unter clieBen bemctltt
zuerst die AufiJaciung des Eronigulii^ii^ Dv I
löst sich leicht in dem Brom auf, *) und 1001
le Irocknes Bromgoid enthalten 60 Tli.^GoM;
ist mn grauscliwarzer Farbe, matt, ohne iVJMallgl
lüst £ich leicht im Wasser auf, und stellt dann
dunkelzinnoberrothe Flilsüigkeit dar, aus wek
^arch besondere Handgriffe , Krystalle de?; by
: bromsauren Goldoxyds mit derselbeu F^rb^anii
„ften. Ein Gran dieser Krystalle färbt 5000^^
il Wasser noch merklich. Uebrigens verhält sjf^
Lösung des Bromgoldes gegen« die Reageoti^ i^
lieh dem Cblorgolde gleich. Das Brom ]ö9i^,
auch leicht im flüssigen Kohlemchwefei (^Sdtjn^
kuhol) auf, und letzterer entzieht es auch dem Wiu
Ebenso geben lod und Brom ^emeinscliaftUcb figt
Kohlensch wefel über.
Mit diesem Kohlenschtvefel habe ich aüchiB
inehrere Versuche über dessen starke LQsnni "
auf organische Korper angestellt. Aus dem'
Stein entnahm ich durch ihn einen Thetl des fli
und stellte sodann aus dem Residuo 'Bi
dar. Den Mandeln entzog ich durch ^i
fei das reinste fette Oel
cbouc bis zu einer_in**gliigen FlössigkeU.
nach der Eindampfung das Harz-durchsiclitig
völlig elastisch finden liefs, stellte aus Talg die Mi
garinsäure dar u. a. m.
Ich werde die genannten Gegenstände,
durcbgefahrt, nebst weiterer» Mittbelluogen Ob«d
geglückte Anwendung des Schwe/elalkobols ;
Arzneikunde, in München, der dief^jährlgeo' V3
Sammlung der deutschen Naturforscher untl A^
') D;eAuflöilii:lik«!t<3£äGoldBiimBrornl
ßalarii. er un(eriuchls aber Jio h --
tlinduDf nicht näher. (Jährt). iüiS. HL „
^l«gen> uod diese Arbeit sodaog fflE.Ihs Jofir-
^^aStimmen.
^I^i^lrag za der Abhayidlang „ühfr disReduc~
Bi»rt d«i- MelalU auj nassem Jfega,",-
liiAu . ■ von
'pi De. Gusc. fVetziar in Ban&a.*) ,
kNaebtrSglich zu den in meiner Abhandlung rtätge-
ähsn, so interessanten Versuchen (S. 129 — M8)
I» ich zu bemerken; dafs bei dem verdünnten Am-
ItUkund denanderenFlüssigkeitan, welche, gleich
Säuren Silberlösung, die Eisenstäbchen efeklrfone-
S*; und dadurch eine kQrzere oder längere Zeit
Bdrch unfähig zu machen vermögen, in KupFeflö-
■tott'Heduction zu bewirken, der Versuch Dur
Ij^t Efftm^ gelingt, wenn man die mit obeti-ge-
bten Liquidis in Contact gewesenen Eisenstabcbeii
ialpetersaure KupferJösung leg't, da die scJnvefekati -
Bn angenommen.en negativen Zustand des £isenS
itboell verdrängt; — bei der Silberlösung dage-
ä es einerlei , in welche Kupfersolution man die
Sven Stäbchen einträgt.
'ächtrag zu der Abhandlung „über künatlipjie
JSitZiUgung der Bernsleinsäure f** ''\
"■'ytac. lün^terman in Hanau. **5" ',''''
"Bei DurcbJesung des Abdruckes meiner -Jih-
Baiung (Jahrb. 1827. I. SSI ff.) bin ich auf folgen-
f\ Aus einam Üriefs Jes HrD. Verfiiieri aa die Expsdliion
mj^** Vereins »oro 10. Juli 1ES7.
V*) Atü einem, eut dem W«ga &t% Bndibsiiclolt einf;f>ginge.
KtiiflJ^ und darum eiwM vetgpaiigteo, Biiefe («jm 34. Juoi ». c.)
"all deo Dr. Sckn-r^lggcr-ScUgl, mit welcüem di» (rfundli-
B/ube ZuienditDg eiu«i uiitÜDg«! BiacbiraeiMiiäctifirt detiellien
I Verfwierg verUuuden war. Bis wir Geifgenhcil ficdsn, aui-
bfSthilich« üher detm Inhilt >u tprccheq, wollen v>-ii vir-
^wliufig^ hier die Leier auf (ti««e«, mit vielem Flei-
potMr Lieba abgelikli», Warfccban aUÜUfkfa ma-
S80 Tunnermann üb. Erzeugung d-Bir
d« ««fällig eirtgvKchli ebene Irrthomer ond LUohtiiä
stofsen, welche hier bericlitigt und ergänzen
mögen.
1. Seile 227. h. raufs es heifsco:
Glassoberben (oder einer ähnlichen den f
zutritt gestattenden Unterlage ) bleibt biarboMtd
vreiEogriuer Rückstand zurück u, s. iv." Di«
Rockstand bij>let sieb nämlich nur bei dem
der Luft; im Glaskölbchen bleibt ein koM
was nach bitterem Mandelöle riechender ]
Die Erwähnung des Gi^skölbchens bat bld
Verdichlting des Dampfes zu einem krystalUiü
Anfinge Bezug.
2. Ist bei den Reactionsversuchen mitdei
Verbindungen, welche die problematische SSura'ji
den Alkalien eingeht, (S. 2.31) noch hinztiarfl^
„/. Mil salisaurer Baryterde enisleht ein weifser^k
Sta II ini Sicher, in verdünnter Salpetersäure leicbt JI
eher Niederschlag. " i
3. Gröfsere Deutlichkeit wörde es geW
und )e<les AJiliiverständnir; verhindern, Avenn Si'l
Z, 15 hinler den Worten: „rothhratinen <
schlag" noch die Worte „tnü den Eisenoxyctsalg
gehangt worden wären,
' ".j'ti in'4
4. Ueher das Verhallen einer M'mhmg IW^A
is^yd- und Alumiuriioarydjiidphat gegen Natri
carbomit, und der tiichl völligen Zeiselzbarkt
ücrai durch lelzteKfiin derHothgUUihilzc,
• ■\,. , Dr. Z»H M-ijiil^
;.i 'Wird Alaun uud engJi<;ohea Salz (etwa ein "i
!S ersiem und zwei Theile des andern) -zosst
clito.' S'in Titel TioIT»*! „VemtAitc dU ;
'■•'Itnj über dir GfieLie , nach •tfiti'ir'
•"'Dlchirn annehmen." efrink^i-i-M'-'k'.: .
»10 S. 8.}
* MSttil über dem Liihian ühnUciii Ecacfianeit. 581
i ond die Solution so behandelt, bIs wenn
triu.inoxyd darinauFgesuchtwerdensolItr, — ■ fibei^
1 nämlich die Flüssigkeit mit Natriumoxyd-
, sondert den Niederschlag durchs Filter ab,
Ifaropft erstere bis zur Trockne, und glüht dea
ndin einem gewöhnlichen VVindofeo anhaltend:
^l Sich troU eines grofsen üeberschusses an Na-
vdi durch das Carbonat de.'^selben, und nonb
br'durch Natriutnoxyilpbosphat, eia häufiges kry-
ttIa>Eches Präcipitat absondern, während In eloeoi
|i()fatlieli angestellten Versuche beide SuJphate, ^'edel
■Bishi Sonst aber wie oben behandelt, keine Spur di^
' Erscheinung zeialen , indem die Glirirlen AufJö-
■j(ett:-der geglähten HiickMande auch nicht die ge-
e Trübung erlitten, hei Verinisrhiing mit den ge-
Bn Nalronsahen. Der durch Natriumoxy'car»
nia der geglilliien und gelüsten Masse gebddete
»dilag, halte die tiigeitschaft , sich — noch
vielem VVaS';er auTzulusen, und wie zu
I war, durch Nalriumoxydpbosphat völlig
r niederzuschlagen. Die i^r^cipitale enihielten
firAlumiumoxyd, sondern zeigten alle Reactionea
nnoxyds.
Ob man , da das Natriumoxyd bei der rrNlen
im Bicarbonal wurde, annehmen dorfe; es
lyünter gedachten Umständen, bei gewöhnlicherti
"rglühfeuer nicht zu dem Grade der Fnl^iäuerung
als ihn das Magniumoxyd zu seiner völligen
bnnung bedarf —lasseich dabin ge«iei]t seyn,*) und
lüge mich hier nur damit, aufmerksam zu machen,
t diese Erfahrung in so fern Wiclilig sey, als sie
ARrofunf auf Lithiumoxyd vor Täuschung ftlchera
bei dem IVfigoeiiaiali
^(•cbqiDunß picht celg«!! loll.
^indiDg »"' Aliim: »o vütiit
>. mil dea Kalig<ha\ie dea I
otQbat jadgcii eui
, fSr
licli beliAjiilelL. die»
1 nur bei n-in-t Ver-
tu denken ««yn, il*fi
ibung .[*hB.
idetbolta Vuiuch« eatadieiden o
382 Gr-oiiing's va-bcsserin- Thcrmo-AlJiohalamct^
kann ; denn wir lesen in der VorscVirift letzteres IJ
zußnden: „Alle Erden und andere Salze, welcbe *
der PhoSphorsäure ausgeschieden werden, wt
durch obiges Verfahren weggeschafft". — Es i
her die fernere Prüfung des Nieiferschlags (a.ßi ij
dem LOibrohre mit Natronoxj'dcarbonat^ durdi
nicht zu unterlassen.
5. GrÖning's verbesserter Thermo - ATkoholti^i^
Im Bande IX. S. 473 ff. dieses Jahrbuchs^'i
die Erfalirungen des Fabrikunlernebmers Herro i
ning in Kopenhagen, über die vortheilhafte
des Thermometers als Alkoholomeler beiBranotweil
und Weingeistdestillalionen, mitgetheilt wordei
geringfügige Abänderungen in der Constructioo 1
durfte es, um den gew^uhnüchen Thermometer]
einen Thermo- Alkqholo^ieter umzuwandeln. ^
trals aber hatte Grüjting den Einflufs des veränt
chen atmosphärischen Druckes auf die siedende J
sigketl nicht berücksichtigt ; auf diese RSckstohtOI
me bezieht sich die neue VerbesseruD« seines i
rates. Er bat zu dem Ende mit der Thei
und Alkoholometerscala eine verschiebbar!
terscala verbunden; sah sich aber defswegen
eher Zeit genöiliigt, derThermomelerscalafl
eine andere Einrichtung zu gehen, dafs <
punct gänzlich hinwegliefs, und den 5
Alkohols von 0,791 sp^c. Gew. oder 79° <
des Wassers oder 100° C. als die beidei
tal-Puncle der neuen Scala annahiu.' DieSjj
liebe Verbesserung seines Apparates hat ^
einer kleinen, dem geachteten, um deulu
werbsfleifs so hoch verdienten Herrn GoiU(o4|
zu AllhaMf-nsIebeo gewidmeten, Schrift; t
Thermo - -■ilkohiihmelcr nedtt liuromeier" .
druckt bei f/«A« 18^7. U.S. «. nebst ili
^qnl'» PlalinaheherfÜrScJuLefeliaure-Fahnkeü, 38^^
^h erfahren wir aus diesem Schriftchea, cUCii dem .
iDcler, als Beweis der anerkanoteo ZweckmäCtigi
|tjse;nes Apparates, von demKÖDigl. Hohen. Mt-
''rip,, ein Patent auf 10 Jahr für die Alt-Preiifei- -i
1 Pjovinzen und auf 5 Jalir für den ganzen Upi^'-
J des Slaates bewilligt ward, an dessen Annabi^'
Ehn jedoch anderweitige Verhältnisse späterhin
linderten; dagegen erbietet er sich, denen, wel-
^^Sein Scbrifichen noch nicht Genüge leisten solt', ■
! gßgc^ ^'" billiges Honorar vollständigen Un-
Tfcjit 'zu ertheilen in der Fertigung dieser Instru-,
MftttR^ eines neuen Hebers von Piatina, xwii
^"AbJsiaren und Abkühlen der Schwefelsäun ;- ' '
eifiiadBii von
irm. Juni ]gS7. ■"> AuMug übenaut*
SchtVcIg^cr-Scidal.')
ii.'£ Joam. de Ph.
-«Dteser (ursprünglich im Januarhefte 1827 deav
V'^ifi '^c. d'Encouragement beschriebene Hebei: '
B'H/'Fig.4) bestehet aus einerknieförmiggehoge-
MCittröhreiz von 8 Linien im Durchmesser, wel*
edl ihrem verlicalen Schenkel in die Sch\^^f^sSu-
ti^Pfatinakes^ets 6 hinabreicht. Bei c c befinden
*SWef', durch spindelförmige Stopfer dd beliebig
|(i^ief?bare Trichter , durch welche dieser Heber'
j^gewöhnlich gefüllt wird. Etwas Weniges untör- , .
It'iles letzten Trichters, in der Gegend von e, tbeilt
fte'Heherröhre in vier parallellaufende Arme,
Id'VWn^ Lin. Durchmesser, welche, beiyXdiircb
Ititil^.Querbänder unterstützt, sich unten bei e \yie> '
""■'lieine Röhre von 8 Lin. Durchm*ss'e^ '^eff' '
■<)ie ihrerseits durch den HaB'a 'Ä zü' Vi>V
Eine HüHe von Knpfei-ble<ib' Ä' iim- ;'
eJRSli^ä^;'''^ Kt)E'4.ZotUm^i:hi^chriie9'-'
wNltt«l«bflt»tigtv" Ein mehr odtr Wetil)^«''
584 Brea n t's PlutinaheberJ'üi Schu:<fehä
rascher Wasserstrom (welcher nach Belieben ji
UfilertinTlieildeS Muffes /<, durch das aufrechrsl^
Koür l; mit dem Hahne /, eingeleitet »erdea-,
und der aus der Rühre m am oberii Theile desi
wieder ausläuft , wenn die Kupfcrliülle voll I
schleunigt die Abkühlung der durrh die Hdbai
bindurchfliefsenden Säure; und damit daS \
nicht anderwärts ausfliefse aus dem Kupfemiill
ist dieser an beiden Enden noch mit VVerg*B(
versehen, welche bei a und "- dicht an die ^
re sich anschljefsen. *")
•> Mia «iebc leicht, worin die Vorllieile dlsm'
(doli der l'tanrusiache BerichteralsKer ingenieux t
xchrn. Dil Wichügiis bei der Sache ichcint M
fvenduoii der l'Ucioa jiur Heberiuhre. £> tr4M I
ob dfitr Voiirhl>t! wlikijch ii.> W^t-ik jjPReiM WH
tnan wril'i. nelcbe ächtvieiigkeilen dics^t MfllU i
inigcg-ns
Iten doielbcD kein
WPgM •
g.lin
luoh I
n G«I»eenbeii [Jihrb. I8S6. 1
ZsiKtlirifi ti, 809 ff.)
und Tecbnlker dfirfte
i ihn -neadtn weiden.
Nachricht
t die Leser,
Fi«. 6- und 6- di£), dietem Uefie bii'£'|4
Elf II) gebort .u de. ■uig.-tcicbnMen, fOn 1
aicat ■utgefübrten , Lo|rriuebuDf;0n übw dio •,
■'K« Amt G>M, deren MilihailUDg bi< suRi nücbttm f
i
u 1 k a
äes Vulkans Popocatepctl in den nen
Staaten von Mexico.
pUcJn alnsr ttflilaga zu dar in Meuco ertcliaiaenden Z
<«'Ao.l43S. vom 8.Mu 1^7. und iiuDeuiiche über.
Herrn /. Burhart,
du Btrgneieo» der enp1<»cben BergiT«rkl-Com|iigtiia' ]
»on Thlprijatua.
m VenrortB vom Ober- Botgratb, Prof. Dr. J.iVJ££«r«(£
y 0 r w 0 r t.
fBa'beiden Vulkanea tztaccihuaü und TiO/iafnM
BIfelcbe im Laude ohne Unterschied f//e Vullrtr»
'cxlt (:il:r Pnella genanot werden, weil maj
n Städten fast gleich gut sieht} hii
■nhofill in seinem geographische^
.-iF: von Neaspanieo ein vortreffli-^
\ach ihm ist das Wort Popoca-
.. Itanch, und von tepctl, GergJ
U.iccil>uall von i^ac, welfs, nnd vai
I Trigonometrisch hestimmie er dieHjM
RapeÜ zu 5400 M«ier oder S771 Totl
■des IziancHiiicii üti 478(> Meier odaj
Welche uneadliehe ächwierigUeitei
^.den hüohsteo dieser beiden Feuerberj
palepell, 7u bestcii;e>n, davon zeugt roH
... ,..n 1,.,,-:, .■.•r.-i;nn..nneiseiii
I aoieajl
^/c:, bei J^i-
Jltxlco, mit !<■
TOP /
'SB6
N Ü g g e r
Tlascallelinon. yfähtead dies«« besdiwerlfcl
ges versuchte der kQboe DUgo Ordaz, um den
borncn seinen Muth zu zeigen, die Spitze des
eatepetl zu ersteigeo. Seine Unteraehmang m
doch erlaubt« ihm Kaiser Karl V. einen fedfti
den Berg in seinem Wappen zu führen. (Gmlat-
uz p. 318 und 380. — Gavigcro UI, p. ^B>fl
Ich untersuche hier nicht eine Frage, Qbee
die Einwohner von Mexico oft stritten, ob^
Montana^ nach der Eroberung der muptfit
Jahr 1522, den zur Verfertigung des Pul««
gen Schwefel aus dem Krater des Popocatepet
5 einer Seilenöfl'nung zog." — Als besandi
eiEs, wie merkwürdig die Besici^angdes-I^
I |>etl in Mexico nochgebalten will'. '■ '
I stand, dafs mein Freund un^l '
I Herr Bta-i:art , mit die Dachfuii'iin'i'i Ünbaf.
I unmittelbar nach dem Ab<
I genannten Mexioaniscban S
I dauert zwar in seioemBegteild
kl8S7, dafs diese votläuägentj
Iftuf das eigentliche Verhalten;
iToIUtSodiger siodf ball aber dea d
I den Umstand für wichtig , tlafs du l
I Ununterbrochener Tb^ligkelt.«
Ises in IVIexico bäoiig ein Geg«
■wesen sey, jäl. v, tbimhaldt «
tigkeit nur, daEs er und Hm
tlUnduug eine grofse Masse 4
ke Wolke auBteigen gesefa«
JB4. Januar 1804 in der Eben^
li dem Dotlo Nicolas dftj
ülirr 'ihn fulkanPoporntepell. 387
iKBcfa insfsefi. Die voIlBtäodige Bekanntmachung
Rcijetagebuches, um dessen Mitlheilung icli Herrn
I noch bitten weide, wird gewifs manche Lü.
itaasfolien, und ich werde, wenn ich demnächst
I' Besitz dieses Tagebuchs gelange, dasselbe
Bngsweii«, eo weit es für diese Zeitschrift geeig-
^beiot, dann auch vorlegen. Cr. Nöggeratk,
pLldeV' Absicht, den Ynlkan von Fopocatepell zu
, verliefsen die Herren Wilhelm und Fried-
wGlmnie und Johann Tayleur, ^eixlsre Beamte der
■nlgten Mexicanischen Bergwerks- Compagniei
grar Kaufmann in Mexico, am 16. April d. J.
mtsladt, und übernachteten in dem DorfeAme*
■üren mit Barometer, einem Sextanten»
i Chronomeier, Teleskop und anderen, zu
Recken nijlhigen, Instromenten versehen.
7. verfolgteo sie den Weg nach Puebia,
kschen beiden Vulkanen *) durchführt,
blcht nach AllExco zu gehen. Auf der
tbs des Weges gingen sie rechts ab, und
Weg ein, welcher Eishändler- Weg
Posn<n,wcw) genannt wird. Nachdem sie
Cder Vegetation erreicht hatten, deren
^dem M*era sie z« 12693 Fufs englisch j
r«) bestimmten , begegneten sie (
, v;L'!che il)nen versicherten , dals auf difti
<> "' des Vulkans, noch dgf
andes "") wegen, zu «
lutcK daher zurück, und gelaoj
. i.ikI I/iiccUiuill. A. d. Uebdifetiung."
Fli.iinl[.h viilluniicho Ateba? A. «I. I?eb.
25 *
9ß8
D u r k a r t't
leä aoF dem vorhin verlaEsenan Wege oacb dem
fe Sn. Nicolas de los ranchos.
Am 18. setzten sie ihren Weg nacH
fort. Der Weg nach diesem Ort zieht sieb« Csl
vom Vulkane, an dem Rande einer grofsea Sin
Landes fort, welclie init losen SteJnbiücken} i
Anssilieine nach Trümmer der den Krater des 1
kanes bildenden Felsart, bedeckt ist. — Mmd etj
hier, dafs das Dorf Tochimiico dem Vdkan« ol
liege f und beschlofs daher zur Erlangung efttiger,
Expedition betreffenden Notizen, nach demselbBi
gehen. Diese Notizen erlheiite ihnan auch wirk
der Aikalde dieses Dorfes, F. Ofin ■
Eigenthümer des PopocatepetLs, >
nie erstiegen hatte. Er gab den T\>
jede mögliche Auskunft , sondern
auch Wegweiser, Träger für die I:
bot sich sie zu begleiteo. '~
den Tage bis zu dem, den'
gute {Imäenda) $ta. Caiaiina m ;;(Mii[i, WL'icitis
Fufse des grofsen VoIUanes liegt, und donlBSw
seinen Grenzen umäclilli-r.l. ~
Aid Idten err<
te Landgut, wo i'
hotte, durch Gesciii.MiL-. ...
fernem Expedition verhjr.:
ihnen einen Führer, der f:
basch bis an die oberste C-
ses brachte. Diese Orenzr ;
(4516 varas) ober dem .M.
Rei^enden, eingehüllt in ii<i
Eerichl von Jer Denleigimg t/cj fofuntUffeli. 389
: ling es an zu regnen, worauf ein tlar)ier
t folgte.
Am S.O. beabsichtigte iriao die Spitze des Vul-
Bzu erreiclien; man ül)eri;abclie Instrumente den
ero,t!nd bestieg, Morgeosuin hallj vier Übr, beinj'
lejDScbeia die IVlauliIiiere. Wenig weiter autJ
I yerlor sieb alle Vegetation, und man erreich*'
; SandwQsIe, in welcher sich die Maultbiere seh» 1
leteo, obgleich der Sand durch den Regen det
^eneo Nacht einige Consistenz erhalten hatte. ,
egniaj) von Süd nach West *) bis gegen 6 Übt j
s fnrf, wo man sowohl wegen Müdigkeit dei
e, als auch wegen Steilheit des AbbangeS] oicbl
weiter konnte. ^ i
tfao stieg daher ab, verliefs die MaullhieraO
ib das liarometcr dem Bedienten Quinfana , un4 l
a nebst zwei Scbläucben mit Trinkwasset 1
1 Manne, nnd schrill nun aufwärts ilbee j
\ viele Trdmmer und Bruchstacke vom 4
, mit dem Wansclia, einige vorliegende^ I
[oe nacb ansteltende. Felsstßcke zu er- f
B^r bcganoco erst die Schwierigkeiten,
ä fiebr steil, und der Boden so lose war»j \
Uillen bei jedem Schrit'e fast eben &oS
■tlU,mi als sie binaufgesch ritten wareii«(l
tilg beim Ersteigen und der geringe AN^'j
PrucUermOilctenso Sehr, dafsmankauiq,
■rihc thun konnte, ohne auszuruhen. So
Helle *•) bis zu den genannten Felsstücken;;
il liehti^ar T«n SO nicll HW. A, H. Uoh.
590
Burkarl'»-
vrol man die Indianer erwartete» welclie nur Juigj
vorwärts schritten. Bis zu diesem Piincle <
sich das Thermometer auf 28° F. (4* F. unter, i
Peaiiinur^ sehen NLiUpuncte) bei ganz heiteremHiib
Den Horizont bedeckte indessen ein dichter .]
welcher dem Aoge jtdea Gegenstand vethar^ii
den Beobachter gleichsam in ein weitem. MeWi.i
setzte. Gegen 8 Uhr Morgens Uels stch.di«(S
blicken.
Gleich nach Ankunft der Indianer wacdflii
nesFräbstUck eingenommen, und dann der W!«
Io$e, von oben herabgeroIJte GesteinblOdu i
setzt, von welcher einer den andern, doch l
Schwach unterstützte, dals man bei dem Betrete
selben oft Gefahr lief, sie unter denFülüsea w«
sehen. Dieser letzte Umstand setzt« die IndiuJ
sehr in Furcht, dafs sie nicht weiter wqJ
durch Bitten und Versprechungen liefsem
Weitergehen bewegen - da sie indessen sj
Weg immer derselbe, wohl gar noch s
so verweigerten sie auf das bestimmtesll
geben. Sie versuchten daher eine SchJu«
chen, welche sie eu ihrer Linkea beiq
doch der Weg nach ihr hin war
und da man von dichtem Ne'^fl iimgcbüt
erkennen konnte, tveit ^l
stärkte dielndianer in ihr:
zu gehen, so dafs man gc.-.^ .
Theil der Lebensmittel abzunebmon,} ,i
Rest der Sachen, nach der Stelle 3
1VO mandieMachtzugebrachthalls*
lailjfiel deu Heiseud«» sehr, daqiepbl
Bericht von der Besteigung de» Popocatcptll. 39 1
^Otsdre beabsicbligten Beobachtungen njcht anstel-
, uod den Zweck ibres Unternebmens nicbt er-
Uen koDDlen; demohngeachtet beschlossenste ihren
big fortzusetzen, die Gegend zn untersuchen und
k PuncI« zu bemerken, welche iboen einen. beque-
1 Weg 2u einem andern besser TOtbereitetfln Ver-
ph bieten könnten.
Kaum befanden sich die Reisenden einige Au-
kiblicke allein, so verzogen sich die Wolken, und
r bemerkten eine sehr steinige und steile Schlucht,
P'-welcfier sie mit vieler Mühe aufwärts kletterten.
lÜgkeit und Schmerzen in den Knien nöthigten
I Reisenden, jede 8 bis 10 Schritte auszuruhen,
dsD «rreicbten Sienach Verlauf einer Stunde, eine
nbidiBatralische Felsenparthie von Basalt, die sie
platt vieler Gefahr erklettern konnten. Von hier
\ sie Ober losen, aus zermalmtem Bimstein
Ui, Sand weiter, bis zu einer Felsenkuppe,
ibo Mexico aus nur als einen HCgel sieht.
)pö besiebt aus einer grofsen Masse scbwar*
Uten Basaltes, von undeutlicher säulenfgrmi-
ksbnderung, deren Risse und Spalten mit Eis
fc tfad. Auf diesem Wege fühlten sich die Rei-
^fl Ton kleinen Steineben getroffen, gleicb-
Menn sie von oben Stehenden Menschen ge-
ROrden- sie wurden voa Kopfschmerzen
Bjitflikeiten befallen , von welchen Quinta-
, als die übrigen. Die Barometer- Beo-
ßzeigte, dafs sie sich auf einer Hübe von
it engl. (6083 varai) befanden. Nach ei'
l'fnigakn Mahle ruhte man eine Stunde lang aus>
1 setzte dann den \Ve^ fort. —
' ■Hs'Kt'tilclil fraglich alle Einzelnbetten, ScbW
ri^^eltirri dndGerahren auttazShho, welche siEhd
Reisenden bis zu ihrer Ankuuft an tfem Ascb^o •
bang^ des Domes oder der Spitze des Berges,
gensteJUen , noch dte Beständigkeit und Gethilill
besctireiben, mit welcher sie dieselben DherstiBd^
Erst nach der Bekanntwerdung ihres, iijit «oarZ
nung begleiteten , Tagebuchs wird man sich *!■
vollständigen Begriff dieser interessanten Roisomi«
Itöniieil. Die Nähe ihres Zieles, welches ihnen* ■ä
dregrofseDurchsichtigkeitderLufl, noch näher s«
als es in der That war, liefs die KeiserKlea die t
slandenen Mühseligkeiten leicht vergessen, fand'^
refld sie einen kurzen Aufenthalt inachtea, besi
tigTe sich H. Glennie mit einer Barometer -Beobid
tung. Während dieser Beschäftigung ivard d«rl
diente Quintana, der den ganzen Tag OhtfC \
rancht hatte, und sehr ermüdet war,
einer Unpäfslichkeit befallen; er kligfa I
Müdigkeit undstarkeKopfschmerzen, i
weiter mit fort konnte, so hefg nanilmbl
kehr zurück. Man gewahrte nun
hang von Sand zur Linken, von obeofa
krystallisirlem Eise bedeckt, in kubiscbi
raati'chen Formen, Pfeiler, Rulneo und I
dere Figuren bildend, aufweichet
Hier hörte man ein Gelose, fern roUeocti
ähnlich, welches einem an irgend ei nein (
den Regen zugeschricbeo ward. Nacb c
während welcher sie der heftigen Kopf,
schmerzen, der Ueblichheilen ood Besr-hwerllcfl
ten des Athmens baibtCj.
Bericht von iIct B4:stL-igTmg des PnpocaUpetJ. 393
II ^e gegen SUhj* unerwartet auf deinhfichsteA
tfde>: Kraler-Randes des Vulkan« an. Den gan*
Tag lixten sie iß der gröfs.en Einsamkeit zuge-
, weder Pflanze noch Vogel, oder das kleinste
p;t: War ihnen zu Gesiolit gekommen , ihre Schrit-
rten Ober Fel^eatrCmmer, bald blasiger und ge-
Binftr, bald zu Sand und AkcIib zeririimmerien
pine; Unter diesen Bildern der Zerstörung ge-
I sie plötzlich an den Hand eiites ungebeureii
UnileSi aus welchem ihnen ein Sietnregen entgft>..
, von einem dumpfen Getöse begleitet, äba>[,
^aem, welches durch die brechenden VVqge^j
tobenden Meeres hervorgebracht wird. '*,j
pDas Barometer w»- bis auf 15,630 Zoll gefallUHj-,
«bermomeler im Quecksilber Stand auf 39, dal;,
|abör auf 33° Fahrenheit. ,,
I Reisenden beobachteten, dafs alle Lavea^j,
t' Vulkan bei jedem Auswurf emporschlett\^
iber den Kraterrand hinaus, sondero ,,
bdn Krater zunicU , und dafs der gröfsl«^
nsSr ^venigeii herau>;geschleuderten auf die südf .,
» otederßr-len. Das dumpfe Getöse, welches.)
MS in dem Innern des Kralers vernimmt, vec^,(
^ ä«b von Zeit za Zeit, und endigt mit starkem ,|
^yon einem Auswurf von Steinen, Saud und-^
itet. Diese Auswurfe sind häulig, bald
i schwächer. An verschieilenen Punclen^
I' Innern, wie auch auf dem änfsern Rands,:
tkiders, sieht man Rauch in unbedeutenden Quan*.',
ii Bus5tr<)inea; an drei Puncten auf dem östli*
ftTheile, in grofser Tiefe des Kraters, sind be-
^idfU'd lUuch - Auüströoiungen wahrzunehmen.
894t
B u r t a r t'i**
Der Krater bat tlie Form einef Trichters mit Wfl
geneigten SeitenSächen und unabselibar«r Xlele. ' |
Die Seitenflächen desselben sind von UeFen 1
chen durchschnitten, welche von dem äufsem Ra
des Kraters in gerader Richtung der Tiefe zul^ufl
und durch drei ringförmige Absätze in vier 1
verschiedener Grufse getheilt sind, von weJctwj^l
oberste nur aus fester Lava, die drei andern ]
aus Sand und Asche besteben. Nur auf der aufs«
und der iunern nördhchen Seite des Kraters fiM
man Schnee, dessen Ende in der Tiefe ara Ist
Fuacte das Auge nicht erreicht. Die oberste iniM
Kratereröfi^üung mag ohngefäbr eineMeile ihi Ddtl
messer betragen; auf der Östhchen Seite ist def'I
terrand weit niedriger wie auf der westlicheo fi
In Süd scheint die Kratertvand dünner ntlii'i
ner wie in Nord zu seyn. Man konnte nur dontl
kan von Orizava und die näher gelegene Sferri ifl
da sehen; alle andere Gegenstände verborg i
Nebel.
Nach diesen Beobachtungen verlieb j
Abend die Hübe und stieg auf dem vöi
bis zu der Stelle herunter, wo man deoBq
lassen hatte. Obgleich beschlossen wiCi^
Puncte die Nacht zuzubringen, um d\p4
am andern Tage zu wiederholen, so galü
diesen Entschlufs auf, und trat den B^
um den Kranken, dessen Puls, bei stai
schmerzen und Fieberhitze, noch immer-
schlug, einige Hülfe leisten zu köDiiaii4
Die Reifenden fanden es uomOgllcli rfem
Weg herabzusteigen , auf welchen sie am Wopj
r
Bmcht van der Besteigung des Popocatepetl. 2i9$
laiifgtkletten waren ,' und waadten sieb daher ip
Eisbäa dler- Seil lu cht, (cannada de los ncveros) wel-
fibgleioli sehr,[abscliQssig, doch ganz aus Sand be*
AiUf diesem Wege schritten, oder vielmehr mtsch-
ite rasch herunter, und gelangten gegen Äbeafll
VQ Cranze der Vegetation. Da sie indesseo einep I
I0ro Weg eingeschlagen hatten , so fanden sie sich I
ht so dem I^imcte, wo die Indianer sie ervvartenJ
•.a; sie machten daher einige Signal-Feuer , uifll
1 ihren Aufenthalt zu erkennen zu geben. Doc)ib
read der ganzen Nacht stellte sich Niemand et>«fl
flrst am 21., nachdem man sich zur Aufs"- '
pg der Indianer vertheilt halte, fand man sii
fler mit ihnen zusammen. Man schritt nun de
tbo Baqueria zu, gelangte OberAtlanca, gegi
iur, Abends, in dem Dorfe Ameca an, und kehrt
SiS> nach beendigter Expedition wieder
ico zurück- Die nachstehende Tafel zeigt (
der Reise gesammelten Beobachtungen.
t i»r BeobichtuBg
'«B.KkoUtd.
T«chimi)co
■K Gianda d.lVailalhol;
fl Sn. Guilielmo •)
Mf Pltn<l il. Kiiierrflndai
ia ulp la'Diqueiia
NÜrdlicln
: l
WealUche Höhl
Mexico
ä*95
4516
1570
Bo ward die Falännlnippe , welche man von Mexico
thtna iti lifTTO m//ieln G/fii'iic $eatant .
a Vunchlag biacbie.
^.J^paditioi
OlPganischen Chemie und PhysiÄjj
1. tlebiir das Hothwerdcn von Speisen
j., ,, -.nach Beobachtungen des Hen,X)r.,Settäf[
mii^Biheilt tod
Dr. J.. P. Pauls,
KÖDtgl. Pieuft. BegierungBMih iiu Koblenz.
Der Hr. Ober- Bergrath und Prof. Dr. Ä
geräth in Bonn hat in dem XV. Bande dieser Jabi
c^her' (1825.) S. 3 1 1 ff. die merkwürdige Beobacbt
mitgetheilt, nach welcher zu fn^iVcZian derunteml
sei, vom 20. Aug. 1821 bis gegen die Mitte Sept.,ri
gesottene Kartoffeln und andere Speisen mit i\f
thümlichen rothen Puncteo bedeckten* und. dl
sein Bedauern zu erkennen gegeben , dafs die Üb\
suchuag dieses auffallenden und früher nie vorgekt
inenen Phänomens so unvollständig geführt woftto
DieselbeErscheinung ist Indessen auch iaital
beobachtet worden, und hat dort, tlieiis wegei^^
rer größeren Verbreitung, theüs weil die BehOrd
ihr sogleich die gehörige Aufmerksamkeit widmeti
eine vollständigere und sorgfältigere Untersuf^
gefunden.
In einem erst jetzt uns zugekommenen ^y(4I;]jE|
memoria slorico- naturale sult airossiment^.ti
nario di alciine aostanze aJimentose,.
pravincla di Pddova, /"OHno 181^
neu di Trcvhn , nella sera &S- ■,
nezia l^U. 8.
Sette über Jas 7\utlm-mlcn <hr Speisen. 897
lerr Dr. Stile. Meclicinalratti bei der ProvtnciaJ*
irung zu Veoedig, seine BeobaclituDgen Ober je-
'hänomea mirgetbeiit, und wirglauben durch eine
ängteUebersicbt der Thatsacben deu Lesern die-
UabrbUcIier einen angenehmen Dienst zu erweisen.
[. Geschichte.
X, Einige Scheiben eines aus Mehl von türki-
m Korn {Zca Mais) mil Wasser und Salz berei-
1 Dickhrej's (^Polenla') wurden am Mittage des
kUgust 1819 im Hause des Hrn. Pillardlo zu
lirwo in der Schieblade eines KOclientiscbes zum
leivahren hingestellt, und fanden sich am folgen-'
Märgen mit rollien Pönctchen auf iler Oherßäche
(gÖMäfsig besprengt, die frischen ülutsrrbpfetf'
ib sahen. Anfangs achtete man die Erscheinung
t, sondern warf die Pulenia , als zufällig be-'
JDtzt, weg; als aber die neubereitele am folgen-
Tage dieselbe Rölhung zeigte, wurden die Haus*
^ogSllich, und beriefen den Pfarrer, um durch
■düng und Weihe den Zauber zu bannec/,'
tadefs nicht abhalten liefs tätlich sich zu
und nicht niehrblofsanderPoleuta, son-
j)jb einer Reissuppe und an Zwieback, den
b Kinder vörralhig hielt; such ein halbes
Huhn, das in einem verschlossenen Schrank
Ewäbrt wurde, sali am oäcbsten Morgen ganz
\% Diu Distriflsverwaltung erhielt am lOten Au-
iRttöfaDcht von dieser Erscheinung, welche die
I Gegend in staunende Unruhe versetzte, und
Ehm^e am folgenden Tage den Dr. ScltCy wel-
I zu F'iQve die Arznei- und' ^lindarzoei-
»9«
'■S'(>'f-f'V'^^ t
KüMt sii^bte, die Sache XU trnterenftlieWi'üini'*
die Anzeigen sich bestätigten, sofort au bMt^l
welchen Ursachen er jenes PhSoomen 2uscli9ei
ob es von selbst sich natürlich entwickdeV
durch bösgesinnte Menschen bewirkt werde.
3. Schon am 13. August gelang es {Irttj'd
die Erscheiilbng in seinem eigenen Hause herv
rufen; er hatte eine Polenta selbst ^ubertitet^ 1
sie neben jene gestellt, die er am vorigen TagM
Legnaro mitgebracht hatte, und die mit den POB*
bedeckt war. Die Flecke waren während der N^
von dieser auf jene übergegangen. Dr. Sdj
tele sofort an die Verwaltung, es sey dnd
De Bosheit im Spiele; die Erscheinung etil
□ e Zuihun , von selbst , und ihm scheine C
Wickelung einer noch unbekannten staablj
art. Hierauf wurde dem Pfarrer diel
des Spuks amtlich untersagt.
4- Das GerQcht hatte unterdessn/o
von der auffallenden Erscheinung welt'i
geu, und es gingen aus vielen Orien 1
auf Fragmente inficirter Polenta e
die Ausbreitung des Phänomens beCB^
Don Pietro Meto, BtTtaniker in Saonldii}M
Seite am 13. August besucht, und ejff Su
mitgenommen; erlegte dieses zu eiälgd
die er in seinem Hause vorrätlilg hatte»
andern Morgen nicht nur diese, sondetaq
danebenstehende Schüssel Stocküscb i
tröpfchen bedeckt. Gleichzeitig geling*!
TllarlinalU za Ponte Casalc , seine Polenta durcB*!
näherung eines aus Legnaro erhafafeifl
ühtT das Unifiuerdai der Spmen. 390t
jQo, nacluJ«in die Vefsucba einer Hervorbringuog
?|iäiioin«iis -ohneAnsteckuDg mifslungeo -warea,
\fjS^ Am Id. August erschien eine Commissioo
itgnaro, besteheod aus Professoren der Univer-
Padua, aus hülierea VerwaUungsbeamten, so
lUS Mitgliedero des Medicinal • Collegiums der
[oz. Dr. SetU iheilte derselben seine btsherigea
t^ohtnngen mit, und führte sie in die behexte
^ dts Pitfarelh, wo, in von ihm seit 30 Stunden
igelten Schränken, Polenta , Keissuppe, Stock*
■f gekochte und gebratene Hühner, Hindileiscli
liU Stflckuhen frisches ürod mehr oder weniger
!)Qt,init mehreren oder wenigeren rothenPünct-
Jiftf^^fkt erschienen. Das Brod, welches Dr.
Ibc Versiegelung angefeuchtet halte, zeig«
b,t>i-f sechs aufserordentUch feine Sprilz-
bgekochte Huhn aber war wie von Blut
f).16. Augu£t 2eigte sich die Erscheinung
otOcken in einem Hause zu Pontelongo;
R^.. durch Ansteckung zttjihano, und za Cor-
l W PaJjste zu Jilelzi.
, Dj(t CommissioQ aus Padua kam am 19» Au>
a.zwBilen Mal nach Lcgnaro , am die Gegen*
Ji^hB.si^ hei ihrer ersten Anwesenheit ud-
legt hatte, zu untersuchen. Alle fan-
Brbt, wie in den fraberen Fällen, doch
E^b.weichungen , die sich aus den Um-
wären liefsen. So waren einige Speisen
l^k gar&tbet> weil sie in Beiiültera aufba«
I; wurden , die man vorher. mit Schwefeldämp-
Eg^jüuobeit hatte.
^
^-'•^•9. AmiO.y 21., a;2. aad 2S. ittgxttt a
seTbto Erschein ungea sucli ia I'ii<Lia in tnebivt
taf»f währ«Btl ei« sich in den Gemeinden I
itriets, worin hegnaro liegt, ia mebf als I0(
lien ausbreiteten;
9. Hierauf wurden Funfielm T«g« iünW
itt in der Kaclis des PiiiareUo bei Nacllt V
mit den Smifh'scbcn Räucberuiig'o gemaeltf
ohne merUIiohen Elnflofs aofdie RegelmSCrigl
Erscheinung. Nun beobachtete man, dais>
Abnahme der T>tmperatur und wenn die iJi
ckert\«irde, schwächer war. In mt-br alsi
mltien wurde jetzt das Phänomen tägtiehul
und eine Dame beobachtete es sogar auf 6
10. Herr Dc-Col, Holfsle' , -
der Universität zu Padua, twsc'i
Uiilersuchung der Kennzeichen i
Eigenschafien des neuen Natiii'].-
lang ihm, mehrere SlUoke Sei -'■
woran er alle AbsinTangen der 1>>. r ,,
zend darNtcIIle. Er hielt es für ein« AltJ
lang Miieor des Bitiltnrd, der er den NnrffDl
sanguincus beliulegän faeabsichlp-.
11. WäbrenJ des Monar^
sich eine Menge Abweichungen ,
figkeit, iheils in der Enttvick!-'::
Bnd mit dem Ablauf dieses Moii.Ji
Dung ganz auf, in der Art geJ.'
Häusern um so länger auhleli ,
anfangs darin gezeigt IiJt?f> n
längsten im Hause des /'
aclilet wocd^juvor. Sdiu; ^. .^
üivr dm Hol/iWfnlen der Sprisen.
401
»'d«s Septembers bedeutend nicligel»ssea, slssie
1 4. ,6., 6- , 7. wiederttark berrortral, an wel-
b T^gfln eilt sehr beifser Sädoüt weluej ^wogegra
' 9. und 10. bei einem Uockcneii Nordost nur '
[| da einzelne, si;Iieae Puncte so seliea waren.
i.Ttng sie wieder an bäußger zu tverden, «nd
t'Cicb ntirt zam erfilenmal im Ujitse des Herrn
M zu Pivre. Man bemerkle nätnlich aa dissem
, da& ein Huhn, das seit zwei Tagen gekoebt
ganz bluliriiiffnd atissab, und datt eia Brat-
|i der ganz nabe an der Speisekammer, und oürd-
^Ofl ibr in freier Luft erbaut war, auf allen mit
I zugesahmierten Fugen mit uuzähligen gebauf-
iüeinen roilien Püiictcben Oberzogen war, die
ndJeCbaraklere von Personn's Trciiu-lla cinnaba-
iTubercularin cinnaburbm De CandoUes und Ln-
3 Verbreitung ging immer schneller und
r tiich : sm bäuügsien wurde siü im District
etwas weniger bäufi^ in jenem
Bcllwjcbsten in jenem von Cen-
R ^nstäfseiideo Kreisen, oameat-
mfj?{!''fi «fer dt";b*sowjel durcb
Isiil.clie Ausdfinstupgüu leidet,
liänotnens zeiglc, oh^li^ich die
niti dort dio ge^vöbtilicbe fsatirung ist.
«her di« Krscbeinung locb AbUoi
rtiicOt freiwillig, iilctit melir zeig-
i doob Br, Seite Sic in seinem Hause
da Bent Pf kling, ilU dtet« >iriIicI>B Em-
i^it ai'fn »rim, ab'T to dm Ntmr-
40S
'ffVri^W
-iMM^bis ffl die Mitte Novembers (Iglkfa'hM^
fiart^ 'Dm diefs zu Eiewirk«A, legte er eln^i
"Stack h eihe Ftasclie mit weit« Oeffoua^y u
'^ab dasselbe mit Tnelir«i'än Scbeib«n friEeb«rV
rersehigfs dann die Flascfa« mit Blase und fli
^Untet 6ea Ueerd. Sogar mit Stacken,
l'fOnf Monate all waren, gelang dieser VerSni
'iiiti die Mitte Aprii des folgenden Jahres.
"14. In den Jahren 1820 bis 1823 kam<i
ien Immer seltener vor, tisd Jm Jabre l&j
üe M nur in ganz wenigen Minsern , und satt
fserge wohn lieb beifsen Tagen beobacbfet.
15. DieGegenstände, auf welcben sicb n
I nach die Hötbe, entweder von selbst >. oijei
I ^lilliwibing zeigte, waren: Fleisch fua, -1^(41
i'^wlt'blütigaa Tbteren, roh oder gekoehl;^
I «von Mais i Weizenbrod ; ungekochter L^ny;
l'^brei; Reis-Suppe; Zwieback; Scheiben ,^i^
n und gesunden Birnen — auf diejeii jedoch luir
[ find durch MittheJlting. Auf nnicifcn. oilei
I lern Obst, auf der rabeo Leber \'.
t Kaie wurde sie nirgends beobacl
IT. üie n c ::
' ■ 16: Legitnri' liegt 8 Kilt,ir-
o;"Wa 6.591 Meter obere!::
tcheti MeerbuseoE, Von dessen ','■■
temeter eotfernt iit. DerBoiton
^rarifien Abslufiirigeri, ündbcri
Ueerablaj<ernngen, welche nar::
pvechselnifo SchicJiten' Vermoderh:.
Wirkung <
PmherscbweUena der Landströme,
iibcj' das PinlhwrrJen der Speisen.
403
uHeätesu Tage bildet sie eio durchaus fracht.
Gieriltte, von weJcbem aolit Zehmheilejnit Wei-
.IQrkischein Mais u ad Bohnen bestellt, die übj
rtex Zehntel aber zu i:Iafer, Hir^e, uad Bui
!tt beautzt werden, uati di« nach dien KlcbtuDgei
etbeo von Nufsbaunen, Ahorn, Ulmen und Wein-
dnrcbzogen sind. Die Bewässerung tvird durch
I bewirkt, der sicU rings um die Aeclter in Gra-
unnislt und stehen bieibi j Uebersctiivemmungen
wa pur höchst fiKllen, vor. Die zer^txct^,)!
Bevölkerung zählt 30S2,Seeleqav£.cia^|i; QPi
von 1506 Hufen Landes. .\ ._\_ .■._■_:,.. ^
=^7. 2wei Drittel der HSuS«r sind aus Thon g«-1
f dü^ äa der Sonne getrocknet wurde, und Mttl
P'ifedeckt; die übrigen sind von Ziegeln erbaut, 1
Sahen Ziegeldächer. Für Reinlichkeit ist wenj|[' j
I Vlehslälle und Dtlnggruben slolsen ao dtog
i'der Bewohner. '
18. Die ärmere Klasse lebt haupcsäcblioli toI
ciiem Korp oder Mais, und ein dünner, njcl»
' »bgestondener VVein, dient mit Wasser ge-J
iGoIrünke.
üiatlortTagtia, , welche der En^wicks-J
le^s VQriingiog^n,, wai^eci 48 heitecjl
BlDifcb liegen, .^ebel, Stürm^ und zu-
Cji\TiUer geiröfet. Es war beslindij
, . ,^l1d, es herrscliLe^ ^eht ,hfiXii|
(l^«tU'd>T-E.K.Steniwart« esfl
-Ä-l-'O-^V
AiiEiiii
.■/•-,,i«%,ii.„i4 ,(.
• Sä. I. s
- '«(r; -■!'.■«'■■■'
"A^irfajJPAtt 'Waren nocb ilieliiußBeii.ttlBl
'Ati^glclctiiitigro in (llMem Keilrautn, uud oti
gemarkt, <laf!: In tieit bemerkten bunil«i'l T4
Anrihl der BJllze f-rOfaer war, al» in dun
gelietidan 7watixig Jahrenzusanunen. Auclt)
Bis Uom«t, und in der Nscbt dcslUlj
I' IM aiMrkcr EriJslors. ' .~|'i<
■20. DieWoliniing(Iesnrn.TOAff^o''fW
t getstiilnVrt «rbiüt, uhk'hdt etil bdcli'^n'Zl^j
siilnd'eiwaSO Jahi>(!.' 'D16 Koche beJlndirt-
l.lSben'eni'ßoden frtl Norden des Hauses, 'i^Vtd'
l^!«tnc, von der riur weit abülebrnife F^n«^
lljefinclet' sich in dcrsisibed ein "Wjsilitrdg n
] nfillilß^n VVdmr: DTe Koel.
Piicli feucht, und voi'iQgticIi z
[«US Ziegeln b.-^■^':- .'- "^ t
f und rfeclit u11.11 r
[Änri-t- h
rUrell.-r \...,
('Daunibol/ ■'' .■■jrJllch'rj
^aiidstraTse, und j«ns<ils (Icrtlj
huiig von RMi;I*r, dcrti UsiSP
pcn mil siebenden) uiil :
Iflen, S6lc^4:n Grabcii ^,'
Btltten aVigenilll ist, ui:
ilwl«il hdIdbii Altltufn liir, Uusilicli vofi {l«r
btlimUt ticli «fii ilttr KalUr, Klilluli t\\* U*»
lll)ti| HUiJ wdlllinli (tjq iiror«!!« /iiiiriii})', diüitHii
«hsniiD fuurlit uiiit abiiiMi) iiiil Hytimii ttlivr/u-
:i wi« di« llf)iih(iiilltfr< <'.Ett wir im IJauiiliiiU
ka «Ii4 Urtwuliiiliult «ha* NtmoruMaiiii UtiU»-
wurJou. '/um ittfJMD br«iiuliU nijiii g«iviklui'
■uiigtilrmiUittitMi Hill«, utiti ili« M«)il wMr'U
ililt{iiriiifiiim uHii »uf tUm Uudan wuldgKtruGk'
dtlia gtwunnaiii wlu Urniu au«li ■JIh« KuplinfK
gahürig raliititili uttliallan wurdi. Min b«*
•iIrIi «tti(g ilait W«httui-a «ii< ftii)«»! «Imii Uruii-
•r miMitii im llul'ft «Mtitlt und tUl«»» Imltj ^ti>
la :ji>ii»iiw3)i>Iu litten mit .-it/ihiium irii-hmm-
\^Uah ^ijiiyii niihi»» mi-i liiiiiiiiäo Ht^liif , Im
Ua l|i<-l|l ii'll Uhurluiitlni fiu/)llliiliilill, itKtaO
laniltiii itdiiil (lüti VVii«iia)'ir tnil Kfllir lijiMligtiiii^
itbp^tit^Ut yiitr, tJdtj wü^Hii iiuiiBeltiildiil'ruiilit*
„iilnitt nähnr \ms\uunn wenlmi limoti«,
Ji. A,,/i:,, ti,..t,r.<l'iiiif; ilnf t'ti'immn».
' i^' >i>iiii>i)^ fi|ltl«rl«, ja Ii4«li>
iHd^ld«)! warifii» tid«r
DHII^ltulIni iltimi^ipSjnlluf« i)t>l<flK t>ti
lll#^''M* '«"'1-
»ti dir |twäbflll«w^U(iti'
««Wi.'*((f".yjf,''"''
406
■ S't f'i^*^ ■■^- — \tr'
ocfer da angewandten Substanzen oberntSfKtgfmi
■w»reo, wenn die Fäulaifs schon \veit forgeachri
war, wdSieli denn nach den Graden ttersdlbM 'Y
scbiedenhei't ze!|;t«, sotirie die Natur der UitUrtJ
die Kälte orler Trockenheil der Luft u. s. w.-'
22. Bei ungefiihr IB* R^aumur and eiwfc 4
des ScnartVichen Hygrometers zeigten sich aöF'ri
gintett Scheibe Ffisctief , «olil zubereitctar'PoleJ
Htenn' rtiaiv sie wärm und noch etwas rancbend'll
iÖeri Schrank legte, öder an einem nicht vomL
berilhrten Orte auflirngt ' «tie ihre Oberflüche^a
trocknet war, nach 12, 14 bis 16 Siuiid«n'|
Itleine rothe POnctchen' in ungleichen EnlfertumJ
bald sah man diesePünctchen anderen genäfaerl^i T
sie bildeten Häufchen , die jedoch äufserst s
Sdmmenl^ässea, so dal's sie gleiclisam auf der (
fllbhe kJeifie zerstreute Rasenplätzchen darst
Schon einige Stunden früher, ehe ds9 unbewaff
Auge noch irgend eineVeranderung bemeric«D^H
te, zeigte eine einfache, aber gute 1
Jich schleimige komerertig geWld.;..
che ans der Oberfläche der Pölent» :
PiötzJlcb erschien im Grunde der
kleiner rüthjicher Fleck j der sich ii-
zu verlief, aber so schnell sich efv.
ganze Kürbefghrppc sehr bald glSn ■
■wurd*,-wahreüd Sie gltich^eii»!^ im '
«3. Die kleJnfcnlCüi:!'!
WgelmSfsig s]>härisch, d. i
V8X, die Anhefiuogsseite ;^! ■ -■■'■',
gröfser alsMobtisaartieHj aber mBlf'nld
def Siatnen von' Ra;u
ilter ilax Holhu'crden da' Speisen.
4Q7
liuDgeführ jener des gereinigUo Scliweinesclunat-
Mit einiger Vorsiclit l^Sun sieb die Kflgeldieo
lltreltt der Spitze «ioer f^Bn SleoUnadcl vfon der
y)«rfiäcl>e abhebea, ohti^A^ «Jnige FänbuDg za-
ieb. Drackte man s^bjofs, so beliielton sie
I EindrucU. Späterliln entwickelten sich in den
trisölienrsumen die gewöbnlicben Arten vooSchioi*
\- üiid MoDiliea, wälircnd dessen die KitgeJclien
tnSlig ei Dächrumpf len und trocken wurden. In
bsem Zeilpuncte drang die KütUe etwas tiefer ia
»oberste Schicht der Oberfläche ein, und es wäre
febt mehr müglich gewesen, auch mit der grülftea
l^utsamlceit, sie wegzuheben , ahne die Substanz,
J der sie haftete, zu verletzten. Schabte man je-
bb dIeseSchicht bis zur Dicke eines Blattes Papier
[■ ao erschien das Feld wieder frei ; es zeigten sipü
rnach dera gewühnhchen Zeiträume neue Het*
Bretvngen von Körnchen, bis mit dem Fortschritte
UilnJEs alle EdtwickelLiDg aufhorte. Liefs manda-
a die OberSäche unaogetastetj so trockneten die
■npben so> dafs man bei der Betrachtung nur nach
iflMirfeibliche, Etaub^rtige. Grüppchen eutdeck-
||A ihre Uütlie v-erlpren, wie sehr auch die
f der sie sarsen, j ia FäuloiCs obergelien
lifgltetnati zwei Poleatascliekhcn flberieiuat^
PKnhlea das Dlijnonien regelniufsig »ur an
I riücben , die sich nicht berilhrten; da
•wo beide zusammenstiersen, zeigte sich ein
Uarminrother, niabr gder \y?n[ger zäher
, der die tinger fäcbto, und ;Zu\vfliJ,ei:^ ^°
. dafs ec auf das tausdi^dsLo ^iocm A^r
40B
Seite
nrlcbemlt Blule glich; und ditb rabrte '
dflfssiol) aa solchcD Süllen die Subslüai chrSfl^
eben io der FeucbtigUB der fauleodea PoleoUi i^j
gtlöst, und mit iiir verbreitet hatts. Aacfaa
malischen OegeasiJnJdtf^ndgte sich dieser^
von Blut, weil gleich twitn ersten Anfang denfH
Diis viel« Feucht igkeJtsussebwiizte. Dasgeltap*^
der FbU bei dem Obsl« und anderen saftreicliii
gengtändea. Am GchCnsien war diese Unr«(
[sigkeit an einer KciS(;Dp{:ie zu beobachten ; deiur-M
wurde die brTihe selbst blutrolb, während die-B
körner, nur hin und wieder mit wenigen rAlbl
JPüactchen Angesprengt, wcils darin ctnbkrsc
men.
25. Man darf diese Erscheinung nicbtmitij
ebenfslls rotben Flecken verwechseln, weJcbe za^
len im Sommer auf der Oberfläch« von BuKtr^i-«
in feuchten Herbstlagen auf dem weitl;ea ÜbvHl
eben im Felde faulender Kurbisse, oder'
feuchtstehendem Buchbinderkleister bemeij
In diesen Fällen erheben sich die Flecket
nicht über die Oberfläche^ auf der sie s.
der Pnnct, der sich rütbet, gehört dieifl
und anstatt steh zu erheben, uniljiusstide]
er immer tiefer in die Substanz abwartsd
auch bei anderen , gelben ond grOnlicbfl
Statt hndet, die man biulig auf fAulemhIna
den antrifft, uod diit Mir Anzetcben c
chemischen Auflii^ng sind.
IV. V cry uch c.i '
.26...Kiiie Xemperaltit von 14 btS'd
ein Zustand dti^Atnius^hare i
über das RoÜm fiiUn-ilcr Speisen. 409
; <>.'M)liea Ii;groin4lerG,.,<und eine g^wi^se Nsiguag
■ 'O Faulwerdeo in. den angewaudteu Sub^ilanzro»
.lainea die unsriäfslielien drei UeiJhtgDti^n. 3ur£nt-
A irikelung des Färfaestoffs zu sejn, die fiberdiats an
Lt ilben gewitterreidien Tagen, nnd in. fti>rdUcb«n
Cegeoddn oocli Jeicliter S^ait findet. Vun der be-
gQusEigeodefl Einwirkung der f.lektricilät zeigt der
Versuch des Kerro Donumicv Galvani, IVufessors dec
Clieniie zu Venedig. Dieser baute eiue Voitaisobe
S^ula, zu welcher er, anslalt der Psppscbeiben,
Scbeibeo einer frisch bereiteten Poleuta nahm. Bei
diesem Versuche erschienen auf den suX^teren ilia»
dera der Poientascheibeo die rothen Puncte Schon
nach fechs Stunden, während im gewohnhchen Ver-
lauf deren wenigstens zii'«(/' erforderlich sind.
27. Die Bülhe zeigte sich jedesmaJ gleiclaMidg
mit dem ersten, kaum noch merkbaren , Beginn dar
t'iulnifs ; nahm diese sehr überhand, so biiJete sieht
-vetxa man die rothen Stellen wegschabte, keine neue
IDCtiruug , aufser auf Lrockeoeo FJeischfasernu. i
pii^A* Niemals bemerkle man, dafs ^ie Färbung
i' ersteo Momentea ihrer Eatwicketnog iadia
', sindrangt oder gar in derselbeu iiiob ent-
iclie , sondern immer nur auf der Oberfliche^
t iniWelst Erhebung eigentbamhchel- Stoffe. Ek
ibt'keine Ausnahme, däfs die Ruthe schneil in
lopsre.des Zellgewebes d«r Thier& drang, diofs
E'felgQ der reichitch ausschwitaenddn Feucbiig-
welche die Pünctchen wegschwemnile, aber
Iner doch nur wieder nuf OberSüchen absetzte.
29. Nim(nl inian mit einem scharfen Mti^serdie
[jjfli Pulculasoheibe, £0 dOno, als es nur
I
014 5 *^**Ä»;it
immer niOgUcH ist, in dem Augenblicke ivegj
sich die Erscheiocng zu entwickeln begiai
trocknet maa sie daan sorgfällig am Feuer ,j'M
j*der Fortschritt des Faulcos gehemmt wird : £0
man difte Oberfläche Monate lang erhalten, nd
rollien, troknen Körnchen zeigeasich auf det'gi
Unterlage foTtwührend in rieiselben Gestall« dl
im Augenblick des Trocknens hatten.
30. Bei hoher Temperatur «oilendet tU4 ji
polente io zwanzig Taguu den Procefs des Tan
und lüfst sich ganz puf. Beim Uebergange voi
sauren in die faulende Gäliriing zeigen sich mel
Flecken, grofs unddunkelviulctt, ivelcheddd
stanz eindringen, aber keine Spur vonErfati
rerrathen.
9i. Bringt man in einem Gefäfse einige S
aber inheirter Polenta, mit mehreren ScheiboRiH
frisch bereiteten zasammen, so zeigen sich die Pfl
eben aut den letzteren nicht vorzugsweise aufU
nachbarten , entsprechenden Seiteoflächai
bald auf diesen» bald auf jenen, *Ucbi|J
gesetzten, ja zuweilen auf dea emifurnt
S2, Legt mao zwischen zwei Scbcibul J
einfr Scheibe Papier von. weit geringerem DarA
ser, so zeigen die unmittelbar k&cilbrt«u,j
blutigen Austrieb, wovon obcq $. 24 c
während aß den änfserStcD Itändea,:!«
einer Verbindung mitdemMillelpuncttUti
biiduisg eintritt.
SS. So oft ein Stück gerütheter fiq)
einer andern Subfitanz, oder auch: i
worin jenes früher eiog«wifi^
über das Knlhuerden der Speisen. 411
Nalimogs^toffeD unter den angegebenen Um-
I in Berührung gebracht wurde , blieb die Er-
iDung nieinals aus.
>IS4. Man hatte auf freiem, unbewohntea Felde,
lesiillirtem Wasser eine frische Poienta bereitet»
d^bei dia Härde mit verditnnler Salzsäure und
ibife SeifsSg gewa^cben , hinsichtlich der Kleider
die strengsten Vorschriften der Queraniain-Ao-
lii hsfolgt. Hierauf wurde die eine Hälfte in et-
lit Pergament verpichte Flasche gelegt, die an-
aber mit einem alten, gerotheten Stück, in eine
le Flasche gethan, und beide Flaschen unter ganz
iben Umstäden bei Seite gestellt. Nach Ablauf deE
l&hnlichenZeit fand sieb, dafs die Massader ersten
che ganz aufgelöst und mit Mucor muccdo and
ttÜa gfauca bedeckt war; die andere aber war
h TOR Anfang schänroth gefärbt, zeigte später.
tiben Arien von Mucor und Monilia, und der ro«
tieberzug bliebj als sie sich zuletzt ganz auflöst^
«fladert.
■^Si Einige Wiederholungea dieses Versuchs in
(crnv^*^ <'>^ ErscbeiAung sich von selbst enl-
btU hine, jedoch ohne die im vorigen Fall be-
ilud Vorsicht snaafsregela zu nehmen, hatten
flUffoJg, dafs die rothen POnctcfaen sich in beiden
Kben zeigten, lifiutiger jedoch in jener, worin
äofieirie Slflck sich befand. Wenn man indessen
fttdere einer der beiden FlaGcfaeo der Wirksam-
ilet Flamme aussetzte, die Polenia aber zu meh-
^alen tn siedendes Wasser tauchte, dann die Fla-
niit Pergament zuband; so war die Erscheinung
,M seilen, sondern en bildeten sich nur liing«
412
S i
Fäden der MmiUa glattO0.,aiid,^aist FHäozobün J
Btitcnr tauaedo. *)
86. Dr. Seile bfreiteta fltn 12. AugiKt 1&
sIs er zoerst von der Difiiriclverwalluog «eine r
wordene Probe von PuUriia erliielt, in seinem 1
se zu Piuve eiom iilinliclien Uickbrei aus Mals,
schniit ibn in acht Slücke, und ventieille di«
eelner Wohnung auf dem Boden, in dem Keller UiSi
Die Erscheinung aber entwickelt«» sioh nur »atd
einzigen Stücke, welches er auf das BücberbfeUii
ner Arbeitsttibe oebeo das Stack «us Legaofo i
ctellt hatte.
87, VVaren in einem Beliälter einig« Sta
lang inGcirle Stücke aulbewalirt worden, si> tili<
Ansieskangskraft demsWbeni wenn aucli jenaS
iv«ggenoinmen wurden. iläuüges Absciit^uenii^
Mobiiien und Wände mit Lauge, und stftfjtAR^
zug schienen am wirksamsten, um jei
fähigkeit 2u vertilgen.
38. In allen iiausern, tnilAusaal
erE4:liteii die Rüllt« immer zuerst luf)^
erst in den fulgenden Tagen' grn^. s
dere Speisen über, wobei sie dtese aPcm
tete, sowoiil was die SchneU)fkeit,,at»d
der EntWickelung betraf: l.Pulcnia; g,^
Zellgewebe; 3.Xnorpel ;' 4.KnoobMibllU
Fasern; 6. Suppen; 7: l>annliautp i8.'vj
Brod; 9. reifös Obst.
39. Eine Pnlenta wurdu iouidejftf
Stücke zerschnitten, unddiese .jevittEriii)
■*'y-„'&iete» «immtÜwir Tiicllt mit itatt'li^U
ühiT dm Jiothierilan der Spfnen.
41S
iflilWUn« SctiQsseln gelegt, welche In einem und
nselbeo Zimmer unter f;anz gleiclie» UniständCQ
Blwwalirt wurden. Nach l4Sl[indenertelifenen ei-
■o'PBnctch«!) auf demUandeeinär einzigenScheibe;
\ei Stunden i^päter erschienen einige auf einet aa-
n, und wieder einige nach 18 Stunden. Abar
itler zergte $ich die Rüthe an allen Stricken dersel-
t- ScIiOssel , noch an den entsprechenden Rändern,
|lriflb JuF allen SchOsseln wenigstens Ein Stück ge>
Tirde.
40. In einem Eiskeller zeigte sich zwar eio «in«
[es rüthes Pünctcben auf frischer Polenta, aUftia
»tbirr nur als mechanische Mittheilung' Ji einem
fce aller, inficirter.
41. Uehergofs man Polentascheibeo mit Wasser,
br'Srantwein, so zeigtesich die Erscheinung; nicht,
ftj^leh man das üefäfs in eine mit fauligen UUnsLea
thnrängcrte Atmosphäre stellte; ebensowenig,
e mit geschwefeltem und kohlensaurom
[flS'Unigab. Machte man denselben Ver-
einen Scheiben, so lüsten sich diese nacJi
(T'^en auf, und es blieb eine Art von biut-
laicben DDversehrt zurück.
Itfron man die ruthen Körnchen unter ei-
itieiige.tetzt«» (Mikroskop betraclilete —
rl^eitiatte aber nur ein schlechtes ->-sa sehSe-
I Auhäufungvuagleicbsrtigerrutber gda-
c Materie zu seyn, von eiwas gudr iJckler S^ir
, BDi! oodurchsicbtig. Zerdrückte ttuu sie
r, und brachte sie damit auf die Ltnse des
pE, Go sab man, jedoch nur äufserst selte^i,
ht KQrpercben , die sJeb zu bewegen
414
s jMfl'^evwn-i
aohlenvos uod. die Ht.. Seite iäü lafnSotitaTttbs;
Sertropfens zu haitea geneigt war.
43. In keinem einzigen Versuche gielair^fc)
beFsser, eiae ioocreHöhte an deo Kdradial[
IfttdeCken, und ebensowenig war irgend lelilü^'
eine Verlängerung, eine CoätrtlClIätf
bCpanslon darin bemerkbar.
44. Eine besondere Art voD Fliegen, dj(
\ den ersten Tagen in der Küche des Piiturcllo
Eg zeigte, ein wenig grcifser als die 3lniCa cel
[_yon obfin scltwarzbraun, am Unterleibeaber'rül
r, wurde nur äufserst selten in den anderea
1 angetroffen, niemals aber in den FJoschefl
Glasglocken, die zur Beobachtung des Fhäoo
uiten.
,4^,AV'a8 die.Wirkung betriffti welche d^i
, der einen Bilfslichen Geschmack li^ttB
1 lebenden menschlichen Organismus bajbajij,
Fsal^rst sich darüber nichts miltheilen, weil Abi
ytad Furcht Jedermann abhielt, li^.
§echs Katzen, die in dein lijuse .1
und nach die, zu den Ve^suc^heu
weghaschten, starben; eibemer!-
de um jene Zeit ia Pioiv piM,.U'>''
jenen Thieren herrschte, die abc::
'^JrJngr"">Ä^{lr brechen von \
go lang iieftigeslTOj heftig« l' ^
grüoJicliein Schjp Üorub«, g^.
schrei , ZtrUromerJnke". nieder^escii
von Essen und X wankender Gang, «Ji^
iihtr (las Pothirrtl^n der Speiim.
418
■rRfi'liiWl«ne Sdiässeln gelegt* welche in einem bod
;e!beo Zimirer unter ganz glerclien UiDstSadaa
Ultöwalin wiirdtn. Nacli 14Sliin(len erschienen ei-
iN^WPDnGteh«n auf demRandeeinfir einzigen Sclieibe;
^1 Siundeii 5päler erschienen einige auf einer an-
und wieder einige nacti IS Stunden. Aber
leäer zeigte sich die Rtithe an allen Stocken dersel-
Po- S(ltn<;sel , noch an den entcprecbenden Händerii)
gteiflh auf alten SchUssela wenigsteiiB £in Stück ge*'
äiftt^wurde.
'40. In einem Eiskeller zeigte sich iwu ein ein«
[es rollies Pünctciien auf frisclier Polenta, aUetD
Kenhar nur als mechanische Mittheiluag ' a einem
poke alter, inficirter. : . m <,,,i:
■'<41.' Uafaergofs man Polentascheiben mit WlS&er>
firanivvein, so zejgtesicb diu Erscheinung njcUt»
lljfeich man des Gefäfs in eine mit fauligen DUnstea
leb t^'ä tigerte Atmosphäre stellte; ebensowenig,
n II sie mit geschwefeltem und kohlensaurem
^[^iffgas umgab. Machte iHan denselben Ver-
■ '^-■-•r-n Scheiben, so lösten sich diese nacJi
I .lüiy und es blieb «ine Art von biut-
.1 unversehrt zurück.
.130 die ruiben Körnchen uater ei-'
::cl'it.'n Mikroskop beiraciiiale -r-
<. iilicr nur ein «chluchlcg — so seh»,-
L^lofl Autiuufnng voAgleichafi- "I»^,
Marurie zu seyn, von eiwas.ohlensäiicrlichös
.1 , usd undurclisichtig; ^er Oberflüche io
-scr, und brachte siä dornen Fäcbestoff auf.
.K^kopSi so sah man, jedoch J^er Sublimat ver-
I weifse Körpcrcfaen , cviolette, uitd ditl*
416
> S'*>»\1^
Wl*|iel«rs3iir#'IDJ«ipf Ib dt« gelb»; K«bWi^^
G"*s aber -zef^lörUHi die Farbe biimpn'«w(jl*
'floSaSges Clllor', KOnTgswafiser und rAaclieaJ«
lersäure vcrulchlelen sie »uf der Stelle.
' 49. Dia Wasserstoff- Säuren, die Seh
Pbovplior- Ar$«tiik- u»d 5Blpet«rsfiitreir, 'AM
zlnnini minimo und der Kali - Alaan «twtl
Färb«. ..
" fiO. Durch langsame ond sorgfältig g
'A^i^un^luig *i^f AlUoliol- und Aether- AdOC
erMelt msn efn« Sahstanz ron öligem Ansehci
sthr echdner violetter Farbe, worin die"l
Kraft ihren Sitz halle. Sie schtneckle fart
Oel sUfser Mandeln, war gpecili^ch leicliter*
st illisirtes Wasser und balle einen eigenthoof
angenehmen Geruclj. Sie war weder id
noch heirsem Wasser lösbar, doch im AltuJ
Aether, womit sie violetlrothe AuflAi
Mit Lavendelül bildete sie eine nj
sung, die an der Luft nsn-l] ^wei 1
de; und mit sofsem M^'
erst nach inetireren W
mit Oel abgerieben , )' ^
eine FleTschfat'fac an, ili
Tage sich verlor. An- i
schön rotb, 'd6cti ft^ueitc lii^^^
20 Tage. Äefricb man sie r
ward sie zersetzt, bildtle wcif^.
dem Geruch, und verbrailnlejr.i.
unbedenlentlen Reslchensvan A
Herr Dr. Seile gehl hierai
p das RmhH'erikn der Speisen.
iin
rprt, welcba tlia. Erscbeiniwg ais t
cbpFoIgfl ilesFauiens betrachten woIUen, ud^I
tÜWAQ Bebauptungs dal'« dt^selbesina orga;
itvrtckelung Gey> auf folg^jidefii^; ,,
^ /Die Toiben PUnctcbeo« immer, dieselben J
;gclii«deD aucb die Substanzen waren» ia dq>|l
„tierrork^men, bohea sieb über die Of^Hü- j
pi! bäbii:Ilen beständig ibro runde Form j ,
g JBfiftß, Kürnchea ■»tweü9iTia:wid Jäihte siebj
^WHachAufseni, , , i,
fpg,,i;ad Abtrocknung waren deutlich Zu «r? '
l;.-.i . , , ■, .-I I
4Jje Fortpflanzung geschaU du rcb. Verbreitung
:leOegenstäQdeder verscbiedensienArt, ]
II welchem variier die Erschein
1 bringen war, wurde dazu färl
a Veränderung darin vorztiaeln
dte; roUigewocdeoes Stück P»
hinein stellte, vteaa man efl'^
viier cnlfcrnle ;
.' durch Verseuduog das Phäoa-
i^uidstoa Gogcndeo verbreiten.
KB'VeromthuDgt die rolhen FOnctcbea |
ItplcaDiite Äxt des staubigen Cysut, li»Ü I
- fntl[:n, j!s er hri gcaaucrer Untet'l
;-li( die i^eriugstsl
iitiigCQ Staube! |
^Juiuh zu Anfang
:: lerlallenpitß^e voa
roll« .nM'.vy>>. .■-.. «\r^,«J
i«rtrolt««ten Scbimmelfäserchen war ; dH AI
bcit '4w hiibmehligen sphäcisdien PerjUtM'
sie flbertfieft von der Ontang ^t-gmlüt so.;
-MdDg«! etnes Stiels und des KöpfebeoB Ton.d
l*-1uog Muror aus. Endlich Ücis ihre hestüuUj
»toiSfjIge Figur nicht zn, sie unter die
E^Bchnäti ; wie sie wegen Mangels irgend eJn^
ibaren Unterlage aaoh nicht zu den 'm^Kf^Jt
^ItOren konniea.
Hr. SelU entschlofs sich daher
l^tting aafzustellen, die er Zoo • galiictina{,}iB\
|~Schleiin) und eine neue Art, die er Imeln
I (Speisen sitzend ) nannte , und wie folgte bei
mli CelKf: Zuagataettna. Reoeptacnlaiik nutlMm»
tia gflaltnosa, tlmll'
gtneralia obieare.
■Ic- Z. ImtiTofa. Graniti.''
ria, atitflit. iiUtnir .
tervatioi jiä xuperßclcm <<
aeiiale anni im9 Ir.
Nachtrag Ton C. G. AV<i .
Die vorstehende Abhanit!i<
' vergleichenden Beobachtungen
Bicbligkeit dessen, was wir s. i. '
ten über das Rothnerdeti icni ^
l^lithle zu Enkirch, jsu.vermuii
tnätnlict^ diese Ers^heinnng von >..
|wickeloiien and verbreitenden I-.t
9 herrühren mogej doch füti'!
11 ähnllcben Gnindi.', wie d:-j
li^fmM miigelbeille, nicht m '
t auf die wahre Stellung dieses
über das RolAtvcrclcn der Speisen,
419
ihm Zweifel Cber dessen wehre Struetur zurück.
rkommt daher, iveil das Mikroskop, mit wel-
0 die ßeobacbtungen gemacht wurden, nach dem
itaAtt' Eingestandnisse des verehrten Verfassers nic^t
^nötbige Vollkommenheit besaf^. Wäre es müg-
ein Gewächs, dag auf organischen Körpern ia
«geschlossenen Räumen entsteht und wuchert, den
li^QzazJifalen, so wflrden wir ditse Zacgalaclina
Jkadeux fdr eine Species von l'rtUococcus AgariJh et-
IVen, und dafür anführen, dafs der feuchte Vor-
^ des Hauses, in welchem d'ies^ Zaogalact'ma zuerst
berkt warde, mit Byssus botryoides, d.h. entwe-
piiit Prtftococcas inridh oder der nahe verwandten
rtte'ftofrj'crtfi!,» bekleidet war. Wie, wenn sich
psölche Algenhildung in mehr püzartiger Form,
■^organiscbe Substanzen fortpflanzte? utid dachte
üser Freund selbst in der erwähnten Abhand-
ijese Alge ?
[.betrachtet, mafste Zaogalacilna unter
mnae als Speeren fiehrodita neben Agyrium
wobei man sjch des Grundsatzes er-
u, den forii;esetzte Beobaclitungen mit
Ueugen immer mebr bestätigen: Omnea
]ullm<Üelc. Priesj'Spt. MycoT. IL i.
direibeo desDi^J Schbciggcr- SeiJel. "
-,-^iHn*fnitellung analog i^r Thalsachen.
llJor aufmerksame, für diesen in jeder Bezia-
l^^pgcn Gegenstand sich intcressirende Leset
t niefern Jic vorstehenden Beobachtub^
nachfolgenden desselben ansgezeicboBt«a''1
noch enger sieb aoscltiierscn. Es wurde ihäbi
-Zusaminensiellung (^S. 460) auch der, ofl
btri-ortrel enden, rof/iWtFiirbungeJnigerSeen ;
-Ifl gedacht, wenn gleicli a!s einer T^
■ fcba nur in geringer und nnbesiimm
.d6to vetliandelten Gegenstände stehet, r n-'ue.
geilflrea diejimigcn Falle offeitbsv |
Kreis, wo diese Färbung herrfih^
minder ptützltclten Erzeugung auftq
fe der Enivvickelung stehender <
von pflanzlicher, bald von tbieris^
einen leicht in die andere Obeq
und das um so mehr, da ilDcWd
stehnog von Organismen mit gl«
ner, durch almosph^rische oder j
scbeEinHilsse bedingten, UruoH
', n-iebtii anderen alinlicy
Ar/j Illurtmer Ste rolh/ärhcnden Su.f. 481
iiDe auffallende Ersebeinung dar, iadem er sfdlJ
ehrerea Steilen mit eiaer eigentliihnliclien, f^l
Bhitfcfenen Absturungeo rolb gBfj'rhten, Subsiaiik 1
lokt zeigte. Diesa Erscheinung erregte dieallgt^ 1
le Aufmerksamkeit der Anwohner Jones Seefif^
liVeranlal'ste, namentlich die Genfer Naturforscher I
maueren Untersuchungen, welche, sammtdenerj J
ron Dr. Engeihardt (im Schweizerboten} und rolff J
n Trechscl ^iu einem üriefe an Vaucher^ gegeh** 1
Faobricbten Ober dieses merkwOrdigeFhänomeii} |
■ SchriECen der dortigen naturforschenden GBt^ J
baft niedergelegt worden sind. *) Dafs dioi
iciauag übrigens keine ganz ungewöhnliche svjt I
I die eben genannten Beobachter ausdrQcklieW I
r;. die Fischet pflegen zu sagen: „äer
r" weno sie dieselbe im Frühjahre, wo sie ge-» |
■sieb zeigen Soll, bemerken. Ihr dief^maligfllf 4
Winter wird von der Geliodigkeit defl^ ]
dem niedrigen Wasserslande abi;eleite|i .1
Seioer Scbweizerreise S. 13 oihIiJ
itirp. hclvct. gedacht. Latzteft^*'!
inrcnriinart abgeleitet, die m'I
mt* besclirciht:
ton/trvSa Innnca'nrm
Wtmity, qlti latten tuiiUnuaiit c
'"A^
PSgtssÜinJciJ, wie In der gaDzüi
432
Vecandoll« über rMM'
Nactit htndorcKbeiTtetkt man keine Spnr too \a
Färbung. Wen o sie erscheint,' tobiltteo 8Uh'(ai
'iVechsetk Bericht) regelmSr^ige, parallele S^rdf«0|l
dntger Entfernung vom Ufer, welehe wletler'<i
scbwiaden, so bald er unrahig wird.- Eia 1
Wind trieb diese färbende Materie in die-
Buchteh, wo sie zwischen dem Schilfe sieb aoi
melte, und hier als feiner röihlicher Sctianio-^
schieden gefärbte, vom Rötblichschwarzen fcU'fl
Ecbänsten Roth wechselnde, Schichlen bitdete('4
gelbe, graue und andere Farben wurden
einige wären marmorirt, andere bildeten Ffg
gleich der positiven Elektriciiat auf dem besllul
Eleklrophor. Einige Fische schienen dieseSub
frtiflc Nachtheil gefresssen zu heben, (vri* Dr.ii
Ji'ardl gTaabt) denn ihr Fleisch zeigte Sich falsiaiil
Gr3teD rolh gefärbt, als ob sie mit Pärberc^t^
fättert worden wären ; andere kItiinerftlS
ben nach einigen Zuckongen, wenn sitt
Siehe kamen, und durch dies« MMerirn
der übereinstimmenden Er2ählungdetr.>l]
ten Beobachter zu Folge. E« muf: indttaai
bleiben, obdie'ser Tod von '
Materie,*) oder von der r.,'
auf ihrerOberfidcbe sieben"
ten sey. So vielist gettHl'5, i
des Tages einen's^hr üheln '
In naturhisloHstber I!
Substanz voii DcöwtfrJffff, :■
mit Vaucher üa^^ TrJfoat i ur.
Flaschen MtScbt^äcn Väm Muritti»«a n
.") Vgl.')i.lti[K,
utener See »•otfifärhenäen Stoff- 4Sü
. Aw» Sie aacl) 24 Stuaden. aoJangte uaii .«'{^ajlAj
ersucbung kam. ^
lit Wasser vermischt trennt« siob diese, eineij
Qtten Geruch verbreitende, Masse ia eine feioe^l
obenauf schwimm enJe Substanz und inj
s^ggrane, za Boden sinlvende, unregeliDäftigjM*
Das Wasser blieb anfangs ungefäibt»!
S Tagen aber färbte es sich von oben (>a<?Uj
y, also von der lothen Substanz aus, erst.,!
|)rDtb,dann lebhaft blauroth. Unter derLoup^i^l
Dem Schwachen Mikroskope, erschien jene roü^- I
Masse (öbereinstimmead mit Hwif/w's Beschr^i;, I
ils eine Zusammenhäufung feiner cylindtische.r 1
unter ejaem starken Vergrölserungsglaseabe^^l
lan diese Fädao mit, zuweilen unterbrochenen^!
Ji regelmäfsig und dicht an einander gereiheten^ I
ogeo bezeichnet. Siegehüren demnaohzuj'ou^ m
)scUUtorieo, denen deCandoUe, an Vaillon's Un I
losichleo sichanschliel^end, ihrer eigenthümlt^j I
Dcb hitrgan? deutlich bemerkbaren, oscillatori-^ M
lewegungenwegen,thierisohe Natur zuschreibt,^»
il Ucuänger ( Zeiisehr. für organ. Physik B. r.| ■
in üeberciostinunuag mit, Tr^iramis (Biologiej I
lßS.5 diese Bewegungen für unwilikDhrlicbf^ ■
pdxbe ibierischeNatuc dieser Organismen be-^ ■
. Di« meiste AehnÜchkeJt bestlzeu jeneFaden.V
'* (AMf. J« Mnjlii'es S. 165. Taf . 15. Fig. 3.)^ I
cbeoeji lUnd abgebildeten Osciliaioria sit^ßis- M
t-weldier sla um £0 genauer verglicliea wer»,!
tnuUn, da Vaiwlter dies« Art eben wieder^jj
Hboi» aufgefunden >aUe.,Jj;i;f,Aii?ge tigt,j(sV»iJ
iodeCs waiter auseiund«): und snitjf .^uui<^
iVJ. Co»fiinni pur-purta aquli tn'natitnt, IFiftf^ ^_
ha/iiiai ia laca Moratientl, praecipuc hytine ec ; .
IffTiiiim iemperie JaVeflte VaUe trtuhi plicata »d '"
fiitttott* bt atjuam-ruiram cffictent,
I Clcsuf dereineiiSeile schmutziggnm, auf (
dermvfißlich getärhlea t unregeloiätsigeD» ^-^
langen, Blattdiert, glichen Stüclten von dem 1
n^^LiofifvfoHatvtis. Sie besarsen einer«
sistenZi einen stiakenden Oerocl), ondl
anieren Spuren orgaoisclier Structurasls)^
ffttii welche ein undeutliches Gnv«ba be^
Entweder sind tlieCs Beste gröliseüer 1
Sees> oJef haltt2ersetzte Tretncllal
Bivularien, oder Rute von deB'£
toden (vgl. yuucher'.t: OsnUaita
Taf. 15. Fig. U.) ~, Die OscillM
hl
SbcT den roihm Siuff" im f^furtmer See. 4t4
IslleS Walser zteht aus der frischen Substanx
venig färbende Tli^ile aus. Die rötlilich« Flüs>
Bit besitzt einen sunipÜgea GertM^i und faden Ge>
tack, Tüthet das Lackmus, wird aurgebelltdarob
von kaustischein Kalt galterlartlg gefällt.
pr Niederschlag lüsl sicli in Säuren wimier auf und
n Salzssuren Baryt weifs. Der Alkohol zieht ei-
peifsllchen, im Wasser lüsIichenSloff aus; Subli>
BsuDg giebt keinea Niederschlag, deniaacl) ist
■ Eiweifssloff vorhanden. SalpetersauresQuecksil-
Bercrt einen gallertartigen , GaÜäpfelaufgurs einen
llÜchea nolelten Niederschlag. Beim Verdaffl*
lübildet sich eine leimähaliche, in kalterSalzsätirs
ktHnmen auflöGliche Masse. Es enthält dieaemtltt'
Bit sonach Gallerte und einige Salze. '>
»liäCiC man die Masse ia Gährung Dbergebeo, SD
I dar Farbestoff, insbesondere durch das hierbei
ete itohlensaure Ammoniak, leichter löslich Im
«r^' weiches nun eine Lilas - Farbe annimmt,
nifdsäure, Alaun und sogar blorse Erhitzung
Ammoniak entweicht) bewirken Abschei*
'ideB Farbesloffes. Im letztarn lalle wurden
ik'von Gerinnung bemerkt, welche bei ähnÜ-
undlung des frUcben .Stoffes ^ieli nictit
von der Digesiloii MrOckbleibendi, fesft
bildet eine leimähnliche Masi^e (wi^nach sia
t) von cotlihräunlicbür Farbe, welche durch
tcr^drt wurde; ztisammengefitzie w*{C« Ffi-
iderKühi-chen blieben' turach. Am' F^eiier ge-
:d8I)' nimmt sie eine graue Farbe an. ' In Glas-
■rhbit > in deren offenes Kode' Str«tf«in von
4S& CoUadon-^ Martin it. lüacairt-^rinti
Curcotna- and Lickmus-Pajifer clngebradit «roi
r&thete sldi letzteres anfangs, dann wurde es «
Utu, wiedu Corcumapapter braua, voa demi
tensaureo Ammoniak, weiches sich in Mcogeei
ekelte. Die Masse bläUete sich auf, untre reicbUt^
EntwicUelung eines schwarzen, fitinltead^D,,^
und hiuterliers eine gror&e Menge eines lof^
leichlea Kohlen rückstan des, welcher eine a
Menge kuhlensaures Kali eathIeJi.
Schwefclatbec färbte sich mit der rotlieti^ S
Btaoz hoch orangerotb, und lielJs dieselbe pach.i
derholter Behandlung, enifärbt, in Gestalt grClolisll
Fäden zurück. Ein mit der äiberischen Tinctur|
fürbtes Papier rötbeie sich an der Luft;, wurde^j
verdunstet so liefs sie ein ebenso gefärbtes Pulvei^fl
l«n, welches sich im kalten Aetber und Aikoho)'!^
und durch Wasser daraus wieder niede^gescU
wurde. Mit Terpentinöl erhitzt , worio t$^
gleichfaUsiüst, wird die Farbe in Grün uii>gBWin|(
eben so in Salpetersäure, von welcher esSi
gleichfalls gelöst wird. Ple sai^re Fl_as
llfst beim Verdunsten einen w«i&>icbttaaj
im Wasser löslichen, sauren Kflcluril
alle Eigenschaften der SaoerkleflsäoEttftSB
kaustischen Kali wird der FarbcatoEf.<o
rung geiäst. > In 'der Hitze bläht er.'Std
wird schwarz , unter £ntivIckeiuRg' ehief jQ
den Menge von Esstgsäure, und elnem'C
verbrannten päanzÜcheo Stoffen;!
Dimmt er blofs einen grOnlichen Scbsio J
. ' Alkohol, sowohl kalt <sl8 koobeodi'
mit (]itn> von dor Uchaiidluug milA'gihcr i
f^den Toiyn Slo/f in Mitrlmer Sge.
griTiiIiphen Fäden gelblich grün , und eatfarbt
in -bei wiederholter Digestion gäiizücli. Dexi
olhinterlälst beim Verdunsten einea inWasaej
Alkaliea nnd Alkobol lüslichen Sto^, d
pbyll Pelleüet's und Caventou's anaJog.
US dem farblosen Rückstände zog kocbcm
Itttfe Wasser eine grofse Menge Gallerte t
'Sälie, als Scbwefelsaure Magnesia, Kalker*
Kochende Essigsiure nahm hierauf nochv
re daraus auf, ohne Spuren von Eisengebjl
t M'urde verdünnte S'alzsäure angewandt, wefJi
der Wärme noch eiwas Gallerte, etwas Eiseitf
cHwefelsaurenKalk lösle. Der getrocknete
Eschferte ROckstand hinterllefs 0,003 ~ 0,00
graulichen Pulvers, welches aus scbwefelsaiF
litU phosphörsaurem Kalk, aus BrauDStelüoxy«
bfeselcrde bestand.
S lieferte diese Untersuchung demnach:
ikO'/ar4en Farbescoß reit *l!ea Eigen ich^Üen einer liO
9-,t>epn«lfiti»«ben SubtUD^;
^^grüaei, dem Chloiop!i>ll ähnliche*, Hau;
^ giotte MeaeB jhieiincLer Galhrte;
"^lEtdan- und K«[iial4a,ncl>(r Sporflu vea'l
,,w. ,
Diew 'ThatsaobeBf heifst es am Schlüsse dle>4
ifeuBg machen es. wahrscheinlich, dafs dss.i
'«hZeit.niehrfaohheohlohtete Vorkommen thJ
Sobstanzeu in den Mineralwassern ron IIh
laüTfaieren, wie die in dem Muiteuer-Sec a
^' Jjerrilhrfl. Die Wirkung diT AlUslta
ndflrerin jansn Wassärn Yorkommenden Siof{
'erschieJenhoit Ihrer Temperatur, xtnd gelbst <j
^ Ttiier*rien , von welcheii ■
Qigne uod in vielen anderen gefundsi
gUwht, (a.a. O. S. 79) dafs sie Ja den :
Gasteio den eigenliidi wirksamen Be&Caodtheil
machen; nirgends aber habe er sie in so auii
Menge gefunden, als in den Euganuenbäderii ,^^
Satlagliaa.s.vf.yia Italien, von wo aus sie aodM
verfübtt werden. Offenbar bilden diese ii«fl|
sobiedenheit der äufsern Einflüsse verschiecietip
ferven , deren PnJlini mehrere beschrieb', i:
BeacbtuDgswerthe Kesultate lieferte die von /
Ün angestellte Analyse einer solchen Sbbg|ii<i:'
II. Den von KauqucUn untersuchten h i
iXjtrcet aus dem sogenannten Sjätalbrunnspti
gesammelt. ^^ Er bestand aus einem üb^
nein flüssigen Theils; letzterer zel
fallendem Lichte eine^rQa«,' bei 3
eine puEpurroLhe Farbe. < I>ein'Pi|
«iie^'KR«Ferhe> welcboaber'd
nes ßlou. überging. Ijic Allt^JiJ
# lim IHincrciitfueUm ai T'kTiy.
489
igaheo, aus welcber sie durch Sa)peters3ur«^ •
Ig blau gefärbt, wieder ausgeschieden wui<cleiL ,
hol machte selbst die alkalische Lüsung gerjaneil;
igoos zeigte diese Substanz einelhierischeNatur,
i<*beGODders. merk würdig: Säuren und Alkalisa
Ij in Vergleichung mit den vegetabilischen Farba^
I, gerade eine umgekebrie Wirkong darauf aufl^
is d«in eben Angegebenen hervorgeht. ChlaS '
[oncenlrlrte Salpetersäure vernichteten die blau^ '
fast sugsnblicklicli. Bei 65'^ It. coagulirted
Ilg)(Cil, behielt aber seine gfCine Fariuej etSt 1
^Kochen ward sie gelb. Sie enthielt ScbwefA '
!urc Natron- und Kalisalze, tii& {naciiVm
i«bne Zweifel in dem Wasser derQaeM'envOK
iricht vorhanden sind, sondern eist in dc^ <
j^tluroli tbeilweise Zersetzung' der darin an& j
orgattischenSubstanz, sich gebildet hattet I
sey M ^a begreifen , wie Essigsäure ohne ]
Itige Bildung von Ammoniak ^ wavon keiak J
■cken war, habe entstehen künnen. I^-l
ivasser (wahrsclieinlicb vermöge dessel
itoSilueriicbeni Kali) aufgellet, ist diesÄi
inffarttlos; erst nacb ihrer AbschakJ
tsroJiruag mit derLuEt, erlangt sie (fiftn
^rbung.
Ile SubjiaiR loste sich nach gehorig«iiA
i«a zum Thei) in kdiusiischem :Ka)i , dem s
Itts Farbe enbetlid; auch von dem kuhlei
IcboD ä'lse wurde sie gelöst. Aus der erstq*-^
wurde sie durch äöuren mit brauner, aUi
ilura mit blauer Farbe gefüllt. Der in jeufl
■Jtdfpern Hnauflösliciie Uüekstond liefert
de. Er betrachtet diese drei Subslaozen aiu ;
deae Modißcationea ein und desselben UrsUi&i
eher dem Eiwaifs am oächsten rervraodb'ii
feDbar nähert sich die letzte der Gallert«!
soheiDen keine mikroskopischen Untsrsucbl
gestellt worden zu spyn, und wir wissen djftld
ob aucli dieser Stoff eiue Art von organigd
besafs, und Zeidieo «ia«9 pfianzlid|iH&; iC
sehen Lebens äufserte.
Den Ursprung dieser und. ähnlicberSi
Mineral wassern, namentlich in dun alle
tnen, (wo sia am häufigsten voirzal
findet yaurjin>Un schwer ' bi^reifli
hat ihn von dem StJckstoffgebalt«:!
geleitet , und da die von ihm beoU
Masse zum Theil aus belebtsoi^jaltd
ub{T on^anhche Slofli in M'meralqiiclhn
m\
Drsteigenden Gase und Dämpfe, durch unmltt^l
Aber denselben angelegte Baclestubea zu bentt"!
JUit gröEserem Hechte aber dürfen wir geraifi
jekebrt schljafsen, jene organischen Substanzu
die Quelle desStickstoffgase?, welches in diessk'l
irngefunden wird. Es ist nicht zu läugnen, ddwfl
Stickstoff in gewisser Beziehung zu der vermeiiA»!
I Urzeugung belebter, besonders thieriscbariB.1
nismen wenigstens insofern zn stehen scheint:^!
«ne noch nicht gehörig erkannte Rolle !n deä,
Urzeugung offenbar begünstigenden, Gährungs-
£sen spielt. Nur in organischen Substanzen
entwickeln sich diese Processe. Solche gäl»> j
iF&hige Stoffe im Wasser anzutreffen, kann in dtf ]
: stieb Dicht befrunden ; und die unter günstign
ladSo uft |iiülzliob eiotrelende ungemeine V8il*J
lugdsr^elben, durch schnelle £atwickelung gaa"fl
' ^iif der niedrigsteo Stufe der Orga-^
Gemelli echter, ist im Gründen
. die btSH'eilen eben so unverbitl
lung ran Organi&men boher<
. nea Niemand an Urzeugung denk
ff. ouuh il''- .Annshme einer solchen UrzeuguafI
ünludingt niJÜiig, für die Erklärung der i«
fcttbetwlen KrscbeiouDgea, und könnleo aud
Sagtet loandi« der vurbergenaiioteQ Thatsi
|a|Br ab Beweise gegea dieselbe beuatzeo:
leo doch auf der anderen Seite ebenso viel
lohen ui<)üugbar difür. HeMiniatere Eotscbei
, aber diesen streitigen Gegenstand, und gea
£rärteniog der einzelnen iMomente, um i
11 bandelt, dDrfeo wir aber, erst voi
uiddjlilMt 1
433
SchW^igger- Seidel
tnrtgetetzten, grlCaillicIien and T0TurtfaeiIs5«K
^tuiogeo luf diesem, nach immer so dankd^
^warten. *)
t J £io 'Unutand, welcher vorzDgswcbftisj
^tneliuog jeaer ntecteren Organismeö dm
' guog zu sjjreoliea scheint, ist die raerkwBrdJ|
deJbarkeit LÜeser Geschöpfe, welche, allea
vgen Beobactuungea ^Euiolge » unler gewiaseOiC
Mlea scboeli, nicht nur aus einer Gattuo^iii
^dere, sondera sellist aus Tbier in Piienx«^ i
'/gekehrt, Oberzugehen scheioeo. Wir, woB
. ^or an /^run^fd* (Jabih. l&2ä. IIf44ä.fFi
-~ ^Itsllte' Erfalirangen über die hepraria
iärbenden Principe des rullien Sclinees)
' ^-vveJcliB Wtegmann Qin^fi".'-'- Airliiv H. Vi
laegerdings w bestaUg;.
gleich werde auch no^ <
Jiendit, ßeobacbtung t'
Beanfpün&i) von lim. ['i .
• tdM-it. VIL S.,1160 In, .
I ,^ele|°ei)heit anttJaedur fruües;<:i'
^u erinnern, welche schon v< :
^ organische Sto^e in Mina-aiqueilfn, -4^
[hU i7(}0) V^D eiaem VeleraneD der hiesigen pa-
irsobenden Gesellschaft, Herrn Kämmerer Dt.
V, gemacbt wurde. "^
(Bei der Erscheinung, von weichet wir Busgla-
Uleni rotben Sohoee cnd Blntregen wiedw an-
Igt» wird es Zeit, diese Zusaninienstellung zu
üieB, wenn der ihr verguante Kaum nicht übec
iflo'werden soll. Sie wird für den Zweck genü-
Eo welchem sie ahgefalst wurde, aozuregeo zu
Hlzten Forschungen auf diesem in jeder £e~
lg wichtigen Felde der Naturwissenschaft. Ni^r
lar uomittelhar an yauquflm's Untersuchuoa
ischüefsende Bemerkungen wollen wie um nocb
SO*
r 'Vautjuelin giebl an , dafs Papier mit de« voa
' : ! ! . 5itofre gefärbt, an der Luft ein«
I. MtiriUn machte dieselbe Erfab-
ili!:ben, am AiiEflusse der heifsen
(im Murgthsle) sich ansetzenden
7. (Afl^nrr'« Archiv Bd.I.S.4ö5.)
Vcrbsllcd dieser Stoffe an den von
434 .^fhwfiggetw- Seidel
Klapröth (c}temi«c1ie Abbdl. oder BeJIr. Bcl.VI. i
im Lubolinei- See aufgefundenen indigoäUolieaeÖ^
welcliea Dr. Franh{a. a. O. S.1.06.) vo^iJjTynrw
spicatum ableitete. ..
3. Seben wir ab von der Organisation j
Substanzen, und tteacbten wir blol^ dieetgaath
eben Farbeareaclionen derselben: so ist bierbf:
an diejenigen zu erinnern, welcbe aU Folge de
Wirkung verschiedener Säuren auf mebrere Stc
säuischen (namentlich thieriscben) Ursprungs ij
ll^BrZeit beobachtet wurde, ( verg). Jabrb. 11
K^21. ff.) woran sich auch die ii.i vürincn
I^S, 348. ff.) mitgetheiJte merU.V
I Arseniksäure mit Zucker anscblr
1 Nübin (S. 151, ff. des vorlie;
tsteliten Versuche aber die.!.::
ichiedener orgxaUtiher Stoffe Im
dien Säule werden bcifn
tt nicht der Gebalt von i
Irelcbe in solchen :' ' ■
B spiele hei die
3. Es vivi-l<
sr HefligkeiL ;
igsaure Miner;
log lehrt uns <
EtgMure SuU<: <
iaen. Auch ist n.
Igten dorn, dejixfia L
lie von VaiK/utlin, im Al
^leriums d«s Innorn, b?r .
über essii^smtre Salze in Blinera/fjucVeii. ■iSS
yse des Mineral wassars TOo Craieggia *) (_ Aber
be auch Prof. Rocco PiOggazoni zwei Schriften in
allreiil817 undl823 zuNovarapublicirthat**)
llheilt worden, derzofolge dieses Wasser gleich-
igsaure Salze enthält. yaitfjucTin erhielt meh-
'Flaschen jenes Wassers, aus zwei verschiede-
jninder benachbarten QuelleiiiZur Untersuchung.
Wss5Bt aus einigen dieser Flaschen Stiers einen
Kfaieä Geruch nach Schwefelwasserstoff aus, das
fideren nicht; diese Bemerkung machte autih
üom. Es scheint dieser Besiandtheil dem Wassöf
nicht urspranghch zuatikommen. In demjenigen
sr,"welches Schwefelwasserstoffgas enthielt, fand
rli«ine solche Menge, welche y Gr. Schwe-
Lltre des Wassers entspricht. Uebrigens
t die Analyse folgende Resultate:
0£1 - 0,18'- y '
'3 Schliefst mit
nt von Craivg^
rihfltnlfeKkeilen
iirar S'ike untt
430 Brandet'» cliemuch4 L'rilermcJiung
2. die Gegenwart von essigsaurent Patron und 1
in ilemselbea ; diese Salze sind , $o viel wir w
bis jetzt Doch io kainem Mineralwasser ed
worden."
linggazoni's Analyse der nnnilichen ^f'ia
stitnrot mit der von TuuqueUn in so fern Qbert^
als auch dieser Gelehrte das gänzliche Fcblea l
saurer Salze und die Gegenwart des scbwefeisml
Natrons in dereiselbea erkannte; gegen das yw
denseyn essigsaurer Salie erhebt er aber bescli^ila
Zweifel. Bemerkt zu werden verdient, dafs V^
queVm seine Untersuchung nicht nahe an dec t
Soadero in Paris anstellte.
S, Chemische tTnteraichunp da-
ein anderer Beilrag zrir Krnnlnifs derl\
scTinuppen - Suhitai
Mofrath Dr. Rtidolph Bräütii
Vor einiger Zeit habe iotij
(1827. I. 389.) dieUntersucbiingl
Substanz mitgetlteill , Hie mei
zu den sogenannten -
len mochte, und d
ten geneigt war; i:
sau halte ftiilessen uiildng--
ilber diesen Gegenstand m
in meiner Meinung "■'
den bin, obwohl ■:
ich anderes aus dir^ :
eigentbdmiiche Ansicht 1>^ '
Nachbarschaftd^Uber,
der Trtntfilu
487
i Substanz vielleichi von Früschen her, indem
Uese nacb ihrem Tode sich in eine solche gallertar-
e Masse verwandelten. Jedoch kaon diefs schwer-
1 auf uDSere Subslauz bezogen werden, da keine
s Knochens, eines festen tbierischen Tbeils
[er eines Gliedes zu bemerken war. Wie dem auch
r,solltediese Substanz wirklieb kein Schneckeiilaicb
tvesen seyn, so glaube ich dieselbe doch so genau
tcbrieben zu haben, dafs, wenn einem andern, in
uem Felde der Naturkunde mehr Bewanderten, eine
pliche Masse vorkommt, er die Natur derselbeä
klich entrathseln wird.
Aus der Abhandlung des Herrn Schwabe, {Käst'
b*« Archiv VII. 428.) so wie der des Herrn Profes-
f Dr. Buchner, (a. a. O. V. 182.) und meiner oben
väbnten Untersuchung scheint hervorzugehen, dafs
nrer« andere Substanzen gallertartiger Natur ,
■^e im Freien vorkommen , als Sternschnuppen -
I «ng^isehea wurden, und dals besonders
meU^n in dieser Hinsicht eine zu beachtende
EltO künHoh GeJsgenhetI eine solche Tr&-
^mbaollton und genauer zu unlersucben, und
Bt9'>^^,''!i'>oti"Dg beifolgend mit : einmal aus
n eine der sogenannten Sternschnu]!-
-igtOD näher kennen zu lehren > und mit
ulllini^ »hror Natur zugleich einen neuen
ynteti irdischea Ursprung zu geben (we-
r^-fr^WAii die Masiun anlangt, welche im, gqmei-
I Leben lür Sl(;rnvchnuppQn gehallen wordeu);
JLAiÄbiir aticb AUS «irDogerwiGsonsohanlichcr Ab-
pi^.^nep Ücjtrag zo Üufern zur gvtnueren Kennt-
'4^ l'i'iinUet's ditnuathc Vnl/^^cJiung
(fs^tlieser merkwürdigen NaturJtörpflrj, ii^k{
iietnifclier HinGiclit faet noch eo gut viif gfO^,
Itannt sind, was ganz besgnders für die Pda.iu;«
Biologie bei einer solchen, zu den mcdrigsten oq
volikooi meisten gehörigea, Gewäcbsbjltluagi^
mausen Interesse haben clarfte. i i i ; .
Mit meinen Freunden, dem Herrp: £40
^•.Bimninghauscii aus Mücsler und Dr. //VMc »m
^rd, machte ich kürzlich eine botanische. Ex?
in die beuacbbarte Gegend. !□ der ISäbe von^
fandea wir, auf einem KalkhQge], Qts baM^ die-J
zuvor etwas geregnet} eine ziemliche Mep^
•hv auFgequo]Jenen, galiäftarllgen ^asse,]
liald als TrenicUa mesettterka erkannt wurde.
$ese kann den Sternschauppea - SubsliuiZAii, (
lirecbnet werden. Ich nahm eine Fartbie den
Lim dieselbe aus den eben er^
•jftücksichtea einer näherfu
,£u unterwerfen, wobei i
1. Eia Theil der "i ;
mit Wasser angofeucbtüt
noch ungleich mohr au.^^
liehe Menge Wj^
de dabfi fast gji-
be zu einer fait r:
weiften SufgehiJll, so u
helles und rein''<s zltleriii'
B^^asser irr' — '■' ■■
äfr Tremetla mesenferitu.
4;U)
B'iffie gallertartige Masse gewogen j ihr Gewicht
2f Unze. Sie wurde nun im Wasserdatnpf-
r> lange getrocknet , bis das Gewicht nicht wei-
f abnahm, wodurch ihr Volumen und Gewicht sich
berordenilich verringerten , so dafs letzteres am
e nicht mehr betrug als 2Ö Gran.] Diese hatten
I 1175 Gran Wasser absgrbirt, also das 47fa-
1^ ihres Gewicbls.
2. Der trockeneRückstand stellte jetzt einedün-
] griloe, schwach-durchscheinende, häutigeMas-
Diese wurde mit zwei Unzen Alkohol eini-
jStuttden lang, unter abwechselndem Kochen, dige-
Da der Alkohol hierbei eine sehr satte grüne
I angenommen: so wnrde die Digestion nocb-
9 wiederholt, hierauf der Alkohol von den erfaal-
i geistigen Tincturen zum grüfsten Theile ab-
, und zuletzt der Rackstand dem freiwilJi-
Verdua5!cn tiberlassen, wobei I^ Gran einer
, harzigen Masse gewonnen wurden.
nr/ige Substanz wurde mit einigen
r Wassers abergossea , welches sich
|ile» und nach seiner Absonderung
I einem ülirgläschcn 0,73 Gran
bsaseos riechenden, fade, hiuten-
B; schmeckenden Substanz zurück*
I daran. Ja einer Glasruhre er-
^'riavn animalisch hrenzlichen Oe-
tesuni; di^serietzlenSubsJaoz wnr-
^Kntt IViibuiig«!! itna li«n'or.
440^ Brnndrfa thrmucht Vnienuehnn^
' DieSehiaScb f«t diese SubstariE fOr flaii
Wfea^r uml Alkohol laslichfl', ihleristA •
iefKMat^üe ttih^^m vi^eiaw ««iniNdbui
ifttsaurern Kalke'.' '•■' ■' -"1 "I ■ "'■'■j
4. Der mit Wasser erschöpfte Stoff voat
%rdB mit Alkohol »od 75^ fibergosseti. E
'iSSte in der Kälte einen Theil auf, färbt» siell
Ifch, Dnd liinterliefs nach freiwilligem VerdH
0,6 «ioer harzigen Substanz von hetjföthl4di~farfl
in sehr dOnnen Schichten gelblicher,' Farben' ■
safs anfangs keinen merklichen Geschmack >
liefs aber eine geringe Schärfe auf der Zuoige.'
Aether lüste sie sich sehr leicht auf; Wasser
Avtrkte nicht darauf. Aug der, in einsm 'Üb
chen dem freiwilligen Verdunsten üherlasseneo,
lösung im Aetber und im W^eingeist, schied ii .3
kleinet] glänzenden, rölhJich gelben, köjn
stallen aus, — Es ist mir sehr leid, ^
Stoff, diese Substanz nicht weiter ,j
leb bin nacb dem Vorstehauden fl^neÜ
eigenthamliclfe^ liqnige, .try-^ßUff
ballen. , ,
5. Die Substanz ans No. 4>i WviÜJ
hol ungelöst zurückgelassen hatte,
hitem Aeihf-r l--i'-lit »nit .r.in.-r- f-'-^rU-
verhielt ^
0,2 Graii.
6. Die n^cli der D;-c;ti.3n mit Aj
sucheS., zurückgebliebene Treoi eilen-
de jeut in (
nen Schale nu)|,B
Wasser im , Wasserdampfbada gekoflbti J
der Trcmeila mesenlmca^
Ml»
. tuf t wurde wieder eben so gallertartig and
r weii^, hielt jedocli Doch einen Anlheit Grüaharz
Ick. Der hierbei erhaltene wässerige Auszug
5 eine trube, gelbliche Farbe, undhellte sich durch
jlriren nictit auf; nach einigen Tagen aber hatte
idirin eine Spur einer weifsen Substanz abgfl>
I deren Menge zu gering war, um sie näher za
Ueo. Die darüber stehende klare Flüssigkeit wur*
iBbgeraucht und hinterliefa ä^^ Gran eines gelbili*
I Häck«taad«s. In der Auflösung desselbea «rm
[tan: 'V-t
igtiW^eiiBM, b*iitcbM und ii«ti»alw, «tatka Niederfehl 4^t{;
Iife4 Eilenoxyd , la/sjaurtr Baryt , Schwefeltaurei Kap^
terkleeauurts Ammoniak und tttUiauret Flatliu-
l (obwAchei Opalisir«!)) •
1 weir»8 Tiiibung;
lug eine »Ulke Trübung. ' ''^
robe davon verbrannt, stiers einen anlrAi^'
Ülcheo Geruch aus. Es möchte diese Süt"-^
ihl als eine, im Wasserlösliche, thierisch- vege-"
Sbtt Materie anzusehen seyti. Von dererstereo'
I* «ie steh dnrcli ihre Unlöslichkeit in Al-
«ureh die stärkeren Reactionen, Welche
I^Blallsalze hervorbringt.
t Wasier und Alkohol erscIiSprte Tre»
bJlM wurde nun noch zur näheren Erfor-
it "N Star folgenden Versucher unterworfeor
i Tlieil desselben wurde mit Kaliinugein
ihen mehrere Stunden, unter abwechseln'
tekea, dlgerii^. Es fand keine merkliche Ein-
5'Slatt. Die Substanz hatte sich zwar feiner
, bIs aber die abfilirirTe und verdünnte Auflö-
r Salzsäure gesättigt xvurde, entstand eine
t oieikllche, Hockig« Absonderung-
1
iplferot'esaB
IdiU'J üllfi iUllJlllUlilililUllilHll
tigung tnit AmmoniBk nicht die enlferot'esC
2u erkennen.
d. Salzsaure verhielt sich derEssigsänW^fl
Die von der auFgetjuoJ leiten Subslanz abgBst
Säure wurde durch Neutraliüation mit A:v<
nicht getrübt. Die mit Salzsäure behandelt:
len- Substanz wurde mit Ammoniakaufi:
Gchattelt, und dia abührirte FJüssigkeil mi: -
(ibersätUgt; es erfolgte aber keine Abscbei
Gallussäure.
e. Salpela-siiure löste nach e'r:.
Tremellensubstanzauf j esentwicKeli^
Säure, und es entstand beim Votj^
liehe Masse, ia weicher kleine ](|il
tnen waren, deren Auflüsung dan
trGble. Durch diese Saure scbteifr
)ensuhstanz in Sauerklsesäilre
zu seyn.
/ Ein Thell der Sabstn^'
eJ:-. I
cKeJi^'.,'-..ij ^Jij)
m
tUr Traivtüa. titesaUerica.
443
, .wie vor dieser Behandlung. Sie wurde ausge- '
kben, gelinde geprefst, und so cft der Wirkung
iSers susgesetzt, bis dieses ablief, ohne dafs
Isaurej Eisenoxyd weiter eine Reactlon ausübte.
D auf die Substanz selbst salzsaure Eisenoxyd-
gelrüpfeU wurde, so wurde sie sogleich
T. . Dieser Versuch scheint eine gewisse Än-
Eung des Gerbestoffs zu der Tremellen-Substanz
. Ein anderes Stock der Tremellensubstanz
■ in einen Kölhchen einer grossen Wärme aus-
ttl; es ging erst eine saure, gelbliche, wässerige
thtigkeit itber, darnach aber ein dickes, butleri-
t> brenzliehes Oel, unter Eatwickelung von vielem
>Diak.
, Endlich wurde ein Theil der Tremellensub-
icbertj sie hinterliefs einen ziemlichen
fsen Auflosung in Wasser nur sehr un-
UtUiscb reagirte, aber durch salzsauren
Hnures Ammoniak und salpel ersaures Sil-
prkllfil) gclrfllit wurde.
r Dnlcrsuchung gellt hervor, dafs die
wse iler Tremella mesentcrica wesent-
5iÜrl:,Ti,.>I,!.ir
nppi
e des isländi-
■Iches nach Proust
:ijes Bilter verwan-
i^iL sie sich gegen die
wie Uerzclius von dem
r-kfl^B TremtiUa sufenltrica
444 Brandet's chemisch« UHisrauclutng
im Alkohol und Wi'ter läslicliBr, vcgetabilUcb-tlitfn*
•cber Subsoni m » »' ' 'i> '
- •igeailtäinlicbsc, kryatklluiihitari ba»£». UitcvM < ,
, OluoJVU^ n « » ja m
ibioiitcb. »fgeubiliidiBT. in Alkötiel unFGillcbar, i-
^ ' Vi'lHtir fägric^BT. dem Echlcim S^nliGher AUtsdtfil
' iifa Wniier itifqttaUMxlari Ist ficchtaD^itet Tein«i<^t^
,j^ , ,^fcn)BlleDiuliitiiija m » n •
Die TremelleniubsUnz kann fast g«ei
fiOfache ihres Gewichts an Wasser al>sorbii;w.
Auf so niedrigerStoffe auch die Tremell^
VegetaiionSreibe steht, so linden sich doch in d^
zigen Bestandtheilen derselben schon sehr ause«t
Stoffe. Die Tremellensubstanz köoimi n^bj
Flecbtenfaser am nächsten, und scheint durell
Azotgehalt (welcher sich beim Verbrennea diu
Ammoniakbildung, und bei der'BehandJuog i
Sal petersäure durch Bildung der gelben, bitUrnA
I ergieb[)a!s eine ganz eigentbamliche sioliTUV
\ Welche die Eigenschaften der Callerle und dt)
I theilt, ungleich weiter aber voro Stärlu
[fernt. Man könnte sie Tremeilmgantri
F sie keine Spur einer faserigen Strucltlf fl
Diese Untersuchung hat unsalnofl
Lnen Beitrag zur nähereo chemischei
I.Pflanzenfamilie gegeben, welche anf dflj
L'Organisation steht, und deren im Oldj
Ibche Zusammensetzung aus zuingröj^
^Sirten Stoffen, bei der Einfachheiljt
aioch einen Beweis ihrer geringeiq
nualitätliefert,undderdarau5resulH
Iteit ihres ZuStandes von den äulseren Elcmmn
logeiianata SternschnuppeiL^
" äer Tremetta mesen>enca. ' 4W
leüntersuebnngdeoScblursiipbeidars estnebre'
tanxM gäbe, welche »Is solche angssehen wir^
sbisberuatersuchtenderArt^berterrestriscben
iigt::SiB(t Dia hier untersuchte stimmt mit
ItVMtta Schwahe beschriebenen, und als ^o-
nitone bekannten, am meisten dbereinj auffal-
[ aber der Unterschied in dem chemischen Ver*
)if<nr'TremelIen , da nach Schwabe {Kasiner'a
rvu. «j^d) das Nostoc sich in Aetzkalilange fast
Iltßft'i AieTremeUa mesenterica aber nur höchst
itoftldÜtavoni angegriffen wurde. Die gallert^
ISSibdz "der letztefä ' nSbert sich dab«^ sefaoa
^jfeP diir - Fi$er üs die der enteren. ' . ' - * '
la-i'^l -i-, < ... . .....*.-.i
.tat?.uS f-(!:ir,1
nsnio ihcf
iiwc «JanBiisgua
Ertimagneti
if^^Ud'er die Ulagnclbcobaclituitgfn mtf.^j»
?««
• "lltiljäed der kfoig!. Socieiit, dr; '
•'' ■ "■■ ' PeteribuT* u, i. .
{tUüJitmti'en't EdinharghSttvPliltaioph.Jvmrm::
u , 4S27* S, 347— 3fi& übeiMui v«d L, f.
Da die Beobachtungen, welche auftfia
ober die täglichen ScttwaiiUittigm der Mx]
und aber die tägliclien Aenderungen ii
des Erdmagnetismus gemacht wurd«
stigen Umständen angeslelU «airJotfj
auf (lieLocaliiät, die I.1SC '
Rücksicht nehmen: so r.
sich mit diesem Theilef:' .
hohem Interesse seyn. Was Därolidi;
cahtät betrifft, so kann kein Ol
Lage haben, als derH^''
lieber Breite und 86^
einer Neigung von 88^ _
ringer Enlfernmig von i
dennoch «ntferot gen-j^
natartiche Richtkr^rt /...
scheinlich v'erlorcti bSi'.
Beobachtungsorles vom .
gewesen. Was ferner t
wurJedleExpedUiooroni
i-~. :
ow über die Ma^mthmJincJihirr^en u. s. ic. 447V 1
igebigkeit, mit allem ausgerEistet, was die Ge- -
ichkeit der ausgezeichnetesten Kfinstter Lon-
rfertigeo konnte. Utn endlich die Beobachtet '
ÜieileQi sogenfigt es, nur dieNamea vonParty i
ler za erwähnen, da diese uns dasgröfsle Ver-'
Sowotil in Hinsiebt auf die Genauiglteit der J
lluagen, als in Beziehung auf die sorgfälligslB |
ibnoog der Resultate einflöfsen müssen. Eine J
Erwähnung verdient indessen noch derUm<'j
dat$ diese beiden Beobachter allein, trotz ih-'l
^DBten Eifers, käinesweges im Stande gewesea)!
ien, eine solche Reihe von Kesuliaiei
als diejenfgen sinit, welche wir nilti mit-'J
j^olko. Es war durchaus erfurderlich, dafs^
"Offiziere der Expedition bei diesen ße-J
li^b seyii tfiufstenj der Eifer,
!DhAh, wir.l von dem Verfaf«seral|
[Iing. in n elcher die VerBOchemilge-
einen besondern Bancl|
- Car 1826 auSRi4cht:|
S fitigen am lOten Dcoember 1S24 J
Ben btä zum Kn.lft Mai's 1825 forlge-lj
-fl; duf$ einen groUenl
o Sonne unt«r dem Hof^
inometcr zuwellet
1 Üeobacblungsort, eiiij
, in einiger Entfernun|
■II oufdenScbif-V
"läöru kOnntSat
..... .:..,^^.;.j,ise, die Katl»lii^'
"bowicbt, dt« Verjucbe angestellt^ uaddj»:
44S Bor low über die Magnabeohaüihoigm
T»
BesuUate, während der ganzen Zeit slflndlicU
iußg nochöftcr, initGenanigheitati^ezeiebnet
bn; dann mfts<i*n wir gestchen, da& i
K^wühnlfche Anstrengungen gemacht wufd^«'
Mth e!n tnebr als geirGbnlJctws Interesse bei'V
mg dieser merkwDrdigen Ontenittelmtig Arfl
Ptteyn mufste; und wenn wir noch hiuzuFilgeik^
I iliese Mittel in einer Gegend angewandt wardai
Itte Natur ihren grolsen Vorraih von mago«^
iJEräflen aufgeKpeichert hat, nnd wo sich jedefi
lHung im grüfseslen Maasstabe zeigt, rfaaa'itd]
I l^nn werden wir den Werlli dieser '
\^d wichtigen Resultate hinreichend za'\
fftande sej-n.
Von diesem Gefühle durchdrungt
dafs ein kurzer Auszag aus diesen \
einem Theite der LeSer, namentlial^||
die Originfllabhandlimg nicht zq 0«1
unangenehm seyn wUrde; ich t
müht, auf den folgenden Setldfi'llf
eine atigemeine Uebersichl d
und habe aufserdem zu mebi'irBi
behandelten thecfretiSchoD i'u
gen hinzDgefOgt,
Die erste der den Magmüis
bandlungen, ist vom Li'.*'
■OS ihr herrorzugshen. c*.!
se aus F:i. ' ' ' ' '
Beobach'i '
jeder mi!rj^]i
zeigte sich zuerst auf dcu \V\)lIl)iic)i-].
Vorrälhe ron den die \
w
Parry'a drül^r Rm<.
4491
I^^UDgelaiie» wurden. Da jecJodi dio B^l
Lfig^ap nur drei Xüge dauuteat %.a 4ind düpf
t aiciii so sicher als tnan wüoEcbea köaate*
«tiiompii (iic gcfuüdeiiei) Tbaisachen sebc I
eiiiaiu(<:r übercja, joivuhl in Hinsicbt aufJ
-'H Schwankung der riadeil als |
:!6 Zeil« wo die gri)l«e«te west-
^ciiiirat; diaklcinste weMÜcIie oder |
iclie Abxvc;Qliung li^L in Jgc Nacbt
plcfat, beobaclitat: die gröEseste tsgli-
Sg betrug S3' uod dieses ^esdiab »ta '
ibeads, ava welche 7,6ii dia Suntie luettUdiv,
^netnadd stand, indem die miniere Abwi
0« Ä'/r . die Neigung 82° 63' N war. Die
ckte Beiiierltuog icliejnt dea Lieut-
'i angetrieben zu haben, «ejno, 1
uer oätdisLeu gännigea OeUgeOTcJ
{.■i\c!,ia siel) einaJ
1 liafcD BowpaJ
■st, &o üngtta^j
1Ö24. ieJochJ
'li'iaBs Monatesfl
irsivel-rlr;
Das OkUcI derirBaobscIiliingea 4er tSi
hwankun^th wird ifl'tl«r zweiten Atittiiidlu
gelheilt. EsV^''^" io.derselbea die.ti^f No.
£. bezeichnelen Kadelnvnd noch einetl^illPi o
Messung der Intensität dieneiidci bescfarlehi
L uviftiie^ficr di»BereitWDI>gkejt ^erLituixami
I fwT.'-Ä'^i d«r Herren Cnaitr, llir^rfrj.i ui
k .tbd Anstellung' der Oeübachtuuc '
f oHerrn Hoopirfüt Enlwerlung iri
I 'isUUuog der Ersclieintm^en daul . -.-:.,.j
. tbachdem dieses gcscbebeniisty gebeut i11a-KM
I »{uJgeoden illgemeinen Ueberblick Aber itireÄB
-1 „Bald jLßch dfiii ^nfani^e
- Qberzeygten; wir un«, dafs dir .
[ iZeit «OD: vier umi /.wan/i.T >!i
.täneii/(;evvisse:. [
|.4^ci],.NaUpfii)ct •!
idian r
esei i '
eicbnii „ ■■
|4'jUefl fingen b-:
t fort. An
Ifiribr«!'!
Pai^ry* dtods-Ärf»*.
.. «»w'.- [,■ ,4«>.p(»^^,
, 6 , to 4 od
"S'TStf S "*»■■■
j.-, y,.,0(|il..ia.^5n»..
iZsndieiiatzlose Ziffern in denTafeln 1
iden-, ist die Grlt/se der U!Csllichtn ixUr. lietlichm
:/am^ nuj fciier Sinlt da ^uUpuactei angtgcbi^
lAcb diesen Beohacblungea Scheint die grätsestf
;b« Abwctcbting im Hafen Bowen tm Allgem
(visoben 10 Uhr Morgens und 1 Uhr Abendj
raten za seyn, das Mittel aus den ßeob^chtufli
O.120 Tagen giebt 11 Uhr 49 Miometi Mor-I
Die kleinsta westliche od«r die grüffieste Üstl^l
bweiobung fend Suit zwischen % Uhr Abeni^
im Millel um 10" 1' Abendj
en KSllen trat illc; gröfste wesM
iiort iitn 8 Glir MörgSns öAm
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sei:hä, ja siebten Groileii ;
t werden I dafs div Aendcrmd
ü^ftltr* oder weniger rem der St4
ki^g derSoac« und tlvsMvntleG.uiKl «Qi^piqiE
B'der8ejlbeo auf di« £rtle abgingen;. Init^s^»,
Anfsuehung desGesetMs fürihreoKioHufsiiHlj^^
IStshtvierJgkeilen veibunden, und wir: QjMfil^itsi^
B Arbeit dalier )tn besien denjenige« |,
Iftit der tb«oreüsclien Untersucliuog dU^Si^
indes beschgfUgaa.
Ntcfa diesen allgemeinen Beni«fkupg40), I
} erwäboten Tafeln; diese nebmeii,l)i»4^
hiarlseiten ein, und dabec könaQOtW
Klben nur im Aligemeinen niiuhailf^
Mer fütgender Ueberscbcifi. gegeben.,.
^Tofeln, welclie die. beobqehte^pn r
Änderungen der Hofizonnlnadel voaJO.ibtA
*/%U DeocRiber 1824 und vom }. ,J
Sl.Mai 1823 in dem Hafen Bowen <
te 73° 14' iV; Länge 88" 54' /r,-
88»1', 4JV, undmilÜeroAbwe^""
Nach dem ersten Juinar, '
Keihe von Beobachtungen anßiig,\
die Schwankungen der Nadeln' I
Stunde und häufig ßn^firn «vir noöf
ttmgen nebst di^r i
Beubaohtung; in '
wäbnt ist» zu au,:
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scsJtiuraal. liier haben
auf Parry't dritter Reue.
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sfa,- Wo'der Stand der Nadel am meisten ästlich
rtStlJch war; £ero«r dl« Temperatur im Augen.
^{•'Beobachtung; die Winde und das Wetter.
i-'dfeSein haben wir noch eine Spalte hinzöge*
''träcliB änzngt, ob Nordlichter sichtbar wa-
ArMfebt. Diese Tafeln sind far sich verstand-
ich will indessen noch die Bemerkung htazufa*
düfe ln'''der mit „ Morgen ". flberschtlebenen
^tUrmflen Zahlen vorkommen , welch* gröEset
I^ie^ da wir indessen keine eigne Spalte far
tfm: 'Abende eintretenden Zeiten binzufägett
n, so genOge die Bemerkung, dab jene Zahlen
tttoUe^'Stit Mitternacht angaben. Eban dieses
r'diä-nrit „Abend** bezeichnet« Spalte fur das
Mftn Her fistitchen Abweichung; hier wird dis
onVIUfttage an gereohoet.
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toit id-ei' die Slagnelfvoiiatrfitutrgm u, i.w, 459,
lle monatlichen Mittet sind !o folgender Tal
I Mi|.l".7..!. J» [ ^IMI«. 7.ii ita 11,..
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Jll. W , 11'' ßO"
11 iß , 11 si
41 25 10 45
II 13 II 13
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QaS^Obige gewälirt eineUebersictit (Iber dieall-
ne'n Gesetze, welche sich aus diesen merkwßr-
. pfipbdchtupgen ergehen; die fülgende Tafel
It die mittleren Resultate aus den Unlersuchuu-
[>^r die Intensität. Eine eigene NeiJel diente zu
•Ver^uclien , welche Jede Stunde aingestaUt wur-
Indcffl die Zeit bestimmt wurJa, wclclie zu
ri,rNadel'ni;il.iEwar;folgei.deTa-
-: MunaC die mitildre za diesen
.. .i.>rii,-!-,o ViV-.i »^n SecumläD. Es
^ jKii.Alii aus ei-
Natt?! 3üfs Neue
■ -; ist daher
JfffflptUc^a wid mitiltn Ittttnätat der BwitMiUit
' M^",-
!"^p,^".
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auf Parrfi dritlfr Hrise. 48t
fiWir kaitHnea [ettl tu einem bCchirt \Vfe1ufg4 .
lle cHcser UniersucbuDgea, den wir «iner sebcJ
tcliea Idee verdanken I vvelclie L.iei:tnant rn^/^pj
lOSteliung der beiden obigen Reilien von Versa-
HsIb; wir woflen denseiljen mit den eigeuen i
p,des Verfassers £ebt;ii. Die Abtuniilurg, wetpJ
isc Uniersucl)ungeD«Dibält, ist die siebente iaf
Bande, und fühtt die Uebersctirift „Verglei- '
dbr i^glicben Aenderungen der Iniensiiät in
l^fgiings-und Abvveichunjjsnflili'i im Hafen ßo-
,i Der Verfasser beginut diese Äl^bjndlung auf
t(#'A(t: - . . .- I ;;
l'pjes^ Beobacbtungen Cber «Ue liitensKät det J
ugs~Und AbweichurigKnadel wurden Vnter i
|4Kfcttfs|inncte angestellt, welchen Ich zuviir aotM
ehe ic)r itä^ßeuil der Versuche nii^
UCl^l'"
deutclen d.irauf liin , dalW
'.:<lel. Stündlich äQ>|
!i liigetheilien Hk
:.lit entschieden J
-r der Unrijontaljg
' 'lg in der St^
■ ■--T durch, die Nel
. i:f HiabtHng dqj
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.laloodel wr«.d^r]
ird «in«, vrenig«
udg vi'ü ilii:^er»'da
illt hlnreicliuDÜ sevR* um «lle Ar:i
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463 Bfirlotv ÜbH' die SfagndbeDbtwJiatngen
dtrrangtr» der IiUensftät bef AtT Horizont
erklSreo; oliiie tlafs man zu der Ännxli'tn^ «äib
dening tn der inagnetlsofieri Ki'äfk'drii'SMi'd
fluclit 8U oehfnen braiicbf."
„War indessen'eiiie Aendcriing in aar' I
vorhanden, so war diesellie zu klein, um liui
T'.clB Bcobachluiigsn entdeckt zu werdeji,^
wenig gelaag es mir dieselbe durch Air
Magneten snfzufindra , vrie'icb ifie'seä i
.erwähnt habe."
„Bti Anstellung der Ifi folgel.j'är^
■ tenen Versudia war es also meine AW
Schwingungen dJrselbcti Pfadel , fn'i
nnd Verticalebene zu bestimoieh; öb'itidl
spondirende Aenderung i.'ir ! ".
zeigen wDrde; was ntiili
wenn die (Jglii^lfeii SL■!l■.^ ,!.
der Hoiiv:
ke des Kl
Stiche diTL:
stimmt B ;;
g?n , da f-.
rizonialn:.
herrObn'.
Erdmag''
daar<:lch n
aiisgedehnicie !!■-
stellen; indessen ^
nen Beubacblunj;i:ii .-.. .
rungen in der tagllolien l.i
?. iX¥ft .einem, Scb waDkeii der mogoeilg^Ui
J^^^^fl herrühren > ob^jleich dipSchMfioeim
ir rj^ejg^ngsnadel^uch einige Aenderangeo i
angeben. Diese Erklärung des UnUrscItiedfl)
y-SlÜrke der Ilorizonialnadel, i'sSsl sjch aui
f QeQl^acl)lungen ia Europa apwenil^n, deiV
lUr zeigt sich eia Schwanken Jxi der Stärke d^
|^talD<(deU aber jn einem weit geringeren C
H^fen Bowen. Rphrt nämlich diese Aew
rirkitch von einer Wanderung der, Neigiingsni
r,| welche vielleicht nur 3> 4 O'-Hf P ^
^9 niuCs die Äenderung in der Intensität d^
ipli^flfadcl mit der Neigufig zugleich atioi;lin)i
w(^f t'asegen von einer A^uJeruiig in dey
, Erdmagnelistnus sui
muXs Jen
allen Orten gjf^cbseynj wji;s diud
iilErlogt wird."
■i.r,.! Pnii.-lt ,[ifl Resultat« dies^
■ 'I'lieile gelbei
M Jer Sclitrinj
' ue: im zweiti
tiarleu übir lüd Mmnirthnif>iuJ>
1 1 1 n 1 1 1 1 1 1 1 1
— otooowo — '"O — ooci'- 3 — tn— ■-•o
llJiJ I J t ^ l
ta^ Barry'B ilntltr iUwe. 4fi5
.Obigs Tafel zeigt, dah iai Mittet 2003,33 S»-
Jflo m lOÜ Schwingungitn der Horlzonlalnadel
Mb waren* wobei sich Indeuen Unterschieds
94,3 S«cuaden oder j^ der ganzen Zeit zeigen ;
der Neigungsnidel, bei welcher 408,65 Secuo-
iSU 100 Os'cill^lJonYn erforderlich sind, betrügt
^röFsesle UntetscbIcJ dagegen aur 3,7 SeeandeA
p J^ von der ganzen Zeil; es ist in diesem Fall«
älä Aanderungbei weitem geringer als in jeaenj."
i,Es rflbrt demnach ilic ScIiwanUung in der In-
H2t der Huriionialnndel vieirnebr von siner täg-
) Wanderung der Neigungsnadel, «Is von einer
Kliehen Aenderung in der Siärke des Erdmagni-
W her. Dieses scheint wenigstens nolhwendig
^en obigen Beobachtungen zu fulgenj bierauiDDd
I täglichen Wanderungen der Abweicbungs-
^mdssen wir notbwendig aur eine kteloe OseU-
k der Magnetaxe schllef&en, welche wabrschein»
{«Iner Umdreiiung des Polarpuncles um sein«
MreStelluDg, alsMittelpunct, entspricht, und wel>
tureb die Einwirkung der Sonne auf die dw
UiSmus empfänglichen Theile der Erde herrührt,
to scheint essehr wahrsoheiolicb, dafs diejflbjr-
. Aenderung fn der Lage dos Magnetpolu VOQ
MD allgemeinen Ursache herrahrL"
,.Ieh habe es nicht versucht, genaue Berecbnun»
..diesen Gegenstand aa£us(ellen, aber ich
I wird ünilen, il ' ' '"":'-
es, welchcLi n
r Erde währei i ■ n,
n wird, daü er im iVlitictpuonte ei-
iiiuten einsehliefitf. »ich f»H
' Flg.S. QlerbeieichaetPdeaPoU
, . uetpol fai eiaeiiPuaetJli,aa welchnnXel
-j i;wricbDag bekaant sind; man zlcbs. i
',olj»«lwn Meritiian .l/L forden Pupcl t, i
.il^tpfelbej), bis er den lerreStHscben A«
tu f trifft; ebea <o ziehe waa den MsdiJian
.-j^dfp.PiMtct./« und verlängere iba bis M' den ^
_„3iiin.j?,lrJ,fft; nianxiöb« ferner durcb 3Ideu 13
.,i;,^|eskreclit auf .IlL/. Betrachten wir hji^i
.^^^ebstep Fall, wo die Sodob im Ae<]uator ;>
i^j^^Bbt der Bogen (>'. io Zeit ivarwandelt, 4*^
^^l,4l^:Sopne im magi^etlsciien Meridian« }
_l,ji]cr Bogen Qm, inZeit rertvsndeltigi^bti
^u^po die Sgaae senkrecht auf diesem ,ikJf:^B
-9n'IVW diesen CrOfsen ]»ht sich dann djc^J
,iij M: welcher die Soijne aufs Nciie io dfta,ii
j^^^eridia^i oder in <Jei^ ,i^uf decuselbeo fenkd
tw<y»*"'*'"'ttilä^"*^rf>'^*^'WW^ ItaAr.
H6r
(* 1« jrt r. = 85 o IS* , FI. = as» i& om* pt.'u =
40 ^O* der Ahwölohmgi
Mferäafefgfebt silcb MP-ZZ !4*'5ft'f;^eifch'dein
lomplemente der maguctitchen Breite und Ll^P'AI'
T"**^* glelelt der wtfdinhea LJng« de» in«gnetigcheii
tAksl In dem iiel Q rtchtwiokligen Dreiecke LQl
tt'0'=iai°31', L<);J = e4'30', folglich /9=:,
^88^, 'welclies, In Zeit venraodelt, etwa 10» 4G^ fQr
M'Mttmetit gieM, wo tlift Sonne int ntagaetischeo
UftTdiiiae von London stellt ; eben so ist pOT=r55°24',
ad liiiei'aus <rg!ebt sicli elwa S*> 4<y Ahiais far'den
löm'ent, wo diB Sonne Senkrecht xaf dem ms'grfeÜ-
jheii Meridiane ron London steht.
Nach diesen Bflstlmmungen Wollen wir dlft' er-
iSllQffeo Erscheinungen mit der Hyiiolhes« vergleichen.
imteiiirnt FfyaUf glaobt, dafs die Sonne demtnagneti*
ÄiW Po!* iW Buf irgend eine Art eine Rreisbiewa-
häfi dkn d«n Pttnct Jli ertheilt , dergestalt, datV^der
M'sr^^ g^gen die Si^nne gerichtet ist, und dMfS der
to'ÄitflMtcr dieses Kreises etwa ö' bis;^ groFi' igt.
ioN'lleSer llypothese bewegt sidi der Punct flf um
(Fl^0''Mitr5pn* n»ch L, das Complement det mSgoe*
.rd kleiner, »nd folglich wicbtt die
!i diese Zunahme der Neigung nhnmt
>t: tntpnsität der Hnrl^ncitainadh!!' ab,
M« uM''dies« Znl wabründ^M ifliges
vn,' Urtdiaieits«immrp*!>>^ü mlf'den
,.-r<!in. Um lO : ' 'Inden
-' Art die erüf^r■ weil
• iviG'ler n den nu^^ JL-ridl-
Ulttt aber jetzt dat Gomptement-üer magnetiStbc"
W»f \,,n -.iT.o* .
4fiB ^Barlow&trö
Wir beben koinfl bestimniteo BeohocbtuBK«» derj
t^ttät zu dieser Stunde; aber tim Q'!
grarsfi- «I]t7.u einer aadercn Zell drs
können «l^niiiach enuebmen, dab in :
f){« Intensität dib Eriabrung die Hypolbcs« b«u«tiJ
Um 3'' 40' Abends dagegen siebt di« Sqli^
westlich Vnm mignetisctien Meridian«, und diewoi
ticjie Abweichung mur^ daher um dir^c Zelt em afi
focslen seyn. Diese Siuade stimmt recht gut mft I
lip,r,Ani:3bl von Erfahrungen j iodesseii soJl, nacU dig
aeueren Beobachtungen des Obristen fffaiifoy^ l|
Maximum um l"* 30' eintreffen, wenigstens ward
s«s die Zeit utn welche er seine MiMagsbeobac^i
geo fcle'.s milibeilte. Es zeigt sich bler also eine A
||eli)c^ct*heit in der Zdtj indessen ist die Bufffl^wa
der Nadel um diese Tageszeit eine ziemlicbtt Wefl
fast verscbwondeD, und der ganze Betrag tstsolüi
dt^fs Ich dieses durchaus nicht als einen Ein wurFgt^J
(^ n\polbese ansehen kann. Nurdurcb cinearoil
Anzahl von Beobachtungen läl'^t sich die Zeit i
Maximums mit Schärfe bestimmen, und wo j--'''
lEshlreichsten sind, liegt dieser Mument
^^ und 4^ Abeads. Wir besitzen keine j
becbtungen, welche zu London während d
angestellt sind; es heifst nur, dals die Na^
N^cbl ]aagS4mer oäch O^ten geht, als sifi
%"■
kleiner sevn.
1 bewegte, und dieses Ist fl
L-ahriicbcinlicb, denn (S\ii
ivKjIcr vom Polo rnlfrrnl a
au^earry'a Jntlti
»'■.,!. l'. , , '.., .,.■.1,111 fUji
lypathen ttni Lieutenant Potttr keineswegcs den o«>
iMelituagan Zu Ldadttiv ' <■ Ji>//,
Wir (VoU«n jetit di« Hy:potbe5fl«uf4int3hn)ic^9
in vrrmillelU der BsobachiBa|;e(i im. Hafen ttowfs
'Sf«».' Nclimrn wir hier Frg.3 tu Iii)i/ri und steUeii
lUdann di« Ber«cbDuag«a,au£ aina: älinUcbe. Ar« uti,
)i« beiden letzteren, in Zeil verwandelt, geljcn 5*'4v
kb* forden Momenl, 'mi die Sonne sich in dem msgatit-
iion Meridiane vom Ihren Bowen befindet, und I'O*
0' Morgens für die Zeit, wo die Sonne senkrecht klS
n^Sflben steht.
Es ist merkw(]rdig , dafs diese Zeiten dendn tu
ondon enigegengcelzt sind, und sie geben dthei^
inen ireffliclien Prafslein fiir die genannte HypolTife^
I ab. Die grüfsesle westliche Abweichung der l'rtii
?1, welche indessen in einer ö^J'IrcIien Bewegn'ne
estctt, mufs'e hiernach um 1 0* 40* Morgens, dli
leinnle um 10^40' Abendt; cintretin; nach den B'e^
bachiunfien sind difse Momento U»49' Morgeni
nd lU'' r Aiiend«, also sehr nahfi dieselben, wetcB'«
ifflä der Hvjmihese gffuniten »yurden. IS'ach ' dli'i W
Bftgi (i'i't die Sonne um 3'' 40" Murgeiii und
diircli den niagneiisttien Meridian, uoa ufil
ollle die Abweicliimg eine niiillare stytC
sMomcnte, wo di« Nadel durch den miltrered tag-
I Nullpunct hindurch ging, sollen 6''1S' Morgens
I 4° 37' Alaends seyn ; dahiebei indessen der inittP
»Meridian nur durch das Miltei i
1 dcüExlreniei^
Ä^ätf'MDrgensuoil Abends liegen. ■' »U'fl
' Im 'Allgemeinen glaube icb daher celili^
dorfcn, dah die Versuche , Beobachinngm l
rechö^Ä^en sich sehr gut mll tiaanier »«
unij'etneo strengen Beweis lä Ouneteii ä
ge^ed'i' bei6aiS4Ts"vi€aa'tnao erwägtcdi^b
ganten B^refcbnurg vorfu.« ^eielzt ist, daft 4
Soiiuti'lirt' Aeq'iälor beßiide; und dafs cfieM'3
mätirere dntlerfi UmstSäde ahgeSudert 'werdsc!]
diä 'Äobne eine nördliche oder sfldllche Der)rn-i
bat'i "od dafs'ln^i'aus nottlwendig bbgeJndi^n« i-
Ule' tütgen mtfsscn, w^s sich «ucti auf eir» selii
fallend^ ArtiriÜcT allgemeifienT^f«!' zeigt, ' i-E^ ■
(iet aufserdem keinen Zweifel, dafs alle dif^rFr^
iiuiigeA 'ai)&er dci* Bswegnng de^■Son^l^ >: i
UiiQsl3n:te mddiltcirt werdetij unrt dftfs i
rM^.
7^;
■■ wuJJen itulwst-d
rl«o unJ bere(,hn«tpn <'i i uiscn iii;t eiiui!-
hklosUmniAn. Narb dieser IW'liolliesB beirügt
illft ScUwiuilcurig am ttiagnctisclien Ac'^uott^r
ia'S'i jfi liODilon w'4 das C<mplefnent der ji^^gDfl-
DiBreiiB SÖ<>X^'ist, aiuu dibseUis 13' bis lö'^
■yn, im Kafcn Bowea t°ö^' bis g*^ L;5',.iiii^,b)u|i
■Me Ctüisen v/vichen weoig.yaa den dLUFi;b,BeoJ>.aci^
^geo'g^/uDtlenen ab. , ,,^
*&i»S dieser üypoilieso fplg» ferner, dafs di^ Jfg-
BiWanderufigilärN^ileli und die tägliche AfP^^
Iwgia d«r Intensilät derselben in unserer llalbUug^el
i aöfdliclier Dcclinaliun der Sonne grofeer Se>'n
fale^ «Is bei säJltclier Abvv-aicliung, >yeilsif in jenem
ftd£ni,itiagn(Hiäcl)4P PgJe näher üt;al^ jo di^;j;ij^|,„
i'Wtr erwarien dOrf^a, dak dies^e EiawJrkuQg
b dieselbe aucli «rfülgon möge, ' , " ' -: r
p^ ivena sie am tneislendirect ^
jfOiBSläid wird hioreiclierid lin:
tgü-i-
* wt
riffixu widetsprecVi' .- -'---- ,-.'--
^ieh' anfitiroo. Oli ^0
itdle Aiuidcrung. dui
jltn»l:medernürdlirlienP,<$c;iiu.iLür<dci*5ij^j^g&
■Btlj so Rallta ddnb. dio' iniuleretäg^ebffj^f
■hr nahe dieselbe bleiben ^ eithcn ^yir.ipdli^^^n
l'Tafclnan, so zeigt si»tl.vtMn,&t£tea Jj^Q^^irg
B VMsuohfl anAogcn , . ,bis. jtiJn» ÜJlde ^pcl^ ^^^
1 .auf» Naoo magneüslft wupdft, pjna, j|g|ij^^^ j.
Tarminden hat; dftTs mao ein« Eiawirkuog .
Art vcrnutbetei fctiefnt lucb dadurch ytrI
lieb zu werden, dafs dieselbe am 1. Mai \
atxMxt- natdt, nnd dttls bierdurch ibre >
cabadeuiendett Ce^un-acbs «rtiielt, wis e«wir-
gSfclmhea »«ja wOrtlci wann dia NadeJ itnZi
der Süiligaog geblieban närc.
W'ita dioses der Fftit, so werrka l
efEwibar verblöden, di« laUniität la vtfS
MoBattfl miteloander zu verglBicheii, obgkH
tlOodllcbea AeodeniDgen zu klein ciod,
elotsder verglichen zu werden. Bis j-^^ta
noeb nlcbt die Beobaohlungen auf Jen W.il
tebi arwAbat, weil Ibte AnziUU. unlii: . : I
nad weil ein daher bei einer üntersur^l.
nlafac dassalb.B Gewicht bjbeo als du: i
gewir-
I ioiZi-
3» m
auf Parry'a dnl«n" Itüttr "
r.l4^
iltgelhellieZpit Tür dasMiximum li«gtzwi«eh«i^H
f-uocl l^ aO'. Da hier die mafrjMUscfc« PoJiP*^"
I 14^ ist, so mar^ia die Oföfse der tOgttetien
sroD^ nach unsemn obi^an Besiimmungfln SU"
K'seyd-, w3hreud't)ie Gr&tsa, «vBlahfl auf *i^H
eile d«s MfiHdiaas bwtbachiet word«, £3'fit^H
■YfAee Indessva auch die östlich« Varlkitoa I^H
icfat l»t>bacb»t worden^ so wQre dl« ge[lind««I^H
B der berechnaltn wabrtchcinlicb mttir gtda^H
WB. ''•**
^acbifsm wir gezttgt babflit, difs dtaUflbeftiii- "'
Hing zwischen Tbeori« und Erfahrung du itfeli^''
', \ft\t von eJnaadAT enifemten,Punet«n dvr'E'^WH
)f5 ist , wird nun wobi Niemand antt«bith , diVH
rtMgang za fassen, dafxdie altgemeinen Om- S
der Theorie ri6hilg sind, obgleich ei) S«(l9V
m&glich ist, dafs durch Aufsere UmstSndit Affj^ä
iung«a erzeugt werden, gerade so Tvte Eb^^H
lu(hdür«h Winde u^s. w. abgeändert wvrdefl, ''■^^l
b^hiedurcli Buf die Theori«, nach welcher dl^H
Ab primäre Ursaclie derselben ist, ein Ztv^^^f
WOrfM) wird. Diüiie änfseren, den rcgclmäfJ^H
Mig der Ersehelrtungen ' ätöreodeorv UräacHyä*'^
btl'elner Bndei'n Celtgenheil imtersüchl ifref- ■*
feh sohliefse diese Abhandlung mit GcantwoT'^
ler Fragen; wie ist der gegenwärtig* Ziisiarfd ''
Br Kennlnlssc von den Gesietz««, vlurch we!cHjP"J
rsi^Binimgen der Magnetnadelin v^rsctiteden^^l
en der Erdebesiiirtmi werde«?- und welelte Kt^^f
tn hnbeil \rir , h^ild «W besselr« Keantmfe'Vi^^l
Ibco-'Xii ej-lungen'-' Waü dJeertne Frage' b«t^tf^^|
IT^
I n erSü gBTvönälFi eFB
rie mit^ettieilt werden kann, ond itarnaltfll^
gen des £r-rf((i»gne:ls(niiB, 'il
{^ealtkhnogDetlscIieii Käq>; t
CilraulimuE eizea^t Mtidau
Si^^hech bat gezeigt, dals «ioa colcbe elclUrfl
ivegung einem aus vorscbicdanra Metallen^
de" Körper mitgetheill werden kann, ireäoj
Gleichgevviclit der Wurme luaemselbena
4)' ist •liirch die Scbüizbar«a Versuche tfOB«]
FusAv ertri&sen» dafs dateivdeaEinRab^^n
warniit -wirkUob eine Siüning der Nitlciljiäfl |
meitien Msgueitisinug der Erde er.reugt vritd^
Wir haben So wenigsiens tine AlinOI^
wahrschelolichcn CrsacHc dieser bisher VQl
riüsleii, Rbtir unschä'ttbai'en'EigeRScIjsft'C
u)4 Pnrrf» äriUtr üätt.
-v. dia-J
■'. --^ .^eizjii
MD Bin« jedeKoinlnib scbfitabar istv to mvEl
ganR besomirr« lüe seytx , weldie auf dio E
bkeitec, die Ut^iiDrltiiüse mtd ilir Kriiaitun^
iscblicJjtin Lebens einigen Eivilula li.ii;
RigntauB Kenntotfs von der Tliei}tie.'l»'Ef4<
zu dieser JCIasie gtUHrl, kann irulila
izwcifek werden, wenn wir erwäge»,
I dieLsichliglteit des Handels oad die Sic
Schiffahrt bedeutend erbuht werden wüniea,
t»e Ublbrsucliung l^ann indessen nicht hh
Sludierstubii angestellt werdeii.j wenigdanj
dt&<TJ]Bts<ichen aus genaue» B«ciliacii)uii|^4J
ifiivicit von einander eiilfetnien, l'unctaa de^
rrg^leitet werden, und dieses kann uur.durxil^
Otätmgea voii Seiten, der Kegiertiogvn gesolia
das Jlegiening aber JüE hiebei so int.ereSM
englische, welche ihren Stolz darin. .tiKlil,
1^ £,fcvalke der Erde vijirzusiehen. Dte bi^it*!
ijlB^nUt^l ist der Felsen^ auf welchen yf\c i^fiJ
liTliougj aaf einegenauerettßQntnifs der G^^
^rcUt^^gnetismus baaen; uadnagh derLib
nit .welcher sie diese Unter$Deluing,ea, schon]
Itz^Uat, (iOrfen. wir »hlieliseni «lafs.m««^«
]£ nioi^t uagegründet Ut-
ii,,(!lDQF spätem Gelegenheit werde ich dlffl
ischen Beobachtungen des Cspit^n Stiiuie eio»q
( iiDtenverXen , utid ioicb bemQbeo tu zeigept''
le Theorie auch datu diente iii«Aaonialiea zu
' Noiis, Barlotc's jfhhandhng i
heobachtangen des CafiUaa Sattine l
' Rirhrti} hat fl(e oben versproehsnt'l
Beobdchiungen Saliine's in dem nüabsirötn
(fei>Mlb«n Zeitschrift beretls niirgfllMti||j|
n Absicht dtesclbi! unmitr«lbir 'bWT f
was Tcdocll der Mang«) an Raum nichU j
ifird daher tm nlcbsten Hefte folgen,
sind wirdann aucti ecbon JadenStancI §
steits ftiaan Theil der beabsielitjgtva' 1
und Zu9äts0 beiftigon zu hOnnen. Uebflgi
keil \Tir ituoh, dafs Fig. 4. der Sniv-V
belliogefidetl, Ka[ifenar«l twder gniiiiA
Itfng IfuWofr'j jgeh5rt Und (n derselbe« ibrfl
•'W ä r m e.
\ ,iUia- du spepißidie JVormt da-.Gfm.
'g. da ta Hive und F. Marcef.
■ in Soo. du Pkyt. tt <f/fji(. natu/, ni Genf am
■ ' 19. April lSt7.
n^a^OiM. rt rf« Pfys. T.XXXV. lM.ilfl»?aS- 6 ff.
übuieut Ton Or, Schwalgger* S^lJ*/.) i. . ..
aiotrfraberaD ÄbhandJung *)-b»Khj;h(gt«q,
mit einigon Untersucbungen ilbdr difl«. Yoiutoi^
vogeti der C>se bej<[eiteuilea, Teinp«r«tu^'<
g^Oi und wir zeigten» gegen dje allgemeü»
.Maioangi dab, wean Bin Cat ia. einen 1m#t;
•«indringti aulsngg Kälte ond gpäierbin «fl^^
«THngt «verde. Esvrar uns gelungen* diVM
I- £escbeiauiig Jejcht zu arklär«iit iiidtA,
^duncfa Auedehßvngder in die Leere aiaddo» '
(jOft'orzevgte, Kälte , icombimiten mit dtC:
, wetcbe durch gleichzeitige ComprestMO der
e zuvor schon in dem beim Versuche aoge-
Reclpicnlen stctl'tefaod, nach MaTsgabe
It gehabten Verdünnung, frei wird. Im 8e*
Untersuchungen wieder aufzunehmen«
elf unsdioPuncte, welche noch zu erörtern
vom ersten Schritte an, verwickelt. In der
Issen alle Kesultate, welche bei Prüfung der
I Gase in dieser Hinsicht nur irgend tt-
I d* Pkyt.
ballen' werden UffUflMfVttnW^i
tlrauohea stehen:
1) tinA»- dem d^'loUiam äder Wj
des Gnus ammarhcndcn Wärnui d. to. tler'^rill
gerln^ct-n Wfirniehiwnge,' ^«l(Ae voh^errf't
cchliicki »Hirr enl\v1ck«ll wird, -wenn'tt''
lum ändt'ri ;
£) uDler dem (.' .
molir oJer minder bei'
che' des Gas bedarf, um von Eiiism geiviSJ
peratiir^rojl« niiE einen 4nde»'n Prhöbetl 'ftti''
'"■'1 Eid« solche ünlerSGliel'!""'? ""^ ''"i
meofat woTtleci; und wenn i.
iUassoii von Ersobeinungen iri'
und eargemoinscliafllJclieG«^' '
somnf« docli der Varsuoh i\s-.
derseltMi) die Oate zu v«rf«>!iiiii
Heb sind, utn beide osebber, obae zu'ifii
<tbie6« Zitflucht zu ncbiren^' coordtDfntOTKM
Wir gltubien anrangs, dars unsere ITiHM«
Sic(> auf die Uesiiinraiiitg der dinen KJuesd d
Scheinungen bescbrSnktin dürfren , ^ljF <fiu
luräuderungen ninalieb, Vvelcl
mögen der Cjise begl^tteA', '
Erf^brangen ausreichen ilß' Et
Bfttcifi^che Wörme versc-Uail'
nolhivcnilig besitzen muTs, i
enlcdi»dearl heaiitwrj!
Dt EtetracliTungen eber
gentland v6n Neuem 711 )'• ' :
Zeichnen wir auler andern: l
suliatc, wdoho versdiitdene fn^siner emi
iVf* ipetifÜcJu f forme drr Gatt.
16 Nttor ihrer Metboden» von deocA keina
iz notsdelhart 2U seynscbiea; und «adlicb
|ing« Aozahl du Gtse> welche dem VersocbJ
orika tvurden.
ie .Uotersucbtingen i \relcti« wir hier ?orIegcD,
lahpF ausschließlich die Basiimtming dtr spe-
I Wurme der Gase zum Zweck, in demSinneJ
D wir bei dem obea aurgestellUa Unl^rscbieda
sea Worlen verbanden.
lüitori*(he Uslfaaiciit der früheren Arhälen.
a fiohmeUrerePliysiker zu verschiedenen ZGi4
«ils mit diasem Gegenstande beschäftigt li.ihenX
d a$ niclu ohne Nutzen seyn, wenn vt
AngvnMicke bei ihren Arbcileii aufhallen, un(^
.Beweggrüude hinweisen, welche uns ver«a-'
,, dieselben als ungenügend zu betrachten.
X Hinsiebt auf alie früheren Uotersucbungea,
tpa di- £ia lifirfte iini) ßi'r.ard angestellten, wiri
|«n die Hinleitimg x^.Katbe geitogen , welehq
Üaturfprscber ihrer Abhandlung vorangestelll
, bjarEindet man eine genBue Auseioandei
leCvor. ihnen angewandten Methoden und ibrel
L,,, Wir wollen uns lediglich darauf beschri
ettrer.wäbnen: dals Vrmifordi bereits diespe
VÜraa, «in)g«r Qase nach ainBr,4hremprlncipa
ichijiiiin .Methode bestimmt bati dereDErgebT
l^>ri^ Dngenatt;,>vurdBaf r weil dleäec -Fli^reiltii
>i<Ieinet> Unterschieden, welche t(er V'ersMd
sehr grofsB ahgeleiiei bat; dtUGay-l^itsatA
ii;en, r<hrr Irei Ga«e angesietltent V<ijucben
bei Gleichheit des V't>lMm8 !
D0 ta Rivt und Mornt
tMch n«aerflo Venracben von dleMr Anstellt «i
grltonniBO ist; dar<t L«^« gl«icb«rwfllse gcfoo
hibea glaotntt WASüentoffg«! nnd atmoipU
Luft kä^Ktt fn Hinsicht auf ihre Wärmaoapaol
PI I ' .1:1; und dafs Dallon «mJliob,
Vi ij Ansiehton, eloelsUA übor d
cj <i! der Ctst cotnorfcn hat,
Too dco durch die Erfahrung geliafartco
ureicbende Reniluie eotbilU. £g Ist hier
; Ort von Arbeiten tu sprechen , welche nur
Rlkiit onfcretn Cej^enstamle In Beziahuog slebca;
r,)nlb halren wir vas iilchl weiter bei der,
Temperatur Wechsel, welcher die Volumvai
dar Oase begltilet, sieb beziehenden Abbi
Oof-lMSMU^a auf. •)
Wh* kommen lelzt 711 den UnlertDebnflg
La Rochst und VA-ard'*. **) Prüft man deren J
genauer, sowohl was den allgemeinen Tbafl 4
heu anlangt, alt auch die X'crsucbe in Eloi^iri
kann man sich niclil erhalten den Soharfsian
wundern, welchen diese Narurforscher au(]g«wi
ben, um die zahlreichen Quellen mdgllobw
■ Bier, welche die von ihnen angewai
darbot, zu umgehon. Dennoch
alchl dahin gelangt, disse sämtlich
die geringe Uobarelnslimmiing, in welcher di»
nen gewonnenen Resultate mit denen «nd<
kcr lleban, maohl uns dieft glauben.
In der That Jossen sich eiaiga
vorbringen gegen die Art und Weis«,
Ihre Verlache angeeteUt babtc
• ) M^. •t'Jrtura T. L S. 180.
— »),Aw. d> Ckim, T. LXXXV. 5,
über dM MpiC^ai:fK Wänu iitr Gout.
481
^» 1. ladem d« LaHach« lud ß^rard «aui Strom
Bw arbirzen Gsses <lur<;l) eiiiea mit Wasser aog«fall-
^fc-Caloriineter hindurollteileiets, und densvlbca ab-
^KOhlt wiodtt aDSStTüniea lielseit, unter dum nüm-
Bben Drucke, welchen e:f bei seiaem Eintrilla auf'
gesetzt worden war, eriiiffUco sie cioa compUcirts
ii irkung. Denn in der Tliot wird das Wasser des
tnelers bierbei lücltt bloEt toq der Wärme ex-
B, wdchc das Gas ausgiebt, indem es erkuhlti
n auch von derjenigen, welche frei ivird, in-
les Si«b zusammenzielit. Nur die erste dieser bei-
rWärmemengeo rührt von der specüischen W^rma
■y «od diese hätte folgilcb von der anderen ge-
1 werden müssen. Berücksichtigt man dies«
|le von Irrthümern auch da oicbt, wo es sich um
I oder hqutde Körper handelt, so darf man sie
t niobt fiberselien, wenn von Gasen die Rede',
hiAusdehnuogeo sehr beträchtlich sind, und ins*
tcradann, wenn die Temperatur •Extreme, de*
I ausgesetzt werde»^ gegen 80*> C. weit von
ttiir abstehen. *}
cum ilie FrnsB aufneifeDt ob man Hie Spscißscfac
der Güie hei f\<y»nx ooniMnieo Dructa nnd v»ia - ■
_ aValuitii odsr bei coniKciem Volum und vitrün^l
r Spinnkipfi me.nei. <iqIIb7 Wie ^Unbea, itifi UttH
uüiihan taj, um sine •iai'jcha Witkaoif <
482
Vt ia Riv4 und Marctt
■ S. Di« Gsse zeigen nicht alle gicicbe L«i
k«it, sieb in Tcmperarur-Gleicligewiclit zu s
o^at ia «nrleren AusdrOckco: ihr VermögeaJ
WönAb-Mliilieitung ist niohi durctiaus d«sa
Dieses beweisen die Unt«rjuc})ungen Dulong"» {
Piiii's, von welcban wir \veil«r untea sprechen 1
dtf», niit( rinige noserer eigenen Versuche bfif
gen dasselbe. Diese Verschiedenheit mufs fOc (
allein schon Etnfiuls Bben auf die dem CiJorim,a
Iheilte Wärmo. So wird das WassersloFfgas,
rh»s KJrb viel schneller als die übrigen Gase in X|
pp^a^Dr• Gleichgewicht setzt, seine Wärme iiij
blicklich wieder abgeben, sey es nun an danXh^
Glasrühre, welcher zwischen dem Thermo- und i
Calorimeter beBodlich, oder an die Gef^w4iq
oder an den Anlhetl des Wassers, weichet
Eingänge zunäctiit liegt; walireod ein die \yid
minder ^ut leitendes Gas dieselbe gleichförmtg^l
ganzen Baume des Colorimelers vertheilen vrirdt.M
fenbar wird hieraus sich ergeben, dals, bei f)b||
gleichen Umstanden , letzteres Gas die Tunn
des Wassers bedeutender erhöben werde.
3. Dia Anwendung des Thermometers Z^rJ
Stimmung der Temperatur des Gases bei scii)|eit)tl
trtll in den Calurimeter giebt durcliaus unge&^w 1
sultate, wie de La Roche und ßc'ranl Selbs^,<«ilB
stehen; denn es wirkt auf dieseslnstruineot dlftU
lende VVärine> welche von den umgebenden }(0n
ausgejaodt ojer verschlucUt wird, eben so sehr,J
die Temperatur, des Gases, .worin es steht. Vml
seoLEin^vuit' ahzutve^deu, bähen die QeobicblerJ
die r«0i>t:r^tur des Gases ein J
iÜKr dit nfMi/mAt ffärOu der Gatt. . 4S3
Merjenigen, iteldtees b«lniDurchitr«!alien dofcb
l'Dümpfe von kochenilem W«s«ep eriilll, ilH'i tiw'
mgeHt welche das Thermoiiieter angictil. Aber
bis beweist uns, dais dieses Mtilel auoU wirkücb
V wahre Temperal u r sey ; wäm sie es aucli für ein
so Ist es duch sehr wahrscbeinUoli, dal's sie r)
tbt für ein noder«! s^yn würde; NicbdutowcDi-
r kann ein Irrthunt v-m efnigta Gratlen bei lUesec
Rftbe einen großen Einflnfs atii'die IlesullAte aus-
, \Tie sich leicht nach\Tciseti lassen wOrde. Zu
'ff?sem Ende braucht man nur die Capachüt einiger
.:ase zu berechnen, indem man eine etwas böheri»
ciJer niedrigere Teroperatnr, als die von unseren V«t-
Sassertt angenommene, zu Ortindelegt, und man wirJ
lö^ahlen erballen, die bedeutend von denen abweichetit
I Welchen sie gelangten.
' 4. Der Wasserdampf in den so untersaohteaCa-
I bietet einen anderen Einwurf, welcher schon
jeldem englischen Chemiker, ttaycraß, gemaciil
Renaüer entwickelt icurde. ühoe demselben gant
rfn« Wichtigkeit beizumesa-rii welche dieser Ghemt-
-r darauf legt, so glauben wir dennoch, daCs er
: einigen Irrthllmern Raum geben könne, wall d«&.
;s in diesem Zustande nicht mehr dasselbe ist, uml
. enigstens seine LeüungBrithigkeil för di« Wärme da-
111 sebrafficirt wird, weiin (iiefs auch hiiisicbllioli,
■- r Wärm ecap HCl täl nicht merklich geschehen soillCi-
..IirigenSmöfste diese Quelle möglicher Imhßaiot,
r>iin sie nicht wirklich eine solche seyn sollte, b«)
.'.Ilia Gasen die nämliche sej'n; nun wissen wir
dber, dais die Gase, auch wenn sie übrigens gsot
gleichen Bedingungen öBlerwotfan werden, dennoch
««l
ba la Hif4 urui Marcet
ojcbc Idcbt cSrnnatUcEi mit einer glaxcbM^Qol
Ton ■Wasserdämpfon sich lielaJei
), ZuJemwolleD wir noch ein« Bcmeckwi
^feden eifi
I 'findet, .
Berechne. ^ . . .
i^nführ«!!, UDd verAitlieisi l'rDportiotien, di« mq
Sicht immer passeu. AJs&eiüpic} n-olian wir dU
bllkommeae Gleictifi^rn^^ ' ~ ..ic bei'
■"Vou verseil iedener \i\c.-
<chie(j«nbeil des aintasy:.
'einzelnen Gasen; den Emfiu(s, welcbea d
der die Wärme leitenden Glasrübre auf dia-^
ZÜtar des CaloTimeterS ausübt u. e. w.
fc»* ' Die Denkscbriftder Herren Gemcnf and'
1^/1 behandelt d^n Gegenstand, welclter nos b
It^, aufeinazu vefwickeltd Weise, alsdarsv
■ dabei aufhalten kÖDotea; übrigens ist die'Ridi
|18er Grundsätze , sof welche ihre Arbelt Sjab'i
I weit davon enliernt, erwiesen zu seyn, und (
If Vuttat«, «u welcbsii sie gelangten, sind zu besW
'S dafs wir sie biet genauer prfirea kQaiiteR.A<
lihlabre 1824 hat Hajcraß, aatU.täti
Von ^iM Roche ond E^rard befulgten sehr flhi
M^od«, die spGClGscbe Warme bei einer i
Anzahl von Gasen gleich grofs gefumten. *^ E
te voMHgÜc'j mit trockenen Gase zu arbeil(if%':
fürmige Slr6me zu be^virken, und go eidige dd
Ion mSglicbef Iritbamer der Herrn de La S
Bmmi tn enlferoea; seine :Venuclj«wün
über tiit sptüfmhe JF&rme. üer Gau. 4ft5
IS Tersfihtedene Gase angestellt. . Dic5«f JVbhJnd-
[ ist in c!en Ann. da Cf-im- cW. eios l«t«re«aitlo,
einem der Redactoren dieses I ' ' ' ■ n-
Ecürterting aogescblusseo, > 'c
'ser Ai-liL-i'. i.'i Vergleiciiung tun ■• ;nd
ll^a M-ir,dl»!eh[»H>rUc?>*iU«bprsicht
iti M.ii.>i:i^c;ii, oline dar Ualetsuchoagea Dnhyig't
ij'^tü's Dber die Schnelligkeit d«r Crknhliing ler-
iedeoer Körper in den verscbiedenen Gasen 2u ga-
hen. *) Obgidicb dieser Cegenaland our io s«l)r
Peroter Beziehung mit den VerbaodEongea t>t>fir
sfiecifisclie Wärme zu stehen scheint, so werden
Bidcnoocli nichts desloweniger seliej)«'. dals z»i-
lan beiden Klassen von Erscbeiuung^p eine so ip-
;e A'envaodischart besteht, dals es Schwierig und
)st unmugUoh seyn wftrde, Sirh mit d^ zxvekejii
breschäfiigen, ohne zugleich auf einigQ d^s erstäie
effenden Details sich einzulisseo. ,.,,, i
tltUang des bei unseren Vainrsucfoingeni^ntgtaa
J'^Jtilireas,
Nach einigen Versuchen ond nach reiflicUer Er-
;ung der geeignelesteo IVlitt«!, welche anmvcei^den
F!-wardöo, um «ich vor. den; eben beigehMchten
vprfen-zu verw;ihreQ, bliehea wir hei £olgend«(a
iahran stehen, welchas aof diB£c;irän»UDgS7!A]^
ide siwh grnnüet. .-_ ^ -.. .. . ,- .■ ,i.,' ,,. .cm
u^iokleinsr Ballon, von sehe dflnn&«,CiUs«.^af4
s/ähr 4 Centim. ,im Bu>"chnj«ss!?r,,j>y(ij4?iWfih
nach mir den zu prUfandeq C^f^eiA'aafi^^tli.TAA'
gleichfärmigeXempwalur g«t>r«c^tia. Vßy^MM*
►•> A. ». O. T. YU. S. 337.
466
Dt la Rive mnd Märtet
welobei Obs au«b datin enthalten s«yii moebt«* 4
bestimmte Zelt ling einer conslanlen Wämiin
3usge|utzt; die Teii>|ieraliir , welclie jedes e
Gas, wälirtnd (lieicr,t>esliminlen Zeit, hierdarcb'^
longti üt ii*s Miitn efiioftr .--iiPcifiscliBii Wüm)*; <
ditfieTemperdlur Kcharf besliromvn zu kOonen,
dfenteo Wir diu des ThermoineierR nicht, .
voa dem Giäe selbst wird sie angezeigt. WirJl
to dif^tm Fn'l" dft- SVüdl zwischeii der VottM
niriL' ir^r SpannkraftderQ
bei ^iilt^icbförroigerWeiM^
Tcu., ---,. Ir-n bt-giturn. Wie g»b
den VeräniiCroDgiin der Spannkraft den Vortugv I
t]lcb(rti>mti9m1iRliRiilDnwurr>^iiiti^e«?i't zu styUfji
di<:-, ■ .,.;,..
gröüneru Oetijutgkeit in der i'raxis fällig xu I
Es bestellt Eonacb das unserem VerTabtuiJ
Grunds liegünJe l'rincip darin, dals gleicUe VoltJ
verttcbiedAner dt^t, eine bestimmte Zeit Jao^
gleiebea Würmeajuelle ausgesetzt \verdon,.>i
BeuribeituDi; der Temperatur, welche jd
Gase nach Ablauf der festgesetzten Zeit basf
der Zunahme Beiner Spsnnlfrafl. Wir trugen da
Sorge > diesen festgeseuteo Zellraum kur« ganuj
wäMea. um 2u verliindern, dafs keines derCasetirH "
toit der Wärmequeltc ia Temperatur • Oleidigemciji
setzen könne.
Oer Apparat, welchen wir aDwandtea»!
Grupdftj^ntaniBteret, aU einMani
üho' (ijf tptctfitf-bt f formt der Gate. 487
■mjg gebc^eoe Rohra (Tat. II. Flg. 5) *) irfigt am
kteibre« l<orzeren Schenkels deu Ballon ^-^, welcher
It dem Gase angefüllt wird; die beiden HShne B
id G geststlen di« Trennung des Ballons von der
ihre, ohne dafs weder der etne noch der andere
»bei mit der aurierao Luft communicirt^ t.{tr Zwi>
bcorauni zwischen beiden Hähnen ist so klein,
'% man die Luftmenge, welche zwischen denselben
h befindet, wenn der Ballon an die Rühre angepalst
sehr wohl unberückgichligt lassen kann,
äirigens wird man weiterhin sehen, dafs diese
t nie in den Bnllon zurQckgehl, sondern daTs sie
dia Röhre getrieben wird, und folglich die Rein-
tt des Gases nicht trüben kann. Der verticale
benkel DE der Glasrülire endigt sieb in einem, mit
ahl getrocknetem Quecksilber angefüllten, Ues^rvolr
\i in welches das Ende der Röhre einlaiiclit, die ihrer-
üs eine, in Millimeter abgctheilte, und mit einem
>nius zur genauen Bestimmung der Zehntlieile ver>
beoe, Skala trägt.
Ehe man die Versuche mit diesem Apjjarate be*
it, mufs man zuerst die Rühre und den Ballon
itdem Gase anfüllen, welches geprüft werden soll,
s gelingt leicht, indem man einen Strom des Ga-
B dareb die Röhre, hindurchstreicben läfsl, welcher
B Luft hinaustreibt und deren Platz einnimmt.
AO mufs dafür Sorge tragen, dafs das Gas, wei-
tes nach dem Austreiben der Luft zurückbleibt, ei-
im geringeren Drucke unterworfen werde, als der
tr Atmosphäre ist, damit das Quecksilber zum we-
1 8 bis 10 Centimeter ia der Röhre empoistei*
Vgt dia Kuif'--i.M fei-,
488
Dt laRivt und Marcet
)SptiJlrl(OH
> wTnl d
gen kSnae. Um den kleinen Ballon zu itiltea, wir>l
detselb« 2serst Termittetst elaer gutun Luftpsn^
möglichst lufil««r gcmaoht, bierauf das 0«s Mm
geleitet, und nooltmals entleert; dann bciagt 1
von Neuem das Gas hinein, weloUes man d«rg«
sehr rein und ohne BeimiNcbungvoti atmosp'
Luft finden wird. Man sorgt fcrmilielst i
duirten Glocke derQuecks)ib«rwanne, durch «lel
das Gas gPSiierrt wird, dafdr , dafs es ein^m'g
geren Drucke, als der der Atmosphäre^ aDd<iiiitl
einem Drucke ausgesetzt werde, der bei allein Wij
cd des letzteren conitsnt «eyn künne.
Tst diese vorliuGge Arbeit beendet , so -v
Ballon an die Bübre geschraubt, die beiJänl
werden geöffnet, und d:i das Gas unter einem ^eif
geren Drucke sieht, al.i dar der Atmosphtr^j. |
bleibt eine kleine (gtels absr minder hohe, aX% i
bereits vorhandene) Quecksilbersäule in ,der 1
zurück; der Untersohied zwischen der Höbe tk
rometers und der Höhe dieser Säule zeigt den Dn
oder die Spannkraft des Gases an, w^Icli« i
Staotle waren, immer coostant und ungefähr GfiC
tiiD. gleich zu Stelleo.
Eine leichte Teinperaturyeränderupg,,dttJ^
wird nun die Quecksilbersäule in der Köhreenrt9»i|
sinken oder Gteigeii machen, und da wir das 4
kennen, welches die Veränderungen der Spannk
mit der Temperatur verknQpft : So wird nichts li
ter seyn, als letztere aus der Quecksilberliübc ia<b
SÜnmän. ^} Da unsere Theilung uns g^St^t^fq
t Oesd
slotcJ
r tli* tptcifiaefit Umarme der Gase.
489
Mite eines Millimeters mit LeichtigL^eil zu un-
icn, und Ja bei den Druckgraden, bei wel-
r. am gewülinlichsten arbeiteten, jejer Grad
mderimg der Spannkraft von nngelähr 2,5 ""°'
r^eb: so setzte uns dieses Verfahren iu den
i: die Bestimmungen bis auf -^ Grad autd«hiicn
r scheint uns, als Sey diese soebtn von uot
noder gesellte iVIellloda, den EinwlIrFen, Wel*
t gegen die von de Im Boche und Be'rard an-
idle beibraclilen , nicht ausgesetzt j denn;
, das Gas nimmt weder an Volum zu noch ab
^ Temperaturändorung, nur die Spannkraft
rft sich ;
;' die Temperatur des Gases wird von der un«
pltelbaren Wirkung der Wärme auf dieses selbst
gezagt; und nicht durch das Thermomeler;
' 'S. Sind wir vor der Irrlhums- Quelle, welohd
sr Gegenwart von Wasserdämpfen entspringea
,' gesichert, da wir die, stets Über Quecksilber
WFge^genen, Gase sehr sorgfältig austrockneten;
befinden sich alle Gase genau denselben Um-
L,jd«W <)b* C«Dt»simsl<lLaIe bei einem eeeebenen Drucks in-
'^^t, ii» aD<tstB 6ia Z»hi „ von Oridea de, Cente.miil-
I . ■kvla, veUha aiaez fegobsuen DiäetaaM dei QuevkailbeM
hüh« enispridu.
, ' ' (p — a) (0.00375) p = b a rem etri «ober Druck
'T'^Tf- 0^0375 X ( (=TempcMi.beiif.ßroba';l'!Jjii
iP -- o) (0,00373) fl. =Häli8 bei il.ur.b«L Temper.
Vm A\Mt FontiflM »ah<mei\en, hthea nie am de» üttyJ
Lusta^*t\n'n GGieuet t-Btlieni, dem aufo|gs die 5p»Dnkr»rc
tfirGtt^rrir jeJenGrail der CenteilmalDkilB , von 0 ^a. um
O.00S79 ■ummint. Im f^mxisa VerUufa dl'SHr Uaimuchun-
eeo kjibm wir tiat« von den lOOtbailista Graden Gebramb
490 jr t h t r
standen Ausgesetzt; es ist daher nicht nfltblg i
portioneil und Berechnungen seino Zofluchl tx^\
mea, t)m sie euF^hnlicIie Bedioguogen zurdclCKI
rea; und Insbesondere kann das Gas dufcb^
M«oometers stets demselben Drucke aus»
den , wie versctiieden auch der iliii
seyn mag.
Ein wichtiger Punct bleibt noch zo |
dbrlg, bevor wir zu den Resultaten Bberg<
Sich die Art und Weise, velelis wir aotvaai
die Gase im Ballon zu erwärmen. In dieser' Bs4
bung wollen wir noch die beiden Mitlef, dorea i
fliieb einander bedienten, vorlegen.
{ParlietiUBg foisi.)
'< : ■>-■■ N o t i 8 e 1
- Semerkung über WHeatstont's ]
Kaleidoikcp , *)
Wilhelm W a h « r.#
Wie in einem optischen Kaleidoskope «liMMfl
g« symmetrjsclti*r Figuren durch Kcllexion ill5>Lli|
tes entgehen, so sollen im phonischeu lMle)doiik<|
eine Menge symmetrischer Figuren durah (
Si7iwrngtingcn hervorgebracht werden. Dieb" kn
auf doppelte Weise bewirkt werden : ei
mün dazu die regelmäfsiga Gestalt drr •^■■•li'r!Tii^enria|
Abiheilungen (C/ifctfni'ÄKlangfiguren)
-3 V«!. Diicriptinn of the KaUldopha:u
,, ^otkapei a lew Phlloiophieal Tay /or . ._
l^tercral inic- fitinf; and ^mutlng ^coatlUrUA
ZZ^/manoniriia CemmiinUauä liy Mr. C. fl"^
r jyheatttone'$ f^nkdim Salädotkop. 401
I iHAn die regelmärsigen Bcwegitngen «ines Theil-
S lictmtzr. Im letzlern bustebt Uhcalsitines Ka-
Ldoskop. •*) Ein oder mebrere scbivingea^e Theit»
bo küuneii nämlich die Taf. JH. Fig. 6 bis 16 dar-
■teilten Bahnen beschreiben, und es komcnt blofi
f an, diese Eabnen dem Auge auf eineglänzea-
. sicliLbar zu machen. Diefs geschieht durch
neiobnete Politur des schwiiigendeo Punctes,
irend die angrenzeodea Thelle schtvarz gefärbt
n, und durch ein recht helles Licht, welches
■ aof ihn fallen Yihl.
Die Mannigfaltigkeit und Symmetrie .der ngu,-7
1 beruht bei diesem Kaleidoskope auf zweJejcl^
tlcDS,- dafsraan nicht blofs einen glänzenden Puoct
It, sondern mehrere, ^iJe filr sich schon regel-
feige Figuren bilden. Dadurch entstehen z. B.
[,,7 uöd 16. Ein zweites Verfahren, die Figuren
iitigen, ist von wissenschaftlichem In-
B58B| nämlich durch Verbindung mehrerer Seh win>
ngsarten.
'Es ist behannt, dafs ein und derselbe tänende
per zugleich seinen Crundton und einen hübera
Igeoletton geben kann. Vermöge der Schwingung
t Grundlones bewege sich das beobachtete Tbeil*
I in einem Kreise. Während es diesen Kreis
^mal durchlauft , beschreibe es zugleich, vermöge
r geschwinderenSchwingung des höhern Flageolet*
■es, 6 kleinere Kreise. Da aber der Mittelpunct
r kleinen Kreise, sich, während sie beschrieben
BDto Idee Ana gab eine Bemertung <Ib( Dr, T, l'oung
...a F/ilioioph. Tr-aiiiacc. igOO. üb« E(»cheinungan aa
[ fcbniaaeaden , ipirAirörmig raii feiaaut Silbeidr«bi« umvnia-
' - ''-i- ScAw.-Si/.
. «b f. W t b e ■
werden, vorwärts bewegt; soentsti^entf
Kurven, ivie Fig. 6 und 6 dargestellt slhÜJU
der Nagel eines Railes sie bescbr^ben i
,6 Mal Sieb heruRiiJrebele, wäbrcDcl n
.«n einer Walze einmal tierumfübrle.
Fig- 17 ahc der Kreis, in dem sieb die Axe bei
Während diese von h nacb h gelangt, batsiobdeeX
oagcl rf schon in derRichlung dg-Zeinmaluitt dh
berumbcwegt, und dzitei die Cycloide (J^Alwsc
ben. ]-n foJgeoden ZeJtrauTn beschreibt er dlft
tAqÜA^ Ink a.s. w.» wie Fig. 8 dargestellt ist.
t'fcbdor Raduagei nicht in' der Richtung tlg^t
dern in d«r entgegengesetzten Hichtung J/V bei*
Bo hätten wir Fig. 6 erhalten. Auf ähnliche Jl
Sind auch Fig. 5. 9.10. 11.12. 13.14. 15.»
Wheaistone hat zu diesen V'ersucbei
gewendet, deren eines Ende er in einea i
befes'.igt, **) Mankann eben so gut freiscb'
hc eliva elaube. et nrnla ib{
ilt^D, -v-ollen TvixBudi c
I i-r'icalitone trhea Raleidopliana in Fig. 1
e auf df EQ Kloue beTeHigien Stäbe »ittA 1911;
■ t Fufa lang. Der IMe iai cjlinit/Ul
Tibr s
Zoll i:
. Duichni
■ »ogBuai:
I Suliljjeila ( v
»erailbeuera Gl.je). Ifer 2tfi. gleichf»!l( t
cino l'lma lät Cbarnier, uro iie nach JBe
Oller veiiicA)<1UIleo r.u küim^n ; auf illaiFr ,._
«nlEhe, auch wbbl vet6cliic<I«n gcRrbtS PmI*!!^,
^ixgcordnet , beUiiigt. Der St* Si^b unceracluqM
■eioa pritmaliiclie, vifjsoiilge Geaislt ' vb» ,
Tvird di&ier in dor Rkhiong der fifilen- Hcip
DiiLstaban bl<i|> ^ei^dliaig«, ia atbierM Bidi
fen , nber liruiniiilinigB Figurnn, Bei d»m &111«
tabe fallen die beim ScbvrJngen entlteheodril _
otciit iu diemlliB Ebtna, wie bei den übrigcn/l
«cblag'-a der Slibo dient ei" mit LeJor iihi»-)iiB
•TlBf. VVaa «0011 UDcb angefülin iit, lirKl b^VlflSi-
>d«r Spielereien, ilis einenr Jeden leidit avibit baiL
,f«tden und die lick le^tr Tielfäliigen laiieo. Kot*, d
jM/ wird .«ich bii in VeigUiebwif 1'
ätier TThcotslone'* pfu/nUeh4t Kaieidotiop. 495
(be dazu benutz«D> uiul auf (tiesa Weise liatts ich
lige der beschriebenen Dabaen deutlich h<ürvurge-
icbt. Ich nahm oamlich eine 4 FuCs längs, 3 Li-
1 breite tind Jirlca Leiste von Tannenholz, färbte
einet Ende schwarz, befestigte darauf eine recht
pzende Perle, aufweiche ich die Sonnenstrahleti
en liefs, während ich den Stib liei einem Scbvvin-
igsknoten (z. B. 0,225 oderO,132 oder 0>S55 weit
I seinem oberen Ende) ao einem Faden aufgehängt
It, uad durch leise Berührung mit dem Daumen das
ihen verhinderte. Der Stab wurde durch einen
rken Schlag in Schwingung gebracht.
Merkwürdig ist, dafs wenn der schwingende
DCt sieb in einur oliijitischen Bsbn bewegt, die
hTsa Aice der Ellipse «iner beständigen and reget-
Cs^en Schwankung unterworfen ist.
Es ist vorausgesetzt worden, rlaf^ die Sohwin-
Igen des Grundtones in die Zahl der in gleicher
t Vollbrachten Schwingungen des FLigeoIeltones ge-
e-tt. Diefs würde bei einer Saite der Fall
n; bei einem Staiie ßnclet es aber nur nSherungS*
:se Statt. Dennoch wird dailurch keine merkliche
tuDg der Figuren hervorgebracht.
2. Fundori des natärlirlicn lodin- Silbers,
miigetbeili vaa
Dr. /. NCggeratJi.
[ Herr Vauquelin hat bekanntlich das lodin-Sü-
unter Silbererzen entdeckt, welche Herr loscph
mry theils von Bewohnern des tniUygigpfi Ameri-
*s gekauft, tbeils in einem Umkreise vun 25 Lieues
Mexico selbst gesareimelt hatte. Der eigeiiilicbe
\ loeijiuBg mit JVhcacsione^a Abhaaiüiiog leicht üboMaufsn,
L i*li ertlerei der Vorzug der Bündigkeit und Klifhiit vor
i^Aet leineren gsbübie. Hcir Dr. Wtbar liaite lor Kiirzfia
I J:. (Juie, dio angeiBigien Vermchs unjfiEi naiiirforiclien-
1 Cuellicljan. voiiuleg«ti und d^bei obige Eiliulwim^en
ui» «'«a
I
494 NiSggtralh Sb. d. Fundort des naOrl. lodindtU
Fiinrfort blieb aber tinbckasat ; das Erz war bcteii
DCt: Argrnt v'rerfje dt Serpentine. *)
Der Tuntlott desselbou ist duu eotdeckf.
lieber wiKsefischarillelier Frcond und vormaliger
hürvr, Herr i^m '7frii/f , hat mir so eben aus Mi
mltgebrscbt: Nunn lisieHta wintntl de! Sffjnor Btt
lio, dcl Anria de 1825 traduddo delj'rances, can aigv-
nn* niilijsy ndiciones pur W äudadano jtndres dtk\
HiOt del iitatifuln m&x-icano. TUftric«. 18E7. /!it la
ner Note dieser Uebersetzung sagt Herr dtl IVo,
es bei der imhestintintDn Angabe, vrelcli« Herr l'
ijuflin rnitgelheilt lu'ie, allerdings sehr scbivleripj
tvesen styn mirdf, den Fundort in einem so grof
Lande auszuroitletn^ wenn er sich niclit gltlckli _
treUe eines Vurkoramens von gediegenem und Üora-
Silber im Serpenlin erinnert hätte, welches ilio v--,:i
seinem Schüler und Freund C. I. HJ. Ilcrrera aus -V/-
J/arradan bei Minupil, aus dem Staate von y.acalecai
mitgebracht worden wäre. Die Aehnlicbkeit dm
kOosilicben lodin-Silbers mit Hornsilber verantafiie-
Herrn del Rio um so m-aliniieie! verroein'liche Hörn-
Silber vor dem Lüthrothre zu prüfen. Es schmolz
sehr leicht, wurde roth, theilte der Flamme t>ine
schöne violette Farbe mit, und hinterliels SiiberkQ-
gelcben auf der Kohle; der lodin-Gelialt war unver-
kennbar. Das P'ofsil hat in Farbe und Glanc viele
Aehnlicbkeit mit gediegen Silber, is> jedoch etwas
durchscheinend.
Nach derselben Note hat Herr /. it/. Pttslaman
ganz neuerlich auch die vluleire Färbung der Fiainine
bei der Uehandlung eines weif'igräüliiÄen Bleierzes
aus dem Berg^verks-Be^i^k vonC'a/orri; beobacblfil.^
.) A»-n/ri de CHmie « Je Pl.,tijue B. XXIX. S. 99, I
dir.» uh.b. ist5. in. s, 26 fl. iv.
«) Ueixt II listig Im möchifl e* >«;□, den Ltiet liintmi •
derholt an (Ha S. 25£. <l. voitinR. Baoiles dnrrh Aie
dei Hrn. Oberb«gt»h tttU ia Briea (nltj^eibellta ^
über «in ichietiachs* lodiii hilligei Kink«rr
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