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Full text of "Journal für Chemie und Physik"

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Journal 


f  Qr 


Chemie  und  Physik 

in    Verbindung 
in  i  t 

m  e  Ii  r  e  r  e  11     Gelehrten 


heraiisgegeben 
vom 

Dr.    J.   S.    C    Sc?i%{'eigger 

und 

D r.    Fj\     J'V.    S  chw  e  i g g  e  r  -  S  e  i  d  t*  /. 


Z-  Band. 

Mit    drei    Knpfertaf ein. 


Halle, 


in  der  Expedition  des  Vereins  zur  Verbreitung 

von   Naturkenn tniff. 
1827. 


;* 

Y» 


Jahrbuch 


der 


Chemie  und  Physik 

XX.    Band 

Mit  drei  Kupfertafeln. 

Unter    besonderer    Mitwirkung 

der  HH.  Brm^de*^    Breiehaupt  ^    Burhart^   Du  Mauil     Fhner^ 

FromherZt    Cugeri,  Harkort  ^   HUnefe!d^  Kumtz  ^  Lampadiut^ 

Mentzel,  "Sees  von  R<tenbeck,  Nüggeratk,   Pau/s,   Hellt  Schw 

Barth  ^  SchubUr,  Tunnerntann,   IVach,  Weher ,  Wetzlar 

und  Zelter^ 

herausgegeben 
vom 

Dr.    J.    S.    C.   Sc/iwe/gger 

und 

Dr.  Fr»  Tf^.  Schweigger  -  Scidnl. 


»•     1  •  ■        \     t    r    » 


Halle, 

in   der  Expedition  des  Vc.**»in<i  7.nr  Verbreitung 

von     r«  ACti  r  k  e  ii  i<  j«iilü. 
1827. 


} 


I  • 

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\ 


Jahrbuch 

der 


Chemie  und  Physik 


für    1827. 


Als    eine    Zeitschrift 

des 

vris$enscliaftlichen  Vereins 

zur  Verbreitung 

von 

Naturkenntnifs  und  höherer  Wahrheit 

]ierau8geg«ben 
vom 

Dr.  J.  S.    C.    Schweigger 

und 

Dr.  Fr.  W.  Schx^eigger  -SeideL 


Band  IL 

Mit  drei  Knpfertafeln» 


Halle, 

in  der  Expedition  des  obigen  mit   den  Fränkischen 
Stiftungen  in  Verbindung  stehenden 

Vereins. 


Inlialtsanzeige. 

Erstes    Heft. 

Ueher   das  rauchende    Wesen  der  Schwefelsaure  ^  Ton    C.  F, 
Wach  S,  1  —  53..  ^  .       ^      , 

^»  Geschieh  dich  PS  \,  über  die  Rncksicht,  wfl'li*»  T'osfl  ^m^  Vifi' 
terVs  Ideen  nahm  S        Veranlassung  zu   di»>si  r  Abhdadlurt^  7* 
Zusamm^nser^eung   der   blauen,    griinen    und    l>>-atinfn    S<i'\%(*- 
fflsäure  Vo«ei*s^y.       Zum  Gelingen    dieser  \'<Tsui]]e    nötfTi::« 
Kuckfichten  14»      Verhalten  A^r  i^därbten  S»iun*ii   J'onfi's  ^#«1 
der  Destillation  15.     Unter&uchimg  de«  JJ(>%:iil<ir«,  das  iro;  .Imf 
flüssige  schwefeli^eSiiure  20      EinigeTroj»»«  n  davon,  aiiFVvas* 
aer  gebracht,  maihen  es  sogleirh  gelrierfn  y^,  iV"».     <Ju»'rksil- 
ber dadurch  isumG**frieren  7.U  brin^»n  ^i.     K'vsiallisiri«  s«*ln%e» 
iVlige  Säure  ebfnd,      Lfber   verschii'diMie  fJer»'iriinpf'»rl'*n    d'^r 
tropt'bairn,  nach  iMonj^e  und   Ciouet,  rnradny  und  littst)    £5 
—23       Vorsich?«nMlsrr''»ein   bei  der  an «;ei»f'JjiMiHn  n»'n»'n   U'-r«-!- 
tun|;«art  29»     I5esiimmung  de«  Dru''k»'»t   weithin  die  I)sr!J»t'»» 
der  liquiden  »chw»'r»;iigen  Stture  lieivorbrin^en  SO-     l)f «.•<'•»»»» s- 
aerSl«     Faradwys  Druckmesser  eb^ndax.     \  o:i  selbsi  erloi^j^n- 
<ie  Veränderung    der  geldrbien  Saurem  In^rTs  34.     Vchasttn 
des   rauchinden    Wesens    zum   lodin,    wobei    gii-ichfalls    eine 
braune,  blaue  und  grüne  Verbindung  enisiühr  87*       Veihalien 
desselben  zu  lodin   und  Schwefel    zu!;lfir|i    39  ;     b(»arhi:j:»t'S- 
vverilies    zur  Kohle   41.       Schmejzpunrt   '\y">  rau<hi»nt!«n  \\  »•- 
sens  42         Nachträfihche  Bemerkunnfn  44.  über  d«ii   b'». ;:.•■   n 
Ilückstand  der  Destdiationen  45t  i«b»r  d.»s  \'.r''>dlrfn  d.  '  :\   <- 
y)li«'rs  zum  rai'.hend-n  Wt-s^n  46»  n'>^r  rmbildun  '  »it  r  ?•.      t 
jai:chendrn  S«  liwi-tVlÄaure  in  rauchend»*  4-7.     Ar  n.erlviin'.-   i '•  r 
die  Veranlassung,  wodurcli  Fmircroy  verleitrt  wurd'«,  dii«  r."i- 
cbend"    \Ves»'n    lür    eine  Verbindung    d*r    sr^ w '»-iir.in    >:•:'« 
mit  Scliwe**e'säu»'e    zu    halten    49.       Dllduni;   raucli»*iul'  r  vS.«»ire 
aus    nichL   rauLhiMider    durch     eir.cn    anhahfr.«'«"!    r.f  s'iir.  :•:  *•» 
\^'i^^^legrad,   aus  i\e^'^  Siandpun'ie  Aar  Krvsf:!:«  lektricl.     .•  Iwn 
betrachtet,  und  coir.liinirt  mir  analogen  Kis  heinüii^j-n  50      •'••- 
nige  lh"oreiisch«  Aisi'liren  Tber  dif««  iV"ii  fjiO  •-•'). 2.        J-  oi\r!\t 

)      elek»rocl«e:riis' Ir?   \nsirht"n   im /.us  i'.n.'.Kipbii:^.*  mit   di^n^n  v«    i 

Winterl  und  l\iii-.r  «n-i  N  «ue  befttc:!!»»»! ;  b«  »-.n  !  rs  i    t-*  f':»<'i 

quuniitaliv  ßleirhiiri.t».'»  Z'isa:niiie'  'm,mii/    .i»    ^»  r  Kö"j  ,.r   .ei 

tfunlilativ  höchst  v?*rsr''ie.lrn»'n   h:7-r'%  h:.firTi    5J. 

Xur  ttr^nnisr.hen  und  tnrdicirnsvhvn  ('.iit^nüe   S.  5^ — 87. 

li     Untereuchup^en     li^r-r    die    Er.wiikurfr   versrli-  \f•.^^T   S'*"!:«} 

des   («rgatMAchen    »in.d   nnor^i.rM.s»  hen    li.M'ls   .••..!    (..«*.'^b   u   «1t 

Fflinx-n.  von   (inst    i^  ch  ■':''. -r  nnd  II.  ^!''h,/r/-tr  S.  fv;  —  ^'i. 

In  \fClTh:r  :»  /leiiM.iir  r,.-,  ,,,|,j  ..v'^  *    #11«  \'":s.  « 1"?  .«":.  fi'-.ir. 

wurden  55.      U» ';::.!.«.#•  ;.:■  iV.      1  I     \»"iik5Miff  sihc'ii*^  "i    ■'>'■"    - 

bi^T  auf  dirt  8elb.s!tli.t'i4<^  \  ».g.itarici^vial'r  «ich  zu  m.    i'-ri  c!    ::L 

auch   bittere,  ar<imatiArhe  u.  s,  w     ötoite    v/i'ks.'un  5S ;    si"r-a 

meist  den   £ntwit  kelungs^ang,    wit:   i.n/.wfM  k!r.äO;ig  anüew^nd- 

ii  Msdicamente  ehcnU,     Richtung  dt-i  iurischreiLtndcn  liikrau* 


In/ialtsa 


■'if- 


Mi*>  59  •  ^>"  vnter  «BwlHen  UmaiändoD  lucb  «i,. 

e?  TÄeB"!  Sc^'reiier)  eiand.        Gifipfl.nien   dutJi  Jl 

llliei-Uchen   ÄuiwuKMIDffen   .f.sleid'li«  **"J.      V« 
Aoursefune  <!«   AbtorpiiaDuliätigkeu,    die   ein«   Riiniiaft  J 
lv>hl  XU  5erol{;CD  «chfint  ebcad,       VtrtrliiedeQfa.it  io    dw 
dfli  Etkrjokeos,  je  Dsch  den  »ericbieiJenea  abiciibir.ttik $141 
■(3.  und  dem  Tcrsctile.lenen  Bau  der  Pflinjteii  63.    S«1m«C 
jea  aiefa  ituweilen  auf  der  ObeiOäclis  der  Blauer  niadat  a_, 
i"lbit  nocli  nach  dem  Tode  62.     All  der  WiedergenMiutf  | 
SiUo  in  giäfBfrer  Menge  lämmlHrh  «chädlicb  *ifnd,.' 
tingei'ei.  viohhbiüge   Dungmiltel    65. 
S.     ChemiJchs   ITimriuchung  iBiichladensr  Tlitile  dn  m 
I^flica  Kocpera   und   einiger  paibolof^Ucbei  l'iodnclt,  ■ 
fromhers  und  ^.  Gu^tri  S,  «5  —  87. 

GaUc  de,  Mcnjchen  63  ff.  GaUenblaMn-SobleiBi  t  _ 
•W.P.rbMinff  70.  Spdcbei-  und  Kä.siaff  71,  dfr  nuht  < 
lü)lich  in  Alkohol  73.  G^IIenrBit  75.  reinei  OilleDiüU  (rikrS 
inei)  76,  kein   G^llen-Aiparas'"  77.  »l""  brauner.   B.li*c|i   "' 

Sn  Fafbesioft  [Oinuxom)  78,   80      choisaure»  Nitroo  78.     -, 
et   die  Cbäliäure   ebead.       Galleoharz,    (alj-   un<{   öJi«urd 
N.t-on  79    und    andere  S.i/e   80.      -      teA«-    des  Mcui   ' 
Viel    Elweifa  82.    d^nn    Käiitoff.    Spelcbeltlotr  Und    br* 
«trao-lig«  Farbeitoff  83.  kcia  GflllentTlIli  ,i,«rf.     T.lp-- 
Orfiioff,  kein   Gallanrelt  84.  ein  eigenihümhchn  Har 
berhsra)   k-in  Gallenhar«    ..*en<i.     Freie   Oel-  und  Ti  „.__ 
rareriroff  85    und  Salie  (die  auCJÖtlicben    eoihielcen  bloT*  . 
ifjtß.  —  Leber.  GeschwuUiü.^,  voMÜglUb  BusEivreiri,     ' 
lind  OeltiofF  beitfhpad  87 

7.iir  Etekirochemie   S.  83  —  109. 

lieber   die  Reduciion   der   MeiaUa    durch   «iaaader  auf  t 
Wege,  Ton  Dc.Cust.  iVttilar.  (Foiueu.  derAbbandl.  B.X 
S;  470.)  s,  88  —  109. 

TUduciinn    der    esai^sanren   KupreilösuDg    durch  £iw 
nur  an  d.  Lofigräuze  einnelner  Tropren  89.   beichleuni^i  dm 
•rrhöhle  Temperatur  90.      Wiedeilioke  Umkebrung  der  *'    " 
liE  durch  Hiue  91.       Verachiedonea  Verhallen   bei  vd 
fem    und   nur  tbeilneiaem  £iniaucheiv  dea  Eiieua  92. 
ohne  Wirkung  ebend.     ElaeniailG  wirkt  acbneil.  ao  lai 
adhariii  93      Meikwürdieai  Verhalten  dea   Eiaena   iw 

dM  kleeiauren  Kupferoxyd- Arumoniak,  in  nelcliei  ilaa , 

ledutlrta  Kupfer  girh  bald  wieder  auflgit  93.  «vum?,! 
Oieaei  Deppelaal*  wird  eum  Veikupfem  dej  Eisen*  eitipToU 
S4.  Bildung  von  LF(>!iungBn  bei  aalchen  Beduccionen  96<L 
besondere  von  Biienkitpftr  au)  der  weiniaiuen  Ktipi'eriufil 
97,  Bedingung  hiersu  voriugirreiie  ein  «ewiiaex.  Giad  _^ 
Verdünnung  ebend.  nachgewieaen  bei  der  ReductipA  t 
petertauren  Silbera  durcb  Zink  98.  Daher J'-uvreiteo/Mi 
rt  in  der  seraeczi<-n  MeialloauDg  99,  wetclie  aber  tati 
der  Legirun'en  uichc  miiniikc,  nie  BitchoU  glaobt«  .| 
Weinaaure  Ku pFer ■  Kali -Lpiutig  nictil  ledutiii  dcrcb  f" 
leicht  aber  durch  eios  d^Ucto  Eiaen-Silber-Keiie  (Keg«>J 
rcher)  100.  Förderonjjjer  gegenieiiigeu  MauUi*du<  ' 
durc])  Alkalitalse,    iuion^qibeit  duicb  Kocbaals  uad  ä 


lnhali»un:cieigf. 
tdnx   d"  Kiipf*«  in  PjdcnjiMiiJi  «ui  nfflith 

l|  dM  Kopittoxvrfi  10?.      M-rl,nri«Ji,;r«  Vr.h.l. 

r  «rli(  •etdünnlen  KiitiliroiTd- Ammii'   , 
■   üit>  G*»eet>vitlirJi.PR  tri  .)i.,i.n  H^  } 
ff-  vrctcbo    bei    nlpelftHHrPn    Mfiiiliilxrn    »uiT 
9;w»«lf-inE    »on   Sslnulpuiiliio    b'tioiirtil   105* 

Bllrag  106.  di«  noch  »chwinliM  in  einer  ttih 
rd*»  ßehiM-i«  MsiRj-ur.  Ei.enoxi<l  nicl.t  lei 
Hfl  dBt  neu[r»Irn  107.  S(;.n.iic!iu„s  ,|^,  AufW" 
•»itre  »^F  d«s  Eiion  riiritli  dat  SIIBbi.»/,  loai 
IfStalt  findet  ('"l  erliöliirr  Tempeiaiut,  rro  dJ' 
lIMIjt  Tor  »kh  B^bet  109.  '" 

»  S.  109—11?. 

tiijnp  Her  Miii[«r!»ui;e  d«  Sillf]«a  f  i»  S 
dii  ßram  liaijua  ab/uicbei  ' 


If'oektmtr  S.  isg 
fdf»  ft«dDction  d. 
f»o  Df.  G 

.\b(..Biil.) 


B   d^9 


»nM>« 


B  pic«ietBi 


Uli.  S.  III-IIS. '■ 


t  QbFf  nn  <JctMi  der  Krystalliiaiian   bei  V'u(L«io«rfu,JJ 
116  — HS.  / 

•««ige   bsi  D»rM«lliin([   de«  Oelg«««   ^«wcDneoe.  P(^ 

^advdd«  Sub.tiort  8.  118  —  119.  " 

i  ffarUm,    pour  ranrnff  1^.  S.  119— tgpL 


Zweites    Keft. 


-IM. 


e  Baten  ginander  aui  oigsiM   I 
(Be.cbl.  der  S.  103.  »be^bio-   I 

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'  '/-rfrtf/i'MjVefJiarren  d*t  Ei»en#  ii 
■.;   129,    UJmfMliicll   mitSiufB2l>t 

.   npi.^!!-  von  rol..iföt!i,mk.ti«unBri 
"iiK    kfUfrigpi   VB.w»ji.ks,-hiti.n   (/.  R.-J 
..)    durch   pi-wiite  SiUM.ucg-n  ISlir.'l^ 

-f-f  daiif-rnd  gelbit  n.ch  Enih-tnm.»  der   I 

.  -n  1H«     s;i-.nn,.ii,»..    ._  d:,.    ■.":.  .     1 


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.*.4rtiM  d«  EU.«  „..«,/.,  „;,d  137.     DI,  --       ■    ■ 

.>,«..n,,,  .^ii  girrserilsfilgke 
.;l-  lüh  d"m  E^...a  ,n»W 
.  t.p.mKiipUT  a-,  p.;i,Ä,nJ™.    Thr-o. 

!    lier    e-e^nMiiie»«    Redutuoi.    der  M«- 
..   rni[   der  vou   TA^r.  w.   CiquI,,./,  »rf. 

lkm>«fc*nii»rh9  Thfoi7.-   .J^.vrf«,.  ,    t.sa-.an,|,>h  iih,,,di« 


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I  KUDglijainn  «nitage  ErxhnnQiipm  dibei  ifia  (T*f.  I, 
II«.«— 14.)WBniruii«Ni.t.cfglicllen  179.  BrihneuMd,  wi-ia>« 
'  u  Chuaktet  dir  (J^b'/gÜngn  laden  Jei/i*i«<i  L>Milinim«B  18). 
—  18)  Vecauclia  uu^  sJKbträttUcliu  ifcnurkuKBoa  d>'i 
i  184.  ('ei.  S.  24T.) 
'   medicMichin  Chemta  S.  187  — SU. 

^Df  fiBibolDgur.hcii   l'iuifita*,    vmi  C 
md  il.  Gagen  (F9rl9.  der  S.  ßli.  begono.Abbiuiill,) 

Chpniiiirb»  VodcliicdonUeit  denrtbni  tan 
,.  jRsttliitium  an  lÖihibHrt  ädf  Uail  Vortiwr. 
I  tCilU  169.  MiDB«l  d-r  £in»iriu«i; 
b««lelM««'tN>lion  beim  ülübou  <rA«,|. 
lülviifi  190.  —  fj-ut-liiwiuttt  ~  IU*J 
vi  DMCÜUiini  lirdroiUioDiauiM  und  lcüb< 


Mette 


iubth"- 


>^-h   dnrO.U»![ 


(öfl  195-  —    lii-n 

naalle-Tf.n  .«br  ähnjjcb^ 

fftmeii/itrilger  Hodt-iitats  dtt  Hatitj  Ba> 

'     loa'  und  h»Qiduic]  Kilion  SOl.*»«!- 

it«  rotig'SUu/t  cunttituirvnaod.  -  b" 

iit.   lüt    d<s    verTB  ein  Hiebe    EifieitthÜTJ»lieb- 

h  enthielt  k(iaESal|ietai»aui<^.  _ii/«r« 

«.  l^l  Blairiikalarrh  S04i    k*ia« 

»  205-      l».    i»-i  Ifnletcirendtat  tiernnHe- 

>,  WFBit!  Hiruslblf  ebandiij.      c.  bal  tlirt,- 

irtrtehrn,  wali'acbeinlich    ton   ttt-itihua  .de*  !>B[«fn 

noii  Njtraa  i:05i  ».el 

nig  Hiinsiiii«   und   pboipbojiauio  .^>W.    ^inM 

ni    K.Jk    ::i'ti.       d.    Gicktltchrt    Bara;   auvwilen 

.   .         >•  Hi[ni'^.<i"(.,    zuweilen  auch  din  pboijiliortiiu- 

|pl>(i  ■i^"".    .':-    '      '■    tnii  beninn^niliif  Ktka  wiadeikeb- 

.■.^■er-Seidal.  Ucbar  einija  ineik- 
:iO?  — 213. 
^1  ton  Hi>o»a  in  einif-En  dwielbrn 
^inel  Stiiti»  am  oxilidürrm  Kjiks 
!i  übennäliig'm  üeaiifs  von  Saiieiamprs»  §09.  I'IHtbt  der 
[«,'die  obemitdie  PiüfuDC  dei  Hains  bri  Scelnkranliea 
■  «etfüiimen  StO.  uud Rrkkticliten,  vielcbe  tonn  «ocb 
DCn  ilud  (NieBrfox.  Marln-i  Analy.fl  «nes .  aus  con- 
mlnidien  äcliicblpn  bcMchendeii ,  llUtmuitim  von  pfansplKii. 
1  fcobleDlaUMin  Kalk  211,  iff  wi-lcbe«  d^s  ofB«ol.che  Em- 
Bgrallrid  04ch  Inii»!  itu  an  QoanKUt  «bnimuit  %IS.  Xif.- 
rr  itie  Naiur  dciaelben  u.  dcBsea  Univfindluag  ja  Feil  iuicb 

Mkliib«  im  niEnKblitien  Köipisr   S.  213—814. 

UditnuthHBß  floPB  ll.'iMiBfn,  yiiB(kiUt.er  ballige»  Felles 

rin«uii  Li[inni,  vura  I'rof.  L.Hünrftld  in  GieifiwaJda  31S 

>   II.  ^e,*'«  Nachiicht   voo   ainer  Queckwlbar   baliigf-o  .(■uj 

Aole*Mithi  betteheoden]  Gecchwni«,    bMbaebl«  «am  jPior. 

yinirr«r^«  üi  Lille  314.  i 


Inhatlnanzeige. 


XU 

Chfiniicht  TkeoH«  und  SiSehlomeirii  S.  315  —  248. 
tJeb«t  einig«  Puiieie  der  A(oin«ilehte ,  «on  liamat  (FoitttU.'Q 
6.  906.  «■  tor.  Bd«  ungeF.  Abfa.)   S.  SIS  — 243.  ^ 

Cklortl/leium,    dew«n   Uichii^keit   SIS    uad  ZoHminBiU 
ixuDg  116.     Aiofti^ewicht  de«  Sititiumj  nach  Berze/lua,  TlioS 
toH  und  Dumat  S13.     Uebct   die   ZuiulDinanseumig  der 
te(/tlO'"lü'"»  21T,    d"Bn  Ditbligkeil  218  -r  WdHM  SSO 
Udi*n  tal.      Thomiort-j  Bfiümmungm   ebendai.  Anm.      l 
iJieZuainimsoBrtiiiDK  Aei Boraxiaure  tj>3  u.  dafea  S<)*0  _ 
AloiD^anicht  de>  Borom   nacb  Btrtetmt,    Thomson.  £oud3 
rert  elixndai.  AniD.  und  llumai  231.      BoroncUorid ,  de« 
Eiiideckuiiii,   DuxslIuDg  äS5   und  Anal)'»  S27.  de»*«i  ~ 
tJgkell    und  Ziixnmeoieuuiig  S29,      Aaderweiligc,   erFol(laJ 
Voifucba,   dAitsIbe  TollkotnoisD  rein  zu  geirinnen  332.     l3id 
tlskeit  uad  ZuiammeniBUUDg  d«r  tioronfliifiaüara  233,  nw' 
T/ivmion  theadai.  kam,       Uebet  di«  Analtjgia  dci  SfUciim 
mit  dent  Jioro'i  S3if     VerxleichuoE  der  Tiian-  uad  ZIu/kM^ 
rii«  234  S.     Uii^hrigkcit  3SS  und  ^uiaRnneaacizung  dar  Ftifl 
«i^kaii   /.ffav'f   2S6   -^   Qutcktilber  333.      Aiomgewichi   < 
Zlnai  tbfTTidat.  Buh  Thomson  Anm,     Dariteilung  dm  ntd 
eh/^ridi  237,   ntit  übeiacbriaiigem  Chloi   von  Geargt  für  ^ 
Doppah- Chlorid   ^ehiliea   338.     Dichtigkeit   dal  (     -   -    "" 
D«l  AtotBESwicht  def  Ticant  wird  diriui  abi;eleitei 
uod    vtrjh.bBU    mit  üoteS  ebenda,,    und   TSomjo 
mungen   HO  Anm.      lieber    ein   (Ii1chli|>(t,   der  Mingaa^ 
ennpraabaad'a.  Mangan- ChioridlDumas)  \ind Fluorid (t9C 
/er}  34t.      T*fel   Tibpr   d«t  ipadriicha   uad  abtolut'   "'   '' 
4«f  untertHfhtea  Gus  und  Dümpre  g43, 
Fennfeice  Niilcen  S.  243  —  256. 
i.     SchweigKer  über  «Uktiomi^aeriicha  Bolatioiiea  in  freiarlj 

S.  2«-ä47.   {Tif.  I.  Flg.  19.) 
S-     H'.   ^*&«r  über  Beobachtung    der  lottrrsrenaen  der  J 

wsllon  millfl,!  leiDUirendar  Membranen    S,  247— J49. 
S.     Jaintt    ISainiyth't   Intttumem    «ur    »erglüichendan    H»)ni 
der  Auidetobatkait  ft.rer  Körper  H,  249— Ml.  CT»f  I.'     _ 
4.    Ueber  Uewinnuog  nnd  Verkaur  de>  Kadmiumi  in  Scbbaä 
und    da«    Vorkom<neD    dee    loditii     in    einem    DhFr*<-.)i(e<!rf 
Zräksr»;  sina.VIiiiheilnngd.H.Ub.  Bergratlle*it>Tf/6.£5|— 
5.      Tetcha-iiachar    übfr    kryiiailiiirtea   dupptiiicbronitaur«« 
bcr  .S.  851-25S.     (T*f.I.  fig,  21.) 

■'-' ■'  '-—-ttau,    über   die  M»nge  dea  in  Fan& 


Drittes    Heft. 
Zur  Mineralogie,   Metaliutgtt  und  anafycUchtn  Chtmle  'S,  % 

—  «17. 
1.     VorkoDonien    von    Gedifgao  •  Gold .  im    Preu  lamnen 

Gebiet,  von  Dr.  J.  NÖxgfrntk  S.is;  — £63.   {^ta»  äumMiUfA 

firJ^c  Gebirge?     Vgl.  XIIL  gaö  H'O 
Hadisckrift  du  Dr.  Schwrlfi«tr- Sridrl.     ZuaaRimefiaI< 

niger    Uaittaee    zur    clii  mit  eben   üetcbidiia  dai  Goldas'i 

.uj  xiokimaL«!«  S.  203  —  806. 
J,    Pie  ttochicanitnacii«  ZuiimmaaMiauait  dw  StlbM  kfth 


ttt  2  nitsa  nß  rtff^.''  X(l| 

Ecilicftii-Galiifj,  ii44)i«amaM<n  von  ^»irra^naA  KS  t 

1J7S.   J-e   ...ll.nclic   ..»[""'"•'^'•'■'>   Ir-rr^np,««.  ■-- 

^— ■  .    ;.op»»    luE| 

^u  agrohf 

...  Scbwi 

iiM.   nm'riiMii.ik   rill   .3ill)trr*<l>«- 1 

^Vwftidiauberd.f  urpuT  iliiCiMii 

*  Gold    ini    rni>[«Urii<^h#u  / 

»Mim  drei»  nicihtvoHiwodifi  K^  1 

WNv*bilcli«int<(i)l   wsH«,  rillt*  Fr  aJl^oVi/-! 

■z^i^  odfi  goid'Slitntaui^t   y.imiorytltlM 

0.  (vgl.   S.  SS8  r.}  wts  /tf  Malmet  Golif>  ff 

10'*  »cfffl  S9ä-     PrkkiUcbe  BiKnarktiM  I 

Uab«r  Luilicbkflit  ilei  Galdei   m  *«£  I 

i«ra,    lUeh    durch  Milwirtiinj-    l,';il|<^li*>k  J 

.}  Anilo^eiVeiliiheiidMUoJdoxfileiiij 

uiiolOi'tVtrhbita ,   fSiten  aol  troctsn 

..girungen   lu' enidacksn   und   mit    H<'iTr*  1 

■  ab«uicfaeli]eji  imH'.     S.<rulla.i  ^bn \t<„cheH.  f 
ih*  am-  Qiitckiiibpr  dutch   Kalmnanmlfint  \ 
.nlbiiinlUb»  Vailiülieti   Jm  Knillf-aTdr«  urxl 
.  »Vurbiniluitg«!!  bei  ihrerDeioniiMiDnSOäET.  j 
9rlanebaa  30S.  dei  iwisch»  Eifplotion  nnJ  Ful* 
«HBiMtcbaiilstSOi.  VK\iet  dieBeiiindilirittfvoruiKliiacli 

■  n  Kd«I1)(oIU   603,   im  Chlwi«^  aoA   locfin^J 

t).D«urBii  Sater  S04.    Bay^n',  und  «ndei*» 

UKb«r  di«  DeioDiKiion  tou  /./.«/yf-j  köb.  || 

I   304    und    «iuBrkl«r!«iurar  £ai(0  mjE 
f  K)5-     D>r«t«lluog  TOQ  cbemiick-  leiiiflm  "l 
b  D»m«e  306. 

t»f!Uct)«  BeiuiikuogKn,  mitgeibeilt  lom  Pro^  -1 
8.  307— 83C.    ('IV.  Jl.    Fig.  1—30 
Kmninira  der  WitmiuhliUnde  S07  S.  «cheinE 
'bM[>borEtib€)tehnS09.  und  eiacSpeciaiiniiAn  , 
dEnlylinanbildeoSia.  —  IL  £,/fnrAortj  LÖth.'  J 
_   __     dM  OiinelUhi   Slä.    der   ein    rein«  Erden« 
UiKa.   Flur«-  und  Pfaoiphortäure  u.  TornaJunder 
■414.   —    m.  Karpketidfril ,    ein«  neue  Eisener«.  _    _ 
(F.    KouiEeichcnSlS.     /Cario«'* Löthrohrpiüfunp  Sttf  ] 
Kh  pliMpborKUiEl  Eiienoiydbydr»  tDit.Spursn  ronMin.   | 
'  n.  ichwBleliautemZmlLoxyd  317-  —  W.Meiitinitpiiik,    . 
M  Spide*  düi  Caibon.jmhueiclilpcbtt  317  ff.  (,T«r.  H.  - 
KaDataichen  316.     Wabrtcbeinlich  kobleasitire  Talk-^ 
iE.\tma\\Aa\  ebrndai.    Wiabelmeiiuneen  ,  wriche  bö-   , 
<!■(■  W  elaMiltelj(Ii«d  bilda  2ni)chi-n  Talk- und  Eix-n*  'I 
119;     VefgUicbiinj;  Att   vertcbiedrn an  FSbomboeder  dei' 
^•pjtilifetcblecbtf  ^S0>    di»  um  lo  flacher,  je  tchwicher 
S«  Bh*  asi.  (V^l.  S.3S9.)     Aehnlkbei  Vorhiltnir.  iIbi  " 
dMnCiawIchiM.  ~  \.TautaUth.  eine  nau«Speci«i  dei 
44aw>|3SlFF.  Keiinxeicb«De#vn<<.,  nBmemliebkivitallD. 
"'    BMtJniniaagail  9S2.  (Tl^IL  Kf.  In.  8.)      Oeiisn 


00,  £m* 

■:„...■=,  «»llMill- 

, h  iIcuvlicTi  3£8.    UaberDi^T^ 

VII. l    ■  ,    litmci.h-n  SSO,    AniphiboIityiÜw^l 

"n^l  ,  l>»Wi,mE3Sa    Alt  defVMw«]»«»« 

!■»'    ■..  ,..-,JiB  von  Suhlit  unil   sUsigem-Sw*«!. 

nti»    a.n.       ...-r   .i    v<,.,  wthncheinlkbem  EmOul»    derctiei 
mitcUa  l.«o  4ui  :I<«B  Winkeb,«..!-!;*-"  S39.    (Vsl-S.SBJ*' 
S.     Vemiiichle  iuEUÜ>ite>)cU  Btmetkuiij:<:ii.   vom  l'ioi.  b,  Gpr 
a*/e/rfS.  333— 3^r.  ,  -  l'jV 

I.  Uebu  die  liHHihalilgen  EitttifM'ckeo  dof  -.__ 
w  OLpMchfMien  SSZ  ä.  und  dw"  w-ilJr»eheinlielM« 
e««"»!!  334.  6.  Ö.  7.  «.  —  U.  Ueber  p*ni.JJe  *^ 
ftei*  (tat  duicb  S»tpjtortBiif*  /bSKi>«('»'J  Zitiioxyd/^ 
MiefidureJ  343  ff.    un.l    ein  n«iM'«tliwr^f«l'*U'e»  »  "»' 


'■.  laif  vgi.'L  Um 


denen  Zuck»,t«,.  von  L.  El,ner  S    aTo         "Kt  .Cv» 

ä5I.  Vfl.glf,d.<jirg  der  Anal,«n  rinj/J;  ^ T^«'"  *fteo-.J 
lud,  Pko,pho,.i„„  n,-i,  "h.I  .  ?''""°  ■''  ■  •• ' 
>UrfJibaaea  Fiulaipknr  s^,^-  ii__     "TT   '•      *«("»1ib-, 


T^ 


fnhnliianze!':^. 


■»S*  (.w 


-r,r/p  rffrSahe  iit-trhitiipt  S.SGS— S77, 

.  :...-f..(-.v'>ni'(./,rf.fi,,«//ofS.S5a-377. 
II  anf  (H(  von  ;/mff//»i  SfiS, 
■wiate  mit  roihem  QunrkiilZ    J 

iura  mit  QueftiHWitopprlt- 1 

.1  t,liloik.rinm37|.   «öl)<rr.iU    1 

In  v.ir.l  iuf  difl  KnchlonirtriictKi  Zi»t 
..r  Aoljöiunnfn  368.  Drei  Anen  von 
Kntiumiocthl  37S.  (Fortwuoti*  rol»!.) 
. ^«  uaJ  vtrmrmhie Ti'mlsen 8  377-3S3, 
^l^nv*^elB!knhol  (iindAunclieiJunE  yoa 
"  Fli>tniiein  'luicli  l>tgr«ti<in  mit  Je[it* 
^Jlut  S.  S77  — S79. 
LiTiga  Mdtallreductiancn,  von  Dr.  Ouit, 

M  hfl  Eneuguni^  der  Bermteiaiittre,  *ed 

;^~S80.  . 

vnn  Mipnitiino«yi)-  Und  Alnmiirmo<yi!» 
'.viUirlloiiBt,  (welches  ilFtnLiihion  itin* 
I.  )    ton  Dr.  /)«  AfMl/  S.  580— 33_ 
IT  Tlistmo-AlknVinlrimfi-r  (dottb  Vb».-* 
.  ..-fie.iMt«)  S.  S83-383. 

i'-iticbfi  lür  Schwelrhiure.Fs^nken  (und  .  i 
ur<iii'.,l'Uiln].jurhei'«n  WpKi'timBcnoilea 
'Uiin«)  S,  3S3-384.  <Ti.f.n.  Hg.  4.) 
t'dt*  Leier  (die  Kuplciisrel  beiteß«n<i)  5.33i. 


Viertes  Heft. 

t  StMisa    ron    M^x^ro.     niir;<?il<-i[t   von   /,    AiifAfli^^.^ 
.rt   .r.,  ,'.  AV^ä^rn(4  S.  S85-385. 

.-   «nrf  Phyjiluloi^te    S,  396  —  445. 
-ii   von    -Speisen,   nuMi  BeebarhdJ 
11.   von   l>.    J,  /'.  ^'rtH/j  S.  39fi-        _  „ 

..„  1  l.:;„.>rni-n.   Im  [■.d.,nri..l.rn  397 IR^ 

.!  i-,ia<;i^.i  401-    vvri--ii    ■    - 

"■    UpdlogiijiE"»   «Im-  Lnf 
..  Ik^o  dk(«  i<>Tk>ni403ff.     N<|£^ 
— g  —  .  .,. ^ut,  umIi   Mia«n  tanchledfta 


V- 


nm  FortBt-a  405  S,      Veractiiedenbeii  deilelbea  von  iw 

'    ^    '  1  (anleudeu   GcEeüsiäoden  40S    (vgl. 


.MV.  ^V 


r  tu/d..riidB  Eintliitj  der 

1  erjjebBQ  »chien  409.     Forner  ergib  «ich,         

•ia  ton  eiaer,  ■ui'  die  Obeifläcb«  sich  bpicbidckenden ,  Ent* 
WifkeliiDg  oiganüclier  RÖrperchen  beirfihre  410,  ilie  nidtE 
"WlllltClirlicVi  hervoKubtingea  vraraa  411,  vielmebr  diimh  dot 
Art  AailHckung  tith  seibreiLelen  41%  (u.  a.  ni.  O.J  Harninea- 
dtr  Einllulli  veHcbiedaner  Bedingungen  4l3.  Mikrc.-.l.uujirlj« 
Unuraiicbung  e/.en<J.  Wirkung  <!e>  rolfaen  Tacbetrot:'-  .lul  dea 
tbieriichen  tJrpBni*mu»  414.  Cbomiarlie«  Vethilicü  upsscl 
415.  Zum  Falben  beiiGrEt400.  416.  BeweiiB  tür  d.e  org 
«che  Naiui  dieier  Tafbeiiden  Körper  4l7>  welcbs  ein«  i 
üalUing  der  niedrigJten  veBeiabiliachflO  OrglBÜmen  t 
*on  Sellf  Zaagaiaciina  imelro/a  gEnannt  418. 
Nacbirig  von  C.  G.  Nees  von  Esenbech  (über  die  Stellung  y 

.«  Organitmen   im  Sy.trme)  S.  418  —  419. 
!fa'ch)cb  reiben  dea  Dr.  Scha/figger-Seidei.      Ziiaaminenttell^ 
■naiaijer    (ao  die  Eifabiungeo  übet   du  tÜrbeude  Vnuäp 
roihen  Schneea  i,  1325.  U.  437  ff.  »ich  anadiiif (»ender)  J 
•achen   S.  419-435. 

I.  Engelhardi  und  Trrchsel  übet  einen  den  Muilener  S 
roibräibenden  Si off  430  ff.,  der  das  Fleisch  der  Fi«che  flrL 
4!£.  Inni^rem  er  dem  L-Ua  derielbon  Cetihr  eo.  Iirine^ 
;  achien  eimdai.  £Udet.  nach  DecandoUe,  eine  eigene  3^ 
•tön  l-auchcr-t  Ofcillator!en4S3.  al»  ü. »■«fie«*n*424.  GlAt 
^V>l!g  vorkommend«  bUtraillge  Subltani  tbtiidai.  CiiUaim 
"Martini  und  Macaire-Prinsrp'i  chemiidhe  Unteisucbangfffi 
I  sei  (oiben  Stoffes  425>  der  »oriugiweise  aus  Gallerce  nittlv 

4S8<     Hebet  den  Utipnmg  der  in  MiatnlfitielUn  voikoniD 
den  organitchen  SubMan.!Cn  tbfnda,.    (vgl,  43l.)    —   U.    C 
.  Iniiche   Unierluchung  einer  aolchen,  grün  getiiiblen,  Subdl 
aui   den   Minefalqneüen   nu  /Vc/;|-   von   l'au.iuxltu  428.^ 
einen   eigenlbümlicben   blauen  FarbellolF,    welc' 
ren  und  Alkitlea  Mch   umgfkBbrt  verhalt,    wie 
•eben  42').    und  drei  vertcbiedEae  Madificationi 
Hoffe«    H(rln  Tand    430.       Ob    lotcbe  Subitauzen    von  denf 
dieten   Quellen  .orlioromenden  Sticktloft  {v.Gtrntiü'mt 
OBO)  abiiuleilen   aind     oder  «mgekebrl?  481    (»S'  «70 
UrjeuBung  niederer  Organiimeo  432.     Beii-iligung  «a»  f 
fi-Z'j  Erf..hrungpn  übet  die  Upraiia.  kermctlna  dnrch   i 
inann  ehend..    wie    d';r    von  Dr.    IV^bir    >.at 
blriiroilten   Infutoriea  in  ilehendsn  Waisetn  v 
btck  d.j.    4f».      Erinnerungen   an,    dem   VO! 
teiiiiobirn  blauen  FarbeitoSe  verwandle,  blau 
moienMärklin-t  und  Ktaprr^Üij  ebend.,    an 
lianaa    oiganiscber   Subiiaoxeii   ini   Coatacie 
im  KreUe  der  Volta*<eb<n  Santa  434.      Beitrag  zur  fieantnj,^ 
tung  der  Frage:  „glebt  ea  eitigtaure  Mioeralwaiter?"  «drniS 
mit   Beziehung    aul'  die  Analyao   dei  Min«ni!«vaiiet»  vOb  C^ 


:   bfobacbtrt 
nn  A'e«  v.BÄ 

e  arganiacbeSg 

L  die  Farbeiirer 


Jhhaittä'rtzrigi: 


xWf 


.^^Ick  «urfin«  IhnITdi«  (1BS7.I.SS9.  bticbrltbina)  Snl- 

'.-.i,  k(j»(«llnif6jr'B>i,  li»meeoSnjff 
.11  i  nigtiuliumlirliB,  il^t  flfcbtea- 
'  «"br  ■ut'q<ip[l<M).!e  TttmtWtatab. 
lM.;t  1-n  Verliilten  d«r  T.  i^'o«« 
'."□  Aeukili  445. 

•jogcn    luf  Parry*  ^ritl«  RoU», 
■^   iT.f.m.  FiM-S.) 
.  r  >Ii>fiNbpi>[i<cl>i>iticaa  im  Port 
.Im  OurrbKangt  Jar  Nsilsl  durch 


r*«  AbbkQilluue    übar    di«   MMnetheabichtua* 
1  5<i«/iia  beueiTcad  S.  476.  CT>^UI-  F>£-40 

.  ^  J«  die  ipecifisch«  WSrma  der  Git«,  von  ^u^. 
lad  f,  Ma'«(  S.  477—490.  (Tat  IL  Fig.  5  — 6.J 
jnil  iD«''"»ordofe  Krilik  det  Unier- 
und  Bi'ardi  431,  Alt.  wie  dj» 
o  435.  App»t»i  487.  Formeln  (Ür 
s  489.    Veribeil«  dleier  Malhad* 


'kei\ttlont'»  plioniichs«  Raleidoikop, 
nlltehung  dar  dimil  herinr/iibringHO- 
5.  490—493-  fr«''.  lU.  F'£.  3  —  18.) 
an  Ivon  f'oiiijii.r,tl'i  emd^ckl^a)  lodtu- 
D  }|4ltig«n  BlsisHäi?)   initgeiheilt   fdfl 


Verzciclmifs  (znm  Theil  schon  fruhorhin  angezeigter) 
Druckfehler  des  vorliegenden  2«  Bandes, 

S.     47.  Z;.  18.  statt:    bo  lies:  Abo. 

n   112.    n   15    u.  18.  sr,  Trippehah  I.  Tripelsalz. 

9)  242.    »     1*  d.  Anm.  st.  die  1.  «/^r, 

»  256.   »  25.  St.  1816  I.  1826* 

»  S04.   »  14.  St.  aii/vereinte  expansive  und  compreisive  Kr äfi 

te  1.  au/  vereinten  expansiven  und  comprei^ 

siven  Kräften, 

Im  vorigen  Band  (1827. 1«)  ist  noch  zu  verbessern: 

S.   113.  Z.  12.  sr.  kydroiodinsaure  1.  iodinsaure» 
f>  259.    »     7.  St.  Sehwefetbohrer  1,  Schaufelbohrer^ 
9y  337.   »   12.  fct.  100  Theilen  1.  m^Ar  a/r  800  Theilen^ 
n  407.    »   14.  St.  Prophyr  1.  Porphyr. 

und  im  Jahrb.  1825*  Bd.  III, 
S.  823.  Z.    4*  u.  8.  von  unten  st.  Cotlerium  L  CoUarium» 
»    —     »     7.  ▼•  «•  »t,  fveifs fleckiger  U  weifsflockigern 


Ueber  äas 

ucliende  Wesen,  der  Schwefelsäure, 


n  SemiDan   i 


G.      F.       ly   . 
Uitgliede  de«   phfsikiUscfacn  SemiDan  su  Halle. 

v7bgleich  das  rauchende  Wesen  der  Schwefel* 
Ire  scboa  im  15ten  Jabrhunclert  von  Basilius  l'a- 
mims,  welcher,  wie  man  sagt,  zuerst  Schwefelsaure 
I  Eisenvitriol  bereilele,  dargeslellt  war,  so  blieb 
fcb  die  wahre  Natur  dieses  Kürpers  über  drei  bun* 
■I  Jahre  lang  unbekannt,  und  wurde  erst  durch 
'..yi^c^a  Versuche  ia  Bayreuth  im  Jahre  1812 
lüärt. 

Wenn  Bizio  in  einer  mit  Beziehung  auf  Bussy's 
iiöale  Preischrift  über  das  rauchende  Wesen  der 
bwefelsäure  pubiicirlen  Abhandlung^)  sagt,    dafs 
p  Lehrer  Mdandri  dieses  rauchende  Wesen  seiner 
^ren  Natur    nach    als    wasserleere  Schwefelsäura 
Kon  vor  16Jaliren  betrachtet  habe:  so  unlerliefs  et 
ItuFabren,  wo  die  Abhandlung  IMclandri's  zu  findea 
Wenig  kommt  darauf  an,  ob  jemand  die  Ver- 
tbuag   gehabt  habe,     das  rauchende  Wesen    sey 
Hflose  SchwefelGäure,  wennerdiase  Vermulhung 
pil  durch  Versuche  bestätigte.      Unmöglich    kann 
B  daher,  ohneJlir/rt/iJri'j  Abhandlung  selbst  vor  Au- 
■  m  haben ,   auf  Bizio's  flüchtige  Aeufserung  Blick- 
et nehmen.     Vielmabc  scheint  es  zweckraäfsigdie 
(chichtedes  rauchenden  Wesens  der  Schwefehaura 


5  S.  dorn,  d!  Fhiea  CJümica  et 

ta  Au4Eog  tlardiix  in  Bullet,  dci 

!■(  ehim.  S.  I.  Uo.  1^J7.  &.  70- 


1333.  To 


1.  Vlir.  5.393. 
iihemat.  phya. 


2  JF     a     c     h 

bieher  mit  den  Worten  eines  berühmten  Chemik«) 
zu  setzen,  welche  entlehnt  sind  ausdemvortrefflicb^ 
Lehrbuche  der  Chemie  von  Bcrzelius,  flbersetzt  v<H 
If'vhhr  Band  I.  Abth.  II.  S.  453.  „Die  wasserfrei 
Schwefelsäure  war  lange  bekannt,  ohne  dafs  man  i 
gentlich  wufste ,  was  sie  war.  Fourcroyt  welch« 
bisweilen  Thatsachen  zur  UnterslQlzung  seiner  1 
klärungen  erdichtet  zuhaben  scheint,  gaban,  dafs  8 
eine  Verbindung  von  Schwefelsäure  und  scbwefeligj 
Säure  sey,  und  dafs  er  sie  durch  künstliche  VerU 
düng  dieser  letzteren  hervorgebracht  habe, 
hielt  diese  Erklärung  lange  fürrichtig,  bis  Buch(ä 
welcher  zur  Bereitung  einer  Indigo-Auflösung  Fom 


cray 


\  Methode,  diese  Säure  hervorzubringen,  prüä 


die  Angabe  als  unrichtig  befand.  Vogel  in  Bayred 
2eigte  hierauf  durch  gut  angestellte  Versuche,  i 
der  rauchende  Theil  der  sächsischen  Saure,  in  V4 
bindung  mit  Wasser,  gewöhnliche  Schvi-efelsäun 
und  mit  Salzbasen,  gewöbnUche  schwefelsaure  Sal 
gebe.  Obgleich  Vogels  V^ersuche  die  Natur  der.rau^ 
chenden  Säure  auf  eine  Art  kennen  lehrten,  welche 
keinen  Zweifel  mehr  übrig  liefs,  so  zog  er  doch  nicht 
selbst  das  richtige  Resultat  daraus,  sondern  wurde 
durch  iVinlcrVs  Ideen  verleitet,  den  Unterschied  zwi- 
schen dieser  und  der  gewähnlichen  Schwefelsäure  in 
Etwas  zu  suchen,  was  7/7n(flr/ höhere  Begeistung  bei 
der  rauchenden  nannte.  Biihfreiner  zeigte  hierauf, 
dafs  die  rauchende  Säure  mit  Basen  dieselbe  Menge 
Salz  liefere,  welche  sich  der  Rechnung  nach  ergebea 
raufs,  wenn  man  sie  als  wasserfrei  annimmt;  und 
10  Jahre  später,  nachdem  dieser  Gegenstand  schon 
völlig  ins  Keine  gebracht  war,  wurde  seine  Ausmit» 


über  das  raücüende  Wesen  der  Schwefehänre.        8 

tdung  wieder  im  Jahre  1823  als  Gegenstand  einer 
reisfrage  von  der  Sarielc  de  Phtirmacie  zu  Paris  auf- 
geben) welches  zur  Entstehung  einer  guten  Ar- 
it  darüber  von  Buisy  Veranlassung  gab,  deren  Re- 
iltat  aber  der  Hauptsache  nach  dasselbe  war  ,  wel> 
WS  man  schon  zuvor  wuCsle.*' 

üeber  die  Rücksicht,  welche  VogeJ* ) »oi Ifin- 
Tt  Ideen  nahm,  scheint  es  gut  einige  Worte  beizu- 
f'ogel  hatte  erkannt,    dafs  blos  eine  gewisse 
laptilät  Wasser  erfordert  wird,  um  das  rauchende 
lesen   in  gewöhnliche  Schwefelsäure   umzuändern, 
td durch  Versuche  dargelhan,  dafs  dabei  die  rauchen* 
fSäure  (worunter  ^oo'c/immerdas  durch  Destillation 
rge&chiedene  reine  rauchende  Wesen  versteht)  kei- 
Sauerstoff  hergebe  (während  einige  sie  for  eine 
cofieentrirte  oocy'dirle  Schwefelsäure  geliahen  hatten^ 
disWassernichl  zersetze  und  überhaupt  keinen  flüch- 
tigen Stoff  ausscheide.      Aber   V^j^el  glaubte,    dafs 
durch  denAusdruck  ,^wasserlcere Schwefehäure*^  noch 
nicht  die  ganze  Natur  des  rauchenden  Wesens  voll- 
Ständig   auFgesprochfin  sey,    weil  wirklich  das  rau- 
schende Wesen  einen  Anlheil  Wasser  anziehen  kann, 
le  dadurch  seine  Natur  sogleich  zu  ändern,  orJerun  ■ 
ig  XU  werden,  Schwefel  aufzulüsen,  obwohl  sie  abge- 
kdert  erscheint  in  ihrem  kryslallinischen  Ansehen,  Sie 
It  nämlich  nicht  mehr  asbestartig,  somiern  eisarlig 
und  ist  durchscheinend,    wahrend    die  asbestar- 
[B  undurchsichtig  ist.  **)      Letziere  legt  sich  ge- 
>hnlJch  in  der  trockenen  Vorlage,  erster«  im  Halse 
irr  Betorte  an.    In  der  That  hat  man  auch  dem  Um- 

)  Siebe  dieses  Jonrnal  dUer'e  Bethe  B.  IV.  S.  143. 


w 


Stande,  dafs  bei  der  Destillation  der  Nordliäu! 
Schwefelsäure  zuerst  rauchende  Schwefelsäure  in  c 
Vorlage  übergeht,  dann  nach  der  letzten  Portio 
rauchenden  Saure  eine  schwache  wässerige  Schw 
felsäure  und  zuletzt  die  concentrirte  Säure  erscheid 
diesem  Umstand  hat  man  noch  bis  jetzt  zu  weis 
Aufmerksamkeit  geschenkt,  während  Vogel  votz^ 
liches  Gewicht  darauf  legt.  Eben  darum  fragt  } 
gel*)  mit  Hecht,  wenn  das  rauchende  Wesen  als  d 
concentrirteste  (wasserfreie)  Schwefelsäure  anzu» 
hen,  „was  bestimmt  dieselbe,  sicli  vom  Wasser  | 
der  Kelorte  zu  trennen  ,  um  es  dann  wieder  mit  t 
grofser  Begierde  späterhin  anzuziehen?"  Um  diese' 
Frage  zu  beantworten ,  erinnerte  der  Herausgeber 
des  Journals  für  Chemie  und  Physik  gleich  damals  io 
einem  kurzen  Nachschreiben  zu  Vogels  Abhandlung 
an  früher  von ÜLT^e/»«  aufgeslellte  Ansichten  überi 
basische  Vethältnifs  des  Wassers  zu  deu  Säuren.  Di^ 
wässerige  Schwefelsäure  in  der  Relorte,  von  welche) 
sich  das  rauchende  Wesen  bei  der  Destillation  abi 
trennt,  ist  daher  gewissermafsen  als  ein  basischd 
aus  Wasser  und  Säure  gebildetes  Salz  zu  betracliteii 
Und  aus  diesem  Cesichtspuncle  bietet  die  Abtrennuaj 
der  wasserlosen  Schwefelsäure  ein  sehr  schönes  ße( 
spiel  zur  Lehre  von  den  bestimmten  chemischen  Ve» 
hällnissen  dar.  Mit  andern  Worten  sagte  aber 
gel  dasselbe,  nur  dafs  er  Ausdrücke  If'interVs  dabi 
gebrauchte.  „Wenu  Winicrl" ,  sind  Kogch  Wo 
(S.  148  der  angeführten  Abhandlung)  „zivei  entgw 
gengeselzie  Principieu  annimmf,  von  denen  das  eini 
den  Basen  den  Charakter  der  Basen,  das  andere  deai 


•  ]  A.  ■.  O. 


■.  150. 


ÜU-r  das  rauchende  Wesen  der  Schu-rfcUiiirc.         5 

^üureo  den  Charakter  der  Säuren  aufdrückt,  so  6nde 
ich  in  dieser  Annahme  gar  nichts  unbegreifliches, 
im Gegentheil  etwas  sehr  natürliches;  selbst  die  Em- 
pirie fahrt  zu  einer  solchen  Annahme.  Finden  wir 
denn  etwas  befremdendes  darin,  dafs  wirSaUe  durch 
galvaaisclie  Wirkung  sich  zersetzen  und  die  Bestand* 
tbeile  derselben  an  den  entgegengesetzten  Polen  auf- 
treten  sehen?  Ist  es  denn  nicht  das  ch-ktrhche  jigena, 
gntsprechend  Winterl's  mcra  hegehlenden  Pr'uicipien, 
das  die  Entzweiung  hervorbringt?  Süllen  denn  diese 
Agentien,  diese  Pnncipien,  nicht  selbst  IndieMalerie, 
_  ^e  sie  an  sich  zu  ziehen  vermögend  sind,  eingebea 
^^Bmien?" 

^^fe      Wenn  wir  nun  das,  was  fogel  iaTP'inta'Ps  AusdrQ* 

^^(en  spricht,  in  die  jet7tgeltendeSprache  übersetzen, 

ganz  dem  Sinne  fagels  gemäfs,   indem  er  ausdrDck- 

J    Jtcb  sagt,    dafs  das  elektrische  Agens  den  zweibegei- 

^^mmden  Principien  Winterl's  entspreche:  so  Ist  seine 

^^Peinung  in  der  Art  auszudrücken,  da;;  reine  rauclien- 

^Tt  Wesen  der  Schwefelsaure  bejindr  iich  in  einem  höher 

negotii'  fhi:trischen  Zustande,    als  das  schon  mit  einer 

Üise,  näinlicb  dem  Wasser,    verbundene,    d.  b,  als 

gemeine  wasserhaltige  Schwefelsäure.     Und  weil 

der  Vereinigung  des  rauchenden  Wesens  mit  Was- 

als  einer  Base,    sich  die  entgegengesetzten  Elek- 

itäten  vereinigen,  so  tritt  eben  dadurch  Fenerer- 

leioting  hervor.     Diefs  sind  Sätze,  welche  wir  auf 

gegenwärtigen  Standpuncte  der  Elektro  -  Cliemie 

:  leugnen  können.      Wenn  WiiUerl  alles  auf  zwei 

leistende  Principien  zurückführt,  so  war  im  Grün- 

damit  dasselbe  gesagt;  nur  kann  niemand  den  ge- 

luchteo  Ausdruck    loben,     indem  er  eine  Unbe- 


6  ir     a     c     h 

stimmtlieit  ehthält,  die  jedoch  schon  durch  den  2 
.  satz,  das  eine  Princip  sey  den  Säuren  eigentbamlü 
(sauer  begeistend)  das  andere  den  Basen  (basisch  h 
gejstend)  ziemlich  gehoben  wurde  (besonders  da  IFi 
terl  den  Ausdruck  Säure  und  Base  Mos  relativ  nahni 
welcher  Unbestimmtheit  des  Ausdruckes  sich  am  i 
lerwenigsten  fogel  schuldig  gemacht  hat,  indem 
ausdrücklich  hervorhebt*  dafs  in  seinem  Sinne  d 
elektrische  Agens  den  zwei  begeistenden  Principi 
WiiitcrTs  entprecbe.  Wenn  also  Vogel  in  den,  seid 
Abhandlung  angehängten  Resultaten  sagt  „das  t» 
chende  Wesen  sey  eine  Schwefelsaure  die  durch 
imponderables  Agens  in  einen  hohem  die  Säuren  cb 
rakterisirenden  Zustand  versetzt":  so  ist  das  „in 
ponderable  die  Säuren  charakterisirende  Agens"  st 
ner  gegebenen  Erklärung  gemäfs  nichts  anders  I 
die  negative  Elektricität,  welche  offenbar  im  rauche 
den  Wesen  in  einem  höheren  Grade  vorhanden  ii 
als  in  der  mit  Wasser  verbundenen  Schwefelsäui; 
in  welcher  das  Wasser  die  Rolle  einer  Base  spiel 
d.  h.  eines  durch  positive  Elektricität  charakterisirb 
Körpers,  wodurch  also  die  negative  Elektricität  vt 
nigstens  theilweise  gebunden  wird. 

Diese  von  J^ogd  sogenannte  begeistete  d.h.,  g 
mäfs  dem  Sinne,  in  welchem  er  diesen  Ausdrui 
nahm,  im  hohen  Grade  negativ  elektrische  Scbvtf 
feisäure,  kann  nun  statt  mit  Wasser  auch  mit  Indij 
und  kann  auch  mit  Schwefel  sich  verbinden,  ui 
zwar  mit  letzterem  in  verschiedenen  Verhältnissei 
wodurch  eine  blaue,  grüne  nad  /ir-auntr  Verbindungen 
Steht.  Da  vom  Wasser  der  Schwefel  ausgeschied« 
wird,  beide  aber  doch  in  einem  gewissen  Verhältoisi 


über  das  rauchende  freien  der  SchivefelsHurc.        7 

leben  eiaander  (gleichsam  vicarürend)  bestehen  kün- 
|en(indeni  auch  die  eisarlige  rauchende  Säure  Schwefel 
ipflöst,  oder  die  blaue  Schwefelsaure  sich  mit  Nord- 
foser  Vitriolöl  verbinden  kann ,  *)  ohne  zersetzt  zu 
^den):  so  kann  man  Wasser  und  Schwefel  gewisser^ 
ulsen  als  Aequivalente  betrachten.  Nur  wurden 
K>ch  TOQ  niemanden  bisher  die  Verhältnisse  näher 
^dmiDt,  worin  Schwefel  bei  Entstehung  jener  blauea, 
rfinea  und  braunen  Verbindung  von  dieser  was- 
^losen  SchwefeJsäure  aufgenommen  wird.  Busay*^ 
ft  darüber  keine  Untersuchungen  angestellt.  Wir 
rerdea    nachher   zu    diesem    Gegenstände    zurück- 

Die  gegenwärtige  Abhandjung  ist  aus  einer  zur 
Jebung  im  physikalischen  Seminario  zu  Halle  vorge- 
ipmmenen  Arbeit  entstanden,  wozu  folgendes  die 
Teranlassnng  war.  Schon  im  Journal  für  Chemie 
od  Physik  von  1815  B.  XIII.  S.  484  —  486  machte 
kr  Herausgeber  dieser  Zeitschrift  einige  Bemerkun- 
;en  ober  von  selbst  erfolgende  Veränderungen  der 
daueo  Schwefelsäure  Vogels,  erinnert  indefs  aus* 
IrQcklich,  dafs  er  sich  vorbehalte  gelegenheitlich  die- 
ea  Gegenstand  weiter  zu  verfolgen.  Die  Arbeit  mit 
lieser  blauen,  grünen  und  braunen  Schwefelsäure, 
p  wie  mit  dem  rauchenden  Wesen  überhaupt  hat 
Igenthümliche  Schwierigkeiten,  weil  die  gewOhnii- 
faen  Mittel,  Stoffe  aufzubewahren,  deren  wir  uns  in 
«r  Chemie  bedienen,  nicht  ausreichen  wollen.      Das 

•)  S.  Vogfrs  »ngef.    Abb.  S.  141. 

••}  Siehe  äeurn  l'rebschriEc  in  dem  Joum.  de  Pharm.  K. 
368  — 3Si  oder  Ana-  Hr  Chimie  el  de  Hyiii/uc  T.  XXVl- 
41t  —491-  liberaet«  in  Trommtdcrjj'a  n.  Jouro.  der  Fhar- 
Ü.  IX.  Sc  2.  S.  65. 


8 


Wach 


rauchende  Wesen,  so  wie  seine  Verbiodungen  n 
Schwefel  haben  nämlich  eine  so  grofse  Anziehui 
zum  Wasser,  dafs  keine  Verschliefsung  des  Gefäfs 
durch  Einreibung  eines  Glasstüpsels  genügen  kan 
und  jeder  Kitt,  dessen  man  sich  bedienen  mag,  wii 
mehr  oder  weniger  angegriffen,  wodurch  Verunre 
nigung  entsteht.  Es  bleibt  also  nichts  Qbrig,  als 
hermetisch  versiegelten  Gefäfsen,  am  bequemsten 
zugeschmolzenen  Glasröhren,  zu  arbeiten.  Herr 
fessor  Schweigger  brachte  daher  bei  den  VorJesungi 
über  Chemie,  im  Winter  1825  rauchendes  Wesen 
Verbindung  mit  Schwefel  in  Glasröhren  die  zug 
schmoUen  wurden  und  überliefs  es  der  Zeit,  die  ch 
mische  Arbeit  weiter  fortzusetzen.  Doch  wurdi 
die  Röhren  in  einem  warmen  Zimmer  dem  Ofen  aa 
gesetzt,  umbullt  mit  Baumwolleund  in  ein  bedeckt 
Gefäfs  eingeschlossen,  um  jede  Gefährdet  Explosic 
zu  vermeiden.  Und  hiebei  zeigte  sich  sogleich, 
■wie  in  dem  darauf  folgenden  warmen  Sommei 
dafs  die  Temperatur,  wobei  das  rauchende  Wesi 
schmilzt,  weit  höher  sey,  als  man  sie  gewöhnlif 
angiebt.  Lange  Zeil  blieb  nämlich  derjenige  Anthri 
des  rauchenden  Wesen,  welcher  nicht  unraittelb 
vom  Schwefel  berührt  wurde,  unverünJert;  mit  ei 
mal  aber  hatten  sich  ziyei  Flüssigkeiten  in  Jeder  Rühi 
gebilder,  die  sich  nicht  mit  einander  mischten,  wovo 
die  eine  dickflüssig  und  farbig,  die  andere  farblos  un 
höchst  dflnnflilssig  ätheriscli  war.  In  der  Röhr« 
worin  sich  ein  Ueberschufs  von  Schweful  befanc 
war  das  zähere  Fluidum  tief  braun,  in  der  ander« 
die  keinen  Ueberschufs  von  Schwefel  enthieh,  zeigl 
dasselbe  eineetwasios  Bldueziehende  brjunlicIiePai 


Übo'  das  rauchende  Wesen  der  SihivefeUuure.        9 

be.  Vorzüglich  aber  mufste  das  ätherische  oben  auf- 
«chwimmende  FJuidum,  welches  mit  dem  dickflössi- 
gen  unvermischbar  war,  und  eine  Temperalur  von 
18°  R.  vertrug,  ohne  zu  krystalhsiren,  die  Auf- 
merksamkeit auf  sich  ziehen.  Hs  baade]ie  sicti  Hj- 
nnn,  dieses  Fluidum  naher  zu  untersuchen  und  zu 
lüesem  Zwecke  war  es  vor  allem  nöihig,  eine  Metho« 

Ib  aafzQßnden,  es  leicht  und  schnell  bereiten  zu  kün- 
bu.  Ich  unternahm  diese  Untersuchung,  wozu 
Bch  die  vorhin  dargelegten  und  noch  andere  nach- 
■r  anzureihende  BeCraclilungen  über  jenes  rauchende 
Ircsen  einluden.  Was  nämlich  bisher  mitgetheill  wur- 
de, ist  aus  den  im  letzten  Winter  hier  gehalte- 
nen Vorlesungen  entnommen.  Das  Folgende  ist  Re- 
mitat  meiner  eigenen,  im  chemischen  Laboralorio 
der  hiesigen  Universität  ausgeführten  Untersuchung, 
A'oran  noch  einige  im  physiltaiischen  Seminario  zur 
Sprache  gekommenen  Bemerkungen  sicii  anschlJefsen 
werden.  Die  einzelnen  Arbeilen  wurden  nämlich 
in  diesem  physikalischen  Seminar  jedesmal  vorgelegt. 
Zuerst  richtete  ich  meine  Aufmerksamkeit  auf 
die  Verhältnisse,  in  welchen  sich  der  Schwefel  mit 
dem  rauchenden  Wesen  zu  jener  blauen,  grßnen  und 
braunen  Verbindung  vereint. 

$.  1. 

ensetsnng  der  blauen  grünen  und  braunen 
Sc/twe/elsänre  fogel's 
Das  Verhällnifs  zu  bestimmen  ,  in  welchem  der 
iwefel  zum  rauchenden  Wesen  in  diesen  gefürblen 
:rbindungen  Steht,   hat,  wie  auch  schon  Vugel*) 
lerkte,   seine  grossen  Schwierigkeiten  und  ist  auC 
O.  g.i45. 


10 


Wach 


die  Art  wie  T'ogel  experimentirte,  bei  nicht  vollkom 
men  ausgeschlossener  atmosphärischer  Keuch tigkeM 
gewifs  nie   zu  finden.     Der  Weg,  welchen  ich  \ 
schlug,  um  wenigstens  näher  dem  Ziele  zu  komm« 
war  folgender. 

Um  mir  das  rauchende  Wesen  zu  bereiten, 
terwarf  ich  ohngefähr  drei  Pfuod  Nordhäuser  Vilrltj 
öl  der  Destillation  im  Sandbade  in  einer  Retorte,  ( 
tnit  einer  gut  eingeschliffenen  mit  Schnee  abgekühltM 
Vorlage  verbunden  war.     Die  so  erhaltene  rauchen 
da  Säure  hatte  das  ihr    eigenthOmliche  asbestarti^ 
Ansehen,  loste  sich  schwierig   von  den  Wänden  de| 
Vorlage  ab  und  rauchte  überaus  stark  an  der  Luft, 
tiun  nahm  ich  mehrere  an  einem  Ende  zugeschmolze« 
ne  Glasröhren,  brachte  in  jede  derselben  drei  Graa 
Schwefel,  tarirte  sie  genau  und  stopfte  das  rauchende 
Wesen  mit  schwachen  Glasröhren    nach  Gutdünken 
hinein.     Ich  konnte  so  auf  der  Wage  leicht  findei 
wie  viel  rauchendes  Wesen  jede  dieser  Kohren  < 
hielt,   bemerkte  mir  dessen  Verhältnifs  zum  Scbvi 
fei  auf  einem  um  die  Röhre  gerollten  Streifchen  I 
pier,  und  schmolz  dieselbe  sogleich  vor  der  Claslaf 
pe  zu.     Die  Rühren  wurden  nun  in  die  Nähe  ein 
Stubenofens  gelegt;  der  Schwefel  vereinte  sieb  und 
den  anzufahrenden  Erscheinungen  mit  dem  raucba 
den  Wesen.     Unter  diesen  Rühren  befand  sich  ed 
einzige,  die  eine  schöne  flüssige  blau  gefärbte  Säij) 
enthielt;  das  Verhältnifs  des  Schwefels  zum  raucbq 
den  Wesen  war  in  dieser  Verbindung  3: 33;  eim 
dere  Röhre,  worin  Schwefel  zum  rauchenden  Wesi 
wie3:d2war,  enthielt  eine  Menge,   von  blauer  Sa 
re  durchzogenes  ,  rauchendes  Wesen.     In  zwei  K  j 


über  das  rauchende  IVesen  der  Schvrfchäiire.      1 1 

ren,  'worio  der  Schwefel  im  Verhältnisse' von  3;  12 
and  3:14  sich  befand,  blieben  geringe 'Mengen  von 
Schw;efel  unaufgelöst  und  das  FJiissige  erschien  braun. 
Aufser  der  blauep  Säure  halte  ich  bei  diesem  Versuclie 
keine  andere  gefärbte  Verbindung  erhalten,  die  voii- 
kommen  flüssig  und  rein  von  Farbe,  weder  rauchen- 
des Wesen  noch  Schwefel  im  Ueberschufs  enthalten  hat« 
le;  doch  gewann  ich  dnrch  diese  blos  vorläufigen  Ver- 
suche, wobei  noch  nicht  einmal  auf  genaue  Austrock- 
sang  der  Schwefelblumen  Rücksicht  genommen  war, 
wenigstens  einen  Anhalipunct  und  konnte  jetzt  mit 
»ehr  Genauigkeit  und  Sorgfalt  auf  demselben  Wege 
die  Untersuchung  weiter  fortführen. 

Ich  legte  daher  zehn  genau  gewogene,  bezeich- 
nete und  an  einem  Ende  zugeschmolzene  Glasröhren 
in  Bereitschaft,  deren  jede,  die  erste  einen  Gran, 
die  zweite  Tim  Gran  und  sofort  die  zehnte  SchnGna 
gewaschene  und  gut  getrocknete  Schwefelblumen 
enthielt.  Alle  zu  diesen  Versuchen  angewandten  Glas- 
rühren  wurden ,  um  jede  zufällige  Verunreinigung 
vielleicht  mit  Staub  u.d.gl.  zu  vermeiden,  vorher  erst 
mit  verdünnter  Salpetersäure,  dann  mit  destillirtem 
Wasser  und  zuletzt  mit  starkem  Weingeist  gereinigt, 
untl  bei  gelinder  Wärme  gut  ausgetrocknet.  In  jede 
dieser  Rühren  stopfte  ich  vierzig  Gran  rauchendes 
Wesen  mit  dünnen  Glasstäbchen,  unter  sorgfältiger 
Vermeidung  jeder  Berührung  desselben  mit  der  Hand 
und  schmolz  sie  sogleich  am  andern  Ende  zu. 

Im  Augenblicke  der  Berührung  des  Schwefels 
mit  dem  rauchenden  Wesen  begann  bei  einer  Tem- 
peratur von  12  bis  15°  Wärme  die  gegenseitige  Ein- 
wirkimg;    der  Schwefel  wurde    braun,     ballte  sich 


12 


jr 


1 


zusammen,    es    entstand    Temperaturerhöhung,    er:r, 
schmolz  endlich  unter  geringem  Aufwallen    in  ganz  :; 
kleinen  Bläschen  zti  einer  rothbraunen  dicken  Flüs- 
sigkeit, die  sich  mit  dem  noch  übrigen  rauchenden 
Wesen  zu  den  gefärbten  Säuren  verband. 

In    denjenigen    Röhren,  in    welchen    ich    den 
Schwefel  zum    rauchenden    Wesen    im  Verhältnisse 
1:40  oder  2:  40  gebracht  hatte,  war  die  rauchende  • 
Säure  von  der  gebildeten  blauen  Schwefelsaure  durch-   . 
zogen;     3:40  enthielt  schon  einen  Antheil  flüssige 
blaue  Schwefelsäure,  und  4:40  scheint  dem  wahren    ■ 
Verhältnisse  des  Schwefels  zum  rauchenden   Wese» 
in  der   blauen  Schwefelsäure  am  nächsten   zu  1 
Denn  man  erhält  sie  bei  diesem  Verhältnisse  vollkcM 
men  flüssig  und  durchsichtig,  von  einer  intensiv  i 
Indigo   blauen    Farbe,     welche    bei    durchfallend) 
Lichte  einen  Schein  ins  Violette  hat.     DasVerhältnl 
5:40  gab  eine  Verbindung,  weiche  bei  durchgehe^ 
dem  Lichte  noch  blau,  bei  auffallendem  aber  sch<| 


ünblau  aus^ 


während  6:40  eine  schöne  1 


grüne  Flüssigkeit  darstellte;  8:40  ist  das  gröfste  Vi 
hältnifs  des  Schwefels  zum  rauchenden;  Wesen, 
«s  zu  lösen  im  Stande  ist  und  stellt  eine  braune  klan 
Flüssigkeit  dar.  In  den  zwei  andern  Röhren 
welchen  der  Schwefel  zum  rauchenden  Wesen 
9:40  und  10:40  sich  verhielt,  war  ein  angemesi 
ner  Antheil  Schwefel  als  ein  zusammengebackenes  Pi 
ver  zurückgeblieben.  Man  sieht  hieraus,  dafs  i 
blaue  Schwefelsäure,  wie  auch  A'o^c/schon  ganz  rii 
tig  bemerkte ,  die  geringste  Menge  Schwefel  enth; 
dann,  dem  Schwefeigehatte  nach,  die  grüne  und 
letzt  die  braune  £äuce  folgt. 


T^ 


übtT  das  rauchende  iresen  der  Schvrfelsaure.      13 

Ich  wiederholte  diese  Versuche  zum  dritten 
,  jedoch  mit  knieförmig  gebogenen  Röhren  j  aus 
baden  die  sich  nachher  ergeben  werden.  Auch 
!  Röhren  waren,  wie  vorhin  angegeben,  sorg- 
g  gereinigt,  und  ich  schmolz  eine  jede,  nachdem 
S  rauchende  Wesen  nebst  Schwefel  den  angezeigten 
{trblllaissen  gemäfs,  eingebracht  war,  sogleich  an 
r  Glaslampe  zu.  Die  Erscheinungen  bei  der  Verei- 
[uag  dieser  Stoffe  wiederholten  sich  wie  bei  den 
«ro  Versuchen,  und  der  Inhalt  derjenigen  Röh- 
I  wo  sich  der  Schwefel  zum  rauchenden  Wesen 
b4:40,  6;40  und  8:40  verhielt,  halte  wieder 
b  beabsichtigte  blaue,  grüne,  braune  Farbe  in  mög- 
btler  Reinheit. 

Die  blau  gefirble  Säure  konnte  eine  Tempera- 

—  18°  R,  vertragen,    ohne  zu  krystallisiren, 

roo  ich  durch  mehrere  Versuche  mich  überzeugte, 

b. bei  noch  gröfserer  Erkältung  KrystaiÜsation  ein- 

,  soll  bei  Fortsetzung  dieser  Untersuchungen  im 

jbsten  Winter  bestimmt  werden.      Bis  dahin  ver- 

i  ich  auch  weitere  Bemerkungen  über  Krystalli- 

o  der  braunen  und  grünen  Verbindung.       Dafs 

Tdabei  (am  leichtesten  bei  der  braunen  Verbindung) 

I  vobl  Täuschungen  durch  noch  unaufgelüsten  Schwe- 

:i möglich,  sobald  blos  in  niederer  Temperatur  ge- 

lirbftitet  wird,    solches  hat  schon  J'ogcl  angemerkt. 

viel  ist  gewifs,    dafs  ich    die   grüne  Verbindung 


Melcher  ^'u 
■schreibt) 


'el  eine  ursprü. 


prüngl 
luch  in  niederer  Wii 


ch  fes 


ä  Beschaffenheit 


sehen. habe:    und  die  braune  Verbindui 


Übst  büherea  Kaltegradei 


jsgesetzt,    ohne  dafs  sie 


14 


TF    a     c    h 


Vielleicht  wird  es  nicht  Oberflassig  seyn«  hi 
noch  auf  einige,  wenn  auch  nur  unbedeutend  schi 
rende,  indefs  zum  Gelingen  der  Versuche  nöthlj 
Rücksichten  aufmerksam  zu  machen.  Will  man  siel 
vorzüglich  in  grüfserer  Menge,  die  gefärbten  Saun 
darstellen:  so  mufs  man  den  Schwefel  und  das  f- 
chende  Wesen  schichtweise  auf  einander  bringen. 
möglichst  innige  Berührung  beider  Sloffe  zu  vera 
lassen;  und  nachdem  die  Röhre  zugeblasen  wordi 
dieselbe  einer  Temperatur  von  wenigstens  +  12  1 
15*^  R.  aussetzen.  Unterläfst  man  das  erste,  so  gl 
die  Vereinigung  wegen  der  geringen  Berührungsf 
eben  nur  langsam,  und  vollkommen  erst  nach  einig 
Tagen  von  Statten  ,  während  welcher  Zeit  schon  ( 
grüne  und  braune  Verbindung  eine  Veränderung  < 
leidet,  von  der  ich  in  einem  besondern  Paragraph 
sprechen  werde.  Eben  daher  ist  es  sehr  zu  empf< 
Jen,  nicht  blos  den  Schwefel  schichtweise  mit  Ai 
rauchenden  Wesen  zusammen  zu  bringen,  sondfl 
auch,  um  die  Vereinigung  möglichst  zu  befördei 
dieselbe  durch  sehr  gelinde  Wärme  zu  unterstützt 
Unnölhig  ist  es,,  nochmals  zu  erinnern,  wie  noi 
wendig  ein  sorgfältiges  Vermeiden  aller  organisch 
Gebilde  sey,  sobald  nicht  die  Farbe  benachtheill 
oder  die  Verbindung  schon  selbst  während  ihres  Ei 
Stehens  wieder  zerlegt  werden  soll.  Eben  hiera 
bezog  sich  die  höchst  sorgfältige  Reinigung  der  RO 
ren,  worin  gearbeitet  wurde,  und  die  Erinneruq 
jede  Berührung  des  rauchenden  Wesens  mit  der  Hai 
bei  dem  Füllen  der  Röhre  zu  vermeiden. 


übiT  das  rauchende  ffescn  der  Schwefelsaure.      15 

§.2. 
f^erhalten  dieser  gefärbten  SUuren  f^ogel'j  bei 
der  Destillation, 
Schon  Vrtgelsz^:  „in  der  Hitze  wird  die  blaue 
Säure  zerstört,  es  entwickelt  sieb  viel  schwefelige 
Siure,  rauchende  Schwefelsäure  und  im  Rückstände 
bleibt  eine  concenlrirte  Schwefelsäure,  ohne  allen 
mechanisch  beigemengten  Schwefel."  Unmittelbar 
aber  zuvor  erinnerter:  „wäre  eine  Verbindung  vot» 
ganz  -wasserfreier  rauchender  Säure  mit  Schwefel 
darzustellen,  so  konnten  die  Eigenschaften  dieser 
Verbindung  vielleicht  andere  seyn,  als  wie  ich  sie  an- 
gegeben habe.  Auch  die  Entwickelungder  schwefe- 
ligen Saure  aus  der  blauen  Säure  wDrde  nicht  Statt 
haben,  wenn  o/Zc  Feuchtigkeit  von  ihr  auf^geschlossen 
werden  könnte,  denn  diese  unvollkommene  Säure 
ist  nur  erst  ein  Product  der  Zersetzung  der  blauen 
Sänre.** 

Um  so  wichtiger  niufsten  Versuche  in  herme- 
lisch verschlossenen  Rühren  scheinen,  damit  wenig- 
Btens  aller  Zutritt  von  Feuchtigkeit  aus  derAtmosphä. 
re  vermieden  werde.  In  dieser  Absicht  halte  ich  zu 
meinen  in  §.  1.  angeführten  Versuchen  knieförmig  ge- 
bogene Riihren  gewählt. 

Ich  nahm  eine  solche  gebogene  Röhre,  welche 
blaue  Schwefelsäure  (in  dem  Verhältnisse  1  Schwe- 
fe)  zu  10  Säure  zusammengesetzl)  enthielt,  kühlte 
i!en  einen  leeren  Schenkel  an  einem  kalten  Winterta- 
ge mit  Schnee  ab,  der  eine  Temperatur  von  etwa 
—  8^  R  hatte,  während  ich  den  andern,  worin  die 
intensiv  blau  gefärbte  Säure  sich  befand,  nach  und 
nach,  unter  den  nachher  zu  erwähnenden  Vorsichls- 


ij-2^ 


^ 


16  ir     n     c     h 

maasregeln,  bis'+  45°  R.  im  Wasserbad  erwärmte. 
So  wie  die  blaue  Säure  bei  dieser  Temperatur  wenige 
Augenbliclse  gekocht  hatte,  trennte  sie  sich  in  zwei 
SchTcbten,  in  eine  weingelbe  die  oben  schwamm  und 
eine  bräunliche  untere,  und  jetzt  kochte  sie  bei 
+  25°  R.  ruhig  fort.  Bei  diesem  gelinden  Kochen 
verringerte  sich  die  obere  Schicht  ziemlich  schnell, 
es  schied  sich  Schwefel  als  ein  ganz  feines  weifsgelheS 
Pulver  aus,  und  in  dem  abgekühllenTheile  der  Rüh- 
re sammelte  sich  ein  farbloses  Fluidum.  Nachdem 
die  obere  Scliicht  überdestillirt  war,  wollte  der  lo- 
halt der  Röhre  nicht  mehr  kochen,  selbst  dann  nicht, 
wenn  ich  die  Wärme  so  weit  vermehrte,  dafs  der 
ausgeschiedene  Schwefel  zu  einem  kleinen  blafsgelbeo 
Tropfen  zusammenschmolz,  was  natürlich,  wie  schon 
erwähnt,  unter  Vorsichtsmaasregeln  geschehen  mufs, 
von  denen  späterhin  die  Rede  seyn  wird.  Ich  sah  da- 
her die  Destilbtion  als  beendigt  an. 

Die  in  dem  erkälteten  Schenkel  übergegangene 
Flüssigkeit  war  farblos,  vollkommen  durchsichtig, 
hüchst  dünnflüssig,  und  perlete  bei  dem  Schütlelii 
weil  stärker  als  Aether.  Liefs  ich  dieselbe  in  den 
andern  Theil  der  Rühre,  in  welchem  sich  der  braune 
Rflcksland  befand,  zuriickelaufen,  so  schien  siezwar, 
mit  demselben  geschüttelt,  innig  damitgemengt,  trenn, 
te  sich  aber  sehr  bald  wieder  fdrblos  ab.  Durch  wie- 
derholte Destillation,  bei  einer  ä  11  fs erst  geringen  Wär- 
me, sammelte  sich  die  ätherisch  aussehende  Flüssig- 
keit wieder  in  dem  abgekühlten  Schenkel  der  Rölire, 
und  sie  konnte  nach  Gefeiten  mehrmals  zuriickegegoS- 
sen  und  überdesiilürt  werden,  ohne  dem  Anscheine 
Dach  irgend  eine  Veränderung  zu  erleiden.      WurdA- 


iiher  das  rauchende  ff^escn  der  Sthuifchäure.      17 

Jiese  Flüssigheit  bis  —  18°  R.  erkältet,  so  Itatte  sie 
noch  dieselbe  IclUnnflüssige  Beschaffenheit. 

Andere  Erscheinungen  boten  sich  mir  dar,  als 
ii:h  eine  Rohre  aahni,  in  der  sich  der  Sch^vefel  zum 
rauchenden  Wesen  wie  2:40  verhielt,  worin  sich 
also  noch  eine  bedeutende  Menge  rauchendes  We* 
sen  im  asbestartig  krystallistrten  Zustande  befand, 
umgeben  und  durchzogen  von  blauer  Saure.  Als  ich 
nun  den  einen  Scli'^nkel  dieser  gebogenen  Röhre  bis 
+  45°  erwärmte 'und  den  andern  abkühlte:  so  ging 
die  blaue  Farbe  dieser  Säure  sehr  bald  in  weingelb 
ober,  und  Schwefel  wurde  ausgeschieden,  der  sich 
gewöhnlich  rindenfürmig  auf  die  zurückbleibenden 
Anlheile  des  ashestarlig  krystallisirten  rauchenden 
Wesens  anlegte.  Wenn  man  nun ,  nachdem  das 
weingelbe  Flüssige  in  den  erkälteten  Schenkel  farb- 
los bei  einer  Temperatur  von  -}- 25°  R.  (wo,  wie 
vorhin  bemerkt  wurde,  diese  entstandene  weingelbe 
Flüssigkeit  schon  kocht^  übergegangen  war,  die  Rüh- 
re nochmals  vorsichtig  bis  +45°  erwärmte:  so  ver- 
einte sich  bei  dieser  allmäÜg  steigenden  Erwärmung 
der  so  eben  zuvor  ausgeschiedene  Schwefel  wieder 
Bit  dem  zurückgebliebenen  Antheile  des  rauchenden 
IV^esens  zur  blauen  Säure;  bald  aber  erfolgte  aufs 
feoe  die  Zerlegung  derselben  unter  Abscheidung  von 
Schwefel,  der  sich  wieder  rindenfürmig  auf  das  rau- 
iheode  Wesen  anlegte.  So  wiederholen  sich  diese 
^scheinungen ,  bis  aller  Schwefel  verschwunden  ist. 
Das  erhaltene  Destillat  war  eben  so  dünnflüssig 
lad  farblos,  als  das  der  blauen  Schtvefelsäure,  setz- 
B  aber  ,  bis  —  18°  R.  erkältet,  an  den  Innern  WO 
I  der  R^hre  Seht*  schöne,    blendend  welfse  Kry 

htm.  >,  Fhri.  S.S.  laaf,  (K.  B.  n.  in.  Kfi.  i.)  ^ 


1&  JK     a     c     h 

Stalle  an,  die  sich  nacli  und  nach  fast  durch  den  gas 
zen  Durchmesser  der  Röhre  verbreiteten.  Von  d« 
Spitzen  der  Kristalle  aus  sah  ich  die  darüber  stehei 
de  farblose  Flüssigkeit  kochen,  bei  einer  Lufttempi 
ratur  von  —  10°  R.  Durch  vorsichtiges  Neigen  di 
Röhre  liefs  ich  das,  über  den  Krystallea  stehende 
Flüssige  zurückfliefsen  in  den  andern  Schenkel,  d< 
den  braunen  Rückstand  enthielt,,  mit  welchem  i 
sieb  zu  einer  klaren  hellbraunen  ^tjssigkeit  verbaq 
ohne  dafs  sich  selbst  nach  längererr^eit  dieselbe  wi 
der  in  zwei  Schichten  getrennt  hatte.  Das  rauchei 
de  Wesei.  erscheint  daher  als  Aneignungsmitte 
gleichsam  slsJiaitd  (wenn  es  nicht  allzugefährlicb  ij 
nach  VogeTs  Muster,  einen  Ausdruck  IVintertst  o] 
wohl  in  etwas  anderem  klar  ausgesprochenen  Siniv 
zu  gebrauchen)  zwischen  jenen  beiden,  sich  bei  de; 
vorhin  angeführten  Versuclia  abtrennenden,  Flüssl, 
keiten,  d^ren  Natur  wir  bald  werden  näher  keon^ 
lernen.  J 

Eben  darum,  als  ich  bei  dem  hier  erzählten  Ve 
suche  die  Destillation  gerade  in  dem  Augenblick  ui 
terbrach>  wo  sich  blaue  Schwefelsäure  gebildet  halt 
und  den  übergegangenen  Antheil  des  farblosen  D 
stillats  auf  die  abgekühlte  blaue  Säure  zurQckgolg 
so  vereinte  sich  gleichfalls  alles  zu  einer  schwai 
blau  gefärbten  Flüssigkeit,  die  über  Nacht  hei  eine 
Lufttemperatur  von  —  8°  R.  federartige  Krystall 
absetzte,  und  das  Ueberstehende  vollkommen  klai 
doch  ein  wenig  blau  gefärbt  zurücklieJs. 

Wir  haben  bisher  blos  von  dem  Verhalten  dq 
blauen  Säure,  theils  für  sich,  theils  mit  Ueberschul 
am  rauchenden  VVeseU}  bei  der  Destillation  gespr< 


über  das  rauchende  fiesen  der  üchcefeha 


19 


dien*  £s  ist  noch  obrig>  einige  Worte  über  die  De> 
ttiUation  der  braunen  und  grünen  Schwefelsäure 
Vogets  beizufügen. 

Die  braune  Säure  auf  obige  Weise  der  Desttlla- 
tion  unterworfen,  trennte  sich  gewühnlich  gleich  bei 
anfangeadem    Kochen,    d.i.    bei  *f~  30*^  H.    in    eine 
iräuolich  gelbe  oben  aufschwininieade  und  eine  braune 
itere  Schicht.     Doch  mufs  ich  bemerken,  dafs  bei 
igen  Versuchen  diese  Absonderung  in  zwei  Schieb- 
erst  gegen  Ende  der  Destillation  deutlich  wahrge* 
imen  wurde.     Es  erfolgt  dabei  Schwefelabschei- 
log,  und  eine  farblose  Flüssigkeit  geht  über,  welche, 
tf  den    braunen  Kückstand   zurückgegossen,    sich 
Dcht  mit  demselben  vermischt,  sondern  nach  jedes— 
altgem  Schütteln  sich  farblos  wieder  abtrennt,  ge- 
radeso wie  diefs  bei  jenen  in  der  Einleitung  zu  dieser 
Abhandlung  erwähnten  Rühren  durch  die  Zeit  oder 
'ch  die  Sommertemperatur  ohne  künstliche  äufsere 
arme  herbeigeführt  worden  war.     Auch  bei  Destil- 
:ion  der  blauen  Säure  trat,  wie  schon  vorhin  erwähnt^ 
selbe  Fall  ein. 
Und  fast   ganz    gleich  der  braunen  Säure  ver- 
LUtsich  die  grüne,  nur  schwindet  die  grüne  Farbe 
derselben  beinahe  augenblicklich  bei  beginnender  De- 
lation und  geht  in  die  braune  über. 

Durch  die  bisherigen  Versuche  war  also  die  Be- 
iachtung von  der  wir  ausgingen,  zum  Versuch  er- 
iben  und  es  stand  in  unserer  Gewalt  von  jener  äthe- 
ichen  Flüssigkeit,  welche  selbst  bei  —  27"  nicht 
Erystallisiren  gebracht  werden  konnte,  und  auf 
Iren  Untersuchung  es  zuerst  ankam,  ganze  Unzen 
bereiten.  Mit  grOfster  Leichtigkeit  lälst  sich  näni< 
,      2  • 


r 


20  rr    a    c    h 

lieb  diese  höchst  dOnnfiassige  ätheriscfae  FlQssighl 
öberdestilliren  in  den  leeren  Schenkel,  blos  dadurt 
dafs  man  denselben  mit  einer  Frostmischung  Von  i 
■wa  —  15°  R.  abkühlt,  bei  einer  Lufttemperatur  v 
+  2°  bis4-  3°.  Der  Schenkel,  worin  die  Flüssigkd 
ohne  Anwendung  äufserer  Wärme  blos  durch  die  i 
gegebene  Temperatur  der  Luft  von  +  2°  bis  -j-  3 
in»  Kochen  kommt,  kOhlt  sich  dabei  dermafsen  i 
dafs  sich  dessen  äufsere  Wand  mit  dickem  Keife ! 
legt,  bei  welcher,  durch  die  rascheVerdampfung  hi 
beigeführten,  Erkältung  zuletzt  das  Kochen  aufbB 
Nimmt  man  die  Destillation  im  mäfsig  erwärmt 
Zimmer  vor,  so  kocht  der  Inhalt  fortwährend  ru1 
fort,  und  die  Arbeit  ist  mit  wenig  Gefahr  verband' 
■während  die  vorhergehende  fast  als  gänzlich  gefal 
los  zu  betrachten  ist.  Wird  aber  der  Schenkel,  ( 
welchem  die  Destillation  erfolgen  soll,  mit  Wasi 
von  etwa  +  6°  Wärme  umgeben ,  so  wird  nicht  s 
len  der  Anfang  des  Kochens  mi^  heftigen  Slöfsen ' 
gleitet  seyn  und  hierdurch  ein  Antheil  des  Inhalir 
den  andern  Schenkel,  welcher  das  Destillat  aufnimn 
flbergeschleudert  werden. 

Diefe  ist  die  treue  Darstellung  der  Erscheint 
gen,  welche  ich  bei  der  Destillation  dieser  gefärb 
Säuren  T^ogeTs  beobachtet  habe,  und  ich  gehe  i 
zur  chemischen  Frtifung  des  erhaltenen  DestiJ 
tes  über. 

5.  3. 

Chemische    Untersuchung  der   erhaltenen  DestUla 
A.  Deitü/ocäer   b/autn  Schwe/chiiure. 
Aus  den  angegebenen  physischen   Charakten 
aäinlich   dem    ätherartigen  Ansehn    bei    ungemeil 


^T)c 


I 


uher  das  rauchende  Wesen  der  Schwefelsaure.      21 

iflnuflnssigkeit,  weJcheselbst  Doch  bei  —  27°  Kälte 
Statt  fand,  so  wie  der  grofsen  Flüchtigkeit,  welche 
aus  den  angeführten  DestilUtions -Versuchen  in  her- 
metisch verschlossenen  Röhren  sich  ergab,  und  end- 
lich aus  der  Eigenschaft  des  Destillats,  sich  nicht 
mit  dem  braunen  Rückstände  zu  vermischen  aufser 
durch  Vermittelung  eines  Antheils  freien  rauchendea 
Wesens  oder  unzersetzter  farbiger  Säure  T'ogeTs;  aus 
allen  diesen  physischen  Charakteren  war  es  leicht 
die  chemische  Zusammensetzung  eines  Kdrpers,  der 
nichts  als  Schwefel  und  Oxygen  enthalten  konnte, 
mit  ziemlicher  Gewifsheit  zu  errathen.  Denn  alles 
eriooerte  an  die  von  Monge  und  Clouet  zuerst,  nach* 
her  von  Farudn^  und  späterhin  von  Bussy  dargestellte 
tropfbarflüssige  schwefelige  Säure. 

Ich  stellte  mir  daher  ein  Glas  mit  frisch  bereite- 
ter lodstärke,  ein  zweites  mit  starkem  Barytwasser 
nnd  ein  drittes  mit  reinem  destillirten  Wasser  zur 
Hand  und  erkältete  das  aus  blauer  Schwefelsäure  ge- 
wonnene Destillat  bis  auf —  18°.  Jetzt  machte  ich 
rfiit  einer  scharfen  Feile  ringsherum  einen  Einschnitt 
ziemlich  nahe  an  dem  Knie  der  Rohie,  stellte  diesel- 
be wieder  auf  kurze  Zeit  in  die  Frostmischung,  nahm 
sie  dann  heraus,  und  zerbrach  rasch,  obwohl  behut- 
sam, die  Röhre  an  der  eingeschnittenen  Stelle.  Hier- 
bei entstand  eine  Art  von  schwacher  Explosion,  der 
Geruch  nach  schwefeliger  Säure  verbreitete  sich  un- 
gemein stark,  das  Destillat  rauchte  ein  wenig,  und 
der  braune  Rückstand  wallte  ziemlich  stark  auf.  In 
jedes  der  drei  genannten  Gläser  gofs  ich  etwas  von 

im  Destillat  hinein;  die  lodstärke  entfärbte  sich  au- 
iblicklich;  im  Barytwasser  fiel  ein  weifser  schwe- 


22  Wach 

rer  Niederschlag  uod  beim  Eiatrdpfeln  in  das'dest 
lirte  Wasser  entstand  eih  Zischen  und  Aufwallen,  at 
die  Oberflache  gefror  zu  einer  Eiskruste.  Den  Ni 
derschlag  im  Barytwasser  trennte  ich  von  derFlQssi 
keit  durch  Abgiefsung,  und  wusch  ihn  mehrmals  ni 
destillirtem  Wasser.  In  verdünnter  Salzsäure  lüste  sii 
derselbe,  unter  Entwickelung  von  schwefliger  Säur 
bis  auf  einen  kleinen  Antheil;  letzterer  geglüht  ve 
hielt  sich  zu  dem  gleichfalls  geglühten  Niederschlag 
welcher  aus  der  erwähnten  salzsauren  Barytiösui 
durch  schwefelsaures  Kali  gewonnen  wurde»  w 
4:101.  Nun  enthalten  bekanntlich  nach  Berzeh 
100  Theile  schwefelsaurer  Baryt  34,37  Schwefelsä 
re,  folglich  waren  in  4  Theilen  1,374  Schwefelsäu 
enthalten;  und  100  Tbeile  schwefelsaurer  Baryt  ei 
halten  65,63  reinen  Baryt ,  folglich  sind  in  101  Thi 
len  schwefelsauren  Baryt  66,28  reiner  Baryt  entb 
ten,  welche  (da  gleichfalls  nach  BerzeUus  70,46  I 
ryt  sich  mit  29|d4  schwefeliger  Säure  verbinden^  a 
Sättigung  27,78  schwefelige  Säure  erforderten.  \1 
ser  Destillat  bestand  also  aus  1,374  Schwefelsäu 
und  27,78  schwefeh'ger  Säure,  und  die  schwefeil 
Säure  war  also  fast  mit  5  prC.  der  wasserfreien  (ri 
chenden)  Schwefelsäure  verunreinigt.  *) 

-)  Mit  einem  Blicko  läfit  «ich  diefi  «uF  jeder  logatitbmlse 
atochlometriecheii  Scale,  wovon  ia  fiübecen  Bänden  dt« 
Zeiiscbrift  inehrmal»  die  Rede  war,  uboraehen.  Man  ni 
nie  X.  B.  die  von  Scholz  in  Wien  heraiKgegobeno  ,  in  je^ 
Buchbandlung  (auf  Holz  aurgeiogen)  eu  babende  atöcU 
tneirilcbe  Scale,  »ebiebo  die  Zahl  lol  isum  »chwefölaaui 
Baryt,  und  38  nird  »icb  an  der  Stelle  linden,  wo  der  PIi 
für  die  ichwefeligs  Saure  hl  (die  auf  der  Scale  eben  dal 
in  «cbrcibea  ist,  wo  2  Sdmefel  atebi).  \'Ehea  so  sii 
man  mit  einem  Blicke,  dsfi  4,0  »cbwefeli aurer  Baryt,  ] 
iruiaiüaifl  Sehvrereleäure  eDthilten;  und  28.'M=100:S. 


ilher  das  rauchende  Wesen  der  Scliu-efehiiure.     £3 

Destiüat  der'iiauen  Schwfehäitre  Vogtr»  mit   Uehtt- 

schufi  am  rauchenden    JVeien. 

Beim  Oeffnen  derRöbre  (S.  17-)  dampfte  das  De- 
Esliliat  überaus  stark  an  der  Luft,  der  Gerucli  nach 
Bclwefeliger  Säure  erfüJIte  das  gaoze,  Arbeitslocal, 
aind  der  braune  flüssige  Kiickstand  wallte  anfänglich 
E^uf,  krystallisirte  aber  in  wenig  Augenblicken  zu  ei- 
ner  ganz  festen  Masse,  weiche  erst  bei  +  45°  R. 
[^vieder  flüssig  wurde. 

Im  Barytwasser  bewirkten  einige  hineinfallende 
Tropfen  eine  ziemlich  heftige  ExplosioD,  es  entstand  eia 
■weiter  Niederschlag,  welcher  von  der  überstehenden 
i'lüssigkeit  getrennt,  durch  reine  Salzsäure  schwefe- 
Ige  Säure  entband,  aber  eine  weit  grüfsere  Menge 
ibwerspath  alsdas  Destillat  der  reinen  blauen  Schwe- 
Isäcre  zurückliefs,  sodafs  sich  dieser,  im  Verhältnis- 
azu  dem,  aus  der  salzsauren  Barytlösung  durch  schwc 
ilsaures  KaJi  erhaltenen  Niederschlage  im  geglühten 
Zustande  wie  9:26  verhielt.  Nun  enthalten  9sc}iwe- 
»Isaurer  Baryt,  3,09  wasserfreie  Schwefelsäure,  und 
6  schwefelsaurer  Baryt  enlhalten  17,06  reinen  Ba- 
welche  mit  7,15  schwefeliger  Säure  verbunden 
Bjrn  mulsten.  Die  schweflige  Säure  war  hier  also 
Dsebr  mit  rauchendem  Wesen  verunreinigt,  dafs  ne- 
1 100  derersteren  sich  43  von  letzterem  befanden. 

C      Dtslillat  der    Lrauneti  Schwefeliäure    f^ogefs. 

Hier  glaubte  ich  eine  reine,  d.h.  von  beigemisch« 
1  rauchenden  Wesen  fast  gänzlich  freie,  tropfbar 
Issige  schwefelige  Säure  erhalten  zu  haben,  da  die 
raune  Schwefelsäure  bei  der  Destillation  am  reich- 
bsten  Schwefel  absetzt,  und  also  ganz  gewifs  Schwe- 
1  genug  vorhanden  ist  um  alles  rauchende  Wesen  in 
übwefehge  Säure  zu  verwandeln.      Dei:  Erfolg  ent- 


£4 


fr 


sprach  meiner  Erwartung.  In  einem  Uhrgläsche 
hatte  ich  eine  halbe  Unze  Quecksilber  auf  ein  Gl< 
gestellt,  neben  dieses  ein  Glas  mit  Barytwasser,  uil 
ein  anderes  mit  reinem  destilÜrten  Wasser.  Dj 
Destillat  kühlte  ich  vorher  mit  einer  Frostmischui 
bis  — 15° B.  ab,  feilte  die  Röhre  alsdann  in  der  G 
gend  des  Kniees  an,  und  brach  sie  durch.  Dies 
Destillat  rauchte  nicht  im  mindesten,  und  verbreitet 
den  lebhaftesten  Geruch  nach  schwefeliger  Saun 
fieim  Ausgiefsen  desselben  aus  der  Rohre  kam  es 
eine  kochende  Bewegung,  kilhlte  sich  aber  sei 
schnell  ab,  so  dafs  es  ganz  ruhig  über  dem  Quecksi 
her  stand,  ohne  letzteres  zum  Krystallisiren  zu  bri 
gen.  Da  ich  aber  mit  einem  Blasebalg  einen  La 
Strom  darüber  binleitete,  ohne  dafs  jedoch  das  Qued 
Silber  von  demselben  getroffen  wurde,  und  hie^ 
durch  die  Verdampfung  beförderte,  trat  die  Krystj 
lisation  ein.  Das  Quecksilber  war  ganz  fest  a 
froren,  und  es  gehngt  dieser  von  Biwiy  *)  mittel 
der  Luftpumpe  ausgeführte  Versuch,  Quecksilb 
durch  Uebergiefsung  mit  flüssiger  schwefliger  Säure , 
einem  Uhrgläschen  gefrieren  zu  machen,  also  aui 
schon  ohne  Luftpumpe.  Oefters  wurde  sowohl  di 
ser  Versuch,  als  der  folgende  mit  dem  Wasser, 
Gegenwart  der  Mitglieder  des  physikalischen  Sen 
nars  wiederholt,  wobei  wir  indefs  auch  mehre 
Male  das  Quecksilber  blos  an  dem  Rande  gefrien 
sahen,  während  es  in  der  Mitte  noch  flüssig  blic 
und  vom  gefrornen  Rande  abgegossen  werden  kon 
te.  Auch  die  schwefelige  Säure  krystallisirte  fc 
diesem  Versuche  in  federarligen  Krystallea ,  c 
•jS.  d.  J»h.b.  1884.  B.  XL  d. 


iibgr  (las  rauchende  U'^sen  JtT  Sdiu-ifilst'ißre.      25 

tich  üfters  so  vermehrten,  dafs  sie  das  Quecksilber 
und  die  ionern  Seiten  des  Uhrgläschens  ganz  überio- 
^ea.  Im  Barytwasser  bewirkte  dieses  Destillat  ei> 
nen  häufigen  schweren  Niederschlag;  das  destilürm 
Wasser  aber  kam  in  eine  anfänglich  wallende  Bewe- 
gung, und  auf  dem  Boden  des  Gefäfses  sammelte  sich  die 
schweflige  Saure  in  schweren  ciJarligen  Tropfen,  ße- 
rührte  ich  dieselbe  mit  einem  spitzen  Glasstäbchen, 
so  kam  das  ganze  Wasser  nochmaJs  in  eine  wallends 
Bewegung,  und  gefror  2u  einer  schaumigen  Eismas- 
se.  Indefs  gelingt  dieser  Versuch  blos ,  wenn  das 
Wasser  gleich  anfänglich  ziemlich  kalt  ist;  hat  das- 
selbe eine  Temperatur  von  etwa  -f-Ö*,  SO  verfliegt 
die  eingegossene  schwefelige  Säure  fast  augenblick- 
lich, und  das  Wasser  erscheint  mit  einer  starkun  Eis- 
kruste bedeckt. 

Das  Barytwasser,    in   welches   ich  auch,    ivie 

I  vorhin  erwähnt,  schwefelige  Säure  gofs,  sah  ich  nie- 

I  ma]s  gefrieren,    wahrscheinlich  wegen  der  Wärme- 

Kugung  bei  der  Vereinigung  der  Säure  mit  der  Ba- 

,  und  noch  mehr  ist  in  Anschlag  zu  bringen,    dafs 

\^a  durch  diese  Vereinigung  auch  die  Verdampfung 

^  scbwefeligen  Säure,    wenn  gleich  nicht  gänzlich 

hiadert,    doch  sehr  vermindert  und  geschwächt 

tltd.      [Der  bei  dem  gegenwärtigen  Versuche  von 

Lier  FlQssigkeit  getrennte  Niederschlag  löste  sich  in 

Salzsäure  leicht,    unter   häufiger  Entbindung  schwe- 

ifigsauren  Guses,  zu  einer  ganz  schwach  opalisiren- 

Flüssigkeit  auf,  die  nur  erst  nach  einigen  Tagen 

1  sehr  feinen  Niederschlag  absetzte.     Dieser  ver- 

jchen  mit  dem,  aus  der  abgegossenen  Baryllösung, 

irch  ein  schwefelsaures  Salz  erhalleoen,  verhieltsich 


26  7F     a     c     h  1 

~  1:334  und  diers  deutete  auf  eine  Verunreinigung 
mit  Schwefelsäure,  die  wenig  mehr  in  Betracht  zl 
ziehen.  Da  1  schwefelsaurer  Baryt  0,3437  SchuL 
feisäure  enthält:  aber  334  schwefelsaurer  Bar;,  ; 
219,2  reinen  Baryt  enthalten,  welche  91,9  schwefe- 
lige Saure  zur  Sättigung  erfordern:  so  verhält  sicli 
91,9:0,3437  =z  100:0,373,  folglich  befand  sich  bei 
dieser,  durch  eine  Oestillatioa  und  eine  Rectißcatiaa. 
erhaltenen  schwefeligen  Säure  noch  nicht  einmal 
0,4  prC.  Schwefelsäure,  welcher  geringe  Anthell 
durch  nochmals  wiederholte  Destillation  oder  Recti- 
fication  (  unter  letzterer  versiehe  ich  die  Destillalion 
bei  +  2.°  bis  +  5°  blos  durch  Erkältung  des  leeren 
Schenkels  zu  — 15°)  wahrscheinlich  gänzlich  ver- 
schwunden  seyn  würde. 

5.4. 

tjeher  Bereitungsarten  der  tropfbaren,  scliwnfeligen 

Monge  und  Clouet  werden  als  die  ersten  genannt 
welche  das  schwefeligsaure  Gas  durch  Druck  und 
Kälte  in  tropfbar  flüssiger  Form  darstellten,  Fara- 
day*)  erinnert  indefs, dafs  es  ihm  nicht  mOglich  gewe- 
sen sey,  eine  Beschreibung  ihres  Verfahrens  aufzu- 
finden, und  zählt  mehrere  Lehrbücher  der  Chemie 
auf,  welche  sich  wohl  miMonge  und  Clouet  beziehen, 
aber  nicht  angeben ,  wo  deren  Abhandlung  über  die- 
sen Gegenstand  abgedruckt  sey.  „Die  meisten  Lehr- 
bücher", ssgi  Faraday  „erwähnen  die  gleichzeitige 
Anwendung  von  Kälte  und  Druck,  deren  sich  IlIong'Ä 
und  Cloiiel  zur  Condensation  der  schwefeligen  Säure 
bedient  haben  soUeo,   aber  sonderbar  ist  es,   fügt  er 

•)  Journ.    of  Science/    llUer.    aaä   che  Artx    Nro,   XXX1I>  ' 
S.  S^— zio  üben,  ia  d.  Jahib.  1825.  B.  1.  S.  SIO— 236.  j 


über  das  rauchende  Wesm  der  SchwefcUiiurc.     27 

bei)  daTEFourcra^dieserCondenGatioD  nicht  erwälint, 
soodern  nur  sagt,  das  schwefeligsaure  Gas  sey  fjliig 
bei  einer  Kälte  von  —  28°  Cenr.,  tropfbar  flössig 
XU  werden."  Diefs  gilt  jedoch  lediglich  von  Foiurrny's 
Angabe  in  seinem  Syslenie  des  connaissaiices  chiiniquea; 
denn  in  einer  Abhandlung  über  die  schwefelige  6'jure 
von  FutircToy  und  Vauqudin  in  den  jinnah  de  ('Jiinüe 
T.  XXIV.  234*)  heifst  es  ausdrücklich:  dak  Wlonge 
.und  Clouet  durch  starken  Druck  und  grofse  Kalte  das 
iwefeljgsaure  Gas  tropfbarilussig  dargestellt  halben. 
auch  liier  feliU  jede  nähere  Nachweisung,  und 
allem  Nachscblagen  konnte  ich  ebenfalls  so  wenig 
Faraday  die  Abhandlung  von  Monge  und  Chuet 
ioden>  von  welcher  hier  die  Rede  ist.  Es  bleibt 
mir  also  blos  übrig  von  dem  Verfahren  zu  sprechen, 
dessen  man  sich  neuerdings  zur  Darstellung  der  schwe- 
^feligen  Säure  bediente. 

^M  Faraday**")  stellte  die  tropfbarflOssige  schwefli- 
^^B  Säure  auf  folgende  Weise  dar.  Er  brachte  Qiieck- 
^silber  und  concentrirte  Schwefelsäure  in  einer  zuge- 
schmolzenea  und  gebogenen  Rühre  in  Berührung, 
erhitzte  den  gefüllten  Schenkel,  während  er  den 
leeren  mit  naf^gemachtem  Fliefspapier  erkältete,  Wie 
gefahrvoll  die  Bereitung  der  tropfbarflilssigen  schwe- 
feligen Säure  auf  diesem  Wege  sey,  wo  der  Grad  der 
Abkiiblung  dem  nothwendigen  Erbitzungsgrade  so 
wenig  entspricht,  fällt  von  selbst  in  die  Augen. 

Einen  anderen  Weg  wählte  daher  Bwj,*),***)  um 

•  )  Ueberi,  in  Crfill't  Annalan  1800.  S,  S04. 

)   annahs  dt    ChimU   rt   de  Phy,.    XXIV.   40S.    Sberi.   io 
Kästner  t  Arch.  f.  d,  gei,  Kaiurk.  B.  1,  S,  97- 

u   de  Pharm.   April  1824.   S.  SOS.  üben,  in    dia»em 
Ikbith  182i.  li.  XI.  5.  451. 


28  IV    a     c     h 

die  schwefelige  Säure  2u  condensiren.  Er  entwickelt^ 
das  schwefügsaure  Gas  aus  gleichen  Theilen  conceo-  . 
trirler  Schwefelsäure  und  Quecksilber  in  einem  Kol- 
ben, leitet  es  durch  einen  mit  Eis  umgebenen  Cylin- 
der,  dann  durch  eine  mit  salzsaurem  Kalk  angefüllle 
lange  Rühre  und  endlich  in  einen  mit  einer  Froslmi*  - 
schung  umgebenen  Kolben.  Auf  diese  Art,  sagt  ßussy*, 
werde  das  schwefeligsaure  Gas  bei  —  24°  Cent. 
(n  — 19,2*"  B.)  in  tropfbaren  Zustand,  ohne  Anwen- 
dung eines  küristliclien  Druckes  versetzt.  Offenbar 
aber  ist  bei  einer  in  gut  verschlossenen  Gefäfsen  noth- 
wendig  vorzunehmenden  Arbeit  eine  Spannung  der 
eingeschlossenen  Dämpfe  unvermeidlich,  deren  Grü- 
fse  durch  einen  in  denApparat  eingebrachten  Druck- 
messer, wovon  nachher  die  Rede  seynsoU,  zu  be- 
stimmen wäre,  um  entscheiden  zu  können,  ob  wirk- 
lich der  Druck  SO  ganz  unbedeutend  sey,  dafs  er  gar 
nicht  in  Betrachtung  zu  ziehen. 

Durch  die  Destillation  der  braunen  Schwefelsäu* 
re  T^ogeTs  hat  man  einen  neuen  Weg,  die  tropfbar- 
flüssige  schwefelige  Säure  zu  gewinnen,  der  sich  nicht 
blos  durch  Einfachheit,  sondern  auch  durch  damit 
verbundene  interessante  Nebenerscheinungen  em- 
pfiehlt. Obgleich  ich  meine  Verfahrungsart  bei  der 
Destillation  der  braunen  Schwefelsäure  beschrieben 
Labe  ,  so  scheint  es  doch  zweckmäfsig  noch  auf  eini- 
ge zum  Gelingen  nütbige  Nebenumstände  aufmerk- 
sam zu  machen  und  zugleich  einige Sicberheitsmaasre> 
geln  anzugeben. 

In  eine  Glasröhre  von  etwa  einem  halben  Zoll 
Durchmesser  und  vier  und  zwanzig  Zoll  Länge,  die 
10  einem  Ende  zugescbmolzen  und  in  einen  etwas  ■ 


über  dai  rauchende  Wesen  der  Schürf  ehiiurc.      29 

Ezea  Winkel  gebogen  is*,  bringt  mao  gewaschene 
I  gat  getrocknete  Schwefelblumen  mit  raucheoiJem 
:a  im   Verhältnisse  1:5  zusammen,    jedoch  so, 
f  dafs  man  erst  mit  einem  Glasstäbchen  etwas  raucben- 
I  des  Wesen  in  rfen  offenen  Schenkel  hineinstopft,  dann 
eine  kleine  Menge  Schwefel  und  so  abwechselnd  fort. 
,  Manschmilzt  hierauf  die  Röhre  sogleich  zu.     Beige» 
wohnlicher  Stubenwärme  von  + 12°  bis  + 15°,  erfolgt 
Lüae  Vereinigung  nun  von  selbst.     Zur  Vorsicht  mag 
tan  jeden  Schenkel  in  ein  Spiralgewinde  von  Draht 
psteckeo.     Uebrigens  hat  man  sich  bei  entstehen- 
'  Explosion,  wenn   man  zu  schwache  Rühren  ge- 
r%äblt  haben  soihe,    nicht  etwa  blos  vor  umherge- 
sohleuderten    GlasstQckchen    zu    fürchten,    sondern 
noch    mehr    vor     herumspritzender    Schwefelsäure, 
wefswegen   es  gut,    wenn  man  die  Einwirkung  des 
rauchendeü  Wesens  auf  den  Schwefel  beobachten  will, 
I  wenigstens  mit  einer  vorgehaltenen  starken  Glasplat» 
I  te  die  Beobachtung  anzustellen.      Ein  Hauptvortheil 
dieser    ganzen  Verfahrungsart    aber  besteht    darin, 
(lafs  man  sich  ganz  entfernen  und  den  Apparat  sich 
selbst  überlassen  kann.     Nach  etwa  zwei  Tagen  be- 
reitet man  eine  Frostmischung  von  —  15°  R.     So- 
bald bis  auf  diesen  Grad  der  leere  Schenkel  erkaltet 
(vird,  beginnt  indem  andern  Schenkel,  worin  sich  nun 
jchwefelige  Säure  gebildet  hat,  die  braune  Saure  zu 
kochen.      Wenn  diefs  nachläfst  bringt  man  den  Schen- 
kel in  Wasser,  das  man  allmälig  bis  +  10°  B.  er- 
wärmt.     Wenn  die  Glasrühre  gleichmäfsig  stark  und 
rein  von  Bläschen  oder  eingeschmolzenen  Steinchen  ist, 
%a  kann  man-  nach  und  nach  das  Wasser,  indem  man  uif 
ter  den  angegebenen  Vorsichtsmaasregeln  die  AugMI 


30  JF    a     c     h 

scbüut:  bis  2u  +  60°  erwärmen,  wobei  aber  zu  I 
acbten  ist,  dafs  die  FrostmischuDg,  worin  der  am 
re  Schenkel  sich  befindet,  fortwährend  mindest« 
—  12°  R.  habe.  Wie  grofs  die  Spannkraft  der  Därt 
pfe  der  schwefligen  Säure  sey,  werden  wir  s 
im  folgenden  Paragraphen    sehen. 

Nach  beendigter  erster  Destillation  giefse  man 
das  Destillat  auf  den  erkalteten  Ruckstand  zurück. 
War  dieser  zuvor  bis  zu  +  60°  R.  erwärmt  worden 
und  kochte  er  bei  dieser  Temperatnr  nicht  mehr,  - 
so  wird  sich  das  Destillat  mit  diesem  braunen  Rück- 
Stande nicLit  mebr  vermischen.  Erkältet  man  nun  den 
ausgeleerten  Schenkel  wieder  bis  —  15°  R.  so  geht 
ohne  alle  angebrachte  Wärme  die  schwefelige  Säure 
bei  +  3°  über.  Begünstiget  wird  dieser üebergang, 
wenn  man  bei  dem  Füllen  der  Rühre  einige  kleine 
Stöckchen  Glas  mit  einbringt,  woraus  zugleich  der 
Vortheil  entsteht,  dafs,  wenn, ja  die  braune  Säure 
im  Kochen  unterbrochen  wird,  der  nächste  Anfang 
nicht  von  den  S.  20. erwähnten  heftigen  Stöfsen  beglei- 
tet, ist.  Gut  ist  es  um  die  schweflige  Säure  so  rein  als 
möglich  zu  erhalten,  die  ebenangeführte Rectißcatioa 
die  so  äufserst  leicht  von  Statten  geht,  einigemal  zu 
wiederholen. 

5.  S. 

Bestimmung  des  Luftdruckes  in  den  Rohren, 
\2m  den  Grad  des  Luftdruckes,  welchen  bei 
Bildung  der  liquiden  schwefeligen  Säure  die  Röhren 
auszuhalten  hatten,  näher  kennen  zu  lernen,  hatte 
ich  mir  ein  kleines  Instrument  aus  Glas  fertigen  las- 
sen. Dieses  bestand  aus  einer  calibrirten  starken 
«twas  weiten  Thermometerrühre  von  acht  Zoll  Länge,    ' 


über  das  rauchende  Wesen  da-  Schwefelsäure.     31 

ie  an  dem  einen  Ende  zugeschmolzen  war,  während 
■m  andern  eine  kleine  in  ein  feines  Haarröhrchen 
■sgezogene  Kugel  angeblasen  wurde.  Auf  bekann- 
(•Weise  ward  nun  in  die  Kugel  etwas  Quecksilber 
rbracbt.  Die  ganze  Länge  der  Bühre  wurde  lo 
lecbzebn  gleiche  Tbeile  getheilt,  so  dafs  die  Zahl 
1  zunächst  an  der  Kugel  stand,  und  die  Kugel  bei 
88"0i6'"  Barometerstand  genau  bis  an  die  erste  Ab- 
luog  mit  Quecksilber  gefülll,  *y  und  sogleich  in 
acbtzelin  Zoll  lange  und  einen  halben  Zoll  weite 
ihre,  die  an  dem  einen  Ende  zugeblasen  war, 
^bracht.  Darauf  wurde  die  Robre  sofort  in  ei- 
etwas  spitzen  Winkel  gebogen ;  in  den  nCfneo 
leokel  der  Rühre  stopfte  ich  rauchendes  Wesen 
Scbwefelblumen  in  einem  Verbäiinjsse  von  5:1 
Schmolz  denselben  unmittelbar  an  der  Lampe  zu. 
Leute  die  Röhre  neben  ein  Thermomeler  in  ein 
[Utes  Zimmer  und  beobachtete.  Die  gegensei- 
irkung  des  Schwefels  und  rauchenden  We~ 
erfnJgte  sehr  lebhaft  und  die  Spannung   der  ela- 


^::r 

ähnlichen   Inii 

mmentes   hat  Faradoy 

ich   bedient. 

!»fe«oM 

die    Betchrei 

UQg    tlie    er    in   aainar 

schon   S.  sr. 

..g.Kh 

UTI     AbhlDlJlu 

ng     d.yon     gi.bt .    ein 

V eilig    dunkel 

autüel. 

IcK   »ill   die 

e   Besclireibnng    In   der 

ninn   auch 

□idil  lefar  glücküchep 

doch  dfO   Worten    nach  Irenen  U«- 

bensuu 

ng  mittbeiUa. 

tvie  sie  sich  in  Äaj(nef' 

Archiv  B.  1. 

S.  102. 

betiodei.     „Di 

Manometer,   deren   ich 

mich  bedien- 

lt.  bib 

ich  an  der  L 

ampe    auj   GlurÖhren   g 

blasen,   «el- 

Ca,  EU 

Haarröhrchen 

amgeiogen,    und    t.1o  1 

rompelen  ga. 

(oriDl  wurden. Um  tie 

zu    uraduireD,   bediente 

ich   mich    ei- 

nei  gew 

i»en  Meoge  Merorium  ,  wniche  xu  ]e 

en  Grad  ge- 

bf.ticht 

wurde  ;  hUiauT  verschlof)  ich  dit  engme  Eod«  und 

liebte 

■ioige  Tropfe. 

Idetcurium  durch  d»  vr 

oiiere  hinein. 

fe    die 

em    Zuitande 

Yfuide    sie    lo    in     den 

Apparat    g« 

i»ch[. 

dafi  keine  de 

angewandten  Subitanx 

n  das  Mercu« 

kba  erreichen  konnte 

." 

32  Jf'     a    c    h 

stischen  FlQssigkeit  in  der  Röhre  stieg  nachund 
so,  dafs  das  Quecksilber  aus  der  Kugel  bis  134 
die    Thermomelerröhre    herabgedrückt    wurda 
+  14°  R.  Zimmerwärme,  wobei  indefs  die  Tei 
j-alurerhohung   in  i^nschlag   zu  bringen,   welch» 
der  Vereinigung  des    rauchenden  Wesi 
Schwefel  Statt  findet.      Dieselbe  Luft  also,  weicht 
28"0,6"'  einen  Raum  von  16  Theiien  der  calibri 
Thermomelerröhre  eingenommen  halte,  war  ni 
auf  2|^  2usammengeprefst,      Nun  verhält  sich  gel 
dem   Mariottischen  Gesetze,    der  Raum  umgek 
wie  der  Druck,    folglich  2f  :  lÖ  — 28"0.e"'::r 
wenn  wir  28"0,6'    als  einen  Atmasphürendrucl 
Einheit  nehmen:  soistS^:   16^1:^;  demnac 
37^6.     Die  Röhre  halte   daher  einen  sechsfa 
Atmosphärendruck  auszuhallen.     Su     diese  eini 
Berechnung  für  jeden  einzelnen  Fall  zu  führen 
es  nun  zweckmäfsiger  seyn,  bei  den  folgenden  ' 
suchen  blus  den  Grad  anzugeben,  bis  zu  xuelchem 
Ouecksilber  in  die  Röhre  herabgedröckt  wurdcj 
wie  gesagt  von  der  Kugel  abwärts  graduirt  war. 

In  Zeit  von  sechs  Stunden  hatte  sich  der  Sc 
fei  mit  dem  rauchenden  Wesen  vollkommen  zur  1 
nen  Saure  vereint  und  die  Spannung  der  Luft  in 
Rühre  war  r=  Uf°  bei  +  13°  Wärme. 

Am  folgenden  Morgen  brachte  ich  die  Rohr 
LabnrStorium  und  liefs  sie  2u  dessen  Xempei 
^1  +  5,4°  R.  abkühlen,  wobei  die  Spannung  nur 
11"  betrug.  Den  einen  Schenke!  der  Röhre 
welchem  sich  der  Druckmesser  befand,  bracht* 
darauf  in  eine  Frost  mischung  von  — 15°;  der  Inhal 
andern  Schenkels  kochte  und  destillirte  bei  der 


i  uher  das  rauchende  Wesen  der  Schvefehäure.     38 

len  Temperatur  des  Laboratoriums  Ober,  wSh- 

Drtickmesser  10**  Spannung  zeigte.     Nach 

ich  erwärmte  ich  den  Schenkel  mit  Wasser  von 

und  steigerte    vorsichtig   dessen  Temperatur 

60**.     Die  Spannung  in  den  Röhren  änderte 

'entg  and  war  üflers   etwas  unter  10°.      Doch 

Jch  hierbei  bemerken,  dafs  die  Frostmischung 

sniger   als   —  12°  R.    liatte.       Denn   sobald 

der  Frostmischung  befindliche  von  Cniner  in 

gearbeitete  sehr    empfindliche    Thermometer 

lesseD  Scale  jeder  Reaumursche  Grad  noch  un- 

bar  in  fünf  Theile  getheiit  ist)  bis  zu  —  12® 

len  war,    umgab  ich  den  Schenke)  mit  einer 

bereiteten  Frostmischung  von  —  15°  R.    Dar- 

so  wie  aus  dem  Umstände,  dafs  die  erbüh- 

itnperaiur  erst  dann  angewandt  wurde,  als  der 

Ite  Theil  der  schwefeligen  Säure  sich  schon  ge- 

R und  condensirt  hatte,  ist  es  zu  erklaren,  dafs 

tt,   bei  dieser  erhöhten  Temperatur  des  Schen- 

iworaus  der  letzte  Theil  der  schwefeligen  Säure 

>stilliren  sollte,  der  in  dem  andern  erkalteten 

kel  befindliche  Druckmesser   keine  vermehrte 

mg  zeigte.      Nach  beendigtem  Versuche  stand 

,  15,6°  R.   das  Quecksilber  im    Druckmesser 

4-°,  so  dafs  also  die  Luft  von   16  Theilen  au£ 

PammengedrOckt,  der  Druck  also  =.  4,36  At- 

lären  war. 

^raday  hatte  mit  seinem  Druckmesser  gefun. 
is  die  Spannung  hei  45°  F  (  +  5,77°  R.) 
itmosphären  betrug,  Wie  wir  vorhin  fanden 
(nein  Druckmesser  bei  -f  5,4°.  R.  auf  11**. 
ifl,  welche  sich  bei  einem  Barometer<;tande  von 

1  4,Cfc.».».F(>7'.  •B^f,H.i.(N,R.  B.  »0,  Hft,  1,)  ^ 


34 


rr 


28''0,6"' in  16  Theilen  befand,  war  also  auf  5  The)  N 
zusanimengeJrückt.  Nun  ist  5  :  16  =  1 : 3,2.  Fd  i 
lieh  istdieUebereinstimmung  so  gut  als  siegewHnsä  ^ 
■werden  mag,  besonders  da  Faraday  den  Baromet« 
stand  nicht  angiebt,  bei  welchem  sein  Druckmess 
verfertigt  wurde.  Uebrigens  sagt  Foradny;  „Dal 
Augenblick  des  Verscliliefsens  der  Röhre  die  gemei  'i 
Luft  Dicht  entfernt  werden  kann,  so  mufs  ohngefähi 
eine  Atmosphäre  von  der  Gegenwart  dieser  Luft  her- 
rühren, und  der  Druck,  welchen  die  schwefeligtL 
Säure  bei  45°  F.  ausübt,  beträgt  also  nur  ungefäbi 
2  Atmosphären."  —  Es  wirkt  aber  offenbar  aucl 
dieser  in  Abzug  gebrachte  Atmosphärendruck  zui 
Condensation  der  schwefeligen  Säure  mit. 

DaguteGlflSrühren,  beiF«7'at7flj'Äähnlicben  Ver 
suchen  mit  der  Kohlensäure,  einenDruck  von  36  A; 
mosphären  aushielten:    so  begreift  man  leicht,    dai". 
diö  Versuche,  von  welchen  bisher  die  Rede  war,  s« 
gefahrvoll  nicht  sind,    sobald  man  nur  vorsichtig !:■ 
Werke  geht. 

Man  sieht  übrigens  zugleich  aus  den  angefObi 
Beobachtungen,  welche  grofse  Verschiedenheit  J] 
nige  Grade  Temperaturunterschied  in  der  SpaoM 
des  aus  liquider  schwefeliger  Säure  sich  erheben 
Dampfes  veranlassen. 

§.6. 

fon  selbst  erfolgende  Veränderung  dergefiirh^ 

Säuren  Vogel's, 

Diese  ganze  Untersuchung  ist,    wie  angea^ 

wurde,  aus  eiuer  von  selbst,  in  hermetisch  versil 

ten  Rühren,  erfolgten  chemischen  Veränderung! 

Vorgegangen.    Dieser  Gegenstand  war  also  beson 


über  das  rauchende  JFcsen  der  Schvefthäure.     S5 

tverfolgen.       Es    wurden    daher   eina  ziemliche 

^abl  von  Rühren  za  verchiedenen  Zeiten  mit  rau~ 

äieBdem  Wesen  und  Schwefel  im  gehörigen  Verhüli- 

■  aitse,  gefüllt,    zugebissen    und   der  Zeit   Oberiassen 

ftbeils  aa  dunkeln  theils  an  hellen  Orten. 

LüTst  man  die  blaue  Säure  in  einer  zugeschtnolze- 

I  Den  Röhre  ruhig  am  zerstreuten  Tageslichte  stehen, 

D  geht  ihre  anfänglich  tief  blaueFarbe  nach  und  nach 

I  in  eine  lichtere  Ober «  und  nach  einem  bis  anderthalb 

maten  ist  die   blaue  Farbe  gänzlich  verschwunden 

eine  braunlich  gelbe  verwandelt.     Man  sieht 

nge  Flocken  von  ausgeschiedenem  Schwefel  in  der 

rjetzt  Aveit  flüssigeren  Säure  schweben.  Dieselbe  Ver- 

Länderung  scheint  noch  schneller  zu  erfolgen  in  dem 

^nenlichte.      Wenigstens  sah  ich  bei  einem  Versu- 

li  im  Sonnenlichte  schon  in  acht  Stunden  die  schö- 

I  Indigo  blaue  Farbe  dieser  Säure  in  ein  bräunliches 

Delb  übergehen,  während  sich  Flocken  von  Schwefel 

OSgeschieden  hatten. 

Merkwürdig  ist  es,   dafs  eine  Röhre,    worin 
iodestens   eine  Unze  blaue  Schwefelsäure  von  der 
bünslen  tief  blanen  Farbe  enthalten  war,  nach  und 
hofane  die  geringste  Abscheidung  von  Schwefel  ih- 
^arbe  änderte.  Die  tief  blaue  Farbe  wurde  immer 
äler  und  heller,   verschwand  endlich  ganz,    und  es 
trat  zuletzt  eine  ganz  schvrache  bräunlich  gelbe  ein. 
Noch  jetzt  nach  einem  halben  Jahre  ist  diese  Flüssig- 
keitvollkommen klar,  ohne  dafs  eine  Spur  von  Schwe- 
ll sich  abgesetzt  hätte.      Auch  hat  das  Fluidum  kei- 
-'iswegs  Diinnfliissigkeit  gewonnen,  so  dafs  Bildung 
■.m  schwefeliger  Saure  zu  erkennen  wäre.      Unmit- 
telbar oeben  dieser  Rühre,  in  demselben  verschlösse« 
t  3  ^ 


36 


rr   a   t   A 


seaen  dunkeln  Schrank«,    stand  eine  andere  Rq 
mit  blauer  Schwefelsaure,    welche  sehr  schnell  | 
Menge  Schwefel  in  Focken  absetzte ,    und  eine  s 
gelbbraune  Farbe  annahm.      Letzteres  ist  wie  gä 
der  gewöhnliche  Fall. 

Die  grüne  Verbindung  des  rauchenden  WeS 
mit  dem  Schwefel  verhält  sich  in  hermelisch  ' 
schicssenen  Rühren  der  bkuen  fast  gleich; 
ihre  scbüne  tief  grüne  Farbe  weit  schneller  insBrai 
Gber ,  unter  Abscheidung  von  Flocken.  Im  Sonq 
lichte  schien  auch  diese  Veränderung  schnell 
beigeführt  zu  werden ;  doch  reichen  meine  Verstig 
noch  nicht  ausi  um  hierbei  den  Einöufs  des  Lio| 
und  der  Wärme  gehörig  von  einander  zu  untersc] 
den,  weil  ich  auf  diesen  Gegenstand  erst  im  Ffl 
lingc  bei  schon  zunehmender  Wärme  des  SonneaU 
tes  aufmerksam  wurde. 

Die  Veränderung  aber,  welche  bei  der  brau| 
Verbindung  des  rauchenden  Wesens  mit  SchweFei 
hermetisch  versiegelten  Köhren  von  selbst  eiotif 
verdient  eine  ganz  vorzügliche  Beachtung.     Die  % 
kommen  klare  braune  Flüssigkeit  setzt  nämlicb,  tvfl 
sie  auch  nur  cbec  Nacht  ruhig  stehen  bleibt, 
deutliche,   federartige  und  büschelförmig  zusatr 
gehäufte  glänzende  Krystalle   von  Schwefelab. 
vorzüglich  im  Sonnenlicht  dem  Musivgulde    ahn) 
erscheinen  an  Glanz  und  Farbe.      Läfst  man  Jetzt  J 
braune  S<iure  durch  Neigen  der  Rubre,  von  den  Ü 
Stallen   ablaufen,    so  erscheinen    sie  bräunlich   | 
glänzend  ,  uhd  werden  durch  Abwaschen  mit  schU 
feiiger  Siiure  rein  schwefelgelb.    Höchst  wahrsclLcfl 
lieb  sind  diese  Krystalle   als  reiner  Schwefel  zu  I 


über  dat  rauchende  ffesen  der  Schwefehtiurt.     tij 

doch    erschwert    die  Kleinheit   derselben 
f  krjstaJIographiache  Untersuchung, 

$■7. 

F  ^erhalten  des  rauchenden  TVesens  zum  lodin, 

"Bussf  fagt  in  seiner  Abhandlung  über  die  rau- 

I  chende  Schwefelsäure,  da  wo  er  ihre  Verbindungen 

ImitSchwefel erwähnt,  denBeobachtuopen  Vogei'sliA- 

I  geades  bei:    „lodin  wird  gleichfalls  von  wasserloser 

diwefelsäure  aufgelöst   und    giebt    eine   grünblaue 

ifiüSUQg." 

Es  schien  mir  der  Mühe  werth  zu  untersuchen, 
^  cbnicht,  wie  mit  Schwefel,  so  auch  mitlodin  mehrere 
Verbindungsstufen  des  rauchenden  Wesens  Statt  fin- 
den, Daher  brachte  in  den  einen  Schenkel  einer  knie- 
iörmig  gebogenen  und  an  einem  Ende  zugeschmoUenen 
Glasröhre  einen  Gran  lodin  und  in  den  andern  zehn 
Uran  rauchendes  Wesen.'  Cie  Röhre  wurde  jetzt 
«:hnell  zugebissen  und  blieb  über  Nacht  in  einem 
Schranke  bei  +  3  bis  +  4°  B.  ruhig  stehen,  und 
/'var  in  einer  solchen  Stellung,  dafs  beide  Sehen- 
itfl  nach  unten,  der  knieförniige  Thcil  der  Röhre 
.iner  nach  oben  gekehrt  war.  Am  folgenden  Morgen 
■j1i  ich  in  dem  Knie  der  Röhre  eine  zähe  dtatlcclbvmine 
Materie.  Das  in  dem  einen  Schenkel  befindliche  lo- 
-.-.n  wurde  fiber  einer  WeingeJsllampe  erwärmt,  um 
ks  gleiclifürmig  in  demselben  zu  verlheilenj  dann  er- 
vjrmte  ich  den  andern  Schenkel,  in  welchem  sich  das 
-uchende  Wesen  befand  und  trieb  es  inDampfgestalt 
;u  dem  lodin  hipüber.  Es  bildete  sich  anfänglich  je- 
I  neerwühnte  dunkc/braiuic  iViaterie,  die  aber  nach  und 
h,  je  mehr  tauchendes  Wesen  überj^iug,  io  ein« 


96 


ir     a     e     h 


herrlich  grüne  krystallioische  Masse  verwandelt 
de.     Diese  Masse  wurde  bei  +  30°  R.  flüssig  ohi 
fälir  wie  Oel,  krystallisirte  aber  schoa  bei  +  10' 
in  haarfürniigen  BDscheln. 

Es  wurden  darauf  sechs  Gran  lodin  in  den 
nen  Schenkel  einer  Röhre,  in  den  andern  sech: 
Gran  rauchendes  Wesen  gebracht.  Die  Rühre  bl 
in  derselben  Stellung  wie  die  erste  stehen. 
groCsteTlieil  des  lodins  war  am  folgenden  Tage, 
bei  dem  ersten  Versuche,  eine  zähe  ihinkelbrc 
se  geworden;  jedoch  derjenige Theil  des  raucbei 
Wesens,  der  dem  lodin  am  nächsten  war,  hatte 
schön  Wflit  gefärbt.  Jetzt  erwärmte  ich  den  Sehen] 
der  Rubre,  in  welchem  sich  die  Säure  befand 
brachte  sie  Zu  dem  lodin  hinüber.  Es  entstand 
gleich  die  Vereinigung  bei  einer  Temperatur  von  nl' 
wa  +  25°;  das  erhaltene  Dickflßssige  war  undnti 
sichtig,  in  dünnen  Lagea  von  blaiigvüner  Farbe 
krystallysirte  bei  +  8°.  Bei,+  20°  fing  diese  Vi 
bindimg  an  flüssig  zu  werden,  schmolz  voUkomi 
bei  +  30°  und  kochte  bei  +  86®  R.  in  einer  zu 
Sem  ifersuch  bereiteten  Sahlauge.  Bei  dieser  Tei 
peratur  hatte  sie  die  schönste  dun^f^^/uu?  Farbe  ui 
eine  Consistenz  wie  Oel ;  das  rauchende  Wesen  gii 
dabei  vollkommen  farblos  über  und  legte  sichkrysti 
linisch  in  dem  durch  eine  Frostmischung  erkäheielB 
Sohenkel  an.  Man  sieht  hieraus,'dafs  die  hlauclQÜlt- 
verbindung  die  Mittelstufe  zwischen  der  grüne?},  udcl 
iraunfn  bildet,  von  denen  die  grüne  am  meisten  ■; 
die  braune  am  wenigsten  rauchendes  Wesen  enthält 
Als  daher  ein  Antheil  Säure  übergetrieben  war,  ging 
die  blaue  Farbe  der  kochenden  lodin -Schwefelsäurflj 


über  das  rauchende  Wesen  der  Sc/iwefihäure.      89 

»weise  aus  Blau  ia  Braun  über;  erst  jetzt  fing 
odin  an  mit  überzugehen,  welches  sich  aber  dem 
beoden  Wesen  als  eine  schivarzblaue  krystalli- 
le  Kruste  anlegte.  Bei  +  25®  vereinten  sich  die 
ibieden  gefärbten  krystalhnischen  Schichten  wie- 
KU  jener  beschriebeneu  hlaugrüncn  Verbindung. 
Tfach  einem  Monate  war  diese  Verbindung  nicht 
■  krystaJlinisch  bei  +  8°,  sondern  dickflüssig 
»yrup;  die  Farbe  hatte  sich  jedoch  nicht  gean- 
bnd  gab  bei  der  Destillation  blos  farbloses  rau- 
les  Wesen.  In  der  Kälte  (meine  Frostmischung 
—  12°  R.)  krystallisirte  sie  wieder,  und  vec- 
;  dann  selbst  noch  bei  Frühljogs-Temperülur 
^eit  lang  in  diesem  krystallinischen  Zuslande- 
Um  die  grüne  Verbindung  darzustellen  brachte 
icbzig  Gran  rauchendes  Wesen  mit  vier  Gran 
ia  eine  zweischenkelige  Rühre  und  erwärmte  die- 
bis  +  £5?.  Es  erfolgte  die  beabsichtigte  lierr-  | 
[Töne  krystallinische  Verbindung,  die  bei  der'fl 
lUtioQ  dieselben  Erscheinungen  wie  die  blau-,  ^ 
(darbot.  Diese  Verbindung  hat  sich  bis  jetzt, 
bnnahe  einem  halben  Jahre,  nicht  verändert. 

5.  8.  ., 

\alteri   des  rattchenden   JVesens   SH  loäin  und _^^ 
Schwefel.  '  JB 

I3  sowohl  Schwefel  als  ledin  mitdem  rauchenden   ■ 
der  Schwefelsäure,  blaue,  grüne  und  braune ^J 
ndurgeo  bilden:  sofragteessicb,  welche  Verbin-      ' 
entsteht,  wenn  loHiu  und  Schwefel  gleichzeitig 
iva  rauchenden  Wesen  zusammen  kommen, 
[ch  nahm  daher  lodin  und  Schwefelblumen  von 
zwei  Gran    und  brachte  diese  in  den    einen 


40  W     a     c     7. 

Schenkel  einer  gebogenen  Hühre,  während  ich  ind 
andern  vierzig  Gran  rauchendes  Wesen  gab,  und« 
Kuhre  zuschmolz.       Am  folgenden  Tage  hatte    t 
Schwefel  eine  kermesrothe  Farbe  angenommen,   w 
pulverig  und  der  gröfste  Theil  des  lodins  lag  noch  i 
verändert  neben  demselben.     Den  Schenkel  der  Rj 
le,  in  welchem  sich  lodin  und  Schwefel  befanden,  kS 
te  ich  jetzt  bis  — 10°  ab  und  liefs  die  rauchende  S& 
re  in  Dsmpfgestalt  in  denselben  übergehen.     Es  eo 
stand  eine   sehr    lebhafte    Einwirkung.     lodin    t 
Schwefel    schmolz    zus|mmen,    es  bildete    sich 
höchst  dünnÜDssiges  rothbraunes  riuidum,  das  w2l 
rend  die  rauchende  Säure  überging  in  kochender  I 
wegung  war,      Kach  und  nach  hörte  die  heftige  Eia 
■Wirkung  auf,  das  Flüssige  wurde  braun,  endlich  t 
alle  Säure  übergegangen  war,    braungrün,  und  kr]M 
Stallisirte,  unter  fortdauernder  Einwirkung  derFroi 
mischung,  zu  einer  braungrünen  Masse. 

Nach  Verlauf  eines  Monats  war  diese  Verbj 
düng  zu  einer  sehr  schön  grünen  Flüssigkeit  zerSä 
sen ,  die  aber  in  der  Kälte  wieder  krystallisirte.  S 
■wärmt  man  den  einen  Schenkel,  in  welchem  die  FlQ 
Cigkeit  sich  befindet,  so  geht  in  den  andern  erkäll 
ten  Schenkel  ein  farbloses  Fluidum  ^deiti  Anseh 
nach  schwefelige  Säure)  über.  Der  Rückstand  c 
schien,  je  nachdem  die  Destillation  längere  oder  kC 
zere  Zeit  fortgesetzt  wurde,  braun,  Wow  oder  ' 
CiefsC  man  das  Destillat  zurück,  so  vereinigt  es  sii 
mit  dem  Rückstande,  und  stellt  die  ursprünglicl 
schon  grüne  Flüssigkeit  wieder  her.  Diese  scheint  sii 
unverändert  zu  erhalten ;  wenigstens  konnte  ich  na; 
einem  halben  Jahre  keine  Veränderung  wahrnehme 


Hier  das  rauchende  Wesen  Jer  Schwefelsaure.     4 1 

Hier  baben  wir  also  eine  neue  Methode,  die 
sebwefejige  Säure  mit  loJin  zu  vereinen,  durch  Ver- 
nittelung  des  rauchenden  Wesens  der  Schwefelsaure. 
Eine  andere,  bei  welcher  der  Alkohol  das  Band  zwi- 
tben  lodin  und  schwefeliger  Säure  ist,  tiat  uns  Diibe- 
i««-*)  schon  gelehrt.  Dieser  an  interessanten  Ent- 
deckungen so  reiche  Chemiker,  sättigte  nämlich  ab- 
soluten Alkohol  mit  schwefeJigsaurem  Gase  und  brach- 
le  mit  diesem  lodin  in  Berührung.  Letzteres  löste  sich 
weit  schneller  und  in  grüfserer  Menge  als  in  reinem 
Alkohol  zu  einer  braunen  Flüssigkeit  auf,  die,  dem 
Sonnenlicht  ausgesetzt,  Schwefel  ja  ^  Zoll  langen 
Prismen  absetzte. 

«.    9. 

J^erlialten  des  rauchenden  JTesens  zur  Kohle, 
Strent  man  frisch  geglühte  und  gepulverte  Koh« 
le  aufrauchendes  Wesen,  so  entsteht  ein  Geknister 
dem  ähnlich,  wenn  Kochsalz  auf  glühende  Körper 
j;estreut  wird;  nach  und  nach  zerfliefst  das  rauchen- 
de Wesen  unter  Einwirkung  atmosphärischer  Feuch- 
tigkeit, und  es  verbreitet  sieb  der  Geruch  nach 
ivrefeltger  Säure. 

Um  das  Verbalten  der  Kohle  in  augeschmoUe- 
!D  Röhren   zu   versuchen,    brachte   ich  zwä  Gran 
isch  geglühtes  Kohlenpulver  in  den  einen  Schenkel 
einer  gebogenen  Röhre  und  in  den  andern  lierz/^Grao 
tauchendes  Wesen.     Letzterer  wurde  erwärmt  und 
'ii\a  Inhalt  in  Dampfgestalt   in  den  andern  kühl  ge- 
haltenen Schenkel    hinüber   getrieben,    in    welchem 
''üe  Kohle  sich  befand.     Es  zeigte  sich  keine  Einwir- 
l^ung,  und  selbst  «Is  ich  das  rauchende  Wesen  hier* 
iDööereintr  lut  pneninttitcheii  Cbsmie.   Tbl.  V.  S.  72. 


42  }F     a     c     h 

auf  gemeinschaftlich  mit  der  Kohle  erwärmte,  sul 
mirte  es,  ohne  dem  Ansehen  nach  verändert 
seyn.  Es  ist  der  Beachtung  werth,  dafs  Schwe 
(der  eben  so  wie  Kolile  in  niederer  Temperatur  vi 
nig  Anziehung  zum  Oxygen  zeigt)  so  leicht  das  r< 
ohende  Wesen  zersetzt  und  zur  Bildung  von  schwel 
liger  Säure  Veranlassung 'giebt,  während  die  Kol 
diefs  nicht  vermag,  wenn  nämlich,  wie  angefüh 
wurde,  alle  Feuchtigkeit  ausgeschlossen  ist.  Uehj 
gens  soll  dieser  Versuch  noch  in  höherer  Temper. 
tur  wiederholt  und  weiter  verfolgt  werden. 
§•   10. 

Bestimmung  des  Scfimelzpnnctes  des  rauchenden 
,  Wesens. 
Da  es  mir  lediglich  darauf  ankam,  den  Schmel; 
punct  des  möglichst  wasserfreien  rauclienden  W( 
sens  zu  bestimmen:  so  wandte  ich  zu  diesen  Versi 
chen  den  zuerst  Qbergehendea  Antheil  des  rauche) 
den  Weseas  an,  der  in  Baumwolle  ähnhchen  Flock^ 
krystallisirt.  Hiervon  brachte  ich  ungefähr  ein 
Drachme  in  eine  vollkommen  ausgetrocknete  Gla] 
röhre,  die  an  einem  Ende  zugeschmolzen,  am  aq 
dern  aber  zu  einem  feinen  Haarröhrchen  ausgezogei 
wurde,  um  einerseits  das  Eindringen  von  Feuchtia 
keit  möglichst  zu  verhüten,  auf  der  andern  Seit 
aber  doch  vor  dem  Zerreifsen  der  Röhre  gesicher 
zu  seyn.  Diese  Röhre  nun  stellte  ich  nebst  einen 
Thermometer  in  ein  Gefäfs  mit  Wasser,  welche] 
durch  eine  Weingeislflamme  erwärmt  wurde.  B^ 
etwa  +  50°  R.  gewann  das  rauchende  Wesen  ein 
Ansehen,  wie  angefeuchtete  Baumwolle,  und  erst 
nachdem  das  Wasser,  worin  sich  die  Röhre  befand» 


über  das  rauchende  Tresen  der  Suhw^chäure.     43 

eioe  Zeit  lang  im  lochenden  Zustand  erbalten  wor* 
Aeay  Bug  (iie  Masse  aa  theilweise  zu  einer  farbl'o- 
sea  Flüssigkeit  zu  schmelzen,  die  weit  dünnßilssigec 
als  Scfawefelsäurehydrat  war,  während  zu  gleicher 
Zeit  eio  lebhafter  Strom  von  Dämpfen  aus  demHaatr 
röhreben  hervorbrach.  Es  scheint  demnach  erst  bei 
+  80*  R.  der  wirkliche  SchmeJzpunct  des  rauchen- 
den Wesens  einzutreten,  eine  Angabe,  die  aller- 
dings abweicht  von  denen  Vogd's  und  Busf^^s,  wel- 
che jedoch  nicht  so  sorgfällig  bemQht  waren,  den 
Einfliifs  atmosphärischer  Feuchligkeit  abzuhahen. 
Noch    vollkommener   abgehallen    war  diese    aimos- 

^pharische  Feuchtigkeit  bei  einem  andern  Versuche, 
welcher    mit    den  Krystallen   angestellt  wurde,    die 
sich  aus  dem  Destillate,   wovon  S.  17.  die  Rede  war, 
bei  —  18°  R.  abgesetzt  hatten.     Ich  gofs  namÜch 
die  überstehende,    bei    diesem  Kältegrade  bekannt- 
lich nicht  krystalüsirende,  schweflige  Säure  von  den 
ausgezeichnet  schönen  und  reinen  Krystallen  des  rau- 
cfaenden  Wesens  ab  und  in  den  andern  Schenkel  zu- 
lOck.     Nun  wurde  dieser  mit  Schnee  erkältet,  wah- 
rend ich  jene  Kryslalle  bis  auf  +  40°  R.  erwärmte. 
Bei  dieser  Temperatur  gewann  die  vorher  undurch- 
sichtige krystallinische  Masse  ein  opalisirend  durnh- 
^^tpheineodes    Ansebn,    ohne     jeduch     geschmolzene 
^lEropFeQ  zu  zeigen.     Bei  H'  60°  R.  aber  schmolzen 
^^BeseKrystalle,  wiewohl  nurtheilweise,  zu  einem  sehr 
TdOnnHüssigen  atherartigen  Liquor,  von   voUkumme- 
I    iierFarbloSigkeic  und  ausgezeichneter  Klarheit.  Schon 
l    der  erste  Anfang  der  Schmelzung  war  aber  sogleich 
von  so  lebhafter  Dampfentwickelung   begleitet,  dafs 
Theile  des  rauchenden  Wesens    mit  einer  Art  von 


44  jy     a     r     h 

Explosion  in  die  Höhe  geschleudert  wurden.  M 
sieht,  wie  nahe  der  Punct  der  Schmelzung  und  Vi 
dampfuDg  bei  dem  rauchenden  Wesen  an  einander  1: 
gen.  Eben  daher  ist  es  schwer,  die  ganze  Mai 
flüssig  zu  erhalten,  sondern  man  erhält  blos  eini 
geschmolzene  Tropfen,  die  volIkQmmen  wasserkl 
und,  wie  gesagt,  bei  weitem  diinnßüssiger  erseht 
nen,  als  concentrirte  Schwefelsäure,  obwohl  sie  c 
concentrirteste  darstellen. 

Das  zuletzt  angegebene  Verfahren  kann  als'n 
Methode  betrachtet  werden,  flüssige  u-as^erlose Seh 
JeUäure  in  ganz  reinem  Zustande  zu  erhalten  ,  wei 
man  anders,  eben  wegen  der  höheren  Teniperatu 
nicht  den  Einflars  der  schwefeligen  Saure  furcht« 
will,  zu  welcher  in  niederer  Temperatur  das  ra 
chende  Wesen  allerdings  eine  ungemein  starke  A 
2iehung  hat.  Bekannt  ist  es,  und  J!?U55^  sowohl  i 
Eisio  machen  besonders  aufmerksam  darauf,  d( 
seihst  ganz  rein  scheinende  Krystalle  der  trockni 
Schwefelsäure  sich  gewöhnlich  durch  unwägbare  Bi 
mischung  organischer  Stoffe  in  eine  braune  Flüssl 
keit  verwandeln,  und  dafs  solches  immer  geschieh 
wenn  diese  Krystalle  an  atmosphärischer  Luft  zi 
6iefsen.  Man  kann  daher  mit  Hecht  sagen ,  d. 
roch  sehr  wenige  Chemiker  einen  Tropfen  reim 
Schwefelsäure  gesehen  haben. 

$.  11. 

J^acJuri! gliche  Bemerhmgen. 

Die  vorhergehende    Untersuchung  ist  als    e!i 

noch  unvollendete  zu  betrachten ,    bei  welcher  nt 

mand  mehr  fahlen  kann,  was  noch  zu  thun  übrig ii 

als  der  Verfasssr  selbst.     Nicht  einmal  über  dasspei 


f. „. 

'  raday- ^  l,i2,  Bkäs)'~  1,45  setzt,  wobei  jedoch  ba- 
jlimmle  Angaben  der  Temperatur  fehlen,  bei  wel- 
cher diese  Gewichtsbestimmungen  gemacht  wurden, 
sowie  Versuche  über  das  Gesetz  der  Ausdehnung  und 
Zusammenzieiiung  dieser  Flüssigkeit  in  verschiede- 
nen Temperaturen)  wage  ich  mich  auszusprechen, 
weil  mir  bei  mancherlei  Versuchen  hierüber  Er- 
Gchetiiungen  vorkamen,  die,  wenn  nicht  Zufällig- 
keitea  im  Spiele  waren,  weiter  verfolgt  zuwerdea 
Terdienen.  Es  ist  hier  von  einer  Arbeit  die  Rede, 
welche  an  Wintertemperalur  gebunden  ist.  Der 
vorige  Winter  war  ihr  allerdings  eine  Periode  lang 
günstig;  aber  dennoch  trat  gelinderes  Wetter  ein, 
ehe  alle  die  beabsichtigten  Untersuchungen  durchge* 
fahrt  werden  konnten.  Ich  werde  diesen  Gegen- 
Itand  im  nächsten  Winter  wieder  vornehmen  und 
reihe  hier  nur  einige  Bemerkungen  an,  die  iheils 
von  selbst  sich  darbieten,  theils  aus  den  Unterhal- 
tungen über  diese  Versuche  im  physikalischen  Semi* 
nar  zu  Halle  hervorgingen, 

1)  Ich  habe  bei  den  Destillat  Jons  -  Versuchen  der 
gefärbten  Säuren  Vogel's  eines  braunen  Röckstandes 
erwähnt,  der  sich  mit  dem  Destillate  der  blauen, 
gräaeo  und  braunen  Seh  ivef  ei  säure  nicht  vermischen 
liefs,  oder  sich  wenigstens  fast  augenblicklich  von 
demselben  wieder  abtrennte.  Dieser  Rückstand  hat- 
U  völlig  das  Ansehen  und  die  Consislenz  der  brau- 
Kn  gemeinen  Schwefelsäure;  und  die  erwähnte  Ei- 
^nscfaaft  demselben  sich  nicht  mit  dem  Destillate  zu 
Vermischen,  spricht  dafür,  daf?  derselhe  eine  ge- 
trühnhcbe  wasserhaltige  Schwefelsäure  war,   die  sich 


ülicr  dus  rauchende  fVfsen  der  Schwe/'clsi'iure.     45 


46  rr  a   c   h 

nach  Bitsxy's  Versuchen  nicht  mit  der  tropfban 
schwefetigen  Säure  mischen  lafst.  Jedoch  mufs  .i 
bemerken,  dafs  bei  dem  Drucke,  welchem  die  sehn 
feiige  Säure  in  den  geschJossenen  Rühren  ausgeset 
ist,  allerdings  eine  grufsere  Quantität  dieser  Sau 
von  jenem  wasserhaltigen  Rückstände  aufgenomm 
wird,  als  unter  gewöhnlichem  Lufidrucke,  von  der 
Kntweicbung  das  an  mehrern  Stellen  erwähute  Auf  \i^ 
len  des  RiSckstande»  beim  Oeffnen  der  Röhre  herrüfai 

Aber  woher  soll  ein  Wassergehalt  dieses  brj 
nen  Rückstandes  abgeleitet  werden  ?  Leicht  ist  er 
erklaren,  wenn  eisartiges  rauchendes  Wesen  genoi 
men  wird.  Wie  aber,  wenn  dieRöhren  mit  getroc 
neten  Schwefelblumen  und  mit  asbestartiger  raucbl 
der  Säure  gefüllt  wurden,  worin  Bussy  blos  0,01 
zuiVillig  adhärirendes  Wasser  finden  konnte?  I! 
Sache  verdient  weiter  verfolgt  zu  werden. 

Z.  Eben  so  sind  auch  VogeTs  Versuche  all 
Einwirkung  des  rauchenden  Wesens  auf  Phospbc 
welche  Bitssy  ganz  unbeachtet  gelassen  hat,  wied 
aufzunehmen.  Da  nämlich  nach  Fourcroy's  und  Va 
qaeUn's^)  Untersuchung  Phosphor  die  SchwefelSä 
re  nicht  vollkommen  zersetzen,  sondern  sie  blos* 
schwefelige  Säure  umbilden,  letztere  aber  nicht  v^ 
Ter  verändern  kann:  so  ist  es  auffallend,  dafs  na 
Vogels  Erfahrung  Phosphor  das  rauchende  Wes 
gänzlich  zersetzt  und  Schwefel  in  Menge  abschejdi 
lind  ebenso  in  Berohrung  mit  blauer  Schwefelsäa 
sich   unter   Schwefelabscheidung  entzündet.     Seh 

•J  S.  Journ.  de  Idcoh  potytechn.  eahUrlV.  S.449.  oder., 
naifi  de  Chimie  et  de  Physiqac  1\  XXIV.  S.  229.  üb. 
i  CreU't  chemiccben  Anaalen  ISOO*  B,  £.  S.  313,  u,  Sl4 


über  das  rauchende  Tfesen  der  Schvcfehäure.     47 

Vogel  hält  es  daher  für  möglich,  dafs  Phosphor  mit 
rauchendem  Wesen  sich  wirklich  verbinde,  und  die« 
seVerbfodung  blos  durchFeuchtigkeit  zersetzt  werde 
UDler  Schwefelabscheidung.  Durch  Versuche  in  her- 
metisch verschlossenen  Röhren,  wo  wenigstens  alle 
atmosphärische  Feuchtigkeit  abgehalten  wird,  läCst 
sich  vielleicht  hierüber   entscheiden. 

3.  An  die  Versuche  mit  lodin  müssen  sich  nun 
auch  einige  mit  Brom  anreihen,  an  deren  Ausführung 
ich  im  vorigen  Winter  gehindert  wurde. 

4.  Vorzüglich  wichtig  aber  ist  es,  eine,  schon 
atis  dem  Jahre  1819  stsminende,  höchst  interessanle 
Beobachtung  weiter  zu  verfolgen,  welche  Biissy  in 
seiner  Preisschrift  unbeachtet  gelassen  hat.  Es  kann 
nSmlich  gewöhnliche  weifse,  sogenannte  englische 
Schwefelsäure  schon  bei  dem  Processe  der  Destilla- 
tion zum  Theil  in  rauchende  umgebildet  werden  , 
worüber  JohnJulin,  Apotheker  in  ho,  eine  brief- 
liche Nachricht  an  Trommsdof^  mittheilte,  welche 
dieser  berflhmte  Chemiker  in  seinem  Neuen  Journal 
der  Pharmacie*}  bekannt  machte.     Jolin  Julin  ver- 

ichte  nämlich,  ob  die  mit  Arsenik  verunreinigte 
iwefelsäure  durch  Destillation  sich  vollkommea 
inigen  lasse.  Zu  diesem  Zwecke  wurde  auf  eino 
Ibe  Unze  weifsen  Arsenik  ein  und  ein  halbes  Pfund 
iglische  Schwefelsäure  in  eine  Betorte  gebracht, 
iiKt  aus  dem  Sandbade  destillirt.  Die  Destillation 
(lauerte  2  Tage,  und  nachdem  ohngefahr  1  Pfund 
Schwefelsäure  obergegangen,  setzte  sich  eine  uci- 
[iteutlich  krystallisirte  Masse   im  Retortenhalse   an , 

•)  Trommtdarff'i  N.  Joum.  A,  Pbarm.  Loipeig  1819.   B.  HL 
Sl  S.  S.  539. 


1 


48 


7r     a     c     h 


die  weirse  erstickende  DämpFe  in  der  Luft  aasstin 
sich    übrigens    wie    wasserfreie  Scliwefelsäure 
hielt,    ohne    die    geringste    Spur    Arsenik.      Hil| 
bei    bemerkt  lulin,    dafs    ihm    zwei   Versuche   i 
se   Siibslanz  \«ieder  zu  erhalten    mifsglücktei 
er  nicht  im  Slanda  war  die  Bedingung  zum  Gelingen 
nes  ersten  Versuches  genau  zu  erforschen,    C.G.Giä 
iin  aber  machte  In  neuerer  Zeit  dieselbe  BeobachtuJ 
wieder,   und  es  gelang  ihm  auch  seine  Et  fahrung  zJ 
Versuche  zu  erheben  und  darzulhun,  dafs  der  Erfci 
von  lang  anhaltender,    jedoch  nicht  bis  zum  Siedi 
puncte  der  Schwefelsäure  steigender,  Erhitzung 
,  hänge,  und  die  Erscheinung  an  eine  bestimmte  leJi 
zu  überseilende  Zeitperiode  der  Destillation  gebundi 
sey.     Bei  der  grofsen  Anziehung,  welche  die  Seh 
feisäure  zum  Wasser  bat,     wird  man  wohl  schvi 
]ich  glauben,  dafs  ihr  durch  blofse  gelinde  Destillalij 
Cf?fe*  Wasser  entzogen  werden  könne.     Und  denni 
hat  Gmelin  nicht   blos  eisartige  (wasserhallige)  n 
chende  Säure,  sondern  auch  asbeslarlige  (wasserfreie] 
Schwefelsäure  auf  diesem  Wege  gewonnen.      Man  le- 
se die  Beschreibung*)  seines  interessanten  Versuches 
selbst,  die  ich  wörtlich  hieher setzen  will: 

„Ich  habe  gefunden,  dafs  in  einer  gewissen  Pe^ 
lioJe  der  DesnUaiion  der  nicht  rauchenden  (Si 
nannten  englischen)  Schwefelsäure,  sich  rauche 
Säure  bildet.  —  Ich  erhitzte  nämlich  in  einem  De' 
Stillationsgefäfse  6  Pfd.  29  Loth  englischer  Schwefel- 
säure von  einem  specißschen  Gewicht  von  1,8435  bei 
+  iO,5*  R.  welche  an  der  Luft  nicht  im  mindesten 
ruichtp.  Die  Säure  kam  dabei  nie  ins  Kochen,  di« 
'  ;   fosaf-i'-'f''  ÄonAeu  der  Pbjiik  ß.  U.  419, 


Hier  das  rauchende  Tfesen  der  Schwefelsäure.     49 

toperatur  der  Luft  war  O**  R.     Nachdem  4  ÜDzen 
wefelsäare  tlberdestillirt  wareo,  welche  stark  nach 
(»efeliger  Säure  roch,    wurde  die  Vorlage  ausge- 
,   gereinigt  und  von  neuem  vorgelegt.       Als  uun 
der  8  Unzen  Säure,  weJche  fast  ganz  geruchlos  war, 
Bber  destilUrt  waren,    füllte  sich  die  bislierganz 
rchsichtig  gebliebene  Vorlage  plötzlich  mit  Däm-i 
Man  entfernte  sie,    und  legte  eine  anders 
tkommen  trockene  Vorlage  vor,   welche  jetzt  mit 
Blofsenem  Eis«  umgeben  ward.       Es  condensirta 
lua  in  derselben  tlieiis  eitiKwci/seunäuj-cfisichligej 
■Ts  eine  IryslalJisirle  durchscheinende  Säare.      Eia 
■Ber  Theil  der  festen  Saure  fand  sich  im  Hals  der 
brte.      Die  fasle  Säure  rauchte  ganz  aufserordent- 
Kstark  an  der  Luft,    ganz  wie  die  aus  Nordh^user 
■iolül  dargestellte,    blieb  noch  bei  +  1^°  f^st* 
izeigte  keinen  Geruch  nach  schwefeliger  Säure.*) 
pörde  sie  mit  einer  gewissen  Menge  von  Schwefel 
■iQ  einem  mit   eingeriebenen  Glasstöpsel   versehenen 
Clägchen  zusammengebracht,    so    bildete    sich  eine 
Ine    Verbindung    von   der    Farbe    des    Salzsäuren 
romoxyduls,  und  es  entwickelte  sich  etwas  schwe- 
k^anres  Gas.    Wurde  diese  grüne  Masse  mit  Was- 
iDtlich  das    raiictiendo  Weien  der  Nordhiuiuf 


1  Um 


urch 


veil'il 


liichu 


|»n  Süuia  bei  dem  tauchenden  W«seu  (wozu  daiselbe  ■!• 
\e%A\nffl  lehr  grofse  Aniiebung  hat)  als  wesentliih  lu  bo- 
Vichltn.  weit  er  ans  dem  raucbenden  Wetsn  dei  ticbii* 
ichen  Viiriolöli  (Ten  tchwefelige  Saure  enivtelchea  sali, 
WMO  er  emen  Anllieil  W.uer  beifHgie  (vgl.  S.  18  ) ,  wobo; 
die  krjilallliine  Säma  in  cemeiDe  Scliyvefeliiäiira  umga. 
«indeit  norde;  «,  Fonrcrof's  Abhandlung  über  das  rdu* 
e1iet..le  Wasto  des  saclitischea  Viiriolüli  la  dea  Meinoli 
l'Maäeial«  des  Saiencct  1783.  Paris  17S8.  S.  3S3> 
«■Cb<^i.Fkri,iBi7.H.J-(H-a.D-i*.Iirt.i-)  4 


^^^•«■cbv 


50 


ff 


ser  in  BerQhrung  gebracht,  so  fand  eine  aufserordent— 
liehe  Erhitzung  Stall ;  es  bildete  sich  viel  schwefeliga 
Säure  und  es  setzte  sich  Schwefel  ab.    Bei  Wiederho- 
lung dieses  Versuchs  mit  derselben  Säure  erhielt  icia 
dasselbe  Resultat.      Uebrigens  kann  man  leicht  den 
ZeitpuBCt  übersehen,   in  weichem  diese  rauchenda 
Säure  sich  bildet.      Bei  den  angeführten  Versucheo 
bildete  sie  sich  erst  in  der  ersten  HäUte  des  driltea 
Tages  (in  den  zwei  ersten  Tagen  halte  man  von  Mor- 
gens früh  7  Uhr  bis  Nachts  9  Uhr  das  Feuer  im  Ofu 
erhalten)  und  ihre  Bildung  war  nicht  länger  als  oHb 
gefähr  eine  halbe  Stunde  hindurch  zu  bemerken."  j 

Man  sieht  dafs  Giflclin  "die  hrystallisirte  i 
tcheinende  Säurt  und  die  weiße  undurchsichtige  ut^^ 
Scheidet;  letztere  ist  als  die  wasserleere  zu  betrag 
ten.  Wodurch  aber  wurde  dieser  krystallinische  I 
slandderSchwefelsäiweherbeigeführt?  — ■  Durch  i 
haltende  gelinde,  beinahe  zumKochen  steigende,  abu 
diesen  Punct  nie  erreichende  Erwärmung.  „Denn 
wahrscheinlich",  fügt  GmeUn  bei,  „bildet  sich  kcj 
rauchende  Säure,  wenn  die  Flüssigkeit  in  der  Rat 
te  zum  Sieden  gebracht  ist.** 

Auf  dem  gewöhnlichen  Standpuncte  der  El9 
trochemie,  welche  blos  von  den  Erscheinungen  l 
Tülla's  Säule  ausgeht,  läfst  sich  hierüber  nichts  sagM 
Jedoch  eine  Elektrochemie»  welche  vom  Standpunclö 
der  Krystallelektricität  ausgeht,  bietet  beachtuogS- 
werthe  Gesichtspuncte  dar.  Die  Schwefelsäure  wird 
nämlich  zur  theilweisen  Annahme  eines  Zustande;, 
wodurch  krystallinisches  Wesen  hervorgerufen  wird, 
durch  anhaltende,  dem  Puncte,  wo  eine  Zustandsver- 
änderuDg  (das  Kochen}  einlritt,  nahe  liegende  Tempe- 


über  dasrauchende  Wesen  der  Schwefelsäure.     &X 

disponirt.  Wir  haben  noch  einen  Fall»  wo 
I  anhallende  Erhitzung  bis  nahe  zu  einer  Zu- 
Isveränderung  (zum  Schmelzen)  ein  krysiaJlini- 
Zustand  herbeigeführt  wird;  nämlich  den  bei 
üitglasung  des  Glases,  *)  durch  Bildung  des  so- 
nnten Reaumurschen  Porceilans.  Und  geht  nicht 
iineSchwefel  selbst,  bis  nahe  zurVerflüchligung 
t,  in  einen  zähen,  dem  krystallinischen  also 
^stens  verwandten,**)  Zustand  über?  Ver- 
t  ist  auch  die  von  Berzelhis  beobachtete  Erschei« 
*•*  )  bei  einigen  antimonsauren  MetalisaUen, 
le  durch  blofse  Erhitzung,  ohne  in  ihrer  chetni» 
Constitution  verändert  zu  werden,  doch  ganz 
e  Eigenschaften  im  Verhältnisse  zu  anderen  Kör* 
annehmen. 

Wenn  wir  nun  also  bei  Gmelins  Versuch  in  der 
efelsäure,  durch  blofse  Wärme  als  Wärme,  und 
leb  durch  einen  gewissen  Grad  derselben,  der 
Bweges  geeignet  ist,  alles  AVasser  der  Schwe- 
'e  (wozu  sie  unter  allen  uns  bekannten  Körpern 
röfsle  Anziehung  hat)  durch  Verdampfung  zu  enl« 
orler  sie  auch  nur  im  gewöhnlichen  concen* 
Zustand  darzustellen ,  dennoch  eine  so  grofso 
iderung  eintreten  sehen,  dafs  krystaÜinischeS 
1  hervortritt:  so  haben  wir  allerdings  Grund 
,  diese  Veränderung  von  der  Mitwirkung  eines 
:  Chemie  sehr  einflufsreichen  imponderaheln 
t,  der,  wie  wir  wissen,  in  sehr  vielen  Kdr- 
!urch  angemessene  an  gewisse  Grade  gebundene, 

,  d.  Jouro.  t  Chom,  n,  Phyj.  d.  äli.  Beiho  B.  IL  S,1I2. 
?(.!.  d.  Journ.  f.  Chem.  u,  Phy..  A.  ih.  R.  B.  V.  S.  55. 
dieici  JouiB.  all.  Reihe  B.  VI.  S.  169  <i.  £51- 


52 


W    a     €     h 


£rwäfiTiurg  li ervorgerufen  werden  kann,  aljzuleitij 
und  die  Ansicht,  welcbe  Vogel  in  Beziehung  auf  d 

rauchencle  Wesen  der  Schwefelsäure  aufsleltle, 
von  zu  Anfang  dieser  Abhandlung  die  Rede  war^J 
iviimt  dadurch  neue  und  grüfsere  Bedeutsamkeit.  \ 

Die  Meinung  Vcgtl's  läfst  sich  mit  einen 
aussprechen,    und  wurde  selbst  von  ibm    schoO'j 
ausgesprochen:  dafs  nämlich  bei  chemischen  Vei 
düngen -es  nicht    einzig  und    allein   auf  guantitad 
(durch  analytische  Gewiclilsbeslimmung  darzusteUi 
de)  Verliällnifstheile    ankomme,    soniiern  auch-  ^     , 
Qualitatives,    Imponderabies  eine  bedeutende  Ro^     . 
spieJe  und  zum  Tb  tue  die  Natur  und  dieEigenschaJftj 
der  Verbindungen  bestimme.     Und  wie  sehr  ist  df     . 
se  ,  zu.erst  von  if'inta-l  und  Biller,  mit  i^indeutungS     , 
Elektricilätj  ausf;esprochene  Ansicht  (welche  eige«     , 
lieh  das  Wesentliche  der  ganzen  Elektrochemie  aij|     . 
maqbt)   durch   neuere    Versuche    bestätigt    wordfl 
Denn  nur  von   diesem  Gesichlspunct   aus   lafsl  sf( 
die  Existenz  von  Kürpem  begreifen  ,    die  aus  deiH* 
ben  Elementen  und  in    denselben  Verhältnissen  ^ 
sieben,  dennoch  aber  in  ihren  Eigenschaften  wese| 
lieb  von  einander  abweichen,     leb  erinnere  ganz  b 
sonders  an  die  Cleicbartigkeil  der  Zusaimnensetzui 
bei  büuhst  verschiedenen  Eigenschaften,  welclie  J 
hlg's  Knallsäure  und  WöMer's  Cyansaure  zeigen, 
der«  Beispiele  der  Art    giebt  Fttraday  an  in   si 
Abhandlung  über    verscbiedene  Kohlenwassersioj 
Verbindungen,*)  und  auch  das  vorhin  angefülirte  J 
anlimonsaure  iVletallsalze  sich  beziehende  Beispiel  I 
hört    gleichfalls    hieber,        la    mit   einigem  -  Re« 


ÖIct"  das  rauehendt  Wtien  der  Sc/iwefclsäure.     5S 

Ben  »cb  auch  die  Verbindungen  des  raucliendea  ' 
Hcserf?  mit  Sctiwefel  hier  anreihen,  Allerdings  ha- 
a  die  Versuche  über  die  VerbindungsverbailnissB 
luchenden  Wesens  mit  dem  Scbwefel  noch  nicbt 
die  zu  wönschende  slöcbiomctrische  Schürfe,  die  der 
Natur  der  Sache  nach  hier  schwer  erreichbar  ist. 
iiidefs  scheint  sich  doch,  nach  den  vorhin  dargelegten 
Hrfihrungen  ,  der  Schwefel  einer  bestimmten  Reiha 
gemäfs  (welche  Reihen  durchgängig  in  der  Chemie 
lichzuweisen  Bjc/Klt-j  Bestreben  war)  mit  dem  rau- 
nenden Wesen  der  Schwefelsäure  zu  verbinden; 
r-Jmlich  in  der  arithmetischen  Reihe  4]6i8j  wenn  die 
Scbweftfl säure  ^  40  geselzt  wird.  Wenn  wir  nun 
die  letzte  Verbindung  8:40  nach  ihrem  stöchiome« 
Irischen  Werlhe  betrachten  (Hydrogen  ~  1  gesetzt) 
lo  ist  40  die  Zahl  der  trockenen  Schwefelsäure,  wel- 
che 16  Schwefel  +  24  Oxygen  enthält.  Kofomea 
■Iso  nun  noch  8  Theile  Schwefel  hinzu,  so  besteht 
die  Mischung  aus  gleich  viel  Schwefel  und  Oxygeu, 
entspricht  also  vollkommen  der  Schwefeligen  Säure 
(welche  aus  gleich  viel  Schwefel  und  Oxygen  zusam- 
mengesetzt ist)  in  quantitativer  Hinsicht,  währcad 
iie  in  qualitaliver  so  sehr  von  ihr  abweicht. 


54 


organischen,  Tindmedicinischen  Clien 

1.  Untersuchungen  über  die  Einwirkung  verschieden^ 

Stoffe  des  organischen  und  unorganisclien  Reichs  i 
das  Leben  der  Pflanzen. 


Giise.   Sckilhler  und    E.  Alb.  Zeller.*) 

Wir  besitzen  bereits  von  verschiedenen  Natu] 
forscliern  schätzbare  Untersuchungen  Cber  die  Eid 
Wirkung  der  Gifte  auf  den  Organismus  der  Pflanzet 
Die  neueren  Versuche  von  Warcet**)  führten  zu  d« 
merkwürdigen  Resultate,  dafs  gerade  diejenigen  St« 
fe,     welche  auf  den    thierischen  Organismus    niCH 
durch  chemische  Zerstörung,  sondern  vielmelirdu« 
das,  das  Leben  selbst  vermillelnde,  Nervensystem  effl 
wirken,  auch  aufdasvegetabiÜsche  Leben  lebhafte  E 
drücke  machen  und  dieses  selbst  auf    ähnliche  . 
schnell  zerstören.  —  Es  schien  uns  für  die  Physiolon 
der  Gewächse  von  vielfachem  Interesse  zu  seyn  diM 
se  Verhältnisse  weiter  zu  verfolgen,  wobei  wir  v(rf 

■)  Gedrängiar  Aiitzug  aui  einer,  unter  Leitung  de«  Hrn.P^ 
Schulder  beaibeileten ,  Inaugural-DiMertation  diei 
{Ttibiiigen.  Sch6nhardi  18S6.  58  S,  in  8.)-  weldiei 
GGie  des  Hm.  PioF.  SchiibUr  verdanken,   und  der  dem:^ 
•er    um    lo    angeaelimer    ncyn    wird,     ät   die    kleii: 
■elblC  uicbi  in  den  Buclibandel  ham.        Sie    ii(   gewitaeid 
iien   all  eine  Ponieuung    fiTiherer   äbnlicher  Arbei 
ett'i,    Sckreiber't  und   Anderer,    die   in    dieaei   ISeiisclitfl 


ichten 


d.  Rec 


«)   F.  Marcel  über  dia  Einwirkung    dar  Gifte  luf  d4)  POd 
■enreich,    vorgelesen  fu  Genl  im  Dec.  1824.    -^"i.  de  CÜ 
mit  T.  XXVUl.  Juni  1S£5.   u.   diea.  Jah-b.  1325.  Ul.  340.  J 


r— ^ 

Scfiübttrr  und  Zell  er  über  die  Tfirkung  u.i.tv.     55 

qlich  auE  solche  Puncte  unsere  Aufmerksamkeit 
^  eiltet  CD  ,  weJcbe  bis  jetzt,  theils  noch  nicht  naher 
untersucht,  theils  nocb  zweifelhaft  sind.  Es  gehört 
dahin: 

1)  I>ie  Wirkung  solcher  Stoffe  aufpflanzen, 
welche  sich  auf  den  thierischen  Körper  nicht  blofs 
durch  giftige,  sondern  Oberhaupt  durch  eigenthüm- 
licb  verschiedene  und  selbst  wohlthätige  Wirkungen 
auszeichnen,  und  die  Art  wie  die  Pflanzen  durch  die- 
verschiedenen  Stoffe  afficirt  werden, 

£)  Die  Richtung,  in  welcher  die  absorbirlen 
ffe  zunächst  auf  die  Pflanzen  wirken,  indem  aus 
l  neueren  Versuchen  von  Schreif/i-r  *)  hervoriuge- 
i  schien,  dafs  die  Wirkung  narkotischer  Gifte,  wie 
Blausäure,  sich  blofs  von  den  untern  zu  den  obern 
eilen  forlpfianze,  und  dafs  nur  die  unmittelbar  mit 
Blausäure  in  Berührung  stehenden  Theile  ohne 
kwärls  gehende  Wirkung  absterben;  —  eine  £r- 
einung,  welche  als  ein  wesentlicher  Unterschied 
ler  Wirkung  der  Gifte  auf  die  Pflanzen  und  höheren 
ierclassen  zu  betrachten  seyn  wilrde, 

3)  Die  Verschiedenheit  der  Wirkung,  welche 
telbea  Stoffe  aufpflanzen  von  verschiedenem  Bau 

4)  Die  Wirkung  von  Giften  und  eigenthümlich 
Iteaden  Stoffen  auf  solche  Pflanzen ,   in  welchen 

diese  Stoffe  selbst  erzeugen,  in  Beziehung  auf  die 
Fonlana**)  und  anderen  Naturforschern  heobach" 

Sekrtltier,     DliistC.  de  aciiU  hydrocyaniei  vi  pernUios» 
ttt  planem.    JeQ«18g5.   und  Jalirbufh  1825.  lU.  S.    399. 
Felix  i-onlanat&\i\ita&\\in^  i'ibei  AaaXifrtagth  »oA  eiaigl 
■lIrinB<rB(iftü.  Uvuuelia  UcbauoMung,   B«Ub  1787.  S,  IS  «•  ' 


86        Scliübler  utid  Zeller  über  äielFirhitig 

tele  Erscheinung!  dafs  giftige  Thiere  gegen  ihr  tSdk 
»es  Gift  oft  uaempfänglicb  sind,  dafs  giftige  Vipei 
nicht  andere   derselben   Art   und   ebensowenig  t 
selbst  vergiften  künnen. 

5)  Die  Art,  wie  sich  die  Pflanzen  wieder  hera 
stellen  suchen,  und  unter  welchen,  Verhälinissen  il 
besondere  manche  Salze  wohlthätigauF  sie  wirken« 

Die  Versuche  selbst    wurden  auf  verschied|| 
Art  angestellt. 

1)  An  frischen,  lebenden,  gröfseren  Strauch - 
baumartigen  Pflanzen,  welchen  durch  eine  seitwärts 
in  ihre  Rinde  angebrachte  Oefnung  ein  Trichter  ein- 
gesetzt und  durch  diesen  die  aufgelüsten  Stoffe  ein- 
gegossen wurden,  wobei  sie  diese  Sloffe  mehr  oder 
weniger  schnell  aus  dem  Trichter  absorbirlen. 

2.  An  kleineren,  gesunden,  krautartigen  Pflanzen^ 
^velche  im  Erdreich  standen  und  aus  diesem  wie  ge- 
wöhnlich ihre  Nahrung  in  sich  zogen,  während  sie 
mit  einzelnen  ihrer  Zweige  oder  Blätter  in  die  im 
Wasser  aufgelöfsten  Stoffe  getaucht,  und  so  zu  deren 
Absorption  veranlafst  wurden. 

3.  An  abgebrochenen  Pflanzen,  an  Zweigen  mit 
Blattern,  die  mit  ihrem  abgeschnittenen  untern  Ende 
in  die  zu  untersuchende  Flüssigkeiten  gestellt  wurden, 
während  andere  zur  Vergleichung  in  blofsem  Wasser 
Standen. 

4.  Durch  Keimung  von  Samen,  welche  mit  den 
in  Wasser  aufgelösten  Siufien  benetzt  worden  waren. 

Von  den  angewandten  Pflanzensl offen  machten 
einige  das  Wasser  etwas  schleimig,  wotiurchderZwei- 
fel  entstehen  konnte,  ob  dadurch  nicht  etwa  ein  me- 
chanisches Verstopfen  der  Gefäfse  herbeigeführt  wer*  . 


verschiedener  Stoffe  auf  Fßanxen.  S7 

Bond  dieses  ein  früheres  Absterben  solcher  Pflanzen 
■r  Folge  habe.  Vergleichende  Beobachtungen  mit 
(oer  Auflösung  von  Gummi  arabicum,  weldie  viel 
fieberiger  war,  als  iJie  Auflösungen  der  den  Pflanzen 
'  7iir  Absorplion  dargebotenen  Stoffe,  zeigten  jedoch 
<his  dieses  nicht  die  Ursache  seyn  konnte,  wie  das 
lend  auch  schon  Marct'f  gefunden  hatte;  erst  wenn 
lias  Wasser  sehr  schleimig  war,  und  eine  Unze  Was- 
r,sr  selbst  eine  Drachme  arabisches  Gummi  enthielt, 
zeigte  sich  an  abgeschnittenen  Zweigen  deutlich  ein 
früher  eintretendes  Welken  als  im  reinen  Wasser. 

Es  ergaben  sich  aus  diesen  Versuchen,  die  mit 
41  rerscTiiedenen  Stoffen  unter  verschiedenen  Ver- 
hältnissen angestellt  ^vurden ,  folgende  allgemeine 
Resultate. 

1.  Stoffe,  welche  schädlich  auf  das  thierische 
Leben  einwirken,  sind  dieses  auch  gewöhnlich  für 
das  vegetabilische,  selbst  wenn  sie  in  Verbindung 
nil  Wasser  in  so  verdünntem  Zustande  angewandt 
nBrdeo,  dafs  sie  für  den  Geschmack  nur  wenig  be- 
srkbar  sind.  In  hohem  Grad  ist  dieses  bei  mehre- 
I  narkotischen  Giften  der  Fall;  ihre  schädliclio 
iikung  läfst  sich'weder  auf  mechanische  Weise, 
Irch  ein  Verstopfen  der  Gefäfse,  noch  auf  blos  che- 
liebe  Art  durch  ein  Anfressen  und  dadurch  erfolg-' 
mde  Zerstörung  erklären,  sie  scheinen  vielmehr 
I  die  in  den  Pflanzen  thätige  Vegelalionskraft  un- 
pttelbar   einzuwirken. 

Ä.  Nicht  etwa  blofs  heftige  Gifts  haben  diese  Ei- 
pnschaft,  sondern  auch  sehr  verschir'dene  andere 
boffe  des  organischen  und  unorganischen  Heichs, 
reiche  auf   dea  thierischeo  Organismus   überhaupt 


58        Schübler  und  Zeller  über  dieJFirkung 

vrirksam  sind.  Die  bittern,  aromatisch  belebende 
durch  ätherische  Oele  wirksamen  Mittel,  die  Ce 
liana,  Valeriana,  Majoran,  Kämpfer  u.s.vr., 
als  die  eigentlich  scharfen  Mittel,  z.B.  DapTrne Mezerei 
und  als  die  eigentlichen  nauseosen,  wii  Rhabarbe 
Ipecacuanha  und  Brec/iweinslcin. 

S.  Die  meisten  dteserStoffe  stören  das  gewöb 
liehe  Wachsthum  der  l'fianzen,  sie  wirken  auf  i 
Verrichtungen  nachtheilig,  und  führen  gewöhnli 
ein  frühzeitiges  Welken  und  Absterben  herbei, 
verhalten  sich  insofern  gegen  das  vegetabilische  Leb 
ähnlich  wie  gegen  das  iliierische.  Alle  diese  uns  t 
MedJcamente  dienende  Stoffe  haben  nämlich  auch  b 
ihrer  Anwendung  auf  den  thierischen  Organison 
Abweichungen  vom  natürlichen  Entwickelungsganj 
und  bei  längerem  Fortgebrauch  selbst  Krankheit  zU 
Folge,  sie  können  jedoch  bei  dem  zusammengeset 
terenBaue  des  thierischen  Körpers  und  dem  mehr  gi 
Irennlen  Hervortreten  seiner  einzelnen  Orgar 
diesem  weit  mannichfaltigere,  deutlicher  verschieden 
Wirkungen  hervorbringen,  als  im  Organismus  di) 
Pflanzen,  deren  Bau  weit  einfacher  und  deren  einzeln 
Functionen  an  weniger  von  einander  getrennte  Oj 
gane  gebunden  sind. 

4.  Erkranken  Pflanzen  durch  Stoffe,  welcU 
sie  absorbirlen,  so  äufsert  sich  dieses  entwedei 
der  Richtung  ihrer  Gefäfsbündel  oder  in  der  feiner 
Verbreitung  derselben;  sie  verändern  an  diesen  Sia 
]en  gewöhnlich  ihre  grüne  Farbe,  gehen  ins  Mifsfai 
bige,  GeiWIiche  oder  Braune  über ,  ihre  Stiele  verlia 
reo  den  gewöhnlichen  Turgor,  werden  schlaff,  g* 
lähutl,  zuweilen   verdfeht.     Uni   gröf&eren  Päan 


verschUdener  Stoße  aufPßanzcn.  .'59 

welche  scbädlichen  Einflüssen  ausgesetzt  werden,  ler- 
breiten  sich  diese  Wirkungen  oft  parthienweis  Vilofs 
über  einzelne  Zweige,  während  andere  oft  nocli  Vin* 
gere  Zeit  ein  individuelles  Leben  forlfüliren,  bis  ügcU 
bei  ilinen  nacb  und  nach  ein  Erkranken  eintritt;  zu- 
weilen zeigt  sich  die  Spitze  der  Zweige  noch  girün, 
und  die  Blätter  noch  mehrere  Tage  gesund,  wah- 
rend der  unlereTbeil  derselben  Zweige  schon  völlij^  ab- 
welkte. Dieses  individuelle  Fortleben  einzeinerXhei- 
!e  bemerkt  man  vorzüglich  an  grosseren  Pflanzen,  weN 
-.liea  auf  den  Seiten  ihres  HauptstammesStoffe  einge- 
geben worden.  Es  erklärt  sich  diese  Erscheinung 
2URI  Tbeil  aus  der  büschelartigen  Verbreitung  der 
Gefäfse  der  Pilanzen  ,  die  sich  nach  allen  Richtungea 
hin  gegei^  die  Peripherie  der  Pflanze  verbreiten,  ohne 
siel)  im  Centrum  des  Stamms  in  einem  grüfseren  Haupt- 
gefäfse   zu  vereinigen, 

5.  Bei  dem  gewöhnlichen,  ungestörten  Wachs- 
ihotne  der  Pflanzen  verbreitet  sich  die, Wirkung  der 
absorbirten  Stoffe  der  Richtung  desSafttriebs  entspre- 
cbend  von  unten  nach  oben.  Eine  rückwärtsgehende 
Wirkung  erfolgt  jedoch,  sobald  der  Trieb  der  Säfte 
durch  veränderte  äufsere  Umstände  in  einer  andern 
Richtung  sich  zu  bewegen  veranlafst  wird;  oder  sie 
erfolgt  auch  beim  gewöhnlichen  Safttriebe,  wenn  die 
Pflanzen  längere  Zeit  den  Einwirkungen  starker  Gif- 
te durch  Berührung  an  ihrer  Oberfläche  ausgesetzt 
bleiben.  Namentlich  hat  Kirschlorbeer- Wasser  diese 
Wirkung.*) 

•     ^' tan  Schreiber  in  der  oben  aogefUhrten  Abhandlung  durch 

Bliuiäure    keio«   jücknartig?beuda    Witkuag    bamerkle,    ta 

\  »ühit«  dieie*  will «cb ein li<.li  auch  ditier,    diu  «r  dis  V«r- 


60       Schübler  und  Zeller  über  die  Wirkung 

6.  MehrereGiftpflanzen,  eben  so  mehrere,  t»< 
che  sich  durch  einen  Gehalt  an  bitlern  oder  ätherii 
öhgen  Stoffe  auszeichnen,  zeigen  die  merkwQrdl 
Erscheinung,   dafs  sie  bald,  welken  und  absterbo 

*  wenn  sie  genöthigt  werden,  die  in  ihnen  selbst  i 
zeugten  Stoffe  aus  FJilssigkeiten  wieder  zu  absorbin 
Es  dürfte  diase  Erscheinung  dafür  sprechen,  dl 
die  sich  in  den  Pflanzen  ausbildenden  eigenthQmticU 
Stoffe  mehr  als  Secrettons  --  Producte  anznsea 
sind,  die  sich  in  den  Pflanzen  auch  nicht  seilen' 
bestimmten  Organen  ,  in  Drüsen  und  anderen  flehj 
rissen,  ganz  ähnlich  dei'Galle  und  anderen  eigentlit^ 
lieben  Producten  im  thieriscben  Körper,  ansammif 
and  dafs  sie  daher  zum  Theil  den  AuswurfstofTen" 
vergleichen  sind,  welche  auch  für  die  ihierlscH 
Körper  schädlich  wirken,  wenn  diese  etwz  genülh! 
■werden,  diese  wieder  slalt  der  Nahrungsmittel  in  si 
aufzunehmen. 

7.  Die  Absorption  von  Flüssigkeiten  scheinli^ 
der  Pflanze  mit  einer  gewissen  Auswahl  zu  gescH 
hen,  und  diese  vielleicht  selbst  die  T^ahigkeit  zu  besitze 
sich  nach  und  nach  sn  gewisse  Reitzmittel  zu  gewQ 
nen.  Mehrere  lebhaft  vegelirende  Pflanzen,  weJcW 
durch  Hülfe  eines  seitwärts  in  ihren  Stamm  eing 
setzten  Trichters  flüssige  narkotische  Gifte  zur  A 
Sorption  dargeboten  wurden,  absorbirten  in  den  i 
sten  3  —  4  Tagen  diese  Stoffe  schnell  und  zeigten  bs 
an  den  in  der  Richtung  dieser  Gefäfse  zunächst  tl 
genden  Biätiern  und  Aesten  ein  Welken  und  Absft 
ben,   worauf  oft  In  Kurzem  die  Stärke  der  Absoi 


«ucba  nicht  Urtgg  geuaj;   i 


r  Tflrtchieden 


lart«r«D  I 


verKhUdener  StoJ^t  auf  Fflanzm, 


61 


tion  sich  schnei]  vermi äderte  und  das  Erkranken  der 
irtgen  Päanzea,  auch  wenn  sie  in  der  Richtung  des 
Ltriebes  noch  uDangigriffene  Zweige  hatte,  nur 
ir  langsame  Fortschrilte  machte.  ZuweiJen  absor- 
aber  auch  die  P^anzen  fortdauernd  die  ihnen 
gebotenen  Stoffe,  ohne  dafs  das  Erkranken  wei- 
gingj  sie  schienen  nicht  mehr  dafür  empfanglicb 
7[i  seya>  uad  die  Pflanzen  erholten  sich  nach  und  nacU 
wieder.  Es  zeigte  sich  diese  Erscheinung  sowohl 
bei  Extracten,  welche  in  Wasser  völlig  aufgelöst 
waren,  als  bei  vollkommen  klarem  Kirschlorbeer- 
vasser ,_  wo  ein  mechaniäches  Verslopfen  der  Gefäfsa 
nicht  die  Ursache  seyn  konnte.  Bei  den  im  Wasser 
aufgelösten  Exiraclen  zeigte  sich  nicht  selten  die  Er- 
.'iclieinung,  dafü  die  wässerige  Flüssigkeit  zwar  noch 
langer  absorbjrt  wurde,  ein  grofser  Theil  des  Ex- 
Iractes  seJbst  dagegen  in  Form  eines  Breies  in  dem 
Trichter  zurückblieb.  Selbst  bei  einer  sehr  fein  im 
Wisser  aufgelösten  CoclieiiitlauflOsung,  welche  die 
/(Insie  Filier  durchdrang,  zeigte  sich  die  gleiche  Er- 
teheinnng ;  das  Wasser  wurde  von  der  l'flan^e  ohne 
den  Farbesioff  absoibirt.  *J  Bei  dem  Kirschlorbeer- 
Vltser  kann  ein  solches  ihellweises  Absorbiren  eiws 
Uofs  der  wasserigen  Tlieile  desselben  nicht  angenom- 
men werden  ;  es  zeigte  sich  bei  Jen  Versuchen  selbst 
ofi  voJlig  abiiorbirt.  Auch  sogar  von  dem  Extracten 
nmfsic,  bei  den  oft  so  deulhchen  Wirkungen  auf  die 
PJljnjen,  vieles  absorbirt  worden  sejn. 


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1     *«' 

3.  Band 

s.  3;s 

u.  378. 

62        Schübler  und  Zeller  über  dhlFirhmg 

8.  Die  Art  des  Erkrankens  ist  bei  den  Pllana 
oft  deutlich  verschieden,  je  nach  der  verschiedeil 
Natur  der  Sloffe,  welche  sie  absorbirlen.  Bei  ni 
Volischen  Giften  und  bei  biltern  und  ätherische  0( 
enthaltenden  Milleln,  bei  Weingeist  und  Weinessig  I 
folgte  gewöhnlich  das  Erkranken  zunächst  von  d 
Hauptgefäfsenaus,  welche  die  Stoffe  absorbirt  hatti 
und  verbreitete  sich  von  da  nach  und  nach  auf  < 
Fläche  des  Blatts  Und  gegen  die  Peripherie  derPflanü 
beim  Erkranken  durch  Salze  erfolgte  dieses  oft 
umgekehrter  Richtung,  es  aufserte  sich  zuerst  ind 
feinern  Verbreitung  der  Gefäfse  selbst  auf  den  Bla 
flächen,  und  ging  von  da  erst  rückwärts  gegen  di 
Hauptstiel  in  den  Stamm  der  Pflanze.  —  Bei  ein^ 

,  Bosenzweige,  welcher  Brechweinslein  durch  seinl 
abgebrochenen  Stängel  von  unten  absorbirt  hatti 
färbte  sich  zuerst  regelmäfsig  die  Peripherie  der  ei 
zelneo  Blätter  schwarz,  weiche  Färbung  in  For 
eines  Gürtels  gegen  die  Mitte  des  Blatts  immer  mel 
zunahm  und  mit  dem  Absterben  des  ganzen  Blatt 
endigle;  durch  Absorption  von  salpetersaurer  I 
erde  erfolgte  das  Absterben  in  ähnlicher  Ordnun 
von  aufsen  nachinnen.  Die  Salze  selbst  schieden  sii 
zuweilen  auf  der  OberHache  der  Blatter  und  Steng 
wieder  ab,  und  incrustirten  diese  mit  einem  weiEsi 
Ueber^ug.  In  einem  Falle  setzte  sich  dieser  Proc( 
selbst  Wochen  lang  nach  dem  Tode  der  Pflanze  not 
fori,  woraus  sich  schliesen  läfst,  dafs-die  physischi 
Gesetze  der  Haarrührchenkraft  bei  dem  Aufsleigi 
der  Säfte  in  ^  den  Pflanzen  oft  eine  nicht  unwichtij 
Rolls  spielen. 

9.  Bej   reitzbaren  Pflanzen,     welche  iu  ihre 


vertchiedefta-  Sin/fi  auf  Pflanzen,  63 

len  Zustande  die  periodischen  Erscheinungen  des 
iialen  Schlafens  und  Wachens  durch  ein  Aus* 
iffliteo  oder  Zusammenlegen  der  Blättchen  zeigen, 
(Jliiffiosm,  jicacicn,  Cassicn)  erfolgt  das  Absterben 
durch  narkotische  Gifte  oft  unter  anderen  Bewegungen 
■Is  wenn  dieses  Absterben  durch  reitzendeGifte  her- 
beigeführt wird.  Durch  ^(/ua  laurocerasi,  Exfr.  opii 
aqu-t  Ejctr.  nucis  vomicae  verloren  die  Blättchen  ihre 
Fähigkeit  sich  des  Nachts  zusammen  zu  legen;  sis 
blieben  anhallend  expandirt,  gleichsam  in  einem  Zu- 
il»nde  von  Starrkrampf,  und  fielen  so  nach  und  nach, 
oft  erst  nach  mehreren  Tagen,  noch  grün  ab.  Bei 
iorption  von  Kampfer  legten  sich  die  Blällchen 
in  den  Schlafzustand  und  wurden  schlaff  wie  ge- 
t-  sie  blieben  in  demselben  ohne  sich  des  Tages 
gewöhnlich  zu  öffnen,  und  fielen  so  nach  und  nach 
—  Wurden  Zweige  mit  zusammengelegten  Bläit- 
a  während  ihres  Schjafzustandes  in  Auflösungen 
narkotischen  Giften  gestellt ,  so  blieben  sie  in 
iesem  Zustande,  ohne  ihre  BJäilchen  am  Tage  wie- 
>r  zu  öffnen ,  und  starben  nach  und  nach  ab. 

10.  Auf  Pflanzen  von  verschiedenem  Bau  wirk- 
dieselben  Stoffe  nicht  seilen  deullicli  versciiiedeii, 
ie  Monocolyledonen  (Gräser,  Zwiebelgewächse, 
lörUx)  zeigten  sich  im  Allgemeinen  für  dieselben 
rfle  weniger  empfänglich  und  weniger  leicht  leitend 
viele  Dicotyledonen  ;  unter  den  letzteren  selbst 
ten  sich  wieder  viele  Verschiedenheiten.  .Pflanzen 
>*eiclier  gebauten  lilätiern  {F/ia>co/iis,  .Solanum, 
■bucus')  zeigten  sich  gegen  dieselben  Ciifte  empfind- 
,  als  ändere  von  spröderem  iiiu,  ebenso  als 
le  mit  sehr  saftigen  Blättern  ;    Nadelhölzer  zeig- 


64        Schüblir  und  Zeller  über  äieWirhing 

ten  sich  sehr  wenig  empfindlich.  Farrenkräuter  i 
dem  Genus  der  Polypodien  littea  dagegen  wieder  se 
leiclit.  Es  bleibt  ia  dieser  Beziehung  noch  ein  g 
fses  Feld  ober  die  individuellen  Verschiedenheil 
der  einzelnen  J'Sanzenarten  zu  bearbeiten  fibrig, 

H.  Erhoitea  sich  grüCsere  Pflanzen  wieder 
den  Einwirkungen  der  Gifte,  welche  sie  absorhj 
hatten,  so  geschah  dieses  gewül)nlich  tinter  Absl 
fsen  der  leidenden  Blatter  und  Zweige,  währe 
übrigen  noch  gesunden  Xheile  ein  neues  lebhaE 
Wachsthum  zeigten.  Bei  einer  schnell  wachsend 
durch  Opium  vergifteten,  Samhucus  nigra  erhol! 
sich  selbst  die,  durch  die  Wirkung  des  Gifts  seh 
halb  welken.  Endzweige  aufs  Neue  wieder,  nai 
dem  sich  die  Wirkung  des  Giftes  mehr  auf  die  S 
tenäste  concentrirt  zu  haben  schien,  die  dadui 
welkten  und  abstarben.  Thau  und  abwechselnc 
Kegen  schienen  in  einigen  Fällen  die  VViederhersI 
lung  solcher  halbkranken  Zweige  sehr  zu  begQ 
stigen. 

13.  Die  Salze  zeigten  sich  sämmilich  scfai 
lieh)  so  bald  sie  nur  in  etwas  zu  grofser  Menge  { 
gewandt  wurden  ;  verschiedene  zeigten  sich  dagpg 
wirklich  wohllbälig  und  das  Leben  der  Pfianii 
selbst  länger  als  blofses  Wassererhallend,  wenn  sie. 
sehr  verdflfintetn  Zustande  angewandt  wurden.  KoQ 
salz,  salzsaure  Kalkerde,  schwefelsaure  Bitlerer 
mufuen  in  dem  lOOfachen  ihres  Gewiclits  Wass 
aufgelöst  werden,  wenn  sie  nicht  schädlich  wirl 
sollien.  Salpeter,  Saluitak,  kohlensaures  Kali  ui 
kohlensaures  Ammoniak  mufften  noch  in  hühert 
Grade  mit  VVasser  verdiiaat  werden  j  bei  SOOmalig 


verschiedener  Stoffe  auf  Pflanzen.  65 

dflDniiDg  ging  die  Keimentwickelung  von  Samen 

vor  sieb.      Es  slimmt  dieses  mit  den  Beobaclitun- 

von  Daty'^)  iiberein,  nach  welchen  diese  SSalze« 

wielaucb  essigsaures  Ammoniak  das  Wachstbtim 

Gräsern    und    Getreidearten    sehr    begünstigte, 

a  das  Wasser,  womit  sie  begossfn  wurden,  -j^^ 

Joes  Gewichts  voa  diesen  Salzen    enthielt.     Auch 

Cyps    gesättigtes    Wasser    brachte    wohlthätiga 

kungen  hervor;   bekanntlich   ist  von  diesem  er- 

10  Salze   erst  in  460  Tbeilen  Wasser  ein  Theil 

üslich.     Wahrscheinlich  ist  gerade  dieseSchwer- 

löslichkeit  des  Gyps^s  die   vorzüglichste  Ursache 

ilner  wohltbätigen   Wirkungen   auf  viele  Vegetabi« 

Heu;    er  kann    sich  dadurch    nie    in   einer   für   die 

Fäanzeo   schädlichen    Menge    im  Waiiser    aufläsen^ 

nährend  die  übrigen,  im  Wasser   leicht  auflüsüchen 

Salze,  wenn  sie  auch  im  gehörig  verdünnten  Zustande 

tum  BegieTsen  angewandt    werden,   sich   im  Boden 

nach  und  nach  durch  Verdunstung  des  Wassers  con- 

centrireo  %  wodurch  dieselben  Salze,   welche  anfangs 

vcohlthätig    wirken,   oft   nachher  üchädJich  werden 

Itüanen.    —   Es  erklärt  sich  daraus   die   Schwierig- 

,   das  gehörige  Verhaltnifs    in  der  Anwendung 

im  Wasser  leicht  auflushchen  Salze  Für  die  Ve* 

tatioa  zu  treffen;  ja  nachClima,  Boden,  Witterung, 

selbst  nach  der  verschiedenen  Natur  der  Vegetabi* 

müssen  in  dieser  Beziehung  viele  Verschiedeoheitea 

It  haben.    Sicherer  ist  es  aus  diesem  Grunde,  Sal- 

welche  als  Düngungsmitlel   angewandt  werden 

n,  in  einem  bestimmten  Verhältnisse  zur  Flache 

•)  D/ivfi  Agricullnrcderaie ,  Gbereein  von  Wo//.  ßerllnlSlS. 

■  M.k«l.  i.a„«.  ..l'«j..  H.i.  .fl.J.  (N.ll.  B.>o.Hn.  ..)  5 


i 


66  Fromherz   und  Gugcrt'a 

des  Erdreichs,  auf  welches  sie  gestreut  werden, 
zuwenden.  *) 


2-    C/icnihcJie  Vniersucliungen  verschiedener  TlieiJe. 
memchücTica  Küi^>ers   und  einiger  pathologische 
^         Producic , 

C  Fromhers  und  A.  Ciigert  in  Freiburg. 
Die  Wichligkeit  der  tliierischen  Ctiemle  für 
Arzt  und  Physiologen  uiufs  in  hohem  Grade  aufn 


')  Auch  ia  äieieia  Falle  düifsD  aie  nur  in  gering«!  M 
angenaadc  netdcn.  Lampndiui  fand,  daf«  Kochtali 
.VegetadoD  Ton  Hafer  und  Roggen  aeLr  begünstig 
auf  die  FUche  «iiiM  Pariser  Quidrauchub«  14,6  Gmh 
BusgEilieud  wurden  (er  slierile  auf  3,4  sicbs.  Meli 
£iebo  15  Pfund  Sali,  oder  nach  diesein  Vcrhilmif.  »uf 
wünembergiichen  Morgen  57  Pfund  Si\r.).  Salp-tw 
dieselbe  Art  »usgeslieuei,  begiinaLigle  noch  roeW  die 
lalioQ  CS.  HcnnbilSdCt  Agiicuki.tcbemle  ß,  2.  [Berl. 
S.  41B.)  Für  diese  nolilibätige  Wirkung  de/  Sake  io 
seilbeillen,  lehi  leidünnteo  Zustande  spricht  gleicbfalll 
aeit  vielen  Jahren  in  Wuitfmlierg  im  Giofsen  angemi 
Hallerde  von  SuU.    Sie  ealhiW   in   dem,    mit  Sabsao 

jinegt.  und  dann  getrocknBl,  in  100  Theilen  IS.S 
Kochiaiz  mit  einer  Spur  von  g^bssmem  Kalke,  11,7 
Gjpa.  10,7  p.  C.  kohlensaure  Kalketde,  6.5£  p.  C' 
lensauie  Bitlererde  und  58.7  p.  C.  Thoa.  Auf  den 
tenibcrgi sehen  Morgen  Tierden  gewühnlicb  1|  —  2  C( 
ausgMlreuer;  im  lei/ieren  Falle  kommen  mithin  auf 
Pariser  Quadraischuh  Flache  51,4  Gr.  di^es  DSngialr 
liegen,  welche  also  nur  6.3  Gran  Kocbfalz  und  6  G/. 
mit  8.8  Gr.  Kallt  und  Bitteretde  und  30,2  Gran  Thoi 
halten.  Demi.nEeachlet  wird  die  Wirkung  diäter  Ha 
«O  v.oL!lhi:ig  gefunden,  daf»  jähilicb  gegen  30000  Ce. 
da>on  in  den  UmgebuD^eii  von  Sulz  ra  dietet 
verkauft  netden.  (S.  die  Gebirge  WÜHemb»rgs  ' 
alberet,  mit  Aumerliungen  u,  Beiia(;en  vom  Prof,  Si 
Ut.  Eiutigart  1826.  S.  218.  u.  RSßlir's  ßeiuäge  i 
gascbiihlo  Würiembergs.  Tüb/ngea  1788.  S.  IJJ.J     Ihr 


medicinisch  -  cJiL-mUrlic  Untcrsucituhgm.         6 7 

zur  Vervoiikommnung  dieser  Wissenschart 
Kräften  beizutragen.  Die  Versuclie,  welche 
bier  der  öffenilichen  Prüfung  unterwerfen,  sind 
entfernt,  auf  bemerkenswertbe  VerJieaste  in 
•  Hinsicht  Anspruch  machen  zu  wollen.  Weno 
einige,  noch  nicht  gehörig  erforschte,  Puncle 
Ohemie  des  menschlichen  Körpers  näher  zu  be- 
bten im  Stande  sind ,  so  Jst  iiir  Zweck  erreicht. 

Vielleicht  müchte  es  auffallen,  daf«  diese  Un- 
Dctiungen  nicht  quantitativ  angestellt  wurden. 
Grund  hiervon  ist  nicht  sowohl  die  nolhwenJige 
Snderlichkeit  in  der  quantitativen  Zusamniense» 
der  meisten  Theile  des  Körpers  und  die 
wierigkeit  manche  organische  Stoffe  vollkommen 
Tocknen,  als,  und  zwar  ganz  vdrziiglich,  die 
se  Mangelhaftigkeit  der  bisherigen  Methoden  die 
M;faiedenen  Stoffe  genau  von  einander  zu  trennen, 
ir  Chemiker,  der  sich  mit  Analysen  organischer 
(tanzen  beschäftigte,  wird  gewifs,  wie  wir,  sich 
von  überzeugt  haben.  Wir  glauben,  dafs  quan- 
ive  Untersuchungen  organischerKöryer  erst  dann 
tn  bleibenden  VVertb  erhallen,  wenn  es  einmal 
n'gen  ist,  sichere  Mittel  zur  strengen  Scheidung 
einzelnen  unmittelbaren  Stoffe  zu  entdecken.  Bis 
r  der  Fall  ist,  bis  die  Wissenschaft  von  solchen 
lühungen  wahren  Gewinn  zieht,  und  bis  die  Me- 
iit  Sicherheit  auf  dieResuIlate  derselben  bauen 

biauch  eriir«<k[  lieh  lowohl  auf  WieiPti  il«  Aecler;  ila 
lelgt  .ich  luth  auf  Kartoffeln,  Hüben,  Kraut,  Flachi.  Hanf, 
DrzSglicb  aber  auFKIeerelJer  und  HÜlieofiüchla  irbc  nitk- 
»UV.    Um  die  Felder  anhaltend  Tiuchtbar  zu  erbiltao,  muf* 

^docfa    bei  ihier   Anweudunf;   abwecbielnd   auclt   mit  füik' 

lieb  pfgioiicliein  Dünger  gcdÜDgl  «erden. 

ö    • 


G8 


Fromherz  und   Gugert't 


darf,  möge  es  Entschuldigung  verdienen,  wenn 
den,  zu  diesen  quantilaliven  Analysen  nötbigen,  7 
aufwand  im  Mifsverliällnisse  mit  ihrem  Wei 
fanden. 

Die  folgenden  Untersuchungen  betreffen  i 
Gegensiände  der  Anihropo  -  Chemie.  Sie  bij 
kein  abgescWossenes  GanzeS;  nur  ihre  Verwai 
Schaft  reiht  sie  an  einander.  So  wie  sich  Gele] 
beit  darbot,  einen,  wie  uns  schien,  nicht  geh 
untersuchten  Theil  des  menschlichen  Körpers  im  n 
liehst  gesunden  Zustande,  oder  ein  interessantes 
thologisches  Producl  zu  erhallen,  wurde  die  Ati 
se  desselben  vorgenommen.  Auf  diese  Art  ents 
den  die  Versuche  über  folgende  Gegenstände: 
Galle,  die  Leber,  eine  Lebergeschwulst,  die: 
pen- Knorpel,  die  Schild- Orüse,  die  Amaios-I 
sigkeit,  den  Kindes -Schleim  (yemlr  caseosa), 
ziegelmehlartigen  Bodensatz  des  Harns  und  eil 
Harne  im  krankhaften  Zustande,  i—  Die  Ordnii 
nach  welcher  diese  Gegenstände  aufgezählt  sind,  i 
den  wir  bei  der  nun  folgenden  Beschreibung  uds< 
Versuche  beibehalten. 

Galle. 

Die  schönen  Untersuchungen  l^p.  Gnielln's  i 
die  Ochsengalle*)  haoen  mehrere  neue  Kesul 
über  die  Zusammensetzung  dieser  Flüssigkeit  gi 
fert.  'Wir  setzen  dieselben  nun  als  bekannt  vor; 
und  führen  sie  dalnr  und  der  Kürze  wegen  ni 
näher  an.  Lp.  Gnielin  nahm  über  die  inenscIiUche  { 
h  nur  wenige  Versuche  vor,   wodurch  er  in  dei 


■)  Die   Verdauung   nach    Vefiuchen  von  F.   Tiedemann 
Lp.  GmcJIn.    UeulBibei|j,   b.  Groot,  18Z6.  11,1.  S.-4$. 


chemische  Untersuchung  der  Galle.  69 

iGaUenfelt,  Harz,  Pikromel,  Oelsäure,  Farbe- 
ff,  Schleim  und  eine  im  Wasser  lösliche  Materie 
A.  Die  Analyse  der  Ochsengalle  liefs  aber  aoch 
lere  Bestandtheile  vermuthen,  und  die  Galle  des 
nscfaen  schien  uns  überhaupt  wegen  ihrer  medici- 
;beo  VVichligkeit  eine  neue  Untersuchung  zu  ver- 
oeo.  Wir  stellten  diese  mit  steter  Berücksichii- 
ig  von  Gnielin's  Analyse  der  Ochsengalle  an,  um 

Angaben  dieses  Gelehrten  gelegentlich  eu  prD- 
,  ohne  jedoch  seine  Uatersuchungsmethode  streng 
zubehalten. 

Die  Galle,  welche  wir  zu  diesen  Versuchen 
wandten,  kam  von  vier  erwachsenen  Menschen, 
Von  der  eine  an  lentescirendem  Nerveniieber,  der 
lere   an  chronischem  Durchfall   von  Geschwüren 

Darmkanal,  der  dritte  an  Lungenentzündung, 
'  vierte  an  Hirnentzündung  starb,  und  deren  Le. 

ganz  gesund  war.  Wir  glaubten  daher  anneh* 
B  zu  dürfen,  dafs  die  Galle  durch  diese  Krank- 
ten nicht  wesentlich  verändert  worden  sey.  —  Sie 
rde  zur  Syrups- Dicke  abgedampft  und  mit  ko- 
mdem  Alkohol  von  0,847  ausgezogen.     Wir  wol- 

dea  Hockstand  mitl.  bezeichnen  und  die  Tinc- 

^BÜt  II. 

L  Der  in  Alkohol  unlösliche  Theil  wurde  mit 
ihendem  Wasser  bis  zur  Erschöpfung  behandelt. 
Rückstand  1.     Decoct  2. 

1.  Aus  diesem,  im  Wasser  unloElicheni  RQck- 
»de  zogen  Säuren  einen  grünen  Farbesloff  aus.  Er 
rde  daher  so  lange  mit  Essigsäure  bei  gelinder 
rme  bebandelt,  als  diese  sich  noch  färbte.     Den 

ligsäure  nicht  löslichen  Theil  betracbtea  i 


70  Fromfieri.   und  Gugert's' 

nacl)  dem  Auswaschen,  als  den  reinen  Gaüvnblas. 
Schleim. 

Im  trocknen  Zustande  war  dieser  eine  dun 
scilwarzbraune  Masse,  zerrieben  und  im  Wasser  ' 
gerüttelt,  bildete  er  bräunlich  gelbe  Flocken, 
halle  weder  Geruch  noch  Geschmack,  und  war 
löslich  im  Wasser,  Alkohol  und  Aeiher.  In 
Hitze  lieferte  er  Amoioniak  hallige  Producte, 
petersänre,  mit  diesem  Schleim  in  BerOhrung 
bracht,  zeigte  keine  Reaction  des  Caltcnfarhesta 
sie  löste  ihn  unter  ZerselEung  zu  einer  gelbbrau 
PlüESigkeit.  In  Aetzkali  und  Ammoniak  lösta 
sich  mit  braungelber  Farbe-  die  mit  Salzsäure  ( 
traÜGirte  FiüSEtgkeit  wurde  von  GallusauFgofs  re 
}ich  scbniutzig  weifs  gefallt,  Säuren  aber  bewirl 
keinen  Niederschlag.  Wir  schliefsen  aus  die 
letzteren  Umstand,  dafs  der  Schleim  kein  Eivi 
enthielt. 

Die  Lösung  des  Rückstandes  1.  in  Essigsi 
hatte  eine  dunkelgrüne  Farbe,  und  gab,  mit  Sa 
tertaure  versetzt,  die  bekannten  Knactionen  des'J 
leafjrbe Stoffs.  Durch  Ammoniak  neuiralisirt, 
te  sie  sich  braun,  uud'Vei^te  auch  dann  rli«  Far| 
änderungen  mit  Salpetersäure.  Die  Flüssigkeit  ' 
somit  eins  Verbindung  des  FarbestoH's  mit  Essig! 
re.  Um  diesen  reiu  abzuscheiden,  dampften' 
die  Lösung  vorsichtig  zur  Trockne  ein.  Es  1 
eins  dunkelgrüne  Masse,  welche  aber  noch 
sauer  reagirte.  '.'s  sie  etwas  stärker  erhitzt  wu' 
verdüchtigle  sich  der  letzte  Antbei!  Essigsäure»' 
der  Rückstand  nahm  eine  braune  Farbe  an.  In 
•em  Zustande  zeigte  er  mit  Salpetersäure  die  t 


chemische  TJnUrsuchmg  dt-r  Galle.  71 

ikleristiscben  Farben  ^Aenderungen  nur  noch  un- 
lutlicb ;  er  war  also  durch  das  Erhitzen  schon  zum 
leil  verändert.  Wahrscheinlich  würde  sich  dieser 
arbestoff  durch  eine  andere  Bcliandlung  leicht  von  der 
isigsäure  trennen  lassen.  Wir  konnten  leider  kei- 
I  Versuche  hierüber  anstntlen,  weil  uns  nach  der 
ügcn  Prüfung  kein  unzerselzter  Farbesloff  Dbrig 
ieb,  und  wir  gerade  keine  anderen,  durch  Erank- 
iiten  nicht  veränderten,  Gallen  erhalten  konnten. 

Ein  Theil  des  Rückstandes  1.  wurde  ohne  vorJ 

tr  mit  Essigsäure  ausgezogen  worden  zu  seyn  ,  im 

latio-Tiegel  eingeäschert.     Es  blieb  phosphorsau- 

Ealk ,  mit  wenig  schwefelsaurem  und  kohlensatf 

n  Kalk  zurück. -, 

2.  Die  Abkochung  des  in  Alkohol  unlöslichen 
leiles  der  Galle  dampften  wir  zur  Trockne  ab,  und 
;ea  den  Rückstand  mit  kochendem  Alkohol  aus. 

ieser  färbte  sich- dunkelgelb;  es  konnten  also  bei 
F  ersten  Behandlung  der  Galle  mit  V/eingeist  nicht 
löslichen  Theile  aufgenocimen  werden»  wahr- 
heinlich  wegen  der  einhüllenden  V/irkung  des 
Ueims.  Was  der  Alkohol  nicht  löste  möge  mit 
und  die  Tinctur  mit  4.  bezeichnet  werden. 

3.  Diese  Substanz  in  kochendem  Wasser  gdüst, 
Idete  eine  lichtgslbe ,  etwas  trübe ,  schleimige , 
ehtschäumende  Flüssigkeit,  welche  alle  Charaktere 
I  Speichehtoffs  besafs.     Von  Säuren  wurde  sie  nieht 

mindesten  gefällt,  sie  enthielt  folglich  keiaea 
UstoEF. 

4.  Aus  dieser  Tinctur  setzten  sich  beim  Erkal- 
u  weifSQ  Flocken  ab,  welche  sich  wie  ÄUÄS(oj(/'"ver- 
lellca.  —  Bey  der  Analyse  der  OchsengaUe  erhielt 


78  Fromherz    und  Gugerfa 

Ijp.  Gmelin  ähnlicbe  Flocken,  und  er  beschrieb  d 
selben  als  eine  u-ahrsclieinlich  neue  Substanz.  (S. 
angef.  Werk  S.  45  und  4,6.)  —  Wir  bemerkten  d 
sen  Stoff  zuerst  bei  der  Untersuchung  der  Bippa 
knorpel  und  waren  ebenfalls  geneigt  ihn  fQr  eige 
thOmlich  zu  halten.  Er  zeigt  zwar  mehrere  Chara 
tere  des  Kässtoffs,  namentlich  Lüslichkeit  in  kalti 
und  kochendetn  Wasser  und  Fällbarkeit  durch  Si 
ren,  löst  sich  aber  leicht  in  kochendem  Alkoh 
In  den  bekannten  Abhandlungen  von  Bnzdius  v^ 
Schübler  über  die  Milch,  {Schweiggei^s ioara.  XM 
S.  277.  —  meckelS  Archiv  IV.  B.  S.  557.  — )  dann 
den  LehrbQcbern ,  fanden  wir  angegeben,  dafs  ki 
ter  Alkohol  die  Milch  coagulire  und  kochender  d 
Kässtoff  in  eine  fettwachsartige  Substanz  verwandt 
In  Fourcroy's  und  f^am/uelins  Un:erEuchung  der  Kii 
milch  (Gf/j/m's  Jouro.  f.d.  Chemie  und  Physik.  Sten  I 
4tsHft.  1806)  endlich  wird  bemerkt,  dafs  Alko! 
womit  die  JVlilch  coaguiirt  wurde,  nach  der  E 
stillation  eine  trübe  Flüssigkeit  zurücklasse,  -yf 
che  durch  Gallus-  Aufgufs,  essigsaures  Blei  i 
Schwefelsäure  niedergeschlagen  wird.  Cle  Bettal 
theile  dieser  Flüssigkeit  sind  nach  den  geuaaa 
Chemikern:  Butter,  Milchzucker,  Essigsäure  i 
einer  thierischen  Substanz ,  und  etwas  salzsau 
Kali.  —  Da  diese  Angaben  über  die  Loslicbkeit  i 
Kässloffs  im  Alkohol  nichts  genaueres  bestimnii 
so  stellten  wir  einige  Versuche  hierüber  an.  — 

Kässtoff,  nach  Berzdius  aus  Kuh-Milch  bei 
tet,  wurde  mit  kalten  Alkohol  von  40°  R.  überg 
sen  und  einige  Stunden  damit  in  Berührung  gelass 
Er  hatte  dadurch  eine  weifae  Farbe  U-nd  ein  dem 


chemische   JJntersuchtivg  der  Galle. 


75 


tneneii  Eiweifs  ähnliches  Aussehen  erhalten.     Der 
Rcobol  trübte  sich  stark  durch  Gallus- Aufgufs;  fil- 
L  uad  eingedampft    liefs   er  Kässtoff  zurilck.  — 
■  Tbeil  des  geronnenen  Kässtoffs  mit  Alkohol  ge- 
t)  löste  sich  ebenfalls;    die  Lüsung  trübte  sich 
Erkalten  und  setzte  nach  einiger  Zeit  wejfse 
)cken   ab.       Nach  dem  Abdampfen  der  alkoholi- 
nLösung  blieb,  wie  vorhin,  eine  Substanz  zurück, 
Iche  alle  Charaktere  des  Kässioffs  faesafs.    —    Der 
Isstoff  löst  sich  also  nach  diesen  Versuchen  etwas 
Li  veniges  in  kaltem  und  leichter  in  kochendem  Alko* 
,  aus  welcher  Lösung  er  sich  nach  dem  Erkalten 
1  Theil  wieder  in  Flocken  abscheidet.  — 
Der   durch  Säuren    gefällte   KässtoFf  löst   sich 
febt  in  Alkohol  auf,  daher  bewirkten  Säaren  Inder 
nngelstigea  Lüsuog  des  Kässtoffs  keinem  Nieder- 

p>g.  — 

Die  beim  Behandeln  des  Kässtoff:  mit  Alkohol 
irBckgebli ebene  weifse  Masse  (der  geronnene  Käs- 
pff )  mit  Wasser  ausgewaschen,  dann  mit  kallem 
hsser  übergössen,  quillt  zuerst  auf,  und  löst  sich 
pdlicb  zu  einer  schleimigen,  trlber*  beim  Rütteln 
■Itark  schäumenden  Flüssigkeit;  no;h  schneller  er- 
folgt die  Lösung  durrch  kochende;  Wasser,  beide 
Flüssigkeiten  werden  reichlich  von  Säuren  niederge- 
schlagen.  —  Der  Kässtoff  wird  daher  durch  kalten 
^obol  nicht  zersetzt,  er  gerinnt  nur  durch  Verlust 
leines  Wassers.  Dieser,  durch  Alkohol  coagulirte 
i  weifs  gefärbte,  Kässtoff  ist  folglich  als  der  voU- 
^mmen  reine  anzusehen,  der  blofs  durch  Abdam- 
icb  Berzelius  erhaltene  aber  als  eine  Verbin- 
llBg  mit  Wasser,  als  ein  KäSStolif-HydrU. 


F 


74  Framherz  und  Gugert's 

Nach  dieser  Abweichung  gehen  wir  wieder 
Analyse  der-Galle  über.     \ 

Die  von  dem  Kässtoff  befreite  Tinctur  wurde 
Trockne  abgeraucht  und  mit  kaltem  Aether  ausge^ 
gen.  Dieser  hinterhcls  nachdem  Verdunsten  glänzet 
Schüppchen  von  GaUenjui.  —  Der  im  Aether  unlA 
liehe  Theil  wurde  in  Wasser  gelöst,  und  mit  dri| 
essigsaurem  Blei  gefällt.  Die  Flüssigkeit  über  dt 
Niederschlage  j  durch  Hydrothionsäure  vom  Blei  1 
freit  und  eingedampft,  liefs  einen  Hückstand  T 
Gallen-  Sii/s  (Pikromel)  mit  essigsaurere»  Natron  u 
wenig  .essigsaurem  Kali.  —  Der  Üleiniederscfal 
■wurde  durch  einen  Strom  von  Hydrolhionsäure  zl 
legt.  Aus  dem  Schwefelblei  zog  kochender  Alkol 
Gallenhvz  und  hraunen  exlractiven  Farbeslnß' (Osia 
zom^.  Die  Flüssigkeit  über  dem  Schwefelblei  ei 
hielt  denselbea  Farbestoff  mit  Freier  Phosphorsäui 
Schwefelsäure  und  Salzsäure.  —  Wir  geben  dii 
Resultate  nur  ganz  kurz  an,  und  beschreiben  die  l 
lialtenen  Stoffe  nicht  näher,  weil  wir  sie  alle  bei  d 
Untersuchung  der  alkoholischen  Lösung  IL  in  v 
grüfserer  QuanüfSt  erliielten  und  also  später  dara 
zurückkommen  können. 

IL     Alkoholische'Lösung  tfer  Galle. 

Diese  Tincltr,  einige  Tage  ruhig  hingestel 
bildete  einen  schwichen  Bodensatz.  Aether  zog  n 
demselben  einige  JCrystalle  von  Gallenfett.  Der  R< 
löste  sich  leicht  im  Wasser  auf.  Die  braune  Lösuj 
besafs  einen  ganz  schwach  süfslichen  Geschmaoi 
ohne  Zweifel  von  einer  Spur  von  Gallen  -Süfs.  S 
petersäure  brachte  darin  die  Reactionen  des  Galle 
farbestoffs  hervor;  da  aber  diese  nicht  deuthcher 


chanische   UnUrsucIiung    der  Galle.  75 

]o  der  Galle  selbst  waren,  io  glauben  wir,  daCs  diese 
Lösung  aurserGallenfarbestoff  noch  braunen  extracti- 
ven  Farbestoff  ( Osmazom )  enthielt.  Verdünnte 
Schwefelsäure,  Salzsäure  und  Essigsäure  färbten  die 
FlQssigUeit  grün  und  trübten  sie  zugleich  ;  die  Trü- 
tnog  verschwand  bei  Ueberscliufs  von  Säure.  In  die- 
«em  Bodensatz  befand  Eich  also  auch  eine  geringe 
Menge  Kässtoff.  — 

Die  von  dem  Bodensatz  abgegossene  alkalische 
Iidsung    wurde   fast  zur  Trockene  ebgerauclit   und 
bicrauf  nait  kaltem  Aellier  geriiltelt.      Der  braun  ge- 
erbte Aelher  wurde  zum  Tbeil  in  gelinder  Wärme 
verdampft,  der  Kackstand  hierauf  einige  Tage  ruhig 
tiingestellt.      Es  setzten  sich  sehr  viele  weifse,    glän- 
zende Schüppchen  ab.      Um   diese  zu  sammeln  ward 
die  ätherische  Flüssigkeit  mit  wenig  Wasser  versetzt 
und  &Itrirt.      Die  auf  dem  Filier  zurück  gebliebenen 
Schüppchen  verhielten  sich    nach  dem  Auswaschen 
mit  kaltem  Alkohol  wie   reines  Gallcnfetl.      Aufser 
^Bdea  allgemeinen  Charakteren  der  neutralen  Fett-Ar» 
^Hen  zeicbeien  sie  sich  nämlich  noch  insbesondere  aus, 
^■tirch  ihre  Unschmelzbarkeit  bei   100°  C.  und  ihre 
^^Bgenschaft  durch  langes  Kochen  mit  Aetzkali  nicht 
^Hlu  verseifen.  — 

^P  Die  von  dem  Gallenfett  abfiltrirte  Flüssigkeit 
T  wurde  zu  der  abgedampften  und  vom  Aetber  nicht 
I  gelösten  alkoholischen  Tinciur  gegossen,  das  Ganze 
I  Iiierauf  iri  der  nöthigen  Menge  Wasser  aufgelöst,  und 
I  durch  drittel  essigsaures  Blei  gefällt.  —  Wir  bezetcb- 
'  atn  die  Flüssigkeit  über  dem  Niederschlag  mit  1.  und 
diesen  mit  2. 

Ik  Niehdem  durcfa  einen  Strom  von  ^ydrotbioa- 


76  Fremlierz   und  Gugeri's 

saurem  Gas  das  QberschQssige  essigsaure  Blei  wegg 
schafft  worden,  dampften  wir  diese  Flüssigkeit  fast  z| 
Trockene  ein.  Der  Rückstand  war  ein  Gemeng  vfl 
Gallerisufs  (Pikromel)  mit  essigsaurem  Natron  ul 
wenig  essigsaurem  Kali.  —  Es  gelang  durch  eine  d<{ 
folgenden  Operationen  das  Gallen  -  Süfs  noch  reini 
als  hier,  d.  h.  frei  von  dem  beigemengten  essigsaure 
Salzen  zu  erhalten;  wi>  wollen  daher  erst  später  d 
Eigenschaften  desselben  angeben.  — 

S.  Den  durch  Drittel  essigsaures  Blei  gebildeti 
Niederschlag  suspendirten  wir  in  Wasser,  setzten  ein 
ge  Tropfen  Essigsäure  hinzu,  und  leiteten  Hydrothic 
säure  durch  die  Flüssigkeit.  —  Der  in  Wasser  gelä 
ste  Tlieil  heifse  3.  und  das  Schwefelblei  4. 

3.  Diese  von  dem  SchweFelblei  abßltrirte  Flfli 
Sigkeit  wurde  bis  auf  einen  geringen  Rückstand  eil 
gedampft  und  dann  einige  Zeit  ruhig  hingestellt, 
setzten  sich  viele  weifse  Körnchen  ab,  die,  mit 
nig  kaltem  Wasser  ausgewaschen,  die  Eigenschaft« 
des  von  GmeJin  zuerst  beschriebenen  reinert  Pihronu 
hatten.  Da  die  Abscheidung  dieses  Stoffes  Ginela 
Entdeckung  zur  Bestätigung  dient,  so  wollen  wird 
Hauptcharaktere  des  von  uns  erhaltenen  Körpers  o 
her  angeben.  —  Dieser  Pikromel  bestand  aus  kleinei 
weifsen  Körnchen,  ohne  Geruch,  und  von  sehr  sf 
fsem,  hintennach  bitterlichem  Geschmack;  sie  reagij 
ten  ganz  neutral.  In  der  Hitze  lieferten  sie  ziemlic 
viel  kohlensaures  Ammoniak.  Die  süfse  Materie  U 
ste  sich  leicht  in  Wasser  und  Alhohol,  aber  kaui 
in  Aetber;  die  wässerige  Lösung  wurde  von  Säure 
nicht  im  mindesten  getrabt.  ( In  der  Auflösung  d« 
unter  1.  angeführten,  mit  essigsaurem  Natron  veru; 


chemisclie    Vnlermchuji''    der   Galle. 


77 


ifgten,  CaJJensOfses  bewirkte  concentrirle  Schwe- 

bure  nach  einigen  Minuten  einen  kristallinischen 

tderschlag,  wie  in  Gmelin's  PikromeJ.   Dieser  war 

res    Schwefelsaures   Natron.       Jene  Reactioo    ist 

Iglich   nicht   dem  Gallen-Silfs  zuzuschreiben.)  — 

Neutrales    esstgsaares  Blei,    salzsaures    Eisenoxyd, 

schwefelsaures  Kupfer,  saljietersaures  Quecksüber- 

DKyilul  und  salpetersaures  Silber  veränderten  die  Lü- 

«ung  dieses  Stoffes  im  Wasser  nicht,  und  drittel  ss- 

sjgsaures  Btei  bewirkte  einen  ganz  schwachen  Nie- 

(li^rschlag.  —  Die  süfse  Materie  war  nicht  fähig  in 

U'eingährung  überzugehen. 

Wir  halten  nach  den  angegebenen  Charakteren 

diesen  Körper,  mit  Lp.  GmeUii,  für  den  reinen  silfsen 

itoff  der  Galle.     Es  scheint  uns  zweckmäfsiger  den- 

Iben  Gallen -Sufs  zu  nennen,    als  Pikromel.      Der 

irbarische  und  undeuische)  Name  Pikromel  pafst 

sht  irebr  zu    den   Eigenschaften  Aer  festen  sOfsen 

iterie  und  giebt  überdiefs  zu  Verwechselungen  mit 

unreinen  Pikromel  Thaiard's  Anlafs.      Die  Be- 

mung  Gallen-  Zucker  würde  aus  dem  Grunde  un- 

ihligseyn,   weil  dieser  Stoff ,    wegen  seiner  Unfä- 

;keit   zur    Weingährung,    nicht    zu  der   Gattung 

:il«r«  im  engeren  Sinne,  gehört. 

Die  von  dem  Gallen -Süfs  abgegossene  Flüssig- 

Bit  reagirte  sauer  vom  Gehalt  an  freier Phosphorsäu- 

Scbwefelsäure  und  SaUsäure.  —  Es  krystallisirte 

Gallen- ^f^para gm  {Lp.  Cmdin's)  aus  derselben. 

le  besafs  eine  braune  Farbe,    einen  schwach  sauren 

id  zugleich  sQfsÜchen  Geschmack,     ohne  Zweifel 

lOch  gelöstem  Gallensüfs.  Abgesehen  von  diesen 

imengungen   verhielt  sich   diese    braune  Substanz 


78  Fromherx   und  (lugerfs 

wie  ein  exiractivcr  Farbcstojf  (^OsmiT.om.')  Vicllfl 
enthielt  sie  auch  etwas  GalJenliarz.  Salpeters; 
zeigte  keinen  Gallen  -  Farbesloff  an. 

4.  Das  Sclnvefelbiei  zogen  wir  mit  kochen 
Alkohol  aus,  dampften  die  braune  Tinctur  ab 
behandelten  den  Rückstand  mit  heifsem  Wasser. 
Der  in  Wasser  lösliche  Theil  wurde  durch  Sät 
voluminüs  weifs  niedergeschlagen.  Wir  verset; 
ihn  mit  überschüssiger  Saksdure  nnd  wuschen 
Niederschlag  gut  mit  Ualtem  Wasser  aus.  Dieser  be 
die  wesentlichen  Charakteren  von  Gmelin's  Cliohm 
Er  unterschied  sich  davon  nur  durch  die  Unfähig] 
zu  krystailisiren  und  durcii  die  sehr  schwache  1 
thung  des  Lackmuspapiers  in  der  -wässerigen  Lüsi 
Wir  woll-in  die  Eigenschaften,  welche  wir  an  di« 
Säure  bemerkten,  näher  angeben,  da  sie  einen 
wenig  untersuchte  Substanz  \%\,  —  Sie  setzte  s 
bei  der  Fällung  aus  ihren  Salzen  als  ein  sehr  zai 
weifses  Pulver  ab,  welches  sich  nach  und  nacb 
Form  weifser  Flocken  an  die  Wände  der  Gefäfse 
hing.  Aus  der  Losung  in  Alkolml  konnten  wir 
nicht  krystaüisirt,  sondern  nur  als  eine  feste  we 
Masse  erhalten.  Diese  Säure  besafs  keinen  Geri 
und  einem  sehr  silfsen,  nachher  etwas  scharfen  i 
bitterlichen  Geschmack.  Sie  schmolz  noch  nicht 
100°  C.  und  lieferte  in  der  Hitze  Slickstoff  hall 
Froducte.  In  kaltem  und  kochendem  Wasser 
sie  sich  sehr  schwierig  auf.  Die  Lösung  reagj 
nur  ganz  schwach  sauer,  und  zeigte  keine  Vera 
derungen  durch  die  Salze.  Kalter,  insbesondi 
aber  kochender  Alkohol  löste  die  Säure  leicht,  u 
die  heifse  Lösung  rüthete  Lackmus  stark.      Auch 


cJiertiiicTie  ÜnttTsuchung   der  Galle.  79 

eiber  zeigte  sie  sich  Jüslich,  und  die  Lösung  reagir- 
ebenfalls  sauer.  —  Mit  der  gröfsten  Leichtigkeit 
Drde  die  frisch  gefallLe  Säure  von  Ammoniak  und 
elzkali  aufgelöst,  und  sie  neutralisi.'te  diese  Basen 
Jlständig.  Spuren  braclilen  in  diesen  Lösungen 
ichliche  weifse  Niederschläge  hervor,  Die  neutrale 
rbifiduog  mit  Ammoniak  fallie  endlich  nicht  die 
ze  von  Kalk,  Baryt,  Bittererde,  Eisenoxyd,  Kup- 
I  Blei,  Quecksilber  und  Silberoxyd. 

Es  wäre  sehr  zu  wünschen  ,  dafs  der  Herr  Ent- 
öler der  Cholsäure  ausführlichere  Unlersuchungen 
er  dieselbe  anstellen  müchle,  damit  wir  genauere 
nntnisse  über  diese  inleressanle  Substanz  erlnelten. 

Die  Flüssigkeit,  aus  welcher  die  Cholsäure  durch 
zsäure  gefallt  ^vorden  war,  enthielt  salzsaures 
oo. 

Der  in  Wasser   unlösliche  Theil  der  aus  dem 


vefeiblei  erhaltenen  Tinctur  wurde  in  Aelhei 


ge. 


Euod  die  braune  Lösung  zum  freiwilligen  Verdui 
1  hingestellt.  Es  setzten  sich  braune  Flocken  ab, 
I  tfaeils  eine  weifse  Haut,  iheils  weifse  nadelförmi- 
Krystalle.  Die  braunen  Flocken  wurden  zum 
Bil  mechanisch,  dann  durch  Aufi-isen  in  kaltem 
tohol  getrennt.  Sie  hatten  alle  bekannten  Cha- 
LIere  eines  Harzes  und  kamen  überhaupt  in  den 
aentllcbea  Eigenschaften  mit  dein  von  Lp.  Gmelin 
der  Ocbsengalle  erhaltenen  Gallen -Harz  übereln. 
Der  im  kaltem  Wasser  unlösliche  Theil  war  ein 
neog  von  Talgsäure  mit  wenig  Othuurc.  —  Bei 
Lösung  der  mit  Wasser  behandelten  Tinctur  des 
iwefelbleis  in  Aether  blieb  eine  dunkelbraune  Sub- 
Dz  zurück.     Diese  löste  sich  leicht  in  Wasser  und 


r 


80  f romherz  und  Gugerfs  ' 

in  Alkohol,  die  Losungen  reagirten  neutral  und  i 
den  gefällt  von  einfach  uud  drittel  essigsaurem  I 
von  salpetersaurem  Quecksilber- Oxydul  und 
salpetersaurem  Silber,  nicht  aber  von  Gallus  -  Aufj 
Salpetersäure  reagirte  nicht  auf  Gallen -FarbesI 
Bei  der  trockenen  Deslillatton  lieferte  diese  Subsl 
kohlensaures  Ammoniak.  Wir  halten  sie  nach  di 
Charakteren  für  ex-ti-ßctivcn  Faröestii/f  {Osmazom 

Wir  äscherten  endlich  eine  andere,  wie  wir 
nahmen,     durcli   Krankheit   nicht   veränderte 
ein,  und  bestimmten  ihre   Sal^e.     Das  ResuUat 
ches  wir  theils  dadurch,   theils  schon  bei  den  vo* 
beschriebenen  Untersuchungen  erhielten,   werden 
gleich  weiter  unten  angeben.     EndUch  suchten 
noch  zu  bestimmen;  ob   auch  die  menschliche  C 
wie  jene  des  Ochsen,   doppelt  kohlensaures  Na 
enthalte.     Der  Versuch  mifsglückte  aber,  indem 
gen  nicht  gehöriger  Beaufsichtigung  ein  Theilderl 
Je  Oberslieg.   —   Auf  Essigsäure  und  Ammoniak 
ben  wir  nicht  reagirt.  —  Während  wir  mit  den 
gen  Versuchen  beschäftigt  waren  erhiellen  wir 
Galle  eines    hingerJchteten,    ge.^unden    S4    jähr! 
Mannes.     Es  war  zwar,  wegen  der  geringen  Me 
derselben,  nicht  möglich  eine  vollständige  Ana 
damit  anzustellen,   wir  konnten  aber  doch  die  tvi 
tigeren   der  beschriebenen  Stoffe  darin  nachweil 
den  Schleim,  den  Gallen  -Farbestoff,  das  Gallen«! 
Gallen- Süfs,  Gallen -Harz  und  die  Talgsäure. 

Die  angeführten  Versuche  bestätigen  im  AI 
meinen  die  Beobachtungen  L/3.  GwifZ;«'*,  und  wir  zu 
fein  jetzt  nicht  mehr,  dafs  die  Galle  wirklich  i 
ganz  aodere  Zusammensetzung  habe,  als  wir  £tt 


cJiemiscJie   Untersuchung  der  Leber. 


Hl 


'»  der  grofsen  Auctorität  von  Berzelius  annahmen. 
BvoD  uns  erhaltenen  Resultate  zufolge  sind  dieBe- 
dtbeile  der  menschJichen  Galle,  aufser  über  90 

Wasser,  folgende: 
'  Schleim,  Gallen-Farhestoff,  Speichelstoff,  Käs- 
',  brauner  extractiver  Farhesloff  ^Osmazom),  Gal- 
^Fett,  Gallen  -Süfs,  Gallen -Harz,  cholsaures, 
•  und  ölsaures  Natron,  phosphorsaures,  viel  salz« 
|es  uad  wenig  schwefelsaures  Natron,  sehr  wenig 
-Salze,  phosphorsaurer  Kalk  und  wenig  schwe* 

und  kohlensaurer  (vielleicht  organischsau-« 
[■  Kalk. 


'  Die  Leber  des  Menschen  ist  bisher,  soviel  ung 

nnnt  wurde,    noch  l;einer  chemischen   Untersu- 

kg  unterworfen  worden.     Die  Leber  des  Kochen 

l^*ci  Balis  L.")  analysirte  l'auqueUn,  (^Annalcs  de  Chi* 

eT.  X.  Jahrg.  179t)  und  jene  des  Ochsen,  Bra- 

tnol.  (^Ann.  deChim.  et  dePhys.  X.)   Vauquclin  fand 

r  Kochen-Leber:   Fett,  das  mehr  als  die  Hälfte 

lewichles  betrug,  Parenchym  und  phosphorsau* 

Kalk.    ^2c\\  Braconnot  enthält  die  Ochsen -Leber: 

t  von  Gefälsen  und  Häuten  18,94;  in  Wasser 

|ehe  Theile  81,06.   Und  in  diesen  finden  sich :  brau* 

riechendes ,    phosphorhalliges  Oel ;    Stickstoff« 

',  durch  Gerbestoff  fäilbarcMalerie;  Eiweifstoff; 

;  nicht  im  Weingeist  lüsliche  Verbindung  des  Ka« 

bit  überschüssiger  organischer  Säure;    salzsaures 

;  eisenhaltiger  phosphorsaurer  Kalk  itnd  Walser. 

bei  unserer  Analyse  der  menschlichen  Leber  wa- 

fvnr  besonders  darauf  aufmerksam,  ob  nicht  in 

I  Parenchym  dieses  Organea- Stoffe  vorkommen. 


a.PKj.,  .gJJ.H.J.f.V.n, 


a,llfl.l.) 


1 


82  Promherz  und   Gugevt'a 

welche  man  in  der  Galle  findet,  oder  die  wenigstens 
mit  diesen  Aehnlichkeit  haben,  —  Wir  verwendeten  ■ 
zu  dieser  Untersuchung  einen  Theil  der  Leber  eines 
enthaupteten,  ganz  gesunden  jungen  Mannes.  Zuvor* 
derst  zerschnitten  wir  dasLeber-Sliick  in  ganzkieina 
TheJlchen,  und  wuschen  dieselben  sorgfältig  mit  kal- 
tem Wasser  aus,  um  das  Blut  aus  den  Gefafsen  ihmT 
die  Galle  aus  den  Gallen -Gängen  zu  entfernen.       |  ^ 

Die  gehürig  ausgewaschene  Leber  wurde  zun    |, 
mit  kaltem  Wasser  behandelt ,    so  lange  dieses  noi    l 
etwas    aufnahm.       Wir  bezeichnen    den  wässerig 
Auszug  mit  1   und  den  Rückstand  mit  2. 

1.  Kalter  ^vässeriger  Auszug  der  Leber.  Di 
ser  war  noch  schwach  röthlich  gefärbt,  von  schtl 
miger  Consistenz  und  etwas  trübe.  —  Salpetersäuiii^ 
Salzsäure  undSublimat-Lüsung  brachten  darin  reich' 
liehe  Niederschläge  hervor.  Durch  Alkohol  und  durch 
Erhitzen  coagulirte  er  sich  stark.  Es  war  somit  viel 
Biwei/s  vorhanden.  —  Um  dieses  abzuscheiden  wurde 
die  Flüssigkeit  eingekocht,  das  Eiweifs  durch  Filtriv 
ren  getrennt,  die  filtrirte  Lösung  zur  Exlracts- Di- 
cke abgedampft  und  mit  siedendem  Weingeist  von 
35°  R.  behandelt.—  Aus  der  rolbbraunen  Tinclur. 
setzten  sich  schmutzig  weifse  Flocken  ab,  welche  cÜB  . 
Charaktere  des  Kässtoffs  hatten.  Beim  Einäschern 
hinterliefs  dieser  etwas  Chlor  -  Kalium  und  phosplm 
sauren  Kalk,  —  Die  weingeistige  Lösung  besafs  ei- 
nen starken  unangenehmen  Geruch,  der  sich  aucb 
dem  davon  abdestillirten  Alkohol  miltheiUe.  Nacb 
dem  Eindampfen  derselben  blieb  eine  dunkel  rotlfe 
braune,  zähe,  kleberige,  leicht  in  Wasser  lüslicht 
Substanz  ziiiQck ,  diB>nichc  von  Säuren,   aber  reicl^ 


chemische  Untersuchung  der  Leber.  83 

»OD  GaJIus-Aufgurs,  drittel  essigsaurem  EJei, 

Aersaurem  Quecksilber-  Oxydul  und  salpetersau- 
Silber  gefällt  wurde.   Wir  sahen  sie  daher  alsejr- 

fCTi  rothbraunen  Farbesloff  (^Osmazom')  an. 
'Bei  der  Behandlung  der  vom  Eiwerfs  abriltrirten 
■zur  Exlracls  -  Dicke  eingedampften  Flüssigkeit 
Alkohol  blieb  ein  in  Weingeist  unlöslicher,  gelb- 
Wcilser,  lockererjRückstand,  der  sich  wie  .Sp«- 
verhielt;  es  war  ihm  blos  noch  eine  Spur  von 
loff  beigemengt,  welche  der  lösenden  Wirkung 
kochenden  Alkohols  entgangen  war. 

2.  Der  io  kaltem  Wasser  unlösliche  Theil  der 
ir  wurde  mit  kochendem  Wasser  behandelt.  Ah- 
longS,   Kückstand  4. 

S.  Dieses  Decoct,  von  hellgelber  Farbe,  dampften 
lÜD,  und  zogen  denRücksUnd  mit  heifsem  Wein* 
(aus.  —  Die  alkoholische  Lösung  setzte  noch  ei- 
.  weilse  Flocken  von  Kässtoff  ab.  Sie  wurde 
n  abgegossen,  zur  Trockene  vorsichiig  abge-' 
[tt*  wieder  in  heifsem  Wasser  gelöst,  und  die 
psang  mit  drittel  essigsaurem  Blei  gefällt,  um 
llenfallsige  Gegenwart  von  Gallen  -  Süfs  auszumit- 

Dje  Behandlung  des  Niederschlags  und  der  FJüs- 

gt  Ober  demselben,  auf  die  bekannte  Weise,  . 
.aber  kein  Gallensüfs,    sondern  blofs  extracliveni 
toff  X,  "lit  essigsaurem  ICaii. )  —  Der  in  Alko-  * 
inlüsliche  Theil  des  abgedampften  Decocts   v 
,  welche  aber  wohl  nicht  als  Beslandtheil  dec 
sondern  als  Product  der  Operation  anzuse- 

^Wir  behandelten  den  in  kaltem  und  kocliea- 


84  Proniherz  und  Gugerl't 

dem  Wasser  unlöslichen  KücUsiand  mrt  siedendem 
Alkohol.  —  Die  klare,  lichtgelbe  Tinctur  trübte 
sicli  beim  Erkalten  stark,  und  bildete  nach  und  nach 
einen  gelblich  weifsen  Bodensatz,  der  von  der  Flüs- 
sigkeit getrennt  undmilAether  gescbQltelt  wurde.  — 
Aus  der  ätherischen  Lösung  krystallisirten  beim  all- 
mäligen  Verdunsten  sternförmig  an  einander  ge- 
reihete  weifsc  Nadeln,  welche  alle  Eigenschaften  dei 
Talgstqffs  (Stearins)  zeigten.  Die  Flüssigkeit  ent- 
hielt, aufser  noch  etwas  Talgsioff,  Oehtoß' {Kliia.) 
—  Gallenfett  konnten  wir  nicht  auffinden. 

Bei  der  Behandlung  des  Bodensatzes  mit  Aetber 
blieb  ein  Rückstand,  welcher  folgende  Gigenschaftea 
■  besafs: 

Feste,  körnige,  braungeihe  Masse;  getrocknet, 
hart  und  bröchig;  gerucli  -  und  geschmacklos;  un- 
schmelzbar bei  100°  C. ;  bläht  sich  bei  höherer  Tem- 
peratur auf  und  verbrennt  an  der  Luft  mit  stark  ru- 
fsender  Flamme.  Bei  der  trockenen  Destillation  Yif 
ferte  diese  Substanz  eine  geringeSpur  von  kohlensau« 
rem  Ammoniak,  wahrscheinlich  einer  fremden  Bei- 
mengung wegen.  Im  Wasser  war  sie  ganz  unlöslich ; 
nicht  löslich  in  kaltem,  aber  ziemlich  leicht  in  ko 
chendem  Alkohol;  unlöslich  im  Aether.  Mit  Ael.- 
,kali  erhitzt,  bildete  dieser  Stoff  eine  klare  Losung) 
aus  welcher  Säuren  weifse  Flocken  abschieden.  Die- 
se, sorgfältig  ausgewaschen,  lösten  sich  in  kochendem 
Alkohol  und  im  Aether,  (vielleicht  ihrer  Zerthei- 
lung  wegen?)  lind  die  Lösungen  reagirten  durchan 
nicht  sauer.  Wir  halten  nach  den'  angeführten  ti 
genschaften  diese  Substanz  für  ein  Harz,  und  be- 
zeichnen dasselbe«  zum  Unterschied  von  den  übrigeu 


chetswcite  Untersuchung  der  lieber.  85 

Aschen  Harzen,    wovon  es  sich  vorzQgUch  durch 

fUiüösliclikeit  in  kaltem  Alkohol  oder  im  Äelber 
rsclieidet,  mit  der  BenenouDg  lieber  -  Harz.  ~^ 
Tscheinlich  ist  dieses  Harz   die  Substanz,    aus 

leher  das  Gallen  -  Harz  gebildet  wird. 
Die  vom  Bodensatz  abgegossene  alkoliolischeLö* 
bis  auf  ^  eingedampft  trübtesich  stark;  auf  der' 
'ääcbe  schwammen  bräunlich  gelbe  ülarlige  Tro  i 
,  und  gröFsere  Massen,  welche  Lackmus -Papier 
.  rütheten,  und  beim  Erkalien  theils  in  weiCsen  bü* 

eiförmig  gruppjrten  Nadeln  krystaiÜsirten,  theils 

tig  blieben  und  ihre  gelbe  Farbe  behielten.  Bei 
er  Prüfung  zeigten  diese  Substanzen  die  bekann- 

Cbarnktere  der  Talgsöiire  und  Oehcitire.  —  Diese- 
!a  Säuren  finden  sieb  somit  im  freien  Zustande  in 

Leber,  nicht  als  Salze  wie  in  der  Galle.     Siezer- 

pn  \FahrscheinIicb  bei  ihrer  Ausführung  in  die 
I  einfach  kohlensaures  Natron,  und  bilden  so 
ir  dem  talg-  und  olsauren,  auch  das  doppelt  koh- 
ure  Natron  der  Galle.  {Wahrscheinlich  waren 
Säuren  noch  mit  etwas  Talg  -  und  Oelsloff  gemengt 
diese,  wie  sie  oben  erhalten  wurden,  mit  gerin- 

Quantitäten  der  Fettsäuren). 
Die  alkoholische  Flüssigkeit,    aus  welcher  die 
Säuren  abgeschieden   wurden,    hinterliefs  eine 
le,   in   Wasser  lösliche   Substanz,  welche  sich 

:e]Ctractiver  Farbstoff  verhielt. 
Der  in  Wasser  und  Alkohol    unlösliche  Theil 
Leber  war  der  Fasa'siojf  oder  das  Parencbym 

telben. 
Endlich  wurde  noch  ein   Theil  der  Leber  des 

lUcheo  Individuums  eingeäschert,    um  die  Salze 


' 


86  Fromherz  und  Gugerfs  ^ 

2u  bestiimnen.  Wir  wollea  vor  der  Hand  nur  be- 
inerlcen  ,  dafs  sich  unter  den  auHöslichen  blofs  Kali- 
Salze  fanden.  Diese  Thalsache  iväre  auffallend,  da 
die  Galle  Nalron- Salze  hält,  wenn  man  nicht  mit 
Bestimmtheit  annehmen  künnte,  dafs  die  Natur  def 
Salze  bei  verschiedenen  Individuen,  bei  verschiede* 
nen  Nalirungs-Milteln  u.s.w.  veränderlich  sey. 

Die  Resultate  dieser  Untersuchung  sind  nun  fol- 
gende: 100  Theile  der  analysirten  Leber  enthielten 
38,21  feste  Stoffe  und  61,79  Wasser.  100  Th.  der  ge- 
trockneten Leber  bestanden  aus  7 1,28  auflösÜchen  Sub- 
stanzen und  28,72  unlöslichem  Parenchyin.  —  '. 
Quantität  der  Salze  betrug  in  100  Th.  fgetrocknJj 
Leber)  2,634. 

Die  einzelnen  BestandtheÜe  sind:  Eiweifs, 
gröfster  Menge;  Kässtoff;  Speichelstoff;  brauneres- 
traclivec  Farbestoff  (Osmazom);  Leber-Harz;  Talg- 
stoff und  Oelstoff;  freie  Talgsäure  und  Oelsäure; 
Faserstoff;  salzsaures  und  phosphorsaures  Kah;  phos- 
phorsaurer mit  wenig  kohlensaurem  Kalk,  und  Spu- 
ren von  Eisenoxyd. 

Leber'GescUwulst. 

Das  Individuum,  bei  dem  diese  Geschwulst  ror- 
kam,  ein  Mann  von  mittleren  Jahren,  litt  sehr  langa 
an  Leber -Beschwerden,  vorzüglich  als  Folge  von 
Kummer  und  anderen  psychischen  Leiden.  Während 
seines  Aufenthalts  in  der  hiesigen  Universitäls-Kli- 
nik  bildete  sein  Harn,  bis  zum  Tode,  einen  ziegel- 
mehlartigen  Bodensatz,  (dessen  Analyse  unten  folgt) 
und  doch  wurden  die  Nieren  und  alle  Unterleibs-  Or- 
gane, mit  Ausnahme  der  Leber,  gesund  gefunden. 
— >  Die  Leber"  Geschwulst  erstreckte  sich  vom  recii*' 


chemische  Untersurhung  einer  Lehergeschu-uht.     87 

ten  Hypocbondrium  bis  zum  Unkea  ;  sie  wog  gegen 
zwölf  Pfunde,  halte  eine  weifsliche  Farbe,  ein  Ka- 
ie artiges  Aussehen  und  war  beim  Durchschneiden 
ziemlich  weich.  Von  demParenchym  der  Leber  war 
nichts  mehr  zu  sehen. 

"Wir  befolgten  bei  der  Analyse  dieser  Geschwulst, 
im  Wesentiicbeo,  dasselbe  Verfahren,  welches  wir 
vorhin  bei  der  Untersuchung  der  Leber  angegeben 
haben.  Der  Kürze  wegen  führen  wir  hier  nur  die 
Kesultale  an  ,  und  bemerken  blofs ,  dals  der  gefunde- 
ne fiässioff  durch  Fällung 'mit  stark  verdünnter  Sal- 
petersäure vom  SpeJcheistoff  getrennt  wurde. 

Die  Hauptmasse  der  Geschwulst  bestand  aus 
Talgstoff  und  Oelstoff  (Fett)  und  aus  Eiweifs,  das 
sich  durch  kaltes  Wasser  ausziehen  HeTs,  folglich 
nicht  geronnen  war.  Die  übrigen  Beslandtbeile, 
welche  aber  im  Verhältnifs  zu  den  genannten  nur  in 
geringer  Menge  sich  fanden,  waren:  braungelber 
extractiver  Farbestoff,  Käsestoff,  Speichelsloff,  sehr 
wenig  Faserstoff  von  Gefafsen,  endlich  salzsaures  Na- 
tron und  pbosphorsaurer  Kalk. 

Gallenfett  konnten  wir  nicht  Snden,  ebensowe> 
freie  Talg-  und  Oelsäure  und  das  Leber-Harz. 
(F«rt*etiuDg  im  nächitea  Heft.) 


Zur    Elektrochemie. 

Ueber  die  Reduclion  der  3Ietal!e  durch  einander 
auf  Tiasscjit  Wege, 


{Podteli,   der  5,  470   vorigen  Bandes   begODB 


n  Abbaadlui 


Ich  bin  überzeugt,  dafs  die  bequeme  und, 
.möchte  sagen,  steife  Art,  nach  der  mao  bei  der 
duction  eines  Metalls  durch  ein  anderes  mehrenthe 
experimentjrt,  mit  eine  der  vorzügiichslen  Ursacb 
ist, dafs  in  diesemTheile  derChemieso  Vielessiehc 
Aufmerltsamkeit  der  Forscher  entziehen  konn 
Stellt  man  z.  B.  eine  MesserkUnge  in  die  Auflösu 
des  essigsauren  Kupfers,  und  sieht  sich  nach  Verlj 
voD  vielen  Stunden  erst  nach  dem  Erfolge  um,sovir{ 
man  allerdings  die  Klinge  an  dem  von  der  Flüssigllf 
■  umspülten  Theile  überkupfert  finden  ;  aber  auf  d^ 
Weise  erhält  man  eine  nur  sehr  oberfiichliche  u 
mangelhafte  Kenntnifs  der  eigenllichen  Natur  diej 
Vorganges,  und  der  auf  jene  Beobachtung  gegrüm 
te  Ausspruch,  dafs  essigsaures  Kupfer  durch  Eis 
zersetzt  werde,  erweist  sich,  bei  genauerer  Nachfi 
schung,  wenigstens  so  ohne  nähere  Beslimmuug  t 
gestellt,  als  unrichtig. 

Will  man  das  Verbalten  des  Eisens  zum  genai 
ten  Kupfersalze  kennen  lernen ,  so  gehe  man  liei 
so  zu  Werke,  wie  eben  bei  dem  Salpetersäuren  Ki 
fer,  und  setze  eine  Keihe  einzelner  Tropfen  der 


fTelziar  über  gegettseilige  MetaUrciluclionen.  89 

sigsauren  KupFerlosung  auf  blanke  EJscnsiäbe:  so 
wird  man  die  Natnr  in  ihrem  einfacheren  und  feine- 
ren Wirken  belauschen. 

Auch  hier  zeigt  sich  ein  verschieilenes  Verhal- 
len der  einzelnen  Tropfen.     Diti  nieisiai  verdunsten 
unverändert  und    lassen    einen  Ueberzug  von   Grün- 
spaakryställchen    zurück,    zwischen     welchen    die 
blank  gebliebene  Eisenoberfläche  hindurchschimmert; 
die  übrigen  erleiden  tiae  geringe  Zersetzung.     Diese 
findet  aber  stets  nur  an  dem  l'.ande  (oder  der  /-/(/(•• 
grunze)  des  Tropfens  Slait.     Es  bildet  sich  an  der 
Stehe  des  Randes,  an  welcher  sie  erfolgt,  ein  klei- 
Beres  oder  grüfseres  braunes  Säumeben  von  essigsau- 
rem Eisen;    die  blaue  Farbe  des  Tropfens  gebt  da- 
a  die  grünliche  über,  während  sich  zugleich, 
'hinnen  zu,   ein  wenig  Kupfer  absetzt.   Gewöhn- 
ist  die  Zersetzung  auf  eine  so  kleine  Stelle  des 
lUodes  beschränkt  und  so   langsam  fortschreitend, 
dafs  ihr  der  gröfsere  Theil  des  Tropfens  durch  Kry- 
(taliisiren  entgeht.      Darum    pßanzt   sich  auch    nur 
Ulta  selten  die  Ueberkupferung  vom  Rande  über  die 
puse  ,  von  dem  Tropfen  bedeckte,   Oberfläche  fort. 
So  verhält  sich  demnach  die  Oberfläche  des  Ei- 
ms  mit   der  essigsauren  Kupferlösung,  wenn  man 
lüese  in  einzelnen  Tropfen  auf  jene  bringt,  entwe- 
der ganz   negativ  oder  so  schwach  positiv,  dafs  nur 
IB  denjenigen  positiven  Stellen  einige  Reduction  er- 
folgt,   welche  gerade  an  dem  Rande   des  Tropfens 
liegen   und  daher  mit  der  atmosphärischen  Luft  im 
Cootacte  flehen,    deren  Sauerstoff  ihren   elektropo- 
biven  Zustand,  der  für  sich  die  Zersetzung  herbei- 
arfahreo  zu  schwach  ist,   zu  erhöhen  vermag.     Und 


90  ir  e  t  z  1  a  r 

dennoch  reichte  ihre  reducirende  Kraft  iranieri 
nicht  hin ,  eine  schnelle  Reduction  des  giinzen  1 
fens  zu  veranlassen.  "J 

Bei  mäfsiger  Erwärmung  der  Stäbchen,  auf 
chem  die  TropTen  liegen  ,  ist  das  Verhallen  vorf 
bei  gewöhnlicher  Temperatur  Statt  findenden  in 
verschieden,  als  nun  der  Einflufs  der  (ohnehin  verd 
ten,  daher  minder  wirksamen)  Luft  zum  ZusI? 
kommen  der  Wiederherstellung  an  den  posjtivenj 
leo  nicht  mehr  nothwendig  ist.     Daher  sieljt  man 
die  Zersetzung  auch  an  anderenPuncteninnerhaU 
Tropfens,  und  nicht  blofs  an  den  am  Rande  gd 
nen,  erfolgen.     Die  meisten  Tropfen  kiystalli 
aber  aucb  hier,    ohne  eine  Veränderung  erlitt« 
haben,   und  selbst  bei  denjenigen,   wo  diefs  nicÜJ 
Fall  ist,  geschieht  die  Wiederherstellung  desKaj 
auch  jetzt  noch  so  träge  und  langsam,  dafs  sü 
der  durch  die  Wärme  bewirkten  schnelleren  Verdi 
pfung,    schon  krystallisirl  sind,     ehe  noch  eine  t 
träcbilicbe  Reduction  zu  Stande  gekommen  i<;t.      ; 
hinterlassen  grünblaue  Krusten  ,  nach  deren  Ilinwi 
nähme  man  nur  einen  oder  mehrere  kleine  überl 
pferte  Puncle  sieht. 

Erst  wenn  die  Temperatur  der  Stäbchen  no 
mehr  erhöht  wird  (bis  zu  80°  R.)  werden  alie  Tr 
pFen  auf  denselben  zersetzt,  und  zwar  rasch  und  vc 
ständig;  es  zeigen  sich,  nachdem  sie  abgedamj 
sind,  rothbraune  Krusten  von  (basisch)  essigsaurt 
Eisenoxyd,  unter  welchen  die  ganze  von  ihnen  b 
deckte  Oberfläche  überkupfert  ist. 

Erhitzt  man  die  Stäbchen  noch  weiter  bis  Zg 
nem  Wärmegrade,    der  indefs  »och  lange  nichlS 


über  gegenseitige  Mclalh-educüoiicn.  91 

r'ankele  Glühhitze  erreicht,  so  Mit  nun  ein  mertc> 
würdiges  Beispiel  von  Umkehrung  der  Polarität  ein: 
das  Eisen  ist  nun  a&mWch  negativ ,  und  die  aufgetropf- 
le  essigsaure  Kupferjösung  dampft  jetzt  völlig  unzcr- 
<;et2t  ab.  Zum  Beweise,  dafs  diefs  nicht  etwa  an 
der  Schnelligkeit  oder  der  Art  des  Abdampfens  liegp, 
kann  man  nebenbei  vergleirihungsweisc  Tropfen  viSa 
sah,-  oder  schwefelsaurer  Kupferlösung  auf  die  Sl3b- 
d)en  bringen,  welche  unter  augenblicklicher  Zei^ 
Setzung  die  Oberfläche  fiberkupfern. 

Aus  dem  zuerst  erwähnlen  Verhalten  der  Tro- 
pfen bei  gewöhnlicher  Temperatur  iollte  man  scliJie- 
feen,  dafs  Eisensläbchen,  ««/tv  essigsaurer  Kupferlö-  , 
aung  liegend,  keine  Reduction  bewirken  kannten. 
;nn  man  indefs  in  mehrere  Gläser  gleiche  Mengen 
ebengenannten  Kupfersolution  «ertheilt,  und  nun 
[er  jede  Flüssigkeit  ein  Stallchen  legt,  so  findet 
nach  Verlauf  von  z.  B.  24  Stunden  in  dem  einen 
iscben  das  Stäbchen  unverändert,  in  dem  anderen 
"die  Flüssigkeit  vom  aufgenommenen  Eisenoxydul  grlln- 
!ch  und  eine  verhältnifsmäfsige  Menge  Kupfer  andern 
Stäbchen  abgesetzt,  in  dem  dritten  den  Abt^atz  des 
letztera  noch  stärker  und  die  Zersetzung  der  Flüssig- 
iit  noch  weiter  gediehen  u.  s.  w.  Hier  sind  also  eini- 
Stäbcben  im  Stande  ,  auch  ohne  mit  der  Luft  ia 
ittelharem  Contacte  zu  seyn,  vermöge  einiger  po- 
werdenden  Stellen ,  der  Zahl  und  Kraft  der  letz- 
ten gemäfs,  mehr  oder  weniger  eine  Reduction  zu 
bewirken.  Es  konnten  dieselben  Stellen  bei  dem 
Experimente  mit^den  einzelnen  Tropfen  nur  dann, 
wie  man  gesehen  hat,    einige  Zersetzung    veranlas- 

Kn,  wenn  sie  an  der  Luflgränze  eines  Tropfens  )a- 


92  iy  e  t  z  i  a  r 

geilt  nicht  aber  in  der  Mitte,  wo  ihre  schwache 
sitJvität  nicht  vermögend  war,  in  der  kurzen  Za| 
ehe  der  Tropfen  krystallisirte,  eine  Keduction  ein' 
zuleiten.     Liegt  nun  aber  ein  Stäbchen    unter  essig-  : 
saurer  Kupferjösung,    so    haben   dieselben  schwacb   , 
positiven  Stellen  eine  viel  längere  Zeit  für  ihre  Wirk- 
samkeit vor  sich ,   da  die  Flüssigkeit  erst  nach  Ver- 
lauf von  Wochen  eintrocknet  und  sie  endlich  dorch 
dieselbe  mit  einander  verbunden  werden,  wodurch 
sie  wahrscheinlich  ihre  Kraft  gegenseitig  erhöhen. 

Nimmt  man  ein  Stäbchen,  welches  z.  B.  einen  . 
Tag  unter  der  Auflösung  des  Grünspans  lag,  ohns 
iiberkupfert  zu  werden,  heraus,  und  stellt  es  nun 
so  in  die  Flüssigkeit,  dafs  es  aus  derselben  zum 
Theii  heri'orragl  und  mit  der  Luft  in  Berührung  steht: 
so  erfolgt  nun  innerhalb  einiger  Stunden  eine  Reduc- 
tion  an  dem  von  der  Lösung  umgebenen  Theite. 
Letzterer  bildet  in  diesem  Falle  bIofs«den  negativen 
Pol,  an  welchen  sich  das  abgeschiedene  Kupfer  an- 
setzt; der  eigentliche  Angriff  des  Eisens  geht  blofs 
von  den  positiven  Stelleo  an  der  Luftgränze  aus,  wo- 
selbst man  das  Stäbchen  auch  rauh  und  angegriffen 
findet.  Stahl  bleibt  unter  der  Auflösung  des  krystal- 
lisirten  Grünspans  jedesmal  hlanh.  Stellt  man  daher 
ejn  polirtes  Stahlstäbchen  in  dieselbe:  so  wird  man 
es  nur  dann  überkupFerl  finden,  wenn  ein  Tbeil  der 
Klinge  aus  der  Flüssigkeit  herausstellt,  nicht  aber^ 
wenn  sie  von  letzterer  nebst  einem  Stücke  des  Hef- 
tes bedeckt  ist. 

Ein  Eisenstäbchen ,  welches  zuvor  mittelst  Kup- 
fervitriollösung  auf  der  einen  Fläche  tiberkupfert  wor- 
den war,   brachte  in  der  Grünspansolution  keine  vvei-    . 


über  i 


'••(€  HJetollreiluclivncn. 


93 


>- 


lere  Fällung  von  Kupfer  zuwege.  Diese  Thatsacbe 
^riclit  sehr  gegen  die  Annahme  derjenigen,  welcbe 
dar  Elektricitätserregung  zwischen  den  ersten  Theil- 
ehen  des  gefällten  Metalls  und  dem  fällenden,  einen 
tiel  zu  grofsen  Antlieil  an  dem  Erfolge  dieser  Heduo- 
tioneo  zuschreiben. 

Eisenfeile,  mit  essigsaurer  Kupferlösung  über- 
gössen) bewirkt  bald  eine  Zersetzung.  Entfernt  man 
aber  durch  vorgängiges  Reiben  unter  Wasser  die  aii 
derselben  adhärirenden  Luftbläschen:  so'bleibt  sie 
gewöhnlich  ohne  Veränderung  unter  der  Flüssigkeit, 
[che  uozersetzt  darQber  krystallisirt. 

5.  5. 
Die  Auflösung  des  kleesauren  KupFeroxyd- Am- 
moniaks *)  in  einzelnen  Tropfen  auf  die  Oberfläche 
TOD  Eisen  gebracht,  zeigt  ein  Verhalten,  wie  das 
lelersaure  Kupfer.  Einige  Tropfen  zersetzen 
im  Nu  und  überziehen  das  Eisen  mit  einem  hell- 
icn  Kupferhäulchen;  andere  bleiben  unverändert. 
Manche  Stäbchen  lassen  alle  auf  dieselben  ge- 
ihten  Tropfen  unzersetzt. 
Indefs  zeigt  sich  hier  die  auffallende,  sehr  ar- 
fSge  Erscheinung,  dafs  bei  den  sich  zersetzenden 
'opfent  gleich  nach  der  Bildung  eines  Kupferaber- 
auf den  von  ihnen  bedeckten  Stellen,  die  wei- 
re  Reduction  nicht  allein  stille  steht,  sondern  das 
lon  gefällte  Kupfer  sehr  bald  wieder  verschmndel , 
id  die  blanke  Eisen  -  Oberfluche  wieder  zum  Vorschein 


I  Doppelialz,   indem  ich  pulvoiigei,  un- 

iiet  Kupfer   «o   lange   io  eine  Auflöiung 
reo  Ammoniak«   Itug,   all   «ich   noch  et. 


*)  Ich  bereitele  iliea 
*anötticbei.  klee* 
dei  einfach  kleega 
«u  aullütts. 


94 


ly  e  t 


'kommt.     Es  verrathen  dann  diese  Tropfen  die  t 
tene. Zersetzung  nur  durch  eine,  ins  Grflniiche  j 
lende,  Nuance  ihre  Farbe;    kaum  kann  man  sie  | 
(Jen,  von  Anfang  an  unverändert  gebliebenen, 
terscheiden,  gleich  welchen  sie  nunmehr  ohne  feH 
re  Veränderung  krystallisiren. 

Vertheilt   man  die  Auflösung   dieses  Salzt 
mehrere  Gläschen,    und  legt   in  jedes   ein  Stäbcj 
unter  dieselbe,  so  werden  einige  schnell  und  sehr»' 
iiberhtfiffj-t ,  * ')   während  andei-e  unverändert  bleim 
solche  nämlich,  auf  deren  Oberfläche  sich  durch  | 
zelne  Tropfen  keine  positive  Stelle  wahrnehmen  1 
Bei  einiger  Erhöhung  der  Temperatur  werden  afl 
auch  diese  flberkupfert. 

Bleibt  ein  öberkupferles  Stäbchen  in  der  Aul 
sung  liegen,  so  findet  man  dasselbe  nach  Verlauf' 
12  —  24  Stunden  wieder  blank  und  das  gefällte  I 
fer  aufgelöst.  Hier  hat  man  also  in  grüfserera  T 
Stabe  dieselbe  auffallende  Erscheinung,  wie  bei  3 
einzelnen  auf  Eisen  gesetzten  Tropfen.  Sie  ündei 
Folgendem  ihre  Erklärung:  , 

Die  Auflösung  des  Doppelsalzes  rülhet  eiawll 
das  Lackmuspapier,  vermöge  eines  sehr  kleinen  4 

')  Bei  koiuar  anderen  KiipferlüjUDg  lall   ich  dai  Kupfsr 
so  jjcbücea,  glSniendeo,  glaltea  und  diclileo  Ueberm 
den,   dei,   aucli   mcli   der  Heraujnahnie    der  SiabcL 
der   Fiüjäigteil,    lo    wenig   seinen  meullischen   ülan 
Beins,  bdlrotba   Fatba    an    der  Luft    veiliert,       leb  eit 
daher  dio  Auflösung  des  kleeiauren  Kiijifeioxyd  •Amicoil 
.talt  d«  bUuen  Vitriol»,    denen  man  sich  g^wöhnliel 
dient,    um  dai  Eisen    zu    irgend  rinem  Zwacke,    a,  B.  1 
Vergolden,  zu   überkupfetn.      Man  ervvaime  t 
,      eicht  da«   Elsen  und   die  AuEIÜsuag   ein   nenia 

durch  die  VeKcbiedeoheit  dea  Eiseng,  itinan  Zweck  »nl 


über  gegcmeilige  Mi-taltreüiiriidiu-n.  95 

Uls  freier  Säure^  welche  das  zu  ihrer  Bereitung 
■ewandte  krystaJhsirte  kleesaure  Ammoniak  ge- 
Boiglicb  besitzt.  Tilgt  man  diese  saure  Reaction 
nrch  Zutröpfeln  von  Ammaniak,  Sa  dafs  es  noch 
I  wenig  vorsclilägt,  so  bleiben  nun  c/Ze  Stäbchen 
I  der  gewöhnlichen  Temperatur  unverändert  in  der- 
bea;  nur,  -wenn  des  aberscliüssigen  Ammoniaks 
mstTSt  wenig  zugegen  ist,  findet  sich  noch  je  zuwei- 
p  ein  Stäbchen,  welches  noch  positiv,  und  defshalb 
l&erkupfert  wird. 

Sobald  also  das  Eisen  in  der,  wie  ich  eben  an> 
gemerkt  habe,  etwas  säuerlich  reagirenden  Auflösung 
des  kleesauren  Kupferoxyd  -  Ammoniaks  eine  Reduc- 
lion  veranlafst,  so  verhindert  der  Sehr  dichte  Ueber- 
zug,  den  hier  das  gefällte  Kupfer  bildet,  den  fort- 
dauernden Contact  des  Stäbchens  mit  der  Flüssigkeit. 
Die  Wiederherstellung  schreitet  also  nicht  fort,  und  es 
kann  nicht  verhindert  werden  ,  dafs  das  Kupfer  sich 
nun  auf  Kosten  des  atmosphärischen  Sauerstoffs  oxy- 
dirc;  es  entbindet  aber  das  gebildete  Kupferoxyd  so- 
fort eineoAnlheil  Ammoniak,  welches  in  der  Flüssig- 
keit aufgelöst  bleibt  und  denselben  eine  alkalische 
Beschaffenheit  mitlheilt.  BeimVorhandeoseyn  dieser 
Ict2tern  aber  wird,  wie  ich  oben  bemerkt  habe,  das 
Eisen  nicht  angegriffen,  wefshalb  es  denn  auch,  wenn 
es  nach  Auflösung  der  bedeckenden  Kupferhaut  all- 
mälig  zum  Vorschein  kömmt,  keine  neue  Reduc- 
tiou  bewirken  und  die  weitere  Auflösung  des  Kupfers 
nicht  verhindern  kann,  welches!  in  dieser  alkalisch 
reagirenden  Flüssigkeit  die  Stelle  des  positiven  Me- 
talls übernommen  hat,  während  das  Eisen  negativ  ge- 
worden ist. 


5.  6. 

Seit  BucJiolz'*)  gezeigt  hat,  dafs  bei  der  Fälli 
des  Kupfers  aus  seiner  neutralen,  nicbt  zu  conci 
trirlen,  schwefelsauren  'Auflösung  durch  Zink 
tnessingähnliche  Verbindung  beider  Metalle  erhaiti 
werde,  hat  man  es  nicht  unwahrscheinlich  gefundi 
und  zum  Theil  durch  Versuche  erwiesen ,  dafs 
sehr  vielen  Niederschlagungen  der  Metalle  durch  ri 
ander  unter  gewissen  Umständen  sogenannte  J-cgir 
gen  zu  Stande  kommen. 

Auch  bei  der  Zersetzung  der  Kupfersalze  dm 
Eisen  wird  das  Kupfer  nicht  immer  rein,  wie  i 
sfTier^*)  glaubt,  ausgeschieden,  sondern  sooft 
im  gefülltem  Zustande  von  seiner  ihm  zukommend 
ro/Ac/t  Farbe  abweicht,  und  eine  mehr  dunkele,  Art 
ne  zeigt,  hat  man  Ursache  es  nach  dem  Grade  die 
Abweichung  für  mehr  oder  weniger  mit  Eisen  leg 
zu  erklären.  Thetiard***)  bemerkt  daher  mit  Ri 
dafs  bei  der  Zersetzung  des  Kupfervitriols  d: 
Eisen,  der  erhaltene  Niederschlag  nicht  reines  KU 
fer  sey,    sondern  einige  Partikelchen  Eisen  enthalt 

In  dieser  Beziehung  verdient  es  gewifs  als  eii 
interessante  Thatsache  mitgeiheilt  zu  werden,  d 
aus  der  Auflösung  des  einfach  weinsauren  Kupfers 
fast  rüllig  sclnvarzer  Niederschlag  durch  Eisen  prai 
pitirt  wird,  welcher  nicht  die  geringste  Kupferfal 
mehr  erkennen  läfst.  Erst  wenn  man  dieses  schvfl 
ze  Pulver  mit  einer    verdünnten  Saure    Qbergiefi 

•  J   GehUlis  JouiE.  für  d.  Cbem.,  Pliji.  it.t.ff.  Bd.VII.  B^ 

S.  736. 
•»)  Poasendorfa  Anndfln  u.  ».  w.  Bd.IV.  5^8. 
•*•)   Tratte  de  Chimia   (SJ.  «acoadej.  T,  U. 


iib^) 


■Sfnseili''e  ^Iflal/rrjui 


97 


;ird   es  rotb«    indem  sieb  das  darin  enthaltene  Eisen 
oter  einiger  Wasserst  offgas  -  Entwickelung  auflüsr. 

Legt  man  ein  Eisenstäbclien  ja  die  weinsaure 
EupferlOsungt  so  läuft  es  zuerst  eben  so  schwarz  an, 
wie  etwa  eia  in  eine  Kupfersolution  getauchtes  Zink- 
blech ;  erst  im  Fortgange  der  Fällung  verliert  der  Nie- 
derschlag etwas  von  seiner  Schwärze  und  nähert  sich 
dem  Dunkelbraunen.  Das  zu  gleicher  Zeit  sich  ab- 
letzende,  unauflösliche,  weifse  weinsteinsaure  Eisen- 
oxvdul  verschwindet  bald  wieder,  indem  es  durch 
den  atmosphärischen  Sauerstoff  in  das  leicht  lösliche, 
die  FInssigkcit  gelb  färbende,  Oxydsalz  Dhergeht. 

Es  verbindet  sich  also  bei  dieser  Zersetzung  eine 
weitem  grüfsere  Menge  Eisen,  als  sonst  gewöhn- 
der  Fall  ist,  mit  dem  niederfallenden  Kupfer; 
It  ein  wahres  Ehenhupfer,  was  hier  gefallt  wird. 
Die  Bedingungen,  welche  das  Zuslandekom- 
yon  dergleichen  Lpgirungen  veranlassen,  sind, 
ich  glaube,  ntich  nicht  gehörig  erörtert  worden, 
dar  erwähnten  Messingbildnng  auf  nassem  Wege 
Buchhoh  an,  daCs  sie  nicht  gelinge  und  das 
restellte  Kupfer  fast  rein  von  einer  Beimischung 
Zink  niederfalle,  wenn  die  sciuvefelsaure  Ku- 
löSuugfreic  Saure  besitze,  oder  zu  cmiccnlrirl  sey. 
neutrale  Zusland  der  'zu  reducirenden  Metallso- 
^'^ion  mag  aber  hier  und  in  den  anderen  Fällen  ge- 
ils  weniger  Gewicht  haben  ,  a!s  ein  gehörJgerGrad 
von  Verdünnung  der  Auflösung,  Diefs  ist  auch  die 
Ansicht  von  Zimmermann,  *)  der  in  sfllir  wcsserrei- 
chen  Aufkisungen  der  Metallsalze,  sie  mochten  nun 
freie  Säure  enthalten  oder  nicht,  bei  ihrer  Zersetzung 

n,  C-.  n.)  Bd. VII.  Hft.4.  s.gsr. 

chtn.o.  i'i.p.  1 33,.  El.  'j.  (N.n-  n-  >•■  Uli.  !■;>  7 


98  W  e  t  Z  i  a   r 

durch  andere  Metalle  mebreotheils  Niederschläge  e 
bielt,  welche  allen  Merkmalen  nach  als  Legirungd 
zu  betrachten  waren.  Bringt:  man  eine  Zinktafel  i 
eine,  mit  noch  so  viel  Säure  versetzte,  Kupfersol 
tioo;  so  fällt  zuerst  ein  schwarzes  Z'mhkupfer  aied^ 
iiud  erst  der  fernere  Niederschlag  erscheint  kupfd 
roth.  Wäre  nun  freie  Säure  an  sich  ein  Hinderol 
der  Bildung  einer  Legirung,  so  miifsle  in  diesd 
Falle  das  Kupfer  gleich  vom  Anfange  an  rein  niederfi 
len.  Da  diefs  aber  erst  im  Verlauf  der  Fällung  | 
scbieht,  so  liegt  der  Grund  hiervon  hauptsäcblia 
darin,  dafs  der  Niederschlag,  bei  seiner  Vergrc 
ruog,  durch  die  Schwere  und  die  bei  Anweseafafl 
freier  Säure  eintretende  starke  Gasentwickelung,  i 
dem  Zink  losgetrennt  wird,  wornach  seine  eiaz^ 
nen  Theile  mit  der  Flüssigkeit  kleine  galvaaiscl 
Ketten  für  sich  bilden,  in  welchen  das  oxydabel 
Metall,  der  Zink,  sich  auflöst,  und  also  das  Kapä 
in  mehr  reinem  Zustande  zurückbleibt.  För  diCj 
Meinung  spricht  wenigstens  folgender  Versuch; 

Ein  blankes  Zinkblech   wurde  unter  salpetl 
saure  Silberlüsung  gebracht,    zu   welcher  ich  nq 
ein  paar  Tropfen  Salpetersäure   hinzugesetzt  han 
Es  bedeckte  sich,  vom  ersten  Augenblicke  derFalla; 
bis  zum  Ende  derselben,  mit  schwarzem,  moosförn^ 
gen  Silber,  was  nur,  nach  der  Peripherie  der  V»^ 
getation    zu,    eine    weniger    schwärzliche    Färbung 
zeigte.      Zwischen    den    Zweigen    des    Silberbaum! 
brachen  bald  reichliche  Gasbläschen  hervor,  welche 
dieselben  emporhoben  und  den  Zusammenhang  mit 
der  Zinkoberßäche    unterbrachen.     Die   getrennten  -. 
Theile  wurden  alle  heller  und  zum  Theil  fast  ganz  = 


ütcr  gcgcmäiigc  HhluUrtduLituiKn.  99 

reifs.  Brachte  ich  nun  durch  Andröcken ,  mittelst 
ioes  Glasstabes,  ein  solches  wetfs  gewordenes  Häuf- 
beo  des  Silberuiecferschlags  wieder  in  genaue  £e- 
Qbrung  mit  dem  Zinkblech,  so  wurde  es  allmälig 
leder  schwarz  auf  seiner  Oberfläche)  obgleich  nicht 
dem  Grade  wie  anfangs.  *) 

Die  Bildung  einer  Legirung  ist  selbst  mitunter 
Veranlassung,  dafs  eine  neutrale  Metallauflösung 
nach  der  Reducliun  ^n«;  Siiurt' enthält.  In  ein,  mit 
oeutraler  KupfervitriolaufJösung  vollkommen  ange> 
CuUies,  Arzneigläschen  brachte  ich  ein  Stanniolblätt- 
flbeoi  und  verstopfte  es  hierauf  auf  das  Genaueste, 
einiger  Zeit  war  die  Flüssigkeit  in  wasserhella 
'efelsaureZinnoxydulIösuDg  verwandelt ;  an  dem 
iieotbeils  zerfressenen  Stanniol  safs  theils  ein 
arzer  Niederschlag,  theils  ein  heller  messing- 
(oer;  einige  sehr  grofse  bellgelbe  Biättchen  sa> 
mit:  spiegelndem  Metallglanze  an  der  Innenseite 
Gläschens;  ^  die  Flüssigkeil  verhielt  sich  so 
,  dafs  erst  einige  Tropfen  Kalilösung  hinzuge- 
werden  rnuistea,  bis  sie  saturirt  war  und  eine 
long  sich  zeigte. 

Da  eben  von  der  Zersetzung  des  einfach  wein- 
>m  Kupfers  durch  Eisen  die, Rede  war,  so  will 
hier  gleich  das  Verhalten  desselben  Metalles  zu 
Doppelsalze,  das  aus  der  Verbindung  des  wein- 

1  Zinkblech   in  eine   ntalrale  talpsterliure  Sil- 

legia,   iah   ich   e*   nur  aafÄnglich   scbwan  aa- 

Biufeii;    du   sich   abiatzenda   Silbii    eibielt   aber  fT«it«hiD 

t   Glani  und  Reiaheit,    und    nur   die   äulierata 

^eri|iheii«  Aet  Vegetation  wuiile  wieder  achnäralicli.     Hier 

Im   bIeo   bei  Neotraliüt  der  Auflösung   fast  keine  I.c^irung 

1  Sunde.  naLiead  bei  fiel»  Säure   dicri  de.  I'ail  nur. 


100  "W  e  t  z  1  a  r 

sauren  Kupfers  mit  we^Dsaürem  KaJi  entsteht  >  er- 
wähnen. (Man  bereitet  es  am  leichtes-ten,  inde 
rata  Weiiistein  mit  kohlensaurem  Kupferoxyd  ui 
Wasser  kocht ;  das  Filtrat  giebt  eine  dunkel  himm^ 
blaue  Flüssigkeit*  die  indefs,  vielleicht  durch  (^ 
Einwirkung  überschüssigen  Kopferoxjds  auf  das  g« 
bildete  Salz  selbst ,  eine,  wenn  auch  unbedeutende) 
Menge  freien  Alkalis  enthalt,  da  sie  das  Lackmui 
-  papier  nicht  im  mindesten  rüthet,  wie  sonst  dieKujH 
fersalze  thun). 

'  In  der  Airflösung  dieses  Doppelsalzes  bleibs 
die  Eisenstäbchen  unter  aüen  Umsiinden  blank,  si 
mögen  unter  derselben  liegen,  oder  susihrhervoi 
ragend  mit  der  Luft  zugleich  im  Coutacte  stehet 
Dieselbe  verdunstet,  unzersetzt,  über  den  Stäbcfa«! 
zu  einem  blauen,  iirnifsätfnlichea  Ueberzuge,  Seil 
wenn  man  sie  bis  zum  Kochen  über  letztere  oder  fiÜ 
senfeile  erhitzt,  bewirkt  man  keine  Zersetzung! 
verbindet  man  hingegen  ein  Stäbchen  miteinem  StOdi 
Silberblech,  und  bringt  die  verbundenen  JVIetalle  : 
die  kochende  Auflüsung:  so  siebt  man  sehr  bald  eii 
Keduction  entstehen;  nach  wenigen  Minuten  istdM 
Silberblech  überkupfert. 

-  Es  liefert  dieser  Versuch  ein  schünes  Beispiel 
von  einer,  durch  ein  einfaches  Plaiienpaar  bewtr] 
ten,  Reduction  ,  welche  durch  das  positive  MetflJ 
aliein,  auf  sogenanntem  chemischen  Wege,  schli 
terdings  nicht  erfolgt,  ein  Fall,  der  oich  Fischer'a*] 
Behauptung  niemals  Statt  findet. 


')  GMarfi  AbniUa  ...  s,  w.  18S2.  St.  Ü.  S.  293.  -*- 
Behauptung  Fiickers  wird  übrigen»  ichan  durcb  di« 
»cbiußg  loa  V.  Grouhuft  uod  Davy  'n\4eA«(,ii,  &kb  ', 


Hier  gegensfilige  Mdiülreäitcüoncji.  101 

§.7. 
In  der  verdünnten  Auflösung  des  Kupferoxyd- 
nmoniaks  ist  das  Eisen  negativ;  die  Stäbchen' ba- 
llten daher  ihren  MetallgUnz ,  so  lange  sie  uatet 
Erselben  anfbewabrt  werden.  Aber  wie  oben,  bei 
so  Versuchen  über  die  Oxydation  des  Eisens  io 
Ammoniak  haIligeniWa5ser,so  ruft  auch  hier  ein  Zu- 
%t/a  von  Kochsalz,  Salmiak,  Salpeter  oder  schwe* 
ilgaurem  Kali  eine,  obschon  etwas  langsam  erfolgen* 
e,.  Oxydation  des  Eisens  und  Reduction  des 'aufge- 
ben Kupi''eroxyds  her7or.  Man  setze  z.B.  zu  einer 
lochsalzlösung  so  viel  Kitpferoxyd-Aniinoniak,  daä 
Seselbe  scbüa  blau  wird,  und  hange  ein  Stäbchen  so 
ein,  dafs  es  nirgends  die  Wand  des  Gefäbes  be-> 
irt.  Nach  einiger  Zeit  bilden  Sich  an  verscbiede- 
I  Stellen  des  Eisens  kleinere  oder  gröCsere  vpar- 
itanartige  Hervorragungen,  weiche  von  reducirtem 
i^iipfer  und  dem  entstandenen  £iseno:?ydul  gebildet 
Erden;  zuiisciien  denselben  bleibt  die  Oberflache 
rtUig  blank.  Nach  und  nach  vodängern  sich  diese 
jbswQcbse  zu  kleinen,  dünnen,  sich  schlängelnden 
^Stehen  und  Fäden,  welche  thcils  auf  dem  Stäbchen 
Raufen,  iheils  durch  ihre  ScluvereCnach  dem  Bo- 
rdes Glases  hin^treben  ,  und  daselbst  mi^  dicken 
koEpigen  Enden  aufsitzen;  die  einzelnen  Fäden  und 
ifstcben  verschlingen  sich  zuweilen  auf  die  mannigr 
feigste  Weise.  Zuletzt  bedeckt  noch  ein  zarter 
iupferanflug  die  bis  dahin  blank  gebliebene  Oberfiä- 
ie  zwischen  jenen;  die  Flüssigkeit  selbst  ist  voll- 
en entfärbt. 

■IhruDg  mit  Kupfpr  vermögend  ist,  »eine  eigene  Auflö- 
BOin  Tfaeil  zu  reduci[«n ,  wobei  »Ich  J<>  wiedeibergs- 
i  Zink  an  daa  Kupfer  abieizc. 


102  ,  jr  e   I    '.    l    a   r 

Diese  IlerstelluDg  des  Kupfcroxyrfs  aos  eioef 
IcaVisehen  Verbindung  gewährt  einen  ungleich  intel 
sanieren  Anblick,  rficksichtlich  der  Form  des  A 
geschiedenen,  als  irgend  eine  Fällung  des  Kiipj 
durch  Eisen  aus  einer  sauren  Auflösung.  Nur  ni 
Umständen,  \va  letztere  äufserst  langsam  und 
mälig  erfolgt,  die  wir  aber  bei  unseren  Versuc 
im  Kleinen  nicht  willkilbrlich  herbeiführen  köna 
setzt  sich  gleichfalls  das  Kupfer  in  Fadengestalt,  i 
in  bald  dünneren,  bald  dickeren,  oft  sehr  langen  Dl 
ten  ab,  v/ie  denn  Plumicke  *")  eine  solche  KeducI 
beschreibt.  Dafs  aber  das  Kupfer  aus  seiner  Aw 
Sung  in  Ammoniak  jedesmal  unter  unseren  Augen 
der  beschriebenen  Form  gefällt  wird ,  liegt  o 
Zweifel  auch  grofstentheils  an  der  gröfsern  Längs 
keit,  womit  die  Wiederherstellung  in  Vergleich 
der  aus  einer  Säure,  erfolgt. 

Die  oben  genannten  Salze  sind  sieb  elnail 
nicht  gleich  in  ihrer  Eigenschaft,  das  Eisen  zur  ! 
Setzung  der  Kupferoxyd- Ammoniaklösung  zu  dit 
niren.  Lust  man  in  derselben,  in  versclüede 
Gläsern,  gleiche  Menge  von  ihnen  auf :  so  erfolgt 
vollständige  Entfärbung  der  Flüssigkeit  weit  frfl 
bei  dem  Kochsalz  und  Salmiak,  als  bei  dem  Salpi 
oder  schwefelsauren  Kali. 

Wird  zu  der,  mit  einem  der  genannten  Si 
versetzten  Kupferoxyd  -  Ammoniaklösung  obersct 

•)  S.  diei.  J«brb.  Bd.  X.  Hfl,  ].  S.  79.  Diesa  Ton  PiÜm 
fcetchriebene  morknürdieo  Vegetation  unterscbeidai 
übrigED«,  bei  der  Gleicbaitiekeit  ihrer  Beamndilieile, 
der  von  mit  hier  bescIiriebBiien .  wo  die  Fäden  aus  K 
uod  Eiienonyd  zugleich  rbefteben,  durch  ihren  bedsi 
featen    uiFulliscbi^u   Z.usäm[nEn\iang. 


iil'iT  gcgcnsdligc  Jlt-Uilln-iIudioriai,  103 


tiges  Ammoniak  hinzugesetzt,   so   bleiben   nun   die 
In   dieselbe   gelegten  Stäbchen   wieder   unverändert. 
U(n  jedoch  die  Heduction  durch  Eisen  bei  einer  eine 
bcslimuiie  Menge  Kochsalz  enthaltenden  KupGeroxyd- 
Ammoniaklösung  zu  verhindern,  bedarf  es  eines  bei 
weitem   gröfseren  Zusatzes  von  Ammoniak,  als   bei 
«iner  gleichen  in  derselben  beßndlichen  QuantitätSal- 
peters  oder  schwefelsauren  Kalis.     So  zeigt  sich  al- 
bhier  wieder  der  Unterschied  in  der  Eigenschaft 
;er  Salze,  dem  in  der  genannten  Kupferlosung  He- 
iden Eisen  einen  elekiropositiven  Zustand  mitzu- 
lilen.     Diese  Erscheinungen  sind  insgesammt,  wie 
sieht,    von  derselben  Art,    wie  jene,    welche 
oben  bei  der  Oxydation  des  Eisens  unter  alka- 
-  salzigen  Lösungen  mitgetheilt  habe. 
Die  Auflösung  des  Kupferoxyds   in  doppeltkoh- 
isaurem  Kali  wird  gleichfalls  durch  Eisen  nur  dann 
lucitt,  wenn  man  eines  oder  das  andere  der  obigea 
besonders  aber  Kochsalz,  in  derselben  aufge> 
hat. 

Giebt  man  zureinem  Wasser  nur  einige  Trop- 
der  Auflösung  des  Kupferoxyd- Ammoniaks,  so 
ieren  in  dieser,  kaum  bläulich  erscheinsDQeD,FIüS' 
;eit  die    Eisenstabcheo  ihre  Oxydalion^fäbigkeit. 
lerwas  das  merkwürdigste  ist,  da  bei  dieser"Ver« 
looung  das  Kupferoxyd-  Ammoniak  bald  zersetzt 
d}  das  wenige  Kupferoxyd  zu  Boden  fällt,  und 
IS  Ammoniak  bis  auf  £ine  Spur  aus  dem  Wasser  ent- 
weicht, so  bleiben  dennoch  in  diesem,   nunmelir  un- 
gefärbtem ,    vom  reinen  kaum  zu  unterscheidenden, 
Wasser  die  Stäbchen  Tage  lang  ohne  Host.      Dieses, 
ach  gewöhnhchen  chemischen  Ansichten  kaum  be- 


10+  }f'  £  t  z  l  a   r 

greifliche,  Verhallen  findet  darin  seine  Erklarui 
dafs  der  anfangs  von  dem  Kupferoxyd- Ammoo 
angenommene  negative  Zustand,  auch  nach  derZei 
Izung  von  jänem  Salze,  den  Stäbchen  noch  lange  v 
bleibt  und  sie  der  Affinität  zum  Sauerstoff  der  I 
während  dieser  Zeit  beraubt.  Aus  den  später  P 
geudeo  Versuchen  wird  die  RicbtigUeit  dieser  Erl 
rung,   wie  ich  hoffe,  hervorgehen. 

S.  8. 

Die  Gasenlwickelung,  von  welcher  die  Met 
reductionen  auf  nassem  Wege  so  häufig  begleitet  vt 
den,  ist  besonders  von  D^spretz  *)  wieder  in  Art 
gung  gebracht  worden.  Diesem  Chemiker  zufn 
soll  sie  in  allen  Fällen  wahrgenommen  werden, 
das  fällende  und  gefällte  Metall  eine  kraftige  galva 
sehe  Kette  bilden,  welche  das  Wasser  zu  zerset 
vermig.  Eisen  reducirt  daher  nach  Dcspretz 
Kupfersalze,  obn?  dafs  eine  Spur  von  Gas  dabei 
scheint,  weil  Eisen  und  Kupfer  in  der  elektriscl 
Spannungsreihe  zu  nahe  beisammen  stehen.  ' 

Man  erinnert  sich  indefs,  dafs  ich,  bei  der 2 
Setzung  einzelner  Tropfen  der  salpetersauren  Kupl 
lösung  auf  Eisen,  von  einer  nicht  unbedeuteni 
Gasen'l^indung  gesprochen  habe,  die  man  bei  ( 
eine  Keducüon  erfahrenden  wahrnehme.  Diese  Be 
achtung  nun  widersoröcbe  Dcspretz's  obiger  Bebai 
tung,  wenn  das  dort  sich  entwickelnde  Gas  von  Z 
Setzung  des  Wassers  herrührte,  und  nicht,  wie 
gleich  angeben  will,  einen  ganz  andern  Ursprii 
hätte. 


•)    CUir.i-s  Annalrn  der  rlijiik  1S22.  Si.  lg.  S.  i 


über  gegenseitige  MelaUreducliotun.  105 

Es  tritt  nämlicb  hier  sowohl,  wie  bei  der  Fal- 
l'des  Kupfers  aus  seiner  neutralen  salpetersauren 
iBsuDg  durch  Zink ,  Zinn  und  Blei ,  und  zwar 
\  in  stärkerem  Grade,  als  bei  dem  Eisen,  der 
tand  ein,  dafs  diese  Metalle  nicht  allein  den 
rsloff  des  aufgelösten  Kupferoxyds,  sondern 
der  durch  dieselbe  neutralisirten  Salpetersäure 
wodurch  letztere  auf  gleiche  Weise  eine 
etzung  erfährt,  als  wenn  sie  im  freien  Zustan* 
ler  £inwirkuug  dieser  Metalle  unterliegt.  Ja, 
tnuts  behaupten,  dafs  sie  im  ersteren  Falle  theil- 
i  lebhafter  zersetzt  wird,  als  unter  gleichen 
landen  im  zweiten.  Uebergiefst  man  z.  B.  in 
li  Glase  Blei*  oder  Zinnblättchen  mit  verdüna* 
l^lpetersauret-  Kupferlüsung,  und  in  einem  an- 
D  Gefäfse  eins  der  genannten  Nelalle  mit  Salpe* 
Iure  von  derselben  Verdünnung,  als  sie  in  jener 
Erlösung  etwa  anzunehmen  ist:  so  wird  maa 
eine  auffallend  stärkere  und  raschere  Gaseot- 
ing  bemerken,  als  hier.  Das  sich  entwickeln- 
;  besteht  aus  einer  Mischung  von  Salpetergas 
Dxydirtem  Stickgas.  Nach  der  Ausfällung  des 
ers  findet  man  in  der  Flüssigkeit  ein  wenig  sal~ 
!  jimmomuk ,  dessen  Bildung  offenbar  be- 
dafs  auch  ein  Antheil  Wesser  wahrend  der 
Dg  zersetzt  wurde. 

Es  ist  zu  vermut'hea,dars  noch  mehrere  neutral^ 

llpetersaure  Metallsäge  durch  andere  Metalle  unter 

ner  solchen  Zersetzung  eines  Theiles  der  gebunde- 

I  Salpetersäure  reducirt  werden. 

§.9. 

Legt  man  ein  Eisenstäbchen  in  essigsaure  Silber- 


I 


106  Wetzlar 

lösungt*)  so  sieht  man  dasselbe  nach  wenigen  . 
genblicken  an  mehreren  Stellen  anlaufen,  and 
selbst  durch  den  Absatz  einiger  Silbertheild 
schwarze  Flecken  entstehen,  von  welchen  purj 
farbige  Wölkchen  und  Streifen  nach  dem  Spiegel 
Flüssigkeit  aufsteigen;  die  zwischen  denselben  > 
Endliche  Oberfläche  bedeckt  sich  zugleich  mit  1 
nen  Gasbläschen.  —  Den  folgenden  Tag  ist  die  B 
sigkeit  wieder  klar  und  wasserhell,  indem  nui^ 
feines  schwärzliches  Pulver  (metallisches  Silber] 
geringer  Menge  auf  dem  Boden  des  Glases  liegt  j 
Stäbchen  bringt  keine  sichtbare  Einwirkung  m 
hervor.  Der  bei  weitem  gröfsere  Theil  des  essigl 
ren  Silbers  ist  unzersetzt  in  der  ungefärbten  i 
durchsichtigen  Flüssigkeit  enthalten,  und  krystalli 
zuletzt  (bei  der  Menge  des  vorhandenen  Wassers 
tarlich  erst  nach  Verlauf  von  vielen  Tagen)  in  za{ 
langen  Spiefschen  über  dem  unterliegenden  Stäbcll 

Stellt  man  den  beschriebenen  Versuch  in  ol 
reren  Gläschen  zugleich,  mit  verschiedenen  Stäbcfa 
an:  so  finden  sich  einige,  welche  fast  ganz  bli 
bleiben,  und  nur  einen  höchst  unbeträchtlichen  Aba 
von  Silber  an  diesem  oder  jenen  Puncte  ihrer  Ol 
fläche   bewirken. 

An  den,  eine  Reduction  bewirkenden,  Std 
geschieht  diese  jedenfalls  auf  doppelte  Weisa:  Sad 


*}    W^gen    dei  Schcrertunöalicbkeic    dea    essigunea    Sil 
■teilte  ich  die  Vaiiuche  mit  einer  hst  gesüiiigtea  Auflö« 
dttielben  an;    sie  lüthct,  gleich  dem  lalpecwiiu 
daa  Lickrouipaplflr   aichl  im   minde(ten ;    eizie  Eigen«! 
die    vetmuLhlich   ■llea   auftoelizhen   SübsTaslien   gcinei 
liod  in  der  ttirken  Baticiiät  de«  Silbaroxjdea  ihren  C 
haben  mag, 


über  gegenseitige  Melallrcducüi'ncn.  107 

und  Essigsäure  folgen  nämlicli  der  Anziehung 

iüves  Pole  der  Oberfläche;    es  bildet  sich  da- 

essigsaures  Eisenoarydul ,    was  nun  für  sich  s» 

gleichfalls  reducirend  auf  die  umgebende  Flüssig* 

kt,    and  jene  purpurfarbigen    ^  oder  dunkel* 

tien  Trübungen)  und  Streifen  berrorbringl.    Das 

ei  entstehende  essigsaure Eismoxyd  zerfällt  indef? 

loment  seiner  Bildung,   da  es  in  dieser  VerdQn- 

nicbt  bestehen  kann;  *)  bierin  findet  sich  denn 

die  Ursache,    warum  die  FJüssigkeit  ungefärbt 

:,    und  die  chemische  Prüiung  kein  aufgelöstes 

loxyd  in  deselben  vorfindet,  welches,  bei  seiner 

[en  Menge,    .von  den  gefällten  Silbertheilchen 

ihüUt  wird. 

Auffallend  bleibt  es  immer,  dafs  der  elektropo- 
Zustand,  den  einige  Stellen  der  Släbchen  in 
ir  Silberlösung  annehmen,  sobald  erlöscht,  und 
alle  weitere  Einwirkung  auf  letzlere  aufbort. 
it  man  das  Stäbchen  Jedoch  heraus,  ilberfeilt  es 
'euem  und  legt  es  zum  zweitem  Male  in  dieselbe, 
illt  sich  abermals  einige  Reduction  unter  den  be- 
iebenen Erscheinungen  ein,  um  wiederum  nach 
[er  Zeit  stille  zu  stehen.  Man  würde  dieses  Ver- 
;n  noch  mehrere  Male  wiederholen  müssen,  um 
läner  gewissen  Quantität  essigsaurer  Silberlüsung 
b  ein  und  dasselbe  Stäbchen  alles  Silber  zu  fällen. 

iDüecla  Vewiche  aeigtoa  mir,  daf«  A»a  eüaigsanre  Eisen- 
wyd  duicb  groCje  Verdünnung  mit  Waner  vülüg  decom. 
Wirt  vrird.  Setzt  man  s.  B.  zu  eben  lo  viel  Wasser,  il* 
«  SilbsTlöiung  betragt,  einen  Tropren  esiigjaurer  Eisen- 
rd-AuflÖsung:  ga  emsielit  in  kutzsr  Zeil  ein  Niederschlag 
»  einigen  Flocken  Eisenoxyd ;  das  ungefiibt  erscLeincnds 
Ulei  SDiliHlt  die  Fieib  Eitig6aure. 


108  Wetzlar 

Der  Zusatz  von  einigen  Tropfen  Essigs 
(z.  B.  2  Tropfen  aufi  Unze  der  Flüssigkeil)  äoi 
nicht  allein  nichts  in  dem  Verhalten  des  Eisens 
dem  es  bringen  im  Gegenlheil  in  dieser,  nun 
Lackmuspapier  stark  röthenden,  Auflösung  die  S 
jUihen  insgemein  eine  gcringei-c  Rediiction  hervor 
^in  der  neutralen.  Der  einzige  Unterschied  findet 
darin,  dafs  das  wenige  entstehende  essigsaure  Ei 
oxyd  bei  dem  gröfserenGelialle  an  Essigsäure  in 
selben  Menge  Flüsigkeit,  nicht  zerfällt,  sondern 
gelöst  wird,  und  daher  letzterer  eine  mehr  oder 
niger  gelfae  Farbe  erLheilt. 

Wie  die  freie  Säure  hier,  in  ihrer  Verbiad 
mit  dem  SilbersaUe,  fast  aller  auflüsenden  Kraft 
das  Eisen  verlustig  wird,  geht  aus  folgendem  Ve 
che  hervor; 

Zu  einer  halben  Unze  essigsaurer  Silherlöj 
setzte  ich  2  Tropfen  concenlrirte  Essigsäure;  in 
anderes  Glas  tröpfeile  ich  eben  so  viel  Säure  in 
gleiches  Volum  Wasser,  nnd  legte  nun  unter  i 
jede  Flüssigkeit  ein  Eisenstäbchen.  —  In  der  Silt 
lösung  lief  es  nur  wenig  an,  bedeckte  sich  mit 
kleinen  GasbJäschen  und  brachte  eioeschwachs  c 
kelviolette  Trübung  hervor;  die  sehr  geringe  Ret 
tion  stand  am  folgenden  Tage  ganz  stille.  —  In  ( 
säuerlichen  Wasser  hingegen  entwickelten  sich  t 
und  grofse  Gasbläseben  am  Eisen  ,  die  beständig 
neuen  verdrängt  wurden,  welche  Gasentwickeli 
selbst  ajn  folgenden  Tage  nicht  aufgehört  hatte,  I 
im  Ganzen  un verhält nifsmäfsig  stärker  war,  xls 
der  eben  so  sauren  Silberlösurg.  —  Nach  24  Sti 
den  wurden  beide  Flüssigkeiten  mit  Lackmuspaj 


'      V 


über  gegenseitige  MetdOredudionen.         Id9 

l^rfift;  die  essigsaure  Silberlösang  rOtbete  es  fast 
feb  so  stark,  wie  anfangs,  das  Wasser  dagitgen 
tooeh  unbedeötend.  Ein  ^mzi^^  Tropfen  Amihp^ 
ftk fällte  aus  diesem  sogleich  Eisenoxydul;  um  dto 
«fe  Reaction  der  Silberlösüng  hingegen  wegzuneh« 
en,  wufden  einige  Tropfen  Ammoniak  erfordert. 
(St  bdm  Zusatz  des  meisten  erfolgte  ein  Niederschlag 
mdbigen  Flocken  Eisenoxyd.  *) 

Das  erzählte  Verhalten  des  Eisens,  sowohl  in 
mtraier  wie  in  säuerlicher  essigsaurer  Silberlösung, 
riet  jedoch  nicht  Statt  bei  ^rÄoA/^  Temperatur';  her 
mr  kommt  schnell  eine  vollständige  Rcduction  des. 
ikTV  zu  Stande,  ja  es  erfolgt  diese  auch  bei  der  ge^ 
%%Bchen  schon,  wenn  die  Auflösung  eine  bedei{- 
Are  Menge  freier  Säure  enthält,  als  in  dem  ohea 
gegebeuien  Falle. 

(Beschlurs  im  nächsten  Hefte.) 

Vermischte   Notizen. 

jiridlyse  und  Benützung  der  Mutterlauge  der  Salinen 
.  Sälin s  {Depart,  Jura)  und  Ve? fahren  das  Brom 

daraus  abzuscheiden, 

von 
JDes/osseSj    Apotheker   zu  Besangon. 

-Diese  sehr  salzig  und  bitter  schmeckende  Mut- 
lauge  besitzt  in  der  Regel  bei  lö°  C.  ein  specifi- 
les  Gewicht  von  1,272.  Die  Reagentien  zeigen 
^  Vorhandenseyn  salzsaurer  und  schwefe|saurer 
ze  der  Bittererde  und  des  Kalis  darinnen  an; 
Kreder  Eisen,  noch  Kalk,  noch  lodin  geben  sie 

"^   "^as   essigsaure  Silber  selbst  wird  durch  den   Zusatz  von 
imoniak  nicht  merkbar  gefällt.  , 


1,882 

Gcamms 

5.521 

n 

0.S94 

» 

1,742 

n 

0,300 

» 

110  Desfosscs  über  Senülzut 

za  erkennen,  obwohl  der  letztere  Körper  in  gering 
Quantität  darin  sich  vorfindet.  Die  chemische  Ai 
lyse  der  zur  Trockene  verdunsteten  Mutterlauge  I 
ferte  folgende  Resultate: 

SiLuaiua  Biuereide  » 

Salz» Urea  Niuoa  » 

SchneFelaaure  Biltereide 

Schtrerdiaurai  Ts'aiion     » 

Cbloc-  und  Brorn-Kaltum 

Spuian   ton  lodin. 

9.839  Grai 

Desfosses  schlägt  vor,    diese  Mutterlauge  dur 
Zersetzung  mit  kohlensäuerlicbem  Natron  (wobei  3 
gleich  noch  Kochsalz  gewonnen  werde)  aufMagi 
zu  benatzen,    welche  in  Frankreich  meist  noch 
England  bezogen  wird.      100  Pfund  des  trocki 
Salzes  würden  an  20  Pf.  Magnesia  liefern.    Oder 
künne  die  Magnesiasalze  der  Mutterlauge  (und  s 
unmittelbar  der  Soole )  durch  Kalkmilch  zerset 
den  hierdurch  gebildeten  salzsauren  Katk  aber,  di 
Hinzufügung    einer    angemessenen    Menge    fri« 
Mutterlauge,  vermöge  ihres  Gebahs  an  Schwefel) 
rem  Natron,  in  Kochsalz  umwandeln.      (Auch  k 
hier  schwefelsaures  Natron  unmittelbar  in  Anw| 
düng  gesetzt  werden.)   Auf  diese  Weise   bleibe 
eine  ganz  unverhältnifsmäfsig  geringe  Menge  MutI 
lauge  zurück,  (die  zur  Ausscheidung  des  Broms  ben 
werden  kann)  während  ein  Centner  des  analyHi 
Mutterlaugensalzes  bei  einer  solchen  Behandlung 
66   Theile    trockenes    Kochsalz    liefere.      Der 
schwefelsaurem  Kalk  gemengte  Magnesianiedersd 
aber  könne  zur  Fabrication  von  schwefelsaurer  A| 
nesia  mit  Vortheil  verwandt  werden. 

Was  die  Abscheiduog  des  Broms  aus  der  ai 


vonSoohiJ7mUUrhuge  wid  Bromgeuiimun^.     111 

I  Mutterlauge  selbst  anlangt,  so  nahm  Desfosaea 
ei  gleichfalls  zum  Kalke  seine  ZuQucht,  um  näm* 
leo  gröfsten  Theil  der  in  derselben  entbaltenea 
zu  entfernen,  und  die  Lauge  möglichst  einzu- 
Er  kochte  zu  dem  Ende  die  Mutterlauge  mit 
6ten  Theile  ihres  Gewichtes,  vorher  zu  Brei  ge- 
!en,  fi  ischgebrannten  Kalkes.  Die  Magnesia 
jhierbeisich  aus-  die  davon  abgegossene  Flüssig- 
iber  wurde  verdunstet  und  zu  wiederholten  Malea 
trystallisation  überlassen,  bis  das  anschiefsende 
ünen  bittern  Geschmack  anzunehmen  anfing.  Die 
f  ein  Zehntel  ihres  Umfanges  reducjrte  Mutter- 
t  wurde  hierauf  mit  Salzsäure  und  Braunstein  aus 
'  kleinen  Retorte  mit  Vorstofs  destillirt,  und  dia 
lotbeo  Dämpfe  in  einem,  durch  Eis  gehörig  kühl 
teneo,  mit  Wasser  gefüllten  Probegiase  aufge- 
1.  Dreifsig  Pfund  Mutterlauge  lieferten  bei 
■  Behandlung  eine  Drachme  Brom.  ^Journ.  de 
n.  Mai  1827.  S.  252.  ff.  Joum.  de  Chim.  med. 
i827.  S.255.  ff.) 


2.  Analyse  des  eiscnhlausauren  KaUs. 
BcÄ.  PhiUips  fiat  neuerdings  {PhUos.  Mag.  and  Ann, 
^Febr.  S.  100  ff.  auch  Buil.  des  Sc.  mathem.  etc. 
I.  1827  S.  264.)  einige  Versuche  bekannt  ge- 
t  über  die  chemische  Zusammensetzung  des  eisen- 
sn  Kalis,  {iriple prussiate  ofpotash)  mit  RücU- 
auf  die  sich  widersprechenden  Resultate,  zu  wel- 
andere  Chemiker  bei  früheren  Analysen  dieses 
s  gelangt  waren;  namentlich  werden  die  Anga- 
<QnPö7TeU,  Berzclius,  Gay-Lussac-,  t/re  und  JJn- 
t  hier  zusammengestellt.      Phillips  schlug  folgen- 


112      Phillips  über  das  eiscnblttiisnure  Kali. 

den  Weg  ein.     Er  7ersetzte  200  Gran  des  kryi 
Sirten  Saizes  durch   ein   Gemisch  von  Salpeter 
Salzf^äure.    Die  gesammte  Masse  wurde  zurTroi 
verdampft,    um  Stickstoff  und   Kohlenstoff  gäni 
zu  verjagen    und  das  Eisen  volikornmen  zu  oxyd 
Der  Röckstand  wurde  in  Salzsäure  aufgelöst,  dg! 
senoxyd  mit  Ammoniak    niedergeschlagen  ;    getr 
net    wog  es   38,8   Gran,     entsprechend  27,16 
13,58  Procent  metaÜischeo  Eisens.     Die  rücksläi 
Lösung  wurde  verdampft  und  geglüht,    um  das 
inonjaksalz  zu  verjagen;    das  zurückgebliebene 
saure  Kali  wog  139,7  Gran,   enlsprecliend  36,7^ 
Cent  Kalium.      Krystallisirtes  Trippelsalz  im  Sai 
de  erhitzt,    bis  es  nicht  mehr  am   Gewicht  vei 
hatte  einen  Verlust   von   12)5  Proc.  Wasser  er] 
'Aus  diesen  Resultaten  nun  berechnet  P/'tV/ips,  3uf  c 
Uebereinslimmung  mit   Berzclius  angenommeim 
aussetzung  gestützt,'  das  Trippelsalz  sey  ein  De 
cyanoid,  die  chemische  Zusammensetzung  dieses 
zes,  welche' nur  wenig  abweicht  von  derjenigea. 
Berzeliua  sie  angegeben  hat. 

Phillipi  BcTz,eniii 

Cyinogen  n         37,17         ^         S6,620  oder  3  MC 

Eisen     r,  n         13,58         »         13.136      »      I      w 

Kalium   -  »      ■   S6,75         »         57.558      »     %     » 

WsEser  »        1S.50        »        12,676     »     3     •■ 

100.00  100,000. 

Es  kann  daher  das  krystallisirle  Salz  ent 

als    ein    Doppelcyanpid  aus   1   MG.    Cyaneisea 

2  MG.   CyankaliummitS  MG.  Kryslallwasser 

auch  als  ein  Doppelsaiz  von  1  MG.  biausaurera 

oxydul  mit  2  MG.  blausaurem  Kali  ohne  Krystall 

serbetrachtet  werden,  wie  diefc schon  ßtvje/ii«  bej 


F 

St-   »hob 


'ter  über  ^ne  Plümgleil  in  einem  Saphir.      1 1 8 

jeliobeti  hat.  PbiUlps  scheint  fedoch  geneigt  es  als  ein 
•asserleeres  eisenblausaures  Doppelt -Kali  {üifferro- 
!■    tfanaie  of  putusii)  anzusehen,  bestehend  aus 
6  MG.  Kohlensioft         »  »         SS 

B      H     Siicksioff  „ 


S      «      WasseMtoff 
t      n     Saueriiofi' 


42 


Er  hofft  durch  fortgesetzte  Versuche  die 
LflSicht  bestätigen  zu  können. 


I  3.      Fliissigl:eil  in  den  Höhlungen  eines  Saphirs. 

Breitster  hat  bekanntlich  in  Höhlungen  einiger 

prze,  Amethysle,  Topase  und  Chrysoberylle  zwei 

!  Flüssigkeilen  entdeckt.  (Vergl.  Jahrbuch  B.  X. 

|77.  ff.  und  ß.  XVII.  S.  213.  ff.)  Neuerdings  f^-nd 

Belegenheit  eine  solche  Flüssigkeit  auch  in  einer 

Csen  Hühlung  eines  Saphirs   zu  beobachten.     Die 

kutende  Expansibilität  derselben  macbte  es  wahr> 

leinlich,  dafs  sie  der  im  Topas  aufgefundenen -ahn- 

t  s«y.    Die  Hühlung  selbst  zeigte  sieb  regdmSfsijj 

KStallisirt,    und  war  etwa  ^  Zoll  lang.      Di«  H'".:- 

Iceit  nahm  ungefähr  zwei  Drittel  des  ganzen  Reukis 

;  hei  82°  F.  aber  wurde  die  ganze  Hühla  davon  an- 

Sank  die  Temperatur  unter  di*sea  Ptinct 

ib,   so  nahm  man  kein  so  heftiges  Aufbrausen  hei 

Kusammenziehung  dieser  Flüssigkeit  v/ahr,    wie 

B  den  lieferen  Höhlungen  decTcpasDü  Statt  fand; 

I  schien  sie  tähäOssiger  und  dichter  zu  s^jrn,    als 

IbUher  beobücLtelen,      Sie  schien  einen  bedeuten- 

Ornck  auf  die  Wände  der  Kühlung  au-^geöbl  zu 

■».iLs.  .SJ;.(t*.l.B..».HI....)  % 


»M 


114     Br£U:ster  über  eine  Flusi>igk*it  in  einem  Supl 

lieben,  wodurch  es  ihr  gelungen,  diesa  an  beiden 
Seiten  zu  öffnen;  die  Spalt ungsflächen  waren  stellen« 
iveise  mit  einer  Substanz  Cberzogen  von  gallertarti- 
gem Aussehen  und  verhärteten  Portionen  der  zwei- 
ten Flüssigkeit  ähnlich.  Indessen  war  die  Kraft  nicht 
hinreichend  gewesen  den  Stein  ganz  auseinander  zu 
sprengen,  und  es  schien,  als  liabe  sie  lediglich  ver* 
tnocht  die  zweite  FJussigUeit,  welche  sich  in  den 
Winkeln  unddeu.  engeren  Theilen  der  Kühlungen  auf- 
zuhaltenpflegt, in  jene  Spalten  hinauszudrängen,  was 
von  dem  Umstaade  bestätigt  zu  werden  scheint,  dals 
sich  innerhalb  der  Kühle  keine  Spur  dieses  zweiten 
Fluidums  erkennen  liefs,  obwohl  auf  der  andern  Sei- 
te erwähnt  werden  mufs,  dafs  die  genauere  Unter- 
suchung dieses  Exerfplars,  in  seinem  gegenwärtigen 
Zustande,  manchen  Schwierigkeilen  unterhegt.  An 
dem  einen  Ende  dieser  Höhle  zeigten  sich  übrigens 
noch  sehr  deutliche  Gruppen  von  durchsichtigen  Kry- 
ställchcn  ,  die  ohne  Zweifel  aus  der  Flüsssigkelt  sich 
abgesetzt  hatten.  Ob  aber  diese  Krystalle  aus  Saphir 
bestehen  oder  nicht,  darüber  konnte  blofs  das  Eröff- 
nen der  Höhlung  Aufschlufs  verschaffen  (Edinb.Jouriu 
of  Science  .No.  XL  Jan.  1827.  S.  157.) 


4.  Analyse  eines  Cocossteincs. 
Im  19ten  Bande  dieses  Jahrbuches  S.  134  wi:r- 
de  der  Cocossleine  Erwähnung  gethan,  welche  Les&i::  . 
Apüiiieker  bei  der  französischen  Marine,  von  seiner 
Reise  um  die  Welt  auf  der  Corvette  7a  Coi/iiillc  mitge- 
bracht und  der  Pariser  Academie  de  mcdJcinc  vorge- 
legt hatte,  Vauquclin  bat  einen  dieser  Steine  später- 
hin analysirt  und  die  hierbei  erbahenen  Resultate  iic 


fauquelin's  Anafyse  eines  Cocosstänes.     116 

lefte  des  Joum.  de  Phnminiie  belfanot  ge- 
woraus  sie  nachträglich  hier  mitgetheilt  wer- 
Igeo. 

>ie  Farbe  dieses  sogenaanten  Cocossteins  ist 
sagt  Vauquclm  (a.a.O.S.  405)  »rail  e.'t^m 
sbillernden  Reflexe;  seine  Gestalt  ist  der  eiaer 
loiich;  seine  grofsere  Axc  mifst  beinahe  vier, 
oere  ungefähr  drei  Linien.  Er  wiegt  1,78. 
Jchlang  der  grofsen  Axe  in  zwei  Hälften  zer* 
>,  zeigt  er  einen  Kern  und  mehrere  concen* 
Ichichteo ;  und  hält  man  ihn  gegen  das  Licht, 
[Cint  er  halbdurcbsjchtig." 
'rei  und  achtzig  Centigramme  dieses  Steines 
^n  Stflcken  zerschlagen  und  in  einem  Piatina« 
'hilzt;  sie  decrepilirien  mit  Hefiigkeit  und 
I  krachend  in  die  Kühe.  Die  F:!rbc  bleibt 
verändert,  aber  die  Durchsichtigkeit  schw^n- 
t  warea  bei  dieser  Operation  12  Centigraoi- 
oren  gegangen.  Nach  (lieser  Calcinalion 
I  der  Stein  sehr  leicht  pulverisiren,  und  löst 
Brausen  in  Salpetersäure  auf  j  jedoch  bleibt 
iger,  die  Flüssigkeit  etwas  triibeadar  Rlick- 
les  unlöslichen  Stoffes.  Schwefelsaures  Na- 
kleesaures  Ammoniak  fällten  diese  Lüsung 
Weise,  welche  keinen  Zweifel  übrig  lassen^ 
lasische  Substanz  in  derselben  Kai!:  und  dei 
nichts  anderes  als  kohlensaursr  Kalk  sey." 
lo  hancelt  es  sich  aber  darum  zu  erfahren, 
ieser  kohlensaure  Kalk  seinen  Ursprung  ge- 
Seioe  Olivengestalt  und  seine  pohrteObar- 
i«iaen  darauf  hinzudeuten,  dal^s  er,  sey  es 
ihanLl  oJer  von  der  Natur,   Bearbeitung 


116      yauqucHn's  jitwlyse  eines  Cacosste'nies. 

erlitten.  Seine  innere  Structur  stimmt  nicht  Ubei 
mit  derjenigen,  welclie  der  im  Mineralreich  värkc 
inende  kohJensaure  Kalk  darbieler.  Mir  ist  in 
That  nicht  bekannt,  dafs  iiian  diesen  jemals  in 
Form  eines  von  concenlrischen  Lagen  umschlossei 
Kernes  aufgefunden  habe;  oft  aber  trift  man  ihn 
in  den  Harnsteinen  Pflanzen  fressender  Thiere 
Wie  aber  ist  es  denkbar,  dafs  dieser  Stein  aus  ( 
Safte  einer  Cocospalme  entstanden  seyn  könnte,  □ 
dafs  auch  nur  einige  Spuren  vegetabilischer  Stoffe 
ter  seinen  Eestandlheilen  zurüclfgeblieben  wi 
Diefs  scheintniir  unmöglich;  daher  glaube  ich, 
dem,  dafs  kein  aus  dem  Mineralreich  herrühren 
kohlensaurer  Kalk  von  ähnlicher  Structur  beksi 
es  habe  sich  derselbe  dennoch  im  Schoofse  der  E 
und  nicht  im  organischen  Reiche  gebildet." 

Lcsion  macht  (BuV.  des  sc.  imtiu:  Jul.  II 
S.  344.)  darauf  aufmerksam,  dafs  dieser  Stein  sc 
früher  von  Pp-ard,  Fcron  und  von  anderen  Reisen 
beschrieben  worden,  aber  meist  kurz  und  unvolls 
dig.  yuUol  in  Dijon  bemerkt,  eine  sehrgute  Bescb 
bung  desselben  finde  sich  im  Mmcuiii  fformitu 
S.  203.  unter  dem  Namen  Gcinma  mucis  maldivet 
Im  Aeufsern  hat  er  einige  AehnÜchkeit  mit  dei 
Hörn  SD  harten,  mandelartigen  Kerne  der  Frucht 
Loddicea  SecheUaruiii,  wovon  in  den  Ann.  du  i 
d'Jiist.  nalur.  TAX.  S.140  eine  ausführliche  Besch 
bung  und  eine  treffJiche  Abbildung  zu  Bndea  ist. 


5.      Merkwürdiges  Gc'selz  bei  Versteinerung 


■ganisd 


Herr  Pf ofessor  fltjje/ in, Marburg  geJangte^l 


n j el  uh. e.  Gesetz  d.  Kiysloltisat.  lui  Vctstdn.    X 17 

|r  Untersuchungen  Qber  das  GeFage  des  Kalk- 
weicher  die  Versteinerungsmasse  der  söge« 
1  Pentacriniten  -  und  Encrinitenstiele  bildet,  zu 
bteressanten  Besultate:  tlafa  die  Umiplaxf  des 
tth-  HfioTiibo'fdcTs  ztisammcnfuUe  mit  der  Flaupt- 
'  cyHndrtschen  oder  Jünjseilig  siiulenj'tinnigen 
fihrgr  GJieder^*'  jedoch  so;  dafe  zwischen  der 
jjdesKalkspalh-Khomboüders  in  den  verschis- 
Hiedern  ein  und  desselben  SlielsIOckes  selten 
kommener  Paralielismns  Statt  find':,  sondern 
niltelbar  aufeinander  sitzenden  Gliedern 
ner  gröfsere  oder  geringere  Verdrehoogen  sich 
,  mit  deren  genaueren  Messungen  Hesse!  sich 
:hfalls  bescliäfiigle.  Er  hat  seine  Beobachtungen  nie- 
;elegt in  einem  eigenen  kleinen  Schriftclicn betitelt: 
ißajs  ilesorganisrJicn  Kiirpers  auf  den  unorganischen, 
igewiesen  an  Encrinilen,  Pentacriniten  und  an- 
1  Thierversteinerungen,  von  Y3t.  J.F.  C.  UesseJ, 
*essor  der  Mineralogie  zu  Marburg,"  {ßlarburg 
Krieger  utiACom^.  1826.  lOBog.8.  milSKupfer- 
lo)  in  welchem  der  Herr  Verfasser  als  Hauptsätze 
rorbebt:  (S.  1.)  „dafs  in  vielen  Fällen  die  weiche- 
TheilevonThierenaiif  die  versteinernde  Masse  des 
lensauren  Kalkes  Einflufs  üben,  sie  reinigen  und 
Ausbildung  höherer  Grade  von  krystallinischem 
i3ge  fähiger  machen;"  —  „dafs  dieser  Einflufs  bei 
ihiedenen  Thieren,  ja  selbst  bei  verschiedenen  uei- 
1  Theilen  eines  und  desselben  Thieres  sich  verschieden 
preche;"  — und  insbesondere:  y^df  iß  die  Lebens- 
i  in  den  vorzuglicJisten  ihrci'  Kiclüungen ,    (Axen 

rniscfaen  Körpers)  icühi-end  des  J'ersteincrlwer- 
HB^Chen  Thcilc  des  Thieres,  noch  sich  wirlsam 


«B; 


iMmpen  viii   Oels^ns-IÄqunr. 


zeigte,    die  RicJtlimg  der  UaupUiildungslinien  (Axi 
der  verstänerndcn,  Kalhspathmasse  zu  bestimmen.'* 


6.     lieber  einige,   bei  der  Darsicllung  des  Oejgases  ä 
wannene,   Producte. 

Tie  Schreibt  aus  Lille  den  22.  März  1827 (/oiö 
de  cUm.  med.  Mai  1827.  S.  242.):  »Jene  Art  öligf 
Aettiers,  welcher  aus  der  Zersetzung  des  zur  Gaj 
bel«uchtuag  beslimmten  Oeles  hervorgeht,  und  dM 
Paraday  bereits  besprochen,  (^nn.  de  Chivu  NflJ 
1825. 'S.  269.  und  dies.  Jahrb.  1826.  II.  S.  340 f) 
hat  man  hier  unlängst  zu  benutzen  versucht, 
cocnprimjrt  atmosphärische  Luft  in  einem  Reservt^ 
läfst  diese  hierauf  durch  eine  mehr  oder  minder  d 
cke  Scliicht  jener  ätherischen  Flüssigkeit  hindurd 
und  «US  einer  enggemündelen  Röhre  herausstn; 
eben,  wo  sie  mitte! st  eines  Schv/efeihülzchens  aq 
zündet  wird.  Diese  Luft  brennt  nun  gleich 
Gase  selbst  und  liefert  eine  schöne  Flamme»  j 
durchaus  derjenigen  sn  die  Seite  zu  setzen  ist, 
che  bei  Verbrennung  des,  durch  Zersetzung  vond 
gewonnenen,  Kohlenwasserstoffgases  sich  erzeq 
Ein  hier  wohnhafter  Freund  physikalischer  Wisfl 
Schäften  bedient  sich  keiner  anderen  EeleucbtuJ 
als  dieser." 

Zweckmäfsig  wird  es  seyn,  an  diese  Nacbri 
noch  eins  ältere  anzureihen  von  einer  eigenthQin 
eben,  untsr  gewissen  Umständen  bei  der  Zersetzui 
von  Oäl  sich  bildenden,  Substanz,  welche  bei  1 
rührung  mit  Wasser  freiwillig  sich  entzünden  sali  t 
ge  wifK  eine  interessante  Thatsache,  wenn  sie  weiterhi 
die  Bestätigung  erhält,  die  sie  noch  zu  bedürfen  schein' 


iuf  Wasser  ach  enlziimiendf  Substanz  am  <\flgas.  1  !9 

Zu  Donleos,  In  der  Nachbarschaft  trcin  AmienB, 

eine  grofse  Baumwolienspinnerei ,  welche  durch 

gas  erleuchtet  wird.     Dieses  Gas  v/irJ,   wenn  es 

der,  die  Cokes  enthalteodeo,  eisernen  Kctorie, 

i'elcher  es  sich  .bildet,   hervorsirümt,  durch  ein 

Oel  gefüllles  ReserFoir  geleitet«   öotl  setzt  hier 

fse,  Sos^ige  Substanz  ib,  n-elche  durch  et- 

am  unteren  Theiie  dieses  Gefäfsss  oogebrach« 

Habn  abgelassen  werden  kann.     Als  von  dieser 

igkeit  zufällig  Etwas    in  Walser    LröpfeUe,   so 

!D(lete  es  sich  freiivillig;   und  da  dieses  Wasser 

len  benachbarten  Bach  abßofSt   fio  verbreitete 

lifl  brennende  Flüssigkeit  auf  desser.  Qberääche, 

e  ganz  in  Feuer  7u  stehen  schien.     Dar  Eigen- 

ir  dieser  Fabrik  hatte  die  Abdcct,  eine  FUsche 

tieser  sonderbaren  SubEtanz  so  Gj^-Lassac  zut 

jfse   einzusenden.     (BaU.  des    Sc.  mothem.  etc. 

%SZQ.  S. 255. ;  suchEdinb.  Journ.  tifSc  No. XIL 

1827.  S,  355.) 


Anhang. 
(  du  "^rogramriu  de  la  Socit'u'  Hollandme  des 
Sciences  ä  2Iar!em,  pour  Tannee  1B27. 
La  Soci^ij  »  leau  »a  74'»i  Seaacs  annuclle  le  19  Mal, 
niuronae  ])  un  miiitiDiiB  conienaot  la  iletciipiioB  d'un« 
I  manUia  d«  leprimcr  1»  boutcu  d'eiu,  dia*  lai  puitt 
I,  deatioea  i  la  comtiucliDii  des  graadta  etlui:»,  doat 
MI  ^.  F.  Coadrtnan.  Comsillet  d'Hlil,  lospacteur. 
de  I'Ewt  Hyiirauliquo  da  Rojaum«;  «)  un  ra^raoire 
tat  Je*  ESct«  du  fioid  ligoureuK  de  lS'i2  iuc  tai  aibipi 
|ilanie*,  par  J.  B.  Oherdinck,  Miniit»  de  l'Eoin^ilfl  A 
■ick  ptii  Lüneburg:  SJ  un  memoire  »ur  la  dJcjdenc« 
morca  eii  Hollands,  fi  1.  ;  mov'ni  d>  lemedier  pat  M. 
Wfktrk  de   frifsi  ü,   yl'i-iU'än'ii. 

S«eiA4  *  re^u  uae  ti-^aatt  oi  AUemand  w  le«  d*ux 


' 

^ 

120                              A   nh   a   , 

^i 

1 

e:    ZiiTtTTE 

"»"'  ^i'e'J'^'-nÄ 

Mattk.  VII,   7. 

fli 

„Quel   est  l'^iat   aciuel   des 

connoilsan 

es    coacmamW 

es?      Quelle]    looc    le.  obM^' 

»«lion«    et  les  eiperience«,    qui  fou 

□isaent  que 

que   luml^iB  1^^ 

Ja   causa    de   ce   mouvemenl ,   et   (u 

r   les    vaisa 

aiix  ou  orgpnaAy 

dam  leiqüeli  il  s  lieu?     Qu'eifce 

qu'on  peu 

regardei  coinA|g 

•uffiaaminent  prouve,  par  des  ex|ie 

ieccea  biea 

ve'iißees,  de  t^L 

ce   que   lea   Phyakien»    ont  eciit  bu 

r    ce   aujet: 

qu'esl-CB  quMp 

doic   conMd^rer   en   flie  encoro  nio 

r.s  piotiv^ 

□u  aeulemenb^Bl 

pothe'lique?     Et    quell«  uiilire  peut 

on    tirer  de 

k   connoiM^^I 

■cquite  k  cet  cgard   pout  la  culiur 

des  planle 

s7"                 ^H 

„Quelle   e»t   roriglae   ei  U 

nature  de  c 

que   GratVtJHI 

Hamel  et    d'iutrei    out    aomrue'  Cn 

mbium    da 

9    lea    iroDca  )Hi 

atbte«  et  des  srbrisieiux?     Eit-ce 

que  een  efl 

eclivement,  c«9p 

nc  pluiieuit  Physicieai  om  mppos 

e',  uoe  cub 

lance  parüculi^E 

biea    iJiUeceDte    üea    «ulres    iuc<    des    pUntes , 

de   U   quella^E 

nouvelles  coucbes  de  boi«  ci  d'cco 

CS   Boat  pro 

duilea?     On  ^^| 

«8,  cooime  quelquf*  auUei  Pii)»ici 

na  aiippoaeni.  uoe  lubat^H 

d^j^  orgamtec,    qui  («  developpe? 

Quelle  utiliie  peU[-oii  |^^| 

,  pour  U  (w]^H 

des  pliDtes  uiUplleaT" 

^ 

Li  Societä  «  recoünu  dan«  c 

memoire  let  Iileni  «  ^^H 

dition   de   l'auieur,    maii  ette    *'ea 

apperruB, 

qii'II   a'»  pa^H 

«lez  de  lüiQt  pour  l'achevpr,*  ce  qu 

i  a  lait  p/e 

«drela  reiola^H 

de  prolonger  le   teime  du  coücouri 

juaqu'au  1 

J^nvier  1SS9.^| 

Secntiiit  <!• 

1             ^^H 

La  äocieiä  •  vawiA    bau  de 

repe'ier   lea 

tet,  pour  1  lepoudre. 

Avant  U  1.  Ja« 

vUr  1829. 

^H 

Corome  on   ue  iaiioit  uiage , 

il  n-y  a  q 

e   peu  d'ian^H 

de  la  pompe  pneuioatique,  que  po 

r  de«  e».pe 

eoces  ]>l>y.i[,^H 

et  qu'oa  ae  aert  maiaiRnant  trfis  ulilemeDt  de  c 

IIS  machiae  ^^H 

pluiUür.    fabriquea   de   rAnfilererre 

t  de  l'AUer 

nagne,    aok  ^^H 

'              raire    bouillir    l'eau     au    iiioyen    d'u 

e    chaleur 

beaucoup   in^^l 

forte:      piocede'    qu'on    a    commstic 

a  intiodu 

le  dana  Ist  ^H 

neriea    de    tucie    ea    Angleterre,    au 

vant   i'inve 

lioQ  de  flotW^B 

et  Hod^ion,  —   (oit  pour  falle  pe 

euer  mieux 

la  Diatiera  ea^^| 

rante   dea   leinture*   diiit   let  Stoffe 

s,   qu'on  veut  teindt«,  ilq^H 

des    chaudieiea    ferm^es,    cioyenoan 

t  la   pre.aio 

n  d,  l'.U  .,1^ 

pherique,    qu'oa    y    imrodnh,    apre 

avoif    fall 

[■iär>er  l-Üfj^H 

iiait    dan»    la    chaudiere,     1*    Socie 

e  demande 

„D...T-H 

«uiret  fdbtiquea  ou  mauui'actures  on 

pourioit. 

d'.pn,  d«  ^m 

t^     ,^ 

J 

.  A  i 


Anhang.  181 

pliytifjnei ,  introdurre   avec   avaRtage  l'utage  de  la  pamp« 
maitque  pour  I'uq  ou  l'iutre  bui?" 
,,Quellei    sont  let  maladiel   du   cnrpa   liumaio,   iloni   oa 

dire.  que.  d'^pies  dea  principe)  phytiijue«  ei  cliimii[tie) , 
a  coDnoit  et  qu'on    est   en   c[Jt  d'en    conclure,   quell  sont 

fnedes  les  plui  eBcar.et  canUe  cei  maladieg,  et  de  ^ueWe 
iie  ila  Dp^rent  dang  Is  corps  humain,   pour  lei  gu^rir?'* 

Auendu  <]UB.  actüellemenl,  on  n'enipioie  pai  uiiii|iieii!Biit 
ipaur   comme   lorce   malrico    dana   lei   macliinei    i  vifieiir, 

qu'on  »'an  »art  msiiiB,  »vec  beaucoup  d'araoisge,  ü  plu- 
1  eSeti,  camme  d4ni  les  blancbiiterie«  de  li[,  dam  le>  >er< 
Laude«  pour  la  cullure  des  plaoles ,    aiasi  <]Ue  dam  la  piS- 

dea    principea    bien    l'onil^j,    dms    rjuellei    fibrlquea,     ou    1 
uiagei  dome»iique»   ou   pounoii  emplojer  la  vappiir?- 
Comme  lei  d.ffereii:e]    biancbei   d'diiloira  Dalurflle  aant 


r  daa. 


irop   e 


acaden 


r  »Ire 


•  ;     „Quel  choix  il  y  a 

'  naturells,  aßa  d'en  m 


Quel<|uc 


>  l"ei 


n,eignen.entderH;. 

ce  ijui  peut  Sire  uü- 

vie  CDromune  t]u'a  d'aiiifM  egarda?"" 

medecin»    on  eie'    d»puii   long-iems  d'opinioa, 

laladiei  do  la  peaa  tooi  cauteei  par  de  trci-pe. 

^i!  —   „sur  ijuel  londcmen.  on   a  adople'  l'e: 
repiderme,    ou    quEÜe«    obaer 


MI  eo  pourioii  deduirs,  pai 

Corame   il  y  a  de»   olis' 
I,  cpts  la   developpeinent   d 

B,   peul  fitie  Tavori 
\ii%   quB  Is*   iD^me! 


luppo. 


lelioi 


,   plan 


.   qm 


,  qiii   ■ 


L  paa  de* 
ipoenc  ds 


lal    dea    aipcc 


MI  «inii:  (juela 
itiB  ewp\oyit'!" 

„Quelle  eic,   M  ge'netal, 

!e*Bt^e  n  uae  union  chiitiique,  o 

riGarRiM;  et  de  quelle  maniere  peu 

^'iin   compose   de   dem   ou   pli 


xci[e  par  des  lubllancei  oi.yg8neei, 
ancei  n'oöt  pai  eu  le  mima  etfel 
ade:  —    „Exisra-t-ii   de«  nioyen», 

[e  d^veloppemeni  de»  gralnea  ?  5i 
o>ens,  et  do  quelle  maaiiio  dolvent 


diffoVei 


Anhang. 


«lui   Ae   dcDK   OD   piuleiit«   eapice 


,  ,d  • 


Li  Sodeie  a  ptopotc ,  cecre  aunee .  les  quetdoiu  t 
le»,  pour  r  T^pondre 

Avant  le  I.  Jaavicr  1229. 

„Quel  est  I'eBet  et  l'uiilile  des  biias  de  mer  pot r 
i  quelquea  maUdieB?     Quelle«  «om  \es  malailiea   cooirc  le 
les   on   peut  «'en   teiiir  avec   sucees}     Y-a-t-Ü  de*  m>lu^ 
dam   lesquelle*  na   peut    alteodca  avec    raison   plul    d'e&etl 
baina  de  mer  que   des  lutre«  rnGdicamen«?" 

Li  tfaeorie,  pai  kquelle  ea  Cbimie  od  euppote  que  i 
]ei    actioao   cliimiques   das    Corps   soienc    I'eQ'Bt    de  l'electJ 
£uni  idopl^e  de  plua  en  plus,  od  deoiaude:     „Un  e-, 
que  da  10UE  ce  que  rExpEiieuco  a  prouve  i  ceifgard,  afinol 
CD   puUse   coudure;     <si    I'Elecuiciie   ssuls   doil   £lie 
comnie  la  causa  de  touis  ictioa   cbimique.   ou   bisn 
encora   obllge  de  suppater   uue  foice  patticuliEfSf   c< 

„Qu'esi-ca  que  l'ou  tati  eclnellerDenc  ä  l'ejjtid  deronjl 

d«  ces  malittüs  verres  er  aulroa,   qui  ss  produisent  da 
■ugDaaies,  ou  a  la  tutfice  da  celtea-ci  ei  il'auir»  corpa?  1 
on,  d'apies  des  obieiviLiaiis  bien  dtfcisivea.  couiiderei 
lieie]  comme  des  productioos  vege[^iot  ou  coinin«  des  vägä 
d'une  «[tuciuie  plua  timple?     Doil  oa  le*  rappoct»  £  la 
«ip^ca,  ou  peut-ou  eu  tndi^uec  ta  ■]ine'<enc«   pai  des  com 
epccIliqueiT     Quellet  «ont  leg    obielT-'.lioQ*,    qui  restont  enl 
h  FaiiBj  iurtout  par  Ic  cioved  d*iatliunians  niicioicopi^uu  , 
peifectioanef  U  cooiiiiitancs  de  cea  kueti" 

loi  ebjtu  cbMfvJt  laifDi  iicmt  ti  Sgails  «laciiviai. 
Tay«  F.  P.   Sckranck,    Sbo   H*   p.-ioiU'Iiib*  E'iB»  I 
lic.  Ce^kitDiiriea  d«i  Akxl.ml«  ta  UilncheB  1811, 

i;..       NorjUckucll ,    flb*>    Ji*   tDKKllllBg    UHdnillBOIpl 


„QuoUei  sont,  deputa  la  publicatioa  de  l'ouvrago  de  M 
JJteandatle,  Esial  lur  les  propriete-i  medicaiei  des  plan 
eompareei  avec  hart  fanntj  exti/ieurea  tt  Uur  dauifica 
noiateUc.  (3c  edle.  Paria  lylQ]  Is«  obteivalion«  et  Im  eip^rä 
caa,   par   laaquellai  la  tliäorie,    eipos^   dui*   cet  ouviag«,  | 


Anhang.  123 

imEiifiie  et  ^rlaticie?    QqfI*  anm  le*  exc«pt!oni  et  lea  coatr*- 

la  qui  Teatsot  i  reaoudre  A  i'efjard  de  cetia  th^orie?" 
Lei  aibro  conifires  AiSeunt  coaaidprablRm^nc  l<u  4utrea 

la  I«*  nniietes  proprei  qu'iU  (enrermeac  et  dana  d'aucrca  jxo- 

iiea  coniferea  arec  celle  dei  autrea  itbret.  et  quo  par  dei  te- 
trtJiei  ullerirurr*  ou  tüche  d  demonlrer,  juiqu'ä  i^ud  pftlnr  ccr- 
difiecenca  de  (trueiuie  puiaaa  aeriir,    aoit  a  eipliquei  U»  au. 

oprielei  des  atbrea  conif^rea,   aoit  i  en  d^duire  daa  piä- 

ntilai  i  U  culture  de  cbi  arbtea?" 

„L«  ceudtB  de  lourbe  de  ijuelle  miniere  auBmeolo-t-eHe 

Mpeu  de  cea  principea,  i|ui  peutent  ptincipaloinenl  »er- 
tlimana  3Ux  plaaiei?  —  Us  i]uellea  ijualil^i  aoni  cea 
«ionC  OD  •';ai[  par  resperieuce,  qua  leur  fellUilB  peut 
IgmemJe  par  la  cendte  da  [ourbe?  —  Pour  ijuellfs  tetrea 
R  nuiaiblB?  —  Quelle«  iadicatioDi  uiilea  paut-oa  de'duira 
■  ^'on  dita  en  tipome  mr  lei  daui  premÜiea  patiies  da 
ion?" 

QueNa  eil  I'ariglne  Als  bloca  de  rocht»  Granitiipiei  et  au> 

»ilUei,   que  Ton  crouva  da  dilTJieoiBa  dimengloD)  ei  ea 

itds  aboitdaace  dialeminet  daiia  lei  pliioes  et  dani  quel- 

»abloonoux  du  Royiifme  daa  Fayi-Baa    et  da  TAI- 

I  (ep(eolriana[i>?    Bat   il    poiiiLila   de    a'aiiurer   par  una 

lilon   exacla   da   cea  blocs  da  granit  q[   de»  caillaui  del 

tabloQtieux  avac  las  piitiea  compDaaalei   dei  ramiationg 

pijuea,  obierve'ea  en  place,  qua  Ui  picaxieit  taiaaieal  au- 

iBt  patlie  dea  deinUle»;  et  commem  peiit-oo,  dana  la  eis 

■tif,   rondce   »iioo   da  leur   iransport  veta    noa  plaines  et  ' 

■IIa«  de  t'AllaniagBa  •epteatrioaale?-' 

M  minia ,    cu  cu  blod  diii   ^t^  oliicivji ,    f  i  dt  qudla  mioiin  i|,  „ 

WaB  nlDHalojiiia«,    90'Da  ]«  tompiis  >vtc  Ici  plitl»  lalisimln    J'iutr« 

l««I  fippuil  Kx  I-idtIic»  SiiniDItionolM  da  HsyauBi. ,  .  *i  dont  en  » 
m  alKudii  dc>  t^po...»  da  l'iii.Ds... 

La  SocU't^  a  pfopoie*.    dana  lea  ano^ea  juiciieniit ,    lea 
lÖDi  «aiTADte«,  pout  qu'oa  y  faaae  leponte. 
^vant  U  ir  Janvier  1828. 
Qnelt  lont  lea  piogiis  qu'on  ■  fdiu  dana  la  couiioitafncä 
lOBiaiitatioD,    |iu   la   quelle    on  produit   L'aiude-  vi^aialT 


•:: 


124 


/i  a  n  g. 


I 


Pout- 
uMge 


expliqaer  p»r-14  Ici  diffi^rcnt*  piocec 
our  abienir  lei  dtveriei  sottet  de  linaigrs,  y  compri« 
le  miniere  d'opJrfir,  pratitjup'e  premierement  en  All 
magne  dant  Ii  fdbiicaiioa  du  vina^iire.  par  liquelle ,  en  i'ttc 
nuBiii  iu  mojea  d'une  egjle  quaaiiie  d'eau,  et  ea  y  ajouta 
(juelque  maiiire,  on   oblieni  He  nouTWu   iidc  double  quamilr  i 


viaa.gre 


»  foice 


'  Quels 


t  dedüire    da   ce  qu'on  er 

greries,  tjui  »xiilent  che/ 

L'araelioraüoa  auppose 

fltloii   da  Toiyg^ne  daa» 


les  pT^ceples  u 


5  de  l'air  almoaplit'tique,  et  l'aui 
c.t  air  par  U  »(fe<!iauon  ne  aa  ireo 
»ant  pas  cDniinnees  par  les  dernierei  eip^nencB«  de  queique 
phyiici>:ns  *),  le»  quellei  paioiiieoi  pluiöl  prouvcr,  que  le*  plan 
tes  QO  contribuanl  aucunomfni  ä  augmenter  la  quantite  de  l'oij 

obaervaiions  ei  par  des  «spp'rieocBa ,  d'uns  maniere  latUfaiianw 
quels  iont  Ira  rappoiti  de  l'atr  tvec  lei  plante];  quElles  lont  Ic 
■ubjiar.cfis  quo  lei  plaDtei  a'approprient  de  Tair,  ou  qu'elle 
versenl  dans  celui-ci?  Quellet  coucluiiona  eu  peul  od  de'dda 
paur  le  petfi^cÜDiiucineiit  da  ta  pliysiologie  v^gBlale  et  ds  1 
cniture?" 

•J  Tlieod.  da-  Saatsure,  ntcktt^hn  dilDiqmi  >ut  la  1 1:-- 
i.iioo.  Paii.  IS"*.  —  Spaliamaai.  R.ppori  i.  fiit  i  ■  <. 
1»>    dlK.    oiS>ni>^>.   CtntvB    ISO?  ,    1010.   l— Ul,    Sto,      ('""■>" ' 

I.  lami    10.O—    l^'ooäAouie,    ISickohnn'a  Jonia,  laoa.J^ 

II.  p.    iSn.  oü   Gllbcn'i,  A.t.n.1.  d.  Pb^..   XIV.  p,  348,  ■ 
C.    GrUchavi.    B>Ti'iK<    i«'    chivi 

Va   qua   l'analyje   chimiquB  deo  »i?! 
un    grand    nombre    de    aubirancas    ve'jetili 
diala  dei  plantea,  aombie,  qui  appaiemes 
de   plus   en    plu*;   et   comine  lea   cblmiitea   diQt're. 
opiniana  a  l'egaid  de  la  naiure  de  ces  eubslancef,  nouvallal 
de'couverles,  '[ue  quelques  una  ue  croient  kro  que  dea 
tiooi  dBs»ubätBnce»,  antcripureraent  tonnuca  ,  tandit  qi 
lea   piennent  pout   aiilanc   de  aubsiancea  diSe'ieote*;   la  Sot! 
ile'tire:  „Uue  expoiitroa  eKacle,  faniia  tat  dea  caraclJrH,  j 
lifs,  det  >ubii4nce»  vege'ialei  coitiiues,   ainai  (jue  rindiea 
l'uiagH    qu'on    peui   faire   de   cei   subsiances  nauTeUea, 
plantea,  qul  le»  renfermeDt?" 

'  „Quelle  eit  l'acrion  du  charbon  animal  employä  k  laifl 
liÜcition    et    ä  la   de'coloraiion    de  plusletiii   liqueura?    Jiuq 
(|uel  point   celia  ariinn  diftere-t- MIe  de  celle  du  cliaiboD  « 
tal7   (Ju(.'i<    gout    le>    caa.    da>it    leiquefa    on   doit  piefp-re 
l'iutte?     Quelle   eal   U   ptr'paiailoD    du   chai)>ua  animal  deA 


Anhang. 
MgM,   et  quel«  aont  les  niac 


US 

)  aux(;ueU  on  n- 


„Quelle   est  pd    gPD^ial  ti  natura  et  !■  compoiiiion  de  la 
nbtuace,  (jiii  conjiiiue  U  paiiie  l>nile  dun  bon  lerrain?  Qu»! 

Bm  p«t  le»   Rbtc«  tidicai«   d«»  pUnie»?    Quelle»  loai  Isi  eU- 
iptihlfl   d'^tie  rpriie  p*i  Je»  [ilan. 
et   ijuel»    gODt  lel  piemieri   cl'aiigeBirni    quelle  »ubil,  «pr^i 
^loii  ili  puiliee  par  Ifl  cheyeline  dr»  tacioe»?  Et  ijud»  pre'cep- 

plutiei«  lolutiona  i!e  p)omb  donnent  trap  aeuvent, 

■  plei  flft>eu;i  de  leur  effet 

ibig,  niai»  dam  U  »ui[e   ti^s   niiisibla  ei  niAms  moital  pouc 

inline*  et  le»    aoimaus,    el  comme  i1  pJttilt  k  presenl   äire 

i,  t\at  Ib   cliarbon   animal,   iju'un    liouve  daui  I«  maiiers 

nmt)  >  I»  ptopiiece  de  dii'oudre  euliertment  Jpi  jolulion» 
Mub.  »Ui  (oul  Celles  qui  se  trouveui  ddoi  Trau  ä  bolre,  U 
ri  demande:    ,.Une   aoalyia   cbimi(|UB   Ju  chajboo   animat. 

.  daaa  let  eolulJOD»  de  plomb  »usdile»,  el  de  !■  mani^ie 
I  iilt«  et  la  plus  utile  d'eu  fd»e  l'applicaiion  eo  grand  et 
lic  daoa  roecoDOmie  domeiiiqUE?" 

„Eft-ce  que  le  tannia  aiaij  dii,  qu'on  tire  de  dlileren:et 
I,  eit  un  principe  frei  ei  propre  k  cri  platitu,  ou  e»i><:s 

K  la  proptieie  cornmune  J'cEre  ailringealt  et  de  pouroir 
k  laiinec  le  cuir?  —  Par  ijuel  inoyea  peul-on  tirer  cm 
Dca«  lue   plus    pure*   de   dilferenic»   planiei,    et  par  quela 

m  poiDt  eatte  ellei?  —  Quelle  tu  U  mtaüie  la  plua  ifire 
pliia  promple  de  pioduire  des  lubitance»  propre»  ä  laniiet 
litanl  des  cLAboDS  de  tetie.  ou  l'indigo,  ou  d'aulrel  ȟb- 
!i  v^g^iaiei  par  dea  acldei ,  et  en  ijuoi  diHeie  es  lannin  ar- 
1  da  taouia  naiuielT  —  Ne  »eroiem-il»  pai  lou»  deut  dea 
ncM  «emblablei?  —  En  caa  qu'oa  paitienne,  par  de«  te- 
bea  nouTelles  a  uoe  coonaistauce  plu»  paifaiie  de»  diße'ieo- 
ibalaacei  k  lanuer,  de  quelle  uiLliie  poucra-t-elle  hre  alor*. 
poor  lel  diBereul  iriEca  el  maoulaciures,  i|u«  pour  l'uiag« 

MI  £ail  dant  U  medecii>a7" 

„Jutqu'i  quel  poioi  coanoit'Oa  la  natura  el  le«  cauaea 
putiel'aclion   de»   »ubilancei   animllet  et  t^gi'talft,   *l  te* 

I  ijai  aoDt  lea  plu*  piopiei  a  preienir  la  pvlre'actU>ii  lUol 


126  Anhang. 

■Im  circonnincel  diff&entei ,-  at  paar  de*  buu  ä\BiiV»J'*\ 


..Con 


[,  d'in, 


il  j  .  e« 

de  paisagB, 


t  les 


les  oiacaiix  de  passage,  conoua  chez  nour,  le  Ten  dem  i 
tainu  epo(]ues,  la  Sociels  deaira  de  voir  Huoi  tout  ce  qaS  Fl 
lience  et  Im  lelatioa*  d'^uceur*  biea  dtgau  da  Foi  aoai 

„Qiie    tnh-oa    acluellement    de   l'Histoire   Niturrila 
poissons    de  padsagei 

de   UuT  usjei,    et  quelles  pariicuUtiies  a-t-on  obtccv 
(Sgafd?" 


rivJrei  des  Piovinceg  i 

;s,   pendaQi  lej  criiea  exir» 


Lc9    diiiueB,   la  long  di 
aales   du  Roviume,   eiant  suj 

est  de  la  p!ui  Laute  importar 

de   ces  di(;ue9  elt  confi^e,    aofeat   parraiieoient  ioltruit«  dtt 

jeni  leg  plus  süra  «l  lei  pius  prompla ,   poux  arriler  lea 

el  pour  prevenit  le»  auiie»  de  c*«  lympiönie«  allarman»,  oii 

isaDde:     „Quels  sont  le«  meilleuri  et  lei  plus 

qiifls  on   doii  lecouti'.   laisqufl  des  Mnaüana 

daiigareu!;    »e    nianifpstfnt   dans  les  iligucs,    p 

ciuea  des  livieiei,    aüa  d'en  ari^tec  les  progri 

les  auhei." 


I  ripoB 


,*bI«'  i  "i" 


.  dia« 


,   Ih  e. 


t  pbdoo 


„Jue<ju'a  ijuel  paint  peuc>oa  acLuelletnem  «d  faitv 
.  idiea  ou  dea  lijpoüiL-ses  Lien  fond^e»  concernant  la  TonM 
ds  Ja  gr?Ie,  ipre'i  low.  ce  qu'oa  a  Db.iatre  k  cGt  e'°ard  en  I 
jentea  eaisoBs?  En  cas  rjue  lei  obssivarion«  Dombreases  ptn 
U  givle  prouveac  suSisamBUE,  (jue  rclectriciit  de  l'aiaioapi)) 
Due  ^rande  iafluenca  sur  U  forniaiion   de  la  greis,  soic  touj 

^'.'idepce,   qu'elle  aoit  la  caiiie  pbjaique  <jue  la  formattoit  | 
P4!b  eM  pretonü5  ilana  ijuetfjima  liaisoni,    p.ir  l'e'rcclir 
aucfuu  rleciri'jiifi,  kl  peut-on  cii  deduiie  autii  la  ifontUui 
«  contenablc  da«   paragiÜM  ei  i  quallej  dwMncw  flf 


place  des  paragrMe».  *t  r]ui  n'ont  pai   e'i^  fiappei 
pendanc  auelque  letn»,    ptoiiveot 
-oienl  ete   fnpnej   pai   U   gt^ie, 

'uelfflonl,  cn  ge'ne'ial,  les  afactagea  et  lei  rfdaiic 
»i  ilgpui«  Ua  temi  ile  Hatler^  la  pbj)iologie  ou  i'hia» 
liqus  ile  l'IiDmaie  a  reiire)  de  la  Zoolci°ie  er  ds  I'Ad*< 
DpcteE?  Quell  sont.  cn  paiiiculier,  lei  oTganea  du 
DiiD,  miiux  comitis  ilepuis  ce  tempi  lä,  «:  quellss  «a 
roaciion«  k  X'effitd  detnuelleB  li  loologis  et  l'anatomia 
out  (epandu  de  nouvcllea  lumifietT" 
TMta  Bniisepiiitua  du  Chloturs  de  Caldum  lyaDC  i\i 
ftt  pluaieuta  exppriaiicfi,  cjui  petravlieai  de  coatluret 
Jti*  erupioyer  ce  lemede  jvbc  iuccei,  soii  pour  pt^vo* 
Dlagiöai,  (]ua  Jes  ^maDaiioDi  nuliibU*  pounoieol  ci 


An  h  a  n  g. 
lAaeS»,  ponr  ta  ilrei  le  plus  d'ellei  • 


•  obse 


i  Uu 


t  d« 


aoat  etap\oy£es  comma  alimenti,  la  Socie'ie  deminde: 

•  de*   obaenaiioa«   el  des   cxpi'iieasea ,    qui  piouvest 

du   cbloture   de   calcium;   —    uoe   initrucüon   aur  \a 

BtiaUre    da   le  pippaiuc,    e[  Colin   l'indicaiion  de*  (it- 

^1   dlDi  kl<|uellel  OD  doic  faire  utags  de  ce  leneilaf" 

vilieux,  campoib  de  ailice  el  da  potaate,  elaot 

nploye  couvellenienc ,  coniina  mof  eo  preieiraüE 

Isiion  nuisible  de  l'att  t-t  de  Hiumidilf,  la  Social« 
uQu'oo  demomte  par  des  e;<perieacei  txaciei,  il,  dan» 
~  ,  CD  preaervilil  peiil  L-^alcment  Mie  emploje  Bveo 
n  caa  indiqu^i,  et  quells  eo  etl  la  meillcuie  pi^ 
qu'oD  obiieniis  loujoura  aa  vejuig  duiable  et  aatia- 
rrffet  prapoaef" 
v'eit>ce  que  let  deraitiea  e 
•  la  natura  de  Vhamut  ou  du  terreau  v 
admeclie  avec  queltjues  cbimisies,  qua 
7  £n  quoi  cette  aubiuace  diHVa-i-fills  de  i'ulmlita 
Mcipa  extracül'  doa  vt'gt^caux?    Eai-il  tufiiaammeDt  de'< 

Kaa  le>  cambiaaisoas  dit  ceito  «ubsimce.  luppot^a  ■ctJe, 
:■  potaise  loit  arec  U  chaux,  (ont  -«-■■■ ' — 

I«  Ve'g^uiion,  et  qu'au  tonirdite,  li 
I  aTBc  le  Ter.  Fait  lort  \  la  (mtiliie' 
plua   exacte   da  rbumui  peuC-etle  ' 


■   appieaoant   & 
v^^^o-animall 


l'agrieultur 


euhure  des  t 

«xn^rieacea   de  Bumphey  Tiaiiy  ayani 
,  I.  diffdrence  du  a   '       '       -  ' 

la  quantii6  lehiive 
H,  parüculiiieiiien 

d-byver  coaiiean» 
lle  unflacee,  tandi 


dans  le  fromeat  de  l'Ame'riijue  Ecpieatiio-.      .    , 

1  Anglelerrej  e[  tu  qu'il  aerail  impoiuot  de  taioir, 


128  ' 


.1  n  h 


»Ire:    „(lu'on  demonlfB  quelltj  aoni  lea  differencSi ,   t 

clies,  leg  meilleures  especes  de  froment  d'egiine  ä  di1Ti<rBii9  i 
et  quellpä  injituctions  ca  peut-on  deduiie  pour  la  cult 
eea  gfains?" 


Üne 


cipalfi  Ja  regriciiliuto  ii 


par   rapport    E 

Quelles    sont    leg    tralKTi-a    colniantes   Te'gpiales   ( 
comma   nrincipfs  pBrüculioig?   Quellea  »om  Jeut  aature  ■ 

ja  cnaniere  la  plua  pTopie  a  leg  isaler?    Par  qii cid  n Ofen 
ila  le  plul  altsre'a,  e'lc'oea .  enl'oacci  eC  de'color.!9?    Ee  qm 


llLc 


iiel    < 


profJu. 


I 


..c 

oinme  reffet  nuja 

ble  des  eil 

arbnna 

eleiow  8Uf  1 

moapliöf 

q.e,    loraqu'on    l«s 

rdlum«, 

et   pe 

ndant   qu'ilt  : 

pas  enco 

hraise,  eai 

bBflUC 

\.^    calu 

1    ,!«a    rharbona    W 

□t-ä-fair 

embra, 

h.   5e  m.ni 

l',a    hon, 

HIB    est    <■ 

S'^ix'iE!'! 

poae's  dai 
.1  asph,xl 
«  peui  pa 

a  des 
ZI 

idenlla  vie,, 
ttribud  ■  li^  1 

TJeu  con 
peu    de 

dBr*ble"rg'a"\c 

de  carbon 
biasemmt 

ü'd 

qui  s'Mt  fo»Ji 

et   deier 

ffet   dtlt'le.o    <iea 

i'ences  rii; 

quelle  est  1 

dB     CBt 

ha.bona 

teinis 

penda«  qu 

»llume's 

djna  depBiils  ap 

riemens  i' 

imes, 

«ne.  p«. 

/'BntretB 

!e  nuel  celm-d   e 
irl]  via  anirade? 

tt  blBULÜt 

endu 

ouc-i.r*iiLB 

(L 

B    proeran,me  de  I 

a  Sotiele, 

ijui  V 

eat  d'ätta  }U 

HoUanda 

!■-"-- ['!"-■'- 

ra  Bulrea 

[[UPSll 

OS,  qui  oni 

fori    .pe 

L  ^Lniv^i 

flux  (jueliea  on  ne  peü[  ItceiliB 

^flna? 

^"lli.^l  tVZlu 

qui    peu 

u"es 

",„r„P,3jfl 

T'u    Ca 

zeas    de    Hailera 

du     2    J" 

l'Eiirope 

•J 

L 

prln     pOUt      TIDB 

epoBie   h\ 

loDi,  est  une  mdtf 

adla  d-of 

e  la 

et    de    p 

iia   una  graiificaiio 

n    da  150 

d'Hdlandc-.    9 

B  die«  er 

F.anioiB 

Angioia,    Laiin   o 

a  All.™.-> 

1.    tu» 

Alleman 

I.    BÖrandiiEa,   »j 

c   des   bj 

■  IS     d 

4^.   Ui- 

i  Marura,  Secitiia 

re  p^jpali, 

aide 

la  Socie'i^.      9 

Zur    Elektrochemie. 

lieber  die  Reduclion  der  Metalle  durch  einander 
auf  nassem   JVege , 

Dr.    Gustav      JV  e  t  z  l  a  r , 
(BHehlnlt   der  5,  109.   abgebrochenen  Abhandlung.} 

i'iinimt  das  Eisen  in  der  essigsauren  Silberlö- 
g>  wie  wir  eben  gesehen  habe»,  einen,  wenn 
b  bald  wieder  erlöschenden,  positiven  Zustand 
aebrereo  Stellen  seiner  Oberfläche  an,  in  dessen 
[e  einige,  obschoa  sehr  geringe  Reductioa  er- 
t,    so  wird  es  in  der  Auflösung  des  salpetersau- 

Silberoxyds  *)  zunächst  immer  nf^olin,  und  er- 
st defshalb  in  der  ersten  Zeit  nicht  die  mindeste 
lerung.  Einige  Stabeben  bleiben  bei  genauer 
bahuDg  des  Lichtes,  des  atmosphärischen  Staubes 

anderer  Einflasse,  die  zersetzend  auf  die  Silber- 
tng    einzuwirken  vermögen,    wochenlang   blank, 

letztere  ist  nach  Verlauf  dieser  Zeit  fast  eben  so 
Serhell  und  klar  wie  anfangs.     An  anderen  hinge» 

bemerkt  man  schon  nach  mehreren  Stunden  hie 

da  auf  ihrer  Oberfläche  ein  glänxaides  Silberbldtt- 
i,    oder  einen  kleinen  dendritenartigen  jiusivuchs, 

die  Flüssigkeit  erbalt,  nach  Mafsgabe  des  auf- 
}mmenen  Eisens,  eine  mehr  oder  weniger  gelhli- 
Farbe. 

*)   Sai    der   Lei chtlöi lieh kcit   A'met  Saliej    iit  jedeimit  eina 
verdunDte  gemeüiE,  wo  nicht  auadiücklich  eine  concentfiite 
bcmeikt  Triid, 
plbibad>il.CktB>.B,P)]r>.  fSa^H.  «.(N,R.S.i«,Hft,3.)  ^- 


130  Wetzlar 

Da  inclefs  die  Heduction  in  den  let2geda 
Fjllen  nicht  ahubald  beginnt,  so  wie  die  ^tä! 
der  Einwirkung  der  Silberauflösung  ausgesetzt 
den,  sondern  erst  nach  Stunden  s\ch\hir  zu  w 
anfängt:  so  scheint  sie  mir  dadurch  zu  erfolgenj 
die  schwach  positiven  Stellen  nicht  direct  den  S 
Stoff  dem  gelüsten  Silberoxyd  entreifsen,  sonde 
langsam  aus  der  almospMrisdien  Luft  anziehen, 
nun  das  gebildete  Ojrydul  erst  reducirend  ein\ 
wobei  das  entstandene  Oxyd  dann  von  der  FlJ 
keit  aufgenommen  wird. 

Erhitzt  man  salpetersaure  Silberlüsung  Qb 
senstübcben,  so  bemerkt  man  keine  Verändf 
bis  die  Flüssigkeit  siedet ;  erst  dann  erfolg) 
sdmellc  Fällung  des  Silbers,  und  die  zersetzt« 
lüsung  mitKah  vermischt,  entbindet  ^jy^ionia^j 
Beweise  einer  dabei  Statt  gefundenen  Wassi 
Setzung. 

Eisenfiik,  in  eine  mit  einigen  Tropfen  ; 
tersäure  versetzte  Auflösung  des  Silbersalpete 
bracht,  umzieht  sich  fast  augenblicklich  mit 
Silbervegetation;  Eiscnstiibche?i  hingegen  blei^ 
derselben  vollkommen  mctallhch  glänzend,  iod« 
noch  stärker  negativ  werden,  als  in  der  neul 
.Es  findet  diefe  selbst  bei  au/serordentlich  gro/se 
P'berschusse  von  Salpetersäure  Statt;  erst  bei 
P^ewissen  ,  für  die  einzelnen  Stäbchen  verschiei 
Verbältnisse  der  letztern  tritt  eine  Fällung  di 
bers  ein. 

Man  versetze  z.  B.  eine  concentrjrte  Aufli 
des  salpetersauren  Silbers  mit  einem  gleichen  V 
reiner  Salpetersäure  (von  etwa  1,2  spec.  Gew.}. 


iiher  gegenseitige  MetaUreductionen.  131 

!er  Flüssigkeit  erleidet  ein  Stäbchen  aicht  die  ge- 

'Ste  Veränderung! 

In  einem  andern  Glase  vermi.^che  man  eine  Sil- 
'lösung  von  derselben  Concentration  mit  einer  um 

Drittbeil  gröfsern  Menge  Salpetersäure.  Ein  blan- 
I  Etsenstäbcben  in  diese  Flüssigkeit  gebracht,  läuft 
enblicklicb  schWarz  an  und  überzielit  sich  mit  ei- 
I  dunkelfarbigen  Niederschlag  reducirten  Silbers  i 
eher  immer  vceilJser  und  glänzender  wird>  bis 
b  einigen  Augenblicken  eine,  in  hellem  Silberglanz 
lande,  voluminöse  Vegetation  überall  das  Stäb- 
a  bedeckt.  Kaum  entstanden  fängt  aber  dieser 
crbaum  unter  ungestümer  Salpetergasentwickelung 
ich  wieder  aufzulösen ;  die  untern  dunkeleu  Schich- 

der  Vegetation  kommen  wieder  zum  Vorschein, 

endlich  erscheint,  nach  Auflösung  alles  gefällten 
iers>  die  Oberfläche  des  Eisens  wieder  blank  und 
izend.  *)  Die  Flüssigkeit  ist  nunmehi-  etwas 
ilicb,  und  enthält  noch  einen  bedeutenden  Ueber- 
■Cs  voa  Salpetersäure. 

In  dem  erstem  dieser  beiden  Versuche  wird  das 
Kbea  gleich  an/änglich  negativ^  und  bleibt  daher 
allisch  glänzend.  In  dem  zweiten,  bei  einem  gro- 
kl  Verhältnisse  von  beigemischter  Salpetersäure» 
rden  viele  Stellen  seiner  Oberfläche  positiv;  es  er- 
|t  sogleich  ein  ^wn/7^ desselben  und  eine  beträcht- 
tPüllung  von  Silber.  Durch  die  schnelle  Auflösung 


Nut  einige  rauhe  und  zerfreiBine  Stellen  deuten  diePunc- 
o  «n ,  von  welchen  itet  Angtift  vorzüglicli  ausging,  Dia 
CbTige  OherQäcbe  des  Stäbcliena  ist  h,t  noch  blankei  uad 
itäniooder,  ala  vor  dem  Angriff,  und  liat  eine  eigen»  Vcr- 
'  ''  '     '  -  ■       ■■      jgjjj  Eilen  eigpnihiirali- 


tifl   graue   Farbe   iu   eine   mehr    tilberweifse   i 

K'o  Um»tai:  '       '         '        "      
an  verdiei 


Ümttand,    der   oboe  Zneifel   nähei   uniSKUcbt 


132 


Wetzlar 


desselben  tüirt  aber  die  weitere  Reduclion  und  Au! 
suDg  des  Eisens  plötzlicli  auf;  es  tritt  eine  Umhel 
I  der  Polarität  ein,  das  gefällte  Silber  übernimmt  i 
die  Stelle  des  positiven  Metalls ,  Jüst  sieb  dema 
schnell  wieder  auf,  und  das  nunmeibT  negative 
bleibt  ohne  fernere  Einwirhing  in  der  sauren  Flu« 
keit  liegen. 

Ist  einmal  ein  Eisenstäbchen  in  der  mitSalpH 
säure  versetzten  Silbedosung  negativ,  gleichviel 
alsbald  beim  Hineinlegen,  oder  erst  nach  einem  er 
tenen Angriffe :  so  hat  es  nun,  vermöge  dieses  Zust 
des,  die  Eigenschaft  erlangt,  der  Einwirkung 
Flüssigkeit  selbst  dann  noch,  wenigstens  einige 
hindurch,  zu  widerstehen,  wenn  man  eine  nocJt 
grofse  Menge  Salpetersäure  hi/izugiefit.  Das  Stäckd 
Hegt  dann  ohne  Einwirkung  in  einer  Flüssigieitt  ' 
fast  ganz  aiis  Salpetersäure  besteht .' 

Nichts  ist  frappanter  als  folgender  Versw 
Man  berühre  das  in  der  letztgedachten  Flüssigkeit  i 
genden  Stäbchen  einen  Augenblick  mit  der  Spitze  eü 
Eisendrahts  (oder  einer  Nähnadel):  imNu  wird  er; 
Heftigkeit  angegriffen  und  mit  reducirtem  Silber  bei 
Zerlegung  der  Säure  und  des  aufgelösten  Silberoxi 
dauern  dann  so  lange  fort,  bis  die  freie  Säure  bis 
einem  gewissen  Verhältnisse  von  dem  Eisen  gesält 
ist,  worauf  wieder  eine  Umkehrung  der  ConiOi 
Elehtricität  unter  Auflösung  ,des  gefällten  Silb 
eintritt. 

Zu  dem  Gelingen  dieses  flberraschendeo 
riments  bedarf  es  keines  so  grofsen  Ueberschnsi 
von  Säure,  wie  in  dem  eben  angeführten  Versucl 
Es  mufs  deren  nur  so  viel  Torbaadeosejrnf  dab  4vl 


über  gegenseitige  MetallreJuclionen.  133 

rdbt  sofort  beim  HineiarühreD  \a  <Iie  Flüssigkeit 
'^egriffen  wird.  Das  blaake  Stäbchen  dient  dann 
negativer  Pol,  und  das  durch  den  positiven  Draht 
ucirle  Silber  setzt  sich  im  Augenblick  der  Beruh- 
ig auf  der  ganzen  Oberfiäche  des  Stäbchens  ab, 
:fae  hierdurch  eben  so  schnell  ihre,  der  Beschaf- 
ibeit  derFJttssigkeit  widerstrebende,  negative  Span- 
vag  aufgiebt,  und  demnach  die  Zersetung  fortsetzt, 
iOD  auch  der  berührende  Draht  entfernt  wird. 

Derselbe  Versuch  läiJst  sich  auch  auf  folgende 
eise  anstellen,  obschon  er  sich  dann  weniger  frap- 
int  ausnimmt :  Man  werfe  nämlich  ein  zweites  Stab- 
;n  in  die  saure  Flüssigkeit,  worin  das  blanke  liegt. 
les  umgiebt  sich  schnell  mit  einer  Silbervegetation  j 
\t  diese  aaa,  sich  vergröfsernd ,  das  nebenan  He- 
ide biajt1i:eSiähc\iea  berührt,  schwärzt  sich  auch  dieses 
einemMale  und  bedeckt  sich  jnit  gefälltem  Silber.'^) 

i.  n. 

Bei  Betrachtung  der  eben  erzählten^  hdchst  in- 
teressanten Phänomene  lag  wohlNichts  näher,  als  der 
Gedanke,  zu  versuchen,  ob  nicht  der  dem  Eisen  to 
der  sauren  Silberlösung  zu  Theil  werdende,  so  starke 
elektronegative  Zustand  eine  Zeit  lang  demselben  ad- 
biiiren  würde,  wenn  es  aus  der  Flüssigkeit  heraus- 


•)  Wenn  nacli  Verlauf  einer  küriern  oder  langem  Zeit  di*, 
Mf  beiden  Stäbchen  abgeselzis,  Silber  nieder  aurgeläil  ii^ 
und  beide  nun  mit  blanker  aad  eläDEeodei  ObeiQache  itt 
der  immer  noch  gauren  Silberlösung  i'iegea ,  kann  tnui  auü 
Heue  eine  Vegetalinn.  an  ihnen  eniaieben  latiea,  -vena 
miD  nach  einmal  venu  einweise  mebrere  frische  Stäbchaa 
hiDeinlegl,  von  Trelchen  genohnUch  ein*  oder  da*  aii.dei0 
VDcb  im  Stande  in,  positiv  mit  der  Flüiaiekeil  lu  meiden, 
nad  demnach,  bei  der  Belehrung  der  beiden  obigen  oega- 
tiien ,  einen  abermaligen  Niederschlag  voa  Silber  au  ihnen 
■a  bonirken.  der  aber  in  der  Regel  neiiiger  bedeutood  iit 
«nd  btld  rriailBt  «ufgelöit  wird. 


genommen  wird;  ich  war  buchst  begierig  zu  erß 
ren,  wie  es  in  diesem  Falle  unter  solchen  Flüssig! 
len  sich  verhalten  würde,  in  welchen  es  sonst  c 
mächtige  Verwandtschaft  zum  Sauerstoff  äufsert. 

Der  Versuch  entsprach  meiner  Erwartung 
das  Herrlichste! 

Ein  Eisenstäbchen,  welches  eine  kurze  Wi 
in  der  sauren  Silberlüsung  gelegen  halte,  wurde  (i 
telst  einer  Pincette,  derenArme,  da  sie  von  Stahl 
ren,  mit  geschmolzenem  Siegellack  überzogen  word 
schnell  in  salpetersaure  Kupjersolulion  gebracht; 
blieb  vollkommen  blank. 

Ein  Anderes  wurde  aus  derselben  Flüssig! 
auf  gleiche  Weise  in  ichwefeJsaure  Kupjerlösung  geli 
es  blieb  gleichfalls  unverändert.  —  Ich  liefs  diese  bei* 
Stäbchen  bis  zum  folgenden  Tage  in  den  respecti 
Kupfersolutionen  liegen,  und  zu  meinem  Erstaunen  !• 
ich  sie  nach  Verlauf  dieser  Zeit,  nach  etwa  i9.StunC 
noch  ohne  die  geringste  T'erunderung ,  eben  so  hianhi 
unangegriffen !  —  Ich  berührte  hierauf  ein  jedes ' 
der  Spitze  einer  stählernen  Nadel,  und  mit  der  Scfi 
ligkeit  des  Blitzes  umzogen  sie  sich  iion  der  beruhi 
Stelle  aus  mit  Kupfer.  «) 

Bey  häufiger  Wiederholung  dieser,  gewifs  ü' 
alle  Mafsen  frappanten  Versuche ,  **)   erhielt  ich  s\ 


')  D[e  Reduciion  jehl  il 
TÜbiunp  mit  der  Nadei 
«Osten  Piriikelcbea  KupFer,  walcbe  durch  die  (sich  «l< 
l'«lli  übeckupfeinits}  puiiive  Nadel  auf  daa  EUen,  all 
negalivaa  Fol,  abgaielit  vrerdtin .  f;etieii  gleicli  Veran 
•ung  zur  Auffaebunfi  dar  Degativen  EiekLriairuag  deiiaJIi 
d*i  nun  aofon  durch  eigene  Kraft  die  Fällung  de«  Kiip 
Ibrlführl  uaA  voilmidel. 

»■)   »eUliB  »ich  aar  eiaa  «*!ir  intereiMnie  Wei.e  an 
fef'fchBo  .]übcr   clekttiicbe  Ladnog   der  Mftalla" 


üOcr  gfgenmii^e  IMciaUn-äuiüoncn.  135 

I  nämlicfaen  Erfolg,  nur  nicbl  mit  der  sulzsaurtn 
lifl/ersolution.  In  dieser  überkupferle  sich  das  aus  der 
uren  Silberlösung  heraDSgenommene  Stäbclien  au- 
tobJickJich  von  selbst;  es  scheint  daher  das  Eisen 
^derselben  so  stark  posiliv  zu  werden,  dafs  die 
igenoinmeae  —  E  hierdurch  auf  der  Stelle  ver- 
ingt  wird. 

Es  verschwindet  übrigens  dieseletztere  auch  bei 
a  in  der  Schwefel  -  oder  salpetersauren  Kupferlösung 
Igenden,  negativen  Stäbchen  innerhalb  einer  gewis- 
)  Zeit  von  selbst,  ohne  stattgifundene  Berührung  li- 
t  posilivenMclalls.  Selten  adhaerirt  sie  ibnea  so  lan- 
,  vrie  in  den  beiden  eben  erzähhen  Versuchen;  ge- 
jbnlicb  bndet  man  die  Stübchen  nach  einer  viel  kür- 
fn  Zeit  von  selbst  überkupfert. 

Tauchte  ich  die^  ans  der  sauren  Silbersolution 
iransgenommenen  Stäbchen  erst  einen  Augenblick 
;destillirtes  Wasser,  so  blieben  sie  demungeachtet 
I  Besitz  ihres  negativen  Zustandes;  ^ber  dieser  geht 
wie  es  mir  immer  schien,  schndlcr  verloren, 
i  die  freiwillige  Ueberkupferung  \nit  früher  ein, 
I  wenn  sie  direct  ia  die  Vilriolaufläsung  gebraclit 
tfden. 

Berührte  ich  ein,  in  letzterer  liegendes,  blan- 
l  Stäbchen  mit  dem  Finger,  so  trat  keine  Verän- 
Vng  ein;  —  eben  so  wenig,  wenn  ich  ein  Silber- 
I  daran  hielt.  Nur  ein  frit  der  Kopfersolution  po- 
'  werdendes  Melall  brachte  im  Augenblick  Ueber- 
pferung  des  berührten  Siäbchens zuwege,  also  z.B. 


_  ..  1  welcher  Beziehung  an  Marianinft  ihtn  inllgeitieil  < 
.t"n  'Abhendliinsen.  so  wie  an  Cia  Jab»b.  ißjö.  Ul.  S,  Soa. 
M.  S36^  ingoraKilen  Etjciitu.uogpn  lu  ctiiin-rn,  und  aui  'il« 
Jolgeod*  Abbau  diu  ng  aurmeikiam  lu   mitben  ist.       ä.  Red, 


1S6 


W  e   t  z   l  , 


aufser  dem  Eisen,  auch  ein  Ziak->  Blei-  oderStai 
olstreifen. 

Um  es  sich  recht  anschaulich  zu  macbea 
hier  das  Eisen  ganz  den  Werth  eines  negativen  Metal 
besitze  T   gebe  mau  in  zwei  nebeoeioander  stehsDi 
Gläschen  salpetersaure  Kupferlösung,  nnd  lege  ii 
eine  ein  aus  der  Silberlösung  herausgenommenes  Sl 
chen,  in  das  andere*)  eine  SilbermUnze;  hierauf  t 
rDhre  man   beide  nach  einander  mit  der  Kante  eii 
Stanniulstreifens:     beide  werden  sich  gleich  s( 
öberkupfern.  **) 

Es  bildet  also  hier  das  Eisen  den  negativen  I 
gleich  einem  edlen  Metalle,  dem  Silber,  .und  Z' 
in  Berührung  mit  einem  sonst  elektronegativeren 
talle,  dem  Zinn! 

Ich  habe  oben  erwähnt,  dais  die  BerabruDg  n 
Silber  keine  Veränderung  bei  dem  in  der  Kupfer] 
sung  liegenden,  negativen  Stäbchen  zuwege  hrin| 
Wenn  ich  indefs  einen  berührenden  Silberdrath  s 
seinem  andern  Ende  um  ein  Eisenstäbchen  wickelt 
und  letzteres  nun  in  die  Solution  tauchte,  (wobei  jeo 
blanke  negative  von  diesem  durchaus  nicht  berül 
wurde)  so  wurde  in  demselben  Augenblick  auch  jpi 
Überkupfeii.  —  Hier  wird  also  die  Reduction  an  le 
terem  in  einer  Kette  mit  Zuischenraum  veranlafst. 

Aufser  der  sauren  salpetersauren  Silberauflösu 
theilen  auch,  wie  zu  erwarten  war,  die  Solution  <j 

•)  In  dieiel  tröpfele  ni*ii  noch  «nige  Tropfen  Salpetenad 
dl  die  im  eriten  Glaichsn  befindlicfae  Kuprerlulung  diu 
d»  Uineinira^eii  de«,  aat  der  «auren  Silbergolulion  fa 
■usgeDOmmenen ,   Siäbchena  ebenfaUi  Mark  sausilich  yrlti 

••]  Der  Unleiichied  iil  blora  der,  daü  im  latsterea  FaUc  < 
ilpdiiciion  iD  dem  Silb«   mil  der  EaEfernuiig  des  Staniü 


über  gegetiseitigt  MtlaltreducUorun.  137 

neufolen  Salpetersäuren  Silben,   ies  Kupferoryd  -  Am- 
tnnniaJcs ,     das  mit    Wasser  verdiinnle  Ammoniak  und 
KaH,    endlich  die  rolfie  rauchende  SafpeUrsuure ,    nach 
meinen  Versuchen,  dem  Eisen   einen,  nach  aufgeho- 
bener Berührung  mit  diesen  Flüssigkeiten  verbleiben« 
den,    elekironegativen  Zustand  mit.      Hinsichtlich  der 
Stärke   und  Dauer  des  letztern  Stehen  sie    jedoch  der 
Silbersolulion  viel  nach.     Am  meisten  kommt 
das  Terddnnte  Ammoniak,    wie  es  mir  schien, 
in  nahe,  sodann  die  neutrale  Silbersolution.     Ein 
ibchen  das  ich  aus  derselben  in  Kupfervitriollösimg 
blieb  eine  Viertelslunde lang  blank,   bis  es  Sieb 
:h  mit  Kupfer  umkleidete.     Es  kommt  bei  die- 
Versuchen  so  viel  auf  die  jedesmalige  {wahrschein> 
von  der  verschiedenen  innern  Structur  und  klei- 
Abweichungen  in  der  chemischen  Zusammense- 
ig  abhängigen)  Beschaffenheit  der  einzelnen  Stäb- 
an,  dafs  sich  kaum  etwas   bestimmtes  ober  die 
lerdes,  denselben  von  den  genannten  FlQssigkei- 
'nitgetheilten, elektrischen  Zuslandes  angeben  läfst. 
Manchmal  erhallen  die  negativen  Stabchen  ihr 
Irkangsv  er  mögen  in  den  Auflösungen  oxydirender 
iffe  nach  einer  viertel,  halben  oder  ganzen  Minu* 
sh'on  zurück.     Allein  selbst  bei  einer  so  kurzen 
luer  verlieren  diese  Erscheinungen  nichts  von  ihrem 
iresse,    da  man  sich   dabei  durch   vergleichende 
irsuehe   Oberzeugen  kann ,    wie  ein  gewohnliches 
ibcben  stets  augenblicklich,    unter  gleichen  Um- 
iden  angegriffen  wird.     Aus  diesem  Grunde  wird 
[ende    Tbatsacbe    noch   merkwürdig    genug    er- 
linen: 
Ein  EiseDStäbcbeO)  das  eialge  Aliauten  in  rother 


138  7r  e  t  z  l  a  r 

rauchender  Salpetersäure  gelegen  hatte  >  brachte> 
in  reine  Salpetersäure  von  mäfsiger  Stärke; 
Kohl  ehte  halbe  Minute  blank,  bis  es  plöizUch,  mit  j 
fser  Heftigkeit,  unter  Wärme-  undGasentbindung, 
gegriffen  wurde.  Ich  wiederholte  nun  diesen  Ver8 
und  berührte  das  Släbchen  sobald  es  in  der  Säure 
mit  einen  Eisendrallte :  im  Nu  ej-folgte  ein  he) 
Angriff. 

Ob  aufser  dem  Eisen  noch  andere  Metalle  f 
sind,  den  in  gewissen  Flüssigkeiten  angenommfl 
negativen  Zilstand,  nach  aufgehobenem  Contact^ 
denselben  ,  einige  Zeit  zu  behalten,  und  so  lauge 
Oxydationsfähigkeit  verlustig  zu  werden, 
Frage,  worüber  ich  bis  jetzt  nur  sehr  wenige  Va 
che  angestellt  habe,  von  welchen  mir  nur  der  ] 
gende  ein  mitlheilungswertbes  Resultat  lieferte: 

Einen  blanken  Kupferblechstreifen,  der  i 
Weile  in  Aetzkalilüsung  gelegen  und  in  dersel 
nichts  von  seinem  metallischen  Glänze  eingebQfst  1 
te,  tauchte  ich  schnell  in  Wasser,  um  das  Kali  a\ 
spülen,  und  warf  ihn  hierauf  in  essigsaure  Silbe 
sung.  Z'jm  Vergleich  brachte  ich  zu  gleicher  ; 
ein  anderes,  eben  so  grofses  Stück  Kupferble 
ohne  die  erwähnte  Vorbereitung,  gleichfalls  in  es 
saure  Silbersolution,  —  Nach  einer  Viertelstu 
nun  zeigte  Ersterer  noch  eine  fast  ganz  reine  Ober^ 
c/ie,dieniirhieund  da  dunkde  Stellen  von  sich  ansetl 
dem  Silber  zeigte;  letzteres  war  hingegen  b« 
überall  von  einem  grau-  schwärzlichen  SUbemiet 
schlag  umkleidet. 

Mit  verdünnter  salpetersaurer  Silberldsung 
laag  der  Vsrsucb  nicht;  in  dieser  bedeckte  sicfa.c 


'cnsciiisi:  MeUtllreducüoncn. 


139 


r 

^^B  wässerigem  Kali  in  Berührung  gewesene,  Kupfer- 
HPftth  sogleich  mit  einem    Ueberzug  von  reducirtem 
^Über. 

Sollte  CS  sich  indeCs  auch  bei  ferneren  Versuchen 
ergeben,  dafs  dem  Eisen  in  ungleich  stärkerem  Gra- 
tiei  als  allen  OLrigen  Metallen  die  obenerwähnte  Ei- 
genschaft zukömmt:  so  wäre  ein  solches  Ergebnifs 
kaum  unerwartet  bei  diesem,  durch  so  mancherlei 
Eigenschaften,  seine  bedeutende  Gobaerenz,  seine 
grofse  Capacität  für  magnetische  Polarität  u.s.  w.  aus- 
gezeichnet unter  den  flbrigen  dastehenden  Metalle. 
Es  kann  übrigens  bei  dieser  Art  von  elektrischer 
lung ,  in  deren  Besitz  wir  das  Eisen  in  den  obigen 
suchen  nach  statlgefundenem  Contact  mit  gewis- 
PJßssigkeiten  sehen  ,  nur  von  einer  durch  die  Po- 
nziehuDg  der  kleinsten  Theilchen  festgehaltenen 
;ativen  Elektricitäc  die  Bede  seyn,  welche  eben- 
<alb  durch  eine  kurze  Eeröhrung  mit  dem  Finger 
selbst  mit  einem  vollkommenen  Leiter,  dem  Sil- 
nicbt  alsbald  verloren  geht. 

§.  12. 

Folgt    auch  die    theoretische  Ansicht,    welche 

Ober  die  gegenseitige  Wiederherstellung  der  Me- 

auf  nassem   Wege  (so  wie  über  ihre  Oxydation 

demselben  überhaupt^  aufzustellen  beabsichtigte, 

den  mitgetbeihen  Versuchen  von  selbst,  und  liegt 

schon  ausgesprochen   in  ihnen  da:  so  dürfte  es 

nicht  überflüssig  seyn,    dieselbe  zum  Schlüsse 

ies  Aufsatzes   noch    einmal   besonders  hervorzu- 

hea. 

Ein  Metall  redurirt  dctnndch  die  ^ufliisurtg  eines 
wenn  es  nät  derselben)  vermöge  ihrer  eleh- 


140 


^    t    Z    l    l 


tromotorUchen  Tkätigheil  positiv  ivird,*^   und  z 
einen  Grade ,   dafs  es  die  jinziehuungskraß,  wom 
aufgelöste  Melull  Sauerstoff' und  Süure  hält,    Ü6«){ 
tigt.**^      Diese  Theorie  ist  in  gewisser  Bezi^ 
derjenigen  ähnlich,    welche  bereits   vor  Jahrei 
Grotlhufs  aufgestellt  hat,   mit  dem  Unterschiede,,-^ 
dieser  Chemiker  das  fällende  Metall  durch  seianj 
sitive  Elektricitat  das  Oxygen  des  Wassers  anij 
und  das  Hydrogen  zurüükstofsen  liefsi   welches;! 
tere  nun  eigentlich,  ihm  zu  Folge,  das  wiederhat 
lende  Princip  abgah,  indem  es  sich  mit  dem  SaueJ 
des  MetalJoxyds  wieder  zu  Wasser  verband^ 
diese  Weise  das  Metall  reducirte.      Dia  Annahm 
Der  solchen  Wasserzersetzung   bei  den  Metalln 
tionen,  ist  aber  eine  ganz  überHüss'ge  und  v 
bare,  und  es  ist  kein  Grund  vorhanden,  vri 
nicht  das  positive  Metall  direct   den  Sauerstofi| 
auFgelöstcD  Oxyds  anziehen  lassen  sollen,    wa^rf 
einfacher  und  angemessener  ist. 

Diese  Ansicht  ist  so  ganz  in  der  elektrocbj 
sehen  Theorie  gegründet,    die  nur  einem  in 


-)    DllselbB    gill    \ 


direnden   Mei 


r    BinFacliBn   Oiydai 
r  elektiijcbein  Zujt 


••)    Hat  der 


»  erfolK 
dirc  aich 
sum  Th< 

L  fi*«^"  ^' 

R  Verbaksi 


tiv  elektiiscbe  Zustand   d«s   Me»!!«   i 

oichLi   Bo  ziebc  et   eher  dnn   freisD  a 

iea  SiunraioET  oder  dai  Oiygen  de>  Wassers,  i 

■m   enthaltenen  Metalltalze«   *n.      So  wird  > 

r   AuFläiun^  dei  jalpettraauren  Bhls  pasli 

BS  erfolgt  dannocb  keine  Haduction .  Bondern   da*  Eii 

lieh   luf  Kosten   der  Luft,    wobei  das  gebildeie 

Th«il  von  der  Plüasigkell  au%enoinineD    tvird , 

Igen  BleioKyd,   in  Verblödung  mit   eiaein  kleinen 

.      '  '      '  chea  Salz  TalleD    lirn.     —     Ein   glfl 

Verhalten   zeigt   gemeinigUch   ein   Metall   in   der   Au^ 
■UkCropositlveren,    x.  B.  Eisen  in    ZinL 

AbschaiduDg  einei  biiiicban  ZiolioxTd 


über  gegenseitige  Metailreduciinnen.  14  t 

f]ektriscbea  Zustande   befindlichen,   Metalle  Affini- 
tät för   den  Sauerstoff  zuschreiben  kann,   dafs  man 
tüitger  Weise  fragen  darf,    warum  man  sie  in  der 
neuesten  Zeit  bei  der  Erklärung  unseres  Gegenstan- 
■iss  eigentlich  vernachlässigt,  und  nirgends    in  Ge- 
brauch gezogen  findet.     Diefs  liegt  wohl  eines  Theils 
IZD  dem,  was  ich  bereits  im  Eingange  dieses  Aufsa- 
ttes sagte,  dafs  man  nämhch  die  Lehre  von  der  Iden- 
tität   der    chemischen    und    elektrischen  Anziehung 
mehrentheils  als  eine  Hypothese  behandelt,  die  man 
in  concreto,  bei  Erklärung  der  einzelnen  chemischen 
.  Phänomene,  als  nicht    reif  genug,  ausschjiefsea  zu 
::iQssen  glaubt,  anderen  Theils  aber,  und  diefs  kommt 
hier  noch  weit  mehr  in  Betracht,    liegt  es  an  dem 
Utaade,    dafs  unsere  gangbare   eietfirochemischs 
borie,  die,  wie  ScAmjct^^ct- irgendwo  treffend  be- 
vkt,  zu  sehr  auf  die  Erscheinungen  an  der  Säula 
int  ist,  noch,  ich  möchte  sagen,  zu  unbeholfen 
'f  die  Resultate  der  Erfahrung  mit  ihren  Grundsä- 
B  in  Einklang  zu  bringen.     Ich  will  diese  Behaiip 
[  sogleich  durch  ein  Beispiel  unterstatzen.     Man 
das  Eisen  ist  ein  elektropositives  Metall,  das 
ler  ein  elektronegatives,    jenes  bildet  also  einen 
keren  Gegensatz  zum  Oxygen,    als  dieses,  und 
s  diesem  Grunde  eine  stärkere  anziehende  Kraft 
■ihn  aus;  kommt  nun  Eisen  in  eioe  Auflüsung  des 
"da  des  letzteren  in  einer  Säure,    so  mufs  es  als 
itiveres  Metall  sieb  des  Sauerstoffs  und  der  Säure 
Biobtigeii,    und  es  fällt  daher  das  Silber    nieder. 
I  diese  Fällung  aber  nun  nicht  geschieht,    wie 
I  der   salpetersauren  Silbersoluüon,    dann  —  ist 
ktrochemiker  eben  so  in  Verlegenheit,  wie 


142  TF  e  t  z  l  a  r 

der  blofse  Chemiker  mit  seinen  complicirten  AI 
tätsgesetzea ,  und  er  sucht  sich  am  Ende  gleich 
sem,  mit  dem  Worte:  „Anomalie'^  herauszuhe 
Er  vergifst  aber,  dafs  er  in  dem  Irrthum  befai 
ist,  als  sey  der  elektrische  Zustand,  welchen 
Eisen  unter  anderen  Verhältnissen  zeigt,  gleid 
etwas  stetiges,  demselben  fest  inharirendes  ;  Ul 
fällt  ihm  nicht  bei ,  daf^,  obschon  Silber  sieb  a 
liv  gegen  Eisen  verhält,  die  Verbindung  seines  O: 
mit  eitler  Säure,  also  in  unserem  Falle  mit  der  Si 
tersäure,  ohne  Zweifel  einen  Körper  für  sich  bil 
der  neue  Eigenschaften  zeigt,  und  dessen  elektri 
Spannung,  die  er  mit  dem  Eisen  annimmt,  sich  i 
notbwendig  von  vornher  aus  der  Stelle,  die  das  ' 
in  der  Spannungsreihe  einnimmt,  ergiebt,  son 
erst  durch  das  E.rperiment  aufgefimdcn  werden  □ 
aus  dem  dann  auch  wirklich  hervorgeht,  da(s 
das  Eisen  —  gerade  gegen  die  Erwartung  —  7> 
tiv  wird,  und  somit  heine  Reduciion  zu  Wege 
gen  kann. 

Es  ist  eine  falsche,  auf  nichts  beruhende  ^ 
aussetzung,  dafs  ein  elektropositives  Metall  ia 
Sblution  eines  elektronegativeren  durchaus  sich 
tiv  verhalten  mßsse.  Findet  diefs  auch  in  sehr  t 
Fällen  statt,  so  mufs  es  doch  nicht  nothwendigii 
len  geschehen,  und  ich  komme  daher  auf  meine 
oben  schon  ausgesprochene  Behauptung  zurück, 
nur  durch  directe  Versuche  mit  Sicherheit  zu  bei 
ist,  ob  ein  Metall  durch  ein  anderes  positiveres  ans 
ser  oder  jener  Verbindung  mit  einer  Säure 
schlagen  werden  kann. 

IMaa  -wird  gewifs  in  Zukuaft  mit  loibr 


über  gcg-cnseilis"  MetaUrcduclinneji.  I45 

Erfolg  dje  elektrochemische  Theorie  zur  Erklä- 

jeder  eiazelneachemisciien  ErscheJnuDgen  anweo- 

Uernea,  .wenn  man  sich  Jie  Art,  wie  Diwy  in 

■n  Hüters ucbungen  über  die  ErhaUung  der  Me- 

(STa    durch   elektrochemische   Mitlei  von    derselben 

jktisclien   Gebrauch  macht,    zum  Muster   nimmt, 

Ith  gestehe  es,  dafs  die  Lectiire  der  vorlrefHichen 

iuadlungea  dieses  berühmten  Chemikers  über  den 

tnnten  Gegenstand  nicht  ohne  grofsen  Nutzen  für 

}e  Versuche  war,  obgleich  ich  die  meisten  schon 

.der    Bekanntschaft   mit    jenen    angeslelit    habe. 

i  Zweifel  schliefsen   sich  die  Meinigen,  so  v-r- 

tden  auch  ihre  praktische  Tendenz  ist,     an  die 

r'siji  gewisser  Beziehung  an.     Wenn  der  hritli- 

:  Chemiker  zeigt,    dafs  ein   }Ai\a\\  während  der 

ihruDg  mit  einem,  vielmal  *)  an  Masse  und  Oherflä- 

iüeineren,  positiven,  in  einen  elektrischen  Zustand 

etzt  wird ,  in  dem  es  keine  Affinität  zum  Sauer- 

\  äufsert :    so  ist  es  mir  gelungen  nachzuweisen, 

ein  solches  sogar  durch  einen  vorausgegangenen, 

nicht  viehr  staltfindenden  Coniact ,  mit  verschiede- 

'Diera  yr»!  ocbac  vielen,  Beacblung  TSidicnenileD  ,  Neben. 
tHJeliUiigeii  durch  Schwelgger'i  Biiefe  »a  Rilter  über  gal- 
riDtiche  CombiniCiaiieD  tcboa  IG  Jabre  fiüher  bekanni, 
ihB  Davy  ■utmerkiam  darauf  nurdB.  Vgl.  diei  Jabrb.  XI. 
|64.  490.  <!■  XIII.  83.  Keuerdiog»  aucble  Dumm  {^Ann. 
it  Chim.  etc.  Mo».  1826.  u.  Bull.  nniv.  J»n.  18S7 )  denVer- 
nch  utnKukefaren ,  um  durcb  neuig  nrgatiie«  Meull  (Eispn) 
ri«l  poiitivea  (Blei  der  WaMaileimngarükren)  \a  Aciioo  xu 
nueo  and  dadurch  Ablagerung  eidiger  SiofFe  am  Eiiea  zu 
lenirken,  Diete  Kette  wird  tebr  achwacb  se^o,  nt»  je. 
loch  hier  günstig  se^n  kann,  um  allzu  reicblicbs  Bleiaur/ü- 
nng  zu  verbSien.  Beachtungswertb  aber  iit  ei.  wis  indefj 
Ichöa  aui  Sehtvelgger't  gilvanlicLen  Combiaatiooen  und  di- 
ftctfln  Versuchen  hervorging,  daf«,  um  Reduclion  an  einem 
"  icis  zu  bewirken,  alleiiliugi  eme  grofie  pogiiive  Flache 
VethallniuB  «u  einer  kleinen  negativen  günitie  wirkt, 
iad«m  die  kleine  gleiehaam  eiaen  Brennpuutt  für  die  eiek. 
tri«che  Au(irt«luDg   dirnelll,  d.  Red, 


144  N  0  b  i  n 

aeo  flüssigen  Stoffen  in  diesen  Zustand  auf  einige  ^ 
versetzt  wird,  in  dem  es  innerhalb  des  sonst  oxj 
renden  Mediums  ohne  die  geringste  Einwirkuoa 
liegen  vermag; —  eine  Thatsacbedie  nocbdadurd 
Interesse  gewinnt,  dafs  wir  nach  Belieben  augenblf 
heb  die  Einwirkung  eintreten  lassen  können,  losa 
fern  hier,  was  wir  meines  Wissens  bis  jetzt  niot 
vermochten,  zum  ersten  Male  aufserhalb  der  Säulefi 
der  einfachen  Kette  die  chemische  Verwandtschal 
nes  Stoffes  durch  seinen  elektrischen  Zustand  aitf^ 
so  mächtige  JVeise  überwunden  und  beherrscht  wird 
liefern  diese  Versuche,  wie  ich  im  Eingange 
sprach,  neue  und  schlagendere  Beweise,  als  alle  fri 
ren,  von  den  Einsseyn  dessen,  was  wir  j4fßniiät  ti 
neu  1  und  der  elektrischen  Einziehung, 


t  niot 
ule^ 
ihaH 


2.      lieber    eine  neue  Klasse   elelctrochemischer 
Erscheinungen , 

Leopold    N  o  &  i  li. 

ZneiLG  AbhandluDg.  •  ) 
(Au»    der  Btblioth.    univeri.    Mära   18S7.    S.  194,  S.   übt 
*on    Fr.    W.  Schwilgger.Scidtl.) 

Bei  den  neulich  von  mit  beobachteten  ele] 
chemischen  Phänomenen  zeigten  sich  die  merk' 
digsten  und  mannigfailigsten  Erscheinungen  am  i 
tiven  Pole,  wo  die  elektronegativen  Körper,  u 
den  Umständen,  weicheich  bei  Mittheilung  der 
sten  Reihe  meiner  Versuche  angegeben,  in  düo. 
Schichten  sich  ablagerten.      Bei  der  weiteren  Vei 

•)  WiB  dis  erito,  (Tgl.  S,  8—22.  de«  TorigeD  Bande« 
1«  ZBiwchrifi)  dem  am.  Prof.  ^.  dt  Ja  Rivo  vom  V« 
•er  mitjetiieil^  ^  g^  ■ 


iiUr  elehrochanhche  l'igwen.  145 

gDDg  dieser  nämlichen  Untersuchungen,  ist  es  mir 
seludgen  ,  auch  am  negativen  Pole  sichtbare  Erschei- 
BUDgeo  zu  erhalten,  von  der  Art,  dafs  sie  eine ge- 
Vergieichung  zwischen  den  Wirkungen  bei- 
Pole gestalteten.  Hierzu  gelangle  ich  auf  zwei 
>en:  durch  Vermehrung  der  Xraft  des  elektri- 
Stromes  nämlich  ,  oder,  was  ungleich  wirksa- 
^,  durch  Vermischung  zweier  oder  dreier  Auflö- 
Ohne  weitere  Vorrede  will  ich  die,  bei 
len  Verfahrungsweisen  erhaltenen,  Resultate  be- 
»ben  ,  und  zuletzt  noch  die  Wirkungen  bericii' 
welche  von  einigen,  auf  die  nämhche  Weise  be-  ' 
leiten,  animalischen  und  vegetabilischen  Substan» 
'hervorgehracht  wurden. 

Chemliehe   PrSparat», 

\Mtägsctures  Kupfer  und  Salpeter.  —   Auf  negaÜ« 

^Silber:   ein  metaUisch  glänzendes  Centrum,  dann 

I  Reihe  concenirischer  Ringe,    die  in  folgender 

iidnung  einander  folgten.    Der  Mitte  zunächst  zwei 

äoe  grOne  Ringe    von    nicht  sehr  inlensiver  Fär- 

;  dann  ein  weifser,  ein  rother,  ein  grünlicher 

d  endlich  eine  schön  feuerrothe  Kupferzone.     Um 

ie  Zone  schliefst  sich  ein  himmelblauer,   mit  stra- 

E&rmig    sich    ausbreitenden  Linien,  gteicli  einem 

I     Hhiirten  Kreise,  bezeichneter  Ring.     Diese  Stra- 

JKstrecken  sich  bis  auf  den  Kupferring.     Zulelzt     ■ 

mt  eine  Zweite,  ungleich  breitere,  aber  eben  so 

sende  Kupferzonc,  umgeben  von  einem  schönen, 

len  Ringe,  welcher  die  Figur  begränit.  —    Auf 

i  und  PJalina  zeigen  sich  die  nämlichen  Erschei- 

Von   Einflufs  auf  das   Gelingp.!   des  Versu- 

.hll.Cli.m.».ri,7.,  .8  =  ;.  H.6.  (N.B.n.»<..HIi-i)  ^Q 


i 


146  IV  o  b  i  l  i 

cbcs  ist  es,  dafs  die  Metallscheiben  nicht  zu  sehr 
Ijrt  sind. 

Essigsaures  and  schwefelsaures  Kupjer. 
negativem  Platin:  ein  dunkelgefärbtes  Centr 
welches  von  Kupferoxyd  herzurühren  scheint;  c 
ein  hellglänzender  Ring  von  entblüfster  Piatina,  > 
lieh  eine  blaue  Zone,  ein  grüner  Ring  und  zuj 
ein  sehr  glänzender  Hof  von  Kupfer.  Wischt 
die  Oberfläche  ab,  so  verschwindet  die  grüne 
blaue  Färbung,  und  es  bleibt  auf  der  Metallscb 
nur  eine  Kupferschicht  zurück,  welche  in  zweiS« 
tirungen  von  mehr  oder  minder  rolher  Färbung  zer 

Essigsaures  Kupfer  und  sclitvcfehaures  Natron 
Auf  negativem  P/ß/in:  in  der  Mitte  weifs,  dana 
himmelblauer  Ring,  ein  rother,  ein  dunkel  gef 
ter  der  Art  und  zwei  feuerfarbige  Kupferzonen, 
denen  die  eine  lebhafter  als  die  andere;  das  Gl 
umgiebt  ein  blauer  Hof.  —  Auf  negativem  Si) 
eine  elegante  Reihe  concentrischer  Ringe,  analog 
vorigen,  aber  in  der  Anordnung  und  der  Art 
Färbung  verschieden. 

Essigsaures  Kupfer  und  essigsaurer  Baryt.  — 
negativem  Silber:    eine   grofse  und  schöne  Zone 
blafsgelber  Färbung,  im  Umkreise  einer  andere» 
then,   von  welcher  sie  durch  einen  Ring  von  enlM 
tem  Silber  getrennt  wird.     Den  mittleren  Theil 
men  kleine,  ins  Gelbliche  neigende,  durch  ein 
mehrere  schwarze  Netzen    von   einander  getren 
Ringe  ein.  —   Auf  negativem  F/aa«;   analogeAn 
nung  von  Ringen,    die  jedoch  durch  einige  Farl 
scbattirungen  von  den  vorigen  abweichen. 

Essigsaures  Kupfer  und  Kochsalz.  —  Auf 


über  ehklrochetnhche  Figuren.  147 


^  VCm  Platin:  Reduetion  von  Kupfer,  welches  aber  3u< 
'  genblickJicb  wieder  verschwindet,  so  wie  die  Kette 
geöffnet  wird.  —  Auf  positivem  Plaim  keine  Er- 
ycbeinung.  —  Auf  negativem S(7A(7-:  eineReihe  con- 
centriscber  Ringe,  denen  eine  Zone  von  schönem 
Milcbblau  Platz  macht.  Diese  Ringe  haften  aber  so 
jrenig,  dafs  siebeim  geringsten  Reiben  verschwinden. 
Essigsaures  Kupfer  und  Harn.  —  Auf  negativem 
.-  Reduetion  von  Kupfer  in  concentrischen  Zonen, 
Mcbe  allmälig  erlöschen,  nachdem  man  sie  dem 
tflufs  der  Säule  entzogen.  —  Auf  negativem  Gold 
i  Platin:    Reduetion  des  Kupfers  in  vergänglicbea 


tigsaures  Eupjer  und  essigsaures  Kali.  —  Auf 
iegativem  Silber:  Reduetion  von  Kupfer  in  concen- 
Iriscben,  aber  weder  sebr  glänzenden,  noch  sehr  man- 
Sigfaltigen  Ringen, 

.  Schwefelsaures  Kupfer  und  schwefelsaures  Natron, 
f~  Auf  negativem  Silber:  analog,  wie  bei  den  ent- 
'^rechenden  essigsauren  Salzen, 

Schwefelsaures  Mangan    und  schwefelsaures  Na- 
,  —  Auf  negativemP/a/m:   eine  weifse,  aus  klei- 
Bläschen  bestehende,  Schiebt;  diese  verschwin- 
ÜtOt    wenn  man  die  Platte  aus  der  Lösung  heraus- 


Schwefelsaures  Kupfer  und  Kochsalz.  —  Auf  ne- 

I  gUivem  Silber:  concentrische  Ringe,  die  an  die  Stel* 

I  (e  einer  milcbbJauen  Zone  treten ,   wie   bei  dem  Ver- 

suche  mit  essigsaurem  Kupfer  und  Kochsalz.      Es  ist 

zu  bemerken,  dafs  in  beiden  Fällen  die  Sitberscheibe 

;  von  der  Auflösung  etwas  angegriffen  wird.    —    Auf 


148 


N  0  b  i-n 


nef  itivem  Platin:    Reduction  von  Kupfer  io  vergäoa 
]  chen  Ringen. 

Schit-rfclsaures  Kupfer  und  Salpeter.  —  Auf  n 
gativem  Silber:  eine  schüne  Reduction  von  Kupfl 
in  concentrischen  ,  gegen  die  Centralzone  zu,  lebbl 
gefärbten  Ringen;  ein  breiter,  blafsgelber  Hof  un 
giebt  das  Ganze  und  wird  durch  einen  Silberring  q 
Ton  getrennt.  Kurz  nachher  nehmen  jene  Ringe  eil 
grilne  Farbe  ao,  welche  das  Phänomen  noch  vd 
schönert.  —  Auf  negativem  P/aJi?»:  Reduction  vol 
Kupfer  in  daurenden  concentrischen  Ringen. 

Sdiwefelsaures  Kupfer  und  salzsaures  Kali.  - 
negativem  Platin:  Kupferreduction  in concentrischa 
wenig  beständigen  Ringen  von  mannigfaltiger  1 
bung.  — •  Auf  negativem  Silber:  vier  sehr  deutlicfl 
Ringe;  der  erste,  gegen  das  Centrum  zu,  vol 
Kupferoxyd;  der  zweite  von  metallischem  Kupf» 
derdritte  grün;  und  der  vierte  milchweifs. 

Schwefelsaures  Kupfer  und  salzsaurer  Baryt.  1 
Diese  beiden  Lüsungen  zersetzen  sich  gegenseitig  i 
chemischen  Wege,  demohnerachtet  bringen  sie  t 
negativem  Silber  die  nämlichen  Erscheinungen  herJ 
wie  die  vorhergehenden.  —  Auf  negativen  /*/a(il 
Kupferreduction  in  einer  kleinen  Zone,  welche  z*^ 
azurblaue  Ringe  umschliefst. 

Salzsaures  Kupfer.  —  Auf  negativem  Plalin 
duction  von  Kupfer  in  Ringen  von  zweierlei  PärbuJ 
umschlossen  von  einer  milchfarbigen  Zone.  R« 
mau  die  Oberfläche  gelinde  ab,  so  bleibt  blofs  efl 
Kupferzone  zurück,  die  mit  O.xyd  netzartig  übersS 
und  von  einem  dunkeleren  Ringe  durchschnitten  win 

Salzsaures  Kupfer  und  salzsaurer  Baryt.  ~ 


üher  e^eilroc/iemiscfic  Figuren.  149 

■gaiiveto  Platin  analoge  Erscheinungen  wie  im  vori- 
)  Versuche. 

Salzsaures  Kitpfer  und  Salmiah.  —  Auf  negativem 
in:  Kapferreduclion  in  vergänglichen  Bingen, 
die  nur  eine  sehr  schwache  Spur  hinterlassen.  —  Auf 
negativem  S/Vicr.-  eine  schöne  Kupferrecluetion  in  con- 
centriüchen  Hingen,  die  auf  andere  verschieden  ge- 
färbte folgen.  Das  Kupfer  verschwindet  rasch  wie- 
der sobald  die  Wirkung  der  Säule  aufhört. 

ISalzsaurcs  Gold  mit  Natron  (das  dreifache  Gold- 
Balz  der  Pharmaceuten.)  —  Auf  negativem  Pialin: 
Reductioo  von  Gold  in  concentrischen  Ringen,  die 
folgendem! afsen  gefärbt  sind.  In  der  Mitte  ein 
kleiner  duokelrother  Ring,  auf  diesen  folgt  ein  hu- 
^rfarbiges,  dann  ein  dritter  rüthlicher,  ein  vierler 
Bpferfarbiger  und  endlich  4 — 5  blafsgelbe  Ringe.  — 
Inf  negativem  Gold:  ein  dunkelrother  Bing  im  Gen« 
Bro,  dann  ein  gelber,  ein  grüner  und  wiederum 
n  gelber,  der  an  seinem  äufseren  Rande  übergeht 
I  die  Farbe  desGentrallheiles. 

Salmiak  and. ^mmimioJckupf er.  —  Auf  negativem 
\atin:  Kupferreduction  in  verschwindenden  Bingen. 
I  Salzsaurer  Kobalt  und  Salmiak.  —  Auf  negati- 
im  Silber:  eine  schöne  Reihe,  im  Augenblick  ihrer 
Sdung  verschieden  gefärbter,  Ringe;  bald  aber  Cr- 
ossen sie  und  einige  derselben  verändern  ihreFarbe. 
Salzsaurer  Kubalt  und  iolzsaurer  Kalk — |  Auf  ne- 
^vem  Flutin:  Ringe,  welche  kaum  gebildet  wie- 
f  versehwinden ;  dann  ein  weifslieher  FJor,  der 
eOberIläche  des  Metalles  trübt,  und  augenblicklich 
leder  verschwindet.  —  Auf  negativem  Stlbet:  das- 
Ibe  Phänomen. 


IfiO 


N  0  b  i  l  i 


Salpetersaures  Kupfer  und  salzsaurer  Kalk.  — 
negativem  P/a/i«:  Ringe,    die,  kaum  gebildet,  wi 
der  verschwinden.  —- Auf  negativem  Silber:  den  vo 
hergehenden  analoge  Kupferreductionen,  die  aber  sn 
schnell  wieder  vernichtet  werden, 

Salpelersaures  Kupfer  und  salpelersaurer  Kalk.  ■ 
Auf  negativem  Silber:  ein  schwarzer  Fleck  im  Cn 
trum,  hierauf  zwei  dunkelgefärbte  Kupferzonen  ni 
ein  breiter  Kupferrand  ,  der  von  einer  bräunlich« 
Farbenschattirung  begränzt  wird.  —  Auf  negative 
Platin:  dasselbe  Phänomen. 

Salpelersaures  Kupfer  und  Salpeter,  —  Auf  n^ 
tivem  Silber:  wie  im  vorigen  Versuch.  —  Auf  ne| 
t\wem  Platin:  Kupferreduction  iuKingen,  welche) 
ntälig  wieder  verschwinden. 

Essigsaures  Quecksilber  und  Salpeter.  —  Auf  | 
gativem  Platin  und  Gold:  ein  schnell  vergänglid 
Flor,  der  auf  dem  Metalle  sieb  ausbreitet  n 
schnell  wieder  verschwindet. 

Essigsaures  und  schwefelsaures  Kupfer  und  Salp 
ter — Auf  negativem  P/afin.-  mehrere  Ringe,  welo 
zusammen  zwei  Zonen  bilden,  von  welchen  diel 
nere  kupferig  ist  und  feuerfarbig,  die  aufsere  bli 
Den  Centraltheil  nehmen  mehrere  sehr  deutliche  ti 
verschiedenartig  gefärbte  Ringe  ein. 

Essigsaures  und  schwefelsaures  Kupfer  mit  salzsi 
rem  Kali.  Auf  negativem  Platin:  Kupferreducti 
in  concentrischen  Ringen,  welche  unmittelbar  w 
der  verschwinden  und  kaum  eine  Spur  zurOcklasi 
—  Auf  negativem  Go/d:  eben  so.  —  Auf  negativen J 
her:  eine  Reihe  folgendermafsen  angeordneter  cc 
Irischer  Ringe.     Im  Centraltheile  ein  kleiner,  duol 


über  clekoochemkche  Fi^i 


151 


^Riog;  hierauf  ein  Kupferring,  der  ins  flciscliro- 
Eieht,    ein  netzartiges  Gewebe,    eine  schwärzli- 
s  und  endlich  eine  milchwetfse  Zone,    die  von  ei- 
intfarbigen  Hofe  umgeben  ist.     Dieses  Phä'no- 
nen  erhält  sich  unversehrt,   wenn  man  es  eine  mäfsi- 
I  ge  Zeit  hindurch  noch  der  Wirkung  der  Säule  aus- 
*  setzt.       Eine  dünne  Schicht  von  Schwefelsäure  läfst 
nur  eine  Kupferzone  darauf  zurück,  im  Umkreise  ei- 
nes weifsen  Ringes. 

Essigsaures  und  schirefehaures  Kupfer  mit  salzsaw 
I  rem  Natron. —  Auf  negativem  Silber:    eine  der  vor- 
Isrgebenden   analoge  Vertheilung.  —  Auf  negativem 
!  and  Platin:    Kupferreduction  in  verscbwinden- 
1  Ringen. 

Salpetersaures  Kupfer,  sulpetcrsaures  Kohalt  und 
•ttersoMrefKalk.  —  Auf  negativem  Platin:  Beduc* 
oder  metallischen  Basen  in  concentrischen,  ver- 
indenden  Ringen.  —  Auf  negativem  Silber:  ana- 
^„e  Vertheilung,  wie  in  den  vorhergebenden  Fällen. 
animalische  Suhitamen. 
Harn,*).  —  Auf  positivem  &76tT.-  ein  erdfahler 
:  im  Centrum ,  dann  2  oder  3  Ringe  von  sehr 
ner  azurblauer  Färbung  und  zuletzt  mehrere  Re- 
nbogenfarben  spielende  Zonen,  die  sehr  deutlich, 
hnogleich  von  blasser  Färbung  Sind. 

Serum  von  Memchenhlut.  —  Auf  positivem  P/o''« 
I  Gold:  keine  Erscheinung.  —  Auf  positivem  Sih 
ir:  gegen  das  Cenirum  hin  einige  aschfarbige  Ringe; 
■nn  eine  sehr  hellglänzende  Siiberzoneund  eineRei- 


152 


N  o   b  i   n 


he  sehr  lebhafLer,  Kegenbogcnfarben  spidender  Ki 
se,  deren  letzter  sich  in  eine  violette  Farbenschi 
ruüg  verliert.  Durch  die  Wirkung  der  Hitze  erhal 
diese  Regeabogen  eine  rothe  Färbung.  —  Aufneg 
vem  Gold,  Flalin  und6'i/6«'setzt  sich  eineweifse,  ni 
sehr  adbärirende,  Substanz  ab. 

Kuhmilch.  —  Auf  positivem  Platin:  keine 
scheinung.  —  Auf  positivem  Silber:  in  der  Mitte 
dunkeler  Punct,  dann  eine  Reibe  kleiner,  blas] 
milchfarbiger  Ringe  ,  hierauf  ein  Silberring  find  e 
lieh  ein  oder  zwei  Regenbogen  ,  in  welchen  das  '. 
the  fehlt.  Dieses  Phänomen  hat  eine  gewii 
logie  mit  deni ,  welches  die  vorige  Substanz  liefi 
aber  dennoch  Jäfst  es  sich  ganz  wohl  davon  unt 
Scheiden.  —  Auf  negativem  Silber:  Ablagerung 
ner  weifslichen  Substanz. 

.Albvvien  von  einem  Hiihnei-ey.  —  Auf  positil 
Silber:    im   Centrum  ein   weifslicher  Stoff,     in  zi 
bis  drei,  mehr  oder  minder  dunkelen  Ringen  verth< 
hierauf  eine  Silberzone  und  endlich  2  oder  3  Ri 
bogen. 

Gelbes  aus  demselben  ^i.  —  Auf  positivem  £i/j 
eine  der  vorigen  ganz  ähnliche  Erscheinung. 

Speichel.  — '  Auf  positivem  Silber:  eine  Ra 
von  Regenbogenfarben  spielender  Kreise,  die  eil 
gelblichen  Ring  bilden.  Hierdurch  unterscheidet  a 
diese  Erscheinung  von  der  vorigen.  Dieser  I^ 
wird  unter  fortwahrendem  Einilufs  der  Säule  ll 
Lnd    endlich  purpurfarbig.  4 

Frisches  Hühnerbluf.  —  Auf  positivefnSi/6«rft 
ne  analoge  Vertheilung  der  ausgeschiedenen  Stoj 
wie  bei  dem  Eiweifs,  -womit  ich  ea  unmittelbatj 


tber  eleklrochfiniscfte  Figuren.  153 

[neben  habe.     Hier  zeigen  die  Regenbogen  eine  Nei- 
i'iOR  in  Grün  oder  Gelb  überzugelien. 

Schuieincgalle.  —  Au£negativen)Sj7iCT-;  imCen- 
ifum  ein  Stoff)  der  nach  Innen  zu  dunkel  und  nach 
Aufsen  gelb  gefärbt  ist;  dann  einige  verschjedenar- 
lig  gefärbte  Ringe,  welche  von  einem  sehr  deutli* 
clien  Regenbogen  umgränzt  sind,  der  seinerseits  in  ei- 
I  Jie  blaue  Zone  sich  aufJüst.  Zwischen  dem  Kegen- 
liiogen  und  den  inneren  Ringen  zeigt  sich  eine  Zone 
IQD  schöner  Rosenfarbe. 

mensch eiigalle.   —  Auf  positivem  Silhtr:  dassel- 
tiPbinomen,  wie  im   vorhergehenden  Versuche. 

Feuchiigl-cHcn  aiis  dem  Auge  eines  Schweines.  — 
^wässerige  Feuduigkeil.  —  Auf  positivem  Silber: 
Igen  das  Cenlrumhin  etwas  undeutliche  undverwor- 
ine  Ringe,  die  scharf  und  deutlich  von  einem  milch- 
(Jiigen  umgränzt  werden ;  hierauf  folgt  eine  Zone 
pentbiüfsten  Silber  und  zuletzt  mehreresehr  lebhaf- 
^Regenbogenfarben  schimmernde  Kreise.  —  2.'Kry- 
tHinsen- Feuc7itigl:eit.  —  Auf  positivem  S/7it7':  ein 
ideutliches  und  verworrenes  Phänomen,  in  Folge 
:.  Zähflüssigkeit  dieser  Substanz.  Wurde  diese 
l  ein  wenig  destillirtera  Wasser  vermischt  und  nach- 
•  durch  Leinwand  geseihet,  so  brachte  sie  eine 
Rtlichere  Erscheinung  von  ziemlich  lebhaft  gefärb- 
t  Hingen  hervor.  Im  Centrum  lagert  sich  eine 
liCsliche  Membranen  artigeSubstanz  ab,  die  auf  der 
beibe  hingleitet,  unabhängig  von  der  Neigung  ihrer 
>berßäche,  wie  es  scheint.  —3.  GlasßüssigkeiU  — 
mf  positivem  Silber:  eine  Erscheinung,  derjenigen 
I  ähnlich,  welche  die  wässerige  Feuchtigkeit  geliefert 
jLlutLe,  bjs  jü/ den  ju/Jcij/arbenen  Ring,   we\c\\et  ^eW. 


154  N  ,>  b  i  l  i 

y«getabllitcht   SuhitauKen. 
Möhrensqfi  (jiaucus  carota  lÄnn.').  —  Auf 
tivem  Silber:   ein  dunkelgefärfaier  Centra)theil, 
geben  von  zwei  Ringen,   einen  gelbliclien  und  ei 
grfinlichen.     Hierauf  folgen  verschiedene  lebhaft 
färbte  Zonen. 

Zmehehaft  (^Allliim  cepa  lAnn^.  —  Auf  poi 
vem  Silber:  —  ein  schwarzer  Punct  im  Cent 
zweier  Bing«,  von  welchen  der  eine  ins  Gelbe, 
andere  ins  Azurblaue  spielt;  dann  folgen  versch! 
ne  andere  schwach    gefärbte  Ringe. 

Pelersiliensaß  {Jpium  petroseVmumL.). —  Auf  f 
tivem  .SiZfitT-;  ein  dunkelfarbiger  Punct  im  Centrum, 
geben  von  einem  werfslichen  und  einem  grünen  StO 
dann  zwei  schöne  Regenbogen,  von  denen  der  i 
stärker  gefärbt  ist  als  der  andere,  und  die  von  ( 
Centralpuncte  durch  eine  Zone  geschieden  sind,  i 
che  von  einem  so  durchsichtigen  Flore  überzogen 
dafs  sie  kaum  von  reinem  Silber  sich  unlerscheji 
Hitze  ertheilt  den  Regenbogen  aufserordentllchel 
baftigkeit  und  Glanz. 

IVeinbeersqft.  —  Auf  positivem  Silber:  ein  d 
keler  Punct  im  Centrum,  umgeben  von  verschiede! 
bläulichen  Farbenschattirungen. 

Knohluuchsaft  (^jilUttm  saii%>um  IJnn.^.  —  J 
positivem  Silber:  ein  schwarzer  Punct  in  der  Ml 
zweier  kleiner  Ringe,  von  denen  der  erste  mili 
weifs ,  der  andere  grün  ist ,  und  um  welche  eine  { 
be  Zone  sich  herumschlingt,  an  deren  äufserenRii 
eine  blaTs  violette  Schattirung  ihren  Anfang  nftal 
Diese  Erscheinung  läftt  sich  mit  keiner  anderen  v 
weabsela. 


über  ehklrorheinhche  Figuren.  155 

^epfehaß.  —  Auf  positivem  Siiber:  im  Mittei- 
le ein  schwarzer  FJeck,  umgeben  von  mehrerea 
'acb  gefärbten  Ringen. 

Reltigsaft  (_Baphanus  sativum  I^nn.).  —  Auf  posi- 
I  Silber:   im  Ceotrum  ein  dunkelgefärbter  Punct, 

tvelcben  ein  kleiner  weifser  Ring  folgtj  dann  ei- 
'Üoliche  Zone,  welche  in  einen  blauen  Ring  sieb 
it ;  hierauf  folgen  ein  oder  zwei  Ringe  von  schü- 

poldfarbe  und  zuletzt  einige  ziemlich  blasse  Re- 
igen. 
Saft   vom   Tfehrhhnhie.   (^chou- pommc*   Brassica 

JDra,  capitata,  sabauda  hinn.")  —  Auf  positivem 
•:  ein  weifser  Punct  im  Centraltheile,  dann  ein 
lieber  Bing,  hierauf  ein  zweiter  dunkelgefärb- 
lad  zuletzt  ein  sehr  brillanter  Regenbogen,  in 
bem  das  GeJb  vorherrscht,  und  der  in  eine  blaue 
enschattirung  zerfliefst. 

Sajt  von  ZeUeriebiüitem  {jipium  gravenlens  dulce 
.).  —  Auf  positivem  Silber:  gegen  das  Centrum 
bUgerung  von  zwei  verschieden  gefärbten  Substan- 
eioer  grauen  und  einer  grünen;  hierauf  folgen 
tfaiedene  Reihen  regenbogenfarbiger  Ringe. 
Mangoldsaft  (Brfa  vulgaris  Li/in.").    —     1,  Saß 

Kibe.  —  Auf  positivem  St/6«r:  in  der  Mitte  ein 
BT  Punct,  umgeben  von  vier  Ringen,  deren  er- 
gelb«  der  zweite  blau,  der  dritte  rotb  und  der 

fce  grün  ist;  weiter  nach  Aufsen  zeigen  sich  zwei 
drei  schöne  Regenbogen.  —  2.  Saß  der  Blatter, 

^uf  positivem  Silber:  dasselbe  Phänomen  bis  auf 
eAbweichuogen  hinsichtlich  der  mittleren  Ringe. 
Endänenscß  (Cichorium  endivia  Linn.). —  X.SaJt 

Wviein.  —   .du/posilivem  Silber:    im  Gco\.m«v 


M 


156  A  o  6  i  /  i 

Ablagerung  einer  weifsen  Substanz,  welche  voo. 
ner  andern  dunkelgrünen  umschlossen  ist;  dann 
gen  verschiedene  schwach  gefärbte  Ringe.  — 2.. 
der  Blätter.  —  Auf  positivem  Silber:  im  Cent 
ein  röthlicher  Punct;  hierauf  ein  gelblicher  Bi 
auf  welchen  ein  gröfserer  von  grüner  Farbe  fo 
und  endlich  zwei 'sehr  schüne  Regenbogen. 

Kohl  (^Brassica  oleracea  Liim.).  —  1.  Sqfi^ 
Markes  seiner  Wurzeln.  —  Auf  positivem  Silberr 
Centrum  ein  dunkeler Punct;  dann  ein  weifserS 
auf  welchen  eine  grönliche  Zone  folgt,  und  zu( 
mehrere  andere  schwach  gefärbte  und  ins  VioS 
neigende  Zonen.  —  2.  Saft  der  Blüten,  mit  et 
desliilirtem  Wasser  verdünnt.  —  Auf  positivem' 
6er:  ein  röthÜches  Centrum,  danr  zvrei  kleine  ] 
ge,  von  denen  der  erste  blau,  der  andere  duni 
grün,  und  endlich  schwach  gefärbte,  ins  Viot< 
spielende  Zonen ,   wie  oben,    —    3.  Soji  der  Bläi 

—  Auf  positivem  Silberz  im  Centrum  ein  röthlic 
Punct,  der  von  zwei  Ringen  eingeschlossen  wl 
von  welchen  der  eine  gelb,  der  andere  grün  ist;  h 
auf  folgen  Zonen,  denen  in  den  beiden  vorhergd 
den  Versuchen  ähnlich,    nur  etwas  stärker  gefjjrl 

lyintersonnemvende,  (Tussilago  fragrans  P^llA 

—  l.SaßderJrurzeln.  —  Auf  positivem  5i/&CT'i 
der  Mitte  ein  dunkelrother  Ring,  worauf  zwei' 
dere  folgen,  ein  gelblicher  und  ein  ins  Graue  nefl 
der,  und  zuletzt  sehr  bials  gefärbte  bläuliche  Zoj 

—  2.  Saft  des  Sengeis.  —  Auf  positivem  Silber: 
dunkelgefärbter  Centraltheil ,  umgeben  von  eig 
weifsen  Ringe;  hierauffolgenmehrereiäuEserstschi 

Je  und  (feaiioch  sehr  asU  co\oi'ul% ,  ^«^ontia^eo. 


über  ekhfochemisclie  Figuren.  157 

3.  Saft  der  Blätter. —  Aaf  positivem  Silber:  ein  dun- 
Kelgeßrbtes  Centrum,  umgeben  von  zwei  blauen 
Bingen,  von  welchen  der  eine  heller  als  der  andere- 
dann  zwei  Regenbogen  voo  sehr  lebhaften  Farben. 


Hier  hat  die  zweite  Reihe  meiner  Versuche  ein 
Ende;  sie  ist  etwas  umfassender  als  die  erste,  aber 
jbr  Umf  jng  selbst  giebt  die  Gröfse  der  Lficken  zu  er- 
kenDea*  welche  auszufüllen  noch  Übrig  bleiben.  Es 
i^t  diese  Gattung  von  Versuchen  nicht  schärfer  abge< 
:blossen  als  die  drei  Naturreiche  selbst.  Nicht  blo* 
!;e  Schaubegier,  sondern  viel  wichtigere  Beweggrün- 
de waren  die  Veranlassung,  dafs  ich  glaubte  über  alle 
Substanzen,  die  mittelst  der  VoUa'schca  Säule  zer- 
setzt werden  können,  von  Neuem  Musterung  halten 
/:i  müssen.  Die  Betrachtungen  ,  welche  ich  an  die 
jihallenen  Resultate  hier  anknüpfen  will,  werden 
iJiese  Beweggründe  besser  hervortreten  lassen. 

Der  erste  Umstand,  welcher  in  die  Augen  fällt, 
ist  die  Verschiedenheit,  die  zwischen  den  beiden  Po- 
len Statt  findet,  in  Hinsicht  auf  das  Vermögen,  sich 
mit  den  ausgeschiedenen  Stoffen  zu  überziehen.  Im 
Allgemeinen  überwiegt  der  positive  Pol  in  dieser 
Rücksicht  bei  weiten  den  negativen;  und  dieser  Un- 
terschied, der  schon  beträchtlich,  wenn  man  chemi- 
sche Präparate  anwendet,  überschreitet  so  zusagen 
iile  Grenzen  bei  den  organischen  Producten. 

Man  kann  die  Wirkung  des  negativen  Pols  im 
Igemeinen nicht  blofs  durch  Verstärkungdes elektri- 
pn Stromes, sondern  auch  durch Hinzufügung  eines 
l'izesniit  alkalischen  Basen  zu  den  in  Anwendung  ge- 
izten mstahischea  Salzen,    erhöhen.       Erülx  tcvitv 
t  alkaJiscbea  Salze  für  sich  allein,    so  lassen    s\ö 


•158 


N  0  b  i  i  i 


kaum  Spuren  ibrer  Basen  auf  den  zu  ibrer  AalnaJ 
bestimmten  Platten  zurück;  es  sey  nun,  daFs  sie  | 
der  verschwinden,  bevor  sie  zum  Orte  ihrer  Bei 
mung  gelangen,  oder,  dafs  sie  sich  in  zu  dünnen  Schi 
ten  absetzen,  um  vom  Auge  deutlich  bemerkt  wen 
zu  können.  Mit  den  Kupfersalzen  vereinigt, 
sie  eine  sehr  merkliche  Wirkung  aus:  die  £rs( 
nungen  erhalten  nicht  blofs  eine  grüfsere  Ausdehdj 
sondern  sie  sind  auch  viel  mannigfaltiger  und  brl 
ter.  Die  alkalischen  Basen,  d.  b.  die  neuen  Metäfli 
machen,  indem  sie  vielleicht  durch  den  elektriscbei 
Strom  leichter  von  dem  einen  Pole  zum  andern  übet 
geführt  vtrerden,  die  anderen  Basen ,  mit  welchen 
sie  üich  auf  eine  mehr  oder  weniger  beständige  WeiS' 
verbinden,  beweglicher.  So  viel  liefse  sich  et^v- 
sagen  über  jene  verschiedenen  Reductionen,  dit- 
wenn  sie  aus  Kali-  Natron-  und  Kalksalzea  hervof' 
gingen,  kaum  gebildet,  auch  wieder  verschwin) 
und  so  den  Charakter  der  schnellen  "'ergänglichl 
annehmen,  der  diese  neuen  Metalle  auszeichnet.^ 
Erhalten  diese  Beobachtungen  durch  eine  i 
fsere  Anzahl  von  Versuchen  Bestätigung,  so  wen 
sie  sehr  wahrscheinlich  auf  die  Entdeckung  i 
neuen  Eigenschaft  der  an  den  beiden  Enden  der  e 
trochemischen  Skale  stehenden  Körper  leiten,  i 
nigen  nämlich:  durch  den  elektrischen  Strom  l 
von  einem  Pole  zum  andern  sich  überführen  ZU  ■ 
Was  die  Körper  am  negativen  Ende  der  elektrocd 
mischen  Skale  anlangt:  so  spricht  die  allge 
trachtung  der  Haupiphänomene,  weiche  eben  sol« 
am  positiven ,  als  negativen  Pole  sich  hervorbritif 
liehen,  für  diese  Meinuugi   in  V^mä<Jo\  «A  AS»  Ij 


über  ehklrochenihche  Figuren.  159 

pm  positiven  End«  aber  können  wir  uns  auf  die 
■rö&erung  der  Wirkungen  am  negativen  Pole  be> 
n,  die  durch  solche  Salze  vermittelt  wurde,  in 
ihe  eines  der  neuen  Metalle,  die  sämmtlicb  am 
tropositiven  Ende  der  elektrochemischen  Skale 
BD,  die  Kolie  der  Base  spielt.  Gelingt  es,  diese 
I  Eigenschaft  gründlich  nachzuweisen,  so  wird 
B  ohne  Zweifel  von  grofsem  Nutzen  für  die  £r- 
ung  mehrerer  Eigenthümlichkeiten  der /^oZfa'schen 
le  seyn,  von  denen  ich  nur  die  Richtung  jener  ß^ 
jungen  anführen  will,  welche  unter  gewissen  Um- 
iden  im  Innera  einiger  flüssigen  Leiter  sich  er- 

Die  Fälle,  in  welchen  die  elektropositiven  und 
llronegativen  Substanzen  sichtbar  an  den  Polen 
en,  zu  welchen  sie  hingeführt  wurden,  sind  so 
Sg,  dafs  es  vernunftgemäfs  wird  anzunehmen, 
istets  eine  dünneFlor  ähnliche  Schicht  zurückblei» 

M*a  kennt  die  ineat^pgen^eaeriüeT  Rli^hlungerfoIgeDdeD  Wir- 
bslbsweeungen ,  nelcbe   dei  elektrigche  Stiota    in  Schwefel- 

■LÜt.  nenn  iiiea  iiiivor  etwit  Quscktllber  in  diese  beiden 
lÜMigkeilen  gtbtachi  haL.  leb  ziels  hier  insbesondere  auf 
^"llieso  Allen  von  Bewegungen  ,  welche  Ktiersi  von  Ermart 
mideclLl,  und  aacbbor  roa  Htrsckel  in  Engtand  und  von 
Drioli  und  Praiidi  in  lialieD  mic  gcoIJset  äorfjfall  itudiic 
Mutden.  N, 

BeTtckeVt  Abbandlunpen  über  dieaen  Gegenstand  a,  in 
ieiem  Jahib.  1815.  ».  177  ff.  (vgl.  1S24.  Ul.  118.)  u.  1826- 
H.  S4S.  Aucll  igt  an  die  Untersuchungen  des  Hrn.  Fror, 
/ij-in  Kiel  zu  erinnern  im  Jahrb.  1826.  Ul.  190  ff.  und 
D  "die  Bemeilunefn  von  ÄcAwcigger  ebend.  S.  249.  324. 
39-        An    diese    meikwürdieen    Eiicheinun^en    reihen    aith 

va    dei    Kampfer«    und    andetor  Köiper    »uf  gewisiep  Flüs- 

SkeiteB.  wovon  Jahrb.  1825  U.  S85  ß.  die  Rede  war. 
en  to  |;ebören  hierher  die  ,  von  Situtlaa  enideckten  ,  Dra- 
«ingen  von  Kai i u oi m e lal lieg irun gen  auf  dem.  cnii  NVaufi 
ibergoiaeoso ,  QaecttUbtr,  tyovoa  an  «insr  anAein  &\«\V« 
oeJi  eiDige  Worig.  j,    Ucbcra. 


160  N  0  b  i  n 

bleibe,  auch  wo  das  Auge  keine  Spur  davon  w^ 
nehmen  kann.  Eben  so  dürfte  es  sehr  wahrsch« 
lieh  vorkommen,  dafs  die  elektrischen  PoJaritS 
welche  an  PJatinaplattea  sich  offenbaren,  nachi 
sie  die  als  Polenden  einer  Säule  gedient,  lediglicl 
die  Gegenwart  solcher  Schichten  gebunden  sc 
Vielleicht  ist  diefs  die  einzige  Ursache  von  der  J 
düng  der  secundären  Säulen  Riiter's.  Ich  ml! 
dieser  Gelegenheit  nur  an  die  Beobachtungen 
Herren  rfe /a -Riwe  und  Marianlni  erinnern,  Ober 
elektromotorische  Kraft,  welche  Platten  erlang 
die  als  Pole  in  dem  Kreise  der  foita'schen  Säule  sB 
den.  Jene  Gelehrte  haben  bemerkt,  dafs  diese  Kl 
auf  der  Oberfläche  der  Platten  dermafsen  fest  ha; 
dafs  sie  selbst  durch  Abreiben  derselben  nicht  veri 
tet  werden  konnte;  um  diesen  Platten  nachher! 
natürlichen  Zustand  wieder  zuverschaffen, 
Hitze  angewandt  werden-  Genau  dasselbe  geschl 
bei  einigen  der  dünnen  Schtcliten,  welche  sich 
meinen  Versuchen,  auf  die  Metallplatten  festseti 
sie  widerstehen  mehr  oder  weniger  der  Wirb 
des  Reibens. 

Die  kleine  Zahl  der  animalischen  und  veget 
lischen  Substanzen,  die  ich  bis  jetzt  dem  Versi 
unterworfen,  haben  mir  nur  am  positiven  Pole 
ganle  Phänomene  dargeboten.  Diefs  giebt  jedoch  t( 
iien  Grund  ab  für  die  Vernachlässigung  des  Studiii 
der  Erscheinungen  am  negativen  Pole;  denn  es  lag 
sich  hier  oft  Stoff  genug  ab,  um  sowohl  dem  Cbo 
ker,  als  dem  Physiologen  und  Botaniker  einen  ( 
genslsnd  von  gror;en  Umfange  für  weitere  Forset' 
en  zu  Jinfern.      Ich  weits  mcVtXü\^'w\ft'«t\x.4:vft  Ai 


iilier  eleliror/tcmische  Fi^i 


161 


der  Substanzen  wird  getrieben  werden  künnen  , 
ho  sieb  in  gewisser,  nicht  unansebolicber  Menge 
lern  CentraltheiJe  der  PJatten  ablagert;  jedenfalls 

tvird  diese  hinreicbend  seyn  für  eine  feine  Ana- 
,  and  mehr  als  man;  2u  Beobacbtuogen  unter  deni 
roskope  davon  brauclit. 

Elie  Erscbeinungen  ,  welche   man  am  positiven 
I  bei  Zersetzung  animalischer  und  vegelabih'schcr 
tanzen  erhäk,  sind  im  Allgemeinen  viel  schüiier 
lebhafter,    als  die,   welche  aus  den  chemiscbea 
aralen  hervorgehen.      Es  ündet  hier  eine  Schei- 
[slinie  Statt  zwischen    der  organischen  und  un- 
lischen  Natur. 
Öie  Vertheilung  der  organischen  Substanzen  auf 
Idetallscheiben  zeigt  in  den  verschiedenen  Versu- 
oft  viele  Aebnliclikeit ,  wenn  man  die  brillante- 
Theile  der  verschiedenen  Fi(;uren  mit  einandei 
eicht,     wie  2,8.  die  Regenbogen,     welche  di^ 
ralzone  umgeben ;  dennoch  bemerkt  man  selbsS 
Bsen  Theilen  Unterschiede,  welche  jede  einzel^ 
ibstanz  charakterisiren.    Bei  den  vegetabiJischettJ 
anzen    zeigt   die  centrale  Ablagerung  d;is  An-^1 
1  eines  -Auges,    welches  in   Grüfse  und  Farben 
Ui  verschiedenen  Substanzen  von  einander  ab- 
bt.     Ich   glaube,     es  wird  zweckmäfsig    seyn, 
liesen  Formen  sich  vertraut  zu  machen,   ui 
■ssificiren ;  dann  wird  man  zu  bereits  beltanntedl 
isch- chemischen  Charakteren    noch   diejenigen^ 
ifflgen  künnen ,    welche  sich  aus  den  ihnei 
lümlichen    elektro  -  chemischen    Erscheinungen  -i 

Eine  solche  Charakteristik  würde  insbe- 
tro  färdie  organischen  Keiche  vorUie'iW.M^lBC'^'cH 

m*atm.t.  finyü.e,   ,g,-.^  (N.  I^   r.  .n.  Hl:.  «.)  YY 


162 


N  0  .1) 


jn  welc|jen  die  ctiemiscbe  Analyse  noch  so  geri 
FortschriUe  gemacht  hat.  Die  Jahreszeit  ge.stat 
mir  nur  die  Prüfung  einer  kleinen  Anzahl  vegeta 
Sfiher  Säfle.  Es  zeigte  sich  bei  diesen  Versucliea 
ne  merkwürdige  Verschiedenheit  zwischen  den 
den  Säften  der  Bialter  und  von  denen  der  Wurzeln  1 
vorgebrachten  Farben,  welche  bei  .den  letzteren 
Allgemeinen  sehr  schwach  waren,  im  Vergleich 
den  ersleren.  Im  nächsten  Frühling  will  ich  sei 
ob  dieses  Gesetz  allgemein  oder  lediglich  für  eii 
Arten  gilt;  bis  dabin  mache  ich  darauf  aufmerks 
als  auf  einen  leitenden  Gesicbispunct  für  diejenf 
Physiker,  die  es  für  raihsam  halfen  milchten, 
dieser  Gattung  von  ßepbachlungen  sich  zu  besel 
tigen. 

Die  Farben,  welche  von  den  organischen! 
stanzen  am  positiven  Pole  abgelagert  werden,  S 
so  schon  und  so  mannigfaltig,  dafs  dadurch  die  iine 
liehe  Mannigfaltigkeit,  welche  in  dieser  Hinsicht 
beiden  schönsten  Keiche  der  Natur  auszeichnet,  et 
begreiflicher  wird.  Eine  Art,  oder  zwei  bis  drei  Ai 
elekrpnegativer  Elemente,  gelagert  in  dQnnen'Scb 
ten  zwischen  den  organischen  Geweben  und 
farbigen  Theilen,  würden  hinlänglich  dieverschiet 
artige  Färbung  derselben  zu  erklaren  vermögen. 
Farben  des  Pflanzen-  und  desThierreichs  sind  im 
gemeinen  viel  lebhafter  und  mannigfaltiger  in  den 
Isen  Zonen  als  in  den  kalten-  die  Hitze  verändert 
Ansehen  auch  unserer  eleluro  •  chemischen  Phä 
mene  und  belebt  deren  Farben  oft  auf  eine  fibei 
sehende  Weise:  diefs  ist  ein  neuer  Vergleichuq 
punct,  der  vielleicht  der  Aufzeichnung  in  dem  pb 


lischen    TheiJe   der   Naturgeschichte  nicht   ganz 
ertb  ist. 

Mehrere  chemische  Lösungen  bieten  merkwür* 
PhäDom&ne,  sowohl  am  positiven  als  am  nega- 
I  Pole  der  Säule.  Um  beide  Erscheinungen  zu 
Ilen,  pflegte  ich  zwei  Scheiben  anzuwenden,  die 
eine  nach  der  andern,  der  Wirkung  der  Säule  un- 
ttrf,  indem  ich  bei  der  zweiten  den  elektrischen 
n  in  entgegengesetzter  Richtung  von  dem  bei 
ersten  wirken  liefs.  Dieses  Verfahren  schiea 
am  bequemsten  und  ging  am  schnellsten  voa 
en.  Es  hat  iidessen  sein  Gutes,  beide  Erschei* 
en  auf  einmal  und  auf  der  nämlichen  Platte  zu 
Iten.  Dazu  bediene  ich  mich  eines,  folgender- 
en angeordneten,  Apparates.  Die  Scheibe, 
veJcher  die  elektrochemischen  Phänomene  dar- 
Ilt  werden  sollen,  kommt  horizontal  in  das  Ce> 
lu liegen,  welches  die  Auflosung  enthält,  zwei 
Wollaslons  Weise  construirte  Säulen,  jede  von 
ler  mehreren  Elementen,  werden  dergestalt  mit 
leiden  Enden  dieser  Scheibe  in  leitende  Verbin- 
gesetzt  ^  dafs  das  eine  mit  dem  positiven  Pole 
einen  Säule,  das  andere  mit  dem  negativen  der 
communicirt.  Von  den  entgegengesetzten 
len  dieser  Säulen  werden  nun  zwei,  bis  zur  Spitz% 
lirte,  Drähte  abwärts  geleitet  bis  nahe  an  di(q 
:heibe  und  zwar  den  Puncten,  wo  sich  die  Erschi 
«Igen  bilden  sollen,  gegenüber,**)  Damit  diese  nuft 
iciit gegenseitig  sich  stören,  ist  esralhsam,beideSp-- 


^Min  lehe  dia  Abbildung  T«F.  I.   Fifi.  1.   und  deton  B.fcH- 
■»vag    am   Scliluiie    der,    diwai   Abliindlunjj    angEbangteitj 


164  N  V  l.  i  i  i 

tzen  in  gemessener  Entfernung  von  cinaodi 
len.  Diese  Anordnung,  welche  ein  Mittel  dar 
(et,  die  Resultate  an  beiden  Polen  unmittelbar 
einander  vergleichen  zu  kijnnen,  gewährt  noch  eji 
andern  Vorllieil,  welcher  darin  bestehet,  dafe  sie 
Prüfung  dessen  gestattet,  was  bei  dem  Zusamra 
treffender  elektropositiven  und  elektronegativen 
mente  vor  sich  gehet,  ein  Zusammentreffen,  ' 
ches  jedesmal  Statt  findet,  wenn  die  beideb  Spil 
einander  so  nahe  stehen,  dafs  zwischen  denSel 
nicht  so  viel  Raum  auf  der  Scheibe  bleibt,  als  nöl 
zur  freien  Entwickelung  jeder  der  beiden  elektroi 
mischen  Erscheinungen.  Sollte  nicht,  nach  den 
griffen  der  elekli-ochemischen  Theorie,  hier  i 
Verbindung  beider  Elerr.ente  Statt  haben,  die  c 
scheinbar  unter  ihrer  Vereinigung  äufserst  göi 
gen  Umständen  zusammenlreffeo?  Bis  jetzt  habe 
keine  solche  Verbindung  wahrgenommen j  nur  i 
einfache  mechanische  Wirkung  habe  ,ich  bemei 
eine  Art  Zusammendrücktmg  beider  Figuren,  w 
die  Ringe  der  einen  in  die  Region  der  andern 
griffen.  Aber  ich  habe  diese  Art  von  Conflict 
nig  Etudirt  und  merke  blofs  die  Thatsache  an,  i 
sie,  besser  atudiri,  zu  neuen  Resuilaten  führen  ki 
Hat  man  die  Erscheinung  hervorgebra< 
weiche  dem  einen  Pole  enispricht,  so  kann  man 
wieder  verschwinden  machen,  wenn  auch  nicht  gi 
doch  wenigstens  zum  Thcil,  indem  man  einen  el 
Irischen  Strom  von  entgegengesetzter  Richtung  dai 
einwirken  lafst.  Diese  Umkehrung  giebt  zuivel 
zur  Entstehung  neuer  Farben  VeraiUassung,  weh 
den  Charakter  der  ursprünglichen  Erscheinung 


ilier  eMlrocliei 


icJte  Fi;*i 


165 


rrn.  Die  Farben  iler  Regenbogen  z.  B. ,  welche 
aittelst  essigsauren  Bleis  auf  positivem  Platin 
orgebracht  werden,  versehwinden  theilweise  un- 
lem  EinHufs  eines  <Jem  ersteren  entgegengesetzten 
Ltrischen  Stromes;  diejenigen,  welche  fortbeste- 
,  erhalten  eine  viel  schwächere  grüne  Färbung. 

Wenn  inanKupfersalze  zu  diesen  Versuchen  an- 
det,  so  bietet  dieses  Metall  am  negativem  Pole  oft 
i  verschiedene  rotheFarbenschattirungendar,  die 
dunkeler  als  die  andere.  Diesen  Umstand  haba 
ichoo  in  meiner  ersten  Abhandlung  hervorgeho- 

ich  wlederboie  ihn  jetzt  nochmals,  um  hinzu- 
gen,   dafs  diese  beiden  Farbenschattirungen,  an> 

,  wie  ich  anfangs  glaubte,  von  dem  Kupfer,  in 
beiden  Zustanden  des  Oxyds  und  des  freien  Me- 
)  abzuhängen,  wohl  von  Schichten  eines  ande« 
itoffes  herrühren  kijnnten,  welche  von  dem  eiek* 
lien  Strome  auf  die  dunkelern  Stellen  hingeführt 
Diefs  würde  zwar  keinen  Bezug  haben  auf 
^eotralregion ,  wo  das  Kupferoxyd  fast  ttets  sehr 
lieh  sich  zeigt,  wolil  aber  auf  die  Ringe,  welche 
(Region  umschliefsen. 

In  allen  Fallen  lindet  eine  solcheRegelmiir^igkeil 
rin  der  Ordnung,    nach  welcher  die  Sulfstanzeti 

ablagern  auf  die  2u  ihrer  Aufnahme  Iiestlioiiiteii 
Icn,  dals  es  fast  scheint,  als  füliie  der  eiektri- 
r  Strom  sie  gleichsam  durch  einen  Flor  hinJurchi' 
eher  sie  scheidet  und  nach  einem  bestimmtem 
Tempo  auf  gewisse  Puncte  dieser  Platten  hinleitet.*) 


•)   Dieser  Vergleich   fÜbrl   di 

Geilachmil't  tuiück.  iib<^r 
ob  «nischeo  bilden  Pliai 
Buieliung  Suil  iiu>Ji 


I.ichlr»'.,,! 


icht   den  Anicheii 


166  Scfiiteigger-  Seidel 

Von  welcher  Natur  aber  sind  nun  eigentlich  die  \ 
fe,  welche  einen  gegebenen  Plaiz  behaupten?  I 
Frage  ist  kttzlich,  und  zu  ihrer  Entscheiilüng  hat 
der  Che;niker  als  der  Physiker  Befugnifs;  wir 
den  uns  daher  insbesondere  an  die  ersteren,  < 
diese  ihrdie  Aufmerksamkeit  schenken  mögeni , 
che  sie  verdient. 

Ressio,   den4lenJan.  1827. 


3.     Nachschrift  des   Üebersetzera,' 

Veber  analoge'von  Friestley  beobachtete  ErscJiei 
gen  mit  gewöhnlicher  MaschineneleJctticität. 

Absichtlich  haben  wir  den  ganzen  Kreis  nei 
elektrochecoischer,  an  Ritlcr's  elektrische  La 
sich  anschliersender,  Untersuchungen,  (welche] 
Nobiü's  erster  Abhandlung  S.  8.  des  vorigen  Bf 
eröffnet  wurde)  dem  Leser  vorgelegt,  ohne  (w( 
Fälle  ausgenommen)  Bemerkungen  beizufügen,  j 
durch  die  Art  der  Zusammenstellung  der  verscb 
Den  im  Rede  stehenden  Abhandlungen,  diej'  i) 
sie  oft  ein  und  denselben  Gegenständ  von  verscbl 
nenGesichtspuncten  auffassen  und  beleuchten,  \ 
selseitig  sich  aufklären,  wird  der  Leser  zu 
chen  interessanten  Combinalionen  veranlafst  wei 
Und  selbst  was  im  letzten  Bande  des  vorigen 
ganges  über  Ennan's  sogenannte  galvanische  FJi 
mitgetheilt  wurde  ,  reiht  sich  diesem  Kreise  voi 
tersuchungen  anj  hüchst  belehrend  aber  sind  dl 
Welzhir's  interessanter  Abhandlung  zuletzt  vorg 
ten  Thatsachen.  Auch  die  Abhandlung  über  das 
chende  \VeSen  der  Schwefelsaure  schliefst  sich  i( 


iiher  elektrisvhf  Figuren  und  y.tnifi. 


trer  Beziehung  demselben  eleklroclie 


cht 


1  Krei- 


Da  es  abernun  «inmal  zum  Charakter  der  vor- 
Kenden    Zeitschrift  gehurt:,    sich   gegenseilig  Licht 
werfende  Untersuchungen  zusammenzustellen:    so 
p-f  n   wir  nicht  versäumen  noch  an  eine  liieher  ge- 
ige, wenn  gleich  ältere,  Beobachtung  zu  erinnern. 
Niibili  machte  schün  in  seiner  ersten  Abhandlung 
|(Jabrb.  1827.  111.  S.  14  und  21.)  auf  die  Regelmä- 
tlsigkeit  seiner  elektrochemischen  Figuren  aufmerk- 
Isam.       Er  verglich  sie  dort  mit  den  Klangfiguren  und 
bidet  es  nicht  unwahrscheinlich,  dafs  die  Zwischen- 
■me  zwischen  den  einzelnen  Ringen  abhangen  dOrf- 
I  von  eineni,    dem  optischen  Gesetie  der  Interfe- 
Izen  analogen,  Gesetze  bei  der  stralenden  Verbrei- 
l  elektrischer  Ströme.    Auf  diese  RegelmäCsigkeit 
ntnt  er  wieder  zurück  am  Schlüsse  der  vorigen 
■tlaDdlung,    und  erinnert  an  die  Lir^f^n^^ischen 
■enaontea  elektrischen  Figuren,  die  jedoch,  seinei: 
noung  nach,  in  kerner  Beziehung  mit  den  von  ihm 
■bachtelen  elektrochemischen  Figuren  stehen  sol- 
Indefs  reihen   sie  sich  wenigstens  in  Hinsicht 
^Zanehhiidung  denselben  an.      Denn  auch  in  ilea 
TiÄCTglschen  Figuren  ist  das  allgemeine  Gesetz 
\  ZonenbiJdung,    demgemäfs  die  Elekiricität  sich 
Bsonders  aber  schiechtere  Leiter  durch  sogenannte 
ftheilung^  verbreitet,  unverkennbar;  undso  enthält 
(.die  positive/JcA(CT(it7gischeFigor,  neben  leeren, 
llfferenten,    auch  wolkige,    negative  Kreise,    nur 
I  die  straligen,    positiven,  vorlierrschend.      Der 
Igekelirte  Fall  Tindat  bei  der  negativen  Figur  Statt. 
\/Kna  DUO,    so  wie  noch  näher  au  Nabili's  Beobach- 


168 


■i  e  s  I  l  I 


tDDgeD,  rejbeo  sich  die  von  Prieslley  in  den  [ 
Tramact.  Vol.  LVIII.  (1768.)  S.  68  —  74.  *) 
sehr  zweckmäfsig  abgefafster  Auszug  des  Hierhe 
hörigen  aus  Friesüey's  Abhaadiuag  wurde  unlängs 
den  Ann.  de  Chim.  cl  de  Phys.  (T.  XXXIV.  S.  21 
gegeben,  bei  Gelegenheit  der  iVlittheilung  von  Noi 
Versuchen  (a.a.  O,  S.  280  ff.  und  S.  419  ff.).  ' 
stehen,  nicht  an,  diesen  Auszug  auch  hier  ai 
schliefsen. 

^PiicsÜey ,"  heifit  es  hier,  „sturfjrte  die  \ 
fcung  gewühnlicher  eleisiriscber  Entladungen.  VS' 
eine  Memllplatte,  saj;t  er,  von  mehreren  auf  eil 
der  folgenden  Schlägen  getroffen  wird,  so  ändert  i 
deren  Farbe  bis  auf  eine  ansehnliche  Weite  imUmli 
&e  einer  (geschmolzenen)  Stelle  im  Miltelpuncte,  i 
diesen  ganzen  Raum  findet  mau  in  eine  gewisse 
:;ahl  von  Hingen  getheilt,  von  denen  jeder  einzehia 
Farben  des  Prismas  darbietet,  eben  so  brillant  i 
leicht,  als  es  nur  irgend  möglich  seyn  dürfte,  sie 
jede  andere  Weise  zu  erhalten."  :J 

^VVsnn  man,  um  die  Entladung  auf  einen 
wissen  Punct  hinzuleiten ,  eine  metallische  Spi 
einer  ülierali  gleichförmig  rein  metallischen  und  i 
nen  Flädie  gegenüber,  befestigt :  so  wird  man  d 
Farben  um  so  schneller  entstehen  sehen,  je  kli 
der  Absland  derSpitze  von  derMetallilächa  ist; 
werden  die  Ftinge  um  so  enger  zusammengedi 
erscheinen,  während  sie  im  Gegenlheil  einen  a 

•  )  An  account  of  ritfij  comiitin^   of  all  priimalic  eo) 
laude    by    eltcCilnal   explosions    oa    tlie  lurfar,«  of  p 
of  mria/t  iy  Jo,.   Pritji/ey.     —     D«  VetfjHei    Sprirh^ 
«m   .Sclilutia   (Iteter  Abliacdtuug  von   aaalogeii  Eclilirutigcit 


ch-htrisc?iir  Figuren. 


169 


gröfsereo  Raum  einnehmen ,  je  gröfser  der  Weg 
war,  den  der  Funke  durchlaufen  Diufste.  Ist  die 
EntEeroung  Ober  Mafsen  klein,  so  erhält  man  nur 
verworrene  Farben;  aber  schon  die  erste  Entladung 
reicbt  zu  ihrer Entwickelung  hin.  Je  feinerundschär- 
Ter  die  Spitze,  desto  zahlreicher  sind  die  Kinge.  Ei- 
ne stumpfe  Spitze  bringt  viel  breitere  Ringe  hervor, 
aber  in  geringerer  Anzahl;  dann  entwickeln  sich 
auch  die  Farben,  bei  gegebener  Entfernung,  verhalt- 
<  niüsmäfsig  erst   später." 

„Das  Erste  ,  was  man  bei  der  Erzeugung  dieser 
ki'liänomene  bemerkt  ist  eine  dunkelrothe  Färbung, 
kihe  den  Centraltheil  umgjebt.  Bald  darauf,  (ge- 
ihnlich  nach  4  bis  5  Entladungen)  fangt  man  an 
ter  nur  wenn  man  die  Oberfläche  des  Metalles  in  sehr 
tiiefer  Kichtung  betrachtet)  eine  kreisförmigeStelle 
punterscheiden  von  ausgezeichnet  blafsrother  Fär- 
bng,  die  in  das  Metall  kaum  eingeprägt,  sondern 
[nit  es  nur  ganz  leicht  schattirt  zu  seyn  scheint, 
{lese  Stelle  dehnt  sich  während  der  ganzen  Reihe  von 
plagen  nur  wenig  aus,  aber  sie  wird  nach  und  nach 
t  Riagen  von  allen  Farben  angefüllt  und  ihre  äufse- 
;i  Ränder  werden  bräunlich." 

„(Dieser  erste  kreisförmige  Raum  besafs  bei 
r  einen  von  den  Muslerlafeln,  welche  Prieslley  der 
I"  Soc.  vorlegte,  beinahe  ^  Zoll  im  Durchmesser, 
^se  Mustertafel  bestand  aus  einer  Stahlplatte;  dia 
Htze  [einer  Nadel]  war,  während  der  Entladungen 
ieinem  Abstände  von  ^-  Zoll  von  der  Platte  bef«- 
Kt  gewesen.)" 

„Wir   wollen  den  Verfolg    der  Beobachtangen 
peder  aufnehmen.     Nach  einigen  neuen  Entladun- 


170  P  r  i   c  t  t  l  t 


y  s 


gea  *)  fängt  ein  2weiter  ringFörmiger,  gewöhnlich  ^ 
bis  y^  Zoll  breiter  Raum ,  im  Umfange  des  erslerttj 
an  sichtbar  zu  werden ,  indem  er  mit  einem  scbl 
ciien  Schatten  sich  überzieht.  Auf  diesem  entwic 
,  sich  bald  die  erste  Farbenabstufung  wieder, 
viel  blässer,  und  zwar  jenseit  des  Kothbrauns,  wel( 
an  dem  inneren  Kreisrande  sich  anhäuft." 

„Die  deutlichsten  Farbentinten  zeigen  sicli  i 
fänglich  am  Umkreise  des  Centrums ;  sie  rGckei 
(Jem  Mafse,  als  die  Schläge  vervielfältigt  wen 
nach  den  Kreisumfang  des  ersten  Raums  zu,  um  i 
en  Farben  Platz  zu  machen.  Nach  30—40  Ei 
düngen  bemerktmangewühnlich  drei  deut^icheKii 
Fährt  man  fürt,  neue  Schläge  darauf  wirken  zu 
sen:  so  verlieren  die  Farbenringe  an  Schönheit 
Farbenreinheit.  Das  Rothe  herrscht  vor,  undnvi 
die  anderen  Farben  durch  seine  Beimischung  mils 
big.  Bei  dem  Exemplar,  welches  2^-/e,«//t;^  der  So( 
tat  vorlegte,  schrieb  er  indessen  diese  Farbenver 
schung  dem  UmStande  zu,  dafsdie,  während  desV 
suches  zufällig  aus  ihrer  Stelle  gerückte,  Nadel  oi 
genau  in  dieselbe  zurückgebracht  worden  wäre.  1 
Kinge,  welche  sich  zuletzt  bilden,  sind  schärfer 
gegrinzt  und  ihre  Farben  lebhafter.* 

„Alle    diese  Ringe  können  im  Allgemeinen  l 
einer  Feder,  mit   dem   Finger  u. s. w.  gerieben, 
können  sogar  nafs  gemacht  werden  ohne  irgend« 
oachtheilige  Veränderung    zu    erleiden;    mit    ein 
scharfen  Instrument ,  selbst  mit  dem  Fingernagel  I 

•  3  „Dei  VerfJMcf  Bii-bi 


w^ 


elektrische  Figuren. 


171 


sen  sie  sieb  aber  eatferaen.     Die  laneren  Ringe  haf- 
ten am  festesten. 

Die  ersten  Ringe  sind  bisweilen  von  einem 
schwarzen  Staube  bedeckt,  welcher  zum  Theil  mit 
einer  Feder  hiaweggeschaft  werden  kann,  so  Hafs 
die  auf  dem  Metall  enlwickelten  Farben  zum  Vor- 
icheia  kommen.  Versucht  man  diesen  Staub  voll- 
ständiger von  der  rauhen  Oberfläclie  des  Slabls  abzu- 
reibeo ,  so  nimmt  man  zugleich  einen  Theil  der  far- 
bigen Ringe  mit  hinweg;  alier  mehr  als  die  Hälfte 
bleibt  mit  dem  daran  haftenden  Staube  zurück." 

„Es  ist  dabei  gleichgültig,  ob  die  elektrische 
Iftaterie  aus  der  Spitze  hervor  oder  ihr  zuströme  *); 
■  beiden  Fällen  wurden  die  nämlichen  Farbenringe 
r  Metall  platte  aufgeprägt.  Die  Spitze  selbst  findet 
1  bis  auf  eine"beträchtliche  Weite  von  ihrem  äufser- 
eA  Ende  gefärbt,  zuweilen  bis  auf  ungefähr  i  Zo'l  j 
b  Farben  sind  aber  etwas  verworren.  Die  Farben 
Mgen  hier  aufwärts,  wie  sie  auf  den  Platten  allmä- 
f  sich  ausbreiteten.  Sie  werden  in  Gestalt  concen- 
pscber  Ringe  vom  Centrum  aus  hin  weggeschoben," 
„Je  zahlreicher  sieb  die  Ringe  auf  einem  Male 
lintwickeln,  desto  zarter  sind  auch  ohne  Zweifel  ih- 
t  Farben.  Starke  SchlSge  zerfressen  gleichsam  die 
■etailfläcbe,  was  der  Nettigkeit  des  Phänomens  auf 
,  Stahle  Eintrag  thut;  auf  polirten  Flächen  von 
filber,  Zinn,  Bronze  findet  diefs  nicht  Statt.  In- 
I  dessen  sind  die  Farben  norh  recht  wohl  auf  dem  rauh- 
Igewordenen  Stahle  sichtbar,  welcher  sich  nicht  mit  dem 

•)   „FrUtlUy    icbrieb    im    Sinno   Jer   HypoihMe    von  dar  An- 
haufunfj  und  Uebeii'üliiuiig  eiuei  «iiiiij^en  clekuischen  Flui- 


172 


P  r  i 


■  / 


schwarzen  Staube  bedeckt,  von  welcliem  vorher  die 
Rede  war.  Die  Politur  der  Flächen  ist  daher  kei- 
nesweges  eine  unerlafsliche  Bedingung." 

„Wird  dem  zugespitzten  Stifte  eine  schiefe  Rich- 
tung im  Verhäitnifs  zur  Ebene  der  gegenüberliegenden 
Metallfläche  gegeben:  so  befindet  sich  der  Mitte!- 
punct  der  Figur  auf  der  letztern  am  Fufse  der  von 
der  Spitze  auf  die  Fläche  gefällten  SenUrechien  ;  aber 
die  Ringe  im  Umkreise  des  iVIiltelpunctes  nehmen  ei- 
ne ovale  Gestalt  an,  indem  sie  sich  in  der  Richtung 
verlängern,  nach  welcher  hin  der  Stift  sich  neigt." 

„Diese  Ringe  erhält  man  gleich  gut  auf  Gold, 
Silber,  Kupfer,  Bronze,  Eisen,  Blei,  Zinn-  diese 
Metalle  waren  allein  in  dieser  Hinsicht  geprüft 
worden." 

„FriestLy  vergleicht  diese  Phänomene  mit  ( 
Farben,  welche  die  Hitze  auf  dem  Stahle  hen 
bringt.  Es  dünkt  ihm  wahrscheinlich,  dafs  in  tl 
den  Füllen  der  Zustand  der  Oberfläche  modifii 
werde,  ohne  dafs  irgend  eines  ihrer  Theilc  von  c 
PJatze  losgerissen  werde,  welchen  er  vorher  ejis 
nommen  j  dafs  blofs  Schichten  von  verschiedener! 
cke  sich  bilden,  von  denen  eine  jede  die  Farbe  i 
rückwirft ,  welche  ihr  eigenthUmlich  sey  j  dafs  e 
lieh  die  Dicke  dieser  Schichten  fortwährend  sich  « 
ändere  nach  Mafsgabe  der  vervielfachten  Anzahl  d 
Schläge. " 

„(Die  zu  den  vorhergenannten  Vcrsucheo  l 
gewandte  Batterie  hatte  eine  Oberfläche  von  21  ( 
dratfuf^.)" 

„Zur  Vervollständigung  dessen,    was   auf  ( 
durch  gewöhnliche  elektrische  Entladungen  hervcH 


ehhirische  Figuren.  173 

ite,  Veränderung  metallischer   Flächen  Bezug 

glauben  wir  hier  noch  andere  Erfahrungen 
iley's  über  die  Wirkungen  starker  Schläge  in  Er- 
niDg  bringen  zu  müssen.  Er  bemerkte  zuerst 
leineni  polirten  Knopfe  von  Kupfer,  an  der  Stel* 
wo  der  Funke  eingesclilagen  halte,  einen  kreis« 
ligen  Raum,  wo  die  Oberfläche  des  Metalls  in 
Delzung  geralbenwar,  uud  sich  mit  kleinenHüh- 
tu  angefüllt  hatte,  gleich  als  ob  eine  Anzahl  klei- 
Blasen  während  der  Entladung  sich  hier  gebildet 
B,    die  zersprengt  worden  waren.      Dieser  Raum 

umgeben  von  einer  Lage  schwarzen  Pulvers, 
jftier  sich  auf  einen  nicht  beschädigten  Theil  der 
Aüfläcbe  niedergeschlagen  hatte.  Jenselt  die- 
Staublage,  welche  sich  leicht  mit  dem  Finger 
irnen  liefs,  bemerkte  man  einen  vollständigeü 
\S  kleiner  ,  glänzender,  dicht  an  einander  sto- 
ler Höhlungen,  denjenigen,  welche  in  dem  Cen* 
bei!  eingeprägt  waren,  ganz  ähnlich," 

„Der  äufsere  Ring  und  der  innere  Raum  sind, 

Plicstlej-,  um  so  schärfer  begränzt  und  um  so 
Jmäfsiger  ,  je  grüfser  die  Oberfläche  der  Batterie 
ije  schwächer  deren  Spannung  war.  Einige  stark 
lene  Flaschen  liefern  im  Allgemeinen  nur  verwor* " 

Resultate." 

„Den  so  eben  beschriebenen  ähnliche  Resultate, 
Jen  auf  einem  goldenen  Uhrgehäuse  beobachtet. 
Uey'  vcrmulhete,  dafs  man,  bei  Anwendung  leich- 
cbmelzbarer  iMelalle  und  grofser  elektrisch  ge- 
ler  Flächen  ,  einen  zweiten  geschmolzenen  Ring 
Iten  werde;  und  er  gelangte  wirklich  zu  diesem 
klalü  bei  Entladung  einer  Batterie  von  ungefähr 


' 


174  liobili's   j^ppnral  ^M 

40  Quadrat fufs  OberOäche  auf  eiüer  Zinnplatte.  ,Ed*  ' 
lieh  erhielt  er  sogar  den  Eindruck  von  drei  deutlichen 
fast  gleich  weit  von  einander  entfernten,  Hingen  att 
einem  Stücke  leichlSüssigen  MetalJgemiscbes.  BloG 
in  diesem  Falle  fand  man  den  ganzen  innern  Rauri 
des  ersten  Ringes  geschmolzen.  Die  OberQache  d«  ' 
Batterie  betrug  ungefähr  60  Quadratfufs."  * 

So  weit  Priestley  und  die  Redaction  der  ^ran.  d 
CJiim,  et  de  Phys.  Hier  folge  aber  noch  die  Bescbrd  |^ 
bung  des  Taf.  1.  Fig.  I.  abgebildeten  Apparates,  d«  * 
nämlichen ,  dessen  sich  Nohili  bei  Ausführung  der« 
jenigen  seiner  Versuche  bediente,  wovon  schw 
S.  164.  die  Rede  war.  Die  dort  gegebene  Beschrei- 
bung desselben  schien  zwar  ohne  gleichzeitige  Mit< 
thciiung  der  dem  Originale  beigegebenen  Zeichnung 
völlig  verständlich,  doch  halten  wir  im  Sinne,  diess 
nachzuliefern,  sobald  sich  Gelegenheit  finden  wOt^i 
zur  Beifügung  einer  Kupfertafel,  also  etwa  im  ii3cl>< 
sten  Hefte;  eine  solche  Gelegenheit  findet  sieb  abei 
in  diesem  Augenblicke  Qwo  der  Druck  von  Nobü 
Abhandlung  so  eben  vollendet)  selbst  noch  für  das 
genwärlige. 

Wir  geben  die  Beschreibung  dieser  Abbildtii 
mit  Nobili's  eigenen  Worten.    „Die  Linie  ^B 
er,   „ist  die  zur  Aufnahme  der  an  beiden  Polen  hi 
vorgebrachten  Phänomene  bestimmte  Metailscheil 
sie  liegt  horizontal  in    einem   Gef.ifse  ,     welches 
Auflösung  enthält.      PN  und  P'a'  sind  zwei  Säuh 
jede  aus  zwölf  oder  mehreren  Elementen  (Plattenpi 
reo)    bestehend,    und  nach  Jf'oUasio/i's  Weise 
Struirt,     mit    welchen  die   beiden  Enden    der  PJal 
^B  in  Verbindung  stehen;    diese  doppeile  VerbJ 


zur  Darstellung  ehhrociteiiiisrher  Wigureiu      f-TÖ  _ 

g  ist  in  der  Art  bewerkstelligt,  daüS}  wenn  di« 
I,  am  Ende  A,  z.  B.  mit  dem  positiven  Pole  P  der 
en  Säule  Statt  hat ,  die  andere  zwischen  dem  an- 
I  Ende  B  und  dem  negativen  Pole  N"  der  zweites 
e  zu  Stande  gebracht  wird.  Nn  und  P' p  sind 
%  bis  zur  Spitze  isolirte  Drähte,  welche  mit  des. 
len    anderen  Polen    der  Säulen    verbunden  sind, 

die,  eine  wie  die  andere,  bis  auf  eine  geringe 
'ernung  von  der  Platle  ^iJ  binabreicben.  Den 
en  Endspitzen  der  Drähte  n  und  p  gegenüber  bil* 

sich  beide  Erscheinungen  auf  der  Scheibe,  und 
it  diese  nicht  gegenseitig  sich  stören  mögen,  ist 
weckmäfsig  zwischen  den  Spitzen  n  und  p  einen, 
Irjgen  Zwischenraum  zu  lassen." 


m      176 

m 


Zur    Akustik. 


Savarl's  fersucTie  üher  die  Bewegungen  nüttflbari 
schüticrter  Membranen, 

mi  Ige  [teilt  von 

Dr.     Wilhelm      Weber» 
akid.  Docenten  in  Halls, 

„Aus  der  eben  auseinandergesetzten  Art  '■ 
Weise,  wie  Membranen  sich  in  schwingendeAbtl 
Jungen  iheiJen*',  sagt  Savart  in  den  Anv(ü<s  de  cm 
et  de  }}!>}s.  (1826.  Tom  XXXII.  S.  385)  „erka 
man  leicht,  dafs  die  Klangfiguren,  welche  ChlCM 
Verzerrungen  (dislorsiojis)  genannt  hat,  den  Uetf 
gang  zwischen  verschiedenen,  nicht  verzerrten  K]||| 
figuren,  (denen  verschiedene  Flageoleltöne  zu 
men)  bilden.  Weil  Cldadm  nur  die  Verzerrunj 
der  Klangfiguren  beobachtete,  welche  den  nicht  1 
zerrten  Klangfiguren  (die  er  als  Grundiiguren  betr« 
tet")  zunächst  sind ,  und  weil  er  die  Zahl  der  Schi{ 
gungen  blofs  mit  Hülfe  des  Ohres  bestimmte,  i 
keine  hinreichende  Genauigkeit  verstattet:  sokon 
er  behaupten ,  dafs  der  Ton  bei  Verzerrung 
Klangfiguren  der  nämliche  als  bei  den  Grundfigqj 
sey.  Aber  in  den  Tabellen  zu  seinem  Trade  d'jäd^ 
tique  finden  sich  Verzerrungen  von  Klangfiguren, 
nen  Tone  angehören,  welche  einen  halben, 
ganzen  Ton ,  und  seihst  eine  kleine  Terz  hüber  s] 
als  wenn  die  Klanghgur  die  sogenannte  Crundgei 
hat,"     Der  Widcisiiruch  z\yischeu  Cldudni  uudj 


Ifeberüb.  Savarfa  Versuchern. schwing. Membr.in 

vart  ist,  diesen  Worten  Savart's  nach,  dafs  Cliladni  be> 
liaupiet,  es  gebe  bei  tonenden  Platten  keinen  Ueber- 
iieang  von  einem  Flageolettone  zu  einem  andern,  Savarl 
igegen  diesen  Uebergang  durch  vielfache  Versuche 
gefunden  haben  will.     In  der  Natur  stehe  fast  nichts 
isohrtda,  sagt   Savurt  mit  Recht.      Wirklich  hat  er 
Eine  aufserordentliche  Zahl  von  Uebergängen   einer 
Schwingungsart  in  di?  andere ,  in  fast  allen  zu  musi- 
kalischen Zwecken  gebrauchten  Körpern  in    dtesec 
sndin  früheren  Abhandlungen  vortrefflich  nachgewie« 
Es  ist  aber  eine  gleichfalls  in  der  ganzen  Natur 
geilende  Regel,   dafs   die  Uebergänge  verschiedener 
irscbeinungen   nicht  dann  sich  zeigen,    wenn  diese 
bcheinungen  am  regelmäfsigstenund  heftigsten  her- 
eten  ,  sondern  gerade,  wenn  sie  undeutlich  und 
imt  werden.     Nun  sind  die  tdnenden  Schtvin- 
im  (welche  Chladni  immer  blofs  betrachtet)  stets 
'gleichßjrniigsten  und  ließigsten   stehenden  Schitin- 
Hgen.     Es  findet  daher  wohl   ein   Uebergang  voa 
ler  tönenden  Schwingung  durch  eine  Reihe  nicht 
imdCT*  ^weniger  deutlicher  und  praciser)  stehender 
I    kwingungen     zu     einer     ganz     andern     tönenden 
p,    fcwingung  Statt,  aber  es  giebt  keinen  Uebergang 
„    p  einer  tönenden  Schwingung  durch  lauter  tönende 
k    kvingungea  zu  einer  ganz  andern  (einen  viel  hö- 
^    U  oder  tiefern  Ton  hervorbringenden)  tönenden 
^wingung.     Ganz  Recht  hat  übrigens  Savart  dar- 
j    ,  dafs  manche  der  von  Chladni  beobachteten  Ver- 
irrungen  der  Klangfigufen  schon  der  Anfang  zum 
jbergange    einer  Schwingungsart   in    eine    andere 
^K   und  dafs  bei    diesen   Verzerrungen   selbst  die 
^P  der  Schwingungen ,  während  der  Ton  schwach 

t'"- ■;. " 


178 


)Veber  über  Savart's  yersudtc 


wird  und  7u  verschwinden  anflogt,  ein  wenig ri 
dert  werde.     Wenn  aber  ein  schuingendiT  Kürpm 
nen  deutlichen  Ton  gidU,    befmd£t  er  sich  in  einer 
glächfömiigen  und  heftigen  Schwingung,  dien 
lieh  ist,    tvenn  die  Zahl  seiner  schwingenden  ^bth 
gen  genau  bestimmt,  und  die  Summe  der  Beuegungeam 
len-nwglic'ist  gleich,  wo  dann  dieHühe  des  Tons  fdj 
Scbwindigkeit  der  Schwingungen)  u 
teäl  sie  ebenso  bhjs  von  dcrlUaslicilät  und  der  Ge» 
Körpers  abhängt,  Itif  die  Gcschwi/uligkei l  der  Schun 


gen 


eines  Pendels  von  bestimmter  Lange 


iderS 


kraß.     Dieses    von  Cldadni    susgesprochei 

bat  aufserordentJiclie  Klarheit   und  Uebersicht  f 

alle  akustischen  Erscheinungen  verbreitet. 

Um  das  Gesagte  noch  mehr  zu  erläutern,! 
weil  die  von  Savarl  »n  lilmibrajicn  beobachtet« 
wegungen  mit  denSciiwiiigungen  tünenderelastifl 
Flutten  mehrere  AehnÜchkeilen  haben ,  und  endlfl 
■weil  jetzt  überhaupt  die  Verbreitung  kleiner  Seh« 
gungen  an  sichtbaren  Körpern  möglichst  genau  d 
Versuche  ausgemittelt  werden  mufs,  theile  icq 
die,  von  Savart  entdeckten,  Erscheinungen  a 
'.  S2.  Bande  der  ^nn.  de  chimie  et  de  physique  i 

Savart  untersuchte  die  Linien,  in  welobJ 
mittelbar  erschatterten  Membranen  der  Sand  1 
bleibt. 

Wird  nämlich  eine  gleichmäfsig  gespannte,  j 
dratische    oder  rectanguläre    oder  dreiseitige  ] 
bran  mittelbar  und  regelmäfsig  erschüttert,  so  ^ 
den  aufgestreuete  Sandkörner    von   gleich    gro&d 
regelmäfsig  begrenzten  Abiheilungen  der  Mei 


mit  adtwingenden  Membranen.  179 

;eworfen,  satnnieln  sich  aber  auf  den  Grenzen 
r  Abtheilungen,  fast  wie  bei  tönenden  PJatten. 
'Savart  wollte  die  aufgespannte  Membran  mittel- 
ind  möglichst  gleichförmig  erschüttern,  ond  da- 
ie  schnellere  oder  langsamere  Folge  der  erschüt- 
[en  Stüfse  nach  Belielien  bestimmen,  und  ihre 
adigkeit  genau  kennen.  Wie  waren  diese 
l^e  besser  zu  erreichen,  als  durch  die  tönende 
Jngung  einer  Orgelpfeife,  einer  Glocke  oder 
be,  vor  welcher  die  Membran  aul^gespannt 
e,  so  dafs  jede,  durch  die  Luft  fortgepflanzte, 
ingung  jener  tonenden  Körper  die  Membran 
»mufsle? 

fLuf  diese  Weise  machte  er  folgende  zwei  Rel- 
in  Versuchen.  Einmai  hielt  er  die  aufgespann* 
obran  vor  eine  Orgelpfeife,  die  er  durch  einen 
lel  verlängern  oder  verkürzen  konnte,  wodurch 
^ne  und  dieselbe  Membran  successiv  von  sehr 
kjeden  geschwinden  Stufsen  erschoiterl  wurde. 
ms  spannte  er  eine  Membran  von  sehr  hygro* 
pher  Substanz,  numlich  von  Papier ,  auf,  und 
le  nach  und  nach  immer  mehr  Wasserilj'mpfe 
{en.  Auf  diese  Weise  konnte  er  eine  Mem* 
Toa  sehr  verschiedener  Elasticität  durch  stetA 
geschwinde  Stöfse,  z.  it.  vermittelst  einer  vor- 
taea    tönenden  Platte  oder  Glocke,    erschitt- 


iie  auf  die  beschriebene  Weiss  mittelbar  er* 
irten  Membranen  zeigen  nach  Savcirt's  Beob- 

igea  folgende  Aehnlichkeit  mit  tönenden  Plat- 
1.  Es    bilden   sich    in   mittelbar  erschütterten 

tränen  schwingende  Abtheilungen,  die  durch 
12    * 


1 


J 


180  Weher  über  Savarft  Versuche 

ruhende  oder  wenig  bewegte  Linien  geschieden  sind, 
wie  bei  lönenden  Platten.  2.  Diese  ruhenden  Linien 
Itönnen  älmliche  Verzerrungen  (^distorsions")  erleiden, 
wieChladni  bei  tönenden  Platten  beobachtete.  Dage- 
gen zeigen  sich  zugleich  auch  folgende  Verschieden- 
heiten zwischen  den  Bewegungen  mittelbar  erschüt- 
terter Membranen  und  tönender  Platten:  1.  Bei  mit- 
telbar erschütterten  Membranen  sind  die  am  Rande 
liegenden  Abtheilungen  eben  so  grofs,  als  die  Bin- 
nenabtheilungen,  während  bei  tönenden  Platten  die 
am  Rande  liegenden  Abiheilungen  nicht  einmal  halb 
so  grofs  sind.  2.  Werden  bei  mittelbar  erschütter- 
ten Membranen  die  verschiedenen  Verzeirungen  dir 
ruhenden  Linien  durch  versdiiedene  Breite  der  stofsendai 
fyellen  hervorgebracht  (d.  h.  durch  verschiedene  ho- 
he Töne  der  vor  die  Membran  aufgestellten  Orgel- 
pfeife), dagegen  ist  von  tönenden  Platten  die  Beolhj 
achtung  allgemein  bekannt,  dafs,  wenn  die  ruh^| 
den  Linien  sich  etwas  verzerren,  die  Breite  derV^H 
len  des  von  der  Platte  ausgehenden  Wellenzugs  |^| 
nicht  oder  unmerklich  geändert  wird  ,  was  man  ^H 
der  Höhe  des  Tones  leicht  erkennen  kann,  ^H 

Hält  man  eine  quadratische  Membran,  do^H 
Elasticität  nicht  geändert  wird,  vor  die  Mündung^H 
ner  mit  einem  Stämpel  versehenen ,  in  Schwing^^| 
gebrachten  Orgelpfeife,  so  kann  mail  durch  SteJI^H 
des  Stämpels  bewirken,  dafs  der  Sand,  von  ded^H 
Taf.  1.  Fig.  2.  No.l.  dargestellten  Abiheilungen  vt^| 
geworfen ,  blofs  auf  den  Grenzlinien  liegen  ble^^| 
Wird  der  Ton  der  Orgelpfeife  ein  klein  wenig  böl^H 
so  ändert  sich  die  Gestalt  dieser  Grenzlinien ,  ^^| 
welcbea  der  Sand  liegen  bleibt,   wie  in  Mo.  S>   ^H 


rnngenden  Membranen. 


m 


f,  wenn  der  Ton  der  OrgelpfeiFe  immer  höher 
,  wie  in  No.,3.  4.  5.  6.  wo  endlich  die  GrenzJi- 
blos  in  vier  Parallelen  bestehen.  Auf  diese  \Vei< 
ibea  sich  die  Grenzlinien,  die  sich  anfangs  recht- 
üich  durchschnitten,  in  Parallelen  verwandelt. 
e  Umwandlung  kann  auch  auf  die  Fig.  3.  4.  5.  6. 
dargestellte  Weise  geschehen. 
Auf  gleiche  Weise  können  vier  parallele  Kno-*^ 
Dien  in  zwei  parallele  Qbergehen,  die  gegen  ditj^ 
e  eine  senkrechte  Lage  haben ,  wie  Fig.  9.  dar- 
Oder  vier  parallele  Knotenlinien  können  in 
re  vier,  die  noch  von  zwei  anderen  senkrecht 
^schnitten  werden,  übergehen,  wie  Fig.  10.  da» 
■  Noch  andere  merkwürdige  Umwandlungea 
jage  und  Zahl  dieser  Grenzlinien  bei  zunehmen*^ 
ü^eschwindigkeiC  der  erschOtterndenStOfse,  fiiebl 
Fig.  11.  12.  13.  14.  /I 

lUaa  sieht  aus  diesen  Versuchen,  dafs  von  einer  M 
terselben  Sandßgur  zu  einer  andern  oft  mehrero;*« 
rgange  möglieh  sind,  z.  B.  Fig.  11,  und  Fig.  12/1 
igtsicb,  wovon  hängt  es  ab,  ob  dieser  oder  jeneir' 
rgang  wirklich  eintritt?  Savai-l  giebt  ein  Merk-'" 
in,  gleich  aus  der  ersten  Aenderung  der  Figui;! 
»Stimmen,    welcher  Uebergang  erfolgen  werde.* 

fe"  ,1 

1.  Wenn  man  von  einer  Figur  rechtwinkUcEw 
tcbneidender  Knotenlinien  ausgeht,  hängt  deff^ 
ikter  der  folgenden  Abänderungen  von  der  Art'  1 
pie  die  Scheitelwinkel  an  den  Kreutzungsstelleo  ' 

von  einander  scheiden.  Diefs  zeigt  sich  sehe 
:h  bei  Vergleichung  von  Fig.  11.  mit  Fig.  12., 
s  beide  Uebergänge  bilden  von  vier  parallelen,,  . 


182 


Weber  über  Sa 


TOD  zwei  andern  normal  durchkreuzten,  Liaiea 
sechs  parallelen  Linien.  J 

mgekehrt  zuerst  blos  pam 

I  Enotenlinien  bat,  sa  kann  man  sagen,  dafs  derV 
rakterder  foJgenden  Abänderungen  von  derVersfl 
denbeit  der  Beugungen  abbängt,  welche  diese  IM 
erhalten  künnen,  was  man  deutlich  aus  denselboi 
£uren  (Fig.  11.  und  Fig.  12.)  erkennt,  wenoi 
Ton  hinten  (  von  No,  6.  5. )  anfängt ;  denn  in  Fi|| 
.fcrQmmen  sich  die  Knotenlinien  nach  innen,  wS| 
sie  sieb  in  Fig.  12.  nach  aufsen  beugen. 
Äierkwilrdig  sind  die  Uebergange,  wenn  die  1 
awei  Krümmungen  nach  aufijen,   und  eine  nach  I 

'    öder  umgeUehrt,    oder  wenn  sie  drei  Xrümina 
■  nach  aufsen  und  zwei  nach  innen  bilden,  odeff 

L-Jkebrt  u.  s.  w,,    wovon  Fig.  ]3.  und  Fig.  14.  i 
dige  Beispiele  darsleüei 
Runde  und  dreieckige  Membranen  zeigen'! 

.  Joge  Erscheinungen.       Bt'i    einer    runden    Med| 
.können  auf  die  beschriebene  Weise  drei  diam 

[  Xinien  hervorgebracht,  und  diese  nach  und  nq 
drei  parallele,  und  endlich  diese  wieder 
diametrale  und  eine  Kreislinie  umgewandelt  wfl 
CFig.  15.)  Ferner  können  auf  einer  runden  11 
bran  ffmf  djametraleLinienhervorgebracht ,  und' 
und  nach  in  fOnf  parallele  umgewandelt  werdend 
Fig.  16.  darstellt,  und  diese  fünf  Parallelen  kä) 
wieder  in  eine  diametrale  und  zwei  Kreislinieäj 
gestallet  werden. 

Sehr  schmale,   lansje,   rectanguläre  Streift^ 
gen  ähnliche  tlrscheinuiigen.   Z.B.  künnen  dieC 


r 


mil  tchiiingenden  BTembranm. 


les 


1.  baben.  Wird  der  Ton  tiefer,  so  nähern  sich 
diese  Linien  dem  Ende  ß,  so  dafs  der  Zwischen- 
u^n,  und  auch  nn  und  n  n"  gröfser  werden^ 
ber  endlicb  bis  B  vorrückt,  so  dars  die  Membran 

noch  zwei  Linien  hat.  Eine  andere  Umwaad- 
;  ist  Fig.  18.  dargestellt. 

Savart  hat  die  Hypothese  gemacht,  dafs  die  Ton 
Luft  wellen  gestofsene  Membran  sich  auch  in  einet 
leoden  und  tönenden  Schwingung  bcfindp;  dafsfef 
|voa  dieser  tönenden  Membran  Schall  wellen  ausgin- 
^genau  von  der  Breite  der  ankommenden  Schallwel* 

dal^  er  daher  die  Breite  dieser  von  der  Membran 
[ehenden  SchalUveÜen  kenne,  well  er  die  Breite 
ankommenden  Schallweileo  wisse.  Nach  diesen 
otbesen  ergiebt  sich,  dafs  Scbwingungs arten 
ehe  verschiedene  Flageolettöne  hervorbringen, 
g  durch   eine  ununterbrochene  Reibe  von  ZwI« 

itönen  in  einander  tibergehen.      Was  nun   von 

ideo  Membranen  gilt,  sagt  Savart,  gilt  wahr- 
iolich  auch  von  tönenden,  elastischen  Platten. 
a  ChJadni's  Beobachtungen  gilt  diefs  aber  nicht 
tönenden  , Platten.  Savan  meint,  Giladni  habe 
h  beobachtet,  (Siehe  den  Anfang  dieser  Abhand- 
\^  Bei  den  Versuchen,  die  ich  nun  aber  bis  jetzt 

Itellt  habe,    habe  ich  Cldadni's    Beobacbtungea/- 

ler  bestätigt  gefunden.     Fände  aber  Scn'ar'f  ei 

Resultat,  so  ist  zu  wünschen,  dafs  er  die  Ma- 

Gestalt  und  Dicke  der  Plane,  mit  der  erexpa- 

lirte,    genau  angebe,    defsgleichen  Avie  er  die 
te  befestigt  und  in  Schwingung  gesetzt  hat,  da- 
der  Versuch  wiederholt  werden  könne.*) 
^LEiaui  bailimmita  fi\\,   nn    bai  |1ek>i<r  GiundSgui,   <lia 


el- 

i 

ite  I 

'°  —1 

□n  ■ 


184  Weber  über  Savart's  Versuchs 

Diese  Entdeckungen  Savart's  betreffen  bJoß  (^f> 
Ausbreitung  der  kleinen  Oscillationen  in  festen  KörpemM^ 
in  Membranen ,  da  hier  gar  nicht  von  tönenden  Kr 
pern  die  Rede  ist,  ja  nicht  einmal  von  resonirende  7 
Körpern,  wie  man  sich  durch  das  Gehör  überzeuge  vu 
kann,  sondern  von  blorsen  Erschütterungen 
SchalUosea  Bewegungen,  die  aber  viele  Aebnlicbkd  dt 
zeigen  mit  den  Beweguugen  resonirender  und  selb 
tönender  Körper. 

Ich  liefs  einen  kleinen,  hölzernen,  guadril 
sehen  Rahmen  machen,  welcher  im  Lichten  6  Pari* 
Zoll  lang  und  breit  war.  Auf  diesen  wurde  ein  ni 
ser  Bogen  englisches  Briefpapier ,  *)  das  keine  dB 
nen  Stellen  noch  andre  Fehler  hatte,  aufgeleimt,  n 
auf  dieses  Papier  wurden  wieder  kleine  Leisten  | 
leimt,  so  dafs  das  Papier  recht  gleichförmig gespaBj 
und.  sein  Band  überall  gleich  unbeweglich  war.  a 
solcher  Fapierbogen  tönt  schon,  wenn  man  etnj 
an  den  Rahmen  stufst,  oder  schwach  gegen  das  PapB 
bläst.  Streuete  man  auf  diesen  horizontal  gehalteDl 
Papierbogen  einige  grobe  Sandkörner,  und  hielt  eil 
Ührglocke  oder  kleine  Glasscheibe  nahe  über  das  fi 
pier,  z.  B.  nahe  an  einer  Ecke,  indem  man  -I 
mit  dem  Violinbogen  zum  Tönen  brachte,  so  bewi 
le  sich  der  Sand,  undsammeltesich  in  den  von  SaM 
beschriebenen  Linien. 

aber  einmal  eins  Beugung  nscli  auFiGD,  das  ander*  ll 
Dach  innen  erhalten  hat,  vericfaledene  Tuns  hervorgebrM 
werden,  bat  Chladni  in  »einer  Akiuiik  Leipiig  1802.  S-« 
S.  ISl.  tinterauchc,  und  dargelban ,  dafa  auch  hier  li 
Ueberging  von  einem  Flageoleitoue  tu  einem  andern  du 
eine  untinieibrorhflne  Reibe  von  Tönen  «ich  aeige.  \ 
*)  welcbtt,  tti»  Velinpapier,  riefsDloi  iit,      ,  ^.-^   J 


mit  Mchuingenden  Membranen.  185 

Bei  diesen  Versnoben  fand  ich: 
fl)    dafs  aucb  liier    bei    miltelbar  erschölterten 
Sibranen  nirgends  ein  wirklicher  Durcliscbnitt  der 
ibenden    Linien  Statt  finde,    wie  diefs  Oersledt  *) 
aASlrehlJce  an  tönenden  Pialten  beobachtet  haben; 

2)  dafs  Vertiefung  oder  Erhöhung  des  Tones  der 
Drgehaltenen  Orgelpfeife,  und  Aenderung  der  Elasti- 
ität  durch  Nafsmachen  der  Membran  nicht  die  ein- 
igen Mittel  sind,  wodurch  die  Knolenlinien  an  mit- 
elbar  erschütterten  Membranen  sichkrümmlen,  son- 
ern  dafs  diese  Beugung  der  Knolenlinien  auch  durch 
[eriDgfügige  Umstände  hervorgebracht  werden  kön- 
le;  ■wenn  man  z.B.  eine  tönende  Glocke  einmal  in 
lie  Nähe  der  Ecke,  das  andre  Mai  in  die  Nahe  der 
Mitte  der  quadratischen  Membran  bringt; 

3)  dafs,  wie  ich  vorhin  angeführt  habe,  keine 
Spur  von  Selbsttönen  des  Papierbogers,  noch  von  ei- 
ner Resonanz  desselben  zu  bemerken  ist.  In  der 
Versammlung  der  hallischen  naturforschenden  Gesell* 
Schaft  am  14  luli  dieses  Jahres  wiederholte  ich  die- 
seVersuche,  und  überzeugte  hiervon  die  versammel» 
ten  Mitglieder,,  insbesondere  die  Hrn.  Herausgeber 
dieses  Jahrbuchs. 

Die  sorgfältige  Scheidung  der  tönenden  und  re- 
sonirenden  Schwingungen  von  nicht  tönenden  und 
rieht  resonirenden  kleinen  Bewegungen  der  Körper, 
(welche  freilich  den  erstem  sehr  ähnlich  seyn  können) 
welche  ich  in  dieser  Abhandlung  angedeutet  habe, 
halte  ich  defswegen  für  nothwendig,  weil  durch  die 
Einmischung  der  letzteren  in  die  ßewegungsgesetze 
tönender  Scheiben  und  resonirender  Körper  grofse 
Ji^rwirrung  gebracht  wird. 

^H^  In  der  von  meinem  Bruder  und  mir  herausgege- 
^Ben  Wellenlehre  haben  wir  schon  gezeigt,  wie  man 
fönende  und  resonirendeSchwingungen,  lUangfiguren 

,  Phjtit  u.  Mineralogi»  B.VÜI. 


186  IVeberüb.  Savart's  l'tmae/te m. »i/mving.IHen 

und  ResoßanzGguren,  unterscheirfen  müsie,  und  i 
daraus  sich  ergab,  dafs  Sm-orl's  und  Chladni's 
Sudie  in  keinem  Widerspruche  standen  ;  *)   aber  a 
zwisclieD    diesen   Schwingtingen  und    Schu-ingun^en 
ohne  alle  ahislischc  Jf'ivhiTig  mufs  man  unterscheiden, "' 
welche   letztere    aufgeslreuete  Sandkörner    auch  in 
Knoienlinicn  zusmiimcnsr/iichen  können.       Wir  haben 
in  der  Wellenlehfe  ferner  ausführlich  gezeigt,  dabT* 
die  tönende  Schwingung  immer  von  der  KUsse  d 
stehenden  Schwingung  sey,  mit  welcher  5tehend(| 
Schwingung  alle  kleinen  Bewegungen  jedes  KörpaJ 
zu  endigen  pflegen.     Daraus,  dafs  bei  allen  kIeJnq 
Bewegungen  sich  selbst  iiberlassener  Körper  endlia 
ein  gewisses  Gleichgewicht  und  Gleicliförtnig' 
tritt,    und  dafs    diese    gleichförmige  Endschuingta 
eben  die  stehen'le  Schwingung  ist,  erklärt  sich, 
rum  stehende  Schwingungen,  und  besonders  die 
nenden  von  der  ersten  Erschütterung,  von  der  ] 
gung  des  Tones,  am  unabhängigsten  sind,  defsgleiclä 
warum  die  CJ'laJni' sehen  Klangfiguren  gleichfalls  d' 
von  sehr  unabhängig  sind.  —  DieresonirendeSchi^ 
gung  hpsteht  in  den  ersten  Durchkreuzungen  der  ebf 
erregten  Wellen  ,   und  kann  in  vielen  Fallen   mit  i 
tönenden  Schwingung  übereinstimmen,    daher  ai^ 
die  ResonanzBguren  bisweilen  ganz  so  wie  die  Klaq 
figuren  gestaltet  sind  (man  sehe  Savari's  frühere  il 
handlungen^.  Man  erkennt  jedoch  die  Resoiianz&gurfl 
an  einer  grofsen  Abhängigkeit  von  der  ursprUnglichl 
Erzitlerung,  z.  B.  von  der  Richtung,  in  welcher  d 
erschütternde  Körper  bewegt  wird.      Endlich  sid 
man  ein,   dafs  auch  Schwingungen  ohnealleakustisol 
Wirkung  bisweilen  von  gleicher  Art  mit  der  töne^ 
den  und  resonirenden  Schwingung  seyn  könnet 
zu  ihnen  gehören  z.  B.  alle  stehenden  Schwingung« 
welche  so  schwach  sind,  dafs  sie  nicht  auf  das  Geh(l| 
organ  wirken. 
•  ;  S.  dieiM  Jahibuoh  18S5.  U.  lH. 


jur   medicinischen  Chemie. 

Chemische   Untersuchungen  verschiedener  TheiU  des 
iChHchen  Körpers   und  einiger  pathologischer 
Producte, 

C.  Fromherz  und  A.  Gngert, 
(ForctB^zung  du  S,  66.  begonneaea  Abhandlung.) 

Hippen-  All  orpel. 
Obgleich  die  Knorpel  nach  ihren  physiscbeo 
irakteren  eine  ganz  andere  Zusammensetzung  ver- 
tben  lassen,  als  die  Knociten ,  so  sind  sie  doch 
ler  von  den  Chemikern  kaum  der  Aufmerksam- 
t  gewürdigt  worden.  Wir  fanden  auch  in  den 
führlichsten  und  neuesten  chemischen  Schriften 
ne  Analyse  der  Knorpel  angeführt;  in  MccheVs 
ndbuch  der  menschlichen  Anatomie  aber  sind  zwei 
her  gehörige  Untersuchungen  citirt,  von  Dmy 
I  von  AUan.  —  Nach  Davy  enthalten  die  Gelenk- 
orpel  44,5  Eiweifs,  55,0  Wasser  und  0,5  phos- 
»saurea  Kalk.  (Monro's  outUnes  cf  Anatomy 
l  L)  Nach  Allan  bestehen  sie  aus  Gallerte  und 
R  Salzen,  grüfstentheils  kohlensaurer  Kalk.  {Mac- 
nald  de  necrosi  et  callo.  Edinb.  1799.)  —  Eerzelius 
int  Knorpel  die  organischen  Theile  der  Knochen, 
Iche  nach  dem  Ausziehen  ihrer  Salze  zurQckblei- 
1.  —  Wir  verstehen  hier  unter  Knorpel  die  Theile 
(Körpers,  welche  die  Anatomen  so  nennen  ,  ein 
griff,  der  nur  zu  bekannt  ist,  als  dafs  noch  eine 
titere  Defiiiitioa  c 


188  Fromher-x  und   Gugert't 

■  Zu  der  gegenwärtigen  Untersuchung  wählh 
■wir  die  vollkommen  normal  beschaffenen  RippetI 
Knorpel  eines  jungen  Mannes  von  ungefähr  £0  Jabr^ 
Nachdem  dieselben  von  Zellgewebe,  Fett  und  Bfi 
dem  wohl  gereinigt  waren,  wurden  sie  klein  ge 
schnillen,  und  mit  kallem  Wasser  ausgezogen, 
erhaltene  Flüssigkeit  dampften  wir  ab,  schieden  dl 
geronnene  Eiweifs  durch  Filtriren ,  und  zogen  ds 
Rückstand  mit  kochendem  Alkohol  aus.  Der  in  k> 
tem  Wasser  unlösliche  Theil  wurde  mit  kochendel 
Wasser  behandelt,  welches  fast  die  ganze  Masse  i 
einer  trüben  Flüssigkeit  löste.  Auch  das  Deco« 
ward  durch  Eindampfen  und  Ausziehen  mit  Alkohi 
in  zwei  Theile  getrennt.  Da  durch  das  längere  Kf 
chen  mit  Wasser  dielCnorpel  fast  vollständig  aufg( 
löst  wurden,  so  konnte  keine  weitere  Behaadluo 
derselben  mit  Alkohol  eintreten. 

Eine  andere  Portion  Rippen -Knorpel  von  deß 
selben  Individuum  äscherten  wir  im  Platin -Tiegi 
ein.  Da  sich  die  Stickstoff- Kohle  nicht  vollständi 
verbrennen  liefs,  wurde  die  Asche  zuerst  mit  Waö 
5er  und  hierauf  mit  verdünnter  Salzsäure  ausgelaugt 
Das  Gewicht  der  zurückgebliebenen  Kohle,  vom  Gfr< 
■wicht  der  Kohle  haltigen  Asche  abgezogen ,  gab  di' 
Menge  der  Salze.  Diese  Salze  endlich  wurden  qu; 
titativ  nach  der  bekannten  Methode  analysirt,  di 
näher  anzuführen  zu  weitläuftig  und  wirklich  über 
flüssig  wäre, 

Die  Resultate  dieser  Untersuchung  waren  m 
gende :  100  Theile  bei  der  Siedhitze  des  Wassers  gQ 
getrockneter  Rippen  -  Knorpel  enthielten  96,598  < 
gaaiscba  Tbejl«  und  3,402  Salz«. 


chendsche  Untersuchung  des  Pippenknorpeh.    189 

Sie  organischen  Theile  bestanden  aus  Eiweifs 
ifg),  braunem  extractiven  Farbesioff,  Kässtofr, 
^elstoff  und  vielem  P'aserstoff  (im  Decoct  alsGal- 

3- 

Die  Zusammensetzung  der  unorganiscben  StoC- 
irim  100: 

Kohleosaurei  Nairon      x  n  95.068 

Schvrereliaures  Ndtroo    m  n  S4.2lt 

SaUiauies  Nation  n  »  8.931 

PhoiphociAuiei  NairoD  »  0,925 

Sdinefeliaur»  Kali        n  n  1,200 

Koblrntaurer  Kalk  n  »  13,372 

PhojphornutM  Kalk       »  n  4,05S 

Phospborsaure  Biitererda  »  6.903 

EUeaoxjd  und  Verlust  i»  0,999 


100,000. 
Die  Knorpel  enthalten  somit  andere  Salze,  als 
Soeben,  und  auch  das  Verhältnifs  der  Bestand- 
e  der  unlöslichen  Salze  ist  ein  anderes,  als  in 
Knochen.  Die  vielen  löslichen  Salze  rühren  von 
beträchtlichen  Menge  organischer  Stofi^e  her.  Es 
ient  bemerkt  zu  werden  ,  dafs  das  schwefelsaure 
on  als  solches  sich  vorfand,  obwohl  es  lange  mit 
e  in  Berührung  geglüht  worden  war.  Salzsäure 
gckelte  nämlich  aus  der  Knorpelkohle  keine  Spur 
Hydrothionsäure.  Wir  bemerkten  diese  Er- 
[nung  noch  bei  mehreren  andern  Untersuchun- 
ler  Kohle  thierischer  Theile,  Ohne  Zweifel 
Jrsache  hiervon  in  den  physischen  Eigenschaftei 
Stickstoffkahle  zu  suchen.  Der  Glanz,  der 
irtigeUeberzug,  derselben  hindert  ihre  innige  Be 
ung  mit  dem  schwefelsauren  Salze. 
,  Der  grofse  Ueberschufs  von  kohlensaurem  Kalk, 
Terbältaifs  zum  phosphorsauren,  ist  ferner  eine 


190 


Promherz  und  Gugert* 


der  AuFmerksamkeit  werthe  Thalsacite.  Dia 
yerhäHnifs  findet  aber  nur  bei  jungen  ladividu 
Statt,  und  auch  da  ist  es  wahrscheinlich  nach  t 
Verschiedenheit  der  Jahre  veränderlich.  Wir  unti 
suchten  oämlich  die  Salze  der  Rippenknorpel  eia 
63jährigen  Frau,  und  fanden  dort  den  phosphors» 
ren  Kalk  sehr  vorherrschend,  kurz  das  V'erhälto 
ungefähr  wie  in  den  Knochen.  Die  löslichen  Sal 
warcQ  dieselben,  Avie  bei  jungen  Subjecten,  u 
auch,  so  viel  sich  aus  einer  flüchtigen  Untersuchu 
bestimmen  üefs,  ungefähr  in  denselben  Verbältniss 
2u  einander.  Die  Quantität  der  löslichen  Salze  übi 
haupt  aber  war  geringer.  —  Bekanntlich  verki 
ehern  sich  die  Knorpel  im  Alter;  sie  verändern  al 
dadurch  nicht  blofs  ihre  physischen  Charaktere,  si 
derD  auch  ihre  Zusaminensetzung.  —  Fluor-  Calcii 
konnten  wir  in  den  untersuchten  Knorpeln  des 
rigen  Mannes  nicht  auffinden.  Ob  dieserllörper  b 
alten  Individuen  vorkomme,  darüber  haben  wir  kl 
ne  Versuche    angestellt. 

Sc/iil  d  '  Drüse. 
Dieses  Organist,   so  viel  uns  bekannt  wurdi 
noch  keiner  chemischen  Untersuchung  unterworl 
worden. 

Die  Kenntnifs  der  Zusammensetzung  der  Schilf 
Drase  schien  uns  aus  dem  Grunde  nicht  ganz  unwie 
tig,  weil  diese,  nach  dem  Zeugnifs  der  meisten  An 
tomen,  keine  Ausführungs- Gänge  hat^  man  al 
das  Product  ihrer  Thätigkeit  nicht  besonders  uDtl 
suchen  kann. 

Die  vollkommen  normal  gebildete  Schild- DrO 
eines  jungen  Mannes  wurde  zerschnitten  undsolai 


"TT 


chfmiache  Untersuchung  der  SchUddruae.       I9i 

mit  kaltem  Wasser  gewaschen,  als  dieses  noch  Blut 
JUS  ihren  Cefüfsen  auszog.  Hierauf  wurde  sie  mit 
iialtem  Wasser  aufgestelll,  dann  mit  kochendem  Was* 
ser  und  endlich  mit  kochendem  Alkohol  behandelt. 
Die  erhaltenen  Flüssigkeilen  wurden  eingedampft  und 
iveilerbin  mit  Alkohol,  Aelher  und  Wasser  zerlegt.  — 
Einen  anderen  Tbeil  der  Driise  endlich  äscherten  wit 
zur  Bestimmung  der  unorganischen  Stoffe  im  Platin - 
Tiegel  ein. 

Durch  diese  Operations  -  Methode  erhielten  'wir 
folgende  Beslandtheilc: 

Eiweif:;',  in  helräclith'cher Menge;  Speichelstoff, 
Kästoff,  ScIJeim,  braunen  extractiven  Farbesloff, 
fOsmazom),  Talg  und  Oelstoff,  Faserstoff;  kohlen- 
saures und  pljospborsaures  mit  wenig  salzsaurem  Kali, 
pbosphorsauren  Kalk,  wenig  pbospborsaure  Bitterer- 
ileuad  Spuren  von  kohlensaurem  Kalk  und  Eisenoxyd. 
Fruchcwasser. 
Ueber  das  Frucbiwasser,  der  Amnios-FlQssig- 
eit,  des  Weibes  und  der  Kuh  sind  schon  ziemlich 
Ue  Analysen  angestellt  worden.  Wir  übergehen, 
)inichtzu  ausfahrlich  zu  werden,  dieUotersuchun* 
B  über  die  Amnios  -  Flüssigkeit  der'  Kühe,  und  be- 
tränken uns  darauf,  das  Geschichtliche  über  die 
Balisen  des  menschlichen  Fruchtwassers  kurz  zu- 
pmenzustellen. 

Aufser  den  alteren  Arbeiten  Ober  diese  Flüssig- 
t  von  J.  h,  Frank,  J.  V.  Baumer,  Haller  und  H.  van 
r  Bosch  erhielten  wir  eine  ausführliche  Unter- 
fchuDg  des  menschlichen  Fruchtwassers  von  P.  ScJied 
pe  licjuoris  amnii  clc.  natura  et  usu.  Hafnia  1799). 
|eser  Chemiker  (der  übrigens  nicht  mit  dem  be- 


192  Promherz  und  Gugerfa 

röhmten  C,  y.  Scheele  zu  verwechseln  ist)  fand  dat 
sufser  Wasser:  sehr  wenig  Eiweifs  und  Galle* 
Schleim,  salzsaures  Ammoniak,  salzsaures  Natn 
phosphorsauren  Kalk  und  freies  Alkali.  —  Mit  d! 
sen  Resultaten  stimmen,  dem  Wesentlichen  nach,  j( 
von  Eninial  und  Raifs  überein.  (J)slander'a  Annal 
Göttingen  1801.  Ir  Band.)  —  Nach  Vauqnelin  a 
Buniva  enthalt  die  Amnios  -  Flüssigkeit  des  Weit 
98,8  Wasser  und  1,2  eiweifsartige  Substanz,  sa 
saures  und  kohlensaures  Natron,  phosphorsaur 
und  kohlensauren  Kalk.  (_^n7i.  de  Chim.  T.  XXXII 
Die  ßeslandtheile  des  menschlichen  Fruchtwassi 
Siad  aach  BoslocJc:  Eiweifs  0,16,  ungerinnbare  Su 
stanz  0,10,  Salze  1,40,  Wasser  98,34.  (Dies 
Journ.  a.  K.  Bd.  XXIII.)  —  John  erhielt  bei  der  Ai 
lyse  dieser  Flüssigkeit  folgende  Bestandtheile :  et 
dem  Mucus  ähnliche  Substanz,  thierische  Mater! 
milchsaiires ,  kohlensaures,  salzsaures  und  Sputf 
von  schwefelsaurem  Natron,  dann  phosphorsauri 
Kalk.  (John's  ehem.  Schriften  VI.  83.  1821.)  ■ 
Endlich  fand  FeneuJle  in  dem  menschlichen  Frucl 
wasser  auch  Osmazoni,  (Dies.  Journ.  a.  R.  XXXJ 
S.334.) 

Die  Amnios -Flüssigkeit,  welche  dieser  ünH 
suchung  unterworfen  wurde,  war  kurz  vor  der  fl 
burt  abgeflossen.  Sie  hatte  eine  gelbe  Farbe,  w; 
trübe,  von  einem  faden  Geruch  und  Geschmack,  ui 
reagirte  stark  alkalisch.  DieBraunung  des  Curcumi 
Papiers  verschwand  beim  Trocknen  grofsenihe* 
wieder.  —  Gegen  Keagenlien  verhielt  sie  sich  fa 
gendermafsen:  Verdünnte  Salpetersäure  und  SalzsS 
re  fäiltea  reichliche,  weifse  Flocken  j  Sublimat 


H  chtmUcke  UhtersnchuTig  des  Fruchtuassers.     195 

^MJCte  einea  voluminösen  weifsen  Niederscblag,  der 
^pbh  einigen  Miauten  Schon  rosenroth  wurde.  (Aehn- 
Bebe  Färbung  von  Sublimat  bemerkten  Tiedemann 
und  GtitfVtn  in  dem  Filtrate  des  Dickdarms.  S.  das 
oben  angef.  Werk  I.  Bd.  S.  108.)  —  Alkohol  und 
Siedhitze  coagulirteu  das  Fruclitwasser.  Essigsäure 
trübte  es  schwach  j  Gallusaufgufs  fällte  eS  stark  gelb- 
lichweifs;  durch  Aetzkali  endlich  wurden  schmutzig 
weifse  Flocken  niedergeschlagen. 

£in  Theil  der  Amnios  ■  Flüssigkeit  ward  der  De- 
stillation unterworfen.  Nachdem  ungefähr  ein  Viertel 
der  Flüssigkeit  übergegangen  war,  wuri^e  das  De- 
stillat untersucht.  Es  war  ein  wasterhelles  farbloses 
Fluidum  von  besonderem,  unangenehmen  Geruch, 
darüber  gehaltenes  feuchtes  Curcunia  Papier 
'de  stark  gebräunt  und  die  Bräunung  verschwand 
n  Erwärmen  vollständig  wieder.  Säuren  bewirk- 
Aufbrausen.  Salzsaurer  Kalk  ward  reichlich  weifs 
lergeschlagen ,  essigsaures  Blei  braun  mit  weife 
lengt,  salpetersaures  Silber  braun'^chwarz,  sal- 
irsaares  Kupfer  grünlich  braun  und  Eisenvitriol 
|j)Scbwarz.  —  Wurde  die  Flüssigkeit  mit  Salz-. 
V  versetzt  und  ein  in  essigsaures  Blei  getauchtes 
jer  darüber  gehalten,  so  färbte  sich  dieses 
n.  —  Nach  diesen  Reactionen  enthielt  das  De- 
kt  viel  koldensanres  und  hydrol/tion.iaiircs  Aiitmo- 
',  _ —  Die  später  übergegangenen  Flüssigkeiten 
en  nur  noch  wenig  hydrolhionsaures  Ammo- 
,  aber  immer  noch  viel  kohlensaures. 
Man  konnte  glauben,  dafs  diese  Salze  vielleicht 
uetB  des,  zum  Theil  in  Fäulnifs  überj^egange- 
Fruchtwassers  seyen.  Um  diesem  Einwurfe  zu 
...L..c..».«,ri,„.„  =  ,.ii.«.(N.K.n..,.i,f,...)  13 


194 


Fromherz  und   Cugerl't 


begegnen,  bemerken  wir,  dafs  die  Flüssigkeit  1i5j 
stens  vier  Stunden  nach  ihrem  Abflüsse  desliliirt 
de,  und  dafsdieTemperaturwährenddieserZeitnij 
höher  war,  als  10°  C. ,  indem  diese  Untersuchi 
im  Winter  vorgenommen  wurde.       Wir   sind  di 
fiberzeugt,  dafs  das  kohlensaure  und  bydrotbioDi 
re  Ammoniak  Schon  gebildet  vorhanden  waren, 
se  Thatsache  unterstatzt  die  Meinung  der  Fhysii 
gen  sehr,    welche    das  Fruchtwasser   am  Ende 
Schwangerschaft  als  einen  Auswurfsstoff  belrachl 

Ein  anderer  Theil  der  Ammoniak- Flassigl 
'wurde,  da  sie  trabe  war,  filtrirt.   Es  blieb  nur  so 
nigauf  dem  Filter  zurück,    dafs  hierüber  keine  I 
tersuchung    angestellt  werden  konnte.  —  Das  v< 
kommene  klare  Filtrat  versetzten  wir   mit  Aetzk 
Es  fällten  sich  viele  schmutzig  weifse  Flocken, 
che   direct,    ohne  sie  einzuäschern,  untersucht] 
phosphorsaurem  und  kohlensaurem  Kalk  mit    e 
stickslüffhaltigen    Materie    bestanden.      Wenn 
auch  als  gewifs  annehmen  darf,  dafs  der  kohlensi 
Kalk  das  Product  der  Einwirkung  des  etwas  Kol; 
säure  haltenden  Aetzkalis  auf  ein  auflösliches  K 
Salzsey,    so  bleibt  es  immer  roch  schwer  zu  er 
ren,  wie  Aetzkali  phosphorsauren  Kalk  aus  eine, 
kaiischen  Flüssigkeit  fallen,    und  wie  sich  jenes 
in  derselben  gelöst  erhalten  konnte.    Am  wahrscb 
llchsten  ist  es  wohl  anzunehmen,  der  phosphors; 
Kalk  befinde  sich  in  inniger  Verbindung  mit  der 
löslichen  und  durch  Kali  fällbaren  thierist-hen  Subst 

Ein  dritter  Theil  des  Fruchtwassers  wurda 
sichtig,  am  Ende  im  Wasser -Bade,  zur  Trock 
eingedampft,    und  der  ßückstand  mit  Alkohol 


Chenasrhe  Unlersucfiung  des  Frur/itwassers.    195 

ier  behandelt.      Wir  erhielten  so:   Eiweiß,  Spci- 
h/Tt    Kässtoff  und  braunen  cxtraclivcn  Fiu-bestqff 

Eadlich   ttatnpften   wir   einen  vierten  Tlieil  zur 

'acls-Dicke  ab,  und  versetzten  eine  Portion  des« 

EJJ,.  nach    vorberiger  Verdünnung  dicrch  elwaS 

iser,    mit  Salzsäure.      Es  schieden  sich  selir  selir 

gelbliche  Flocken  ab,    welche  sich  wie  Bcnzac- 

:  verhielten.      Wir  überzeugten  uns  genau,  d^fs 

Substanz  nicht   allenfalls  Alantois  ~  Säure  sey, 

1  die  Bestiinniung   der  Charaktere   der  Benzoe- 

,    die  wir  der  Kürze  wegen  nicht  anführen  ivol- 

—  Diese  Säure  findet  sich  in  dem  Fruchtwasser 

Zweifel,  als  benzoesaures  Natron,  da  nur  Spu- 

Von  Kall  dort  vorkommen.* 

DerRest  der  abgedampften  Amnios- Flüssigkeit 

de  mit  Salpetersäure  versetzt,  und  erkältet.     Es 

tten  sich  viele  warzenförmige  Krystalle  vonf/urn* 

n  Verbindung  mit  Salpetersäure.      Diesen  Kry- 

fen   hingen    noch   Flocken    von  Benzoesäure    an. 

Dsäure  konnten  wir  nicht  auffinden, 

Die   Gegenwart  des  benzoesauren  Natrons  und 

Harnstoffs    in    dem    menschlichen    Fruchtwasser 

I  sich  leicht  dadurch  erklären,    entweder  ibfs 

EinH    seinen  Harn  im  Mutterleibe    absonderte» 

daß  die  Mutler    beim   Abfliefsen  des  Wassers 

Urin  liefs,    oder  endlich,    dafä  der  Harn  der 

!er  und  des  Kindes  mit  der  Amnios -Flüssigkeit 

mengte.  —  Die    Wüchnerinn    versicherte    Uns 

,    daCs  der   Harn  kurz    vor  dem  Springen  der 

«er  abgegangen  sey,   nnd  dafs  sie  während   des* 

in  Dicht  urinirt 


Igen  sey,   nnd  dals  sie  wahrend   des*  i 

nirt  habe;    da  aber  der  Urin  mit  dem 

13    •  I 


Fromher*  und   Gugert's 


19Ö 

Fruchtwasser  unwillkohrlich,  und  ohne  dafs  M 
Göbährende  bemerkt,  abgehen  kann,  so  inufs  imi 
zweifelhaft  bleiben,  ob  diese  Amnios  Flüssigkeit 
von  dein  Hjrne  der  Müller  war.  Dafs  ihr  der  K 
des -Harn  beigemengt  war,  wird  aus  der  Gegenv 
des  henzoesauren  Natrons  mehr  als  wahrscheinÜi 

Die  Salze  des  Fruchtwassers  wurden  tbeils  M 
read  der  Untersuchung,  theils  durch  Einäscber 
bestimmt. 

Nach  dieser  Analyse  sind  die  Bestandlheile 
menschlichen  Amnihs- Flüssigkeit,  auCser  97.Pj 
Wasser,  folgende: 

Eiweifs,  Speichelsloff,  Kässtoff,  brauner 
tractiver  Farbesloff  (^Osnitizorn),  Harnstoff,  < 
stickstoffhaltige,  durch  Kali  fallbare  Materie, 
pbosphorsaureni  Kalk;  benzoesaures  Natron,  byi 
tbionsaures  und  kohlensaures  Ammoniak,  salzsai 
Natron  (viel),  kohlensaures,  phosphorsaures 
schwefelsaures  Natron,  schwefelsaurer  Kalk  nnd£ 
ren  von  Kali -Salzen. 

Kindes- Schleim  (  p'ernix  cas eosa.) 
Nach  den  Untersuchungen  von  Vnuipielin 
Buniva  (^Ann.  de  C/nmie  XXXIH.)  besteht  diese  i 
stanz  aus  unverändertem  Eweifs  und  kohlensau 
Kalk.  —  Einmert  und"  Ficufs  (Oslanders  Annalea  2. 
S.  12S.)  ziehen  aus  ihren  Versuchen  über  die  ki: 
Materie  lies  Fölus  keinen  bestimmten Schlufs;  sie 
ten  es  blofs  filr  wahrscheinlich,  dafs  diese  Subst 
eine  tbieriscbe  Materie  eigner  Art  sey,  welches 
sehen  dem  Faserstoff  oder  geronnenen  Elweifs 
dem  Fette  in  der  Mille  steht. 


cIteiiUsche  Uniersitchung  des  Kindei.  -  SchUlim.   197 

fiel  der  Analyse^  welche  wir  mit  dem  Kindes • 
ÜTa  Tornatimen,  verfuhren  wir  folgendermaCseit. 
'Zuerst  wurde  er  mit  Aether  zn  wierterholtera 
ti  jplinde  erwörml,  und  die  ätheriscLe  L&sung 
Verdunsten  an  die  Luft  gestellt.  —  Es  Schieden 
weffse ,  glänzende  ßlättctien  ab,  die  weder  Ge- 
noch  Geschmack  hatten,  sich  nicht  im  Wasser, 
in  kochenrlem  Alkohul  zu  einer  neutral  reagiren- 
Flässigkeit  lösten.  Sie  schmolzen  nicht  bei  100" 
lieferten  bei  der  Zersetzung  kein  kohieusaures 
(loniak.  Mit  Kali  längere  Zeit  gekocht  verseif- 
lie  sieb  nicht.  Wir  halten  nach  diesen  Charak. 
D  die  vom  Aelher  geloste  Substanz  für  Gallen- 

'■> 

Der  mit  Aether  erschöpfte  Kindes  -  Schleim. 
]e  mit  kaltem  Was^ier,  und  da  dieses  nur  sefax 
ig  einwirkte,  mit  kochendem  Wasser  behandelt. 
)ie  Lösung  war  gelblich  und  vollkommen  bell. 
Trockene  abgedampft  und  mit  Alkohol  gekocht^ 
'de  nichts  von  derselben  gelöst.  Sie  reagirte  al- 
8ch,  und  verhielt  sich  übrigens  wia  Speichehioff. 
1  der  Einäscheriin  blieb  kohlensaures  Natron  zu- 
:,  —  Bei  der  directen  Behandlung  der  Vernix  ca- 
1  mit  kaltem  Wasser,  ohne  vorherige  Ausziehung 
Aether,  löste  sich  ebenfalls  nur  Speichelstoff  mit 
insaurem  Natron,  aber  kein  Eiweifs. 
Nach  der  Behandlung  mit  Aether  und  kochen» 


Vine   neue 
(uctaung  bi 


' 


L 


198  Fromherz    und  Guger^s 

dem  Wasser  blieb  eine  weifse,  flockige  Masse' 
rück,  ^velche  folgendes  Verhalten  zeigte;  Beim 
bitzen  lieferte  sie  sehr  viel  kohlensaures  Ammoi 
Sie  war  unlöslich  im  Alkohol,  im  Aelher  unc 
kalien  Wasser.  Wurde  sie  ungefähr  eine  Sti 
lang  mit  Wasser  gekocht ,  so  löste  sich  eine  seht 
ringe  Quantität  davon  auf.  Die  Losung  ward  d( 
Säuren,  durch  Gallusaufgufs,  salpetersaures  Si 
und  Quecksilberoxydul  niedergeschlagen.  Aeti 
löste  in  der  Kulte  kaum  eine  Spur,  bei  dem  Ko< 
mit  verdünnter  Aetzlauge  aber  erfolgte  theil« 
Lösung  und  die  Flüssigkeit  wurde  von  Salzsäure  i 
gefällt.  Schwefelsäure,  mit  zwei  Theilen  W) 
venlüniit,  färbte  diese  weifse  Masse  des  Kini 
Gcbleims  in  der  lyälte  dunkelroth »  ohne 
- lösen.  j 

Wir  halten  nach  den  angeführten  KeidJ 
diese  Substanz  für  geronnenes  Eiweiß.  —  Die  g 
ge  Lösiichkeit  desselben  in  kochendem  W asser sf 
durchaus  nicht  '■•;;dgen,  dafs  dieser  Stoff  Ei^ 
sey.  Wir  bemerkten  nämüch,  dafs  flüssiges  Ei^ 
beim  Kochen  mit  Wasser  sieb  nicht  ganz  vollstj 
cosguliren  lasse,  und  dafs  schon  geronnenes  dl 
längeres  Kochen  sich  wieder  etwas  weniges  last 
Bas  eben  beschriebene  Eiweifs  hinterliefs  beimi 
Üs^hern  eine  kleine  Quantität  phosphorsauren  Kai 

Die  Bestandlbeile  des  Klndes-Schleims  sind 
nach  dieser  Untersuchung:  , 

Gallen -Fett,  Speichelsloff,  geronnenes  Ein 
l<ohlensaures  Natron  und  phosphorsaurer  Kalk. 

Die  Gegenwart  des  Gallenfetts  in  dem  fa 
nacht  es,  wis  wir  glauben,  wahiscbeinlicher , . 


VnliTsuchung  des  zingelrathentlarnfväinientf.  199 

i'?rselbe  von  den  Talgdrüsen  des  Fötus  abgesondert 
i'ird,   als  dafs  er,  nach  der  Meinung  einiger  Pbysi- 
<  'ngen,  aus  dem  I<Viicht\vasser  sich  absetzt. 
/.iegelmehlareigur  Badenmcz    des    Harns. 

Der  rothe  Bodensatz,  welcher  steh  aus  dem 
Harn  in  verschiedenen  Krankheiten  ablagert,  enthält 
nich  den  Versuchen  von  Proust,  (^Mnuulcs  de  C/iinüe 
l\S.W'Lvnd  Schcrcr's  Joarn.a.s.w.Vll.)  von  faut/uelin 
.Innales  duMmeumX\l\.)  uudA.  Vogel  (dies,  Journ. 
;.t.  B.  B.  XI.)  eine  eigenthümliche  Säure,  die  rosig» 
>^ure.  —  Später  bemerkte  P/oi/s?,  seine  rosige  Säure 
■■y  blofs  harnsaures  Ammoniak,  (^Ann.  de  C/ilmie 
..LTX.  p.  182-  183.  und  Gcfdens  Journ.  1804.  III. 
■  352.)  und  Prout  fand  es  wahrscheinlich,  der  ziegel- 
inehlartige  Bodensalz  sey  eine  Verbindung  von  Harn* 
säure,  Salpetersäure  und  Purpursäure  mit  Ammoniak 
und  Natron.  Eine  besondere  rosige  Säure  nahm  er 
nic\it  an.  {Medico-cJiirurg.  T7-077sort.IX.474.  und  dies. 
Journ.  äk.  R.  XXVIII.  184  —  185.)  Da  aber  die  bei- 
den zuletzt  genannten  Cliemiker  ihre  Behauptungen 
durch  keine  Beweise  unterstützt  halten,  und  da  übe r- 
dSets  Vaiiquelin  fand,  dafs  ProHCs  Purporsäure  eine 
Verbindung  eines  neutralen  rotheo  Farbciloffs  mit  ei- 
ner andern,  vielleicht  eigenthümlichen  Säure  sey. 
Schielten  fast  alle  Chemiker  die  Existenz,  einer  rosi" 
gen  Säure  für  bewiesen  und  dieselbe  wurde  als  eigen- 
thQmtich ,  auch  in  die  neuesten  Lehrbücher  aufge- 
nommen. * 

Die  GrQnde,  welche  Proust^  Vauquel'm  und 
A.  VagenüT  die  Eigenthümllchkeit  der  rosigen  Saure 
jüfstellien ,  schienen  uns  bei  weitem  nicht  gniigend 
IQ)  ihrer  Meinung  ohne  weitere  Prüfung  beizutietea 


200  Fromherx    und    Gugirt't 

Wir  ttbergehen  vor  der  Haud  unsere  theoretisi 
Einwürfe,  und  geben  statt  derselben  die  folget 
Versuche, 

Der  Ziegelmelil  artige  Bodensatz,  welcher  der 
genstand  dieser  Untersuchungen  war,  kam  von  i 
Leber*  Kranken,  von  dessen  entarteter  Leber 
oben  eine  Analyse  milgetheilt  haben.  Sein  H 
bildete  während  mehrerer  Wochen  ein  i-osent'O 
Sediment.  Wir  wuschen  dasselbe  zuerst  mitWl 
aus,  um  es  von  allem  anhangenden  Urin  zu  rein 
und  stellten  es  dann  einige  Zeit  mit  kaltem  Wu 
auf.  —  Es  bildete  trch  eine  rosenrothe  Flüssigk 
welche  von  dem  ungelösten  abgegofsen  und  unge 
auf  ^  eingedampft  wurde-  sie  hatte  dadurch  einer 
lieh  gelbe  Farbe  angenommen.  Salzsäure  fällte' 
dieser  Lösung  reichlich  ein  schmutzig  weifses  Po] 
■welches  alle  Charaktere  der  Hamsuure  hatte.  A 
Kali  und  Kalk- Wasser  entwickelten  eine  sehr  ga 
ge  Spur  von  Ammoniak,  ohne  Zweifel  durch  S 
Setzung  des  Stickstoff  haltigen  Farbestoffs.  Wi 
die  Flüssigkeit  zur  Trockne  abgeraucht  und  der  B 
stand  im  Platin-Tiegel  geglüht,  so  blieb  koblei 
res  Natron  zurück;  die  wässerige  Losung  enthielt 
mit  harnsaures  Natron.  —  Der  mit  kaltem  Wa 
erschöpfte  rosenrothe  Bodensatz  ward  mit  Alki 
von  36°  B.  gelinde  erhitzt,  und  die  rosenrothe 
sung  wie  vorhin  auf  ^  ungefähr  abgedampft. 
nius  •  Tinctur  oder  Papier  wurde  dadurch  roll 
gefärbt;  da  aber  auch  iveißcs  Papier  davon  lebhaft 
riilhet  ward,  so  schreiben  wir  diese Röthungdurct 
rothe  Farbe  des  Farbestoffs  nicht  einer  cbemis( 
Veränderung  des  Lackmus  zu.  —  Salzsäure  bewirk 


Unlersachwig  des zU-gelrotfien ISarnsedtrncnts.  £01 

dieser   Lösung  eine  lufserst  schwache  TrDbung  von 
Spuren  gefäiller  Harnsaure,    Die  zur  Tr.ickeoe  abge-    ' 

rauchte  alkoholische  Lösung  zeigle,  reit  Sajpeiersätire 
erhitzt,  einekaum  iiicridicheHarnsäorc  Pieactjot:.  — 
Ein  anderer  Theil  der  abgedampften  Tinclur,  mit 
Wasser  hehandell,  löste  sich  leicht  darin  auf.  Die 
Lösung  wurde  von  Kali,  Ammoniak,  KaJU  und  Ba- 
rjt  gelb  gefärbt,  durch  Kali  unter  schwacher  Ammo- 
niak-Eni  Wickelung.  —  Ebenso  wurde  sie  von  kräf- 
tigen Mineral -Säuren  verändert,  unter  Abscheidung 
geringer  Spuren  von  Harnsäure.  - —  Essigsaures  Blei 
fällte  diese  Lösung  rosenroth,  salpel ersaures  Queck- 
silber-Oxydul  röthlich-gelh  und  salpelersaures  Sil- 
ber blafs  rosenrolh(fleischrolh),^  Wir  sehen  diesem 
Verbalten  nach  die  durch  Alkohol  aiis^ezogene  Sub- 
stanz für  einen  neutralen,  rosenrotlitn.,  cxlracüicn 
farbesio/f  an  t  *)  mit  Spuren  von  harnsaurem  Natron, 
Der  Rückstand  des  Sediments,  nach  der  Behand- 
lung mit  Wasser  nnd  Alkohol,  hatte  eine  schmutzig 
gelbliche  Farbe  und  bestand  aus  Harnsäure  und  Bla- 
zenschleim.  {Phosphorsaurer  Kalk  fand  sich  in  die- 
secn  Falle  rieht.) 

Die  Bestandtheile  dieses  Bodensatzes  sind  also: 
Posenrother  extracliver  Farbesioff ,  Harnsäure,  barn- 
saures Natron  und  Blasenschieim. 

Wenn  die  oben  genannten  ausgezeichneten  Che- 
miker nicht  die  Behauptung  aufgestellt  hallen,  das 
I     Ziegel  mehlartige  Sediment  des  Harns  enthalte  eine  ei- 


J  Man  verglpic'rje  hiermit,  wa»  j^ngellni  über  c^nsn  ,  in  ilcm 
HarnJtein  eines  .Schivelne»  aiiff.pri..ulpnrn  ,  rollien' F-flii-sinft 
■Igt.  (Jah.b.  1325.  Hl.  -S.  UtJ  AutiJ  »t-y  bei  dieser  (Je. 
legeobeit  miedeiholc  an  Kopp'i  Verluchci  die  Harnaäiiis 
■um  Hotbl'JibcD  KU  beniitzen,  erinnen,  (i.  a.  Ü.  S.  ISl) 
Sehw.-Sd/. 


£02 


Fromherz    und     (junerl's 


gene  Säure,  so  worden  die  bescliri ebenen  Verstn 
genügen,  um  die  Nicbtexistenz  derselben  darzutb) 
Allein  man  forSeri,  wie  Chcoreui  gaiiz  richtig  t 
roerkt,  zur  "Widerlegung  einer  angenommenen  S 
nung  immer  eine  Reihe  von  Beweisen,  welche  i 
Aufslellung  derselben  nicht  verlangt  wurdei 
müssen  daher  noch  einige  Worte  aber  diesen  str^ 
gen  Punct  beifügen.  J^aurjuelin  schreibt  der  rosia 
Säure  folgende  Haupteigenschaften  zu:  „Sie  hatd 
rosenrolhe  Farbe;  alle  organischen  Säuren,  deq 
Eigenthümlicbkeit  aufser  Zweifel  gesetzt  ist, 
aber  farblos.  Sie  röthetLackmus."  Wir  haben  n 
hin  dieses  Phänomen  gewürdigt.  „Sie  löst  sicbi 
Wasser  und  Alkohol;  sie  bildet  mit  allen  ;Alka]J 
auflosliche,  gelb  gefärbte  Salze,"  Die^e  sogenan 
ten  Salzg  wurden  blofs  durch  directen  Zusatz  der  J 
kalien  erhalten,  keines  wurde  isolirt  oder  krystafl 
sirt  dargestellt,  also  auch  nicht  weiter  UDtersuJ 
Die  Farbenänderung  der  rosigen  Saure  ist  eineEiga 
Schaft,  die  ganz  den  Farbesloffen  zukommt. 
fällt  essigsaures  Blei  rosenroth  ;  sie  bildet  mit  HaiJ 
säure  eine  so  innige  Verbindung,  dafs  diese  bei  ihn 
Abscheidung  aus  dem  Harn  die  rosige  Säure  mit  J 
Boden  reifst."  Es  ist  bekannt,  dafs  der  Bleizucm 
die  Farbestoffe  fällt,  und  daf£  diese  sich  sehr  leid 
mit  Säuren  verbinden.  —  Die  von  VaufiiteÜn  anfl 
führten  Charaktere  beweisen  also  die  Existenz  einf 
rosigen  Säure  nicht. 

A.  Vogel  bereitete  die  rosige  Säure  durch  ( 
rectes  Auflösen  des  Sediments  im  kochenden  A1U( 
hol  und  Abdampfen  der  Tinctur.  SchwefelsSt^ 
schied  sus  der  so  dargestellten  Säure  Uürnsäura  i 


Untersuchung  des  ziegelrotheiiHamsediments.  203 

Salpetersäure,  damit  erhitzt,  zeigte  sehr  starke  Hara- 
saure- ReactiOD;  Alkalien  lösten  sie  mit  gelber  Farbe 
und  die  Säuren  schlugen  aus  dieser  Lüsung  ein  gelbes 
Pulver  nieder.  —  Vogel  schliefst  aus  diesen  Versu- 
chen, dafs  die  rosige  Saure  nahe  mit  der  Harnsäure 
verwandt  sey  und  leicnt  in  diese  übergehen  könne. 

Bei  der  Wiederholung  der  genannten  Versuche 
fanden  wir  zwar  die  Thatsachen  allerdings  bestätigt, 
wir  glauben  sie  aber  ganz  anders  erklären  zu  mils- 
Een.  Alkohol  zieht  aus  dem  Bodensatz  nicht  bloEs 
die  rolhe  Substanz,  sondern  noch  harnsaures  Na- 
tron, welches  durch  den  Farbestoff  , in  Alkohol  lös- 
lich wird.  Die  Gegenwart  dieses  Salzes  beweist, 
abgesehen  von  der  Reaction  mit  Salpetersäure,  die 
Fällung  von  Harnsäure  durch  Schwefelsäure,  die 
AbscheiduDg  derselben  Säure  (des  gelben  Pulvers 
von  Vogel)  durch  Salzsäure  nach  dem  Zusatz  von  AI> 
kauen,  endlich  das  kohlensaure  Natron,  aus  dem 
die  Asche  jenes  Pulvers  besteht.  —  Wird  der  zie- 
gelmehlarlige  Bodensatz,  statt  direct  mit  Weiitgeist, 
[  zuerst  (wie  bei  unserer  obigen  Untersuchung)  mit 
f  Wasser  behandelt,  so  löst  dieses  fast  alles  harnsaure 
Natron;  der  hierauf  mit  Alkohol  ausgezogene  rolhe 
Farbesloff  zeigt  dann  ein  ganz  anderes  Verhalten, 
nämlich  nur  noch  Spuren  von  Harnsäure,  und  die 
vermeintliche  Umwandlung  der  sogenannten  rosigen 
Süure  in  Harnsäure  findet  nun  nicht  mehr  Statt, 

Diese  Gründe  bewegen  uns,  der  Ansicht  Vau- 

(fuclin's  uad  Vogefs  nicht  beizutreten  j  wir  halten  es 

vielmehr  für  bewiesen ,   dafs  die  rosige  Säure  nichts 

anderes  sey,  als  ein  Gemeng  eines  neutralen,  rothen, 

,  extracliveo  Farbestoffs  mit  harnsaurem  Natron- 


£04 


rz   und    Gu 


Fever  wir  diesen  Gegenstand  verlassen,  mßl 
wir    nocii   einige   Vfrsuche    erwähnen,     die 
der  Absiclit  ansttllien,  lun  eine  selir  auffallei 
gäbe  Pi-aui's2.u  prüfen.    Dieser CliemiUersagtoämlid 
das  rotlie  Sediment  aus  dem  Harne  der  Fieber-  Kri 
ken    enllialte  stets  Spuren  von   Salpetersäure,  (tH 
Journ.  a.  K.  Bd.  XX.V1II.  S.  184.)  und   Wurzer  i 
diefs  in  einem  Falle  bestätigt.   (Bd.  XXXII.  S.  4?^ 
Djs  Sediment,     welcbes    wir    untersuchen  1 
kam  zwar  wie  oben   bemerkt,  nicht  von  eir 
ber- Kranken;  allein  da  Prout  auch  im  AllgemeiJ 
angiebt,    die  Salpetersäure  lialtigen  Bodensätze  sefl 
hellroih,  und  da  der  vorhin  beschriebene  diese  F 
besafs,    so  untersuchten  wir  ihn    auf  Salpetersäq 
Wir  verfuhren    ganz  nach  der  Metliode    von  1 
konnten  aber  keine  Spur  jener  Säure  auffinden. 
se  Thatsache  beweifst  also  wenigstens,  dafs  man  ^ 
der  hellrothen  Farbe  eines  Harn- Sediments  nicht  j 
seinen   Gehalt  von  Salpetersäure    schliefsen    köni 
au&er  vieüeicht,  nach  P/our,  wenn  dasselbe  voo  eiilii 
Fieber 'Kranken  kommt. 

Harne  im  liraitlJiaften  Zustande. 

Obwohl  wir  schon  ziemlich  viele  Untersucfafl 
gen  über  Harne  in  Krankheiten  erhalten  haben,  J 
möchte  doch  ein  Beilrag  zu  diesem  Zweige  nicht  g 
unwillkommen  seyn.      Wir  iheilen  daher  die  BesI 
täte  einiger  Versuche  über  diesen  Gegenstand  hieril 

1.      Harii   bH  Bh>en. Katarrh. 

Das  Individuum,  welclies  von  der  angeführl 
Krankheit  befallen  war,  litt  ferner  noch  an  allgenj 
ner  Kachexie  und  au  Srhmerzen  in  den  Kniegel 
ken-      S^in  Harn  war   weilsiich,   sehr  tritbe^, 


Vntersuchnng  pathologischer  Hamarten.       205 

sauer  und  bildele  in  der  Buhe  einen  Bodensatz, 
;anz  aus  Blasßoschleim  bestand,  keine  Spur  vun 
isäure  enthielt.  Auch  in  dem  Harne  selbst  fand 
.dieseSäure  nicht.  Die  übrigen Bestandiheile  wa* 
dieselben,  wie  im  normalen  Zustande,  Dieser 
I  zeigt,  seines  Mangels  an  Harnsäure  wegen, 
nlichkeit  mit  dem  bei  eiuem  Gicht- Anfall  gelas- 
D.  Sullle  bei  djesem  Individuum,  welches  an« 
lade  Schmerzen  in  den  Kniegelenken  empfand« 
eicht  hier  eine  ahnliche  Ablagerung  von  Harnsäure 

finden,  wie  bei  der  Gicht? 

b.      Harn  lel    lentcsdrendent  ^Verven -  Fleier. 

Dieser  Harn  war  dunkel  gefärbt,  und  bildete 
3  sehr  reichlichen  rüthlicti  gelben  Bodensatz, 
her  fast  ganz  aus  Harnsäure  mit  wenig  Farbestoff 
BlasenschleJm  bestand.  Der  flii.'isige  Theil,  ent- 
sehr  wenig  Harnstoff,  M'enig  phospltorsüuren 
[,  aber  viel  phosphorsaureBiLlercrde;  aufseidem 
jewöbnlicben  Stoffe. 

tlkalUehgr  Harn  btl  ch'oniichem  Erbrechen,  wnhrschttn- 
Üoi  von  Sclrrhat    der   untern  HJagenmundi, 

Per  in  dieser  Krankheit  ausgeleerte  Harn  war 
slicb  trübe  ,  reagirte  alkalisch  und  bildete  einen 
ten  Bodensatz,  Ganz  frisch  gelassen  destillirt, 
[ie  er  etwas  kohlensaures  Ammoniak.  Die  rück- 
Jige  Flüssigkeit  reagirie  aucb  nach  anhaltendem 
[)en  noch  merklich  alkalisch,  und  die  Bräunung 
Cucruma- Papiers  verschwand  nicht  beim  Erhi. 
desselben.  Der  Harn  enthielt  also,  auf<ier  koh- 
luxem  Ammoniak,  noch  ein  üxes  Alkali,  und 
r  kühlensaures  Natron,  wie  dieReaclion  mit  salz- 


SOS 


Fromkerz    und    Gugert'a 


saurem  Platin  und  Weinsteinsäure  zeigte.      WirH 
ten  es  fUr  natarlicher  anzunehmen,    das  kolileasad 
Ammoniak  sej  im  Harne  schon  gebildet   enihalla 
als  es   habe  sich  erst  aus  den  Ammoniak  -  Sali4 
welche  BerzeJius  im  gesunden  Urin  fand,     bei  dra 
Kochen  erzeugt,    weil  die  gleichzeitige  Existenz  de( 
saUsauren  ,  phosphor-  und  essigsauren  AmmoniaJiy- 
und  des  kohlensauren  Natrons  den  Verwandtsch; 
Gesetzen  widerspricht.       Uebrigens  lafst  sich  ' 
mit  ziemlicher  Sicherheit  schliefsen,  daCs  das  koh 
saure  Ammoniak  im  Körper  durch  die  AuFeinan 
Wirkung  jener  Salze  entsianden  sey.  —  Dieser  I 
(fillrirt)  enthielt  ferner  sehr  viel  Harnstoff,    It 
Harnsäure,   keine  erdigen  phosphorsauren  Salze, 
iie  schwefelsa'uren  Salze,   und  nur  wenig  phospl 
saures  und  salzsaures  Natron,      Der  Bodensatz 
ganz   weifs  und  zeigte   viele  glanzende    nadelfürr 
Krystalle.      Er    bestand    aus   phosphorsaurem 
phüsphorsaurer  Ammoniak  -  Bittererde  und  sehr' 
nig  Schleim. 

d.  Gichtiitker  Harn. 
Der  Harn  eines  an  Gicht  leidenden  Individui 
einigeZeit  vor  dem  Anfalle  untersucht,  enthielt  k 
Harnsäure  und  nur  sehr  wenig  phosphorsaure  Si 
—  Bei  einem  andern  Kranken  fanden  wir  in  i 
Urin  kurz  vordem  Gicht- Anfall  ebenfalls  keine H 
säure ,  dagegen  eine  beträchlliche  Menge  phosp 
saurer  Salze.  —  Diese  beiden  Beobachtungen  he 
sen,  wenn  hieraus  einen  all j;em einen  Sclilufszuzic 
erlaubt  ist,  dals  die  in  der  Gichtstaitfindende  StO( 
der  Ab-utid  Aussonderungen  nicht  wesentlich  (i 
ner  Zurückhaltung  der  phosphorsaiiren  Salze  ■  1 


Vntersuchung  eines  givhlhcheji  Harns.        207 

^n  nfangelnder  oder  zurück  geh  alten  er  Excretion 
[arnsäure  bestehe.  Diefs  geht  auch  aus  Jl'oUa- 
Analyse  der  Gichtknoten  hervor,  die  nach  ihm 
irosaurein  Natron  besleheu,  eine  Beobachtung, 
1^  auch  wir  besläligt  fanden.  —  In  dem  bei  be- 
nder  Krise  gelafsenen  Harne  zeigte  sich  wieder 
egenwart  der  Harnsäure ,  und  die  in  dem  einen 
Tast  gänzlich  mangelnden  phosiihorsauren  Salze 
a  wieder  in  beträchtlicher  Menge  vor. 


ftu^scJiriß    des   Dr.    Schweigger  -   Seidel. 
U^er  einige  merkwürdige Hamccncremente, 
Hieran  reihet  sich  feigende  interessante  Notiz, 

Miltheilung  schon  S.  259  des  vorigen  Bandes 
'ocben  wurde,    bisher  aber  wegen  Mangel  aa 

Unterbleiben  mufste. 
In  der  Sitzung  des  franzüsischen  Instiluts  vom 
irember  I82Ö.  legte  it/w^rni/jr Proben  einer  merk- 
Igen  Harnsteinmasse  vor,  dieer,  der  darin  ein- 
lossenen  kleinen  Haare  wegen,  mit  dem  Namen 
leffe  pilleuse*'  belegte.  (_BuU.  d.  sc:  med.  Dec.  1826. 
|[.^  Nur  zweimal  war  ihm  dieselbe  bis  jetzt  vor* 
pmen.  Im  ersten  Falle  erschien  sie  in  Form  ei- 
mit  unzähligen,  kurzen,  (1 — 2  Linien  bis  zu 
1  langen)  feinen  Haaren  gemengten,  Harnsedi- 
i  und  wurde  von  dem  Patienten,  einem  alten 
fsor,  in  ungemeiner  Menge  ausgeleert.  Nichts, 
nun  wolil  natürlicher,  als  die  Meinung,  dafs 
Haare  nur  zufällig  in  den  Harn  gerathen  seyn 
en  —  dagegen  spricht  aber  der  andere  Fall,  wo 
lasse  in  Form  weifslich  gefärbter  Steine  vonun- 
er  GröEse  und   unregeJmäfsiger  Gestalt  vorkam' 


208 


Hl  n  , 


•  n  d  i  t 


1 


Diese  Steine  Üefsen  sicli  zwar  ziemlicli  ieiclit  zerbre- 
chen ,  jedoch  fielen  die  einzelnen  Stücke  nicht  völlig 
Bu^ieinander,  sondern  blieben  vielmehr  traubeaar^^ 
aneinander  hängen,  vermöge  den  vorigen  ähnlicher, 
kleiner  Haare,  die  für  die  Salzmasse  des  Steines g^i 
wissermafsen  die  Stelle  des  aligemeinen  Bindua 
mittels  zu  vertreten  sciiienen.  Durch  Maceral 
liefsen  sich  in  beiden  Fällen  die  Haare  ieicbt  ab 
dern ;  sie  waren  wenig  verschieden  von  den  gewöl 
eben,  nur  feiner  und  von  asciigrauer  Farbe.  U« 
gens  waren  sie  in  so  grof^er  Anzahl  vorhanden, 
man  aucli  niclit  das  Uleinsle  Stücl(c!ien  von  dli 
Steinen  ablösen  konnte,  ohne  auf  eine  oder  meh 
Haarspitzen  zu  slofsen,  und  an  vielen  Stellen  Ir 
sie  sogar  an  der  Ol)erflache  derselben  sichtbar  | 
vor.  Dia  Salzmasse  bestand  ,  nach  Pfiletler's  Ün 
Buchung,  aus  phospliorsaurem  Kalk  in  Verbinil 
niit  einer  kleinen  Menge  phosphorsaurer  Magii 
und  Harnsäure.  Die  EnlSlehung  derselben  gli 
riun  Magendie  als  Folge  übermäfsiger  ihieriSi 
Nahrung  betrachten  zu  können  ,  was  dadurch  b< 
tigt  zu  werden  scheint,  Hafs  es  leicht  gelang,  di 
Ücbel  durch  ein  auschliefslich  vegetabilisches Re| 
und  duvcb  Anwendung  von  Alkalien  zu  heilen, 
her  die  Entstehung  der  Haare  aber  weifs  Magt 
keine,  auch  nur  einigermaTsen  der  BerDcksichtt^ 
■\verthe  ,  Vermulhung   aufiustellen.  *) 


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(vOKUgJBe 

iB  An 

über  einige  merkifürJ'ige  Humsteine.  209 

BJageiidie  ändet  in  diesen  Fällen  einen  neuen  Be- 
ffir  seine  bekanntlich  schon  früher  mit  Gründen 
ertbeidigte  Behauptung,  dafs  Quantität  und  Qualität 
er  Speisen  und  Getränke  einen  wichtigen  und  der 
leacbtung  des  Arztes  vorzugsweise  würdigen  Einflufs 
nf  die  Bildung  der  Harnconcrelionen  überhaupt  und 
ai  deren  Natur  insbesondere  ausübe;  und  er  führt 
n  dieser  Beziehung  noch  ein  anderes  belehrendes 
leispiel  an,  welches  hier  gleichfalls  einen  Flatz  ver< 
iient. 

Ein  den  Tafelfreuden  sehr  ergebener  Diplomat 
Täubte  den  Folgen  seiner  UnmäTsigkeit  dadurch  be- 
[egnen  zu  können,  dafs  er  täglich  des  Morgens  eine 
;rofse  Schüssel  voll  Sauerampfer  leerte.  Länger  als 
:in  Jalir  hatte  er  dieses  Frühstück  regelmäfsig  zu  sich 
;eiioinnieD,  als  er  plötzlich  Schmerzen  in  den  Nieren 
ind  Harnleitern  empfand,  und  bald  darauf  einen  spin« 
lelförmigen  Stein  (von  6 — 7  Linien  Länge  und  etwa 
lL.ia  der  Breite)  ausleerte,  der  sehr  hart,  von  oran> 
jengelber  Farbe,  und,  nach  der  von  Desprclz  ange- 
üigestellten  Analyse,  fast  blofs  aus  sauerkleesaurem 

zusammengesetzt  war.  Die  Enthaltung  von  Je- 
ist  verhütete  jede  fernere  Rückkehr  des  Uebels. 

)  Haars,  iiZälme  und  Itudimcnta  eiBteloerTheile  ilei 
Braea  Appsnlea   vorkimen,   dia  aur   als  in  denselbea 
mden  bsiracbist  -nexdea  kännen  ;   und  Ptof.  ^df.   W. 
..j  bMcliieibi:  im  2.   Hat'ta  «einer  seltsnCQ  Ijeobacbiungen 
r  Aailomie  u.i.w.  eine  solchu  llpooiacosa  Aileipradiicnoo 
1  sinet  UiDi,   in  walcbsi  sich  Federn  bafduden.       £t  ijc 
r  aber  kein  Betipiel  der  Erzeugung  von  Uiareo   in    den 
tWD  odar  der  Dfaie  bekatiat;   auch  ME  eine  tolcbe  Dicht 
r  wafaiicbeiitlich ,    und    stlbii    dia    (dinill^  Heilung    der 
IEltM)L«il    durfta    »IJ    ein    sclrLsenJea    Atgiitncnt    Rtgen    oino 
~  r    Sitche    galiea.       Dann    aber    kaiin   «uch 


\K 


210  MagenJie   iiher  Harmtcinr. 

Magendie  scblierst  mh  folgenden  beherzigt 
tverthen  Worten:     „Man    sieht   Viienuf,    wie  , 
'  der  Nutzen,  welchen  man  aus  der  Kenntnifs  voi 
chemischen    Zusammensetzung    der    IJarnconcri 
nen  und  aus  der  von  ihrem  Ursprünge  ziehen  kl 
und  von  welcher  Wichtigkeit  es  zugleich  für  Sl 
kranke  sey,  welche  durch  Zerbruckelung  oder 
andere  Weise  operirt  wurden,    dafs  die   chemi 
Analyse  der  ausgezogenen  Steine  angestellt,  und 
den  Resultaten  derselben  auf  ihre  Entstehung  zun 
geschlossen   werde.     Dann  nur  kann    man    hof 
diese  fürchterliche  Krankheit  gründlich  zuheilen, 
welcher  das  Ausziehen  der  Steine  aus  der  Blase 
ein  geFährhches  Palliativ  ist,  das,  wie  die  Erfabn 
es  täglich  beweist,  die  unglücklichen  Kranken  a 
Gefahren  künftiger  Küokfäile  blofs  stellt.     Diese 
cke  der  Wissenschaft  verdient,  dafs  Physiologea 
Aerzte  vereint  ihre  Aufmerksamkeit  darauf  richte 
Es  kann  naturlich  nicht  die  Rede  davon  sei 
dafs  uozweckmäfsiges  Regimen  in  Hinsicht  auf  Speti 
und  Getränke  als  einzige  Veranlassung  der  Steint 
düng  zu  betrachten  sey;    es  kommen  dabei  vieli 
noch  manche  andere  Gesichtpuncte  in  Betracht, 
welcher  Beziehung  nur  an  die  Untersuchungen  C 
dci's  über  die  Bildung  dpr  Harnsäure  erinnert  we 
(Jahrb.  1826.  I.  353  ff.)      Eine  besondere  Aufmi 
samkeit  verdient  auch  das  ungewöhnlich  häuBgeVi 
kommen  der  Harnsteine  überhaupt,  und  gewisser 
ten  von  Harnsteinen  insbesondere,  in  verschredg 
Ländern  und  Gegenden;    es  scheint,   als  müsse  i 
umsichtige  Prüfung  und  Erwjgur.g   dieses  ümsian 
ZU  wichtigen  und  entscheidenden  Kesullalea  fohi 


Morin's  Analyse  eines  Blasenste'iTu,         211 

'essante  Bemerkungen  der  Art  enthält  die,  auch 
iderer  Beziehung  beachtungswßrdige,  Abband- 
öber  Harnsteine  von  JF.  Rapp  ia  der  auszeich* 
1  WOrtembergischen  Zeitschrift  „7iaiitmissen~ 
faiche  Abhandlungen  «  Bd.  I.  Hft.  l.S.  163.  Wir 
len  bei  einer  anderen  Gelegenheit  darauf  zurlick- 
uien,  und  begnügen  uns  daher  vor  der  Hand 
Jacnlt,  hier  darauf  aufmerksam  zu  machen. 
Eben  so  werde  hier  nur  ganz  kurz  angefahrt, 
tlorin  in  demJourn.  de  chim.  vird.  )Mai  1827. 
10  ff.)  die  Analyse  eines  Harnsteines  milgetbeilt 
die  jedoch  weder  in  Hinsicht  auf  den  Stein  an 
for  sich  ,  noch  in  Hinüicht  auf  die  Methode,  wein  , 
dabei  befolgt  wurde,  etwas  Neues  oder  beson*  ] 
Merkwürdiges  darbietet.  Wir  können  uns  da- 
tteht  wobt  auf  die  kurze  Angabe  der  Resultate 
ranken. 

Der  aus  einem  zerreiblichen,  erdigen^  an  Mas* 
irwiegenden  Kerne,  und  zwei  dünnen,  hornar« 
Schichten  (die  sich  mit  dem  SUalpel  zerschnei- 
efaen^  bestehende  Stein,  war  bei  der  Section  ia 
ase  eines  verstorbenen  60  jährigen  Greises,  frei 
'erwachsungen  jeder  Art,  gefunden  worden, 
r  seine  Entstehung  liefs  sich  nichts  ausmilteln. 
■r  von  der  Gröfse  eines  kleinen  Taubeneies, 
■US  mehr  oder  weniger  gelblich  gefärbt,  fühlt« 
ur  an  der  äufsern  Fläche  der  äufsern  Schicht  et- 
Ickerjg  an^und  zeigte  sich  in  folgenden  Verhalt- 
zusammengesetzt  : 


Analyse  eines  Blascnsleint. 


AtiiniiiVudber  Sloft'               n 

„ 

0,18  Centij 

Phospboiliuici  und  kohlen 

K 

Ik       0,32       »  ^ 

CtO       M 

Ke 

rn. 

Orgtnitchet  Stoff 

.  » 

0,10  Ceniigr. 

PLosphorHnrer  K«lk 

» 

0,80       ■» 

Kofaleagauiei  Kalk 

» 

0,10        » 

Man  sieht,  dafs  die  Menge  der  organisch« 
terie  nach  dem  Kerne  zu  abnimmt  j  sie  wun 
Behandlung  des  Steines  mit  Alkohol  theilweis 
dem  Ohrenschmalz  ?linliches  Fett  umgewandelt. 
DJgstens  hat  man  Grund,  dieses  Fett  nicht  als  il 
tie  präexi stiren d,  sondern  als  erst  gebildet  zu  bt 
tenj  denn  nach  vorheriger  Digestion  des  Stein 
Wasser,  welcher  keine  Spur  von  Fett  daraus  absi 
zog  auch  Alkohol  nichts  der  Art  mehr  aus. 
ist  ein  bei  Analysen  thierischer  Substanzea  I 
tungswerlher  Umstand,  auf  -welchen  Berzelms 
vor  einer  langen  Reihe  von  Jahren  nicht  ohne  v 
holten  Widerspruch  von  mehreren  SeiteC}  aul 
Bam  gemacht  hat.  Es  löste  sich  übrigens  jene  Sa 
'(nach  vorheriger  Behandlung  mit  Alkohol)  in 
säure  nicht,  in  Salpetersäure  nur  theilweis,  e 
Im  kaustischem  Kali,  welches  ihr  ein  galler; 
'Ansehen  ertheilte.  Die  mit  Wasser  verdOnntl 
*  Lösung  gab  mit  Gallustioctur  und  Alkohol  eil 
ringen  flockigen  Niederschlag;  diekalische  wi» 
•Säuren  leicht  getrübt.  Diese  Merkmale  slü 
wie  Marin  hervorhebt,  weder  mit  denen  des  1 
nachdeoendesMucusöberein;  er  fubltsichdaht 
mehr  geneigt  diesem  Stoffe  eine  faser-knorpel! 
tur  zuzuschreibent     Woher  aber  dieser  ?  ui 


Hünefeld  ilher  (){iecksiibet\in  e'mevi  Lipom.  213 

da  ■,  wie  schon  oben  angegeben,  nicht  einmal  Spuren 
Ton  AusscbwilzuDgen  aus  und  Verwachsungen  mit 
in  Blaserhäuten  sich  zeigle?  Wir  kennen  die  mögli- 
raen  Veränderungen  des  Muous  und  des  im  Harne  so 
läufig,  iu  grüf^erer  oder  geringerer  Menge,  vorkom- 
Mgnden  Eisweifses  noch  i<nge  nicht  genug,  um  die 
Ansicht  verwerfen  zu  können,  dafs  der  gefundene 
organische  Stoff  von  diesen  beiden  Substanzen  abzu- 
, leiten  sey.  —  Unbestimmt  bleibt  es  übrigens  ob  der 
kohlensaure  Ka!k  im  Steine  praexistirte,  oder  wie 
ifr  Verfasser  glaubt,  aus  zerstörtem  oxalsaurem  Kal- 
iv?  hervorgegangen  war ;  dann  die  Salze  wurden  nach 
'^jlcinatiou  des  Steines  in  einem  Platinatiegel  ausge- 
:jiillelt.     Von  Harnsäure  zeigte  sich  keine  Spur. 


Ä.     Qitecksilbcr  im  menschUclien  Kiirpsi-t 
Unten uchung  eine!   flüssigen  QuecktÜ- 
Der  baltigen  Fettes  aus  ^einem  Lipom. 

Professor  L,  Hünefeld  in  Greifswalde. 

Herr  Professor  Sprengel  hierselbst  übergab  mir 

^Tollkommeo  flüssiges  Fett   aus    einem    von  ihm 

^rten   Lipom,  dessen  Sack  fast  ganz  davon  an- 

lUt  war.  Nach  der  Operation  erstarrte  es  etwas  in 

I  Gefäfse,  in  welchem  es  aufbewahrt  wurde,  und 

jdua  im  Aeufsern,  bis  auf  den  Mangel  an  kürni- 

f  Beschaffenheit,  dem  Gänsefette  am  ähnlichsten. 

war  gallertartig  durchsichtig,  sehr  weii's,  wirk- 

picht    auf   Reagenspapiere,    gab    beim  Erhitzen 

keo  Ammoniakgeruch    aus,    sondern,    auch   bei 

■kerem  Feuer,  nur  einen  milden  Fettgeruch  und 

^nnte    mit    schwacher     blrulicher   Flamme.     Bei 

-18°R.  wurde  es  ganz  flüssig,  durch  Kah  vet- 

ft,  durch  Salpetersäure  nicht  in  Cholosteariusäure 

gewandelt;    bei  Zersetzung   desselben  in    einem 


214  Lacarterie's  Bcohai!it.e.Ouecis.liah.  Gescltui 

kleinen  Kölbchen  sublimirten  einige  Quecksilber 
gelchen.  Es  konnte  nicht  ermittelt  werden,  ob 
Kranke  eine  äufsere  oder  innere  Quecksilbercur 
litten  hatte;  eben  so  wenig,  in  weichem  Zusta 
das  Quecksilber  darin  enthalten  war.  Dieser  Fall 
innert  mich  an  einen  andern,  wo  ich  ein  syphilitil 
gichtisches  KnieQbtl  n:iit  Quecksilbersalbe  behandi 
und  in  Folge  dessen  späterhin  eine  weifse,  speckai 
Fetlmasse  aus  dem  Geschwür  ausgeleert  wurde. 


II.     Notiz 


einer    Q< 
,   Gesch« 


ecksilber  halt! 


beobicltiet  vou 
I^aoartorie. 

Hieran  schliefst  sich  folgende  Nachricht,  wft 
Fee  im  Joum.  de  Chim.  med.  Mai  1827.  S.  242. 
getheilt  hat. 

Litia,   A.  32.  Müi  I8j 

^Hier  giebt  es  nichts  Neues,  aul^er  etwa 
Analyse  eines  Steines,  der  in  einer  Geschwulst 
funden  wurde,  im  linken  Hypochondnum  einerF 
nach  einer  antisyphilitischen  Cur,  durch  welche 
Kranke  geheilt  zu  seyn  schlun.  Dieser  Stein  ha^ 
Grüfse  einer  Reine -Claude -Pflaume  und  besteb 
J  seines  Gewichts  aus  Cholostearin.  Was  aber 
merkwürdigste  dabei  ist :  er  giebt  metallisches  Qw 
Silber  in  ziemlich  grofi^er  Menge  aus.  Dieses  Mi 
zeigte  sich  in  Form  kleiner  Kügelcbea,  als  der 
nere  Theil  des  Steines  zerbrochen  und  einer  Wäi 
von  ungefähr  20"  +0  ausgesetzt  wurde  ;  die  e» 
Irischen  Schiebten  enthalten  nicht  die  geringste  S 
von  Quecksilber.  Diefs  ist,  wie  ich  glaube,  das 
stemal,  dafs  man  Quecksjlber  in  einem  Steine  gef 
den  hat.  Herr  I^acarterict  zweiter  Professor  a 
rem  Hospital,  ist  der  Urheber  dieser  Entdechu 
welche  Veranlassung  zu  einer  Abhandlung 
wird." 


Chemische  Theorie  und  Stöchiometrie. 

Ueber  einige  Puncte  der  Atonierüehrc , 


icblub  der  S.  S6G.  des  toi.  Bandes  aniarangenen  Abhandlitag.) 
Ich  gehe  zur  Untersuchung  einiger  Kiessei-  und 
ronverbindungeo  Qber,  Zuerst  habe  icb  mich  mit 
n  Cfilorsilicium  beschäfiigt.  Das,  welches  ich  an- 
ndte,  war,  nach  dem  Verfahren  Oersled's,  durch 
iwirkung  von  Chloriiigas  auf  ein  Gemenge  von  Kie- 
[rde  und  Koble  erzeugt  worden.  Es  wurde  vor- 
eine Zeit  lang  mit  Quecksilber  geschnnelt,  um 
überschüssige  Chloria  davon  absorbiren  zu  las* 
,  dann  bei  gelinder  Wärme  des;illirt.  In  diesem 
itande  besafs  es  die  Durchsichtigkeit,  die  Leicht- 
sigkeit  und  das  aufsere  Ansehen  des  Schwefel- 
srs.     Es  kochte  noch  unter  100°  C. 

Hier  die  Ergebnisse  des  Versuchs  und  die  daraus 
eleiteten  Resultate: 

iB'.0I7Clilo..ilicIur 


■»     0™,r57B. 


C,  Teinpemut  deaielben 
0'°.IS1  ''i'ii.le  des  QuecUilbeii  über 
J8».,7154  Gewicht   cir.e.  Liu.  ChlouiUcfm. 
5,9390  dasien  Dich.igkeit. 

Nach  den  neuesten  Versuchen  vonBfj-zelius  mufs 
Atomgewicht  des  Siliciums  zwischen  S77,2  und 
,8  liegen,    wenn  man  annimmt,    dafs  die  Kiesel- 
Man  sieht  leicht 


legen , 
3  At.  Sauerstoff  enthalte.  *) 


7/iomian  legt    aelnsr  Eereclinung  uagefibt   da»  Hiitel  »On 

dan  Ra*ult«[eii  dei  AE«Jfi«n  dat  Kieieluda  Ton  Btrttiiut 


p- 


1 


216  Dumas 

ein,  dars  die  Dichtigkeit ,  dieser  Hypothese  geH 
~  3,0597  seyn  müsse.  Auch  würde  man  dieseti 
polhese  zufolge  1  At.  Silicium  und  6  At.  Clilorlttf 
das  ChlorsiÜcium  erhalten;    nämlicb 

6  Vol.  CWoringa»  =  6  X  S,4"0  =  14,820 

1  VoL  Siliciumdampf     n  »  n         3.0597 

'  17.879?' 
—^ —  ist  aber  =;  5,9599;  offenbar  würde  demn 
hieraus  hervorgehen,  dafs  6  Vol.  Chlorin  und  1  ' 
Silicium  dampf  bei  ihrer  Verbinduog  zu  3  Vol,  ^ 
dichteten.  Zu  einfacheren  VerhältJiissen  gelangt 
vrenn  man  das  Atomgewicht  des  Sjlicinms  au: 
reducirt.  Dann  wird  es  92,5;  man  erhäh  so  l,Oj 
für  die  Dichtigkeit  seines  Dampfes,  St  +0  ffli; 
Zusammensetzung  der  Kieselerde,  Si  +  Ch'  fttr 
des  Chlorsiliciums;^  folglich 

a  Vol.  Chlotiaga»         =  g.47  X  2  =  4,94 
1  Vol.  Siüciumdampf  =  1,0197 


^ 


1  Vol.  ChloMlIiuiu  =  5,9797. 

Da  ich  aber,  früher  oder  spater,  bestimni 
Segriffe  von  diesen  Verhältnissen  zu  erlangen  h 
so  will  ich  diesen  Fragepunct  lieber  noch  auf  sieb 
ruhenlassen,  slsnichtgehörigmolivirte  Abänderui 
in  Vorsctilaglbrjngen.  Indessen  werdeich  docjl 
letzteren  Zahlen  beiden  nachfolgenden Berechndl 
annehmen,  weil  diese  dadurch  erleichtertwerdeo«' 
brigens  wollen  wir  sehen,  wie  diese  Resultate i 
mit  denen  vertragen,  welche  aus  der  Zusammi 
tzung  der  Kieselflufssäure  und  aus  der  Dichligkij 
res  Dampfes  sich  ableiten  lassen.      Was  die  Zxl 

■lad  Stromeier  zu  Gruade  nod  beitiDiDit  hi«rnicfa  di 
eewicht   des  SillcLum»   auf  I.     (Sauemoff  —   i.)     „ 
Kieieleriiaturt.  {Mtempt  v,».yr.Vo\.l,S.\^.)    Sehw.' 


über' einige  PiincU  der  Atomenhhre.  217 

mensetzung  dieser  Substanz  anlangt,  so  ist  diese  durch 

Sf/ii/ys  Versuche  festgeslellt  worden  und  das  nach- 

;enHe  Resultat  bestätigt  dessen  Angaben,  Läfst  man 

ickenes   kieselHufssaures  Gas  auf   erhitzten  Baryt 

Itreichen,    so  findet  eine  lebhafte  Absorplion  Statt, 

welche  von  einem  so  starken  Erglühen  begleilet  wird, 

^  die  Masse  frittenartig  ziisamtnenschmilzt.     Das 

iduct  besitzt  eine  graulichweifse  Farbe;    es  entwi- 

sich  kein  Gas  bei  diesem  Versuche,      Wird  der 

iflrig  reine  Baryt  vor  und   nach    der  Absorption 

wogen,   so  fijidet  man: 

fccofctclittia  ■fld  butdinelci  Reinlut, 
Baryt  »  »  »         85.62  86,« 

Riatelllursläuie      »         »        14,SS  14,55 

100.  100. 

Das  berechnete  Resultat  wurde  bestimmt  aus 
ST  Annahme ,  dafs  1  At.  Baryt  sich  mit  1  At.  Sihci- 
]  und  2  At.  Fluor  verbinde.  Die  Zusammenslim- 
laog  des  beobachteten  und  berechneten  Resultates, 
vollkommene  Gewifsheit  welche  ich  habe,  daTs 
s  Gas  keine  theilweise  Zerlegung  erhlten,  sondern 
tne  Rackstani  absorbirt  worden —  alles  dieses  ver- 
aigt sich  um  zu  beweisen,  dafs  die  Kieselllufssäure 
IrWich  1  At.  Silicium  und  2  At.  Fluor  entballe,  was 
irigenff  sehr  gut  mit  den  Versuchen  xoa  Bcrzc-Iius  zu- 
mmenstimmt.  Hieraus  läfst  sich  für  die  Dichtig- 
)it  des  Gases  ableiten: 

1  Vol.  Silicium  =  1.0197 

2  Vol,  Fluor       =  2,5776 
3,5973. 

lohn  Daiy  hatte  S,5735  gefunden,  ein  Resultat 
ches  nicht  sehr  von  dem  so  eben  von  mir  angeg» 
len  abweicht.     Folgendes  sind  die  Ergebnisse  me^ 


L  . 


218  Duma» 

ner  eigenen  Beobachturgen  und  die  daraus  abgell 
Resultate: 

SS5.635  Gf».   des   leeren  EiÜoai. 
288,733  voll   trocLflner  Luft, 
SS6,690  (olI  Kieaelilulsaaure. 
woraus  man  erhalt 

8.600  nir  die   Dichtigksil   diem  Gum. 
OhneZweifel  würdeDoiyein  genaueres  Resultat  i 
nem  Versucliegewonnen  haben,  wenn  dieser  mit 
beträchtlichem  Gas-Volum  angestellt  worden  «I 
Ich  habe  oben  die  Zusammensetzung  diesed 
j)ers  in  der  Voraussetzung  berechnet ,  dafs  es  aus 
und  Silicium  bestehe.     Berzelius  betrachtet  ihn 
ne  Verbindung  von  Flufssäure  und  Kieselerde, 
gleich  meine  Absicht  ist,  erst  späterhin  aufdi) 
schichte  des  Fluors  zurückzukommen,  so  will  ich 
hier  die  Zusammensetzung  seiner  Hauptverhindi 
nach  meiner  Ansicht  der  Sache  bestimmen, 

H.  Davy  hatte  gefunden,  dafs  100  Th.  Flui 
cium  175  Th.  trockenen  schwefelsauren  Kalk 
Dieser  Versuch  wurde  von  Berzelius  wiederholt» 
gab  anfangs  abweichende  Resultate,  zuletzt  abe 
richtigte  dieser  berühmte  Chemiker  seine  frfl 
Angaben  und  erhielt  dieselbe  Zahl  viiiDavy,  ] 
nach  findet  msn 

Calcium     »     53,37    oder    1  Ar.  e=  512.06 
Fluor  n     47,73       »       4  At.  =  467,58 

Fluorcalcium  100.^  1  Ai,  ^  979,64f 

voraus  folgt 

116,S9      Aiomgemichc  det  Fluon, 
1.SÖS3  deiaen  Dichligkeit 
Man  kann  hier  nur  unschlQssig  seyn,  ob 
die  Fluorverbindungen  nach  Analogie  mit  denei 
Chlors  oder  mit  denen  des  Schwefels  zu  betraj 


über  einige  Pitncte  der  Alomenlehre.  219 

«.  Der  Haupt  verbuch  Daty'a  läfst  sich  nach  bei* 
I  Hypothesen  gleich  gut  erklären.  Er  sah,  daTs 
jroHuorinsaures  Ammoniak,  mit  Kalium  behan- 
t,  1  Vol.  Wasserstoff  und  2  Vol.  Ammoniak  gab.  ■ 
in  wOrde  ein  ähnliches  Resultat  erhallen,  eben  so- 
ihl  bei  der  Zerlegung  des  Salmiaks,  der  aus  glei- 
Bu  Volumen  Ammoniak  und  Hydrochlorinsaure 
Steht,  als  auch  bei  Anwendung  des  gewöhnlichen  hy- 
Dlbionsauren  Ammoniaksalzes,  welches  aus  der 
treiniguDg  von  2  Vol.  Ammoniak  und  1  Vol. 
bwefel Wasserstoff  entsteht.  Ich  habe  das  Resul- 
t,  welches  sich  aus  der  Analogie  mit  dem  Chloria 

bleiten  läfst,    als    das  wahrscheinlichste    angenom- 
Wenden  wir  dieseHypothese  auf  die  von  Vcr~ 

£us  Boalysirten  Verbindungen  an,  so  wird  man  &n- 

•D,    dafs  diese  viel  einfacher  werden  und  leichter 
Sludiren  sind. 

I      Man  erhält  zuerst  for  die  Zusammensetzung  der 
lelflulssäure : 

bfDttcIitX  lilttchort 

Silicium         •        S8,35  S3.34 

Fluor  a         71.64  71.66 

100,  100. 

Das  berechnete  Resultat  gründet  sich  auf  rlie 
torher  hsstimmten  Atomgewichte  des  Fluors  und  Si- 
iciums;  das  beobachtete  ist  ausBerzelius'a  Versuchen 
[Baommen. 

Nimmt  man  nur  1  At.  Sauerstoff  in  der  Kiesel- 

irda  an,  so  werden  die  Resultate,    welche  wir  noch 

!n  bestimmen  haben,  um  Vieles  vereinfacht.     Wollte 

hao  übrigens  die  andere  Hypothese  gelten  lassen,  so 

M  *öfde  die  Üehertragung  der  Thatsachen  in  die-Spra- 

vlthe  derselben  sehr  leicht  seyn. 


220  Dumas 

Wenn  die  Kieselflufssäure  mit  Wasser  in  Bei 
rung  gesetzt  wird,  so  erleidet  sie  eine  theilweise^ 
Setzung«  die  von  /.  Davy  und  von  Berzelius 
■worden  ist.  Ich  will  nicht  in  das  Detail  ihrer  V 
suche  eingehen,  zeigen  will  ich  nur,  dafs  die  Ri 
täte  nach  der  hier  angenommenen  Ansicht  viel  lel 
ter  aufzufassen  sind.  Man  sieht  in  der  That,  dl 
Dach  Berzelius's  Beobachtungen,  der  dritte  Theil 
in  der  Kiesejflufssäure  enthaltenen  Siliciums  in  1 
selerde  sich  umwandeh  und  aus  det  Verbindi 
niederfällt.  Hieraus  folgt,  dafs,  wenn  man  3  i 
me  Fluorsilicium  nimmt,  2  At.  derselben  unzersf 
bleiben,  und  das  dritte,  durch  Einwirkung  auf 
Wasser,  Hydrofluorinsäure  und  Kieselerde  liefert.  ] 
Kieselerde  schlagt  sich  nieder,  die  anderen  Stoffe  b 
ben  verbunden  und  liefern  ein  hydro6iionnsai 
Fluor -Silicium,  in  welchem  jedes  Atom  Hydrol 
riosäure  mit  1  At.  FluorsÜicium  verbunden  ist. 
Formel  dieser  Verbindung  istdemnScbF^H+SiF 

Besser  lassen  sich  die  Erscheinungen  bei  dii 
Keaction  nach  folgender  Formel  auffassen : 

i  Si  Fl*  +  H^  =  SI  -{•{2FIH+2Si  F!'). 

Die  sogenannten  IciegelSufssauren  Doppelsal 
d.  b.  diejenigen ,  welche  man  bei  Behandlung  des 
drofiuorinsauren  FluorsUiciums  mit  Basen  erhält,  si 
jetzt  leicht  zu  clic^iliciren.  Es  liegt  ganz  klar 
Tage,  dafs  die  Hydroa uorJnsäjjre  mit  der  Base  i 
Fluormetall  und  Wasser  gebsn  werde;  dieses  Flui 
meiall  verbindet  sich  mit  dem  Fluorsilicium  undE|ii 
in  Hinsicht  auf  dieses  die  Kolle  einer  Base.  Es 
ben  diese  DoppelQuoride  die  grollte  AeholicheH  i 
den  Cyan- Doppel  Verbindungen. 


über  einigt-  Puiicte  der  Atomenh-lire.  221 

Die  K«action  des  h yd roHuorin sauren  FluorfiJi- 
is  auf  die  Basen  läfst  sieb  demnach  nach  Folgeo- 
^Formel  berechnen: 

in  H+  Si  Fi')  +  Ii=iRFi*  -t-4«iF/«)+aÄ*, 
\,  es  entstehen  hierbei  DoppeJßuoride,  in  welchen 
'Siliciumfluorid  oolhwendiger  Weise  doppelt  so- 
Fluar  enthalten  mufs,  als  das  andere.  Dieser 
Irnck  genügt  für  alle  Berechnungen.  Wir  wol- 
Berzeiius's  Doppelsalz  von  flufssaurer  Kieselerde 
Natron  als  Beispiel  nehmen.  Wird  die  Analyse 
elbea  als  DoppelSuorid  vonSiliciuoi  und  Natrium 
ebnet}  so  findet  man  : 


Floei 

» 

» 

59.71 

59.57 

SiUdiim 

» 

B 

15,11 

15.71 

Natrium 

» 

" 

34.44 

2i,72 

99,Sö  J 

Aehnliche  Resultate  würde  man  bei  dem  Doi 
loorid  von  der  Kiesel-  und  Baryterde  .erhallen, 
Icbes  Berzeüus  gleichfalls  untersucht  hat.  *) 

..Ttoimoit  tand  Ana  tpec,  Gevr.  dei' kieielQuraiaiirea  Gasfli 
"  dirocler  Wägung  (nacli  Co.ieciton  Ijr  einfin  kisinea 
__.  ilt  «o  «tm(i.)ihüriicher  LüFi)  gleichralli  =  3,60,  ball 
aber,  nach  den  Verhültaiiien,  weJcba  bei  gtafoimiEpn  Kör- 
«eiil  s'niicban  dem  specil'itcbea  und  dem  Aiomgotvirhi  StaiE 
Saden  »ollea,  (notaat  nU  ein  ander  MaJ  zuiückkominrn  woU 
Ten}  S.GIU  iür  die  richiig^re  Zahl.  Hieioach  nürJe  dal 
»iMoIute Gewicht  von  lOO'U.Z,,  bei  eo'F.Temp.  und  30 Z, 
B«oni,,  110.1385  üfün  oder  vod  40  C.  Z.  44,0554  Grän  be- 
sä.    Er  analjaiiie,  wie  Davy ,  dietei  Gas   durch  Kehand- 

J  mit  wäiserigem  Ammoniak,   und   bBrechneia   aus   der 

.ab^eacbie denen  Kieacleide   den  Flufiiüurfgrhali   des   Gaiei, 
in   der  Voiauiieiüuag,    dafi   die««a   aua  jenen  Körpern  be- 
.•ufae.     Auf  dieie  Weile  fand  er  in  40  C.  Z.    iei  Gaaea: 
'iluCiaiure    16.9iOi    =    l.Sä    oder  1  At.  cSaueittoff  =  1) 
,KieMleida_S7,I45Q    =  _  g,006_oder  1  At. 

44,0554  S,S5 

(Vfil.  'AutmpC  eic.  Vol.  U.  S.  174  ff.)     Wenn  aber,  lagt  er 
*-  -      einer   andern   Stelle   (S.  ISS.),    die   Fluftaäure    als   eins 
laBtaloSsäure   auzuteben   iaCi   ao   nürde   die  Rieaeinult', 


Ich  will  diese  Erörterung  nicht  weiter  forlfj 
Ten;  sie  genügt,  um  die  hauptsächlichsten  Reac 
Den  des  Fluors  zu  besttinmen-;  sie  zeigt  aber  auci 
gleicher  Zeit,  dafs  dieser  Körper,  obgleich  er 
vielen  Beziehtingen  dem  Cblorin  und  lodin  sich 
zunähern  scheint,  in  anderen  dagegen  an  den  Schi 
fei  sich  anreiht,  der  sehr  zahlreiche  Doppelverb 
düngen  bildet. 

Mein  Hauptzweck  ist,  die  bekannten  Bort 
Verbindungen  mit  denjenigen  des  Siliciums  zu  v 
gleichen,  welche  ich  so  eben  untersucht  habe. 

Das  Boron  ist  derjenige  einfache  Körper,  n 
eher  in  Hinsicht  auf  Verbindungsverhältnisse  t 
merkwürdigsten  Eigenlhümlichkeiten  darbietet.  , 
die  Chemiker  dasselbe  nur  in  geringen  Quanütäl 
rein  erbalten  konnten,  so  haben  die  directen  Ver 
che  nur  wenig  richtige  Angaben  geliefert.  Zwar 
Berzelias  durch  das  Studium  einiger  Verbindungen  i 
Boraxsäure  neuerdings  zu  sehr  genauen  Resuluj 
geführt  worden ;  aber  ich  ho^fe  dafs  die  Versuct 
von  welchen  ich  Bericht  abzustatten  im  Begriff  stel 
die  wahren  Verhältnisse  dieses  Körpers  und  seiner  vc 
züglichsten  Verbindungen  auf  eine  weniger  zweid< 
tige  Weise  feststellen  werden. 

1  Ai,  Fluoiia      =  2,25 

1  Ai.  Silicium    ^  1 

3,25 
Man  siehl  lilflrain,  wie  sabr  diese  Angaben  Ton  Jenen  1 
Duaiaa  und  Beraeilui  (dann  diele  biicten  ainil  im  WSM 
liehen  nicht  von  einander  »edchieden)  abweichen.  Thu 
ioiLi  Angaben  ȟiden  aich  dutcb  ihre  eiafachheit  rnir/ 
len,  wenn  nicht  überhaupt  Am  Berecbnun^  e 
Anlhfiil  dar  '     '  "-'  .       .       - 


den  eben  ernÜliDteii 


lerhaupl  dia  ßetechoung   eiaea   gtäitutat 
aben   irhianB,    aU  dai  Experlmeat,    uo^^^ 
imentlicb   die   Torliegendcn    anUn^i,   ndi 
a  Eiicbetnungen   gut  vereiabat  wärnu^       ' 


yjier  einige  Puncle  der  jitomen}ehre. 


Z2S 


Berzelim  hat  sieb  Cberzeugt,  dafs  das  Boron  beim 
trennen  ungefähr  sein  doppeltes  Gewicht  Sauer- 
flbsorbire,  um  sich  in  Boraxsäure  umzuwandeln- 
I  mufs  demnach  in  100  Th.  mindestens  66  Th. 
rsioff  enthalten. 
Die  Analyse  des  Borax,  nach  dem  trefflichen 
^ren  Arfuedson's,  gab  ihm  folgende  Resultate: 
Boraxaäuie  36.59 

N»tfoa         16.31=   4,1715  SaueiBioS, 
Wajsef        47.10  =  4l,asa     desgl. 
Borax         100. 

Offenbar  ist  der  Sauerstoff  des  Wassers  das  lOfiS 
ron  dem  der  Base.  Will  man  den  kleinen  Un-^ 
lied  in  der  Beobachtung  corrigiren,    so  , 

daEs  die  Correction  bei  dem  Natron  geschehen  ■ 
B,  dessen  Menge  dadurch  kaum  geändert  wird, 
end,  wenn  man  sie  beim  Wasser  anbringen 
:,  der  Unterschied  viel  betrachllicher  werden 
I.  Hiernach  erhält  man  für  die  Zusammense- 
d«s  Borax: 

Boraxiäuie  S6,5S47    =  IM 

Nairon        »         16,3753     =    44.8336 
WiiiBt       n         47.1000 
100. 

Da  44,8336  Natron  11,4684  Oxygen  enthalten, 
is  itiao  annehmen,  dafs  die  100  Theile  Säure, 
lO  diese  Quantität  der  Base  sältige.-j,  68,81  Oxy- 
flilhalten,  d.  h.  das  Sechsfache;  denn  dieses 
iplum  nähert  sich  den,  durch  die  directe  Oxy- 
des Borons  erhaltenen,  Resultaten  am  meisten. 
DieBoraxsäure  kann  -ich  übrigens  in  sehr  man- 
[ligen  Verhältnissen  mit  den  Basen  verbinden, 
nr sieben  £f;'z;t-/jiM  die  hauptsächlichsten  Beispiele, 


SS4 


n  1 


tiach  seinen  eigenen  und 'nach  den  Analysen! 
tfedsim's,  anfuhrt.  100  Th.  der  Säure  säuigen  I 
S^en  verschiedenen  Salzen  Mengen  von  Baseo^ 
ehe  enthalten: 


6.734  Sauentoff  i 

a  doppeltboraMaursD  Kali  und  Na» 

II.4G3       »         n 

Borax  und  neatiilea  boiixtaursD  Am 

17.202       "         » 

Eoracit  und  I|    ba«,  boran,  Ammil 

«2.93         » 

doppelt  baj.  borana.  Kali  (geiellBKI 

34,40         »         " 

dreil'acb    bai.    boiaTLS.  Nation   (gg 

»en)    und  Ammoniak. 

Enthalt  die  Säure  nun  08,81  Sauerstoff, 
man,  dai's  diese  Quantität  das  lä-,  6->  A- 
oder  Sfache  des  Sauerstoffgehahes  der  flasea 
verschiedenen  Salze  ist;  und  da  die  häufigsteif 
bindungen  diejenigen  sind,  in  welchen  der  |S^ 
Stoff  der  Säure  ein  6-  oder  12faches  ist,  so  se^ 
Eerzelius  hieraus,  dafs  die  Säure  aus  6  At.  Saui 
und  1  At.  Boron  bestehe*  *) 

Fassen  wir  die  Zusammensetzung  der  1 
säure  auf  diese  Weise  auf,  so  würde  sie  der  C 
säure  analog  seyn,  als  der  einzigen  unter  d< 
kannten  Säuren,   in  welchen  man  6  At.  San 


•  )  Berseliut.  nimmt 
£,  30.)  daa  Atom 
al)  tiÜlierbJD.  und  liiili  dafür, "dar*  ts  licli  nut  tnl 
rata  SauersUiff  zur  BoiaxBäute  verbinde,  X  Atom  0 
le  betriebe  aber  (wie  da«  der  oiydirteu  ChliüiMur«)  i 
Borbn  und  6  At.  Saueiitoff,  Bieraach  trürde  dai 
■Wicfat  de»&;tODi  135.93  beiragen.  Thamton  bsMcl 
stucbiometritche  Gewicht  des  ßoiona  auf  1  fSauHti 
und  nimmt  in  der  Borasiaure,  =3.  nur  2  Al.  & 
•uE  1  Al  Boten  au.  {Auempt  ttc.  Vol.  i.  157.) 
Soubeiraa  {.lourn.  de  Pharm.  Dec.  1825.  S.  558  S.) 
■ammenisUiUDg  der  Boraxtäute  and  dax  ttochii 
Uenicbt  derselben  auf]  IS'eue  cu  bstilmmen  eein< 
lolgeado  Itetullate  eihalteo  : 

1  At.  Uoroa       h      r,      n     =     SE5,14 
6  At.  SaueisioFF       n      n     =    600 
1  Al,  Boiojteäuia 


4 


üc/-  einig*  FuncU  der  .-itomcnh-hrf.  $.15 

1  Al  des  Radicals  aagenommeD  liat;  sehr  wahr- 
linlicb  aber  ist  diese  Zusammeasetzung  nicht  die 
weder  bei  der  einen,  noch  bei  der  anders, 
ider  Tbat,  wir  wollen  einige  Verbindungen  des 
ins  prfifen,  und  wir  werden  bald  sehen  ,  dafs  die 
:nde  Hypothese  nicht  Stich  hält. 
Als  ich  trockenes  Chioringas  über  ein  glühendes 
lenge  von  Kohle  und  Boraxsäure  streichen  liefS) 
ielt  ich  einen  gasfürmigen  Korper,  den  ich  bald 
das  Boronchlorid  erkannte ,  welches  der  Boron- 
läure  entspricht.  Mir  war  keine  Nachriebt  von  der 
itenz  dieses  Gases  zugekommen;  Thcnard,  dem 
meine  Bobachtung  mtttheilte,  veranlasste  mich,  sie 
Institute  vorzulegen.  Eine  Notiz  über  diesen 
instand  wurde  in  der  Sitzung  vom  l5ten  May 
I  gelesen ,  und  nachher  in  den  jinnoles  de  C/iimie 
abgedruckt.  ^)     Einige  Tage  nachher  erfuhr  ich, 

V«l.  J«lirb.  1S2S.  U-  113.  "-  863.  nucli  LigUg'i  BcmBikun- 
[Cb  S.  117.  Kbcli  iDixÜ  Lier  angstubil  neiden  .  üatt  in  deni> 
lelbea  Üehe  der  ^/i».  J=  Chha.  etc  ,  \a  nelchein  die  Ab> 
landliicf;  voa  Dumas  ibgcdruoki  jit,  die  Enideckung  de« 
lotoocliloiid«  von  Desprcls  für  lieh  in  Anj|iiurli  ^enain- 
■BB  wild;  ichon  Tiir  hager  Zeit  hufaa  er  dip  Exiiceiix  de>- 
'bsQ  der  Soc.  philomat.  aii;>exeigt,  im  &e\iesa  Fourrieri, 
fliliard-t  und  andaror.  „Vor  Uoeet  «U  dreiJjhrfii,"  »el 
\»tprtu  (I.  XXXIV.  S.  442).  ,.l»abe  ich  die««  Gs,  B<h»l- 

IX  miL  Kohle  iiitichen  liel'i.  Im  cniirrn  Filla  !*(  dem 
lilorfauroa  eine  fjewiise  Msdk°  (^hlor  beigen>ei>^t.  ivpMo'a 
■n  Qaeckiilber  abtorbirt  niid.  Im  andeien  Fülle  enihÄll 
ta  aiJgeraogeaa  Gai  ooch  Koblenoiyd,  Kohleniäiiie  undSdti- 
iwe.  Der  A(ipiri(  bsalahi  ■ui  einem  KalloD  nur  Cblot- 
Maatmickebag,  eineoi  Porcsllaniuhr,  in  ivlchem  daa  Ge- 
lengc  befindlich,  einfimVontof.  »urVnrdichiung  c!m Chlor. 
k«u  «der  deiBoiaxiduie,  welche  bei  dei  Üpeuiion  l'oilae» 
MM  werden,  und  endlich  aus  einer  unlei  (^ueck.liber  sich 
-■digeaden  Höhre.  D»j,  aonohl  hei  dem  eineD  all  dcu 
aadwD  Veifihren,  aurgfijrseno  ü»>  iit  iingrf»ih(,  vi'-l  dich 
all  W«ner,  roii  nf-lclirni  ,bi  zpiieMi  wird .  rauch I  «o 
X.uft,   ««luäet  eine  iaiir  hofia  Tempdaiur   >i.  i.  Vi.'' 

Schw.-Sill. 


•^  ,       .  Dumas 

da&  Berzclius,  bei  seiocr  schünen  Arbeit  ober  die  JE 
säure,  auch mitdemBoroDsich beschäftigthabe.  ( 
Zweifel  aus  einem  Versehea  war  der  ganze  Tbeil 
nei:  Abhandlung,  welcher  diesen  Gegenstand  bell 
in  der  franzüsischen  Uebersetzung  ausgelassen  ' 
den;  aber  er  fand  sich  in  den  englischen  Joarni 
aus  welchen  ich  die  eben  angeführte  Nadq 
geschöpft  habe.  Im  Laufe  seiner  Versuche  battSi 
zeiiiis  trockenes  Chloringas  auf  Boroo  wirken  Im 
und  auf  diese  Weise  einen  gasförmigen  Kürper-e 
ten,  welcher  mit  dem  von  mir  dargestellten  voUJ 
men  identisch  ist.  Ihm  also  verdanken  wir  dies« 
deckung.  Ich  gehe  jetzt  zu  der  Prafung  sein« 
genschaften  über. 

Zuerst  suchte  ich  das  Verhültnirs  des  gebi^ 
Boronchlorids  zu  dem  Kohlenoxyde,  weichest 
Vereinigung  des  Sauerstoffs  aus  der  Boraxsäorc 
der  Kohle  des  Gemenges  entstanden,  kennen  a 
nen.  Hierauf  suchte  ich  die  Dichtigkeit  des  BR 
Chlorides  zu  bestimmen.  Zufälligerweise  Sa/M 
in  meinen  ersten  Versuchen  beinahe  gleiche  Volf^ 
vom  Kohle noxyclgase  und  dem  in  Wasser  lä^ 
Dampfe.  Ich  hielt  diesen  letzleren  fOr  reines  Bi 
chiorid.  Zu  gleicher  Zelufand  leb  die  Dichtjlj 
des  lüslichen  Gases  —  3)42,  im  Mittel  aus  zwei'; 
quchen.  Was  diese  Resuhate  sonderbares  babai( 
dafs  sie  für  die  Boraxsäure  eine  Zusammenstt 
liefern,  die  mit  derjenigen  übereinstimtiit»^^ 
che  Gay-Lussac  und  Thcnard  in  ihren  pbysikuS 
chemischen  Untersuchungen  für  dieselbe  aufg 
nämlich  33  Sauerstoff  im  lOO*  wäbr.eq(i^ 
im  100  annimmt.    Als  ich  diese  VcraMlwjitii 


über  einige  Puncte  der  ^loiiicnJrfire.  227 

hjid  verschiedentlicb  abänderte,  fand  ich  bald  einen 

hum ,  auf  den  ich  nicht  gerechnet  hatte.     Es  war 

tmlich  eine  ziemlich  grofse  Menge  Salzsäure  gebildet 

prdeD ,   entweder  aus  dem  Wasser  oder  dem  Was- 

ptoK  der  Korkstöpsel,    wodurch  die  Verhältnis- 

s  des  löslichen  Gases  vermehrt  und  zugleich  dis 

Ütigkeit  verringert  werden  mufste.    In  einem  mit 

r  äufsersten  Sorgfalt  geleiteten  Versuche  —  indem 

1  den  Strom  des  Ghlorgases  ganz  allmSlig  in  dis 

dlanröhre  einstreichen  liefs  ,    mit  der  Vorsicht, 

I  diese)     zum  Versuche   völlig  vorgerichtet, 

Stande  lang  erhitzte,    bevor  ich   den  Apparat, 

klt^em  das  Chlorgas  entwickelt  wurde ,  anpaÜK  J 

-  konnte  ich  einen  Augenblick  wahrnehmen', 

s  in  den  richtigen  Verhältnissen  sich  entwi- 

Folgendes  ist  die  Analyse  derselben : 

1.        i.        s.        «'■"' 

Gepriifte»  Gm       n      176"       191°       185'       100' 
■"  lonchloiid        »       71         76         74         40,03 
KfAlmoxydj;»     n     105        115        111         59,97. 
£he   diese    drei    Probegläser    gefüllt    wurden, 
lue  Luft  vollständig  ausgetrieben  worden;    aber 

ir  sieht  möglich,    die  Erzeugung  dieses  Gases 

rZQ  treiben,  weil  die  Stöpsel  anfingen  Wasser- 
ras abzugeben ,  was  man  an  der  steigenden  Ver« 
hing  des  im  Wasser  löslichen  Gases  bemerkt. 
VerhSltnifs  von  2:3,  welches  in  den  vorigen 
fSen  sich  offenbart,    wird  alsdann  g<:stört,    und 

sspsctiven  Quantitäten  des  löslichen  Gases  und 
[ohlenoxyds  werden  gänzlich  unregelmäf^ig.  Ich 
b  dieses  Resultat  nicht  mit  soviel  Zuversicht  vor- 
,  wenn  mir  nicht  mehrfach  wiederholte  Versuche 

ähnliche  geliefert  hatten.     Ich  betrachte  es  da- 
15    ^ 


tSB  Duma« 

ber  for  gewifs,  dafs  die  Wirkung  d^s  Cbioriilf 
auf  das  Gemenge  von  Boraxsäure  uod  Kohle  2 
Boronchlorid  und  3  Vol.  Kohlenoxydgas  liefert' 

■  :  Uebrigens  wird  diese  Bildung  voa  SallHIJ 
dnrch  ein  constantes  Phänomeo  angezeigt 
durch  die  Ablagerung  einer  ziemlich  beträcbtIicM 
Meoge  von  BoraKSäure  auf  dem  Wege,  welcfaesl 
Gu  nimmt.  -'' 

■  Der  Apparat,  welchen  ich  bei  diesem 
CBWende,  beslelst  aus  einer  Forcellanröbre,  ilfe'4 
Gemenge  enthält,  und  die  bis  znni  RolhglQbea 
wird.    In  das  eine  Ende  derselben  wird  dastr 
Cblorgas    eingeleitet  j    an  das  andere  wird  ein  Vi 
Btofs  angefügt,    der  in  eine  gekrümmte  Röhre  paft 
welche  in  Quecksilber  hineinreicht.     Ich  erhitze 
mit  ihren  Stöpseln  versebene  Rühre  eine  Zeit  hD{ 
um  alle  Feuchtigkeit,    welche  in  dem  Gemenge  odef 
im  Apparate  vorhantien  seyn   könnte,    zu  verjsgrti 
dann  lasse  ich  endlich  das  trockene  Chloringas  »n- 
Streichen,  und  wenn  der  Gasstrom  gehörig  imOiDj 

'  istund  ^Stundelang  angehalfen  hat,fLige  Joberst' 
Vorstofs  und  die  gebogene  Rühre  an.  Der  unter*-' 
der  Röhre  überzieht  sich  bald  mit  einem  weifsenNi» 
derschl^ge;  ein  uhnücher,  in  Form  leic'.iter  Flocken, 
dringt  selbst  in  die  Rühre  ein  und  verstopft  sie  bis- 
weilen. Man  roufs  daher  immer  mehrere  Röhrei 
in  Bereitschaft  haben,  um  nöthigenfalls  damit  wecb- 
seln  zu  können.  Bei  der  Prüfung  dieses  Nederi 
Schlags  ergab  sich,  dafs  er  zum  gröfslen  Theil  ai 
Boraxsäure  bestehe,  mit  einer  geringeoOi 
Cbloraluminium  und  zuweilen  mit  einer  'n 
oder  geringem  Menge  Ghloreisen,  ohtia  Z« 

1 


über  einige  Puncte  derAiomenlehre.  £99 


^h«it  derRoble  oderder  Säure  berrübreocl,  ve» 

Pa  nuo  eine  der  wef^eotlichsten  Eigenscbai* 

d^  Boroochlorids  gerade  in  seiner  Wirkung  auf 

cWa^'cur  besteht,  iivodurcb  es  in  Borax-  und  Sal^ 

sich  umwandelt:   so  ist  es  klar,  dafsdi^Gep» 

^wart  von  Boraxsäure  in  dem  Niederschlage  auf 

iTerhältnifsmäfsige  Menge  Salzsäure  in  dem  Gase 

ideutet.     Als  ich  die  zuvor  angegebenen  Messun- 

anstellte,  bildete  sich  keine  Trübung,,  weder  iii 

i<;Vorstofse,  noch  in  der  Röhre;  es  ist  abei^  nicht 

Heb,   diese  Operation  lange  fortzusetzen,  obnf 

Beaction  mehr  oder  minder  stark  auftreten  z« 

N^bdem  ich  Ober  alle  diese  Umstände  zurKI^ff 

{ejcommen  war,  prüfte  ich  die  Dichtigkeit  des 

icblorids  von  Neuem,    und   fand  3,34  für  die 

^bligk^it  des  löslichen  Gasgemenges.     Macht  maa 

Correctionen,  welche  durch  die  bei  dem  Versu- 

obwaltenden  Umstände  selbst  angedeutet  werden, 

irVträndert  sich  dieser  Werth  und  wird  viel  grö^ 

A    Ich    verfuhr  folgendermafsen ,    sowohl   beim 

^be  selbst,  als  bei  der  Berechnung. 
Ich  wandte  einen  Ballon  an, 

Capacität   betrug  »  »  21    .174, 

trockener  LuFt  bei  24*  C  u.  0m,758  wog  er  2835' >750» 
Tor  Anfullun^  mit  dem  Gasa  n  281     i250#    ' 

mit  dem  Gasgemenga        9  9  286    *050» 

l'^ '  Da  das  Gewicht  von  2^74  trockener  Luft  untet 
•angegebenen  Umständen  2^^s584  beträgt:  so  fin«. 
sieh,  dafs  0^^084  Luft  im  Ballon  zurückgeblie- 
waren,  ehe  das  Gas  hineingefüllt  wurde,  und 
da»  Gemenge  4s'-,884  wog. 
leb  öffnete  den  Ballon  unter  Wasser;  das  ganze 


SSO  Duma« 

in  demselben  befindliche,  lösliche  Gas  verschwand)  t 

es  blieb  blofs  ein  Backstand  von  l',097   atmospi 

rischer  Luft   und  Kohlenoxydgas.     Folgendes   8 

die  Volume  jedes  Gases,  auf  0°  C.  und  0",76  te 

ein,  sammt  den  entsprechenden  Gewichten; 

O''i06S  aimbspbüiiicfae  Lufi    ^^    0s'>>0S4 

1.03S  KohleDox^ilgsa       m     =     1     ,SOl 

0  ^6  SalMäure  »      »     =    0    ,495 

0,686  Chloiboioo     •     •     =    S    .001 

1!,989  4e'..a84. 

Hieraus  ergiebt  sich  de'>,lS12  für  das  Gewi 

eines  Litre  Boronchlorid  und  3,942  far  seine  Di 

tigkeit,  in  Vergleich  mit  der  atmosphärischen  Luf 

Die  Quantität  der  Salzsäure  habe  ich  folgen 

Betrachtung  gemafs  geschätzt.     Nach  Abzug  der 

nosph arischen  Luft  mufste  der  Ballon  l',924  desG 

gemenges  enthalten.     Ich  fand   l',03S  Kohleoox 

gas  darin  j    diefs  giebt  0',892  far   das  lösliche  C 

Jene  Quantität  von  Kohlenoxydgas   aber  entsprl 

blofs  0',683  Chlorboron;   es  hatte  sich  demnach 

der  Darstellung  dieses  Gases  Salzsäure  gebildet.   1 

die  Menge  derselben  auszumitteln ,   habe  ich  aij 

nommen ,    dafs  1  Vol.  Chlorboron  5  Vol.  SalzsA 

liefern  müsse,  was  durch  folgende  Beobachtaa| 

angedeutet  wird ,    die  ich  sogleich  genauer  unteti 

eben  will. 

In  der  That,  wenn  man,  durch  die  gegenseit 
Einwirkung  von  Kohle,  Boraxsäure  und  Chlor, 
auf  einander,  2  Vol.  Chlorboron  und  3  Vol.  Kohl 
oxydgas  erhält,  und  wenn  anderseits  die  Eian 
kung  des  Borpnchlorids  auf  das  Wasser  Hydrocl 
rinsäure  und  Boraxsäure  erzeugt,  so  mufs  man  nc 
weodigerweise  folgende  Verhältnisse  aanehmen; 


über  einige  Functe  der  Aiomenlehre,         '/f  51 

C    1,5  Vol.  Kohlendampf, 
tecMorbpro«    '=    f'S'Vd.  Chlorg...  '        --^ 

1^  fbiSfJ^xqAcliloäd  wird  b^i  seiner  Wirkung  a«if 
s  Wasser  lief em ;^      .       .  ,,^^ 

r    8  Vol.  Clilonn  <i-  3  Wasi  eri tok 

l  Vol.  Chlorboron  »     <         =  ^  ^^^>  S»l»|*^ii;c, 

1     1  Vol.  BoroD  4-  1,5  Sauerstoff 
^        =:  Joraxt&ure^ 

Diese  Verhältnisse  sind  die  einzigen,- -welche 

0  annehmen  )(ani^ ;  denn  das  in  2  Vol.  des  Cblori- 
r^  enthaltene  Boron  hat  1,5  VqL  Sauerstoff  abgegen 
^^  welche  sich  im  Kohlenoxydgase  befinden,  und^ 
kann,,  diese  bai  seiner  Wirkung  auf  das  Wasser,  nur 
fci^  der  Mitwirkung  von  3  Vol.  Chlorin  wieder 
i|^en*^  Diese  Verhältnisse  sind  demnach  noth-* 
tndig^.und  wir  werden  sogleich  sehen,  dafs  sie 
tiptt  die  Erfahrung  ganz  augenscheinlich  bestätigt 
arden.  In  der  That,  da  Berzelius  gefunden  hat, 
[s^d^e  Boraxsäure  68,81  Sauerstoff  in  100  enthält, 
(1  wenn  man  mit  mir  annimmt,  dafs  diese  Säure 

1  2  Vol.  Boron  und  3  Vol.  Sauerstoff  besteht:  so 
t.  man  31,19  :  68,81  "ZZ  2a; :  300,  woraus  man 
:;;  67,91  als  Atomgewicht  desBorons  erhält.  Hier« 
i  qrgiebt  sich  0,7487  für  die  Dichtigkeit  seines 
mpfes* 

^.  Diesen  Angaben  zufolge   werden  wir   für  cias  * 
iponcblorid  erhalten : 

S  Vol.  Chloringas  y>         »     =    7,410 

M'i  Vol.  Boron         vt         $y         n        c=    0,7487 


*■  * 


t  Vol.  Chlorboron  »         »        =3    8,1587 

?  .      1  VoL  desgl.         »         3»         »        =    4,0793. 

>    Die  so  berechnete  Dichtigkeit  des  Boronchlorldes 
irde- daher  4,0793  betragen»  was  wenig  von3>942 


{33 


D  i 


(der  durch  den  Versuch  gefundenen  Zahl)  abwalcb^ 
tn.s besondere  wenn  man  die  unvermeidlichen  Fehl 
in  Anschlag  bringt,  welche  das  von  mir  angewaadl 
Verfahren  mit  sich  führt.  Die  Abweichung  wönj 
wahrscheinlich  noch  ungleich  grülser  gewesen  seyi 
bälte  ich  nicht  eine  peinliche  Sorgfalt  auf  den  Vd 
such  gewandt.  Diels  äüfstmir  einiges  Zutrauen  gegt 
das  Resultat  ein,  trotz  der  Schwierigkeiten,  welct 
ich  dabei  zu  besiegen  hatte.  Verschiedene  Metho 
den,dasChIorboron  rein  zu  erhalten,  fallen  vonselt^ 
bei,  keine  aber  hatte  einen  günstigen  Erfolg.  —  I( 
erhitzte  gepulverte  Boraxsäure  Mit  concentrirfl 
Schwefelsaure,  und  warf  in  dieses  Gemenge  Stfld 
geschmolzenen  Kochsalzes;  aber  es  wurde  bJosSalziäi 
re  frei.  —  Ich  brachte  ein  Gemenge  ron  Kochsalz  nn 
zuvor  geschmolzener  Boraxsäure  in  einer  Porcelli 
retorte  zum  Weifsglühen  •  es  entwickelten  sich  einij 
Blasen  von  Salzsaure,  und  als  ich,  nach  mehrst 
diger  Unterhaltung  des  Feuers,  die  Retorte  endli< 
erkalten  Üefs ,  fand  ich  Säure  und  Salz  in  zwei  sei 
deutlichen  Schichten  abgesondert.  Hätte  die  I 
tion  überhaupt  Statt  finden  können,  so  wäre  dies 
Umstand  nicht  im  Stande  gewesen  sie  zu  verhindei 
denn  wenigstens  in  der  Berührungsi^äche  beider  Schi« 
ten  hätte  sie  eintreten  müssen.—  Ich  erhitzte  endll^ 
li)  einer  Glasretorte  ein  Gemenge  von  4  Th.  gescbmc 
zenea  doppelt -schwefelsauren  Kalis,  von  2Th.g 
schmolzenen  Kochsalzes,  und  1  Th.  gleichfalls  g 
Echmolzener  Boraxsäure  bis  zum  völligen  Flusse,  l 
erhielt  lediglich  Chlorgas  und  schwefeligsaure,  li 
wasserleerer  Schwefel -Säure  geschwängerte,  Däm-  1 
pfe.     Ich  glaube  nicht,  dafs  sich  hierbei  Chlorboroa 


üher  einige  TuncU  der  Atomtnlehrt. 


2S8 


Igt  hatte;  jedenfalls  aber  wQrd«  diese  Methodl 

laus  keine  Vortlieile   gewähren. 

Die  Resultate,  welche  das  Cblorboron  geliefert 

wurden  vallkommen  bestätigt  durch  dfej'enigeaäl 
ibe  die  Uotersuchung  derBoronflufssäure  Ijeferts,  ' 

die  Dichtigkeit  derselben  anlaogt,   so  habe  ich 

endes  beobachtet: 

302,681  Gemcht  de»  leeren  Ballaai,  ^ 

306,603  dei  mit  trockener  Luft  gefüllten, 

311,762  mit  Boroiifiurs.3ure,  ' 

lus  sieb  ergiebt,  ' 

2.3134   für  die  Biclitigkeit  dieaet  Guei. 
Davy  bat  2,3709  gefunden,  aber  er  hat  dreKi» 
ifssäure  nicht  mit  in  Anschlag  gebracht,  welchf'^ 
ja  dem  von   ihm  gewogenen  Gase  befand.     Oi^ 
-mir  angewandte   Itefs,    mit  Wasser  behandelt,  * 
lieb  Boraxsaure  fallen. 

Erwägt  man  auf  der  anderen  Seite,  dafs  Borax- 
FlDlssäure    durch    gegenseitige   Einwirkung    in 
ladBoronflufssaure  sich  umwandeln,  so  wird 
■eben : 
VoU  Soron.  -^  (     l  Vol.  Boron , 

3  Vol.  Fluor, 


VoU  Soron.  -.                  t 

£\a\.  Sauer.toff,  !               1 

-— >  bilden  < 

1  Vnl.  Fluor.  I               J 

IVal.  Waiaertloff  )               K. 


Vol.  Waiierdarapf. 

lach  mufs  die  BuronHufssäure  bestehen  aus  3  Vol. 

nod  1  Vol.  Baron.      Nun   sind 

3  Vol.  Fluor  =  S,B664 

1  Vol.  Borin  =  0,7487 

,  4.6151 

i5Jl'  =  2,3075,  was  mit  dem  beobachtetenRe« 
ite  im  Einklänge  stehet.  Kurz,  das  horonflufs* 
B Gas  besteht  aus  \  Vol.  Boron  und  li  Vol.  Fluor,*) 

Tkamion  fand   durch   den  Vfriuch  die  Dicbtiglieii  der 


tS4 


D  u  I 


Ans  der  Vergleicfaung-der  So  ebea,  in  Bt 
auf  das  Boron  und  Silicium,  angeführten  ReSnl 
ersieht  man,  dafs,  wenn  die  Analogie,  welche 
zwischen  diesen  Körpern  und  dem  Kohlenstoff  al 
nehmen  geneigt  ist,  gegründet  seyn  soll,  die 
bindungen  derselbea  verschiedenen  Kohlenstoi 
bindungen  entsprechen  müssen.  Die  Kieselei 
scheint  nämlich  1  oder  2  At.  Oxygen  zu  entbaiu 
und  sie  nähert  sich  demnach  der  Kohlensäure;  ' 
Boraxsäure  scheint  aus  1  oder  2  Vol.  Boroo,  i 
3  Vol.  Sauerstoff  verbunden,  zu  besteben,  und 
diesem  Falle  schlösse  sie  sich  an  die  Sauerkleesäi 
an.  Diese  Analogien  werden  erst  durch  aufmei 
me  Vergleichung  der  kieselsauren  und  kohlensaur 
der  boraxsauren  und  sauerkleesauren  Salze  fest 
stellt  werden  können.  Ich  meines  Theils  wage  m 
nicht,  eine  positive  Meinung  über  diesen  Gegenstl 
anzunehmen,  da  ich,  wie  bereits  bemerkt,  tlh 
zeugt  bin,  dafs  uns  fOr  viele  Fälle  noch  die  nOthii 
Data  fehlen,  um  Zusammenstellungen  dieser  Art, 
hörig  begründen  zu  können. 

Ich  will  diese  Abhandlung  mit  einer  Vergli 
chung  der  Titan-  und  Zinnchloride  schIie(JseQ. 

BoronflurisäDre,  nach  derCorrectioD  für  ihren  Gehalct 

KieialfluIjsSure  und  einer  Spur  von  Seh  wefels3ure,:=t36f 
bereita   angedeutete   theoretlBcbe  Ansichten  aber   Eflbt 
ilin  auf  die  Zahl  3,311,  aU  die  richtigere,  und  er  h£lt 
für  msammengatetit  ai 

I  At-  Flnfi 

1  At, 


4,S5 


oderi  di<  Elulisliure  ali  Wa>9eritofffJii)re  betracHtet, 

1  At.  Fliioria  =  2.S5 

S  At.  ßoron  ==  2.0Q 
4.25. 
(AlUiupi  tu.  Vol.  l,  S.l&5,NüV\L  S.«5-\    Sdtw, 


über  einige  Puncle  der  ^tomenlehre.  t39 

o  dieser  Verbin  dangen  habe  ich  dieselbe  Volu- 
abl  Chloringas  auf  di«  nämliclie  Weise  verdicb* 
fandeii.  Diese  Aebalichkeit  bestätigt  die  Ver- 
Itscbaft  dieser  beiden  Körper,  auf  welche  Mit- 
hficA  aufmerksam  gemacht  hat. 
Zitm,  Die  Z^&ov'sche  Flüssigkeit  greift  stets 
iQuecksilber  au;  diefs  geschieht  aber  nicht  ia 
b  eines  Ueberschusses  von  Chlorin,  vrelcherauF 
I  Metall  wirkt ,  sondern  dadurch,  dafssieiner» 
Zinochlorid  übergeht,  indem  sie  zur  Erzeugung 
erstem  Quecksilberchlorid  Veranlassung  giebb 
^ese  Reaction,  welche  durchgreifend  Statt  zu 
lO  scheint,  dennoch  nur  auf  sehr  kleine  Quanti- 
1  sich  beschränkt,  so  habe  ich  meinen  Versuch 
km  Apparate  von  G^ty  -  Lussac  angestellt.  Bei 
derholuug  desselben  habe  ich  fast  vülligi  überein* 
mende  Resultate  erhalten,  und  bei  denjenigen, 
Iwelcben  ich  hier  Nachricht  geben  will,  war  die 
inderang,  welche  das  Quecksilber  erlitten,  le« 
tob  merkbar  an  einem  sehr  dünnen  Häutchen, 
lit  sich  seine  Oberfläche  «herzogen  hatte.  Ich 
die  Resultate,  welche  ich  erhalten,  mit  der  voU- 
omoiensten  Zuversicht  vor,  obgleich  diese  gering« 
Versetzung  macht,  dafs  die  dabei  gefundene  Dieb 
Igkeit  etwas  zu  grofs  ist. 

Der  Liquor  des  Ubuvius  kocht  bei  120°  C.  ; 
V  einem  Drucke  von  0*,767.     Folgendes  sind  di« 
lesullate  des  Versuchs: 

2S'-S5S  Elflifigkeit  Llbav-j  -. 

S2ac.b.C«,.  D.nip£  1        0-,7S9Bw. 

(K079  QueckiilberiSuIe  f     jg^  c_  Temu 

XW  C.   Temperatur  des  Dampft    J 
1U>.,9514  Gewicht  «ines  Litre  Dampf, 
ff   ,S997  äeitea  UicJitigkeit. 


:r  ■    Gehen  wir  von  dem  von  BerzeUus  angeg4 
Atomgewichte   1470,58  aus:    so  finden  wir,] 
litr  die  DicbtigUeit  des  ZinndampFes.     Wir  ri 
dum  annehmen: 

X  Vol.  ZinndampE     =     16,215 
8  Vul.  Ciiloringa»      =     19.760 
35,975. 
fjun   ist  ^.^^  =  8,993  ein  Resultat,    welches  dö 

-=  ■       '  4  '■,!■* 

beobachteten  sehr  nahe  steht,  das  aber  eine  m 
oig  wahrscheinhche  Verbindungsweise  vorausse^j 
8  Vol.  Chlorin  nämlich  mit  1  Vol.  Zinn  zu  4  Vc 
verdichtet.  Halbiren  wir  das  Atomgewicht  dl 
2<iniiSi  so  bleibt  die  Schwierigkeit  die  nämligb^ 
denn  man  würde  4  Vol.  Chlorin  mit  1  Vol.  Zion, 
2  Vol.  verdichtet  erhalten.  Ich  glaube  daher,  dftj 
man  das  von  BerzeUus  angegebene  Atomgewicht  auj 
J  reduciren  müsse;  dann  wird  es  367,64  und  l^ 
Dichtigkeit  des  Zinndampfes  wird  4,053.  Dies^ 
Hypothese  gemäfs  erhält  man  für  das  Zinn -Doppelt^ 
Chlorid 

1  Vot.   ZinndampE      »  n  =  4,053 

g  Vnl.  Chloringas     »  >,         =  4.940 

1  Vol.  Zinn -(Doppele  )Cliloria  =  8,993. 

Öas  Zinnoxy[l  würde  Ijiernach  1  At,  Zinn  und  1  AI 

Sauerstoff  5(  +  0,    und  das  Oxydul  2  At.  Zinn  niS 

und  1  At.   Sauerstoff  Si>  +  0  enthalten.*) 

•)  Bsfie/iuJ  nimmt  jBtzc  bekanntlich  dai  Atonipewictit  hälfe 
.»  Crnfs  an,  aU  früher,  aUD735,ä9.  [Pogg^r  '  '~  ■- 
B  VIII.  S.  184)  Thoniion  nimmt  da>  Atom,,  . 
Zinni  =7.S3  (Saiierat.iff  =  1 )  an,  und  lalst  daraiE  I  u^^ 
2  At.  SaueritDH   zum   Oxydul   und  Oxyd    cicli  verbind^ 

Im  ej-stcn   ZinTichlniide   fand  er  ^Xeicne  Atome  Z 

Chlorin,  im  zweiten  2J  At.  Clil.irin  mit  1  At  Zini 
blinden,  glaubt  absr,  dafs  dieiea  überscliflfji^ei  Cl 
•Dibdlti  deoD  im  kryttiUisirCen  salutaita'füaaoxjAi  t 


i&er  einige  AmcAr  itr^lätomenlehrt.         MV 

t    Titan.     Die  Analogie  zwischen  dem  Titan  und 
i   weiche  von  Mitscherlidt ,  dem  Isomorphismus 
'  in  derNalur  vorkommenden  Oxyde  gemafs,  auf- 
■stellt,  und  von  H.Rosc,  durch  seine  Versuclie  über 
ps  Xitan,  weiter  entwickelt  worden  ist,  veranlafste 
■ich  einige  Versuche  anzustellen,  um  mir  Chlortitaa 
verschaffen.      Ich   wandte  zuerst  sehr  reines  Ti- 
loxyd    an  und    erhielt  vermittelt  desselben  auch 
ffikommen  reines  Chlortitan.     Das  Oxyd  ward  mit 
seines  Gewichtes    woiil    getrockneter  Kohle    ge- 
engt,    und    durcii   dasselbe    ein   Sirom    trocki^nen' 
bloringases  hindurch  g>>lejlet.       In   dem  Ballon  so- 
hMf  als  auch  in  dem  an  die  Rühre  an^epafsien  Ver- 
hhe,    sähe  man  ,    von  dem  ersten  Augtrililicke  des 
lersuchs  an,   ein  weifses,  an  der  Luft  selir  rauchen- 
B    und  sehr    flüchtiges  Liquidam   sich  vertiichten. 
lefs  war  das  Chlortitan,       Seine  Figens<  haften  deit- 
C«a  hinlänglich  darauf  hin,    dwfs  es  sich  leicht  vom 
äsencbloride  werde  scheiden  lassen,     und  dafs  es 
ich  daher,  vermittelst  des  natürlichen  Tifanoxydes, 
icbt  in  reichlicher  Menge  werde  djrsieJIfn  las>:en, 
der  That,    wenn  man  dieses  Oxyd  mit  ^  oder  ^ 
les  Gewichtes    Kohle  mengt,     und    Ohrigens    wi« 
dem  reinen   Oxyde  verfährt,    so  erhill   man  im 
orstofse  und  in   dem  Ballon  eine  Menge  Eisenchlo- 
welches  an   den  Wänden  der  Gefafse  sich  ao- 
,  und  viel  ]ic|uide5  Titanchlorid,  welclies  durch. 
itireo  fast  ganz  rein  sich  abscheiden  läfst.   Zwar 

1  At.  ZiBBQsyd    SS    9,3S. 
S  Au  Saluäure     =    9^5 
■,,  , .    ,1,8  At,  WM»er  .      =    3^75    .  _ 

iJumtpt  CM.  Voi  LS.  401  n.X  Sdiw.*idt.' 


D  u  m  i 


rid,    diesj 
I  dario  in  i 


enthielt  65  oocb  ein  wenig  Eisenchlorid, 
war  nicht  gelöst,    sondern  schwebte  darin  in 
kleiner    Flittern*    welche     bei    mhigem   fill 
sich  absetzten.  ■■* 

Das  so  erhaltene  Titanchlorid  ist  nie  vd 
menweifs;  seioGerucb  deutet  auf  ChlorinObei 
bin,  und  die  gelbliche  Farbe  bestärkt  diesei 
dacht.  Endlich,  wenn  man  dasselbe  in  WasM 
so  enthalt  dieses  gewöhnliches  salzsaures  Titfl 
überdiels  auch  Chlorin  aufgelöst,  von  weicht 
Lackmuspapier  gebleicht  wird.  Es  läCst  sich» 
Schütteln  mit  kleinen  Quecksilber  mengen  und 
2  bis  dreimal  wiederholte  Destillationen  aus  k 
eine  geringe  Menge  von  diesem  Metalle  enthalt 
Retorten,  leicht  reinigeu.  Dann  erhält  mal 
voUkommeaer  Weifse  und  Durchsichtigkeit;  eS 
nicht  mehr  auf  das  Quecksilber ,  und  mit  Wasi 
handelt  liefert  es  salzsaures  Titanoxyd  ohne  | 
Qberschufs. 

E.  S.  George  hat  *)  durch  directe  Eiowj 
des  Cblorga<ies  auf  das  erhitzte  Metall  ein  Titt 
rid  dargestellt.  Dieses  Chlorid,  welches  in  i 
ren  Beziehungen  dem  von  mir  beschriebenen  fi 
ist,  soll  jedoch  nach  ihm  ein  DoppellchloridJ 
chlorure)  seyn,  fähig  unter  dem  EinQusse  deg 
gers  in  ein  hydrochloriusaures  Salz  überzugehi 
dem  es  die  Hälfte  seines  Chlorgehaltes  verliert, 
wage  in  dieser  Hinsicht  nichts  mit  Bestimmtha 
zusprechen.  Enthielt  das  meinige  Chlor  im  l 
schufs,  so  war  es  gelb,  roch  nach  Chlor  ud 
bei  Einwirkung  von  Wasser  viel  von  dieSSBl 


iibfT  r. 


'.  Pancte  iler  AtomaihJtrt 


tss 


0.  Durch  wiederholte  Destill ationflo  absr, 
[  ebne  Quecksilber,  wurde  der  Chlor -Geraoh 
.die    gelbe   Farbe    desselben    beträchtlich   ge- 


Das  weirse  Titanchlorid  kocht  bei  135^  C.  un- 
äoem  Drucke  von  0'',763.  Die  Dichligkeit  des- 
in  ist  viel  gröfser  als  Wasser.  Folgendes  sind  die 
iltate  des,  in  Bezug  auf  die  Dichtigkeit  seines 
ipf«8  aagestelltea ,  Versuches: 
Sf-iSSl  Gewicht  dea  Litrei, 
£    ,836  Dichtigkeit   desselbea. 

I       Oi",r56  Bar. 


i     27*  C.  Temp. 


fp-SSl  Chlort 
UCshCnl.  Dampf, 
13*  C.  Temperatur  deiaelben, 
0b06Q  iuDSre  QueckiilberiauU, 
IL  Hose  hat  das  Atomgewicht  des  Titani  haupl 
Ich  aus  der  UmwaiidluDg  des  Schwefeltitans  iifl 
i  durch  Verbrennung  beim  Zutritt  der  Luft  b»j| 
nt;    aus  seinen  Versuchen  folgert  er,    dafs  erf   . 
778,2  sey.       Dieses    würde  auf  764,6  redueirt 
den,    wenn  man  in  der  Rechnung  200    fQr  das 
des  Schwefels  anstatt  SOI, 16  annälime.     Da« 
xe  Gewicht  giebt  8,430  für  die  Dicliiigkeit  dtA 
idampfes;    aber  diese  Bestimmung  setzt  4  At/ 
Hoff  im  Oxyde   voraus;     es  würden  dem 
Chlor  in  dem  entsprechenden  Chloride  sich  b 
mOssen,  woraus  sich  folgern  läfst: 
1  Vol.  Titandainpf  =    8.4SO 
8  Vol.  Cblordampf  =  19,760 
20,190, 

'  ist  aber  —  7,047  —  ein  Hesultat,  welches 
n  vorberaogegebenen  sich  sehr  nähert.  Wie  beim 
Q  würden  sich  demnacli  9  Vol.  zu  4  Vol.  conden- 
t haben;    aus  denselben  Grilndeiii  wie  bei  jenem 


£40 


r 

B-  Metall,  reducire  ich  aber  das  Atomgewicht  auf 

ft  wird   es  dann  :=    191,15    und  die  Dichtigkeit. 

B  Dampfes  =  2,107.     Die  Titaneäure  oder  das 

H  Titanoxyd  eathalt  1  Ät.  Metall  uad  1  Ät.  Sauei 

^^^^^f««s  das  Chlorid  anlangt ,  so  ist  diefs  gebildet 


D  i 


1  VbI,  Tit; 

2  VqI.  Chlor 


1  Vol.  Clilorci 
Unerlälslicb  wird  e 


I      =  7,047. 

jedoch  seyn,  tieueC 
Stichungen  Ober  das  Atomgewicht  des  TitanS  I 
stellen,   um  die   CliemiUer   zu  bestimmen i  sich'! 
die  von  H.  Rose  oder  die  von  mir  gewonnenen  R4| 
täte  zu  erklären.     Die  Analyse  des  CUortitans  \ 
tet  in  dieser  Hinsicht  ein  sehr   genaues  Mittel  ( 
Jch  hB>)e  nicht  Zeit  gehabt,  mich  damit  za  best 
ligen,  «) 

Ich  kann  aus  den  in  dieser  Abhandlung  < 
lenen  Tliaisacbcn  nicht  eher  sichere  SchlCSRe  zif 
aU   nach  directer   Bestimmung    der  Dichtigkeittl 
Schwefels,   Phosphors,   Arseniks,  Selens, 
liiims.      Ich  t)e*chjfiige  mich  mit  diesen  Vei 
und  werde  nachslen«  die  Resultate  derselben  b 
machen.       Sie  werden   virlleicht  i\tn  Gesichl 
feststellen,    aus   welchem  die  Gesetze  Gay~ 
ober  die  Ammoniakverbindungen,    und  das  V 
hng  und  Petit  über  die  specißsche  Warme  in 
gefafst  werden  müssen. 

Hierauf  werde  ich  die  Resultate  meiner 
che  ober  eine  gewisse  Anzahl  von  Chlormetallei 

• )  Brrzellus  beBlimmi  dos  Atomgewiclit  Af.»  TitaBB  uf  J 
{Poggendnrf,  ^nn.    Kd,  V1H    S,  178.)     TAomjon  fand  f 
(SaiieratutE  =  Ij   durch   den  Versuch,   hdlE  «ber  4 
Au  richtige.    {Attempe  etc.   Vol.  11.  S.  890 


über  einige  Pancte  der  Ataincnlehre.  241 

Dt  macfaen,  von  denen  ioh  heute  nur  ein  sehr 
»tiges,  der  Mangansäure  entsprechendes.  Man- 
jhJorid  erwähnen  will.  *)'  Ich  hoffe,  dafs  ich  bei 
am menst eilung  aller  dieser  Resultate  meinen 
Kk,  wenn  nicht  erreichen,  doch  wenigstens  mich 
iselben  so  sehr  nähern  werde,  als  der  Stand  der 
senschaft  es  nur  gestattet. 

Ehe  ich  diese  Abhandlung  schliefse,  mufs  ich 
1  tiemerken,  dafs  schon  seit  langer  Zeit  Dulong 

Torgenommen  hat,  die  Dichtigkeit  des  Schwe- 
impfes  auf  directem  Wege  zu  bestimmen.  Er  hat 
GQte  gehabt,  mich  von  dem  Apparate  in  Kennt. 
za  setzen,  welchen  er  zu  diesem  Versuche  be- 
rot  hat.  Dieser  ist  gänzlich  verschieden  von  de* 
,  welche  ich  oben  beschriehen  habe,  und  ich 
ffl  demohnerachtet  diesen  Körper  nicht  mit  auf. 
mmen  haben  in  die  Liste  derjenigen,  von  wel- 
r  ich  die  Akademie  zu  unterhalten  beabsichtige. 

Vielleicht  erliaUen  wir  hierdurch  einen  bestimmten  AuF> 
»Iiliifi  ß'btr  .lohn't  problematiic'hef  Metall,  wovon  ichon 
ci  anderen  Gelegeoheiten  (Jahrb.  iSSg  .U.S. S05.)  die  Re> 
9  war.  BelläuBg  sey  hier  darauf  aufmerbsam  {remai;ht. 
Hakler  neuerding»  (in  dem  «o  eben  ersotiienenen 
•u  Hefte  von  Foggendorfs  Ann  1687-  B.IX  S.GISEf.) 
a  ExisCenz  einet  gaiEärmigen,  der  Maoganiöure  entspre- 
lenden,  Fliiormangans  nachgewiesen  hat.  Er  erhielt 
LMelbe  durch  D(stiL'--ion  eiii«9  Gemenges  von  gleichen 
lieilen  raariEansauren  Kalis  und  Flufaipath  mit  rauclicn- 
vt  Schwef eU:>'ure  ,  !aug  einer  PlatiHaretorte  E«  besitzt 
ne  etQnlicli  gelbe  Farbe,  bildet  in  Berührung  mit  der 
jfl  pnrpurrothe  Nebel,  ertheili  dem  Wasser  dieielbs 
artie,  und  zersetzt  »ich  mit  QU»  in  MangansSure  und 
'Ineliluriiiinte.  Die  tief  purpnrrothe  wSJserige  AuflS- 
ii{  lätt  metallischea  Kupfer,  Qneckailber  und  Silber. 
lae  Catentwicketung,  indem  «ie  lieh  dabei  volliCändig 
ttfftrlit.  In  einem  Platinagefdfie  für  sich  verdimpft, 
ilwiekelt  »e  fortwä'brend  äauerstoffgal  nnd  Flufisäur«. 
md  hiaterläf>^t  eine  braune,  plauzende  Matie,  aua  wel- 
■  erWaaaer  flnfäsaiireBManganoxydul  auszieht;  ein  schwer- 
■  bMiscbei  Salt  bleibt  ungelöst  zurück.       Schw.-SdU 

iih  t-CUw..',.Tt,,.,aaj.  H.t.(N.B.R.i*.'nfl-i.')  Vä 


wenn  nicht  unvorhergesehene,  eigenthCmliche  l 
stände  sich  mir  dargeboten  halten,  welche  Duloi 
Versuche  vielleicht  unausführbar  machen  dürfieo* 
Ich  fuge  hier  eine  Tafel  über  die  von  mir  anl 
rectem  Wege  bestimmten  Dichtigkeiten  bei,  ' 
'  glaubte  auch  diejenigen  anscbiiefsen  zu  dürfen,  v 
che  ich  für  einige  einfache  Körper  aus  diesen  Be 
achtungen  abgeleitet  habe.  Indessen  bemerke  ich  i 
derholt,  dafs  ich  keinen  grofsen  Werlh  auf  diesa 
leitungen  lege.  Wir  sind  noch  weit  entfernt  von  i 
Zeitpuncte,  wo  die  Moiecuiar- Chemie  auf  siehe 
Gesetzen  fufsen  kann,  ungeachtet  der  sehr  grol 
Vortbeiie,  welche  dieserXheil  der  Naturpliiloso] 
aus  den  Arbeiten  eines  Gay~L.ussac,  Berzelius,  i 
Jon^  und  P^i(,  iUiisc7i«/jc/i  eben  sowohl,  als  aus 
theoreliscben  Ansichten  Ainph-e's  und  jivogadro'i 
zogen  hat.  Die  ausgezeichnete  Thätigkeit  vonBl 
'iiiis  und  der  gute  Geist  der  Chemiker,  mit  wcV 
er  Deutschland  bereichert  hat,  lassen  jedoch  für. 
sen  wichtigen  Gegenstand  eine  nahe  und  dauert 
Revolution  hoffen.  *) 


•  )  An  die  veripätctB  Mitthriluag  dieser  rorcietzunc 
Dumai's  Abhandlung  trug  Mangel  an  Rinnt  die  Sol 
die  Leier  «ind  dafür  durch  mehrere  anigrEeic^neK 
beiteil  vaterländischer  NaCurforscber  entst^EdiGi  wqi 
die,  wie  reclic  und  billi;;,  den  aui1aniti>chEa  voreei 
werden  mulsten.  Zudem  sollten  »och  einig«  Bewi 
gen  über  Dumas't  Unlersuchungen  und  andere,  mT 
ehiometiie  sieb  beiiel-.ende.  GegenBtdnde  angeriltial 
den.  die  jchon  s'it  lüiißerer  Zeit  mm  Drucke 'kw«l 
gm;  aber  auch  diese  müssen,  der  cbengen^inatea  Uj 
tregea,  vor  der  Hand  noch  zurückgelrgt,  und  loUi 
«insm  der  n Seht tfolg»  den  Hefte  mitgeiheilt  werde 
d.  Red^ 


über  einige  Puncle  der  Atomcnlehre. 


l  über  die  Dichtigkeit  der,    in  dieser  AbTiandtur^ 
suchten ,    Dampje  und  Gase  und  über  das  Gewichl 
des  Lilre'bei  0°  C.  und  O^Tß. 


[amen    der    Kü 

per 

Dichtigkeit 

brobichr.  Ibf.cihn. 

Cenichi  it,  lÜ 

U(,  blDblcbUt. 

UmpE 

8,716 

8.6118 

11.SS3 

»ilberdampf 

6,976 

5,9783 

9.0625 

Phoiphorchlorid 

4,873 

4.R076 

6,3532 

Ikwasserstoffgas 

» 

2.695 

S.695 

3,5023 

Arsenlkcblorld 

» 

6,3006 

6,?969 

S.1853 

mchlorid       » 

X 

5,9390 

5,9599 

7.7154  . 

Suftsliure       » 

» 

S,600 

3,5973 

cblorid           » 

n 

3,943 

4.0793 

5,t8«  ■' 

aufsiäure        » 

» 

2,3134 

2,3075 

1 

lilond          )   f„,_„J;;„,„„^ 

9,1997 

8,993 

11.9514 ,' 

■hiorid         ^  '^'^'^ 

6.836 

7,047 

8,881   '" 

bordampE       n 

» 

2,S0S2 

fkdimpE          n 

n 

5,1839 

'  i 

imdampf        i> 

a 

1,0197 

< 

UmpE             » 

» 

0,7487 

! 

.pE 

w 

4,033 

«DpE 

» 

&107 

•i 

M^^ 

N 


Verraisclite  Notizen. 
^Jeber  conünuirlichc  cleklromagnelische  Rotations 
in  freier  Luft, 

J.  S.  C.  Schweigger. 
Schon  im  Herbste  1820,  gleich  nach  Enldecltung| 
[ektromagneiismus,  bemühte  ich  mich  conlini 
elektromagneiische  Rolationen  zu  Stande  zttfl 
to,  {vers,\.AIlg.Lill.ZdLNovemb.  1820  N.296.)J 
h  in  freier  Luft,  aus  den  in  diesem  Jahrbr(1826.1 
)  angegebenen  Gründen.  Ein  Jahr  spaierge-^ 
e  FaraJay  dahin,  solche  continuirliche  Rota- 
verroiltest  einer  Flüssigkeit  (Quecksilbers)  zu 
■kstelüfien.  Aber  nach  Entdeckuug  des  Thermo- 
^  16  • 


f 


244  Schiveiggi 

magnelismus  gab  Cumming  einen  Apparat  an ,  conti- 
nuirliche  elektromagnetische  Drehungen  ohne  ein 
Flüssigkeit  zu  Stande  zu  bringen  ,  welcher  Appars 
in  dieser  Zeitschrift  B.  X,  S.  324.  beschrieben  i 
abgebildet  ist.  InJefs  Cumm'ntg's  Versuch  beruhtau 
einer  Täuschung;  es  gelingt  wirklich  nicht  contiiiiifl 
liehe  elektromagnetische  Drehungen  in  der  Luft  dam 
2u  bewirken,  wovon  auch  schon  Mcfr^A  und  Bcrr/o 
sich  bei  Wiederholung  seines  Versuches  überzeugte 
Diese  gaben  dann  im  Juurn.  of  Science  N.  XXX 
S.  S73.  einen  andern  thermomagnetischen  Appal 
an  zu  demselben  Zwecke,  der  sogar  in  Bicifs  P 
sik*)  übergegangen  ist,  jedoch  gleichfalls  auf  eirt 
Täuschung  beruht,  und  aus  thermomagnelischera  C 
sichtspuncte  betrachtet  sogar  dem  Principe  nach  v 
dersprechend  ist.  Wie  leicht  man  bei  diesen  Vera 
chen  durch  Luftstrüme,  von  der  Flamme  veranlal 
getäuscht  werden  könne,  habe  ich  bei  Wiederbolo 
der  in  Rede  stehenden  Versuche  gesehei 

Im  Sinne  der  Ampere' sc\ita  Theorie  ist  der  l 
brauch  eines  Aussigen  Leiters  bei  diesen  conb'niU' 
chen  Rotationen  unentbehrlich.**)  Diefskannalsrii 
tig  gelten,  wenn  man  unter  dem  flüssigen  Leiter  mJ 
gerade  ein  ponderables  Fluidum  verstehen  wl 
(^Quecksilber  oder  Wawer)  worin  bisher  allein  I 
continuirlichen  elektromagnetischen  Drehungen 
Stande  gebracht  wurden. 

•)   Biot't  Lehrbncb   der  Experimentalpliysife >  Sber«««! 

Fecluur.   B.  111,  S.  132.  183.  (wq/u  Tat  XI.  ELg,  SO.). 
••)    Vgl.  Aanalet  de  Chlmie  et  deFhyiique  Aag.l8Sfi-S. 
—  445-  •ind    ä-^eTheorU  dcVhenomEnei  cUctro-dymmi 
poT Andre- Marie  Ant per e.Vansnsa.   S.  157— 193.    -, 
*e   letzte  lo  eben  (in   4)  erichienene  Schrifc  eatbül^ 
S2a  Seilen  die  ZuiammensCeUunü  der  mathemiiisohe« 
trachtungen  und  Formeln  Ampire's  über   die  eUktri  "■ 
netiiohen  ErsdiEinungen.     Dagegen  vermifst  man    in 
■elben  pbysikaliaoii   wünschenswerthe  Bestimmungen  , 
Besohreibuoeen  der  Apparace,  so  wie  der  Art  und  Gn 
de)  Erfolg«  bei  daa  Biaulasa   aiw  Sprieha  ' 
Veriucfaea, 


über  eUklruniagmUsche  Rotation  infreter  t.ufi.  245 

Ich  habe  folgenden  Apparat  consirujrt: 
abde  (Taf.  I.   Fig.  19.)   ist    eia  Stahlmagnet, 
isen  Durchmesser  in  der  Linie  ip  etwa  8  Zoll,  ioder 
icbtiuig  ab  oder  de  IZ,  lOLin.  in  derRichlung  cg 
ler  nur  5  Lin.  beträgt.     Der  Magnet  stellt  also  dop- 
pelte Kegel  dar,     welche  mit  abgestumpfler  Spitze 
fjch  berühren. 

Wenn  ein  in  dieser  Form  gearbeiteter  Stahl  kei- 
ID  starken  Magnetismus  annimmt:  so  kann  man  ihn 
tf  den  Pol  starker  Magnetstäbe  stellen,  wie  ich 
le£s  bei  dem  eben  bescbriebenen  Magnete  that,  wel- 
len ich  mit  dem  Nordpol  auf  den  Südpol  eines  star* 
BD  Magnetes  setzte,  wodurch  sogleich  (besonders 
t  derSlahl  noch  ungehärtet  war)  starker  Siidmagne- 
limusimobereu,  mit  6' bezeichneten,  Kegel  hervortrat. 
Bei  i  war  ein  Glasrohrchen  in  den  Magnet  einge- 
Btzti  das  eine  eingesiegelte  Spitze  trug,  worauf  der 
Int  der  Nadel  y/t  fii R o  ruhte,  die  aus  übersilbertem 
[upferdrabte  (von  der  Dicke  einer  Discantseite)  ge- 
libeitet  und  beiy  mit  verschiebbarem  Gegengewicht« 
lirseliea  war.  In  dem  kleinen  Becher  h  befand  sich 
ia  Tropfen  Quecksilber,  in  welches  durch  die  Spi- 
1  eines  eingesteckten  Drahtes — £  geleitet  wurde, 
ir  Draht  o  n  drückte  schwach  federnd  sich  in  cg 
ID  Magnete  an. 

Es  wurde  ein  starker  elektrischer  Strom  einer 
lU  Salmiak wasser  gebauten,*)  Funken  gebenden  Sau- 
Ton  etwa  45  Lagen  Zink -Kupfer- Platten  (deren 
leÄl  engl.  Q.  Z.Fläche  hatte)  in  die  Nadel  hmno 


■)  Statt  der  Pappen  pflege  ich  zusamm^n'elegce  Beigen  gro- 
ben FlieTspa [liera  zu  nehinen,  yrat  bei  viereckigen  Vlac. 
ten.aebr  bequem  iiC  und  auch  bei  runden  sich  guC  aue- 
fllhren  ISfac,  wenn  man  da»  Papier  zvrisclien  zwei  Plat- 
Mn  in  einen  Schraubenstnck  einprefsi;  und  nach  der  Form 
aer  riacten  schneidet.  Der  zu  den  Pappen  bei  Veiferti- 
furg  deraelbeo  genommEne  Leim  iit  ohnehin  hier  in 
mehr  als  einer  Beziehung  unzweckmdlsig;  und  kannte 
man  die  Pappen  auch  mehr  uls  einmal  benutzen,  to  he 
sttlcbei  doch  aui  andern  Gründea  nicht  tu  empfchUu, 


£45  S  c  Ii  n-  e  i  g  g  e  r 

geleitet,  der  seine  Ableitung  an  detnunternnördlii 
Theile  des  Magnets  zum  entgegengesetzten  Pole  fi 
Sogleich  erfolgte  continuirliche  Umrfrehung  der,  I 
dei  hmno,  und  einFunltenkreis  umgab  den  Magnet 
cg  wodurch  der  Versuch  sich  schön  ausnimmt,  g 
geeignet  vor  einem  grüfseren  Auditorio  angestellt 
werden,  wo  ich  ihn  denn  auch  vor  einigen  Wog 
bei  meinen  physikalischen  Vorlesungen  zeigte. 
Drehung  war  der  im  Cabirenbüde  ausgedrückten 
gelgernäfs;  also  unter  hier  gemachten  Vorausset; 
gen  rechUum,  oder  0;  S;  W d.  h.  von  Ost  über 
nach  West.  Umgekehrt  oatürlich  wenn  +£  in 
Nadel  geleitet  wurde. 

Die  Nadel  konnte  auch  als  Spirale  ge^Tun 
den  Magnet  umgeben  mit  gleich  günstigem  Erfo 
Und  es  machte  keinen  Unterschied,  die  Spirale  ino( 
links  oder  rechts  gewunden  seyn,  indem  sowohl 
rechts  als  die  links  gewundene  Spirale,  z.  ß.  neg 
elektrisirt,  sich  0;  S;  Jf  d.  h.  rechtsum  am  Sfl( 
drehte,  wie  solches  auch  im  Sinn  der  Cabirenbil 
(vergl,  d.  Jahrb.  1827.  III.  313)  aber  nicht  im  Sinne 
^mpere'schBn  Theorie  seyo  mufs. 

Mao  konnte  sagen,  das  elektrische  Feuer 
dasFluidum,  worin  bei  diesem  Versnobe  sich 
Nadel  bewegt.  Aber  diese  Ansicht  ist  doch  nl 
ganz  streng  zu  nehmen.  Denn  in  der  Tbat  kann  t 
auch  ohne  Funken  solche  Drehungen  zu  Stande  bi 
gen.  Man  bringe  sehr  feinen,  geplätteten  Metalldf 
(Lahn)  an  cg  so  an,  dafs  er  ganz  genau  metalliseli 
liegt,  winde  ihn  um  cg  und  befestige  ihn  an  der  b! 
^is  n  reichenden  Nade!/A  m  n.  Von  selbst  wird  i 
dann  ein  Stuck  Lahn  wieder  abwinden,  so  schW 
auch  die  Elasticität  desselben  seyn  mag.  Man  k 
aber  erneute  Aufwindunj;  durch  den  elektrisc 
Strom  bewirken,  bis  die  Kraft  der  Elasticitätder 
Elektromagnetismus  das  Gleichgewicht  hält.  M^t 
lis  hücbstens  zwei"  voHa^  ümdrehungeo  könnt 


r 


über  elehtramagnelisdie  Rotation  in p-ärr  Lufl.  247 

ich  nicht  zu  Stande  bringen.      UebrJgens  wieder- 
e  ich  den  Versucli  Öfters  und  sali  an  den  verschie- 
itea  Stellen  (nacli  jeder  Weltgegend  zu)  das  Gleich- 
iclit  zwischen  Elektromagnetismus  und  ElasticUät 
Drahtes  eintreten,  so  dafs  aläo  nichts  von  einem 
[ben  des  Halbkreises,  nach  einer  gewissen  Weltge- 
sich  zu  stellen,  wahrnehmbar  war.    DemPrinci- 
nach  sind    sonanh  continuirliche  elektromagneti- 
Drehungen  auch  vermiiielst  eines  beweglichen  fe- 
Leiters  ohne  Einmischung  eines  fiüssigen  ausführ- 
Indefs  wenn   von  einer   gröfsereu  Anzahl  Dre- 
ien die  Rede:  so  wird  blofs  vermittelst  eines  flQs* 
1  Leiters  diese    Aufgabe  ausführbar  seyn,    sey 
diese  Flüssigkeit  entweder  eine  ponderahle,  oder 
ijnponderable,    wie    bei    dem    vorliia  angefiihr- 
.Versuche  der  elektrische  Strom  selbst,  welcher 
einer  Stelle  nicht  continuirltch  zusammenhän- 
den  Ldter  verbindet.     Ich  mufs  bemerken»  dafs 
bei  dem  Kupfer-  Drahte^/'Ä  m  n  o  an  die  Stelle  no 
L  bei  einigen  Versuchen  eine  ganz  schwache  Stalil- 
r  setzte«  welche  magnetisirt  war,  jedoch  ohne 
daraus  ein  besonderer  Gewinn  entstanden  wäre. 


\enutzu?tg  einer  resonircriJen  Memhran  zur  Beohach^ 
tung  da-  Interferenz  der  SchaUw eilen  ^ 

Dr.  JVilhelm.  Weber, 
2n  einem  lAnfsatze  tlber  Savarl's  Versuche  mit 
eltiar  erschütterten  Membranen,  (S.  176  ff.  die- 
öeftes)  habe  ich  gesagt,  (S.  184  und  185.)  dafs 
fiesen  mittelbar  erscliüllerlen  Membranen  weder 
Selbstlönen  noch  ein  Resoniren  beobachtet  werde, 
ohl  wenn  eine  Orgelpfeife,  als  auch  wenn  eine 
ike  oder  schwingende  Platte  (überhaupt  ein  lon- 
dinal  schwingender  Ivörijer,  oder  ein  transversal 
Ewingender  von  fldchenförmiger  Gestalt)  vor  die 
■pbran  gehaltea  wird.     Aber  allerdings  ist  es  mir 


248    Weher   ülier  Beobachtung  der  Inlerffrerixen    % 

gelun£;en,  dieselbe  Membran  ,  ohne  sie  zu  berfihl 
zum  Resoniren  zu  bringen,  und  zwar  auf  eiae  i 
einfache  Weise,  durch  Vorhalten  einer  Sümmgi 
(Ich  brachte  die  eine  Zinke  dicht  an  die  Membr; 
parallel  mit  der  Diagonale  des  quadratischen  Rahn 
Der  Ton  einer  in  freier  Luft  gehaltenen  Stimm^ 
wird  schon  in  geringer  Entfernung  gar  nicbt,  H 
sehr  schwach  gehürl.  Nähert  man  aber  die  Stimn{ 
bei  der  Membran  auf  die  beschriebene  Weise,  ol 
dieselbe  zu  berühren,  so  hört  man  den  Ton  d 
allein  sehr  deutlich,  sondern  bemerkt  auch  sogied 
dafs  er  nicht  von  der  Stimmgabel,  sondern  voa-i 
Membran  ausgehe.  • 

Mit  Hülfe  einer  solchen  resonireoden  Meml 
konnte  ich  nun  dieselben  Interferenzerscheinuri 
der  Schallwellen  beobachten,  welche  ich  in  die 
lahrbuche  1826.  Hl.  S.  3&5  bis  430.  beschrlebedl 
genauer  untersucht  habe. 

Es  ist  nämlich  die  Resonanz  der  Membraa? 
deutlich,  wenn  man  die  Aufsenseite  einer  ZiakI 
Membran  zukehrt.  Ebsn  so  deuthch  ist  sie,  V 
wenn  man  beide  Zinken  der  Membran  in  gleid 
Grade  nähert;  wenn  man  aber  durch  Drehung 
Stimmgabel  nach  und  nach  aus  der  ersten  Lage  üi 
zweite  bringt,  so  kommt  man  an  einen  Puncto 
die  Resonanz  der  Membran  plötzlich  fast  ganz, 
hört,  aber  indem  man  weiter  dreht,  gleich  wi 
erscheint.  Unterscheidet  man  an  den  Zinken> 
Stimmgabel  dreierlei  Flächen,  nämlich  1)  Voi 
flächen  und  Hinterflächen,  2)  Seitenflächen,  3)! 
flächen:  so  beobachtet  man  ein  solches  Verscbi 
den  des  Tones  bei  jedem  Uebergange  von  einer] 
derfläche  zu  einer  Seitenfläche  und  umgekehrt,* 
ner  bei  jedem  Uebergange  von  einer  Vorderßäcb 
einer  Endfläche  und  umgekehrt;  man  beobachtsti 
kein  Verschwinden  des  Tones  heim  Uebergange-' 
c  ämteoääche  lu  «toer  £adäacbe  oder  umgek^ 


r  SchaIhvelUn  millehl  resoniremler  Membranen,  249 

lese  ErscheiDungen  hört  man  bei  ätifierem  Gerau- 
cht deutlich,  daher  diese  Versuche  am  besten 
[hrend  der  Nacht  angesieJlt  werden. 

Besonders  bemerkenswerlh  sind  bei  diesen  Er- 

tinungen  folgende  Unterschiede  von  den  in  deran- 

'ührtenAbhandlungCin  diesem  Jahrbuche  1826.111. 

S8d)   beschriebenen:    1)  dafs  die  Membran  eine 

|t  an  der  Slimmgabel  vorbei  sich  erstreckende  Ebe- 

t,     deren  jeder  Punct  gleich  leicht  erschüttert 

len  kann,   während  die  abgestimmte  eingeschlo- 

Luftsäule  nur  eine  enge  Oeffnung  erhiell,  sodafs 

ur  mittönen  konnte,   wenn  die  Schallwellen  durch 

le  Oeffnung  drangen;  2)  dafs  die  Membran  nicht 

iStimmt  war ,  und  doch  diese  Erscheinungen  zeig- 

,während  man  mit  einer  nicht  abgestimmten  Luft> 

wenigstens  wenn  sie  eng  ist,  nichts  beobach- 

kaan. 


Beschreibung  eines  Inslruments  zur  vergleichenden 
img  der  .Ausüehnharkeit  der  Metalle  und  anderer 
j'cstei^  Körper, 

James  N  a  s  ni  y  t  /i. 
Bei  ihren  trefflichen  Untersuchungen  ober  die 
Itze  der  Wärme,  bedienten  sich  Dulong  und  Pelit 
essung  der  Ausdehnbaikeit  fester  Körper  eines 
larates,  (vergl.  Journal  äh.  R.  B.  XXV.  S.  3IG.) 
veicbem  James Nannylh  neuerdings  einige  zweck- 
[Ige  Verbesserungen  angebracht  hat ;  denn  in  der 
it  kann  das  von  dem  letztern  beschriebene  Iiistni- 
«  (Breivstcj^s  Edinh.  Juum.  vf  Sc.  No.  Xll.  S.  225.) 
gBcb  als  eine  Abänderung  des  zuvor  erwähnten 
en.  Wir  geben  die  Beschreibung  hier  mit  den 
plen  des  Originals. 

.'  „Dieses  Instrument  besieht  aus  einer  Glasröhre 
-ungefähr  cinefii  Zoll  in  Lichten,  und  ungefähr 
iiÄage,  die  an  dem  einem  Ende  hermetisch  ver- 


250  Nasmyth's  Instrument  zur  lergläch.  Hlessu» 

sdilo^sen,  und  an  deren  anderem  eine  messingenij 
Sung  angekiltet  ist,  deren  obererThei)  abgeschrl 
werden  kann.  In  dies«>n  obern  Theil  oder  dJ 
ist  eine  ungefähr  3  Fufs  lange,  unien  offene  GlaJ 
re  (wie  sie  zu  Tliermometern  angewandt  ^verJ 
eincekittet,  an  welcher  eine  in  Zolle  und  Zel 
Zolle  gplheille  Skale  befestigt  worden.  —  UnJ 
die<;eii!  lüslrumente  die  beabsichtigte  Unlersunl 
anzustellen,  mufs  man  sich  von  den  zu  prüfal 
Melalien  Stücke  von  gleichem  Volum  und  von  üo9 
Dimensionen  verschaffen,  dafs-  sie  die  Glasröbl 
(Taf.l.  Fig.  20.  ig'-rqde  ausfüllen,  aber  nicht  J 
diclif.  DjS  Kohr  A  wird  sodann  mit  WasseiJ 
50°  (F.)  angafüllt,  eines  der  iMetallsiücke  (j 
,  "BJei)  eingebracht,  der  Uerkel  D  mit  seiner  M 
*Bnd  Skale  aufgeschraubt  und  das  Wasser,  welcd 
dem  Rohr  ^  zuriickgeblieben  ,  durch  Einschr» 
der  kleinen  Schraube  6',  beim  Beginn  des  VerJ 
bis  auf  den  NuHpunct  in  der  Thermometerräbra 
-  hoben.  Besitzt  das  Ruhr  A  init  seinem  Jnhalfl 
Temperatur  von  50°,  so  ist  der  Apparat  zu  tm 
Versuche  fertig.  Durch  Einsenken  desselben  in 
fses  Wasser  wird  das  Ganze  auf  100°  erliilzl^J 
Blei  wird  sich  nun  ausdehnen  und  das  Wasser  \m 
Rühre  5  hinauftreiben  (  auf  12  Zoll  z.  B.),  So! 
wird  das  Blei  herausgenommen,  und  das  folu 
Stück  (etwa  Zinn)  eingebracht;  und  nachdemj 
in  den  nämlichen  Zustand  versetzt  xvorden,  wie  fl 
Anfange  <\(^!i  ersten  Versuch':,  wird  der  ApparaH 
Neuem  auf  100°  erhitzt,  Zinn  und  Wasser  «^ 
sich  nun  eiv/ä  bis  auf  Ö  Z>;11  arisdelmen,  UddV 
kann  hieraus  scbliefs-'n,  dafs  Blei  zweimal  sü  I 
dehnbar  sey  als  das  Zinn.  Dieselbe  Operatiofl 
mit  jedem  der  anderen  Metalle  oder  festen  Kör« 
■die  geprüft  werden  sollen  ,  zu  wiederholen  —  WH 
man  nun  den  Inhalt  eines  jeden  Zolles  des  inj 
Raums  der  Köliie  £  \).&na\.,   %o  \^t  ima    TnrSB 


lUr  AusdehTibarkeit  fesler  Klirpc-r.  851 

Siaade,  durch  Abziehen  der  Ausdehnung  des  Was- 
,  welche  zuvor  bestimmt  werden  muFs,  von  der 
immten  Ausdehnung  beider  Körper,  des  Melalts 
des  Wassers,  die  totale  Ausdehnung  jedes  .der 
stanzen  in  TheiJen  eines  KubikzoUes  anzugeben." 
bedarf  kaunr  noch  der  Bemerkung,  dafs  zur  Er- 
'ung  grüfsercr  Schärfe  die  Correction  för  die  Aus- 
inung  des  Apparats  selbst  nicht  unterbleiben  darf. 
)tigen$  wissen  wir  jetzt,  dafs  diese  ünlersiichun- 
immer  einen  untergeordnelen  Werth  behalten, 
sich  lediglich  auf  das  ganze  Volum  beziehen  kün- 
;  auf  die  Ausdehnung  nach  bestimmten  Kichtun- 
darf  bei  Körpern,  die  keinem  regelmäfsigen  Kry* 
ÜsalionsFyfiteme  angehören,  hieraus  kein  Schlufs 
ogen  werden,  wie  Poggendorf  sehr  richtig  he- 
kt,  (Ann.  B.  IX.  S. 612. )  indem  er  an  Milsrlier- 
'S  frohere  Erfahrungen  (ebend.B.LXXV.  S.  125.) 
iCnert,  und  neue  Untersuchungen  desselben  ausge- 
ehneten  Naturforschers  über  diesen  Gegenstand 
kündigt. 

GewhinJtng  und  Vcrkav/  des  Kadmiums  in  Schief /en 
i  Vorkommen   von  lodin  in  einein   obcrscldeslschen 

mitgetheilt    von 
Herrn  Oberbergrath  ReÜ  in  Brieg. 

Britg,  am  ISMO  Juli  iSSr.' 
Bereits  seit  längerer  Zeit  ist  man  auf  der  Koe- 
ttliQIte  in  Oberschlesien  bemüht  gewesen,  das  Kad- 
tim  aus  seinen  Verbindungen  in  den  dortigen  Zink- 
xen  und  aus  seiner  Verbindung  mit  dem  regulini- 
lien  Zink,  mit  welchem  es  bei  der  Destillation  der 
ze  übergehetj  zu  scheiden  und  zwar  theils  umdas 
Kdmium,  als  ein  n^ch  nicht  allgemein  bekanntes 
[etall  Zugewinnen,  thi^ils  um  zu  ermilteln,  ob  das 
admium  wie  es  wohlscheJnt,  den  Zink  sfiudeufti 
"'  '^^P-  vreni^er  geeignet  mache.     Ü»  mi^«»- 


252  Reiliib.  d.  VerkaiiJ  d.  Kadmium  in  Ohet^ 

Stellten  Versuche  sind  sehr  gut  gelungen  i 
kann  das  Kadmium  zu  blllJgea  Preisen  darsi 
verkaufen. 

Um  den  Herrn  Chemikern  das  Kacl| 
gröfseren  Quantitäten  zu  billigen  Preisen  ZBJ 
zu  stellen,  sind  Vorräthe  bei  den  Kaufmanli' 
auf  der  Kötnigshüüe  in  Oberschlesieu  und  be, 
König].  Bergwerks-Produclen-CoTiiploir  in  Breslu, 
dergelegt,  und  es  soll  die  Unze  Kadmium  mife^ 
verkauft  werden-,  ich  ersuche  Sie  daher,  die4|fl 
rem  Journale  bekannt  zu  machen.  ^^| 

Kömmt  das  Kadmium  mehr  in  die  Hang 
Fublicumü,  so  ist  zu  erwarten  ,  dafs  sich  auch 
mehrere  Wege  zu  dessen  Anwendung  zeigen  W( 
Zeither  wurde  dasselbe  inObersciilesien,  aufge 
ter  Hütte,  nur,  mit  Schwefel  übergetrieben,  zu 
orange-gelben  Farbe,  die  zur  Oel- und  Kalkm 
tehr  brauchbar  befunden  worden  ist,  verarbeit< 
Bei  dieser  Gelegenheit  mache  ich  mir  das 
gnügen ,  Ihnen  aus  einem  Briefe  des  Herrn  Zilfl 
ten  Obermeister  3'IcnlzeI  einen  Extract  zu: 
der  die  überraschende  Nachricht  giebt,  dafs  d 
auch  in  dem  Oberschlesischen  Zink  vorkon 
KÖDigiliiltte  d,  13.  Jfll 
^.Bereits  vor  geraumer  Zeit  habe  ich  aq 
dafs  das  aus  meinem  Destillirapparat  erzeud 
zertheihe,  metallische  Kadmium  die  Eigenst 
,  pinen  scharfen  Geruch  —  dem  der  Salzsäur« 
■ —  auszustofsen.  Endlich  ist  es  mir  gelong 
Ursache  dieser  Erscheinung  zu  entdecken, 
kanntlich  lod  einen  ähnlichen  Geruch  wie 
hat,  so  verfiel  ich  auf  den  Gedanken,  ob  ( 
ner  Stoff  seyn  könne,  und  in  der  That  fanJ 
der  desfalls  angestellten  Prüfung  meineMuthj 
Völlig  bestätigt.  Ich  überreiche  anbei  eineP 
noch  mit  Zink  verunreininigten  Kadmiums» 
ich  zuerst  daslodin  au^u^e^undeTi Wq«,** 


^len  tzcl  über  toJiit  in  tchUsischert  Ztuherzm.      253 

„Das  Verfahren,  welches  ich  zur  Ausmittelung 
es  lodingehalts  angewendet  habe,  ist  folgendes:" 

„Icli  laugte  zuvörderst  das  Kadmiumpulver  unter 
litwirkung  der  Warme  in  Wasser  aus  und  versetzte 
Laoge  mit  Salpetersaure,  um  das  lod  abzuschei- 
Die  Flüssigkeit  färbte  sich  dadurch  weingelb, 
brachte  in  diese  Flüssigkeit  sodann  Stärke,  und 
■It  augenblicklich  die  veilchenblaue  Färbung,  wo< 

das  lodin  cbarakterisirt  wird." 

LDiese  Entdeckung  halte  ich  für  nicht  unwichtig, 

■eines  Wissens  das  lod  bis  jetzt  noch  nicht  in  der 

ganiscben  Natur  gefunden  worden  ist.*)      Defs- 

hieltich  es  für  nöthig,  genau  auszu mittein,  ob  das 

cv!rklicb  ursprünglich  im   Zinkoxyd    vorhanden 

bder  ob  es  vielleicht  erst  durch  das  Reductions- 

I  (Holzkohle)  iu  das  Kadmium  gebracht  wor- 

P-sey.« 

„Ich  verschafte  mir  in  dieser  Absicht  zuvörderst 
Ti  Kadmium,  das  bei  Cynders  reducirt  worden  war, 
I  hielt  aber  aus  diesem  ebenfalls  lod.  Ferner  unter- 
i  ^iite  ich:  ob  vielleicht  das  lod  von  den  organischen 
-:berreslen  des  Lehms  herrührte,  den  man  zur  her- 
letischen  Schliefsung  des  Destillirapparats anwendet. 
2b  Fand  Jedoch  keine  Spur  darin." 

„Endlich  prüfte  ich  auch  das  Zinkoxyd,  wie  es 
ri  der  Zinkdestillation  abfällt,  auf  lod.  Bei  Anwen- 
mgdes  obenbeschriebenen  Verfahrens  fand  ich  aber 
-i^ine  Spur  darin  auf,  wahrscheinlich  weil  es  hierin 
n  einer  ganz  anders  Verbindung  enthalten  ist,  als 

3_Selien  wir  von  dem  Vorkommen  clfs  lodin«  im  Strinsalz, 

ll  den  6aa\ea  und  anderer.  Mineralwässern  ab.  (wo  aller- 

mUßliche  organische  Uripning  desselben   n^lier 

tben  wir  in   derTliat  bis  Jetzt  nur  ein  ganz  isci- 

i  dastehendes  Beiipiel  vnn  dem  Vorltommen  dei  Jndim 

1    Mineralreiche;     Vauqucün.    Un&    es   nifmlich  in  ein«-m 

äexikaniichenSilberP-rze,  de'? Pn  Fundort  iinbekannt  blieb. 

'j|gl.  Jahrb.  1835   HI.  S,  26  ff)       Herrn  Mentiei's   EntAe- 

lg  liefert  daher  immer  dia  aisU  bettimmi«  1\väUv^« 

*■  ^«.  Sckw.'-  Sdi. 


254   Tescfiemaclier  üb.  doppclf-cJfromsavres  S 

im  Kadmium,  in  welchem  es  walirüclieinlich  als! 
säure,  mit  dem  Kadmium  ein  Salz  bildend,  vorhafl 
ist  *).  In  Ermangelung  anderer  Hülfsmiltel,  d» 
mir  erst  demnächst  verschaffen  werrle,  war  j.  " 
frieden,  als  ich  nach  mehrfachen  Versuchen  daffl 
(in  jedocii  liüchst  unbedeutender  Menge)  in  einer  sn 
sauren  Auflösung  des  Zinkoxyds  auffand  ,  die  i(J 
wie  die  oben  beschriebene  Lauge  behanclelle.'* 

Mentzel.  j 

6.    Notiz  üb  er  {doppelt)  chromsaures  Silbe. 


E.    F.     T  ei  chemo  eher. 
,    (All!  einem  Briefe  an   Reh.  rhiHipt,  Phüos.  Maga: 

1827.  Wo,  V.  S.  345.   überseistvon  Schueigger-Seideit 
Barnibury,  ,d.  13.  MUn  I  ' 
«  leb  bin  so  Frei   Ihnen  eine  kleine  Quanlitätl 

Stallisirien  oliromSaiiren  Silbers  einzuhändigen  , 
chfs  icli  durch  freiwillige  Verdunstung  einer  Löl 
von  cliromssurem  Kali,  nach  Fällung  derselbeafl 
salpetersaurem  Silber  und  Abscheidung  des  Ni« 
derschlag«,  erhalten  habe.  Es  hallen  sich  diese! 
stalle  nach  Verlauf  von  10  Tagen  auf  den  Bode^ 
Gefafses  abgesetzt.  Sie  besitzen  einen  starhen'l 
talliscben  Glanz,  und,  bei  durchfallendem  Lichtä 
ne  tiefrolhe  Farbe,  ähnlich  dem  Roihgültigerz^a 
sin[l  unauflüslich,     sowohl  im   kaltem,    als  faeif 


'    dncli   wnlil   ah   HydroicdiniSiire  ■ 
l<<iiJmiiimi«(Iii];    doch    darüber   i 
scIie    Analyse   entechridEii .    di«  1  j 


•  )    Wahrsuheinliclif 


Thac 


e\.r 


(   chPi 


erch  ii 


Uel 


tnng   äer  AnMyie   trfiil 
ChemUK^r  «'Hrdig.        £s  toll  im  künftigen  HeFcC  ^((3 
lohreibiing    tiUnhaliiger    Schlucken    am    der    Küm, 
vom   Hrn    Prof,    HUne/t/d    mitget   eilt    werden, 
Clies    intcresianie    Vorkommen     in    denselben 
lafit        Die  Micti'cilune   dieier  Beichreibune   war  1 
verschoben   worden,  wpil  wir  von  die.en  SchljckanJ 
■ie    einer   günauen   Analyje   unterwerfen   zu  [kOnoln^ 
niße  Stücke  lu  erlangen  hofften  —  nun   m 
£§  »a  die  obigea  inuteB^auiea  KäcbiUbie^  t\eh  a 


firicaL  d.  sdiifefchatacn  Chinins  in  Frankreich,    J55 

SSer.  Die  pritnilive  Form  derselben  scheint  «ia 
ipelt-Schiefes  Prisma  zu  seyn,  mit  fui^entfen  Win- 
o,  deren  Messungen  mit  /^'o//ni(ün*s  RefleUtions- 
niometer  an  Jen  selir  glänzenden  nalürlichenFU- 

0  angesleilt  wurden  (Taf.  I.  Fig.  21.) 
Uer  Winkel  zwischen  den  Flachen 

P    und  r     =      ISS' 
F   uai   M    =     101°  05' 
JW  lind  T    =      69     55'   oder 
M  und  T-  =^     1HJ°  05. 
Dieses  Salz  gielJi ,     auf  PJatindraht  behandelt, 

1  duokeIsmaraf;ii{;rüiies  Glas;  auf  Koliis  ivinl  das 
Iber  redurirt,  und  kommt  in  kleinen  Kügelcheo' 
if  der  Oberfläche  ifes  Ciiicmoxydes  /um  Vorsrlieiri. 

b  es  ein  doppelt -chromsaures  iilher  scy,  davon 
»  ich  mich  üherzeugt  durch  dlrcrte  V'trliiridung 
r  chromsauren  Silber  miinuch  einem  zweiten  Ver- 
itnifstbeil  von  Chronisäiire. 


'Üeber  die  Mengedcs  in  Friinkirirlt  fahiicirlcn  schwe- 

JdMmrm  Uämns. 

Ein  Brief  der    Herrn  FtZ/ei/«- und    CaveJitoic  {der 

rdcn  Enidecker  des  Gliiiiins)  an  die  Pariser  Akade- 

idorWissensch.fien  {.4nn.  dcChim.elc.  T.  XXXIV. 

1827.  S.  381  ff.)  entliäll   folgende   inieressanle- 

ihrjcbten  über   diesen     Gegenstand.      „  Anfün^jicli 

ird  das  schweftlsaure  Chinin  blufs  von  dessen  Bnt- 

eckern    bereuet,   als  aber  der  Verbrauch  sich   ver- 

ihrl«,  stellten  es  die  Herren  PW/drcr,    liobiquel  und 

OtäUtmt  in  ihren  chemisclien    Fahnken  i-n    Grofs'in 

r.      Es  würde  schwierig  seyn,    nenn    wir    liier  die 

I  Anzahl ,   den  Ursprung  und  die  Bedeulsamkeit  der 

ttitute  ,  welchegegenwüTtig  schivefetsaures  Gbinia 

fefern,     mit  einiger  Scharfe     anzuj;eben    versuchen 

■-- ■  um  indessen  der  Akademie  wenigstensCjnen 

jhernden  Begriff  davon  7.u  geben,   wollen  wir 

Ol«  numerischen    Resultate   der  Arbeiten    nur 

er  solcbec  Fabriken  während  des  Jabres  1826 


256    Fabricat.  d.  ichwefdsauren  Chinins  in  Frankreich, 

vorlegen,  von  welchen  die  erste  einem  von  uns  (i*e/- 
letier)  angehört,  die  andere  aber  Herrn  Levaillanl, 
der  die  Güte  gehabt,  uns  den  Auszug  aus  seinen  Ba< 
ehern  zu  diesem  Zwecke  mitzutheilen." 

"  voa"pclMUr.  für   eigene   Rechnung  »  m 

von  FcUttiev,  in  Verbindung   mit  Aug.  Delondre 

von  Luvoilh-ii   für  De!o,idre  «  n  » 

von  demtclbea  für  eii;ene  und  verschiedener  Ca- 

piulisten   Bechnung         » 

Totaltumme  der  in  beiden  Fabriken  verarbeic.  China 

„Der  Gehalt  der  verschiedenen  hier  verarbeitj 
Chinasorten  an  Chinin  war  nicht  gleich  grofs  b^ 
len.     Einige  gaben  3  Drachmen  50  Gran  des  scÜ 
feisauren  Satzes,  andere  lieferten  nicht  mehr  als  2| 
im  Mittel  etwa  3  Dr.  auf  das  Pfund  —  0,023, 
far  das  Jahr  1826,  nach  der  obigen  ßerecbnuog,  i 
Masse    von    59,057    Unzen    schwefelsaures    Ch] 
für  das   allein  in  Jenen   beiden  Fabriken  produi 
giebt."      Was  die  Production  aller   der  übrigen  i 
zösischen    Cbininfabriken    zusammengenommeii  \ 
langt,   so  glauben  die  ßerichterslalter,    zum  MiV 
sten   ein  Quantum  von  3i,000  Unzen  (entspreche 
80,000  Pf.  China)  dafür  annehmen  zu  dürfen, 
berechnen  daraus,    dafs  diese  im  Ja^re  1816   fabri-l 
cirten  90,000  Unzen  an  1,444,000 'individuei 
theill  worden  sind,   wenn  im  Miitel  3Ö  Gran  für  « 
Person  gerechnet  werden.      Italien  Sfy  das   eina 
Lainl   in   Europa  »velclies  seinen   Cliininbedarf  sa 
proilucire;    Indien,     wo  es  jetzt  häufig  angeiva 
werde,  versprecl^e  noch  einen  bedeutenden  Absal 


Druckfehler, 

.  Z.  7.  State:  Schwefelbohrer  lies:  Scba.ifelbofci 


9  u.  »  na..  » IS.  n.  z.  la.  i 


TrippelsaU  1,  TrlpeUal«, 


Bur   Mineralogie,   Metallurgie  und 
analytis  chen   Chemie. 

}mmen  von  gediegen  Gold  in  dem  Preufsischm 
Mosel  -  Gebiet , 

Dr.    /.    Nüggeraeh, 
.  Pr.  Obeibcrgidtb    u.  Piof.  aa  der  Ithein-Univerih^t. 

i-^as  gediegen  Gold ,  welches  seit  langer  Zelt 
R.heiagebiet  bekannt  ist,  und  vorzOglich  durch 
fcclien,  unterhalb  des  ScAii'ctrzicttMes  (im  Batfenscften) 
I  tu  dar  Schweiz,  aus  dem  Flufsbette  selbst  gewon- 
I  wird  ,  scheint  nach  der  Art  seines  Erscheinens 
■einet  Körner*  und  Staubform  und  nach  seiner 
feeitung,  nämlich  eines  Titaneisensandes,  von  ei- 
^anz  andern  Art  des  Vorkommens  abzustammen, 
Idasjenige,  welches  in  verhält nifsmäfsig  grofsen 
■ken,  sowohl  früher  schon,  als  auch  neuerlich 
Uer,  in  besonderer  AuszeichnuTig  in  einigen,  der 
^1  zufliefsenden ,  Bächen  gefunden  worden  ist. 
I  Rheingold  scheint  aus  Gebirgsarten  ausgewa- 
1  zu  Seyn,  welche  dasselbe  höchst  zart  einge* 
Kigt  enlhalten  —  aus  Gebirgsarten,  welche  we- 
■ens  zum  Theil  in  der  Schweiz  anstehen  müssen^ 
jicli  dieses  aus  der  Goldführung  mancher  Schwei> 
Flosse  Bchliefsen  läfst,  die  sich  in  den  Khein  er- 
(Vgl.  Zschockke  in  Kasincr's  Archiv  f.  d.  ges. 
Lrlehre  II.  S.  35.)  Das  Gold  der  Moselgegend 
ne  aher  wohl  viel  eher  aus  sehr  reichen  goldfüh- 
Unden  Quarzgängen  herrühren,  welche  im  Hunda- 
Icker  Gebirge  aufsetzen    und  deren  Enideckung  si- 

Jakibiik  d.Cl(s.  •.  Ynt.  ».-,.  ,»»t.  (H.H.  B.i<.Hft.l.l  W 


258  Nöggerath 

eher  voa  der  grürsten  Wichtigkeit  seyn  wQ 
Durch  ein  Zusammenhalten  des  jüngsten  bedeul 
den  Fundes  dieser  Art  mit  denjenigen,  welcbi 
früherer  Zeit  Statt  gefunden  haben,  wird  diese  \ 
muthung  sehr  begünstigt  uod  fdSt  zur  Gewi^eij 
steigert.  .  \ 

Jener  oenesteFund  geschah  imNovember  vi 
durch  einen  kleinen  Knaben  in  demjenigen  Bi 
der  G^osi(Ic/^  genannt,  welcher  sich  hei  Enl:irch-, 
Kreise  Zell,  Kegierungs  Bezirk  Coblenz,  \a  die' 
sei  ergielst.  Es  war  ein  Siiick  gediegen  Gold 
Kitr  Loi/i  Gewicht;  der  Knabe  fand.es  im  Bacbf 
selbst,  oberhalb  der  IVlühie  des  Herrn  Gerhard,  1 
ser  Herr  Gerhard,  dessen  Sühnchen  der  Finder 
deponirte  das  Stück  Gold  bei  der  Landrathlichet 
bürde,  mit  dem  Erbieten,  dasselbe  für  den  ei, 
thilmlichen  Werlh  von  42^  Thaler  abzulassen,  1 
es  für  irgend  eine  Sammlung  von  Interesse  geb 
werden  möchte.  Der  K.  Landratb  sandte  dasj 
an  die  K.Regierung  nach  Colilenz,  von  diesei 
langte  es  an  das  Königl.  Oberbergamt  für  die  Nii 
rheinischen  Provinzen  nach  Bann,  von  welcbernei 
obersten  Bergbehörde  in  Berlin  vorgelegt  wurde, 
se  Behörde  bestimmte  es  der  grofsen  Königl,  Mifl 
lieo- Sammlung  in  Berlin,  in  welcher  dasselbe 
mehr  aufgestellt  seyn  wird. 

Ich  habe  das  Stück  ein  Zeillang  im'  Haut^ 
habt,  und  dasselbe  wiederholt  auf  das  Genaueste 
trachtet.  Es  ist  1  Zoll  S  Linien  lang,  9  Linien  i 
im  Aeufsern  geschiebeartig  abgeschliffen  ,  von  e 
uovollkommeo  knolligen  Gestalt,  mit  verschiedenen^ 
Vertiefungea  und  ausgelce^eoftaLiitcbACQ.  veiseheOi, 


[und  mit  kleinen  OuarzhrÖckchen  venvachsen.  Dassel-, 
e  ist  ganz  bestimmt  kein  Kunslproduct  oder  eia  zu- 
llig  beim  Schmelzen  mit  Quarzsand  vermengter 
Dldklumpen.  Aufser  dem  allgemeinen  Habitus, 
elcher  för  ein  natürliches,  im  Wasser  abgerolltes, 
ück  gediegen  Gold  spricht,  ist  auch  der  Umstand 
ir  diese  Meinung  günstig,  dafs  die  grüfseren  Quarz- 
nmengungen  ganz  deutlich  frisch  und  weder  ver- 
ittet,  noch  von  Feuer  ein  Wirkung  rissig  oder  zer- 
irsten  erscheinen. 

lle  diesem  wQrde  aber  die  Vermuthung, 
ifs  dieses  Stück  eine,  zufällig  in  dieser  Gegend  ver- 
zen  gegangene  ,  (^oldstufe  seyn  könne,  welche  lan- 
iZeit  im  Wasser  umhergerollt  wäre,  noch  am  näch- 
en  liegen,  wenn  es  der  erste  Fund  von  gediegen 
old  aus  der  Moselgegend  wäre.  Das  Geschichtli* 
mehrerer  analogen  Funde  habe  ich  aber  bereits 
i  meinem  Werke:  „das  Gebirge  inRheinland- West« 
iialen  **  (I.  S.  14.  f.)  zusammengestellt.  DasWesent- 
^ste  hieraus  will  ich  nachfolgend  ausheben. 

Bei  dem  Dorfe  Andel,   im  Kreise  Bernkasicl,  ei« 

t Viertelstunde  södlich  von  diesem  Kreisorte  des  Re« 

erungs- Bezirks  Trier,  mündet  ein  Bach,  dtr  Gold* 

%  genannt,  in  AiaBlüsel,   dessen  Goldführung  no- 

risch  in  der  dortigen  Gegend  ist.      Das  Gold  wird 

darin  ebenfalls,  besonders  nach  grofscn  üeberschwem- 

mungen  ,    nicht  als  feiner  Sand  oder  Staub,    sondern 

iQ  bedeutend  grofsea  Stückchen  (von  mehrern  Duka- 

^  ten  an  Werth)  gefunden. 

Der  vormalige  Landesherr,  Karl  Theodor,  Kur« 
I' fOrst  zur   Pfalz,     hat  sogar  Wäschversuche  in  dem 
[  Goldbache  veranstalten  lassen.      Bei  der  Künigl.  He* 
17 


üier  (in  Vorkommen  von  gediegen  Gold.     259 


260  Ü  6^  g  e  f   a  I  h 

gierung  zu  Trier  wurde  wirklich  ein  ,  aber  leiil 
sehr  unvollständiges,  Aktenheft  vom  Jahr  1776  fit 
diesen  Gegenstand  vorgefunden,  aus  dem  sich  i 
die  Nachricht  entnehmen  liefs,  dafs  um  die  gedac 
Zeit  von  dem  Kurfürsten  250  Gulden  zu  Wäschm 
suchen  angewiesen,  und  auch,  nach  den  vorliandl 
nen  Rechnungen,  zum  gröfslen  Theile  dazu  verwej 
det  worden  siiid.  Das  Resultat  dieser  Versuche  fd 
iadefs  bei  diesen  Verhandlungen. 

Durch  die  Vermitteiung  meines  Freundes, 
KünigM-andratliS  Herrn  Lii-ßem  in  Bernkastei,  i 
den  aber  im  Jahr  1818  von  dem  Herrn  Bürger mei^ 
von  Mülheim,  in  dessen  amtlichem  Wirkung! 
Andel  liegt,  noch  einige  nähere  und  Interressantl 
historische  Notizen  über  diesen  Gegenstand  bei{ 
bracht,  und  auch  ein  Stückchen  gediegen  Gold  v| 
schafft,  welches  früher  im  Goldbache  gefunden,  u 
von  einem  Bewohner  von  Andel  aufbewahrt  word 
'war.  Jene  Nachrichten  meldeten  unter  andern,  d 
schon  in  alterer  Zeit  zu  verschiedenen  Epochen  \ 
deutende  Stückchen  gediegen  Gold  im  GoIdbache| 
funden  worden  sind  ;  dafs  die  erwähnten,  anfBefi 
des  Kurfürsten  Karl  Theodor  angesiellten,  V/äschfl 
suche  durch  den  zufälligen  Fund  eines  Stückch 
gediegen  Goldes  von  derGröfse  einer  deutschen  B 
ne  veranlafst  worden  seyen,  und  dafs  bei  disl 
Wäschversuchen  für  einen  Werth  von  5ü  Gulden  Bh 
niscli  aa  Gold  gesammelt  worden  ist.  Ferner  bii| 
es  in  dem  Berichte  des  Herrn  Bürgermeisters:  ^ 
den  neueren  Zeiten,  besonders  in  den  Jahren  18( 
und  1809,  wo  grofse  Wasserfluthea  Statt  fasda 
wurden  von  veischiedeaealaäJ.v'v^'aeuQKOa.'aaiLna 


iSter  ein  Vorkommen  von  gediegen  Gold.     261 

la  Stückehen  von  verschiedener  Gröfse  gefunden  , 
;er  andern  aiich  einige  davon  durch  die  damaliga 
ifectur  nach  Paris  abgeschickt,  ohne  dafs  aber 
n  da  aus  nähere  Untersuchungen  veranslaltet  wof- 
n  sind.  Die  Suickchen  wurden  zu  jeder  Zeil  nach 
jfsen  Gewässern  in  den  Ritzen  der  Felsen  ,  welche 
a  Bach  quer  durchschneiden,  auf  solche  Art  ge- 
iden,  dafs  man  die  Ritzen  der  Felsen  in  dem  Bach 
rchsuchte,  wo  ohne  allen  Zweifel  das  Gold  von 
n  Wasser  hingetrieben  war,  ond  wegen  seiner 
iwere  nicht  weiter  fortgerissen  werden  konnte.** 
eh  anderen  Nachrichten  besafs  der  vormalige  Eerg- 
Itks-Agent  hei  den  Quecksilber-Gruben  der  Pfalz, 
tTBeurard,  ein  Stück  gediegen  Gold  aus  dem  Gold- 
the,  welches  sechs  Dukaten  an  Gold  werth  war; 
balte  es  von  dem  Finder,  einem  Bauern  aus  An- 
[i  gekauft. 

Das  StQckchen  Gold,  welches  dem  oben  er- 
luten  Bericht  des  Herrn  Bürgermeisters  von  3Iäl- 
in  begleitete,  habe  ich  ebenfalls  genau  untersucht. 
'Ist  damals  auch  der  obersten  Bergwerks- Behörde 
Berlin  eingesandt  worden,  und  befindet  sich  jetzt 
irscheinlich  auch  in  der  K.  Mineralien  -  Samra- 
l.  Dasselbe  hat  gleichfalls  das  unverkennbarste 
tehen  von  einem  Geschiebe ;  es  ist  etwas  flach, 
hstens  zwei  Linien  dick,  aber  vier  Linien  breit 
lang,  mit  unregelmäfsigen  Verliefungen  verse- 
hen, und  scheint  von  einem  etwas  dicken,  platteuför- 
tnigen  Vorkommen  abzustammen.  Es  wiegt  neun 
und  zwanzig  Gran  Nürnberger  Apotheker -Gewicht, 
liat  aber  keine  Spur  von  ansitzender  Gebirgsatt. 

Obngejcbtet  des  letztern  Umstand^,   t\*n\\dtw 


r 


262  Nüggtratfi 

daCs  bei  dem  Andeler  Golde  coch  keine  ansitzen 
Gang- oder  Gebirgsart  gefunden  worden, war,  u 
theilte  icb  a.  a.  O.  doch  schon  in  folgender  Art  üt 
dss  muthmafsliche  ursprüngliche  Vorkommen  di 
selben. 

„Da  der  Goldhach  eine  Stunde  oberhalb  c 
Stadt  ßcmkastel  im  hohen  Gebirge  entspringt,  u 
sich  nach  einem  nur  halbstQndigen  Laufe  bei  Ani 
in  die  31osel  ergiefstj  da  das  Bett  des  Baches,  v 
der  gröste  Theil  des  Hundsrücker  Gebirges  aus  Gri 
wackenschiefer  besteht,  und  derselbe  hier  von  mäi 
tigen  Quarzgängen  durchschnitten  wird;  da  fern 
der  Coldbach  bei  anhallendem  Regenwetter,  wie« 
Gebirgswasser,  sehr  schnell  und  stark  anschwil 
und  bei  seinem  starken  Fallen  tief  in  die  Oberfläc 
eingeschnitten  bat,  so  dafs  fast  in  seinem  ganzen  Li 
fe  das  Gestein  entblöst  liegt:  so  steht  wohl  ztemlii 
zurerlässig,  und  auch  durch  die  Analogie  des  Vo 
kommens  in  anderen  Ländern  unterstQtzt,  ^}  au 
nehmen,  dqfs  einer  oder  mehrere  der  hüußg  in  der  G 
gend  aufsetzenden  Quarzgänge  das  seither  in  dem  Bai 
gefundene  gediegen  Gold  enthalten  habe.  Alls  BeB 
hungen,  die  Lagerstätte  selbst  aufzufinden,  sindl 
defs  bis  Jetzt  fruchtlos  geblieben."  , 

Der  neue  Funr)  des  gröfseren  Goldgescbiebesl 
'EnUrcK  rechtfertigt  meine  frühere  Vermulhung  VC 
kommen ,  da  nunmehr  auch  daran  der  Quarz  als  ( 
Gangart  des  Goldes  erkannt  worden  ist.  Wal 
Echeinlich  sind  mehrere  Quarzgänge  des  Hundsrüt 
■)  Wie  R,  B.  ibrilwpiiB  In  HIexlco,'iiäoil\ch  ta  GuanaxU 
»■ich    tiii    Gold    au[   Oaiij,cii    im  ür^uwackeugEbirga 


über  ein  P'ojkomTnen  von  gediegen  Gold.     263 

ivraekengebirg«s    reich    goldführend ,    denn  bei 

ziemlich  bedeulendea  Entfernung  zwischen  fn- 
th  und  jindel,   (weJche  beide  Orte  auf  dem  gera- 

Wege  5  bis  6  Stunden  aus  einander  liegen  tn^- 
i)  und  bei  dem  ziemlichen  Parallelismus,  unter 
}chen)    die  beiden  Bäcbe   Grosbach  und   Goläöach 

ins  Gebirge  erstrecken,  läfst  sich  nicht  wohl  an- 
imen,  dafs  die  Gotdfilbrung  beider  Bäche  gerade 

einem  und  demselben  Gange  herrühre.  Der 
'  wichtige  Enkircher  Fund  wird  aber  gewifs  zu 
■  ernsthchen  Nachforschungen  anregen,  und  soll« 
dereinst  die  goldführenden  Gänge  selbst  aufga- 
ideB  werden,  so  würde  man  wohl  zuverlässig  gro- 
lileichthümer  von  einer  Lagerstätte  erwarten  köo- 

,   welche   das  Gold  in  ausgewaschenen  Stücken 

viBt  Lotb  Gewicht  geliefert  hat. 


Nachschrift    des  Dr.  Schweigger- Seidel, 
«mmmstellung  einiger  Beitrage  zur  chemischen  Ce~ 

schichte  des_  Goldes  und  zur  Dokimasie. 
)  An  die  vorstehende  interressante  Nachricht  des 
^O,  B.  R.Nöggerath  über  ein  merkwürdiges  Vor- 
Simen  des  Gediegen- Goldes  in  unserem  deutschen 
teilan  Je,  reihen  sicii  zweckmafsig  folgende  Beiträge 
[«hemischen  Geschichte  des  Goldes,  die  wir  aus  eini* 
»der  neuereu  Hefte  der  j^nn.  de  Chim.  cic.aushe- 
I  und  hier  zusammenstellen  wollen. 
'  I.  Zuvörderst  sey  eine  Abhandlung  J.B.BoiMJin- 
»ft*«  „ober  die  chemische  Zusammensetzung  des 
lerhaltigen  Gediegen- Goldes  genannt."  {a.  a.  O. 
iXXXIV.  S.  4Ü8.  ff.)  Dieser  Naturforscher  ana« 
t^aämlich  eineBeihe  von  Goldslutea  sms.ä.wi.^'^ 


Cd4   Bouiaingault  üb.  d. HÖchiom. Zusammenselz. 

lumbischen  Bergwerken  ,  in  der  Absichl,  ihren  \ 
bergelialt  zu  ermitteln  >  und  fand  im  Verlaufe  seil 
Untersuchungen  Silber  und  Gold  immer  in  bestimi 
ten  cliemischen  Verhältnissen  mit  einander  verbundi 
Da  das  Gold  im  Verhältnifs  zum  Silber  elektronegtt 
sey,  so  dürften,  meint  er,  diese  Goldverbindung 
mit  dem  Namen  von  Auiiden  (^auj-ures)  bezeichn 
werden,  „Bis  jetzt,"  sa^t  Loussingault,  „babei 
in  dem  silberhaltigen  Gediegengolde  1  MO.  Silba 
mit  2,  3,  5,  6  und  8  MG.  Gold  verbunden,  aog 
troffen,  wie  aus  den  Analysen  hervorgeht,  von  wl 
chen  ich  Bericht  abzustatten  im  Begriff  stehe;  ab 
wahrscheinlich  giebt  es  auch  noch  andere  Verbt 
dungsverhaltnisse,  welche  diese  Reibe  vervollstini 
gen  und  vielleicbt  sogar  noch  weiter  ausdehnen  dai 
ten.  Bei  meinen  Berechnungen  habe  ich  24,86  ff 
das  stüchiometrische  Gewicht  des  Goldes  angeno: 
men  —  die  nämliche  Zahl,  welche  Berzelius  aus  i 
Zusammensetzung  des  Guldhyperoxydes  abgeleil 
hat,  in  dar  Voraussetzung,  dafs  dieses  3  MG.  Sau( 
Stoff  enthalte;  für  das  Silber  habe  ich  die  Zahl  27^1 
iDgenommen."  * 

1.  „  Gediegen  Gold  von  Marmalo.  —  Diese  sch5 
Varietät  des  Gediegengoldes,    habe  ich  mir  aus  d 
Bergwerken  von  Maniiato,  in  der  Nachbarschaft  v 
la  Vega  deSiipia,  in  der  Provinz  Popayant  verschlf 
Es  wird  zu  Marmalo  goldführender  Schwefelkies  g 
fördert,  welcher  in  mächtigen  Gängen  gefunden  wird, 
die  in  porphyrischem  Syenit  aufsetzen.     Das  von  mir 
analysirta  Gold  wurde  im  Innern  einer  solchen  Kies- 
stufe angetroffen ,  in  Form  einer  artigen  Gruppe  ok« 
tierischer  und  kttbisc\\«i  U-t-^u^W«.    \:i\t^¥»^^«.<!As> 


des  Silber  holligm   Gediegen  -  Goldes.        265 

selben  ist  ziemlich  bbfsgelb,  uod  sein  specifisches 
Gewicht  bei  16°  G.  =  12,666.  —  Ein  28,59  Gran 
schweres  Stück  davon-  lieferte,  mit  Künigsscheide' 
%¥asser  behandelt,  10,04  Gr.  Chlorsilber  =  7,57  Gr. 
metallischem  Silber.  Das  erhaltene  Chlorid  batie 
die  Gestalt  der  GoIdUryslaJle,  welche  der  Einwir- 
Itung  der  Säure  unterworfen  worden,  beibehallen. 
.Aus  der  bis  zu  angemessenem  Grade  eingedampfren 
j^uflösung  des  Goldes  im  Künigsscheidewasser  fällie 
Sisenvttrial  21,0  Gr.  reines  Goldj  somit  bestehet  das 
Gold  von  Marmaio  aus 

Gold         B      y>     21,00  Gr.         73,45         3  MG.     =     n.i 
Silbir       «      »     07,57   »  2648        II  MG.    =    J6.6 

Veiluft     n      M     00.02    »  00.07 


Sa.59  »  100,00  Ag.Au'  =  100,0." 
2.  „Gediegen  Gold  von  Ti(  irj6f.~  Dieses  Gold 
kommt  aus  einem  oberhalb  des  Dorfes  Tilivibi  bele- 
legenen  Bergwerke.  Man  trifft  es  in  einem  sehr  ei- 
senschüssigen Thone,  welcher  in  Lagern  von  gerin« 
ger  Dicke  über  einem  Hornblende  -  Schiefer  sich  aus- 
breitet, der  das  aus  Syenit  und  porphyrischem  Griln- 
stein  bestehende  Erdreich  der  Provinz  Antinquia 
bilden  hilft.  Die  goldführende  Schicht,  deren  Mäch- 
tigkeit selten  einen  Fufs  erreicht,  wird  bedeckt  von 
einem  Conglomerate  aus  leicht  verklebtenOuarzkiesel- 
gerüUen.  —  15,44  des  krysfallisirten  Goldes  von  Ti(i- 
ribi  gaben  5,S5  Clilorsilber,    oder 

Gold       »     11.43  Gr.  74  3  MG.     ='  73,4 

Sitbef      »      4.00  »  ES  1  MG.     =    ge.g 


15.43  »  100  Ag.Au'    =100,0." 

3.  „Gediegen  Gold  von  Malpaso,  —  Dieses  Gold 
\äld»t  ttieioe,  plattgedrückte,  unregelmäfai^fc'^üiu«. 


S66  Boussii 


u  It  üb.  d.  stüchiom.  Ziisammensetz. 


von  ziemlich  dunkelgelber  Farbe;  es  wiegt  14.706 
bei  16°  C,  Es  kommt  aus  dem  aufgeschwemmten 
Lande  zu  TYIalpaso  in  der  Nähe  von  Mariquita.  — 
Wird  dieses  Gold  der  Einwirkung  des  Künigsscliei- 
dewassers  ausgesetzt,  so  überzieht  es  sich  ^ogleJcli 
miiSiiherclilorid;  aber  die  Wirkung  der  Säure  dringt 
nur  schwierig  bis  in  die  Mitte  der  Körner  ein,  denn 
wenn  man  das,  nach  lange  Zeit  fortgesetzter  Behand- 
lung mit  Säure  gebildete,  Ctilorsllber  genauer  unter- 
sucht, so  findet  man,  daf^i  es  noch  immer  GoldilieÜ- 
eben  eiiKichliefst.  Um  diesem  üebelslande,  der  eine 
Quelle  von  irrlbiimern  werden  könnte,  zu  entge- 
hen, Verliefe  ich  die  Künigsscbeidewasser- Probe, 
unil  analysirre  .<ta\vohl  diese  als  auch  die  übrigen 
Goldsorten  durch  Coupellirung.  Das  von  mir  be- 
folgte Vi-rfabren  ist  genau  das  nämliche,  welches 
von  den  Prohirern  in  Anwendung  gesetzt  ' 
den  Gold-  und  Silbergehalt  zu  bestimmen.  Du  4 
diegen-Gold  mufste  mit  feinem  Silber,  dessen  < 
tität  genau  bekannt  war,  die  Coupeüe  passiren  j  '■ 
Gewicht  des  Metailkünigs  gab  an,  ob  Metalle 
banden  gewesen  ,  welche  sieb  bei  der  Coupellat^ 
verschlackien  ;  iler  König  wurde,  nachdem  ergestrd 
und  rfutenförmig  zusammengerollt  worde 
mit  Salpetersäure  von  1,15  und  nachher  mit  frisq 
Saure  von  1,28  behandelt,  und  dasGold  der  Dute(« 
Rolle}  nach  der  Scheidung,  wohl  gewaschen, 
dann  unter  der  Muffel  getrocknet  und  gewogeo« 

Gold  ton  Majpuo  lO.SO  Gr.     ^  coupetürt 

:  ISO  Gr.  BUi. 


Feinet  Sjlbec"         39.3Q 
Gewicht  A.R.' 


":■} 


S9,50    n 

igt  39,»   » 


de$  iätber  halHgen  Gediegen^ Goldes^    '  ji6i7 

Sdieidn^g:  ^ 

rieht  derDute  S9>50  Gr. 
m  Silber^        29*80   » 

d  und  Silber  10.20   » 

im   loo  der  Theorie  nach 

4  in  der  Dute  09,00  39  88,24  8  MG.    =    88,04 

9      »         1,20  n  11,76  1  MG.    =    11,96 


10,20  »         100,00  Ag.Au«    s=  100,00." 

4.   y^Gediegen  Gold  vom  Rio-Sucio.  —  Ziemlich 
'egelmäfsige ,    dunkelgefärbte  Körner  von   14,690 
c«  Gewicht*  aus  einer  Alluvial- Mine  an  den  Ufern 
Bio  'Sucio,  hei  Wlariquiia. 

legen  Gold  10,00  Gr,     7  coupellirt 

••  Silber       Ji     27.00  »       S     mit  100  Gr.  Blei« 


87.00  » 

ridit  des  Konigf  86.95  » 

K^iUdkte  Sioße  00,05  » 

Sckadang : 

rieht  der  Dute    86.95  » 

Silber      »     27.00  » 


3  und  Silber       09.95   y> 

im    100  der  Theorie  nach 

Ä  i»  der  Dute    08,75   »  87.94  8  MG.    =    83.04 

«r         »     *»         1,2Q   »  12.06  1  MG.    =    n.76 

9,95    »         100.00  Aß. Au»   =10000*' 

6.  ^yGediegen  Gold  von  Ja  Otra-Mina,  bei  Ti/z- 
{.— *  OktaedrischeKrystalle,  deren  Gangart  ocheri- 
•  Thoneisenstein ,  und  deren  Farbe  blafsgelb  ist. 
ii  der  Analyse  unterworfene  Stück  konnte  nicht 
iz  von  dem  Eisenoxyde  befreiet  werden ,  welches 
iitelben  anhing. 

diegen  Gold  10,60  Gr.    7      coupellirt  mit  182  Gr.  Blei. 

nee  Silber       a»     22,00  n      J 

82.60   » 
wicht  des  Königs  82.15   " 

nchUckte  Stoffe    0,46  n    (EiieooxydT) 


Ä68    Boussingault  üb.  d. ttüc7iiom.  Zusammmm 


Scll.ldD.rs  ! 

1 

Gewi  cht  der  Du» 

32.15  Gr. 

F«iQM  Silber       » 

22  00    <i 

Gold  und  Silber 

10-15   •» 

^tr  TIii<»t< 

Gold  in  An  Dom 

7,45  » 

73.4 

8  MG.    = 

SUbai          »      » 

g,70  » 

£6.6 

1  MG.    = 

10.15    »         100.0  Ag.Au'   =: 

6.  „Gediegen Gold  von  el  Guamo.  —  Unbei 
bare  Kryslalle  von  messinggelber  Farbe;  komi 
iri'der  Mine  el  Guaitio,  bei  lilarnialo. 
Gediegen  Gold  16.50  O: 

et  Silber       »     36.10    » 


>     coupellirt 


1208  Gr 


51.60    » 
GewichrdeiKSnig.  51.25    n 
Ve«chlJckiB  Sioffe    0.85    » 

Gevrlchl  der  Duta 
Foinei  Silber      » 

S1.S5   » 

35.10   » 

Gold  und  Silber 

16,13    " 

Gold  in  der  Dute 
Silber      y>          » 

11,90  » 
4,25   » 
16.15   » 

7S.68 
EG.  32 
lOO.OO 

1  MG. 


Ag.Au'  = 
7.  „Gediegen  Gold  von  el  Llana.  —  Aus 
IJano  genannten  Platze,  welcher  den  Boden  d< 
sels  von  la  Vega  de  Stipia  einnimmt.  Dieses 
schwemmte,  aus  por[jhyriäcben  Trümmern  gell 
Erdreich  hat  ein  Sandsteingebirge  zur  Untf 
welches  viel  Aehnlichkelt  mit  dein  bunten  Sam 
besitzt.  Es  besteht  dieses  Gold  aus  kleinen  abj 
teten  Kürnern,  von  eigentliQmlich  röthlicherFä 
welche  ihm  dem  Namen  oro  Colorado  yerschafi 

^:^:^^\  S'"^  ».p.m..,,™«« 

34.95  » 
Genicbi  de»  König!  34.65  •» 
V«MebJickt8  Stoffs  00.30   •     tJji^MT> 


da  Silber  haltigen  Gediegm-Goidf».  "  jH9 


tbt   der  Data    SJ,6S  Gr. 
■  Silber      >■       S4,gS    » 


-in  der  Du»     8,60   »  88,5S  8  MG.    =    88X)4 

U      J»   .  »        1,10  1  ll.4ä,  1  MG.    =    11,96 


9,70  »  100.00  ;  Ae.Au«=  100X0." 
'^.' „Gediegen Gold  von  IaBa/a.~^  Ich  erhielt  die- 

ufe.  von  Hl-n.  Stephenson,  tJer  sie  aus  der  Allu- 
Mine  von  /a  Baja,    bei  Pamplona,    mitgebracht 

:      Sie  besitzt  eine  poröse  Siruclur,  und  enthält 

e  Quarz-  und  Eisenoxyillbeilchen. 


gen  Gold      "   14.70  Gr. 
1  Silber     n       S3.70    » 

l     coupellirl  mit  140  Gt.  Blei. 

4S.40  » 

*tde.KSnig.4S.S0    » 

fal«ckte  Stoff«     1,20   *» 

StUrduBB; 

^t  der  Duie     43  SO   » 

i,6ilbei     »       &8,70   » 

lind  SUb»r       1S.50  i 

in. der  Du»     ll.BO   » 

88.15           8  MG.    =    8301  . 

r        »      »         1.60  » 

11.85           1  MG.    =    11.96   i 

13,50  » 

100,00          Ag.Au»  =  100,00-' 

9.    „Gediegen  Gold  t 

>on  Oias  -  j4nchas.  —  Kommt 

einer  Alluvial-  Min« 

i  der  Provinz  jinlioquia  und 

besteht  aus  rüthlicli 
mn  Gold         14.S0  Gr. 
|iSUb>       »     9S.SD   » 

geiben  Blättern.                    J 

♦                        4260  » 

,1t  dci  Königs  41.80   •> 

:lil»ckte  Siofle  0030   » 

icht   det  ü'oie    41.80   » 

«  Silber     n       S8.S0   » 

■^ 

-  uad  Säbei      13,S0  m 

1 

1 

270  Boussingaun  Üb. 

d.  sli>chiüiii.yMsammen 

i.-    .==                   d«Th.»il 

Gold  in  dar  Dute     11,40  Gr. 

34.5           ßMG.    = 

Silber         n      »         2,10   » 

15,5           1  MG.    = 

13.50   » 

100.0            A6.Au»    = 

10.   „Gediegen  Gold 

von.  la  Trinidad,  bei 

Rosa  de  Osos.  —  In  Form 

eines  kleioen,  korbis 

MerallUlumpeos   (  Pfebe 

Pepita')  von  50  Gr 

wicht  und  ziemlich   dun 

teler  Farbe;    komnH 

ner  Alluvial  -  Mine. 

Gediogao  Gold           13,35  Gr. 
Fsin»  Silber     »       31.S5    » 

l     conpellirt   mit  135  C 

4S.S0    » 

Genichc  dAsKüaig*  45.SO   » 

Gewicht' ^er"uuw     45.SO   » 

Fein«  äilbat       »        81.85    » 

Gold   uad  Silber       13.35    » 

i«.    loa                   i«  Thto 

Gold   in  der  Oula     11.00   » 

8i,4           5  MG.    = 

Silber         »       M         S,3S    » 

17,6           1  MG.    = 

13.35    » 

100,0            Ag-Äu»    = 

11.  „Gediegen  Gold 

aus  Siebenbürgen  (1 

_  Ku[>iscbe,  sehr  blafsgelbe  Krystalle.           ]| 

Gedieg-o   Gold     »     6,20  Gr. 
FeioM  Silber        »     850  » 

l     coupellirt  mit  45  Gl 

14,70   » 

Gewicht  d.iKün  ig.  14,70   » 

'     Gewicht  dBt  Üute     14.70   » 

FeiiiBi  Silber      n        8,50   » 

Gold  und  Silb«         S,SO    » 

fm   !»•                  <j»  Tli«t 

Gold  In  der  Dute        4,00    » 

64.52        S  MG.    = 

Silber      »          »         2,20   » 

35,43         1  MG.    t^ 

6,20  » 

100,00         Ag,Au»   = 

„Diefs  ist  das  Elektcum  Klaproth's,  in  w] 

er  fand  I 

^H 

des ,  Silber  halligen'  Gediegen  -  Goldes.     ,  Ä74 


Gold  99  64 

Silber  9  S6 


• 


lOO." 

12.  yyGediegen  Gold  von  Santa- Rosa  de Osos,  in 
Provinz  Aniioquid.  —  Diefs  ist  eine  sehr  schöne 
d  von  710  Gr.  Gewicht,   vi^elche  ich  von  Santa'- 

mitgebracht  habe,   wo  sie  in  einer  Alluvial -Mi- 

efunden  worden  war.       Das   Gold  dieser  Pfebe 

;ine  blafsgelbe  ins  Grünliche  ziehende  Farbe. 

gen  Gold  10,90  Gr.     ^     coupellirt  mit  106  Gr.  Blei. 

\  Silber     99       24,70   »3 

S5.60      99 

cht  des  Königs  35.25   » 
blackte  Stoße    0*35    » 

Scbeidnog  : 

cht  der  Dute  35.25    » 
>s  Silber     n      24.70    ^ 


und  Silber 

10,55   » 

. 

im    160 

der  Theorie   nach 

in  der  Dute 

6.65   >9 

64.93 

2  MG.    =    64.77 

91           99 

3.70   » 

35.07 

1  MG.    =    35.23 

10.55    »        100,00  A,;.Aü«    =   10Q»00." 

,,Diese  Goldvarietät  ist  gleichfalls  identisch  mit 
Elektrum ,  seiner  Zusammensetzung  nach.** 

^Bei    allen    obigen    Analysen    wurde  beständig 

IG.  Silber  an   mehrere  Mischungsgewichte  Gold 

anden  angetroffen j    es  scheint  jedoch,    als  könn 

auch  Verbindungen  von   einem   Verhältnifstheile 

Imit  mehreren  Verhältnifstheilen  Silber  existiren. 

Conpte  das  goldhaltige  Silber  von  Schlangenberg  in 

rien,  in  weichem  Dr.  Fordice  fand:  *) 

Gold  99  28 

Silber  99  72 

Bi  ■■       > 

100 


PhÜlips»  Mineralogy  5»  SMt 


272  Bouasingault  üb.  ä. slöcjiiom. Zusammenset^ 

wohl  auch  ein  Aurid  seyn,   welches   bestehet  aua 

Gold  »  1  MG.    —    31 

Silber  n  2  MG,     —    69 


und  es  verdiente  daher  unter  diesem  Gesichtspunct 
goldhaltige  Silber  von  Neuom  untersucht  zu  werd 
„Bis  jetzt   war   8  die  gröfste    Anzahl  von 
SchungiigewichEenGold,    welche  Ich  mit  IMG.  Si 
vereinigt  gefunden  habe;  aber  es  ist  wahrscheinl 
ildTs  diese  Zahl  bis  auf  12  wird  steigen  können, 
nigstens   hat  mich  ein  Probirer   versichert,   dafä 
während  einer  Praxis  von  mehr  als  40  Jahrein 
merkt  lialie,    dafs  das  reichste  Silber  führende  i 
welches    in    die    Münze    3u    Bogota    vorzukomi 
pdegie,  gewühnhch  22  karätig  sey.     Diefs  läuft 
auf  hinaus,  es  enihalte: 

Gol.i    |J=0.93  =  I2MG.    j     A-Äu-" 
SjISm  ^^  =  0.03  =     I      »       J        "■ 
„Ziemlich  allgemein  pflegt  man  das  silberba] 
Gedieijeii- Oijld  mit  dem  Namen  einer  natürlidia 
gifurig    zu     belegen;     die  Idee    einer  Legirung 
fiibrl  zugleicb.den  clvf  Sclitnebung  mit  sich,  und  i 
haben  wir  k.inen  Grund  zu  der  V'oraus&selzung, 
di^se  Verbindung    durch    Feuer  erzeugt  WorH«ll 
Es  Sin  len  si>!;ar  mehrere  LagerungsverhältnJSS« 
die  einer    solchen   Annahme    sich    enlgegenzusl« 
scheinen,    z.  U,  das  Vorkommen  des  GoldeS  ioScb 
felkiesen ,     im     Ftisenoxydliydral ,    in    kohlensaui 
M^nganoxy  I  (  Roth- Braunsleinerz)  —  alles Subfl 
zen ,     welche    durch    die  Hitze    verändert    werf 
Wenn  man,    trotz  dieser  Betrachtungen,  und  inc 
man  auf  die  Compression  sich  beruft,    dennoch  . 
der  Hypothese  von  einem  Feuerursprunge  verbar 


L- 


des  Silber  Iiultigen  Gediegen  -  Goldes.        273 

Ite,  so  mQfsts  man  noch  einen  besonrlern  Umstand 
elinien,    welcher  die  Bildung  der  natürlichen  Le* 

ng  eingeleiiet  hätte.  Einen  solchen  würde  z.  B. 
allmälige  Abkilhluag  bieten  ■  man  würde  hierdurch 
leich  Rechenschaft  geben  von  der  Krystallisation  des 
liegen -Goldes,  und   durch  diese  selbst  wiederum 

der  geringen  Dichtigkeit  desselben:  denn  man 
i«rkt  durchaus,  dafs  das  speciGsche  Gewicht  des  sil* 
lalligen  Goldes  geringer  ist  ,  als  die  Berechnung 
]  den  respectiven  Gold  -  und  Silbermengen  in  seiner 
cbung  es  verlangt,  während  dafs,  wenn  man  sie 
immenschmelzt,  die  geschmolzene  Legirung  dann 
I  nnr  wenig  geringere  Dichtigkeit  als  das  Mittel 
der  beider  Metalle  besitzt.     So  wiegt : 

b««bii«      stichmoIifB 
DAt  Gold  TCin  Marmato         1S,E6S         16.931 
.         »      »     Milpajo        14,706        18.223        18,1 
.  »       n     Sanli-RoiB  14,149         16.175 

„Ich  hatte  anfänglich  diese  geringe  Dichtigkeit 
silbechalligen  Gediegen -Goldes  dem  Vorkommen 
T  Räume  im  Innern  der  von  mir  behandelten 
B  beigemessen ;  da  ich  dieselbe  aber  gleichfalls  beo> 
tete  bei  Varietäten  in  der  Form  feinen  Pulvers  und 
er  Blättchen,  so  scheint  es  mir  augenfällig,  dafs 
IUI  der  krystallinischen  Structur  des  Gediegen- 
es abhänge." 

mita,  im  August  18£3. 
So  weit  Boussingault.  In  Beziehung  auf  den 
nfs  seiner  Abhandlung  werde  nur  noch  aufmerk- 
gemacht auf  das,  was /rri;7ar  in  seiner,  unlängst 
ieser  Zeilschrift  milgetheiJten,  schönen  Untersu- 
ng  ober  gegenseitige  jMetallreductionen  von  den 
;lrungen   bemerkt,  welche  unter  diesen  Umstän- 

nhich  d,  Cktm.  •■  Phri.  iB'^.H.T.  (N  R.  B.«<>.Hti,3.)  \;^ 


274   BouisingauU  über  eine  ISleihode  Seh 

den  zu  Stande  kommen  können.  (1827.  11.9^ 
Neptunisten  unter  den  Geologen  werden  aus  8 
nungen  diftser  Galtung  gar  Manches  schöpfen  köri 
was  ihrer  Ansicht  günstig  ist ,  und  diese  mögen 
her  hier  heiläufig  auch  noch  an  das  erinnert  wer 
was  schon  frühcrhin  an  mehreren  StelJen  uni 
Zeitschrift  (1823.11.81—109.1826.1.372.11.3 
über  Metallvegetalionen  aus  wässerigen  Medieo 
richtet  und  wiederholt  besprochen  wurde. 

II.  Aber  nicht  dem  Silber  hahigea  Gedi« 
Gold  allein  hat  Boussingault  seine  Aufmerk 
geschenkt,  vielmehr  enthalten  die  Ann.  deC 
(März  1827.  T.  XXXIV.  S.  253  ff.)  noch  eioe-l 
re,  fast  gleichzeitig  mit  der  vorigen  ^im  Juli  IS 
niedergeschriebene,  Abhandlung  desselben  Vei 
sers,  werin  er  nicht  nur  kürzlich  von  den  versi 
denen,  in  den  columbischen  Bergwerken  vor! 
inenden,  goldführenden  Erzen  überhaupt  hani 
Sondern  namentlich  da^  dort  übliche  Verfahren, 
den  in'  grofster  Menge  vorkommenden  goldbatl 
Schwefelkiesen  das  Gold  auszuscheiden 
eigenen  Versuche  dieses  zu  verbessern,  au! 
beschreibt.  Es  wird  nämlich  in  America  1 
Ende  weder  der  (ursprünglich  americanische)  A 
gamaüans-,  noch  der  Schiiii:I-UTigsj)!-öce/s  ailgemeu 
gewandt.  Vielmehr  giebt  es  viele  IJergwerlti 
in  der  an  Gold  führenden  Erzen  so  reichen  $ 
deSupia,  wo  man  keine  andere  Methode  k« 
die  Wäsche,  das  Gold  mag  in  steinigen  Gangarten  ei 
sprengt,oder  in  Schwefelkiesen,  gefordert  werdesi 
der That  aber  hatdieses  Verfahren,  seJbstitn  la^ 
Falle,  einen  so  guten  Erfolge  dafs  oft  aocb  voaJ) 


joiddatl 
und 
ausS 
Jca  -nR 
:lie)  A. 
Igemeii 

eoH 


auf  Gold  zuprohiren  und  dasselbe  zu  scheiden.  275 

irzeo  Vortbeil  gezogen  wird,  welche,  sowohl  für 
Scheidung  durch  dieÄmalgamatlonials  durch  den 
liinelzprocefs,  zu  arm  sind.  Der  Verfasser  be> 
eibt  das  Verfahren  in  der  Art,  wie  es  in  dea 
rgwerken  voa  MannatOj  in  der  Provinz  ^nlioqiäat 
rgefübrt  zu  werden  pflegt,  wo  zahllose,  sehr  re-" 
inäfsige,  zum  Theil  sehr  mächtige  Gänge  von  gold- 
'endem  Schwefelkies  in  fler  dortigen  Syenit-  und 
jhyrJsclien  Grünsteia  -  Formationen  aufsetzen,  in- 
sie  fast  beständig  von  West  nach  Osten  streicheo., 
Gold  ist  in  diesen  Kiesen  zum  Theil  in  dem  un- 
'affneten  Auge  sichtbaren  Massen  eingesprengt, 
finden  sich  zuweilen  Krystallgruppen  von  mehr 
iiner  halben  Unze  Cewichtj  am  häufigsten  aber 
15  so  fein  und  sparsam  verlheilt,  dafs  es  kaum 
ili  chemische  Hülfsmittel  zu  erkennen  ist.  Wir 
ien  hier  nicht  in  das  Detail  der  Operation  eingehen  ; 
ird  genügen  anzuführen,  dafs  mandenauf  grofsen 
byrsteinen  (wie  sie  zum  Zermalmen  des  Mais 
wandt  werden)  gepochten  und  mit  Wasser  zu  ei- 
dOnaen  Brei  angeriebenen  Schwefelkies  in  einea 
abfli^fsen  lafsfiTlurch  welchen,  wenn  ergefüUt^ 
Woche  lang  ein  Wasserstrora  hindurchgeleitet 
,  um  die  erdigen  Theila  hinwegzuschlämmeo, 
durch  fleifsiges  Umrühren  der  Masse  nochbeför- 
wird;  dann  erst  beginnt  die  eigentliche  Wasch» 
den  Negerinnen  mit  grofser  Geschicklichkeit» 
Ist  einer  hölzernen  Schüssel  von  abgestumpfter 
ilform,  {balt-a  genannl)  in  diesem  Bassin  selbst 
fahrt,  und  so  lange  fortgesetzt  wird,  bis  das 
fast  rein  zurückbleibt.  Dieses  wird  in  einet 
lose  voD  Hörn  (cacho  genannt)  aufbewaljit,  untf 
18    • 


478   BoussingauU  über  eine  Methode  SckivtjeÜd 

endlicli  in  einem  kleinen  eisernen  Ofen  (^secadi 
getrocknet.  Der  Abfall  wird  zum  zweiten  undd 
ten  Male  der  näpilichen  Operation  unterworfen,  ■! 
in  Haufen  aufgeschüttet  und  8  bis  10  Monate  I 
der  Luft  ausgesetzt ,  hierauf  von  Neuem  gepocht  1 
gewaschen,  wo  fast  die  nämliche  Menge  Gold  ' 
das  erste  Mal  gewonnen  zu  werden  pflegt.  \ 
dem  abwechselnden  Aufschütten  und  Schlämmen  M 
fortgefahren,  bis  der  ganze  Schwefelkies  bei  di^ 
wiederholten  Operationen  verschwunden  ist.  ) 
aus  der  Wasche  abfliefsende  Wasser  läuft  nach  d 
Rio  -  Caiicu  zu,  und  setzt  auf  seinem  Wege  einen  s 
fein  zertheilten  Schwefelkies  ab,  der  von  den  fri 
Negern,  die  sich  niasamoreros  nennen,  nocbm 
nicht  ohne  Erfolg,  gewaschen  wird.  Durch  ti 
mal  -wiederholte,  jedesmal  dreifache  Wäsche 
Boussingault  aus  einem  solchen,  für  arm  gehalteii 
Kiese  ungefähr -^^^^  Gold;  sicherlich  hätte  dersi 
aber  bei  nochmaliger  Bearbeitung  noch  etwas  n 
geliefert.  Es  ist  dieses  Gold  nicht  eben  sehr 
und  besitzt  eine  eigenthamliche  schmutzige  Pari 
in  der  Münze  werden  für  3  Pf.  desselben  &  Pf. 
münztes  Gold  gezahlt. 

Man  sieht  leicht  ein ,    auf  welchen   PrincI] 
dieses  Verfahren  beruhet;    das  Gold  von    14  Ws 
spec.  Gew.  ^denn   viele  Varietäten  des  Goldstaul 
wiegen  nicht  mehr  ah  14  bis  16,  Wasser  ^  1,^  mi 
sich  nalfldicb  leicht  durch  Schlämmen  von  dem  blalf' 
5  wiegenden  Kiese  trennen  lassen,  und  das  Aussetzen 
des  letzteren  an  die  freie  Luft  ist  eben  so  wohl  be- 
berechnet.      Aber  die  Art  des  Pochens  ist  sehr  man- 
gelhaft, immer  eatgeheo  grülsere  oder  klaiaaraStfl- 


Qt^Gold  zu  probiren  und  dasselbt  zu  scheiden.  277 

I  der  Zermalmung ;  daher  dJe  mehrfache  Wie> 
toluag  der  nämlichen  Operation,  um  alle^  Gold 
pwinnen.  Aber  selbst  mit  den  besten  Maschinen, 

t  Boussin^auU ,  würde  die  Zertheilung  kaum  so 
t  getrieben  werden  können,  als  es  wünschens- 
ih  und  selbst  unerlafslich  ist,  um  die  Operation 
(  Nachtheil  abzukürzen.  Zwei  Wege  schienen 
I  Verfasser  vorzugsweise  zur  Erreichung  dieses 
tokes  geeignet:    i.  Verringerung  der  Masse  des 

I  bei  unvermindertem  Goldgehalt,  und  2.  Um> 
dlung  des  Erzes  in  einen  minder  schweren,  die 
ehe  erleichiernden  Körper,  durch  ein  wohlfeiles 
d.  Der  Höstprocefs  schien  die  Vortheile  beider 
B  in  sich  zu  vereinen ;  denn  der  Schwefelkies  Fe 
I  100  +117  mufs  riadurch  in  Oxyd  Fe  =  100 
i,.*  umgewandelt  werden,  demnach  eine  Vermin- 
lpg um  ungefähr  ^  seines  Gewichtes  (33  Proc.) 
d^n,  und,  iheils  das  geringe  specifische  Gewicht, 
»ch  dem  grofsem  oder  geringern  Gehalt  von  an- 
1  Stoffen,  2.  B.  Blande  u.  s.  w.  =  3  bis  4,8) 
Inch  mehr  aber  noch  die  aufserordeniliche  Zart- 
des  Oxydpulvers  mufs  nothwendig  den  Erfolg 
ITäsche  in  jeder  Beziehung  fördern.  Die  Erfah- 
p  bestätigte  diese  theoretischen  Voraussetzungen 
nmen.  Vier  verschiedene  Kiesarten  von  Mar- 
»verminderten  sich  beim  Rüsten  um  32,5  bis 
p.G.,  (andere  viel  Blende  haltige  nur  um  0,21  p..C.) 
lurch  Schlämmen  wurden  gewonnen  aus: 
100  Gran  der  emea  »  »         27,0  Gran  Gold 

0        M        »    aweilen         »  »         S5.5       »        » 

»        n        »    dtiiton  »  »         01,0       »        •» 

•        an    vionen  »  »  0,t        »        » 

iQegen  das  Ende  der  Wäsche  schien  die  Amalga- 


C78  B9*f  ingaalt  über  änt  Methode SchwcfeVcU 

Biäoo  TCrtbeUbafr,  besooders  wenn  das  Pulver  r 
Elia  war. 

lasbesondere  als  ein  sebr  genaues  Probirtni 
anpMiIt  Bousslngault  die  Wäsche,  und  er  zieht 
intbediDgl  iedem  anderen  Verfahren,  sowohl  auf  l 
sen,  als  trockenem  Wege,  vor.  „Um  mich  von 
Genaaig!<eit  der  Probe  durch  die  Wasche  zu  über] 
gen,"  sagt  er,  „habe  ich  ein  und  dieselbe  Gold  I 
rende  Kiesstufe  auf  drei  verschiedene  Weisen  pra\ 
Das  Oxyd  wurde,  nach  Rüstung  des  Kieses,  in  i 
gleiche  Tbeile,  jeder  210  Gran  schwer,  vertheilt 

a.  »210  Gran  wurden  mit  kochender  SalzsS 
behandelt;  es  blieb  ein  fast  ganz  aus  schwareerH 
de  bestehender  Hockstand ,  welcher  der  Wirk 
des  Röstens  entgangen  war.  Dieser  wog  ÄS  ö 
Er  wurde  in  Königsscheidewasser  auFgelüslj  die 
Eisenvitriol  gefüllte  Lösung  lieferte  0,1  Gran  Go3 

b.  „210  Gran  wurden  mit  Silber  halligem  1 
verschlackt  j   das  Blei  hinterliefs  nach  der  Coupi 
rung  0,15  Gran  Silber  haltiges  Gold,    welches, 
Salpetersäure  behandelt,  0,1  Gr.  reines  Gold  gab« 

c.  „210  Gran  wurden  in  einem  Morser 
fsen  und  gewaschen,  und  lieferten  2  Gran  Goldpul 
welches  mit  Blei  und  etwas  Silber  unter  der  Mi 
geschmolzen  wurde  j  das  coupellirte  Blei  fainteri 
einen  Metallkönig,  der  bei  der  Scheidung  0,1  Gran. 
nes  Gold  gab." 

^Diese  drei  Versuche  stehen  in  vollkomme« 
Einklänge  mit  einan'der  und  heben  jeden  Zweifel 
Hinsicht  auf  die  Genauigkeit  der  Wäsche.*' 

„Es  ist  bei  dem  goldführenden  Schwefelkiese' 
Ixigerem  Belange^  seinen  Reichthum  genau  zull 


auf  Gold  zu  pfoAirfn  und  dimelbe  zu  scfieiden.  S7d 

,  als  das  Vorhandenseyn  des  Goldes  Oberhaupt 
bestätigen;  denn  ist  dieses  nur  nacligewiesen,  so 
es  aucliunbezweifelt,  düfs  der  Kies  bearbeitet  zu 
irden  verdient.  Nun  ist  es  .mittelst  der  Rüstung 
it,  augenblicklich  zu  erfahren,  ob  der  Kies  Gold 
iahe.  Es  genügt  zu  dem  Ende  40  —  50  Gran  des 
les  zu  bearbeiten.  Das  durch  die  Rüstung  erlial- 
B  Oxyd  wird  in  einer  d  —  6  Zoll  langen  und  unge- 
r  ^  Zoll  wetten  Glasrühre  gewaschen;  innerhalb 
iger  Minuten  hat  sich  das  Gold  auf  dem  Boden  der* 
len  gesammelt  und  auch  das  kleinste  darin  enthal- 
sTlieilchen  wird  ganz  deutlich  bemerkt.  Dieser 
l^rversuch,  der  sich  überall  ausführen  lafst,  ist 
Eser  Schärfe  fähig;  ich  habe  ihn  jedesmal  zuerst 
^ellt,  bei  meinen  zahlreichen  Prüfungen  gold-. 
reodsr  Kiese,  und  nis  hat  er  mich  getäuscht.  Wena 
«iTch  Vereinigung  des  Reist-  Poch- und  Wasch - 
Besses  im  Kleinen  gelungen,  das  Gold  aus  dengold- 
Woden  Schwefelkiesen  zu  scheiden,  so  darf  man 
I  wohl  für  überzeugt  haiten,  dasselbe  Verfahren 
gdfl  auch  bei  Ausführung  in  gröfserem  Mafsstabo. 
biSo  vortheilbaft  sichanwendeulassen;  dazukann 
»Ecfolg  dieser  Operationen  durchaus  nicht  zwei- 
(ffcseyn,  da  sie  täglich  ausgeübt  werden  überall» 
tpi«tallurgische  Arbeiten  getrieben  werden." 

Schon  an  einer  früheren! Stelle  seiner  Abhand- 
I  hob  der  Verfasser  vor,  dafs  die  Röstung  der 
le  in  der  Rotbglühhilze  nicht  nur  so  lange  fortge- 
t  werden  müsse,  bis  die  Flamme  eilüsciie,  son* 
I  bis  bei  stetem  Umrühren  die  Farbe  der  Masse 
A  ferner  dunkelt  und  sie  durchaus  keine  schwefelige 
:e  mehr    aussiöfst;     go    werde   keine  Spur    voo. 


880  Boussingault  über  eine  Methode  Schwefelki, 

schwefelf^aurem  Eisen  gebildet.  Diese  Operation, 
er   später   hinzu,    künne   in  Reverberiröfen    atisj 
führt  werden  und  biete  hier  keine  gröfseren   Scbi 
rigkeiten,  als  die  Rüstung  der  Erze  mit  Kochsalz 
Beliufeder  Amalgamation.  Vielleicht  aber  sey  die 
stting  in  Haufen,  wie  sie  im  Harz  und  zu  Cbessy 
geübt  werde,  noch  vortheilhafter;  ein  solcher  H; 
von  5000  Centnern  würde  bei  den  Kiesen  von 
mato  1  —  13  Centner  Gold  enthalten.     Um  das  O: 
zu  mahlen  küqRe  man  sich  der  Getreidemühlen 
dienen,  wie  diefs  in  den  Amalgamirwerken  geschc 
und  wie  hier  würden  auf  einer'solchen  Mühle  tag] 
24  Gentner  des  gerösteten  Erzes  verarbeitet  wen 
kgnne*.  Die  Wäsche  endlich  werde  am  besten  in  3  b] 
amphitheatralisch  angelegten  Bassins  anzustellen  si 
und  den  Schlufs  dieser  Operation  könne  die  Bebai 
lung  in  der  Batea,  (vgl.  S,  275)  oder  die  Anwendung 
Amalgamir-Frocesses  machen.     Was  dieDetails 
Operation  anlange,  so  habe   diese  keine  Schwie 
keit  für  Leute,  welche  an  dergleichen  Arbeiteo 
wohnt  sind. 

,,Das    RQstverfahren,"     Schliefst    Boussinga 
„ist  gleichfalls  anwendbar,  um  das  Gold  aus  der 
de    und    aus  dem  Schwefelspiefsglanz  zu    scbeic 
Die  Blende  erfordert  beim  Rüsten  eine  höhere  Ti 
peratur ,    als    der  Schwefelkies ,    aber    das    Prodi 
wascht  sich  sehr  gut.     Der  Schwefelspi^fsglaaz 
tet  noch  weniger  Schwierigkeiten  nlar^  als  selbst 
Schwefelkies.     Er  läfst  sich  leicht  rösten  ,  sogar 
sehr    niedriger    Temperatur;     das    gebildete    gra 
Oxyd  wird  von  dem  Wasser  sehr  leicht  und  sohl 
hinweggeschiämmt;     dia   Verminderung    der 


aujGoldzu  prul/u-zn  und  dasselbe  zu  acliciäen.   281 

n  Rösten  steigt  bisweilen  auf  0,47,  in  Folge  der 

Iweisen  Verfliiclitigung  des  SuJphurids.     Ein,  zu 
im  grolsen  Tlieile  aus  Schwefetantimon  beslehen- 
I  Erz  (aus  derUirgegend  von  Pamplona)  gab  beim 
iten  folgende  Resultale: 
Em,   dem  Röiiproceri  aateimoihn     1000  Gr. 


Verminderung  n  »  472    »     =  0.47- 

Das  zerriebene  Antimonoxyd  hinterliefs  bei  der 
sehe  1,3  Gran  Goldpulver.  —  Man  kann  daher 
fen,  dafs  die  Anwendung  dieses  Küsl Verfahrens 
^fllle  goldführende  Sulphuride  sich  werde  ausdeh- 
,  lassen.** 
Ehe  wir  aber  zu  einem  anderen  Gegenstände 
Vergehen,  wollen  wir  bei  dieser  Gelegenheit  bei- 
läung  roch  zweier  unlängst  gemachter  Vorschläge  ge- 
denken, Verbesserungen  des  Silberausbringens  he- 
Lp,  Cmclin  empfiehlt  nämlich  (Poggen- 
^»  Ann.  Bd.  IX.  §.  615  ff.)  zur  Ersparung  der 
algamation,  das  mit  Kochsalz  geröstete  und  fein« 
ilverle  Silberer/,  erst  mit  Wasser  auszuwaschen, 
D  mit  Ammoniak  zu  behandeln,  um  das  Cblorsil- 
Sufzulösen.  Das  unreine,  kohlensaure,  zuvor 
gebranntem  Kalk  geschültelte  ,  Ammoniak  kßn- 
b  einer  Art  von  Beal'schen  Presse  wiederholt  auf 
(gehörig  vorgerichtete  Erz  aufgegossen  werdipn  — 
lange  es  noch  Clilorsilber  auflöst,  wird  es  sich 
Säuren  trüben.  Das  Ammoniak  wird  durch  De- 
Btion,  für  wiederholte  Operationen,  mit  geringem 
Juste  geschieden;  das  mit  Schwefelsäure  etwas 
BEäuerte  Chlorsitber  durch  Eisenstäbe  reducirt. 
uUisches  Silber  in  den  gerüsteten  Erzen  könne 


282  Gmelin's    und   Serbat's 

vielleicht   tJurch  wieclerbolte  Rüstung,^  unter  eiia 
geringen  Zusätze  von  Kochsalz,  Schwefelsäure  i 
Braunstein,   oder  auch  durch  nasses  Behandeln! 
diesen  drei  Mitteln,  sich  gleichfalls  gänzlich  inChl^ 
Silber    umwandeln    lassen,    worauf   alles    ankoin 
Nur  wenn  zugleich  Gold  vorhanden,  ist  dieses  \ 
fahren     begreiflicher  Weise    nicht   anwendbar, 
alles  Silber  auf  diese  Weise  sich  ausscheiden  lai 
liefs  sich   durch  einen,  auf  der  Halsbrücke  bei  Ft^ 
berg  angestellten ,    Probeversuch  noch  nicht  erni 
teln.      Vielleicht,    meint  Gmelin,    könnte    auch   • 
Rüstprocefs  ganz  erspart  und  dafür  das  oben  3ngf|| 
bene  Auswaschen  des  erwürmten  Erzes,  mit  t 
Gemenge  von  Braunstein,  Kochsalz  und  verdCtDol 
Schwefelsäure  mit  Vortbeil  angewandt,  werden. 

Der    zweite  Vorschlag  von  Serhcii    (^Journ. 
PJiarmarie  1826.  April  S.  182.  ff.)   bezieht  sich  i 
nächst  auf  die  Behandlung  von  silberhaltigem  Kupi 
bei  Feinung  von  Münzen  geringen    Werthes;    du 
meint  der  Verfasser,    es  sey  mit  geringen  Abämfil 
rungen  seihst  auf  silberhaltige  Kupfererze  anzuw 
den.     Er  hat  im  Jahre  1824  ein  Patent  für  seine  J 
thode  erhalten,  diesich  aufdie  Eigenschaft  desschiig 
feisauren  Silbers  gründet,  in   der  Hitze  in  scbweffj 
ge  Säure,  Sauerstoff  und  Metall  zu  zerfallen,  wäbn 
das  viel  beständigere  schwefelsaure  Kupfer  in  höhl 
Temperatur  lediglich   als   Oxyd  zurückbleibt. 
dem  Ende     wird  die  Kupferlegirung,    aus  weicht 
das  Silber  geschieden  werden  soll,  unter  der  Muf 
erhitzt,  zerstofsen  und  durch  ein  Sieb  von  Eisendrat 
getrieben.       Das  feine  Pulver  kommt  zum  ; 
Malern  dilaoen Lagen,  unter  einer MufXel,üi  4fl(t 


yorscMiigi  ziir  Silbcrscheldung.  283 

berirofen,   und,  %venn  es  rotbbrjiiin  gUihet,  wird 
wefel  hinzugeworfen  und  die  Masse  fleifsig  umge- 
Tl.       Die  gebildeten  Schwefelverbindungen  wer- 
I  in  Wasser  abgelöscht,  zerrieben  und  unrer  Was- 
'gesiebt ;   das  Pulver  kommt  von  Neuem,  unter  der 
Ifel,  in  einen  minder  erwärmten  Theil  des  Rever- 
irofens;   ein  Gemisch  von  2  Kilogr.  Salpelersaure 
\  12  Kilogr.  Wasser  wird  dann  auf  je  100  KÜogr. 
'Legirung  aufgetragen,    wodurch  die  Sulpburide 
schwefelsaure  Salze  sich  umwandeln.       Die  sich 
ei  entwickelnden  rothen  Dämpfe  sind  in  Bleikatn- 
u  abzuleiten  und  zur  Schwefelsaurefabrication  zu 
Rtzeo.   Nun  endlich  wird  die  Masse  nach  und  nach 
i  Peuerheerde  mehr  genähert,  und  zuletzt  4Stun- 
□  lang  einer  Rolhglühhilze  ausgesetzt.  Den  aus  nie- 
laiJischem  Silber,    Kupferoxyd  und  wenig  unzerselz- 
len  schwefelsauren  Salzen  und  Sulphuriden  bestehen- 
dea  Rückstand  läfst  man  etwas  erkalten,    bringt  ihn 
Sodann  in  ein  bleiernes  Cefafs  mit  verdünnter  Schxve- 
felsäure,    welche     durch    Wassei-dümpfe     erwärmt 
"Wird.      Hier  lü.?en  sich  die  übrigen  Substanzen  auf; 
nur  dasSilber  bleibt  unangegrift'en  zurück,  und  wird, 
nach  Entfernung    der  überstehenden    Lösung    durch 
einen  Heber,*)  gewaschen,  geirncknet  und  zu  Barren 
geschrtiolzen.'     In  der  Pariser  Münze  soll  dieses  Ver- 
fahren  mit  gutem  Erfolg  angewandt  werden. 

III.  Wir  kehren  nach  dieser  Abschweifung  zum 
Golde  zurück.  ^^  „Kiwi  de  capricieux- commc l'or  dans 
»es  combinaisons,"  Sigt  Proust,  und  hierin  wenigstens 
Stimmen  alle  Chemiker,    welche   die  Verbindungen 

*)  DieCeschrelbuDg  clor 

iSute-Fibriken  srgtruutlt nin 


284  Slarcadieu 

des    Goldes    zum    Geg^nstancle    ihrer    Untersui 
gen  machten,  mit  ihm  aberein.     Wir  dürfen  un 
her  nicht  wundern,    dafs  hier  noch  manches  un 
tert  geblieben,  trotz  di^n  Bemühungen  eines 
BerzeUus,    VauqveUn ,    Pelkiier  und  anderer  erfal 
ner  Chemiker,    von  denen  noch  die  gründlichen  . 
beiten  Oberkampf's  vorzugsweise  genannt  zu  wer 
verdienen.     Jeder  Beitrag,  diese  Lücken  auszufüll 
ist  daher  dankenswerth,   und  das  um  so  mehr,   wi 
er  zugleich  auch  praktisch  interessante  Gesiclitspui 
darbieter,  wie  Mai-cadieu's  „Bemerkungen  über  dal 
genannien  Purpur  des  €assius ,"     die  wir  mit  sein 
eigenen  Worten  aus  den  ^nn.  deChim.etc.  T.XX3& 
Febr.   1827.  S.  147.  ff.  aushebea  und  hier  aoreÜ 
wollen. 

„Der  Purpur  desCassiu!;,"  sagt  Marcadieu,  ^ 
kannt  durch  den  glücklichen  Erfolg,  mit  welcbem 
in  den  Künsten  angewandt  worden,  hat  nach  und  Di 
einegrofse  Anzahl  vonCliemikern  beschäftigt.  Pn 
und  Oherlauipf  hihen  ihn  sehr  genau  und  ausfübrli 
untersucht;  aber  immer  mufslen  sie  bei  der  Fri 
Stehen  bleiben:  „„ist  das  Gold  im  metallischen  Z 
Standein  dieser  Verbindung  oder  nicht  ?"  *'  OberkiM 
hat  im  Laufe  seiner  Arbeiten  einige  sehr  interessu 
Beobachtungen  über  die  verschiedenen  Abstufuitgi 
gemacht,  welche  diese  Verbindung  zeigt,  je  ni 
dem  eine  gröfsere  oder  geringere  Menge  salzaaur 
Gold  oder  Zinnoxydulliisung,  bald  zu  der  einen,  bald) 
der  andern  von  diesen  Lösungen  hinzugegossen  win 
aber  nach  Beschreibung  aller  dieser  Farbenschalt 
rungen  endigt  er  seine  Abhandlung  mit  den  Worten; 
„  gdalJs  zur  Erkenntnils  dessen ,   was  bei  DarsteUjuig 


über  den  Purpur  des  Casfias. 


285 


tr  Präparate  vor  sieb  gehe,  die  Besiim mang,  ia 
iliem  Zustande  das  Gotd  sich  darin  beßnde,  ans 
I  fehle;  dafs  es  schwer  sey,  auf  diese  Frage  zu 
rorten,  aber  dafs  uns  alles  zu  der  Meinung  fahre, 
In  es  nicht  vollkommen  melallischdarin  vorhanden 
I  wie  Fromt  denkt,  so  enthalte  es  doch  nur  eine 
Bge  Menge  Sauerstoff."  "  Man  sieh:  dafs  diese 
le  Ansicht,  von  keiner  bestimmten  Thatsache  ab- 
[let  worden  ist.  Die  kleine  Beilie  von  Versuchen 
I,  von  welchen  ich  Bericht  abstatten  will,  wird 
Chemiker  Ober  die  Natur  dieser  Verbindung  mehr 
larheit  setzen,  wie  ich  wenigstens  zu  glauben  wagej 
Werden  sehen,  durch  welches  Ageris  sie  gebildet 
den  kann,  und  werden  dadurch  eine  Aufldarung 
Uten,  welche  frühere  Untersuchungen  nicht  211 
to  vermochten." 

„Bei  der  MOnzdireclion  zu  Paris  angesiellt,  und 
ibragt,  alle  Gold  -  und  Silbermasspn ,  welche 
b  verarbeitet  werden  solJen,  zu  probiren,  habe 
nehl'ere  Mal  Gelegenheit  gehabt,  Sorten  von  dem 
cbiedensten  Gehalte  zu  prüfen,  und  zuweilen  soh 
,  welche  nur  ganz  zufallig  einige  Atome  des  ei- 
oder  des  anderen  dieser  Körper  enthielten.  Ge- 
bei  der  Prüfung  von  Silberbarren  dieser  letzte- 
ürt  bemerkte  ich  eine  auffallende  Verschieden- 
im  Verhalten,  Je  nachdem  ein  Gramm  dieser  Me 
lasse,  vor  dem  Einbringen  in  Salpetersäure,  der 
lellalion  mit  Blei  unterworfen,  oder  diese  Reini- 
[  unterlassen  worden  war.  Enthielt  das  Metall 
;e  Tausendt\iei1e  Gold>  so  fand  man  dieses  im 
Ten  Falle  auf  dem  Boden  des  Kolbens  im  rein 
iscben  Zustande ,  und  wenn  man  es  dann  sorg» 


286  Marcadieu 

fältig  sammelte  und  in  einem  kleinen  Tiegel  rotbg 
tiete,  so  getvatüD  es  die  schöne,  ihm  so  charaktfl 
Stische,  gelbe  Farbe.  Im  anderen  Falle  hinteijj 
die  reine  Salpetersüure,  nach  ihrer  Einwirkung J 
dieselbe  Legirung,  weit  entfernt,  dasselbe  Kesulut) 
liefern,  vielmehr  einen  rosenrotben,  zuweilen  'rifl  g 
Jetten  Fiückstand,  der  zuletzt  versdhiedene  Nüdocf  g 
rungen  zeigte,  die  sämmtlichzur  PurpurfarboÄ 
hinneigen.  Die  geringe  Menge  dieserSubstanz,  w 
che  ich  stets  unter  solchen  Umständen  erhielt^jfl  « 
stattete  mir  nicht,  sie  alsobald  einer  chemischeniP^  g 
fung  zu  unterwerfen;  als  ich  mir  aber  eine  liini 
chende  Menge  davon  versch^ifft  hatte,  unlernafaiiij 
diese  Untersuchung  sogleich,  und  bemerkte  S 
bald,  dafs  die  einfachen  Säuren  durchaus  keine  \ 
kung  darauf  ausübten.  Ich  versuchte  hierauf.^ 
Clilor  -  Salpetersäure,  und  durch  diese  überzeuj 
ich  mich,  dafs  jene  Substanz  nichts  anders  seym 
die  Verbindung  von  Zinnoxyd  und  Gold,  well 
unter  dem  Namen  Pui-pur  des  Cassius  bekannt  ist.,1 
staunt,  diese  Verbindung  bei  *inem  Verfahreo  «I 
Stehen  zu  sehen,  welches  so  ganz  verschieden  ist  l 
dem  gewähnlich  angewandten,  und  da  ich  zuglid 
einen  schlagenden  Beweis  hierin  fand,  dals  Q\ 
nicht  im  oxydirten  Zustande  in  jener  Verbindung  VI 
handen  seyn  mochte,  ja  nicht  einmal  könne,  dif 
Salpetersäure  so  gar  keine  Wirkung  auf  diesesMc) 
hat:  so  entschlofs  ich  mich  zur  Anstellung  der  \ 
suche,  die  ich  hier  erzählen  will.** 

„Ein  Gramm  vollkommen  reinen  Silbers  wui 
mit  0,002  Gold  in  einem  Coupellirofen  legirt ;  in  d 
Augeablickei  >wo  das  kleine  Metallkoro  iia  fiej 


über  den  Pitrpur  des  Caisius.  287 

■war  zu  erstarren,  wurden  0,05  Zinn  hinzugeworfen, 
und  das  Gcfäfs  hierauf  rasch  verschlossen,  um  die 
Oxydation  dieses  letztern  MetaJIs  zu  verhüten.  Das 
}(leine  MelaiSkorn  wurde  sodann  in  einen  Kolben  mit 
Salpetersäure  gebracht  und  das  Ganze  gelinde  erwärmt. 
Die  Einwirkung  nahm  sogleich  ihren  Anfang,  und 
rfie  Rosenfarbe  kam  alsbald  zum  Vorschein,  so  wie 
die  anfangs  sich  entwickelnden  Oas-Blaien  allmalig 
abzunehmen  begannen  j  aber  sie  schien  etwas  verän- 
dert worden  zu  seyn  durch  den  Ueberschufs  vom 
Zinnoxyd,  weicher  nicht  mit  in  die  Verbindung  ein- 
gegangen war<  Der  von  seinem  Säuregehalte  be- 
freiete  uoil  in  desliliirtem  Wasser  vertheille  Nieder- 
schlag wurde  sorgfältig  auf  einem,  zuvor  gewogenen, 
Till  er  gesammelt;  erzeigte  ein  Gewicht  von  0,060  — 
eineOuantiiät,  welche  dem  0,002 Golde  und  0,05  in 
ÜKyd  umgewandelten  Zinne  entsprechen.  Die  Ver- 
hiltnisse,  welche  ich  hier  angebe,  sind  ein  Millet- 
werth  aus  mehreren  Versuchen ,  deren  Resultate 
stets  mit  einer  sehr  emp&ndüchenProbirwage  geprüft 
worden   waren," 

„Die  Schwierigkeit,  welche  die  Legirung  erner 
kleinen  Menge  Zinn  mit  einem  Metalle  wie  Silber 
hat,  war  Veranlassung,  dafs  ich  mich  begnügte  das 
Zinn  blofs  für  sich  in  die  Salpetersäure  zu  werfen, 
welche  das  Silber,  mit  einigen  Tausendtheilen  Gold 
legirt,  enthielt;  dieOxydation  des  einen  unddie  Auflö- 
sung des- andern  beschleunigte  ich  durch  gelinde  Wär- 
me. Die  Verbindung  ging  mit  der  nämlichen  Leich- 
tigkeit und  Schnelligkeit  vor  sich,  als  oh  das  Zinn 
mit  dem  goldhaltigen  Silber  zuvor  legirt  gewesen; 
and  beständig  war  die  Ersebeinuag  der  Purpur|uba 


288 


M  i 


das  Resultat  dieses  Processes,  Brachte  ich  Zinmni:] 
mit  Salpetersäure  und  jenem  Silber  in  Beralirung 
zeigte  sich  dieser  Erfolg  nicht ;  das  Silber  ]uste 
auf,  ohne  daFs  das  darin  vorhandene  Gold  an 
Zinnoxyd  getreten  wäre.  \Vie  soll  man  diese  1 
schiedenbeit  des  Verhallens  erklären  ,  als  durdi 
Annahme,  das  Zinnoxyd  künne  sich  unter  dii 
Umständen  nur  im  Entstehungsmomente  mit  ( 
Golde  verbinden?*)  Wissen  wir  nicht ,  dafs  mei 
re  Körper  sich  mit  anderen  ledighch  Im  Momsati 
rer  Wiedergeburt  vereinigen?" 

„Da  ich  die  vorherigen  Versuche  blofs  mit 
pelersäure  angestellt  hatte,  indefs  doch  auchdieQ 
gen  Säuren  versuchen  vpollte;  so  stellte  ich  zwei 
girungen  dar,  die  eine  blofs  aus  Zinn  und  Gold, 
andere  aus  Zink,  Gold  und  Zinn,  jedoch  so,  daCs 
beiden  letzteren  Metallen  eine  nur  sehr  geringe  AI 
ge  im  Verhältnifs  zürn  Zinke  angewandt  wurde. 
Theil  dieser  Legirungen  wurde  (jede  für  sich) 
Salzsaure  in  Berohrung  gebracht;  Zink  und  Zinn' 
sten  sich  ohne  Färbung  auf,  und  auf  dem  Boden 
Gefäfses  kamen  die  Goldiheilchen  zum  Vorschf 
Es  ist  sehr  wahrscheinlich,  dafs  die  Bildung  des  G( 
purpiirs  verhindert  wurde  durch  die  Verwandscl 
der  Salzsäure  zum  Zinnoxyd;  eine  Meinung,  wel 
flberdiefs  noch  in  der  Leichtigkeit,  mit  der  jener 


der  GqIJpu'PUI 


hen  glaube  ich  bemerkt  xu  hibeti.  i 
n  Zinn  zugleich  dat  Oxyilul  und  □ 
nd  nämlicb  dia  Purpur  am  idlönil 
wenn  ich  gfMiiientlicb  Zinnoxydul-  mit  Zinnoxyd- Aullöl 
Torra^ngt  und  Üoldauflosung  zusammenbrachte.  Auth 
ter  dip.cr  Vorausjeczung  MUt  »ich  die  VeMchiedenheit 
ErfolBi  in  obigen  beiden  Veriuchen  erklflfen.  Doch  ' 
ich   felegenbeidich   die&B  bloh  tlüchiij^a  Bemerkunj;  ^t 

taiioi^iu,        _       _  ,_ '^i'^HSr — 


'.litT  ileri  Pta'pur  des  ('(miits.  2  £  9 

in  Cblorsalpetersäure    sich   aufiflstj    eine  Stütze 

,Da  ich  sähe,  dafs  die  Salzsäure, auf  diese  Legi- 
1  nicht  so  wirkte,  wie  ich  es  wünschte,  so  un- 
■Yich  beide  der  Einwirkung  von  Saljjelersäure; 
Id  kam  die  Purpurfarbe,  sowuiil  in  dem  einen,  aJs 
1  anderen  Gefäfse  zum  Vorschein,  mit  dem  ein- 
Uaterschiede ,  dafs  die  von  der  Zioklegirung 
irgebrachte  .schöner  war,  als  alle  übrigen,  die 
fSher  erhalten  hatte." 

„Diese  kleine  Zahl  von  Versuchen  genQgt,  mei- 
leinung  nach,  um  den  Zweifel  zu  heben,  ob  das 
in  diesgr-VeFbindung  sich  wirklich  in   tnetalli») 
ande  befinct?.     Ich  will  diese  kurze  NotiZ'J 
erkung  für  solche  Personen  schüefsen, 
sich  mU^tlenx  Handel  von  Silberstoffen  abge- 
ind  vorzüglich  für  die  Probirer,  welche  hä'ulig 
irPrflfung  beauftragt  werden,  ob  diese  odei 
larre  Gold  enthalte.     Immer  wird  Goldpurpur" 
Iden,  wenn  das  Metall  neben  Gold  zugleich  ei-!' 
ime  Zinn  enthält,  wenigstens  indem  Falle*  j 
man   die  Probe  nicht  zu^^r  mit  Blei  coupellirt  J 
Diese  Operation  wird  zwar  in  den  meisten'^ 
vorausgeschickt;    es    konnte    jedoch   gesche-,, 
dafs  man  sie  in  dringenden  Augenblicken  un« 
re,    und  in  diesem  Falle  könnte  leicht  ein  sehr 
i^iger  Irrlhum   dadurch    entstehen,   dafs  der 
^te  Purpur  sich  in  der  Säure  schwebend  erhal- 
id  so  zu  der  Meinung  Veraiihssung  geben  wür-   , 
ie    geprüfte  Metallmasse   enthalte  kein    Gold. 
;ens,  wenn   auch   die  rotlie  Substanz  wirklich 
kf  and  in  einem  Weinen  Tiegel  gesammeVt  ^ioa; 

'7.  H.  7.  (N-  (1.  n.  a«.  \V\-  »1  V^ 


L 


290  Schivei^ger  -Seidel 

geglohet  wflrde:  so  würde  sie  doch  nie  die.. 
Farbe  des  Goldes  annehmen,  vielmehr  wün 
nach  starker  Erhitzung  schwärzlich  grau  ersch« 
Diese  Thatsachen  sind  ohne  Zweif^  in 
Gant,  und  auf  den  ersten  Blick  erscheinen  sie 
lieh  als  schlagende  Beweise  fürdie'Ansicht,  welcl 
zur  Stütze  dienen  sollen.  Der  Goldpurpur  wQrdi 
nach  seine  Farbe  lediglich  dem  fein  zertheillen 
verdanken,  welches  dein  Zinnoxyde  niethanü 
gere>engt  ist;  denn  eine  c7ieni(Äc/ie  Verbindung 
beiden  Körper  ist  wenigstens  nicht  wahrscbf 
Und  wenn  man,  von  diesem  Gesichtspuncte  aa 
nehmen  wili,  das  Gold  werde  in  sp  fein  zertl 
Zustande  auch  anderen  farblose»  Körpern  die 
(^e  Farbe  ertheilen,  wie  dem  farblosen  Zinni 
so  ist  leicht  zu  verstellen,  wie  der  Graf  U  üSa 
durch  Fällung  der,  mit  erdigen  Salzen  gemi! 
Goldlösung  mittelst  koiilensauren  Natrons,  um 
Erhitzung  des  Niederschlages  bis  auf  einen  g< 
Grad,  gleichfalls  einen  Goldpurpur  erhalten 
(Journ.  alt.  R.  Bd.  XXVIil.  S.  164  ff.)  Die 
Chemiker,  welche  der  von  Marcadieu  verfo« 
Ansicht  beistimmen,  haben  überdiefe  nicht] 
Umstand  für  sich,  dafs  der  Goldpurpur  in  sei 
nigfaltigen  Farbenabstufungen  sich  darstellet 
sondern  den  noch  viel  wichtigem,  dafs  nj 
bekannten  Versuchen  von  U  Maisire,  BfrzeStu 
der  Goldiösung  selbst,  durch  Vermischung  n 
reren  organischen  (desoxydirenden?)  Subj 
Purpurfarbe  ertheilt  werden  kann. 

Aber  die  zuletzt  von  Marcadieu  erzShIt 
suche  erregen  doc\i  eJDi^esfteeÄTvVAu.  MCEdl 


über  den  Purpur  äei  Cassius. 

I  derXhat,    dafs  lediglich  mit  Salpetersäure  und 
it  auch  mit  anderen  Säuren ,  namenllich  mit  Salz- 
'e,und  eben  so  wenig  mit  Zinnoxyd,  (S.  288.)  Gold- 
lur  sieb  erzeugen  liefs;  offenbar  aber  fehlt  esdem, 
MarcarfitKalsUrsach  dieser  Erscheinungen  angiebt, 
'erständlicher  Klarheit.      Es  ist  aber  liier  zu 
en,  was  auch  jy«^hervorhebt,  (in  seinem  Hand- 
i  der   analytischen  Chemie^  2.  A.   1625.  Bd. 
18.)  dafs  die  salpeterige  Säure  kleine  Antheile  vi 
[  aufzulösen  im  Stande  ist,  woraus  allein  schon! 
orgebt,    dafs  Slarcadicu's  Versuche  keinesweges 
tändig  beweisen,    was  sie  beweisen  sollen.'     Es 
it  hier  vielleicht  eine  Umkehrung  der  Ersch« 
'en  Statt,    welche  Jrazlar  in  seiner  ausgezeigl 
D  Abhandlung  über  gegenseitige  Metall reductii 
i(S.  137.)  beschrieben  hat.      Wie  dort  nämlii 
[eicht  lösliches,  positives  Metall,    (Eisen") 
rigsaurer  Salpetersäure  negativ,    und  darum  ui 
islich  wurde,  so  erlangt  unter  den  nämlichen  Ui 
lea  das,  im  Verhälthifs  zu  jener  Saure  Ursprung?^ 
negative,  demnach  unauflösJiche,    Go^tJ  vielleicht 
1  gewissen  positiven  Zustand,   und  wird  so  we- 
lens  zumTheil  auflösbar.  ündda^wieausfi"?ap.v. 
■  Untersuchungen  über  das  natürliche  Elektrui 
Iräge  u.s.w.B.IV.S.ö.  —  vgl.  auch  oben  S.27Q^ 
aus  der  Scheidung  durch  die  Quart,  zur  GenQj 
inntist — der  Ueberschufs eines  unauflöslichen 
f  (Gold)   eine  gewisse  Menge  des  damit  verbui 

aufiöslichen  (Silber)  gegen    die  Auflösun, 
itzen  vermag;    sollte  nicht,    dürfen  wir  fragetrj 
I  der  umgekehrte  Fall  raÜgUch  seyn,  und  eii 
Ueherschufs  auflöslicher  Metalle  dit  5).e,vd\i.( 
19  * 


298 


Sc  All 


Seidel 


ge  Auflösung  einer  gewissen  Menge  des  damit  v 
buadenen  unauflösliclien  bewirken  künnen?  Int 
Tliat  berichtet  'Pdlclicr  wenigstens  vom  Goldox] 
analoge  Thalsachen.  Er  zeigte  nämlicb,  dafs,'a 
fser  der  Salpetersäure  und  der  Schwefelsäure,  kei 
der  Sauerstoff  säuren  das  Goldoxyd  aufzulösen  ve 
möge,  und  jene  auch  nur  im  concentrirten  Zustan 
und  mit  Hülfe  der  Wärme;  Wasser  fällt  das 
oxyd  wieder  aus.  „Ist  das  Goldoxyd  aber  vermei 
mit  einem  anderen  Oxyde,  etwa  mit  Zink-  oder  Ml 
gaqoxyd,"  fährt  Felkiier  fort,  (Jahrb.  1621.  Bd, 
S.  311-^  „so  nimmt  auch  schon  eine,  mit  3  bis4Tt 
Jen  Wasser  verdünnte,  Saipetersäure  neben  dem  fre 
den  Oxyde  etwas  Goldoxyd  in  sich  auf,  das  eich  al 
bald  wieder  niederschlägt.  Die  Anwesenheit  eii 
fremden  salpetersauren  Salzes  begünstigt  also  dieA 
lösung  des  Goldes  in  Salpetersäure ;  vielleicht  wir] 
dieseSalze  Wasser  entziehend  gegen  die  Säure."  \ 
dem  auch  sey,  Wetzlar  hat  gezeigt,  däfs  selbst 
dem  einfachen  Oxydations-  und  Lösungsproce 
noch  Manches  zu  berücksichtigen  se,y,  was  fril 
flbersehen  oder  nicht  aus  dem  richtigen  Gesichtspl 
betrachtet  wurde. 

Ich  habe  auf  diese  Tfaatsachea  nur  aufmerl 
machen  wollen,  um  zu  zeigen,  da.{s  Marcadicu'sV^ 
suche  keinesweges  entscheidend  sind,  sondei 
so  wohl  für  eine  der  seinigeo  entgegengesetzta  Mf 
nung  benutzt  werden  können.  Denn  Pdlel'ier  hat 
der  oben  angeführten  Abhandlung  auch  gezeigt,  d) 
das  Goldoxyd  in  seinem  chemischen  Verhalten,  g 
den  Säuren  nähere  und  mit  Alkalien,  Erden  (ai 
wohl  mit  schweren  Metallox^deo'J  Verbindupgea  ( 


über  den  Purpur  den  Ctmius.  293 

tt  die  zuweilen  erst  in  höherer  Temperatur 
iför  Le  Blaistre's  Versuche  sprechen)  zu  Stande  zu 
imen  scheinen.  Von  diesem  Gesicfatspuncte  aus 
rde  der  Purpur  Le  Maislre's  als  goldsaure  Erden  zu 
'achten  seyn,  während  vor  der  Hand  noch  dahin 
;ellt  bleiben  roüfste ,  ob  der  Purpur  des  Cassius 
So  fern  Schweigger's  in  der  Anmerkung  zu  S.  288. 
[eFpbrte  Erfahrung  bei  genaueren  Versuchen  sich 
tätigte)  als  goldsuurea  Ziniioxydidosyd  (nach  Art 
Eisenosyduloxydsalze  u.  s.w.)  oder  als  goJd-zinn- 
^es  Zinnoxydul  angesehen  werden  mufs  —  eine  An- 
ili  welche  den  Ergebnissen  der  chemischen  Ana- 
!Q  des  Coldpurpurs,  die  metallisches  Gold  und 
looxyd  darin  vermuthen  lassen ,  offenbar  nicht  ge- 
ezK  widerspricht.  Die  Farbenabstufungea  las- 
sich  von  beigemengtem  überschiissi^enZinnoxyda 
Sitsa ;    und  was  die  Purpurfarbe  anlangt,  welche 

Goldlüsung  bei  Vermischung  mit  organischen 
iRtanzen  annimmt :  so  macht  uns,  aufser  anderen  be- 
sten Thatsachen,  auch  die  merkwflrclige  Färbung 
Arseniksäure  durch  Zucker,  wovon  noch  in  diesem 
fle  die  Rede  seyn  wird,  aufmerksam,  da£s  unter  sol-. 
1  Umständen,  wohlnicht  immer  blofs  an  einfache 
Oxydation,  sondern  zuweilen  auch  an  etgenthüm- 
>,  noch  genauer  zu  erforschende,  Verbindungen 
lenken  sey.  Soviel  ist  jedenfalls  gewlfs,  dafs 
:fe  die  Versuche  Marcadicu' s  die  Verhandlungen 
r  diesen  Gegenstand  noch  keinesweges  abgeschlos- 
lind,  vielmehr  wiederholte,n:iit  Umsicht  angestellte, 
durch  VersucheunterstütztePrüfung  des  hier  Ange* 

nenerst  völlige  Entscheidung  herbeiführen  kann. 

W.:Mnecadieu'a  VersnchB  tiabea  aber  noch  ein  ua-* 


294       Busso  Un's  Pi-iifung  auf  Eisen  im  Golde 

bestreitbares  praktisches  Interesse;  und  ia  dieser  1 
Ziehung  scbliefseo  sich  denselben  einige  andere  <fol 
maslische  Versuche  an,  die  zwar  nicht  blofs  ) 
dss  Gold  sich  beziehen,  aber  der  Wichtigkeit  weg( 
die  sie  bei  fernerer  Bestätigung  erlangen  müsseD, 
sie  ein  ganz  neues  Feld  der  Untersuchung  erüffae 
hier  auch  eine  Stelle  verdienen. 

BiiisoUn,  Obermünz wardein  zu  Venedig*  1 
unlängst  ein  neues  Verfahren  bekannt  gemacht,  sA\ 
sehr  geringe  Mengen  von  Eisen  in  LegJruagen  t 
Kupfer,  Zinn,  Gold  und  Silber  zu  entdeckeo,  V 
cbes,  bei  grofser  Einfachheit,  nach  i^u£soZ/n's  Vei 
cherung  ,  zugleich  grofser  Schärfe  fähig  seyn  • 
(  Giornalc  di  Fisica  etc.  Dec.  II.  T.  IX.  1 8.26.  Biou 
S.  355.  und  im  Auszuge  im  Bullet,  des  sc.  mathSm.  i 
1827.  No.  4.  S.  261.  ff.)  Wir  wollen  seine  Vet 
che  hier  in  einem  vollständigen  Auszüge  mittheilei 

1.  Versuch,     Von  einer  Legirung  aus  Kupfer  i 
wenig  Eisen,    ( in  Verböltnifs  von  ungefähr  100 
des  erstem  zu  2  Unzen  des  letztern)  nahm  Bwssö 
ein  laminirtes  cjuadratförmiges  Stück  von  der  Schwe- 
re   eines    Scrupels    ( denaro    meirico ) ,    brachte 
in  die  Coupelle   und    gluhete   dasselbe  5  bis  6  Mi- 
nuten  lang  unter  der  Muffel  seines  Problrofeo,   der 
Oeffnung  nahe,  an  einer  Stelle  ,  wo  die  Temperatur 
beinahe     den    Schmelzpunct     des    Zinns    ^ungefähr 
180°  C.)  erreichte.     Nach  dem  Erkalten  zeigte  rieb 
die  Oberfläche  des  Metalles  leicht   gerunzelt,    und 
von  dunkeler,  ins  Schwarze  ziehender  Farbe.      Du 
oberflächhche  Oxyd    wurde  mit  einer   messingeiieii 
Haspel  getrennt,  auf  Papier  gebracht  und  mit 
Jtffl^oete  eef ruft  |^^^^«^c^^^^^^ 


imd  in  anderen  Metallen,  anj- trockenem  Wege.   £95 

Et  zu  werden.      Oft  wiederholte  Versuche  der  Art 
Ken  stets  denselben  Erfolg, 

2.  Versuch.  Ein  andsres,  gleicbgeformtcs  und 
ben  so  schweres  StQck  derselben  Legirung,  wurde 
ein  dünnes  Blättcben  vom  reinsten  Zinn,  durch  9 
las  4nialige  Umwickelung,  eingehüllt,  und  letzteres,  . 
Iiirch  einige  Setiläge  mit  einem  messingenen  Hammer, 
das  erstere  gehörig  angedrQckt.  Dann  wurde 
IS  wie  im  vorigen  Versuche  behandelt.  Nach  dem 
rkalten  zeigte  sich  die  OberSäche  des  Metallgeml- 
:hes  ein  wenig  aufgetrieben,  pulveriger  und  voa 
ihwärzlicher  Farbe.  Das  oberflächliche  Oxyd  gab, 
|ls  es  wie  oben  getrennt  und  der  Wirkung  eines  Magne- 
es  ausgesetzt  wurde,  ganz  deutlich  die  Gegenwart  des 
Eisens  zu  erkennen.  Das  nämhcbe  StQck  wurde  auf 
ifieselfae  Weisa  einer  nochmaligen  OxydatioD  ausge* 
letzt,  und  lieferte  auch  zum  zweiten  Male  etwas 
iorch  den  Magnet  anziehbares  Oxyd,  aber  weniger 
ils  das  erste  Mal;  bei  einem  dritten  Versuche  liefs 
ich  kein  Eisen  mehr  durch  den  Magnet  nachweisen. 
jLucb  hier  lieferten  oft  wiederholte  Versuche  stets 
beselben  Resultate. 

S.  Versuch.  Um  das  im  vorigen  Versuche  be- 
iBchtete  zu  bestätigen,  wurde  ein  Stück  reines  Ku- 
*er,  wie  zuvor,  in  eii^  Zinnblättchen  eingehüllt,  und 
igens  auf  dieselbe  Weise  behandelt.  Nach  dem  Er- 
lalten war  die  Oberfläche  dieses  MetallstückeSgleich- 
alls  etwas  aufgetrieben  und  weifs  gefärbt,  mit  einem 
eicht  en'li  vi  den  Schimmer,  verhielt  sich  mithin  ganz 
srscbieden  von  den  in  den  vorigen  Versuchen  ange- 
randlen  Metailstilcken;  es  war  durchaus  keine  Spur 
yi.  Schwarz  vorhaadea.     Der  Magnet  ^e\^^wfe^s^fe«iw)^ 


295       Bussolin'i   Prüfung  auf  Eisen  im  Golde 

£influls  auf  das  von   diesei  Oberfläche  abgekrat; 
Oxyd. 

4.  Vtrsucli.  —  Ein  Stück  Zinn  wurde  auf  gl 
che  Weise  behandelt.  Nach  dem  Erkalten  zeigte  sj 
seine  Oberfläche  etwas  aufgetrieben;  die  Farbe di 
Seiben  war  gleichmsfsig  weifs.  Auch  auf  dieses  Qj^ 
blieb  der  Magnet  ohne  Wirkung. 

5.  Vcrmch.  —  Ein  eben  so  schweres,  wie 
den  Früberen  Versuchen,  und  ebensogestalletesSlfl 
einer  Legirung  von  Zinn  und  Eisen  (aus  deuself) 
Verhältoifstbeilen  dargestellt,  wie  die  erwähnte  X 
pferlegirung)  wurde  ganz  wie  oben  behandele  1 
Oberfläche  der  erkaheten  Legirung  Zeigte  sich  I^ 
gerunzelt  und  von  deutlicher,  daurend  schwäriljcl 
Farbe.  Das  abgelüste  Oxyd  wurde  vom  Magneto 
wenig  angezogen.  Als  aber  ein  Stuck  reinen  Kiijifi 
in  ein  Blatt  von  dieser  Eisen  -  Zinnlegirung  eingel 
und  nun  wie  gewöhnlich  behandelt  wurde  >  so  zuj 
sich  die  oxydirte  Oberfläche  ungleich  mehr  anfgett 
ben  als  zuvor,  zugleich  war  das  Oxyd  von  schwer 
rer  Farbe,  in  reichlicherer  Menge  vorhanden  uodi 
Magnet  wirkte  viel  stärker  darauf.  Dieser  Versi 
würde  sehr  häußg  und  stets  mit  gleichem  Erfolge  v 
Bussolin  wiederholt,  und  er  schliefst  daraus,  daGs  i 
in  der  Zinnlegirung  enthaltene  Eisen  durch  den  I 
net  leidhter  erkennbar  werde,  wenn  man  es  beill 
Versuche  um  ein  Stuck  reines  Kupfer  wickelt. 

6.  P'trsuch.  —  Zfü*sn(instellte  dreiLegirungeBll 
Gold  und  Eisen  (in  denselben  Verhältnissen  wie  die  v 
erwähnten)  dar  i  die  erste  mit  reinem  Gold,  diezm 
und  dritte  mit  Kupferlegirungen,  welche  0,900  ^i 
0,800  reines  GolJ  enthielten.    Diese  drei  Leziruoj 


and  in  anderen  3XeCaUen,  auf  trockenemJt'ege-  297 

fden,  jede  för  sicli,  in  ein  Zinnblättdieo  eingesclila» 
und  wie  zuvor  behandelt.  Die  Oberflache  sämmtli- 
MetallsLiicke  zeigte  sich,  Dach  dem  Erkalien,  etwas 
jetrieben  und  von   röthüchweifser  Färbung.     Die 

ung  des  Magnets  auf  das  voo  den  Oberflächen 
,elben  abgelüsleOxyd,  war  schwächer  bei  der  Le- 
ng mit  reineui  Golde,  als  bei  den  beiden  übrigen, 
sbe  zugleich  Kupfer  enthielten.  Bei  einer  zwei- 
Wiederholung  des  Versuchs  pit  den  nämlichen 
ilstücken  zeigten  sich  noch  Spuren  von  Eisen} 

aber  bei  einer  drillen  Wiederholung. 

7»  fersuch.  —  Obgleich  es  schwierig  sey,  das 
br  mit  Eisen  zu  verbinden,  sagt  Eussolin,  so  habe 
idoch  mit  einer  Legi rung  versucht,  welche  0,900 
feS  Silber  enlhaiten  ;  das  Eisen  wurde  in  dem  ge- 
inliphen  V~erhällni.^se  hinzugesetzt.  In  dieser  Le- 
ng (welche  Biissolin  jedoch  nicht  für  vollsländig 

igen.bält^  zeigte  der  Magnet  bei  dem  oft  genann- 
Vfltfahren  stets  den  Eisengehalt  an.  Die  Farbe 
►herflächlichen  Oxyds  war  schmutzig  weifs,  mit 
I  Schimmer;  und  sollte  der  Versuch  gelin- 
,  so  durfte  die  Temperatur  nicht  so  sehr  erhü- 
werden,  wie  bei  den  übrigen  Metallen.  Die  • 
Jeiohfürmigkeit  der  Legirung  würde  es  überdjefc 
dg  machen,  mehrere,  von  verschiedenen  Stellen 

«ornmene ,  Stücke  derselben  zu  prüfen ,  um 
lioliaa  Irrthtimern  zu  entgehen. 

„Ich  zweifeJe  nicht,"  schliefst  Dussolin,  «dafs 
angegebene  Probe  und  diese  eigenthümlicheSchei« 
g  deS  Eisens,  zurErkennung  selbst  noch  kleinerer 
mroengen }  als  bei  meinen  Versuchen  vorhanden 
/BUj,  nüt  eittschiedeitein  Erfolge  aogewaadt  wer- 


298  Serullas  über  j^ussc/ieiäun-^  des  IFismuth» 

den  könne,  und  dafs  sie  auch  für  andere  Legirungea 
sich  ebenso  gültig  erzeigen  werde."  Und  er  hf^t 
die  Meinung,  dafs  diese  Erscheinung  einen  Beweis 
davon  liefere,  wie  die  Verwandtschaft  der  Moleeü- 
le  auch  selbst  in  einer  gewissen  Enlfernung  noclt 
Wirkung  üufsere,  indem  er  diese  merkwürdige  Scliw- 
düng  des  Eisens  ableitet  von  dessen  Verwandlschal 
zuin  Zinne, 

In  der  Tliat  gehört  diese  Ausscheidung  des 
sens  aus  einem  Gemische  verschiedener  Metalle^ 
ne  vorhergegangene  Auflösung  und  sogar  ohneSi 
zung,  zu  den  merkwürdigsten  Erscheinungen; 
erinnert  einigermafsen  an  die  EfSorescenz  mebrei 
Salze,  Sollte  sie  sieb  bei  wiederhoUen  Versuches] 
bestätigen,  so  läfst  sich  erwarten,  dafs  Sie, 
gesehen  von  dem  prakti<ichen,  dokimasiischen  ' 
theil,  welchen  sie  gewährt,  noch  ein  ungleich« 
tigeres  und  allgemeineres,  wissenschafiliches  lall 
se  gewinnen,  und  Licht  über  manche,  bis  jetzt  u 
klärliche  Erscheinungen  ^  z.  B.  über  die  von  JH 
Jahrb.  18^7.  I.  139.  erwähnten)  verbreiten  wc 
Ob  sie  zugleich  an  die  von  St'ruUas  beobachtete  i 
Scheidung  des  Wismuths  aus  dem  Quecksilber, 
den  von  diesem  Naturforscher  zuerst  bemerf 
elektromagnetischen  Wirbelbewegungen  kleiner! 
cke  von  Kaliumlegirungen  auf,  mit  einer  dännen  W 
serschichtahergossenem,  Quecksilber,  auf  irgend  || 
Weise  werde  anzureihen  seyn,  müssen  wir  vor 
Hand  dahin  gestellt  seyn  lassen. 

Von  dieser  letztern  Erscheinung  wurde  tn 
im  3ten  Bande  des  Jahrbuchs  S.  241.  Nachricht, 
geben ;    unlängst  ab»  \iU.  äeruiUtu  \i:i^«:si<^'adec«  (U 


aus  QuecJ:sillier  durch  Kaliumama^ai 


£99 


■DthCmliche  Abscheidung  des  Wismutlis  vonN«uem 

iporgehoben ,   in  einem  Aufsatze,  (^Ann.  de  Chün. 

irebr.  1827.  T.  XXXIV.  S.   192.  ff.>  welcher 

Pcbst  in  der  Absicht  verfafst  wurde,    um  gegen 

kIuI  (Jahrb.  Bd.XlI.  S.  1 19.  u.  Bd.  XIV.  S.  215.) 

Priorität  der  genannten  Entdeckung,  auch  in  Hin- 

Bt  auf  die  Ableitung  jener  Erscheinungen  aus  elek- 

Icbem  Gesichtspuncte ,    in  Anspruch   zu  nehmen. 

s  beruft  sich  zu  dem  Ende  auf  seine  beiden  frü* 

■en  Abbandlungen  im  Journ.  dePhye.,   de  Chim.  et 

.  naiur.  T.  XGI.  S.  170.  und  T.  XCüI.  S.  115., 

Lcht  nur  deren    elektrischen  Ursprung    mit 

Btlicben  Worten  angegeben,    sondern  auch  (was 

hei   abersehen)    die,    durch    das    sich    entwi- 

Blade  Wasserstoffgas  bedingten,  mechanischen  Be- 

■gungen  streng  unterschieden  habe   von  den  durch 

\  elektrischen  Slrümungen    erregten.     Es  wQrdo 

fcwcckmäfsig  seyn,   wenn  wir  tiefer  in  diesen  Prio- 

tsjitreit  uns   einlassen  wollten-    nur  die   uns  zu- 

inleressirende    Thalsache    wollen    wir   aus- 

da  sie  zugleich  ein,  noch  nicht  genug  beach- 

ka,  merkwürdiges  Beispiel  der  2uweilen  aufseror- 

tlichen  Wirkung  der  Minima  in  der  Natur  liefert. 

t  wollen  ScruUas  selbst  sprechen  lassen. 

i —     und  sogar  eine  noch  geringere  Menee 

luecksilber  aufgelösten  Wismuths,"  sagt  Sendlas 
\.  de  Chim.  T.XXXIV.  S.  195  ff.,  „läfst  sich  ent- 
iken  uiid  augenblicklich  sichtbar  machen,  durch 
izufDgung  einer  gewissen  Menge  von  Kaliumamal- 
und  etwas  Wasser.  Man  siebt  aus  dem  Innern 
Masse  ein  schwarzes  Pulver  sich  erheben»  cItvö 
\aBg  roD  Wismuth  mit  äufserst  !ciQ  lert^veWt«.«». 


^^«o^^iön^mineinzertEeiUetn  Quecksilber  vei 
den  sind,  wie  das  Wismitth,*' 

ScruVas  glaubte  anfangs,  dieses  schwarze 
Ter  sey  eia  Hydroid,  und  die  Umstände,  untei 
'  eben  es  zum  Vorscheio  kommt,  schienen  diesei 
sieht  in  der  That  günstig;  er  konnte  jedoch  k 
Wasserstoffgehalt  darin  erkennen,  und  meint  d, 
dafs,  wenn  eine  solche  Verbindung  wirklich  Sta 
fuaden,  so  könne  sie  doch  einen  nur  ganz  ephen 
Bestand  gehabt  haben.  Es  sey  übrigens  diest 
scheinung  gerade  beim  Wismulhe  so  cliarakterisi 
dafs  sie  als  das  empfindlichste  Reagens  auf  den 
muthgehalt  des  Quecksilbers  betrachtet  werden 
ne.  Bekanntlich  istaber vonHwsr/irf  und^y^{J 
1825.  ir.  203  ff.  u.  1826.  III.  227  ff.)  derselbe 
wenig.i^tens  ein  analoger  Procefs,  jedoch  mit  Bei 
sichtigung  anderer  Erscheinungen,  als  PrOfungi 
lel  desselben  Metalls  auf  verschiedene  andere  I 
rungen  empfohlen  worden.  Ueberhaupt  stefaec 
Angaben  dieser  drei  Naturforscher  nicht  in  vötli 
Einklänge  mit  einander,  und  es  scheinen  neue' 
suche  nöthig,  um  diesen  herbeizuführen.  Vor 
Hand  wollen  wir  uns  damit  begnügen,  zu  bö 
■wie  Sc'rullas  diese  Erscheinungen  zu  erklären 
sucht. 

Das  reine  Kaliumamalgam  spiele  imelektris« 
Siaae  die  Rolle,  eiQKS  nut  «Vnlidataimi.t'ww  y; 


aus  Ouecksilher  durch  KuJiumamttJgam.       301 

Metalles,  sagt  er,  nur  langsam  zersetze  es  sich 
bei  gleichzeitiger  Berührung  von  Luft  und  Was* 
omme  aber  ein  anderes  MelaJl  binzu,  wie  der  im 
ksiiber  enthaltene  Wismulh,  so  werde  sogleich 
alvanische  Kelte  constituirt  und  die  Zersetzung 
leitet.  Wasserstoffgas  und  Kali  treten,  sowie 
ich  bilden,  zwischen  die  Molecüle  des  verbun- 
I  Quecksilbers  und  Wismuthes,  und  drängen 
ben  aus  einanderj  das  geringere  specifischeGe- 
:  des  Wismuthes,  noch  vermehrt  durch  das  Was* 
iffgas,  von  welchem  die  einzelnen  Molecüle  so> 
gen  eingehüllt  würden,  sey  die  Veranlassung, 
liese  sich  auf  die  OberBäche  begeben.  In  dem 
S,  als  diese  Trennung  des  Wismulhs  vor  sich 
,  werde  die  Zersetzung  des  Wassers  immer  leb- 
r,  undi  so  zu  sagen,  tumultuarisch  durch  die 
Dg  einer  grofsen  und  immer  grüfserea  Anzahl 
BT  Säulen. 

Die  Beurtheilung  dieser  Theorie  bleibe  dem  Le- 
[elbst  überlassen.  Nur  eine  hierher  gehörige 
mehe  wollen  wir  noch  hervorheben,  denn  Äe- 
glaubt}  dafs  sie  bei  dem  Studium  dieser  Pbäno- 
besondern  Vorlheil  gewähren  könne.  „Bringt 
"  sagt  er,  „Kalium-  und  Ammoniuniamalgara 
ure  ammoniacal  de  polassium  ei  de  ntercure)  un- 
De  Auflösung  von  Salmiak,  und  berührt  man  es 
Dach  einiger  Zeit,  irgendwooberllächlich  mit  ei- 
fetallspitze:  so  tiberzieht  es  sich  blitzesschnell 
Maschen,  welche  hier  so  lange  verharren,  als 
[etaUcontact  unterhallen  wird." 
V.  Am  Schlüsse  dieser  Bemerkungen  werde 
eil»  merkwürdige  Goldvscbmdung   eiw'i^aV« 


302 


Br 


nnrlinn  uhcr  dfia  KnciVs;d^d^ 


die  der  gewalligen  Explosion  wegen,  welches 
ihrer  Zersetzung  veranlafst,  schon  längst  und  vi 
die  Aufmerksamkeit  der  Chemiker  auf  sich  ge 
hal  —   das  Knallgold. 

Die  auffallendeErscheinungbei  derDetont 
dieser  Verbindung,  dafs  nämlich  die  Gefäfse 
sonsiige Unterlagen,  auf  weichen  sie  an  freier  Lu 
lonnirt,  zerschmeliert,  oder  dafs  dabei  Löcher  ii 
selben  geschlagen  werden,  wahrend  verschlc 
Gefäfse  (z.  B.  Glasröhren)  unverletzt  bleiben,  i 
dasKnallgold,  in  solchen  erhitzt,  nicht  detoi 
sondern  sich  lediglich  zersetzt  —  diese  auffa! 
Erscheinung  hat  der  Artilleriehauptmann  Bria. 
durch  eine  eigenthümiiche  Theorie  zu  erklären 
sucht,  welche  er  in  einem  besonderen  Schrif 
„Essai  chi Uli que  sur  les  rcactiotis  fulminantes*'  (^\ 
18i!5  22  S.  in  8.)  auseinander  zu  setzen  bemüht 
Em  kurzer  Auszug  davon  findet  sich  im  Bulle. 
ac.  muthem.  etc.  luli  1825  S.  38.  Wir  wollei 
Wesemliche  daraus  in  aller  Kürze  mittheilen. 

Brianchon  fahrt  zuerst  für  die  oben  aogef 
Tliaisache  die  Erfahrungen  TraUin&s,  Lern, 
Bergmann's,  Sage's  und  Scheele's  an,  und  macht  d 
aufmerksam,  dafs  das  cyansaure  Silber  und  das  . 
rannte  Knallpuiver  dieselbe  Eigenlhilmlichkeit 
bieten.  —  Dannschlägter  vor,  dasKnallgiild  zuben 
durch  Auflösung  des  Goldes  in  einer  Mischung 
Salpetersäure  und  Salmiak  und  durch  Hinzufilgui 
ner  schwachen  Kalilusung  bis  zur  vollständigeqA 
bung  der  Flüssigkeit. 

Diese  Flüssigkeit  enthält  nun  anfangs,  nacl£ 
cAorif    ein   lxcyslal\isii\i»%&  'ObY^^Uatz  augJ 


imd  die  Theorie  der  Fulmjnaiinn. 


303 


■alzsaurem   Golde  und  3  MG,  Salmiak  beslehertd  ZZ 
.iu3l^  +3JVHffW;    beim  Hinzufügen  der  Kali- 
^jsung  erhält  man  das  aus   1  MO.  Gold  und  5  MG. 
Aintnoniak  bestehende,  KnaIlgoId>  und  er  beweist  diefs 
Urch  Lcmcry's  Erfaiirung,    welcher  aus  3  Tlieilen 
l  4  Tbeile   Knallgold  erhallen   hatte.      Das  Mi- 
||«iigsge wicht  des  Goldes  sey  2486,    das  des  Am- 
iniaks    214,57,    das   goldsaure  Ammoniak    wiege 
|09,71;  mithin  entsprechen  3  Gold  4,139  Knallgold. 
Bei  der   Delonnalion  aber  erhalle    man   1   MG. 
^d,  aSiicksloffgas  und  Ö  Wasserdampf  =  ^u  +  3 
-9H='0;   das  Knallgold  bedürfe  demnach  6  MG. 
lerstoff,  um  diese  Producte  7U  bilden.      Diesenun 
Eere  die  Atmosphäre  ;  und  Brianrhon  erkljrt  dem 
teh    alle   Fulminaiionen    durch  I^erabsiOrzung    des 
berstoffa   der  Luft  auf    Hie  fulminirenden  Verhin- 
Bgen  um  oxydirte   Producte  zu  bilden.      So  verhal- 
S  sieh  bei  Bnycn'«  Knallp ulver  aus  11  Tb.  trocUe- 
n  Qoecksilberoxydhydrat  und  2Th.  Schwefel,  hei 
I  andern  aus  6  Th.  Silheroxydhydral  und  5  Th. 
Bwefel.       Das  gewöhnliche,  aus   1  Th.  Schwefel, 
J'h.  Kali  nur  3  Th.  Salpeter  bestehende,   Knallpul- 
■  zertrilmmere  eiserne  Gefäfse,  in   welclien  es  an 
^ier  Luft  detonnirt,   verletze  aber  nicht  die  Glasge- 
welchen es   sich  nur  zersetzt. 
Die  knallenden  lodin-und  Chiorinslickstoftver- 
nduDgen   könnten,    meint  Brianchon,    amoniakali- 
B  Oxyde  seyn,  in  welchen  das  lodin  oder  Chlorin 
t  Rolle  der  Base  spiele,  (pourraicnt  clre  des  Oxydes 
moniacauart! base  d'iodc  et  dec7dore)und  würdensich 
faoD  bei  Berührung  mit  der  Luft  osydiren. 

6  Ceotisr.  cjansaures  Silber  in  einem  \i\«^»* 


304     Bridnchnn's    Theorie  (1er  Fiilminolion. 

se  liegend,    zersdimetlern  dasselbe,    nenn  sie 
puffen;  12  Centigr.  in  eine  6  Litres  Fassende,  a 
Der  Schnur  aufgehängte,  und  mit  den  Hals  in  Wasl 
gttauchte  Retorte,    lieferte   viel  Licht,    eine    gn 
Menge  Gas,   und  reducirtes  Silber.     Brianchon  \ 
inutliet,  dafs  hierbei  in  einem  leeren  Gefäfse  1  B 
Silber,  2  Stickstoff  und  4  Kohlenoxydgas,  an  fr4 
Lnft  aber  4  MG.  Kohlensäure  sich  erzetrgen. 

Alle  diese  Umstände  veranlassen  Brianchonz 
sehen  Exflosion  und  Fulmination  eine  scharfe  Grei 
linie  zu  ziehen.  „Die  Ejrphsion,"  sagt  er,  „isl  sq 
das  Resultat  einer  einer  einfachen  ex-pansiven  i 
Die  Fulmination  ist  ein  complicirtes  Phänomen;  scj 
mechanische  Wirkung  beruht  auf  vereinte  cjrpt 
und    compressive  Kräfle." 

Herr  Praiessor  Liebig  hat  in  seiner  schönen  AI^J 
bandlung  über  die  von  ihm  entdeckte  KoTilenstictsioff- ■] 
suurej   welche  gleichfalls  mehrere  knallende  Verbin- 
dungen liefert,   die  jedoch  in  verschlossenen  Geükia 
viel  stärker  explodirten  ,  als  in  offenen,  gegen  die^e 
Theorie  Briaiichori's  Einwendungen  gemacht,  (Jahrb. 
1827.  1.   385.)    und    offenbar    bedarf    diese-   aucb-f 
eine  noch   viel  sorgfältigere  Prüfung.      Leicht  ist! 
aber  einzusehen,    dik  Brianclioii  die  von  Liebig  ä 
fiilirlen  Thatsachen  mit  seiner  Ansicht  sehr  wohl  V 
träglich  finden,  indem  er  jene  Salze  den  eoTpiodirmdaA 
und  nicht  den  fulminirenden    zuzählen  wOrde. 
wird  sich  nur  fragen,    welche  Producte  sie  bei  ! 
rer  detonnirenden  Zersetzung  liefern. 

AehnJich  wie  die  detonnirenden  kohlensticksfi 
Salze  scheint   es  sich  bei  einigen  interesswl 
teil,  mit  sauerkleesaurea Salzen  angestellten,  imJmnt'm 


\armaciel 


Vermc/ie  viil  muerlleesauren  Salzen.  30J 

taocNov.  1826.  S.  375.  mifgetbeilten,  Ver- 
von  Serutias  zu  verhalten,  die  wir  nach  dem  in 
lifff.  des  sc.  mathern.  elc.  April  1827.  S,  270.  da« 
[egebenen  kurzen  Berichte  hier  noch  anscblie- 
(pollen. 

.Reines,  getrocknetes,  sauerkleesaures  KaU," 
!S  hier,  „sowohl  saures  als  neutrales,  liefert,  wenn 
r  gleichen  Theilen  Antimonium  zerrieben  und 
s  lonigstQ  vermengt,  dann  in  einem  verschlos* 
Tiegel  ungefähr  8  —  10  Stunden  lang  der  Hitze 
Scbmiedefeuers  ausgesetzt  virird  ,  jedesmal  me* 
hes  Antimonkalium.  Wird  wolil  ausgetrock' 
Bauer  kleesaures  Blei  und  Kalium,'  vrelches  zu> 
irgfältig  von  anhängendem  Steinüle  gereinigti 
(kleine  Stückchen  zerschnitten  worden,  in  ei- 
^srähre  dermafsen  mit  einander  gemengt,  dafs 
Ueberschufs  vorhandene  sauerkleesaure  Salz 
tium  überall  bedeckt,  um  dieses  vor  Berührung 
Ir  Luft  zu  schützen :  so  tritt  beim  Erwärmen 
Gemenges,  noch  ehe  die  Temperatur  so  hoch 
ien,  um  die  Zersetzung  des  sauerkleesauren 
ohne  Kalium  bewirken  zu  können,  plötzlich 
Iftige  Detonnation  ein;  metallisches  Blei  über- 
ie  Wände  der  Röhre,  das  Kalium  ist  oxydirt, 
ihlenrückstand  ist  siebtbar.  Die  Prüfung  des 
ier  momentanen  Zersetzung  resultirenden  Ga- 
■de  Licht  über  die  Natur  der  sauerkleesauren 
a  verbreiten  im  Stande  seyn;  bis  jetzt  aber 
Apparat,  in  welchem  ich  sie  aufzufangen 
)  noch  jedesmal  bei  dieser  KrpJosion  zerschmet- 
»rden.  Das  auf  gleiche  Weise  behandelte  sauer- 
are Kupfer  erzeugt   ebenfalls  eine  sehr  starke 


r 


506  Bimai  iih.  VarsteUtnig  d.  rnnetiÜulilenoaoyd^ 

Detoiinalion   und  metallisches  Kupfer  kommt  da 
zum  Vorschein.** 

Was  aber  die  Natur  und  Zusammensetzung! 
S^uerUIeesäure  anlangt,  so  herrscht  darüber  bekai 
Üch  kein  Zweifel  mehrj  denn  wäre  Döbereh 
(mehrfach  bestrittene)  Ansicht  nicht  die  riebt 
so  begreift  man  nicht,  wie  Dumas  {Ann.de  Chim. 
Septbr.  1S26.)  dazukommen  konnte,  foJgendesV 
fahren  zur  Darstellung  des  chemischen  reinen  H 
oxydgases  zu  empfehlen.  Sauerkleesalz  wird 
seinem  5  —  öfachen  Gewichte  concentrirlerSchw* 
säure  vermischt  und  in  einem  zweckmäfsigen  t 
parate  erhitzt,  das  sich  entwickelnde,  aus  glei 
Tbeilen  Kohlensäure  und  Kohlenoxyd  besEehc 
Gas  aufgefangen  und  die  Kohlensäure  durch  Beb: 
Jung  mit  kauslischem  Kali  entfernt.  —  Dieses  1 
fahren  bietet  zugleich  ein  einfaches  Mittel  dar, 
käufliche  Sauerkleesalz  vom  gereinigten  Weins 
zu  unterscheiden,  welcher  letztere,  bei  gleicher 
Handlung,  Kohlenoxydgas,  Kohlensäure,  scbwa 
ge  Säure  und  einen  schwarzen,  die  Flüssigkeit  I 
benden,  Absatz  von  Kohle  liefert. 

Zuletzt  werde  der  Leser  hier  noch  aufmerk 
gemacht  auf  einige  so  eben  eingegangene  Bemerl 
gen  Über  das  Bromgold,  vom  Herrn  Professor  I 
padim.  die  noch  im  laufenden  Hefte  mitgetbeUt  1 
den  sollen. 


p'ermiBcJite  mineralogische  Bemcrluugen, 
mi Ige ih eilt  vom 
Professor  j^iigust  Breichaupt  in  Freiberg. 

Beitrag  zur  Kenn  tnifs  der  Wismuthhlende,  na- 
taatlic/i  in  Bezug  auf  ihr  chemisches  V^erfialtenf 

jt  u  e  u  »  C     B  r  e  i  t  k  a  u  p  t. 

1.      ChemUche   Unursuchung  der  Wismutkblende. 

Schon  über  ein  Jahr  mit  den  mineralogischen 
Versuchungen  der  Wismuthblende  fertig,  koönta 
I  mit  den  chemischen  bis  jetzt  noch  nicht  ins  Reine 
nmen,  insbesondere  weil  es  an  sattsamer  Mengedes 
Oerals  gebricht,  und  die  eingeleiteten  Untersuchun* 
■  mit  denen  anderer  Mineralien  in  Verbindung  ste- 
B.  Ist  das  Folgende  auch  nicht  geeignet  einen  voll- 
nmenen  Aufschlufs  zu  geben ,  so  scheint  es  mir 
tschon  merkwürdig  genug,  um  bekanntzuwerden. 

Meine  erste  Vermuthung  über  die  Gehaltlheilo 
tes  Minerals  ging  dahin,  Wismuth  und  Schwefel 
'.wichtigste  Constituentea  zu  finden.  Wismuth 
r  bald  aufgefunden ;  alleio  nicht  so  kam  es  mit  dem 
IwefeL  Die  eingeschlagenen,  mehrfach  wiederhol» 
I  Versuche  waren  folgende: 

Für  sich  auf  der  Kohle  in  der  Oxydaftons  -  Flani- 
pchmllzt  die  Wismuthhlende  bald  zusammen,  ihre 
iKel  nelkenbraune  Farbe  ändert  sich  dabei  in  die 
cbsgelbe  um.  Die  Kohle  beschlägt  an  der  Seite» 
l  wo  die  Flamme  kommt,  roth,  in  den  andern  Rich- 
gen  mehr  weifs,  am  Rande  zum  Theil  bläulich, 
1  dem  Mittelpuncte  hin  grünlich  weifs.  In  derBs- 
iions- Flamme  wird  das  Korn  weifs  und  die  KohU 
vhlägt  stark  grün.  Nur  zuweilen  erkannte  ich  ei- 
L  sehr  schwachen  Knoblauchgeruch. 

20    • 


SOS  B  r  e  i   t  h  a  u  p  t 

la  der   offnen  GJasrvhre,    an  deren  einem  I 
Lackmus'-  und  Fernatnbuk-Papiere  eingelegt,   7 
sich  keine  saure  Reaction,   die  Röhre  bekommt  n 
einen  geringen  weifsen  Beschlag. 

•  Mit  Soda  in  der  Oxyäotiom  -  Flavime  enisl 
bald  eine  ziemlich  klare,  grünlichweifse  Per]e, 
der  untern  Fläche  etwas  reducirtes  Metall.  In  : 
Heduclions -Flamme  starker  gelber  Beschlag,  amR 
de  mit  bläulichem,  auf  welchen  sich  späterhin  ^Jl 
□lebt  am  äufsersten  Kande^  etwas  grüner  auflegt. 

Mit  Phosphorsalz  ja  der  Oxydations  -  Flau 
sich  sehr  leicht  auflösend,  entsteht  eine  weibs  I 
fae  Perle,  stellenweise  mit  weifsem,  ins  BlaaBn 
lenden,  und  auch  mit  rothem  Beschiage  wie  oben<i 
der  Reductions- Flamme  zeigt  sich  wiedei 
lieber  Beschlag  nach  der  MiLte,  ein  blauhch  weij 
nach  dem  Rande  hin.  Etwas  Kobalt -Solutioa  ) 
zugebracht,  vermag  das  Ganze  zumKochen  zu  bring 

7Hi(£f>rojr  erhielt  ich,  nachdem  eineUnzaU' 
Bläschen  entwickelt  war,  ein  blafs  gelblj^hgrfl 
Glas.  Bei  noch  mehr  Zusatz  von  Borax  wird  ( 
selbe  farbelos. 

BTU  Boraa:  und  Kohle  zusammengerieben,  scfi 
den  sich  in  derReductionsflamme  sogleich  vieleMetiJ^ 
kilgelchen  aus.    Dabei  ist  die  Kohle  stark  oliveDgrfln, 
entfernter  von  dem  schmelzenden  Körper  weifs,  wei- 
ter hinaus  blaulich  beschlagen.      Behandelt  man  ( 
ausgeschiedenen  Metallkörner  aufs  Neue  und  far  »lÄ 
und  läfst  sie  allmälig  verdampfen ,    so  wird  der  Be- 
schlag zum  Theil  nur  olivengran,  zum  andern  Theü 
schön  schwefelgelb. 


wdj 
ndfl 


zur  Kmmlni/i  der  fFismuMienJe.  309 

In  der  Hydrochlorsäure  schliefst  sich  die  Wis- 
uthblende  leicht  auf  j  es  blieb  indessen  ein  kleiner 
Bckstand,  der  sich  als  Kieselerde  zu  erkennen  gab 
&d  von  einer  mechanischen  Einmengung  herrührea 
Onote.  Durch  Schivefel Wasserstoff  schied  sich  aller 
fismuth  aus,  und  dieser  Scbwefelwismuth  nahm 
dd  metalltscben  Glanz  an.  Mit  Barytwasser  gab 
1  Theil  der  Flüssigkeit  sodann  nicht  die  leiseste 
ibung.  Diese  Blende  enthält  also  keine  Spur 
^wefel. 

Nachdem  ich  mich  auch  Überzeugt  hatte,  dafs 
f  der  Kohle  nur  zuweilen  und  nur  ia  manchen  In- 
ividuen  ein  schwacher  Knoblauch -Geruch  zum  Vor- 
Ada  komme,  und  dafs  Arsenik  und  Selen,  direct 
b^eSHcht,  als  nicht  wesentlich  enthalten  anzunehmea 
•ea:  so  mufste  noch  weiter  ein  elektronegativer 
schungstheil  der  Wismuthblende  aufgesucht  werden, 
ildicliienun  an  einen  möglichen  Phosphorgehali, 

Es  wurde  einTheil  der  Flüssigkeit,  aus  welcher 

K  Wismuth  ausgefüllt  worden,  eingedickt,  und  es 

B  eio  weifser  Rückstand  zum  Vorschein,  der  ia 

Mitte  elwas  ins  Gelbe  fiel.     Sodann  wurden  ei- 

ge  Tropfen  kohlensaures  Kali  in  einen  andern  Theil 

Nlluüch  Kochen  stark  erwärmten  Flüssigkeit  ge- 

iht(  so,   dal'ä  sie  noch  ganz  schwach  sauer  blieb. 

dieser   gab   die   Salpetersäure    Silber  -  Solution 

I  erst  Schön  gelben  und    dann  braun    werdenden 

dersahlag  der  Phosphorsäure  in  reichem  Mafse. 

dere  Versuche  bestätigten  diese  Entdeckung. 

Ich  stellte  auch  den  BcrzeJius' sehen    Löthrobr- 
rsuo^   "*v^hospiiorsäure  an.  *)     Ich  erhielt  jedoch 

•)/  ^Cüilitoliu.   Nilrnberi  1821.   5^  lSO..»l*tit 


510  ß  r  «  i  t  h  ($  u  p  t 

kein  eigentliches  Fhosphoreisen ;  allein  von  d( 
(wahrscheinlich  etwas  zu  dicken)  angewandten Ksi 
drahte  war  bald  ein  Drittheil  verzehrt  und  dafür  föl 
lieh  verwismuthet,  d.i.  mitWismuth  schön  melallt] 
Cberzogen.  Die  übrige  Schtnelzmasse  war  e 
dunkelschwarze  Schlacke  geworden,  während  di«! 
Taxsäure,  mit  Wismulhblende allein  geschmolzen,! 
gelbe  Fritte  gab. 

In  welchem  Zustande  Wismulh  und  Phosp 
sich  in  der  Wismulhblende  befinden,  wage  ich  ni 
bestimmt  auszusprechen;  jedoch  ist  die  Verbind 
gewifs  nicht  leer  an  Sauerstoff,  weil  sich  der  Köi 
ganz  ruhig  in  der  Hydrochlorsäuro  auflöset.  An* 
ner  vollkommen  phosphorsauren  Verbindung  m6t 
ich  wieder  wegen  Mangels  an  Analogie  mit  andl 
oatOrlichen  phosphorsauren  Verbindungen  zwei 

Uebrigens  sind  Gründe  vorhanden,  welch« 
der  Mischung  andere  Substanzen  andeuten, 
schon  Wismuth,  Phosphor  und  Sauerstoff  die  Hx 
bestandtheile  ausmachen  möchten.  Noch  von  keil 
eletnentaren  oder  zusammengesetzten  Mineralköf 
habe  ich  einen  grünen  BescJiIag  auf  der  Kohle  an 
fahrt  gefunden.  Auch  giebt  die  Flüssigkeit,  ans  i 
eher  aller  VVismuth  ausgeschieden,  mit  blausanC 
Kali  keinen  Niederschlag,  wohl  aber  mit  ScbweftP 
Wasserstoff- Ammoniak  einen  grUnen,  mit  Gallustink- 
tur  einen  perlgrauen.  Gepulverte  Wismutbblends 
färbt  den  Veilchensaft  grün  unddeoKohlaufgub  roi 


J 


uDtet  andern:  „Wenn  die  Maisp  rechi  put  i 
•chmolzen  Ut,  scbiebE  tniD  darin  ein  Stück  einei  ü 
Eiitadrahtei  Volt  noch  größerem  Ourchmeiier .  alt  ih 
Kugel."  Diab  m  unmö^ich.  E«  hat  nohl  heitsBn  lalleii, 
„«diiebt  iDRii  ein  Stück  etuet  ^äneaCÄ^cdTahtei  hiadudti 
gieisht»  länget  tU  An  Dttit\vm«*w  4«x  TE^uyiV  \w.;' 


zur  Kenninijs  ätr  If'uiituthllmde.  S  1*1 

Obwohl  ich  noch  durch  die  besondere  Güte  des 
prrn  Oberberghauptmanns,  Freiherrn  vun  Herder, 
erhaupt  in  den  Sland  gesetzt  worden  bin,  eine  che- 
Jsche  Untersuchung  der  Wismuthblende  vornehmen 
l  können,  was  ich  hiermit  dankbarlichst  anerkenne : 

ist  doch  der  noch  verbhebne  Vorralh  an  Mineral 

klein,  um  neue  ausführlichere  Experiments  da- 
t  anstellen  zu  können, 

,  S.  Nachträgliche  minerahglicfia  Bemerhangeit, 
Herr  Bergrath  Frciesleben  machte  mich  auf  dis 
(hrlichkeit  des  If^emei^ sehen  Arsaiik-Wismuth's  mit 
f  kogelich  zusammengehäuflen  Jfismuthhlende  auf- 
ItkEam,  und  ich  fand  in  der  That  sehr  bald,  dafs 
[de  Mineralien  identisch  seyen.  Was  hei  jenem 
Krjger  Bruch  der  Kugel  zu  seyn  schien,  ist  wirk- 
be  keilfurmigstänglicheZusammensetzung.  Schon 
iher  halte  ich  die  Härte,  *)  das  einzige  Merkmal 
(Sich  damals  aufsuchen  konnte,  zwischen  5  bis  6 

mden.  Nun  erinnerte  ich  mich,  ein  in  gewisser 
(ähnliches  Verhalten  vor  dem  Lölhrobre  mit  der 
fcfigeoGrilneisenerdeTftT-ner's  einmal  gehabt  zu  ha- 
tt  und  forschte  nach,  ob  dieselbe  vielleicht  eben- 

■  bieher  gehören  könne.  Denn  dafs  sie  nicht  ei- 
rlei  mit  der  dichten  GrQneisenerde,  mit  dem  Eisen- 
,  sey,  davon  hatte  ich  mich  schon  überzeugt;  *) 
Inannte  sie  ifu^t;»  und  machte  bemerklich,  dafsdie- 
mit  dem  Eisengrün  (7wcA7i/cÄi«n.'Äen7izncAen,  weder 
äufseres  noch  ein  chemisches,  gemein  habe.  Selbst  in 
ler Farbe  zeigt  der  Eulytin  nie  etwas  Grün;  sitzt 
tber  auf  Eisengrün,  so  kann  man  sich  täuschen  und 

I  Meine  volUund.  Chaiakteiiiük  iti  Minlitl- S^\U1>«  S.Vil< 
1;  Ebenda,.  S.  160.  u.  Si7, 


818  U  a   r  l  0  r  t's 

einen  auf  der  glatten  Oberfiäche  bemerkJichen  grOs 
Ichen  Widerschein  für  Farbehalten.  —  Die  ricl)ti| 
Bestimmung  der  Wismuthblcnde  vereinfacht  also  ( 
Mineral- System,  anstatt  es  zu  vermehren. 

Obwohl  es  nicht  zu  bezweifeln  ist,  dafs  WM 
muthblende,  Arsenikwismuth,  und  Eulytin  eine  Sp( 
zies  ausmachen:  so  möchte  ich  für  dieselbe  doch  o 
den  neuesten  Namen  im  Gebrauche  wissen*  zun 
ich  fest  überzeugt  bin  ,  dafs  jeder  der  ewigen  Nati 
Gehör  gebende  mineralogische  Classificator,  dicj 
Substanz  anders  nicht,  als  in  die  Ordnung  der  Bleiuk 
setzen  werde,  in  so  fern  er  überhaupt  eine  solcI 
anerkennt. 

II,   Uncersuchung  des  Osmelith's  nach  seinem  Verkt 
ten  vor  dem  Lötkrohre  , 

Eduard    Sarkorc. 
Der  hierzu  verwandte  Osmelitk  war  von  rJiedi 
kirchen  in  Rhein-Baiern,   derselbe,  welchen  H« 
Professor  Breiihavpt  als  eine  neue  Mineral-  Sped 
erkannt  hatte.     Die  folgende  Untersuchung  b 
dieses  von  der  chemischen  Seite. 

Für  sich  auf  Kohle  geglüht,  wird  das  AEne 
schneeweifs,  setzt  einen  weifslicben  Anfiug  an  i 
Kohle  ab,  ohne  jedoch  weiter  zu  dampfen»  a 
schmilzt  an  den  Kanten  sehr  leicht  zu  einem  weiß 
Email,  welches  Bläschen  wie  mehrere  zugleich  &uks) 
re  Verbindungen  wirft.  Dabei  leuchtet  es  etwl 
ohne  jedoch  mehr  als  einen  etwas  säuerlichen  Geru 
zu  geben.     Der  Beschlag  ist  feuerbeständig. 

In  der  Platinzuiige  wiederholten  sich    jene  I 


Prüfung  des  OsiiicUllts  vor  dem  Lithruhre.    313 

^uf  Kohle in'U Borax  geschmolzen,  lösten  sichzu 
im  durchscheinenden,  emailälmlicheii  Glase  auf, un- 
lem  nämlichen  ßlasenwerfen  wie  oben.  Auf  der 
irfläche  ist  es  ganz  durchsichtig. 
jiuf  liahU  mit  P/iospJtorsalz  ziisammengeschmo]- 
löst  es  sich  weifs  emailfarbig ,  gelatinirend  im 
iphorsalze,  von  welchem  es  ganz  hell  eingekoUt 
f   unter  Blasenwerfen  auf. 

yim  Soda  wurde  es  aii/  der  Kohle  zu  einem 
lutzigen  Email  aufgelöst,  welches  Spuren  von 
lang  zeigte,  die  sich  aber  da ,  wo  es  auf  Kohle 
ZDSammenzog.  Dabei  kochte  es  ziemlich  stark 
jedesmaliger  Erhitzung. 
Gepulvert*)  und  mit  Kobalt -Solution  behandelt, 
I  es-etn  unklares  dunkelblaues  Glas. 

In  einer  Ginsröhre  erhitzt,  wird  es,     ohne    Ab- 
iDg  von  Wasser,  weifs.     Es  zeigt  sich  kein  An-   ' 
und  keine  Veränderung  der  vecschiedeaen  Reae> 
t-  Papiere. 

^f^f    Plalindralh    vor   einer     Glasröhre    erhiiztt 
"  ;t  es  leiclit  zu  einer  EmailUugel  zusammen  und 
ürsacht  einen  weifseft  Anflug  in  der  Glasröhre,  ohne 
'eränderung  der  Beactions-  Papiere.     Beim  Darauf- 
lasen geht  der  Anßug  fort.       Einige  Reaction  von 
lufssäure. 

In  Bnruxsüure  (uifgelöst  und   ein    Stückchen  Ei- 

•  )  Es  ist  -in  msikwürdiper  Uninand ,  daft  dar  OlmPÜlh  koin 
wahre»  Pulvflr  |^iebr.  W^nn  m«D  eine,  .tilbic  noch  to  klei- 
ne, Partie  Unee  im  Agailimörger  reibe;  la  resiil[iren  nur 
amisnlliahnlx-he  Fasarn.  H6.-Iiit  IVin  zeikleinerl.  kann  et  virJ. 
leicht  bei  (lilclitip-m  Ülicka  einem  Pulver  ühnlir-b  ,el.en. 
bei  genaiieier  Belrucbtung,  Dorh  mphr  unter  dem  Vec^rö- 
Ijerungfglfli»,  uiniint  uiio  jedocli  nicbu  bU  zatir,  V\tii«T&.- 


r 


I 


314 


B  r  e  i  I  7i  a  u  p  t 


sendratbhinzugerilgt,  schmolz  dieses  beträcbtlicl 
Eises  im  sicl^lüstesicli  in  Boraxsäure  nicht  auF.- 
Aus  diesen  Erscheinungen  ist  zu  folgern:  i 
der  Osmelifh  ein  reines  Erdenaciäat  sey,  ohne  die]  >^ 
ringste  Spur  eines  Metalloxydes.  Die  wahrscbeüj  " 
chen  Bestandtheile  sind :  Kalkerde,  Kieseleni  g 
Flufsslure  und  Phospborsäure,  von  letzterer  mefarl  ■■ 
von  der  vorgenannten  Säure.  Doch  könnte  aui| 
worauf  die  Röthung  der  Masse  bei  der  Auflösu  g 
in  Soda  deutet ,  irgend  ein  geringer  Antheil  ei& 
Metallsäure  darin  enthalten  seyn ,  was  aber  nällH  \g 
Untersuchung  erfordert.  Ob  noch  einige  andere! 
den  darin  sich  befinden,  kann,  da  dieKieselerdlJ 
vorherrscht,   nicht  entschieden  werden. 


III.  Karphosiderit, 


!  Eisenerz- Spee 


1.    Name, 
Unter  grönländischen  Mineralien,  welche  kl 
Güte  des  Herrn  Docior  T/talacker  zu  Herrnhut 
danke,   befand  sich  auch  eine  neue  Mineral- Spec 
ein  Eisenerz,  welchem  ich  den  Namen  Ka7-p}i 
beilegte,  weil  es  deutlich  strohgelbe  Farbe  alsw 
lieben  äufsern  Charakter  besilzl,  so  wie  denn 
ein  wesentlicher  JVli seh ungst heil  desselben  ist 
S.    Bejchretiung. 
Ist  der  Karphosideritauch  keine  eigentlich 
stallisjrte  Species,     so  trägt  er  doch  in  seinen 
folgenden  Eigenschaften  eben    so  viel  Anszeicbn^ 
als  andere  iinbestriltene  Specien,   die  noch  nicht 
stallisirt  gefunden  worden.     Ich  stehe  daher 
ger  mit  der  Bekannt machung  an. 


„ 

6«'  Ktirphosiderit. 

315 

tagt  »ieli  gMneia 

und  wenig  gli 

»md 

if  ich 

ramera 

d.    Im     . 

riebe  L 

od  durch  EefShlM  wird 

r  fetiis  gi«n«nder. 

Fjrbo 

wechselt  v 

m  iicblea   bil 

2um  d 

■itikeln 

SiTohg 

Ib  «b. 

rieb .  , 

iroligclb. 

eaförn 

igB  und  ,.e 

honten  rindan 

Krmige 

Ma«f 

n.     Im 

Innoni 

Ueii    V 

t   f.i.körmfi« 

Zuiam 

mense 

«""fi   •! 

it  Ter- 

ickter 

Sp.libifkei 

eb«D. 

«  5^5 

bi»  5.75. 

■  Gen-icht 

=    2.496  l  . 
2,501  S 

n..e! 

Pailiee 

1  Bfuchilücke. 

ftich  Altig  an. 
Er  findet  sich  auf  eisenschüssige tn  und  quarzrei^ 
t  Glimmerschiefer   (vielleicht  von  einem  Gange) 
Sstenlaade  Labrador.     Ich  kenne  den  Fundort 
fe  näher. 

^Die  Aehnlichkeit  mit  Oxalit,  Gelbeisenerz,  ancli 

I  mit  Eisensinter  ist  grofs ;  doch   besitzt  er  mehr 

irtfi  als  alle  diese,  mehr  oder  weniger  Gewicht, 

il  unterscheidet  sieb  auch  noch  durch  seine  Fettig- 

S.  Chemitcke  Beickaffenktiu 
lus  der  auffallenden  Aehnlichkeit  des  Karpho- 
ils  mit  den  angefahrten  Mineralien,  welche  ha- 
be (oxalsaures,  schwefelsaures,  arsenik-  und 
tvefelsaures)  Eisenoxydliytlrate  sind,  vermuthete 
dafs  auch  das  neue  Mineral  ein  basisches  ge- 
ltes Eisenoxydhydrat  sey,  überzeugte  mich  auch 
lid  durch  Löthrohrversuche  von  dem  bedeuten- 
:Eisengehalte.  Ich  übergab  Herrn  £'.  Wff/'torf  (der- 
1^  Hüttenmeister  bei  der  anglo-mexicanischen 
ipagnie)  etwas  von  der  Substanz,  um  die  Art  der 
■  aufzusuchen,  weiche  er  dann  nachgewiesen 
überhaupt  die  obige  Vermuthung  vollkommen 
fcchtfertigt  hat.  Er  iheilte  mir  folgendes  Verhal- 
Tor  dem  Löthrohre  mit: 


316 


H  a  r  k  o  f  t's 


1 

1  ni| 


Für  eicli  allein  auf  Kohle  wird  er  schwarz, 
schmilzt  nur  nach  strenger  Erhitzung,  jedoch 
ganz,  zu  einer  Kugel ,  welche  stark  vom  Magnet 
gezogen  wird.  Uebrigens  ohne  eiaen  atiszeiclu 
den  Geruch,  aber  mit  weifslicheni  Beschlagä 
der  Kohle. 

Sl'U  PhospJiorsals  auf  Plalindralil  leicht  zue 
schwarzen  schlackigen  Masse  von  halbmetalliscll     '^ 
Glänze  aufgelöst.     Ein  grofserer  Zusatz   von  Pfc     ' 
phorsalz  löst  es  zu  einem  klaren  Glase  auf,   de»    "^ 
Farbe  sich  in  derOxydations-  und  Keductions-Flä; 
nie  nicht  sehr  verändert,  und  gegen   das  Tageslicl 
gelblich,  gegen  das  Lampenlicht  aber  mehr  röthlic 
erscheint. 

Mit  Borax  im  Oxydations  -  Feuer  lüst  es  sie 
unter  einigem  Brausen  zu  einem  Glase  auf,  welch 
im  Oxydations- Feuer  die  vorige  Farbe  hat,  ii 
duclions-Feuer  hingegen  pistaciengrün  wird. 
Zusatz  von  Soda  bringt  die  erste  Farbe  in  beiden^ 
ten  der  Flamme  wieder  hervor. 

Mit  Suda  ai/f  Kolik-  wird  er  zu  Metallblätti 
reducirt,    welche  von  dem  Magnet  stark  angi 
werden. 

In  einer  Glasröhre  erhitzt,  setzt  es  etwas 
ser  ab,  mit  einem  weifsen  Hauche,  der  sich  anll 
auch  das  Lackniuspapier  stark  röthet.     Feritaj 
papier  wird  ebenfalls  dadurch  gebleicht.     Der 
lichgelbe  AnBug  geht   beim  Daraufblasen 
DampF  fort.     Das  Mineral  wird  schon  durch  scb< 
the  Erhitzung  roth  wie  Eisenoxyd. 

Ein    Stückchen    Karphosiderit,   in   Boi 
aufgelöst  und  mit  einem  dQouea  Eiseadraht  ziis< 


Llithrohrpräfujig  di-s  Karplics'iJerils.  917 

eeschmolzen,  zeigte  die  ReacCioti  der  Pbosphor- 
f'Sehr  deutlich. 
[,i)iese  Untersuchungen  zeigen,  dafs  das  Mine- 
Törstentheils  aus  basisch  phospJiorsaurem  Eisen- 
ydrat  besiehe ,  mit  unbedeutenden  Mengen  voa 
^noxyd  und  schwefelsaurem  Zinkoxyd.  Eia 
■gehalt ,  etwas  Kieselerde  ausgenommen,  wel-" 
per  von  beigemengtem  Quarze  herrühren  köno- 
^ar  sonst  nicht  aufzußnden. 

desitins  p  ath ,  eine  neue  Species  des  Karbonn 

Spal7t-  Geschleckes, 

^  tt  g  u  1  t    B  r  c  l  t  h  a  u  p  t. 

Schon  vor  mehreren  Jahren  kaufte  ich  dem  Tyroler 
ineraiien  Händler -f^Hn^iKfiVt  eine  kleine  Bergkrystall- 
ruseab,  angeblich  von  Traversella  in  Piemont,  wor- 
1  f  ein  Späth  in  dei)  Gestallen  der  Fig.  1.  Taf.  II.  sitzt.*) 
"b  hielt  denselben  für  irgend  eine  bekannte  Species 
■s  Karbon-Spaih- Geschlechts,  und  hatte  ihn  bis 
I  einer  näheren  Untersuchung  beiSeite  geselzt.  Um 
ich  zu  Sberzeugen,  mit  welcher  Species  ich  es  hier 
I  ihun  habe,  wog  ich  erst  kürzlich  einige  Kryslall- 
-uchstücke,  und  da  keine  Species  des  ganzen  Ge- 
rlilechts  dem  gefundenen  Gewichte  entsprach,  u«' 
rsochte  ich  das  Mineral  nach  allen  seinen  Merk 
n  auf  das  Genaueste,  und  fand,  dafs  es  eine  beson- 
!re  Species  sey,  der  ich  den  Namen  3Iesilhispalfi  er- 
eilt habe,  nach  jU.gs'cnjS'  t^-  '•  was  in  der  Mitte  zwi- 
hen  zweien  steht,  weil  dieselbe  in  jeder  Beziehung 


jedocli  HKlc  der  ZutunduDgen   i 
~"  allein  geisichoec  nur 


I  n.  und  0  R. 


DIR 


' 


'  e  i  T  h  n 


n  p  i 


das  Mittel  zwiscbeo  Tatkspath  und  Eiseospatti 
Wem  der  obige  Name  zu  lang  ist  oder  zu  barbai 
klingt,  der  gebrauche  das  kürzere  Wort  MesUirt. 


Ich  beobachtete  folgende  Eigenschaften  dessell 

üunke!  graulich  •   und   gelblichnairie    bia    gelblichgraue  f, 

Strich.  neiU. 
DurcbicbeinBod  bis  duichsicbiig   uail  dann  soa  deutUdlir 

pehcr  Slrafalenbrechung. 
Eine   bemibexiKonale  Combiiiation   am  R.,    o>  H.,   nnd  t 

■luko  Zurundungen  werden  |  R:  und  0  ß.  angedanwt. 

primäre  flache  Rhomboeder  hai  Neigung  der  Fläcliea  la 


Pclkanten  =  107*  14'.   Sjiallbir, 
d-iacb.   Sputen   lon   IlichtuDgen 

Hän»  5. 

vollkommen,  piimänbmi 
nacli   dem  ttächtt  Q*^ 

Specifiithea  Gemiclil  =:  3,349     \ 
3.S63    i 

zwei  Fariieen  reinet  um 

letSpahungigciulie 

Die  Oberfläche  der  Krystalle  hat  hie  und  da 
ne  Haut  von  gelben  Eisenocker,    das  Innere  ist 
hüchslen  Grade  frisch.      Sowohl  am  Quarz  als 
Mesitinspalh  hängen  einige  Läppchen  Bergleder. 
3.     Chtmischet    Ferkaltan. 

Bei  Anwendung  starker  Hitze  verknislfft 
Mesitinspatb  sogleich  vor  dem  Lülhrohre.  AQd 
angewärmt,  wird  er  schwärzlichbraun  bis  sch« 
und  am  Ende  dem  Magnete  folgsam.  In  Salz- 
in Salpetersäure  brauset  er  schwach  auf,  istjed 
darin  ohne  Rückstand  vollkommen  auflösliob. 
ganze  äufsere  Verhalten,  in  Analogie  mit  den  beki 
ten  Specien  des  Geschlechts,  zeigt  ebensowiediej 
Wendung  der  Reagentien  auf  Talkerde  und  Eis 
oxydul,  dafs  er  hauptsächlich  aus  diesen  Basen  (wi 
scbeiolicb   auch  Kalkerde    und  ManganoxydulJ 


tiher  Mssilinspaih.  319 

werde,   und   dafs  sich  sämmtljche  Baseo  int 
CDgesäuertea  Zustande  ha&oden. 
4.     Bemerkungen, 
Ueber  die  Selbstständigkeit  dieser  neuen  Spe- 
die  ich  in  ganz  reinen  und  klaren  Exemplaren 
■iniTit  habe,    kann  kein  Zweifel  obwalten.      Sia 
porcb  den  Winkel  ihrer  Primärform  schon  höchst 
)B2eicbnet,     wenn  man  weifs,    wie  gut  sich  die 
nboider  der  Karbon  -  Spathe,    bei  nur  irgend 
Relndeo  Ebenen,    durch  das  Refl'xions  -  Gonio- 
^r  messen   lassen.       Bei    gehüriger  Vorrichtung 
I  solchen  Fällen  wohl  selten  Fehler  von 
hehr  als  6  Minuten  erhallen.      Diese  Erfahrung  hat- 
e  ich  schon  im  Jahre  1816  gemacht,    und  den  Win* 
Cel  am  Eisenspath  zu  107°,    mithin    genau  so  ange- 
geben,  {man  s.  meine  Forts,  von  Ilnjjmann's  Handb, 
\.  Mineralogie  B.  3.  Tb.  2.  S.  266.)   wie  er  nachher 
üii  anderen  Mineralogen  übereinslimmenrl  gefunden 
vard.       Die  fablerhaflesten   Messungen   am  Mesitin- 
utb,  die  ich  gleich  selbst  als  gestörte  erkannte,  gaben 
bnäufserslen  Extremen  10  7°  9' bis  107''  19',  indem 
■  ungestörten    107     11'  bis  107°  16',    die  besten 
z  107°  14'  resuUiren  liefsen.     Man  fühlt  sich  bei 
iben  Erfahrungen  dem  Herrn  JFollasion  für  seine 
tigB  Erßndung  immer  wieder  aufs  Neue  zu  Dank 
lAichtet.    Sodann  ist  aber  auch  das  specifische  Ge- 
feilt sehr  ausgezeichnet.     Hiernach  ist  der  Mesitin* 
Uh  nicht  allein  ein  wichtiges,    die  ganze  Keihe  der 
vboo-Spathe  besser  verbindendes  Glied,    sondern 
ll  insbesondere  das  zwischen  Eisenspath  und  Talk* 
tth  (it/(i/i«'f  brachytypesKalk-Haloid)  tnnestehende. 
Ich  fand  vor  mehceien  Jahren  ia  dem  Braunkob* 


1 


SeO  B  r  c  i  t  h  n  u  p  t     - 

lenwerkezuTschermig,  oberhalb  Saatz,  in  Böhmen 
dem  Eisenspath  älinliches  Mineral  in  Wäcke^  k 
bis  feinkörnig  zusammengesetzt,  xvas  3,35  wog, 
höchstwahrscheinlich  mit  zu  der  neuen  SpecieS 
hört.  Weniger  vermulbe  ich ,  dafs  die  dichten' 
reo  desjenigen  Minerals,  was  viejfäliig'in  dem  S 
koblengebirge  (z.  B,  bei  Planitz  im  Erzgebirge) 
kommt  und  fälschlich  fürThoneisenst ein,  zuw« 
dichten  Eisenspath  angesprochen  wird,  (auch  sa 
kohlen ■gesüuertes  Eisenoxydul  enthält,  dafs  es 
Eisenschmelzen  benutzt  wirJ)  mit  zumMesitinsp 
gehöre.  Denn  ob  es  schon  gewöhnlich  specifisch  U 
ter  als  Eisenspath  ist,  so  könnte  dieses  doch  ^dbl 
inniger  Beimengung  fremdartiger  Substanzsn  b 
rühren. 

Nimmt  man  für  das  Karbon-Spath-GesebU 
dasjenige  Rhomboeder  gleichsam  als  Schema,  in' 
chem  die  Diagonalen  wie  V3  :  V2  stehen,  (i 
gung  der  Flächen  an  den  Polkanten  ZZ  lÖ4**"lj 
und  welches  Hüzi/,  jedoch  mit  Unrecht  für  den  Ei 
spalh  supponirte:  so  ist  es,  bei  folgender  VergleiclH 
mit  den  einzelnen  Speeren,  nämlich  mit  1.  JKalk^ 
li  =  105  5' ;  —  2.Paralojnspath  QMohs's  parat« 
Kalk-Haloid)  fl  =  106°  12';  —  S. Rautenspalh M 
106°  15';  (dessen  Identität  mit  dem  Braunspatlli 
in  neuester  Zeit  wieder  zweifelhaft  geworden  ist) 
4.  Manganspalh  R  =  i06°  51';  —  5.  Eisenspath  I 
i07°0';  — 6. MesitinspaihR=  107°  H'i  — 7. Ti 
spmhR=107°22.',  endlich  S.  ZinhspaihR  :=i07*'i 
eine  interessante  Erscheinung,  wie  sich  von  deilf' 
digen  Basen  die  Kalkerde  von  jenem  Schema  viel  i 
niger  als  die  Talkerde,  überhaupt  am  mindesu 


über  Tautohth.  S2l 

■nt.  Von  den  melallischeo  Baseo  folgt  dem  Man- 
loxydul  das  schwarze  Eisenoxydul  uad  das  Zink- 
rd.  Also  je  flacher  das  Rhombotider,  um  so  scbwa- 
r  ist  die  dfirin  enthaltene  Basis  aus  der  Keihe  der 
'bd,  wie  aus  der  Reihe  der  eigentlichen  Oxyde. 
:  Ausnahme  der  Talkerde  könnte  man  auch  noch 
allen  Basen  sagen  :  je  Sacher  das  Rhomboäder,  um 
nehr  nimmt  das  speciüscbe  Gewicht  zu. 

Vautolith,  einaneueSpeciet  der  Kiesel-Ordnung, 

'^ttgutt    Breltkaapt. 

Das  unter  dem  Namen  Taulolith  begriffene  Mlne- 
gehört,  seiner  Krystallisatioa  nach,  in  die  AomÖ- 
iache  Abiheilung  des  Rhomben  -  Systems.  Um  an  die 
I  Herrn  Professor  Kupfer  mitgetbeilte  tief  durch- 
tite  Betrachtung  derselben,  und  an  seine  Benen- 
g  Xautometrie  besonders  zu  erinnern,  wählte  ich 
I  Namen;  und  zwar  mit  utn  so  mehr  Recht, 
der  Progressions  -  Quoiienl  der  verticalen  und  ma- 
diagonalen  Axen  der  einfachen  Gestalten,  derselbe 
wie  bei  anderen  Substanzen,  nämlich  bei  Chry- 
b  und  bei  der  Ei^enoxydul-Singulasilicat-Scbla* 
,  und  auch  darauf  die  Benennung  Bezug  haben 
Der  Kürze  und  des  Wohlklanges  wegen,  — 
les  Bedflnkes  die  ersten  Erfordernisse  bei  der  mi- 
ilogischen  Namengebung  —  gebrauchte  ich  aber 
lilich  lieber  TautoUlh  als  Tautometrolitb. 
S.  Beichreibung. 
tatJ  GlKgUnz. 
I,  ■inmeuchvri»  (tvena  die  Fläcben  iiitiam  gneinieE  tind). 

linsten  Spüiter  unilurchiiehtig. 


5S2  BrtitJiaupi 

Di«   gewöhnlieha  Geiult   dürFw    die   eine«»p'*''Bte  »eyn;     dödi 
•ind   einiee  Krjdall-Drusen   di-uillch.       Als  Primärfon,    ' 
IHcIlM    icli    tine    irachyaxe    Ithomben-  Pyrafiide;     Netpa\ 
•An  FUchen   in  den  ianßerea   Polkanlen  =  HS»  50'. 
kurieren  Polksnten  =  154°  53'    und  »a  der  ßail»  =  83'  ijj     ^ 
Batii  =  109°  45'.    Varliälmir«  der  drei  Aieo  "^^ 

a:  b  :  c    =    1  :  1.9451  :  1,3G48. 
tJimmt  ni*n  «  =  ^  (*  +  c);     so  bleibt   zwiicben  Anaihn 
tiod   nirklichem   RciuUaie     die    kleine  DifTerenz   van   Q,QarJ,     . 
Beobicbtete  Combiai 


1 


1)     M  =  a>a  '.     b  :  c  oder  tnp 

g   =    4fl!     fi  :  ooc     «      4?o' 

A  =      a  !  o5  t  e     »     <apcx>.  Fig.  2.  Taf. 

8)    Mi  gih; 

I    =  CO  «  :  2  6  :  c  oder  to  ?i 

•   =    2«!      *  :  «c      »      2i"".     rij.  S. 

8)     Migih;  e; 

r    E=  4a  :     J«   :  e  oder  4Pj 

o  =4«  :  M*  ;  c     »     4?». 
Dia  mchtigitsa  Winkel  lind: 
M  auf  M')  =  109°  4ft' 
A      »      f        =  133^  11' 
M   »     i        =  U5'   55' 

in  n     h        =  ISS"     7'  ■      ^1 

h     »     ff')  =  154°    4'  ^H 

Ä     »     g      =    Sl"  52'  ^H 

f     »     .       =  161°  16'  ~^ 

c      »      B       =    Sa"   S5' 
Die  Ktj-italle    »iad    zwar    klpin    imd  aurgfwflc!!»«,   «Ho«     , 
hiemlich  frej_und  deutlich.     Nocb  l.^be  ich  Andeutung  In  f.l     ' 
t  oo  c  oder  F  CO   wahrgenommen.     Di«  zweiia  Combioaüan  hl 
Itiiweilen  das  Aniehen  einer   leira^onako. 
Spallbarkeil  ijc  nur  in  lateralen  Riditung-n    zu    bemerken,   «t 
rwat  brachydiagonal  (/i)   und  primjr  prismauscli    (M)   =  fof     l 
46'.  jedoch  nur  in  Spuren  oder  mit  UntPtbiecbung.     Gswöhn- 
lieber  tritt  unvollkommen  muscheliger  bia  uaebenet' Bruch  «ii 
Härte   8,5   bii  9. 
Sehr  iprüde. 
Ijeicht  zertpringbar, 

Specifischoa  Gewicht  =  3,865  bei  einer  kleinen  Puüq  Krjfl 
Brucbslücke,  nach  vriedeiholter  Waguog. 


•)  Mit  dem  Ref)exiDa«-Gomomcter 


über  TuutoUih.  325 

PUtx  im  Miaaral'  Syitemt. 
.  Auf  der  einen  Seite  hat  der  Tautolitb ,  in  dea 
Uungskeanzeichen,  grofse  Aehnlichkelt  mit  dem 
I  auf  der  andern,  nämlich  in  Betracht  seiner 
Bbinationen,  Abmessungen,  und  seines  Hürte- 
mit  dem  ChrysulUh.  Ja  er  dürfte  Sich  in  mehr 
feiner  Beziehung  zum  Chrysoiilh  vBrbalten ,  wie 
|anit  zum  Spinell.  DsnndaTs  diese  letzteren  nicht 
BSpecies,  sondern  zweiSpecien  bilden,  davon  habe 
Ttnicli  neuerlich  sallsam  überzeugt.  Eine  grofse  Kei. 
e  SpineJJe  habe  ich  gewogen  und  mindestens  3,489 
is  höchstens  3,610,  den  Zf;7ani(  aber  stets  zwischen 
s775  und  3,792  befunden.  Hier  ist  also  kein  Ue- 
ergang,  kein  Zusammenliang.  Auch  ist  die  Farbe 
es  eigentlichen  Spinells  nie  ganz  schwarz  und  mit 
rodurchsichligkeit  verbunden.  Wenn  man  Automo- 
t  vom  Spinell  trennt,  so  mufs  man  auch  den  Zeilanit 
avon  sondern.  Chemisch  sind  sie  durch  ihr  ver- 
::biedenes  Verbalten  vor  dem  Löthrohr  und  durch 
ehalt  zur  Genüge  verschieden.  — Noch  mehr  und  be- 
..nmler  zeigen  sich  die  Unterschiede  zwischen  Chry'' 
■iiih  und  Taulolith,  da  schon  die  Abmessungen, 
ano  auch  das  viel  grofsere  Gewicht  des  letztern  die 
:tfische  Trennung  vorschreiben.  Jedoch  gehören 
lüte  in  ein  und  dasselbe  Genus  der  Kieselordnung. 

he   B^t^hoffenheit. 

\  Hier  theile  ich  Resultate  des  Herrn  E.  Uarkan 
rvobei  ich  zu  bemerken  habe,dafsichsogleichwe" 
infsern  Aehnlichkeit  mit  Chrysohlb  und  Zeila- 
Sne,  besonders  dem  ersteren,  nahekommendeche- 
iscbe  Constitution  vermüthete,  defshalb  auch  das  Au& 
loben  der  Miscfaungstheile  jener  Mineralien  anrieth. 
%\   * 


324 


Harkort' M 


Der  Taulolilh  blieb  ßcr  sicTi  in  einer  Glasrbhra 
der  Spiritus -FJamme  und  der  Giühbitze 
derti  gab  weder  Wasser,  Docb  Rauch,  noch  < 
bemerkbare  Spur  von  Mineralsäure  aus. 

Fürsich    avf  der  Kohle    schmilzt   er    zu 
schwärzlichen  Schlacke  zusammen    und    zeigt  c 
Starke  Neigung  zum  Magnele  (i). 

Mit  Boraa:  schmilzt  er  leicht  zu  einem  l 
grQnen  Glase  (J)),  worin  steh  gelatinJrende  EH) 
eben  (a)  zeigen.  Ein  kleiner  Zusatz  von  etwas^ 
da  veränderte  die  Glasperle  nicht,  ein  grörseri 
von  bewirkte  die  Erscheinung,  dafs,  sowohl  i\ 
Oxydations-  als  Keductions-Flamme,  die  Perlei 
klar  wurde  und  sich  mitgelblichgrunen Streifen  Dqj 
20g  (&).  Ein  kleines  Stückchen  von  dieser  ^ 
auF  Kohle  erhitzt,  breitete  sich  darüber  aus  und  V 
de  durch  Kobalt   Solution  rosenroth  gefärbt  (c). 

Mit  Phosphorsolz  schmolz  das  Mineral  zu  e 
granlichen  klaren  Glaskugel  zusammen  (o)* 
sich  schwärzliche  Massen  heTanden,  welche  | 
Magnete  stark  angezogen  wurden.  (^) 

Die  Kobalt  -  Solution  zeigte,  für  die  Beactiani 
Thonerde  aDgewandt,  auch  diese  als  Miscbusgt 
an  ( rf  J. 

Aus  alle  diesen  Rcactionen  ergiebt  sich  d 
genwart  folgender  Stoffe:  a.  der  Kieselerde,  b.  i 
schwarzen  EisenoxydulSi  c.  der  Talkerde  und  d,  1 
Thonerde. 

Höchstwahrscheinlich  enthält  der TautoÜlbf 
gulosilicate  von  schwarzem  Eisenoxydul  und  Tal 
de,   wobei  jenes  vorwaltet,  da  hingegen  im  ( 
lith  die  letztere  der  vorwaltende  Theil,  dieser  anohd 


Lüthrührprüfung  t!«  Tautvltth'u  92^ 

'Tbonerde  ist.  Eine  genaue  Analyse  (zu  welcher  kh 

|t  eiDmal  das  Material  besitze)  würde  hierüber  ent- 

idea  können,      fiestätigte  sich  die  Verniiithuog, 

'ärde  zugleich  deutlich  daraus  hervorgeben,  daüs 

liesea  Substanzen  Talkerde  und  Eisenoxydul  wohl 

Ich  gestaltete  Substanzen,  aber  keinen  Isomorphis- 

I  geben.     Ich  kenne  kanstliche  EtsenoxyduU  Sin- 

iflilicate,  z.  B.  Schlacken  von  Ribnik  inSchlesienj 

ichlacke  von  Freiberg,    welche  in  mehreren  Ei- 

tchaften  dem  Tautolith  sehr  nahe  und  viel  näher 

lidem  Chrysolith  kommen.  DaCs  dergleichen  Schla- 

"^  üomorph  mit  Chrysolith  seyenj  habe  ich  jedoch 

finden  können. 

Da  die  Beispiele  vom  Zeilanit,  Spinell  und  Au- 
ili(,  ferner  die  vom  Eisenspalh,  Talkspathund 
itcspalb  das  Eintreten  der  nämlichen  Basen  in  mi- 
ilogische  Geschlechter  beweisen,  so  dürfte  es 
t  uawahrscheinlich  seyn,  dafs  es  auch  noch  eine 
äes  gebe,  welche  mit  Tautolith  und  Chrysolith 
Emu3  bildet  und  Zinkoxyd  als  vorwaltende  Basis 
lielte. 

5.     rorkomm.n. 

Der  Tautolith  findet  sich  in  dem  vulkanischeo 
loklas- Gestein  des  Laacher  See's  in  Rhein-Preu- 
,  Er  dürfte  vielleicht  manchmal  für  Augit  oder 
ineteisenerz  angesehen  worden  seyn ,    wenn  er, 

gewöhnlich,  in  eingesprengten  Partieen  vor- 
imt.  Der  Gefälligkeit  eines  meiner  Zuhörer,  des 
rn  Karl  Grafen  zur  Lippe,  verdankeich  diejenige 
ne  Druse,  welche  mir  zur  Bestimmung  diente. 


526  B  rtiihaupt 

VI.      j4ndeiitti7Tgert    zu    einer   Homöometrio  \ 
Krystaliisationa-  Syste 

Aa  e>*  *t    B  r  e  tt  h  aa  p 
Schon  längst  war  mir  aufgefallen,    dalä   ' 
Spaltuitgs  ~  Prismen  des  rhombischen  Krystallisatia 
Systemes,  in  den  Abmessungen  ihrer  Basen,  deai 
schiedenen  Axenschnitten  des  Rhomben  -  Dod^ 
ders,    d.  i.  dem  "Telragon  (Quadrat),    dem  J 
gon  (120°)  oder  dem  Rhombus  von  109°  28'  hö« 
nahe  kommen.     Diese  Erscheinungen  waren  mir  j 
so  auffallender,  als  ich  die  Primärformen  der  Spec 
stets  von  den  Spaltungsprismen  abhängig  erklärt  i 
be,  wodurch  vieler  Willkühr  bei  Annahme  derselben 
gesteuert  wird.     Trian  kann  jene  Erscheinungen  nicht 
wohl  in  der  plastischen  Tendenz  oder  in  demA 
phismus  eines  einzelnen  Stoffes  suchen,    da  die  I 
liehen   basischen   Figuren  der  Prismen  auch  an  j 
chen  Substanzen  getroffen  werden,    die  von  ganzi 
ähnlicher  Mischung  sind.       Es  durfte  hier  also  | 
allgemeines  Gesetz  zum  Grunde  liegen.     Die  jieJa 
Iceil  der  Abmessu.vgen  aller  monoaxen  ^rimärformm% 
Dimensionen  des  tcsseralcn  Systems  herzuleiten,   d>  K.| 
Homöomelrie  der  JCr^tallisalions  -  Systeme  darzutJA 
gehurt  ausfuhrUch  nicht  hierher,    aber  bei  GelM 
faeit  des  TautoUths  kann  ich  nicht  umhin ,  auf  di^ 
Gegenstand  2u  kommen,  wenigstens  in  soweit  als>l 
mit  jenem  in  Verbindung  steht;    denn  das  Wein 
und  der  Zusammenhang  macht  einen  Theil  der  Pfl 
siologie  des  Mineralreichs  aus,   wefclie  ich  in  cli«l 
Jahre  herausgebe. 

Das  Obige  hier  nur  ejnigermslsea  ztt,^ 


über  Homiiometrie  der  Srystallisations  -  Systems.  527 

ire  ich  die  Aehnliclikeit  der  Spalturgs  -  Prismen 
t  Andalusits,  des  Natrolitlis,  Skolezits,  Tliomso- 
i>  Anlimonglanzes  u.s.  w.  mit 'dem  Teiragon,  fer- 
■  die  grofse  Aehnlichkeit  der  SpallungsPrismea 
'  KupTerlasur,  des  (lelartorbombischen^  Glim- 
C8,  des  Periklins,  Tetartias,  Orthoklases,  La- 
idors,  Anortbits,  Normalins  *^  u.  a,  m,  mit  dem 
'on  an. 

Doch  lassen  sich  auch,  nachden  einfachsten  Ver- 

nissen,  aus  deraTetragon,  so  wie  aus  dem  Rhom- 

von  120°  solche  Rhomben  abieilen,    die  gleich- 

B  den  geraden  Basen  gewisser  Spaltungs-Prismea 

nahe  kommen.  Wenn  z.  B.  a,  d  die  Diagona- 
•äes  Tetragons  sind,  c  unverändert,  von  d  aber 
en  wird,  wenn  man  also  aus  dem  Quadrat 
)n  Rhombus  ableitet,  dessen  Diagonalen  wie 
I  stehen :  so  ist  es  der  von  106°  15'.  Und  wirk- 
!  kennt  man  folgende  Spaltungs- Prismen  von 
tiefaen  Rhomben,  als  Jeffersonit  —  106°  0', 
mit  =  106°  6',  Amblygonit  =  106°  10',  Anlho- 
t:  106°  16',  Kammkies  =  106°  36',  Schwefel- 
■er  KalU  =  106°  46'. 

,  .Gegenwärtig  sehe  ich  es  jedoch  mehr  auf  den 
pwhVAen  Bhombus  von  109°  28'  16"  und  70» 
44",  d.  i.  auf  den  des  Rhomben -Dodekagders 
den  ich  zunächst  mit  den  Prismen  des  Tauto- 
r  und.  Chrysoliths  vergleichsn  will,  und  wobei  ö 
[ange  und  c  die  kurze  Diagonale  Leifst,  die  sich 
itsten  Falle  verhaken  wie  V^  :  1. 


Tiormalin  neu 
{'auf  «in« 


ms   ich   ätn   (ogeoannten  Kali-HiroiDtom  in 
Ipiin  darübet  folfend«  Atiiiil. 


SS8 

Veibältniri  Abt 


Brtithai 
liagonalan. 


TautolUh.  CkrytA 
109°  46'  HO* 
93°  37'  97* 


Schema, 
109°  SS' 

J  6  ;  fc  93°  S2' 

\h%  0  129"  31' 

leb  kann  nicht  unterlassen  zu  bemerken,  d 
das  Spaltungs- Prisma  des  Dichroits,  in  der  Tri 
benannten    Abänderung^  vom  Herrn  Hofralh  1 
mann   zu   110°  angegeben  worden,    und    dals  B 
nach  eigenen,  wenn  schon  nicht  genügenden, 
sungen  ^an  mehreren  Abänderungen^  jener  VI 
Dur  um  einige  Minuten  dapon  abweichend  zu 
ben  scheint.     Das  Spaltungs -Prisma  des  StauroM 
soll   nach  Jfau^  genau    ISS**  31'  betragen. 
Buch  dabei  etwas  zu  Gunsten  einer  gewissen  J 
me  Statt:    so  ist  doch  zu  erwarten,  dafs  jener  \ 
kel  nach  schärferer  Messung  nicht  sehr  von  der  l 
nähme  abweichen  werde.  Eben  so  möchte  essi 
Datolith  und  Gadolinit  verhallen,  bei  welchen] 
gleichfalls  Winkel  von  109°  28'  für  die  wichtigalj 
verticalen  Prismen   annimmt.     Denn  man  tnufs  l| 
denken,    wie  Hauy   seine    monoaxen  Primärfori^ 
bestimmte.     Er  machte  Messungen  mit  dem  Had^ 
Goniometer,  die  allemal  nur  ungefähre  seyn  köni 
und  nahm  dann  ein  rationales  Verhältnifs  der  i 
oder  auch  gewisser  Diagonalen   an,  das  jenen  t 
sungen  entsprach.     Er  fehlte  jedoch  bierbei  gentd 
lieh  um  ;£Grad,    oft  auch   um   einen,    ja   zuw 
selbst  mehr  als  um  zwei  Grade. 

Gewissenhaft  habe  ich  das  Mittel  der  Beobi 
tungen,  d.i.  der  brauchbaren  Messungen  ,  zum  J 
halten  für  den  Ttiulolith  genommen,  und  es  ist  c 
möglich ,   dafs  die  Neigung  von  M  auf  31  noch  alt 
an  109°  i8'  gefunden  vrerden  künne,  wl«  i 


iiher  Bomoometrie  der  JCrystuUlsalions  -  ^Ucme.  329 

ist  zweimal  109°  40'  erhielt,  (obwohl  bei  mei- 
iBedDnkens  weniger  guten  Messungen)  wodurch 
Differenz  auf  0°  12'  herabkäme. 

Doch  nicht  blofs  auf  der  einen  Seite,  d.  i,  mit 
nähme  des  stumpfen  Winkels,  sondern  auch  auf 
'  anderen  Seite,  also  mit  Abnahme  des  stumpfea 
nkels,  finden  sich  Prismen,  welche  mit  dem 
AmatischeD  homüometrisch  sind.  Ich  darf  hier 
ein  auffalieniles  Beispiel,  das  verlicale  Prisma 
Kymophans  (Chrysoberylls)  von  109°  19', 
r«n.  Bei  dieser  Species  tritt  zugleich  der  merk- 
ige Umstand  ein,  dafs  das  gewöhnliche  hori- 
lUle  oder  domatische  Prisma  eine  dem  hexagi 
Wiokel  liüchsl  nahe  kommende  Abmessung,  näm- 
idle  von  119°  46',  hat. 

Noch  eine  Merkwürdigkeit  ist,  dafs  sich  Cbry 
Ih  vom  Schema  weiter  entfernt,  als  Tautolitli, 
I  vielleicht  ist  es  gerade  diese  Erscheinung,  wel 
I  von  der  Art  der  chemischen  Basis  abhängt,  da 
idings  die  Talkerde  sich  schon  in  einem  andern 
Isvon  dem  Schema  mehr  entfernt,  als  das  schwär- 
Eisenoxydul,  wie  wir  oben  bei  Gelegenheit  des 
IJtJDSpaths  gesehen  h^ben.  F5nde  sich  einst  ein 
lerali  was  bei  einer  KryslallisatJon,  die  den  obi- 
I  beiden  sehr  nahe  käme,  Zinkoxyd  7u  seiner 
waltenden  Basis  halte :  so  Irefse  sich,  nach  dem  bei 
egenheit  des  Mesitinspaths  Gesagten,  wohl  erwar> 
,  dafs  die  Abweichung  seines  primären  Prisma 
dem  schematischen  noch  grüf'ier  sey,  als  bei 
'ysolilh.  Und  dafs  eine  solche  Species  existiren 
ftoe  >  liegt  um  so  mehr  in  den  Grenzen  der  Wahr- 
^wJichkeit,  als  wir  neben  Eisenspath  und  Talk- 


330  Brtithaupt 

spatli  einen  Zinkspatli,  und,  neben  dem  Zeilani 
Eisen-  Spineil,  und  Spinell,  als  Talk-  Spinell,  eioeDi 
tomolil,  als  Zink -Spinell,  bereits  kennen. 

Wenn  man  ferner  aus  dem  schcinaüschen  Hhm 
von  109'^  28',  bei  gleicher  kurzer  Diagonale,  die 
ge  für  einige  AbJeiiungen  verändert:  so  ergeben 
folgende  iiüclist  merkwürdige  fast  ganz  übereuist 
inende  Falle  mit  den  geraden  Basen  der  vertic) 
Spaitungs-Prismen  von  Amphiholit,  Augil  (Pyron 
und  Topas,  auf  deren  Aelinliclikeit  untereio» 
schon  Herr  Professor  TFeiß,  jedoch  ohne  Bezug, 
irgend  ein  schematisches  Prisma  >  früberhio  aufoi^ 
5am  gemacht  hatte. 
Veihältn.  d.DiagoDaUn.    Scliema.  Amphibolil.     ^ugU, 

I  A  !  c  S:'     7'        87'  85  —        B6' 

;  fi  :  c  1S4°  31'         '  —  12i°  SO'  IM' 

Am  Rcalgar  zeigt  sich  oft  ein  verticales  Pris 

angeblich  von  124°30';  ich  weifs  jedoch  nicht,  < 

ein  Spallungs- Prisma   ist.      Das  vom  Schwefel  < 

zu  li5°  50'  angegeben. 

Für  Aiigit  diente  mir  ein  schöner,  grOner,  S( 
nannlerDiopsid,  den  man  neuerlich  zu  Schwärzet 
in  Tyrol  gefunden  hat.  Für  Aiiiphibolit  die  Mesw 
von  Herrn  FhiiVrps,  als  die  angenommenste,  obw 
ich  selbst  die  bacallisrhe  Hornblende  sehr  ssb 
zu  127°  29'  gefunden  habe.  Für  Topas  .die  Anj 
des  Herrn  Professor  JliüAs.  Obigen  Diopsidfa 
sehr  scharf  messen  Königen,  und  ich  he^e  defsfaaUpl 
Ueberzeugiing,  dafs  die  Differenz  vom  WlhC 
wenn  es  hierbei  noch  eine  solche  giebt,  Diebt.fl 
2  Minuten  betragen  könne. 

Man  könnte  in  Versuchung  kommen,  Augill 
Amphibolit  für  eine  Species  zu  halten»  da  4 


über  JJomSometrie  der  KryslaJlhations  -  Sysleme,  351 

irsterendem  ift  des  andern  fast  gleich  kommt;  allein 
lener  ist  brachydiagonal)  dieser  tnakrodiagonal  liemi- 
Sdrisch,  die  Abmessungen  stimmen  nicht  ganz,  andere 
VerhSitoisse  der  Spaltung,  des  Gewichts  nicht  zu 
irwägen.  Gegen  die  specilische  Einerteiheit  dieser 
Oinge  dürfte  auch  folgende  Beobachtung  sprechen, 
Blnlich  sah  ich  nämlich  beide  Specien  in  ZwilÜngs* 
Italien  mit  parallelen  Hauptaxen  verwachsen, 
lieh  dunkel  grünlich weifsen,  sogenannten  Salilit, 
dunkellauchgrünem,  sogenannten  glasigen  Strahl- 
VOn  Arendal  in  Norwegen.  Beide  mufslen 
wendig  gleichzeitiger  Entstehung  seyn.  Es  war 
dabei  merkwürdig,  dafs  die  Verwachsung  nicht 
lerLage  der  Herleilungsfähigkeit  der  Diagonalen, 
man  hätte  vennulhen  können,  sondern  in  der 
ilder  Hemicdrie  für  die  Individuen  gleichförmig 
iel;  denn  die  Diagonale  b  der  einen  Species  war 
!el  mit  der  Diagonale  c  der  andern  Species. 
BeiTäuiolith,  Clirysolith,  Stauroliih,  DichroVt 
w.  ßndet  die  Homüometrienach  Dritteln,  hei  Au- 
Amphibolit,  Tcipas  u,  s,  w.  nach  Viertelnder 
[en  Diagonale  b  Statt. 
Diese  Homöomelrie  einer  ganzen  Reihe  vonSob- 
welclie  sich  hücli.st  wahrscheinlich  auf  alle 
teilungen  und  Glieder  des  Rhomben  -  Systems  , 
eicht  auf  alle  Monoaxien  *)  auüdehnen  lassen 
fordert  zu  weiteren  Forscl Hingen  auf,  zumal 
tttch  die  dritte,  die  Hauplaxe  bei  den  genannten 
iratien,  in  einer  gewissen  Herleiiungs-Fähfgkeit 
tesseralen   Gestalten  für    ähnliche  Abmessungen 

Bj  Dia  Uomüometrie  dM  Teiieral-Syt-emi  mit  illen  Glindain 
■  Teli«£onal-ä}'iiemi  nitd  DaebdeD*  be]t§Dst  neiden. 


»33    Biinejeld  über  Titan  -  und  Tantalgehalt 

erscheinen  dürfte.  Treue  Wiedergabe  der  Beol 
tungen,  verbunden  mit  sorgfältiger  Vergleicbunj 
eher  Dimensionen,  welche  entweder  in  tesserale 
steine  unmittelbar  gegeben,  oder  aus  demselbei 
einfache  Weise  abgeleitet  sind,  können  hiei 
biet  der  Wissenschaft  aufschliefsen,  wovon  die  ji 
falls  merkwürdigen  Ergebnisse  im  Voraus  gar: 
abzuschätzen  sind.  Die  jetzigen,  auf  genaue] 
Eungen  sich  gröndenden  Erfahrungen,  spreche! 
für  ein  Nahekommen,  nicht  für  ein  wirkliches  GU 
Jcommen  der  gefundenen  Dimensionen  und  der  aus  \ 
Talen  abgeleiteten.  Und  dieses  Hesullat  entsj 
auch  vollkommen  der  geometrischen  AbgescUfl 
heit  der  vier  Krystallisations- Systeme.  Möcbtl 
nie  das  blas  Sehnliche  für  Gleiches  und  also  ] 
morphismus  nie  für  Isomorphismus  gehalten 
und   halten! 

Freiberg  im  July  1827. 


3.     Vermischte  metallurgische  Bemericm 

Z.  Hilnefeld,  Professor  zu  Greifswald«  *| 

I,     Veber  die  titanhaltigen.  Eisenschlacken    4t 

nigshnUe   in  Oberschlesien    und   deren  vtahrick 

chen,   laritalgehah, 

Obvrohl  die  Untersuchungen  TToT^nsfon'«,  % 

ner's,   Rose's,  Du  Menil's,   Cordier's,   F'auqtteSn'i 

•  )  Diese,  ncbjt  mehreren  aadern,  hereha  i'n  frSbereS 
abgearuckten.  Bemerkiinfien  baue  HTr  ProTe»tat  ff. 
die  üülo,  vor  lemer  Abreise  nacl>  Scbnedi'n  an  ixt 
tion  dimM  Zeiitchiifi  einzuiendso.  Er  beablichlie 
nur,  die  Chemiker  a«r  die  beiShden  Gegeotiände  • 
■am  EU  machen,  und  Tielieicbi  >u  mehr  durchgefübf 
TalU»iitdigerBii  Uantiochnogw  matl  und  4«»-  ~    ' 


in  Scllacim  der  KUnigrihiltte.  833 

'•'s,    Berzelius's,    ZinkeiCs,    Schrader's,    Karsten'a 

m.  gezeigt  haben,    dafs  das  Titan  ziemlich  ver- 

let  ist,    so  hat  man   es  doch  nirgends  in  bedeu- 

ler  Menge  gefunden.      WoUaston  fand  es  1822  in 

Schlacken  das  grofsen  Eisenwerkes  zu  Merthyr 

vil  in  Wales,  in  regelmäfsigen  blafs  Uupferrothen 

■fein;*)  denselben  Fund  machte  auch  Jfakhncr 

en  Schlacken  des  Bodensteins  von  den  Hochofen 

andern  im  Badisclien,**)  und  Karsfm"'''*')  früher 

en  der  Künigshülte.     Kurslen's  Beobachtung  ist 

selten  erwähnt  worden,    namenlÜch  hat  sie  Ber- 

I  nicht  angefahrt.    Mir  scheint  es,  als  könne  ge- 

Sie  für  dieErweilerung  derlienntnifs  vom  Titan, 

nigstens  für  die  deutschen  Chemiker)  von  Bedeu- 

■werden;  darum  fühlte  ich  mich  veranlafst,  über 

titanhaltigen Schlacken  derKünigshülle,  derenUn- 

luchung  ich  im  Jahre  1S24  in  Breslau  an^lellte,  Be- 

it  abzustatten.  Jedoch  mufs  ich  die  Bemerkung  vor- 

hicken,  dafs  ich  damals  leider  nicht  Gelegenheit 

e,  die  quantitative  Untersuchung  mit  der  gualitati* 

zu  verbinden. 

Die  titanhalligen  Schlacken,    welche  ich  in  an- 

licber  Menge  durch  einen  Freund,    dem' Herrn 

maceuten  iliüV/o-,   zur  Untersuchung  erhielt,  wa- 

Bttrsgen.  Nach  leiner  Hückkelir  hoßi  er  leine  vorläufigsa 
.Qnlinuchungen  auch  aelbit  wiederum  aurceVimeD  tu  kijn- 
Dier«  f,lU  betond»!  lon  der  l'iGfung  der  niaotialli- 
._  Eiaentchlickea  der  Künigihüiia  in  Oberscblttieii,  wor- 
■uf  dia  Leaer  icboa  im  vorigen  Hehe  S.  üi.  aulmcikiam 
geinactit   nurden.  d    Red. 

Aua   Rieh.    Phlllipt   ^nnalt   ff  Philos.   Jan.    IggS.    i™ 
Farsaijuj  Jiliieaber.   1S£4.  S.  103.  (u.  ia  die*.  Jalub,  U.  XI. 
.83.) 
)   Jahrb.  B.  XI.   S.  80.   ("-  XII.  S.  118,  wo  auch  KaMtnt 
rund  enrahnt  TTUrde,     Vgl.  <uch  5.  9£5.  Anm.) 
-JUrtitit't  ArchiT  Ul.  SS4. 


[ 


534    Hünefeld  Über  Tllnn 


".:I  Tnnitilgehalt 


rea  mit  blafs  kupferrothen  Titanwürfeln  stark  üb 
säet  und  eben  so  davon  angefüllt;    und  es  gilt  von 
nen  vollkommen  Alles  das,  was  von  denen  irolIasbnA 
ge<:ai^t  worden   ist.       Pescjiier  hat  diese  bekanni 
für  Eisenlitanit  erklärt,    was  jedoch  noch  zi 
be^n'indet  i;t,  um   als  enlscliiedeii  angenoromeD 
den  zu  können,      } 

Ein  Theil  der  Schlacke  wurde  In  KönigswsGU 
digerirt.  Mit  Entwickelung  von  Schwefelwassentofl 
gas  loste  sich  der  grüfsle  Theil  derselben  auf,  vril 
rem!  eine  beJeulen.le  Ao?alil  von  jenen  kleinen  "B 
lanwnrfelnrtiii  völlii;  metallischem  Glänze  zürückUiebw 
Anl'ser  diesen  bl'eb  aber  noch  im  Itfickstande  cit 
scliwär?liches  Pulver,  welches  melallisch  glänzemle 
beinahe  silberfarbige  Kürner  und  Bläilchen  enthielt 
worauf  icli  später  aurilckUommen  werde.  —  Ein  an 
derer  Tbeil  der  Schlacke  wurde  mit  Salpeter  geglQht, 
um  das  Titan  zuoxydiren,  Die  geschmolzene  Mai 
im  VVasier  aufge>veicht ,  gab  eine  schöne  grOneSl 
titin ,  die  sich  bald  an  der  Luft,  erst  ponceauroj 
(UniMlunkelviolctt  färbte,  endlich  farbenios  wurde, 
indem  Mangan-  und  Eisenoxydul  sieb  absetzten, 
diesen  (mit  a  bezeichneten)  Niederschlag,  und 
die  Uefafswände,  setzten  sich  späterhin  feine,  dm 
sichtige,    krystallinische  Pläutchen   und   Nadeln  a1 


<  d»  £■« 


lagfgsn 


:ti 


•  )    IValrhne 

auch    (nis    Ffo//aaion)    den    ich  ein  baren    Maen* 

»elbca    »bltiltu     (JaLib.   B.  XIV.   S.  47-      V^i.   anrh   B.  Xlf. 

S.  236.)  Schvf.'Säl. 

••)  Diu  Sprünge  de»  Tiegel«  enihielten  ein«  »cliyne  oig-agtit' 
ihn  EtQorctceDz  in  iVidda,  die  leider!  nichl  neiter  um»- 
■ucht  Tvurden,  W»reo  lio  nunganiante»  K«li7  oder  Schw*' 
faUitan  mit  ScbweMttÜBBi  ?  (i.  £«rA  '■fambob- V«  iSVl 


in  Sclilacken  der  KÖnigsTiülfe.  355 

oa  gröfster  Zartheit  uad  iridisirendem  Farbenspiel} 
rabrscbeinlicli,  durch  AaziehuDg  von  Kolileasäure  ge- 
kiltes,    tiiansaures  Kali. 

Der  bei  der  Aufweichung  der  Masse  im  Porzel* 

Lotiegel    hifiterbliebene  Rück'irand    \vurde    abgewa* 

=ben  und  getrocknet,   wobei  er  eine  Eisenrost  ■  Farbe 

lahm.      Er  lOste  sich  zum  Theil  ia  Salzsäure  auf, 

damit    eine  Eisensolulion,    und    binterliefs  eia 

ärzliches Pulver  {b).   Die  üllrirte  stark  alkalisch 

rende  Flüssigkeit    wurde  eingedampft   und  mit 

Etersäure  versetzt  (c).      Nach  längerem  Stehen 

sie  Salpelerkryslalle  ,    dann  andere  von  undeulli- 

Gestalr.     Meist  waren  diels  weifse,  etwas  opa- 

eadci   nicht  ganz  leicht  auflüslrche,   zwisclien  den 

penknirschende,  decrepitirendeSaUkOrner,  wel- 

mft  Phosphorsalz  vor  dem  Loihrohr  zu  einer  kla- 

Kugel  zusammenschmolzen,    die  sowohl  in  der 

rn  Flamme,  filr  sich,  als  auch  mit  2inn  versetzt, 

e  Färbung   erhielt.      Die   Solution   wurde  durch 

immoniak   etwas  getrübt,    und  es  seizten   sieb 

jcbe'  Flocken    daraus  ab.       Mit    Kaji   gekocht 

aufgelöst,    und  mit  Salzsäure  gesäuert,    gab  ilas 

sum  Gallarum  einen  dunkeläelben,  Hy.lroihiftn- 

,und  blausaures  Eisenoxydul-Kali  keinen  Nieder- 

ag,  wefswegen  ich  vermulhe,  dafs  jene  Salzküc- 

tanlahaures  Kali  waren. 

Oie  Flüssigkeit    c  zeigte    folgende   Reactionen. 

spirituosem  Gallusinfusum  entstand  ein  gtflblicb 

igefarbener  Niederschlag,  der  sich  beim  Erhitzen 

öste,  und  concentrirt  eine  braune,    bei  dem  Er- 

eo  klar  bleibende,   Flüssigkeit  gab.      Schwefel- 

lauresKalij   in  Alkohol  gelCst,  £ab  eiae  rothe 


336    HänefeJd  über  Tilan  -  und  TanlaJgeJiall 

Färbung,  bei  grüfserem  Zusatz  einen  duokelroSM 
theo,  mit  unreinen  schwefelblausaurem  (nocbl 
saures  Eisenkali  enthaltende)  Kali  aber,  einea^ 
licti  weiTsen  Niedersclilag ;  mit  dem  blausaaretn 
senkali,  für  sich,  entstand  ein  dunkelgrasgrUnerl 
derschlag,  der  sicli  zum  Tiieil  in  der  abersteben 
Flüssigkeit  mit  derselben  Farbe  auflüsie,  und  1 
von  der  Salpetersäure  aufgenommen  wurde.  ■  D 
letztere  Lüsung  wurde  nach  und  nach  bräunlichgrßi 
Eine  andere  mitSalzsäure  gemachte  Solution  gab} 
einem  Zinkstabe  in  fierahrung»  die  Reacdoiieii 
Titans. 

Das  schwarze  Pulver  b  wurde  in  Künlgsw 
digerirt,  welches  Eisen  und  Mangan  auszog,  jedt 
einen  ziemheben  Tbeil  eines  schwarzen  Pulvers  ' 
ritckliers,  welches  unter  dem  Poiirstahl  einen  rnelaOi 
glänzenden,  eisengrauen  SirIch  annalim,  sieh  n 
vor  der  Glühliilze  entzündete,  und  eine  weibU 
Substanz  lieferte,  die,  mit  einigen  Abweichitiig 
die  Zeichen  der  Tantahäure  an  sich  trug.  Diefiai 
weichungen  rührten  wahrscheinlich  von  einem  ger 
gen  Mangangehalte  her,  der  sich  bei  der  Löthrtd 
probe  zu  erkennen  gab. 

Späterhin  erhielt  ich  durch  die  V'ermiltelu 
des  genannten  Freundes  noch  einen  grüfseren  Vi 
rath  von  der  Titan  haltigen  Schlacke.  Sie  eotbi« 
noch  reichlicher  kleinere  und  grÖiCsere  regelmätsi 
Titanwürfe],  sowohl  äufserlich,  als  auch  in  den  I 
feren  Hühhingen  der  Schlacke  sitzend.  Fast  I 
hatten  dieselbe  regelmäfsigeGestalt  und  die  rosigki 


•)   S.  ^AT'  neu«  Ver,ucl,e    üb«    <)>i  Verli.lc«.    der  Tftti 
iBUro  gesen   eersrhiadene  Reigeölien  in   dies.Ji 

5.  372.  u.  Pf'I'*  ""Iji.  Chora.  Bd.  II.  S,  5i 


in  Schlackert  der  Königsfiütte.  387 

ktbe  Farbe,  bis  auf  einige  sehr  un  bedeuten  da 
tpen,  welche  ins  Orangefarbene  spielten  und  ei- 
Bur  malten  Glanz  hatten.  (Schwefellitan?)  Au- 
diesen  sehr  sichtbaren  Titankryslallen  halte  die 
(cke  noch  andere  interessante  Steilen ;  nämlich: 
1.  bohnen  -  oder  auch  kugelforinige,  2 — 30  Gran 
rere,  eingeschmolzene,  Eisenglanz  ähnliche M&*  ' 
^rnei:; 

Ä.  gröfsere  oder  kleinere  Hühlenwände,  welcbs 
'pt  Feile  einen  schunen  hellen  Slahlglang  gaben; 
S,   mehrere,  in  die  Schlacke  gleichsam   einge- 

,  kleine  ,  rundliche  oder  länglich  gezogene 
Ukürner  von  einem,  zwischen  dem  Silber  und 
&ino  innestehenden,  Metallglanze.  Ihrem  chemi> 
I  Verhalten  nach  kamen  diese  mit  jenen  stark 
tfJscb  glänzenden  Blättchen,  von  denen  oben  die 
^war,  überein J  sie  ritzten  Glas,  Ijefsen  sich  zu 
(dunkelbraunen,  glänzenden  Pulver  zerstofsen, 
ichieaen  demnach  Tantal  zu  seyn,  wie  wir  es 
t  beschrieben  finden.  *) 

finden  sich  geschmolzene,  zum  Theil  kugo* 
lüg  Messingfarbene  spielende  Metallkörner; 

röthere ,  beinahe  dunkelrosenrothe ,  ge- 
jilzene  SchJackentheile. 
lUle  gaben  beim  Feilen  einen  schönen  metalll- 
ijC^Iaaz,  waren  sämmtlich  sehr  hart,  spröde, 
treokbar,  einige  ritzten  Glas  deutlich,  andere 
^bwach, 

ud  1.  Das  Metallkorn  wurde  vom  Magnete  gfl« 
t  gab  gefeilt  den  Glanz  eines  lichteren  StahleSf 

'gU  B»TieUut'4  J«lire»ber.  V.  S.  133.  (Vgl,  «uch  diaie 
(uchr.  i.  R.  Bd.  XVI.  S.  437.) 

lrt-.C».....rki.,.B.,.H.,.tH.B.|..-.|II.-H  %% 


3 


888    Uiinefeld  über  Tiian-  und  TanlalgeTiall 

welcher  sich  an  der  Luft  erhielt;  es  war  sehr! 

nicht  dehnbar,  sondern  zersprang,  nach  vielea  vd 

lieben  Hain merscli lagen,  in  einige  Stücke,  und] 

ein^n  feinkcirnigen  Hruch.  Durch  die  intensivstej 

TohrSamme  waren  diese  Stückchen  nicht  zum  Sei 

zen   zu  bringen;  sie  verloren   nur  unbedeutend 

ihrem  Glänze,    Mit  Salzsäure  behandelt,  gaben; 

riechendes  Wasserstoffgas;  die  Salzsäure  nabi 

auf,   das  Korn  wurde  schwarz,  und  zerÜel  qw 

reter  Digestion  in  ein  schwärzliches  Pulvt 

regis  verlor  dieses  noch  einige  Antheile;     etH 

5 — 6te  Theil  blieb  zurück,  und  gab  abgeSjM 

trocknet  und  mit  einem  Glasstabe  poIirl,eU 

]isch- glänzenden,    wasserbleiühnlichen  Strl^ 

P'  'gefeuchtet,   gab  es  einen  Geruch  von  WasssiM 

[■wie  ihn  dasManganmetall  giebt.      Es  bleibt  iO\ 

l>lschieden,  ob  diese  Eigenschaft   einem  kleloi 

^terhake  von  Mangan  angehört,  was  wahrsohetnj 

da  das  schwarze  Pulver,   mit  Phosphorsalz  I 

I  eine  schwach  amethystfarbene  Perle  gab, 

|>Bonst  fast  das  Ganze  dieKugel  d er Pbosphorsol 

f-le  mit  einem  metalhschen  Ueberzu'ge  bedeckbj 

K'-die  Probe  bei  fortgesetzter  Behandlung  unvei 

blieb.     Mit  Soda  und  Borax  behandelt,  eotstn 

■nc  andre  Reactioo ,  als  dafs  diese  Salze  mit  eil 

tailischen  Haut  bedeckt  wurden,  die  sich  nfatl 

änderte,    selbst  nicht    nachdem   auch   die  Pe| 

AetzkaMüssigkeit    wiederholentlich  bestrictu 

Zinnfeile  hinzugesezt  worden  war.     War  je( 

•Schlackenkorn  nicht  hinlänglich  mit  Atjua  i 

^bandelt  worden,     so  gab  das  Schwarze  mi 

LFulver  mit  Soda  eine  bläulich  grüne  Verhi 


ji 


in  Schlaclcn  der  KCmgsMue.  339 

hosphorsalz    eine    gelbJichbräunliche  Perle   in    der 
tifs^en ,    eine  grünliche,   gegen  das  Erkalten  klar 
(Jende  Perle  in  der  innern  Flamme,  und   entliielt 
mach  Eisen   und  Mangan. 

Nach  den  mehrfach  vorgenommenen  Versuchen 
dem  schwarzen  Pulver,  konnte  ich,  wenigstens 
diese  Weise ,  keine  Keaction  des  Titans  wahr- 
nen,  wohl  aber  blieben  bei  einem  anderen  Korne, 
ihes  ebenfalls  mit  ^(/ua  regis  behandelt  worden 
i,  kleine  rosigkupferrotbe  Krystalle  von  Titan  zu- 
Äucb  enthielt  ein  anderes  Stück  eines  geßosse* 
Korns  in  der  titanbaltigen  Schlacke,  auf  der  ab- 
itiea  Oberfläche,  sichtbare,  wie  eingesprengte  . 
Intheilchen.  Das  eben  beschriebene  Kornkonn- 
m  die  anderen  folgenden  T'ieile  gefeilt  werden, 
setzte  sich  dabei  etwas  in  die  Feile. 
od  2.  Diese  Tbeiie  verhielten  sich  fast  ganz 
vie  die  vorigen,  waren  jedoch  etwas  härter,  und 
!p  mehr  von  dem  schwarzen  metallischen  Pulver. 
■  ad  3.  Sie  verloren  fast  nichts  im  Königswas- 
behielten  ihren  Glanz  und  zerfielen  nicht.  Aehn- 
blieben  bei  einem  anderen  Versuche  mit  demsel- 
Solvens-zurGck,  ritzten  das  Glas,  und  gaben, 
lemHammer  gefletscht  und  zerkleinert,  mit  kau- 
tem  Kali  geglüht,  und  mit  demLütbrohrapparate, 
mit  nassen  Keagentien  behandelt,  nicht  die  Reac- 
in  des  Titans;  wohl  aber  wurde  eine  mit  Kali 
Imolzene  und  dann  mit  Salpetersäure  gesäuerte 
e,  nachdem  die  Flüssigkeit  mehrere  Tage  der 
ausgesetzt  und  dann  filtrirt  worden,  durch  Gal- 
ifgufs  ziemlich  reichlich,  schmutzig  orangefar- 
gefäiit,  wahrend  Hydrothionkali  und  Blutlaug« 


340    Hünefeld  über  Tiran -  und  Tanlalgehah        \ 

nor  eine  Icaum  bemerkbare  Trübung  veranlafsU 
{Tantal?)  J 

ad  4.  Die  Messingfarbe  war  nur  oberfläcblifl 
die  daruDter  befindliche  Masse  glich  fast  ganz  NoJ 
und  3.  M 

od  5.  Die  dunkelrosenrothe,  gelbliche  und  ■ 
talliiiche  Farbe  an  diesen  Stücken  ging  tiefer  ein;  m 
zeigten  Titangehalt,  liefsen  sich  schwerer  FeilB 
ritzten  Glas  schwach,  waren  magnetisch,  und  tlH 
teu  eine  Legirung  von  Titan  und  £isen  an  der  Qfl 
flache,  von  Tantal,  Eisen  und  etwas  Titan  iüul 
Tiefe  enthalten.  M 

Das  von  dem  Scblackentheil  No.  1.  eioirfl 
dern  Schlacke  erhaltene  schwarze  Pulver  (js.  od 
wnrde  mit  Nalroncarbonat  geglüht,  die  erkaha 
weifse,  an  den  Hänclern  bläulichgriine  Masse  wid 
im  Wasser  aufgelöst,  wobei  die  grüne,  dem  AU 
gan  angehürige,  Farbe  verschwand.  Es  fiel  ,1 
weifses,  etwas  lockeres  und  Bockiges  Pulver  niafl 
Die  überstehende  Flüssigkeit  wurde  mit  SaluS 
versetzt,  und  gab  nun,  mit  oxalsaurem  KftU  ■ 
blausaurem  Eisenkali  behandelt,  einen  gelbliofar&H 
eben  Niederschlag  von  unbedeutender  Quantität.  ■ 
Flüssigkeit  wurde  hierauf  an  der  Luft  scbün  bM 
grün,  ohne  den  geringsten  Absatz  von  Cyaneijl 
sie  war  nicht  sauer.  Callusinfusum  gab  eineo  lebn 
tzig  gelblichweifsen  Niederschlag,  der  nach  nsifl 
Zeit  graulich weifs,  nach  längerer  Zeit  schraufl 
orangegelb  wurde,  während  die  darüber  stebefl 
Flüssigkeit  schmutzig  grün,  späterhin  gelbgrQal 
schien.  Scbwefelblausaures  Kali  brachte  eine  rdH 
che   Fällung   hervor.     Sowohl  die  jFIiis&ulu^^J 


in  Schlacken  der  Königshiille.  S4I 

der  Niederschlag  gaben  mit  Fbosphorsalz  nicht 
ReactioD  des  Titans;  ebenso  wenig  bei  kurzer 
ihrung  mit  einem  Zink-,  Zinn-  oder  Eisenstabe, 
Idem  die  Flüssigkeit  zuvor  mit  Salzsäure  versetzt 
len  war.  Als  ich  jedoch  einen  andern  Theil 
lufgeweichten  geschmolzenen  Masse,  mit  Salpe- 
[ure  versetzte,  eintrocknete  und  mit  Phosphor- 
nd  Zinn  vor  dem  Lüihrohre  behandelte,  erhielt 
wenn  ich  noch  etwas  Eisenoxyd  hinzusetzte, 
b^acinlhfarbenes  Glas  ,  was  bei  einem  gröfseren 
Hz  der  abgedarnpfien  Flüssigkeit  violettblau  und 
ihe  undurchsichtig  wurde. 

Wenn  man  die  bisherige  Untersuchung  der  ge- 
ea  Schlacke  mit  den  bekannten  chemischen  Ei- 
biften  der  Körper  vergleicht:  so  ergiebt  sich, 
ie  nicht  nur  reichlich  Titan  .enthielten,  (wie 
Parslen  gezeigt  hat)    sondern    dafs    sie  auch 
["Wahrscheinlich  tnntal\ia\l\g  waren.     Da  beide 
le»  besonders  das  Tantal,  so  selten  sind,  so  ha- 
1*8  für  nicht  nutzlos  erachtet ,    auf  diese  Schla- 
eine  besondere  Aufmerksamkeit  zu  lenken. 
Kicht  unwahrscheinlich  ist  es,    dafs  das  Titan 
itansaurem  Eisen  und  IVJanganoxydul,   wie  dag,. 
tl  aus  denselben  tanlalsauren  Basen  (^Tanlaüti^ 
Reduclion  entstanden  ist.  Sehr  verdienstlich, und-JI 
eGeognosieSchlesiens  besonders  wichtig  würdft**! 
'»»das  Eisenerz,  von  welchem  diese  Schlacken  her-* 
I,   sammt  dessen  Fundort  und  den  HilltenprO-.l 
wobei  jene  abfielen,    genauer  zu  untersuchen, 
'lleicht   dafs    man   dann    sogar    auch    noch  mebr'l 
ir  wenig  reines  Tantal  oder  Tantallegirungen, 
B  Lcgirungen  des  Titans  ^gn^Vblfram»?)  findet. ' 


S43 


e  f  e  l  i 


Dafs  das  Titan  in  Schlesiens  Bieseogeblrge  als  Nigl 
namentlich  in  der  Iser  (^Iserin)   Torkommt, 
kaum  der  Erwähnung. 

IL     XleVer  partielle  AuflSslichlieit  des  Zinnoxyds  U 
ein  neues  schwefelsaures  Kupfersatz, 
Es  ist  bekannt,    dafs  die  Methode«    das  Sn 
glänz  aus  seinen  Legirungen  durch  Salpetersänre  | 
zuscheiden,  nicht  vollkommene  Genauigkeit  gewätn 
selbst  bei  Anwendung  von  Wärme  nicht.      Dasss 
gilt  vom  Zinna   obgleich  hier  der  Fehler  noch  i 
deutender  ist,-   denn  bei  Gelegenheit  der  AnalySeo 
rerer,  gröfstentheils  aus  Hünengräbern  von  derli 
Bogen  herrührender,  und  sämmtlich  aus  Legini 
von  Kupfer  mit  11  bis  15  Procent  Zinn  besteht 
Denkmäler  der  Vorzeit  fand  ich  die  Angabe, 
dafs  das   durch  die  Salpetersäure  entstehende  ! 
oxyd  in  diesem  Menstruum  vöUig  unaußöslicb  1 
nicht  ganz  bestätigt.  *^      Zwar  lie&en  sehr  iclq 

•)    Dieia  archäologi<ch-cheni!ichB  Unteriucbung,   w«k 
mit  einem  mBiaer  Zuliüier,  Herrn  F.  Piche  aus  Küb( 
meintcbirtlich  aaiteilis,  und  die  ich  (paterhia  auiflUl 
bekannt  lu  macliea  eedeoke,   vrutde   besondeii   \a  i 
rnoinmea,  um  ancb  von  chemischer  Ssiis  d 
eigem,    dafi    dis  allen  Rugiei  ihie  WafTea 
L'iBrgeiäLbscharien  u.s.n.  nicht  aelbit  bersitelen,  ioa4a 
t   (oder   wsaigaiena    das  Material   dazu)   von  andaHH 't 
jrn,    irahrtch  ein  lieh   den  Römern,   emlehoten,    woESc) 
I   die  Form   deiaelben  zu   iprechen  acbiea.       TJlid  « 
r  BeaiebuDj;  in  der  Tbat  bemerl^eiitnetTb,    it~ 
dieser  Alteribüraer,   ata  Schwerter,  Dolche,  4 
,  (Streitmeiliel?)  fa«  durchgängig  genai  ~ 

far  und  I5  Zinn,  andere  {■letchermalgen  aui  g 
11  Zinn  bejlandenj  —  VerhÜltnis.e,  welch»  vi 
ttjircei,  Hjelm  u.  a.  m,  in  aolcben  gefunden, 
nitchem  und  rümifcbera.  Boden  ausgegraben 
■Uflleich  mit  dem  voa  PUuiui  aneegebeBen  übi 
<Vgl.  GckUn't  Journ.  IV,  352.  Sehtrcr't  d 
VI.  245.  Plinlai,  hhtor.  natur.  XXXIV.  9) 
len    Ulli    Jieie   l)iner»uc\iuni^en,   4i>;»  \en,«.B' 


über  partielle  AuflOslicJikeil  des  Zinno.rydt.     545 

pgen  der  Salpetersäuren  Lösung  dieser  Legirungen, 
i  sorgfältigem  Filtriren,  keine  bemerk^jare  Quan- 
t  Zinnoxyd  beim  VerdampFen  fallen;  als  aber  die 
ichiedenen,  durch  Zersetzung  der  Salpetersäuren 
iferlösuDgen  erhahenen,  einzelnen  Mengendes 
iferoxyds,  zusammen  wieder  in  Salpetersäure  auf- 
und  die  Solution  in  der  Ofenwärme  etwas 
[ampft  wurde:  so  scliiedsiob  ein  halb  flockiges, 
gallertartiges  Zinnoxyd  ab,  cbgleichichmichver- 
srt  hatte,  dafs  dieses  Oxyd  nicht  früher  durch  das 
ir  gegangen,  und  dafs  die  Salpetersäure  rein  war. 
Eiseostab,  welchen  ich  eine  kurze  Zeit  auf  die 
^en  gemachte  Kupfersolution  wiiken  liefs,  hatte 
Eenda,  silberfarbige  Biättchen  und  scheinbare 
eldien  von  Zinn  gefällt,  welche  sich  zwischen  dem 
cirten  metallischen  Kupfer  eingesprengt  fanden. 
Bei  der  Analyse  gröfserer  Quantitäten  dieser 
g  ist  der  Fehler,  der  aus  der  partieÜen  Auf- 
bkeit  des  Zinnoxyds  in  Salpelersäure  für  die 
lyse  resultirt,  gewifs  nur  unbedeutend,  und  darin 
ts  liegen,  dafs  Klaproth's  und  anderer  Untersu- 
l]gen Resultate  lieferten, dievon den  oben  angedeu- 
;  ^icht  besonders  abweichen.  Bei  so  kleinen  Men- 
,  wie  ich  sie  zur  Untersuchung  erhielt,  ist 
iEigenscIiaft  sehr  wohl  in  Ansclibg  zu  bringen. 
9ehte  den  hieraus  entsprungenen Pehlerder Ana* 
olgendermafsen  zu  verbessern.  Die  1538  Cen- 
me  betragenden  Kupferoxyd  -  Mengen  wurden, 

\^  Klttproih  nngenoniroen  hat,    Jedocli  mufa  bemeikl  wer- 

I,    d«li    Klaproth,    bei   icb^r  ßeruruog    auF  «ine    Stelle 

SS.  Ge«.  Aet  lliai.  wohl   aal  eine  zu  beie  Ueberieuung 

iMsIben  «ich  slüt^t;  dena  „T^iTToäo^  «rgt  TTDijjTaio"  k«nn 


petersäure  bewirkt.  Der  abührirte,  ausgesdfst 
trocknete  und  geglüliele  Niederschlag  von  Zinnox; 
trug45,Sä  Cgr.,  worin  35,65  Cgr.  Metall  befindüc 
Da  nun  12S8,  78  :35,65=:100:2,9  ist,  so  da 
genommen  werden,  dafs  jede  100  Cgr.  des  auf 
Weise  erhaltenen  Kupfers  noch  2,9  Zinn  eiuhi 
was  dann  in  Zu-  und  Abrechnung  gebracht  i' 
Da  bei  den  einzelnen  Solulionen  nicht  immer 
dieselben  Umstände  obgewaltet  haben  müger 
können  bei  dieser  Correction  allerdings  noch 
oe  Fehler  bleibeo;  sie  werden  jedoch  onr'^l 
tend  seya,  ^| 

Es  ist  vor  der  Hand  schwer  zu  entscltl 
worauf  diese  partielle  Auflüslichkeit  des  Zinns 
Salpetersäure  beruhe.     Es  kann  seyn: 

1.  dak  etwas  Aehnliches  Statt  findet,  wie  be 
berbaltigen  Golde  und  mehreren  andern  Legirungi 
nämlich  ein  Metalldas  andere  schätzt  vor  der  Aufli 


über  ein  neues  schwefelsaures  Kupfersahi.      345 

n  smgekehrt  eins  das  andere  mit  )□  die  Auflösung 

pioziebt,  wenn  das  aufiösliche  vorwaltet;*)  oder 

I    2.  dafs  sich  etwas  Zinnoxydul,  oder  ein  Doppel- 

bius  diesem  «der  dem  Oxyde  mit  .Ammoniak  und 

^ersäure  bei  gleichzeitiger  Bildung  von  Amtno» 

erzeugt,  in  welcher  Beziehung  ^«^  bemerkt; 

Salpetersäure  oxydirl  das  Zinn  zu  welfsem  Zinur 

,  ohne  mehr  davon  aufzulösen,  als  im  Verhält- 

des  Salpetersäuren  Ammoniaks,  was  sieb  zugleich 

')  oder  rilhrt  sie 

3.  endlich  davon  her,  dafs  die  salpeCerige  Säure 

^higist,  etwas  Zinn  aufzulösen,  wie  sie  einea 

ICD  Tbeil  Gold  aufzulösen  im  Stande seyn  soll?  ***) 

Dals  das  Sulphaa  aipricus  eine  sehr  grofse  Menge 

KQXyd  bei  der  Digestion  aufnahm,  einen  weifs- 

his  blaugriinen  Niederschlag  gab,  j*^  der  durch 

Zusatz  desSulphsts  wieder  verschwand,  so  dafs 

Klare  blaue  Solution  entstand,  war  mir  neu.  Die 

''gl.  eben  S.  £91.  ä.  Red. 
Aaalyr.  Chem.  ßd.  LI.  S.  370. 

'  S.  P/flJ"  «.  «.  O.  II.  S.  248.  Vgl.  aucb  oben  S.  381.  — 
duTfail  verdieat  dU,et  Umltaad  noch  eine  genauera 
lartucbung;  denn  es  liefse  «icli  auch  ein  vierter  Füll  an- 
_ia«ii,  der  nämlicfa.  dif*  lich  auch  bei  dieser  Opeiation 
■  Tbeil  deijenigen  7Aaaoxyihjdiiia  bilae,  wekbei  -bei 
UlnDg  des  «sizsauien  Ziaaa  mit  Ammciniilt  enutefaet.  Die- 
m  löic  «ich  bekanntlich  in  SilpBLerBäurD,  icheidet  aich  aber 
iSO'Cin  geUüna.eo  Klumpen  au,.  (Vgl.  P/-„_^  a.  a.  O. 
,  S.  369.  und  Gmelin'i  Haodb.  d.  theoret.  Chemie  3b  A. 
d.  I.  6.  1018  —  49.}  Sollie  nicht  der  markwüidige,  noch 
HB«  nicht  vollitäDiiig  auFgeklärte,  Uniaiaad,  üiUzwci, 
%  ^emiichea  Verhalten  von  eiaandar  abweichende,  Ziaua 
tfdhydraie  lu  exi«iiiea  icheinen,  Cwai  bekanntlich  Berze~ 
'tu  »uertt  bemerkte}  eine  nochmaliee  Revision  verdienen? 
talleicbi  vrSrile  djeae  zugleich  ein  heileres  Licht  Über  daa 
C4'b[eilea  helfen,  was  oben  (5.  SS4  S)  vom  Goldputput  an^ 
|«fübtt  w.urde.  Schw.-SdJ. 

iTiittM  i«t  viahrsclieiolich  nlchi  daa  drittel-,  aondern  da«  von 
Thomton^^nTi.   oj  PkilX  S.244.  u,  rfllempt  etc.i.S.Vl^^ 

■•  ■  •  wgA*J6i«uteodMdoppehb«mcb»laiV».  ScWw.-Sdl. 


346 


Hü  n  ef  e  l  d 


Auflösung  krystallisirte  heiter  blau,  als  das  gewölj 
ehe  Sulpbat,  und  gab  nicht  vollkoinineii  damit  Um 
einstimmende  Krystalle.  Dieses  Kupfersalz  '. 
schon  wegen  seiner  Farbe  und  Auriöslichkeit  i 
Sulphaa  iricuprkvs,  C«'  ö  *  4*  6  Aq^ 
durfte  vielleicht  ein  C'  S  *  +  Aq  (?)  analog  i 
von  B«ze/fjw  entdeckten  Cit'^  A*  +  12  Aq  seyni 
wenn  es  nicht  das  eigentliche  neutrale  Salz  ist,r 
inehrere  Chemiker  das  gewöhnliche  Sulpbat  l 
saures  Salz  ansehen. 

m.      Ueber  das  ( chemisch  reine )  sc?mefelsaarc% 
ganoxydul. 

Von  vielen  wird  behauptet}  das  schnrefetesH 
Manganoxydul  schiefse  in  Krystallen  von  schiracli^r 
Amelhystfarbe  an;  vorKurzem  jedoch  habe  ich  mii'.. 
überzeugt,  tlafs  diefs  nicht  gilt  von  vollkommen  rei- 
nem, welches  schön  weifse,  voilkommeo  durcHsicIi- 
lige  Krystalle  liefert,  **)  wie  auch  die  mit  roincni 
Oxydul  bereiteten  Glasflüsse  ungefärbt  erScheint."- 
Ich  erhielt  dieses  Salz  suf  eine  Weise,  weldie  ii 
mehrfacher  Beziehung  Interesse  gewährt. 

Den  Rückstand  von  der  Oxygenbereitiinj  z.m 
gewöhnlichem  Braunslein  und  SchwefelräiuL'    i.i' 
ich    in  Wasser  gelost,     die    etwas    nmethy;-!    -l-"ii 
Flössigkeit  filtrirt  und  in  einer  bis  auf  -J  d.-'tn 
füllten  Flasche  bei  Seile  gestellt.      Nach  langt:; 
hallen  sich  einige  kryslallinische  Häutch^n  n, 


■)    Dier 

iit   a 

»hr   nali 

«cheinlicb 

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h  dem,   %yä! 

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«ine  gsDnuera 

Uoletiucbuns 

BMC      VÖlliK      - 

muffc 

Schi..:- 

..)   Der 

Leier 

nirdaicli   hierbei 

rinn 

im.  dar»  1(1 

iniilichen   Untersuchung    i 
len   ManeaniaIjie''fJal!rb,  IB2ä.  U.  §55,)  den  aliefm 
Busjpriclu  alle   farbJoie  Säuren  bilden  mli  dam  vf\ 
^■noxj'dulb^drate  iceia  faiblosB  Sslie,  wie  mit  stlen  weifl 
Oxjden  ;    die  mehr  oder  tveniaer  rölhliehe  FÜibui 
u  abei  rubre,   wo  tic  TOibauaati ,  von  «ia^^  ~ 


iib. chemisch  reines  schmrfels,  Slangcmoxydul.   347 

bgea,  und  späterhin  nahm  die  Flüssigkeit  eine 
bliebgelbe  Färbung  an,  ohne  jedoch  weiter  etwas 
äselzen.  Im  darauf  folgenden  Winler,  ^  Jah- 
lachher,  war  eine  schüae  klare,  vollkommen 
SoseKrystallmasst;  auf  dem  Boden  angeschossen, 
auch  nicht  die  gerinijste  Spur  von  Ameihystfarbe 
tfs.  Die  einzelnen  Krystalle  hatten  eine  ansehn- 
I  Gröfse  und  waren  ganz  regelmäfsig  geiiilde- 
vierseitige,  etwas  schiefe  Prismen,  mit  viersei- 
r  rbomboüdrischer  Zuspitzung.  Sie  zeigten  sich 
orph  mit  denen  des  schwefelsauren  Zinkoxyds  , 
bei  dem  amethystfarbenen  Sake  nicht  der  Fall 
lya  scheint. 

'Mit  Weingeist  gehörig  abgespült,  erwies  die« 
IDgefärbte  Salz  sich  neutral-  wie  schwefelsaures 
t  verwitterte  es  an  der  Luft,  ohne  sich  dabei 
1  zu  färben.  Auch  mit  Salpetersäure  konnte 
Üne  Färbung  nicht  hervorbringen.  In  der  wäs- 
n  Auflösung  der  Krystalle  bildete  sich  mit  blau- 
a  EisenoKydul  -  Kali  ein  weißet,  mit  Gallus- 
r  aber  gar  kein  Niederschlag;  von  koblensau- 
Kaii  wurde  sie  wcifi  gefällt,  der  Niederschlag 
B  aber  nacli  und  eine  Rnnerifurbe  anj  kaustisches 
gab  ein  schon  bei  der  FäJ|[ing^c7A?ii7t  erscheinen- 
mer  brauner  werdendes  Sediment.  Schwefel- 
srsioff  wirkte  nicht  darauf;  eine  wässerige  mit 
iore  versetzte  Losung  von  Schwefelkalk  gab 
a  gelbiic/irolhen,  dann  kajeebraun  werdenden 
fBchlag.  Die  von  den  Krystallen  abfiliririe 
Igtteit  enthielt  aul'ser  dem  Oxydul-  auch  noch 
kalz;  das  Oxydulsalz  hatte  sich  demnach  rein 
•schieden ,  während  das  Oxyd  und  Oxydul  - 
idsalz  aufgelöst  blieben,  wozu  wahrscheinlich 
reie  Säure  mitwirkte.  *) 

Man  Terglfieho  bieimit  (fio  Bemprltung  det  Hro.  Prorptfor 
lam  S.  165.  Jahrb.  ]g37.  t,  ffdche  iiierdiiri^h  ^Icichfalla 
'" Beitäüßuns  erhilt.  Schiv.-SJ/, 


verschiedenen  Zuchercaien, 

Z.  Eisner,    Pbat-maceut  in  Berlin 

■ToIgendeS  merkwürdige  Verhalten  j 
niksäure  gegea  Zucker  wurde  zufällig  v 
beobachtet,  der  gegeo  Fliegen  ArseniksSul 
cker  und  Wasser  in  einer  flachen  Schale  ( 
aussetzte.  Er  betnerkle  nämlich  nach  einigt 
den  eine  bedeutende  Röthung  und  nach  ä4  Sti 
hatte  die  Mischung  das  schönste  PurpurrolU 
nommen.  Diese  Erfahrung  wurde  mir  raitgei 
und  da  ich  in  keinem  chemischen  Werke  etwa 
ruber  fand,  selbst  nicht  in  Thcnard's  Chemie 
Techner  bearbeitet),  wo  die  Wirkung  der  Schwi 
Salpeter  -  und  Salzsäure,  wie  der  organischen  St 
zwar  beschrieben,*)  dieser  Wirkung  der  Arj< 
säure  aber  nicht  gedacht  wird:  so  hieltiobii 
genstand  einer  näheren  Untersuchunj 


ntr  iSter  Riithimg  d.  Arsenikiäure  mit  Zucker.  349 

auf  organische  Stoffe,  und  insbesondere  auf  dis 
ibiedenen  Zucker- Arien,  die  Rede  ist,  die  Ar- 
^Sure,  ihrer  ausgezeichneten  Wirkung  wegen, 
igsweise  eine  Stelle  einnehmen  wird. 
Um  mich  zu  überzeugen, ob  nicht  etwa  das  auf- 
ode  Sonnenhcht  auf  diese  merkwürdige  Färbung 
afs  hätte,  wurden  alle  folgenden  Versuche  in  ei- 
lunkeln  und  kühlen  Stube  veranstaltet.  Die 
isiingen  beider  Stoffe,  der  Arseniksaure  und  des 
,ers,  blieben  14  Tage  lang  ruhig  stehen;  übrigens 
en  die  Versuche  sümmtlich  in  Uhr-Glüsern  ange- 
I  um  die  Farben  sowohl  beim  durchgebenden 
iScCtirten  Lichte  deutlich  beobachten  zu  können. 
Heine  Arseniksünre ,  die  sich  vollkommen  in  de* 
itm  Wasser  löste,  wurde,  mit  Bohr- Zucker-  Pul- 
ismengt,  hingestellt;  schon  nach  einigen  Stun- 
tjgte  sich  im  Dunkeln  eine  Rüthung  die  anfangs 
tfOtenrolh  war,  nach  mehreren  Stundenein  herr- 
tparpurrolh  annahm,  dem  des  Syrupusruhi  idaei 
iiead  ähnhch.  Diese  Lösung  liefs  ich  14  Tage 
B';  sie  verlohr  nicht  an  Intensität  der  Farbe,  aber 
iirde  dunkel  rothbraun  ,  und  die  schöne  Purpur- 
^bs  schwand.  In  Form  eines  sehr  dicken  Syrups 
d(ese  Auflösung  jetzt  deutlich  einen  sauren  Ce- 
aus,  der  wohl  daher  rühren  mochte,  dafs  der 
ir  anfing  in  die  Essig- Gährung  überzugehen. 
Dieses  Verhalten  der  Arseniksäure  gegen  Rohr- 
er lieb  mich  vermuthen,  dafs  auch  die  übrigen 
er*  Arten  eine  ähnliche  Erscheinung  bervorbrin- 
ivUrden;  es  wurden  daher  unter  denselben  Be- 
logen folgende  Versuche  angestellt: 


f      Hell  durcblut  AeiiiB   VeranderuDg  ,  (IDCb  Oita  UtBg< 

Oehii/t  mit  Aiseoikiäuro  loigto  Äeins  Spur  von  Vera 

'  *     Stärke^acker  mit  Arseniksaure  zeigIB  nach  eioigen  Ti 

<:        eEieii  eo  icbäns  nur,  hellere  FÜibung  als  Rokrzuck 

'  .'  Uarnzucher    (unrsin,    bräuDÜchgalb   von  Faibo)   zeig 

Färbung,    lelbsL  nach  laugeret  Zelt, 

Es  war  mir  bei  diesen  Reactionen  inerkv 

dafs  die  Wein -Gährungs- Fähigkeit  dieser  vers 
nen  Zucker-  Arten  auf  ihre  Färbung  mit  Arse 
re  keinen  Einflufs  zu  habön  schien;  wohl  a 
scheint  die  Färbung  dann  um  so  intensiver,  u 
herrhchen  Purpurfarbe  der  ArseniUsäure  mit 
Zucker  am  nächsten  stehend,  wenn  die  \ 
mensetzung  der  angewandten  Zuckerart  di 
Rohr-Zuckers  am  nächsten  kommt,  was  bei« 
Zucker  mir  recht  auffaJlend  zu  seyn  schiint. 
es  bestehet 


12  MG.       21  MG. 


Jden  ist  die  Farbe  fas' 
-n     i.t:t    Hir>   Färhnn.T 


■A 


einer  Mischujig  von  Arseniksäure  und  Zacher.  -  35 1 

indelt,  zeigten  keine  Spur  von  Reactioa,  ebenso 
;ie  arsenige  Saure  mit  Zucker  bebaadelt  keine  Ver- 
^tung.  leb  hielt  es  der  Mühe  wertb,  auch  einige 
ire  Pflanzen  -  Stoffe  ia  ihrem  Verbalten  gegen  Ar- 
fksäure  zu  prüfen  nnd  behandelte  daher  AniyJum 
■t  Gummi  mit  Arseniksätire,  ohne  jedoch  die  min- 
ä  Veränderung  zu  bemerken.  Es  scheint  folglich 
I  merkwürdige  Färbung  nur  dann  eiazulrelen, 
ti- freie  Arseniksäure  auf  die  angeführten  Zucker- 
eJDwlrkt,  sey  es  im  Sonnenlicht  oder  im 
IttCD. 
Dasich  die  Phosphorsäure  in  so  vielen  Beziehun- 
dec  Arseniksäure  analog  verhalt,  so  prüfte  ich 
tdea  obigen  Bedingungen  auch  die  Wirkung,  so- 

['der  freien,  als  auch    an    Alkalien    gebundenen 

ipfaorsüu re  auf  die  verschiedenen  Zucker- Arien, 
pte    aber    durchaus    keine    Veränderung    walir- 

Die  intensive  Färbung  der  Arseniksäure  mit  Zu- 
r  könnte  vielleicht  mit  dazu  dienen,    Arseniksäure 

Pbosphorsäure    schon  im  J'estcn   Zustande    von 

Kter  zu  unterscheiden.  Man  hat  nämlich  blofs 
tlj^  einige  Grane  von  den  zu  untersuchenden  Sau- 

Ettf  ein  Uhrglas  zu  legen,  etwas  Wasser  aufzu- 
fen«  und  etwas  gepulverten  Zucker  darauf  zu 
Ittea.  War  die  glasige  Masse  Arseniksäure,  so 
t  sich  schon  binnen  kurzer  Zeit  eineRothung,  die 
t'Sehr  intensiv  wird,  was  nie  Statt  finden  wird, 
in  die  glasigeMasse  Pbosphorsäure  ist. 

Um  das  Verhalten  dieser  gefärbten  Flüssigkeit 

en  einige  Reagentien  zu  prüfen  ,    machte  ich  fol- 

r-]lfBC8uobe.       Nachdem   beide  Stoffe   14  Tag« 


563  Ehner  über freMillige R&ht 

lang  aufeinander  eingewirkt  halten,  ward  dfs' 
sung  mit  etwas  mehr  deslilUrtem  Wasser  vnr 
und  ein  anhaltender  Strom  Chiorgas  hindi 
die  Flüssigkeit  entfartite  sich  nach  und  nach  um 
ganz  wasserklar.  Auch  wurde  die  braune  Aul 
im  concentrirlen  Zustande  (als  dicker  Syrop) 
anhaltende  Behandlung  mit  Chlorgas  entfärbt 
es  dauerte  sehr  lange,  ehe  dieses  gänzlich  j 
Beide  entfärbte  Lösungen  wurden  in  gut  VBtki, 
Cefäfsen  an  einen  dunkeln  Ort  gcülelit;  aacfa 
Tagen  halle  die  concenlrirte  Auflösung  mei» 
braune  Farbe  angenommen,  nicht  so  die  aniio 
verdünnte,  welche  wasserklar  blieb. 

Aetz-Kali  anA  Aelz-  Ammoni{ik\trMv!tHtH 
Veränderung  hervor. 

Reine  Salpetersäure  und  rdne  Salzsäure  K 
blofs  die  Farbe  etwas  zu  erhöhen. 

Keine  (ToraCCTtfrirteÄrÄH'(;/e/«üKrff  erhitzte 
damit,  und  die  Flüssigkeit  ward  schwarz,  V 
geschiedenem  Kohlenstoff  aus  dem  Zucker;  x 
spürte  man  deutlich  den  bekannten  Geruch  DI 
branntem  Zucker.  Die  von  der  ausgeschiedoA) 
le  abfillrirte  Flüssigkeit  ward  nun,  da  sie  bst; 
lieh  entfdfbt  war,  mit  Schwefelw3SserstoffgBt> 
clelt,  dann  erhitzt,  und  bald  zeigte  sich  hier  di 
gelbe  Schwefelarsenik- Niederschlag  der  hA 
Schwefelungsstufe.  Ein  anderer  Tbeil  der-FI] 
keit  ward  mit  Aetz-Ammoniak  vorsichtig  neulr 
undinzweiTheilegetheilt.  Dereine,  mitscbwel 
rem  Kupferoxyd  versetzte, Theil  liaferte  einen  h[l 
blauen  Niederschlag  von  arseniksaurem  Rupfen 
der  Andere  genau  iteult&\\&»XA'X\MA.  %g^j 


^uhung  von  Arsenikaäure  und  ZucJcer. 

Silber  verselzt,    einea  braunrolben   Niei 
g  von  arseniksaurem  Siberoxyde.     Um  mich  Ij 

davoo  zu  überzeugen,  dafs  die  Arsetiiks£t 
eVerinderuug  erlitten,,  ward  einTbeil  der  br) 
Lfisuog  mit  so  viel  destÜlirtem  Wasser  verdDndj 
sie  nur  ganz  scbwacb  gefärbt  erschien,  und  dag 
yorber,  aber  ohne  Zusatz  von  SchwefelsäuH 
len  geoaooten  Keagenlien  behandelt;  ich  erhij 
dieselben  Resultate.  —  Diesen  Versuchen  naa 
qt  die  Arseniksäure  unverändert  in  dieser  Vq 
lag  vorhanden  zu  seyn. 
Es  blieb  nun  noch  Cbrig  za  untersuchen,  ob  c 
er  vielleicht  verändert  worden  sey;   dieses  aus» 

wurde  folgender  Weg  eingeschlagen. —  I 
lune,     14  Tage  alte  Auflösung  (jedoch  ein 

welche  keine  Spuren  Essig-Gährung  zeigt^ 
B  mit  destillirtem  Wasser  verdünnt^  sodann  In 
ch  eine  geraume  Zeil  lang  einen  anhahendfll 
Schwefel iv^ssersioff^jas  hiodurcU.  Anfang 
aBes  ki:;i-,    iuch  elui^jer  ^oTt  aber  entstand  d% 

t-'vt  fast  g^inzlf«! 

:  ^''suhwängeri 

■  jI;i.s-  l.am 

■^ioffgas  zu  veH 

lU  iu^Uitii  die  Ej-vu^^  a.-s  .Stihwefel- ArJ 

noch    in   der  K)üssit;kcit  suspendiri  sei 

■-  --'Ir^tiiiigen.      Dia  abfiltrtrte  FlQssi^ 

I  Xiederschlag  mehr  mit  cssigsau- 

-uig  enistand  durch  einen  anlial- 

iwefelwasserstoffgas  uucb  nur  dÄ" 

B  ccigte  sich  bloCs  ^Uwa.^U^f.Vfl 


354        ;    Ehner  überfreUnlUge  RiJlJttfjj^p -j^ 

lieh  gefärbt  und  scluneckte  süfs;  iatmvnJ^.^ff^ 
Sclillchenabgedainpft^  erbieltich  aus  derselttMl^ 
gewöbnüchea  brauaeo  Saft,  det:  sich  gaoz  yst/t 
cker  '  Saft  verhielt.  —  Dürfte  ich  aus  diesem  e^j 
Veisucb  eine  Scblufsfolgerung  ziehen ,  so  \v\iid\ 
zunehmeo  seyn ,  dfils  auch  der  Zucker  in  diesei; 
hiqdang  wwcrändert  gebViehen  ssy^  diese  raei^ 
dige  Färbung  scheint  also  durcliaus  nicht  abzuba 
von  einer  chemischen  Veränderung  der  concorr 
den  Stoffe.  Selbst  nach  dem  Kochen  der  Arst 
säure  mit  Zucker  und  Wasser  war  es  mir  nichti 
lieh  eine  Veränderung  derStqffe  zu  entdecken,.,  i 
in  diesem  FaJle  zeigt  sich  am  folgenden /^aeijl 
gawobnlicb,  intensive  Rütbung  der  Auflöstui^tJJ 
Uebrigens  scheint  auch  die  Arstü^^miinL 
dieser  Verbindung  mit  Zucker  durchaus  nicbts 
ihrer  giftigen  Wirkung  auf  den  thieriscben  Orga 
mus  einzubsrsea;  denn  obgleich  ich  nur  stets 
kleine  Mengen  der.Miscliung  kostete,  so  l 
icli  doch  sehr  deut^  <Ue,EinwirkuDg  :d«r,Ü^ 
süura  aa£  meinea.S  Woher  es  ; ' 

dals  diese  beiden 'S  le^o  herrüdieffi 

herräi^ngen,   tvin  Htclit  zn  ert 

sobdereda  nicht  eJni  Ite'^ücker- 

soijderfl  aufrollend  blt  >bc-)  Obst- 

Maniia--2uckar.      Unte     fiesen  erfol^te^ä 
am'Sabaellstea  mit  raXfini  lern  Rohrzucker; 
Obst-  UDil  Stärke-  Zucker.      Mdge 
der  Sache  kundigeren  Männern  dufg«! 
Berlin,  d.  SO.Juljr  1827. 


einer  Mischung  von  ^rsmiksäure  und  Zucker.   855 

Nachschrift  des  Professor  Schuh arth. 
■Indem  icli  die  Richtigkeit  der  toh  Herrn  Phar« 
Bol  Eimer  unter  meiner  Aufsicht  angesteUtea 
liebe  bezeuge,  mache  ich  nur  noch  darauf  auf- 
Itsaia,  wie  wichtig  diese  zufällig  gemachte  Be- 
hlung  der  Rotlifärhung  desKohr-,  Obst-  uüd 
ke- Zuckers  durch  Arseniksäure  in  medicioisch 
j|i|licher  und  toxicologischer  Hinsicht  sey;  und 
toe  Vergiftung  durch  diese  auf  den  ersten  Blick 
rdächtige  Mischung,  (in  welcher  jedoch  der 
niker  mit  Leichtigkeit  das  Gift  nachzuweisen  im 
je  seyn  wird)  zu  den  seltener  vorkommenden, 
acht  noch  nie  vorgekommenen  Fällen  gehört: 
irdient  diese  Erfahrung  gewils  noch  um  so  auf* 
uamere  Beachtung. 


Zusatz  des  J}r.  Schweigger  -  Seidet 
r  abweichende  Reacüonen  voti  Stoßen  derselben  Ji 
In  Beziehung  auf  das ,  was  der  Herr  VerfassW 
ihender,  aller  Aufmerksamkeit  würdigen  AbN 
!Ulg  ober  das  abweichende  Verhallen  der  veq 
(eoen  Zackerarten  zur  ArseniUsäure  anfahrt' 
iBJcl)  mir  noch  Folgendes  zu  bemerken. 
ft.i,^-  ..,;■  „1,5  aji  ji(.  ^on  dem  Herrn  Verfass^ 
'  rilischungsverhällnisse  derS.  SS 
jhenen  Zuckerarten ,  so  ist  dii 
■  in  der  chemischen  Zusammenstf 
:kers  in  gewisser  Hinsicht 
?  Verhühnifs  der  Elemente  untelfl 
i'hal  nahe!dasse]be,  wie  imBohip 
vir  nämlich:  wie  viel  MG.  Kohtj 
';toffciitIiäJt  der  Milchzucker  g»- 1 
iioff?  —  so  dürfen  wir  nur  die 
.Mischungsverhältnisse  2^  mal  ver; 
.^eode  Resullale  zu  erViaVwu'. 


356    Schiicigger  -  Seidel  über  ahwdfhatde 

\Z\  Mö.  Kohlenstoff,  SO  Wassfli»tofi,  10  5«uor»Ujff; 

und  wir  sehen  miiliin,  Hsfs   der  Milchzucker,  « 

das  Verhaltnifs  seiner  Elemente   gegen  einander'! 

langt,  dem  Rohrzucker  sogar  näher  steht,  als* 

der  Obstzucker. 

Aber  wir  wissen  auch,  dafs  sich  bei  sehr  V)ä 
Stoffen  organischen  Ursprungs  durchaus  keinsiehiO 
Schlufs  ableiten  läf^t  aus  den  Resultaten  der  chedj 
sehen  Analyse  auf  das  chemische  Verhalten  A4im 
ben'und  umgekehrt.  Wir  können  von  vielen  doN^ 
ten  nicht  einmal  mit  Cewifsheit  sagen,  ob  st«  UM 
haupt  jemals  chemisch  rein  dargestellt  wurden, 
wissen  nicht  ob  die  kleinern  oder  gröfsern  Möiflffl 
tionen  von  Stoffen  derselben  Art,  wie  des  '4 
des  Amylons  u.  3.  w.  in  der  Tliat  abhangen  ^ 
verschiedenen  chemischen  ZL^9ammense)ci 
nur  von  Beimischungen  fremdarliger  Stoffe,' 
vollständiiT  ab2t)':clTEJi45">  ""'^  bisher  nocb^il 
lingen  woJIte.  Ff.r  p-rTifie  Fülle  ist  dieser  |[ 
StanJ'  hekannllicii  cT,:^;jar*'^lschiedei 
D^7,K  ko.Tinit,  riafs  jn\  Gej^efiH^^- 
von  unl5uj;h3ir  veischiedci  _. 
der  chemiscl'e  Analyse  zuweilen  sehi 
stimmende  Resultate  liefern.  In  d. 
(um  nur  ein  Beispiel  anzuführen)  hobl 

Teren  Jahren  der  verewigte  Mch^cckc  h 
Zeitschr.  alt.  R.  Bd.  XXV.  S,288)  „* 

ke,  dem  Cumiiii  und  dem  Zucker,  (öjr 

len  aus  den  verschiedenen  besten  Atit«,„.. 

Körper,  kleinere  Unterschiede  derETctr-' 

als  die  verschiedenen  gleich   VQfzBd 

jedes  einzelnen  dieser  Körpfer ,  und^ 

se  drei  Substanzen,    welche   sich  j 

verhalten,  aus  völhg  gleichen  1 

gesetzt  seyen.«  Kurz  es  scheint,  l,, 

den  Substanzen  organischen  Ursfprt. 
rücksichtigt  werden  mürste,  wovon  un». 


Jineiionen  von  i 


I  dgrsdbm  .Art.        ti&7 


»  Gelegenheit  die  Rede  war,  (S.  5i  d.  vorlieg. 
'J'^Ufe  ßs  nämlich  Dicbt-immer  blofs  auf  Menge  uad 
)aer  Stoffe,  welche  eine  Verbindung  eiogeben, 
,  sondern  zuweilen  auch  ein  unbekanntes 
iOnderabeles  eine  bedeutende  Rolle  Spiele,  und  zum 
1  die  Natur  und  die  Eigenschaften  der  Verbin» 
Igen   bestimme. 

I  iWie  dem  auch  sey,  die  That^ache,  welcbedec 
Verfasser  in  Beziehung  auf  das  rerscbiedene. 
talten  des  Rohrzuckers  und  des  Milchzuckers  zur 
iksäure  hervorgehoben  bat,  bleibt  die  näntlicbei 
$s  fid  eben  angestellten  Betrachtungen  sollteB- 
I  dienen,  einigen  anderen  Thktsachen ,  wel- 
-  gewisser  Beziehung  hieran  sich  anscblie^ 
i  den  Weg  zu  bahnen  und  die  Gesicbtapuncte  za 
^kiien,  von  welchen  man  sie  vielleicht  aufzuff|S> 

l^üSanächst  will  ich  noch  darauf  aufmerksam  ma* 

■.  wie   das  Verhalten  des  Harnzuckers  in  der 

Eirocb  auffallender  Ist,  als  das  des  Milchzuckers; 

tobgleich  der  Harnzu  ker' dem  Trauben-  oder 

iUec  sehr  nahe  stehen  soll,' und  von  mehreren 

)  sogar-  for  ideDtüob  mit  demselben  gebal- 

80  blieb  er  doch  gorix  etme  Wirkung  ,«uf 

^fenilfsäure.      Aber  der  HarnZuokex  war  un- 

ulragt  sieb  nnithin,    wie  sich  der  mSgUcbst 

Biien  werde,  und  ob  vieikiaht  nur  einodet 

■UtDderc  fremdartige  Beimischung  denselben 

b  jene  eigenthAi  ittc        t^irküng  zu  entfalten. 

^tfi  abweichar  lalten  verschiedener 

E  dis  Ars«  $ebl<clst  sich  das 

ifFbaUen  v(  keaiteo  aui 

i^ofsrn  aj  .etbeigleiiih- 

» <««  auf  metaUi- 

d-  bissige  Stärke- 

,  '  dia  Waizenstärke 

iijpatitelltiiig.'fliocs  Neublau^üiit 


r 


858    Schweiggtr  -  Seidel  Her  abflachende 

Berlinerblau,  vreil  si«  dieses  Farbemateriat'zcrM 
Kartoffelstärke  aber  fübre  diesen  Uebelsiand  ^ 
iTiit  sieb,  wefswegentnaosieeigeods  fürdieseaS«^ 
bereilen  müsse.      D.-.fs  Berlioerblau  von  der  SB 
zersetzt  werde,  geht  aus  f'mCenl'sErfabrungea<(Ji 
de  PharniQc.  Jun.  1813.  S,  325.)  zur  ÜenOgB  b« 
sehr  wahrsctieinlicb  arbeitete  dieser  CbijmikMt 
tnitWaizeastärke,  obgleicb  diefs  niclit  besoadftn 
Torgeboben  ist.      Zu  untersuchen  bleibt  oberli 
noch,  ob  der  Kartoffelstärke  aucb  wirklich  dla 
genschaft  ^nacgele;  darüber  müssen  dieVarsuoh 
scheiden ,    welcbe  im  hiesigen  chemisch  -  jikyi 
sehen  Seminar  angestellt  werden  sollen,  rattJ 
sicbtnabme  auf  den   Klebergeba]t  der  Walzani 
vnd  ml  BucJincr's  Einwendung  (^Diiigler's  polyti 
Journ.  1820.  Bd.  1.  S.  111.)  gegen  einen  Theü; 
Erfahrungen  T'lncent's. 

Wenn  aber  in  diesen  beiden  Valien  aucb 
lieh  fremdartige  Beimischungen  sIs    Ursacli 
cbender  Reactionen  nahe  verwandlet  Stoffe  stcl 
geben  sollten:    so  kann  davon  dcc^i  gar  nicht  di| 
de  seyn  bei  der  Verschiedenheit,  welche  Schi 
zwischen  frisch   bereiteter  und,    selbst  nur 
Tage  alter  lodinstärke,  binsichtÜch  ihrer  Urjiui 
keit  als  Reagens  auf  Arsenik,    beobacb  ite.:^' 
Giselas  Versuche  über  diesen  Gegenstand  ii 
1825.  I.  S.  371.)     Und  diese  Thatsacbe  gfi 
roch  grüfseres  Interesse  durcb  eine  neuere 
Engelharl's,  welche  Berzelms  in  seiiie.n  neu 
Jahresberichte    (S,  ll7.  des  sch■.^ 
daraus  in   Poggcmlorf's  Ann,   IBC: 
jnitgetheilt  hat,   und  die  ich  Uier  . 
gehurig,   in  aller  Karzs  gleichfalls 

Engclliai-l  fand  bei  seinen  Uj 
den  Farbesioff  des  Blutes,  dafsEiv 
saure  gefällt  werde.  Bcrzcliiis  h^ 
bemerkt;    wiederholte   Versuche 


•    Reaetionen  von  !>lo/^lit  derselben  Art.         ÄÖ9 

b«r»  ErFahhing.'  Dieser  nnerklärlicbe  Widern 
Weh  veraolafste  beide  Chemiker  im  vorigen  Wio- 
(Jwo  Engulharl  in  Stockholm  war  und  in  Verzelius't 
Äfatorio  arbeitete)  gemeinschaftlich  einige  Versu* 
i-Qber  diesem  Gegenstand  anzustellen.  Es  wurde 
iltom  Ende  Phosphorsäure >  sowohl  durch  Oxyda- 
Pdait  Salpeterfiäure,  als  auch  (um  eine  zufäUiga 
Wirkung  etwa  zurQckgehaltener  Salpetersäure  zu 
neiden)  durch  blofses  Verbrennen  unter  einer 
flocke,  mit  aller  möglichen  Sorgfalt  dargestellt. 
ilieiden  Säuren  wurde,  sowohl  das  vegetabilische, 
iäs  animalische  Eiwcifs  gefällt,  während  die  Sau* 
'wdcbe  Berzeliiis  von  früherer  Zeit  her  vorräthig 
»,  durchaus  keine  Fällung  dieser  Substanzen  be- 
kte.  Vergebens  suchte  man  den  Grund  dieser 
Ulenden  Verschiedenheit  auszumitteln,  bisßi^rir- 
endlich  bemerkte,  dafs  auch  die  frischbereitatea'  . 
im  Wasser  gelüsten  Säuren  das  Eiweifs  allmäüg 
l^r  stark  und  endlich  gar  nicht  mehr  fällten, 
[f  «war  trat  dieselbe  Veränderung  ein,  sie  moch- 
ia  dicht  verschlossenen  Flaschen  aiifbevirahrt,  oder 
ffenen  Gefäfsen  von  Glas  und  Piatina  der  Luft 
BBetzt  Werder.  Sieden  beschleunigte  diese  Ver- 
eng nicht;  vielmehr  wurde  der  Phosphorsäare» 
H  im  Gegentheil,  durch  Eindampfen  und  Glühen* 
^g&nschart,  das  Eiweifs  zu  fällen,  wieder  er-, 
jjfotvenn  sie  dieselbe  verlohren  hatte. 
W'lniclltet  ein,  dafs,  wie  aueÜ  BerxeSu»  bat- 
U»  nicht  die  Rede  seyn  könne  von  mn«r 
»der  DesoxydatH)»)  der  Säure.  »Qieht 
bllier  BerzeUuSi  „tiae  chemische  Verbia-. 
Iphorsäure  mit  Wasser,  die  «ich  nicht' 
Vr  ersten  Lösung  bildet,'  und  der  die  Ei* 
f  Eiweifs  »u  fällen  fehlt?**  Wir  dörfen  uns 
MüOeh  dessen  erinnern,  ■vtasSrImcig' 
Attkrngen  OhtT DOba-einer's  merkwur- 
.'(»■■mentlioh  Jahrb.  Bd-X.  S.  !?»%'*:> 


gesBgt  hat,  aber  r/riscAr,«  (Bd.  IX.  S.  144){iroa'l 
und  Thäwnt  (Bd.X.  S.  232)  bestätigte  und  n-wi 
Erfuhrungen,  (woran  sich  auch  noch  ein  inlei 
ter  Versuch  DerqufreTs  im  Ed.  X1V.-S.  175  a 
Ober  dea  merk wOrd igen  Umstaml  aämltcb 
die  Wirksamkeit  der  PJatina,.  Wasserstoff  um 
erstoff  zur  flammendea  Vereinigung  zu  dispo 
in  auffallend,  nichts  desloweniger  über  nur  tii 
gehend,  erhöht  wird  durch  Erhitzung,  durcl 
ke  Säuren,  (natnentlich  Salpetersäure,  ttotz  s 
tigern  Abwasciieö  des  Metalls  mit  Alkalieri)' 
Hiimmern  U.S.  w.  St/mriegcr  schlofs  diese-  Ei 
nuDgen  schon  damals  JlilttTs  elektrischer  Ladui 
und  wollen  wir  nun  hier  aocli  Einiges  von  dem 
wa8llluri(r«/niund  H'ris/fl/- in  ihren, uiiiängsimitg 
(en,  trefflichen  Untersuchungen  gelehrt  höbe 
können  wir  uns  des  Gedankens  nicht  em'<ibr< 
handele  sich  hierum  einen,  mehr  oder  minder  di 
den,  von  etwas  Impotiderahelem  abhängigen  Zti 
der  iranchen  Kürpern  durch  Berührung  mir  ge 
anderen,  tider  geradezu  durch  einen  sogendiini 
namischen  Procefr,  (wie  liier  bei  der  Pboj 
durch  das  GlOhen)  aufgedrängt  weri.\-,  wodurt? 
Körper  nun  fähig  werden  Erscl 
bringen,  welche  ihren  gewiji 
tea  fremd»  und  denEeibtin  sogar 
scheine  0. 

Vielleicht  dnrfte  auch  die  in  der  Aqiqi 
S.  345  berührte  auffallend«««  aber    rocli  üTi 
gend  erUlaria  Verschiedenheit  im 
oxydhydratcB,    je  nach  der  ver' 
]iing.9weise  .(les^nlben, 
3ur7.tifdSiien3e.yii.      Und  >  < 
ganjsrher.Stoffc  ZU  Echli 
lassung  gaben 2u  dJuseoZi^i 
Bii?h  |Voii,dipsfir  Spita.Llcbi  zu 
merkwQrdJgei)  Un^.stand,  dafs  n. 


^Houaaeau  ■^ierd.  Gift  der Klappersf^üaitge.  801^ 

i1Ihi*M  'Za  iisreitcD  ein  Product  liefert,  wetebes 

i-iltBnttUeben  Zuckerbilduog  sicheignetj  eine  £r- 

bnuig*  TTortuf  schon  vor  vieJenJahrcn  A'ajfe  (Bd.X. 

Ib  &  dies.   Zeitschr.  S.  284  —  310)  aufmerk- 

tklmacbte,  iodem  er  angab,    dafs   nicbt  die  itirer 

tiHlskraft  beraubte,    sondern  allein  die  aus  or^a- 

iiUntdcR  FrOchten  ausgeschiedene  Starke  fäbfg 

Bbk  Umwandlung  in  Zucker. 


.^usseau'a  Beobachtung  über  Todlicltkeit  des  Gif-^ 
H^T . ; '  tes  einer  bereits  todten  Klappn-schlange. 
-it-  Dr.  Rousseau,  angestellt  .beim  Museum  d'hist. 
ytir,;.  sccirte  am  18.  Nov.  18S6.  eine  d  Fufs  lange, 
^•ge  vorher  abgestorbene  Klapperschlange,  {Jounu 
dkiUm.mM.  luni.  1827.  S.  269-71)  und  sammelte 
ifedieser  Gelegenheit  das  Gift,  welches  im  Aeufsern 
to  Lymphe  einer  ßrsnd-  oder  Vesicatorblase  ganz 
tuUch  und  vüllig  gpruclilos  war.  Die  chemische 
■tOlung  heschrnnkte  sich  bloR  auf  das  Verhalten  ge- 
mn  Lackmuspapier,  wrlfhi-K  davon  gerüthet  wurde. 
»bngeühr  innr^fhii  Tropfen  dieses  Gifles  Jiefsen 
Giftiieuteln  mit  Leichtigkeit  airsdriicken 
utden  in  einem  wohl  verstopften  Gläschen  auf- 
bahrt. Es  hesal's  noch  seine  ganze  tödtliche  Wir- 
denn  zwei  kräftige  Tauben,  welche  an  deni- 
:a  Tage  mit  einer  Nadelspitze  voll  Gift,  in  der  Ge* 
id  des  grof^en  Bru<!tmuskel5 ,  geimpft  wurden, 
■pe*  beide  nnch  SO  Stunden.  Diese  Muskeln 
Ef.n  vorzugsweise  von  extravasirtem  scbwarten< 
viaietten  Hlute ,  und  alle  Eingeweide  wareti 
Insm  sehr  dunkeln  Blute  angescboppt.  Dtefs 
ir  Empfehlung  grofser  Vorsicht  bei  solchen 
;ii6n ,  welche  die  Behörden  der  Stadt  Genf 
■  weit  treiben  zu  mOssen  glaubten,  dsl's 
!knagerie  von  Klapperschlangen  den  Zutritt 
^  was  auob  Moreau  de  Joraies  In  Paris  drin- 
teb  C«.  ai  O.  S.  £92). 


"(An»  den  -^««.  rf*  eÄi'm.  e(  de  phyi.  Apnl  182?. 
äbtrieut  »OH  Fr,   W.  Seknelgger-Set.fr! 

J^ange  bat  es  gedauert,  bis  dtä  natr. 
Wäbdlschaft,    wodurcb  die  elektronegali . 
dem  Sauerstoffsich  anschliefsen ,  endlich  i 
wurde;  jetzt  aber  kana  man  sieals  von  der 
der  Chemiker  anerkannt  betrachten.      Guy 
einfache   und    Jichtvoüe    Ausetnandersetzun 
Ideen  über  die  Verbindungen  der  Hydrolli 
und    die    wichtige  Denkschrift    des  Herr 
über  die  durch  Schwefelverbindungen  ge'  j 
,26,    haben   in  dieser  Hinsicht  die  voTIitJi. 
berze'igung  herbeigefüht.     Indefs  hat  ßa- 
SO  eben  erwähnleo,    aller  Aufmerksamkcii 
Arbeif,  einige  Principe  aufgestellt,    we);^- 
streitbar  zu  3eyn  scheinen.       Dieser  bei ,. 
piker  hält  es  njmlich,    nach  seinen  'iiaemi^ 


BouJlay  über  die  Theorie  der  Salze,       869 

yfdi  äusgemacTlt,    dafs  es  naturgemäls  sei 
tebwefej,  den  Phosphor  und  einige  andere  Körpei 
1  Sauerstoff  zusammenzuslellen;    in  Hinsicht 
I  todin  und  Chlorin  aber  halt  er  eine  Solche  Ztt* 
pensiellung  für  unzulässig,  *) 

h  will  diesen  fraglichen  Punct  klar  und  in  al- 
Einfachheit,    welche  er  wirklich  zu  besitzen 
,  darzulegen  vejrsucheii.    Wenu  der  Sauerstoff 
mit. einem  andern  Stoffe  vereinigt,    so  entsteht 
s  gecneinigltcb  eine  Vcrbiu düng  von  Gaurer  oder 
feber  Tendenz.      Die  Vereinigung  zweier  Ver- 
nähen dieser  Art  von  entgegengesetzlen  Eigep-^ 
hen  erzeugt  mehr  oder  weniger  bestimmt  cha« 
^riciCte  Salze-       Der  Begriff  eines  Salzes  bezieht 
iber  immer  auf  die  Vereinigung  zweier  selb&t 
Leruin  zusammengesetzter  Körper.  j 

1  diesem  Gesichtspuncte  aus  sind  die  Chli?^ 
[odide  und  Sulphuride  nicht  als  Salze  zu  betrach*, 
vlelisehr  sind  sie,  in  theoretischer  Hinsich^a 
Dxydea  auf  eine  Weise  ähnlich,  welche  eioertf 
i  vülÜg  klar  werden  wird,  der  die  gesamoiten^i 
Kyrper  betreffenden,  Arbeiten  mit  gehöriger 
nerksamkeit  zu  prüfen  Lust  bat.  Gestattet  man- 
►,ZiisainmeD Stellung,  so  bilden  die  Verbindungen 
)er  verschiedene  leicht  zu  charakterisiren- 
in  der  Praxis  aber  werden  die  Resultate 
k-Ptalar  der  vorhandenen  Körper  in  oft  enge 
i^n  ejugezwüngt. 

1  Bd.  XIX.  S.S38  fl.  g>e«b«Da  OinidliiTiit-Mn  Ber. 

StTHtarl«  dM.Sahe.     Et  iii,  wia  min  ctoti  iehen  wird, 

~       lafi,   daU  ß^rtillut    den   t'hoiphnr    n>h 

¥  pMalUlititt  b.tbaii  «oll  —  nur  der  Sdm^e], 

1  lUtXdbv  wuide  damiolbni  clsich  «Mieili. 


menreibea  müssen.  Liaist  mao  bingflgon  u 
serstoffsiure  auf  eine  Sauerstoffbase  (Oxjc 
so  wird  wobl  bisweilen  eineSalzverbinduog 
können;  am  häufigsten  aber  wird  das  Pi 
ein  Sulphurid  ,  Chlorid,  lodid  u.  s.w.  sej 
der  vorhandene  Wasser -und  Sauerstoff  zu 
von  Wasser  zusammentreten.  Setzt  maDan 
des  Oxyds  eine  analoge  Verbindung:  so 
Vereinigung  gleicbfalls  bisweilen  geschehe! 
am  hä^ifigsien  aber  wird  ebenfdIJ;eine  schlt 
genwirkung  beider  Kürper  statt  finden, 
Bildung  zweier  binärer,  gegenseitiger  V 
unfähiger ,  ZusairimensetZLns^en  veranlassi 
dieser  Art  ist  die  wohl  bekannle  Wirkung 
drocblorinsäure  auf  dieSulpburide,  welche 
lieh  ein  Chlorid  nebst  Hydrotfaioaf^ 
Bringt  man  endlich  ein  Oxyd  oder  eine  J 
re  mit  einen  Sulphuride,  lodJde,  Cblorji 
sammen:   so    wird  die  Vcreinicrii 


ühcr  die  Tficnrie  der  Salze.  865' 

1  gegenwärtigen  Zustande  der  Chemie,  diebU 
S  Verbindungen  ein  und  dessselben  elektronegott» 
Eeirpers,  am  leichtesten  mit  einander  sich  -werdeo 
^iti  lassen;  es  sind  die  einzigen,  welche  nicht 
b^etgenseitig  zu  zerstören  streben.  Ihr  Studiam 
i(tfiher  eia  weites  und  leicht  zu  durchforschendes 
Ar,  wälirenddafsbeiden  andern  oben  angeführten 
ibden  nicht  immer  leicht  vorherzusehende  Oe- 
VlirkuDgen  der  Anwendung  der  gewöhnlichen 
liisefaeo  Halfsmitt^  enge  Grenzer,  stecken.  Un* 
t  (Hesem  Gcsichtspuncte  gewährt  cfie  Anwendung 
|t  Binoreichen  Verf:jl]ren.s,  welches  von  Berquerd 
Rtrst  in  Anwendung  gesetzt  wurde,  die  Hoffnung, 
Mb  V^erde  dadurch  zur  Lösung  vieler,  für  die  Theorie 
Icbtlger,  Probleme  gelangen.'*)  In  der  That  diirfen 
wohl  hoffen,  dafs,  bfi  Köi  |iern,  deren  Verein! 
auf  eine  sosclnvaclie  Verwaiiiltschaft  sichstiitzt, 
I  sie  von  der  geringsten  Slürung  vernichtet  oder 
r  Bildung  gebindert  wird,  der  Einflufs  einer 
1  elektrischen  Spannung  in  vielen  Fällen  im 
k^elia  werde,  den,  durch  das  angewandte  Ve- 
SM^'  Versuch  hineihgbbrä^chten,    störenden 

»n  kräftig  stüwJdOTstebieo. 

■feSlst  nicht  meine  Absicht  diese  Thatsachefl''in 

ttBau/lav   deiKet  hier   anF   eine Uniari ach an^  Beotjuatpta 
*~  "        diomischn  Kcrictzungeo ,  die  durch  Blelciriiche  Krif- 

"•   XSXiV.  Kübr,  18S4.  §.  153  ff.)  die  (wie 

.  __,    «u  auch  D.^cqueret  «Ibit  her»OTli«btJ    d<m 

äai^^eiDf9Wne-9  neu  itt;    ii)dcf*  liafeite  si*  Qiah- 

'— »ssaniB  TliHisadien.      Wir   Tsracbieben    die 

^leasQ  bia  zu  der  □oehDidit  ■rfblfttcD  Voileo-' 

bhindlunj..     Dafe  auch  die  iBiert-tiaqCeD  Un- 

■■tiar'*  mahtan,  in  dieiar  Besiehun);  nit^- 

liM.duUMf»«  «M/Aiw  Laier  von  iclbit 


ergfCoet  wurden ,  zu  generalisiren,  und 
diejenigea  Stoffe  überzutragen,  welche  Bcr 
der  allgemeinea  Reihe  dusgeschlossen  und  l 
classificirt  hdt,  nämlich  auf  die  Jodide  und 
auch  auf  die  Chloride. 

Gay  -  Lussac  hat  bewiesen,  dafs  die  B 
onsäuce  sieb  mit  den  alkalischen  Sulphuridei 
d».  Analoge  mit  der  Hydrochlorinsäure  ai 
Versuche  blieben  ohne  Erfolg;  ich  hoffe  ji 
beweisen,  dafs  diese  Säuren  mit  den  mCtfllR 
diden  und  Chloriden  sich  vereinigen  las|fl 
Aveifü  man  ,  dafs  die  unlöslichen  ChloridtfV 
in  der  Hydrochlortn-und  HydroIodinsai^H 
werden  künaen;  eine  aufmerksamere^ ^Hj 
uns  in  diesen  Lüsungen  alle  Charakterttefnei 
Verbindung  erkennen  lassen. 

DsB  ruthe  Quecksilbcriodid  z.B.  löst  $t 

in  liqnider  Hydroiodinsäure,  and  ^^| 


ärato^lfUtMfre  mit  roüiem  Qttcclsilbaioäid.  367";  | 

ysuUe  voB  Nadeltbrm  und  von  g^ber  Farbe, 
^eisatzen  sich  diese  Krysta]Ie>  und  die  Mut- 
^bst,  bei  HtnzufüguDg  von  Wasser;  eine> 
lAflti^t  uolu-slicbes  Jodid    scheidet  sich  ab,j 

i^lilssigkeit  hält  auch  eine  reichliche  Men- 
J^BD  zttriick,  wie  viel  man  auch  immer  Was*'' 

'Qgen  mag.  i 

It«  man  hingegen  li{]uide  Hjrdroiodinsäure,  in-i 
Quecksilber -Doppelt-  lodid   heifs    aufgelöst  < 

it)  trockener  und  etwas verdOnnterLoft  auf:  ■ 
man  die  Flüssigkeit  sich  nach  einiger  Zeit  iD 
Ibe  und  durcitüi  eilt  ige  Prismen    umwandeln. 

diese  Krystalle  der  Luft  aus,  so  zersetzen  - 
llsobald  in  Quecksilberiodid  und  Hydroiodin-  i 
^«Iche    letztere  im  hygroskopischen  Wassern 

sich  aufli^stj  bat  man  sie  dagegen  zu  Isnge--! 

(rociriew  Atmosphäre  gelassen:  so  wandeln 'fl 
^  rotbes  OuecUsilberiodid  um,  welches  idie  i 
VC  Krystalie  beibehält,  und  in  Hydroiodin-i 
r«lcheal£Oas  entweicht.  Offenbar  besleben'lj 
Ige  Krystalle  aus  Hydrotodinsäure  und  Queck-o 
liitfUndsiekäuoen  deninachels  eiusaures  hy<il 
|$a(irej  Salzi  oder  vielmehr  aJs  einbydioiodin*>i 

idid  betrachtet  werden. 

,|c^  zu  wissen  wOnschte:  wie  viel  die  Hy- J 
ifiüiire  von  dem  Quecksilber-Doppelt-  lodldöJ 
p(  VFobi  aufziiiielinien  f^hlg  sey?  so  löste  icbJ 
^abestinimlen  Menge  dieser  Säure,  heJfs,Tt 
ilum  QuecUfeilbetitidtiie  auf,  als  sie  sueiJ 
i5«n  im  Stande  zu  seyn  schien;  dann^^ 
,4|]d5  ab,  was  sieh  durch  HinzuFagung  v 
tu  Uefs»  sammBlte  uad  wog  es,  und^ 


.   ^68  BnuUny  über  yerhmJim^erf*^^ 

Beutralisirte  hierauf  die  in  der,  niciit  vveüer'il 
liarea,  Flüssigkeit  vorbaEideoe,  freie  Hydroiodi 
*it  Kali.  Letzteres  schied  anfangs  ein  weotg^ 
■ilberiodid  an^;  dieses  säumte  aber  nicht,  sich 
gebildeten  Katiumiodide  wiederum  aufzulösen. 
ttah  verdunstete,  trocknete  und  wug  ich  das  '■■ 
^dete,  lösliche  Doppel- lodid  von  Ouccksiii.: 
ftaliutn,  (auf  welches  wir  nachher  zurtickKt 
'Verden)  und  da  ich  die  Quantität  des  darin  «A 
iten  Quecksilberiodids  kannie:  so  schloEs  icb  i 
■Uf  die  Verhall nifsm enge  der  HydroiodinSBUre. 
Folgendes  sind  die  Kesuliate  dieses- Versu 

^QuBckiilber-Doppell.Iodicl.    heiDr  gelilK 
.D«r>gUicben.   gi^lallt  durch  AbLüliJuii|;  uq<!  WA 
DafigleiclieQ  ,    in  der   Auflösung  zuiüctgoHl 
Dappel-lodrd  TOn  Kalium    und  Qucctsilbet 
KAÜum-Iodid   in    dcmseilten  n  :a       __ 

—  Resuliale,  welche  man  auch  folgendem) afse 
drücken  kann,  indem  man  von  der,  aus  dei 
Uum-lodid  berechneten,  Quantität  der  Hvdro. 
säure   ausgeht; 

Hjilroiodins.TurB.  welche  «rfewacdt  noideD  9,5S9  =  4 
Q-.eckfilberio.lid,    hei£»  gdosi  „  9.S00==« 

Derfgleicben,  vom  WiMor  geßllt        »  4«M>«1 

woraus  folgt,  dafs  dl?  HyttroiodiiHäure  Jut^ 
mit   dem  Quecksilhariadid  eine  Verhindufli    "" 
welche  aus  2  MG.  HydroJodinsäurB  undlA 
Quecksilberiodid*)  2  711+  Hg  l*  b«st«ht^ 

Sl,75  Hjdroiodii 

7S  im  Quecksiltieri4iU4;, 

-J   Der  Lsäer  nitd  »ich     '    "    i 
einem  F.lla    auf  da.  i  a 

Losungen  aufmarksani 
ehe  über  die   Aufldilicj 
SOS.)     Ohne  Zweifel  »i™ .««, 
dieaai  Seile  aocli  ju  wfipig  H 


ffyiiroioflinsäure  mir  rothemQuecJcsilbcriotHd.   $09 

£)ie  Wirkung  des  Wassers  entzieht  dieser  Vt^r- 

\g  die  Häifie  ihrer  Base  und  wandelt  sie  in  eine 

vqq4MG.  Säure  3uflMG.BASe4ä/+££'/«J 

VBtche  milhin  eotliäit: 


Ndch  bleibt  lins  die  ZusammeaseUaiig  der  ga{ 
Crystalle,  zu  deren  Entstehung  die  Verdunsiui 
llflssung  gab,  zu  bestimmen  übrig.     Diese  Ktj^ 
werden  vom  Wasser  zersetzt,    welches  einfl 
des  unltJslichen  QuecUsüberiodides  abscheidoU..! 
DU  das  Salz  mit  @  MG.  Saure  in  der  Hitze  ba-  | 
:,  das  mit  4  MG.  aber  im  Wasser  sich  lOst:  sa<| 
es  wahrscheinlich,   das  hier  in  Hede  stehende 
von  einer  ZwischenverbinElung  3  HI  -^  Hgl'VM 
nnd  wir  haben  sonach  ein  doppelt-,    ändert' 
Und  ein  einfach  hydroiodinsaures  Salz  des  ro* 
^oecksilberiodids. 

Die  Verbindungen  dieser  Art  lassen  sich  ohnflJ 
^1  sehr  vervielfältigen,  ich  wollte  mich  aber  hietj 
rauf  beschränken,  deren  Vorbandenseyn  DbeN 
dsrzutbun. 

nicb  im  Verlaufe  dieser  Arbeit  ausscliliefs», 

iindiingen  der  Jodide  mit  einander  be-j 

^o  wurde  ich  Von  dem  t'ortgeselzlen  Siitag 

lelchlorfde  abgehalten.     Ich  will  indef; 

I  Tbatsachen    hervorheben,     w*Iobl 

I  zu  beweisen,  dafs  die  Chlorid«  auel 

I   Beziehungen  ibie  Analogie  i 

Tb  man,    dafs  die  Hvdrochloriosäurtt'J 
Chloride  das  Silbercblorid  auflä^g 
zersetzt  dies«  LAsungDo. 


57fl 


ßonJlny  "iiba:  J'erbindtuig^^ , 


Die  H^drocMorinslure  logt  in  der  If^^fL.^ 
grofse  QuantiUt  rom  Chieck&ilberdoppeltcljIgJ 
büioat)  Horunti,   merkwürdig  genug'    dl« 
kfvsUlKsirt  nacb  einigea  Augeablicken  JAj 
und  gestellt  bsiil  za  einer  hslea  Masse.    Di^ 
Quecksiiberchlorid   enillicli  wandelt  sieb, 
mit Hydrocbl ad [j säure  oder  mit  alkalisclieaC 
he'iis  InBerUlirung  gesetzt  wird,  vallKlüadij^ 
Silber  und  Doppel  tcMorJd  14m,    welches  l«| 
auflöst.     Gewifs  ist  in  diesem  Falle  der  Einfl 
energischen   Strebeos  nach  Vereinigung    scIiMfif  | 
verkenuea.      In  der  Hitze  sclieiot  die  Hy^rocl 
säure  Docti  tnebr  Quecksilber- Sublimat  ^ 
als  io  der  Kälte.      Stets  werden  diese  bejt^ 
düngen  vom  Wasser  tlieilweise  zersetzt. 

Aus  dieser  verschiedenen  Wirkung  der  1 
chlorinsäure  auf  das  QuecksilberdoppeUch]ori()i| 
nachdem  man  sie  heifs  oder  kalt  darauf  wirkenjl 
müssen  wenigstens  zwei  Ordnungen  von  SatxeaJ 
stehen,  die  ich  versucht  habe  der  chentisch«Q.jp 
lysezu  unterwerfen.  Zunächst  lö»te  ich sq  yialÖ 
silbarchlorid  ia  Hydrochlorinsanre  k^lt  a 
sie  aufzunehmea  fähig  schien ;  die  baltf  t~^ 
bildenden  Xrystalle  wurden  auf  Kalk  gab 
mao  den  Geruch  der  Sfuru  tiichi  mehr] 
koqote.  In  diesem  Zusiar, 
und  sättjgle.  die  Hydrochlo  . 
Augenblicke,  wo  man  de  1. 
bert,  l'üllisieh  die  FlQsfi.L.: 
denaVligCr  Krystalle  vom  i' 
Silbers  mit  Kalium  au.  Dieses  i^U  uui 
lauge,   iua   welcher    rs    >,icii  crtMufeJ 


wrärochtonrisciure  m.  O^s^^^^MerdoppcItrMorid.  371 

hfflfl   Räume    ausgetrocknet,    und,    iadcm   ich 
M£rhitzung  die  beiden  Chloride  tod   eiaandes, 
rar  ich  im  Stande,  deren  relative  Verhält« 
llil^ea  zu  bestimmen.     Ich  habe  gefunden ,  dafi 
[Uecksilhersaure    Kaliomcblorid  ^^    (lurcl 
iirmel  Ka  Ch^  +  2  lig  Ch *  ausgedrückt  \ 
Inise,  oder  mit  anderen  Worten,   dafs  es  gebil-| 
^de  von  2  MG.  Quecksilberchlorid  auf  1  MO^ 
blorid)  woraus  folgt,  dafs  das  hydrochlorini 
l'Quecksilberchlorid   bestehe  aus  S  MG.  Säurfti 
■MC.  des  QuecksiIberdoppe]tchlorids,    Die 
Picliende  Formel  ist  daher  tHCTi  +  Hg  Ch*. 
ikif  gleiche  Weise  verfuhr  ich,  um  die  Zusai 
fziiiig  des,  in  der  Hitze  sich  bildenden,  ] 
nsauren   Quecksilberchlorids    auszumitteln; 
nämlich  soviel  Quecksüberdoppeltcblorid  in 
r  Hydrochlorinsäure  auf,  als  diese  nur  immer 
ler Temperatur  aufzulösen  vermochte,   sättig- 
KJLösung  sodann  mit  Kali,  und  bestimmte  durch 
g,  wie  oben,  die  VerbältDifsmengen   beider' 
Bei  diesi^r  Operailou  erhielt  ich  gleichfalls  p 
honen  sddenariigen  Nadeln  krystaüisirlespj] 
■  P5    Kaliumchlorid,    welches  aus ^ 
ppellchlorid  auf  1  MG.  Kalium.  J 
—  Ka  Ch  *+  4  Hg  Ch*.      Dieses! 
I,    dafs  die  Zusammensetzung  da|| 
.  hydrochlorin  sauren  QuecksUbeT«^ 

li<U  'ini  Alten  vod   chlorqueiiliiilljertaursnn 

,    beueliend  jiu>  1,   8  und  4  MG.  SauraJ 

Jii  r.i'p   tiiit  A/E%bel<:tinebsn,  (S.S5Z>'9 

■  US  an  die,«rSi.llM  «on  " 

Aci%ti\>a  (;lBiL-h  tiichliet 


Ü-'.iv.-SSA 


''desselben^'  rffSRoHräCT  Sihn-e«irteMÄdM 
verschiedenen  Basen    hervorgehaoden^y 
Sämmtlich  in  eine  Gruppe  aneinanderzurlä 

Doppellodtde  mit  (Jucektilief  uitä'KttHi 

Die  Wirkung  des  Ksliumiadids  auf  d 
SilberdoppeJtiodid  bietet,  wie  jene  der  H* 
süure,  drei  Hauptpuncte  dar.  Löst  man  a 
Quecksilberiodid  in  einer  conc«ntrirtaDntfe 
alkalischen  Jodids,  heifs,  in  solcher  M4^ 
noch  ein  unauflöslicher  Ueberschufs  tllflH 
2urückbleibt,  SO  niimiit  die  reichlich  »Age« 
te Flüssigkeit  eine  rötliticligelbe Farbe  an;  i 
dafs  sie  anfängt  zu  erkalten,  So  läfst  siailsö 
Haufen,  dem  Anscheine  nach  kubischer, 
scher,  bisweilen  prismatischer  ICry^ialle  va 
lodin- Quecksilber  fallen,  deren  Färbet 
zeichoetem  Glänze  ist. 

Man  sieht  mitlün,  dafs   da; 
Läite  nicht  die  ganze    .' 


4 


übfr  iodiru/uecksUhersaure  Kaliumiodtdsahe.    373 

liehe  Resultat  von  einem  mit  grofser  Sorgfalt  be- 
Itüa  lodiokalium.  Als  ich  nun  mit  beUacnlen 
iehtsmengen  und  bei  gehöriger  Concentratioader 
Btgksit  diesen  Versuch  wiederholte,  wurde  ich 
ibr^  das  1  MG.  iodinkaUum  8  MG.  des  QuecU- 
riodids  in  der  Hitze  aufKulüsen  fähig  sey.  Wirk- 
•tiAttea  2,904  Gr.  lodinkalium  ll,8S0Gr.  vom 
pelt-Iodit»- Quecksilber  gelöst.  Nach  der  For- 
JCo/*+  S  Hg  /*  berechnet,  hätten  freilich 
1  12,000  Gr.  aufgelöst  werden  sollen;  aber  in 
Zeitpunclei  wo  die  Operation  ihrem  Ende  sich 
,  ward  die  Flüssig^keit  so  dick,  dafs  ich  nicht 
ttnÜs  'war,  eine  noch  gröfsere  Quantität  des 
tfakilberjodids  darin  aufzulösen  ;  nicht  einmal  Aus- 
aatelich  sie  ferner  erhalten.  Bei  der  geringsten 
tbJung  kam  ein  unlöslicher  Aniheil  des  Jodids 
er  zum  Vorschein,  und  zuletzt  zeigte  die  kalte 
»eine  lebhaft  gerölhete  Färbung. 
E«  bildet  sich  mitbin  in  der  Hitze  ein  Salz  mit 
Säure,  welches  in  der  Krihe  nicht  bestehen 
,|<JDjes«S  ist  zusammengesetzt  aus 
,,  80  5  Queckiüberiodid 

19.5  Kaliumiodid 
-       100,0. 
r  Alkohol  verzögert  dia  Fällung  des  unlÖSr 

.  !i  OuecksilbertodiLle.  InderThat," 
Aikoliol  in  eineLüsung  von  2  MG. 
ii}fst,  so  kann  diese  erkalten,  oh* 
^mg  von  lodinqiiecksilber  wahrzu- 
er  nach  Verlauf  einiger  Zeit  und 
r  Verdunstung  eines  Theiles  vom  AI* 
nt  das  rothe  lodid  in  schönen  krvsialUni- 


-äbnlicb  sind,  oacb  dem  Trocknen  aber« 
>uche  grUoIicfae  Färbung  annehmeD.  Dies« 
sind  ein  Doppel  •  lodid  von  Quecksilber  ui 
Man  kann  dieses  aucb  in  deutlicher  cliar^ 
Krystallen  gewinnen,  die  eine  oktacdris:' 
davon  abzuleitende  Form  zu  besitzen  sci^ 

Vom  Wasser  wird  es  in  seine  beiJfi 
zerlegt,  aber  unvoUkommeii,  wiewirsogl 
werden;  in  trockener  Luft  verändert  es' 
In  der  Hitze  giebt  es  anfänglicb  ein  w 
ser  aus,  welches,  obgleicb  an  Quantität  ger 
noch  fähig  zu  seyn  scheint,  die  beidea  lot 
clroiodjnsaure  Salze  omwandeln  zu  könoei 
zerfliefst  das  Salz  zu  einer  rothen  Flassigki 
letzt  entwickelt  sich  rolhes  Quec-''-"-— ■  ■ 
Die  Säuren  schlagen  rothes  Ql:.. 
nieder;  besonders  leicht  läfst  ^j<;:i  uiesc 
^beobachten,  wenn  tnaa  etwa^f^^^^^H 


übtr  iodinqueckaüiersatirc  Kaliupiiodidsalzt.    875' 

ifelRitEkuDg  von  Hitze,  das  Quecksilber  daraus  ab} 
HtlM»  leichtes  Verfahren  darbietet«  die  Analyse  des- 
|M 'anzustellen.  *■ 

Ü^') Dieses  besteht  nun  t^arin,  dafs  m^n  eine  geTpisse 
itag«  jenes  Salzes  heifs  mit  Eisenfelle  bebandelt« 
ll^as  ausgeschiedene,  laufende  Quecksilber  sammelt 
lliwfigt;  das  Gewicht  desselben  giebt  lugleicfa  das 
l^dinquecksilbers ,  welches  in  der  Hitze  vorbui- 
tawfir.  Anderseits  verwandelt  man  das  Kalium- 
j^,- tnit  Htilfe  von  Wärme,  durch  Chlorin  ia 
AÄkalium,  und  wä^t  auch  dieses  j  das  lodin  niim> 
l^'^nd  das  Quecksilber  entweichen  als  Cblorlod  ' 
|^>pppeit  -  Chlori'n  -  Quecksilber.  Auf  diese  Wei- 
iBl^sirt,  lieferte  jenes  Salz  folgende  BCsultMe: 


l>'a«ck<ilb«iiodid 
[kÜBmiodid      f> 

> 

70,3 
S9,7 

73,4 

26,6 

100.0 

100.0 

berechnete  Resultat   wurde   abgeleitet  von   der 

Ml  fftr  das  wasserfreie  Salz  Kai*  +  2Hg  I*, 

KieSi   doppeltiodinguecksilbersaures  Quecksilber- 

KÄ^pÄHDt  werden  könnte.     Vom  Wasser  scheint 

mqbe.  Verbältnifsmenge  in  diesem  Salze  v^rhan- 

a  S?yn,  welche  dar  Umwandlung  der  lodidejn  1^- 

^asaure  Sähe  entspricht.    In  diesemFall?  mjlfs« 

U^bflile  des  wasserhaltigen  Salzes  4,19  Was- 

Ich  fand  4,5.    Die  demselben  entspi;e«  ' 

^me!  würde  also  A"a/*-i-2HgZ*+6^7 

in«  Zusammensetzung,  in  Gewlchtsth^i- 


T^"""Bli-lDdia-Qqecl:iiIber 
Inliuni, 


^eVgib'sb«'.  siebt  inan,  däfs  dieses  Safsri«*«» 
g|Jn  üfebe'rs'chofs  des  alkalischen  loJlrfs  ZoMW 
ein 'ÖeliKhräriit,  der  bei  fast  allen  bis  jet2t  w 
Jargestelllen  Salzen  allgemein  Stall  findet.  W 
das  Üoppöiroclirf  anlangt,  mit  welciiem  wie« 
genSvärtlg  be^chäfiigen:  so  leuchtet  ein,  da 
Sih  mit  3  MO.  Säure  hei  dem  Erkalten,  Jnd 
1  MG.  Herselben  faHtti  liefs,  in  ein  krysiaülsl 
Salz  mit  2  MO.  Säure  sich  umgewandelt  hab 
hinlänglich  nachgewiesen  ku  seyn  scheint,  da{ 
ttfß^  ißj4^t  ,That.  aus  2  MG.  Säure  und  1  MC 
bestehe.  *^  ' 

Endlich  wird  dieses  Salz,  aber  nurtheilwei 
Wasser  TerSetzl ,  welches  eine  neue  QDanlJfj 
Queckfiiberiodid  abscheidet.  Di«  chemisi;)]^ 
sb-beweist,  dafs  in  diesem  Falle  nur  1  MG.  vn 
Sem  Jodide  ausgefällt  werde,  während  die  Flfls 
eine  Verbindung  von  gleichen  MischungSge« 
beider  lodide,  oder,  wenn  man  will,  einfäcl 
di)i(}(ieckGilbersaures  Kalinmiodid  in  AbBösDi 
rdckhäJt.  Wirklich  schied  das  Wasser  auat^l 
des  für  trocken  gehaltenen  Sahes,  0,375  defeC 
j  Silberiodids  ab;  der  obigen l Analyse  zufolgq^l 
mr  0,ddld  fallen  lassen  sollen.  Die  ■■rdi 
stgkeit  schien  wenig  geeignet,  KryUilU  i 
;  wohl  aberhinterliefssieeinegelbiicheÄali 
leren  Zusammeneetzung  durch  die  Formill?^ 

j /*  ausgedrückt  werden  kann,  iadfljj 
&ewi«btstlieilen,  bestehet  aus: 

57.95  ppi.pelt-Joaiii.QBeck*ü6'^J|J 
,  4^03  loiiinkUiuiDi  I 


Dieses  Salz  löst  sich  im  Wascei 
^enn  map  letzt  eres  au  fgiefst,  eiaekt^ 
tothea  >  Quecksilbeiiodids  zum  Von 


vher  iodinqitecl^ilbrrsaure  Kaliumiodidsaize.    S77 

durch  Schütteln  bald  wiederum  auflast  oDct 
,nicbt  weiter  vom  Wasser  abgeschieJen  wird.  |a 
Tbat  hangt  es  vielleicltt  hiervon  ab,  dafs  die  Menr 
s  beim  Fällen  mit  Wasser  erhaltenen  rolben  lo* 
(wie  vorhin  erwähnt)  um  0,034  mehr  betrug» 
igentlich  der  Fall  seyn  sollte.  DebrigenS  scheint 
(«lieser  Unterschied  zu  gering,  als  dafs  er  den 
festgestellten  Verhältnissen  Lintrag  thun  könnte. 
(Fortteftung   im   näehiten   Hefte.) 


■espondenz  -  Nachrichten    und    andere  vegj 
mis eilte  Notizen. 


Jeher  Brom 
llfljiaAnxeige  e\n. 


old  und  Schwefeialhoko 

■U9f7ihFlicb«n>,  ßr  dia  dicriiitirie^V« 
luifocsclicr   lind   Aetzla  ia   MüocIiBii  ' 


i 


W.  A.  Lam-padins    in  Freiberg.*) 

Htt  dem  Brom,  von  vrelchenn  ich  einen  Antbeil 
irO«tIsrtac/icr  Apotheke  erhielt,  und, welches 
ne  Prüfungen  reichen,  keine 
bung  aus  lod  und  Chlur  zu  t>eyu  scheint,  **  ^ 
lieh  verschiedene  neue  Versuche  angesielit.  Be- 
ns habe  ich  dessen  Verlialten  gegen  die  Metalle 

»•iium  Briefe  ftoraSl.  Juli  1827)«"  df  n  Prof,  Schw^lgger. 
D«  Leier  wird  sich  eiinnern,  wai  bereilg  J4hrb.  l^SB.  lU. 
'  IL'^igt  wunle  über  das  rehtachla^pn  «Her  Verhicbäi 
Bfom  RH  xerierzpn.  oder  duifb  eine  MixliuDg  tod  Chlo* 
_.  und  lodtn  iiachzubildeo.  £•  verdi.-»!  aber  bd  dieter 
»legenbeil   be;nfrk[  nu   werden,    daU   Cfifvrrut  in  der  $)• 

' der  franzöiischen  Akademie    »m  3.   Ott.   1826,  «okün- 

celu-.e'-.i ,   ^io  ChJoiiod   ii.it  allen  Ei- 

■    dariiiiildl^T..        nitie  Anzeige    in  in 

m   tr.  maClUin.  .    p/iyd.  ei  c/ilia.    (De*.   Jgjft. 

a   iiirli(ere  ■uilünd'scbe,  stibtt  dFularhe  Ztil> 

,e««nacii       Aber  ^'''ität  ^a,  ipäicibln  von />a- 

be«B«chl«lH  f^cbvri^ipBii    übtr    diHen   Gretusland    (no 

tiineen   VeraalatLutiE    e''efbpn  ku    li^beu    xbeinl) 

Ia  diflie  vermeijiiltcGeNaclibildung  auf  einem  Ui- 

SeAw.-5J/. 


378  i,aMpadiU3  überBromgöldwtdSi^tlfefiMni 

an  {»Bfen  angeflogen;  Unter  clieBen  bemctltt 
zuerst  die  AufiJaciung  des  Eronigulii^ii^  Dv  I 
löst  sich  leicht  in  dem  Brom  auf,  *)  und  1001 
le  Irocknes  Bromgoid  enthalten  60  Tli.^GoM; 
ist  mn  grauscliwarzer  Farbe,  matt,  ohne  iVJMallgl 
lüst  £ich  leicht  im  Wasser  auf,  und  stellt  dann 
dunkelzinnoberrothe  Flilsüigkeit  dar,  aus  wek 
^arch  besondere  Handgriffe ,  Krystalle  de?;  by 
: bromsauren  Goldoxyds  mit  derselbeu  F^rb^anii 
„ften.  Ein  Gran  dieser  Krystalle  färbt  5000^^ 
il Wasser  noch  merklich.  Uebrigens  verhält  sjf^ 
Lösung  des  Bromgoldes  gegen«  die  Reageoti^  i^ 
lieh  dem  Cblorgolde  gleich.  Das  Brom  ]ö9i^, 
auch  leicht  im  flüssigen  Kohlemchwefei  (^Sdtjn^ 
kuhol)  auf,  und  letzterer  entzieht  es  auch  dem  Wiu 
Ebenso  geben  lod  und  Brom  ^emeinscliaftUcb  figt 
Kohlensch  wefel  über. 

Mit  diesem  Kohlenschtvefel  habe  ich  aüchiB 
inehrere  Versuche  über  dessen  starke  LQsnni  " 
auf  organische  Korper  angestellt.      Aus  dem' 
Stein  entnahm  ich  durch  ihn  einen  Thetl  des  fli 
und  stellte  sodann    aus  dem   Residuo  'Bi 
dar.      Den  Mandeln   entzog  ich  durch  ^i 
fei  das  reinste  fette  Oel 

cbouc   bis  zu    einer_in**gliigen   FlössigkeU. 
nach  der  Eindampfung   das  Harz-durchsiclitig 
völlig  elastisch  finden  liefs,  stellte  aus  Talg  die  Mi 
garinsäure  dar  u.  a.  m. 

Ich  werde  die  genannten  Gegenstände, 
durcbgefahrt,  nebst  weiterer»  Mittbelluogen  Ob«d 
geglückte  Anwendung  des  Schwe/elalkobols  ; 
Arzneikunde,  in  München,  der  dief^jährlgeo' V3 
Sammlung    der  deutschen  Naturforscher    untl  A^ 

')  D;eAuflöilii:lik«!t<3£äGoldBiimBrornl 
ßalarii.  er  un(eriuchls  aber  Jio  h  -- 
tlinduDf  nicht  näher.  (Jährt).  iüiS.  HL  „ 


^l«gen>  uod  diese  Arbeit  sodaog  fflE.Ihs  Jofir- 
^^aStimmen. 

^I^i^lrag za  der  Abhayidlang  „ühfr  disReduc~ 
Bi»rt  d«i-  MelalU  auj  nassem  Jfega,",- 
liiAu   .  ■  von 

'pi  De.  Gusc.  fVetziar  in  Ban&a.*)  , 
kNaebtrSglich  zu  den  in  meiner  Abhandlung  rtätge- 
ähsn,  so  interessanten  Versuchen  (S.  129  — M8) 
I»  ich  zu  bemerken;  dafs  bei  dem  verdünnten  Am- 
ItUkund  denanderenFlüssigkeitan,  welche,  gleich 
Säuren  Silberlösung,  die  Eisenstäbchen  efeklrfone- 
S*;  und  dadurch  eine  kQrzere  oder  längere  Zeit 
Bdrch  unfähig  zu  machen  vermögen,  in  KupFeflö- 
■tott'Heduction  zu  bewirken,  der  Versuch  Dur 
Ij^t  Efftm^  gelingt,  wenn  man  die  mit  obeti-ge- 
bten  Liquidis  in  Contact  gewesenen  Eisenstabcbeii 
ialpetersaure  KupferJösung  leg't,  da  die scJnvefekati - 
Bn  angenommen.en  negativen  Zustand  des  £isenS 
itboell  verdrängt;  —  bei  der  Silberlösung  dage- 
ä  es  einerlei ,  in  welche  Kupfersolution  man  die 
Sven  Stäbchen  einträgt. 

'ächtrag  zu  der  Abhandlung  „über  künatlipjie 
JSitZiUgung  der  Bernsleinsäure f**     ''\ 

"■'ytac.    lün^terman  in  Hanau.  **5"  ','''' 
"Bei  DurcbJesung    des  Abdruckes   meiner -Jih- 
Baiung  (Jahrb.  1827.  I.  SSI  ff.)  bin  ich  auf  folgen- 

f\    Aus   einam  Üriefs  Jes  HrD.  Verfiiieri   aa    die  Expsdliion 

mj^**    Vereins   »oro   10.    Juli   1ES7. 

V*)  Atü  einem,  eut  dem  W«ga  &t%  Bndibsiiclolt  einf;f>ginge. 
KtiiflJ^  und  darum  eiwM  vetgpaiigteo,  Biiefe  («jm  34.  Juoi  ».  c.) 
"all  deo  Dr.  Sckn-r^lggcr-ScUgl,  mit  welcüem  di»  (rfundli- 
B/ube  ZuienditDg  eiu«i  uiitÜDg«!  BiacbiraeiMiiäctifirt  detiellien 
I  Verfwierg  verUuuden  war.  Bis  wir  Geifgenhcil  ficdsn,  aui- 
bfSthilich«  üher  detm  Inhilt  >u  tprccheq,  wollen  v>-ii  vir- 
^wliufig^  hier  die  Leier  auf  (ti««e«,  mit  vielem  Flei- 
potMr  Lieba  abgelikli»,  Warfccban  aUÜUfkfa  ma- 


S80  Tunnermann  üb.  Erzeugung  d-Bir 

d«  ««fällig  eirtgvKchli ebene  Irrthomer  ond  LUohtiiä 
stofsen,  welche  hier  bericlitigt  und  ergänzen 
mögen. 

1.  Seile  227.   h.  raufs  es  heifsco: 

Glassoberben  (oder  einer  ähnlichen  den  f     

zutritt   gestattenden    Unterlage )    bleibt    biarboMtd 
vreiEogriuer    Rückstand     zurück    u,  s.  iv."       Di« 
Rockstand  bij>let  sieb  nämlich  nur  bei  dem 
der  Luft;  im  Glaskölbchen   bleibt  ein  koM 
was  nach  bitterem  Mandelöle  riechender  ] 
Die  Erwähnung  des  Gi^skölbchens  bat  bld 
Verdichlting  des  Dampfes  zu  einem  krystalUiü 
Anfinge  Bezug. 

2.  Ist  bei  den  Reactionsversuchen  mitdei 
Verbindungen,  welche  die  problematische  SSura'ji 
den  Alkalien  eingeht,  (S.  2.31)  noch  hinztiarfl^ 
„/.  Mil  salisaurer  Baryterde  enisleht  ein  weifser^k 
Sta II ini Sicher,  in  verdünnter  Salpetersäure  leicbt  JI 
eher  Niederschlag.  "  i 

3.  Gröfsere   Deutlichkeit  wörde  es  geW 
und  )e<les  AJiliiverständnir;  verhindern,  Avenn  Si'l 
Z,    15    hinler  den  Worten:     „rothhratinen  < 
schlag"  noch  die  Worte  „tnü  den Eisenoxyctsalg 
gehangt  worden  wären, 

'      ".j'ti  in'4 

4.   Ueher  das  Verhallen  einer  M'mhmg  IW^A 

is^yd-  und  Alumiuriioarydjiidphat  gegen  Natri 

carbomit,  und  der  tiichl  völligen  Zeiselzbarkt 

ücrai  durch  lelzteKfiin  derHothgUUihilzc, 


•    ■\,.    ,  Dr.  Z»H  M-ijiil^ 

;.i  'Wird  Alaun  uud  engJi<;ohea  Salz  (etwa  ein  "i 
!S  ersiem  und  zwei  Theile  des  andern)  -zosst 

clito.'  S'in  Titel  TioIT»*!  „VemtAitc  dU  ; 
'■•'Itnj    über    dir    GfieLie ,     nach    •tfiti'ir' 

•"'Dlchirn  annehmen."    efrink^i-i-M'-'k'.: . 
»10  S.    8.} 


*  MSttil  über  dem  Liihian  ühnUciii  Ecacfianeit.  581 

i    ond  die  Solution  so  behandelt,  bIs  wenn 

triu.inoxyd  darinauFgesuchtwerdensolItr,  — ■  fibei^ 

1  nämlich  die  Flüssigkeit  mit  Natriumoxyd- 

,  sondert  den  Niederschlag  durchs  Filter  ab, 

Ifaropft  erstere  bis  zur  Trockne,    und  glüht  dea 

ndin  einem  gewöhnlichen  VVindofeo  anhaltend: 

^l  Sich  troU  eines  grofsen  üeberschusses  an  Na- 

vdi  durch  das  Carbonat  de.'^selben,  und  nonb 

br'durch  Natriutnoxyilpbosphat,  eia  häufiges  kry- 

ttIa>Eches  Präcipitat  absondern,    während  In  eloeoi 

|i()fatlieli  angestellten  Versuche  beide  SuJphate,  ^'edel 

■Bishi  Sonst  aber  wie  oben  behandelt,  keine  Spur  di^ 

'  Erscheinung   zeialen  ,  indem  die  Glirirlen  AufJö- 

■j(ett:-der  geglähten  HiickMande  auch  nicht  die  ge- 

e  Trübung  erlitten,  hei  Verinisrhiing  mit  den  ge- 

Bn  Nalronsahen.      Der  durch  Natriumoxy'car» 

nia  der  geglilliien    und  gelüsten  Masse  gebddete 

»dilag,    halte  die   tiigeitschaft ,    sich  —  noch 

vielem  VVaS';er  auTzulusen,   und  wie  zu 

I    war,    durch    Nalriumoxydpbosphat    völlig 

r  niederzuschlagen.      Die  i^r^cipitale  enihielten 

firAlumiumoxyd,  sondern  zeigten  alle  Reactionea 

nnoxyds. 

Ob   man ,    da   das  Natriumoxyd  bei  der  rrNlen 

im  Bicarbonal  wurde,   annehmen  dorfe;  es 

lyünter  gedachten  Umständen,  bei  gewöhnlicherti 

"rglühfeuer  nicht   zu    dem  Grade  der  Fnl^iäuerung 

als   ihn   das  Magniumoxyd  zu    seiner  völligen 

bnnung  bedarf —lasseich  dabin  ge«iei]t  seyn,*)  und 

lüge  mich  hier  nur  damit,  aufmerksam  zu  machen, 

t  diese  Erfahrung  in   so  fern  Wiclilig  sey,   als    sie 

ARrofunf  auf  Lithiumoxyd  vor  Täuschung  ftlchera 


bei  dem  IVfigoeiiaiali 

^(•cbqiDunß  picht  celg«!!  loll. 

^indiDg  »"'  Aliim:    »o  vütiit 

>.  mil    dea    Kalig<ha\ie    dea    I 

otQbat  jadgcii  eui 


,  fSr 


licli  beliAjiilelL.  die» 
1  nur  bei  n-in-t  Ver- 
tu denken  ««yn,  il*fi 
ibung    .[*hB. 


idetbolta  Vuiuch«  eatadieiden  o 


382  Gr-oiiing's  va-bcsserin-  Thcrmo-AlJiohalamct^ 

kann ;  denn  wir  lesen  in  der  VorscVirift  letzteres  IJ 
zußnden:  „Alle  Erden  und  andere  Salze,  welcbe  * 
der  PhoSphorsäure  ausgeschieden  werden,  wt 
durch  obiges  Verfahren  weggeschafft".  —  Es  i 
her  die  fernere  Prüfung  des  Nieiferschlags  (a.ßi  ij 
dem  LOibrohre  mit  Natronoxj'dcarbonat^  durdi 
nicht  zu  unterlassen. 

5.   GrÖning's    verbesserter    Thermo  -  ATkoholti^i^ 

Im  Bande  IX.  S.  473  ff.  dieses  Jahrbuchs^'i 
die  Erfalirungen  des  Fabrikunlernebmers  Herro  i 
ning  in  Kopenhagen,  über  die  vortheilhafte 
des  Thermometers  als  Alkoholomeler  beiBranotweil 
und  Weingeistdestillalionen,  mitgetheilt  wordei 
geringfügige   Abänderungen  in  der  Constructioo  1 
durfte    es,     um  den  gew^uhnüchen  Thermometer] 
einen  Thermo- Alkqholo^ieter  umzuwandeln.  ^ 
trals  aber  hatte  Grüjting  den  Einflufs  des    veränt 
chen  atmosphärischen  Druckes  auf  die  siedende  J 
sigketl  nicht  berücksichtigt ;  auf  diese  RSckstohtOI 
me  bezieht  sich  die  neue  VerbesseruD«  seines  i 
rates.      Er  bat  zu  dem  Ende  mit  der  Thei 
und  Alkoholometerscala  eine  verschiebbar! 
terscala  verbunden;  sah  sich  aber  defswegen 
eher  Zeit  genöiliigt,  derThermomelerscalafl 
eine  andere  Einrichtung  zu  gehen,  dafs  < 
punct  gänzlich   hinwegliefs,   und    den  5 
Alkohols  von  0,791  sp^c.  Gew.  oder  79°  < 
des   Wassers  oder  100°  C.  als  die  beidei 
tal-Puncle  der  neuen  Scala  annahiu.'    DieSjj 
liebe  Verbesserung  seines  Apparates  hat  ^ 
einer  kleinen,    dem  geachteten,   um  deulu 
werbsfleifs  so  hoch  verdienten  Herrn  GoiU(o4| 
zu  AllhaMf-nsIebeo  gewidmeten,  Schrift;  t 
Thermo  - -■ilkohiihmelcr  nedtt   liuromeier" . 
druckt  bei  f/«A«  18^7.  U.S.  «.  nebst  ili 


^qnl'»  PlalinaheherfÜrScJuLefeliaure-Fahnkeü,  38^^ 

^h  erfahren  wir  aus  diesem  Schriftchea,  cUCii  dem  . 
iDcler,    als  Beweis  der  anerkanoteo  ZweckmäCtigi 
|tjse;nes  Apparates,  von  demKÖDigl.  Hohen. Mt- 
''rip,,  ein  Patent  auf  10  Jahr  für  die  Alt-Preiifei- -i 
1  Pjovinzen  und  auf  5  Jalir  für  den  ganzen   Upi^'- 
J  des  Slaates  bewilligt  ward,    an  dessen  Annabi^' 
Ehn   jedoch    anderweitige  Verhältnisse   späterhin 
linderten;   dagegen  erbietet  er  sich,   denen,  wel- 
^^Sein  Scbrifichen  noch  nicht  Genüge  leisten  solt',  ■ 
!  gßgc^    ^'"    billiges    Honorar   vollständigen    Un- 
Tfcjit  'zu  ertheilen  in   der  Fertigung  dieser  Instru-, 


MftttR^  eines  neuen  Hebers  von  Piatina,  xwii 
^"AbJsiaren  und  Abkühlen  der  Schwefelsäun ;-     '     ' 
eifiiadBii  von 


irm.    Juni  ]gS7.   ■">  AuMug   übenaut* 

SchtVcIg^cr-Scidal.') 


ii.'£  Joam.  de  Ph. 


-«Dteser  (ursprünglich   im  Januarhefte  1827    deav 
V'^ifi  '^c.    d'Encouragement  beschriebene   Hebei:    ' 
B'H/'Fig.4)  bestehet  aus  einerknieförmiggehoge- 
MCittröhreiz  von  8  Linien  im  Durchmesser,  wel* 
edl  ihrem  verlicalen  Schenkel  in  die  Sch\^^f^sSu- 
ti^Pfatinakes^ets  6  hinabreicht.     Bei  c  c  befinden 
*SWef',  durch  spindelförmige  Stopfer  dd  beliebig 
|(i^ief?bare  Trichter  ,  durch  welche  dieser  Heber' 
j^gewöhnlich  gefüllt  wird.     Etwas  Weniges  untör- ,  . 
It'iles  letzten  Trichters,  in  der  Gegend  von  e,  tbeilt 
fte'Heherröhre  in   vier  parallellaufende  Arme, 
Id'VWn^  Lin.  Durchmesser,   welche,  beiyXdiircb 
Ititil^.Querbänder  unterstützt,  sich  unten  bei  e  \yie> ' 
""■'lieine  Röhre  von  8  Lin.  Durchm*ss'e^ '^eff' ' 
■<)ie    ihrerseits  durch    den  HaB'a 'Ä  zü' Vi>V 
Eine  HüHe    von   Knpfei-ble<ib' Ä' iim- ;' 
eJRSli^ä^;'''^  Kt)E'4.ZotUm^i:hi^chriie9'-' 

wNltt«l«bflt»tigtv"  Ein  mehr  odtr  Wetil)^«'' 


584  Brea n  t's  PlutinaheberJ'üi  Schu:<fehä 

rascher  Wasserstrom  (welcher  nach  Belieben  ji 
UfilertinTlieildeS  Muffes /<,  durch  das  aufrechrsl^ 
Koür  l;  mit  dem  Hahne  /,  eingeleitet  »erdea-, 
und  der  aus  der  Rühre  m  am  oberii  Theile  desi 
wieder  ausläuft ,  wenn  die  Kupfcrliülle  voll  I 
schleunigt  die  Abkühlung  der  durrh  die  Hdbai 
bindurchfliefsenden  Säure;  und  damit  daS  \ 
nicht  anderwärts  ausfliefse  aus  dem  Kupfemiill 
ist  dieser  an  beiden  Enden  noch  mit  VVerg*B( 
versehen,  welche  bei  a  und  "- dicht  an  die  ^ 
re  sich  anschljefsen.  *") 

•>  Mia  «iebc  leicht,  worin  die  Vorllieile  dlsm' 
(doli  der  l'tanrusiache  BerichteralsKer  ingenieux  t 
xchrn.  Dil  Wichügiis  bei  der  Sache  ichcint  M 
fvenduoii   der  l'Ucioa  jiur  Heberiuhre.       £>  tr4M  I 

ob  dfitr  Voiirhl>t!  wlikijch  ii.>  W^t-ik    jjPReiM  WH 
tnan  wril'i.  nelcbe  ächtvieiigkeilen  dics^t  MfllU  i 


inigcg-ns 


Iten  doielbcD  kein 


WPgM    • 


g.lin 


luoh  I 


n  G«I»eenbeii  [Jihrb.  I8S6.  1 


ZsiKtlirifi  ti,  809  ff.) 

und  Tecbnlker   dfirfte 


i   ihn  -neadtn  weiden. 


Nachricht 


t  die  Leser, 


Fi«.    6-   und   6-   di£),   dietem  Uefie  bii'£'|4 

Elf    II)    gebort    .u  de.    ■uig.-tcicbnMen,    fOn    1 
aicat  ■utgefübrten ,  Lo|rriuebuDf;0n  übw  dio  •, 

■'K«   Amt  G>M,    deren  MilihailUDg   bi<   suRi   nücbttm  f 


i 


u    1    k    a 


äes  Vulkans  Popocatepctl  in  den  nen 

Staaten   von  Mexico. 

pUcJn  alnsr  ttflilaga  zu  dar  in  Meuco  ertcliaiaenden  Z 

<«'Ao.l43S.  vom  8.Mu  1^7.  und  iiuDeuiiche  über. 

Herrn   /.  Burhart, 
du  Btrgneieo»   der   enp1<»cben  BergiT«rkl-Com|iigtiia' ] 

»on  Thlprijatua. 

m  VenrortB  vom  Ober-  Botgratb,  Prof.  Dr.  J.iVJ££«r«(£ 
y  0  r  w  0  r  t. 
fBa'beiden  Vulkanea  tztaccihuaü  und  TiO/iafnM 
BIfelcbe  im  Laude  ohne  Unterschied  f//e  Vullrtr» 
'cxlt  (:il:r  Pnella  genanot  werden,  weil  maj 
n  Städten  fast  gleich  gut  sieht}  hii 
■nhofill  in  seinem  geographische^ 
.-iF:  von  Neaspanieo  ein  vortreffli-^ 
\ach  ihm  ist  das  Wort  Popoca- 
..  Itanch,  und  von  tepctl,  GergJ 
U.iccil>uall  von  i^ac,  welfs,  nnd  vai 
I Trigonometrisch  hestimmie  er  dieHjM 
RapeÜ  zu  5400  M«ier  oder  S771  Totl 
■des  IziancHiiicii  üti  478(>  Meier  odaj 

Welche  uneadliehe  ächwierigUeitei 
^.den  hüohsteo  dieser  beiden  Feuerberj 
palepell,  7u  bestcii;e>n,  davon  zeugt  roH 

... ,..n  1,.,,-:,  .■.•r.-i;nn..nneiseiii 

I  aoieajl 

^/c:,  bei  J^i- 
Jltxlco,  mit  !<■ 


TOP  / 


'SB6 


N  Ü  g  g  e  r 


Tlascallelinon.  yfähtead  dies««  besdiwerlfcl 
ges  versuchte  der  kQboe  DUgo  Ordaz,  um  den 
borncn  seinen  Muth  zu  zeigen,  die  Spitze  des 
eatepetl  zu  ersteigeo.  Seine  Unteraehmang  m 
doch  erlaubt«  ihm  Kaiser  Karl  V.  einen  fedfti 
den  Berg  in  seinem  Wappen  zu  führen.  (Gmlat- 
uz  p.  318  und  380.  —  Gavigcro  UI,  p.  ^B>fl 
Ich  untersuche  hier  nicht  eine  Frage,  Qbee 
die  Einwohner  von  Mexico  oft  stritten,  ob^ 
Montana^  nach  der  Eroberung  der  muptfit 
Jahr  1522,  den  zur  Verfertigung  des  Pul«« 
gen  Schwefel  aus  dem  Krater  des  Popocatepet 
5  einer  Seilenöfl'nung  zog."  —  Als  besandi 
eiEs,  wie  merkwürdig  die  Besici^angdes-I^ 

I  |>etl  in  Mexico  nochgebalten  will'.  '■    ' 

I  stand,     dafs  mein  Freund  un^l    ' 

I  Herr  Bta-i:art ,     mit  die  Dachfuii'iin'i'i    Ünbaf. 

I  unmittelbar  nach  dem  Ab< 

I  genannten  Mexioaniscban  S 

I  dauert  zwar  in  seioemBegteild 

kl8S7,    dafs  diese  votläuägentj 

Iftuf  das  eigentliche  Verhalten; 

iToIUtSodiger  siodf  ball  aber  dea  d 

I  den  Umstand  für  wichtig ,  tlafs  du  l 

I  Ununterbrochener  Tb^ligkelt.« 

Ises  in  IVIexico  bäoiig  ein  Geg« 

■wesen  sey,     jäl.  v,  tbimhaldt  « 

tigkeit  nur,  daEs  er  und  Hm 

tlUnduug  eine  grofse  Masse  4 

ke  Wolke  auBteigen  gesefa« 

JB4.  Januar  1804    in   der  Eben^ 

li  dem  Dotlo  Nicolas  dftj 


ülirr  'ihn  fulkanPoporntepell.  387 

iKBcfa  insfsefi.     Die  voIlBtäodige  Bekanntmachung 

Rcijetagebuches,  um  dessen  Mitlheilung  icli  Herrn 

I  noch  bitten  weide,  wird  gewifs  manche  Lü. 

itaasfolien,  und  ich  werde,   wenn  ich  demnächst 

I' Besitz  dieses  Tagebuchs  gelange,    dasselbe 

Bngsweii«,  eo  weit  es  für  diese  Zeitschrift  geeig- 

^beiot,  dann  auch  vorlegen.        Cr.  Nöggeratk, 


pLldeV' Absicht,  den  Ynlkan  von  Fopocatepell  zu 

,  verliefsen  die  Herren  Wilhelm  und  Fried- 

wGlmnie  und  Johann  Tayleur,  ^eixlsre  Beamte  der 

■nlgten  Mexicanischen  Bergwerks-  Compagniei 

grar  Kaufmann  in  Mexico,    am   16.  April  d.  J. 

mtsladt,  und  übernachteten  in  dem  DorfeAme* 

■üren  mit  Barometer,    einem  Sextanten» 

i  Chronomeier,  Teleskop  und  anderen,  zu 

Recken  nijlhigen,  Instromenten  versehen. 

7.  verfolgteo  sie  den  Weg  nach   Puebia, 

kschen  beiden  Vulkanen  *)    durchführt, 

blcht    nach  AllExco   zu  gehen.      Auf  der 

tbs  des  Weges  gingen  sie  rechts  ab,  und 

Weg  ein,    welcher    Eishändler- Weg 

Posn<n,wcw)  genannt  wird.     Nachdem  sie 

Cder  Vegetation  erreicht  hatten,     deren 

^dem  M*era  sie  z«  12693  Fufs  englisch  j 

r«)  bestimmten ,     begegneten    sie    ( 

,   v;L'!che  il)nen  versicherten  ,  dals  auf  difti 

<>  "'  des  Vulkans,  noch  dgf 

andes  "")  wegen,  zu  « 

lutcK  daher  zurück,  und  gelaoj 

.   i.ikI  I/iiccUiuill.     A.  d.  Uebdifetiung." 
Fli.iinl[.h  viilluniicho  Ateba?     A.  «I.  I?eb. 

25   * 


9ß8 


D  u  r  k  a  r  t't 


leä  aoF  dem  vorhin  verlaEsenan  Wege  oacb  dem 
fe  Sn.  Nicolas  de  los  ranchos. 

Am    18.  setzten   sie  ihren  Weg  nacH 
fort.     Der  Weg  nach  diesem  Ort  zieht  sieb«  Csl 
vom  Vulkane,  an  dem  Rande  einer  grofsea  Sin 
Landes  fort,    welclie  init  losen   SteJnbiücken}  i 
Anssilieine  nach  Trümmer  der  den  Krater  des  1 
kanes  bildenden  Felsart,  bedeckt  ist.  —  Mmd  etj 
hier,  dafs  das  Dorf  Tochimiico  dem  Vdkan«  ol 
liege  f  und  beschlofs  daher  zur  Erlangung  efttiger, 
Expedition  betreffenden  Notizen,  nach  demselbBi 
gehen.      Diese  Notizen  erlheiite  ihnan  auch    wirk 
der  Aikalde  dieses  Dorfes,  F.  Ofin  ■ 
Eigenthümer  des  PopocatepetLs,    > 
nie  erstiegen  hatte.     Er  gab  den  T\> 
jede  mögliche  Auskunft  ,  sondern 
auch  Wegweiser,  Träger  für  die  I: 
bot  sich  sie  zu  begleiteo.      '~ 
den  Tage  bis  zu  dem,  den' 

gute  {Imäenda)  $ta.  Caiaiina  m  ;;(Mii[i,  WL'icitis 
Fufse  des  grofsen  VoIUanes  liegt,  und  donlBSw 
seinen  Grenzen  umäclilli-r.l.  ~ 

Aid  Idten  err< 
te  Landgut,    wo   i' 
hotte,  durch  Gesciii.MiL-.  ... 
fernem  Expedition  verhjr.: 
ihnen  einen  Führer,  der  f: 
basch  bis  an  die  oberste  C- 
ses  brachte.     Diese  Orenzr  ; 
(4516  varas)  ober  dem  .M. 
Rei^enden,  eingehüllt  in  ii<i 


Eerichl  von  Jer  Denleigimg  t/cj  fofuntUffeli.    389 

:   ling  es   an    zu    regnen,   worauf   ein    tlar)ier 
t  folgte. 

Am  S.O.  beabsichtigte  iriao  die  Spitze  des  Vul- 
Bzu  erreiclien;  man  ül)eri;abclie  Instrumente  den 
ero,t!nd  bestieg,  Morgeosuin  hallj  vier  Übr,  beinj' 
lejDScbeia  die  IVlauliIiiere.       Wenig  weiter  autJ 
I  yerlor  sieb  alle  Vegetation,  und  man  erreich*' 
;  SandwQsIe,  in  welcher  sich  die  Maultbiere  seh»  1 
leteo,  obgleich  der  Sand  durch  den  Regen  det 
^eneo  Nacht  einige  Consistenz  erhalten  hatte.   , 
egniaj)  von  Süd  nach  West  *)  bis  gegen  6  Übt  j 

s  fnrf,  wo  man  sowohl  wegen  Müdigkeit  dei 
e,  als  auch  wegen  Steilheit  des  AbbangeS]  oicbl 
weiter  konnte.  ^  i 

tfao  stieg  daher  ab,  verliefs  die  MaullhieraO 
ib  das  liarometcr  dem  Bedienten  Quinfana ,  un4  l 
a  nebst  zwei  Scbläucben  mit  Trinkwasset  1 
1  Manne,  nnd  schrill  nun  aufwärts  ilbee  j 
\  viele  Trdmmer  und  Bruchstacke  vom  4 
,  mit  dem  Wansclia,  einige  vorliegende^  I 
[oe  nacb  ansteltende.  Felsstßcke  zu  er-  f 


B^r  bcganoco  erst  die  Schwierigkeiten, 
ä  fiebr  steil,  und  der  Boden  so  lose  war»j  \ 
Uillen  bei  jedem  Schrit'e  fast  eben  &oS 
■tlU,mi  als  sie  binaufgesch ritten  wareii«(l 
tilg  beim  Ersteigen  und  der  geringe  AN^'j 
PrucUermOilctenso  Sehr,  dafsmankauiq, 
■rihc  thun  konnte,  ohne  auszuruhen.  So 
Helle  *•)  bis  zu  den  genannten  Felsstücken;; 

il  liehti^ar  T«n  SO  nicll  HW.     A,   H.  Uoh. 


590 


Burkarl'»- 


vrol  man  die  Indianer  erwartete»  welclie  nur  Juigj 
vorwärts  schritten.     Bis    zu   diesem  Piincle  < 
sich  das  Thermometer  auf  28°  F.  (4*  F.  unter,  i 
Peaiiinur^ sehen  NLiUpuncte)  bei  ganz  heiteremHiib 
Den  Horizont  bedeckte  indessen  ein   dichter  .] 
welcher  dem  Aoge  jtdea  Gegenstand  vethar^ii 
den  Beobachter   gleichsam  in  ein  weitem. MeWi.i 
setzte.     Gegen  8  Uhr  Morgens  Uels  stch.di«(S 
blicken. 

Gleich  nach  Ankunft  der  Indianer  wacdflii 
nesFräbstUck  eingenommen,  und  dann  der  W!« 
Io$e,  von  oben  herabgeroIJte  GesteinblOdu  i 
setzt,  von  welcher  einer  den  andern,  doch  l 
Schwach  unterstützte,  dals  man  bei  dem  Betrete 
selben  oft  Gefahr  lief,  sie  unter  denFülüsea  w« 
sehen.  Dieser  letzte  Umstand  setzt«  die  IndiuJ 
sehr  in  Furcht,  dafs  sie  nicht  weiter  wqJ 
durch  Bitten  und  Versprechungen  liefsem 
Weitergehen  bewegen  -  da  sie  indessen  sj 
Weg  immer  derselbe,  wohl  gar  noch  s 
so  verweigerten  sie  auf  das  bestimmtesll 
geben.  Sie  versuchten  daher  eine  SchJu« 
chen,  welche  sie  eu  ihrer  Linkea  beiq 
doch  der  Weg  nach  ihr  hin  war 
und  da  man  von  dichtem  Ne'^fl  iimgcbüt 
erkennen  konnte,  tveit  ^l 
stärkte  dielndianer  in  ihr: 
zu  gehen,  so  dafs  man  gc.-.^ . 
Theil  der  Lebensmittel  abzunebmon,}  ,i 
Rest  der  Sachen,  nach  der  Stelle  3 
1VO  mandieMachtzugebrachthalls* 
lailjfiel  deu  Heiseud«»  sehr,  daqiepbl 


Bericht  von  der  Besteigung  de»  Popocatcptll.    39 1 

^Otsdre  beabsicbligten  Beobachtungen  njcht  anstel- 
,  uod  den  Zweck  ibres  Unternebmens  nicbt  er- 
Uen  koDDlen;  demohngeachtet  beschlossenste  ihren 
big  fortzusetzen,  die  Gegend  zn  untersuchen  und 
k  PuncI«  zu  bemerken,  welche  iboen  einen. beque- 
1  Weg  2u  einem  andern  besser  TOtbereitetfln  Ver- 
ph  bieten  könnten. 

Kaum  befanden  sich  die  Reisenden  einige  Au- 

kiblicke  allein,  so  verzogen  sich  die  Wolken,  und 

r  bemerkten  eine  sehr  steinige  und  steile  Schlucht, 

P'-welcfier  sie  mit  vieler  Mühe  aufwärts  kletterten. 

lÜgkeit  und  Schmerzen  in    den  Knien  nöthigten 

I  Reisenden,  jede  8  bis  10  Schritte  auszuruhen, 

dsD  «rreicbten  Sienach  Verlauf  einer  Stunde,  eine 

nbidiBatralische  Felsenparthie  von  Basalt,  die  sie 

platt  vieler  Gefahr  erklettern  konnten.      Von  hier 

\  sie  Ober  losen,  aus  zermalmtem  Bimstein 

Ui,  Sand  weiter,  bis  zu  einer  Felsenkuppe, 

ibo  Mexico  aus  nur  als  einen  HCgel  sieht. 

)pö  besiebt  aus  einer  grofsen  Masse  scbwar* 

Uten  Basaltes,  von  undeutlicher  säulenfgrmi- 

ksbnderung,  deren  Risse  und  Spalten  mit  Eis 

fc  tfad.     Auf  diesem  Wege  fühlten  sich  die  Rei- 

^fl  Ton  kleinen  Steineben    getroffen,  gleicb- 

Menn  sie  von  oben  Stehenden  Menschen  ge- 

ROrden-    sie    wurden    voa  Kopfschmerzen 

Bjitflikeiten    befallen ,    von    welchen  Quinta- 

,  als  die  übrigen.     Die  Barometer- Beo- 

ßzeigte,    dafs  sie  sich  auf  einer  Hübe  von 

it  engl.  (6083  varai)  befanden.     Nach  ei' 

l'fnigakn  Mahle  ruhte  man  eine  Stunde  lang  aus> 

1  setzte  dann  den  \Ve^  fort.  — 


'  ■Hs'Kt'tilclil  fraglich  alle  Einzelnbetten,  ScbW 
ri^^eltirri  dndGerahren  auttazShho,  welche  siEhd 
Reisenden  bis  zu  ihrer  Ankuuft  an  tfem  Ascb^o  • 
bang^  des  Domes  oder  der  Spitze  des  Berges, 
gensteJUen ,    noch  dte  Beständigkeit  und  Gethilill 
besctireiben,  mit  welcher  sie  dieselben  DherstiBd^ 
Erst  nach  der  Bekanntwerdung  ihres,  iijit  «oarZ 
nung  begleiteten ,    Tagebuchs  wird   man  sich  *!■ 
vollständigen  Begriff  dieser  interessanten  Roisomi« 
Itöniieil.   Die  Nähe  ihres  Zieles,  welches  ihnen*  ■ä 
dregrofseDurchsichtigkeitderLufl,  noch  näher  s« 
als  es  in  der  That  war,  liefs  die  KeiserKlea  die  t 
slandenen  Mühseligkeiten  leicht  vergessen,  fand'^ 
refld  sie  einen  kurzen  Aufenthalt  inachtea,  besi 
tigTe  sich  H.  Glennie  mit  einer  Barometer -Beobid 
tung.     Während  dieser  Beschäftigung  ivard  d«rl 
diente  Quintana,  der  den  ganzen  Tag  OhtfC  \ 
rancht  hatte,  und  sehr  ermüdet  war, 
einer  Unpäfslichkeit  befallen;    er  kligfa  I 
Müdigkeit  undstarkeKopfschmerzen,  i 
weiter  mit  fort  konnte,  so  hefg  nanilmbl 
kehr  zurück.     Man  gewahrte  nun 
hang  von  Sand  zur  Linken,  von  obeofa 
krystallisirlem  Eise  bedeckt,  in  kubiscbi 
raati'chen  Formen,  Pfeiler,  Rulneo  und  I 
dere  Figuren  bildend,  aufweichet 
Hier  hörte  man  ein  Gelose,   fern  roUeocti 
ähnlich,  welches  einem  an  irgend  ei  nein  ( 
den  Regen  zugeschricbeo  ward.     Nacb  c 
während  welcher  sie  der  heftigen  Kopf, 
schmerzen,  der  Ueblichheilen  ood  Besr-hwerllcfl 
ten  des  Athmens   baibtCj. 


Bericht  von  iIct  B4:stL-igTmg  des  PnpocaUpetJ.    393 

II  ^e  gegen  SUhj*  unerwartet  auf  deinhfichsteA 
tfde>:  Kraler-Randes  des  Vulkan«  an.  Den  gan* 
Tag  lixten  sie  iß  der  gröfs.en  Einsamkeit  zuge- 
,  weder  Pflanze  noch  Vogel,  oder  das  kleinste 
p;t:  War  ihnen  zu  Gesiolit  gekommen ,  ihre  Schrit- 
rten  Ober  Fel^eatrCmmer,  bald  blasiger  und  ge- 
Binftr,    bald  zu  Sand   und  AkcIib  zeririimmerien 
pine;     Unter  diesen  Bildern  der  Zerstörung  ge- 
I  sie  plötzlich  an  den  Hand  eiites  ungebeureii 
UnileSi  aus  welchem  ihnen  ein  Sietnregen  entgft>.. 
,  von  einem  dumpfen  Getöse  begleitet,  äba>[, 
^aem,   welches  durch   die  brechenden  VVqge^j 
tobenden  Meeres  hervorgebracht  wird.  '*,j 

pDas  Barometer  w»-  bis  auf  15,630  Zoll  gefallUHj-, 
«bermomeler  im  Quecksilber  Stand  auf  39,  dal;, 
|abör  auf  33°  Fahrenheit.  ,, 

I  Reisenden   beobachteten,  dafs  alle  Lavea^j, 
t' Vulkan  bei  jedem  Auswurf  emporschlett\^ 
iber  den  Kraterrand  hinaus,   sondero  ,, 
bdn  Krater  zunicU ,    und  dafs  der  gröfsl«^ 
nsSr  ^venigeii  herau>;geschleuderten  auf  die  südf ., 
» otederßr-len.   Das  dumpfe  Getöse,  welches.) 
MS  in  dem  Innern  des  Kralers  vernimmt,  vec^,( 
^  ä«b  von  Zeit  za  Zeit,  und  endigt  mit  starkem  ,| 
^yon  einem  Auswurf  von  Steinen,  Saud  und-^ 
itet.      Diese  Auswurfe  sind  häulig,   bald 
i  schwächer.   An  verschieilenen  Punclen^ 
I' Innern,  wie  auch  auf  dem  änfsern  Rands,: 
tkiders, sieht  man  Rauch  in  unbedeutenden  Quan*.', 
ii  Bus5tr<)inea;    an  drei  Puncten   auf  dem  östli* 
ftTheile,  in  grofser  Tiefe  des  Kraters,    sind  be- 
^idfU'd  lUuch  -  Auüströoiungen  wahrzunehmen. 


894t 


B  u  r  t  a  r  t'i** 


Der  Krater  bat  tlie  Form  einef  Trichters  mit  Wfl 
geneigten  SeitenSächen  und  unabselibar«r  Xlele. '  | 

Die  Seitenflächen  desselben  sind  von  UeFen  1 
chen  durchschnitten,  welche  von  dem  äufsem  Ra 
des  Kraters  in  gerader  Richtung  der  Tiefe  zul^ufl 
und  durch  drei  ringförmige  Absätze  in  vier  1 
verschiedener  Grufse  getheilt  sind,    von  weJctwj^l 
oberste  nur  aus  fester  Lava,   die  drei  andern  ] 
aus  Sand  und  Asche  besteben.    Nur  auf  der  aufs« 
und  der  iunern  nördhchen  Seite  des  Kraters  fiM 
man  Schnee,    dessen  Ende  in  der  Tiefe  ara  Ist 
Fuacte  das  Auge  nicht  erreicht.      Die  oberste  iniM 
Kratereröfi^üung  mag  ohngefäbr  eineMeile  ihi  Ddtl 
messer  betragen;  auf  der  Östhchen  Seite  ist  def'I 
terrand  weit  niedriger  wie  auf  der  westlicheo  fi 
In  Süd  scheint  die  Kratertvand  dünner  ntlii'i 
ner  wie  in  Nord  zu  seyn.     Man  konnte  nur  dontl 
kan  von  Orizava  und  die  näher  gelegene  Sferri  ifl 
da  sehen;  alle  andere  Gegenstände  verborg  i 
Nebel. 

Nach  diesen  Beobachtungen  verlieb  j 
Abend  die  Hübe  und  stieg  auf  dem  vöi 
bis  zu  der  Stelle  herunter,  wo  man  deoBq 
lassen  hatte.     Obgleich  beschlossen   wiCi^ 
Puncte  die  Nacht  zuzubringen,    um  d\p4 
am  andern  Tage  zu  wiederholen,    so  galü 
diesen  Entschlufs  auf,    und  trat  den  B^ 
um  den  Kranken,    dessen  Puls,   bei  stai 
schmerzen  und  Fieberhitze,  noch  immer- 
schlug, einige  Hülfe  leisten  zu  köDiiaii4 

Die  Reifenden  fanden  es  uomOgllcli  rfem 
Weg  herabzusteigen ,  auf  welchen  sie  am  Wopj 


r 


Bmcht  van  der  Besteigung  des  Popocatepetl.    2i9$ 

laiifgtkletten  waren ,'  und  waadten  sieb  daher  ip 
Eisbäa dler- Seil lu cht,  (cannada  de  los  ncveros)  wel- 
fibgleioli  sehr,[abscliQssig,  doch  ganz  aus  Sand  be* 

AiUf  diesem  Wege  schritten,  oder  vielmehr  mtsch- 

ite  rasch  herunter,    und  gelangten  gegen  Äbeafll 

VQ  Cranze  der  Vegetation.    Da  sie  indesseo  einep  I 

I0ro  Weg  eingeschlagen  hatten ,  so  fanden  sie  sich  I 

ht  so  dem  I^imcte,  wo    die  Indianer  sie  ervvartenJ 

•.a;    sie  machten  daher  einige  Signal-Feuer ,  uifll 

1  ihren  Aufenthalt  zu  erkennen  zu  geben.    Doc)ib 

read  der  ganzen  Nacht  stellte  sich  Niemand  et>«fl 

flrst    am  21.,    nachdem    man   sich   zur   Aufs"-  ' 

pg  der  Indianer  vertheilt  halte,    fand  man  sii 

fler  mit  ihnen  zusammen.      Man  schritt  nun  de 

tbo  Baqueria  zu,    gelangte  OberAtlanca,   gegi 

iur,  Abends,  in  dem  Dorfe  Ameca  an,  und  kehrt 

SiS>   nach   beendigter   Expedition    wieder 

ico  zurück-      Die  nachstehende  Tafel  zeigt  ( 

der  Reise  gesammelten  Beobachtungen. 


t  i»r  BeobichtuBg 


'«B.KkoUtd. 

T«chimi)co 

■K  Gianda  d.lVailalhol; 

fl  Sn.  Guilielmo  •) 

Mf  Pltn<l  il.  Kiiierrflndai 

ia  ulp  la'Diqueiia 


NÜrdlicln 


:  l 


WealUche   Höhl 


Mexico 


ä*95 
4516 

1570 


Bo   ward    die  Falännlnippe ,    welche   man    von  Mexico 
thtna  iti  lifTTO   m//ieln  G/fii'iic  $eatant . 
a  Vunchlag  biacbie. 


^.J^paditioi 


OlPganischen  Chemie  und  PhysiÄjj 

1.   tlebiir  das  Hothwerdcn  von  Speisen 

j.,  ,, -.nach  Beobachtungen  des  Hen,X)r.,Settäf[ 

mii^Biheilt  tod 

Dr.    J..  P.    Pauls, 

KÖDtgl.  Pieuft.   BegierungBMih  iiu  Koblenz. 

Der  Hr.  Ober- Bergrath  und  Prof.  Dr.  Ä 
geräth  in  Bonn  hat  in  dem  XV.  Bande  dieser  Jabi 
c^her'  (1825.)  S.  3 1 1  ff.  die  merkwürdige  Beobacbt 
mitgetheilt,  nach  welcher  zu  fn^iVcZian  derunteml 
sei,  vom  20.  Aug.  1821  bis  gegen  die  Mitte  Sept.,ri 
gesottene  Kartoffeln  und  andere  Speisen  mit  i\f 
thümlichen  rothen  Puncteo  bedeckten*  und. dl 
sein  Bedauern  zu  erkennen  gegeben ,  dafs  die  Üb\ 
suchuag  dieses  auffallenden  und  früher  nie  vorgekt 
inenen  Phänomens  so  unvollständig  geführt  woftto 
DieselbeErscheinung  ist  Indessen  auch  iaital 
beobachtet  worden,  und  hat  dort,  tlieiis  wegei^^ 
rer  größeren  Verbreitung,  theüs  weil  die  BehOrd 
ihr  sogleich  die  gehörige  Aufmerksamkeit  widmeti 
eine  vollständigere  und  sorgfältigere  Untersuf^ 
gefunden. 

In  einem  erst  jetzt  uns  zugekommenen  ^y(4I;]jE| 
memoria  slorico- naturale  sult  airossiment^.ti 

nario  di  alciine  aostanze  aJimentose,. 

pravincla  di  Pddova,  /"OHno  181^ 

neu  di  Trcvhn ,   nella  sera  &S-  ■, 

nezia  l^U.  8. 


Sette  über  Jas  7\utlm-mlcn  <hr  Speisen.     897 

lerr  Dr.  Stile.  Meclicinalratti  bei  der  ProvtnciaJ* 
irung  zu  Veoedig,  seine  BeobaclituDgen  Ober  je- 
'hänomea  mirgetbeiit,  und  wirglauben  durch  eine 
ängteUebersicbt  der  Thatsacben  deu  Lesern  die- 
UabrbUcIier  einen  angenehmen  Dienst  zu  erweisen. 
[.  Geschichte. 
X,  Einige  Scheiben  eines  aus  Mehl  von  türki- 
m  Korn  {Zca  Mais)  mil  Wasser  und  Salz  berei- 
1  Dickhrej's  (^Polenla')  wurden  am  Mittage  des 
kUgust  1819  im  Hause  des  Hrn.  Pillardlo  zu 
lirwo  in  der  Schieblade  eines  KOclientiscbes  zum 
leivahren  hingestellt,  und  fanden  sich  am  folgen-' 
Märgen  mit  rollien  Pönctchen  auf  iler  Oherßäche 
(gÖMäfsig  besprengt,  die  frischen  ülutsrrbpfetf' 
ib  sahen.  Anfangs  achtete  man  die  Erscheinung 
t,  sondern  warf  die  Pulenia ,  als  zufällig  be-' 
JDtzt,  weg;  als  aber  die  neubereitele  am  folgen- 
Tage  dieselbe  Rölhung  zeigte,  wurden  die  Haus* 
^ogSllich,  und  beriefen  den  Pfarrer,  um  durch 
■düng  und  Weihe  den  Zauber  zu  bannec/,' 
tadefs  nicht  abhalten  liefs  tätlich  sich  zu 
und  nicht  niehrblofsanderPoleuta,  son- 
j)jb  einer  Reissuppe  und  an  Zwieback,  den 
b  Kinder  vörralhig  hielt;    such  ein  halbes 

Huhn,  das  in  einem  verschlossenen  Schrank 

Ewäbrt  wurde,   sali  am  oäcbsten  Morgen  ganz 

\%  Diu  Distriflsverwaltung  erhielt  am  lOten  Au- 

iRttöfaDcht  von  dieser  Erscheinung,    welche  die 

I  Gegend  in  staunende  Unruhe  versetzte,    und 

Ehm^e  am  folgenden  Tage  den  Dr.  ScltCy   wel- 

I  zu  F'iQve  die  Arznei-  und' ^lindarzoei- 


»9« 


'■S'(>'f-f'V'^^  t 


KüMt  sii^bte,  die  Sache  XU  trnterenftlieWi'üini'* 
die  Anzeigen  sich  bestätigten,    sofort  au  bMt^l 
welchen   Ursachen  er   jenes  PhSoomen    2uscli9ei 
ob  es   von  selbst   sich  natürlich    entwickdeV 
durch  bösgesinnte  Menschen  bewirkt  werde. 

3.  Schon  am  13.  August  gelang  es  {Irttj'd 
die  Erscheiilbng  in  seinem  eigenen  Hause  herv 
rufen;  er  hatte  eine  Polenta  selbst  ^ubertitet^  1 
sie  neben  jene  gestellt,  die  er  am  vorigen  TagM 
Legnaro  mitgebracht  hatte,  und  die  mit  den  POB* 
bedeckt  war.  Die  Flecke  waren  während  der  N^ 
von  dieser  auf  jene  übergegangen.  Dr.  Sdj 
tele  sofort  an  die  Verwaltung,  es  sey  dnd 
De  Bosheit  im  Spiele;  die  Erscheinung  etil 
□  e  Zuihun  ,  von  selbst ,  und  ihm  scheine  C 
Wickelung  einer  noch  unbekannten  staablj 
art.  Hierauf  wurde  dem  Pfarrer  diel 
des  Spuks  amtlich  untersagt. 

4-  Das  GerQcht  hatte  unterdessn/o 
von  der  auffallenden  Erscheinung  welt'i 
geu,    und   es  gingen  aus  vielen  Orien  1 
auf  Fragmente  inficirter  Polenta  e 
die  Ausbreitung  des  Phänomens   beCB^ 
Don  Pietro  Meto,   BtTtaniker  in  Saonldii}M 
Seite  am  13.  August  besucht,   und  ejff  Su 
mitgenommen;    erlegte  dieses  zu  eiälgd 
die  er  in  seinem  Hause  vorrätlilg  hatte» 
andern  Morgen  nicht  nur  diese,  sondetaq 
danebenstehende  Schüssel  Stocküscb  i 
tröpfchen  bedeckt.     Gleichzeitig  geling*! 
TllarlinalU  za  Ponte  Casalc ,   seine  Polenta  durcB*! 
näherung  eines  aus  Legnaro  erhafafeifl 


ühtT  das  Unifiuerdai  der  Spmen.  390t 

jQo,  nacluJ«in  die  Vefsucba  einer  Hervorbringuog 

?|iäiioin«iis  -ohneAnsteckuDg  mifslungeo  -warea, 

\fjS^     Am  Id.  August  erschien  eine  Commissioo 

itgnaro,   besteheod  aus  Professoren  der  Univer- 

Padua,  aus   hülierea  VerwaUungsbeamten,  so 

lUS  Mitgliedero  des  Medicinal  •  Collegiums  der 

[oz.     Dr.  SetU  iheilte  derselben  seine  btsherigea 

t^ohtnngen  mit,    und   führte  sie  in  die  behexte 

^  dts  Pitfarelh,  wo,  in  von  ihm  seit  30  Stunden 

igelten  Schränken,    Polenta  ,  Keissuppe,  Stock* 

■f    gekochte  und  gebratene  Hühner,  Hindileiscli 

liU  Stflckuhen  frisches  ürod  mehr  oder  weniger 

!)Qt,init  mehreren  oder  wenigeren  rothenPünct- 

Jiftf^^fkt  erschienen.     Das  Brod,  welches  Dr. 

Ibc  Versiegelung  angefeuchtet  halte,  zeig« 

b,t>i-f  sechs  aufserordentUch  feine  Sprilz- 

bgekochte  Huhn  aber  war  wie  von  Blut 

f).16.  Augu£t  2eigte  sich  die  Erscheinung 
otOcken  in   einem  Hause   zu  Pontelongo; 
R^.. durch  Ansteckung  zttjihano,  und  za  Cor- 
l  W  PaJjste  zu  Jilelzi. 

,  Dj(t  CommissioQ  aus  Padua  kam  am  19»  Au> 
a.zwBilen  Mal  nach  Lcgnaro ,  am  die  Gegen* 
Ji^hB.si^  hei  ihrer  ersten  Anwesenheit  ud- 
legt  hatte,  zu  untersuchen.     Alle  fan- 
Brbt,   wie  in  den  fraberen  Fällen,  doch 
E^b.weichungen ,  die  sich  aus  den  Um- 
wären liefsen.     So   waren  einige  Speisen 
l^k  gar&tbet>  weil  sie  in  Beiiültera  aufba« 
I;  wurden ,  die  man  vorher. mit  Schwefeldämp- 
Eg^jüuobeit  hatte. 


^ 


^-'•^•9.  AmiO.y  21.,  a;2.  aad  2S.  ittgxttt  a 

seTbto  Erschein ungea  sucli  ia  I'ii<Lia  in  tnebivt 
taf»f  währ«Btl  ei«  sich  in  den  Gemeinden  I 
itriets,  worin  hegnaro  liegt,  ia  mebf  als  I0( 
lien  ausbreiteten; 

9.  Hierauf  wurden  Funfielm  T«g«  iünW 
itt  in  der  Kaclis  des  PiiiareUo  bei  Nacllt  V 
mit  den  Smifh'scbcn  Räucberuiig'o  gemaeltf 
ohne  merUIiohen  Elnflofs  aofdie  RegelmSCrigl 
Erscheinung.  Nun  beobachtete  man,  dais> 
Abnahme  der  T>tmperatur  und  wenn  die  iJi 
ckert\«irde,  schwächer  war.  In  mt-br  alsi 
mltien  wurde  jetzt  das  Phänomen  tägtiehul 
und  eine  Dame  beobachtete  es  sogar  auf  6 

10.  Herr  Dc-Col,  Holfsle'  ,  - 
der  Universität  zu  Padua,  twsc'i 
Uiilersuchung  der  Kennzeichen  i 
Eigenschafien  des  neuen  Natiii'].- 
lang  ihm,  mehrere  SlUoke  Sei  -'■ 
woran  er  alle  AbsinTangen  der  1>>.  r ,, 
zend  darNtcIIle.  Er  hielt  es  für  ein«  AltJ 
lang  Miieor  des  Bitiltnrd,  der  er  den  NnrffDl 
sanguincus  beliulegän  faeabsichlp-. 

11.  WäbrenJ  des  Monar^ 
sich  eine  Menge  Abweichungen  , 
figkeit,  iheils  in  der  Enttvick!-':: 
Bnd  mit  dem  Ablauf  dieses  Moii.Ji 
Dung  ganz  auf,  in  der  Art  geJ.' 
Häusern  um   so  länger  auhleli , 
anfangs  darin  gezeigt  IiJt?f>       n 
längsten  im  Hause  des  /' 
aclilet wocd^juvor.  Sdiu; ^.  .^ 


üivr  dm  Hol/iWfnlen  der  Sprisen. 


401 


»'d«s Septembers  bedeutend  nicligel»ssea,  slssie 

1  4. ,6.,  6- ,  7.  wiederttark  berrortral,  an  wel- 

b  T^gfln  eilt  sehr  beifser  Sädoüt  weluej  ^wogegra 

'  9.  und  10.  bei  einem  Uockcneii  Nordost  nur  ' 

[|  da  einzelne,  si;Iieae  Puncte  so  seliea  waren. 

i.Ttng  sie  wieder  an  bäußger  zu  tverden,    «nd 

t'Cicb  ntirt  zam  erfilenmal  im  Ujitse  des  Herrn 

M  zu  Pivre.     Man  bemerkle  nätnlich  aa  dissem 

,  da&  ein  Huhn,    das  seit  zwei  Tagen  gekoebt 

ganz   bluliriiiffnd  atissab,    und  datt  eia  Brat- 

|i  der  ganz  nabe  an  der  Speisekammer,  und  oürd- 

^Ofl  ibr  in  freier  Luft  erbaut  war,    auf  allen  mit 

I  zugesahmierten  Fugen  mit  uuzähligen  gebauf- 

iüeinen  roilien    Püiictcben  Oberzogen  war,    die 

ndJeCbaraklere  von  Personn's  Trciiu-lla  cinnaba- 

iTubercularin  cinnaburbm  De  CandoUes  und  Ln- 

3  Verbreitung  ging  immer  schneller  und 

r  tiich :  sm  bäuügsien  wurde  siü  im  District 

etwas  weniger  bäufi^  in  jenem 

Bcllwjcbsten  in  jenem  von  Cen- 

R  ^nstäfseiideo  Kreisen,  oameat- 

mfj?{!''fi  «fer  dt";b*sowjel  durcb 

Isiil.clie   Ausdfinstupgüu   leidet, 

liänotnens  zeiglc,  oh^li^ich  die 

niti  dort  dio  ge^vöbtilicbe  fsatirung  ist. 

«her    di«  Krscbeinung  locb    AbUoi 

rtiicOt  freiwillig,  iilctit  melir  zeig- 

i  doob  Br,  Seite  Sic  in  seinem  Hause 

da  Bent  Pf  kling,   ilU   dtet«  >iriIicI>B  Em- 
i^it  ai'fn  »rim,    ab'T  to  dm   Ntmr- 


40S 


'ffVri^W 


-iMM^bis  ffl  die  Mitte  Novembers  (Iglkfa'hM^ 
fiart^  'Dm  diefs  zu  Eiewirk«A,  legte  er  eln^i 
"Stack  h  eihe  Ftasclie  mit  weit«  Oeffoua^y  u 
'^ab  dasselbe  mit  Tnelir«i'än  Scbeib«n  friEeb«rV 
rersehigfs  dann  die  Flascfa«  mit  Blase  und  fli 
^Untet  6ea  Ueerd.  Sogar  mit  Stacken, 
l'fOnf  Monate  all  waren,  gelang  dieser  VerSni 
'iiiti  die  Mitte  Aprii  des  folgenden  Jahres. 
"14.  In  den  Jahren  1820  bis  1823  kam<i 
ien Immer  seltener  vor,  tisd  Jm  Jabre  l&j 
üe  M  nur  in  ganz  wenigen  Minsern ,  und  satt 
fserge  wohn  lieb  beifsen  Tagen  beobacbfet. 

15.  DieGegenstände,  auf  welcben sicb  n 

I  nach  die  Hötbe,    entweder  von  selbst  >.  oijei 

I  ^lilliwibing  zeigte,    waren:  Fleisch  fua, -1^(41 

i'^wlt'blütigaa  Tbteren,    roh  oder  gekoehl;^ 

I  «von  Mais  i  Weizenbrod ;    ungekochter  L^ny; 

l'^brei;   Reis-Suppe;  Zwieback;   Scheiben  ,^i^ 

n  und  gesunden  Birnen  —  auf  diejeii  jedoch  luir 

[  find  durch  MittheJlting.     Auf  nnicifcn.  oilei 

I  lern  Obst,  auf  der  rabeo  Leber  \'. 

t  Kaie  wurde  sie  nirgends  beobacl 

IT.     üie    n  c  :: 

'  ■  16:  Legitnri'  liegt  8  Kilt,ir- 

o;"Wa  6.591  Meter  obere!:: 

tcheti  MeerbuseoE,  Von  dessen  ','■■ 

temeter  eotfernt  iit.     DerBoiton 

^rarifien  Abslufiirigeri,  ündbcri 

Ueerablaj<ernngen,   welche  nar:: 

pvechselnifo  SchicJiten' Vermoderh:. 

Wirkung  < 
PmherscbweUena  der  Landströme, 


iibcj'  das  PinlhwrrJen  der  Speisen. 


403 


uHeätesu  Tage  bildet  sie  eio  durchaus  fracht. 
Gieriltte,  von  weJcbem  aolit  Zehmheilejnit  Wei- 
.IQrkischein  Mais  u ad  Bohnen  bestellt,  die  übj 
rtex  Zehntel  aber  zu  i:Iafer,  Hir^e,  uad  Bui 
!tt  beautzt  werden,  uati  di«  nach  dien  KlcbtuDgei 
etbeo  von  Nufsbaunen,  Ahorn,  Ulmen  und  Wein- 
dnrcbzogen  sind.     Die  Bewässerung  tvird  durch 
I  bewirkt,  der  sicU  rings  um  die  Aeclter  in  Gra- 
unnislt  und  stehen  bieibi  j  Uebersctiivemmungen 
wa  pur  höchst  fiKllen,  vor.    Die  zer^txct^,)! 
Bevölkerung  zählt  30S2,Seeleqav£.cia^|i;  QPi 
von  1506  Hufen  Landes.        .\  ._\_   .■._■_:,..  ^ 
=^7.  2wei  Drittel  der  HSuS«r  sind  aus  Thon  g«-1 
f  dü^  äa  der  Sonne  getrocknet  wurde,  und  Mttl 
P'ifedeckt;  die  übrigen  sind  von  Ziegeln  erbaut,  1 
Sahen  Ziegeldächer.      Für  Reinlichkeit  ist  wenj|[' j 
I    Vlehslälle  und  Dtlnggruben    slolsen    ao  dtog 
i'der  Bewohner.  ' 

18.   Die  ärmere  Klasse  lebt  haupcsäcblioli  toI 
ciiem  Korp  oder  Mais,  und  ein  dünner,  njcl» 
'  »bgestondener  VVein,    dient   mit  Wasser  ge-J 
iGoIrünke. 

üiatlortTagtia, , welche  der  En^wicks-J 
le^s  VQriingiog^n,,  wai^eci  48  heitecjl 
BlDifcb  liegen,  .^ebel,   Stürm^  und  zu- 
Cji\TiUer  geiröfet.     Es  war  beslindij 
, . ,^l1d,  es  herrscliLe^  ^eht  ,hfiXii| 


(l^«tU'd>T-E.K.Steniwart«  esfl 


-Ä-l-'O-^V 


AiiEiiii 


.■/•-,,i«%,ii.„i4  ,(. 
•        Sä.    I.    s 

-    '«(r; -■!'.■«'■■■' 

"A^irfajJPAtt  'Waren  nocb  ilieliiußBeii.ttlBl 
'Ati^glclctiiitigro  in  (llMem  Keilrautn,  uud  oti 
gemarkt,  <laf!:  In  tieit  bemerkten  bunil«i'l  T4 
Anrihl  der  BJllze  f-rOfaer  war,  al»  in  dun 
gelietidan  7watixig  Jahrenzusanunen.  Auclt) 
Bis  Uom«t,  und  in  der  Nscbt  dcslUlj 
I' IM  aiMrkcr  EriJslors.    '  .~|'i< 

■20.  DieWoliniing(Iesnrn.TOAff^o''fW 
t  getstiilnVrt  «rbiüt,  uhk'hdt  etil  bdcli'^n'Zl^j 
siilnd'eiwaSO  Jahi>(!.'  'D16  Koche  beJlndirt- 
l.lSben'eni'ßoden  frtl  Norden  des  Hauses, 'i^Vtd' 
l^!«tnc,  von  der  riur  weit  abülebrnife  F^n«^ 
lljefinclet' sich  in  dcrsisibed  ein  "Wjsilitrdg  n 
]  nfillilß^n  VVdmr:  DTe  Koel. 
Piicli  feucht,  und  voi'iQgticIi  z 
[«US  Ziegeln  b.-^■^':-    .'-   "^  t 

f  und  rfeclit  u11.11  r 

[Änri-t-  h 

rUrell.-r  \..., 

('Daunibol/    ■''  .■■jrJllch'rj 

^aiidstraTse,   und  j«ns<ils  (Icrtlj 
huiig  von  RMi;I*r,  dcrti  UsiSP 
pcn    mil  siebenden)   uiil    : 
Iflen,  S6lc^4:n  Grabcii  ^,' 
Btltten  aVigenilll   ist,  ui: 


ilwl«il  hdIdbii  Altltufn  liir,  Uusilicli  vofi  {l«r 
btlimUt  ticli  «fii  ilttr  KalUr,  Klilluli  t\\*  U*» 
lll)ti|  HUiJ  wdlllinli  (tjq  iiror«!!«  /iiiiriii})',  diüitHii 
«hsniiD  fuurlit  uiiit  abiiiMi)  iiiil  Hytimii  ttlivr/u- 
:i  wi«  di«  llf)iih(iiilltfr<  <'.Ett  wir  im  IJauiiliiiU 
ka  «Ii4  Urtwuliiiliult  «ha*  NtmoruMaiiii  UtiU»- 
wurJou.  '/um  ittfJMD  br«iiuliU  nijiii  g«iviklui' 
■uiigtilrmiUittitMi  Hill«,  utiti  ili«  M«)il  wMr'U 
ililt{iiriiifiiim  uHii  »uf  tUm  Uudan  wuldgKtruGk' 
dtlia  gtwunnaiii  wlu  Urniu  au«li  ■JIh«  KuplinfK 
gahürig  raliititili  uttliallan  wurdi.  Min  b«* 
•iIrIi  «tti(g  ilait  W«httui-a  «ii<  ftii)«»!  «Imii  Uruii- 
•r  miMitii  im  llul'ft  «Mtitlt  und  tUl«»»  Imltj  ^ti> 
la  :ji>ii»iiw3)i>Iu  litten  mit  .-it/ihiium  irii-hmm- 
\^Uah  ^ijiiyii  niihi»»  mi-i  liiiiiiiiäo  Ht^liif ,  Im 
Ua  l|i<-l|l  ii'll  Uhurluiitlni  fiu/)llliiliilill,  itKtaO 
laniltiii  itdiiil  (lüti  VVii«iia)'ir  tnil  Kfllir  lijiMligtiiii^ 
itbp^tit^Ut  yiitr,  tJdtj  wü^Hii  iiuiiBeltiildiil'ruiilit* 
„iilnitt  nähnr  \ms\uunn  wenlmi  limoti«, 
Ji.  A,,/i:,,  ti,..t,r.<l'iiiif;  ilnf  t'ti'immn». 

'  i^'  >i>iiii>i)^  fi|ltl«rl«,  ja  Ii4«li> 
iHd^ld«)!  warifii»  tid«r 
DHII^ltulIni    iltimi^ipSjnlluf«    i)t>l<flK    t>ti 

lll#^''M*  '«"'1- 
»ti  dir  |twäbflll«w^U(iti' 

««Wi.'*((f".yjf,''"'' 


406 


■  S't  f'i^*^    ■■^-  — \tr' 


ocfer  da  angewandten  Substanzen  oberntSfKtgfmi 
■w»reo,  wenn  die  Fäulaifs  schon  \veit  forgeachri 
war,  wdSieli  denn  nach  den  Graden  ttersdlbM 'Y 
scbiedenhei't  ze!|;t«,  sotirie  die  Natur  der  UitUrtJ 
die  Kälte  orler  Trockenheil  der  Luft  u.  s.  w.-' 

22.  Bei  ungefiihr  IB*  R^aumur  and  eiwfc  4 
des  ScnartVichen  Hygrometers  zeigten  sich  aöF'ri 
gintett  Scheibe  Ffisctief ,   «olil  zubereitctar'PoleJ 
Htenn'  rtiaiv  sie  wärm  und  noch  etwas  rancbend'll 
iÖeri  Schrank  legte,  öder  an  einem  nicht  vomL 
berilhrten  Orte  auflirngt '  «tie  ihre  Oberflüche^a 
trocknet  war,    nach  12,    14  bis  16  Siuiid«n'| 
Itleine  rothe  POnctchen' in   ungleichen  EnlfertumJ 
bald  sah  man  diesePünctchen  anderen  genäfaerl^i  T 
sie  bildeten  Häufchen  ,  die  jedoch  äufserst  s 
Sdmmenl^ässea,   so  dal's  sie  gleiclisam  auf  der  ( 
fllbhe  kJeifie  zerstreute  Rasenplätzchen  darst 
Schon  einige  Stunden  früher,    ehe  ds9  unbewaff 
Auge  noch  irgend  eineVeranderung  bemeric«D^H 
te,  zeigte  eine  einfache,  aber  gute  1 
Jich  schleimige  komerertig  geWld.;.. 
che  ans  der  Oberfläche  der  Pölent»   : 
PiötzJlcb    erschien  im  Grunde  der 
kleiner  rüthjicher  Fleck j  der  sich  ii- 
zu  verlief,    aber  so  schnell  sich  efv. 
ganze  Kürbefghrppc  sehr  bald  glSn  ■ 
■wurd*,-wahreüd  Sie  gltich^eii»!^  im  ' 

«3.  Die  kleJnfcnlCüi:!'! 
WgelmSfsig  s]>härisch,  d.  i 
V8X,  die  Anhefiuogsseite  ;^!  ■     -■■'■', 
gröfser  alsMobtisaartieHj  aber  mBlf'nld 
def  Siatnen  von'  Ra;u 


ilter  ilax  Holhu'crden  da'  Speisen. 


4Q7 


liuDgeführ  jener  des  gereinigUo  Scliweinesclunat- 

Mit  einiger  Vorsiclit  l^Sun  sieb  die  Kflgeldieo 

lltreltt  der  Spitze  «ioer  f^Bn  SleoUnadcl  vfon  der 

y)«rfiäcl>e  abhebea,   ohti^A^  «Jnige  FänbuDg  za- 

ieb.      Drackte  man  s^bjofs,    so  beliielton  sie 

I  EindrucU.      Späterliln  entwickelten  sich  in  den 

trisölienrsumen  die  gewöbnlicben  Arten  vooSchioi* 

\- üiid  MoDiliea,    wälircnd  dessen  die  KitgeJclien 

tnSlig  ei  Dächrumpf  len    und  trocken  wurden.      In 

bsem   Zeilpuncte  drang  die  KütUe  etwas  tiefer  ia 

»oberste  Schicht  der  Oberfläche  ein,    und  es  wäre 

febt  mehr  müglich  gewesen,    auch  mit  der  grülftea 

l^utsamlceit,    sie  wegzuheben ,   ahne  die  Substanz, 

J  der  sie  haftete,    zu  verletzten.      Schabte  man  je- 

bb  dIeseSchicht  bis  zur  Dicke  eines  Blattes  Papier 

[■  ao  erschien  das  Feld  wieder  frei ;  es  zeigten  sipü 

rnach  dera  gewühnhchen  Zeiträume  neue  Het* 

Bretvngen  von  Körnchen,  bis  mit  dem  Fortschritte 

UilnJEs  alle  EdtwickelLiDg  aufhorte.  Liefs  manda- 

a  die  OberSäche  unaogetastetj  so  trockneten  die 

■npben  so>  dafs  man  bei  der  Betrachtung  nur  nach 

iflMirfeibliche,   Etaub^rtige.  Grüppchen  eutdeck- 

||A  ihre  Uütlie  v-erlpren,  wie  sehr  auch  die 

f  der  sie  sarsen,  j  ia  FäuloiCs  obergelien 


lifgltetnati  zwei  Poleatascliekhcn  flberieiuat^ 

PKnhlea  das  Dlijnonien  regelniufsig  »ur  an 

I  riücben ,    die  sich  nicht  berilhrten;    da 

•wo  beide  zusammenstiersen,    zeigte  sich  ein 

Uarminrother,     niabr  gder  \y?n[ger  zäher 

,  der  die  tinger  fäcbto,    und ;Zu\vfliJ,ei:^  ^° 

.  dafs  ec  auf  das  tausdi^dsLo  ^iocm  A^r 


40B 


Seite 


nrlcbemlt   Blule    glich;    und    ditb    rabrte  ' 
dflfssiol)  aa  solchcD  Süllen  die  Subslüai  chrSfl^ 
eben  io  der  FeucbtigUB  der  fauleodea  PoleoUi i^j 
gtlöst,  und  mit  iiir  verbreitet  hatts.      Aacfaa 
malischen  OegeasiJnJdtf^ndgte    sich  dieser^ 
von  Blut,    weil  gleich  twitn  ersten  Anfang denfH 
Diis  viel«  Feucht igkeJtsussebwiizte.      Dasgeltap*^ 
der  FbU  bei  dem  Obsl«  und  anderen  saftreicliii 
gengtändea.      Am  GchCnsien  war  diese  Unr«( 
[sigkeit  an  einer  KciS(;Dp{:ie  zu  beobachten  ;  deiur-M 
wurde  die  brTihe  selbst  blutrolb,  während  die-B 
körner,  nur  hin  und  wieder  mit  wenigen  rAlbl 
JPüactchen  Angesprengt,   wcils  darin  ctnbkrsc 
men. 

25.  Man  darf  diese  Erscheinung  nicbtmitij 
ebenfslls  rotben  Flecken  verwechseln,  weJcbe  za^ 
len  im  Sommer  auf  der  Oberfläch«  von  BuKtr^i-« 
in  feuchten  Herbstlagen  auf  dem  weitl;ea  ÜbvHl 
eben  im  Felde  faulender  Kurbisse,    oder' 
feuchtstehendem  Buchbinderkleister  bemeij 
In  diesen  Fällen  erheben  sich  die  Flecket 
nicht  über  die  Oberfläche^  auf  der  sie  s. 
der  Pnnct,   der  sich  rütbet,    gehört  dieifl 
und  anstatt  steh  zu  erheben,  uniljiusstide] 
er  immer  tiefer  in  die  Substanz  abwartsd 
auch  bei  anderen ,    gelben    ond  grOnlicbfl 
Statt  hndet,  die  man  biulig  auf  fAulemhIna 
den  antrifft,  uod  diit  Mir  Anzetcben  c 
chemischen  Auflii^ng  sind. 

IV.     V  cry  uch  c.i    ' 
.26...Kiiie  Xemperaltit  von  14  btS'd 
ein  Zustand  dti^Atnius^hare  i 


über  das  RoÜm  fiiUn-ilcr  Speisen.  409 

;  <>.'M)liea  Ii;groin4lerG,.,<und  eine  g^wi^se  Nsiguag 
■  'O  Faulwerdeo  in.  den  angewaudteu  Sub^ilanzro» 
.lainea  die  unsriäfslielien  drei  UeiJhtgDti^n.  3ur£nt- 
A  irikelung  des  Färfaestoffs  zu  sejn,  die  fiberdiats  an 
Lt  ilben  gewitterreidien  Tagen,  nnd  in.  fti>rdUcb«n 
Cegeoddn  oocli  Jeicliter  S^ait  findet.  Vun  der  be- 
gQusEigeodefl  Einwirkung  der  f.lektricilät  zeigt  der 
Versuch  des  Kerro  Donumicv  Galvani,  IVufessors  dec 
Clieniie  zu  Venedig.  Dieser  baute  eiue  Voitaisobe 
S^ula,  zu  welcher  er,  anslalt  der  Psppscbeiben, 
Scbeibeo  einer  frisch  bereiteten  Poleuta  nahm.  Bei 
diesem  Versuche  erschienen  auf  den  suX^teren  ilia» 
dera  der  Poientascheibeo  die  rothen  Puncte  Schon 
nach  fechs  Stunden,  während  im  gewohnhchen  Ver- 
lauf deren  wenigstens  zii'«(/' erforderlich  sind. 

27.  Die  Bülhe  zeigte  sich  jedesmaJ  gleiclaMidg 
mit  dem  ersten,  kaum  noch  merkbaren ,  Beginn  dar 
t'iulnifs  ;  nahm  diese  sehr  überhand,  so  biiJete  sieht 
-vetxa  man  die  rothen  Stellen  wegschabte,  keine  neue 
IDCtiruug ,  aufser  auf  Lrockeoeo  FJeischfasernu.  i 
pii^A*  Niemals  bemerkle  man,  dafs  ^ie  Färbung 
i'  ersteo  Momentea  ihrer  Eatwicketnog  iadia 
',  sindrangt  oder  gar  in  derselbeu  iiiob  ent- 
iclie ,  sondern  immer  nur  auf  der  Oberfliche^ 
t  iniWelst  Erhebung  eigentbamhchel-  Stoffe.  Ek 
ibt'keine  Ausnahme,  däfs  die  Ruthe  schneil  in 
lopsre.des  Zellgewebes  d«r  Thier&  drang,  diofs 
E'felgQ  der  reichitch  ausschwitaenddn  Feucbiig- 
welche  die  Pünctchen  wegschwemnile,  aber 
Iner  doch  nur  wieder  nuf  OberSüchen  absetzte. 
29.  Nim(nl  inian  mit  einem  scharfen  Mti^serdie 
[jjfli  Pulculasoheibe,  £0  dOno,  als  es  nur 


I 


014  5  *^**Ä»;it 

immer  niOgUcH  ist,  in  dem  Augenblicke  ivegj 
sich  die  Erscheiocng  zu  entwickeln  begiai 
trocknet  maa  sie  daan  sorgfällig  am  Feuer ,j'M 
j*der  Fortschritt  des  Faulcos  gehemmt  wird  :  £0 
man  difte  Oberfläche  Monate  lang  erhalten,  nd 
rollien,  troknen  Körnchen  zeigeasich  auf  det'gi 
Unterlage  foTtwührend  in  rieiselben  Gestall«  dl 
im  Augenblick  des  Trocknens  hatten. 

30.  Bei  hoher  Temperatur  «oilendet  tU4  ji 
polente  io  zwanzig  Taguu  den  Procefs  des  Tan 
und  lüfst  sich  ganz  puf.  Beim  Uebergange  voi 
sauren  in  die  faulende  Gäliriing  zeigen  sich  mel 
Flecken,  grofs  unddunkelviulctt,  ivelcheddd 
stanz  eindringen,  aber  keine  Spur  vonErfati 
rerrathen. 

9i.  Bringt  man  in  einem  Gefäfse  einige  S 
aber  inheirter  Polenta,  mit  mehreren  ScheiboRiH 
frisch  bereiteten  zasammen,  so  zeigen  sich  die  Pfl 
eben  aut  den  letzteren  nicht  vorzugsweise  aufU 
nachbarten ,    entsprechenden  Seiteoflächai 
bald  auf  diesen»  bald  auf  jenen,  *Ucbi|J 
gesetzten,  ja  zuweilen  auf  dea  emifurnt 

S2,  Legt  mao  zwischen  zwei  Scbcibul J 
einfr  Scheibe  Papier  von. weit  geringerem  DarA 
ser,    so  zeigen  die  unmittelbar  k&cilbrt«u,j 
blutigen  Austrieb,  wovon  obcq  $.  24  c 
während  aß  den  änfserStcD  Itändea,:!« 
einer  Verbindung  mitdemMillelpuncttUti 
biiduisg  eintritt. 

SS.  So  oft  ein  Stück  gerütheter  fiq) 
einer  andern  Subfitanz,    oder  auch:  i 
worin  jenes  früher   eiog«wifi^ 


über  das  Knlhuerden  der  Speisen.  411 

Nalimogs^toffeD  unter  den  angegebenen  Um- 
I  in  Berührung  gebracht  wurde ,  blieb  die  Er- 
iDung  nieinals  aus. 
>IS4.  Man  hatte  auf  freiem,  unbewohntea  Felde, 

lesiillirtem  Wasser  eine  frische  Poienta  bereitet» 
d^bei  dia  Härde  mit  verditnnler  Salzsäure  und 
ibife  SeifsSg  gewa^cben  ,  hinsichtlich  der  Kleider 

die  strengsten  Vorschriften  der  Queraniain-Ao- 
lii  hsfolgt.  Hierauf  wurde  die  eine  Hälfte  in  et- 
lit  Pergament  verpichte  Flasche  gelegt,  die   an- 

aber  mit  einem  alten,  gerotheten  Stück,  in  eine 
le  Flasche  gethan,  und  beide  Flaschen  unter  ganz 
iben  Umstäden  bei  Seite  gestellt.  Nach  Ablauf  deE 
l&hnlichenZeit  fand  sieb,  dafs  die  Massader  ersten 
che  ganz  aufgelöst  und  mit  Mucor  muccdo  and 
ttÜa  gfauca   bedeckt  war;    die  andere  aber  war 

h  TOR  Anfang  schänroth  gefärbt,  zeigte  später. 

tiben  Arien  von  Mucor  und  Monilia,  und  der  ro« 
tieberzug  bliebj  als  sie  sich  zuletzt  ganz  auflöst^ 

«fladert. 

■^Si  Einige  Wiederholungea  dieses  Versuchs  in 

(crnv^*^  <'>^  ErscbeiAung  sich  von  selbst  enl- 

btU  hine,  jedoch  ohne  die  im  vorigen  Fall  be- 
ilud Vorsicht snaafsregela  zu  nehmen,  hatten 

flUffoJg,  dafs  die  rothen  POnctcfaen  sich  in  beiden 
Kben  zeigten,  lifiutiger  jedoch  in  jener,  worin 
äofieirie  Slflck  sich  befand.  Wenn  man  indessen 
fttdere  einer  der  beiden  FlaGcfaeo  der  Wirksam- 

ilet  Flamme  aussetzte,  die  Polenia  aber  zu  meh- 

^alen  tn  siedendes  Wasser  tauchte,   dann  die  Fla- 

niit  Pergament  zuband;  so  war  die  Erscheinung 

,M  seilen,  sondern  en  bildeten  sich  nur  liing« 


412 


S  i 


Fäden  der  MmiUa  glattO0.,aiid,^aist  FHäozobün  J 
Btitcnr  tauaedo.  *) 

86.  Dr.  Seile   bfreiteta  fltn  12.  AugiKt  1& 
sIs  er  zoerst  von  der  Difiiriclverwalluog  «eine  r 
wordene  Probe  von  PuUriia  erliielt,    in  seinem  1 
se  zu  Piuve  eiom  iilinliclien   Uickbrei  aus  Mals, 
schniit  ibn  in  acht  Slücke,    und  ventieille  di« 
eelner  Wohnung  auf  dem  Boden,  in  dem  Keller  UiSi 
Die  Erscheinung  aber  entwickelt«»  sioh  nur  »atd 
einzigen  Stücke,   welches  er  auf  das  BücberbfeUii 
ner  Arbeitsttibe  oebeo   das  Stack   «us  Legaofo  i 
ctellt  hatte. 

87,  VVaren  in  einem  Beliälter  einig«  Sta 
lang  inGcirle  Stücke  aulbewalirt  worden,  si>  tili< 
Ansieskangskraft  demsWbeni  wenn  aucli  jenaS 
iv«ggenoinmen  wurden.  iläuüges  Absciit^uenii^ 
Mobiiien  und  Wände  mit  Lauge,  und  stftfjtAR^ 
zug  schienen  am  wirksamsten,  um  jei 
fähigkeit  2u  vertilgen. 

38.  In  allen  iiausern,  tnilAusaal 
erE4:liteii  die  Rüllt«  immer  zuerst  luf)^ 
erst  in  den  fulgenden  Tagen'  grn^.  s 
dere  Speisen  über,  wobei  sie  dtese  aPcm 
tete,  sowoiil  was  die  SchneU)fkeit,,at»d 
der  EntWickelung  betraf:    l.Pulcnia;  g,^ 
Zellgewebe;  3.Xnorpel ;' 4.KnoobMibllU 
Fasern;    6.  Suppen;    7:  l>annliautp   i8.'vj 
Brod;    9.  reifös  Obst. 

39.  Eine  Pnlenta  wurdu  iouidejftf 
Stücke  zerschnitten,  unddiese  .jevittEriii) 
■*'y-„'&iete»  «immtÜwir  Tiicllt  mit  itatt'li^U 


ühiT  dm  Jiothierilan  der  Spfnen. 


41S 


iflilWUn«  SctiQsseln  gelegt,  welche  In  einem  und 
nselbeo  Zimmer  unter  f;anz  gleiclie»  UniständCQ 
Blwwalirt  wurden.  Nach  l4Sl[indenertelifenen  ei- 
■o'PBnctch«!)  auf  demUandeeinär  einzigenScheibe; 
\ei  Stunden  i^päter  erschienen  einige  auf  einet  aa- 
n,  und  wieder  einige  nach  18  Stunden.  Abar 
itler  zergte  $ich  die  Rüthe  an  allen  Stricken  dersel- 
t- ScIiOssel ,  noch  an  den  entsprechenden  Rändern, 
|lriflb  JuF  allen  SchOsseln  wenigstens  Ein  Stück  ge> 
Tirde. 

40.  In  einem  Eiskeller  zeigte  sich  zwar  eio  «in« 
[es   rüthes  Pünctcben  auf  frischer  Polenta,    aUftia 

»tbirr  nur  als  mechanische  Mittheilung'    Ji  einem 
fce  aller,   inficirter. 

41.  Uehergofs  man  Polentascheibeo  mit  Wasser, 
br'Srantwein,  so  zeigtesich  die  Erscheinung;  nicht, 
ftj^leh  man  das  üefäfs  in  eine  mit  fauligen  UUnsLea 

thnrängcrte    Atmosphäre    stellte;     ebensowenig, 
e  mit  geschwefeltem  und  kohlensaurom 
[flS'Unigab.     Machte  man  denselben  Ver- 
einen Scheiben,  so  lüsten  sich  diese  nacJi 
(T'^en  auf,  und  es  blieb  eine  Art  von  biut- 
laicben  DDversehrt  zurück. 
Itfron  man  die  ruthen  Körnchen  unter  ei- 
itieiige.tetzt«»   (Mikroskop   betraclilete  — 
rl^eitiatte  aber  nur  ein  schlechtes  ->-sa  sehSe- 
I  Auhäufungvuagleicbsrtigerrutber  gda- 
c  Materie  zu  seyn,  von  eiwas  gudr iJckler  S^ir 
,  BDi!  oodurchsicbtig.     Zerdrückte  ttuu  sie 
r,  und  brachte  sie  damit  auf  die  Ltnse  des 
pE,  Go  sab  man,  jedoch  nur  äufserst  selte^i, 
ht  KQrpercben ,  die  sJeb  zu  bewegen 


414 


s  jMfl'^evwn-i 


aohlenvos  uod. die  Ht..  Seite  iäü  lafnSotitaTttbs; 
Sertropfens  zu  haitea  geneigt  war. 

43.  In  keinem  einzigen  Versuche  gielair^fc) 
beFsser,  eiae  ioocreHöhte  an  deo  Kdradial[ 

IfttdeCken,  und  ebensowenig  war  irgend  lelilü^' 
eine  Verlängerung,  eine  CoätrtlClIätf 
bCpanslon  darin  bemerkbar. 

44.  Eine  besondere  Art  voD  Fliegen,  dj( 
\  den  ersten  Tagen  in  der  Küche  des  Piiturcllo 

Eg  zeigte,  ein  wenig  grcifser  als  die  3lniCa  cel 
[_yon  obfin  scltwarzbraun,  am  Unterleibeaber'rül 
r,  wurde  nur  äufserst  selten  in  den  anderea 
1  angetroffen,  niemals  aber  in  den  FJoschefl 
Glasglocken,  die  zur  Beobachtung  des  Fhäoo 
uiten. 

,4^,AV'a8  die.Wirkung  betriffti  welche  d^i 
,  der  einen  Bilfslichen  Geschmack  li^ttB 
1  lebenden  menschlichen  Organismus  bajbajij, 
Fsal^rst  sich  darüber  nichts  miltheilen,  weil  Abi 
ytad  Furcht  Jedermann  abhielt,  li^. 
§echs  Katzen,  die  in  dein  lijuse  .1 
und  nach  die,  zu  den  Ve^suc^heu 
weghaschten,  starben;  eibemer!- 
de  um  jene  Zeit  ia  Pioiv  piM,.U'>'' 
jenen  Thieren  herrschte,   die  abc:: 

'^JrJngr"">Ä^{lr brechen  von   \ 
go  lang  iieftigeslTOj    heftig«   l' ^ 
grüoJicliein  Schjp    Üorub«,    g^. 
schrei ,   ZtrUromerJnke".  nieder^escii 
von  Essen  und  X  wankender  Gang,    «Ji^ 


iihtr  (las  Pothirrtl^n  der  Speiim. 


418 


■rRfi'liiWl«ne  Sdiässeln  gelegt*  welche  in  einem  bod 
;e!beo  Zimirer  unter  ganz  glerclien  UiDstSadaa 
Ultöwalin  wiirdtn.  Nacli  14Sliin(len  erschienen  ei- 
iN^WPDnGteh«n  auf  demRandeeinfir  einzigen Sclieibe; 
^1  Siundeii  5päler  erschienen  einige  auf  einer  an- 
und  wieder  einige  nacti  IS  Stunden.  Aber 
leäer  zeigte  sich  die  Rtithe  an  allen  Stocken  dersel- 
Po-  S(ltn<;sel ,  noch  an  den  entcprecbenden  Händerii) 
gteiflh  auf  alten  SchUssela  wenigsteiiB  £in  Stück  ge*' 

äiftt^wurde.  

'40.  In  einem  Eiskeller  zeigte  sich  iwu  ein  ein« 

[es   rollies  Pünctciien  auf  frisclier  Polenta,    aUetD 

Kenhar  nur  als  mechanische  Mittheiluag  '    a  einem 

poke  alter,  inficirter.  :   . m  <,,,i: 

■'<41.'  Uafaergofs  man  Polentascheiben  mit  WlS&er> 

firanivvein,  so  zejgtesicb  diu  Erscheinung  njcUt» 

lljfeich  man  des  Gefäfs  in  eine  mit  fauligen  DUnstea 

leb t^'ä tigerte    Atmosphäre    stellte;     ebensowenig, 

n  II  sie  mit  geschwefeltem  und  kohlensaurem 

^[^iffgas  umgab.     Machte  iHan  denselben  Ver- 

■  '^-■-•r-n  Scheiben,  so  lösten  sich  diese  nacJi 

I  .lüiy  und  es  blieb  «ine  Art  von  biut- 

.1  unversehrt  zurück. 

.130  die  ruiben  Körnchen  uater  ei-' 

::cl'it.'n  Mikroskop    beiraciiiale  -r- 

<.  iilicr  nur  ein  «chluchlcg — so  seh»,- 

L^lofl  Autiuufnng  voAgleichafi-  "I»^, 

Marurie  zu  seyn,   von  eiwas.ohlensäiicrlichös 
.1 ,  usd  undurclisichtig;     ^er  Oberflüche  io 
-scr,  und  brachte  siä  dornen  Fäcbestoff   auf. 
.K^kopSi  so  sah  man,  jedoch  J^er  Sublimat  ver- 
I  weifse  Körpcrcfaen ,  cviolette,    uitd  ditl* 


416 


>  S'*>»\1^ 


Wl*|iel«rs3iir#'IDJ«ipf  Ib  dt«  gelb»;  K«bWi^^ 
G"*s  aber  -zef^lörUHi  die  Farbe  biimpn'«w(jl* 
'floSaSges  Clllor',  KOnTgswafiser  und  rAaclieaJ« 
lersäure  vcrulchlelen  sie  »uf  der  Stelle. 
'  49.  Dia  Wasserstoff- Säuren,  die  Seh 
Pbovplior-  Ar$«tiik-  u»d  5Blpet«rsfiitreir, 'AM 
zlnnini  minimo  und  der  Kali  -  Alaan  «twtl 
Färb«.  .. 

"  fiO.  Durch  langsame  ond  sorgfältig  g 
'A^i^un^luig  *i^f  AlUoliol-  und  Aether-  AdOC 
erMelt  msn  efn«  Sahstanz  ron  öligem  Ansehci 
sthr  echdner  violetter  Farbe,  worin  die"l 
Kraft  ihren  Sitz  halle.  Sie  schtneckle  fart 
Oel  sUfser  Mandeln,  war  gpecili^ch  leicliter* 
st illisirtes  Wasser  und  balle  einen  eigenthoof 
angenehmen  Geruclj.  Sie  war  weder  id 
noch  heirsem  Wasser  lösbar,  doch  im  AltuJ 
Aether,  womit  sie  violetlrothe  AuflAi 
Mit  Lavendelül  bildete  sie  eine  nj 
sung,  die  an  der  Luft  nsn-l]  ^wei  1 
de;  und  mit  sofsem  M^' 
erst  nach  inetireren  W 
mit  Oel  abgerieben  ,  )'  ^ 
eine  FleTschfat'fac  an,  ili 
Tage  sich  verlor.  An-  i 
schön  rotb,  'd6cti  ft^ueitc  lii^^^ 
20  Tage.  Äefricb  man  sie  r 
ward  sie  zersetzt,  bildtle  wcif^. 
dem  Geruch,  und  verbrailnlejr.i. 
unbedenlentlen  Reslchensvan  A 


Herr    Dr.  Seile  gehl   hierai 


p  das  RmhH'erikn  der  Speisen. 


iin 


rprt,  welcba  tlia.  Erscbeiniwg  ais  t 
cbpFoIgfl  ilesFauiens  betrachten  woIUen,  ud^I 
tÜWAQ  Bebauptungs  dal'«  dt^selbesina  orga; 
itvrtckelung  Gey>  auf  folg^jidefii^;  ,, 
^ /Die  Toiben  PUnctcbeo«  immer,  dieselben J 
;gclii«deD  aucb  die  Substanzen  waren»  ia  dq>|l 
„tierrork^men,  bohea  sieb  über  die  Of^Hü- j 
pi!  bäbii:Ilen  beständig  ibro  runde  Form  j  , 
g  JBfiftß,  Kürnchea ■»tweü9iTia:wid  Jäihte  siebj 
^WHachAufseni,       ,  ,  i, 

fpg,,i;ad  Abtrocknung  waren  deutlich  Zu  «r?   ' 

l;.-.i     .      ,  ,    ■,       .-I      I 

4Jje Fortpflanzung  geschaU  du rcb. Verbreitung 
:leOegenstäQdeder  verscbiedensienArt,  ] 


II  welchem  variier  die  Erschein 
1  bringen  war,    wurde  dazu  färl 
a  Veränderung  darin  vorztiaeln 
dte;  roUigewocdeoes  Stück  P» 
hinein  stellte,    vteaa  man  efl'^ 
viier  cnlfcrnle ; 
.'  durch  Verseuduog  das  Phäoa- 
i^uidstoa  Gogcndeo  verbreiten. 


KB'VeromthuDgt  die  rolhen  FOnctcbea  | 

ItplcaDiite  Äxt  des  staubigen  Cysut,  li»Ü  I 

-  fntl[:n,    j!s  er  hri  gcaaucrer  Untet'l 

;-li(  die  i^eriugstsl 

iitiigCQ Staube!  | 

^Juiuh  zu  Anfang 

::  lerlallenpitß^e  voa 


roll«  .nM'.vy>>.  .■-..  «\r^,«J 

i«rtrolt««ten  Scbimmelfäserchen  war ;  dH  AI 
bcit  '4w  hiibmehligen  sphäcisdien  PerjUtM' 
sie  flbertfieft  von  der  Ontang  ^t-gmlüt  so.; 
-MdDg«!  etnes  Stiels  und  des  KöpfebeoB  Ton.d 
l*-1uog  Muror  aus.  Endlich  Ücis  ihre  hestüuUj 
»toiSfjIge  Figur  nicht  zn,  sie  unter  die 

E^Bchnäti ;  wie  sie  wegen  Mangels  irgend  eJn^ 
ibaren  Unterlage  aaoh  nicht  zu  den  'm^Kf^Jt 
^ItOren   konniea. 

Hr.  SelU  entschlofs  sich  daher 
l^tting  aafzustellen,  die  er  Zoo  •  galiictina{,}iB\ 
|~Schleiin)  und  eine  neue  Art,  die  er  Imeln 
I  (Speisen  sitzend )  nannte ,  und  wie  folgte  bei 
mli  CelKf:  Zuagataettna.  Reoeptacnlaiik  nutlMm» 
tia  gflaltnosa,  tlmll' 
gtneralia  obieare. 
■Ic-  Z.  ImtiTofa.  Graniti.'' 
ria,  atitflit.  iiUtnir  . 
tervatioi  jiä  xuperßclcm  << 
aeiiale  anni  im9  Ir. 


Nachtrag  Ton  C.  G.  AV<i  . 
Die  vorstehende  Abhanit!i< 
'   vergleichenden    Beobachtungen 
Bicbligkeit  dessen,  was  wir  s.  i. ' 
ten    über  das    Rothnerdeti  icni  ^ 
l^lithle  zu  Enkirch,  jsu.vermuii 
tnätnlict^  diese  Ers^heinnng  von  >.. 
|wickeloiien  and  verbreitenden  I-.t 
9  herrühren  mogej  doch  füti'! 
11  ähnllcben  Gnindi.',   wie  d:-j 
li^fmM  miigelbeille,  nicht  m  ' 
t  auf  die  wahre  Stellung  dieses 


über  das  RolAtvcrclcn  der  Speisen, 


419 


ihm  Zweifel  Cber  dessen  wehre  Struetur  zurück. 

rkommt  daher,   iveil  das  Mikroskop,  mit  wel- 

0  die  ßeobacbtungen  gemacht  wurden,  nach  dem 

itaAtt' Eingestandnisse  des  verehrten  Verfassers  nic^t 

^nötbige  Vollkommenheit  besaf^.     Wäre  es  müg- 

ein  Gewächs,  dag  auf  organischen  Körpern  ia 

«geschlossenen  Räumen  entsteht  und  wuchert,  den 

li^QzazJifalen,  so  wflrden  wir  ditse Zacgalaclina 

Jkadeux  fdr  eine  Species  von  l'rtUococcus  AgariJh  et- 

IVen,  und  dafür  anführen,  dafs  der  feuchte  Vor- 

^  des  Hauses,  in  welchem  d'ies^ Zaogalact'ma  zuerst 

berkt  warde,    mit  Byssus  botryoides,  d.h.  entwe- 

piiit Prtftococcas  inridh  oder  der  nahe  verwandten 

rtte'ftofrj'crtfi!,»  bekleidet  war.     Wie,  wenn  sich 

psölche  Algenhildung  in  mehr  püzartiger  Form, 

■^organiscbe  Substanzen  fortpflanzte?    utid  dachte 

üser  Freund  selbst  in  der  erwähnten  Abhand- 

ijese  Alge  ? 

[.betrachtet,    mafste  Zaogalacilna  unter 

mnae  als  Speeren  fiehrodita  neben  Agyrium 

wobei    man  sjch  des  Grundsatzes  er- 

u,  den    forii;esetzte   Beobaclitungen    mit 

Ueugen  immer  mebr  bestätigen:    Omnea 

]ullm<Üelc.    Priesj'Spt.  MycoT.  IL  i. 


direibeo  desDi^J  Schbciggcr- SeiJel.       " 
-,-^iHn*fnitellung  analog  i^r  Thalsachen. 
llJor  aufmerksame,    für  diesen  in  jeder   Bezia- 
l^^pgcn  Gegenstand  sich  intcressirende  Leset 
t  niefern  Jic  vorstehenden  Beobachtub^ 


nachfolgenden    desselben    ansgezeicboBt«a''1 
noch  enger  sieb  aoscltiierscn.     Es  wurde  ihäbi 
-Zusaminensiellung  (^S.  460)  auch  der,  ofl 
btri-ortrel enden,  rof/iWtFiirbungeJnigerSeen  ; 
-Ifl  gedacht,  wenn  gleicli  a!s  einer  T^ 
■  fcba  nur  in  geringer  und  nnbesiimm 
.d6to  vetliandelten Gegenstände  stehet,  r  n-'ue. 
geilflrea  diejimigcn  Falle  offeitbsv  | 
Kreis,  wo  diese  Färbung  herrfih^ 
minder  ptützltclten  Erzeugung  auftq 
fe  der  Enivvickelung   stehender   < 
von  pflanzlicher,  bald  von  tbieris^ 
einen  leicht  in  die  andere  Obeq 
und  das  um  so  mehr,   da  ilDcWd 
stehnog  von  Organismen  mit  gl« 
ner,    durch  almosph^rische  oder  j 
scbeEinHilsse  bedingten,  UruoH 
',  n-iebtii  anderen alinlicy 


Ar/j  Illurtmer  Ste  rolh/ärhcnden  Su.f.        481 

iiDe  auffallende  Ersebeinung  dar,  iadem  er  sfdlJ 
ehrerea  Steilen  mit  eiaer  eigentliihnliclien,  f^l 
Bhitfcfenen  Absturungeo  rolb  gBfj'rhten,  Subsiaiik  1 
lokt  zeigte.  Diesa  Erscheinung  erregte  dieallgt^  1 
le  Aufmerksamkeit  der  Anwohner  Jones  Seefif^ 
liVeranlal'ste,  namentlich  die  Genfer  Naturforscher  I 
maueren  Untersuchungen,  welche,  sammtdenerj  J 
ron  Dr.  Engeihardt  (im  Schweizerboten}  und  rolff  J 
n  Trechscl  ^iu  einem  üriefe  an  Vaucher^  gegeh**  1 
Faobricbten  Ober  dieses  merkwOrdigeFhänomeii}  | 
■  SchriECen  der  dortigen  naturforschenden  GBt^  J 
baft  niedergelegt  worden  sind.  *)  Dafs  dioi 
iciauag  übrigens  keine  ganz  ungewöhnliche  svjt  I 
I  die  eben  genannten  Beobachter  ausdrQcklieW  I 
r;.  die  Fischet  pflegen  zu  sagen:  „äer 
r"  weno  sie  dieselbe  im  Frühjahre,  wo  sie  ge-»  | 
■sieb  zeigen  Soll,  bemerken.  Ihr  dief^maligfllf  4 
Winter  wird  von  der  Geliodigkeit  defl^  ] 
dem  niedrigen  Wasserslande  abi;eleite|i  .1 
Seioer  Scbweizerreise  S.  13  oihIiJ 
itirp.  hclvct.  gedacht.  Latzteft^*'! 
inrcnriinart  abgeleitet,  die  m'I 
mt*  besclirciht: 


ton/trvSa  Innnca'nrm 
Wtmity,    qlti  latten  tuiiUnuaiit  c 


'"A^ 


PSgtssÜinJciJ,  wie  In  der  gaDzüi 


432 


Vecandoll«  über  rMM' 


Nactit  htndorcKbeiTtetkt  man  keine  Spnr  too  \a 
Färbung.      Wen o  sie  erscheint,' tobiltteo  8Uh'(ai 
'iVechsetk  Bericht)  regelmSr^ige,  parallele  S^rdf«0|l 
dntger  Entfernung  vom  Ufer,     welehe  wletler'<i 
scbwiaden,  so  bald  er  unrahig  wird.-   Eia  1 
Wind  trieb  diese  färbende  Materie    in  die- 
Buchteh,  wo  sie  zwischen  dem  Schilfe  sieb  aoi 
melte,   und  hier  als  feiner  röihlicher  Sctianio-^ 
schieden  gefärbte,    vom  Rötblichschwarzen  fcU'fl 
Ecbänsten  Roth  wechselnde,    Schichlen  bitdete('4 
gelbe,  graue  und  andere  Farben  wurden 
einige  wären  marmorirt,     andere  bildeten  Ffg 
gleich  der  positiven  Elektriciiat  auf  dem  besllul 
Eleklrophor.     Einige  Fische  schienen  dieseSub 
frtiflc  Nachtheil  gefresssen  zu  heben,  (vri*  Dr.ii 
Ji'ardl  gTaabt)  denn  ihr  Fleisch  zeigte  Sich  falsiaiil 
Gr3teD  rolh  gefärbt,  als  ob  sie  mit  Pärberc^t^ 
fättert  worden  wären  ;     andere  kItiinerftlS 
ben  nach  einigen  Zuckongen,  wenn  sitt 
Siehe  kamen,  und  durch  dies«  MMerirn 
der  übereinstimmenden  Er2ählungdetr.>l] 
ten  Beobachter  zu  Folge.  E«  muf:  indttaai 
bleiben,  obdie'ser  Tod  von  ' 
Materie,*)   oder  von  der  r.,' 
auf  ihrerOberfidcbe  sieben" 
ten  sey.     So  vielist  gettHl'5,  i 
des  Tages  einen's^hr  üheln  ' 

In  naturhisloHstber  I! 
Substanz   voii  DcöwtfrJffff,    :■ 
mit  Vaucher  üa^^  TrJfoat i  ur. 
Flaschen  MtScbt^äcn  Väm  Muritti»«a  n 
.")  Vgl.')i.lti[K, 


utener  See  »•otfifärhenäen  Stoff-         4Sü 

.  Aw»  Sie  aacl)  24  Stuaden.  aoJangte  uaii  .«'{^ajlAj 
ersucbung  kam.  ^ 

lit  Wasser  vermischt  trennt«  siob  diese,  eineij 

Qtten Geruch  verbreitende,  Masse  ia  eine  feioe^l 
obenauf  schwimm enJe  Substanz  und  inj 
s^ggrane,  za  Boden  sinlvende,  unregeliDäftigjM* 
Das  Wasser  blieb  anfangs  ungefäibt»! 
S  Tagen  aber  färbte  es  sich  von  oben  (>a<?Uj 
y,  also  von  der  lothen  Substanz  aus,  erst.,! 
|)rDtb,dann  lebhaft  blauroth.  Unter  derLoup^i^l 
Dem  Schwachen  Mikroskope,  erschien  jene  roü^-  I 
Masse  (öbereinstimmead  mit  Hwif/w's  Beschr^i;,  I 
ils  eine  Zusammenhäufung  feiner  cylindtische.r   1 

unter ejaem  starken  Vergrölserungsglaseabe^^l 
lan  diese  Fädao  mit,  zuweilen  unterbrochenen^! 
Ji  regelmäfsig  und  dicht  an  einander  gereiheten^  I 
ogeo  bezeichnet.  Siegehüren  demnaohzuj'ou^  m 
)scUUtorieo,  denen  deCandoUe,  an  Vaillon's  Un  I 
losichleo  sichanschliel^end,  ihrer  eigenthümlt^j  I 
Dcb  hitrgan?  deutlich  bemerkbaren,  oscillatori-^  M 
lewegungenwegen,thierisohe  Natur  zuschreibt,^» 
il  Ucuänger  (  Zeiisehr.  für  organ.  Physik  B.  r.|  ■ 
in  üeberciostinunuag  mit,  Tr^iramis  (Biologiej  I 

lßS.5  diese  Bewegungen  für  unwilikDhrlicbf^  ■ 
pdxbe  ibierischeNatuc  dieser  Organismen  be-^  ■ 
.  Di«  meiste  AehnÜchkeJt  bestlzeu  jeneFaden.V 
'*  (AMf.  J«  Mnjlii'es  S.  165.  Taf .  15.  Fig.  3.)^  I 
cbeoeji  lUnd  abgebildeten  Osciliaioria  sit^ßis-  M 
t-weldier  sla  um  £0  genauer  verglicliea  wer»,! 
tnuUn,  da  Vaiwlter  dies«  Art  eben  wieder^jj 
Hboi»  aufgefunden  >aUe.,Jj;i;f,Aii?ge  tigt,j(sV»iJ 
iodeCs  waiter  auseiund«):  und  snitjf  .^uui<^ 


iVJ.     Co»fiinni  pur-purta  aquli  tn'natitnt,     IFiftf^  ^_ 

ha/iiiai  ia  laca  Moratientl,  praecipuc  hytine  ec  ; . 
IffTiiiim  iemperie  JaVeflte    VaUe    trtuhi plicata   »d    '" 
fiitttott*  bt  atjuam-ruiram  cffictent, 
I        Clcsuf  dereineiiSeile  schmutziggnm,  auf  ( 
dermvfißlich  getärhlea  t  unregeloiätsigeD»  ^-^ 
langen,  Blattdiert,  glichen  Stüclten  von  dem  1 
n^^LiofifvfoHatvtis.  Sie  besarsen  einer« 
sistenZi  einen  stiakenden  Oerocl),  ondl 
anieren  Spuren  orgaoisclier  Structurasls)^ 
ffttii    welche  ein  undeutliches  Gnv«ba  be^ 
Entweder  sind  tlieCs  Beste  gröliseüer  1 
Sees>  oJef  haltt2ersetzte  Tretncllal 
Bivularien,  oder  Rute  von  deB'£ 
toden  (vgl.  yuucher'.t:  OsnUaita 
Taf.  15.  Fig.  U.)  ~,  Die  OscillM 

hl 


SbcT  den  roihm  Siuff"  im  f^furtmer  See.        4t4 

IslleS  Walser  zteht  aus  der  frischen  Substanx 
venig  färbende  Tli^ile  aus.  Die  rötlilich«  Flüs> 
Bit  besitzt  einen  sunipÜgea  GertM^i  und  faden  Ge> 
tack,  Tüthet  das  Lackmus,  wird  aurgebelltdarob 
von  kaustischein  Kalt  galterlartlg  gefällt. 
pr  Niederschlag  lüsl  sicli  in  Säuren  wimier  auf  und 
n  Salzssuren  Baryt  weifs.  Der  Alkohol  zieht  ei- 
peifsllchen,  im  Wasser  lüsIichenSloff  aus;  Subli> 
BsuDg  giebt  keinea  Niederschlag,  deniaacl)  ist 
■  Eiweifssloff  vorhanden.  SalpetersauresQuecksil- 
Bercrt  einen  gallertartigen ,  GaÜäpfelaufgurs  einen 
llÜchea  nolelten  Niederschlag.  Beim  Verdaffl* 
lübildet  sich  eine  leimähaliche,  in  kalterSalzsätirs 
ktHnmen  auflöGliche  Masse.  Es  enthält  dieaemtltt' 
Bit  sonach  Gallerte  und  einige  Salze.  '> 

»liäCiC  man  die  Masse  ia  Gährung  Dbergebeo,  SD 
I  dar  Farbestoff,  insbesondere  durch  das  hierbei 
ete  itohlensaure  Ammoniak,  leichter  löslich  Im 
«r^'  weiches  nun  eine  Lilas  -  Farbe  annimmt, 
nifdsäure,  Alaun  und  sogar  blorse  Erhitzung 
Ammoniak  entweicht)  bewirken  Abschei* 
'ideB  Farbesloffes.  Im  letztarn  lalle  wurden 
ik'von  Gerinnung  bemerkt,  welche  bei  ähnÜ- 
undlung  des   frUcben  .Stoffes  ^ieli  nictit 


von  der  Digesiloii  MrOckbleibendi,  fesft 
bildet  eine  leimähnliche  Masi^e  (wi^nach  sia 
t)  von  cotlihräunlicbür  Farbe,   welche  durch 
tcr^drt  wurde;    ztisammengefitzie  w*{C«  Ffi- 
iderKühi-chen  blieben'  turach.      Am'  F^eiier  ge- 
:d8I)'  nimmt  sie  eine  graue  Farbe  an.  '  In  Glas- 
■rhbit  >    in  deren  offenes  Kode'  Str«tf«in  von 


4S&  CoUadon-^ Martin  it.  lüacairt-^rinti 

Curcotna-  and  Lickmus-Pajifer  clngebradit  «roi 
r&thete  sldi  letzteres  anfangs,  dann  wurde  es  « 
Utu,  wiedu  Corcumapapter  braua,  voa  demi 
tensaureo  Ammoniak,  weiches  sich  in  Mcogeei 
ekelte.  Die  Masse  bläUete  sich  auf,  untre  reicbUt^ 
EntwicUelung  eines  schwarzen,  fitinltead^D,,^ 
und  hiuterliers  eine  gror&e  Menge  eines  lof^ 
leichlea  Kohlen rückstan des,  welcher  eine  a 
Menge  kuhlensaures  Kali  eathIeJi. 

Schwefclatbec  färbte   sich  mit  der  rotlieti^  S 
Btaoz  hoch  orangerotb,  und  lielJs  dieselbe  pach.i 
derholter  Behandlung,  enifärbt,  in  Gestalt  grClolisll 
Fäden  zurück.     Ein  mit  der  äiberischen  Tinctur| 
fürbtes  Papier  rötbeie  sich  an  der  Luft;,  wurde^j 
verdunstet  so  liefs  sie  ein  ebenso  gefärbtes  Pulvei^fl 
l«n,  welches  sich  im  kalten  Aetber  und  Aikoho)'!^ 
und  durch  Wasser  daraus  wieder  niede^gescU 
wurde.      Mit  Terpentinöl    erhitzt ,    worio    t$^ 
gleichfaUsiüst,  wird  die  Farbe  in  Grün  uii>gBWin|( 
eben  so  in  Salpetersäure,  von  welcher  esSi 
gleichfalls  gelöst  wird.     Ple  sai^re  Fl_as 
llfst  beim  Verdunsten  einen  w«i&>icbttaaj 
im  Wasser  löslichen,    sauren  Kflcluril 
alle  Eigenschaften  der  SaoerkleflsäoEttftSB 
kaustischen  Kali  wird  der  FarbcatoEf.<o 
rung  geiäst.   >  In 'der  Hitze  bläht  er.'Std 
wird  schwarz ,   unter  £ntivIckeiuRg'  ehief  jQ 
den  Menge  von  Esstgsäure,  und  elnem'C 
verbrannten  päanzÜcheo  Stoffen;! 
Dimmt  er  blofs  einen  grOnlichen  Scbsio  J 
.      '  Alkohol,  sowohl  kalt  <sl8  koobeodi' 
mit  (]itn>  von  dor  Uchaiidluug  milA'gihcr  i 


f^den  Toiyn  Slo/f  in  Mitrlmer  Sge. 

griTiiIiphen  Fäden  gelblich  grün ,  und  eatfarbt 

in -bei  wiederholter  Digestion  gäiizücli.     Dexi 
olhinterlälst  beim  Verdunsten  einea  inWasaej 
Alkaliea  nnd  Alkobol    lüslichen    Sto^,    d 

pbyll  Pelleüet's  und  Caventou's  anaJog. 

US  dem  farblosen  Rückstände  zog  kocbcm 
Itttfe  Wasser  eine  grofse  Menge  Gallerte  t 
'Sälie,  als  Scbwefelsaure  Magnesia,  Kalker* 

Kochende  Essigsiure  nahm  hierauf  nochv 
re  daraus  auf,  ohne  Spuren  von  Eisengebjl 
t  M'urde  verdünnte  S'alzsäure  angewandt,  wefJi 

der  Wärme  noch  eiwas  Gallerte,  etwas  Eiseitf 
cHwefelsaurenKalk  lösle.   Der  getrocknete 
Eschferte  ROckstand    hinterllefs   0,003  ~  0,00 
graulichen  Pulvers,  welches  aus  scbwefelsaiF 
litU  phosphörsaurem  Kalk,  aus  BrauDStelüoxy« 
bfeselcrde  bestand. 

S  lieferte  diese  Untersuchung  demnach: 

ikO'/ar4en  Farbescoß  reit  *l!ea  Eigen ich^Üen  einer  liO 

9-,t>epn«lfiti»«ben  SubtUD^; 
^^grüaei,   dem  Chloiop!i>ll  ähnliche*,  Hau; 

^  giotte  MeaeB  jhieiincLer  Galhrte; 

"^lEtdan-  und  K«[iial4a,ncl>(r  Sporflu  vea'l 
,,w.    , 

Diew 'ThatsaobeBf  heifst  es  am  Schlüsse  dle>4 
ifeuBg  machen  es. wahrscheinlich,  dafs  dss.i 
'«hZeit.niehrfaohheohlohtete  Vorkommen  thJ 
Sobstanzeu  in  den  Mineralwassern  ron  IIh 
laüTfaieren,  wie  die  in  dem  Muiteuer-Sec  a 

^'  Jjerrilhrfl.  Die  Wirkung  diT  AlUslta 
ndflrerin  jansn  Wassärn  Yorkommenden  Siof{ 
'erschieJenhoit  Ihrer  Temperatur,  xtnd  gelbst  <j 
^  Ttiier*rien ,    von  welcheii  ■ 


Qigne  uod  in  vielen   anderen  gefundsi 
gUwht,    (a.a.  O.  S.  79)  dafs  sie  Ja  den  : 
Gasteio  den  eigenliidi  wirksamen  Be&Caodtheil 
machen;  nirgends  aber  habe  er  sie  in  so  auii 
Menge  gefunden,  als  in  den  Euganuenbäderii  ,^^ 
Satlagliaa.s.vf.yia  Italien,  von  wo  aus  sie  aodM 
verfübtt  werden.     Offenbar  bilden  diese  ii«fl| 
sobiedenheit  der  äufsern  Einflüsse  verschiecietip 
ferven ,    deren    PnJlini   mehrere    beschrieb',  i: 
BeacbtuDgswerthe  Kesultate  lieferte  die  von  / 
Ün  angestellte  Analyse  einer  solchen  Sbbg|ii<i:' 
II.  Den  von  KauqucUn  untersuchten  h  i 
iXjtrcet  aus  dem  sogenannten  Sjätalbrunnspti 
gesammelt.  ^^     Er  bestand  aus  einem  üb^ 
nein  flüssigen  Theils;  letzterer  zel 
fallendem  Lichte  eine^rQa«,'  bei  3 
eine  puEpurroLhe  Farbe.  <   I>ein'Pi| 
«iie^'KR«Ferhe>  welcboaber'd 
nes  ßlou.  überging.      Ijic   Allt^JiJ 


#  lim  IHincrciitfueUm  ai  T'kTiy. 


489 


igaheo,    aus  welcber  sie  durch  Sa)peters3ur«^   • 
Ig  blau  gefärbt,  wieder  ausgeschieden  wui<cleiL  , 
hol  machte  selbst  die  alkalische  Lüsung  gerjaneil; 
igoos  zeigte  diese  Substanz  einelhierischeNatur, 
i<*beGODders. merk  würdig:  Säuren  und  Alkalisa 
Ij  in  Vergleichung  mit  den  vegetabilischen  Farba^ 
I,  gerade  eine  umgekebrie  Wirkong  darauf  aufl^ 
is  d«in  eben  Angegebenen  hervorgeht.     ChlaS    ' 
[oncenlrlrte  Salpetersäure  vernichteten  die  blau^   ' 

fast  sugsnblicklicli.     Bei  65'^  It.  coagulirted 
Ilg)(Cil,    behielt  aber  seine   gfCine  Fariuej    etSt  1 
^Kochen   ward  sie  gelb.     Sie  enthielt  ScbwefA  ' 
!urc  Natron-  und  Kalisalze,  tii&  {naciiVm 
i«bne  Zweifel  in  dem  Wasser  derQaeM'envOK 
iricht  vorhanden  sind,    sondern  eist    in  dc^  < 
j^tluroli  tbeilweise  Zersetzung' der  darin  an&  j 
orgattischenSubstanz,  sich  gebildet  hattet  I 
sey  M  ^a   begreifen ,    wie  Essigsäure  ohne  ] 
Itige  Bildung  von  Ammoniak ^    wavon  keiak  J 
■cken  war,  habe  entstehen  künnen.     I^-l 
ivasser  (wahrsclieinlicb  vermöge  dessel 
itoSilueriicbeni  Kali)  aufgellet,  ist  diesÄi 
inffarttlos;  erst  nacb  ihrer  AbschakJ 
tsroJiruag  mit  derLuEt,  erlangt  sie  (fiftn 
^rbung. 

Ile  SubjiaiR  loste  sich  nach  gehorig«iiA 
i«a  zum  Thei)  in  kdiusiischem  :Ka)i ,  dem  s 
Itts  Farbe  enbetlid;    auch  von  dem  kuhlei 
IcboD  ä'lse  wurde  sie  gelöst.     Aus  der  erstq*-^ 

wurde  sie  durch  äöuren  mit  brauner,  aUi 
ilura  mit  blauer  Farbe  gefüllt.  Der  in  jeufl 
■Jtdfpern    Hnauflösliciie    Uüekstond    liefert 


de.    Er  betrachtet  diese  drei  Subslaozen  aiu  ; 
deae  Modißcationea  ein  und  desselben  UrsUi&i 
eher  dem  Eiwaifs  am  oächsten  rervraodb'ii 
feDbar  nähert  sich  die  letzte   der  Gallert«! 
soheiDen  keine  mikroskopischen  Untsrsucbl 
gestellt  worden  zu  spyn,  und  wir  wissen  djftld 
ob  aucli  dieser  Stoff  eiue  Art  von  organigd 
besafs,  und  Zeidieo  «ia«9  pfianzlid|iH&;  iC 
sehen  Lebens  äufserte. 

Den  Ursprung  dieser  und.  ähnlicberSi 
Mineral  wassern,  namentlich  in  dun  alle 
tnen,  (wo  sia  am  häufigsten  voirzal 
findet  yaurjin>Un  schwer  '  bi^reifli 
hat  ihn  von  dem  StJckstoffgebalt«:! 
geleitet ,  und  da  die  von  ihm  beoU 
Masse  zum  Theil  aus  belebtsoi^jaltd 


ub{T  on^anhche  Slofli  in  M'meralqiiclhn 


m\ 


Drsteigenden  Gase  und  Dämpfe,  durch  unmltt^l 
Aber  denselben  angelegte  Baclestubea  zu  bentt"! 

JUit  gröEserem  Hechte  aber  dürfen  wir  geraifi 
jekebrt  schljafsen,  jene  organischen  Substanzu 
die  Quelle  desStickstoffgase?,  welches  in  diessk'l 
irngefunden  wird.  Es  ist  nicht  zu  läugnen,  ddwfl 
Stickstoff  in  gewisser  Beziehung  zu  der  vermeiiA»! 
I  Urzeugung  belebter,   besonders  thieriscbariB.1 
nismen  wenigstens  insofern  zn  stehen  scheint:^! 
«ne  noch  nicht  gehörig  erkannte  Rolle  !n  deä, 
Urzeugung  offenbar  begünstigenden,  Gährungs- 
£sen   spielt.     Nur    in   organischen  Substanzen 
entwickeln    sich    diese  Processe.     Solche  gäl»>  j 
iF&hige  Stoffe  im  Wasser  anzutreffen,  kann  in  dtf  ] 
:  stieb  Dicht  befrunden ;  und  die  unter  günstign 
ladSo  uft  |iiülzliob  eiotrelende  ungemeine  V8il*J 
lugdsr^elben,  durch  schnelle £atwickelung  gaa"fl 
'       ^iif  der  niedrigsteo  Stufe  der  Orga-^ 
Gemelli  echter,  ist  im  Gründen 
.  die  btSH'eilen   eben  so  unverbitl 
lung    ran    Organi&men    boher< 
.  nea  Niemand  an  Urzeugung  denk 
ff.  ouuh  il''-  .Annshme  einer  solchen  UrzeuguafI 
ünludingt    niJÜiig,  für   die  Erklärung  der  i« 
fcttbetwlen  KrscbeiouDgea,  und  könnleo  aud 
Sagtet  loandi«    der  vurbergenaiioteQ  Thatsi 
|a|Br  ab  Beweise  gegea  dieselbe  beuatzeo: 
leo  doch    auf   der  anderen  Seite  ebenso  viel 
lohen  ui<)üugbar  difür.    HeMiniatere  Eotscbei 
,  aber  diesen   streitigen  Gegenstand,   und    gea 
£rärteniog  der  einzelnen  iMomente,  um  i 

11  bandelt,  dDrfeo  wir  aber,  erst  voi 


uiddjlilMt  1 


433 


SchW^igger- Seidel 


tnrtgetetzten,  grlCaillicIien  and  T0TurtfaeiIs5«K 
^tuiogeo  luf  diesem,  nach  immer  so  dankd^ 
^warten.  *) 
t  J  £io  'Unutand,  welcher  vorzDgswcbftisj 
^tneliuog  jeaer  ntecteren  Organismeö  dm 
'  guog  zu  sjjreoliea  scheint,  ist  die  raerkwBrdJ| 
deJbarkeit  LÜeser  Geschöpfe,  welche,  allea 
vgen  Beobactuungea  ^Euiolge »  unler  gewiaseOiC 
Mlea  scboeli,  nicht  nur  aus  einer  Gattuo^iii 
^dere,  sondera  sellist  aus  Tbier  in  Piienx«^  i 
'/gekehrt,    Oberzugehen  scheioeo.     Wir,  woB 

.  ^or  an  /^run^fd*  (Jabih.   l&2ä.  IIf44ä.fFi 

-~  ^Itsllte'  Erfalirangen  über  die  hepraria 
iärbenden  Principe    des  rullien  Sclinees) 

'   ^-vveJcliB  Wtegmann  Qin^fi".'-'-  Airliiv  H.  Vi 
laegerdings  w  bestaUg;. 
gleich  werde  auch  no^  < 
Jiendit,  ßeobacbtung  t' 
Beanfpün&i)  von  lim.  ['i . 

•  tdM-it.  VIL  S.,1160  In,        . 

I  ,^ele|°ei)heit  anttJaedur  fruües;<:i' 
^u  erinnern,    welche  schon   v<  : 


^  organische  Sto^e  in  Mina-aiqueilfn,     -4^ 

[hU  i7(}0)  V^D  eiaem  VeleraneD  der  hiesigen  pa- 
irsobenden  Gesellschaft,  Herrn  Kämmerer  Dt. 
V,   gemacbt  wurde.  "^ 

(Bei  der  Erscheinung,  von  weichet  wir  Busgla- 
Uleni  rotben  Sohoee  cnd  Blntregen  wiedw  an- 
Igt»  wird  es  Zeit,  diese  Zusaninienstellung  zu 
üieB,  wenn  der  ihr  verguante  Kaum  nicht  übec 
iflo'werden  soll.  Sie  wird  für  den  Zweck  genü- 
Eo  welchem  sie  ahgefalst  wurde,  aozuregeo  zu 
Hlzten  Forschungen  auf  diesem  in  jeder  £e~ 
lg  wichtigen  Felde  der  Naturwissenschaft.  Ni^r 
lar  uomittelhar  an  yauquflm's  Untersuchuoa 
ischüefsende  Bemerkungen  wollen  wie  um  nocb 
SO* 

r  'Vautjuelin  giebl  an ,  dafs  Papier  mit  de«  voa 
'  :  !  !  .  5itofre  gefärbt,  an  der  Luft  ein« 
I.  MtiriUn  machte  dieselbe  Erfab- 
ili!:ben,  am  AiiEflusse  der  heifsen 
(im  Murgthsle)  sich  ansetzenden 
7.  (Afl^nrr'« Archiv  Bd.I.S.4ö5.) 
Vcrbsllcd  dieser  Stoffe  an  den  von 


434  .^fhwfiggetw- Seidel 

Klapröth  (c}temi«c1ie  Abbdl.  oder  BeJIr.  Bcl.VI.  i 

im  Lubolinei-  See  aufgefundenen  indigoäUolieaeÖ^ 

welcliea  Dr.  Franh{a.  a.  O.  S.1.06.)  vo^iJjTynrw 

spicatum  ableitete.  .. 

3.  Seben  wir  ab  von  der  Organisation  j 

Substanzen,  und  tteacbten  wir  blol^  dieetgaath 

eben  Farbeareaclionen  derselben:  so  ist  bierbf: 

an  diejenigen  zu  erinnern,  welcbe  aU  Folge  de 

Wirkung  verschiedener  Säuren  auf  mebrere  Stc 

säuischen  (namentlich  thieriscben)  Ursprungs  ij 

ll^BrZeit  beobachtet  wurde,    ( verg).  Jabrb.  11 

K^21.  ff.)    woran    sich    auch  die    ii.i    vürincn 

I^S,  348.  ff.)  mitgetheiJte  merU.V 

I  Arseniksäure  mit  Zucker  anscblr 

1  Nübin  (S.  151,  ff.  des  vorlie; 

tsteliten  Versuche  aber  die.!.:: 

ichiedener  orgxaUtiher  Stoffe  Im 

dien  Säule  werden  bcifn 

tt  nicht  der  Gebalt  von  i 

Irelcbe  in  solchen  :'   '    ■ 

B  spiele   hei  die 

3.  Es  vivi-l< 

sr  HefligkeiL    ; 

igsaure  Miner; 

log  lehrt  uns  < 

EtgMure  SuU<:  < 

iaen.    Auch  ist  n. 

Igten  dorn,  dejixfia  L 
lie  von  VaiK/utlin,  im  Al 
^leriums  d«s  Innorn,  b?r . 


über  essii^smtre  Salze  in  Blinera/fjucVeii.      ■iSS 

yse  des  Mineral wassars  TOo  Craieggia  *)  (_  Aber 
be  auch  Prof.  Rocco  PiOggazoni  zwei  Schriften  in 
allreiil817  undl823  zuNovarapublicirthat**) 
llheilt  worden,  derzofolge  dieses  Wasser  gleich- 
igsaure  Salze  enthält.  yaitfjucTin  erhielt  meh- 
'Flaschen  jenes  Wassers,  aus  zwei  verschiede- 
jninder  benachbarten  QuelleiiiZur  Untersuchung. 
Wss5Bt  aus  einigen  dieser  Flaschen  Stiers  einen 
Kfaieä  Geruch  nach  Schwefelwasserstoff  aus,  das 
fideren  nicht;  diese  Bemerkung  machte  autih 
üom.  Es  scheint  dieser  Besiandtheil  dem  Wassöf 
nicht  urspranghch  zuatikommen.  In  demjenigen 
sr,"welches  Schwefelwasserstoffgas  enthielt,  fand 

rli«ine  solche  Menge,   welche  y  Gr.  Schwe- 
Lltre  des  Wassers  entspricht.      Uebrigens 
t die  Analyse  folgende  Resultate: 

0£1     -  0,18'-    y  ' 


'3   Schliefst  mit 

nt  von  Craivg^ 

rihfltnlfeKkeilen 

iirar  S'ike  untt 


430         Brandet'»   cliemuch4  L'rilermcJiung 

2.  die  Gegenwart  von  essigsaurent  Patron  und  1 
in  ilemselbea ;    diese  Salze  sind ,    $o  viel  wir  w 
bis   jetzt  Doch  io  kainem  Mineralwasser  ed 
worden." 

linggazoni's  Analyse  der  nnnilichen  ^f'ia 
stitnrot  mit  der  von  TuuqueUn  in  so  fern  Qbert^ 
als  auch  dieser  Gelehrte  das  gänzliche  Fcblea  l 
saurer  Salze  und  die  Gegenwart  des  scbwefeisml 
Natrons  in  dereiselbea  erkannte;  gegen  das  yw 
denseyn  essigsaurer  Salie  erhebt  er  aber  bescli^ila 
Zweifel.  Bemerkt  zu  werden  verdient,  dafs  V^ 
queVm  seine  Untersuchung  nicht  nahe  an  dec  t 
Soadero  in  Paris  anstellte. 

S,     Chemische  tTnteraichunp  da- 
ein  anderer  Beilrag  zrir  Krnnlnifs  derl\ 
scTinuppen  -  Suhitai 

Mofrath  Dr.   Rtidolph  Bräütii 
Vor  einiger  Zeit  habe  iotij 
(1827.  I.  389.)  dieUntersucbiingl 
Substanz  mitgetlteill ,   Hie  mei 
zu  den  sogenannten  - 
len  mochte,  und  d 
ten  geneigt  war;    i: 
sau  halte  ftiilessen  uiildng-- 
ilber  diesen  Gegenstand  m 
in  meiner  Meinung  "■' 
den  bin,  obwohl    ■: 
ich  anderes  aus  dir^  : 
eigentbdmiiche  Ansicht  1>^  ' 
Nachbarschaftd^Uber, 


der  Trtntfilu 


487 


i  Substanz   vielleichi  von  Früschen  her,    indem 

Uese  nacb  ihrem  Tode  sich  in  eine  solche  gallertar- 

e  Masse  verwandelten.    Jedoch  kaon  diefs  schwer- 

1  auf  uDSere  Subslauz  bezogen  werden,    da  keine 

s  Knochens,  eines  festen  tbierischen  Tbeils 

[er  eines  Gliedes  zu  bemerken  war.    Wie  dem  auch 

r,solltediese  Substanz  wirklieb  kein  Schneckeiilaicb 

tvesen  seyn,    so  glaube  ich  dieselbe  doch  so  genau 

tcbrieben  zu  haben,  dafs,  wenn  einem  andern,  in 

uem  Felde  der  Naturkunde  mehr  Bewanderten,  eine 

pliche  Masse  vorkommt,    er  die  Natur  derselbeä 

klich  entrathseln  wird. 

Aus  der  Abhandlung  des  Herrn  Schwabe,  {Käst' 

b*«  Archiv  VII.  428.)  so  wie  der  des  Herrn  Profes- 

f  Dr.  Buchner,  (a.  a.  O.  V.  182.)  und  meiner  oben 

väbnten  Untersuchung  scheint  hervorzugehen,  dafs 

nrer«   andere    Substanzen    gallertartiger    Natur , 

■^e  im  Freien  vorkommen ,    als  Sternschnuppen  - 

I  «ng^isehea  wurden,   und  dals  besonders 

meU^n  in  dieser  Hinsicht  eine  zu  beachtende 

EltO  künHoh  GeJsgenhetI  eine  solche  Tr&- 
^mbaollton  und  genauer  zu  unlersucben,  und 
Bt9'>^^,''!i'>oti"Dg  beifolgend  mit :  einmal  aus 
n  eine  der  sogenannten  Sternschnu]!- 
-igtOD  näher  kennen  zu  lehren  >  und  mit 
ulllini^  »hror   Natur  zugleich   einen  neuen 

ynteti  irdischea  Ursprung  zu  geben  (we- 

r^-fr^WAii  die  Masiun  anlangt,  welche  im,  gqmei- 
I  Leben  lür  Sl(;rnvchnuppQn  gehallen  wordeu); 
JLAiÄbiir  aticb  AUS  «irDogerwiGsonsohanlichcr  Ab- 
pi^.^nep  Ücjtrag  zo  Üufern  zur  gvtnueren  Kennt- 


'4^         l'i'iinUet's  ditnuathc  Vnl/^^cJiung 

(fs^tlieser  merkwürdigen  NaturJtörpflrj,  ii^k{ 
iietnifclier  HinGiclit  faet  noch  eo  gut  viif  gfO^, 

Itannt  sind,  was  ganz  besgnders  für  die  Pda.iu;« 

Biologie  bei  einer  solchen,  zu  den  mcdrigsten  oq 

volikooi meisten  gehörigea,  Gewäcbsbjltluagi^ 

mausen  Interesse  haben  clarfte.  i     i    i    ;  . 

Mit  meinen  Freunden,    dem  Herrp:  £40 

^•.Bimninghauscii  aus  Mücsler  und  Dr.  //VMc  »m 

^rd,  machte  ich  kürzlich  eine  botanische.  Ex? 

in  die  beuacbbarte  Gegend.   !□  der  ISäbe  von^ 

fandea  wir,  auf  einem  KalkhQge],  Qts  baM^  die-J 

zuvor  etwas  geregnet}  eine  ziemliche  Mep^ 
•hv  auFgequo]Jenen,  galiäftarllgen    ^asse,] 

liald  als  TrenicUa  mesettterka  erkannt  wurde. 
$ese  kann  den  Sternschauppea  -  SubsliuiZAii,  ( 

lirecbnet  werden.      Ich  nahm  eine  Fartbie  den 
Lim  dieselbe  aus  den  eben  er^ 

•jftücksichtea  einer  näherfu 

,£u  unterwerfen,    wobei  i 
1.  Eia  Theil  der  "i  ; 

mit  Wasser  angofeucbtüt 

noch  ungleich  mohr  au.^^ 

liehe  Menge  Wj^ 

de  dabfi  fast  gji- 

be  zu  einer  fait  r: 

weiften   SufgehiJll,    so  u 

helles  und  rein''<s  zltleriii' 
B^^asser  irr' — '■'  ■■ 


äfr  Tremetla  mesenferitu. 


4;U) 


B'iffie  gallertartige  Masse  gewogen  j  ihr  Gewicht 

2f  Unze.      Sie  wurde  nun  im  Wasserdatnpf- 

r>  lange  getrocknet ,  bis  das  Gewicht  nicht  wei- 

f  abnahm,   wodurch  ihr  Volumen  und  Gewicht  sich 

berordenilich  verringerten ,    so  dafs  letzteres  am 

e  nicht  mehr  betrug  als  2Ö  Gran.]     Diese  hatten 

I  1175  Gran  Wasser  absgrbirt,    also  das  47fa- 

1^  ihres  Gewicbls. 

2.  Der  trockeneRückstand stellte  jetzt  einedün- 

]  griloe,   schwach-durchscheinende,  häutigeMas- 

Diese  wurde  mit  zwei  Unzen  Alkohol  eini- 

jStuttden  lang,  unter  abwechselndem  Kochen,  dige- 

Da  der  Alkohol  hierbei  eine  sehr  satte  grüne 

I  angenommen:    so  wnrde  die  Digestion  nocb- 

9  wiederholt,  hierauf  der  Alkohol  von  den  erfaal- 

i  geistigen  Tincturen  zum  grüfsten  Theile  ab- 

,  und  zuletzt  der  Rackstand  dem  freiwilJi- 

Verdua5!cn  tiberlassen,    wobei   I^  Gran  einer 

,  harzigen  Masse  gewonnen  wurden. 

nr/ige  Substanz  wurde  mit  einigen 

r  Wassers  abergossea ,    welches  sich 

|ile»  und  nach  seiner  Absonderung 

I  einem  ülirgläschcn  0,73  Gran 

bsaseos  riechenden,   fade,  hiuten- 

B;  schmeckenden  Substanz  zurück* 

I  daran.  Ja  einer  Glasruhre  er- 

^'riavn  animalisch  hrenzlichen  Oe- 

tesuni;  di^serietzlenSubsJaoz  wnr- 


^Kntt  IViibuiig«!!    itna  li«n'or. 


440^        Brnndrfa  thrmucht  Vnienuehnn^ 

'     DieSehiaScb  f«t  diese  SubstariE    fOr  flaii 
Wfea^r   uml    Alkohol  laslichfl',    ihleristA  • 
iefKMat^üe  ttih^^m  vi^eiaw  ««iniNdbui 
ifttsaurern  Kalke'.'  '•■' ■'  -"1  "I  ■         "'■'■j 

4.  Der  mit  Wasser  erschöpfte  Stoff  voat 
%rdB   mit  Alkohol    »od  75^  fibergosseti.      E 

'iSSte  in  der  Kälte  einen  Theil  auf,  färbt»  siell 
Ifch,  Dnd  liinterliefs  nach  freiwilligem  VerdH 
0,6  «ioer  harzigen  Substanz  von  hetjföthl4di~farfl 
in  sehr  dOnnen  Schichten  gelblicher,' Farben'  ■ 
safs  anfangs  keinen  merklichen  Geschmack  > 
liefs  aber  eine  geringe  Schärfe  auf  der  Zuoige.' 
Aether  lüste  sie  sich  sehr  leicht  auf;  Wasser 
Avtrkte  nicht  darauf.  Aug  der,  in  einsm  'Üb 
chen  dem  freiwilligen  Verdunsten  üherlasseneo, 
lösung  im  Aetber  und  im  W^eingeist,  schied  ii  .3 
kleinet]  glänzenden,  rölhJich  gelben,  köjn 
stallen  aus,  —  Es  ist  mir  sehr  leid,  ^ 
Stoff,  diese  Substanz  nicht  weiter ,j 
leb  bin  nacb  dem  Vorstehauden  fl^neÜ 
eigenthamliclfe^  liqnige,  .try-^ßUff 
ballen.  ,  , 

5.  Die  Substanz  ans  No.  4>i  WviÜJ 
hol  ungelöst  zurückgelassen  hatte, 
hitem  Aeihf-r  l--i'-lit  »nit   .r.in.-r-  f-'-^rU- 
verhielt    ^ 
0,2  Graii. 

6.  Die  n^cli  der  D;-c;ti.3n  mit  Aj 
sucheS., zurückgebliebene  Treoi eilen- 


de jeut  in  ( 


nen  Schale  nu)|,B 


Wasser  im  ,  Wasserdampfbada  gekoflbti  J 


der  Trcmeila  mesenlmca^ 


Ml» 


.  tuf  t   wurde    wieder  eben  so  gallertartig  and 

r  weii^,  hielt  jedocli  Doch  einen  Anlheit  Grüaharz 

Ick.     Der   hierbei    erhaltene  wässerige  Auszug 

5  eine  trube,  gelbliche  Farbe,  undhellte  sich  durch 

jlriren  nictit  auf;    nach  einigen  Tagen   aber  hatte 

idirin  eine  Spur    einer   weifsen   Substanz  abgfl> 

I  deren  Menge  zu  gering  war,  um  sie  näher  za 

Ueo.    Die  darüber  stehende  klare  Flüssigkeit  wur* 

iBbgeraucht  und  hinterliefa  ä^^  Gran  eines  gelbili* 

I  Häck«taad«s.     In  der  Auflösung  desselbea  «rm 

[tan:  'V-t 

igtiW^eiiBM,  b*iitcbM  und  ii«ti»alw,  «tatka  Niederfehl 4^t{; 

Iife4  Eilenoxyd ,  la/sjaurtr  Baryt ,  Schwefeltaurei  Kap^ 
terkleeauurts   Ammoniak    und    tttUiauret   Flatliu- 
l  (obwAchei  Opalisir«!))  • 

1   weir»8  Tiiibung; 

lug  eine   »Ulke  Trübung.  '    ''^ 

robe  davon  verbrannt,  stiers  einen  anlrAi^' 

Ülcheo  Geruch  aus.     Es  möchte  diese  Süt"-^ 

ihl als  eine,  im  Wasserlösliche,  thierisch- vege-" 

Sbtt  Materie  anzusehen  seyti.     Von  dererstereo' 

I*  «ie  steh  dnrcli  ihre  Unlöslichkeit  in  Al- 

«ureh  die  stärkeren  Reactionen,    Welche 

I^Blallsalze  hervorbringt. 

t  Wasier  und  Alkohol  erscIiSprte  Tre» 

bJlM  wurde  nun  noch  zur  näheren  Erfor- 

it  "N Star  folgenden  Versucher  unterworfeor 

i  Tlieil  desselben  wurde  mit  Kaliinugein 

ihen  mehrere  Stunden,  unter  abwechseln' 

tekea,  dlgerii^.    Es  fand  keine  merkliche  Ein- 

5'Slatt.     Die  Substanz  hatte  sich  zwar  feiner 

,  bIs  aber  die  abfilirirTe  und  verdünnte  Auflö- 

r  Salzsäure  gesättigt  xvurde,    entstand   eine 

t  oieikllche,  Hockig«  Absonderung- 


1 


iplferot'esaB 


IdiU'J  üllfi  iUllJlllUlilililUllilHll 
tigung  tnit  AmmoniBk  nicht  die  enlferot'esC 
2u  erkennen. 

d.  Salzsaure  verhielt  sich  derEssigsänW^fl 
Die  von  der  auFgetjuoJ leiten  Subslanz   abgBst 
Säure  wurde  durch   Neutraliüation    mit    A:v< 
nicht  getrübt.      Die  mit  Salzsäure  behandelt: 
len- Substanz    wurde    mit    Ammoniakaufi: 
Gchattelt,  und  dia  abührirte  FJüssigkeil  mi:   - 
(ibersätUgt;  es  erfolgte  aber  keine  Abscbei 
Gallussäure. 

e.  Salpela-siiure  löste  nach  e'r:. 
Tremellensubstanzauf  j  esentwicKeli^ 
Säure,   und  es  entstand  beim  Votj^ 
liehe  Masse,  ia  weicher  kleine ](|il 
tnen  waren,  deren  Auflüsung  dan 
trGble.    Durch  diese  Saure  scbteifr 
)ensuhstanz    in    Sauerklsesäilre 
zu  seyn. 

/  Ein  Thell  der  Sabstn^' 


eJ:-.  I 
cKeJi^'.,'-..ij  ^Jij) 

m 


tUr  Traivtüa.  titesaUerica. 


443 


, .wie  vor  dieser  Behandlung.  Sie  wurde  ausge- ' 
kben,  gelinde  geprefst,  und  so  cft  der  Wirkung 
iSers  susgesetzt,  bis  dieses  ablief,  ohne  dafs 
Isaurej  Eisenoxyd  weiter  eine  Reactlon  ausübte. 
D  auf  die  Substanz  selbst  salzsaure  Eisenoxyd- 
gelrüpfeU  wurde,  so  wurde  sie  sogleich 
T.  .  Dieser  Versuch  scheint  eine  gewisse  Än- 
Eung  des  Gerbestoffs  zu  der  Tremellen-Substanz 

.   Ein    anderes    Stock  der    Tremellensubstanz 

■  in  einen  Kölhchen  einer  grossen  Wärme  aus- 

ttl;  es  ging  erst  eine  saure,  gelbliche,  wässerige 

thtigkeit  itber,  darnach  aber  ein  dickes,  butleri- 

t>  brenzliehes  Oel,  unter  Eatwickelung  von  vielem 

>Diak. 

,  Endlich  wurde  ein  Theil  der  Tremellensub- 

icbertj   sie  hinterliefs  einen   ziemlichen 

fsen  Auflosung  in  Wasser  nur  sehr  un- 

UtUiscb  reagirte,    aber  durch  salzsauren 

Hnures  Ammoniak  und  salpel ersaures  Sil- 

prkllfil)  gclrfllit  wurde. 

r  Dnlcrsuchung  gellt  hervor,  dafs  die 
wse  iler  Tremella  mesentcrica  wesent- 


5iÜrl:,Ti,.>I,!.ir 


nppi 


e  des  isländi- 


■Iches    nach  Proust 

:ijes  Bilter  verwan- 

i^iL    sie  sich    gegen    die 

wie  Uerzclius  von  dem 


r-kfl^B  TremtiUa   sufenltrica 


444         Brandet's  chemisch«  UHisrauclutng 

im  Alkohol  und  Wi'ter  läslicliBr,  vcgetabilUcb-tlitfn* 
•cber  Subsoni  m  »  »'        '    'i>  ' 

-  •igeailtäinlicbsc,  kryatklluiihitari  ba»£».  UitcvM  < , 

,    OluoJVU^  n  «  »  ja  m 

ibioiitcb.  »fgeubiliidiBT.  in  Alkötiel  unFGillcbar,  i- 
^  '  Vi'lHtir  fägric^BT.  dem  Echlcim  S^nliGher  AUtsdtfil 
'  iifa  Wniier  itifqttaUMxlari  Ist  ficchtaD^itet  Tein«i<^t^ 

,j^  ,  ,^fcn)BlleDiuliitiiija      m  »  n  • 

Die   TremelleniubsUnz    kann   fast  g«ei 

fiOfache  ihres  Gewichts  an  Wasser  al>sorbii;w. 

Auf  so  niedrigerStoffe  auch  die  Tremell^ 

VegetaiionSreibe  steht,  so  linden  sich  doch  in  d^ 

zigen  Bestandtheilen  derselben  schon  sehr  ause«t 

Stoffe.      Die   Tremellensubstanz  köoimi  n^bj 

Flecbtenfaser  am  nächsten,    und  scheint  durell 

Azotgehalt  (welcher  sich  beim  Verbrennea  diu 

Ammoniakbildung,  und  bei  der'BehandJuog  i 

Sal  petersäure  durch  Bildung  der  gelben,  bitUrnA 

I  ergieb[)a!s  eine  ganz  eigentbamliche  sioliTUV 

\  Welche  die  Eigenschaften  der  Callerle  und  dt) 

I  theilt,  ungleich  weiter  aber  voro  Stärlu 

[fernt.     Man  könnte  sie  Tremeilmgantri 

F  sie  keine  Spur  einer  faserigen  Strucltlf  fl 

Diese  Untersuchung  hat  unsalnofl 

Lnen   Beitrag  zur  nähereo  chemischei 

I.Pflanzenfamilie  gegeben,  welche  anf  dflj 

L'Organisation  steht,  und  deren  im  Oldj 

Ibche  Zusammensetzung  aus  zuingröj^ 

^Sirten  Stoffen,  bei  der  Einfachheiljt 

aioch  einen  Beweis  ihrer  geringeiq 

nualitätliefert,undderdarau5resulH 

Iteit  ihres  ZuStandes  von  den  äulseren  Elcmmn 

logeiianata  SternschnuppeiL^ 


"  äer  Tremetta  mesen>enca.  '  4W 

leüntersuebnngdeoScblursiipbeidars  estnebre' 
tanxM  gäbe,  welche  »Is  solche  angssehen  wir^ 
sbisberuatersuchtenderArt^berterrestriscben 
iigt::SiB(t  Dia  hier  untersuchte  stimmt  mit 
ItVMtta  Schwahe  beschriebenen,  und  als  ^o- 
nitone  bekannten,  am  meisten  dbereinj  auffal- 
[  aber  der  Unterschied  in  dem  chemischen  Ver* 
)if<nr'TremelIen ,  da  nach  Schwabe  {Kasiner'a 
rvu.  «j^d)  das  Nostoc  sich  in  Aetzkalilange  fast 
Iltßft'i  AieTremeUa  mesenterica  aber  nur  höchst 
itoftldÜtavoni  angegriffen  wurde.  Die  gallert^ 
ISSibdz "der  letztefä  '  nSbert  sich  dab«^  sefaoa 
^jfeP  diir  -  Fi$er  üs  die  der  enteren.  '  .  '  -  * ' 
la-i'^l -i-,  <  ...    .  .....*.-.i 


.tat?.uS  f-(!:ir,1 
nsnio  ihcf 

iiwc  «JanBiisgua 


Ertimagneti 

if^^Ud'er  die  Ulagnclbcobaclituitgfn  mtf.^j» 


?«« 


•         "lltiljäed  der  kfoig!.  Socieiit,   dr;   ' 

•'' ■         "■■  '        PeteribuT*   u,  i.     . 

{tUüJitmti'en't  EdinharghSttvPliltaioph.Jvmrm:: 
u       ,  4S27*  S,  347— 3fi&  übeiMui  v«d  L,  f. 

Da  die  Beobachtungen,  welche  auftfia 
ober  die  täglichen   ScttwaiiUittigm  der  Mx] 
und  aber  die  tägliclien  Aenderungen  ii 
des  Erdmagnetismus  gemacht  wurd« 
stigen  Umständen  angeslelU  «airJotfj 
auf  (lieLocaliiät,  die  I.1SC  ' 

Rücksicht  nehmen:  so  r. 
sich  mit  diesem  Theilef:'  . 
hohem  Interesse  seyn.   Was  Därolidi; 
cahtät  betrifft,    so  kann   kein  Ol 
Lage  haben,  als  derH^'' 
lieber  Breite  und    86^ 
einer  Neigung  von  88^  _ 
ringer  Enlfernmig  von  i 
dennoch  «ntferot  gen-j^ 
natartiche  Richtkr^rt  /... 
scheinlich   v'erlorcti  bSi'. 
Beobachtungsorles  vom  . 
gewesen.      Was  ferner  t 
wurJedleExpedUiooroni 


i-~. : 

ow  über  die  Ma^mthmJincJihirr^en  u.  s.  ic.  447V  1 

igebigkeit,  mit  allem  ausgerEistet,  was  die  Ge-  - 
ichkeit  der  ausgezeichnetesten  Kfinstter  Lon- 
rfertigeo  konnte.    Utn  endlich  die  Beobachtet   ' 
ÜieileQi  sogenfigt  es,  nur  dieNamea  vonParty  i 
ler  za  erwähnen,  da  diese  uns  dasgröfsle  Ver-' 

Sowotil  in  Hinsiebt  auf  die  Genauiglteit  der  J 
lluagen,  als  in  Beziehung  auf  die  sorgfälligslB  | 
ibnoog  der  Resultate  einflöfsen  müssen.     Eine  J 
Erwähnung  verdient  indessen  noch  derUm<'j 
dat$  diese  beiden  Beobachter  allein,  trotz  ih-'l 
^DBten  Eifers,  käinesweges  im  Stande  gewesea)! 
ien,    eine  solche  Reihe  von  Kesuliaiei 
als  diejenfgen  sinit,    welche  wir  nilti  mit-'J 
j^olko.     Es  war  durchaus  erfurderlich,   dafs^ 
"Offiziere  der  Expedition  bei  diesen  ße-J 
li^b  seyii  tfiufstenj    der  Eifer, 
!DhAh,    wir.l  von  dem  Verfaf«seral| 
[Iing.    in   n  elcher  die  VerBOchemilge- 
einen  besondern  Bancl| 
-    Car  1826    auSRi4cht:| 

S  fitigen  am  lOten  Dcoember  1S24  J 
Ben  btä   zum  Kn.lft  Mai's  1825  forlge-lj 
-fl;    duf$  einen  groUenl 
o  Sonne  unt«r  dem  Hof^ 
inometcr  zuwellet 
1    Üeobacblungsort,   eiiij 
,    in  einiger  Entfernun| 

■II  oufdenScbif-V 
"läöru  kOnntSat 
.....  .:..,^^.;.j,ise,  die  Katl»lii^' 

"bowicbt,  dt«  Verjucbe  angestellt^  uaddj»: 


44S      Bor  low  über  die  Magnabeohaüihoigm 
T» 

BesuUate,    während  der  ganzen  Zeit  slflndlicU 
iußg  nochöftcr,  initGenanigheitati^ezeiebnet 
bn;   dann  mfts<i*n  wir  gestchen,    da&  i 
K^wühnlfche  Anstrengungen  gemacht  wufd^«' 
Mth  e!n  tnebr  als  geirGbnlJctws  Interesse  bei'V 
mg  dieser   merkwDrdigen  Ontenittelmtig   Arfl 
Ptteyn  mufste;    und  wenn  wir  noch  hiuzuFilgeik^ 
I  iliese  Mittel  in  einer  Gegend  angewandt  wardai 
Itte  Natur  ihren    grolsen  Vorraih  von  mago«^ 
iJEräflen  aufgeKpeichert  hat,  nnd  wo  sich  jedefi 
lHung  im  grüfseslen  Maasstabe  zeigt,    rfaaa'itd] 
I  l^nn  werden  wir    den   Werlli   dieser  ' 
\^d  wichtigen  Resultate  hinreichend  za'\ 
fftande  sej-n. 

Von  diesem  Gefühle  durchdrungt 
dafs  ein  kurzer  Auszag  aus  diesen  \ 
einem  Theite  der  LeSer,  namentlial^|| 
die  Originfllabhandlimg  nicht  zq  0«1 
unangenehm  seyn  wUrde;    ich  t 
müht,  auf  den  folgenden  Setldfi'llf 
eine  atigemeine  Uebersichl  d 
und  habe  aufserdem  zu  mebi'irBi 
behandelten  thecfretiSchoD  i'u 
gen  hinzDgefOgt, 

Die  erste  der  den  Magmüis 
bandlungen,    ist  vom  Li'.*' 
■OS  ihr  herrorzugshen.  c*.! 
se  aus  F:i.  '      '      '    '  ' 
Beobach'i  ' 
jeder  mi!rj^]i 

zeigte  sich  zuerst  auf  dcu   \V\)lIl)iic)i-]. 
Vorrälhe  ron  den  die  \ 


w 


Parry'a  drül^r  Rm<. 


4491 


I^^UDgelaiie»  wurden.     Da  jecJodi  dio  B^l 
Lfig^ap   nur   drei  Xüge  dauuteat    %.a  4ind  düpf 
t  aiciii  so  sicher   als  tnan  wüoEcbea  köaate* 
«tiiompii  (iic    gcfuüdeiiei)  Tbaisachen    sebc  I 
eiiiaiu(<:r  übercja,  joivuhl  in  Hinsicbt  aufJ 
-'H  Schwankung  der  riadeil  als  | 
:!6  Zeil«   wo  die  gri)l«e«te  west- 
^ciiiirat;  diaklcinste  weMÜcIie  oder  | 
iclie  Abxvc;Qliung  li^L  in  Jgc  Nacbt 
plcfat,  beobaclitat:  die  gröEseste  tsgli- 
Sg  betrug  S3'  uod   dieses  ^esdiab    »ta   ' 
ibeads,  ava  welche  7,6ii  dia  Suntie  luettUdiv, 
^netnadd  stand,    indem  die  miniere  Abwi 
0«  Ä'/r .  die  Neigung  82°  63'  N  war.     Die 
ckte  Beiiierltuog  icliejnt  dea  Lieut- 
'i  angetrieben  zu  haben,    «ejno,  1 
uer  oätdisLeu  gännigea  OeUgeOTcJ 
{.■i\c!,ia  siel)  einaJ 
1  liafcD  BowpaJ 
■st,    &o  üngtta^j 
1Ö24.  ieJochJ 
'li'iaBs  Monatesfl 


irsivel-rlr; 


Das    OkUcI  derirBaobscIiliingea  4er  tSi 

hwankun^th  wird  ifl'tl«r  zweiten  Atittiiidlu 

gelheilt.     EsV^''^"  io.derselbea  die.ti^f  No. 

£.  bezeichnelen  Kadelnvnd  noch  einetl^illPi  o 

Messung  der  Intensität  dieneiidci  bescfarlehi 

L  uviftiie^ficr  di»BereitWDI>gkejt  ^erLituixami 

I  fwT.'-Ä'^i  d«r  Herren  Cnaitr,    llir^rfrj.i  ui 

k  .tbd  Anstellung'  der  Oeübachtuuc  ' 

f  oHerrn  Hoopirfüt  Enlwerlung  iri 

I  'isUUuog  der  Ersclieintm^en    daul .   -.-:.,.j 

.  tbachdem  dieses  gcscbebeniisty    gebeut  i11a-KM 
I  »{uJgeoden  illgemeinen  Ueberblick  Aber  itireÄB 
-1         „Bald  jLßch    dfiii  ^nfani^e 
- Qberzeygten;  wir  un«,  dafs  dir  . 
[  iZeit  «OD:  vier  umi  /.wan/i.T  >!i 

.täneii/(;evvisse:.  [ 
|.4^ci],.NaUpfii)ct  •! 
idian  r 
esei  i  ' 
eicbnii   „  ■■ 
|4'jUefl  fingen  b-: 
t  fort.      An 

Ifiribr«!'! 


Pai^ry*  dtods-Ärf»*. 


..  «»w'.-  [,■  ,4«>.p(»^^, 
,  6  ,  to  4  od 
"S'TStf S  "*»■■■ 

j.-,  y,.,0(|il..ia.^5n».. 


iZsndieiiatzlose  Ziffern  in  denTafeln  1 
iden-,  ist  die  Grlt/se  der  U!Csllichtn  ixUr.  lietlichm 
:/am^  nuj  fciier  Sinlt  da  ^uUpuactei  angtgcbi^ 
lAcb  diesen  Beohacblungea  Scheint  die  grätsestf 
;b«  Abwctcbting  im  Hafen  Bowen  tm  Allgem 
(visoben  10  Uhr  Morgens  und  1  Uhr  Abendj 
raten  za  seyn,  das  Mittel  aus  den  ßeob^chtufli 
O.120  Tagen  giebt  11  Uhr  49  Miometi  Mor-I 
Die  kleinsta  westliche  od«r  die  grüffieste  Üstl^l 
bweiobung  fend  Suit  zwischen  %  Uhr  Abeni^ 
im  Millel  um  10"  1'  Abendj 
en  KSllen  trat  illc;  gröfste  wesM 
iiort  iitn  8  Glir  MörgSns  öAm 
■  urrfediegrBfw 
'  Fä(l4n  erst  dB 
"icSieitS 
K-lnde4 
i'ä  Bufse^ 
.Inlvn&iiit  Ur-ieohsdüi 
[inä[t;if;(!i)  Odugodoj 


intnam 
-  in  Öril 
tilh^cllttt  erreioltie  iiitf«-Hw  itiHll 
sei:hä,    ja  siebten  Groileii ; 

t  werden  I    dafs  div  Aendcrmd 
ü^ftltr*  oder  weniger  rem  der  St4 


ki^g  derSoac«  und  tlvsMvntleG.uiKl  «Qi^piqiE 
B'der8ejlbeo  auf  di«  £rtle  abgingen;.  Init^s^», 
Anfsuehung  desGesetMs  fürihreoKioHufsiiHlj^^ 
IStshtvierJgkeilen  veibunden,  und  wir:  QjMfil^itsi^ 
B  Arbeit  dalier  )tn  besien  denjenige«  |, 
Iftit  der  tb«oreüsclien  Untersucliuog  dU^Si^ 
indes  beschgfUgaa. 

Ntcfa  diesen  allgemeinen  Beni«fkupg40),  I 
}  erwäboten  Tafeln;    diese   nebmeii,l)i»4^ 
hiarlseiten  ein,    und  dabec  könaQOtW 

Klben  nur  im  Aligemeinen  niiuhailf^ 
Mer  fütgender  Ueberscbcifi. gegeben.,. 

^Tofeln,     welclie   die.  beobqehte^pn  r 

Änderungen   der  Hofizonnlnadel  voaJO.ibtA 

*/%U  DeocRiber    1824   und  vom  }.  ,J 

Sl.Mai  1823  in  dem  Hafen  Bowen  < 

te  73°  14'  iV;  Länge  88"  54'  /r,- 

88»1',  4JV,  undmilÜeroAbwe^"" 

Nach  dem  ersten  Juinar,  ' 
Keihe  von  Beobachtungen  anßiig,\ 
die  Schwankungen  der  Nadeln' I 
Stunde  und  häufig  ßn^firn  «vir  noöf 
ttmgen  nebst  di^r    i 
Beubaohtung;   in  ' 
wäbnt  ist»  zu  au,: 
?.u  nerden. 


Lieutenant  / 


Artikel  t 


:  411^,-, 


«b^pUilrzt  eignet  s  ■—  ,     . 
scsJtiuraal.     liier  haben 


auf  Parry't  dritter  Reue. 


4äS 


sfa,-  Wo'der  Stand  der  Nadel  am  meisten  ästlich 
rtStlJch  war;  £ero«r  dl«  Temperatur  im  Augen. 
^{•'Beobachtung;  die  Winde  und  das  Wetter. 
i-'dfeSein  haben  wir  noch  eine  Spalte  hinzöge* 
''träcliB  änzngt,  ob  Nordlichter  sichtbar  wa- 
ArMfebt.  Diese  Tafeln  sind  far  sich  verstand- 
ich  will  indessen  noch  die  Bemerkung  htazufa* 
düfe  ln'''der  mit  „  Morgen  ".  flberschtlebenen 
^tUrmflen  Zahlen  vorkommen ,  welch*  gröEset 
I^ie^  da  wir  indessen  keine  eigne  Spalte  far 
tfm: 'Abende  eintretenden  Zeiten  binzufägett 
n,  so  genOge  die  Bemerkung,  dab  jene  Zahlen 
tttoUe^'Stit  Mitternacht  angaben.  Eban  dieses 
r'diä-nrit  „Abend**  bezeichnet«  Spalte  fur  das 
Mftn  Her  fistitchen  Abweichung;  hier  wird  dis 
onVIUfttage  an  gereohoet. 


.»wb'"a/r 

i^glUi  »UL9  iaAiyi ' 
lulitofidusafladai':«. 

j.ti     .Uiiiui.'l.  i-' 


I ' — 

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454   VJimichlderläglUt 

m  ScAvcmAicn^M  iJ<i>  iri^iiiiliJ 

J.nu.r    183^                               1 

Zc,ic»    <lei 

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toit  id-ei'  die  Slagnelfvoiiatrfitutrgm  u,  i.w,  459, 
lle  monatlichen  Mittet  sind  !o  folgender  Tal 


I   Mi|.l".7..!.  J»  [  ^IMI«.  7.ii  ita  11,.. 


I 


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II    13  II    13 

tS    25  11    15 

QaS^Obige  gewälirt  eineUebersictit  (Iber  dieall- 
ne'n  Gesetze,  welche  sich  aus  diesen  merkwßr- 
.  pfipbdchtupgen  ergehen;  die  fülgende  Tafel 
It  die  mittleren  Resultate  aus  den  Unlersuchuu- 
[>^r  die  Intensität.  Eine  eigene  NeiJel  diente  zu 
•Ver^uclien  ,  welche  Jede  Stunde  aingestaUt  wur- 
Indcffl  die  Zeit  bestimmt  wurJa,  wclclie  zu 
ri,rNadel'ni;il.iEwar;folgei.deTa- 
-:  MunaC  die  mitildre  za  diesen 
..  .i.>rii,-!-,o  ViV-.i  »^n  SecumläD.  Es 
^  jKii.Alii  aus  ei- 
Natt?!  3üfs  Neue 
■    -;  ist  daher 


JfffflptUc^a  wid  mitiltn  Ittttnätat  der  BwitMiUit 


'  M^",- 

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auf  Parrfi  dritlfr  Hrise.  48t 

fiWir  kaitHnea  [ettl  tu  einem   bCchirt  \Vfe1ufg4  . 
lle  cHcser  UniersucbuDgea,   den  wir  «iner  sebcJ 
tcliea  Idee  verdanken I  vvelclie  L.iei:tnant  rn^/^pj 
lOSteliung  der  beiden  obigen  Reilien  von  Versa- 
HsIb;    wir  woflen   denseiljen  mit  den  eigeuen  i 
p,des  Verfassers  £ebt;ii.  Die  Abtuniilurg,  wetpJ 
isc  Uniersucl)ungeD«Dibält,  ist  die  siebente  iaf 
Bande,  und  fühtt  die  Uebersctirift  „Verglei-   ' 
dbr  i^glicben  Aenderungen    der  Iniensiiät  in 
l^fgiings-und  Abvveichunjjsnflili'i  im  Hafen  ßo- 
,i   Der  Verfasser  beginut  diese  Äl^bjndlung  auf 
t(#'A(t:  -    .     .        .-    I     ;; 

l'pjes^  Beobacbtungen  Cber  «Ue  liitensKät  det  J 
ugs~Und  AbweichurigKnadel  wurden  Vnter  i 
|4Kfcttfs|inncte  angestellt,  welchen  Ich  zuviir  aotM 
ehe  ic)r  itä^ßeuil  der  Versuche  nii^ 


UCl^l'" 


deutclen  d.irauf  liin  ,    dalW 
'.:<lel. Stündlich  äQ>| 
!i  liigetheilien  Hk 
:.lit  entschieden J 
-r  der  Unrijontaljg 
'    'lg  in  der  St^ 
■  ■--T  durch, die Nel 
.  i:f  HiabtHng  dqj 


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.laloodel  wr«.d^r] 
ird  «in«,  vrenig« 
udg  vi'ü  ilii:^er»'da 


illt  hlnreicliuDÜ  sevR*   um  «lle  Ar:i 


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463      Bfirlotv  ÜbH' die  SfagndbeDbtwJiatngen 

dtrrangtr»  der  IiUensftät  bef  AtT  Horizont 
erklSreo;  oliiie  tlafs  man  zu  der  Ännxli'tn^  «äib 
dening  tn  der  inagnetlsofieri  Ki'äfk'drii'SMi'd 
fluclit  8U  oehfnen  braiicbf." 

„War  indessen'eiiie  Aendcriing  in  aar'  I 
vorhanden,  so  war  diesellie  zu  klein,  um  liui 
T'.clB  Bcobachluiigsn  entdeckt  zu  werdeji,^ 
wenig  gelaag  es  mir  dieselbe  durch  Air 
Magneten  snfzufindra  ,  vrie'icb  ifie'seä  i 
.erwähnt  habe." 

„Bti  Anstellung  der  Ifi  folgel.j'är^ 
■  tenen  Versudia  war  es  also  meine  AW 
Schwingungen  dJrselbcti  Pfadel ,   fn'i 
nnd  Verticalebene  zu  bestimoieh;  öb'itidl 
spondirende  Aenderung  i.'ir !   ". 
zeigen   wDrde;   was  ntiili 
wenn  die  (Jglii^lfeii  SL■!l■.^ ,!. 
der  Hoiiv: 
ke  des  Kl 
Stiche  diTL: 

stimmt B ;; 

g?n ,  da  f-. 
rizonialn:. 
herrObn'. 

Erdmag'' 

daar<:lch  n 

aiisgedehnicie  !!■- 

stellen;  indessen  ^ 

nen   Beubacblunj;i:ii  .-.. . 

rungen  in  der  tagllolien  l.i 


?.  iX¥ft  .einem,  Scb  waDkeii  der  mogoeilg^Ui 
J^^^^fl  herrühren  >  ob^jleich  dipSchMfioeim 
ir  rj^ejg^ngsnadel^uch  einige  Aenderangeo  i 

angeben.     Diese  Erklärung  des  UnUrscItiedfl) 
y-SlÜrke  der  Ilorizonialnadel,   i'sSsl  sjch  aui 
f  QeQl^acl)lungen  ia  Europa  apwenil^n,    deiV 
lUr  zeigt  sich  eia  Schwanken  Jxi  der  Stärke  d^ 
|^talD<(deU  aber  jn  einem  weit  geringeren  C 

H^fen  Bowen.  Rphrt  nämlich  diese  Aew 
rirkitch  von  einer  Wanderung  der,  Neigiingsni 
r,|  welche  vielleicht  nur  3>  4  O'-Hf  P  ^ 

^9  niuCs  die  Äenderung  in  der  Intensität  d^ 
ipli^flfadcl  mit  der  Neigufig  zugleich  atioi;lin)i 
w(^f  t'asegen  von  einer  A^uJeruiig  in   dey 


,  Erdmagnelistnus    sui 


muXs    Jen 


allen  Orten  gjf^cbseynj  wji;s  diud 
iilErlogt  wird." 

■i.r,.!  Pnii.-lt    ,[ifl    Resultat«    dies^ 
■   'I'lieile  gelbei 
M   Jer  Sclitrinj 
'  ue:  im  zweiti 


tiarleu  übir  lüd  Mmnirthnif>iuJ> 


1 1 1  n  1 1  1 1 1  1 1 1 


—  otooowo  — '"O  —  ooci'-  3  — tn— ■-•o 

llJiJ         I      J      t  ^  l 


ta^  Barry'B   ilntltr  iUwe.  4fi5 

.Obigs  Tafel  zeigt,  dah  iai  Mittet  2003,33  S»- 
Jflo  m  lOÜ  Schwingungitn  der  Horlzonlalnadel 
Mb  waren*  wobei  sich  Indeuen  Unterschieds 
94,3  S«cuaden  oder  j^  der  ganzen  Zeit  zeigen  ; 
der  Neigungsnidel,  bei  welcher  408,65  Secuo- 
iSU  100  Os'cill^lJonYn  erforderlich  sind,  betrügt 
^röFsesle  UntetscbIcJ  dagegen  aur  3,7  SeeandeA 
p  J^  von  der  ganzen  Zeil;  es  ist  in  diesem  Fall« 
älä  Aanderungbei  weitem  geringer  als  in  jeaenj." 
i,Es  rflbrt  demnach  ilic  ScIiwanUung  in  der  In- 
H2t  der  Huriionialnndel  vieirnebr  von  siner  täg- 
)  Wanderung  der  Neigungsnadel,  «Is  von  einer 
Kliehen  Aenderung  in  der  Siärke  des  Erdmagni- 
W  her.  Dieses  scheint  wenigstens  nolhwendig 
^en  obigen  Beobachtungen  zu  fulgenj  bierauiDDd 
I  täglichen  Wanderungen  der  Abweicbungs- 
^mdssen  wir  notbwendig  aur  eine  kteloe  OseU- 
k  der  Magnetaxe  schllef&en,  welche  wabrschein» 
{«Iner  Umdreiiung  des  Polarpuncles  um  sein« 
MreStelluDg,  alsMittelpunct,  entspricht,  und  wel> 
tureb  die  Einwirkung  der  Sonne  auf  die  dw 
UiSmus  empfänglichen  Theile  der  Erde  herrührt, 
to  scheint  essehr  wahrsoheiolicb,  dafs  diejflbjr- 
.  Aenderung  fn  der  Lage  dos  Magnetpolu  VOQ 

MD  allgemeinen  Ursache  herrahrL" 

,.Ieh  habe  es  nicht  versucht,  genaue  Berecbnun» 

..diesen  Gegenstand   aa£us(ellen,    aber  ich 

I  wird  ünilen,    il   '  '       '"":'- 

es,    welchcLi  n 

r  Erde  währei  i  ■  n, 

n  wird,   daü  er  im  iVlitictpuonte  ei- 

iiiuten  einsehliefitf.  »ich  f»H 


'  Flg.S.  QlerbeieichaetPdeaPoU 

, .  uetpol  fai  eiaeiiPuaetJli,aa  welchnnXel 
-j  i;wricbDag  bekaant  sind;  man  zlcbs.  i 
',olj»«lwn  Meritiian  .l/L  forden  Pupcl  t,  i 
.il^tpfelbej),  bis  er  den  lerreStHscben  A« 

tu  f  trifft;  ebea  <o  ziehe  waa  den  MsdiJian 
.-j^dfp.PiMtct./«  und  verlängere  iba  bis  M'  den  ^ 
_„3iiin.j?,lrJ,fft;  nianxiöb« ferner  durcb  3Ideu  13 
.,i;,^|eskreclit  auf  .IlL/.     Betrachten  wir  hji^i 
.^^^ebstep  Fall,  wo  die  Sodob  im  Ae<]uator  ;> 
i^j^^Bbt  der  Bogen  (>'.  io  Zeit  ivarwandelt,  4*^ 
^^l,4l^:Sopne  im  magi^etlsciien  Meridian«  } 
_l,ji]cr Bogen  Qm,  inZeit  rertvsndeltigi^bti 
^u^po  die  Sgaae  senkrecht  auf  diesem  ,ikJf:^B 
-9n'IVW  diesen  CrOfsen  ]»ht  sich  dann  djc^J 
,iij  M: welcher  die  Soijne  aufs  Nciie  io  dfta,ii 
j^^^eridia^i  oder  in  <Jei^  ,i^uf  decuselbeo  fenkd 


tw<y»*"'*'"'ttilä^"*^rf>'^*^'WW^  ItaAr. 


H6r 


(*  1«  jrt  r.  =  85  o  IS* ,  FI. = as»  i&  om*  pt.'u  = 

40  ^O*  der  Ahwölohmgi        

Mferäafefgfebt  silcb  MP-ZZ  !4*'5ft'f;^eifch'dein 
lomplemente  der  maguctitchen  Breite  und  Ll^P'AI' 
T"**^*  glelelt  der  wtfdinhea  LJng«  de»  in«gnetigcheii 
tAksl  In  dem  iiel  Q  rtchtwiokligen  Dreiecke  LQl 
tt'0'=iai°31',  L<);J  =  e4'30',  folglich /9=:, 
^88^,  'welclies,  In  Zeit  venraodelt,  etwa  10»  4G^  fQr 
M'Mttmetit  gieM,  wo  tlift  Sonne  int  ntagaetischeo 
UftTdiiiae  von  London  stellt ;  eben  so  ist  pOT=r55°24', 
ad  liiiei'aus  <rg!ebt  sicli  elwa  S*>  4<y  Ahiais  far'den 
löm'ent,  wo  diB  Sonne  Senkrecht  xaf  dem  ms'grfeÜ- 
jheii   Meridiane  ron  London  steht. 

Nach  diesen  Bflstlmmungen  Wollen  wir  dlft' er- 

iSllQffeo  Erscheinungen  mit  der  Hyiiolhes«  vergleichen. 

imteiiirnt  FfyaUf  glaobt,  dafs  die  Sonne  demtnagneti* 

ÄiW  Po!*  iW  Buf  irgend   eine  Art   eine  Rreisbiewa- 

häfi  dkn  d«n  Pttnct  Jli  ertheilt ,  dergestalt,  datV^der 

M'sr^^  g^gen  die  Si^nne  gerichtet  ist,   und  dMfS  der 

to'ÄitflMtcr  dieses  Kreises  etwa  ö'  bis;^  groFi'  igt. 

ioN'lleSer  llypothese  bewegt  sidi  der  Punct  flf  um 

(Fl^0''Mitr5pn*  n»ch  L,  das  Complement  det  mSgoe* 

.rd  kleiner,    »nd  folglich  wicbtt  die 

!i   diese  Zunahme  der  Neigung  nhnmt 

>t:    tntpnsität    der  Hnrl^ncitainadh!!'  ab, 

M«  uM''dies«  Znl  wabründ^M  ifliges 

vn,'  Urtdiaieits«immrp*!>>^ü  mlf'den 

,.-r<!in.       Um    lO     :    '  'Inden 

-'  Art  die  erüf^r■  weil 

•  iviG'ler    n  den  nu^^  JL-ridl- 

Ulttt  aber  jetzt  dat  Gomptement-üer  magnetiStbc" 


W»f  \,,n   -.iT.o*  . 

4fiB    ^Barlow&trö 

Wir  beben  koinfl  bestimniteo  BeohocbtuBK«»  derj 
t^ttät  zu  dieser  Stunde;  aber  tim  Q'! 
grarsfi-  «I]t7.u  einer  aadercn  Zell  drs 
können  «l^niiiach  enuebmen,   dab  in   : 
f){«  Intensität  dib  Eriabrung  die  Hypolbcs«  b«u«tiJ 
Um  3''  40'  Abends   dagegen   siebt   di«   Sqli^ 
westlich  Vnm  mignetisctien  Meridian«,  und  diewoi 
ticjie  Abweichung  mur^  daher  um  dir^c  Zelt  em  afi 
focslen  seyn.     Diese  Siuade  stimmt  recht  gut  mft  I 
lip,r,Ani:3bl  von  Erfahrungen  j  iodesseii  soJl,  nacU  dig 
aeueren  Beobachtungen   des  Obristen    fffaiifoy^  l| 
Maximum  um  l"*  30' eintreffen,   wenigstens  ward 
s«s  die  Zeit  utn  welche  er  seine  MiMagsbeobac^i 
geo  fcle'.s  milibeilte.     Es  zeigt  sich  bler  also  eine  A 
||eli)c^ct*heit  in  der  Zdtj  indessen  ist  die  Bufffl^wa 
der  Nadel  um  diese  Tageszeit  eine  ziemlicbtt  Wefl 
fast  verscbwondeD,  und  der  ganze  Betrag  tstsolüi 
dt^fs  Ich  dieses  durchaus  nicht  als  einen  Ein  wurFgt^J 
(^  n\polbese  ansehen  kann.     Nurdurcb  cinearoil 
Anzahl  von   Beobachtungen    läl'^t  sich  die  Zeit  i 
Maximums  mit  Schärfe  bestimmen,  und  wo  j--''' 
lEshlreichsten  sind,    liegt   dieser  Mument 
^^  und  4^  Abeads.     Wir  besitzen  keine  j 
becbtungen,  welche  zu  London  während  d 
angestellt  sind;  es  heifst  nur,    dals  die  Na^ 
N^cbl  ]aagS4mer  oäch  O^ten  geht,    als  sifi 

%"■ 

kleiner  sevn. 


1  bewegte,   und  dieses  Ist  fl 
L-ahriicbcinlicb,  denn  (S\ii 
ivKjIcr  vom  Polo  rnlfrrnl  a 


au^earry'a  Jntlti 


»'■.,!.    l'.  ,  ,     '..,       .,.■.1,111  fUji 

lypathen  ttni  Lieutenant  Potttr  keineswegcs  den  o«> 
iMelituagan  Zu  Ldadttiv  '  <■     Ji>//, 

Wir  (VoU«n  jetit  di«  Hy:potbe5fl«uf4int3hn)ic^9 
in  vrrmillelU  der  BsobachiBa|;e(i  im.  Hafen  ttowfs 
'Sf«».'  Nclimrn  wir  hier  Frg.3  tu  Iii)i/ri  und  steUeii 
lUdann  di«  Ber«cbDuag«a,au£  aina:  älinUcbe.  Ar«  uti, 

)i«  beiden  letzteren,  in  Zeil  verwandelt,  geljcn  5*'4v 
kb*  forden  Momenl,  'mi  die  Sonne  sich  in  dem  msgatit- 
iion  Meridiane  vom  Ihren  Bowen  befindet,  und  I'O* 
0'  Morgens  für  die  Zeit,  wo  die  Sonne  senkrecht  klS 
n^Sflben  steht. 

Es  ist  merkw(]rdig ,  dafs  diese  Zeiten  dendn  tu 
ondon  enigegengcelzt  sind,  und  sie  geben  dthei^ 
inen  ireffliclien  Prafslein  fiir  die  genannte  HypolTife^ 
I  ab.  Die  grüfsesle  westliche  Abweichung  der  l'rtii 
?1,  welche  indessen  in  einer  ö^J'IrcIien  Bewegn'ne 
estctt,  mufs'e  hiernach  um  1 0* 40*  Morgens,  dli 
leinnle  um  10^40'  Abendt;  cintretin;  nach  den  B'e^ 
bachiunfien  sind  difse  Momento  U»49'  Morgeni 
nd  lU''  r  Aiiend«,  also  sehr  nahfi  dieselben,  wetcB'« 
ifflä  der  Hvjmihese  gffuniten  »yurden.  IS'ach ' dli'i W 
Bftgi  (i'i't  die  Sonne  um  3'' 40"  Murgeiii  und 
diircli  den  niagneiisttien  Meridian,  uoa  ufil 
ollle  die  Abweicliimg  eine  niiillare  stytC 
sMomcnte,  wo  di«  Nadel  durch  den  miltrered  tag- 
I  Nullpunct  hindurch  ging,  sollen  6''1S' Morgens 
I  4°  37'  Alaends  seyn  ;  dahiebei  indessen  der  inittP 
»Meridian  nur  durch  das  Miltei  i 


1  dcüExlreniei^ 


Ä^ätf'MDrgensuoil  Abends  liegen.  ■'  »U'fl 
'  Im 'Allgemeinen  glaube  icb  daher  celili^ 
dorfcn,  dah  die  Versuche ,  Beobachinngm  l 
rechö^Ä^en  sich  sehr  gut  mll  tiaanier  »« 
unij'etneo  strengen  Beweis  lä  Ouneteii  ä 
ge^ed'i'  bei6aiS4Ts"vi€aa'tnao  erwägtcdi^b 
ganten  B^refcbnurg  vorfu.«  ^eielzt  ist,  daft  4 
Soiiuti'lirt' Aeq'iälor  beßiide;  und  dafs  cfieM'3 
mätirere  dntlerfi  UmstSäde  ahgeSudert  'werdsc!] 
diä  'Äobne  eine  nördliche  oder  sfldllche  Der)rn-i 
bat'i  "od  dafs'ln^i'aus  nottlwendig  bbgeJndi^n«  i- 
Ule' tütgen  mtfsscn,  w^s  sich  «ucti  auf  eir»  selii 
fallend^  ArtiriÜcT  allgemeifienT^f«!' zeigt,  '  i-E^  ■ 
(iet  aufserdem  keinen  Zweifel,  dafs  alle  dif^rFr^ 
iiuiigeA 'ai)&er  dci*  Bswegnng  de^■Son^l^  >:  i 
UiiQsl3n:te  mddiltcirt  werdetij  unrt  dftfs  i 


rM^. 


7^; 


■■  wuJJen  itulwst-d 

rl«o  unJ  bere(,hn«tpn  <'i  i  uiscn  iii;t  eiiui!- 
hklosUmniAn.     Narb  dieser  IW'liolliesB  beirügt 
illft  ScUwiuilcurig  am  ttiagnctisclien  Ac'^uott^r 
ia'S'i  jfi  liODilon  w'4  das  C<mplefnent  der  ji^^gDfl- 
DiBreiiB  SÖ<>X^'ist,  aiuu  dibseUis  13' bis  lö'^ 
■yn,  im  Kafcn  Bowea   t°ö^' bis  g*^  L;5',.iiii^,b)u|i 
■Me  Ctüisen  v/vichen  weoig.yaa  den  dLUFi;b,BeoJ>.aci^ 
^geo'g^/uDtlenen  ab.  ,  ,,^ 

*&i»S  dieser  üypoilieso  fplg»  ferner,  dafs  di^  Jfg- 
BiWanderufigilärN^ileli  und  die  tägliche  AfP^^ 
Iwgia  d«r  Intensilät  derselben  in  unserer  llalbUug^el 
i  aöfdliclier  Dcclinaliun  der  Sonne  grofeer  Se>'n 
fale^  «Is  bei  säJltclier  Abvv-aicliung,  >yeilsif  in  jenem 
ftd£ni,itiagn(Hiäcl)4P  PgJe  näher  üt;al^  jo  di^;j;ij^|,„ 
i'Wtr  erwarien  dOrf^a,  dak  dies^e  EiawJrkuQg 
b  dieselbe  aucli  «rfülgon  möge,    '  , " '    -:  r 

p^  ivena  sie  am  tneislendirect  ^ 
jfOiBSläid  wird  hioreiclierid  lin: 


tgü-i- 


*  wt 


riffixu  widetsprecVi' .-  -'----  ,-.'-- 
^ieh'  anfitiroo.      Oli  ^0 

itdle  Aiuidcrung.  dui 
jltn»l:medernürdlirlienP,<$c;iiu.iLür<dci*5ij^j^g& 
■Btlj  so  Rallta  ddnb.  dio' iniuleretäg^ebffj^f 
■hr  nahe  dieselbe  bleiben  ^  eithcn  ^yir.ipdli^^^n 
l'Tafclnan,  so  zeigt  si»tl.vtMn,&t£tea  Jj^Q^^irg 
B  VMsuohfl  anAogcn , . ,bis.  jtiJn»  ÜJlde  ^pcl^        ^^^ 
1  .auf»  Naoo  magneüslft  wupdft,  pjna,  j|g|ij^^^  j. 


Tarminden  hat;   dftTs  mao  ein«  Eiawirkuog  . 
Art  vcrnutbetei  fctiefnt  lucb  dadurch  ytrI 
lieb  zu  werden,   dafs  dieselbe  am  1.  Mai  \ 
atxMxt-  natdt,  nnd  dttls  bierdurch  ibre  > 
cabadeuiendett  Ce^un-acbs  «rtiielt,   wis  e«wir- 
gSfclmhea  »«ja  wOrtlci  wann  dia  NadeJ  itnZi 
der  Süiligaog  geblieban  närc. 

W'ita  dioses  der  Fftit,  so  werrka  l 
efEwibar  verblöden,    di«  laUniität  la  vtfS 
MoBattfl  miteloander  zu  verglBicheii,   obgkH 
tlOodllcbea  AeodeniDgen  zu  klein  ciod, 
elotsder  verglichen  zu  werden.      Bis  j-^^ta 
noeb  nlcbt  die  Beobaohlungen  auf  Jen  W.il 
tebi  arwAbat,    weil  Ibte  AnziUU.  unlii:  . :  I 
nad  weil  ein  daher  bei  einer  üntersur^l. 
nlafac  dassalb.B  Gewicht  bjbeo  als  du:  i 


gewir- 

I  ioiZi- 


3» m 

auf  Parry'a  dnl«n"   Itüttr  " 


r.l4^ 


iltgelhellieZpit  Tür  dasMiximum  li«gtzwi«eh«i^H 
f-uocl  l^  aO'.  Da  hier  die  mafrjMUscfc«  PoJiP*^" 
I  14^  ist,  so  mar^ia  die  Oföfse  der  tOgttetien 
sroD^  nach  unsemn  obi^an  Besiimmungfln  SU" 
K'seyd-,  w3hreud't)ie  Gr&tsa,  «vBlahfl  auf  *i^H 
eile  d«s  MfiHdiaas  bwtbachiet  word«,  £3'fit^H 
■YfAee  Indessva  auch  die  östlich«  Varlkitoa  I^H 
icfat  l»t>bacb»t  worden^  so  wQre  dl«  ge[lind««I^H 
B  der  berechnaltn  wabrtchcinlicb  mttir  gtda^H 
WB.  ''•** 

^acbifsm  wir  gezttgt  babflit,  difs  dtaUflbeftiii- "' 
Hing  zwischen  Tbeori«  und  Erfahrung  du  itfeli^'' 
',  \ft\t  von  eJnaadAT  enifemten,Punet«n  dvr'E'^WH 
)f5  ist ,  wird  nun  wobi  Niemand  antt«bith ,  diVH 
rtMgang  za  fassen,   dafxdie  altgemeinen  Om- S 
der  Theorie    ri6hilg  sind,    obgleich   ei)  S«(l9V 
m&glich  ist,    dafs  durch  Aufsere  UmstSndit  Affj^ä 
iung«a  erzeugt    werden,  gerade    so  Tvte  Eb^^H 
lu(hdür«h  Winde  u^s.  w.  abgeändert  wvrdefl,  ''■^^l 
b^hiedurcli  Buf  die  Theori«,  nach  welcher  dl^H 
Ab  primäre  Ursaclie  derselben  ist,    ein  Ztv^^^f 
WOrfM)  wird.     Diüiie  änfseren,  den  rcgclmäfJ^H 
Mig  der  Ersehelrtungen  '  ätöreodeorv  UräacHyä*'^ 
btl'elner  Bndei'n  Celtgenheil  imtersüchl  ifref-  ■* 
feh  sohliefse  diese  Abhandlung  mit  GcantwoT'^ 
ler  Fragen;    wie  ist  der  gegenwärtig*  Ziisiarfd  '' 
Br  Kennlnlssc  von  den  Gesietz««,  vlurch  we!cHjP"J 
rsi^Binimgen  der  Magnetnadelin  v^rsctiteden^^l 
en  der  Erdebesiiirtmi  werde«?-  und  welelte  Kt^^f 
tn  hnbeil  \rir ,  h^ild  «W  besselr«  Keantmfe'Vi^^l 
Ibco-'Xii  ej-lungen'-'  Waü  dJeertne  Frage' b«t^tf^^| 


IT^ 


I  n  erSü  gBTvönälFi  eFB 
rie  mit^ettieilt  werden  kann,  ond  itarnaltfll^ 
gen  des  £r-rf((i»gne:ls(niiB,  'il 
{^ealtkhnogDetlscIieii  Käq>;  t 
CilraulimuE  eizea^t  Mtidau 
Si^^hech  bat  gezeigt,  dals  «ioa  colcbe  elclUrfl 
ivegung  einem  aus  vorscbicdanra  Metallen^ 
de"  Körper  mitgetheill  werden  kann,  ireäoj 
Gleichgevviclit  der  Wurme  luaemselbena 
4)'  ist  •liirch  die  Scbüizbar«a  Versuche  tfOB«] 
FusAv  ertri&sen»  dafs  dateivdeaEinRab^^n 
warniit  -wirkUob  eine  Siüning  der  Nitlciljiäfl  | 
meitien  Msgueitisinug  der  Erde  er.reugt  vritd^ 
Wir  haben  So  wenigsiens  tine  AlinOI^ 
wahrschelolichcn  CrsacHc  dieser  bisher  VQl 
riüsleii,  Rbtir  unschä'ttbai'en'EigeRScIjsft'C 


u)4  Pnrrf»  äriUtr  üätt. 

-v.  dia-J 

■'.  --^  .^eizjii 

MD  Bin«  jedeKoinlnib  scbfitabar  istv  to  mvEl 
ganR  besomirr«  lüe  seytx ,  weldie  auf  dio  E 
bkeitec,   die  Ut^iiDrltiiüse  mtd  ilir  Kriiaitun^ 
iscblicJjtin  Lebens  einigen  Eivilula  li.ii; 
RigntauB  Kenntotfs  von  der  Tliei}tie.'l»'Ef4< 
zu  dieser  JCIasie  gtUHrl,    kann    irulila 
izwcifek  werden,  wenn  wir  erwäge», 
I  dieLsichliglteit  des  Handels  oad  die  Sic 
Schiffahrt  bedeutend  erbuht  werden  wüniea, 
t»e  Ublbrsucliung  l^ann  indessen  nicht  hh 
Sludierstubii  angestellt  werdeii.j    wenigdanj 
dt&<TJ]Bts<ichen  aus  genaue»  B«ciliacii)uii|^4J 
ifiivicit  von  einander  eiilfetnien,  l'unctaa  de^ 
rrg^leitet  werden,  und  dieses  kann  uur.durxil^ 
Otätmgea  voii  Seiten,  der  Kegiertiogvn  gesolia 
das  Jlegiening  aber  JüE  hiebei  so  int.ereSM 
englische,    welche  ihren  Stolz  darin. .tiKlil, 
1^  £,fcvalke  der  Erde  vijirzusiehen.   Dte  bi^it*! 
ijlB^nUt^l  ist  der  Felsen^  auf  welchen  yf\c  i^fiJ 
liTliougj aaf  einegenauerettßQntnifs  der  G^^ 
^rcUt^^gnetismus  baaen;  uadnagh  derLib 
nit  .welcher  sie  diese  Unter$Deluing,ea,  schon] 
Itz^Uat,  (iOrfen.  wir  »hlieliseni  «lafs.m««^« 
]£  nioi^t  uagegründet  Ut- 
ii,,(!lDQF  spätem  Gelegenheit  werde    ich  dlffl 
ischen  Beobachtungen  des  Cspit^n  Stiiuie  eio»q 
( iiDtenverXen ,   utid  ioicb  bemQbeo  tu  zeigept'' 
le  Theorie  auch  datu  diente  iii«Aaonialiea  zu 


'  Noiis,    Barlotc's  jfhhandhng  i 
heobachtangen  des  CafiUaa  Sattine  l 
'      Rirhrti}  hat  fl(e  oben  versproehsnt'l 
Beobdchiungen  Saliine's  in  dem  nüabsirötn 
(fei>Mlb«n  Zeitschrift  beretls  niirgfllMti||j| 
n   Absicht   dtesclbi!  unmitr«lbir  'bWT  f 
was  Tcdocll  der  Mang«)  an  Raum  nichU  j 
ifird  daher  tm  nlcbsten  Hefte  folgen, 
sind  wirdann  aucti  ecbon  JadenStancI  § 
steits  ftiaan  Theil  der  beabsielitjgtva' 1 
und  Zu9äts0  beiftigon  zu  hOnnen.    Uebflgi 
keil  \Tir  ituoh,    dafs  Fig.  4.  der  Sniv-V 
belliogefidetl,    Ka[ifenar«l  twder  gniiiiA 
Itfng  IfuWofr'j  jgeh5rt  Und  (n  derselbe«  ibrfl 


•'W     ä     r     m     e. 
\  ,iUia-  du  spepißidie  JVormt  da-.Gfm. 

'g.  da  ta  Hive  und  F.  Marcef. 

■  in  Soo.  du  Pkyt.  tt  <f/fji(.  natu/,  ni  Genf  am 

■ '  19.  April  lSt7. 

n^a^OiM.  rt  rf«  Pfys.  T.XXXV.  lM.ilfl»?aS-  6  ff. 
übuieut  Ton  Or,  Schwalgger* S^lJ*/.)  i.  .  .. 

aiotrfraberaD  ÄbhandJung  *)-b»Khj;h(gt«q, 
mit  einigon  Untersucbungen  ilbdr  difl«.  Yoiutoi^ 
vogeti  der  C>se  bej<[eiteuilea,  Teinp«r«tu^'< 
g^Oi  und  wir  zeigten»  gegen  dje  allgemeü» 
.Maioangi  dab,  wean  Bin  Cat  ia. einen  1m#t; 
•«indringti  aulsngg  Kälte  ond  gpäierbin  «fl^^ 
«THngt  «verde.  Esvrar  uns  gelungen*  diVM 
I- £escbeiauiig  Jejcht  zu  arklär«iit  iiidtA, 
^duncfa  Auedehßvngder  in  die  Leere  aiaddo»  ' 
(jOft'orzevgte,  Kälte  ,  icombimiten  mit  dtC: 
,  wetcbe  durch  gleichzeitige  ComprestMO  der 
e  zuvor  schon  in  dem  beim  Versuche  aoge- 
Reclpicnlen  stctl'tefaod,  nach  MaTsgabe 
It  gehabten  Verdünnung,  frei  wird.  Im  8e* 
Untersuchungen  wieder  aufzunehmen« 
elf  unsdioPuncte,  welche  noch  zu  erörtern 
vom  ersten  Schritte  an,  verwickelt.  In  der 
Issen  alle  Kesultate,  welche  bei  Prüfung  der 
I  Gase  in  dieser  Hinsicht  nur  irgend  tt- 

I  d*  Pkyt. 


ballen' werden  UffUflMfVttnW^i 
tlrauohea  stehen: 

1)  tinA»- dem  d^'loUiam  äder Wj 
des  Gnus  ammarhcndcn  Wärnui  d.  to.  tler'^rill 
gerln^ct-n  Wfirniehiwnge,'  ^«l(Ae  voh^errf't 
cchliicki  »Hirr  enl\v1ck«ll  wird,  -wenn'tt'' 
lum  ändt'ri ; 

£)  uDler  dem  (.'  . 
molir  oJer  minder  bei' 

che' des  Gas  bedarf,  um   von  Eiiism  geiviSJ 
peratiir^rojl«  niiE  einen  4nde»'n  Prhöbetl 'ftti'' 
'"■'1  Eid«  solche  ünlerSGliel'!""'?   ""^  ''"i 
meofat  woTtleci;     und  wenn  i. 
iUassoii  von  Ersobeinungen  iri' 
und  eargemoinscliafllJclieG«^' ' 
somnf«  docli  der  Varsuoh  i\s-. 
derseltMi)  die  Oate  zu  v«rf«>!iiiii 
Heb  sind,  utn  beide  osebber,   obae  zu'ifii 
<tbie6«   Zitflucht  zu  ncbiren^' coordtDfntOTKM 
Wir  gltubien   anrangs,   dars  unsere  ITiHM« 
Sic(>  auf  die  Uesiiinraiiitg  der  dinen  KJuesd  d 
Scheinungen  bescbrSnktin  dürfren  ,  ^ljF  <fiu 
luräuderungen  ninalieb,   Vvelcl 
mögen  der  Cjise  begl^tteA',    ' 
Erf^brangen    ausreichen ilß'   Et 
Bfttcifi^che   Wörme    versc-Uail' 
nolhivcnilig  besitzen  muTs,    i 
enlcdi»dearl  heaiitwrj! 
Dt   EtetracliTungen   eber 
gentland    v6n   Neuem    711  )'• '  : 
Zeichnen   wir  auler  andern:     l 
suliatc,   wdoho  versdiitdene  fn^siner  emi 


iVf*  ipetifÜcJu  f forme  drr  Gatt. 

16  Nttor  ihrer  Metboden»  von  deocA  keina 
iz  notsdelhart  2U  seynscbiea;  und  «adlicb 
|ing«  Aozahl  du  Gtse>  welche  dem  VersocbJ 
orika  tvurden. 
ie  .Uotersucbtingen  i  \relcti«  wir  hier  ?orIegcD, 
lahpF  ausschließlich  die  Basiimtming  dtr  spe- 
I  Wurme  der  Gase  zum  Zweck,  in  demSinneJ 
D  wir  bei  dem  obea  aurgestellUa  Unl^rscbieda 
sea  Worlen  verbanden. 

lüitori*(he  Uslfaaiciit  der  früheren  Arhälen. 
a  fiohmeUrerePliysiker  zu  verschiedenen  ZGi4 
«ils  mit diasem  Gegenstande  beschäftigt  li.ihenX 
d  a$  niclu  ohne  Nutzen  seyn,    wenn  vt 
AngvnMicke  bei  ihren  Arbcileii  aufhallen,  un(^ 
.Beweggrüude  hinweisen,    welche  uns  ver«a-' 
,, dieselben  als  ungenügend  zu  betrachten. 
X  Hinsiebt  auf  alie  früheren  Uotersucbungea, 
tpa  di- £ia lifirfte  iini)  ßi'r.ard  angestellten,  wiri 
|«n  die  Hinleitimg  x^.Katbe  geitogen  ,    welehq 
Üaturfprscber  ihrer   Abhandlung   vorangestelll 
,  bjarEindet  man  eine  genBue  Auseioandei 
leCvor. ihnen  angewandten  Methoden  und  ibrel 
L,,,  Wir  wollen  uns  lediglich  darauf  beschri 
ettrer.wäbnen:    dals  Vrmifordi  bereits  diespe 
VÜraa, «in)g«r Qase  nach  ainBr,4hremprlncipa 
ichijiiiin  .Methode  bestimmt  bati  dereDErgebT 
l^>ri^  Dngenatt;,>vurdBaf  r  weil  dleäec -Fli^reiltii 

>i<Ieinet>  Unterschieden,  welche  t(er  V'ersMd 
sehr  grofsB  ahgeleiiei  bat;  dtUGay-l^itsatA 

ii;en,   r<hrr  Irei  Ga«e  angesietltent   V<ijucben 
bei  Gleichheit  des  V't>lMm8  ! 


D0  ta  Rivt  und  Mornt 

tMch  n«aerflo  Venracben  von  dleMr  Anstellt  «i 
grltonniBO  ist;  dar<t  L«^«  gl«icb«rwfllse  gcfoo 
hibea  glaotntt  WASüentoffg«!  nnd  atmoipU 
Luft  kä^Ktt  fn  Hinsicht  auf  ihre  Wärmaoapaol 

PI  I  '  .1:1;  und  dafs  Dallon  «mJliob, 

Vi  ij  Ansiehton,  eloelsUA  übor  d 

cj  <i!    der   Ctst  cotnorfcn  hat, 

Too  dco  durch  die  Erfahrung  geliafartco 
ureicbende  Reniluie  eotbilU.     £g  Ist  hier 
;  Ort  von  Arbeiten  tu  sprechen  ,  welche  nur 
Rlkiit  onfcretn  Cej^enstamle  In  Beziahuog  slebca; 
r,)nlb  halren  wir  vas  iilchl  weiter  bei  der, 
Temperatur  Wechsel,  welcher  die  Volumvai 
dar  Oase   begltilet,    sieb  beziehenden  Abbi 
Oof-lMSMU^a  auf.  •) 

Wh*  kommen  lelzt  711  den  UnlertDebnflg 
La  Rochst  und VA-ard'*.  **)    Prüft  man  deren  J 
genauer,  sowohl  was  den  allgemeinen  Tbafl  4 
heu  anlangt,  alt  auch  die  X'crsucbe  in  Eloi^iri 
kann  man  sich  niclil  erhalten  den  Soharfsian 
wundern,  welchen  diese  Narurforscher  au(]g«wi 
ben,    um  die  zahlreichen  Quellen  mdgllobw 
■  Bier,     welche  die  von  ihnen   angewai 
darbot,    zu  umgehon.     Dennoch 
alchl  dahin  gelangt,    disse  sämtlich 
die  geringe  Uobarelnslimmiing,  in  welcher  di» 
nen  gewonnenen  Resultate  mit  denen  «nd< 
kcr  lleban,  maohl  uns  dieft  glauben. 
In  der  That  Jossen  sich  eiaiga 
vorbringen  gegen  die  Art  und  Weis«, 
Ihre  Verlache  angeeteUt  babtc 

•  )  M^.  •t'Jrtura  T.  L  S.  180. 
— »),Aw.  d>  Ckim,  T.  LXXXV.  5, 


über  dM  MpiC^ai:fK  Wänu  iitr  Gout. 


481 


^»  1.  ladem  d«  LaHach«  lud  ß^rard  «aui Strom 
Bw  arbirzen  Gsses  <lur<;l)  eiiiea  mit  Wasser  aog«fall- 
^fc-Caloriineter  hindurollteileiets,  und  densvlbca  ab- 
^KOhlt  wiodtt  aDSStTüniea  lielseit,  unter  dum  nüm- 
Bben  Drucke,  welchen  e:f  bei  seiaem  Eintrilla  auf' 
gesetzt  worden  war,  eriiiffUco  sie  cioa  compUcirts 
ii  irkung.  Denn  in  der  Tliot  wird  das  Wasser  des 
tnelers  bierbei  lücltt  bloEt  toq  der  Wärme  ex- 
B,  wdchc  das  Gas  ausgiebt,  indem  es  erkuhlti 
n  auch  von  derjenigen,  welche  frei  ivird,  in- 
les  Si«b  zusammenzielit.  Nur  die  erste  dieser  bei- 
rWärmemengeo  rührt  von  der  specüischen  W^rma 
■y  «od  diese  hätte  folgilcb  von  der  anderen  ge- 
1  werden  müssen.  Berücksichtigt  man  dies« 
|le  von  Irrthümern  auch  da  oicbt,  wo  es  sich  um 
I  oder  hqutde  Körper  handelt,  so  darf  man  sie 
t  niobt  fiberselien,  wenn  von  Gasen  die  Rede', 
hiAusdehnuogeo  sehr  beträchtlich  sind,  und  ins* 
tcradann,  wenn  die  Temperatur  •Extreme,  de* 
I  ausgesetzt  werde»^  gegen  80*>  C.  weit  von 
ttiir  abstehen.  *} 


cum    ilie  FrnsB   aufneifeDt    ob   man    Hie  Spscißscfac 
der  Güie  hei    f\<y»nx  ooniMnieo  Dructa  nnd   v»ia  -  ■ 
_    aValuitii  odsr  bei  coniKciem Volum  und  vitrün^l 
r  Spinnkipfi  me.nei.  <iqIIb7    Wie  ^Unbea,  itifi  UttH 
uüiihan   taj,    um  sine   •iai'jcha  Witkaoif  < 


482 


Vt  ia  Riv4  und  Marctt 


■  S.     Di«  Gsse  zeigen  nicht  alle  gicicbe  L«i 
k«it,  sieb  in  Tcmperarur-Gleicligewiclit  zu  s 
o^at   ia  «nrleren  AusdrOckco:    ihr    VermögeaJ 
WönAb-Mliilieitung    ist  niohi    durctiaus    d«sa 
Dieses  beweisen    die  Unt«rjuc})ungen  Dulong"»  { 
Piiii's,  von  welcban  wir  \veil«r  untea  sprechen  1 
dtf»,    niit(  rinige  noserer  eigenen  Versuche  bfif 
gen  dasselbe.     Diese  Verschiedenheit  mufs  fOc  ( 
allein  schon  Etnfiuls  Bben  auf  die  dem  CiJorim,a 
Iheilte  Wärmo.     So  wird  das  WassersloFfgas, 
rh»s  KJrb  viel  schneller  als  die  übrigen  Gase  in  X| 
pp^a^Dr•  Gleichgewicht  setzt,  seine  Wärme  iiij 
blicklich  wieder  abgeben,  sey  es  nun  an  danXh^ 
Glasrühre,  welcher  zwischen  dem  Thermo-  und  i 
Calorimeter  beBodlich,     oder    an    die  Gef^w4iq 
oder  an  den    Anlhetl    des  Wassers,     weichet 
Eingänge  zunäctiit  liegt;    walireod  ein    die  \yid 
minder  ^ut  leitendes  Gas  dieselbe  gleichförmtg^l 
ganzen  Baume  des  Colorimelers  vertheilen  vrirdt.M 
fenbar  wird  hieraus  sich  ergeben,   dals,  bei  f)b|| 
gleichen  Umstanden ,  letzteres  Gas  die  Tunn 
des  Wassers  bedeutender  erhöben  werde. 

3.  Dia  Anwendung  des  Thermometers  Z^rJ 
Stimmung  der  Temperatur  des  Gases  bei  scii)|eit)tl 
trtll  in  den  Calurimeter  giebt  durcliaus  unge&^w  1 
sultate,  wie  de  La  Roche  und  ßc'ranl  Selbs^,<«ilB 
stehen;  denn  es  wirkt  auf  dieseslnstruineot  dlftU 
lende  VVärine>  welche  von  den  umgebenden  }(0n 
ausgejaodt  ojer  verschlucUt  wird,  eben  so  sehr,J 
die  Temperatur, des  Gases, .worin  es  steht.  Vml 
seoLEin^vuit'  ahzutve^deu,  bähen  die  QeobicblerJ 
die  r«0i>t:r^tur  des  Gases  ein  J 


iÜKr  dit  nfMi/mAt  ffärOu  der  Gatt. .         4S3 

Merjenigen,  iteldtees  b«lniDurchitr«!alien  dofcb 
l'Dümpfe  von  kochenilem  W«s«ep  eriilll,  ilH'i  tiw' 
mgeHt  welche  das  Thermoiiieter  angictil.  Aber 
bis  beweist  uns,  dais  dieses  Mtilel  auoU  wirkücb 
V  wahre  Temperal  u  r  sey ;  wäm  sie  es  aucli  für  ein 
so  Ist  es  duch  sehr  wahrscbeinUoli,  dal's  sie  r) 
tbt  für  ein  noder«!  s^yn  würde;  NicbdutowcDi- 
r  kann  ein  Irrthunt  v-m  efnigta  Gratlen  bei  lUesec 
Rftbe  einen  großen  Einflnfs  atii'die  IlesullAte  aus- 
,  \Tie  sich  leicht  nach\Tciseti  lassen  wOrde.  Zu 
'ff?sem  Ende  braucht  man  nur  die  Capachüt  einiger 
.:ase  zu  berechnen,  indem  man  eine  etwas  böheri» 
ciJer  niedrigere Teroperatnr, als  die  von  unseren  V«t- 
Sassertt  angenommene,  zu  Ortindelegt,  und  man  wirJ 
lö^ahlen  erballen,  die  bedeutend  von  denen  abweichetit 

I Welchen  sie  gelangten. 
'  4.  Der  Wasserdampf  in  den  so  untersaohteaCa- 
I  bietet  einen    anderen  Einwurf,    welcher  schon 
jeldem  englischen  Chemiker,  ttaycraß,  gemaciil 
Renaüer  entwickelt  icurde.   ühoe  demselben  gant 
rfn«  Wichtigkeit  beizumesa-rii    welche  dieser  Ghemt- 
-r  darauf  legt,    so  glauben  wir  dennoch,    daCs  er 
:  einigen  Irrthllmern  Raum  geben  könne,  wall  d«&. 
;s  in  diesem  Zustande  nicht  mehr  dasselbe  ist,  uml 
.  enigstens  seine  LeüungBrithigkeil  för  di«  Wärme  da- 
111  sebrafficirt  wird,    weiin  (iiefs  auch  hiiisicbllioli, 
■- r  Wärm ecap HCl täl  nicht  merklich  geschehen  soillCi- 
..IirigenSmöfste  diese  Quelle  möglicher  Imhßaiot, 
r>iin  sie  nicht  wirklich  eine  solche  seyn  sollte,    b«) 
.'.Ilia  Gasen    die  nämliche  sej'n;    nun  wissen   wir 
dber,   dais  die  Gase,  auch  wenn  sie  übrigens  gsot 
gleichen  Bedingungen  öBlerwotfan  werden,  dennoch 


««l 


ba  la  Hif4  urui  Marcet 


ojcbc  Idcbt  cSrnnatUcEi  mit  einer  glaxcbM^Qol 
Ton  ■Wasserdämpfon  sich  lielaJei 

),  ZuJemwolleD  wir  noch  ein«  Bcmeckwi 

^feden  eifi 
I 'findet,   . 

Berechne. ^  . .  . 
i^nführ«!!,  UDd  verAitlieisi  l'rDportiotien,  di«  mq 
Sicht  immer  passeu.   AJs&eiüpic}  n-olian  wir  dU 
bllkommeae  Gleictifi^rn^^   '  ~       ..ic  bei' 

■"Vou  verseil iedener  \i\c.- 
<chie(j«nbeil  des    aintasy:. 
'einzelnen  Gasen;  den  Emfiu(s,  welcbea  d 
der  die  Wärme  leitenden  Glasrübre  auf  dia-^ 
ZÜtar  des  CaloTimeterS  ausübt  u.  e.  w. 
fc»*  '       Die  Denkscbriftder  Herren  Gemcnf  and' 
1^/1  behandelt  d^n  Gegenstand,  welclter  nos  b 
It^,  aufeinazu  vefwickeltd  Weise,  alsdarsv 
■  dabei  aufhalten  kÖDotea;  übrigens  ist  die'Ridi 
|18er  Grundsätze ,    sof  welche  ihre  Arbelt  Sjab'i 
I  weit  davon  enliernt,  erwiesen  zu  seyn,  und  ( 
If  Vuttat«,  «u  welcbsii  sie  gelangten,  sind  zu  besW 
'S  dafs  wir  sie  biet  genauer  prfirea  kQaiiteR.A< 
lihlabre  1824  hat  Hajcraß,    aatU.täti 
Von  ^iM  Roche  ond  E^rard  befulgten  sehr  flhi 
M^od«,    die  spGClGscbe  Warme  bei  einer  i 
Anzahl  von  Gasen  gleich  grofs  gefumten.  *^  E 
te  voMHgÜc'j  mit  trockenen  Gase  zu  arbeil(if%': 
fürmige  Slr6me  zu  be^virken,  und  go  eidige  dd 
Ion  mSglicbef  Iritbamer  der  Herrn  de  La  S 
Bmmi  tn  enlferoea;  seine  :Venuclj«wün 


über  tiit  sptüfmhe  JF&rme.  üer  Gau.        4ft5 

IS  Tersfihtedene  Gase  angestellt.  .  Dic5«f  JVbhJnd- 

[  ist  in  c!en  Ann.  da  Cf-im-  cW.  eios  l«t«re«aitlo, 
einem  der  Redactoren  dieses  I  '    '  '    ■  n- 

Ecürterting  aogescblusseo,    >  'c 

'ser  Ai-liL-i'.  i.'i  Vergleiciiung  tun  ■•  ;nd 

ll^a  M-ir,dl»!eh[»H>rUc?>*iU«bprsicht 
iti  M.ii.>i:i^c;ii,  oline  dar  Ualetsuchoagea  Dnhyig't 
ij'^tü's  Dber  die  Schnelligkeit  d«r  Crknhliing  ler- 
iedeoer  Körper  in  den  verscbiedenen  Gasen  2u  ga- 
hen.  *)  Obgidicb  dieser  Cegenaland  our  io  s«l)r 
Peroter  Beziehung  mit  den  VerbaodEongea  t>t>fir 
sfiecifisclie  Wärme  zu  stehen  scheint,  so  werden 
Bidcnoocli  nichts  desloweniger  seliej)«'.  dals  z»i- 
lan  beiden  Klassen  von  Erscbeiuung^p  eine  so  ip- 
;e A'envaodischart  besteht,  dals  es  Schwierig  und 
)st  unmugUoh  seyn  wftrde,  Sirh  mit  d^  zxvekejii 
breschäfiigen,  ohne  zugleich  auf  einigQ  d^s  erstäie 

effenden  Details  sich  einzulisseo.  ,.,,, i 

tltUang  des  bei  unseren  Vainrsucfoingeni^ntgtaa 

J'^Jtilireas, 
Nach  einigen  Versuchen  ond  nach  reiflicUer  Er- 
;ung  der  geeignelesteo  IVlitt«!,  welche  anmvcei^den 
F!-wardöo,  um  «ich  vor.  den;  eben  beigehMchten 
vprfen-zu  verw;ihreQ,  bliehea  wir  hei  £olgend«(a 
iahran  stehen,  welchas  aof  diB£c;irän»UDgS7!A]^ 
ide  siwh  grnnüet.  .-_  ^  -..  ..      . ,-  .■  ,i.,'   ,,.  .cm 

u^iokleinsr  Ballon,  von  sehe  dflnn&«,CiUs«.^af4 
s/ähr  4  Centim.  ,im  Bu>"chnj«ss!?r,,j>y(ij4?iWfih 
nach  mir  den  zu  prUfandeq  C^f^eiA'aafi^^tli.TAA' 
gleichfärmigeXempwalur  g«t>r«c^tia.  Vßy^MM* 


►•>  A.  ».  O.  T.  YU.  S.  337. 


466 


Dt  la  Rive  mnd  Märtet 


welobei  Obs  au«b  datin  enthalten  s«yii  moebt«*  4 
bestimmte  Zelt    ling  einer  conslanlen  Wämiin 
3usge|utzt;   die  Teii>|ieraliir  ,    welclie  jedes  e 
Gas,   wälirtnd  (lieicr,t>esliminlen  Zeit,  hierdarcb'^ 
longti  üt  ii*s  Miitn  efiioftr  .--iiPcifiscliBii  Wüm)*;  < 
ditfieTemperdlur  Kcharf  besliromvn  zu  kOonen, 
dfenteo  Wir  diu  des  ThermoineierR  nicht,  . 
voa  dem  Giäe  selbst  wird  sie  angezeigt.      WirJl 
to  dif^tm  Fn'l"  dft-  SVüdl  zwischeii  der  VottM 
niriL'  ir^r  SpannkraftderQ 

bei  ^iilt^icbförroigerWeiM^ 

Tcu., ---,.  Ir-n  bt-giturn.  Wie  g»b 

den  VeräniiCroDgiin  der  Spannkraft  den  Vortugv  I 
t]lcb(rti>mti9m1iRliRiilDnwurr>^iiiti^e«?i't  zu  styUfji 


di<:-,         ■  .,.;,.. 

gröüneru  Oetijutgkeit  in  der  i'raxis  fällig  xu  I 


Es  bestellt    Eonacb  das   unserem  VerTabtuiJ 
Grunds  liegünJe  l'rincip  darin,  dals  gleicUe  VoltJ 
verttcbiedAner  dt^t,  eine  bestimmte  Zeit  Jao^ 
gleiebea  Würmeajuelle  ausgesetzt  \verdon,.>i 
BeuribeituDi;  der  Temperatur,    welche  jd 
Gase  nach  Ablauf  der  festgesetzten  Zeit  basf 
der  Zunahme  Beiner  Spsnnlfrafl.     Wir   trugen  da 
Sorge  >  diesen  festgeseuteo  Zellraum  kur«  ganuj 
wäMea.  um  2u  verliindern,  dafs  keines  derCasetirH  " 
toit  der  Wärmequeltc  ia  Temperatur  •  Oleidigemciji 
setzen  könne. 

Oer  Apparat,   welchen  wir  aDwandtea»! 
Grupdftj^ntaniBteret,  aU  einMani 


üho'  (ijf  tptctfitf-bt  f formt  der  Gate.         487 

■mjg  gebc^eoe  Rohra  (Tat.  II.  Flg.  5)  *)  irfigt  am 
kteibre«  l<orzeren  Schenkels  deu  Ballon  ^-^,  welcher 
It  dem  Gase  angefüllt  wird;  die  beiden  HShne  B 
id  G  geststlen  di«  Trennung  des  Ballons  von  der 
ihre,  ohne  dafs  weder  der  etne  noch  der  andere 
»bei  mit  der  aurierao  Luft  communicirt^  t.{tr  Zwi> 
bcorauni  zwischen  beiden  Hähnen  ist  so  klein, 
'%  man  die  Luftmenge,  welche  zwischen  denselben 
h  befindet,  wenn  der  Ballon  an  die  Rühre  angepalst 
sehr  wohl  unberückgichligt  lassen  kann, 
äirigens  wird  man  weiterhin  sehen,  dafs  diese 
t  nie  in  den  Bnllon  zurQckgehl,  sondern  daTs  sie 
dia  Röhre  getrieben  wird,  und  folglich  die  Rein- 
tt  des  Gases  nicht  trüben  kann.  Der  verticale 
benkel  DE  der  Glasrülire  endigt  sieb  in  einem,  mit 
ahl  getrocknetem  Quecksilber  angefüllten,  Ues^rvolr 
\i  in  welches  das  Ende  der  Röhre  einlaiiclit,  die  ihrer- 
üs  eine,  in  Millimeter  abgctheilte,  und  mit  einem 
>nius  zur  genauen  Bestimmung  der  Zehntlieile  ver> 
beoe,  Skala  trägt. 

Ehe  man  die  Versuche  mit  diesem  Apjjarate  be* 
it,  mufs  man   zuerst  die  Rühre  und   den  Ballon 
itdem  Gase  anfüllen,   welches  geprüft  werden  soll, 
s  gelingt  leicht,  indem  man  einen  Strom  des  Ga- 
B  dareb  die  Röhre,  hindurchstreicben  läfsl,  welcher 
B  Luft   hinaustreibt    und    deren    Platz    einnimmt. 
AO  mufs  dafür  Sorge  tragen,    dafs  das  Gas,  wei- 
tes nach  dem  Austreiben  der  Luft  zurückbleibt,  ei- 
im  geringeren  Drucke  unterworfen  werde,  als  der 
tr  Atmosphäre  ist,  damit  das  Quecksilber  zum  we- 
1  8  bis  10  Centimeter  ia  der  Röhre  empoistei* 


Vgt  dia  Kuif'--i.M  fei-, 


488 


Dt  laRivt  und  Marcet 


)SptiJlrl(OH 


>  wTnl  d 


gen  kSnae.     Um  den  kleinen  Ballon  zu  itiltea,  wir>l 
detselb«  2serst  Termittetst    elaer   gutun  Luftpsn^ 
möglichst  lufil««r  gcmaoht,  bierauf  das  0«s  Mm 
geleitet,    und  nooltmals  entleert;     dann  bciagt  1 
von  Neuem  das  Gas  hinein,   weloUes  man  d«rg« 
sehr  rein  und  ohne  BeimiNcbungvoti  atmosp' 
Luft  finden  wird.      Man  sorgt   fcrmilielst  i 
duirten  Glocke  derQuecks)ib«rwanne,  durch  «lel 
das  Gas  gPSiierrt  wird,  dafdr  ,  dafs  es   ein^m'g 
geren  Drucke,  als  der  der  Atmosphäre^  aDd<iiiitl 
einem  Drucke  ausgesetzt  werde,  der  bei  allein  Wij 
cd  des  letzteren  conitsnt  «eyn  künne. 

Tst  diese  vorliuGge  Arbeit  beendet ,  so  -v 
Ballon  an  die  Bübre  geschraubt,  die  beiJänl 
werden  geöffnet,  und  d:i  das  Gas  unter  einem ^eif 
geren  Drucke  sieht,  al.i  dar  der  Atmosphtr^j.  | 
bleibt  eine  kleine  (gtels  absr  minder  hohe,  aX%  i 
bereits  vorhandene)  Quecksilbersäule  in  ,der  1 
zurück;  der  Untersohied  zwischen  der  Höbe  tk 
rometers  und  der  Höhe  dieser  Säule  zeigt  den  Dn 
oder  die  Spannkraft  des  Gases  an,  w^Icli«  i 
Staotle  waren,  immer  coostant  und  ungefähr  GfiC 
tiiD.   gleich  zu  Stelleo. 

Eine  leichte  Teinperaturyeränderupg,,dttJ^ 
wird  nun  die  Quecksilbersäule  in  der Köhreenrt9»i| 
sinken  oder  Gteigeii  machen,  und  da  wir  das  4 
kennen,  welches  die  Veränderungen  der  Spannk 
mit  der  Temperatur  verknQpft :  So  wird  nichts  li 
ter  seyn,  als  letztere  aus  der  Quecksilberliübc  ia<b 
SÜnmän.  ^}     Da    unsere  Theilung    uns   g^St^t^fq 


t  Oesd 


slotcJ 


r  tli*  tptcifiaefit  Umarme  der  Gase. 


489 


Mite  eines  Millimeters  mit  LeichtigL^eil  zu  un- 

icn,  und  Ja  bei  den  Druckgraden,  bei  wel- 

r.  am  gewülinlichsten  arbeiteten,  jejer  Grad 

mderimg  der  Spannkraft  von  nngelähr  2,5  ""°' 

r^eb:    so  setzte  uns    dieses  Verfahren  iu    den 

i:  die  Bestimmungen  bis  auf  -^  Grad  autd«hiicn 

r  scheint  uns,  als  Sey  diese  soebtn  von  uot 
noder  gesellte  iVIellloda,  den  EinwlIrFen,  Wel* 
t  gegen  die  von  de  Im  Boche  und  Be'rard  an- 
idle  beibraclilen ,  nicht  ausgesetzt  j  denn; 
,  das  Gas  nimmt  weder  an  Volum  zu  noch  ab 
^  Temperaturändorung,  nur  die  Spannkraft 
rft  sich ; 

;' die  Temperatur  des  Gases  wird  von  der  un« 

pltelbaren   Wirkung  der  Wärme    auf  dieses  selbst 

gezagt;  und  nicht  durch  das  Thermomeler; 

'  'S.  Sind  wir  vor  der  Irrlhums- Quelle,    welohd 

sr  Gegenwart  von  Wasserdämpfen  entspringea 

,'  gesichert,  da  wir  die,  stets  Über  Quecksilber 

WFge^genen,  Gase  sehr  sorgfältig  austrockneten; 

befinden  sich  alle  Gase  genau  denselben  Um- 


L,jd«W  <)b*  C«Dt»simsl<lLaIe  bei  einem  eeeebenen  Drucks  in- 
'^^t,  ii»  aD<tstB  6ia  Z»hi  „  von  Oridea  de,  Cente.miil- 
I .  ■kvla,    veUha  aiaez   fegobsuen  DiäetaaM   dei  QuevkailbeM 

hüh«  enispridu. 

, '   '  (p —  a)  (0.00375)  p  =  b a rem etri «ober Druck 

'T'^Tf- 0^0375  X  (  (=TempcMi.beiif.ßroba';l'!Jjii 

iP  --  o)  (0,00373)  fl.  =Häli8  bei  il.ur.b«L Temper. 
Vm  A\Mt  FontiflM  »ah<mei\en,  hthea  nie  am  de»  üttyJ 
Lusta^*t\n'n  GGieuet  t-Btlieni,  dem  aufo|gs  die  5p»Dnkr»rc 
tfirGtt^rrir  jeJenGrail  der  CenteilmalDkilB ,  von  0  ^a.  um 
O.00S79  ■ummint.  Im  f^mxisa  VerUufa  dl'SHr  Uaimuchun- 
eeo  kjibm  wir  tiat«  von  den  lOOtbailista  Graden  Gebramb 


490  jr    t    h    t    r 

standen  Ausgesetzt;  es  ist  daher  nicht  nfltblg  i 

portioneil  und  Berechnungen  seino  Zofluchl  tx^\ 
mea,  t)m  sie  euF^hnlicIie  Bedioguogen  zurdclCKI 
rea;  und  Insbesondere  kann  das  Gas  dufcb^ 
M«oometers  stets  demselben  Drucke  aus» 
den ,    wie    versctiieden    auch    der   iliii 
seyn  mag. 

Ein  wichtiger  Punct  bleibt  noch  zo  | 
dbrlg,  bevor  wir  zu  den  Resultaten  Bberg< 
Sich  die  Art  und  Weise,  velelis  wir  aotvaai 
die  Gase  im  Ballon  zu  erwärmen.  In  dieser' Bs4 
bung  wollen  wir  noch  die  beiden  Mitlef,  dorea  i 
fliieb  einander  bedienten,    vorlegen. 

{ParlietiUBg    foisi.) 

'<  :  ■>-■■       N    o    t    i     8    e    1 

-  Semerkung  über  WHeatstont's  ] 
Kaleidoikcp ,  *) 


Wilhelm  W  a  h  «  r.# 
Wie  in  einem  optischen  Kaleidoskope  «liMMfl 
g«  symmetrjsclti*r  Figuren  durch  Kcllexion  ill5>Lli| 
tes  entgehen,  so  sollen  im  phonischeu  lMle)doiik<| 
eine  Menge  symmetrischer  Figuren  durah  ( 
Si7iwrngtingcn  hervorgebracht  werden.  Dieb"  kn 
auf  doppelte  Weise  bewirkt  werden  :  ei 
mün  dazu  die  regelmäfsiga  Gestalt  drr  •^■■•li'r!Tii^enria| 
Abiheilungen  (C/ifctfni'ÄKlangfiguren) 


-3  V«!.  Diicriptinn  of  the    KaUldopha:u 
,,  ^otkapei  a  lew  Phlloiophieal  Tay /or  .  ._ 

l^tercral  inic- fitinf;  and  ^mutlng  ^coatlUrUA 
ZZ^/manoniriia      CemmiinUauä  liy  Mr.  C.    fl"^ 


r  jyheatttone'$ f^nkdim  Salädotkop.     401 

I  iHAn  die  regelmärsigen  Bcwegitngen  «ines  Theil- 

S  lictmtzr.     Im  letzlern  bustebt  Uhcalsitines  Ka- 

Ldoskop.  •*)     Ein  oder  mebrere  scbivingea^e  Theit» 

bo  küuneii  nämlich  die  Taf.  JH.  Fig.  6  bis  16  dar- 

■teilten  Bahnen  beschreiben,  und  es  komcnt  blofi 

f  an,  diese  Eabnen  dem  Auge  auf  eineglänzea- 

.  sicliLbar  zu  machen.     Diefs  geschieht  durch 

neiobnete  Politur   des   schwiiigendeo  Punctes, 

irend  die  angrenzeodea  Thelle  schtvarz  gefärbt 

n,  und  durch  ein  recht  helles  Licht,   welches 

■  aof  ihn  fallen  Yihl. 

Die  Mannigfaltigkeit  und  Symmetrie  .der  ngu,-7 
1  beruht  bei  diesem  Kaleidoskope  auf  zweJejcl^ 
tlcDS,-  dafsraan  nicht  blofs  einen  glänzenden  Puoct 
It,  sondern  mehrere,  ^iJe  filr  sich  schon  regel- 
feige  Figuren  bilden.  Dadurch  entstehen  z.  B. 
[,,7  uöd  16.  Ein  zweites  Verfahren,  die  Figuren 
iitigen,  ist  von  wissenschaftlichem  In- 
B58B|  nämlich  durch  Verbindung  mehrerer  Seh  win> 
ngsarten. 

'Es  ist  behannt,  dafs  ein  und  derselbe  tänende 

per  zugleich  seinen  Crundton  und  einen  hübera 

Igeoletton  geben  kann.     Vermöge  der  Schwingung 

t  Grundlones  bewege  sich  das   beobachtete  Tbeil* 

I  in  einem    Kreise.     Während    es   diesen  Kreis 

^mal  durchlauft ,   beschreibe  es  zugleich,  vermöge 

r  geschwinderenSchwingung  des  höhern  Flageolet* 

■es,  6  kleinere  Kreise.     Da  aber  der  Mittelpunct 

r  kleinen  Kreise,  sich,  während  sie  beschrieben 

BDto  Idee  Ana  gab  eine  Bemertung  <Ib(  Dr,  T,  l'oung 
...a  F/ilioioph.  Tr-aiiiacc.  igOO.    üb«  E(»cheinungan  aa 
[  fcbniaaeaden ,  ipirAirörmig  raii  feiaaut  Silbeidr«bi«  umvnia- 
'     -     ''-i-  ScAw.-Si/. 


.  «b       f.  W    t    b     e  ■ 

werden,  vorwärts  bewegt;  soentsti^entf 
Kurven,  ivie  Fig.  6  und  6  dargestellt  slhÜJU 
der  Nagel  eines  Railes  sie  bescbr^ben  i 
,6  Mal  Sieb  heruRiiJrebele,   wäbrcDcl  n 
.«n    einer    Walze    einmal   tierumfübrle. 
Fig- 17  ahc  der  Kreis,  in  dem  sieb  die  Axe  bei 
Während  diese  von  h  nacb  h  gelangt,  batsiobdeeX 
oagcl  rf  schon  in  derRichlung  dg-Zeinmaluitt  dh 
berumbcwegt,  und  dzitei  die  Cycloide  (J^Alwsc 
ben.     ]-n  foJgeoden  ZeJtrauTn  beschreibt  er  dlft 
tAqÜA^  Ink  a.s.  w.»  wie  Fig.  8  dargestellt  ist. 
t'fcbdor  Raduagei  nicht  in' der  Richtung  tlg^t 
dern  in  d«r  entgegengesetzten  Hichtung  J/V  bei* 
Bo  hätten  wir  Fig.  6  erhalten.    Auf  ähnliche Jl 
Sind  auch  Fig.  5.  9.10.  11.12. 13.14.  15.» 

Wheaistone  hat  zu  diesen  V'ersucbei 
gewendet,  deren  eines  Ende  er  in  einea  i 
befes'.igt,  **)     Mankann  eben  so  gut  freiscb' 


hc  eliva  elaube.   et  nrnla   ib{ 
ilt^D,   -v-ollen  TvixBudi  c 
I     i-r'icalitone  trhea  Raleidopliana    in  Fig.  1 

e  auf  df EQ  Kloue  beTeHigien  Stäbe  »ittA  1911; 
■      t  Fufa  lang.       Der  IMe  iai  cjlinit/Ul 


Tibr  s 


Zoll  i: 


.  Duichni 


■    »ogBuai: 


I  Suliljjeila    ( v 


»erailbeuera   Gl.je).    Ifer  2tfi.   gleichf»!l(  t 
cino  l'lma  lät  Cbarnier,   uro   iie   nach  JBe 
Oller  veiiicA)<1UIleo  r.u  küim^n  ;  auf  illaiFr   ,._ 
«nlEhe,  auch  wbbl  vet6cliic<I«n  gcRrbtS  PmI*!!^, 
^ixgcordnet ,  beUiiigt.     Der  St*  Si^b  unceracluqM 
■eioa    pritmaliiclie,    vifjsoiilge   Geaislt '  vb»    , 
Tvird    di&ier   in   dor  Rkhiong    der  fifilen- Hcip 
DiiLstaban    bl<i|>   ^ei^dliaig«,    ia   atbierM  Bidi 

fen  ,   nber  liruiniiilinigB  Figurnn,    Bei  d»m  &111« 
tabe  fallen  die  beim  ScbvrJngen  entlteheodril  _ 
otciit   iu    diemlliB  Ebtna,    wie  bei  den  übrigcn/l 
«cblag'-a   der  Slibo  dient   ei"  mit  LeJor  iihi»-)iiB 
•TlBf.     VVaa  «0011  UDcb   angefülin   iit,   lirKl    b^VlflSi- 
>d«r   Spielereien,     ilis   einenr   Jeden    leidit    avibit  baiL 
,f«tden  und  die  lick  le^tr  Tielfäliigen  laiieo.     Kot*,  d 
jM/  wird  .«ich  bii   in  VeigUiebwif  1' 


ätier  TThcotslone'*  pfu/nUeh4t  Kaieidotiop.  495 

(be  dazu  benutz«D>  uiul  auf  (tiesa  Weise  liatts  ich 
lige  der  beschriebenen  Dabaen  deutlich  h<ürvurge- 
icbt.  Ich  nahm  oamlich  eine  4  FuCs  längs,  3  Li- 
1  breite  tind  Jirlca  Leiste  von  Tannenholz,  färbte 
einet  Ende  schwarz,  befestigte  darauf  eine  recht 
pzende  Perle,  aufweiche  ich  die  Sonnenstrahleti 
en  liefs,  während  ich  den  Stib  liei  einem  Scbvvin- 
igsknoten  (z.  B.  0,225  oderO,132  oder  0>S55  weit 
I  seinem  oberen  Ende)  ao  einem  Faden  aufgehängt 
It,  uad  durch  leise  Berührung  mit  dem  Daumen  das 
ihen  verhinderte.  Der  Stab  wurde  durch  einen 
rken  Schlag  in  Schwingung  gebracht. 

Merkwürdig  ist,  dafs  wenn  der  schwingende 
DCt  sieb  in  einur  oliijitischen  Bsbn  bewegt,  die 
hTsa  Aice  der  Ellipse  «iner  beständigen  and  reget- 
Cs^en  Schwankung  unterworfen  ist. 

Es  ist  vorausgesetzt  worden,  rlaf^  die  Sohwin- 
Igen  des  Grundtones  in  die  Zahl  der  in  gleicher 
t  Vollbrachten  Schwingungen  des  FLigeoIeltones  ge- 
e-tt.  Diefs  würde  bei  einer  Saite  der  Fall 
n;  bei  einem  Staiie  ßnclet  es  aber  nur  nSherungS* 
:se  Statt.  Dennoch  wird  dailurch  keine  merkliche 
tuDg  der  Figuren  hervorgebracht. 

2.   Fundori  des  natärlirlicn  lodin- Silbers, 
miigetbeili  vaa 
Dr.  /.  NCggeratJi. 
[  Herr  Vauquelin  hat  bekanntlich  das  lodin-Sü- 
unter  Silbererzen  entdeckt,   welche  Herr  loscph 
mry  theils  von  Bewohnern  des  tniUygigpfi  Ameri- 
*s  gekauft,  tbeils  in  einem  Umkreise  vun  25  Lieues 
Mexico  selbst  gesareimelt  hatte.     Der  eigeiiilicbe 

\  loeijiuBg  mit  JVhcacsione^a  Abhaaiüiiog  leicht  üboMaufsn, 
L  i*li  ertlerei  der  Vorzug  der  Bündigkeit  und  Klifhiit  vor 
i^Aet  leineren  gsbübie.  Hcir  Dr.  Wtbar  liaite  lor  Kiirzfia 
I  J:.  (Juie,  dio  angeiBigien  Vermchs  unjfiEi  naiiirforiclien- 
1  Cuellicljan.  voiiuleg«ti    und  d^bei  obige  Eiliulwim^en 


ui»  «'«a 


I 


494  NiSggtralh  Sb.  d.  Fundort  des  naOrl.  lodindtU 

Fiinrfort  blieb  aber  tinbckasat ;  das  Erz  war  bcteii 
DCt:  Argrnt  v'rerfje  dt  Serpentine.  *) 

Der  Tuntlott  desselbou  ist  duu  eotdeckf. 
lieber  wiKsefischarillelier  Frcond  und  vormaliger 
hürvr,  Herr  i^m '7frii/f ,  hat  mir  so  eben  aus  Mi 
mltgebrscbt:  Nunn  lisieHta  wintntl  de!  Sffjnor  Btt 
lio,  dcl  Anria  de  1825  traduddo  delj'rances,  can  aigv- 
nn*  niilijsy  ndiciones  pur  W  äudadano  jtndres  dtk\ 
HiOt  del  iitatifuln  m&x-icano.  TUftric«.  18E7. /!it  la 
ner  Note  dieser  Uebersetzung  sagt  Herr  dtl  IVo, 
es  bei  der  imhestintintDn  Angabe,  vrelcli«  Herr  l' 
ijuflin  rnitgelheilt  lu'ie,  allerdings  sehr  scbivleripj 
tvesen  styn  mirdf,  den  Fundort  in  einem  so  grof 
Lande  auszuroitletn^  wenn  er  sich  niclit  gltlckli  _ 
treUe  eines  Vurkoramens  von  gediegenem  und  Üora- 
Silber  im  Serpenlin  erinnert  hätte,  welches  ilio  v--,:i 
seinem  Schüler  und  Freund  C.  I.  HJ.  Ilcrrera  aus  -V/- 
J/arradan  bei  Minupil,  aus  dem  Staate  von  y.acalecai 
mitgebracht  worden  wäre.  Die  Aehnlicbkeit  dm 
kOosilicben  lodin-Silbers  mit  Hornsilber  verantafiie- 
Herrn  del  Rio  um  so  m-aliniieie!  verroein'liche  Hörn- 
Silber  vor  dem  Lüthrothre  zu  prüfen.  Es  schmolz 
sehr  leicht,  wurde  roth,  theilte  der  Flamme  t>ine 
schöne  violette  Farbe  mit,  und  hinterliels  SiiberkQ- 
gelcben  auf  der  Kohle;  der  lodin-Gelialt  war  unver- 
kennbar. Das  P'ofsil  hat  in  Farbe  und  Glanc  viele 
Aehnlicbkeit  mit  gediegen  Silber,  is>  jedoch  etwas 
durchscheinend. 

Nach  derselben  Note  hat  Herr  /.  it/.  Pttslaman 
ganz  neuerlich  auch  die  vluleire  Färbung  der  Fiainine 
bei   der  Uehandlung  eines  weif'igräüliiÄen  Bleierzes 
aus  dem  Berg^verks-Be^i^k  vonC'a/orri;  beobacblfil.^ 

.)    A»-n/ri  de  CHmie  «  Je  Pl.,tijue  B.  XXIX.  S.  99,   I 

dir.»  uh.b.  ist5.  in.  s,  26  fl.  iv. 

«)   Ueixt II listig  Im  möchifl  e*  >«;□,    den  Ltiet  liintmi  • 
derholt   an   (Ha  S.  25£.   <l.  voitinR.  Baoiles   dnrrh   Aie 
dei  Hrn.  Oberb«gt»h  tttU  ia  Briea  (nltj^eibellta  ^ 
über  «in  ichietiachs*  lodiii  hilligei  Kink«rr 


Tafl 


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