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Full text of "Der Kinematograph (September 1915)"

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Organ für die ges. Qm Prnjektionskunet :: 

No. 453. Düsseldorf, 1. September. 1915. 


Nordische Trümpfe! 









No. 463. 


Der Kinematoirrapli — Düsseldorf. 


Rheinische Film-Gesellschaft m. b. H. 

Telegrammadresse: Rheinlilm DÜSSELDORF Telephoa: 4082 4083 

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für die Herbst- und Winterspielzeit 1915/1916. 

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Psycholog. Sensat ionsdrama in 3 Akten. 


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In der Titelrolle: Thea Sandten. 
Erstkl. Filmroman in 3 Akten. 
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Teddy, Paul Heuiemann in Beinen 
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Eine Wirnnng iOr Fbemänner 

Pikantes Lustspiel in 3 Akten. 



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In der Hauptrolle die 
Ungar. Diva Skti Fed&k. 
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Teddys Fmhlingslahri 

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Schlangenbeschwörer 


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Monopol für ganz Deutschland. 


Amerikanische „Stone“ Monopole 
für ganz Deutschland. 

Miiierstreik i Welberkerrsekatt 

Glanzendes Lustspiel in 2 Akten. 

Satin und Ikaros 

Spannendes Sportdrama in 2 Akten. 


Der Schwur 

Der Kindeerhvb, Drama in 5 Akten. 

Dieses Bild erzielte in den Asta Meisen 

Lichtspielen, Düsseldorf einen beispiel 
losen Erfolg. 

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Spannendes Tierdrama in 3 Akten. 

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Buntdruckplakate. Herrliche Photos. 

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Der Monat August 1915 brachte 
uns den grössten bis jetzt 
erzielten Mietsumsatz, also einen 



Auf dem bisherigen Wege, getreu unserer 
Tradition, werden wir fortschreiten, zum 

Wahle 

der deutschen Theaterbesitzer 

stets nur 

Gutes zu billigsten Preisen 

auf den Markt bringen. 



Nordische Films Ca. 

G. m. b. H. 

Berlin Breslau Düsseldorf Leipzig München 























»er kuiematoeraph — Düsseldorf. 


KISTER 


—II—Bl 


AMSTERDAM 


HOLLAND 


Gesellschafts-Kapital 


A/ASTE RDA/A. August 1915. 

Spul 7. 


Hierdurch beehren wir uns Ihnen rr.itzuteilen. dass wir eine Aktien¬ 
gesellschaft zwecks Anfertigung 

holländischer 

kinematographischer Films 

mit dramatischem und komischen Inhalt gegründet haben: dabei schenken 
wir speziell der eigenartigen Schönheit des national-holländischen Charakters 
in Figur und Bild unsere Aufmerksamkeit. 

Unsere jahrelange Erfahrung auf dem Gebiete der Kinematographie, 
überall in den grössten Anstalten dieser Art gesammelt, setzt uns instand, dieser 
Industrie eine ganz hervorragende Stelle im In- sowie im Ausland zu sichern. 

Wir hoffen Ihnen in kurzem das Erscheinen unserer ersten Produktion 
mitteilen zu können. 

Hochachtungsvoll! 

Amsterdam Film Cie.. 

Theo Bouwmeester. Direktor. 

Ehemaliger Hauptregisseur: 

Path£ Freres - Paris : Urban - London 
Hepworth - London :: Aesster-Berlin 



















































No. 463. 


Der kinematoirraph — Düsseldorf. 


Die 





welche diese Woche in allen Theatern 
gezeigt wird, bringt hochinteressante 
Bilder aus der genommenen Festung 

NOWO-GEORGIEWSK 

Es handelt sich also nicht um 
Aufnahmen von den Kämpfen in der 
Nähe dieser Festung, sondern von der 
bereits genommenen Festung selbst. 
Hochinteressante Aufnahmen von 

BREST-LITO WSK 

sind uns soeben zugegangen und 
:: erscheinen in unserer nächsten :: 

MESSTER - WOCHE 



Fach-Zeitung für die ges. Projektionskunst 



Vertreter für Berlin: Ludwig Jegel, Berlin W. 8, Mohrenstrasse 5. 


No. 453. Tel *F^p^5S‘ r , ^o? ,M “ Düsseldorf, 1. September 1915. Erscheint jeden Mittwoch. 


Nachdruck d« Inhalt*, auch 
amupnlu. vcrbattn. 


Das Milieu. 


Was ich hier sagen möchte, ist nichts Neues; aber mir 
scheint, es wird im Verhältnis zu seiner Wichtigkeit nicht 
oft und nicht eindringlich genug gesagt Deshalb! 

Mit dem fabelhaften Aufschwung, dessen die Kine- 
matographenbranche sich eifreuen kann, geht die Zustim¬ 
mung Hand in Hand, die mehr und mehr auch aus de: 1 besten, 
den vornehmsten Kreisen freudig gespendet wird. Es hat 
dazu eines nicht geringen Zeitraumes bedurft. Und es ist 
ja auch längst noch nicht alles gelungen, was nach Berech¬ 
nung der Vernunft schon hätte erzielt sein müssen. Es be¬ 
steht doch eigentlich ein Widerspruch. Man sollte meinen — 
und es ist ja auch in allen anderen Fällen so —, dass eine 
Erfindung von weittragender Bedeutung zuerst den Kreisen 
der Intelligenz und Bildung in die Augen springen müsste 
und von diesen Kreisen gefördert, gestählt und den unaus¬ 
bleiblichen Anfeindungen gegenüber durchgesetzt würde. 
Es ist doch die Regel, dass für grosse, umwälzende Neue¬ 
rungen zuerst ein Häuflein kluger und unerschrockener 
Menschen mit einem weiten und unbeirrbaren Blick eintritt, 
die mit ihrer ganzen Kraft die üblichen Fährnisse zu über¬ 
winden wissen, denen es gelingt, dem Kampfobjekt immer 
grösseren Anhang in den intelligenten und daher einsichts¬ 
reichen Kreisen zu verschaffen, um dann, im Verein mit 
dieser Elitemacht der Aufgeklärten, nach und nach in den 
breiten Massen de» Volkes Fuss zu fassen. Die grosse Masse 
ist ohne weiteres für Neuerungen nicht so leicht zu haben, 
noch dazu, wenn sie spürt, dass davon etwa Umwälzungen 
eindringlichster Art zu erwarten sind. Sie trottet dann 
lieber die alte Bahn weiter und macht erst staunend halt, 
wenn sie bemerkt. wie Persönlichkeiten von w eit tragender 
Bedeutung und Namen, die sie verehrt und liebt, sich für 
die Neuerung einsetzen. Dann stutzt man: es muss also 
doch wohl etwas dran sein, wenn auch der und der es so 
kräftig sagt! Und so erst wird langsam der Boden der All¬ 
gemeinheit erobert. 

Beim Wesen des Kinematographen haben wir einen 
andern Weg erlebt. Nach dem Vortrupp, den grosszügige 
und weitsichtige Männer auch hier mit dem Aufgebot all 
ihrer Kräfte bildeten, kam unvermittelt und unaufhaltsam 
die grosse Masse des Volkes in einer überraschenden und 
überwältigenden Zahl und in einer so intensiven Begeisterung, 


dass die völlig unvorbereiteten vornehmeren Kreise er¬ 
staunt aufn orksam wurden. Es gab plötzlich ein so starkes 
und weithailendes Feldgeschrei für den Kinematographen 
aus einer so kompakten Masse begeisterter Kehlen, dass 
man ebenso schleunigst wie betroffen damit begann, mit 
diesem Dinge sich zu befassen. Der Kinematograph hat, 
nachdem ihm die wackere Schar seiner genialen Geburts¬ 
helfer in heisser Arbeit über die ersten Wehen geholfen, mit 
einein plötzlichen, ganz starken Ruck eine unabsehbare 
Volkesmenge unter seine Fahne gerissen und seine Daseins¬ 
berechtigung in einer einzig dastehenden, überwältigenden 
Weise klargelegt. Und dann erst, nachdem er unter dieser 
Zustimmung der Masse stand, ist er daran gegangen, um 
die Liebe der namhafteren Kreise zu werben. Und da stellt 
es sich nun heraus, dass ihm hier die Erfolge — merkwür¬ 
digerweise! — gar nicht leicht gemacht werden. Warum ? 

Ich sehe ganz von den Fanatikern ab, die sich schliess¬ 
lich jeder hervortretenden Tat entgegenstellen, ohne Rück¬ 
sicht auf Sinn und Zweck der Sache und der Gegengründe. 
Unter diese Fanatiker mischen sich auch stets die am Ge¬ 
genteil einer neuen Sache persönlich Interessierten, also 
im Falle des Kinematographen die Theaterleute, die ihren 
Zulauf vermindert glauben und deshalb von den heiligen 
Gütern der Kirnst faseln, und ähnliches Kaliber. Aber 
seihst wenn wir die Fanatiker und die Interessierten unbe¬ 
rücksichtigt lassen, so bleibt es unleugbar, dass ein ganz er¬ 
heblicher Teil der gebildeten Welt den Verdiensten des 
Kinematographen die Anerkennung versagt, seiner Bewer¬ 
tung nicht zustimmt, mindestens aber ihm gegenüber teil¬ 
nahmslos bleibt. Und das ist' nicht nur kränkend, sondern 
wichtiger als w'ohl mancher zugeben möchte. Denn diese 
Kreise müssen heran, unbedingt! Dann erst wird es das 
Richtige! Sie kommen auch täglich mehr und mehr, und 
mit Stolz werden hin und wieder hervorragende Namen 
genannt, die sich zum Kino bekannt haben. Denn es ist 
nämlich gar nicht schwer, diese Feinde oder Apathischen 
der guten Kreise herumzukriegen. Zumeist haben sie näm¬ 
lich vom Wesen des Kinematographen ein völlig falsches 
Bild, und es fällt ihnen wie Schuppen von den Augen, sobald 
sie sich von der Wirklichkeit überzeugt haben. Sie gehen 
nämlich ohne weiteres nicht in ein Kinotheater hinein, 







No. 453. 


Der hinematograph — Düsseldorf. 


und zwar deshalb nicht, weil ihnen die Aufmachung einen 
ganz verkehrten Begriff vom Milieu gibt. Daran liegt es! 

Man ist nachgerade dahinter gekommen und versuchtN 
es, hier einzugreifen. Und ich behaupte, dass es hierzu 
die höchste Zeit wird und dass es vereinter Kräfte und 
grösster Anstrengungen bedarf, um das verpfuschte Niveau 
des Kino zu heben und ihn in das Milieu zu stellen, las ihm 
von Rechts wegen gebührt und das so ist und sein muss, dass 
auch der vornehme Mann nicht unwillkürlich zurückst hreckl. 
Da ist es nicht mit vereinzelten Reformationen getan. Ehe 
es nicht als allgemeine Ehrensache gilt, den .Jahrmarkts¬ 
buden - Standpunkt zu verlassen, wird man die noch 
fehlenden Gegner von Rang und Gewicht nicht gewinnen. 

Denn was man oft an äusserer Aufmachung zu sehen 
kriegt, ist skandalös! Nachgerade wenden sich auch erklärte 
Freunde des Kino mit Unwillen wieder ab nfolge 
der grellen Unschönheit, die man als ein notwendiges Attri¬ 
but zu betrachten scheint. Der Krampf, der aus den äusse¬ 
ren Anpreisungen der Filmkunst hervorgrinst, muss jeden 
cinigermassen gebildeten Geschmack anwidern! Solange 
hierin nichts geändert wird, ist die uneingeschränkte Zu 
Stimmung des besseren Publikums nicht zu erhoffen. 

Man hat allerdings damit eingesetzt, hierin Wandel 
zu schaffen. Im Grossherzogtum Baden hat man z. B. sich 
zusammengetan gegen jene scheusslichen bunten Plakate, 
die von den Filmfabrikanten zu Reklamozweekro geliefert 
werden und die für jeden Menschen mi* klaren Sinnen ein 
Schlag ins Gesicht sind. Es ist erfreulich, dass man hier 
und an noch einigen Stellen den Kernpunkt erfasst hat: 
aller warum beschränkt sich diese Einsicht auf vereinzelte 
Strecken ! Warum erhebt sich nicht ein Sturm der Ent¬ 
rüstung gegen solche verzerrte Aufmachung, die dem Fern¬ 
stehenden, den Behörden und erst gar dem Gegner einen 
ganz falschen Begriff gibt, ja geben muss? Die grossen, 
vornehmen Kinotheater halten ihre Ankündigungen doch 
auch nur in den einfachen, unaufdringlichen Linien, die der 
gute Geschmack diktiert — und erreichen dadurch voll¬ 
kommen ihren Zweck. Aber auch das sind nur vereinzelte 
Beispiele, denen eine solche Fülle von geschmacklosem Markt¬ 
sehreiert um gegenübersteht, dass dem allgemeinen Besten 
dor Branche nicht damit gedient ist und die vernünftige 
Aufmachung dieser einzelnen Institute nur ihnen selbst 
Vorteil bringt. Es ist ja mit Entfernung der bunten Pla¬ 
kate auch noch nicht alles getan! Die ganze Art der Film¬ 
anpreisung ist unwürdig! Manche Dramentitel verweisen 
den Kino durchaus auf die Hintertreppe. Und die Adjek¬ 
tive und Attribute, mit denen ihre Anpreisung behängen 
wird, vervollständigen das abstossende Bild. Ich bin ca. 
20 Minuten durch drei Strassen Berlins gewandert und fand 
vor den Kinos grosse, grelle Schilder folgenden Inhalts: 

..Entsagung. Spannendes Drama!” 

..Eine Vernunftehe. Ein herrliches Schauspiel!“ 

..Frau Audlev's Geheimnis. Eine grosse amerikanische 
Ehetragödie!“ 

„Heute: Ein Kind der Sünde. Aeusserst spannend! 
Eine Stunde!“ 


„Der Totentanz. Sensationsschlager in zwei Akten. 
Alles Bisherige übertreffend!“ 

Dagegen bei den vornehmen Kammer-Lichtspielen ein 
geschmackvolles Schild, das ganz gleichmässig nichts weiter 
als die kurzen Filmt itel bringt, beim Drama z. B.: „Familien¬ 
ehre. Drama". 

Vor den ebenso vornehmen Licntspiclen am Nollen- 
dorfplatz nichts weiter als ein von Kirnstlerliand entwor¬ 
fenes Buntdruckplakat in ruhigem Farben mit der schlichten 
Zeile: „Der neue Spielplan dieser Woche”. Dann noch 
dev Beginn der Vorstellungen. Nichts weiter! — 

Man wird einwenden, dass die Marktschreierei für den 
kleinen Mann erforderlich ist, so wie man die klobigen Bunt¬ 
druckplakate damit hat erklären wollen, «lass sie eigentlich 
für Analphabeten berechnet, seien. Nun schön: so lasst 
doch diese Plakate den Analphabeten und beschränkt die 
attributreiche, aufdringliche Anpreisung auf die Gegend 
des kleinen Mannes. Das ist aber keineswegs der Fall. Die 
vorstehende Blütenlese, die mit „äusserst spannend” und 
„Sensation“ und „hervorragend" etc. in «Irastischer Stei¬ 
gerung um sich wirft, ist in allervornehmsten Berliner 
Strassen gesammelt. Die Leinwandfetzen, bunt und roh 
beschmiert, machten sich an den Fassaden schöner, grosser 
Häuser breit, als wollten sie sagen: „Wir husten auf eure 
vornehme Gegend! Hier ist ein Kino!" 

Mich erinnert diese bedauerliche Seite im Kinowesen 
immer an jene Bauern, deren bescheidenes Terrain weit 
draussen vor den Toren plötzlich von den Armen der Riesen¬ 
stadt umfasst wird: der Boden wird mit Gold aufgewogen 
und der Bauer ist über Nacht zum Millionär geworden. 
Nun baut er sich eine hochherrschaftliehe Villa und möchte 
mittun. Aber es gelingt ihm nicht; Bauer bleibt eben Bauer. 

Es wäre traurig, wenn dies Beispiel stimmen würde, 
und zum Glück ist es ja auch nicht «1er Fall. Die Kino¬ 
branche ist modern genug und mit zu viel hellen K«'ipfen 
«lurchsetzt, als dass sie es nicht verstehen sollte, mit dor 
Zeit sich in ihren Rausch überwältigender Erfolge zu finden. 
Aber das Beispiel mit dem Millionenbauer weist auf fol¬ 
gendes: der Knecht, den jener Bauer beim Kühemelken 
beschäftigte, der kann nun nicht in.der neuen Villa plötz¬ 
lich den Haushofmeister spielen und die Gäste empfangen 
usw. Daran mag in der Kinobranche manches liegen. Die 
trefflichen Helfer, die in den ersten Jahren, als niemand 
den gewaltigen Aufschwung ahnen konnte, brave Dienste 
getan haben, werden nicht immer in der Lage sein, eine 
Wandlung in die Sphären der grossen Welt mitzumachen. 
Darauf sollte man sich besinnen, denn ich weiss solche Bei¬ 
spiele. Jener Bauer hat ja auch nicht nötig, jenen Knecht 
aus früheren bescheidenen Tagen zum Haushofmeister zu 
machen; er wi-d ihn dennoch gut verwerten und belohnen 
können. Aber als Haushofmeister kann er sich den besten 
dieser Gattung nehmen. Er hat‘s ja. Das sollte die Welt 
der Filmkunst bedenken. Die grössten Namen sind grade 
gut genug! Und zwar auf allen Gebieten dieser vor- 
heissungs vollen Kunst! Dann wird sie auch nach und nach 
in ihr richtiges Milieu gesetzt werden. Emil Hartmann. 


Das Kino als Kulturbedürfnis. 


Wohl wenige Errungenschaften der Kidtur haben einen 
so schweren unii nachhaltigen Kampf um ihre Anerkennung 
führen müssen, wie das Kino. Hat mar« schon in Friedens¬ 
zeiten dem jüngsten Kinde der Technik zur Befriedigung 
des Schau-, Unterhaltungs- und Belehrungsbedürfnisses 
von einflussreichen Kreisen den grössten Wulerstand ent¬ 
gegengesetzt, so scheint nunmehr die Kriegszcit die Kampf¬ 
mittel gegen das Kino noch zu bereichern. 


Schon wiederholt ist in einem Teil der Presse, der dem 
lebenden Licht bilde nicht freundlich gegenübersteht, der 
Vorwurf gemacht worden, das Kino verleite das Publikum 
zu „unnötigen” Ausgaben. Gewiss brachte die allgemeine 
Bestürzung bei Ausbruch des Weltkrieges eine ganz falsche 
Vorstellung von der Notwendigkeit grösst möglicher Spar¬ 
samkeit auf allen Gebieten. Die Angriffe, die damals gegen 
die Weiterführung oder Wiederaufnahme des Kinobetriebes 



Der kinematograph — Düsseldorf. 


No. 453. 


überhaupt verlaut bart wurden, können — wenn aueh nicht 
gebilligt — so doch aus dieser allgemeinen Tendenz erklärt 
und verstanden werden. Sehr bald begriff man aber doch, 
dass unser Wirt schuft sieben nur dann aufrecht erhalten 
werden kann, wenn nach Möglichkeit alle die Betriebe 
weiteiarbeiten, die man von Friedenszeiten her kennt. 
Man sah ein. dass eine ungeheure grosse Arbeitslosigkeit 
die Folge sein müsste, wenn planmässig die „Sparsamkeit“ 
gepflegt werden würde. Mit Recht erhob denn aueh bald 
die gesamte gut geleitete Presse die Parole „Durchhalten 
und Anpassen“ unter dem Gesichtswinkel, dass hierzu auch 
die Befriedigung aller wichtigen Bedürfnisse* gehöre. So kam 
man schon nach einigen Kriegswochen dazu, die übertriebene 
und daher falsch angebrachte Sparsamkeit mit Recht als 
wirtschaftlich durchaus verfehlt und vom Standpunkt 
höherer Erkenntnis aueh als durchaus unpatriotisch zu 
kennzeichnen. Wie sehr diese Arbeit im grossen und ganzen 
erfolgreich war, zeigt ein Blick auf die Tagespresse. Die 
Blätter bieten hinsichtlich des Umfanges einschliesslich 
des Inseratenteils jetzt im wesentlichen fast dasselbe Bild 
wie in Friedenszeiten. Hier ist also der Kriegssclirecken im 
grossen und ganzen überwunden. Der Eindruck der Stärke 
des deutschen Wirtschaftslebens wird seitdem durch das 
Bild fast der gesamten deutschen Tagespresse sowohl im 
Inlande wie auch im Auslande in bester Weise dokumentiert. 

Bei dieser Entwicklung bleibt es doppelt merkwürdig, 
da*., man anscheinend gerade das Kino von der Erkenntnis 
der Notwendigkeit «1er Aufrecht erhalt ung des Wirtschafts¬ 
lebens ausnehmen will. 

Schon gelegentlich haben wir gehört, dass die Be- 
hörden «len Frauen unserer im Felde stehen«len Kämpfer, 
die Kriegsunterstützung beziehen, den Kinobesuch s«*hr 
verargt haben. So ist es vor einiger Zeit nach dem Bericht 
<l«*s Zeitzer „Volksboten“ der Frau eine« Kriegsteilnehmers 
passiert. dass sic der Pfarrer ihre» Ortes wegen «les Besiuhs 
eines Kinos ermahnte. Aber damit hatte es kein Bewenden. 
Die Tatsache, dass «liese Kriegersfrau ganze 20 deutsche 
Reiclispfennige für das Kino ausgegelxm hatte, war t in 
genügend schweres Verbrechen. um ihr die bis danin ge¬ 
währten Brote zu entziehen. Die Frau eines anderen Kriegs¬ 
teilnehmers, «lie sich den gleichen Kinoluxus geleistet hatte, 
wurde dadurch bestraft, dass der Genieinderat ihr Gesuch 
um Brot Überweisung ablehnte. Vom Pfarrer soll dieser 
Standpunkt damit begründet worden sein, dass eine Krie¬ 
gersfrau mit 6 Kindern einer «lerartigen Unterstützung nicht 
würdig sei, wenn sie ins Kino laufe. 

Derartige Begebenheiten sind in verschiedenen Formen 
schon bisher zu beklagen gewesen. N'un scheint es aber, 
als wenn gewissermassen System in die Sache gebracht 
werden soll. Der Oberpräsident zu Magdeburg hat nämlich 
eine Wrfügung für die Provinz Sachsen erlassen, die z. B. 
in Nord hausen von dem städtischen Wohlfahrtsamt jeder 
Arbeiterfrau bei der Abholung ihrer Kriegsunterstützung 
tibergeben wurde. Dieses Dokument ist interessant genug, 
um hier wörtlich wiedergegeben zu werden: 

..Der < >h«*rpräsident. Magdeburg, den 1. März 1915. 

Vielfach sind bereits in der Oeffentlichkeit Klagen 
darüber laut geworden, dass Frauen, deren Ehemänner 
itn Felde stehen und welche auf Grund der Rcicltsgesetze 
v«mi 28. Februar 1888 und 4. August 1D14 Unterstützung 
erhalten, müssig gehen und ein leichtfert iges, 
zurzeit sogar unsittliches Leben führen, 
anstatt mit den gewährten Beiträgen sparsam zu wirt¬ 
schaften und durch eigene Kraft ihre Einnahmen womöglich 
zu erhöhen. 

Andererseits ist vielfach die Erscheinung zutage ge¬ 
treten, dass Frauen der einberufenen Soldaten besser 
gestellt sind als in Friedenszeiten, wenn ihre Ernährer 
zu Hause sind. Manche Frauen, namentlich die Frauen 
der Fabrikarbeiter, erhalten Unterstützung 
vom Reich und von den Kommunen, ferner Unterstützung 
von den Fabriken, in denen ihre Ehemänner vor der Ein¬ 


berufung arbeiteten; aussertlem schicken ihre Ehemänner 
Gehl na«*h Hause un«l schliesslich gehen die Frauen auch 
wohl noch selbst zur Arbeit in andere Fabriken. Diese 
reichlichen Geldmittel werden dann, wie nicht selt«*n 
beobachtet worden, unwiitschaftlich verwendet, namentlich 
in den Städten im Genüsse von Leckereien und 
Kuchen, auch in Restaurationen, Ver¬ 
gnügungslokalen. namentlich in Kinos 
vergeudet. 

Nordhausen, den 18. März 1915. 

Bei etwaigem Bekannt werden von Fällen, wie in vor¬ 
stehender Verfügung angegeben, werden wir ohne 
weiteres die staatliche und städtische 
Beihilfe in Abzug bringen. 

Das Wohlfahrtsamt, 
gez. Contag.“ 

Auf die Rechtsfrage, ob es dem Willen des Gesetz¬ 
gebers entspricht, wenn in «lieser Weise die vorgesehenen 
Kriegsunterstützungen ..in Abzug gebracht“ werden, soll 
hiet nicht weiter ci»gegangen werilen. Es sei daran erinnert. 
«lass «lie Regierung im Reichstag die Erklärung abgegeben 
hat, eine kleinliche Handhabung des Unterstützungs- 
weseiLs bei Kriegerfrauen usw. liege weder im .Sinne «les 
Gesetzes, noch in dem der Regierung. 

Sachlich ist gegen diesen Erlass, der sich ausgesprochen 
gegen den Kinobesuch wendet, vielerlei -tu sagen. Zunächst 
macht man sich sicherlich am grünen Tisch denn d«x*h recht 
falsche Vorstellungen von den ..reichlichen“ Geldmitteln, 
«lie «l(*n Kriegerfrauen zur Verfügung stehen. Dass die 
staatlichen Unterstützungssätze selbst unter Hinzurech¬ 
nung der kommunalen Zuwendungen unzureichend sind, 
kann kein Einsichtiger bezweifeln. .Das, was die im Felde 
stehenden Minner nach Hause senden können, kann bei 
einem gemeinen Soldaten im besten Fall im Monat 10 Mark 
-ausmachen. Die Fabrikunterstützuugen sind ja meist sowie¬ 
so von den Kommunen dahin ausgeschlaehtet worden, um 
dafür die kommunalen Zuwendungen abzulehnen. Aber 
selbst, wenn alle diese Einnahmen Zusammenkommen, so 
bleibt es bei de: allgemeinen Teuerung auch für «iie Krieger- 
frati immerhin noch ein Kunststück cinigermassen wie ein 
Kulturmensch zu leben. 

Ja, wie ein Kulturmensch leben! Darauf legen wir 
Wert. Wenn es sieh nämlich nur darum handelt. überhaupt 
zu leben, dann könnte man ja die deutschen Kriegerfrauen 
und ihre Kinder auf die ..Kulturhöhe“ der ungebildeten 
russischen Bevölkerung «xler des chinesischen Kulis zurück¬ 
drängen. Wir wissen ja aus den Kriegsberichten der er¬ 
staunten deutschen Zeitungsleute sowohl, wie aueh aus den 
Aeusserungen unserer deutschen Soldaten, dass sie geradezu 
entsetzt sind über die primitiven Verhältnisse, die sie hin¬ 
sichtlich Wohnung, Ernälirung, Kleidung und geistigen 
Bedürfnisse in russischen Volksschichten angetroffen haben. 
Gerade aus dieser Erkenntnis heraus hat doch aber auch 
der deutsche Soldat immer untl immer wieder gesehen, 
was er in di<jsem Kriege zu verteidigen hat! Das Be- 
wusstsein, dass seine Familie zu Hause tausenderlei 
Kultur-Errungenschaften geniesst. wozu 
allerdings auch der gelegentliche Be¬ 
such eines Kinos gehört, das ist doch mit ein 
ausschlaggebender Faktor gewesen, um im aufreibenden 
Kampf im Schützengraben überall heldenhaft auszuliarren. 
Verbietet man, wie es doch in praxi der Erlass besagt, den 
unterstützten Kriegerfrauen den Besuch von Kinos und 
Restaurants, den Genuss von Kuchen usw., so müsste sich 
doch der Vaterlandsverteidiger im Fehle nach und nach 
sagen, dass es seiner Familie nicht besser geht, als wenn sie 
in halbtierischer Unkultur aufgewachsen wäre. Im Gegen¬ 
teil, die kritische Beurteilung wird noch um so bitterer aus- 
fallen. als doch schliesslich auch der einfache Arbeiter bei 
uns in Friedenszeiten „seiner Familie etwas geboten“ hat. 
Die Angehörigen sind also an die Befriedigung gewisser Be¬ 
dürfnisse — vielleicht auch wöchentlich ein Mal ins Kino 




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No. 453 


Iler Kinemato^raph — Düsseldorf. 


zu gehen — gewöhnt und sollen nun alles bis au die Be¬ 
friedigung der primitivsten Bedürfnisse entbehren ( Dieser 
Wechsel stellt ja dann die deutschen Kriegerfrauen und ihre 
Kinder noch ungünstiger als die ungebildeten Angehörigen 
der Imlbosiatischen Horden Russlands, weil diese bisher 
von Kulturbedürfnissen überhaupt kaum «1er Ahnung 
blassen Dämmers«-.hein hatten. 

In diesem Weltkrieg haben wir uns leidens haftlieh 
gegen «len Vorwurf unserer Feinde verteidigt, Barbaren 
zu sein. Allzuviel Eindruck haben wir bekannt.ich mit 
unseren Darlegungen im Auslande aas mann gfachen 
Gründen nicht gemacht. Gerade unter «li«s<eni Gesichts¬ 
winkel aber ist es dringend zu wünschen, wenn Verfügungen 
in Rede stehender Art nicht mehr erlassen werden, und 
wenn sich überhaupt in den Fragen der Befriedigung von 
Kulturbedürfnissen ganz allgemein eine etwas moderne 
und grosszügige Auffassung in allen Kreisen «les deutschen 
Volkes und namentlich Ihm amtlichen Stellen bemerkbar 
machen wür«le. Gerade an Hand der Bestrebungen, die 
den Kriegerfrauen jedes Recht auf Kulturgenuss nsw. ab¬ 
sprechen. ruft man doch mit Xatumot wendigkeit «lic Gefahr 
auf den l’lan. dass nicht nur im feindlichen, sondern auch 
im neutralen Auslande darauf exemplifiziert wird, um uns 
als barliarisches Volk hinzustellen. Der Barbar begnügt 
sich eben mit der Befriedigung der rein tierischen Bedürf¬ 
nisse. Bei ihm kommt es im wesentlichen auf Essen und 
Trinken in primitivster Form an. Dann aber kam- man 
nicht mehr davon reden, im Rate der Völker als Kultur- 
nation gewertet zu wertlen. wenn man für Millionen von 
Kriegerfrauen ein derartiges Herabsinken auf vorgeschicht¬ 
liche Lebensbedürfnisse als höchste Tugend feiert. 

Schon Martin Luther hat in seiner drastischen Weise 
den höheren Kulturzweck «les Menschen durch das oft 
missverstandene Wort: ..Lasst uns fressen und saufen, 
denn morgen sind wir tot“ gekennzeichnet. Luther brauchte 
diese Wendung gerade int Zusammenhänge damit-, dass 
mangels «ier Auffassung eines höheren Lebensziels das 
„Fressen un«l Saufen“ als alleiniger Lebenszweck zu ver¬ 
stehen wäre. Weil aber gerade Luther der Menschheit 
un«l besonders seinem «leutsehen Volke ein recht hohes I-e- 
beiLsziel stellte, s«i warnte er vor dieser rein materialistischen 
Auffassung «les Lebens. Heute möchte man nun aber 
unseren Kriegerfrauen zu allen möglichen anileren Vor¬ 
schriften auch noch tliejenige machen, dass sie ihre geistigen 
Bedürfnisse überhaupt nicht befriedigen sollen. 

Der Besuch des Kinos kann gegebenenfalls nötiger als 
der Genuss eines Mittagsmahls sein. Vergegenwärtige man 
sich, «lass die Unterstützung empfangende Kriegerfran aus 
zahlreichen Gründen starken seelischen Depressionen aus¬ 
gesetzt ist. Diese Gemütszustände führen bekanntlich bei 
Frauen nur zu leicht zum Selbstmord oder zum Irrsinn. 
Haben «lerartige Frauen Kinder, so ist es als Akt der Mutter¬ 
liebe zu verstehen, wenn sie «liese vor «lein eigenen Abschied 
vom Leben töten, um sie vor «1er ihrer Meinung nach so 


grossen Trostlosigkeit «les Daseins zu bewahren. Hat nun 
eine Kriegerfrau «lerartiger Veranlagung «las Glück, gerade 
in «lieser Stimmung in ein Lichtspielhaus zu geraten und hier 
abgelenkt zu werden, so wird sie „wie ein anderer Mensch" 
die Pforten der L’nterhaltungsstättc verlassen. Aus diesem 
Gesichtspunkt heraus wir«l man aber auch verstehen, 
welche wichtige Mission das Kino erfüllt, wenn «•> neben «len 
ernsten, belehrenden und unterhaltenden Darbietungen 
auch etwas Humoristisches bringt. Etwas goldener Humor, 
rler ist auch im Kino nicht ..trotz «les Krieges“, sondern 
gerade umgekehrt „wegen «les Krieges“ zu pflegen' 

Die Auffassung, auch die kleinste Geldausgabe für den 
Besuch eines Lichtspieltheaters se« eine Verschwendung, 
deren sich die kriegsunterstützte Frau nicht schuldig machen 
«lürfte, ist also schon hinsichtlich <l«‘s eigenen Wohlbefindens 
«lieser Menschen falsch. Dann aber kommt in Betracht, 
«hiss ja auch aus dem Gemütszustand des Volkes im Innern 
«les Reiches die Stimmung der Kämpfer im Schützengraben 
beeinflusst wird. Eine Frau, die wohl einmal im Kino 
Unterhaltung, Anregung un«l Belehrung empfängt, j«i —« 
jeder einsichtige Mensch sollte «bis aufrichtig wünschen — 
auch herzlich lacht, die wird ihrem Mann, ihrem Bruder, 
ihre’» Vater zur Schlacht front viel zuversichtlichere und 
aufmunternde Briefe schreiben, als die ungebildete und 
stumpfsinnige Person, «lie bei inem Topf Kaffee und eine u 
Stück trockenen Brots verzweifelt «lie Daumen umeinander 
dreht in tler Hoffnung darauf, dass «ler Krieu „endlich“ 
ein Ende nehme. 

Der Weltkrieg hat gezeigt, dass unser deutsch«?* Volk 
Tat mensehen besitzt. Mit Mühe urul Not haben wir in jahr¬ 
zehntelanger Friedensarbeit diesen Gt^st «ler Betätigung 
un«l der Arbeit gepflegt. Falsch, geradezu unverantwortlich 
wäre es, wollte man nun in mittelalterliche Auffassung 
zurückfallen und «las Lied vom Darben uiul Entbehren als 
höchste Lebensweisheit von neuem singen. Wenn man sich 
hiergegen wendet, so kann man «leu Behörden natürlich die 
besten Absichten für ihre gut gemeint eil Sparsamkeit seinpteh- 
lungen zusprechen. Die Hauptsache ist nur, dass man auch 
hier «lie Ueberzeugung erzielt: Sparsamkeit hinsichtlich 
aller Kulturgenüsse bedeutet einen beklagenswerten 
Rückfall. Als August Bebel vor einigen Jahrzehnten sein 
Buch „Die Frau" schrieb, behauptete er, dass damals «lern 
Armen «ler Sexualverkehr die einzige Lebensfreude sei. 
Wem» «las Wort auch'zu jener Zeit nur sehr beschränkte 
Wahrheit hatte, so muss tl«>ch betlacht werden, dass im 
Laufe «ler letzten Jahrzehnte unsere kulturelle Entwicklung 
un«l damit die Pflege mannigfacher edler Bedürfnisse er¬ 
freulicherweise mit Riesenschritten vorangegangen ist. 
Hiervon wurde aber auch «ler Kinobesuch erfasst. Die For- 
derung ..Anpassung“ gilt also auch unseren Behörden usw.. 
die der Kriegerfrau «len Besuch des „Theaters «les kleinen 
Mannes“ eher erleichtern, statt erschweren sollten. Der 
Kinobesuch ist heutzutage — ohne je«le Uebertreibung 
ein unbedingtes Kulturbedürfnis I P. M. Grempe. 


Die Pflege des Objektives. 


Der teure Preis der photographischen Objektive ist 
recht wohl berechtigt, wenn wir die überaus schwierige 
Herstellung derselben in Betracht ziehen; aber es leuchtet 
auch ein, «lass wir ein solch teures Instrument mit viel Sorg¬ 
falt belianileln müssen, damit es keinen Schaden leidet. 
Hierin wir«! jedoch viel gesündigt und leichtsinnig mit «lern 
photographischen Objektiv umgegangen, stxlass dieses 
nach einigen Jahren in seinen Leistungen stark nachlässt 
und zum mindesten einer Reparatur seitens einer optischen 
Anstalt bedarf, um wieder zu der ursprünglichen Güte zu 


gelangen. Bei richtiger Behandlung «ler Objektive wertlen 
aber so leicht keine Mängel entstehen. Besonders auf 
Reisen und Touren mit ihren mannigfachen Verhältnissen 
und Zwischenfällen heisst <?s, ein wenig Obacht zu geben. 
Hierzu sind wohl einige Winke angebracht, denn viele wissen 
gar nicht, was alles dem Objektive schaden kann. 

Am schlimmsten ist wohl der Staub. Vor diesem ist 
das Objektiv stets zu bewahren. Zunächst ist das Objektiv 
stets mit einem Deckel zu versehen, und die Kamera, wenn 
sie nicht benutzt wird, in einer Tasche aufzubewahren. 











Der Ki latograph — Düsseldorf. 



Schatten der Nacht | Der geheimnisvolle Nachischanen 


Der schwarze Pierrot 


Der schwarze Husar 


Menschen u. Masken 


I. und II. Teil 


Der Bar von Baskerviiie 


Der grüne Teufel 


Manya, die Türkin 


Die Millionen-Mine Im Banne der Vergangenheil 


Die braune Bestie 


Das Teufelsauge 


D. 14 


Erblich belastet? 


Der Millionen raub 


Police Nr. Uli 


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arbeitet momentan an einem noch 


neuen DeH 


Der neue Filfffc 


bahnbrechende Umwälzung 


Interessenten bitte#*« 


Harry Riel Films 




I 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 453. 


Harry Plel 

der Urheber der ersten und tollkühnsten Sensations¬ 
und Detektiv-Films, die je in Deutschland gemacht wurden 

Verfasser und Regisseur 

3 seiner weltberühmten 
® sr Detektiv - Serie w 

| 

utlagewesenen, Aufsehen erregenden 

tektiv-Gen re 

Irlfedeutet eine 

gjiuf dem Gebiete der Detektiv-Films 


te§' c h zu wenden an: 

j, H. Riel & Comp., Berlin W. 66 

* Mauerstrasse 86 88 

+ - 




No. 453. 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


Objektive, die nach Gebrauch von der Kamera abgeschraubt 
werden.sind inde.n dazu gehörigen Etui zu verwahren. Dieses 
muss natürlich ebenfalls staubfrei sein. Auch die Kamera 
halte man stets rein, damit nicht beim Tragen derselben 
durch die Erschütterungen der Staub im Innern sich auf 
das Objektiv setzt. Besonders auf Reisen dringt der Staub 
überall leicht ein, trotz aller Vorsicht. Daher muss man 
gerade hier öfters Hausputz bei Kamera und Objektiv 
halten. Zuerst schraubt man das Objektiv ab, legt es vor¬ 
läufig an einen sicheren Ort und reinigt die Kamera innen 
und aussen gründlich mit reinen Leinentüchern und Pinsel, 
mit dem inan die Fugen, diese dabei aber nach unten haltend, 
ausstäubt. 

Sehr vorsichtig muss man bei dem Reinigen des Objek¬ 
tives Vorgehen. Zunächst schraubt man die einzelnen Linsen 
vorsichtig auseinander, merkt sich dabei aber genau ihre 
gegenseitige Lage. Dann pinselt man auch hier die Fugen 
aus und schliesslich auch die Linsenflächen selbst init einem 
weichen, hierzu eigens angeschafften Pinsel ab, dabei auch 
die betreffende Linsenfläche nach unten haltend, damit der 
Staub auch wirklich nach unten fällt und nicht auf der 
Linse selbst herumgerieben wird. Selrr verkeimt und .schäd¬ 
lich ist es, mit einem Tuch den Staub von der Linsenfläche 
abzuicibcn, denn die feinen kaum sichtbaren Staubkörnchen 
bescltädigen dann die für ein gutes Bild so nötige Hoehpolit In¬ 
der lause und mattieren diese mit der Zeit, indem sie jedes- 
n al eine Anzahl überaus feiner Kratzer erzeugen. Auf 
diese Weise kann dann l»ald die lause ganz ruiniert sein und 
nur n.K-h durch eine kostspielige Neupolitur wieder brauchbar 
ge rächt werden. Erst nachdem die Linsenflächen gut ab- 
gepinseli sind, «larf man sie vorsichtig und unter ganz ge¬ 
ringem Druck mit einem Stück feinster Seide, oder >>it 
weicher reiner, Leinewand oder mit dem vom Optiker be¬ 
nutzten Putzleder, das aller ziemlich sauber in einem Gefäss 
aufbewahrt werden muss, ahreiben. Das Reinigen muss 
iuitürlieh an einem staubfreien Ort und auf einem sauberen 
Tisch vorgenomtnen werden. 

Wenn man dergestalt öfters eine Reinigung vernimmt 
und sonst vorsichtig mit dem Objektiv umgeht, so wird 
mau nur selten auch einmal die Linsen noch mit einem 
in destilliertem Wasser getauchten reinen Lcderlappen 
abzureiben brauchen. Zeigen sich aber dann noch Flecken 
und Unreinlichkeiten auf der Linse — man sieht dies leicht 
beim Anhauchen der Linse — so kann man sie mit einem 
in absoluten Alkohol getauchten Lcderlappen entfernen. 

Bei dem Auseinanderschrauben, was man übrigens nicht 
öfters als nötig vornehmen soll, wie auch beim Zusamnien- 
schrnuhen wende man keine Gewalt an, denn sonst können 
die Gewinde leiden, was aber eine schlechte Zentrierung 
und eine dadurch entstehende mangelhafte Bildgüte im 
Gefolge haben kann. Man muss sich auch selir davor 


hüten, zwei Einzellinsen, auch wenn sie genau gleich zu 
sein scheinen, etwa mit einander zu vertauschen. 

Ein weiteier Schädling für die photographischen Ob¬ 
jektive ist die längere Einwirkung von Feuchtigkeit, die 
wir also nach Möglichkeit fcrnhalten müssen, denn sie 
ruiniert mit der Zeit die Politur. Feuchtigkeit schlügt 
nicht nur in feuchten Räumen, die also aus diesem Grunde 
ein mangelhafter Aufbewahrungsort für Objektive sind, 
nieder, sondern auch dann, wenn man im Winter das In¬ 
strument aus dem Freien in ein erwärmtes Zimmer bringt. 
Hier bcschlägt sofort die Linse, sie wird trübe, was 
aber nicht schlimm ist, denn der Beschlag verdunstet schnell. 
Bringen wir jedoch etwa da> beschlagene Objektiv gleich 
unter Verschluss, so geht das Verdunsten nur sehr langsam 
vor sich, sodass die Feuchtigkeit längere Zeit wirken und 
dann schädlich werden kann. 

Uelierhaupt soll man auch sonst zu schroffen Tempora- 
turwechsel nach Möglichkeit meiden, ebenso starke Wärme, 
wenigstens bei verkitteten Linsen, weil sonst die Kittschicht 
blasig wird, und die Linsen sich auch unter Umständen ver¬ 
schieben können. Deshalb sind auch für Vergrösserungs- 
apparate mit starke Wärme entwickelnden Lichtquellen 
wie auch besonders für Projektion unvrkittete Objektive 
besser. Auch gegen unnötiges Bestrahlen von Licht sind 
manche Glas&rtcn empfindlich und verändern etwas ihre 
Farbe. 

Dann darf man selbstredend auch die Linscnflächcn 
nicht, wie es vielfach leider geschieht, mit den Fingert» an- 
fassen, entweder scheuert die Haut, wenn sie etwas rauh 
ist, die Politur oder diese wird durch den Fettgehalt der 
Haut bceinträcht igt. 

Ferner kann durch mechanische Einflüsse, so vor 
allem durc.h Fallenlassen das Objektiv beschädigt werden. 
Auch wenn der .Schaden nicht sicht bar ist, so kann er dennoch 
vorhanden sein, indem durch Stuss oder Fall «lie Zentrie¬ 
rung leidet, und die gegenseitige Lage der Einzellinsen eine 
Aenderuug erfahren hat. Ilcrausgebrocheue Stücke wie 
auch einzelne tiefe Kratzer sind verhältnismässig wenig 
schlimm und beeinträchtigen die Bildgütc nicht, sofern die 
Bruchstellen and tlie Vertiefungen durch Mattschwärzen 
ausgeschaltet werden. Die Lichtstärke vermindert sieh 
dadurch nur um einen Bruchteil. 

Man hüte sich. Objektive mit irgend welchen Instru¬ 
menten zu bearbeiten, wenn man sie nicht verderben will. 

Schliesslich soll man darauf achten, dass die innere 
Fassung der Objektive wie auch die Blenden matt schwarz 
sind, denn sonst entstehen durch Iäclit flecke schleimige 
Bilder. Nötigenfalls muss man Abhilfe schaffen; man 
reibt Kuss mit reinem Spiritus an, gibt einige Tropfen 
Schellack hinzu und noch bis zur genügenden Flüssigkeit 
Spiritus. Hiermit überpinselt man die blankgew ordenen 
Stellen. R. Beckers. 


Das Filmausfuhrverbot — eine Filmausfuhrerlaubnis. 
Die Ausführungsbestimmungen. 

Von Dr. iur. Walther Friedmann - Berlin. 


Ein Kelch ist an der deutschen Filmindustrie noch 
einmal vorübergegangeu! Eine Gefahr von nicht zu unter¬ 
schätzender Bedeutung ist abgewehrt.: das Filmausfuhr¬ 
verbot, das vielerörterte, charakterisiert heute sich 
als eine Filmausfuhr erlaubnis! und tlie Schwierig¬ 
keiten, die wochenlang dem deutschen Filmexport entgegen¬ 
standen, sind nunmehr hinweggeräumt. Das Filmaus- und 
Durchfuhr verbot, das unterm 11. Juli der Herr Reichs¬ 
kanzler erlassen hatte, hat nämlich nunmehr eine Gestal¬ 
tung genommen, die die Interessen der deutschen Film¬ 


industrie und des deutschen Filmhandels nicht mehr ver¬ 
letzt. Im Sinne der von mir an dieser Stelle mehrfach ver¬ 
tretenen Vorschläge ist diese Regelung erfolgt. Wir freuen 
uns dessen und lassen nunmehr die amtliche Bekannt¬ 
machung folgen, die das Reichsamt des Innern am 26. August 
an die Post- und Zollstellen hat ergehen lassen; 

„Betrifft Ausfuhr- und Durchfuhrverbote. 
Ermächtigung der Zollstellen, die Ausfuhr gewisser 
Wareu ohne besondere Ausfuhrbewilligung zuzulasseu. 



Joe May — Max Landa — William Kahn 


Der Ktnematograph — Düsseldorf. 



überragt die 

„ Joe Deebs“- Serie 


die Konkurrenz! 

Neue Abenteuer des Detektiv JOC DcebSI 

Sein schwierigster Fall! I Violette Rosen . . . . ! 

Verfasst von JOE MAY und William Kahn, j Verfasst von JOE MAY und William Kahn. 

Regie: Joe May : Regie: Joe May 

: 

Hauptdarsteller: | Hauptdarsteller: 

Mia May — Max Landa vom Leasing Theater. | Max Landa . vom Berliner Lewing-Theater. 

| Heinrich Peer vom Theater dw Westens in Berlin 








No. 453. 


l><*r Kinematoiiraph — Düsseldorf. 


Durch Verfügung des Reichskanzlers (Reichs* 
anits des Innern) vom 25. August 1!»15 — IV Exp. 550» 
— sind die Zollstellen ermächtigt worden, die Ausfuhr 
von belichteten Films, wenn der Aufgabe- 
steile die Genehmigung der Ftlmzensurbehörde zur Auf¬ 
rührung (polizeiliche Krlaubniskarte) vorgelegt wird, 
ohne besondere Ausfuhrbewilligung zuzulassen." 
Danach ist also von jetzt ab jeder Film o h n wei¬ 
teres ausfuhrfrei, wenn der Aufgabe* teLe (Post, 
Rahn etc.) die amtliche Zensurkarte des Berliner 
Polizeipräsidiums bezw. einer anderen Zensurstell.' vorge¬ 
legt wird, und die Not Wendigkeit. der Stellung eines be¬ 
sonderen Ausfuhrbewilligungsantrages an das R- ichsamt 
des Innern in jedem einzelnen Falle einer Filmausfuhr ist 
damit beseitigt. Das ist sehr wichtig, denn 
wenn das Reichsamt des Innern diese Filmausfuhrbewilli- 
gungsanträge in dankenswerter Weise auch mit tunlichster 
Beschleunigung bearbeitet und erledigt hat, so konnte das 
doch nicht verhindern, dass mehr oder minder erhebliche 
Verzögerungen im Export verkehr eint raten. Das wäre 
nunmehr also beseitigt. 

Für nichtzensurierte Films aber bezw. für 
solche, die von der Zensurstelle verboten sind, ist der 
seitherige Modus beibehalten: d. h. für jeden derartigen Film 
muss, wie bisher, ein besonderer Antrag auf 
Ausfuhrbewilligung an das Reichsamt des 
Innern (Zimmer 163) gestellt werden auf einem — ja auch 
bisher schon verwendeten — beim „Kriegsausschuss für 
die deutsche Industrie“ zu Berlin, Linkstrasse erhältlichen 
Formular Dem Anträge ist eine tuniiclist erschöpfende 
1 nhaltsangabe über den Film beizufügen, z. B. 
die Filmboschreibung. 

Diese Regelung der Materie dürfte allen gerechten An¬ 
forderungen genügen und den deutschen Filmexport nicht 

schädigen 

l «SSg)B| Bus der Praxis |Bt^S)¥| 

Friede in Sieht. Zwischen Oliverkonzern und den 
Fabrikanten ist es zu einer Verständigung gekommen. 
Ausführlich berichten wir in nächster Nummer darüber. 

Auszeichnungen bekannter Kinoleute. Oskar Messt er, 
der Leutnant bei einer Feldfliegerabteilung ist, erhielt 
«las Herzogi. Braunschw. Kriegs verdienstkreuz, A. Netter, 
Prokurist der l’roj.-.Vkt.-Ges. ..Union“, der als Kranken¬ 
wärter im Felde steht, das Eiserne Kreuz. 

Ilie Kiku- Kriegswoche im Bienste der Auslaudsaul- 
Klärung. Die Eikofilmgesellschaft, deren 
Aufnahmen ja schon immer das besondere Interesse der 
offiziellen Kreise, das Interesse von Hof und Gesellschaft 
von Regierung und Diplomatie erregt haben, hatte dieser 
Tage wieder einmal hohen Besuch: Seine Exzellenz der 
Botschafter der Vereinigten Staaten 
von Nordamerika Herr G e r a r d erschien mit 
ciiügen Herren der Botschaft im Vorführungsräume der 
„Eiko", um sich dort die Films anzusehen, die die „Eiko“ 
in mehreren Gefangenenlagern, so in Danzig- 
Troyl, in Crossen, in Gardeleben, Ruhleben, Göttingen, 
Minden usw. usw. hatte herstellen lassen. Die Herren 
folgten mit grossem Interesse der zirka zweistündigen, 
hochinteressanten Vorführung. Der Herr Botschafter 
sprach der „Eiko“ seine besondere Anerkennung für 
die vorzüglich gelungenen, ausserordentlich charakteristi¬ 
schen Aufnahmen aus und rühmte die bedeutsame Mission, 
die, wie gerade diese „Eiko“-Aufnahmen erneut bewiesen, 
die Kinematorgaphie im Dienste der Aufklärung, im Dienste 
der objektiven Wahrheit zu erfüllen berufen sei und auch 
erfülle. Gerade das neutrale Ausland habe ein hohes Inter¬ 
esse an diesen Aufnahmen, weil es die Wahrheit kennen 
zu lernen wünsche, und diese werde durch die von ihm 
besichtigten Aufnahmen aus einer so grossen Zahl von 


Gefangenenlagern gestützt und gefördert. — Am selben 
Tage erschienen bei der „Eiko“ noch eine grössere Anzahl 
höherer Offiziere aus dem Kriegsministerium, unter ihnen 
General Hoffmann, um sich gleichfalls die vorerwähnten 
Aufnahmen anzusehen. Auch diese Herren brachten der 
Vorführung ausserordentliches Interesse entgegen und 
äusserten ihre hohe Befriedigung über die wirksame Waffe, 
die hier die Kinematographie bzw. die „Eiko-Filra-Gesell- 
schaft” der deutschen Sache geschmiedet habe, eine wirk¬ 
same Waffe zur Abwehr von Lüge und Verleumdung, durch 
die unsere Feinde ihre Misserfolge zu Wasser und zu Lande 
wettzumachen suchen. 

Berlin. Eiko- Fest Vorstellung im Re¬ 
servelaurett Rennbahn Grüne w a 1 d. Das 
Reservelazarett, das vor den Toren Berlins auf der schönen 
Rennbahn Grunewald an» 24. August 1»14 errichtet worden 
war, beging an diesem Tage in einen» Festakte die Jahres¬ 
feier seiner Begründung. In dem Festprogramme durfte 
natürlich eine Kinovorst ellung nicht fehlen. „Eiko“ 
war es auch hier wieder, die unsere wackeren Verwundeten 
durch zahlreiche Films erfreute und selbstlos in den Dienst 
der guten Sache sich und ihre wertvolle Produktion stellte: 
Eine grössere Anzahl \on „Eiko“-FÜms gelangte zur Vor¬ 
führung. Im Mittelpunkte aber standen natürlich die 
interessanten Aufnahmen, die die „Eiko“ von len» Rc- 
scrvelazarett Rennbahn Grunewald, von de»»» Leben und 
Treiben unserer Verwundeten dortselbst vor kurzem hat 
aufnehmen lassen. Ihrem Danke gaben die zahlreichen 
Teilnehmer an dem Festakte, unter denen sich neben den 
Verwundeten, den sie betreuenden Aerzten, Pflegen» und 
Schwestern, auch zahlreiche hohe Offiziere befunden 
durch lebhaftesten Beifall Ausdruck, und der Chefarzt 
des Lazaretts, Geheimer Medizinalrat Professor Dr. Salomon. 
sprach der „Eiko“ noch den besonderen Dank des Lazaretts 
aus. 

Wanda Treumann und Viggo I.arscn sind fleissig an 
der Arbeit. Für die kommende Saison sind zwei Schlager 
vollendet worden. Eins ist ein Lustspiel in drei Akten, 
worin sie mit bekanntem Charme eine Hosenrolle spielt. 
Mit dezenten Geschmack durchgeführt, wird er in unserer 
sorgenschweren Zeit viel Heiterkeit erregen. Der lustige 
Stoff ist von beiden Künstlern flott angepackt worden und 
ohne einen einzigen Filmmeter Langeweile sehr amüsant 
und unterhaltsam. 

Breslau. Am 27. August begannen die T. T.-Licht- 
spiele wiederum die regelmässigen Vorstellungen. 

Johannes Siegel in I)resden-A. hat von der Firma Se¬ 
bald & Co. das Monopol für Sachsen und Schlesien auf den 
Film „Der Todesjockey“ erworben. 

ar. Düsseldorfer Pressevorslellungen. Die letzte Woche 
brachte die Vorführung zweier Neuerscheinungen. Asta 
Nielsen lud ein zur Besichtigung seines Monopols „D e r 
Todesjoukey“. Mit seltener Einmütigkeit bezeich¬ 
net en die Anwesenden Theaterbesitzer und Verleiher den 
neuen Lloydfilm als hervorragenden Schlager. Wenn wir 
auch mit Sensationen verwöhnt wurden, in solcher Fülle 
sind waghalsige Höchstleistungen verbunden mit voll¬ 
endeter mimischer Kunst lange nicht an uns herangetreten. 
Das neue Bild scheint grösstenteils in Italien ausgenommen 
zu sein. Für die Hauptrolle hat man die Gattin En»il Linds 
gewonnen, die einen internationalen Ruf als Schauspielerin 
hat, der männliche Partner scheint auf dem Variete gross 
geworden zu sein. Bei dem Ruf, den Emil Lind als Spiel¬ 
leiter geniesst, braucht nach dieser Richtung hin nichts 
erwähnt zu werden. Die Handlung dreht sich »in» das Schick¬ 
sal der Gräfin von Falkenburg, die, als Kind verschleppt, 
von ihrem Vetter aus den Händen eiDes Hochstaplers ge¬ 
rettet werden soll. Von den Höhepunkten des Dramas 
nennen wir nur: Den Sturz mit dem l*ferde von einem 
steilen Abhang, Die Flucht aus der Zirk»iskuppel über die 
Dächer Mailands, Kletterei über haushohe Sohiffsmaste 
vom Schiff zur Brücke, Die Wettfahrt zwischen Draisine 



Der Einem atograph — Düsseldorf. 


Xo. 453. 


und Lokomotive, die Fahrt mit dem Zweirad über das Draht¬ 
tau über den Fluss, der Sprung von der Riesenbrücke in 
den Fluss u. s. f Die Zuschauer gaben ihrer Befriedigung 
am Schluss durch lauten Beifall kund. 

Im Residenztheater fand sich Rheinland-Westfalen 
zur Besichtigung des ersten Films aus der neuen 
Port e n s e r i e ein. Henny, als Grafentochter. opfert 
zuerst den adligen Bräutigam der Liebe zur Kunst und 
ihre Kunst dann dem geliebten Manne. Die Handlung 
ist unserer beliebten Filmduse auf den Leib geschrieben. 
Alle Register ihrer hohen mimischen Kunst kommen zur 
Geltung, aber trotzdem zeigt sich nirgends vordringliches 
Posieren. Der äussere Rah nen ist in den Innenaufnahmen 
vornehm und fein abgestimmt, bei den Aussenszenen mit 
künstlerischem Xaturempfinden ausgewählt worden. Das 
Bild wirkt tief auf den Beschauer ohne die allbekannten 
sentin entalen Mätzchen zu verwenden. Nur der Schluss 
erscheint etwas gemacht und hätte künstlerischer gestaltet 
werden können. Dem Gesamteindruck tut das keinen 
Abbruch. Erwähnenswert ist dann noch die passende, 
geschickte, musikalische Begleitung durch die Hauskapellc 
iles Rcsitfi-nzl heaters, die auch unter der neuen Leitung 
nichts von ihrem alten Ruf verlor. 

Im Vorführungsraum der Nordischen machte ich 
die Bekanntschaft der Mieze von Bolle. Es ist 
verständlich, dass Edeward, der flotte Maurergeselle, so 
hinter seiner Miczemaus her ist. So ein nettes Mädel wird 
auch unter den Kinotheaterbesitzern Verehrer finden. 
Die werden cs im Gegensatz zur Mama recht nett finden, 
dass das lustige Fräulein von Bolle so viele tolle Streiche 
macht, zu unendlichen Verwicklungen Veranlassung gibt 
mul wc den der Uliverfilmgescllschaft dankbar sein, dass 
sic i> it Dnr« it Weixler ein so wirksames Lustspiel auf 
den Markt gebracht haben. In den U.-T-Lichtspielcn in 
der Königsallee wird jetzt sofort die Wirkung auf das 
Publikum erprobt. Mieze zieht, nicht zuletzt durch die 
Macht der Reklame. 

Frankfurt a. d. 0. Hierselbst wurde Tuchmachernrasse, 
Ecke Regierungsstrasse, das Zentral-Tneatcr neu eröffnet. 

Görlitz. Das Passagethcater ist am 28. August wieder¬ 
eröffnet worden. 

Ilarry Piel, der bekannte Regisseur, hat in Berlin, 
Mauerst rasse 86, eine neue Firma Harry Piel & Co. he¬ 
gt ündet, die hauptsächlich Sensation»- und Detektivfilms 
hersteilen wird. 

Wandelnde leitende Blätter. Mit ungläubigem Kopf- 
scbütteln wird man diese Ueberschrift wiederholt lesen, 
um sich zu vergewissern, ob man denn recht gesehen, recht 
gelesen hat ; und walirlich, man hat sich nicht getäuscht, 
es stellt vot unserem Auge, schwarz auf weis«: wandelnde, 
lebende Blätter! Nun fragt man sich, existiert denn so etwas 
in Wirklichkeit ! Kann es so etwas geben? Und abermals 
schütteln wir ungläubig den Kopf. Doch was nicht nur 
in Europa, nein, fast auf der ganzen Welt unbekannt ist, 
hat sich der Film zu eigen gemacht. Ein bisher unbekanntes 
Naturwunder hat er aufgenommen, um es der Welt zu offen¬ 
baren, um Ungläubigen zu zeigen, dass Gottes Schöpfung 
voll von Wundern ist. Und wem verdankt die Welt die 
Klarlegung dieses Naturphänomens ini Film ? Dem uner¬ 
müdlichen I.eiter der Filmfabrik „Germania-Film“ in Stutt¬ 
gart, der es sich angelegen sein lässt, in dieses Gebiet ein¬ 
zudringen, um Seltenheiten dieser Art im Filmbilde festzu- 
halten, um das Wissen der Kinobesucher zu bereichern und 
den Kinos Gelegenheit zu bieten, bei entsprechender Re¬ 
klame auch das gebildetste, sonst oft die Kinos meidende 
Publikum anzulocken und zu fesseln. Auch für Jugend- 
und Schülervorstellungen dürfte es ein Kassenmagnet sein. 

Fernab vom Weltgetümmel durclistreifte ein Natur¬ 
forscher als einziger Europäer die dichten Urwälder der 
Tropen und hier entdeckte er dies sonderbare Phänomen, 
welches, wie so manches Geheimnis dieser Wälder, dor Welt 
noch unbekannt und verborgen war. „Ein Wunder der 


Natur zeigt sich hier meinem Auge“ rief entzückt der Nat ur- 
f:>rscher, welcher bereits alle Weltteile allein, nur in Beglei¬ 
tung der Eingeborenen, durchstreift hatte. Den vielen Mcrk- 
wrürdigkeiten, die wir dem unermüdlichen Forschet trieb 
dieses Reisenden schon verdanken, gesellt sich dieser neue 
Erwerb zu. Behutsam be«>l«aclitete er \ <>rer>t das eigen¬ 
artige Treiben dieser wandelnden, lebenden Blätter, welche 
sich hauptsächlich an der Rückseite der Blätter tropischer 
Pflanzen festsetzen, ein Blatt ums andere hcntnholcn. 
um es zu verzehren. Dabei sind sie in Gestalt und Farin* 
derart dem Gelände angepasst, dass sie dem menschlichen 
Auge nur bemerkbar werden, wenn man direkt darauf 
aufmerksam gemacht wird. Blatt für Blatt wird durch jene 
Blätter aufgezehrt, wahrlich, man möchte es für ein .Märchen 
halten, wenn uns der Film nicht den Hergang zeigen würde. 

Aufgenommen ist derselbe im königlichen Garten der 
Williclma in Stuttgart, der zu diesem Zweck in entgegen¬ 
kommendster Weist* freundliche zur Verfügung gestellt 
wurde. Wir sehen diese wandelnden lebenden Blätter 
an rankendem Gewächs angesetzt mul das suchende Auge* 
würde sie iiicht entdecken, wenn sie uns nicht durch die 
Hand des Forschers gezeigt würden. Der Film macht uns 
mit allen DaseinsVorgängen diises Phänomens bekannt 
Doch soll nichts weiter verraten werden, nur sei bemerkt, 
rlass eine solche Aufnahme nicht so leicht mehr möglich 
sein wird, daher trachte jeder Inhaber eines Kincinato- 
graphentheaters, sowie jede Schuh* oder sonstiges Diu- 
institut, diesen Film zu erlangen, welcher demnächst durch 
den Vertreter des Stuttgarter „Germania-Film“ in Vertrieb 
gesetzt werden wird. Genannte Firma ist auch zu jeder 
weiteren Auskunft bereit und überweist etwaige Bestellungen 
an «len Vertreter. Durch diesen sind auch weite:«- inter¬ 
essante wissenschaftliche, komische, sowie dramatische Filn s 
z u beziehec, welche f« *rtan in keilu* • Kino mehr fehlen «ol It en, 
da es sich jene Firma zur besonderen Richtschnur dienen 
lässt, nur gestiegene Bilder her&umubringen, von denen 
nicht ein einziger Meter durch die Zensur beanstandet werden 
soll. In jedem Fall machen wir die geelirten Leser schon 
jetzt auf d«-n Erscheinungstag aufmerksam, welcher in 
nächster Zeit in diesem Fachblatt bekanntgegeben wird. 

1 C ggg) | Neues vom Ausland | 

Lüttich. Im „Wintergarten“, der, in der Rite 
de l‘Harmonie neben dem Theütr-.* Royal gelegen, unlängst 
wieder eröffnet wurde, werden unter Herrn Mat lio n n <■ t s 
Direktion bei Freientree und Rotaurationsbetri«-b neben 
drei Vari6tenummern unter den Klängen einer von Herrn 
Van de Velde geleiteten zehnköpfigen Salonkapelle 

recht sehenswerte Kinostücke abgewickelt. Beispielsweise 
sah ich dort den vieraktigen Skandinavia-Filni „Der Le¬ 
be n s w e g“. Eine wegen plötzlicher Verarmung verlassene 
Braut wird zur Advokatin, um ihr«; betagte Mutter zu er¬ 
nähren. Da wird gerade sie mit der Verteidigung ihres 
Exbräutiganis betraut, der durch seine inzwischen ge¬ 
nommene reiche Frau betrogen diese im Affekt erschossen 
hat. Es gelingt ihr, nicht allein eine erhebliche Strafreduk¬ 
tion zu erzielen, sondern durch ein Gnadengesuch ihm 
sogar die Freiheit zu verschaffen. Während er das von ihr 
bemutterte Kind glückstrahlend wie«ler in seine Arme 
schliesst, sucht er sich das verstossene wahre Glück in seine 
Wohltäterin wiederzugewinnen. Diese aber hat in ihrem 
selbstgewählten Beruf Genugtuung gefunden und weist, 
wenn auch schweren Herzens, den Reumütigen ab. Ein 
hübscher Pathi-Film zeigt den kleinen „Willi und 
Schwesterchen als Pfadfinder 44 , wie sie 
sich im Walde auf eigene Faust ein Biwak einrichtett*n 
durch die geängstigten Eltern aber jählings aus ihrem Bucn- 
retiro aufgescheucht wurden. — Der Danmark-Film ,.Z i g o 
oder das Mediu m“ schildert in mehreren Partien, 
wie ein skrupelloser Zigeunerprimas durch suggestive Go- 



No. 453 


Der Kinematngraph — Düsseldorf. 


walt sieh eine wildfremde Frau für seine Kunst Produktionen 
dienstbar macht. Sein neuer Triek, das Medium mit nackten 
Füssen über spitze Lanzen laufen zu lassen, während er dazu 
aufspielt, bringt «lern Magnetiseur Reichfümer, die 3' indes 
al-iliald in Branntwein umsetzt. Auf einem .lahrmarkt 
spielend, wird das unglückliche Weib auf dem Bil le der 
Affichen von seinem Töchterehen wiedererkannt und durch 
den das Kind suchenden Mann gerettet. Der gewissenlose 
Künstler lässt aber nicht so leicht von seinem Opfer. Doch 
hat der Alkohol seinen magischen Einfluss derart unter¬ 
graben. »lass er bei dem Versuch, sein Medium sich nochmals 
zu unterjochen selbst zugrunde geht. — Das „Cinema 
Amerieai n“ brachte den interessanten Hecla-Film 
,.D as Geheimnis eines Leben ein dom be¬ 
kannten Roman „Zoe“ entnommenes vieraktigcs Drama, 
in dem die innige Freundschaft zwischen dem Maler Grawley 
und dem reichen Brooke durch des letzteren in den Maler 
verliebte Frau auf harte Probe gestellt und in schwere Her¬ 
zensbedrängnis gerissen wird. Der Maler, dem seines 
Freundes Geld zum Ruhme verhalt, nimmt dessen Frau, 
ohne sie zu kennen, unter «lern Xanten Zoe zum Mo»teil einer 
Girce. Ihr Liebeswerben lässt- ihn als Verlobten einer an¬ 
dern kalt und die Zurückgewiesene droht, sich an seinem 
Hochzeitstage zu töten. Im Haust- des Freundes wird ihm 
klar, wer sein schönes geheimnisvolles Modell ist, und um 
»len Guten muht zu kränken, verbirgt er sein Erschrecken. 
Trotzdem er das ungesehen von Hr»>»>ke gekaufte Bild durch 
Voberm-den unkenntlich gemacht und so vermeintlich jedes 
Fährnis weggeräumt hat. macht »lie sinnlos verliebte Flau 
ihie Drohung wahr un«l vergiftet sieh in seinem A.eüer. 
Brooke in seiner Heizensgüte hilft die ihm unbekannt ge¬ 
bliebene laiche wegschaffen und verbrennen. — In dem 
Eclair-Film „W iedergebur t“ wird ein grosses, 
soziales Drama veranschaulicht, worin eine arme Näherin 
zur Maitresse eines Reichen wird, w«>rüber ihrem Vater das 
Herz bricht. .Sie sinkt von Stufe zu Stufe. Als Flammen- 
tänzeriu die Bühnenlaufbahn beschreitend, endet letztere in> 
Tingeltangel schlimmster S»»rte und die vom Geschick so 
stiefmütterlich behandelte Tänzerin wird wegen einer 
wüsten Schlägerei, worin sie verwickelt wird, in die Straf¬ 
anstalt St. Lazarc eingeliefert. Die Güte der Oberin bringt 
die Gefallene auf die rechte Bahn und macht eine Kranken¬ 
pflegerin aus ihr, die noch im Tode mit dem Kreuze der 
Ehrenlegion ausgezeichnet wird. — „D i e letzte U in - 
a r m u n g“ schildert den dramatischen L T ntergang eines 
in die Fallstricke einer K»*kotte geratenen Familienvaters, 
»len seine unselige Liebschaft wahnsinnig macht. — Gar 
lustig wirkt der kolorierte London-Film „Prinzessin 
Küchenmagd“, »lie aus phantastischen Tranmerieb- 
nissen, verursacht durch Romanlektüre, durch den Kuss des 
Schornsteinfegers jählings in die Wirklichkeit zurückver¬ 
setzt wird. — Das „C i n e in a M o ndai n“ an der Rue 
»le la Begence hat einen wirksamen Xordisk-Film mit dem 
1k- kannten Schauspieler Psilander in »1er Haupt rolle auf 
»lern Programm: „Alte Geschichte“ betitelt. 

Ein ruinierter Graf kommt durch die Messaliance seiner 
Tochter mit dem Sohne eines Bankiers wieder zu Geld. Die 
junge Frau hat sich dem Vater zuliebe geopfert, findet aber 
auch den Weg zum Herzen des Mannes, der sieh als ein echter 
Held in ihre Gunst zu bringen weiss. Ein Fabrikbrand 
gibt der bewegten Hamllung einen grausig-malerischen Ab- 
schluss. — Ins smarte Amerika führt der kurzweilige Edison- 
Film „M ariawill einen neuen Hut haben“ 
— Hochkomisch wirkt „G riboille als Hypno¬ 
tiseur“. — „Das Blut des Armen“ ist ein 
»lern lieben entnommenes Bild, w*>rin ein Arbeiter aus 
T >ankbarkeit für die Wiedergenesung seines Kindes sich 
Blut abzapfen lässt, um den inzwischen selbst erkrankten 
Arzt zu retten. — Im „Deutschen Lichtspiel¬ 
hau s“ gab's ausser der Fortsetzung des früher gezeigten 
„Hexensauber“ jetzt „Schatten der Liebe“ über¬ 
schrieben, das Schauspielerbild „Seine schwierigste 


Rolle“ und die Militärhumoreske „C u t t i c a zwi¬ 
schen zwei Feuern“, sowie «len „Dummen 
A u g u s t“ zu sehen. J. P. Pohlen. 

Lüttich. Abermals ist die Eröffnung eines neuen Kine- 
matographentheaters zu melden: Aus dem früheren l’athe 
Freres-(inen>a „Walhalla“ an der Rue Pont-d‘Avroy cr- 
stand neuerdings „(' i n e - P a 1 a c e“ unter der Direkt ion 
des Herin Uh. B »> n i v e r <1. Ein fünfköpfiges Orchester, 
unter Herrn D u c h a in p 's Ix-itung sorgt für gute Unter¬ 
haltungsmusik. Zur Z»»it figurieren »lie Komponisten Dc- 
maels, Leon Triamp, Monteux Rrism. Christine, Saladert, 
B»?rel Clerc und Uh. Beckaud auf dem Repertoire. Das ge¬ 
räumige Haus ist eins der für Kinotheater geeignetsten am 
hiesigen Platze. Ich sah dort den schönen in Delfter Blau- 
Weiss gehaltenen Muriiicfilm „H ohe S e e“. Ein kokettes 
Sehankmädel tritt störend in »bis Familienidyll eines jungen 
Fischers und die betrogene Gattin zertrümmert des Unge¬ 
treuen Segelboot. Der »las »lrohen«le Unheil nicht ahnende 
Fischer nimmt aber erstmalig sein Söhnehen mit aufs Meer 
hinaus un«l beide versinken in den Fluten. »1a »las lecke Schiff 
alsbald untergeht. Die Brandung aber spült »lie Schiffbrüchi¬ 
gen auf ein Felsenriff, wo sie vou der angsterfüllten Flau ge¬ 
rettet werden. Mit »1er Aussöhnung der entfremdeten 
tiatten sehliesst die Serie n alerischer Szenen und schöner 
Seebilder. — Das Gruseln lehren will anscheinend ein vier¬ 
akt iges Drama mit den Titel „Der R o ma n zweier 
Leben“, ln diesem Produkt der Xordisk-Film -Firma 
spukt neben »1er bösen Zahl 13 und einer Kartenlegerin der 
Geist des Urgrossvaters des Helden Guy die Hauptrolle. 
Guy, der letzte Spross eines adeligen Geschlechts schreibt 
an einem Werk ..Die Geschichte eirnx unseligen He ze- 
leids“ bei dessen Schlusskapitel auch er sein Leben Im- 
achliesst. T.otz alle übersinnlichen Warnungen verliebt »v 
sich sterblich in die schöne Choristin Carola, die sein Onkel 
Pritzlaff ihm zuführt, und »lie. durch ihn zu Ansehen und 
Ehren gekommen, nichts von einer Heirat mit ihn» wissen, 
vielmehr allein ihrer Kunst und tler Freiheit leben will. Er 
stürmt der zum Meete Fliehemien nach unrl sie stürzt in 
»ler Abwehr vom Felsenriff in »lie Flut hinab, in der Blüte 
ihrer .Jahre den T»xl fin»len»l, wie ihr die Wahrsagerin pro- 
ph«?zeite. Das gibt auch ihm «len Rest. — Einen lustigim 
Gaunerstreich vollführen zwei Bassermann'sche Gestalten 
in einer verlassenen Villa. wo wie tler Titel «l«*s Stückes be¬ 
sagt „Z i m m e.r zu vermiete n“ sind. Sie spmlen 
Hausherr und Diener und wissen von Mietlustigen manches 
Handgeld zu ergattein, bis »lie Rückkunft »lor eigentlichen 
Hausbesitzer der Posse ein jähes Ende bereitet. — Weitere 
komische Sachen sieht »las Programm in den Films ..A n 
der Nase geführt“ und „U nnützes Wider¬ 
streben“ vor und erzielt damit grosse Heiterkeit »les 
g»itbesetzten Hauses. — Sehenswert wegen seiner lebens¬ 
wahr wietlergegebcnen Kampfszenen ist das Produkt »ler 
Western-Iniport-Co. „D ie blutige Wüste“, «las 
„Cine m a Phare“ am Place Verte herausbringt. Auch 
hier wiitl das Schicksal eines I Jebespaarcs. »las sich in wilden 
Schlachten »ler sich gegenseitig «las Jagdglück missgönnenden 
Sioux- und (!row-lndianerstämme erfüllt, von einer Karten¬ 
legerin. diesmal einer Rothaut, vorhergesagt un«l in Visionen 
gesehihlert. Eine Karawane amerikanischer Pflanzer, die 
ausschlaggebend in den Kampf der auf«, «lern Kri»gspfad 
befindlichen Intiianer eingreift, bringt n»x:h mehr Bewe¬ 
gung in »las bunte Schlaehtengewühl, »las sich auf unwirt¬ 
lichen wildzerklüfteten Wüsteneien abspielt. — Auch an 
dieser Stelle wird der oben geschilderte Zoe-Film abg«v 
wickelt. J. P. Pohlen. 

s. Graz. Nach dem Beispiel »ler ungarischen und nieder- 
österreichischen Kinotheater haben nun auch «lie steier¬ 
märkischen Theater eine rege Fürsorgetätigkeit entfaltet. 
So erzielte eine am 18. August im Grazer Bioskopthoatri 
„Annenhof“ veranstaltete Wohltätigkeitsvorstellung run«l 
500 Kronen, und zahlreiche Kinobesitzer »les steiermär¬ 
kischen Reichsverbandes kündigen weitere Einläufe für 



Der Kineniatograph Düsseldorf. 


>. 453. 



>r für B> rlii.: C. Brasch, Leipzlgerstr. 8. 

riephon: Amt Zentrum, 10797. 


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ist veraltet und unökonomisch eingerichtet, 
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No. 453. 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


Kriegsfürsorgezweoke aus Wohltat igkeitsvorstellu igen an. 

Itudapest. Eine in Budapest neuzugründen It Film- 
Akt iengesellsehaft wird nach dem Kriege die ungarischen 
(hegenden und Volkstrachten, wie auch die Sehenswürdig¬ 
keiten des Landes im Film auf nehmen und itn Auslande 


|ES)0C^S)| Zidc-Zack |e^)0C^s| 


Neumunstcr. Dem städtischen Jugi 
königlichen Regierung zur Anschaffung ■■ 
Apparate* 400 Mark gespendet. 


Herisau (Schweiz, Kt. Appenzell). Inhaber der neuen 
Finna B. Lorenzi ist Butt ist a l»tenzi-Kaegi. von Mortaso- 
Hendena (Sütl-Tirol), in Zürich 5, Kinematograph, Spittei¬ 
st rasse X». 383, zu »len Dreikönigen. 

Der gefilmte Ministerrat. Am 20. August um 10 Uhr 
vormittags fand, wie die B. Z. berichtet, bei Asquith in 
Downingstreet englischer Ministerrat statt, dem neben 
Asquith auch Kitchener, Lortl Crewe, Sir Edwartl Grey, 
Churchill und Max Kenna beiwohnten. Bevor jedoch die 
Beratungen begannen, wurde dieses weit bedeut ende En¬ 
semble für den Film aufgenommen. Ein Filmkurblei hatte 
Erlaubnis erhalten, von einem Nebenzimmer aus die „An¬ 
kunft der Minister“ im Bilde festzuhalten, obwohl im all¬ 
gemeinen ein strenges Photographieverbot für Downing- 
street und Umgebung besteht. Aber dieser Film ist nach 
den „Times“ zur Vorführung in Amerika bestimmt, und 
das ist ganz was anderes. Wahrscheinlich soll das ästhe- 
tische Gefallen an dieser Versammlung von Biedermännern 
mit dem staatsmännischen Gesichtsausdruck der gekränk¬ 
ten Unschuld den Amerikanern die englische Sache noch 
sympathischer machen, als sie ihnen ohnedies schon ist. 

Sk Die Bedeutung der Filmindustrie in den Vereinigten 
Staaten geht aus folgenden, von gut unterrichteter Seite 
zusammengesteilten Zahlen hervor: für Filmmieie täglich 
Dollar 100 000.—; Einnahmen in Kinos täglich Dollar 
1 500 000.—Zahl der Wandelbilder-Theater 20 000, die 
eine durc ischnittliche Miete von Dollar 3 0«)0,— jährlich 
bezahlen; Wert der Fabrikation Dollar 5<H) 000 OOO,— ; 
in der Filmindustrie angelegtes Kapital einschliesslich der 
speziell errichteten Gebäude etc.: zwischen Dollar 
4- und 5 OOO 000 000,—. 

Sk Samuel I.ong, der Präsident der bekannten Kalem 
Film Company, ist im Alter von nur 40 Jahren an Typhus 
gestorben. Luig war ursprünglich Chemiker und Ingenieur, 
widmete sich dann der Filmindustrie und war lange Jahre 
für die Biograph Company tätig, worauf er im Jahre 
ISO“ gemeinsam mit den Herren Marion und King die Kalem 
Company organisierte. Ausserdem war er Direktor der 
General Film Co. und Teilhaber der Motion Picture Patents 
Company. Die Beisetzung fand unter grosser Beteiligung 
von führenden Vertretern der Filmindustrie statt. 


1 1 Neue FHms 


Welt-Film. Niedliche kleine Kätzchen. Wenn 
sich jung»* Kätzchen entstellen, so hildcn sic mit ihrem munteren 
Spiel alsbald das Entzücken von gross t.nd klein. 

In einem Kurls- hals-n unsere kleinen Kätzchen ein weiches 
Nestelten gefunden und erstaunt lassen sie ihre Blicke in der ihnen 
noch fremden Welt umherschweifen. Alslstld als*r scheint es ein 
Hitll ituf ihn- Kühe abgesehen zu haben und eiicn ulten Z\ linder 
liut Is-traehten sie zuerst als Weltwunder, bis sie entdecken, dass 
sieh gar prächtig damit spielen lässt. 

Stundenlang könnte man dieser lustigen tiesellseluift Zusehen 
und sieh an ihren drolligen Einfällen ergötzen. 

Der hübsche Film wird gewiss überall gerne gesehen werden. 


Einstein. B u b i . d e r 1' n verwiiztlic h e. Noch sind 
die übermütigen Bubistreich*- in aller Erinnerung und mit Freuden 
begrüaeen wir das Wiedereraoheuien Bubis, weicher soeben mit 
seinem Grossvater, seiner Mutter, deren künftigen Gatten. Bubis 
• lustigem Erzieher und einigen nahen Verwandten auf dem gräf¬ 
lichen Landsitz anlangt. Dieses Landgut bildet die Mofgengabe 
des Grafen Fiammersheim für seine Tochter zu deren morgen sta-.t- 
findeiideu Hocltzeit. Bald sehen wir die gaiizt-Fantilie in der sehnt t i •. en 
Limite beim Kaffee versammelt, wo Bubi allerlei Streiche ausfuhrt, 
ein» improvisierte Zaubervorstellung uml vieles andere.-. 

Das dreiaktige Lustspiel gibt viel Anlass zu grosser Heiterkeit. 

Der Schwerenöter. Lustspiel. Der flotte Verkäufer 
eines Warenhauses hat soeben von einem vornehm auss'-henden 
Knuden einen grossen Auftrag erhalten. Da sein Notizbuch nicht 
zur Hand ist, notiert ,-r -i.-h di, Soeben -,1m, II auf -einer tlcn.d- 
inanschette. und die ihm gereichte Visitenkarte mit einem hoch- 
kimgenden Namen wandert flugs in seine Rocktasche. 

Endlich ist Geachäftsachluss; aufatmend tritt tler junge Mann 
vor die Tür. froh, seiner ermüdenden Beschäftigung entronnen zu 
sein. Auch die kleine Wäscherin Jenny Berger verlässt fröhlichen 
Herzens ihr Waschfass und als ihr auf dem Heimwege ein ihr be¬ 
kannter Chauffeur eine kleine Spazierfahrt anbietet, springt sie 
vergnügt in das elegante Auto. Bald ist das Vergnügen zu Ende und 
Jenny springt leichtfiissig aus dem Auto, in der Ferne von dem jungen 
Verkäufer Is-olwichtet, welcher gerade in gehobener Stimmung und 
zu einem kleinen Abenteuer aufgelegt, daherkommt. Das vornehme 
Auto imponiert ihm sehr und er besehliesst. eine Bekannt-rliaft mit 
der Insassin desselben anzuknüpfen. Auch Jenny zeigt sich der An¬ 
näherung des jungen Mannes nicht althold und gnädig lächelnd 
nimmt sie seine Begleitung an, nachdem sie einen Blick auf die ihr 
gereichte Visitenkarte mit dem vornehmen Namen geworfen hat. 
Endlich muss geschieden sein und sie trennen sieh lieide in der l'eber- 
zeugung. gegenseitig eine vornehme Bekanntsehaft gemacht zu 



Der deutsche Vorführungsapparat 

CRÜemunn 


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ist nach wie vor lieferbar , ebenso alles Zubehör wie Lampen, Filmspulen, Objektive u. s. w. 
In diesem Apparat hat wie auf so vielen Oebieten deutscher Erfindergeist und deutsche Maschinen¬ 
technik über alle ausländischen Erzeugnisse glänzend gesiegt. — Es ist eine berechtigte nationale 
Forderung, nur deutsche Vorführungsmaschinen in deutschen Lichtspielhäusern zu verwenden. 
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I>er Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 453. 


| 31 Geschättlidies | 

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an und sind in der Lage schnell und gut zu liefern. 

| B | Mitteilungen aus dem Leserkreise |b] 

(Für dicM Rubrik Abunimmt di« Redaktion dem L iutIuox {«fanabei kern« Wantwortunjl 

Front gegen ausländische Films. 

Es sind leider von den dem sehen Fabrikanten bisher keine 
praktischen Vorschläge unterbreitet worden, wie sich dies»- ernstlich 
gegen »li»- ausländische Konkurrenz schützen w ollen. Mögen sie l’athe, 
tiaiunont. Amerika. Xoriüsche »«ler Siven-k.t lu-issi-n. 

Das deutsche Reich kann uns augenblicklich nicht lielfen. hin- 
gegen die städtischen B e h ö r d e n. Wir erlauben uns 
daher 2 Vorschläge zu unterbreiten. Der erste Vorschlag muss un¬ 
verzüglich an sämtliche städtischen Beliönlen Deutschlands gerichtet 

Alle Theater, welche ausländische Films spielen, zahlen für 
du-sr ausländischen Films »-ine Ext rast euer au die städt. Behörden, 
tuid zwar pro fug bis 

üon Sitzplätze I Pfennig pro laufenden Meter, 

200-400 Sitzplätze 2 Pfennig pro laufenden Meter, 
über 400 Sitzplätze 4 Pfennig pro laufenden Met«-r. 

Diese Zählung hat sofort l«-i Vorzeigung der Polizeikarte zu 
erfolgen. Mit »iiesen Betragen sollen unsere braven Invaliden, welche 
ihr Augenlicht oder Gliedmassen b»-i Verteidigung ilcs Vaterlandes 
verloren halten, unterstützt werden. Die deutschen Kinobesucher, 
welche ausländische Films selten wollen, müssen eben ein kleines 
Opfer bringen, indem si»- zugunsten unserer braven Invaliden, 
höhere Eintrittspreise zahlen. 

2. Vorschlag: Wir deutsche Filinfabrikanten müssen uns 
unverzüglich in den Kuclu-n des Löwen iM-gebctt, und zwar in Stock 
hohn und Kopenhagen, in jetler Stadt ein Bureau eröffnen, um cen 
dortigen Tlu-aterbcsitzern ein fest»-* Programm billig liefern zu 
können. Minilestens ein Drittel der dortigen Theater wird uns mit 
..Hurra" empfangen. 

Wir bewundern die immense Tüchtigkeit der Nordis»-hen. 
sowie »lie hohe Intelligenz der H«-rren Direktoren Oliver * Davidsolm 
und wären s*-lbst gern Is-rctt. mit di«-s«-r kapitalkräftigen Gruppe 
ein ZttsammetmrlM'iteii zu ermögliehen. Nehmen dah*-r auch keinem 
deutschen Fabrikanten übel, wenn er Anschluss an diesen kapit tl- 
kräftigen Konzern sucht. 

Aller vir anderen deutschen Fabrikant» n. denen nicht »las 
Orosskapital zur Verfügung steht, wollen auch leben. Dadurch, 
»lass »lie ersten Tlieatt-r Deutschlands in d«m Händen »lies«-s mäch¬ 
tigen Konzerns sind »uid weitere Theater direkt od«-r indirekt weiter 
erworben werden können, muss die deutsche Filmindustrie getötet 
werden. Vorwürfe müssen wir der deutschen Hochfinanz machen. 
Hundert« v»in Millionen deutschen Kapitals sin»! durch »li«*se Hoch¬ 
finanz in Serbien, Mexiko. Südamerika. Russland usw. verloren 
gegangen und nicht einmal 5 bis In Millionen hat die deutsche Hoch 
imanz für die d»-ttt sehe Filmindustrie übrig. Nur ein fester Zusammen 
Schluss, sowie die volle Ausführung tlcr lieiden Vors»-hlüge kaun uns 
ermöglichen, dass wir elx-nfalls unsere Existenz finden undTauscu<len 
von Leuten direkt »id«-r indirekt Beschütt igung geben. 

Rensie Film-Gesellschaft m. b. H., Berlin SW. 68, 
Hollmätmstrasse 17. 


Das Eiserne Kranz 


Beeil, Erwin, Ober-Leutnant im Feld-Art.-Regt. Nr. 13. früher 
Direktor des l'nion-Theaters in Bannen. 

Börner, Fritz, kaufin. Beamter der Firma Ernemann. Offizier- 
Stellvertreter. 

hberle. Eugen Erwin, Feldwebel, ehedem Kontrolleur der „Union- 
Theater-Lichtspiele“ in Cöln. 

Engel mann, W., Gefreiter, früher technisch«- Leiter der Union- 
Lichtspiele in Duisburg. 

Ernemann, Alexander, Oberleutnant, teehn. Direktor der Firma 
Heinr. Ernemann. 

rolst-he, beorg, Leutnant d. R.. Leiter der Gesellschaft für wissen- 
schaftliche Films und Diap»»itive m. b. H. 

«•yer, H., von der Kino-Kopier-Geaellschaft. 

btien, Helmuth, Sohn des Begründers der Opt. Anstalt C. P. 

_ Goerz A.-G. 

Hellmer, Karl, ehedem Operateur. 

Hesse, William, ehed. Direktor des Olympia-Theaters. Dresden. 

Hotfmann, Karl E. W., Prokurist der Firma Ernemann. 
Leutnant. 


Holz, Otto, in Firma Fritz Holz. 

Hunger, Werkzeugsclilosser der Firma Ernemann, Gefreiter. 

Janzon. ehedem Lichtspielhausdirektor in Königsberg i. Pr. 

Käbisch. Willy, früh. Inhaber des „Neuen Lichtspielhaus“, Detmold 

Kern, Karl, Operateur. 

Koritzky. Rudolf. Direktor der ehern. Abteilung der Zentrale für 
wissenschaftliche und Schulkinematographic. 

Kratzet, Henry, Korrespondent bei der ..Union". 

Lemknbl, Hans, Leutnant der Reserve, ehedem Inliaber des 
Bach-Theaters in Hamburg. 

Meyer, Max, Unteroffizier d. R., für Tapferkeit vor dem Feinde 
in den Kämpfen im Argonnenwalde, ehedem Disponent und 
Reisender der Rhein. Film-G. m. b. H.. Düsseldorf. 

Natebus, Franz, Expedient der Firma Ernemann, Unteroffizier. 

>etter, A., ehedem Prokurist »l»-r ..Union". 

Pommer, Erich, Generaldirektor der „Deutschen Eclair-Ges.“. 

Khodius, R. Dr., Oberleutnant, Mitinhaber der Eiko-Film-Ges. 

Rüdiger, Alfred, Leutnant (Kino-Film-Handelsges.) 

Schneider. Johann, ehedem Operateur 

Scbiramelmann, Baron von. (Eiko.) 

Sehlau, Willy, Offiziersstellv»*rtreter. ehedem Pächter des Welt- 
theaters in Olbernhau. 

Schuch, I.udwig, Fliegerunteroffizier, ehedem Angestellter der 

von Siemens, Karl Friedrich, der Vorsitzende des Direktoriums der 
Siemens-Scbuckert-Werke, G. m. b. H. 

Stüber, Schiaaser der Firma Ernemann. 

Vollmann, MTalter, Inhalier der Firma Grass 4 Worff. 

Wehner. Otto, Mechaniker der Firma E'nemitm. 

Zahn, Karl, elu-dem b. d. Lloydfilm-Ges. 

Zeeden, Hauptmann, ehedem Direktor der Rheinischen Film 
geaellschaft. 


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erfüllten unsere Zeitung regelmässig kostenlos 
und postspesenfrei zugesandt; bei nicht recht¬ 
zeitigem Eingang wolle man bei der Post naeh- 
fragen und uns mit Karte Mitteilung machen, 
damit wir Abhilfe schaffen können. 

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Wir haben bei Bekanntgabe des Gratis-Versands unseres Blattes allen 
unseren verehrl. Kunden mitgeteilt, dass wir trotz der höheren Auflage die 
seitherigen Anzeigenpreise beibehalten, die Beträge aber sofort nach Er¬ 
scheinen der betr. Nummern gegen Quittung erheben lassen ; wo dies durch 
unsere Vertreter nicht geschehen kann, bitten wir um pünktliche Einsendung- 

Kleine Anzeigen werden ohne Ausnahme 
nur bei Vorausbezahlung aulgenommen. 

Offerten wolle man Portomarken für Weiterbeförderung beifügen. 

Verlag des Kinematograph. 








Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 453. 


Photographien 


bitten wir tun SteUungsuchenden stets sofort zurück zu senden. 
Fast täglich laufen Klagen bei ans ein, dass auf Angebote weder 
Antwort noch Rücksendung der Bilder erfolgte. Selbst Erinnerungen 
unsererseits bleiben unberücksichtigt. 


Wir sind daher gezwungen, den StetUnsuchenden die Firma zu nennen, welche die Photographie des Betreffenden erhielt, wenn auf 
Erinnerung nicht umgehend Rücksendung erfolgt Vertag ttCS „tüOematOgrapL ‘ 


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Bitte zu beachten! 

Auf mehrfache Klagen, namentlich seitens unserer Geschäftsfreunde in 
Berlin, über unregelmässigen Eingang unserer Zeitung, erwidern wir: 

Jede Nummer des „Kinematograph“ geht an alle uns be¬ 
kannten Fachgeschäfte und Kinotheater. 

Jeder selbständige Fachangehörige hat das Recht auf regel¬ 
mässige Zustellung jeder Nummer. 

Die Postgebühren haben wir für das laufende Vierteljahr im 
voraus bezahlt. 

Wo Nummern aurbleiben, bitten wir bei dem betreffenden Postamt 
schriftlich Beschwerde zu führen, und uns den Erfolg nutzuteilen, 
damit wir in Wiederholungsfällen die Sache weiterleiten. 

Verlag des Kinematograph 

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hiben am ersten Erfolg, wenn Sie den Reinertrag 
Ihre» Geschäft» nachweisen können. Wer glaubt 
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Der Kinematograph — Düsseldorf. 



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No. 454. 


Düsseldorf, 8. September. 


1915. 










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Der Abtransport von 9< 
Der Leidensweg der 

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Her Kinpmatograpli Düsseldorf. 


No. 454. 




1- WOCHE 

fig Nowo-Georgiewsk 

•5 


Kaisers im Osten 

1 . • 


n ♦> Dr. Ludwig Ganghofer 
•> Zerstörte Festungswerke 
oo gefangenen Russen 

Inischen Flüchtlinge 

dere mehr! ■ 

M 







ML 


No. 454. 


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SaiaurBH FaranJüuls sellsame fthcaleuer 

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No. 454. Düeseldort, 8. September 1915. Erscheint jeaen Mittwoch 


MMMrulk «•* InnmlU. >ucr 
autzugi««tM, «•rfeottn. 


Das Ende des Filmkriegs 


Die Waffen ruh'n! Süsser Friede, holde Eintracht .*ui 
der ganzen Linie! In der Fixigkeit i.-i die Film brauche doch 
allen anderen über. Selbst in puncto Krieg und Frieden ent¬ 
wickelt sie eine Geschwindigkeit die fast Hexerei ver¬ 
muten lässt. Er/.gegürtet standen sieh eben noch die 1 »einen 
feindlichen Parteien gegenüber, schlugen die Schwerer 
<egen die Schilde, dass ilas Dröhnen die ganze Kinowelt 
erbeben lies», und nun ist gottlob — der ganze Z<*rn ver¬ 
bucht und die lieblichen Klänge der Friedensschalmei m 
schmeicheln sieh dein Ohre ein. 

Ja. die Kinobranche ist aufgeregt und nervös, wie keine 
andere. Die wenigen Dutzend leitenden Leute in Berlin 
könnten ein ganzes Armeekorps mit ihrer Nervosität aus¬ 
rüsten — daun wäre sicher noch jeder Soldat dieses Korps 
nervöser als heute trotz Schützengraben, polnischer Fliegen 
und russischen Ungeziefers. Und es ist kein Wunder, da» 
der Filmbranehe diese besonders grosse Erregbarkeit und 
Nervosität eigen ist; denn seit Bestehen ist sic aus dem 
Kriege gegen äussere Feinde — Zensur, Kinosteuer, 
lirunnerei, pädagogische Ueberwachungsgelüste usw. — 
nicht herausgekommen. wenn innere Fehden, w ie sie eben 
jetzt im Entstehen begriffen waren, ihr auch im grossen und 
ganzen erspart geblieben sind. Kriegsjahre aber zählen 
doppelt und bei der Intensivität, mit der die Kinobranche Bich 
zu wehren hatte kann man sie getrost dreifach zählen. Diese 
Kämpfe haben Nerven gekostet, und deshalb sollte man 
keinen Stein auf die Kinobranche werfen, wenn sie wirklich 
erregbarer ist und stärker reagiert, als es unter dem Ge- 
-ichtspunkt kühler, nüchterner Berechnung verständlich 
erscheinen würde. 

Wir wollen heute keine Anklagen erheben: aber der 
-aiize Entrüst ui igsrummel anlässlich der Bildung des Kon¬ 
zerns zwischen der Union und der Nordischen ist unter Aus¬ 
nutzung dieser fast krankhaften Nervosität recht leicht¬ 
fertig und nichts weniger als geschickt^mszeniert worden, 
wobei dahingestellt sei, wie wreit die eigentliche, treibende 
Kraft, die erst einige Zeit vorher mit einem phantastischen 
anderen Antitrustrummel ein ebenso gründliches wie wohl¬ 
verdientes Fiasko gemacht hatte, sich eigene Vorteile von 
dieser Sensationsmache versprochen haben mag. 


Eine Fachzeitschrift, die es mit ihren Aufgaben ernst 
nimmt und d e sieh ihrer Verantwortung bewusst ist. kann 
natürlich einen derartigen Rummel nicht mitniacbeu. son¬ 
dern muss sich ihr nüchternes Urteil auch dann wahren 
wenn rings um sie die Wogen der Erregung hoch empor- 
branden. Sic darf sich nicht von Empfindungen leiten lassen 
sondern muss auf Tat sachen bauen ur.d dann den Verstand 
sprechen lassen Diese Erwägungen konnten uns nur zu der 
Stellungnahme führen, die wir in dieser Angelegenheit von 
vornherein eingenommen halten und die, wie wir festst eilen 
keimten, von der grossen Mehrheit unserer leser im Reicht 
restlos geteilt wurde, wenn sie auch sc lange im Widerspruch 
zu der Auffassung der mehren Berliner Kreise stand, als 
diese unzureichend informiert waren und die Geschehni~-> 
nur im lachte der zwei oder drei Stellen kannten, die die 
Führung in düster Affäre in deren erstem Stadium an sich 
gerissen hatten. 

ln der grossen Versammlung vom 9. August, in der 
beide Parteien vertreten waren, vollzog sich eine so gründ¬ 
liche Klärung, dass sich jede weitere Stellungnahme er¬ 
übrigte und wir uns auf die ausführliche Wiedergabt der 
Verhandlungen beschränken konnten, die allein dem , K»no- 
m»t ograph“ Vorbehalten blieb und die den weitesten 
Kreisen der deutschen Kinematographie Gelegenheit bot 
sieb ein selbständiges, unbeeinflusstes Urteil in dieser An¬ 
gelegenheit zu bilden. Und die so bekannt gewordenen 
Tatsachen sprachen eine viel zu beredte Sprache, als da» 
den verständigen Elementen der Branche nicht blitzartig 
die Erkenntnis aufgegangen wäre, dass diese Affäre absolut 
ungeeignet zu Protest- und Entrüstungsrum mein sei und 
dass ihr nur mit Ruhe und kühler Ueberlegung auf dem 
Boden nüchterner geschäftlicher Erwägungen beizukommen 
sei. fso wurde unter dem unmittelbaren Eindrücke dieses 
reinigenden Gewitter- ein Waffenstillstand geschlossen 
und die Führung der Friedensverhandlumreu in die Hände 
zweier hervorragend tüchtiger Juristen, des Herrn Justiz¬ 
rat Dr. Fra n k f u r t e r - Berlin und des Herrn Rechts¬ 
anwalt Dr. Homburger - Karlsruhe gelegt, denen 
der Itank’dei ganzen Branche dafür gebührt, das» sie unter 
Verzicht auf alle Sensation mitj,hingebendcm Eifer au: 
eint friedliche Einigung hingearbeitet und so der Brauch- 








No. 454 


Oer Kineinatogra|ih — Oiisseldorl. 


einen schweren auf alle Fälle verlustreichen Kampf erspart 
haben. 

Sachlich ist «1er Kampf so entschieden, wie es sich ans 
unserer Auffassung «ler Affäre ganz von scll)sl ergab. Wir 
haben uns auf «len eigentlich selbst verständlichen Stand¬ 
punkt geteilt, «lass niemand «las Kcclit hat, cin.*r Firma, 
die den nötigen Unternehmungsgeist und «las initigc Kapital 
besitzt, verwehren kann, sich weiter auszudehnen wenn cs 
mit unständigen Mitteln und nicht n it den bekannten 
Kampfmitteln der Truste geschieht. Dieser (Jesieht spunkt 
lud auch in den Friedensbedingungen seinen natürlichen 
Ausdruck gefumlen. Die Zumutung, keine weiteren Licht¬ 
bildtheater zu kaufen, hat «I«- Konzern selbstredend abge- 
lehnt, und man hat auch auf seiten der Abwehrkommission 
die l’nhalt barkeit einer derartigen Forderung s«> sehr emp- 
'funden, «lass man an ihrer Ablehnung die Vorhin dlungcn 
nicht hat scheitern lassen, obwohl das Schreckgespenst 
einer uferlosen Kxpansion «les Konzerns das wichtigste 
Kampfmittel seiner Gegner war. Dahingegen hat «ler Spiri¬ 
tus rector «les Konzerns. Herr Oliver, «lessei persön¬ 
liche Ehrenhaftigkeit und Zuverlässigkeit von allen Gegnern 
ebenso willig am-rkannt wurde, wie wir sie von vornherein 
als gegebenen Faktor in unser Kalkül eingesetzt haben, 
alle Konzessionen, gemacht, die eine Führung des Kon¬ 
kurrenzkampfes mit lauteren Mitteln gewährleisten. Ins¬ 
besondere hat er zugesagt, «lass die Theaterbesitzer nicht 
durch langfristige Verträge gebunden werden sollen und 
dass keine Leihprogramine auf der Basis prozentualer Be¬ 
teiligung an «len Einnahmen abgegeben werden sollen. 
Darübe; hinaus aber hat Herr Oliver sich verpflichtet, einen 
Imst im rnten Prozentsatz der benötigten wöchentlichen 
Meterzahl bei deutschen Filmfabriken, die aussei halb des 


Konzerns stehen, einzukaufen. So sind «lie berecb- 
t i g t e n Interessen der Koiizeingeguer über «lercn eigene 
kühnste Hoffnungen hinaus geschützt worden. — genau 
wie es an «lieser Stelle auf Grund einiger recht naheliegenden 
logischen Folgerungen vorausgesagt wurde. Des Erreichten 
können sie sich nun ehrlich freuen, und wir würden diese 
Empfindung rückhaltlos teilen, wenn w-ir uns nicht immer 
wieder sagen müssten, dass «las. was jetzt «ler Konzern 
e reicht hat, die deutsche Filmindustrie als solche längst 
hätte schaffen können untl in ü s s o n! 

Wir glauben aber auch aus diesem Anlass erwähnen zu 
dürfen, wie sehr unsere Leser sich stets auf «li«* unpartei¬ 
liche und unabhängige Stellung «les ..Kinemato- 
g r a p h“ verlassen und ihr vertrauen können. Im vor¬ 
liegenden Falle wird derjenige, der etwas von Verlags¬ 
wesen und Inseraten versteht, gewiss nicht behaupten 
können, «lass wir nur «les geschäftlichen Vorteils willen uns 
der Gefahr des Boykotts durch den ganzen Antitrust aus- 
gesetzt hätten. Materielle Erwägungen hätten uns zur 
Einnahme des entgegengesetzten Standpunkt«* veranlassei. 
müssen; aber wir liabcn aufs n«*ue bewiesen, «lass nicht 
«ler momentane geschäftliche Vorteil die Haltung des 
„Kinematograph“ diktiert, sondern dass einzig 
und allein unsere wohlerwogene, auf Tatsachen g«*tützfe 
l’eberzeugung, gepaart mit dem eisernen Willen, den Inter¬ 
essen «ler gesamten Kin«»brauehe zu dienen, «len Ausschlag 
gibt. Und in dem Bewusstsein treuer Pflichterfüllung ge- 
genüber «ler Gesamtheit der deutschen Filmindustrie kann 
der ..K i n e m a t o g r a p h“ — trotz vereinzelter An¬ 
feindungen — mit Genugtuung auch auf die l«*tzten. hinter 
uns liegenden Wochen zurückschauen! 

Justus L. 


Filmschauspiel-Schulen. 


Die Eitelkeit und die Dummheit spielen eine grosse 
Rolle im menschlichen Leben. Wäre «lern nicht so, so könnte 
es — neben vielen anderen S«-h windelunternehmen — 
auch keine Filmschauspiel «xler — wie sie immer genaimt 
werden — Kinoschulen geben. 

Dies«- sogenannten Kinos«-hulen (deren «js vor dem 
Kriege eine erschreckende Anzahl gab un«l «leren c-s n«>«.h jetzt 
einige gibt) werden von Leuten aufgemacht, die unter 
dem Vorwände Männlein uml Weiblein zu Filmschau- 
spielern auszubilden, len Schülern lediglich das Geld aus 
der Tasche ziehen. 

Nun ist ja eigentlich nicht recht einzusehen, warum 
man dies«* Treiben nicht auf sich beruhen lässt. Denn 
im Grunde genommen; was geht es uns an, wenn unser 
lieber Nächster sein G«t)d zum Fenster hinauswirft. Der 
eine neigt zur ..Neunten Symphonie“, der andere — zu 
„Immer feste druff“. Der eine liebt Shakespeare, der 
andere Blumenthal untl Kadelburg. kurz und gut: Mag 
doch jeder nach seiner Fasson selig werden! 

Ja, das alles konnte man sich sagen, aber — «lie Sache 
hat eine sehr ernste (menschlich un«l sozial) Seite. 

Durch diese Kinoschulen wird nämlich «las grosse 
Proletariat der Filmschauspiclcr in geradzu erschreklicher 
Weise vermehrt, werden Menschen, «lie als Schneider, 
Schuster, Kaufleute oder sonst irgendwie brauchbare Ar¬ 
beiter würden, geradezu zur Arbeitsuntauglichkeit heran¬ 
gebildet. Demi Filmschauspieler wertlen sie durch diese 
Kinoschulen nie, aber dafür jeder redlichen Arbeit entfrem- 
«let, «ler ewigen «Stellenlosigkeit — und Schlimmerem noch 


— in die Arme getrieben. Denn wer nicht Millionär ist. 
der muss, will er leben, eben arbeiten. 

Filmschauspieler „lernen“ kann man nicht, «lie Gabe 
zum Flimmern, das mimische Talent muss angeboren 
sein. Dieses Talent lässt sich weiterbilden, weiterent¬ 
wickeln — aber nur «lurch «lie praktische Uebung selbst 
durch «lie Gelegenheit zum Filmen. Denn was dem wirk¬ 
lich mit mimischem und «larstellerischem Talent begabten 
Anfänger zum Filmschauspieler fehlt, ist «lie Vertrautheit 
mit den besonderen Anforderungen, die rein technisch 
«las Flimmern an ihn stellt, «las ist die Gewöhnung an das 
Spiel vor «lern Aufnahmcapparut. Diese praktisch«- «Schule 
muss auch «ler Wortbühnen-Darsteller durchmachen, ehe 
er ein guter Filmschauspieler — die besondere 
mimische Begabung immer vorausg«*etzt — wird. 

„Erlernen“ lässt sich bei «ler Filmschauspielerei höch¬ 
stens die äusserliehe Charakterisierung (das Aussehen) 
«ler darzustellenden Person: «lie Kunst, sich richtig zu 
schminken, Maske zu machen (Perücke, Barttracht etc.). 
Auch hier aber stellt «ler Film aus licht-technischen Grün- 
tlen seine ganz bestimmten Anforderungen. Woraus un¬ 
schwer folgert, dass auch bei diesem einzig bei der Film¬ 
schauspielkunst Erlernbaren der beste Lehrmeister — 
die Praxis selber ist. Die nötigem Fingerzeige müssen dem 
Anfänger durch einen erfalirenen Filmschauspieler bei¬ 
gebracht wertlen. 

Was «len Darsteller der Wortbühne vom Filmschau- 
spieler unterscheidet, «las ist — von allem anderen ein¬ 
mal ganz abgesehen — das Wort, die Sprache. Ihre sinn- 



Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 454. 


und kunstgemässe Behandlung, die „Technik des Spre¬ 
chens“ erfordert Schule. 

So nötig und nützlich daher Theaterschulen - natür¬ 
lich noch aus vielen anderen als aus sprechtechnischen 
Gründen, auf die näher einzugehen aber ausserhalb 
des Rahmens dieses Artikels liegt — sind, so über¬ 
flüssig, ja schädlich sind die Kinoschulen. 


Ueberflüssig auch schon deshalb, weil, wie bei vielen 
anderen Berufen, auch in der Filmschauspielerei das An¬ 
gebot die Nachfrage bei weitem übersteigt. So dass schon 
aus rein wirtschaftlichen Gründen dringend davon abgeraten 
werden muss, Filmschauspieler zu werden. 

Ludwig Spitzer. 


Oer Transformator. 


Für den Kinomann ist ein elektrischer Apparat wich¬ 
tig. der vorzügliche Dienste leistet, wenn das Xetz einen 
Wechselstrom liefert, dessen Spannung für seine Zwecke 
zu hoch ist. Das ist der Transformator. 

Den elektrischen Strom bestimmen wir bekanntlich 
nach zwei Faktoren. Der eine misst die Spannung und wird 
in Volt ausgedrückt; der andere bedeutet die Stromstärke, 
und sein Maß ist das Ampere. So hat ein Strom beispiels¬ 
weise 110 Volt und 3 Ampere. Multiplizieren wir die Zahlen 
110 und 3 miteinander, so erhalten wir das l*rodukt 330. 
Und geben wir diesem die Benennung Voltampere «der 
Watt, so haben wir damit einen Ausdruck für den Energie- 
wert des betreffenden Stromes gewonnen. Denn seine 
Leistungsfähigkeit kommt ganz genau im Wattbetrage 
zum Ausdruck. Man kann mit doppelt soviel Watt dop|K‘lt 
soviel ausrichten. und in der Zentrale, wo der elektrische 
Strom erzeugt wird, kosten doppelt soviel Watt bei dei 
Herstellung auch doppelt soviel Krafteinsatz, also mich 
doppelt soviel Kohlen. 

Es kommt bei der Auswertung des Stromes also auf 
die Wattzahl an. Sagt man zum Beispiel von einem Strom, 
dass er 730 Watt habe, so ist damit festgestellt, nass er 
einer Pferdestärke entspricht. Und doch gibt die Watt- 
angabe kein vollständiges Bild der Vorgänge, die sich in 
"iner elektrischen Leitung abspielen. Kehren wir zu unserm 
obigen Fall zurück. Die 330 Watt waren dort aus 110 Volt 
und 3 Ampere entstanden. Das kann man aber der Zahl 
330 nicht anschen. Sie kann ebeasogut das Produkt aus 
220 und 1,5 sein. Und so gibt es zahllose Möglichkeiten, 
wie man die 330 Watt entstanden und zusammengesetzt 
denken kann. Mit anderen Worten: irgend ein Maß elek¬ 
trischer Energie lässt sich in unendlich vielen Formen 
darstellen. Man mag die Spannung bis zu jedem beliebigen 
Grad gesteigert denken, während der Strom verschwindend 
gering wird, oder man mag unigekclirt den Strom hoch 
imschwellen lassen, während die Spannung entsprechend 
lieruntcrgesetzt wird. 

Für die Anwendung des Stromes ist es nun meist durch¬ 
aus nicht gleichgültig, wie sich die Spannung und Strom¬ 
stärke zu einander verhalten. Es wird daher vielfach nötig 
sein, eine Umformung vorzunehmen, wenn die Zusammen¬ 
setzung nicht geeignet ist, auf die man zunächst ange¬ 
wiesen ist. Und diesem Zwecke dient der Transformator, 
der allerdings leider nur bei Wechselstrom anwendbar ist. 
Und wie stellt es der Transformator an, um solche Um¬ 
formungen zustande zu bringen ? 

Durch einen Ring soll ein Wechselstrom von 110 Volt 
und 1 Ampere fliessen. Es handelt sich also uni 110 mal 1 
• Hier 110 Watt. Wird nun ein ebensolcher Ring dicht neben 
jenem angeordnet, ohne dass eine Berührung stattfindet, 
so erregen die elektromagnetischen Kraftwellen auch im 
zweiten Ring eine Spannung von 110 Volt, und es wird 
ebenfalls ein -Strom von 1 Ampere fliessen. Es ist also 
einfach die Energie von 110 Watt auf den zweiten Ring 
übertragen worden. Allerdings lässt sich wohl ahnen, 
dass diese Uebert ragung nicht ganz vollständig vor sich 


gehen wird. Aber wir dürfen hier, wo wir das Wesentliche 
klar zustellen haben, von Verlusten absehen, die von der 
modernen Elektrotechnik bereits auf wenige Prozente 
herabgedrückt worden sind. 

Bei dieser Anordnung findet also keine Umformung, 
sondern nur eine Uebertragung statt Schnellen wir abe 
den zweiten Ring so durch, dass zwei dünne Ringe ent¬ 
stehen. die ganz gleich sind, so wird jeder den doppelten 
Widerstand haben wie der ungeteilte Ring. Und werden 
weiter die beiden Teilringe so hintereinander geschaltet, 
dass ein Strom sie fortlaufend nacheinander passieren 
muss, so wird sich der Widerstand nochmals verdoppeln 
und jetzt viermal so gross sein. Denn zuerst wurde die 
Strombahn auf die Hälfte verengt, und dann wurde sic 
auf die doppelte Länge auseinander gezogen, was natürlich 
zusammen eine vierfache Herabsetzung der Leistungsfähig¬ 
keit bedeutet. 

Und wie werden sieh nun die Strom Verhältnisse in die¬ 
ser Doppelschleife gestalten ? Um dies zu ermessen, muss 
zuerst berücksichtigt werden, dass die elektromagnetischen 
Wellen, die von der Quelle ausgeher, jetzt zwei Ringe schnei¬ 
den. Sie werden daher in jede- Windung eine Spannung von 
110 Volt erzeugen. Die beiden Ringteile sind aber hinter¬ 
einander geschaltet, und so vereinigen sieh die beiden 
Spannungen von je 110 Volt zu einer solchen von 220 Volt. 
Wie steht es aber um die Stromstärke Wir hatten fest- 
gestellt, dass der Widerstand der Doppclschleife viermal 
so gross sei als derjenige des unzerteilten Ringes. Wäre 
also die Spannung, das heisst die treibende Kraft für den 
Strom die gleiche geblieben, so könnte nunmehr nur ein 
Strom zustande kommen, der den vierten Teil eines Ampere 
beträgt. Es hat sich jedoch die Spannung verdoppelt, 
indem sie auf 220 Volt angewachsen ist. Infolgedessen 
wird der Strom nur auf die Hälfte, also auf ! ■> Ampere 
herabsinken. 

Was ist damit erreicht worden ' Wir haben jetzt 220 
Volt und 1 2 Ampere. Multiplizieren wir wieder beide Zahlen, 
so erhalten wir ebenfalls 110 Watt. Wir sehen also, dass 
die Energie nicht geändert worden ist, dass jedoch eine 
Neugestaltung stattgefunden hat, wobei die Spannung 
verdoppelt, die Stromstärke aber halbiert worden ist 
Wir haben also die 110 Watt des „primären“ Ringes, von 
dem die ursprüngliche Wirkung ausging, nunmehr in der 
„sekundären“ Anlage „transformiert“. Es ist auch er¬ 
sichtlich, dass wir diese Transformation der Zusammen¬ 
setzung beliebig weiter steigern können, wenn wir 3, 4, 
5 usw. Ringe durch Unterteilung herstellen und hinter¬ 
einander schalten. 

Erhöht man die Voltzahl, so spricht man von einem 
„Hinauftransformieren“. Es ist aber deutlich, dass man 
mit einem solchen Apparat, der einen Transformator 
seinem Wesen nach darstellt, ebensogut „Heruntertrans¬ 
formierungen“ bewirken kann. Man braucht ja nur Ur¬ 
sache und Wirkung umzukehren, und den umzuwand« ln- 
den Strom durch die dünnen Windungen zu schicken. 



No. 454. 


Der kinematosraph — Düsseldorf. 


um ihn dann mit niedrigerer Spannung aus dem primären 
Ring zu nehmen. 

Nun zum Kino. Für die Bogenlampe, die das für die 
Darstellung der Bilder nötige Lieht zu spenden hat, sind 
rund 50 Volt Spannung nötig. Es mögen aueli einige Volt 
mehr oder weniger gewählt werden; doch knmn t es hier 
darauf nicht an. Jedenfalls steht fest, dass der gelieferte 
Strom — wir denken immer an Wechselstrom — nie jene 
niedrige Spannung haben wird, die eine solche Lampe 
braucht. Denn mindestens werden 110 Volt gebot ei werden, 
und oft sind es noch mehr. Im allgemeinen geht das Be¬ 
streben überhaupt dahin, recht hoch gespannte Ströme 
im Kraftwerk zu erzeugen, weil der Betrieb mit ihnen 
ökonomischer ist als mit schwach gespannten. Aber 


selbst dann, wenn das Netz eine Spannung von ltHHi Volt 
lieferte, würde ein Transformatm Rat schaffen können. 
.Man brauchte nämlich dann nur den Leitungsstrom durch 
eine primäre Wickelung zu schicken, die zwanzigmal soviele 
Windungen hat wie die sekundäre Wickelung, aus welcher 
der I^ampenatrom genommen wird. Denn dann würde 
sich die Spannung im Verhältnis von 20 zu 1 herabmindern: 
sie würde also von 1000 auf 50 — das ist ja der zwanzigste 
Teil — hetabgehen. 

Schade ist es eben nur. dass man dieses vorzügliche 
Instrument allein bei Wechselstrom benutzen kann. Wäre 
es auch bei Gleichstrom zu verwenden, so würde es gerade¬ 
zu unbezahlbar sein! 

Ha ns Bourquin. 


Düsseldorfer Brief. 


Wer diese Woche die Rieseninserate unserer Licht¬ 
spielhäuser las, sollte meinen, der Höhepunkt in der Ent¬ 
wicklung der Kinematographie sei nun erreicht. Man las 
von „der grössten Sehenswürdigkeit“, dem ..Gipfelpunkt 
aller Sensationen“, der nicht übertroffen werden kann. 
Das ..Höchste, was künstlerisehe Gestaltungskraft auf die 
Leinwand zaubern kann“. ..die grösstmögliohste Veitiefung 
seelischer Konflikte im Film“, das, „was Hunderttaosende 
mit Bewendrung erfüllt" und „von dem man noch wochen¬ 
lang sprechen wird“ sollte dem Publikum gezeigt werden. 

Nun ist es zwar nicht ganz so schlimm geworden, 
aber wir sahen doch das, was man vor dem Kriege „Schla¬ 
ger". jetzt aber dem Geist der Zeit entsprechend „Kanonen“ 
nennt. Rein zahlenmässig betrachtet, marschiert der 
„Todesjockey“ an der Spitze. Allein die Frühvorstellung 
am Sonntag (Asta Nielsen-Theater) brachte 700 zahlende 
Personen. 

Im Vordergründe des Interesses dagegen stand die 
Erstaufführung des Katzenstegs (l'nion-Theatcr). ein¬ 
geleitet durch einen Vortrag des Herrn Max Mack. Es 
war schon aus dem Grunde von Interesse, den bekannten 
Regisseur gerade vor einem Sndermannfilm zu hören, 
weil wir ihm ja den ersten sogenannten Autorenfilm „Der 
Andere“ verdanken. Von damals bis heute ist ein '.anger 
Weg. Was bei dem Lindau’schen Werk noch Experiment 
war, ist heute zum glänzenden Resultat geführt. Aller¬ 
dings ist bei den neueren Bearbe.t ungen der Autor zurück 
und der Regisseur in den Vordergrund getreten. So sahen 
wir nicht den Katzensteg von Sudermann, sondern Motive 
aus dem Roman für das Kino von Max Mack bearbeitet. 
Von unserm Standpunkt aus, ist das auch das einzig rich¬ 
tige. Aus dem Vortrag selbst, der packend und treffend 
die Aufgaben und Ziele des Kinoregisseurs zeichnete, 
seien zwei Punkte besonders erwähnt, weil sie zugleich 
eine treffende Charakteristik des Films darstellen. Es 
wird da gesagt, dass dieses Bild mit einer Bestimmtheit 
in unsere Zeit hineinpasst wie kaum ein anderes Werk, 
und dass es nicht leicht gewesen ist, die Tiefen des mensch¬ 
lichen Seelenlebens, die sich in Sudermanns Buch offen¬ 
baren. der Leinwand zu erschöpfen. Glänzend gelungen 
ist dann der Versuch, durch die Grossartigkeit roman¬ 
tischer Naturbilder den schauspielerischen Vorgängen einen 
majestätischen Hintergrund zu geben. Im einzeln seien 
da ausser den Szenen am Katzensteg noch das Bild vom 
pflügenden Bauer und die Tierbilder erwähnt. Künstlerisch 
vornehm wirken die Gegenlichtaufnahmen, stimmungs¬ 
voll klingt das Ganze mit einer entzückenden Silhouette 
des ausziehenden Heeres aus. Allerdings wird die tiefe 
Wirkung da wohi durch die begleitende Musik mit erzielt. 


Zur Erinnerung an seinen Düsseldorfer Besuch durfte 
Mack behände! ten I Airbeer in den deutschen Farben mit¬ 
nehmen. der ihm mit schönen Worten über die Meister¬ 
werke deutscher Filmkunst üben eicht w urde. 

Während beim Katzensteg der Gesamteindruck alles 
bedeutet, wird „Der Fluch der Schönheit" im ,. Residenz - 
theater" einzig und allein getragen von der Kunst Frau 
Carmi Vollmöllers. Es stellt der Kunst der Tragödin und 
dem künstlerischen Verstehen des Zensors ein hohes Zeug¬ 
nis aus, dass er bei dem heiklen Vorwurf des Textes, bei 
dem einzelne Szenen bis an die Grenze des eben Erlaubten 
gehen, auch nicht den kleinsten Ausschnitt vornahm. Der 
Inhalt des Bildes ist kuiz etwa: Eine Frau betrügt ihren 
Mann mit einem Maler, der Betrogene geht in den Tod. 
Dem Maler folgen: ein Zigeunerprimas, ein Gutsbesitzer 
und andere Kavaliere. Der Sohn wird durch das Treiben 
der Mutter aus dem Kadettenhaus gejagt — er glaubt 
an sie. Er verliert durch der Mutter Schuld seine Braut 
— er glaubt weiter an sie. Da muss er sich selbst über¬ 
zeugen. Der Mann, der da eines Tags zu der Mutter schleicht, 
ist «1er grösste Feind des Sohns. Der einst im Kadetten- 
haus so schlecht über die Frau sprach, die er jetzt zur Ge¬ 
liebten hat. Das ist zu viel. Im gleichen Zimmer greift 
auch der Junge zur Pistole — das unglückliche Weib findet 
nur einen Zettel bei dem Toten: „Jetzt weiss ich, warum 
mein Vater starb. 

Es wird hier in doppeltem Sinn der Kreislauf des Ge¬ 
schehens dargestellt, wie im Schnitzler sehen Reigen und 
ebenso wie dort, wird alles mit der grossen Beweiskraft 
augenfälliger Realistik an uns glaubhaft herangebracht. 
Das darf man aber nur da wagen, wo eine (’armi Voll¬ 
möller zur Verfügung steht, die bis in die kleinste Neben¬ 
szene hinein mit vollendeter und unerreichter künstlerischer 
Intensität zu nuancieren versteht. Die andern Darsteller 
treten da naturgemäss alle zurück und doch ist das Ganze 
durch die Haml der Regie so geordnet, «lass es nicht etwa 
ein in den Vordergrundtretet; des Hauptdarstellers v«>r 
den andern ist. Die Photographie ist selten plastisch und 
die Szene von gediegenem Geschmack. Der Film wird 
in unsern vornehmen deutschen Theatern und bei einem 
verständnisvollen Publikum einen so tiefen und nach¬ 
haltigen Eindruck Unterlassen, wie selten ein Bild vorher. 

Die „Schadowlichtspiele“ bringen in dieser Woche „Das 
Fürstenkind“. Wir haben das Bild hier schon einmal ge¬ 
sehen und damals auch gewürdigt. Für den Fachmann 
ist es lehrreich gerade jetzt zwischen Märtyrerin der Liebe, 
Todes joekey und Katzensteg an dieses Bild heranzugehen. 
Nicht nur die Zeiten wandeln sich, auch der (Jeschmack. 
Was damals in Virage und Stimmung als Offenbarung 



Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 454 


galt, ist heute weit übertroffen. Bei solchen Rückblicken 
wird einem erst recht kirr, wes der Film in Deutschland 
in den letzten ein. zwei Jahren an Wert des Inhalts, in 
Technik und Darstellungskunst gewachsen ist. Damit ist 
der Weit des Fürstenkinds nicht verkleinert. Die gemüt¬ 
volle Handlung, die geschickte Durchführung der Rollen, 
das bewundernswerte Spiel der kleinen Fürstentochter 
finden beim Publikum Beifall und Anerkennung. 

Erwähnt sei noch das ..Palasttheater“, in dem zu den 
feinabgetönten und vortrefflich gewählten Weisen der 
Rosen'sehen Kapelle ..Das deutsche Volkslied" in Bildern 
uns vorüberzieht. Es handelt sich um ein Bild mit dem 
Stimmungszauber der Biedermeierzeit aus den „Haus 
des guten Geschmacks" Hanewacker & Kcheler. Mit 
diesem entzückenden Zweiakter kommt etwa: auf die 

I.einwand, «las weitab liegt von den mit Dramen und Lust¬ 
spielen bepflasterten Pfaden des Kinos. Man stützt das Kinn 
in die Hand und träumt aus der Jugendzeit, wie’s daheim 
war. Und es gibt so manchen, der in dieser Zeit der Auf¬ 
regung gern träumen mag. 

Alfred Rosenthal. 

I B(g£SSDB 1 ftus der Praxis 1| 

ar. Verschärfte kinozensur im Bereich des VII. Armee¬ 
korps. Durch die rheinisch-westfälische Presse geht in den 
letzten Tagen eine Notiz, die in ihren Hauptpunkten ttwa 
folgendes besagt: 

1. das stellv. Generalkommando des VII. Arireek >rps 
in Münster hat für seinen Befehlsbereich «lie Ortsverwal¬ 
tungen aufgefordert, ein«- Vorprüfung «1er zur Aufführung 
bestimmten Films eintreten zu lassen, selbst daun, wenn sic 
von der Berliner Zensur bereits freigegehen sind; 

2. «len Ortsverwaltungen wird empfohlen, sich mit 
literarischen oder pädagogischen Beiräten zu umgeben und 
zur l'eberwachung (die sieh auf Fernhalten der Kirn.er un«l 
dergl. erstreckt) die ehrenamtliche Mitwirkung freiwilliger 
Kräfte In Anspruch zu nehmen. 

Die Zeitungen knüpfen daran dann eine Reihe von Be¬ 
merkungen, die teils die Mängel «1er Verfügung herv«>rheben, 
zum andern aber in dei üblichen Weise gegen das Kino- 
«lrama un«l den Detektivfilm Front machen. Wenn man «len 
Pressenachrichten glauben darf, ist die Verfügung veran¬ 
lasst durch die Dortmunder Vorgänge. also wieder einmal 
durch die Unklugheit und die mangelnde Diplomatie in 
den eigenen Reihen. 

Das ist nicht unser Urteil, sondern der Ver¬ 
treter Dortmunds sprach das aus in der Vor- 
standssitzung (6. 9.) des rheinisch-westfälischen Provinzial¬ 
verbands. «ler sich in einer erweiterten Vorstandssitzung 
mit der Verfügung beschäftigte. Ausser den Vorstands¬ 
mitgliedern waren eine Reihe Düsseldorfer Theater besitze:* 
und Verleiher eingeladen und erschienen. (Jeleitet wurde 
«lie Versammlung vom I. Vorsitzenden Alfred Rosenthal. 

Man kam nach dem eingehenden Referat des Herrn 
Dietrich aus Dortmund, der dort zwei Theater besitzt und 
nach den Ausführungen des Herrn Mäder. dessen Firma 
ebenfalls in Dortmun«! ein Theater unterhält zu dem Re¬ 
sultat. «lass durch die Entwicklung der Dinge eine Eingabe 
um Rücknahme der Verfügung vollständig zwecklos sei. 
Alle Theaterbesitzer un«l Verleiher müssen jetzt die Suppe 
auslöffeln, die Dortmund uns eingebrockt hat. Es wurde 
aber beschlossen, folgende Aenderungen vorzuschlagen: 

1. Naturaufnahmen, wissenschaftliche Bilder und 
Kriegswochen sollen ohne weiteres von 
der Vorprüf ung frei sein; 

2. die Vorprüfung für den Bezirk des VH. Armeekorps 
soll an einer Stelle für den ganzen Be¬ 
fehlsbereich ausgeübt werden. Als Sitz der Zensur¬ 
stelle wird Düsseldorf vorgeschlagen. 


3. In den Zensurbeirat Millen auch Vertreter «ler 
Theaterbesitzer «xler Verleiher gewählt werden für 
den Fall, dass das G.-K. auf «ler Einrich¬ 
tung eines Beirats besteht. 

Diese Wünsche sind in einer eingehenden Eingabe fest- 
gelegt worden, «lie von den Herren Dr. Liren/ Piepe.- und 
Alfred Rosenthal verfasst wurde. AndasGeneral-Kommando 
wurde telegraphisch die Bitte gerichtet, eine Kommission 
der angehört: Rosent hal-Düsseldorf, Dr. Pieper-M.-Glad- 
bach. Mäder-Essen. Dietrich-Düsseldorf und Genau« lt - 
Düsseldorf am Donnerstag morgen zu empfangen, damit die 
Eingabe* gleich an Ort un«l Stelle eingehend durchge- 
sprochen werden kann. 

Ueber «las Ergebnis dieser Bemühungen werden wir 
in «1er nächsten Nummer ausführlich berichten. Hoffent¬ 
lich sind «lie Bemühungen in Münster von Erfolg gekrönt, 
denn «lie Folgen der Tätigkeit «ler kleineren Ortsbehörden 
un«l ihrer Zensurbeiräte werden für den Theaterbesitzer 
und Verleiher stinst oft bitter sein. Eins aber lehrt uns 
diese Verfügung wieder, nämlich vorsichtig zu sein in «ler 
Wahl des Programms un«l «ler R«*klame. vernünftig un«l nickt 
einseitig sein im Verkehr mit den Ortsbehörden. Man biaucht 
si« h nichts gefallen zu lassen, aber man darf ruhig hie und <la 
Konzessionen machen. Wir siiul nicht «lie Richterder Schul¬ 
digen in Dortinmul: aber kleine Ursachen —grosse Wirkung 

..F.iko" in Front! Allüberall wo sieghaft der Vor¬ 
marsch unserer unvergleichlichen Heere sich vollzieht. 
folgt ihnen auch die „E iko -Film-Gesellschaft", ver¬ 
treten durch ihre tüchtigen Aufnahmeoperateure. Weit 
ins Innere Russlands hinein sind sie bereits vorgedrungen, 
und innrer neue Sendungen vor ..rollendem Material“ 
— eine Bezeichnung, die auf den Film ebenso passt, wie 
auf «Be Eisenbahn — legen Zeugnis- ab von ihren» Fleiss 
und Eifer, von ihrer Geschicklichkeit un«l Umsicht. 

Wieder sind einige hochinteressante Aufnahmen der 
„Eiko” eingetroffen und in die ,,Eiko-Woche" auf genommen 
worden. Aufnahmen von hohem historischen und kultur¬ 
historischem, unvergänglichem Werte. Wir sehen z. B. 
•S. M. «len Kaiser bei einem Besuche ii. «ler eben bezwungenen 
starken Festung Nowo-Georgiewsk. und zwar in» Ge¬ 
spräche mit unser»»» ..Schlachtenlenker", «len» Chef des 
(Jeneralstabes «l«»s Feldheeres. Freiherrn von Falkenhayn, 
dem schneidigen Kriegsminister von einst. l)i«*se> Bild 
veranschaulicht so «echt die Grösse d«*s Erfolges, an den. 
gewissem-assen greifbar, noch ein weiteres Bild erinnert, 
das «len Abtransport der bei Nowo-Georgiewsk gefangenen 
!H> 000 Russen darstellt. Und auf «ler andern Seite schildert 
das gewaltige Weh dieses Weltkrieges ein unermässlich 
langer Zug <l«?s Eleiuls und «ler N«»t: «ler polnischen Flücht¬ 
linge leiden»zug. den ..Eiko" «l«*r Mit- uiul Nachwelt 
überlicfeit hat. 

Ausserdem sehen wir in dieser „Eiko-Woche“ noch 
zahl«eiche andere hochinteressante Bilder von den blutigen 
Gefilden da draussen. Eine gute Idee des flinken Eiko- 
opereteurs war es, auch einige von den Männern in» Bilde 
festzuhalten, die durch die Kraft ihier Feder, die Stärke 
ihres Wortes beiufen sind, der Welt das gewaltige Erleben 
«lieser Zeiten zu schildern: Sven Hedin . der grosse 
Neutrale und begeisterte Freund der deutschen Sache, 
«ler bei ühmte Kulturhistoriker, und I)r. Ludwig Gang¬ 
hofer. der feinsinnige Poet und Freund «les Kaisers, 
erscheinen inmitten unserer Truppen auf dem östlichen 
Kriegsschauplätze im bewegten Bilde. 

So beweist die ..Eiko-Film-Gesellsehaft" wiederum, 
wie sehr sie es versteht, der grossen Zeit, in der wir leben, 
gerecht zu werden, und bewährt wiederum ihren Ruf als 
Künderin grossen Geschehens, als Verbreiterin deutschen 
Ruhmes, deutscher Siege! Ihre Bilder stellen kultur¬ 
historische Werte von hoher Bedeutung dar. einer Be¬ 
deutung. die voll vielleicht erst nach diesem grössten 
aller Kriege gewürdigt werden wird. In der Gegenwart 



No. 454. 


Der kinematograph — Düsseldorf. 


aller sind diese ,,Eiko“-Kriegsbilder nnentbelii lieh für 
jedes deutsche Lichtspielhaus, weil sie dessen Besuchern 
ein lebendiges Bild von den Kämpfen da draussan ver¬ 
mitteln. 

ar. Delsenkirehen. Die U.-T.-Kammerlichtspiele sind 
in dieser Woche mit einer kleinen, stimmungsvollen Feier 
dem Publikum übergeben worden. Die Direkt ior liegt in 
den Händen des Herrn Fr. Richard Dietrich, dessen Dort¬ 
munder Bevollmächtigter unser allbekannter He-r Diek¬ 
mann jetzt die Geschäfte führt. Mit gewohnter Meister¬ 
schaft hielt er die Eröffnungsrede vor einem dichttesetzten 
Theater. Als Hauptschiaper hatte er sich den „Todes-- 
joekey' von Sebald & (’o. verschrieben, der glänzend 
einschlug. Wir wüaschen dem neuen Unternehmen gut 
Licht und volle Kassen. 

Hagenau i. Eis, Im Palast-Kinema hatten 
sich in voriger Woche die hier weilenden Flüchtlinge aus 
dem Münstertal — gegen vierhundert an der Zahl — auf 
Einladung des Theaterbesitzers cingefunden. um dort 
für einige Stunden die traurigen Erinnerungen an ihre 
zerstörte Heimat zu vergessen. U. a. wurde auch ein 
grösserer Film gezeigt, der sich „Die kleine Heldin“ be¬ 
titelt. Das Stück spielt an der Westgrenze und zeigt, wie 
ein kleines Mädchen, das die Franzosen mit ihrer Mutter 
als Geisel mitgenommen hatten, durch Mut undEnt schlossen- 
heit den deutschen Truppen zu einem schönen Erfolg ver- 
hilft und so sich und die Mutter ais der französischen 
Gefangenschaft liefreit. Das Palast-Kineina veranstaltet 
schon s°it längerer Zeit zweimal wöchentlich für die ver¬ 
wundeten und genesenden Krieger Fr ei Vorstellungen. Auch 
aus Vorstellungen zugunsten des Roten Kreuzes konnten 
namhafte Beträge der Kriegsfürsorge überwiesen werden. 

Hamburg. Im „L essingtheate r“, dem grössten 
und elegantesten am Ort, hat eine zweimalige Geldsamm¬ 
lung im Zeitraum von ungefähr vier Wochen einen ganz 
bemerkenswerten Erfolg gehabt. Der Besitzer dieses 
Theaters, Herr A. O. H. Tiedemann, konnte die beträcht¬ 
lich«- Summe von 230 545.— Mk. in Gold «1er Reichsbank 
in Hamburg abführen. Von seiten des Publikums wurde 
«ler Direktion für diesen Akt vaterländischer Gesinnung 
viele Anerkennung zuteil, denn jeder Besucher erhielt 
bei Einzahlung eines Zwanzigmarkstückes oder zweier 
Zehnmarkstücke eine Freikarte für den ersten Rang. Möch¬ 
ten recht viele Kinobesitzer auch in anderen Städten zu 
einer ähnlichen Sammlung angespornt werden. 

Neumiinster. Friedr. Willi. Schmitz eröffnete hier- 
selbst in Knickrehm’s Saal ein Lichtspieltheater. 

Olmütz. Olmützer Kinogesellschaft m. 
b. H. Die Gesellschaft beiuht nunmehr auf dem mit dem 
Beschlüsse der Generalversammlung vom 12. Juli 11115 in 
den Absätzen V, VIII und XV 4 abgeänderten Gesell¬ 
schaft svertrage. Das voll und bar eingezahlte Stammkapital 
wurde auf 21 000 K. erhöht. 

Strassburg i. Eis. Die Eröffnung des neuen E Ido rado- 
Kino fand am 31. August nachmittags vor einem dicht 
gefüllten Hause statt. Die Direktion liess die V ersammelten 
durch eine Ansprache begrüssen, in «1er sie erwähnte, dass 
si«- «lie vor dem Krieg geplante grössere Einweihung^feier 
des neuen Kino-Heims mit Rücksicht auf den Ernst der 
Zeit habe ausfallen lassen und es vorgezogen habe, die 
hierfür ausgeworfenen Beträge dem Roten Kreuz zu über¬ 
weisen. Hinsichtlich des Unternehmens wurde ausgeführt, 
dass das Theater sich auch in dem neuen Hause ganz in 
den alt«-n bewährten Bahnen bewegen werde. Wie man 
absichtlich keinen „Kino-Palast“ erbaut habe, sondern 
nur einen gediegenen, mit allen modernen praktischen 
Einrichtungen ausgestatteten Saalbau, so wolle sie auch 
in den Darbietungen wie bisher den denkbar grössten 
Wert auf die innere Gediegenheit legen und dafür Sorge 
tragen, dass wie bisher dem Publikum immer nur das Beste 
vom Guten geboten wertle. Das dargebotene Programm 
kam auch diesem Versprechen durch eine reiche Zusammen¬ 


stellung wirklich ansprechender Stücke nach. Die Einrich¬ 
tungen des Saalhaucs zeichnen sich durch Bequemlichkeit 
und geschmackvolle Gediegenheit aus. Die künstlerische 
Ausstattung ist einfach und gediegen, so dass man sagen 
kann, dass die Direktion ihre Absichten vollkommen er¬ 
reicht hat. 

Hamburg. Die in Hamburg eingesetzte, aus Lehrern 
bestehende Prüfungskommission hat ferner folgende Films 
als für Kindervorstellungen zulässig erachtet: 

5094 Dörfer im bayrischen Hochland . . . Nordisch 

5095 Klatschbasen. dto. 

5096 Wie Theodor s«*ine Verlobung rüek- 

5097 Freuden <l«-s Umzugs.Nordisch 

5098 Hans und Hanoi .Union 

5099 Verklungenes Liebeslied.(’ines 

5100 Am Kusse des Ortlers.Sascha 

5101 Ihr Unteroffizier .N. F. Film 

5102 Idyllische Bilder von der Insel Korfu Sascha 

5103 Arme Maria . . .Union 

5104 Der Erbe von Walkerau.Treuinann - Larsen-Film 

5105 Der Freund einer Königin .... Ixieser 

5106 Normannische Sag«-.Lux 

5107 Hin wilder Spross.Continental 

5108 Märtyrerin der Lieb«-.Messter 

5109 Bergbesteigung in der H«*hen Tatra Max Löser 

5110 Der herrenlose Hund.Max Löser 

5111 Szenerien an einer südlich« n Meeres¬ 
küste . dto. 

1 Cggg) | Neues vom Ausland | CgSsD [ 

Liittich. Wer seine Freude an einem rechten Detektiv¬ 
drama haben will, «1er muss gegenwärtig ins Cinema 
M o n d a i n gehen. ,.D as geheimnisvolle 
Hau s“ wird ihm durch fünf spannende Akte hindurch 
übergenug «les Staunenswerten bieten. Nächtlicherweise 
hat inan ein Mädchen entführt, um Geld zu erpressen, 
und der bekannte Trick. Falsifikate an «len bezeichneten 
Ort zu legen, führt zu keinem Resultat, da ein abgerich¬ 
teter Hund die Kassette fortträgt, dessen Spur sich bald 
verliert. Der nunmelir mit tler Rts-he.che betraute Detektiv 
Webbs. ein wür«lig«*s Gegenstück der .Sherlock Holmes- 
Figur, findet an Hand eines winzigen Haares he aus, dass 
drei Täter in Frage kommen, von denen einer eine graue 
Perücke trug. Durch Veröffentlichung seiner Entdeckung 
weis» Webbs «lie Aufmerksamkeit tler Erpresscrbatule zu 
erregen und sich einen der Täter als Diener zu dingen. 
«Jetzt hebt ein gegenseitiges Beobachten und Fallstricke- 
legen an, das sich in kurzen Worten nicht schildern lässt. 
Um so komplizierter gestaltet sich «lie Sache, als nicht 
nur das Haus der Verbrecher mit Falltüren, Geheim - 
verliessen un«l allen nur «lenkbaren Chikancn ausgestattet 
ist, somlem Webbs eigenes Haus dem in ni«-hts nachsteht. 
Natürlich gelingt dem Meisterdetektiv die Entwirrung 
aller Knoten mit Elan, und die Entführte gelangt dank 
seiner Hilfe wohlbehalten in die Arme ihres Vaters und ues 
von diesem vorher abgewiesenen Bräutigams zurück Dass 
derartige Komplikationen mit der Wirklichkeit nichts zu 
tun haben, verschlägt nicht das mindeste, will das Publikum 
doch nur auf möglichst packende Art in Spannung gehalten 
werden, damit t?s mit seinem Helden bangen, ringen und 
siegen kann. Und «las wird durch iliesen Aubertfilm hin¬ 
länglich erreicht. — Die liebliche Mozartoper „Figaros 
Hochzeit“ sieht man in einem landschaftlich kaum 
zu überbiet enden Ambrosiofilm wiedergegeben. Ich für 
meinen Teil bin kein Freund von derartigen Uebertra- 
gungen. Eine Oper ist nicht geschaffen für Verfilmung, 
wobei die Hauptbestandteile Gesang und Musik in Fort¬ 
fall kommen. — Die wehleidige Geschichte des Preisboxers 
Georges Carpentier, für diesen geschaffen untl von 
ihm selbst wie von Fräulein Berthe Bovi von der Uomedie 
frangaise dargestellt, konnte mir «las durch vier Partien 
hindurch beanspruchte Interesse nicht abgewinnen. —- 
Lehrreich fand ich dagegen die Cinesansichten von Sol- 










Der Kinematograph — Düsseldorf. 


>. 45-1. 


< 1MIMI><I>«iHlMlMlHlHlMlMlMlMlH H hImImImIhThImImImImImImImImImImIhIhImImImI r 


Der erste 

Carl SdiOnfeld-nim 

.Die Geldquelle 


ist DorfUhrungsbereit. 


Die meislerhaltp, hünstlerisdie Inszenierung 
dieses Films, die hernorragende Darstellung 
und die Kunst des Hauptdarstellers, Herrn 
Carl Sdidnteld. garantieren einen unlien Erfolg. 


tpp' Decla Pllm-Gesellschail, Berlin SW. 48 

Telephon: Moritzplatz 4352 u. 1556 Friedrichslrasse 22 Telegr.-Adr.: Declafilin, Berlin. 


aaBixjmmmmmmmmmmiBffifflfflcamfflmmmmmmcamEEimtsEicüEimiximiDKi 













No. 454. 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


ierino, wo die heissen, der Erde entquellender Dämpfe 
zu Wirtschaft liehen Zwecken ausgebeutet werden. -- P<>- 
lidorsche Vis cowica sorgt zuguterletzt für Amüse¬ 
ment . 

Das lx-ben hinter den Kulissen mit seinem geheim¬ 
nisvollen Nimbus ist im Film ebensogern gesehen, wie 
«las ..Theater im Theater“ auf den Brettern, die «lie Welt 
bedeuten. ..D e r M a n n ohne Arm e“ profit ert auch 
von «lieser Neugier Uneingeweihter mehr, als von. eigent¬ 
lichen dramatischen Aufbau im gleichnamigen fürfakligen 
Stück, das zur Zeit das C i n <* m a Americain als 
Glanznummer hcrausstellt. Was besagte es auch weiter, 
dass die Intrige eines Schurken durch gefälscht«? Briefe 
ein Liebespärchen aus der Artistenwelt entzweit ind dem 
strebsamen jungen Akr«>baten bei dessen neuen Trick das 
Seil duiehschneidet. an dem sein Apparat hängt, wenn 
nicht der armlose Beschützer als rettender Engel dazwischen 
träte und jegliches Unglück abwendete, sich selbst dabei 
den Tod lullend. So aber gibt es hinlänglich Gelegenheit, 
«lie fast wunderbare Geschicklichkeit des allein auf seine 
Füsse Angewiesenen zu sehen, «ler sogar das Mädchen aus 
«len Hüten zu retten vermag, dessen Mutter seinem Herzen 
einmal nahgestanden im Leben. Dazu den ..Kulissenzauber" 
von Balletteusen und sonstigen Ballett grossen, das Privat¬ 
leben «ler exklusiven Artistenwelt und man wild nicht 
tnü«le. «lern allem zuzuschaucn bis zum traurigen Ende. — 
„D ie Rolle der Erzieher« n" nennt sich ein 
vieraktIges, interessantes Filmdrama, in «lern da- Acussere 
der Titelträgeriii für diese herrische Intriganten rolle fast 
zu sehr prädestiniert zu sein scheint. Einem verwitweten 
polnischen Grafen bietet sich eine Erbschleicher in unter 
dem Namen einer, lange Zeit nicht wiedergesehenen Ve: - 
wandten als Erzieherin seiner beiden Kinder an und weiss. 
obwohl sie bei ihren Schützlingen wie auch bei der Diener¬ 
schaft von vornherein abstösst. den Witwer für eine Heirat 
zu gewinnen und gelegentlich eines .lagdunfalles auch 
«•in Testament, das sie zur Universalerbin entsetzt. Natür¬ 
lich hat sie Komplizen bei diesen verwerflichen Machen¬ 
schaften. Aber in Person eines durch sie vom Gut gejagten 
treuen Dieners ist ihr gleieherzeit ein nicht zu unter¬ 
schätzender Gegner erstanden, «ler mit «lern Geschick 
einc-s Geheimpolizisten alle ihre Ränke herausfindet un«l 
zunichte macht, bis er durch die Rettung des von «ler Sippe 
den Fluten überantworteten Grafen diesem die Augen 
zu öffnen vermag über den Wolf im Schafspelz, den «lessen 
zweite Frau «larstellt. Wollte man die auf Sympathie hin¬ 
ausgehende Volk.sst irmne befragen, so müsste «ier Titel 
..Der Diener als Retter“ lauten, ho gross ist auch bei den 
Zuschauern «lie Abneigung gegen die Erbschleicherin, was 
sich in lauten Zurufen mitunter kundtat. Nur eins blieb 
ungewiss, wo nämlich der arme verstossene Diener das Gehl 
zu seinen kostspieligen Recherchen im Seebad und «ier- 
gleichen hernimmt. 

Mit dem dreiaktigen Drama ..D er K o r n k ö n i g“, 
«las einen interessanten Einblick in die amerikanischen 
Trusts und gewa;|ten Börsenmanöver gewährt, tritt das 
Deutsche Lichtspielhaus vor seine Besuche-, 
die an Wochentagen leider noch immer spärlich sind. Auch 
«lie zweiaktige I-ebensgeschichte ,.L ich) i m D u n k e 1" 
weiss in «Spannung zu halten, indes die Liebesgeschichte 
„Grossmutters Liebesbriefe“ eine ange¬ 
nehme Abwechslung bietet. Das komische Element ist 
wieder stark ve-treten. Am bekanntesten erscheint ..Die 
schwarze Han d“, die auf einen geschickten Re¬ 
klametrick hinausläuft. Aber ,.D i e verhängnis¬ 
volle Hausnummer oder der Liebhaber 
im L ö w e n z w i n g e r“ spannt nicht minder «lie Lach* 
muskcln an. Der permanente Eikofilm ,\Kriegs- 
Wochenschau“ hat gegenwärtig infolge «ler grossen 
Offensive im Osten ein ausgiebiges Betätigungsfekl. 

J. P. Pohlen. 


s. Die Prager Kinohesitzer wenden sich in einem Auf¬ 
ruf an das Publikum. Sie weisen darauf hin, dass «lie 
durch die hohen Filmpreise verursachte enorme Preis¬ 
steigerung tles Rohmaterials und «ler Herstellungskosten 
«ler Etat «ler Kinotheater «lerart belastet wird, «fass von 
einer Rentabilität nicht mehr gesprochen werden kann. 
Unter diesen Umständen ist «•> den Kinotheatern, wenn 
sie ihr Publikum «lurch erstklassige Darbietungen zu- 
triedensteilen wollen, unmöglich, «lie bisherigen, während 
der Kriegszeit eingefühlten ermäfwigten Eintrittspreise 
weiter beizubehalten. Trotzde n «lic Kinovorstellungen 
gegen früher auf einem bedeutend höheren künstlerischen 
Niveau stehen und schon dadurch erhöhte Eintritts- 
p eise durchaus gerechtfertigt e-scheinen. wollen die Präge 
Kinobesitzer in« Gegensatz zu den Wiener und zahlreichen 
Provinzkinos sieh «lamit begnüget', die gewöhnlichen Ein¬ 
trittspreise, wie sie vor «lern Kriege bestanden, beizu- 
behalten. 

Filii, Steiermark. Der Gemeindetat hat in seiner letzten 
Sitzung «lie Errichtung eines Kinos im Stadttheater be¬ 
schlossen utul dafür tMKMt Kr. bewilligt. 

s. Wien, Zum ersten und einzigen Male hat die In¬ 
tendanz des Wiener Hofburgtheaters die Erlaubnis erteilt, 
«lass zwei Mitglieder «ler Hofbühne, Georg Reimers und 
Lrtte Medelsky, in einem Film mitwirken. Es ist dies ein 
Kriegsfilm, dessen ganzer Reinertrag dem Zwecke der 
Kriegsfürsorge dienen wird. Mit Bewilligung der östir- 
reichischen Militärbehörde wirken auch eine Anzahl aktiver 
Offiziere und Soldaten mit. — Der Frau Direktor Mizzi 
Schaffer, Besitzerin «les Kino Schaffer in «ler Mariahilfer¬ 
atrasse wurde von Erzherzog lAmpohl Salvator füt ihre 
verdienstvolle und aufopfernde Tätigkeit das Ehrenkreuz 
2. Klasse vom Roten Kreuz verliehen. 

|(^g)C^a| Neue Films l 

Eberl & Co. T i 11 a * h Vormund. Fibnlustspiel in drei 
Akten. Professor Wichgramm. ein Gelehrter von Ruf. rüstet siel« 
zu einer Forschungsreise dnreli Mittelasien. Die letzten Vorberei¬ 
tungen sind getroffen, du s«'hneit plöt».lieh in nein Miius Tilla See¬ 
brink. sein Mündel. Sie ist aus «ler Pension durchgebrannt. in der 
si«* der Professor gut geborgen glaubt« 1 . Sie weigert siel« auch dahin 
zuriiekzukehren. trotzdem ihr Vormund ihr klar macht, «lass er im 
Aufträge d«T Regierung eine zweijährige Forschungsreise antreten 
müsse. Durch Tilla’s Ankunft an «ler Abreise gehindert, wendet sich 
d«T Professor an den Gegen Vormund Justizrat Hausdorff. Dieser 
s«>ll den Familienrat einl>eriif< i ii und zu einem Beschluss veranlassen, 
der die Vormundschaft über Tilla während des Professor Abwesen¬ 
heit dein stellvertretenden Vormund Adolf von Brinker.dorf auf 
Schloss Wehlau an vertraut. Der Familienrat entscheidet diesem 
Anträge gemäss, und «lie Ankunft Tilla"s auf Schloss W ehlau wird 
dorthin telegraphisch angekündigt. 

Aber der Majoraisherr Adolf von Brinkendorff ist verreist, 
seil««' Adresse nicht bekannt, und so kommt Tilla in seiner Abwesen¬ 
heit ins Schloss, wo sie von der I Menerschaft empfanget« wird. Dort 
richtet sie sieh ganz Itehgalich ein und macht mit ihrem kleinenph< to- 
graphischen Apparat Streifzüge in den prächtigen Hochwald. Bei 
einem «lieser St reifziige verirrt sie sieh und ein junger hübscher 
Mann weist ihr den Weg zum Schloss zurück. Er ist erstaunt, dass 
Tilla im Schlosse wohnt, denn es ist der eben zurüekgekehr'.e Majo¬ 
ratsherr. Da er jedoch erfahren will, wie das fremde Persönchen in 
sein Haus kommt. Ix-ss-hlu-sst «*r. sich vorläufig nicht vorzustellen. 
Die jungen Leute platufcrn und finden aneinander Gefallen. Tilla will 
eine Aufnahme machen, tritt auf einen Stein und zerrt sieh eine 
Sehne. Der junge Mann benutzt die nicht unwillkommene Gelegen- 
heit. Tilla zu stützen, uls-r vor dem Schlosstor bittet sie ihn energisch, 
zurückzubleiben. Scheinbar folgt er ihrem Wunsche, als *-r jedoch 
etwas später über d«*n Gutshof schreitet und von seinen I-eilten Ix- 
griisst wird, «-rkundigt er sich, wer denn das kleine kapriziöse Per- 
söhnehen sei. „Ihr Mündel, gnädiger Herr!" lautet «ii«- Antwort. 
Aiinlf fällt aus den Wolken. Kr mit seinen 25 Jahren tint doch'kein 

Iin Schlosse empfängt ihn sein alter Diener und aus der während 
seiner Abwesenheit eingegangenen Korrespondenz wird ilun die 
Sachlage etw«*s klarer, vermutlich handelt es sieh b«*i «ler Vormund¬ 
schaft um seinen vor zwei .Inltren ver st or b enen Onkel, dissscn Namen 
«•r trägt und dessen Erbe er ist. Da aber das «Sesetz. nicht gestattet, 
eine Vormundschaft abzulebnen. Iwdarf es b«-i der Xamensgleicli- 
heit eines geriebt lieben Feststellungsverfalirens. dass ein anderer 
Adolf von Brinkendorf und nicht er der Vormund Tilla's ist. Wäh- 



Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 454. 


Soeben fertiggestellt 


Tür Kinder erlaubt 


Der neueste Lustspiel-Sditager 

Ullas Vormund 

Lustspiel in 3 flhten 


In den Gauptrollen: Ilse Bois. nom Palast-Theater am Zoo. Berlin 

Camilla Gerzbofer, nom K. K. Rurgtheater, lUien 
fUalter Steinbetb, nom Berliner Theater. Berlin 
Ridiard Senius. oom Theater am nollendorfpla!/. Berlin 


IDegen monopole mende man sidi an: 

Chert & To., G. m. b. fi., Berlin nni. 7 

Teleor.-Hdr.: Uhtuell Berlin Dorotheenstrasse 53 Telephon: Hm! Zentrum, um 







Saturnfilm Akt 


No. 454._Der Hmematograpb — Düsseldorf. 


Sensationsdrama in 3 üktcn 


Ganz 

neues 

originel 

Sujet 


Erstklassig in Sujet und Photographie! 


ragender 

Monopol- 

Schlager! 


Hervor- 




































































































eines Widerspruchs benachrichtigt. 

Stettin. Die Vertretungsltefugnis des Geschäftsführers Konrad 
Visbeck ist lieendet. Karl Schnalle in Stettin ist zum Geschäfts¬ 
führer bestellt. 

Vereinsnactiriditen | 

Verband zur Wahrun? gemeinsamer Interessen der Kine¬ 
matographie und verwandten Branchen zu Berlin, E. V. 
Berlin SW., Chariottenstrasse SS. Telephon Amt Zentrum 12 427. 
Sitzung des geschäftsfahrenden Ausschusses 

Donnerstag, den 1. Juli 1915. 

Vorsitzender: Herr Direktor Mandl. 

Die auf Anfrage des Herrn Polizeipräsidenten von Berlin als 
eilig einberufene Sitzung hatte sich mit der Begutachtung zu be¬ 
fassen. ob italienische Films, obgleich der Krieg an 
Deutschland formell noch nicht erklärt ist, zur Zensur zugrlassen 
«erden sollen. 

Nach eingehender Beratung wurde einstimmig folgende Ent- 
schliessung gefasst: 

..Der Verband steht auf dem Standpunkt, dass es nicht 
angebracht erscheint, Films italienischer Herkunft zu zensieren, 
die nach Ausbruch des österreichisch-italienischen Krieges nach 
Deutschland eingeführt wurden oder werden. Er sieht es hingegen 
als billig an. Films italienischer Herkunft, die nachweislich vor Aus¬ 
bruch des österreichisch-italienischen Krieges in Deutschland ein¬ 
geführt und von deutschem Kapital käuflich erworben wurden, noch 
nachträglich zur Zensur ausulaasen, damit deutsches Kapital nicht 
gescliädigt wird.“ 

Auf eine Anfrage, ob nicht die Theaterbesitzer mit diesem Ver¬ 
bot gescliädigt würfen, erklärte der Vertreter der Theaterbesitzer, 
Herr Gülzow, dass er zwar hier nur für seine Person gesprochen habe, 
dass er aber diesen Beschluss bei den Theaterbesitzern vertreten 

2. Mit dem vom Presseausschuss wegen des Artikels im Berliner 
Tageblatt „Der Fluch des A t 1 a n t i s f i 1 in s“ vor¬ 
geschlagenen Vorgehens erklärt man sich einverstanden. 

3. Ueber die unhaltbaren Zustände in der sogenannten F i 1 m - 
börse am Bahnhof Friedrichstrasse spricht Herr Bartuschek. 
Es wirf beschlossen, liei den Fabrikanten eine Umfrage zu halten, 
um deren Stellungnahme zu ermitteln. 


soll, während der Verband lieabsichtigt hatte, a 1 1 
dem Vertrieb zu beteiligen. 

2. Von dem Ergebnis der Verhandlungen wegen des F i 1 nt - 
»usfuhrverbot» «-urfe Kenntnis gegeben. Der Wortlaut 
der Eingaben wirf vorgetrageu und von der mündlichen Verhand¬ 
lung im Reichsamt des Innern Mitteilung gemacht. Ks ist bisher 
schon erreicht worden, dass von der Zensur nicht beanstandete 
Films ohne weitere Formalitäten als die der Ausfuhrbeu illigimg, 
die schnellstens erteilt wirf, vor wie nach ins Ausland gehen dürfen. 
Formulare hierzu «erden den Verbandsmitgliedem kostenlos von 
der Geschäftsstelle zur Verfügung gestellt. 

3. Der Staatsanwalt zu Freiberg hat, wie vorauszusehen, ab¬ 
gelehnt, gegen die Altenburger Operettengesellschr-ft wegen eines 
die Kinematographie abfällig lieurteilenden Plakates öffent¬ 
liche Anklage zu erheben. Dem beantragenden Mitglied soll davon 
Kenntnis gegeben werfen mit dem Hinzufügen, dass der V erband 
die vom Staatsanwalt anlieiingegebeno Privat klr, t nicht erheben 


Montag, den 30. August 1915. 

Vorsitzender: Herr Direktor Mandl. 

1. Die Kammerliehtspiele Hannover wurden als Mitglied 

2. Im Anschluss hieran wirf mitgeteilt, dass das Steueranit 
Hannover Filmmietsverträge als stempelpflichtig be¬ 
trachtet. Die Klärung dieser Frage soll verbandsseitig gefördert 

3. Das Reiclispostamt hat aus Anlass eines vorgekommenen 
Filmbrandes verfügt, dass die Films künftig nur in Holzkistcn 
versandt werfen sollen. Von den gegen dieses Verbot unternomme¬ 
nen Schritten Eingube an das Reichspostanit. Besprechung mit 
Herrn Geh. Post rat Hofmann — wird Kenntnis genommen. Es soll 
durch Gutachten nachgewiesen «erden, dass eine Selbstentzündung 
der Zellulose nicht eintreten kann. 

4. Mit Bofrii-digung wirf davon Kenntnis genommen, dass 
es dein schnellen und nachdrücklichen Eingreifen des Verbanden 
gelungen ist, das Ausfuhrverbot für belichtete Films nahezu 
wieder ausser Wirksamkeit zu setzen. Eine Darstellung der Vor¬ 
gänge wirf in den ..Verbandsmitteilungen“ erfolgen. 

5. Ueber den Besuch der Hamburger Versammlung durch 
den Generalsekretär wirf Mitteilung gi-geben. Die Darstellung 
in dem Protokoll, als ob der Verband für den Konzern Stellung ge- 
















































Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 454. 


nommen habe, ist irrtümlich. Die Beschickung erfolgte auch nicht 
wegen der Konzernfrage, sondern um Fühlung mit dem Hamburger 
Verein zu gewinnen. 

B. Der Herr Polizeipräsident hat um Begutachtung darüber 
ersucht, ob für die Konzessionierung einer privaten F i 1 m - 
agent ur ein Bedürfnis vorliege. Da diese Frage den Verband 
bereits beschäftigt hat, wollen die Fabrikanten in einer alsbald ein¬ 
zuberufenden Sitzung erneut Stellung dazu nehmen. 

7. Zu der in Dresden statt findenden Kriegstagung der 
Dichtbüdtheaterlicsitzcr wir«! der Generalsekretär, sowie das Vor¬ 
standsmitglied des Verbandes Herr Wolfram-Dresden zur informa¬ 
torischen Teilnahme deputiert. 

8. Das „Rote Kreuz“ ist wegen des Verbandsfilms nicht 
in der gewünschten Weise zum Ziele gekommen und hat die Ange¬ 
legenheit in die Hände des Verbandes zurückgegeljen. Es wird be¬ 
schlossen, den Verbandafilm mit Beschleunigung zur Ausführung zu 
bringen und die Fabrikanten, soweit sie Verbandsmitglieder sind, 
wegen der weiteren gt-sehäft liehen Behandlung zu einer Sitzung ein- 
nfienfat 

9. Von dem Verlauf der Bewegung gegen den Konzern 
Union Nordische-Oliver und den Einigung* Verhandlungen wird 
lediglich Kenntnis genommen, weil der Verband sich in dieser 
rein wirtschaftlichen Frage neutral verhalten hat. 

10. Schliesslich fand nochmals eine Aussprache wegen der 
Zensurierung italienischer Films während der Kriegszeit 
statt. 

Verein der Lirhthild-Theaterhesitzer Gross-Berlin und 
Provinz Brandenburg (E. V.) 

Geschäftsstelle: Berlin, Münzstr. Nr. 10. 

Protokoll 

der Mitglieder-Versammlung vom Montag, «len 10. August 1915, 
im Lehrer-Vereinshaus. Berlin. Alexanderstrasse 41. 

Tagesord n u n g: 

1. Verlesung des Protokolls vom 9. August 1915. 

2. Eingänge. 

3. Aufnahme neuer Mitglieder. 

4. Die Programmfrage. 

5. Anträge zur Generalversammlung. 

0. Verschiedenes. 

I>cr I. Vorsitzende eröffnete die Sitzung um 3 Uhr nochtnittags. 

1. Der I. Schriftführer verlas das Protokoll vom 9. August 1915. 
welches angenommen wurde. 

2. Es kamen Briefe zur Verl«*sung. die I«'antwortet werden 


8. Die Programmfrage, 

9. Verschiedenes. 

Mitglieder! 

Machen Sie von unserer Versicherung»-Auskunftsst eilt < iebrauch 
und senden Sie Ihre samt liehen Polize.-t an die Geschäft sstelle unseres 
Vereins zur kostenlosen Prüfung ein. 

Am Montag. d«»n 4. Oktober er. beginnt in unserer V trftihrer- 

schule. Berlin. Frü-drichstrasse 207 ein besonderer Vorführer 

kursus für Theaterbesitzer. Hieran können auch X i c h t 
mitglh-der teilnehmen. 

Voranzeige' Unsere nächste ordent liclie Generalversamm 
lung findet a 20. September 1915 statt. 

Der Vorstand 
I. A.: 

M. G ü I z o w. H. Weis s. 

Tagesordnung 

für die am Montag, den 20. Septmber 1915 im Lehrer-Vcreinshiius 
Berlin. Alexanderstr. 41 stattfindende 

ordentliche General -Versammlung. 

1. Verlesung des Protokolls vom 0. September 1915, 

2. Eingänge. 

3. Aufnahme neuer Mitglieder, 

4. Bericht des Vorsitzenden über das ahgelaufcnc Geschäfts 

5. Kassenliericlit. 

<*. Statutenänderung. (Antrag Overwettei.) 

8. Verschieden«**. 

Der Wirst and. 

I. A.: 

M. G i I z o w. H. Weis s. 

Lokal-Verband der Kinematographen-Interessenten von 
Hamburg und Umgegend (e. V.). 
Geschäftsstelle: Hühnerposten No. 14. rerospr. Gruppe 4, No. 3419. 

Ausserordentliche Versammlung am Mittwoch, den 1. September 

Um 11 Uhr 40 Min. eröffnet.' der 2. Vorsitzende. Herr Kam 
pel'l-Gtircke Jn> Versammlung und 1 «-grösst «• «lic erschien<*nen 
Gäste und Mitglieder, tun eine nochmalig« Besprechung des Koi Zorns 
Nordische. Ol.vor. Union, in Verbindung mit «h-r allgemeinen laigc 
der Kinobranche zu veranlassen. 

Schon wiederholt sind ähnliche Verhältnisse innerhalb der Kino- 
branclicgewcs« n, z. B. «lic Konvention, dann kumdic Fiag. «lic Amnirc 
und heute der nordische Konzern. G«>gcn di« 1 ersten dn-i l'nt«-m«*h- 
mutigen hat der Theaterbesitzer verstanden, sich mit Hilfe de* 






































































































Der Kinematoeraph — Düsseldorf. 


Xo. 454 


Fünfprozentige Deutsche 

Reichsanleihe von 1915. 


Dritte Kriegsanleihe. 


I-änger als Jaliresfrist steht Deutschland einer Welt 
von Feinden gegenüber in schwerem Kampfe, wie er in der 
< leschichte nicht seinesgleichen findet l'ngcheuer sind 
die Opfer an Gut und Blut, die «1er gewaltige Krieg forciert. 
Gilt es doch, die Feinde niederzuringen, die der Zahl 
nach überlegen sind un«l sieh «lie Vernichtung Deutschlands 
zum Ziel gesetzt haben. Diese Absicht wir«! an «len glän¬ 
zenden Waffentaten von Heer und Flotte, an den gross¬ 
artigen wirtschaftlichen Leistungen des von einem einheit¬ 
lichen nationalen Willen beseelten Deutschen Volkes zer¬ 
schellen. Wir sehen, fest vertrauend auf unsere Kraft und 
die Reinheit des Gewissens, in «lein von uns nicht gewollten 
Kriege zuversichtlich der völligen Niederwerfung «ler 
Feinde um! einem Frieden entgegen, der nach «len Worten 
unseres Kaisers ..uns die notwendigen militärischen. |»>li- 
tischen und wirtschaftlichen Sicherheiten für die Zuk mft 
bietet und die Bedingungen erfüllt zur ungehemmten 
Entfaltung unserer schaffenden Kräfte in der Heimat un«l 
auf dem freien Meere". Dieses Ziel erfordert nicht nur 
den ganzen Helden- und Opfermut unserer vor dem Feinde 
stehenden Brüder, sondern auch «lie stärkste Anspannung 
unserer finanziellen Kraft. Das deutsche Volk hat bereits 
bei zwei Kriegsanleihen seine (tpferfreudigkeit und seinen 
Siegeswillien bekumlet. Jetzt ist die dritte Kriegsanleihe 
aufgelegt worden. Ihr Erfolg wird hinter dem b sher Voll¬ 
brachten nicht zurückstehen, wenn jed«>r in Erfüllung 
seiner vaterländischen Pflicht seine verfügbaren Mittel der 
neuen Kriegsanleihe zu wendet. 

Ausgegeben werden fünfprozentige Schuld¬ 
verschreibungen der Reichsanleihe. Der 
Zeichnungspreis beträgt 99%. bei Schuldbuchzeichn« ng 
08,80%. Die Schuldverschreibungen sind wie bei «ler ersten 
und zweiten Kriegsanleihe bis zum 1. Oktober 1024 un¬ 
kündbar, gewähren also 0 Jahre lang einen fünfprozentigen 
Zinsgenuss. Da aber die Ausgabe ein volles Prozent unter 
«lern Nennwert erf«>lgt und ausserdem eine Rückzahlung 
zum Nennwert nach einer Reihe von Jahren i:i Aussicht 
steht, so ist die wirkliche Verzinsung noch etwas höher 
als 5 vom Hundei t. Die Unkündbarkeit bildet für den 
Zeichner kein Hindernis, über die Schuldverschreibungen 
auch vor dem 1. Oktober 1024 zu verfügen. Die neue 
Kriegsanleihe kann somit als eine ebenso siehe:e wie ge- 
winnbringeiule Kapitalanlage allen Volkskreisen aufs wärm¬ 
ste empfohlen werden. 

Für die Zeichnungen ist in umfassendster Weise Sorge 
getragen. Sie werden bei dem Kontor der Reichshaupt- 
b a n k für Wertpapiere in Berlin (Postscheckkonto 
Berlin Nr. 99) und bei allen Zweiganstalten der 
Reichsbank mit Kasseneinrichtung ent gegen - 
genommen. Die Zeichnungen können aber auch durch Vermittlung 
•ler Königlichen Seehandlung (Preussische 
Staatsbank) und der Preussischen Zentral-Ge 
nossenschaftskasse in Berlin, der Königlichen 
Haupt bank in Nürnberg und ihrer Zweiganstalten so¬ 
wie sämtlicher deutschen Banken. Bankiers und ihrer 
Filialen, s ä m t 1 i c h e r deutschen öffentlichen Spar¬ 

kassen und ihrer Verbände, bei jeder deutschen Lebens- 
versicherun g-s gesellschaft und j«der de«itselien Kre¬ 

ditgenossenschaft. endlich bei allen Posten- 
stalten am Schalter erfolgen. Bei solcher Ausdehnung 
der Vermittlungsstellen ist den w eitesten Volkskreisen in allen Teilen 
des Reichs die Isspiemste (ieiegenheit zur Beteiligung geboten. 



l'ebtr das Geld braucht man zur Zeit «ler 
Z e i c h nun« noch nicht sogleich z u v e rfiigen. 
«lie Kinzahluiigen verteilen sieh auf ein« n längeren Zeitraum. Die 
Zeichner können vom :10. September ab jederzeit voll bezahlen. 
Sie sind verpflichtet: 



2.V., des linet eil Met rage- s|iatastens Ins zum 22. Jan. l.»U» 

zu bezahlen. Nur wer bei der Post zeichnet, muss 
schon zum 18. Oktober d. J. Vollzahlung lei- 


s I r n. Im übrigen sind Teilzalilungei nach Bedürfnis zulässig, 
jedoch nur in runden, durch HHI teilbaren Beträgen. Auch die Be- 
träge unter IOOI Mark situ! nicht sogleich in einer Summe fällig. 
Da die einzelne Zahlung nicht geringer als IOII Mark sein «larf. -> 
.ist dem Zeichner kleinerer Beträge, namentlich von 100. 2«st. :)nO 
lind 400 Mark, eine weitgehende Kn'scnliessung «larüber einge¬ 
räumt. an welchen Terminen er die Teilzahlung leisten will. So 
steht es demjenigen, weicher Ion Mark gezeichnet hat. frei, diesen 
Betrag erst am 22. .lantiar 1916 cinziizahlen. Der Zeichner von 
200 Mark braucht «lie ersten loo Mark erst am 24. November 1915. 
die übrigen 100 Mark erst am 22. Januar 1916 zu zahlen. Wer 200 
Mark gezeichnet hat. hat gleichfalls bis 24. November 1915 «nir 
l«K» Mark, die zweiten IIHI Mark am 22. Dezember. den Best am 
22. Januar 1916 zu zahlen. Hs findet immer eine Verschiebung 
zum nächsten Zahlungstermin statt, solange nicht mindestens 
DK) Mark zu zahlen sind. 


Der erste Zinsschein ist am 1. Oktober 1916 fällig. 
Der Zinsen lauf beginnt also am 1. April 1916. Fiir die Zeit bi» zum 
1. April 1916 findet der Ausgleich zugunsten des Zeichners im Wege 
der Stiirkzinsherechmmg statt, d. h. es werden d«*m Einzahler 
5% Stückzinsen von dem auf die Einzahlung folgenden Tage ab 
im W«»gc der Anrechnung auf den einzuznhletulen Betrag vergütet. 
S«> bet ragen die Stückzinsen auf je HM) Mark berechnet: 

»or stuoke yjgjuujjjj*' 


tür die Einzahluimen bis mm 30. Sept. I9t5 2,50 Mk.. 
ler Zeichner Im« also in Wirklichkeit nur zu zahlen 9K.50 
für die Einzahlungen bl» zum IS. Okt. 1815 2,25 Mk.. 

der Zeichner hat also in Wirklichkeit nur zu zahlen 96.75 


86.30 Mk. 
96.55 Mk. 


der Zeichner hal“ihs. in Wirklichkeit nur zu'zahlen' 97.25 Mk. 97.05 Mk. 
Kür iede IS Tiure. uiu die »loh die Einzahlen* weiterhin verschiebt, ermässiut 
»ich der Stückzlnabcf m#r um <5 Pfennig. 


ch. dass 


Einzahlungen ist nicht erforder- 
der Zeichner das Geld bar bereit- 

....__ Wer üla*r ein .Guthaben bei einer !S|>arkas*c oder 

einer Bank verfügt, kann dieses für die Einzahlungen in Anspruch 

nehmen. Sparkassen una Banken werden hinsichtlich der Abhebung 

namentlich dann das grösste Entgegenkommen zeigen, wenn 
man bei ihnen «lie Zeichnung vornimmt. Be¬ 
sitzt der Zeichmw Wert|>apiere. so eröffnen ihm die Darlehens¬ 
kassen drs Reichs den Weg. durch Beleihung das erforderliche Dar¬ 
lehen zu erhalten. Kür di«*se Darlehen ist der Zinssatz um ein 
Viertelprozent ermässigt. nämlich auf 5*4 während sonst der 
Darlehenszinssatz 5V» % beträgt. Die Darlehe n s nehme r werden 
hinsieht lieh der Zeitdauer des Darlehens bei den Darlehenskassen 

das grösste Entgegenkommen finden, gegebenenfalls im V\'eg«- der 

Verlängerung des gewährten Darlehens, so dass eine Kündigung 

zu ungelegener Zeit nicht zu besorgen ist. 



















No. 454. 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


Wer Schuld buchzeichn u ngen wählt, geniesst 
••iner Kurs vergönntigting von 20 Pfennig für je 100 Mark 
»Ile Vorteile des Sehiildbuehs. die hauptsächlich darin bestehen, 
dass das Sehuldbueli vor jedem Verlust durch Diebstahl. Feuer 
oder sonstiges Abhandenkommen der Schuldverschreibungen 
schützt. mithin die Sorge der Aufbewahrung beseitigt und ausser¬ 
dem alle sonstigen Kosten der Vermögensverwaltung irspart. da 
die Eintragungen in das Sehuldbueli sowie der Bezog d -r Zinsen 
vollständig gebührenfrei erfolgen. Nur die spätere Ausreichung 
der Schuldverschreibung, die jedoch nicht vor dem lö. Oktober 
1916 zulässig sein soll, unterliegt einer massigen tlebühr. Die Zinsen 
erhält der Sehuldbuchgläubiger durch die l’ost portofrei zuge¬ 
sandt : er kann sie aller auch fortlaufend seiner Bank. Sparkasse 
• sler Genossenschaft überweisen lassen oder sie bei einer Reichs- 
hankanstalt taler öffentlichen Kasse in Empfang nehmen. An¬ 
gesichts der grossen Vorzüge, welche das Schuldbuch gewährt, 
ist eine möglichst lange Beibehaltung der Eintragung dringend 

Aus vorstehendem ergibt sich, dass die Beteiligung 
an der Kriegsanleihe nach jeder Richtung auch den weniger 
bemittelten Volksklassen erleichtert ist. Die Anle he stellt 
eine hochverzinsliche und unbedingt sichere Anlage dar. 
Darüber hinaus aber ist es eine Ehrensache des deutschen 
Volkes, durch umfangreiche Zeichnungen die weiteren 
Mittel aufzubringen, tleren Heer und Flotte zur Vollendung 
ihrer schweren Aufgaben in dem uni Leben und Zukunft 
des Vater andes geführten Krieg unbedingt bedürfen. 



Boell, Erwin, Ober-Leutnant im Feld-Art.-Regt. Nr. 13, früher 
Direktor des Union-Theaters in Bannen. 

Börner. iMü, kaufm. Beamter der Firma Ernemann, Offizier- 
Stellvc-treter. 

Eberle, Engen Erwin, Feldwebel, ehedem Kontrolleur der „Union- 
Theat« r-Lichtspiele“ in Cöln. 

Engelmann. IV., Gefreiter, früher technischer Leiter der Union- 
Lichtspiele in Duisburg. 

Ernemann, Alexander, Oberleutnant, techn. Direktor der Finna 
Heinr. Ernemann. 

Fälsche, Georg, Leutnant d. R.. Leiter der Gesellschaft für wissen¬ 
schaftliche Films und Diapositive iu. b. H. 

Geyer, H-, von der Kino-Kopier-Gesellschaf:. 

Goerz. Ilelmuth, Sohn des Begründers der Opt. Anstalt C. P. 
Goerz A.-G. 

Hellmer, Karl, ehedem Operateur. 

Hesse, William, ehed. Direktor des Olympia-Theaters. Dresden 

HoffimiDn, Karl F. IV., Prokurist der Finna Ernemann. Leutnant. 

Holz, Otto, in Finna Fritz Holz. 

Hunger, Werkzeugschlosser der Firma Ernemann, Gefreiter. 

Janzon, ehedem Lichtspielhausdirektor in Königsberg i. Pr. 

Kiblsrh, W iUy, früh. Inhaber des „Neuen Lichtspielhaus", Detmold. 

Kern, Karl. Operateur. 

Koritzky, Rudolf. Direktor der chcm. Abteilung der Zentrale für 
wissenschaftliche und Schulkinematographie. 

Kratzei, Henry, Korrespondent bei der „Union". 

Lemltnhl, Hans, Leutnant der Reserve, ehedem Inhaber des 
Bach-Theaters in Hamburg. 

Meyer, M» x, Unteroffizier d. R.. für Tapferkeit vor dem Feinde 
in den Kämpfen im Argonnenwalde, ehedem Disponent und 
Reisender der Rhein. Film-G. in b. H., Düsseldorf. 

Natebus. Franx, Expedient der Firma Ernemann, Unteroffizier. 

Netter, A., ehedem Prokurist der ..Union“. 

Pommer. Erich, Generaldirektor der „Deutschen Eclair-Ges.“. 

Rbodius, R. Dr., Oberleutnant, Mitinhaber der Eiko-Film-Ges. 

Rüdiger, Alfred, Leutnant (Kino-F'ilm-Handelsges.) 

Schneider, Johann, ehedem Operateur 

Schimmelmann, Baron Ton. (Eiko.) 

Schlau, Willy, Offizicrsstellvertreter, ehedem Pächter des Welt¬ 
theaters in Olbcrahau. 

Schuch, Ludwig, Fliegerunteroff., ehedem Angest. der „Union“. 

ron Siemens, Karl Eriedrieh, der Vorsitzende des Direktoriums der 
Siemens - Schlickert-Werke, G. m. b. H. 

Stüber, Schlosser der Firma Ernemann. 

Vollmann, Walter, Inhaber der Firma Grass <fc Worff. 

Wehner, Otto, Mec han iker der Firma Ernemann. 

Zahn, Karl, ehedem b. d. Lloydfilm-Ges. 

Zreden, Hauptmann, ohedem Direktor der Rheinischen Filmges. 


Henogl. Brschw. KriegsTerdlenstkrruz 
Oskar Messter, Leutnant bei einer F'liegerabteilung. 



Böge, Paul, Kinematographenbesitzer, Itzehoe, Wehrmann im 
Rea.-Feld.-Art.-Regt. No. 17. 

Böhme, Kort, Kino-Rezitator. 

Borger, Karl, Reservist, beim Vorgehen auf Oguolles (Frankreich) 
(war ehedem unser Korrespondent und Vertreter). 

Daniel, Ewald, als Patrouillenführer des Bayr. Inf.-Regt. No. 15 
in der Nähe von Dersbach in Lotlir. D. war ehemals Cabaret - 
künstler, er wandte sich dann der Fümbranche zu und war 
zuletzt als FUmreisender in Rheinland-Westfalen tätig. 

Dettmann, Alfred, Vorführer. 

Dienstbach, Adolf Hermann, ehedem Kino-Vorführer. 

Darlach, Luzian, ehedem Angestellter der Philantropiachen Licht¬ 
bilderei G. m. b. H., fiel am 15. Juni 

F.rmster, Willi, Geschäftsführer der „PAGU“. 

Greger, Karl, Mitbesitzer der Lichtspiele Union - Theater und 
Colosseum in Bromberg, am 10. November 1914 in Serbien. 

Horn, Ferdinand, ehedem Kino-Operateur, am 13. Mai 1915. 

Hübner, Max, ehedem Expedient bei Eiko. 

Lincke, Alfred, Geschäftsführer der „PAGU“. 

Oehel, Rudolf, beiden Kämpfen iin Westen gefallen, ehedem Kassierer 
der deutschen Oaumont-Gesellschaft. 

Pitzke, Albert, Kinematographenbesitzer in Stettin, erlog seinen 
auf dem Schlachtfelde empfangenen Verwundungen. 

Purbs, Otto, am 1. Dezember auf dem westlichen Kriegsschauplatz, 
ehedem Theaterbesitzer des Lichtspielhauses am Stettiner 
Bahnhof in Berlin. 

Rye, Stellen, Unteroffizier, Ritter des eisernen Kreuzes. Ehedem 
Schriftsteller und Regisseur, am 14. November bei Ypern in 
Belgien gefallen. 

Schweizer, Franz, Unteroffizier, ehedem Disponent den Münchner 
Film-Verlages Fritz Praunsmändtl. starb am 20. Juni 1915. 

Thurow, Richard, starb den Heldentod, ehedem Operateur. 

l'nger, Arno, ehedem Vorführer der Residenzlicht *|-i< le in Schwerin. 

Weber, Paul, am 20. November un Typhus auf dem östlichen Kriegs- 
Schauplatz, ehedem Operateur. 

Weber, Karl, am 17. Februar uuf dem wcstl. Kriegsseliauplntz, 
ehed. langjähriger Vorführer des Eden-Theaters, Stuttgart. 

Wilhelm, Friedrich, Wehrmann, Res.-lnf.-Regt. 130, langjähriger 
Operateur der Industrie Lichtspiele in Gladbeck i. W., fiel bei 
den Kämpfen auf den Maashöhen am 25 April. 


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In der Hauptrolle: Maria Berthelsen. 


Berlin-mitte Reichhaltige* Reklamematerial zu jedem Film vorhanden. beruJ^mitte 

Beiprogramme. Wothenprogramnie und Sonntagsprogramme in *Xw^. n 


„Vilalif-Filmverlrleli 


Berlin SW. 48 

Friedrichstrasse Mr.250 

Fernsprecher: Amt Mollendorf 3419 


die Redaktion verantwortlich : 












No. 455. Düsseldorf, 15. September. 1915. 


□ LEIiEllElLElLEl!£3lE3LEllElLBiEli£]lEllEllElLElLElLEllEllEI 



Unter diesem Zeichen stand die 


^ Kriegstagung der 

< deutschen 'Lichtbildtheaterbesitzer 


in Dresden. 


— gute abwechslungsreiche Programme, die 

den Vorzug haben, preiswert zu sein-“ 

-eine prachtvolle Sache-“ 

— eine Erlösung für die Theaterbesitzer — “ 

——ein Retter ln der Not-“ 


so lauteten die Aeusserungen der 
Theaterbesitzer auf der oben 


erwähnten Tagung über die 

geschlossenen 

Monopolprogramme 


NORDISCHEN FILMS Co. 


G.m. 
b. H. 


Breslau 


Düsseldorf 


Leipzig 


München 


fei 


EL EL EL 1? PiP ppp p p p p p p p p p p 

t..... t **.**« U. t~~. U.... 




























No. 455. 


Her Hinein atograph Düsseldorf. 


^ü^yiiiyiiiiiiiiiiliiiii 


Doppelleben 

Detektivdrama in 3 Akten 

Nordisk 



Heimliche Ehe 

Drama ; n 3 Akten 

Oliver 


Der erste Asta Nielsen-Film 

der Serie 1915116 


Eine LebenslUge 

Drain. Lebensbild in 3 Akten mit V. Psilander 

Nordisk 


Doppelt genäht hält besser 

Komödie 

Oliver 


Dachtragödie 

Lustspiel 

Oliver 


f Beachten Sie gefl. die Klischees zu den einzelnen Schlagern, die wir Ihnen O 
für Ihre Zeitungs - Reklame gegen Erstattung der geringfügigen Unkosten zur ™ 
• Verfügung stellen 1 • 


Wir machen wiederholt darauf aufmerksam, dass 
die gesamte Produktion der Nordisk, Union, 
Oliver, Svenska etc. nur durch die Unterzeichnete 
Zentrale und deren Filialen direkt an die Theater 
verliehen wird. 



Nordische Films Co. 

G. m. b. H. J| 

|j cr || n Breslau Düsseldorf Leipzig München 



fwwwrww* wmwwwww 


.. 













Der kinetnntoüraph — Düsseldorf. 


No. 455. 




Projekt 10 ns Akt.-Ges. UNION 

BERLIN SW. 48, Fricdrichstr. 225 


Telegramm-Adresse: I’ACl' BERLIN. 


Fernsprecher: Amt Liitznw, 3143. 3111. 





Folgende Bilder unserers Fabrikates 
erscheinen in dem Programm der 




Nordischen Films Co. 


Lustspiel 


Mysterium 


Sensationsfilm 


Drama 


Gesellschaftsdrama 


Paullg-Serie 


Lubitsch-Serie 


Natur-Aufnahme 


Robert und Bertram 

3 Akte Regie : Max Mack 

Der geheimnisvolle Wanderer 

3 Akte Regio Wm. Wauer 

König Motor 

3 V ,<• Re-io Georg Jacoby 

So rächt die Sonne 

3 Akte R«yie Wm. Wauer 

Der Schuss im Traum 

3 Akte Regie Max Mack 


/llberts Hose 
Tantchens Hufeisen 
ftlberts Hochzeitstag 


Blindekuh 

Fräulein Seifenschaum 
Partenkirchen 












Xo. 4 .5 Oer Kinematograpli — OöaaeMorf. 

jrfr JQLMM* A * - i:i * i £ 



Unsere August- lind 


September - Schlager 


0071 


Der geheimnisvolle Wanderer 


Nordische ii|i 

Berlin, Breslau, Leip%. 


Schokolade und Liebe 


Der Verlorene 

nriuuu III 2 Akten 

Kalem 


Ein angenehmer Gast 

LiixiKItM-l in 3 Aklni 

Oliver 


Robert u. Bertram 

I.uxtapicl in 4 Akten 

Union 


Schicksale der Gräfin Leonore 





S m. b. H. 

>üsseldorf, München 


Guido im Paradies 


Die Macht der Geisterstunde 


Der Onkel aus Amerika 

Lustspiel iu 3 Akten 

Union 


Trumpf Ass 


In Schuld verstrickt 

runinalruiiwu iu 3 Akten uiit Kva Spei« 

Oliver 








No. 455. 


Der Kinemat»?raph — Düsseldorf. 




Volle Kassen 


Solournin FaranM’s sellsame Abenteuer 


4 Abteilungen 


Reichhaltige Reklame. 9 verschied. Buntdrucke. 
Klischecplakate. :: Broschüren. 48 Photos. 
Herr Fork, Weltlichtspicltheater in B., schreibt: 
„Verlängere Farandoul's Abenteuer, habe 
damit glänzenzen Kassenerfolg erzielt. 


Allein- und Erstaufführungsrechte für: 

Rheinland-Westfalen, Hannover, Braunschweig, Schleswig- 
Holstein, Waldeck, Oldenburg u. Freie Hansastädte vergibt die 

Rheinisch-Weslfälische Filmcenlrale, Bochum 


Telephon: 1781 


Kaisersirasse 51 


Tel.-Adr.: Filmcentrale 


Sonntags-Programme :: Kinderprogramme 
Bei - Programme sowie 140 Schlager-Films 
170 Einakter-Dramen :: 150 Humoresken 

100 interess. Bilder zur Ergänz, des Programms 

pro Tag und Meter nur ein Pfennig 







Fach-Zeitung für die 


ges. Projektionskunst 


Vertreter für Berlin: Ludwig Jeqel, Berlin W 8, Mohrenstrasse 6. 

No. 455. T * l **r^Vi Düsseldorf, 15. September 1915. Erscheint jeden Mittwoch. 


Neue Sorgen. — Der Rohfilmmangel. 


Kaum haben die Wogen der Erregung über «las Film¬ 
ausfuhrverbot. das ja jetzt eine Filmausfuhrerlaubnis ge- 
worden ist. und über «lie Trustgefahr sich gelegt, als die 
Branche erneut vor schwere Sorgen und Erschütterungen 
sich giesst eilt sicht. Der R n h f i I m w i r «l knapp 
u n «t immer knapper! Welche Konsequenzen «las 
haben muss, braucht man in einem F a c h blatt ja nicht 
erst zu sagen. Schon hört man: Die Produktion stockt 

zur Zeit ”. 

Die Ursachen «lieses Iwdauerlichen Mangels an Roh¬ 
film liegen ja offen zutage: «lie wichtigsten Rohstoffe, «leren 
unsere Rollfilmfabrikanten zur Rohfilmpr<i«luktion bedürfen, 
'in«l leider nicht nur für sie. sondern auch für gewisse, al.er- 
dings nicht geia«!e minder wichtige Zwecke der Militärver- 
"altung unentbehrlich: Chilesalpeter ist für den ganzen 
Monat August in keinem auch noch so geringen Quantum 
von der zuständigen Kriegschemikalien-Aktiengesellschaft 
abgegeben worden und für «len Monat September nur in 
äusserst bescheidenem Masse. Andere Rohstoffe, wie Silher- 
mtrat etc., werden auch nicht freigegeben. Zur Krisis 
aber musste vollends führen: die Beschlagnahme 
der Baumwolle, die unerlässlich ist für die Rohfilm- 
fabrikatitin! Denn das haben die Versuche mit einem Ersatz¬ 
stoffe ('ollodium, gelehrt. Auch sonst haben die E r s a t z - 
mittel sich nicht bewährt, so z. B. «lie Ver¬ 
weisung «ies sogenannten ..unentflammbaren Film“. «1er 
zu schnell sich abnütze, zu leicht ieisse, nach den Klagen 
sachverständiger Konsumenten! Nun dürften in aller¬ 
nächster Zeit auch noch Zelluloid. Zellit unii andere Roh- 
st«iffe weiter beschlagnahmt werden. Aus «len. Aus- 
lande kommt aber nicht s herein, z. B. lässt Eng¬ 
land «len K o d a k f i 1 m aus Amerika als Kriegs- 
konterbande nicht durch! 

Unsere Fabrikanten befinden sich also, sofern sie sich 
nicht beizeiten eingedeckt liaben, in einer ziemlich pre¬ 
kären Situation, die natürlich ihre Nachwir¬ 
kungen und Konsequenzen für alle übrigen Interessenten. 
Verleiher. Theaterbesitzer, Schauspieler. Schauspielerinnen. 
Filmschriftsteller. Angestellte. Arbeiter usw. haben muss. 


Wi'tl «len; Rohfilmmangel nicht ehestens un«l energisca ge¬ 
steuert. so wird manch' ein Betrieb seine lYo«iuklion erheb¬ 
lich einschränken «xler vielleicht gar völlig e i n s t e 11 e n 

Es ist daher sehr dankenswert, dass der „V erband 
zur Wahrung gemeinsamer Interessen 
der Kinematographie und verwandter Bran¬ 
chen E. V.“ «liese wahrhaft „gemeinsame“ An¬ 
gelegenheit in die Hand genommen hat. Am :i. September 
wurde «lie Rohfilinfrage in einer Verband'sitzung eingeheiul 
erörtei t. 

Ein Mittel, «lern Rohfilmmangel abzuhelfen, erblickte 
man in d. r schleunigen Erlassung eines Ausfuhrverbots für 
unbelichtete Filius iRohfilm) und beschloss, in diesem Sinne 
eine Eingabe an das Reichsamt des 
Innern zu richten, die alsbald am verflossenen Sonnabend 
ahgegangen ist. Wir bringen sie weiter unten in ihrem Wort¬ 
laut zum Abdruck. 

So sehr wir seiner Zeit das Ausfuhrverbot für belich¬ 
tete Film« in seiner ursprünglichen Form bekämpft 
haben, so sehr würileu wir die Erlassung dieses Ausfuhr¬ 
verbots für unbelichtete Films begrüssen. Selbst 
wenn man uns nachweisen sollte, dass «liese Ausfuhr von 
Rohfilm nur sehr minimal sei, so könnte das unsern Stand¬ 
punkt nicht weiter tangieren, der dahin geht, dass in der 
gegenwärtigen Zeit, wo im I n lande an Rohfilm es mangelt, 
jetles. und auch «las geringste Quantum dem Inlande 
erhalten bleiben muss und nicht ins Ausland 
gelangen darf! 

Die Rohfilmfabriken würden ilurch das beantragte 
Rohfilmausfuhrverbot in keiner Weise betroffen, denn sie 
werden dann eben ihre gesamte Prixluktion im Itdande ab¬ 
setzen. Und das ist not wendig im Interesse 
der deutschen Filmindustrie, im Inter¬ 
esse «ler gesamten Branche, «lie durch einen etwa fortdauern¬ 
den Mangel an Rohfilm aufs schwerste gefährdet wird. 
Daher heischen die Interessen der deutschen Kinemato¬ 
graphie in der gegenwärtigen Stunde gebieterisch die schlau- 










No. 465 


Der Kmeinatoicraph — Düsseldorf. 


uiire Erlassung dieses Rohfil maust uhrverbots und die 
Festhaltung der gesamten R o h f i 1 m - 
produktion im Inlande!! 

Dr. jur. W. Fried mann. 


Die oben erwähnte Eingabe des I nt eressen vei l muh les 
lautet, wie folgt: 


„Berlin. :t. September 1915. 


An das 

Reichsamt des Innern 

Berlin W. 64. 


Die deutsche Filmindustrie, welche durch den Krieg 
ganz besonders dadurch zu leiden hat, dass ihr der grösste 
Teil ihres Absatzgebietes gesperrt ist. steht wieder vor einer 
Tatsache, die ihre Existenz zu erschüttern droht. 

Es herrscht ein solcher Mangel an neu«, nö¬ 
tigen Rohmaterial, dass in absehbare!- Zeit, 
wenn nicht sofortige Abhilfe geschaffen wird, ler grösste 


Teil der Fabriken ihre Betriebe zu schliessen gezwungen 
sein wird. 

Durch eine schleunige Verfügung könnte «ler drohen¬ 
den Gefahr Abhilfe geschaffen werden. Der Unterzeichnete 
Verband bittet daher ergebenst, wenn möglich, sofor¬ 
tige Verfügung, welche die Ausfuhr von unbe¬ 
lichteten Films verbietet, erlassen zu wollen, 
und falls nötig die Interessenten zu einer persönlichen Aus¬ 
sprache zu laden. 

Wir wollen ausdrücklich beirerken. dass das gesamte 
jetzt in Deutschland erzeugte Quantum auch int In¬ 
lande seine V e r w e n <1 u n g finden würde, und dass 
eine Schädigung der Rohfilmfabrikanten unter keinen Um¬ 
ständen i intreten würde. 

Wir sehen einer geneigten, möglichst umgehenden Er¬ 
ledigung unseres Gesuchs entgegen und zeichnen 

Verband 

zur Wahrung gemeinsamer Interessen der Kinematographie 
und verwandter Branchen zu Berlin. E. V.*'. 


Filmroman und Romanstil. 


Der Unterhaltung dienen Iteide, Filmroman und Buch¬ 
roman. Wer keine Lust hat, sich den ersteren anzusehen, 
der mag ruhig zu Hause hinter dem Ofen das Schicksal des 
Helden verfolgen, zeilenweise, seitenweise. Alter wer 
darüber nachdenkeu will, was der Filmroman dem künftigen 
Buchroman bedeutet, der sehe sich das Publikum beider 
an. Hier und dort werden Schicksale miterlebt und das 
ist ja wohl der Zweck jedes Kunstwerkes, den Getüesscr 
so zu packen, dass er zum Miterleber wird. Ich habe mir 
sagen lassen, dass es viel mehr Leute gibt, die sieb, erst an 
Hand der Waschzettebiotizen über den Inhalt eines Romans 
informieren, bevor sie sich die Mühe nehmen, diesen Roman 
auch zu kaufen. Andererseits heisst es allgemein, dass jeder 
Autor sich nur daim Glauben verschafft, wenn er es versteht. 
Schicksal und Ende seines oder seüier Helden auf Grund 
langatmiger seelischer Begründungen beweiskräftig zu 
machen. Wieso kommt es nun, dass alle bisher im Film 
adoptierten Buchrumane nicht das mindeste an Kraft ver¬ 
loren, weil oder trotzdem ihnen diese Voraussetzung fehlte ? 
Aus dem einfachen Grunde, weil nunmehr, also im Film, 
jene Kraft des dichterischen Schaffens rein und entblösst 
zutage und vor das Auge des Lesers tritt, welche reüi dra¬ 
matisch ist. Sie ist die Wurzel jeder Epik. Eüi Dichter, 
der sich nur in Reflexionen bewegt, ermüdet, denn er pei¬ 
nigt den Leser. Der Vorwurf, dass ein verfilmter Roman 
nimmermehr dichterischen Wert hat, ist in der allerletzten 
Zeit durch eine ganze Reihe glänzender Filinroinane. die 
ehedem Buchromane waren, widerlegt worden. Ich bm 
frei von jedem Vorurteil, denn ich habe bloss die Romane 
im Film gesehen, ohne das Buch gelesen zu haben. Bei 
dieser Gelegenheit ist der Eindruck nicht schwächer ge¬ 
wesen, weil mir zugleich bew-usst wurde, in welch grandioser 
Weise ein Regisseur des Films dem Dichter und dem Publi¬ 
kum gerecht werden kann. Und welcher Dichter würde 
sich darüber beklagen, dass der Film jene Seite, jene beste 
Seite seines Schaffens, die Phantasie, mundgerecht zu 


machen versteht. Wer sie nicht besitzt, wer keine Hand¬ 
lung erdenken kann, der wird nicht nur auf immer darauf 
verzichten müssen, dem Film eine Bereicherung zu geben, 
er wird auch dorn Le>er nichts bedeuten können. Denn 
das ist der prinzipielle Unterschied im Schaffen, dass der 
eine Dichter sich ewig um seine eigenen Erlebnisse dreht, 
während der andere die Gabe besitzt Leid und Sehmerz 
seines Nächsten zu verstehen und zum Nächsten zu sprechen. 
Das Mittelding stellen dann jene Romane dar. deren Inhalt 
jedem etwas sagt, dann aber naturgemäss nicht mehr mit 
jener Wucht der Originalität, welche packt und er¬ 
schüttert. 

Der Filmroman besitzt seiner Mittel nach nur eüie 
Möglichkeit, mit der er wirken kamt. Den dramatischen 
Kern, also nicht den allerschlechtesten, jedenfalls den er¬ 
probtesten. Oft wurde versucht, einen guten Roman zu 
dramatisieren, weil man sich eine schlagendere Wirkung 
versprach, als jene durch Lektüre. Doch nur ein Dichter, 
dem Dramatik über die Schilderung von Seelenzuständen 
ging, koimte bei diesem Experiment ungeschwäcbte Wir¬ 
kung erzielen. Also, lernet Dichter vom Filmroman. Er 
erzäldt. was das Leben nicht verschweigt. Er erzäldt. dass 
dem Leser nicht damit gedient ist. wenn kranke Seelen sich 
viele hundert Seiten laug in qualvollen Selbstbezichtigungen 
von Schuld und Fehle ergehen und keiner, selbst einer er¬ 
lösenden. weiui auch schlechten Tat mehr fähig 
sind. Er erzählt, was Goethe seinen Wert her sagen lässt, 
als dieses Buch Goethes so schreckliche Folgen bei schwachen 
Menschen hervorrief. Weither sucht den Tod, aber er ruft 
dem Leser zu: Sei ein Maim und folge mir mcht nach. Es 
ist durchaus kein Zufall, dass gerade die gelesensten 
Autoren dem Film lücht minder wertvoll sind als dem Leser 
Wer in diesem Umstande den Geist der Zeit zu er- 
keimen vermag, der erspart mir eine langatmige Be¬ 
gründung. 


L. Schmidl. 




Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No 455. 


Deutsche Filmtrustabwehr 


gab durch Rundschreiben vom 30. August folgendes I«*- 
kamit: 

Hierdurch unterbreiten wir Ihnen folgendes zu gefälli¬ 
ger Kenntnisnahme und eventueller Rückäusserung. 

Nachdem der .. Nordisk-Oliv er - Union - 
Konzern" in einer Sitzung des Vereins der Lichtspiel¬ 
theater besitzer Gross-Berlin >m<l Umgegend dem Wunsche 
nach einer Verständigt! ti g mit uns Ausdruck ge¬ 
geben hatte, halten zwischen den beiderseitigen Justitiaren. 
Rechtsanwalt l>r. Frankfurter, als den Vertreter 
des Konzerns, und Rechtsanwalt Dr Homburger. 
als dem Vertreter unserer Interessen. Verhandlungen über 
einen Frieden stat «gefunden, die am 27. August zu einem 
Resultat geführt haben. 

Von den unsererseits aufgestellien vier Friedens- 
1» e d i n g u n gen : 

I. Der ..N ordisk-Oliver - Union- Konzern 

i mpflüliti I ~i• 1 1 •• keine leng- 

rristi-ren Verträge zu schliesaen und ferner 

II. auch keine Verträge unter Zugrundelegung sogenann¬ 
te! prozentualer Beteiligung zu tätigen. 

III. Der ..Nordisk-tMiver-Union-Konzern" verpflichtet 
sich, in den ihm gehörigen oder artgeschlossenen 
Theatern auch die Produktion der dem Konzern 
nicht angehörenden deutschen Fabrikanten zu spielen. 

IV. Der ..Nord'sk-Oliver-Union-Konzern ' verpflichtet 
sieh, von einem weiteren Ankäufe von Theatern 
abzusehen 

hat der ..Nordisk-Oliver-Union-Konzem“ die Punkt)' I. 
II und III a n g e n o ni men, während er zu Punkt IV 
eine bindende Erklärung n i e 1» i abgeben konn.*- 

Darauf hat am Sonnabend, den 2S. August im Hotel 
Kaiserhof" zu Berlin eine Sitzung der von der ersten Ver¬ 
sammlung im Admiralspalast am 5. August gewäh ten 
K o in m i s s i o n statt gefunden, die durch Hinzuziehung 
einer Anzahl weiterer Fabrikanten und Verleiher sieh er¬ 
weitert hatte. Es waren in dieser Sitzung anwesend die 
Herren: 

Direktor Mandl als Vorsitzender und als 
Vertreter der Firma Messter, 

Rechtsanwalt Dr. Homburger. als Justitiar und 
Referent. 

Lothar Stark als Geschäftsführer der ..Deutschen 
Filmtrustabwehr“, zugleich al< Inhalier «1er Firma 
Lothar Stark, sowie als Bevollmächtigter 
der Deutschen B i o s k o p - Gesellschaft. 

Dr. jur. Walt her F r i e <1 ni a n n als Schriftführer und 
zugleich als Bevollmächtigter der Firma „Eiko- 
F i 1 m G. ni. b. H..‘* 

Mül len eisen j u n. als Geschäftsführer der 
..Luna- Film-Gesellschaft m. b. H.“. 

Jules Gr een bau nt als Geschäft sführvi- «1er Firma 
„Greenbaum-Pilm-G. m. b. H.'\ 

Direktor Alt mann, als Vertreter der Firma 
M e s s t e r . 

B 1 ii e n als Geschäftsführer der ..Deutschen Gau mont - 
Gesellschaft“. 

Müller als (teschäftsführer «1er „Imperator- 
Film G. m. b. H ”. 

l>r. Meseritzer als Geschäftsführer der „Natio- 
nnlfilm-Vertriebs-G. m. h. H.". 

Morst skr als Bevollmächtigter «1er „Decla- 
Film-Ges. Holz & Co.“. 

Gott helft als Bevollmächtigter der „Teddy- 
Film-G. m. b. H..“ 

Fritz Reicher als Mitinhaber der Firma St uart 
\V e b b s - Film-Companv Reicher & Reicher. 

Marius Christensen als Inhaber «1er gleich¬ 
namigen Firma, 


Emil Schilling- Cöln als Inhaber der gleich¬ 
namigem Firma. 

Johann Paul W o 1 f r a m - Dresden als Inhaber «1er 
gleichnamigen Firma. 

Boeli m als Geschäfteführer der ..H ansafilm- 
Verlcih-G. m. b. H ". 

Pagel als Bevollmächtigter der Firma J'on- 
t i n e n t a 1 - Kunstfilm G. m. I>. H." und der 

..S t a n d a r d - Film-G. m. b. H.. Berlin' 

S <• hoch als Mit inhalier der Firma Scholz & <'«•.. 

Martin D e n t 1 e r - Braun schweig. 

Heidmann - München als Prokurist dt r ..Mart in 
D e n t 1er. Filmzentrale. Filiale M ü n « b e »”. 

Leo L e i b h o 1 z als Inhalier der Firma L. Leib- 
bolz & Co.. Düsseldorf. 

Goldstaub als Hevollmächt igter «1er Firmen: 
Ludwig G oitschalk - Düssehlorf: Frank¬ 
furter Film- Kompagnie, Frankfurt a.M : 
U n g t i & N e u b ec k G. m. I . H . Boehum, 

Max S ec k e 1 so hn als Bcvollmäthtigter «ler Firma 
„Düsseldorfer Film-Manufakt tr Ludwig Gotischalk 
G. m. b. H„ Berlin". 

Ludwig Czerny als ßevo lmä* htigter der Firma 
.Kinoko p". 

Nach eingehender Diskussion, ender .-ich l>et«üligien«lie 
Herren G«. I d staub. Boehm. Direktor M a n d 1 . 
Stak. 1 h- Homburger. Blucn u. a. wurde 
eins, immig beschlossen, das Friede n s - 
ar. gebot <I«— „Norlisk-Oliver-K. mzem" anzuneh- 
m e n und die unterm 7. August lil»er «len Konzern ver¬ 
hängte Sperre aufzuheben 

Diesen Beschlüssen hat. wie nach «lern Wunsche «ler 
Versammlung hier au«h erwähnt werden soll, auch die iti 
der Fabrikanten Versammlung vom 23. August im Ad- 
miralspalast gewählte ..v orbereitende Korn- 
m i s s i o n". bestehenil aus den Vertretern «ler Firmen 
Messier. Elko. Luna. Bioskop. ImjH*ra«or. Mutoskop und 
Gaumont einmütig zugestimmt. 

Es wurde weiter beschlossen, die Einigung mit 
dem Konzern notariell beu-künden zu lassen 
mul die «laraus entstehenden K«istei. zwischen «len Kontra¬ 
henten zt teilen. 

Um nicht sämtliche Teilnehmer zum Notar bemühen 
zu müssen, wurde weiter beschloss«!!, notarielle Vollmacht 
auf Dr. H«»mhurger auszustellen, «lie von dem als¬ 
bald herbeigerufenen Notar. Geheimen Justizrate Timen¬ 
dorfer aufgenommen wurde. 

Nach notariellem Abschluss des Einigungsvertrages 
soll die „Deutsche Filmtrcstabwehr" auf- 
gelösi werden. Zu .Liquidatoren wurden bestellt 
«lie Herren Lothar Stark. Berlin SW 4s. Friedrich¬ 
strasse 1 2. HI., um! I>r. jur. Walther Fried mann, 
Berlin W 57. Frobenstras.-e 2. III.. an welche Adressen 
eventuelle Zuschriften zu richten sind. 

Das etwa verbleibemle Vermögen soll unter die 
Zeichner «ler Beiträge a u f g e t e i 11 werden, und zwar 
prozentual «ler Höhe ihrer Zeichnungen. 

Etwaige Vertragsverletzungen «les Kon¬ 
zerns bitten wir unverzüglich Herrn Stark. Berlin SW. 
Friedrichstrasse 12 melden zu wollen. 

Wir bitten Sie. von vorstehenden Beschlüßen Kenntnis 
nehmen und etwaige Einwendungen an Herrn L«ithar Stark. 
Berlin SW 48. Friedriehstrasse 12. III. gelangen laßen zu 
wollen. Falls eine Veusserung von Ihnen nicht eingeht, 
so nehmen wir an. dass Sie den Beschlüssen Ihre Zustim¬ 
mung erteilen. 

Mit vorzüglicher Hochachtung- 

Deutsche Filmtrustabwehr. 



No. 455. 


Der kinematograph — Düsseldorf. 


Kriegstagung der Lichtbildtheaterbesitzer Deutschlands in Dresden 

am 8. mul 9. September 1915. 


im grossen Saale des Ge«ierbehauses der Kgl. Residenz¬ 
stadt Dresden begann am letzten Mittwoch, den katho¬ 
lischen Feiertage ..Mariä Geburt", vormittags um I - l’lir. 
die Kriegstagung der deutschen Kinomatographiabesiizer, 
einl*erufen durch die Vorsitzenden des Schutz erbandes 
Direktor K a m p e li 1 - G ü r k e - Wandsbeek und F. A. 
\V a c h e - Hainsberg i. S. Durch den Ausbruch des Wt ii- 
krieges. der noch heute umlauert, war im vorigen .J all re 
die geplante Tagung verhindert und dunkle Wolken schienen 
sich auch auf die Lichtspielkuiisi herabzusenken, »her nach 
den ersten grösseren Siegen unseres vortrefflichen Heeres 
hob sie sich wieder längs n, doeh stetig, und schein, ge¬ 
rade durch diesen Krieg eine ungeahnte Bedeutung zu 
gewinnen. Nun gilt ea Nr -li.- adhfae Knut eine eil ige, 
gefestigte und kraftvolle Organisation zu begründen. In 
diesem Sinne ist die Kriegsiagung nach Dresden zusammen- 
berufen. Leider aar tler Besuch nicht so stark als er härte 
sein müssen, die Tagung war nur ..klein, aber inhaltreich", 
wie ein Hetüier richtig bemerkte. Der erste Vorsitzende 
Herr Direktor Kampe hl-Gürke begrünst c die An¬ 
wesenden, fortleite alle Kinotheaterbeahzer un<l Inter¬ 
essenten zu festem Zusammenschluss gegenüber den Kon 
zernen und Trustbildungen auf und gedachte der im Kriege 
gefallenen und noch im Fehle stehenden Kollegen, und 
schloss seine Ansprache ntit einem dreifachen hurra auf 
Kaiser. König und unser tapferes Heer. Iin Namen «les 
Vereins der Dresdner Lichtbildtheaterbesitzer rief tler 
zweite Vorsitzende Herr F. A. W a c h e . Hainsberg, den 
Versami telten ein Willkommen zu. dankte der Istkal- und 
Fachpresse für ihr Erscheinen und besprach den ersten 
Punkt tler Tagesordnung: Die jetzige Lage der Kinobranche 
im allgemeinen. Sie ist durch den Krieg insofern eine 
schwierige geworden als die Auslandsfilms fehlen, die 
Zensur strenger ist und durch die Einberufungen an ge¬ 
schultem Personal zur Vorführung Mangel herrscht. Herr 
A pe 1 . Dresden, verbreitete sich über den zweiten Punkt 
der Tagesordnung: Filntltezug. Monopol, Filmkonzern und 
Trustbildungen und die sicher kommende Konzessumierung 
der Lichtbildtheater. Auch er mahnte zur Einigkeit gegen 
über der drohenden Trustgefahr: wolle man doeh eigene 
Theater mit Einheitspreis grün len! Herr Rechtsanwalt 
Ihr Bittermann, Berlin, ein gewandter Jurist und 
g.;tcr Sprecher, stellte fest, dass alle Schwierigkeit eil aus 
dem Kriege resultieren: wenn der Auslandfilm wieder¬ 
komme. werde die Situation eine andere sein. Die Film¬ 
fabrikanten und Filmverleiher Deutschlands hätten es 
nic ht verstanden, sieh den veränderten Verhältnissen an 
zupassen, sonst hätte sieh der Konzern der „Nordischen" 
nicht so ausbreiten können. Jetzt sei ein Zusammen¬ 
schluss nötig gegen den kommenden Krieg der Gegen¬ 
parteien! — In seiner jovial gemütlichen Weise trat Herr 
Hannewacker, Berlin für die Filmverleiher ein. 
die dem Ertrinken nahe seien. Es seien ihnen von den 
Theaterhesitzern. welche die Verleiher zum Teil drücken, 
und betrügen, entsetzlich niedrige Preise geboten worden. 
Fürchterlich sei auch die lokale Zensur, wofür Beispiele 
angeführt wurden. Schneidig trat als Vertreter der ..Nor¬ 
dischen" Herr (’oböker auf. Er konstatiert, dass kein 
Vertreter der Abwehrkommission zugegen sei. Die „Union“ 
habe nicht reüssiert und Oliver, der das deutsche Geschäft 
genau kenne*, hat sich mit der „Nordischen" vereinigt. 
Dass er gesagt haben soll er wolle eine Million ausgeben 
um ins < Jeschäft zu kommen, sei mindestens fraglich. Gegen 
die ..Nordische“ brauche man kein Misstrauen zu haben: 
ihr Geld bleibe* in Deutschland, die Ausländer aber kämen 
nach Beendigung des Krieges wieder zum Konkurrenz¬ 


kampf. Heftig hebt sich gegen die Nordische und ihren 
Vertreter der Kampf: Herr W o h 1 f a h r t . Magdeburg, 
redet in seiner humoristisch-drastischen Art über die Film¬ 
schieber; Herr 1). Bittermann will Auskunft üIm*i* 
den geplanten Ankauf von Theatern, der erste Vorsi,/.endo 
hält die* Erklärungen des Herrn t’oböken für nicht ge¬ 
nügend, Herr O b e r b e c k konstatiert, dass die Nordische 
zwischen „Uraufführung" und ..Erste Aufführung" unter¬ 
scheidet und ein scharfer Redner mit Schauspielerkopf 
Herr Berger, Berlin, behauptet, dass viele Theater- 
bcsitzer ii> Sachsen deshalb hier nicht erschienen seien, 
weil sie in Oliver’s Händen wären. Die „Nordische" habe 
nicht reüssiert und werde nicht reüssieren. Dann kommt 
Herr Weiss, Berlin, und unendlich cntfliessi den 
Gehege seiner Zähne wieder und wieder der Redestrom. 
Na Deutlich wegen tler vm geschlagenen R e s o 1 u . i n *i 
entbrennt nach fünfstündiger, pausenloser Sitzung heisst r 
Kampf. Sic hat den Wortlaut: ..Die heute in Dresden 
tagenden Kinotheaterbesitzer beschlösse» nach den nicht 
ausreichenden Erklärungen des Vertreters des Oliver¬ 
konzerns und mit Rücksicht darauf, dass kein Vertreter 
der Abwehrkommission zugegen war. eine al wartei de 
Stellung einzunehmen und einen Nor malkon tralu < Film¬ 
verleihvertrag) auszuarbeiten. nach dem dann die Anschlüsse 
erfolgen sollen." . . . Ein Spaziergang folgte dieser langen 
Sitzung und wohlverdient war auch der „gemütliche Bier¬ 
abend" nach Sonnenuntergang. Am Donnerstag. Scp 
tember. wmrde von ' ,10—11 Uhr früh im Olympia-'! hem er 
am Altniarkt der Kolossalfilm ..Der Todesjockey " den 
Herren und Damen der Kriegstagung Vorgefühl-, und 
um II Uhr war im Gewerbehause wieder Schutzverbands- 
tagung: Delegiertentag und Vorstandssi,zung. wobei nur 
im erne Schutz verbands-Angelegen heilen zur Sprache kamen. 
Zt r Vorbereitung der Konzessionsfrage, über 
welche die Herren l>r. Bittermann. Wache und Wolfram 
sprachen, wurde eine Kommission eingesetzt. Ihre 
Sache wird es sein, einen Entwurf auszuarbeiten, damit 
man sr. Zt. mit den Behörden Hand m Hand arbeiten mul 
ihnen sachgemässe Vorschläge machen kann. 

Dr. Max Oberbrever. 


Von anderer Seite gebt uns noch das nachfolgende 
ausführlichere StimmungJ>il<l zu: 

Am. K. und 9. d. M. tagten in Dresden die deutschen 
Lirhtbildtheaterbesitzer. d. h. in Wirklichkeit »er ein so 
geringer Teil von ihnen — einschliesslich Jer Gäste ea. tw> 
Personen, von denen die meisten aus de n Königreich und 
de- Provinz Sachsen und nur einige wenige aus Berlin und 
Hamburg stammten — dass von einer vollgültigen Ver¬ 
tretung der deutschen Theate'besitzerwelt nicht gut die 
Rede sein konnte. 

Bevor man indessen in die Diskussion der Konzern¬ 
angelegenheit eintrat, schüttete man sich selbst erst einmal 
gegenseitig das Herz aus über die mancherlei Unzuträglich¬ 
keiten, die die Kriegszeit mit sich gekracht hat. Zunächst 
habe es überhaupt an neuen Films gefehlt, dann seien zu 
wenig kleine Bilder angefertigt worden und obendrein habe 
man sie als Monopolfilms zu vertreiben gesucht und nun. da 
man durch die Verleihung geschlossener Programme seitens 
«1er Nordischen endlich aus «lern Drucke herauskommen 
könne, stehe das Trustgespenst vor der Tür, so dass man 
seines Lebens nicht froh werde. Da auch mehrere Verleiher 
auf Einladung zu der Versammlung erschienen waren. s-> 
war man natürlich hinsichtlich tler Ursachen der bestehenden 
Mißstände reichlich verschiedener Meinung. Die Theater- 




Eiko-Woche 


§> 


ß 


$> 




m 


sieht das deutsche 
Publikum unseren 

Kaiser 

als obersten Kriegs¬ 
herrn inmitten seiner 
siegreichen Truppen 
auf dem Kampfplatz 


im Osten. 

































No. 455. 


Der KkmMtegrapfc PiinMtti 


besitzer schoben «lie {jitiize Schuld «len Verleihern in «lic 
Schuhe, die sich den Erfordernissen der Zeit nicht anzu- 
|wissen verstamlen hätten. Die Verleiher dagegen schoben 
natürlich wieder alle Schuld auf die Thcatcrbe-r zer. die 
nicht genug zahlen wo lten und die Verleiher so an den Rand 
des Ruins brächten. 

Namentlich war es Herr Hann e wacker von der 
Firma Hannewacker «V Scheeler, der aus seine» > Heizen 
keine Mördergrube machte. Auf «len Vorwurf, da*- «lie 
Theaterbesitzer von den „Monopolschicbern" in 1er uner¬ 
hörtesten Weise über «las Ohr gehauen würden antwortete 
er, «lass die Theaterbesitzer erst «nnmal selbst in ihren Reihen 
Umschau halten und dafür sorgen sollten, dass me ir Reelli- 
tät in ihren Reihen herrsehe, Veber die unglaublichen Wr- 
hältni-sc. die in dieser Beziehung herrschten, liess.- sich eit« 
ganzes Rtich schreiben, l’in die Weihnachtszeit herum 
seien ihm Kalle passiert, in denen man ilun «lie Hälfte «ler 
Rlau herau geschnitten habe, tun nie als Kinderfilms zu 
verkaufen. Andere Theaterbesitzer wieder hätten «lie Natur¬ 
aufnahmen für ihre Programme dadurch gewon n*n, «lass 
sie sie einfach aus geeignet«» Dramen usw. herausgeschnitten 
hätten, l’nd dabei seien es keineswegs etwa nur die kleinen 
Theater, bei denen solche Dinge passierten. *<> »«lern mi«i 
grünen Holz sei es nicht viel besser. In Hamburg sei ihm 
ein Fall passiert dass ein bekannter grosserTheaterliesitzer 
einen Film auf ’J Wochen geliehen und ihn dann für «lic 
dritte Woche weitet verliehen hätte. So einseitig und über¬ 
trieben diese allgemein gehaltenen Vorwürfe «les Herrn 
Hannewacker auch sein mochten, s«t war er «loch des Bei¬ 
falls aller Anwesenden sicher, als er sich gegen die zurzeit 
herrschende lokale Zensur und deren Unzuträglichkeken 
wandte. Was Herr Hannewacker speziell üImt seine Erleb¬ 
nisse in Chemnitz erzählte, «las verdient allerdings in wei¬ 
teren Kreisen bekannt zu werden. Als ihm nämlich «lort 
5 Films »•'erboten worden waren, «lie an keiner anderen Stelle 
«les Reiches beanstandet waren, hatte er sieh gelegentlich 
einer Reise persönlich an «len zuständigen Polizeidezernenten 
gewandt un«l ihm «lie Bitte unterbreitet, sich die Films ein¬ 
mal selbst anzusehen. Statt dieser durchaus berechtigten 
Bitte nachzu kommen, hatte ihm aber «ler Bebens würdige 
Polizeirat «-rklärt, <-r habe gar keinen Grund, sich den 
,.S c h u n d ' persönlich anzusehen, n a «• h d e m sein 
1» olizei Wachtmeister sein Urteil abge¬ 
geben hatte. Wenn es allerdings soweit gekommen 
ist. dass bei den Polizei Verwaltungen Polizei wacht meist er 
die letzte Instanz in Kinoangelegenheiten sind, «la machen 
wir besser «len Laden zu; denn dann verlohnt es sich wirk¬ 
lich nicht mehr, eine Millionen umfassende deutsche ln- 
dustri«- aufrecht erhalten zu wollen, die man anseneinend 
mit allen zu Gebote stehenden Mitteln tot machen will. In 
Berlin üben bekanntlich ausschliesslich obere Polizei- 
heamte — Polizeiräte und Assessoren — die Zensur aus und 
«ler Chef der Zensurbehörde, Herr Oberregierungsrat Dr. v. 
Glasenapp, dünkt sich samt seinen Regierungsräten keines- 
weges zu hoch, sich fast jeden Film anzusehen, gegen «lie 
seine Rät«,- «las Zensurverbot verhängen wollen. Der hohe 
Herr in Chemnitz sollte deshalb auch ruhig von seinem 
Kothurn herabsteigen. 

Erheblich mehr platzten «lie Gemüter aufeinander, als 
die Angelegenheit des Nordisk-Uliver -Union- 
Konzerns zur Sprache kam. Leider lag hier eine sehr 
bedauerliche Unterlassungssünde «ler Filmtrustabwehr¬ 
kommission vor, die keinen Vertreter zu «ler Sitzung ent¬ 
sandt hatte, obwohl es ihr nicht überraschend kommen 
konnte, dass die Theaterbesitzer gern gewusst hätten warum 
und'unter welchen näheren Rctiingungen die Kommission 
«lie Waffen gegenüber dem Trust gestreckt hat. Von dem 
anwesenden Syndikus «ler Nordischen, dessen Aufgabe 
es bis dahin gewesen war, sich mit der Abwehrkommission 
auseinanderzusetzen, konnte man natürlich nicht gut ver¬ 
langen, dass er «li«- indiskreten Fragen, «lie bezüglich «les 
Verhaltens der Abweltrkoinmission gestellt wurden, befriedi¬ 


gend beantworten soll«-. Wenn er sich auch bemühte, «las 
Vorgehen «ler Kommission zu rechtfertigen, so lag ihm «loch 
offenbar die Verteidigung scim-s eigenen Konzerns weit mehr 
am Herzen. Er führte seine Sache mit grosser Gewandtheit: 
aber schliesslich war «lie wohlberechtigte Neugierde s«-in«-r 
Gegner doch grösser als seine Fähigkeit im ler Bereitwillig¬ 
keit zu antworten lnsb«*s«»n<lere konnte er hinsichtlich 
desjenigen Punktes, «len auch «lie Abwehrkonunission hatte 
preisgeben müssen, nämlich «l«*s weiteren Ankaufs von 
Theatern, keine befrie«ligende Auskunft geben. Immerhin 
blieb cs nicht ohne Eändruek, als er ausführtc. da-s bezüglich 
«U-r angeblichen Absicht, weitere Theater anzukaufen, die 
unglaublichsten Lügengerüchte im Umlaufe seien. Wenn 
jemand behaupte, «ler Konzern habe ihm sein Theater ab¬ 
kaufen wollen, so solle man zunächst nur einmal getr«»st 
annehmen, «lass er «>s dem Konzern angeboten und «lass 
«lit-ser das Angebot abgelehnt hätte. Es hal>«- ihn innerlich 
sehr belustigt, als man bei seiner Anwesenheit in Hamburg 
über die angeblich«-!! Kaufgelüste «l«*s Konzerns lamentiert 
halt«-, während in Wirklichkeit gerade in den v«>rhcrgchcnden 
Tagen «lern K«>nzern s oder !* grössere Theater aus Hamburg 
ang«-botcn worden seien, «lie alle einen abschlägigen Bescheid 
erhalten hätten. Es gab«- Städte, in denen ein einziger 
Theaterbesitzer 7 bis 8 Theater hätte, ohne «lass man 
dagegen Stellung nähme: was demgegenüber «li«- ca. äo 
Th«-«iter des Konzerns, «lie sich doch über da. ganz«- R«-i«-h 
erstrecken, zu bedeuten hätten ? 

Die Abwehrkommission hätte um so Im*ss«-. «larangetan, 
sich vertreten zu lassen, als ihr Herr Berget ziemlich 
unverblümt vorwarf, dass die sie beherrschen«len Fabri¬ 
kanten dadurch für «l«*n Konzern gewonnen seien, «lass 
di«Jser ihnen ihre Films für seine Zwecke abkaufe. 

Eine andere Frage, die ungeklärt blieb, möchten wir 
hier wieder aufnehmen, «la sie für die weitesten Kreise «1er 
deutschen Theaterliesitzer von ganz erheblichem Interesse 
sein dürfte. Herr Rechtsanwalt B i t t e r m a n n . «lei 
Syndikus «les Schutzverbandes utul des Vereins der Licht¬ 
bildtheaterbesitzer von Gross-Berlin, führte nämlich aus, 
«lass nach «len umlaufenden Gerüchten Herr Rechtsanwalt 
I)r. Hamburger, «ler Justitiar der Abwehrkommission, sich 
bei «ler Durchsetzung der Friedensbedingungen auf eine 
Gruppe von 300 süddeutschen Theaterbesitzern gestützt 
hätte, mit denen angeblich auch besondere geschäftliche 
Abmachungen getroffen worden seien. Der Syndikus «ler 
Nordischen konnte darauf keine befriedigende Antwort 
geben, zwar meinte er, dass es sich «labei nur um «lie Mit¬ 
glieder «l«*s süddeutschen Kinobesitzer-'Verbandes handeln 
könne, deren Justitiar Herr Dr. Homburger sei. aber schlwss- 
lich ist «loch kaum anzunehmen, «lass Herr Rechtsanwalt 
Bit te-immn seine Anfrage auf sulche Selbstverständlich¬ 
keiten gestützt haben sollte. Wir hoffen gern, «lass «liese 
Zeilen Veranlassung zur weiteren Aufklärung geben werden. 

Zum Schlüsse «ler Erörterung«-n über die Nordische 
gab es mich einen lebhaften Krach, als die Leihbedingungen 
der Nordischen zur Sprache kamen. Die Berliner Dt legierten 
brachten nämlich zur Sprache, «lass die Nordische in den 
§$ 8 un«l 0 ihrer Leihbedingungen sich nicht nur «las Recht 
Vorbehalte, bei gewissen Films Vorschriften bezüglich «ler 
Reklame, der Begleitmusik un«l «les übrigen Programms 
zu erlassen, sondern auch beanspruche, dass ihre Beauf¬ 
tragten jtxlerzeit- Zutritt zu «len Theatern und zum Vor¬ 
führungsräume erhielten. Die Herren wollten daraus absolut 
Monopolabsichten der Nordischen herauslesen utul obwohl 
sie mit «lieser Auslegung wenig Beifall fanden, verstanden 
sie die Versammlung «loch so «lavon zu überzeugen, dass 
«liest- Vorschriften eine Bevormundung der Theaterboützer 
un«l einen Eingriff in ihr Hausrecht bedeuteten, «lass «las 
in einer Resolution zum Ausdruck gebracht wurde. Der 
Syndikus der Nordischen wies «lemgeg«>nüber darauf hin. 
dass er absolut nicht zu ersehen vermöchte, wie man aus 
«liesen rein technischen Bestimmungen Monopolabsichten 
hurauslescn könne. Die Theaterbesitzer sollten sich doch 




Der K mt-matograph — DänwMwf. 


Hedda 

Vcrnon 

Ueberall Riesen-Erf olg! 


Hedda Vernoo-Serle 

I. Film: 

„zoFir 

II. Film: 

„Doch die Liebe 
fand den Weg...“ 

III. Film : 

Mario Niemand 
und ihre 12 Yäler 


















I*ri Killen 



Interessantes aus dem Bereiche des May-Films. 




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Der deutsche Vorführungsapparat 

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Lustspiel in 2 Akte: 


Sein erstes Kind 


Bereits einige Bezirke verkauft. 


Lustspiel in 1 Akt. 


Monopol. 








No. 455. 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


bleiben. — J oe M a y hat sich wieder mit seinci uner- 
reichten M«‘isH«rs<-hnft als Regisseur und Autor l»etätigt 
und dabei Rexulto e von vielleicht noch nicht dage.vesener 
Vollw«-r!igkeit erzielt. Als Mitautor für die Seri-> ist <ler 
bekannte Schriftsteller William K ah n tätig, den 
Direktor Joe May für sich verpflichtet hat. — Sind 
die beiden genannten Films auch Detektivfilms, so stellen 
sie doch jeder fiir sich auf diesem Gebiet etwas Origi¬ 
nelles und Grondverschie d e n e s da •! Ist 
doch nicht zum wenigsten diese Vielseitigkeit einer der 
Hauptfaktoren zu «len glänzenden Erfolgen der Joe Deebx- 
Filrns! - Während in „Sein schwierigster Fall" sich das 
Problem um «las Schicksal einer schönen Frau dreht - einer 
Haupt rolle, welche in ebenso hoclikunst lerischer wie hin- 


reisaender Weise von «ler liebreizenden M i a M a y ver¬ 
körpert wird , handelt es sich in „Der Geheimaekretär“ 
um einen scheinbar recht harndosen Vorfall, der doch in 
seinen Folgen wochenlang eine ganze Weltstadt in helle 
Aufregung versetzt und erst durch «len Scharfsinn .1 o e 
Deebs aufgeklärt wird' 1>i«« Roll«* «les berühmten De¬ 
tektivs Joe Deebs stellt wie üblich Max Lauda 
vom Berliner Leasing-Theater in ausgezeichneter Origi- 
nellität dar. 

Nach alledem k«"nuen wir «li«« Behaupt ung der Firma 
May-Film als in jed«*r Hinsicht berechtigt anerkennen: 
„Die Joe Deebs“* Serie seit lägt jede Kon¬ 
kurrenz! X. Z. 


Essener Brief. 


Düsseldorf am Rhein hat Lei uns seit langer Zeit d«*n 
Ruf, dass es «lie einzige Stadt sei, in der «li«- Kinos v«>lle 
Häuser verzeichnen könnten und «lieser Ruf fand seinen 
Ausdruck in «len hohen Leihmieten, «lie verlangt wurden 
und auch infolge falscher örtlicher Preispolitik gwahlt 
werden mussten. Ich denke nicht an gr«>sse, besonders 
gute Bi hier, die kosten viel und müssen t«uier vermietet 
werden. Ich denke ganz allg««mein an «los, was ein Pro- 
gramm in Düsseldorf k«istet und wiveiel weniger die gleichen 
Bihler in «ler nämlichen Woche in Essen kosten. 

Die Stadt «ler Zweiumlvierziger ist reich gesegnet 
mit Lichtbildbühnen. Rei einem kurzen Besuch sie alle 
zu durchstreifen ist unmöglich; ein zweiter Brief wird 
aber «len fehleiulcn gewidmet sein. 

Unser Streifzug führt uns gleich vorn an« Haupt¬ 
bahnhuf in die Handelshoflichtspiele. l>as 
Programm weist vier grosse Monopole auf. Henny Porten 
huscht, als wir eintreten, gerade noch als Märtyrin «ler 
Liebe über die D-inwand. Daun beginnt «ler Fund im 
Neubau. l)ie*:<3s Monopol von Wolff un«l van Gehler in 
l>ü---xel«l<»rf besteht zwar aus zwei Teilen. Man kann aber 
nur dringend raten, alle sc«-h* Abteilung««!! zu gleicher Zeit 
zu spielen, damit ein abgeschlossener Kindmek er/.ielt wird. 
Das Spiel in «liesem Detektiv-Drama ist recht gut. ln 
den Hauptrollen wirken Erich Kaiser-Titz, Friedrich 
Kühne und Tatjana Irrah. Inhaltlich liandclt es sich un> 
eine Mischung von Verklei«lungsszenen un«l Wildwest¬ 
rom antik. 

In dem Union-Theater des Herrn Samson 
licssen wir das Kriegsilratra «ler Nordischen; „Die Schwer¬ 
ter heraus" an uns vorbeiziehn. Das Bild soll nach einer 
wahren Begebenheit gemacht sein, «?s ist den guten Pro- 
gnunm bildern zuzurechnen. Die Träger der Haupt r«>lle 
Alf. Jacobxen un«l «lie beliebte reizend«? Ebba Thomsen 
spielen anziehend und mit vollendeter Vornehmheit. Der 
rasende Roland mit Max Pallenberg fan«l beim Publikum 
mehr Anklang. .Man lacht wirklich Tränen bei dieser Ge¬ 
schichte vom kurzsichtigen, verliebten Oberlehrer und 
wünscht wirklich, «lass andre Menschen es leichter haben, 
bis sie sich endlich glücklich verloben können. Ehe wir 
das Theater verliessen, durften wir Zeuge «ler Begeisterung 
sein, mit «ler die Nachricht vom Ki«?g bei Kudno aufge- 
nommen wurde. Leider ist die Sitte, «lie neuen Kriegs¬ 
berichte regelmässig im Kim» zu projizieren oder vor¬ 
zulesen, noch wenig verbreitet. Dabei kostet sie nichts 
und wirkt immer. 

Die Kam n> erlioht spiele finden mit ihren 
älteren Bildern immer noch ihr Publikum und bringt*!» 
«ladurch den Beweis, das:; wirklich gute Films ständig 
wirken. «Selbst der Kinomann hat an Theodor Körner 


seine Freu«le, wenn «*r ihn nach langer Zeit wieder einmal 
sieht. 

Am Linibrckerplatz haben wir Gelegenheit den ersten 
Joe Deebe-Film zu sehen. Das Gesetz der Mine nennt «1er 
bekannte J«»e May das erste Kind seiner Firma. Die Hand¬ 
lung ist spannend, die Kunst «ier zugkräftigen Zwischen¬ 
titel um ein Musterbeispiel bereichert. Nicht unerwähnt 
darf dann «ler Barbier von Filmerstlorf bleiben, der wieder 
einmal eine Klasse für sich bildet. Das Achtuhr-Abend¬ 
blatt nannte «li«* Berliner Uraufführung ««ine kleine Sen- 
sationspremiere. So schlimm war’s ja in Essen nicht, aber 
ein hcrzbefrcii‘n<l«*s laichen ging immer wieder durch den 
Saal, wenn Florian, der liebenswürdigste, graziöseste, 
p«>csievollste Barbier aller Himmelsgegenden von Berlin 
uuf «ler Bildfläche erschien. Anstatt nun «lie Kunden, «lie 
sich in ungeahnter Weise drängen, ruhig einzuseifen, ist's 
seine Sehnsucht, „unters Tlmater zu gelten". Dabei gibt’s 
dann die tollsten Situationen, die man seh««n muss, «li«« 
man aber nur schwer beschreiben kann. 

Ehe uns «ier Zug aus Essen trägt, plaudern wir noch 
ein Weilchen mit Herrn Direktor Mäder in der S «• h a u - 
bürg. Der Provinzialleiter «ler Union hört und sicht in 
seiner Praxis rtx-ht viel un«l «ler Provinzialverband hat 
in ihm ««inen rührigen Mitarbeiter. Wir sprechen natur- 
gen’äss in erster Line über die Zensur, «lie auf Essen bt»- 
sondors schwer lastet. Dann kommt «las Thema Reklame, 
und ich ha.be Gelegenheit, «lie Vorbereitungen zu ein«-: 
neuen Art von Kundenwerbung zu sehen, «li*. sich «1er Idee 
«ler «S<«hauburgpakete würdig anreiht. M-. Iir «lart heute 
noch nicht verraten werden. Erwähnt sei aber noch, «li«« 
vornehme Art «ler Plakat ierung beim einsamen Wand« rer 
und aus «len« Programm «ler Kriminalroman: Das dunkle 
Schloss. Willi Zeyn verzichtet bei diesen« Bild auf alb- 
äusseren Effekt«« un«l lässt nur die „Hamllung an sieh' 
mit vollem Erfolg wirken. Detektiv Braun un«l auch 
„Stapleton“ spielen recht routiniert. „Else Schmidt", <ti«‘ 
weibliche Hauptdarstelleriu steht ihnen ebenbürtig zur 
Seite. 

Alle Theater zeigten guten Besuch, «lie Vorführung 
Hess nirgends zu wünschen übrig. Wenn Wünsche gt«- 
äussert werden düifen, dann ist es in erster Linie «ler, in 
«ler Ausstattung «ler Stiassenfront mit «ler Verwendung 
v«»n Buntdnickplakaten Vorsichtig zu sein. Von mall¬ 
gebender Stelle ist erst v«»r kurzem erneut darauf hin¬ 
gewiesen worden, «lass «lie Gegnerschaft un<l «lie Angriffe 
und B«‘schwer«len gegen die Liclitbildbühnen nicht zuletzt 
von «len schreienden Plakaten herrührt«n, die man noch 
viel zu viel sieht. Es geht auch anders. Schriftplakate 
in Verbindung mit Photos müssen immer irehr «lie Haupt¬ 
sache in «ler Frontreklamc werden. 




Her kinrmalngrnph l>uss*eldort. 


CHS f** |...11ncc 

™li. mP ü il III li!iiiiiiinl‘ l dkmuNUMuP 1, 


L OTT E INIE U M AIM IM 


BIOGRAPH 


BERLIN W. 8 



Schloss Tamare 


Deutsche /^utoskop- und Biograph-Ges. 

m. b. H. 

Friedrichstrasse 187|88 BERLIN W. 8 Friedrichstrasse 187|88 




I'ussoldort. 





Joe May 

BERLIN SW.48 

Friedrichstr. 238 


JDE MAY 

der unerreichte Meister-Regisseui 
und Autor 


Neue Abenteuer des 

Deiekliv loe Deens! 


urie 

schlägl jede 
Konkurrenz! 

Max Landa 


Monopol-Anfragen 


William Kahn 


Regie: Joe May 
Hauptdarsteller: 

Mia May - Max Landa 

Der Geheimsekreiär! 

Verfasst von Joe May 
und William Kahn 

Regie Joe May 

Hauptdarsteller: 

Max Landa 

vom Less r gtheater, Benin 

Heirrich Peer 

vom „Theater des Westens" 






No. 455. 


Der Kineniatosruph Düsseldorf. 


Mieder ein Tnimpf! 

Unser neuer Detektivfilm 



Der grosse Detektiv 



Imperator-Film Co. m. b. h. 

BERLIN SW. 48 s S Friedrichstrasse 23 


Telephon: Moritzplatz 12956 


Telegramm-Adresse : Imperatus. 



Der hinematoirraph — Düsseldorf. 


Xo. 435 


Den kurzen Aufenthalt vor «1er Ahreisehenutzen wir. 
um «len Schmied von Essen behauen zu helfen, dann tragt 
uns «ler Zug heimwärts. Aus «len grossen Theatern strömen 
wieder Tausende von Menschen ein augenfälliger, zwin¬ 
gender Beweis von der Macht des Films, von «ler Bedeutung 
«les Kinos. 

Alfred R o s e n t h a 1. 

1| Aus der Praxis 11 

ar. Zur Frage «ler Kinitzeiisur im T. Armeekorps. Der 

Vorstand des Provinziahrer Landes Rheinland-Westfalen 
hatte, wie wir schon in der vorigen Kummer berichteten, 
eine B««sprechuog beim stollvertr. Generalkonimano in 
Münster erbeten, um eine Aussprache wegen der letzten 
Zensurverfügungen herbeizuführen. Der Dezernent «ler 
fraglichen Abteilung, Herr Oberbürgermeister Mars empiing 
inzwischen die Hemm uxifl liess sieh eingehend unsere Be- 
denken vortragen. Als Resultat d«*r Verhandlungen kann 
heute mitgeteilt werden, «lass «las Generalkommando mit 
der Schaffung einer Z «> n t r a 1 z e n s u r s te 11 e in 
Düsseldorf im Prinzip einverstanden ist. 
Ueber «lie Durchführung im einzelnen schweben z. Zt. 
Verhandlungen mit der Düsseldorfer Behörde. Es sei bei 
dies«*r Gelegenheit gleich mitgeteilt, «lass «lie Verfügung 
nicht von Dortmund aus angeregt w«>rden ist. Etwas 
X c «i e s ist iilierlmupt nicht angeorrinct, es handel sich 
lediglich um die schärfere Handhabung älterer 
bestehender Bestimmungen. Inzwischen hat der Vorstand 
«les Provinzialverbandes bei «'iner Anzahl von Thea'erbe- 
sitzern Fühlung genommen und erneut festgest«*llt. «lass 
eine Zentralisier u n g i n Düsseldorf vom 
Standpunkt der Thi*aterbositzcr und Verleiher einen 
grossen Fortschritt und eine bedeutende 
Erleichterung bedeutet. 

Berlin. Der neue Film «1er Decla-Film -Gesell¬ 
schaft, Berlin SW. 4H. Friedrichstrasse -- ..Die 
G «II d «I u c 11 e“, verfasst und inszeniert von dem Dar¬ 
steller. Regissctir mul Schriftsteller Karl Schönf«d«l — mit 
Schönfeld s«dbst in «1er Hauptrolle — ist unter grossem 
Kostenaufwand fertiggestcllt und wird Interessenten täglich 
im Vorführungsraum der Gesellschaft gezeigt. — Der Name 
. Schönfekl“ allein spricht für sieh, so «lass es nicht weiter 
überraschen wird, wenn dieser neueste Gesellschaftsfilm 
«lie an einen ersten Saisonschlager gestellten Erwartungen 
bei weitem iibeitrifft. 

Die National-Film-Vertriebs-Gesellschaft m. h. M.. 
Berlin SW. ts hat ihren Betrieb in bedeutend grossere 
Räume, von Friedrichstrasse 250 nach Frie«lrichstrasse 255 
verlegt. 

Der Regisseur Siegfried Dessauer bei der Impera¬ 
tor-Film Co.. Berlin, hat einen neuen Detektiv-Film 
herausgebracht, der unstreitig «bis Beste auf diesem Gebiete 
zu werden verspricht. Spannen«! bis zum letzten Augenblick, 
scheint dieses Werk, was Reichhaltigkeit und Kühnheit 
«ler Idee betrifft, die bisher von der lipperat or-Film-Ges. 
fertiggestellten Films zu übertreffen. — Wir behalten uns 
vor. auf dieses Werk noch näher zurückzukommen. 

„Stuart Webhs". Wir erhalten f«>lgen«le Zuschrift: 
..ln Ihrer Nummer 454 vom S. «ls. Mts. bringen Sie unter 
der Rubrik ,.Xeu«*s vom Ausland“ aus Lüttich eine sehr 
wohlwollende Kritik über den Film ..Das geheimnisvolle 
Haus“ im ,,(’ineira mondain“. Der SehluLSsatz «lieser Kritik 
heisst:..." „Und «las wird dureh diesen Aubertfilm hin¬ 
länglich erreicht.“ 

Wir möchten diesen letzten Satz dahingelmnd richtig¬ 
stellen, «lass es sieh in diesem Film um „Die geheimnisvolle 
Villa jm Walde“, ein Abenteuer «les beiühmten Detektivs 
Stuart Webbs handelt, welches verfasst und in der Haupt¬ 
rolle von Herrn Ernst Reicher dargestellt ist.“ 


Kiimn bedauerlichen Unfall «*rlitt die beliebte Filii - 
Schauspielerin Fern Andre, deren letztes Werk soeben über 
alle Berliner Union-Theater läuft, bei «'iner Kino-Auf¬ 
nahme zu einem neuen Aiulra-Film. Die Künstlerin befand 
sich auf «‘iner in voller Fahrt befindlichen L>kom »tive un«l 
sollte von «lieser auf ein fahremies Automobil spring«-n. als 
«ler Chauffeur, die Entfernung nicht riehtiu aliM-hätzend. 
zu kuiz fuhr, wodurch Fe* n Andre den Wagen beim Sprung 
nicht erreichte un«l zum Entsetzen aller Anwesenden zur 
Erde stürzte. 

Im erstell Moment glaubten alle «lie Künstlerin untoi 
«b-n Rädern der Lokomot ive und es bemächtigte sich «lc- 
Mit wirkenden eine starke Erregung. Es stellte sich heran- 
dass Fern Andre mit «lern lieben davon gekommen war und 
nur ein«' leichte Verletzung und Verstauchung erlitten hat. 
Es war ihrdank ihrer berühmten Gewandtheit und Geschmei¬ 
digkeit gelungen, sieh in «len schmalen Platz der beulen 
vorübersausenden Wagen zu kauern, ohne unter «lie Räder 
zu kommen. 

Fis stehi zu hoffen, «lass «lie Aufnahmen für den neuen 
Film bakl wieder fortgesetzt werden können. 

ar- Düsseldorf. D«*r kritische Beobachter kann sieh 
kurz fassen, wenn er «las Ergebnis der letzten Woche über¬ 
schaut. Aufregend«* Ereignisse gal es. keine. Di«* Theater 
waren, beeinflusst vom guten Wetter, lange nicht so stark 
besucht wie in den acht Tagen '• «her. Trotzdem kann 
man «lie Kasse«.resultate noch befri«ligend nennen. 

Die U.-T.-L icht spiele boten «len Düsseldorfern 
an zwei Sonntagen «len gleichen Schlager. Damit sind «lie 
schaulustig«» Düsseldorfer nicht ganz zufrieden. Der 
Programm Wechsel am Samstag ist dann ebenfalls nicht 
sehr praktisch, da alle an«l«*ien schon Freitag neue Sachen 
zeigen. Ibis Beiprogramm ist nicht schlecht. ..Blimlekuh“ 
mit Lubitsch in der Hauptrolle ist eines «ler wirkunsgvollsten 
Lustspiele. Das beliebte Thema: „wie sie sieh kriegen“ 
wird durch dieses Bild der Union um eine reizende Variante 
vermehrt. Der Nordische Filn: ..l)«-r Verlorene“ wäre 
ein glänzender Lehrfilm für «lie Antialkoholbewegung: in 
unseren Theatern ist solch ein Thema mal was anderes. 

Die A s t a - X i e 1 s e n - L i c h t s p i e 1 e haben «len 
Erbförster als Hauptnummer im Programm. Ibis Drama 
von Otto Ludwig ist nun auch glückli<-lt — im wahrsten 
Sinne «les Wortes — verfilmt. Vom Geist «les Dichters ist 
nichts geblieben, es handelt sieh um ein neues Gebilde, 
«las bei unserem Kinopublikum Anklang findet. Bedeutend«' 
Fortschritte sind im Asta Xielsen bei der Musik zu ver¬ 
zeichnen. seitdem Fmly Beyer den Taktstock führt. Die 
regelmässigen Besucher können j«*tzt am eigenen Leibe 
erfahren, wie sehr richtige Begleitmusik «lit* Bildwirkung 
erhöht. 

Im Residenzt heiter sahen wir bei einer 
Pressevorstellung ein Moiio|n>1 «les Herrn Franz Höninger 
„Fürstliches Blut“. Wir besprechen bei «ler bevorstehenden 
Düsseldorfer Erstaufführung das vorzügliche Bild ein¬ 
gehend. Hinweisen möchten wir aber darauf, «lass «ler Film 
bei den geladenen Gästen und Theaterbesitzern grossen 
Beifall fand. Packende Handlung verbindet sich mit ge¬ 
schmackvoller l)arst ellunp. 

Im Programm erschien in «lieser Woche der erste 
Film «ler „Desmond'‘-Serie Xoktumo. der Traum einer 
Frühlingsnacht. Die Handlung umkleidet zwei Tanz¬ 
szenen der immer noch schönen Tänzerin. 

Die Schadowlichtspiele zeigen „Lulu. «lit* 
Löwentänzerin“. Es wäre nicht uiiinU*ressant, «lie Ge¬ 
schichte dieses Monopols zu verfolgen. Man würde da wieder 
einmal ein Schulbeispiel haben, wie wandelbar di<- Wege 
des „Wandelbildes“ sind. 

Düsseldorf. Wie war hören, findet am Donnerstag, 
«len IG. September er., vormittags, in den Asta Xielsen- 
Lichtspielen in Düsseldorf eine Preise-Vorführung «les 
neuen F'ilms „Marionetten“ statt, der im Berliner 
.Marmorhaus mit grossem Erfolge aufgenommen wurde 




No. 455 


Der Kinematnsrapli — Düsseldorf. 



Ein Jfeweis für die Qualität meiner 
Erzeugnisse ist das hervorragende 
Kunstwerk: 









l>er Kineniatograph - - Düsseldorf. 


No. 455. 






hei ** 1 


UW" 


das bereits für ganj Deutschland an die Firma 

Imperial-Film , G.m.b.HBerlin SW. 48 

friedrichstr. 235 verkauft wurde. 

iin SW] 48, Friedrichstr . 242 

Telegramm-Adresse: Physograph, Berlin. 








455. 


I)er Kinenintoicruph -- IMisseldorf. 




Der Kinematograph — Düsseldorf. 


Wortlaut: 

Ein«* «tniflmr»* Handlinie ist i i«*l>t Vorhand« 
«l«*r Tater zur Zeit «h*r Begehung «1er Mnndluu; 
einem Zustande von Bewusstlosigkeit «Hl«*r kr.i: 
Störung der < JeistestÄt igkeit l>« iand. durch «eiet 
frei«* Willenaltestimmung ausg« > s'*h!o8s«*n war. 


Ihr Angeklagte 
v« «rget mp'tien Be«l< 
seit» mit Rücksicht 
drei Monaten Cefiit 


Sachverständiger Zeugeneid : 

Bei dein Ang«*klngte» ist infolge seiner erblich 
krankhaften Wraiilagung di«* frei«* \\'ill«‘nsl>estimiiiung 
ausgf’schlossen und ist dersellx* für die ihm zur l*a«t 
g«*legten Straftaten ni«-ht verantwortlich. 


betrachte. welches einen der aktuellsten Stoff«* unserer 
Strafns litslehre im Hahmen der möglichen Natürliclikeit 



















Xo. 455. 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


ar. Iliiisliiirg. H«l«la Vernon hatte mit i'ircn* (last¬ 
spiel hier eii.cn ebenso grossen Erfolg wie letzthin in Düssel¬ 
dorf. Publikum und Presse waren entzückt und begeistert 
von dem Liebreiz und der Anmut des Stars der Eiko. Sie 
tanzte genau wie sonst die Hedda-Gavotte, die eigens für 
sie von dem * bekannten Herrn Mortler komponiert i>*. 
Hedda Vorn« n hat au«-h eine Einladung zu einem Gastspiel 
in .M.-Gladbach angenommen. 

Iliuiihur". Vom Marine-Lazarett, «lern grössten Laza¬ 
rett Deutschlands wurden von der Firma A. F. Döring. 
Hairburg 33, kinematographiscbe Aufnahmen hergestellt. 
Auch die Prinzessin Heinrich und General von Roehl wurden 
Ihm ihrer Besichtigung des 1 jizaretts mit aufgenommen. 
Die c Aufnahmen wurden mit grossem Beifall dem Sani¬ 
täts-Offizierkorps und auch an> 31. August der Verwun¬ 
deten des Lazaretts vorgeführt, zur Unterhaltung noch mit 
anderen Films (Kriegsberichten und Humoresken) ver¬ 
vollständigt. Die Verwundeten kargten nicht mit ihrem 
Hcifull und äusseitcn der. Wunsch, die Firma möchte sich 
doch weiter zu solchen Unterhaltungen zu- Verfügung 
-teilen. Am Setlantage wurde elKuifalls der Filii* im Real¬ 
gymnasium Schlump vor den Offizieren vorgeführt. Wie 
uns weiter n> if geteilt wird, stellt die Firn a A. F. Dü¬ 
ring den Film jedem deutschen Ixizarctt .unent¬ 
geltlich zur Verfügung; man wolle sich an «lie Firma wenden. 
Die neue Telephonnummer der Firma ist ab 1. September 
Gr. I No. s. 

Leer. Das lxt-rer Lichtspielhaus in der Wilhelm st fasse 
ist am 4. September wieder eröffnet worden 

Das Kim» im Felde. Wir erhalten von Heinrich Mit dt 
folgenoe Zuschrift: 

..Möchte es nicht versau neu. ihnen t itzuteilen, dass 
wir hier hinter der Front hei Verdun ein erstklassiges 
Kinotheater mit allem Komfort eröffnet hüben, damit 
unsere tapferen Helden auch etwas Abwechslung bekommen. 
Der Besuch ist bis jetzt sehr gut, wir haben Raum für 400 
Mann (300 Sitzplätze). Die Einrichtung geschah durch 
mich, auch die jetzige l-.eit.ing untersteht mir. Das Pro¬ 
gramm der ersten Septem her weiche lautet: Himmer- 
stollen. Programm vom 1. bis 7. September 1915: Ruder¬ 
regatta in Grünau in Anwesenheit Sr. Majestät de- Kaisers; 
Herzenshandel, Drama in drei Akten; List und Gegenlist 
Detektiv-Humoreske; Hoheit ineognito. Lustspiel in zwei 
Akten. 

Hamburg. Die in Hairburg eingesetzte, aus I ehret n 
bestehende Pi üfungskommission hat ferner folgende Films 
als für Kindervorstellungen zulässig erachtet: 


Filmtitel: Fabrikant: 

■"*112 Aus dem romantischen Sarcatal .Sr sc ha 

5113 Teddys Frühlingsfahrt.Teddy-Film 

5114 Appetit und Liebe .Nordisch 

5115 Die 3(1 locken von San Martino .Itioskop 

all« Trotzköpfchens Eroberungen.Nordisch 

5117 iH-r Postkutscher von Sun Hil.*.Daninark 

5118 Die Niagorufüllc.A. K. 

5119 Das graue Kätzchen.Hansen 

.■»120 |jcr Reiter und der Srherif.Imp.-Film 

5121 Duido im Paradies.Oliver 

5122 Märtyrerin der läebe.Messter 


! C sSa | Neues vom Ausland | Csgg)~l 

Marschau. Alle Kinos sind geöffnet, die Polizeistunde 
ist auf 12 Uhr festgesetzt. 

Namen. Aus dem dies wöchentlichen Spielplan heben 
sich das köstliche weiaktige Lustspiel ..Kau m ist in der 
kleinsten Hütte“ und das dreiaktige Werk Schmidt- 
hässler's „D a s Recht a ii f G 1 ü e k“ besonders hervor. 
Ausserdem bringt das „D eutschc Lichtspiel- 
hau s“ noch ein packendes Ix-hctishild der Araberstämme. 
„Die Braut des Arabers“ betitelt, und die bei 
den äusserst lustigen Sachen „D er kleine Kobold“ 
und „E in wunderlicher Einfall der Sehwie- 


germutte r“. Dass die Kriegsbilder der ,.E iko- 
Woche“, weil am zeitgemässesten, auch besondere Auf¬ 
merksamkeit auf sich ziehen, sei nur nebenbei erwähnt. 

.1. P. Pohlen. 

Lüttich. Unser leider so stiefmütterlich behandeltes 
„Deutsches Lichtspielhaus“ stellt neuer¬ 
lich vor allem zwei sehenswerte Films heraus, und zwar «h s 
spannende Spionage-Dran-a in zwe : Akten ..1) i e Brief e 
des Admirals“, den Kauo wichtiger Dokumente 
und deren sehr erschwerte Wiedererlangung behandelnd, 
sowie die Tragödie zweier Freunde und ihr Gelöbnis, 
„Leben um Leben“ benannt, ein durch drei Akte 
hindurch fesselndes Lebensbild. Di ..K r i e g s - W o c I» e n- 
schau“ weiss wie immer mit Aktuellem nufzuwarten. 
indes die beiden Humoresken „K r a u s e als B i I d - 
h a u e r“ und „L e a desinfiziert!“ wahre Lach- 
salven bei unseren biedern Feldgic.uen auslösen. 

.1. P. Pohlen. 

I.üttieh. ln dem fast allabendlich aus verkauf teil 
U i n e n* a America» n wird zur Zeit der Milano-Film 
..Die Maske der Ehrenhaftigkeit" mit der 
schölten Hesperia. die sich ans Angst um «len guten Xanten 
von Mann und Kin«l einer Verbrecberbande anschliessl, 
s«iwie der Aquila-Film ,.H nffnungslosigkeit“ uit 
den bewegten Bildern aus «lern Künstlerleben, der Opium- 
last er höhle und den* Selbstmörderklub abgewickelt. Ausser 
diesen über zwei Stunden ‘»eaiispruchenden Dramen g.bf- 
«lort noch das Detektivstück .Herr Lee o <| ", «l«-n Drei¬ 
akter „Der vorsorgliche Vater“, «lie Kon «Wli** 
e 1 e s t i n e 4 s Er b s c h a f t". das komische Stück 
„Seebäder“ und das Dian a „D i e einende Ge- 
I a h r“ zu sehen. Die Film-Serie, welche *-i« h (’ i n e m «i 
Phare diesmal ver:;chrieben hat. »st hierorts unlängst 
an anderer Stelle gezeigt worden. Ich kann mich daher 
kurz fassen. An Dramen sin«l vertreten „Der Traun* 
der Ais» a“, ,,D i e Rolle a 1 s Erzieheri n“ 
un«l ,,D i e unsichtbare U m a r m u n g“. Du- 
zwischen siml «lie teils neuen komischen Stücke ..Chan¬ 
tilly-Creme“. „Mabel und die Bären“, 
„Jeder sein Gewerbe“ sowie „Kunigunde 
und Herr R u I» i g“ eingeschaltet Einer Anregung 
aus «lem Leserkreise hiesiger Zeitungen folgend, veranstal¬ 
tete das ('inen* a M o n «1 a i n erstmalig eine Vorstellung 
zum Besten «1er in Deutschland intet liierten B«*lgier. I): • 
gegenwärtige Programm ist wi«*«ler sehr reichhaltig. Abge¬ 
sehen von dem schon friih«*r nehenan gebrachten Pasqualc- 
Filnt „D i e kleinen Schornsteinfeger“ be¬ 
kommt Iran noch schöne Ansichten aus Spanien, das 
dreiaktige Drama „Der leere Platz“ sowie «lie 
lustigen Sachen „Pistolen - Duell“. „O. <1 e r 

Knop f“ und „Improvisierte Heirat“ zu 
sehen. J. P. Pohlen. 

Lüttich. Jetzt hat Ui ne-Palace es doch richtig 
verstanden, «lie anfängliche Ix*erc im Zuschauerraum durch 
gedrängt volle Bänke zu ersetzen, und «las hat mit seiner 
längst erprobten Anziehungskraft die so beliebte Detcktiv- 
Komödie wiwler tral getan. Den- „Hund von Baskerville" 
lies« Direktor C h. II o n i v e r d «lessen weniger gekannte 
dreiaktige Fortsetzung folgen, «lie den Titel „Das 
schwarze S c h 1 o s s“ trägt un«l gepsann teste Auf¬ 
merksamkeit seitens des Publikums erheischt. Ein geheim¬ 
nisvoller Mord an einem alten General giebt «lem Drama 
die Folie un«l eine bei der lx-ichc gefundene Haarspange 
«lem zu Rat e gezogenen Sherhx-k Holmes «len Ausgangspunkt 
seiner gerissenen Detektivskniffe, mit Hilfe «lerer es ihn*, 
nach reichlichen Fährnissen gelingt, den nach «lent Gehle 
seines Herrn lüsternen verbrecherischen Kammerdiener als 
Täter zu entlarven. Dass gerade des Detektiven Braut aL 
Eigentümerin des Korpus dclikti in Verdacht gebracht w ird 
und der ominöse Hund diesmal auf .Seiten «k*s Geheimpoli¬ 
zisten mitagiert. lässt man sich umso lieber gefallen, als 
«lies die spannenden Komplikationen einesteils häuft, den 




Der Kinematograph — Düsseldorf. 



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Xo. 455 


Der Kinemutogniph — Düsseldorf. 


geschürzt en Knoten andern teils desto interessanter lost. — 
Majestätische Sch^pelandschaften entrollt de brillante 
Film „W i n t • r > p O r t in d e n S c li W e i /. «• r 
Berg e n“ , die von geschickten Skiläufern bevölkert sind. 
— Viel Heiterkeit erregt die wohlgelungene Szene .(lut c 
Freu nde“. — Das grosse dreiteilige Drama, womit das 
diesmalige Programm seinen trefflichen Abschluss findet, 
führt den eigentümlichen Titel ,,A u Gouvernai 1“. 
was sich nur unzulänglich mit ,.A m S t e u e r" übersetzen 
lässt. l»as Steuer ist in diesem Fidle eine sonderbare Testa¬ 
ment sklausel, mit der indes ein weitausschauender reicher 
Industrieller sein Enkelkind noch nach dem Hinscheiden 
auf gesunde Bahnen lenkt. Der Alte hat bei Lebzeiten seinen 
l'nmut an dem verschwenderischen und spielsiiehtigen 
Lebenswandel seines Schwiegersohnes gehabt, der als Baron 
keine selbständige Schaffenskraft besass und Frau nebst 
Sohn iu Schulden stürzte. Deshalb verlangt «las Testament, 
dass der Enkel sich erst in der neuen Welt jenseits dos 
grossen Teiches eine selbständige Existenz etringen soll, 
ehe er der reichen Erbschaft teilhaftig werden kann. Not¬ 
gedrungen zieht der Junge in die Fremde und hat Mühsal 
und Beschwerden genug durchzumachen, ehe ihm «las Glück 
in den Schoss fällt. Dann kommt ditss«». — wie so oft im 
Leben - - aber auch nicht allein, vielmehr schwingt der 
so ins I.eben gesteuerte sich aus eigener Kraft selbst zum 
Grossunternehmer auf und führt gleicherzeit eine «läftige 
Lebensgefährtin heim. Man sieht, wi*lch urgesunder Ix*i1- 
gedanke dem Stück gegenüber so manch seichter Durch- 
achnittsware innewohnt: Es wirkt direkt erzieherisch! — 
Kapellmeister I) u c h a m p streut zwischen die «las Auge 
sehr in Anspruch nehmenden Bildserien eine Anzahl gut- 
gewiihlter Ü nt erhalt u ngspiecen ein und sorgt, «lass so 
auch «las Ohr nicht zu kurz kommt. Man hört Marrhetti's 
..D Artagnan“, Christint*s ..Je sais que vou« ett* jolie“, 
Huchons' .,Forget-M«*-Xot“. Demaöle’s ,.Indianola . Margis" 
„Equatoria“, Bill s ,,G«x>rgina“, «leRynal's ,,Raffl«?> Dansct* 4 ' 
und Benoit's „Fier» Bataillons 4 ' darunter. J. P. Pohlen. 

Paris. Die Etablissements Patht* frerex verteilen für 
«las Geschäftsjahr 1915/15 keine Divitiende. Im vorher¬ 
gehenden Geschäftsjahr kamen 15° 0 zur Ausschüttung. 


wir«! it mit dein erbeutete«» Auto zur Residenz falircn. tun der Fürst in 
d*-n Brief des Hufmanwhnlls zu iilicrlmngen, so wird er erfi»lin*n. wo 
du* Diamanten versteckt sind, und nicht nur diese, sondern uu«*h 
den Schmuck der Herzogin wird er an sieh rcisseu. 

Di« 1 Gefangenen lasst er durch seinen Leutnant Muum zur 
Höhlt« Braccio di F«*rro bringen, und Manro erhalt di«* Aufgabe, 
sie scharf zu li<*wnch«*n. Hin anderes Mit glieil «ler Bande legt «li«* 
Kleidung des g«*töt«*tci. Chauffeurs an. und Mirko in <l«*r Uniform 
«l«*s gefangenen Offizi«*rs. fahrt so mit dem Auto zur Residenz. I)<irt 
eing«*«roffen spielt «*r seine ltolle iin-isti-rlmtt. Zur Fürstin sagt er. 
dass die Hofdame, «li«* ihn ls*gk*it<*t«*. .mt«*rw«*gs erkrankt s«*i. und er 
nur einen Brief zu üherbring«*n hals*, ln diesem Brief teilt d«*r Hof- 
inarschall der Fürstin mit. dass «*r d«*n Schmuck im rechten Stoss- 
dämpf«*r d**s Autos verborgen habe. Mi-ko «Tliiilt d«*n Auftrag, 
di«*s«*n Teil abzuschrauben. ilui d«*r Fürst n zu bringen und kann 
lM*nba«-|itcn, wie di«*«e das kostbare Geschmeideseinem Versteck ent¬ 
nimmt. 

Der ges<*lii«*kt«‘ Mirko versteht es alter, die Hofdame der Her¬ 
zogin, Julia di Ualmlla. zu htsseln. die au seiner stolzen männlichen 
Erscheinung Gefallen findet, mit ihm flirtet und «•« nicht unterlassen 
kann, ihm d<*n aiiv«*rtraut«*ii Schmuck der Herzogin zu zeigen. Kr 
befindet sieh in ihrt*n Gemä«*liern. in einem unscheinhar«*n. kl«*inen 
Schrank, auf dem eine Uhr steht, und wenn man den grossen Zcigt*r 
dieser Uhr von 12 auf «> dreht, springen di«* Türen «les S«*hränkch«*ns 
auf und di«* Schinuckschatull«* d«*r H«*rzogin kamt lierauagenommen 
w«*rden. In dasselbe Schränkchen l«*gt Julia den Schmuck der 
Fürstin. — - und das alles vor Mirkn's Augen. 

Während Mirko 4 * Abwesenheit ist es in dein langer der Räuber- 
haitd«*. den s«*hi«T unerreichbar versteckt lt«*g«'nd<'ii Höhlen, zu wüsten 
Sz«*n«*n gi'kommen. Mauro hat sich in di«* gefangen«* Ines verliebt, 
und da si«* gegen den düsteren < :«*sell«*n «lie lieft igste Abneigung 
liegt, versucht «lies«*r, die jungu Dante nüt Gewalt zu er«*bertt. ln 
heller Leidenschaft will «*r sie an sich ziehen, um sie mit heiatier« 
Küssen zu hedticken, d«M*h da springen *lie übrigen Räuber herbei, 
r«*tten di«* B«*drängte aus d«*n Klauen <l«*s schwarzen Mauro, geleiten 
sie in ihr Zimmer und schliessen «*s ah. Doch Mauro tobt. In blinder 
Wut versucht er in ln«*z" Zimmer •■iiizudring«*n. er muss mit t .ewult 
an seinem Vorhaben gi>liind<*rt werden, ein Tumult entsteht, behüss«* 
fall«*» «1a ist plötzli«*h Mirko unt«*r ihnen und gebietet 

Kulte. Mirko hat d«*n Hof für kurze Zi»it verlassen. unt«*r d**m Vor¬ 
wand«*. die angeblich erkrankt*- Hofdame ZU hol«*it. ,.Wer ist «l**r 
Schuldige ?“ fragt er mit Donn«*rstimme. und stumm zeig«*u di«- 
finsteren Gesellen auf Mauro. „In di«* Hungerkammer mit dem 
Burschen 14 , donnert Mirko, und von zahlreichen Fäusten g**pwkt 
wird Mauro durch eine Falltür«* in «lie Hungerk im n«*r gewürfen. 
<*iner 'achtlosen, dumpfi'it Höhl«*, «lie sieh unterhalb der Mohnhöhle 
«ler Bandit«*u befindet. 

Der Hofthune Inez aller stellt Mirko sein Zimmer zur Verfü¬ 
gung. das aus <*iu<*r fürstlich eingerichteten Höhle :milcht, zu d«*r 

















Düsseldorf. „Film-Export, Gesellschaft *mit 
beschränkter Haftung", hier. Alfred Rosenthal ist 
infolge Abberufung als Geschäftsführer nusgeschieden und an seiner 
Stelle wurde zum (Jeschaft sfiilirer bestellt das Aufsichtsratsmitglied 
Kaufmann Dietrich Krell. 

Frankfurt a. M. Monopolfilm-Vertriebs-Ge¬ 
sellschaft mit beschränkter Haftung Hane- 
wacker und Scheie r. Die Zweigniederlassung in Frank¬ 
furt a. M. ist aufgehoben. 


theaters in Olbemhau. 

Schuch, Ludwig, Kliegerunteroff., ehedem Angest. der „Union". 
tob Siemens, Kar 1 Friedrich, der Vorsitzende des Direktoriums der 
Siemens-Sehuckert-Werke, G. m. b. H. 

Stüber, Schlosser der Firma Ernemann. 

Vollmann, Walter, Inhalier der Firma Grass 4 Worff. 

W T ebner, Otto, Mechaniker der Firma Ernemann. 

Zahn, Karl, ehedem b. d. Lloydfilm.Ges. 

Zerden, Ilauptmann, ehedem Direktor der Rheinischen Filmges. 


Hamburg. Uhlenhorst« 
sellschaft mit beschrä 
dation ist beendigt und die Fin 


chtspielhaus - de- 
■ Haftung. Die Liqui- 


Henogi. Urschw. Kricgsvcrdlrn-d kreuz 

er, Leutnant hei einer Flicgerabteilung. 

































































No. 4öo 


Her kinematograph — Düsseldorf. 


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Der küieniatograph] Düsseldorf. 


No. 465 


Bitte zu beachten! 

Auf mehrfache Klagen, namentlich seitens unserer Geschäftsfreunde in 
Berlin, über unregelmässigen Eingang unserer Zeitung, erwidern wir : 

jede Nummer des ,,Kinematograph (< geht an alle uns be¬ 
kannten Fachgeschäfte und Kinotheater. 

Jeder selbständige Fach angeh örige hat das Recht auf regel¬ 
mässige Zustellung jeder Nummer. 

Die Postgebühren haben wir für das laufende Vierteljahr im 
voraus bezahlt. 

Wo Nummern ausbleiben, bitten wir bei dem betreffenden Postamt 
schriftlich Beschwerde zu führen, und uns den Erfolg mitzuteilen, 
damit wir in Wiederholungsfällen die Sache weiterleiten. 

Verlag des Klnematograph 

Düsseldorf. 


































































No. 46S. 


Der kinem&tograph — Düsseldorf. 



V Die 1 
Doppel-Natur 


Ein psychologisches Kriminaldrama in 3 Akt« 


Kriegsschlager 1914/1. 
in 3 Akten. 


Verfasser: Balduin Groller 
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Düsseldorf 22. September. 


1915. 



Der Tunnel 

von Bernhard Kellermann 

ln den Hauptrollen: Friedrich Kayssler. Fritzl Massary 

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No. 466. 


Der KinennUograph — Düsseldorf. 


Projektions Ükt.-Ges. UNION 

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Telegramm-Adresse: PAGU BERLIN 


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erscheinen in dem Programm der 

Nordischen Films Co. 


Lustspiel Robert und Bertram 

3 Akte — Regie: Max Mack 

Fräulein Tollheit 

3 Akte — Regie : Einar Zangenberg 

Mysterium Der geheimnisvolle Wanderer 

3 Akte — Regie: Wm. Wauer 

Sensationsfilm König Motor 

3 Akte — Regie: Georg Jacoby 

Drama So rächt die Sonne 

3 Akte — Regie: Wm. Wauer 

Gesellschaftsdrama D Cr SchUSS Im Traum 

3 Akte — Regie: Max Mack 


Detektivdrama 


Paulig-Serie 


Lubitsch-Serie 


Natur-Aufnahme 


Der „Herr Baron“ 

3 Akte — Regie: Felix Basch 

ülberts Hose 
Tantchens Hufeisen 
Alberts Hochzeitstag 

Blindekuh 

Fräulein Seifenschaum 
Partenkirchen 




Kerfin. 


daß wir für die Tofye. außer der 
Tanten Kiffer ran den Ä rietfsßbau- 
ejffanteften Aufnahmen aus den feind- 


:enen. 


MESST ER- WOCHE X 


damit den Beweis erbracht zu haben 


MESST ER- WOCHE 


unüBdrtrejfficfj iß. 


Hocbachtuntfsi 'ofT 

Messter-Film G. m. b. H. 



Wir bringen in den näebften Summern iw/erer 

MESSTER- WOCHE 
OkfCHX .H .Al/rXAH.UEX 

ron fdmrfnben deutfcben KnegsfcbaupUttzen. ton 
Jen A rtepsfcfjüupfatzen unterer l erblindeten. 
von unjeren U-Booten an der Arbeit, fände 

aut he nt ifcß e ()r i g ih a l - .Auf nahmen 

aus den feindlieben I inien in 

Rußland. Trank reich. Italien 

ufiv. 



ämi ■ i miwihiiü Mi t miuiHiMuini ■ .nm hi« - 




<itr rrtff/r/J'»' OB*r6*frh(s • 
fia6er infpizirrt die 
(iefed>esfinie 


11 

Bk.** JM 



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Bl r *5 



1 g dHB|a| « 

1 S ~ 


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I>er Kint>malo?raph Düsseldorf. 


No. 45*». 


iiiüiia ... e, . m .. 


Mk. 500000 

—- 1 

in bar 

sind die Bankbeamten Flemming und Balsen 

verschwunden. 


Aufgefundene Kleidungsstücke Flemmings und eine 
:: rätselhafte Inschrift deuten an, dass 

Balsen der Mörder Flemmings Ist. 






Detektiv Fred Horst 1 

s 

verfolgt mit meisterhafter Energie und Kühnheit diesen Fall! : 







Näheres teilt mit 

Imperator-Film Co. 

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Telephon: Moritzplatz 129 56 Telegramm-Adresse: Imperatus. 


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Es lebe der König.3 Akte 

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Zwischen Himmel und Erde.4 Akte 

Wenn die Heimat ruft.3 Akte 

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Arme Marie.4 Akte 

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Curare oder Der indische Dolch ... 3 Akte 















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Für Rheinland und Westfalen vertreten durch: 

HEINRICH STÜTTGEN, Cöln am Rhein 

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No. 456. 


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Das Vordringen der Deutschen 
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Fach-Zeitung für die 


ges. Projektionskunst 


Vertreter für Berlin: Ludwig Jeqel. Berlin W. 8, Mohrenstrasse 6. 


No. 456. aSMa?*“ Düsseldorf, 22. September 1915. Erscheint jeden Mittwoch. 


Nachdruck des Inhaiti, aach 
auuufUralM, »craottn. 

Die Rohfilmsorge 


•«■herrscht die (lemüter der Filmfabrikanten aufs leb¬ 
hafteste. Das bewies auch eine Besprechung, die am 
Montag, «len 13. Septemlier, nachmittags 5 Uhr, in «len 
Räumen «1er „Deutschen B i o s k o p - Gesellschaft" statt¬ 
gefunden hat. Auf Einladung der Herren Direktoren 
Zeiske und Lippnunn hatten sich dort die Ver¬ 
treter der führenden deutschen Filmfabriken zur Be¬ 
sprechung einiger gemeinsamen Angelegenheiten versatr melt. 
Es waren Vertreter «1er Firmen „Deutsche Bioskop- 
Gesellscbaft", „E i k «»- Film-Gesellschaft“, ,,M e s s t e r - 
Film-Gesellschaft“, „Oliver- Film-GeeeUschaft", Pro- 
jektio'is - A.- G. Unio n“, „Luna- Film - (Jesellschaft", 
„G r e e n b a u m - Film - (hssellschatt Ue.ierein- 

stimme n <1 galten ctie Herren ihrer Ansicht Ausdruck, 
«lass eine ganz ausserordentliche Knapp¬ 
heit a n Rohfilm Itestehe. Wenn demgegenüber 
die „E. I. F.", bzw. in ihr die „Aktiengesellschaft für Anilin¬ 
fabrikation“, die „Agfa", die Situati«tn anders schildere, 
so entspreche das in keiner Weise «len Tat¬ 
sachen. Dieser Artikel sei völlig unverständlich, weil 
die „Agfa" doch fortwährend Anträge auf Rohfilmliefe- 
rung teils ganz, teils nur in der erforderten Höhe ablehne. 
Es wurde beschlossen, von der „Agfa” nähere Aufklä¬ 
rung älter diesen Artikel bzw. die in diesem Artikel 
wiedergegebene Zuschrift zu fttrdem. 

Des weiteren wurde beschlossen, das vom „Verbände 
zur Wahrung gemeinsamer Interessen der Kiitematographie 
un«l verwandter Branchen" an das Reichsamt des 
I u n e r n gerichtete Gesuch um Erlassung eines 
P«»hfil mausf uhrverbots kräft ig zu unter- 
ützen. Es sollen zu diesem Zwecke sämtliche Film¬ 
fabrikanten eine Eingabe an «las Reiehsamt des Innern 
richten und in ihr «lern Gesuche des Interessenverbandes 
b e i t r e t e n I Dr. W. Fr. 

* * 

Unser Dr. W. Fr.-Mitarbeiter hat die in dieser Sitzung 
erfolgte scharfe Kritisierung des Leitartikels der „E. I. F." 
und der dort behaupteten Tatsachen zum Anlass genommen, 
in einer Unterredung mit dem Vertreter der „Agfa" den 

Standpunkt der „Agfa" 

zur Rohfilmfroge zu erforschen. Es wurde ihm dabei gesagt, 
«lass der Rohfilm zweifellos knapp sei, nur leugne 
man in den Kreisen «1er „Agfa“, dass die Situation „bedroh¬ 
lich" sei. Die „Agfa" liefere ihren Kunden immer noch 
Rohfilm, allerdings nicht stets in voller Höhe 


des erforderten Bedarfs. Voraussetzung für ilio 
Lii-ferung sei allerdings, dass die. eiligen Firmen, die jetzt 
von der „Agfa" Rollfilm zu bezi«»hen wünschten, diesen 
auch bereits früher von iir bez«tgen halten. Es 
müssen also alte Kunden seit. Wer alter früher bei 
anderen Rohfilmfabriken seinen Bedarf gedeckt habe, 
könne jetzt lieht verlangen, dass er von der „Agfa“ be¬ 
dient werde, die dann ihre alten Kunden im Stiche lassen 
oder doch lw nachteiligen müsste. 

Aus alledem scheint uns her vorzugehen, dass über 
die Knappheit des Rohfilms keinerlei Meinungsverschieden¬ 
heiten bestehen, dass man aber über das Mali der „Be- 
«Irohliclikeit ’ dieserKnappheit auf seiten der „Agfa“ anderer 
Ansicht ist. Wir hoffen indes, dass es den verschiedenen 
Aktionen gelingen werde, diese Rohfilmknappheit ehe¬ 
stens zu beseitigen, wozu natürLeh wesentlich beitragen 
würde, wenn der Rohfilmkonsum allein auf das 1 n- 
land beschränkt würde (unter Ausschluss auch 
der verbündeten Staaten und der besetzten Gebiete)! 

* * 

Zur Frage der Erlassung eines 

Kohfilmausfuhrverbots 

hat unser Dr. W. Fr.-Mitarbeiter an zuständiger Stelle 
erfahren, dass die mit der Angelegenheit befassten Behörden 

dem in unserer vorigen Nummer ei m Abdruck g.iten 

diesbezüglichen Anträge des „Verbandes zur Wahrung 
gemeinsamer Interessen der Kinematographie und ver¬ 
wandter Branchen" günstig gegenüberstehen. Der 
Antrag ist, wie wir weiter h«'ircn. zunächst der ..Zentral¬ 
stelle für Ausfuhrbewilligungen der photographis« hen In¬ 
dustrie", bzw. deren Verwalter. Herrn Regierungsrat im 
Reichsamt des Innern Dr. Harting in Schlachtensee 
bei Berlin, zur Begutachtung vorgelegt worden. Herr 
Regierungsrat Dr. Harting hat nun unserm Dr. W. Fr.- 
Mitarbeiter in einer Unterredung mitgeteilt, dass er in 
seinem Gutachten die schleunige Erlassung 
des beantragten Ausfuhrverbots für unbelichtete Films 
(Rohfilm) befürworten werde. 

Man darf daher wohl annehmen, dass das Rohfilm¬ 
ausfuhrverbot ehestens ergehen werde' 

Bei dieser Gelegenheit sei ein klemet Druckfehler im 
Leitartikel unserer vorigen Nummer berichtigt. Es muss 
natürlich heissen „Ersatzstoff für Colhxlium“ statt 
„Ersatzstoff Collodium". 








Xo. 45« 


Der Kinematoeraph — Düsseldorf. 


Erleichterungen auf dem Gebiet des Patent- und Gebraudismusterwesens 
während des Kriegszustandes. 

Von Patentanwalt Bernhard Bomborn. Berlin SW. 61. 


Die Wahrung der Itedcutendcn lutere-<sen der Er- 
finder. Patent- und (ü-brauchsmtisterliesitz r. gab Ver¬ 
anlagung dazu, daes auf K«*sct zgcberisohein Wege dureli 
den Buiulesrai und durch Verordnung«'!! de« Patentamt"* 
während der Kriegszeit erhebliche Krlciclncrungen geschaf¬ 
fen wurden. Es sind vcrschkslene 'Bekanntmachungen 
ile* Bundesrates und des Patentamtes erschienen, deren 
wicht igste Beet itnmtmgcn im folgenden angi-golten 
werden. 

\'on der Voraussetzung ausgehend, dass die Zahlung 
der .lahresgebühren den Besitzern von Schutzrechten 
während der Kriegszeit erhebliehe Schwierigkeiten machen 
kann.* ist es statthaft, die Patent- und (•ehrauchsmuster- 
gebühren stunden zu lasst*!). Stundungsauiräge sind in 
entsprechender Weise zu begründen, beispielsweise da- 
mit, dass der Inhalier des Schutzrechtes im hehle steht, 
• sler dass die wirtschaftlichen Verhältnisse während des 
Krieges ihm Schwierigkeiten für die Zahlung bieten. Stun¬ 
dungen werden zunächst auf die Dauer von neun Monaten 
vom Tage tler Fälligkeit der Jahresgebühr ab gewährt 
und sind innerhalb dieser neun Monate selbst dann noch 
nachträglich zulässig, wenn der Fälligkeitstag schon über- 
•chritten war, das Schutzrecht unter gewöhnlichen Um¬ 
stünden also schon verfallen wäre. Vor Ahla if der neun 
Moiu.tc ist dünn eilt weiterer Stundungsant rag bis zur 
Beendigung des Krieges möglieh. Das Patentamt hat bis¬ 
her derartige Anträge in sehr entgegenkommender Weise 
berücksichtigt, wenn die Begründungen ausreichten. 

Ist jemand durch den Kriegszustand verhindert 
worden, dem Patentamt gegenüber Fristen einzuhalten, 
deren Versäumung nach gesetzlicher Vorschrift einen 
Rechtsnai'hteil zur Folge hat, so kam. auf Antrag eine Wie¬ 
dereinsetzung in den vorigen Stand statt finden. Der 
Antrag muss innerhalb einer Frist von zwei Monaten nach 
dem Zeitpunkt erfolgen, in welchem die Schwierigkeiten 
für den Antragsteller ülicrwundcn waren. 

Begründende Fristgesuehe für die Hinausschiebung 
von Erwiderungen auf amtliche Verfügungen und des¬ 
gleichen werden vom Patentami in entgegenkommender 
Weise berücksichtigt. 

Durch eine Rcichsgcrichtsentschcidung ist schon fest¬ 
gelegt. dass der Unionsvertrag in vollem Umfange weiter 
gilt, das heisst die Vereinbarung zwischen den meisten 
Kulturstaaten, wonach die Vornahme einer Anmoldung 


in einem ausländischen Staate dem Anmelder in Deutsch¬ 
land die Priorität der früheren ausländischen Anmeldung 
sichert, falls er diese Anmeldung in Deutschland inner¬ 
halb Jahresfrist vornimmt. D.csc Bestimmung gilt auch 
für die feindlichen Auslandsstaalen. Es hat noch eine Aus¬ 
dehnung dieser Bestimmung stattgefunden, dahingehend, 
dass die Prioritätsfristen, soweit sie nicht vor dem 31. Juli 
UH 4 abgelaufen waren, bis zum Ablauf von sechs Monaten 
von der Beendigung des Kriegszustauiles an. längstens 
aller bis zum 30. Juni 1916 verlängert ist. 

GegenülnT Frankreich. England und Russland ist 
bekanntlich als Wiedervergeltung ein allgemeines Zahlungs¬ 
verbot erlassen. Für die Zahlung von Anmeldegebühren 
mul von Jahrestaxen für gewerbliche Schutzrechte sind 
aber Ausnahmebestimmungen getroffen, so dass solche 
Zahlungen vorgenommen werden können. 

Auch in ausländischen Staaten st in Angelegenheiten 
des gewerblichen Rechtsschutzes eine grosse Anzahl von 
erleichternden Bestimmungen erlassen worden, deren ein¬ 
gehende Behandlung zu weit führen würde. Die einschnei¬ 
dendsten verschärfenden Bestimmungen hat Russland er¬ 
lassen. indem es die seinen Feinden, also auch Deutschen, 
gehörenden Patente aufhob bzw. für den Staat einzog. 
Infolgedessen wird es für zwecklos angesehen. Verlängerungs- 
gebühren dorthin zu zahlen. Welche Zustände sieh nach 
dem Kriege ergeben werden, bleibt abzuwarten. Für Eng¬ 
land befürchtete inan anfangs ähnliche scharfe Massregeln. 
indessen beschränkt sich «lie dortige Prt.xis darauf, dem 
Staat oder englischen Fabrikanten auf Antrag das Hecht 
zuzusprechen, Schutsrechte auszunutzen, wobei dem Sehutz- 
inhaber Lizenzen zufallen sollen. 

Deutsche haben heute die Möglichkeit, in sämtlichen 
ausländischen Staaten, ausgenommen Russland, in ähn¬ 
licher Weise Patentanmeldungen vorzunehmen wie im 
Frieden. Die deutschen Patentanwälte bedienen sieh hier- 
Itei neutraler Auslandastaaten. 

Die deutschen Patentinhabern gewährten Erleichterun¬ 
gen werden vom deutschen Patentamt auch den Aus¬ 
ländern gewährt, deren Staaten dem Deutschen ähnliche 
Erleichterungen gewähren. Bisher kommen hierfür ins¬ 
besondere folgende Länder in Betracht: 

Oesterreich, Ungarn. Dänemark. Italien, Norwegen. 
Schweiz, Portugal. Spanien, Vereinigte Staaten von Nord¬ 
amerika, Belgien. 


Rund um die Friedridistrasse. 


Nun. da der Frieden wiederhergestellt ist, ktum man 
seine Spaziergänge „rund um die Friedrichstrasse“ wieder 
aufnehmen, ohne in Gefahr zu geraten, lotgeschlagen zu 
werden, wenn man «las Pech hat. anderer Meinung zu sein 
als der Tischnachbar oder der gute Freund von gestern. 
Die „Volksseele“ «1er Ritti>r vom Filtnhand hat nämlich 
ganz bedenklich gek«>cht, un«l da Ihm ergab sich das physi¬ 
kalische Wunder, dass sie trotz allen Kochens nicht ver- 
«lampfte. sondern sieh noch über den Hitzegrad des Kix-hens 
hinaus erwärmte und es zu sehr starken Spannungen 
brachte — wie im Papinschen Topf. Gottlob hat «lie ein¬ 
sichtige Natur dein Topf ja nun ein Ventil gegeben: den 


Mund, und «ler Ausgleich «les Ueberdrucks, der mit Hilfe 
dieses „Sprechanismus“ erfolgte, Hess einige Tage hin¬ 
durch an Austlauer tut«! Heftigkeit alles hinter si«-h. was 
j«* in tler Berliner Filmstadt «lagewesen war — und das 
soll gar nicht wenig sein. Doch mit eiten derselben Ge- 
schwindigkeit, mit der die Protestbewegung hochgekommen 
war, verschwand sie auch wieder, und schliesslich hat man 
es mit dem Friedensschluss gar so eilig gehabt, dass mau 
— mit oder «time Nachtglocke — einen Notar herbeigeholt 
un«l alles hübsch zu Protokoll gegeben hat. damit es nicht 
etwa wieder umgestossen werden könne. Aber an manchen 
Stellen ist der Ueberdruck, den die nachhaltige Erhitzung 



Der Kinemato^raph — Düsseldorf. 


No. 456. 



Der Sens ationserfolg dies ec Saison 


j NeuartigeFilmeffehte | 


14 Tage aus verkauftes Haus 

im Berliner /Aarmorhaus **«*»^<** 

Marionetten 

Filmspiel in 3 Akten 

ist eine Klasse für sich 

und wurde allgemein vom Publikum 
und der Presse als beispielloser, noch 
nie dagewesener Erfolg und als der 
grösste Schlager der Saison bezeichnet 


i Gross-Berlin. Brandenburg, Pommern. Posen. Ost- u. Westpreussen. Schlesien: 

ALFRED LEOPOLD 

MonopoLFilmverleih, Berlin SW. 48 , Friedrichst. 235 

Telephon: Amt Lützow 2605 ** **° *"***’ *" Telegr.-Adresse: Leopoldfilm 


Presse-Vorlühruno Iflr Rheinland : 22. Seplemher 1913 in den Asla Nieisen-Lichispielen. Dlsseldori. 



No. 45« 


Der Kinematoeraph — Düsseldorf. 


Erleichterungen auf dem Gebiet des Patent- und Gebraudismusterwesens 
während des Kriegszustandes. 

Von Patentanwalt Bernhard Bomborn. Berlin SW. 01. 


Di<* Wahrung «1er bedeutenden Interessen der Er- 
linder. Patent- nu«l (»ebrauehsinuKterl»esitzor, gab Ver¬ 
anlassung dazu, dass auf gesetzgel»eri«ehoni Wege, durch 
doji Bundesrai und durch Verordnungen des Patentamtes 
während <ler Kriegszeit erhebliche Erleichtcrungei geschaf¬ 
fen wurden. Es sind verschieden«* 'Bekanntmschungon 
«les Bundesrates und des Patentamtes erschienen, deren 
wichtigste Bestimmungen im folgenden angegeben 
werden. 

Von der Voraussetzung ausgehend, dass die Zahlung 
der .lahresgebühren den Besitzern von Schulzrechten 
während der Kriegs/.eit Erhebliche Schwierigkeit«*! machen 
kann.'ist es statthaft, die Patent - und Gebrauchsrauster- 
gebühren stunden zu lassen. Stundungsanträge sind in 
entsprechender Weist« zu begründen, beispielsweise tla- 
mit, dass der Inhaber des Schutzrechtes im Felde steht, 
otler dass die wirtschaftlichen Verhältnisse wählend des 
Krieges ihm Schwierigkeiten für die Zalüung bieten. Stun¬ 
dungen werden zunächst auf die Dauer von neun Monaten 
vorn Tilgt« der Fälligkeit der Jahreagebiihr ah gewährt 
und sind innerhalb dieser neun Monate selbst dann noch 
nachträglich zulässig, wenn der Fälligkeitstag schon über¬ 
schritt«! war, das .Schutzrecht unter gewöhnlichen Um¬ 
ständen also schon verfallen wäre. Vor Ablauf «1er neun 
Monate ist dann ein weiterer Stundungsantrag tis zur 
Beendigung «les Krieges möglich. Das Patentamt liut bis¬ 
her derartige Anträge in sehr entgegenkommender Weise 
berücksichtigt, wenn die Begründungen ausreichten. 

Ist j 3tnand tlurch den Kriegszustantl verhindert 
worden. « em Patentamt gegenüber Fristen einzuhalten, 
deren Versäumung nach gesetzlicher Vorschrift einen 
Rechtsnachteil zur Folge hat, so kann auf Antrag eine Wie¬ 
dereinsetzung in den vorigen Stand stattfinden. Der 
Antrag muss innerhalb einer Frist von zwei Monaten nach 
dem Zeitpunkt erfolgen, in welchem die .Schwierigkeiten 
für den Antragsteller überwunden waren. 

Begründende Fristgesuche für «lie Hinausschiel »ung 
von Erwiderungen auf amtliche Verfügungen und des¬ 
gleichen werden vom Patentamt in entgegenkommender 
Weise berücksichtigt. 

Durch eine Reichsgcriehtsentseheidung ist schon fest¬ 
gelegt. dass der Unionsvertrag in vollem Umfange weiter 
gilt, das heisst die Vereinbarung zwischen den meisten 
Kulturstaaten, wonach die Vornahme einer Anmeldung 


in einem ausländischen Staate dem Anmelder in Deutsch¬ 
land die Priorität der früheren ausländischen Anmeldung 
sichert, falls er diese Anmeldung in Deutschland inner¬ 
halb Jahresfrist vernimmt. Diese Bestimmung gilt auch 
für die feindlichen Auslandsstaaten. Es hat noch eine Aus¬ 
dehnung dieser Bestimmung stattgefunden, dahingehend, 
«lass die Prioritätsfristen, soweit sie nicht vor dem 31. Juli 
1!*14 abgelaufen waren, bis zum Ab auf von sechs Monaten 
von der Beendigung des Kriegszustandes an, längstens 
aber bis zum 30. Juni 1910 verlängert ist. 

Gegenüber Frankreich, England und Russland ist 
bekanntlich als Wiedervergeltung ein allgemeines Zahlungs¬ 
verbot erlassen. Für die Zahlung «tpn Anmeldegebühren 
und von Jahrestaxen für gewerbliche Schutzrechte süid 
alter Ausnahmebestimmungen getroffen, so dass solche 
Zahlungen vorgenommen werden können. 

Auch in ausländischen Staaten ist in Angelegenheiten 
des gewerblichen Rechtsschutzes eine grosse Anzahl von 
erleichternden Bestimmungen erlassen worden, deren ein¬ 
gehende Behandlung zu weit führen würde. Die einschnei¬ 
dendsten verschärfenden Bes immungen hat Russland er¬ 
lassen. indem es die seinen Feinden, also auch Deutschen, 
gehören«len Patente aufhob bzw. für den Staat einzog. 
Infolgedessen wird es für zwecklos angesehen. Venängerungs- 
gebühren dorthin zu zahlen. Welche Zustände sich nach 
dem Kriege ergeben werden, bleibt abzuwarten. Kür Eng¬ 
land befürchtete man anfangs ähnliche scharfe Massregeln. 
indessen beschränkt sich die dortige Praxis darauf, dem 
Staat oder englischen Fabrikant en auf Antrag das Recht 
zuzusprechen, Schutzrechte auszunutzen, wobei dem Schutz- 
inhaber Lizenzen zufallen sollen. 

Deutsche haben heute die Möglichkeit, in sämtlichen 
ausländischen Staaten, ausgenommen Russland, in ähn¬ 
licher Weise Patentanmeldung«} vorzunehmen wie im 
Frieden. l>ie deutschen Patentanwälte bedienen sich lüer- 
bei neutraler Auslandsstaaten. 

Die deutschen Patentinhabern gewährten Erleichterun¬ 
gen werden vom deutschen Patentamt auch den Aus¬ 
ländem gewährt, deren Staaten «lern Deutschen ähnliche 
Erleichterungen gewähren. Bisher kommen hierfür ms- 
besonderc folgende Länder in Betracht: 

Oesterreich, Ungarn. Dänemark. Italien, Norwegen. 
Schweiz, Portugal. Spanien. Vereinigte Staaten von Nord¬ 
amerika, Belgien. 


Rund um die Friedrichstrasse. 


Nun. da der Frieden wiederhergestellt ist, kann man 
seine Spaziergänge „rund um die Friedriehstrasse" wieder 
aufnehmen, ohne in Gefahr zu g«-raten, tot geschlagen zu 
werden, wenn man «las Pech hat, anderer Meinung zu sein 
als der Tischnachbar otler der gute Freund von gestern. 
Die ..Volksseele" der Ritter vom Filmhand hat nämlich 
ganz Ixslenklich gekocht, und dabei ergab sieh das physi¬ 
kalische Wunder, dass sie trotz allen Kochens nicht ver¬ 
dampfte. sondern sich noch über den Hitzegrad des Kochens 
hinaus erwärmte und es zu sehr starken Spannungen 
brachte — wie im Papinsehett Topf. Gottlob hat die ein 
sichtig«* Natur «lern T««pf ja nun ein Ventil gegeben: den 


Mund, und der Ausgleich «les Uebetdrueks, der mit Hilfe« 
dieses ..Sprechanismus“ erfolgte, liess einige Tage hin¬ 
durch an Ausdauer und Heftigkeit alles hinter sich, was 
je in der Berliner Filmstadt dagewesen war — und das 
soll gar nicht wenig sein. Doch mit eben derselben Ge¬ 
schwindigkeit. mit der die Protestbewegung hochgekommen 
war. verschwand sie auch wieder, un«i schliesslich hat man 
es mit dem Friedensschluss gar so eilig gehabt, dass man 
— mit otler ohne Naehtglocke — einen Notar herbeigeholt 
und alles hübsch zu Protokoll gegeben hat. damit es nicht 
etwa wieder umgextosaen werden könne Aber an manchen 
Stellen ist der Uebenlrurk, «len die nachhaltige Erhitzung 



Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 456. 



Der Sensaliomerfolg dieser Saison 


NeuartigeFilmeffekte I 


Raffinierte Aufnahmetechnik 


14 Tage aus verkauftes Haus 

im berliner Warrnorhaus t**»»^w* 

Marionetten 

Filmspiel in 3 Akten 

ist eine Klasse für sich 

und wurde allgemein vom Publikum 
und der Presse als beispielloser, noch 
nie dagewesener Erfolg und als der 
grösste Schlager der Saison bezeichnet 


Monopol für: | “ 


I Rheinland. Westfalen. Königreich und Provinz Sachsen. Thüringen. Anhalt. 

Berlin. Brandenburg. Pommern. Posen. Ost- u. Westpreussen. Schlesien: 


ALFRED LEOPOLD 

Monopol-Filmverleih, Berlin SW. 48 , Friedrichst. 235 

3. Portal, I. Etage 

Telephon: Amt Lützov 2603 Telegr.-Adrcsse? Leopoldfiim 


Presse-Vofflfenio llr Kheinldnd 22. September ms in den Asla Nielsen-Liclilspieiei. Dlssellart. 





No. 45». 


Der Kinemutograph — Düsseldorf. 



Vollbesetz ei 

Der Krieg 

■ Schauspie ln 

Regie: Ludvij 





























No. 466 


her hinein at«xgraph — Düsseldorf. 


verschuldet hatte, doch noch nicht ganz gewichen. Und 
da zeigt sich aliermals ein physikalisches Phänomen: 
während sonst das grösste und Iwatlunktio wi erat u le Ventil 
den schnellsten Ausgleich herbeiführ«. leiden in diesem 
Falle 'diejenigen, die die gütige Natur in dies« r Hinsicht 
am splendidesten la-dacht hat. noch immer unter dem 
Ueberdruck, un«l ihre liesoiulers gui ausgestat \eten und 
mit reielilichen Dimensionen liepahten Ventile resj . Sprecha- 
nismen arbeiten unentwegt unter Hochdruck weiter. Sit 
schimpfen und wettern, und ein besonders Boshafter unter 
ihnen hat das Witswort in die Welt gesetzt, die ganze 
Protestlxewcgung sei verlaufen wie das ..Homburger 
Schiessen". Zu Ehren des Herrn l>r. Hotnhurgtr. der die 
Abwehraktion leitete und auf dessen Kosten diese Bosheit 
geht, sei aber festgestellt, «lass der Scherz mein Witz als 
Wahrheit enthält: denn in den seriösen Kreisen d« - Branche 
ist man »ich durchaus einig, dass Herr l>r. Homburger 
trotz seiner Jugend die Sache der Abwehrkommission mit 
ganz hervorragentletn Geschick geführt und für seine Auf- 
«raggelxer herausgeholt hat. was irgendwie zu erreichen 
war. Das werden auch seine Gegner anerkennen müssen. 

Inzwischen ist die Branche keineswegs müssig gewesen. 
Alles ist seinen gewohnten Gang weitergegai.gen. und 
seihst an Neugriindungen hat es nicht gefehlt. So hat sich 
unter dem Namen S a t u r n f i 1 m-Akt.-Ges. oin«: ne je 
Filmfabrik gebildet. un«l «la man sich unter einer Aktien¬ 
gesellschaft nach deutschen Begriffen ein seh.- kapital¬ 
kräftiges Unternehmen vorstellt, hätte man sich dessen 
int Interesse der deutschen Filmindustrie ehrlich freuen 
können, wenn nicht jetzt bekannt würde, dass das gesamte 
eingezahlte Barkapiial — 5000 Mk. betrag«. 

Wesentlich günstiger darf man wohl die Ghaneen 
Harr/ Pi eis bewerten, «1er sich selbständig gemacht 
und die Firma H. P i e 1 «Sc Comp, begründe« hat. Seit 
Piel — roch nicht 20 Jahre alt — nach Berlin kam. hat 
er in der Branche immer etwas zu bedeuten gewusst. Man 
darf ilut wohl als den Schöpfer des deutschen Sensations¬ 
films l*ezeiehnen. mit dem er bis dahin unerreichte Erfolge 
zu erzielen verstanden hat. 

In ebenso jugendlichem Alter hat Richard Lö¬ 
we n b e i n sich durch guten Geschmack und saubere, 
sorgfältige Arbeit eine hervorragenfle Stellung unter unsern 
Regisseuren geschaffen. Mit seinen 19 Jahren hat er bei 
Greenbaum bereits eüt tüchtiges und erfolgreiches Stück 
Arbeit geleistet uiul nach v«>rül>ergehen<len Selbständig- 
keitsgeliisten hat er sich jetzt unter besonders günstigen 
Bedingungen von der Firma Meuter engagieren 
lassen. 

Alwin Neuss, der seit M«»naten in Döbcritz 
seiner Militärpflicht genügte, weilt auf Urlaub und ist von 
der I) e c 1 a für eine Sherlock Holmes Serie gewonnen 
worden, deren erstes Sujet Paul Rosenhayn soeben 
vollendet hat. 

Die Joe Jenkins - Figur, d»e derselbe Autor in 
seinen Detektivnovellen mit so grossem Erfolge beim 
deutschen Publikum eingeführt ha«, hat Roserihavn unter 
Mitwirkung von Horst Pinscher nun au«h für «len 
Film bearbeitet. Die Proj. - Akt.- Ge». Union hat 
sich «liese Serif; auf lange Zeit hinaus unter grossen Opfern 
gesichert, und Einar' Zangen borg, der Darsteller 
des Joe Jenkins mul Regisseur der .Joe Jenkins-Serie hat 
s«>el>en deren ersten Film fertiggestellt. dem man in Fach¬ 
kreisen mit grösster Spannung entgegensicht. 

Hedda Vernon. die entzückeiule Eiko-Diva, 
die mit ihrem jKTsönlichen Auftreten überall Rekord- 
Kasseneinnahmen zu verzeichnen gehabt hat und die nun 
bereits auf Monate hinaus von den grössten deutschen 
Licht spielhäusern zu jxcrsönlichem Auftreten verpflichtet 
ist, ist schleunigst von «1er E i k o auf eine lange Reihe 
von Jahren vertraglich unter glänzentlon Bedingungen ge¬ 
bunden worden. Ebenso ist ihr bewährter Regiss«‘ur, 
Hubert Moest, für die gleiche Zeitdauer an die 


Kiko gefesselt worden. Für den näclisten Hedda Vemon- 
Filtn hat «lie Eiko ein ungemein fesselndes Sujet von 
Horst Emioker und Paul Rosenhayn er¬ 
worben, dessen Inhalt mul Titel indessen einstweilen 
noch nicht verraten werden kamt. 

M n x Mack hat «>inen neuen Weg betreten, um mit 
dem Publikum persönliche Fühlung zu gewinnen. Er hat 
soeben «*itu* Tournee absolviert mul mit grösstem Beifall 
zum Publikum über den von ihm inszenierten Kntzensteg 
g«‘sprooh<»n. Die Erfolge sind so ermutigend gewesen — 
teilweise wurden neue Kassenrekor«lo geschaffen — dass 
Mack voraussichtlich noch öfter vor «las Publikum hin¬ 
treten wird. 

Schliesslich sei noch In-merk«, «lass das unverbürgte 
Gerücht, es gebe eine deutsche Filmfabrik, die zur Zeit 
nicht an einer Detektivserie arbeite, als im höchsten 
Grade unglaubwürdig ernstlich beunstaiulct werden muss. 
I>av«»n wird noch zu reden sein. 

| 8(gSSS=D81 Aus der Praxis | j 

Vergrüsserung des Nordischen Konzerns. Gerüchte 
von dem Anschluss einer weiteren deutschen Gesellschaft 
tut den Konzern dürften auf Wahrheit beruhen, doch können 
vor definitivem Abschluss Namen nicht genannt werden. 

Berlin. Der von «1er Monopolfilmgesellschaft Heil r i 
Müller. Berlin SW 48, Fried riehst rasse 
N o. 2 3 6 erworbene lxckanntc, von uns schon beschriebene, 
sensationelle Imperatorfilm „Im Banne 
fremden Willens" wurde am 13. er., nachmittags, 
im Kurfürstentheater. Berlin W. am Kurfürstendamm, 
«“inem geladenen, zahlreich erschienenen Publikum vor¬ 
geführt. das der eigenartigen, spannenden Handlung dieses 
Detektivfilms mit grossem Interesse folgte. 

Die Standard-Filmgesellschaft m. Ii. 11.. Berlin SW 48. 
Friedrichstras.se 238 hat ihre Geschäftsräume 
nach SW 48. Friedrichstrasse 11 verlegt. 

Eine besondere Auszeichnung wurde der Deutschen 
Bioskop-Gesellschaft zu teil, indem ihr seitens 
des Prinzen Friedrich Leopold von Preussen die Geneh¬ 
migung erteilt wurde, in dessen prachtvollem Schlosspark 
Glinicke bei Potsdam mehrere Aufnahmen für einen neuen 
Film zu machen. Die prinzlicho Familie wohnte «len Auf¬ 
nahmen selbst mit grossem Interesse bei. Im Anschluss 
iiieran fand im Schloss eine Kino-Vorstellung statt mit 
Abendtafel, zu welch letzterer die Künstler und Vertreter 
«ler Deutschen Bioskopgesellschaft geladen waren. — Den 
Direktoren «ler Gesellschaft selbst. H«Tren Zeiske und Lipp- 
mann wurde am anderen Tage durch den Hausmarschall 
Major, Freiherr von Malt zahn der Dank der höchsten Herr¬ 
schaften für das Gebotene ülxermittelt und sie selbst zu einer 
Audienz zuni Prinzen befohlen. 

Vermisst wird die Kinoschauspielerin Wally König 
aus Gharlottenburg. 

Robert Steidl hat eine Lohengrin-Parodie für den 
Film verfasst, in dem er die Hauptrolle spielt. 

Neues von Eiko. Hedda Vernon erntet zur Zeit 
auf ihrer Gastspielreise durch Hhcinlan«! und Westfalen 
ungewöhnliche Triumphe. Es ist «ler schönen, blonden 
„Eiko"-Künstlerin gelungen, die Herzen dos Publikums, 
das allabendlich die Theater förmlich stürmt, im Fluge 
zu gewinnen. Allüberall bereitet man ihr stürmische 
Ovationen vor, während und nach der Vorstellung, und wenn 
sie das Theater verlässt, so staut sich unten «lie Menge, 
um ihr, förmlich in einem Triumphzuge, das Geleite zum 
Hotel zu goben. — „Eiko" wird in den nächsten Tagen 
hochinteressante Aufnahmen von der Dardanellenfront er¬ 
halten. die ihre bei den türkischen Armeen sich befmd- 
liehen Operateure bereits abgesandt haben. 

Düsseldorf. Die Pressevorführung dos neuartigen 
Filmspiels „M arionetten" in den Asta Nielsexi- 



Iler Kinematoerapn Düsseldorf. 


No. 45« 


Lichtspielen. Düsseldorf, findet heute am 22 September er., 
vormittags 11 Uhr, und nicht, wie wir berichtet hatten, 
am ll>. September statt. — Wie wir hören, ist der Film 
liereits für alle grösseren Städte Deutschlands aligesehlos- 
sen und hat der Film ein Ixtsomlercs Interesse für Ithein¬ 
land und Westfalen, weil er bekannte Figuren des Karnevals 
im Mittelpunkt seiner Handlung hat. 

tu Düsseldorf im /eichen der Detektive. Fatitomas 
rief — und alle, alle kamen. Diese zeitgi-müsse Variante 
kommt einem unwillkürlich, wenn man die Völkerwanderung 
’iK'i Asta Nielsen in «1er letzten Wo«du- beobachtet. Daltei 
ist der erste Teil der Serie nur «las Vorspiel. Das eigent¬ 
liche Bild mit seinen noch fehlenden s«-chsundzw anzig 
Akten kommt erst noch. Fantomas war kurz vor dem 
Krüge durch eine gross«.- Reklame vorbereitet, eines «1er 
Bilder, «lie man mit Spannung i-rwarret«-. Der Film hat 
inzwischen iii<-hts an Wert verlöret«, der Kampf zwischen 
dem Detektiv Lutz und Fantomas dem Furchtbaren 
geli<">ri mit zu dem Besten, was «lic Kinokriminalistik 
liervorgebraclil hat . Ganz neu ist «lie l«h-e in der Glocken- 
szene. Das schwierige Experiment, einen Menschen in 
einer schwebenden Glocke handeln zu lassen, ist iollkitlui 
und mit hervorragen<lem technischest Können gelöst. 
Das Reklaniematt-rial scheint reichhaltig un«l anziehend; 
trotzdem ist es von lobenswertei Dezenz. 

(deich g«?genüber — im Palast theater — beherrscht 
Stuai-t Webbs die Leinwand. Mau möchte den gest reifti-n 
Domino als «las eleganteste Dctektivilramu der letzten 
/eit anspre«-heii. Die Geschichte von dem unschuldigen 
Millionärssoltn, «1er zuerst ungorechtcrweise als Dieb, lann 
sogar als Vatermörder angesehen wird, spielt sich in 
lebhaftem, spannendem Szenenwechsel ah und hält «las 
Publikum in Atem, ohne jede Sensation. Alles ist glän- 
zendste Situationsdramatik, «lie nur durch «las glänzende 
Spiel und «li<* tudoll«>s<> logisch zwingende Stoffanordnung 
alles in ihren Rann zieht. Emst Reieher’s Spiel hält das. 
was die ersten vier Stuart-Webl»s-Bil«ler versprochen. 

Das Tonbihltheater zeigt gleich einen Detektiv : n Per¬ 
son. Labero, «1er Berühmte, ist dort zu einem Gastspiel 
eingekehrt. Man erinnert sieh noch lebhaft in Düsseldorf, 
wie er vor zwei Jahren mit unserm besten rheiuistdien 
Polizeihund, mit der Hexe vom Nitxlert hein. um «lie Wette 
Spuren suchte und glänzend gewann. Das Palasttheater 
machte mit Labero gross« Geschäfte, auch im Tonbild 
scheinen Zuschauer und Theat er l>t*siizer auf ihre Kosten 
zu kommen. 

Der ..Hund von Ba.skervilie“ erscheint ,,auf viel¬ 
seitigen Wunsch“ erneut im Programm «1er Schadow- 
lichtspiele und verhilft dem Theater wieder zu guten Kassen. 
Man möchte wünschen, «lass die Sitte, erstklassige Films 
von Zeit zu Zeit nachziispielcn. immer mehr sich Bahn 
bräche. Das Publikum sieht ein gutes Bibi na«-h einem hallten 
«xler ganzen Jahr immer gern noch einmal, und für Theater¬ 
besitzer un«l Verleiher kämen auch ganz nette Vorteile 
heraus. 

König Motor nennt UT seinon Schlager und stellt 
als Anlockung draussen einen purpurnen Wachsiuarut mit 
echten A. E. G.-Motoren aus. Einmal ist das ganz schön 
— di«- Wiederholungen lassi-n zu leicht Verwechslungen 
mit einem Panoptikum zu. Das Bild selbst zeigt einen 
Kampf um eine neue Turbine mit all den üblichen Phasen. 
Spiel und Photographie ist gut wie bei allen Unhmfiltns. 

Das Resülenztheater zeigt einen Detektivfilm ohne 
Detektiv. Das Leibholz'sehe Monopol ..Manva. die Türkin", 
ist n-ich «ui schönen Szenen, spannenden Momenten und 
treffenden humoristischen Titeln. Das Publikum wird 
eine Stunde angenehm unterhalten und nimmt einen 
guten Eindruck mit nach Haus. 

obr. Zu «len Ilindenburgfeier. welche in Dresden im 
,,Dörfchen“ an der Elbe am 2. Oktober stattfindet, er¬ 
richtet die Firma Heinrich Emeniaim. Akt.-Ges. für Ka- 
nierafahrikation, ein Kino, in dem der jetzige Leiter 


«ler Dresdner U.-T.-Lichtspiele. Direktor Frick, einen 
llin<l«‘iiburgfilm und die Bilder der Heerführer von 1914 lä 
\orführcn wird. 

ar Max Muck in «ler Schauhuru. Di«- Erstaufführung 
«l«*s Kaizenstegs in «ler S<-hauhurg in Essen wunle eines «ler 
grössten Ereignisse «li«**-* Kinojahres. Unterstützt durch 
«li«- jM-rsönliche Anwesenheit «l«*s Regisseurs und die Macht 
der Reklame zog Sudermann‘s Film am Freitag und Sams¬ 
tag zusammen mehr als achttausend Menschen in Deutsch¬ 
lands grösstes Theater. 

In dem Geschäftszimmer der Schaiiburg gab es zuerst 
dm üblichen Besuch v«>n angehenden Kinoschauspielerinnen 
und Dramatikern. Mit dem Angebot in Ess«»» kann Ma«-k 
einen Kolossalfilm stellen, eine Fabrik ihren Jahresbedarf 
decken. 

Von der Bühne herab sprach «lann der Schöpfer des 
ersten deutschen Autorenfilms ungefähr das gleiche über d«-n 
Katzensteg, wi«> wir aus Düsseldorf damals berichtet, und 
reicher Beifall lohnte ihn zum Schluss. IVr wiedwholu- 
sich dann, als ihm Schriftsteller Alfred Roeenthal aus Düss«-I 
dorf zwei Ei«-henkränze mit goldgestickten Schleifen über- 
gab und sli«*g ikk-1i mehr am Ende «les Bildes. 

Am Ausgang des Tlu-at«-rs standen am zweiten Abend 
wohl Hunderte, um den Berliner Künstler ,,genau zu sehen". 
Einig«- niedliche Essenerinnen lüelten sogar aus bis 
zum Bahnhof. Rührentl war eine n t«- Frau, die im Warte- 
■*nal mit entschuldigenden Worten auf Max Mack zutrai: 
..Ich kenn Sie zwar nur aus «lern Kino, aber ich wollte Hüten 
doch persönlich danken für die schönen Stunden, «lie Sie mit 
Ihren Bildern uns v«-rschafft.“ 

Ein letztes Tücherschwenken, ein Hände«lruck; der 
Zug entführt uns bei«le in «iie Heit.tat. Ein grosser persön¬ 
licher Erfolg, «ler umso tiefer wirkt, als er Kinokünstlern 
so selten beschert. 

Freihere. Das Eiserne Kreuz erhielt «ler Geschäfts¬ 
führer im Welt-Theater, Kesselgass«. Gefr. Paul Goldherg. 

Schopfheini. Das Eldorado-Kino ist am 12. Sep- 
tember wiwler eröffnet worden. 

Strasshurg i. Fis. Das Kaiser-Kino ist am 18. September 
mit glänzendem Programm wieder eröffnet worden. 

Mamburg. Die in Hamburg eingesetzte, aus Lehrern 
bestehende Prüfungskommission hat ferner folgende Films 
als für Kindervorstellungen zulässig erachtet: 

Filmtitel: Fabrikant: 

5123 Im Feuer der .Schiffskanonen.Imp.-FUm 

5124 Max in den Alfen.Ixx-ser 

5125 In Sturm und Stille.Daumark 

512fi Die Mieze von Bolle.Oliver 

5127 Teddy chloroformiert seinen Vater .... Uiteraria 

5128 O, diese Weiber.Oreenbaum 

5129 Der Karabiiüera.l’asquali 

5130 Erdbeben.Monopol-Film 

5131 Das Tal der Loue. 

5132 Monsieur Pyp un<l sein Flirt. ». 

5133 Mcsster-Woche 1915 No. 3« . 

5134 Dia Tinlniiflwnrli«!. 

5135 Freunde . „ „ 

Arbeitsna«-hweiszentrale für Kricgshcschädigtc in Mün¬ 
ster. Für den Bereich «les VII. Armeekorps ist eine A r 
beitsnach weis zentrale für Kriegsbe¬ 
schädigte in Münster i. W., Landeshaus, 
eingerichtet worden, die unter Leitung des Herrn Haupt- 
manns d. L. Stoetzer steht. Die Zentrale hat «lie Aufgabe, 
alle Angebote und Nachfragen bezüglich Unterbringung 
von Kriegsbeschädigten zu sammeln und die Stellenver¬ 
mittlung in «lie Wege zu leiten. Es liegt daher im eigensten 
Interesse aller Firmen. Unternehmer und überhaupt aller 
Arbeitgeber, sich unmittidbar dieser Zentrale zu bedienen. 
Es ist- dies besonders deshalb empfehlenswert, weil jetzt 
bei allen Ersatztruppenteilen, bei denen sich Kriegs¬ 
beschädigte befinden, Beratungsstellen eingerichtet sind, 
die ihrerseits Kricgsbeschädigti- «lieser Zentralstelle zwecks 
Unterbringung in geeignete Berufe namhaft machen wer¬ 
den. Inf«ngedessen wird zu erwarten sein, dass bei regem 











No. 456 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


verschuldet hatte, doch noch nicht ganz gewichen. Und 
da zeigt sieh nl>ernial8 ein physikalisches Phänomen: 
während sonst das grösste und bestfunktionieren«k* Ventil 
den sclmellsteit Ausgleich herbeiführi. leiden in diesem 
Falle 'diejenigen, die die gütige Natnr in dieser Hinsicht 
am splendidesten bedacht hat. noch immer inter dem 
Ueberdruck, und ihre besonders gm ausgestatteten und 
mit reichlichen Dimensionen begabten Ventile resp. Spree ha- 
nismen arbeiten unentwegt unter Hochdruck w i.er. Sie 
schimpfen und weitem, und ein besonders Boslu fter unter 
ihnen hat das Witzwort in die Welt gesetzt, die ganze 
Protestbewegung sei verlaufen wie das ..Homburger 
Schiessen". Zu Ehren des Herrn Dr. Homburger. der die 
Abwchraktion leitete und auf dessen Koscen diese Bosheit 
geht, sei aber fesigestellt, «lass «ler Scherz mehr Witz als 
Wahrheit enthält: denn in den seriösen Kreisen der Branche 
ist man sieh durchaus einig, dass Herr l>r. Homburger 
trotz seiner Jugend die Stiche «ler Abwehrkommission mit 
ganz hervorragemlem Geschick geführt mul für seine Auf- 
«raggelier herausgeholt hat. was irgemlwie zu erreichen 
war. Das werden auch seine Gegner anerkenne t müssen. 

Inzwischen ist «lie Branche keineswegs müssig gewesen 
Alles ist s«*inen gewohnten (Sang weitergegaitgen. und 
selbst an Neugrüiulungen hat es nicht gefelib. So hat sieh 
unter dem Namen Saturnfil m-Akt .-Ges. eine neue 
Filmfabrik gebildet, und da man sieh unter einer Aktien¬ 
gesellschaft nach deutschen Begriffen ein sehr kapital¬ 
kräftiges Unternehmen vorstellt, hätte man sich dessen 
im Interesse der deutschen Filmindustrie ehrlich freuen 
können, wenn nicht jetzt bekaiuit würde, dass das gesamte 
eingezahlte Barkapiial — 5000 Mk. beträgt. 

Wesentlich günstiger darf man wohl «lie Chancen 
Harrt Pi eis bewerten, «ler sieh selbst ändig gemacht 
und «lie Firma H. P i e 1 & C o m p. begründet hat. Seit 
Picl — noch nicht 20 Jahre alt — nach Berlin kam. hat 
«•r in de- Branche immer etwas zu bedeuten gewusst. Man 
«larf ihn wohl als den Schöpfer des deutschen Scnsations- 
films bezeichnen, mit dem er bis dahin unerreichte Erfolge 
zu erzielen verstanden hat. 

Ln ebenso jugendlichem Alter hat Richard Lö¬ 
wenbein sich durch guten Geschmack und saubere, 
sorgfältige Arbeit eine hervorragende Stellung unter unsern 
Regisseuren geschaffen. Mit seinen 19 Jahren hat er hei 
Greenbaum bereits ein tüchtiges und erfolgreiches Stück 
Arbeit geleistet und nach vorübergehenden Selbständig¬ 
keit sgelüsten hat er sieh jetzt unter besomlers günstigen 
Bedingungen von «ler Firma M e s s t e r engagieren 
lassen. 

Alwin Neuss, der seit Monaten in Döberitz 
seiner Militärpflicht genügte, weilt auf Urlaub und ist von 
«ler Decla für ein«' Sherlftck Holmes Serie gewonnen 
worden. d«*ren erstes Sujot Puul Rosenhayn soeben 
vollendet hat. 

Die Joe J e n k i n s - Figur, die derselbe Autor in 
seinen Detektivnovellen mi« so grossem Erfolge beim 
deutschen Publikum eingi-führt ha«, hat Roeenhayn unter 
Mitwirkung von Horst Emscher nun auch für den 
Film Ix-arheitct. I>ie I* r «»j. - A k t. - G e s. Union hat 
sich diese Serie auf lange Z< it hinaus unter grossen Opfern 
gesichert, uiul Kinar Zangen b erg. «ler Darsteller 
«les Joe Jenkins uiul Regisseur «ler Joe Jenkins-Serie hat 
s«ieben «leren ersten Film fertiggestellt. dem man in Fach¬ 
kreisen mit grösster Spannung entgegensieht. 

H e d <1 a Vcrnon. die entzückende Kiko-Diva. 
die mit ihrem persönlichen Auftreten überall Rekord- 
Kasseneinnahmen zu verzeichnen gehabt hat uiul «lie nun 
bereits auf Monate hinaus von den grössten deutselten 
Lichtspielhäusern zu persönlichem Auftreten verpflichtet 
ist, ist schleunigst von der Eiko auf eine lange Reihe 
von Jahren vertraglich unter glänzenden Bedingungen ge¬ 
bunden worden. Ebenso ist ihr bewährter Regisseur, 
Hubert Moest, für die gleiche Zeittiauer an «lie 


Eiko gefesselt worden. Für den nächsten Hedda Vernon- 
Filin hat die Eiko ein ungemein fesselndes Sujet von 
Horst Emscher und P a ul Rose n h a y n er¬ 
worben. dessen Inhalt und Titel indessen einstweilen 
noch nicht verraten werden kamt. 

Max Mack hat einen neuen Weg betreten, um mit 
«lern Publikum persönliche Fühlung zu gewinnen. Er hat 
soelten oute Tournee absolviert urd mit grösstem Beifall 
zum Publikum über den von ihm inszenierten Katzonsteg 
gesprochen. Die Erf«>lge sind so ermutigend gewesen — 
teilweise wurden neue Kass*>nrekordo geschaffen -- «lass 
Mack voraussichtlich noch öfter v«ir «las Publikum hin¬ 
treten wird. 

Schliesslich sei n«x-h bemerk., dass das unverbürgte 
Gerücht, es gelie c i n e deutsche Filmfabrik, die zur Zeit 
nicht an einer Detektivserie arbeite, als im höchsten 
Grade unglaubwürdig ernstlich l>canstandet werdet» muss. 
Ihtvon wird noch zu reden sein. 

1| Aus der Praxis | | 

Vergrüsserung des Nordischen Konzerns. Gerüchte 
von dem Anschluss einer weiteren «leutsehen Gesellschaft 
an den Konzern dürften auf Wahrheit beruhen, doch können 
vor definitivem Abschluss Namen nicht genannt werden. 

Berlin. Der von «ler Monopolfilmgesellschaft Henri 
Müller. Berlin SW 48. Friedriehst rasse 
N «». 2 3 6 erworbene bekannte, von uns schon beschriebene, 
sensationelle I m p e r a t o r f i 1 in „Im Banne 
fremden Willens“ wurde am 13. «rr.. nachmittags, 
im Kurfürstentheater. B«*rlin W, am Kurfürstendamm. 
einem geladenen, zahlreich erschienenen Publikum vor¬ 
geführt. «las der eigenartigen, spannenden Handlung dieses 
Detektivfilms mit grossem Interesse folgte. 

Die Standard-Filmgesellschaft in. I». H., Berlin SW 48. 
Friedrichstrasse 238 hat ihr«- (leschäftsräumc 
nach SW 48, Friedrichs .t rasse 11 verlegt. 

Eine besondere Auszeichnung wurde der Deutschen 
Bioskop-Gesellschaft zu teil, indem ihr seitens 
des Prinzen Friedrich Ltnipold von Preussen «lie Geneh- 
migung erteilt wurde, in dessen pra«-htvollem Schlosspark 
Glinieke bei Potsdam mehrere Aufnahmen für einen neuen 
Film zu machen. Die prinzlicho Familie wohnte den Auf 
nahmen selbst mit grossem Interesse hei. Im Anschluss 
hi«-ran fand im Schloss eine Kino-Vorstellung statt mit 
Abendtafel, zu welch letzterer die Künstler un«l Vertreter 
der Deutschen Bioskopgesellschaft geladen waren. — Den 
Direktoren «ler Gesellschaft selbst. Herren Ze.ske und Lipp- 
mann wurde am anderen Tage durch den Hausmarschall 
Major, Freiherr von Maltzahn der Dank der höchsten Herr¬ 
schaften für «las Gebotene übermittelt und sie selbst zu einer 
Audienz zum Prinzen befohlen. 

Vermisst wird die Kin«>schauspielerin Wally König 
aus Charlottenburg. 

Hubert Steidl hat eine Ixthengi in-Par«xlie für den 
Film verfasst, in dem er die Hauptrolle spielt. 

Neues von Kikn. Hedda V e r n o n «-rntet zur Zeit 
auf ihrer Gastspielreise durch Rheinland und Westfalen 
ungewöhnliche Triumphe. Es ist der schönen, blonden 
..Eiko'-Künstlerin gelungen, die Herzen «h-s Publikums, 
«las allntx-ndlich die Th«-at«-r förmlich stürmt, im Fluge 
zu gewinnen. Allüberall bereitet man ihr stürmische 
Ovationen vor. während uiul nach der Vorstellung, uiul wenn 
sie das Theater verlässt, so staut sich unten «lie Menge, 
um iltr, förmlüh in einem Triumphzuge, das Geleite zum 
Hotel zu geben. — „Eiko“ wird in den nächsten Tagen 
hochinteressante Aufnahmen von «ler Dardanellenfront er¬ 
halten. die ihre bei den türkischen Armeen sich befind¬ 
lichen Operateure bereits abgesandt haben. 

Düsseldorf. Die Pressevorftihrung «ltw neuartigen 
Filmspiels „M arionetten“ in den Asta Nielsen- 



Der Kinematograpn — Düsseldorf. 


No. 466 


Lichtspielen, Düsseldorf, findet heute am 22. September er., 
vormittags 11 Uhr. und nicht, wie wir berichtet hatten, 
am 16. September statt. — Wie wir hören, ist der Film 
liereits für alle grösseren Städte Deutschlands abgeschlos¬ 
sen und hat der Film ein besonderes Interesse für Rhein¬ 
land und Westfalen, weil er bekannte Figuren des Karnevals 
im Mittelpunkt seiner Handlung hat. 

ar. Düsseldorf im Zeichen der Detektive. Fantomas 
r»ef — uml alle, alle kamen. Diese zeit gemäss«- Variante 
kommt einem unwillkürlich, wenn man die Völkerwuntlerung 
lx-i Asta Nielsen in der letzten Woche beobachici. Dabei 
ist der erste Teil «1er Serie nur «las Vorspiel. Das eigent- 
liehe 15il«l mit seinen noch fehlenden sechsundzwanzig 
Akten kommt erst noch. Fantomas war kurz vor dem 
Krii-ge durch «-ine grosse Reklan'.e vorl>ereit«-t. «-in«-' «ler 
Rihler. die man mit Spannung erwart etc. 1 >er Film hat 
inzwischen nichts an Wert verloren, «ler Kampf zwischen 
dem Detektiv Lutz und Fantonias «lern Furchtbaren 
geh«'iri mit zu «lein Besten, was «lie Kinokriminalistik 
hervorgebracht hat. Ganz neu ist «lie Idee in der Glocken- 
szene. Das schwierige Experiment, einen Menschen in 
einer schwebenden Glocke hamltln zu lassen, ist tollkühn 
und mit hervorragendem teehnis«-li<-n K«”>nnen gelöst. 
Das Roklamematerial scheint r«*ichhaliig und anziehend; 
trotztlem ist es von hibenswerter Decenz. 

Gleich g«*gcnüljer — im Palasttheater — beherrscht 
Stuart Webbs die Ix-inwantl. Man möchte «len gestreifti-n 
Doitiino als das eksganteste Dctcktivdranm der l«tzt«‘n 
Zeit ansprechen. Die Geschieht«- von dem unschuldigen 
Millionärssohn, der zuerst ungem-hterweise als l>ieb. dann 
sogar als Vatermörder angesehen wird, spi«»lt sich in 
lebhaftem, spannendem Szenenwechsel ab und liiilt «las 
Publikum in Atem, olute jwle Sensation. All«-s st glan- 
zemlste Situationsdramatik, die nur dundi «las glänzend«« 
Spiel un«l die tadellose logisch zwingende Stoffanortlnung 
tilles in ihren Bann zieht. Ernst Reicher’s Sj>iel hält «las. 
was tlie ersten vier Stuart-Webb--B:lder versprochen. 

Das Tonbihithcatcr zeigt gleich einen Detektiv in Per¬ 
son. Labero. der Berühmte, ist dort zu einem Gastspiel 
eingekehrt. Man erinnert sich noch lebhaft in Düsseldorf, 
wie er vor zwei Jahren mit unserm besten rheinischen 
Polizeihund, mit der Hexe vom Niederrhein, um «lie Wette 
Spuren suchte und glänzend gewann. Das Palasnlu-at«-r 
machte mit Labero gross«- Geschäfte, auch im Tonbild 
scheinen Zuschauer und Theaterbesitzer auf ihre Kisten 
zu kommen. 

Der ..Hurnl von Baskerville“ erscheint ..auf viel¬ 
seitigen Wunsch“ erneut im Programm «ler Schatlow- 
lielitspiele und verhilft dem Theater wieder zu guten Kassen. 
Man möchte wünschen, «lass «lie Sitte, erstklassige Films 
von Zeit zu Zeit nachzuspielen, immer mehr sich Bahn 
bräche. Das Publikum sieht ein gutes Bild nach einem hallx-n 
«xlt-r ganzen Jahr immer gern noch einmal, und für Theater¬ 
besitzer und Verleiher kämen auch ganz nette Vorteile 
heraus. 

König Motor nennt UT seinen Schlager und stellt 
als Anlockung draussen einen purpurnen Wachsmann mit 
echten A. E. G.-Motoren aus. Einmal ist das ganz schön 
— «lie Wiederholungen lasst*n zu leicht Verwechslungen 
mit einem Panoptikum zu. Das Bild seihst zeigt einen 
Kampf utn eine neue Turbine mit all «len üblichen Phasen. 
Spiel und Photographie ist gut wie lx-i allen Unionfilms. 

Das Resitlenzthi-atcr zeigt einem Det«*ktivfilm ohne 
Detektiv. Das Lcibholz’sche Monopol ..Mama, die Türkin“, 
ist reich an schönen Szenen, spannenden Momenten und 
treffeiulen humoristischen Titeln. Das Publikum wird 
eine Stunde angenehm unterhalten und nimmt einen 
guten Eindruck mit nach Haus. 

obr. Zu den llindeiihurgfeier. welche in Dresden im 
,,Dörfchen“ an der Elb«: am 2. Oktober stattfimlet, er¬ 
richtet «lie Firma Heinrich Emeniann, Akt .-Ges. füi Ka¬ 
mmfabrikation, ein Kino, in «lern der jetzige Leiter 


dir Dresrlner L*.-T.-Lichtspiele. Direktor Friek, einen 
Hindeoburgfilni und die Bilder der Heerführer von 1914 15 
vorführen wird. 

ar Max Mack in der Schaubarg. Die Erstaufführung 
«les Katzenstegs in «ler Schauburg in Essen wurde eines der 
grössten Ereignisse «lieso Kornjahre-, Unterstützt durch 
«li«- jiersönliehe Anwesenheit «l«-s Regisseurs und die Macht 
«ler Reklame zog Sudei mann's Film am Freitag und Sain- 
tag zusammen mehr als achttausend Menschen in Deutsch¬ 
lands grünstes Theater. 

In dem Geschäftszimmer der Schauburg gab t-s zuerst 
d«*n üblichen Besuch von angehenden Kinosehauspich-rinnen 
und Dramatikern. Mit dem Angebot in Essen kann Mack 
einen Kolosstilfilm stellen, eine Fabrik ihren Jahrt-slx-darf 
decken. 

V«»n «ler ßiihn«* herab sprach dann «ler Schc'ipfer «le¬ 
ersten deutschen Autorenfilms ungefähr «las gleiche über den 
Katzensteg. wi<* wir aus Düsseldorf damals berichtet, und 
reicher Beifall lohnte ihn zum Schluss. Der wiederholt« 
sieh dann, als ihm Schriftsteller Alfred Rosenthal aus Düss<-1- 
dorf zwei Et. lu-nkränze mit gol«lge<tick:en Si-hleifen über- 
gab und sti«-g n«>eh mehr am Ende «l«*s Bililes. 

Am Ausgang «les Theatt:rs standen am zweiten Abend 
wohl Hundert«-, um den Berliner Künstler ..genau zu sehen". 
Einige niedliche Essenerinnen hielten sttgar aus bis 
zum Bahnhof. Rühren«! war eine alte Frau, «lie im Warte¬ 
saal mit c-mschuldigenden Worte i auf Max Mack zutrai : 
..Mi kenn Sie zwar nur aus «lern Kino, aber ich wollte Urnen 
doch persönli« h danken für die schönen Stunden, «lie Sit« mit 
Ihren Bihiem »ins verschafft." 

Ein letztes Tue herschwenken, ein Händedruck; «h-r 
Zog entführt uns lx*i<lo in «li«« Heimat. Eüi grosser persön¬ 
licher Erfolg, «ler umso tiefer wir-ct. als er Kinokünstlern 
so selten bosehert. 

Freibenr. Das Eiserne Kreuz erhielt der Geschäfts- 
führt-r im Wr-lt-Theater, Kesselga—Gi-fr. Paul Goldberg. 

Sclu»|tflieim. Das Eldorado-Kino ist am 12. Sep¬ 
tember witsler eröffnet worden. 

Strassliurg i. Eis. Da- Kaiser-Kino i-t am 18. September 
mit glänzendem Programm wieder eröffnet worden. 

Hamburg. Die in Hamburg eingesetzte, aus Lehrern 
bestehende Prüfungskommission hat ferner folgende Films 
als für Kindervorstellungen zulässig «-rächtet: 

Filmtitel: Fabrikant: 

5123 Im Feuer «ler Schiffskanonen . .Imp.-Film 

5124 Max in den Aljx-n.Ixx-ser 

5125 In Sturm un«l Stille. D a nmar k 

5126 Die Mieze von Bolle . . . ..Oliver 

5127 Teddy chloroformiert seinen Vater .... l.iterari» 

5128 «>. diese \V«-iber.Greenbaum 

5129 Der Karabiniera.Paequali 

5130 Krtllx>l»>n.Monopol-t dm 

5131 Das Tal der Louc. «• 

5132 Monsieur Pvp un«l sein Flirt. >. » 

5133 Messter-VVoche 1915 No. 36. 

5134 Di« Tintcnflasche. 

5135 Freunde . • 

Arheitsnaehweiszentrale tiir Krieg-be -<• h üd igte in Mün¬ 
ster. Für den Bereich «les VII. Armeekorps ist eine Ar¬ 
beitsnachweiszentrale für Kriegsbe¬ 
schädigte in Münster i. W., Landeshaus, 
eingerichtet worden. die unter Leitung d«*s Herrn Haupt 
inauns «1. L. Stoetzer steht. Die Zentral«« hat di«* Aufgab«-, 
alle Angebote uml Nachfragen bezüglich Unterbringung 
von Kriegsbeschädigten zu sammeln und die .Stellenver¬ 
mittlung in tlie Wege zu leiten. Es liegt tlalu«r im eigensten 
Interesse all«*r Firmen, Unternehmer und überhaupt aller 
Arbeitgeber, sich unmittelbar dieser Zentrale zu bt««Uenen. 
Es ist di««s besonders deshalb empfehlenswert, weil jetzt 
lx-i allen Ersatztruppenteilen, bei denen sich Kriegs¬ 
beschädigte befinden, Beratungsstellen eingerichtet sind, 
die ihrerseits Kri««gsbeschädigte dieser Zt-nt ralstelle zwecks 
Unterbringung in geeignete Berufe namhaft machen wer¬ 
den. Infolgerlt-ssen wird zu erwarten sein, dass bei regem 










No. 450. 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


Angebot mul reger Nachfrage den Kriegsbeschädigten 
zur Erreichung einer Anstellung leicht verhol'en werden 
kann und den Arbeitgebern die fehlenden Arbeitskräfte 
nachgewiesen werden können. 

Die Adresse* lautet: 

An die Arbeitsnachweiszentrale für Kriegsbeschädigte 
des VII. Armeekorps 

Münster, Landeshaus. 

Fernsprecher 2200—2203. 

| C sSD 1 Neues vom Ausland [ | 

Lüttich. Den breitesten Raum in dem Programm 
des zur Zeit wieder wenig l>esuchten C i n 6 - Palace 
beansprucht das in nicht weniger als sechs Teile gegliederte 
Drama ..Die Mächte der Finsternis", das verhängnisvolle 
(Jeschick und Vermächtnis des menschenfreundlichen 
Phrenologen und Stifters der Erziehungsanstalt „Gund- 
lach" schildernd, wie es der „Biograph" geschaffen. Für 
Erheiterung sorgen die beiden Komödien ..Kupidos Arg¬ 
list" sowie „Herr Schmetterling und die Erzieherin". 

Im Wintergarten nehmen zwei Kinostücke das 
meiste Interesse für sich in Anspruch, ln erster Linie das 
mit voller Orchesterbegleitung gefilmte Eclipse-Produkt 
..Die sillieme Fährte", in zwei Partien den todesmutigen 
Kampf eines Felljägers mit habgierigen Händlern in wunder- 
barcr Hochgcbirgsschneelandschaft schildernd, und dann 
der Selig-Film „Der Cowboy als Millionär" mit den ver¬ 
wegenen Reit- und Bändigerkünsten auf einer veritabeln 
Ranch. An kleineren Stücken sind vertreten der Ec’air- 
Film „Um den Preis seines Blutes", der Lux-Film „Gei¬ 
seln", sowie „Der verliebte Affe“ und „Der Zweikampf". 

Ginima Americain hat die Ec. ipse-Verfilmung 
iles Ro-nans von Leon Sazie ..Der Daumen" mit dem ge¬ 
schickten Detektiv Martin Xuma und den Artistenfilm 
..Fahrendes Volk", den Liebeszwist zwischen einem Zi¬ 
geunerprimas und einem Bärendompteur behandelnd, so¬ 
wie den schönen Eclair-Film „Die Kamee” und den Stu- 
donten-Dreiakter „Jugend lebe wohl!" auf dem Spielplan. 
— Für kommende Woche wird der grosse Film „Die letzten 
Tage von Pompeji" angekündigt. 

Als ganz neu für den hiesigen Platz bringt C i n 6 m a 
M o n d a i n jetzt einen Ramo-Film in drei Partien nach 
dem sozialen Drama „Die Arbeit" von Emile Zola der 
äusserst packende Szenen unverfälschter Realistik auf 
die Leinwand bannt. Auch das Eclair-Produkt ,(’h£ri- 
Bibi", in fünf Abteilungen die Abenteuer eines als '.alscher 
Graf auftretenden Apachen wiedorgebend, ist einem Roman 
entnommen, den Gaston Leroux seiner Zeit im „Matin" 
veröffentlichte. Die Hauptrolle wird darin durch Herrn 
Keppens vom Theätre Gymnase zu Lüttich in markanter 
Art verkörpert. Das dreiaktige Drama „Die Sühne", das 
zweiaktige Stück „Der kleine Marionettenhändler” und 
Ansichten vom „Krabbenfang" ergänzen den reichhaltigen 
Spielplan. 

Im Deutschen Lichtspielhaus gibt's 
gegenwärtig „Pauline", das dreiaktige spaimende Drama 
einer Mutter, die für ihren verbrecherischen Sohn ins Ge¬ 
fängnis geht, zu sehen. Das hübsche Lustspiel „Eine kleine 
Residenz" mit Hedda Vemon in der Hauptrolle, sowie 
die spassigen Sachen „Bumkes Hochzeit" und „Die 
ewig lächelnde Dame" füllen neben der ..Kriegswi»chen- 
schau" den Abend aus. Infolge Ausbleibens der be¬ 
stellten Films musste das Haus einige Tage geschlossen 
halten: C’est la guerre! 

J. P. Pohlen. 

Namen. Das fesselnde dreiaktige Drama „Die Rache 
des Radsohas“, ein Kolonialbild aus dem fernen Indien 
mit aufregender Tigerjagd, und das zweiteilige packende 
Lebensbild vom Hofe eines kleinen Staates. „Seelenadel" 
betitelt, bieten im hiesigen Deutschen Licht¬ 


spielhaus die Hauptanziehungsstücke neben dem 
Kriegsfilm „Eiko-Woche". Dazu kommt noch die Detektiv- 
sache „Ein schlagender Beweis". Abwechslungshalber 
sind zwischen diese ernsteren Darbietungen die beiden 
gelungenen Humoresken „Ein liebenswürdiger Chef“ und 
„Unter Eheleuten" eingeschaltet. 

J. P. Pohlen. 

(■rodno. Die Militärbehörde lässt in der eroberten 
Festung Grodno das Kinumatographent heuter „Lux" 
instand setzen, um es demnächst dem Publikum zu er¬ 
öffnen. 

-in. Kopenhagen. Die Filmfabrik A.-S. Dänin 
B i o f i I m - K o m p a g n i wählte kürzlich als neuen 
Vorstand Leutnant Th. Jacobsen, Reichsgerichtsanwalt 
Wilh. Kondrup. Dr. Lemehe, Dir. Steinmann und Kontor¬ 
chef Chr. Nielsen, welche versuchen sollen, eine Rekon¬ 
struktion durchzuführen. 

-m. Kopenhagen. Das grosse Kino „Palads- 
t h c a t ret" auf dem Gelände des alten Bahnhofs wurde 
von Dir. Constantin Pliilipsen. der sich müde 
fühlt und ausruhen will, an S o p h u s M a d s e n . Dir. 
des Filmverleihbureaus Dansk-Svcnsk-Films A.-S. (u. a. 
Vertretung der Svenska Biografteatern in Dänemark) und 
Geschäftsführer des Kino „Metropolteatret", und ein von 
ihm vertretenes Konsortium verkauft. Philipsen, seit 
mehr als 15 Jahren in der Branche, errichtete eins der 
allerersten Lichtbildtheater Kopenhagens, „Kosmoran a". 
und hat auch verschiedene in der Provinz betrüben. Seinen 
Mictsvertrag mit der Kommune, der das Gebäude des 
Paladstheatret gehört, und seine Konzession übernimmt 
mit polizeilicher Bewilligung Herr Madsen. Der am 15. 
April 1916 ahlaufende Mietsvertrag war erst kürzlich er¬ 
neuert worden, indem die Aktieselskabet Paladstheatret 
(mit 160 000 Kr. Aktien, die fast alle Philipsen besass) von 
der Stadt für 25 Jahre ungefähr an derselben Stelle ein 
Grundstück mietete, auf dem die Firma nach Abbruch 
des alten Theaters (d. i. der nur wenig umgebauten alten 
Bahnhofshalle mit Vorräumen) ein neues grösseres Kino 
errichten soll. Diesen Neubau wird Herr Madsen nun aus¬ 
führen. Der Mietsprei: beträgt für das erste Halbjahr 
6000 Kr„ steigt alter allmählich auf eine Jahresmiete von 
30 000 Kr. Ausserdem fallen der Kommune 20 Prozent 
der ev. Bruttoeinnahme der Firma durch Weitervermieten 
von Räumen oder Grundstücken, die sie nicht selbst benutzen 
will, zu. Fassade nach vier Strassen hin und Restaurant¬ 
betrieb sind vorgesehen. 

-m. Stockholm. In den Vorstand der Filmfabrik Aktie- 
holaget. Discus-Films traten, an Stelle von P. G. Bergqvist 
und Harald Laurin, Ingenieur Olof Nilsson und Frl. Dag¬ 
mar E. Nyberg, Storkholm, ein. 

s. Kinematographische Aufnahme der Jungfrau. Aus 
Bern kommt die Nachricht, dass es dem amerikanischen 
Alpinisten Frederic Burlingham zu Anfang September 
d. .1. gelungen ist. eine Besteigung der Jungfrau kinematogra 
pliisch aufzunehmen, nachdem nahezu zwei Meter hoher 
Neuschnee und die damit verbundene Lawinengefahr 
die Partie durch eine Woche auf der Kleinen Scheidegg 
zurückgehalten hat. Burlingham, der schon früher das 
Matterhom und die Krater des Vesuvs kinomatographisch 
aufgenommen hatte, unternahm vor drei Wochen eine Be¬ 
steigung des Mont Blanc, ebenfalls zu kinematographischen 
Zwecken. 

Sk Eia Millionen-Bollar-Atelier wird die Famous 
Players’ Film Company, deren Räumlichkeiten sich gegen¬ 
wärtig in 213 W 26th street liefinden, binnen kurzem auf 
der oberen Westseite New Yorks errichten. Der Grund 
und Boden allein repräsentiert einen Wert von 160 000 
Dollar, während die erforderlichen Baulichkeiten, die ausser 
«lern eigentlichen Atelier auch Laboratorien und Fabriken 
zur Herstellung der benötigten Chemikalien umfassen, 
über 800 000 Dollar kosten werden. Ein wichtiger Be¬ 
standteil der neuen Räumlichkeiten wird der Safe für die 



I>er lv inonuitoCTaph - Düsseldorf. 


No. 456. 


Aufbewahrung von Films sei», der dureh Ausschachte» 
«les Felsgrundes hergestellt wird. Für de» Betriebsleiter 
und eigentlichen spiritus rector der Firma. Mr. Edwin S. 
Porter (einer der anerkanntesten Sachverständigen auf 

dem Gebiete der Wandelbilderindustrie in den Vereinigten 

Staaten) wird ein besonderes Lubnratorium eingerichtet, 
in dem er seine Experimente zwecks Vervollkommnung 
und Ausbau der Herstc-llung von Negativen fortsetzen kann. 

- Dieser Schritt der F. P. F. U. dürfte bahnbrechend für 
die Errichtung von Wandelbilderateliers innerhalb der 
N;adt New Vork wirken, beeinflusst jedoch den Plan der 
Firma, in absehbarer Zeit ein Atelier in ( ulifornien sowie 
nach Beendigung des Krieges weiten? in den Hauptstädten 
Europns einzurichten, in keiner Weise. 

j B 2 gD 81 oge] | Zick-Zack |e^3BC^a| 

Onkel Martin an die Front. Wie bekannt, sind auch in den 
von uns I «wetzten feindliehen Städten unter i.eitung unserer Feld¬ 

grauen Lieht bildhiilmeii eröffnet worden, um den in Kuhestellung 
und Lazaretten befindlichen Mannschaften Unterhaltung und Er¬ 
heiterung zu bieten. In bereitwilligster Weise hat mi« Herr M a r- 
tin Dentler dem Wunsche um Ueberlassung geeigneter 
Films in uneigennützigster Weise entsprorlien und stellt solche 
laufend unseren Feldgrauen zur Verfügung. Martin Dentler hat nun 
die Aufforderung erhalten, sieh von dem Stand der Lichtbild 
Theater personlieh zu überzeugen und auch die Ap|>arate einer 
gründlichen Prüfung zu unterziehen. Herrn Dentler ist nun von 
seiten des Generalkommundos des X. Armeekorps ein I assicr 
schein bcliändigt worden, mit welchem er am 14. <1. Mts. di. Kein, 
nach dem westlichen Kriegsschauplatz angetreten hat. um den an 
ihn gerichteten Wünschen nachzukoinmen. Möge Onkel Martin 
wohlbehalten wieder in die Heimat zurückkehren. 

Das Eiserne Kreuz II. Klasse erhielt Felix Oboth. Som des 

Kincmatugraplicnlswitzers Kranz Oboth in Breslau. Mr'*sluuer 
Zeitung. 

Ein paar Stunden in der Film-Zentrale ..Flimmerstern *. 

Von Johann Wendler. Coswig i. Sa. 
verfa—,i anlässlich der Kriegstagung dos Schutz Verbandes deutscher 
LiehtIüldtheater-Besitzer in Dresden am 8.- 9. September 191Ö. 
S’ist 8 Uhr vorbei und in Räumen und Zimmern 
Die Strahlen der Krühsonne goldig erschimmern. 

Frau Schulze, die Aufwartung, ist noch beim Kehren. 

Um dann die Papierkörlie noch auszuleeren. 

In rleren tiefen und tiefesten Gründen 
Sich Reklamationen von gestern befinden. 

Ein Vierte! nach acht kommt jemand gegangen. 

Denn selten pünktlich wird hier angefangen. 

Der Markthelfer ist’« mit zwei Ausbessrungadamen. 

Die kitten und flicken Humoresken und Dramen. 

Nicht immer I «-lieht sie bei jedermann sind. 

Verwechseln oft Titel, wenn noch welche dran sind. 

Sie duften nach Klebstoff gar sauer und süsse. 

Zu Haus nennt sieh jede dir- ..Filmdirektrice“. 

Es schwinden nun wiederum zweiviertel Stunden. 

Da hat sich das Tippfräulein auch eingeftmden. 

Man sieht es. die ist heute kaum zu gebrauchen 
Und ist braun und grün viragiert um die Augen. 

•letzt kommt wieder einer gar schnell angerennt. 

Die Seele vom Ganzen, der Kilindisponent. 

Und nach und nach auch noch die letzten erscheinen. 

Das Frühstück um 9 Uhr tut alle vereinen. 

Sogar der Herr Prinzipal ist gekommen 

Und hat gleich die Durchsicht der Post vorgenommen. 

..Ach. was diese Kunden doch schreiben und schmieren. 

Da könnte man seine fünf Sinne verlieren. 

Xur Stumpfsinn blieb übrig, wenn nicht war’ vorhanden 
Ein Fell, das noch dicker als beim Elefanten. 

Der eine der Kunden der schreibt jetzt tagtäglich: 

„Ich mache bald zu. denn's Geschäft geht ganz kläglich. 

Sie müssen sich zu kleinen Preisen bequemen. 

Ich kann Ihnen sonst kein Bild mehr abnehmen.“ 

Ein anderer schreibt wieder: „Solch elender Mist 
Bei nur wohl noch niemals gezeigt worden ist.“ 

Frau Meyer aus XX die schreibt: „Welch ein Hohn. 

Ihre Films sind entzwee an der „Konfirmation“!-(Perforation) 
Der Chef ruft ganz wütend: „Diese alberne Meyern 
Soll lieber ’nen Bandwurm als Filme durchleiern,“ 

Und fragt dann beim Disponent per Telephon: 

„Hab’n die „Jammerlichtspiele“ den Schlager auch schon ?“ 
Und der ruft zurück: „Ging schon gestern ab!“ 

„Na. Gott sei Dank!“ — den Hörer hin — schnapp ... 

Dann musste der Chef den Kassierer was fragen. 


Der will heute zehn faule Kunden verklagen. 

„Immer feste, wir woll'n diese Kerle schon kriegen. 

Mau kauft doch die Films nicht zu seinem Vergnügen." 

Auf einmal da läutet das Telephon wieder: 

„Hier Flimmerstern" was? Der Chef setzt sich nieder, 

.Sie hätten den Schlager noch nicht hin bekommen. 

Wer. .lammerliohtspiele » ilun wird ganz beklommen. 

..Ach Unsinn, unmöglich (der ist ja verrückt) 

Der Schlager ist gestern schon längst abgeselüekt. 

Was woll’n Sc. noch Schadenersatz gar verlangen! 

Hier ist der Film gestern schon abgegangen. " 

■ Schnapp, bin mit dem Hörer: „S' ist zum Verzweifeln. 

Muss schnell etwas Brom sieh ins Wasserglas träufeln. 

Da. saust g’riul der Markthelfer an ihm vorüber. 

Will mit 'nein Paket zum Postamt hinüber. 

Der Chef fragt: „Was ist das?” Dem Burschen wird schwüle 
„D. .d. .das ist der Schlager für die .lammerliclitspielc. 

Den hatt' ich gestern abend aus Versehen vergessen.“ 

„Lump, Schuft." brüllt der Chef, als wollt’ er ihn fressen. 

„O flott, dieser Lümmel, mich trifft noch der Schlag. 

Das ist ja heut* wieder ein schrecklieber Tag.’ 

Und ausserdem kommt noch ein Vorführer gerannt: 

. Mir ist gestern abend die Komödie verbrannt ' ' 

„Da muss man ja Xerven aus Staelieldralit lullten. 

Da braucht man nicht erst in den Schützengraben.“ 

Da endlich \erringert sich Kummer und Pein 
Als eintritt sein hlondlia-kig Töchter ein. 

Da glätten sieh etwas die Sorgenfalten. 

Zorn. Aerger mul Wut fungvn an zu erkalten. 

Disponent und Kassierer, die recken die Hälse. 

Auch ihnen gefallt sie. die blond-sehlatiKe Else. 

Im Stillen da sind sie ja längst schon Rivalen. 

Doch keiner kann mit ’ner Bevorzugung prahlen. 

Im Herzen da tragen sic Hoffnunp-u einsam. 

Und hassen dafür einen Menschen gemeinsam. 

I nd der tritt g'rade zur Türe herein. 

I t*r Kilmrciscnde ist i*s, „Herr Scl.icls-rls-in'. 

Da glühen gar plötzjich ganz rot Eisehens Wangen, - - — 

Das ist ihr Erwählter, dem gilt ilir Verlangen. 

Natürlich darf das ja der Vater nii ht wissen. 

Wenn heimlich im Vorführungssaul sie sich küssen. — — 

..Herr Schieberbein’’. ruft ihn der Chef. „Na. wie steht’s denn. 
Ist denn was zu machen, das Geschäft, na, wie geht’s denn?'' 
Ibrr Schieb*rl»ein meint überlegen. „Xa. 's macht sich. 

Die Woche sind's dreitausenddreihunderiundachtzig.“ 

„Xu. das ginge.” sagte dir Herr Prinzipal dann. 

„Und nun. lielier Schieberbein, könnten Sie mal dann. 

Die neuen drei Schlager sieb vorführen lassen. 

Ich glaub', las ist wieder was für unsere Kassen, 
leb selber liub' heut’ dazu keine Zelt mehr. 

Jed teil meine Tochter sehr gern bereit wär\ 

Und wird Ihnen helfen l>ei Prüfung und Wahl 
Da zuckt aus den Augen der beiden ein Strahl 
Des Einverständnisses, schon sind sie hinten. 

Um gleich d'riiuf im Vorführung*.«« »1 zu verschwinden. 

Dos sab auch der wütende Filmdis-ionent. 

Der Schielu'rhcin am liebsten abtnurksen könnt*. 

Und als dann der Chef, der an nichts Schlimmes denkt. 

Die Schritte zum VorfiiliriingssaaIc hinleukt. 

Stürzt der Disponent zum Vorfülircr ’rein. 

Und schaltet die weissen Liehtlampi n ein! 

Da. ein Poltern, ein Fluch, ein verhalt’ner Schrei, 

Der Herr Prinzipal traf die Tochter dals-i 
Als Sohiebnrbein fest in den Armen sie htclt. 

Und ihr einen Kuss nach dem andern stiehlt. 

Doch was nun gesprochen, das war n keine Phrasen, 

Das war wüstes Tolien. das war WIIdes Rasen: 

„Was fällt Ihnen ein. Sie erbärmlicher Wicht ? 

Und du. schlechter Balg, schämst denn Du Dich gar nicht ? 
Da schlage der Teufel leibhaftig darein. 

Ein Filmachieber wird niemals mein Schwiegersohn sein. 

Mit unsern Geschäften da ist es nun aus. 

Sie kriegen Ihr Geld und verlassen mein Haus.“ 

Da nützte kein Weinen, kein Flehen und Bitten, 

Dem Töchterlein wurde das Wort- abgeschnitten. 

Disponent und Kassierer, die nehmen es wahr. 

Drob freute sich noch das entmenschte Paar. 

Herr Sehieberbein aber behalt seine Bub’. 

Er machte die Tür vom Privatbureau zu 

Und sprach zu dein Chef: „Ich verlasse Ihr Haus. 

Doch kann ich’s nicht ändern, konunt mal so was raus. 

Mein lieber Herr, dass Sie gar oft in Berlin 
Beim Filmeinkauf immer die Filme vorzieh’n. 

Die Musterkopien und die fehlerhaft sind. 

Weil billig sie sind, kaufen Sie sc geschwind. 

Ihr'n Kunden alter kann das nicht ••gal sein. 

Auch dürfte es Ihnen gewiss recht fatal sein. 

Wenn Ihre Gemahlin mal etwas erführe. 

Wie oft Sie vergossen die ehelichen Schwüre. 

Wenn Sie zu Maxim und Trocadero hinkamen. 




















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Der Kineiiiatograph Düsseldorf. 


Xo. 456 


..Mutter. <i Mutter sug - cs sclmell. ist sie es. die du singt »" 
Als die Mutter ilun lächelnd /.muckt. <lu springt er auf mal 
-tiirzt zur Tiir und wie in In-iligcr Andacht. das Her/, voll Sn-Iigkrii. 
• leiht er uu der Tür »teilen mal lauscht, mal kaum, dass der letzte 
I on verklungen. frisst • die Türe auf. „Mein einzig. siisses Lieh! - * 
„Mein Haus!"" Beitle halten sieh lange innig umschlungen. 
Durch den Krieg fatal er seine KttiiiiUe. seine H<-imat wieder. 


| | Firmennadirithten | 


Berlin, \ utor - Kil m K o in p u g n ■ <5 e s e I I - . Ii .. ft 

mit beschränkter Haftung: Die Prokura des Kritz 
Teig ist erluseheil. 

Berlin. K i t> e tu a t o g r a p It e n • M .t ■> .- h i n e n h a u 
tSese I I s e hu f t mit h e .eltratikler Haft u n g: Kauf 
mault .1 tilitts Lilie ist nicht mehr Gesr-Imftsführer. Kaufmann Samuel 
Iladt in t'harlottenhurg ist zum tleschäftaführer iM*stellt. 

Berlin. M e - s t e r I . I m m i t liese iiriinkt er II a l 
t u n g: Die Prokura des Kritz Teig ist erloschen. 

Frankfurt a. M. S ü d .1 em.e Io I* . . ... I. . .. • i: n, , I 

t u n g. Unter «lieser Firma ist heute eine mit dem Sitz zu K r a n k- 
f it r t a. M. errichtete <iesellselmft mit liesehrätikter Haftung in 
daa Handelsregister eingetragen wurden. Der Gesellschaft svert rag 
ist am lll. August und 21. August 11115 errichtet. Iiegeustand des 
l liternehmens ist der \*ertriel> und die Vermietung von Films und 
von sonstigen kinematograpliisehen Artikeln, insl» sondere der 
Fortlietrieb der früher von der zu lierliu domizilierten Firma 
„l’atlie Freres & t\>.. Gesellschaft mit Is-schränkter Haltung' ui 
Frankfurt a. M.. Karlsruhe. Straft*bürg md 
M ü u c It e n geführten, demnächst durch Vortrag vom II. LI. 
Februar 11*15 auf den Kaufmann Kmil Ficg übertragenen und \«>n 
ihm unter der Firma ..S ü d d e u t s e h e s F i I in h a u s K ui i I 
Fi eg** fort geführten Filmt ernnet tmgsg.—cliuftc. 

Das Stammkapital betragt ÜIIIMMI Mk. Ih-r I iesellselbifler 
Kmil Fieg hat die im J I* des I :esclls«-hl»ft* Vertrags naher Is-zcichnctc 
Sacheinlage in «lie Gesellschaft eingehnmht. Für dh-sr-s Kinhriiigen 
sind ilun lälinn Mk. als Stnmmeinlnge gewehrt wurden. 

Oeffent lichi Bekannt luacliiingcn «ler Gesellschaft erfolg -, i 
durch den Deutschen Keiehsanzeiger. 

t a*seliaftsfiihrer sind Kmil Fieg, Reinhard Murgulies. beide 
Kaufleute zu Frankfurt a. M. 

Die Dauer der Gesellschaft crstn-ckt sieh bis zum Ablauf d ■ — 
Jft. Feliriuu - 11*120. Die Gesellschaft wird durch zwei Gcsc ii.fts. 
führer vertreten. 

Varel .. Oldenb. Das Konkursverfahren iils-r das \*etmögen 
il-r Firma .Vareler L i rht spie I hau •>'* G. m. h H. in 
Varel wi-«l nach erfolgter Abhaltung des Schlusstermins auf 


Das Eiserne Kreuz 


Beeil, Krwin, ()bcr-la*iitnnnt im Feld-Art. Hegt. Nr. 13. früh* r 
Direktor des Union-Theaters in Bannen. 

Börner, Fritz, katifin. Beamter der Firma Krnciuunn, Offizier- 
Stellvertreter. 

Kkerle, Fugen Frwin, Feldwebel, ehedetn Kontrolleur der „Union- 
Theater-Liehtapiele“ in Cöln. 

Kngelmann, IV., Gefreiter, früher technischer Leiter der Union* 
Lichtspiele in Duisburg. 

Krnemann, Alexander, Oberleutnant, techn. Direktor der Firma 
lleinr. Brntwnann. 

Fälsche, Georg, Leutnant d. K.. Leiter der Gesellschaft für wissen- 
schaftliche Films und Diapositive m. b. H. 

Geyer, H„ von der Kino-Kopier-Gesellschaft. 

Goerz, Ilelinuth. Salm des Begründers der Opt. Anstalt C. 1’. 
Goerz A.-G. 

hohlberg. Faul, Gefr.. ehedem Gi-scliäftsfiihrer im Welt-Theater. 
Frcilrerg. 

Hellmer, Karl, ehedem Operateur. 

Hesse, William, ehod. Direktor des Olympia-Theaters. Dresden 

Hntfmann, Karl F. W’., Prokurist der Firma Ernemann. Leutnant. 

Holz, Otto, in Finna Fritz Holz 

Hunger, Werkzeugschlosser der Firma Ernemann. Gefreiter. 

Janzon, ehedem Lichtspielhausdirektor in Königsberg i. l*r. 

Kibisrh. Willy, früh. Inhaber des „Neuen Liehtspielliaus“, Detmold. 

Kern, Karl, Operateur. 

Koritzky, Ktidolf, Direktor der chem. Abteilung der Zentrale für 
wissenschaftliche und Schulkinemutographie. 

Kratzei, Henry, Korrespondent bei der „Union". 

l-cmknhl, Hans, Leutnant der Reserve, ehedem Inhaber des 
Bacli-Theaters in Hamburg. 

Meyer, Mtti, Unteroffizier d. K„ für Tupforkeit vor dem Feinde 
in den Kämpfen im Argonnenwalde, ehedem Disponent und 
Reisender der Rhein. Film-G. m. b. H„ Düsseldorf. 

->alebus. Frans, Expedient der Firma Ernemann, Unteroffizier. 


Netter, A„ cln-dcm Prokurist der ..Union . 

PoiiMiier. Kri.-b, Generaldirektor der „Deutschen E.-Iair Ges. -- . 
Khiclm-, li. I*r„ Oberleutnant. Mitinhaber H-r Eiko-Film-Oes. 
Büiliger, Alfred, Leutnant (Kino-Film-Hundelsges. ■ 

Sehneider, Johann, ehedem Operateur 
Sch’miiielinann, ltarun von. (Eiko.) 

Sehl.ui, Willy, OffiziersatellVertreter, eliedem Pächter des Welt 
theaters in Olliernhau. 

Schuch, I.ttdnig, Fliegeruntoroff.. oliedcm Äugest, der „Union", 
von Siemens, Kurl Friedrich, dei Vorsitzende de» Dir. ktoriums der 
Siemens-Schlickert-Werke. G. m. b. H. 

Stüber, Schlosser der Firma Ernemann. 

Vnllninnn, Walter, Inhalier der Firma Grass ,V Worff. 

Wehner, Otto, Mechaniker der Firma Ernemann. 

Zahn, Karl, ehedem h. d. Lloydfilin-G«*s. 

Zeeden, Haupt mann, ehedem Direktor der Rheinischen Filinges. 


Herzogi. llrsehw. Kriegsverdienst kreuz 
Oskar Messter, la-utrant bei einer Fhegembteilung 


| B | Mitteilungen aus dem L eserkreise ja] 


Deutsche Filmtrustabwihr. 

Sehr geehrte Redaktion! 

In der. Berichtiils-r die DresdeniT Tagung des Sclnit/.ver 
bandi-s wir«! mehrfach «lie Tatsache fcstg» st«-ll - . d.i— «li«- „I b-ut.-s-ls- 
Filmtrnsi ibwcni bzw. «k-n-u Koti.missio i trotz Kinhulimg auf 
dies«-r Tagung n ich: v«-rtret«-n gewesen -ei. 

Demgegenüber I ttt«- ich f«-stst«-llen zu «liirf« - n. dass dies«- Koni 
mie-iiii. weder ils solche, nncli ihn- <-ii zelnen Mitglieder «-me 
K i n I a «I n n g zu ilii-ser Tagung n ich! erhalten hat. 

V»-ll«-i«-lit hüben Si«- dir Fn-undliehk—it. di*-»«T KtsMrliung 

Mit Is-stcm Dank iiikI vorzüglii-ls-r lochm-htiing «-rgels-iist 
Deutsche Filmtrustahwehr in Lii|tt. 

Der Schriftführer: 

Dr. iur. Walther Friedmann. 


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Erscheinungstag 1. Oktober 1915 
bringt die bereits angekündigten 


Aufnahmen aus den 
feindlichen Linien. 









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Svenska :: Kalem : DB etc. 

Wöchentlich 

Programme und 2 Schlager 

Ueber die Zusammenstellung unserer beiden ersten Wochenprogramme vergleiche 
Artikel in heutiger Nummer. 

/Ingesichts der zahlreichen Abschlüsse, die täglich getätigt 
werden, empfiehlt es sich für Sie, sich unverzüglich mit uns 


in Verbindung zu setzen. 





















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Folgende Bilder unseres Fabrikates 
erscheinen in dem Programm der 


Nordischen Films Co 


Lustspiel 


Robert und Bertram 

3 Akto — Regie: Max Mack 

Fräulein Tollheit 

3 Akte — Regie : Einar Zangenberg 

Der geheimnisvolle Wanderer 

3 Akte — Regie: Wm. Wauer 

König Motor 

3 Akte — Regie: Georg Jacoby 

So rächt die Sonne 

3 Akte — Regie: Wm. Wauer 

Der Schuss im Traum 

3 Akte — Regie: Max Mack 


Mysterium 


Sensationsfilm 


Gesellschaftsdrama 


Detektivdrama 


Der „Herr Baron 66 

3 Akte — Regie: Felix Basch 

Hlberts Hose 
Alberts Hochzeitstag 

Blindekuh 

Fräulein Seiienschaum 


Paulig-Serie 


Lubitsch-Serie 


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Der Kinematograph — Düsseldorf. 


Guido Thielscher 


.Guido im Paradies“ Oliver-Film 


Hurra! Meine ersten Filmkritiken! 


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No. 457. 



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Die neueste Ausgabe bringt neben hoch¬ 
aktuellen Schlachtberichten u. a. auch eine 
Spezial - Aufnahme von dem genesenden 

Generaloberst von Kluck 

in seinem Heim. 


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Telcgramm-Adresse: Eikofilm. 












No. 457. 


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Das KUnstlerpaar 

Wanda Treumann 

und Viggo Larsen 

erzielt überall mit seinem neuesten Film: 

Der Erbe von Walkerau 

Lustspiel in 
3 Akten 

einen 

Riesen- 
Erfolg 

und 

ausverkaufte 
Häuser! 


In Kürze erscheint der zweite diesjährige Film: 

Sklaven der Pflicht 

Dramatisches Schauspiel in einem Vorspiel und 3 Akten. 
i^w***** Ein geistvoll-künstlerischer Spielfilm. ■&**++%*%*> 













Der Kinematograpli — Düsseldorf. 


No. 457. 


Urteile aus Theaterbesitzer-Kreisen, 

die uns unaufgefordert zugingen, über den neuesten Treumann-Larsen-Film 

Der Erbe von Walkerau 


(Mrgrupliif ko Drulfdirii liridjra 


»lott »r. 



i'eitung 91r. 

Telegramm 'Jlt. 

Hnfgtnommen ben 

17 . sept . 15. 

um <i Uhr 15 Uiiu. 
doh £. 

treulafilm, berlin 


Zielegramm 


burd» 9H. 

aus 



leipzig, 4 1 14 s, 30 netrgo 191 


erbe von walkerau kolossale Zugkraft — wann können 
wir zweitaufführung spielen - 

vaterland-1ichtspiele 


Lichispielhaos „ODEON“, Danzio 

15 . Sept. 15 . 



C. A. janzon KOniosher u i. Pr. 


Königsberg, den 17 . 9 . 1915 . 


Hiermit teilen wir Ihnen mit, dass das Lust¬ 
spiel „Der Erbe von Walkerau“ bei unserem Publi¬ 
kum allgemeinen, grossen Anklang gefunden hat 
und wir dieses Lustspiel als ein Zugstück allen 
Theaterbesitzern aufs beste empfehlen können. 


. . Anschliessend 
daran teile ich 
Ihnen noch mit, 
dass ich den 
Film „Der Erbe 
von Walkerau“ 
am 14 . 9 . 1915 
erhielt, aber in 
Anbetracht un¬ 
serer guten Ge¬ 
schäftsverbin¬ 
dung und des 
brillanten Films 
habe ich die . . 


„Excelsior“ 

Lichtbildtheater Neukölln, 18 . 9 . 15 . 

G. m. b. H. 


Wir waren überaus zufrieden und danken 
herzlich! Es ist zwar von einer Millionen Erb¬ 
schaft in dem neuen Treumann Larsen Film keine 
Rede, aber mit dem auf uns entfallenen gemünz 
ten Erbteil hat sich „Der Erbe von Walkerau“ 
in unserem Theater ausgezeichnet ein- und aus 
geführt. Wie gesagt: wir waren vollauf zufrieden. 
Also nochmals: es war ein glänzender Erfolg. 


Hochachtungsvoll 
„Excelsior“, Lichtspielhaus 


Man verlange Filmbeschreibungen, Angaben über freie Spieldaten, Leihgebühren etc. von der 

Treumann - Larsen - Film - Vertriebs-Ges. m. b. H. 

Berlin SW. 48 Frledrlchstr. 16 

Telephon: Moritzplatz 117 80 Telegramm-Adresse : Treulafilm 














No. 457- 


Dor Kinematograph — Düsseldorf. 


i CD (XJ KJ (X) (X) CD (3 Hl CH (3 (3 (X) 123 Kl Kl (X) (XJ K) (X) (X) (X) O El (X) (X) (3 IX) (X) (XI (I) (X) (3 (X) (3 (X) d) (X) El (D (X) (X) 


Wir beehren uns, den Herren Theaterbesitzern die Mitteilung zu machen, 
dass unsere 

LUNÜ - SCHLAGER 

fortan für Deutschland nur durch die 

NORDISCHE FILM -GESELLSCHAFT 

und deren Filialen zu beziehen sind. 

Wir verweisen bei dieser Gelegenheit auf die in obigem Verlage zuerst 
erscheinenden Films unserer 

M. M.-SERIE 

nämlich : 

Durch! Die Näherin 

Sensationeller Bergwerks-Roman in 3 Akten. Ein Lustspiel in 3 Akten von M. M. 

Verfasst und inszeniert von M. M. L o V a 11 i s BK ' n der Hauptrolle. 


Doktor Holm 


ftrtur Meyer’s Flitterwochen 

Lustspiel in 3 Akten von M. M. 



I (XJ 12 (2 d) Kl Kl K) Kl 12 Hl dl IX) (X) (X1IX) (2 (X) El El (X) (3 (X) Dü El El (2 KJ (XI (2 (2 K)K) 03 (2 CD (X) 1X1IX) Kl (I) 








Die Erlaubnis zur Unwahrheit. 

Nachdenkliches für Filmschöpfer und Filmgestalter. 


,.W a s ist Wahrheit?!“ In dieser Frage des 
Pontius Pilatus liegt der tragische Höhepunkt jener ergrei¬ 
fenden neutestamcntlichen Episode, die wieder einini I die 
Ohnmacht der Gerechtigkeit gegen Massenfanatismus dar¬ 
stellt. Und in dieser Frage liegt auch die Tragik des ganzen 
Menschenlebens. Wir streben leuchtenden Zieler zu — 
um. wenn wir grau werden, mehr und mehr zu erkennen, 
dass es sich kaum lohnte. Denn der Glanz verblasste. Es 
kam nicht das richtige Ziel. Die Wahrheit kam nicht. Wo 
ist sie? Was ist die Wahrheit?- 

Was ist Wahrheit? Da steht nun diese Frage 
wieder einmal inmitten eines Chaos von wildestem Kampf- 
gesclirei. Aktuell wie kaum je. Die Stimmen schwirren 
im Weltkriege durcheinander, schrill und fanatisch, pochend 
und hülmend. stolz und trotzig, geifernd und selbstbewusst. 
Die Wahrheit, die Gerechtigkeit — — jeder pocht an 
seine Brust und schreit: Hier ist sie, wir. wir allein haben 
sie! Und mit Grauen hören, sehen wir all dies — wir 
Deutsche, die nicht schreien und wüten, sondern feststellen 
und — hauen! Hören dies wahnwitzige Gebrüll mit Grauen, 
weil es uns unfasslich dünkt, dass ein solcher Ozean von Lug 
und Bosheit so lange sich breit machen darf. Ja. es wäre 
wenigstens kein \\ under, wenn aus unserm anfänglichen 
•Staunen und Kopfschütteln allgemach ein Grauen würde 
über die Tatsache, dass uns, je mehr wir mit Beweisen von 
blutiger Schrift aufwarten, um so schriller ein Liigengetobe 
antwortet. Nun, es bedarf dieses Grauens nicht. Wir wissen, 
dass der Ausgang dieses Krieges die Beantwortung der 
Frage: ..Was ist Wahrheit?“ in unserm Sinne geben wird. 

Bis dahin aber heisst es: aufrecht bleiben. Nicht nur, 
gegen diese Lugbosheit sich stemmen, sondern auch sie 
zu durchbrechen suchen — jeder von seinem Standpunkt aus. 
Der Krieger gibt für dies Ziel Gesundheit und Blut dahin. 
Der Deutsche daheim wirkt von dem Platze aus. den ihm 
das Leben bereitet. 

Es liegt auf der Hand — und ist in diesen Blättern 
wiederholt mit eindringlicher Kraft dargelegt worden —, 
«lass die Kinematographie im Kampfe gegen den grossen 
Liigenrummel der Feimle eine gewaltige Rolle zu spielen 
hat. Denn sie ist die berufenste Mittlerin von Tatsachen. 
Sie kann das Bild der wirklichen Vorgänge zeigen, und nicht 


etwa das starre, sondern das blut.varm lebende Bild. Die 
Kraft solches Wirkens könnte man sich als eine gewaltige 
denken. Inwieweit sie in Frage kommen kann, vermag 
ich als Laie und als Feldzugsteilnehmer, vonentsprcchemlen 
Informationen abgeschnitten, augenblicklich nicht zu be¬ 
urteilen. Aber ich möchte, von diesem Punkte angeregt, 
die Beziehungen zwischen Kinematographie und Wahrheit 
in weiteren Linien erörtern. 

— Was ist Wahrheit ? Wir werden in ideellem Sinne 
die Antwort nicht finden. Dennoch fühlen wir. dass wir 
uns der einen grossen Wahrheit nähern, wenn wir wieder 
und wieder die vielen Wahrheiten betrachten — die 
Wahrheiten ringsum, die «las Leben unausgesetzt hinstellt. 
Schlüsse zu ziehen vermögen wir nur aus den täglichen 
tatsächlichen Vorgängen des Daseins. Und wer anders 
vermöchte uns solche Vorgänge genauer, umfangreicher. 
lel>endiger festzuhalten und wiederzugeben als der Film ? 
Wenn man «1er Kinematographie alles, alles blindwütig 
abgestritten hat —: an das eine konnte niemand heran — 
an die Tatsache, «lass wir im lebenden Lichtbild einen Be¬ 
lehrungsmittler von unerhörten, niemals geahnten Graden 
gewonnen haben. Man war so gütig, dies selbst «lort zuzu¬ 
geben, wo man den Nebenzweck «labci hegte, in dieser Tat¬ 
sache die Aufgaben des Kinowesens zu erschöpfen und zu 
begrenzen. Doch es waren ja nicht nur die Wahrheiten 
ringsum, die der Film auf allen Gebieten, aus allen Ländern 
waschecht wiederzugeben vermochte, — er war gar durch 
seine technischen Möglichkeiten in der Lage, Naturvorgänge 
dadurch nach Belieben sezieren zu können, indem er die 
natürliche Schnelligkeit, insoweit sie ihm im Wege war, 
erheblich minderte oder ala-r beschleunigte — etwa das 
langsame Wachstum einer Pflanze auf den Zeitraum von 
Minuten einrichtete — oder umgekehrte Fälle. Für Beleh¬ 
rung und Anschauung unbezahlbare Möglichkeiten! Un«l 
siehe «La. wenn wir’s recht überlegen —: was sin«! eigent¬ 
lich solche Eigentümlichkeiten, wie «liese Schnelligkeit s- 
regulierungen natürlicher Vorgänge ? Sie bedeuten für «lie 
Kinematographie, die der Wahrheit stolzestn Mittlerin ist, 
die erste Erlaubnis zur Unwahrheit. Eine 
nützliche und gar von den Gegnern gebilligte Er¬ 
laubnis. 






No. 457. 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


Erlaubnis zur Unwahrheit ? Wenn solche der Wissen¬ 
schaft dienlich ist — so sagte sich das Kino —, dann muss 
ich auch den nächsten Schritt tun. Richard Wagt er gab 
den Ausspruch: „Die Wissenschaft ist die höchste Kraft 
des menschlichen Geistes: der Genuss dieser Kraft aber ist 
die Kunst ". Ja, erst die Kunst lässt uns die Kenntnisse ge¬ 
messen, die uns die Wissenschaft gebracht. Und durfte 
nun der Film den Wissenschaften durch erlaubte g« wollte 
Unwahrheit dienlich sein, warum sollte dies Recht der Kunst 
nicht billig sein? Wie schön war doch diese Möglichkeit, 
das wochenlange Werden einer Blüte, einer Frucht in einem 
Zeitraum von Minuten zu beobachten und zu gemessen! 
Naturgenuss. der zum Kunstgenuss wurde. Das zu nutzen, 
auszubauen und auch der Kunst weitgehendst dienlich zu 
machen, war nichts als Pflicht. So entstanden beim Kino 
jene Phantasien, die Träume, die Märchen, die Grotesken, 
in denen die Natur sich auf den Kopf stellt, sich rockt und 
versteckt. Schabernack treibt, Zauber spukt, — sich 
entnaturalisiert, ■—sich die Erlaubnis zur Unwahrheit fürs 
Kunstgebiet der Phantasie aneignet. 

Und siehe da! — Hier begegnen «ir zuerst dem Fehler, 
den die Eilaubnis zur Unwahrheit in sich birgt und vor den 
zu warnen Zweck dieser Zeilen ist! Woran liegt es, dass wir 
eine ganze Reihe solcher Phantasien und Märchen und zau¬ 
berhaften Grotesken im Film mit Genuss und uneinge¬ 
schränkter Heiterkeit sehen können — und dann plötzlich 
von diesem oder jenem gleichartigen Produkt achselzuckend 
uns abwenden, mit deutlichen Gefühlen des Missfallens? 
Bisher schien das alles recht anmutig und erheiternd. 
— bis wir dann in einzelnen Fällen plötzlich verneinen 
und ablehnen müssen. Warum ? Bevor wir uns die Antwort 
geben, wollen wir uns noch weiter umsehen. 

Kunst bleibt ebensowenig stehen wie Wissenschaft- 
Aus »lern mittelalterlichen Hanswurst wurde der moderne 
Tragöde — das Lioderspiel wandelte sich in die Spieloper, 
in die grosse Oper, ins Musikdrama. Sie greift nach den 
Sternen, die Kunst! Wer geschmeckt hat. Kinderkomödie 
zu spielen, Clownerie, Pantomime — der will, der muss gar 
bald ernsthaftes Theater machen. Das Kino liess die phan¬ 
tastische Groteske über die Achsel gleiten und ging festen 
Schrittes aus Drama. Liess sich gar nicht beirren und spielte 
richtiges Theater. Wollte auch dabei sein! Und was ge¬ 
schieht ? Man strömt ihm in hellen Haufen zu. Aha — 
denkt das Kino — weil ich ernsthaft geworden, 
glaubt man an mich; jetzt erst reiht man mich würdig ein, 
weil ich es wie die andern mache und auf mein Vorrecht 
verzichte — auf das Vorrecht der Erlaubnis zur Unwahr¬ 
heit. — Wirklich? 

Nun hatten wir also das ernste (auch das lustige) Kino¬ 
theater. Waren also von\ Zauberspuk, der unfassbar in 
den Lüften schwebte, auf die feste Erde zurückgekehrt. 
Griffen also zurück zu dt n Vorgängen rings um uns. Nur 
dass wir sie, hehren Vorbildern folgend, in dramatischer 
Form griffen und gaben. Genug von dem Geschrei, den das 
„richtiggehende“ Theater ob dieses Frevels produzierte. 
Aber überlegen wir uns. ob das Kino nun die Erlaubnis 
zur Unwahrheit entbehren konnte? Denn es war doch nun 
über die Stufenleiter Naturschilderung, Phantasterei und 
Hanswurstiade bei der Kunst gelandet, der wahren Kunst, 
die in der klassischen Zeit die heilige Dreieinigkeit „Das 
Gute, Wahre und Schöne“ als ihre unum- 
stössliche Grundlage bekannte. Also auch das Wahre! 
Das Kino nahm diese Kunst für sich in Altspruch, obgleich 
es den Faktor des gesprochenen Wortes auslassen musste. 
Dafür brachte es eine solche Fülle szenischer und tech¬ 
nischer Möglichkeiten, dass die Wortausschaltung nicht nur 


überbrückt war, sondern trotz dieses Mankos hinreissende 
und überwältigende Wirkungen erzielt werden konnten. 
Alles Gewinsel einer überraschten Konkurrenz konnte 
von dem durchschlagenden Erfolge nicht ein Jota abhandeln. 
Vergeblich alle Empörung darüber, dass die Filmkunst 
niemanden um Erlaubnis gefragt hatte, ob sie sich der 
„wahren“ Kunst bemächtigen dürfe. Die Kinematographie 
dachte nicht daran, irgend wen, der sich irgendwo als Pri- 
viligierter der wahren Kunst aufzuspielen beliebte, um 
gütige Erlaubnis zu fragen, sondern sie nahm -ich nach 
Gutdünken, die Schwingen prüfend und entfaltend, die 
Erlaubnis zur wahren Kunst — die Erlaubnis zur Wahrheit! 

Das Gute, Wahre und Schöne! Ist die „wahre" Kunst 
wahr? Sie sollte es sein; doch wir wissen, dass sie es längst 
nicht mehr ist. Sie hat andres, hat mehr zu tun, als sich 
l>ei der Wahrheit aufzuhalten. Ein geistreicher Mann sagte 
über die moderne Kunst : „Man verlangt von ihr alles nur 
Erdenkliche: sie soll sich alle Augenblicke neu verkleiden, 
witzig und gefällig, zweideutig und zynisch sein, sie soll 
gut tanzen und jonglieren, alle möglichen Räusche und 
Ekstasen provozieren, spannen, geisscln, schrauben — mir 
das eine, was sie gern sein möchte, verlangt man nicht von 
ihr: dass sie Kunst ist!“ — Und am allerwenigsten 
w a h r. Das ist sie schon lange nicht mehr. Ist das ( Je¬ 
träller und Gefiedel der sogenannten Romantikerze;t wahr 
gewesen? Ist die Kunst der ehemaligen selbst zufriedenen 
und satten Bourgoisic, die Kunst der Gipsstatm.ten, der 
Makartbuketts und der Butzenscheiben wahr? War die 
nüchterne Wirklichkeitskunst, bevor sie den ergreifenden 
Höhepunkt des Naturalismus errungen, wahr? Ist die spie¬ 
lerische Kunst etlicher übergeschnappter „Aesthet« n" 
w’ahr? Ist die Kunst der seichten Modeautoren, der be¬ 
wussten Massendiener wahr? Nein, nein, dreifach nein! 
Alle, alle brauchten und brauchen die Erlaubnis zur Un¬ 
wahrheit. Und das soll von uns keineswegs ein Vorwurf 
sein — nein, nichts als eine Feststellung. Nichts weiter als 
seitens der Kinematographie eine Erinnerung daran, «lass 
sie die gleiche Erlaubnis zur Unwahrheit besitzt als die ge¬ 
samte Literatur und l>ramatik rings umher. Vorzumerken 
für den Fall, dass man sie wieder einmal hinsichtlich ihrer 
„Unwahrheit“ anzupöbeln beliebt. 

Merken und hinter dio Ohren schreiben sollen wir 
uns aber etwas anderes! Gut, nehmt auch die Erlaubnis 
zur Unwahrheit , nicht nur für eure Phantasien und Zauber- 
grotesken (die niemand euch nachmachen kann), sondern 
auch für eure ernsten und lustigen Lebensbilder und Da¬ 
seinsspiele — mit gleichem Recht wie alle andern „wahren“ 
Künste. Aber erlernt es — lernt es mit Eifer und vorbild¬ 
licher Strenge, dass ein tiefer, gewaltiger Abgrund klafft 
zwischen dichterischer Unwahrheit und — V «rlogft ti¬ 
li e i t! Nichts darf euch verlocken — keine Rücksicht auf 
Verhältnisse und Geld, keine Rücksicht darauf, zu w e m 
man spricht (diese liegt nahe!) — nichts darf zur Ver¬ 
logenheit locken. Denn sie ist widerlich! Sie allein 
erwirkt dies merkwürdige Zurückschrecken, dies Ablehnen, 
das in einem sonst akzeptablen Genre bei einzelnen Pro¬ 
dukten plötzlich uns anfällt. Sie ist verderblich, sie ist 
schädigend, kann vernichtend sein! Hinweg mit ihr! Lernt 
es aus dieser ganzen hinreissenden Zeit, welch ekelhaftes 
Gewürm die Verlogenheit ist!! Nehmt euch das Quantum 
dichterischer Unwahrheit, dessen ihr gleich allen andern 
Künsten bedürft dann aber bleibt ehrlich und wahr¬ 
haftig und dichtet nicht Verlogenheiten hinzu, spielt nicht 
Verlogenheiten, setzt Verlogenheiten nicht leugnerisch in 
Szene! Was Verlogenheiten sind, das w'isst ihr; ihr braucht 
es nur zu fühlen, denn ihr seid Deutsche! 

Emil Hartmann. 



»er Kinematograph — BMM 


No. 457. 


Professor Georg Cohn, Zürich, dem Altmeister des Kinematographenrechts, 

zum Gruss! 

Zu seinem siebzigsten Geburtstage. 


Am IW. September beging einer unserer bedeutendsten 
deutschen Rechtslehrer — speziell auf dem Gebiete des 
Handelsrechts l>edoute»dst — der ordentliche Professor 
an der Universität Zürich, l>r. Georg Cohn, seinen 
siebzigsten Geburtstag. Mit Recht würdigte 
die juristische Fachpresse lind die Tagespresse dieses Er¬ 
eignis durch Hervorhebung der grossen Verdienste des 
•lublilars um Erforschung und Fortbildung des Rechts. 
Aber es handelt sich hier nicht nur um eine sozusagen 
Familienangelegenheit der Juristen. Auch die F i 1 m- 
indusuie und alles was mit ihr zusamn.enhängt. hat 
Anlass, dieses Juristen an seinem Ehrentage zu gedenken. 
Denn Professor Georg Cohn war der erste R e e li t s- 
I e h r e r , der sich mit der Kinematographie und den 
vielgestaltigen Fragen «les Kinematographen¬ 
rechts befasst hat. Daher dürfen auch wir an diesem 
Jubeltage des verdienten Gelehrten nicht vorübergehen! 

Am 12. Juni 1909 war es, als Professor Dr. Georg 
Cohn in einem Vortrage vor der „Juristischen Gesellschaft“ 
zu Berlin, einer der hervorragendsten Korporationen der 
Juristen, die Aufmerksamkeit der Juristenwelt auf die 
komplizierten Probleme des Kinematographemechts lenkte 
Sein im Jahre darauf, 1910. erschienenes Werk „Kine- 
matographcnrecht" erweist sich noch immer als das wert¬ 
vollste Kompendium, das diesem Rechtsgebiete gewidmet 
ist. Es wäre indes sehr zu wünschen, dass der Autor dieses 
Werk einer Erweitert ng unterwerfe und eine neue 
Auflage herausbrächtc. in der dann alle die zahlreichen 
Fragen des öffentlichen und des privaten Kinorechts, und 
zumal des Kinematographenurheberrechts, ihre Eröiterung 
fänden. Das notwendige Material, und zwar insbesondere 
gerichtliche Entscheidungen, würden cli. • Interessenten¬ 
kreise dem gerade als juristischen Schriftsteller äusserst 
geschätzten Jubilar gewiss gerne zur Verfügung stellen. 
Ein solches Werk, in dem mal endlich alles gesammelt 
wäre, was für das Recht am Film, für die vom Film aus¬ 
gehenden Rechtsbeziehungen, kurz für das Filmrecht von 
Interesse ist, wäre ausserordentlich wertvoll, und um so 
wertvoller, als dieses Filmrecht annoch immer der Kodi¬ 
fikation entbehrt! Denn dass die durch die. nennen wir 
sie: Kinematographennovelle vom 22. Mai 1910 getätigte 
Einbeziehung der Kinematographie in das „Gesetz betref¬ 
fend das Urheberrecht an Werken der bildenden Künste 
und der Photographie" vom 9. Januar 1907 durch Schaf¬ 
fung eines § 15a als eine auch nur irgendwie erschöpfende 
Hegelung der Materie nicht angesehen werden kann, bedarf 
ja erst keii.er Erörterung. Professor Cohn könnte uns ein 
solches Sammelwerk durch eine Weiterführung seines 
1910 erschienenen Buches bescheren, das für Theorie, 
Praxis und zumal die künftige Gesetzgebung von gleich 
grosser Bedeutung wäre! — 

Nach wie vor bringt der Jubilar der Sache der Kine¬ 
matographie sein lebhaftes Interesse entgegen. Als z. B. 
in der zweiten Session der dreizehnten ILegislaturperiode 
des Deutschen Reichstages, im Winter 1913/14 das so¬ 
genannte „Reichskinogesetz“, die bekannte Kinonovelle 
z »r Gewerbeordnung durch das dort zur Einführung vor¬ 
geschlagene sogenannte „K onzessions- und B e - 
d ü r f n i s p r i n z i p“ die Interessen der Filmbranche 
schwer bedrohte und ich die Stimmen der namhaftesten 
Juristen um! Politiker, die Ansichten eines Exzellenz 
L&band, Exzellenz Minister Dr. von Landmann- 
cines Köhler, eines von Liszt, Dr. Müller- 


Meiningen, Pfeiffer und anderer gegen diesen 
Gesetzentwurf ins Treffen führen konnte, da habe ich 
mich natürlich auch an die Autorität auf dem Gebiete des 
Kinematographenrechts, an unsern heutigen Jubilar Pro¬ 
fessor l>r. Cohn, mit der Bitte um eine Aeusserung ge¬ 
wendet und von ihm eine dieses reaktionäre Bedürfnis¬ 
prinzip entschieden ablehnende Antwort erhalten, 
die sich zugleich mit anderen kinorechtlichen Fragen be¬ 
fasst. Diese Meinungsäusserung des Prof. Dr. Cohn will 
ich hier zum Abdruck bringen, und zwar um so lieber, als 
durch eine Umfrage des „Verbandes zur Wahrung gemein¬ 
samer Interessen der Kinematographie” und cIk-ii erst 
durch die Verhandlungen auf der Ki iegstagung des „Sehutz- 
verbandes“ in Dresden eine Erörterung des „Konzessions¬ 
und Bedürfnisprinzips“ wieder aktuell geworden ist. Pro¬ 
fessor I>r. Cohn schreibt mir also: 

„I. Ich halte eine r e i c h s gesetzliche Regelung des 
Kincmutographenwesens für notwendig. Das Be¬ 
dürfnis nach staatlicher Feststellung der Hauptregeln ist 
in allen Gebieten des .deutschen Reichs das nämliche; 
berechtigte Eigentümlichkeiten einzelner Länder bestehen 
auf diesem Gebiete nicht: daher ist dis Vereinheit¬ 
lichung der Zersplitterung des Rechts vorzuziehe.i. 

2. Die Errichtung eines Ki.iematographenthca- 
«ers soll von eii er Genehmigung der Polizeibehörde 
abhängig sein. 

Diese Genehmigung soll jedoch nicht an den Nachweis 
eines Bedürfnisses gebunden werden, der, wie L a b a n d so 
treffend bemerkt hat. kaum mit Sicherheit zu erbringen 
ist und zu Missbrauchen, Protektion*- und Monopolwirt 
schuft usw. führt. Es soll die Konzession vielmehr nur 
an gewisse Voraussetzungen, wie moralische Integrität und 
die erforderlichen technischen Kenntnisse des Bewerbers 
geknüpft werden. Eine Kautionspflicht ist nur 
für den Fall zu statuieren, dass eine grössere Anzahl 
von Angestellten in dem Betriebe des Unternehmens 
tätig ist. — 

Eine Ausnahme von der Konzessionspflicht ist 
für die Zwecke des Schul- und Universitätsunterrichts an¬ 
zuerkennen. 

3. Eine Film Zensur halte ich für notwendig, 
übrigens schon nach dem geltenden Recht in den Ländern, 
in denen die Theaterzensur besteht, für statthaft, wie ich 
dies in meinem in der „Berliner Juristischen Gesellschaft“ 
am 12. Juni 1909 gehaltenen Vortrage bereits ausgeführt 
habe. 

Auch hier halte ich die R e i c h s kompetenz für er¬ 
wünschter als die der einzelnen Bundesstaaten oder gar 
der Ortspolizeibehörden. Eine Reichszentrale hätte unter 
Zuziehung von Lehrern, Acrzten, Schrift¬ 
stellern und Künstlern die Approbation für 
das ganze Reich zu erteilen oder zu versagen." 

So hoffen wir denn, dass der verehrte Jubilar auch 
fernerhin sein lebhaftes Interesse der Sache und dem 
Rechte der Kinematographie bewahren und bewähren 
werde, und zwar zumal dann, wenn dieses „Recht" mehr 
einem Unrecht ähnelt! und es darum gilt, diesen» Unrechte 
zu wehren und dem Hechte zum Siege zu verhelfen! Ihm, 
dem bedeutsamen Forseher und Förderer des Filmrecht , 
entbieten wir an der Schwelle des biblischen Alters unse n 
Glückwunsch, unsern Gruss! 

Dr. jur. W. Friedmann. 



No. 457. 


I)pr Kinematograph — Düsseldorf. 


Neues aus Schweden. 


Der Schluss der vorigen Kinospü-lzeit ir Schweden 
— spätestens /.um 1. Juli schliessen die meisten Theater 
und um diese Zeit müssen die polizeilichen Genehmigungen 
erneuert werden — war durch Aufhellung geordneter 
Konkurrenzverhältnisse in der Filmvermittlung und einen 
Hund von vier Firmen gegen eine gekennzeichnet. Die 
nächste Folge hiervon war teils die Entstcl ung neuer, 
unabhängiger Filmverleihanstalten (wie in Nr. 4Hi» und 
443 unseres Hlattes lierichtet), teils eine gesteigerte Filtn- 
v.ufuhr im letzten Vierteljahr, bis in den Juni hinein um 
fast 50",, mehr, wodurch noch im Juli, mitten in der Ferien¬ 
zeit. das staatliche Filmzensurbureau eine stark vermehrte 
Arbeit bekam. 

Ueber das Film material des letzten 
Jahres teilt sein Leiter G. Berg eine interessante 
Statistik mit. Die Nachfrage ist so lebhaft wie nur 
je gewesen, denn die Kinosäle hutten im allgemeinen ver¬ 
mehrten Besuch. Und trotz aller Schwierigkeiten der Ein¬ 
fuhr, die im August und Anfang September 1914 völlig 
zum Stillstand kam, dann durch die Nordseesperrung im 
Novemlter und ihre Verschärfung Mitte Februar stark 
litt, sind doch 1 171 771 m Films der schwedischen Zensur 
vorgelcgt worden, gegen sonst in normalen Jahren etwa 
1.5 Millionen Meter. Zu l>erücksiehtigen ist dabei auch, «lass 
manche Filmsendung auf untergegangenen oder gekaperten 
Schiffen verloren gegangen ist. 

Die genannte zensierte Meteranzahl verteilt sich auf 
4039 Filmstücke, und zwar 2219 originale und 182«» Du¬ 
bletten. Der Zahl nach ülierwiegen die Naturbilder mit 
2345, während die eingespielten nur 1694 ausmachen. In 
Schweden waren davon 91 h hergestellt, im Auslande 3121. 
Von der Zensur wurden 3565 mit ..roter“ Karte versehen 
(auch für Kinder erlaubt), 353 mit gell»er (für Kinder unter 
15 Jahren verboten), und 121 mit weisser, d. h. vollständig 
verboten. Die Naturaufnahmen hatten eine Gesamtlänge 
von 337 434 m. gegen H34 337 m für Dramen und anderes. 
Die inländische Produktion trug nur 14HU6H m bei, das 
Ausland aber 1 023 703 m. Dies kommt daher, dass die 
schwedischen Aufnahmen grösstenteils aus kurzen Ak¬ 
tualitäten (aler Ortsbildern bestehen. Die Zensur ..rot“ 
erhielten 723 601 m, gelb 270 512 m, weiss 77 65« m. Zu 
den ..weissen" sind noch 10 543 m zu rechnen, die aus 
445 roten oder gelben Filmen weggesehnitten wurden, so 
dass der Kassationsprozentsatz 7,5 war, fast doppelt so 


hoch wie sonst. Hierzu haben nur wenig boigetragen ..Neu¬ 
tralitätsschnitte“ aus Kricgshildcrii. die fast nur in der 
allerersten Kriegszcit vorkamen, da cs sich schnell als ganz 
zwecklos erwies, Filmkrieg auf neutralem Boden führen zu 
wollen. Grösseren Einfluss auf d ; e von der Zensur kassierte 
Menge hat der Umstand gehabt, dass die Anschaffung 
zeitweilig nehmen musste, was überhaupt noch zu l>c- 
kommen war, und endlich eine wesentlich erhöhte Zufulir 
italienischer Marken. 

Ein im August versandtes Rundschreiben des jungen 
Kinobesitzerverbands Schwedens an seine 
Mitglieder betont denn auch, dass der Filmvorrat trotz 
des Krieges so gross ist, «lass alle Th«-at«-r sich Programm«- 
sichern können, ohne es nötig zu hai>cn. sich durch Zwangs¬ 
verträge mit beleidigenden und gcfährli<-hcn Spcrrungs- 
kluuscln zu binden. Sie werden darum aufgefordert. keiner¬ 
lei mündliche oder schriftliche Zusagen zu machen, die 
ihr Rtx-ht «ler freien Programmwahl von allen Verleih¬ 
firmen einschränken. Das Zirkular weist auch darauf hin. 
«lass «lic M. P. Sales Agency, Ltd. (Levi (’arlsson) aus «lern 
schwedischen Boykottzusammenschluss g«-g«*n Pathe schon 
wieder ausgctret«*n ist, und dass als völlig freistehende 
Firmen Intemationella Fil.nkompanict, Akt icls »läget Film 
und Aktiebolaget Victorias Filmbyra aufgetreten sin«l. 
welch letztgenannte besonders zum Kampf gegen «lic 
dänischen Monopolisierungsbestrebungen gegrümlet wurde. 
Das Ausfuhrverbot von Deutschland sei eigentlich nur 
eine Ausfuhrzensur. 

Eine Vorstandssitzung des Theaterbesitzerverbands 
am 7. und H. September hat einen Entwurf zu Aenderungen 
«ler Kinotheatcrordnung ausgearbeitet und beschlossen, 
der Behörde eine Anzahl Aenderungsvorschläge zu dem 
vom Schwedischen Feuerwache-Chef verein ausgearbeiteten 
Vorschlag zu Vorschriften für Abhaltung von Kinovorstel¬ 
lungen zu unterbreiten. Die Verbandsmitglieder wurden 
aufgef«>rdert, sich als solche in ihren Theaterannoncen zu 
bezeichnen, uiul ein Arbeitsausschuss eingesetzt. Dem 
bisherigen Vorsteher, l^ars Bergström, welcher, tla er 
Direktor einer Filtnverleihfirma geworden ist. satzungs- 
gemäss zurücktritt, wurde der Dank des Verbands durch 
seine Ernennung zum Ehrenmitglied zum Ausdruck gc- 
bracht un«l zu seinem Nachfolger «1er Kassenwart Dir 
Tor E. Cederholm, Stockholm, gewählt. Zweiter Vor¬ 
steher wurde Dir. B. Alielli, Kassierer Dir. Henning Lilj«- 
gren. —n>. 


Neuerungen im Gerichtswesen. 

Von einem praktischen Juristen. 


Der 1. Oktober d. Js. bringt im Gerichtswesen eine ge¬ 
waltige Umwälzung. An jenem Tage tritt «lie Bumlesrats- 
verordnung vom 9. September in Kraft, welche eine grössere 
Inanspruchnahme des Mahnverfahrens (Verfolgung eines 
Geldanspruches «lureh Zahlungsbefehl) seitens «ler Unter¬ 
gerichte bestimmt. Es geschieht «li«-s l*ei den Landgerichten 
in folgender Weise. 

Sobald dasellist eine Klage eingeht, zu deren Einbrin¬ 
gung nach wie vor ein bei iliesen Gerichten zugelassener 
Rechtsanwalt nötig ist, wird seitens «ies Vorsitzenden der in 
Frage kommenden Zivilkammer geprüft, ob der Anspruch 
nicht etwa im Mahnverfahren erledigt werden kann. Er¬ 
weckt die Klage oder ihre Anlagen diesen Eindruck, so er¬ 


lässt «las Gericht einen Zahlungsbefehl* «1er auf di«- Klage 
geatzt «xler falls dort kein Kaum dazu vorhanden ist, durch 
ein besonderes Blatt mit dieser verbunden wird. Der Zah¬ 
lungsbefehl ist innerhalb 24 Stunden nach Einlauf «ler Klag« 
zu verfügen, «-r wir«! mit «lieser dem Beklagten zugestellt. 
Für die Zustellung hat «ler Prozess-Anwalt zu sorgen. Nun¬ 
mehr hat «ler Beklagte die Wahl, den Kläger binnen einer 
Woche, vom Tage der Zustellung an gerechnet, zu bef •»«•- 
digen oder Widerspruch zu erheben. Zieht er «las erster«- vor. 
so weiss er auch, was er einschliesslich der Kosten bezahlen 
muss, denn dem Zahlungsla-ft-hl ist zugl«>ich eine Kosten¬ 
rechnung beigefügt. Erlicht «*r Widerspruch, so bestimmt 
«las Landgericht von selbst den Termin zur mündlichen ' *■ 




Der Kinematograph — Düsseldorf. 


Detektiv Fred Horst 


hat den Mörder gestellt und den Dieb der 
Mk. 500000 in bar entlarvt. 


Imperator Film Co. m. b. H., Berlin SW. 48 

Friedrichstrasse 23 

Telegramm-Adresse: Imperatus Telephon: Moritzplatz 12956 








No. 457. 


Der Kincmatograph - Düsseldorf. 


utndlung des Rechtsstreites und ladet die Parteien zu 
diesem. In diesem Kalle werden die geringen Mahnkosten dem 
späteren Prozesse gut geschrieben. Ein Widerspruch dürfte 
aber wohl selten erfolgen, sofern es sich nicht um einen 
wirklichen Rechtsstreit handelt. Denn zu einem Wider¬ 
spruch ist die Mitwirkung eines Rechtsairwaltcs nötig, das 
kostet Geld und aus diesem Grunde wird e i Beklagter 
einen Prozess nicht aufs Geratewohl ins Rollen bringen. 

Wird gegen einen Zahlungsitefehl nicht W iderspruch 
erhoben, so kann der Gläubiger auf seinen Antrag hin einen 
Vollst reckungsitefehl beantragen. Da der Geri< lnssclueilter 
des Landgerichts nach $ 8 der Bundesrat »Verordnung eine 
solche Erklärung ausstellt, so hat der Kläger in Gcmässhcit 
$ 78. Abs. 2 der Zivil-Prozoss-Ordnung die Zuziehung eines 
Rechtsanwaltes zu diesem Antrag nicht nötig. Die Zustellung 
des Zahlungsbefehls hat der Kläger nachzuweisen, auch hat 
er für die Zustellung des Vollstreckungsbefehls zu sorgen. 
Gegen einen Vollstreckungsbefehl ist natürlich nach wie 
vor ein Einspruch zulässig. Zu diesem Anträge ist jedoch 
die Mitwirkung eines Rechtsanwaltes geboten, weil ein Ein¬ 
spruch die Einreichung eines Schriftsatzes Ix-dingt. 

Dieses dem eigentlichen Prozesse vorgelagerte Mahn¬ 
verfahren ist für alle Geldansprüche vorgesehen; dazu ge¬ 
hören auch solche, die im Urkunden- und Weehselprozesse 
geltend gemacht werden. Wird im Urkunden- « der Wechsel¬ 
prozess geklagt, so sollen die Urkunden in Urschrift oder in 
Abschrift der Klage beigefügt werden und findet die Zu¬ 
stellung der Klage nebst dem Zahlungsbefehl ebenfalls 
zusammen statt. Will der Schuldner eine Zahlungsfrist 
haben, so hat er ebenfalls nach der neuen Bundesrat s- 
verordnung vom 20. Mai 15)15 unter gleichzeitiger Aner¬ 
kennung der Schuld entweder schriftlich oder zu Protokoll 
des ( ericht «Schreibers einen solchen Antrag zu stellen. 

Bei den Amtsgerichten, bei denen schon 
frühe*, wie bekannt das Mahnverfahren ausgeübt wird, sind 
in dieser Hinsicht folgend«* Neuerungen zu verzeichnen. 
Auch hier wird nach Einlauf «ler Klage geprüft, ob es sich um 
eine Mahnsache oder um einen wirklichen Rechtsstreit 
handcli. Auch im Urkunden- oder Wechselprozess, so weit 
ein solcher zur Zuständigkeit der Amtsgerichte geholt, 
findet genau so, wie bei den Landgerichten die Erlassung 
eines Zahlungsbefehls statt. Die Zustellung einer mit dem 
/ahlungsltefchl verbundenen Klage hat die Wirkungen, 
die mit der Zustellung eines Zahlungsbefehles verbunden 
sind. Der Zahlungsbefehl wird als Urkunden- oder Wechsel- 
zuhlungsbefehl bezeichnet, wenn das (resuch des Gläubigers 
danach gerichtet ist. Enthält die Klag** ein glei lies Ver¬ 
langen. so wird, falls der Schuldner Wi«lerspruc , i erheben 
sollte, auch die Klage als im Ur ■cunden- oder Wechselprozess 
bezeichnet. Die Urkunden sollen m Abschrift oder in Ur¬ 
schrift beigefügt werden. 

Für streitige Rechtssachen ist die Einfühn.\ig oines 
Sühneversuches eine Neuerung. Dem Richter ist dies be¬ 
sonders bei Streitobjekten von geringfügigen» Werte zur 
Grun«ll>edingung gemacht. Erfahrungsgemäss scheitert 
die Herbeiführung eines Vergleiches an der Höhe der Kosten. 
Um diese Schwierigkeit zu mindern, ist der Richter befugt, 
von den Gerichtskosten, sofern um Streitwerte von nicht 
inehr als 1(K) Mark geklagt wird, nur die Hälfte in Anrech¬ 
nung bringen zu lassen. Ferner kann der Richter, wenn es 
dem Beklagten nur darum zu tun ist, Zahlungsaufschub zu 
erhalten, diesem angemessene Zahlungsfrist bewilligen. 
Endlich geht die Befugnis des Richters bei Streitwerten von 
nicht mehr als bis zu 50 Mark sogar so weit, der obsiegenden 
Partei, die durch einen Rechtsanwalt vertreten ist, die 
Kosten dieses Anwaltes dem Gegner nicht aufzubürden, 
sondern selbst tragen zu lassen. Es soll dieses in dem Falle 
geschehen, wenn die Rechtsverfolgung der Sache durch 
einen Rechtsanwalt nicht notwendig war. Es ist wohl anzu¬ 
nehmen, dass die Gerichte selten von dieser Befugnis Ge¬ 
brauch machen, und zwar nur dann, wenn es klar und offen¬ 


sichtlich liegt, dass «ler Kläger oder der Beklagte es darauf 
absah. dem ohne Zweifel nicht siegenden Gegner einen fetten 
Prozess, und zwar aus purem Mutwillen zu machen. Welche 
Wirkungen diese Neuerung haben wird, das wird die 
Praxis ergeben. 

Zum Schlüsse ist noch hervorzuheben, «lass bei den 
Amtsgerichten die Berufungen s«*hr eingeschränkt worden 
sind. Bisher waren sie in jeder Höhe iles Streitwertes zu¬ 
lässig. Für die Folge sollen Urteile bis zu Streitwerten 
bis zu 50 Mark von der Berufung ausgeschlossen sein. Die 
amtliche Begründung hebt zwai hervor, «lass in dem Ver¬ 
fahren vor den Kaufmannsgerichten «in«) Gewerbegeriehten 
«lie Berufungen el»enfalls nur für Beträge von 500 Mark 
bezw. HK) Mark zulässig sind. Bei diesen Gerichten wirken 
aber be« den Entscheidungen mehrere Richter mit, so dass 
inan annehmen kann, «lass die Prozess«* «lort gründlich «*r- 
örtert werden. Ol> man «lieses bei den Amtsgerichten, un«l 
zwar durch einen Einzelrichter, der mit Arbeit überbür«let 
ist, immer annehmen kann, inag dahingestellt hleilien. 
Auch hier müssen wir uns damit abfinden, «lass der Kriegs¬ 
zustand infolge tl«*r notwendigen Entlastung «ler Gerichte 
«liese Einschränkung bedingt, doch gelxm wir uns der 
Hoffnung hin, dass «lies«* Neuerung nur eine vorübergehende, 
also keine «lauernde bleibt Dagegen ist s«*hr dringend zu 
wünschen, «lass das geschilderte Mahnverfahren auch für 
die künftige Fri«*di*nszcit eingeführt wird. Dr. R. 

| BCgSSgDB 1 Aus der Praxis | [ 

Die Film-Ateliers «ler Deutschen Bioskop-Besellschaft 

in Neu habelsberg beehrte am Freitag nithmittag Prinz 
Leopold von Proussen nebst Gemahlin und lieiden Söhnet 
mit seinem Besuch. 

Bayerns König und Königin im Lichtspielhaus. Ei 

selten schöner Tag — «ler 14. September — war «len Scnd- 
üngertor-Lichtspiele» in München bes«*hieden. Vor kurzer 
Zeit n«x*h in das Reich «ler Fab«*l gehö-en«l, ist es lieut> 
Wahrheit, «las Lichtspielhaus ist offiziell als hoffähig sank 
«ioniert. Bayerns König und Königin mit Prinzessinnen- 
töehtern, sowie die in München anw«*sen«len Allerhöchsten 
Mitglieder des Königlichen Hauses, Ihre Kaiserlich Köni< 
licht* H«ih«*it Frau Prinzessin Gisela von Bayern, Prinzess! i 
Arnulf, Prinz und Prinzessin Alfons, Prinz Klemens, Prin 
zessin von Ht»henzollem, Herz«»gin von t’alabrien usw 
alle mit grossem Gefolge waren pünktlich zur festgesetzten 
Stunde, vormittag 10*Uhr, begeistert empfangen von einer 
dichtgedrängten Mens« h«*nmengc. in «l«*u Sendlingertor- 
Lichtspielen erschienen. Vor den Allerhöchsten Herrschaften 
hatten sich bereits die «»bersten Hofchargen, die Spitzen «1er 
Militär- un«l Zivilbehörtlen. sämtliche Gesandtschaften 
(mit Ausnahme «ler wegen gleichzeitiger Anwestmheit des 
Reichskanzlers verhin«lertcn preussisehen) eingefunden. 
Bes«»nders bemerkenswert war «lie Anwesenheit eines hohen 
Kirchenfürsten, Kardinal Erzbischof Dr. v. Bettingcr. Eine 
Abteilung «los Jungsturmregiments in ihrer kleidsamen 
Uniform bildete Spalier, während eine weitere Abteilung 
die Führung der hohen Herrschaften an die bereit gehaltenen 
Plätze übernommen hatte. 350 verwundete Krieger au* 
allen Münclmer Lazaretten waren geladen und erschien«*», 
was «len Gesamteindruck w'«*sentli<*h erhöhte. Neben den 
glänzenden Gala-Uniformen hoher Militärs und dem f»* 
«lurchwog vorherrschenden Schwarz der Herren in Zivil 
sah mai» hochelegante Damentoiletten, ein Bild, wie es in 
einem Lichtspielhaus wohl noch nicht o«l«*r selten zu sehe» 
war. Von Seite»» Ihrer Kaiserlich Königlichen Hohe» 
Frau Prinzessin Gisela von Bayern war «lern Besitzer <l*' r 
Sondlingertor-Lichtspielo, unserm I. Vorsitzenden des ^**«1- 
deutschen Verbandes, H«*rrn Karl Gabriel, zum Zwecke ein‘‘ r 
einmaligen Sondervorführung der Sr. Kgl. Hoheit Prin z 
Loopold von Bayern zum Geschenke gemachte Film ,,E i » " 




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pester Lustspiel-Theater und Frau Elza Szamosi vom Budapester Kgl. 
ung. Opernhaus — Herrliche ungarische Naturszenerien — Donaufahrt 
durch Budapest — Brillante Photographie — Erstklassiges Spiel. 

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Hochaktuell ! Von der Zensur freigegeben ! Hochaktuell! 

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Drama in 3 Akten — Dargestellt von erstklassigen ungarischen und 
österreichischen Schauspielern — Die Handlung spielt in einer kleinen 
deutschen Garnison in Friedenszeiten, nachher in Budapest und später auf 
dem galizischen Kriegsschauplatz. 

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In Vorbereitung ! In Vorbereitung ! 

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Direktor G£za Steinhardt m der Titelrolle 
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Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 457 


z ii g in Warscha u“ allergnädigst zur Verfügung 
gestellt worden. Das Programm wurde das durch eine 
Reihe ganz besonders gewählter allemeuester Bilder er¬ 
weitert und gestaltete sieh diese Sondervorführung in den 
herrlieh dekorierten Räumen der Kendlingertor- Lieht spiele 
zu einer unvergesslich imposanten Feier. I>ie Kinemato- 
graphenbranclie aber kann stolz sein auf diesen bedeut - 
sauten Erfolg, und ergeht an alle Fachgenossen der Appell, 
ebenso wie Herr < iabriel weder Mühe noch Kosten zu 
scheuen und in gleichem Sinne für die Ehre und Hebung 
der Lichtspiele zu wirken. 

.Nordische Films < o. Die mit grosser Spannung von der 
deutschen Kinowelt erwarteten ersten geschlossenen Mono¬ 
polprogramme der Nordischen laufen jetzt bereits seit 
einiger Zeit und gestatten das Urteil. dass alle Erwartungen 
weit übertroffen sind. Die beiden Programme der ersten 
Woche stehen im Zeichen sieghaften Humors. Bei den 
lustigen Streichen der kleinen Baronesse in ..Schokolade 
und Liebe" (Oliver) vergisst auch der-ärgste Hypochonder 
seinen Weltschmerz und der derbe drastische Humor der 
Xordlsk-Komödie ,,Dic versalzene Liebeswerbuitg“. Iiei 
der das Marienhader Salz mit seiner bekannten ..«lurch- 
schlagenden" Wirkung «lie Hauptrolle spielt, strapaziert 
die Lachmuskeln bis zum Erschlaffen. ..Der entfesselte 
Riese" (Kalem) bringt eine aufregende Szene aus der Prärie 
und lässt Menschenkraft gegen die durch eine Kinderhand 
entfesselte Riesenlokomotive ankämpfen. Entzückende 
Xat Urbilder vervollständigen das Programm. In dein B-Pro- 
gramm treiben Albert Paulig in ..Alberta Hose' und Lu- 
bitsch in ..Blinde Kuh“ (Union) ihr Unwesen und sorgen 
dafür, dass «las Publikum aus «lern Lachen nicht heraus¬ 
kommt. Das zweiaktige Kalem-Drama „Der Verlorene“ 
führt in die Ti«-fen menschlicher Leidenschaft und lässt 
sie genesen an dem gütigen Herzen einer edlen Frau. Ein 
Ani-ienfilm und berückende Xaturbilder sorgen für reich¬ 
liche Abwechslung. Als Extrasehlager präsentiert die Nor¬ 
dische das ergreifende Mysterium ..Der geheimnisvolle 
Wanderer“, «las in künstlerischer Beziehung eine der her- 
ve. ragendsten S«-höpfungen ist, deren sieh die Kinemato¬ 
graphie bisher rühmen darf, und das übermütige Lustspiel 
..Die Mieze von Bolle", in der Dorrit Weixler ihre zahl¬ 
reichen Verehrer aufs neue entzückt. 

Im Mittelpunkte des Programmes d«*r zweiten Woche 
steht «las «ergreifende Drama ..Die Schicksale «1er Gräfin 
Leonore" (Xordisk) mit Rita Saechetto in der Hauptrolle. 


Es ist ein packendes Stück Lehen aus der Hofwelt, «las «1er 
Regisseur «la auf die Leinwand gebannt hat. nn«l Rita 
Sncclietto. «lie wir in ihrer ganzen durch die Hofwelt Ix-- 
dingten Entwicklung von «l«*r immens reichen T«x hter eines 
von aller Welt beneideten Barons bis zur f'ourtisane kennen 
lernen. un«l die weibli<-hes Lieben und weibliche« Hassen 
unvergleichlich verkörpert. hat sieh mit «lies«-m Film ein 
neues Denkmal ihrer grossen Kunst gesetzt. Die reizenden 
Konüjdien „Der nackte Sperling“ und ..Doppelt genäht — 
hält liesscr" zeigen «len derlien wie «len pikanten Humor in 
seinen schönsten Blüten. Die Svenska-Xaturaufnahme 
„Forstmühle“ ist ein (»enuss für das kiinstleris«-h sehende 
Auge. Im B-Programm domini«*rt «las dreiaktige Oliver- 
Lustspiel ..Ein angenehmer Gast“, in dem Rosa Valetti 
als Schwiegermutter für Heiterkeit ohne Ende sorgt. In 
der Xordisk-Komödie ,.l>er Held aus Afrika" figuriert 
Alstrup als ir.cxlerner Münchhausen, dem allerdings «las 
Pe«-h widerfährt, «lass er mii seinen Aufschneidereien auf 
«ler Stelle Lügen gestraft wird, wollet s«-in Konkurrent in 
der Liebe eines schönen Mädchens kräftig nachhilft 

Das Kalent-Drama ..In «ler letzten Sekunde“ führt 
wieder in die Prärie an einen Schien«*nstrang un«l lässt in 
seinen spannendsten Momenten das Herz erbeben. Wohlge¬ 
lungene Bil«I«*r aus „Dresden- Altstadt“ beweisen aufs 
neue, wieviel Sehenswertes wir daheim halwn. Ergänzend 
werden als Schlager «las entzückende Union-Lust spiel 
..Robert und Bertram" (Regie Max Mack) mit den be¬ 
kannten Motiven aus der alten guten Zeit und „König 
Motor“ mit seinen überwältigenden Bihlem von der in vollem 
Betrielie befindlichen VVeserwerft dargeboten. Das fein 
nuanzierte Spiel von J«>hanna Tenvin (Deutsches Theater i 
un«l Ludwig Hart au setzt die richtigen Lichter auf diesen 
gewaltigen Hintergrund. 

(•eure Kaiser, «ler bekannt«- ehemalige Bonvivant des 
Berliner Metropol-, Apollo-und Passage-Theaters hat sich 
jetzt «ler Kinomuse gewidmet. Kr betätigt sich nicht nur 
schriftstellerisch sondern spielt auch selbst die Hauptrollen 
in seinen Filmen. Die Deutsche Bi«>seop-Gesellschaft er¬ 
warb von Georg Kaiser das dreiaktige Lustspiel „Der über¬ 
fahrene Hut ”, dann den Schlager-Einakter. „2 X 3 3". 

Ferner einen überaus lustigen Zweiakter ..Adam, wo bist 
Du 7“ mit Anna Müller-Lineke in der weiblichen Haupt roll«- 
un«l ein dreiaktiges Volksstück: „Die armen Reichen". 
Andere Filme siiul in Vorbereitung. Wenn Georg Kaiser 
dieselben Erfolge im Kino hat. wie in seiner Bühnenlauf- 



Nci[)R£RnemflrwRG.DResDen. i56 


Der deutscheVorführungsapparat^ 


CRnernnnn 


Stahlprojektor „IMPERATOR“ 

ist nach wie vor lieferbar, ebenso alles Zubehör wie Lampen, Filmspulen, Objektive u. s. w. 
In diesem Apparat ha*, wie auf so vielen Gebieten deutscher Erfindergeist und deutsche Maschinen¬ 
technik über alle ausländischen Erzeugnisse glänzend gesiegt. — Es ist eine berechtigte nationale 
Forderung, nur deutsche Vorführungsmaschinen in deutschen Lichtspielhäusern zu verwenden. 
Verlangen Sie vor Anschaffung einer neuen Theatermaschine unsere Kino - Hauptliste. 




Xo. 457. 


Der Kinematoeraph — Düsseldorf. 


bahn, so kann sich «las Kino zweifach gratulieren, sowohl 
zu dem eleganten Bonvivant als auch zu dein wirkungs¬ 
vollen Schriftsteller. 

Kiko hei Klin k. l>ie ,.E i k <> - F i I nt g e s e 11 - 
schaff folgte dieser Tage einer Einladung des sieg¬ 
reichen Führers «ler ersten Armee, Seiner Exzellenz d«.*s 
Generalobersten von K 1 u e k in seine zu Wilmersdorf, 
in der Landhausstrasse belegene Villa, um in deren Garten 
einige Aufnahmen zu machen. Der berühmte Hee führer 
war bekanntlich vor längerer Zeit im Westen schwer ver¬ 
wundet worden, doch ist er nunmehr so ziemlich völlig 
wieder hergestellt und wird bald an die Front zurückkehren. 
Die vortrefflich gelungenen Aufnahmen, die ..Ei ko" in 
einer der nächsten Kriegsausgaben seiner „Eiko-Woche" 
bringt, zeigen den populären Führer unserer ersten Armee 
u. a. im Kreise seiner Familie, die ihn mit hingebungsvollster 
Liebe pflegt. Exzellenz von Kluek legte ein ausserordent¬ 
liches Interesse für die Kinematographie an den Tag und 
zollte ihren ausserordentlichen Leistungen im derzeitigen 
Weltkriege grosse Anerkennung. 

Feindliche Linien. Es werden zur Zeit als etwas ganz 
Neuartiges ..Aufnahmen aus den feindlichen Linien" an¬ 
gekündigt. Wie wir nun erfahren, sind solche Aufnahmen 
bereits im Winter I‘.»I4 15 in der ..Eiko- W o e h e“ ver¬ 
breitet worden. Leider aber hat das Publikum damals 
diesen interessanten Aufnahmen nur wenig Geschmack ab- 
gewiimen können: Es ist sogar mehrfach zu Störungen bezw. 
Demonstrationen in den Kinotheatern gekommen Die 
..Eiko-Woche“ hatte und hat genügend Material an solchen 
Aufnahmen aus feindlichen Linien, hat aber mit Rücksicht 
auf diese Demonstrationen von dessen weiterem Vertriebe 
Abstand genommen, umsomehr als gewisse eifervolle Polizei¬ 
organe den betreffenden Theaterbesitzern mit Schliessung 
ihrer Kinos gedroht hatten. 

tledda fernen arbeitet an einem neuen Film. Hedda 
Vernon, die beliebte ..Eiko“-Künstlerin, wird dieser Tage 
ihre Gastspielreise nach Rheinland und Westfalen, die ihr, 
wie bericht et, so ausserordentliche Triumphe eingetragen hat, 
unterbrechen, uni einen neuen Film zu beginnen, der ihr 
Gelegenheit geben wird, ihre reiche, vielseitige Begabung 
auf einem sehr interessanten Gebiete zu zeigen. Die Regie 
liegt in den bewährten Händen des Regisseurs der Hedda 
Vernon-Serie, Herrn Hubert Moest. 

w. Berlin. Der Mozartsaal, eines der bekann¬ 
testen und vornehmsten Lichtspieltheater in Berlin, ist 
dieser Tage in die Pacht einer neuen Gesellschaft überge¬ 
gangen, der dem Vernehmen nach Herr Direktor A 11 - 
in a n n von «ler Messt er-Film-Gesellschuft nahesteht — 
Wir hoffen, dass dem neuen Unternehmen, das am 1. Okt« her 
den Betrieb übernehmen will, reicher Erfolg, wie in den 
ersten Jahren des Mozartsaals, besehieden sein werde! — 

Wie wir hören, haben soeben der zweite und «ler «lritte 
Film der J«je Deebs - Serie („May film“), „Sein 
schwierigster Fall“ und Der Gehei m- 
s e k r e t ä r“, ohne jeden Ausschnitt das Plazet der Zensur 
gefunden. 

ar- Düsseldorf. (Rheinische Premieren.) 
Der kritische Beobachter des rheinischen Filn irarktes 
befindet sieh oft in der Lage, dass er hinweisen muss, auf 
«las. was der Berliner Kollege schon vorher an anderer 
Stelle berichtete. Es muss darum grundsätzlich betont 
werden, dass eine kurze Besprechung nicht etwa darauf 
hindeutef. dass es sich um eine Erscheinung von unter- 
geordneter Bisleutung handelt. Ich bemerke das, um Wün¬ 
schen aus Verleiherkreisen gerecht zu werden, die den 
Wert einer Kritik nach dem Zeilenumfang des Geschriebenen 
beurteilen. 

ln einer Sondervorstellung sahen wir «len Leopold- 
film: ...Marionetten". Das technisch vollendete Bikl ar¬ 
beitet mit den einfachsten Mitteln und will in allererster 
Linie durch die Hamllung wirken. In einer Einleitung 
versuchte Herr Leopold, das Bild als den Anfang einer neuen 


Richtung zu bezeichnen. Darüber waren «lie Anwesenden 
verschiedener Meinung. Auch scheint es strittig, «lies Bil«l 
als das erste zu reklamieren, «las eine sittliche Idee ««der 
ein sittliches Prinzip darstellen wolle. Festgestcllt darf 
aber werden, «lass die Maritmetten ein in jeder Hinsicht 
vollkommenes Bild «larstellen. «las in jedem vornehmen 
Theater sein verständnisvolles Publikum finden w ; r«J. Na« h 
den vielen Detektiv — Abenteurer — und psyehlogisehen 
Romanen ist eine leichte, «luftige Handlung wie in diesem 
Märchen für grosse Kinder ein Lichtblick, «ler auch bei den 
Zuschauern in unser» Theatern dankbar empfunden werden 
wird. 

Das Residenztheater hat den dankenswerten Versuch 
unternommen, in den Mittelpunkt seines Pr«<granin;s zwei¬ 
mal eine aktuelle Filmfolge aus dem Expressfilmvertag 
in Freiburg zu stellen. Einmal sahen wir Bilder aus der 
..Berner Expedition“, im zweiten Programm „Griechen¬ 
land zur Zeit «ler Epirotenaufstände”. Soweit wir Aeusse- 
rungen aus dem Publikum hören konnten, fanden diese 
Tatdokumente grossen Beifall. Derartige Bilder, nicht 
zu häufig gebracht, ziehen die Kreise ins Kino, «lie ihm 
sonst fernstehen und beseitigen auch manches Vorurteil 
im Kreise der sogenannten Kinoreformer. Im Beiprogramm 
erschien auch Fern Andra in einem netten humoris:ischen 
Film. ..Pariser Mode von Leute“. Die I«lee :>■ ganz 
originell und wir«! geschmackvoll <lurehgeführt. 

Wenn ich .. Labero” einige Zeilen widme, so geschieht 
dies aus dem Grunde weil er häufig in rheuii-i heil 
Kinos zu Gaste ist. Zwei Experimente, «lie ich selbst 
mit Labero machte, gelangen glänzend. 

Das „Kaiserkino", das vorübergehend nur Sonntags 
und Samstags spielte, hat seinen regelmässigen Betrieb 
witxler aufgenommen. 

Auch sonst ist «las Geschäft. sclOst in den kleinen Vororl- 
kinos. überall recht liefnedigend. Die amtliche S.atistik 
meldet wieder steigende B«■sucherzahl. Re<-ht zahlreich 
sind auch nachmittags die „Feldgrauen“, denen unentgelt¬ 
lich Eintritt gewährt wird. 

In Hagen i. Westf. war es gelegentlich der Errich¬ 
tung eines ..Eisernen Mannes" zwischen zwei Geschmacks¬ 
richtungen zu einem Zeitungsstreit gekommen und w urde 
in einem der „Eingesandts" «lern Kino ein Seitenhieb er¬ 
teilt, worauf dann folgende Antwort erschien: 

„Der Ausdruck über „die systematische Verblödung 
des Volkes durch «lie Kintöppe" zeigt in seiner Härte, dass 
der Einsender offenbar sich zu denjenigen 90 Prozent der 
Kinogegner zählt, «lie «las Kino in Bausch und Bogen ver¬ 
urteilen, ohne sich davon zu überzeugen, welche Auf¬ 
guben heute ein gutgeleitetes Kinotheater erfüllt. In rich¬ 
tiger Erkenntnis dieser Tatsache sprach vor einiger Zeit 
das Generalkommando den patriotischen Darbietungen 
im Kino hohes lx>b aus un«l fügte die Bemerkung hinzu, 
„warum sollen dem Volke in ernster Zeit nicht auch gute 
Humoresken «largeboten werden?“ Diese weise Einsicht 
beruht offenbar auf einem Gebrauch, der es schon in frü¬ 
heren Zeiten für richtig gehalten hat. die traurige Stim¬ 
mung zahlreicher Familien während eines Krieges zu 
bannen, statt solche zu fördern. Der Herr Einsender besitzt 
offenbar Eigenschaften zum Vermitteln. Es ist daher 
um so weniger zu verstehen, «lass er seinerseits glaubt, 
die Kinofrage, die auf einer Erfindung beruht, welche man 
sogar vielfach als des Nobelpreises würdig hielt, mit be¬ 
kannten Sehlagwörtem abtun zu können. — Ist es dem Herrn 
Einsender nicht bekannt, was ein Kinoprogramni enthält, 
dann seien folgende Fragen gestattet: 

ist es tadelnswert, allen nach Bildung Strebenden, 
die von der Vorsehung nicht mit sogenannten Glücksgütern 
gesegnet sind, ura sich die Welt auf Reis«-» ansehen zu 
können, für eine kleine Ausgabe die herrlichen Natur- 
schönheiten aller Länder und damit die unendlichsten 
Schöpfungen des Herrn der Welt zu zeigen? 



Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 457 


Ist es tadelnswert, dem Besueher die hochinteressanten 
Aufnahmen aus den Fronten zu zeigen und ihm ansehnlich 
zu machen, was unsere tapferen Soldaten im Dienste des 
Vaterlandes ins Schützengraben und an anderen Stellen 
leisten 7 

Ist es tadelnswert, in guten Dramen ..gute und schlechte 
Eigenschaften der Menschen vor Augen zu führen ". um den 
Zuschauer immer erneut in das l>efriedigende Gefühl zu ver¬ 
setzen. dass «las Gute immer das Bessere ist ? 

Ist es tadelnswert. «lern Besucher Gelegenheit zu geben, 
durch Ansehen einer guten Humoreske ülx-r eine Gemüt s- 
verstimmung hinweg zu Kommen 7 

Ist es tadelnswert, «-ne hochpatriotischen Soldaten¬ 
bilder, die Pflicht und Ehrgefühl und glänzende Eigen¬ 
schaften des Soldaten zeigen, darzustellen, wie es z. B. 
ein hohes Generalkommando wünscht? 

Ist es tadelnswert, dem Zuschauer die verschiedenen 
Fabrikationszweige die Entwicklung mancher interessanter 
Pflanzen zu zeigen. 

Ist es tadelnswert, erfrischende Parforcejagden oder 
grosse Zirkus-Attraktionen, die dem deutschen Volke stets 
sympathisch waren, darzubieten? 

Ist es tadelnswert, um damit schliesslich zu dem wohl 
am meisten anstosserregenden Detektivfilm zu kommen, 
den Besuchern zu zeigen, wie Verbrecher in Großstädten 
ihr Handwerk betreiben, also vor solchen zu warnen? 

Wenn es nicht tadelnswert ist, die grossen Bilder¬ 
galerien. Aquarien, die zoologischen und Itotanischcn < ; ärten 
zur Zerstreuung und Bildung anzusehen, warum sollte es 
tadelnswert sein, das Kino mit der grossen Erfindung der 
lebenden Photographien zu besuchen? Warum sollte lieses 
harmlose Vergnügen vielen Minderbemittelten, alten Leuten 
ukw .. die sieh den Lebensabend verschönern wollen, versagt 
sein? — Es kann dem Beobachter nicht entgehen, «lass 
öch «las regelmässige Kinopublikum durchweg aus zufriede¬ 
nen ordentlichen Leuten zusammensetzt, ein unordent¬ 
liches Benehmen ist so gut wie ausgeschlossen. 

In wirtschaftlicher Beziehung ist das Kino ein Faktor 
von a issergewöhnlicher Bedeutung, sowohl im Hinblick 
auf «li« vielen investierten Millionen deutschen Kapitals, 
wie auch im Hinblick darauf, dass es Hundert tausenden 
Gewerbetreibenden. Künstlern und Angestellten Stellung 
und Einkommen verschafft. 

Der Ausdruck von „Verblödung des Volkes durch 
das Kino" ist in keiner Beziehung gerechtfertigt, seitdem 
die Auswüchse, die so manchem Neuen zuerst anhaften, 
als beseitigt zu betrachten sind. Kleine Mängel hier und da 
zeigen sich nicht nur in der Kinobranch«*. sondern auch 
beispielsweise in der Literatur und auf vielen anderen Ge¬ 
bieten. Erfreulich dagegen ist es. dass man stets die Mängel 
zu beseitigen suchte. So hat z. B. in Hagen der Inhaber 
des Lichtspiel-Palastes diese Bestrebungen sehr unter¬ 
stützt. indem er seiner Zeit hiesigen Lehrern es freistellte, 
die Kino Vorführungen jederzeit zu besuchen und an- 
stössige Films über den Kopf des Geschäftsführers hinweg 
einfach zu verbieten. Nicht auf einmal licss sich alles in 
wünschenswerter Weise durchführen — denn es entstand 
z. B. schon unter vier Lehrern eine Meinungsverschieden¬ 
heit darüber, was als zulässig und was als unzulässig be¬ 
trachtet werden könne. — Jedenfalls bleibt die gute Ab¬ 
sicht zum Verbessern als unantastbar bestehen. Das Kino 
hat gerade während der Kriegszeit anerkannt ermassen 
eine grosse Aufgabe erfüllt, und wenn es noch eines Hin¬ 
weises auf die Berechtigung des guten Kinos bedarf, dann 
sei noch erwähnt, dass sogar Kinos an den Fronten errichtet 
sind, die unseren tapferen Kriegern eüi harmloses \ er- 
gniigen verschaffen. 

Wenn der Herr Einsender die gute Absicht hat. in Streit¬ 
fragen zu vermitteln, dann dürfte sich auch in der Kino¬ 
sache Gelegenheit bieten, sich in gleicher Weise zu betätigen, 
was mit der einfachen Bezeichnung „Verblödung“ sicher¬ 


lieh nicht zu erreichen ist. Der so enorm gestiegene Zi¬ 
garettenkonsum dürfte ein Beweis dafür ein. dass es noch 
ainlere Gebiete gibt, die zui Verblödung und zur Unter¬ 
grabung der Gesundheit jugemllioher Personen beitragen 
und der Bekämpfung wert sind. Aber auch in bezug aut 
diesen Punkt darf ebensowenig wie in lw*zug aut Alkohol¬ 
genuss das Kind mit dem Bade ausgeschültet werden, was 
hinsichtlich «1er Kinos geradezu für Unorient ierte ein ober¬ 
flächliches Vergnügen geworden ist 

Ein hervorragender Jurist, der kein besonderer Freun«l 
«ler Kinos ist. schrieb «lein Verfasser «lies« r Z«-il«-n n«>« b vor 
kurzem, dass er unbedingt auf «lern Stan«lpunkt steh«-. jed«-m 
Erwachsenen es selbst zu überlassen, zu sehen, was er für 
gut lx-fin«l«\ währen« 1 er «l«-n Besuch von Kiii«l«-rn ablehnen 
müsse. Diese Frage ist heute wohl allgemein dadurch er¬ 
ledigt, «lass Kinder nur zu sogenannten Kindervorstel- 
lungen zugelassen werden. 

< »ffenbar ist es dem Herrn Einsen<ler nicht bekannt 
«lass jeder Film, der zur V«»rführung gelangt, vom König- 
li«-hen Polizei-Präsidium in Berlin zensiert worden ist und 
«lass die Genehmigung der Vorführung von «ler Vorlegung 
«l«-r Z«-nsurkarte bei «ler P«»liz«-il>eh<’’>r«l«‘ abhängig ist. In 
der Z«*nsurkarte ist vermerkt, ob «ler Film für Kinder «sler 
nur für Erwachsen«- zugelassen ist. Die eigenen Worte 
«les Herrn Einsen<l«-rs: ,.wür«le es z. B. einem Kaufmann 
einfallen. über das Werk eines Ingenieurs ein Urteil zu 
fällen mit dem Anspruch, dass es sachverständige tü-ltung 
haben stillt ? Natürlich nicht." mögen auch an dieser 
Stelle Geltung haben. Leiiler haben <li<- abs«-hrecken«len 
Reklameplakate, die meist vom Ausland kamen, und 
«li«- zumeist nicht mit «1cm sch«">nen Inhalt«- des 
Films übereinstimmen, manchen Vorüliergehcn«l«-n miss¬ 
trauisch gemacht. Es wäre daher für <leuts«-h«- Imlustriell«- 
«-in l ohnendes Gebiet mit «ler Herstellung schöner Reklame- 
plakate gegclieu, «lit- hoffentlich nicht mehr lange auf sich 
warten lässt." 

Auf «best- interessanten klaret Ausführungen hin. «li«- in 
sachlichster Weise zur Entwaffnung «ler Kinogegm-r bei¬ 
tragen. ist eine Antwort nicht erfolgt. Es ist «iaher anzu- 
nehmen. «lass, wie in dem Artikel schon gesagt, es sieb 
w i e «1 e r um einen Kinog«-gn«*r handelte, der über di«- 
Darbietungen im Kino ni«-ht orientiert ist un«l diesem 
Mangel für Folge hoffentlich abhelfen wird. 

KNIeben. Anton Marko hat «las Kinematographen 
theater auf eigene Rechnung übernommen und führt cs 
unter dem Signum „Zentral-Theater” w«-iter. 

Hamburg. James Heuschel hat die Leitung «l«-*s Passage- 
Liclitspieles. Mönckebergstrasse, übermimmen. 

Kosslau a. «I. E. Die Gattin des zur Fahne gerufenen 
Karl Schmau«l«*r hat das Rosslauer Lichtspielhaus von 
neuem eröffnet. 

Stassfurt. Unter dem Namen . Union - Lü-htspi«-!«-’ 
wurde in der Steinstrasse ein neues Unternehmen eröffnet. 

Dem Kriegsfreiwilligen Paul Mülier. Sohn «les Kino- 
besitzen« A. Müller. Inhalier des Eis«-men Kreuzes, 
wurde «lie Herzoglich Sachsen-Altcnburgis«he Tapferkeits¬ 
medaille verliehen. 

Ausgezeichnete der Firma lleinr. Ernemann. Ausser 
den liereits in unserer Ehrentafel \ erm«-rkten erhielten 
noeh nachfolgende Kämpfer Auszeichnungen: Prokurist 
Otto Lenz, Vizewachtmeister; Schlosser Holley Infanterist 
Mechaniker Müller, (befreiter; Mechaniker Brun«i Wehner. 
Gefreiter: Mechaniker Max Völlers. Jäger; Optiker Fritz 
Däminig. Infanterist: Optiker Ottomar Ebert. Ofreiter: 
Oesterreiehische Tapferkeitsme«laill«- I Kla-se: Prokurist 
K. F. W. H'itfmann, Leutnant; Oesterreiehische Goldene 
Tapferkeitsmeilaille: Mechaniker Martin Se«lla<«-k. In¬ 
fanterist ; DiesilbemeFriedrich-August-MedaiUe: Mechaniker 
A. Geisler, Unteroffizier: Kontndleur Fr. Ratze. Gefreiter. 

Arbeitsnachweis. Durch «lie Einri« htung der „Arbeit»- 
nachweiszentrale für Kriegsbes«-hä«ligte «les VII. Armee- 



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Der Hluematograph — Düsseldorf. 







Der Kinematoirraph — Düsseldorf. 


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korps“ in Münster ist keineswegs beabsichtigt, «lass die in E. V." in Berlin, ülK*rweisen. als Grundstock für eine L'nter- 
<ler Rheinprovinz wohnenden Arbeitgeber sieh «lieser Stelle Stützungskasse. 

ausschliesslich bedienen. l>er Rheinische Arbeit s- l>ie Belege für obige Abrechnung können bi> Ende 

nackweis-Verband in Cöln, Mauritiuswall 66 , hat schon seit dieses Monats nach vorheriger Anmeldung jederzei in 
längerer Zeit in einer besonderen Abteilung ebenfalls die meinem Bureau eingesehen werden. 

Aufgabe übernommen, Kriegsbeschädigten Stellen zu ver- Berlin SW., am 21. September 1915. 

mittein und bisher mit gutem Erfolge gearbeitet. Die Kriegs- Friedrichstr. 220. I. A.: Otto Schmidt. 


beschädigten-Beratungsstellen «1er Truppenteile des Vll. 
Armeekot ps. insbesondere die in der Kheinprovinz stehenden, 
werden «laher au; h stets ihre Anfragen dorthin richten, 
wenn sie Kriegsbeschädigte in der Kheinprovinz unter¬ 
bringen wollen. 

Würzburg. M. Stöckel liat an. 25. September «las 
Apollotheater in der Sanderstrasse »» wiedereröffnet, nach¬ 
dem das Theater modern unigewandelt worden ist. 


Neues vom Ausland 


Lüttich. Das grandiose, sechsteilige Drama der Firn a 
Ambrosio in Italien ..Die letzten Tage von Pompeji“ mit 
seinen bewegten Massenszenen im grossen Zirkus, der 
dräuenden Löwengruppe, den Reiter- und Fechtertrupps 
und «lern überwältigenden Trubel beim alles stürzenden 


Hamburg. Di« in Hamburg eingesetzte, aus Lehrern un«l begrabenden Vesuvausbruche übt gegenwärtig wieder 
«K-stehende Prüfungsk«»mmissi<*n hat ferner tilgende Films die erprobte fesselnde Wirkung im (_' i n e nt a A m e r i c a i n 
als für Kindervorstellungen zulässig erachtet: aus Daneben glänzt «las vieraktige C'ines-Dran a . l>as 


Filmtitel: Fabrikant: 

5136 l*-r Katzensteg.Union. Berlin 

5137 Zofia.Eiko 

5138 Partie bei Klipputi Schümm .Nordisch 

5139 Der entfesselte Kiese.Nordisch 

5140 Der Erbe von Mirantar.-.Corona-Film 

5141 Eine Bergfahrt a«if «h-m Stilfserj«s li . . . Saseha 

5142 Konnean-VVasserfaIle.Nordisch 

5143 Alberts Hose.l'tüon 

5144 Vierbeinige Künstler.Nordisch 

5145 Solo-allein .tlreenbaiuu-tilm 

514*5 Monsieur Herkules.«freenbaum • Um 

5147 Lk-r gross«- «ui«l der kleine Lump .... Cieentsmin-FUm 

.14» Waldavos und sein Schvreinehen .... Ik-utselieBios cop 

5149 Ahnengalerie.Luna Film 

5150 Ich sag cs meinem grossen Bruder . . . Tannhouser 

5131 Niedliche kleine Kätzchen.Wdt-Film 

Abrechnung über die Liehesgahensammlung für die im 
Felde stehenden Fachgenossen. 


Eingänge ; 


Mark 

Paul Wolfram, Dresden. 


50,— 

Paul Wolfram, l)resd«n (Personal) 


11 ,— 

Jehannes Nitzsehe, Leipzig .... 


30,— 

Hinsa-Film. Berlin . 


30,— 

J. Goldstaub. Bochum. 


-5,— 

,.Gl«»bus“. Leipzig. 


25,— 

Löwenberg. Berlin. 


10 ,— 

NN. Feiiult. Berlin. 


20 ,— 

Georg Kleinke, Berlin. 


10 ,— 

Deutsche Cines-Ges., Berlin .... 


30.— 

Nordische Films Co., Berlin . . . 


30,— 

Otto Schmidt. Berlin . 


50,— 

Marius Christensen. Berlin .... 


50,— 

Luna Film. Berlin. 


10 ,— 

Martin Dentler, Braunschweig . . 


50,— 

Krien, Steglitz . 


10 ,— 

Eiko-Film, Berlin. 


50.— 

Hanewacker & Seheier. Berlin. - - 


30.— 


Summa Mk. 

521.— 

Abzüglich Portoauslagen. 

Mk 

12.60 


Netto Mk. 

508,40 

Ausgaben: 

Mark 


Frau Operateur Schmidt, Stuttgart 

. . 50,— 


Herr Robert Franzos, Berlin . - - 

. . 5,— 


Frau B. Schmidt, Karlsruhe . . - 

. . 30,— 


Frau Anna Goldfuss, Markt redwitz 

. . 30,— 


Frau Bolinsch. Tempelhof .... 

. . 30,— 


Herr August NValter. Graudenz . . 

. . 30,— 


Frau Frieda Günther. Neukölln . . 

. . 30.— Mk. 

205.— 


Bestand Mk. 303.40 
Da die Mehrzahl der Herren, die das Komitee bilden, 
«ingezogen sind, so werde ich obigen Restbetrag, wenn 
von keinem der Spender innerhalb acht Tagen AN iderspruch 
-rfolgt, «lern „Verband zur Wahrung gemeinsamer Inter- 
'•»»en der Kinematographie und verwandter Branchen, 


Geheimnis d«*s Ringes** durch spaimcrde Handlecn«i 
entzückende Szenen« n. l>er frethe Kaub und die kühne 
AViedererobening de» den Schlüsse! zu einem ererbten 
Schatze iH-rgenden Kleinods gibt die b«-V annte gutgewählte 
Folie «lazu. Auch die gleichfalls vier Abschnitte zählend« - 
Untersuchung'' weis.» reges Interesse •va-Iizuruftn. Des 
weiteren bietet l«-r reuhhaltige Spielplan «len < 'ine>-Drei¬ 
akter ..Für's Geld" und den lustig«-n Edison-Film ..lk-r 
Maskenball“. — Im Cintm* An ericai n ist die 
vielseitige, schölle Detektivin Protea. «lie mit dem 
lustigen Gehilfen Tommy die befreundete reiche Erbin 
Mabel aus den Fallstricken und Nachstellungen einer 
Gaunerbande befreit und iiu die an geheimnisvolle Klau¬ 
seln gebundene Millionen - Mine witderverschafit. die 
Hauptattraktion Protea. die von Mile. Josette Andtiotte 
ausgezeichnet verkörpert wird, ist ein wahrer Tausend¬ 
sassa auf sportlichem und artistischem Gebiete, den man 
gern leibhaftig auftreten sähe, wei.n Paris, wo der Eclaii- 
Film entstaiul. heute nicht so unerreichbar wäre. hie 
Vitagraph-Komödie ..Lyli's Armband“, in «1er «lie 1 re- 
tios«-nlüsternheit und «1er Nei«l. bestreit wird, sowie <l«r 
lustige Etlison-Sehwank ..Die Taubstumme", das Ränke- 
spiel eines von ihrem Kousin begehrten Mä«lehens «lai- 
steilend, nicht minder auch «las körn sehe Stück .Herr 
Ducrochez verheiratet seine T«x-hter“. lösen zwischen den 
nerveuanspannenden Dramen ein befreiendes Lachen aus. 
Indes der vieraktige Eclair-Film ..Die verfluchte Bram 
und das zweiteilige dramatische Photc-Radia ..Das Du«-ll 
eines Wahnsinnigen" wieder tiefgehemlen Ernst bei den 
Zuschauern hervorrufen. — Währen« l «lie beiden vor- 
genannten Kinos in der Rue de la Regence jeden Afcen*l 
ausverkautt sind, ist im Cine Palace der Besuch 
bedauerlicherweise wieder abgellaut. Aus dem Programm 
ragt «las vieraktige Drama ..ArmeMarie" mit seinen schönen 
klaren Aufnahmen besonders hervor; wonach der Drei¬ 
akter . Der Evangelist“ rangiert. Der Zweiakter ..Lum- 
paci Vagabundus“, sowie ..Die hintergangem-n Eltern - , 
sorgen für Bewegung der Lachmuskeln. Interessant sind 
die Ansichten von der Gipsindustrie. — Eine reichhaltige 
Filmserie bietet wieder der Wintergarten. Ab¬ 
gesehen von den» lustigen dreiaktigen Studentenschw ank 
der Itala-Firma ..Jugend fahre wohl", dessen sentimen¬ 
taler Ausgang an unser ..Alt-Heidelberg" gemahnt, und 
dem Vitagraph-Scherz „Der Schatz der einsamen Insel 
welch letzterer sich als e n rentables Weib entpuppt, so¬ 
wie dem A. G. D.-Film „Die Wahl des Lord Costell". nach 
Aschenbrödelart auf die verstossenc Stieftochter fallend, 
verzeichnet der imaginäre Zettel — es gibt nämlich ui den 
meisten Kinos hierorts keine Programme zu kaufen - 
noch allerhand Sehenswertes, so den lustigen Eclair-Film 
Guntram erbt’“, den amüsanten Ambrosio-hilm „Ko- 
binets Stock", «las ebenso spassige Stück „Wie ich mich 

















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Der kinematogrnpu — Düsseldorf. 


verheiratete" uml das dranmtischc „Feig«* Rachsucht". 
Cinrma Pharo hat »ich neuerlich wiwlcr mal zu 
einem Spiclplnn aufgeschwungfen, «ler, al>gcseh«*ii von «lern 
vicrakt igcn Drama ..Die UiiterKU«-luing". durchweg X«*m*s 
enthält. Besonders schön ist das Stück ..Glückseliger 
Schlupfwinkel". An heiteren Nat'hen hekon mt man zu 
sehen die zweiaktige Komödie ..Xiemals mehr!" ferner 
«len komischen Patachon. der diesmal durch seine Kurz- 
siehtigkeit allerhand .lux vollführt, und «ln? Possenspiel 
..Ohne Wissen verloht". Interessant siml auch die Kauh- 
vögelansichten. J. ?. Pohlen. 

Innsbruck. Das Löwen-Kino in Hötting. Hötting«*r 
gass«* 39, ist Mitte September wieder eröffn« l worden. 

Wien. Inaher: III . Kadetxkvstrassc In. in nmehr; IX. 
laczarettgasse 13. F«.to-lndustrie-Ch»ellschaft n». h. H. 
Ui (Geschäftsführer Viktor Keitaner von Heidellarg 
ist gelöscht. 

Nach beriihiuten Plustern hat man nun au - t in Lodz 
unsere herrliche Lustbarkeitssteuer eingeführt. 
Vor einigen Tagen hat die Stadtverordnetenversammlung 
in Lodz den .Magistratsantrag auf Einführung einer Lust¬ 
barkeit sst«“uer, «liesieh au«*h auf kinematograpliische Vorfüh¬ 
rungen erstreckt, angenommen. Die Steuer beträgt bei 
einem Eintrittsgelde bis 30 tfennig - 5 Pfennige, von 31 
Pfennig bis 1 .Mark — 10 Pfennige usw., ist also ziemlich 
hoch. 

Warschauer Deutsch. Als gute (Geschäftsleute bemühen 
sich die Warschauer Kin«>l»esitzer mit ihren neuen gut«m 
Kunden, den deutschen Feldgrauen, deutsch zu reden. 
Es ist allerdings danach. Die deutsche ..Warschauer Zei¬ 
tung" hat folgende heitere Blütcnh*sc aus Kinoankündigun- 
gen zusammengestellt: 

St erblick das Duell: Ein Duell mit tödlichem Ausgang 
Prozess das Teanzerin. Prozess det Tänzerin. 

Die U itorsuchung «ler Floeh: Auf «ler Suche nach «lern Floh. 
(Gehai-.misvollc Hamide: Geheimnisvolle Bande. 

Verlieren der Schasz: Unauffindbare Schätze 
Das Kampf das Tallen: Der Kampi um das Erb«\ 
Unrecht «las Tochter: Die uneheliche Tochter. 

Iler Schrank brachte ein Tod: Ein Ttslessprung. 

Die See Schwan: l>er Schwanensee. 

Kleine Angel als Bewach t: Die Schutzengel. 

-m Kopenhagen. Die neue Filmfabrik A 1 li a m b r a 
A kt ieselskab mit Aufnahmet bester in Kopenhagen- 
HuUerup, Estersvej 14 (Aktienkapital: 70000 Kr ), bat 
im vergangenen Sommer mit den bekannten dänischen 
Schau»piclerkräften Antoinette Winding, Xathalie Krause. 
Paul Heumert u. a., drei Filmdramen autgenommen. Leiter 
ist Knud Gerner, «lessen (Gattin Frau T. Christians« n (Gerner 
ah Filmdarstellerin mitwirkt. Den Vorstand bilden H. A. 
Jarding und J. van Deurs .lensen. 

-m. Der kiiictlieaterbesurh in krisliania. — Der 
Magistrat gegen Kommunal bet rieb. Ein durch Bürger¬ 
meister Arctander erstattetes «Gutachten über den in Er¬ 
wägung gezogenen kommunalen Betrieb der Lichtspiel¬ 
theater von Kristiania teilt u. a. folgend«» mit: Im Jahre 
1914 bestanden in der norwegischen Hauptstadt 23 Kino- 
Theater mit einer Bruttoeinnahme von 900 735 Kr. Für 
zwölf derselben li«*gt eine polizeiliche Statistik über die 
Besucher vor: Die Frauen machten zusammen 43 Prozent 
aus. «li«- Männer 33 Prozent, Kinder 24 Prozent. In den öst- 
liehen Stadtteilen ist jedoch «ler Kinderbesuch sehr gross, 
5i>—80 Prozent; im Zentrum sehr klein. 10 Pr«izent uiul 
herab zu 5 Prozent, um! hier bilden die Frauen gegen zwei 
Drittel der Besucher. Durchschnittlich ist der Gesamt - 
besuch Erwachsener in sämtlichen Kinos der Stadt auf 
1 800 000 , der Kinder auf 800 000 im Jahre zu schätzen. 
Auf die ganze Bevölkerung der Stadt verteilt würde die 
Ausgabe für den Kinobesuch 3,82 Kr. per Einwohner «Kiel¬ 
et wa 19 Kr für jede Familie austnaehen Dies ist etwas 
weniger, als man es für Draminen. Trondhjem un«J mehrere 


kleinere Städte festgestellt hat. Indes, meint «las Gut- 
achten, sehafft nur etwa die Hälfte «ler Familien den stän¬ 
dige n Kinobesuch, und für diese beträgt also «li«- Jahres¬ 
ausgabe hierfür <-u. 38 Kr. im Durchschnitt, je«l«H-h erheb¬ 
lich mehr für die Besucher der teureren Theater im Zentrum, 
erheblich weniger für das Kinoptihlikum im Ostviertel. 
Ein kommunales M«mop«>l ist na«-h Ansicht des Magistrats 
weder von wirtschaftlichem, noch von ideellem Gesichts¬ 
punkte aus zu empfehlen. Man bekäme dadurch einen 
grossen neuen Beamtenstab mit festen Lohnsätzen, Pen¬ 
sionen, Krankenkasse. Ferienregelung. Witwen- und Waiseti- 
geidern, zu den vielen Lasten, welche die Sta«lt schon bisher 
zu trugen hat. Die Leiter müssten reichlich besoldet werden, 
und «l«K-h wäre mar. nicht sicher, dieTechten Leute zu finden. 
Auch bestände «lie Gefahr, «lass hei Parteikämpfen dann «li« 
Kinotheater zu Agitation ausgeuutzt würden. — Kinovor¬ 
stellungen als Anschauungsmittel Hessen sieh ohne besondere 
Schwierigkeit mit dem Schulunterricht verbinden, in Turn¬ 
sälen und dergleichen Bäumen. 

w. Das englische Unterhaus hal* am 21. «1. Mts. in erster 
iK-sung einen Wertzoll v o n 33' . Prozent a u f 
Licht Spielfilms einstimmig a n g e n o tu m e n. 

l'ebrigens hat man etwas Derartiges tnlcr doch Aehn- 
li«-hes auch bei uns schon mal geplant: «l«*r .,1) rutsche 
B ü h n e nverri n" hatte nämlich in einer Petition au 
«len Reichstag und an «las l*rcussischc Abgeor«lneteiihaus 
die Einführung eines ..hohen Stempels für 
jedes F i I m b a n d“ (!!) beantragt. Das reaktionäre 
Abgeordnetenhaus hat dieser Forderung nat ürlieh zogest imr.it 
und die Regierung ersucht, «lern Reichstag«* einen <li«*sl>e- 
züglichcn Vorlage zu unterbreiten, was allerdings ni«-Lt g«- 
sehehell ; st, wie «leim auch «ler Reichstag infolge «les plötz¬ 
lichen Sessionsschlusses vor dem Kri«*ge de Petition nicht 
mehr beraten hat. 

I,«ing-lsland. l>er Theaterunternehmer (J«*org<* \\ 
Lederer und John W. Rapp, ein Kapitalist aus t olleg« 
Point, L. J., beabsichtigen auf einem Ar«*al von fünfzig 
Acres in College Point für die Herstellung von Wandel¬ 
bildern ein in seim*r Eigenart einzig dastehendes Etablisse¬ 
ment zu errichten. Sie haben 'her«*its la-im Sta«ltrat- um di** 
Erlaubnis nachgesucht, das Ar«*al ..Film-C'ity" nennen 
zu dürfen. Sie beabsichtigen. 2 000 000 Sterling für «la> 
Etablissement aufzuwenden, «las durch «lie iiiimittelhan- 
Nähe des East River vorzügliche (Gelegenheiten zur Auf 
nähme von Marinebildern bieten wird. Das Etablissement 
wird eine Drehbühne, einen künstlichen See, sowie eitu 
Menagerie erhalten. Für die Anlage ist eine Halbinsel in 
Aussicht genommen, die nahe der Stelle . r «*leg«*n. wo der 
East River in den L«mg Island Sun«! ül»erg«>ht Die Unter¬ 
nehmer wollen sofort mit «lern Rau eines Studio beginnen, 
um «las sieh später andere (Gebäude, eine förmliche Sta«lt 
bildend, gruppieren sollen. 

1 | Heue Films | (gE^DOsgi)] 

Berlin. I »««* rührige, durch «len guten Geschmack Ix-i der Au¬ 
wald ihrer Sujets wohlrenommierte Monopol -Vertriebs¬ 
gesellschaft Hane wacker A S c h e 1 e r , B «• r I i u 
SW. 48. Friedrieh Strasse 25, 2«1. hat den gewaltigen, 
neuen Film der Dec la- Fil m - Gesellschaft „Die G o 1 d q ue 11 e", 
mit Karl Schönfeld als Verfasser, Kegisseur und Hauptdarsteller, 
unter Aufwendung von ganz ungewöhnlichen Kosten für ganz 
Deutschland und die Schweiz erworben. Es ist wold «ler grösste 
Film, der zur Zeit auf dem Markt*- ist. Ein dankbarer Stoff ist 
hi«*r in künstlerischer Weise mit von Akt zu Akt steigender Drama¬ 
tik durchgefülirt. so dass das Interesse des Publikums bis zum 
Schluss wtu'hgehaiten wird. - - Die reine und klare Photograph**-- 
die sti-affe Szenenfülu-tmg. «li«- Hesetzung d«*r einzelnen Köllen und 
ni«-ht ziun mindesten Karl Schönfeld selbst in der Hauptrolle des 
Idealisten Robert, sichern dem Werke schon im voraus einen nie¬ 
dagewesenen Erfolg. Die Fabel, von Karl Schönfeld geschrieben 
und in Szene gesetzt, ist folgende: 

Robert von Perat-on ist trotz seiner fünfzig Jahre ein grosse- 
Kind geblieben; ein Idetdist, der «iie Welt und die Menschen, be- 





Ir tvlPÄrajihiert di«-sen 
»■inen Entschluss iui Viktor und teilt ihm mit. dass er ihn rum 
Generaldirektor der Kuranstalt macht und zeigt ihm seine so¬ 
fortige Ankunft in der Großstadt an, wohin er auch trotz der flehent¬ 
lichen Mitten seiner Krau abreist. 

Der Stein, der nunmehr ins Rollen gekommen ist. wächst 
jetzt zur Lawine an, die alle rettungslos in den Abgrund reisst. 

Viktor hat den rohen Schritt nach abwärts getan und um 
zurück zu können, müsste er eingestohen. dass er Robert durc h 
das Telegramm 1 «-logen hat. 

Zu solcher ehrlichen Handhuigsweise kann er sich alter nicht 
mehr aufraffen und so vollendet er das begönnern- Verbrechen. 

Er kauft eine Flasche Wasser aus einer der stärksten Radium- 
Quellen der Welt und giesst einen grossen Teil davon in eine der 
Flaschen, die ihm Robert mit dem völlig wertlosen Wasser aus seiner 
heissen Quelle geschickt hatte. 

Robert kommt freudestrahlend bei Viktor an. 

l'nt ganz sicher zu gehen, führt Viktor seinen Vetter Robert 
zu einem !x.-hördli<-ii vereidigten Sachverständigen, der in is-ider 
Gegenwart das von Viktor verfälschte Wossa-r noch einmal prüft 
und natürlich ein Attest ausstellt, worin er la-stätigt, dass das Wasser 
' inen hohen Gehalt an Radium besitzt mid sieh hervorragend zur 
Anwendung für Trink- und Rade-Kuren eignet. 

Die nun folgenden und sieh überstürzenden Ereignisse drängen 
nnuufluütsam zur Katastrophe. 

Planmässig von Viktor geschoben, lässt sich Robert in die 
Xetzo der Abenteuerin Rositta ziehen, für die den naiven Mann 
eine glühende Leidenseliaft erfasst, so dass er sie mit Geschenken 
uberhäuft, die weit über sein Vermöge«» gehen, das er auf der an¬ 
deren Seitt- zur Erbauung der Kuranstalt völlig aufwendet. 

Vor der Eröffnung der Kuranstalt verlangt die staatliche 
Aufsichtsbehörde eine amtliche Nachprüfung des Quellen wassern. 

Gleichzeitig hat Robeits Frau im Geheimen das Wasser aus 
der Quelle nachprüfen lassen und erfahren, dass es ganz wertlos 
“ui. was sie auch Robert ioitteüt. 


Reit.-roffizier. der v< 
für die Schnurren sei 
Augen sucht. 

Hei einem Jagdbesuch. den die fürstliche Familie und Fedor 
dem Herrensitz Arkoff abstatteu, war es, dass sich die beiden alten 
vornehmen Ad'-lsgosclilechter Tolanska und Boreovskv aufs innigste 
verknüpften. Während Fedor mit Marja durch die herrlichen An¬ 
lagen der brüderlichen Besitzung wandelt und das von beiden er¬ 
sehnte Wort der Lieb»- unausgesprochen bleibt. bat Wasja. der mit 
dem Fürsten auf der Jagd ist. in seinem gutmütigen, ahnungslosen 
Wesen um die Hand der fürstlichen Tochter angehalten. Der Fürst, 
der durch Sf*)kulation«*n in missliche Verhältn.sso gekommen war. 
schlägt freudig erregt in die darg»-reichte Hand des reichen Majorats- 
l»-rm ein. l'eberglücklich erzählt Wasja seinem Bruder Fedor von 
seiner Verlobung mit Marja, ahnt er doch nicht, dass das geliebto 
Mädchen nur «lurch die Vorstellungen ihrer Eltern seine Werbung 
annahm, dass er seinen Bruder Fedor mit dieser Mitteilung nieder- 
schmettert, dass er zwei Menschen, die sich heiss lieben und die ihm 
selbst teuer sind, unglücklich gemacht hat. 

End Fedor nahm den Abschied von seinem Regiment und flüch¬ 
tete mit seinem grossen Schmerz in fern-- Lander, um zu vergessen 
und sein»- Wunden heilen zu lassen im Wirbel dts fremden Leb»-ns. 
Doch er konnte nicht vergessen, ebenso wie Marja. Achtung und 
Verehrung mag sie dem grossen Kinde Wasja entgegenbringen, aber 
Liebe lässt sich nicht erzwingen. Und so ward aus Wasja, dem ver¬ 
trauensseligsten Menschen, »-tn von Eifersucht untl blinder Wut 
gepeitschtes Tier. Um sein Weib ganz allem für sich zu haben, ver¬ 
kaufte er nach Jahresfrist seine Güter und zog sich mit ihr. nur vou 
dem alten, treuen Verwalter begleitet, in »iie Abgeschiedenheit 
zurück. 

Auf Schloss Tamare, im fernen Orient, lebt der unglückliche 
Mann mit seinem Weib. Nichts lässt er in soin«-r heissen Leiden- 
schafr- unversucht, tim tlie Liebe seiner Marja zu erringen. Eines 
Tages begibt sich Marja's orientalische Dientrin zum Einkauf in 
















































ist um 23. August 11*15 abgeschlossen. Sind mehrere Geschäfts¬ 
führer bestellt, h< i erfolgt di« V«rtretiui(( durch zwei Geschäftsführer 
<«lcr durch «inen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Pro- 
kurixten. 

Berlin. S>tu rn-Kilm, Aktiengesellschaft , 
Merlin SW. MH, Kriodrichstrusse 207. Grundkapital: 51100 Mk. 
Vorstand: Kaufmann Arnold Bystritzki in Berlin-IViiipolhof. 

Berlin. Settli-i <fc ... Merlin SW. »H. Fried 

richstrasse 235. Gesellschafter wind: Oskar Suttlcr. Kaufmann, 
lhvIin-SehönolM-rg. und Dave Kixie-r. Kaufmann. Merlin-Scliöno- 
berg. Offene lliuidi^''«llwli»ft, welche um IM. Septeinlier 1015 
begonnen Imt. Gescliäftszweig: Kil n-Vertrieb. 

Berlin. M»nH»-Filni-V'erleih-Oe>elliehtft 
mit beschränkter Haftung: Kaufmann (ieorg Hesse 
ixt nicht mehr < ieschiiftxführer. 

Düsseldorf. Knsing .V Co. Persönlich haftender Gesell- 
Hchafter ixt die Khefrau des Kaufmanns Custav lluxing, Kornelin, 
«••I». de Ryk, ohne Stand, hier. Der am 14. September 1915 be¬ 
gonnenen Gesellschaft gehört ein Kommamlitixt an. Dem Guxtav 
Ituxing, Düsseldorf, ixt Kinzelprokura erteilt. Auxscrdem wird l>c- 
kanntgemacht, dass als (iesohäftszweig angegeben ixt: Film-Verleih* 
Institut. 

Hamburg. Hamburger F i 1 m • I n d u * t r i e- und 
K i n e ... a t «• g r a p b e n - T h e u t e r - O e s e I I x e h a f t mit 
beschränkter Haftung. Durch Mexchluxx der Gesell¬ 
schafter vorn 14. September 1015 ist die Gesellschaft aufgelöst 
werden. Liquidator ixt Adolf Johann Neumann, zu Mlankenexo. 

Insterburg. Iteform-Lichtxpiele-Gexellschaft 
mit beschränkter Haftung. Die Gexollxchaft wird 
durch einen < icscliuftsführcr vertreten. An Stelle «ler bisherigen 
1 e-xeliiiftxfülirer Kaufmann* Franz Czygan und llofpliotograpb Alfons 
Schmidt ist der Kaufmann AI Ist t Sixtus von liier zum Gescliäftx- 
führer bestellt. 


noch nicht erlebte, ist durch ruchlose Feinde über unser Vaterland 
iiereiligebrochen. Alle Mühen unseres Kuixerx, denselben zu ver¬ 
hindern. scheiterten an der Böswilligkeit unserer Feinde. Diese 

Tatsache ist bereits gexchiehtlieh festgelegt. 

Sebwi-ren Herzen», aber voll stolzen Mutes ind in. Vertrauen 
auf unsere und unserer tapferen Verbündeten Starke griffen wir zu 

den W affen, und was unsere tapferen Brüder drausst.üt Gottes 

Hilfe geleistet liubon, steht ohne Heixpicl da und lost ewige Dank¬ 
barkeit aus. 

ln diesem Gefühle tiefster Dankbarkeit drangt es mich zu¬ 
nächst, unseres erhabenen, obersten Kriegsherrn zu gislenken. der. 
vertrauend auf Gott, erhobenen Mutes und als ein leuchtende-. 
Beispiel vorangeht, der mit unseren Brüdern ilraussen auf dem 
Schlachtfeld« nll« Drangsal und alie Mühen teilt. Möge es uns ver¬ 
gönnt sein, nach einem ehrenvollen Frieden ilm noch recht lange 
au unserer Spitze zu sehen. In diesem Sinne rufen Sie mit mir aus: 
„Unser Kaiser, hurra! hurra! hurra:“ 

Mit Dankbarkeit gedenke ich auch mixercr tapferen Verein*- 
kollegen. die dratissen im Felde für unsere gerechte Sache kämpfen. 
Wir Italien ihnen durch w iederholte UObersendling von Liebesgaben 
bewiesen, dass sie unseren Herzen Iwsonders nahe stehen. Ich hoffe, 
dass, wenn sie sieggekront heimkehren, wir an ihnen auch hier 
tupfen 1 Helfer im Kampfe um unsere Kxistenz lullten werden. 

Mit Dankbarkeit gedenke ich ferner der Behörden, die in dieser 
schweren Zeit für uns«-re mancherlei Wünsche das rechte Verstand 
nix gefunden und uns auch mancherlei Erleichterung verschafft 
leihen: ganz l»>sonders gilt dies vom Herrn Geh. Oberregiorungsrut. 
von Glasenapp. dein Hi'rrn Polizei rot Mildner und dem Herrn K«- 
gierungx- und liaiirat Körner. Ich spreche von dieser Stelle <“*’ 
Hoffnung und den Wunsch aus, dass dieses gute Einvernehmen 
den schleck liehen Krieg ühei-dauern und als feste F.inrielitung be¬ 
stellen hleils-n möge. 

Unserem famosen Herrn Megierungshaiiineist er Lipp, dem Ixnter 
unserer Vorführorschule, gilt mein ganz besonderer warmer Dank 
für soitiu^aufopfurudu Tätigkeit. 































I)er hinematograph — Düsseldorf. 



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mini ii »Len. It 
ii Bart I. für sei, 


Eniemann, Alexander, Oberleutnant, tochn. Direktor der Fi 

I l' inr. Krnemun,,. 

Fälsche, Georg, Leutnant d. It., Leiter der Gesellschaft für wis 
schuft liehe Filius und Diapositive m. b. H. 

Geyer, II., von der Kino-Kopier-Gescllschuft. 

Uiipn. Helmut!). Sohn des Begründers der Opt. Anstalt C. 
Goerz A.-G. 

Goldberg, l'aul, Gefr., ehedem Gescliüftsfiilircr im Wclt-Thci 
Freiberg. 

Karl, ehedem Operateur. 




tto, in Firma rritz Holz. 

Hunger, Werkzeugschlosser der Firma Ernemann, Gefreiter, 
lanzun, ehedem Lirhtapielituusdirektor in Königsberg i. Pr. 
Kiiliiseh, Willy, früh. Inluiber dos „Neuen Lichtspielhaus' , Detmold. 
Kern, Karl, Operateur. 

Koritzky, Rudolf, Direktor der ehern. Abteilung der Zentrale für 
M l linfl liehe lind ScImlkinoiimtcgrHphic. 

Kratzet, Henry, Korrcsjiondent bei der „Union". 

I.einknlil, Hans, Leutnant der Reserve, ehedem Inhaber des 


\ ■ r-.innnlung und crime rn ,. 

gleichzeitig das Jubiläum -eine- fünfjährig! n Iti-iele n- f. . > n könne. 
Kr wies ferner auf die erheblichen Schwierigkeiten, mi denen de r 
Verein seither zu kämpfen hatte, sowie auf die grossen Arbeiten, 
die noch lievorstehen. hin. 

Danach erfolgte die Wahl des Vorstandes. Nach Mis-ndigung 
d'-rselljen setzt sich der neue Vorstand aus folgenden Herren wie 
folgt zusammen: 1. Martin Gülzow. I. Vorsitzender: 2 Max Over¬ 
wetter. II. Vorsitzender; 3. Willi Koch. I. Schriftführer; I. Adolf 
H'i". II Seliriit fuhrer; ... I'.iul Muhl. 1. iv.i--o n-r ; h. 'in.. ; 1, ,, r -- 
dorf, *1. Kassierer; 7. Heinrich Klingenberg. Beisitzer; 8. Willibald 
Paeschke. lieisitzer; Ü. Hermann Preis», Beisitzer. 

Zu Kassenrevisoren wurden die Herrin: I. Wilhelm Kellner, 
Küpenick; 2. Richard Lehmann, Neukölln; Karl Km.pke. Berlin, 
gewählt. 

1‘nsei Mitglied, Herr Rchlicrg. spendete dem Verein zu belic- 
biger Vervendung den Betrug von 3 Mark. 

Ka w-ird*> beschlossen, zwecks Erledigung der noch weiter vor- 
/.unchinenden Wahlen, sowie wegen derjenigen des Punktes 8 der 
Tagi-.sordr.ung, die General-Versammlung uuf Montag, den 27. Sep- 


Verkehrswesen |c^S^p| 

Welt-Ausstellung San Francisco 1915. An der trotz des Welt- 
ieges z. Zt. in San Francisco stattfindenden „W c I t - A u s - 
••11 u n g“ halten sieh auch eine Anzahl deutsclvr Firmen lic- 
iligt, nachdem durch die bekannten Beschlüsse s. Zt. eine amtliche 
ler amtlich anerkannte Beteiligung der deutschen Industrie ab- 
lehnt wurde. Krfreulieherweise hat die inzwischen erfolgte Preis- 
•rteilung. hei der die la-tciligteii deutschen Aussteller mit in erster 


Meyer, Max, Unteroffizier d. R., für Tapferkeit vor dem Feinde 
in den Kämpfen im Argonnenwaldc, ehedem Disponent und 
Reisender der Rhein. Film-G. m. b. H.. Düsseldorf. 

Müller, Gefreiter. Mechaniker n-i ihr Kimm llcinr. Krncmunii. 
Nafehus, Franz, Expedient der Firma Ernemann, Unteroffizier. 
Netter, A„ .h.<|. Prokuri-i .l.-r „Union . 

I’iimiiier, Erich, Generaldirektor der „Deutschen Ecluir-Ges.“. 
Uliodius, K. l»r. t Oberleutnant, Mitinhaber der Kiko-Film-Ges. 
Kuiliger, Alfred, Leutnant (Kino-Film-Hondelages.) 

Schneider, Johann, ehedem Operateur 
Schiminciinann, Baron von. (Eiko.) 

Schlau, Willy, Offiziersatdlvertreter, ehedem Pächter des Welt¬ 
theaters in Olbernhnu. 

Schuch, Ludwig, 1 liegerunteroff., ehedem Äugest, der „Union“. 
Ton Siemens, Karl Friedrich, der Vorsitzende des L'ir ktoriums der 
Siemena-Schuckert-Werke, G. m. b. H. 

Stüber, Schlosser der Firma Ernemann. 

Vuliniann, Walter, Inhals-r ih r Firma Grass & Worff. 

Vetters, Max, Jäger. Mechaniker In-i der Fa. Ib iur. Ernemann. 
Wehner, Bruno, < ö-frcitcr. Mechaniker l«-i der Fa. Heinr. Ernemann. 
Wehner. Otto, Mechaniker der Firma Ernemann. 

Zahn, Karl, ehedem b. d. I.li ydfilm-G. s. 

Zrrden, Uauptmann, ehedem Direktor der Rheinischen Fili 


Herzogi. Bru-Iiw. KriegsTerdienstkrenz: 


Oesterreich Ische Tapfcrkeilsmcdaille I. Klasse : 
Hoffmann, K. F. W., Leutnant, ITokurist lau der Firma 


Oesterreich Ische Goldene Tanferfceltsmcd.iillc : 


Geschäftliches 


^ Pas Eiser ne Rrenz 

Bocti, Erwin, Ober-Leutnant im Feld-Art.-Rcgt. Nr. 13, früher 
Direktor des Unien-Thcatere in Bannen. 

Bitrner, Fritz, kaufm. Beamter der Firma Ernemann, Offizier- 
Stellvertreter. 

Dünunig, Fritz, Infanterist, Optiker b. d. Fa. Heinr. Ernemnnnn. 
Eberls, Eugen Erwin, Feldwebel, ehedem Kontrolleur der „Union- 
Theater-Lichtspiele“ in Cöln. 

Ebert, Ottomar, Gefreiter, Optiker bei der Fa. Heinr. Ernemann. 
Kngelmann. >V., Gefreiter, früher technischer Leiter der Union- 
Lichtspiele in Duisburg. 






























Der Kinematotrraph — Düsseldorf. 


Photographien 


bitten wir den Stellungsuchenden stets sofort zurück zu senden. 
Fast täglich laufen Klagen bei uns ein, dass auf Angebote weder 
Antwort noch Rücksendung der Bilder erfolgte. Selbst Erinnerungen 
unsererseits bleiben unberücksichtigt 
Wir sind daher gezwungen, den Stellensuchenden die Firma zu nennen, welche die Photographie des Betreffenden erhielt, wenn auf 
««*. ftrltg des junenMggnph... 


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zu richten *n d. Rendanten Bruno EtehfnMt, NO. 43. Land wehrst 21. III. • 




















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erst« Krr ft mit der Brueelie vollständig: vertrant, im-tande 
ein Us lu.t lukrativwtttr -lidt. il. sucht einen Fähigkeit« n 
■ rit«)>re< liei,de Stellung in Kino per 15. Oktober 1915. 

Offert, an Ernst Meier, Gera - Reuss, Hioplmn-Theater. iibts 


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arten. 1‘rima Referenzen «‘.eben zur Verfügung. f!o- 
halt san-priielie pro Woche öo Mk. Ks koriunt nur 
Dauerstellung in Krage; Antritt könnte evtl, bis 
15. Oktober erfolgen. 111N> > 

Off. unter S. W. 100 an den „Kinemutngraph“. 





































































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No. 457. 


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