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Full text of "Der Kinematograph (February 1917)"

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No. 528. 


Düsseldorf, 7. Februar. 


Eiko-Woche 

Hochinteressante Aufnahmen aus 
dem grossen Hauptquartier: 

der Kaiser 

und die Kaiserin 

Prinz Heinrich 












Der Kinematograph — Düsseldorf. 


Für Rheinland-Westfalen und Saargebiet 

erwarben wir die Monopolrechte der beiden 

grössten Kassenschlager 


5 Akte 


5 Akte 


Der Tunnel 


6 Akte 


Ausserdem erwarben wir für Rheinland - Westfalen, Sachsen, 
Saargebiet. Norddeutschland, Ost- und Westpreussen, Posen, 
Pommern und Süddeutschland den grossen Sensationsfilm 


Drama in 4 Akten 


Briefadr.: CÖLN a. Rh., Neumarkt 32-34 
Telegr.-Adr : Lichtbild. Fernspr.: 7757 u. 7758 


BERLIN, Friedrichstrasse Nr. 5-6 
Tel.-Adr.: Filmrolle. Fernspr Mpi. 2940 









No. 528. 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 



UUl \tMt fHCMtHtl'f}, 


\fyWfMti 4Kits 

SlicUMfyiM Uv itUtfvfrf 

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Wfi'lfMtfMt WitüUi^ 
Vit 




Der Kinematotrrapli — Düsseldorf. 









Ik*r Kiuoinatograph — DüsneMort. 



Folgende Filme sind für 


Rheinland-W estfalen 


noch als Monopol abzugeben: 

,,Marmorbüste“ 

Kriminalistisches Detektiv-Bild in 3 Akten 

„Tragödie von Rottersheim“ 

Sensations-Gesellschafts-Drama in 4 Akten 

„Das Vermächtnis der Mutter“ 

Zigeuner-Drama in 4 Akten 

„Entehrt“ 

von W. Wauer, Sensations-Drama in 4 Akten 





„Das II. Gebot“ 


Packendes Drama in 3 Akten 


Diverse neue Ein- und Zweiakter 


Imperial-F ilm-Ges ells chalt 

m. b. H. 

Berlin SW. 48, Friedrich-Strasse 225 

Telegramm-Adresse: Alnbrafilm Telephon: Amt Lätzow 7 SS 


















































mammm ... 



Monopol für ganz Deutschland ausser Rheinland und Westfalen erwarb: 

Merkur Film verleih G. m. b. H., Berlin SW. 48 

Friedrichstrasse 224 


Astra Film □. m. b. H. 

Berlin-Copenhagen 

Friedrichstrasse 5-6 

Telephon Moritzplatz 3117 Telegr.-Adresse: Filmaatra 


3 m 











X » 628. 


Der Kinemato^raph — Düsseldorf. 


Illllillllllllllllüh 


Der grosse Kulturfilm 

in 5 Dhten 

Cs roerde Licht 

HHH liiE lill : Win 



Die Dlonopolinhaber roerden in der 
nädisten Dummer"bekannt gegeben 


RidrardlOsnmld-Film Ct Berlin @ 

friedriitistrasse 14 



IIIIIIIIIIIIIHIIIIllllllllllllllllllllllliUll 




IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII1H 












Erscheint jeden Mittwoch. 


Düsseldorf, 7. Februar 1917. 


No. 528. 



Vertreter für Berlin und Umgegend: Ludwig Jegei, Berlin W. S, Mohrenstrasse 6. 


Durchhalten! 

Kin ernstes Wort in ernster Zeit. 


Die Entscheidung int völh« rgewalt igen Ringen rückt 
näher An der Front und in der Heimat wird höchste 
Kräfteanspannung, grösste Energie verlangt. Es gilt 
hervorzubringen und zu entsagen, es gilt mitzuhelfen oder 
ausz\ihalten In das Leben jedes einzelnen, in alle Schichten, 
alle Kreise greifen mit eiserner Hund die Verfügungen 
und Bestimmungen, die der deutsche eiserne Siegeswille 
diktiert. 

Das Kinc< wird schwer getroffen Verkürzte Spiel¬ 
zeiten bringen verkürzte Kassen, der schwarze Diamant 
der sonst in unübersehbarer Menge im unersättlichen 
Rachen der Dampfheizung verschwand, wird knapp für 
uns, weil ihn die ungezählten, unübersehbaren Kriegs- 
werkstätten nötiger brauchen. 

Dort, wo man sonst mit fleissigen Händen die zahl¬ 
losen Räder und Rädchen unserer Apparate baute, schafft 
deutsche Anpassungskunst heute Verteidigungswerkzeuge 
in unübert reff barer Menge. 

Alle Verkehrsmittel müssen heute in erster Linie dem 
Soldaten und der Volksernährung dienstbar gemacht werden 
Daa rechtzeitige Eintreffen eines Pakets mit Verbandsstoff 
ist wichtiger als der pünktliche Einlauf des grössten 
Schlagers. 

Das Rote Kreuz will und muss seinen Anteil an unsern 
Einnahmen haben Die Propaganda für Kriegsanleihe 
und Goldankauf belastet uns von Zeit zu Zeit 

Und doch heisst’s: Durchhalten. Der Kampf um die 
Welt macht Stellung wird nicht zuletzt dem Kino zugute 
kommen Am sicheren Erfolg partizipieren wir wie alle 
anderen Industrien. Erst in solchen Zeiten, da die Kraft¬ 
probe gemacht wird, zeigt es sich, ob bei uns alles auf festen 
Füssen steht 


Wenn neue einschneidende Maßnahmen drohen, die 
unabwendbar und unabänderlich sind, dann gilt es, sich 
anzupassen, sich neu einzustellen. Mit Lamenti um! Klage 
liedern kommt man nicht weiter, und stolz können wir 
bis heute sagen, es ist uns vom Kino gelungen. 

I)er Krieg hat das vielgeschmähte, vielverdächtigte 
lebend«* Bild rehabilitiert Er hat unwiderlegbar nach 
gewiesen, dass man im Film einen der bedeutendsten 
Faktoren des öffentlichen Lebens zu sehen hat. Neben 
die papierene Grossmacht ist die des Zelluloids getreten 

Wir haben bis jetzt durchgehalten , ob¬ 
wohl wir auf das schwerste getroffen worden sind, wir 
müssen durchhalten, obwohl sich die Schwierig 
keiten in allen Zweigen der Industrie häufen, obschon cs 
tagtäglich schwerer wird für uns alle, vom grössten Fabri 
kanten bis zum kleinsten Theaterbesitzer. 

Aber wir werden auch durchbalten. ein¬ 
mal aus dem Pflichtgefühl heraus, das jeden Deutschen 
beseelt in dieser grössten Zeit unserer vaterländischen 
Geschichte, dann aber aus dem Stolz heraus, zu zeigen 
was wir vermögen, wieviel Kraft und wieviel Werte] in 
uns stecken. 

Wir halten durch, ohne auf Dank zu rechnen Wir 
tuen unsere Pflicht um der Pflicht willen. Wir hoffen 
aber, dass man unserer Aufopferung nach dem Kriege 
gedenkt, dass man uns schützt, wenn Vorurteil und Eng¬ 
herzigkeit aufs neue gegen uns zu Felde ziehen wollen 
Diese Hoffnung lässt uns alles leichter tragen. Wir glauben 
an ihre Erfüllung, wie an den Sieg der deutschen Waffen 

Hans Frohgemut. 








V 528 


lk*i KinemktoKraph — Düsseid«nt 


Neuheiten auf dem Berliner Filmmarkte. 

(Or ig mal ber ic ht) 


Die ..Decla" rief und alle, alle kamen, um de.ii neuesten 
Film der ..Alwin Xeuss-Serie zu sehen Kr heisst ..Die 
Spinne", betitelt sich Kriminaldrama und ist verfasst 
von Paul Otto. Darin geht viel vor. Vir der Tür einer 
Villa, eu (leien Inhaber det Detektiv Tom Shaik geladen 
ist. findet dieser einen Schniuokgegenstand, eine Spinne, 
die nicht nur durch ihre Grösse, sondern auch durch die 
Schönheit der Brillanten, mit denen sie besetzt ist, auf¬ 
fällt. Sie kann doch nur jemand verloren haben, der eben¬ 
falls zur Gesellschaft geladen ist Aber nein, keiner der 
anwesenden Damen gehört das Kleinod Da. mitten im 
Fest, wird Shark telephonisch zu dem Schiffsreeder Morten- 
sen gerufen. Kr findet diesen in Gesellsehaftstoilette. 
da er mit seiner jungen Gattin ebenfalls zu der Gesellschaft 
gehen wollte. Plötzlich musste der alte Heri die Kntdeekung 
machen, «lass seine Frau verschwunden ist. Man find«*! 
'ie nach laugem Suchen auf einem Gang de» Hauses tot 
l’nd «la n eldet ihre Zofe noch, «lass <He Spinne, die heute 
«•rst Mortensen seiner Frau schenkte, verschwunden ist. 
Wie kam die Spinne vor die Villa ' Shark geht au die Arbeit 
und entdeckt, «lass der Gatte der Monier selbst ist Warum i 
Kr überraschte seine Frau bei «>inei zärtlichen Unainung 
mit ihrem .1 ugendfreunde Heniik Riat. Brat flüchtete 
und merkte «*s nicht, dass l>ei «1er Umarmung das Schmuck¬ 
stück sich löste un«l an seinem Mantel hängen blieb. Auch 
Brat war zur Gesellschaft geladen >nd vetloi die Spinne 
kurz vor Betreten des Hauses Aber die l’ rarn.ung allein 
war nicht Grund zum Morde. Mortensen war nämlich 
ein grosser Böse^ich». er hatt«- den Vat«‘r seiner Flau 
und noch eine ganze Reihe anderer Personen ruiniert. 
Und jetzt erst hatte sie erfahren, «lass man sie gezwungen 
hatte, nur damit der Vater aas der Klauen des Reeders 
komme. di«*sen Mann zu heiraten. Tr«dzd«'i i 

in diesem Film Alwin Neuss die Hauptrolle hat. ordnet 
er sich in weiser Mässignng und in vollster Kikeiuiung 
«ler künstlerischen Wirkung dem Ganzen ein. Das Stink 
ist besonders in den beiden ersten Akten ausserordentlich 
spannend, und «'s gibt dem Zuschauer viel«- Rätsel auf 
die sich späti'r natürlich lösen. Die Regie von Xeuss unter¬ 
stützt die Arbeit von Paul Otto wesentlich. Sie schafft 
nicht nur schöne Bilder, sondern auch echt«- Man muss 
«•s Xeu-- lassen, er versteht un«l kann sehr vi«*l. und «•• ist 
das um so höher anzuschlagcn. als er in den giessen Szenen 
gleichzeitig auch der Hauptdarstelh'r ist. ln der Auswahl 
seiner Mitwirkenden war er wieder sehr glücklich. Allen 
voran v«-rdient Leo Uonnaid ein Kompliment. Der Kiiiist- 
ler macht«- als Mortensen ausgezeichnete Maske, und in 
der Darstellung zeigte sich sein staikes ("haraktci isienings- 
vermögen Lupoid Thurner. «len wir wohl im Film zum 
ersten Male sahen, gab einen alten Aufseher mit Eindring¬ 
lichkeit Den Künstler, 'len wir ja von seiner Wirksamkeit 
»m ..Schiller-Theater" noch in Erinnerung haben, dürfen 
wir als n«*uc und hoffentlich dauernde Filmerscheinung 
U-grüssen Der Film sehliesst sich würdig seinen 

Vorgängern in der Seri«‘ an. 

Aus dem vorigen Programm des „Union-Theater" 
ist noch ein Film nachzutragen, «ler st« erfolgreich ist. «lass 
«•r wiederum auf den Spielplan gesetzt wurde, und wie wir 
«•rfahr«-n. machte er auch in anderen grossen Städten hervor¬ 
ragend grosse Kassen Es ist «ler indische Liebesroman 
,,Di e Liehlizgif tza dea Maharadscha“ 
(Nordische Film-Go.). Die indisch«- Zauberwelt mit ihrer 
landschaftlichen Pracht, mit den kostbaren Trachten, 
mit den Geheimnissen «les Harems eignet sich ja so recht 


für den Film. Hits reichen sich das moderne lieben mit 
ihr die Hände. Der Mahaiadst-ha weilt in Scheveninge.n 
und besiegt die Tochter eines Grafen In blinder liebe 
lolgt sie ihm in das Lind «ler Verheissung Die Eltern 
und ihr Verlobter, ein Seeoffi:As. glauben. «1« s (ic auf 
einer Rudeifahrt. die sie allein unteinomnen hat, «len 
T« «1 fun«l Mit de n ganzen R.-ichtu n «ein«‘s Lindes um¬ 
gibt «*r die Kiau Abei ihr Glück ei fühlt eine Ti Übung, 
muss sie doch sehen, wie auch mich andeie Flauen ausser 
ihr das Herz «les Geliebten besitzen. Un«l da kommen 
eines Tages fremde Seeleute an den H«>f des jugendlichen 
Herrschers. Die Offiziere «ler freu «len .Macht werden mit 
allem Pomp empfangen. Feste voller l’eppigkeit werden 
ihnen gegeben. Und als besondere Aufmerksamkeit zeigt 
ihnen «ler Maharadscha seinen Haiem und seine Lieblings- 
frau. Unter «len Offizieren befimlet sich auch ihr ehe¬ 
maliger Verlobter. In einer grossen Szene, aus «ler die 
ganze Liebe «les Fürsten zu «ler abendländisehen Frau 
spricht, gibt er sie frei Sie soll entscheiden ob sie in «li«- 
Heimat zui ückkehien oder oh sie «lie Seine bleiben will 
Sie wählt «len ersten Weg. »uni li«-imli<T. schleicht sie durch 
die vielen Gemächer dem befieienden Ausgange zu. Wohl 
hat sie gemerkt, dass ihr ein Mensch folgt«* aber sie eilt 
«in die Stelle, wo der Verl« bte ihier baut. Da gewährt 
sie. «lass es der Maharadscha selbst ist. «ler ihr folgt ln 
seiner ganzen Schönh«‘it und Majestät steht er vor ihr. 
und wieder sinkt si«-. «lie Welt vergessend, in seine Arme. 
Von nun ab wirtl sie allein in seinem Herzen wohnen. 

IHeser wundervolle Schluss, ganz übergossen von eenter 
Poesie, lässt noch lange di«- Wirkung des Films in uns 
nachklingen. Es ist ein hohes Iüed der Liebe, «las auch 
in wortlosen Bildein uns bezwingt. Es ist alx-i auch alles 
getan worden, dem schönen Stoff schönstes Leben ein- 
zuhauetw-n. Der Regisseur Dinesen, übrigens w«ihl «las 
«•rste Mal. «lass in noidisohen Filn en der Name des R«-- 
gisseurs genannt wird, schaltete hier mit grossem künst¬ 
lerischem und technischem Material, und er verstand «-s 
ausserordentlich, seinen Zi«'l«'n alles diensthar zu machen 
IHe Pracht am H< fe des Maharadscha, die Szenen im 
Harem, vor allem aber «las Fest zu Ehten der fremden 
Offiziere, sin«! voizüglich gelungen uncl ringen dem Pu¬ 
blikum Staunen ab. Leber «li«- Darstellung der beiden 
Hauptrollen, die von Gunnar Tolnis und Lilly Jacobeon 
djirgestellt wurden, ist nur zu sagen, «las? sie prachtvoll 
waren. Die hoheitsvolle Erscheinung des Künstlers, die 
ruhige, bezwingende Art wiikt«*n tiefgehend. Und die 
Schönheit und Lieblichkeit der Darstellerin Hessen ihre 
Wirku ng verst eben. 

Die Varietetheater bt ingen ja auch Kinovorfühiungen. 
Nicht immer zum Lobe «hl- Filmindustrie Da sah ich im 
..Apollo-Theater" einen Film „Aufs Eis geführt" 
(Mintus-Klm), der so ungefähr das albernste ist, was 
man sich denken kann. Wenn nicht Albeit Paulig und 
Ernst LubitschJ mitgewirkt hätten, und man sich an «ler 
famosen Darstellungskunst dieser beiden Altgedienten 
hätte erfreuen können, wäre es nicht zu ertragen gewesen. 
Wenn das Variete schon Filme aufführt, soll «'s wenigstens 
Sachen bringen. «He den Ansprüchen genügen, die man 
an den heutig«-n Stand der Filmindustrie zu stellen berech¬ 
tigt ist. Uebrigens verlohnt es sich, einmal das Variete 
im Verhältnis zur Filmkunst eingehender zu behandeln. 
Dass «lie Projektion im ..Apollo-Theater" miserabel ist, 
sei nur nebenbei bemei kt. 



I >»t Kineinal.ogia.pli Düssehtoif 


No. 628. 


Verbandsschiedsgericht und IMormalvertrag in Rheinland-Westfalen. 


Ik‘r Kliciuis«-i!-Westfälische Provinzial verbau«! hat 
wiederum als enter einen wichtigen Schritt auf «lein Wege 
iler Wirtschaft liehen Reformen in der Kinohranche getan, 
indem er von der nüch ten W«x*he ah Schiedsgericht und 
Xormalliefemngshcdingnngei' in seinem Bezirk allgemein 
durehfühti 

Es sei griuidnäizlieh hemeikl. dass lieide Kinnehtungvn 
au.- der gemeinsehafi liehet Beratung von 1 heat er besitzen! 
und Pi Im verleihen« hervorgegangen sind, dass sie tilso 
nicht einseitig von irgend einer Seite tler anderen aut 
gehalst werden, sondern dass sie di« Interessen aller Be¬ 
teiligten. soweit das eiten möglich ist. berücksichtigen 

Die Xormalleihlicriingungcn lialx-u gerade keine über 
wältigende neue Best iinmiingen geschaffen, sie haben 
um die üblichen Besiimmungcu in klarer und präziser 
Form in neue Fassung gebracht und dabei die Härten 
beseitigt, die sieh hier tin«l da «luridi einseitige Abfassung 
von Verleihbedingungcn ergeben hätten. Klargestellt 
wurde vor allem die Frist. sowohl Für den Vermieter als 
auch den Mieter, die Ix-i Reklamationen eiir/.ulialteu ist. 
ilann auch die Frage der Versandpapiere und «ler äussersten 
Termine für die Abnahme bei Verträgen ohne Spieldatuin 
Als wichtigste Bestimmung kam dann der Passus, «lass 
Streitigkeiten unter Ausschluss dei ordentlichen Ge ächte 
durch das Schiedsgericht des Pr«>vinzialverbanden ent-‘«-hie 
den werden sollen. 

lieber «las Schiedsgericht i.-i man im Prinzip ver¬ 
schiedener .Meinung. Ks hat seine giosscn Freunde. un«l 
auch seine Gegner. In unserer Industrie aber, insbesondere 
im Verkehr zwischen Theaterbesitzer und Filmverleiher. 
«*rgeb»*n sieh s«i viele Fragen, die beschleunigt enisehiedeii 
werden müssen, dass man schon aus dem Grunde ein ab¬ 
gekürztes Verfahren, «las heulen Teilen zu ihrem Recht hilft. 
Iiegrfissen muss. Es soll nicht verkannt werden, dass das 
Schiedsgericht nur daun zur vollen Geltung kommen kann, 
wenn eben alle Beteiligten den guten Willen zeigen. Ks 
ist aber nach «ler begeisterten und freudigen einstimmigen 
Aufnahme und Annahme «ler Schiedsgeriehtsordnung zu 
erwarten, dass auch ohne «!»«■ äusseren Zwangsmittel, die 
dem Provinzialverbande nicht in dem Maß«', wie etwa 
der Bors«- zur Verfügung stehen. «".was Grspriessliches ge¬ 
schaffen wird. Kinen gewissen Nachdruck kann man ja 
durch Filmsperre oder erhöhte Zensurgebühren auf «lie 
Beteiligten ausüben. 

Zur Schiedsgerichtsor«lnung selbst sei bemerkt, «lass 
«•s sich bei dieser Hinrichtung um «'ine (Jeriehtsharkeit 
handelt, die aus zwei Instanzen besteht. Zur«?st kommt 
«li«- Sache v«>r ein dreigliedriges Schiedsgericht, und bei 
Berufungen entscheidet dann «las Oberschiedsgericht. was 
mit fünf Richtern besetzt ist. 

Lailungen und L'rteilsausfertigungcn. Driuglichkeits- 
auträge und Terminbest immunorn gehen «lureh einen 
Schriftführer, «len die Handelskammer stellt und «ler 
liesoldet wird. 

Da«. Schiedsgericht kann von Mitgliedern auch dann 
angerufen werden, wenn es sich um Streitigkeiten mit 
Nicht mitgliedeni handelt. Nicht mitglieder können Mit¬ 
glieder ebenfalls vor das Schiedsgericht laden. Bei der 
ersten Instanz müssen «lie Mitglieder entweder selbst er¬ 


scheinen «sler können sich durch Verbandsmitglieder jeder 
zeit vertreten lassen. Bei «ler zweiten Instanz sin«l auch 
Rechtsanwälte usw zugelassen 

IHt* Gebühren sin«l verhältnismässig niedrig l»«•nl«■s>^•ll 
Sic betragen liei einem Strcitgcgenstand 
bis 300 Mk 20 Mk 

von 300 .. 500 25 

500 1000 40 

tür jede weiteren angelangenen 5*»«• Mk Io Mk melir 
bis zum Höchstbetrage von RH) Mk. Vor dem Obersi-hieds 
gericht gelten «lie doppelten Sätz«- 

Die Bchiedarichtcr üben ihre Tätigkeit chrcnaml lieh 
aus Sie erhalten l««diglich Ersatz ihrer baren Auslagen 
und eine verhältnismässige niedrige Pauschale als Verband 
lungsgebühr. Sie werden vom Verbandatag gewählt und 
von «ler Handelskammer Ix-slätigt. 

Ein«' V«*rhandlung vor «lern Schiedsgericht wir«l spä 
testens drei Tag«' nach erfolgten. Klageantrag erfolgen 
.Ied«K'h ist auch die Möglichkeit vorgesehen, «lass noch 
um gleichen Tage verhandelt werden fean.i. Dieser letzte 
Punkt ist gerade für uns in der KincinaUigraphic aussei 
ordentlich wichtig, weil eine Entscheidung am selben Tag« 
für Verleiher und Theaterbesitzer unter Umständen von 
entscheidender Jksleutung sein kann. 

Der Sitz «les Schiedsgerichts ist Düssehtorf und hier 
werden auch die Verhandlungen »attfinden. Die Xanten 
der Schiedsrichter weiden im K i n e m.a t o g r a p h" 
demnächst veröffentlicht un«l werden auch hei jedem An 
trag auf sehie«lsgeriehtli«'h<' Entscheidung «len Parteien 
iihersandt. 

Für die auswärtigen Mitglie«:«'r ist «lie Bestiminung 
von besonderem Wert, dass sie sieh «lureh l)üsseldorf«T 
VerbanilsmitgliediT vertreten lassen können, obwohl in 
wichtigen Fällen «las persönliche Erscheinen der Partei«'ii 
am zweckmässigsten ist. 

Die Schiedsgeriehtsordnung wird, wie wir erfahren 
sämtlichen deutschen Interessenten «lemnäehst zugi'sandt 
werden. Es sei schon heute bemerkt, dass sie nach tnaß- 
gebendem Urteil wohl das vollkommenste darst«'llt. was 
bisher auf diesem Gebiete herausgegeben wurde. 

Ein definitives Urteil wird man allerdings ««ist daun 
fällen können, wenn die Praxis eine Zeitlang «lie Vorteil« 
und Nachteile von allen Seiten gezeigt hat .Iidenfalls 
kamt man das Vorgehen des Prov nzialVerbandes Rhein 
land-Westfalen zur Wahrung «ler Interessen der Kinema 
tographie nur freudig begrüssen. der nebc*n der Propaganda 
nach aussen auch seine innere Organisation immer mehr 
festigt und ausbaut 

Andere Organisationen könnten sich an dieser Arbeits 
art ein Beispiel nehmen Aus kleinen Anfängen heraus 
hat sich die rheinisch-westfälische Organisation zu ein«-r 
Kinomacht im Westen hcrausgebikh-i Sic konnte aller 
dings nur darum s«> stark werden, weil niemals Einzel 
personell oder Einzelinteressen im Vordergründe standen 
sonfiem weil der ganze Verband immer bes«'hlos.s und vor 
allen Dingen auch ausführte. Das ist etwas, das man liei 
manchen Organisationen schmerzlk-h vermisst. 

A 1 f r e <1 Ros« 


ent Iml 




No. 528. 


Der Kinumatogruph — Düsseldorf. 


Die deutsche Grossindustrie im Film. 


Wir brachten schon die Mitteilung, dass die unter 
Leitung des Herrn Direktors Jaeob stehende ..Frankfurter 
Pilm-Uo." Aufnahmen im grossen Stil it du- Wege leiten 
will, in denen die grössten deutschen Betriebe iin Mittel¬ 
punkt einer dramatischen Handlung (Spionage- und 
Detektivfilme) stehen sollen. Mit einer Reihe solcher grossen 
Fabriken sind nun Abkommen getroffen worden, und eine 
dieser Aufnahmen hat bereits stattgefuuden. Die ganze 
künstlerische Leitung liegt in den Händen des Herrn Carl 
Heiland, der sich ja gerade auf dem Gebiete grosser tech¬ 
nischer Filme einen guten Namen gemacht hat. Herr 
Heiland, selbst Ingenieur, verfügt über die für dieses Gebiet 
unbedingt notwendigen Kenntnisse, und auch rein per¬ 
sönliche Verbindungen zu dieser Schwerindustrie stehen 
ihm zur Seite. Die Ereignisse des ersten soeben fertig 
aufgenommenen Films spielen in dei Ehrhardt.sehen 
..Rheinischen Metallwarenfabrik" in Düsseldorf, der zweit- 
grössten deutschen Geschützfabrik Welcher Wert diesen 
Aufnahmen innewohnt, geht daraus her\or. dass «*s sonst 
absolut unangängig ist. dass Privatpersonen einen Rlick 
in die Betriebe werfen dürfen. Nicht nur der Inhaber der 
Fabrik, der Geheime Kommerzienrat Ehrhardt, hat für 
die Aufnahmen alles freigegeben, auch der stellvertretende 
Generalstab und das Kriegsministerium galten die Er¬ 
laubnis zu den Aufnahmen Es hiess. grosse technische 
Schwierigkeiten zu überwinden. Herr Heiland machte 
uns Angaben, wie er sie bewältigte. Ein ganzer Stab von 
Technikern stand ihm zur Verfügung, darunter allein 
zehn Elektromonteure. weit mehr als lOO Arbeiter für das 
Transportieren der notwendigen Utensilien. Das sind 
gvnz kolossale Zahlen, die man zu hören bekommt 24 beson- 
ders hingeschaffte Hochspannungsbogenlampen mit je 
zehn Ampere, dazu zehn Jupiterlampen, zwei Effekt- 
lampen und sechs Sonnenlamften Ausserdem wurden 
benutzt zwei 45 Ainpere-Scheinwerfer und ein Marine- 
Rieeenscheinwerfer von ein Meter Kristailspiegeidurch- 
messer und 90—108 Ampere. Die Lacht Verhältnisse waren 
besonders schwierige, galt es doch zum Beispiel Hallen 
aufznnehinen von annähernd 200 m Tiefe Bei diesen 
Hallen stand nur sehr wenig, stellenweise sogar gar kein 
Tageslicht zur Verfügung. Im Film, von dem wir schon 
einige Bilder sehen konnten, werden interessante Einzel¬ 
heiten aus dem Betriebe gezeigt, wie sie wohl bisher noch 
nicht vor die Oeffentlichkeit gebracht worden sind. Der 
Inhalt des Films beschäftigt sich mit 7Spiorageabeichten. 
wie ae ja zu vielen Fällen versucht worden sind. Für die 
Hauptrollen sind nur bekannte Künstler verpflichtet 
worden, wie es überhaupt Prinzip dieser Serie sein wird, 
auch für die kleinsten Partien erste Künstler zu gewinnen. 
Ellen Richter und Leontine Kühnberg, ausserdem Fer¬ 
dinand Bonn und Herr Veith. eine neue aufsteigende Kraft 
des Reinhardt-Ensembles, spielten mit. Für die nächsten 
Filme sind noch Mierendorff. Ludwig, Erna Thiele und 
viele andere engagiert worden. Die deutsche Filmindustrie 
und die deutsche Filmkunst werden durch das neue Unter¬ 
nehmen zweifellos sensationell bereichert. 

IIPKTO Aus der Praxis 

- - ss Berlin. Verband zur Wahrung gemeinsame! 
Interessen der Kinematographie und verwandter Branchen". 
EI» wird bekannt. dass Herr Direktor Mandl das Amt des 
ersten Vorsitzenden niedergelegt hat. 

Der neue „Meinert-Füm“, der unter dem Titel ..Sein 
V. Fall" angezeigt ist, wird voraussichtlich einen anderen 
Titel erhalten Der Film ist fertiggestellt. Eis halten in den 
Hauptrollen mitgewirkt : die Damen .Vlagila Madeleine, 


Erny Meuth. Cilly Bauer und die Herren Hans Mieren- 
dorff, U-.pold 1 lauer Fritz Sachs. Willy Haxthausen 
Robert Fuchs. Hermann Gers buch. Joe Conrad y und Fritz 
Schulz. 

Die „P rojektions - A.-G. U n i o n" wird einen 
hochinteressanten Film he ausbringen Als Stoff ist der 
altenteuerliehe Aufstieg und der plötzlühe Absturz des 
Russen Rasputin gegeben. Felix Basch führt die Regie 
und für die Darstellung der Hauptrollen sind erste Kräfte 
des Warschauer ,,Rosmaitosci"-Theatcrs gewonnen worden 

Die „N a t i o n a 1 - F i 1 in - G e s eI De ha f t” 
bringt einen Film von Robert Richards, betitelt ..Wenn 
die Stimme des Blutes spricht", heraus. Die Regie fühlt 
Herr Dr Gg. Victor Mendel, die Hauptrollen spielen Esther 
(’arena und Adolf Klein. 

..Hoheit Radieschen“ heisst der neue „Danny 
Kaden-Film", den die ..Deutsche Mutoseop- und Biograph- 
Gesellschaft demnächst herausbringt. 

Das neueste Manuskript von P a u I Ros e u h a v ii 
ein vieraktiges Schauspiel ..Die Dame mit dem Kodak", 
wurde von der Seturn-Filni A.-G. zu*- Ausführung an¬ 
genommen Ein*- beiühinte ausländische Darstellerin ist 
für die Hauptrolle einen weiblichen Detektiv - ver¬ 
pflichtet . 

Der H e n n y Port e n - M eester-Fil m“ wurde 
weitere acht Tag« 1 im „Mozartsaal" gepsieli 

Die nächsten Filme «ler ,.M i a M a y - S e r i e" heissen 
..Dü- Silhouette «les Teufels“ und „Lh-s Vaters letzter 
Wille '. Der erstere wurde soeben zensiert, während für 
den zweiten gerade die letzten Aufnahmen gemacht werden. 

Harry Fiel ist in die Dienste d«-r „Deutschen 
Naturfilm-Gesellschaft" getreten. Kr wird Ihm dieser 
Firma zuerst einen Detektivfilm inszenieren. 

Bei der L u * - F i I m - G e s e 1 I s c h a f t" ist ein 
neuer ..Rcsel (trla-Film in Vorbereitung. Die Regie führt 
Dr. Hans Oberländer. Geber «len Titel «les Films verlautet 
iux-Ii nichts Näheres. 

Die „Berliner Film-Manufaktu r“ erwarb 
einen Film von Konrad Weder. Der Titel des Films steht 
noch nicht fest. EYiedrich Zclnik wird die Hauptrolle 
spielen. 

Konrad Wieder lieferte ausserdem einen 
IX-tektiv-Film „Der schwarze Kater" an die „Stuart 
Webbs-Film-t 'o." 

Die „Deutsche Bioscop“ verleibt! Der Zug der Zeit 
Herr Direktor Lippnuum hat sich entschlossen, für die 
Fabrikate der „Deutschen Bioscop-Gesellsc haft “ eine eigene 
Verleihabteilung zu gründen. Leiter derselben ist Herr 
Direktor Graf, der bisher der Berliner Abteilung der 
„Dekage“ Vorstand. Die Persönlichkeit des Herrn Graf 
bürgt für die grosszügig«*, allen Ansprüchen geiecht werdend« 1 
Leitung «les neuen Zweiges der „Deutschen Bioscop“, 
und wir können der Firma nur aufrichtig gratulieren, wie 
wir auch Herrn Graf alles Glück für seine neue Position 
wünschen. 

ar Düsseldorf. Di«- rheinisch-westfälischen Kinotheater 
werden sich in grosszügiger Weise an «ler Propaganda 
für «lie Goldankaufsstell« i n beteiligen. 

Die A s t a Nielsen-Lichtspiele hatten 
in ilieser Woche den grössten Besuch seit Bestehen und 
«las Kassenbuch weist vierstellige Zahlen erster Ordnung 
auf. Das ist ebenso sehr auf «len Sommefilm zurück- 
zuführen «ler übrigens prolongiert wrird — wie auf das 
Zimmermann'sehe Monopol mit dem vielverheissenden 
Titel: ,„\Il«*s was sie tat. tat sie aus Liebe“. Dieses grosse 
Drama, mit «*iner bulgarischen wirklichen Schönheit in 
«ler Hauptrolle, stellt sich - * ebenbürtig peben die alten 
grossen italienischen lä«*bcs«lranicn. Ein« 1 «*chtc packende 



Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 628. 


Kinohantllung im besten Siinu' de» Wortes verbindet sich 
mit grossem leidenschaft durchglühten Spiel und guter 
Photographie. 

-- Franck und Gärtner erwarben einen interessanten 
Detektivfilm, der ein Abenteuer Sherlock Holmes in recht 
origineller Form und geschickter Aufmachung zeigt. Das 
Bild hat den zugkräftigen Titel ..Schreckensnacht “ er¬ 
halten. Bei der gleichen Firma ist ein starker Detektivfilm 
im Veclag.derals dritter Teil der „Tochter der Nacht “ gedacht 
ist und «icr in Spiel nn<l Handlung ausserordentlich »track 

Zentralstelle der Ausliihrhew illigiingeti fiir belichtete 
kineiiialugraphisclie Filme. Die Höhe der von «lei Zentral¬ 
stelle mit Genehmigung des Herrn Reichskommissars zur 
Krhebung gelangenden Gebühr ist von gewissen Seiten 
beanstandet worden, zum Teil unter Heranziehung von 
Zahlen, die von der Wirklichkeit weit abweichen. Ks war 
von vornherein beabsichtigt, und ist protokollarisch fest 
gelegt worden, die Gebühr zu ermässigen und etwaige 
Ueberschüsse pro rata der gezahlten Beträge zurück¬ 
zuerstatten. sobald die nicht unei lieblichen Kimichtungs- 
kosten der Zentralstelle amortisiert sind. Ks sollen lediglich 
die entstehenden Unkosten gedeckt, aber keine Gewinne 
erzielt werden. Vorsorge ist auch getroffen werden, dass 
die für die besetzten Gebiete bestimmten lx*ihfilme nicht 
belastet werden. Da die weitaus grösste Anzahl d • zur 
Ausfuhr gelangenden Filme für Oesterreich-Ungarn bestimmt 
ist, so wird für die Höhe der Prüfungsgebühr von aus¬ 
schlaggebender Bedeutung sein, wie sieh die Ausfuhr 
nach diesem 1-uidc in Zukunft gestaltet, ob sie in dem 
bisherigen Umfange weiterbestehen oder eingeschränkt 
werden wird. Auch darüber werden die nächsten Wochen 
voraussichtlich Klarheit btingen. Die Kimichtungs- und 
Betriebskosten der Zentralstelle konnte der Verband keines¬ 
falls übernehmen; denn einmal verfügt die Verbandskasse 
nicht über die erforderlichen Mittel und dann dürft** der 
geschäftsführende Ausschuss keinerlei Risiko eingehen, 
am allerwenigsten zu Gunsten einer einzelnen Int* resseaten- 
gruppe. 

Hagenau. DasPalast-Kinema ist wieder eröffnet worden. 

München. Die Filmverleih-!Jesellsehaft Isaria hat 
die modern eingerichteten Räum«- der hiesigen Filiale des 
süddeutschen Filmhauses Emil F i e g , Arnulfstrasse 26. 
das vorhandene Personal und zirka *0 000 m Film über¬ 


nommen und zwecks Vergrösserung einen weiteren Gesell 
sohafter in der Person des Architekten Blau, der sich 
mit einem Kapital von Mk. 50 000 beteiligte, aufgenommen 
Di«- Gesellschaft, resp. deren rühriger Geschäft «führet 
Daniel Hopfner, verstand rasch, sich durch kulant* 
zeitgeDässe Bedingungen bei der Kundschaft i-inzuführen. 

Die Hans-Saehs-Liehtspiele erwarb käuflich Fritz 
D e m m 1. 

Den abelaufenen Vertrag «los Karlsplatz-Tl.eaters 
haben die Vereinigten Lichtspielt heater wieder zu günstige¬ 
ren Brclingungt-n v«*rlängert. 

Slrasslnirg i. Kls. Am 27. Januar 1917 ist hier Heir 
Wilhelm Kasper. lauter «les hiesigen Weltkinemat«>graphen 
im Alter von 62 Jahren verstorben und daselbst zur letzten 
Ruhe bestattet worden. Derselbe hinterlässt eine Witwe 
un.1 «ine Tochter. 

Johannes ltuni|*alski, ehedem Vorführer, ist zum 
Gefreiten befördert worden und erhielt «las Eiserne Kreuz 

Folgen des ktdilenniangels. ln München und Frank¬ 
furt »in«! zeitweilig die Iäehtspielhäus«-r g«*sch!ossen, ebenso 
in Mainz und in l>resden. 

Kiku. Die am 1«. d. Mts. ««-scheinende ,.Eiko-Woche" 
bringt hochinteressante Aufnahmen vom Kaiser und d«-r 
Kaiserin, Prinz Heinrich und Hindenburg anlässlich der 
Geburtstagsfeier im (»rossen Hauptquartier. Ganz beson¬ 
ders hervorzuheben ist, wie Hindenbtirg «lern Kaiser gra¬ 
tuliert. 

Hamburg. Die in Hamburg eingesetzte, aus Lehrern 
bestehende Prüfungskommission hat ferner folgende Filme 
als für Kindervorstellungen zulässig «*raehtet: 


Filmtitel: Fabrikant: 

5478 Jung-Norwegen beiin Wintersport.Nordisch 

547« Die Entstehungsgeschichte de« Holzpantoffel» „ 

5480 Norwegische Waldiandschaften. 

5-*HI Im Kumpf mit dein Ostsee-Eise ...... Svenska 

lin Flugzeug über Kopenhagen.Nordisch 

5*83 Kaiser Franz Joseph 1. auf «ler Gem»jugti . . Sascha 
Ä-'ä- 1 Die Hundesfiirsten bei der Beisetzung Kais**rj 


•V85 Polier sehwuidolnden Tiefen (Eine Hochgebirge. 

rei»e durch das winterliche Norwegen) .... Nordisch 
ä-*8Ö Der TraUnfall bei Gemünden.Sascha 



}3u&c/\ , 

Triple - Kondensoren 

ermögbehen 

ausgiebige /Ausnutzung der Lampe 

und dadurch 


Preisliste kostenlos, erhöhte Bildhelligkeit und Brillanz. 
Erstklass. Kondensor-Linsen fähigkeit, im Gebraut 


Emil Busch A.-G., Industrie, Rathenow 









I>< i Kinatuatograpli MaMlda 


m 

B 

I 

l»ssS 

iyji 


Vereinsnachrichten ||QKM^1| 



(Nr. .VMt vom 21. Februar) 


bringt wieder etwas Besoiuleie- Sie i 
in ihrem Hauptinhalt de 11 

Feldkino 


gewidmet und wird mit ihren sahlreielien 
Illustrationen und reirh haltigem Text als ein 
Beitrag zur Kulturgeschichte des Weltkrieges 

zu bewerten sein. 

Die Bedeutung des Film- und des Kinns 
als Mitarbeiter im Dienste des Vaterlandes 
findet würfligende Hervorhebung. 

Unser „Feldkino-Heft“ wird dahei weit 
über den Kreis der Interessenten, besonders 
bei den militärischen .Stellen, Behörden 
usw . lebhafte Beachtung finden. 

Natürlich bietet dieses Sondei lieft auch 
eine hervi tragende Gelegenheit zu nach¬ 
halt igstcr 

Reklame 




t irgunisation. Aus diesem i _ 

Kinematographie der Errichtung von Sachverständigen-Koni 
■ Illusionen niclit das Wort reden. .Solche Kommissionen könnten 
keine durchgreifende Bedeutung erlangen. Ich kunn daher nur die 
Errichtung eines EinigungBninte* dureh den Verband empfehlen 

Die Vorzüge des Verfahrens vor dem Einigungsamte gegen 
über dem gerichtliclien Verfahren sind auf Orund iler gesainiiielten 
Eruhningen auch von Juristen und der Tugespresao anerkannt 
worden. Es sind im wesentliehen folgende: 

1. In jeder Sitzung werden nur wenige Sachen behandelt. 
sodass eine ruhige tuid gründliche Erörterung möglich ist. 

2. Die öffentliche Bloßstellung »ler Be»eiligten wird ver¬ 
mieden. 

:t. Für das Verfulireu werden keine Kosten erhoben. 

4. Die hergebrachte Kormenstrenge und Sch« erfälligkeit ilw 
i iericlitsverfahrens fällt weg. 

5. Es besteht kein Zwang der Annahme eines Kerbtsanwaites. 
wie vor den Landgerichten. 

H. Eh können Fälle von Ungerechtigkeit und Unlauterkeit 
auagemerzt werden, welche vor den nrdentlirlien <Jerichten 
schwer zu ahnden sind. 

7. Durch vermittelnde unfl uufkUir««nde Tat igkeit bewirkt das 
Einigungsamt eine Annäherung der verachiisleuen Bildung- 
sttifen. schafft gegenseitiges Verständnis und übt einen 
erzieherischen Einfluss auf die beteiligten Kreise aus. 

Wirkt durch seine Tätigkeit das Einiguugaanit recht »bildend 
so werden auch die Handelsbräuche und das Oewohnheit »recht 
fest gestellt und dadiirrh auf die innere Organisation «Her Cehieti- 
•ler Kinematographie eine festigende und klarende Wirkung er¬ 
zielt. Ins Ix-sondere wird aueti eine Einwirkung auf Ordnung» 

inäaaige Beaufsichtigung und Btruffore Hundhabung des Reklame 
wesens statt finden, was besonders zu begrüssen wäre, weil in der 
Kinematographie die Ueberzeugimg noch keinen Raum gewonnen 
hat. dass hei Abfaasung der Reklame ebenso wahrhaftig iukI vor 
sichtig zu Werke gegangen werden müsst«, wie hei jeden» Oc- 
• sohäftsabechlus». 

Da» Emigungsamt winl zunächst für bestellende Prozesse 
die Möglichkeit eröffnen, diese durch l'eberweisungan das Einigiuig- 
amt auf Antrag der l’arteien auf gütlichem Wege zu Ixs-nden. 
Später werden vor dom Einigungsamte sowohl Schwierigkeiten 


































I *» i Kiiu-i 


• »graph Düsseldorf 


ausgegliclien «enlun. welche «lie Rechtssprechung «ler Praxi« bc 
reilut. wie umgekehrt. Auch wird in solchen Fällen eine Richtig 
Stellung erfulgen müssen. in denen der Sprachgebrauch im offen t 
liehen Leben mit dem Handelslirmich in der Kinematographie in 
Widerspruch kommt. 

Wegen der liervorragendeti VertrauetisNtelliing. welch«- diese 
Kmigungsamt von idlen Gliedern der Kinenmtographic verlangen 
muss, sind «ds Beisitzer nur ganz besonders befähigte Vertreter 
aus «l««n einzelnen Zweigen zu bestellen, welche für die besonderen 
lalle ihte eigenen Erfahrungen haben. Wird die Tätigkeit de> 
KinigungsumUs unter den Grundsatz der Achtung vor dem < leset/, 
der Erweiterung und Vertiefung d«-s Hechtlichkeitsgefiihls und d«-r 
Ausmerzung alle« l'nreellen geteilt, so winl das Kinigungsamt 
oerufen sein, das Ansehen der Kinematographie zu hellen. Im- 
stehende AliUstände zu beseitigen und dem Begriff«- Lauterkeit 
in der Filmbranche zum Siege zu verhelfen. 

S a t zunge u. 

Zur gütlichen Erledigung von Streitigkeiten aller Art zwischen 
«len verschiedenen Berufszweigcn der l'ilmbranche und deren 
Mitgliedern wird vom „Verband zur Wahrung gemeinsamer In 
u«ressen der Kinematographie mal verwandter Branchen zu B«-rlin. 
K. V.“ ein Einigungsnmt errichtet. 


* Einigungsumt zusammen, 
dem anderen Teile von- de 
i geben und nach Möglich 
mit der Austragung des } 


Das Einigung-amt setzt sich aus einem Vorsitzenden uisl 
vi«sr B«-isitzeni zusammen. Sowohl für «len Vorsitzenden, wie für 
die vier Beisitzer sind Stellvertreter zu ernennen. 

L>«-r Vorsitzende und sein Stellvertreter sind vom Verband 
«.u ernennen; lieide müssen Rechtskundig«- sein, welche die B«- 
fühigung zum Richteramt erlangt Italien. 

Zu Beisitzern werden zwei vom Verband ernannte Kaufleute 
ids ständige Beisitzer tuid zwei weiten- Kaufleutc als deren Stell¬ 
vertreter gewählt. Die übrigen zwei Beisitzer und ihre Stell 
Vertreter sollen aus den vier hauptsächlichen < ü-sehäftszweigen 
der Kinematographie ernannt weiden, nämlich je einer aus dem 
Kreise der Fabrikanten, der Verleiher, der Theaterliesitzer und der 
durstellend««n Künstler. 

Die Beisitzer aus den einzelnen Geschäftszweigen sin I aus den 
Vorschlagslisten «'er Fachvereinigtingen auszuwählen. 

Es ist zulässig, auch Angestellte in besonderen Fällen als 
Beisitzer zu bestimmen. 

Die nicht ständigen P«-isit/.er. also je zwei für jede Verhandlung 
«les Eimgungsaintcs. sin«! für jeden vorliegenden Fall besonders 


Firmennachrichteil 


'traonschwcig. K ino-Palnst. Gesellschaft mit 

beschränkter Haftung. Durch Beschluss der Gesell 
schnfh'r vom 13. Januar 1917 ist der Kaufmann H«-i iniiin Ilroi 
rück jun. hierselbst zum Geschäftsführer bestellt 

Kiel. B i 11 s t r «. m s b : c h t s p i e I e, G e.. r g H i 11 s t r ö m 
Kiel. Inhalier ist der Lichtspieltheaterbesitzer Georg Axel 
Mikuel Rülstrüin in Kiel. Der Ehefrau Magdalena Carolina 
Friederika Billstr»m. geh. Pftlckow. in Kiel ist Prokura erteilt 


Die General Vertretung der Rotykie w-i.-z.Harmoniums 
iat liekaiintlieh «lie alte angesehen.- Hamburger Piauofinna < 
r. Wolters. Co Ion u allen 25. seit vielen Jahren Ein reich 
ieli«*« Lager in allen gangbaren Grossen der beliebten Mark-- 
V «• l V k i e wi c z ist liei C. T. Wolters vorrätig; zwei . «Ir« 
iiul vierspielige Werke mit Expression und Perkjssion. neu ui 
adiraucht. werden auch nach auswärts in Miete oder zu U-queiu« 
laten ahgegi-iii-n. und der Versand grscaielit in grosszügig«-i W«-i: 
lun-li di«- Firma C. T. Wolters, ohne viele F Ärmlichkeit« 
.Vertrauen gegen Vertrau «• n". Neulich «*rst schri« 
in Kino-Ka|-e!lineister an die Firma nach Hamburg ..Wie bah¬ 
ne mich duivh «lie schnelle und in je«l<‘:' Beziehung ausgezeichnc 
h-dienung erfreut, am 23. telephonische Bestei ung des Kotykieui 
larmoniums un«i genau sieben Tage s| äler stand das Iiislrumei 
nit seiner herrlichen Tonfülle sclur an Ort und Stell«- i 
iannbeiiB Das macht Ihnen so leic.it keiner nach" 



Briefkasten 


Wesen Kolileiiiiiungel musste «*iii Teil des teehniselien 
Kelriehes fiir einige Time stillgelegt werden, die vorliegende 
Nuinmer konnte daher nur in kleinerem Umfange fertig- 
gestellt werden. 


halten am ersten Erfolg, wenn Sie den 
Reinertrag Ihres Geschäfts nachweisen 
können. Wer. glaubt Ihnen denn, dass 
Licht f Kraft, Filmmiete, Lokalmiete, unver- 
hältmamäaaig hohe Beträge verschlingen T 


Ueber jede Verhandlung vor dem Einigungsamte ist ein Pro¬ 
tokoll zu führen. Das Ergebnis der Verhandlungen, insbesondere 
die geschlossenen Vergleiche -und getroffenen Entscheidungen 
werden durch Aufnahme in das Protokoll fest gestellt. 

Kommt »in» Einigung zwiselien «len Parteien nicht zustande, 
so entscheidet «las Einigungsumt durch Schiedsspruch, sofern 
beide Parteien die Erledigung der Streitfrage durch das Einigung* 
amt vereinbart hatten; andernfalls kann das Einigungsnmt den 
Schiedsspruch nur erlassen, sofern «lie Parteien folgende Erklärung 
unterzeichnet haben; 

„Wir sind mit der Entscheidung «1er zwiselien uns schwellen¬ 
den Rechtsstreitigkeit durch da« Einigungsnmt einverstanden. 
«Ins« auch über die Kostenfntge zuständig sein soll. Für die 
Xiederlcgung de« Schiedsspruches ist «ins Kgl. Amtsgericht 
Berlin-Mitte otler das Landgericht I zu Berlin zuständig.“ h 
§ 8 . ’M 

Das Verfahren vor dem Einigungstunt ist- gebührenfrei. Zur 
Deckung der Auslagen hat der A Vorsitzende angemessenen Vor 
schuss zu verlangen. 

Verband zur Wahrung gemeinsamer Interessen der Kine¬ 
matographie und verwandter Branchen zu Berlin F-. V„ hat in 

dieser Woche den Gesi'liäftsbcrieht pro 1916 versandt. 


Führen Sie das in unserem Verlag 
erschienene Kassenbuch für Kinos und 
Filmverleihe* von Alb. Lechleder ein ( so 
können Sie zu jeder Stunde nachweisen, 
dass Sie der Stadt im Laufe des Jahr«» 
für Elektrizität, Lustbarkeit« und Billett- 
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sind folgende Filme als Monopol zu vergeben: 


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Lustspiel in 3 Akten, von EDDY BEUTH 
Regie: EUGEN BURG 

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i Sascha-Film 
! Oliver-Film 
L>tein A /Co.. 

Sascha-Film 

SasohuFtUn 

j Messter-Film 

Dt. Naturfilm-Oe». 
Dt. Naturfilm-Oes. 
I Svenaka 
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Selig, New York 
Eiko-Film-tJe*. 
Oliver-Film-Co. 
Imperator-Film-Ge 


Dt. Bioskop-Ge». 
Proja-Fürn 
Isaria Müneiien 
Decla-Fitm-Ge». 
Proj.-A.-G. Uinon 
Nordische Film-Co. 
Dt. Bioskop-Ges. 
Selig. New York 


*1 A Genehmigt. B V ( 


Terje Vigen 4 A 

Der Traun fall l>ei Gmunden I A 

Prinzexachen soll heiraten 3 A 

Die gestreckte Frau oder Da» <.e-| 

heiiunix der Flickenkiate ' 1 A 

Bilder vom Hochschwab 1 A 

Leber den Tortberg auf die Kax 1 A 

Messtor-Woche Nr. 5 I A 

Baden-Baden im Schwarzwald 1 A 

Bad Ems I A 

Unter Titanen ( I A 

Auf blühende norwegische Industrie-] 

städte I A 

Turnspiele I A 

Eine Parforcejagd hinter der Krönt! 1 A 

ln und um St. Quentin 1 A 

Lilie im dritten Kriegsjahr 1 A 

Wolhynien ' 1 A 

Eiko-Woche Nr. 12« (I A . 

Berlin im dritten Kriegsjahr. Oktober) 

191« 1 1 A 

Der Teppich von Bagdad 5 C 

Der Haupttreffer 4 C 

Ponlehen, der Mohrenknabe 2 C 

Wege, die ins Dunkle führen 4 C 

Thunfisch sucht einen Kompagnon 3 C 

Die Tragödie auf Schloss Rottersheirn' 4 C 

Der Fluch der Sonne 4 C 

Im Labyrinth des Leben» 4 C 

Der Raulsw von Kaitersherv 3 C Vorspiel. 

Die Spinne 4 C 

Die Zigeunerbaronin 3 C 

Die rote Nacht 4 C 

Hoinunculus. VI. Teil 4 C 

Der Teppich von Bagdad 5 D War für die Dauer des K 

boten. Jetzt: Für Kind« 

Fliegerfänger Knusebeck 1 E 

rboten. C Für Kinder verboten. D Berichtigt. E Für die Dauer des Krieges verboten 
















No. 628 


Der KinemntofTruph — DBwMnrf. 


i J '1 I ~l'"i~iri~l . i~l I~ll I l' l ilU IIIB II ■ W ■! II ~ II ■ ~ El ■ T is^ 

Unsere verehrte Kundschaft bitten wir, die folgenden 

m f! 

Veränderungen im Verleihverkehr 

zur gell. Kenntnis zu nehmen: 


Filiale Leipzig 


Carl Haller 

Leipzig, Goethestrasse i 
für: Kgr. und Prov SACHSEN, SCHLESIEN. Anhalt u.Thüringen 

Filiale Frankfurt a.M. National-Film 

Frankfurt a. M.. Niddastrasse 71—75 

für SÜDDEUTSCHLAND 


Schwert und Berd nmm worden! 

Demnächst erscheint: 

Wenn die Stimme desBlutes spr icht 

mit 

Adolf Klein und Esther Carena 

verfassen Robert Richards 
Regie: Dr.Gg.Victor Mendel 

Näheres über dieses grosse und ergreifende vieraktige Drama 
in der nächsten Nummer! ' 


N ational-F ilm t s 

Frankfurt a.M. 


Berlin - Wien 


Düsseldorf 






Wegen des beispiellosen 
Erfolges in München 
150mal gespielt! 

In Berlin wochenlang auf 
dem Spielplan d. grössten 
Theater! 


Nordische Film Co. 

Q. m. b. H. 

Bwlln Brttlau OÜMJliorf Hamburg 
Uipzig Mdnenan Amsterdam Zürich 



















Der Kinematopraph — Düsseldorf. 


Ansicht der Filmfabrik Wolfen, in der ausschließlich 

„Agfa“- Filmmaterial 


hergestellt wird! 


Beste Haltbarkeit! 


Hctlen-Gesellschaft für Anilin-Fabrikation 

BERLIN SO. 36 

Telegramm-Adresse: Anilin-Berlin 

Alleinvertreter für Deutschland u. Skandinavien: Walter Strehle, Berlin SW. 46, Wilhelmstr. 106. 
Telephon: Amt Zentrum 12431. 






















Nordische Film Co 








w& r . 









Der Kinematogiaph — Düsseldorf. 


No. 629. 



Varieteszene aus dem Film ..Der schwere Gang 


Der schwere Gang 

Nordiskfilm. Drama in 3 Akten. In der Hauptrolle: Frau Johanne Fritz-Petersen 

Die Erlebnisse einer Varietehünstlerin! 

Glanzendes Spiel: Geisterhafte Photographie! 



Nordische Film Co. 

Berlin Breslau Düsseldorf Hamburg 
Leipzig München Zürich Amsterdam 


G. Ql. 
b. H. 








Der Kinematogr&ph Düsseldorf. 



Sturzflüge mit Aeroplan 


Bruno Kästner 


i Königgrätzer Theater in Berlin 


m 


LUNA-FILM-GESELLSCin 


tm 


Frledrlch- 


Telegrainm-Adresse: Lunafilm 


















521*. 


Der Kiiiemato^raph — Düsseldorf. 


Der grosse Kulturfilm 

in 5 üliten 

Cs nierde Licht 

Don Ridiard Osroald und Lupu Pidi 

u>: Ridiard Osraald 

ln der Hauptrolle: Bernd Bldor 

mit Unterstützung der Deutsdien 
Gesellsdiafl zur Behämpfung der 
Oesdiledilshranlitieilen. 


Ridiard Dsraald-Film E: l Berlin 

friedridistrasse 14 > 




it!lllllillllHIIIlllllllt]Riyilll|]ltllllltl!llll!f!llfl)!Jllfl!iTO ■ i ■:> ... .■ ■ ■: l!::, '!■ 









Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 629. 




Monopolinhaber: 


Gross-Berlin, Brandenburg, pst- und West- 
preussen, Posen. Pommern 


Königreich und Proumz Sachsen, Anhalt, 
Thüringen, Schlesien 


Norddeutschland 


Suddeutschland, Bayern, Pfalz, Luxemburg 


Rheinland, Westfalen 


Belgien, Westfront 


Oesterreich Ungarn 


Badner Film-Gesellschaft m. b H. 

Berlin, Friedrichstr 235. Fernspr Lutzoui 2003 

Allgemeine Deutsche Film-Ges. m.b H. 

Leipzig, Grimmaischer Steinioeg 2 
Femsorecher 20060. 

James Henschel, Hamburg-Altona 

Schulterblatt 115 116 

Fernsprecher Gruppe 1, 2034, 2098 

Süddeutsches Filmhaus Emil Fieg l 

Frankfu-t a. M., Bahnhofplatz 12 
Fernsprecher Hansa 3781, 3732 

L. Leibholz & Co , Düsseldorf 

Remscheiderstr. 1 Fernspr 4134 

Film-Export-Gesellschaft m. b H. 

Düsseldorf, Graf Adolfstrasse 37 
Fernsprecher 4233 

Oesterr.-ungar. Gaumont-Ges. m. b. H. 

Wien VI, Mariahilferstrasse 57/59 


Holland, Schweiz, okkupierte Gebiete Osten JämeS Kettler, Berlin 


Friedrichstrasse 14. Fernsprecher «ontzpi 14865 
Telegr -fldr. Kettlerfilm 


ruM 


Bidiard Osroald-Film 11 Berlin 


friedrldistrasie 14 


«ULM 


iniiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiii 





No. 529. 


Der’ KineinatoKraph — Düsseldorf. 



bei der als erster Film 

,,Der Fall C16menceau , ‘ 

frei bearbeitet naoh dem weltberühmten Schauspiel von 
Alexander Dumas, erscheinen wird, zu übertragen und 
empfehle mioh 

hochachtungsvoll 










Düsseldorf, 14. Februar 1917. 


Tetacr.-Adr.: 


NO. 529. 



Schaffet Vorführerschulen. 


L>er Krieg verschuldete auch den Personalmsngel in 
den Kinos. Durchhalten war die Parole der Theaterbesitzer, 
denen es gar bald an Vorführern fehlte. Es ging auch ohne 
den Verantwortlichen, auch für ihn wurde Ersatz geschaffen. 
Das war Arbeit, Leistung, der gegenüber selbst die Auf¬ 
sichtsbehörden nachgiebiger wurden. Die bei den Prü¬ 
fungen als Zensoren walten, spürten Milde, die anderen 
sehr oft fehlt. In Berlin traten Fachleute als solche ein. 
wenn auch nicht immer die genehmen. Und sie halten 
tu tun, konnten ihr ..reif“ sprechen, dank dem Verein der 
Theaterbesitzer von Gross-Berlin und Brandenburg. 

Mit Achselzucken ging man darüber hinweg, als dieser 
eine Vorführerschule errichtete. Eine Kriegsmaßnahme 
wie viele andere, wenn auch nur für unsere Branche allein. 
Doch die Anerkennung derselben durch die Kinoabteilung 
des Berliner Polizeipräsidiums war schon ein Erfolg. Man 
schrieb ihn dem Burgfrieden zu. Und die Schule begann 
ihre Tätigkeit. Mit einem der Branche fremden Manne 
als Leiter. Die vielen turmhohen Schwierigkeiten des 
Anfangs w'aren glücklich überwunden. 

Liest jemand statistische Notizen in der Fachpresse, 
so, wie man derlei lesen sollte? Zahlen beweisen. Nur 
zweistellige erschienen in den Berichten des Berliner Ver¬ 
eins, weil er sich die Schüler selbst suchen musste. Aber 
auch diese ergaben ein Anwachsen, ein Vorwärts zu befrie¬ 
digendem Ziele, und summiert zeigen sie einen wirklich 
schönen Erfolg. Da stand er auf dem Papier, in Wirk¬ 
lichkeit aber war es eine Meisterleistung. Denn was für 
Schüler fanden sich stets bei jedem neuen Kursus ein? 
Die Blüte der Jugend kämpfte für uns gegen die an allen 
Fronten sich stellenden Feinde, von den Daheimgebliebenen 
besuchten die Vorführerschule nur solche, denen fast jede 
Vorbedingung hierzu fehlte. Um so mehr gereicht ihnen 
wie der Schule das bisherige Ergebnis zur Ehre. Vor jeder 
praktischen Erläuterung musste erst theoretisch der Grund¬ 
stein gelegt werden. Das Ergebnis bewies, dass die Leitung 


auf dem richtigen Wege war, bei den Prüfungen schnitt 
man gut ab, und jeder neue Kursus brachte ein kleines 
Mehr an Hörern desselben. Und der geschäftlichen Praxis 
konnten neue Kräfte zugeführt werden. 

Im Reicl e ist mati auf unsere Berliner Berufseinrich¬ 
tungen gewöhnlich nicht gut zu sprechen. Die Vorführer¬ 
schule war eine Insel im Meere der sonst brausenden Wogen 
An sie konnte man nicht heran, da war nichts auszusetzen. 
Allein wie viele Leute würden sich diesem Berufe widmen, 
wenn ihnen die Möglichkeit dazu geboten wäre! Selbst¬ 
studium ist mangels entsprechender Hilfsquellen aus¬ 
geschlossen. eine Uebersiedlung na h Berlin für die Dauer 
des Kursus eine kostspielige, nicht vielen mögliche Sache 
Berlin kann aber mit den sich dort einfindenden Schülern 
nicht alle deutschen Kinos selbst jetzt in der Kriegszeit 
versorgen. In allen Gauen lichten sich die Reihen wirk¬ 
licher Vorführer. Ersatz muss geschaffen werden und trotz 
des guten Vorbildes findet das Beispiel des Berliner Ver¬ 
eines keine Nachahmung. Nicht nur die Provinzialverbände 
und -Vereinigungen, sondern „Ringe" von Theaterbesitzern 
sollten im Interesse der Theatergeschäft« weit ausschauend 
Vorführerschulen ins Leben rufen. Worauf wartet man? 
Es kommt eines hoffentlich nicht mehr allzu fernen Tages 
die Stunde der Rückkehr jener, die ihrem Berufe ent¬ 
rissen werden mussten. Leider werden manche Vorführei 
darunter fehlen’ Aber aus anderen Berufen werden viele 
umsatteln, die Kinos werden voraussichtlich immer mehr 
gedeihen, man wird überall gute Vorführer suchen. 

Sollen dann erst Schulen allüberall erstehen ? Wer 
jetzt seine Prüfung bestanden hat, kann bis dahin in der 
Praxis jenen Grad der Vollkommenheit erwerben, der ihn 
befähigt, allen Aufgaben gerecht zu werden. Solchen 
Nachwuchs für den Frieden müssen wir jetzt schaffen 
was Berlin kann, vermag in diesem Punkte jede Provinzial¬ 
hauptstadt ebenso. Die Anregung ist hiermit gegeben 










No t'2'J 


Der Kinemat ograph — Düsseldorf. 


Der kinematographierte Tabaksrauch. 

Von Hans Bourquin. 


Es erscheint als eine müssige Aufgabe, »len Tabak.— 
raucli zu kinematographieren. der von der Zigarre «xler 
aus dem Pfeifchen aufsteigt. Und man wir«! gewiss er¬ 
klären. »lass tlie Unkosten, »lie ein Film erfordert oder ver¬ 
ursacht. besser angewendet werden könnten als »lazu. 
um so gleichgültige Vorgänge in Bildern festzuhalten, wie 
es die Bewegungen des Hauches seien Allerdings spielen 
sieh hier keine Sensat ionsdratnen ab. i nd w er solche ab- 
leben will, muss sieh amiere Filme suchen. Alter selbst 
derartige Vorgänge, wie die Bewegungen des Rauche.- 
sind »loch für den Nachdenklichen sehr interessant. Es 
wirken sieh nämlich in »len Schwingungen. Wölkchen. 
Hingen und Schwaden, »lie sich da entfalten, lauter zwin¬ 
gende und herrschen»!»- Gesetze aus. »lie »len Physiker 
stark fesseln können Man muss bcdtnken. dass überall 
in der Welt Gesetzmässigkeit herrscht, und dass sich diese 
»larum auch in den blauen Dünsten widerspiegelt, die von 
»ler Zigarre aufsteigen Ja. tliese Gesetze offenbaren und 
realisieren sich hier vielleicht besonders «leutlich Woraus 
besteht detui der Hauch ? Aus überaus feinen, winzigen 
Körperchen, »lie in der Luft schweben, und die sich als 
Asche »xler wohl auch als unverbrannte Tabakspartikelchen 
darstellen. Sie sind durch Erwärmung leicht genug gewor¬ 
den, um fliegen zu können, und es ist klar, dass diese Teil¬ 
chen jedem Kraftantrieb von aussen lei» ht folgen können, 
»lass also ihr Spiel ein sehr bezeii hnendes sein wird 

Vielleicht würde es sich sogar empfehlen und verlohnen, 
solche Rauchbewegungen gelegentlich ultrarapid aufzuneh¬ 
men, »las heisst so. »lass man in »ler Sekunde eine w»-it 
grössere Zahl von Aufnahmen als 15 machte, und »len Film 
dann mit normaler Geschwimligkcii ahlaufen liesse. Die 
Bcw'egungen w ürden sich dann verlangsamen und gewisser- 
massen (leutlich auseinander falten. Vielleicht gälte es 
dabei doch mehr zu sehe«», als »ler Zweifler denk.. 

Und es sei darauf hingedeutet. dass cs auch imch 
»•ine Fülle ähnlicher Aufgaben gibt, wo cs gilt. Vorgänge 
kinemat»»graphisch aufzunehmen deren Bedeutung und 
Reichhaltigkeit übersehen zu werden pflegt. Ein solches 
Thema sei beispielsweise gezeigt Wenn man in eine Tasse 
mit schwarzem Kaffe etwas geronnene Sahne giessl und 
daiui die Mischung mit einem Ikiffe! in kreisende Bewegung 
versetzt, so bilden sieh eigentümliche schneckenförmige 
Wirbel. Und wenn man nun in irgend ein Buch mit astro¬ 
nomischen Bildern blickt, so entdeckt man wohl, dass 
sich in »ler kleinen Welt der Kaffeetasse etwas ganz Aehn- 
liches uhspit-l; wie draussen im All. wo sich die Nebel- 
masten umoinander winden, um schliesslich Gestirne 
zu gebären. ..Spiralnebel im Sternbild »ler Jagdhunde" 
wäre ein hübscher Titel für einen Film. Er müsste nur 
L'*-schi»-kt aus der Kaffeetasse geschöpft werden. Und er 
würde vor allem dadurch imp»»nieren. dass er rasche «xler 
Ix-liebig verlangsamte Bewegungen zeigt, währen»! »ler 
Astronom solche Nebelgebilde immer nur als ruhende 
Massen zu sehen bekommt, wenn er durch seine Gläser 
schaut Aber zurück zum Tabaksrauch 

Die Rauchaufnahmen werden ganz besonders in¬ 
teressant. weiui man »len Weg der Mikroskopie einschlägt 
Hier sei zunächst auf ein interessantes Prinzip aufmerksam 
gemacht, wie man sehr kleine Körperchen, die sieh der 
Beobachtung auch mit »lern schärfsten Aug«- entziehen, 
auf einem eigentümlichen Umwege sichtbar macht. ln 
einem von hellen» Sonnenschein durchfluteten Zimmer 
soll Staub schweben, was beiläufig meistens der Fall ist 
Sind die Wolken nicht allzu gross, so wird das Auge sie 
jedoch nicht wahrzunc-hmen vermögen, obschon Licht 
genug vorhanden zu sein scheint Aber man^kann durch 
eine besondere Verdunkelung die Staubteilchen deutlich 


sichtbar machen. Zu diesem Zwecke werdeu die Fenster¬ 
läden sorgfältig geschlossen, und **s wird nur eine kleim- 
Oeffnung frei gelassen, durch die ein Bündel Sonnenstrahlen 
hereindringen kann. Stellt man sich nun so, dass man 
dieses Lichtbündel von der .Seite erblickt, dass es als«, 
quer vor dem Auge liegt, so bemerkt man auf einmal 
was für eine Fülle von Staub in »ler Luft herumwirbelt, die 
anfangs so sauber und rein erschienen war. Besonder- 
klar treten die schwebenden Teilchen hervor, wenn tlie 
Wand hinter ihnen schwarz ist. Sie heben sich »lann sehr 
deutlich hell von einem dunklen Grunde ab. 

Da» ist eine sogenannte Dunkelfeldbetrachtung. Wie 
fruchtbar sie ist. kann mancher Versuch zeig»-ii. Schwaben 
zum Beispiel feine Körperchen in einer Flüssigkeit, die 
sieh in einem Glasgefäss befindet, so wird ein -eitwüns 
einfallender bezüglich durchfallender Lichtstrahl ebenfalls 
ungeahnte Geheimnisse offenlegen. Die Wissenschaft muss 
übrigens einen ziemlich umfangreichen Apparat in Bew-gütig 
-etzen. wenn sie diese Erscheinung deuten will, und si*- 
arbeitet mit Zerstreuungen. Beugungen und fylarisatinnen 
auf die hier nicht eingegangen werden »oll. 

Man kann nun diese Methtxle auch auf »lic Mikroskopie 
iibertragen, und man erzielt dann dort entsprechend» 
Vorteile. Hierein kurzes Wort über mikroskopische Kitmma 
tographic überhaupt. Ein Mikr«»sk«.p besitzt bekanntlich 
als w»*scntliche Teile ein Objektiv und ein Gkular. In der 
einfachsten Weise kann man die Vergrösserungen mit dem 
Objektiv allein erzielen, das zu diesem Zwecke natürlich 
herausgeschraubt werden muss. Bringt man ein gewöhn 
liebes Brenuglas, eine Lupe an die richtige Stelle zwischen 
einer brennenden Kerze und einer Wand, so erscheint auf 
der letzteren ein vergrössei as Abbild der Iüchtquellc. 
Und in dieser Weise lässt sieh auch das Objektiv eine- 
Mikroskops benutzen. Man hat also dann folgende drei 
Dinge: »len aufzunehmenden (legenstand, das Objektiv 
uud »len empfangenden Film. Oder man Ix-nutzt Objektiv 
und Okular des Apparates, und hier lassen sich wieder 
zwei Wege unterscheiden. Bei dem einen vertritt der 
Aufnahmeapparat einfach das Auge, »las sonst in da» 
Mikroskop hineingeschaut hätte, und es setzt sich daher 
das System folgendermassen zusammen: aufzunehmender 
Gegenstand. Mikroskop mit Objektiv un»! Okidar. die 
photographische Kammer als künstlisehes Auge mit dem 
Film als Netzhaut. Man kamt aber die Kammer auch 
unnötig machen. Man braucht nur da» Okular so weit 
herauszuschrauben, dass es wieder ein objektives Bild des 
vom Objektiv erzeugten »jbjektiven Bildes entwirft, und 
man kann nun ersteres dir»-kt auf dem Film auffangen. 
Die Anordnung ist also dann diese: Gegenstand. Mikroskop 
mit Objektiv und Okidar. Film. Für Aufnahmen in der 
oben ange»leuteten Weise wird ein sogenannter Dunkel- 
feldkondensor verwendet, wobei die kleinen Körperchen, 
die seitliches Lieht empfangen, leuchtend aus dem Dunkel 
hervortreten. Dann spricht man von .,Ultramikroskopie" 

Auf diese Weise sieht man also auch Partikelehen von 
«•hier Kleinheit, die untermikroskopisch ist Aber was 
Itemerkt man bei einem solchen Rauchfilm, der übrigens 
gar nicht ultrarapül aufgenommen zu sein braucht ? Man 
gewinnt den Eindruck, als ob die winzigen Rauchkörper- 
<hen. »lie »las Auge jetzt erkennt, von allerdings unsicht¬ 
baren Kräften gestossen würden. Und der Umstand, »lass 
»lie grösseren also schwereren nur eine langsamere Be¬ 
wegung empfangen, scheint darauf hinzudeuten, dass es 
sieh um gleiche Kraft st össe handelt. Man wird nicht irren, 
wenn man annimmt, dass letztere von den Molekeln in der 
unförmigen Luft herrühren, die freilich auch der beste 
hmkelfeldkondensor nicht unmittelbar zeigen kann. Die 





Der Kinetinit««graph - IXisecldorf 


No. 529 


Molekeln sin«! «li«- l'riiewtaodteil«* <!er Materie, un«l in 
einem K«"«rp«*r wie <ler Luft, fahren sie »irr rlureheinander. 
indem sie ihre Zwiselieiirätime zunächst wohl ücnKUinig 
durcheilen, dann alx-r immer \vi«sler auf Widerstände 
treffen, «lie teils aus anderen Moiekeln. teils aus jenen 
Körperchen bestehen. <li«- ihnen gegeiiülx-r immer noch 
Riesen darstellen Natürlich werden «lahei St«i««< ausgeteilt, 
und daraus ergibt sjeli eine Bewegung der schwebenden 
Teile, die mehr oder weniger mitgerissen werden, (ieben 
wir nun allen Molekeln diesellx* Grösse und Geschwindigkeit 
so ist klar, «lass sie die gleiche Energie besitzen, und dass 
infolgedessen ein schwereres Partikelchei« auch nur ent¬ 
sprechen«! weniger in Bewegung gesetzt werden kann 
Oft mögen zufällig von Ix-idcn Seiten Molekeln auf ein 
Rauehkörperchen treffen: dann gleichen <lic StiVsse ein- 
ander natüriieh aus: oft aher wirkt «<eh«*r ein Stoss ein 
seitig: und <lann entsteht eben Bewegung im Rauche 
Un«l solchen Bewegungen folgt gewöhnlich eine Gegcn- 
liewegung. «lie en.we«ler von eittent etwaigen <ä*genstoss 
herrühren mag oder von einer gewissen Elastizität mit 
d«-r die Partikeln ihr«- frühere Lage wi«*«l«*r « inzunehmen 
Ix-strebt sind. Man hat «lanitn die Be»«*gung <l«-r Kau«-h- 


teilchen zutreffend als eine . jjendelnde" bezeichm-t Nur 
werden solch** Erscheinungen bei den grösser«-!- Körp«*rn 
ausbleiben. s«j dass also nur eine Ihmkelfeldaufnchm«- Ha« 
seltsame Phänomen enthüllen kann 

I>i«-s«* eigenartigen Bewegungen sind zuerst von einem 
gewissen Brown beobachtet worden, nach dem sie auch 
ihren Namen erhalten haben Ihre Entde«-kung ist übrigen« 
«lurchaus nicht neu. <ie «latiert vielmehr schon aus dem 
Jahre 1*27 Derartige Stossbe«egungen finden sich jede* li 
nicht allein bei Rauch un«l Staub So la«-cn sic sich auch 
tx-i «-incr Icimähnlichcn .Silberlösung beobachten, und sie 
treten sogar im festen Körper des (ioldrubingla.«<-« auf 
Verhält nismässig am einfachsten lassen sich die Brown- 
schen Bewegungen jedoch zeigen bezügti«-h kinematogra- 
phieren. wenn man sie im Tabaksrau« h auftreten lässt 
So sind denn auch die blauen duftenden Wölkchen 
«lie der Zigarre entströmen, wissenschaftlich sehr interessant 
und wenn ein Kino gelegentlich einen Ulm bringt, der nicht 
nur «lie eigenartigen Schwingungen der Rauchschwaden 
sondern auch die geheimnisvollen Molekularstösse darin 
zeigt, so wird es an einem Dank der Boucher gewi«« nicht 
fehlen. 


Rund um die Friedrichstrasse. 


Der „Fall Ingo Brandt" wird viel besprochen. 
Nicht etwa in Verbindung mit den Heldentat**! der 
beinahe genial zu nennenden Schwindlerin Meta 
Kupfer, sondern weil er wieder einmal beweist mit 
welcher Rücksichtslosigkeit gegenüber der enpor 
blühenden, ehrlich um ihre Bedeutung und Aner 
kennung kämpfenden Filmindustrie gewisse «krupel 
lose Leute handeln. Da taucht«* vor mehreren Mochten 
plötzlich «*in«* ..Ingo-Film-Gesellsehaft" auf. Schon 
wieder <*ine neue Firma! Wer war Ingo? I'nd man 
«•rfuht. dahinter stecke ein Schauspieler Ingo Brandt. 
Wer ist Ingo Brandt? Gott, hier spielte «*r im „Resi 
«lenz Tucater". da in der „Komischen Oper", auch 
kurze Zeit im „Palast Theater" in der Operette „Otto 
oder Otto". Ein niittelmässiger Schauspieler, manche 
sagen sogar, ein schlechter. Doch das ist Sache der 
Direktoren, di«* ihn engagieren. Aber nun ging dieser 
Herr unter die Filmfabrikanteil. Ehrlich gesagt. ich 
stand von Anfang an der Sache skeptisch gegenüber 
Aber es gab Fachzeitschriften, die brachten Seiten 
auf Seiten Inserate, und wenn Inserate erscheinen, 
«lanit muss ja wohl di«* Sache ihre Richtigkeit haben 
Zum grössten Teil sollen die Inserat«* ja auch bezahlt 
worden sein, wenngleich eine Reihe anderer Firmen 
bei der „Ingo-Film-Gesellschaft" noch hängen und au.*h 
hängen bleiben werd«»n. Herrn Ingo Brandt sah man 
sonst eigentlich gar nicht in der Branche, sein Bureau 
lag ja auch draussen im feudalen Westen, so fern 
vom Schuss. Aber in den letzten Tagen, kurz vor 
der Katastrophe, tauchte d>c Erscheinung auch in 
der Filingegend auf. Sie ist schwer zu schildern, 
diese Erscheinung. Soviel ist j«*doeh sicher, sie trug 
trotz strenger Kälte ein Monokel. Aher all das ist 
ja eigentlich Nebensache. Wichtiger <*rs«-heint wohl 
die Tatsache, dass nie ein Film der „Ingo Gesell 
schaff das Licht des Vorführungsapparates erblickt 
hat. Woran das liegt, braucht nicht erst untersucht 
zu werden. Es ist die Folge, dass nur ein Will«* und 
Geld vorhanden sind, aber keine Fähigkeiten. Hier 
ist ja erschwindeltes Geld l*enutzt worden, aber es 
gibt auch Fälle, in denen unter den verheissendsten 
Vorspieglungen ehrliches Geld vergeudet wird. Und 
durch solche Gemeinheiten, die dann regelmässig kläg 
lieh enden, werden die kapitalistischen Kreise abge 


schreckt, zum S«*liaden der deutschen Filmindustrie. 

Mit *i«*n eigenartigsten Mitteln werden GeMleut- 
auf den Leim gelockt. Da kursierte «rhon vor länge 
i*-r Zeit, eine gr«»s.s«- Gesellschaft, di«* ihren Wohnsitz 
„I nter den Linden” hat. such«* Regisseure. Ein«- An 
zalt! dieser Herren, die nicht m fester P«>sition sind, 
wandte sich an <li<* Adresse, ohne allerdings Erf«»l. 
zu haben. .Sie erfuhren nur. «lass ein grosses Film 
unternehmen gegründet werden sollt«*. un«1 dass sie 
«ich mit Kapital beteiligen müssten, wollten sie tätig 
«ein. Sie wollten natürlich nicht. I)a tauchten plotz 
li«-li i.i den Zeitungen der v«*rs<-hiedensteii Städte Ins«* 
rate auf. die sich mit einer neuen Filmgründung be- 
«••häftigten. und die zu einet Beteiligung einluden 
Auch in <*inem Dresdener Blatt stand ••ine solch«- 
Attnonce. Die betreffend«* Berliner Persönlichkeit, die 
sich meldete, erhielt darauf «*in liektographiert«*s 
Schreiben, das mir im Urigina vorliegt, und da« f«»l 
g«*nden erbauli«*hen Inhalt hat: 

Berlin, den Dez«'mber 1916. 

Auf Ihre gefl. Anfrage unter L. I). J33. teilen 
wir Ihnen ergebenst mit. dass «*.s sich um die 
Neubildung ein«*« grosszügigen Kino Film Unt«*r 
nehmen» durch erfahrene Fachleute handelt, und 
zwar auf genossenschaftlicher Basis, «odass jeder 
Beteiligte und Mitwirkend«* «la.« gleiche Int«*resse 
am Unternehmen hat Jeder Interessent, oh stiller 
T«*ilhaber oder tätig Mitwirkender, muss Mitglie«! 
der Genossenschaft werden und nimmt je nach 
der Höhe seiner Beteiligung am Gewinn teil 
Att6serdeni hat jede« Mitglied Anspruch auf eine 
seinen Fähigkeiten entspre«*hende Tätigkeit oder 
auf die Verwertung seiner geistigen oder mate 
Hellen Erzeugnisse gegen Honorierung. Die nie 
drigste Beteiligungssumme soll auf "ib Mk.. die 
höchst«* auf 20000 Mk für j«*des «-inzeln«- Mit 
glied festgesetzt werden, zahlbar in Raten. 

In Anbetracht dessen, dass die früher so l*e 
deutend«* ausländische Konkurrenz im Filmwesen 
in Deutschland verschwunden ist. steht die deut 
«che Film-Industrie jetzt in höchster Blyte, soda«« 
da» geplante Unternehmen den grössten Zuspruch 
gefunden hat. die Durchführung bereits gekichert 
und die höchste Rentabilität gewährleistet ist. 



No 52» 


l>er Kinematogr&ph — lhisseMoif 


Sollten Sie also auch geneigt sein, sich an 
dem Unternehmen zu beteiligen, sei es als Direk 
tor(in) mit grösserem. Kapital, sei es als Film 
Schriftsteller. Regisseur. Schauspieler!in). Opera, 
teur oder stiller Teilhab;‘r(in), so bitten wir um 
gefl. Angabe Ihrer besonderen Wünsche sowie um 
Mitteilung, mit welchem Kapital und in welcher 
Form Sie sich beteiligen würden. Auch wäre eine 
persönliche Rücksprache mit unseren Herren von 
der Ahe, der die Sache bearbeitet, nach vor¬ 
heriger Anmeldung sehr erwünscht. 

Hochachtungsvoll 
(Stempel) Deutsche Güterbank 
Eingetragene Genossenschaft mit beschränkter 
Haftpflicht. 

Berlin W. 8. Unter den Linder 27. 

Die Unterschrift unter dem Stempel ist unleser 
lieh, aber ein Antwortcouvert, jedoch infrankiert, lag 
bei. Es verlohn: sich wohl der Mühe, etwas näher 
auf dieses Schreiben einzugehen. Da ist zuerst der 
Punkt von den erfahrenen Fachleuten, die als Gründer 
genannt werden. Wer sind diese Fachleute? Heraus 
mit den Namen. Wir. die wir doch wahrlich jeden 
einzelnen der Kino- und Filmfachlcute von Namen 
kennen, wissen, dass diese alle beschäftigt sind. Und 
dann die famose Zusage, dass jedes Mitglied Anspruch 
auf eine seinen Fähigkeiten entsprechende Tätigkeit 
hat. Nach dem ganzen Inhalt des Briefes kann man 
schliessen, dass jeder, der Geld hirgibt. Mitglied 
dieser Genossenschaft werden kann. Wie aber soll 
dann jeder seinen Fähigkeiten gemäss beschäftigt 
werden? Der Schlächtermeister soll wohl mit ab 
schlachten helfen alle die Opfer, die da erwartet 
werden, der Barbier soll sie wohl einseifen? Ich 
empfehle, recht viel Schuster aufzunehmen. die nicht 
etwa die erfahrenen Gründer, sondern alle die Dummen, 
die ihr Geld hergeben, versohlen sollen. Schwer ge 
macht wird es ja nicht, Mitglied zu werden. Für 
lumpige 50 Mk.l Und dann die noch in Raten. Das 
ulkige Schreiben mit seinem dennoch so ernsten 
Hintergrund sieht schon gleich Männlein und Weiblein 
vor. davon zeugen die verschiedenen eingeklammerten 
„in“. Am interessantesten aber ist jedoch wohl an 
dem ganzen Schreiben eie Bemerkung, dass die Durch 
führung des Unternehmens bereits gesichert und die 
höchste Rentabilität gewährleistet ist. Wir haben 


durch diese Bemerkung die Aussicht, uns noch näher 
mit diesem Unternehmen später zu beschäftigen. Ich 
selbst bin allerdings der Ansicht, dass diese Beschäfti¬ 
gung sich nicht um das Unternehmen als solches 
drehen wird, denn ich kann es mir beim besten Willen 
nicht denken, dass es zustande kommt, aber unser 
[ntere— mH um mehr Bich der „DeutschemGäter 
bank" zuwenden, die ihre' wiedergegebenen Zeilen 
auf einem Briefbogen in die Welt schickt, der gar 
kein Briefbogen ist. denn er hat nicht einmal einen 
gedruckten Kopf, sondern er besteht aus einem minder 
wertigen Manuskriptpapier, das die Finna scheinbar 
schon vorrätig hat. für die Arbeiten aller der Film- 
Schriftsteller, auf die sie rechnet. Ich empfehle der 
Firma übrigens, auch hinter das Wort Schriftsteller 
in ihrem Brief ebenfalls ein ,,in“ zu setzen. Denn auch 
solche gibt es. Unsere Leser erinnern sich vielleicht 
an die Bluff-Geschichte ..Bailey“. Die Sache war 
wenigstens damals geschickt angelegt, und wie ich 
später erfuhr, wäre vielleicht doch etwas aus ihr 
geworden, wenn der einzige Geldgeber nicht im letzten 
Augenblick geschnappt hätte. Die neue Film-Grün 
dungsgeschichte scheint mir bedenklicher, d t weitere 
Kreise herangezogen werden sollen. 

Die deutsche Filmindustrie hat alien Grund, gegen 
über solchen Neugründungen dir Augen offenzu 
halten. Sie ist auf dem besten Wege, 4 ihre Reihen 
zu säubern. Die schwere Zeit, in der wir alle leben 
hat selbstverständlich auch die Filmindustrie nicht 
verschont. Alles, was nicht gut fundiert ist. und was 
nur ein Scheindasein führte, bröckelt nach und nach 
ab. Gewiss, es gibt, wie in allen Branchen, auch in 
der mistigen Unternehmen, bei denen man es herzlich 
bedauernt, dass es ihnen nicht so geht wie sie es dank 
ihrer leitenden Persönlichkeiten und ihres kün-tle 
rischen Vermögens verdienen. Gerade weil das Ein 
gehen einzelner Firmen stattfinden muss, ist das Blühen 
und Gedeihen der deutschen Filmindustrie gesichert. 
Und deshalb können wir ruhigen Blickes in die Zu 
kunft schauen. Es wird in unserer Industrie äugen 
hlieklich recht rege gearbeitet, und man trifft schon 
alle Vorbereitungen für die bevorstehende Saison. 
Eine Reihe von Verschiebungen in den leitenden 
Positionen haben stattgefunden, die Hauptsache bleibt 
aber, dass diese Persönlichkeiten unserer Industrie 
erhalten bleiben. Ein Prognostikon zu stellen, ist bei 


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Emil Busch R.-G., Industrie, Rathenow. 












Der Kineruatogiaph — D i a wldorf. 


N . :, 29 . 


der politischen Lage nicht recht möglich. Wenigstens 
bezüglich der geschäftlichen Erfolge. R-in künstle 
risch werden die bisherigen Erfolge wachsen. Auf 
allen Gebieten der Filmstücke ist Besondere* zu er 
warten, da einerseits die Autorenfilme. jene Kategorie, 
die als Verfasser berühmte Sch riftstell er hab « ge 
bracht werden, andererseits die technischen Filme mit 
hineingezogen werden. Es ist gelungen, die grossen 
deutschen technischen Betriebe in den Mittelpunkt 
dramatischer Filmhandlungen zu stellen, wodurch 
diese Art Filme nicht nur neben der bisherigen I nter 
haltung gleichzeitig auch Belehrung bringen, sondern 
gleichzeitig bietet diese Art Filme das lobende Beispiel 
für die Grösse deutscher Arbeit und deutscher Kraft. 
Am meisten allerdings werden es wieder die Detektiv 
filme sein, die in dem Vordergrund stehen werden. Es 
ist zu verwundern, wie es möglich ist, gerade auf die 
sem Gebiete immer noch wieder Neues zu schaffen, 
neue Kombinationen und neue Schliche zu finden. 

Da erzählt man sich den Inhalt eines neuen Detek 
tivfilrns, der so unerhörte und verwickelte und kniff 
liehe Vorgänge bringt, dass man heute schon seinen 
Inhalt erzählen kann. Ei" ist ungefähr folgender: ln 
dem Zimmer einer einstöckigen Villa wird eines Tage- 
ilie Leiche eines Mannes gefunden. Vom Tä’er keine 
Spur. Der Besitzer des Hauses ist ein abergläubischer 
Herr, und deshalb lässt er die Türe zu dein Zimmer 
vermauern, lässt vor das Fenster ein Eisengitter 
machen, damit keines Lebenden Fuss den Raum mehr 
betreten kann. Titel: ..Einige Zeit später . . ." Der 

Gärtnci der Villa steht auf einer an das Haus gelegten 
Leiter und beschneidet den bis an das Dach hinauf 
gerankten Wein. Da fällt sein Rlick plötzlich durch 
das vergitterte F'enster jenes Mordzimmers. Er traut 
seinen Augen nicht. Da liegt ja wieder eine Leiche! 
Ir fliegender Hast holt er die Bewohner der Villa 
zusammen. Sollte ihn der Teufel genarrt haben? l)i<- 
Leiche ist verschwunden. Aber Jer brave Gärtner 
schwört, den Toten gesehen zu haben. Zwar sagt er 
sich selbst, dass es doch ganz unmöglich ist, in das von 
der Aussenwelt vollkommen abgeschlossene Zimmer zu 
gelangen. Jedoch ist der Mann stets nüchtern, und 


er bleibt bei seiner Behauptung. Was ist da anderes 
zu tun, als die Sache einem der berühmten Meister 
deteütive zu übertragen. Der kommt, mit allen Zeichen 
seiner Würde angetan: Pfeife, Gamaschen. Kniehosen, 
englischem Mantel. Mütze. Sein ausnahmsweise diese* 
Mal mit einem Vollbart gerahmte* Gesicht nimmt den 
obligaten ernsten Ausdruck an. Er spricht nur wenig, 
er wird eben, wie alle seine Kollegen handeln. Titel 
„Einige Zeit später. . . .“ Der berühmte Mcjsterdetek- 
fiv hat so emsig gearbeitet, dass sich die Täter des 
Morde* selbst melden. Es sind nicht weniger als fünf, 
die sieh selbst als Mörder bezichtigen. . Der Tag der 
fast ebenfalls obligaten Gerichtsverhandlung naht. Die 
fünf Männer bleiben trotz Ermahnung des Vorsitzenden 
bei ihren Selbstbezichtigungen, und wenn einer von 
ihnen behaupte*, er sei der Mörder, erscheint regel 
massig ejn Titel „Er lügt, ich bin der Mörder*. Schwei 
gend. mit seinem obligaten finsteren Gesicht hat der 
berühmte Meisterdetektiv den Verhandlungen bisher 
zugehört. Da bricht er dieses Schweigen. Mit grosser 
Gebärde und ausgestrecktem Mittelfinger weist er 
plötzlich auf einen der Richter, und das erstaunte Pub 
likum liest von dem nächsten Tite. seine Worte ab: 
.Jener ist der Mörder". Grosses Erstaunen, eine 
Meisterleistung des Regisseur*. Alles ist von den 
Sitzen gesprungen, dem Vorsitzenden wird es schwer, 
die Ruhe wieder herzustellen. Endlich erscheint der 
Titel: „Aber wie kommen Sie nur so plötzlich auf die 
sen Gedanken, woher wissen Sie. dass dieser Herr der 
Mörder ist“? Der berühmte Meisterdetektiv verliert 
seine Ruhe nicht, er reisst sica seinen angeklebten 
Vollbart ab, macht eine tadellose Verbeugung und 
sagt: „Meir. Name ist Paul Ro*e:ihayn, ich habe den 
Film geschrieben, und-ich muss es doch wissen!**.— 
Hans Hyan wird es mir weiter nicht übelnehmen, 
man kann ebensogut seinen Namen nennen. Diese 
hübsche Erzühlung macht jetzt die Runde. wird viel 
l*elacht. und sie zeigt die pra rhtvollste Selbstpersi 
flage und ausserdem, dass den Filmleuten trotz der 
schweren Zeit de~ Humor noch nicht vergangen ist. 

Julius Crgiss. 




Neuheiten auf dem Berliner Filmmarkte. 

(Originalbericht.) 


Ein interessantes medizinisches Problem wird in dem 
Film „U n h e i 1 b a r‘*. den Heinrich Lautensack nach der 
gleichnamigen Konrad Telmannschen Novelle geschrieben 
hat, behandelt (Astra-Film). Das Problem ist nicht neu 
und beschreitet das Gebiet der Psychiatrie. Ein Geistes¬ 
kranker kann in vielen Fällen geheilt werden, wenn er in 
dieselbe Situation gerät, als es die war. durch die er in 
Wahnsinn verfiel. Hier verliert eine junge Mutter den 
Verstand, weil eines ihrer beiden Kinder bei einer Feuers¬ 
brunst den Tod fand. Sie lebt, von den Aerzten als unheil¬ 
bar erklärt, in einer Anstalt. Ihr Mann hat seinem Tüchter- 
chen eine neue Mutter gegeben. Da bricht in der Anstalt 
Feuer aus, entzündet durch einen Kranken, und nun kehrt 
ihr die Erinnerung wieder. Sie irrt durch die Nacht und 
kommt am frühen Morgen vor die Villa, in der sie einst 
so glücklich war. Da steht ihr Kind und füttert die Hühner, 
aber da kommt auch die andere, die jetzt die Mama ist 
Schmerzlich ist das Wiedererwachen zu einem traurigen 

Leben. Und sie beendet es im nahen See.-Martha 

Novellv. schön im Schmerz und in dem dumpfen Hin- 
hrüten. fand die rührendste Darstellung in der grossen 
•Schlußszene. Ein ästhetischer Genuss. Ihre Gegen*pielerin 


ist Ortrud Wagner, ebenfalls schön von Erscheinung und 
sehr begabt. Mit seelenvollen Augen, die eine hinreissende 
Sprache zu sprechen verstehen, schlich sie sich in das Herz 
der Zuschauer wie in das des unglücklichen Gatten, dem 
sie wiee&r das Glück ins Haus brachte, und den Professor 
Leon Rains mit allen reichen oft bewunderten Mitteln 
-einer Kunst gab. Inszeniert ist der Film von Emerich 
Hanu* was gewährleistet für eine saubere, alle gegebenen 
Möglichkeiten ausschöpfende Arbeit. Dieser erste Film 
der „A*tra-Film-Gesellschaft“ ist eine gute Vorbedeutung 
für die folgenden. 

Im „Mozartsaal* wird jetzt ein Film gezeigt, dem 
eire kulturelle Bedeutung innewohnt. Er heisst „Wien 
im Krieg** (Sascha-Messter-Film). Es ist ein Film, 
der innerhalb einer meist lustigen Begebenheit uns «loch 
den ganzen Ernst der Zeit vor Augen führt. Es handelt 
sich natürlich um ein paar fesche Wiener Jungen, die ihre 
Gspusi haben, die dann aber plötzlich zur Fahne eilen 
müssen. Und nun zeigt sieh das gute Wiener Herz, wie 
die fremden Leute den Soldaten Liebesgaben reichen, wie 
ihre Gedanken sie in die Schlacht begleiten. Wir lernen 
die Kämpfe mit all den Gefahren kennen, wir werden 




No. 5-0. 


Der Kinematugraph — Düsseldorf. 


Zeuge, wie Mut und Tapferkeit Siege erringen, und endlieli 
ganz am Schluss freuen wir uns mit den drei frisch gebac-kc- 
neu Ehepaaren. Wir lernen- aber aueh bei diesem Film 
Wien kennen, besonders seine Vergnügungsstätten, wenn 
die Soldaten aut Urlaub in di** Heimat lonnun Kurzum, 
ein anregender Film, in dem sich Ernst und Humor ab¬ 
wechseln Hoffentlich spielt aueh einmal ein ähnlicher 
Film auf Berliner Hintergrund. (Jespielt wurde mit grosser 
Laune. 

Das Drama des Abends stammt aus der Feder von 
Robert Heymann. ..Sein 1 e t z t e s S p i e 1" ist es betitelt 
(Deutsche Bioscop-Film). Zwischen einem Fürsten und 
dem vergötterten Liebling des Publikums, dem Schau 
spieler Murltod. besteht eine so frappante Aeluilichkeit. 
dass der Fürst sieh um die Freundschaft des Künstlers 
bewirbt. Murltod liebt die arme Schreüietstochter Meehtild. 
er kann sieh aber den Liebesbeteuerungen einer anderen 
Schönen nicht ganz entziehen Die Braut ist unglücklich 
ülter disee Treulosigkeit, und nimmt die Werbung des 
Fürsten an. Das Leben, das sie neben dein Gatten führt. 
Ist nicht so. wie sie es erhofft Ist doch der Fürst ein Spieler 
Fine* Altends verliert er gerade an den Baron der sieh 
vergeblich um di«* Gunst der Fürstin bemüht, sein ganzes 
Vermögen. Ihm bleibt nichts anderes als der Tod Und 
nun kommt er auf einen rettenden Gerlanken, um den 
Xanten seiner Familie nicht zu beflecken. Er erschienst 
sich in der Wohnung Marbods und als dieser ahnungslos 
n»eb Hause kommt, findet er einen Brief des Fürsten, 
in dem dieser bittet, im Leben weiter st ine. des Fürsten 
Rolle, zu spielen und die Nachricht zu verbreiten, als habe 
sich der Schauspieler Marbod erschossen. Wohl zögen 
darbt*I. aber die Sehnsucht nach Meehtild. die ihn in all 
der Zeit des Fürsten Ehe nicht verlassen hat. lässt ihn 
len Wunsch des Freundes erfüllen Meehtild wundert 
sich über das so ganz andere Benehmen ihres Gemahls. 
Da erfährt sie von dem Tode des Mannes, dem noch immer 
ihre ganze Liebe gilt Ein einziges Mal nur will sie ihn 
sehen, und sie eilt an die Bahre des Toten l>orf aber 
fällt ihr der eine Unterschied zw ischen den beiden Männern 
auf Der Fürst hat eine hohe Schulter, und der dort auf 
dem Totenlager liegt, hat dieses Kennzeichen auch. Und 
sie spielt das Spiel mit. b.s die unendliche Liebe der beiden 
durchbricht, und sie fort gehen, ein neues Leben zu führen. 

Das Stück baut sich auf einer gewagten Idee 
auf. Im Roman ist sie uns fchon mehrfach begegnet. Dort 
lässt der Dichter die Phantasie des Lesers spielen Bei der 
Darstellung kann leicht jener Schritt vom Erhabenen 
zum Lächerlichen getan werden. Die grosse Kunst von 
Theodor Loos den viele für den liesten Filmschauspieler 
halten, weiss die in jedem Augenblick drohende Klippe 
zu umgehen Er gibt die Doppelrolle mit grosser Virtuo¬ 
sität. und er weiss die beiden Männer gut auseinander 
y.u halten Dem Publikum werden die Regictncks. wo 
sich Fürst und Schauspieler gegenüberstehen wieder 
unerklärlich sein, und sie werden viel zu dem Erfolge des 
Films beitragen Die liebende Frau gab eindringlich Fräu¬ 
lein Ferida. eine blendende Erscheinung. In einer kleinen 
Rolle sah Lu Synd verführerisch aus Die Regie führte 
Otto Rippert mit seinem bekannten feinen Geschmack 
und grossem Geschick 

Das . .Taucntzien-Theater“ bringt ausser ..Fried¬ 
rich Werders Sendung“ (Lloyd-Film), dem her¬ 
vorragenden. von uns schon gewürdigten Film, ein Lust¬ 
spiel von Edmund Edel .Sein süsses Mädel" 
(Flora-Film). Ein überaus drollige' Lustspiel Baronesse 
Flly ist der letzte weibliche Spross der Familie der Kraniche 
von Ihngskirehen. und soll, um den Stammbaum nicht 
aussterben zu lassen, auf Beschluss des Familienrates 
ihren von einer Weltreise zurückkehrenden Vetter Fritz, 
den sie aber nicht kennt, heiraten. Der Trotzkopf weigert 


sich natürlich, und als der Vetter kommt, nähert sie sich 
ihm in Verkleidung aK Kammerzofe, um erst einmal das 
Terrain zu sondieren. Vetter Fritz fängt sogleich Feuer, 
und es entspinnt sieh sozusagen ein lüebesverhältnis. 
Nach allerhand Irrungen und Wirrungen klärt sieh alles 
zum besten auf. und Fritz führt seine Flly als Braut heim. 
Die Fortdauer der Dynastie der Kraniche von Dings¬ 
kirehen ist also aller Voraussicht nach gesichert. 

Die Handlung bringt in folge der Verwechslungen so komisch 
Situationen, dass das Publikum sich vortrefflich amüsierte 
und. wie man so sagt. au< dem Lachen nicht herauskam 
Tatjana Irrall gab mit Charme und Drolerie das süsse 
Mädel Sonst wirkten noch mit Hugo Werner-Kahle und 
Rudolf Blümm-r A r g u >. 

ItOtOfOll Au s der Praxis 1*0*0*01 

Her kohleutuaugel. der -ich in ganz Deutschland 
fühlbar macht, hat aueh auf die lüc-htspieltheater wie 
überhaupt auf alle Theater insofern einen schädigenden 
Einfluss ausgeübt. als die Behörden sieh veranlasst sahen, 
diese Stätten auf kürzere oder längere Dauer zu schliessen. 
Wir können es uns versagen, die Namen der Städte, in 
denen «l«** Verbot des Spielens wegen Kohleumangels er¬ 
lassen wurde, aufzuzählen. um so mehr, als die jetzt ein- 
getretene wärmere Temperatur diese n Mangel erheblich 
abhilft. Es ist zu hoffen, dass nunmehr die Verbote wieder 
aufgehoben werden, denn die Behörden werden sich dem 
Umstand nicht versohliessen können, dass durch den 
Schluss der Kinos eine grosse Anzahl arlieitsamer Menschen 
in ihrem Verdienst liehindert. wenn nicht gar überhaupt 
zu Grunde gerichtet werden. Wünschen wir also, (lass 
recht bald wieder im ganzen Deutschen Reiche die Licht¬ 
spieltheater ihre Pforten öffnen können. 

- - ss Berlin. I»ü- im November gegründete ..Deut - 
sehe L i c h t b i I d - G c s e I 1 s c h a f t " hielt am ver¬ 
gangenen Freitag eine Verwaltungsratsitzung ab. an der 
unter anderen Geh. Finanzrat Hugenberg. Vorsitzender 
des Direktoriums der Firma Kiupp A.-G lh\ Alfred 
Dili mann von der .Ozean-Reederei", lsmdrat Rötger. 
Regicruiigsrat Dr Schweighoff er. Mitglied des Abgeord¬ 
netenhauses. vom ..Zentralverband Deutscher Industrieller“. 
Kommerzienrat Friedrichs vom ..Bund der Industriellen“, 
die Abgeordneten lh St reisemann und Hirsc h teilnahmen. 
Es erfolgte die endgültige Festsetzung der Verwaltungs¬ 
organe Als Direktoren wurden berufen die Herren Klitzsch 
vom ..Deutschen Ueberseedienst“ als Generaldirektor, sowie 
die Herren Schumacher von der ..Zentralstelle für Aus¬ 
landsdienst“ und Herr Josef Uoböken. der in der Filrn- 
branche anerkannte Fachmann Die Zentrale und die 
Werbeabteilung beziehen u r fangreiche Räumlic hkeiten im 
Hause* Budapesterstrasse 7. wo bekannHich auch eine 
Abteilung dc*s ..Deutschen Ueberseedienste> ..untergebracht 
ist. während die Fil i ahteilung. die unter der Lotung des 
Herrn Josef Uoböken steht, mehrere Etagen im Hause 
Markgrafenstrasse 21. Ecke Zimmerstras.sc* bereits bezogen 
hat. 

Ein Vorführungsapparat gestohlen 
wurde dem ..Verein der Bayern“ in Berlin, und zwar ans 
dem Vereinslokal Restaurant ..Bayernhof". Potsdam er¬ 
st rasst* 10. Wir warnen vor Ankauf des Apparates. Etwaige 
Mitteilungen über den Verbleib des Apparates und der 
Zubehörstücke sind zu richten an den XI. Kriminalbezirk 
Berlin. Akten 160. IV. 18. 17. 

Richard Oswald hat soeben auch die letzten 
Anteilscheine der Richard (fswald-Film-Gesellschaft er¬ 
worben und ist somit alleiniger Inhaber der Firma. 

In dem Wohltätigkeits-Konzert atu 14. 
Februar zum Besten der unter der Königlich' n Komman- 



Der Kinewalograph — Düsseldorf 


No. 529 





1 


m 


I 

| 



Die 

nächste Nummer 

(Nr. 53t» Tom 21. Februar) 


bringt wieder etwas Besonderes. Sie i~t. 
in ihrem Hauptinhalt den 

Feldkino 

gewidmet und wird mit ihren zahlreichen 
Illustrationen und reichhaltigem Text als ein 
Beitrag zur Kulturgeschichte de« Weltkrieg« s 

zu bewerten sein. 

Die Bedeutung des Films und des Kinos 
als Mitarbeiter int Dienste des Vaterlandes 

findet würdigende Hervorhebung. 

Unser „Feldkino-Heft“ wird daher weit 
über den Kreis der Interessenten, besonders 
l>ei den inilitärisehen Stellen, Behörden 
usw . lebhafte Beachtung finden. 

Natürlich bietet dieses Sondeihoft auch 
eine hervorragende Gelegenheit zu nach- 
lialt igster 

Reklame 



dantur von Berlin stehenden .Krieger-Nachmittagsbeinc 
von Berlin und des österreiohisch-tmg»risolK*n Roten 
Kreuzes" in «1er Philharmoni« wurde der von uns schoi 
gewürdigte Saturnfilm . Krönu.igsfeierliehkeiten in Btula 
pest" vorgeführt. 

Josef Del ui o nt ist. nachdem er sieben noch 
seine grosse Zirkus-Filmpantomi i e ira Sarrasam-Theater 
der Fünftausend“ zu Dresden inszeniert hat. an die Front 
zurüekgekehrt 

Paul Rosenhayu hat in Gemeinschaft mit 
Adolf Gärtner einen grossen Detektivfilm ..Ibis 
sehwin "ende Lineal". ge>chrieb«*n. «1er von Adolf Gärtner 
bei der ..Greenbau i.-Fil n-Gesidlsehaft" inszeniert wird 

Thea Sandten wurde von «lei Projekt i«ms- 
Aktien-Gesellsehaft ..Union" für eine Reihe von Filme«, 
verpflichtet. 

Bei der ..Stuart Webb>-Fi l'm - t'.. hat 

Arthur Wellin mehrere Einakter soeben in Szene ge~etzt 
» Bei der „N «» r «l i * e h e n F i I m -<«>." erscheint in 
Kürze das vieraktige Drama ..Gold" 

Die Uraufführung o.es Richard Os¬ 
wald s t h e n Kulturfilms ..E s w e r «1 e Licht" finiiei 
am 2. März im ..Tauentzien-Palast statt. Vorhei wird 
noch eine besondere Pressevorstel'.uii« veranstaltet 

..Asm os H o ni <• s Weg zum Glück", ein 
fünfaktiger Film von Robert Heymann. wurde von der 
..Fl« ra-Fil • -Gesellschaft“ erworben. 

Die ...M a v - F i 1 m - G e s e l schaft erwarb «len 
n«*uen Detektivfilm von Riiharil Hutter Ibis Klima von 
V'anc« mrt “ 

Der nächste Film der ,.Eo»« P o r t e n - S e r i c" 
die bei der ..Treumann-Larsen-Film-Gesellschaft ” erscheint 
heisst ..Die Bacchantin". Es ist wiederum ein LustspU-1 

..Else als D e t e k t i v" ist der Titel des neuesten 
Films der ..El-e Eck«-r>berg-Serie der Greenbaum-Filri- 
rJesellschaft". Louis Neher hat den Film inszeniert. 

Breslau. Robert Waldmann.Besitzer des E«len-Theaters. 
ist am 31. v. Mts. gestorben. 

Frankfurt a. M. Süddeutsches Filmhaus. Emil Fieg 
hat die bisherige Filiale in München aufgegeben Der 
Gi und aierfür ist der. dass «ier bisherige langjährige Ge¬ 
schäft sfühier Herr Georg B hrmain zur Fahne einberufen 
wurde tin«! ein entsprechender Ersatz durch «lie augen¬ 
blickliche Kriegslage nicht zu beschaffen ist. 

Die Abteilung für Bayern ist mit der Zentrale Frank¬ 
furt a M zusammengelcgt. 

Die Kundschaft des bayerischen Bezirks wird durch 
den langjährigen Vertreter Herrn Adolf Weiss regelmässig 
besu« ht Die Firma hat übrigen- in letzter Zeit einig« 
ganz hervorragende Schlager und Serien eingekauft mit 
deren Veröffentlichung sie demnächst beginnt. 

I lm. Die drei Ulmer Lichtspieltheater haben mit dem 
I Februar ihren Besitzer gewechselt. Herr August Daub 
verkaufte an Herrn August Mever Fabrikant au- Waib¬ 
lingen das Zentraltheater Hirsehstrasse 14. Lichtspiel¬ 
haus Glöcklerstrasse 4 sowie Kammer-Lichtspiele Hirseh¬ 
strasse 12. Die Direktion dieser drei Theater wurde Herrn 
Karl Schweizer, die technische Leitung Herrn Albert Daub 
übertragen. 

Hamburg. Die in Hamburg eingesetzte, aus L«-hrern 
bestehende Prüfung-ko nminston hat ferner folgende Filn e 
als für Kindervorstellungen zulässig erachtet : 

Filmtitel: Fabrikant 

5487 Bei einer Fesseiballonabteilunu im Westen . . Flora 

5488 Unser Kaiser im Felde.Eiko 

5489 Bei unsern Heiden an der Somme Flora 

5418» Fischen, ein zeit^emasser Kmdertranni . . . W i e wn thal 

>491 Der Dreikäsehoch.Xofdisch 

•V492 Schwedische Holzflöeeerei 
5493 In Tele marken .... 


Mvenska 



































No. 6*9 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


m: Neues vom Ausland in 

X Wien. Die Stuart Webbs-Filni-Gesellschaft hat 
»ich mit einer Wiener Firma liiert und daselbst die S'uart 
Webbs-Filmvertriebs-Gesellschaft gegründet. 

[ TORSI Firmennachrichten 

Berlin. William Kahn Film -Gesellschaft mit 
beschrankter Haftung. Gegenstand de» Unternehmen»: 
Die Herstellung. der An- und Verkauf sowie Vertrieb von Filmen 
und kinematugrophischen Artikeln jeder Art. Zur Erreichung 
diene« Zweckes ist die Gesellscliaft befugt, gk iche oder aluiliche 
Unternehmungen zu erwerben, «ich an solchen Unternehmungen 
zu beteiligen oder deren Vertretung zu übernehmen. Das Stamm¬ 
kapital betrugt 20 000 Mk. Geschäftsführer: Schriftsteller William 
Kahn in Chartottenburg. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft 
mit beschrankter Haftung. Der Gesellschaft «vertrug ist am 1». Januar 
1917 abgeschlossen. Als nicht eingetragen v.-ird veröffentlicht: 
Oeffent liehe Bekannt machungen der Gesellschaft erfolgen durch 
den Deutschen Reichsanzeiger. 

Berlin. Favorit. Filmgesellschaft in i t b e 
schrankt er Haftung: Kaufmann Isidor Fass ist nicht 
mehr Geeclutftsführer. Olierregisseur Valentin Appel gen. Arn¬ 
heim in Berlin ist zum Geschäftsführer bestellt 

Berlin. H.M. Projection Otto Metzker. Berlin 
SW. 48, Friedrichstr. 43. Inh. Otto Metzker. — Gelöscht: May- 
Film. Julius Otto Mandl. — Rahame-Film. Benjamin Mendel. 

München. Süddeutsche Film werke München 
Heidelberg Rudolf Brünier. Inhaber: Schrift 
Heller Rudolf Brünner in München, Geschäftsk’kal: Ludwig»! r. 29. 

Tilsit. Lichtspielhaus - Gesellschaft nit be 
schränkter Haftung. Die Gesellscliaft ist durch Beschluss 
de- Generalversammlung vom 22. Januar 1917 aufgelöst, der 
Bankdirektor Adolf Gast und der Kaufmatui Bernhard Witlandt. 
beide in Tilsit wohnhaft, sind Liquidatoren. 


Max Mack soll wieder zu Greenhaum iibergelu-u Mack «•! Un t 
sich. Mack verträgt sich. 

Aus einem Inserat: Der lebende Tote mit Maria Orska. 

Die Musik zu „Terje Vigen“*i»t noch nicht fertig. Damit der 
Film nicht ohne Sang und Klang bleibe, wird für ihn die Reklame¬ 
trommel gerührt. 

Früher sagte man: Knfant terribk-, jetzt nennt man es 
L—B6b4. 

ln der Branclie ist alle« nüglich: an Kupfer hat sich jetzt 
Brand angesetzt. 

j Briefkasten M 

Union - Kinem. i. N. Ihre Anfrage wird in dem Aufsatz: 
„Direkte Wechselst rom • Projektion' beantwortet. 
Je nach den Ansprüchen, die nach Art seiner Zusammensetzung 
das Publikum llux.s zu tröffnenden Kinematographenth.saters zu 
stellen berechtigt ist. werden Sie es bei dem verfügbaren Wechsel¬ 
strom für die Projekt ionsbogcnlumpe belassen köirnen. oder in 
Gleichstrom uniformen uiüssen. wenn Sie l'mfonmuigsmaschinen 
im Kriege zu «ich rentierenden Preisen überliaupt erlialten können. 

Sch. i. M. Die scliätzungsweisen lucht Spesen der Vc rführungs- 
i nasch me werden wir Ihnen nach Erhalt der folgenden, unerlässlichen 
von Urnen leider übersehenen Angaben gern überschläglich an¬ 
geben. Es handelt sich um die Fragen: 

1. Welche Spannung hat der Gleichstrom 1 

2. Welches Apparat-System benutzen Sk : 

3. Wie gross ist (Breite und Höhe) Ihr Projektionsschirm T 

4-. Welche Entfernung besteht zwischen Schirm und Apparat T 

5. Wird in Ihrem Theater geraucht ? 

6. Wie viele Betrielwstunden kommen pro Trag in Frage? 

Wwe Job. T. Irgend eine praktisch im Kii ematographeu» 

thea-, erbet rieb anwendtmrc Möglichkeit, gerade zu projizieren, wenn 
der Vorführungsraum seitlich sich befindet, gibt e.s nicht. Ent¬ 
weder muss es bei der schräg aufgestellten Projektionswand ver 
bleiben oder der Vorführungsraum wäre zu verlegen. P. L. 


Ai fly M 


Zick-Zack 




Zontrzlinstityt für Erziehung und Unterricht, Berlin W. 35, 
Potsdamerst rosst« 12«, vereintst folgende Einladung zu einem 
Lehrgang: Die Lichtspielbühne im Dienste der 
Schul- und Volksbildung (vom 3. bis 5. April 1917) 
in der Lichtspiel- und Vortragsbühne „Urania“ in Stettin. Die 
Stettiner Stadtverwaltung hot cs unternommen und eine Muster- 
lichtspielbühne gegründet. Obwohl die Eröffnung hereits 
in die ersten Kriegsnionate fiel, sind sowohl auf dem Gebiete der 
Unterhaltung durch Spielbikler wie auf dem der Belehrung so 
befriedigende Erfahrungen gemacht worden, dass rnan von der 
Stettiner Lichtspieibühne „Urania“ wohl sagen darf, sie leiste 
Vorbildliches für die ganze Frage des Lichtspiel« i n Sinne seiner 
Einbeziehung in die gemeindliche Bildungspflege. 

Das Z e n t r a 1 i n s t i t u t für Erziehung und 
Unterricht hat sich entschlossen, diese bisher einzige prak¬ 
tische Darbietungsmöglichkeit waltrzunehmen und in den Oster¬ 
ferien 1917 unter dem Vorsitz des Herrn Oberbürgermeisters 
Dr. Ackermann einen Lehrgang in Stettin zu veranstalten, der 
nicht nur den Fachleuten, sondern vor allem auch den an der 
Gründung von Musterlichtspielbühnen interessierten Vertretern 
von Ger.teindeverwalt ungen Gelegenheit geben soll, sich gründlich 
mit den bi» jetzt vorliegenden theoretischen und praktischen Er¬ 
gebnissen der Lichtspielreform vertraut zu machen. Es sollen 
neben den erziehlichen auch die wirtschaftlichen und technischen 
Fragen behandelt werden. Es können bis 100 Teilnehmer zugeiaasen 
werden. Von jedem Teilnehmer wird bei Begiim des Lehrganges 
eine Gebühr von 3 Mk. erholten. Anmeldungen sind bis 15. März 
d. J. zu richten an die Geschäftsstelle des Zentralinstituts für Er¬ 
ziehung und Unterricht, Berlin W. 35, Potsdame retrasee 120. 


Humoristisches aus der Branche 

Von einem bekannten Filmverleiher heisst es, er seife seine 
Kunden alle Vierteljahr einmal ein; man nennt ihn deshalb Quartals 
seifer. 

Ludwig Trautmann ist wieder an der Arbeit. Traut man den 
Gerüchten, so filmt er Sensationen. 

Eichberg versteht es. Auf feilen riecht er, was er mit Ellen 
lohter herausbringen soll 


Filmdiebsialil! 


In Wanne i. W. ist vor der Post¬ 
aufgabe ein Paket mit dem Film 

„Die Waise vom Schloss 
Chrisliansburg“ 

Drama in 3 Akten 
gestohlen worden. 

Vor Ankauf wird gewarnt! 

Dem Wiederbringer wird hohe Be¬ 
lohnung »gesichert. 17493 

Tlialia-Tftealer, Wanne i. W. 







Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 629. 


Kohlenknappheil n. KMeaier! 

Nach Schluss der Redaktion eingetroffen. 


Auf Antrag des Delegierten des Provinzialverbandes Rheinland-Westfalen. 
Herrn Karl Lange-Duisburg. -«andte der Berliner Verband heute eine Deputatior zu der 
zuständigen Stelle im Berliner Ministerium, um in Sachen der Kinosehliessung vor¬ 
stellig zu werden. Das Resultat d«r Unterredung geht aus folgendem Telegramm hervor, 
das an den Regierungspräsident er in Düsseldorf abgesandt wurde 

Herrn Regierungspräsident Doktor Kruse 

Düsseldorf. 

ln Audienz im Ministerium des Innern erfahren Unterzeichnete Delegierte des 
Verbandes zur Wahrung der gemeinsamen Interessen der Kinematographie, ilass heute 
ein Ministerialerlass an die Herren Regierungspräsidenten herausgeht, in welchem der 
Herr Minister sieh mit der Schliessung der Lichtbildtheater usw wegen Kohlenknapp¬ 
heit grundsätzlich nicht einverstanden erklärt, sondern von tat¬ 
sächlichem Notstand abhängig macht und nur empfiehlt, Kinos usw. in letzter 
Lime mit Kohlen zu versorgen l>?r Verband bit*et Euer Hochw'ohlgeboren dringendst 
um sofortigen Erlass einer Verfügung, durch welche Theaterschliessung im Regierungs¬ 
bezirk aufgehoben wird. Betroffen» Lichtbildtheater, soweit sie nicht bereits mit Kohlen 
versehen, sind bereit, auf Kohlen!ieferung zu verzichten und entsprechend der Ver¬ 
fügung des Regierungspräsidenten von Wiesbaden ihre Theater ungeheizt zu betreiben 

Ehrerbiet igst 

Der geschäftsführende Ausschuss: 

Lange, Duisburg; Koch, Berlin ; 

Zeiske, Berlin; 

Doktor Frie dman n, Berlin. 







No. MtV. Der Kinematograph Düsseldorf. 



EI 


Filmmusik-Führer 

V niii») 

^ % Vrrr. jg % 



Stein unter Steinen. 


Drama nach dem gleichnamigen K< 
Zusalliineugcstellt von Kapellmeister 


V« 


" s P 1 


el. 


Ouvertüre ..Die Felsentnühlc“ von Reiaaiger (Bis 
Titel B i e g I e r!) Dann folgt die Nr. 2 aus « ent Intermezzo 
der Arleeienne-Suite von Bizet. und zwar »is zum Endo 
des Filmvornpicls 

I. Akt. 

Vom Beginn an: Ouvertüre zur Oper . l’iidim von 
Ixrtzing. und zwar big zu dem Bildtitel: Kiehholz wäeli¬ 
iert 1 Hernaeb Plauderei, zweimal durehzuspielen. dann 
noch eine Gavotte. ebenfalls zweimal durch, bis zu dem 
Bildtitel: Biegler meldet sieh bei Zarnke' Hernach folgt 
Andante religiöse von Kwast. Bis zum Bildtitel: Biegler 
im Amt. Zum Schluss Serenade“ von George Kitken 
Bis zu dem Bildtitel Biegler» künstlerischer Sehaffena- 
triel» erwacht Hierauf folgt ..Extase“ von Ganne. bis 

zum Schluss des ersten Aktes. 


man von Hermann Sudcrnuuin 
A I e x. S ehir in a n n , Berlin. 

2. Akt. 

Zu Beginn ..Ouvertüre ..Rosamunde“ v« n Schubert. 
\'om Allegro vivace bis zu dem Bildtitel Tun Sie lieltcr 
Ihre Pflicht, als l>ei Tage zu poussieren Dann Sprung 
auf den letzten */a Takt, bis zu dem Bildtitel: Herr Gott 
ling, ich komme wegen der l*>re' Darauf folgt: ('haut 
.»ans parole von Tsehaikowski. 

3. Akt 

..Tiefland“ von d’Albert, bis zu tlem Bilde: Göttling 
die Gitarre zum Singen nimm, Dann Sprung, lebhaft 
a / # Takt B-dttr Hierauf zu ..Tiefland“ zurück sehr lang 
samt- KJavierüberleitung. hierauf ..Wörther“ von Massenet. 
und zwar Anfang */« Takt. Hernach: Sprung auf Maestoso 
bis ungefähr Buchstahc A. bis zu dem Bildtiiel: l>a kommt 
er' Anschliessend tlaran: ..Romeo und .Julia“ vom An¬ 
fang bis Buchstabe B. und bis zum S.-hliiss 


Die Lieblingsfrau des Maharadscha. 


Spielt hauptsächlich in Indien und die gewählten Musikstücke enisprc, lien 
der jeweiligen baenenrolgc. sowie tlen Vorgängen innerhalb der Szenen. 
Zusammengestellt von Kapellmeister A I e x. S e li i r m a n ti . Berlin 


I Akt 

Lt Hoi d’ Vs. von K. Lalo (Tavan-Fantasie) bis Bueb- 
stabe B Bei Beginn tler Rosenszene: Suite Orientale 
von Dop.\ Nr. I und 2. — Dann zum Rendezvous am 
Strand An den Frühling von Grieg (Anfang I) bis zum 
Aktschluss. 

2. Akt. 

Die Fingalshölde. Ouvertüre von Mendelssohn (bis 
Anunato) Im Schlosse des Maharadscha Ballen 

Kgvptien von A Luigini. Nr. I. 2 und 3 
3 Akt. 

Samson und Dalila von C. Saint-Baens (Fantasie von 
H. Mouton) bis Nr. IH. Dann: Die Königin von Saba 


von Gounod. und zwar aus der Fama-ic-Bcarl« iluug von 
A. Genin bloss der Marsch. - Zum Besuch der Offiziere 
Salem Aleikum. oriein M arschint erirc-.'./.o von k .1. Halterl 
\'or tlem Throne des Maharadscha: Krönungsmarsch aus 
..Prophet“ von .Meyerbeer - Bei dem Fcm Orientalischer 
Bauchtanz von R. Vollstedt. Für tlen Schluss des Aktes 
Schluss tles Krönungsmarsche- aus Propht, 

4. Akt 

Suite caiicasifinte von M Ipjiolitao-Iwanow. und zwar 
tlie Nr. 3 1/ Afrieaine \< n Mt \ erbeer (Fantasiebearbei 

tung von Ta van), vom 5. Takt nach Buchstabe (’ bis zum 
Schluss der I. Partie. Suite (’autasienne (Nr. I) vom 
Moderato assai. Santsou und Dalila. Nr. 22 bis 23. 
(Liebeslied.) 



Der deutsche VorführungsapparatN 


CRnernnnn 

Stahlprojektor „IMPERATOR“ 

Ist unflbertoffeu In diesem Apparat hat wie auf so vielen Oebieten deutscher Erfindergeist und 
deutsche Maschinentechnik über alle ausländischen Erzeugnisse glänzend gesiegt. — Es ist eine 
berechtigte nationale Forderung, nur deutsche Vorfühmngsmaschinen in deutschen Lichtspiel¬ 
häusern zu verwenden. V«Stangen Sie vor Anschaffung einer net — - *-* 


HanR.ömemAnnfl.6.DResDsii56 
















Der Kmematugraph 


Düsseldorf. 


No. 529 


Neu eraotllnnen ist die vierte, bedeutend vermehrte Auflage vom 


fout yitt 

von F. PAUL LIESEGANG. 

IV 878 Seiten Oktav-G r oss« mit 231 Abbildungen. "UR 


Inhaltsverzeichnis: 


Wesen und Wirken««webe des Klnematograph.n — Der Kine- 

matographen-FUm. Der Lichtbilder-Appnrat. 

Der B* wegungt-Mechanlimui. — Allgemeine Anordnung. —- Ruck 
weise bewegte Zahntrommel (Malteserkreuz). — Der Schlager. 
— Der Greifer — Klemmzug oder Nocken&pparat. — Aus¬ 
wahl der Systeme. 

Die TOre. — Die Blende. 

Das Kinsmatographen-Wsrk. — Allgemein» Anordnung. — Dei 
Vorschub des Filmbandes. — Die Aufrollvorrichtung. — Film- 
spule und feuersichere Trommel. — Vorrichtungen nun Nach 
stellen des Filmbildes. — Apparate, die eine Rückwickelung 
des Filmbandes überflüssig machen. — Die Schonung des Film 
bandes im Meclianismus. — Selbsttätige Feuerschutzvorrich¬ 
tungen — Das Antriebswerk. — Der Motorantrieb — Aus 
führung des Kinematographen-Mechanismus und Auswahl. — 
Das Geräusch des Kinematograph Mechanismus. — Vertun 
düng des Werkes mit dem Projektionsapparat. — Das Kühl 
Kafkas Wärmeschutz durch Gitter. 

Die optische Ausrüstung. Der Kondensor L>as Objektiv. 

Die Brennweite und ihre Bestimmung. - Objektiv Apparat 
abstand und Bildgrösse. — Grosse Lichtbilder auf kurzen 
Abstand. Auswechselbare Objektive verschiedener Brenn 
weiten. Objektiv-Formeln. — Tabellen für Brennweite. 
Apparat allst and und Bildgröese. — Die Anpassung des Ob 
jaktives an den Apparat — Kondensor. Objektiv und Licht¬ 
quelle. 

Dl* Uehtemncatungen - Das elektrische Bogenücht. — Glesch 
ström und Wechselstrom. — Spannung. Stromstärke und 
Widerstand. — Der Transformator. — Der Umformer. — Der 
yuecksilberdanipf-Gleichrichter. — Lichtmaschinen — Die 
Bogenlampe. — Der Widerstand — Zuleitung und Sicherung. - 
Die Schalttafel. — Stromstärke und Helligkeit. — Die Kohlen 
stifte — Handhabung der Bogenlampe — Fehlerhafte Er 
mheinungen beim Bogenlicht. Das Kalk hebt — Die Stahl 
flasche. — Das Druckreduzierveutil. — Inhaltsmesser und 
Inhaltsbestimmung Der Kalklichtbrenner. — Kalkstifte, 

Kalkscheibeu und Pastillen — Das Arbeiten mit Leuchtgar 
und komprimiertem Sauerstoff. — Anwendung von kompri¬ 
miertem Wasserstoff. — Das Arbeiten mit dem Qasator. — 
Das Arbeiten mit dem Athersaturator. — Fehlerhafte Er¬ 
scheinungen beim Athersaturator. — Die Darstellung von 
Aaetyian-Kalklicht. - Die Selbstharstellung von Sauerstoff 
mit Braunstem Sauerstoffbereitung mit Ozylith. — Sauer 
stoffbereitung mit Oxygemt — Die Darstellung von Kalk 
Licht bei niedrigem Sauerstoff druck — Anwendung des elek 
Irischen Glühlichtes. 


dunkle Raum. - 


Stativ. — Die Projektionswand. - 
jektion bei Tageslicht. — Aufstellung des Apparates und An 
Ordnung der Zuschauerplätze — Die Vervollständigung der 


Das Arbeiten mit dsm Kinematograph. - Handhabung des Mecha 
nisrn us. — Das Umrollen des Film bände-, — Verwendung 
endloser Films. — Das Flimmern und Mittel zur Behebung 
bzw. Minderung dieses Uebels. — Das Flickern. — Die Pro- 
jektion stehe, «der Lichtbilder — D e Behandlung und Pflege 
der Films. — Das Verkleben und Ausbeutern der Films. 

Die Instandhaltung des Mechanismus. — Die Pflege von Objek 
tiv und Kondensor 

Usber di* Fsuersgetahr bei kinsmatographitchsn Verführungen. 

Vorführung und Programm. — Verbindung von Kineraato 
graph und Spree h maschine. 

-•hlerhafH Erscheinungen beim Arbeiten mit d«m Kinematograph 

— Z rspringen der Kondensor’insen. — Beschlagen der Linsen. 
Schalten im Bildfeld. — Gelbrot« Ecken oben ode- unten im 
Bddfeld. - Huschende Schatten, seitweise Verdunklung de* 
mr Bildfeldes bei gut brennender Bogenlampe — Schwerer 
Gang >le« Werkes. — Tedwese Unschärfe des Bildes. — 
Wechselnde Schärfe und l'nschärfe. — Unschärfe auf einer 
Seite des Lichtbildes. — Allgemeine Unschärfe des Bildes. — 
Völlig verschwommene Bilder — Verschleierte Lichtbilder. — 
Flimmern des Bildes. — Flickern des Bildes. — Regnen und 
Ziehen des Bildes. — Falsche Einstellung der Verschlussblende. 
Vibrieren und Tanzen des Bildes — Springen des Bildes. — Ver¬ 
setzen des Bildes. — Ueberhaetete oder zu langsame Bewegungen 
un Lichtbilde. — Rückwärts laufende oder schleifende 
Räder — Fehlerhafte Tram portier ung des Filmbandes. — 
Schieflaufen des Filmbandes auf der Transporttrommel. — 
Schlechte« Funktionieren der Aufrollvorrichtung. — Zerreißen 
des Filmbandes oder Einreißen der Perforation. — Einrisse 
an der Perforation. — Kratzen auf dem Film. — Ansamraein 
von Staub auf dem Filmband — Abspringen der Schicht. — 
Spröde- und Brüchigwerden der Films. — Fehlerhafte Er 
schein ungen bei endlosen Fi'.-ns — Entzündung des Film 

bandes. 

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nähme-Apparat. — Aufnahmevorrichtungen für besondere 
Zwecke — Das Stativ — Die Handhabung des Aufnahme- 
Apparates. — Die Aufnahme — Das Aufnahme-Atelier. — 
Der Negativfilm. — Perforiermaschine und Meßvorrichtung 
Hilfsmittel zur Entwicklung der Films — Der Entwickler. — 
Das Entwickeln der Films. — Fertigmachen des Negativs. — 
Fehlerhafte Erscheinungen. — Der Positivfilm. — Der Kopier 
Apparat und das Kopieren der Films — Fertigmachen der 
Positivfilms. — Tonen und Färben. — Das Kolorieren der 
Films. — Anfertigung der Titel. 

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Düsseldorf, 21. Februar 1917. 


No. 530 



Der grosse Tag. 


So hätte man den Verbandstag des „Veibandes 
zur Wahrung gemeinsamer Interessen der Kinemato¬ 
graphie und verwandter Branchen, E. V.“. der am 
14. Februar stattfand, gern nennen mögen. Aber, es 
war kein grosser Tag. Vielmehr ein kleiner, winzig 
kleiner. Zu dem, was geleistet wurde, steht die Zeit, 
die dabei hinging, in gar keinem Verhältnis. 

Die vorige grosse Verbandssitzung hatte ein¬ 
stimmig beschlossen, für den „Verbandstag" einen 
Neuentwurf für die Statuten vorzubereiten, und auf 
dem Verbandstag die Statutenänderung zu beraten. 
Dieser für das Gedeihen und Blühen des Verbandes 
notwendige Gedanke war es wohl, der viele ernste 
Männer auf dem Verbandstage erschienen liess. Um 
es vorweg zu sagen, es wurde ein Antrag eingebracht, 
die Statutenänderung von der Tagesordnung abzu¬ 
setzen, und man soll es nicht für möglich halten, 
der Antrag wurde angenommen. Damit wurde die 
„Opposition" mundtot gemacht. Es sei auch an dieser 
Stelle ausdrücklich Verwahrung dagegen eingelegt, 
dass man diejenigen, die der Ansicht sind, dass eine 
Reorganisation des Verbandes, der Verbandsleitung, 
der wichtigste Untergrund ist. auf dem überhaupt ein 
gedeihliches Arbeiten möglich ist, mit „Opposition“ 
bezeichnet hat. Alle diese Herren opponieren 
nicht, sondern nehmen für sich das Recht in An¬ 
spruch, in einem Sinne für das Wohl des Verbandes 
zu arbeiten, den sie für den allein richtigen halten. 
Würde ihnen an dem Gedeihen des Verbandes nichts 
liegen, hätten sie sich nicht die Vorarbeiten gemacht, 
die in der Tat von ihnen geleitet worden sind. 

Bei der Abstimmung über die Frage, ob die 
Statutenänderung am Verbandstage beraten werden 
solle oder nicht, stellten sich Mißstände heraus, die 
unhaltbar sind, und die zur Folge haben, dass gegen 
die Abstimmung mit allen Mitteln protestiert werden 
wird. Es ist festgestellt worden, dass ein Herr eine 
Stimme abgegeben hat, der gar nicht Mitglied, also 


auch nicht stimmberechtigt ist. Und recht spassig 
erscheint es, dass man einen Herrn wählen konnte, 
wenn auch nur zum Kassenrevisor, der ebenfalls nicht 
Mitglied ist. Es ist keine Schikane, wenn jedes 
Mittel, auch das schärfste Anwendung findet, die 
Beschlüsse ungültig zu machen. Es erweckt doch 
einen merkwürdigen Eindruck, dass der Herr General¬ 
sekretär nicht etwas näher über die Mitgliedschaft 
der Anwesenden orientiert war. Dabei wurde aus¬ 
drücklich eine Feststellung, wer Mitglied ist oder 
nicht, vorgencmmen. Auch dass man sich an einen 
wichtigen Punkt des Statutes nicht gehalten hat, 
scheint höchst bedenklich. Es heisst dort nämlich, 
das stimmberechtigte Mitglieder ihren Beitrag bis zum 
10. Januar bezahlt haben müssen. Sicherlich hat der 
weitaus grösste Teil das nicht getan, und folglich sind 
alle diejenigen, die nach dem 10. Januar bezahlt 
haben, nicht stimmberechtigt. Man nahm noch in der 
Versammlung schnell Beiträge entgegen. Aber als 
sich herausstellte, dass zwei Delegierte grosser Ver¬ 
bände zwar anwesend waren, diese Verbände aber 
nicht bis dahin bezahlt hatten, lehnte man die Bereit¬ 
willigkeit der Herren im Augenblick für ihre Ver¬ 
bände zu zahlen, ab. Das Bild hätte sich denn doch 
erheblich geändert. Wegen der Statutenänderung 
kam man zusammen und was wurde, nachdem dieser 
Punkt gefallen war, erreicht? 

Eigentlich doch nur blutwenig. Am erfreulichsten 
erscheint der Beschluss, eine Kommission zu wäh¬ 
len, die in einer möglichst alle sechs Wochen statt 
findenden Aussprache mit der Zensurbehörde die 
Zensurschwierigkeiten zu mindern geeignet ist. In 
diese Kommission sollen ein Direktor einer Filmfabrik, 
ein Filmregisseur, ein Filraschriftsteller, ein Besitzer 
eines kleinen Lichtspieltheaters und ein fachkundiger 
Vertreter der Tagespresse gewählt werden. 

Einen erheblichen Zeitraum nahmen die Er- 
gänzungs- und Neuwahlen zum Gesamtausscbuss in 
Äuspruch. 









No 630. 


Der Kineiuatograph — Düsseldorf. 


Ee wurden gewählt die Herren: 


James Herrsche!, Hamburg. 

mit 7i Stimmen 

Direktor Lippmann 

„ # 7 

Direktor Messt er 

.. 62 

Direktor Oliver 

62 

Kommerzienrat Ernemann 

., 47 

Rechtsanwalt Bittcrmann 

47 

Direktor Seckeisohn 

., 38 

Päschke 

34 

Gülzow 

.. 32 

Geh. Kommerzienrat Kühn 

,. 28 


Nach Schluss der Sitzung hielt der Gesamtaus 
M'huss noch eine kurze Sitzung ah, in der sich der 
gesdhäftsführende Ausschuss konstituierte. Zum ersten 
Vorsitzenden wurde Herr Direktor Messte \ zum ersten 
stellvertretenden Vorsitzenden Herr Direktor Dr. 
Lohöfer, zum zweiten stellvertretenden Vorsitzenden 
Herr Direktor Oliver gewählt. Ferner fiel die Wahl 
auf folgende Herren: Direktor Davidsohn. Direktor 
Lippmann, Direktor Mandl. Schmidt. Hammerstein. 
Koch. Hulke. Direktor Bartuscliek. und Lunge Duis 
bürg. 

Der Geschäftsbericht wurde übrigens ohne Dis 
kussion erledigt, und der bisherige Vorstand kann 
recht zufrieden sein, dass gegen verschiedene Punkte 
nichts eingeweudet wurde. Wenn das geschah, so war 
es nur aus dem Grunde, weil man möglichst ohne Er¬ 
regung den Verbandstag vorübergehen lassen wollte. 
Hätte man ahnen können, dass der wichtigste Punkt, 
nämlich die Statutenänderung in der Versenkung ver¬ 
schwinden würde, wäre wohl der Geschäftsbericht 
einer Kritik unterzogen worden, die in vielen Punkten 
seinen Urhebern unangenehm gewesen wäre. Der 
Kassenbericht brachte auch einen Voranschlag für 
das Jahr 1917. Der Voranschlag schloss mit einem 
Fehlbetrag von fast .‘>000 Mark. Um diesen zu decken, 
sollte das gesamte Bankguthaben des Verbandes auf 
gebraucht werden. Da kam Herr Direktor Davidsohn 
auf einen rettenden Gedanken. Er empfahl den An 
wesenden, eine freiwillige Spende dem Verband zuzu 
wenden. Und siehe da, fast 10000 Mark wurden ge 
zeichnet, eine stattliche Summe, an der sich Fabri 
kanten, Verleiher. Theaterbesitzer und andere Inter¬ 
essenten beteiligten. Mit der Feststellung dieser 
erfreulichen Tatsache könnten wir unseren Bericht 
schliessen. wenn wir nicht wiederum Gelegenheit 
nehmen müssten, gegen die Art der Berichterstattung 
über den Verlauf des Verbandstages, wie sie das offi 
zielle Verbandsorgan beliebt, energisch zu protestieren. 
Schon anlässlich der letzten Generalversammlung 
mussten wir zu unserem Bedauern darauf hinweisen. 
dass das Verbandsorgan aus den Verhandlungen Tat 


Sachen verschwiegen hatte, die allen anderen Teil 
nehmern an der Versammlung als ausserordentlich 
wertvoll erschienen. Bekanntlich konnten wir damals 
auch feststellen, dass das offizielle Protokoll unerhörte 
Lücken aufwies. Das Protokoll des Verbandstages 
liegt noch nicht vor. Wir können also darüber jetzt 
noch nicht urteilen. Das Verbandsorgan verschweigt 
aber in seinem Artikel übe - den Verbandstag wieder 
um eine nach unserer Ansicht wertvolle, sogar äusserst 
wertvolle Erklärung de< Chefredakteurs Emil 
Perlmann, die auf dem Verbandstage abgegeben 
wurde. Die der Pressekommission auf der Gene¬ 
ralversammlung kooptierten Herren haben näm¬ 
lich sämtlich ihre Aeniter niedergelegt, weil sie in 
der Handhabung der Arbeiten der Pressekommission 
nicht den Weg sehen, für den Verband gedeihlich 
wirken zu können. Dass diese Herren sämtlich, wohl 
mit einer einzigen Ausnahme, Fachleute sind, also 
der Fach- oder Tagespresse angehören, sollte doch 
den Verbandsmitgliedern zu denken geben. Es wird 
sieh noch Gelegenheit bieten, eingehend sich mit der 
Art. mit der ganz unpraktischen Art, wie die Presse 
kommission arbeitet zu beschäftigen. Gerade am 
Verbandstage Hat sie in einer wichtigen Angelegen 
heit vollkommen versagt. Ja. sie hat sogar etwas 
Schlimmeres getan. Sie hat zugegeben, dass ein Herr 
der Pressekommission einseitig eine einzige Tages 
zeitung mit einer ausserordentlich wichtigen Nach 
rieht bedient hat. Das aber ist im gemeinsamen In 
tcresse unerlaubt. Hier liegt die Angelegenheit iuso 
fern noch schlimmer als dieser Herr gleichzeitig auch 
der Redakteur, jawohl Redakteur, wenngleich es 
auch immer bestritten wird, des Verbandsorgans ist. 
Dieser Herr hat dabei den Verband übergangen und 
hat die Notiz als eine Angelegenheit des Verbands 
organs behandelt. Wir verwahren uns ausdrücklich 
gegen diese einseitige Behandlung der gemeinsamen 
Interessen, und wir finden es zum mindesten ungc 
schickt, wenn derselbe Herr seinen Artikel über den 
Verbandstag dazu benutzt, persönliche Unstimmig 
keiter. zwischen ihm und einem Verbandsinitgliedc 
zum Gegenstand der Erörterungen zu machen. Nach 
Schluss der Generalversammlung fand noch Herr 
Hannewacker Gelegenheit, über seine derzeitige Ab 
lehnung als Verbandsmitglied sich zu äussern. Es 
ist zu erwarten, dass bei einiger Einsicht der Parteien 
der alte Streit zum Frieden führen. Hannewacker 
wieder Mitglied und sich dem Verbände nützlich 
machen wird. 

Ueber den Verbandstag wird ja wohl noch nicht 
das letzte Wort gesagt sein, vielleicht auch nicht über 
das Verhältnis zwischen Verband und dem Verbands¬ 
organ. 


Der verschärfte U-Bootkrieg und die Filmbranche Skandinaviens. 


Durch die U-Bootabsperrung Englands und die vor¬ 
läufig ganz eingestellte Schiffahrt droht in ganz Skan¬ 
dinavien Kohlennot da bekanntlich nur Schweden einige 
Steinkohleugruben (in' - Schonen) besitzt, deren Förderung 
aber für das eigene land bei weitem nicht ausreicht. Am 
grössten ist der Kohlenmangel in Norwegen, wohin 
schon seit Anfang Januar England jede Kohlenausfuhr 
untersagt hat. Ab 5. Februar dürfen daher — ausser vielen 
anderen Einschränkungen, wie Schliessung der Iäden. 
Kontore und Betriebe um 4 Uhr, der Restaurants um 
10 Uhr, um Kohlen zu Wärme. Kraft und Beleuchtung 
zu sparen, — in Kristiania die Kinotheater, wie auch 


Konzertsäle und Schaubühnen, nur noch an zwei Tagen 
der Woche geöffnet sein: man hat hierzu Sonnabend und 
Sonntag gewählt, l'ebertretung wird gerichtlich verfolgt 
und den Uebertretern weitere Lieferung von Brennstoff, 
die in Kristiania jetzt Monopol eiÄer Kohlen- und Koks¬ 
zentrale wurde, samt Strom verweigert.— ln Schweden, 
das für die nächsten Monate noch verhältnismässig gut 
mit grösstenteils deutschen Kohlen versorgt ist, wurde den 
Lichtbildtheatern in Stockholm die Anwendung von lb- 
klamc-Aussenbeleucht ung verboten. Uebrigens meint der 
Direktor der Svenska Biografteatern, < h. Magnusson, dass 
ihre Schliessung kaum nennenswerte Ersparnis bringen 




Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 530 


würde, da die Kinogebäude ja «loch erwärmt werden müssten 
Kr könne es aber verstehen, wenn man vielleicht eine Stunde 
früher schliessen müsste, oder durch Verordnung die l'eber¬ 
schreit ung einer gewissen Temperatur im Zuschauerraum 
verboten würde: das Publikum müsste dann eben die 
Oberkleider anbehalten. — In Däne m a r k wurde 
durch ministeriell«- Verordnung vom x. Februar unter 
anderin bestimmt, dass Kinotheater nicht mehr als fünf 
auf einander folgende Stunden täglich bis 10 Uhr abends 
offen halten dürfen. Sonntags in«les in sechs Stunden. 
Ursprünglich war beabsichtigt, ihre Spielz«-it auf vier 
Stunden einzuschränken. jedoch machte der Kinobesitzer- 
Verein von Kopenhagen durch seinen Rechtsanwalt Munch- 
Petersen eine Eingabe, die darauf hinwies, dass dies «he 
Tätigkeit der grösserenKinos,welche bisher eine Spielzeit von 
ca. zehn Stund«*n haben und sehr hohe !>>kalmicten zahlen, 
allzu sehr beschneiden würde; die kleineren würden dann 
vollständig schliessen müssen und damit zugleich viele 


Angestellte brotlos. Auch sei «1er Licht verbrauch der 
Kinos im Wrgleich zu dem der Schauspieltheater. Varietes 
und Tanzsäle. d«*ren Vorstellung fortan um 10 Uhr iHX-iuh-t 
sein muss und darum nur früher anzufangen braucht, 
verschwindend g«*ring. Ih-r Verein hatte also mit seinen 
Darlegungen einigen Erfolg, der «lern Kinobet rieb im 
ganzen Reiche zugute kommt. Erwähnt sei noch, «lass 
Läden und Lager an vier Wochentagen um sechs (statt, 
nach der letzten Kriegszeit Verordnung, um sieben), an 
zweien um sieben und Sonnabends tun neun (statt vorher 
um zehn Uhr) schliessen sollen, Bäcker ausgenommen 
Reklame-Aussenbelcuchtung war schon früher verboten 
wenden. Sollte «lie Blockade gegen England effektiv werden. 
würde eine andere Frage für die Filmbranche brennend 
werden können, die Beschaffung von Filmen: doch glaubt 
man. solche daiui direkt aus Amerika und auch weiterhin 
von «len deutschen Fabriken bekommen zu können. 


Direkte Wechselstrom-Projektion. 

Widerstand »der Transformator mit B e r u h i g u n g s w i d e r s t a n «l ? 


Die Projektion mit Wechselst rom pr«»jekt ionslogen- 
lampen ist an sieh minderwertig. Die Natur d«*s 
Wechselstromes, seine Starke und Richtung fortwa irend 
zu wechseln, drückt auch «lern von ihm erzeugten Licht¬ 
bogen «len unruhigen Charakter auf. Er i.-t bestrebt, seine 
Lage zu verändern, „umtanzt“ die Kohlen und muss küust- 
lich in der Richtung auf die Kondensorlinsen durch Ver¬ 
wendung schräg nach vorn stehender Kohlcnstifte fest- 
gehalten werden, die, als sogenannte „Dochtkohlen“ aus- 
gehildet, exzentrisch nach vorngerichtet, eine mit weicherem 
Material gefüllte Bohrung besitzen. Hierdur -h wird 

wenigstens das „Tanzen“ vermieden, während sich «las 
unruhige Flackern, das ..Verschwommene". ..Seh unmrige" 
«les Projekt ionsbildes nicht fort bringen lässt. 

Da <l«-r Wechselstrom andauernd «li«- Pole wechselt 
( & -). kann sich nämlich nicht, wie bei Gleichs;rom 

an der (starken), positiven ( + ) Kohle ein ausgeprägter, 
punktförmiger Lichtkrater bilden, iler in steter Ruhe sein 
strahlendes Weiss gradbüsehelig über die Kondensor linse 
durch Filmfenster un«l Objektiv schickt, somlern <*s bilden 
sich deren zwei, die wie oben geschildert, durch lVcht- 
kohlen zwar annähernd festgehalten werden, aber auch 
dann nur eine recht kümmerliche Konstitution besitzen. 
Um «liesen schwächlichen Gebilden wenigstens etwas auf 
die Beine zu helfen, muss man gegenülx-r dem Gleichstrom 
«lie Stromstärke wesentlich (um ea. 40—50%) erhöhen, 
um. wenn auch nicht gleiche Klarheit und Stetigkeit, so 
«loch wenigstens gleiche Helligk«‘it «U-* Wechselstrom- 
lichtes zu erzielen. 

Hieraus kann sehon auf de l höheren Stromrechnungs- 
betrag bei Wechselstrom gefolgert werden. 

Diese wird nun aber ganz unnötig hoch, wenn die 
Projektionslampe direkt vom Netz über einen Widerstand 
gespeist wird. un«l zwar auch dann, wenn die Spannung 
nur 110 Volt beträgt. 

Bei Gleichstrom kann man n« eh geteilter Meinung 
«larüber sein, ob man «li«- höheren Kosten des direkten 
Widerstan«lsbetrieb<-s bei kleinen Stromstärken bis zu 40 
Ampere gegenüber «lein komplizierteren Umformer bet rieb 
und der erst in etwa Jahresfrist eintretenden Amortisierung 
des Umformers in Kauf nehmen s« 11 r der nicht. Bei Wechsel¬ 
strom aber benötigt man für gleiche Helligkeit anstatt 
40 Ampere etwa 60 Ampere. Hierzu kommt, «lass die Licht - 
b genspannung bei Wechselstrom wesentlich geringer ist 


als bei Gleichstrom. Es wird also bei Wechselstrom im 
Widerstand ein wesentlich höhen— Spannungsbetrag v«-r- 
iüchtet werden müssen als bei Gleichstrom.' 

Di«*ser Vergeudung kann durch Verwendung ciiu-s 
Spartransformators, (auch «-iner Drosselspule) vorgebeugt 
wcr«l«*n. Ein kleine r Beruhigiingswiderstand zwischen 
Spartransformator und Munin- genügt. Etwa halb so billig 
als ohne Spar-Transformator und bei Verwendung eines 
grossen Netzwiderstandes wiril alsdann gearbeitet. Denn 
während in Lunpe und Beruhigungswiderstand u ii t ■/.- 
bringend höchstens 50 Volt verwendet werden können, 
also 60 V«>lt auf alle Fäll«- abg«‘töt«t werd« n müssen, v c r - 
nicht et der Wi«l rstand «lie ganzen restlichen 60 Volt 
auf Kosten «I r Stromrechnung und <!<•- Theaterbesitzers. 
Ein Spartransformator selbst geringer Qualität t trans¬ 
formiert die Spannung vor. 110 auf 50 Volt mit 
höchstens Io° 0 Verlust. 

Während als«« bei Widerst«- udsbe trieb 

50 Volt 06 Volt I in . 

ilö~vöit = iio iH> 0 

der dem Netz entnommenen Energie zu bem-hnen sind, 
kommen bei Betrieb mit Spartransformator im ungünstigsten 
Falle auf die Rechnung nur 

50 Volt I 00 Volt 50 Voh 

110 Volt + TÖ 110 Volt 110 Volt C ° >U y 

wenn man «len Ve-lust im Transformator mit ca. 10% in 
Anschlag bringt. (Bei guten Durchschnitts-Fabrikaten 
kommen höchstens 4—6%dafür in Frage.) Mit 10%kommt 
man bereits bei sogenannter Kriegsware (Transformatoren 
aus Ersatz-Metall) aus. 

Hieraus erhellt, dass, wer mit Wech¬ 
selstrom zu arbeiten gezwungen ist 
und zurzeit eine Umformung in Gleich¬ 
strom wegen der jetzt im Kriege nur 
zu Phantasiepreisen oder überhaupt 
unerhält: liehen’ Maschinen oder Appa¬ 
rate nicht vornehmen kann, wenigstens 
einen Transformator aus Ersatz metall 
sich beschaffen sollte. Da aus kriegswirt - 
schaftlichen Gründen nach Möglichkeit Gleichstromnetze 
in Drehst rom-Netze (3 Leiter-Wechselst rom) umgewandelt 
werden dürften, gewinnt diese Frage eine gewiss«- B«xleu- 
tung. P. L. 



No. 530 


Der Kinematngraph — Düsseldorf. 


Neuheiten auf dem Berliner Filmmarkte. 

(Originalbericht.) 


Fast sämmtliche grossen Lichtspieltheater füllen 
in dieser Woche ihre Programme mit Filmen, die wir 
schon anlässlich von Separat Vorführungen besprochen 
haben. So erregt William Kahns ,.De r Fa 11 Routt“ 
im „Tauentzien-Palast" durch die Spannung, wer 
denn nun eigentlich der Täter ist, ebensolches Inter¬ 
esse, wie die saubere Arbeit und die geschickte Regie. 
So zeigt im „Marmorhaus“ der Film „Unheilbar“ 
(Astra-Film) seine psychologischen Feinheiten, die, 
in ein hochdramatisches Gewand gekleidet, ihre 
Wirkung auf das Publikum nicht verfehlen. So 
empört man sich über die furchtbaren Zustände, die 
uns Danny Kaden in „I* a v i 11 o n 10 d e r Z i t a d e 11 e“ 
(Deutsche Mutoscop- und Biograph-Gesellschaft) von 
der russischen Wirtschaft in so realistischer und ge 
lungener Form malt und so freut man sich über die 
Geschicklichkeit, mit der in dem Mars-Film ..Die 
Entdeckun; r Deutschland s“ in unterhaltendster 
Weise Kulturgeschichte geboten wird. 

Aber die Woche brachte auch noch eine Reihe von 
Neuheiten, die teils den Kritiker in di«* Fabriken, teils 
in die Theater führte. Der neue „Hella Moja“-Film 
der „I)ecla" zeigt uns eine neue Wesensart dieser 
Künstlerin. Sie spielt in dem Film von Hans Brennert 
„Wer küsst mich?“ eine Lustspielrolle, und zwar 
>o entzückend, dass man die Antwort auf die Frage, 
ob man Hella Moja lieber in einem Schauspiel als in 
einem Lustspiel sehen möchte, nicht so einfach be¬ 
antworten kann. Hier gibt sie ein junges Ding, eine 
Millionenerbin, die endlich den Wunsch ihres Vaters, 
einen Eidam ins Haus zu führen, erfüllen will. Es ge 
fällt ihr eigentlich keiner von ihren Bekannten, und des¬ 
halb will sie es dem Zufall überlassen, ihr den in die 
Arme zu führen, der ihr vom Schicksal bestimmt ist. Sie 
tut in eine leere Sektflasche ihr Bild, auf dessen Rück 
seite sie schreibt, dass sie demjenigen, der sie bis zu ei 
nein bestimmten Tage küsst, die Hand reichen will. 
Sollte sie ihm nicht gefallen, sei sie bereit, eine Ab¬ 
standssumme von einer halben Million zu zahlen. In 
übermütigster Laune wirft sie die verkorkte Flasche in 
den reissenden Bergfluss des Kurortes, ia dem sie 
sich gerade aufhält. Die Flasche findet ein junger 
Maler, der sich über den Inhalt amüsiert, durch den 
noch andere von dem eigenartigen Angebot erfahren, 
und die nun alle insgesam nach dem auf dem Bild ange¬ 
gebenen Badeort reisen. Dort bewirbt sich inzwischen 
ein Graf um die Gunst Hellas. Da erscheinen plötz¬ 
lich die Bewerber, und die junge Schöne führt nun ein 
Zickzackspiel mit diesen, weil sie gern den Grafen 
als Schwiegersohn ihrem Vater zuführen will. Dieser 
Graf al>er ist ein gefährlicher Hochstapler, wird von 
dem Maler eutlarvt, und dieser Glückliche wird ein¬ 
mal die ungezählten Millionen des Schwiegerpapas 
erben. - Wie gesagt, wir lernen hier Hella 

Moja in einer ganz neuen und bisher an ihr noch nicht 
gekannten Kunst kennen. Sie ist von sprudelndem 
Üebermut, zeigt viel Charme, und was die Haupt¬ 
sache scheint, ihr Humor ist natürlich. Mit grosser 
Laune nasführt sie die Bewerber, ob sie nun ihnen 
auf der Rodelpartie enteilt, ob sie in das Gewand des 
Hotel-Stubenmädchens schlüpft, ob sie Rasierfräulein, 
ob sie Blumenverkäuferin und anderes mehr wird. 
Man hat den Wunsch, Hella Moja recht oft in solchen 
Partien zu sehen. Von den anderen Mitspielenden 
sind Mogens Enger, der den falschen Grafen darzu¬ 
stellen hat, und Richard Senius, der Malersmann, zu 
nennen, und zwar mit Anerkennung. Otto Rippert 


hat die Regie. Er schlägt ein wirbelndes Tempo an, 
das notwendig ist zu der Laune des Stückes und der 
Hauptdarstellerin. Er findet in den Bayerischen Alpen 
auch die prachtvollsten Motive und gibt seinerseits 
ebenfalls in reichlichem Masse durch komische Situ 
ationen den Beweis seines Humors. Der Film wird 
in der Hella Moja - Serie eine besondere Stelle 
einnehnten. 

Auch die „Deutsche Mutoscop- und Biograph-Ge 
Seilschaft“ hat soeben ein Lustspiel herausgebracht. 
Es stammt aus der Feder von Danny Kaden, der 
es auch selbst inszeniert hat. und das den Titel 
..Hoheit Radieschen“ führt. Ein Sprühteufel ist 
das kleine Prinzesschen, und allzeit zu lustigen Strei 
eben aufgelegt. Sie ist Regentin in dem Operetten¬ 
staat, und laut Testament ihres Vaters soll sie an 
ihrem zwanzigsten Geburtstage den Prinzen Ana 
stasius ehelichen. Bis dahin soll ihr aber von dem 
Ministerrat jeder Wunsch gewährt werden. Und das 
nutzt sie weidlich aus. Sie wechselt mit einer Ge 
müseverkäuferin die Kleidung und verabredet in 
dieser mit mehreren Kavalieren ebenso viele Stell 
dichein auf einer Redoute. Auch Prinz Anastasius, 
den sie nicht kennt, ist darunter. Sie stellt die 
tollsten Sachen auf. Zum Glück aber ist alles ein 
Traum. Recht hübsche Bilder, geschickte 

Szenen und vor allem ein ausserordentlich flottes 
Spiel unterstützen die Handlung. Es hat aber auch 
selten ein Lustspiel eine Besetzung durch so viel an¬ 
erkannt komische Kräfte gehabt, wie dieses. Steffi 
Walidt gibt die Titelrolle ausgezeichnet, und die 
Komiker Poldi Deutsch, Josef Oonradi, Viktor 
Janson, Hermann Picha, Carl Xeissner, Hugo Flink, 
Julius Falkenstein, Paul Westermeier, Albert Voigt 
und Erich Schönfelder sind ein Ensemble, das sich 
sehen lassen kann. 

Noch ein Lustspiel ist zu erwähnen. Es wird im 
„Tauentzien-Palast“ gespielt, heisst „Ich heirate 
meine Puppe“, und ist der erste Film des „Egede 
Nissen“-Zyklus (Egede-Nissen-Film). Der Inhalt ist 
folgender: Freddy und Kitty sind von den beider¬ 
seitigen Intern für einander bestimmt. Vorläufig 
leben beide aber noch unter der Fuchtel ihrer 
Lehrer, wobei Freddy seinem Lehrer und Kitty 
ihrer Lehrerin das Leben sauer machen. Kaum 
entlassen, soll sie also heiraten. Freddy hat 
von dem, was ihm blüht, als harmloser keuscher 
Jüngling keine Ahnung und schöpft deshalb seine 
Weisheit aus einem Buche . Was muss der junge 
Mann von der Ehe wissen“. Da er seine Zukünftige 
auch gar nicht von Angesicht kennt — Kitty aber 
ihn so verabreden die Eitern eine Zusammenkunft 
in der „Automaten Ausstellung". Dort hat Kitty 
bereits eine der Figuren, die ihr ähnlich sieht, zum 
Schrecken des Direktors entzwei gemacht, und als 
Freddy erscheint, stellt sie sich an die Stelle der 
Automatenpuppe. Freddy lässt sich von seiner Mama 
die „Puppe“ kaufen, nimmt sie mit nach Hause, 
bastelt an ihr, als sie nicht gut funktioniert, herum, 
und schliesslich, als er von seiner sträflichen Un¬ 
kenntnis des Lebens geheilt ist. „heiratet er seine 

Puppe“.-Das Motiv des Stückes findet seinen 

Vorgänger in der bekannten Operette „Die Puppe“. 
Es ist unverwüstlich und bietet einer guten Darstelle¬ 
rin Gelegenheit, ihr schauspielerisches Können zu 
zeigen. Egede Nissen, die längst als geschätzte Film¬ 
darstellerin bekannt ist, gab mit ihren reichen dar- 



Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 630. 


stellerischen Mitteln die Hauptrolle. Sie bezwang 
durch ihr liebenswürdiges Spiel die Zuschauer vom 
ersten Augenblicke an. Dass sie reizend aussah, und 
dass man deshalb gern an Stelle des Freddy hätte 
sein mögen, braucht nicht erst erwähnt zu werden. 
Der Film hatte grossen Erfolg, und er lässt in seiner 
Qualität auf die folgenden Filme des Zyklus begierig 
sein. 

Der „Mozartsaal“ hat in seinem neuen Programm 
einen Film, an dem man nicht in der üblichen Weise 
vorübergehen darf, denn es ist hier endlich einmal 
das Märchen widerlegt, dass es auf dem Gebiete des 
Gesellschaftsstückes nichts Neues geben soll. Erst 
einmal der Inhalt dieses Films, d«*r den Titel „Ver¬ 
siegelte Lippen“ führt (Messter-Film). Der 
Gutsbesitzer von Haldem lebt mit seiner jungen 
schönen Gattin Helene in glücklichster Ehe. Wohl 
empfindet er, dass er es nicht mehr lange mit ansehen 
kann, wie sie in verschwenderischster Weise das Geld 
ausgibt. Aber die Liebe zu seiner Frau lässt ihn 
alles erdulden. So geht die Zeit dahin. Die Schulden¬ 
last wird immer grösser, und er steht bald vor dem 
Zusammenbruch. Nur das Spiel kann ihn vielleicht noch 
retten. Aber auch hier ist ihm das Glück abhold, Und 
gerade an den Mann, den er am meisten hasst, verliert 
er den Rest seines Vermögens. Ja noch mehr sogar. 
In einem Schuldschein verpflichtet er sich, innerhalb 
vierundzwanzig Stunden die verlorene Summe zu 
zahlen. Noch auf der Gesellschaft verliert jener 
junge Mann den Schein und Haldern findet ihn. 
Sein Gegner wird in derselben Nacht von einem 
Bauern, dessen Braut er belästigt, erschlagen. Als 
Täter kann nur Haldern in Betracht kommen. Ein 
einziger Mensch weiss, wer der Mörder ist, aber 
dieser Mann darf nicht reden, will er nicht die ange- 
betete Helene in einen falschen Verdacht bringen. 
Er ist ein junger reicher Mann, der weiss. wie sehr 
die Sorgen Haltern drücken, und der weiss, dass 
Helene in einer schwachen Stunde dem Ermordeten 
einen Wechsel gab, um damit heimlich ihre Schulden 
bezahlen zu können. Er hat den Wechsel, auf den 
Helene Haldems Unterschrift gefälscht hatte, an sich 
gebracht und ist zu Helene gerade in jener Mord¬ 
nacht gegangen, ihr die Mitteilung zu machen, dass 
sie es nicht nötig habe, sich um die Einlösung des 


Papieres zu beunruhigen. Ehrerbietig steht er vor 
der Angebeteten. Da hören sie Haldern nach Hause 
kommen. Der junge Baron verbirgt sich auf dem 
Balkon und wird so Zeuge des Totschlags. Bei Hai 
dern findet man jenen Schuldschein, und die Vor 
dachtsmoniente häufen sich so, dass ei verhaftet wird. 
Tage banger Qual sind über Helene hereingebrochen. 
Die Wahrheit, wer der Mörder ist, kann nur gesagt 
werden, wenn auf sie der Verdacht der Untreue fällt 
Der Baron aber will es nicht zulassen, dass Helene 
unglücklich wird, und deshalb, um wenigstens Hai 
dern zu retten, geht er zum Untersuchungsrichter, 
um zu sagen, dass Haldern der Mörder nicht ist. Der 
Bauer hat ihn zu Gericht gehen gesehen, er weiss. 
nun wird alles ans Licht kommen. Aber dann soll 
die Welt auch wissen, dass der junge Baron in jener 
Nacht in Helenes Zimmer war. Der Baron hat noch 
nichts gesagt, da stürzt der Bauer ins Zimmer und 
höhnisch, ob der Angeber auch gesagt habe, von wo 
aus er den Mord gesehen bat. Der Mörder sühnt 
seine Tat und über der Ehe Haldems und Helenes wird 
wieder die Sonne des Glückes scheinen. Es 

lässt sich auf einen so kurzen Raum nicht die ganze 
logische Entwicklung dieser Handlung erzählen. Sie 
'st, so romanhaft sie auch hier e"scheinen mag, ein 
Stück aus dem Leben, sie bringt Menschen aus Fleisch 
und Blut. Sic entwickelt sich vollkommen logisch 
und schon von Anfang an melken wir, wie sich das 
Schicksalsnetz um die beiden Hauptfiguren enger und 
enger zusammenschliessen wird So prachtvoll wie 
der Aufbau des Stückes, so ausgezeichnet ist auch 
die Regie. Hier und da Nebensächlichkeiten, die viel 
leicht anders hätten gemacht werden können, aber 
im ganzen betrachtet, eine der reifsten Arbeiten, die 
wir seit langem zu sehen bekamen. Auch die Phöto 
graphie ist ausnahmslos gut. Und dann das Spiel 
der beiden Hauptpersonen, Wanda Treumann und 
Viggo Larsen. Beide in ihrer Art vortrefflich. Sie. 
das leichtsinnige Weib, aber doch voll Gefühl für 
das Unglück, das sie über den Gatten gebracht hat 
Er, der für die Frau alles hingiht. lässt über sich das 
Unabwendbare ergehen. Der Schluss der die Gatten 
wieder zusammenführt, ist von immenser Wirkung. 
Ich wiederhole, hier haben wir *in Gesellschaftsstück, 
das als Muster zu gelten hat. 

Argus. 


Pädagogen-Urteil über die Bedeutung der Kinematographie. 


Zwei bekannte Pädagogen haben an die „Eiko- 
Film-Gesellschaft“ folgendes Schreiben gerichtet: 

„Auf die Frage, ob sich der Film „Ostpreussen 
und sein Hindenburg“ zur Vorführung für unsere 
Jugend eignet, kann ich als Lehrer und Erzieher nur 
aus voller Ueberzeugung mit ja antworten. — Wie 
leicht wird es der Tertianer vergessen, wenn er in der 
Geschichtsstunde hört: „die alten Preussen waren 
Heiden. Bekehrungsversuche misslangen zuerst; dann 
kamen die Ritter vom Deutschen Orden und machten 
die Preussen zu Christen“: wenn er aber die präch 
tigen Bilder sieht, wie die Alten opfern, die Mönche 
ihren Altar Umstürzen und darob von den Erzürnten 
fast erschlagen werden und nur mit Mühe im letzten 
Augenblick von den heransprengenden Kreuzrittern 
gerettet werden und wie die Heiden ihren stolzen 
Nacken durch Ueberredung und Gewal* der Taufe 
beugen, das prägt sich ganz anders ein! das ver 
gisst er sobald nicht! Und in gleichpackenden Bil¬ 


dern ziehen in den ersten beiden Akten die Haupt 
eprchen von Preussens rühm- und tränenreicher Ge¬ 
schichte vorüber und die kahlen Daten 1525, 1701. 
1812 13 gewinnen Leben: eine Geschichtsrepetition, 
wie sie sich der Lehrer nur wünschen kann! 

Aber ist’s nicht vielleicht vom erzieherischen 
Standpunkt bedenklich, wenn im 2. Teil die Russen 
greuel gar zu anschaulich der Jugend vor Augen 
geführt werden? — ich meine, unsere Jugend ist in 
Gefahr, hier zuhause den Ernst der Zeit nicht recht 
zu begreifen. Was erlebt sie vom Kriege? gewiss 
manches Unangenehme und Bequeme: die fehlende 
Butter auf dem Frühstücksbrot, etwas Schneeschippen 
und dergl.. aber in ihrem gesegneten Optimismus und 
ihrer fröhlichen Unbekümmertheit wird sogar das 
Schneeschippen zur vergnüglichen Abwechselung, 
denn — die Schule fällt ja aus! Siegesfeiern mit 
..Deutschland, Deutschland über alles“ und „Heil Dir 
im Siegerkranz" mit ausfallendem Unterricht erzeugen 



No 530 


Der Kincmatograph — Dttseeldorf. 


frohe und gehohene Stimmung .... Jas ist gewiss 
gut so untl recht, und eine frische, ftöhliohe Jugend 
ist die Garantie für eine glücklichere Zukunft. Aber 
unsere Jugend, meine ich, muss doch auch noch viel 
mehr erfahren, welchen Einsatz der Kampf kostet, 
welche sittlichen und materiellen Werte auf dem 
Spiele .stehen und zu verteidigen s ld. Ein Junge, 
der die erschütternde Förstertragödie sie ist gewiss 
nach dem Leben gezeichnet und niiht übertrieben: 
ich kenne eine ähnliche, noch scheusslichere von 
einem Oberförster im Film gesehen hat. wird bei 
der nächsten Siegesfeier ganz anders mitsingen. „Wir 
treten, zum Beten vor Gott, den Ge echten"; und 
wer die Not der flüchtenden Ostpreussen und die 
Drangsalierungen der Zurückgebliebenen oder vom 
Feinde Ueberraschten, die brennenden Dörfer und 
Scheunen in so ergreifenden Bildern gesehen hat. 
dem ringt sich's ganz anders aus det Seele: ..Herr, 
mach uns frei“! und wenn er den Siegeseinzug der 
Freiheitskämpfer, den unbeschreiblichen Jubel der 
Wiedervereinten mit ansieht, dann wird auch dem 
kriegslustigsten Quartaner die Seht sucht und der 
heisse Wunsch kommen, recht bald ähnliches erleben 
zu dürfen. Mit einem Worte: mehr als langes Reden 
bringen diese Bilder der Jugend zum Bewusstsein, 
was in diesem Kriege auf dem Spiele steht, dass das 
Vaterland in Gefahr ist! 

A-ber auch rein ästhetisch ist der Film zu rühmen: 
York vor dem Landtag in Königsberg, die Königs 
krünung und manche anderen wirken so gross und 
echt, wie Meuzel'sche Bilder: unter den Kriegsszenen 
sind viele, die als Gemälde jeder Ruhmeshalle zur 
Zierde gereichen würden. 

Also kurz: ieh kann den Film nicht nur empfeh 
len. sondern nur dringend raten, überall, wo er gezeigt 
wird, die Jugend hin^uführen. 

gez. Prof. Dr. Carl Beeker.“ 

..Der Film der Eiko-Gesellschaft: „Ostpreussen 
und sein Hindenburg“ verdient volle Anerkennung. 
In schönen Bildern veranschaulicht er die Geschichte 
der Provinz und ihren Anteil an den Vorgängen 1806. 
1813 und unserer Tage. Einzelne dieser Bilder, wie 
die Ansprache Yorks an die preussischen Stände, sind 
von hervorragender künstlerischer Vollendung. Diese 
Hervorhebung eines Einzelbildes aber soll keine Herab¬ 
setzung des Wertes der übrigen bedeuten. Vielmehr 
zeiehnen sich alle durch plastische Anschaulichkeit 
aus und sind mit ihrem reichen, bewegten Leben, 
das sie darstellen, wohl geeignet, den Zuschauer an 
den Vorgängen inneren Anteil nehmen zu lassen 
Den Schilderungen russischer Greueltaten zu Beginn 
des gegenwärtigen Krieges wird man nicht vor 
werfen können, dass sie das Geschehene übertrieben; 
eher möchten sie einem zu lebenswahr erscheinen. 
Aber unbekannt sind diese Tatsachen niemand mehr, 
und wir dürfen uus nicht scheuen, den Dingen ins 
Gesicht zu sehen. Vor allem wird jeder beim An¬ 
blick der den letzten Teil bildenden prächtigen 
Schlacht enbilder die Befreiungstaten Hindenburgs 
und seiner Truppen in ihrer bedeutungsvollen Grösse 
und in ihrem Segen, den sie dem schwergeprüften 
Lande gebracht haben, jetzt erst recht zu würdigen 
vermögen. Möehten seinem Wiederaufbau reichliehe 
Mittel gerade auch aus einer recht häufigen Vorfüh¬ 
rung dieses Filmes zufliessen! 

Berlin, W. 15, 13. 2. 1917. 

gez. Professor Dr. Erich Wetzet“ 


Aus der Praxis 

s- Berlin. Für den zur deutschen Gesandtschaft in 
Bern geltenden D e z e r nenten für F i I nt e i n f u h r- 
fragen beim Reichs-Kommissariat für 
Ein- u n d A u s f u li i , Herrn Regierungsassessor 
L'ppcrt haben die Herren R«*gi<*rungsasse soren Grandke 
lind Dr. Kotiert die Arbeiten dieser Abteilungen über¬ 
nommen. 

Die neu»* Sommerzeit tritt mit d e m 
Hi. April in Kraft und «lauert bis zum 17. September. 

V a 1 d e ma r Psilander soll, wie wir erfahren, 
in Kopenhagen «*ine schon be-tehende Filmfabrik erworben 
haben. Der Künstler geht also trotz d»*s hohen Angebotes 
nicht nach Amerika. 

Der von uns in der vorigen Nummer erwähnt»* Det«*k- 
t i vfilm von Paul R o s e n h a y n und Adolf Gärtner 
hat einen amleren Titel bekommen. Er heisst jetzt ..Das 
Nac ht gespräch *". 

..Ostpreussen und sein Hindenburg“, 
der Eiko-Film. wurde vor einigen Tag«*n einer Anzahl hoch¬ 
gestellter Persönlichkeiten vorgeführt. Es waren u. a. zu¬ 
gegen der stellvertretende kommandierende General «les 
Gardekorps und Generaladjutant S. M. des Kaiser-*. Exz 
von Löwenfeld, Exz. Generalleutnant von B»*rnst»*dt, Exz. 
Vizeadmiral Kirchhoff und Exz. Staatsminister z. D. von 
Heutig. Ferner hatten sich zahlreiche höhere Kommando- 
stellen durch tlie Chefs ihrer Stäbe vertreten lassen. D»*n 
Darbietungen wurde allseitiges Loh gespendet. 

Dangny Servaes svielt in dem grossen Drama 
Gold“ von Paul Rosenhayn »lie Hauptroll«*. lV*r F'ilm 
erscheint bei der ..Union“. 

..Wer küsst mich'“, »1er neuste Film der 
H»*lla Moja-Serie ist soeben liei der „Decla“ fertiggestellt 
worden. Eine Kritik des Filmsfimlen unser«* lx*sci an an¬ 
derer Stelle in dieser Nummer. 

Bei der ,,D e u t s c* h e Mutoskop- und Bio- 
g r a p h - O e s «> 1 1 - «• h a f t “ ist das dreiakt ige Schauspiel 
aus dem jüdischen Volksleben ..Kinder des Ghetto“ vor¬ 
führungsbereit. Verfa-serund Spielleiter ist Danny Kaden. 

Die Firma Oskar E i n s t e i n G. m. b. H. hat einen 
neuen Film ..Skandal" zur Zensur gebracht. Derselbe 
stammt aus «1er Fe«l«*r Eiuis Webers. Wir kommen auf 
diesen Film zurüek. wenn derselb«* die Zensur passiert 
hat. Heute können wir nur sagen, «lass «ler Film etwas 
Neues bringt, von «1«*ii bisherig«*!» Gesellschaft s- und Detek¬ 
tivstücken abweieht und trotzdem in je«ter Weise spannend 
ist. 

Die ..N atio n al -Filmgesellschaft" bringt 
soeben eine Reihe neu«*r Einakt«*r heraus. Neben prächtigen 
Naturaufnahmen und einer hochaktuell«*!» Eisbrecher- 
fahrt sind es die Lustspiele. ..Bitte recht freundlich!“ mit 
Herbert Paulmüller un«l Marie Grimm-Einödshofer und 
..Im heiligen Ehestand“ mit Tatjana Irrah und Martin 
Caras. 

Unter «lern Nan «*n „Berliner Ungarische 
F i 1 m - Z e n t r a 1 e“ ist ein neues Unternehmen g«*gründct 
worden, das den General vertrieb ungarischer Filme, die 
bisher in Deut schlau«! noch nicht gezeigt worden sind, zum 
Gegenstände liat. Zuerst erscheint ein Film nach «lern be¬ 
rühmten Ron an von Maurus Jokai. „Gebrochene Farben.“ 
Es handelt sich hierbei um einen Riesenfilni, der durch 
Ausdehnung. Inhalt. Ausstattung. Inszenierung und Dar¬ 
stellung Aufsehen erregen wird. Die Leitung der neuen 
F’irma li«*gt in den Händen der Herren Eugen Ries, Bela 
Toth und Karl Hetlinger. 

Das Februar-Heft «ler „De log-Post“ 
bringt wieder bemerkenswerten Inhalt. Man erfährt daraus, 
dass die nächste Liehtspieloper „(’avalleria rusticana“ von 
Maseagni sein wird. Julius Urgiss widm« t dem Werke 




Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 530 


und sein m Komponisten längere Ausführungen. Professor 
Sommerfeld sprieht über ..Kino und Gesundheit“, Handels- 
anwalt Gerhard Wauer behandelt di«“ Reklame «les Theater- 
besitzers, und Pau! Rosenhayn schildert den Besuch des 
bekannten Hamburgers „Tethje" in Gesellschaft Joe 
Jenkins Ix-i «1er Liehtspieloper „Martha“. Die Ausstattung 
«les Heftes ist wiederum künstlerisch. 

De „Merkurfilm- Verleih G. m. b. H.‘\ 
Gesehöftsleiter Herr Amthor, «lie stets in der Ars wähl ihrer 
Programme eine sehr glückliche Hand bewies, hat wieder 
zwei zugkräftige Monnpolsehlager erworben, und zwar den 
..Astra-Film „Unheilbar“ mit Martha Novelly und den 
Paulsen-Film ..Die Firma lacht“ mit «ler unverwüstlichen 
Helene Vom. 

Der Richard Eichberg-Film „Das Baccha- 
unl «le> Todes“ ist fi-rt igge>teilt. Hauptdarsteller sin«l Ellen 
Richter und Erich Kaiser-Titz. Es wirken sonst noch mit 
Lia Borte. Marga Köhler. Werner Krauss. Paul Ludwig und 
Viktor Janson. 

„D i e Lieblingsfrau des Maharad¬ 
scha“ (Nordische Film-Co.) übt auch auf «bis Berliner 
Publikum eine solche Zugkraft aus. dass dieser Film noch 
eine Woche im ..Union-Palast Kurfürstendamm“ läuft. 

Die Eiko- Gesellschaft“ hat den Vertrieb 
ihres „Ostpreussen-Film“ «ler „Frankfurter Film-Co.” über- 
geben. Dieselbe Firma hat auch «l«‘n Vertrieb «les ..Bulgoren- 
Films der Eiko. 

ar. Düsseldorf. Die rheinische Film-Gesellschaft hat 
«las Monopol für «li«“ Bernd Aldor-Seric 1017 erworben und 
sich damit für ihre Abnehmer ein Vorrecht auf eine Anzahl 
der besten Filme der nächst«“!» Saison «“sichert. Ueher ein- 
Anzahl motlerner Dramen un«l r«“cht guter Humoresken 
werden wir noch berichten, sobahl «lic Rheinische mit lern 
Vertrieb beginnt. 

— Richard Oswaltl führt«“ einigen Düsseldorfer 
Freund«*!» seinengrossen Kultu film ..Es werde Lieht“ vor. 
Man sieht in diesem Bild mit Recht das zugkräftigste und 
wirksamste Tendenzdrama, das «li«* Kinematographie her- 
vorgebra«ht hat. Für Rheinlaml-Westfalen sicherten sich 
Leibholz & Co. «las Monopol, «len westdeutschen Theater¬ 
besitzern wird die Bekanntschaft mit dem hervorragenden 
Film demnächst in einer Pressev«>rstellung vermittelt. 

— Die Wohltätigkeitsvorstellung in den Schadow- 
lichtspielen. die die Aufführung von «lein politischen Film 


«ler Bayerischen einleiten sollte, musste bis Anfang Mit*-/. 
v«“rlegt worden. Das Bild — In den Krallen «ler Ochrana — 
erregt bei allen maßgebenden Kreisen lebhaftes Interesse-. 
Zn der Düsseldorfer Fest Vorstellung ist sogar «‘in beson- 
d« rer Ehienatisschuss gebildet worden. Die gesamte Leitung 
für die Wohltätigkeitsveranstaltung, die bei bedeutend er¬ 
höhten Preisen stattfin«let. hat Schriftsteller Alfred Rosen¬ 
thal übernommen. 

Das Resitlenzt heater lässt mit grossem Erf«»lg 
durch seinen ersten Operateur Kühn eine Reihe von Düssel- 
dorfer Eigenaufnah“i»en hersteilen, die photographisch 
allerersten Ansprüchen genügen. Zuerst sahen wir «lie 
Schlussfeier am vollbcnapeltcn Bergisch«*n Löwen, jetzt 
soll ein Bild von der Eisbahn auf dem Schwanenspiegel 
folgen. 

Einer Anregung der Düsseldorfer Polizeiverwaltung 
folgend, hat der Provinzial verband Rheinland-Westfalen 
für st“ine Düsschlorfer Mitglieder einen Werbefilm für «li«- 
Ankaufstelle von getragenen Kleiilcrn herstellen lassen, 
der j«“tzt in allen Theatern zur Vorführung gelangt. 

Das Sehi«“dsgcrieht des rheinischen Yerbanfles wird 
voraussichtlich mit dem I. März in Tätigkeit treten. Zum 
Schriftführer ist «ler wissenschaftliche Hilfsarbeiter bei «ler 
fHisM-Itlorfer Handelskammer. Herr Di Borchardt bestellt. 

Eine Verfügung über «lie Beschränkung der Aussen- 
reklame ist in «len nächsten Tagen zu erwarten. I)i«‘ Düssel- 
«lorfcr Th«-atei bestreben sich ja schon immer, eine seriöse 
g«*s<-hmackv«dic Frontroklamc zu machen, es wird sich also 
kaum um «-mschneidende Maßnahmen handeln. 

Die Düsseldorf«“! - Zensur, «lic im l«*tzteii Jahre 
über 1 I (KM* Anmeldungen buchen konnte, hat nun durch 
«len .Ministei des Innern im I>»n<ltag bescheinigt erhaltcn 
«lass si«> günstig gewirkt hab«*. Vom Standpunkt der In¬ 
dustrie aus. schliessen wir uns diesem Urteil an. Vor allem 
«li«- Revisionsinstanz hat sich glänzen«! bewährt. Wenn 
man «lie Düsseld«»rfcr Zahhui der verbotenen Filme mit 
denen Berlins vergleicht, kommt man ungefähr auf den 
gleichen Prozentsatz. Was uns vom Fa«“h an «ler Düssel- 
«lorfer Einrichtung so hesonrlcrs gefällt, ist die entgegen¬ 
kommende. facligeniäU«“ Art der Abfertigung, der gegenüber 
«lie etwas höhere Gebühr kaum in die Wagschal«“ fällt 
Verboten wurden emlgiiltig run«l hundert Bilder, bei einer 
ebenso grossen Zahl von Filmen ist das Urteil zweiter Tn 
stanz noch offen. 



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— In den Asta Nielsen-Licht spielen findet der dritte 
Film der „Tochter der Nacht" nllalxndlich reichen Bei- 
fall. Es handelt sich bei <lies«-n Danmark-Filmen um erst¬ 
klassige sensationelle Dctekt.ivbilder. die spannen Je Hand¬ 
lung mit geschickter Aufmachung verbinden. Bei dem 
Mangel an wirklichen Detektivschlagern wird das Bild 
bald restlos vermietet sein. 

— Maria Carmi erscheint im Res ; <’ rtheater als Marin 
im Heinert’schen Drama: Der Flut-*' Sonne Diesmal 
hat sich die Künstlerin ein Stück . i dem Herzen der 
Kinobesucher ausgesucht und so i denn euch diesmal 
der Erfolg doppelt gross. Im üb ' r ei h» r noch er¬ 
wähnt, dass die „Lieblingsfrau <i hr. j. •! <ha“ als 

Einlage zt m zweitenmal über d' ■ i,c Wand zog, 

gleich starke Anziehungskraft ausüb< wie das erstemal. 

— Emil Schilling, t’öln, z«*igte in einer Sondervorstel¬ 
lung den fünften und sechsten Teil des Homunculus. die 
von Fachleuten und I^aien begeistert aufgenommen wurden. 
Es sei abschliessend hier bemerkt, dass bei aller Genialität 
des Darstellers und trotz hervorragendster L istung der 
Regie, gerade die Gefahr vermieden wurde, dass die Serie 
zu lang wurde. Man wird in Homunculus mmer einen Höhe¬ 
punkt deutscher Filmgestaltung sehen, aber auch innrer ein 
Experiment, das man nicht ohne weiteres zur Nachahmung 
empfehlen kann. 

— Die U.-T.-Lichtspiele hatten den Schriftsteller 
Hall zu einem Vortrag über ..Landpanzerkreuzer" ver¬ 
pflichtet. der recht interessant war. Für das Publikum 
scheint die Sache nicht die richtige Anziehungskraft zu 
haben. Der Besuch hielt sich in normalen Bahnen. 

— Das rheinische Hella Moja-Gast sp iel wird im März 
stattfinden. Die genauen Daten ■; die einzelnen Städte 
liegen noch nicht fest. 

— Bei der Firma Wolff und van Gelder ist der fünfte 
Meinertfilm demnächst vorführungsbereit. Er wird sieh 
würdig den früheren Bildern anschliessen. Ausserdem 
erwarb die Firma noch den Kriminalfilm „Aussage ver¬ 
weigert“ und ein glänzendes Schmugglerdrama von „Kurt 
Matull". 

— Josef Kim : ann, der bekannte Komponist und 
Solopianist des Residenztheaters hat sich mit Fräulein 
Elise Bokmann (Restaurant zum Hindenburg) verlobt. 

— Sicherem Vernehmen nach wird in den ersten Tagen 
eine Neugruppierung der Düsseldorfer Theater tu erwarten 
sein. 

— Fräulein Behle, bisher bei der Firma I-eibholz 
& Co., hat die Leitung der Berliner Filiale der Dekage über¬ 
nommen. 

— Die Nordische Film Co. hat nunmehr in ihrer rhei¬ 
nischen Filiale (Direktor Cleon Schierach) Büsten von 
Gunnar Tolnäs auf Lager, die sie zum Selbstkostenpreis 
an die Interessenten zum Schmuck der Theater abgibt. 

— Sebald & Co. können mit ihren neuen Schlagern: 
Cowboyliebe und Schicksalsnot in ganz Rheinland-West- 
falen grosse Erfolge verzeichnen. 

— Die Düsseldorfer Filiale der Scala-Film-Gesellschaft 
(Direktor Jos. Rideg) hat nunmehr ihren Betrieb in vollem 
Umfang aufgenommen. Wo die Bilder dieser Firma (Zangen¬ 
berg- und Max Mack-Serien) bisher liefen, erzielten sie 
volle Häuser. 

Rraunschweig. Wie uns der Kino-Paiast mitteilt, 
liegt die alleinige Leitung des Kino-Palastes nach wie vor 
in den Händen des ersten Geschäftsführers Direktor Herrn 
Carl W. Bonse. An Stelle des im Felde befindlichen zweiten 
Geschäftsführers Herrn Franz Thomas wurde Herr Kauf man 
Brotrück iun. ernannt. 

München. Herr Attenberger, der fleissige und 
so überaus tüchtige artistische Leiter und Regisseur des 
„A d m i r a 1 f i 1 m s“ kommt demnächst schon mit einer 
Neuheit heraus, die sicherlich nicht verfehlen wird, grosses 
Aufsehen zu erregen. Es ist ihm nämlich gelungen, den 


Komiker Bertram zu gewinnen, um einige Filme herzu- 
steilen, so «lass teaii heute schon sagen kann, wir bekommen 
da einige possierliche Lustspiele, wie sie komischer, toller, 
lrnhcn*würdiger und heiterer wohl nicht gedacht werden 
können. Bertram ist Individualität, und da bei ihm gerade 
«lies«' überwältigende Komik im Spiel und in der 
M i m i k li«‘gt. so isi damit allein schon gesagt, dass er sich 
für den Film in ganz b«*suiderer Weise eignet. Man darf 
nicht Ü b er seh en, «lass «•* sich hier um j«*ne grotwke, bezwin¬ 
gende um! erschütternd«- Komik handelt, tlie keinerlei 
Hemmungen kennt, «lie aus «lein Hetzen emporquellt un«l 
mit den unsagbar lustigsten Mitteln arb«'it«-t. mit jener 
Natürlichkeit dabei, die einfach unwideistehlieh wirkt 
Vorerst sin«l zwei Filme in Angriff genommen „Bertram 
in Nöte n“ utul „Bertram im gefährlichen 
A lt er“. Diese zwei Tit«*1 besagen schon, dass es sich um 
Liebesabenteuer handelt, also um Suj«‘ts. die ohne Zweifel 
«lie Lustigkeit auf den Kopf stellen und «len Zuschauer keine 
Sekunde aus dem Lachen freilassen — Sofort darnach 
werden zwei mystische Filme in Angriff genommen ,.D«-r 
Ring «les Todes" und „Der Rubin de- Maharadscha" 
von «len sich Herr Attenberger elnrnfalls sehr Grosses ver¬ 
spricht, da es sich da um Sujets von ergreifender Stärke 
und geradezu visionärer Klarheit in der Diktieu hanilelt 
Wir dürfen auf diese neuen Filn e um so mehr neugierig sein, 
als für die Hauptrollen Frl. Annemarie Seidl von den 
„Kammerspielt'ii“ und Herr Seitz vom „Volkstheater“ ge¬ 
wonnen wurden. 

München. Nach vierzehntägiger Pause sin«! nun am 
letzten Sonnabend «lie Münchner Kinos eröffnet worden 
und da hat es sich wii-der einmal graeigt, welche Bedeutung 
ihnen im gesellschaftlichen Leben unserer Stadt zukommt. 

— sie wiesen samt und sonders so starken Besuch auf, dass 
man seine Freude daran haben musste! Sie haben aber 
die ihnen auf erlegte unfreiwillige Müsse sehr gut aus¬ 
genützt. denn sie hatten inzwischen Programme vor¬ 
bereitet, die wirklich erstklassig genannt werden müssen, 
erstklassig nach jeder Richtung hin. Wie das General¬ 
kommando mitteilt, werden die Kinos nun weiter offen 
halten dürfen, aber sie dürfen ihre Lokale nicht heizen. 

— wie sie dies ja seiner Zeit selbst beantragt hatten. Das 
Publikum legt in den Kinos ohnehin tlie Oberkleider nicht 
ab, — man wird also es kaum verspüren, dass nicht geheizt 
wird. Entschieden besser nicht geheizte Kinos als gar keine! 
Was nun endlich die vom Verein der Lichtspieltheater¬ 
besitzer eingeführte kleine Erhöhung der Eintrittspreise 
betrifft, so hat chon der erste Tag ergeben, dass dies 
überall sehr gut vor sich gegangen ist. 

Industrie-Filme. Bereits mehrfach haben wir Mit¬ 
teilungen gemacht über die grossen Indust lie-Filme, die 
Direktor Jakob von der Frankfurter Film Co. unter der 
Regie von Heinz Karl Heiland herausbringt. Der erste 
dieser Filme ist jetzt in den Industrie- und Aussenauf- 
nahmen beendet. Fachleute, welche in diesen Tagen Gele¬ 
genheit hatten, einem Teil dieser technisch«n Aufnahmen, 
die in der Rheinischen Metallwaren- und Maschinenfabrik 
der Ehrhardt-Werke in Düsseldorf gemacht worden sind, 
beizuwohnen, haben den Eindruck gewonnen, dass Herr 
Heiland «las Beleuchtungsproblem auf Grund seiner früheren 
Erfahrungen und Stu«iien auf diesem Gebiete auch in licht¬ 
armen Räumen aufs glänzendste gelöst hat. 

Diese Aufnahmen in den Ehrhardt-Werken, bekanntlich 
unserer zweitgrössten Geschützfabrik, sind ausserordentlich 
interessant, denn sie zeigen Vorzüge in der Geschützfabri¬ 
kation, die bisher der Wiedergabe entzogen waren. Dass 
für diese Aufnahmen in den Fabrikhallen eine grosse Anzahl 
Lampen, insgesamt 40 Stück, nötig waren, ist bereits be¬ 
kannt. Für diese Lampten bedurfte es natürlich auch einer 
besonderen Installation und Kabelanlage. 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 530 


Bei den technischen Aufnahmen waren insbesondere 
mehrere hervorragende Mitglieder der Reinhardt-Bühne 
beschäftigt: Ferdinand Bonn. Conrad Veidt. Leontine 

Kühnberg. Jetzt haben, wie wir hören, die Atelier-Auf¬ 
nahmen begonnen, in denen insbesondere ausser den be¬ 
reits Genannten Ellen Richter mit wirkt. Es findet hier also 
ein Zusammenwirken von ersten Bühnenkräften statt, 
welches der Heinz-Karl-Heiland-Serie der Frankfurter 
Film Co. schon von vornherein ein grosses Interesse sichert, 
das natürlich durch die ausserordentlich wirksamen und 
interessanten industriellen Aufnahmen noch erhöht wird. 


ROTORH'Vereinsnachrichten RSRflKl 

Verein der Kinematographen-Besitzer und Interessenten Süd-West¬ 
deutschlands, Sitz: Karlsruhe. 

Kohlen Versorgung und Kinoschluss. 

An die Mitglieder c'es Vereins ('er Kbienu«Ugnt|>l.entesiizer und 
Interessenten Siidv estdeutsclilani.'s. Sitz Karlsruhe. 

Im Anschluss an unsere unterm ü. Februar 1UI7 dem Ministe 
rinnt des Innern eingereichte Hingabe um Aufhebung bezw. Acn 
der ui ig der Verordnung vom 3. Februar IUI 7 war ich zusammen 







































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Inhaltsverzeichnis: 


Wesen and Wirkungsweise 6m Klnematographen. — Der Kine- 

matographeu-Film. — Der Lichtbilder-Apparat 

Dar Bewegung*-Mechanismus. — Allgemeine Anordnung. — Ruck¬ 
weise bewegte Zahntrommel (Malteserkreuz). — Der Schlager. 
— Der Greifer. — Klemmtug oder Nockenapparat. — Aus¬ 
wahl der Systeme. 

Me TOre. — Die Blende. 

Das Kinsmatographan-Werk. — Allgemeine Anordnung. — Der 
Vorschub des Filmbandes. — Die Aufrollvorrichtung. — Film- 
upule und feuersicher» Trommel. — Vorrichtungen rum Nach¬ 
stellen des Filmbildes. — Apparate, die eine Rückwickelung 
des Filmbandea überflüssig machen. — Die Schonung des Film 
bandee im Mechanismus. — Selbsttätige Feuerschutz Vorrich¬ 
tungen. — Das Antriebswerk. — Der Motorantrieb — Aus¬ 
führung des Kinematographen-Mechanismus und Auswahl — 
Das Geräusch des Kmematograph-Mechanismus. — Vertun 
düng des Werkes mit dem Projektionsapparat. — Das Kühl 
gefass. — Warmeechutr. durch Gitter. 

Oie optische Anrostung. — Der Kondensor. — Das Objektiv. 

Die Brennweite und ihre Bestimmung. — Objektiv,’ Apparat¬ 
abstand und Bildgrösse. — Grosse Lichtbilder auf kurzen 
Abstand. — Auswechselbare Objektive verschiedener Brenn¬ 
weiten. — Objektiv-Formeln. — Tabellen für Brennweite. 
Apparatabstaad und Bildgrosse. — Die Anpassung des Ob¬ 
jektives an den Apparat — Kondensor. Objektiv und lacht- 
quelle» 

Ol# Lichteinrichtungen - Das elektrische Bogenlicht. — Gleich¬ 
strom und Wechselstrom. — Spannung, Stromstärke und 
Widerstand. — Der Transformator. — Der Umformer. — Der 
Queckailberdamnf-Gleichrichter. — Lichtmaschinen. — Die 
Bogenlampe. — Der Widerstand. — Zuleitung und Sicherung. — 
Die Schalttafel. — Stromstärke und Helligkeit. — Die Kohlen 
stifte. — Handhabung der Bogenlampe. — Fehlerhafte Er 
Schonungen beim Bogenlicht. — Das Kalklicht. — Die Stahl 
flasche. — Das Druckreduzierventil. — Inhaltsmesser und 
Inhaltsbestimmung. — Der Kalklichtbrennsr. — Kalkstifte, 
Kalkacbeiben und Pastillen. — Das Arbeiten mH Leuchtgas 
und komprimiertem Sauerstoff. — Anwendung von kompri¬ 
miertem Wasserstoff. — Des Arbeiten mit dem Gasator. — 
Das Arbeiten mH dem Atheraaturator. — Fehlerhafte Er¬ 
scheinungen beim Atheraaturator. — Die Darstellung von 
Asetylen-Kalklicht. — Die Selbstherstellung von Sauerstoff 
mit Braunstein. — Sauerstoffbereitung mit Oxylith. — Sauer 
Stoffbereitung mit Oxygenit. — Die Darstellung von Kalk- 
licht bei niedrigem Sauerstoff druck — Anwendung des elek 
trischen Glühlichtes. 

Ol« Einstellung der Lichtquelle. 

AesrQstungsgegenstände und Aufstellung des Apparates. — Da* 

Stativ. — Die Projektionswand. — Der dunkle Raum. — Pro¬ 
jektion bei Tageshcft. — Aufstellung des Apparates und An¬ 
ordnung der ZuschavisrpHtns. — Die Vervollständigung der 

Ausrüstung. 


Das Arbeiten mit dem Klnematograph. - Handhabung des Mecha¬ 
nismus. — Das Umrollen des Filmbandes. -- Verwendung 
endloser Films. — Das Flimmern und Mittel zur Behebung 
bzw. Minderung dieses Uebels. — Das Flickern. — Die Pro¬ 
jektion stehender Lichtbilder. — Die Behandlung und Pflege 
der Films. — Das Verkleben und Aus bessern der Films. — 
Die Instandhaltung des Mechanismus. — Die Pflege von Objek - 
tiv und Kondensor. 

Ueber di« Feuergefahr bei kinsmatographisebsn Verführungen. — 

Vorführung und Programm. — Verbindung von Kinemato- 
graph und Sprechmaschine. 

fehlerhafte Erscheinungen heim Arbeiten mit dem Kinematograph. 

— Zerspringen der Kondensorlinsen. — Beschlagen der Linsen. 
Schatten im Bildfeld. — Gelbrote Ecken oben oder unten im 
Bildfeld. — Huschende Schatten, zeitweise Verdunklung des 
ganzen Bildfeldes bei gut brennender Bogenlampe. — Schwerer 
Gang des Werkes. — Teilweise Unscharfe des Bildes. — 
Wechselnde Scharfe und Unscharfe. — Unscharfe auf einer 
Seite des Lichtbildes. — Allgemeine Unscharfe des Bildes. — 
Völlig verschwommene Bilder. — Versshleierte Lichtbilder. 
Flimmern des Bildes. — Flickern des Bildes. — Regnen und 
Ziehen des Bildes. — Falsche Einstellung der Verschlussblende. 
Vibrieren und Tanzen de» Bildes. — Springen des Bildes. — Ver¬ 
setzen de« Bildes. — Ueberhastete oder zu langsame Bewegungen 
im Lichtbilde. — Rückwärts laufende oder schleifende 
Räder — Fehlerhafte Transportierung des Filmbandes. — 
Schieflaufen des Filmbandes auf der Transporttrommel. — 
Schlechtes Funktionieren der Aufrollvorrichtung. — Zerreißen 
des Filmbandes oder Einreißen ier Perforation. — Einrisse 
an der Perforation. — Kratzen aif dem Film. — Ar.sammeln 
von Staub auf dem Filmband. — Abspringen der Schicht. — 
Spröde- und Brüchigwerden der Films. — Fehlerhafte Er¬ 
scheinungen bei endlosen Films — Entzündung des Film- 
bandes. 

bi« Herstellung kinematographischer Aufnahmen. Der Auf 

nähme-Apparat. — Aufnahme Vorrichtungen für besondere 
Zwecke — Das Stativ. — Die Handhabung des Aufnahme 
Apparates. —- Die Aufnahme — Da« Aufnahme-Atelier. — 
Der Negativfilm. — Perforiermaschine und Meßvorrichtung. — 
Hilfsmittel zur Entwicklung der Films — Der Entwickler. — 
Das Entwickeln der Films. — Fertigmachen des Negativs. — 
Fehlerhafte Erscheinungen. — Der Positivfilm. — Der Kopier 
Apparat und das Kopieren der F"iims. — Fertigmachen der 
Positivfilms. — Tonen und Färben. — Das Kolorieren der 
Films. — Anfertigung der Titel. 

Die Herstellung von Trickaufnahmen. Glasplatten-Kinemato- 
graphen. — Panorama-Klnematographen. K mematographen 
mit optitchem Ausgleich (Rapid-Kinematographen) Die 
Funkenkinematographie (Ultrarapid- Kinematograph, ballistischer 
Kinematograph). Die Mikro-Kinomatograpme. Die Rönt¬ 
gen-Kinematographie. Die Kinematographie in natürlichen 
Farben. -- Die stereoskopische Kinematographie Kinemato- 
graphieche Doppelapparate. Die Anwendung der Kinemato¬ 

graphie. Literatur. — Die neue Polizeiverordnung für GroB- 
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Sascha-Film 

Hin Ausflug mit der Zahnradbahn auf 





den Gaisberg bei Salzburg 

1 

A 

40 304 

Nationalfilm dies. 

Neubrandenburg 


A 

40 305 

Messter-Film-Ges. 

Messter-Woche DM7. Xr. 7 


A 



Partien an der Weser 

1 

A 

40 312 

Welt - K ineinat ograpl i 

Bilder aus Xiederungam 


A 

40 314 

Desgl. 

Die Bucht von Lugano 

1 

A 

40 315 

Deagl. 

Bilder aus Oberfranken 

1 

A 

40 31» 

IW. 

Die weltberühmten Bauschöpfungen 





des Mittelalters in Sevilla (Spanien) 


A 

40 322 

Desgl. 

Jn Salzkammergut 



40 323 

Flora-Film-lies. 

Bei einer Fesselballon-Abteilung im 





Westen 



40-324 

Hora-Film-Des. 

Nach der Schlacht 



40 368 

Eiko-Filtn-Ge*. 

Kiko-Woche Nr. 128 


A 

40 35» 

lilw Kino-Hiport 

Krönungsfeierlichkeiteu in Budapest 





am 30. Dezember 1916 

2 


40 360 

Weit - K inematogra ph 

Ein Ausflug ins lxiendal (Norwegen) 

1 


40 361 

Sascha-Film 

Historisches aus Salzburg 



40 31» 

l.ux-F.Im-Ges. 

Vebe rüstet 

1 


40 254 

Bolten - Baee kein 

Ihr Papa 

3 


40 310 

Danny Kaden-Film 

Kinder des Ghetto 

3 


40 313 

WoHd-Film. New-York 

Jimmy Valentine. II. Abenteuer. Alte 





Sünden 

1 5 


40 317 

! M. D.-Projektion 

Der tolle Dammingen 

4 

C 

40 325 

Flora-Film 

Prof. Nissen’s seltsamer Tod 

4 


40 362 

; Imperator-Film-Ges. 

1 Der Waldbrand 

4 

e 

37 223 

1 Nationalfilm-Ges. 

j Im heiligen Ehestand 


c 

37 223 

| Nationalfilm-Ges. 

Im heiligen Ehestand 

1 

• Wer für die Dauer des Kriegt# 





verboten- Jetzt: Für Kinder verbot. 

40 153 

* Münchener Kunstfilm 

Treue hier. Verrat dort 

3 

0 War für Kinder verboten. Jetzt: für 


| Kinder gtniehmigt. 

•) A Genehmigt. B Verboten. C Für Kinder verboten, D Berichtigt, B Für die Dmbt 4m Krieges verboWn 
















No. 53(1. 


Der Kiriematograph — Düsseldorf. 


Neue Einakter! 

der National-Film G m b. H . 



Prächtige Naturaufnahmen: 

N eubrandenburg Ein Mecklenburger Kleinstadtidyll 
Berlin im Schnee Bild« 1 von der grossen Kälte 

Eine Fahrt nach Griechenland Der Kaiser auf Korfu etc. 

Sommer und Winter in der Schweiz 

Berner Oberland. Engadin 


National - Film 




G. m. 

b. H. 


Berlin 

Düsseldorf 


Wien 

Leipzig 


Frankfurt a. M. 
































- - - Ülfol J^tAAr! { J]jIVIVI 7$U W^t/VUjL ttuxM 

cUvn J^iwoj f aefa ßt&c^vLut iA^oiii / yi, y io zti^cvi ^u dai 

i-m )y 3^iiAMMaÄo^*uz / p& (( <xvi. J^ttu a^uidiuj ^ae&Matt $uxt 

io vuit Müvu, CiLisiz&t-ffevi üSe/i (SLvl- uvid Vt^iau^ y 

(SLyifcdotc W -^Ciue^C t WU y) §!}Cl 

'ilt dt\ SfcwM fü>i du ‘Vesdtuituuy uud 

oCuiu (Adtm, uud aittdtiiA S’ausAMattci! 







No. »31. 


Der Kmematoj'rapb — Düsseldorf. 






Die Erstarkung der deutschen Filmindustrie. 

Von Walter Thielemann. 


l iwt-r Mitarbeiter Herr Weiter Th.«*l, tu^mj. der ttchon vor 

kan nt war. hat «ich -t t« yr«*gvti die Hevtrinimduittr 

•Iw* deutach n hilmmarku« durch atu4aitdb*che Ktr m*n auajpe 
«prochen. Wie «eine, auch in uneertu Blatte verrO; fctatlichtm 
An eit n erkennen Umm-u. hat er eich mit un* imm«-r Ihr die 
>chanunff einer «tarken (knitschen FBmmduntrii- emjcv« txt. Seine 
n«M*hlokceud« u. um» ton ihm aus dem Felde ühermitudU-n An* 
ftihrunjren v.rtnuu deneelbcti Standpunkt. 

Dir Kaiaktion. 

Durch die Presse ging kürzlich die Notiz. dass 
nie drei Messter-Gesellschaften: Autor-Film G. in. b. 
H.. Messter-Film G. iil b. H. und Messter-Projektion 
G. in. bc H. unter der Firma: Messters Projektions 
Aktiengesellschaft m eine Aktiengesellschaft mit 
einem Kapital von 1*2 Millionen Mark umgev.andelt 
werden. Dem Vernehmen nach sollen besondere 
Pläne mit dieser Neugestaltung der ältesten Film 
Firma verbunden sein. 

Die Gründung interessiert unsere Branehe in mehr 
als einer Hinsicht. .Man geht wohl nicht fehl in 
der Annahme, dass sie im Zusammenhang steht mit 
den Bestrebungen, di«* sich gegen die ausländisch«• 
Konkurrenz richten. Dann aber kann es auch nur 
freudig begrüsst werden, dass durch die Schaffung 
grosser leistungsfähiger deutscher Firmen d£n aus 
ländischen, vornehmlich französischen und englischen 
Filmfirmen eine starke deutsche Filmindustrie ent 
gegengestellt wird. 

Die Marke: Messter ist in unserer Branche be 
kannt und an den grössten Erfolgen, die Filme in 
den letzten -lahren weit über die Grenzen Deutsch 
lauds hinaus erzielten, haben die Messterfirmen leb¬ 
haften Anteil. St» bedeutet die Vereinigung der ge 
nannten Firmen eine Macht, die der ausländischen 
Industrie gegenüber doch eiue gewaltige zu nennen ist. 

Fs kann schon heute gesagt werden, dass die 
ausländische Konkurrenz nach dem Kriegsschluss 
sicherlich mit allen Mitteln darnach trachten wird, 
den deutschen Filminarkt. wieder an sich zu reissen. 
Dass darin für die deutsche Industrie eine grosse 
Gefahr liegt, darf nicht verkannt werden. 


In der Filmbranche haben sich s«-hon verschieden! 
lieh grössere Firmen zusammengeschlossen. um so 
besser das investierte Kapital verwerten zu können. 
-Fetzt geschieht es aber zum ersten Male, dass sich 
drei grosse deutsche Firmen vereinen, um so schon 
rechtzeitig dafür zu sorgen, dass der deutsch»* 
Markt vor der unausbleiblichen Ueberschwemmuug 
mit ausländischen Fabrikaten nach dem Kriege nach 
Möglichkeit freibleibt. Die Firma Pathe war wohl 
im Frieden nie stärkste Konkurrenz für den deut 
scheu Filmfahrikauteu und Verleiher, sie hatte es 
verstanden, durch Lieferung kompletter Programme 
die deutschen Kinobesitzer für sich zu gewinnen und 
die deutschen Firmen konnten mit den niedrigen 
Leihpreisen, die infolge der Massenproduktion er 
klärlich waren, nicht erfolgreich konkurrieren. 

Der Krieg hat die Entfernung dieser und anderer 
Firmen ganz naturgemäss mit sich gebracht, di«* 
deutsche Filmindustrie war nun mit einem Male 
auf sich allein angewiesen. Es hat sich gezeigt, 
dass sie sich den Anforderungen gewachsen zeigte, 
dass im Gegenteil die Ausschaltung der ausländischen 
Firmen trotz der Knappheit des Filmmaterials die 
deutsche Industrie zu neuer Blüte gebracht hat. 
Damit ist aber zugleich prwiesen. dass bei Rückkehr 
in den Friedenszustand sie in der Lage ist. allein 
den Bedarf der deutschen Kinobesitzer zu decken. 
Die starke Inanspruchnahme der ausländischen Firmen 
vor dem Kriege führte zu einer Verschwendung des 
Filmmaterials. Davon können unsere Verleiher ein 
Lied singen. Die Ueberproduktion schuf aber gleich 
zeitig auch einen Kitsch, den man im Interesse der 
weiteren Ausgestaltung der Kinematographie nur be 
dauern musste. 

Die Kinobran« he war mit ihrer ständig zunehmen 
den Macht im modernen Leben vielen Anfeindungen 
ausgesetzt. Das ist natürlich. Aber gehen wir diesen 
soweit sie nicht tendenziösen Auffassungen ent 
sprechen, nach, so werden wir finden, dass am meisten 











No. 531 


ematngraph — Düsseldorf 


ausländische Firmen die Kinemutog apliie so in Miss 
kredit brachten. Dass hier die dejtsehc Industrie 
sieh nicht ins Zeug legte, obwohl sie dazu die Mittel 
hatte, ist schon oft bedauert wo -den. Der Krieg 
scheint auch hier, wie auf vielen anderen Gebieten, 
eine Wandlung zuui besseren gebracht zu haben. Diese 
Bestrebungen zu unterstützen, muss ms.-re erste Auf 
gälte sein. 

Wir müssen vor allem den sentimentalen Anwand 
lungen widerstehen, möglichst bald nach dom Kriege 
ein freundschaftliches Verhältnis zu Frankreich und 
Kngland wiederherzustellen. Das wurde Deutschland 
unwürdig sein. Wir dürfen nicht vergessen, es muss 
dem deutschen Nationalbewusstsein für alle Zeit tief 
eingeprägt werden, dass Frankreich sich von Kngland 
in den Krieg hineintreiben liess und dass Kngland den 
mörderischen Krieg lediglich aus Habgier und niedri¬ 
gem Eigennutz, ohne dass Deutschland ihnen das ge¬ 
ringste zuleide getan hatte, vom Zaun gebrochen und 
sich mit den anderen Mächten zur Zerstörung des 


deutschen Reiche* und zur Vernichtung des deutschen 
Volkes verschworen hat. Beide- Länder wollen den 
Hass und die Feindschaft gegen uns auch nach dem 
Kriege fortsetzen und da heisst es: Gleiches mit 
Gleichem vergelten. Mag auch später vielleicht l»ei 
unseren Feinden die Erkenntnis für ihr Tun dämmern, 
so ergibt sich doch für ans die mögliche Fernhaltung. 
Deutschland kann auch ohne die Freundschaft Frank 
reichs und Englands seinen weltgeschichtlichen Weg 
gehen. Verschiedentlich hat man jetzt während des 
Krieges versucht, ausländisches Kapital in die deutseh« 
Filmindustrie hineinzubriiigen. um so diese später zur 
Ohnmacht zu verurteilen. Lassen auch gewisse Anzei 
eben erkennen, dass die deutsehe Regierung diese B<* 
strehungen nicht dulden wird, so heisst es doeh für uns. 
rceht wachsam zu sein und heute sehon durch die 
Schaffung einer eigenen starken Industrie dein aus 
ländisehci: Treiben zu steuern. Die Vereinigung der 
Messter Firmen gibt den äusseren Anlass, anzu 
erkennen, dass man sich doch schon bewusst ist. die 
drohend«- Gefahr mit allen Mitteln abzuwehren. 


Schweizer Kino-Interessen. 


Zwei Geschäftsunternehmen in de:- Schweiz haben 
allen Grund, mit detn Gang des ui f Ktiegsformat 
zugeschnitteneu Betriebes zufrieden zu sein: das Caba 
ret und der Kmo. Beide haben sie. verglichen mit 
inderen Branchen, den Verhältnissen entsprechend, 
gute Zeiten zu -verzeichnen. Es wü.de gar keinen 
Wert haben, dies zu leugnen: jedermann kann cs 
sehen, ln den hinter uns liegenden Kriegsjahren sind 
in den grossen Städten Zürich. Basel. Bern. Genf 
und St. Gallen aus dem Nichts heraus glänzende und 
einträgliche (’abarets entstanden. d«*ren Kräfte sich 
aus Artisten aller Länder rekrutieren. Ich erwähne 
das. um zu sagen, dass nun die Cabaretmuse der 
Filmmuse so etwas wie Konkurrenz macht, da sie 
jetzt auch einen grossen Teil jenes Besucherkreises 
auf sich zu lenken versteht, der früher vornehmlich 
sich den Lichtspielen zuwaudte. Und es bestellt zu 
weilen eine Art Verwandtschaft zwischen den beiden 
l'nterhaltungsstätten. nämlich dann, wenn eine Film¬ 
diva oder ein Kinofürst aus dem Rahiuer der weissen 
Wand herab und auf die Cabaretbühm- steigt. So 
haben sich vor nicht zu langer Zeit Wanda Treumann 
und Vigo Larsen in einem Filmsketch uns vorgestellt, 
so tanz.t gerade jetzt die niedliche Hedda Vernon. 
die gewandte Manni Ziener. die fesche Käte Lewan- 
dowski in kubischer Wirklichkeit unter den Cabaret- 
lüstern. statt als zweidinu-nsionaler Schatten über die 
Leinwand zu huschen. 

Allein dies alles vermag, wie gesagt, dem Ge¬ 
deihen der Lichtspiele keinen Abbruch zu tuu. Die 
Programme sind und dies namentlich seit dem 
Kriege von reichhaltiger Internationalität; sie sind 
oft fast überreich, und dann kommt es vor. dass im 
selben Programm ein grosses und gutes Bild die Wir¬ 
kung des anderen aufheht. so wie der Reiz von 
etwas Schönem sich verringert, wenn er unbedacht 
gehäuft wird. Das Hauptkont ingeut an Filmbildern 
stellt nach wie vor Deutschland; ihm folgt Frank¬ 
reich, Dänemark, Italien, Oesterreich. Amerika und 
zu guter letzt, unsere Schweiz. 

Wenn der Film durch einen Vogel zu symboli¬ 
sieren wäre, so müsste man schreiben, dass in der 
Schweiz dieser Vogel sich allmählich aus dem Neste 


erhebt und kleine, wenn auch schüchterne Flugver- 
Mirhc unternimmt. Man müsst«- lener schreiben, dass 
es dem Filmvogel bei diesen ersten Ausflügen bereits 
bewusst wurde, was für ein schönes und eigenartiges 
Reisegelände ihm bei uns winkt: ein nahezu para¬ 
diesisches Exkursionsgebiet für Naturaufnahmen. 

Die Firma Eos in ßas^l ha denn einen ersten 
Naturfilm hergestellt, der sich ..Ein«- Besteigung des 
Tschingelhorns“ nennt und von der geradezu einzig¬ 
artigen Gelegenheit. Gebirgsbilder festzuhalten, ge¬ 
schickt Gebrauch gemacht hat. Man darf schon nach 
diesem einen Film behauptete dass unser Land ein 
Dorado für Laudschaftsfilme ist. und dass es nur 
noch eine Frage der Zeit ist. dieses gegebene Film¬ 
material in passender Weise zu verwenden. Dass es 
sich besonders auch für Bilder mit dramatischem Ge 
schelten als Hintergrund trefflich eignet, muss gar 
nicht erst hervorgehoben werden; mau hat dies s. Zt. 
bei der durch eine deutsche Firma hergestellten 
..Wilhelm Teil - -Aufnahme restlos anerkannt. 

Mit der Schaffung von dramatischen Filmen w-ir«l 
es allerdings hierzulande einstweilen noch Mulle haben. 
Wenn man von den westschweizerischen „Lumen¬ 
werken“, deren dramatischer Film „Der unsichtbare 
Rächer" (oder Dr. Hoffntanns phantastischer Roman) 
mir persönlich zu reicheu Hoffnungen für die Ent 
wickcduugen des schweizerischen Fiimdramas Anlass 
gab, absieht, so traten bifeher noch keinerlei nennens¬ 
werte Schöpfungen dieser Art vor die Oeffeutlich 
keit. Zur Herstellung humoristischer Filme hat sich 
dagegen in Zürich ein l'nternehmcn gegründet, über 
das ich bei nächste« Gelegenheit einiges berichten 
zu können hoffe. 

Wenn eingangs gesagt wurde, die Lichtspiel¬ 
unternehmer dürften mit dem Gang ihrer Geschäfte 
zufrieden sein, so muss mau nun nicht anuehmeu. 
die schweizerischen Kinobesitzer seien auf Rosen ge¬ 
bettet. Dass dies nicht der Fall, dafür sorgen gewisse 
Amtsstellen von selber. Denn das offenkundige Ge¬ 
deihen der Lichtspieltheater hat bei den in Frage 
kommenden Behörden jenen Grad von Interesse er¬ 
weckt, den man gemeinhin Misstrauen beneunt. Aus 
diesem Misstrauen heraus, das sich auf die Andeutung 
stützte, es wäre allerlei nicht in Ordnung, sind in 




Der Kinematogr&ph — Düsseldorf. 


No. 631. 


der Folge in einer Reihe von Kautonen eigeue Gesetz 
gehungen für die Kiiicmatographenbesitzer entstanden, 
die mit einer Phalanx von Paragraphen den „Aus¬ 
wüchsen der Kinematographeiitheater" zuleibe rücken 
(wollen). Es wäre vollkommen unnütz, führte ich 
hier Einzelheiten dieser Verordnungen an: denn man 
kennt ja diese Gesetze, die. das sei immerhin fest» 
gestellt, in vielen Punkten als riehtlinien > «1 iaffend 
ganz berechtigt sind, in Deutschland auch. Vorder 
hand sind jetzt die Kantone Zürich. Bern. Basel und 
Luzern mit solchen Gesetzen bedacht. Von besonders 
einschneidender Wirkung ist «las Gesetz im Kanton 
Luzern, das neben einer s«*hr verschärften Film- 
Zensur für jedes Billett ein«* Steuer von Rappen be¬ 
stimmt und ein«* Patentgebühr von Fr. 7Ö0 bis Fr. *2UOO 


vorsieht. Man hat natürlich in interessierten Kreisen 
nach M«Jglichkeit gegen di“ neuen sehr einschranken 
«len Verfügungen Stellung zu nehmen versucht, allein 
stets ohne Erfolg. Eine Beschwerde des Verbandes 
schweizerischer Kinol>esitzer gegen das t_eue ge¬ 
mischte Licbtspielgesetz wurde von der staatsrecht 
liehen Abteilung des Bundesgerichtes abgewiesen: das 
selbe Schicksal erlitt -*in R.-kurs der züricherischen 
Kinobesitzer gegen das Verbot von Kindervorstei 
hingen, und umfangreiche Agitationen gegen das 
Baseler Kinoges«*tz beim Grossen Rat hatten keintm 
Erfolg. So müssen sich nun eben von jetzt an die 
betroffenen Lichtspielbesitzer im Banue de»* drakoni 
sehen Erlasse möglichst vorteilhaft zu bewegen 
trachten. Willi. TelL 


Die Kinos und das Musikwerke-Geschäft während und nach dem Kriege. 


Die Kinos haben sich zu recht Itedeutuugsvolleu 
Abnehmern für Drehestrions. elektrische Klaviere. 
Automaten aller Art usw. entwickelt. Es ist daher 
♦•rklärlich. dass bei den Verhandlungen des Ver¬ 
bandes deutscher Musikwaren und Automaten .fand 
ler die Lage der Kinos und ihr«* Zukunfts Aussichten 

nach dem Kriege zur Erörterung kamen. V. stand 

punkt der Kino-Interessenten ist dal>ei di«* dort auf 
getretene Auffassung besonders bemerk«mswert. dass 
unser Kinowesen nach Rückkehr des Friedens scher 
lieh einen grossen Aufschwung nehmen werde. Hier 
für wurden verschiedene Beobachtungen aus dem 
Innern des Landes, wie auch interessante Fest¬ 
stellungen von den Fronten geltend gemacht. Die 
Feldgrauen haben in dem mehrjährigen Kampfe lang«* 
genug Not un«l I n bilden jeder Art ertragen, um nun¬ 
mehr sobald der Friede da ist. mit voll« tu Recht 
Anspruch darauf machen zu können, dass sie ver 
g«*sset. wollen und müssen, dass sie sieh nach all 
dem Schlimmen auch wieder «ler fröhli«*h«*n I.listig 
keit hingeben wollen. 

Für die Befriedigung <li«*s«*s Bedürfnisses nach 
fröhlichen Genüssen unterhaltender Art dürfte das 
Kin«> in erster Linie in Frag** kommen. Dement- 
sprechend wird es mit gutem Besuch zu rechnen 
haben. Es kommt hinzu, dass die Feldgrauen das 
Bedürfnis nach (.»esclligkeit mitbringen werden, dass 
sie. die soviel Kriegerisches erlebt und getan haben, 
gerade Anregung auf harmloseren Gebieten suchen wei¬ 
den. Das Kino, das sich auch durch die Darbietungen au 
der Front einen guten Platz im Herzen der deutschen 
Kämpfer gesichert hat. wird daher mit einer erheb¬ 
lichen Vergrüsserung seiner Besueherkr«*is«* zu rech 
neu haben, zumal in dieser Hinsicht die überwiegende 
Mehrzahl d**r Besitzer unserer Lichtspiel-Theater eine 
sehr weise Politik getrieben hat. Nach Kriegsaus¬ 
bruch ist bis in unsere Tag** hinein in nicht wenigen 
Orten von vielen Kino-lnliabern der Besuch an die 
Feldgrauen teils ganz umsonst, teils gegen b«*deutend 
herabgesetzte Eintrittsgelder irestattet worden. Da 
durch haben wiederum grosse Kreise das Kino kennen 
und schätzen gelernt, die bis dahin kaum seine Existenz 
kannten. Man darf nicht vergessen, dass ja durch 
den Krieg die tatkräftige Männerwelt selbst der ent¬ 
legensten Orte herausgerissen und in ganz ander«* 
Verhältnisse gebracht wurd«*. Viel«* Landarbeiter. 
Bauern, Förster. Waldarbeiter. Flöaser usw.. alles 
Leute, die bis dahin in erheblichem Masse noch dem 
Kino vollständig fremd gegen übe ist anden, haben so 


Gelegenheit gehabt, di«* Darbietungen der Lichtbild 
bühnen kennen zu lernen. Das wird dazu führen, 
«lass diese Männer nach ihrer Riu-kkehr das gleich«* 
Bedürfnis weiter empfinden. «*s auch im Kreise ihrer 
Familien wa«*hruf«*n und ua«*h Befri«*digung drängen 
werden. Dementsprechend ist damit zu rechnen, dass 
nach Friedensschluss auch in verhältnismässig klei 
net. Orten Kinos Bedürfnis sein werden. 

G *i»uu so. wie das Kino als solches somit ein 
Kulturbedürfnis weiterer Kreise als bisher geworden 
ist. genau so verhält es sich rit musikalischen Dar 
bieiungen. Diese neuen Interessentenkreise für den 
Kinobesuch sind auch mit der musikalischen Beglei 
ti»ng «ler Bilder vertraut worden. Dementsprechend 
wird parallel zu dem Bedürfnis der Schaulust auch 
tlie gleichmässige Entwicklung des B**dürfnisses na«*h 
musikalischen Begleitdarbietungen zu befri«*diir«*u sein. 
Es ist also damit zu rechnen, dass die bestehenden 
Kinos infolge des guten Besuche* gross«* Einnahmen 
halten werden. Das muss dazu führen, dass auch für 
musikalische Darbietungen G«*ld vorhanden sein wird 
Dementsprechend werden z. B. die Lichtbild Theater 
Besitzer, die Musikwerke und Automaten auf Ab¬ 
zahlung haben und dureh die Kriegsverhältnisse mit 
ihren Leistungen im Rückstände blieben, nach Frie 
deusschluss ihren Verpflichtungen sc-hueii und leicht 
iiachkommen können. Andere Kiuobesitzer werden 
wiederum in der Lage sein, ih«*«* Kinolokalitäten zu 
renovieren und zu vergrösseru. Dadurch wird wieder 
um der Absatz neuer Musikwerke und Automaten 
gehoben werden. Zahlreich«* Kiuobesitzer, die früher 
nur sehr einfache Einriehtungei* dieser Art besassen. 
werden gerne dazu übergehen, die grossen modernen 
Musikwerke mit den automatisch auswechselbaren 
Notenrollen und den Fernsehaltwerken einzuführen, 
um ihre Darbietungen des Jeb«*nden Lichtbihles ent 
sprechend vollkommen musikalisch begleiten zu 
können. Darüber hinaus wird auch damit zu rechnen 
sein, «lass in erheblichem Masse wieder dit* Musik 
«ler menschliehen Ka|«ell«*u Platz greifen dürft«*. Aber 
auch diese S«*it«* der Entwicklung kann nur als trünstii.* 
Iietrachtet werden, weil hierdurch wittder der Ab¬ 
satz von Musikinstrumenten aller Art. von Noten usw 
gefördert werden wird. 

Wenn somit das Bild der Zukunft des deutschen 
Lichtspielwesens ein recht günstiges ist. wenn es für 
«len Absatz an Musikwerken. Sprechmas«*hinen, Auto 
mateii uud Musikiustrumcuteu recht erfreuliche Aus 
'iehteu eröffnet, so darf daneben betont werden, dass 



No. 5#1. 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


beide Gewerbezweige auch während des Krieges ein¬ 
trächtig nebeneinander gearbeitet haben. Wie die 
Verhältnisse liegen, sind bekanntlich nicht wenige 
Musikwerke für Lichtbild-Theater auf Abzahlung be 
zogen worden. Andererseits sind die Hinnahmen man¬ 
cher Kinos namentlich in der ersten Kriegszeit 
erheblich herabgegangen. Um die Kinos über die 
Schwierigkeiten der Zeit hinwegzubringen, hat man 
daher vielfach seitens der Lieferanten aus der Musik¬ 
werke-Branche die monatlichen Abzahlungsraten wäh 
retul des Notstandes herabgesetzt. I)a selbstverständ¬ 
lich die Lieferanten ebenfalls ihre V erpflichtungen 
haben und ihre Kredite verzinsen müssen, so mussten 
naturgemäss die Lichtbild-Theater-Besitzer, die von 
solcher Vergünstigung Gebrauch machen wollten, die 
Verzinsung der verbleibenden Summen zusichern. Die 
Erfahrung hat denn auch gezeigt, dass in all den 
Fällen, in denen von dieser verständigen Regelung Ge 
brauch gemacht wurde, diese Verzinsung als durchaus 
berechtigt Anerkennung fand. Gegebenenfalls muss 
ten sich die Abzahlungskäufer sagen lassen, dass sie 
es ja in der Hand haben, von der Verzinsung freizu- 
kommen. wenn sie in der eigentlich ausbedungenen 
Höhe zahlen. 

Aus der zuletzt erörterten Massregel aus der Kino- 
und Musikwerke-Branche spricht sicherlich neben 
grossem wirtschaftlichen Verständnis auch in hohem 
Masse die Anpassungsfähigkeit. Dass bei dieser Ent 
Wicklung des Geschäfts die Hingabe von Akzepten 
für die laufenden Teilzahlungsraten heutzutage selbst 
verständlich ist. sei nebenbei bemerkt. Aber gerade 
<li» Entwicklung des Wechselverkihrs trägt wiederum 
dazu bei. die Geschäftsmüglichkeiten dieser Art so¬ 
wohl im Interesse der Besitzer von Lichtbild-Theatern 
w e auch von Fabrikanten und Händlern in der Musik 
werke- und Automaten Branche erheblich zu erhöhen. 
Der Lieferant kann die Akzepte zur Stärkung seines 
eigenen Kredits an seine Bankverbindung weiter 
geben, während dem Kinobesitzer auf diesem Wege 
auch bei augenblicklich geringer Kapitalkraft schon 
ein Musikwerk usw. zur Unterhaltung seiner Gäste 
und als Begleitmusik für die Film-Darbietungen zur 
Verfügung steht. 

Die durch Beobacht tilgen und Erfahrungen be¬ 
gründete Ansicht von einer Stärkung de- Position 


der Kinos als Abnehmer für Musikwerke aller Art 
führt natürlich auch dazu, dass mancher Lichtspiel 
Theater-Besitzer gern ein grosses neues und modernes 
Objekt für musikalische Darbietungen übernehmen 
möchte, wenn er nur sein altes und veraltetes Or- 
chestrion nur los werden könnte. Hier tritt allerdings 
nicht selten eine Verschiedenheit der Auffassung ein. 
die dann das Geschäft erschwert. Der Besitzer eines 
alten, abgeklapperten Klaviers. Orchestrions oder 
sonstigen Musikwerkes glaubt in Erinnerung des vor 
-Fahren gezahlten Kaufpieises gelegentlich der „An¬ 
gabe“ des alten Musikspenders hierfür eine erheb¬ 
liche Summe augerechnet zu bekommen. Der objek 
tive Kenner der Verhältnisse muss aber zugeben, dass 
hierfür die Voraussetzungen nicht gegeben sind. Für 
den Musikwerkehändler hat der alte „Kasten“, den 
er bei einem solchen Geschäft übernimmt, im grossen 
und ganzen immer nur den Wert des Altmaterials. 
Wer heutzutage irgend einen Musikautomaten usw. 
ersteht, der will ein neues und modernes Klaviermöbel 
in seinem Lokal haben. Folgedessen hat auch der 
Händler keine Möglichkeit, die von ihm einem Kirn 
den nach jahrelangem Gebrauch gelegentlich eines 
neuen Geschäfts abgeno.nmenen und veralteten Musik 
werke anderweitig m verwerten. Andererseits ist al»er 
doch das Geschäft in solchen Fällen auf der Grundlage 
einer gewissen kleinen Vergütung für die zurückzu¬ 
gebenden alten Werke ein Anreiz, um überall, wo 
die Voraussetzungen gegeben sind, auch moderne 
Musikwerke aufstellen zu können. Für den Lichtspiel 
Theater-Besitzer wird diese Modernisierung aber wie 
der darum besonders wichtig, weil er ja durch die 
neue und vervollkommnete Begleitmusik die Möglich 
keit hat. die Film-Darbietungen musikalisch zu be 
gleiten, also den Besuch seines Lichtbild Theaters 
nicht nur durch die lebenden Lichtbilder, sondern 
auch durch die vervollkommneten musikalischen Ge 
nüsse zu heben. 

Das Bild des Geschäftsverkehrs zwischen Kino- 
Besitzer und Musikwerke-Lieferant hat sich mithin 
während der schweren Kriegszeit so gestaltet, dass es 
zu den besten Hoffnungen für die Zukunft berech¬ 
tigt und aus beiden Interessentenkreisen den Wunsch 
nach baldigem Friedensschluss recht verständlich er 
scheinen lässt. P. M. Grempe. 


Neuheiten auf dem Berliner Filmmarkte. 

(Originalbericht.) 


ln der am Sonntag mittag stattgefundenen Sonder 
Vorführung des Richard Oswald'schen Kulturfilms 
„Es werde Licht“ machte diese von uns schon 
eingehend gewürdigte Erscheinung auf das geladene 
Publikum, das den eleganten „Tauentzien-Palast“ bis 
auf den letzten Platz füllte, tiefen Eindruck. Allge 
mein wurde anerkannt, dass hier etwas Ausserge- 
wohnliches geschaffen ist. Im Rahmen eines spannen¬ 
den Dramas aus dem Leben wird Aufklärungsarbeit 
im vornehmsten und doch so eindringlichen Sinne ge 
leistet. Hier ist das eigentliche Wesen der Kinemato¬ 
graphie aufs höchste potenziert. Das sind die Ar¬ 
beiten, die als Pionierarbeiten der Kinematographie 
anzuseheu sind. Geschicklichkeit in der dramatischen 
Entwicklung der Handlung. Ausnutzung aller gegebe 
uen Situationen der feinste Blick für Regiemöglieh 
keit, auffallende Inszenierung, prachtvolle Photogra 


phie und endlich eine erschöpfende Darstellung rei¬ 
chen sieh die Hände zu einer Gesamtwirkung, die 
am Schlüsse stürmischen und begeisterten Beifall aus 
löste. Und als nun gar der Hauptdarsteller, Bernd 
Aldor. am Schlüsse des Films in der Maske, wie wir 
ihn soeben noch auf dem Bilde sahen, und zwar als 
Arzt, der um sich die Jugend versammelt hat, sie 
aufzuklären, als Bernd Aldor nun selbst erschien, 
und die Mahnung an die Menge sprach, eine Mahnung, 
Mitkämpfer gegen die fürchterlichste aller Krank 
heiten zu sein, da empfing ihn brausender Beifall, 
und lange dauerte es, ehe er mit seiner Ansprache be 
ginnen konnte. In wohlgesetzter Rede, mit klang 
vollem Organ sprach er und seine Worte wirkten mit 
Eindringlichkeit. Dass man auch Richard Oswald zu 
jubelte, war nur eine Selbstverständlichkeit, denn ihm 
verdankt man ja dieses Werk, das Aufmerksamkeit 






SYENSKRFILM 


TER JE 






VIGEN 


SVENSKAFILM 


Drama in 4 Akten nach dem Gedicht ron 


HENRIK IBSEN 


Der siebente Film der 
Siegerklasse! 




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Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No 631 


erregen wird und sie im vollsten Masse auch ver 
dient. Möge dieser Film die weitmöglichste Ver 
breitung finden. 

..IJas Leben ein Traum!" (Messter Film) 
loi^ie eine Menschenmenge in den „Mozartsaal“, die 
dieser kaum zu fassen vermochte. Es galt, festzu 
stellen, ob Maria Fein, die jugendliche Iioclidr&mati 
sehe der Reinhard-Bühnen, auch im «weiten Film ge¬ 
halten bat, was sie i?n ersten versprach. Mir scheint 
die ihr von den Verfassern Robert Wietic und Richard 
Wurmfeld gestellte Aufgabe zwar umfangreicher als 
im ..Mann im Spiegel", aber inhaltlich noch so tief. 
Sie gibt hier die Tochter eines Grafen, die auf der 
Reise nach Pyrmont, di«* sie gemeinschaftlich mit 
ihrem Vater Antritt, einen Mann kennen lernt, der 
während der Fuhrt einen Verbrecher ertappt. Dieser 
Mann stellt sich als Baron vot. und versteht, dem 
jungen Mädchen die Sinne so zu betören, dass es sich 
mit ihm verlobt. Trotzdem sich herausstellt, dass 
dieser Mann ein Schwindler ist. lässt sie nicht von 
ihm und heiratet ihn gegen den Willen des Vaters. 
Wohl will ihr Mann, der ein Komplice jenes Ver 
Brechers im Eisenbahnzuge war, nun einen ehrlichen 
Weg gehen, aber sein Freund von damals wird zum 
Erpresser an ihm. und ihm opfert er das gesamte Ver 
mögen seiner Frau. Aber als sie erfährt, welche Ver¬ 
gangenheit ihr Gatte hat, trennt sie sich von ihm. 
Er sinkt immer tiefer und tiefer, bis er sich immer 
unter dein Einfluss jenes schrecklichen Mcnscjcn, da¬ 
zu hergibt, den Familienschmuek. das einzige, was sie 
noch besitzt, zu stehlen. Im Letzten Augenblick je¬ 
doch bäumt er sieh gegen seinen wilden Dämon, es 
kommt zum Ringen, und der Verführer erliegt. Die 
junge Frau wird unter Mordverdacht verhaftet, doch 
stellt sich ihre Fuschuld heraus. Aber die Seelen- 
qualcn haben ihren Geist verwirrt, als Kranke im 
Spital findet sie der gebeugte Vater, der si« in die 
väterliche Wohnung wieder zurückführt. De ärzt¬ 
lichen Autoritäten sind machtlos, und nur noch ein 
Experiment wollen sie versuchen. Sie richten das 
Schlafzimmer so her, wie an jenem Morgen, au dem 
der Vater seine Tochter weckte, und sie ermahnte, 
schnell sich zu erheben, da der Zug nach Pyrmont 
bald abgehe. Und so geschieht es auch. Sie e-wacht, 
langsam scheint ihr die Erinnerung zu kommen. Sollte 
alles nur ein Traum gewiesen sein? Maria Fein hat 


hier Gelegenheit, alle Register der Darstellungskunst 
spielen zu lassen. Erst ist sie das verwöhnte jung» 
Mädchen, dann die liebende Frau, die für ihre Lieb« 
den» Glanz des Lebens entsagen kann, autin wieder 
das darbende Weib, und < ndlich die Bedauerns werte, 
deren Geist umuachtet ist. Am besten ist die Künst 
lerin, wo sie ihrem Naturell gemäss hochdramatisch«- 
Momeute zu verkörpern hat. Da weiten sich ihre 
Augen, da sprechen ihre Hände und die grossen weit 
ausholenden Gesten zeigen uns deutlich, was im 
Inneren dieses Menschen vorgeht. Für den Filmstil 
hat sie auch in diesem Film noch etwas reichlichen 
Pathos, doch nicht mehr so viel wie bei ihrem erster 
Erscheinen. Wenn sie diesen ganz beiseite hat legen 
können, dann werden wir in Maria Fein die erst¬ 
und bedeutendste gross«* Filmtragödin haben. Es wird 
nicht leicht sein, für sie die rechten Stück«* zu finden, 
desto dank«*nswerter aber ist die Aufgabe für di« 
Filmschriftsteller, für diese eigenartige Begabung der 
rechten Boden zu schaffen. Eine tüchtige Regie. wi< 
die von Conrad Wiene, wird schon das übrige tun 
Den Ehemann gab Herr v. Antalffy. den Vater in aus 
gezeichneter Weise Herr Ramaeu. und Herr .1 annimm 
schuf eine Charakterstudie in dem Verführer. 

Das Programm brachte noch eir.en allerliebsten Tri« k 
film „Max und Moritz" (Messter-Film). Nicht von 
Menschen, sondern von Puppen wird diese Ge 
schichte von den l>t*iden Knaben dargestellt, die 
in einen Puppenladen gehen und dort von ei 
nein Erstaunen in das andere fallen. Und nachts 
träumen sie dann von all dm Herrlichkeiten. Tiere 
spielen dabei natürlich die Hauptrolle und auch diese 
Tiere sind von jener Art. wie wir sie in den Spiel 
Warenhandlungen sehen. Dazu kommen noch ge 
hmgene Trick Zeichnungen. Das Ganze ist ein ent 
zückend« r, gelungener Scherz, in dem viel mehr Arbeit 
steckt, als in so manchem grossen Drama, und der 
zweifellos, wo er auch immer erscheint, grossen Erfolg 
erzielen wird. Das Publikum amüsierte sich bei die 
sein Scherz ausgezeichnet. 

In dem neuen May-Film „Die Silhouette des 
Teufels“ von Joe May ist Mia May wieder eine 
sogenannte Bombenrolle zugeteilt. Sie gibt die jugend 
liehe Frau des reiferen Ma ines. Sie ist die Tochter 
eines Angestellten ihres Gatten, der in dem Betriebe 



Der deutsche Vorführungsapparat 


CRnernnnn 

Stahlprojektor „IMPERATOR“ 

ist unübertoffen In diesen Apparat hat wie auf so vielen Gebieten deutscher Erfindergeist und 
deutsche Maschinentechnik über alle ausländischen Erzeugnisse glänzend gesiegt — Es ist eine 
berechtigte nationale Forderung, nur deutsche Vortührungsmaschinen in deutschen Lichtspiel¬ 
häusern zu verwenden. Verlangen Sie vor / ~ 


HeiuRfRnemflnnRGDResDen. iss 










Ko. 631 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


seinen Tod fand und die kleine Mia als Waise hinter 
liess. Der Fabrikbesitzer liess sie in eirem Pensionat 
erziehen, verliebte sich in die erblühte Jungfrau und 
heiratete sie. Aber die Geschäfte Hessen ihm nicht 
genügend Zeit, sich seiner Frau zu widmen. So lernt 
sie auf einer Gesellschaft, die sie allein besuchen muss, 
einen Geigenkünstler kennen, der sie g.uiz in seinen 
Bann zieht, so sehr sie sich auch dagegen sträubt. 
Und als eines Tages gar ihr einziges Kind schwei- 
krank darniederliegt, verlässt sie die W »cht an dein 
Bettchen, um seinem Wunsche, auf einei Maskenball 
zu kommen, zu folgen. Das Kind stirbt, und nun er 
greift Hass die schöne Frau. Aber wieder verfällt sie 
dein Umgarnen des Mannes. Doch der Schmerz um 
das verlorene Kind ist nicht zu verwinden. Man 
findet eines Tages den Künstler erschossen. Wohl 
kommt ein Anderer in den Verdacht, der Mörder zu 
sein, aber die tapfere Frau stellt sich selbs dem Rieh 
ter. Sie wird verurteilt, sie büsst ihre Strafe ab. 
aber ihr Mann schliesst sie dennoch in seine Arme, 
ist er doch nicht ganz schuldlos, da er sie zuviel sich 
selbst überliess. Ueber Mia May’s Kunst ist 

kaum etwas Neues zu sagen. Diese schöne Frau, 
die auch die Kleider mit besonderer Eigenart zu tragen 
weiss, ist fast das Sinnbild der leidenden Frau mit 
dem grossen ehrlichen Charakter. Alle Vorzüge ihrer 
gewiss nicht geringen Darstellungskunst können wir 
bei diesem Film wiederum gemessen, und der Erfolg, 
den der Film beim Publikum fand, stempeln ihn zu 
einer Sondererscheinung. Der Regisseur Felix Basch, 
der gerade in letzter Zeit so viele gute Arbeiten ge¬ 
leistet hat, war ihr ein sicherer Führer und den 
anderen Mitwirkenden der Leiter durch die oft fein 
komplizierten Vorgänge. Bruno Dekarli gab den ahen 
teuemden Virtuosen mit dem mephistophelischen 
Einschlag, trotz des Brutalen der Figur und schärfster 
und doch vornehmster Charakteristik. Auch Heinrich 
Schroth als verzeihender und verstehender Gatte, der 
sich nicht so ganz unschuldig weiss an dem Schick 
sal seiner Gattin, bot eine anerkennenswerte Leistung. 
Die Regie und Photographie verdienen das beste 
Prädikat und wieder einmal ist es schwer, einzelnes 
besonders hervorzuheben. Jedes Bild des logisch auf 
gebauten Werkes befriedigt den künstlerischen Ge 
schmuck, mag es nun der im tiefsten Schnee begra 
bene Park, mögen es die Innenräume, das grandiose 
Maskenfest. oder das Bild, das dem Stück den Namen 

gab, sein. Es ist ein Film der vollen Häuser.- 

Ein skandinavischer Film unbekannten Fabrikates 
„Liebe bleibt Trumpf" übte auf die Lachmuskeln 
grossen Reiz. Es ist eine fidel-lustige Landstreicher 
und Bettlergeschichte mit Verkleidungen, ausgeliehe 
nen Kindern, viel derber Komik, wobei man sich köst¬ 
lich amüsiert, ohne viel nach logischer Handlung zu 
fragen. Der Film wurde flott heruntergespielt. „Ha¬ 
ben Sie 50000 Mark?" (B. B.-Film), diese Frage 
richtet allabendlich in den „Union-Theatern" ein Buch 
handlet- in Treuenbrietzen an die jungen Leute, die sein 
hübsches Töchterchen heiraten wollen. Einer kriegt 
sie aber doch, auch ohne das Geld. Er bekommt näm¬ 
lich die Nachricht, dass er das grosse Loos gewonnen 
habe. Darauf prompt der Segen. Die Sache mit dem 
grossen Loos stimmt auch, nur gewinnt er nicht 50000 
Mark, sondern es handelt sich um den Hauptgewinn 
in einer Möbellotterie, und es sind nur ein paar Leder¬ 
möbel, die ersten Gegenstände für die neue Einrich 
tung, die ihm zufallen. Aber das Buehhändlertöchter- 
achen wird sein. Ein lustiges Stück mit der denkbar 
besten Darstellung durch Melitta Petri, Leo Peukert 
und Herbert Paulmüller. Als Hauptstück wird jetzt 
in den „Union-Theatern" ein neuer Film der „Bita 


Saechetto“-Serie gegeben. „Sabina" heisst er, und 
er zeigt uns das Schicksal einer Gräfin, die den 
Zaubertrank der ewigen Jugend und Schönheit trinkt. 
Die etwas verwickelten Vorgänge werden entschul 
digt durch die Verlegung des ganzen Geschehnisses iiv 
einen Traum. Rita Saechetto steht mit ihrer idealen 
Grazie inmitten einer geradezu herrlichen Umgebung. 
Das rein Bildhafte ist ja immer bei den Filmen dieser 
interessanten Frau die Hauptsache. Und so wird auch 
diese neueste Erscheinung nicht hinter dem Reiz der 
früheren Filme zurückstehen. Argus. 

mm: .^us der Praxis 

-hs. Berlin. Herr Major Gottfried Steuer. 
Ritter des Eisernen Kreuzes erster Klasse, ist plötzlich 
einer Lungenentzündung erlegen. Der Verstorbene wurde 
der Branche, die ihn durch seine Tätigkeit beim ..Bild- 
und Filmamt" kennen und schätzen gelernt hat. bekannt, 
und sie wird ihm ein ehrendes G<*denken bewahren. 

Protest gegen die Beschlüsse des am 
14. Februar stattgefundenen Verbands- 
tages haben eine Reihe von Mitgliedern eingeleg‘. 

Die „E iko Film-Gesellschaft" hat die 
Erlaubnis erhalten, ihren grossen ..Ostpreussen-Hindenburg- 
Film" v.um Besten des Reichsverbandes , Ostpreussen- 
hilfe". dessen Ehrenpräsidium der Reichskanzler von 
Bethmnim Hollweg und Generalfeldtnarschall von Hinden- 
burg innehahen. zu vertreiben. Eine Reihe Theater in allen 
Teilen Deutschlands haben sieh schon Aufführungen des 
Werkes gesichert. 

Die Leitung der Berliner Filiale der 
„Dekage" hat Fräulein Eleonore Behle übernommen, 
die bisher der Düsseldorfer Filiale der Firnta Vorstand 

..Löffel Nr II” heisst ein neuer Detektivfilm 
von Paul Rosenhayn. den die Firma ..Atlantic-Film Aar- 
hus" erworben hat und den der Regisseur Philippi inszenieren 
wird. 

Erich Schön fei «I er schreibt für die „Union" 
vier Lustspiele, in denen der neue jugendliche Star Ossi 
Oswalda auftreten wird. Die Vorarbeiten für den ersten 
„Ossis Tagebuch" halx-n bereits begonnen. Ernst Luhitsrh 
führt die Regie. 

Der Titel des neuesten Meinert-Film 
heisst nunmehr „Die Fu Uspu r". Die Hauptrolle des 
Detektivs Harry Higgs spielt wiederum Herr Mierendorff. 

Die ..N ational-Film-Gesellschaft" ist 
mit den Aufnahmen zu - einem grossen Drama „Der Teufels¬ 
advokat" beschäftigt. Verfasser ist Robert Richards. 
Regie führt Dr. Gg. Viktor Mendel. Den Motiven des 
Stückes sind oberösterreichische Vnlksg.-bjäuche zugrunde 
gelegt. 

Bei der ,,B aye rischen Film -Vertriebs- 
Gesellschaft" ist soeben der neueste Film der Franz 
Hofer-Serie ..Der falsche Waldemar" fertiggestellt worden. 
Die Hauptrollen sind mit den Damen Lo Vallis und Wehr 
besetzt. 

Der grosse dramatische Film „S k a n d a 1" wurde der 
Firma Oskar Einstein soeben ohne Ausschnitt«- von der 
Zensur genehmigt. 

Ernst Lubitseh wird h«-i der „Union" in zwei 
grossen Lustspielen wiederum die Titelrolle spielen. Die 
Stücke heissen ..Prinz Sami" und ..Der Blusenkönig". 

Das Drama „Brasilianische Weibsrätsel" 
von Maximilian Maulbecker wurde von der ..Nordischen 
Film-Co." zur Verfilmung erworlx-n. 

H e d d a V e r n o n tritt augenblicklich mit grossem 
Erfolg«- in der Schweiz auf Die neue Hedda Vernon-Seri«- 
11M7/18 «1er Eiko-Filiu-Geaellschaft wurd«- für Süddeutsch¬ 
land, Bayern und die Pfalz bereits wiederum von der 
„Frankfurter Fllm-Co“. gesichert. 




Der Kineiuatograph — Düsseldorf. 


So. ÖS1 


ar. IMisst-hlori. Dir Asla Nielsen - Licht spiel»* 
Italien neben einem glänzenden Mia Mav-Film in die 
sei Woche den zweiten Film der Meinert-Serie auf 
dein Spiel plan. Er führt den Titel ,.I)a> Mysterium 
des Schlosses Clauden" -und gibt Hans Mierendorff 
aufs neue Gelegenheit, als Harry Higgs reiche Er 
folgt* zu erringen. Die Handlung ist sehr spannend 
und originell. Das Publikum wird befriedigt von dem 
Gesehenen und wird sicher bald nach einem neuen 
Meiner» Film fragen. 

ln den Schadowliehtspielen spielt sich Johann 
Strauss in doppeltem Sinn in die Herzen der Zuschauer 
und Zuhörer. Der graziöse, liebenswürdige Film fin 
det bei gutgewählter Begleitmusik reichen Beifall. 

Das Düsseldorfer Gastspiel Hella Mojas ist 
nun endgültig auf den und 6. März festgelegt wor 
den. Wahrscheinlich wird an einem Nachmittag in 
einem ersten Düsseldorfer Hotel grosser Empfang mit 
Fünfuhrtee stat tfinden. 

Der Provinzialverband Rheinland-Westfalen hat 
eine besondere Pressekommission eingerichtet, der die 
Herren Genandt, Rosenthal und Schierach angehören. 
Die Kommission wird vor allem die Tagespresse auf 
merksam verfolgen und überall da ein greifen, wo es 
das Interesse der Branche erfordert. 

— Gustav Henning, bisher Reisevertreter der Firma 
.Stmssburger & Co., hat sich unter der Firn » Hensing 
& Co. selbständig gemacht. 

Die Firma Frank und Gärtner hat .vie sie uns 
mittcilt — die rheinisch-westfälische Vertretung der Xati.i- 
naj-Film-Gesellschaft, niedergelegt und widmet sich nur 
»lern Vertrieb eigener Monopole. 

— In «len Schadowliehtspielen ist «1er rote Streifen 
mit Marie VVidal im Spiel plan erschienen. Das Monopol 
der Firma Leibholz & Co. findet hier, wie überall, reichen 
Beifall. 

— Im Residenztheater bewundert allabendlich ein 
i.usverkauftes Haus, das hier schon mehrfach besprochene 
Schauspiel ..Kismet", das nach wie v«>r von Herrn Franz 
Höninger vertrieben wird. 

ar t'öln. Ein Berliner Faehblatt brachte in einem 
grösseren Artikel einen Berich* über eine Theaterhesitzer- 
.ersammlung in Cöln. die sich mit der Bonner Steuer¬ 
ordnung beschäftigt haben sollte. In Köln ist von einer 
solchen Versammlung nichts bekannt. Ausserdem weiss 
man von einer Eingabe in Bonn nichts. Dagegen können 


wir aus erster Quelle berichten, dass die nötigen Schritte 
zu einer Aendenmg der fraglichen Steuerordnung 1 "S?its 
üi die Wege geleitet wurden. Fixigseit ist nicht immer 
gleichbedeuten«! mit richtiger und zuverlässiger Bericht¬ 
erstattung. 

Bonn. In «ler Bonner Steuerallgelegenheit wurde am 
25. ds. den Theaterbesitzem folgender Bescheid zugestellt 
..Auf Ihren Antrag vom 2. Dezember 1916 um Herabsetzung 
bezw. Neuregelung der Lustbarkeitssteuer teile ich Ihnen 
hierdurch ergebenst mit, «lass die zuständige Kommission 
es in der Sitzung vom 16. F«*bn»ar abgelehnt hat, eine Aen- 
«lerung der hiesigen Lustbarkeitssteuerordnung eintreten 
zu lassen." 

tässel. Ih-r Regierungspräsident ordnete wegen Kohlen- 
inangel bis auf weiteres die Schliessung der Lichtspiele an 

obr. Dresden. Nachdem die Lichtspieltheater unserer 
etwas herabgekommen aussehenden Elbstadt wieder er- 
«"»ffnet sind, hat sich sofort guter Besuch wieder einge¬ 
stellt. Nur die Polizeistunde um 10 Uhr stört allgemein 
auch sie wird hoffentlich bald schwinden, denn die klei¬ 
neren sächsischen Städte haben um 11 resp. >412 Polizei¬ 
stunde. wenn dieses nntediluvianische Monstrum über¬ 
haupt noch während des Krieges gelten soll! . Das 
neue schöne Prinzessfcheater auf der Pragerstrasse 
iibt grosse Anziehung durch seinen Film ..Die Schlacht 
an der Somme“, der in d«;r hiesigen Presse ausführliche 
lobende Besprechung fand. Ijazu gibt man das vierakt ige 
Drama ..Der Letzte eines alten Geschlechts“ mit Marie 
(’armi in der Hauptrolle. Am 22. Februar wurde zugunsten 
des Vereins ..Heimatdank“ Fritz Skowronnek's „Schwert 
und Herd“. Mensehensehicksale im Weltkriege, in einer 
Separatvorstellung mit einem Prolog, gesprochen von der 
Hof Schauspielerin Aurelia Janke gegeben, wozu Kammer¬ 
sänger Friedrich Plaschke das ..Kaisergebet“ sang. — ln 
dem angenehmen Saale der U.-T.-L i e h t s p i e 1 e in der 
Waisenhausstrasse genoss man einen Psilander-Film „Die 
Flucht vor der Liebe“, ferner ein dreiaktiges Lustspiel 
..Ganz der Papa" und die Komödie „Vertauschte Ehe¬ 
männer“. — Oly mpiat iiester brachte den neuesten 
Henny Porten-Rim „Feenhände“. nach Scribc und das 
zweiaktige Kinderlustspiel „Der kleine Detektiv“. — Die 
Kammer-Lichtspiele zeigen Leo Reins in dem 
Film „Unheilbar", der die Tragödie «üner unglücklichen 
Frau und Mutter darstellt. 

Dresden. Zu einem Versuch, der Filmkunst neue Wege 
zu w eisen, luden die Kammer-LichtspieleDres- 


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No. 531 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


d - n ein. Es handelt sieh darum, dur**h Wort und Bild 
Fragen, die das Grenzgebiet unseres Seelen¬ 
lebens behandeln dem Publikum naher zu bringen. 
Der Direktion dieses Theaters ist es gelungen, zu diesem 
Zweck den Experinu-ntalpsychologcn Leo Erichson zu 
gewinnen. Leo Erichson. der als Experimentator auf dein 
(«ebiete der GedankenfemWirkung. T?l-pathie. Hypnose 
und Suggestion bekannt ist. llerselbt sprach zu dem 
vicraktigen Schauspiel Im Banne des Ueber- 
sinnliche n“. das in einer Form, die naher noch nicht 
im Film gezeigt wurde, das Problem der Fernwirkung 
durch Gedanken, wie der verbrecherischen Einwirkung 
durch Suggestion in glänzender dramati-eher Form löst. 
Der Film selbst erscheint im Verlage der Merkur-Film- 
verleih-Ges. m. b. H. Geschäftsführer Gustav Amthor, 
Berlin, SW. 48. Friedrichstrasse 224. 

Der Schriftsteller Emil Krätzsch, der bis Anfang 1915 
längere Zeit Berliner Korrespondent unseres ..Kinema¬ 
tograph“ gewesen, fand in den schweren Kümpfen des 
Weltkrieges den Heldentod. Der gefallene Kolleg«* zeich¬ 
nete sich in der Mitarbeit für uns durch grosse Objektivität 
aus und verband in seinem Wesen Liebenswürdigkeit und 
Gradheit. die ihm ausser im Verkehr mit uns auch in d?r 
Oesamtbranche grosse Sympathien sicherten. Der Tod 
dieses aufrechten, braven Menschen wird allgemeines Be¬ 
dauern erwecken, sein Andenken jedoch wird stets bei 
denen wach bleiben, die zielbewusste, vornehme Gesinnung 
zu schätzen wissen. 

Siegbert Goldschmidt, Direktor des Marmcrhaus in 
Berlin, ist ab I. März zu den Fahnen einberufen worden. 

Thea Steinbrecher, die bekannte Münchner Kino- 
scnauspielerin. wurde, nachdem sie in Berlin mit grossem 
E.-folg tätig war. von der Firma ..Münchener Kunstfilm 
P Ostermayr“ neuerdings verpflichtet. 

Hamburg. Die in Hamburg eingesetzte, aus Lehrern 
bestehende Prüfungskommission hat ferner folgend«* Filme 
als für Kindervorstellungen zulässig erachtet: 


5494 Oie Verschmähten.Axerty-Fibn 

5495 Oie schwarze Katze.A. B. American 

5490 I>es Nächsten Out.A. B. New York 


llOtOII Neues vom Ausland^ na 

R. H. Die Lage der Wiener Kinobesitzer. Durch das 
behördliche Verbot, wonach alle Wiener Kinos geschlossen 
bl« iben müssen, sind die meisten Wiener Kinobesitzer in 
eine sehr schwierige Lage geraten und mit ihnen die Film¬ 
leihanstalten sowie Tausende ton Existenzen. Der Bund 
der Kinoindustriellen sowie der Reichsverband der öster¬ 
reichischen Kinooesitzer haben sich an die Behörden mit 
Eingaben gewindet, von denen man eine einigermassen 
günstige Erledigung erwartet. Der Kohlen- und Licht¬ 
verbrauch der Wiener Kinobesitzer ist so minimal, dass er 
bei den Riest*nmengen, die Wien täglich braucht, kaum 
in Betracht kommt. 

Aussig i. Böhmen. Path6 freies et Co., Gesellsch. m. b. H. 
Zweigniederlassung der in Wien bestehenden Hauptnieder¬ 
lassung. Zufolge Erlas««*» des k. k. Handelsministeriums 
in Wien vom 11. XII. 1916. Z. 16318, wurde auf Grund 
der Verordnung des Gesamtministeriums vom 29. VII. 1916 
R. G. Bl. Nr. 245, Hugo Holsten, k. k. Kommerzialrat in 
Wien zum Zwangsverwalter bestellt. Das Amt des Hugo 
Holsten als Aufsiehtskommissärs infolge seiner Enthebung 
von diesem Amte mit dem gleichen Erlasse gelöscht. 

Zürich. Unter der Firma Orient Cinema hat sich 
eine Aktiengesellschaft gebildet. Zweck derselben ist der 
Erwerb und Fortbetrieb des bisher von der Firma Specks 
Lichtspieltheater A.-G. unter dem Namen Orient-Cinema 


im Hause Du Pont in Zürich I betriebenen Kinemato 
graphentheaters, sowie der Es werb und Betrieb von Licht- 
spieltheatem im allgemeinen. Das Gesells-haftskapital 
b« trägt Fr. 80 OOO. Das Geschäftslokal befindet sich 
Waisenhausstrasse 2. Du Pont, in Zürich 1. 

-in. Kopenhagen-Hellerii|>. R «• e o r d Film C o. 
(Harald Obel) hat ihr Grundstück mit Aufnahme- 
th«*ater in lille Strandvejs Sidevej 4 verkauft. Dir. Ob«*l 
baut jetzt ein neues Aufnahm«*atelk*r (mit Fabrik für Ko¬ 
pieren und Filmtitel) an seine Villa Eulersvej 12. 

Lihau. ln Libau ist ein Lichtspielhaus eröffnet worden, 
dessen Leitung sich in den Händen der Stadt befindet. 

-in. Personenwechsel in der schwedischen Filmverleih- 
brauche. A. Sjöberg. L«*it«*r der Verleihanstalt Aktie 
b o 1 a g e t Victorias Filmbyra in Stockholm. 
tritt in Kürze zurück und gedenkt ebendort eine Film- 
agentur zu errichten unil durch Reisen na«*h Russlan«! und 
nachAmerikn Verbiiwlungen anzuknüpf«*n. Als sein Na«*h- 
folger wurde Ragnar Elf verson angestellt, bisher 
Vorsteher von P a t h 6 Freres’ Filiale in Göte- 
borg. Als I«eiter dieser Filiale wurden John Kjellen 
und Axel Bcrggren verpflichtet, von denen der 
ersten« zuvor fünf Jahre lang bei der Stockholm-Abteilung 
«Ier Firma Path6 Freres tätig gewesen ist. 

-rn. Stockholm. Das Kino .,Bi<«grafpalatset“, Ecke 
Horns- un«l Repslagaregatan. wurde v< vnBcsitzer, Ingenieur 
Josef Noten, an den bisherigen Pächter, Dir. John A.Berg«*n 
dahl, verkauft, der auch eine Reihe anden* Kinotheat«*r 
der Hauptstadt betreibt. 

-m. Sto«*kholm. Ein neues Kino ..Idealbiogra- 
f e n“ wmrdc am 1. Februar in Handtverkaregatan 22 er¬ 
öffnet. Es will täglich von 5— 6V 2 Uhr zunächst « ine Kinder¬ 
vorstellung geben, danach erst ein Programm für Er¬ 
wachsene. 

-m. Göteborg (Schweden). Dns grosse Bühnentheater 
..Stora Teatem“ wurde an die Bihlfilmfabrik und -Verleih¬ 
firma A. B. Svenska, Biografteatem (Stockholm) verkauft, 
«lern Verlauten nach für etwa 1 Mill. Kr. Es wird nun in ein 
Lichtspielhaus mit Variete umgewandelt werden. 

Edouard Lumi^res, der Erfinder «Ier Farbenphotographie 
und ein Förderer tler Kinematographie ist bei einem Fli«*g«*r- 
unfall im Dept. Haute-Saone gestorben. 

-ss „Pax acterna** heisst ein Film, «len der General- 
«lirektor der „Nordischen Film Co.“, Oie Olsen verfasst 
hat und der von Holger Aladsen in Szene gesetzt wurth*. 
Die Uraufführung des prächtig ausgestatteten Films fand 
im „Palast-Theater“ zu Kopenhagen unter grossem Beifall 
statt. Dt*r Regisseur sprach einen Prolog, der in die Hand¬ 
lung einführte. 

Lyoner Messe, 18. bis 31. März 1917. In Lyon wird 
in der Zeit vom 18. bis 31. März 1917 eine Messe veran¬ 
staltet. die die Leipziger Mess«* bekämpfen soll. In den 
bei der „Ständigen Ausstellungskommission" einzusehenden 
Ausstellungsbestimmungen heisst es wörtlich: Aus Hass 
gfgen die Deutschen (par harne pour l«*s Allemands). deren 
alle*» Maß überschreitender Ehrgeiz die einzige Ursache 
«les Krieges gewesen ist und aus Sympathie für Frankreich, 
das sich immer so friedlich gezeigt hat (s’est montree 
toujours si pacifique) dessen Mut. Eifer un«l Beharrlich¬ 
keit die Sache d«*s Rechts zu Verteidigern. von allen Völkern 
bewundert wird, hat es nicht zweifelhaft geschienen, dass 
die überwiegende Mehrheit der ehemaligen Besucher von 
Leipzig Lyon «len Vorzug geben würde.“ Die abges:hlosse- 
nen Geschäfte der Mess«* von 1916 sollen sich angeblich 
auf 52 Millionen Francs belaufen haben Durch die Press«*, 
durch Rundschreiben in sechs Sprachen, die durch die 
französischen Handelsagenten und Handelskammern im 
Auslande in weitestem Umfange verteilt werden, sollen 
die Käufer, die früher nach Leipzig kamen, nach Lyon 
gelockt werden. 







o. 531. 



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bekannten Tonungen mit Kupier- oder Uransalzen. 

3. Die Tonungen können durch Nachentwicklung »erstarkt werden. 

4. Die Tonungen genügen in Lichtechtheit den weitgehendsten Anforderungen. 


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r Erzielung sott 16 Farbtönen aus IO GruncHarben gratis zur Verfügung. 


Alleinvertreter für Deutschland und Skandinavien : 
WALTER STREHLE, BERLIN SW. 48, Wilhelmstrasse 106. reiepho, 




















































No. 631 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


Es liegen eine An/.aiil Karten unserer Feldgrauen vor. in 
welchen diese für die Januar-Liebesgabe dutucen. 

3. Als onlentliclic Mitglieder wurden t ufgenoimnen: 

1. Herr Hugo Droese, Berlin-Wilmersdorf. 

2. Frau Margaret he Filioke, Neukölln. 

3. Herr Faul Bräunlich. Berlin, 

4. Herr Kotiert Christ, Berlin. 

5. Herr Karl Rüdiger, Berlin, 

6. Herr Paul Gotting, Neukölln. 

Ihre Aufnahme uls ordentliche Mitglieder Italien lienntrugt : 

1. Herr Paul Sclmeider, Berlin-Obers-'höneweide. 

2. Herr Paul Storch, Berlin, 

3. Herr Ewald Heinemann. Neukölln. 

4. Die vom Vorstande veranlaaste einmalige Ausgabe für ein 
Inserat in verschiedenen Tageszeitungen wurde ohne Debatte 
genehmigt. 

5. Nachdem das Kgl. Polizeipräsidium Berlin sich bereit er¬ 
klärt hat, weibliche Personen zur Vorführ-rprüfung zuzulasaen, 
hat ein derartiger Kursus, zu dem 26 Anmeldungen erfolgten, am 

6. d. M. an unserer Vorführerselnde begonnen. 

8. Die diesbezüglichen Unterhandlungen sind noch nicht zum 
Abschluss gelangt. 

7. Es wurde beschlossen, die Delegierten zu dem am 14. d. M. 
stattfindenden Verbandstag in Rücksicht darauf, «lass sich eine 
grössere Anzahl unserer Mitglieder im Felde befindet, zu beauf¬ 
tragen, den Antrag zu stellen, die Satziuigen des Verbandes in 
diesem Jahre noch nicht abzuändern. 

Der nächste Kursus an unserer Vorführerschule, an dem Damen 
und Herren teilnehmen können, lieginnt am Montag, den 26. März 
1017. Die Kollegon, namentlich die Herren aus der Provinz, sollten 
sich an diesem Kursus beteiligen. 

Der Vorstund. 


Der Verein der Kinematographenbesitze' und Interessenten 

Südwestdeutschlands, Sitz Karlsruhe, t. ilt seinen Mitgliedern über 

die Tätigkeit hinsichtlich des Spielverbotes fügendes mit: 

Dienstag, den 2<>. Februar 1917. vormittags 

arbeiteten Herr Rechtsanwalt diohant Haas. Herr Hoff¬ 
meister und ich eine dritte Eingal e ans. Oleichzcitig zugegen 
waren auch Herr Direktor Kiefer und Herr Kapellmeister 
Waldes vorn Colosseum hier, um ebenfalls eine Eingabe zu 
verfert igen. 

Karlsruhe, den 20. Februar 1917. 

Schreiben an unsere Mitglieder: 

Verwhrliclie Mitglieder 1 

Soeben dritte Eingalie persönlich abgegeben. Bescheid, 
ob wir ausser Samstag und Sonntag spielen dürfen, erhalte ieh 
Freitag vormittag um 9 l'hr. 

Mit kollegialem Gruss Kasper. 

Mittwoch, den 21. Februar 1917, nachmittags 

hat anlässlich unserer Anwesenheit in Frankfurt a. M. Herr 
Direktor Jacob i. Fa. Frankfurter Film Co. ein Telegramm 
nachstehenden Inhalts an Grossh. Ministerium des Innern 
auf gegeben: 

Frankfurt main. 21. Februar 17. 

Ministerium des Innern 

Karlsruhe Baden. 

Durch die Beschränkung der Spielzeit der heischen Kino¬ 
theater worden nicht nur die Theaterbesitzer selbst, deren 
At.gestellte,aber auch n ganz erheblichem Made die deutschen 
Kilmfabrikanten betroffen, welche an tmd für sich schon 
infolge schwieriger Fabrikationsverhältnisso zu kämpfen 
haben. In all diesen Betrieben sind bedeutende Kapitalien 
investiert und entstehen durch die Beschränkung empfind¬ 
liche Verluste. Falls Heizverbot bestehen bleiben muss, 
s<> bitten ergebenst uns Spielen in ungeheizten Räumen 
ohne weitere Beschränkung zu gestatten, damit dem deutschen 
Handel grössere Verluste ferner erspart bleiben. 

Ergebenst Verband Süddeutscher Filmverleiher, 

Sitz München. 2. Vorsitzender Jacob. 

Donnerstag, den 22. Februar, mittag 

erhielt ich von Horm Jacob (Frankfurter Film Co.) den Nachtrag 
zu obigem Telegramm wie folgt: 

Frankfurtmain. 21. Febmar 1917. 
Ministerium des Innern 

Karlsruhe Baden. 

Als Nachtrag zu unserem heutigen Telegramm melden zur 
gefl. Orientierung, dass Armeekommando des 3. Armeekorps 
Spielboscliränkuiig der Kinos mit Wirkung ah 24. dieses 
aufgehoben liat, bitten nochmals ergebenst Beschränkung 
ebenfalls aufzuliebeu. 

Verband Süddeutscher Filmverleiher, Sitz München. 

II. Vorsitzender: Jacob. 

Freitag, den 23. Februar 1917, vormittags um 8 Uhr 

antwortete mir Herr Keg.-Assessor Pfistere, machdem der¬ 
selbe zuerst mit Herrn fleh. O.-Keg.-Hat Schneider Rück¬ 
sprache genommen hat te 


„E s ist noch keine 
troffen worden, dies werde aber 

des Tages geschehen" ich kömito bis lieute aliend 

8 Uhr oiler morgen früh um 9 l'hr telephonisch anfragen. 
Werte Mitglieder! Falls wir nun nicht wieder alle Tage spielen 
dürfen, halten wir am Montag, den 26. Februar, nachmittags 

2> ■. Uhr, im Cafe Hikienbrand, Waldstrasse hier eine Ver¬ 

sammlung ab. 

„D e n Film Verleihern wird es nun 
nicht mehr möglich sein, die Betriebe 
aufrechtzuerhalten, was den über 100 
zählenden Kinoleitungen im Felde 
draussen recht schmerzlich sein wird, 
und auch grosser Einnahmen verlustig 
gehen werde n". 

Mit ^kollegialem Gruss 

Otto A. Kasper. 

| Mitteilungen aus dem Leserkreise | 


Zur Reklamefrage in Rheinland-Westfalen. 

Wenn man jetzt irgend einen Theaterbesitzer oder Verleiher 
in Rheinland-Westfalen spricht, so ist die erste Frage sicher: W i e 
ist denn das jetzt mit der Reklame? 

Ohne zu der Angelegenheit prinzipiell Stellung zu nehmen, 
sei tatsächlich folgendes festgesti Ilt: 

Der Provinzialverband Rheinland-West fal e n zur Wahrung der 
Interessen der Kinematographie liat in seinem Normalvertrag 
die Keklumcfrage offen gelassen aus dem einfachen Grunde, weil 
man glaubte und wusste, dass der Verleinerverband diese Materie 
regeln würde. 1 lies*- Regelung erfolgte und die Mitglieder des Ver- 
leiherverbandes sind jetzt verpflichtet die Reklame leih¬ 
weise gegen Kerechnung abzug-eben. E< empfiehlt sich allerdings, 
diese Bestimmungen auf die Verträge aufdrucken oder aufstempeln 
zu lassen. Auf der Vorderseite des Normalvertrages ist dafür ein Platz 
vorgesehen. 

Heiss umstritten ist die Frage, von welchem Termin ab, detm 
mm eine Berechnung Platz zu greifen liahe. Grundsätzlich muss 
man sich natürlich auf den Standpunkt stellen, dass nur schrift¬ 
liche Abmachungen gültig sind, dass also nur da Bezahlung der 
Reklame verlangt werden kann, wo es schriftlich vereinbart wurde. 

In der l'ebergangszeit. muss ein gegenseitiges verständnis¬ 
volles Entgegenkommen Platz greifen. Die Verleilier haben über 
zeugend nachgewiesen, dass die Reklame ihren Etat bedeutend be¬ 
best et. Sie müssen diese Geschäftsunkosten auf direktem oder 
indirektem Wege wieder hcreinbekoratnen. In irgend einer Form 
wird der Theatcrls-sitzcr die Plakate doch bezahlen, warum soll da 
nicht der direkte Weg der Reklame berechn ur.g akzeptiert werden ? 

Eine andere Frage ist es allerdings, ob die jetzigen Normal¬ 
preise des Verleihervorbandos nlisolut richtig und angemessen sind. 
Uns will z. B. scheinen und viele Interessenten in der Provinz 
teilen unsere Ansicht als oh Klisclu-cplakate besser nur käuflich 
ahgegelieu würden. Dann müsste bei den ganz billigen Sonntags- 
progmmmen zwanzigster und dreissigpter Woche vielleicht auch ein 
anderer Modus zulässig sein, denn das Reklamebe lürfnis ist hier oft 
lau minimalem Programmpreis besonders gross. Die Leihmiete für 
Photos und Plakate würde also unter Umständen 50 Prozent von 
der Programmleihgebühr betragen. 

Das sind nur so einige Bedenken, die man täglich hört. Wir 
stellen sie zur Diskussion, denn die Angelegenheit ist zu wichtig und 
zu einschneidend, als dass man darum herumreden körnte. Klärung 
gründliche Klärung tut dringend not. 

Müller, der Weise. 

Humoristisches aus der Branche 

Ein Kinofreund wählt von jetzt ab seinen Platz immer ganz 
hinten. Er hat vom Ministerialerlass gelesen, wonach die Kinos 
„in letzter Reihe” mit Kohlen versorgt werden sollen. 

Münchner Kunstfilm arbeiten jetzt mit dem Kunstmaler 
v. Wich. Das ist doch sicher wich tig. 

Manclier Regisseur liat einen schreienden Erfolg: bei der Auf¬ 
nahme, nachher gar kein en. 

Aus einem Inserat: Gold! Gewaltige Massenszenen! 

Seite 22 im Geschäftsbericht 1916 des Interessenverbandes 
steht: „Die Sitzung konnte wegen unzureichender Beteiligung 
nicht stattfinden, wird aber Gegenstand einer anderweitigen Be¬ 
ratung im neuen Jahre sein.” Es gibt doch wahrlich andere Be¬ 
rat uugsgegenstände, als eine nicht stattgefundene Sitzung. 














DerKinei 


»»grapa 


Düsseldorf. 


No. 531 


Au» einem Inserat: Kntelirt von W. Wauer. 

Wie manche in der Branche da» Motto im t icschäftaberirht 
1916 de« Interessen verbände» variieren: 

Do» flücht'ge Lob, de» Tages Ktiluu 
Magst Du dein Killen gönnen. 

Da» aher sei mein Heiligtum. 

Vor Dir i»»stehen können. 


a_u 

A A A 


Bücherschau 




Oer Photographische Notiz-Kalender (Verlag von Wilhelm 
Knapp in Halle) erscheint in seinem zweiundzwanzigtsen Jahrgang 
wieder in der alten bewährten Form, die ilun einen ständig wachsen 
den Kreis von Freunden se hilf ft. die immer wieder gern zu dem 
handliclien praktischen Buch greifen. Die Zahl der Kezepte ist er¬ 
gänzt worden, der gewerberechtliche Teil scheint erweitert. Ama¬ 
teure und F'achphotogmphan werden in dem Kalender ein Nach 
schlagewerk haben, das ihnen schnell und Übersicht zweifel- 
hafteii Fallen erschöpfend Kat und Auskunft gibt. Der Anhang 
zum Kezeptteil berücksichtigt die neuesten Verfahren, ein Notiz 
kniender und ein ,.Verzeichnis der täglichen Aufnahmen'' erholten 
die Verwendungsmöglichkeit des gut gebundenen Kalenders. 

Die neue Hauptlist« über Ernemmn-Kino liegt uns. 
Indisch und gediegen ausgestattet, vor. Sie bringt instruktive Be¬ 
schreibungen der bekannten Imperatormaschinen. von denen vor 
allem das Jubiläumsinodeil den Typ der modernen erst klaasigen 
Tlieatermasehiiie darstellt. Auch die ,,Kex*"- und „Monarch“-Projek¬ 
toren werden eingehend gewürdigt, es sind da» bekanntlich die leich¬ 
teren Modelle, die in erster Linie den Zwecken von Waiah rrednem. 
Schulen und Iaizaretten dienen, womit nicht ausgeschlossen ist. 
dass sie auch in kleinen Theatern oder für Filmverleiher durchaus 
brauchbar sind. Kerbt interessante Aufsätze über Objektive, Lampen- 
kasten. Feuerschiitztrommeln u. v. a. leiten »In* fragliclien Teik- 
der Hauptliste ein und erhöhen dadurch den Wert lies Katalogs 
für jeden F’achmann. 

Die Ausführungen über den Wert des liokalaufnahmen können 
voll und ganz unterscliriehen werden. l»»ider fehlt es hin noch an 
der nötigen Unternehmungslust unserer Theaterb»«itzer. 

Filmfabriken und Kopieranstalten werden ebsenso wie Ver¬ 
leiher und Tlieaterhesitzer die neue Firnemann liste als wicht iges 
Nachschlage- und Informationsbuch unliedingt in ihrer Hand- 
bücherei haben müssen. Der Katalog steht auf Wunsch jariem Inter 
essenten von der Firma Heinrich Ernemann, Dresden-A., zur Ver¬ 
fügung. A. K. 




Briefkasten 


C. Kino und Lichtbilderveranstaltungeti 1 »»dürfen kotier Kon¬ 
zession. Die Begründung der Ablehtnuig. die Ihnen gegeben wurde, 
ist nicht stichhaltig. Versuchen Sie es mit einer Klage gegen den 
Magistrat. 

Versicherung. Nach tuisoren Erfahrungen schliesst keine 
Vursich«rungsg<»sellscliaft so weitgelM-nd»- Vertrage ah. Wir emp¬ 
fehlen Ihnen, sich an den Verband zur Wahrung gemeinsamer Inter¬ 
essen in Berlin zu wenden. 


Du Eiserne Kreoz 


Anders Georg, Feldwebel, Direktor der Anders Danziger Film- 
zentrale. 

Beeil, Erwin, Ober-Leutnant im Feld-Art.-Regt. Nr. 13, früher 
Direktor des Union-Theaters in Bannen. 

Börner, Fritz, kaufm. Beamter der Firma Ernemann, Offizier 
Stellvertreter. 

Bfilow, Offizierstellvertreter, Bes. der Stadttheater-Lichtspiele 
Aschersleben, 1. und 2. Klasse. 

Dämmig, Fritz, Infanterist, Optiker b. d. Fa. Heinr. Ernemannn. 

Eberie, Eugen Erwin, Feldwebel, ehedem Kontrolleur der „Union- 
Theater-Lichtspiele“ in Cöln. 

Ebert, Otto mar, Gefreiter, Optiker bei der Fa. Heinr. Ernemann. 

Engelhardt, Otto, Vorführer. 

Engetmsnn, W., Gefreiter, früher technischer Leiter der Union- 
Lichtspiele in Duisburg. 

Ernemann, Alexander, Oberleutnant, techn. Direktor der Firma 
Heinr. Ernemann. 

Föltehe, Georg, Leutnant d. R., Leiter der Gesellschaft für wissen¬ 
schaftliche Films und Diapositive m. b. H. 

Friedrich, Louis, Kinematographenbositzer in Ilmenau, auch In¬ 
haber der Sach.-Weim. Verdienstmedaille mit Schwertern. 


Geyer, II.. von der Kino-Kopier-Gesellschaft. 

Gnerz. Helmutti. Sohn des Begründers der Opt. Anstalt C. P. 
Goerz A.-G. 

Goldberg, Paul, Gefr., ehedem Geschüft»führ«T im Welt-Theater. 


Ilauenstein E., Vorführer. 

Uellraer, Karl, ehedem Operateur. 

Herzig, Curt, Filmreisend» r. 

Hesse, William, eh«»d. Direktor de» Olympia-Theaters. Dresden. 
Hoff mann, Karl F. \V„ Prokurist der F'irma Ernemann. Leutnant 
Holley, Infanterist, Schlosser bei der F'irma Heinr. Ernemann. 

Holz/Otto, in Firma Fritz Holz 

Hunger, Werkzeugschlosser der Firma Ernemann, Gefreiter. 
Janzon. ehedem Lichtspielhausdirektor in Königsberg i. Pr. 

Kasper, Willi.. Angestellter der F'irma E. Fieg, Frankfurt a. M. 
Ksbtsrh. Willy, früh. Inhaber de6 „Neuen Lichtspielhaus“, Detrnola. 

Korn, Karl. Operateur. 

Koritzky, Rudolf. Direktor der ehern. Abteilung der Zentrale für 
Wissenschaft liehe und Schul kinematographie. 

Kratzei, Henry, Korrespondent bei der „Union“. 

Kumann, C., Kinobesitzer. 

I.i-mknhi, Hans, Leutnant der Reserve, ehedem Inhaber des 
Bach-Theaters in Hamburg. 

I.enz, Otto, VizeWachtmeister, Prokurist der Firma Heinrich 

Löwenstein, Hauptmann (Darsteller uinl FTlmregisseurj. ausserdi m 
die österr. TapferkeitsnwMlailte, signum laudis Militär-Ver¬ 
dienstkreuz. 

Malthes Albert, Prokurist der F'irma Creutz & Werner 
Messter, Oskar, Direktor. 

Meyer. Albert. ehedem Disponent, »ler Firma Martin Ihmtler. Auch 
Inhaber de» Braunschw. Via - lienst kreuze«. 

Meyer, Max, Unteroffizier d. R.. ehedem Disponent und Reisen 
»ler der Rhein. F'ilm-G. m. b. H„ Düsseldorf. 

Müller, Gefreiter. Mechaniker bei der F'irma H«»inr. Ernemmn. 
Nateiius. Franz. Expedient der Firma Firnemann. Unteroffizier. 
Netter, A„ eliedcm Prokurist d«r „Union“. 

Oboth, jr., Felix, Kinobesitzer. Breslau. 

Otto, K.nob»*sit/.er, Eherne Kreuz II. Klu-- 
Pape. Kort, i. F’a. Hanewacker A Scheler. 

Pfeiffer. A., ehedem Vorfiilirer der Corso-Lichtspiele. Duisburg. 
Pommer, Erleb. General»!irektor der „Deutschen Eclair-G«»».'' 
Purpo, Hans, Vizefeldwebel, ehedem Vorführer im Zentraltheatcr 
Arnberg, ausserdem die bayer. goldene Tapferkeitsmedaille 
Kampalaki. Johanne*. ehedem Vor.übier. 

Rüdiger, R. I»r., Oberleutnant, Mitinhaber der Kiko-Filni-Gcs. 
Rbodius, Alfred, >-utnant (Kino-Fiirn-Handelsg»»s.) 

Srhaps, Leo, Theaterbesitzer in Berlin. 

Schneider, Johann, ehedem Operateur 

Sehinitnrlmunn, Baron von. (Eike.) 

Schlau, Willy, Offizü-rsstellvertreUr. ehedem Pächter des Welt 
theaters in Olbernhnu. 

Schuch, Ludwig, FTiegerunteroff.. ehedem Angest. der „Union" 
Schubert Edgar, Uffz.. ehed. Vorsitzender der Vereinigung „Electra 
Ton Siemens. Karl Friedrieh. der Vorsitzende des Direktoriums der 
Sierr.ens-Schuckert-Werke. G. m. b. H. 

Stein, Otto, Tischlermeister bei d«T „L'nion". 

Stork. Friedrieih. Inhaber der Kronnrinz-Lichtapiele in Land-hut 
König Ludwigs-Kreuz. 

Strasser, Max, Besitzer des Odeon-Theaters in Wiesbaden. 

Stüber, Schlosser der Firma Ernemann. 

Vollmann, Walter, Inhaber d»>r Firma Grass & Worff. 

Vötters, Max, Jäger. Mechaniker bei der F'a. Heinr. Ernemann. 
Wehner, Bruno, Gefreiter. M«*chumkcr liei der Fa. Heinr. Ernemann 
Webner, Otto, Merhaniker der Firma Ernemann. 

Weigel, Paul. Uffz., Reise-Kinobesitzer. 

Wolff, P., Ingenieur, ehedem Geschäftsführer. 

Zahn, Karl, ehedem b. d. Lloydfilm-Ges. 

Zreden, Hauptmann, ehedem Direktor der Rheinischen Filmges. 


Herzogi. Brschw. Kriegs verdienst kreuz: 

Oskar Messter, Leutnant bei einer Fliegerabtei I ung. 

Oesterreiehisohe TapferkeRsmedaille I. Klasse : 

Hoffmann, K. F. W., Leutnant. Prokurist bei der Firma Heinr 
Ernemann. 

Rosen. Leopold, ehed. Disponent der Düsseldorfer F'ilm-Manufakt ur 

Oesterreichisehe Goldene Tapferkeitsmedaille: 

Sedlaeek, Martin, Infanterist. Mechaniker bei der Firma Heinr 
Ernemann. 


Silberne Friedrich-August-Medaille: 

Geister, A., Unteroffizier, Mechaniker b. d. Fa. Heinr. Ernemann. 
RtUie, Fr., Gefreiter, Kontrolleur b. d. Fa. Heinr. Ernemann 



Bilder-Verzeichnis 

Vordruck zv r polizeilichen Anmeldung der vorzuführenden 
Bilder, in Blocks zu ioo Blatt auf Normal-Kanzleipapier, 
liefern wir postfrei gegen Voreinsendung des Betrages : 


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Nichtentspiechen der Sendung anbieten, ist jemand auf diese Anzeigen hinein 
gefallen und lasst die aus Schund und Unbrauchbarem bestehende Sendung unter 

# Nachnahme des bezahlten Betrages zurückgehen, so ist der Verkäufer verschwun¬ 
den, und die Sendung wird nicht angenommen Solche Fälle sind uns zu Dutzend 
bekannt geworden. Um Abhilfe zu schaffen, haben wir eine 

Hinterlegungsstelle 

eingerichtet, und erklären uns bereit, Beträge zur Sicherung des Verkäufers anzu- 
nehmen und nach Auftrag des Einzahlers an den Verkäufer auszuzahlen oder dem 
Einzahler zurückzugeben Der Eingang der hinterlegten Summe wird dem Anbietenden 
und dem Suchenden angezeigt. Auf diese Weise sind beide Teile vor Nachteil gesichert. 
Unsere Vermittelung ist kostenfrei; wir kürzen an dem eingesandten Betrag nur die uns 
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Alle Sendungen müssen an die „Hinterlegungsstelle“ des „Kinematograph“, Postfach 71, 
gerichtet sein. 

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Das Opfer der Aerztin 
Die Sünde seiner Jugend 
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Die feierliche Krönung S. M. König 
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