No. 528.
Düsseldorf, 7. Februar.
Eiko-Woche
Hochinteressante Aufnahmen aus
dem grossen Hauptquartier:
der Kaiser
und die Kaiserin
Prinz Heinrich
Der Kinematograph — Düsseldorf.
Für Rheinland-Westfalen und Saargebiet
erwarben wir die Monopolrechte der beiden
grössten Kassenschlager
5 Akte
5 Akte
Der Tunnel
6 Akte
Ausserdem erwarben wir für Rheinland - Westfalen, Sachsen,
Saargebiet. Norddeutschland, Ost- und Westpreussen, Posen,
Pommern und Süddeutschland den grossen Sensationsfilm
Drama in 4 Akten
Briefadr.: CÖLN a. Rh., Neumarkt 32-34
Telegr.-Adr : Lichtbild. Fernspr.: 7757 u. 7758
BERLIN, Friedrichstrasse Nr. 5-6
Tel.-Adr.: Filmrolle. Fernspr Mpi. 2940
No. 528.
Der Kinematograph — Düsseldorf.
UUl \tMt fHCMtHtl'f},
\fyWfMti 4Kits
SlicUMfyiM Uv itUtfvfrf
nvn£ vriUfanti
Wfi'lfMtfMt WitüUi^
Vit
Der Kinematotrrapli — Düsseldorf.
Ik*r Kiuoinatograph — DüsneMort.
Folgende Filme sind für
Rheinland-W estfalen
noch als Monopol abzugeben:
,,Marmorbüste“
Kriminalistisches Detektiv-Bild in 3 Akten
„Tragödie von Rottersheim“
Sensations-Gesellschafts-Drama in 4 Akten
„Das Vermächtnis der Mutter“
Zigeuner-Drama in 4 Akten
„Entehrt“
von W. Wauer, Sensations-Drama in 4 Akten
„Das II. Gebot“
Packendes Drama in 3 Akten
Diverse neue Ein- und Zweiakter
Imperial-F ilm-Ges ells chalt
m. b. H.
Berlin SW. 48, Friedrich-Strasse 225
Telegramm-Adresse: Alnbrafilm Telephon: Amt Lätzow 7 SS
mammm ...
Monopol für ganz Deutschland ausser Rheinland und Westfalen erwarb:
Merkur Film verleih G. m. b. H., Berlin SW. 48
Friedrichstrasse 224
Astra Film □. m. b. H.
Berlin-Copenhagen
Friedrichstrasse 5-6
Telephon Moritzplatz 3117 Telegr.-Adresse: Filmaatra
3 m
X » 628.
Der Kinemato^raph — Düsseldorf.
Illllillllllllllllüh
Der grosse Kulturfilm
in 5 Dhten
Cs roerde Licht
HHH liiE lill : Win
Die Dlonopolinhaber roerden in der
nädisten Dummer"bekannt gegeben
RidrardlOsnmld-Film Ct Berlin @
friedriitistrasse 14
IIIIIIIIIIIIIHIIIIllllllllllllllllllllllliUll
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII1H
Erscheint jeden Mittwoch.
Düsseldorf, 7. Februar 1917.
No. 528.
Vertreter für Berlin und Umgegend: Ludwig Jegei, Berlin W. S, Mohrenstrasse 6.
Durchhalten!
Kin ernstes Wort in ernster Zeit.
Die Entscheidung int völh« rgewalt igen Ringen rückt
näher An der Front und in der Heimat wird höchste
Kräfteanspannung, grösste Energie verlangt. Es gilt
hervorzubringen und zu entsagen, es gilt mitzuhelfen oder
ausz\ihalten In das Leben jedes einzelnen, in alle Schichten,
alle Kreise greifen mit eiserner Hund die Verfügungen
und Bestimmungen, die der deutsche eiserne Siegeswille
diktiert.
Das Kinc< wird schwer getroffen Verkürzte Spiel¬
zeiten bringen verkürzte Kassen, der schwarze Diamant
der sonst in unübersehbarer Menge im unersättlichen
Rachen der Dampfheizung verschwand, wird knapp für
uns, weil ihn die ungezählten, unübersehbaren Kriegs-
werkstätten nötiger brauchen.
Dort, wo man sonst mit fleissigen Händen die zahl¬
losen Räder und Rädchen unserer Apparate baute, schafft
deutsche Anpassungskunst heute Verteidigungswerkzeuge
in unübert reff barer Menge.
Alle Verkehrsmittel müssen heute in erster Linie dem
Soldaten und der Volksernährung dienstbar gemacht werden
Daa rechtzeitige Eintreffen eines Pakets mit Verbandsstoff
ist wichtiger als der pünktliche Einlauf des grössten
Schlagers.
Das Rote Kreuz will und muss seinen Anteil an unsern
Einnahmen haben Die Propaganda für Kriegsanleihe
und Goldankauf belastet uns von Zeit zu Zeit
Und doch heisst’s: Durchhalten. Der Kampf um die
Welt macht Stellung wird nicht zuletzt dem Kino zugute
kommen Am sicheren Erfolg partizipieren wir wie alle
anderen Industrien. Erst in solchen Zeiten, da die Kraft¬
probe gemacht wird, zeigt es sich, ob bei uns alles auf festen
Füssen steht
Wenn neue einschneidende Maßnahmen drohen, die
unabwendbar und unabänderlich sind, dann gilt es, sich
anzupassen, sich neu einzustellen. Mit Lamenti um! Klage
liedern kommt man nicht weiter, und stolz können wir
bis heute sagen, es ist uns vom Kino gelungen.
I)er Krieg hat das vielgeschmähte, vielverdächtigte
lebend«* Bild rehabilitiert Er hat unwiderlegbar nach
gewiesen, dass man im Film einen der bedeutendsten
Faktoren des öffentlichen Lebens zu sehen hat. Neben
die papierene Grossmacht ist die des Zelluloids getreten
Wir haben bis jetzt durchgehalten , ob¬
wohl wir auf das schwerste getroffen worden sind, wir
müssen durchhalten, obwohl sich die Schwierig
keiten in allen Zweigen der Industrie häufen, obschon cs
tagtäglich schwerer wird für uns alle, vom grössten Fabri
kanten bis zum kleinsten Theaterbesitzer.
Aber wir werden auch durchbalten. ein¬
mal aus dem Pflichtgefühl heraus, das jeden Deutschen
beseelt in dieser grössten Zeit unserer vaterländischen
Geschichte, dann aber aus dem Stolz heraus, zu zeigen
was wir vermögen, wieviel Kraft und wieviel Werte] in
uns stecken.
Wir halten durch, ohne auf Dank zu rechnen Wir
tuen unsere Pflicht um der Pflicht willen. Wir hoffen
aber, dass man unserer Aufopferung nach dem Kriege
gedenkt, dass man uns schützt, wenn Vorurteil und Eng¬
herzigkeit aufs neue gegen uns zu Felde ziehen wollen
Diese Hoffnung lässt uns alles leichter tragen. Wir glauben
an ihre Erfüllung, wie an den Sieg der deutschen Waffen
Hans Frohgemut.
V 528
lk*i KinemktoKraph — Düsseid«nt
Neuheiten auf dem Berliner Filmmarkte.
(Or ig mal ber ic ht)
Die ..Decla" rief und alle, alle kamen, um de.ii neuesten
Film der ..Alwin Xeuss-Serie zu sehen Kr heisst ..Die
Spinne", betitelt sich Kriminaldrama und ist verfasst
von Paul Otto. Darin geht viel vor. Vir der Tür einer
Villa, eu (leien Inhaber det Detektiv Tom Shaik geladen
ist. findet dieser einen Schniuokgegenstand, eine Spinne,
die nicht nur durch ihre Grösse, sondern auch durch die
Schönheit der Brillanten, mit denen sie besetzt ist, auf¬
fällt. Sie kann doch nur jemand verloren haben, der eben¬
falls zur Gesellschaft geladen ist Aber nein, keiner der
anwesenden Damen gehört das Kleinod Da. mitten im
Fest, wird Shark telephonisch zu dem Schiffsreeder Morten-
sen gerufen. Kr findet diesen in Gesellsehaftstoilette.
da er mit seiner jungen Gattin ebenfalls zu der Gesellschaft
gehen wollte. Plötzlich musste der alte Heri die Kntdeekung
machen, «lass seine Frau verschwunden ist. Man find«*!
'ie nach laugem Suchen auf einem Gang de» Hauses tot
l’nd «la n eldet ihre Zofe noch, «lass <He Spinne, die heute
«•rst Mortensen seiner Frau schenkte, verschwunden ist.
Wie kam die Spinne vor die Villa ' Shark geht au die Arbeit
und entdeckt, «lass der Gatte der Monier selbst ist Warum i
Kr überraschte seine Frau bei «>inei zärtlichen Unainung
mit ihrem .1 ugendfreunde Heniik Riat. Brat flüchtete
und merkte «*s nicht, dass l>ei «1er Umarmung das Schmuck¬
stück sich löste un«l an seinem Mantel hängen blieb. Auch
Brat war zur Gesellschaft geladen >nd vetloi die Spinne
kurz vor Betreten des Hauses Aber die l’ rarn.ung allein
war nicht Grund zum Morde. Mortensen war nämlich
ein grosser Böse^ich». er hatt«- den Vat«‘r seiner Flau
und noch eine ganze Reihe anderer Personen ruiniert.
Und jetzt erst hatte sie erfahren, «lass man sie gezwungen
hatte, nur damit der Vater aas der Klauen des Reeders
komme. di«*sen Mann zu heiraten. Tr«dzd«'i i
in diesem Film Alwin Neuss die Hauptrolle hat. ordnet
er sich in weiser Mässignng und in vollster Kikeiuiung
«ler künstlerischen Wirkung dem Ganzen ein. Das Stink
ist besonders in den beiden ersten Akten ausserordentlich
spannend, und «'s gibt dem Zuschauer viel«- Rätsel auf
die sich späti'r natürlich lösen. Die Regie von Xeuss unter¬
stützt die Arbeit von Paul Otto wesentlich. Sie schafft
nicht nur schöne Bilder, sondern auch echt«- Man muss
«•s Xeu-- lassen, er versteht un«l kann sehr vi«*l. und «•• ist
das um so höher anzuschlagcn. als er in den giessen Szenen
gleichzeitig auch der Hauptdarstelh'r ist. ln der Auswahl
seiner Mitwirkenden war er wieder sehr glücklich. Allen
voran v«-rdient Leo Uonnaid ein Kompliment. Der Kiiiist-
ler macht«- als Mortensen ausgezeichnete Maske, und in
der Darstellung zeigte sich sein staikes ("haraktci isienings-
vermögen Lupoid Thurner. «len wir wohl im Film zum
ersten Male sahen, gab einen alten Aufseher mit Eindring¬
lichkeit Den Künstler, 'len wir ja von seiner Wirksamkeit
»m ..Schiller-Theater" noch in Erinnerung haben, dürfen
wir als n«*uc und hoffentlich dauernde Filmerscheinung
U-grüssen Der Film sehliesst sich würdig seinen
Vorgängern in der Seri«‘ an.
Aus dem vorigen Programm des „Union-Theater"
ist noch ein Film nachzutragen, «ler st« erfolgreich ist. «lass
«•r wiederum auf den Spielplan gesetzt wurde, und wie wir
«•rfahr«-n. machte er auch in anderen grossen Städten hervor¬
ragend grosse Kassen Es ist «ler indische Liebesroman
,,Di e Liehlizgif tza dea Maharadscha“
(Nordische Film-Go.). Die indisch«- Zauberwelt mit ihrer
landschaftlichen Pracht, mit den kostbaren Trachten,
mit den Geheimnissen «les Harems eignet sich ja so recht
für den Film. Hits reichen sich das moderne lieben mit
ihr die Hände. Der Mahaiadst-ha weilt in Scheveninge.n
und besiegt die Tochter eines Grafen In blinder liebe
lolgt sie ihm in das Lind «ler Verheissung Die Eltern
und ihr Verlobter, ein Seeoffi:As. glauben. «1« s (ic auf
einer Rudeifahrt. die sie allein unteinomnen hat, «len
T« «1 fun«l Mit de n ganzen R.-ichtu n «ein«‘s Lindes um¬
gibt «*r die Kiau Abei ihr Glück ei fühlt eine Ti Übung,
muss sie doch sehen, wie auch mich andeie Flauen ausser
ihr das Herz «les Geliebten besitzen. Un«l da kommen
eines Tages fremde Seeleute an den H«>f des jugendlichen
Herrschers. Die Offiziere «ler freu «len .Macht werden mit
allem Pomp empfangen. Feste voller l’eppigkeit werden
ihnen gegeben. Und als besondere Aufmerksamkeit zeigt
ihnen «ler Maharadscha seinen Haiem und seine Lieblings-
frau. Unter «len Offizieren befimlet sich auch ihr ehe¬
maliger Verlobter. In einer grossen Szene, aus «ler die
ganze Liebe «les Fürsten zu «ler abendländisehen Frau
spricht, gibt er sie frei Sie soll entscheiden ob sie in «li«-
Heimat zui ückkehien oder oh sie «lie Seine bleiben will
Sie wählt «len ersten Weg. »uni li«-imli<T. schleicht sie durch
die vielen Gemächer dem befieienden Ausgange zu. Wohl
hat sie gemerkt, dass ihr ein Mensch folgt«* aber sie eilt
«in die Stelle, wo der Verl« bte ihier baut. Da gewährt
sie. «lass es der Maharadscha selbst ist. «ler ihr folgt ln
seiner ganzen Schönh«‘it und Majestät steht er vor ihr.
und wieder sinkt si«-. «lie Welt vergessend, in seine Arme.
Von nun ab wirtl sie allein in seinem Herzen wohnen.
IHeser wundervolle Schluss, ganz übergossen von eenter
Poesie, lässt noch lange di«- Wirkung des Films in uns
nachklingen. Es ist ein hohes Iüed der Liebe, «las auch
in wortlosen Bildein uns bezwingt. Es ist alx-i auch alles
getan worden, dem schönen Stoff schönstes Leben ein-
zuhauetw-n. Der Regisseur Dinesen, übrigens w«ihl «las
«•rste Mal. «lass in noidisohen Filn en der Name des R«--
gisseurs genannt wird, schaltete hier mit grossem künst¬
lerischem und technischem Material, und er verstand «-s
ausserordentlich, seinen Zi«'l«'n alles diensthar zu machen
IHe Pracht am H< fe des Maharadscha, die Szenen im
Harem, vor allem aber «las Fest zu Ehten der fremden
Offiziere, sin«! voizüglich gelungen uncl ringen dem Pu¬
blikum Staunen ab. Leber «li«- Darstellung der beiden
Hauptrollen, die von Gunnar Tolnis und Lilly Jacobeon
djirgestellt wurden, ist nur zu sagen, «las? sie prachtvoll
waren. Die hoheitsvolle Erscheinung des Künstlers, die
ruhige, bezwingende Art wiikt«*n tiefgehend. Und die
Schönheit und Lieblichkeit der Darstellerin Hessen ihre
Wirku ng verst eben.
Die Varietetheater bt ingen ja auch Kinovorfühiungen.
Nicht immer zum Lobe «hl- Filmindustrie Da sah ich im
..Apollo-Theater" einen Film „Aufs Eis geführt"
(Mintus-Klm), der so ungefähr das albernste ist, was
man sich denken kann. Wenn nicht Albeit Paulig und
Ernst LubitschJ mitgewirkt hätten, und man sich an «ler
famosen Darstellungskunst dieser beiden Altgedienten
hätte erfreuen können, wäre es nicht zu ertragen gewesen.
Wenn das Variete schon Filme aufführt, soll «'s wenigstens
Sachen bringen. «He den Ansprüchen genügen, die man
an den heutig«-n Stand der Filmindustrie zu stellen berech¬
tigt ist. Uebrigens verlohnt es sich, einmal das Variete
im Verhältnis zur Filmkunst eingehender zu behandeln.
Dass «lie Projektion im ..Apollo-Theater" miserabel ist,
sei nur nebenbei bemei kt.
I >»t Kineinal.ogia.pli Düssehtoif
No. 628.
Verbandsschiedsgericht und IMormalvertrag in Rheinland-Westfalen.
Ik‘r Kliciuis«-i!-Westfälische Provinzial verbau«! hat
wiederum als enter einen wichtigen Schritt auf «lein Wege
iler Wirtschaft liehen Reformen in der Kinohranche getan,
indem er von der nüch ten W«x*he ah Schiedsgericht und
Xormalliefemngshcdingnngei' in seinem Bezirk allgemein
durehfühti
Es sei griuidnäizlieh hemeikl. dass lieide Kinnehtungvn
au.- der gemeinsehafi liehet Beratung von 1 heat er besitzen!
und Pi Im verleihen« hervorgegangen sind, dass sie tilso
nicht einseitig von irgend einer Seite tler anderen aut
gehalst werden, sondern dass sie di« Interessen aller Be¬
teiligten. soweit das eiten möglich ist. berücksichtigen
Die Xormalleihlicriingungcn lialx-u gerade keine über
wältigende neue Best iinmiingen geschaffen, sie haben
um die üblichen Besiimmungcu in klarer und präziser
Form in neue Fassung gebracht und dabei die Härten
beseitigt, die sieh hier tin«l da «luridi einseitige Abfassung
von Verleihbedingungcn ergeben hätten. Klargestellt
wurde vor allem die Frist. sowohl Für den Vermieter als
auch den Mieter, die Ix-i Reklamationen eiir/.ulialteu ist.
ilann auch die Frage der Versandpapiere und «ler äussersten
Termine für die Abnahme bei Verträgen ohne Spieldatuin
Als wichtigste Bestimmung kam dann der Passus, «lass
Streitigkeiten unter Ausschluss dei ordentlichen Ge ächte
durch das Schiedsgericht des Pr«>vinzialverbanden ent-‘«-hie
den werden sollen.
lieber «las Schiedsgericht i.-i man im Prinzip ver¬
schiedener .Meinung. Ks hat seine giosscn Freunde. un«l
auch seine Gegner. In unserer Industrie aber, insbesondere
im Verkehr zwischen Theaterbesitzer und Filmverleiher.
«*rgeb»*n sieh s«i viele Fragen, die beschleunigt enisehiedeii
werden müssen, dass man schon aus dem Grunde ein ab¬
gekürztes Verfahren, «las heulen Teilen zu ihrem Recht hilft.
Iiegrfissen muss. Es soll nicht verkannt werden, dass das
Schiedsgericht nur daun zur vollen Geltung kommen kann,
wenn eben alle Beteiligten den guten Willen zeigen. Ks
ist aber nach «ler begeisterten und freudigen einstimmigen
Aufnahme und Annahme «ler Schiedsgeriehtsordnung zu
erwarten, dass auch ohne «!»«■ äusseren Zwangsmittel, die
dem Provinzialverbande nicht in dem Maß«', wie etwa
der Bors«- zur Verfügung stehen. «".was Grspriessliches ge¬
schaffen wird. Kinen gewissen Nachdruck kann man ja
durch Filmsperre oder erhöhte Zensurgebühren auf «lie
Beteiligten ausüben.
Zur Schiedsgerichtsor«lnung selbst sei bemerkt, «lass
«•s sich bei dieser Hinrichtung um «'ine (Jeriehtsharkeit
handelt, die aus zwei Instanzen besteht. Zur«?st kommt
«li«- Sache v«>r ein dreigliedriges Schiedsgericht, und bei
Berufungen entscheidet dann «las Oberschiedsgericht. was
mit fünf Richtern besetzt ist.
Lailungen und L'rteilsausfertigungcn. Driuglichkeits-
auträge und Terminbest immunorn gehen «lureh einen
Schriftführer, «len die Handelskammer stellt und «ler
liesoldet wird.
Da«. Schiedsgericht kann von Mitgliedern auch dann
angerufen werden, wenn es sich um Streitigkeiten mit
Nicht mitgliedeni handelt. Nicht mitglieder können Mit¬
glieder ebenfalls vor das Schiedsgericht laden. Bei der
ersten Instanz müssen «lie Mitglieder entweder selbst er¬
scheinen «sler können sich durch Verbandsmitglieder jeder
zeit vertreten lassen. Bei «ler zweiten Instanz sin«l auch
Rechtsanwälte usw zugelassen
IHt* Gebühren sin«l verhältnismässig niedrig l»«•nl«■s>^•ll
Sic betragen liei einem Strcitgcgenstand
bis 300 Mk 20 Mk
von 300 .. 500 25
500 1000 40
tür jede weiteren angelangenen 5*»«• Mk Io Mk melir
bis zum Höchstbetrage von RH) Mk. Vor dem Obersi-hieds
gericht gelten «lie doppelten Sätz«-
Die Bchiedarichtcr üben ihre Tätigkeit chrcnaml lieh
aus Sie erhalten l««diglich Ersatz ihrer baren Auslagen
und eine verhältnismässige niedrige Pauschale als Verband
lungsgebühr. Sie werden vom Verbandatag gewählt und
von «ler Handelskammer Ix-slätigt.
Ein«' V«*rhandlung vor «lern Schiedsgericht wir«l spä
testens drei Tag«' nach erfolgten. Klageantrag erfolgen
.Ied«K'h ist auch die Möglichkeit vorgesehen, «lass noch
um gleichen Tage verhandelt werden fean.i. Dieser letzte
Punkt ist gerade für uns in der KincinaUigraphic aussei
ordentlich wichtig, weil eine Entscheidung am selben Tag«
für Verleiher und Theaterbesitzer unter Umständen von
entscheidender Jksleutung sein kann.
Der Sitz «les Schiedsgerichts ist Düssehtorf und hier
werden auch die Verhandlungen »attfinden. Die Xanten
der Schiedsrichter weiden im K i n e m.a t o g r a p h"
demnächst veröffentlicht un«l werden auch hei jedem An
trag auf sehie«lsgeriehtli«'h<' Entscheidung «len Parteien
iihersandt.
Für die auswärtigen Mitglie«:«'r ist «lie Bestiminung
von besonderem Wert, dass sie sieh «lureh l)üsseldorf«T
VerbanilsmitgliediT vertreten lassen können, obwohl in
wichtigen Fällen «las persönliche Erscheinen der Partei«'ii
am zweckmässigsten ist.
Die Schiedsgeriehtsordnung wird, wie wir erfahren
sämtlichen deutschen Interessenten «lemnäehst zugi'sandt
werden. Es sei schon heute bemerkt, dass sie nach tnaß-
gebendem Urteil wohl das vollkommenste darst«'llt. was
bisher auf diesem Gebiete herausgegeben wurde.
Ein definitives Urteil wird man allerdings ««ist daun
fällen können, wenn die Praxis eine Zeitlang «lie Vorteil«
und Nachteile von allen Seiten gezeigt hat .Iidenfalls
kamt man das Vorgehen des Prov nzialVerbandes Rhein
land-Westfalen zur Wahrung «ler Interessen der Kinema
tographie nur freudig begrüssen. der nebc*n der Propaganda
nach aussen auch seine innere Organisation immer mehr
festigt und ausbaut
Andere Organisationen könnten sich an dieser Arbeits
art ein Beispiel nehmen Aus kleinen Anfängen heraus
hat sich die rheinisch-westfälische Organisation zu ein«-r
Kinomacht im Westen hcrausgebikh-i Sic konnte aller
dings nur darum s«> stark werden, weil niemals Einzel
personell oder Einzelinteressen im Vordergründe standen
sonfiem weil der ganze Verband immer bes«'hlos.s und vor
allen Dingen auch ausführte. Das ist etwas, das man liei
manchen Organisationen schmerzlk-h vermisst.
A 1 f r e <1 Ros«
ent Iml
No. 528.
Der Kinumatogruph — Düsseldorf.
Die deutsche Grossindustrie im Film.
Wir brachten schon die Mitteilung, dass die unter
Leitung des Herrn Direktors Jaeob stehende ..Frankfurter
Pilm-Uo." Aufnahmen im grossen Stil it du- Wege leiten
will, in denen die grössten deutschen Betriebe iin Mittel¬
punkt einer dramatischen Handlung (Spionage- und
Detektivfilme) stehen sollen. Mit einer Reihe solcher grossen
Fabriken sind nun Abkommen getroffen worden, und eine
dieser Aufnahmen hat bereits stattgefuuden. Die ganze
künstlerische Leitung liegt in den Händen des Herrn Carl
Heiland, der sich ja gerade auf dem Gebiete grosser tech¬
nischer Filme einen guten Namen gemacht hat. Herr
Heiland, selbst Ingenieur, verfügt über die für dieses Gebiet
unbedingt notwendigen Kenntnisse, und auch rein per¬
sönliche Verbindungen zu dieser Schwerindustrie stehen
ihm zur Seite. Die Ereignisse des ersten soeben fertig
aufgenommenen Films spielen in dei Ehrhardt.sehen
..Rheinischen Metallwarenfabrik" in Düsseldorf, der zweit-
grössten deutschen Geschützfabrik Welcher Wert diesen
Aufnahmen innewohnt, geht daraus her\or. dass «*s sonst
absolut unangängig ist. dass Privatpersonen einen Rlick
in die Betriebe werfen dürfen. Nicht nur der Inhaber der
Fabrik, der Geheime Kommerzienrat Ehrhardt, hat für
die Aufnahmen alles freigegeben, auch der stellvertretende
Generalstab und das Kriegsministerium galten die Er¬
laubnis zu den Aufnahmen Es hiess. grosse technische
Schwierigkeiten zu überwinden. Herr Heiland machte
uns Angaben, wie er sie bewältigte. Ein ganzer Stab von
Technikern stand ihm zur Verfügung, darunter allein
zehn Elektromonteure. weit mehr als lOO Arbeiter für das
Transportieren der notwendigen Utensilien. Das sind
gvnz kolossale Zahlen, die man zu hören bekommt 24 beson-
ders hingeschaffte Hochspannungsbogenlampen mit je
zehn Ampere, dazu zehn Jupiterlampen, zwei Effekt-
lampen und sechs Sonnenlamften Ausserdem wurden
benutzt zwei 45 Ainpere-Scheinwerfer und ein Marine-
Rieeenscheinwerfer von ein Meter Kristailspiegeidurch-
messer und 90—108 Ampere. Die Lacht Verhältnisse waren
besonders schwierige, galt es doch zum Beispiel Hallen
aufznnehinen von annähernd 200 m Tiefe Bei diesen
Hallen stand nur sehr wenig, stellenweise sogar gar kein
Tageslicht zur Verfügung. Im Film, von dem wir schon
einige Bilder sehen konnten, werden interessante Einzel¬
heiten aus dem Betriebe gezeigt, wie sie wohl bisher noch
nicht vor die Oeffentlichkeit gebracht worden sind. Der
Inhalt des Films beschäftigt sich mit 7Spiorageabeichten.
wie ae ja zu vielen Fällen versucht worden sind. Für die
Hauptrollen sind nur bekannte Künstler verpflichtet
worden, wie es überhaupt Prinzip dieser Serie sein wird,
auch für die kleinsten Partien erste Künstler zu gewinnen.
Ellen Richter und Leontine Kühnberg, ausserdem Fer¬
dinand Bonn und Herr Veith. eine neue aufsteigende Kraft
des Reinhardt-Ensembles, spielten mit. Für die nächsten
Filme sind noch Mierendorff. Ludwig, Erna Thiele und
viele andere engagiert worden. Die deutsche Filmindustrie
und die deutsche Filmkunst werden durch das neue Unter¬
nehmen zweifellos sensationell bereichert.
IIPKTO Aus der Praxis
- - ss Berlin. Verband zur Wahrung gemeinsame!
Interessen der Kinematographie und verwandter Branchen".
EI» wird bekannt. dass Herr Direktor Mandl das Amt des
ersten Vorsitzenden niedergelegt hat.
Der neue „Meinert-Füm“, der unter dem Titel ..Sein
V. Fall" angezeigt ist, wird voraussichtlich einen anderen
Titel erhalten Der Film ist fertiggestellt. Eis halten in den
Hauptrollen mitgewirkt : die Damen .Vlagila Madeleine,
Erny Meuth. Cilly Bauer und die Herren Hans Mieren-
dorff, U-.pold 1 lauer Fritz Sachs. Willy Haxthausen
Robert Fuchs. Hermann Gers buch. Joe Conrad y und Fritz
Schulz.
Die „P rojektions - A.-G. U n i o n" wird einen
hochinteressanten Film he ausbringen Als Stoff ist der
altenteuerliehe Aufstieg und der plötzlühe Absturz des
Russen Rasputin gegeben. Felix Basch führt die Regie
und für die Darstellung der Hauptrollen sind erste Kräfte
des Warschauer ,,Rosmaitosci"-Theatcrs gewonnen worden
Die „N a t i o n a 1 - F i 1 in - G e s eI De ha f t”
bringt einen Film von Robert Richards, betitelt ..Wenn
die Stimme des Blutes spricht", heraus. Die Regie fühlt
Herr Dr Gg. Victor Mendel, die Hauptrollen spielen Esther
(’arena und Adolf Klein.
..Hoheit Radieschen“ heisst der neue „Danny
Kaden-Film", den die ..Deutsche Mutoseop- und Biograph-
Gesellschaft demnächst herausbringt.
Das neueste Manuskript von P a u I Ros e u h a v ii
ein vieraktiges Schauspiel ..Die Dame mit dem Kodak",
wurde von der Seturn-Filni A.-G. zu*- Ausführung an¬
genommen Ein*- beiühinte ausländische Darstellerin ist
für die Hauptrolle einen weiblichen Detektiv - ver¬
pflichtet .
Der H e n n y Port e n - M eester-Fil m“ wurde
weitere acht Tag« 1 im „Mozartsaal" gepsieli
Die nächsten Filme «ler ,.M i a M a y - S e r i e" heissen
..Dü- Silhouette «les Teufels“ und „Lh-s Vaters letzter
Wille '. Der erstere wurde soeben zensiert, während für
den zweiten gerade die letzten Aufnahmen gemacht werden.
Harry Fiel ist in die Dienste d«-r „Deutschen
Naturfilm-Gesellschaft" getreten. Kr wird Ihm dieser
Firma zuerst einen Detektivfilm inszenieren.
Bei der L u * - F i I m - G e s e 1 I s c h a f t" ist ein
neuer ..Rcsel (trla-Film in Vorbereitung. Die Regie führt
Dr. Hans Oberländer. Geber «len Titel «les Films verlautet
iux-Ii nichts Näheres.
Die „Berliner Film-Manufaktu r“ erwarb
einen Film von Konrad Weder. Der Titel des Films steht
noch nicht fest. EYiedrich Zclnik wird die Hauptrolle
spielen.
Konrad Wieder lieferte ausserdem einen
IX-tektiv-Film „Der schwarze Kater" an die „Stuart
Webbs-Film-t 'o."
Die „Deutsche Bioscop“ verleibt! Der Zug der Zeit
Herr Direktor Lippnuum hat sich entschlossen, für die
Fabrikate der „Deutschen Bioscop-Gesellsc haft “ eine eigene
Verleihabteilung zu gründen. Leiter derselben ist Herr
Direktor Graf, der bisher der Berliner Abteilung der
„Dekage“ Vorstand. Die Persönlichkeit des Herrn Graf
bürgt für die grosszügig«*, allen Ansprüchen geiecht werdend« 1
Leitung «les neuen Zweiges der „Deutschen Bioscop“,
und wir können der Firma nur aufrichtig gratulieren, wie
wir auch Herrn Graf alles Glück für seine neue Position
wünschen.
ar Düsseldorf. Di«- rheinisch-westfälischen Kinotheater
werden sich in grosszügiger Weise an «ler Propaganda
für «lie Goldankaufsstell« i n beteiligen.
Die A s t a Nielsen-Lichtspiele hatten
in ilieser Woche den grössten Besuch seit Bestehen und
«las Kassenbuch weist vierstellige Zahlen erster Ordnung
auf. Das ist ebenso sehr auf «len Sommefilm zurück-
zuführen «ler übrigens prolongiert wrird — wie auf das
Zimmermann'sehe Monopol mit dem vielverheissenden
Titel: ,„\Il«*s was sie tat. tat sie aus Liebe“. Dieses grosse
Drama, mit «*iner bulgarischen wirklichen Schönheit in
«ler Hauptrolle, stellt sich - * ebenbürtig peben die alten
grossen italienischen lä«*bcs«lranicn. Ein« 1 «*chtc packende
Der Kinematograph — Düsseldorf.
No. 628.
Kinohantllung im besten Siinu' de» Wortes verbindet sich
mit grossem leidenschaft durchglühten Spiel und guter
Photographie.
-- Franck und Gärtner erwarben einen interessanten
Detektivfilm, der ein Abenteuer Sherlock Holmes in recht
origineller Form und geschickter Aufmachung zeigt. Das
Bild hat den zugkräftigen Titel ..Schreckensnacht “ er¬
halten. Bei der gleichen Firma ist ein starker Detektivfilm
im Veclag.derals dritter Teil der „Tochter der Nacht “ gedacht
ist und «icr in Spiel nn<l Handlung ausserordentlich »track
Zentralstelle der Ausliihrhew illigiingeti fiir belichtete
kineiiialugraphisclie Filme. Die Höhe der von «lei Zentral¬
stelle mit Genehmigung des Herrn Reichskommissars zur
Krhebung gelangenden Gebühr ist von gewissen Seiten
beanstandet worden, zum Teil unter Heranziehung von
Zahlen, die von der Wirklichkeit weit abweichen. Ks war
von vornherein beabsichtigt, und ist protokollarisch fest
gelegt worden, die Gebühr zu ermässigen und etwaige
Ueberschüsse pro rata der gezahlten Beträge zurück¬
zuerstatten. sobald die nicht unei lieblichen Kimichtungs-
kosten der Zentralstelle amortisiert sind. Ks sollen lediglich
die entstehenden Unkosten gedeckt, aber keine Gewinne
erzielt werden. Vorsorge ist auch getroffen werden, dass
die für die besetzten Gebiete bestimmten lx*ihfilme nicht
belastet werden. Da die weitaus grösste Anzahl d • zur
Ausfuhr gelangenden Filme für Oesterreich-Ungarn bestimmt
ist, so wird für die Höhe der Prüfungsgebühr von aus¬
schlaggebender Bedeutung sein, wie sieh die Ausfuhr
nach diesem 1-uidc in Zukunft gestaltet, ob sie in dem
bisherigen Umfange weiterbestehen oder eingeschränkt
werden wird. Auch darüber werden die nächsten Wochen
voraussichtlich Klarheit btingen. Die Kimichtungs- und
Betriebskosten der Zentralstelle konnte der Verband keines¬
falls übernehmen; denn einmal verfügt die Verbandskasse
nicht über die erforderlichen Mittel und dann dürft** der
geschäftsführende Ausschuss keinerlei Risiko eingehen,
am allerwenigsten zu Gunsten einer einzelnen Int* resseaten-
gruppe.
Hagenau. DasPalast-Kinema ist wieder eröffnet worden.
München. Die Filmverleih-!Jesellsehaft Isaria hat
die modern eingerichteten Räum«- der hiesigen Filiale des
süddeutschen Filmhauses Emil F i e g , Arnulfstrasse 26.
das vorhandene Personal und zirka *0 000 m Film über¬
nommen und zwecks Vergrösserung einen weiteren Gesell
sohafter in der Person des Architekten Blau, der sich
mit einem Kapital von Mk. 50 000 beteiligte, aufgenommen
Di«- Gesellschaft, resp. deren rühriger Geschäft «führet
Daniel Hopfner, verstand rasch, sich durch kulant*
zeitgeDässe Bedingungen bei der Kundschaft i-inzuführen.
Die Hans-Saehs-Liehtspiele erwarb käuflich Fritz
D e m m 1.
Den abelaufenen Vertrag «los Karlsplatz-Tl.eaters
haben die Vereinigten Lichtspielt heater wieder zu günstige¬
ren Brclingungt-n v«*rlängert.
Slrasslnirg i. Kls. Am 27. Januar 1917 ist hier Heir
Wilhelm Kasper. lauter «les hiesigen Weltkinemat«>graphen
im Alter von 62 Jahren verstorben und daselbst zur letzten
Ruhe bestattet worden. Derselbe hinterlässt eine Witwe
un.1 «ine Tochter.
Johannes ltuni|*alski, ehedem Vorführer, ist zum
Gefreiten befördert worden und erhielt «las Eiserne Kreuz
Folgen des ktdilenniangels. ln München und Frank¬
furt »in«! zeitweilig die Iäehtspielhäus«-r g«*sch!ossen, ebenso
in Mainz und in l>resden.
Kiku. Die am 1«. d. Mts. ««-scheinende ,.Eiko-Woche"
bringt hochinteressante Aufnahmen vom Kaiser und d«-r
Kaiserin, Prinz Heinrich und Hindenburg anlässlich der
Geburtstagsfeier im (»rossen Hauptquartier. Ganz beson¬
ders hervorzuheben ist, wie Hindenbtirg «lern Kaiser gra¬
tuliert.
Hamburg. Die in Hamburg eingesetzte, aus Lehrern
bestehende Prüfungskommission hat ferner folgende Filme
als für Kindervorstellungen zulässig «*raehtet:
Filmtitel: Fabrikant:
5478 Jung-Norwegen beiin Wintersport.Nordisch
547« Die Entstehungsgeschichte de« Holzpantoffel» „
5480 Norwegische Waldiandschaften.
5-*HI Im Kumpf mit dein Ostsee-Eise ...... Svenska
lin Flugzeug über Kopenhagen.Nordisch
5*83 Kaiser Franz Joseph 1. auf «ler Gem»jugti . . Sascha
Ä-'ä- 1 Die Hundesfiirsten bei der Beisetzung Kais**rj
•V85 Polier sehwuidolnden Tiefen (Eine Hochgebirge.
rei»e durch das winterliche Norwegen) .... Nordisch
ä-*8Ö Der TraUnfall bei Gemünden.Sascha
}3u&c/\ ,
Triple - Kondensoren
ermögbehen
ausgiebige /Ausnutzung der Lampe
und dadurch
Preisliste kostenlos, erhöhte Bildhelligkeit und Brillanz.
Erstklass. Kondensor-Linsen fähigkeit, im Gebraut
Emil Busch A.-G., Industrie, Rathenow
I>< i Kinatuatograpli MaMlda
m
B
I
l»ssS
iyji
Vereinsnachrichten ||QKM^1|
(Nr. .VMt vom 21. Februar)
bringt wieder etwas Besoiuleie- Sie i
in ihrem Hauptinhalt de 11
Feldkino
gewidmet und wird mit ihren sahlreielien
Illustrationen und reirh haltigem Text als ein
Beitrag zur Kulturgeschichte des Weltkrieges
zu bewerten sein.
Die Bedeutung des Film- und des Kinns
als Mitarbeiter im Dienste des Vaterlandes
findet würfligende Hervorhebung.
Unser „Feldkino-Heft“ wird dahei weit
über den Kreis der Interessenten, besonders
bei den militärischen .Stellen, Behörden
usw . lebhafte Beachtung finden.
Natürlich bietet dieses Sondei lieft auch
eine hervi tragende Gelegenheit zu nach¬
halt igstcr
Reklame
t irgunisation. Aus diesem i _
Kinematographie der Errichtung von Sachverständigen-Koni
■ Illusionen niclit das Wort reden. .Solche Kommissionen könnten
keine durchgreifende Bedeutung erlangen. Ich kunn daher nur die
Errichtung eines EinigungBninte* dureh den Verband empfehlen
Die Vorzüge des Verfahrens vor dem Einigungsamte gegen
über dem gerichtliclien Verfahren sind auf Orund iler gesainiiielten
Eruhningen auch von Juristen und der Tugespresao anerkannt
worden. Es sind im wesentliehen folgende:
1. In jeder Sitzung werden nur wenige Sachen behandelt.
sodass eine ruhige tuid gründliche Erörterung möglich ist.
2. Die öffentliche Bloßstellung »ler Be»eiligten wird ver¬
mieden.
:t. Für das Verfulireu werden keine Kosten erhoben.
4. Die hergebrachte Kormenstrenge und Sch« erfälligkeit ilw
i iericlitsverfahrens fällt weg.
5. Es besteht kein Zwang der Annahme eines Kerbtsanwaites.
wie vor den Landgerichten.
H. Eh können Fälle von Ungerechtigkeit und Unlauterkeit
auagemerzt werden, welche vor den nrdentlirlien <Jerichten
schwer zu ahnden sind.
7. Durch vermittelnde unfl uufkUir««nde Tat igkeit bewirkt das
Einigungsamt eine Annäherung der verachiisleuen Bildung-
sttifen. schafft gegenseitiges Verständnis und übt einen
erzieherischen Einfluss auf die beteiligten Kreise aus.
Wirkt durch seine Tätigkeit das Einiguugaanit recht »bildend
so werden auch die Handelsbräuche und das Oewohnheit »recht
fest gestellt und dadiirrh auf die innere Organisation «Her Cehieti-
•ler Kinematographie eine festigende und klarende Wirkung er¬
zielt. Ins Ix-sondere wird aueti eine Einwirkung auf Ordnung»
inäaaige Beaufsichtigung und Btruffore Hundhabung des Reklame
wesens statt finden, was besonders zu begrüssen wäre, weil in der
Kinematographie die Ueberzeugimg noch keinen Raum gewonnen
hat. dass hei Abfaasung der Reklame ebenso wahrhaftig iukI vor
sichtig zu Werke gegangen werden müsst«, wie hei jeden» Oc-
• sohäftsabechlus».
Da» Emigungsamt winl zunächst für bestellende Prozesse
die Möglichkeit eröffnen, diese durch l'eberweisungan das Einigiuig-
amt auf Antrag der l’arteien auf gütlichem Wege zu Ixs-nden.
Später werden vor dom Einigungsamte sowohl Schwierigkeiten
I *» i Kiiu-i
• »graph Düsseldorf
ausgegliclien «enlun. welche «lie Rechtssprechung «ler Praxi« bc
reilut. wie umgekehrt. Auch wird in solchen Fällen eine Richtig
Stellung erfulgen müssen. in denen der Sprachgebrauch im offen t
liehen Leben mit dem Handelslirmich in der Kinematographie in
Widerspruch kommt.
Wegen der liervorragendeti VertrauetisNtelliing. welch«- diese
Kmigungsamt von idlen Gliedern der Kinenmtographic verlangen
muss, sind «ds Beisitzer nur ganz besonders befähigte Vertreter
aus «l««n einzelnen Zweigen zu bestellen, welche für die besonderen
lalle ihte eigenen Erfahrungen haben. Wird die Tätigkeit de>
KinigungsumUs unter den Grundsatz der Achtung vor dem < leset/,
der Erweiterung und Vertiefung d«-s Hechtlichkeitsgefiihls und d«-r
Ausmerzung alle« l'nreellen geteilt, so winl das Kinigungsamt
oerufen sein, das Ansehen der Kinematographie zu hellen. Im-
stehende AliUstände zu beseitigen und dem Begriff«- Lauterkeit
in der Filmbranche zum Siege zu verhelfen.
S a t zunge u.
Zur gütlichen Erledigung von Streitigkeiten aller Art zwischen
«len verschiedenen Berufszweigcn der l'ilmbranche und deren
Mitgliedern wird vom „Verband zur Wahrung gemeinsamer In
u«ressen der Kinematographie mal verwandter Branchen zu B«-rlin.
K. V.“ ein Einigungsnmt errichtet.
* Einigungsumt zusammen,
dem anderen Teile von- de
i geben und nach Möglich
mit der Austragung des }
Das Einigung-amt setzt sich aus einem Vorsitzenden uisl
vi«sr B«-isitzeni zusammen. Sowohl für «len Vorsitzenden, wie für
die vier Beisitzer sind Stellvertreter zu ernennen.
L>«-r Vorsitzende und sein Stellvertreter sind vom Verband
«.u ernennen; lieide müssen Rechtskundig«- sein, welche die B«-
fühigung zum Richteramt erlangt Italien.
Zu Beisitzern werden zwei vom Verband ernannte Kaufleute
ids ständige Beisitzer tuid zwei weiten- Kaufleutc als deren Stell¬
vertreter gewählt. Die übrigen zwei Beisitzer und ihre Stell
Vertreter sollen aus den vier hauptsächlichen < ü-sehäftszweigen
der Kinematographie ernannt weiden, nämlich je einer aus dem
Kreise der Fabrikanten, der Verleiher, der Theaterliesitzer und der
durstellend««n Künstler.
Die Beisitzer aus den einzelnen Geschäftszweigen sin I aus den
Vorschlagslisten «'er Fachvereinigtingen auszuwählen.
Es ist zulässig, auch Angestellte in besonderen Fällen als
Beisitzer zu bestimmen.
Die nicht ständigen P«-isit/.er. also je zwei für jede Verhandlung
«les Eimgungsaintcs. sin«! für jeden vorliegenden Fall besonders
Firmennachrichteil
'traonschwcig. K ino-Palnst. Gesellschaft mit
beschränkter Haftung. Durch Beschluss der Gesell
schnfh'r vom 13. Januar 1917 ist der Kaufmann H«-i iniiin Ilroi
rück jun. hierselbst zum Geschäftsführer bestellt
Kiel. B i 11 s t r «. m s b : c h t s p i e I e, G e.. r g H i 11 s t r ö m
Kiel. Inhalier ist der Lichtspieltheaterbesitzer Georg Axel
Mikuel Rülstrüin in Kiel. Der Ehefrau Magdalena Carolina
Friederika Billstr»m. geh. Pftlckow. in Kiel ist Prokura erteilt
Die General Vertretung der Rotykie w-i.-z.Harmoniums
iat liekaiintlieh «lie alte angesehen.- Hamburger Piauofinna <
r. Wolters. Co Ion u allen 25. seit vielen Jahren Ein reich
ieli«*« Lager in allen gangbaren Grossen der beliebten Mark--
V «• l V k i e wi c z ist liei C. T. Wolters vorrätig; zwei . «Ir«
iiul vierspielige Werke mit Expression und Perkjssion. neu ui
adiraucht. werden auch nach auswärts in Miete oder zu U-queiu«
laten ahgegi-iii-n. und der Versand grscaielit in grosszügig«-i W«-i:
lun-li di«- Firma C. T. Wolters, ohne viele F Ärmlichkeit«
.Vertrauen gegen Vertrau «• n". Neulich «*rst schri«
in Kino-Ka|-e!lineister an die Firma nach Hamburg ..Wie bah¬
ne mich duivh «lie schnelle und in je«l<‘:' Beziehung ausgezeichnc
h-dienung erfreut, am 23. telephonische Bestei ung des Kotykieui
larmoniums un«i genau sieben Tage s| äler stand das Iiislrumei
nit seiner herrlichen Tonfülle sclur an Ort und Stell«- i
iannbeiiB Das macht Ihnen so leic.it keiner nach"
Briefkasten
Wesen Kolileiiiiiungel musste «*iii Teil des teehniselien
Kelriehes fiir einige Time stillgelegt werden, die vorliegende
Nuinmer konnte daher nur in kleinerem Umfange fertig-
gestellt werden.
halten am ersten Erfolg, wenn Sie den
Reinertrag Ihres Geschäfts nachweisen
können. Wer. glaubt Ihnen denn, dass
Licht f Kraft, Filmmiete, Lokalmiete, unver-
hältmamäaaig hohe Beträge verschlingen T
Ueber jede Verhandlung vor dem Einigungsamte ist ein Pro¬
tokoll zu führen. Das Ergebnis der Verhandlungen, insbesondere
die geschlossenen Vergleiche -und getroffenen Entscheidungen
werden durch Aufnahme in das Protokoll fest gestellt.
Kommt »in» Einigung zwiselien «len Parteien nicht zustande,
so entscheidet «las Einigungsumt durch Schiedsspruch, sofern
beide Parteien die Erledigung der Streitfrage durch das Einigung*
amt vereinbart hatten; andernfalls kann das Einigungsnmt den
Schiedsspruch nur erlassen, sofern «lie Parteien folgende Erklärung
unterzeichnet haben;
„Wir sind mit der Entscheidung «1er zwiselien uns schwellen¬
den Rechtsstreitigkeit durch da« Einigungsnmt einverstanden.
«Ins« auch über die Kostenfntge zuständig sein soll. Für die
Xiederlcgung de« Schiedsspruches ist «ins Kgl. Amtsgericht
Berlin-Mitte otler das Landgericht I zu Berlin zuständig.“ h
§ 8 . ’M
Das Verfahren vor dem Einigungstunt ist- gebührenfrei. Zur
Deckung der Auslagen hat der A Vorsitzende angemessenen Vor
schuss zu verlangen.
Verband zur Wahrung gemeinsamer Interessen der Kine¬
matographie und verwandter Branchen zu Berlin F-. V„ hat in
dieser Woche den Gesi'liäftsbcrieht pro 1916 versandt.
Führen Sie das in unserem Verlag
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Messtor-Woche Nr. 5 I A
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Bad Ems I A
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ln und um St. Quentin 1 A
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Wolhynien ' 1 A
Eiko-Woche Nr. 12« (I A .
Berlin im dritten Kriegsjahr. Oktober)
191« 1 1 A
Der Teppich von Bagdad 5 C
Der Haupttreffer 4 C
Ponlehen, der Mohrenknabe 2 C
Wege, die ins Dunkle führen 4 C
Thunfisch sucht einen Kompagnon 3 C
Die Tragödie auf Schloss Rottersheirn' 4 C
Der Fluch der Sonne 4 C
Im Labyrinth des Leben» 4 C
Der Raulsw von Kaitersherv 3 C Vorspiel.
Die Spinne 4 C
Die Zigeunerbaronin 3 C
Die rote Nacht 4 C
Hoinunculus. VI. Teil 4 C
Der Teppich von Bagdad 5 D War für die Dauer des K
boten. Jetzt: Für Kind«
Fliegerfänger Knusebeck 1 E
rboten. C Für Kinder verboten. D Berichtigt. E Für die Dauer des Krieges verboten
No. 628
Der KinemntofTruph — DBwMnrf.
i J '1 I ~l'"i~iri~l . i~l I~ll I l' l ilU IIIB II ■ W ■! II ~ II ■ ~ El ■ T is^
Unsere verehrte Kundschaft bitten wir, die folgenden
m f!
Veränderungen im Verleihverkehr
zur gell. Kenntnis zu nehmen:
Filiale Leipzig
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Leipzig, Goethestrasse i
für: Kgr. und Prov SACHSEN, SCHLESIEN. Anhalt u.Thüringen
Filiale Frankfurt a.M. National-Film
Frankfurt a. M.. Niddastrasse 71—75
für SÜDDEUTSCHLAND
Schwert und Berd nmm worden!
Demnächst erscheint:
Wenn die Stimme desBlutes spr icht
mit
Adolf Klein und Esther Carena
verfassen Robert Richards
Regie: Dr.Gg.Victor Mendel
Näheres über dieses grosse und ergreifende vieraktige Drama
in der nächsten Nummer! '
N ational-F ilm t s
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Düsseldorf
Wegen des beispiellosen
Erfolges in München
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Der Kinematogiaph — Düsseldorf.
No. 629.
Varieteszene aus dem Film ..Der schwere Gang
Der schwere Gang
Nordiskfilm. Drama in 3 Akten. In der Hauptrolle: Frau Johanne Fritz-Petersen
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u>: Ridiard Osraald
ln der Hauptrolle: Bernd Bldor
mit Unterstützung der Deutsdien
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Ridiard Dsraald-Film E: l Berlin
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it!lllllillllHIIIlllllllt]Riyilll|]ltllllltl!llll!f!llfl)!Jllfl!iTO ■ i ■:> ... .■ ■ ■: l!::, '!■
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Gross-Berlin, Brandenburg, pst- und West-
preussen, Posen. Pommern
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Badner Film-Gesellschaft m. b H.
Berlin, Friedrichstr 235. Fernspr Lutzoui 2003
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Friedrichstrasse 14. Fernsprecher «ontzpi 14865
Telegr -fldr. Kettlerfilm
ruM
Bidiard Osroald-Film 11 Berlin
friedrldistrasie 14
«ULM
iniiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiii
No. 529.
Der’ KineinatoKraph — Düsseldorf.
bei der als erster Film
,,Der Fall C16menceau , ‘
frei bearbeitet naoh dem weltberühmten Schauspiel von
Alexander Dumas, erscheinen wird, zu übertragen und
empfehle mioh
hochachtungsvoll
Düsseldorf, 14. Februar 1917.
Tetacr.-Adr.:
NO. 529.
Schaffet Vorführerschulen.
L>er Krieg verschuldete auch den Personalmsngel in
den Kinos. Durchhalten war die Parole der Theaterbesitzer,
denen es gar bald an Vorführern fehlte. Es ging auch ohne
den Verantwortlichen, auch für ihn wurde Ersatz geschaffen.
Das war Arbeit, Leistung, der gegenüber selbst die Auf¬
sichtsbehörden nachgiebiger wurden. Die bei den Prü¬
fungen als Zensoren walten, spürten Milde, die anderen
sehr oft fehlt. In Berlin traten Fachleute als solche ein.
wenn auch nicht immer die genehmen. Und sie halten
tu tun, konnten ihr ..reif“ sprechen, dank dem Verein der
Theaterbesitzer von Gross-Berlin und Brandenburg.
Mit Achselzucken ging man darüber hinweg, als dieser
eine Vorführerschule errichtete. Eine Kriegsmaßnahme
wie viele andere, wenn auch nur für unsere Branche allein.
Doch die Anerkennung derselben durch die Kinoabteilung
des Berliner Polizeipräsidiums war schon ein Erfolg. Man
schrieb ihn dem Burgfrieden zu. Und die Schule begann
ihre Tätigkeit. Mit einem der Branche fremden Manne
als Leiter. Die vielen turmhohen Schwierigkeiten des
Anfangs w'aren glücklich überwunden.
Liest jemand statistische Notizen in der Fachpresse,
so, wie man derlei lesen sollte? Zahlen beweisen. Nur
zweistellige erschienen in den Berichten des Berliner Ver¬
eins, weil er sich die Schüler selbst suchen musste. Aber
auch diese ergaben ein Anwachsen, ein Vorwärts zu befrie¬
digendem Ziele, und summiert zeigen sie einen wirklich
schönen Erfolg. Da stand er auf dem Papier, in Wirk¬
lichkeit aber war es eine Meisterleistung. Denn was für
Schüler fanden sich stets bei jedem neuen Kursus ein?
Die Blüte der Jugend kämpfte für uns gegen die an allen
Fronten sich stellenden Feinde, von den Daheimgebliebenen
besuchten die Vorführerschule nur solche, denen fast jede
Vorbedingung hierzu fehlte. Um so mehr gereicht ihnen
wie der Schule das bisherige Ergebnis zur Ehre. Vor jeder
praktischen Erläuterung musste erst theoretisch der Grund¬
stein gelegt werden. Das Ergebnis bewies, dass die Leitung
auf dem richtigen Wege war, bei den Prüfungen schnitt
man gut ab, und jeder neue Kursus brachte ein kleines
Mehr an Hörern desselben. Und der geschäftlichen Praxis
konnten neue Kräfte zugeführt werden.
Im Reicl e ist mati auf unsere Berliner Berufseinrich¬
tungen gewöhnlich nicht gut zu sprechen. Die Vorführer¬
schule war eine Insel im Meere der sonst brausenden Wogen
An sie konnte man nicht heran, da war nichts auszusetzen.
Allein wie viele Leute würden sich diesem Berufe widmen,
wenn ihnen die Möglichkeit dazu geboten wäre! Selbst¬
studium ist mangels entsprechender Hilfsquellen aus¬
geschlossen. eine Uebersiedlung na h Berlin für die Dauer
des Kursus eine kostspielige, nicht vielen mögliche Sache
Berlin kann aber mit den sich dort einfindenden Schülern
nicht alle deutschen Kinos selbst jetzt in der Kriegszeit
versorgen. In allen Gauen lichten sich die Reihen wirk¬
licher Vorführer. Ersatz muss geschaffen werden und trotz
des guten Vorbildes findet das Beispiel des Berliner Ver¬
eines keine Nachahmung. Nicht nur die Provinzialverbände
und -Vereinigungen, sondern „Ringe" von Theaterbesitzern
sollten im Interesse der Theatergeschäft« weit ausschauend
Vorführerschulen ins Leben rufen. Worauf wartet man?
Es kommt eines hoffentlich nicht mehr allzu fernen Tages
die Stunde der Rückkehr jener, die ihrem Berufe ent¬
rissen werden mussten. Leider werden manche Vorführei
darunter fehlen’ Aber aus anderen Berufen werden viele
umsatteln, die Kinos werden voraussichtlich immer mehr
gedeihen, man wird überall gute Vorführer suchen.
Sollen dann erst Schulen allüberall erstehen ? Wer
jetzt seine Prüfung bestanden hat, kann bis dahin in der
Praxis jenen Grad der Vollkommenheit erwerben, der ihn
befähigt, allen Aufgaben gerecht zu werden. Solchen
Nachwuchs für den Frieden müssen wir jetzt schaffen
was Berlin kann, vermag in diesem Punkte jede Provinzial¬
hauptstadt ebenso. Die Anregung ist hiermit gegeben
No t'2'J
Der Kinemat ograph — Düsseldorf.
Der kinematographierte Tabaksrauch.
Von Hans Bourquin.
Es erscheint als eine müssige Aufgabe, »len Tabak.—
raucli zu kinematographieren. der von der Zigarre «xler
aus dem Pfeifchen aufsteigt. Und man wir«! gewiss er¬
klären. »lass tlie Unkosten, »lie ein Film erfordert oder ver¬
ursacht. besser angewendet werden könnten als »lazu.
um so gleichgültige Vorgänge in Bildern festzuhalten, wie
es die Bewegungen des Hauches seien Allerdings spielen
sieh hier keine Sensat ionsdratnen ab. i nd w er solche ab-
leben will, muss sieh amiere Filme suchen. Alter selbst
derartige Vorgänge, wie die Bewegungen des Rauche.-
sind »loch für den Nachdenklichen sehr interessant. Es
wirken sieh nämlich in »len Schwingungen. Wölkchen.
Hingen und Schwaden, »lie sich da entfalten, lauter zwin¬
gende und herrschen»!»- Gesetze aus. »lie »len Physiker
stark fesseln können Man muss bcdtnken. dass überall
in der Welt Gesetzmässigkeit herrscht, und dass sich diese
»larum auch in den blauen Dünsten widerspiegelt, die von
»ler Zigarre aufsteigen Ja. tliese Gesetze offenbaren und
realisieren sich hier vielleicht besonders «leutlich Woraus
besteht detui der Hauch ? Aus überaus feinen, winzigen
Körperchen, »lie in der Luft schweben, und die sich als
Asche »xler wohl auch als unverbrannte Tabakspartikelchen
darstellen. Sie sind durch Erwärmung leicht genug gewor¬
den, um fliegen zu können, und es ist klar, dass diese Teil¬
chen jedem Kraftantrieb von aussen lei» ht folgen können,
»lass also ihr Spiel ein sehr bezeii hnendes sein wird
Vielleicht würde es sich sogar empfehlen und verlohnen,
solche Rauchbewegungen gelegentlich ultrarapid aufzuneh¬
men, »las heisst so. »lass man in »ler Sekunde eine w»-it
grössere Zahl von Aufnahmen als 15 machte, und »len Film
dann mit normaler Geschwimligkcii ahlaufen liesse. Die
Bcw'egungen w ürden sich dann verlangsamen und gewisser-
massen (leutlich auseinander falten. Vielleicht gälte es
dabei doch mehr zu sehe«», als »ler Zweifler denk..
Und es sei darauf hingedeutet. dass cs auch imch
»•ine Fülle ähnlicher Aufgaben gibt, wo cs gilt. Vorgänge
kinemat»»graphisch aufzunehmen deren Bedeutung und
Reichhaltigkeit übersehen zu werden pflegt. Ein solches
Thema sei beispielsweise gezeigt Wenn man in eine Tasse
mit schwarzem Kaffe etwas geronnene Sahne giessl und
daiui die Mischung mit einem Ikiffe! in kreisende Bewegung
versetzt, so bilden sieh eigentümliche schneckenförmige
Wirbel. Und wenn man nun in irgend ein Buch mit astro¬
nomischen Bildern blickt, so entdeckt man wohl, dass
sich in »ler kleinen Welt der Kaffeetasse etwas ganz Aehn-
liches uhspit-l; wie draussen im All. wo sich die Nebel-
masten umoinander winden, um schliesslich Gestirne
zu gebären. ..Spiralnebel im Sternbild »ler Jagdhunde"
wäre ein hübscher Titel für einen Film. Er müsste nur
L'*-schi»-kt aus der Kaffeetasse geschöpft werden. Und er
würde vor allem dadurch imp»»nieren. dass er rasche «xler
Ix-liebig verlangsamte Bewegungen zeigt, währen»! »ler
Astronom solche Nebelgebilde immer nur als ruhende
Massen zu sehen bekommt, wenn er durch seine Gläser
schaut Aber zurück zum Tabaksrauch
Die Rauchaufnahmen werden ganz besonders in¬
teressant. weiui man »len Weg der Mikroskopie einschlägt
Hier sei zunächst auf ein interessantes Prinzip aufmerksam
gemacht, wie man sehr kleine Körperchen, die sieh der
Beobachtung auch mit »lern schärfsten Aug«- entziehen,
auf einem eigentümlichen Umwege sichtbar macht. ln
einem von hellen» Sonnenschein durchfluteten Zimmer
soll Staub schweben, was beiläufig meistens der Fall ist
Sind die Wolken nicht allzu gross, so wird das Auge sie
jedoch nicht wahrzunc-hmen vermögen, obschon Licht
genug vorhanden zu sein scheint Aber man^kann durch
eine besondere Verdunkelung die Staubteilchen deutlich
sichtbar machen. Zu diesem Zwecke werdeu die Fenster¬
läden sorgfältig geschlossen, und **s wird nur eine kleim-
Oeffnung frei gelassen, durch die ein Bündel Sonnenstrahlen
hereindringen kann. Stellt man sich nun so, dass man
dieses Lichtbündel von der .Seite erblickt, dass es als«,
quer vor dem Auge liegt, so bemerkt man auf einmal
was für eine Fülle von Staub in »ler Luft herumwirbelt, die
anfangs so sauber und rein erschienen war. Besonder-
klar treten die schwebenden Teilchen hervor, wenn tlie
Wand hinter ihnen schwarz ist. Sie heben sich »lann sehr
deutlich hell von einem dunklen Grunde ab.
Da» ist eine sogenannte Dunkelfeldbetrachtung. Wie
fruchtbar sie ist. kann mancher Versuch zeig»-ii. Schwaben
zum Beispiel feine Körperchen in einer Flüssigkeit, die
sieh in einem Glasgefäss befindet, so wird ein -eitwüns
einfallender bezüglich durchfallender Lichtstrahl ebenfalls
ungeahnte Geheimnisse offenlegen. Die Wissenschaft muss
übrigens einen ziemlich umfangreichen Apparat in Bew-gütig
-etzen. wenn sie diese Erscheinung deuten will, und si*-
arbeitet mit Zerstreuungen. Beugungen und fylarisatinnen
auf die hier nicht eingegangen werden »oll.
Man kann nun diese Methtxle auch auf »lic Mikroskopie
iibertragen, und man erzielt dann dort entsprechend»
Vorteile. Hierein kurzes Wort über mikroskopische Kitmma
tographic überhaupt. Ein Mikr«»sk«.p besitzt bekanntlich
als w»*scntliche Teile ein Objektiv und ein Gkular. In der
einfachsten Weise kann man die Vergrösserungen mit dem
Objektiv allein erzielen, das zu diesem Zwecke natürlich
herausgeschraubt werden muss. Bringt man ein gewöhn
liebes Brenuglas, eine Lupe an die richtige Stelle zwischen
einer brennenden Kerze und einer Wand, so erscheint auf
der letzteren ein vergrössei as Abbild der Iüchtquellc.
Und in dieser Weise lässt sieh auch das Objektiv eine-
Mikroskops benutzen. Man hat also dann folgende drei
Dinge: »len aufzunehmenden (legenstand, das Objektiv
uud »len empfangenden Film. Oder man Ix-nutzt Objektiv
und Okular des Apparates, und hier lassen sich wieder
zwei Wege unterscheiden. Bei dem einen vertritt der
Aufnahmeapparat einfach das Auge, »las sonst in da»
Mikroskop hineingeschaut hätte, und es setzt sich daher
das System folgendermassen zusammen: aufzunehmender
Gegenstand. Mikroskop mit Objektiv un»! Okidar. die
photographische Kammer als künstlisehes Auge mit dem
Film als Netzhaut. Man kamt aber die Kammer auch
unnötig machen. Man braucht nur da» Okular so weit
herauszuschrauben, dass es wieder ein objektives Bild des
vom Objektiv erzeugten »jbjektiven Bildes entwirft, und
man kann nun ersteres dir»-kt auf dem Film auffangen.
Die Anordnung ist also dann diese: Gegenstand. Mikroskop
mit Objektiv und Okidar. Film. Für Aufnahmen in der
oben ange»leuteten Weise wird ein sogenannter Dunkel-
feldkondensor verwendet, wobei die kleinen Körperchen,
die seitliches Lieht empfangen, leuchtend aus dem Dunkel
hervortreten. Dann spricht man von .,Ultramikroskopie"
Auf diese Weise sieht man also auch Partikelehen von
«•hier Kleinheit, die untermikroskopisch ist Aber was
Itemerkt man bei einem solchen Rauchfilm, der übrigens
gar nicht ultrarapül aufgenommen zu sein braucht ? Man
gewinnt den Eindruck, als ob die winzigen Rauchkörper-
<hen. »lie »las Auge jetzt erkennt, von allerdings unsicht¬
baren Kräften gestossen würden. Und der Umstand, »lass
»lie grösseren also schwereren nur eine langsamere Be¬
wegung empfangen, scheint darauf hinzudeuten, dass es
sieh um gleiche Kraft st össe handelt. Man wird nicht irren,
wenn man annimmt, dass letztere von den Molekeln in der
unförmigen Luft herrühren, die freilich auch der beste
hmkelfeldkondensor nicht unmittelbar zeigen kann. Die
Der Kinetinit««graph - IXisecldorf
No. 529
Molekeln sin«! «li«- l'riiewtaodteil«* <!er Materie, un«l in
einem K«"«rp«*r wie <ler Luft, fahren sie »irr rlureheinander.
indem sie ihre Zwiselieiirätime zunächst wohl ücnKUinig
durcheilen, dann alx-r immer \vi«sler auf Widerstände
treffen, «lie teils aus anderen Moiekeln. teils aus jenen
Körperchen bestehen. <li«- ihnen gegeiiülx-r immer noch
Riesen darstellen Natürlich werden «lahei St«i««< ausgeteilt,
und daraus ergibt sjeli eine Bewegung der schwebenden
Teile, die mehr oder weniger mitgerissen werden, (ieben
wir nun allen Molekeln diesellx* Grösse und Geschwindigkeit
so ist klar, «lass sie die gleiche Energie besitzen, und dass
infolgedessen ein schwereres Partikelchei« auch nur ent¬
sprechen«! weniger in Bewegung gesetzt werden kann
Oft mögen zufällig von Ix-idcn Seiten Molekeln auf ein
Rauehkörperchen treffen: dann gleichen <lic StiVsse ein-
ander natüriieh aus: oft aher wirkt «<eh«*r ein Stoss ein
seitig: und <lann entsteht eben Bewegung im Rauche
Un«l solchen Bewegungen folgt gewöhnlich eine Gegcn-
liewegung. «lie en.we«ler von eittent etwaigen <ä*genstoss
herrühren mag oder von einer gewissen Elastizität mit
d«-r die Partikeln ihr«- frühere Lage wi«*«l«*r « inzunehmen
Ix-strebt sind. Man hat «lanitn die Be»«*gung <l«-r Kau«-h-
teilchen zutreffend als eine . jjendelnde" bezeichm-t Nur
werden solch** Erscheinungen bei den grösser«-!- Körp«*rn
ausbleiben. s«j dass also nur eine Ihmkelfeldaufnchm«- Ha«
seltsame Phänomen enthüllen kann
I>i«-s«* eigenartigen Bewegungen sind zuerst von einem
gewissen Brown beobachtet worden, nach dem sie auch
ihren Namen erhalten haben Ihre Entde«-kung ist übrigen«
«lurchaus nicht neu. <ie «latiert vielmehr schon aus dem
Jahre 1*27 Derartige Stossbe«egungen finden sich jede* li
nicht allein bei Rauch un«l Staub So la«-cn sic sich auch
tx-i «-incr Icimähnlichcn .Silberlösung beobachten, und sie
treten sogar im festen Körper des (ioldrubingla.«<-« auf
Verhält nismässig am einfachsten lassen sich die Brown-
schen Bewegungen jedoch zeigen bezügti«-h kinematogra-
phieren. wenn man sie im Tabaksrau« h auftreten lässt
So sind denn auch die blauen duftenden Wölkchen
«lie der Zigarre entströmen, wissenschaftlich sehr interessant
und wenn ein Kino gelegentlich einen Ulm bringt, der nicht
nur «lie eigenartigen Schwingungen der Rauchschwaden
sondern auch die geheimnisvollen Molekularstösse darin
zeigt, so wird es an einem Dank der Boucher gewi«« nicht
fehlen.
Rund um die Friedrichstrasse.
Der „Fall Ingo Brandt" wird viel besprochen.
Nicht etwa in Verbindung mit den Heldentat**! der
beinahe genial zu nennenden Schwindlerin Meta
Kupfer, sondern weil er wieder einmal beweist mit
welcher Rücksichtslosigkeit gegenüber der enpor
blühenden, ehrlich um ihre Bedeutung und Aner
kennung kämpfenden Filmindustrie gewisse «krupel
lose Leute handeln. Da taucht«* vor mehreren Mochten
plötzlich «*in«* ..Ingo-Film-Gesellsehaft" auf. Schon
wieder <*ine neue Firma! Wer war Ingo? I'nd man
«•rfuht. dahinter stecke ein Schauspieler Ingo Brandt.
Wer ist Ingo Brandt? Gott, hier spielte «*r im „Resi
«lenz Tucater". da in der „Komischen Oper", auch
kurze Zeit im „Palast Theater" in der Operette „Otto
oder Otto". Ein niittelmässiger Schauspieler, manche
sagen sogar, ein schlechter. Doch das ist Sache der
Direktoren, di«* ihn engagieren. Aber nun ging dieser
Herr unter die Filmfabrikanteil. Ehrlich gesagt. ich
stand von Anfang an der Sache skeptisch gegenüber
Aber es gab Fachzeitschriften, die brachten Seiten
auf Seiten Inserate, und wenn Inserate erscheinen,
«lanit muss ja wohl di«* Sache ihre Richtigkeit haben
Zum grössten Teil sollen die Inserat«* ja auch bezahlt
worden sein, wenngleich eine Reihe anderer Firmen
bei der „Ingo-Film-Gesellschaft" noch hängen und au.*h
hängen bleiben werd«»n. Herrn Ingo Brandt sah man
sonst eigentlich gar nicht in der Branche, sein Bureau
lag ja auch draussen im feudalen Westen, so fern
vom Schuss. Aber in den letzten Tagen, kurz vor
der Katastrophe, tauchte d>c Erscheinung auch in
der Filingegend auf. Sie ist schwer zu schildern,
diese Erscheinung. Soviel ist j«*doeh sicher, sie trug
trotz strenger Kälte ein Monokel. Aher all das ist
ja eigentlich Nebensache. Wichtiger <*rs«-heint wohl
die Tatsache, dass nie ein Film der „Ingo Gesell
schaff das Licht des Vorführungsapparates erblickt
hat. Woran das liegt, braucht nicht erst untersucht
zu werden. Es ist die Folge, dass nur ein Will«* und
Geld vorhanden sind, aber keine Fähigkeiten. Hier
ist ja erschwindeltes Geld l*enutzt worden, aber es
gibt auch Fälle, in denen unter den verheissendsten
Vorspieglungen ehrliches Geld vergeudet wird. Und
durch solche Gemeinheiten, die dann regelmässig kläg
lieh enden, werden die kapitalistischen Kreise abge
schreckt, zum S«*liaden der deutschen Filmindustrie.
Mit *i«*n eigenartigsten Mitteln werden GeMleut-
auf den Leim gelockt. Da kursierte «rhon vor länge
i*-r Zeit, eine gr«»s.s«- Gesellschaft, di«* ihren Wohnsitz
„I nter den Linden” hat. such«* Regisseure. Ein«- An
zalt! dieser Herren, die nicht m fester P«>sition sind,
wandte sich an <li<* Adresse, ohne allerdings Erf«»l.
zu haben. .Sie erfuhren nur. «lass ein grosses Film
unternehmen gegründet werden sollt«*. un«1 dass sie
«ich mit Kapital beteiligen müssten, wollten sie tätig
«ein. Sie wollten natürlich nicht. I)a tauchten plotz
li«-li i.i den Zeitungen der v«*rs<-hiedensteii Städte Ins«*
rate auf. die sich mit einer neuen Filmgründung be-
«••häftigten. und die zu einet Beteiligung einluden
Auch in <*inem Dresdener Blatt stand ••ine solch«-
Attnonce. Die betreffend«* Berliner Persönlichkeit, die
sich meldete, erhielt darauf «*in liektographiert«*s
Schreiben, das mir im Urigina vorliegt, und da« f«»l
g«*nden erbauli«*hen Inhalt hat:
Berlin, den Dez«'mber 1916.
Auf Ihre gefl. Anfrage unter L. I). J33. teilen
wir Ihnen ergebenst mit. dass «*.s sich um die
Neubildung ein«*« grosszügigen Kino Film Unt«*r
nehmen» durch erfahrene Fachleute handelt, und
zwar auf genossenschaftlicher Basis, «odass jeder
Beteiligte und Mitwirkend«* «la.« gleiche Int«*resse
am Unternehmen hat Jeder Interessent, oh stiller
T«*ilhaber oder tätig Mitwirkender, muss Mitglie«!
der Genossenschaft werden und nimmt je nach
der Höhe seiner Beteiligung am Gewinn teil
Att6serdeni hat jede« Mitglied Anspruch auf eine
seinen Fähigkeiten entspre«*hende Tätigkeit oder
auf die Verwertung seiner geistigen oder mate
Hellen Erzeugnisse gegen Honorierung. Die nie
drigste Beteiligungssumme soll auf "ib Mk.. die
höchst«* auf 20000 Mk für j«*des «-inzeln«- Mit
glied festgesetzt werden, zahlbar in Raten.
In Anbetracht dessen, dass die früher so l*e
deutend«* ausländische Konkurrenz im Filmwesen
in Deutschland verschwunden ist. steht die deut
«che Film-Industrie jetzt in höchster Blyte, soda««
da» geplante Unternehmen den grössten Zuspruch
gefunden hat. die Durchführung bereits gekichert
und die höchste Rentabilität gewährleistet ist.
No 52»
l>er Kinematogr&ph — lhisseMoif
Sollten Sie also auch geneigt sein, sich an
dem Unternehmen zu beteiligen, sei es als Direk
tor(in) mit grösserem. Kapital, sei es als Film
Schriftsteller. Regisseur. Schauspieler!in). Opera,
teur oder stiller Teilhab;‘r(in), so bitten wir um
gefl. Angabe Ihrer besonderen Wünsche sowie um
Mitteilung, mit welchem Kapital und in welcher
Form Sie sich beteiligen würden. Auch wäre eine
persönliche Rücksprache mit unseren Herren von
der Ahe, der die Sache bearbeitet, nach vor¬
heriger Anmeldung sehr erwünscht.
Hochachtungsvoll
(Stempel) Deutsche Güterbank
Eingetragene Genossenschaft mit beschränkter
Haftpflicht.
Berlin W. 8. Unter den Linder 27.
Die Unterschrift unter dem Stempel ist unleser
lieh, aber ein Antwortcouvert, jedoch infrankiert, lag
bei. Es verlohn: sich wohl der Mühe, etwas näher
auf dieses Schreiben einzugehen. Da ist zuerst der
Punkt von den erfahrenen Fachleuten, die als Gründer
genannt werden. Wer sind diese Fachleute? Heraus
mit den Namen. Wir. die wir doch wahrlich jeden
einzelnen der Kino- und Filmfachlcute von Namen
kennen, wissen, dass diese alle beschäftigt sind. Und
dann die famose Zusage, dass jedes Mitglied Anspruch
auf eine seinen Fähigkeiten entsprechende Tätigkeit
hat. Nach dem ganzen Inhalt des Briefes kann man
schliessen, dass jeder, der Geld hirgibt. Mitglied
dieser Genossenschaft werden kann. Wie aber soll
dann jeder seinen Fähigkeiten gemäss beschäftigt
werden? Der Schlächtermeister soll wohl mit ab
schlachten helfen alle die Opfer, die da erwartet
werden, der Barbier soll sie wohl einseifen? Ich
empfehle, recht viel Schuster aufzunehmen. die nicht
etwa die erfahrenen Gründer, sondern alle die Dummen,
die ihr Geld hergeben, versohlen sollen. Schwer ge
macht wird es ja nicht, Mitglied zu werden. Für
lumpige 50 Mk.l Und dann die noch in Raten. Das
ulkige Schreiben mit seinem dennoch so ernsten
Hintergrund sieht schon gleich Männlein und Weiblein
vor. davon zeugen die verschiedenen eingeklammerten
„in“. Am interessantesten aber ist jedoch wohl an
dem ganzen Schreiben eie Bemerkung, dass die Durch
führung des Unternehmens bereits gesichert und die
höchste Rentabilität gewährleistet ist. Wir haben
durch diese Bemerkung die Aussicht, uns noch näher
mit diesem Unternehmen später zu beschäftigen. Ich
selbst bin allerdings der Ansicht, dass diese Beschäfti¬
gung sich nicht um das Unternehmen als solches
drehen wird, denn ich kann es mir beim besten Willen
nicht denken, dass es zustande kommt, aber unser
[ntere— mH um mehr Bich der „DeutschemGäter
bank" zuwenden, die ihre' wiedergegebenen Zeilen
auf einem Briefbogen in die Welt schickt, der gar
kein Briefbogen ist. denn er hat nicht einmal einen
gedruckten Kopf, sondern er besteht aus einem minder
wertigen Manuskriptpapier, das die Finna scheinbar
schon vorrätig hat. für die Arbeiten aller der Film-
Schriftsteller, auf die sie rechnet. Ich empfehle der
Firma übrigens, auch hinter das Wort Schriftsteller
in ihrem Brief ebenfalls ein ,,in“ zu setzen. Denn auch
solche gibt es. Unsere Leser erinnern sich vielleicht
an die Bluff-Geschichte ..Bailey“. Die Sache war
wenigstens damals geschickt angelegt, und wie ich
später erfuhr, wäre vielleicht doch etwas aus ihr
geworden, wenn der einzige Geldgeber nicht im letzten
Augenblick geschnappt hätte. Die neue Film-Grün
dungsgeschichte scheint mir bedenklicher, d t weitere
Kreise herangezogen werden sollen.
Die deutsche Filmindustrie hat alien Grund, gegen
über solchen Neugründungen dir Augen offenzu
halten. Sie ist auf dem besten Wege, 4 ihre Reihen
zu säubern. Die schwere Zeit, in der wir alle leben
hat selbstverständlich auch die Filmindustrie nicht
verschont. Alles, was nicht gut fundiert ist. und was
nur ein Scheindasein führte, bröckelt nach und nach
ab. Gewiss, es gibt, wie in allen Branchen, auch in
der mistigen Unternehmen, bei denen man es herzlich
bedauernt, dass es ihnen nicht so geht wie sie es dank
ihrer leitenden Persönlichkeiten und ihres kün-tle
rischen Vermögens verdienen. Gerade weil das Ein
gehen einzelner Firmen stattfinden muss, ist das Blühen
und Gedeihen der deutschen Filmindustrie gesichert.
Und deshalb können wir ruhigen Blickes in die Zu
kunft schauen. Es wird in unserer Industrie äugen
hlieklich recht rege gearbeitet, und man trifft schon
alle Vorbereitungen für die bevorstehende Saison.
Eine Reihe von Verschiebungen in den leitenden
Positionen haben stattgefunden, die Hauptsache bleibt
aber, dass diese Persönlichkeiten unserer Industrie
erhalten bleiben. Ein Prognostikon zu stellen, ist bei
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Der Kineruatogiaph — D i a wldorf.
N . :, 29 .
der politischen Lage nicht recht möglich. Wenigstens
bezüglich der geschäftlichen Erfolge. R-in künstle
risch werden die bisherigen Erfolge wachsen. Auf
allen Gebieten der Filmstücke ist Besondere* zu er
warten, da einerseits die Autorenfilme. jene Kategorie,
die als Verfasser berühmte Sch riftstell er hab « ge
bracht werden, andererseits die technischen Filme mit
hineingezogen werden. Es ist gelungen, die grossen
deutschen technischen Betriebe in den Mittelpunkt
dramatischer Filmhandlungen zu stellen, wodurch
diese Art Filme nicht nur neben der bisherigen I nter
haltung gleichzeitig auch Belehrung bringen, sondern
gleichzeitig bietet diese Art Filme das lobende Beispiel
für die Grösse deutscher Arbeit und deutscher Kraft.
Am meisten allerdings werden es wieder die Detektiv
filme sein, die in dem Vordergrund stehen werden. Es
ist zu verwundern, wie es möglich ist, gerade auf die
sem Gebiete immer noch wieder Neues zu schaffen,
neue Kombinationen und neue Schliche zu finden.
Da erzählt man sich den Inhalt eines neuen Detek
tivfilrns, der so unerhörte und verwickelte und kniff
liehe Vorgänge bringt, dass man heute schon seinen
Inhalt erzählen kann. Ei" ist ungefähr folgender: ln
dem Zimmer einer einstöckigen Villa wird eines Tage-
ilie Leiche eines Mannes gefunden. Vom Tä’er keine
Spur. Der Besitzer des Hauses ist ein abergläubischer
Herr, und deshalb lässt er die Türe zu dein Zimmer
vermauern, lässt vor das Fenster ein Eisengitter
machen, damit keines Lebenden Fuss den Raum mehr
betreten kann. Titel: ..Einige Zeit später . . ." Der
Gärtnci der Villa steht auf einer an das Haus gelegten
Leiter und beschneidet den bis an das Dach hinauf
gerankten Wein. Da fällt sein Rlick plötzlich durch
das vergitterte F'enster jenes Mordzimmers. Er traut
seinen Augen nicht. Da liegt ja wieder eine Leiche!
Ir fliegender Hast holt er die Bewohner der Villa
zusammen. Sollte ihn der Teufel genarrt haben? l)i<-
Leiche ist verschwunden. Aber Jer brave Gärtner
schwört, den Toten gesehen zu haben. Zwar sagt er
sich selbst, dass es doch ganz unmöglich ist, in das von
der Aussenwelt vollkommen abgeschlossene Zimmer zu
gelangen. Jedoch ist der Mann stets nüchtern, und
er bleibt bei seiner Behauptung. Was ist da anderes
zu tun, als die Sache einem der berühmten Meister
deteütive zu übertragen. Der kommt, mit allen Zeichen
seiner Würde angetan: Pfeife, Gamaschen. Kniehosen,
englischem Mantel. Mütze. Sein ausnahmsweise diese*
Mal mit einem Vollbart gerahmte* Gesicht nimmt den
obligaten ernsten Ausdruck an. Er spricht nur wenig,
er wird eben, wie alle seine Kollegen handeln. Titel
„Einige Zeit später. . . .“ Der berühmte Mcjsterdetek-
fiv hat so emsig gearbeitet, dass sich die Täter des
Morde* selbst melden. Es sind nicht weniger als fünf,
die sieh selbst als Mörder bezichtigen. . Der Tag der
fast ebenfalls obligaten Gerichtsverhandlung naht. Die
fünf Männer bleiben trotz Ermahnung des Vorsitzenden
bei ihren Selbstbezichtigungen, und wenn einer von
ihnen behaupte*, er sei der Mörder, erscheint regel
massig ejn Titel „Er lügt, ich bin der Mörder*. Schwei
gend. mit seinem obligaten finsteren Gesicht hat der
berühmte Meisterdetektiv den Verhandlungen bisher
zugehört. Da bricht er dieses Schweigen. Mit grosser
Gebärde und ausgestrecktem Mittelfinger weist er
plötzlich auf einen der Richter, und das erstaunte Pub
likum liest von dem nächsten Tite. seine Worte ab:
.Jener ist der Mörder". Grosses Erstaunen, eine
Meisterleistung des Regisseur*. Alles ist von den
Sitzen gesprungen, dem Vorsitzenden wird es schwer,
die Ruhe wieder herzustellen. Endlich erscheint der
Titel: „Aber wie kommen Sie nur so plötzlich auf die
sen Gedanken, woher wissen Sie. dass dieser Herr der
Mörder ist“? Der berühmte Meisterdetektiv verliert
seine Ruhe nicht, er reisst sica seinen angeklebten
Vollbart ab, macht eine tadellose Verbeugung und
sagt: „Meir. Name ist Paul Ro*e:ihayn, ich habe den
Film geschrieben, und-ich muss es doch wissen!**.—
Hans Hyan wird es mir weiter nicht übelnehmen,
man kann ebensogut seinen Namen nennen. Diese
hübsche Erzühlung macht jetzt die Runde. wird viel
l*elacht. und sie zeigt die pra rhtvollste Selbstpersi
flage und ausserdem, dass den Filmleuten trotz der
schweren Zeit de~ Humor noch nicht vergangen ist.
Julius Crgiss.
Neuheiten auf dem Berliner Filmmarkte.
(Originalbericht.)
Ein interessantes medizinisches Problem wird in dem
Film „U n h e i 1 b a r‘*. den Heinrich Lautensack nach der
gleichnamigen Konrad Telmannschen Novelle geschrieben
hat, behandelt (Astra-Film). Das Problem ist nicht neu
und beschreitet das Gebiet der Psychiatrie. Ein Geistes¬
kranker kann in vielen Fällen geheilt werden, wenn er in
dieselbe Situation gerät, als es die war. durch die er in
Wahnsinn verfiel. Hier verliert eine junge Mutter den
Verstand, weil eines ihrer beiden Kinder bei einer Feuers¬
brunst den Tod fand. Sie lebt, von den Aerzten als unheil¬
bar erklärt, in einer Anstalt. Ihr Mann hat seinem Tüchter-
chen eine neue Mutter gegeben. Da bricht in der Anstalt
Feuer aus, entzündet durch einen Kranken, und nun kehrt
ihr die Erinnerung wieder. Sie irrt durch die Nacht und
kommt am frühen Morgen vor die Villa, in der sie einst
so glücklich war. Da steht ihr Kind und füttert die Hühner,
aber da kommt auch die andere, die jetzt die Mama ist
Schmerzlich ist das Wiedererwachen zu einem traurigen
Leben. Und sie beendet es im nahen See.-Martha
Novellv. schön im Schmerz und in dem dumpfen Hin-
hrüten. fand die rührendste Darstellung in der grossen
•Schlußszene. Ein ästhetischer Genuss. Ihre Gegen*pielerin
ist Ortrud Wagner, ebenfalls schön von Erscheinung und
sehr begabt. Mit seelenvollen Augen, die eine hinreissende
Sprache zu sprechen verstehen, schlich sie sich in das Herz
der Zuschauer wie in das des unglücklichen Gatten, dem
sie wiee&r das Glück ins Haus brachte, und den Professor
Leon Rains mit allen reichen oft bewunderten Mitteln
-einer Kunst gab. Inszeniert ist der Film von Emerich
Hanu* was gewährleistet für eine saubere, alle gegebenen
Möglichkeiten ausschöpfende Arbeit. Dieser erste Film
der „A*tra-Film-Gesellschaft“ ist eine gute Vorbedeutung
für die folgenden.
Im „Mozartsaal* wird jetzt ein Film gezeigt, dem
eire kulturelle Bedeutung innewohnt. Er heisst „Wien
im Krieg** (Sascha-Messter-Film). Es ist ein Film,
der innerhalb einer meist lustigen Begebenheit uns «loch
den ganzen Ernst der Zeit vor Augen führt. Es handelt
sich natürlich um ein paar fesche Wiener Jungen, die ihre
Gspusi haben, die dann aber plötzlich zur Fahne eilen
müssen. Und nun zeigt sieh das gute Wiener Herz, wie
die fremden Leute den Soldaten Liebesgaben reichen, wie
ihre Gedanken sie in die Schlacht begleiten. Wir lernen
die Kämpfe mit all den Gefahren kennen, wir werden
No. 5-0.
Der Kinematugraph — Düsseldorf.
Zeuge, wie Mut und Tapferkeit Siege erringen, und endlieli
ganz am Schluss freuen wir uns mit den drei frisch gebac-kc-
neu Ehepaaren. Wir lernen- aber aueh bei diesem Film
Wien kennen, besonders seine Vergnügungsstätten, wenn
die Soldaten aut Urlaub in di** Heimat lonnun Kurzum,
ein anregender Film, in dem sich Ernst und Humor ab¬
wechseln Hoffentlich spielt aueh einmal ein ähnlicher
Film auf Berliner Hintergrund. (Jespielt wurde mit grosser
Laune.
Das Drama des Abends stammt aus der Feder von
Robert Heymann. ..Sein 1 e t z t e s S p i e 1" ist es betitelt
(Deutsche Bioscop-Film). Zwischen einem Fürsten und
dem vergötterten Liebling des Publikums, dem Schau
spieler Murltod. besteht eine so frappante Aeluilichkeit.
dass der Fürst sieh um die Freundschaft des Künstlers
bewirbt. Murltod liebt die arme Schreüietstochter Meehtild.
er kann sieh aber den Liebesbeteuerungen einer anderen
Schönen nicht ganz entziehen Die Braut ist unglücklich
ülter disee Treulosigkeit, und nimmt die Werbung des
Fürsten an. Das Leben, das sie neben dein Gatten führt.
Ist nicht so. wie sie es erhofft Ist doch der Fürst ein Spieler
Fine* Altends verliert er gerade an den Baron der sieh
vergeblich um di«* Gunst der Fürstin bemüht, sein ganzes
Vermögen. Ihm bleibt nichts anderes als der Tod Und
nun kommt er auf einen rettenden Gerlanken, um den
Xanten seiner Familie nicht zu beflecken. Er erschienst
sich in der Wohnung Marbods und als dieser ahnungslos
n»eb Hause kommt, findet er einen Brief des Fürsten,
in dem dieser bittet, im Leben weiter st ine. des Fürsten
Rolle, zu spielen und die Nachricht zu verbreiten, als habe
sich der Schauspieler Marbod erschossen. Wohl zögen
darbt*I. aber die Sehnsucht nach Meehtild. die ihn in all
der Zeit des Fürsten Ehe nicht verlassen hat. lässt ihn
len Wunsch des Freundes erfüllen Meehtild wundert
sich über das so ganz andere Benehmen ihres Gemahls.
Da erfährt sie von dem Tode des Mannes, dem noch immer
ihre ganze Liebe gilt Ein einziges Mal nur will sie ihn
sehen, und sie eilt an die Bahre des Toten l>orf aber
fällt ihr der eine Unterschied zw ischen den beiden Männern
auf Der Fürst hat eine hohe Schulter, und der dort auf
dem Totenlager liegt, hat dieses Kennzeichen auch. Und
sie spielt das Spiel mit. b.s die unendliche Liebe der beiden
durchbricht, und sie fort gehen, ein neues Leben zu führen.
Das Stück baut sich auf einer gewagten Idee
auf. Im Roman ist sie uns fchon mehrfach begegnet. Dort
lässt der Dichter die Phantasie des Lesers spielen Bei der
Darstellung kann leicht jener Schritt vom Erhabenen
zum Lächerlichen getan werden. Die grosse Kunst von
Theodor Loos den viele für den liesten Filmschauspieler
halten, weiss die in jedem Augenblick drohende Klippe
zu umgehen Er gibt die Doppelrolle mit grosser Virtuo¬
sität. und er weiss die beiden Männer gut auseinander
y.u halten Dem Publikum werden die Regictncks. wo
sich Fürst und Schauspieler gegenüberstehen wieder
unerklärlich sein, und sie werden viel zu dem Erfolge des
Films beitragen Die liebende Frau gab eindringlich Fräu¬
lein Ferida. eine blendende Erscheinung. In einer kleinen
Rolle sah Lu Synd verführerisch aus Die Regie führte
Otto Rippert mit seinem bekannten feinen Geschmack
und grossem Geschick
Das . .Taucntzien-Theater“ bringt ausser ..Fried¬
rich Werders Sendung“ (Lloyd-Film), dem her¬
vorragenden. von uns schon gewürdigten Film, ein Lust¬
spiel von Edmund Edel .Sein süsses Mädel"
(Flora-Film). Ein überaus drollige' Lustspiel Baronesse
Flly ist der letzte weibliche Spross der Familie der Kraniche
von Ihngskirehen. und soll, um den Stammbaum nicht
aussterben zu lassen, auf Beschluss des Familienrates
ihren von einer Weltreise zurückkehrenden Vetter Fritz,
den sie aber nicht kennt, heiraten. Der Trotzkopf weigert
sich natürlich, und als der Vetter kommt, nähert sie sich
ihm in Verkleidung aK Kammerzofe, um erst einmal das
Terrain zu sondieren. Vetter Fritz fängt sogleich Feuer,
und es entspinnt sieh sozusagen ein lüebesverhältnis.
Nach allerhand Irrungen und Wirrungen klärt sieh alles
zum besten auf. und Fritz führt seine Flly als Braut heim.
Die Fortdauer der Dynastie der Kraniche von Dings¬
kirehen ist also aller Voraussicht nach gesichert.
Die Handlung bringt in folge der Verwechslungen so komisch
Situationen, dass das Publikum sich vortrefflich amüsierte
und. wie man so sagt. au< dem Lachen nicht herauskam
Tatjana Irrall gab mit Charme und Drolerie das süsse
Mädel Sonst wirkten noch mit Hugo Werner-Kahle und
Rudolf Blümm-r A r g u >.
ItOtOfOll Au s der Praxis 1*0*0*01
Her kohleutuaugel. der -ich in ganz Deutschland
fühlbar macht, hat aueh auf die lüc-htspieltheater wie
überhaupt auf alle Theater insofern einen schädigenden
Einfluss ausgeübt. als die Behörden sieh veranlasst sahen,
diese Stätten auf kürzere oder längere Dauer zu schliessen.
Wir können es uns versagen, die Namen der Städte, in
denen «l«** Verbot des Spielens wegen Kohleumangels er¬
lassen wurde, aufzuzählen. um so mehr, als die jetzt ein-
getretene wärmere Temperatur diese n Mangel erheblich
abhilft. Es ist zu hoffen, dass nunmehr die Verbote wieder
aufgehoben werden, denn die Behörden werden sich dem
Umstand nicht versohliessen können, dass durch den
Schluss der Kinos eine grosse Anzahl arlieitsamer Menschen
in ihrem Verdienst liehindert. wenn nicht gar überhaupt
zu Grunde gerichtet werden. Wünschen wir also, (lass
recht bald wieder im ganzen Deutschen Reiche die Licht¬
spieltheater ihre Pforten öffnen können.
- - ss Berlin. I»ü- im November gegründete ..Deut -
sehe L i c h t b i I d - G c s e I 1 s c h a f t " hielt am ver¬
gangenen Freitag eine Verwaltungsratsitzung ab. an der
unter anderen Geh. Finanzrat Hugenberg. Vorsitzender
des Direktoriums der Firma Kiupp A.-G lh\ Alfred
Dili mann von der .Ozean-Reederei", lsmdrat Rötger.
Regicruiigsrat Dr Schweighoff er. Mitglied des Abgeord¬
netenhauses. vom ..Zentralverband Deutscher Industrieller“.
Kommerzienrat Friedrichs vom ..Bund der Industriellen“,
die Abgeordneten lh St reisemann und Hirsc h teilnahmen.
Es erfolgte die endgültige Festsetzung der Verwaltungs¬
organe Als Direktoren wurden berufen die Herren Klitzsch
vom ..Deutschen Ueberseedienst“ als Generaldirektor, sowie
die Herren Schumacher von der ..Zentralstelle für Aus¬
landsdienst“ und Herr Josef Uoböken. der in der Filrn-
branche anerkannte Fachmann Die Zentrale und die
Werbeabteilung beziehen u r fangreiche Räumlic hkeiten im
Hause* Budapesterstrasse 7. wo bekannHich auch eine
Abteilung dc*s ..Deutschen Ueberseedienste> ..untergebracht
ist. während die Fil i ahteilung. die unter der Lotung des
Herrn Josef Uoböken steht, mehrere Etagen im Hause
Markgrafenstrasse 21. Ecke Zimmerstras.sc* bereits bezogen
hat.
Ein Vorführungsapparat gestohlen
wurde dem ..Verein der Bayern“ in Berlin, und zwar ans
dem Vereinslokal Restaurant ..Bayernhof". Potsdam er¬
st rasst* 10. Wir warnen vor Ankauf des Apparates. Etwaige
Mitteilungen über den Verbleib des Apparates und der
Zubehörstücke sind zu richten an den XI. Kriminalbezirk
Berlin. Akten 160. IV. 18. 17.
Richard Oswald hat soeben auch die letzten
Anteilscheine der Richard (fswald-Film-Gesellschaft er¬
worben und ist somit alleiniger Inhaber der Firma.
In dem Wohltätigkeits-Konzert atu 14.
Februar zum Besten der unter der Königlich' n Komman-
Der Kinewalograph — Düsseldorf
No. 529
1
m
I
|
Die
nächste Nummer
(Nr. 53t» Tom 21. Februar)
bringt wieder etwas Besonderes. Sie i~t.
in ihrem Hauptinhalt den
Feldkino
gewidmet und wird mit ihren zahlreichen
Illustrationen und reichhaltigem Text als ein
Beitrag zur Kulturgeschichte de« Weltkrieg« s
zu bewerten sein.
Die Bedeutung des Films und des Kinos
als Mitarbeiter int Dienste des Vaterlandes
findet würdigende Hervorhebung.
Unser „Feldkino-Heft“ wird daher weit
über den Kreis der Interessenten, besonders
l>ei den inilitärisehen Stellen, Behörden
usw . lebhafte Beachtung finden.
Natürlich bietet dieses Sondeihoft auch
eine hervorragende Gelegenheit zu nach-
lialt igster
Reklame
dantur von Berlin stehenden .Krieger-Nachmittagsbeinc
von Berlin und des österreiohisch-tmg»risolK*n Roten
Kreuzes" in «1er Philharmoni« wurde der von uns schoi
gewürdigte Saturnfilm . Krönu.igsfeierliehkeiten in Btula
pest" vorgeführt.
Josef Del ui o nt ist. nachdem er sieben noch
seine grosse Zirkus-Filmpantomi i e ira Sarrasam-Theater
der Fünftausend“ zu Dresden inszeniert hat. an die Front
zurüekgekehrt
Paul Rosenhayu hat in Gemeinschaft mit
Adolf Gärtner einen grossen Detektivfilm ..Ibis
sehwin "ende Lineal". ge>chrieb«*n. «1er von Adolf Gärtner
bei der ..Greenbau i.-Fil n-Gesidlsehaft" inszeniert wird
Thea Sandten wurde von «lei Projekt i«ms-
Aktien-Gesellsehaft ..Union" für eine Reihe von Filme«,
verpflichtet.
Bei der ..Stuart Webb>-Fi l'm - t'.. hat
Arthur Wellin mehrere Einakter soeben in Szene ge~etzt
» Bei der „N «» r «l i * e h e n F i I m -<«>." erscheint in
Kürze das vieraktige Drama ..Gold"
Die Uraufführung o.es Richard Os¬
wald s t h e n Kulturfilms ..E s w e r «1 e Licht" finiiei
am 2. März im ..Tauentzien-Palast statt. Vorhei wird
noch eine besondere Pressevorstel'.uii« veranstaltet
..Asm os H o ni <• s Weg zum Glück", ein
fünfaktiger Film von Robert Heymann. wurde von der
..Fl« ra-Fil • -Gesellschaft“ erworben.
Die ...M a v - F i 1 m - G e s e l schaft erwarb «len
n«*uen Detektivfilm von Riiharil Hutter Ibis Klima von
V'anc« mrt “
Der nächste Film der ,.Eo»« P o r t e n - S e r i c"
die bei der ..Treumann-Larsen-Film-Gesellschaft ” erscheint
heisst ..Die Bacchantin". Es ist wiederum ein LustspU-1
..Else als D e t e k t i v" ist der Titel des neuesten
Films der ..El-e Eck«-r>berg-Serie der Greenbaum-Filri-
rJesellschaft". Louis Neher hat den Film inszeniert.
Breslau. Robert Waldmann.Besitzer des E«len-Theaters.
ist am 31. v. Mts. gestorben.
Frankfurt a. M. Süddeutsches Filmhaus. Emil Fieg
hat die bisherige Filiale in München aufgegeben Der
Gi und aierfür ist der. dass «ier bisherige langjährige Ge¬
schäft sfühier Herr Georg B hrmain zur Fahne einberufen
wurde tin«! ein entsprechender Ersatz durch «lie augen¬
blickliche Kriegslage nicht zu beschaffen ist.
Die Abteilung für Bayern ist mit der Zentrale Frank¬
furt a M zusammengelcgt.
Die Kundschaft des bayerischen Bezirks wird durch
den langjährigen Vertreter Herrn Adolf Weiss regelmässig
besu« ht Die Firma hat übrigen- in letzter Zeit einig«
ganz hervorragende Schlager und Serien eingekauft mit
deren Veröffentlichung sie demnächst beginnt.
I lm. Die drei Ulmer Lichtspieltheater haben mit dem
I Februar ihren Besitzer gewechselt. Herr August Daub
verkaufte an Herrn August Mever Fabrikant au- Waib¬
lingen das Zentraltheater Hirsehstrasse 14. Lichtspiel¬
haus Glöcklerstrasse 4 sowie Kammer-Lichtspiele Hirseh¬
strasse 12. Die Direktion dieser drei Theater wurde Herrn
Karl Schweizer, die technische Leitung Herrn Albert Daub
übertragen.
Hamburg. Die in Hamburg eingesetzte, aus L«-hrern
bestehende Prüfung-ko nminston hat ferner folgende Filn e
als für Kindervorstellungen zulässig erachtet :
Filmtitel: Fabrikant
5487 Bei einer Fesseiballonabteilunu im Westen . . Flora
5488 Unser Kaiser im Felde.Eiko
5489 Bei unsern Heiden an der Somme Flora
5418» Fischen, ein zeit^emasser Kmdertranni . . . W i e wn thal
>491 Der Dreikäsehoch.Xofdisch
•V492 Schwedische Holzflöeeerei
5493 In Tele marken ....
Mvenska
No. 6*9
Der Kinematograph — Düsseldorf.
m: Neues vom Ausland in
X Wien. Die Stuart Webbs-Filni-Gesellschaft hat
»ich mit einer Wiener Firma liiert und daselbst die S'uart
Webbs-Filmvertriebs-Gesellschaft gegründet.
[ TORSI Firmennachrichten
Berlin. William Kahn Film -Gesellschaft mit
beschrankter Haftung. Gegenstand de» Unternehmen»:
Die Herstellung. der An- und Verkauf sowie Vertrieb von Filmen
und kinematugrophischen Artikeln jeder Art. Zur Erreichung
diene« Zweckes ist die Gesellscliaft befugt, gk iche oder aluiliche
Unternehmungen zu erwerben, «ich an solchen Unternehmungen
zu beteiligen oder deren Vertretung zu übernehmen. Das Stamm¬
kapital betrugt 20 000 Mk. Geschäftsführer: Schriftsteller William
Kahn in Chartottenburg. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft
mit beschrankter Haftung. Der Gesellschaft «vertrug ist am 1». Januar
1917 abgeschlossen. Als nicht eingetragen v.-ird veröffentlicht:
Oeffent liehe Bekannt machungen der Gesellschaft erfolgen durch
den Deutschen Reichsanzeiger.
Berlin. Favorit. Filmgesellschaft in i t b e
schrankt er Haftung: Kaufmann Isidor Fass ist nicht
mehr Geeclutftsführer. Olierregisseur Valentin Appel gen. Arn¬
heim in Berlin ist zum Geschäftsführer bestellt
Berlin. H.M. Projection Otto Metzker. Berlin
SW. 48, Friedrichstr. 43. Inh. Otto Metzker. — Gelöscht: May-
Film. Julius Otto Mandl. — Rahame-Film. Benjamin Mendel.
München. Süddeutsche Film werke München
Heidelberg Rudolf Brünier. Inhaber: Schrift
Heller Rudolf Brünner in München, Geschäftsk’kal: Ludwig»! r. 29.
Tilsit. Lichtspielhaus - Gesellschaft nit be
schränkter Haftung. Die Gesellscliaft ist durch Beschluss
de- Generalversammlung vom 22. Januar 1917 aufgelöst, der
Bankdirektor Adolf Gast und der Kaufmatui Bernhard Witlandt.
beide in Tilsit wohnhaft, sind Liquidatoren.
Max Mack soll wieder zu Greenhaum iibergelu-u Mack «•! Un t
sich. Mack verträgt sich.
Aus einem Inserat: Der lebende Tote mit Maria Orska.
Die Musik zu „Terje Vigen“*i»t noch nicht fertig. Damit der
Film nicht ohne Sang und Klang bleibe, wird für ihn die Reklame¬
trommel gerührt.
Früher sagte man: Knfant terribk-, jetzt nennt man es
L—B6b4.
ln der Branclie ist alle« nüglich: an Kupfer hat sich jetzt
Brand angesetzt.
j Briefkasten M
Union - Kinem. i. N. Ihre Anfrage wird in dem Aufsatz:
„Direkte Wechselst rom • Projektion' beantwortet.
Je nach den Ansprüchen, die nach Art seiner Zusammensetzung
das Publikum llux.s zu tröffnenden Kinematographenth.saters zu
stellen berechtigt ist. werden Sie es bei dem verfügbaren Wechsel¬
strom für die Projekt ionsbogcnlumpe belassen köirnen. oder in
Gleichstrom uniformen uiüssen. wenn Sie l'mfonmuigsmaschinen
im Kriege zu «ich rentierenden Preisen überliaupt erlialten können.
Sch. i. M. Die scliätzungsweisen lucht Spesen der Vc rführungs-
i nasch me werden wir Ihnen nach Erhalt der folgenden, unerlässlichen
von Urnen leider übersehenen Angaben gern überschläglich an¬
geben. Es handelt sich um die Fragen:
1. Welche Spannung hat der Gleichstrom 1
2. Welches Apparat-System benutzen Sk :
3. Wie gross ist (Breite und Höhe) Ihr Projektionsschirm T
4-. Welche Entfernung besteht zwischen Schirm und Apparat T
5. Wird in Ihrem Theater geraucht ?
6. Wie viele Betrielwstunden kommen pro Trag in Frage?
Wwe Job. T. Irgend eine praktisch im Kii ematographeu»
thea-, erbet rieb anwendtmrc Möglichkeit, gerade zu projizieren, wenn
der Vorführungsraum seitlich sich befindet, gibt e.s nicht. Ent¬
weder muss es bei der schräg aufgestellten Projektionswand ver
bleiben oder der Vorführungsraum wäre zu verlegen. P. L.
Ai fly M
Zick-Zack
Zontrzlinstityt für Erziehung und Unterricht, Berlin W. 35,
Potsdamerst rosst« 12«, vereintst folgende Einladung zu einem
Lehrgang: Die Lichtspielbühne im Dienste der
Schul- und Volksbildung (vom 3. bis 5. April 1917)
in der Lichtspiel- und Vortragsbühne „Urania“ in Stettin. Die
Stettiner Stadtverwaltung hot cs unternommen und eine Muster-
lichtspielbühne gegründet. Obwohl die Eröffnung hereits
in die ersten Kriegsnionate fiel, sind sowohl auf dem Gebiete der
Unterhaltung durch Spielbikler wie auf dem der Belehrung so
befriedigende Erfahrungen gemacht worden, dass rnan von der
Stettiner Lichtspieibühne „Urania“ wohl sagen darf, sie leiste
Vorbildliches für die ganze Frage des Lichtspiel« i n Sinne seiner
Einbeziehung in die gemeindliche Bildungspflege.
Das Z e n t r a 1 i n s t i t u t für Erziehung und
Unterricht hat sich entschlossen, diese bisher einzige prak¬
tische Darbietungsmöglichkeit waltrzunehmen und in den Oster¬
ferien 1917 unter dem Vorsitz des Herrn Oberbürgermeisters
Dr. Ackermann einen Lehrgang in Stettin zu veranstalten, der
nicht nur den Fachleuten, sondern vor allem auch den an der
Gründung von Musterlichtspielbühnen interessierten Vertretern
von Ger.teindeverwalt ungen Gelegenheit geben soll, sich gründlich
mit den bi» jetzt vorliegenden theoretischen und praktischen Er¬
gebnissen der Lichtspielreform vertraut zu machen. Es sollen
neben den erziehlichen auch die wirtschaftlichen und technischen
Fragen behandelt werden. Es können bis 100 Teilnehmer zugeiaasen
werden. Von jedem Teilnehmer wird bei Begiim des Lehrganges
eine Gebühr von 3 Mk. erholten. Anmeldungen sind bis 15. März
d. J. zu richten an die Geschäftsstelle des Zentralinstituts für Er¬
ziehung und Unterricht, Berlin W. 35, Potsdame retrasee 120.
Humoristisches aus der Branche
Von einem bekannten Filmverleiher heisst es, er seife seine
Kunden alle Vierteljahr einmal ein; man nennt ihn deshalb Quartals
seifer.
Ludwig Trautmann ist wieder an der Arbeit. Traut man den
Gerüchten, so filmt er Sensationen.
Eichberg versteht es. Auf feilen riecht er, was er mit Ellen
lohter herausbringen soll
Filmdiebsialil!
In Wanne i. W. ist vor der Post¬
aufgabe ein Paket mit dem Film
„Die Waise vom Schloss
Chrisliansburg“
Drama in 3 Akten
gestohlen worden.
Vor Ankauf wird gewarnt!
Dem Wiederbringer wird hohe Be¬
lohnung »gesichert. 17493
Tlialia-Tftealer, Wanne i. W.
Der Kinematograph — Düsseldorf.
No. 629.
Kohlenknappheil n. KMeaier!
Nach Schluss der Redaktion eingetroffen.
Auf Antrag des Delegierten des Provinzialverbandes Rheinland-Westfalen.
Herrn Karl Lange-Duisburg. -«andte der Berliner Verband heute eine Deputatior zu der
zuständigen Stelle im Berliner Ministerium, um in Sachen der Kinosehliessung vor¬
stellig zu werden. Das Resultat d«r Unterredung geht aus folgendem Telegramm hervor,
das an den Regierungspräsident er in Düsseldorf abgesandt wurde
Herrn Regierungspräsident Doktor Kruse
Düsseldorf.
ln Audienz im Ministerium des Innern erfahren Unterzeichnete Delegierte des
Verbandes zur Wahrung der gemeinsamen Interessen der Kinematographie, ilass heute
ein Ministerialerlass an die Herren Regierungspräsidenten herausgeht, in welchem der
Herr Minister sieh mit der Schliessung der Lichtbildtheater usw wegen Kohlenknapp¬
heit grundsätzlich nicht einverstanden erklärt, sondern von tat¬
sächlichem Notstand abhängig macht und nur empfiehlt, Kinos usw. in letzter
Lime mit Kohlen zu versorgen l>?r Verband bit*et Euer Hochw'ohlgeboren dringendst
um sofortigen Erlass einer Verfügung, durch welche Theaterschliessung im Regierungs¬
bezirk aufgehoben wird. Betroffen» Lichtbildtheater, soweit sie nicht bereits mit Kohlen
versehen, sind bereit, auf Kohlen!ieferung zu verzichten und entsprechend der Ver¬
fügung des Regierungspräsidenten von Wiesbaden ihre Theater ungeheizt zu betreiben
Ehrerbiet igst
Der geschäftsführende Ausschuss:
Lange, Duisburg; Koch, Berlin ;
Zeiske, Berlin;
Doktor Frie dman n, Berlin.
No. MtV. Der Kinematograph Düsseldorf.
EI
Filmmusik-Führer
V niii»)
^ % Vrrr. jg %
Stein unter Steinen.
Drama nach dem gleichnamigen K<
Zusalliineugcstellt von Kapellmeister
V«
" s P 1
el.
Ouvertüre ..Die Felsentnühlc“ von Reiaaiger (Bis
Titel B i e g I e r!) Dann folgt die Nr. 2 aus « ent Intermezzo
der Arleeienne-Suite von Bizet. und zwar »is zum Endo
des Filmvornpicls
I. Akt.
Vom Beginn an: Ouvertüre zur Oper . l’iidim von
Ixrtzing. und zwar big zu dem Bildtitel: Kiehholz wäeli¬
iert 1 Hernaeb Plauderei, zweimal durehzuspielen. dann
noch eine Gavotte. ebenfalls zweimal durch, bis zu dem
Bildtitel: Biegler meldet sieh bei Zarnke' Hernach folgt
Andante religiöse von Kwast. Bis zum Bildtitel: Biegler
im Amt. Zum Schluss Serenade“ von George Kitken
Bis zu dem Bildtitel Biegler» künstlerischer Sehaffena-
triel» erwacht Hierauf folgt ..Extase“ von Ganne. bis
zum Schluss des ersten Aktes.
man von Hermann Sudcrnuuin
A I e x. S ehir in a n n , Berlin.
2. Akt.
Zu Beginn ..Ouvertüre ..Rosamunde“ v« n Schubert.
\'om Allegro vivace bis zu dem Bildtitel Tun Sie lieltcr
Ihre Pflicht, als l>ei Tage zu poussieren Dann Sprung
auf den letzten */a Takt, bis zu dem Bildtitel: Herr Gott
ling, ich komme wegen der l*>re' Darauf folgt: ('haut
.»ans parole von Tsehaikowski.
3. Akt
..Tiefland“ von d’Albert, bis zu tlem Bilde: Göttling
die Gitarre zum Singen nimm, Dann Sprung, lebhaft
a / # Takt B-dttr Hierauf zu ..Tiefland“ zurück sehr lang
samt- KJavierüberleitung. hierauf ..Wörther“ von Massenet.
und zwar Anfang */« Takt. Hernach: Sprung auf Maestoso
bis ungefähr Buchstahc A. bis zu dem Bildtiiel: l>a kommt
er' Anschliessend tlaran: ..Romeo und .Julia“ vom An¬
fang bis Buchstabe B. und bis zum S.-hliiss
Die Lieblingsfrau des Maharadscha.
Spielt hauptsächlich in Indien und die gewählten Musikstücke enisprc, lien
der jeweiligen baenenrolgc. sowie tlen Vorgängen innerhalb der Szenen.
Zusammengestellt von Kapellmeister A I e x. S e li i r m a n ti . Berlin
I Akt
Lt Hoi d’ Vs. von K. Lalo (Tavan-Fantasie) bis Bueb-
stabe B Bei Beginn tler Rosenszene: Suite Orientale
von Dop.\ Nr. I und 2. — Dann zum Rendezvous am
Strand An den Frühling von Grieg (Anfang I) bis zum
Aktschluss.
2. Akt.
Die Fingalshölde. Ouvertüre von Mendelssohn (bis
Anunato) Im Schlosse des Maharadscha Ballen
Kgvptien von A Luigini. Nr. I. 2 und 3
3 Akt.
Samson und Dalila von C. Saint-Baens (Fantasie von
H. Mouton) bis Nr. IH. Dann: Die Königin von Saba
von Gounod. und zwar aus der Fama-ic-Bcarl« iluug von
A. Genin bloss der Marsch. - Zum Besuch der Offiziere
Salem Aleikum. oriein M arschint erirc-.'./.o von k .1. Halterl
\'or tlem Throne des Maharadscha: Krönungsmarsch aus
..Prophet“ von .Meyerbeer - Bei dem Fcm Orientalischer
Bauchtanz von R. Vollstedt. Für tlen Schluss des Aktes
Schluss tles Krönungsmarsche- aus Propht,
4. Akt
Suite caiicasifinte von M Ipjiolitao-Iwanow. und zwar
tlie Nr. 3 1/ Afrieaine \< n Mt \ erbeer (Fantasiebearbei
tung von Ta van), vom 5. Takt nach Buchstabe (’ bis zum
Schluss der I. Partie. Suite (’autasienne (Nr. I) vom
Moderato assai. Santsou und Dalila. Nr. 22 bis 23.
(Liebeslied.)
Der deutsche VorführungsapparatN
CRnernnnn
Stahlprojektor „IMPERATOR“
Ist unflbertoffeu In diesem Apparat hat wie auf so vielen Oebieten deutscher Erfindergeist und
deutsche Maschinentechnik über alle ausländischen Erzeugnisse glänzend gesiegt. — Es ist eine
berechtigte nationale Forderung, nur deutsche Vorfühmngsmaschinen in deutschen Lichtspiel¬
häusern zu verwenden. V«Stangen Sie vor Anschaffung einer net — - *-*
HanR.ömemAnnfl.6.DResDsii56
Der Kmematugraph
Düsseldorf.
No. 529
Neu eraotllnnen ist die vierte, bedeutend vermehrte Auflage vom
fout yitt
von F. PAUL LIESEGANG.
IV 878 Seiten Oktav-G r oss« mit 231 Abbildungen. "UR
Inhaltsverzeichnis:
Wesen und Wirken««webe des Klnematograph.n — Der Kine-
matographen-FUm. Der Lichtbilder-Appnrat.
Der B* wegungt-Mechanlimui. — Allgemeine Anordnung. —- Ruck
weise bewegte Zahntrommel (Malteserkreuz). — Der Schlager.
— Der Greifer — Klemmzug oder Nocken&pparat. — Aus¬
wahl der Systeme.
Die TOre. — Die Blende.
Das Kinsmatographen-Wsrk. — Allgemein» Anordnung. — Dei
Vorschub des Filmbandes. — Die Aufrollvorrichtung. — Film-
spule und feuersichere Trommel. — Vorrichtungen nun Nach
stellen des Filmbildes. — Apparate, die eine Rückwickelung
des Filmbandes überflüssig machen. — Die Schonung des Film
bandes im Meclianismus. — Selbsttätige Feuerschutzvorrich¬
tungen — Das Antriebswerk. — Der Motorantrieb — Aus
führung des Kinematographen-Mechanismus und Auswahl. —
Das Geräusch des Kinematograph Mechanismus. — Vertun
düng des Werkes mit dem Projektionsapparat. — Das Kühl
Kafkas Wärmeschutz durch Gitter.
Die optische Ausrüstung. Der Kondensor L>as Objektiv.
Die Brennweite und ihre Bestimmung. - Objektiv Apparat
abstand und Bildgrösse. — Grosse Lichtbilder auf kurzen
Abstand. Auswechselbare Objektive verschiedener Brenn
weiten. Objektiv-Formeln. — Tabellen für Brennweite.
Apparat allst and und Bildgröese. — Die Anpassung des Ob
jaktives an den Apparat — Kondensor. Objektiv und Licht¬
quelle.
Dl* Uehtemncatungen - Das elektrische Bogenücht. — Glesch
ström und Wechselstrom. — Spannung. Stromstärke und
Widerstand. — Der Transformator. — Der Umformer. — Der
yuecksilberdanipf-Gleichrichter. — Lichtmaschinen — Die
Bogenlampe. — Der Widerstand — Zuleitung und Sicherung. -
Die Schalttafel. — Stromstärke und Helligkeit. — Die Kohlen
stifte — Handhabung der Bogenlampe — Fehlerhafte Er
mheinungen beim Bogenlicht. Das Kalk hebt — Die Stahl
flasche. — Das Druckreduzierveutil. — Inhaltsmesser und
Inhaltsbestimmung Der Kalklichtbrenner. — Kalkstifte,
Kalkscheibeu und Pastillen — Das Arbeiten mit Leuchtgar
und komprimiertem Sauerstoff. — Anwendung von kompri¬
miertem Wasserstoff. — Das Arbeiten mit dem Qasator. —
Das Arbeiten mit dem Athersaturator. — Fehlerhafte Er¬
scheinungen beim Athersaturator. — Die Darstellung von
Aaetyian-Kalklicht. - Die Selbstharstellung von Sauerstoff
mit Braunstem Sauerstoffbereitung mit Ozylith. — Sauer
stoffbereitung mit Oxygemt — Die Darstellung von Kalk
Licht bei niedrigem Sauerstoff druck — Anwendung des elek
Irischen Glühlichtes.
dunkle Raum. -
Stativ. — Die Projektionswand. -
jektion bei Tageslicht. — Aufstellung des Apparates und An
Ordnung der Zuschauerplätze — Die Vervollständigung der
Das Arbeiten mit dsm Kinematograph. - Handhabung des Mecha
nisrn us. — Das Umrollen des Film bände-, — Verwendung
endloser Films. — Das Flimmern und Mittel zur Behebung
bzw. Minderung dieses Uebels. — Das Flickern. — Die Pro-
jektion stehe, «der Lichtbilder — D e Behandlung und Pflege
der Films. — Das Verkleben und Ausbeutern der Films.
Die Instandhaltung des Mechanismus. — Die Pflege von Objek
tiv und Kondensor
Usber di* Fsuersgetahr bei kinsmatographitchsn Verführungen.
Vorführung und Programm. — Verbindung von Kineraato
graph und Spree h maschine.
-•hlerhafH Erscheinungen beim Arbeiten mit d«m Kinematograph
— Z rspringen der Kondensor’insen. — Beschlagen der Linsen.
Schalten im Bildfeld. — Gelbrot« Ecken oben ode- unten im
Bddfeld. - Huschende Schatten, seitweise Verdunklung de*
mr Bildfeldes bei gut brennender Bogenlampe — Schwerer
Gang >le« Werkes. — Tedwese Unschärfe des Bildes. —
Wechselnde Schärfe und l'nschärfe. — Unschärfe auf einer
Seite des Lichtbildes. — Allgemeine Unschärfe des Bildes. —
Völlig verschwommene Bilder — Verschleierte Lichtbilder. —
Flimmern des Bildes. — Flickern des Bildes. — Regnen und
Ziehen des Bildes. — Falsche Einstellung der Verschlussblende.
Vibrieren und Tanzen des Bildes — Springen des Bildes. — Ver¬
setzen des Bildes. — Ueberhaetete oder zu langsame Bewegungen
un Lichtbilde. — Rückwärts laufende oder schleifende
Räder — Fehlerhafte Tram portier ung des Filmbandes. —
Schieflaufen des Filmbandes auf der Transporttrommel. —
Schlechte« Funktionieren der Aufrollvorrichtung. — Zerreißen
des Filmbandes oder Einreißen der Perforation. — Einrisse
an der Perforation. — Kratzen auf dem Film. — Ansamraein
von Staub auf dem Filmband — Abspringen der Schicht. —
Spröde- und Brüchigwerden der Films. — Fehlerhafte Er
schein ungen bei endlosen Fi'.-ns — Entzündung des Film
bandes.
Herstellung kinematographitcber Astnahmen. Der Auf
nähme-Apparat. — Aufnahmevorrichtungen für besondere
Zwecke — Das Stativ — Die Handhabung des Aufnahme-
Apparates. — Die Aufnahme — Das Aufnahme-Atelier. —
Der Negativfilm. — Perforiermaschine und Meßvorrichtung
Hilfsmittel zur Entwicklung der Films — Der Entwickler. —
Das Entwickeln der Films. — Fertigmachen des Negativs. —
Fehlerhafte Erscheinungen. — Der Positivfilm. — Der Kopier
Apparat und das Kopieren der Films — Fertigmachen der
Positivfilms. — Tonen und Färben. — Das Kolorieren der
Films. — Anfertigung der Titel.
Di* Hsrstsltsng von Trickaufnahmen. Blasplatten Kinemato
grapben Panorama- Kinematographen. Kmamatograpbsr
mit eptHcbsm Ausgfsich (Rapid-Kinematograph? Die
Fankenkinematographic (Ultrarapid- Kinematograph bi" stischei
Kinematograph). Dis Mikra-Kinematographie Die Ront
«an-Kinematographie. Die Kinematograohie in natürliches
Farben. Die stareMkspitcke Kinematographie Kinemate-
graphiseäe Doppelapparat*. Di* Anwendung der Ki-iemate-
graphie. Literatur. — Di* nea* Polizei Verordnung für Grod
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Erscheint Jeden Mittwoch.
Düsseldorf, 21. Februar 1917.
No. 530
Der grosse Tag.
So hätte man den Verbandstag des „Veibandes
zur Wahrung gemeinsamer Interessen der Kinemato¬
graphie und verwandter Branchen, E. V.“. der am
14. Februar stattfand, gern nennen mögen. Aber, es
war kein grosser Tag. Vielmehr ein kleiner, winzig
kleiner. Zu dem, was geleistet wurde, steht die Zeit,
die dabei hinging, in gar keinem Verhältnis.
Die vorige grosse Verbandssitzung hatte ein¬
stimmig beschlossen, für den „Verbandstag" einen
Neuentwurf für die Statuten vorzubereiten, und auf
dem Verbandstag die Statutenänderung zu beraten.
Dieser für das Gedeihen und Blühen des Verbandes
notwendige Gedanke war es wohl, der viele ernste
Männer auf dem Verbandstage erschienen liess. Um
es vorweg zu sagen, es wurde ein Antrag eingebracht,
die Statutenänderung von der Tagesordnung abzu¬
setzen, und man soll es nicht für möglich halten,
der Antrag wurde angenommen. Damit wurde die
„Opposition" mundtot gemacht. Es sei auch an dieser
Stelle ausdrücklich Verwahrung dagegen eingelegt,
dass man diejenigen, die der Ansicht sind, dass eine
Reorganisation des Verbandes, der Verbandsleitung,
der wichtigste Untergrund ist. auf dem überhaupt ein
gedeihliches Arbeiten möglich ist, mit „Opposition“
bezeichnet hat. Alle diese Herren opponieren
nicht, sondern nehmen für sich das Recht in An¬
spruch, in einem Sinne für das Wohl des Verbandes
zu arbeiten, den sie für den allein richtigen halten.
Würde ihnen an dem Gedeihen des Verbandes nichts
liegen, hätten sie sich nicht die Vorarbeiten gemacht,
die in der Tat von ihnen geleitet worden sind.
Bei der Abstimmung über die Frage, ob die
Statutenänderung am Verbandstage beraten werden
solle oder nicht, stellten sich Mißstände heraus, die
unhaltbar sind, und die zur Folge haben, dass gegen
die Abstimmung mit allen Mitteln protestiert werden
wird. Es ist festgestellt worden, dass ein Herr eine
Stimme abgegeben hat, der gar nicht Mitglied, also
auch nicht stimmberechtigt ist. Und recht spassig
erscheint es, dass man einen Herrn wählen konnte,
wenn auch nur zum Kassenrevisor, der ebenfalls nicht
Mitglied ist. Es ist keine Schikane, wenn jedes
Mittel, auch das schärfste Anwendung findet, die
Beschlüsse ungültig zu machen. Es erweckt doch
einen merkwürdigen Eindruck, dass der Herr General¬
sekretär nicht etwas näher über die Mitgliedschaft
der Anwesenden orientiert war. Dabei wurde aus¬
drücklich eine Feststellung, wer Mitglied ist oder
nicht, vorgencmmen. Auch dass man sich an einen
wichtigen Punkt des Statutes nicht gehalten hat,
scheint höchst bedenklich. Es heisst dort nämlich,
das stimmberechtigte Mitglieder ihren Beitrag bis zum
10. Januar bezahlt haben müssen. Sicherlich hat der
weitaus grösste Teil das nicht getan, und folglich sind
alle diejenigen, die nach dem 10. Januar bezahlt
haben, nicht stimmberechtigt. Man nahm noch in der
Versammlung schnell Beiträge entgegen. Aber als
sich herausstellte, dass zwei Delegierte grosser Ver¬
bände zwar anwesend waren, diese Verbände aber
nicht bis dahin bezahlt hatten, lehnte man die Bereit¬
willigkeit der Herren im Augenblick für ihre Ver¬
bände zu zahlen, ab. Das Bild hätte sich denn doch
erheblich geändert. Wegen der Statutenänderung
kam man zusammen und was wurde, nachdem dieser
Punkt gefallen war, erreicht?
Eigentlich doch nur blutwenig. Am erfreulichsten
erscheint der Beschluss, eine Kommission zu wäh¬
len, die in einer möglichst alle sechs Wochen statt
findenden Aussprache mit der Zensurbehörde die
Zensurschwierigkeiten zu mindern geeignet ist. In
diese Kommission sollen ein Direktor einer Filmfabrik,
ein Filmregisseur, ein Filraschriftsteller, ein Besitzer
eines kleinen Lichtspieltheaters und ein fachkundiger
Vertreter der Tagespresse gewählt werden.
Einen erheblichen Zeitraum nahmen die Er-
gänzungs- und Neuwahlen zum Gesamtausscbuss in
Äuspruch.
No 630.
Der Kineiuatograph — Düsseldorf.
Ee wurden gewählt die Herren:
James Herrsche!, Hamburg.
mit 7i Stimmen
Direktor Lippmann
„ # 7
Direktor Messt er
.. 62
Direktor Oliver
62
Kommerzienrat Ernemann
., 47
Rechtsanwalt Bittcrmann
47
Direktor Seckeisohn
., 38
Päschke
34
Gülzow
.. 32
Geh. Kommerzienrat Kühn
,. 28
Nach Schluss der Sitzung hielt der Gesamtaus
M'huss noch eine kurze Sitzung ah, in der sich der
gesdhäftsführende Ausschuss konstituierte. Zum ersten
Vorsitzenden wurde Herr Direktor Messte \ zum ersten
stellvertretenden Vorsitzenden Herr Direktor Dr.
Lohöfer, zum zweiten stellvertretenden Vorsitzenden
Herr Direktor Oliver gewählt. Ferner fiel die Wahl
auf folgende Herren: Direktor Davidsohn. Direktor
Lippmann, Direktor Mandl. Schmidt. Hammerstein.
Koch. Hulke. Direktor Bartuscliek. und Lunge Duis
bürg.
Der Geschäftsbericht wurde übrigens ohne Dis
kussion erledigt, und der bisherige Vorstand kann
recht zufrieden sein, dass gegen verschiedene Punkte
nichts eingeweudet wurde. Wenn das geschah, so war
es nur aus dem Grunde, weil man möglichst ohne Er¬
regung den Verbandstag vorübergehen lassen wollte.
Hätte man ahnen können, dass der wichtigste Punkt,
nämlich die Statutenänderung in der Versenkung ver¬
schwinden würde, wäre wohl der Geschäftsbericht
einer Kritik unterzogen worden, die in vielen Punkten
seinen Urhebern unangenehm gewesen wäre. Der
Kassenbericht brachte auch einen Voranschlag für
das Jahr 1917. Der Voranschlag schloss mit einem
Fehlbetrag von fast .‘>000 Mark. Um diesen zu decken,
sollte das gesamte Bankguthaben des Verbandes auf
gebraucht werden. Da kam Herr Direktor Davidsohn
auf einen rettenden Gedanken. Er empfahl den An
wesenden, eine freiwillige Spende dem Verband zuzu
wenden. Und siehe da, fast 10000 Mark wurden ge
zeichnet, eine stattliche Summe, an der sich Fabri
kanten, Verleiher. Theaterbesitzer und andere Inter¬
essenten beteiligten. Mit der Feststellung dieser
erfreulichen Tatsache könnten wir unseren Bericht
schliessen. wenn wir nicht wiederum Gelegenheit
nehmen müssten, gegen die Art der Berichterstattung
über den Verlauf des Verbandstages, wie sie das offi
zielle Verbandsorgan beliebt, energisch zu protestieren.
Schon anlässlich der letzten Generalversammlung
mussten wir zu unserem Bedauern darauf hinweisen.
dass das Verbandsorgan aus den Verhandlungen Tat
Sachen verschwiegen hatte, die allen anderen Teil
nehmern an der Versammlung als ausserordentlich
wertvoll erschienen. Bekanntlich konnten wir damals
auch feststellen, dass das offizielle Protokoll unerhörte
Lücken aufwies. Das Protokoll des Verbandstages
liegt noch nicht vor. Wir können also darüber jetzt
noch nicht urteilen. Das Verbandsorgan verschweigt
aber in seinem Artikel übe - den Verbandstag wieder
um eine nach unserer Ansicht wertvolle, sogar äusserst
wertvolle Erklärung de< Chefredakteurs Emil
Perlmann, die auf dem Verbandstage abgegeben
wurde. Die der Pressekommission auf der Gene¬
ralversammlung kooptierten Herren haben näm¬
lich sämtlich ihre Aeniter niedergelegt, weil sie in
der Handhabung der Arbeiten der Pressekommission
nicht den Weg sehen, für den Verband gedeihlich
wirken zu können. Dass diese Herren sämtlich, wohl
mit einer einzigen Ausnahme, Fachleute sind, also
der Fach- oder Tagespresse angehören, sollte doch
den Verbandsmitgliedern zu denken geben. Es wird
sieh noch Gelegenheit bieten, eingehend sich mit der
Art. mit der ganz unpraktischen Art, wie die Presse
kommission arbeitet zu beschäftigen. Gerade am
Verbandstage Hat sie in einer wichtigen Angelegen
heit vollkommen versagt. Ja. sie hat sogar etwas
Schlimmeres getan. Sie hat zugegeben, dass ein Herr
der Pressekommission einseitig eine einzige Tages
zeitung mit einer ausserordentlich wichtigen Nach
rieht bedient hat. Das aber ist im gemeinsamen In
tcresse unerlaubt. Hier liegt die Angelegenheit iuso
fern noch schlimmer als dieser Herr gleichzeitig auch
der Redakteur, jawohl Redakteur, wenngleich es
auch immer bestritten wird, des Verbandsorgans ist.
Dieser Herr hat dabei den Verband übergangen und
hat die Notiz als eine Angelegenheit des Verbands
organs behandelt. Wir verwahren uns ausdrücklich
gegen diese einseitige Behandlung der gemeinsamen
Interessen, und wir finden es zum mindesten ungc
schickt, wenn derselbe Herr seinen Artikel über den
Verbandstag dazu benutzt, persönliche Unstimmig
keiter. zwischen ihm und einem Verbandsinitgliedc
zum Gegenstand der Erörterungen zu machen. Nach
Schluss der Generalversammlung fand noch Herr
Hannewacker Gelegenheit, über seine derzeitige Ab
lehnung als Verbandsmitglied sich zu äussern. Es
ist zu erwarten, dass bei einiger Einsicht der Parteien
der alte Streit zum Frieden führen. Hannewacker
wieder Mitglied und sich dem Verbände nützlich
machen wird.
Ueber den Verbandstag wird ja wohl noch nicht
das letzte Wort gesagt sein, vielleicht auch nicht über
das Verhältnis zwischen Verband und dem Verbands¬
organ.
Der verschärfte U-Bootkrieg und die Filmbranche Skandinaviens.
Durch die U-Bootabsperrung Englands und die vor¬
läufig ganz eingestellte Schiffahrt droht in ganz Skan¬
dinavien Kohlennot da bekanntlich nur Schweden einige
Steinkohleugruben (in' - Schonen) besitzt, deren Förderung
aber für das eigene land bei weitem nicht ausreicht. Am
grössten ist der Kohlenmangel in Norwegen, wohin
schon seit Anfang Januar England jede Kohlenausfuhr
untersagt hat. Ab 5. Februar dürfen daher — ausser vielen
anderen Einschränkungen, wie Schliessung der Iäden.
Kontore und Betriebe um 4 Uhr, der Restaurants um
10 Uhr, um Kohlen zu Wärme. Kraft und Beleuchtung
zu sparen, — in Kristiania die Kinotheater, wie auch
Konzertsäle und Schaubühnen, nur noch an zwei Tagen
der Woche geöffnet sein: man hat hierzu Sonnabend und
Sonntag gewählt, l'ebertretung wird gerichtlich verfolgt
und den Uebertretern weitere Lieferung von Brennstoff,
die in Kristiania jetzt Monopol eiÄer Kohlen- und Koks¬
zentrale wurde, samt Strom verweigert.— ln Schweden,
das für die nächsten Monate noch verhältnismässig gut
mit grösstenteils deutschen Kohlen versorgt ist, wurde den
Lichtbildtheatern in Stockholm die Anwendung von lb-
klamc-Aussenbeleucht ung verboten. Uebrigens meint der
Direktor der Svenska Biografteatern, < h. Magnusson, dass
ihre Schliessung kaum nennenswerte Ersparnis bringen
Der Kinematograph — Düsseldorf.
No. 530
würde, da die Kinogebäude ja «loch erwärmt werden müssten
Kr könne es aber verstehen, wenn man vielleicht eine Stunde
früher schliessen müsste, oder durch Verordnung die l'eber¬
schreit ung einer gewissen Temperatur im Zuschauerraum
verboten würde: das Publikum müsste dann eben die
Oberkleider anbehalten. — In Däne m a r k wurde
durch ministeriell«- Verordnung vom x. Februar unter
anderin bestimmt, dass Kinotheater nicht mehr als fünf
auf einander folgende Stunden täglich bis 10 Uhr abends
offen halten dürfen. Sonntags in«les in sechs Stunden.
Ursprünglich war beabsichtigt, ihre Spielz«-it auf vier
Stunden einzuschränken. jedoch machte der Kinobesitzer-
Verein von Kopenhagen durch seinen Rechtsanwalt Munch-
Petersen eine Eingabe, die darauf hinwies, dass dies «he
Tätigkeit der grösserenKinos,welche bisher eine Spielzeit von
ca. zehn Stund«*n haben und sehr hohe !>>kalmicten zahlen,
allzu sehr beschneiden würde; die kleineren würden dann
vollständig schliessen müssen und damit zugleich viele
Angestellte brotlos. Auch sei «1er Licht verbrauch der
Kinos im Wrgleich zu dem der Schauspieltheater. Varietes
und Tanzsäle. d«*ren Vorstellung fortan um 10 Uhr iHX-iuh-t
sein muss und darum nur früher anzufangen braucht,
verschwindend g«*ring. Ih-r Verein hatte also mit seinen
Darlegungen einigen Erfolg, der «lern Kinobet rieb im
ganzen Reiche zugute kommt. Erwähnt sei noch, «lass
Läden und Lager an vier Wochentagen um sechs (statt,
nach der letzten Kriegszeit Verordnung, um sieben), an
zweien um sieben und Sonnabends tun neun (statt vorher
um zehn Uhr) schliessen sollen, Bäcker ausgenommen
Reklame-Aussenbelcuchtung war schon früher verboten
wenden. Sollte «lie Blockade gegen England effektiv werden.
würde eine andere Frage für die Filmbranche brennend
werden können, die Beschaffung von Filmen: doch glaubt
man. solche daiui direkt aus Amerika und auch weiterhin
von «len deutschen Fabriken bekommen zu können.
Direkte Wechselstrom-Projektion.
Widerstand »der Transformator mit B e r u h i g u n g s w i d e r s t a n «l ?
Die Projektion mit Wechselst rom pr«»jekt ionslogen-
lampen ist an sieh minderwertig. Die Natur d«*s
Wechselstromes, seine Starke und Richtung fortwa irend
zu wechseln, drückt auch «lern von ihm erzeugten Licht¬
bogen «len unruhigen Charakter auf. Er i.-t bestrebt, seine
Lage zu verändern, „umtanzt“ die Kohlen und muss küust-
lich in der Richtung auf die Kondensorlinsen durch Ver¬
wendung schräg nach vorn stehender Kohlcnstifte fest-
gehalten werden, die, als sogenannte „Dochtkohlen“ aus-
gehildet, exzentrisch nach vorngerichtet, eine mit weicherem
Material gefüllte Bohrung besitzen. Hierdur -h wird
wenigstens das „Tanzen“ vermieden, während sich «las
unruhige Flackern, das ..Verschwommene". ..Seh unmrige"
«les Projekt ionsbildes nicht fort bringen lässt.
Da <l«-r Wechselstrom andauernd «li«- Pole wechselt
( & -). kann sich nämlich nicht, wie bei Gleichs;rom
an der (starken), positiven ( + ) Kohle ein ausgeprägter,
punktförmiger Lichtkrater bilden, iler in steter Ruhe sein
strahlendes Weiss gradbüsehelig über die Kondensor linse
durch Filmfenster un«l Objektiv schickt, somlern <*s bilden
sich deren zwei, die wie oben geschildert, durch lVcht-
kohlen zwar annähernd festgehalten werden, aber auch
dann nur eine recht kümmerliche Konstitution besitzen.
Um «liesen schwächlichen Gebilden wenigstens etwas auf
die Beine zu helfen, muss man gegenülx-r dem Gleichstrom
«lie Stromstärke wesentlich (um ea. 40—50%) erhöhen,
um. wenn auch nicht gleiche Klarheit und Stetigkeit, so
«loch wenigstens gleiche Helligk«‘it «U-* Wechselstrom-
lichtes zu erzielen.
Hieraus kann sehon auf de l höheren Stromrechnungs-
betrag bei Wechselstrom gefolgert werden.
Diese wird nun aber ganz unnötig hoch, wenn die
Projektionslampe direkt vom Netz über einen Widerstand
gespeist wird. un«l zwar auch dann, wenn die Spannung
nur 110 Volt beträgt.
Bei Gleichstrom kann man n« eh geteilter Meinung
«larüber sein, ob man «li«- höheren Kosten des direkten
Widerstan«lsbetrieb<-s bei kleinen Stromstärken bis zu 40
Ampere gegenüber «lein komplizierteren Umformer bet rieb
und der erst in etwa Jahresfrist eintretenden Amortisierung
des Umformers in Kauf nehmen s« 11 r der nicht. Bei Wechsel¬
strom aber benötigt man für gleiche Helligkeit anstatt
40 Ampere etwa 60 Ampere. Hierzu kommt, «lass die Licht -
b genspannung bei Wechselstrom wesentlich geringer ist
als bei Gleichstrom. Es wird also bei Wechselstrom im
Widerstand ein wesentlich höhen— Spannungsbetrag v«-r-
iüchtet werden müssen als bei Gleichstrom.'
Di«*ser Vergeudung kann durch Verwendung ciiu-s
Spartransformators, (auch «-iner Drosselspule) vorgebeugt
wcr«l«*n. Ein kleine r Beruhigiingswiderstand zwischen
Spartransformator und Munin- genügt. Etwa halb so billig
als ohne Spar-Transformator und bei Verwendung eines
grossen Netzwiderstandes wiril alsdann gearbeitet. Denn
während in Lunpe und Beruhigungswiderstand u ii t ■/.-
bringend höchstens 50 Volt verwendet werden können,
also 60 V«>lt auf alle Fäll«- abg«‘töt«t werd« n müssen, v c r -
nicht et der Wi«l rstand «lie ganzen restlichen 60 Volt
auf Kosten «I r Stromrechnung und <!<•- Theaterbesitzers.
Ein Spartransformator selbst geringer Qualität t trans¬
formiert die Spannung vor. 110 auf 50 Volt mit
höchstens Io° 0 Verlust.
Während als«« bei Widerst«- udsbe trieb
50 Volt 06 Volt I in .
ilö~vöit = iio iH> 0
der dem Netz entnommenen Energie zu bem-hnen sind,
kommen bei Betrieb mit Spartransformator im ungünstigsten
Falle auf die Rechnung nur
50 Volt I 00 Volt 50 Voh
110 Volt + TÖ 110 Volt 110 Volt C ° >U y
wenn man «len Ve-lust im Transformator mit ca. 10% in
Anschlag bringt. (Bei guten Durchschnitts-Fabrikaten
kommen höchstens 4—6%dafür in Frage.) Mit 10%kommt
man bereits bei sogenannter Kriegsware (Transformatoren
aus Ersatz-Metall) aus.
Hieraus erhellt, dass, wer mit Wech¬
selstrom zu arbeiten gezwungen ist
und zurzeit eine Umformung in Gleich¬
strom wegen der jetzt im Kriege nur
zu Phantasiepreisen oder überhaupt
unerhält: liehen’ Maschinen oder Appa¬
rate nicht vornehmen kann, wenigstens
einen Transformator aus Ersatz metall
sich beschaffen sollte. Da aus kriegswirt -
schaftlichen Gründen nach Möglichkeit Gleichstromnetze
in Drehst rom-Netze (3 Leiter-Wechselst rom) umgewandelt
werden dürften, gewinnt diese Frage eine gewiss«- B«xleu-
tung. P. L.
No. 530
Der Kinematngraph — Düsseldorf.
Neuheiten auf dem Berliner Filmmarkte.
(Originalbericht.)
Fast sämmtliche grossen Lichtspieltheater füllen
in dieser Woche ihre Programme mit Filmen, die wir
schon anlässlich von Separat Vorführungen besprochen
haben. So erregt William Kahns ,.De r Fa 11 Routt“
im „Tauentzien-Palast" durch die Spannung, wer
denn nun eigentlich der Täter ist, ebensolches Inter¬
esse, wie die saubere Arbeit und die geschickte Regie.
So zeigt im „Marmorhaus“ der Film „Unheilbar“
(Astra-Film) seine psychologischen Feinheiten, die,
in ein hochdramatisches Gewand gekleidet, ihre
Wirkung auf das Publikum nicht verfehlen. So
empört man sich über die furchtbaren Zustände, die
uns Danny Kaden in „I* a v i 11 o n 10 d e r Z i t a d e 11 e“
(Deutsche Mutoscop- und Biograph-Gesellschaft) von
der russischen Wirtschaft in so realistischer und ge
lungener Form malt und so freut man sich über die
Geschicklichkeit, mit der in dem Mars-Film ..Die
Entdeckun; r Deutschland s“ in unterhaltendster
Weise Kulturgeschichte geboten wird.
Aber die Woche brachte auch noch eine Reihe von
Neuheiten, die teils den Kritiker in di«* Fabriken, teils
in die Theater führte. Der neue „Hella Moja“-Film
der „I)ecla" zeigt uns eine neue Wesensart dieser
Künstlerin. Sie spielt in dem Film von Hans Brennert
„Wer küsst mich?“ eine Lustspielrolle, und zwar
>o entzückend, dass man die Antwort auf die Frage,
ob man Hella Moja lieber in einem Schauspiel als in
einem Lustspiel sehen möchte, nicht so einfach be¬
antworten kann. Hier gibt sie ein junges Ding, eine
Millionenerbin, die endlich den Wunsch ihres Vaters,
einen Eidam ins Haus zu führen, erfüllen will. Es ge
fällt ihr eigentlich keiner von ihren Bekannten, und des¬
halb will sie es dem Zufall überlassen, ihr den in die
Arme zu führen, der ihr vom Schicksal bestimmt ist. Sie
tut in eine leere Sektflasche ihr Bild, auf dessen Rück
seite sie schreibt, dass sie demjenigen, der sie bis zu ei
nein bestimmten Tage küsst, die Hand reichen will.
Sollte sie ihm nicht gefallen, sei sie bereit, eine Ab¬
standssumme von einer halben Million zu zahlen. In
übermütigster Laune wirft sie die verkorkte Flasche in
den reissenden Bergfluss des Kurortes, ia dem sie
sich gerade aufhält. Die Flasche findet ein junger
Maler, der sich über den Inhalt amüsiert, durch den
noch andere von dem eigenartigen Angebot erfahren,
und die nun alle insgesam nach dem auf dem Bild ange¬
gebenen Badeort reisen. Dort bewirbt sich inzwischen
ein Graf um die Gunst Hellas. Da erscheinen plötz¬
lich die Bewerber, und die junge Schöne führt nun ein
Zickzackspiel mit diesen, weil sie gern den Grafen
als Schwiegersohn ihrem Vater zuführen will. Dieser
Graf al>er ist ein gefährlicher Hochstapler, wird von
dem Maler eutlarvt, und dieser Glückliche wird ein¬
mal die ungezählten Millionen des Schwiegerpapas
erben. - Wie gesagt, wir lernen hier Hella
Moja in einer ganz neuen und bisher an ihr noch nicht
gekannten Kunst kennen. Sie ist von sprudelndem
Üebermut, zeigt viel Charme, und was die Haupt¬
sache scheint, ihr Humor ist natürlich. Mit grosser
Laune nasführt sie die Bewerber, ob sie nun ihnen
auf der Rodelpartie enteilt, ob sie in das Gewand des
Hotel-Stubenmädchens schlüpft, ob sie Rasierfräulein,
ob sie Blumenverkäuferin und anderes mehr wird.
Man hat den Wunsch, Hella Moja recht oft in solchen
Partien zu sehen. Von den anderen Mitspielenden
sind Mogens Enger, der den falschen Grafen darzu¬
stellen hat, und Richard Senius, der Malersmann, zu
nennen, und zwar mit Anerkennung. Otto Rippert
hat die Regie. Er schlägt ein wirbelndes Tempo an,
das notwendig ist zu der Laune des Stückes und der
Hauptdarstellerin. Er findet in den Bayerischen Alpen
auch die prachtvollsten Motive und gibt seinerseits
ebenfalls in reichlichem Masse durch komische Situ
ationen den Beweis seines Humors. Der Film wird
in der Hella Moja - Serie eine besondere Stelle
einnehnten.
Auch die „Deutsche Mutoscop- und Biograph-Ge
Seilschaft“ hat soeben ein Lustspiel herausgebracht.
Es stammt aus der Feder von Danny Kaden, der
es auch selbst inszeniert hat. und das den Titel
..Hoheit Radieschen“ führt. Ein Sprühteufel ist
das kleine Prinzesschen, und allzeit zu lustigen Strei
eben aufgelegt. Sie ist Regentin in dem Operetten¬
staat, und laut Testament ihres Vaters soll sie an
ihrem zwanzigsten Geburtstage den Prinzen Ana
stasius ehelichen. Bis dahin soll ihr aber von dem
Ministerrat jeder Wunsch gewährt werden. Und das
nutzt sie weidlich aus. Sie wechselt mit einer Ge
müseverkäuferin die Kleidung und verabredet in
dieser mit mehreren Kavalieren ebenso viele Stell
dichein auf einer Redoute. Auch Prinz Anastasius,
den sie nicht kennt, ist darunter. Sie stellt die
tollsten Sachen auf. Zum Glück aber ist alles ein
Traum. Recht hübsche Bilder, geschickte
Szenen und vor allem ein ausserordentlich flottes
Spiel unterstützen die Handlung. Es hat aber auch
selten ein Lustspiel eine Besetzung durch so viel an¬
erkannt komische Kräfte gehabt, wie dieses. Steffi
Walidt gibt die Titelrolle ausgezeichnet, und die
Komiker Poldi Deutsch, Josef Oonradi, Viktor
Janson, Hermann Picha, Carl Xeissner, Hugo Flink,
Julius Falkenstein, Paul Westermeier, Albert Voigt
und Erich Schönfelder sind ein Ensemble, das sich
sehen lassen kann.
Noch ein Lustspiel ist zu erwähnen. Es wird im
„Tauentzien-Palast“ gespielt, heisst „Ich heirate
meine Puppe“, und ist der erste Film des „Egede
Nissen“-Zyklus (Egede-Nissen-Film). Der Inhalt ist
folgender: Freddy und Kitty sind von den beider¬
seitigen Intern für einander bestimmt. Vorläufig
leben beide aber noch unter der Fuchtel ihrer
Lehrer, wobei Freddy seinem Lehrer und Kitty
ihrer Lehrerin das Leben sauer machen. Kaum
entlassen, soll sie also heiraten. Freddy hat
von dem, was ihm blüht, als harmloser keuscher
Jüngling keine Ahnung und schöpft deshalb seine
Weisheit aus einem Buche . Was muss der junge
Mann von der Ehe wissen“. Da er seine Zukünftige
auch gar nicht von Angesicht kennt — Kitty aber
ihn so verabreden die Eitern eine Zusammenkunft
in der „Automaten Ausstellung". Dort hat Kitty
bereits eine der Figuren, die ihr ähnlich sieht, zum
Schrecken des Direktors entzwei gemacht, und als
Freddy erscheint, stellt sie sich an die Stelle der
Automatenpuppe. Freddy lässt sich von seiner Mama
die „Puppe“ kaufen, nimmt sie mit nach Hause,
bastelt an ihr, als sie nicht gut funktioniert, herum,
und schliesslich, als er von seiner sträflichen Un¬
kenntnis des Lebens geheilt ist. „heiratet er seine
Puppe“.-Das Motiv des Stückes findet seinen
Vorgänger in der bekannten Operette „Die Puppe“.
Es ist unverwüstlich und bietet einer guten Darstelle¬
rin Gelegenheit, ihr schauspielerisches Können zu
zeigen. Egede Nissen, die längst als geschätzte Film¬
darstellerin bekannt ist, gab mit ihren reichen dar-
Der Kinematograph — Düsseldorf.
No. 630.
stellerischen Mitteln die Hauptrolle. Sie bezwang
durch ihr liebenswürdiges Spiel die Zuschauer vom
ersten Augenblicke an. Dass sie reizend aussah, und
dass man deshalb gern an Stelle des Freddy hätte
sein mögen, braucht nicht erst erwähnt zu werden.
Der Film hatte grossen Erfolg, und er lässt in seiner
Qualität auf die folgenden Filme des Zyklus begierig
sein.
Der „Mozartsaal“ hat in seinem neuen Programm
einen Film, an dem man nicht in der üblichen Weise
vorübergehen darf, denn es ist hier endlich einmal
das Märchen widerlegt, dass es auf dem Gebiete des
Gesellschaftsstückes nichts Neues geben soll. Erst
einmal der Inhalt dieses Films, d«*r den Titel „Ver¬
siegelte Lippen“ führt (Messter-Film). Der
Gutsbesitzer von Haldem lebt mit seiner jungen
schönen Gattin Helene in glücklichster Ehe. Wohl
empfindet er, dass er es nicht mehr lange mit ansehen
kann, wie sie in verschwenderischster Weise das Geld
ausgibt. Aber die Liebe zu seiner Frau lässt ihn
alles erdulden. So geht die Zeit dahin. Die Schulden¬
last wird immer grösser, und er steht bald vor dem
Zusammenbruch. Nur das Spiel kann ihn vielleicht noch
retten. Aber auch hier ist ihm das Glück abhold, Und
gerade an den Mann, den er am meisten hasst, verliert
er den Rest seines Vermögens. Ja noch mehr sogar.
In einem Schuldschein verpflichtet er sich, innerhalb
vierundzwanzig Stunden die verlorene Summe zu
zahlen. Noch auf der Gesellschaft verliert jener
junge Mann den Schein und Haldern findet ihn.
Sein Gegner wird in derselben Nacht von einem
Bauern, dessen Braut er belästigt, erschlagen. Als
Täter kann nur Haldern in Betracht kommen. Ein
einziger Mensch weiss, wer der Mörder ist, aber
dieser Mann darf nicht reden, will er nicht die ange-
betete Helene in einen falschen Verdacht bringen.
Er ist ein junger reicher Mann, der weiss. wie sehr
die Sorgen Haltern drücken, und der weiss, dass
Helene in einer schwachen Stunde dem Ermordeten
einen Wechsel gab, um damit heimlich ihre Schulden
bezahlen zu können. Er hat den Wechsel, auf den
Helene Haldems Unterschrift gefälscht hatte, an sich
gebracht und ist zu Helene gerade in jener Mord¬
nacht gegangen, ihr die Mitteilung zu machen, dass
sie es nicht nötig habe, sich um die Einlösung des
Papieres zu beunruhigen. Ehrerbietig steht er vor
der Angebeteten. Da hören sie Haldern nach Hause
kommen. Der junge Baron verbirgt sich auf dem
Balkon und wird so Zeuge des Totschlags. Bei Hai
dern findet man jenen Schuldschein, und die Vor
dachtsmoniente häufen sich so, dass ei verhaftet wird.
Tage banger Qual sind über Helene hereingebrochen.
Die Wahrheit, wer der Mörder ist, kann nur gesagt
werden, wenn auf sie der Verdacht der Untreue fällt
Der Baron aber will es nicht zulassen, dass Helene
unglücklich wird, und deshalb, um wenigstens Hai
dern zu retten, geht er zum Untersuchungsrichter,
um zu sagen, dass Haldern der Mörder nicht ist. Der
Bauer hat ihn zu Gericht gehen gesehen, er weiss.
nun wird alles ans Licht kommen. Aber dann soll
die Welt auch wissen, dass der junge Baron in jener
Nacht in Helenes Zimmer war. Der Baron hat noch
nichts gesagt, da stürzt der Bauer ins Zimmer und
höhnisch, ob der Angeber auch gesagt habe, von wo
aus er den Mord gesehen bat. Der Mörder sühnt
seine Tat und über der Ehe Haldems und Helenes wird
wieder die Sonne des Glückes scheinen. Es
lässt sich auf einen so kurzen Raum nicht die ganze
logische Entwicklung dieser Handlung erzählen. Sie
'st, so romanhaft sie auch hier e"scheinen mag, ein
Stück aus dem Leben, sie bringt Menschen aus Fleisch
und Blut. Sic entwickelt sich vollkommen logisch
und schon von Anfang an melken wir, wie sich das
Schicksalsnetz um die beiden Hauptfiguren enger und
enger zusammenschliessen wird So prachtvoll wie
der Aufbau des Stückes, so ausgezeichnet ist auch
die Regie. Hier und da Nebensächlichkeiten, die viel
leicht anders hätten gemacht werden können, aber
im ganzen betrachtet, eine der reifsten Arbeiten, die
wir seit langem zu sehen bekamen. Auch die Phöto
graphie ist ausnahmslos gut. Und dann das Spiel
der beiden Hauptpersonen, Wanda Treumann und
Viggo Larsen. Beide in ihrer Art vortrefflich. Sie.
das leichtsinnige Weib, aber doch voll Gefühl für
das Unglück, das sie über den Gatten gebracht hat
Er, der für die Frau alles hingiht. lässt über sich das
Unabwendbare ergehen. Der Schluss der die Gatten
wieder zusammenführt, ist von immenser Wirkung.
Ich wiederhole, hier haben wir *in Gesellschaftsstück,
das als Muster zu gelten hat.
Argus.
Pädagogen-Urteil über die Bedeutung der Kinematographie.
Zwei bekannte Pädagogen haben an die „Eiko-
Film-Gesellschaft“ folgendes Schreiben gerichtet:
„Auf die Frage, ob sich der Film „Ostpreussen
und sein Hindenburg“ zur Vorführung für unsere
Jugend eignet, kann ich als Lehrer und Erzieher nur
aus voller Ueberzeugung mit ja antworten. — Wie
leicht wird es der Tertianer vergessen, wenn er in der
Geschichtsstunde hört: „die alten Preussen waren
Heiden. Bekehrungsversuche misslangen zuerst; dann
kamen die Ritter vom Deutschen Orden und machten
die Preussen zu Christen“: wenn er aber die präch
tigen Bilder sieht, wie die Alten opfern, die Mönche
ihren Altar Umstürzen und darob von den Erzürnten
fast erschlagen werden und nur mit Mühe im letzten
Augenblick von den heransprengenden Kreuzrittern
gerettet werden und wie die Heiden ihren stolzen
Nacken durch Ueberredung und Gewal* der Taufe
beugen, das prägt sich ganz anders ein! das ver
gisst er sobald nicht! Und in gleichpackenden Bil¬
dern ziehen in den ersten beiden Akten die Haupt
eprchen von Preussens rühm- und tränenreicher Ge¬
schichte vorüber und die kahlen Daten 1525, 1701.
1812 13 gewinnen Leben: eine Geschichtsrepetition,
wie sie sich der Lehrer nur wünschen kann!
Aber ist’s nicht vielleicht vom erzieherischen
Standpunkt bedenklich, wenn im 2. Teil die Russen
greuel gar zu anschaulich der Jugend vor Augen
geführt werden? — ich meine, unsere Jugend ist in
Gefahr, hier zuhause den Ernst der Zeit nicht recht
zu begreifen. Was erlebt sie vom Kriege? gewiss
manches Unangenehme und Bequeme: die fehlende
Butter auf dem Frühstücksbrot, etwas Schneeschippen
und dergl.. aber in ihrem gesegneten Optimismus und
ihrer fröhlichen Unbekümmertheit wird sogar das
Schneeschippen zur vergnüglichen Abwechselung,
denn — die Schule fällt ja aus! Siegesfeiern mit
..Deutschland, Deutschland über alles“ und „Heil Dir
im Siegerkranz" mit ausfallendem Unterricht erzeugen
No 530
Der Kincmatograph — Dttseeldorf.
frohe und gehohene Stimmung .... Jas ist gewiss
gut so untl recht, und eine frische, ftöhliohe Jugend
ist die Garantie für eine glücklichere Zukunft. Aber
unsere Jugend, meine ich, muss doch auch noch viel
mehr erfahren, welchen Einsatz der Kampf kostet,
welche sittlichen und materiellen Werte auf dem
Spiele .stehen und zu verteidigen s ld. Ein Junge,
der die erschütternde Förstertragödie sie ist gewiss
nach dem Leben gezeichnet und niiht übertrieben:
ich kenne eine ähnliche, noch scheusslichere von
einem Oberförster im Film gesehen hat. wird bei
der nächsten Siegesfeier ganz anders mitsingen. „Wir
treten, zum Beten vor Gott, den Ge echten"; und
wer die Not der flüchtenden Ostpreussen und die
Drangsalierungen der Zurückgebliebenen oder vom
Feinde Ueberraschten, die brennenden Dörfer und
Scheunen in so ergreifenden Bildern gesehen hat.
dem ringt sich's ganz anders aus det Seele: ..Herr,
mach uns frei“! und wenn er den Siegeseinzug der
Freiheitskämpfer, den unbeschreiblichen Jubel der
Wiedervereinten mit ansieht, dann wird auch dem
kriegslustigsten Quartaner die Seht sucht und der
heisse Wunsch kommen, recht bald ähnliches erleben
zu dürfen. Mit einem Worte: mehr als langes Reden
bringen diese Bilder der Jugend zum Bewusstsein,
was in diesem Kriege auf dem Spiele steht, dass das
Vaterland in Gefahr ist!
A-ber auch rein ästhetisch ist der Film zu rühmen:
York vor dem Landtag in Königsberg, die Königs
krünung und manche anderen wirken so gross und
echt, wie Meuzel'sche Bilder: unter den Kriegsszenen
sind viele, die als Gemälde jeder Ruhmeshalle zur
Zierde gereichen würden.
Also kurz: ieh kann den Film nicht nur empfeh
len. sondern nur dringend raten, überall, wo er gezeigt
wird, die Jugend hin^uführen.
gez. Prof. Dr. Carl Beeker.“
..Der Film der Eiko-Gesellschaft: „Ostpreussen
und sein Hindenburg“ verdient volle Anerkennung.
In schönen Bildern veranschaulicht er die Geschichte
der Provinz und ihren Anteil an den Vorgängen 1806.
1813 und unserer Tage. Einzelne dieser Bilder, wie
die Ansprache Yorks an die preussischen Stände, sind
von hervorragender künstlerischer Vollendung. Diese
Hervorhebung eines Einzelbildes aber soll keine Herab¬
setzung des Wertes der übrigen bedeuten. Vielmehr
zeiehnen sich alle durch plastische Anschaulichkeit
aus und sind mit ihrem reichen, bewegten Leben,
das sie darstellen, wohl geeignet, den Zuschauer an
den Vorgängen inneren Anteil nehmen zu lassen
Den Schilderungen russischer Greueltaten zu Beginn
des gegenwärtigen Krieges wird man nicht vor
werfen können, dass sie das Geschehene übertrieben;
eher möchten sie einem zu lebenswahr erscheinen.
Aber unbekannt sind diese Tatsachen niemand mehr,
und wir dürfen uus nicht scheuen, den Dingen ins
Gesicht zu sehen. Vor allem wird jeder beim An¬
blick der den letzten Teil bildenden prächtigen
Schlacht enbilder die Befreiungstaten Hindenburgs
und seiner Truppen in ihrer bedeutungsvollen Grösse
und in ihrem Segen, den sie dem schwergeprüften
Lande gebracht haben, jetzt erst recht zu würdigen
vermögen. Möehten seinem Wiederaufbau reichliehe
Mittel gerade auch aus einer recht häufigen Vorfüh¬
rung dieses Filmes zufliessen!
Berlin, W. 15, 13. 2. 1917.
gez. Professor Dr. Erich Wetzet“
Aus der Praxis
s- Berlin. Für den zur deutschen Gesandtschaft in
Bern geltenden D e z e r nenten für F i I nt e i n f u h r-
fragen beim Reichs-Kommissariat für
Ein- u n d A u s f u li i , Herrn Regierungsassessor
L'ppcrt haben die Herren R«*gi<*rungsasse soren Grandke
lind Dr. Kotiert die Arbeiten dieser Abteilungen über¬
nommen.
Die neu»* Sommerzeit tritt mit d e m
Hi. April in Kraft und «lauert bis zum 17. September.
V a 1 d e ma r Psilander soll, wie wir erfahren,
in Kopenhagen «*ine schon be-tehende Filmfabrik erworben
haben. Der Künstler geht also trotz d»*s hohen Angebotes
nicht nach Amerika.
Der von uns in der vorigen Nummer erwähnt»* Det«*k-
t i vfilm von Paul R o s e n h a y n und Adolf Gärtner
hat einen amleren Titel bekommen. Er heisst jetzt ..Das
Nac ht gespräch *".
..Ostpreussen und sein Hindenburg“,
der Eiko-Film. wurde vor einigen Tag«*n einer Anzahl hoch¬
gestellter Persönlichkeiten vorgeführt. Es waren u. a. zu¬
gegen der stellvertretende kommandierende General «les
Gardekorps und Generaladjutant S. M. des Kaiser-*. Exz
von Löwenfeld, Exz. Generalleutnant von B»*rnst»*dt, Exz.
Vizeadmiral Kirchhoff und Exz. Staatsminister z. D. von
Heutig. Ferner hatten sich zahlreiche höhere Kommando-
stellen durch tlie Chefs ihrer Stäbe vertreten lassen. D»*n
Darbietungen wurde allseitiges Loh gespendet.
Dangny Servaes svielt in dem grossen Drama
Gold“ von Paul Rosenhayn »lie Hauptroll«*. lV*r F'ilm
erscheint bei der ..Union“.
..Wer küsst mich'“, »1er neuste Film der
H»*lla Moja-Serie ist soeben liei der „Decla“ fertiggestellt
worden. Eine Kritik des Filmsfimlen unser«* lx*sci an an¬
derer Stelle in dieser Nummer.
Bei der ,,D e u t s c* h e Mutoskop- und Bio-
g r a p h - O e s «> 1 1 - «• h a f t “ ist das dreiakt ige Schauspiel
aus dem jüdischen Volksleben ..Kinder des Ghetto“ vor¬
führungsbereit. Verfa-serund Spielleiter ist Danny Kaden.
Die Firma Oskar E i n s t e i n G. m. b. H. hat einen
neuen Film ..Skandal" zur Zensur gebracht. Derselbe
stammt aus «1er Fe«l«*r Eiuis Webers. Wir kommen auf
diesen Film zurüek. wenn derselb«* die Zensur passiert
hat. Heute können wir nur sagen, «lass «ler Film etwas
Neues bringt, von «1«*ii bisherig«*!» Gesellschaft s- und Detek¬
tivstücken abweieht und trotzdem in je«ter Weise spannend
ist.
Die ..N atio n al -Filmgesellschaft" bringt
soeben eine Reihe neu«*r Einakt«*r heraus. Neben prächtigen
Naturaufnahmen und einer hochaktuell«*!» Eisbrecher-
fahrt sind es die Lustspiele. ..Bitte recht freundlich!“ mit
Herbert Paulmüller un«l Marie Grimm-Einödshofer und
..Im heiligen Ehestand“ mit Tatjana Irrah und Martin
Caras.
Unter «lern Nan «*n „Berliner Ungarische
F i 1 m - Z e n t r a 1 e“ ist ein neues Unternehmen g«*gründct
worden, das den General vertrieb ungarischer Filme, die
bisher in Deut schlau«! noch nicht gezeigt worden sind, zum
Gegenstände liat. Zuerst erscheint ein Film nach «lern be¬
rühmten Ron an von Maurus Jokai. „Gebrochene Farben.“
Es handelt sich hierbei um einen Riesenfilni, der durch
Ausdehnung. Inhalt. Ausstattung. Inszenierung und Dar¬
stellung Aufsehen erregen wird. Die Leitung der neuen
F’irma li«*gt in den Händen der Herren Eugen Ries, Bela
Toth und Karl Hetlinger.
Das Februar-Heft «ler „De log-Post“
bringt wieder bemerkenswerten Inhalt. Man erfährt daraus,
dass die nächste Liehtspieloper „(’avalleria rusticana“ von
Maseagni sein wird. Julius Urgiss widm« t dem Werke
Der Kinematograph — Düsseldorf.
No. 530
und sein m Komponisten längere Ausführungen. Professor
Sommerfeld sprieht über ..Kino und Gesundheit“, Handels-
anwalt Gerhard Wauer behandelt di«“ Reklame «les Theater-
besitzers, und Pau! Rosenhayn schildert den Besuch des
bekannten Hamburgers „Tethje" in Gesellschaft Joe
Jenkins Ix-i «1er Liehtspieloper „Martha“. Die Ausstattung
«les Heftes ist wiederum künstlerisch.
De „Merkurfilm- Verleih G. m. b. H.‘\
Gesehöftsleiter Herr Amthor, «lie stets in der Ars wähl ihrer
Programme eine sehr glückliche Hand bewies, hat wieder
zwei zugkräftige Monnpolsehlager erworben, und zwar den
..Astra-Film „Unheilbar“ mit Martha Novelly und den
Paulsen-Film ..Die Firma lacht“ mit «ler unverwüstlichen
Helene Vom.
Der Richard Eichberg-Film „Das Baccha-
unl «le> Todes“ ist fi-rt igge>teilt. Hauptdarsteller sin«l Ellen
Richter und Erich Kaiser-Titz. Es wirken sonst noch mit
Lia Borte. Marga Köhler. Werner Krauss. Paul Ludwig und
Viktor Janson.
„D i e Lieblingsfrau des Maharad¬
scha“ (Nordische Film-Co.) übt auch auf «bis Berliner
Publikum eine solche Zugkraft aus. dass dieser Film noch
eine Woche im ..Union-Palast Kurfürstendamm“ läuft.
Die Eiko- Gesellschaft“ hat den Vertrieb
ihres „Ostpreussen-Film“ «ler „Frankfurter Film-Co.” über-
geben. Dieselbe Firma hat auch «l«‘n Vertrieb «les ..Bulgoren-
Films der Eiko.
ar. Düsseldorf. Die rheinische Film-Gesellschaft hat
«las Monopol für «li«“ Bernd Aldor-Seric 1017 erworben und
sich damit für ihre Abnehmer ein Vorrecht auf eine Anzahl
der besten Filme der nächst«“!» Saison «“sichert. Ueher ein-
Anzahl motlerner Dramen un«l r«“cht guter Humoresken
werden wir noch berichten, sobahl «lic Rheinische mit lern
Vertrieb beginnt.
— Richard Oswaltl führt«“ einigen Düsseldorfer
Freund«*!» seinengrossen Kultu film ..Es werde Lieht“ vor.
Man sieht in diesem Bild mit Recht das zugkräftigste und
wirksamste Tendenzdrama, das «li«* Kinematographie her-
vorgebra«ht hat. Für Rheinlaml-Westfalen sicherten sich
Leibholz & Co. «las Monopol, «len westdeutschen Theater¬
besitzern wird die Bekanntschaft mit dem hervorragenden
Film demnächst in einer Pressev«>rstellung vermittelt.
— Die Wohltätigkeitsvorstellung in den Schadow-
lichtspielen. die die Aufführung von «lein politischen Film
«ler Bayerischen einleiten sollte, musste bis Anfang Mit*-/.
v«“rlegt worden. Das Bild — In den Krallen «ler Ochrana —
erregt bei allen maßgebenden Kreisen lebhaftes Interesse-.
Zn der Düsseldorfer Fest Vorstellung ist sogar «‘in beson-
d« rer Ehienatisschuss gebildet worden. Die gesamte Leitung
für die Wohltätigkeitsveranstaltung, die bei bedeutend er¬
höhten Preisen stattfin«let. hat Schriftsteller Alfred Rosen¬
thal übernommen.
Das Resitlenzt heater lässt mit grossem Erf«»lg
durch seinen ersten Operateur Kühn eine Reihe von Düssel-
dorfer Eigenaufnah“i»en hersteilen, die photographisch
allerersten Ansprüchen genügen. Zuerst sahen wir «lie
Schlussfeier am vollbcnapeltcn Bergisch«*n Löwen, jetzt
soll ein Bild von der Eisbahn auf dem Schwanenspiegel
folgen.
Einer Anregung der Düsseldorfer Polizeiverwaltung
folgend, hat der Provinzial verband Rheinland-Westfalen
für st“ine Düsschlorfer Mitglieder einen Werbefilm für «li«-
Ankaufstelle von getragenen Kleiilcrn herstellen lassen,
der j«“tzt in allen Theatern zur Vorführung gelangt.
Das Sehi«“dsgcrieht des rheinischen Yerbanfles wird
voraussichtlich mit dem I. März in Tätigkeit treten. Zum
Schriftführer ist «ler wissenschaftliche Hilfsarbeiter bei «ler
fHisM-Itlorfer Handelskammer. Herr Di Borchardt bestellt.
Eine Verfügung über «lie Beschränkung der Aussen-
reklame ist in «len nächsten Tagen zu erwarten. I)i«‘ Düssel-
«lorfcr Th«-atei bestreben sich ja schon immer, eine seriöse
g«*s<-hmackv«dic Frontroklamc zu machen, es wird sich also
kaum um «-mschneidende Maßnahmen handeln.
Die Düsseldorf«“! - Zensur, «lic im l«*tzteii Jahre
über 1 I (KM* Anmeldungen buchen konnte, hat nun durch
«len .Ministei des Innern im I>»n<ltag bescheinigt erhaltcn
«lass si«> günstig gewirkt hab«*. Vom Standpunkt der In¬
dustrie aus. schliessen wir uns diesem Urteil an. Vor allem
«li«- Revisionsinstanz hat sich glänzen«! bewährt. Wenn
man «lie Düsseld«»rfcr Zahhui der verbotenen Filme mit
denen Berlins vergleicht, kommt man ungefähr auf den
gleichen Prozentsatz. Was uns vom Fa«“h an «ler Düssel-
«lorfer Einrichtung so hesonrlcrs gefällt, ist die entgegen¬
kommende. facligeniäU«“ Art der Abfertigung, der gegenüber
«lie etwas höhere Gebühr kaum in die Wagschal«“ fällt
Verboten wurden emlgiiltig run«l hundert Bilder, bei einer
ebenso grossen Zahl von Filmen ist das Urteil zweiter Tn
stanz noch offen.
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— In den Asta Nielsen-Licht spielen findet der dritte
Film der „Tochter der Nacht" nllalxndlich reichen Bei-
fall. Es handelt sich bei <lies«-n Danmark-Filmen um erst¬
klassige sensationelle Dctekt.ivbilder. die spannen Je Hand¬
lung mit geschickter Aufmachung verbinden. Bei dem
Mangel an wirklichen Detektivschlagern wird das Bild
bald restlos vermietet sein.
— Maria Carmi erscheint im Res ; <’ rtheater als Marin
im Heinert’schen Drama: Der Flut-*' Sonne Diesmal
hat sich die Künstlerin ein Stück . i dem Herzen der
Kinobesucher ausgesucht und so i denn euch diesmal
der Erfolg doppelt gross. Im üb ' r ei h» r noch er¬
wähnt, dass die „Lieblingsfrau <i hr. j. •! <ha“ als
Einlage zt m zweitenmal über d' ■ i,c Wand zog,
gleich starke Anziehungskraft ausüb< wie das erstemal.
— Emil Schilling, t’öln, z«*igte in einer Sondervorstel¬
lung den fünften und sechsten Teil des Homunculus. die
von Fachleuten und I^aien begeistert aufgenommen wurden.
Es sei abschliessend hier bemerkt, dass bei aller Genialität
des Darstellers und trotz hervorragendster L istung der
Regie, gerade die Gefahr vermieden wurde, dass die Serie
zu lang wurde. Man wird in Homunculus mmer einen Höhe¬
punkt deutscher Filmgestaltung sehen, aber auch innrer ein
Experiment, das man nicht ohne weiteres zur Nachahmung
empfehlen kann.
— Die U.-T.-Lichtspiele hatten den Schriftsteller
Hall zu einem Vortrag über ..Landpanzerkreuzer" ver¬
pflichtet. der recht interessant war. Für das Publikum
scheint die Sache nicht die richtige Anziehungskraft zu
haben. Der Besuch hielt sich in normalen Bahnen.
— Das rheinische Hella Moja-Gast sp iel wird im März
stattfinden. Die genauen Daten ■; die einzelnen Städte
liegen noch nicht fest.
— Bei der Firma Wolff und van Gelder ist der fünfte
Meinertfilm demnächst vorführungsbereit. Er wird sieh
würdig den früheren Bildern anschliessen. Ausserdem
erwarb die Firma noch den Kriminalfilm „Aussage ver¬
weigert“ und ein glänzendes Schmugglerdrama von „Kurt
Matull".
— Josef Kim : ann, der bekannte Komponist und
Solopianist des Residenztheaters hat sich mit Fräulein
Elise Bokmann (Restaurant zum Hindenburg) verlobt.
— Sicherem Vernehmen nach wird in den ersten Tagen
eine Neugruppierung der Düsseldorfer Theater tu erwarten
sein.
— Fräulein Behle, bisher bei der Firma I-eibholz
& Co., hat die Leitung der Berliner Filiale der Dekage über¬
nommen.
— Die Nordische Film Co. hat nunmehr in ihrer rhei¬
nischen Filiale (Direktor Cleon Schierach) Büsten von
Gunnar Tolnäs auf Lager, die sie zum Selbstkostenpreis
an die Interessenten zum Schmuck der Theater abgibt.
— Sebald & Co. können mit ihren neuen Schlagern:
Cowboyliebe und Schicksalsnot in ganz Rheinland-West-
falen grosse Erfolge verzeichnen.
— Die Düsseldorfer Filiale der Scala-Film-Gesellschaft
(Direktor Jos. Rideg) hat nunmehr ihren Betrieb in vollem
Umfang aufgenommen. Wo die Bilder dieser Firma (Zangen¬
berg- und Max Mack-Serien) bisher liefen, erzielten sie
volle Häuser.
Rraunschweig. Wie uns der Kino-Paiast mitteilt,
liegt die alleinige Leitung des Kino-Palastes nach wie vor
in den Händen des ersten Geschäftsführers Direktor Herrn
Carl W. Bonse. An Stelle des im Felde befindlichen zweiten
Geschäftsführers Herrn Franz Thomas wurde Herr Kauf man
Brotrück iun. ernannt.
München. Herr Attenberger, der fleissige und
so überaus tüchtige artistische Leiter und Regisseur des
„A d m i r a 1 f i 1 m s“ kommt demnächst schon mit einer
Neuheit heraus, die sicherlich nicht verfehlen wird, grosses
Aufsehen zu erregen. Es ist ihm nämlich gelungen, den
Komiker Bertram zu gewinnen, um einige Filme herzu-
steilen, so «lass teaii heute schon sagen kann, wir bekommen
da einige possierliche Lustspiele, wie sie komischer, toller,
lrnhcn*würdiger und heiterer wohl nicht gedacht werden
können. Bertram ist Individualität, und da bei ihm gerade
«lies«' überwältigende Komik im Spiel und in der
M i m i k li«‘gt. so isi damit allein schon gesagt, dass er sich
für den Film in ganz b«*suiderer Weise eignet. Man darf
nicht Ü b er seh en, «lass «•* sich hier um j«*ne grotwke, bezwin¬
gende um! erschütternd«- Komik handelt, tlie keinerlei
Hemmungen kennt, «lie aus «lein Hetzen emporquellt un«l
mit den unsagbar lustigsten Mitteln arb«'it«-t. mit jener
Natürlichkeit dabei, die einfach unwideistehlieh wirkt
Vorerst sin«l zwei Filme in Angriff genommen „Bertram
in Nöte n“ utul „Bertram im gefährlichen
A lt er“. Diese zwei Tit«*1 besagen schon, dass es sich um
Liebesabenteuer handelt, also um Suj«‘ts. die ohne Zweifel
«lie Lustigkeit auf den Kopf stellen und «len Zuschauer keine
Sekunde aus dem Lachen freilassen — Sofort darnach
werden zwei mystische Filme in Angriff genommen ,.D«-r
Ring «les Todes" und „Der Rubin de- Maharadscha"
von «len sich Herr Attenberger elnrnfalls sehr Grosses ver¬
spricht, da es sich da um Sujets von ergreifender Stärke
und geradezu visionärer Klarheit in der Diktieu hanilelt
Wir dürfen auf diese neuen Filn e um so mehr neugierig sein,
als für die Hauptrollen Frl. Annemarie Seidl von den
„Kammerspielt'ii“ und Herr Seitz vom „Volkstheater“ ge¬
wonnen wurden.
München. Nach vierzehntägiger Pause sin«! nun am
letzten Sonnabend «lie Münchner Kinos eröffnet worden
und da hat es sich wii-der einmal graeigt, welche Bedeutung
ihnen im gesellschaftlichen Leben unserer Stadt zukommt.
— sie wiesen samt und sonders so starken Besuch auf, dass
man seine Freude daran haben musste! Sie haben aber
die ihnen auf erlegte unfreiwillige Müsse sehr gut aus¬
genützt. denn sie hatten inzwischen Programme vor¬
bereitet, die wirklich erstklassig genannt werden müssen,
erstklassig nach jeder Richtung hin. Wie das General¬
kommando mitteilt, werden die Kinos nun weiter offen
halten dürfen, aber sie dürfen ihre Lokale nicht heizen.
— wie sie dies ja seiner Zeit selbst beantragt hatten. Das
Publikum legt in den Kinos ohnehin tlie Oberkleider nicht
ab, — man wird also es kaum verspüren, dass nicht geheizt
wird. Entschieden besser nicht geheizte Kinos als gar keine!
Was nun endlich die vom Verein der Lichtspieltheater¬
besitzer eingeführte kleine Erhöhung der Eintrittspreise
betrifft, so hat chon der erste Tag ergeben, dass dies
überall sehr gut vor sich gegangen ist.
Industrie-Filme. Bereits mehrfach haben wir Mit¬
teilungen gemacht über die grossen Indust lie-Filme, die
Direktor Jakob von der Frankfurter Film Co. unter der
Regie von Heinz Karl Heiland herausbringt. Der erste
dieser Filme ist jetzt in den Industrie- und Aussenauf-
nahmen beendet. Fachleute, welche in diesen Tagen Gele¬
genheit hatten, einem Teil dieser technisch«n Aufnahmen,
die in der Rheinischen Metallwaren- und Maschinenfabrik
der Ehrhardt-Werke in Düsseldorf gemacht worden sind,
beizuwohnen, haben den Eindruck gewonnen, dass Herr
Heiland «las Beleuchtungsproblem auf Grund seiner früheren
Erfahrungen und Stu«iien auf diesem Gebiete auch in licht¬
armen Räumen aufs glänzendste gelöst hat.
Diese Aufnahmen in den Ehrhardt-Werken, bekanntlich
unserer zweitgrössten Geschützfabrik, sind ausserordentlich
interessant, denn sie zeigen Vorzüge in der Geschützfabri¬
kation, die bisher der Wiedergabe entzogen waren. Dass
für diese Aufnahmen in den Fabrikhallen eine grosse Anzahl
Lampen, insgesamt 40 Stück, nötig waren, ist bereits be¬
kannt. Für diese Lampten bedurfte es natürlich auch einer
besonderen Installation und Kabelanlage.
Der Kinematograph — Düsseldorf.
No. 530
Bei den technischen Aufnahmen waren insbesondere
mehrere hervorragende Mitglieder der Reinhardt-Bühne
beschäftigt: Ferdinand Bonn. Conrad Veidt. Leontine
Kühnberg. Jetzt haben, wie wir hören, die Atelier-Auf¬
nahmen begonnen, in denen insbesondere ausser den be¬
reits Genannten Ellen Richter mit wirkt. Es findet hier also
ein Zusammenwirken von ersten Bühnenkräften statt,
welches der Heinz-Karl-Heiland-Serie der Frankfurter
Film Co. schon von vornherein ein grosses Interesse sichert,
das natürlich durch die ausserordentlich wirksamen und
interessanten industriellen Aufnahmen noch erhöht wird.
ROTORH'Vereinsnachrichten RSRflKl
Verein der Kinematographen-Besitzer und Interessenten Süd-West¬
deutschlands, Sitz: Karlsruhe.
Kohlen Versorgung und Kinoschluss.
An die Mitglieder c'es Vereins ('er Kbienu«Ugnt|>l.entesiizer und
Interessenten Siidv estdeutsclilani.'s. Sitz Karlsruhe.
Im Anschluss an unsere unterm ü. Februar 1UI7 dem Ministe
rinnt des Innern eingereichte Hingabe um Aufhebung bezw. Acn
der ui ig der Verordnung vom 3. Februar IUI 7 war ich zusammen
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Inhaltsverzeichnis:
Wesen and Wirkungsweise 6m Klnematographen. — Der Kine-
matographeu-Film. — Der Lichtbilder-Apparat
Dar Bewegung*-Mechanismus. — Allgemeine Anordnung. — Ruck¬
weise bewegte Zahntrommel (Malteserkreuz). — Der Schlager.
— Der Greifer. — Klemmtug oder Nockenapparat. — Aus¬
wahl der Systeme.
Me TOre. — Die Blende.
Das Kinsmatographan-Werk. — Allgemeine Anordnung. — Der
Vorschub des Filmbandes. — Die Aufrollvorrichtung. — Film-
upule und feuersicher» Trommel. — Vorrichtungen rum Nach¬
stellen des Filmbildes. — Apparate, die eine Rückwickelung
des Filmbandea überflüssig machen. — Die Schonung des Film
bandee im Mechanismus. — Selbsttätige Feuerschutz Vorrich¬
tungen. — Das Antriebswerk. — Der Motorantrieb — Aus¬
führung des Kinematographen-Mechanismus und Auswahl —
Das Geräusch des Kmematograph-Mechanismus. — Vertun
düng des Werkes mit dem Projektionsapparat. — Das Kühl
gefass. — Warmeechutr. durch Gitter.
Oie optische Anrostung. — Der Kondensor. — Das Objektiv.
Die Brennweite und ihre Bestimmung. — Objektiv,’ Apparat¬
abstand und Bildgrösse. — Grosse Lichtbilder auf kurzen
Abstand. — Auswechselbare Objektive verschiedener Brenn¬
weiten. — Objektiv-Formeln. — Tabellen für Brennweite.
Apparatabstaad und Bildgrosse. — Die Anpassung des Ob¬
jektives an den Apparat — Kondensor. Objektiv und lacht-
quelle»
Ol# Lichteinrichtungen - Das elektrische Bogenlicht. — Gleich¬
strom und Wechselstrom. — Spannung, Stromstärke und
Widerstand. — Der Transformator. — Der Umformer. — Der
Queckailberdamnf-Gleichrichter. — Lichtmaschinen. — Die
Bogenlampe. — Der Widerstand. — Zuleitung und Sicherung. —
Die Schalttafel. — Stromstärke und Helligkeit. — Die Kohlen
stifte. — Handhabung der Bogenlampe. — Fehlerhafte Er
Schonungen beim Bogenlicht. — Das Kalklicht. — Die Stahl
flasche. — Das Druckreduzierventil. — Inhaltsmesser und
Inhaltsbestimmung. — Der Kalklichtbrennsr. — Kalkstifte,
Kalkacbeiben und Pastillen. — Das Arbeiten mH Leuchtgas
und komprimiertem Sauerstoff. — Anwendung von kompri¬
miertem Wasserstoff. — Des Arbeiten mit dem Gasator. —
Das Arbeiten mH dem Atheraaturator. — Fehlerhafte Er¬
scheinungen beim Atheraaturator. — Die Darstellung von
Asetylen-Kalklicht. — Die Selbstherstellung von Sauerstoff
mit Braunstein. — Sauerstoffbereitung mit Oxylith. — Sauer
Stoffbereitung mit Oxygenit. — Die Darstellung von Kalk-
licht bei niedrigem Sauerstoff druck — Anwendung des elek
trischen Glühlichtes.
Ol« Einstellung der Lichtquelle.
AesrQstungsgegenstände und Aufstellung des Apparates. — Da*
Stativ. — Die Projektionswand. — Der dunkle Raum. — Pro¬
jektion bei Tageshcft. — Aufstellung des Apparates und An¬
ordnung der ZuschavisrpHtns. — Die Vervollständigung der
Ausrüstung.
Das Arbeiten mit dem Klnematograph. - Handhabung des Mecha¬
nismus. — Das Umrollen des Filmbandes. -- Verwendung
endloser Films. — Das Flimmern und Mittel zur Behebung
bzw. Minderung dieses Uebels. — Das Flickern. — Die Pro¬
jektion stehender Lichtbilder. — Die Behandlung und Pflege
der Films. — Das Verkleben und Aus bessern der Films. —
Die Instandhaltung des Mechanismus. — Die Pflege von Objek -
tiv und Kondensor.
Ueber di« Feuergefahr bei kinsmatographisebsn Verführungen. —
Vorführung und Programm. — Verbindung von Kinemato-
graph und Sprechmaschine.
fehlerhafte Erscheinungen heim Arbeiten mit dem Kinematograph.
— Zerspringen der Kondensorlinsen. — Beschlagen der Linsen.
Schatten im Bildfeld. — Gelbrote Ecken oben oder unten im
Bildfeld. — Huschende Schatten, zeitweise Verdunklung des
ganzen Bildfeldes bei gut brennender Bogenlampe. — Schwerer
Gang des Werkes. — Teilweise Unscharfe des Bildes. —
Wechselnde Scharfe und Unscharfe. — Unscharfe auf einer
Seite des Lichtbildes. — Allgemeine Unscharfe des Bildes. —
Völlig verschwommene Bilder. — Versshleierte Lichtbilder.
Flimmern des Bildes. — Flickern des Bildes. — Regnen und
Ziehen des Bildes. — Falsche Einstellung der Verschlussblende.
Vibrieren und Tanzen de» Bildes. — Springen des Bildes. — Ver¬
setzen de« Bildes. — Ueberhastete oder zu langsame Bewegungen
im Lichtbilde. — Rückwärts laufende oder schleifende
Räder — Fehlerhafte Transportierung des Filmbandes. —
Schieflaufen des Filmbandes auf der Transporttrommel. —
Schlechtes Funktionieren der Aufrollvorrichtung. — Zerreißen
des Filmbandes oder Einreißen ier Perforation. — Einrisse
an der Perforation. — Kratzen aif dem Film. — Ar.sammeln
von Staub auf dem Filmband. — Abspringen der Schicht. —
Spröde- und Brüchigwerden der Films. — Fehlerhafte Er¬
scheinungen bei endlosen Films — Entzündung des Film-
bandes.
bi« Herstellung kinematographischer Aufnahmen. Der Auf
nähme-Apparat. — Aufnahme Vorrichtungen für besondere
Zwecke — Das Stativ. — Die Handhabung des Aufnahme
Apparates. —- Die Aufnahme — Da« Aufnahme-Atelier. —
Der Negativfilm. — Perforiermaschine und Meßvorrichtung. —
Hilfsmittel zur Entwicklung der Films — Der Entwickler. —
Das Entwickeln der Films. — Fertigmachen des Negativs. —
Fehlerhafte Erscheinungen. — Der Positivfilm. — Der Kopier
Apparat und das Kopieren der F"iims. — Fertigmachen der
Positivfilms. — Tonen und Färben. — Das Kolorieren der
Films. — Anfertigung der Titel.
Die Herstellung von Trickaufnahmen. Glasplatten-Kinemato-
graphen. — Panorama-Klnematographen. K mematographen
mit optitchem Ausgleich (Rapid-Kinematographen) Die
Funkenkinematographie (Ultrarapid- Kinematograph, ballistischer
Kinematograph). Die Mikro-Kinomatograpme. Die Rönt¬
gen-Kinematographie. Die Kinematographie in natürlichen
Farben. -- Die stereoskopische Kinematographie Kinemato-
graphieche Doppelapparate. Die Anwendung der Kinemato¬
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cUvn J^iwoj f aefa ßt&c^vLut iA^oiii / yi, y io zti^cvi ^u dai
i-m )y 3^iiAMMaÄo^*uz / p& (( <xvi. J^ttu a^uidiuj ^ae&Matt $uxt
io vuit Müvu, CiLisiz&t-ffevi üSe/i (SLvl- uvid Vt^iau^ y
(SLyifcdotc W -^Ciue^C t WU y) §!}Cl
'ilt dt\ SfcwM fü>i du ‘Vesdtuituuy uud
oCuiu (Adtm, uud aittdtiiA S’ausAMattci!
No. »31.
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Die Erstarkung der deutschen Filmindustrie.
Von Walter Thielemann.
l iwt-r Mitarbeiter Herr Weiter Th.«*l, tu^mj. der ttchon vor
kan nt war. hat «ich -t t« yr«*gvti die Hevtrinimduittr
•Iw* deutach n hilmmarku« durch atu4aitdb*che Ktr m*n auajpe
«prochen. Wie «eine, auch in uneertu Blatte verrO; fctatlichtm
An eit n erkennen Umm-u. hat er eich mit un* imm«-r Ihr die
>chanunff einer «tarken (knitschen FBmmduntrii- emjcv« txt. Seine
n«M*hlokceud« u. um» ton ihm aus dem Felde ühermitudU-n An*
ftihrunjren v.rtnuu deneelbcti Standpunkt.
Dir Kaiaktion.
Durch die Presse ging kürzlich die Notiz. dass
nie drei Messter-Gesellschaften: Autor-Film G. in. b.
H.. Messter-Film G. iil b. H. und Messter-Projektion
G. in. bc H. unter der Firma: Messters Projektions
Aktiengesellschaft m eine Aktiengesellschaft mit
einem Kapital von 1*2 Millionen Mark umgev.andelt
werden. Dem Vernehmen nach sollen besondere
Pläne mit dieser Neugestaltung der ältesten Film
Firma verbunden sein.
Die Gründung interessiert unsere Branehe in mehr
als einer Hinsicht. .Man geht wohl nicht fehl in
der Annahme, dass sie im Zusammenhang steht mit
den Bestrebungen, di«* sich gegen die ausländisch«•
Konkurrenz richten. Dann aber kann es auch nur
freudig begrüsst werden, dass durch die Schaffung
grosser leistungsfähiger deutscher Firmen d£n aus
ländischen, vornehmlich französischen und englischen
Filmfirmen eine starke deutsche Filmindustrie ent
gegengestellt wird.
Die Marke: Messter ist in unserer Branche be
kannt und an den grössten Erfolgen, die Filme in
den letzten -lahren weit über die Grenzen Deutsch
lauds hinaus erzielten, haben die Messterfirmen leb¬
haften Anteil. St» bedeutet die Vereinigung der ge
nannten Firmen eine Macht, die der ausländischen
Industrie gegenüber doch eiue gewaltige zu nennen ist.
Fs kann schon heute gesagt werden, dass die
ausländische Konkurrenz nach dem Kriegsschluss
sicherlich mit allen Mitteln darnach trachten wird,
den deutschen Filminarkt. wieder an sich zu reissen.
Dass darin für die deutsche Industrie eine grosse
Gefahr liegt, darf nicht verkannt werden.
In der Filmbranche haben sich s«-hon verschieden!
lieh grössere Firmen zusammengeschlossen. um so
besser das investierte Kapital verwerten zu können.
-Fetzt geschieht es aber zum ersten Male, dass sich
drei grosse deutsche Firmen vereinen, um so schon
rechtzeitig dafür zu sorgen, dass der deutsch»*
Markt vor der unausbleiblichen Ueberschwemmuug
mit ausländischen Fabrikaten nach dem Kriege nach
Möglichkeit freibleibt. Die Firma Pathe war wohl
im Frieden nie stärkste Konkurrenz für den deut
scheu Filmfahrikauteu und Verleiher, sie hatte es
verstanden, durch Lieferung kompletter Programme
die deutschen Kinobesitzer für sich zu gewinnen und
die deutschen Firmen konnten mit den niedrigen
Leihpreisen, die infolge der Massenproduktion er
klärlich waren, nicht erfolgreich konkurrieren.
Der Krieg hat die Entfernung dieser und anderer
Firmen ganz naturgemäss mit sich gebracht, di«*
deutsche Filmindustrie war nun mit einem Male
auf sich allein angewiesen. Es hat sich gezeigt,
dass sie sich den Anforderungen gewachsen zeigte,
dass im Gegenteil die Ausschaltung der ausländischen
Firmen trotz der Knappheit des Filmmaterials die
deutsche Industrie zu neuer Blüte gebracht hat.
Damit ist aber zugleich prwiesen. dass bei Rückkehr
in den Friedenszustand sie in der Lage ist. allein
den Bedarf der deutschen Kinobesitzer zu decken.
Die starke Inanspruchnahme der ausländischen Firmen
vor dem Kriege führte zu einer Verschwendung des
Filmmaterials. Davon können unsere Verleiher ein
Lied singen. Die Ueberproduktion schuf aber gleich
zeitig auch einen Kitsch, den man im Interesse der
weiteren Ausgestaltung der Kinematographie nur be
dauern musste.
Die Kinobran« he war mit ihrer ständig zunehmen
den Macht im modernen Leben vielen Anfeindungen
ausgesetzt. Das ist natürlich. Aber gehen wir diesen
soweit sie nicht tendenziösen Auffassungen ent
sprechen, nach, so werden wir finden, dass am meisten
No. 531
ematngraph — Düsseldorf
ausländische Firmen die Kinemutog apliie so in Miss
kredit brachten. Dass hier die dejtsehc Industrie
sieh nicht ins Zeug legte, obwohl sie dazu die Mittel
hatte, ist schon oft bedauert wo -den. Der Krieg
scheint auch hier, wie auf vielen anderen Gebieten,
eine Wandlung zuui besseren gebracht zu haben. Diese
Bestrebungen zu unterstützen, muss ms.-re erste Auf
gälte sein.
Wir müssen vor allem den sentimentalen Anwand
lungen widerstehen, möglichst bald nach dom Kriege
ein freundschaftliches Verhältnis zu Frankreich und
Kngland wiederherzustellen. Das wurde Deutschland
unwürdig sein. Wir dürfen nicht vergessen, es muss
dem deutschen Nationalbewusstsein für alle Zeit tief
eingeprägt werden, dass Frankreich sich von Kngland
in den Krieg hineintreiben liess und dass Kngland den
mörderischen Krieg lediglich aus Habgier und niedri¬
gem Eigennutz, ohne dass Deutschland ihnen das ge¬
ringste zuleide getan hatte, vom Zaun gebrochen und
sich mit den anderen Mächten zur Zerstörung des
deutschen Reiche* und zur Vernichtung des deutschen
Volkes verschworen hat. Beide- Länder wollen den
Hass und die Feindschaft gegen uns auch nach dem
Kriege fortsetzen und da heisst es: Gleiches mit
Gleichem vergelten. Mag auch später vielleicht l»ei
unseren Feinden die Erkenntnis für ihr Tun dämmern,
so ergibt sich doch für ans die mögliche Fernhaltung.
Deutschland kann auch ohne die Freundschaft Frank
reichs und Englands seinen weltgeschichtlichen Weg
gehen. Verschiedentlich hat man jetzt während des
Krieges versucht, ausländisches Kapital in die deutseh«
Filmindustrie hineinzubriiigen. um so diese später zur
Ohnmacht zu verurteilen. Lassen auch gewisse Anzei
eben erkennen, dass die deutsehe Regierung diese B<*
strehungen nicht dulden wird, so heisst es doeh für uns.
rceht wachsam zu sein und heute sehon durch die
Schaffung einer eigenen starken Industrie dein aus
ländisehci: Treiben zu steuern. Die Vereinigung der
Messter Firmen gibt den äusseren Anlass, anzu
erkennen, dass man sich doch schon bewusst ist. die
drohend«- Gefahr mit allen Mitteln abzuwehren.
Schweizer Kino-Interessen.
Zwei Geschäftsunternehmen in de:- Schweiz haben
allen Grund, mit detn Gang des ui f Ktiegsformat
zugeschnitteneu Betriebes zufrieden zu sein: das Caba
ret und der Kmo. Beide haben sie. verglichen mit
inderen Branchen, den Verhältnissen entsprechend,
gute Zeiten zu -verzeichnen. Es wü.de gar keinen
Wert haben, dies zu leugnen: jedermann kann cs
sehen, ln den hinter uns liegenden Kriegsjahren sind
in den grossen Städten Zürich. Basel. Bern. Genf
und St. Gallen aus dem Nichts heraus glänzende und
einträgliche (’abarets entstanden. d«*ren Kräfte sich
aus Artisten aller Länder rekrutieren. Ich erwähne
das. um zu sagen, dass nun die Cabaretmuse der
Filmmuse so etwas wie Konkurrenz macht, da sie
jetzt auch einen grossen Teil jenes Besucherkreises
auf sich zu lenken versteht, der früher vornehmlich
sich den Lichtspielen zuwaudte. Und es bestellt zu
weilen eine Art Verwandtschaft zwischen den beiden
l'nterhaltungsstätten. nämlich dann, wenn eine Film¬
diva oder ein Kinofürst aus dem Rahiuer der weissen
Wand herab und auf die Cabaretbühm- steigt. So
haben sich vor nicht zu langer Zeit Wanda Treumann
und Vigo Larsen in einem Filmsketch uns vorgestellt,
so tanz.t gerade jetzt die niedliche Hedda Vernon.
die gewandte Manni Ziener. die fesche Käte Lewan-
dowski in kubischer Wirklichkeit unter den Cabaret-
lüstern. statt als zweidinu-nsionaler Schatten über die
Leinwand zu huschen.
Allein dies alles vermag, wie gesagt, dem Ge¬
deihen der Lichtspiele keinen Abbruch zu tuu. Die
Programme sind und dies namentlich seit dem
Kriege von reichhaltiger Internationalität; sie sind
oft fast überreich, und dann kommt es vor. dass im
selben Programm ein grosses und gutes Bild die Wir¬
kung des anderen aufheht. so wie der Reiz von
etwas Schönem sich verringert, wenn er unbedacht
gehäuft wird. Das Hauptkont ingeut an Filmbildern
stellt nach wie vor Deutschland; ihm folgt Frank¬
reich, Dänemark, Italien, Oesterreich. Amerika und
zu guter letzt, unsere Schweiz.
Wenn der Film durch einen Vogel zu symboli¬
sieren wäre, so müsste man schreiben, dass in der
Schweiz dieser Vogel sich allmählich aus dem Neste
erhebt und kleine, wenn auch schüchterne Flugver-
Mirhc unternimmt. Man müsst«- lener schreiben, dass
es dem Filmvogel bei diesen ersten Ausflügen bereits
bewusst wurde, was für ein schönes und eigenartiges
Reisegelände ihm bei uns winkt: ein nahezu para¬
diesisches Exkursionsgebiet für Naturaufnahmen.
Die Firma Eos in ßas^l ha denn einen ersten
Naturfilm hergestellt, der sich ..Ein«- Besteigung des
Tschingelhorns“ nennt und von der geradezu einzig¬
artigen Gelegenheit. Gebirgsbilder festzuhalten, ge¬
schickt Gebrauch gemacht hat. Man darf schon nach
diesem einen Film behauptete dass unser Land ein
Dorado für Laudschaftsfilme ist. und dass es nur
noch eine Frage der Zeit ist. dieses gegebene Film¬
material in passender Weise zu verwenden. Dass es
sich besonders auch für Bilder mit dramatischem Ge
schelten als Hintergrund trefflich eignet, muss gar
nicht erst hervorgehoben werden; mau hat dies s. Zt.
bei der durch eine deutsche Firma hergestellten
..Wilhelm Teil - -Aufnahme restlos anerkannt.
Mit der Schaffung von dramatischen Filmen w-ir«l
es allerdings hierzulande einstweilen noch Mulle haben.
Wenn man von den westschweizerischen „Lumen¬
werken“, deren dramatischer Film „Der unsichtbare
Rächer" (oder Dr. Hoffntanns phantastischer Roman)
mir persönlich zu reicheu Hoffnungen für die Ent
wickcduugen des schweizerischen Fiimdramas Anlass
gab, absieht, so traten bifeher noch keinerlei nennens¬
werte Schöpfungen dieser Art vor die Oeffeutlich
keit. Zur Herstellung humoristischer Filme hat sich
dagegen in Zürich ein l'nternehmcn gegründet, über
das ich bei nächste« Gelegenheit einiges berichten
zu können hoffe.
Wenn eingangs gesagt wurde, die Lichtspiel¬
unternehmer dürften mit dem Gang ihrer Geschäfte
zufrieden sein, so muss mau nun nicht anuehmeu.
die schweizerischen Kinobesitzer seien auf Rosen ge¬
bettet. Dass dies nicht der Fall, dafür sorgen gewisse
Amtsstellen von selber. Denn das offenkundige Ge¬
deihen der Lichtspieltheater hat bei den in Frage
kommenden Behörden jenen Grad von Interesse er¬
weckt, den man gemeinhin Misstrauen beneunt. Aus
diesem Misstrauen heraus, das sich auf die Andeutung
stützte, es wäre allerlei nicht in Ordnung, sind in
Der Kinematogr&ph — Düsseldorf.
No. 631.
der Folge in einer Reihe von Kautonen eigeue Gesetz
gehungen für die Kiiicmatographenbesitzer entstanden,
die mit einer Phalanx von Paragraphen den „Aus¬
wüchsen der Kinematographeiitheater" zuleibe rücken
(wollen). Es wäre vollkommen unnütz, führte ich
hier Einzelheiten dieser Verordnungen an: denn man
kennt ja diese Gesetze, die. das sei immerhin fest»
gestellt, in vielen Punkten als riehtlinien > «1 iaffend
ganz berechtigt sind, in Deutschland auch. Vorder
hand sind jetzt die Kantone Zürich. Bern. Basel und
Luzern mit solchen Gesetzen bedacht. Von besonders
einschneidender Wirkung ist «las Gesetz im Kanton
Luzern, das neben einer s«*hr verschärften Film-
Zensur für jedes Billett ein«* Steuer von Rappen be¬
stimmt und ein«* Patentgebühr von Fr. 7Ö0 bis Fr. *2UOO
vorsieht. Man hat natürlich in interessierten Kreisen
nach M«Jglichkeit gegen di“ neuen sehr einschranken
«len Verfügungen Stellung zu nehmen versucht, allein
stets ohne Erfolg. Eine Beschwerde des Verbandes
schweizerischer Kinol>esitzer gegen das t_eue ge¬
mischte Licbtspielgesetz wurde von der staatsrecht
liehen Abteilung des Bundesgerichtes abgewiesen: das
selbe Schicksal erlitt -*in R.-kurs der züricherischen
Kinobesitzer gegen das Verbot von Kindervorstei
hingen, und umfangreiche Agitationen gegen das
Baseler Kinoges«*tz beim Grossen Rat hatten keintm
Erfolg. So müssen sich nun eben von jetzt an die
betroffenen Lichtspielbesitzer im Banue de»* drakoni
sehen Erlasse möglichst vorteilhaft zu bewegen
trachten. Willi. TelL
Die Kinos und das Musikwerke-Geschäft während und nach dem Kriege.
Die Kinos haben sich zu recht Itedeutuugsvolleu
Abnehmern für Drehestrions. elektrische Klaviere.
Automaten aller Art usw. entwickelt. Es ist daher
♦•rklärlich. dass bei den Verhandlungen des Ver¬
bandes deutscher Musikwaren und Automaten .fand
ler die Lage der Kinos und ihr«* Zukunfts Aussichten
nach dem Kriege zur Erörterung kamen. V. stand
punkt der Kino-Interessenten ist dal>ei di«* dort auf
getretene Auffassung besonders bemerk«mswert. dass
unser Kinowesen nach Rückkehr des Friedens scher
lieh einen grossen Aufschwung nehmen werde. Hier
für wurden verschiedene Beobachtungen aus dem
Innern des Landes, wie auch interessante Fest¬
stellungen von den Fronten geltend gemacht. Die
Feldgrauen haben in dem mehrjährigen Kampfe lang«*
genug Not un«l I n bilden jeder Art ertragen, um nun¬
mehr sobald der Friede da ist. mit voll« tu Recht
Anspruch darauf machen zu können, dass sie ver
g«*sset. wollen und müssen, dass sie sieh nach all
dem Schlimmen auch wieder «ler fröhli«*h«*n I.listig
keit hingeben wollen.
Für die Befriedigung <li«*s«*s Bedürfnisses nach
fröhlichen Genüssen unterhaltender Art dürfte das
Kin«> in erster Linie in Frag** kommen. Dement-
sprechend wird es mit gutem Besuch zu rechnen
haben. Es kommt hinzu, dass die Feldgrauen das
Bedürfnis nach (.»esclligkeit mitbringen werden, dass
sie. die soviel Kriegerisches erlebt und getan haben,
gerade Anregung auf harmloseren Gebieten suchen wei¬
den. Das Kino, das sich auch durch die Darbietungen au
der Front einen guten Platz im Herzen der deutschen
Kämpfer gesichert hat. wird daher mit einer erheb¬
lichen Vergrüsserung seiner Besueherkr«*is«* zu rech
neu haben, zumal in dieser Hinsicht die überwiegende
Mehrzahl d**r Besitzer unserer Lichtspiel-Theater eine
sehr weise Politik getrieben hat. Nach Kriegsaus¬
bruch ist bis in unsere Tag** hinein in nicht wenigen
Orten von vielen Kino-lnliabern der Besuch an die
Feldgrauen teils ganz umsonst, teils gegen b«*deutend
herabgesetzte Eintrittsgelder irestattet worden. Da
durch haben wiederum grosse Kreise das Kino kennen
und schätzen gelernt, die bis dahin kaum seine Existenz
kannten. Man darf nicht vergessen, dass ja durch
den Krieg die tatkräftige Männerwelt selbst der ent¬
legensten Orte herausgerissen und in ganz ander«*
Verhältnisse gebracht wurd«*. Viel«* Landarbeiter.
Bauern, Förster. Waldarbeiter. Flöaser usw.. alles
Leute, die bis dahin in erheblichem Masse noch dem
Kino vollständig fremd gegen übe ist anden, haben so
Gelegenheit gehabt, di«* Darbietungen der Lichtbild
bühnen kennen zu lernen. Das wird dazu führen,
«lass diese Männer nach ihrer Riu-kkehr das gleich«*
Bedürfnis weiter empfinden. «*s auch im Kreise ihrer
Familien wa«*hruf«*n und ua«*h Befri«*digung drängen
werden. Dementsprechend ist damit zu rechnen, dass
nach Friedensschluss auch in verhältnismässig klei
net. Orten Kinos Bedürfnis sein werden.
G *i»uu so. wie das Kino als solches somit ein
Kulturbedürfnis weiterer Kreise als bisher geworden
ist. genau so verhält es sich rit musikalischen Dar
bieiungen. Diese neuen Interessentenkreise für den
Kinobesuch sind auch mit der musikalischen Beglei
ti»ng «ler Bilder vertraut worden. Dementsprechend
wird parallel zu dem Bedürfnis der Schaulust auch
tlie gleichmässige Entwicklung des B**dürfnisses na«*h
musikalischen Begleitdarbietungen zu befri«*diir«*u sein.
Es ist also damit zu rechnen, dass die bestehenden
Kinos infolge des guten Besuche* gross«* Einnahmen
halten werden. Das muss dazu führen, dass auch für
musikalische Darbietungen G«*ld vorhanden sein wird
Dementsprechend werden z. B. die Lichtbild Theater
Besitzer, die Musikwerke und Automaten auf Ab¬
zahlung haben und dureh die Kriegsverhältnisse mit
ihren Leistungen im Rückstände blieben, nach Frie
deusschluss ihren Verpflichtungen sc-hueii und leicht
iiachkommen können. Andere Kiuobesitzer werden
wiederum in der Lage sein, ih«*«* Kinolokalitäten zu
renovieren und zu vergrösseru. Dadurch wird wieder
um der Absatz neuer Musikwerke und Automaten
gehoben werden. Zahlreich«* Kiuobesitzer, die früher
nur sehr einfache Einriehtungei* dieser Art besassen.
werden gerne dazu übergehen, die grossen modernen
Musikwerke mit den automatisch auswechselbaren
Notenrollen und den Fernsehaltwerken einzuführen,
um ihre Darbietungen des Jeb«*nden Lichtbihles ent
sprechend vollkommen musikalisch begleiten zu
können. Darüber hinaus wird auch damit zu rechnen
sein, «lass in erheblichem Masse wieder dit* Musik
«ler menschliehen Ka|«ell«*u Platz greifen dürft«*. Aber
auch diese S«*it«* der Entwicklung kann nur als trünstii.*
Iietrachtet werden, weil hierdurch wittder der Ab¬
satz von Musikinstrumenten aller Art. von Noten usw
gefördert werden wird.
Wenn somit das Bild der Zukunft des deutschen
Lichtspielwesens ein recht günstiges ist. wenn es für
«len Absatz an Musikwerken. Sprechmas«*hinen, Auto
mateii uud Musikiustrumcuteu recht erfreuliche Aus
'iehteu eröffnet, so darf daneben betont werden, dass
No. 5#1.
Der Kinematograph — Düsseldorf.
beide Gewerbezweige auch während des Krieges ein¬
trächtig nebeneinander gearbeitet haben. Wie die
Verhältnisse liegen, sind bekanntlich nicht wenige
Musikwerke für Lichtbild-Theater auf Abzahlung be
zogen worden. Andererseits sind die Hinnahmen man¬
cher Kinos namentlich in der ersten Kriegszeit
erheblich herabgegangen. Um die Kinos über die
Schwierigkeiten der Zeit hinwegzubringen, hat man
daher vielfach seitens der Lieferanten aus der Musik¬
werke-Branche die monatlichen Abzahlungsraten wäh
retul des Notstandes herabgesetzt. I)a selbstverständ¬
lich die Lieferanten ebenfalls ihre V erpflichtungen
haben und ihre Kredite verzinsen müssen, so mussten
naturgemäss die Lichtbild-Theater-Besitzer, die von
solcher Vergünstigung Gebrauch machen wollten, die
Verzinsung der verbleibenden Summen zusichern. Die
Erfahrung hat denn auch gezeigt, dass in all den
Fällen, in denen von dieser verständigen Regelung Ge
brauch gemacht wurde, diese Verzinsung als durchaus
berechtigt Anerkennung fand. Gegebenenfalls muss
ten sich die Abzahlungskäufer sagen lassen, dass sie
es ja in der Hand haben, von der Verzinsung freizu-
kommen. wenn sie in der eigentlich ausbedungenen
Höhe zahlen.
Aus der zuletzt erörterten Massregel aus der Kino-
und Musikwerke-Branche spricht sicherlich neben
grossem wirtschaftlichen Verständnis auch in hohem
Masse die Anpassungsfähigkeit. Dass bei dieser Ent
Wicklung des Geschäfts die Hingabe von Akzepten
für die laufenden Teilzahlungsraten heutzutage selbst
verständlich ist. sei nebenbei bemerkt. Aber gerade
<li» Entwicklung des Wechselverkihrs trägt wiederum
dazu bei. die Geschäftsmüglichkeiten dieser Art so¬
wohl im Interesse der Besitzer von Lichtbild-Theatern
w e auch von Fabrikanten und Händlern in der Musik
werke- und Automaten Branche erheblich zu erhöhen.
Der Lieferant kann die Akzepte zur Stärkung seines
eigenen Kredits an seine Bankverbindung weiter
geben, während dem Kinobesitzer auf diesem Wege
auch bei augenblicklich geringer Kapitalkraft schon
ein Musikwerk usw. zur Unterhaltung seiner Gäste
und als Begleitmusik für die Film-Darbietungen zur
Verfügung steht.
Die durch Beobacht tilgen und Erfahrungen be¬
gründete Ansicht von einer Stärkung de- Position
der Kinos als Abnehmer für Musikwerke aller Art
führt natürlich auch dazu, dass mancher Lichtspiel
Theater-Besitzer gern ein grosses neues und modernes
Objekt für musikalische Darbietungen übernehmen
möchte, wenn er nur sein altes und veraltetes Or-
chestrion nur los werden könnte. Hier tritt allerdings
nicht selten eine Verschiedenheit der Auffassung ein.
die dann das Geschäft erschwert. Der Besitzer eines
alten, abgeklapperten Klaviers. Orchestrions oder
sonstigen Musikwerkes glaubt in Erinnerung des vor
-Fahren gezahlten Kaufpieises gelegentlich der „An¬
gabe“ des alten Musikspenders hierfür eine erheb¬
liche Summe augerechnet zu bekommen. Der objek
tive Kenner der Verhältnisse muss aber zugeben, dass
hierfür die Voraussetzungen nicht gegeben sind. Für
den Musikwerkehändler hat der alte „Kasten“, den
er bei einem solchen Geschäft übernimmt, im grossen
und ganzen immer nur den Wert des Altmaterials.
Wer heutzutage irgend einen Musikautomaten usw.
ersteht, der will ein neues und modernes Klaviermöbel
in seinem Lokal haben. Folgedessen hat auch der
Händler keine Möglichkeit, die von ihm einem Kirn
den nach jahrelangem Gebrauch gelegentlich eines
neuen Geschäfts abgeno.nmenen und veralteten Musik
werke anderweitig m verwerten. Andererseits ist al»er
doch das Geschäft in solchen Fällen auf der Grundlage
einer gewissen kleinen Vergütung für die zurückzu¬
gebenden alten Werke ein Anreiz, um überall, wo
die Voraussetzungen gegeben sind, auch moderne
Musikwerke aufstellen zu können. Für den Lichtspiel
Theater-Besitzer wird diese Modernisierung aber wie
der darum besonders wichtig, weil er ja durch die
neue und vervollkommnete Begleitmusik die Möglich
keit hat. die Film-Darbietungen musikalisch zu be
gleiten, also den Besuch seines Lichtbild Theaters
nicht nur durch die lebenden Lichtbilder, sondern
auch durch die vervollkommneten musikalischen Ge
nüsse zu heben.
Das Bild des Geschäftsverkehrs zwischen Kino-
Besitzer und Musikwerke-Lieferant hat sich mithin
während der schweren Kriegszeit so gestaltet, dass es
zu den besten Hoffnungen für die Zukunft berech¬
tigt und aus beiden Interessentenkreisen den Wunsch
nach baldigem Friedensschluss recht verständlich er
scheinen lässt. P. M. Grempe.
Neuheiten auf dem Berliner Filmmarkte.
(Originalbericht.)
ln der am Sonntag mittag stattgefundenen Sonder
Vorführung des Richard Oswald'schen Kulturfilms
„Es werde Licht“ machte diese von uns schon
eingehend gewürdigte Erscheinung auf das geladene
Publikum, das den eleganten „Tauentzien-Palast“ bis
auf den letzten Platz füllte, tiefen Eindruck. Allge
mein wurde anerkannt, dass hier etwas Ausserge-
wohnliches geschaffen ist. Im Rahmen eines spannen¬
den Dramas aus dem Leben wird Aufklärungsarbeit
im vornehmsten und doch so eindringlichen Sinne ge
leistet. Hier ist das eigentliche Wesen der Kinemato¬
graphie aufs höchste potenziert. Das sind die Ar¬
beiten, die als Pionierarbeiten der Kinematographie
anzuseheu sind. Geschicklichkeit in der dramatischen
Entwicklung der Handlung. Ausnutzung aller gegebe
uen Situationen der feinste Blick für Regiemöglieh
keit, auffallende Inszenierung, prachtvolle Photogra
phie und endlich eine erschöpfende Darstellung rei¬
chen sieh die Hände zu einer Gesamtwirkung, die
am Schlüsse stürmischen und begeisterten Beifall aus
löste. Und als nun gar der Hauptdarsteller, Bernd
Aldor. am Schlüsse des Films in der Maske, wie wir
ihn soeben noch auf dem Bilde sahen, und zwar als
Arzt, der um sich die Jugend versammelt hat, sie
aufzuklären, als Bernd Aldor nun selbst erschien,
und die Mahnung an die Menge sprach, eine Mahnung,
Mitkämpfer gegen die fürchterlichste aller Krank
heiten zu sein, da empfing ihn brausender Beifall,
und lange dauerte es, ehe er mit seiner Ansprache be
ginnen konnte. In wohlgesetzter Rede, mit klang
vollem Organ sprach er und seine Worte wirkten mit
Eindringlichkeit. Dass man auch Richard Oswald zu
jubelte, war nur eine Selbstverständlichkeit, denn ihm
verdankt man ja dieses Werk, das Aufmerksamkeit
SYENSKRFILM
TER JE
VIGEN
SVENSKAFILM
Drama in 4 Akten nach dem Gedicht ron
HENRIK IBSEN
Der siebente Film der
Siegerklasse!
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%*UHsyt.*QMit.: 0 UMhm»{Um %*l.i (XmlJi&UfVHo 755
Der Kinematograph — Düsseldorf.
No 631
erregen wird und sie im vollsten Masse auch ver
dient. Möge dieser Film die weitmöglichste Ver
breitung finden.
..IJas Leben ein Traum!" (Messter Film)
loi^ie eine Menschenmenge in den „Mozartsaal“, die
dieser kaum zu fassen vermochte. Es galt, festzu
stellen, ob Maria Fein, die jugendliche Iioclidr&mati
sehe der Reinhard-Bühnen, auch im «weiten Film ge¬
halten bat, was sie i?n ersten versprach. Mir scheint
die ihr von den Verfassern Robert Wietic und Richard
Wurmfeld gestellte Aufgabe zwar umfangreicher als
im ..Mann im Spiegel", aber inhaltlich noch so tief.
Sie gibt hier die Tochter eines Grafen, die auf der
Reise nach Pyrmont, di«* sie gemeinschaftlich mit
ihrem Vater Antritt, einen Mann kennen lernt, der
während der Fuhrt einen Verbrecher ertappt. Dieser
Mann stellt sich als Baron vot. und versteht, dem
jungen Mädchen die Sinne so zu betören, dass es sich
mit ihm verlobt. Trotzdem sich herausstellt, dass
dieser Mann ein Schwindler ist. lässt sie nicht von
ihm und heiratet ihn gegen den Willen des Vaters.
Wohl will ihr Mann, der ein Komplice jenes Ver
Brechers im Eisenbahnzuge war, nun einen ehrlichen
Weg gehen, aber sein Freund von damals wird zum
Erpresser an ihm. und ihm opfert er das gesamte Ver
mögen seiner Frau. Aber als sie erfährt, welche Ver¬
gangenheit ihr Gatte hat, trennt sie sich von ihm.
Er sinkt immer tiefer und tiefer, bis er sich immer
unter dein Einfluss jenes schrecklichen Mcnscjcn, da¬
zu hergibt, den Familienschmuek. das einzige, was sie
noch besitzt, zu stehlen. Im Letzten Augenblick je¬
doch bäumt er sieh gegen seinen wilden Dämon, es
kommt zum Ringen, und der Verführer erliegt. Die
junge Frau wird unter Mordverdacht verhaftet, doch
stellt sich ihre Fuschuld heraus. Aber die Seelen-
qualcn haben ihren Geist verwirrt, als Kranke im
Spital findet sie der gebeugte Vater, der si« in die
väterliche Wohnung wieder zurückführt. De ärzt¬
lichen Autoritäten sind machtlos, und nur noch ein
Experiment wollen sie versuchen. Sie richten das
Schlafzimmer so her, wie an jenem Morgen, au dem
der Vater seine Tochter weckte, und sie ermahnte,
schnell sich zu erheben, da der Zug nach Pyrmont
bald abgehe. Und so geschieht es auch. Sie e-wacht,
langsam scheint ihr die Erinnerung zu kommen. Sollte
alles nur ein Traum gewiesen sein? Maria Fein hat
hier Gelegenheit, alle Register der Darstellungskunst
spielen zu lassen. Erst ist sie das verwöhnte jung»
Mädchen, dann die liebende Frau, die für ihre Lieb«
den» Glanz des Lebens entsagen kann, autin wieder
das darbende Weib, und < ndlich die Bedauerns werte,
deren Geist umuachtet ist. Am besten ist die Künst
lerin, wo sie ihrem Naturell gemäss hochdramatisch«-
Momeute zu verkörpern hat. Da weiten sich ihre
Augen, da sprechen ihre Hände und die grossen weit
ausholenden Gesten zeigen uns deutlich, was im
Inneren dieses Menschen vorgeht. Für den Filmstil
hat sie auch in diesem Film noch etwas reichlichen
Pathos, doch nicht mehr so viel wie bei ihrem erster
Erscheinen. Wenn sie diesen ganz beiseite hat legen
können, dann werden wir in Maria Fein die erst¬
und bedeutendste gross«* Filmtragödin haben. Es wird
nicht leicht sein, für sie die rechten Stück«* zu finden,
desto dank«*nswerter aber ist die Aufgabe für di«
Filmschriftsteller, für diese eigenartige Begabung der
rechten Boden zu schaffen. Eine tüchtige Regie. wi<
die von Conrad Wiene, wird schon das übrige tun
Den Ehemann gab Herr v. Antalffy. den Vater in aus
gezeichneter Weise Herr Ramaeu. und Herr .1 annimm
schuf eine Charakterstudie in dem Verführer.
Das Programm brachte noch eir.en allerliebsten Tri« k
film „Max und Moritz" (Messter-Film). Nicht von
Menschen, sondern von Puppen wird diese Ge
schichte von den l>t*iden Knaben dargestellt, die
in einen Puppenladen gehen und dort von ei
nein Erstaunen in das andere fallen. Und nachts
träumen sie dann von all dm Herrlichkeiten. Tiere
spielen dabei natürlich die Hauptrolle und auch diese
Tiere sind von jener Art. wie wir sie in den Spiel
Warenhandlungen sehen. Dazu kommen noch ge
hmgene Trick Zeichnungen. Das Ganze ist ein ent
zückend« r, gelungener Scherz, in dem viel mehr Arbeit
steckt, als in so manchem grossen Drama, und der
zweifellos, wo er auch immer erscheint, grossen Erfolg
erzielen wird. Das Publikum amüsierte sich bei die
sein Scherz ausgezeichnet.
In dem neuen May-Film „Die Silhouette des
Teufels“ von Joe May ist Mia May wieder eine
sogenannte Bombenrolle zugeteilt. Sie gibt die jugend
liehe Frau des reiferen Ma ines. Sie ist die Tochter
eines Angestellten ihres Gatten, der in dem Betriebe
Der deutsche Vorführungsapparat
CRnernnnn
Stahlprojektor „IMPERATOR“
ist unübertoffen In diesen Apparat hat wie auf so vielen Gebieten deutscher Erfindergeist und
deutsche Maschinentechnik über alle ausländischen Erzeugnisse glänzend gesiegt — Es ist eine
berechtigte nationale Forderung, nur deutsche Vortührungsmaschinen in deutschen Lichtspiel¬
häusern zu verwenden. Verlangen Sie vor / ~
HeiuRfRnemflnnRGDResDen. iss
Ko. 631
Der Kinematograph — Düsseldorf.
seinen Tod fand und die kleine Mia als Waise hinter
liess. Der Fabrikbesitzer liess sie in eirem Pensionat
erziehen, verliebte sich in die erblühte Jungfrau und
heiratete sie. Aber die Geschäfte Hessen ihm nicht
genügend Zeit, sich seiner Frau zu widmen. So lernt
sie auf einer Gesellschaft, die sie allein besuchen muss,
einen Geigenkünstler kennen, der sie g.uiz in seinen
Bann zieht, so sehr sie sich auch dagegen sträubt.
Und als eines Tages gar ihr einziges Kind schwei-
krank darniederliegt, verlässt sie die W »cht an dein
Bettchen, um seinem Wunsche, auf einei Maskenball
zu kommen, zu folgen. Das Kind stirbt, und nun er
greift Hass die schöne Frau. Aber wieder verfällt sie
dein Umgarnen des Mannes. Doch der Schmerz um
das verlorene Kind ist nicht zu verwinden. Man
findet eines Tages den Künstler erschossen. Wohl
kommt ein Anderer in den Verdacht, der Mörder zu
sein, aber die tapfere Frau stellt sich selbs dem Rieh
ter. Sie wird verurteilt, sie büsst ihre Strafe ab.
aber ihr Mann schliesst sie dennoch in seine Arme,
ist er doch nicht ganz schuldlos, da er sie zuviel sich
selbst überliess. Ueber Mia May’s Kunst ist
kaum etwas Neues zu sagen. Diese schöne Frau,
die auch die Kleider mit besonderer Eigenart zu tragen
weiss, ist fast das Sinnbild der leidenden Frau mit
dem grossen ehrlichen Charakter. Alle Vorzüge ihrer
gewiss nicht geringen Darstellungskunst können wir
bei diesem Film wiederum gemessen, und der Erfolg,
den der Film beim Publikum fand, stempeln ihn zu
einer Sondererscheinung. Der Regisseur Felix Basch,
der gerade in letzter Zeit so viele gute Arbeiten ge¬
leistet hat, war ihr ein sicherer Führer und den
anderen Mitwirkenden der Leiter durch die oft fein
komplizierten Vorgänge. Bruno Dekarli gab den ahen
teuemden Virtuosen mit dem mephistophelischen
Einschlag, trotz des Brutalen der Figur und schärfster
und doch vornehmster Charakteristik. Auch Heinrich
Schroth als verzeihender und verstehender Gatte, der
sich nicht so ganz unschuldig weiss an dem Schick
sal seiner Gattin, bot eine anerkennenswerte Leistung.
Die Regie und Photographie verdienen das beste
Prädikat und wieder einmal ist es schwer, einzelnes
besonders hervorzuheben. Jedes Bild des logisch auf
gebauten Werkes befriedigt den künstlerischen Ge
schmuck, mag es nun der im tiefsten Schnee begra
bene Park, mögen es die Innenräume, das grandiose
Maskenfest. oder das Bild, das dem Stück den Namen
gab, sein. Es ist ein Film der vollen Häuser.-
Ein skandinavischer Film unbekannten Fabrikates
„Liebe bleibt Trumpf" übte auf die Lachmuskeln
grossen Reiz. Es ist eine fidel-lustige Landstreicher
und Bettlergeschichte mit Verkleidungen, ausgeliehe
nen Kindern, viel derber Komik, wobei man sich köst¬
lich amüsiert, ohne viel nach logischer Handlung zu
fragen. Der Film wurde flott heruntergespielt. „Ha¬
ben Sie 50000 Mark?" (B. B.-Film), diese Frage
richtet allabendlich in den „Union-Theatern" ein Buch
handlet- in Treuenbrietzen an die jungen Leute, die sein
hübsches Töchterchen heiraten wollen. Einer kriegt
sie aber doch, auch ohne das Geld. Er bekommt näm¬
lich die Nachricht, dass er das grosse Loos gewonnen
habe. Darauf prompt der Segen. Die Sache mit dem
grossen Loos stimmt auch, nur gewinnt er nicht 50000
Mark, sondern es handelt sich um den Hauptgewinn
in einer Möbellotterie, und es sind nur ein paar Leder¬
möbel, die ersten Gegenstände für die neue Einrich
tung, die ihm zufallen. Aber das Buehhändlertöchter-
achen wird sein. Ein lustiges Stück mit der denkbar
besten Darstellung durch Melitta Petri, Leo Peukert
und Herbert Paulmüller. Als Hauptstück wird jetzt
in den „Union-Theatern" ein neuer Film der „Bita
Saechetto“-Serie gegeben. „Sabina" heisst er, und
er zeigt uns das Schicksal einer Gräfin, die den
Zaubertrank der ewigen Jugend und Schönheit trinkt.
Die etwas verwickelten Vorgänge werden entschul
digt durch die Verlegung des ganzen Geschehnisses iiv
einen Traum. Rita Saechetto steht mit ihrer idealen
Grazie inmitten einer geradezu herrlichen Umgebung.
Das rein Bildhafte ist ja immer bei den Filmen dieser
interessanten Frau die Hauptsache. Und so wird auch
diese neueste Erscheinung nicht hinter dem Reiz der
früheren Filme zurückstehen. Argus.
mm: .^us der Praxis
-hs. Berlin. Herr Major Gottfried Steuer.
Ritter des Eisernen Kreuzes erster Klasse, ist plötzlich
einer Lungenentzündung erlegen. Der Verstorbene wurde
der Branche, die ihn durch seine Tätigkeit beim ..Bild-
und Filmamt" kennen und schätzen gelernt hat. bekannt,
und sie wird ihm ein ehrendes G<*denken bewahren.
Protest gegen die Beschlüsse des am
14. Februar stattgefundenen Verbands-
tages haben eine Reihe von Mitgliedern eingeleg‘.
Die „E iko Film-Gesellschaft" hat die
Erlaubnis erhalten, ihren grossen ..Ostpreussen-Hindenburg-
Film" v.um Besten des Reichsverbandes , Ostpreussen-
hilfe". dessen Ehrenpräsidium der Reichskanzler von
Bethmnim Hollweg und Generalfeldtnarschall von Hinden-
burg innehahen. zu vertreiben. Eine Reihe Theater in allen
Teilen Deutschlands haben sieh schon Aufführungen des
Werkes gesichert.
Die Leitung der Berliner Filiale der
„Dekage" hat Fräulein Eleonore Behle übernommen,
die bisher der Düsseldorfer Filiale der Firnta Vorstand
..Löffel Nr II” heisst ein neuer Detektivfilm
von Paul Rosenhayn. den die Firma ..Atlantic-Film Aar-
hus" erworben hat und den der Regisseur Philippi inszenieren
wird.
Erich Schön fei «I er schreibt für die „Union"
vier Lustspiele, in denen der neue jugendliche Star Ossi
Oswalda auftreten wird. Die Vorarbeiten für den ersten
„Ossis Tagebuch" halx-n bereits begonnen. Ernst Luhitsrh
führt die Regie.
Der Titel des neuesten Meinert-Film
heisst nunmehr „Die Fu Uspu r". Die Hauptrolle des
Detektivs Harry Higgs spielt wiederum Herr Mierendorff.
Die ..N ational-Film-Gesellschaft" ist
mit den Aufnahmen zu - einem grossen Drama „Der Teufels¬
advokat" beschäftigt. Verfasser ist Robert Richards.
Regie führt Dr. Gg. Viktor Mendel. Den Motiven des
Stückes sind oberösterreichische Vnlksg.-bjäuche zugrunde
gelegt.
Bei der ,,B aye rischen Film -Vertriebs-
Gesellschaft" ist soeben der neueste Film der Franz
Hofer-Serie ..Der falsche Waldemar" fertiggestellt worden.
Die Hauptrollen sind mit den Damen Lo Vallis und Wehr
besetzt.
Der grosse dramatische Film „S k a n d a 1" wurde der
Firma Oskar Einstein soeben ohne Ausschnitt«- von der
Zensur genehmigt.
Ernst Lubitseh wird h«-i der „Union" in zwei
grossen Lustspielen wiederum die Titelrolle spielen. Die
Stücke heissen ..Prinz Sami" und ..Der Blusenkönig".
Das Drama „Brasilianische Weibsrätsel"
von Maximilian Maulbecker wurde von der ..Nordischen
Film-Co." zur Verfilmung erworlx-n.
H e d d a V e r n o n tritt augenblicklich mit grossem
Erfolg«- in der Schweiz auf Die neue Hedda Vernon-Seri«-
11M7/18 «1er Eiko-Filiu-Geaellschaft wurd«- für Süddeutsch¬
land, Bayern und die Pfalz bereits wiederum von der
„Frankfurter Fllm-Co“. gesichert.
Der Kineiuatograph — Düsseldorf.
So. ÖS1
ar. IMisst-hlori. Dir Asla Nielsen - Licht spiel»*
Italien neben einem glänzenden Mia Mav-Film in die
sei Woche den zweiten Film der Meinert-Serie auf
dein Spiel plan. Er führt den Titel ,.I)a> Mysterium
des Schlosses Clauden" -und gibt Hans Mierendorff
aufs neue Gelegenheit, als Harry Higgs reiche Er
folgt* zu erringen. Die Handlung ist sehr spannend
und originell. Das Publikum wird befriedigt von dem
Gesehenen und wird sicher bald nach einem neuen
Meiner» Film fragen.
ln den Schadowliehtspielen spielt sich Johann
Strauss in doppeltem Sinn in die Herzen der Zuschauer
und Zuhörer. Der graziöse, liebenswürdige Film fin
det bei gutgewählter Begleitmusik reichen Beifall.
Das Düsseldorfer Gastspiel Hella Mojas ist
nun endgültig auf den und 6. März festgelegt wor
den. Wahrscheinlich wird an einem Nachmittag in
einem ersten Düsseldorfer Hotel grosser Empfang mit
Fünfuhrtee stat tfinden.
Der Provinzialverband Rheinland-Westfalen hat
eine besondere Pressekommission eingerichtet, der die
Herren Genandt, Rosenthal und Schierach angehören.
Die Kommission wird vor allem die Tagespresse auf
merksam verfolgen und überall da ein greifen, wo es
das Interesse der Branche erfordert.
— Gustav Henning, bisher Reisevertreter der Firma
.Stmssburger & Co., hat sich unter der Firn » Hensing
& Co. selbständig gemacht.
Die Firma Frank und Gärtner hat .vie sie uns
mittcilt — die rheinisch-westfälische Vertretung der Xati.i-
naj-Film-Gesellschaft, niedergelegt und widmet sich nur
»lern Vertrieb eigener Monopole.
— In «len Schadowliehtspielen ist «1er rote Streifen
mit Marie VVidal im Spiel plan erschienen. Das Monopol
der Firma Leibholz & Co. findet hier, wie überall, reichen
Beifall.
— Im Residenztheater bewundert allabendlich ein
i.usverkauftes Haus, das hier schon mehrfach besprochene
Schauspiel ..Kismet", das nach wie v«>r von Herrn Franz
Höninger vertrieben wird.
ar t'öln. Ein Berliner Faehblatt brachte in einem
grösseren Artikel einen Berich* über eine Theaterhesitzer-
.ersammlung in Cöln. die sich mit der Bonner Steuer¬
ordnung beschäftigt haben sollte. In Köln ist von einer
solchen Versammlung nichts bekannt. Ausserdem weiss
man von einer Eingabe in Bonn nichts. Dagegen können
wir aus erster Quelle berichten, dass die nötigen Schritte
zu einer Aendenmg der fraglichen Steuerordnung 1 "S?its
üi die Wege geleitet wurden. Fixigseit ist nicht immer
gleichbedeuten«! mit richtiger und zuverlässiger Bericht¬
erstattung.
Bonn. In «ler Bonner Steuerallgelegenheit wurde am
25. ds. den Theaterbesitzem folgender Bescheid zugestellt
..Auf Ihren Antrag vom 2. Dezember 1916 um Herabsetzung
bezw. Neuregelung der Lustbarkeitssteuer teile ich Ihnen
hierdurch ergebenst mit, «lass die zuständige Kommission
es in der Sitzung vom 16. F«*bn»ar abgelehnt hat, eine Aen-
«lerung der hiesigen Lustbarkeitssteuerordnung eintreten
zu lassen."
tässel. Ih-r Regierungspräsident ordnete wegen Kohlen-
inangel bis auf weiteres die Schliessung der Lichtspiele an
obr. Dresden. Nachdem die Lichtspieltheater unserer
etwas herabgekommen aussehenden Elbstadt wieder er-
«"»ffnet sind, hat sich sofort guter Besuch wieder einge¬
stellt. Nur die Polizeistunde um 10 Uhr stört allgemein
auch sie wird hoffentlich bald schwinden, denn die klei¬
neren sächsischen Städte haben um 11 resp. >412 Polizei¬
stunde. wenn dieses nntediluvianische Monstrum über¬
haupt noch während des Krieges gelten soll! . Das
neue schöne Prinzessfcheater auf der Pragerstrasse
iibt grosse Anziehung durch seinen Film ..Die Schlacht
an der Somme“, der in d«;r hiesigen Presse ausführliche
lobende Besprechung fand. Ijazu gibt man das vierakt ige
Drama ..Der Letzte eines alten Geschlechts“ mit Marie
(’armi in der Hauptrolle. Am 22. Februar wurde zugunsten
des Vereins ..Heimatdank“ Fritz Skowronnek's „Schwert
und Herd“. Mensehensehicksale im Weltkriege, in einer
Separatvorstellung mit einem Prolog, gesprochen von der
Hof Schauspielerin Aurelia Janke gegeben, wozu Kammer¬
sänger Friedrich Plaschke das ..Kaisergebet“ sang. — ln
dem angenehmen Saale der U.-T.-L i e h t s p i e 1 e in der
Waisenhausstrasse genoss man einen Psilander-Film „Die
Flucht vor der Liebe“, ferner ein dreiaktiges Lustspiel
..Ganz der Papa" und die Komödie „Vertauschte Ehe¬
männer“. — Oly mpiat iiester brachte den neuesten
Henny Porten-Rim „Feenhände“. nach Scribc und das
zweiaktige Kinderlustspiel „Der kleine Detektiv“. — Die
Kammer-Lichtspiele zeigen Leo Reins in dem
Film „Unheilbar", der die Tragödie «üner unglücklichen
Frau und Mutter darstellt.
Dresden. Zu einem Versuch, der Filmkunst neue Wege
zu w eisen, luden die Kammer-LichtspieleDres-
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No. 531
Der Kinematograph — Düsseldorf.
d - n ein. Es handelt sieh darum, dur**h Wort und Bild
Fragen, die das Grenzgebiet unseres Seelen¬
lebens behandeln dem Publikum naher zu bringen.
Der Direktion dieses Theaters ist es gelungen, zu diesem
Zweck den Experinu-ntalpsychologcn Leo Erichson zu
gewinnen. Leo Erichson. der als Experimentator auf dein
(«ebiete der GedankenfemWirkung. T?l-pathie. Hypnose
und Suggestion bekannt ist. llerselbt sprach zu dem
vicraktigen Schauspiel Im Banne des Ueber-
sinnliche n“. das in einer Form, die naher noch nicht
im Film gezeigt wurde, das Problem der Fernwirkung
durch Gedanken, wie der verbrecherischen Einwirkung
durch Suggestion in glänzender dramati-eher Form löst.
Der Film selbst erscheint im Verlage der Merkur-Film-
verleih-Ges. m. b. H. Geschäftsführer Gustav Amthor,
Berlin, SW. 48. Friedrichstrasse 224.
Der Schriftsteller Emil Krätzsch, der bis Anfang 1915
längere Zeit Berliner Korrespondent unseres ..Kinema¬
tograph“ gewesen, fand in den schweren Kümpfen des
Weltkrieges den Heldentod. Der gefallene Kolleg«* zeich¬
nete sich in der Mitarbeit für uns durch grosse Objektivität
aus und verband in seinem Wesen Liebenswürdigkeit und
Gradheit. die ihm ausser im Verkehr mit uns auch in d?r
Oesamtbranche grosse Sympathien sicherten. Der Tod
dieses aufrechten, braven Menschen wird allgemeines Be¬
dauern erwecken, sein Andenken jedoch wird stets bei
denen wach bleiben, die zielbewusste, vornehme Gesinnung
zu schätzen wissen.
Siegbert Goldschmidt, Direktor des Marmcrhaus in
Berlin, ist ab I. März zu den Fahnen einberufen worden.
Thea Steinbrecher, die bekannte Münchner Kino-
scnauspielerin. wurde, nachdem sie in Berlin mit grossem
E.-folg tätig war. von der Firma ..Münchener Kunstfilm
P Ostermayr“ neuerdings verpflichtet.
Hamburg. Die in Hamburg eingesetzte, aus Lehrern
bestehende Prüfungskommission hat ferner folgend«* Filme
als für Kindervorstellungen zulässig erachtet:
5494 Oie Verschmähten.Axerty-Fibn
5495 Oie schwarze Katze.A. B. American
5490 I>es Nächsten Out.A. B. New York
llOtOII Neues vom Ausland^ na
R. H. Die Lage der Wiener Kinobesitzer. Durch das
behördliche Verbot, wonach alle Wiener Kinos geschlossen
bl« iben müssen, sind die meisten Wiener Kinobesitzer in
eine sehr schwierige Lage geraten und mit ihnen die Film¬
leihanstalten sowie Tausende ton Existenzen. Der Bund
der Kinoindustriellen sowie der Reichsverband der öster¬
reichischen Kinooesitzer haben sich an die Behörden mit
Eingaben gewindet, von denen man eine einigermassen
günstige Erledigung erwartet. Der Kohlen- und Licht¬
verbrauch der Wiener Kinobesitzer ist so minimal, dass er
bei den Riest*nmengen, die Wien täglich braucht, kaum
in Betracht kommt.
Aussig i. Böhmen. Path6 freies et Co., Gesellsch. m. b. H.
Zweigniederlassung der in Wien bestehenden Hauptnieder¬
lassung. Zufolge Erlas««*» des k. k. Handelsministeriums
in Wien vom 11. XII. 1916. Z. 16318, wurde auf Grund
der Verordnung des Gesamtministeriums vom 29. VII. 1916
R. G. Bl. Nr. 245, Hugo Holsten, k. k. Kommerzialrat in
Wien zum Zwangsverwalter bestellt. Das Amt des Hugo
Holsten als Aufsiehtskommissärs infolge seiner Enthebung
von diesem Amte mit dem gleichen Erlasse gelöscht.
Zürich. Unter der Firma Orient Cinema hat sich
eine Aktiengesellschaft gebildet. Zweck derselben ist der
Erwerb und Fortbetrieb des bisher von der Firma Specks
Lichtspieltheater A.-G. unter dem Namen Orient-Cinema
im Hause Du Pont in Zürich I betriebenen Kinemato
graphentheaters, sowie der Es werb und Betrieb von Licht-
spieltheatem im allgemeinen. Das Gesells-haftskapital
b« trägt Fr. 80 OOO. Das Geschäftslokal befindet sich
Waisenhausstrasse 2. Du Pont, in Zürich 1.
-in. Kopenhagen-Hellerii|>. R «• e o r d Film C o.
(Harald Obel) hat ihr Grundstück mit Aufnahme-
th«*ater in lille Strandvejs Sidevej 4 verkauft. Dir. Ob«*l
baut jetzt ein neues Aufnahm«*atelk*r (mit Fabrik für Ko¬
pieren und Filmtitel) an seine Villa Eulersvej 12.
Lihau. ln Libau ist ein Lichtspielhaus eröffnet worden,
dessen Leitung sich in den Händen der Stadt befindet.
-in. Personenwechsel in der schwedischen Filmverleih-
brauche. A. Sjöberg. L«*it«*r der Verleihanstalt Aktie
b o 1 a g e t Victorias Filmbyra in Stockholm.
tritt in Kürze zurück und gedenkt ebendort eine Film-
agentur zu errichten unil durch Reisen na«*h Russlan«! und
nachAmerikn Verbiiwlungen anzuknüpf«*n. Als sein Na«*h-
folger wurde Ragnar Elf verson angestellt, bisher
Vorsteher von P a t h 6 Freres’ Filiale in Göte-
borg. Als I«eiter dieser Filiale wurden John Kjellen
und Axel Bcrggren verpflichtet, von denen der
ersten« zuvor fünf Jahre lang bei der Stockholm-Abteilung
«Ier Firma Path6 Freres tätig gewesen ist.
-rn. Stockholm. Das Kino .,Bi<«grafpalatset“, Ecke
Horns- un«l Repslagaregatan. wurde v< vnBcsitzer, Ingenieur
Josef Noten, an den bisherigen Pächter, Dir. John A.Berg«*n
dahl, verkauft, der auch eine Reihe anden* Kinotheat«*r
der Hauptstadt betreibt.
-m. Sto«*kholm. Ein neues Kino ..Idealbiogra-
f e n“ wmrdc am 1. Februar in Handtverkaregatan 22 er¬
öffnet. Es will täglich von 5— 6V 2 Uhr zunächst « ine Kinder¬
vorstellung geben, danach erst ein Programm für Er¬
wachsene.
-m. Göteborg (Schweden). Dns grosse Bühnentheater
..Stora Teatem“ wurde an die Bihlfilmfabrik und -Verleih¬
firma A. B. Svenska, Biografteatem (Stockholm) verkauft,
«lern Verlauten nach für etwa 1 Mill. Kr. Es wird nun in ein
Lichtspielhaus mit Variete umgewandelt werden.
Edouard Lumi^res, der Erfinder «Ier Farbenphotographie
und ein Förderer tler Kinematographie ist bei einem Fli«*g«*r-
unfall im Dept. Haute-Saone gestorben.
-ss „Pax acterna** heisst ein Film, «len der General-
«lirektor der „Nordischen Film Co.“, Oie Olsen verfasst
hat und der von Holger Aladsen in Szene gesetzt wurth*.
Die Uraufführung des prächtig ausgestatteten Films fand
im „Palast-Theater“ zu Kopenhagen unter grossem Beifall
statt. Dt*r Regisseur sprach einen Prolog, der in die Hand¬
lung einführte.
Lyoner Messe, 18. bis 31. März 1917. In Lyon wird
in der Zeit vom 18. bis 31. März 1917 eine Messe veran¬
staltet. die die Leipziger Mess«* bekämpfen soll. In den
bei der „Ständigen Ausstellungskommission" einzusehenden
Ausstellungsbestimmungen heisst es wörtlich: Aus Hass
gfgen die Deutschen (par harne pour l«*s Allemands). deren
alle*» Maß überschreitender Ehrgeiz die einzige Ursache
«les Krieges gewesen ist und aus Sympathie für Frankreich,
das sich immer so friedlich gezeigt hat (s’est montree
toujours si pacifique) dessen Mut. Eifer un«l Beharrlich¬
keit die Sache d«*s Rechts zu Verteidigern. von allen Völkern
bewundert wird, hat es nicht zweifelhaft geschienen, dass
die überwiegende Mehrheit der ehemaligen Besucher von
Leipzig Lyon «len Vorzug geben würde.“ Die abges:hlosse-
nen Geschäfte der Mess«* von 1916 sollen sich angeblich
auf 52 Millionen Francs belaufen haben Durch die Press«*,
durch Rundschreiben in sechs Sprachen, die durch die
französischen Handelsagenten und Handelskammern im
Auslande in weitestem Umfange verteilt werden, sollen
die Käufer, die früher nach Leipzig kamen, nach Lyon
gelockt werden.
o. 531.
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Der Kinematograph — Düsseldorf.
Es liegen eine An/.aiil Karten unserer Feldgrauen vor. in
welchen diese für die Januar-Liebesgabe dutucen.
3. Als onlentliclic Mitglieder wurden t ufgenoimnen:
1. Herr Hugo Droese, Berlin-Wilmersdorf.
2. Frau Margaret he Filioke, Neukölln.
3. Herr Faul Bräunlich. Berlin,
4. Herr Kotiert Christ, Berlin.
5. Herr Karl Rüdiger, Berlin,
6. Herr Paul Gotting, Neukölln.
Ihre Aufnahme uls ordentliche Mitglieder Italien lienntrugt :
1. Herr Paul Sclmeider, Berlin-Obers-'höneweide.
2. Herr Paul Storch, Berlin,
3. Herr Ewald Heinemann. Neukölln.
4. Die vom Vorstande veranlaaste einmalige Ausgabe für ein
Inserat in verschiedenen Tageszeitungen wurde ohne Debatte
genehmigt.
5. Nachdem das Kgl. Polizeipräsidium Berlin sich bereit er¬
klärt hat, weibliche Personen zur Vorführ-rprüfung zuzulasaen,
hat ein derartiger Kursus, zu dem 26 Anmeldungen erfolgten, am
6. d. M. an unserer Vorführerselnde begonnen.
8. Die diesbezüglichen Unterhandlungen sind noch nicht zum
Abschluss gelangt.
7. Es wurde beschlossen, die Delegierten zu dem am 14. d. M.
stattfindenden Verbandstag in Rücksicht darauf, «lass sich eine
grössere Anzahl unserer Mitglieder im Felde befindet, zu beauf¬
tragen, den Antrag zu stellen, die Satziuigen des Verbandes in
diesem Jahre noch nicht abzuändern.
Der nächste Kursus an unserer Vorführerschule, an dem Damen
und Herren teilnehmen können, lieginnt am Montag, den 26. März
1017. Die Kollegon, namentlich die Herren aus der Provinz, sollten
sich an diesem Kursus beteiligen.
Der Vorstund.
Der Verein der Kinematographenbesitze' und Interessenten
Südwestdeutschlands, Sitz Karlsruhe, t. ilt seinen Mitgliedern über
die Tätigkeit hinsichtlich des Spielverbotes fügendes mit:
Dienstag, den 2<>. Februar 1917. vormittags
arbeiteten Herr Rechtsanwalt diohant Haas. Herr Hoff¬
meister und ich eine dritte Eingal e ans. Oleichzcitig zugegen
waren auch Herr Direktor Kiefer und Herr Kapellmeister
Waldes vorn Colosseum hier, um ebenfalls eine Eingabe zu
verfert igen.
Karlsruhe, den 20. Februar 1917.
Schreiben an unsere Mitglieder:
Verwhrliclie Mitglieder 1
Soeben dritte Eingalie persönlich abgegeben. Bescheid,
ob wir ausser Samstag und Sonntag spielen dürfen, erhalte ieh
Freitag vormittag um 9 l'hr.
Mit kollegialem Gruss Kasper.
Mittwoch, den 21. Februar 1917, nachmittags
hat anlässlich unserer Anwesenheit in Frankfurt a. M. Herr
Direktor Jacob i. Fa. Frankfurter Film Co. ein Telegramm
nachstehenden Inhalts an Grossh. Ministerium des Innern
auf gegeben:
Frankfurt main. 21. Februar 17.
Ministerium des Innern
Karlsruhe Baden.
Durch die Beschränkung der Spielzeit der heischen Kino¬
theater worden nicht nur die Theaterbesitzer selbst, deren
At.gestellte,aber auch n ganz erheblichem Made die deutschen
Kilmfabrikanten betroffen, welche an tmd für sich schon
infolge schwieriger Fabrikationsverhältnisso zu kämpfen
haben. In all diesen Betrieben sind bedeutende Kapitalien
investiert und entstehen durch die Beschränkung empfind¬
liche Verluste. Falls Heizverbot bestehen bleiben muss,
s<> bitten ergebenst uns Spielen in ungeheizten Räumen
ohne weitere Beschränkung zu gestatten, damit dem deutschen
Handel grössere Verluste ferner erspart bleiben.
Ergebenst Verband Süddeutscher Filmverleiher,
Sitz München. 2. Vorsitzender Jacob.
Donnerstag, den 22. Februar, mittag
erhielt ich von Horm Jacob (Frankfurter Film Co.) den Nachtrag
zu obigem Telegramm wie folgt:
Frankfurtmain. 21. Febmar 1917.
Ministerium des Innern
Karlsruhe Baden.
Als Nachtrag zu unserem heutigen Telegramm melden zur
gefl. Orientierung, dass Armeekommando des 3. Armeekorps
Spielboscliränkuiig der Kinos mit Wirkung ah 24. dieses
aufgehoben liat, bitten nochmals ergebenst Beschränkung
ebenfalls aufzuliebeu.
Verband Süddeutscher Filmverleiher, Sitz München.
II. Vorsitzender: Jacob.
Freitag, den 23. Februar 1917, vormittags um 8 Uhr
antwortete mir Herr Keg.-Assessor Pfistere, machdem der¬
selbe zuerst mit Herrn fleh. O.-Keg.-Hat Schneider Rück¬
sprache genommen hat te
„E s ist noch keine
troffen worden, dies werde aber
des Tages geschehen" ich kömito bis lieute aliend
8 Uhr oiler morgen früh um 9 l'hr telephonisch anfragen.
Werte Mitglieder! Falls wir nun nicht wieder alle Tage spielen
dürfen, halten wir am Montag, den 26. Februar, nachmittags
2> ■. Uhr, im Cafe Hikienbrand, Waldstrasse hier eine Ver¬
sammlung ab.
„D e n Film Verleihern wird es nun
nicht mehr möglich sein, die Betriebe
aufrechtzuerhalten, was den über 100
zählenden Kinoleitungen im Felde
draussen recht schmerzlich sein wird,
und auch grosser Einnahmen verlustig
gehen werde n".
Mit ^kollegialem Gruss
Otto A. Kasper.
| Mitteilungen aus dem Leserkreise |
Zur Reklamefrage in Rheinland-Westfalen.
Wenn man jetzt irgend einen Theaterbesitzer oder Verleiher
in Rheinland-Westfalen spricht, so ist die erste Frage sicher: W i e
ist denn das jetzt mit der Reklame?
Ohne zu der Angelegenheit prinzipiell Stellung zu nehmen,
sei tatsächlich folgendes festgesti Ilt:
Der Provinzialverband Rheinland-West fal e n zur Wahrung der
Interessen der Kinematographie liat in seinem Normalvertrag
die Keklumcfrage offen gelassen aus dem einfachen Grunde, weil
man glaubte und wusste, dass der Verleinerverband diese Materie
regeln würde. 1 lies*- Regelung erfolgte und die Mitglieder des Ver-
leiherverbandes sind jetzt verpflichtet die Reklame leih¬
weise gegen Kerechnung abzug-eben. E< empfiehlt sich allerdings,
diese Bestimmungen auf die Verträge aufdrucken oder aufstempeln
zu lassen. Auf der Vorderseite des Normalvertrages ist dafür ein Platz
vorgesehen.
Heiss umstritten ist die Frage, von welchem Termin ab, detm
mm eine Berechnung Platz zu greifen liahe. Grundsätzlich muss
man sich natürlich auf den Standpunkt stellen, dass nur schrift¬
liche Abmachungen gültig sind, dass also nur da Bezahlung der
Reklame verlangt werden kann, wo es schriftlich vereinbart wurde.
In der l'ebergangszeit. muss ein gegenseitiges verständnis¬
volles Entgegenkommen Platz greifen. Die Verleilier haben über
zeugend nachgewiesen, dass die Reklame ihren Etat bedeutend be¬
best et. Sie müssen diese Geschäftsunkosten auf direktem oder
indirektem Wege wieder hcreinbekoratnen. In irgend einer Form
wird der Theatcrls-sitzcr die Plakate doch bezahlen, warum soll da
nicht der direkte Weg der Reklame berechn ur.g akzeptiert werden ?
Eine andere Frage ist es allerdings, ob die jetzigen Normal¬
preise des Verleihervorbandos nlisolut richtig und angemessen sind.
Uns will z. B. scheinen und viele Interessenten in der Provinz
teilen unsere Ansicht als oh Klisclu-cplakate besser nur käuflich
ahgegelieu würden. Dann müsste bei den ganz billigen Sonntags-
progmmmen zwanzigster und dreissigpter Woche vielleicht auch ein
anderer Modus zulässig sein, denn das Reklamebe lürfnis ist hier oft
lau minimalem Programmpreis besonders gross. Die Leihmiete für
Photos und Plakate würde also unter Umständen 50 Prozent von
der Programmleihgebühr betragen.
Das sind nur so einige Bedenken, die man täglich hört. Wir
stellen sie zur Diskussion, denn die Angelegenheit ist zu wichtig und
zu einschneidend, als dass man darum herumreden körnte. Klärung
gründliche Klärung tut dringend not.
Müller, der Weise.
Humoristisches aus der Branche
Ein Kinofreund wählt von jetzt ab seinen Platz immer ganz
hinten. Er hat vom Ministerialerlass gelesen, wonach die Kinos
„in letzter Reihe” mit Kohlen versorgt werden sollen.
Münchner Kunstfilm arbeiten jetzt mit dem Kunstmaler
v. Wich. Das ist doch sicher wich tig.
Manclier Regisseur liat einen schreienden Erfolg: bei der Auf¬
nahme, nachher gar kein en.
Aus einem Inserat: Gold! Gewaltige Massenszenen!
Seite 22 im Geschäftsbericht 1916 des Interessenverbandes
steht: „Die Sitzung konnte wegen unzureichender Beteiligung
nicht stattfinden, wird aber Gegenstand einer anderweitigen Be¬
ratung im neuen Jahre sein.” Es gibt doch wahrlich andere Be¬
rat uugsgegenstände, als eine nicht stattgefundene Sitzung.
DerKinei
»»grapa
Düsseldorf.
No. 531
Au» einem Inserat: Kntelirt von W. Wauer.
Wie manche in der Branche da» Motto im t icschäftaberirht
1916 de« Interessen verbände» variieren:
Do» flücht'ge Lob, de» Tages Ktiluu
Magst Du dein Killen gönnen.
Da» aher sei mein Heiligtum.
Vor Dir i»»stehen können.
a_u
A A A
Bücherschau
Oer Photographische Notiz-Kalender (Verlag von Wilhelm
Knapp in Halle) erscheint in seinem zweiundzwanzigtsen Jahrgang
wieder in der alten bewährten Form, die ilun einen ständig wachsen
den Kreis von Freunden se hilf ft. die immer wieder gern zu dem
handliclien praktischen Buch greifen. Die Zahl der Kezepte ist er¬
gänzt worden, der gewerberechtliche Teil scheint erweitert. Ama¬
teure und F'achphotogmphan werden in dem Kalender ein Nach
schlagewerk haben, das ihnen schnell und Übersicht zweifel-
hafteii Fallen erschöpfend Kat und Auskunft gibt. Der Anhang
zum Kezeptteil berücksichtigt die neuesten Verfahren, ein Notiz
kniender und ein ,.Verzeichnis der täglichen Aufnahmen'' erholten
die Verwendungsmöglichkeit des gut gebundenen Kalenders.
Die neue Hauptlist« über Ernemmn-Kino liegt uns.
Indisch und gediegen ausgestattet, vor. Sie bringt instruktive Be¬
schreibungen der bekannten Imperatormaschinen. von denen vor
allem das Jubiläumsinodeil den Typ der modernen erst klaasigen
Tlieatermasehiiie darstellt. Auch die ,,Kex*"- und „Monarch“-Projek¬
toren werden eingehend gewürdigt, es sind da» bekanntlich die leich¬
teren Modelle, die in erster Linie den Zwecken von Waiah rrednem.
Schulen und Iaizaretten dienen, womit nicht ausgeschlossen ist.
dass sie auch in kleinen Theatern oder für Filmverleiher durchaus
brauchbar sind. Kerbt interessante Aufsätze über Objektive, Lampen-
kasten. Feuerschiitztrommeln u. v. a. leiten »In* fragliclien Teik-
der Hauptliste ein und erhöhen dadurch den Wert lies Katalogs
für jeden F’achmann.
Die Ausführungen über den Wert des liokalaufnahmen können
voll und ganz unterscliriehen werden. l»»ider fehlt es hin noch an
der nötigen Unternehmungslust unserer Theaterb»«itzer.
Filmfabriken und Kopieranstalten werden ebsenso wie Ver¬
leiher und Tlieaterhesitzer die neue Firnemann liste als wicht iges
Nachschlage- und Informationsbuch unliedingt in ihrer Hand-
bücherei haben müssen. Der Katalog steht auf Wunsch jariem Inter
essenten von der Firma Heinrich Ernemann, Dresden-A., zur Ver¬
fügung. A. K.
Briefkasten
C. Kino und Lichtbilderveranstaltungeti 1 »»dürfen kotier Kon¬
zession. Die Begründung der Ablehtnuig. die Ihnen gegeben wurde,
ist nicht stichhaltig. Versuchen Sie es mit einer Klage gegen den
Magistrat.
Versicherung. Nach tuisoren Erfahrungen schliesst keine
Vursich«rungsg<»sellscliaft so weitgelM-nd»- Vertrage ah. Wir emp¬
fehlen Ihnen, sich an den Verband zur Wahrung gemeinsamer Inter¬
essen in Berlin zu wenden.
Du Eiserne Kreoz
Anders Georg, Feldwebel, Direktor der Anders Danziger Film-
zentrale.
Beeil, Erwin, Ober-Leutnant im Feld-Art.-Regt. Nr. 13, früher
Direktor des Union-Theaters in Bannen.
Börner, Fritz, kaufm. Beamter der Firma Ernemann, Offizier
Stellvertreter.
Bfilow, Offizierstellvertreter, Bes. der Stadttheater-Lichtspiele
Aschersleben, 1. und 2. Klasse.
Dämmig, Fritz, Infanterist, Optiker b. d. Fa. Heinr. Ernemannn.
Eberie, Eugen Erwin, Feldwebel, ehedem Kontrolleur der „Union-
Theater-Lichtspiele“ in Cöln.
Ebert, Otto mar, Gefreiter, Optiker bei der Fa. Heinr. Ernemann.
Engelhardt, Otto, Vorführer.
Engetmsnn, W., Gefreiter, früher technischer Leiter der Union-
Lichtspiele in Duisburg.
Ernemann, Alexander, Oberleutnant, techn. Direktor der Firma
Heinr. Ernemann.
Föltehe, Georg, Leutnant d. R., Leiter der Gesellschaft für wissen¬
schaftliche Films und Diapositive m. b. H.
Friedrich, Louis, Kinematographenbositzer in Ilmenau, auch In¬
haber der Sach.-Weim. Verdienstmedaille mit Schwertern.
Geyer, II.. von der Kino-Kopier-Gesellschaft.
Gnerz. Helmutti. Sohn des Begründers der Opt. Anstalt C. P.
Goerz A.-G.
Goldberg, Paul, Gefr., ehedem Geschüft»führ«T im Welt-Theater.
Ilauenstein E., Vorführer.
Uellraer, Karl, ehedem Operateur.
Herzig, Curt, Filmreisend» r.
Hesse, William, eh«»d. Direktor de» Olympia-Theaters. Dresden.
Hoff mann, Karl F. \V„ Prokurist der F'irma Ernemann. Leutnant
Holley, Infanterist, Schlosser bei der F'irma Heinr. Ernemann.
Holz/Otto, in Firma Fritz Holz
Hunger, Werkzeugschlosser der Firma Ernemann, Gefreiter.
Janzon. ehedem Lichtspielhausdirektor in Königsberg i. Pr.
Kasper, Willi.. Angestellter der F'irma E. Fieg, Frankfurt a. M.
Ksbtsrh. Willy, früh. Inhaber de6 „Neuen Lichtspielhaus“, Detrnola.
Korn, Karl. Operateur.
Koritzky, Rudolf. Direktor der ehern. Abteilung der Zentrale für
Wissenschaft liehe und Schul kinematographie.
Kratzei, Henry, Korrespondent bei der „Union“.
Kumann, C., Kinobesitzer.
I.i-mknhi, Hans, Leutnant der Reserve, ehedem Inhaber des
Bach-Theaters in Hamburg.
I.enz, Otto, VizeWachtmeister, Prokurist der Firma Heinrich
Löwenstein, Hauptmann (Darsteller uinl FTlmregisseurj. ausserdi m
die österr. TapferkeitsnwMlailte, signum laudis Militär-Ver¬
dienstkreuz.
Malthes Albert, Prokurist der F'irma Creutz & Werner
Messter, Oskar, Direktor.
Meyer. Albert. ehedem Disponent, »ler Firma Martin Ihmtler. Auch
Inhaber de» Braunschw. Via - lienst kreuze«.
Meyer, Max, Unteroffizier d. R.. ehedem Disponent und Reisen
»ler der Rhein. F'ilm-G. m. b. H„ Düsseldorf.
Müller, Gefreiter. Mechaniker bei der F'irma H«»inr. Ernemmn.
Nateiius. Franz. Expedient der Firma Firnemann. Unteroffizier.
Netter, A„ eliedcm Prokurist d«r „Union“.
Oboth, jr., Felix, Kinobesitzer. Breslau.
Otto, K.nob»*sit/.er, Eherne Kreuz II. Klu--
Pape. Kort, i. F’a. Hanewacker A Scheler.
Pfeiffer. A., ehedem Vorfiilirer der Corso-Lichtspiele. Duisburg.
Pommer, Erleb. General»!irektor der „Deutschen Eclair-G«»».''
Purpo, Hans, Vizefeldwebel, ehedem Vorführer im Zentraltheatcr
Arnberg, ausserdem die bayer. goldene Tapferkeitsmedaille
Kampalaki. Johanne*. ehedem Vor.übier.
Rüdiger, R. I»r., Oberleutnant, Mitinhaber der Kiko-Filni-Gcs.
Rbodius, Alfred, >-utnant (Kino-Fiirn-Handelsg»»s.)
Srhaps, Leo, Theaterbesitzer in Berlin.
Schneider, Johann, ehedem Operateur
Sehinitnrlmunn, Baron von. (Eike.)
Schlau, Willy, Offizü-rsstellvertreUr. ehedem Pächter des Welt
theaters in Olbernhnu.
Schuch, Ludwig, FTiegerunteroff.. ehedem Angest. der „Union"
Schubert Edgar, Uffz.. ehed. Vorsitzender der Vereinigung „Electra
Ton Siemens. Karl Friedrieh. der Vorsitzende des Direktoriums der
Sierr.ens-Schuckert-Werke. G. m. b. H.
Stein, Otto, Tischlermeister bei d«T „L'nion".
Stork. Friedrieih. Inhaber der Kronnrinz-Lichtapiele in Land-hut
König Ludwigs-Kreuz.
Strasser, Max, Besitzer des Odeon-Theaters in Wiesbaden.
Stüber, Schlosser der Firma Ernemann.
Vollmann, Walter, Inhaber d»>r Firma Grass & Worff.
Vötters, Max, Jäger. Mechaniker bei der F'a. Heinr. Ernemann.
Wehner, Bruno, Gefreiter. M«*chumkcr liei der Fa. Heinr. Ernemann
Webner, Otto, Merhaniker der Firma Ernemann.
Weigel, Paul. Uffz., Reise-Kinobesitzer.
Wolff, P., Ingenieur, ehedem Geschäftsführer.
Zahn, Karl, ehedem b. d. Lloydfilm-Ges.
Zreden, Hauptmann, ehedem Direktor der Rheinischen Filmges.
Herzogi. Brschw. Kriegs verdienst kreuz:
Oskar Messter, Leutnant bei einer Fliegerabtei I ung.
Oesterreiehisohe TapferkeRsmedaille I. Klasse :
Hoffmann, K. F. W., Leutnant. Prokurist bei der Firma Heinr
Ernemann.
Rosen. Leopold, ehed. Disponent der Düsseldorfer F'ilm-Manufakt ur
Oesterreichisehe Goldene Tapferkeitsmedaille:
Sedlaeek, Martin, Infanterist. Mechaniker bei der Firma Heinr
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Silberne Friedrich-August-Medaille:
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Seitens unserer Leser mehrten sich die Klagen über Gauner und Schwindler,
die Apparate, Films usw. als Gelegenheitskaufe zu spottbilligen Preisen unter
■ ffTTTB Nachnahme anbieten, und, um Vertrauen zu erschleichen, Zurücknahme bei
Nichtentspiechen der Sendung anbieten, ist jemand auf diese Anzeigen hinein
gefallen und lasst die aus Schund und Unbrauchbarem bestehende Sendung unter
# Nachnahme des bezahlten Betrages zurückgehen, so ist der Verkäufer verschwun¬
den, und die Sendung wird nicht angenommen Solche Fälle sind uns zu Dutzend
bekannt geworden. Um Abhilfe zu schaffen, haben wir eine
Hinterlegungsstelle
eingerichtet, und erklären uns bereit, Beträge zur Sicherung des Verkäufers anzu-
nehmen und nach Auftrag des Einzahlers an den Verkäufer auszuzahlen oder dem
Einzahler zurückzugeben Der Eingang der hinterlegten Summe wird dem Anbietenden
und dem Suchenden angezeigt. Auf diese Weise sind beide Teile vor Nachteil gesichert.
Unsere Vermittelung ist kostenfrei; wir kürzen an dem eingesandten Betrag nur die uns
tatsächlich entstehenden Postgebühren.
Alle Sendungen müssen an die „Hinterlegungsstelle“ des „Kinematograph“, Postfach 71,
gerichtet sein.
Verlag des „Kinematograph“.
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Der Kinematofrraph — Düsseldorf.
No. 631.
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Das durfte nicht kommen!
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Das Opfer der Aerztin
Die Sünde seiner Jugend
Wer küsst mich
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Die feierliche Krönung S. M. König
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*) A Genehmigt, B Verboten, G Für Kinder verboten, D Bcriohtigt, E Für c
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SchWßrt und Herd erzielt polizeiliche flDspernnassreneln
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