Der Kinematograpb — Düsseldorf
H®E8agj^«ra»8SBS83ari»i8BSKSara*fiS**SaBß
Einige Presse - Urteile
über den ersten Film der „Deuko-Serie“
„Farmer Borchardt
,, Hamburger Nachrichten
weil sehr glaubhaft! Aber neu netzt
<(<-r koloniale Gerinnke ein und dürfen
eigentümlich wirksam der koloniale Ger Inn ke ein und dt
wir mu h dieser Probe sagen. dass diew> DeukoFilmc t*im' t
voll« Erweiterung de« Arbeitsgebiete« für die Filmkunst badet
„Berliner Neunte Nachrichten“
Ein Kolonial-Film. Im Einvernehmen
mit dem Kommando der Schutztruppen im
KeichskolonirJamt und unter Mitwirkung
der Deutschen Kolonialgesellschaft i«t unter
dem Namen „Farmer Borchardt“ ein Film
entstanden, den die neu gegründete Deut«ehe
Kolonial-Film-Gesellschaft Sonntag mittag
einem geladenen Publikum im Marmorliaus
zum ersten Male vorführte. Er gibt einen
packenden Ausschnitt aus jener gefahrvollen
Zeit in Deutsch-Südwest, als die Bestände
der Bondelzwarte und Hereros unseren
tapferen deutschen Farmern das Leben in
der neuen Heimat wahrlich nicht leicht
machten. Borchardt ist einer jener Helden,
der den schwarzen Empörern mit deutschem
Heldenmut entgegentritt und, sein junge«
Weib zur Seite, bis zum letzten Augenblick,
da die Kettung durch die deutsclten Reiter
naht, den Mut nicht sinken lässt, lieber die
Waffe auf seine»« Weibes und »ein eigene«
Herz richtet, als sich den Meuterern zu
überliefern. Frau Borehamt. von der Hand
! ihres Gatten in höchster Xot schwer ver
! wund«*, kann nach der Genesung ihren aus
geistiger Zerrüttung gewundenen Mann aufn
neue in die Arme «ehltessen, um mit ihm
nach Südwestafrika r.nrückxukehren. An
einer gut erfundenen Nebenhandlung, in der
di« Treue de« Weibe* auf eine harte Probe
gestellt wird, findet das lebenswahre Bild
einen geschickt erfundenen wahren Ein¬
schlag. Eine Reihe weiterer Filme au« dem
deutHchenKoloniallebon Hollen diesem folgen.
In „Farmer Borchardt“ tritt auch die aus¬
gezeichnet« Darstellung der Titelrolle darch
Ferdinand Bonn hervor.
Die „Deuko - Serie“ ist für Rheinland und Westfalen abzuschliessen durch
Fernruf:
Amt Essen 373
. Film-Verlrleli „Victoria“, Steele-Rohr
Ü
Fernruf:
Amt Essen 2731
Für die närtiste Saison 1910 -19
ist die
Harry fiiggs Serie
Seniation
Üleinerl-Film Berlin - iDien
^wssss^si^sss^ssss^SBeissss^ESsasEW^ 5
Alwin Neuss-Serie 191819
Ressel Orln-Serie 1918-19
Hello Mojo-Serie 1918 19
W
Decla - Lustspiel - Serien 1918-19
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Harry Lamberlz - Paulsen
und
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No. 587
Erscheint jodon Mittwoch. DUsttMorf, 3. April 1918.
I -It«ra*uii-Adrrw«: „Kino**
PmifnciiK MW
Die Begründung des Kinogesetzentwurfs.
\’on Rechtsanwalt Dr. Richard Tr eitel, Berlin.
L
Dem „Entwarf eineb Gesetzes über die Veran
staltung von Lichtspielen", den der Reichskanzler am
März 1918 dem Reichstage zur verfassungsmässigen
Beschlußfassung vorgelegt hat. ist eine „Begrün
lung" von der Regierung beigegeben worden, die
üls schlüssig und überzeugend nicht anerkannt werden
kann. Die Gewerbefreiheit auf diesem Gebiete soll
beschränkt werden. Die Rechte der Behörden sollen
erweitert werden. Man will eine Handhabe haben,
einer übermässigen Vermehrung von Kinotheatern
zu steuern. Das ist klar zum Ausdruck gekommen.
Die Gründe aber, die zu diesem Zwecke von der
Regierung angeführt werden, sind nicht durch¬
schlagend. Insbesondere ist nicht ersichtlich, wie
durch eine Konzessionierung der Kiuotheater
alle Schäden abgestellt werden könnten, die angeb
lieh vorhanden sind.
Die Regierung führt ethische und gesundheit
hohe Gründe für die Konzessionierung an; ferner wirt
schaf tliche.
I. In der Begründung zum .Entwurf eines Ge
Netzes betr. Aenderung der §§ 33. 33a, 33b, 3 5, 40.
•2a, 45, 49. 147. 148 der Gewerbeordnung von 1914“
heisst es:
„Die Kinemaiographentheater haben in neuerer
Zeit in grossen und kleinen Städten eine enorme Ver
breitung gefunden; in Groß-Berlin sind ungefähr 300.
Polizeibezirk Berlin 188 solcher Theater ent
standen, die sich noch immer vermehren; ähnlich
verhält es sich in anderen Städten. Der Königlich
•‘reussische Minister der geistlichen und Unterrichts
Angelegenheiten hat in einem Erlass darauf hinge¬
wiesen, dass in dem durch die grosse Verbreitung der
Rinematographentheater veranlassten übermässigen
Besuche solcher Vergnügungsstätten die Jugond viel
fach zu leichtfertigen Ausgaben und zu einem Ver
weilen in gesundheitlich unzureichenden Räumen ver¬
leitet werde, und das.-, davon eine schwere Gefahr
für Geist und Körper der Kinder zu befürchten sei
Vor allem wirken aber diese Lichtspielbühnen viel
fach auf das sittliche Empfinden dadurch schädigend
ein, dass sie unpassende und grauenvolle Szenen vor
führen, welche die Sinne erregen, die Phantasie un
günstig beeinflussen und deren Anblick daher auf das
.empfängliche Gemüt der Jugend ebenso vergiftend
einwirkt wie die Schmutz- und Schundliteratur Da-
Gefühl für das Gute und Böse, für das Schickliche
und Gemeine muss sich durch derartige Darstellungen
verwirren, und manches unverdorbene und kindliche
Gemüt gerät hierdurch in Gefahr, auf Abwege ge
lenkt zu werden. Ein erheblicher Teil der Kineinatu
graphentheater spekuliert auf die niedrigen Instinkt,
und auf die Sensationsgelüste der Masse und insbe
sondere des VolksteiLs, der außerstande ist den
schädlichen Wirkungen die Hemmung geistiger Bil
düng entgegenzusetzen. Die Zugkraft für jugend
liehe Personen und für die mindergebildeten Volks
kreise, erhöht durch die billigen Eintrittspreise und
die Art der Reklame, bedeutet für das sittliche Emp
finden des Volkes eine Gefahr, der unbedingt ent
gegengetreten werden muss.“
Weiterhin heisst es in der Begründung zum
jetzigen Entwurf:
„Die Ueberfüllung nicht nur der Großstädte
sondern auch kleinerer Gemeinden, und der hierdurch
bedingte scharfe Wettbewerb der Unternehmuuge»
untereinander hat es mitverschuldet, dass sie vielfach
bestrebt sind, die Zuschauer durch solche Stücke
anzulocken, die ihre Anziehungskraft nicht ihrem
inneren Werte, sondern dem Reize verdanken, den
sie auf die Sinnlichkeit und das Nervensystem aus
üben. Bei der übermässigen Anhäufung von Licht
spielunternehmungeu in einem Orte wird da- finan
zielle Erträgnis geringer, und dies führt dazu, dass
No. 6h7
l)er Kinomatograph — Düsseldorf.
"illig erhältliche und schlechte, abgespielte Exem
plare oder Filme minderwertigen Inhalts und minder¬
wertiger Herkunft zur Vorführung gelangen. Aus
einer Stätte edler Freude und geistiger Weiterbil
düng, die auch das Lichtspielunternebmen sein und
werden kann, wird es zum Verderben für die Bevöl¬
kerung, und vor allem für die heran wachsende
• lugend."
Da» ist die ethische und gesundheitliche Begrün
düng, die zur Forderung der Konzessionicrung von
Kinotheatern geführt hat. ln der Begründung dieses
Punktes muss uuseinandergehaiteu werden: Die
Einwirkung der Lichtspiele auf die Jugend und die
Einwirkung auf die Erwachsenen.
Dass die Jugend vor Filmen, die auf sie einen
nachteiligen Einfluss ausüben könnten, geschützt
werden soll, ist richtig und billigenswer:. Aber zu
diesem Zwecke sind ja Vorschriften f ü r J ugend
Vorstellungen vorhanden, de* einer Verschärfung
kaum bedürfen. Die Filme, die in Jugend Vorstellungen
zur Vorstellung gelangen sollen, bedürfen einer be¬
sonderen Zensurgenehmigung. Es muss ausdrücklich
entschieden werden, dass der Film Tür .1 ugend vorstei
hingen erlaubt ist. Dass die Zensur zu milde gehand-
liabt wird, wird nicht behauptet werden können. Filme
also, von denen nachteilige Folgen für die Jugend
zu befürchten wären, gi'jt es also nicht. Sie ver
fallen dem Zensurverbot.
Dass die .fugend verführt wird, in gesund
licitlich u n z u r eich en d er. Räumen sich aufzu-
lialten, ist ebenfalls eine Behauptung, die nicht in die Be
gründung hätte uufgenoiuiiien werden dürfen. Es
sind Verordnungen über den Bau und die innere Ein
richtung von Kinotheatern vorhanden, die sicherlich
nicht zu milde geliandhabt werden. Es liegt also nur
an den Polizeibehörden, dafür zu sorgen, dass in ge¬
sundheitlich unzureichenden Räumen Vorstellungen
nicht stattfinden. Im übrigen: Wozu wird den Poli¬
zeibehörden gegenüber dieser Vorwurf erhoben? Wo
gibt es denn heute noch Theater räume,
die als gesundheitlich unzureichende
Räume anzusprechen wären? Hoffentlich er¬
sucht der Reichstag um eine Aeusserung auf diese
Frage. Es w rtl sich ergeben, dass man mit Argu¬
menten arbeitet, die aus der Jugendzeit des
Kinotheaters entnommen sind, die aber heute
keine Grundlage mehr haben.
Soviel von den Gefahren für die Jugend.
Was nun die Erwachsenen anbetrifft, so heisst es:
..Ein erheblicher Teil der Kinotheater spekuliert
auf die niedrigen Instinkte und auf das Sensation s
gelü te d< r .Mii -.se. und insbesondere des Volksteiles,
der ausserstande ist. den schädlichen Wirkungen die
Hemmung geistiger Bildung entgegenzusetzen. Die
Z igkraft für die mindergebildeteu Volkskreise, erhöht
durch die billigen Eintrittspreise und die Art dei
Reklame, bedeutet für das sittliche Empfinden des
Volkes eine Gefahr, der unbedingt entgegengetreten
werden muss.“
Es ist bekannt, dass ein Kinotheater sich seine
Filme nicht selbst herstellt oder herstellen lässt. Diese
werden in Filmfabriken hergestellt und aus ihnen be¬
zogen. Dort arbeitet man für den Markt und nicht
nur für den inländischen. Es wird also darauf
gehalten, gangbare Ware herzustellen, solche, mit
deren Absatz überall gerechnet werden kann.
Es kommt ninzu: Kein Film darf im Deutschen
Reiche zur Aufführung gelangen, der nicht zensiert
ist. Er wird daraufhin geprüft, ob durch den Film
die öffentliche Ordnung. Ruhe und Sicherheit gefähr
det ist. Unter die Gefährdung der Ordnung wird auch
die Möglichkeit der Verschlechterung des sittlichen
Empfindens und Denkens subsumiert. Es wind Also
jeder Film verboten, von dem die Wirkung erwarte:
werden muss, dass er das sittliche Fühlen und Denke.;
des Volkes ungünstig beeinflussen werde.
Genügt diese Handhabung der Zensur noch nicht ?
Was soll die Zensur noch zu verbieten in der Lage
sein? Findet man etwas, gut. So erweitere man die
Zensur Vorschrift eil Dann weiss man wenigstens,
woran man ist.
Was soll aber bedeuten, wenn es in der „Begrün
düng“ heissi:
„Die Ueberfüllung nicht nur der GruBstädte.
sondern auch kleinerer Gemeinden, und der hierdurch
bedingte scharfe Wettbewerb der Unternehmungen
untereinander hat es mit verschuldet, dass sie vielleicht
bestrebt sind, die Zuschauer durch solche Stücke
anzulocken, die ihre Anziehungskraft nicht nur ihrem
inneren Werte, sondern dem Reize verdanken, den
sie auf die Sinnlichkeit und das Nervensystem aus
üben. Bei der übermässigen Anhäufung von Licht
spielunternehmungen in einem Orte wird das finan
y.ielle Erträgnis geringer und dies führt dazu, dass
billig erhältliche und schlechte, abgespielte Exem
plare oder Filme minderwertigen Inhalts und minder
wertiger Herkunft, zur Aufführung gelangen. Aus
einer Stätte edler Freude und geistiger Weiterbildung,
die auch das Lichtspielunternehmen sein und werden
kann, wird es zum Verderben für die Bevölkerung
und vor allem für die heranwachsende Jugend. Durch
polizeiliche Verbote gewisser Filme und Vorführungen
lässt sieh allein Abhilfe nicht schaffen.“
Durch polizeiliche Verbote gewisser
Filme und Vorführungen lässt sich allein
Ab hilfenicht schaffen. Dasistderinhalt
vollste Satz der ganzen Begründung zum
Kinogesetz. Also. Die Zensur reicht nicht aus.
alles, was schädlich ist. zu verbieten. Da bedarf man
der Konzession ierung der Theater. Den Theater
besitzern soll gesagt werden können, dass sie auch
zensierte Films nicht aufführen dürfen. Bei Ver
meidung der Konzessionsentziehimg, in Erst od**r
Wiederholungsfällen. Dieser Satz eröffnet Perspek
tiven, die darauf weisen, was für eine Rute dem Stande
auf gebunden werden soll. Die Zensurbehördc wird
da sie an § 10, II, 17 des Allgemeinen Landrechts
gebunden ist, einen Film zensieren müssen. .Möglichei
weise wird ein Film vom Oberverwaltungsgericht
freigegeben werden. Er darf aber nicht aufgeführi
werden, weil er einen „m inderwertigen Inhalt'
hat.
Die Konsequenz i.->t derartig extrem, dass man
gar nicht annehmen kann, dass sie gemeint sein kann
Was aber sonst soll der Satz bedeuten:
„Durch polizeiliche Verbote gewisser Filme odei
Vorführungen lässt sich allein Abhilfe nicht schaffen.
Der Satz kann dem Abgeordneten zur Beachtung
gar nicht angelegentlich genug empfohlen werden. Soll
er vielleicht bedeuten, dass man mit Hilfe der Kon
Zessionsentziehung alles unterdrücken will, was matt
mit Hilfe der Zensur nicht niederkämpfen kann,
soweit es einer Behörde oder einem einzelnen schärf
lieh und verderblich für die Massen erscheint, so
wird man sich die Frage sehr zu überlegen haben,
ob man zu solchen Zwecken die Gewerbefreiheit auf
heben lassen will.
Der eine Satz wirkt wie ein Schlaglicht. Ich
fürchte, er enthält den wahren Grund für das eifrige
Bestreben, die Konzession einzuführen. Dazu die über
grosse Eile, mit der das Gesetz vor den Reichst«?
gebracht worden ist. Ab» Motto gehörte dünn über
den ganzen Entwurf das Wort: Die ganze Riehtutwr
passt uns nicht.
Der Kinematograph — Düsseldorf.
No 587
II. Weiterhin wird zur Begründung der Einführung
der Konzessionspflicht folgendes angeführt:
..Die sachlichen Gründe für die Einführung der
Konzessionspflicht bestehen nicht nur unvermindert
fort, sondern haben sich noch verstärkt. Die Licht
spielbühnen und die Filmvorführungen können als
kultur pflichtige Einrichtungen unter der Voraus
setzung anerkannt werden, dass die Beschafienheit
der vorgeführten Filme und die Handhabung des Vor
füh rungsbet liebes den Anforderungen der öffentlichen
Sicherheit und Moral entsprechen. Die Erfüllung
dieser Bedingungen ist aber nicht gewährleistet bei
der bestehenden Gewerbefreiheit. I)i<- Entwicklung,
welche das Liehtspielwesen gefunden hat. verlangt
gebieterisch die Errichtung bestimmter Schranken
gegen das Uebermaß seiner Ausdehnung und Schutz
gegen seine Auswüchse. Wenn nach Friedensschluss
die militärischen Machtbefugnisse aus dem Gesetz übei
den Belagerungszustand und die von den Militär
befehlshahenj erlassenen Verordnungen ausser Kraft
treten, wird sich ein empfindlicher Rückgang in den
Itehördlichen Handhaben fühlbar machen.“
Vorher ist in der ..Begründung“ ausgeführt:
..Im Bereiche des Stellvertretenden Generalkom¬
mandos des VII. Armeekorps wurde die Errichtung
oder Eröffnung neuer Lichtspielbühnen ven der Ge¬
nehmigung des Regierungspräsidenten abhängig ge
macht, und der Polizeipräsident in Berlin regte bei
dem Oberkommando in den Marken an. die Eröffnung
neuer Lichtspielbühnen allgemein zu verbieten. Es
wurde darauf hingewiesen, dass zurzeit die Vorführer
der Lichtspiele ihrer Mehrzahl nach nicht zuverlässig
sind, die notwendigen Ersatzkräfte würden rasch und
flüchtig ausgebildet, es fehle ihnen die gründliche
Technik und vor allem die nur durch längere Tätig
keit zu erwerbende Erfahrung. Täglich v\ örden lieber
tretimgen und Unzuverlässigkeiten der Vorführer ge
meldet. Den daraus entstehenden Gefahren sei nui
durch scharfe Aufsicht vorzubeugen, es fehle aber an
Auf.sichtsbeamten, zumal wenn die Lichtspielbühnen
sich ungehindert vermehren könnten. Infolge Roh
filmmangel* würden vielfach noch Filme benutzt, die
schon in schlechtem Zustand sieh befinden, durch
Zerreissen an den durchlochten Kanten sei die Brand
gefahr vergrössert. auch könnten die elektrischen
Apparate infolge der Verhältnisse der Kriegs zeit nicht
immer so im Stande gehalten werden, dass allen Erfor¬
dernissen der Sicherheit genügt werde. All diese Ge
fahren würden sich bei Vermehrung der Betriebe
»loch vergrössem, die vorgeschriebenen und notwen
digen Prüfungen der Betriebssicherheit der Anlagen
würden sich immer weniger rechtzeitig durchführen
•assen. Die Gefahr für die öffentliche Sicherheit sei
ftr nst. Der Mangel an Kohlen, die Notwendigkeit,
•ie^s cs als geboten erscheinen, dass die Xeuerrichtung
'■°n Lichtspieluuternchmungcn. soweit nicht ein be
'’Onderes Bedürfnis dafür nachgewiesen werde, ver¬
hindert werde."
Das sind doch recht wenig durchschlagende,
wirtschaftliche" Begründungen eines Gesetzes, das
•'«eh ini Frieden bestehen hleiben soll.
Dass die Vorführer der Lichtspieltheater nicht so
7 >*verlässig sind wie früher im Frieden, dass die Er
yitzkräftc rasch und flüchtig ausgebildet werden,
‘lass täglich Uebertretungen und Unzuverlässigkeiten
gemeldet werden, mag des Arguments wegen,
"icht auch sonst, dazu ist die Behauptung zu unsub
Vaotievt und soll wohl unmöglich für alle Städte
Jr® otBc hiand s gelten zugegeben werden Die
Konsequenz: Daher muss durch Kouzessionierung
** y«‘taehrung der Betriebe eiliges« in äukt werden
'st doch vrohl nicht schlüssig.
Es bestehen polizeiliche Vorschriften darüber,
welche Personen den Vorführerschein erhalten können
Sie müssen in bestimmter Weise ausgehi'det und zuvei
lässige Menschen sein. Sind sie es nicht, lassen -i■■■
es an der erforderlichen Zuverlässigkeit fehlen, werden
häufiger Uebertretungen von ihnen begangen, so ent
ziehe man ihnen den Vorführerschein. Kann das Kino
theater einen anderen, geprüften und zuverlässig« i
Vorführer nicht bekommen, so mag es schliesslich
müssen. I- richtet sich gegen das Theater, da-
kein zuverlässiges Personal hat und damit die öffent
liehe Sicherheit gefährdet. Warum aber wegen de
Vergehungen einzelner Kinovorfülirer die Zahl dei
Kinotheater durch die Konzessionierting beschränken ?
Man scheint überhaupt ilcr Tätigkeit des Kino
Vorführers, eines recht bescheidenen Gliedes im Be
triebe des Kinotheaters, wenn auch eines wichtigem
iibergrosM* Bedeutung zuzumessen des Argumentes
wegen. Die Begründung sagt:
..Die Liclitspielbühnen und di«* Filmvorführungen
können als k ulturwieht ige Einrichtungen
unter der Voraussetzung anerkannt werden, dass die
Beschaffenheit der vorgeführt an Filme und di«- llan >t
h a b u n g des Vorführangsbetriebes den A n
forderungen der öffentlichen Sicherheit und Moral ent¬
sprechen. '
Die Kult u r w ich t i g k e i t des Films hängt wohl
von anderen Dingen ab. a«s von der II a n <1 h a b u n g
des Vorführ ungsbetriebs. Der Vorführung-
betrieb ist wichtig, er muss den Anforderungen der
öffentlichen Sicherheit entsprechen. Dafür ist ja
auch durch Polizeiverordnungen gesorgt, genügend
gesorgt. Mehr darf aber nicht verlangt werden. Das-
es an Au fsiehtsbeamten fehlt, ist nichts, was
die Gesamtheit der Kinotheaterbesitzer zu Vertreter
hätte.
Mit K u 11 ii r w i c h t « g k e i t des Films liat jeden
falls eie ganze Frage irehts zu tun. Kein Mensch
würde auf den Gedanken verfallen, die Eisenbahn
bauten einzuschränken, weil e- sich im Kriege gezeigi
hat. dass mehr Eisenbahnunffillc infolge des etwa
geringwertigeren Personals vorgekommen sind als
r rühcr.
Auch in diesem Falle zeigt sich, worauf schon
früher hingewiesen ist: Es bestehen schon jetzt
polizeiliche Vorschriften, die theoretisch ausreichend
sind oder ausreichend gestaltet werden können. Vor¬
schriften mit Strafandrohungen, die empfindlich genug
sind. Die Polizeibehörden müssen sich durch die Be¬
gründung ungerechtfertigterwei.se den Vorwurf
machen hissen, dass sie von den vorhandenen Vor¬
schriften nicht den erforderlichen Gebrauch gemacht
haben: dass die öffentliche Sicherheit und Ordnung
nicht genügend gewahrt worden »ei Daher i iss
die Konzessionionine: eiugeführt werden. Mit dem
Damoklesschwert der Konzessionsentziehung Wo
liegt da die wirklich logisch begreifbare Begründung?
.ledermann weiss. dass im Kriege die Ersatzkräfte
nicht so gut zu haben sind wie im Frieden: weiss.
dass ihnen die gründliche Technik und vor allem
die nur durch längere Tätigkeit zu erwerbende Er
fahrutig fehlt. Das ist aber nichts, was nur im Kino
betriebe bemerkbar geworden ist. Das ist fast auf
illen Gebieten erkennbar geworden. Genügte aber
diese allenthalben gemachte Erfahrung dazu. Kon
zessionspflicht zu fordern? Kann ernsthaft an««*
nommen werden, dass die Konzess ionspflicht daran
etwas bessert? Und soll dann übersehen werden, das-
die einmal «Angeführte Konzessionspflicht ja nicht
uur für den Kriegszustand gelten so!'. «indem
auch für die Fr jeden« zei t, wo es au Leuseu mit
No. 687
Der Kiuematogrsph — Düsseldorf.
gründlicher Technik und an der durch längere Tätig
keit zu erwerbende Erfahrung nicht fehlen wird?
Es wird nicht übersehen: Aber nun ändert sich
plötzlich die Begründung. Auf die Leute mit gründ
lieber Technik und mit der durch längere Tätigkeit
zu erwerbenden Erfahrung kommt es doch nicht
allein an.
„Wenn nach dem Frieder sschlus* die militärischen
Machtbefugnisse aus dem Gesetz über den Bela¬
gerungszustand und die von den Militärbefehlshabern
erlassenen Verordnungen ausser Kraft treten, wird
sich ein empfindlicher Rückgang in den behördlichen
Handhaben fühlbar machen."
Welche behördlichen Handhaben sind denn da
gemeint? Wogegen sollen sie sich richten? Für jeden
Zweig bestehen schon jetzt polizeiliche Vorschriften.
Reichen sie nicht aus. was sicherlich nicht der Fall
ist. so ergänze man sie. Soll aber die Konzessionsent
Eichung immer wieder das Allheilmittel sein oder
werden? Kann bei dieser Art der Begründung über
M-hen werden, dass die Einführung der Konzession
eine rein-polizeiliche Machtbefugnis sein
soll, ohne je Jen anderen Nebenzweck?
Was also zur Begründung der Konzcssiouierung
der Lichtspieltheater angeführt wird, ist keinesfalls
eine Begründung.
Die Konzessionierung kann die Jugendlichen
nicht schützen. Es bestehen die nötigen Polizeiver
Ordnungen für die Veranstaltung von Jugendvor
Stellungen.
Die Konzessionierung kann die Erwachsenen nicht
vor „minderwei tigen" Filmen schützen. Handelt <■-
sich um Filme, die die öffentliche Ordnung, Ruhe und
Sicherheit gefährden, so verbietet sie die Zensur.
Das Korrektiv der Verwaltungsgerichte kann und
soll wohl durch die Konzessionierung nicht beseitigt
werden.
Die Konzessionierung kann keine besseren Vor
führet' beschaffen. Sie kann die Unzuverlässigkeiten
der Vorführer weder aus der Welt schaffen noch die
Sicherheit ues Betriebes erhöhen.
Und dass die Konzession lediglich das Damokles
sebwert sein soll, das immer über den Theater
besitzen) schwebt, das immer mit exiatenzvernicb
tender Kraft auf jeden niedersausen kann, der von den
bisher bestehenden Polizei Vorschriften nicht erfasst
werden konnte. das soll wohl eicht angenommen
werden.
Russlands kinematographische Industrie.
Die Umwälzungen, weiche im Laufe des ver
gangenen und im Beginn dieses Jahres das Gefüge
des russischen Reiches lockerten und schließlich mit
elementarer Gewalt zerrissen, haben der Entwick
hing der kineniatographisehen russischen Industrie
keinen Abbruch getan. Eher Busse sich das Gegenteil
behaupten. Als in den schwierigsten Zetten die nam¬
haften Theater. Ballett und Oper ihre Pforten
schlossen, entstanden neue, gut eingerichtete Licht
bildbühneu. und mit ansehnlichen Kapitalien ausge-
'tattete Filmfabriken, ln dun Tagen der schwersten,
inneren Kämpfe arbeiteten Häuser wie Kinodjelo.
Khanjokoff & Co. rastlos im Kaukasus und in der
Krim au neuen grossen Filmen.
Nationale Strömungen zur Bekämpfung des Kurs
uiederganges. durch die Behörden erlassene Einfuhr
verböte von Luxusgegenständen, führten zwangsläufig
zu einer Erstarkung der heimischen Industrie, deren
volle Entfaltung allerdings durch Mangel an Rohfilm
empfindlich beeinträchtigt wurde. Trotz starker Ein
fuhr hatte die Eigenproduktion 1916 schon eine sehr
beachtenswerte Höhe erreicht, sie belief sich auf
270 000 in. Die drei grössten Häuser brachten davon
100 bezw. 6.'» und 4f> Filme auf den Markt, eine sehr
ansehnliche Leistung, die aber uni so höher zu be¬
werten ist, wenn man bedenkt, dass die russische Film
Produktion erst 1907 in die Erscheinung getreten ist
und von vornherein gegen die geradezu raffiniert voll¬
endete Organisation der Häuser Gaumout und Pathe
anzukämpfen hatte. Die Fachpresse befand sich zu
mindesten« Dreiviertel geradezu in einem Hörigkeits-
Verhältnis zu diesen beiden Firmen.
Die aiu-h ohne Gaumont und Pathe durchaus zu
fi iedenstellende wirtschaftliche Lage der Fachpresse
warf auf dies Verhältnis kein schönes Licht. Man
sah dies anscheinend auch ein und Gaumont und Pathe
hatten Monate vor dem Steckenbleiben der russischen
Dampfwalze •■in völliges Versagen ihrer einst macht
vollen Organisation zu verzeichnen. Der französische
und englische Film verfiel schon im Sommer 1917
einer akuten Auszehrung. Nur derb komische aweri
kanische Filme hielten sich länget beim ehemaligen
russischen Alliierten.
Wie wenig die ausser- und innerpolitischen
schweren Wehen die Entwicklung der russischen kine
matographischen Industrie in fieberhafte Zustände zu
versetzen vermochte, findet seinen Ausdruck in der
geräuschlosen und glatten Form, in welcher sich Film
fabrikanten. Theaterbesitzer, künstlerische und teeh
nische Mitarbeiter und Angestellte zusammenschlossen
und in zwei Moskauer im August und September
stattgefundenen Tagungen zahlreiche Fragen indu
strieller, sozialer, künstlerischer Natur regelten. Die
stets heikle Festsetzung dessen, was dem einen reeht.
und dem anderen billig ist. vollzog sich in Ruhe. Viel¬
leicht mögen die den kommenden inncrpolitischen Ver
hältnissen vorauseilenden Schatten gerade dazu bei
getragen haben, die be ; der Bemessung von Geben
und Nehmen nie ausbleibenden Meinungsverschicden
beiten friedlich schiedlich zu beeinflusse»
Wenn in der früheren Ueberflutung düs russischen
Marktes einer sicheren Abnahme findenden Einfuhr
das Emporkommen der heimischen Erzeugung er
schwert wurde, so darf dieselbe jedoch nicht nur als
Hindernis angesprochen werden. Der fremde Wett
bewarb löst naturgemäss höhere Leistungen aus. und
so liegt in diesem scheinbaren Nachteil immerhin
auch ein nützliches, förderndes Moment. Schwerer
als die fremden Eindringlinge lasteten die Fesseln der
sich vom Ballast bestimmter Regeln freihaltenden,
aber für gutes Geld nicht unempfänglichen zaristischen
Zensur auf den Filmfabriken. Auch die junge Repu
blik, mit ihren vielen Köpfen und noch mehr Sinnen,
hatte über Filmfreiheit ihre eigenen Begriffe. Filme,
die Väterchens Regime in seinen bösartigsten Aus
wüchsen registrierten, brachten naturgemäß ihren
Freibrief mit auf die Welt, und es versteht sieh des
halb von selbst, dass diesen Stoff behandelnde Filme
die ersten waren, welche nach Väterchens Abschied
auf der Leinwand erschienen. Unter den ersten
brachte Burtseff. der unerschrockene Kämpe gegen
.das zaristische Spitzeltum. die FUmserie „Nikolaus II"
le Kanone für
tammci?- 1Q1P
1 1 ^ J
In der Serie 1918/19
Maria Widal
Saturn-Film A.-G., Berlin SW. 68
Telephon : Zentrum 12306
Friedrich-Strasse 207
Der Kinematogr&ph — Düsseldorf.
No öS’
weiche die „Gesellschaft Skobeleff zur Unterstützung
Kriegsbeschädigter" vertrieb. Der Reinertrag sollte
letzteren zufliessen. Es folgten eine «anze Reihe
gleichartiger Geisteskinder. Puschkins. Tolstoi-, und
.lndero zu des Zaren Zeiten gemiedene Werke zeigten
sieh auf dem Schirm. Für die Ukraine stand der
Sänger der Freiheit Tarras Sehewtschenko von den
Toten auf. Abei nicht die Ukraine selbst, wie bei
uns vielfach angenommen wurde, erinnerte sich der
Sehnsucht ihres grossen Verstorbenen nach Morgen¬
röte. sondern das altrussische Moskauer Haus „Kinot
wortscheschtwo". welches mit Schewtschenkos Sanp
in der Serie „Geisteskämpfer,, dem Wechsel der Ge
“chehnissc Rechnung trug. Von den Franzosen fanden
Sardou. Zola. Bataille. Prevost, von den Skandinaviern
namentlich Ibsen Bearbeiter.
Was der Russe vom Kino verlangt, ist in erster
Linie Wahrhaftigkeit der Handlung: Unwahrschein
lichkeiten schaden selbst dem besten Film mehr als
anderswo und werden vom Russen nur ertragen, wenn
sie so handgreiflich und dick aufgetragen sind, dass
sie als Parodien auf das, was ist, aufzufassen sind
Hieraus erklärt sieh die freundliche Aufnahme der
derbkomischen amerikanischen und die Abneigung
gegen solche französische und englische Filme, in
«lenen der Phantasie des Beschauers zu waghalsige
Sprünge zugemutet werden Wenn es sieh nicht um
rein politische Stoffe handelt, bevorzugt der Russe
sentimental«', weit ttsgi spot döi e die
Breite auf den Westländer ermüdend wirken würden
Der russischen Erzeugung sind vorläufig noch
durch den Mangel an Rohfilm Schranken gezogen
Auf den beiden oben erwähnten Moskauer Tagungen,
besonders auf der zweiten, wurden vorbereitend« 1
Maßnahmen zur Gründung einer grossen russischen
Rohfilmfabrik beschlossen. Das erforderliche Kapital
soll inzwischen gezeichnet sein. Hiermit würde auch
nach dieser Richtung hin das sich in der russischen
kinemaiographischen Industrie geltend machende Be¬
streben. sich vom Ausland unabhängig zu machen
zum Ausdruck gelangen
Einer großzügig angelegten und in unwandelbare«
Folgerichtigkeit durchguführten Organisation, wie sie
Gaumont und Pathö betrieben, wird immer ein befrie
ojjjos snuiaijf utas- uapattpsvi smqaSjopmj sapiM^tn
unsere Industrie ihre Schlußfolgerungen ziehen, aber
dabei nicht vergessen, dass ein verständnisvolles Ein
gehen auf die Eigenart der verschiedenen Mark:e
ein noch besseres Mittol zur Gewinnung dankbarer
Arbeitsgebiete dar.stellt. Die russische Literatur ist
ein getreues Abbild der russischen Volksseele. Wer
in ihre Tiefen hinabsteigt. wird den Schatz heben,
wird mit richtigem Empfinden das geben, was der
russische Kinomarkt aulz - .>.nehmen gewillt ist!
Die Weltenwende.
Es geschehen noch Zeichen und Wunder! Mau
muss nur Augen haben, das Wunderbare zu sehen,
was geschieht. Wen» nach 100 Jahren unsere Nach¬
kommen in den Büchern der Geschichte lese t werden.
*as das Deutsche Volk in dieser Zeit ohne Gleichen
geleistet und gelitten, ertragen und erstritten hat.
dann werden sie sagen: das ist doch wohl Sage und
I vgende. das ist ja geradezu wunderbar! Wir, die wir
initwirkend und initleidend das alles erleben, sind
";«r nicht imstande, die sinnverwirrende Grösse des
Weltgeschehens, «aus dem das Deutsche Zeitalter
hervorwächet. zu übersehen. Steil ist der Weg und
dornig der Pfad, er führt durch «‘in M«-er von Blut
■md Tränen, aber er führt zur Höhe! Sie hatten um
das freiheitsdurstige Volk der Germanen eine Kette
gelegt, sic ist zersprengt. Das Riesenreich Russland
hegt am Boden, der Rücken ist uns frei geworden: nun
" '■kt und streckt sich die deutsche Brust dem Westen
^tgegen zur letzten Abwehr, und, wenn ’s sein muss,
*um entscheidenden Sehlag. Das Auge Deutschlands
ur gerichtet auf England. Was wir wollen, ist nieht
"eltherr.scliaft; was wir wollen, ist Freiheit für die
deutsche Weltarbeit. Die Entscheidungsstunde
über Sein und Nichtsein dieser Freiheit schlägt. O
Deutschland, hoch in Ehren, erkenne die Zeichen der
Zeit und stehe fest, mein Vaterland! Fest steht und
treu der feldgr«aue Wall; wir in der Heimat wollen
und werden uns von unseren Brüdern da draussen
nicht beschämen lassen. Wir stehen vor dem Tor des
Deutschen Friedens, wir leben im Zeichen der Welten
wende. Das Vaterland erwartet von jedem deutschen
Mann und jeder deutsch«?« Frau, dass sic in dieser
entscheidungsvollen Stunde restlos ihre Pflicht er
füllen. Es ist nicht nur eine Pflicht der Vaterlands
liebe, es ist die Pflicht der Selbsterhaltung, die uns
gebietet, die bevorstehende 8. Kriegsanleihe zu einem
überwältigenden Erfolge zu bringen. Das Geld ist
da. Ihr Männer und Frauen in Stadt und Land,
heraus mit dem Gelde fürs Vaterland! Es ist kein
Russland, dem ihr’s gebt, es ist Deutschland, unser
starkes, sieghaftes, zukunftsfrohes Vaterland. Segen
von Kindern und Kindeskindern über alle, die nun
mit ihrem Gelde helfen, dass das Werk vollendet w ird
zu dem unsere Liebsten und Besten mit ihren; Blut
den Grundstein gelegt haben.
Dieckmann Lehe.
Die Konzessionierung in wirtschaftlicher Beleuchtung.
Von Oscar Geller.
Das von manchen Kreisen herbeigewünschte Kon
/J ‘ >si°nierungsgesetz für die Kinos ist nun im Ent
n 'irfe da! Aber wie sieht es aus. wie ist cs doch
b' anz anders geraten, als man es sicli vorgestellt!
k **. n ” man daran die Hoffnungen und Erwartungen
s,‘! , pfte ’ ^ ür Vü " den süddeutschen Vereinen vorge-
^ uagene Passus gegen die Trustbildungen werde den
entliehen Kern des neuen Gesetzes bilden, ist man
gerade darin bitterlich enttäuscht. Im Gegenteil
Der Entwurf entpuppt sich als ein Danaergeschenk,
das die Trustbildungen geradezu fördert, obendrein
ist er eine höchst unliebsame Verschärfung der
Zensur, da der Willkür der Polizei Tür und Tor ge
«iffnet werden. „Jedes Polizeiorgau“. so schreibt das
Bayerische offiziöse Fachorgan, „erhält nun das Rech:
«len Oberzensor zu spielen und bereits zensierte
No. 587
Der K'nematogrftph — Düsseldorf.
Filme zu verbieten. offenbar will die Regierung
weitgehendsten Einfluss auf die Kinos sich sichern.
Wer nicht Programme spielt, die man vom grünen
Tisch aus wünscht, den wrrc man mit Hilfe des Kon
Zessionsgesetzes kaltstellen. Das trifft den Nagel
auf den Kopf und eröffnet somit eine Perspektive,
die recht erfreulich ist.
Es sei mir nun gestatte . die Frage vom wirt
schaftlichen Standpunkte aus zu beleuchten.
konzessionierung ist im Grunde genommen weiter
nichts, als eine Verbindung von Privilegium und Be
vormundnng. Auf der einen Sein- wird dem Kon
zessionsmhaber ein Recht ein geräumt, das ein anderer
nicht besitzt oder nicht erwerben kann, auf der
tivität ist aus menschlichen Gründen ausgeschlossen,
und so kommt es leider nur zu oft vor, dass
nicht Würde uud Recht entscheiden, wenn die Kor.
Zession zu erteilen sei. sondern persönliche Sympathie
und Antipathie, Protektionen und sonstige Hilfen,
die durchaus verwerflich sind. Schon aus diesem
Grunde ist der Konzessiotiszwang kein Ventil gegen
Auswüchse, sondern weit eher ein Förderungsmittel
hierfür. Konzessionierung hat sich noch nirgends und
in keinem Falle als ein Fortschritt zur Förderung des
Gewerbes erwiesen; das Gegenteil ist wahr! Denn
es ist eine erhärtete Tatsache, dass das Unterbinden
der freien Konkurrenz und die Schaffung von Privi
legien die Leistungsfähigkeit lähmt, wohl aber der
mu9 e* fei* April
öurd) $att? Deutfdfjland föatttn!
Je 6 er mu9 fcidjnen- pe6er
dafür formen, 6a0 aud> dir
andern ^eidynetA
anderen Seite wird diesem Bevorzugten zugleich ein
Sammelsurium von Verpflichtungen auferlegt, das
letzten Endes darauf hinausläuft. ihn unter Kontrolle
und Bevormundung zu stellen. Seit Jahrzehnten uud
Jahrzehnten kämpfen wir für Gewerbefreiheit.
Konzessionierung schafft aber Unfreiheit und zugleich
Bevorzugte und Zurückgesetzte; jede Einschrän
kung der Freiheit ist aber eine unbequeme Be
lästigmig. Konzessionierung birgt aber auch in sich
noch die grosse Gefahr der Protektionswirtschaft,
somit der Ungerechtigkeit und Einseitigkeit in der
Verteilung der Konzessionen selbst, da doch jeder
Mensch, ob hoch oder nieder, menschlichen Irrungen
unterworfeu ist, somit auch der, der Konzessionen zu
erteilen hat. Eine völlige Ausschaltung der Subjek-
kapitalisti sehen Ausbeutung Vorschub
leistet. Das Kapital, das seinen Bend doch darin
zu suchen hat, in Arbeitsenergie umgewandelt zu
werden, hat das Bestreben, die Möglichkeiten hiefüi
restlos auszunutzen, die beste Gelegenheit hiefür
findet es. wenn es in seiner Macht hat, Privilegien
auszunutzen, somit über die freie Konkurrenz
hinaus sich Ausuutsungsmöglichkeiten zu schaffen
Dies ist nun dahin zu verstehen, dass die Schaffung
von Privilegien (Konzessionen) dem Kapital ein leb
hafter Anreiz ist, möglichst viele solche Privilegien
in seine Hand zu bekommen, und dies führt zur
Trustbildung, die gerade durch den Gesetzentwurf l*
kämpft werden sollte. Nicht zu übersehen ist aber
noch folgendes: Durch die Konzessionierung soll der
f)er Klnematogrsph — Düsselünti.
Ko. wrt
wirtschaftlich Schwächt* (Kunitalsarrae) gegen den
wirtschaftlich Starken (Kapitalkräftigen) geschützt
werden, das diametrale Gegenteil ist der Fall. Wenn
nämlich die bedürfnisfrage in Betracht kommt, wird
immer und in jedem Falle zugunsten dessen ent
schieden werden, der in der Lage ist, ein grosses,
vornehm ausgestattetes, elegantes, erstklassiges
Theater einzurichten, nicht aber zugunsten irgend
einer „Quetsche“. Ins Praktische übersetzt lautet
das emfach so: In X V sind bereits so viele Theater
vorhanden, als angeblich das Bedürfnis verlangt.
N’Ntui kommt eir. kapitalkräftiger Mann oder eine
kapitalakraftige Gesellschaft und erklärt, sie wolle mit
einem Aufwand von unerhörten Summen ein Theater
errichten, das für X V eine Sehenswürdigkeit, eine
Bereicherung sein wird. Aus den eingereichten Bau
planen ist dies deutlich zu ei kennen. Glaubt da ein
Mensch, dass man in diesem Falle die Konzession
verweigern werde? Wahrlich, man kann und wird
Mittel und Wege finden, diese Konzession zu er
langen. — es handelt sich ja um das feinste Publikum,
um eine Sehenswürdigkeit, um die bedeutendsten
teuersten Filme, und was es solche Phrasen noch
geben mag. - und die grosse Konkurrenz ist da.
um mit der Zeit die wirtschaftlich Schwachen auf
zusaugen. Anderseits darf aber auch nicht verkannt
werden, dass der wirtschaftlich Stark« in ganz
anderem Mähe für die Hebung der Industrie eintritt
als der wirtschaftlich Schwache. Im Interesse der
Kinematographie kann es nur liegen, wenn aller Orten
Theater entstehen, die über reichliche Kap talien ver¬
fügen und diese ins Unternehmen werfen, weil da
durch dem Ganzen neue Energien zugeführt werden,
die Sehaffungsmögliehkeiten in sieh erschliessen. Der
wütschaftlich Schwache, der um seine Existenz
bitter und schwer kämpfen muss, ist keine Be
reieherong des Gewerbes, sondern im Gegenteil eine
Hemmung.die überwunden werden muss. Aufgabe des
Kapitals ist es. die Hemmungen zu beseitigen. Da
»bei- jedwede Monopolisierung unbedingt eine Hem
rmng der grosszügigen Entwicklung ist, die sieh nur
m freier Konkurrenz entfalten kann, ist auch aus
diesem Grunde die Konzessionierung ein Ungesundes
und Unwirtschaftliches. Es schaltet nämlich viele
Möglichkeiten aus. sich so zu verbreitern, als dies
’m Interesse des Gewerbes ist. Ich gebe ohne weiteres
dass eine solche kapitalistische Verbreiterung
Opfer fordert und über die wirtschaftlich Schwachen
h^weggeht, — wo aber in aller Welt sind Erfolge
ohne Opfer zu verzeichnen gewesen? Man vergesse
®icht das er9te und wichtigste wirtschaftliche Prin
Existenzberechtigt ist nur der, der die Kraft
hat, sich zu behaupten! Und nur aus diesen Kräften
die Möglichkeit der Industrialisiei «mg zu schöpfen.
Ein Oe werbe aber, dem dies unmöglich gemacht wird,
wird sieh nie zu einer bedeutsamen Höhe empor
arbeiten. Koim-ssionierungsz.wang ist ein Hemmnis
gegen Industrialisierung, und »ointt auch deshalb zu
bekämpfen.
Nun kann freilich der entgegengesetzte Fall ein
treten: Gerade durch die Konzessionierung wird die
Industrialisierung besculeunigt. Dies ist dann mög
lieh, wenn das Kapital sich bestrebt, möglichst viele
Konzessionen in seine Hand zu bekommen. Es führt
dies zur Vertrustung, der wirtschaftlich Schwache
wird völlig ahgedrängl, und wir haben es mit jener
ungesunden Industrialisierung zu tun, die sich
auf Monopole stützt und von vornefcerein alle
Konkurrenz lahmlegt. Dies führt dann zu Vor
sehlechterung des gesamten Gewerbes und macht die
Fabrikation, den Rohmaterialienmarkt und den Aus
tauschmarkt von dem Diktat der Trusts abhängig
Angebot und Nachfrage regeln sich dann nicht nach
dem wirtschaftlichen Bedürfnis tatsächlicher Verhält
nisse, sondern nach künstlich festgestzten, fiktiven
Nonnen, die auf der einen Beite erbärmliche Lohn
Sklaverei uud Proletariat, auf der anderen Heile un
gesunde Anhäufungen von Energien (Kapital) zui
Folge haben, ln der freien Konkurrenz ist das nahezu
unmöglich! Das Unterbinden der freien Konkurrenz
muss aber auch mit der Zeit naturnotwendig auf die
Fabrikation selbst und den Zwischenhandel rück
wirken. Die Fabrikation müsste nämlich im Laufe der
Zeit unbedingt zurückgehen, da sie doch nach einei
Reihe von Jahren, bis die Konzessionierung eine ge
wisse Stabilität erreicht hat, im Verhältnis zu diese.«
sich kontigentieren würde; das geschieht von selbst,
automatisch, - mit geradezu arithmetischer Präzision
Dem folgt daun der Zwischenhandel, - und das Fazit
ist, dass die gesamte Filmerei, das Gewerbe als solches,
beim Erreichen einer ganz bestimmten Höhe stehen
bleibt und nicht mehr entwicklungsfähig ist. Ob das
zu wünschen wäre, ist eine andere Frage.
Seit jeher kämpft die fortschrittliche Menschheit
dafür, dass mit der Wirtschaft von Privilegien und
Bevorzugungen gewisser Klassen gebrochen werde,
ist Konzessionierung etwas anderes als Aufrichtung
von Privilegien?
Reiche, großzügige Entfaltung kann sich nur in
der Freiheit entwickeln. Wer Schranken errichtet,
Scheidewände, Drahtverhaue aus Paragraphen und
Polizeivorschriften, Bevormundungen und Privilegien,
verleugnet das oberste, wichtigste und schönste
Prinzip im Leben des Menschen: Das Recht auf
Existenz. Konzessionieruugen erschweren und be
lasten dieses Recht, das keinem Menschen geschmälert
werden darr. Freilich muss dafür jeder einzelne für
den Konkurrenzkampf gerüstet sein, und das ist
man. nicht wenn man sich hinter Konzessionen ver
kriecht, sondern, wenn man arbeitet: Der beste
Schutz gegen alle Unbill ist die Arbeit.
Ich glaube daher, wir müssen alle Hebel in Be
wegung setzen, dieses Lichtspielgesetz aas der Welt
ze schaffen. — . . . _ . »
Filmschauspieler-Organisation.
Etoe von der „Deutschen Filmwartc“ einberufene
v or **imnhmg von Filmsehauspielern fand am Dienstag
»m späten Abend statt. Herr Gerling sprach über die
«ot der Film8chauspieler und wie sie behoben werden
ohne dass es ihm gaLng, neue Gesichtspunkte
r* Was er sagte, war eine Wiederholung
° m ^ 8en ’ was die Fachblätter, und wahrlich nicht
-■nie*«* ..Der Kiaematoeraph“. schon so oft gesagt
haben. Und wenn beschlossen wurde, einem Arbeit*
ausschusse die Sorge für die Besserung zu übertragen,
so darf doch der Befürchtung Ausdruck gegeben
werden, dass bei dieser Bewegung für die Nächst ho
teiligten nichts hcrauskommen wird. Leider! Warum
ist die Sache falsch aufgefasst worden. Alles das, was
in der Diskussion zum Ausdruck kam. alles, was bc
zweckt wird, kann nicht Ere ig nis werden, wenn es
So.
I Vt K inor: iAt ori« ph
lÄwMori.
von den Filmschauspielero allein ausgehi. Uebrigens
handelt es sich bei diese r Bewegung nicht um die
Filmschauspieler im allgemeinen, sondern um den wenig
beneidenswerten Stand der Statisten in der Haupt¬
sache. Wir haben stets da 'auf hingewiesen, dass die
Lage dieser Künstler unbedingt einer Besserung
bedarf, wir haben in verschiedensten Aufsätzen Vor¬
schläge gemacht, haben di • Statisten und diejenigen,
die sie engagieren, zu Worte kommen lassen. Und
auch heute noch stehen wir auf dem Standpunkt, dass
geholfen werden muss. Aber so. wie man es hier
beabsichtigt, kann es nie zu einem Erfolge führen. Die
Bewegung kann wohl von den Statisten geschürt, doch
niemals von ihnen zu einem Vorteil für sie geführt
werden. Die Führung muss von anderer Seite
kommen. Wenn es den Statisten gelingen wird, die
Solisten, die Stars für ihre Stiche zu gewinnen, dann
werden sie schon einen gewaltigen Schritt weiter vor
wärts getan haben. In der „Bühnengenossenschaft"
'-itzen ja auch die Grossen und die Allerkleinsten zu
sammen. Warum also sollte es hier nicht auch gehen?
Die Sache der Statisten muss von den berühmten
Filmdarstellern zu ihrer eigenen Sache gemacht
werden, sie sollten durch ihre Macht, die sie ja bei
den Fabrikanten haben, — ob mit Recht, ist ja eine
andere Frage es durchsetzen, dass ihre kleinen
Kollegen würdig bezahlt werden. Die Fabrikanten
stehen der Aufbesserung keineswegs ablehnend gegen
über. Im Gegenteil, wir berichteten ja, dass von seiten
der Fabrikanten Schritte eingeleitet sind, die eine voll
koramene Regelung der Statistenfrage beabsichtigen
Es wäre nicht tunlich, wollte man diese ernst gemeinten
Bestrebungen durchkreuzen. Nur durch gemeinsame.',
Handeln wird sich etwas erreichen lassen, das allen
gerecht wird. Es muss ein Ausschuss gebildet werden,
in dem aus Fabrikanten-, Star . Regisseur-, Hilfs
regisseur- und Statistenkreisen Vertreter sitzen, die
in gemeinsamen Beratungen alle Fragen behandeln.
Die Zustände sind in gewisser Beziehung unhaltbar,
ja, unwürdig. Bei einem gemeinsamen Handeln würde
man auch fraglos die Unterstützung der Behörden
linden, die der Statistenfrage, so wie sie in den Cafes
ihre Erledigung erfährt, besonderes Interesse ent
gegen Längt. Was alles zur gemeinschaftlichen Be
ratung kommen müsste, ist eine spätere Angelegen
heit. Zu wünschen bleibt nur. dass es gelingt, alle
ausserhalb des Statisrenberufes stehende Kreise der
Filmindustrie zu interessieren. Eine Besserung muss
herbeigeführt werden, aber, wir wiederholen, sie kann
einzig und allein in die Erscheinung treten, wenn
Fabrikanten und Solisten mit am Werke sind. Die
Fabrikanten haben schon ihre Bereitwilligkeit gezeigt
bleibt also nur übrig, es zuwege zu bringen, dass
die Solisten, Herren wie Damen, ihr Herz für die
wenig beneidenswerten Kollegen und Kolleginnen
zeigen und den diese so schwer schädigenden In
differentismus aufgeben.
Julius Urgiss.
- - sb. Berlin. Zur Besprechung über den neu zu errichtend) i<
Fachausschuss hei der HundelBkamriv-r luden als Vor
troter der vier Gruppen Fabrikanten. Verleiher, Theaterbeoitwi
und verwandte Berufe, die Herren Meinen, Graf, Bartuscheck ur.it
) Jcyer für Mittwoch nachmittag 3 l’lir im Admirnlpaluet ein
Direktor 1. M. Jacobi von der Ucck-Film-Kommarulit-Uesellschtdi
wird einen Vortrag über „Die Filmindustrie und die Bedeutung
ihres Fachausschusses bei der Handelskammer“ halten. All¬
handelsgerichtlich eingetragenen Firmen haben Zutritt.
Der „Zentral verband der F ilmverleihe i
Deutschlands“ hält am 10. und 11. April er. eine ousuei
ordentliche Generalversammlung ab, auf deren Tagesordnung
u. a. die „Stellungnahme zur Konzession" Htoht
Zwischen der „U f a“ und der „D eutschen Licht
bild - Gesellschaft schweben Verhandlungen über eine
Interessengemeinschaft, die eine gemeinsame Tätigkeit sowohl im
Inlande wie im Auslände bezweckt. Die Vertrüge, zu denen such
noch andere Firmen hinzugezogen werden sollen, stehen vor den,
Abschluss.
In der ausserordentlichen Generalversammlung der „Pro
jektionR- Aktiengesellschaft Union“ wurde ein
lufsichtsrat gewählt, der nunmehr aus folgenden Herren besteht
Vorsitzender Direktor Brntz (Ufa), stellvertretender Vorsitzende!
Hechtsanwalt Jesaelsohn, Mannheim. Direktor Kiebl (Deutsche
Hank). Direktor Straus« .Ufa). Bankier Goldschmklt, Rittmeister
Hohenemser. Mannheim. Bc-rgaaeeflsur Hilby, Düsseldorf, Direkt.,r
dbert Schondorf. Düsseldorf und Julius Kahn. Mannheim. K«
wurde beschlossen, den Vorstand zu erweitern.
i>-r ..Filmclub" E.V. wählte in seiner Generalversamm¬
lung in den Voratond folgende Herren: Direktor Coböken, erste.
Vorsitzender, Direktor Graf, zweiter Vorsitzender. Wochtet. erstei
Kassierer. Treumann, zweiter Kassierer, Grains. < mter Schrill
t'ühror, Le hmann, zweiter Schriftführer, und zu Beisitzern di-
Horren Moinert, Löwenthal. Kahn, IVauer, Kffing und Mendel
Von der Stern-Film-Oesellsohaft ist zu berichten
l.illebill Christensen, die bekannte Tänzerin der Heinhardt-Bühnen,
die augenblicklich ein Gastspiel in „Sumuram" m deo Kammer
spielen absolviert, wurde als Partnerin von Max Lande verpflichtet
Der deutsche Vorführungsapparat
CRnernnnn
Stahlprojektor „IMPERATOR“
i diesem Apparat bat wie sul so vielen Oebieten deutscher Erfindergeist und
deutsche Maschinentechnik über alle ausländischen Erzeugnisse glänzend gesiegt — Es ist eine
berechtigte nationale Forderung, nur deutsche Vorführungsmaschinen in deutschen LichUpiel-
€Rnemflnn-weRKe r q . DResoer? 1561
Der Kinematograph — Düsseldorf.
No. 587
— Der zweite Mkx Landa-Detoktiv-Film ist ebenfalls in Vor
boreitung. Kr liat don Titel ..Mitternacht" und ist wiederum
von E. A. Dupont verfasst, der den Film auch inszeniert. Die
Aufnahmen fertigt Max Fassbender. Die Firma erwarb soeben
käuflich di» ...Vlarmorhaus-Lichtspiele". Die L'ebernahme er¬
folgt erst nai'h Ablauf des Vertrages mit dem jetzigen Pacht»*r,
Direktor (loldsehmidt, im Jahre 1920. Besonder»- Pläne über die
WViterfiUirung sind noch nicht gemacht.
Ein»- „Erna M o r e n a - F i 1 m - G e s e 11 s c h a f t“ ist
(»•gründet worden.
Der Hella - Moja-Film-Gesellschaft“ ist der
Auftrag erteilt worden, einen grossen Film zu stellen, der die Ver¬
gewaltigung Criechenlands durch die Entente zum Gegenstand
hat. In packenden und interessanten Bildern sollen die Aufzeich¬
nungen der neuzeitlichen griechischen Ereignisse aufgerollt werden.
Die Hauptrolle spielt H« Ha Moja, Regie führt Leo Connard. Hella
Muja hat am Smnabend, den 23. Mürz, einer Einladung des Tür¬
kischen Generalkonsulats für Rheinland und Westfalen Folge
geleistet und h«-i einem Feste zu Gunsten des „Roten Halbmondes"
einen eigens für d»-n Abend verfassten Prolog von Hans Brennen
vorgetragen.
Die William Kahn-Film-Gesellscliaft bereitet
für die Kurt Wolfram Kiesslich-Seri»- » in von William Kahn ver¬
fasstes Lustspiel „Sein Freund .... Herr Lehel" vor. Die Haupt-
I rolle spielt Kurt Wolfram Kiesslich.
Die „ü eutscheLichtbild-Gesellschaft“ bringt
als nächste Neuerscheinung für das Beiprogramm ein zweiakt iges
Lustspiel „Das Adoptivkind" von Philippi, ein Studentenulk
heraus. Di«- Hauptroden sind besetzt mit Sacy von Blondel un«l
Emil Bensch. Der Film ist vorführungsbereit.
Der „Concordia - Lichtspiel-Palast“ wurde am
ersten Osterfeiertag eröffnet. Direktion hat Herr Karl SUhring. ,
„D a s Recht auf Glück“ heisst der zweite Film der
„Ria Witt-Serie“, dessen Aufnahmen bei der Atlantic-
Fiim Aarhus soeben beendet wurden. Neben Ria Witt wirken
mit die Herren Eduard von Winterstein und Lukasc n-wska und
die Damen Marga Köhler und Hella Tomegg. Verfasser des Films
sind Julius Urgiss und Bruno Ziener, der letztere hat auch die
Regie geführt.
Fern Andra ist bedauerlicherweise ans Bett gefesselt,
so dass die wenigen noch erforderlichen Aufnahmen zu ihrem Film
„Drohende Wolken am Firmament“ im Augenblick nicht gemacht
werden können.
Der Harmonie-Film „B eetlioven und die Fraue n“
»•riebt seine Erstaufführung am 26. April im „Tauentzien-Pulast“.
Die ,.D putsche Lichtbild- Ge sellsuha ft“ über¬
siedelt, mit Ausnahme ihrer Kopieranstalt, nach Krauscnstr. 38/39.
Berlin-Neukölln. Die Errichtung »-ines städtischen
Lichtspieltheaters wurde beschlossen. Mit der „Ufa“
ist ein Vertrag geschlossen, nach welchem sie die Leitung übernimmt.
_ Am 27. März wurde in den Asta Xi-lsen-Licht-
«pielen der Film „Der Club der Milliardäre" gezeigt. Dieses Film¬
werk zeichnet sich aus durch herrliche Photographie, landschaft-
I üche Schönheiten.Spannung und fesselndeHandlung bis zum Schlüsse.
Dresden. Hier wurde Kcsselsdorferstrassc 80 das Licht¬
spieltheater „Apollotheater" eröffnet.
Kipsnick. Die Lichtspiele im Gesellschaftsbaus Köpenick
(Grünauerstraase 31) sind am 27. März eröffnet worden.
n. Leipzig. Eine Interessengemeinschaft in hezug auf die
. .. 'insamc Verwertung grösserer Filmwerke ist von den beiden
imeaigen Lichtbild bühnen „Uniontheater" (U.-T.) und den Kammer-
hchtspielen eingi-gangen worden.
. n. Leipzig. Von der Polizeistunde. In reeht
_'*K»>nartigcr Weise hat «ler leipziger Verein der Kaffeehausbesitzer
J^fucht, für sich und seine rachkollegen eine Verlängerung der
e bzw. besondere Vergünstigungen zu erreichen. Er
— - .... den Rat der Stadt Leipzig und an die Kreishaupt-
■^ an nachaft Leipzig ein Gesuch um Verlängerung der Polizeistunde,
wurde u. a. damit begründet, dass den Kaffeehausbesilzem
jn den Abendstunden eine viel zu geringe Geschäftszeit zur Ver¬
legung steht Wenn man von einer Hinausschiebung der Polizei-
lü^ Unt * e «ler Behörden Abstand nehme, so solle man wenig-
[»teiui dafür Sorge tragen.dass die Unterhaltungsstätten, wie Licht-
»pieltheater usw. bereits um 10 Uhr geschlossen
J* u *den, damit den Besuchern noch Gelegenheit gegeben sei,
■Qie Kaffeehäuser für einige Zeit zu besuchen. Mit anderen Worten:
■uairut die Kaffeehausbesitzer auf ihre Kosten kämen. Der Rat
Stadt hat dieses Ansuchen abgelehnt und seine Ablehnung
vT if richt *8 damit begründet, dass in diesem Falle d--n Unter-
r~l u °8 M stätten ein erheblicher Schaden erwachsen würde. — So
IjK 1 c * a " Gesuch der Kaffoehausbesitzer um Verlängerung
I Wi ,zei " tunde ‘ Bt - 80 unberechtigt und unbegreiflich war deren
Wangen, dass die Theater.Kinos usw. früher geschlossen werden
tlil t> n ’i- nur damit “io auf ihre Kosten kämen. Nun ist ja inzwischen
Ij^Jfuuseistunde auch ohne eine Beschränkung der Theater ver-
^worden; es scheint aber angebracht, auf das Vorgehen der
I » ■ 'Hausbesitzer hinzu weisen. — Nach einer Verfügung der
^wtshauptmannschaft Leipzig wurde die Polizeistunde für Theater
^^j^^tspieltheater in Leipzig Land für die Festtage auf 11 Uhr
gl. München. Süddeutsche Lichtspiel
gesellschaft München. Jakob Becks
liat sich nach hartem Ringen und Kämpfen die Welt erob
Welt, so weit dies jetzt in Kriegszeiten möglich ist. — aber seil
sunierweise hat Süddeutschland zu dieser „Welt" nicht gehört.
Vielleicht aus dem Grunde, weil Jakob Beck aus dem Süden stammt,
weil er ein Bayer ist und somit hier nicht« zu gelten braucht ! Nun
ist ihm aber endlich d»>ch auch hier sein Recht g«-»orden, und die«
hat er den Herren Lange und Stock zu verdanken, die eine „Süd
deutsche Gesellschaft“ gegründet, haben. Becks patentierte Film
opern zu verwerten. Das Süddeutsch«- Unternehmen ist v< II
ständig für sich selbständig, arbeitet mit eigenem Kapital und
ist ein«- eigene «^Seilschaft, die init Berlin nur in dem einem zi
znmmenhängt, dass sie von dort die jewciiig«-n Filmopem für eiger.e
Rechnung unil für den fest umgrenzten Bezirk Süddeutschlund«
«•rwirbt. Betont muss w«-rden, dass die H«-m-n Lang«- und Stock, die
Direktoren der «»-Seilschaft, langjährige, erprobt« und erfahrene
Fachmänner sind, die dos gesamte Kinnwesen sehr genau kennen.
Herr Stock gehört ja zu d«-n ersten Thcatcrbcsitzem in Bayern
und sein Theater in Landshut ist unstreitig eines d«*r schönsten und
•-legantesten wie grössten in ganz Deutschland. Kr hat es bereits
vor mehr denn zehn Jahr»-» eigens erbaut und eingerichtet; <»r
kennt also die Bedürfnis»- der Theaterbesitzcr s»-hr genau
und weiss. womit heute ein G*-schäft zu machen ist. Herr
Direktor Lang»', in hiesigen kaufmännisch«-!« und auch
künstlerischen Kreisen wohl bekannt und akkreditiert, hat die
g«-samt< künstlerische Leitung des Unternehm»-ns inne, Herr
Stock ist der wohlerprobte Kinofaehmann. als solcher in Fach
kreisen bekannt, beliebt und g»-schätzt. Die Verbindung Lange
Stock hat somit gut«-n Klang und ist zugleich eine sichere Gewähr
. dafür, dass das Unternehmen auf gesunden Füssen steht und
I tüchtig geleitet wirrt. Das holen genannte Hem-n bereits reicr«
lieh i-rwit-si-n. — mit der Fühmng «Irr Filmoper ..Martha von
Flotow. mit der sie bereits ein » grosse Anzahl bayerischer Städte
besucht und letzthin in Münchi-r Station gemacht haben. Hier
spielten in Schönbergers „Fem Audra"-Theater, in dw-aem
n-izvollen. bequemen und so pittoresk ausgestatteten Bau an der
Xymphenburgstrasse. Die g»-sumte Münchener Presse war voll
d*-s Entzückens über den Film. un«i ich kann das begeisterte Ixib
nur unterschreiben. Die von den Hem-n Länge-Stock gebrachte
iu-ue Kopie überrascht vor allein durch ihre bewundernswerten
Freiivufnahmcn. Wie aber «las Spiel auf der Leinwand mit dem
gesungenen Text und der Musik aufs Minutiöseste klappte, das
musste zu lautem fk-ifall un«i zu restloser Anerkennung zwingen.
Tatsächlich haben die „Fern-Ar«dra“-Lichtspielo ein fabelhatte«
«fesohäft gemacht; aus ganz München, im wahrsten Sinne <!•■*
Wortes, strömte das Publikum herbei und füllte bei jed«-r
Vorstellung «las Haus. — man sprach in München von der Film
oper „Martha“ und jeder Mensch wollte sie sehen. Jakob Beck
ist nun endlich in Bayern aufs glänzendste rehabilitiert, und ich
.-nach« ihm mein Kompliment dazu. Er aber kann sich bei den
Herren Lange und Stock bedank»»n. dass sie ihm zu diesem durch¬
schlagenden Erfolg verhalfen. Kein Zweifel, die „Süddeutsche
Lichtspiel-Opemg«-8ell8cliaft“ wird sich trefflich bewähren und
ganz gewiss bald, sehr bald, zu einer gesuchten und beliebten,
vielfach verlangten Institution unserer Kin«>s werden.
gl. Mi)nch«n. Nun sage einer, dass in München kein Geschäft
geht! Kaum beginnt es Frühling zu werden, wachsen die Film
Fabriken aus «lern Boden. 8o haben wir jetzt gar zwei auf einmal
bekommen, zwei Filmunternehmungen auf einen Schlag! Das
ist doch überwältigend grossartig! Hinter dem einen Unter
nehmen steht der Journalist Hans Forsten. hint«-r dem andern
der Schauspieler Georg Burghardt. Niui wollen wir die Erfolge
ab warten!
Schwerin i. Mecklbg. Karl Steinecken erwarb käuflich die
Apollo-Lichtspiele, Kaiser-Wilhelm-Strasse.
Direktor Ernst Fincke von der Filmgesellschaft ..Continental
Projektion" (Leipzig. „Astoria-Lichtspielhaus" und ,.Colosseum
hat das Proussische Kriegsverdienstkn-uz erhalten.
gl. Heinrich Lautentack, der erfolgr«-iche Filmachriftsu-lh-r
und Dramaturg der Bioscop-G. in Berlin ist irrsinnig geworden
und musste in die psychiatnsclie Klinik verbracht werden. Er war
aus Berlin nach München gekfimmen. um hier an dem Leich«-n
hegängnis Frank Wedekinrts. mit dem er seinerzeit «len elf Scharf
richtem angchört hatte, teilxunehmen. Als nun der 8arg ins
Grab hinabge lassen wurde, warf sich Lautensack zur Erde nieder
und schrie in herzzerbrecli«-nden Tönen: „Ich bin dein unwürdigster,
dein letzter Schüler.Still halten, es wird gefilmt ..." Am
Abend besprach er hierauf mit Direktor Stollberg vom Miiuchm-r
Schauspielhaus und noch einigen Herren ganz ernsthaft eine Wieder
holung der Leichenfeier, um si»- für den Film aufzunehmen. Da
erbarmte sich der bekannte Lustspieldiohtcr Carl Rössler des
Aermsten und brachte ihn mittels Wagen nach der psychiatrischen
Klinik, wo er sich noch befindet.
Der Gm» au* der vierten Dimension und „Das Haus g»-g*m
über“, beide verfasst von Bert Oehlmanr.. werden als erst»- Filme
der Harry Higgs-Serie unter der Regie Rudolf Meinort« bei der
Meinert-Film-Gesellschaft erscheinen.
Opern-
Ertindung
No. 587
Der Kinematograph — Düsseldorf
] Verworrene Wege [
Zweifeln Sie noch
daran, dass wir in der Auswahl unserer Darbietungen das Richtige ]
treffen, wenn wir in 5 Wochen 5 Ur-Aufführungen zu verzeichnen j
aa. —28. Februar 18 :
14 Tage
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15.— ax. März 18: I
Die schwarze Kngelj
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Der Kinematograph — Düsseldorf
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Der Kinematograph — Düsseldorf
Ä'o. 587
1918/19
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und und Westfalen:
Graf Adolfstrasse 37 a.
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W. 68, Zimmerstrasse 94.
587
Der Kinemetognkpb — Düsseldorf.
Was bedeutet
die Licht spiel-Oper
' Beck-Film D. R. P.
Ausverkaufte Häuser bei erhöhten Ein¬
trittspreisen und einstimmige, allseitige
Anerkennung aus allen Kreisen.
Eine angenehme Abwechslung und selten
hohen Kunstgenuss bei angemess. Preisen.
Gelegenheit zur Aenderung ihrer ablehnen¬
den Gesinnung gegen Kinovorführungen.
Ein neuer Beweis für die volksbildenden u.
kunstfördernden Eigenschaften des Kinos.
Unterstützung des Unterrichtes in den
höheren Klassen über Werke unserer
Dichter und Komponisten
Die Möglichkeit, die herrlichen Erzeugnisse
unserer berühmten Dichter u. Tonkünstler
zu sehen und hören.
Theaterbesitzer, welche die bisher in Bayern bei ständig ausverkauften
Häusern gespielte
Lichtspiel-Oper „Martha“
mit gesanglicher Begleitung eines erstklassigen Gpem-Künstler-Ensembles erster
Bühnen noch nicht gespielt haben, werden um sofortige Nachricht gebeten, damit
ihnen die Bedingungen und Prospekte zugesandt und für rechtzeitige Einteilung der
Spieltermine gesorgt werden kann.
Süddeutsche Lichtspiel - Opern-Ges.
m. b. H.
München , Dienerstrasse 19.
L den Kinobesitzern . ?
2. den Kinobesuchern ?
3» den Kinofeinden . . ?
4 . den Behörden ....?
3« den Schulen . ?
6. der Allgemeinheit. ?
Der Kinematograph — Düsseldorf.
No. 587
bietet in seinen neuen, von ihm selbst verfassten Werken,
welche demnächst in Angriff genommen werden.
MONUMENTE
gewaltiger
Schauspielkunst
Serie 1918-19
im Monopol erworben für ganz Deutschland und den okkupierten Ostprorinxen.
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So. 5t>7
Der Kmematograph — Düsseldorf.
Eint Kluse für Sich bildet die gegenwärtig beim Münchener
Kunst film P. Ostermayr erscheinende Ludwig Beck-Serie. Ludwig
Beck, der Autor. Regisseur und Hauptdarsteller, versteht, es meister¬
haft. sein«- abseits vom Wege des Alltäglichen liegenden Stoffe
wirkungsvoll tu gestalten, er ist • n hinreissender Schauspieler,
der uns jede Phase der erschütternden Dramen miterleben lasst,
und er ist ein vorbikilicher Regisseur, der mit ganzer Seele in seinem
Beruf aufgeht. Zu voller, wirklich künstlerischer Wirkung werden
eine ca. 60 m lange Sascha Messtor Oebirgs Naturaufnahme ohne
Titel. Der rheinisch westfalische Monopolinhaber von „Seelen
edel“ kommt für den vorliegenden Film nicht in Frage. D»r
Eigentümer wird gebeten, sich in dieser Angelegenheit an die vor
erwähnte Annahmestelle für die Filmprüfung, Düsseldorf. Graf
Adolf-Strasse 37a, I-, zu wenden.
n. Bearbeitung der Werke Wilhelm Busch t für die Lichtbild-
bühne. Wie wir aus guter «Quelle erfahren, sind von einem Kon
Aufruf!
An alle deutschen Filmfabrikanten, Verleiher und Theaterbesitzer,
S. Majestät der Kaiser hat folgende Kaiserl.
Kabinettsorder an den Krkgsminister erlassen:
„Der Friedensschluss mit der Ukrainischen
Volksrepublik, dem die Sieire des deutschen
Schwerts weitere Friedensschlüsse folgen lassen
werden, wird zahlreichen deutschen Kriegs- und
Zivilgefangenen die langersehnte Freiheit wieder-
schenken. Es ist mein besonderer Wunsch, dass
Volk und Heer, Behörden und Organe der freien
Liebestätigkeit Zusammenwirken, um unseren jetzt
oder später aus Feindesland zurückkehrenden
Landsleuten nach schweren, opferreichen Jahren
einen warmen Empfang und heilende, pflegende Für¬
sorge in der Heimat zuteil werden zu lassen. Als
Grundstock für die Aufwendungen, die dazu erfor¬
derlich sein werden, lasse ich Ihnen 250000 M. zu
gemeinsamer Verwendung zugehen. Den heim-
kehrencien Gefangenen ersuche ich, beim Empfang
meinen Kaiserlichen Willkommengruss in geeigneter
Form zum Ausdruck zu bringen."
Die kaiserliche Willensmeinung wird allerseits
freudig begrüsst werden. Es sind Schritte eingeleitet
worden zu einer grösseren Sammlung von Geldmitteln
und nützlichen Gebrauchsgegenständen. Jedem aus
der Gefangenschaft zurückkehrenden Deutschen wer¬
den Liebesgaben überreicht werden. Für die Durch¬
führung dieser Sammlung sind natürlich bedeutende
Aufwendungen notwendig. An der erprobten Opfer¬
willigkeit des deutschen Volkes in der Heimat ist
nicht zu zweifeln. Die Leitung dieser Sammlung liegt
in den Händen des Kriegsmaiisteriums und des Mili-
tftriMpekt ;urs der freiwilligen Krankenpflege. In
dankenswerter Weise haben sich alle zuständigen Be
hörden und Organe der freiwilligen Liebestätigkeit bei
diesem schönen Werk zusam mengefunden. Jeder
möge daran denken, wie schwer die aus Feindesland
zurückgekehrten Deutschen in der langen Gefangen
schaft gelitten haben und welche Freude ihnen die
Liebesgaben als erster Willkommengruss der Heimat
bereiten werden.
Alle mit der Filmbranche zusammenhängenden Be¬
triebe sollten es als ihre höchste Pflicht betrachten,
den Worten unseres Kaisers Gehör zu schenken, und
einen Wohltätigkeitstag der deutschen Filminter
essenten für unsere heünkehrenden Gefangenen ver
anstalten.
Niemand verdient diese Spende so dringend, wie
unsere, vielleicht schon seit «Jahren an Entbehrungen
und Anstrengungen leidende Kriegsgefangenen.
Deshalb niemand von uns zurückgeblieben, sondern alle Mann an Bord !
An die Fabrikanten und die Verleiher ergeht das
Ansuchen, eine einmalige Summe hierfür beizutragen.
Au die Theaterbesitzer in dei Woche vom 21. bis
27. April d. J. einen Wohltätigkeitstag zu veranstalten,
und ihre Bruttoeinnahme dieses Tages der Spende zu
übersenden.
Keiner fehle!
Es muss oine solch grosse Summe herbeigeschafft werden,
damit man auch mal an maßgebender Stelle sieht, was die
deutsche Filmindustrie in Deutschland für ein machtgehen¬
der Faktor ist.
Sämtliche abzuliefernde Beträge sollen unter dem Namen
„Wohltätigkeitstag für unsere
heimkehrenden Kriegsgefangenen 41
an die Reichsbank, Berlin, abgeliefert werden.
Hlso nochmals, niemand fehle!
Mit kollegialem Gruss
Philantropisehe Liehtbilder-Gesellschaft m. b. H.«
M. Levin, V. Heisserer,
Strassburg i. Eis. Frankfurt a. M.
di« Erlebnis«« seiner Dramen gebracht durch di« musterhafte
Photographie, wie man sie bei dieser Firma gewöhnt ist, durch die
herrlichen Naturaufnahmen und die wirkungsvoll gestellten stil¬
vollen Interieurs, die Kunstmaler von Wich dem Geiste der Dramen
anzupassen weise.
Filmdiebstihla: Die Staatsanwaltschaft in Cöln stellt durch
Vermittlung der Annahmestelle für die Filmprüfung im Bereich
des VII. und VIII. Armeekorps Düsseldorf Ermittlungen an über
den Eigentümer eines zweiaktigen Films „Seelenadel“ sowie über
sortium Verhandlungen mit don Erben von Wilhelm Busch an
gebahnt worden, die droauf hinzielen, die Werte« des gross«'' 1
Humoristen für die Lichtbildbühne zur Aufführung frei zu bekom¬
men. Es soll Aussicht bestehen, dass die Verhandlungen zu einem
günstigen Ergebnis kommen. Für die Lichtbildbühnen würde e»
iss ein Schlager sein, wenn das Unternehmen zustande käme-
h sind die erheblichen Schwierigkeiten, die einem solchen
Werke entgegenstehen würden, kaum zu unterocliutzcn und man
darf darauf gespannt sein, was aus der Sache werden wird.
Der Kinematograph — Düsseldorf.
No. 587
Neues vom Auslan d JffiQpj
Zürich. Unter der Firma Transatlanta-Gesellschaft wurde
eine Genoesen.-s-haft gugröwlei, welche das Verleihen. tlen Kspon
und Import sowie den Verlag aller aktueller Schriften zum Zweck
hat. Der Vorstand besteht aus den Herren A. Ernst Wilhelm
und Albert Schönhut, beide in Zürich.
Firmennachric hten
München. Carl G a b r i o 1 's L i c h t s p 1 e 1 e mit be¬
schrankter Haftung. Di«' Gesellschaftei-versammlung
vom 22. Februar 1918 hat d» Aenderung des Gesellschaft svertragH
hinsichtlich der Firma «ier Gesellschaft beschlossen. Die Firma
lautet jetzt: Car 1 Gabriels U. -T. - L i c h t s p i e 1 o , Ge
• ellschaft mit beschrankter Haftung.
Hamburg. J. Henschei, Gesellschaft mit
beschrankter Haftung. Der Gewllsehaftsvertrag ist am
21. Februar 1918 abgeschlossen worden Gegenstand des Unter
nehme ns ist die Errichtung und der Betrieb von Lichtspiel¬
theatern, Film-Verleih-Oschäften und anderer in die Filmbranche
fallenden Geschäften. Da*- Stammkapital der Gesellschaft betragt
1100 OOO Mk. Wenn mehrere Oschäftafiihrcr bestellt sind, wird
die Gesellschaft durch mindestens zwei Geschftsführer oder durvb.
einen Geschäftsführer und einen Prokuristen gemeinschaftlich
vertreten. < Geschäftsführer aintl: Hermann Urich. zu Hambttrg.
Dr. jur. Hermann Kahlenls'rg. zu Berlin-Lichterfelde. Die Be¬
kanntmachungen der Gesellschaft erfolgen durch tlen Deutschen
Reichsanzeiger.
Tagesordnung
für die 3. ausserordentliche Mitgliederversammlung Mittwoch,
den 10. April und Donnerstag, den 11. April 1918, täglich von
11—3 Uhr im Sitzungssaal« 1 der Hondelsknmnn r zu Berlin.
Dorutheenstrasse 8, I. Treppe.
1. Bericht des Vorstandes.
2. Stellungnahme zur Konzession.
a) Referat für die Einführung.
b) Referat gegen die Einführung.
3. Statutenänderungen.
4. Spezielle Anträge des Vorstandes betr. innerer tnd äusserer
Organisation.
5. Rechtzeitig gestellte Anträge.
6. Bestellung der Kassenrevisoren für das Geschäftsjahr 1918,
7. Allgemeine Lage.
8. Verschiedenes.
Anträge ztir Aufnahme in die Tagesordnung sind laut $ 5 der
Satzungen 14 Tage vor der Versammlung einzureichen.
Der Vorsitzende W. Graf.
Der Verband dar Lichtsnieltheaterbesiizer zu Hannover und
Linden hat um Versagung der Genehmigung zu dem Stouerbeachlusse
der Städtischen Kollegien zuHannover vom 27.Marz 1918 folgendes
Gesuch an den Regierungspräsidenten gerichtet:
„Die Städtischen Kollegien zu Hannover haben in ihrer
Sitzung vom 27. März beschlossen. die Steuer für Lichtspieltheater
!lEintrittskarten-'und Lustbarkeitseteuer) die bisher 10% der Brutto¬
einnahme beträgt, auf das Doppelte, nämlich auf 20% zu erhöhen.
Der daraus erwartete Mehrbetrag von jährlich 180 000 Mk. soll
?»«h den eigenen Worten des Herrn Stadtdirektors Tramm in seiner
Rede zum Haushaltsplan, deren Wortlaut in beiliegender Kummer
0«a Hann. Kuriers enthalten ist. dazu dienen, den Ausgleich zu
schaffen für die vom Bürgervorsteherkollegium abgelehnte Erhöhung
«er Gebühren für die Kehricht abfuhr, die ursprünglich im Eni
^drfe des Haushaltsplanes magistratsseitig vorgesehen war. Die
Lichtspieltheater sollten also mit einer neuen Steuer belastet
weiden, um einen einzelnen Stand, den der Haus- und Grund
besitzer, zu entlasten.
Gegen diesen Beschluss müssen die in drm Unterzeichneten
*®*ein zusammengeschlossenen Besitzer der hiesigen L chtspiel
tneater entschieden Widerspruch erheben und wir bitten den
Herrn Regierungs-Presidenten dringend, diesem Beschlüsse der
Städtischen Kollegien die Genehmigung nicht erteilen zu wollen.
Zunächst bitten wir geltend machen zu dürfen, dass die Ein
trittskarten- und Lustbarkeitssteuer ihrer ganzen Art nach nicht
a *tsu bestimmt ist, zur Deckung von Fehlgebühren im Haushalt s-
Iu dienen. Auch in der Stadt Hannover ist diese Steuer
*ur Zeit nur damit begründet worden, dass ans ihren Erträgen
die Armenverwaltung unterstützt werden sollte. Die Stadt Lindrn
hat bis heute eine solche Steuer überhaupt nicht eingeführt. da«
selbe ist in Bremen u. a. O. der Fall. Noch heute wird die Lust
barkcitsstetier als eine Abgabe vom Vergnügen für die Armi n auf
gefasst. Wenn die Städtischen Kollegien zu Hannover jetzt diese
Steuer zu einer direkten Eirnahmecjuelle ausdeonen wollten, so
entspricht das sicher nicht den ursprünglichen Absichten.
Gerade einen Vorstoss gegen die Vorschriften des Kommunal
abgabengesetzes erblicken wir aber darin, dass die uns auferlegt-
Steuererhöhung bestimmt ist, den Fehlbetrag eines städtischen
gewerblichen Unternehmens zu decken. Die Hauskehrichtahfuhr
ist ein gewerbliches Unternehmen. Als solches soll sie gemäss
5 3 des Kommunalabgabengesetze* grundsätzlich so verwaltet
werden, dass durch die Einnahmen mindestens die gesamten.durch
die Unternehmung der Gemeinde erwachsenen Ausgaben auf
gebracht werden. Diesen Standpunkt teilt mit uns mich Stadt
direktor Tramm, der in seiner Rede zvm Haushaltsplan ausdrück¬
lich darauf hingewiesen hat.dass zum Beispiel in der Stadt Linden
die Hauskehrichtabfuhr überhaupt ni«-ht die U ntm e hrrmng der
Stadt, sondern lediglich der beteiligten Hausbesitzer ist. Ks ist
unseres Erachtens unzulässig, wenn die städtischen Kolleg i~u
hierbei die Bestimmung der § 3 und 9 K.-A.-G. ausser Betr.ic r
gelassen haben. § 9 besagt in Absatz 2 ausdrücklich, dass Betrag'
erhoben werden müssen, wenn andernfalls die Kosten einer Stadt i
sehen \ eranstaltung durch Steuern aufgebracht werden müssen.
Das gleiche wurde zutreffen, wenn man die Kehrichtabfuhr als
«in« unter § 4 des angezogenen Gesetzes fallende Veranstaltung
ansehen wollte,jedenfall« bietet das Gesetz keine Handhabe dafür,
die besonderen Lasten eines Teües der Steuerzahler einem anderen
Teile aufzubühren. wie dies der:h den Beschluss der städtischen
Kollegien zu Hannover vom 27. d. Mts. bewusst und absichtlie;
gesoh«-hen ist.
Die Veranlassung zu diesem Beschlüsse der städtisclien Kollegien
ist wohl der Umstand gewesen, dass der Ertrag der Ste«ier von
Lichtspieltheatern im letzten .Jahre erheblich gewachsen ist. E>
wurde aber durchaus fehlsam sein, aus diesem Umstande auch zu
folgern,dass unser Reingewinn auch in gleichem Verhältnis gestiegen
wäre. Auch in unaerm Betriebe haben sich die enormen Preis-
Steigerungen der Kriegszeit schwer fühlbar gemach», sowohl wa-
die unmittelbaren Ausgaben für Filme. Drucksachen und Personal
anbelangt , als auch was die Kosten für Heizung. Bek-acht um
Reklame usw. betrifft. Diese Verteuerung betragt in allen Fällen
mehr als 100%. Filme sind in noch höherem MaQe im Preise gi-
stiegen. Die Verhältnisse liegen bei uns im Durchschnitt so. «las*
die zehnprozentig» Erhöhung tler Steuer unsern bisherigen Rein
gewinn aufzehren würde.
Eine Abwälzung der Steuererhöhung auf die Besucher ist bei
uns nie :it so einfach durchzuführen, da wir die Steuer nicht als
Aufschlag auf die Eintrittskarten berechnen, wie die übrigen Thea
ter. sondern sie von der Bruttoeinnahme bezahlen müssen. Wir
haben die Eintrittspreise schon im Hinblick auf unsere bedeutend
gestiegenen Betriebskosten erhöhen müssen. Das I acht spielt ne at«-:
verdankt aber seine Volkstümlichkeit gerade seiner Billigkeit, und
bei einer weiteren Erhöhung würde der Rückschlag nicht aus-
bleiben. Eine Hochkonjunktur wie sie das letzte Jahr uns
brachte, wird ohnehin nicht wiederkehren, «lageren werden unser»
Betriebskosten dauernd noch um ein Vielfaches steigen, während
unsere Einnahmen ebenso sicher in kommender Zeit sich geringem
werden. Wir können also die Steuer nicht bezahlen.
Es erscheint aber auch doppelt ungerecht, den die breite Masse
des arbeitenden Volkes darstellenden Besuchern der Lichtspiel
theater 180 000 Mk- neue Steuern aufzulegen. wenn man analer
seit» die übrigen Theater und Lustbarkeiten seihst bei viel höheren
Eintrittspreisen und Reingewinn auf der bisherigen Steuerstufe
belässt. Dem Mann und der Frau aus dem arbeitenden Volke
und dem Mittelstände ist der Bestich des Lichtspieltheaters die
einzige Erholung, ein geistiges Bedürfnis nach des Tages schwerer
Arbeit. Bei vielen der übrigen Theater waltet keinerlei höheres
Kunstinteressr vor. z. B. hei Mellin'theater. Residenz! heut« r usw..
sie haben weit höhere Eintrittspreis«-, weiden also von Leuten
besucht, die mehr Old aufwend'-n können als unsere Besucher
bleiben aber bei den schon vorher weit nü-dngen Steuersätzen.
Es ist also eine reine Ausnahmesteuer, die man unseren
Betrieben auferlegt hat und durch die wir schwer geschädigt werden.
Diese Ausnahmesteuer schädigt sogar nach Lage der Sache den
Staat, denn wenn wir keinen Verdienst mehr erzielen, können wir
auch dem Staate keine Steuer zahlen. Dass das soziale Empfinden
breiter Kreise gegen solche einseitig»- Belastung eines Teiles ci< r
Bevölkerung sich auflefcnen wird, steht für uns ausser v'lem Zweifel.
Dm müsste aber doch gerade in heutiger Zeit vermieden werden.
Wir weisen fener darauf hin. dass es sich bei den heutige
Lichtspieltheatern doch nicht mehr um reine Vergnügung*»!alten
handelt, wie die städtischen Kollegien anzunehm- n w-heinen. Wir
brauchen den Herrn Regierungspräsidenten nicht darauf hinzu
weisen, welchen Wert die Königliche Regierung und di« Militär¬
behörde heute auf die Lichtspielt heut er legt, als eines der besten
Mittel, in unseren Volke die Stimmung hochzuhalten. Dm Licht
spieltheater ist daneben aber auch zu einem Faktor der Bildung
und der wissenschaftlichen Aufklärung geworden und hat »ich mit
Darbietung g ross e r Opfer in den Dienst tok-her Bestrebungen
Der Kinemetogreph — Döaeeldorf.
587
Die ersten Urteile der Tagespresse ober den Kullurfilm
„U. I. am Mittag*':
In einer Sonder voiführung im U.-T.. Friedrichstrasse,
machte auch der dritte Teil des von Richard Oswald und
E. A. Dupont verfassten Filmwerks .. Es werde Licht!"
einen starken Eindruck. Namens der Aerztliehen Gesell
schalt für Sexual Wissenschaft wies Dr. Iwan Bluch auf die
bedeutsame Rolle des Fi rns im Dienste der Aufklärung des
Volkes über die sexualer Gefahren hin. In der packenden
Handlung wird mit greller Naturwahrheit das wüste Treiben
und das traurige Ende eines erkrankten Lebemannes ge¬
schildert. Angst vor «-rolicher Belastung vergiftet seinem
Sohne das Leben und jagt ihn in Verzweiflung. Der tröst
liehe Schluss zeigt völlig im Einklang mit der Wissen
schaft —, dass die . Schuld" der Väter sich nicht immer
an den Kindern rächt, dass diese sich nicht in allen Fällen
vor den „Gespenstern" zu fürchten brauchen. Werner Krauss
war in der Rolle dm Paralytikers von krasser, erschütternder
Realistik. Else Heims umkleidete das qualvolle Dasein
■«einer Gattin mit der Glorie der Märtyrerin. Theodor Loos
bot als Sohn eine recht sympathische Leistung.
..Tägliche Rundschau :
„Es werde Licht!” Der dritte Teil dieses mit Unter¬
stützung der Aerstlicheu Gesellschaft für Sexualwissen¬
schaft verfassten Aufkläruugsfilms wurde am Sonntag im
Rahmen einer Sondervorführung im Union Theater. Friedrich
strasse. der Oeffentiichkeit übergeben. Das von Richard
Oswald und E. A. Dupont verfasste Filmwerk scheint in
seinen ersten vier Akteu einen Beitrag zu dem Thema
liefern zu wollen, dass die „Schuld“ der Väter an den Kindern
gerächt wird.“ Bis man schliesslich merkt, dass hier Auf
klärung gegen den häufig auftretenden Vererbung»wahn, die
Phobie, geleistet wird. Der Sohn eines Wüstlings wird als
völlig gesunder Mensch, als regenerierter, nicht als degene¬
rierter, von dem Wahn geheilt, die Krankheit seines Vaters
geerbt zu haben. Für diese an sich einfache Handlung
haben die Verfasser ein recht breit angelegtes Filmwerk von
fünf Akten geschaffen, das allerdings vom ersten bis zum
letzten Bilde fesselt. Leider sind viele Bilder nicht in
rechter Schärfe herausgekommen. Den Wüstling gab Werner
Krauss mit unheimlicher Wahrhaftigkeit Hier fühlte man.
was ein ganz grosser Künstler dem Film geben kann. Theodor
, Loos stellte den Sohn dar, sein Spiel hatte Natürlichkeit
und Tiefe. Else Heims — die meisten Bilder waren ihrer
anmutigen Erscheinung unvorteilhaft — hatte als Gattin
des Wüstlings starke darstellerische Augenblicke. In den
Nebenrollen leisteten Heinrich Schroth, Leo Connard, Toni
Zimmerer und Käthe Oswald ihr Bestes. Der Film machte
bei seiner Uraufführung starken Eindruck und fand lebhaften
Beifall
., Berliner Börsen » ourier":
„Es werde Licht", der dritte (von Richard Oswald und
E. A. Dupont verfasste) Teil des bekannten Filmwerks,
wurde gestern mittag nach einer einleitenden Ansprache
des Arztes Dr. Iwan Bloch vor geladenem Publikum in
Union Theater Bavariapalast /.um ersten Male vorgeführt
Das sehr fesselnd gestaltete Werk lehnt sich im Aufbau und
innerlich zunächst an die Hau|uhaudh:ng von Ibsens „Ge¬
spenstern“ an. zeigt die verheerende Wirkung «1er Geschlecht-
kraukheiten an einem Rittergutsbesitzer, der etwa Ibeem
Vlwing entspricht, und weist die Beziehungen seiner Gat tu
zu einem anderen ungefähr in derselben Art auf. wie die l><u
der Frau Atwing zu Pastor Manders gezeigt werden. Selb
ständiger wird dann die Erzählung, indem sie das Schicksal
des Sohnes des inzwischen verstorbenen Gutsbesitzers schil¬
dert. Das Gefühl der Erbschaft des väterlichen Blute:
angetreten zu haben, treibt diesen zum .Selbstmordversuch.
Aber es stellt sich heraus, dass eine Blutregeneration erfolgt
ist und der Sohn darf die Ehe mit dem Mädchen sein«
Wahl eingehen. Auch dieser Film gipfelt in der Mahnung
rechtzeitig sich dem Arzt anzuvertrauen, und auch er dürfte
geeignet sein, aufklärend und werbend zu wirken. Cuts
Oswalds Spielleitung sind ausgezeichnete klare und schön»
Bilder entstanden un«l die Darstellung durch die Damen Käthej
Oswald, Else Heims und Herrn Krauss in den Hauptrollet
ist jeder Anerkennung wert
..Deutsche Zeitung":
Die ärztliche Gesellschaft für Sexualwissenschaft hat»
Sonntag zur Besichtigung des dritten Teiles ihres vo*
Richard Oswald und E. A. Dupont gearbeiteten Aufklärung«
films „Es werde Licht" ins U.-T . Friedrichstrasse, geladen
Nachdem der bekannte Sozialhygieniker Dr. Iwan Bloch ah
den Wert möglichst verbreiteter Aufklärung über die Ge¬
fahren der Geschlechtskrankheiten mit kurzen Worten hing?
wiesen, zeigte der Klm eine an die „Gespenster" Ibscw
erinnernde spannende Geschichte. Es ist die traurige Wahr
heit von der Möglichkeit der Vererbung, die hier das Lebet
eines jungen Mannes, dessen Vater infolge der schlimme*
Krankheit in geistiger Umnachtung zugrunde ging, vergifte«
Der Schluss zeigte dann freilich die tröstende Tatsache, da*
glücklicherweise diese Vererbung det Seuchenfolgen durch
aus nicht immer eintritL Werner Krauss als kranker Vater
Else Heims als die für das Wohl ihres Kindes bangend»
Mutter und Theodor Loos als verzweifelnder und schliesslich
doch noch geretteter Sohn verdienen ganzes Lob Der Beifall
am Schlüsse des Kims war überaus gross.
Richard Oswald-Film
Telephon: Moritzplatz 3 x 84
Friedrich-
1 »er Kineuiatograph — Düsseldorf
No. 587
kM iiiuTkiiiiiuAuiiiiu/Viiiiu/fYrkiiiiiu^IXrWiniuAuiiiiiiAuiiiiuAtiiiiLuAujiiij
„Es werde Lieh!“ m. Teil
Norddeutsche Allgemeine Zeitung :
„Es werde Licht" (UL Teil). Die ärztliche Gesellschaft
är Sexualwissenschaft zu Berlin setzte gestern in einer
oader Vorstellung im Union-Theater, Friedrichstrasse. ihr
rosse« Filmwerk „Es werde Licht" fort. Dr. Iwan Bloch,
er bekannte Sexualforscher, sprach einige ••inführende Worte,
tatsch tarn! dürfe in dem Kampr gegen die Geschlechts
rank helfen keineswegs hinter Amerika zurück stehen, wo
chon seit Jahren in Wort und Film eine eifrige Propaganda
m Sinne der sexualen Aufklärung getrieben wird. Nur sei
» (len Vereinigten Staaten die an sich nützliche Bestrebung
ttreh die Verirrungen der Sensation und des Bluffs diskredi
iert worden. Mit der Mahnung, diesen ernsten Problemen
hne falsche Scham gegenübenmtreten, schloss I)r. B.ocli
«ne Ausführungen. Der Film zeigt in eindringlicher Weine
lie schrecklichen Folgen, welche die syphilitischen Erk-an
langen für den einzelnen, für die Familie und für die Gesamt
eit haben können. Der völlige Verfall der Persönlichkeit.
W er bei der Paralyse eintritt. wird schonungslos da-ge
»eilt; auch der Vererbungsgedanke wird warnend hervo.-ge
loben. Die Befürchtung, dass durch allzu schwarze Schil-
lentng der Krankheit übertriebene Angst vor der Syphilis
md Krankheitseinbildung grossgezogen werden könnt«, wird
htreh den weiteren Gang der Handlung grundlos gema-ht
? ör jeden, der sehen und hören will, wird es deutlich, cass
wr sorgfältigste Behandlung dem Er-crankten helfjn kann.
fcr Gesunde aber soll wachsam sein. Am Schluss taucht
hr versöhnliche Gedanke der Bcgcneralion auf. Die grossen
Schwierigkeiten, die sich einer künstlerischen Lösung dieses
Problems naturgemäss entgegenstellon. sind fast restlos ü»er¬
statten worden. Die Darstellung. Werner Kraus», Else
äetauj und Theodor L*x>s in den Hauj trollen, ist ausgezeichnet,
Weh die kleineren Rollen sind gut besetzt, sodass der Film
® «indringlichster Wirkung kommt. Die Regie führte
•ichard Oswald, der mit E A. Dupont als Verfasser zeichnet.
> v <*wtrtr‘:
„Es werde Liebt 1" Am Sonntag wurde der dritte Teil
hfiies Films vor geladenem Publikum im U.-T. vorgeführt.
^ verfolgt die gleichen Ziele der Aufklärung wie seine
'wleufer, nur will er diesmal vor allem den Nachkommen
®«sehlechtakranker einen Trost bieten: den der Regeneration.
Oie Handlung des Films ist logisch und taktvoll durchge
fthri, Dekorationen und Regie sind auf der Höhe. Der Ver-
**°f ist in kurzen Zügen etwa folgender: Ein Gutsbesitzer,
Paralytiker, setzt trotz seiner Verseuchung und Zerrüttung
sein ausschweifendes Leben fort, stürzt andere Menschen in
Unglück und Selbstmord und gefährdet sein Weib und sein
Kind. Der Knabe wächst, lange nachdem der Vater gestorben
ist, fern der Heimat zum Manne heran und erfährt erst
dann, als er zum ersten Male wieder im Hause de* Vater»
sich aufhält und sich in die Tochter des Gutsnachbarn ver-
liebt hat, vom Leben seines Vaters und dem Fluche seitirr
Gebur't zudem verweigert ihm der Guts nach bar aas nahe
liegenden Gründen die Hand seiner Tochter. Von der
grausigen Erkenntnis gebrochen, versucht er, seinem Leben
ein Ziel zu setze», wird aber aus dem Strome, in den er
sich stürzt, herausgezogen. Die Aerzte stellen zweifelsfrei
fest, dass sein Blut gesund ist, dass d.e Kraft der Bluteer¬
neuerung stärker gewesen ist als der Kien der Seuche. Der
junge Hans Gcrski hält da» erste für eine mitleidige Lüge,
die ihm den Mut zum Weiterleben geben »oll - al» ihm
aber sein Guts nach har seine Tochter zuführt, glaubt er an
seine Gesundheit. — Die Darsteller werden ihrer Auf gab«?
gut gerecht, der sittliche Einst, von dem da« Stück getragen
ist, empfiehlt allein den Fürspruch, die Absicht des Films
macht dem guten Herzen ihrer Veranstalter Ehre, ob auch
ihrer Wissenschaftlichkeit, sei dahing, stellt.
..» Uhr-Abendblatt":
Der Film im Dienste der Sexualwissenschaft. Die Seuche,
die aie Volkskraft untergräbt und di? Welt schädigt, ist
In dem Kunstfilm „Es werde Licht III" an Hand eine»
krassen Falles zum Gegenstand einer dramatischen Hand
hing gemacht, die eindringlicher spricht al« es Aufklärung»
vorträge. Broschüren und Zeitungsartikel vermögen. Die
ärztliche Gesellschaft für Sexualwissenschaft hat hier die
Möglichkeiten des Films für eine Aufgabe verwendet, deren
Lösung ein Weltproblem bedeutet, und die vorliegende Film
Schöpfung findet die beste Anerkennung, wenn man von ihr
sagt, dass sie diese Aufgabe in grossem Stile erfüllt. Und
dies um so mehr, als der FRm vollkommen auf dramatische
Wirkung eingestellt ist, die Richard Oswa.d und E. A. Dupont
ausserordentlich geschickt mit den medizinischen Vorgängen
zu verbinden wussten. Deshalb fällt, auch ein grosser Anteil
am Erfolg der Darstellung zu. allen voran Werner Krauss
der einen paralytischen Gutsbesitzer mit den eindrucks
vollsten Mitteln verkörperte. Neben dieser vollkommenen
Leistung, die einen starken Eindruck hinterliesR. seien Eis-
Heims. in dramatischen Momenten sehr wirkungsvoll, Leo
Connard, Käthe Oswald. Theodor Loos und Heinrich SchrotU
genannt.
G. m. b. H-, Berlin SW. 48
^tfäSSC 14 Telegramm-Adresse: Oswraldfilni
No. 5t>7
Der Kineraatograph — Düsseldorf.
gestellt. Wir dürfen erinnern an die uns vom Königlichen Bild-
und Filmamt gestellten Aufgaben, an d.e Tätigkeit im Dienste
der Aufklärung über Kriegswirtschaft untl Hilfsdienst, an die Werbe¬
tätigkeit für die Kriegsanleihen und an die vielseitige gern geübte
Mitwirkung bei Wohlfahrt»- um! Wohltätigkeit-Veranstaltungen.
Wir gewähren noch heute zu den Nachmittagsvorstellungen allen
Verwundeten freien Eintritt und in jeder Woche findet in jedem
Theater eine Vorstellung für die Arbei-or d»*r Kriegswirtschafts¬
betriebe mit einen» Eintrittspreise von 10 Pfg. statt. Du» sind
doch alles freiwillig übernommene Lasten im Interesse der All¬
gemeinheit. die andere Theater in diesen Umfange nicht tragen.
Dass wir nun gerade zu neuen S.cuerlsston herangezogen,
andere Theater aber davon befreit bleiben sollen, erfüllt uns mit
einer Bitterkeit, die nicht dazu angetan ist. uns für weitere Opfer
freiwilliger Art bereitwillig zu machen. Wir sind «1er festen Geber -
teugung. dass die städtischen Kollegien, wenn sie über die Ver¬
hältnisse unserer Betriebe, wie man hä:te erwarten dürfen, sich
durch einen Fachmann unterrichtet hätten, zu einem anderen Er¬
gebnis gekommen sein würden. Sie würden darn nicht zu einer
Mail nähme gelangt sein, die einer Erdrosselung unseres Gewerbes
gleichkommt.
Zu dem Herrn Regierungs-Präsident« n haben wir das feste
Vertrauen, dass unsere Aufgabe wohlwollende Erwägung finden
und dazu führen wird, dass die Genehmigung d*s tingerechten
Steuerbeschluasscs der städtischen Kollegien zu Hannover vom
27. März in dem angeführten Punkte versagt wird.
Ganz gehorsamst.
Der Vir «in «ir Lichtapiilthiatar-Besitzer von Hannover und Linden.
Im Aufträge:
C. Spieker.
Goethestr. 41. Kammer-Licht - Spiele.
Oer Verein der Lichtspieltheaterbesitzer in Rheinlend und
Westfalen hielt am 27. März in der Tonhalle zu Düsseldorf eine
ausserordentliche Mitgliederversammlung ab. die mir etnen kleinen
Teil der Mitglieder ven'inte. obwehl allerlei «irhtigo Fragen auf
der Tagesordnung standen. Vormittags wurden verso hiedene
Aendemngen der Satzungen genehmigt und noch mittags ins
Vereinstregister eingetragen. Kern« r wurde über den Anschluss
an den Reiehsverhand verhandelt. und ein Bevollmächtigter einer
grosseren Gesellschaft von dem Besuch der Versammlungen aus-
gesehlossen. Es handelt sich hier um gewisse persönliche Anti¬
pathien, die der ..Abgesperrt* " in n'ichem Ma(.k> in diesen Kreisen
wegen zu grosser Zungenfertigkeit genk'sst. So erklärlich es uns
ist. dass man Debatten nicht gern unnötig hing«*zogen si*-ht und
nicht immer nach Belehrungen und Aufklärungen sieh sehnt, so
ist der Beschluss an sich tadelnswert. Es muss in der Macht de»
Versammlungsleiters liegen, die Diskussion geschickt zu leiten.
Wohin sollte es führen, wenn schliesslich nach dom gleichen Prinzip
alle Redegewandten ..gesperrt“ würden ? Di«* Mitglieder, die
diesem Beschlüsse zustimmten, waren sieh sicherlich d«-r Tragweite
einer derartigen Entschliessung nicht bewusst.
Nachmittags wurde über aktuelle Fragen bertiten. Man
sprach über Normal vertrag, städtische Kinos. Fihnmiete, ohne zu
bestimmten Entac-heidungen zu kommen. Uehcr Trust. Monopol
und Konzession entspann sich eine längere Debatte, in der Chef¬
redakteur Perlmann länger referierte, das Arbeitsfeld der Konzerne
behandelte und die Anwesenden zu einer Kundgebung gegen die
Konzession veranlasstc. Der Vorsitzende, Winter, sprach dem
Redner den Dank der Versammlung aus.
Nachstehende
Pathe-Telle
sind am Lager:
146 Ulendenachee.
159 Stahldrackrahnien.
160 FUzdruckralunan.
166 GalUecbe Ge lenk kette
167 Malteserkreuz so» Stak!
324 Scharnier für die Thür.
325 Malteserkreuz.
326 Exantenwbelbe mit Achae.
332 FriktUusgehäuse.
335 Oi -ltachleoen für d.-u ttlhrnnic!-
»o hätten.
338 Kurbel.
343 Zahnrad m. 15 Zähnen auf lllrn-
190 gr-H« Ulettachtene
191 kleine Ck'luchlcis-r
209 1 'rtickechioucn su (1
314 Tür für Pathä-Apparat, kompi. |
115 Zahnrad mtt Riemenscheibe.
Stähl.
317 Zähnfad mit 144 Zähnen. Stahl-
rig Zähnrad mit 48 Zähnen. Stahl
219 Zahnrad an der Kxantrrachsc.
Stahl.
220 Zwlachenrad. Stahi.
222 Zahnrad an- Schwungrad. Stahl.
Lagerhoek. Abführungs-Schar-
uli neltm.
lUrtuenrobrlbe auf Ulenden-
2 Oberer Kohlenhaltrr.
3 W «ckclMlhUtmlatte et
2 Sylndclechianhc etc.
3 Ooppefctehraube ete.
4 Schraube ete.
i Konische» Zahnrad m/58 Zähne
ete.
Lagerboek für die Achse usw.
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Spiralfeder usw.
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Stalü.
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Schutzblech an der Malte er¬
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Aus der Bilder - Mappe der Mosch - Serie
Liebe und Leben.
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Heut nach einem Jahre bitte ich Dich, m Deinem Vater
Euräekzakehren. Da bist sein Kind, das er mit grenzen¬
loser Liebe geliebt und mit heilig treuer Liebe behütet
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ruht eine Schuld auf ihm, ieh müsste sie erst kennen, um
ihn zu verdammen. Niemals kannst Du Richter sein über
eine Mannesschuld, Du kleines törichtes M&dchen, Du
reines Kind, dem alles fremd ist vom Staub und Schmutz
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Die Begründung des Kinogesetz-Entwurfs.")
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Im ersten Abschnitt ist ausgeführt worden, dass die
Forderung der Konzessionierung der Kinotheater durch
die „Begründung“ zum Gesetzentwurf nicht überzeugend
begründet worden ist; dass man den Polizeibehörden
erforderlichenfalls überlassen soll, die bisher vorhandenen
Spezialverordnungen anzuwenden oder auszubauen; dass
aber nicht als Schreck- oder Drohmittel allgemeiner Art
das Mittel der Konzessions-Entziehung den Behörden
gegeben werden dürfe.
Jetzt ist zu erörtern .Wie, unter welchen Bedingungen
und Voraussetzungen, soll die Konzession, die diesseits
bekämpft wird, nach dem Entwürfe zur Einführung ge¬
langen ?
Es ist da zu unterscheiden zwischen den Theatern,
die vor dem 1. März 1918 ihren Betrieb begonnen haben
und den anderen.
A. Nach § 2 des Entwurfs bedarf zur Fortsetzung
des Betriebes keiner Erlaubnis, wer bereits vor
dem 1. März 1918 mit der gewerbsmässigen Veranstaltung
von Lichtspielen begonnen hat.
I. Danach könnte es scheinen, als blieben die Theater¬
besitzer im wesentlichen von dem Kinogesetze befreit,
die vor dem 1. März 1918 ihr Theater bereits betrieben
hatten.
Dem ist jedoch keineswegs so; denn § 3 des Gesetz¬
entwurfs bestimmt:
„Die Erlaubnis kann zurückgenommen' werden,
wenn die Veranstaltung der Lichtspiele den Gesetzen
oder guten Sitten zuwiderläuft, oder wenn sich aus
Handlungen oder Unterlassungen des Gewerbebetreiben¬
den dessen Unzuverlässigkeit in bezug auf den Gewerbe¬
betrieb ergibt; aus den gleichen Gründen
kann solchen Personen, die das Ge¬
werbe zu einer Zeit begonnen haben,
als eine Er1aubnispf 1 i cht dafür noch
nicht bestand, der Gewerbebetrieb
untersagt werden.
Die Hauptwaffe, die den Behörden mit der Ein¬
führung der Konzession in die Hand gegeben werden soll,
ist neben der Abweisung des Antrages auf Erteilung der
Konzession das Verfahren auf Entziehung der Konzession.
Diese schärfste Waffe sollen also die Behörden auch gegen
d i e Theaterbesitzer haben, die ihren Betrieb vor dem
1. März 1918 begonnen haben.
Ferner: Die Konzession ist eine persönliche.
Mit dem Tode des Konzessionsträgers erlischt die Kon¬
zession. Sie ruht nicht, wie oft angenommen wird, auf
dem Grundstück. Nach § 46 der Gewerbeordnung darf
nach dem Tode der Gewerbebetreibenden das Gewerbe
für Rechnung der Witwe während des Witwenstandes
oder, wenn minderjährige Erben vorhanden sind, für deren
Rechnung durch einen nach § 45 qualifizierten Stellver¬
treter betrieben werden, insofern die über den Betrieb
einzelner Gewerbe bestehenden Vorschriften nicht ein
anderes anordnen. Dasselbe gilt während der Dauer einer
Kuratel oder Nachtragsregulierung.
§ 45 der Gewerbeordnung bestimmt: Die Befugnisse
zum stehenden Gewerbebetrieb können durch Stell¬
vertreter ausgeübt werden; diese müssen aber den
für das in Rede stehende Gewerbe insbesondere vorgeschrie¬
benen Erfordernissen genügen.
1. Stirbt also ein Kinotheaterbesitzer unter Hinter¬
lassung einer Witwe und minderjähriger Kinder, so müssen
die Erben Zusehen, einen Stellvertreter zu finden, der dem
§ 1 des Entwurfs entspricht. Es dürfen also gegen ihn
keine Tatsachen vorliegen, die die Annahme rechtfertigen,
dass die beabsichtigten Veranstaltungen den Gesetzen oder
guten Sitten zuwiderlaufen werden; der Stellvertreter
muss ferner die erforderliche Zuverlässigkeit in bezug auf
den Gewerbebetrieb nach weisen
•) Siehe auch No. 587.
No 088
Der Einematograph — Düsseldorf
Finden die Erben einen Vertreter, der auch die über¬
lebende Witwe sein kann, so wird das Kino fortgeführt
werden können.
Oft wird versucht werden, nach dem Tode des Kino¬
theaterbesitzers das Theater zu verkaufen. Da können
sich Ueberrasehungen ergeben. Der Käufer bedarf
der Konzession. Ob er sie erhält, hängt davon ab,
ob er den Erfordernissen des § 1 Abs. 1 des Entwurfs genügt,
und ob etwa nicht eine den Verhältnissen des Bezirks ent¬
sprechende Anzahl von Lichtspielbe: rieben bereits besteht
(Bedürfnisfrage). Die Tatsache, dass das Kino¬
theater bisher bestanden hat, besagt nicht, dass ein
Bedürfnis für eine Neukonzessionierung vorliegt. So
kann es kommen, dass den Hinterbliebenen eines Kino-
theaterbesitzers ausser dem Ertrage für die im Kino¬
theater befindlichen Sachen, die zu niedrigem Preise ver¬
kauft werden müssen, nichts zurückbleibt. So kann
es kommen, wenn es auch in der Regel nicht so sein
wird. Mitunter wird es aber so kommen, und zwar aus
nicht misszubilligenden Gründen. Das wird z. B. der
Fall sein, wenn das Grundstück, in dem sich das Kino¬
theater befindet, in erheblichem Maße baufällig, wenn die
Einrichtungen veraltet sind. Die Baupolizei wollte viel¬
leicht in bestehende Zustände nicht eingreifen, benutzt
aber den Besitzwechsel, um das für notwendig Erkannte
nun durchzuführen.
Diese Konsequenz, durch die erhebliche Vermögens¬
werte einer bestimmten Theaterbesitzer-Familie zerstört
werden können, mögen sich d:e Theaterbesitzer besonders
vor Augen halten, die so lebhaft nach der Konzession
gerufen haben.
2. Will ein Theaterbesitzer, der vor dem 1. März 1918
sein Theater betrieben hat, das Theater unter Lebenden
verkaufen oder vermieten, so bedarf der Käufer und Mieter
der Konzession.
Das gleiche gilt, w’enn der alte Besitzer das Theater
ausbauen und erweitern will; denn dann ist der „Betrieb“
nicht mehr derselbe, wie früher. Im § 32 der Gewerbe¬
ordnung ist dieser Gedanke präzise ausgesprochen: Zum
Betriebe eines anderen oder eines wesentlich veränderten
Unternehmens bedarf es einer neuen Erlaubnis. Auf dem
gleichen Standpunkt stehen die Verwaltungsgerichte in
ständiger Rechtsprechung.
II. Bis zum 1. März 1918 wurden viele Kinotheater
nicht von natürlichen Personen betrieben, sondern von
juristischen Personen (Aktiengesellschaften, Gesellschaften
mit beschränkter Haftung usw.). Diese können nach § 2
des Gesetzentwurfs das Theater weiter betreiben. Sie
sind besser daran, als die Theater, die von natürlichen
Personen betrieben worden sind. Eine natürliche Person
kann sterben, und es treten dann, wie ausgeführt, die
Bestimmungen des § 3 des Entwurfs ein. Eine juristische
Person stirbt nicht.
Welche Anforderungen an den verantwortlichen Leiter
eines Theaters gestellt werden, das von einer juristischen
Person betrieben wird, geht mit Deutlichkeit aus dem
Gesetzentwürfe nicht hervor. Vermutlich werden an ihn
die Anforderungen gestellt werden, die ein Stellver¬
treter aufweisen muss; es dürfen gegen den Leiter
keine Tatsachen vorliegen, welche die Annahme recht-
fertigen, dass die Veranstaltungen den Gesetzen oder
guten Sitten zuwiderlaufen werden; ferner muss der Leiter
die erforderliche Zuverlässigkeit in bezug auf den Gewerbe¬
betrieb nach weisen.
Ob auch nach dem 1. März 1918 juristischen Per¬
sonen die Erlaubnis zum Betriebe eines Kinotheaters
erteilt werden soll, geht aus dem Entwürfe nicht wörtlich
hervor.
In der Novelle zur Gewerbeordnung fand sich ein
i 46, der lautete:
„Wird ein Unternehmen, das nach $ 33, 33a der Er¬
laubnis bedarf, von einer andern als natürlichen Person
betrieben, so erlischt die ihr erteilte Erlaubnis mit dem
Ablauf von 25 Jahren nach der Erteilung.“
Dieser Paragraph hat in dem Kinogesetz-Entwurf
keine Aufnahme gefunden. Aus der Fassung der Para¬
graphen des Kinogesetz-Entwurfs scheint es sich um keine
beabsichtigte Unterlassung zu handeln. Dies ergibt sich
insbesondere aus § 1 Ziffer 1 und aus § 3. Es wird vom
„Nachsuchenden“ und vom „Gewerbetreibenden“ ge¬
sprochen. Beides kann auch eine juristische Person sein.
Die erforderliche Zuverlässigkeit in bezug auf den Gewerbe¬
betrieb kann bei Gesellschaften ebenso vorhanden sein
wie die Unzuverlässigxeit in bezug auf den Gewerbebetrieb.
Es wird Sache der juristischen Personen sein, die Organe,
die mit der Leitung der Kinotheater betraut werden, ent¬
sprechend auszuwählen und zu überwachen.
III. So viel sei über die Theater gesagt, die vor dem
1. März 1918 bereits im Betriebe waren. Auch gegen sie
kann ein Verfahren auf Rücknahme der Erlaubnis einge¬
leitet und durchgeführt worden, wenn die Veranstaltung
den guten Sitten zuwiderläuft, oder wenn sich aus Hand¬
lungen oder tTnterlassungen des Gewerbetreibenden dessen
Unzuverlässigkeit in bezug auf den Gewerbetrieb ergibt.
Die Voraussetzungen des Verfahrens auf Rücknahme
der Konzession werden an späterer Stelle behandelt.
B. Wer — nach dem 1. Marz 1918 gewerbsmäßig
Lichtspiele öffentlich veranstalten will, bedarf zum Be¬
triebe dieses Gewerbes der Erlaubnis
a. Veranstalter von Lichtspielen kann eine natürliche
oder eine juristische Person (Aktiengesellschaften, Gesell¬
schaft mit beschränkter Haftung usw.) sein.
b. Der Veranstalter von Lichtspielen muss die erfor¬
derliche Zuverlässigkeit in bezug auf den Gewerbebetrieb
nachweisen können. Soweit es sich um natürliche
Personen handelt, werden als Konzessionspetenten nur
Volljährige in Frage kommen. Ein Kind oder ein
junger Mensch, der noch minderjährig ist, wird nicht m der
Lage sein, eine Zuverlässigkeit in bezug auf den Gewerbe¬
betrieb nachweisen zu können. Es wird also nicht mehr Vor¬
kommen können, dass der Vater, der infolge seiner Schulden
das Kinotheater nicht betreiben kann, es auf ein Kind
„überschreibt“, damit Pfändungen gegen ihn nicht in die
Einnahmen aus dem Kinotheater vollstreckt werden können.
Frauen, auch Ehefrauen, können ein Kinotheater be¬
treiben, wenn sie den persönlichen Anforderungen genügen,
wenn sie also die erforderliche Zuverlässigkeit in bezug
auf den Gewerbetrieb nachweisen können.
Soweit es sich um juristische Personen handelt, ist
Träger der Konzession die juristische Person, die Aktien¬
gesellschaft, die Gesellschaft mit beschränkter Haftung.
Nicht ein bestimmter Funktionär der Gesellschaft.
Nach der bisherigen Rechtsprechung musste, wenn eine
juristische Person ein Theater oder Variötö betrieb, eine
bestimmte physische Person um die Konzession nach¬
suchen. Die Konzession wurde nicht der Gesellschaft
als solcher erteilt, in der Regel war der Direktor oder der
artistische Direktor Konzessionär der Gesellschaft. Durch
diese Praxis waren der Gesellschaft oft sehr stark die Hände
gebunden. Dem Direktor mussten von der Gesellschaft
sämtliche Rechte eingeräumt werden, die er nach Ansicht
der Konzessionsbehörde haben musste, um alle Verant¬
wortlichkeit tragen zu können. Der Direktor konnte bis
zu einem gewissen Grade tun und lassen, was er wollte.
Er besass ja die Konzesssion. Ohne die Konzession konnte
man den Betrieb nicht weiterführen und infolgedessen
auch nicht ohne den Konzessionär. Obwohl er Angestellter
der Gesellschaft war, war er unentbehrlich. Dieser Zu¬
stand der Abhängigkeit einer Gesellschaft vom Direktor,
der Konzessionsträger ist, soll nicht aufrechterhalten
werden. Nunmehr kann die Konzession der Gesellschaft
als solcher erteilt werden.
Der Kinematograph — Düsseldorf.
Nr. 688
C. Gewerbsmässig veranstaltet jemand Licht¬
spiele, wenn dieses in der Absicht geschieht, aus der Ver¬
anstaltung einen Erwerb zu ziehen.
Um öffentliche Veranstaltungen handelt es
sich, wenn einer unbeschränkten Anzahl von Zuschauern
zu den Veranstaltungen Zutritt gewährt wird. Daraus ergibt
sich, dass die Vorführungsräume in den Filmfabriken keine
konzessionspflichtigen Betriebe sind. Sie sind nur dazu
bestimmt. Kauflustigen Filme vorzuführen.
D. Was unter der ..erforderlic len Zuverlässigkeit
in bezug auf den Ge werbet rieb“ zu verstehen ist, ist nicht
ganz klar Der Satzteil ist aus § 32 der Gewerbeordnung
entnommen. Im § 32 heisst es:
„Schauspielunternehmer bedürfen zum Betriebe ihres
Gewerbes der Erlaubnis. Die Erlaubnis ist zu versagen,
wenn der Naclisuchende den Besitz der zu dem Unter¬
nehmen nötigen Mittel nicht nachweisen kann, oder wenn
die Behörde auf Grund von Tatsachen die Ueberzcugung
gewinnt, dass derselbe die zu dem beabsich¬
tigten Gewerbebetrieb erforderliche
Zu verlässigkeit, insbesondere in sittlicher,
artistischer und finanzieller Hinsicht nicht besitzt“.
Der Entwurf geht weiter als § 32 der Gewerbeordnung.
Beim Schauspielunternehmer wird die sittliche, artistische
und finanzielle Zuverlässigkeit geprüft. Ob der Kinotheater¬
besitzer bis in die Einzelheiten genau mit der Technik des
Vorführungsapparates vertraut ist, darauf kommt ts ebenso
wenig an, wie etwa darauf, ob er Beinern Vorführer, den
Platzanweisern, dem Bureau- und Kassen personal die Löhne
zahlt. Was die sittliche Zuverlässigkeit anbetrifft, so wird
nicht jede Vorstrafe ausreichend sein, um einem Konzessions¬
petenten die Erlaubnis zum Betriebe eines Kinotheaters
zu verweigern. Hat jemand eine Zuchthausstrafe erlitten,
oder befindet er sich nach Verbüssung einer Gefängnis¬
strafe im Ehrverlust, so wird die Erteilung einer Kon¬
zession an einen solchen Mann kaum in Frage kommen.
Hat der Konzessionspetent andere Strafen erlitten, so
werden diese nicht unbedingt dahin führen müssen, dass
ihm die Konzession versagt wird. Strafen wegen Ueber-
tretungen, auch wenn sie wiederholt verhängt werden
mussten, werden regelmässig nicht dartun, diss der
Konzessionspetent die erforderliche Zuverlässigkeit in
bezug auf den Gewerbetrieb nicht besitzt. Schon in diesem
Punkte könnte die Polizeibehörde anderer Meinung sein,
insbesondere, wenn man sich den Satz der Begründung
vor Augen hält: „Durch polizeiliche Verbote gewisser Filme
und Vorführungen, lässt sich allein Abhilfe nicht schaffen.“
Die Konzessionsbehörde könnte der Meinung sein, dass je¬
mand, der gewisse sich aus dem Betrieb eines Kinotheaters
ergebende Kontraventionen häufiger begangen hat (zeit¬
weilige Ueberfüllung), Stehen von Personen in den Gängen,
Verletzungen der Vorführervorschriften, Uoberschreitung
der Polizeistunde, Verstoes gegen Zensurvorschriften), die
wohl jeder Kinotheaterbesitzer einmal oder wiederholt
begangen hat, auch wenn er deshalb zufällig nicht zur
Anzeige gebracht wurde, die erforderliche Zuverlässigkeit
in bezug auf den Gewerbetrieb nicht besitzt.
Die einzelnen Vergehungen unter dem Gesichtswinkel
aufzählen zu wollen, ob ihre Begehung und ob erfolgte Be¬
strafung ein Konzessionshindernis ist od*r nicht, dürfte
ebenfalls zwecklos sein. Auch die Frage, ob politische
Vergehen oder Verbrechen und Uebertretungen der Kriegs¬
vorschriften (Kriegsernährungsvorschriften, Bezugsschein¬
vorschriften!) Unzuverlässigkeit auf den Gewerbetrieb be¬
gründen können, kann nicht entschieden werden, da der
Begriff zu deutungsfähig und dehnbar ist.
Wie nun jemand nachweisen soll, dass er in
bezug auf den beabsichtigten Gewerbetrieb die erforderliche
Zuverlässigkeit hat, ist ebenfaJs nicht leicht zu sagen.
Man hätte gewisse Anhaltspunkte, wemi jemand bereits
ein Kino betrieben hat und dann um eine neue Konzession
einkommt. Wie soll aber jemand, der aus einem ganz andern
Fache kommt, nachweisen, das.- er in bezug auf den Ge¬
werbebetrieb die erforderliche Zuverlässigkeit besitzt ?
Soll die alte Rechtsregel ni« hi mehr gelten: „Quisquis
bonus praesumitur“ oder zu deutsch: „Jeder wird so lange
als anständiger Mensch behandelt, bis ihm das Gegenteil
nachgewiesen wird ?” Welche Nachweisungen will man
von einein Konzessionspetenten verlangen ? Soll er etwas
anderes dartun, als dass er ein unbescholtener Mann ist.
also ein Mensch, dem die Pclizei mit ruhigem Gewissen
das Zeugnis erteilen kann, dass Nachteiliges über ihn nicht
bekannt geworden ist ? Oder verlangt man irgend eine be¬
sondere Eignung zum Stande des Kinotheaterbesitzer6 ?
Will man von ihm etwa bestimmte pädagogische Fähig¬
keiten erwarten können, oder sein Einverständnis dazu
haben, dass er nur Filme bestimmter Art vorführen werde *
PSi Der Begriff „Zuverlässigkeit in bezug auf den Gewerbe¬
lief rieb“ lässt eigentlich jede Deutung zu, und die U m -
kehrung der Beweislast, die dem Kon-
zessionspetenten die Pflicht auferlegt, nachzuweisen, dass
er die erforderliche Zuverlässigkeit in bezug auf den Ge¬
werbetrieb habe, gibt der Konzessionsbehörde das Recht,
jeden Nachweis persönlicher Art vom Konzessions¬
petenten zu verlangen.
Die Erfindung der ruckweisen Bewegung beim Kinematograph.
Die Bewegung des Filmbandes beim Kinematograph
ist, wie bekannt, eine ruckweise. In der „Centralzeitung
für Optik und Mechanik“, Jahrg. 39, Heft 0, weist nun F.
Paul Liesegang, Düsseldorf, darauf hin, dass der Gedanke
der ruckweisen Bewegung tatsächlich ebenso alt ist wie die
Geschichte des Kinematographen selbst, wenn man diese
von der Erfindung des Lebensrades an rechnet — als der
ältesten Vorrichtung, die uns gleich dem Kinematograph,
nur in unvollkommener Weise, das Bild einer bewegten
Szene vorzaubert. Stampfer in Wien, der 1832, ungefähr
zur gleichen Zeit wie Plateau in Gent, das Lebensrad erfand,
erkannte nämlich schon: „Die Bilder sollten sich eigentlich
■-während dem Vorübergange jeder einzelnen Oeff-
nung vor dem Auge, welcher, wenn auch eine kurze Zeit¬
dauer hat, gerade so verhalten, wie das vorzustellende Ob¬
jekt, also ganz ruhig bleiben, wenn dieses ruht, oder nur so
viel und in jener Art sich bewegen, wie dies beim natürlichen
Objekte während dem Vorübergange der Oeffnung der Fall
sein würde. Allein — sagt er dann weiter — diese Be¬
dingung ist wegen der grossen Schnelligkeit der Aufeinander¬
folge der Bilder sehr schwer oder gar nicht durch irgend
einen Mechanismus zu erfüllen möglich-.*!
Die erstmalige Verwirklichung dieses Gedankens ge¬
schah wahrscheinlich durch den Engländer Wheatstone,
der sich Anfang der sechziger Jahre mit der Kombination
von Stereoskop und Lebensrad befasste. Er setzte auf die
Achse der Bildscheibe ein Zahnrad und trieb dieses durch
ein Schneckenrad an. dessen Schraubengang auf einen Teil
des Umfanges ohne Steigung verläuft, sodass das Zahnrad
zeitweise stehen bleibt. Diese Anordnung, die man früher
auch beim Kinematograph angewandt hat, scheint sich
aber nicht bewährt zu haben: jedenfalls benutzte Wheat¬
stone später wieder die gleichmäßig laufende Bildtrommel
No. 688
Der Kinematograph — Düsseldorf.
Die ruclrwoise Bewegung findet sieh dann wieder in
einem amerikanischen Patent vom Jahre 1869, das A. B.
Brown auf ein Projektions-Lebensrad nahm. Ehe hier zum
periodischen Antriebe der Bildscheibe dienende Vorrichtung
entspricht schon dem Malteserkreuzrade; ja es ist auch
bereits eine vor dem Objektiv sich c.rehende, zweiflügelige
Blendscheibe vorgesehen, sodaß bei dem Apparat — vom
Filmband abgesehen — die wesentlichen Konstrnktions-
merkmale des Kinematographcn gegeben sind. Ob er prak¬
tisch ausgeführt wurde, ist nicht bekannt. Jedenfalls aber
wurde im Jahre darauf von Heyl in Philadelphia eine ähn¬
liche Anordnung zu ProjektionsVorführungen benutzt.
Die weitere Entwicklung machte ihren Weg über die
Photographie. Nachdem in den siebziger Jaliren der Ame¬
rikaner Muybridge die ersten Reihenaufnahmen gemacht
erfolgreiche längere Reihenaufnahmen machen konnte.
Sein Apparat, in die Dunkelkammer fest eingebaut, war
anfänglich recht umständlich —, er bediente sich eines
Uhrwerkes für die Weiterführung des Bandes und eines Elek-
tromagneten zur jeweiligen Festhaltung für die Belichtung.
Bald darauf erfolgte die Einführung des Zelluloidfilinbandes,
das in der ersten Zeit allerdings noch viel zu wünschen übrig
liess. Der Engländer Friese Greene sah bei seiner 1889 kon¬
struierten „Photoramic Camera” bereits die Verwendung
von Zelluloidfilmen ver; er verstand es aber nicht, (len für
damals gut durchgearbeiteten Apparat, bei dem eine hin-
und hergehende Rolle das Band sprungweise fortlwwegte,
zur Geltung zu bringen. Wer Erfolg mit der neuen Kunst
liaben wollte, musste weiten Kreisen etwas herzeigen.
Und das besorgte Edison mit seinem 1891 herausgebrachten
*>off 3>u nod» md#öe*id>net?
tPenn Ihi nictyt auo MerlanÖ0li<N
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hatte, wobei er sich einer Batterie photographischer Appa¬
rate bediente, die rasch nacheinander in Tätigkeit traten,
konstruierte 1882 der Pariser Physiologe Marey die photo-
graphische Flinte, einen Apparat, der innerhalb einer Se¬
kunde 12 Aufnahmen auf eine ruckweise gedrehte Platte
machte. Der periodische Antrieb erfolgte durch ein Stift-
rad. Die gewonnenen Bilder waren nur ein Zentimeter
gross und zeigten keine Details. Levison in Brooklyn baute
1888 einen Trommelapparat für 12 grössere Platten und
trieb ihn ruckweise an durch die früher von Wheatstone
benutzte 8chneckenradvorrichtung. Weitere Fortschritte
waren abhängig von der Beschaffung eines besser geeigneten
Negativtrigere: Die photographischen Glasplatten waren
zu schwer. Zunächst stellte die Technik Negativpapier¬
band zur Verfügung, mit dessen Hilfe Marey von 1887 an
Kinetoskop. Es war ein Betrachtungsapparat, in welchem
die vortreffliche Eigenschaft des Zelluloidfilms, sich infolge
seiner Durchsichtigkeit für die Wiedergabe in durchfallendem
Lichte zu eignen, erstmalig gehörig ausgenutzt wurde. Er
brach e damit aber gleichzeitig gerade das, was auch für
die 1 ojektion lebender Lichtbilder vonnöten war; den
positiven Bildfilm mit dem zweckmäßigen, kleinen Bild¬
maß und einer praktisch durebgeführten Lochung. Und
da sonst kein Bildfilm zu bekommen war, so kam es, dass
die nun auftretenden Erfinder ihre Versuche mit Kine-
toskopfilmen machten, ihre Bewegungswerke danach an¬
passten und dass in der Folge die Abmessungen des Edison-
schen Filmbandes von der Kinematographie übernommen
wurden.
Aber während das Kinetoekop’in dieser Hinsicht einen
Dm Kinematogr&ph — Düsseldorf.
No. 688
maßgebenden Einfluss auf die Ausgestaltung der Kinemato¬
graphie gewann, während seinem Auftreten überhaupt
die rasche Einführung des lebenden Lichtbildes zu ver¬
danken ist, stellte dieser Apparat selbst in konstruktiver
Beziehung einen Rückschritt dar. Denn man bedenke:
das Kinetoskop arbeitete mit einem gleichmäßig laufenden
Filmband. So musste Edison, um eine einigermaßen zu¬
friedenstellende Wirkung zu erzielen, 64 Bilder iti der Se¬
kunde fortsohaffen, während bei ruckweise bewegtem Band
der vierte Teil davon genügt hätte. Für eine lichtstarke
Projektion wäre die Anordnung völlig untauglich gewesen.
Ja, das Bewegungswerk unterschied sich grundsätzlich
in nichts von dem alten Lebensrade, tür welches Stampfer
auch schon die Anwendung von Bildbändern vorsah. Da
sehen wir einmal wieder, welch merkwürdigen Weg die Ent¬
wicklungsgeschichte manchmal nimmt: musste doch also
zum weitern Fortschritt ein Apparat verhelfen, der selbst
die Errungenschaft der ruckweisen Bewegung missachtete.
— Die nun folgende Ausgestaltung des Kinematographen
und den Kampf der Bewegungsanordnungen untereinander
hat Liesegang in einem Aufsatze in Nr. 500 dieses Blattes
ausführlich geschildert.
Kinos in Smyrna.
(Originalbericht unseres B-Korrespondenten.)
Neulich erbaten Sie sich einen Ueberblick über die
Bedeutung des Kinos in Konstantinopel, heute schreibe
ioh Ihnen einen Bericht über dasselbe Thema in Smyrna.
Hier erwecken die Kinos das Hauptinteresse, welche
nur neue Filme bringen, wie das auch in Konstantinopel
der Fall ist, mit dem Unterschied, dass die Zahl der Licht¬
spielhäuser hier viel geringer ist. Der Hauptfaktor ist
hier der italienische Film, der den Markt beherrscht.
Der deutsche Einfluss auf das Filmgebict ist hier noch
nicht durchgedrungen und erst in letzter Zeit fängt er an
sich bemerkbar zu machen. Dank der Firma M. Bao & Co.
von Konstantinopel und E. F. Kraemer, hier, wrclche sich
in dieser Angelegenheit zusammentaten, sieht man hier seit
drei Wochen eine Serie deutscher Filme. Dies erklärt meine
Anwesenheit in dieser Stadt .wohin ioh gefahren bin,um einige
Filme deutschen Ursprungs zu placieren und ich kann Ihnen
versichern, dass ich riesige Schwierigkeiten zu überwinden
hatte, um Kinobesitzer dazu zu bringen, deutsche Filme
zu kurbeln; aber ich habe die Genugtuung, dass ich mein Ziel
erreichte. Vorige Woche hat der Cinema Kraemer „Arthur
Imboff” gezeigt, der einen grossen Erfolg hatte; kurz darauf
kam „Der Weg der Tränen” von der Decla mit der reizenden
Hella Moja. Dieser Film gefiel ungemein, das Spiel der
Künstlerin schätzte man hoch ein; diese Woche sah ich mit
Vergnügen, dass von den fünf Lichtspielen, die sich am Kai
befinden und welche die vornehmsten von Smyrna sind,
drei deutsche Filme zeigten.
Oinäma La Ga i et 6 bringt „Der gelbe Pass”,
tnli, der Hauptdarstellerin Klata Kimball Young. Dieser
Film ist nicht sehr künstlerisch aber er interessiert dennoch,
vor allen Dingen unsere Damen, die vernarrt sind in leiden¬
schaftliche Geschichten. Der Besuch ist wie immer enorm
Theater Kraemer. Hier sieht man, „Catarina
Karaschkine” mit der beliebten Ellen Richter, welche hier
zum orsten Male im Bilde erscheint; ihre Grazie, ihr Spiel
und ihr Leiden haben das Publikum gleich für sie einge¬
nommen. Der Inhalt] ist sehr ernst und interessant, hie und
da erinnert hier an’,,Der König des Bagno” von Pathc.
Die Aufmachung ist grandios und die Darstellung über
alle Kritik erhaben.
Cinema» Pallas. Dank des rührigen Direktors,
unseres Freundes Dhimopoulos, hat dieses Kino seit An¬
fang der Saison eine Serie Sensationsfilme vorgaführt,
was das Publikum auch sehr zu würdigen weiss, denn der
Saal ist immer voll. Diese Woche „Das Bagro” von der
Continental mit Ellen Richter. Man sieht hier keine fein¬
möblierte Salons, aber durch seinen aufregenden und vari¬
ierten Inhalt fesselt „Das Bagno”. Darstellung und Auf¬
nahme sind tadellos. Da die andern Säle alte Filme zeigen,
brauche ich dieso nicht zu erwähnen.
Kölner Brief.
Wer die Fachzeitung der letzten Wochen einiger¬
maßen aufmerksam studierte, dem werden schon immer
die vielen Notizen aus Köln aufgefallen sein, die von
Tatsachen berichteten, die ein Interesse beanspruchen,
das weit über lokale Bedeutung hinausgeht. Ich
denke da an den Bioscop-Konzern und all das, was
mit ihm zusammenhängt. Bisher war man über
Zwecke und Ziele mehr oder weniger auf Vermutungen
angewiesen; und so war es ausserordentlich wertvoll
und wichtig, einmal aus berufenem Munde zu hören,
was der Bioscop-Konzern bisher erreicht hat und was
er noch erreichen möchte.
Vor wenigen Tagen fand in den Agrippina-Licht-
spielen eine Sonderveranstaltung vor geladenem Publi¬
kum statt, bei der in allererster Linie Erzeugnisse der
Harmonie-Filra-Gesellschaft kritischen und urteilsfähi¬
gen Beschauern dargeboten wurden. Von den frühe¬
ren Arbeiten, die der Konzern übernommen hatte,
zeigte man die überaus wirkungsvolle ungarische
Rhapsodie, die mit sicherem Blick für das Kino-
wirksame zusaramengestellt ist und die FrL Mary
Zimmermänn vom deutschen Opernhaus in Charlotten
öurg Gelegenheit gibt, meisterhafte Tanzkunst und
temperamentvolles künstlerisches Nachempfinden zu
einem wirkungsvollen Gesamtbild zu vereinigen.
Der Elfe ureigen nach der Sommemachts
träum-Musik zeigte wiederum höchsten ästhetischen
Reiz und selten tiefen Stimmungszauber, während ein
kleiner Tanzfilm die Entwicklungsmöglichkeit des
Harmonie-Filmes auf einem anderen ebenso beachtens¬
werten Wege bewies.
Im Mittelpunkt der Aufführung stand der grosso
B e e t h o v e n - Film, der am 26. April in zehn deut¬
schen Städten gleichzeitig zur Aufführung gelangen
wird. Das ist, rein äusserlich betrachtet, eine
Tatsache, die sicher einzig in der Geschichte der
deutschen Kinematographie dasteht und die nicht nur
die geschäftliche Tüchtigkeit der leitenden Persön¬
lichkeiten der Harmonie-Gesellschaft beweist, sondern
einleuchtender als alle Worte den Beweis erbringt,
dass das Interesse für diesen wertvollen Film ausser¬
ordentlich gross ist. Den Inhalt hier wiedergegeben,
hiesse das Leben Beethovens in grossen packenden
Zügen schildern, hiesse ein Lebensbild entwerfen, das
in seiner Wucht und Tragik wie ein grosser moderner
Roman anmutet, in dem entsagende Liebe und über
No. 6*8
Der Kinematograph — Düsseldorf.
menschliche Aufopferung als leitendes Motiv auftreten.
Man glaubt nicht eine Lebensbeschreibung zu sehen,
sondern ein Schauspiel zu erleben, wie es die Phantasie
eines Dichters nicht wirkungsvoller entwerfen konnte.
An den historischen Stätten in und um Wien, wo
Beethoven lebte, liebte und litt, entstanden unter Lei¬
tung von Emil Justitz Szenenbildc von seltenem Lieb¬
reiz und der Darsteller der Haup:rolle, Fritz Kortner
von der neuen Wiener Bühne hat mit künstlerischer
Vollendung und mit liebevollem Verständnis einen
Beethoven geschaffen, der in meisterhafter Weise
historische Treue im Aeusseren mit ergreifender pietät¬
voller inneren Durchdringung verbindet. Die be¬
geisterte Stimmung der Kölner Tagespresse äusserte
sich in umfangreichen Artikeln. Das ist um so höher
zu bewerten, als man bisher gerade in den führenden
Tageszeitungen sich nicht dazu verstehen konnte, dem
Kino einen grösseren Raum zuzugestehen.
Bevor ein Teil des Corvin-Films „Harrison und
Barrison" über die Leinwand haschte, ergriff Herr
Generaldirektor Heuser das Wort und fühlte in einer
abgerundeten und wirkungsvollen Rede ungefähr fol¬
gendes aus:
..Der „Bioscop-Konzern" ist bisher noch wenig an
die Oeffentlichkeit getreten, er umfasst vier Fabri¬
kationsfirmen, die ihre Bilder durch sieben eigene
Filialen in Deutschland vertreiben. Diese Verleih¬
geschäfte stützen sich auf rund 30 Theater, die über
ganz Deutschland verbreitet sind, zum grössten Teil
aber in Rheinland und in Westfalen liegen. — In
der letzten Zeit ist sehr häufig davon gesprochen wor¬
den, dass die Vereinigung so vieler Unternehmen in
einer Hand eine Gefahr für die deutsche Lichtspiel¬
industrie darstelle. Das ist aber nicht der Fall, wie
sofort jeder einleuchtend erkennen wird, der erfährt,
dass die Zahl der deutschen Lichtspieltheater
zwischen zwei und dreitausend beträgt. Von einer
Vertrustung kann also nicht im entferntesten die
Rede sein, im Gegenteil eine solche Vereinigung ist
im Interesse einer gesunden Aufwärtsentwickelung
unbedingte Notwendigkeit. Durch die eigenen Ver-
leihfirraen sind wir in der Lage, unsere Fabrikation
sofort restlos abzusetzen. Wir können uns also den
Luxus gestatten, Werke herzustellen, die unbeirrt und
unbeeinflusst vom Publikums-Geschmack und von den
Wünschen des Tages, nach rein künstlerischen Ge¬
sichtspunkten aufgebaut und durchgeführt werden.
Während man bisher vollständig abhängig war von
dem Geschmack der Theaterbesitzer, die sich natur¬
gemäß in erster Linie vom Rentabilitätsgesichts¬
punkte leiten Hessen, können wir jetzt allmählich das
Publikum dahin führen, wohin die modernen Volks¬
kunstbestrebungen und die kinoreformatorischen Pläne
es führen wollen. Allerdings ist das nicht so einfach,
man darf nicht gleich mit den hochfliegendsten Plänen
und mit strengen Prinzipien von Grund auf alles um¬
wälzen wollen, sondern muss langsam in geschickter
Mischung von reiner Kunstanschauung und Kinoge¬
schmack Schritt für Schritt Vorgehen. Dieser Ge¬
sichtspunkt muss vor allen Dingen von der Presse be¬
rücksichtigt werden, von der wir weitgehendste und
verständnisvolle Mitwirkung erwarten und erhoffen.
Man darf also die Besprechung unserer Werke nicht
gleich von dem Gesichtspunkte aus vornehmen, von
dem man an die Erscheinung des Theaters und der
Kunst herangeht. Leider lassen es noch sehr viele
Tagespressen an der verständnisvollen Unterstützung
unserer Industrie fehlen. Man verweist uns auf den
Anzeigenteil, obwohl doch gerade der Zeitungsmann
wissen sollte, dass mit dem Inserat allein sich keine
Ideen durchsetzen und prop&gandieren lassen.
Die heutige Verführung machte Sie bekannt mit
den Erzeugnissen unserer Harmoniefilm-Geselischaft,
die praktisch-künstlerische Werke im Sinne der mo¬
dernen Kinoreform schafft. Darüber hinaus werden
wir aber auch Erzeugnisse auf den Markt bringen,
die für den nationalen Gedanken und in weltwirt¬
schaftlicher Beziehung werbend für Deutschlands
Grösse, Deutschlands Handel und Industrie eintreten.
Wir wollen diese Tätigkeit unbeeinflusst und ohne
besondere Gegenleistung durchführen, denn wir ver¬
treten den Gedanken, dass Einrichtungen, die nach
aussen hin eine amtliche Marke tragen oder deren
offiziöser und offizieller Charakter erkannt ist, für die
praktische Propagandatätigkeit im weiten Sinne wert
los sind.
Für Oesterreich-l'ngarn, Skandinavien haben wir
bereits in Gemeinschaft mit alteingesessenen führen¬
den Firmen dieser Länder Abkommen getroffen, die
uns eine ähnliche Organisation wie in Deutschland
garantieren. Für Holland, die Schweiz und Russland
stehen die Verhandlungen unmittelbar vor dem Ab¬
schluss. Die Welt, soweit sie uns im Augenblick offen
steht, ist von uns und für unsere Gedanken bereits
erobert. Wir hoffen, nach dem Kriege auch in den
anderen Ländern Fuss fassen zu können. Wir sind in
erster Linie allerdings ein rein wirtschaftliches Unter¬
nehmen. Wir werden es aber als grosse deutsche
führende Firma für eine ernste und wichtige Aufgabe
ansehen, und mit unserem Teil und mit unseren Mitteln
dazu beitragen, dass Deutschland den Platz an der
Sonne behält, der ihm zusteht, den es erringen muss,
mag man ihm auch noch so viele Schwierigkeiten in
den Weg legen."
Es ist ganz selbstverständlich — und das muss in
einem Fachblatt besonders betont werden —, dass
einige Wendungen, die sich mit der Kinoreform be
fassen, cum grano salis zu verstehen sind und in ihrer
Formulierung vielleicht in allererster Linie auf die Zu
sammensetzung des geladenen Publikums berechnet
waren, denn das zeigt das bekannte Programm des
Konzerns für die kommende Saison, dass er neben
Experimenten im kinoreformatorischen Sinne auch
eine Anzahl bewährter Darsteller und Regisseure für
Bilder verpflichtet hat, die zugkräftige Ware im ur-
eigentlichen Kinosinne darstellen. Zu diesen Schla
gern, die jeder Theaterbesitzer in seinem Spielplan
haben möchte und die volle Häuser und grosse Kassen
bringen, gehört unbedingt Harrison u. Barrison,
ein Lustspiel, das mit zu dem Besten gehört, was im
letzten Jahr nach dieser Richtung hin auf den Markt
gekommen ist. Der wirklich durchschlagende Titel
in Gemeinschaft mit packender kerniger Situations¬
komik werden dieser Geschichte einer schiefen Grün¬
dung überall einen sicheren Erfolg bescheren. Für
den nachdenklicheren Beschauer liegt in dem Lust¬
spiel, das von amerikanischem Bluff und echt ameri
kanischer großspuriger Frechheit erzählt, gerade in
der heutigen Zeit der langatmigen Wilson'schen
Reden ein tieferer Sinn, und das gibt diesem gelunge¬
nen Erzeugnis der Corvin-Film-Gesellschaft, die ja be
kanntlich in Deutschland ihre Erzeugnisse durch den
Bioscop-Konzern vertreiben lässt, eine propagandische
Wirkung, die nicht zu unterschätzen ist.
Vor diesem grossen Ereignis muss natürlich alles
andere in Köln in der letzten Zeit zurückstehen. Zu
erwähnen wäre noch, dass am gleichen Tage, wo die
Bioscop ins Agrippina einlud, eine neue Firma, die
Rhenania-Film-Gesellschaft. ein historisches Kölner
Drama zeigte, das den Titel „Richmodis von
Aducht“ führt. Die Handlung knüpft an die be¬
kannte Geschichte von den Pferden an, die eines
Nachts aus ihrem Stalle über die Haustreppe hinaus
l>er Kinematograph — Düsseldorf.
No. f>88
auf den Dachboden kletterten und dadurch die Veran- aufnahme in behclfsmässigem Atelier und mit wenig
lassung wurden, dass Richmodis, die junge lieb- filmerprobten Kräften unvermeidbar sind. Die Auf¬
reizende Gattin eines Kölner Ratsherrn vom Schein- führungen des Filmes sollen zugunsten der Kölner
tode erweckt wurde. Die Aufnahmen wurden unter Kriegswaisen im Gürzenich stattfinden und werden
Leitung von Herrn Schmidt-Sturmburg von H. Louen hoffentlich den gewünschten materiellen Erfolg haben,
besorgt und befriedigen, wenn man von den kleinen und es ist zu erwarten, dass auch andernorts diesem
Fehlern und Schwächen absieht, die bei einer Film- Filmwerk gute Erfolge zuteil werden. Quidam.
Neuheiten auf dem Berliner Fiimmarkte.
(Originalberit ht. Von miserci
„Das Ksk imobab.v", dessen Geburt im „Mar
morliaus“ mit gebührender Fröhlichkeit gefeiert wird,
hat zwar keinen sehr ergiebigen Inhalt, stellt aber
durch das Spiel Asta Nielsens eine Besonderheit für
sich dar. Ein Grönlandforscher hat ein Eskimoweib¬
chen mit nach Berlin gebracht, verschweigt aber bis
zum letzten Augenblick, wo dieses Weibchen Mutter
und er der Vater wird, dass er mit diesem verheiratet
ist. Der Kusine, die eigentlich auf ihn spekuliert
hat, sagt das zwar nicht zu, er jedoch setzt sich über
alle gesellschaftlichen Rücksichten hinweg und zieht
mit seinem Weibchen in ihr Heimatland. — — Asta
Nielsen hat hier eine Rolle, die zu spielen so leicht
keine andere Künstlerin zu unternehmen wagen darf.
Schon das Aeussere als Eskimoweib ist eint Entsa
gung. Das Spiel der Nielsen ist überwältigend
komisch, zeigt in jeder Szene tiefes Durchdenken,
die Ausnutzung jeglicher Situation ist das beste Bei
spiel für die Beherrschung aller filmdarstellerischen
Möglichkeiten. Auch da, wo der Humor groteske For¬
men annimmt. Dem Publikum gefiel die Sache ausser
ordentlich und selten war wohl in einem Lichtspiel
theater so herzliches Lachen zu hören wie bei diesem
Film. Die Nielsen ist und bleibt etwas Ausserge-
wöhnliches.
Voraus ging das Filmschauspiel „Die Tänzerin“
von Rudolf Straus und Carl Singer. Für diesen Film
.wurde in den Fachzeitungen die denkbar unge¬
schickteste Reklame gemacht: Man glaubte mit
Schlagwörtern, die an die dunkelsten Zeiten des Jahr¬
marktrummels erinnerten, Interesse zu erregen. Ganz
abgesehen davon bo^en diese Inserate ein Konglome¬
rat von Stilblüten, wie sie zum Glück seit Jahren
nicht mehr Vorkommen. Man konnte also voreinge¬
nommen sein. Wozu war alles das notwendig. Es
handelt sich doch hier um ein Stück, weiss Gott nicht
schlechter als hundert andere, ein bisschen kindisch,
aber stark dramatisch, spannend und vor allem sehr
geschickt gearbeitet. Wie aus einer Bauernmagd
eine berühmte Tänzerin wird, wie sie aus Liebesdräng-
nissen, denen sie stand hält, in die Arme wahrer Liebe
kommt, die sie sich erobert und die ihr trotz aller
Fährnisse bleibt, das alles schildert der Film. Das
ständigen Korrespondenten.)
Hauptinteresse nimmt die Darstellerin der Titelrolle
für sich in Anspruch. Dora Kaiser, Solistin des Wie
ner Hofballetts, sieht gut aus, zeigt grosse mimische
Kunst und tanzt natürlich ausgezeichnet. Sie hatte
in Carl Auen, Victor Jansen gute Partner. Eine aus
gezeichnete Leistung bot auch Frau Lehmann als
Schankwirtin. Luis Neher hat durch seine feine und
ruhige Inszenierung erheblich zu dem Erfolge, den
der Film beim Publikum fand, beigetragen.
Eine neue Sensation brachte Richard Oswald mit
dem nach Tolstoi verfassten Film „Der lebende
Leichnam“. Es ist, auch in der Tagespreise di<*
Frage aufgeworfen worden, ob man sich an die Ver
filmung grosser literarischer Werke machen darf, ob
man sie zur Grundlage eines Filmes nehmen kann
Ohne auf den Kern dieser gewiss nicht leicht zu be
handelnden Frage einzugehen, muss man doch Unter
schiede machen. Wenn ein anerkannter Regisseur,
wenn er sich hervorragende Schauspieler und tech¬
nische Mitarbeiter heranzieht, dann ist zweifellos der
Lösung der Frage anders gegenüber zu treten, als
wenn der Stoff für vogelfrei erklärt wird. Oswalds
künstlerisches Vermögen liess ihn auch dieses Mal
keinen Fshlgriff begehen. Weder in der Verwendung
der literarischen noch der rein technischen Mittel.
Es wurde ein Film, der in sich die Berechtigung für
einen aussergewöhnlichen Erfolg trägt. Ein Film, dem
eine persönliche Note eigen ist. Bernd Aldor gibt
den Helden. Er hat ihn auch auf der Sprechbühne
dargestellt und es gibt Kritiken, so zum Beispiel aus
Leipzig, die ihn feiern. Auch hier im Film stellt er
eine fein durchdachte, erschöpfende Leistung hin.
Ueberhaupt bietet dieser Film in schauspielerischer
Beziehung viel. Die junge Bulgarin Man ja Tzat
schewa als Mascha ist von bezwingender Rassigkeit.
Rudolf Lettinger, Martha Angerstein, Olga Engl und
Leo Connard vervollständigen das Ensemble. Der
„Tauentzien-Palast" hat wieder ein allererstklassiges
Zugstück. — — Voraus geht eine Groteske „Der
Preisboxer“ (Deutsche Lichtspielgesellschaft), die
Kurt Wolfram Kiesslich Gelegenheit gibt, seine ein¬
zigartige Komik, die sehr erheiternd wirkt, zu zeigen.
Argus.
Was würden Sie mit einer Milliarde anfangen?
Humoristische Phantasie von Alexander Mogzkowski.
Alexander Moszkow.ski. als Humorist, Mathematiker
und Philosoph hoch geschätzt, so weit die deutsche
Zunge klingt, berichtet uns hier lächelnd über eines
der aufsehenerregendsten „Preisausschreiben", das
allerdings nur in der — Phantasie des Verfassers
stattgefunden hak
Vor Jahrzehnten genügte eine Million, um die
Phantasie zu entzünden, aber das ist bekanntlich
längst überholt. Heute, da die Million nur noch eine
Art bessere Scheidemünze darstellt, greift man zur
Milliarde; und so kam es, dass an eine Reihe sehr
gescheiter Zeitgenossen die Rundfrage gerichtet
wurde: „Was würden Sie mit einer Milliarde an¬
fangen?“
Aus den zahlreichen Antworten bringen wir hier
einige der bemerkenswertesten zur allgemeinen
Kenntnis
No. 6fc8
Der Kmematograph — Düsseldorf.
Einer der weiss, wo Barth« 1 Most holt, erklärte
unsr Ich würde mir einen besonders köstlichen Trunk
leisten. Sie meinen, das könne man billiger haben?
Da sind Sie aber im Irrtum! Vernehmen Sie den
Gegenbeweis: Im Jahre 1624 wurde ein Stück besten
Rheinweins im Bremer Ratskeller mit 300 Talern
Gold bezahlt, und dieses Stück ist noch heute vor¬
handen. Nun wird bekanntlich der steigende Wert
aliei Weinsorten nach Zinseszüu berechnet, und die
Mathematiker berechnen, dass dieser alte Wein —
es ist übrigens Büdesheimer — heute einen Preis von
24 Milliarden Mark darstellt. Immerhin könnte man
mit einer Milliarde ein Likörgläschen dieses einzigen
Getränkes kaufen. Und dies würde ich auf einen Zug
leeren in dem Hochgefühl: das macht mir kein Mensch
auf der ganzen Welt nach. — —
Ein Berliner Stadtverordneter, eifriger Förderer
hauptstädtischer Wohlfahrt, schreibt uns: Ich würde
zum Schutz gegen Regen, Schnee und andere Unbilden
der Witterung einen riesigen Schirm bauen lassen, der
auf dem Rathaus aufgespannt über das ganze Berliner
Weichbild hinwegreicht. Dadurch würde dem Stadt¬
säckel an Strassenreinigung jährlich 10 Millionen er¬
spart, der Bürgerschaft aber an Kleidung und Schuh
werk mindestens das Zehnfache. Die Kosten eines
solchen enormen Stadtschirmes werden von den Sach¬
verständigen auf 990000000 M. veranschlagt, mir
blieben mithin noch zum Leben 10 Millionen, womit
ich als bedürfnisloser Janggesell ganz gut auskommen
könnte. — —
Ein bekannter Politiker erklärt uns seine Absicht,
mit der Milliarde, falls er sie zur Verfügung hätte, die
gesamte Presse des feindlichen Auslandes aufzu¬
kaufen. Wenn auch der Erwerb der grossen Welt
blätter in London, New York, Paris und Rom mit
ungeheuersten Kosten verknüpft wäre, so gäbe es
doch genug vielgelesene Winkelblättchen, die man
für ein Butterbrot haben könnte. Alles in allem
dürfte eine Milliarde gerade ausreichen. Er selbst,
der kaufende Politiker, macht sich anheischig, den ge¬
samten Text aller Auslandsblätter aus seiner eigenen
Feder zu liefern und verspricht sich davon einen
höchst erspriesslichen Einfluss auf die Stimmung der
ganzen zivilisierten Welt. —
Ein Dichter, aem die Not der Kunst sehr nahe
geht, will mit dem Gelde ein kolossales Verlags¬
geschäft begründen. Darin soll alles gedruckt werden,
was überhaupt bei deutschen Lyrikern an Gedicht¬
manuskripten vorhanden ist. Er taxiert die Anzahl
dieser Bände auf 500000. Werden bei jedem Band
tausend Mark bar zugesetzt, so belaufen sich die
Kosten auf eine halbe Milliarde. Mit der anderen
halben Milliarde sollen strebsame Leute aus dem
Publikum honoriert werden, die sich dafür ver¬
pflichten, sämtliche Neuerscheinungen dieses Verlages
zu lesen und auswendig zu lernen.
Wir übergehen eine Anzahl minder wichtiger Er¬
klärungen und veröffentlichen hier nur noch die Ant¬
wort eines Ungenannten, der uns als „Einer für Viele“
seinen Entschluss anvertraut:
Was ich mit einer Milliarde tat'
Und welchem Zwecke ich ei« weihe?
Ich zeichne — was sich von selbst versteht —
Für diese Milliarde Kriegsanleihe!
—ss. Berlin. Bei Erscheinen dieser Nummer tagt die ausser¬
ordentliche Generalversammlung des „Cen-
tral-Verbandes der F i 1 m v e r 1 • i h e r Deutsch¬
lands“. Wie wir erfahren, werden mehrere Mitglieder der Ein
undzwan ziger Kommission de« Reichstages der Versammlung bei¬
wohnen, da die Konseasionsfrage auf der Tagesordnung steht.
M o s c h - F i 1 m heisst eine neue Firma, die die Herren Richard
und Fritz Frochnewski errichtet haben. !Sitz der Firma ist Frie¬
drichstrasse 24. Als erstes grosses Filmwerk erscheint ..l.iebe und
Leben“. Es handelt sich hierbei um vier in sich abgeschlossene
funfaktige Filmschauspiele, deren beide erste die Titel „Die Seele
des Kindes“ und „Die Tochter des Senators“ tragen. Regie fülirt
Walter Schmidt Kassier, wahrend in dem ersten Film des von Fritz.
Frochnewski verfassten Zyklus Käthe Haack, Frydel Fredy, Jenny
Mar bä, Melitta Kiefer, Erwin Fichtner, Max Rnhbeck u. a. beschäl
tigt sind. Alle vier Filme haben Gesangseinlagen. Die Leitung des
gesanglichen Teiles hat Kapellmeister Eugen Sauerbom vom Hiütli-
ner-Orchester inne.
Die Firma Expr^ss-Film-Titel G. m. b. H. (Ge¬
schäftsführer Herr Paul Effing) liat ilire bedeutend vorgröeaorten
Räume Friedrichsstraaso 225 bezogen.
Die Monopol-Vertriebs- G. m. b. H.. Hane-
wacker A 8cheler tritt mit einem sensationellen Pro¬
gramm in die neue Saison. Nicht mehr als sechs grosse Serien sind
m Vorbereitung. Zuerst, die ..Ellen Richter-Serie 1918/19“, deren
Regie bekanntlich jetzt Rudolf Meinen übernommen hat. Ausser
dem zwei „Max Mack-Serien“. von denen die eine sechs grosse
Dramen, die andere acht Lustspiele umfasst. Die Mephisto-Serie.
„Die Memoiren des Satans“ hat vier Abteilungen, und zwar „Dr.
Mors" (fünf Akte), „Fanatiker des Lebens" (fünf Akte), „Der Fluch¬
beladen-»“ (fünf Akte), „Der Sturz der Menschheit“ (vier Akte).
Die Rolle des Satans spielt Kurt Brenkendorf. Es folgen die Lust¬
spiel-Serien „Jlse Bois“ und „Paul Becker“.
Die Deutsche Mutoskop- und Biograph-
Gesellschaft m. b. H. liat Herrn Emil Kluck Einzelprokura
erteilt.
Bei der Deela - Film - Gesellschaft wird der erste
Film der „Ressel Orla-Serie“, „Das Glück der Frau Beate“ von
Max Jungk vorbereitet.
Der „T a u e n t z i e n - P a 1 a s t" ist von der „Ufa“ gemietet
worden. Der Vertrag mit dem Besitzer des Theaters beginnt nach
Ablauf des Vertrages mit Direktor Ludwig Klopfer, im Jahre 1920.
Die „Deutsohe Lichtbild-Gesellschaft E. V.‘
hat in Fortsetzung ihrer „Kieaslicli-Serie“, zwei neue Lustspiele.
„Der Dichter in No»“ und „Klaus und sein Weinkeller “ vollendet.
Die Filme sind Fabrikate der William Kahn-G. m. b. H. und er¬
scheinen ausserhalb des Beiprogramms. — Die Firma hat der Skala-
Film-Verleih-G. m. b. H. das Monopol für Deutschland, mit Aus¬
nahme von Süddeutschland, folgender Filmdramen „Das Perlen¬
halsband“, „Der ewige Zweifel“, sowie von den Lustspielen „Eine
billige Pension '. „Der Preisboxer“, „Komtess Hanne“, „Gräfin
Auguste“ und „Klatschrosen“ übertragen.
Die Richard Oswald-Filmgesellschaft hat
mit den Aufnahmen zu „Es werde Licht“, IV. Teil begonnen. Ver¬
fasser des Films und Regisseur desselben ist Richard Oswald, die
Aufnahmen fertigt Max Fassbender, dekorative und technisch«
Einrichtungen stammen von O. Rinakli. In den Hauptrollen sind
beschäftigt Emilie Unda, Käte Oswald, Auguste Pünkösdy, Rein
hold ßchünzel. Alfred Abel, Kurt Verspormann, Conrad Veidt und
Kurt Salden. — Als letzten Kultur- und Aufklärungsfilm ihrer Pro¬
duktion 1917/18 bringt die Firma „Dida Ibsen s Geschichte“, ein
Finale zum Tagebuch einer Verlorenen von Margarete Böhme.
Der Film ist von Richard P. Oswald bearbeitet, der auch die Regie
führt.
Die William K a h n - G. m. b- H. bringt einen dreiaktigen
Film „Verlorene Töchter“ heraus. Es wird dies ein Aufklärungsulm
gegen den Mädchenhandel.
Die Firma Oscar Einstein bringt zwei neue Filme,
„Gefährliches Spiel“ und „8eitonsprünge“ heraus.
Die Stern-Film - G. m. b. H. hat für die 8. Kriegsanleihe
100 000 Mark gezeichnet.
„Die Tiara des S a i t a p he r n e s“, heisst der neue
Detektivfilm der Joe Jcnkins-Serie, den Paul Rosenhayn soeben
der Firma Atlantic- Film-Aarhus zur Verfilmung übergeben hat.
Ein Protest.
Das „Verbandsorgan“ brachte einen von den Herren E. A.
Dupont und Paul Roaenhayn Unterzeichneten Protest, der sich gegen
die vom „Verbände zur Wahrung gemeinsamer Interessen der Kme
matographie und verwandter Branchen“ vollzogene Wahl des Herrn
Hans Brennert als Vertreter der Filmschriftsteller in den Aus¬
schuss zur Abhaltung regelmässig wiederkchronder Besprechung
mit der Zensurabteihmg des Königlichen Polizeipräsidiums richtete.
Ebenso wenig wie wir die angeführten Gründe zum Protest gegen
die Wahl des Herrn Brennert billigen, ebenso wenig richtig war
die Form. Ein Protest in dieser Angelegenheit gehörte vorerst an
den Verband selbst und nicht vor die Oeffentliohbeit. Wie wir er¬
fahren, haben weder Herr Dupont noch Herr Rosenhayn im ent¬
ferntesten daran gedacht, gegen die Persönlichkeit des Herrn Bren¬
nert irgend etwa« zu sagen, und sie werden Gelegenheit nehmen,
dies auch öffentlich zu erklären. Hoffentlich worden sich auch ihre
Bedenken, die ihnen Herrn Brennert als ungeeignet für jene Wahl
erscheinen Hessen, inzwischen zerstreut haben. Herr Brennert er¬
klärt zu dar Angelegenheit folgendes:
1. Mir ist von der Absicht, mich in dieses Amt zu
vorher nichts bekannt gewesen,
wählen,
Der Kinematograph — Düsseldorf.
No. 588
3 h
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Der Kinematograph — Düsseldorf.
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Der Kinematograph — Düsseldorf.
Der Kinematogmph — Düsseldorf
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oergeben durch
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Der Kinematogr»ph — Düsseldorf.
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Im Rahmen der
Daldemar Psilander
Serie 1918-19
erscheint das szenisch-prossartipe
aus Daridld- und Finanz-Kreisen
Der Flammenlanz.
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;iKCrtBACI-f
No. »88
Dev KIn«m*togr»ph — D&Meldorf.
2. loh habe dem Verbände mitgeteilt, dass ich die Annahme
der Wahl von der Genehmigung meiner Dienstbehörde ab¬
hängig machen müsse,
3. Ich werde diese Erklärung aber jetzt zurückxieben, da ich
das Ehrenamt nicht glaube annehmen zu dürfen, wenn sich
auch nur zwei Filmschriftsteller durch mich nicht hinrei¬
chend vertreten fühlen.
Es wäre sehr bedauerlich, wenn es nicht gelänge, Herrn Brennert
zu veranlassen, den letzten Punkt seiner Erklärung zuiuckzuxiehen.
Zur Handelskammer-Fachausschuss-Wahl.
In der von una eng«zeigten Sitzung, au der die Herren Meinen,
Graf, Bartuecheck und Geyer Einladungen verschickt hatten,
zwecks Besprechung über den neu zu errichtenden Fachausschuss
bei der Handelskammer, hielt Herr I. M. Jacobi einen Vortrag über
..Die Filmindustrie und die Bedeutung ihres Fachausschusses",
an den sich eine lebhafte Diskussion schloss. Zwei Anträge kamen
zur Annahme:
1. Antrag Dr. Friedmann, Schmidt, Seckelsohn, Kahn, Pommer,
Bluen, Urbach, Schnelle:
„Eine tun 3. April 1018 im Admirals-Palast tagende, von
Filmfabrikanten, Filmverleihen, Theaterbesitcem und Ver¬
treten der verwandten Branchen zahlreich besuchte Versamm¬
lung richtet an die Handelskammer zu Berlin die Bitte: den
bei ihr zu errichtenden Fachausschuss der Filmbrsnche in
einer Stärke von 18 (nicht 12) Mitgliedern zu errichten, die Wahl
der Vertreter der einzelnen Gruppen aber durch die gesamte
Branche, das heisst, durch die Gesamtheit der hande lagericht-
lich eingetragenen Firmen der Filmbranclie vornehmen zu
2. Antrag Metamerson:
„Die am 3. April 1018 im Admirals-Palast tagende, von
Fitmfabrikanten, Filmverleihern. Theaterbesitzern und Ver¬
tretern der verwandten Branchen besuchte Versammlung
richtet an den „Verband zur Wahrung gemeinsamer late ressen
der Kinematographie und verwandter Branchen“ das Er¬
suchen, innerhalb acht Tagen einen Wahlausschuss aus den
Organisationen zu bilden und ihn durch geeignete Vertreter
von nichtorganisierton Firmen, die nicht organisiert sein können,
zu ergänzen und dann eine Kandidatenliste aufzjstellen.“
Hierzu ein Amendement:
„An den Verband wird das Ersuchen gerichtet, in diesen Wahl¬
ausschuss als Vertreter der nicht organisierten Interessenten
die Herren Coboken und Schmidt für Export und Import,
Dr. Friedmann für die Fachpresse, Effing für die Hilfsindustrie
hinzuzuziehen. ‘ ‘
DQueldcrf. Der „Club der Milliardäre“ hat sich im -Vst» Nielsen-
Theater überaus zugkräftig erwiesen. Die spannende Handlung
in Verbindung mit den schönen Naturaufnahmen und der guten
Gosamtphotograplüs erweckte stetes Interesse. Der Vertrieb er-
f'-lgt durch den Exoelsior-Film-Verleih, Graf-Adolf-Strasse 12.
Altenburg I. 8.-A. Das Lichtspielhaus in der KesselgAsse ist
wieder eröffnet worden.
Ossmu. Hier wurden Askanieche Strasse 30 die Aakanie-
Liehtspiele eröffnet.
Magdeburg. Der Fiintenhof wird Kino, somit wird der einzige
grosse, für repräsentative Zwecke geeignete Festsaal Mrcdeburgs
dem bisherigen Brauche entzogen. Die Eröffnung als Kino soll
im September atattfinden.
Marlsnburg I. Wsstpr. Für 90 000 Mark käuflich erworben
hat die Vereinigt«' Lichtspielgesellschaft Berlin das der KreiaBpar-
kasse Marienburg gehörige Hotel zur Marienburg gegenüber dem
Schlosse. Die GeaellschcJt lässt das Hotel aunbauen und im Erd¬
geschoss ein Lichtbildtheater einrichten; die anderen Stockwerke
de« Hotels sollen zu Wohnungen hergerichtet werden.
gl. MBucbsn. Nim beginnt es sieh tatsächlich in München
zu regen, und wenn niobt «die Anzeichen trügen, werden wir «ehr
bald als Filmstadt uns Beachtung und Anerkennung geschaffen
haben. Freilich, so lange wir nicht ein wirkliches erstklassiges
Atelier haben, ist an eine gediegene Produktion nicht zu denken,
und helfen die raffiniertesten Mittel und Mi Welchen darüber nicht
hinweg. Wollen wir auf dem W e 11 «harkte konkurrenzfähig
werden, müssen wir unbedingt vor allem ein Atelier haben. Damit
soll es nun nach dem Kriege besser werden. — was aber bis dahin ?
Da werden wir uns wohl mit Ostermayr und Nadler (Weias-Blau-
Filme) behelfen müssen. So gut es eben geht. Inzwischen ist Oster-
mayr in den neugegründeten Konzern eingetreten und wird seine
gesamte Produktion wohl für diesen einrichten. Jedenfalls bietet
ihm die kapitalkräftige Basis des Konzerns die schöne Möglichkeit,
sich seich und gediegen zu entfalten und so ist wohl auch zu hoffen,
dam wir recht bald etwas Neues und Bqhönes zu sehen bekommen
werden. Es ist aber auch zu erwarten, dass er in richtiger Erkennt¬
nis der Fähigkeiten seines Regisseur« Beck diesem nicht Aufgaben
zumutet, denen er nicht gewachsen ist. Wie ich erfahre, ist nun tat¬
sächlich Ostermayr in vollster Tätigkeit, und dos ist sehr erfreulich,
denn wir wollen und dürfen nicht versessen, dass Ostermayr der
erste und älteste Filmerseuger in München ist, und dam wir es ihm
zu verdanken haben, wenn die Münchner Filme sich Achtung und
Anerkennung im Reichs zu schaffen gewusst haben.-»Ueberaus rege
Tätigkeit herrscht auch im Atelier Nadler, wo z. Zt. Herr Seit* mit
der Fertigstellung eines Films beschäftigt ist. Das Sujet rührt
ebenfalls von ihm her. Marsani wirkt dar in mit. Es handelt sich
um einen Spielfilm, der demnächst schon fertiggostellt wird, wir
werden also hoffentlich recht bald Gelegenheit haben, darauf zurück-
znkomnjen. — Eine recht erfreuliche Neuigkeit kommt uns aus
dem Atelier Martin Kopp. Bekanntlich ist Herr Kopp heute
der Besitzer einer der besten und bekanntesten Kopieranstalten.
Eis ist ihm nach tüchtiger und emsiger Arbeit gelungen, sich weit
über Bayerns Grenzen einen angesehenen Namen zu schaffen, und
er darf sich rühmen, mit Aufträgen derart überhäuft zu sein (auch
au« Berlin), dass er diesen fast gar nicht mehr nachkommen konnte.
Tatsächlich hat er in letzter Zeit sogar eine ganze Anzahl Aufträge
zurückweisen müssen. Nebenbei produziert er aber auch noch selbst
Filme, so hauptsächlich solche, aktuellen Inhalts, wie ja auch seine
Trickfilme sich längst einen geachteten Namen geschaffen haben.
Dasselbe gilt von seinen wunderschönen Naturaufnahmen. Den ge¬
steigerten Bedürfnissen nachzukommen, hat er sich nun mit dem
Kaufmann Herrn Kleiner verbundenen dass er seine Kopieranstalt
1 bedeutend vsrgrössert kann. Wir werden demnächst darauf noch
besonders zurückkommen, für heut« sei nur noch bemerkt, dass Herr
Kopp, der natürlich die künstlerische Leitung nach wie vorbei-
behält und die kaufmännische Herrn Kleiner übergibt, auch ferner¬
hin das Erzeugen beibehält, hauptsächlich wird er Lustspiele her¬
vorbringen. —
Auch auf dem Kinomarkte selbst ist eine sehr schöne Neuigkeit
ru verzeichnen. Demnächst eröffnet nämlich Herr Mehringer
seine „Hofgarten-Lichtspiele“ in der Triftstrasse,
in nächster Nähe des Hofgartens somit. Herr Mehringer hat das
Theater reizendst und entzückendst ausstatten lassen, es macht
einen sehr vornehmen und gediegenen Emdruck und wird zweifels¬
ohne sehr bald zu den schönsten und angesehensten Kinos Münchens
zählen.
Otterburg (Altmark). Im Prinz von Preussen hat Fr. Beben
ein Kino-Theater eröffnet.
Wilhelmshaven. Die Lichtspielgeaellsrhaft m. b. H. eröffnet«
im „Riiatringer Concerthaus ein grosses Lichtspieltheater.
Norditche-Frankfurtsr-Film-Co. Der bisher der Berliner Zen¬
tralleitung der A. V. Co., Berlin angehörende Dir. Fri‘.z Kneveis
wegen seiner Tüchtigkeit und Weltgewandtheit in allen Film¬
kreisen ausserordentlich geschätzt und beliebt, siedelt zwecks
Uebemahme der im Ufa-Konzern aufgegangenen Frkfrt. Film-Co.,
die mit der Niederlassung der N. F. Co. zusammengelegt wird,
nach Frankfurt über. Der bewährt«, umsichtige und intelligente
Fachmann par excellence wird auch in der neuen Sphäre dem Unter¬
nehmen des Konzern bald neue bedeutende Erfolge bringen. Viel«
führende Theaterbesitzer beglückwünschen die Firma zur Auswahl
dieser geschmackvollen und erprobten Persönlichkeit von seltener
Vielseitigkeit.
gga ms-gsa
Wie«, VII., \Vt st bahnst raaee 6, Apollo-Film-Vertriebe-Gesell¬
schaft für den Balkan mit beschränkter Haftung, ungarisch: Apollo
filmkereskedelnli täraasäg Balkan räezäro Korl. fei., bulgarisch:
derselbe Firma Wortlaut in cyrillischer Schrift, und rumänisch:
Apollo socistate pentru venzarea de filme pentru Balkan c. g. L.
Gegenstand des Unternehmens ist: a) der Ankauf von Filmen sowie
das Verkaufen und Verleihen derselben ausschliesslich naoh dem
Balkan unter hauptsächlicher Berücksichtigung solcher, welche
österreichisch-ungarischen Propagandazwecken dienen und solcher,
welche von den Gesellschaftern erzeugt oder in Vertrieb genommen
werden; bl der Ankauf oder die sonstige Betriebsübernahme von
Unternehmungen, welche den Handel mit Filmen am Balkan zum
Gegenstände haben; c) die Errichtung, Erwerbung, Pachtung oder
sonstige Bet rieb« Übernahme von Kinotheetem, Industrie- und Han-
<U-Isunternehmungen, welche die Zwecke des gesellschaftlichen Unter¬
nehmens am Balkan «u fördern geeignet sind; d) die Erzeugung und
der Handel mit kinematogrsphiseben Apparaten und Zubehör
naoh dem Balkan; e) die Beteiligung an anderen gleichen oder ver¬
wandten Unternehmungen am Balkan. Höhe des Stammkapitals:
600 000 K. Darauf geleistete Bareinzahlungen: 250 000 K. Ge¬
schäftsführer: 1. Otto Löwenatein, k. u- k. Hauptmann in Wien, VII.,
Westbahnstrasse 8; 2. Josef Somlo, Direktor ln Wien, XIX., Peter
Jordsostrasse 10; 3. Emmerich (Imrs) Roboz. Direktor in Buda.-eat,
\ III., Rakoosystrasse 59. und 4. Alexander (Sandor) Korda.Dir-K.tor
in Budapest, VIII . Rakoczystrasse 9. Rechtsverhältnisse lor Ge¬
sellschaft: Die Gesellschaft beruht auf dem Gesellschaftavert-aga
vom 21. I. 1918. Vertretungsbefugt: Der Geschäftsführer Orto
Löwenstein mit einem der anderen Geschäftsführer oder seinen
Prokuristen kollektiv, F. Z.: Die Firmazeichnung erfolgt durch d«o
Geschäftsführer Otto Löwenatein kollektiv mit einem anderen
Geschäftsführer oder einem Prokuristen derart, dass dieselben dem
geschriebenen oder vorgedruckten Firmawortlaute ihren Familien¬
namen beisetzen. Der Geschäftsführer Otto Löwenatein zeichnet
jedoch Vor- und Familienname. Die Bekanntmachungen der Ge¬
sellschaft erfolgen durch das Amtsblatt der k. u- k. „Wiener Zeitung"
und durch das ungarische Amtsblatt „Budapest Közlöny”; die¬
selben werden jedoch ersetzt durch Mitteilungen mittels r»-kom-
mandlerten Briefe« an die der Gesellschaft zuletzt bekanntgege-
No. 688
Der Kineinutograph — Düsseldorf.
benen Adressen der einzelnen Geacllschafce'-. Ein Aufsicht »rat ist
bestellt.
Wien, VII., Neubaugasae 25, Engel & Weiter. Handel und Ver¬
leihung von Filmen und Handel mit kineiraiographischen Apparaten
und Bedarfsartikeln. Offene Handelsgesellschaft seit 1. 111. 1918.
G.: Artur Engel, Kaufmann in Wien, und (Caroline Walter, Handels¬
frau in Wien. Vertretungsbefugt: Beide O. kollektiv. Einzelpro¬
kura erteilt dem Gottlieb Weil, Kaufmann in Wien.
Wien, VII., Siebenstemgasse 42/44. „Star“, F'ibn-Hundels-
GeSeilschaft m. b. H. in Liquidation, infolge Beendigung der Liqui¬
dation gelöscht.
Wien, VIII., Josefstädterstrasso 87, Weiler’s Auatro Film Co.
Gesellschaft m. b. H. Gegenstand des Unternehmens ist die Ver
leihung von Filmen und der in diese Branche einschlägigen Artikel
gegen Kinhebung v on Leihgebühr, ferner der Handel mit Filmen,
kinematographischen Bedarfsartikeln sowie der Betrieb anderer
Geschäfte ähnlicher Art auf eigene oder fremde Rechnung, Höhe
des Stammkapitals: 20 000 K. Darauf geleistete Bareinzahlungen:
12 300 K. Geschäftsführer: Nathan Weiler. Kaufmann in V nn.
Aut Budapest wird berichtet: Die B slapester Polizei hat die
Kinoschule „Hunnia" wegen unmoralischen Treibens gesperrt.
Kapfenberg, Steiermark. Neu eingetragen wurde die Firma
Franz Hammerl, Kinotheater.
-nt Karltkoga, Schweden. Die mit 15 500 Kr. Aktienkapital
f bildete AktiebolagetCentralbiografen i Kurl«.
o g a betreibt in dem angekauften Hau» Knstinelund Nr. 1 ein
Kino. Die Finna zeichnen Baumeister G. A. Anderason oder
Frau Ruth E. Halen.
-m. Norrköping, Schweden. Zum Betrieb eines Kinotheaters
in Norrköping, wo sie das Haus l>rott ninggatan 18—20 ankaufte,
wurde mit 200 000 Kr. Aktienkapital eine A.-G. in Stockholm
gebildet. Gründer sind u. a. Kabinett «kan imerherr W. von Hofsten,
Freiherr S. Leijonhufond. Dir. H. Liljegren, Dir. ßertil Anker.
-m. Gotksnbsrg, Schweden. Um nach Einkauf und Umbau
des Hauses Ecke Nom A116 und Jarutorgsgatan ein grosses Kino
tbester zu betreiben, gründeten K. Husberg. G. Hilding, G. Hell-
man u. a. eine A.-G. mit 400 000 Kr. Aktienkapital.
•rn. SlagSlM, Dänemark. Ehern. Kinotheaterdirektor Niels
Anton Jensen wurde in Konkurs erklärt.
-m. Kristiania. Skybak <fc i’oer, elektrotechnische
Werkstatt, Akersveien 18, übernahm a Vertretung der A.-S.
Dansk Kinomatograf-Fabrik (Kopenhagen), führt
Ausbesserung von Kinematograph-Maschinen afts und hält Reaerve-
teile auf Lager.
Russland. Ende vorigen Jahres fand der Sowjet nach einem
uns erst jetzt zugehenden Bericht den Besuch von Theatern, Kinos
und Singspielhallen in einer Zeit, in welcher Tausende arbeitslos
seien, für unmoralisch, die öffentlichen Lustbarkeiten, angesichts
des Ernstes der Lage, für unangebracht und schliesslich verlange
auch der Kohlenmangel deren Einstellung. Den Kinos wurde
nach eingelegtem Widerspruch gestattet, von sieben Tagen an
dreien Vorstellungen zu veranstalten. Auch hiermit gab man
sich nicht zufrieden. Es wurde in einer neuen Eingabe erklärt,
(lass auf die Kinos noch nicht 1 % des von den Vergnügungslokalen
benötigten elektrischen Verbrauches entfiele, dass eine Schliessung
an vier Tagen die Zahl der Arbeitslosen vermehren müsse und wies
darauf hin, dass der russische Staat 1916 aus den Kinos nicht
weniger als 80 Millionen Rubel gezogen habe. Wie bei
so vielen anderen Sowjetverordnungen besann man sich bald eines
Besseren und legte die Verfügung einer Schliessung aller der Unter¬
haltung und Zerstreuung dienenden Unternehmungen wieder zu
den Akten.
Lodz. Hier wurde das Lichtspiel-Theater Odeon eröffnet,
m. Df. Filmbranche in Mexiko. Für Kinotheater ist Mexiko
ein schwieriges Land, denn die Mexikaner verlangen immer neue
Stücke, nur ständig wechselnde Plakat« vermögen die Theater
zu füllen und selten wird ein ganzes Tagesprogramm von der gleichen
Firma geliefert. Französische Filme sind am begehrtesten, so hat
allein Pathö Frires ein fortwährend erneuertes Lager von 300 000 m
dort; daneben italienische und spanische. Die Vereinigten Staaten
gaben sich bisher keine Mühe, ihre Filme in Mexiko einzuführen.
— Nicht viel mehr als Versuchsbetriebe sind die im vorigen Jahre
in Mexiko gegründeten Filmfabriken; die grösste davon, die
A z t e c a - F i Fm - A.-G. arbeitet an einem dem mexikanischen
Volkscharakter angepassten Film, ein anderer „Chapultees“, der
schon eingespielt ist, schildert die geschichtlichen Ereignisse des
Jahres 1847.
Italien. Die kinematographisebe Industrie ist stolz auf ihre
Leistungen, die neuerschienenen Filme zeigen einen Hochstand,
der ihnen jede Konkurrenz fernhalten wird. Selbst weniger gewählte
Stoffe erzielen durch geschickte Verwendung und vorzügliche
Gestaltung eindrucksvolle Wirkungen. In den letzten Wochen
brachte der Polifilm Neapel: ..Die Sünderin“ mit Leda Oys, Cines-
Rom das ergreifende Drama „Der Juwel von Khama“ und „Das
Drama einer Nacht" mit Lyda Boreili heraus. Medersefilm gab
„Maria di Magdala“ mit der Diana Karenne, der Silentinmfilm
„Der Sohn des Mondes" nach Fausto Maria Martini, Tespifilm
„Lolita“. Die Reibe ist hiermit keineswegs abgeschlossen, es sind
dies nur die bedeutendsten, ln den Freudenbecher fallen aber
bei dem Gedanken: „Wohin mit all dem Guten ? »“ bittere Wermuts¬
tropfen. Die Alliierten nehmen viel ab, jedoch für eine so grosse
Produkt ionsfreudigkeit nicht genug.
Der kinetnatugraplüsche Heeresdienst hat den grossen Film
„L'altro esercito" fertiggestellt. Die Kriegsarbeit der Daheim
geblichenen, in den Verpflegungsämtem usw. Es ist ein grosser
Film, der aber nur eine kühle Aufnahme findet.
Frankreich. Der französische kinematograpliischo Dienst der
Armee erfreut sich in den dortigen Fachkreisen keines besonderen
gutes Rufes. Seine leistungen wenlen als sehr geringfügige bezeich¬
net und sollen mehrfach ihren Höhepunkt in der vollendeten Form
finden, dass sie zeigen, wie es nicht gemacht wenlen muss. Die
Fachpresse stellt dieser wenig erfreulichen Tat Sache die hervor¬
ragenden Leistungen der Privatindustrie entgegen. Neuerdings
wird mit besonderer Genugtuung berichtet, dass der kinema-
tographische Heeresdienst einige 100 000 Fr. unnütz verpulvert
hat. Man glaubt, dass dieser Umstund genügt, um der im Lande
ausgesekaiteten Privat iudustrie wieder „Freie Bahn dem Tüchtigen“
zu gewähren.
Kino auf See. Bei der Bedeutung, welche die Alliierten vor
und während des Krieges der hinreissenden Ueberzeugungskraft
des Filmes beimessen, ist es nicht verwunderlich, dass das Kino
auf den grösseren Schiffen der Kriegsmarine wohlverdiente Heimat«
rechte erwarb. - Die ücsclisffung der Einrichtung wurde von den
jeweiligen Flottenvereinen übernommen: in England von der
Navy League, in Frankreich von der Ligue Maritime Fran$aiae.
in Italien von der Lega Navale und in Amerika von der United
States Navy League. Kennzeichnend für Amerikas Ubertünchte
Ehrlichkeit ist cs, dass die ersten auf Schiffen gezeigten Filme,
deutschfeindlichste ärgster Sorte, sclion zur Zeit seiner minder-
baren Neutralität hergestellt wurden.
Berlin. Dam in ann-Fil in-Gesellschaft mit
beschränkter Haftung. Gegenstand des Unter
nehmen«: Die Herstellung und die Vervielfältigung, der Verkauf
und das Verleihen von Filmen.Das Stammkapital beträgt 80000 Mk.
Geschäftsführer: 1. Albert Schuster. Rentier, Charlottenburg.
2) Gerhard Dammann, F'ilmnohauspieer und Regisseur, Charlotten¬
burg. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haf¬
tung. Der Gesellschaftsvertrag ist am 24. Januar und 16. März
1918 abgeschlossen. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht:
Als Einlage auf das Stammkapital werden in die Geaellacnaft ein¬
gebracht vom Gesellschafter, Regisseur und Filmschauspieler
Gerhard Dammann in Charlotten bürg, der mit der National-Film-
gest-Uschaft abgeschlossene Vertrag, der zum Gegenstand den Ver¬
kauf von 8 Filmen zum Preise von Mk. 1.75 für den Meter hat. Ferner
hin überträgt Dammann der Gesellschaft sämtliche für Filme ge¬
eignete Sujets, die er entweder sellwt verfasst oder -anderweitig
erworben liat. Ausserdem hat er der Gesellschaft sämtliche vor. ihm
zu spielenden Filme zu übertragen. Die Autorschaft an den Sujet,
wie an den Filmen geht auf die Gesellschaft über. Die eingebrachten
Rechte und die durch die Gesellschaft erworbenen Rechte gegen
Dammann werden insgesammt mit Mk. 38 000 bewertet, welcher
Betrag auf die Stammeinlage de« Dammann verrechnet wird,
so dass diese dadurch gedeckt ist. Oeffentliche Bekannt machungen
der Gesellschaft erfolgen nur durch den Deutschen Reichsanzeiger.
Berlin. Metrofilm - Gesellschaft mit be¬
schränkter Haftung. Leopold & Co.: Durch Be¬
schluss vom 15. März 1918 ist der Sitz nach Berlin - Sohöne-
Bromfeerg! „Kammer-Lichtspiele, Gesell¬
schaft mit beschränkter Hsftun g“. Der Gesell-
schaftsvertrag ist am 2. März 1918 festgestellt. Gegenstand de»
Unternehmens ist der Erwerb und der Fort betrieb der Kammer-
Lichtspiele in Bromberg. Die Gesellschaft ist berechtigt, »weitere
Lichtspieltheater zu erwerben, zu errichten und t-i betreiben und
sich an solchen in irgend welcher Rechtsform zu beteiligen. Das
Stammkapital beträgt 20 000 Mark. Geschäftsführer sind die Kauf¬
leute Karl Wiesel und Isidor Fett, beide in München. Die Gesell
nchaft wird durch zwei Geschäftsführer vertreten, von denen jeder
zur Vertretung der Gesellschaft für sich allein berechtigt ist.
Charlottenburg. Hier wurde Bismarckstrasse 84 das Kaiser-
Kino eröffnet.
Elberfeld. Astoria-Film-Compagnie Walden¬
burg e r & Senff, persönlich haftende Gesellschafter: die
Kaufleute Otto Waldenburger und Wilhelm Senff in Elberfeld.
Die Gesellschaft hat am 12. März 1918 begonnen. Zur Vertretung
der Gesellschaft sind beide Gesellschafter nur in Gemeinschaft
oder jeder von ihnen in Gemeinschaft mit einem Prokuristen er¬
mächtigt.
L««nlg. Hugo Flemig, „Lichtspielhaus
C o 1 o s a e u m‘\ Inhaber der Kinobesitzer Kurt Hugo F lenug
in Lehmig.
Leipzig. Welt panoptikum, Gesellschaft mit
beschränkter Haftung. Der Gesellschaftsvertrag
am 9. März 1918 errichtet. Gegenstand des Unternehmens ist: a)
der Betrieb eines Lichtspieltheaters, b) der Abschluss von allen an¬
deren in diese Branche direkt oder indirekt einschlagenden 1«>‘
I>er Kinem&tograph — Düsseldorf.
N'o. »8 H
s< lidften, e) der Erwerb von Lichtspi«’ltliii*nt< > iti uiwl di« Beteiligung
»n aolc>i«n. 1 'io Gesellschaft int zunächst auf di* Dau«-r bis 31 Mar/.
1923 abgeschlossen. Di« Vertragsdaucr verlängert «ich jedesmal
um wiu rr drei J«hr«*, sofern nicht von einem der Gesellschaft <-r
den beiden aiuleren unter Kinliultung einer vierteljährigen Frist
der Vertrag schriftlich auf «len 31. Mar/. 1923 aufgekümligt wird.
Dax Stammkapital ■•«trägt zwanzigtmixend Mark. Kalla mehrere
< ««SchiftsfQhrer beatellt werden. a<> wirtl die Oaellaehuft durch
jeden «leraelben vertreten. Zum G»-x«-häft«führer ist hextellt der
Kaiitmaiin Kurt, Gleye in 1-eipzig. Aus dein tteeellac 1 .aftxvertrag«■
wird noch ljekannt gegeben: Die Bekanntmachungen «1er Gexell-
scliuft erfolgen nur durch den Deutschen Keichsanzeiger.
München. Kopp-Filmwerke Kopp A Co. Offen*
Handelsgesellschaft. Beginn: I. April 1818. Fabrikation von Kino-
filmcu. Xordent'st rosse 48. Gesellschafter: Mtvrtin Kopp. Film-
fabrikmit. und Eug«-n Kleiner. Kaufmann. Iieide in München.
Die tVisellwhafter sind, nur gemeinschaftlich zur Vertretung «ler
l .esellschaft ermächtigt.
München. Bayrische Film imludri« Gesell
Schaft mit heachränkter Haftung. Der Gesell-
achaftsvertrag ist am 23. Mär/. 1918 abgeschlossen. Gegenstand «les
Unternehmens ist die Herstellung und «'.er Vertrieb kinetnatogra-
phiselier Filme. Stammkapital: 2tHMH> Mark. Sind mehrere Ge
Hcliäftsfiihn-r bestellt. so vertreten sie oh- tJesellschaft zu je zweien
gemeinsclir.ftlich. Geschäftsführer: Viktor Dominici, Kaufmann
in München. Die Bekanntmachungen der Gesellxcliaft erfolgen
iin Deutschen Keidisanzeiger. <ieschäftxloknl: Theatinerxtrasse 49
München. A d in i r a 1 f i I in - Ge s « 11 s c h af t mit b«
schränkter Haftung. Geschäftsführ**r Toni Attenberger
gelöscht. Xeulc-Stcllter Geschäftsführer: Nathan Sadler. Privatier
in Miinclien.
Rüstringen. I.ichtspielgesellschaft mit be¬
schränkter Haftung. <iegenstand des Unterneluncns:
Betrieb von I.icht spie Itheutern. Stammkapital 20 040 Mark. Ue-
««•häftsfiUin*r: Kaufmann Emst Bengen in I\ ilhelmshaven. Der Ge¬
schäftsführer l.«-«larf der Genehmigung der Gesellschafter, a) zum
Krwerh. zur Wröuäserung uihI zur Belastung von Grundstücken.
I>) -zur Aufnahme von Anleihen, c) zu Baut«'n «der Neuanschaffungen.
die im einzelnen mehr als ölMl Mark kosten, d) zur Anstellung «sler
Entlassung von Beamten, e) zum Abschluss von Katif- isler Liefe-
rungsvenrügen im Werte von mehr äls 2»Khi Mark IV*r <Jeaell-
srhaftsvertrag ist ain 5. März 1918 feetgestellt.
Schwerin t. Meckl. ,.L ielitspiel Betriebs- < esell
schaft mit. beschränkter H a f t u n g”. Nach bc-
endigtsr Liquidation «ler G**sellseliaft wird die Firm« gelöscht.
Schwerin. l ärl SteinerIs-n erwarb käuflich die Apollo-Licht
spiele Kaiser-Wilhelm-St rn-sse.
Wilhelmshaven. Die Lustb&rkeitxstcuer für Lielitspielliäuser
wurde von 10 auf 28 % der Brutto-Einnahmen erhöht.
1
Vereins-Nachrichten
1
wirkliches Interesse an der Fortentwicklung «ler Gesamtiudusiri«
haben. Es sei nur betont, das« durch die Treitelscls-n Ausführungen
voll neuem v<*ranschaulicht wurde, von wie grossem Nachteil die
Verabschiedung eines Gesetzes durch den Reichstag werde, das in
«•.er vorg«-schlagenen Form zur Annahns* gelangen württc. Wenn
als«» d.er Beferent di«* Forderung atifstellte. «ias.« <-in«- Keg«-lung der
Kinogesetze in Verbintlung mit der Beratung « ii»*s Reichst l**at«-r
gcxetzex zu «-mpft-hlen ist und in «liesein Sinn«* als Ergebnis «ler Ver
Sammlung eine «'ahiii zielende Resolution gefasst werden muss,
so muss weit über den Kreis «ler rheinisch- westfälisi lien Intcn-wn
t*-ngrup|)en eine gleiche Zustimmung erfolgen.
Der zwreite Redner, Zimmertnann-Bochum, l«-nkt<* mit «ler ihm
eignen ls-bhaftigkeit das lnt«*rcsse auf die wirts<-liaf'li«-lien <
fahren hin, die durch eine weitere, verschärft« polizeiliche Kontrolle
nicht nur für die Lichtspieltheaterbesitzer, sondern für alle, «‘ie
*-in*-n Erwerb in der Film- und Kinoindnstrie suchen, entstellen
würde. Schon Iwute gäben gewisse amtliclte Stellen und den-n
Zusammenarbeiten mit ein«‘in kürzlieh gegrüi«let<n Millionen -
konzern zu denken, uud ex sei Aufgal»- c'er Zielbewussten. die Tätig
keit «lieser Institutionen schärfer eu beo b a ch ten. Die Ausführungen
dieses Redners waren wohl in der Hauptsache darauf gerichtet
den anwesenden Reiclistagü&bge«>rdncten auf mancls-rlei Ding«
innerlu-lb «ler Branche aufmerksam zu maclien. Tn der Tat ergriff
dann auch sofort der Reichs- und Landtagsabgeordie-t*-. Oberland*--
gerichtsrat Marx das Wort. Wenn auch aus seinen Ausführungen
nicht zu erkenn«-n war. wie derselbe über den eingebrachten Ent
wurf zum Kinog«*setz «lenkt, so betonte der Volks« - rtis-ter d«s*h.
dass er von den Ausführungen der Referenten genau K«-nntnis g«*-
nommen und manch«-« l»-i den Beratungen in Betracht ziehen w»rd-
Es sei Aufgahe jedes Volksvertret« r«, vjr der Beratung im Reichs¬
tag** bei «len Kreisen Informationen einzuholen, di** durch neue
*sl«-r umgeänt'.erte Gesetze in ihrer Berufstätigkeit einsehncMlcnde
Vorschriften erwarten.
Der nächste Jtedner. General-lirektor Heuser, sprach mit le
soliderer C«-wandt heit uncl Eindruckskraft über Kona-rn» und kul-
t-irelle Aufgaben: auch di«ss*r Ret'ner wies auf «lie Tätigkeit d<r Ufa
hin, die anscheinend noch mit- tr.anch<*rlei Aufgeld) ts-itens «ier
Regierung bt*dacht werden würde, was aber im InW rt-sse der Ent
w iek.ung «ler G«*samt branclie keineswegs gutgeheiss<-n werden könnt«*
**\ls Ergebnis d«-r Versammlung verlas Alfr«*d Kosenthal eine
Resolution, di» nach einigen kernigen Begleitworten von «ler Ver»
Sammlung einstimmig angenommen wurde.
Die Resolution hat folgenden Wortlaut :
..Der Provinzialverband Rheinland-Westfalen zur Wahrung
der Interessen der Kinematographie. Sitz Düaxeldorf.und der Zentml-
\ erhand «l« r Filmverleiher Dtnitselilands. Zweigven-in Rh«-inlau<
W**stf»den. Sitz Düsseldorf. prot«*stieren init aller Entschi«s'enl»-ii
gegen den Entwurf ein«*« Gesetzes über die Veranstaltung von Licht -
spielen und s*ine von keinerlei Sach- und Fachkenntniss«’n g**trübt<*
B*-_rün-lung. die lialtlose und ungerechtfertigte Angriffe gegen die
Lichtspieltheater enthält. Der Provinzialverhand Rheinland-\V«*st
fal«*n und der Verleiherverbaml. Zweigv«-rein Rheinland-Westfalen,
missbilligen r» auf das en(schi«*d«mste. dass die Begründung einzelne
Vorkommnisse und Tatsachen aus «ler Jugendzeit des Kiros ver
allgemeinere untl einer ganzen gross; n Industrie zum Vorwurf macht,
die sich in vieler Ifeziehung gerade in «len letzten Jahr«*n grosse
Verdienste um die Allgemeinheit erworben hat.
Eine Interessenten-Versammlung.
veranstalteten «ler I*rovinzialverband Rheinland-West liden zur
Wahrung «ler Interessen der Kinematographie Düsseldorf und «der
Zentralverbaiul der Filmverleiher. Zweigverein Rfe-inlantl-Ws st-
falen. Düssekiorf. am Mittwoch, den 3. April, nachmittags, im Kasino
«aal des Artnshofes zu Düsseldorf. AU einziger Punkt stand auf der
Tagesordnung Protest gegen den Gesetzentwurf zur Konzessio-
nierung von Lichtspielen. Obwohl in der Vorankündigung darauf
hingewiesen war. dass bei dieser Gelegenheit bekannte Männer der
Branche und Volksvertreter «las Wort- ergreifen würden, war der
Ffesuch gcr.uö- aus Lichtspidt le-aterbexitzr rkreiaen ein recht
niäQiger. stärker vertr«*ten waren «lie Filmverleiher. ausserdem
nahmen auch andere ls-kannte Persönlichkeiten au« der Branche
teil, unter den Gästen bemerkte man ferner «len Reichs- und I.and-
tugH»bg**onlneten. Obcrlandesgerichlxrat Marx (Zentrum).
Es ist- nicht das erste Mal, dass die rheinischen Verbände die
Initiative ergreifen, in wichtigen Fragen zu wirkungsvollem Tun
sich zuaammenzus«-hli«*ssen und die Fachkreise über «lie brennenden
Fragen aufzuklären.
Das Hauptreferat hatte der bekannte Berliner Rechtsanwalt
und Schriftsteller Dr. Richard Treitel. dessen Ausführungen da»
Thema ..Kino und Reichstheatergesetz“ zugrunde lag. Mtt «ler
an ihm g<-schätzten Gründlichkeit zerpflückte er die ««inzelnen Sätze
«ler Begründung, «lie zu di«*sem Kinogesteze den Volksvertretern
von der Regierung beigegeben war. Wir können uns an dieser Stelle
eine ausführliche Berichterstattung über die Treitel’sche Rede
er»]>ar«‘n, weil sie nur ein Auszug einer Artikelserie „Die Begründung
«les Kinogesetz-Entwurfes, ist. mit deren Veröffentlichung wir
bereits in Nr. 587 des „K inematograph“ begonnen haben
untl deren gründliches Studium wir allen denen empfohlen, die ein
Es ist die einstimmige Meinung der beiden Verbände, dass der
I ö-wtaentwurf in seiner jetzigen Gestalt eine Industrie im Augen
blick einer anfangenden aufsteigenden Entwicklung, auf das emp¬
findlichste hemmt, und hindert, derer, freie Entfaltung eine nationale
Fortlerung ersten Ranges bedeutet.
Der Provinzialverband Rheinland -Westfalen und der Verleiher
verband Zweigverein Rheinland-Wes:falen fordern «-ine Regelung
aller gesetzgeberischen Maßnahmen im Rahmen ein«*s umfassenden
Kinogtswtz**« im Anschluss bezw. in Verbindung mit dem Reichs-
t heatergesetz“.
In seiner jetzigen Gestalt ist der Entwurf nur eine Erweiterung
der Machtbefugnisx«* untergeordneter Polizeiorgane, der in seiner
Wirkung im einzelnen gar nicht zu übersehen ist.“
Die Versammlung wurde von Karl Gortlon mit Geschi«-k ge
leitet, sie nahm einen überaus günstigen Verlauf und gab die An
regung zu einer ähnlichen Interessent«*nversammhing in Berlin.
sobald die Verhandlungen im Reichstag begonnen haben, um bei
dfoser Gelegenheit unU-r Hinzuziehung einiger bekannter Redner
der Branche und von Parlamentariern «lie 21er Kommission d«*a
Reichstag«*«, die die Vorarbeiten zum Kinogesetz hat. «-inzuladen.
Auch für die Düsseldorfer Versammlung waren noch einig«- Herren
d«*s Reichstag*** als Redner eingeladcn. «lie erschwerten Verkehrs
Verhältnisse machten jedoch deren r«*cht*eitig<*s Eintreffen nn
möglich.
Allerlei brennende Kragen machen eine gründliche Erörterung
in allen Vereinen und Organisationen zur dringenden Notwendigkeit.
es ist daher mit Freuden zu begrüssen. das« demnächst auch von
anderen Stellen durch Branchekundige und gewandte R<*dner auf
die Gefahren und deren Bekämpfung aufmerksam gemacht werden
soll. — nn.
Der Kinematograph — Däaeeldorf.
No. 58»
Achtung Filmverleiher!
Wir warnen vor Ankauf folgender Filme!
König der Berge 4 Akte
Mobilmachung in der Küche II. Teil 2
Resolute Frau. 1 „
Schloss Landworow 1
Hochstapler-Trio 3 „
Feldgrauer Groschen . . 2 „
Frifacchen als Tugend Wächter . . 1 „
Armen Reichen 5
Mobilmachung in der Küche IV. Teil 3 „
Oskar hat das Leben satt 1 „
Zoologischer Garten von Brian 1 „
Die Stricknadeln 4
Harakiri 3 „
Raum ist in der kleinsten Hütte 2
Sie kann nicht nein sagen 3 „
Holzindustrie In Schweden 1
Mexiko und seine Umgebung 2 „
Dieselben sind am 20. März in unseren beiderseitigen Geschäftslokalen
von einem Manne in Uniform, der sich als Hilfssekretär Wagner der Feld¬
intendantur 47. Reserve-Division ausgab und vorschriftsmässige militärische
Papiere vorzeigte, entliehen, und bis jetzt nicht zurückgebracht worden. Die
Berufskollegen seien gewarnt.
Dekage Film-Vertrieb G. m. b. H., Cöln
Rheinische Film-Gesellschaft m.b.H.,Cöln
No. 68«
Dar Kineiuatograph — Düsseldorf.
— — — rfftsX'si iutvi WtM'Vi ^it dwM
dvm JCi 'VteCaeß M.<xwAit jdkvi wMcvl, do 'zuytvi ^ic da4
iw J) Zy^WAAvyiat^>M / i>£ (( <wi. cwiclthte ^aeAMatt Aat
d* vidc tiuvu, (SLvwÄyi'M, üß-tA, (SLms- W V(aAou£ } ^tdhv^-
uvicl wie )} 3 }ca, . Stad
idt ditA dieAttfit, Sfawüd fuA die VcA&vutuviy u*toi SjcaeAtwuif
oiiUtd (Adfovi uwi ciUtutevi &aeM£attul
Der Kinematograph — Düsseldorf.
No. 688
S.tellen-Aiiq^L )Tp. I
I Wir suchen sofort Ihr Berlin nnd Provinz
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No. 68!*
D®r Kinem»togr»ph — Düsseldorf.
Der Film auf dem Weltmärkte.
m.
Ein eigentümlicher Zufall will es. dass nir beim
\ dieser Zeilen «-in Artikel einer
deutschen Fachzeitschrift zu Gesicht kommt, in der
es den deutschen Filmfabrikuntcn zum Lob und zum
Mangel angerechnet wird, ihren Erzeugnissen einen
deutschen Stempel aufzudrücken, der .in Aeussem
und im Innern ihrer Filmschöpfungen in die Ersehei
mmg trete. Im Innern, indem ..immer noch das He
streben nach Logik und Zusammenhang“ zum Aus
druck gelange. In Frankreich widmen, wie ich im
..Kinematograph“ schon des öfteren betonte, nicht
nur die Fachpresse, sondern auch die belletristische
und die Tagespresse kineuiatographischen Fragen
fortgesetzt eine sehr beachtenswerte Aufmerksam
keit und gerade dort wird schon seit Jahr und Tag
als erste Voraussetzung die Forderung nach mehr
Logik und Zusammenhang für den Film des Welt
niarktes verlangt und auch an deutschen Filmerzeug
uissen, deren Mangel des öfteren gerügt.
Der Verfasser jenes Artikels bringt Logik und
Zusammenhang mit „seriös", wenn auch nur lose in
Verbindung. Logik und Zusammenhang sollen aber
nicht nur dem ernsten Film eigen sein, sondern auch
seiner heiteren Gattung. Noch in einer der letzten
Nummern einer französischen Fachzeitschrift war zu
lesen: „Es ist meine tiefste Ueberzeugung, dass un
moralische und sensationelle Filme den Besucher des
Kinos immer mehr anwidern, die zu keinem anderen
Zweck dorthin gehen, als eine Ablenkung von ihren
Alltagssorgen zu finden. Der Zuschauer hat das
grösste Recht und verlangt es auch, amüsiert zu wer
den. Ich will nicht damit sagen, dass man sich darauf
versteifen soll, ihn zwei Stunden lang unablässig zum
Lachen zu bringen. Ich verstehe vielmehr darunter,
dass man anziehende, gut aufgebaute und gut
gespielte, lebendige und amüsante Stücke darbietet
mit einer ernsten Pointe, damit die komische Seite um
so besser hervortritt."
Auf die Pointe, den Hönepunkt, wird also grosse>
Gewicht gelegt und eine solche ist ohne Logik und
Zusammenhang nicht zu erreichen! Auf dem in dei
beherzigenswerten Worten jenes klar und richtig
sehenden Franzosen angegebenen Weg vermögen wir
ohne weiteres mit unseren Konkurrenten gleichen
Schritt zu halten.
Die offenkundige Bevorzugung des französischen
Filmes, besonders in den romanischen Ländern, aber
auch bei unseren germanischen Vettern ist letzten
Endes in einer ganz anderen Ursache zu suchen.
schon seit Jahrzehnten wirkt die den ganzen Erd
bail umspannende Liga zur Verbreitung der fran
zösischen Sprache unter dem Schutz und mit der aus
gesprochenen Unterstützung der französischen
-Vlinisteiien des Inn ern, des Aeussern. des Kultus und
selbst der technischen Abteilungen geräuschlos, abe>
trotzdem nachdrucksvoll und diese Liga liess sich
vor allem die Verbreitung der französischen Literatur
angelegen sein und brach so im Auslande dem fran
zösischen Denken und Empfinden Bahn.
Dem französischen Roman und Schauspiel sind Ge
dankengrösse und sprachliche Schönheit unbestreitbar
eigen. Sie wissen in gewinnender und anziehender
Form den Leser und Hörer zu bestricken und zu
fesseln. Der Handlung liegt zumeist ein nicht immer
einwandfreies geschlechtliches Verhältnis zugrunde
bei dem schlüpfrige Anspielungen und Scherze nicht
unterlassen werden. Es entspricht vielleicht den
Wallungen des südlichen Blutes, wenn in der Ehe
nicht immer gerade harmlose — Ausschreitungen über
eine langweilige Einförmigkeit gestellt werden. Dei
Südländer entwickelt in dieser Hinsicht eine eigen
artige Moral. Die verbotenen Früchte werden nicht
für verderblich oder schädlich gehalten, wenn nur die
äussere Schicklichkeit gewahrt wild. Die Heiligkeit
der Ehe. der Familie, des Staates und der Religior
stehen ihm nicht allzu hoch. Diese Eigenschaften
No. ß>3
Der Kinematograph — Düsseldorf.
mögen os sein, welche die Vorliebe der Südameri¬
kaner für französische Literatur und die Abneigung
gegen die amerikanische erklären. Die geniale Kunst
der Schild« rum: und • Gestaltung, das Huldigen der
Lüsternheit und des Sinnenkitzels nehmen sie gefan¬
gen. Auf diesem Wege könne*! und brauchen wir
dem französischen Vorbild nicht zu folgen.
Die ungeheuren technischen Errungenschaften und
«lio mit diesen verbundene Erleichterung des Keisens
hat den Menschen dem Menschen näher gebracht und
eine internationale Gemeinde geschaffen, welche volles
Verständnis für die Tatsache besitzt, dass jede inter¬
nationale Kunst je nach ihrem Ursprungsort eine ge¬
wisse nationale Färbung z*»igt und zeigen darf. l)er
deutsche Stempel wird ebenso wenig ein Hindernis
für den Weltmarkt bilden als c ie Eigenart des nor¬
dischen Films.
Gewiss sind die romanischen Völker hiiderfreu-
dig, jedoch nur bis zu dem Grad, in dem die Bilder¬
freudigkeit im Zusammenhang mit der Handlung steht.
Vor allem aber zeichnen sie sieh durch ein feines
Gefühl für Formenschönheit, für die äussere Hoch¬
kultur aus. Das im Wandel der Zeiten demokratisch
gewordene Frankreich bewegt sich heute noch mit
der Anmut und Gefälligkeit des alten legitimistischen
Adels. In dieser Hinsicht fehlt uns noch viel. Uns
haftet eine gewisse Eckigkeit der Form an. Wir
glauben zu oft, durch Manieriertheit die gefällige Form
des Franzosen zu ersetzen.
Neben dem Film für den Internationalen Welt¬
markt steht jener für die Ausfuhr nach Ländern be¬
rechnete, deren Bewohner noch weniger beleckt von
Europas übcrtünchter Höflichkeit sind. Für ihn ge
langen selbstverständlich ganz andere Regeln zur An
Wendung als für den der ersten Gattung. Er setzt
ein eingehendes Studium mit dem Ländlich-Sittlich
jener Völker voraus, für die er berechnet ist. Es ist
ganz natürlich, dass ein Film, welcher nach Ländern
mit farbiger oder gemischt farbiger Bevölkerung gehen
muss, die Gewohnheiten und Gebräuche der Schwur
zen nicht verletzen darf. Der Kubaner, der Hait
aner verlangt andere Kost als Hindus oder Chinesen.
Es muss dem nationalen Geschmack jener Völker
Rechnung getragen werden, ohne jedoch dem Film
seine erzieherische Aufgabe zu nehmen.
Es ist nicht zu billigen, dass, wie dies mit einem
englischen, für China bestimmten Film der Fall war.
eine Hinrichtungsszene eine Viertelstunde lang zur
Wiedergabe der Funktionen lief, die der Henker von
London in 15 Sekunden verrichtet, obwohl die im Halb¬
kreis eingekeilten Chinesen dieses Muster der Rechts
Vollziehung ihres eigenen Landes mit Verzückung be¬
trachteten.
Die deutsche Industrie verdankt ihr Empor
blühen dem eingehenden Studium und dem Verstand
nis, welches s e den Bedürfnissen fremder Länder ent¬
gegenbrachte. Auch die Filmindustrie wird aus die¬
ser Lehre Vorteil ziehen, nur darf sie nicht vergessen,
dass der Film nicht so weit erniedrigt werden darf, um
in ihrer Mentalität zurückgebliebene Völker auf einem
ethisch tiefstehenden Standpunkt zu erhalten. Der
Film soll den Weg nach oben zeigen.
Die Begründung des Hinogesetz-Entwurfs. )
Von Rechtsanwalt Dr. Richard Treitel-15erlin.
m.
E. Die Erlaubnis ist ferner zu versagen, wenn
gegen den Nachsuchenden Tatsachen vorliegen, wel
che die Annahme rechtfertigen, dass die beabsichtigten
Veranstaltungen d«»n Gesetzen «»der den guten Sitten
zuwiderlaufen.
Was mit diesem dunklen Satze gemeint ist, ist
nicht leicht aufzufinden. Entscheidend ist der Zeit¬
punkt des Antrags auf Erteilung der Konzession.
Möglich sind zwei Fälle: Jemand bat bereits einmal
ein Kinotheater betrieben und bewirbt sich um eine
neue Konzession. Oder: Jemand bewirbt sich um
eine Konzession, ohne dass er vorher ein Kino be¬
trieb«»!« hat. Hat der Konzessionspetent schon ein¬
mal ein Kinotheater betrieben, so kann er allerhand
verbrochen haben: Er hat vielleicht eine Strafe er¬
litten, weil er Ueberfüllung seines Lokals geduldet
hat, oder weil er Jugendliche zu einer nicht als
Jugend Vorstellung bezeichnten Vorstellung einge¬
lassen hat, oder weil er einen Film ohne Zensurkarte
gespielt hat. Rechtfertigen solche Tatsachen die An¬
nahme. dass er auch fernerhin die Gesetze über¬
treten werde? Wird man nicht vielmehr annehmen
dürfen, dass sich „gebranntes Kind vor dem Feuer
scheut"? Oder ist das gar nicht der Sinn der Be¬
stimmung? Es heisst irn Entwürfe: Die beabsichtigten
Veranstaltungen sollen den Gesetzen zuwider¬
laufen. Welche Art von Veranstaltungen laufen den
Gesetzen zuwider? Eine Veranstaltung läuft z. B. den
Gesetzen zuwider, wenn unzensierte Filme aufge¬
führt werden, oder, wenn durch die Veranstaltung der
•) Siehe auch No. 587. 588.
Tatbestand eines gesetzlich mit Strafe bedrohten De¬
likts erfüllt wird. Auch der letzte Fall wird nur vor-
liegen, wenn unzensierte Filme vorgeführt werden.
Vielleicht kann man daran denken, dass im Rahmen der
Kino-Vorstellung andere Vorstellungen geboten wei¬
den sollen, die einer besonderen Konzession bedürfen.
Nehmen wir an, ein Kinotheaterbesitzer habe früher
einmal einen unzensierten Film gespielt und sei
deshalb bestraft. Ist das eine Tatsache, die die An
nähme rechtfertigt, dass die beabsichtigten Veran
staltungen den Gesetzen za widerlaufen werden? Im
Strafrecht kennt man den Begriff, dass man sich von
einer bestimmten Person jeden Verbrechens versehen
könnte; dass man ihr alles zutraut
Soll dieser Begriff hier auf Kinotlieaterbesitzer
zur Anwendung gelangen? Man nehme an. dass ein
Mann wegen eines Diebstahls, wegen einer Unterschla
gung, wegen einer Brandstiftung, wegen eines Tot
schlags bestraft ist. Besagt dieses alles etwas dafür,
dass der Mann, wenn er um eine Kinokonzession ein
kommt, Veranstaltungen beabsichtigt, die den Ge
setzen zuwiderlaufen werden?
Welche Tatsachen vorliegen müssen, damit die
Annahme gerechtfertigt erscheint, dass die beabsicli
tigten guten Sitten zuwiderlaufen werden, kann
ebensowenig angegeben werden. Es ist absolut un
klar, wie im Zeitpunkt des Konzessions
antrags schon entschieden werden soll, dass die
beabsichtigten Veranstaltungen guten Sitten zu
widerlaufen werden. So wünschenswert es sein möge,
völlig ungeeignete Elemente vom Stande der Kino
theaterbesitzer von vornherein femzuhalten. so ist
Der Kinematograph — Düsseldorf.
No. 58»
eben ein solches Ziel unerreichbar, ln jeden Stand
gelangen Elemente, die dem Stande nicht zur Ehr«-
gereichen. Propheten werden auch die Konzessions
bchörden nicht sein wollen. Lehnen sie Erteilung der
Konzession ab, weil gegen die Nachsuchenden Tat
sachen vorliegen, welche die Annahme rechtferti
gen, dass die beabsichtigten Veranstaltungen den
Gesetzen oder guten Sitten zuwiderlaufen werden,
so wird sich der Petent die Konzession im Klagewege
zu erstreiten versuchen. Solche Klagen wird es nicht
wenige geben. Und die Gerichte können leicht anderer
Meinung sein als die Konzessionsbehörden. Erlangt
der Petent doch die Konzession, so wird er sich voll¬
kommen seines Sieges kaum freuen, da die Ablehnung
-seines Kouzessionsgesuches ihn eigentlieh recht böse
als einen Menschen stigmatisiert hat, gegen den Tat
sachen vorliegen, die die Annahme gerechtfertigt er¬
scheinen lassen, dass er Veranstaltungen beabsichtigte,
die den Gesetzen oder guten Sitten zuwiderlaufen
werden.
Wozu das?
Wozu das insbesondere, wo d«*n Behörden der
K»iizessionscntzi<*hungs Paragraph zu Gebote steht ?
Man warte es doch ah. ob ein Kinotheater Besitzer Ver
anstaltungcn vor sich gehen lässt, die den Gesetzen
oder guten Sitten zu widerlaufen. Tut er es. so mag
ihm die Konzession entzogen werden.
Das Recht, so sehr auf Kasten anderer den
Propheten zu spielen, soll man aber Behörden
nicht geben. Der erste Halbsatz des 4? 1 Ziffer 1 muss
verschwinden, .feder ist in böser Weise von vorn
herein gerichtet, wenn ihm die Konzession aus £ ’
Ziffer 1, erster Halbsatz, abgelehnt ist. Das bösa
Urteil kann auch die Ertcilunc der Konzession durch
das Gericht nicht aus der Welt schaffen.
F. Di«* Erlaubnis ist ferner zu versagen, wenn
die zum Betrieb«* d«*s Gewerbes bestimmten Räum
lichkeiten wegen ihrer Beschaffenheit oder Lage den
IHjlizeilichen Anforderungen nicht genügen.
Die Landeszentralbehord*: oder die von ihr bc*
zeichnete Behörde kann Bestimmungen üfcer diese
Anforderungen erlassen. Gegen diese Regelung ist
nichts einzuwenden. Bis jetzt war die Materie durch
Polizei Verordnung geregelt. Für Berlin kommt die
Polizeiverordnung des Polizeipräsidenten, betreffend
baupolizeiliche Verordnungen vom 2. Mai 1009 in
Frage. Kinemätographisehe Theater gelten, soweit es
sich um mehr als 200 Personen fassende bauliche
Anlagen handelt, als öffentliche Versammlungsräume
im Sinne der genannten Polizeiverordnung. Durch
die Polizeiverordnung vom 6. Mai 1912 gelten die
Bestimmungen über öffentliche Versammlungsräume
im Sinne der Polizeiverordnung vom 2. Mai 1909 mit
einigen Einschränkungen auch für Kinotheat«*r. <lie
weniger als 200 Personen fassen.
Ausser diesen beiden Polizei Verordnungen kommt
die Polizeiverordnung des Polizciprä-identen von B«*r
'in über Sicherheitsvorschriften der kirnmatographi
sehen Theater vom 6. Mai 1012 in Betracht. I>ana«-h
unterliegen Räume, in denen öfr«*ntlieh«* kin«*ruato
graphische Vorführungen stattfimlcn oder «lif* von
ihrem Besitzer gewerbsmäßig für Privatveransialtnn
gen von kirn*matographischen VoiTührungi-n berge
geben werden, unbeschadet d«-t Vorschriften der Poli¬
zeiverordnung über di«* baulich*- Anlage u<w. von
Theatern, öffentlichen Versammlungsräumen und * ■
cusanlagen vom 2. Mai 1909 den Anfordi i un-**u und
Beschränkungen dieser Verordnung. Die Verordnung
regelt die Abtrennung des Vorführungsraumes \*.n
Theater, die Einrichtung des Vorführungsraumes, li*-
Lesen Sie
den uns von besonderer Ko te zugegaiigenen Aitikel
Die Klerikalisierung der
österreichischen Film-Industrie
in
nächster Nummer
Grösse des Vorführungsratmes, di«* Anlage und Su l,
heit der Projektions- und Schauöffnungen. di«* Licht
«juellen. die Unterbringung «1er Projektionslam;.-n. <1 •
Sicherheit d«=r Aufbewahrung der Filme und ähnlich*
technische Einrichtungen.
Die Polizeiverordnungen d«*s Polizeipräsidenten von
Berlin waren häufig da** Muster, nach der auch ander«-
Po’izeiverorduungen erlassen sind. Wenn jetzt di** L.m
deszentralbebörde oder die von ihr bezeichnet«* Behüt *!<•
Bestimmungen über die Räumlichkeiten treffen soll. *•*>
wird zunächst kaum weiter etwas angeordnet werden,
als iri den Polizeiverordnungen von Berlin schon ent
halten ist. Falls sich weiter** Anforderungen au*
der Erfahrung ergeben, so ist natürlich nichts dagegen
zu sagen, dass die Interessen der öffentlichen Sicher
heit, so weit angängig, gewahrt und geschützt werden
Der Projektions-Fachmann.
Der Krieg hat uns die besten Vorführer vom Apparat
weg nach dem Schützengraben oder sonstigem militärischen
Dienst entrissen, er hat aber auch eine günstige Konjunktur
tür die Kinotheater geschaffen. Diese mussten sich nach
Aushilfs- «xler Ersatz-Personal umsehen. die einzige Kino¬
schule in Berlin kam in Blüte, und die Behörden haben auch
Verführerinnen zum Dienst am Projektions-Apparat zu¬
gelassen. Doch hat der Krieg es auch mit sich gebracht, dass
manche Leute unversehens rasch zu Gelde kamen und
nun sich dem Kinogcschafte zuwanden, um noch mehr Geld
zu verdienen Andererseits wird einmal doch der Friede
kommen, die Krieger werden wieder Zivilberufe ergreifen
und mancher f» ühere Vorführer wieder an den Kinomecha¬
nismus gelangen.
Es ist somit auf der einen Seite ein Mehr an technischem
Personale zu erwarten, für die es heisst. Erwerbs möglich-
keiten zu finden. Und da drängt sich unwillkürlich die
Frage auf: bilden jene, die Jahre hindurch das Kriegerhand¬
werk übten, aber keine Kurbel drehten, keine Projekt ion>-
lampe bedienten, noch das technische Personal ? Sin«! alle
jene, die nach dem Kursus in der Kinosehule eine kürzt
Praxis hinter -ich halten, richtige Kinovorführer. Werdet;
Kriegsbeschädigte bald derart eingestellt sein, da.-.- sie aut
der Höhe «1er modernen Kinotechnik angelangt sein dürfet.
Werden jetzt talentierte weibliche Kräfte billigere und des¬
halb bevorzugtere Arbeitsnehmer sein ' Bis jetzt kennt man
nur den einen Begriff Vorführer, und als -ich vor d«*m Kriege
tun Steilungsuehender in einem Inserate Voriührungs-
No. 680
Dnr Kinematograph — Düsseldorf
techniker nannte, fragte niemand, oh er die Qualifikation
zu dieser Bezeichnung besitze. Keuto liegen naturgemäß
die Verhältnisse in dieser Beziehung noch ärger. Die ein¬
fache Tatsache, dass jemand praktisch vorführtc, oder dass
er nach Beendigung des theoretischen Unterrichtskursus
von wenigen Monaten eine Zeit hindurch bei einem Appa¬
ratebauer, in einer Filmfabrik, bei einem Filmverleiher
oder in einem Kinotheater als Vorführer tätig war, ist noch
kein Beweis, »lass der oder die B treffende auch Projek¬
tions-Fachmann sei. Freilich wird nan einwenden können,
<*s gäbe kein Forum, das hierüb« r zu entscheiden hat.
Wie es diplomierte Ingenieure gibt, haben wir heute ge¬
prüfte Vorführer mit einem Berechtigungsschein zur Aus¬
übung dieses Berufes. Wann aber hört er auf, ein prak¬
tisch Lernender zu sein, wann kann er als wirklicher Fach¬
mann gelten ? Lange und ernste Arbeit .Denken und Forschen.
Bereichern des Wissens, Suche nach Neuerungen von V'orteil
und nach immer besserer Arbeitsleistung schaffen den
richtigen Fachmann. Vorführen allein ist nur sein Teil
des Handwerks, »lern schliesst sich das Gebiet »1er Elek¬
trizität an, soweit cs die Projektion umfasst, hinzukommt
Kenntnis und praktische Erprobung der Op*ik 14 ml dann
bleiben noch einige, wenn auch belanglosere Fächer der Pro¬
jekt ionskunst .
Da sind wir bei »lern grossen Worte Kunst angelangt.
Wir wissen, »lass die Kin»>gegner selbst im Film die Kunst
nicht anerkennen wollen, obwohl Künstler der Bühnen weit
die Hauptfilmdarsteller sind. Der Regisseur, der Deko¬
rationsbauer üben eine Kunst und selbst der Aufnahme-
Operateur, der Photograph, «1er sein Haiulwerk versteht,
muss heute ein Künstler sein will er zur Geltung kommen.
Da soll der Vorführer nur ein Handlanger bieiben ' Gewiss,
er kann sich durch Hebung grosse Handfertigkeit, durch
Kenntnis untl Wissen sehr anerkennenswerte Ixüstungs-
fähigkeit erwerben, aber was hat das mit Kunst zu tun,
werden Opponenten fragen. Wenn der Maler, »ler Bild-
haucr seinem Werke Leben oder Lebensähnlichkeit. Lehens¬
wahrheit. Ijebenswirkung einhaucht, hat auch «ler Vor¬
führer »lern gewerblichen Bildlmnde. »las eine Kopie eines
Filmkunst Werkes birgt, all dies Erwähnte zu verleihen.
Er kann durch seine mechanische Arbeit jeden Kunst wert
im Film vernichten, ist er aber Fachmann und Künstler,
so wird er durch -eine Vorführung dem Bilde — um beim
Fache zu bleiben — Patina verleihen, es dem Beschauer
als eine durch seine Kunst erst zum Kunstwerk erhobene
Leistung darbieten.
Das Kino braucht also nicht simple Vorführer, die ihr
Gewerbe verstehen, es braucht Leute mit entsprechender
Vorbildung, mit bewährter, erfahrungsreicher Praxis, mit
«ler Fähigkeit, aus dem Bilde alle Schönheiten herauszu¬
holen, die es enthält, seine Wirkung zu stabilisieren, zu
erhöhen. Es genüg: nicht, seinen Apparat zu kennen,
seine Kenntnisse darauf zu beschränken, keine Fehler zu
machen: «ler Apparat mag richtig stehen, das Bild wird
stetig vom Vorführer verfolgt, das optisch«* System funk¬
tioniert ta«l«*llos, «ler Film war geprüft, sein Aeusseres in
Ordnung befunden, jede Schädigung während der Vor¬
führung wir«l vermieden; der Motor, «ler Umformer arbeiten
ta»lellos, der Lampe ringt man stämlig untl behutsam das
beste Licht ab, und dennoch, die Vorführung ist nicht so
wirkungsvoll, so von Schliff, so herausgearbeitet, wie die
eines Kollegen, bei dem die gleichen Bedingung« n erfüllt
sind, der aber als wirklicher, überlegener F&chinaim die
Höchstleistung und Wirkung erreichte und dennoch auch
weiter noch nach Höherem, Vollkommenem strebt. Der
Fachmann wird einen Projektor zu wählen verstehen,
wird den vorhamlenen Apparat so meistern, und regeln,
wie der Schulreiter das Rassepferd «Iressirrt, wird Fehler
in der Anlage, Unterbringung «les Vorführungsraumes zu
beheben, zu umgehen wissen.
Den Fachmann zeichnet aiier noch manches andere
aus. Er kennt alle Werke über Proj«*ktion und Kinemato¬
graphie, er li«»t den technischen Teil «ler Fachzeitungen,
beteiligt sich an Erörterungen und Diskussionen in di«jsen,
er wird seinem weniger gewan«lten und erfahrenen Kollegen
mit Rat und Tat zur Seite stehen, für «li«*sen prüfen uiifl er¬
wägen untl die b<jsten Mittel suchen. Er wird alle Hobel
in Bewegung setzen, damit seine Berufsgenossen ihm nacii-
geraten; sich immer mehr vervollkommnen. Es gibt viel¬
leicht Leute, «lie glauben, weil der tüchtige Fachmann
sehr gut bezahlt wird, dürfte er sich hüten, gleichwertige
Konkurretnen heranzubilden und-zu schaff«*n. Es ist «lies
aber ein Irrtum, «lenn sind viele gutbezahlt«? Fachmänner
da, so fördert «lie Konkurrenz «len Fortschritt im Werke
und am Verdienst und jeder wird nicht nur ltesser sein wollen
wie die übrigen, sondern darnach trachten, der Erste zu
sein und zu bleiben unter Tüchtigen.
Der deutsche Vorführungsapparat
CRnenrnnn
Stahlprojektor „IMPERATOR“
ist uirifeertoflen. In diesem Apparat hat wie auf 10 vielenOebieten deutscher Erfindergeist und
deutsche Maschinentechnik über alle ausländischen Erzeugnisse glänzend gesiegt- — Es ist ein«
Forderung, nur deutsche Vorführungsmaschinen
■ an verwenden. Verlangen Sie vor Anschaffung einer n
eRoeroflrm-aieRKe fl.-e DResoen 156 1
Der Kinematogr&ph — Düsseldorf
Der letzte Film der
Bernd Äldor-Serie 1917/18
Die seltsame Gesdiidite
des Baron Torelli
MONOPOL - INHABER der
Bernd Aldor-Serie 1917/1918:
Rheinland-Westfalen Rheinische Film-Ges. m. b. H.
Köln, Glockenguss 20.
GroB-Berlin, Brandenburg, Ost- und
Weetpmißen, Pommern und Posen Standard-Film, Berlin
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Königreich und Provinz Hachen Johann Paul Wolfram. Dresden
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Telephon: Moritzplat* 3184
Telegramm-Adresse: Oswaldfilm
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mit Gisela Bathory
Phönix-Film
lirm u n ui i i * a i »51711
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BERUM • ÖRESLAU • DÜSSELDORF • HAMBURG • LEIPZIG-MÜNCHEN
Dw Kinematograph — Düsseldorf.
KAKALAUA
SFtfmöchwank ta *z><Akien
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MELITA-PETRI HERBERT-PAUeMÜli: ER
Otto Treptow
>0. bi 9
Der Kmemetogreph — Dösseidorf.
I
No. 6b»
Der Kinernat ograpli — Düsseldorf.
Neuheiten auf dem Berliner Filmmarkte.
(Origiualbericht. Von unserem ständigen Korrespondenten.)
„Das Abenteuer einer Bai Inacht“,
Hans Hyans dreiaktigcs Filnischauspiei läuft bereite in
<ler zweiten Woche im „Mozartsaal “, und noch jetzt ist
fast jede Vorstellung ausverkauft. Dieser neueste Messtor-
film der Viggo Lai sen-Serie hat aber auch besondere Quali¬
täten. Hans Hy&n ist Spezialität für Krirninalftille. oder
zum mindesten tür Fälle, in denen jene Kreise »ine Rolle
spielen, deren Herzen trotz dem Makel, »ler auf ihnen als
Verbrechern liegt, menschlich-sittlicher Regungen fähig
sind. Im vorliegenden Film, einer mit Beherrschung »ler
Technik ausserordentlich gelungenen Arbeit, spielt ein V«-r-
brecher nicht die tragentle, aber »loch immerhin die helfende
Rolle. Die Braut eines Barons, tiie im Auto vor einem Hause
auf ihn wartet, ist spurlos verschwunden. Alles Suchen ist
vergebens. Durch die Hilfe eines Verbrechers kommt man
auf die Fährte, und die Unglückliche wird auch dann be¬
freit. Ein irrsinniger Verwandter, der sie abgöttisch liebt,
war der Anstalt entflohen, ging in Verkleidung auf den Ball,
»len sie mit ihrem Verlobten mit machte und verfolgte sie
»iann auf Schritt und Tritt. — Hyan’s Filme zeigen Eigen¬
art des Milieus, regelmäßig, und da man sie in letzter Zeit
wenig sieht, hat man eine gewisse Sehnsucht nach ihnen.
Die wird durch diesen neuen Film gestillt, weil »lie Hantl-
lung interessant und spannend ist, und weil «lie Inszenierung
alle Ansprüche erfüllt. Dazu ist die Besetzung ein«' erst¬
klassige, »las Quartett IArsen, Bildt. Biensfeldt und Ger-
trude Waleker gibt echtes Leben. Alle diese Tatsachen
machen den grossen Erfolg berechtigt. — Ein kleiner Pro-
ptigandafilm für die 6. Kriegsanleihe ,.Lu ’s Trau in“ ist
sehr nett gemacht.
Das ..Passage-Theater“ hat sich immer mehr zu einen
ersten Aufführungstheater entwickelt. Ihr vergangene
Freitag brachte den Paul Rosenhayn sehen Film „Die
Dame mit dem D i a d e m“. Echt R'*scnhayn’sehe
Fraktur. Mit absoluter Konsequenz wird hier um eine
ehrsame Dame »lie Schlinge gelegt, die zugezogen werden
soll, um sie als Täterin, als Mörderin »les Mannes »ler ihren
Sehniuek beliehen hat, erscheinen zu lassen. Sit- versetzte
«las Diadem, um ihrem Vater Mittel zu schaffen, seine Schul-
»len bezahlen zu können. Die A«>hnlichkeit »ler Freundin
ilires Mannes ist das Mittel, die Dame in den furchtbaren
Verdacht zu bringen. Zum Schluss triumphier, die Un¬
schuld. — Das alles ist mit der an Rosenhayn selbs* verständ¬
lichen Technik gemacht, »lie nichts unbenutzt vorühergehen
lässt, und die jene Spannung zu erregen versteht, die man
so nett „atemlos“ nennt. In der Darstellung der Titelrolle
lernte man eine neue Schauspielerin kennen. Edda Lind-
Iwrg. Sic verfügt über grosse mimische Ausdrucksmittel,
»lie sie vollkommen beherrscht, und sie so in der Gewalt
hat, »lass Uebertrcibungen nicht Vorkommen. Die Künst¬
lerin hat hier eine Doppelrolle zu spielen, einmal als Dame
»ler Gesellschaft, das andere Mal als Varietekünstlerir,
als Freundin des Gatten »ler anderen. Beides gelang ihr gir..
und bei beiden wusste sie praeht voll» Toiletten in geschickter
Weise zur Schau zu stellen. Die grosse Geste scheint ein
besonderer Vorzug Edda Limlliorg’s zu sein, deren weiteres
Wirken im Film man mit Interesse verfolgen sollte. Fii<xla
Richartl, eine unvergleichliche Type als intriguante Kammer¬
frau, Georg Kaiser und Ernst Nootliar vetvoUständigten
das Ensemble des gut ausgestatteten Stückes.
Argus.
Sondervorfiihrting der Liclitspieloper „Der Waffenschmied“.
Das Repertoire der Lichtspielopern wächst ständig,
und es ist zu konstatiert'ii. mit ihm auch die Qualität der
Neuerseheinurgen. „Der Waffenschmied“, »lie neueste
Lichtspieloper, wurde einem geladenen Publikum ain
Sonnabend mittag un „Urion-Theater“, Friedrichstrasse,
vorgeführt Ueber das Technische braucht kein Wort mehr
verloren "u werden, es funktioniert vollkommen, sorlass
nur ganz selten noeh, dem Fachmann allein sichtbar, eine
Schwankung zwischen den Bewegungen <l««r Darstellenden
und dem Ton vorkommt. Die Inszenierung dieser Lortzing-
schen Oper, die «lieses Mal in <lie Hand Kajx'llmeisters Karl
Otto Krause gegeben war, der auch die Einrichtung des
Buches besorgt hatte, war ausserordentlich geschickt um!
opernmäßig und brachte sehr gewandt alle diejenigen Mo¬
mente, die naturgemäß in einer Oper hergebrachter Art
nur angedeutet werden körnen, in die Erscheinung. Die
Photographie war klar und deutlich, wofür schon der Name
Rudolf Meinert, »ler für sie verantwortlich zeichnete, bürgte
Die Aufführung als solche, war ausserordentlich gut und oft
erscholl Beifall auf offener Szene. Unter den anwesenden
Gästen sah man unter anderen den Chef der Theaterab¬
teilung VIII des Berliner Polizeipräsidiums, Herrn Ober¬
regierungsrat v. Glasenapp, den Herrn Polizeipräsidenten
Becherer von Neukölln, »len Magistratskommissar der
Kriegs-Besehätligtenfürsorge, den Präsidenten der Ge¬
nossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger, Rickelt, Prof
Felix Schmidt, u. a.
Aus der Praxis
Di« „Zentralstelle der Ausfuhrbewilligungen für kinemato-
graphische Film«“ bittet uns um Veröffentlichung folgender Mit¬
teilung: Nach Friedensschluss mit clor Ukraine gilt die.-»' nls n«'ii-
trnles Ausland. Allo Bestimmungen über di«» Ans- und Einfuhr
von Filmen treten damit ancii für «len Verkelir mit Filmen nach
und von der Ukraine automatisch in Kraft-, das heisst alle Sendungen
unterliegen »ler vorherigen Prüfung der Zentrnlsteil»'. Da die Zoll¬
ämter Anweisung erhalten hüben, nicht urdmingsmässig behandelte
Filinsendiiiigen anzuhalten, wird den Interessenten in ihrem «-igen-
»t*n Interesse genaue Befolgung dur ihnen bekannten Bestim¬
mungen empfohlen.
--SB. Berlin. „Der Selmii »er band Deutscher
Schrif täte 11er hatbeschlossen, einenNormalvertrug für Fibnmnnu -
'kripte auszuarbeiten. So notwendig »»ine endliche Regelung «ler
IIon»»rarfrage für Filmmanuskripte ist. so dringend ist «•> zu emp¬
fehlen, den Vertrag nur in Gemeinschaft mit den Fabrikanten uus-
zunrbeiten. Wir wir wissen, ist auch von and*«r»T Seite eine ähn¬
liche Bewegung im Gange, die jedoch aus Praktik»-™ besteht, und
die alle Beteiligten umschliessen soll. V»'r einer Verallgemeinerung
muss dringend gewarnt werden.
Bei der Decla - Film-Gesellschaft, ist ein g ro sser
Aufklärung»- mul Kulturfilm in Vorbereitung. Es handelt sich
um ein Werk von grossem Wert, da es sich auf authentischem
Material aufbaut. Her Film bejumdclt das dunkln Kapitel »Io.
Mädchenhandels. Verfasser d«»s Buches ist Julius Stemkcm
«ler seit Februar mit dem „Deutschen Nationalkonütee zu inter¬
nationaler Bekämpfung des Mädchenhandels“ zweeks Bearbeituiig
und Sichtung des reichlichen Materials in Verbindung steht. Mit
Rücksicht auf den diffizilen Charakter »le»s Stoffes und mit Rück
sicht auf die in der Angch-jenbe» geäußerten Wünscht» der in
Frage stehenden Beliörden wir«l von t'iner Veröffentlichung von
Details im Augenblick Abstan»! genommeu. Otto Rippert wird
»len Film inszenieren. 1
Louis Xeher inszeniert augenblicklich bei der Neutral
Fihn-GesellseJiait zwei neue Filme der Esther < arena-Sarie, tuul
zwar „Die sprechende Hund" und „Die Gescliichte“.
„D a s Narrenscfcloss“ und „E s gibt kein
Glück“, zwei Manuskripte von Richard Kühl«' wurden von der
„Deutschen MutOscop- und Biograph-Gesellschaft m. b. H. " or-
W<>r Der letzte Film der Bernd AI «1 o r - Serie 1917/18
heisst „Die seltsame Geschichte des Barons Torelli".
„L o 1 a M o n t e z“ ist der Titel des nächsten gvs ea Film
der Luna-Filin-Gesellschaft.
Mo. 689 Der Kinematograph — Düsseldorf.
Der Kmematograph — Düsseldorf.
iljfüümt. ohne j»»do da*^ die Zeiten de? „Kie
Neues vom A
ennachrichten
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No. 6b9
Der Kinem&tograph — Düsseldorf.
<i 000 Mk. Gesehäftsfülirer: Kaufmann Arthur Spitz in t'hnrlotten-
bürg, Schauspieler und Kotnponi-t Rudolf Ohrenstein in Berlin-
Schöneberg. Die Gesellschaft ist. eine Gesellschaft mit be-chränktcr
Haftung. I *cr (iesellsehaf t»vcrtrag ist um 5. März und :j. April
1918 nhgeschlesf-i-n. Sind■ melirere t !»■ .. häft-führer bestellt. so er¬
folgt die Vertretung durch jeden Geschäft-fiUircr allein. Als nicht
eingetragen wird veröffentlicht: Ocit ent liehe Bekannt nuichungen
der Gesellschaft erfüllen nur durch «len Dertsclien Reichsnnzeiger.
Universum-F Im-A.-G. in Berlin, i i« Aus-ichten de- I uif.iidcn
Geschäftsjahres. des ersten seit Begründung der mit 25 Mail. Mark
Aktienkapital uu-gestntU-ten Gesell-cluJt sind, wie die \'iish. meldet,
befriedigend, flu sämtliche filternd mutigen der UeaeHscliaft,
insbesondere die Theater, vorzügliche Einnahmen auf weisen.
Die Gesellschaft wird jedoch mit Rücksicht auf ihr bedeutsames
kulturelles Programm im Inlande, sowie nach dio grossen Aufgaben,
ilie sich nach Friedensschluss für das Ausland ergeben, auf die
Schaffung starker Reserven bedacht sein.
Freiburg I. Br. Firma F i I m w « r k Bernhard Gott-
hart. Inhaber ist Bernhard Gotthnrt, Kaufmann, Freiburg.
(Fabrikation von Filint'n. und Apparaten fi.r Kinematographie
Leipzig. Allgemeine Deutsche F i 1 m - G e s o 1 I -
Schaft Käthe Wo gl au er. Der Kaufmann James Jaffa
in Leipzig ist in das Handelsgeschäft eing «treten. Seine Prokura ist
erloschen. Die Gesellschaft ist am 20. Mürz 1918 errichtet worden.
Leipzig. V aterlund-Licht spiele - Gesellschaft
mit beschränkter Haftung. Rudolf Palm ist als Ge¬
schäftsführer ausgeschieden.
gBKB| Zick-Zack Kffi gg
In Scharloy i. O.-SchL fand di« amtliche Eröffnung der Scliar-
leyer Lichtspielbiihne im Vortragssaal« fler Schule 2 statt. Den ein-
leitenden und begleitend! n Vortrag zu der seitens des deutschen
Ausschusses für Liclitspieirefonn veranstalteten Muster vorführ ung
von Lebebildern hielt Ktadthüchereictirektnr l>r. Ackerknecht
aus Stettin.
Hunde an die Front!
Bei den ungeheuren Kämpfen an der W estfront Italien die
Hunde durch stärkstes Trommelfeuer die Meldungen aus vorderster
Linie in die rückwärtige Stellung gebracht. Hunderten unserer
Soldaten ist durch Abnahme des Meldegonges durch dio Meldehund«
das Leben erhalten worden. Militärisch wichtige Meldungen sind
durch die Hunde rechtzeitig an die richtige Stelle gelangt.
Obwohl der Nutzen d«r Meldehunde im ganzen Ijinde bekannt
ist, gibt es noch immer Besitzer von kriegsbrauch baren Hunden,
welche sich nicht entseliliessen können, ihr Tier der Armee und
dem Vnterlande zu leiheu!
Es eignen sich der deutsch« Schäferhund, Dobermann. Airedale-
Teirier und Rottweiler, auch Kreuzungen aus diesen Rassen, die
sclineU. gesund, mindestens ein Jahr alt und von über 50 cm Schulter -
liöho sind, ferner Le inberger. Neufundländer, Bomlu'.rdiner und
Doggen. Die Hunde werden von Fachdresseuren in Hunde-
seliulen ausgebildet und im Erlebensfälle nach dem Kriege
an ihre Besitzer zuriiekgegeh en. Sie erhalten die
denkbar sorgsamste Pflege. Sie müssen kostenlos zur Verfügung
gestellt worden.
An alle Besitzer der vorgenannten Hunderassen ergeht daher
niK'Iunals die dringende Bitte: Stellt Eure Hunde in
den Dienst des Vaterlandes!
Die Anmeldungen für die Kriegs-Hunde-Sehule und Melde-
hundschulen sind zu richten nn die lnspektion «1er Nachrichten¬
truppen. Berlin W\. Nurfür.-tendainm 152. Abt. Meldehunde.
Vereins-Nachrichten
aus der KinematographaeBriwh«
Die ausserordentliche Generalversammlung des „Zentralverbandes
der Filmverleiher Deutschlands, E.V.“, am 10. und 11. April in Berlin.
Wie alle Versammlungen dieses Verbandes stets das Interesse
der Gesamtindustrie erregt haben, so hat auch diese ausserordent¬
liche Tagung wieder durch die Punkte die zur Bespreclumg standen,
veranlasst, dass aus ganz Deutschland die Herren herbeigekommen
waren und den grossen Sitzungssaal in der Handelskammer füllten.
Die internen Angelegenheiten des Verbandes wie Statutenänderungen
und Aehnliclies haben gegenüber zweier Fragen, die zur Diskussion
standen für die Oeffentlidikeit weniger Wert. Die erste Frage be¬
schäftigte sich mit dem drohenden Konzessionsgesetz. und wie selir
auch in Kreisen der Reichs tagsabgeordneten die in die 21er Kommis¬
sion gewählt sind, dieser Frage Bedeutung beigemessen wird, geht
daraus hervor, dass fast alle Abgeordnete an die zur Versammlung
Einladungen ergangen waren, mit dem Bedauern, aus dienstlichen
Gründen ilir nicht beiwohnen zu können, gleichzeitig um feber-
sendung eine- Protokolls baten. Herr Reichstiig.»ahg«sirdneter Leu-
ter-Apolda war zugegen und legte im 1 Jiufe der Vorsammlung
euch sein« Ansicht über das Kmizessionsgesetz dar. Zum Thein«
selbst waren zwei Redner bestimmt. Herr < leneraldirektor Oliver
sprach für das Konzi-ssionsgesetz und brachte »Ile die Argument«
vor. die ja bekannt sind. Herr Oliver steht auf dem Standpunkt,
«lass mit dem < ic.-etz dem Verleiher gedient ist und dass das (leset/,
di« einzige Handhabe ist, um nach Beendigung des Krieg!-- di«
Konkurrenz der ausländischen Produktionen bekämpfen zu können.
Im Ausland seien drei Millionen Negative fertiggestellt, die einen-
führen das Ausland sich sehnt. Auch Theater würden die Ausländer
ankaiifen. An ilm seil st seien Amerikaner herangetreten, um ihn
zur Abgabe »einer Theater zu veranlassen. Als Gegner des Kon-
zessionsg eaefeze s trat d ir zweite designiert« Redner, Herr Zimmer-
i nenn-Bochum, auf. Der R<-dner gab erst einen geschichtlichen
Uehorhlick über Entstehung und Entwicklung ih-s Konzessioi.s-
gedenken» und ging denn auf den Gesetzentwurf ein. den er be¬
stimmt abieluit. Er erblickt in dem (lesetz eine Bedrohung des Ver¬
leiherstandes durch die Bedräng ung der Theaterbesitzer imd weiter¬
hin darin eine Begünstigung de» Konzerns. An der selir regen I)U-
kussion beteiligten sich die Herren Dr. I"l ioflinoilll. Generaldirektor
Meusi-r-Köln, Fett, Rosenthal. Herr Heuser steht sich mit seinem
Konzern auf tlie Seite der Allgemeinheit und wünscht, dass jeder
einzelne rieh für die Bekämpfung der Mängel des Gesetzes ein¬
setze. Herr Fett streifte dje Befürwortung des Gesetzes durch die
Theatci liesitzer und stellte fi-st. dass wir in Deutschland 2200
Thoaterbesitzer hallen, und dass die Theater vereine nur ca. Soll
Mitgli«-der uufführen. dass der Beschluss der Theatorbesitzervereine
also keineswegs die Meinung aller deutschen Theuterbositzer dar-
steile. Herr Ahgis rdneter Leutert nahm alsdann das Wort gegen
das Gesetz, in dem er eine Gefahr für die Industrie erblickt, ln
seinen Ausfüllungen spiegelte sich die volle Beherrschung der Materie
Die Versammlung nahm folgende Resolution nn:
Der Zentralverbiuid der Filmverleiher Deutschlands pro¬
testiert mit oller Entschiedenheit gegen den Entwurf eines
Gesetzes über die Veranstaltung von Lichtspielen und seine
von keinerlei Sach- und Fnchkeraitnisse getrübten Begründung,
die lialtlose und ungerechtfertigte Angriffe gegen aie Licht-
hildtheuter enthält. Der Zentral verband der Film Verleiher mi߬
billigt es auf das entschiedenste, duss die Begründung einzelne
Vorkommnisse und Tatsai hen aus der Jugendzeit des Kinos
verallgemeinert und einer ganzen grossen Industrie zum Vor¬
wurf macht, dio sich in vieler Beziehung gerade in den letzten
Jaliren grosse Verdienste um dieAllgemeinlieit erworben liat. Die
ganze Versammlung, mir einer Ausnahme, ist der Meinung,
dass der Gesetzentwurf in seiner jetzigen Gestalt eine Industrie
im Augenblick einer anfangenden. aufsteigenden Entwicklung
auf das empfindlichste hemmt und hindert, deren freie Ent¬
faltung eine nationale Forderung ersten Ranges bedeutet.
Der Zentralverband der Filmverleiher fordert eine Regelung
aller gesetzgeberischen Maßnahmen im Rahmen oines um¬
fassenden Kinogesetzes, im Anschluss bezw. in Verbindung
mit dem Reichstheatergesetz. In »einer jetzigen Gestalt i»t
der Entwurf nur eine Erweiterung der Machtbefugnisse unter¬
geordneter Polizeiorgane, der in seiner Wirkung im einzelnen
gar nicht zu übersehen ist.
I>er zweite allgemein wichtige Punkt der Verhandlungen be¬
traf den Vorschuss, den die Verleiher bisher gewohnt waren, den
Fabrikanten zu lotsten. Der Beschluss der gefasst wurde, hat
folgenden Wortlaut:
Kein Mitglied darf bei dem Ankauf von Filmen an Fabrikanten
bei Vermeidung einer Konventtonalttrafe von 10 000 Mark
irgendwelche Vorschüsse leisten. Dieser Beschluss tritt am
15. April In Kraft.
Die Versammlung wählte eine Kommission, bestehend aus den
Herren: Fett. Graf, Hnnewacker, Jakob und Oliver, die beauftragt
wurde, die Aicsführungsbestiinmungen zu diesem Beschlüsse aus¬
zuarbeiten und bis zum 15. Mai der neu einzuberufenen Versamm¬
lung vorzulegen.
Es dürfte über diesen sensationellen Beschluss noch zu reden
»ein. denn nach unseren Informationen wollen sich die Fabrikanten
nicht mit ihm zufrieden erklären. Und das sind gerade potente
Firmen, die auch ohne Vorschuss zu arbeiten vermögen. Es ist zu
wünschen, dass in gemeinsamer Beratung Mittel und Wege gefunden
werden, dass auch pekuniär schwächere Firmen, deren Produktion
sich in künstlerischer Beziehung mit der pekuniär unabhängigen
wühl messen kann, nicht unterdrückt, wenn nicht gar erdrosselt
werden.)
Die Versammlung des Zentralverbandes wurde von ihrem
ersten Vorsitzenden, Herrn Graf, mit der an ihm oft gerühmten
Umsicht und Ruhe geleitet, und wenn er in seüier eingehenden
Eröffnungsrede von der ernsten Arbeit im Zentral verband sprach,
so kann man ihm nur beipflichten, dass dieser Verband trotz der
kurzen Zeit seines Bestehens Erhebliches geleistet hat. J. U.
Roilag« zum „Kinematogr&pti“ Kr. S8H
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Tttonopol für Rheinland und TDeftfalen:
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Drama in 4 Akten
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Ittonopol für Rheinland und "tDeftfalen:
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Beilage zum „Kiacmatogr&ph" Nr. 589
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Olaf Jönß
ecfd)emt
1918*19
Ittonopot für Ityemland und TDeftfalen:
^enfmg & (To.» Düfieidocf
$raf*Rdolf*Strafre 3Ta
Jernruf 148T
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O.
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Beilag« tunt ,.KtnamKt''£mpli*‘ Nr. 580
Der grösste Schauspieler der Welt
Albert Bassermann
bietet in seinen neuen, von ihm selbst verfassten Werken,
welche demnächst in Angriff genommen werden,
MONUMENTE
gewaltiger
Schauspielkunst
Serie 1918-19
im Monopol erworben für ganz Deutschland und die okkupierten Ostprovinzen
1 Ü itfactm Fcindt
^Urrz-'V es'LejJz,
\JZ>&r'LLrxd'W.4-ö‘ üzdrLchj tr 2 . 46.1
FERN5PR-LÜTHow-6753-66o3-TELEGnAMM-ADRKINoFEINDT-BenilNl
vmm ammm ammsauttmmmmummmum
Beilag« nun „Kinematograph“
Einige Urteile der Kölner Presse anlässlich der
Uraufführung
unseres ersten Filmes
Richmodis van Aducht
□der
Der schwarze Tod
Dramatische Legende in 4 Abteilungen
im grossen Saale des Gürzenich
Kölner Tageblatt:
.Mit grossem Aufwand int du« Werk in Szene
gesetzt. Eh wirken ca. 200 Personen mit'und kann man
den Film immerhin al» gelungen bezeichnen. Er ist
in den alten Strassen und Patrizierhäusem in Köln
aufgenommen und führt uns die Geschichte recht
lebendig vor. Eine Reihe Künstler des Kölner Schau¬
spielhauses teilen sich in die Hauptrollen.
Stadt-Anzeiger:
Richmodis von Aducht. Unter diesem Titel wird ab
Ostersonntag im Gürzenich ein Film gezeigt, der als
erstes Werk der Rhenania-Film-GeselLschaft in Köln,
von Kölner Künstlern gespielt, auf Kölner Boden auf-
genornmen wurde. Das historische Legendespiel
in 4 Abteilungen behandelt die alte Sage von der Rich¬
modis und bietet in ihrer reichbewegten Handlung
Stoff genug für ein abwechslungsreiches Filmspiel.
Kölner Lokal-Anzeiger:
Richmodis von Aducht, die l>okbnnte Legende, ist
von der Rhenania-Film-Ges. in Köln als Lichtspiel
bearbeitet und am Dienstag einem geladenen Kreise
vorgoführt worden. Bewährte Kräfte des Kölner
•ScluuispieLhatises heben bei den Aufnahmen mitge-
wirkt. Künstlerische Schauseiten und Portale Kölner
Kirchen und^Gebäude dienen als zeitcharakteristisehen
Hintergrund und Schauplatz.
Rhenania-Film-Ges^ COIn a. Ri Brei». 12/14.
Die
isiisüssi!
Pn$ny Seruncs-Scrle 191819
bringt sechs hochwertige große Dramen
©
Emerich Hanus
führt in bewährter Weise die Regie
— Wir vergeben Monopole für die ganze Welt —
0
ln Deutschland verleihen wir selbst durch unsere Filialen:
Bioscop BERLIN Dekage KÖLN
Bioscop MÜNCHEN Mitteldeutsche FRANKFURT
Wolfram DRESDEN Wolfram LEIPZIG
Schlesische BRESLAU
fiefleraldirektion des Bioscop-Koszems Köln, Bioscophaus
I
Sybil Smolowa-Serie
.. 1918-19 .u.■
bringt
sechs ausgewählte
zugkräftige Schlager
| Wir vergeben Monopole für die ganze Seit
In Deutschland verleihen wir selbst
s?§== durch unsere Filialen ===§
Bioscop Berlin Dekage Köln
Bioscop München Mitteldeutsche Frankfurt m.
Wolfram Dresden Wolfram • Leipzig
Schlesische • Breslau
General-Direktion des Bioscop-Konzerns, Köln, Bloscophaus
Der Kinciuatograph — Düsseldorf.
No. 589
Dw Verein der LicMblldtheaterbetitzer in Rheinland und Wzst-
falen, e. V. schreibt un«:
..Jn Nummer '.H7 Ihrer Zeit ehrift vom 3./1. 1!>|8 luitien Sie
eine Notiz über «Ile Versammlung des Verein» der l.ichtb;Mth«\it-c'-
besitser in I ■ heinlimd mui V cstfnlen vorn 27. 3. 1918 . ebr:u l
i.. -i : - i-sagt. dass «-in Mitglied wegen 7.11 pn*>i-r
hlo—en-ei. Wir bitten dtas richtigziistellen.
1 Standpunkt vet treten, 1
1 Ihn
ll«Tr hi-lang 1
nächsten Sitz «.11
Bücherschau
merkt der Verfasset
1 .)««)
tlasy
l'.llfi g
leiten
ehrift
F.«
Grunde erfolgt, w.ndern «le-lmlh. weil der l.e
.len Inten- .11 .1« . \ «Teins entgegen: • • ctzlo Stell«mg i-iugenonuucu
hat und sieh «ii«‘ Verse nimlting von einer Anw«•senheit «>ini>s Herrn.
«1«t sieh bislang ihren Tendenzen cntgi'gen-iteinmto.nicht- Erspiic« -
liebes versprach.“ Nueii «lic-.r Berichtigung müssen wir den He-
schltiKs der Versamin'iin.; «-rst recht nnfs tiefste bedauern. Er kaiui
nur duz 11 beitragen. die Mitglied«* zu Pagoden der Voreinstellung zu
machen.
Verein der Lichtbild-Thoaterhesitzer Gross-Berlin und Provinz
Brandenburg (E. V.)
Geschäftsstelle: Berlin SW. 68. Friedrichstrasse 207.
Telephon: Zentrum 8031.
Protokoll der ordentlichen Versammlung vom Montag, den
8.April 1918, Im Weihenstephanpalast, Berlin, Friedrichstrasse 176.
1.-3. Protokollwrlc-imt.. Eingänge. Aufnahme neuer Mitglioi'or.
4. Aussprache iiher die Richtlinien für den Normal-Bestell-
n. Bericht «her «leu Stand <ler Konzessionsfrage und die die-er¬
hell. g.t..,|tc,.cn M:u.u.,
ti. Bericht über den Proze
7. Allgemeine Tagesfragoii.
8. Verschiedenes.
Der I. Vorsitzende. Herr Koch, eröffnet«- die Versnminlumi
um 2 Uhr.
Das verlesene Protokoll wurde angenommen und «lie Eingänge
zur Kenntnis der Versammlung gebracht-
Als ordentliche Mitglieder wurden ai.fgenon.mon: Krau E -
beth Müller. Erl. Stabinski uml Erl. Bäder. Eemcr <li.- Herren:
Olonschek, ßurghnrdt. Steinlein. Weitenauer. R-undt. Zeppner.
Herz, Gramsall, Ellermann. Lindau. Küher. < T.risten und Böhm.
Ihre Aufnahme haben benntruet: FVau Jo-.nh und die Herren:
Teschendorff. Bauer und Schwarz.
l'ober eine weitere Aufnahme soll
ein Beschluss gefasst worden.
Die v»m Syndikus iMisgearhcitetcn Grundlagen für den Normal-
bestellsohein kamen zur Verlesung. Der Zentrulvertiand der Filin-
verleiher soll gebeten werden, siel« fw.ldincglich-t zu erklären,
oh er bereit, i-t. auf Grund «lie-«r Aiisnrlioitiuig mit der dafür ein¬
gesetzten Kommission «k>s Koiehsverbandes zu verhandeln.
Zur Kouzessionsfrage wnrile folgender Beseht iss des Vereins
einstimmig angenommen: .,l>er Verein der Lichtbild-Theater-
besitzer Gross-Berlin und Provinz Brandenburg (E V.) lehnt den.
betreffend die Konzeasionierung «1er Liehtbildtlieat >r «len. Beiehs¬
tage zugegangenen Regierungsentwurf und seine Begründung ab
undsehliesst sieh im übrigen denin di«‘ser Sache getroffenen Maßnah¬
men des Reichs Verbundes deutscher Lichtspiol-Th«T«terbe-itzer nn."
Die Versammlung nahm davon Kenntnis, «lass sieh der Reichs-
verband mit dem Verlmnde zum Schutze musikalischer Aufführungs¬
rechte in Deutschland wegen der Tantiemen in Verbindung setzen wird.
Für den bei der Handelskammer zu Berlin für die Filmbrnnehe
zu wählenden Fachausschuss sollen dein Interessen verbände die
Herren: Baum. Koch. Reich, Sindlinger. Köttner. Hamm«'rstein.
Hulke, Piteachke. Thomas. Stnar. und Rudolph vorgeschlagen
werilen. Schluss der Versammlung um 6>i l'hr.
Der Vorstand.
viTf.i __ _ _
<*inzig und «illeiu aus den Biii'li<-rs<-hi‘in«iug<Ti «l<- Volk-verei'i
Verlages M.-Gludbn'-li shSpft.
Wir erkeuneu an. da--- von jener Stelle aus luaneherlei V 01 -
suche gemacht worden sind, Kinoreformen zu -ehaffeu und lie
Kinouuitogriiphie volkstiimlie). zu gestalten. Wenn aber ein
Verfasser ein Buch «ilier „Nationale Kinoreform" <1.«eiben will,
s.. wäre ein vorheriges gründlicheres Studium «l«-r Em l.pre-se uml
anderer Erscheinungen e.m Platze gewesen und sicher wären dann
manclierlei unbere«-lit.igte Angriffe iinterbliei.en. auch gegen die
Fachpresse, die er einfiu-h «ler Käuflichkeit lx-zi.-htigt, wogegen
ich hiermit ganz energisch Kin-pruch erheb«-. Wir fintleu in dem
Bliebe wieder den Hinweis auf die Seliundfilme. auf die Ccwi. 111 .
sucht der Unternehme: und die Bclmuptuug. «!«•-- die private
Spekulation durch «li<» Errichtung stautli.) • . oud städtischer
Musterkinos lx-kämpft werden muss. Die Einführung belehrende.
Filme für den Schulunterricht. <li<> d«T Verfasser empfiehlt, ist in
«ler Branche schon oft «>inpfolil«<n worden, aufmerksame l.e-ei
de« „Kincmatograph“ werden -ich crinn«Tii. da-- sich in unser.i
Spalten die bedeutendsten Schulmänner Deiit-<-lilan<ls und d«-
Ausland. s zu diesem Thema geäussert haben, merkwüriligirweise
entgegengesetzten Stand] unkt
ie*it«*«t de- Ruches beschäftigen
>e. d. h. mit der landschaftlichen
Es finden sich mich dort neben
•sehlägon viele Tadel i
■le darunter, die auf e
stehen wie der Verfasser. Viele
sieh mit «ier Herstellung der Eilt...
«in«l dramatischen Wied erg«, h
mancherlei benehtensw
National« Kinoroform von Dr. Konrad Lange, ord. Professor der
Kunstwissenschaften an der Universität Tübingen, Volksvereins-
verlag G. m. b. H.. M.-Gladbach. Preis 3.20 Mk.
So lange die Kinematographenbrnnche besteht^ ist man daran,
dieselbe zu reformieren. Wenn langjährige Mitglieder dieser Be-
rufsklasse sich mit dieser Aufgabe befassen, wird man dies er¬
klärlich finden, und es ist ohne Frage, dass in der Tat f«>rtg«>sotzt
an der Veredlung des Kinos und seiner Darbietungen gearbeitet
^•rd. Gerade der grausige Krieg mit all -einen schreckhaften
Nebenerscheinungen lmt den Beweis erbracht, dass das Kino melir
als ein Vergnügungsinstitut ist, dass es grade in den letzten Jahren
viele kulturelle Aufgaben erfüllt und sich im Dienst der Behörden
als propagandistisches Hilfsmittel ausserordentlich bewährt hat.
Man muss sieh daher w undern, wenn Männer «ier Wissenschaft,
nie aus irgendwelchen Gründen zu öffentlichen Vorträgen oder
*nr Herausgabe von Büchern über das Kino wesen herangezogen
Man gewinnt jcodch mich hierbei «lie l'eberzeugung,
«uns uer \ erfass«-r weniger «lie 'Theater selbst besucht hat. als sieh
auf «lie Bücherei eines Verlng« - gestützt hat.
Um so erfreulicher ist es. dass «li«.ser Professor «ler Kunst¬
wissenschaften in seinem Vorwort, ein«, sprachliche Bemerkung
mn«-iit. «lie sicherlich hei vielen unbesclir&nkte Zustiiutnung finden
wird. Prof. Ltuige schreibt nämlich: „Allein i«h stehe auf dem
Standpunkt, dass, weiui eine internationale Erfindung einmal
einen zwisehensprachliclicn Namen erhalten bat. Gründe varliegen,
«lenseiben beiznbehalten. Ai eh kann ich nicht einselten, warum
nie die andern Völker berechtigt sein soll«*«», lateinische und grie-
eliische Fremdwörter zu gehn«neben. Stehen wir Deutschen doch
«lor klassischen Kultur mindestens ebenso nahe wie «lie Franzosen
und Engländer.“ Allein wegen «lieser Ausführungen möchten wir
dem Büchlein entsprechende Beachtung wünschen. E. P.
Sicherheitsfonds.
Die heutigen wirtsclinftliehen Verhältnisse bedingen e«, da»
die gosamt«-n baulichen und maschinelle«« Einrichtungen. die Hilfs¬
mittel und Rohmaterialien in allen Betrieben nicht so erhalten
werden können, wie es notwendig un«l im Frieden giss-heben ist.
«lass ihre Ernemrting und Ergänzung nicht so erfolgen kaim, wie
es zweckmäßig ist. l'ngwiihlte Notwendigkeiten und Wünsche
bleiben ir <lies«-r Hinsk-bt zurück; ihre Erfüllung muss mifgrwpnrt.
werden f«"«r die Zeit d«*s Ft irden*. Hierzu he«larf <-s der Mittel.
Keine bessere Anlage für di«*e Erneuerung«- un«l Ergänzunguforuls,
die zuriiekgostellt w«*rden müssen, gibt es uls die Kriegstuüeilie.
Sie hi«.t«"t daher den besten Sicherheitsfonds für die
Zukunft. Alier auch nuch anderer Richtung hin bietet «Ue 8- Krieg* -
.inleihe »isIpTmn einen Sicher Ke itwfof» du für dii- lriilKren Krieg-.
anleilien. Deim wenn die 8. Anleilie nicht in dem .-riorderlichMi
pflichtgemäßen Maße gezoiel.net Tird. dann b«>«leutet da» em«>
Schwächung unserer Kriegsführung, erschüttert di«* gute Aussicht
auf den sicheren Sieg. Der hi«!; aber gibt allein «lie Unterlage fiir
die Sicherheit aller Reichsanleihen. Wenn ilahcr «lie ganze Fruge
aufgeworfen wird, bietet mir die Zeiclunmg und <U*r Erwerb von
Rekdisanleihen auch genügende finanzielle Si«-herl.eit. dann ist zu
antworten: Zeichne die Keichsanleihc nach Ixs-tem Vermögen und
trage dazu bei, sie zu «>rfüll«-u wie die früheren, «lann sorgst, «iu für
unbedingte Sicherheit aller Reielisanleihen. I )«.-halb: Wer sein Geld
sieliem will, zeichne die 8. Reichsank'hc. Sio bietet .den Sicher¬
heitsfonds für Deutschlands Zukunft. Dr. R o e s i c k e,
M. d. R. und M. «L H. d. A.
Il0 r t0 r t0*1| Totcngiockc
Carl Ledermtnn f. Aus München kommt die traurige Kunde,
dass Herr Carl la-dcrrnnnn dort während eines kurzen Aufenthaltes
zum Besuch sein«r Tochter an Lungenentzündung plötzlich ver¬
storben. L-t. Mit Herrn Ledorinann ist einer jener Männtr der
Branche daliingegangen, die von kleinen Anfängen an es zu eimr
nm-schenen Stellung gebracht haben. Er «*r\Varb sich viele Freunde,
die seiner auch über das Grab hinaus gedenken w«r«lcn. Eine l’eber-
führung der Leiche nach Berlin lüulet nicht statt, die Bwidigun*
fand am 14. in München statt.
ypHrPlPr für Rprlin* pür ^ en t«xflidi«n Teil: Julius Urgiss, Berlin-Wilmersdorf, Rudolstädterstrasse Nr. 1, Fernspr. Llhiand 657;
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No. ö»‘>
Der KinC!i::.!ograph — Düsseldorf.
Tief betrübten Herzens geben wir Nachricht von
dem plötzlichen Hinscheiden unseres Geschäfts¬
führers
Herrn
Carl Ledermann
h
der nach kurzem, schwerem Leiden auf einer
Geschäftsreise in München in seinem 54. Lebens¬
jahre am 11. April vom Tode dahingeraflt wurde.
Wir verlieren in dem Verstorbenen, der sich in
der Branche allseitiger Beliebtheit erfreute, einen
treuen Freund und Mitarbeiter.
Carl Ledermann & Co.,
G. m. b. H.
Berlin, Friedrichstr. 10
I)er Kincuialograpb — i">Ü6seidorf.
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Titel
Akte
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Eiko-Woche 187
I
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Bild- und Filmamt
Besuch der Besatzung dee Hilfs¬
kreuzers „Wolf“ in Berlin
1
A
41 68. r >
Bitte des Feldheeres an die Heimat
1
A
41 691
Die ersten Aufnahmen aus der Sohlacht
im Westen
I
A
41 692
Eia Flug gegen den Feind
1
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41 679
Melitta-Film
Spaziergänge in Alt-Breslau
I
A
41 681
Breslau. Kulturdenkmäler einer alten
Feste und reichsfreien Stadt
1
A
41 969
Friedrich Zinn
Schlummernde Werte
A
41 698
Messter-Film
Messter-Woehe 1918, Nr. 14
I
A
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Filmhaus Hermann Wein
Lu’s Traum
1
A
41 634
Film-Vertriebs-! !es.
Herbst in Serbien
A
41 693
Bild- lind Filmamt
Zu den Friedens verband hingen in
Bukarest
1
A
41 706
..
Bilder aus der grossen Schlacht,
II. Teil
A
41 707
Die Hauptstadt der Ukraine: Kiew
A
41 709
Ukrainisches Militär
A
41 708
Deutsche Lichtbildges.
Alarm an Bord eines kleinen Kreuzers
A
41 711
Deutsche Lichtbildges.
Harry als Badeengel
A
41 712
Bild- und Filmamt
Michel und Viktoria
1
A
41 719
Elko-Film
Eiko-Woche 188
1
A
41 720
Messter-Film
Messter-Woche Nr. 15
A
41 717
Imperator-Film
Hnmsterreise mit Hindernissen
2
A
41 653
Phönix-Film
Prinz Haralds schönstes Abenteuer
A
4! 655
I mperator
I )er Kettonhändler
2
B
41 668
Nordische Film-Co.
Der versunkene Schatz
3
B
41 688
Decla-Film
Das verwunschene Schloss
4
B
41 690
Atlantic-Film
Der Star der grossen Oper
3
B
41 686
Münchner Kunstfilm
Der Friedl vom Hochland
4
B
41 683
Messter-Film
Das Abenteuer einer Ballnacht
3
B
41 695
B. B.-Film
Wer niemals einen Rausch gehabt
3
B
41 694
Egede Nissen-Film
Der Todestraum
4
B
41 703
Lotte Neumann-Film
Die Buchhalterin
5
B s?
41 697
Oliver-Film-Ges.
Die Liebe, ja die Liebe
3
Hs
41 701
Nordische Film-Co.
Der Flnmnientanz
3
B
41 667
A-Zet-Film-Vertrieb
Das Kind meines Nächsten
4
B
41 684
Max Mack-Film
Die feindlichen Nachharn
3
B
41 699
Nordische Film-Co.
Die Stätte der Verführung
3
B
41 705
Nordische Film-Co.
Der Dämon des Hauses Frivelli
4
B
41 710
Stuart Wehbs-Film-Co.
Die Fürstin von Beranien
5
B
41 702
L. BStr.
I>er W ilderer
3
B
«1 718
Egede Nissen-Film
Bobby und die süssen kleinen Mädchen
2
B
41 715
Stuart Webbs-Film
Die Geisterjagd
4
B
41 714
Lüddeckens Egede
Nissen-Film
Bobby als Familienvater
B
«1 716
Nordische Film-Co.
Die nn der Sonne verbrennen
3
B
41 7(81
Nordische Film-Co.
Das Ceistertribunal
3
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5
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4
B
4| 725
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Rigolet to
5
B
(National-Film)
*1 723
Treumann-Larsen-Film
Wandas Trick
3
B
•) A Genehmig!, B Für Kinder verboten. C Verboten, D Berichtigt. B Für die Dauer de* Kriege* verboten
Nr. 68»
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die Herzen der Menge erobert, besitzt sie doch beide.
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SCHENKER. BINDER. PERSCHEID. EBERTH.
UNSER
UNION-KLASSE
PAUL WEGENER FILME
m einer bene von Bildern zu erschliessen. die technisch und
künstlerisch das bisher Gebotene noch über’reffen sollen, scheint
uns Paul Wegener, einer der Grössten der deutschen Schau¬
spielkunst. der berufene Vermittler zu sein
Erscheint jeden Mittwoch.
Düsseldorf, 24. April 1918.
No. L90
Bn n-Aätfw: „Ktn&vatlag".
Fcrmprachir: 14JI1.
Gegründet 1907
Verlag: Ed. Lintz, Düsseldorf. Wehrhahn 28a.
12. Jahrgang
PgjfMä
Die Klerikalisierung der österreichischen Filmindustrie.
Von besonderer Seite.
In Wien und in Graz liaben »ich einige tfttenlustige,
meist junge Leute, entschlossen, sich, wie das ..Grazer
Tagblatt“ zu melden weis«, der Filmerzeugung unter dem
Gesichtswinkel eines veredelten Geschmackes zu widmen.
Vom Standpunkt ausgehend, dass der Dürer-Bund und
ähnlich gerichtete Körperschaften im Kampfe gegen die
Auswüchse des technisch so hochentwickelten Licht spiel-
wesens keine weitgreifenden Erfolge erzielen können,
erhoffen »ie das Gelingen ihrer Reformbestrebungen.wenn
den Anregern des Gedankens aus den Reinen derer, die
beim Entstehen des Films mittun, also der Filmerzeuger
und Filmdarsteller, überzeugte Mitkämpfer erstehen. Graz,
als „deutscheste Stadt“ Oesterreich», soll sich ihren Ehren¬
namen auch dadurch festigen, dass »ie »ich zum Ausgangs¬
punkt einer vom völkischen, sittlichen und künstlerischen
Standpunkt einwandfreien deutsch-österreichi¬
schen Film erzeug ung macht. Geplant ist u. a.
die Errichtung einer grossen Film Werkstätte im
Weichbilde von Graz, im Anschluss an eine hier bereits
bestehende Filmschauspielschule, deren Leitung dem öster¬
reichischen Filmkünstler verband angehören solle. Es wird
darauf hingewiesen, dass die Naturschönheiten der Grazer
Umgebung prächtige Rahmen für gediegene Aufnahmen
bilden und hieran anschliessend der Wunsch ausgedrückt,
dass sich nicht wieder französische und italienische Unter¬
nehmungen, die in der Filmerzeugung führend wären und
sich nach dem Kriege wohl wieder rührig in den Alpen¬
gegenden umtun dürften, in Oesterreich bezw. Steiermark
einnisten. — Von dieser so vielversprechend, aber anschei¬
nend ohne alle reale Grundlagen einsetzenden Bewegung
ist keine Konkurrenz zu fürchten. Sie läuft
wohl blass darauf hinaus, die erwähnte Filmschauspiel¬
schule in ihrer Lebensfähigkeit zu stärken und ihrem Leiter
«ine Handliabe zu bieten, den p. t. Schülern und Schüle¬
rinnen recht viel Zukunftsmusik vormachen zu können. —
Inster zu nehmen sind die Projekte slawischer
Unternehmungen, auf deren kühne und umfassende Pläne
-Uer Kinematograph“ schon bald nach Kriegsbeginn hin-
gewieeen hat. Dass von diesen Plänen bisher nur wenig
in die Oeffentlichkeit gesickert ist. kann eher als Beweis
gelten, dass an der Schaffung der nötigen Grundlagen in
stillem Eifer, aber mit desto grösserer Iritensivität gearbeitet
wird.
Die ernsteste Konkurrenz dagegen dürfte der deutschen
Filmindustrie in den immer mehr uni sich greifenden Be¬
strebungen erwachsen, zunächst das österreichische Licht¬
spieltheaterwesen und später die österreichische Film¬
industrie überhaupt zu klerikalisieren. Einen
grossen Teil des kinobesuchenden Publikums wird die kleri¬
kale Organisierung eigener Lichtspielstätten den bereits
bestehenden bürgerlichen Kinotheatern dadurch entziehen,
«lass in den katholischen Vereinshäuscin, in den katho¬
lischen Gesellenvereinen und ähnlichen klerikalen Verein* -
horten den Vereinsmitgliedern besondere Kinoveranstal-
tupgen geboten werden. Ist der Ausbau der Vereinsstätten
erst soweit gediehen, «lass überall eigene Kinogenüsse ge¬
boten werden können, so ist damit auch schon die Grund¬
lage für ein grosses gefestigtes Absatzgebiet der geplanten
eigenen Film Produktion geschaffen. Dass die klerikale
Filn erzeugung sodann mit aller Wucht un«l mit den aus¬
giebigsten Mitteln einsetzen wird, kann keinem Zweifel
unterliegen. Und dass ferner die einsetzende Bewegung
nicht davor Halt machen wird, sich auf die Herausgalx*
parteipolitisch gefärbter Filmszenaricn zu beschränket
erhellt schon daraus, dass bereits gegenwärtig Vorberei¬
tungen getroffen werden, eine weltumfassende Filmberieht-
erstattung alsbald nach Eintritt allgemeiner Friedensver
hältnisse zu schaffen.
Die festgefügte Macht des Klerikalismus ist weit um*
spannend. Katholische Missionäre dringen in dm
entlegensten Weltgegenden. Sie sind gewöhnlich die erste:
Pioniere,die mit den fremden Völkern und Rassen geistige
Fühlung nehmen. Ihre künftige Tätigkeit soll dadurch eine
Erweiterung erfahren, dass man sie mit Filmaufnahn e-
Apparaten ausrüstet, um ihnen so Gelegenheit zu geben
geographisch und ethnographisch höchst interessante und
gern gesehene lebende Bilder für den Filmvertrieb an die
angeschlossenen Heimatsuntemehmungen festzu halten
No. aeu
Der Kinematograph — Düsseldorf.
Filmbilder, die uns die landschaftlichen Reize entlegenster
Gegenden erschlossen, uns n>i 4 dem Leben und Treiben
kaum dem Namen nach bekannter Volksstimme vertraut
machten und uns die Sitten unc. Gebräuche einer fernen
Kultur lehrten, sind, seit uns dir Rciseorganisationen dir
grossen ausländischen Firmen ktine Schaubilder mehr lie¬
fern, aus den Programmen verschwunden. Sie werden,
wenn sie in künftigen Friedenstagen aufs neue mit zum
Inhalt der Filmdarbietungen gehören, den Reiz des lange
Entbehrten haben und stark begehrt sein. Die Filmauf¬
nahmen der katholischen Missionäre sind daher einer leb¬
haften Begrüssung auf dem Neuheitenmarkte der Nach¬
kriegszeit zweifellos sicher.
Die Filmbilder aus aller Welt werden aber zunächst
kein Monopol für die klerikalen Lichtspielstätten
sein, sondern allgemein den Filmmarkt bereichern.
Ihr Absatz soll die Mittel schaffen, den grosszügigen Plan
der Verwirklichung näher zu bringen. Die fabelhafte Ent¬
wicklung der Kinematographie hat die regste Beachtung
aller klerikalen Kreise gefunden. Ueber ihren möglichen
Einfluss auf Geist und Stimmung weitester Bevölkerongs-
schichten ist man sich nicht im mindesten unklar. Die
österreichischen Soldatenheine, Erbauungs- und Erholungs¬
stätten ausruhender, abgekämpfter Truppenteile, werden
keine Kriegsgründungen bleiben Sie werden nach dem
Kriege als Garnisons-Soldatenheime in eige¬
nen. in oder ausserhalb der Kasernen gelegenen Gebäuden
ihre Auferstehung feiern und, wie schon jetzt f e s t s t e h t,
der Leitung und Beaufsichtigung durch die Militärgeist¬
lichkeit unterstellt. Dass daher auch die künftigen Garni¬
son«-Soldaten heil re ein Kino beherbergen werden, 6teht
ebenso ausser Zweifel wie die Gewissheit, dass die Soldaten¬
heim-Kinos — Friedcnsersätzo der aufzulas»enden Feld-
und Frontkinos — ihren Filmbedarf bei der klerikalen
Filmvertriebssteile decken müssen. Wie man sieht, wird
der Aufbau der klerikal-österreichischen Filmindustrie
planmäßig, wohldurchdacht, Schritt für Schritt vor sich
gehen. Erst Schaffung der nötigen Miitel durch den Ver¬
trieb keinerlei Parteifärbung aufweiser,der Filmbilder aus
dem Tätigkeitsbereich katholischer Missionäre, dann Siche¬
rung und Festlegung einer grossen Anzahl schon den Partei¬
stempel aufweisender Lichtbildstätten und schliesslich
die Inangriffnahme eigener Produktionstätigkeit. So wird
das Kino, ein Kind modernsten technischen Fortschrittes,
langsam aber unabwendbar sicher l*arteiinteressen dienst¬
bar gemacht werden, während sich freiheitlich angehauchte,
aufgeklärte Führer deutscher Geisteslichtung noch immer
über den Wert und Unwert kinon atographischer Darbie¬
tungen herumzanken. Der Fortschritt aul jedem Gebiete
geht seinen Weg, unbekümmert um jene, die sich ihm kei¬
fend und missgünstig in die Quere stellen möchten. Wer ihn
richtig erfasst, ihn in geregelte Bahnen zu lenken versteht,
darl sieh befriedigt das Zeugnis geben, der Menschheit
einen grossen Dienst erwiesen zu haben. Die von aufrich¬
tigen Freunden der Kinematographie immer und immer
wieder betonte Bedeutung der licht Spieltechnik für Beleh¬
rung und Aufklärung ist von den prinzipiellen Gegnern
der neuen Kunst stets mißachtend übergangen worden.
Sie sahen nur die Auswüchse, verkannten aber absichtlich
den guten entwicklungsfähigen Kern, der ihnen Macht,
und Einflussnahme sichern konnte, wenn sie nicht klein¬
sichtig und eigensinnig stets nur dus he rvo rg eh oben hätten,
was das Lichtspielwesen in der Achtung der Intellektuellen
herabsetzen musste.
Die Umwandlung der Entlohnung für Kinomusiker.
Die in den Kinotheatern beschäftigten Musiker haben
die feste Absicht, in Zukunft nicht mehr gegen die bisher
übliche Monatsgage zu spielen. Sie ziehen es vor, lieber eine
Entlohnung für die Stunde zu fordern. Der Grund zu dieser
anscheinend senr rückschrittlichen Forderung liegt darin,
dass nur einige wenige Kinotheator von Ruf einsichtsvoll
genug gewesen sind, die kürzlich von fast allen Theater¬
direktoren, Etablissementsbesitzern, Vari6t Direktoren usw.
bewilligte Erhöhung der Musikergagen um 50 Prozent eben¬
falls zuzugestehen. Melleicht sind die Wünsche der Kino¬
musiker nicht geprüft und nicht bewilligt worden, weil es
bei den Musikern sowohl wie auch bei den Kinotheater-
besitzern an einer einheitlichen und direkten Verständigung
gefehlt hat, vielleicht haben die meisten Kinotheaterbe¬
sitzer erst abwarten wollen, wie sich die Kollegen zu der
allgemein durchgeführten Gagenerhöhung stellen würden.
Tatsache ist jedenfalls, dass nur ein kleiner Bruchteil
aller Kinomusiker in Deutschland das Glück gehabt hat,
die aus den Teuerungsverhältnissen entstandene Aufbesse¬
rung bewilligt zu erhalten.
Mit der Entlohnung nach Stunden für den Musiker
verhält es sich nun so: die Musiker beziehen für eine Tätig¬
keit von durchschnittlich sieben Stunden eine Monatsgage
von 210 bis 240 Mark; selten ist diese Gage höher. Es
entspricht dieser Gagensatz einem Stundenlohn von unge¬
fähr 1,50 Mk., wuoei Monate zu 31 Tagen, ferner die Zeit
für Proben, die Stunden über eine siebenstündige Dienst¬
zeit nicht mit eingerechnet sind. Solche nicht vergütete
Arbeitsstunden büden den Ausfall, den der Kinomusiker
zu erleiden hat, wobei nicht unerwähnt bleiben darf, dass —
nach der bewilligten 50prozentigen Erhöhung der Gagen —
der Satz für die Stunde erheblich höher ist als 1,50 Mk.
Dw Musiker befindet sich also seinem Kollegen in anderen
Häusern, wie in Theatern, Kaffeehäusern, Variät^s usw.
sehr im Nachteil.
Gerechterweise muss auch berichtet werden, dass jede
Tätigkeit der Musiker in irgend einer Unterhaltungsstätte
erheblich leichter ist, als die Tätigkeit im Kino. Sieben
ja häufig genug auch acht Stunden zu musizieren, ist d&a
Höchstmaß der menschlichen, der Musikerleistung, zumal
im Kinotheater. Das Programm wird dreimal mindestens
an einem Nachmittag abgerollt und mindestens dreimal
hat der Musiker dieses Programm mit schweren und schwer¬
sten Musikstücken zu begleiten. Die Kinoorchester sind
durchwegs so gering besetzt, dass eii.e Ablösung, ein Wechsel
der Musiker nicht durchführbar ist. Nur die wenigen Minuten,
da die Kriegswoche über die Leinwand läuft, darf sich der
Musiker ein wenig ausruhen, darf er eine Erfrischung zu
sich nehmen. In vielen Fällen bestehen die Kinoleiter
sogar darauf, dass auch die Kriegswoche musikalisch be¬
gleitet werde Dann bleiben ja nur die obligaten zehn
Minuten zwischen den einzelnen Vorstellungen den Musikern
als Erholungspause. Solche Zustände sind selbstredend
nicht haltbar und wenn die Kinomusiker sich bis heute
nicht dagegen auflehnten, so liegt die Ursache eben nur
in der durchaus jeder Organisation entbehrenden Gemein¬
schaft der Kinomusiker. Erst die grosse Aktion, welche ihnen
kürzlich die SOprozentige Gagenerhöhung schaffte, hat auch
die Kinomusiker zusammengeführt.
Es muss ferner verstanden werden, dass die Kino-
musiki • ungleich höher zu bewerten sind wie die Musiker
in einem Operettentheater oder in sonst einem Rauch-
t heut er. Will der Theaterbesitzer gute Musik haben, dann
muss er auch Wert darauf legen, dass sein Orchesterleiter
ein eingespieltes Ensemble unter sich hat. Häufiger Wechsel
der Musiker ist der grösste Schaden für die Begleitmusik,
Der Kinerratograph — Düsseldorf.
No. 6(*>
die ja heute schon von der Tagespreise beachtet und auch
gewürdigt wird. Die Begleitung der Filmbilder befindet
sich in fortgesetzter Entwicklung und ihr Aufstieg hat sogar
die landläufigen Begriffe längst umgestossen. Nicht jeder
Musiker eignet sicli für die Tätigkeit im Kino, schon aus
den erwähnten Gründen der einfach besetzten Instrumente
nicht und nicht wegen der so ungewöhnlich hohen phy¬
sischen und künstlerischen Erforderniss«', welclte die Kiuo-
mnsik an den Musiker stellt .
Das Verlangen nach einer Stundenentlohnung bedeutet
zwar keine Werterhöhung dieser schweren Tätigkeit, aber
sie soll den Musikern ihre Rechte fördern helfen. Praktisch
verstanden wird solche Stundenentlohnung ja auch nur
formell durchgeführt werden können, dcmi sowohl der
Theaterbesitzer wie auch der Musiker werden sich auf eine
Auszahlung des Stundenverdienstes nach Ablauf einer
Woche einigen. Erheblich t iefergreifend aber sind die Folge¬
rungen rechtlicher Art. welche aus der Stundenen* lohn \.i •
hervorgehen. Bei Differenzen, welche vor den Gerichten
zur Austragung kommen, spielt die Art der Lohn Verhält¬
nisse die Hauptrolle und da ist es wieder meist der Theater¬
besitzer, der bei der Rechtsprechung itn Nachteil ist
Angesichts dieser Tatsachen wird es sich empfehlen
die Wünsche der Kinomusiker im Rahmen einer gemein¬
samen Besprechung der Lichtbildtheaterbesitzer zu prüfen
und nach Maßgab«' der Tagesnotwendigkeiten zu regeln
Mit den Musikern haben die Th«jaterlx*sitzer schliesslich
bisher nur die besten Erfahrungen gemacht, d. h. wenn
sie so einsichtsvoll waren, tücli' ige Berufsmusiker den vielen
Gelegenheitsmu*ikern vorzuziehen. Sieht aber der Kino-
imisiker. dass seine gerechtfertigten Ansprüche für eine
tatsächlich mühevolle und aufreibende Tätigkeit di«; ver¬
diente Berücksichtigung finden, dann wird er noch fried¬
licher und gweissenhaftcr wie bisher zu dienen gewiß-. sein.
Die Begründung des Kinogesetz-Entwurfs/)
Von Rechtsanwalt I>r. Richard Trcitel-Berlin.
IV.
G. Die Erlaubnis ist schliesslich zu versagen, w enn
eine den Verhältnissen des Bezirks entsprechende An¬
zahl von Lichtspielbühnen bereits besteht.
Die Bedürfnisfrage ist in die Gewerbeordnung ein
gefügt worden, „um dem Unwesen der Tingel-Tangel
mit Erfolg entgegenzutreten, weil die Ausschreitungen
dieses Gewerbebetriebes mit Recht gebrandmarkt
werden und der Moral im höchsten Grade schädlich
sind“. So hiess es in den Motiven zu - Novelle zur
Gewerbeordnung von 1883. Die Bedürfnisfrage ist
also geschaffen worden, um Cafe-Chantants und Tio-
gel-Tangel» mit Erfolg entgegentreten zu können.
Varietes im eigentlichen und heutigen Sinne des Wor¬
tes gab es 1883 noch nicht. Die Bedürfnisfrage war
aber auf die geschilderte Weise in den Paragraphen
hineingeraten, aus dem auch Varietes und Circusse
konzessioniert werden mussten. Als die grossen welt-
städtischen Varietes kamen, die nicht der Moral im
höchsten Grade schädlich waren und nicht mit Recht
gebrandmarkt werden konnten, mussten sie gleich¬
wohl aus § 33a der Gewerbeordnung konzessioniert
werden, den man ohne Zögern anwandte, obwohl er
doch nur geschaffen war, um die unsittlichen Tingel-
Tangel und Cafe-Chantants zu bekämpfen.
Seit langem strebt das Variete danach, eine
gänzliche Scheidung beider Gattungen von Betrieben
zu erzielen. Bisher ohne Erfolg. Die Behörden hal¬
ten, Gott weiss aus welchem Grunde, an der Bedürf¬
nisfrage fest.
Sie soll jetzt auch auf das Kinotheater angewendet
werden.
Die Bedürfnisfrage soll immer einschränkend
wirken. Anscheinend hält die Regierung ein „Ueber-
»naß von Variötes und Circussen für ebenso unwün-
schei. wert wie ein „Uebermaß“ von Kinotheatern.
Vergebens sucht man einen Grund.
Nach der Verwaltungspraxis steht die Kon¬
zessionsbehörde grundsätzlich auf dem Standpunkte,
dass ein neuer Betrieb nicht erforderlich ist. Es
muss immer erst nachgewiesen werden, dass ein
neuer Betrieb notwendig oder wünschenswert sei.
Wie soll man nun beweisen, dass ein Variete oder
Kino notwendig ist? Eine absolute Notwendig¬
keit besteht natürlich nie. Ob ein neuer Variötö- oder
Kinobetrieb zweckmäßig oder wünschenswert
•> «che auch No. 687. 588, 589.
ist. das kann keine Behörde entscheiden. Im
übrigen darf und kam es gar nicht die Aufgabe einer
Gesetzgebung sein, einwandfreie Betriebe durch Prü
fung des Bedürfnisses zu r „ein. Die Bedürfnisfrage
ist im Jahre 1883 in den Gesetzesparagraphen ge
kommen, um dem Unwesen Einhalt zu gebieten
Einwandfreie Betriebe sollten nach der in den
Motiven niedergelegten Absicht nicht betroffen
werden.
Ob in einem Bezirke (Polizeibezirk? Stadtbe
zirk? Gross-Berlin?) ein Bedürfnis für ein neues
Variete oder Kino vorliegt, weiss der Gewerbe
treibende, der sein Geld in das Geschäft steckt, weit
besser zu beurteilen als die Behörde. Deren Aufgab«;
sollte es nur sein, unlautere Konkurrenz zu hin
dern, nicht aber die Konkurrenz zu unterbinden
Die gesunde Entwicklung, die aufwärtsstrebendc Ent
faltung, die wünschenswerte Modernisierung, die Er
richtung zeitgemäßer Baulichkeiten mit neuzeitlichen
technischen Einrichtungen kann geradezu dadurch
unterbunden werden, dass man durch die bestehenden
oft veralteten und überlebten Betriebe das Bedürfnis
für gedeckt hält.
Oder soll die Bedürfnisfrage beim Kino etwa dazu
dienen, den Schauspiel Theatern die Konkurrenz der
Kinos vom Leibe zu halten? Das kann wohl kaum die
Absicht des Gesetzgebers sein.
Die Frage, wann einer, den Verhältnissen
des Bezirks entsprechenden Anzahl von
Personen die Erlaubnis erteilt ist, wird von den Be
hörden recht schematisch entschieden.
Es werden einfach sämtliche Personen ira Gemein
debezirk gezählt, die eine Konzession z. B. aus § 33a
der Gewerbeordnung erhalten haben. Aus § 33a wer
den nun aber alle Betriebe konzessioniert, in denen
gewerbsmäßig Singspiele. Gesang- und deklamatori
sehe Vorstellungen von Personen oder theatralische
Vorstellungen geboten werden, bei denen ein höheres
Interesse der Kunst oder Wissenschaft nicht obwaltet
Es sind also aus § 33a konzessioniert: Varietes, Caba
rets, Circusse, Eispaläste. Sommergärten, Concertcafes
und Rauchtheater. Es ist gleichgültig dabei, ob cs
sich um einen grossen Cirmis oder um eine kleine
Arena handelt. Ebenso ist es gleichgültig, ob es sich
um ein grosses weltstädtisches Variötö bandelt oder
um ein kleines Familienvariete oder um einen Tinge)
Tangei. Alle diese Unternehmungen werden einfach
So. 690
Der Kinematograpb — Düsseldorf.
Urteile
der Tagespresse über
den Edda Lindborg-Film
Die Dame mit dem Diadem
Das Paasagetheater bucht mit dem Filmspiel von Paul
Kosenhayn. ..Die Dame mit dem Diadem“ einen neuen Erfolg.
Den Mittelpnnkt des Interesses bildet Edda Lindborg in der
Doppelrolle, eine Darstellerin von Eigenart und scharfem Cha¬
rakterisierungsvermögen. Sie weiss auch prachtv olle Toiletten
mit Vornehmheit und Graue zu tragen.
Im Paasagetheater wird „Die Dame mit dem Diadem“
vorgeführt, ein sensationeller Kriminalroman von Paul Rosen¬
hayn. Edda Lindborg spielt mit guter Charakteristik die
Doppelrolle einer Gräfin und Tänzerin.
Di« Welt am Montag.
Im Passagetheater wird Paul Rosenhayn'e „Die Dame
mit dem Diadem“, ein effektreiclies Kriminalstück gegeben.
Edda Lindborg, eine Neuerscheinung in der Kinowelt, führte
sich mit der tragenden Rolle glücklich ein.
Einschlag, im Passagetheater, gibt dem Verfasser Paul Rosen
hayn Ge lege heit, sämtliche Register einer weit entwickelten
Technik zu ziehen. Edda Lindborg wusste die Gegensätze
in den beiden Rollen scharf zu trennen, als Dame von Haltung,
wie als wirbelnder — Gegensatz.
Berlin«? Lokal-Anzeiger.
Im Passagetheater wird „Dis Dame mit dem Diadem“
vorgeführt, ein Sonsationsdrama von Paul Rosenhayn. Di«
Doppelrolle wird von Edda Lindborg gewandt durchgeführt.
Täglich« Rundschau.
Der Film „Die Dame mit dem Diadem“, welcher im Passagc-
theater geneigt wird, erzielte grossen Beifall.
Edda Lindborg
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Alle Dramen des
Edda |_indb□ rg-[y k Ius
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Friedrichstrasse 20, parterre Gaumonträume
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Der Kinematograph — Düsseldorf.
zusammengezählt. Soll in einer Gegend, in der sich,
wie früher im Oranienburgertorbezirk in Berlin, eine
Menge Tingel-Tangel befinden, ein grosses Variete
eröffnet werden, so könnte entschieden werden, dass
für das grosse Variete ein Bedürfnis nicht vorhanden
ist, da in der fraglichen Gegend genügend Konzessio¬
nen ausgegeben sind. Es könnte auch darauf hinge¬
wiesen werden, dass knapp sieben Minuten vom
Oranienburgertor entfernt, der „Wintergarten“ liegt,
sodass für ein zweites Variete in dieser Gegend ein
Bedürfnis nicht gegeben sei, zumal da auch noch der
Eispalast (Admiralspalast) nur fünf Minuten vom
Oranienburgertor entfernt sei. Dem Fachkundigen ist
es klar, dass die früheren Etablissements am Oranien¬
burgertor mit Etablissements der Art des „Winter
garten“ nichts zu tun haben, und dass der Eispalast
bestimmungsgemäß ganz andere Aufgaben hat als ein
Variötö. Gleichwohl könnte die Begründung der
Ablehnung eines Konzessionsgesuches für ein Variötö
dahin lauten, dass den Verhältnissen des Bezirks ent¬
sprechend Konzessionen aus § 33a der Gewerbeord¬
nung ausgegeben sind. Glücklicherweise besitzt das
Polizei-Präsidium in Berlin einen zu guten Einblick
in weltstädtische Bedürfnisse, um eine derartige Be¬
gründung erteilen zu können. Ein Gesetz darf aber
nicht so schlecht sein, dass es erst durch eine beson¬
ders glücklich zusammengesetzte Konzessionsbehörde
für den Einzelfall zurechtgestutzt werden müsste.
Soll dieses Schematisieren aber unterbleiben —
welchen Maßstab soll die Behörde anlegen?
Welchen sie auch anlegen wird, — es wird immer
mehr oder weniger auf Willkür hinauslaufen. Han¬
delt es sich um eine Stadt mit grossem Fremdenver
kehr, so werden Vergnügungsstätten in grösserer Zahl
erforderlich sein, als wenn es sich um eine ruhige
Mittelstadt handelt, die zum grossen Teil von Be
amten bewohnt ist. (Regierungs- und Universitäts¬
städte). Auch auf den Gemeindebezirk wird es
bei den heutigen Verkehrsverhältnissen nicht mehr an¬
kommen. wie man am besten aus dem Beispiel Ber
lins ersehen kann. Oharlottenburg. Schöneberg, Wil¬
mersdorf, Weissensee und wie die Vororte Berlins
heissen, gehören administrativ nicht zum Gemeinde
bezirk Berlin; sie zählen aber zu den Besuchern der
Vergnügungsstätten der Stadt Berlin. In Industrie
bezirken mit guten Bahnverbindungen, zum Beispiel
in Rheinland-Westfalen, ist dies ähnlich. Wie soll
die Behörde in diesen Fällen entscheiden können,
wann den Verhältnissen des Bezirks entsprechend
Konzessionen ausgegeben sind?
Die Bedürfnisfrage ist eben nicht durch eine
behördliche Anordnung zu regeln, sondern nur durch
das Publikum. Die Bedürfnisfrage bedarf auch
keiner anderen Regelung als der des Publikums. Die
Kon Zessionspetenten verlangen keinen
Schutz der Behörde vor unnötigen Geld
ausgaben. Die Behörde lasse also jeden sein Geld
so gut oder so schlecht ausgeben, als er es für gut
befindet. Man verhindere Leute, die durchaus gern
ein Variötö oder Kino haben möchten so wenig daran,
diesem Wunsche Erfüllung zu geben, wie Leute, die
Handwerker oder Kaufleute worden wollen. Der eine
Beruf ist. anständig betrieben, so gut wie der andere.
Es bedarf der eine so wenig wie der andere der Ein¬
mischung der Behörde. Ein Grund zur Beschränkung
der Gewerbefreiheit liegt nur dann vor, wenn es sich
um Gewerbe handelt, die die öffentliche Ordnung,
Ruhe oder Sicherheit gefährden. Das ist bei anständig
geführten Varietes oder Kinotheatern ebensowenig
der Fall, wie beim anständig betriebenen KaufmanDs-
geschäft oder beim anständig betriebenen Handwerks¬
betrieb.
Es ist nicht richtig, wenn die Begründung zur
Novelle der Gewerbeordnung von 1914 sagt:
„Wenn auch die Entscheidung der Bedürfnis¬
frage in grossen Städten mit erheblichen Schwierig
keiten verbunden ist und zu W i 11 k ü r 1 i c h k e i t e n
führen kann, so sind diese Schwierigkeiten, wie
das Beispiel vieler grosser Städte zeigt, doch zu
überwinden. Sowohl vom Gesichtspunkt der allge¬
meinen Gesundheits- und Sittlichkeitsinteressen,
die eine Einschränkung der Zahl der Wirtschaften
und jedenfalls eine Hemmung ihrer weiteren Ver¬
mehrung dringend wünschenswert erscheinen lassen,
als auch im Interesse einer gedeihlichen Entwick¬
lung des Gast- und Schank Wirtschaftsbetriebes
muss der zur Entscheidung über die Erlaubnis be¬
rufenen Behörde die Möglichkeit gegeben werden,
nach freiem Ermessen die Errichtung von Wirt
schäften, für die ein Bedürfnis nicht vorhanden ist,
zu verhindern. Mit der Einführung des allgemeinen
Bedürfnisnachweises haben sich viele Interessenten¬
verbände, insbesondere auch der Bund deutscher
Gastwirte, einverstanden erklärt.“
Der letzte Satz bezieht sich auf Gast und Schank
wirtschaften. Dass der Eurd deutscher Gastwirte,
dessen Mitglieder durchweg die Konzession bereits
haben, für Beibehaltung der Bedürfnisfrage sind,
ist klar. Standpunkt: beati possidentes. Man mag
auch abzirkeln können, wieviel Gastwirtschaften not
wendig sind. Man kann aber nicht feststellen, wie
viel Unterhaltungslokale ein Bedürfnis sind. Es wird
immer Willkürlichkciten geben. Die ^hw'ierig-
keiten werden nur zu überwinden sein, wie das Bei
spiel grosser Städte zeigt, wenn in den grossen
Städten einsichtige Männer Mitglieder
der Konzessionsbehörde sind.
Die Polizei kann ebensowenig, wie irgend jemand
sonst, feststellen, wann das Bedürfnis nach Unter¬
haltungslokalen befriedigt ist. Sie sollten sich auch
um solche Dinge den Kopf nicht zu zerbrechen brau¬
chen, sondern sollten die Entscheidung dieser Frage
ruhig dem Unternehmer überlassen, der sein Geld oder
Geld, das mau ihm anvertraut, zu Markte trägt.
Die Bedürfnisfrage, die, wie dargelegt, an üble
Erscheinungen angeknüpft hat, sollte aus dem Gesetze
verschwinden.
H. „Vor Erteilung der Konzession ist die Orts
polizei und die Gemeindebehörde gutachtlich zu
hören.“ Bis jetzt gab es ein solches Mitwirkungs¬
iecht der Ortspolizeibehörden im Konzessionsver¬
fahren nicht. Das war bis zu einem gewissen Grade
ein Mangel, der allerdings dadurch ausgeglichen
wurde, dass sich die Konzessionsbehörde tatsäch
lieh auf Information der Behörde stützte. Durch
die neue Bestimmung kann die Polizei in Preusseu
im Verwaltungsstreitverfahren als Partei Auftreten,
wenn entgegen dem Gutachten der Polizei eine
Konzession erteilt worden ist. An sich würde die¬
ser Satz und diese Bestimmung keinen Grund zu
besonderen Ausführungen geben, wenn nicht die
Fassung etwas bedenklich wäre.
Es heisst in dem Entwurf: Vor Erteilung der
Erlaubnis ist die Ortspolizeibehörde gutachtlich zu
hören.
Worüber? Es muss natürlich dafür gesorgt
werden, dass alle politischen und konfessio
nellen Erörterungen zu unterbleiben haben,
und dass sich das Gutachten der Polizei
im Rahmen polizeilicher Befugnisse
hält. Es kann immer nur maßgebend sein: Ge¬
fährdung der öffentlichen Ordnung, Ruhe und Sicher¬
heit.
No. «WO
f*er Kiiieu.atograpb — Düsseldorf.
Neuheiten auf dem Berliner Filmmarkte.
(Originalbericht. Von unserem ständigen Korrespondenten.)
„1> a s Geschlecht derer von King-
sv a 1“, Drama in vier Akten, aus dem Zyklus „Seltsame
Menschen“ von Robert Wiene, ist der Titel des neuen
Ilenny Porten-Filir.s, der jetzt im „Mozartsaal“ läuft
Ein eigenartiger Stoff. Das heisse Blut derer von Ringwall
hat schon viel Unglück über die Familie gebracht. Nun
leben nur noch Magdalena und ihr Bruder Argad, und
ängstlich wacht die Schwester über das Leben des Bruders.
Dort oben im einsamen Hause auf dem Berge wohnen sie,
betreut von einem alten Diener und einer alten Dienerin.
Sehnsucht treibt Argad in die Freuden der Welt. Heimlich
verlässt er das Haus. Uud auch er teilt das Schicksal
aller Ringwall. Im Zweikampf erliegt er und seine Leiche
bringt man der Schwester ins Haus. Die hat bisher ihre
Hand ihrem Vormund und Oheim versagt. Wenn er den
Mörder des Bruders findet, dass ihre rächende Hand jenem
den Tod gibt, will sie die Seine werden. Eines Tages findet
sie einen im Gebirge abgestürzten jungen Menschen. Sie
nimmt ihn in ihr Haus uud pflegt ihn gesund. Der Oheim
aber geht den Täter zu suchen. Es ist jener Mann, der
da oben in einsamem Hause von Magdalena gepflegt wird.
Und aus dem Hass wird die Liebe. Es s eilt sich heraus,
dass nicht er, sondern sein Freund den Bruder im Zwei¬
kampf erschossen. Magdalena aber geht mit dem Ge¬
liebten hinaus unter die Menschen, dem Glücke entgegen.
-Bis zu dem Augenblick, wo MagdUena den Rache¬
schwur tut, entwickelt sich das Stück dramatisch und
literarisch. Dann aber lässt Wiene, einer der besten Köpfe
unter den Filmschrift steilem den Faden fallen und geht
die ausgetretenen Wege der Kinodramatik. Schade
Henny Porten spielt überstrahlt auch solche Szenen mit
ihrer unvergleichlichen poetischen Darstcllungskunst. bei der
sich allerdings Poesie und Realität geschwisterlich die
Hand reichen. Ihr hervorragender Gegenspiele’-, der
auszieht, den Täter zu suchen, ist Decarli. Eine Leistung
die Momente bietet, einen immer prachtvoller als den
anderen. Dazu kommen Biebrachi ausgezeichnete In¬
szenierung, Freunds Photographie und Kainers Bild-
Stellung. Eis wurde ein grosser Erfolg. Henny Porten
war anwesend und wurde sehr gefeiert.
Vor brechend vollem Hause ging im „Tauentzien-
Palast“ der neueste Mat-Film „D e r lebendig Tote
in Szene Elin Detektivabenteuer des Joe Debb- Der
gewiegte Kriminalist hat hier einen Mörder zu überführen
der sich für den für ihn Ermordeten ausgibt. Das gelingt
ihm selbstverständlich, so kompliziert die Geschichte auch
ist. Eine Häufung von Geschehnissen, eines immer gewagter
und aufregender als das andere. Leopold Bauer hat da*
Ganze geschickt in Szene gesetzt und Max Lauda als
Deebs ist wie immer gut. Als Partner, das heisst als
Gegner, war Herr Schäfer ein charakteristischer Darsteller
einer brutalen Kraftnatur. Auch dieser Film erzielte
einen vollen Erfolg.
Argus.
Der Film als Industriepropagandamittel.
Von Arthur Loening.
Das deutsche Wirtschaftsleben wird durch den Welt¬
krieg vor völlig neue Aufgaben gestellt. Eis gilt nicht nur,
die durch die Machinationen unserer Fände, insbesondere
durch England, zerschnittenen Fäden unserer Export¬
verbindungen wieder aufzunehmen, sondern tinseie Ab¬
satzmöglichkeiten mit allen Kräften zu fördern und ihnen
neue Wege zu erschliessen. Als eines der fruchtbarsten
Werbemittel hierzu scheint der Film ausersehen. Leider
hatte man in Deutschland die ganz ausserordentliche
Werbekraft des Films grade für wirtschaftliche Aufgaben
nicht rechtzeitig erkannt, man hatte vielmehr in ihm
lediglich ein spielerisches, ja untergeordnetes Unterhal¬
tungsmittel gesehen, über das man naserümpfend hinweg¬
sehen zu können glaubte. Dass der Film aber ein ungemein
wirkungsvolles und eindringliches Beeinflussungsmittel im
Kampfe der Meinungen und Märkte sein kann, das haben
uns, sehr zu unserem Schaden, unsere Feinde gelehrt.
Ein ganzes Netz feindlicher Kimorganisationen hat Deutsch¬
land umsponnen, um Hass und Verachtung in der Welt
gegen uns zu schüren. Man denke nur an die Verhetzungs¬
agitation der weitverzweigten — vor dem Kriege auch in
Deutschland vielfach vertretenen — Filialunter¬
nehmungen der französischen Filmfabrik Path6 Fr^res,
die, gestützt auf ein riesenhaftes Kapital, durch systema¬
tische Vorführung hetzerischer Filme die Achtung und
das Anseheu vor dem deutschen Namen in der Welt unter¬
graben hat.
Diesem jahrelang geübten Verhetzungstreiben der
feindlichen Mächte gilt es jetzt ein Paroli zu bieten. Deutsch¬
land muss nicht nur seinen guten Ruf, es muss auch seine
g uten Leistungen wieder in der Welt zur Geltung bringen.
wsifellos werden unsere jetzigen Feinde, selbst bei noch
80 erspriesslichen Friedensvereinbarungen, entsprechend
den Richtlinien der Pariser Wlrtscbaftskonferenz. nach
dem Kriege fortfahren, uns wirtschaftlich an die Wand
zu drücken und die öffentliche Meinung in der Welt gegen
uns zu vergasen, wie sie es bisher getan haben. Darum
Seien wir auf der Wacht! Setzen wir all unsere
Kräfte, all unser Können ein, dieser heimlichen Unter¬
minierung unseres Wirtschaftslebens zuvorzukommen
Setzen wir, wie wir es von unseren glorreichen Heerführern
gelernt haben, diesen', wirtschaftlichen Stell ungsfeldzug
eine frische wirtschaftliche Offensive entgegen
Diese Aufgabe, den feindlichen wirtschaftlichen Aspira¬
tionen das Terrain abzugraben und zugleich für Deutsch¬
lands wirtschaftliche Kraft in der Welt zu werben, wird
dem Film zukommen. Vermöge der eindringlichen Wirkung
des lebenden Bildes, der nach Millionen zählenden Betra« -h-
ter. ist der Film in weit höherem Grade dazu bestimmt
als Mittler kultureller und wirtschaftlicher Werte zu dienen
als das gedruckte Wort. Der Film ist an keinen Ort gebun¬
den. Hierzu kommt, dass es durch Vervollkommnung
der gesamten kinemat«graphischen Technik, insbesondere
durch Konstruktion besonderer Lampen gelungen ist, die
Vorgänge industrieller Betriebe, auch in dessen feinsten
Verästelungen, dem Auge klar und deutlich wahrnehmbar
zu machen, sodass man z. B. in der Lage ist, die Ent¬
stehung von Webstoffen, den Hergang der Papierver
arbeitung, die Konstruktion von Maschinen. Automobilen,
die Herstellung von Glaswaren etc. etc. im Film vor A^on
zu führen Einigen Vertretern industrieller Fachzeit¬
schriften war auf Einladung der Kriegsflaohsbauge-* K-
chaft kürzlich durch die Deutsche Lichtbild
Gesellschaft E. V., Berlin, Gelegen he t geboten
worden, sich von der Verwendungsmöglichkeit des E i
für die wirtschaftliche Propaganda zu überzeugen
wurde den Besuchern dort ein Film ..Der Flachs und seme
Veredelung“ vorgeführt, der einen instruktiven Einblick
No. 600
iJer Kinematograph — Düaj>eldorf.
zusamruengezählt. Soll in einer Gegend, in der sich,
wie früher im Oranienburgerto -bezirk in Berlin, eine
Menge Tingel-Tange l befinden, ein grosses Vartetö
eröffnet weiden, so könnte entschieden werden, dass
für das grosse Varietö ein Bedürfnis nicht vorhanden
ist, da in der fraglichen Gegen I genügend Konzessio¬
nen ausgegeben sind. Es könnte auch darauf hinge¬
wiesen werden, dass knapp sieben Minuten vom
Oranienburgertor entfernt, der „Wintergarten“ liegt,
sodass für ein zweites Varietö in dieser Gegend ein
Bedürfnis nicht gegeben sei, zumal da auch noch der
Eispalast (Admiralspalast) nur fünf Minuten vom
Oranienburgertor entfernt sei. Dem Fachkundigen ist
es klar, dass die früheren Etablissements am Oranien¬
burgertor mit Etablissements der Art des „Winter¬
garten“ nichts zu tun haben, und dass- der Eispalast
bestimmungsgemäß ganz andere Aufgaben hat als ein
Variötö. Gleichwohl könnte die Begründung der
Ablehnung eines Konzessionsgesuches für ein Variöte
dahin lauten, dass den Verhältnissen des Bezirks ent¬
sprechend Konzessionen aus § 33a der Gewerbeord¬
nung ausgegeben sind. Glücklicherweise besitzt das
Polizei-Präsidium in Berlin einen zu guten Einblick
in weltstädtische Bedürfnisse, um eine derartige Be¬
gründung erteilen zu köunen. Ein Gesetz darf aber
nicht so schlecht sein, dass es erst durch eine beson¬
ders glücklich zusammengesetzte Konzessionsbehörde
für den Einzelfall zurechtgestutzt werden müsste.
Soll dieses Schematisieren aber unterbleiben —
welchen Maßstab soll die Behöide anlegen?
Welchen sie auch anlegen wird, — es wird immer
mehr oder weniger auf Willkür hinauslaufen. Han¬
delt es sich um eine Stadt mit grossem Fremdenver¬
kehr, so werden Vergnügungsstätten in grösserer Zahl
erforderlich sein, als wenn es sich um eine ruhige
Mittelstadt handelt, d’e zuin grossen Teil von Be¬
amten bewohnt ist. (Regierungs- und Un ; versitäts-
städte). Auch auf den Gemeindehezirk wird es
bei den heutigen Verkehrsverhältnissen nicht mehr an¬
kommen. wie man am besten aus dem Beispiel Ber¬
lins ersehen kann. Charlottenburg, Schöneberg, Wil¬
mersdorf, Weissensee und wie die Vororte Berlins
heissen, gehören administrativ nicht zum Gemeinde-
bezirk Berlin; sie zählen aber zu den Besuchern der
Vergnügungsstätten der Stadt Berlin. In Industrie
bezirken mit guten Bahnverbindungen, zum Beispiel
in Rheinland-Westfalen, ist dies ähnlich. Wie soll
die Behörde in diesen Fällen entscheiden können,
wann den Verhältnissen des Bezirks entsprechend
Konzessionen ausgegeben sind?
Die Bedürfnisfrage ist eben nicht durch eine
behördliche Anordnung zu regeln, sondern nur durch
das Publikum. Die Bedürfnisfrage bedarf auch
keiner anderen Regelung als der des Publikums. Die
Konzessionspetenten verlangen keinen
Schutz der Behörde vor unnötigen Geld
ausgaben Die Behörde lasse also jeden sein Geld
so gut oder so schlecht ausgeben, als er es für gut
befindet. Man verhindere Leute, die durchaus gern
ein Vari6t6 oder Kino haben möchten so wenig daran,
diesem Wunsche Erfüllung zu geben, wie Leute, die
Handwerker oder Kaufleutc werden wollen. Der eine
Beruf ist. anständig betrieben, so gut wie der andere.
Es bedarf der eine so wenig wie der andere der Ein¬
mischung der Behörde. Ein Grund zur Beschränkung
der Gewerbefreiheit liegt nur dann vor, wenn es sich
um Gewerbe handelt die die. öffentliche Ordnung,
Ruhe oder Sicherheit gefährden. Das ist bei anständig
geführten Varietes oder Kinotheatern ebensowenig
der Fall, wie beim anständig betriebenen Kaufmanns¬
geschäft oder beim anständig betriebenen Handwerks¬
betrieb.
Es ist nicht richtig, wenn die Begründung zur
Novelle der Gewerbeordnung von 1914 sagt:
„Wenn auch die Entscheidung der Bedürfnis¬
frage in grossen Städten mit erheblichen Schwierig
keiten verbunden ist und zu Willkürlichkeiten
führen kann, so sind diese Schwierigkeiten, wie
das Beispiel vieler grosser Städte zeigt, doch zu
überwinden. Sowohl vom Gesichtspunkt der allge¬
meinen Gesundheits- und Sittlichkeitsinteressen.
die eine Einschränkung der Zahl der Wirtschaften
und jedenfalls eine Hemmung ihrer weiteren Ver
mehrung dringend wünschenswert erscheinen lassen,
als auch im Interesse einer gedeihlichen Entwick
lung des Gast- und Schankwirtschaftsbetriebes
muss der zur Entscheidung über die Erlaubnis be¬
rufenen Behörde die Möglichkeit gegeben werden,
nach freiem Ermessen die Errichtung von Wirt
schäften, für die ein Bedürfnis nicht vorhanden ist,
zu verhindern. Mit der Einführung des allgemeinen
Bedürfnisnachweises haben sich viele Interessenten¬
verbände, insbesondere auch der Bund deutscher
Gastwirte, einverstanden erklärt.“
Der letzte Satz bezieht sich auf Gast- und Schank
wirtschaften. Dass der Bund deutscher Gastwirte,
dessen Mitglieder durchweg die Konzession bereits
haben, für Beibehaltung der Bedürfnisfrage sind,
ist klar. Standpunkt: heati possidentes. Man mag
auch abzirkeln können, wieviel Gastwirtschaften not
wendig sind. Man kann aber nicht feststellen, wie
viel Unterhaltungslokale ein Bedürfnis sind. Es wird
immer Willkürlichkeiten geben. Die Schwierig¬
keiten werden n u r zu überwinden sein, wie das Bei¬
spiel grosser Städte zeigt, wenn in den grossen
Städten einsichtige Männer Mitglieder
der Konzessionsbehörde sind.
Die Polizei kann ebensowenig, wie irgend jemand
sonst, feststellen, wann das Bedürfnis nach Unter
haltungslokalen befriedigt ist. Sie sollten sich auch
um solche Dinge den Kopf nicht zu zerbrechen brau
chen, sondern sollten die Entscheidung dieser Frage
ruhig dem Unternehmer überlassen, der sein Geld oder
Geld, das man ihm anvertraut, zu Markte trägt.
Die Bedürfnisfrage, die, wie dargelegt, an üble
Erscheinungen angeknüpft hat, sollte aus dem Gesetze
verschwinden.
H. „Vor Erteilung der Konzession ist die Orts
Polizei und die Gemeindebehörde gutachtlich zu
hören." Bis jetzt gab es ein solches Mitwirkungs-
recht der Ortspolizei»iehörden im Konzessionsver-
fahren nicht. Das war bis zu einem gewissen Grade
ein Mangel, der allerdings dadurch ausgeglichen
wurde, dass sich die Konzessionsbehörde tatsäch¬
lich auf Information der Behörde stützte. Durch
die neue Bestimmung kann die Polizei in Preusseu
im Verwaltungsstreitverfahren als Partei auftreten.
wenn entgegen dem Gutachten der Polizei eine
Konzession erteilt worden ist. An sich würde die¬
ser Satz und diese Bestimmung keinen Grund zu
besonderen Ausführungen geben, wenn nicht die
Fassung etwas bedenklich wäre.
Es heisst in dem Entwurf: Vor Erteilung der
Erlaubnis ist die Ortspolizeibehörde gutachtlich zu
hören.
Worüber? Es muss natürlich dafür gesorgt
werden, dass alle politischen und konfessio¬
nellen Erörterungen zu unterbleiben haben,
und dass sich das Gutachten der Polizei
im Rahmen polizeilicher Befugnisse
hält. Es kann immer nur maßgebend sein: Ge¬
fährdung der öffentlichen Ordnung, Ruhe und Sicher¬
heit.
No. ft»o
Der Kinematograph — Düsseldorf
Neuheiten auf dem Berliner Filmmarkte.
(OriginAlbericht. Von unserem ständigen Korrespondenten.)
„D a s U e bch1e c hL derer von It i n g -
w a 1“, Drama in vier Akten, aus dem Zyklus „Seltsame
Menschen*' von Robert Wiene, ist der Titel des neuen
Henny Porten-Filns, der jetzt im „Mozartsaal“ läuft.
Ein eigenartiger Stoff. Das heisse Blut derer von Ringwall
hat schon viel Unglück über die Familie gebracht. Nim
leben nur noch Magdalena und ihr Bruder Argad, und
ängstlich wacht die Schwester über das Leben des Bruders.
Dort oben im einsamen Hause auf dem Berge wohnen sie,
betreut von einem alten Diener und einer alten Dienerin.
Sehnsucht treibt Argad in die Freuden der Welt. Heimlich
verlässt er das Haus. Und auch er teilt das Schicksal
aller Ringwall. Im Zweikampf erliegt er und seine Leiche
bringt man der Schwester ins Haus. Die hat bisher ihre
Hand ihrem Vormund und Oheim versagt. Wenn er den
Mörder des Bruders findet, dass ihre rächende Hand jenem
den Tod gibt, will sie die Seine werden. Eines Tages findet
sie einen im Gebirge abgestürzten jungen Menschen. Sie
nimmt ihn in ihr Haus und pflegt ihn gesund. Der Oheim
aber geht den Täter zu suchen. Es ist jener Mann, der
da oben in einsamem Hause von Magdalena gepflegt wird.
Und aus dem Hass wird die Liebe. Es stellt sich heraus,
dass nicht er, sondern sein Freund den Bruder im Zwei¬
kampf erschossen. Magdalena aber geht mit dem Ge¬
liebten hinaus unter die Menschen, dem Glücke entgegen.
-Bis zu dem Augenblick, wo Magdalena den Rache¬
schwur tut, entwickelt sich das Stück dramatisch und
literarisch. Dann aber lässt Wiene, einen- der besten Köpfe
unter den FilirSchriftstellern den Faden fallen und geht
die ausgetretenen Wege der Kinodramatik. Schade
Henny Porten spielt überstrahlt auch solche Szenen mit
ihrer unvergleichlichen poetischen Darstellungskunst, bei der
sich allerdings Poesie und Realität geschwisterlich die
Hand reichen. Ihr hervorragender Gegenspieler, der
auszieht, den Täter zu suchen, ist Decarli Eine Leistung,
die Momente bietet, einen immer prachtvoller als den
anderen. Dazu kommen Biebraehs ausgezeichnete In¬
szenierung, Freunds Photographie und Kainers Bild¬
stellung. Es wurde ein grosser Erfolg. Henny Porten
war anwesend und wurde sehr gefeiert.
Vor brechend vollem Hause ging im „Tauentzien-
Palast “ der neueste May-Film „D et lebendig Tote
in Szene. Ein Detektivabenteuer des Joe Debbs Der
gewiegte Kriminalist hat hier einen Mörder zu überführen
der sich für den für ihn Ermordeten ausgibt. Das gelingt
ihm selbstverständlich, so kompliziert die Geschichte auch
ist. Eine Häufung von Geschehnissen, eines immer gewagter
und aufregender als das andere. Leopold Bauer hat das
Ganze geschickt in Szene gesetzt und Max Lancia als
Deebs ist wie immer gut. Als Partner, das heisst als
Gegner, war Herr Schäfer ein charakteristischer Darsteller
einer brutalen Kraftnatur. Auch dieser Film erzielte
einen vollen Erfolg.
Argus.
Der Film als Industriepropagandamittel.
Von Arthur Loening.
Das deutsche Wirtschaftsleben wird durch den Welt¬
krieg vor völlig neue Aufgaben gestellt . Es gilt nicht nur,
die durch die Machinat ionen unserer Feinde, insbesondere
durch England, zerschnittenen Fäden unserer Export¬
verbindungen wieder aufzunehmen, sondern unseie Ab¬
satzmöglichkeiten mit allen Kräften zu fördern und ihnen
neue Wege zu erschliessen. Als eines der fruchtbarsten
Werbemittel hierzu scheint der Film ausersehen. Leider
hatte man in Deutschland die ganz ausserordentliche
Werbekraft des Films grade für wirtschaftliche Aufgaben
nicht rechtzeitig erkannt. man hatte vielmehr in ihm
lediglich ein spielerisches, ja untergeordnetes Unterbal-
tungsmittel gesehen, über das man naserümpfend hinweg¬
sehen zu können glaubte. Dass der Film aber ein ungemein
wirkungsvolles und eindringliches Beeinflussungsmittel im
Kampfe der Meinungen und Märkte sein kann, das haben
uns, sehr zu unserem Schaden, unsere Feinde gelehrt.
Ein ganzes Netz feindlicher Filmorganisationen hat Deutsch¬
land umsponnen, um Hass und Verachtung in der Welt
gegen uns zu schüren. Man denke nur an die Verhetzungs¬
agitation der weitverzweigten — vor dem Kriege auch in
Deutschland vielfach vertretenen — Filialunter¬
nehmungen der französischen Filmfabrik Path6 FrÄres,
die, gestützt auf ein riesenhaftes Kapital, durch systema¬
tische Vorführung hetzerischer Filme die Achtung und
das Ansehen vor dem deutschen Namen in der Welt unter¬
graben hat.
Diesem jahrelang geübten Verhetzungstreiben der
feindlichen Mächte gilt es jetzt ein Paroli zu bieten. Deutsch¬
land muss nicht nur seinen guten Ruf, es muss auch seine
g uten Leistungen wieder in der Welt zur Geltung bringen.
weifellos werden unsere jetzigen Feinde, selbst bei noch
80 erspriesslichen Friedensvereinbarungen, entsprechend
den Richtlinien der Pariser Wirt schaft skonferenz. nach
dem Kriege fortfahren, uns wirtschaftlich an die Wand
zu drücken und die öffentliche Meinung in der Welt gegen
uns zu vergasen, wie sie es bisher getan haben. Darum
Seien wir auf der Wacht! Setzen wir all unsere
Kräfte, all unser Können ein, dieser heimlichen Unter
minierung unseres Wirtschaftslebens zuvorzukommen
Setzen wir, wie wir es von unseren glorreichen Heerführern
gelernt haben, diesem wirtschaftlichen Stellungsfeldzug
eine frische wirtschaftliche Offensive entgegen
Diese Aufgabe, den feindlichen wirtschaftlichen Aspira¬
tionen das Terrain abzugraben und zugleich für Deuts' -L-
lands wirtschaftliche Kraft in der Welt zu werben, wird
dem Film znkommen. Vermöge der eindringlichen Wirkung
des lebenden Bildes, der nach Millionen zählenden Betrach¬
ter, ist der Film in weit höherem Grade dazu bestimmt
als Mittler kultureller und wirtschaftlicher Werte zu dienen
als das gedruckte Wort. Der Film ist an keinen Ort gebun¬
den. Hierzu kommt, dass es durch Vervollkommnung
der gesamten kinematographischen Technik, insbesondere
durch Konstruktion besonderer Lampen gelungen ist, die
Vorgänge industrieller Betriebe, auch in dessen feinsten
Verästelungen, dem Auge klar und deutlich wahrnehmbar
zu machen, sodass man z. B in der Lage ist, die Ent¬
stehung von Webetoffeu, den Hergang der Papierver-
arbeitung, die Konstruktion von Maschinen. Automobilen
die Herstellung von Glaswaren etc. etc. im Film vor Augen
zu führen Einigen Vertretern industrieller Fachzeit¬
schriften war auf Einladung der Kriegsflachsbnugc- -
chaft kürzlich durch die Deutsche Lichtbild-
Gesellschaft E. V., Berlin, Gelegenheit gel*.r. i
worden, sich von der Verwendungsmöglichkeit des Film-
für die wirtschaftliche Propaganda zu überzeugen,
wurde den Besuchern dort ein Mim „Der Flachs und seine
Veredelung“ v o rgeführt, der einen instruktiven Einblick
Ällerneu
Beilap- zuii. ..Kinen ato^rnph 44 Nr. 5W
Nordischen rilm-Co., b. ff:
Frankfurter rilm-Co.. Frankfurt a. A\
erscheinen.
der erste Seroaes-film
Beachten Sie die folgenden Seiten!
LP!' > s '?
B«
BIOSCOPHAUSI
Die roertDollen Fleuerscheinungen unseres Konzerns:
Pique Dame
der erste film der tTloissi-Serie
Darrison und Barrison
der erste Cornin-film
Das DUrlelsdiluss der Senahja
Der Kinemc.tograph — Düsseldorf.
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I messter-IDodie
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llr.17
bringt auch diesmal roieder
hochaktuelle Rufnahmen:
Der Kronprinz bei seinen
Sturmtruppen im IDesten
No. 600
Der Kinem&togr&ph — Düsseldorf
in die Bearbeitung des Flachses vom Rohflachn bis zum
feinsten Spinngarn gewährt. Was Maschinen- und Men¬
schenhand hierbei in einem grossen modernen Betriebe
zu leisten haben, wird in höchst anschaulicher Weise vor
Augen geführt. Ganz anderer Art waren die Vorgänge,
in die der dann gezeigte Film ..Die Leipziger Frühjahrs-
Mustermesse 1918“ die Besucher führte. Der ungeheuer
flutende Verkehr der diesjährigen Messe, die eine Rekord¬
ziffer von 75 000 Besuchern aufzuweisen hatte, dio eigen¬
artigen Mess'-oklamen, die Vorgänge an den Verkaufs¬
stätten, Leben und Treiben auf den Strassen und Plätzen,
die Mitglieder von Delegationen aus den neutralen und
verbündeten Ländern — alles das zeigt der Messefilm in
höchster Lebendigkeit und Anschaulichkeit. Schliesslich
sei noch der ebenfalls vorgeführte Film: „Die alte Oel-
rnühlo“ erwähnt, der, ein Bild idyllischen Betriebes, die Er¬
zeugung des Oeles, wie sie in unserer Väter Tage im Schwange
war, an unserem Auge vorüberziehen lässt.
Das sollten nur kleine Fingerzeige sein. Der Eindruck
der Vorführung aber, dass hier ein Weg gegeben ist, be¬
stimmt, dem deutschen Wirtschaftsleben neue Bahnen
zu eröffnen, ihm in systematischer Arbeit die gewaltsam
zersprengte Welt wieder für deutsche Arbeit zu erobern,
bleibt unbestreitbar tief. Unter den werbenden Kräften
für Deutschlands künftige Wirtschaftsgestaltung ist der
Film diejenige, dem die deutsche Industrie ihre grösste
Aufmerksamkeit zu wenden sollte.
Aus der Praxis
Die Konttituierung de* Heuser-Kontern.
Das W.-T.-B. bringt soeben die Nachricht von der Gründung
einer neuen A.-G.
. Rheinische Lichtbild-A.-Q. in Köln. Unter dieser Firma
wurde in Köln eine Aktiengesellschaft mit einem voll einge¬
zahlten Kapital von 6,5 Mill. Marl errichtet. Die Ausgabe der
Aktien erfolgt zum Kurse von 106%. Die Gründungskosten
sollen aus dem Aufgeld bestritten werden. Das Unternehmen be¬
zweckt die Herstellung, den Erwerb, Verleih und Vertrieb von
Filmen und die Verführung von Lichtbildern. Das Tätigkeits¬
gebiet soll sich insbesondere über Westdeutschland erstrecken.
Es ist beabsichtigt, eine Reihe bestehender Herstellung« ,
Vertriebs- und Vorführungsuntemehmungen zu erwerben und
weitere ins Leben zu rufen. Die Gesellschaft will durch die Zu¬
sammenfassung bisher zersplitterter und nicht einheitlich
organisierter Betriebe auf dem erwähnten Gebiet einen stärkeren
Einfluss auf die Filmerzeugung und Filmdarstellung gewinnen,
und insbesondere nationalen, wirtschaftlichen und bildenden
Problemen zur Geltung verhelfen. Dio Gründer sind: Barmer
Bankverein Hinsberg, Fischer & Co. (Köln), Kommerzienrat
Richard Sichler (Berlin). Lichtbilduroi G. m. b. H. (M.-Glad-
bach), Rechtsanwalt Dr. Bosch (Köln), Den ersten Aufsichts¬
rat bilden: Kommerzienrat Hinsberg. Geschäftsinhaber des
Farmer Bankvereins, Kommerzienrat Sichler (Berlin), Bank¬
direktor Bendix (Barmer Bankverein, Köln), Justizrat Mann¬
heim, Dr. W. Hehn (M.-Gladbach). Direktor Ludwig Sachs
(Berlin). Den ersten Vorstand bilden Direktor Kleuunann-
Köln (Preussische Treuhand- und Revisions-A.-G.). Bank¬
prokurist Drescher-Köln (Banner Bankverein).
Von gutinformierter Quelle erfahren wir hierzu, dass die Ob¬
jekte des Heuserkonzern in dieser A.-G. aufgeben werden. Wir
waren in einer der letzten Nummern in der Lage, eine Rede des
Generaldirektors Heuser wiederzugeben, die jetzt als Programm
der neuen Gesellschaft anzusehen ist, denn Herr Peter Heuser
wird nach wie vor die Leitung des Unternehmens in der Hand be¬
halten und die Möglichkeit haben, es bestimmend zu beeinflussen.
Die Verbindung mit der Lichtbilderei scheint in der Hauptsache
aus dem Grund erfolgt zu sein, um auf dem Gebiet der Kinoreform
eine arbeitsfähige emgeführte Verbindung zu haben. Der erste
Vorstand wird u. E. noch erweitert werden. Aus den Kreisen der
Aufsichtsratsmitglieder ist neben Kommerzienrat Hinsberg noch
Kommerzienrat Sichler zu erwähnen, dem man einflussreiche Be¬
ziehungen zu wichtigen offiziellen Stellen nachsagt. Da uns die neue
Gesellschaft eine eingehende Darstellung ihrer Konstruktion und
ihrer Ziele für die nächste Nummer in Aussicht gestellt hat, möchten
wir heute auf eine eingehendere Stellungnahme verzichten.
-ss. Berlin. Laut Verfügung des Königlichen Polizei.
Präsidiums dürfen die Berliner Kinotheater während der
Sommerzeit, bis zum 15. September, an Wochentagen von 5—10 %
und an Sonn- und Festtagen von 3—10% Uhr spielen.
Die Firma „Vaterländischer Film vertrieb ,
Inhaber Herr Julius Pinschewer ist dem Ufa-Konzern beigetreter..
Die Firma bleibt als selbständige und unabhängige Firma unter
ihrer bisherigen Leitung weiter bestehen.
Die Universum - Film - Aktiengesellschaft
hat für die 8. Kriegsanleihe eine und eine halbe Million Mark ge¬
zeichnet.
Die Firma Oskar E i n s t e i n G. m. b. H. hat das soziale
Drama „Das Land der Sehnsucht ‘ von Carl Schneider erworben.
Conrad Wieder wird den Film inszenieren.
Valy Arnheim ist von der Firma Natur-Film Friedrich
Müller als Oberregisarur verpflichtet worden.
Der nächste Viggo Larsen-Film der Messter Film•
Gesellschaft heisst „Die 2-Millionen-Dol!ar-Police“. Verfasser
dieses vieraktigen Detektiv-Schauspiels ist Maximilian Maulbecker.
DQtseldorf. Die Firma Heinrich Lauen macht darauf aufmerk
sam, dass sich das Bureau immer noch Hüttenstrasse 32 befindet
und nicht, wie in den Inseraten der vorigen Nummer irrtümlich
angegeben war, Schützenstrasse 32.
Bochum. Die rührige Firma Unger & Neubeck G. m. b. H.
hat eine Anzahl Serien mit Künstlern erworben, deren Zugkraft
sich schon immer bewährt hat. Wir nennen die Ellen Richter-Serie,
die Sherlock Holmen-Serie, die Lotte Neumann-Serie und die
Kowo-Zweiakter-Lustspiel-Serie, mit der unerreicht drastischen
Darstellerin Senta Söneland. Wer in Rheinland-Westfalen seine
Spielpläne zusammenstellt, darf nicht atiHser acht lassen, sich von
diesen Schlagern rechtzeitig etwas zu sichern. Auf die einzelnen
Werke kommen wir noch später zurück.
Crimmitschau. Da« Lichtspielhaus in der Fleischergssse, Be¬
sitzer Förster, ist käuflich in den Besitz des Herrn Oswald Baumann,
der in Dessau ein»n Lichtspiel betrieb inne hatte, übergegang»n.
Cöln. Die neue Lichtspieloper „D er Waffenschmied
von Worms“ erlebte ihre deutsch« Uraufführung diesmal im
Agrippina. Man hat wieder Gelegenheit zu konstatieren, dass
man immer mehr das Kino wirksame herausarbeitet und sich auf
die Eigenart des Lichtbildes einstellt. Lortzings volkstümliches
Werk erhält durch die Bearbeitung Meinerts einen kulturhistorischen
Einschlag und wird über den Rahmen der Handlung des Textbuches
hinaus, zu einem Zeitbild aus einer der bedeutsamsten Epochen
der deutschen Geschichte.
— Im gleichen Spielplan begrünst« man mit Freuden <l«n Film,
der einst Anfang einer neuen Zeit bedexitete „Der Andere“.
Herr Gordon hatte die Darbietung diese« Films als eine Huldigung
für Basser:nann gedacht, der zxi gleicher Zeit im Schauspielhaxis
gastierte. Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt. <t«ss in der nächsten
Woche auch der neue Film der diesjährigen Serie erscheint, der
in Cöln bereit« mit Spannung erwartet wird.
— Im Modernen Theater zeigte der Verein für Sanitätshunde
schon seit vergangener Woche jeden Vormittag seine bekannten
Propagandafilme unter lebhafter Anteilnahme weiterer Kreise.
— Das Militär-Kino des Gouvernements Cöln verlegt seinen
Betrieb aus der Flora in das Metropoltheater, das für die Nach-
mittagstunden «eine Räume zur Verfügung gestellt hat. Der zu¬
ständige Aufklärungsoffizier. Herr Haupt mann Diekmann, hat
in Herrn Gordon einen bewährten fachmännischen Berater, der
durch die Herren Generaldirektor Heuser und Direktor Szillard
weitgehend dxueh Grotisfilmlieferungen unterstützt wird.
Hamm I. W. Unter dem Namen „Olympia-Theater" wird da«
frühere Tlieater des Osten« hier, Oststra«** 51, demnächst, wieder
eröffnet werden.
Klottermantfeld. Das Kristallkinotheater ist in den Besitz
der Frau Hegewald-Leipzig, übergegangen.
n. Lsipzit- Der Afrikaforscher Hans Schomburgk tritt "egen
wärtig ii Leipzig im Lichtspieltheater. ..Königspavillon“ mit dem
von ihm stammenden Film „Im deutschen Sudan“ auf. Leutnant
Schomburgk, der das Filmwerk durch persönliche Schilderung er¬
gänzt, erzielt einen grossen Erfolg, der sich auch in starkem Besuch
der genannten Lichtbildbühn äuasert. Das Filmwerk wurde im
Hinterland von Togo unter ausserordentlichen Schwierigkeiten
geschaffen. Presse und Publikum erkennen den hohen Wert dieser
Darbietung einmütig und begeistert an.
n. Leipzig. Der Verein zur Hebung des Kinematographen-
wesens in Leipzig hat zum Reichskinogeaetz eine Eingabe an den
Reichstag gerichtet, in der um Schaffxmg einer einheitlichen Film¬
zensur durch eine entsprechend eingerichtete Reichsstelle und um
einheitliche Bestimmungen hinsichtlich derVorstellungen für Jugend¬
liche ersucht wird. Der Verein, der mit Fachkreisen nichts zu tun
hat, und dem in der Hauptsache Lehrer usw. angeboren. befürwor¬
tet in seiner Eingabe auch die Konzessionspflicht als dringend not¬
wendig. Er verlangt schliesslich noch, dass der Zensur behörde
Gelehrte, Volks- und Jugendfreunde und Vertreter der Jugend»
fürsorgevereine und Jugendgerichte beigeordnet werden sollen,
damit diese die Aufführungsgenehmigungen mit beeinflussen können.
— Was dabei herauskommen würde, kann sich jeder Fachmann
an den fünf Fingern abzählen.
Remscheid. Films-Erneuerungs- Gesellschaft
mit beschränkter Haftung. Der Kaufmann Gustav
Reineke in Eilberfeld ist als Liquidertor abberufen und an seiner
Stelle der Kaufmann Paul Böhr in Berlin zum Liqxiidater bestellt.
Der Kinematcgraph — DQaoeldorf.
No. 690
Sondhoten i Allpliu. Alb. Deidl hat unter Hem Namen DeidTl
Lichtspieltheater ein Kino mit 250 Sitzplätzen eröffnet.
Bioscop- Konzern. Das erste Drama, das in der Corvinseri«'
erscheinen wird, führt den Titel „D er letzte Vollmond" und
I» handelt in phantastischer Weise die geheimnisvolle Geschichte
eines Fürsten.seiilo»s»-s. Mit grosser Ausstattung und gewaltiger
dramatischer Wirkung wird ein Lebenaschieksal dargeboten, «las
in geschickter Mischung von Romantik und Sensation jedes Kino¬
herz erfreuen wird. Als erster Film der Carl de Vogt - Serie
wird ein spannendes Abenteuer aus der Feder von Paul Rosenhayn
erscheinen, «las von Heinrich Gärtner unter Aufwendung grosser
Mittel irn Neubabelsberger Atelier in Angriff genommen ist. Die
Milder werden wie alle anderen Erzeugnisse der Bioscop in Deutsch
land durch die bekannten Filialen des Kölner Konzerns
Vortrieben werden. Die Dagny-Servaos- Serie wird mit
einem Künstlcminan in vier Abteilungen eröffnet, zu dem Friedei
Külin» dos Manuskript verfasst hat und der sich dos Gürtel-
schloss der Senahja nennt. D a g n y Servtes hat
in diesem Bild Gelegenheit, ihre grosse Darstellungskunst in einer
i'ankbaren Rolle zu z. igen, wahrend E. H a n u s diesen Film,
der in mehreren Weltteilen spielt, mit selten schöner Ausstattung
v • rschwenderi-e h ausschmücken wird. Das Monopol für die ganze
Welt hat der Bioscop-Konzem, der in Deutschland durch seine be¬
kannten 8 Filialen selbst verleiht.
Di« Treu mann-Larsen-Film-Gesellschaft hat soeben die Auf¬
nahmen zu einem vieraktigen Drama „Ihr Junge ....“ vollendet,
den ersten Film der Rosa Porten-Serie 1918/19. Neben der Autorin
waren in grösseren Rollen Arthur Schröder, Julius Falkenstein und
Ernst Hofmann beschäftigt, die Regie führte Dr. R. Portegg.
Dl« Beteiligung der Rheinisch-Westtäl. Film-Firmen an der
achten Kriegsanleihe war euch in diesem Jahr wieder aussorordent -
lieh rege. So zeichnete der Generaldirektor Peter Heuser
allein für sich privat 500 000 Mark.
Ernemann-Werke Akt.-Ge*, in Dresden, zeiclinzten mit den
Beamten und Arheitem der Werke gemeinsam zur 8. Kriegsanleihe
250 (HM) Mk.. im ganzen bisher 710 000 Mk.
Die Firma hat den Beamten und Arbeitern durch Gewährung
unverzinslicher Vorschüsse und durch Ueberlassung der gezeich¬
neten Stücke zum Kurse von 97% die Zeichnung erleichtert.
Schriftsteller Richard Hutter verlässt ab 1. Mai seine Stolle als
Dramaturg der Stuart Wehbs-Film-Co. und wurde von der May-
Film G. m. b. H. (Ufa-Konzern) verpflichtet, die Manuskripte der
8 Filme umfassenden Joe Deebs-Detektiv-Serie zu liefern. Ausser¬
dem wird er an den grossen von diser Gesellschaft geplanten Spiel¬
filmen (Hauptrolle Mia May. Regio Joe Mav). mit,«beiten.
Martin Dentler, alleiniger Inhaber der 4 L-kannteston Film-
Verleih-Geschäfte in Braunschweig, Berlin. München und Frank¬
furt. erhielt «las Braunschw. Verdienstkreuz am gelb-blauen Bande
Walter Thielemann, unser langjähriger geschätzter Mitarbeiter.
>iat sich, wie uns berichtet wird, auch diesmal an einem guten Ge¬
lingen der 8. Kriegsanleihe durch Halten aufklärender und beleh¬
render Vorträge mit Licht bildern und Filmen erfolgreich beteiligt.
Unlängst hielt er in einem grösseren franz. Lichtspi? lhauso einen
Vortrag über „Lügen und Schmähungen unserer Feinc.e im Bilde“.
Hierzu hatte das Mild- und Filmamt ein reiches Bildermaterial
*ur Verfügung gestellt.
ra: Neues vom Ausland jm
Ein neuer Millionen-Film-Konzern in Schweden.
Von unserem Stockholmer Korrespondenten.
Um iler übermächtigen amerikanischen Konkurrenz zu lwgeg
fX‘n. die immer mehr Hoden gewinnt, ist hier soeben die „Film-
industri-A.-B. Skandia“ mit einem Kapital von mindestens vier
und maximal zwölf Millionen Kronen gegründet worden. I)its
neue Unternehmen wird also in bezug auf Höhe des Kapitals in
Skandinavien'»nur von der Xordiska übertroffen. Da zwei der
grössten Bankfinnen Schwedens hinter der neuen Gründung stehen,
®t ihre etwaige Ausstattung mit weiteren, zu ilirer Entwicklung
nötigen Mitteln vollauf gesichert.
So viel über die Bankbeteiligung. Was die Filmkonzome
betrifft, die sich in der neuen Millionengesellschaft zusammen
Beschlossen haben, so ist an erster Stelle das Hasselblad •
if te . rne hmen in Göteborg zu nonnen. eine der wenigen
Mhwedischen Unternehmungen, die selbst in grösserem Maßstabe
Filme hersteilen. Ferner sind beteiligt die schwedische Pathö-
Filiale, die zum Victoria-Konzern gehörige Göteborgs-Bio¬
graf A.-G. und die Biograph-A.-G. Sverigc. Der Victoria-Konzern
befasst sich bekanntlich auch viel mit dem Import deutscher und
ueteireichischer Filme. Durch die Verbindung mit Path6 Freres
®rhält die neue Gesellschaft das Pathl-Monopol für Apparate und
Filme für Schweden, Norwegen und Finnland, während ihr ander¬
ste für den Verkauf der inländischen Produktion im Auslande
uie weitverzweigte und überall eingeführte Organisation Pathos
5® Verfügung stehen wird. Von besonderer Bedeurung ist dies
U* in Schweden vorteilhaft bekannten ,,H a s n e 1 b i u d -
Film“, dessen Herstellung in bedeutend erhöhtem Maßstab
■HMneben werden soll. Für die Aufnahmen sollen die allererstei
“üjwtlerkräfte gesichert werdon. desgleichen die hervorragendsten
Ausserdem sollen eine Anzahl moderner erstklassiger Kino¬
theater eingerichtet und den bereits im Besitze der Gesellsehaft
befindlichen angegiiixiert werden. Zum Generaldirektor ist d« r
I«eiter des Hassel blad-Unternehmens. Herr Xils Bouveng ernannt
worden. L. A. H.
Olmütz i. Mahren. Xeu eingetragen wurde die Firma S. Baier
& Co.. Handel mit kinematographisch« n Apparaten und sonstigen
Bedarfsartikeln des kinematographisohen Betriebes. Offene Hamid-,
gesellschaft. Gesellschafter sind: Stephanie Baier. Dr. Hans Kux.
Theresie Hegenbart und Emil Ritschel. Vertretungsbefugt sind r.ur
die Gesellschafter Stephanie Baier und Dr. Hans Kux, und zwar
jeder selbständig.
Basel. Die Firma Schweizer Express-Films M. Lips, ist infolge
Verzichtes der Inhaberin erloschen.
Zürich 1. Xeu eingetragen wurde die Firma Lothar Stark.
Betrieb von Lichtspieltheatern. Rennweg 13. Inhaber ist Lothar
Stark-Schick.
Frankreich. Leon Trotzki. der einst in Frankreich VWgcfeier..
war nach französischer Darstellung, bevor er seinen politischen
Beruf erkannte und es mit seinem Wirken zum Millionär brachte.
Kinoschauspieler mit einem Tagesgehalt von 25 Francs. Es u ir.
bestimmt behauptet, er sei in dom Film ..Meine rechtmäßige Fr..u
verwandt worden. Die Hauptdi-rstellerin dieses Films. Clara Kim
ball Young. habe an den FiTmverleger das Ansinnen estol't. den
Film zu vernichten. Und un diesen Federn dürfte ,1er Vogel wohl
zu erkennen sein. Denn die amerikanisch denkende grosse Clara
wird ein solches Verlangen nicht stellen. Trotzki ist an der b« ine
eine in Ungunst gefallene Grosse und mit solchen springt man dort
nicht glimpflich um. Wenig ritt?rli-h spricht ein Pariser Faohh.uc
mit verbissenem Ingrimm die Vermutung aus. man werde Trotzki
demnächst wohl als Begründer einer kinematograpliisclwn Pro
paganda für die „Boches" begrossen dürfen.
England. Welche Entwicklung die kincmatographisclie In
dustrie in England genommen hat, ergibt sich aus der Zunahm«
der in ihr tätigen Gesellschaften. 1912 waren es 236 mit einer
Kapitalsanlage von etwas über 20 Millionen Mark. Kurz vor Kriegs
ausbruch waren es 349 Gesellsel aften mit über 37 Millionen Mark.
Die Zahl der Gesellschaften stieg demnach um 30° o . die Kapital
höhe aber um 40%.
Zick-Zack
Stra u ben. Die Stadtverordneten haben ts-schlossen. eir.«
Kinosteuer einzuführen, und zwar 10 Pfennig für jede Eintritts
karte.
Wilhelmshaven. Der Stadtrat hat die Kinosteuor von 10 auf
25 Prozent erhöht. Die Kinobesitzer haben eine Fungabe on aen
Regierungspräsidenten in Aur ch gerichtet, diese Erhöhung nicht
zu genehmigen.
fr u inennachrichten zbsb
Berlin. „I f k o“. Internationale Kommandit-
G<-Seilschaft für F i 1 m f a b r i k a t i o n Kraft A C «
Pers. haft. Ges. ist Erich Kraft. Prokurist: Bruno Rager v. Rome:
wähl. Beginn: 15. 4. 18. Ein Kommanditist ist beteiligt.
Cöln a. Rh. Harmonie - Film-Gesellschaft mit
beschränkter Haftung. Gegenstand des Unternehmens
ist die Herstellung und der Vertrieb von F'il.nen. insbesondere der
Harmoniefilme. Stammkapital 150 000 Mars. Geschäftsführer
Peter Heuser. Kaufmann, Cöln.' Der Gesellschaft.*vertrag ist am
18 Februar 1918 errichtet. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt
so erfolgt die Vertretung durch zwei Geschäftsführer ider durch
einen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen. Je
doch ist Kaufmann Peter Heuser für sich allein vortretungsbon cl
tigt. Ferner wird bekannt gemacht: Zur vollständigen Deckung
seiner Stammeinlagen bringt in die Gesellschaft ein: 1. der Gesell
schafter Peter Heuser: a. 7 Negative und 14 fertige Positive der bis
jetzt fertiggestellten Harmoniefilme und das dazu gehörende Noten
und Reklamematerial im Gesamtwerte von 50 000 Mark mit demAuf-
führungsrecht für die ganze Welt mit Ausnahme von Polen und Bol
gien.b.10 Positivkopien des F’ilms..Beethoven“(Der Märtyrer sein«
Herzens) mit dem darauf ruhenden Monopolrecht für Deutschland
und dem dazu gehörenden Notenmaterial im Werte von 70 00O Mk.
Dadurch ist die Stamm« inlape des H««rm Heuser von 120 000 Mk.
vollständig gedeckt: 2. der Gesellschafter Hans N■ umarm zur teil
weisen Deckung die ihm gehörenden Büromöbel im Werte von
5000 Mk.. das gesetzlich geschiilzte Warenzeichen „Harmoniefilm"
mit der Fabrikationsbcroclitigung im Werte von 16 000 Mk. Da
durch ist die Stammeinlago des Herrn Soumann von 30 000 Mk.
in Höhe von 20 000 Mk. gedeckt. Öffentliche Bekanntmachungen
erfolgen durch den Deutschen Reichsanzeiger.
Düsseldorf. „F i 1 m - F, x po r t - Oe se 11 sc h a f t mit
beschränkter Haftun g“. Der Geeellschaftsvertmg ist
abgeändert worden.
Leipsig. Allgemeine Deutsche Film Gesell
schaft Käthe W o h 1 a u e r. Die Firma laul-t künfn
Allgemeine Deutsche F i 1 m - Oe se 11 se h n I t
Wohlauer & Co.
Dev Kinematograph — Düsseldorf.
Xo. 690
Technische Mitteilungen
cb. Untersee-Photographie.
Nach dem. was über den Apparat zur photographischen Auf¬
nahme unter See der Gebr. Williamson bekannt wird, bestellt der¬
selbe aus einem grossen, durch Stahlringe verstärktem Rohr, wcl
cheo man mit Hilfe von Kautschukverbindungen wie eine Harmo¬
nika verlängern und verkürzen kann. l)as Rohr ist stark genug,
um 12 Kilo Druck auf den qcm auszuhalten. Sein oberes Rad
ist am Boden des Schiffes befestigt, da» untere Ende bildet eine
konische Stahlkammer, die ungefähr da» Aussehen eines gewaltig
grossen Lampenschirmes besitzt und wird durch eine Glasplatte
t on 1,50 m Durchm. abgeschlossen. Diese konische Kammer kann mit
komprimierter Luft gefüllt werden, um gegen den äusseren Wasser¬
druck Widerstand leisten zu können. Bei ruhigem Meer und hellem
Himmel kann man in 25 bis 27 m Tiefe Aufnahmen ohne künstliches
Licht machen. Die Durchsichtigkeit des Wassers in den Tnqwn
ist eine so grosse, das man in 1 /lOOstel Sekunde vorzügliche Auf¬
nahme hersteilen kann. Bei grösseren Tiefen lassen sich mit Queck-
silber-Dampflampcn bis zu 65 m Tiefe Aufnahmen bewerkstelligen.
ff
Vereins-Nachrichten
ans der Klncmalograpben-Braitdte
■1
w
Olo Vereinigung Deutscher Filmfabrikanten, E.V., urd Der Schutz¬
verband der Filmfabrikanten Deutschlands E., V., sandten
Zum Entwurf eines Gesetzes über die Veranstaltung von Lichtspielen
folgende Denkschrift an den Reichstag:
„Die „Vereinigung Deutscher Filmfabrikanten E. V.,“ und
der „Schutzverband der Kilmfabrikanten Deutschlands, E. '
beide in Berlin, welche fast die gesamte deutsche Kilmfabrikation
— Grossfabrikanten, mittlere Filmfabrikanten und kleine Film
fabrikanten — umfassen, richten an die Kommission die Bitte.
dem Entwürfe eines Gesetzes über die Veranstalt-ung von Licht
spielen — Nr. 1376 der Keichstags-Drucksaclien — die Zustim
mung zu versagen,
und begründen diese Bitte, wie folgt:
Wir sehen in dem Gesetzentwürfe eine schwere Bedrohung
unserer Industrie, ja der gesamten Filmbranche überhaupt. Dieses
Gesetz muss nämlich mit Naturnotwendigkeit zu einer schweren
Schädigung gerade der deutschen Filmindustrie führen, muss ins¬
besondere eine erhebliche Einschränkung ihrer Produktion als un¬
ausbleibliche Folge nach sich ziehen. Denn es ist doch der Zweck der
ganzen gesetzgeberiselien Aktion, eine Einschränkung und zumal
eine Beschränkung einer weiteren Ausdehnung des Lichtspiel-
weseus herbeizuführen, wie das aus der clem Gesetze» twurfe beige-
fügten Begründung klar hervorgeht. Wird aber die Zahl der Licht¬
spieltheater eingeschränkt oder aber wird gar die Zahl der bestehen -
den Lichtspieltheater herabgemindert, wie das z. B. durch das Kon-
zessions-Entziehungsverfahren ja immerhin möglich wäre, so wird
natürlich auch dadurch die Produktion der deutschen Kilmfabri¬
kanten empfindlich getroffen. Es muss doch aber gerade im Interesse
des Staates liegen, eine junge aufblühende Industrie zu fördern,
ihr neue Absatzgebiete zu erschliessen und sie so zu einem mäch
tigen Faktor heranzubilden. Statt dessen wird ein Gesetzentwurf
''ingebracht, der gerade das Gegenteil herbeizuführen geeignet ist,
"in Gesetzentwurf, der dem Entwicklungsdrange unserer jungen,
für das nationale Leben so bedeutsamen Industrie die schwersten
Fesseln anlegt.
Wird nämlich die Zahl der Lichtspieltlieater beschränkt oder
aber werden Maßnahmen getroffen, welche ein weiteres Wachsen
der Lichtspieltheater zu verhindern geeignet sind, so verringert
»ich dadurch natürlich auch automatisch die Zahl der von unseren
Fabrikanten zu produzierenden Filme bezw. vor allem die Zahl der
Kopien von diesen. Man unterscheidet beim Film: Negativ und
Positiv. Positivfilme sind die Filme, welche von dem Negativ, d.
b- von dem Original gewonnen und in den Lichtspieltheatern ver¬
breitet werden. Zurzeit werden in Deutschland von einem guten Film
durchschnittlich 10 bis 12 Kopien verkauft. Bei geringerer Theater-
Ia hlwird natürlich auch der Bedarf an Kopien, an Positivfilmen also,
entsprechend sinken. Damit wird aber füglich auch die Leistlings
fähigkeit der deutschen Filmindustrie erheblich geschwächt werden.
Fs wird ein Niedergang des deutschen Films eintreten, der nicht
ohne Einfluss auf seine Konkurrenzfähigkeit auf dem Auslands
markte bleiben kann.
Damit wird ferner die Rentabilität der deutschen Filmfabriken
ausserordentlich in Frage g**stellt werden. Die Rentabilität der
Filmfabriken hängt aber vor allem auch davon ab, ob und in welchem
Umfange es gelingt, den deutschen Erzeugnissen Eingang auf den
’nternationalen, auf den Weltmarkt und Absatz dort zu verschaffen.
Ea wäre engherzig, wenn man nur allein die Verhältnisse wäh-
"'md de* Krieges berücksichtigen wollte. Man muss vielmehr über
den Tag hinaus an die Rückkehr des Friedens und an die Wieder¬
aufnahme der internationalen Handelsbeziehungen denken. Dann
aber muss man noch aus einem weiteren Grund« zur Ablehnung des
vorliegenden Gesetzentwurfes gelangen oder -/.uraindest dech den
Wunsch aussprechen, dass seine Verabschiedung vertagt werde.
Dieser Wunsch noch Vertagung erscheint um so 1* rechtigter. als der
Herr Reichskanzler noch unterm 2. Dezember 1916 auf eine „kleine
Anfrage" des Abgeoidneten D. Mumm < rklärt hatte, dass die Re
gierung erst nach Friedensschluss dem Reichstage eine solche Vor
läge zugelien lassen werde, wie sie überraschenderweise nun bereits
jetzt dort eingebracht worden ist. Der Wunsch nach Vertagung
entspringt vor allem der Besorgnis, dass das Ausland entsprecl»-nde
Gegenmaßnahmen treffen werde, welche ein Aufkommen des d-ut
sehen Films auf dem internationalen Markte verliindem könnten.
Der deutsche Film ist aber nur dann rentabel, wenn er auf genti
genden Absatz auf dem internationalen Markte rechnen kann.
Die Regierung muss auch ein ganz besonderes Interesse daran liaben.
dem deutschen Film den Weg ins Ausland zu ebnen, weil doch,
wie das zumal der Weltkrieg ja zur Evidenz bewiesen hat, k-in
geeigneteres Mittel zur Propaganda für die deutsche Sache gefunden
werden kann, als gerade der Film. Gerade die Regierung hat also
ein natürliches Interesse daran, den deutschen Film über die Grenzen
unseres Vaterlandes hinaus auf den Weltmarkt zu bringen. Wenn
aber dieser Gesetzentwurf, wie das offiziös betont worden ist. dazu
dienen soll, da» Ausland vom deutschen Filmmorkte femzuhal-en
so wird die Wirkung natürlich die sein, dass auch das Ausland
das jetzt feindliche sowohl wie das neutrolo Maßnahmen trifft
die letzten Endes auf eine Verdrängung des deutschen Films vom
Auslandsmärkte hinauslaufen D-n Schaden von solchen Maß
nahmen aller hat die deutsche -ilmindic trie zu trugen, deren Steuer
kraft übrigens dann natürlich ebenfalls wesentlich herabgesetzt
werden würde.
Anderseits aber rechtfert !gt. auch noch ein weiterer» Moment
den Wunsch nach Vertagung der Materie, und das ist die Tat sn«h**
das» heute noch gar nicht zu übersehen ist, wie sich die Verhält
nisse in Zukunft gestalten werden. Eine Schwächurg der deutschen
Filmindustrie im Innern muss natürlich erheblichsten Einfluss
auf ihre Konkurrenzfähigkeit mit dem Auslände üben.
Der Wunsch nach Vertagung wir.l aber auch noch weiter von
der Erwägung diktiert, dass **s wenig zweckmäßig ist, nur einen
kleinen Bruchteil einer so bedeutsamen Materie, wie das öffentlich«
und das private Kinorecht es ist. jetzt mitten im Kriege angesichts
der Unsicherheit aller Verhältnis»!* einer gesetzgeberischen Regt*
hing zu unterziehen, die Matirie selbst aber im übrigen nach wie
vor ungeregelt zu lassen, obwohl doch eine Fülle von Fragen auf
dem Gebiete des öffentlichen, wie des Privatrechts einer Regelung
dringend bedürfen. Man denke nur an die Frage einer Einführung
der Reichszensur, an Urhebe.-rechtsfragen usw.
Diese Regelung eines Teiles der Materie jetzt aber erscheint
auch aus einem weiteren eirunde völlig überflüssig.weil das, was der
Gesetzentwurf in seiner Begründung als Zweck der ganzen gesetz¬
geberischen Aktion angibt, nämlich eine Uebcrwochung des I.icht
spielwesens, ja heute bereits vollkommen erfüllt ist. Die öffent
liehe Diskussion und leider auch die erste Lesung des Gesetzent
witrfes im Plenum des Reichstages vom 15. März 1918. sowie vor
allem auch die Begründung des Gesetzentwurfes übersehen völlig
die Tatsache, dass alles, was in den deutschen Lichtspieltheatern
gezeigt wird, einer sehr scharfer, und sogar mehrfachen polizeilichen
Zensur unterliegt. Eis wird also kein Film im Deutschen Reiche ge
spielt, der nicht zuvor von mindestens einer, meist aber noch eia
oder zwei oder noch mehr anderen amtlichen Stellen einer eingeh*-n
den Prüfung unterworfen worden ist. Die Filme werden nämlich
zunächst von der Zensurabteihing dos Kgl. Polizeipräsidiums.
Berlin — Abteilung VIII — eingehend geprüft , dann aber folgt- davon
unabhängig auch noch eine Prüfung durch weitere Zensurstellen,
so in den Königreiclien Bayern und Württemberg, sowie im Bezirk
des stellvertretenden VII. und VIII. Armeekorps durch besonder»
Filmprüfungsbehörden in München bezw. Stuttgart bezw. Düssei
dorf; und ausserdem hat noch jede Ortspolizeibehörde das Recht und
macht ausgiebig von ihm Gebrauch, über einen solchen, bereits längst
zensierten Film ihrerseits noch einmal zu Gericht zu sitzen und ihn,
je nachdem, zur Aufführung zuzulassen oder nicht. Daneben müssen
die Lichtspieltheaterbesitzer der Polizeibehörde auch stets noch
ganz genau ihre Spielpläne vor der Aufführung einreiohen. und zwar
täglich. Die Lichtspieltheater haben also gar nicht die Möglichkeit
etwas zur Vorführung zu bringen, was nicht polizeilich approbiert
wäre. Daher entbehren all die Anklagen, welche immer und imme-
wieder gegen das Lichtspieltheater gerichtet werden, völlig der Be
griindttng. Da» Lichtspieltheater steht ganz unter polizeilicher
Aufsicht-, und es ist gar nicht möglich, diese Aufsicht, etwa gar noch
zu erweitern oder zu verschärfen.
Darum scheint uns gar kein Grund vorzuliegen, der für ein**
Verhinderung einer weiteren Ausdehnung des Lichtspielwesens 7.11
sprechen geeignet wäre. Gerade weil Film und Kino ein so wie htiges
Propagandamittel geworden sind, so müsste die Regierung doch viel
mehr gerade ein Interesse daran haben, die Zahl der Kinos zu ver
nehren! Frankreich und England haben jedenfalls ger-u--st, warum
sie dem Lichtspielwesen alle erdenkliche Förderung haben zutei
weiden lasson.Bei uns aber will man auf der einen Seit« die Segnunger
No. 090
Der Kinematograph — Düsseldorf.
der Propaganda zwar gemessen, auf der anderen indes das Mittel,
das niese Propaganda üben soll, einer stets noch wachsenden Polizei-
walt üborantWorten und in seiner Ausdehnung künstlich beschrän-
Diese Beschränkung soll namentlich das im § 1, Ziffer 3 des
Entwurfs ausgesprochene Bediirfnisprir.zip sichern. Gegen dieses
Bedürfnisprinzip aber erheben w r mit allem Nachdruck unsere
Stimme. Wir verweisen darauf, dass die bedeutendsten Juristen
und Politiker es verworfen haben; verweisen insbesondere auf die
Erklärung des eben heimgegangen »n Paul Laband. der gegen das
Bedürfnisprinzip mit aller Entschi'xlenlieit sich erklärt hat, „woil
der Nachweis des Bedürfnisses kaum mit Sicherheit zu erbringen sei,
dieses Prinzip aber zu Mißbrauch .Protektion«- und Monopol -
Wirtschaft usw. führe.“ Und im gleichen Sinne hat sich der her¬
vorragendste Kommentator der Gewerbeordnung. Staatsminister
Exzellenz Dr. von Landmann, ausgesprochen. Das Bedürfnis kann
unserer Ansicht nach weder von der Polizei, noch von 8tadt-, Knüs-
oder Bezirksausschüssen einwandfrei festgestellt werden. Diese
Feststellung kann unserer Ansicht r.aeh vielmehr einzig und allein
das Publikum troffen; ihm überlasse inan also die Entscheidung.
Das Publiktun wird nämlich je nachdem, oh es ein Lichtspieltheater
besucht oder nicht besucht, die Entscheidung darüber treffen,
ob ein Bedürfnis für dieses Lichtspiel; heater vorhanden ist. Vor
allem aber erscheint es völlig unmöglich, dieses ..Bedürfnis" über¬
haupt festzustellen! Der Gesetzentwurf und seine Begründung
lassen jede Angabe darüber vermissen, in welcher Weise es feste« ■-
stellt werden soll. Nicht einmal eine Angabe darüber enthält das
Gesetz, welcher ..Bezirk“ eigentlich gemeint sein soll, dessen „Ver¬
hältnissen eine Anzahl von Lichtspieltheatern entspricht“, um die
Errichtung weiterer Theater als .inratsam und „überflüssig“ er¬
scheinen zu lassen.
Aus allen diesen Gründen bitten wir für den Fall, dass die Kom¬
mission nicht zu einer Ablehnung des Gesetzentwurfes überhaupt
gelangen sollte, auf jeden Fall die ras Bedürfnisprinzip verkörpernde
Bestimmung des } 1, Ziffer 3 streichen zu wollen. Ix»nn sie ist es.
die ganz besonders geeignet ist, der Entwicklung der deutschen Film¬
industrie, der Ent wicklung des deutschen Filmgewerbes. wie über¬
haupt der ganzen Filmbranche aufs schwerste Einhalt zu tun.
Diese Entwicklung der deutschen Filmindustrie wird aber auch
noch sonst im Innern durch da« Auftreten grosskapitalistischer
Filmkonzerne I »»droht. Nicht dass wir gegen diese Konzerne liier
irgendwelche Stellung nehmen oder gar ihr Recht, auf Dasein und
Entwicklung bestreiten wollen, — nur dagegen erheben wir unsere
Stimme, dass hier ein Gesetz gemacht werde, das allein ihnen in
seinen Wirkungen unbedingt zugutekommen muss. Die Macht dieser
Konzerne oder Trusts wird nämlich dann konsolidiert, wird dann
vollständig sein.wenn dieses Gesetz erst ■ inmal in Kraft getreten sein
wird. Denn wenn dann die Zahl der Lichtspieltheater nicht weiter¬
wachsen wird, so wer den diese Konzern» um so leichter gewonnenes
Spiel haben, wird ihnen um so leichter der Zugriff gegenüber den
bestehenden Lichtspieltlieatem möglich werden. Anderseits aber
wird es bei ihren l>esonderen Beziehungen zu den amtlichen Stellen
gerade ihnen leichter sein, neue Lichtspieltheater zu gründen,
denn noch immer ist für etwas „Gröseres“ und ..Schöneres“, das
geschaffen werden soll, man denke mir an die Verhältnis»»» im Onst-
wirtsgewerbe — das „Bedürnis“ anerkannt worden. Diese gross¬
kapitalistischen Filmkonzeme bedrohen aber die freien Filmfabri¬
kanten in ihrer Existenz aufs schwerste, und diese Bedrohung muss
sich steigern, ja sie muss zur Vernichtung zahlreicher Existenzen
führon. wenn der Konzessionsgesetzent.wurf Gesetz und damit die
Entwicklung des Licht spielwesens vorläufig abgeschlossen werden
sollte. Es ist das Haupt bestreben der grosskapital »tischen Konzerne
und insbesondere der Universumfilm A.-O. (Ufa), eine möglichst
grosse Anzahl von Lichtspieltheatern in allen Teilen des Reichs
in ihre Hand zu bekommen, um so über sicher« Absatzgebiete zu
verfügen. Je mehr Theater also in den Händen z. B. der ..Ufa“
vereinigt sind, desto schwieriger wird es den freien Fabrikanten,
ihre Fabrikate abzusetzen, weil ja diese Konzerne wie die „Ufa“
ihre Theater selbst mit den eigenen Fabrikaten bedienen. Je grösser
der Machtbereich der Konzerne und ihr Theaterbesitz wird, desto
mehr werden die freien Filmverleihbetriebe eine Einschränkung
erleiden müssen. Diese Verleihbetriebe aber stellen das Bindeglied
zwischen Fabrikant und Theaterbesitzer dar. Je mehr die Macht
der Konzerne wächst, desto mehr wird der selbständige freie Film¬
verleiher ausgeschaltet. Je weniger Theater also dem Verleiher
zur Verfügung stehen, desto geringer wird natürlich auch sein Be
darf an Filmkopien. Dann aber wird folgerichtig auch die Produk¬
tion de« Filmfahrikanten eine wesentliche Einschränkung erleiden.
Viele Fabrikationsfirmen, zumal die kleineren werden einen grossen
Rückgang ihrer Produktion indes nicht ertragen können, wie auch
zahlreiche Verleihbetrif-be dann dem Untergang geweiht sein werden.
Da« würde aber doch der gerade vom Reichstage stets so eifrig
geförderten Politik zum Schutze unseres Mittelstandes auf das ent¬
schiedenste widersprechen. Dazu kommt, dass der Film ja nicht
eine vertretbare Ware ist. wie andere Waren auch, sondern Indivi¬
dualwert ge nie sst, ja künstlerischen Wertes teilhaftig ist. Für den
Wert eine« einzelnen Films ist die Grösse des Betriebes, der er seine
Entstehung verdankt, nicht, unbedingt entscheidende Voraussetzung.
Daraus folgt,dass auch der kleinste Fabrikant Kirnst werte zu schaffen
vermag und darum volle Existenzberechtigung hat. Gerade seine
Existenzmöglichkeiten aber bedroht dieser Gesetzentwurf aufs
schwerste, weil er ihm Abnehmer entzieht und so die Bildung gross
kapitalistischer Filmkonzeme auch gesetzgeberisch begünstigt. —
Für den Fall aber, dass die Kommission dem Gesetzentwurf«
im Prinzip ihre Zustimmung erteilen sollte, bitten wir. nach dem
Vorbilde der Verordnung des K. K. Oosterroichiachen Ministerium«
des Innern vom lg. September 1912 betreffend die Veranstaltung
öffentlicher Schaustellungen mittebn eines Kint matographon — | 7
Ziffer 4 — Vorsorge zu troffen, dass ein« Vereinigung einer grösseren
Anzahl \on Theat <m in einer Hand nicht stattfinden kann, ln
Oesterreich darf nämlich eine Lizenz zuin Lichtspielbetrieb nicht
mehr erteilt werden, wenn der Bewerber schon eine Lizenz besitzt.
Wir bitten also für den Fall einer Nichtablehnung des Gesetz
ent Wurfes überhaupt, das Prinzip der PcrsonalkonzeSBion restlos
zur Durchführung zu bringen, dergestalt, dass die Konzession nur
bestimmten physischen Personen für ein bestimmtes Theater vor
liehen wird.
Aus allen diesen Gründen muss der deutsche» Filrafabrikant
naturgemäss Gegner des Konzesaionsgesetzentwürfs sein. Ab¬
gesehen von den eigenen Interessen, die ihm diese Stellungnahme
diktieren, ist es aber auch die Sorge tim die Zukunft des Standes
unserer Lichtspieltheaterbesitzer, welche diese Gegnerschaft be¬
gründet. Denn dieser Gesetzentwurf enthält schwer« Gefahren
für die Selbständigkeit und für die Sicherheit unserer Lichtspiel
theaterbcsitzPT. Jcren Wohlergehen Voraussetzung für das Wohl
ergehen d«' ganzen Branche und insbesondere auch von uns Film
fabrikanten ist. Die Sicherheit dieses Geworbt « verbürgt der
Gesetzentwurf jedoch in keiner Weise: im Gegenteil, er ist viel
mehr geeignet, die Sicherheit de« Existenz unserer Theaterbesitzer
aufs schwerste zu gefährden, weil es doch fortab möglich sein still,
auf Grund auch schon geringfügiger Uebertretungen von Polizei
Verordnungen und dergleichen die Erlaubnis zum Betriebe eines
Kinos zurückzunehmen, auch Licht spieltheaterbeeitzom gegenüber,
die seit Jahr und Tag in diesem Gewerbe stehen. Solche Bestrr.-
fungen aber können ja überaus leicht eint raten und brauchen gar
nicht einmal immer auf einem Verschulden des Theaterbesitzcrs
zu beruhen. Man denke nur daran, wie oft lieute Lichtspieltheater
besitzer in Strafe genommen werden, weil sie ein paar Personell
mehr in ihr Theater hineing »lassen haben als zulässig, was sie
vielleicht gar nicht einmal verhindern konnten, wehrend anderseits
z. B. unsere Verkehrsmittel, innerhalb deren die Gefährdung von
Menschenleben doch eine weit grössere ist, unausgesetzt weit mehr
Personen aufnehmen, als sie überhaupt fassen können. Oder
man denke daran, dass ein Lichtspieltheaterbesitzer bestraft wird,
weil in sein Lichtspieltheater Personen Einlass gefunden haben,
welche das vorgeschriehene Alter für den Besuch der allgemeinen
Liohtspielvorstellungen. das übrigens meist« ns ausser. »rdentüch
hoch: auf achtzehn Jahn»! erstroekt ist. noch nicht erreicht liat'en.
wn« fcstziistellen ein Lichtspieltheaterbesitzer oft iits'r'.iaupt nicht
in der Lage ist. Ist es doch sogar vorf «kommen, dass Theater
besitzer Feldgraue mit dem Eisernen Kreuz in die — Kinder.
Vorstellung verweisen mussten!!! — wollten sie einer Bestrafung
«»ntgehen! Aus allen solchen Gründen wird es fortab möglirh
sein, freie, selbständig«» Existenzen zu vernichten. Demi nach der
Analogie, z. B. des Stellenvermittlergesetzes, würde es mögiicli
sein, schon nach zweimaliger Bestrafung, also bereits bei der dritten
Uebertrotung einer jener vielen Polizeivnrordnungen ein Verfahron
auf Entziehung der Konzession gegen einen Lichtspieltheater
liesitzer eineuleiten.
Endlich bedarf noch der Hervorhebung, dass der Geei'D
entwirf der R«»giening bzw. den Polizeibehörden auch durchaus
die Möglichkeit bietet. Einfluss auf die Zusammensetzung de«
Spielplans zu gewinnen und da« Lichtspieltheater politischen
Zwecken dienstbar zu machen. D»»nn nach § li des Entwurfs ist
es durchaus möglirh. einem Liclitspielthenterbesitzer bestimmt«
..B«lingungon“ vorzuschreiben, und als solch« Bedingungen haben
Literatur und Judikatur, wie man hei Land mann. Rohrscheidt usw
nachlesen wolle, stets auch die Auflage bestimmter Pflichten über
di« Gestaltung der Darbietungen auch im einzelnen für möglich
und zulässig erklärt . All«« Parteien Indien aber ein grosses Inteross»'
daran, dass das Lichtspieltheater nicht zu «»inseitigen politischen
Zw«*cken benutzt wenö». Zu welchen Schwierigkeiten die Benutzung
des Films und des Lirhtspi«»Itheaters zu politischen Zwecken führen
kann, dafür verweisen wir. ohne sonst irgendwie Stellung nehmen
zu wollen, auf die „Kleine Anfrage" Nr. 404 Hauss-Dr. Schal*
betreffend da« Filmwerk „Der Antiquar von Strassburg“ • • •
Aus allen diesen Gründen sind die deutschen Filmfabrikanten
zu entschiedener Gegnerschaft gegenüber «liesem Gesetzentwürfe
gezwungen, weil er ihre Erwerbsmöglichkoitcn den schwersten
Einschränkungen unterwirft, ihre Zukunft, iliro Entwicklungs¬
möglichkeiten aufs schwerste bedroht. Daher rechtfertigt sich a*
eingangs gestellte Bitte,
die Kommission wolle dem Entwürfe eines Gesetzes über die
Veranstaltung von Lichtspielen, falls sie nicht zu einer Ver¬
tagung der Materie bis nach Friedensschluss gelangen sollt«,
ihre Zustimmung versagen.“
No. 500
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Harmonie-Film-Serie 1918-19
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Hierzu im Beiprogr
Die Meisterin,
II. Ungarische Rhapsodie ,
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(Gesamtlänge des Programms zirka 2400 Meter)
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des ersten
Hormoniefilm-Proarammes
IVlÜnchen 5 Kammerlichtspiele ab 26. April
Leipzig: Königs-Pavillon ab 26. April
Berlin: Tauentzien -Palast ab 3. Mai
Göln: Agrippina-Lichtspiele ab 3. Mai
Dresden : Prinzeß - Theater ab 3. Mai
Hamburg: Kammerlichtspiele ab 10. Mai
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in der nächstlieeenden Stadt besichtigen !
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Regie - Kolleqium
der Aufnahmeabteilun
unserer Gesellschaft
Dramaturgie: HANS NEUMANN
Regie : FERDINAND FREYTAG
Künstler . Beirat: Kunstmaler HANS PAAP
Technische Leitung: GUIDO SEEBER
Musikalische Leitung: Dr. FELIX GÜNTHER
Ch oreographie : MARY ZIMMERMANN
Kostümentwurf: PETER A. BECKER
Masken und Perücken: JACQUES BUCK
Gesamtleitung: HANS NEUMANN
Nächste Neuerscheinungen:
Der Diegende Holländer „Undine“
Alt friesische Volkasage Zaubemutrchen \On F xiqi.c
Fil.nbcarbcitu.iK : HANS NEUMANN Fi Imbear beitung: HANS NEUMANN
Musikalische Bearbeitung unter Vcr- Musikalische Bearbeitung unter Ver¬
wendung d<r Wagncreclu-.i Partitur Wendung der Lortzing>-che.. Partitur
von Dr. FELIX GÜNTHER von Dr. FELIX GÜNTHER
Tenfpal Uepwaltunji Köln a Rh. Bio)kopbau>.
Aufnahme-Abteilunp. 'Beplin Kochjfr. (o/Z Teleph.Lüfzow3^3.
Albert '{ans n. 2. Vorsitzender Eberhard Knopf, Kclirififuhn-r
Dr. Leo Wulff, Kassierer August Lütjens. Revisoren: Paul Bremme
und W. Buatorff, Beisitzer: F. Balke und Emst Pauliseh. Aufnahme
Kommission: Ur. Leo Wulff. Albert Hansen. Eberhard Knopf. Paul
Relcmann unrt Julius Strathtis. Im weiteren Verlauf der Nitzung
teilte Herr Knopf seine Erfahrungen mit der Hamburger Zensur
mit, die den Kmobcnitzem durch Atifführungsverhote gänzlich
harmloser Filme unnötige Verlegenheiten schaffe, und Herr Hansen
sagte zu. sich wegen Abstellung der Hebelst linde mit rlen Herren
von der Schulbehörde, mit der Lehrerkommission und mit dem
Kommissar der G ew erb epolizei in Verbindung zu setzen. Ferner
Verband gegen die einzelnen Mitglieder vorgeht. Es soll nach Mög
lichkeit eine einlieitliehe Maßnahme zur Regelung dieser Krag«
erstrebt werden. Endlich wurde noch die Angelegenheit der Ver
trustung des Kinowesens durch d»e Universal-Film-Alctiengewll
Schaft (Ufa) in angeregter Debatte durchgesprochen, und es wurde
«len Mitgliedern nahegelegt, die dem grossen Konzern nicht an ge
hörigen hiesigen Film-Verleih-Besitzer in ihrem Existenzkampf
gegen die Macht des Gross-Kapitals nach Möglichkeit zu unter
stützen. An den Debatten beteiligten sich besonders die Herren
Hansen. Jensen, Direktor Weise. Lütjens. Strathus, Knopf, Bremme
Bustorff, Patdiseh und Dr. Wulff.
Vortrolor fllr Rorli n * Für den textlichen Teil: Julius Urgiss,
11 DCHIII- Für den Anzeiaen-Teil: Ludwig Jeael
Berlin-Wilmersdorf, Rudolstädterstrasse Nr. 1, Femspr. Uhland 657;
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nicht durchkommt, und du- O^an.l
heit der deutschen Theaterbesitzer zu einem einheit¬
lichen Entschluss gegen die Konzession gelang.-’
Noch ist — Zeit, das Unheil abzuwonden 1
Mit grosser Majorität hat die Versammlung der
Lichtspieltheaterbesitzer von Gross -Berlin
im Weihenstephan am 17. April H* 18 beschlossen, so
schnell wie möglich eine
grosse Prolestversammluno
gegen das Konzesslonsgesetz
einzuberufen, an welcher die gesamte Branche und auch
Parlamentarier teilnehmen sollen.
Diese Versammlung wird rechtzeitig bekanntgegeben
werden.
Jeder muss zu dieser Versammlung kommen.
Einer für alle, alle für einen wollen wir für die Zu¬
kunft der Kinematographie t intreten'
Wer mit uns einverstanden ist, wolle das schon
vorher sofort schriftlich mitteilen, an die Adresse
Gebr. Köttner, Prinzesstheater, Charlottenburg
■. Kantstrasse 163. ---■
Sehr. Köttner. Ciarlotientiiro. Kaotstr. 163. „Prinzess-TUealer".
LicKtsüete KarfQrstendamm.
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Als entschiedenen Gegner des Konaeeaion»- und Bedürfm-spruuip«
bekennt sich in einem Schreiben an die Redaktion des
auch der Direktor des „TsusnUisnpalwts , Ludwig Klopfer.
J. Goldstaub.
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