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Full text of "Der Kinematograph (April 1918)"

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Der Kinematograpb — Düsseldorf 


H®E8agj^«ra»8SBS83ari»i8BSKSara*fiS**SaBß 


Einige Presse - Urteile 


über den ersten Film der „Deuko-Serie“ 


„Farmer Borchardt 



,, Hamburger Nachrichten 


weil sehr glaubhaft! Aber neu netzt 
<(<-r koloniale Gerinnke ein und dürfen 


eigentümlich wirksam der koloniale Ger Inn ke ein und dt 
wir mu h dieser Probe sagen. dass diew> DeukoFilmc t*im' t 
voll« Erweiterung de« Arbeitsgebiete« für die Filmkunst badet 


„Berliner Neunte Nachrichten“ 


Ein Kolonial-Film. Im Einvernehmen 
mit dem Kommando der Schutztruppen im 
KeichskolonirJamt und unter Mitwirkung 
der Deutschen Kolonialgesellschaft i«t unter 
dem Namen „Farmer Borchardt“ ein Film 
entstanden, den die neu gegründete Deut«ehe 
Kolonial-Film-Gesellschaft Sonntag mittag 
einem geladenen Publikum im Marmorliaus 
zum ersten Male vorführte. Er gibt einen 
packenden Ausschnitt aus jener gefahrvollen 
Zeit in Deutsch-Südwest, als die Bestände 
der Bondelzwarte und Hereros unseren 
tapferen deutschen Farmern das Leben in 
der neuen Heimat wahrlich nicht leicht 
machten. Borchardt ist einer jener Helden, 
der den schwarzen Empörern mit deutschem 
Heldenmut entgegentritt und, sein junge« 
Weib zur Seite, bis zum letzten Augenblick, 


da die Kettung durch die deutsclten Reiter 
naht, den Mut nicht sinken lässt, lieber die 
Waffe auf seine»« Weibes und »ein eigene« 
Herz richtet, als sich den Meuterern zu 
überliefern. Frau Borehamt. von der Hand 
! ihres Gatten in höchster Xot schwer ver 
! wund«*, kann nach der Genesung ihren aus 
geistiger Zerrüttung gewundenen Mann aufn 
neue in die Arme «ehltessen, um mit ihm 
nach Südwestafrika r.nrückxukehren. An 
einer gut erfundenen Nebenhandlung, in der 
di« Treue de« Weibe* auf eine harte Probe 
gestellt wird, findet das lebenswahre Bild 
einen geschickt erfundenen wahren Ein¬ 
schlag. Eine Reihe weiterer Filme au« dem 
deutHchenKoloniallebon Hollen diesem folgen. 
In „Farmer Borchardt“ tritt auch die aus¬ 
gezeichnet« Darstellung der Titelrolle darch 
Ferdinand Bonn hervor. 


Die „Deuko - Serie“ ist für Rheinland und Westfalen abzuschliessen durch 


Fernruf: 

Amt Essen 373 


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Fernruf: 

Amt Essen 2731 









Für die närtiste Saison 1910 -19 

ist die 

Harry fiiggs Serie 
Seniation 


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Alwin Neuss-Serie 191819 
Ressel Orln-Serie 1918-19 
Hello Mojo-Serie 1918 19 

W 

Decla - Lustspiel - Serien 1918-19 

mit 

Harry Lamberlz - Paulsen 

und 

Hanne Brinkmann 




























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'eukert 

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Alleinvertreter für Deutschland u. Skandinavien: Walter Strehle, Berlin SW. 48, Wilhelmstr. 106 
Telephon: Amt Zentrum 12431. 








No. 587 


Erscheint jodon Mittwoch. DUsttMorf, 3. April 1918. 


I -It«ra*uii-Adrrw«: „Kino** 
PmifnciiK MW 



Die Begründung des Kinogesetzentwurfs. 

\’on Rechtsanwalt Dr. Richard Tr eitel, Berlin. 

L 


Dem „Entwarf eineb Gesetzes über die Veran 
staltung von Lichtspielen", den der Reichskanzler am 
März 1918 dem Reichstage zur verfassungsmässigen 
Beschlußfassung vorgelegt hat. ist eine „Begrün 
lung" von der Regierung beigegeben worden, die 
üls schlüssig und überzeugend nicht anerkannt werden 
kann. Die Gewerbefreiheit auf diesem Gebiete soll 
beschränkt werden. Die Rechte der Behörden sollen 
erweitert werden. Man will eine Handhabe haben, 
einer übermässigen Vermehrung von Kinotheatern 
zu steuern. Das ist klar zum Ausdruck gekommen. 
Die Gründe aber, die zu diesem Zwecke von der 
Regierung angeführt werden, sind nicht durch¬ 
schlagend. Insbesondere ist nicht ersichtlich, wie 
durch eine Konzessionierung der Kiuotheater 
alle Schäden abgestellt werden könnten, die angeb 
lieh vorhanden sind. 

Die Regierung führt ethische und gesundheit 
hohe Gründe für die Konzessionierung an; ferner wirt 
schaf tliche. 

I. In der Begründung zum .Entwurf eines Ge 
Netzes betr. Aenderung der §§ 33. 33a, 33b, 3 5, 40. 
•2a, 45, 49. 147. 148 der Gewerbeordnung von 1914“ 
heisst es: 

„Die Kinemaiographentheater haben in neuerer 
Zeit in grossen und kleinen Städten eine enorme Ver 
breitung gefunden; in Groß-Berlin sind ungefähr 300. 

Polizeibezirk Berlin 188 solcher Theater ent 
standen, die sich noch immer vermehren; ähnlich 
verhält es sich in anderen Städten. Der Königlich 
•‘reussische Minister der geistlichen und Unterrichts 
Angelegenheiten hat in einem Erlass darauf hinge¬ 
wiesen, dass in dem durch die grosse Verbreitung der 
Rinematographentheater veranlassten übermässigen 
Besuche solcher Vergnügungsstätten die Jugond viel 
fach zu leichtfertigen Ausgaben und zu einem Ver 
weilen in gesundheitlich unzureichenden Räumen ver¬ 


leitet werde, und das.-, davon eine schwere Gefahr 
für Geist und Körper der Kinder zu befürchten sei 
Vor allem wirken aber diese Lichtspielbühnen viel 
fach auf das sittliche Empfinden dadurch schädigend 
ein, dass sie unpassende und grauenvolle Szenen vor 
führen, welche die Sinne erregen, die Phantasie un 
günstig beeinflussen und deren Anblick daher auf das 
.empfängliche Gemüt der Jugend ebenso vergiftend 
einwirkt wie die Schmutz- und Schundliteratur Da- 
Gefühl für das Gute und Böse, für das Schickliche 
und Gemeine muss sich durch derartige Darstellungen 
verwirren, und manches unverdorbene und kindliche 
Gemüt gerät hierdurch in Gefahr, auf Abwege ge 
lenkt zu werden. Ein erheblicher Teil der Kineinatu 
graphentheater spekuliert auf die niedrigen Instinkt, 
und auf die Sensationsgelüste der Masse und insbe 
sondere des VolksteiLs, der außerstande ist den 
schädlichen Wirkungen die Hemmung geistiger Bil 
düng entgegenzusetzen. Die Zugkraft für jugend 
liehe Personen und für die mindergebildeten Volks 
kreise, erhöht durch die billigen Eintrittspreise und 
die Art der Reklame, bedeutet für das sittliche Emp 
finden des Volkes eine Gefahr, der unbedingt ent 
gegengetreten werden muss.“ 

Weiterhin heisst es in der Begründung zum 
jetzigen Entwurf: 

„Die Ueberfüllung nicht nur der Großstädte 
sondern auch kleinerer Gemeinden, und der hierdurch 
bedingte scharfe Wettbewerb der Unternehmuuge» 
untereinander hat es mitverschuldet, dass sie vielfach 
bestrebt sind, die Zuschauer durch solche Stücke 
anzulocken, die ihre Anziehungskraft nicht ihrem 
inneren Werte, sondern dem Reize verdanken, den 
sie auf die Sinnlichkeit und das Nervensystem aus 
üben. Bei der übermässigen Anhäufung von Licht 
spielunternehmungeu in einem Orte wird da- finan 
zielle Erträgnis geringer, und dies führt dazu, dass 










No. 6h7 


l)er Kinomatograph — Düsseldorf. 


"illig erhältliche und schlechte, abgespielte Exem 
plare oder Filme minderwertigen Inhalts und minder¬ 
wertiger Herkunft zur Vorführung gelangen. Aus 
einer Stätte edler Freude und geistiger Weiterbil 
düng, die auch das Lichtspielunternebmen sein und 
werden kann, wird es zum Verderben für die Bevöl¬ 
kerung, und vor allem für die heran wachsende 
• lugend." 

Da» ist die ethische und gesundheitliche Begrün 
düng, die zur Forderung der Konzessionicrung von 
Kinotheatern geführt hat. ln der Begründung dieses 
Punktes muss uuseinandergehaiteu werden: Die 
Einwirkung der Lichtspiele auf die Jugend und die 
Einwirkung auf die Erwachsenen. 

Dass die Jugend vor Filmen, die auf sie einen 
nachteiligen Einfluss ausüben könnten, geschützt 
werden soll, ist richtig und billigenswer:. Aber zu 
diesem Zwecke sind ja Vorschriften f ü r J ugend 
Vorstellungen vorhanden, de* einer Verschärfung 
kaum bedürfen. Die Filme, die in Jugend Vorstellungen 
zur Vorstellung gelangen sollen, bedürfen einer be¬ 
sonderen Zensurgenehmigung. Es muss ausdrücklich 
entschieden werden, dass der Film Tür .1 ugend vorstei 
hingen erlaubt ist. Dass die Zensur zu milde gehand- 
liabt wird, wird nicht behauptet werden können. Filme 
also, von denen nachteilige Folgen für die Jugend 
zu befürchten wären, gi'jt es also nicht. Sie ver 
fallen dem Zensurverbot. 

Dass die .fugend verführt wird, in gesund 
licitlich u n z u r eich en d er. Räumen sich aufzu- 
lialten, ist ebenfalls eine Behauptung, die nicht in die Be 
gründung hätte uufgenoiuiiien werden dürfen. Es 
sind Verordnungen über den Bau und die innere Ein 
richtung von Kinotheatern vorhanden, die sicherlich 
nicht zu milde geliandhabt werden. Es liegt also nur 
an den Polizeibehörden, dafür zu sorgen, dass in ge¬ 
sundheitlich unzureichenden Räumen Vorstellungen 
nicht stattfinden. Im übrigen: Wozu wird den Poli¬ 
zeibehörden gegenüber dieser Vorwurf erhoben? Wo 
gibt es denn heute noch Theater räume, 
die als gesundheitlich unzureichende 
Räume anzusprechen wären? Hoffentlich er¬ 
sucht der Reichstag um eine Aeusserung auf diese 
Frage. Es w rtl sich ergeben, dass man mit Argu¬ 
menten arbeitet, die aus der Jugendzeit des 
Kinotheaters entnommen sind, die aber heute 
keine Grundlage mehr haben. 

Soviel von den Gefahren für die Jugend. 

Was nun die Erwachsenen anbetrifft, so heisst es: 

..Ein erheblicher Teil der Kinotheater spekuliert 
auf die niedrigen Instinkte und auf das Sensation s 
gelü te d< r .Mii -.se. und insbesondere des Volksteiles, 

der ausserstande ist. den schädlichen Wirkungen die 
Hemmung geistiger Bildung entgegenzusetzen. Die 
Z igkraft für die mindergebildeteu Volkskreise, erhöht 
durch die billigen Eintrittspreise und die Art dei 
Reklame, bedeutet für das sittliche Empfinden des 
Volkes eine Gefahr, der unbedingt entgegengetreten 
werden muss.“ 

Es ist bekannt, dass ein Kinotheater sich seine 
Filme nicht selbst herstellt oder herstellen lässt. Diese 
werden in Filmfabriken hergestellt und aus ihnen be¬ 
zogen. Dort arbeitet man für den Markt und nicht 
nur für den inländischen. Es wird also darauf 
gehalten, gangbare Ware herzustellen, solche, mit 
deren Absatz überall gerechnet werden kann. 

Es kommt ninzu: Kein Film darf im Deutschen 
Reiche zur Aufführung gelangen, der nicht zensiert 
ist. Er wird daraufhin geprüft, ob durch den Film 
die öffentliche Ordnung. Ruhe und Sicherheit gefähr 
det ist. Unter die Gefährdung der Ordnung wird auch 
die Möglichkeit der Verschlechterung des sittlichen 


Empfindens und Denkens subsumiert. Es wind Also 
jeder Film verboten, von dem die Wirkung erwarte: 
werden muss, dass er das sittliche Fühlen und Denke.; 
des Volkes ungünstig beeinflussen werde. 

Genügt diese Handhabung der Zensur noch nicht ? 
Was soll die Zensur noch zu verbieten in der Lage 
sein? Findet man etwas, gut. So erweitere man die 
Zensur Vorschrift eil Dann weiss man wenigstens, 
woran man ist. 

Was soll aber bedeuten, wenn es in der „Begrün 
düng“ heissi: 

„Die Ueberfüllung nicht nur der GruBstädte. 
sondern auch kleinerer Gemeinden, und der hierdurch 
bedingte scharfe Wettbewerb der Unternehmungen 
untereinander hat es mit verschuldet, dass sie vielleicht 
bestrebt sind, die Zuschauer durch solche Stücke 
anzulocken, die ihre Anziehungskraft nicht nur ihrem 
inneren Werte, sondern dem Reize verdanken, den 
sie auf die Sinnlichkeit und das Nervensystem aus 
üben. Bei der übermässigen Anhäufung von Licht 
spielunternehmungen in einem Orte wird das finan 
y.ielle Erträgnis geringer und dies führt dazu, dass 
billig erhältliche und schlechte, abgespielte Exem 
plare oder Filme minderwertigen Inhalts und minder 
wertiger Herkunft, zur Aufführung gelangen. Aus 
einer Stätte edler Freude und geistiger Weiterbildung, 
die auch das Lichtspielunternehmen sein und werden 
kann, wird es zum Verderben für die Bevölkerung 
und vor allem für die heranwachsende Jugend. Durch 
polizeiliche Verbote gewisser Filme und Vorführungen 
lässt sieh allein Abhilfe nicht schaffen.“ 

Durch polizeiliche Verbote gewisser 
Filme und Vorführungen lässt sich allein 
Ab hilfenicht schaffen. Dasistderinhalt 
vollste Satz der ganzen Begründung zum 
Kinogesetz. Also. Die Zensur reicht nicht aus. 
alles, was schädlich ist. zu verbieten. Da bedarf man 
der Konzession ierung der Theater. Den Theater 
besitzern soll gesagt werden können, dass sie auch 
zensierte Films nicht aufführen dürfen. Bei Ver 
meidung der Konzessionsentziehimg, in Erst od**r 
Wiederholungsfällen. Dieser Satz eröffnet Perspek 
tiven, die darauf weisen, was für eine Rute dem Stande 
auf gebunden werden soll. Die Zensurbehördc wird 
da sie an § 10, II, 17 des Allgemeinen Landrechts 
gebunden ist, einen Film zensieren müssen. .Möglichei 
weise wird ein Film vom Oberverwaltungsgericht 
freigegeben werden. Er darf aber nicht aufgeführi 
werden, weil er einen „m inderwertigen Inhalt' 
hat. 

Die Konsequenz i.->t derartig extrem, dass man 
gar nicht annehmen kann, dass sie gemeint sein kann 
Was aber sonst soll der Satz bedeuten: 

„Durch polizeiliche Verbote gewisser Filme odei 
Vorführungen lässt sich allein Abhilfe nicht schaffen. 

Der Satz kann dem Abgeordneten zur Beachtung 
gar nicht angelegentlich genug empfohlen werden. Soll 
er vielleicht bedeuten, dass man mit Hilfe der Kon 
Zessionsentziehung alles unterdrücken will, was matt 
mit Hilfe der Zensur nicht niederkämpfen kann, 
soweit es einer Behörde oder einem einzelnen schärf 
lieh und verderblich für die Massen erscheint, so 
wird man sich die Frage sehr zu überlegen haben, 
ob man zu solchen Zwecken die Gewerbefreiheit auf 
heben lassen will. 

Der eine Satz wirkt wie ein Schlaglicht. Ich 
fürchte, er enthält den wahren Grund für das eifrige 
Bestreben, die Konzession einzuführen. Dazu die über 
grosse Eile, mit der das Gesetz vor den Reichst«? 
gebracht worden ist. Ab» Motto gehörte dünn über 
den ganzen Entwurf das Wort: Die ganze Riehtutwr 
passt uns nicht. 



Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No 587 


II. Weiterhin wird zur Begründung der Einführung 
der Konzessionspflicht folgendes angeführt: 

..Die sachlichen Gründe für die Einführung der 
Konzessionspflicht bestehen nicht nur unvermindert 
fort, sondern haben sich noch verstärkt. Die Licht 
spielbühnen und die Filmvorführungen können als 
kultur pflichtige Einrichtungen unter der Voraus 
setzung anerkannt werden, dass die Beschafienheit 
der vorgeführten Filme und die Handhabung des Vor 
füh rungsbet liebes den Anforderungen der öffentlichen 
Sicherheit und Moral entsprechen. Die Erfüllung 
dieser Bedingungen ist aber nicht gewährleistet bei 
der bestehenden Gewerbefreiheit. I)i<- Entwicklung, 
welche das Liehtspielwesen gefunden hat. verlangt 
gebieterisch die Errichtung bestimmter Schranken 
gegen das Uebermaß seiner Ausdehnung und Schutz 
gegen seine Auswüchse. Wenn nach Friedensschluss 
die militärischen Machtbefugnisse aus dem Gesetz übei 
den Belagerungszustand und die von den Militär 
befehlshahenj erlassenen Verordnungen ausser Kraft 
treten, wird sich ein empfindlicher Rückgang in den 
Itehördlichen Handhaben fühlbar machen.“ 

Vorher ist in der ..Begründung“ ausgeführt: 

..Im Bereiche des Stellvertretenden Generalkom¬ 
mandos des VII. Armeekorps wurde die Errichtung 
oder Eröffnung neuer Lichtspielbühnen ven der Ge¬ 
nehmigung des Regierungspräsidenten abhängig ge 
macht, und der Polizeipräsident in Berlin regte bei 
dem Oberkommando in den Marken an. die Eröffnung 
neuer Lichtspielbühnen allgemein zu verbieten. Es 
wurde darauf hingewiesen, dass zurzeit die Vorführer 
der Lichtspiele ihrer Mehrzahl nach nicht zuverlässig 
sind, die notwendigen Ersatzkräfte würden rasch und 
flüchtig ausgebildet, es fehle ihnen die gründliche 
Technik und vor allem die nur durch längere Tätig 
keit zu erwerbende Erfahrung. Täglich v\ örden lieber 
tretimgen und Unzuverlässigkeiten der Vorführer ge 
meldet. Den daraus entstehenden Gefahren sei nui 
durch scharfe Aufsicht vorzubeugen, es fehle aber an 
Auf.sichtsbeamten, zumal wenn die Lichtspielbühnen 
sich ungehindert vermehren könnten. Infolge Roh 
filmmangel* würden vielfach noch Filme benutzt, die 
schon in schlechtem Zustand sieh befinden, durch 
Zerreissen an den durchlochten Kanten sei die Brand 
gefahr vergrössert. auch könnten die elektrischen 
Apparate infolge der Verhältnisse der Kriegs zeit nicht 
immer so im Stande gehalten werden, dass allen Erfor¬ 
dernissen der Sicherheit genügt werde. All diese Ge 
fahren würden sich bei Vermehrung der Betriebe 
»loch vergrössem, die vorgeschriebenen und notwen 
digen Prüfungen der Betriebssicherheit der Anlagen 
würden sich immer weniger rechtzeitig durchführen 
•assen. Die Gefahr für die öffentliche Sicherheit sei 
ftr nst. Der Mangel an Kohlen, die Notwendigkeit, 
•ie^s cs als geboten erscheinen, dass die Xeuerrichtung 
'■°n Lichtspieluuternchmungcn. soweit nicht ein be 
'’Onderes Bedürfnis dafür nachgewiesen werde, ver¬ 
hindert werde." 

Das sind doch recht wenig durchschlagende, 
wirtschaftliche" Begründungen eines Gesetzes, das 
•'«eh ini Frieden bestehen hleiben soll. 

Dass die Vorführer der Lichtspieltheater nicht so 
7 >*verlässig sind wie früher im Frieden, dass die Er 
yitzkräftc rasch und flüchtig ausgebildet werden, 
‘lass täglich Uebertretungen und Unzuverlässigkeiten 
gemeldet werden, mag des Arguments wegen, 
"icht auch sonst, dazu ist die Behauptung zu unsub 
Vaotievt und soll wohl unmöglich für alle Städte 
Jr® otBc hiand s gelten zugegeben werden Die 

Konsequenz: Daher muss durch Kouzessionierung 
** y«‘taehrung der Betriebe eiliges« in äukt werden 
'st doch vrohl nicht schlüssig. 


Es bestehen polizeiliche Vorschriften darüber, 
welche Personen den Vorführerschein erhalten können 
Sie müssen in bestimmter Weise ausgehi'det und zuvei 
lässige Menschen sein. Sind sie es nicht, lassen -i■■■ 
es an der erforderlichen Zuverlässigkeit fehlen, werden 
häufiger Uebertretungen von ihnen begangen, so ent 
ziehe man ihnen den Vorführerschein. Kann das Kino 
theater einen anderen, geprüften und zuverlässig« i 
Vorführer nicht bekommen, so mag es schliesslich 
müssen. I- richtet sich gegen das Theater, da- 
kein zuverlässiges Personal hat und damit die öffent 
liehe Sicherheit gefährdet. Warum aber wegen de 
Vergehungen einzelner Kinovorfülirer die Zahl dei 
Kinotheater durch die Konzessionierting beschränken ? 

Man scheint überhaupt ilcr Tätigkeit des Kino 
Vorführers, eines recht bescheidenen Gliedes im Be 
triebe des Kinotheaters, wenn auch eines wichtigem 
iibergrosM* Bedeutung zuzumessen des Argumentes 
wegen. Die Begründung sagt: 

..Die Liclitspielbühnen und di«* Filmvorführungen 
können als k ulturwieht ige Einrichtungen 
unter der Voraussetzung anerkannt werden, dass die 
Beschaffenheit der vorgeführt an Filme und di«- llan >t 
h a b u n g des Vorführangsbetriebes den A n 
forderungen der öffentlichen Sicherheit und Moral ent¬ 
sprechen. ' 

Die Kult u r w ich t i g k e i t des Films hängt wohl 
von anderen Dingen ab. a«s von der II a n <1 h a b u n g 
des Vorführ ungsbetriebs. Der Vorführung- 
betrieb ist wichtig, er muss den Anforderungen der 
öffentlichen Sicherheit entsprechen. Dafür ist ja 
auch durch Polizeiverordnungen gesorgt, genügend 
gesorgt. Mehr darf aber nicht verlangt werden. Das- 
es an Au fsiehtsbeamten fehlt, ist nichts, was 
die Gesamtheit der Kinotheaterbesitzer zu Vertreter 
hätte. 

Mit K u 11 ii r w i c h t « g k e i t des Films liat jeden 
falls eie ganze Frage irehts zu tun. Kein Mensch 
würde auf den Gedanken verfallen, die Eisenbahn 
bauten einzuschränken, weil e- sich im Kriege gezeigi 
hat. dass mehr Eisenbahnunffillc infolge des etwa 
geringwertigeren Personals vorgekommen sind als 
r rühcr. 

Auch in diesem Falle zeigt sich, worauf schon 
früher hingewiesen ist: Es bestehen schon jetzt 
polizeiliche Vorschriften, die theoretisch ausreichend 
sind oder ausreichend gestaltet werden können. Vor¬ 
schriften mit Strafandrohungen, die empfindlich genug 
sind. Die Polizeibehörden müssen sich durch die Be¬ 
gründung ungerechtfertigterwei.se den Vorwurf 
machen hissen, dass sie von den vorhandenen Vor¬ 
schriften nicht den erforderlichen Gebrauch gemacht 
haben: dass die öffentliche Sicherheit und Ordnung 
nicht genügend gewahrt worden »ei Daher i iss 
die Konzessionionine: eiugeführt werden. Mit dem 
Damoklesschwert der Konzessionsentziehung Wo 
liegt da die wirklich logisch begreifbare Begründung? 

.ledermann weiss. dass im Kriege die Ersatzkräfte 
nicht so gut zu haben sind wie im Frieden: weiss. 
dass ihnen die gründliche Technik und vor allem 
die nur durch längere Tätigkeit zu erwerbende Er 
fahrutig fehlt. Das ist aber nichts, was nur im Kino 
betriebe bemerkbar geworden ist. Das ist fast auf 
illen Gebieten erkennbar geworden. Genügte aber 
diese allenthalben gemachte Erfahrung dazu. Kon 
zessionspflicht zu fordern? Kann ernsthaft an««* 
nommen werden, dass die Konzess ionspflicht daran 
etwas bessert? Und soll dann übersehen werden, das- 
die einmal «Angeführte Konzessionspflicht ja nicht 
uur für den Kriegszustand gelten so!'. «indem 

auch für die Fr jeden« zei t, wo es au Leuseu mit 





No. 687 


Der Kiuematogrsph — Düsseldorf. 


gründlicher Technik und an der durch längere Tätig 
keit zu erwerbende Erfahrung nicht fehlen wird? 

Es wird nicht übersehen: Aber nun ändert sich 
plötzlich die Begründung. Auf die Leute mit gründ 
lieber Technik und mit der durch längere Tätigkeit 
zu erwerbenden Erfahrung kommt es doch nicht 
allein an. 

„Wenn nach dem Frieder sschlus* die militärischen 
Machtbefugnisse aus dem Gesetz über den Bela¬ 
gerungszustand und die von den Militärbefehlshabern 
erlassenen Verordnungen ausser Kraft treten, wird 
sich ein empfindlicher Rückgang in den behördlichen 
Handhaben fühlbar machen." 

Welche behördlichen Handhaben sind denn da 
gemeint? Wogegen sollen sie sich richten? Für jeden 
Zweig bestehen schon jetzt polizeiliche Vorschriften. 
Reichen sie nicht aus. was sicherlich nicht der Fall 
ist. so ergänze man sie. Soll aber die Konzessionsent 
Eichung immer wieder das Allheilmittel sein oder 
werden? Kann bei dieser Art der Begründung über 
M-hen werden, dass die Einführung der Konzession 
eine rein-polizeiliche Machtbefugnis sein 
soll, ohne je Jen anderen Nebenzweck? 

Was also zur Begründung der Konzcssiouierung 


der Lichtspieltheater angeführt wird, ist keinesfalls 
eine Begründung. 

Die Konzessionierung kann die Jugendlichen 
nicht schützen. Es bestehen die nötigen Polizeiver 
Ordnungen für die Veranstaltung von Jugendvor 
Stellungen. 

Die Konzessionierung kann die Erwachsenen nicht 
vor „minderwei tigen" Filmen schützen. Handelt <■- 
sich um Filme, die die öffentliche Ordnung, Ruhe und 
Sicherheit gefährden, so verbietet sie die Zensur. 

Das Korrektiv der Verwaltungsgerichte kann und 
soll wohl durch die Konzessionierung nicht beseitigt 
werden. 

Die Konzessionierung kann keine besseren Vor 
führet' beschaffen. Sie kann die Unzuverlässigkeiten 
der Vorführer weder aus der Welt schaffen noch die 
Sicherheit ues Betriebes erhöhen. 

Und dass die Konzession lediglich das Damokles 
sebwert sein soll, das immer über den Theater 
besitzen) schwebt, das immer mit exiatenzvernicb 
tender Kraft auf jeden niedersausen kann, der von den 
bisher bestehenden Polizei Vorschriften nicht erfasst 
werden konnte. das soll wohl eicht angenommen 
werden. 


Russlands kinematographische Industrie. 


Die Umwälzungen, weiche im Laufe des ver 
gangenen und im Beginn dieses Jahres das Gefüge 
des russischen Reiches lockerten und schließlich mit 
elementarer Gewalt zerrissen, haben der Entwick 
hing der kineniatographisehen russischen Industrie 
keinen Abbruch getan. Eher Busse sich das Gegenteil 
behaupten. Als in den schwierigsten Zetten die nam¬ 
haften Theater. Ballett und Oper ihre Pforten 
schlossen, entstanden neue, gut eingerichtete Licht 
bildbühneu. und mit ansehnlichen Kapitalien ausge- 
'tattete Filmfabriken, ln dun Tagen der schwersten, 
inneren Kämpfe arbeiteten Häuser wie Kinodjelo. 
Khanjokoff & Co. rastlos im Kaukasus und in der 
Krim au neuen grossen Filmen. 

Nationale Strömungen zur Bekämpfung des Kurs 
uiederganges. durch die Behörden erlassene Einfuhr 
verböte von Luxusgegenständen, führten zwangsläufig 
zu einer Erstarkung der heimischen Industrie, deren 
volle Entfaltung allerdings durch Mangel an Rohfilm 
empfindlich beeinträchtigt wurde. Trotz starker Ein 
fuhr hatte die Eigenproduktion 1916 schon eine sehr 
beachtenswerte Höhe erreicht, sie belief sich auf 
270 000 in. Die drei grössten Häuser brachten davon 
100 bezw. 6.'» und 4f> Filme auf den Markt, eine sehr 
ansehnliche Leistung, die aber uni so höher zu be¬ 
werten ist, wenn man bedenkt, dass die russische Film 
Produktion erst 1907 in die Erscheinung getreten ist 
und von vornherein gegen die geradezu raffiniert voll¬ 
endete Organisation der Häuser Gaumout und Pathe 
anzukämpfen hatte. Die Fachpresse befand sich zu 
mindesten« Dreiviertel geradezu in einem Hörigkeits- 
Verhältnis zu diesen beiden Firmen. 

Die aiu-h ohne Gaumont und Pathe durchaus zu 
fi iedenstellende wirtschaftliche Lage der Fachpresse 
warf auf dies Verhältnis kein schönes Licht. Man 
sah dies anscheinend auch ein und Gaumont und Pathe 
hatten Monate vor dem Steckenbleiben der russischen 
Dampfwalze •■in völliges Versagen ihrer einst macht 
vollen Organisation zu verzeichnen. Der französische 
und englische Film verfiel schon im Sommer 1917 
einer akuten Auszehrung. Nur derb komische aweri 


kanische Filme hielten sich länget beim ehemaligen 
russischen Alliierten. 

Wie wenig die ausser- und innerpolitischen 
schweren Wehen die Entwicklung der russischen kine 
matographischen Industrie in fieberhafte Zustände zu 
versetzen vermochte, findet seinen Ausdruck in der 
geräuschlosen und glatten Form, in welcher sich Film 
fabrikanten. Theaterbesitzer, künstlerische und teeh 
nische Mitarbeiter und Angestellte zusammenschlossen 
und in zwei Moskauer im August und September 
stattgefundenen Tagungen zahlreiche Fragen indu 
strieller, sozialer, künstlerischer Natur regelten. Die 
stets heikle Festsetzung dessen, was dem einen reeht. 
und dem anderen billig ist. vollzog sich in Ruhe. Viel¬ 
leicht mögen die den kommenden inncrpolitischen Ver 
hältnissen vorauseilenden Schatten gerade dazu bei 
getragen haben, die be ; der Bemessung von Geben 
und Nehmen nie ausbleibenden Meinungsverschicden 
beiten friedlich schiedlich zu beeinflusse» 

Wenn in der früheren Ueberflutung düs russischen 
Marktes einer sicheren Abnahme findenden Einfuhr 
das Emporkommen der heimischen Erzeugung er 
schwert wurde, so darf dieselbe jedoch nicht nur als 
Hindernis angesprochen werden. Der fremde Wett 
bewarb löst naturgemäss höhere Leistungen aus. und 
so liegt in diesem scheinbaren Nachteil immerhin 
auch ein nützliches, förderndes Moment. Schwerer 
als die fremden Eindringlinge lasteten die Fesseln der 
sich vom Ballast bestimmter Regeln freihaltenden, 
aber für gutes Geld nicht unempfänglichen zaristischen 
Zensur auf den Filmfabriken. Auch die junge Repu 
blik, mit ihren vielen Köpfen und noch mehr Sinnen, 
hatte über Filmfreiheit ihre eigenen Begriffe. Filme, 
die Väterchens Regime in seinen bösartigsten Aus 
wüchsen registrierten, brachten naturgemäß ihren 
Freibrief mit auf die Welt, und es versteht sieh des 
halb von selbst, dass diesen Stoff behandelnde Filme 
die ersten waren, welche nach Väterchens Abschied 
auf der Leinwand erschienen. Unter den ersten 
brachte Burtseff. der unerschrockene Kämpe gegen 
.das zaristische Spitzeltum. die FUmserie „Nikolaus II" 






le Kanone für 

tammci?- 1Q1P 

1 1 ^ J 






In der Serie 1918/19 



Maria Widal 



Saturn-Film A.-G., Berlin SW. 68 


Telephon : Zentrum 12306 


Friedrich-Strasse 207 















Der Kinematogr&ph — Düsseldorf. 


No öS’ 


weiche die „Gesellschaft Skobeleff zur Unterstützung 
Kriegsbeschädigter" vertrieb. Der Reinertrag sollte 
letzteren zufliessen. Es folgten eine «anze Reihe 
gleichartiger Geisteskinder. Puschkins. Tolstoi-, und 
.lndero zu des Zaren Zeiten gemiedene Werke zeigten 
sieh auf dem Schirm. Für die Ukraine stand der 
Sänger der Freiheit Tarras Sehewtschenko von den 
Toten auf. Abei nicht die Ukraine selbst, wie bei 
uns vielfach angenommen wurde, erinnerte sich der 
Sehnsucht ihres grossen Verstorbenen nach Morgen¬ 
röte. sondern das altrussische Moskauer Haus „Kinot 
wortscheschtwo". welches mit Schewtschenkos Sanp 
in der Serie „Geisteskämpfer,, dem Wechsel der Ge 
“chehnissc Rechnung trug. Von den Franzosen fanden 
Sardou. Zola. Bataille. Prevost, von den Skandinaviern 
namentlich Ibsen Bearbeiter. 

Was der Russe vom Kino verlangt, ist in erster 
Linie Wahrhaftigkeit der Handlung: Unwahrschein 
lichkeiten schaden selbst dem besten Film mehr als 
anderswo und werden vom Russen nur ertragen, wenn 
sie so handgreiflich und dick aufgetragen sind, dass 
sie als Parodien auf das, was ist, aufzufassen sind 
Hieraus erklärt sieh die freundliche Aufnahme der 
derbkomischen amerikanischen und die Abneigung 
gegen solche französische und englische Filme, in 
«lenen der Phantasie des Beschauers zu waghalsige 
Sprünge zugemutet werden Wenn es sieh nicht um 


rein politische Stoffe handelt, bevorzugt der Russe 
sentimental«', weit ttsgi spot döi e die 
Breite auf den Westländer ermüdend wirken würden 
Der russischen Erzeugung sind vorläufig noch 
durch den Mangel an Rohfilm Schranken gezogen 
Auf den beiden oben erwähnten Moskauer Tagungen, 
besonders auf der zweiten, wurden vorbereitend« 1 
Maßnahmen zur Gründung einer grossen russischen 
Rohfilmfabrik beschlossen. Das erforderliche Kapital 
soll inzwischen gezeichnet sein. Hiermit würde auch 
nach dieser Richtung hin das sich in der russischen 
kinemaiographischen Industrie geltend machende Be¬ 
streben. sich vom Ausland unabhängig zu machen 
zum Ausdruck gelangen 

Einer großzügig angelegten und in unwandelbare« 
Folgerichtigkeit durchguführten Organisation, wie sie 
Gaumont und Pathö betrieben, wird immer ein befrie 
ojjjos snuiaijf utas- uapattpsvi smqaSjopmj sapiM^tn 
unsere Industrie ihre Schlußfolgerungen ziehen, aber 
dabei nicht vergessen, dass ein verständnisvolles Ein 
gehen auf die Eigenart der verschiedenen Mark:e 
ein noch besseres Mittol zur Gewinnung dankbarer 
Arbeitsgebiete dar.stellt. Die russische Literatur ist 
ein getreues Abbild der russischen Volksseele. Wer 
in ihre Tiefen hinabsteigt. wird den Schatz heben, 
wird mit richtigem Empfinden das geben, was der 
russische Kinomarkt aulz - .>.nehmen gewillt ist! 


Die Weltenwende. 


Es geschehen noch Zeichen und Wunder! Mau 
muss nur Augen haben, das Wunderbare zu sehen, 
was geschieht. Wen» nach 100 Jahren unsere Nach¬ 
kommen in den Büchern der Geschichte lese t werden. 
*as das Deutsche Volk in dieser Zeit ohne Gleichen 
geleistet und gelitten, ertragen und erstritten hat. 
dann werden sie sagen: das ist doch wohl Sage und 
I vgende. das ist ja geradezu wunderbar! Wir, die wir 
initwirkend und initleidend das alles erleben, sind 
";«r nicht imstande, die sinnverwirrende Grösse des 
Weltgeschehens, «aus dem das Deutsche Zeitalter 
hervorwächet. zu übersehen. Steil ist der Weg und 
dornig der Pfad, er führt durch «‘in M«-er von Blut 
■md Tränen, aber er führt zur Höhe! Sie hatten um 
das freiheitsdurstige Volk der Germanen eine Kette 
gelegt, sic ist zersprengt. Das Riesenreich Russland 
hegt am Boden, der Rücken ist uns frei geworden: nun 
" '■kt und streckt sich die deutsche Brust dem Westen 
^tgegen zur letzten Abwehr, und, wenn ’s sein muss, 
*um entscheidenden Sehlag. Das Auge Deutschlands 
ur gerichtet auf England. Was wir wollen, ist nieht 
"eltherr.scliaft; was wir wollen, ist Freiheit für die 
deutsche Weltarbeit. Die Entscheidungsstunde 


über Sein und Nichtsein dieser Freiheit schlägt. O 
Deutschland, hoch in Ehren, erkenne die Zeichen der 
Zeit und stehe fest, mein Vaterland! Fest steht und 
treu der feldgr«aue Wall; wir in der Heimat wollen 
und werden uns von unseren Brüdern da draussen 
nicht beschämen lassen. Wir stehen vor dem Tor des 
Deutschen Friedens, wir leben im Zeichen der Welten 
wende. Das Vaterland erwartet von jedem deutschen 
Mann und jeder deutsch«?« Frau, dass sic in dieser 
entscheidungsvollen Stunde restlos ihre Pflicht er 
füllen. Es ist nicht nur eine Pflicht der Vaterlands 
liebe, es ist die Pflicht der Selbsterhaltung, die uns 
gebietet, die bevorstehende 8. Kriegsanleihe zu einem 
überwältigenden Erfolge zu bringen. Das Geld ist 
da. Ihr Männer und Frauen in Stadt und Land, 
heraus mit dem Gelde fürs Vaterland! Es ist kein 
Russland, dem ihr’s gebt, es ist Deutschland, unser 
starkes, sieghaftes, zukunftsfrohes Vaterland. Segen 
von Kindern und Kindeskindern über alle, die nun 
mit ihrem Gelde helfen, dass das Werk vollendet w ird 
zu dem unsere Liebsten und Besten mit ihren; Blut 
den Grundstein gelegt haben. 

Dieckmann Lehe. 


Die Konzessionierung in wirtschaftlicher Beleuchtung. 

Von Oscar Geller. 


Das von manchen Kreisen herbeigewünschte Kon 
/J ‘ >si°nierungsgesetz für die Kinos ist nun im Ent 
n 'irfe da! Aber wie sieht es aus. wie ist cs doch 
b' anz anders geraten, als man es sicli vorgestellt! 
k **. n ” man daran die Hoffnungen und Erwartungen 
s,‘! , pfte ’ ^ ür Vü " den süddeutschen Vereinen vorge- 
^ uagene Passus gegen die Trustbildungen werde den 
entliehen Kern des neuen Gesetzes bilden, ist man 


gerade darin bitterlich enttäuscht. Im Gegenteil 
Der Entwurf entpuppt sich als ein Danaergeschenk, 
das die Trustbildungen geradezu fördert, obendrein 
ist er eine höchst unliebsame Verschärfung der 
Zensur, da der Willkür der Polizei Tür und Tor ge 
«iffnet werden. „Jedes Polizeiorgau“. so schreibt das 
Bayerische offiziöse Fachorgan, „erhält nun das Rech: 
«len Oberzensor zu spielen und bereits zensierte 


No. 587 


Der K'nematogrftph — Düsseldorf. 


Filme zu verbieten. offenbar will die Regierung 
weitgehendsten Einfluss auf die Kinos sich sichern. 
Wer nicht Programme spielt, die man vom grünen 
Tisch aus wünscht, den wrrc man mit Hilfe des Kon 
Zessionsgesetzes kaltstellen. Das trifft den Nagel 
auf den Kopf und eröffnet somit eine Perspektive, 
die recht erfreulich ist. 

Es sei mir nun gestatte . die Frage vom wirt 
schaftlichen Standpunkte aus zu beleuchten. 

konzessionierung ist im Grunde genommen weiter 
nichts, als eine Verbindung von Privilegium und Be 
vormundnng. Auf der einen Sein- wird dem Kon 
zessionsmhaber ein Recht ein geräumt, das ein anderer 
nicht besitzt oder nicht erwerben kann, auf der 


tivität ist aus menschlichen Gründen ausgeschlossen, 
und so kommt es leider nur zu oft vor, dass 
nicht Würde uud Recht entscheiden, wenn die Kor. 
Zession zu erteilen sei. sondern persönliche Sympathie 
und Antipathie, Protektionen und sonstige Hilfen, 
die durchaus verwerflich sind. Schon aus diesem 
Grunde ist der Konzessiotiszwang kein Ventil gegen 
Auswüchse, sondern weit eher ein Förderungsmittel 
hierfür. Konzessionierung hat sich noch nirgends und 
in keinem Falle als ein Fortschritt zur Förderung des 
Gewerbes erwiesen; das Gegenteil ist wahr! Denn 
es ist eine erhärtete Tatsache, dass das Unterbinden 
der freien Konkurrenz und die Schaffung von Privi 
legien die Leistungsfähigkeit lähmt, wohl aber der 



mu9 e* fei* April 

öurd) $att? Deutfdfjland föatttn! 
Je 6 er mu9 fcidjnen- pe6er 
dafür formen, 6a0 aud> dir 
andern ^eidynetA 


anderen Seite wird diesem Bevorzugten zugleich ein 
Sammelsurium von Verpflichtungen auferlegt, das 
letzten Endes darauf hinausläuft. ihn unter Kontrolle 
und Bevormundung zu stellen. Seit Jahrzehnten uud 
Jahrzehnten kämpfen wir für Gewerbefreiheit. 
Konzessionierung schafft aber Unfreiheit und zugleich 
Bevorzugte und Zurückgesetzte; jede Einschrän 
kung der Freiheit ist aber eine unbequeme Be 
lästigmig. Konzessionierung birgt aber auch in sich 
noch die grosse Gefahr der Protektionswirtschaft, 
somit der Ungerechtigkeit und Einseitigkeit in der 
Verteilung der Konzessionen selbst, da doch jeder 
Mensch, ob hoch oder nieder, menschlichen Irrungen 
unterworfeu ist, somit auch der, der Konzessionen zu 
erteilen hat. Eine völlige Ausschaltung der Subjek- 


kapitalisti sehen Ausbeutung Vorschub 
leistet. Das Kapital, das seinen Bend doch darin 
zu suchen hat, in Arbeitsenergie umgewandelt zu 
werden, hat das Bestreben, die Möglichkeiten hiefüi 
restlos auszunutzen, die beste Gelegenheit hiefür 
findet es. wenn es in seiner Macht hat, Privilegien 
auszunutzen, somit über die freie Konkurrenz 
hinaus sich Ausuutsungsmöglichkeiten zu schaffen 
Dies ist nun dahin zu verstehen, dass die Schaffung 
von Privilegien (Konzessionen) dem Kapital ein leb 
hafter Anreiz ist, möglichst viele solche Privilegien 
in seine Hand zu bekommen, und dies führt zur 
Trustbildung, die gerade durch den Gesetzentwurf l* 
kämpft werden sollte. Nicht zu übersehen ist aber 
noch folgendes: Durch die Konzessionierung soll der 



f)er Klnematogrsph — Düsselünti. 


Ko. wrt 


wirtschaftlich Schwächt* (Kunitalsarrae) gegen den 
wirtschaftlich Starken (Kapitalkräftigen) geschützt 
werden, das diametrale Gegenteil ist der Fall. Wenn 
nämlich die bedürfnisfrage in Betracht kommt, wird 
immer und in jedem Falle zugunsten dessen ent 
schieden werden, der in der Lage ist, ein grosses, 
vornehm ausgestattetes, elegantes, erstklassiges 
Theater einzurichten, nicht aber zugunsten irgend 
einer „Quetsche“. Ins Praktische übersetzt lautet 
das emfach so: In X V sind bereits so viele Theater 
vorhanden, als angeblich das Bedürfnis verlangt. 
N’Ntui kommt eir. kapitalkräftiger Mann oder eine 
kapitalakraftige Gesellschaft und erklärt, sie wolle mit 
einem Aufwand von unerhörten Summen ein Theater 
errichten, das für X V eine Sehenswürdigkeit, eine 
Bereicherung sein wird. Aus den eingereichten Bau 
planen ist dies deutlich zu ei kennen. Glaubt da ein 
Mensch, dass man in diesem Falle die Konzession 
verweigern werde? Wahrlich, man kann und wird 
Mittel und Wege finden, diese Konzession zu er 
langen. — es handelt sich ja um das feinste Publikum, 
um eine Sehenswürdigkeit, um die bedeutendsten 
teuersten Filme, und was es solche Phrasen noch 
geben mag. - und die grosse Konkurrenz ist da. 
um mit der Zeit die wirtschaftlich Schwachen auf 
zusaugen. Anderseits darf aber auch nicht verkannt 
werden, dass der wirtschaftlich Stark« in ganz 
anderem Mähe für die Hebung der Industrie eintritt 
als der wirtschaftlich Schwache. Im Interesse der 
Kinematographie kann es nur liegen, wenn aller Orten 
Theater entstehen, die über reichliche Kap talien ver¬ 
fügen und diese ins Unternehmen werfen, weil da 
durch dem Ganzen neue Energien zugeführt werden, 
die Sehaffungsmögliehkeiten in sieh erschliessen. Der 
wütschaftlich Schwache, der um seine Existenz 
bitter und schwer kämpfen muss, ist keine Be 
reieherong des Gewerbes, sondern im Gegenteil eine 
Hemmung.die überwunden werden muss. Aufgabe des 
Kapitals ist es. die Hemmungen zu beseitigen. Da 
»bei- jedwede Monopolisierung unbedingt eine Hem 
rmng der grosszügigen Entwicklung ist, die sieh nur 
m freier Konkurrenz entfalten kann, ist auch aus 
diesem Grunde die Konzessionierung ein Ungesundes 
und Unwirtschaftliches. Es schaltet nämlich viele 
Möglichkeiten aus. sich so zu verbreitern, als dies 
’m Interesse des Gewerbes ist. Ich gebe ohne weiteres 
dass eine solche kapitalistische Verbreiterung 
Opfer fordert und über die wirtschaftlich Schwachen 
h^weggeht, — wo aber in aller Welt sind Erfolge 
ohne Opfer zu verzeichnen gewesen? Man vergesse 
®icht das er9te und wichtigste wirtschaftliche Prin 
Existenzberechtigt ist nur der, der die Kraft 
hat, sich zu behaupten! Und nur aus diesen Kräften 
die Möglichkeit der Industrialisiei «mg zu schöpfen. 
Ein Oe werbe aber, dem dies unmöglich gemacht wird, 
wird sieh nie zu einer bedeutsamen Höhe empor 
arbeiten. Koim-ssionierungsz.wang ist ein Hemmnis 


gegen Industrialisierung, und »ointt auch deshalb zu 
bekämpfen. 

Nun kann freilich der entgegengesetzte Fall ein 
treten: Gerade durch die Konzessionierung wird die 
Industrialisierung besculeunigt. Dies ist dann mög 
lieh, wenn das Kapital sich bestrebt, möglichst viele 
Konzessionen in seine Hand zu bekommen. Es führt 
dies zur Vertrustung, der wirtschaftlich Schwache 
wird völlig ahgedrängl, und wir haben es mit jener 
ungesunden Industrialisierung zu tun, die sich 
auf Monopole stützt und von vornefcerein alle 
Konkurrenz lahmlegt. Dies führt dann zu Vor 
sehlechterung des gesamten Gewerbes und macht die 
Fabrikation, den Rohmaterialienmarkt und den Aus 
tauschmarkt von dem Diktat der Trusts abhängig 
Angebot und Nachfrage regeln sich dann nicht nach 
dem wirtschaftlichen Bedürfnis tatsächlicher Verhält 
nisse, sondern nach künstlich festgestzten, fiktiven 
Nonnen, die auf der einen Beite erbärmliche Lohn 
Sklaverei uud Proletariat, auf der anderen Heile un 
gesunde Anhäufungen von Energien (Kapital) zui 
Folge haben, ln der freien Konkurrenz ist das nahezu 
unmöglich! Das Unterbinden der freien Konkurrenz 
muss aber auch mit der Zeit naturnotwendig auf die 
Fabrikation selbst und den Zwischenhandel rück 
wirken. Die Fabrikation müsste nämlich im Laufe der 
Zeit unbedingt zurückgehen, da sie doch nach einei 
Reihe von Jahren, bis die Konzessionierung eine ge 
wisse Stabilität erreicht hat, im Verhältnis zu diese.« 
sich kontigentieren würde; das geschieht von selbst, 
automatisch, - mit geradezu arithmetischer Präzision 
Dem folgt daun der Zwischenhandel, - und das Fazit 
ist, dass die gesamte Filmerei, das Gewerbe als solches, 
beim Erreichen einer ganz bestimmten Höhe stehen 
bleibt und nicht mehr entwicklungsfähig ist. Ob das 
zu wünschen wäre, ist eine andere Frage. 

Seit jeher kämpft die fortschrittliche Menschheit 
dafür, dass mit der Wirtschaft von Privilegien und 
Bevorzugungen gewisser Klassen gebrochen werde, 
ist Konzessionierung etwas anderes als Aufrichtung 
von Privilegien? 

Reiche, großzügige Entfaltung kann sich nur in 
der Freiheit entwickeln. Wer Schranken errichtet, 
Scheidewände, Drahtverhaue aus Paragraphen und 
Polizeivorschriften, Bevormundungen und Privilegien, 
verleugnet das oberste, wichtigste und schönste 
Prinzip im Leben des Menschen: Das Recht auf 
Existenz. Konzessionieruugen erschweren und be 
lasten dieses Recht, das keinem Menschen geschmälert 
werden darr. Freilich muss dafür jeder einzelne für 
den Konkurrenzkampf gerüstet sein, und das ist 
man. nicht wenn man sich hinter Konzessionen ver 
kriecht, sondern, wenn man arbeitet: Der beste 
Schutz gegen alle Unbill ist die Arbeit. 

Ich glaube daher, wir müssen alle Hebel in Be 
wegung setzen, dieses Lichtspielgesetz aas der Welt 
ze schaffen. — . . . _ . » 


Filmschauspieler-Organisation. 


Etoe von der „Deutschen Filmwartc“ einberufene 
v or **imnhmg von Filmsehauspielern fand am Dienstag 
»m späten Abend statt. Herr Gerling sprach über die 
«ot der Film8chauspieler und wie sie behoben werden 
ohne dass es ihm gaLng, neue Gesichtspunkte 
r* Was er sagte, war eine Wiederholung 

° m ^ 8en ’ was die Fachblätter, und wahrlich nicht 
-■nie*«* ..Der Kiaematoeraph“. schon so oft gesagt 


haben. Und wenn beschlossen wurde, einem Arbeit* 
ausschusse die Sorge für die Besserung zu übertragen, 
so darf doch der Befürchtung Ausdruck gegeben 
werden, dass bei dieser Bewegung für die Nächst ho 
teiligten nichts hcrauskommen wird. Leider! Warum 
ist die Sache falsch aufgefasst worden. Alles das, was 
in der Diskussion zum Ausdruck kam. alles, was bc 
zweckt wird, kann nicht Ere ig nis werden, wenn es 


So. 


I Vt K inor: iAt ori« ph 


lÄwMori. 


von den Filmschauspielero allein ausgehi. Uebrigens 
handelt es sich bei diese r Bewegung nicht um die 
Filmschauspieler im allgemeinen, sondern um den wenig 
beneidenswerten Stand der Statisten in der Haupt¬ 
sache. Wir haben stets da 'auf hingewiesen, dass die 
Lage dieser Künstler unbedingt einer Besserung 
bedarf, wir haben in verschiedensten Aufsätzen Vor¬ 
schläge gemacht, haben di • Statisten und diejenigen, 
die sie engagieren, zu Worte kommen lassen. Und 
auch heute noch stehen wir auf dem Standpunkt, dass 
geholfen werden muss. Aber so. wie man es hier 
beabsichtigt, kann es nie zu einem Erfolge führen. Die 
Bewegung kann wohl von den Statisten geschürt, doch 
niemals von ihnen zu einem Vorteil für sie geführt 
werden. Die Führung muss von anderer Seite 
kommen. Wenn es den Statisten gelingen wird, die 
Solisten, die Stars für ihre Stiche zu gewinnen, dann 
werden sie schon einen gewaltigen Schritt weiter vor 
wärts getan haben. In der „Bühnengenossenschaft" 
'-itzen ja auch die Grossen und die Allerkleinsten zu 
sammen. Warum also sollte es hier nicht auch gehen? 
Die Sache der Statisten muss von den berühmten 
Filmdarstellern zu ihrer eigenen Sache gemacht 
werden, sie sollten durch ihre Macht, die sie ja bei 
den Fabrikanten haben, — ob mit Recht, ist ja eine 
andere Frage es durchsetzen, dass ihre kleinen 
Kollegen würdig bezahlt werden. Die Fabrikanten 
stehen der Aufbesserung keineswegs ablehnend gegen 
über. Im Gegenteil, wir berichteten ja, dass von seiten 
der Fabrikanten Schritte eingeleitet sind, die eine voll 
koramene Regelung der Statistenfrage beabsichtigen 
Es wäre nicht tunlich, wollte man diese ernst gemeinten 
Bestrebungen durchkreuzen. Nur durch gemeinsame.', 
Handeln wird sich etwas erreichen lassen, das allen 
gerecht wird. Es muss ein Ausschuss gebildet werden, 
in dem aus Fabrikanten-, Star . Regisseur-, Hilfs 
regisseur- und Statistenkreisen Vertreter sitzen, die 
in gemeinsamen Beratungen alle Fragen behandeln. 
Die Zustände sind in gewisser Beziehung unhaltbar, 
ja, unwürdig. Bei einem gemeinsamen Handeln würde 
man auch fraglos die Unterstützung der Behörden 
linden, die der Statistenfrage, so wie sie in den Cafes 
ihre Erledigung erfährt, besonderes Interesse ent 
gegen Längt. Was alles zur gemeinschaftlichen Be 
ratung kommen müsste, ist eine spätere Angelegen 
heit. Zu wünschen bleibt nur. dass es gelingt, alle 


ausserhalb des Statisrenberufes stehende Kreise der 
Filmindustrie zu interessieren. Eine Besserung muss 
herbeigeführt werden, aber, wir wiederholen, sie kann 
einzig und allein in die Erscheinung treten, wenn 
Fabrikanten und Solisten mit am Werke sind. Die 
Fabrikanten haben schon ihre Bereitwilligkeit gezeigt 
bleibt also nur übrig, es zuwege zu bringen, dass 
die Solisten, Herren wie Damen, ihr Herz für die 
wenig beneidenswerten Kollegen und Kolleginnen 
zeigen und den diese so schwer schädigenden In 
differentismus aufgeben. 

Julius Urgiss. 



- - sb. Berlin. Zur Besprechung über den neu zu errichtend) i< 
Fachausschuss hei der HundelBkamriv-r luden als Vor 
troter der vier Gruppen Fabrikanten. Verleiher, Theaterbeoitwi 
und verwandte Berufe, die Herren Meinen, Graf, Bartuscheck ur.it 
) Jcyer für Mittwoch nachmittag 3 l’lir im Admirnlpaluet ein 
Direktor 1. M. Jacobi von der Ucck-Film-Kommarulit-Uesellschtdi 
wird einen Vortrag über „Die Filmindustrie und die Bedeutung 
ihres Fachausschusses bei der Handelskammer“ halten. All¬ 
handelsgerichtlich eingetragenen Firmen haben Zutritt. 

Der „Zentral verband der F ilmverleihe i 
Deutschlands“ hält am 10. und 11. April er. eine ousuei 
ordentliche Generalversammlung ab, auf deren Tagesordnung 
u. a. die „Stellungnahme zur Konzession" Htoht 

Zwischen der „U f a“ und der „D eutschen Licht 
bild - Gesellschaft schweben Verhandlungen über eine 
Interessengemeinschaft, die eine gemeinsame Tätigkeit sowohl im 
Inlande wie im Auslände bezweckt. Die Vertrüge, zu denen such 
noch andere Firmen hinzugezogen werden sollen, stehen vor den, 
Abschluss. 

In der ausserordentlichen Generalversammlung der „Pro 
jektionR- Aktiengesellschaft Union“ wurde ein 
lufsichtsrat gewählt, der nunmehr aus folgenden Herren besteht 
Vorsitzender Direktor Brntz (Ufa), stellvertretender Vorsitzende! 
Hechtsanwalt Jesaelsohn, Mannheim. Direktor Kiebl (Deutsche 
Hank). Direktor Straus« .Ufa). Bankier Goldschmklt, Rittmeister 
Hohenemser. Mannheim. Bc-rgaaeeflsur Hilby, Düsseldorf, Direkt.,r 
dbert Schondorf. Düsseldorf und Julius Kahn. Mannheim. K« 
wurde beschlossen, den Vorstand zu erweitern. 

i>-r ..Filmclub" E.V. wählte in seiner Generalversamm¬ 
lung in den Voratond folgende Herren: Direktor Coböken, erste. 
Vorsitzender, Direktor Graf, zweiter Vorsitzender. Wochtet. erstei 
Kassierer. Treumann, zweiter Kassierer, Grains. < mter Schrill 
t'ühror, Le hmann, zweiter Schriftführer, und zu Beisitzern di- 
Horren Moinert, Löwenthal. Kahn, IVauer, Kffing und Mendel 
Von der Stern-Film-Oesellsohaft ist zu berichten 
l.illebill Christensen, die bekannte Tänzerin der Heinhardt-Bühnen, 
die augenblicklich ein Gastspiel in „Sumuram" m deo Kammer 
spielen absolviert, wurde als Partnerin von Max Lande verpflichtet 



Der deutsche Vorführungsapparat 

CRnernnnn 

Stahlprojektor „IMPERATOR“ 


i diesem Apparat bat wie sul so vielen Oebieten deutscher Erfindergeist und 

deutsche Maschinentechnik über alle ausländischen Erzeugnisse glänzend gesiegt — Es ist eine 

berechtigte nationale Forderung, nur deutsche Vorführungsmaschinen in deutschen LichUpiel- 


€Rnemflnn-weRKe r q . DResoer? 1561 












Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 587 


— Der zweite Mkx Landa-Detoktiv-Film ist ebenfalls in Vor 
boreitung. Kr liat don Titel ..Mitternacht" und ist wiederum 
von E. A. Dupont verfasst, der den Film auch inszeniert. Die 
Aufnahmen fertigt Max Fassbender. Die Firma erwarb soeben 
käuflich di» ...Vlarmorhaus-Lichtspiele". Die L'ebernahme er¬ 
folgt erst nai'h Ablauf des Vertrages mit dem jetzigen Pacht»*r, 
Direktor (loldsehmidt, im Jahre 1920. Besonder»- Pläne über die 
WViterfiUirung sind noch nicht gemacht. 

Ein»- „Erna M o r e n a - F i 1 m - G e s e 11 s c h a f t“ ist 
(»•gründet worden. 

Der Hella - Moja-Film-Gesellschaft“ ist der 
Auftrag erteilt worden, einen grossen Film zu stellen, der die Ver¬ 
gewaltigung Criechenlands durch die Entente zum Gegenstand 
hat. In packenden und interessanten Bildern sollen die Aufzeich¬ 
nungen der neuzeitlichen griechischen Ereignisse aufgerollt werden. 
Die Hauptrolle spielt H« Ha Moja, Regie führt Leo Connard. Hella 
Muja hat am Smnabend, den 23. Mürz, einer Einladung des Tür¬ 
kischen Generalkonsulats für Rheinland und Westfalen Folge 
geleistet und h«-i einem Feste zu Gunsten des „Roten Halbmondes" 
einen eigens für d»-n Abend verfassten Prolog von Hans Brennen 
vorgetragen. 

Die William Kahn-Film-Gesellscliaft bereitet 
für die Kurt Wolfram Kiesslich-Seri»- » in von William Kahn ver¬ 
fasstes Lustspiel „Sein Freund .... Herr Lehel" vor. Die Haupt- 
I rolle spielt Kurt Wolfram Kiesslich. 

Die „ü eutscheLichtbild-Gesellschaft“ bringt 
als nächste Neuerscheinung für das Beiprogramm ein zweiakt iges 
Lustspiel „Das Adoptivkind" von Philippi, ein Studentenulk 
heraus. Di«- Hauptroden sind besetzt mit Sacy von Blondel un«l 
Emil Bensch. Der Film ist vorführungsbereit. 

Der „Concordia - Lichtspiel-Palast“ wurde am 
ersten Osterfeiertag eröffnet. Direktion hat Herr Karl SUhring. , 

„D a s Recht auf Glück“ heisst der zweite Film der 
„Ria Witt-Serie“, dessen Aufnahmen bei der Atlantic- 
Fiim Aarhus soeben beendet wurden. Neben Ria Witt wirken 
mit die Herren Eduard von Winterstein und Lukasc n-wska und 
die Damen Marga Köhler und Hella Tomegg. Verfasser des Films 
sind Julius Urgiss und Bruno Ziener, der letztere hat auch die 
Regie geführt. 

Fern Andra ist bedauerlicherweise ans Bett gefesselt, 
so dass die wenigen noch erforderlichen Aufnahmen zu ihrem Film 
„Drohende Wolken am Firmament“ im Augenblick nicht gemacht 
werden können. 

Der Harmonie-Film „B eetlioven und die Fraue n“ 
»•riebt seine Erstaufführung am 26. April im „Tauentzien-Pulast“. 

Die ,.D putsche Lichtbild- Ge sellsuha ft“ über¬ 
siedelt, mit Ausnahme ihrer Kopieranstalt, nach Krauscnstr. 38/39. 

Berlin-Neukölln. Die Errichtung »-ines städtischen 
Lichtspieltheaters wurde beschlossen. Mit der „Ufa“ 
ist ein Vertrag geschlossen, nach welchem sie die Leitung übernimmt. 


_ Am 27. März wurde in den Asta Xi-lsen-Licht- 

«pielen der Film „Der Club der Milliardäre" gezeigt. Dieses Film¬ 
werk zeichnet sich aus durch herrliche Photographie, landschaft- 
I üche Schönheiten.Spannung und fesselndeHandlung bis zum Schlüsse. 

Dresden. Hier wurde Kcsselsdorferstrassc 80 das Licht¬ 
spieltheater „Apollotheater" eröffnet. 

Kipsnick. Die Lichtspiele im Gesellschaftsbaus Köpenick 
(Grünauerstraase 31) sind am 27. März eröffnet worden. 

n. Leipzig. Eine Interessengemeinschaft in hezug auf die 
. .. 'insamc Verwertung grösserer Filmwerke ist von den beiden 
imeaigen Lichtbild bühnen „Uniontheater" (U.-T.) und den Kammer- 
hchtspielen eingi-gangen worden. 

. n. Leipzig. Von der Polizeistunde. In reeht 
_'*K»>nartigcr Weise hat «ler leipziger Verein der Kaffeehausbesitzer 
J^fucht, für sich und seine rachkollegen eine Verlängerung der 
e bzw. besondere Vergünstigungen zu erreichen. Er 

— - .... den Rat der Stadt Leipzig und an die Kreishaupt- 

■^ an nachaft Leipzig ein Gesuch um Verlängerung der Polizeistunde, 
wurde u. a. damit begründet, dass den Kaffeehausbesilzem 
jn den Abendstunden eine viel zu geringe Geschäftszeit zur Ver¬ 
legung steht Wenn man von einer Hinausschiebung der Polizei- 
lü^ Unt * e «ler Behörden Abstand nehme, so solle man wenig- 

[»teiui dafür Sorge tragen.dass die Unterhaltungsstätten, wie Licht- 
»pieltheater usw. bereits um 10 Uhr geschlossen 
J* u *den, damit den Besuchern noch Gelegenheit gegeben sei, 
■Qie Kaffeehäuser für einige Zeit zu besuchen. Mit anderen Worten: 
■uairut die Kaffeehausbesitzer auf ihre Kosten kämen. Der Rat 
Stadt hat dieses Ansuchen abgelehnt und seine Ablehnung 
vT if richt *8 damit begründet, dass in diesem Falle d--n Unter- 
r~l u °8 M stätten ein erheblicher Schaden erwachsen würde. — So 
IjK 1 c * a " Gesuch der Kaffoehausbesitzer um Verlängerung 
I Wi ,zei " tunde ‘ Bt - 80 unberechtigt und unbegreiflich war deren 
Wangen, dass die Theater.Kinos usw. früher geschlossen werden 
tlil t> n ’i- nur damit “io auf ihre Kosten kämen. Nun ist ja inzwischen 
Ij^Jfuuseistunde auch ohne eine Beschränkung der Theater ver- 
^worden; es scheint aber angebracht, auf das Vorgehen der 

I » ■ 'Hausbesitzer hinzu weisen. — Nach einer Verfügung der 

^wtshauptmannschaft Leipzig wurde die Polizeistunde für Theater 
^^j^^tspieltheater in Leipzig Land für die Festtage auf 11 Uhr 


gl. München. Süddeutsche Lichtspiel 
gesellschaft München. Jakob Becks 
liat sich nach hartem Ringen und Kämpfen die Welt erob 
Welt, so weit dies jetzt in Kriegszeiten möglich ist. — aber seil 
sunierweise hat Süddeutschland zu dieser „Welt" nicht gehört. 
Vielleicht aus dem Grunde, weil Jakob Beck aus dem Süden stammt, 
weil er ein Bayer ist und somit hier nicht« zu gelten braucht ! Nun 
ist ihm aber endlich d»>ch auch hier sein Recht g«-»orden, und die« 
hat er den Herren Lange und Stock zu verdanken, die eine „Süd 
deutsche Gesellschaft“ gegründet, haben. Becks patentierte Film 
opern zu verwerten. Das Süddeutsch«- Unternehmen ist v< II 
ständig für sich selbständig, arbeitet mit eigenem Kapital und 
ist ein«- eigene «^Seilschaft, die init Berlin nur in dem einem zi 
znmmenhängt, dass sie von dort die jewciiig«-n Filmopem für eiger.e 
Rechnung unil für den fest umgrenzten Bezirk Süddeutschlund« 
«•rwirbt. Betont muss w«-rden, dass die H«-m-n Lang«- und Stock, die 
Direktoren der «»-Seilschaft, langjährige, erprobt« und erfahrene 
Fachmänner sind, die dos gesamte Kinnwesen sehr genau kennen. 
Herr Stock gehört ja zu d«-n ersten Thcatcrbcsitzem in Bayern 
und sein Theater in Landshut ist unstreitig eines d«*r schönsten und 
•-legantesten wie grössten in ganz Deutschland. Kr hat es bereits 
vor mehr denn zehn Jahr»-» eigens erbaut und eingerichtet; <»r 
kennt also die Bedürfnis»- der Theaterbesitzcr s»-hr genau 
und weiss. womit heute ein G*-schäft zu machen ist. Herr 
Direktor Lang»', in hiesigen kaufmännisch«-!« und auch 
künstlerischen Kreisen wohl bekannt und akkreditiert, hat die 
g«-samt< künstlerische Leitung des Unternehm»-ns inne, Herr 
Stock ist der wohlerprobte Kinofaehmann. als solcher in Fach 
kreisen bekannt, beliebt und g»-schätzt. Die Verbindung Lange 
Stock hat somit gut«-n Klang und ist zugleich eine sichere Gewähr 
. dafür, dass das Unternehmen auf gesunden Füssen steht und 
I tüchtig geleitet wirrt. Das holen genannte Hem-n bereits reicr« 
lieh i-rwit-si-n. — mit der Fühmng «Irr Filmoper ..Martha von 
Flotow. mit der sie bereits ein » grosse Anzahl bayerischer Städte 
besucht und letzthin in Münchi-r Station gemacht haben. Hier 
spielten in Schönbergers „Fem Audra"-Theater, in dw-aem 
n-izvollen. bequemen und so pittoresk ausgestatteten Bau an der 
Xymphenburgstrasse. Die g»-sumte Münchener Presse war voll 
d*-s Entzückens über den Film. un«i ich kann das begeisterte Ixib 
nur unterschreiben. Die von den Hem-n Länge-Stock gebrachte 
iu-ue Kopie überrascht vor allein durch ihre bewundernswerten 
Freiivufnahmcn. Wie aber «las Spiel auf der Leinwand mit dem 
gesungenen Text und der Musik aufs Minutiöseste klappte, das 
musste zu lautem fk-ifall un«i zu restloser Anerkennung zwingen. 
Tatsächlich haben die „Fern-Ar«dra“-Lichtspielo ein fabelhatte« 
«fesohäft gemacht; aus ganz München, im wahrsten Sinne <!•■* 
Wortes, strömte das Publikum herbei und füllte bei jed«-r 
Vorstellung «las Haus. — man sprach in München von der Film 
oper „Martha“ und jeder Mensch wollte sie sehen. Jakob Beck 
ist nun endlich in Bayern aufs glänzendste rehabilitiert, und ich 
.-nach« ihm mein Kompliment dazu. Er aber kann sich bei den 
Herren Lange und Stock bedank»»n. dass sie ihm zu diesem durch¬ 
schlagenden Erfolg verhalfen. Kein Zweifel, die „Süddeutsche 
Lichtspiel-Opemg«-8ell8cliaft“ wird sich trefflich bewähren und 
ganz gewiss bald, sehr bald, zu einer gesuchten und beliebten, 
vielfach verlangten Institution unserer Kin«>s werden. 

gl. Mi)nch«n. Nun sage einer, dass in München kein Geschäft 
geht! Kaum beginnt es Frühling zu werden, wachsen die Film 
Fabriken aus «lern Boden. 8o haben wir jetzt gar zwei auf einmal 
bekommen, zwei Filmunternehmungen auf einen Schlag! Das 
ist doch überwältigend grossartig! Hinter dem einen Unter 
nehmen steht der Journalist Hans Forsten. hint«-r dem andern 
der Schauspieler Georg Burghardt. Niui wollen wir die Erfolge 
ab warten! 

Schwerin i. Mecklbg. Karl Steinecken erwarb käuflich die 
Apollo-Lichtspiele, Kaiser-Wilhelm-Strasse. 

Direktor Ernst Fincke von der Filmgesellschaft ..Continental 
Projektion" (Leipzig. „Astoria-Lichtspielhaus" und ,.Colosseum 
hat das Proussische Kriegsverdienstkn-uz erhalten. 

gl. Heinrich Lautentack, der erfolgr«-iche Filmachriftsu-lh-r 
und Dramaturg der Bioscop-G. in Berlin ist irrsinnig geworden 
und musste in die psychiatnsclie Klinik verbracht werden. Er war 
aus Berlin nach München gekfimmen. um hier an dem Leich«-n 
hegängnis Frank Wedekinrts. mit dem er seinerzeit «len elf Scharf 
richtem angchört hatte, teilxunehmen. Als nun der 8arg ins 
Grab hinabge lassen wurde, warf sich Lautensack zur Erde nieder 
und schrie in herzzerbrecli«-nden Tönen: „Ich bin dein unwürdigster, 

dein letzter Schüler.Still halten, es wird gefilmt ..." Am 

Abend besprach er hierauf mit Direktor Stollberg vom Miiuchm-r 
Schauspielhaus und noch einigen Herren ganz ernsthaft eine Wieder 
holung der Leichenfeier, um si»- für den Film aufzunehmen. Da 
erbarmte sich der bekannte Lustspieldiohtcr Carl Rössler des 
Aermsten und brachte ihn mittels Wagen nach der psychiatrischen 
Klinik, wo er sich noch befindet. 

Der Gm» au* der vierten Dimension und „Das Haus g»-g*m 
über“, beide verfasst von Bert Oehlmanr.. werden als erst»- Filme 
der Harry Higgs-Serie unter der Regie Rudolf Meinort« bei der 
Meinert-Film-Gesellschaft erscheinen. 


Opern- 

Ertindung 





No. 587 


Der Kinematograph — Düsseldorf 


] Verworrene Wege [ 


Zweifeln Sie noch 


daran, dass wir in der Auswahl unserer Darbietungen das Richtige ] 

treffen, wenn wir in 5 Wochen 5 Ur-Aufführungen zu verzeichnen j 


aa. —28. Februar 18 : 


14 Tage 


Urlaub i 


15.— ax. März 18: I 

Die schwarze Kngelj 


© 



DER ERFOLG 


dieser Uraufführungen ist unsere beste Reklame 


REBLIN SW. U 

Zimmerstr. 79/80 



j BERLIN SW. 68 } 

1 Zimmerstr. 79/80 [ 
Telephon: { 

t Zentrum 9519 


Monopol - Inhaber der Joe Jenkins - Serie 


















Der Kinematograph — Döseeidorf. 


No. *«7 





ochinteressant 


esselnd und packend 


Von Akt zu Akt steigernd 


wirkt jeder Film der Joe Jenkins-Serie 


Herold 

Film 


V er leih 







No. 587 


Der Kinematograph — Düsseldorf 




1918/19 

MaxL 

Defekt 

Monopol für Rhe 

Hensing & Co., Düsseldi 

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Stern-FIlm-Ges< 

Fernsprecher: Zentrum 8751. Berlin! 


















Der Kinematograph — Düsseldorf 


Ä'o. 587 


1918/19 




nda 


-Serie 


und und Westfalen: 


Graf Adolfstrasse 37 a. 




lschaft m. b. H., 

W. 68, Zimmerstrasse 94. 








587 


Der Kinemetognkpb — Düsseldorf. 


Was bedeutet 
die Licht spiel-Oper 

' Beck-Film D. R. P. 

Ausverkaufte Häuser bei erhöhten Ein¬ 
trittspreisen und einstimmige, allseitige 
Anerkennung aus allen Kreisen. 

Eine angenehme Abwechslung und selten 
hohen Kunstgenuss bei angemess. Preisen. 

Gelegenheit zur Aenderung ihrer ablehnen¬ 
den Gesinnung gegen Kinovorführungen. 

Ein neuer Beweis für die volksbildenden u. 
kunstfördernden Eigenschaften des Kinos. 

Unterstützung des Unterrichtes in den 
höheren Klassen über Werke unserer 
Dichter und Komponisten 

Die Möglichkeit, die herrlichen Erzeugnisse 
unserer berühmten Dichter u. Tonkünstler 
zu sehen und hören. 

Theaterbesitzer, welche die bisher in Bayern bei ständig ausverkauften 
Häusern gespielte 

Lichtspiel-Oper „Martha“ 

mit gesanglicher Begleitung eines erstklassigen Gpem-Künstler-Ensembles erster 
Bühnen noch nicht gespielt haben, werden um sofortige Nachricht gebeten, damit 
ihnen die Bedingungen und Prospekte zugesandt und für rechtzeitige Einteilung der 
Spieltermine gesorgt werden kann. 

Süddeutsche Lichtspiel - Opern-Ges. 

m. b. H. 

München , Dienerstrasse 19. 


L den Kinobesitzern . ? 
2. den Kinobesuchern ? 
3» den Kinofeinden . . ? 
4 . den Behörden ....? 
3« den Schulen . ? 

6. der Allgemeinheit. ? 

















Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 587 



bietet in seinen neuen, von ihm selbst verfassten Werken, 
welche demnächst in Angriff genommen werden. 


MONUMENTE 

gewaltiger 

Schauspielkunst 


Serie 1918-19 

im Monopol erworben für ganz Deutschland und den okkupierten Ostprorinxen. 


'tfJUHcUn&eindt 

Jd<zrLLn.cfW.4-&- &rUdrichjtrZ4(* 

FERNvSPR'LÜTZoW-6753-66o3*TELE6RAMM A0Pt KINoFEINDT ßenHN 






So. 5t>7 


Der Kmematograph — Düsseldorf. 


Eint Kluse für Sich bildet die gegenwärtig beim Münchener 
Kunst film P. Ostermayr erscheinende Ludwig Beck-Serie. Ludwig 
Beck, der Autor. Regisseur und Hauptdarsteller, versteht, es meister¬ 
haft. sein«- abseits vom Wege des Alltäglichen liegenden Stoffe 
wirkungsvoll tu gestalten, er ist • n hinreissender Schauspieler, 
der uns jede Phase der erschütternden Dramen miterleben lasst, 
und er ist ein vorbikilicher Regisseur, der mit ganzer Seele in seinem 
Beruf aufgeht. Zu voller, wirklich künstlerischer Wirkung werden 


eine ca. 60 m lange Sascha Messtor Oebirgs Naturaufnahme ohne 
Titel. Der rheinisch westfalische Monopolinhaber von „Seelen 
edel“ kommt für den vorliegenden Film nicht in Frage. D»r 
Eigentümer wird gebeten, sich in dieser Angelegenheit an die vor 
erwähnte Annahmestelle für die Filmprüfung, Düsseldorf. Graf 
Adolf-Strasse 37a, I-, zu wenden. 

n. Bearbeitung der Werke Wilhelm Busch t für die Lichtbild- 
bühne. Wie wir aus guter «Quelle erfahren, sind von einem Kon 


Aufruf! 


An alle deutschen Filmfabrikanten, Verleiher und Theaterbesitzer, 


S. Majestät der Kaiser hat folgende Kaiserl. 
Kabinettsorder an den Krkgsminister erlassen: 

„Der Friedensschluss mit der Ukrainischen 
Volksrepublik, dem die Sieire des deutschen 
Schwerts weitere Friedensschlüsse folgen lassen 
werden, wird zahlreichen deutschen Kriegs- und 
Zivilgefangenen die langersehnte Freiheit wieder- 
schenken. Es ist mein besonderer Wunsch, dass 
Volk und Heer, Behörden und Organe der freien 
Liebestätigkeit Zusammenwirken, um unseren jetzt 
oder später aus Feindesland zurückkehrenden 
Landsleuten nach schweren, opferreichen Jahren 
einen warmen Empfang und heilende, pflegende Für¬ 
sorge in der Heimat zuteil werden zu lassen. Als 
Grundstock für die Aufwendungen, die dazu erfor¬ 
derlich sein werden, lasse ich Ihnen 250000 M. zu 
gemeinsamer Verwendung zugehen. Den heim- 
kehrencien Gefangenen ersuche ich, beim Empfang 
meinen Kaiserlichen Willkommengruss in geeigneter 
Form zum Ausdruck zu bringen." 

Die kaiserliche Willensmeinung wird allerseits 
freudig begrüsst werden. Es sind Schritte eingeleitet 
worden zu einer grösseren Sammlung von Geldmitteln 
und nützlichen Gebrauchsgegenständen. Jedem aus 


der Gefangenschaft zurückkehrenden Deutschen wer¬ 
den Liebesgaben überreicht werden. Für die Durch¬ 
führung dieser Sammlung sind natürlich bedeutende 
Aufwendungen notwendig. An der erprobten Opfer¬ 
willigkeit des deutschen Volkes in der Heimat ist 
nicht zu zweifeln. Die Leitung dieser Sammlung liegt 
in den Händen des Kriegsmaiisteriums und des Mili- 
tftriMpekt ;urs der freiwilligen Krankenpflege. In 
dankenswerter Weise haben sich alle zuständigen Be 
hörden und Organe der freiwilligen Liebestätigkeit bei 
diesem schönen Werk zusam mengefunden. Jeder 
möge daran denken, wie schwer die aus Feindesland 
zurückgekehrten Deutschen in der langen Gefangen 
schaft gelitten haben und welche Freude ihnen die 
Liebesgaben als erster Willkommengruss der Heimat 
bereiten werden. 

Alle mit der Filmbranche zusammenhängenden Be¬ 
triebe sollten es als ihre höchste Pflicht betrachten, 
den Worten unseres Kaisers Gehör zu schenken, und 
einen Wohltätigkeitstag der deutschen Filminter 
essenten für unsere heünkehrenden Gefangenen ver 
anstalten. 

Niemand verdient diese Spende so dringend, wie 
unsere, vielleicht schon seit «Jahren an Entbehrungen 
und Anstrengungen leidende Kriegsgefangenen. 


Deshalb niemand von uns zurückgeblieben, sondern alle Mann an Bord ! 


An die Fabrikanten und die Verleiher ergeht das 
Ansuchen, eine einmalige Summe hierfür beizutragen. 
Au die Theaterbesitzer in dei Woche vom 21. bis 
27. April d. J. einen Wohltätigkeitstag zu veranstalten, 
und ihre Bruttoeinnahme dieses Tages der Spende zu 
übersenden. 

Keiner fehle! 

Es muss oine solch grosse Summe herbeigeschafft werden, 
damit man auch mal an maßgebender Stelle sieht, was die 


deutsche Filmindustrie in Deutschland für ein machtgehen¬ 
der Faktor ist. 

Sämtliche abzuliefernde Beträge sollen unter dem Namen 

„Wohltätigkeitstag für unsere 
heimkehrenden Kriegsgefangenen 41 

an die Reichsbank, Berlin, abgeliefert werden. 

Hlso nochmals, niemand fehle! 


Mit kollegialem Gruss 

Philantropisehe Liehtbilder-Gesellschaft m. b. H.« 
M. Levin, V. Heisserer, 

Strassburg i. Eis. Frankfurt a. M. 


di« Erlebnis«« seiner Dramen gebracht durch di« musterhafte 
Photographie, wie man sie bei dieser Firma gewöhnt ist, durch die 
herrlichen Naturaufnahmen und die wirkungsvoll gestellten stil¬ 
vollen Interieurs, die Kunstmaler von Wich dem Geiste der Dramen 

anzupassen weise. 

Filmdiebstihla: Die Staatsanwaltschaft in Cöln stellt durch 
Vermittlung der Annahmestelle für die Filmprüfung im Bereich 
des VII. und VIII. Armeekorps Düsseldorf Ermittlungen an über 
den Eigentümer eines zweiaktigen Films „Seelenadel“ sowie über 


sortium Verhandlungen mit don Erben von Wilhelm Busch an 
gebahnt worden, die droauf hinzielen, die Werte« des gross«'' 1 
Humoristen für die Lichtbildbühne zur Aufführung frei zu bekom¬ 
men. Es soll Aussicht bestehen, dass die Verhandlungen zu einem 
günstigen Ergebnis kommen. Für die Lichtbildbühnen würde e» 
iss ein Schlager sein, wenn das Unternehmen zustande käme- 
h sind die erheblichen Schwierigkeiten, die einem solchen 
Werke entgegenstehen würden, kaum zu unterocliutzcn und man 
darf darauf gespannt sein, was aus der Sache werden wird. 






Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 587 


Neues vom Auslan d JffiQpj 

Zürich. Unter der Firma Transatlanta-Gesellschaft wurde 
eine Genoesen.-s-haft gugröwlei, welche das Verleihen. tlen Kspon 
und Import sowie den Verlag aller aktueller Schriften zum Zweck 
hat. Der Vorstand besteht aus den Herren A. Ernst Wilhelm 
und Albert Schönhut, beide in Zürich. 

Firmennachric hten 

München. Carl G a b r i o 1 's L i c h t s p 1 e 1 e mit be¬ 
schrankter Haftung. Di«' Gesellschaftei-versammlung 
vom 22. Februar 1918 hat d» Aenderung des Gesellschaft svertragH 
hinsichtlich der Firma «ier Gesellschaft beschlossen. Die Firma 
lautet jetzt: Car 1 Gabriels U. -T. - L i c h t s p i e 1 o , Ge 
• ellschaft mit beschrankter Haftung. 

Hamburg. J. Henschei, Gesellschaft mit 
beschrankter Haftung. Der Gewllsehaftsvertrag ist am 
21. Februar 1918 abgeschlossen worden Gegenstand des Unter 
nehme ns ist die Errichtung und der Betrieb von Lichtspiel¬ 
theatern, Film-Verleih-Oschäften und anderer in die Filmbranche 
fallenden Geschäften. Da*- Stammkapital der Gesellschaft betragt 
1100 OOO Mk. Wenn mehrere Oschäftafiihrcr bestellt sind, wird 
die Gesellschaft durch mindestens zwei Geschftsführer oder durvb. 
einen Geschäftsführer und einen Prokuristen gemeinschaftlich 
vertreten. < Geschäftsführer aintl: Hermann Urich. zu Hambttrg. 
Dr. jur. Hermann Kahlenls'rg. zu Berlin-Lichterfelde. Die Be¬ 
kanntmachungen der Gesellschaft erfolgen durch tlen Deutschen 
Reichsanzeiger. 



Tagesordnung 

für die 3. ausserordentliche Mitgliederversammlung Mittwoch, 
den 10. April und Donnerstag, den 11. April 1918, täglich von 
11—3 Uhr im Sitzungssaal« 1 der Hondelsknmnn r zu Berlin. 
Dorutheenstrasse 8, I. Treppe. 

1. Bericht des Vorstandes. 

2. Stellungnahme zur Konzession. 

a) Referat für die Einführung. 

b) Referat gegen die Einführung. 

3. Statutenänderungen. 

4. Spezielle Anträge des Vorstandes betr. innerer tnd äusserer 
Organisation. 

5. Rechtzeitig gestellte Anträge. 

6. Bestellung der Kassenrevisoren für das Geschäftsjahr 1918, 

7. Allgemeine Lage. 

8. Verschiedenes. 

Anträge ztir Aufnahme in die Tagesordnung sind laut $ 5 der 
Satzungen 14 Tage vor der Versammlung einzureichen. 

Der Vorsitzende W. Graf. 


Der Verband dar Lichtsnieltheaterbesiizer zu Hannover und 

Linden hat um Versagung der Genehmigung zu dem Stouerbeachlusse 
der Städtischen Kollegien zuHannover vom 27.Marz 1918 folgendes 
Gesuch an den Regierungspräsidenten gerichtet: 

„Die Städtischen Kollegien zu Hannover haben in ihrer 
Sitzung vom 27. März beschlossen. die Steuer für Lichtspieltheater 
!lEintrittskarten-'und Lustbarkeitseteuer) die bisher 10% der Brutto¬ 
einnahme beträgt, auf das Doppelte, nämlich auf 20% zu erhöhen. 
Der daraus erwartete Mehrbetrag von jährlich 180 000 Mk. soll 
?»«h den eigenen Worten des Herrn Stadtdirektors Tramm in seiner 
Rede zum Haushaltsplan, deren Wortlaut in beiliegender Kummer 
0«a Hann. Kuriers enthalten ist. dazu dienen, den Ausgleich zu 
schaffen für die vom Bürgervorsteherkollegium abgelehnte Erhöhung 
«er Gebühren für die Kehricht abfuhr, die ursprünglich im Eni 
^drfe des Haushaltsplanes magistratsseitig vorgesehen war. Die 
Lichtspieltheater sollten also mit einer neuen Steuer belastet 
weiden, um einen einzelnen Stand, den der Haus- und Grund 
besitzer, zu entlasten. 

Gegen diesen Beschluss müssen die in drm Unterzeichneten 
*®*ein zusammengeschlossenen Besitzer der hiesigen L chtspiel 
tneater entschieden Widerspruch erheben und wir bitten den 
Herrn Regierungs-Presidenten dringend, diesem Beschlüsse der 
Städtischen Kollegien die Genehmigung nicht erteilen zu wollen. 

Zunächst bitten wir geltend machen zu dürfen, dass die Ein 
trittskarten- und Lustbarkeitssteuer ihrer ganzen Art nach nicht 
a *tsu bestimmt ist, zur Deckung von Fehlgebühren im Haushalt s- 
Iu dienen. Auch in der Stadt Hannover ist diese Steuer 
*ur Zeit nur damit begründet worden, dass ans ihren Erträgen 


die Armenverwaltung unterstützt werden sollte. Die Stadt Lindrn 
hat bis heute eine solche Steuer überhaupt nicht eingeführt. da« 
selbe ist in Bremen u. a. O. der Fall. Noch heute wird die Lust 
barkcitsstetier als eine Abgabe vom Vergnügen für die Armi n auf 
gefasst. Wenn die Städtischen Kollegien zu Hannover jetzt diese 
Steuer zu einer direkten Eirnahmecjuelle ausdeonen wollten, so 
entspricht das sicher nicht den ursprünglichen Absichten. 

Gerade einen Vorstoss gegen die Vorschriften des Kommunal 
abgabengesetzes erblicken wir aber darin, dass die uns auferlegt- 
Steuererhöhung bestimmt ist, den Fehlbetrag eines städtischen 
gewerblichen Unternehmens zu decken. Die Hauskehrichtahfuhr 
ist ein gewerbliches Unternehmen. Als solches soll sie gemäss 
5 3 des Kommunalabgabengesetze* grundsätzlich so verwaltet 
werden, dass durch die Einnahmen mindestens die gesamten.durch 
die Unternehmung der Gemeinde erwachsenen Ausgaben auf 
gebracht werden. Diesen Standpunkt teilt mit uns mich Stadt 
direktor Tramm, der in seiner Rede zvm Haushaltsplan ausdrück¬ 
lich darauf hingewiesen hat.dass zum Beispiel in der Stadt Linden 
die Hauskehrichtabfuhr überhaupt ni«-ht die U ntm e hrrmng der 
Stadt, sondern lediglich der beteiligten Hausbesitzer ist. Ks ist 
unseres Erachtens unzulässig, wenn die städtischen Kolleg i~u 
hierbei die Bestimmung der § 3 und 9 K.-A.-G. ausser Betr.ic r 
gelassen haben. § 9 besagt in Absatz 2 ausdrücklich, dass Betrag' 
erhoben werden müssen, wenn andernfalls die Kosten einer Stadt i 
sehen \ eranstaltung durch Steuern aufgebracht werden müssen. 
Das gleiche wurde zutreffen, wenn man die Kehrichtabfuhr als 
«in« unter § 4 des angezogenen Gesetzes fallende Veranstaltung 
ansehen wollte,jedenfall« bietet das Gesetz keine Handhabe dafür, 
die besonderen Lasten eines Teües der Steuerzahler einem anderen 
Teile aufzubühren. wie dies der:h den Beschluss der städtischen 
Kollegien zu Hannover vom 27. d. Mts. bewusst und absichtlie; 
gesoh«-hen ist. 

Die Veranlassung zu diesem Beschlüsse der städtisclien Kollegien 
ist wohl der Umstand gewesen, dass der Ertrag der Ste«ier von 
Lichtspieltheatern im letzten .Jahre erheblich gewachsen ist. E> 
wurde aber durchaus fehlsam sein, aus diesem Umstande auch zu 
folgern,dass unser Reingewinn auch in gleichem Verhältnis gestiegen 
wäre. Auch in unaerm Betriebe haben sich die enormen Preis- 
Steigerungen der Kriegszeit schwer fühlbar gemach», sowohl wa- 
die unmittelbaren Ausgaben für Filme. Drucksachen und Personal 
anbelangt , als auch was die Kosten für Heizung. Bek-acht um 
Reklame usw. betrifft. Diese Verteuerung betragt in allen Fällen 
mehr als 100%. Filme sind in noch höherem MaQe im Preise gi- 
stiegen. Die Verhältnisse liegen bei uns im Durchschnitt so. «las* 
die zehnprozentig» Erhöhung tler Steuer unsern bisherigen Rein 
gewinn aufzehren würde. 

Eine Abwälzung der Steuererhöhung auf die Besucher ist bei 
uns nie :it so einfach durchzuführen, da wir die Steuer nicht als 
Aufschlag auf die Eintrittskarten berechnen, wie die übrigen Thea 
ter. sondern sie von der Bruttoeinnahme bezahlen müssen. Wir 
haben die Eintrittspreise schon im Hinblick auf unsere bedeutend 
gestiegenen Betriebskosten erhöhen müssen. Das I acht spielt ne at«-: 
verdankt aber seine Volkstümlichkeit gerade seiner Billigkeit, und 
bei einer weiteren Erhöhung würde der Rückschlag nicht aus- 
bleiben. Eine Hochkonjunktur wie sie das letzte Jahr uns 
brachte, wird ohnehin nicht wiederkehren, «lageren werden unser» 
Betriebskosten dauernd noch um ein Vielfaches steigen, während 
unsere Einnahmen ebenso sicher in kommender Zeit sich geringem 
werden. Wir können also die Steuer nicht bezahlen. 

Es erscheint aber auch doppelt ungerecht, den die breite Masse 
des arbeitenden Volkes darstellenden Besuchern der Lichtspiel 
theater 180 000 Mk- neue Steuern aufzulegen. wenn man analer 
seit» die übrigen Theater und Lustbarkeiten seihst bei viel höheren 
Eintrittspreisen und Reingewinn auf der bisherigen Steuerstufe 
belässt. Dem Mann und der Frau aus dem arbeitenden Volke 
und dem Mittelstände ist der Bestich des Lichtspieltheaters die 
einzige Erholung, ein geistiges Bedürfnis nach des Tages schwerer 
Arbeit. Bei vielen der übrigen Theater waltet keinerlei höheres 
Kunstinteressr vor. z. B. hei Mellin'theater. Residenz! heut« r usw.. 
sie haben weit höhere Eintrittspreis«-, weiden also von Leuten 
besucht, die mehr Old aufwend'-n können als unsere Besucher 
bleiben aber bei den schon vorher weit nü-dngen Steuersätzen. 
Es ist also eine reine Ausnahmesteuer, die man unseren 
Betrieben auferlegt hat und durch die wir schwer geschädigt werden. 
Diese Ausnahmesteuer schädigt sogar nach Lage der Sache den 
Staat, denn wenn wir keinen Verdienst mehr erzielen, können wir 
auch dem Staate keine Steuer zahlen. Dass das soziale Empfinden 
breiter Kreise gegen solche einseitig»- Belastung eines Teiles ci< r 
Bevölkerung sich auflefcnen wird, steht für uns ausser v'lem Zweifel. 
Dm müsste aber doch gerade in heutiger Zeit vermieden werden. 

Wir weisen fener darauf hin. dass es sich bei den heutige 
Lichtspieltheatern doch nicht mehr um reine Vergnügung*»!alten 
handelt, wie die städtischen Kollegien anzunehm- n w-heinen. Wir 
brauchen den Herrn Regierungspräsidenten nicht darauf hinzu 
weisen, welchen Wert die Königliche Regierung und di« Militär¬ 
behörde heute auf die Lichtspielt heut er legt, als eines der besten 
Mittel, in unseren Volke die Stimmung hochzuhalten. Dm Licht 
spieltheater ist daneben aber auch zu einem Faktor der Bildung 
und der wissenschaftlichen Aufklärung geworden und hat »ich mit 
Darbietung g ross e r Opfer in den Dienst tok-her Bestrebungen 



Der Kinemetogreph — Döaeeldorf. 


587 


Die ersten Urteile der Tagespresse ober den Kullurfilm 


„U. I. am Mittag*': 

In einer Sonder voiführung im U.-T.. Friedrichstrasse, 
machte auch der dritte Teil des von Richard Oswald und 
E. A. Dupont verfassten Filmwerks .. Es werde Licht!" 
einen starken Eindruck. Namens der Aerztliehen Gesell 
schalt für Sexual Wissenschaft wies Dr. Iwan Bluch auf die 
bedeutsame Rolle des Fi rns im Dienste der Aufklärung des 
Volkes über die sexualer Gefahren hin. In der packenden 
Handlung wird mit greller Naturwahrheit das wüste Treiben 
und das traurige Ende eines erkrankten Lebemannes ge¬ 
schildert. Angst vor «-rolicher Belastung vergiftet seinem 
Sohne das Leben und jagt ihn in Verzweiflung. Der tröst 
liehe Schluss zeigt völlig im Einklang mit der Wissen 
schaft —, dass die . Schuld" der Väter sich nicht immer 
an den Kindern rächt, dass diese sich nicht in allen Fällen 
vor den „Gespenstern" zu fürchten brauchen. Werner Krauss 
war in der Rolle dm Paralytikers von krasser, erschütternder 
Realistik. Else Heims umkleidete das qualvolle Dasein 
■«einer Gattin mit der Glorie der Märtyrerin. Theodor Loos 
bot als Sohn eine recht sympathische Leistung. 

..Tägliche Rundschau : 

„Es werde Licht!” Der dritte Teil dieses mit Unter¬ 
stützung der Aerstlicheu Gesellschaft für Sexualwissen¬ 
schaft verfassten Aufkläruugsfilms wurde am Sonntag im 
Rahmen einer Sondervorführung im Union Theater. Friedrich 
strasse. der Oeffentiichkeit übergeben. Das von Richard 
Oswald und E. A. Dupont verfasste Filmwerk scheint in 
seinen ersten vier Akteu einen Beitrag zu dem Thema 
liefern zu wollen, dass die „Schuld“ der Väter an den Kindern 
gerächt wird.“ Bis man schliesslich merkt, dass hier Auf 
klärung gegen den häufig auftretenden Vererbung»wahn, die 
Phobie, geleistet wird. Der Sohn eines Wüstlings wird als 
völlig gesunder Mensch, als regenerierter, nicht als degene¬ 
rierter, von dem Wahn geheilt, die Krankheit seines Vaters 
geerbt zu haben. Für diese an sich einfache Handlung 
haben die Verfasser ein recht breit angelegtes Filmwerk von 
fünf Akten geschaffen, das allerdings vom ersten bis zum 
letzten Bilde fesselt. Leider sind viele Bilder nicht in 
rechter Schärfe herausgekommen. Den Wüstling gab Werner 
Krauss mit unheimlicher Wahrhaftigkeit Hier fühlte man. 
was ein ganz grosser Künstler dem Film geben kann. Theodor 
, Loos stellte den Sohn dar, sein Spiel hatte Natürlichkeit 
und Tiefe. Else Heims — die meisten Bilder waren ihrer 
anmutigen Erscheinung unvorteilhaft — hatte als Gattin 
des Wüstlings starke darstellerische Augenblicke. In den 
Nebenrollen leisteten Heinrich Schroth, Leo Connard, Toni 
Zimmerer und Käthe Oswald ihr Bestes. Der Film machte 
bei seiner Uraufführung starken Eindruck und fand lebhaften 
Beifall 


., Berliner Börsen » ourier": 

„Es werde Licht", der dritte (von Richard Oswald und 
E. A. Dupont verfasste) Teil des bekannten Filmwerks, 
wurde gestern mittag nach einer einleitenden Ansprache 
des Arztes Dr. Iwan Bloch vor geladenem Publikum in 
Union Theater Bavariapalast /.um ersten Male vorgeführt 
Das sehr fesselnd gestaltete Werk lehnt sich im Aufbau und 
innerlich zunächst an die Hau|uhaudh:ng von Ibsens „Ge¬ 
spenstern“ an. zeigt die verheerende Wirkung «1er Geschlecht- 
kraukheiten an einem Rittergutsbesitzer, der etwa Ibeem 
Vlwing entspricht, und weist die Beziehungen seiner Gat tu 
zu einem anderen ungefähr in derselben Art auf. wie die l><u 
der Frau Atwing zu Pastor Manders gezeigt werden. Selb 
ständiger wird dann die Erzählung, indem sie das Schicksal 
des Sohnes des inzwischen verstorbenen Gutsbesitzers schil¬ 
dert. Das Gefühl der Erbschaft des väterlichen Blute: 
angetreten zu haben, treibt diesen zum .Selbstmordversuch. 
Aber es stellt sich heraus, dass eine Blutregeneration erfolgt 
ist und der Sohn darf die Ehe mit dem Mädchen sein« 
Wahl eingehen. Auch dieser Film gipfelt in der Mahnung 
rechtzeitig sich dem Arzt anzuvertrauen, und auch er dürfte 
geeignet sein, aufklärend und werbend zu wirken. Cuts 
Oswalds Spielleitung sind ausgezeichnete klare und schön» 
Bilder entstanden un«l die Darstellung durch die Damen Käthej 
Oswald, Else Heims und Herrn Krauss in den Hauptrollet 
ist jeder Anerkennung wert 


..Deutsche Zeitung": 

Die ärztliche Gesellschaft für Sexualwissenschaft hat» 
Sonntag zur Besichtigung des dritten Teiles ihres vo* 
Richard Oswald und E. A. Dupont gearbeiteten Aufklärung« 
films „Es werde Licht" ins U.-T . Friedrichstrasse, geladen 
Nachdem der bekannte Sozialhygieniker Dr. Iwan Bloch ah 
den Wert möglichst verbreiteter Aufklärung über die Ge¬ 
fahren der Geschlechtskrankheiten mit kurzen Worten hing? 
wiesen, zeigte der Klm eine an die „Gespenster" Ibscw 
erinnernde spannende Geschichte. Es ist die traurige Wahr 
heit von der Möglichkeit der Vererbung, die hier das Lebet 
eines jungen Mannes, dessen Vater infolge der schlimme* 
Krankheit in geistiger Umnachtung zugrunde ging, vergifte« 
Der Schluss zeigte dann freilich die tröstende Tatsache, da* 
glücklicherweise diese Vererbung det Seuchenfolgen durch 
aus nicht immer eintritL Werner Krauss als kranker Vater 
Else Heims als die für das Wohl ihres Kindes bangend» 
Mutter und Theodor Loos als verzweifelnder und schliesslich 
doch noch geretteter Sohn verdienen ganzes Lob Der Beifall 
am Schlüsse des Kims war überaus gross. 



Richard Oswald-Film 


Telephon: Moritzplatz 3 x 84 


Friedrich- 
















1 »er Kineuiatograph — Düsseldorf 


No. 587 


kM iiiuTkiiiiiuAuiiiiu/Viiiiu/fYrkiiiiiu^IXrWiniuAuiiiiiiAuiiiiuAtiiiiLuAujiiij 


„Es werde Lieh!“ m. Teil 


Norddeutsche Allgemeine Zeitung : 

„Es werde Licht" (UL Teil). Die ärztliche Gesellschaft 
är Sexualwissenschaft zu Berlin setzte gestern in einer 
oader Vorstellung im Union-Theater, Friedrichstrasse. ihr 
rosse« Filmwerk „Es werde Licht" fort. Dr. Iwan Bloch, 
er bekannte Sexualforscher, sprach einige ••inführende Worte, 
tatsch tarn! dürfe in dem Kampr gegen die Geschlechts 
rank helfen keineswegs hinter Amerika zurück stehen, wo 
chon seit Jahren in Wort und Film eine eifrige Propaganda 
m Sinne der sexualen Aufklärung getrieben wird. Nur sei 
» (len Vereinigten Staaten die an sich nützliche Bestrebung 
ttreh die Verirrungen der Sensation und des Bluffs diskredi 
iert worden. Mit der Mahnung, diesen ernsten Problemen 
hne falsche Scham gegenübenmtreten, schloss I)r. B.ocli 
«ne Ausführungen. Der Film zeigt in eindringlicher Weine 
lie schrecklichen Folgen, welche die syphilitischen Erk-an 
langen für den einzelnen, für die Familie und für die Gesamt 
eit haben können. Der völlige Verfall der Persönlichkeit. 
W er bei der Paralyse eintritt. wird schonungslos da-ge 
»eilt; auch der Vererbungsgedanke wird warnend hervo.-ge 
loben. Die Befürchtung, dass durch allzu schwarze Schil- 
lentng der Krankheit übertriebene Angst vor der Syphilis 
md Krankheitseinbildung grossgezogen werden könnt«, wird 
htreh den weiteren Gang der Handlung grundlos gema-ht 
? ör jeden, der sehen und hören will, wird es deutlich, cass 
wr sorgfältigste Behandlung dem Er-crankten helfjn kann. 
fcr Gesunde aber soll wachsam sein. Am Schluss taucht 
hr versöhnliche Gedanke der Bcgcneralion auf. Die grossen 
Schwierigkeiten, die sich einer künstlerischen Lösung dieses 
Problems naturgemäss entgegenstellon. sind fast restlos ü»er¬ 
statten worden. Die Darstellung. Werner Kraus», Else 
äetauj und Theodor L*x>s in den Hauj trollen, ist ausgezeichnet, 
Weh die kleineren Rollen sind gut besetzt, sodass der Film 
® «indringlichster Wirkung kommt. Die Regie führte 
•ichard Oswald, der mit E A. Dupont als Verfasser zeichnet. 

> v <*wtrtr‘: 

„Es werde Liebt 1" Am Sonntag wurde der dritte Teil 
hfiies Films vor geladenem Publikum im U.-T. vorgeführt. 
^ verfolgt die gleichen Ziele der Aufklärung wie seine 
'wleufer, nur will er diesmal vor allem den Nachkommen 
®«sehlechtakranker einen Trost bieten: den der Regeneration. 
Oie Handlung des Films ist logisch und taktvoll durchge 
fthri, Dekorationen und Regie sind auf der Höhe. Der Ver- 
**°f ist in kurzen Zügen etwa folgender: Ein Gutsbesitzer, 
Paralytiker, setzt trotz seiner Verseuchung und Zerrüttung 


sein ausschweifendes Leben fort, stürzt andere Menschen in 
Unglück und Selbstmord und gefährdet sein Weib und sein 
Kind. Der Knabe wächst, lange nachdem der Vater gestorben 
ist, fern der Heimat zum Manne heran und erfährt erst 
dann, als er zum ersten Male wieder im Hause de* Vater» 
sich aufhält und sich in die Tochter des Gutsnachbarn ver- 
liebt hat, vom Leben seines Vaters und dem Fluche seitirr 
Gebur't zudem verweigert ihm der Guts nach bar aas nahe 
liegenden Gründen die Hand seiner Tochter. Von der 
grausigen Erkenntnis gebrochen, versucht er, seinem Leben 
ein Ziel zu setze», wird aber aus dem Strome, in den er 
sich stürzt, herausgezogen. Die Aerzte stellen zweifelsfrei 
fest, dass sein Blut gesund ist, dass d.e Kraft der Bluteer¬ 
neuerung stärker gewesen ist als der Kien der Seuche. Der 
junge Hans Gcrski hält da» erste für eine mitleidige Lüge, 
die ihm den Mut zum Weiterleben geben »oll - al» ihm 
aber sein Guts nach har seine Tochter zuführt, glaubt er an 
seine Gesundheit. — Die Darsteller werden ihrer Auf gab«? 
gut gerecht, der sittliche Einst, von dem da« Stück getragen 
ist, empfiehlt allein den Fürspruch, die Absicht des Films 
macht dem guten Herzen ihrer Veranstalter Ehre, ob auch 
ihrer Wissenschaftlichkeit, sei dahing, stellt. 

..» Uhr-Abendblatt": 

Der Film im Dienste der Sexualwissenschaft. Die Seuche, 
die aie Volkskraft untergräbt und di? Welt schädigt, ist 
In dem Kunstfilm „Es werde Licht III" an Hand eine» 
krassen Falles zum Gegenstand einer dramatischen Hand 
hing gemacht, die eindringlicher spricht al« es Aufklärung» 
vorträge. Broschüren und Zeitungsartikel vermögen. Die 
ärztliche Gesellschaft für Sexualwissenschaft hat hier die 
Möglichkeiten des Films für eine Aufgabe verwendet, deren 
Lösung ein Weltproblem bedeutet, und die vorliegende Film 
Schöpfung findet die beste Anerkennung, wenn man von ihr 
sagt, dass sie diese Aufgabe in grossem Stile erfüllt. Und 
dies um so mehr, als der FRm vollkommen auf dramatische 
Wirkung eingestellt ist, die Richard Oswa.d und E. A. Dupont 
ausserordentlich geschickt mit den medizinischen Vorgängen 
zu verbinden wussten. Deshalb fällt, auch ein grosser Anteil 
am Erfolg der Darstellung zu. allen voran Werner Krauss 
der einen paralytischen Gutsbesitzer mit den eindrucks 
vollsten Mitteln verkörperte. Neben dieser vollkommenen 
Leistung, die einen starken Eindruck hinterliesR. seien Eis- 
Heims. in dramatischen Momenten sehr wirkungsvoll, Leo 
Connard, Käthe Oswald. Theodor Loos und Heinrich SchrotU 
genannt. 


G. m. b. H-, Berlin SW. 48 

^tfäSSC 14 Telegramm-Adresse: Oswraldfilni 








No. 5t>7 


Der Kineraatograph — Düsseldorf. 


gestellt. Wir dürfen erinnern an die uns vom Königlichen Bild- 
und Filmamt gestellten Aufgaben, an d.e Tätigkeit im Dienste 
der Aufklärung über Kriegswirtschaft untl Hilfsdienst, an die Werbe¬ 
tätigkeit für die Kriegsanleihen und an die vielseitige gern geübte 
Mitwirkung bei Wohlfahrt»- um! Wohltätigkeit-Veranstaltungen. 
Wir gewähren noch heute zu den Nachmittagsvorstellungen allen 
Verwundeten freien Eintritt und in jeder Woche findet in jedem 
Theater eine Vorstellung für die Arbei-or d»*r Kriegswirtschafts¬ 
betriebe mit einen» Eintrittspreise von 10 Pfg. statt. Du» sind 
doch alles freiwillig übernommene Lasten im Interesse der All¬ 
gemeinheit. die andere Theater in diesen Umfange nicht tragen. 

Dass wir nun gerade zu neuen S.cuerlsston herangezogen, 
andere Theater aber davon befreit bleiben sollen, erfüllt uns mit 
einer Bitterkeit, die nicht dazu angetan ist. uns für weitere Opfer 
freiwilliger Art bereitwillig zu machen. Wir sind «1er festen Geber - 
teugung. dass die städtischen Kollegien, wenn sie über die Ver¬ 
hältnisse unserer Betriebe, wie man hä:te erwarten dürfen, sich 
durch einen Fachmann unterrichtet hätten, zu einem anderen Er¬ 
gebnis gekommen sein würden. Sie würden darn nicht zu einer 
Mail nähme gelangt sein, die einer Erdrosselung unseres Gewerbes 
gleichkommt. 

Zu dem Herrn Regierungs-Präsident« n haben wir das feste 
Vertrauen, dass unsere Aufgabe wohlwollende Erwägung finden 
und dazu führen wird, dass die Genehmigung d*s tingerechten 
Steuerbeschluasscs der städtischen Kollegien zu Hannover vom 
27. März in dem angeführten Punkte versagt wird. 

Ganz gehorsamst. 

Der Vir «in «ir Lichtapiilthiatar-Besitzer von Hannover und Linden. 

Im Aufträge: 

C. Spieker. 

Goethestr. 41. Kammer-Licht - Spiele. 


Oer Verein der Lichtspieltheaterbesitzer in Rheinlend und 
Westfalen hielt am 27. März in der Tonhalle zu Düsseldorf eine 
ausserordentliche Mitgliederversammlung ab. die mir etnen kleinen 
Teil der Mitglieder ven'inte. obwehl allerlei «irhtigo Fragen auf 
der Tagesordnung standen. Vormittags wurden verso hiedene 
Aendemngen der Satzungen genehmigt und noch mittags ins 
Vereinstregister eingetragen. Kern« r wurde über den Anschluss 
an den Reiehsverhand verhandelt. und ein Bevollmächtigter einer 
grosseren Gesellschaft von dem Besuch der Versammlungen aus- 
gesehlossen. Es handelt sich hier um gewisse persönliche Anti¬ 
pathien, die der ..Abgesperrt* " in n'ichem Ma(.k> in diesen Kreisen 
wegen zu grosser Zungenfertigkeit genk'sst. So erklärlich es uns 
ist. dass man Debatten nicht gern unnötig hing«*zogen si*-ht und 
nicht immer nach Belehrungen und Aufklärungen sieh sehnt, so 
ist der Beschluss an sich tadelnswert. Es muss in der Macht de» 
Versammlungsleiters liegen, die Diskussion geschickt zu leiten. 
Wohin sollte es führen, wenn schliesslich nach dom gleichen Prinzip 
alle Redegewandten ..gesperrt“ würden ? Di«* Mitglieder, die 
diesem Beschlüsse zustimmten, waren sieh sicherlich d«-r Tragweite 
einer derartigen Entschliessung nicht bewusst. 

Nachmittags wurde über aktuelle Fragen bertiten. Man 
sprach über Normal vertrag, städtische Kinos. Fihnmiete, ohne zu 
bestimmten Entac-heidungen zu kommen. Uehcr Trust. Monopol 
und Konzession entspann sich eine längere Debatte, in der Chef¬ 
redakteur Perlmann länger referierte, das Arbeitsfeld der Konzerne 
behandelte und die Anwesenden zu einer Kundgebung gegen die 
Konzession veranlasstc. Der Vorsitzende, Winter, sprach dem 
Redner den Dank der Versammlung aus. 



Nachstehende 


Pathe-Telle 


sind am Lager: 


146 Ulendenachee. 

159 Stahldrackrahnien. 

160 FUzdruckralunan. 

166 GalUecbe Ge lenk kette 

167 Malteserkreuz so» Stak! 


324 Scharnier für die Thür. 

325 Malteserkreuz. 

326 Exantenwbelbe mit Achae. 

332 FriktUusgehäuse. 

335 Oi -ltachleoen für d.-u ttlhrnnic!- 
»o hätten. 

338 Kurbel. 

343 Zahnrad m. 15 Zähnen auf lllrn- 


190 gr-H« Ulettachtene 

191 kleine Ck'luchlcis-r 
209 1 'rtickechioucn su (1 


314 Tür für Pathä-Apparat, kompi. | 
115 Zahnrad mtt Riemenscheibe. 
Stähl. 

317 Zähnfad mit 144 Zähnen. Stahl- 
rig Zähnrad mit 48 Zähnen. Stahl 

219 Zahnrad an der Kxantrrachsc. 
Stahl. 

220 Zwlachenrad. Stahi. 

222 Zahnrad an- Schwungrad. Stahl. 


Lagerhoek. Abführungs-Schar- 
uli neltm. 

lUrtuenrobrlbe auf Ulenden- 


2 Oberer Kohlenhaltrr. 

3 W «ckclMlhUtmlatte et 

2 Sylndclechianhc etc. 

3 Ooppefctehraube ete. 

4 Schraube ete. 


i Konische» Zahnrad m/58 Zähne 
ete. 

Lagerboek für die Achse usw. 
Lagerl-ock für die Aohse usw. 
Spiralfeder usw. 

lüdest hrungspiatte aus Messing 


AblührungH-Zahnrolk' inltAohse 
Stalü. 

Oben Zahbrelle mit Aohse. 


Unten* Ketten- mit Zahnrad, 
Stahl. 

Autom. Feuerschutz, komplett. 

Schwungrad 
Einzelne Exzenteistlfte 
Schutzblech an der Malte er¬ 
fülle. 

ObJektlThaltcr. 

Schutzdeckel dee Zahnrorgc- 


394 Flbersohclbe etc 
370 Gleitrolle ato. 
411 Oelkanne. 


Kfenke, Berlin, Friodrichi.tr. 14. 






























Der Kinematograph — Düsseldorf. 


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Eulitzstr. 3 erbeten. 21076 


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46 Jahre, milUärtrei. sudit Stellung als Desdiäfts- 
lührer in grösserem Liditsplelhaus. Eoentuell Ist 
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Wunsch bleibt Besitaer mit Mk. 300000,— beteiligt. 


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- Nr. 21004 durch die Exped. des 


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No. 687 


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das eine epochemachende Vervollkommnung der Filme 
bedeutet, soll zugleich mit Gebrauchsmuster 
673 432 der Verwertung zugeführt werden. Streng 
seriöse Persönlichkeiten — keine Finanzagen‘en — 
die dem Syndikat beitreten wollen und über einiges 
Kapital verfügen, belieben zu schreiben unter Nr. 
21090 au die Filiale des ,.Kinematograph“, Berlin 

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41 674 
41 675 

41 352 
41 618 
41 643 
41 646 
41 635 
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41 647 
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41 648 

41 665 
41 664 
41 666 
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Bild- und Filmamt 


Bild- und Filmend 


Deutsoll»’ Licht billiges. 

Bikl- und Filmamt 
Monster-Film 
Bild- und Filmamt 

Sascha-Messter-Fiim 
Sascha Messter-Film 
Oliver-Film 
Herold-Film-Verleih 


Ideal-Film 

Treumann-Larsen-Film 

Herold-Film 

Max Maek-Filin 

Mowter-Film-Ges. 

Paulsen-Film 

latst mann-Beyer-Film 
Kiohard Oswald-Film 
Berliner Filmmanufaktur 
Kiko-Filra 

Deutsche Mutoacop- und 






Ueberlistet 
Sammelt Knochen 
Der Namedy-Sprudel auf der Rhein 
Insel bei Andemacl. a. Rh.. der 
mächtigste C<et»r 
Wintersport, in der Schweiz 
Taube nfilm 

Besuch des flämischen Nationaldich- 
u-rs Rene de Clercq im Kriegs¬ 
gefangenenlager tSöttingen 
Von Kosenlauf Schweiz, Bern« Ober 
land nach dem Dossenheim 
Eiko-Woe.he N r. 186 
Minsk, ein«- der neubesetzten Städte 
im Osten 

Die alte Oolmiihk- in Breslau bei 
Länderode (Kreis Sorau) 

Deutsch»' Erzgewinnung in Frankreich 
Messtcr-Wtiche 1918, Nr. 13 
Die alte Universitätsstadt Dorpat in 
Livland 

Er rächt seine Schwiegermutter 

Um ein Weib 

Die Königin einer Nacht 

Die schwarze Gefahr 

Es war einmal ein Zarentum 

Die Testament*!»lausei 

Fata Morgana 

Zu Dir gehöre ich 

Schickaalswimisne 

Wanderratten 

Da* Geheimnis d. Ing»'ni»'urs Branting 
Die gelieimnisvolle Bernsteinkette 
(Wenn das Herz spricht) 

Die Erlösung des Reimund us 
Der lobende Leiennam 
Am Scheidewege 
Das wandernde Glück 

Der Prozess Hauers 
Pique Dame 
Bauern I ist 
Bauernlist 


Früher: 27166 IVr überlistete Buer. 


























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— 



Aus der Bilder - Mappe der Mosch - Serie 


Liebe und Leben. 


Meine Inge* 

Heut nach einem Jahre bitte ich Dich, m Deinem Vater 
Euräekzakehren. Da bist sein Kind, das er mit grenzen¬ 
loser Liebe geliebt und mit heilig treuer Liebe behütet 
hat. Ich liebe und verehre Deinen Vater um Deiner Erile- 
hung willen, die ganz allein in seinen Händen lag, und 
ruht eine Schuld auf ihm, ieh müsste sie erst kennen, um 
ihn zu verdammen. Niemals kannst Du Richter sein über 
eine Mannesschuld, Du kleines törichtes M&dchen, Du 
reines Kind, dem alles fremd ist vom Staub und Schmutz 
der Welt. 

Dein grosser Bruder 
















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Vertreter tor Berlin: Für den Anzeigsn-Teil: Ludwig Jegef, 


Berlin-Wilmersdorf, Rudolstädters rasse Nr. 1, Fernspr. Uhland 657; 
Berlin W. 8, Mohrenstrasse Nr. 6, Fernspr. Zentrum 10678 


Die Begründung des Kinogesetz-Entwurfs.") 

Von Rechtsanwalt Dr. Richard Treitel-Berlin. 

n. 


Im ersten Abschnitt ist ausgeführt worden, dass die 
Forderung der Konzessionierung der Kinotheater durch 
die „Begründung“ zum Gesetzentwurf nicht überzeugend 
begründet worden ist; dass man den Polizeibehörden 
erforderlichenfalls überlassen soll, die bisher vorhandenen 
Spezialverordnungen anzuwenden oder auszubauen; dass 
aber nicht als Schreck- oder Drohmittel allgemeiner Art 
das Mittel der Konzessions-Entziehung den Behörden 
gegeben werden dürfe. 

Jetzt ist zu erörtern .Wie, unter welchen Bedingungen 
und Voraussetzungen, soll die Konzession, die diesseits 
bekämpft wird, nach dem Entwürfe zur Einführung ge¬ 
langen ? 

Es ist da zu unterscheiden zwischen den Theatern, 
die vor dem 1. März 1918 ihren Betrieb begonnen haben 
und den anderen. 

A. Nach § 2 des Entwurfs bedarf zur Fortsetzung 
des Betriebes keiner Erlaubnis, wer bereits vor 
dem 1. März 1918 mit der gewerbsmässigen Veranstaltung 
von Lichtspielen begonnen hat. 

I. Danach könnte es scheinen, als blieben die Theater¬ 
besitzer im wesentlichen von dem Kinogesetze befreit, 
die vor dem 1. März 1918 ihr Theater bereits betrieben 
hatten. 

Dem ist jedoch keineswegs so; denn § 3 des Gesetz¬ 
entwurfs bestimmt: 

„Die Erlaubnis kann zurückgenommen' werden, 
wenn die Veranstaltung der Lichtspiele den Gesetzen 
oder guten Sitten zuwiderläuft, oder wenn sich aus 
Handlungen oder Unterlassungen des Gewerbebetreiben¬ 
den dessen Unzuverlässigkeit in bezug auf den Gewerbe¬ 
betrieb ergibt; aus den gleichen Gründen 
kann solchen Personen, die das Ge¬ 
werbe zu einer Zeit begonnen haben, 
als eine Er1aubnispf 1 i cht dafür noch 


nicht bestand, der Gewerbebetrieb 
untersagt werden. 

Die Hauptwaffe, die den Behörden mit der Ein¬ 
führung der Konzession in die Hand gegeben werden soll, 
ist neben der Abweisung des Antrages auf Erteilung der 
Konzession das Verfahren auf Entziehung der Konzession. 
Diese schärfste Waffe sollen also die Behörden auch gegen 
d i e Theaterbesitzer haben, die ihren Betrieb vor dem 
1. März 1918 begonnen haben. 

Ferner: Die Konzession ist eine persönliche. 
Mit dem Tode des Konzessionsträgers erlischt die Kon¬ 
zession. Sie ruht nicht, wie oft angenommen wird, auf 
dem Grundstück. Nach § 46 der Gewerbeordnung darf 
nach dem Tode der Gewerbebetreibenden das Gewerbe 
für Rechnung der Witwe während des Witwenstandes 
oder, wenn minderjährige Erben vorhanden sind, für deren 
Rechnung durch einen nach § 45 qualifizierten Stellver¬ 
treter betrieben werden, insofern die über den Betrieb 
einzelner Gewerbe bestehenden Vorschriften nicht ein 
anderes anordnen. Dasselbe gilt während der Dauer einer 
Kuratel oder Nachtragsregulierung. 

§ 45 der Gewerbeordnung bestimmt: Die Befugnisse 
zum stehenden Gewerbebetrieb können durch Stell¬ 
vertreter ausgeübt werden; diese müssen aber den 
für das in Rede stehende Gewerbe insbesondere vorgeschrie¬ 
benen Erfordernissen genügen. 

1. Stirbt also ein Kinotheaterbesitzer unter Hinter¬ 
lassung einer Witwe und minderjähriger Kinder, so müssen 
die Erben Zusehen, einen Stellvertreter zu finden, der dem 
§ 1 des Entwurfs entspricht. Es dürfen also gegen ihn 
keine Tatsachen vorliegen, die die Annahme rechtfertigen, 
dass die beabsichtigten Veranstaltungen den Gesetzen oder 
guten Sitten zuwiderlaufen werden; der Stellvertreter 
muss ferner die erforderliche Zuverlässigkeit in bezug auf 
den Gewerbebetrieb nach weisen 


•) Siehe auch No. 587. 





No 088 


Der Einematograph — Düsseldorf 


Finden die Erben einen Vertreter, der auch die über¬ 
lebende Witwe sein kann, so wird das Kino fortgeführt 
werden können. 

Oft wird versucht werden, nach dem Tode des Kino¬ 
theaterbesitzers das Theater zu verkaufen. Da können 
sich Ueberrasehungen ergeben. Der Käufer bedarf 
der Konzession. Ob er sie erhält, hängt davon ab, 
ob er den Erfordernissen des § 1 Abs. 1 des Entwurfs genügt, 
und ob etwa nicht eine den Verhältnissen des Bezirks ent¬ 
sprechende Anzahl von Lichtspielbe: rieben bereits besteht 
(Bedürfnisfrage). Die Tatsache, dass das Kino¬ 
theater bisher bestanden hat, besagt nicht, dass ein 
Bedürfnis für eine Neukonzessionierung vorliegt. So 
kann es kommen, dass den Hinterbliebenen eines Kino- 
theaterbesitzers ausser dem Ertrage für die im Kino¬ 
theater befindlichen Sachen, die zu niedrigem Preise ver¬ 
kauft werden müssen, nichts zurückbleibt. So kann 
es kommen, wenn es auch in der Regel nicht so sein 
wird. Mitunter wird es aber so kommen, und zwar aus 
nicht misszubilligenden Gründen. Das wird z. B. der 
Fall sein, wenn das Grundstück, in dem sich das Kino¬ 
theater befindet, in erheblichem Maße baufällig, wenn die 
Einrichtungen veraltet sind. Die Baupolizei wollte viel¬ 
leicht in bestehende Zustände nicht eingreifen, benutzt 
aber den Besitzwechsel, um das für notwendig Erkannte 
nun durchzuführen. 

Diese Konsequenz, durch die erhebliche Vermögens¬ 
werte einer bestimmten Theaterbesitzer-Familie zerstört 
werden können, mögen sich d:e Theaterbesitzer besonders 
vor Augen halten, die so lebhaft nach der Konzession 
gerufen haben. 

2. Will ein Theaterbesitzer, der vor dem 1. März 1918 
sein Theater betrieben hat, das Theater unter Lebenden 
verkaufen oder vermieten, so bedarf der Käufer und Mieter 
der Konzession. 

Das gleiche gilt, w’enn der alte Besitzer das Theater 
ausbauen und erweitern will; denn dann ist der „Betrieb“ 
nicht mehr derselbe, wie früher. Im § 32 der Gewerbe¬ 
ordnung ist dieser Gedanke präzise ausgesprochen: Zum 
Betriebe eines anderen oder eines wesentlich veränderten 
Unternehmens bedarf es einer neuen Erlaubnis. Auf dem 
gleichen Standpunkt stehen die Verwaltungsgerichte in 
ständiger Rechtsprechung. 

II. Bis zum 1. März 1918 wurden viele Kinotheater 
nicht von natürlichen Personen betrieben, sondern von 
juristischen Personen (Aktiengesellschaften, Gesellschaften 
mit beschränkter Haftung usw.). Diese können nach § 2 
des Gesetzentwurfs das Theater weiter betreiben. Sie 
sind besser daran, als die Theater, die von natürlichen 
Personen betrieben worden sind. Eine natürliche Person 
kann sterben, und es treten dann, wie ausgeführt, die 
Bestimmungen des § 3 des Entwurfs ein. Eine juristische 
Person stirbt nicht. 

Welche Anforderungen an den verantwortlichen Leiter 
eines Theaters gestellt werden, das von einer juristischen 
Person betrieben wird, geht mit Deutlichkeit aus dem 
Gesetzentwürfe nicht hervor. Vermutlich werden an ihn 
die Anforderungen gestellt werden, die ein Stellver¬ 
treter aufweisen muss; es dürfen gegen den Leiter 
keine Tatsachen vorliegen, welche die Annahme recht- 
fertigen, dass die Veranstaltungen den Gesetzen oder 
guten Sitten zuwiderlaufen werden; ferner muss der Leiter 
die erforderliche Zuverlässigkeit in bezug auf den Gewerbe¬ 
betrieb nach weisen. 

Ob auch nach dem 1. März 1918 juristischen Per¬ 
sonen die Erlaubnis zum Betriebe eines Kinotheaters 
erteilt werden soll, geht aus dem Entwürfe nicht wörtlich 
hervor. 

In der Novelle zur Gewerbeordnung fand sich ein 
i 46, der lautete: 

„Wird ein Unternehmen, das nach $ 33, 33a der Er¬ 
laubnis bedarf, von einer andern als natürlichen Person 


betrieben, so erlischt die ihr erteilte Erlaubnis mit dem 
Ablauf von 25 Jahren nach der Erteilung.“ 

Dieser Paragraph hat in dem Kinogesetz-Entwurf 
keine Aufnahme gefunden. Aus der Fassung der Para¬ 
graphen des Kinogesetz-Entwurfs scheint es sich um keine 
beabsichtigte Unterlassung zu handeln. Dies ergibt sich 
insbesondere aus § 1 Ziffer 1 und aus § 3. Es wird vom 
„Nachsuchenden“ und vom „Gewerbetreibenden“ ge¬ 
sprochen. Beides kann auch eine juristische Person sein. 
Die erforderliche Zuverlässigkeit in bezug auf den Gewerbe¬ 
betrieb kann bei Gesellschaften ebenso vorhanden sein 
wie die Unzuverlässigxeit in bezug auf den Gewerbebetrieb. 
Es wird Sache der juristischen Personen sein, die Organe, 
die mit der Leitung der Kinotheater betraut werden, ent¬ 
sprechend auszuwählen und zu überwachen. 

III. So viel sei über die Theater gesagt, die vor dem 
1. März 1918 bereits im Betriebe waren. Auch gegen sie 
kann ein Verfahren auf Rücknahme der Erlaubnis einge¬ 
leitet und durchgeführt worden, wenn die Veranstaltung 
den guten Sitten zuwiderläuft, oder wenn sich aus Hand¬ 
lungen oder tTnterlassungen des Gewerbetreibenden dessen 
Unzuverlässigkeit in bezug auf den Gewerbetrieb ergibt. 

Die Voraussetzungen des Verfahrens auf Rücknahme 
der Konzession werden an späterer Stelle behandelt. 

B. Wer — nach dem 1. Marz 1918 gewerbsmäßig 
Lichtspiele öffentlich veranstalten will, bedarf zum Be¬ 
triebe dieses Gewerbes der Erlaubnis 

a. Veranstalter von Lichtspielen kann eine natürliche 
oder eine juristische Person (Aktiengesellschaften, Gesell¬ 
schaft mit beschränkter Haftung usw.) sein. 

b. Der Veranstalter von Lichtspielen muss die erfor¬ 
derliche Zuverlässigkeit in bezug auf den Gewerbebetrieb 
nachweisen können. Soweit es sich um natürliche 
Personen handelt, werden als Konzessionspetenten nur 
Volljährige in Frage kommen. Ein Kind oder ein 
junger Mensch, der noch minderjährig ist, wird nicht m der 
Lage sein, eine Zuverlässigkeit in bezug auf den Gewerbe¬ 
betrieb nachweisen zu können. Es wird also nicht mehr Vor¬ 
kommen können, dass der Vater, der infolge seiner Schulden 
das Kinotheater nicht betreiben kann, es auf ein Kind 
„überschreibt“, damit Pfändungen gegen ihn nicht in die 
Einnahmen aus dem Kinotheater vollstreckt werden können. 

Frauen, auch Ehefrauen, können ein Kinotheater be¬ 
treiben, wenn sie den persönlichen Anforderungen genügen, 
wenn sie also die erforderliche Zuverlässigkeit in bezug 
auf den Gewerbetrieb nachweisen können. 

Soweit es sich um juristische Personen handelt, ist 
Träger der Konzession die juristische Person, die Aktien¬ 
gesellschaft, die Gesellschaft mit beschränkter Haftung. 
Nicht ein bestimmter Funktionär der Gesellschaft. 

Nach der bisherigen Rechtsprechung musste, wenn eine 
juristische Person ein Theater oder Variötö betrieb, eine 
bestimmte physische Person um die Konzession nach¬ 
suchen. Die Konzession wurde nicht der Gesellschaft 
als solcher erteilt, in der Regel war der Direktor oder der 
artistische Direktor Konzessionär der Gesellschaft. Durch 
diese Praxis waren der Gesellschaft oft sehr stark die Hände 
gebunden. Dem Direktor mussten von der Gesellschaft 
sämtliche Rechte eingeräumt werden, die er nach Ansicht 
der Konzessionsbehörde haben musste, um alle Verant¬ 
wortlichkeit tragen zu können. Der Direktor konnte bis 
zu einem gewissen Grade tun und lassen, was er wollte. 
Er besass ja die Konzesssion. Ohne die Konzession konnte 
man den Betrieb nicht weiterführen und infolgedessen 
auch nicht ohne den Konzessionär. Obwohl er Angestellter 
der Gesellschaft war, war er unentbehrlich. Dieser Zu¬ 
stand der Abhängigkeit einer Gesellschaft vom Direktor, 
der Konzessionsträger ist, soll nicht aufrechterhalten 
werden. Nunmehr kann die Konzession der Gesellschaft 
als solcher erteilt werden. 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


Nr. 688 


C. Gewerbsmässig veranstaltet jemand Licht¬ 
spiele, wenn dieses in der Absicht geschieht, aus der Ver¬ 
anstaltung einen Erwerb zu ziehen. 

Um öffentliche Veranstaltungen handelt es 
sich, wenn einer unbeschränkten Anzahl von Zuschauern 
zu den Veranstaltungen Zutritt gewährt wird. Daraus ergibt 
sich, dass die Vorführungsräume in den Filmfabriken keine 
konzessionspflichtigen Betriebe sind. Sie sind nur dazu 
bestimmt. Kauflustigen Filme vorzuführen. 

D. Was unter der ..erforderlic len Zuverlässigkeit 
in bezug auf den Ge werbet rieb“ zu verstehen ist, ist nicht 
ganz klar Der Satzteil ist aus § 32 der Gewerbeordnung 
entnommen. Im § 32 heisst es: 

„Schauspielunternehmer bedürfen zum Betriebe ihres 
Gewerbes der Erlaubnis. Die Erlaubnis ist zu versagen, 
wenn der Naclisuchende den Besitz der zu dem Unter¬ 
nehmen nötigen Mittel nicht nachweisen kann, oder wenn 
die Behörde auf Grund von Tatsachen die Ueberzcugung 
gewinnt, dass derselbe die zu dem beabsich¬ 
tigten Gewerbebetrieb erforderliche 
Zu verlässigkeit, insbesondere in sittlicher, 
artistischer und finanzieller Hinsicht nicht besitzt“. 

Der Entwurf geht weiter als § 32 der Gewerbeordnung. 
Beim Schauspielunternehmer wird die sittliche, artistische 
und finanzielle Zuverlässigkeit geprüft. Ob der Kinotheater¬ 
besitzer bis in die Einzelheiten genau mit der Technik des 
Vorführungsapparates vertraut ist, darauf kommt ts ebenso 
wenig an, wie etwa darauf, ob er Beinern Vorführer, den 
Platzanweisern, dem Bureau- und Kassen personal die Löhne 
zahlt. Was die sittliche Zuverlässigkeit anbetrifft, so wird 
nicht jede Vorstrafe ausreichend sein, um einem Konzessions¬ 
petenten die Erlaubnis zum Betriebe eines Kinotheaters 
zu verweigern. Hat jemand eine Zuchthausstrafe erlitten, 
oder befindet er sich nach Verbüssung einer Gefängnis¬ 
strafe im Ehrverlust, so wird die Erteilung einer Kon¬ 
zession an einen solchen Mann kaum in Frage kommen. 
Hat der Konzessionspetent andere Strafen erlitten, so 
werden diese nicht unbedingt dahin führen müssen, dass 
ihm die Konzession versagt wird. Strafen wegen Ueber- 
tretungen, auch wenn sie wiederholt verhängt werden 
mussten, werden regelmässig nicht dartun, diss der 
Konzessionspetent die erforderliche Zuverlässigkeit in 
bezug auf den Gewerbetrieb nicht besitzt. Schon in diesem 
Punkte könnte die Polizeibehörde anderer Meinung sein, 
insbesondere, wenn man sich den Satz der Begründung 
vor Augen hält: „Durch polizeiliche Verbote gewisser Filme 
und Vorführungen, lässt sich allein Abhilfe nicht schaffen.“ 


Die Konzessionsbehörde könnte der Meinung sein, dass je¬ 
mand, der gewisse sich aus dem Betrieb eines Kinotheaters 
ergebende Kontraventionen häufiger begangen hat (zeit¬ 
weilige Ueberfüllung), Stehen von Personen in den Gängen, 
Verletzungen der Vorführervorschriften, Uoberschreitung 
der Polizeistunde, Verstoes gegen Zensurvorschriften), die 
wohl jeder Kinotheaterbesitzer einmal oder wiederholt 
begangen hat, auch wenn er deshalb zufällig nicht zur 
Anzeige gebracht wurde, die erforderliche Zuverlässigkeit 
in bezug auf den Gewerbetrieb nicht besitzt. 

Die einzelnen Vergehungen unter dem Gesichtswinkel 
aufzählen zu wollen, ob ihre Begehung und ob erfolgte Be¬ 
strafung ein Konzessionshindernis ist od*r nicht, dürfte 
ebenfalls zwecklos sein. Auch die Frage, ob politische 
Vergehen oder Verbrechen und Uebertretungen der Kriegs¬ 
vorschriften (Kriegsernährungsvorschriften, Bezugsschein¬ 
vorschriften!) Unzuverlässigkeit auf den Gewerbetrieb be¬ 
gründen können, kann nicht entschieden werden, da der 
Begriff zu deutungsfähig und dehnbar ist. 

Wie nun jemand nachweisen soll, dass er in 
bezug auf den beabsichtigten Gewerbetrieb die erforderliche 
Zuverlässigkeit hat, ist ebenfaJs nicht leicht zu sagen. 
Man hätte gewisse Anhaltspunkte, wemi jemand bereits 
ein Kino betrieben hat und dann um eine neue Konzession 
einkommt. Wie soll aber jemand, der aus einem ganz andern 
Fache kommt, nachweisen, das.- er in bezug auf den Ge¬ 
werbebetrieb die erforderliche Zuverlässigkeit besitzt ? 
Soll die alte Rechtsregel ni« hi mehr gelten: „Quisquis 
bonus praesumitur“ oder zu deutsch: „Jeder wird so lange 
als anständiger Mensch behandelt, bis ihm das Gegenteil 
nachgewiesen wird ?” Welche Nachweisungen will man 
von einein Konzessionspetenten verlangen ? Soll er etwas 
anderes dartun, als dass er ein unbescholtener Mann ist. 
also ein Mensch, dem die Pclizei mit ruhigem Gewissen 
das Zeugnis erteilen kann, dass Nachteiliges über ihn nicht 
bekannt geworden ist ? Oder verlangt man irgend eine be¬ 
sondere Eignung zum Stande des Kinotheaterbesitzer6 ? 
Will man von ihm etwa bestimmte pädagogische Fähig¬ 
keiten erwarten können, oder sein Einverständnis dazu 
haben, dass er nur Filme bestimmter Art vorführen werde * 
PSi Der Begriff „Zuverlässigkeit in bezug auf den Gewerbe¬ 
lief rieb“ lässt eigentlich jede Deutung zu, und die U m - 
kehrung der Beweislast, die dem Kon- 
zessionspetenten die Pflicht auferlegt, nachzuweisen, dass 
er die erforderliche Zuverlässigkeit in bezug auf den Ge¬ 
werbetrieb habe, gibt der Konzessionsbehörde das Recht, 
jeden Nachweis persönlicher Art vom Konzessions¬ 
petenten zu verlangen. 


Die Erfindung der ruckweisen Bewegung beim Kinematograph. 


Die Bewegung des Filmbandes beim Kinematograph 
ist, wie bekannt, eine ruckweise. In der „Centralzeitung 
für Optik und Mechanik“, Jahrg. 39, Heft 0, weist nun F. 
Paul Liesegang, Düsseldorf, darauf hin, dass der Gedanke 
der ruckweisen Bewegung tatsächlich ebenso alt ist wie die 
Geschichte des Kinematographen selbst, wenn man diese 
von der Erfindung des Lebensrades an rechnet — als der 
ältesten Vorrichtung, die uns gleich dem Kinematograph, 
nur in unvollkommener Weise, das Bild einer bewegten 
Szene vorzaubert. Stampfer in Wien, der 1832, ungefähr 
zur gleichen Zeit wie Plateau in Gent, das Lebensrad erfand, 
erkannte nämlich schon: „Die Bilder sollten sich eigentlich 

■-während dem Vorübergange jeder einzelnen Oeff- 

nung vor dem Auge, welcher, wenn auch eine kurze Zeit¬ 
dauer hat, gerade so verhalten, wie das vorzustellende Ob¬ 
jekt, also ganz ruhig bleiben, wenn dieses ruht, oder nur so 
viel und in jener Art sich bewegen, wie dies beim natürlichen 


Objekte während dem Vorübergange der Oeffnung der Fall 
sein würde. Allein — sagt er dann weiter — diese Be¬ 
dingung ist wegen der grossen Schnelligkeit der Aufeinander¬ 
folge der Bilder sehr schwer oder gar nicht durch irgend 
einen Mechanismus zu erfüllen möglich-.*! 

Die erstmalige Verwirklichung dieses Gedankens ge¬ 
schah wahrscheinlich durch den Engländer Wheatstone, 
der sich Anfang der sechziger Jahre mit der Kombination 
von Stereoskop und Lebensrad befasste. Er setzte auf die 
Achse der Bildscheibe ein Zahnrad und trieb dieses durch 
ein Schneckenrad an. dessen Schraubengang auf einen Teil 
des Umfanges ohne Steigung verläuft, sodass das Zahnrad 
zeitweise stehen bleibt. Diese Anordnung, die man früher 
auch beim Kinematograph angewandt hat, scheint sich 
aber nicht bewährt zu haben: jedenfalls benutzte Wheat¬ 
stone später wieder die gleichmäßig laufende Bildtrommel 



No. 688 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


Die ruclrwoise Bewegung findet sieh dann wieder in 
einem amerikanischen Patent vom Jahre 1869, das A. B. 
Brown auf ein Projektions-Lebensrad nahm. Ehe hier zum 
periodischen Antriebe der Bildscheibe dienende Vorrichtung 
entspricht schon dem Malteserkreuzrade; ja es ist auch 
bereits eine vor dem Objektiv sich c.rehende, zweiflügelige 
Blendscheibe vorgesehen, sodaß bei dem Apparat — vom 
Filmband abgesehen — die wesentlichen Konstrnktions- 
merkmale des Kinematographcn gegeben sind. Ob er prak¬ 
tisch ausgeführt wurde, ist nicht bekannt. Jedenfalls aber 
wurde im Jahre darauf von Heyl in Philadelphia eine ähn¬ 
liche Anordnung zu ProjektionsVorführungen benutzt. 

Die weitere Entwicklung machte ihren Weg über die 
Photographie. Nachdem in den siebziger Jaliren der Ame¬ 
rikaner Muybridge die ersten Reihenaufnahmen gemacht 


erfolgreiche längere Reihenaufnahmen machen konnte. 
Sein Apparat, in die Dunkelkammer fest eingebaut, war 
anfänglich recht umständlich —, er bediente sich eines 
Uhrwerkes für die Weiterführung des Bandes und eines Elek- 
tromagneten zur jeweiligen Festhaltung für die Belichtung. 
Bald darauf erfolgte die Einführung des Zelluloidfilinbandes, 
das in der ersten Zeit allerdings noch viel zu wünschen übrig 
liess. Der Engländer Friese Greene sah bei seiner 1889 kon¬ 
struierten „Photoramic Camera” bereits die Verwendung 
von Zelluloidfilmen ver; er verstand es aber nicht, (len für 
damals gut durchgearbeiteten Apparat, bei dem eine hin- 
und hergehende Rolle das Band sprungweise fortlwwegte, 
zur Geltung zu bringen. Wer Erfolg mit der neuen Kunst 
liaben wollte, musste weiten Kreisen etwas herzeigen. 
Und das besorgte Edison mit seinem 1891 herausgebrachten 



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hatte, wobei er sich einer Batterie photographischer Appa¬ 
rate bediente, die rasch nacheinander in Tätigkeit traten, 
konstruierte 1882 der Pariser Physiologe Marey die photo- 
graphische Flinte, einen Apparat, der innerhalb einer Se¬ 
kunde 12 Aufnahmen auf eine ruckweise gedrehte Platte 
machte. Der periodische Antrieb erfolgte durch ein Stift- 
rad. Die gewonnenen Bilder waren nur ein Zentimeter 
gross und zeigten keine Details. Levison in Brooklyn baute 
1888 einen Trommelapparat für 12 grössere Platten und 
trieb ihn ruckweise an durch die früher von Wheatstone 
benutzte 8chneckenradvorrichtung. Weitere Fortschritte 
waren abhängig von der Beschaffung eines besser geeigneten 
Negativtrigere: Die photographischen Glasplatten waren 
zu schwer. Zunächst stellte die Technik Negativpapier¬ 
band zur Verfügung, mit dessen Hilfe Marey von 1887 an 


Kinetoskop. Es war ein Betrachtungsapparat, in welchem 
die vortreffliche Eigenschaft des Zelluloidfilms, sich infolge 
seiner Durchsichtigkeit für die Wiedergabe in durchfallendem 
Lichte zu eignen, erstmalig gehörig ausgenutzt wurde. Er 
brach e damit aber gleichzeitig gerade das, was auch für 
die 1 ojektion lebender Lichtbilder vonnöten war; den 
positiven Bildfilm mit dem zweckmäßigen, kleinen Bild¬ 
maß und einer praktisch durebgeführten Lochung. Und 
da sonst kein Bildfilm zu bekommen war, so kam es, dass 
die nun auftretenden Erfinder ihre Versuche mit Kine- 
toskopfilmen machten, ihre Bewegungswerke danach an¬ 
passten und dass in der Folge die Abmessungen des Edison- 
schen Filmbandes von der Kinematographie übernommen 
wurden. 

Aber während das Kinetoekop’in dieser Hinsicht einen 







Dm Kinematogr&ph — Düsseldorf. 


No. 688 


maßgebenden Einfluss auf die Ausgestaltung der Kinemato¬ 
graphie gewann, während seinem Auftreten überhaupt 
die rasche Einführung des lebenden Lichtbildes zu ver¬ 
danken ist, stellte dieser Apparat selbst in konstruktiver 
Beziehung einen Rückschritt dar. Denn man bedenke: 
das Kinetoskop arbeitete mit einem gleichmäßig laufenden 
Filmband. So musste Edison, um eine einigermaßen zu¬ 
friedenstellende Wirkung zu erzielen, 64 Bilder iti der Se¬ 
kunde fortsohaffen, während bei ruckweise bewegtem Band 
der vierte Teil davon genügt hätte. Für eine lichtstarke 
Projektion wäre die Anordnung völlig untauglich gewesen. 


Ja, das Bewegungswerk unterschied sich grundsätzlich 
in nichts von dem alten Lebensrade, tür welches Stampfer 
auch schon die Anwendung von Bildbändern vorsah. Da 
sehen wir einmal wieder, welch merkwürdigen Weg die Ent¬ 
wicklungsgeschichte manchmal nimmt: musste doch also 
zum weitern Fortschritt ein Apparat verhelfen, der selbst 
die Errungenschaft der ruckweisen Bewegung missachtete. 
— Die nun folgende Ausgestaltung des Kinematographen 
und den Kampf der Bewegungsanordnungen untereinander 
hat Liesegang in einem Aufsatze in Nr. 500 dieses Blattes 
ausführlich geschildert. 


Kinos in Smyrna. 

(Originalbericht unseres B-Korrespondenten.) 


Neulich erbaten Sie sich einen Ueberblick über die 
Bedeutung des Kinos in Konstantinopel, heute schreibe 
ioh Ihnen einen Bericht über dasselbe Thema in Smyrna. 

Hier erwecken die Kinos das Hauptinteresse, welche 
nur neue Filme bringen, wie das auch in Konstantinopel 
der Fall ist, mit dem Unterschied, dass die Zahl der Licht¬ 
spielhäuser hier viel geringer ist. Der Hauptfaktor ist 
hier der italienische Film, der den Markt beherrscht. 

Der deutsche Einfluss auf das Filmgebict ist hier noch 
nicht durchgedrungen und erst in letzter Zeit fängt er an 
sich bemerkbar zu machen. Dank der Firma M. Bao & Co. 
von Konstantinopel und E. F. Kraemer, hier, wrclche sich 
in dieser Angelegenheit zusammentaten, sieht man hier seit 
drei Wochen eine Serie deutscher Filme. Dies erklärt meine 
Anwesenheit in dieser Stadt .wohin ioh gefahren bin,um einige 
Filme deutschen Ursprungs zu placieren und ich kann Ihnen 
versichern, dass ich riesige Schwierigkeiten zu überwinden 
hatte, um Kinobesitzer dazu zu bringen, deutsche Filme 
zu kurbeln; aber ich habe die Genugtuung, dass ich mein Ziel 
erreichte. Vorige Woche hat der Cinema Kraemer „Arthur 
Imboff” gezeigt, der einen grossen Erfolg hatte; kurz darauf 
kam „Der Weg der Tränen” von der Decla mit der reizenden 
Hella Moja. Dieser Film gefiel ungemein, das Spiel der 
Künstlerin schätzte man hoch ein; diese Woche sah ich mit 
Vergnügen, dass von den fünf Lichtspielen, die sich am Kai 


befinden und welche die vornehmsten von Smyrna sind, 
drei deutsche Filme zeigten. 

Oinäma La Ga i et 6 bringt „Der gelbe Pass”, 
tnli, der Hauptdarstellerin Klata Kimball Young. Dieser 
Film ist nicht sehr künstlerisch aber er interessiert dennoch, 
vor allen Dingen unsere Damen, die vernarrt sind in leiden¬ 
schaftliche Geschichten. Der Besuch ist wie immer enorm 

Theater Kraemer. Hier sieht man, „Catarina 
Karaschkine” mit der beliebten Ellen Richter, welche hier 
zum orsten Male im Bilde erscheint; ihre Grazie, ihr Spiel 
und ihr Leiden haben das Publikum gleich für sie einge¬ 
nommen. Der Inhalt] ist sehr ernst und interessant, hie und 
da erinnert hier an’,,Der König des Bagno” von Pathc. 
Die Aufmachung ist grandios und die Darstellung über 
alle Kritik erhaben. 

Cinema» Pallas. Dank des rührigen Direktors, 
unseres Freundes Dhimopoulos, hat dieses Kino seit An¬ 
fang der Saison eine Serie Sensationsfilme vorgaführt, 
was das Publikum auch sehr zu würdigen weiss, denn der 
Saal ist immer voll. Diese Woche „Das Bagro” von der 
Continental mit Ellen Richter. Man sieht hier keine fein¬ 
möblierte Salons, aber durch seinen aufregenden und vari¬ 
ierten Inhalt fesselt „Das Bagno”. Darstellung und Auf¬ 
nahme sind tadellos. Da die andern Säle alte Filme zeigen, 
brauche ich dieso nicht zu erwähnen. 


Kölner Brief. 


Wer die Fachzeitung der letzten Wochen einiger¬ 
maßen aufmerksam studierte, dem werden schon immer 
die vielen Notizen aus Köln aufgefallen sein, die von 
Tatsachen berichteten, die ein Interesse beanspruchen, 
das weit über lokale Bedeutung hinausgeht. Ich 
denke da an den Bioscop-Konzern und all das, was 
mit ihm zusammenhängt. Bisher war man über 
Zwecke und Ziele mehr oder weniger auf Vermutungen 
angewiesen; und so war es ausserordentlich wertvoll 
und wichtig, einmal aus berufenem Munde zu hören, 
was der Bioscop-Konzern bisher erreicht hat und was 
er noch erreichen möchte. 

Vor wenigen Tagen fand in den Agrippina-Licht- 
spielen eine Sonderveranstaltung vor geladenem Publi¬ 
kum statt, bei der in allererster Linie Erzeugnisse der 
Harmonie-Filra-Gesellschaft kritischen und urteilsfähi¬ 
gen Beschauern dargeboten wurden. Von den frühe¬ 
ren Arbeiten, die der Konzern übernommen hatte, 
zeigte man die überaus wirkungsvolle ungarische 
Rhapsodie, die mit sicherem Blick für das Kino- 
wirksame zusaramengestellt ist und die FrL Mary 
Zimmermänn vom deutschen Opernhaus in Charlotten 
öurg Gelegenheit gibt, meisterhafte Tanzkunst und 


temperamentvolles künstlerisches Nachempfinden zu 
einem wirkungsvollen Gesamtbild zu vereinigen. 

Der Elfe ureigen nach der Sommemachts 
träum-Musik zeigte wiederum höchsten ästhetischen 
Reiz und selten tiefen Stimmungszauber, während ein 
kleiner Tanzfilm die Entwicklungsmöglichkeit des 
Harmonie-Filmes auf einem anderen ebenso beachtens¬ 
werten Wege bewies. 

Im Mittelpunkt der Aufführung stand der grosso 
B e e t h o v e n - Film, der am 26. April in zehn deut¬ 
schen Städten gleichzeitig zur Aufführung gelangen 
wird. Das ist, rein äusserlich betrachtet, eine 
Tatsache, die sicher einzig in der Geschichte der 
deutschen Kinematographie dasteht und die nicht nur 
die geschäftliche Tüchtigkeit der leitenden Persön¬ 
lichkeiten der Harmonie-Gesellschaft beweist, sondern 
einleuchtender als alle Worte den Beweis erbringt, 
dass das Interesse für diesen wertvollen Film ausser¬ 
ordentlich gross ist. Den Inhalt hier wiedergegeben, 
hiesse das Leben Beethovens in grossen packenden 
Zügen schildern, hiesse ein Lebensbild entwerfen, das 
in seiner Wucht und Tragik wie ein grosser moderner 
Roman anmutet, in dem entsagende Liebe und über 



No. 6*8 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


menschliche Aufopferung als leitendes Motiv auftreten. 
Man glaubt nicht eine Lebensbeschreibung zu sehen, 
sondern ein Schauspiel zu erleben, wie es die Phantasie 
eines Dichters nicht wirkungsvoller entwerfen konnte. 

An den historischen Stätten in und um Wien, wo 
Beethoven lebte, liebte und litt, entstanden unter Lei¬ 
tung von Emil Justitz Szenenbildc von seltenem Lieb¬ 
reiz und der Darsteller der Haup:rolle, Fritz Kortner 
von der neuen Wiener Bühne hat mit künstlerischer 
Vollendung und mit liebevollem Verständnis einen 
Beethoven geschaffen, der in meisterhafter Weise 
historische Treue im Aeusseren mit ergreifender pietät¬ 
voller inneren Durchdringung verbindet. Die be¬ 
geisterte Stimmung der Kölner Tagespresse äusserte 
sich in umfangreichen Artikeln. Das ist um so höher 
zu bewerten, als man bisher gerade in den führenden 
Tageszeitungen sich nicht dazu verstehen konnte, dem 
Kino einen grösseren Raum zuzugestehen. 

Bevor ein Teil des Corvin-Films „Harrison und 
Barrison" über die Leinwand haschte, ergriff Herr 
Generaldirektor Heuser das Wort und fühlte in einer 
abgerundeten und wirkungsvollen Rede ungefähr fol¬ 
gendes aus: 

..Der „Bioscop-Konzern" ist bisher noch wenig an 
die Oeffentlichkeit getreten, er umfasst vier Fabri¬ 
kationsfirmen, die ihre Bilder durch sieben eigene 
Filialen in Deutschland vertreiben. Diese Verleih¬ 
geschäfte stützen sich auf rund 30 Theater, die über 
ganz Deutschland verbreitet sind, zum grössten Teil 
aber in Rheinland und in Westfalen liegen. — In 
der letzten Zeit ist sehr häufig davon gesprochen wor¬ 
den, dass die Vereinigung so vieler Unternehmen in 
einer Hand eine Gefahr für die deutsche Lichtspiel¬ 
industrie darstelle. Das ist aber nicht der Fall, wie 
sofort jeder einleuchtend erkennen wird, der erfährt, 
dass die Zahl der deutschen Lichtspieltheater 
zwischen zwei und dreitausend beträgt. Von einer 
Vertrustung kann also nicht im entferntesten die 
Rede sein, im Gegenteil eine solche Vereinigung ist 
im Interesse einer gesunden Aufwärtsentwickelung 
unbedingte Notwendigkeit. Durch die eigenen Ver- 
leihfirraen sind wir in der Lage, unsere Fabrikation 
sofort restlos abzusetzen. Wir können uns also den 
Luxus gestatten, Werke herzustellen, die unbeirrt und 
unbeeinflusst vom Publikums-Geschmack und von den 
Wünschen des Tages, nach rein künstlerischen Ge¬ 
sichtspunkten aufgebaut und durchgeführt werden. 
Während man bisher vollständig abhängig war von 
dem Geschmack der Theaterbesitzer, die sich natur¬ 
gemäß in erster Linie vom Rentabilitätsgesichts¬ 
punkte leiten Hessen, können wir jetzt allmählich das 
Publikum dahin führen, wohin die modernen Volks¬ 
kunstbestrebungen und die kinoreformatorischen Pläne 
es führen wollen. Allerdings ist das nicht so einfach, 
man darf nicht gleich mit den hochfliegendsten Plänen 
und mit strengen Prinzipien von Grund auf alles um¬ 
wälzen wollen, sondern muss langsam in geschickter 
Mischung von reiner Kunstanschauung und Kinoge¬ 
schmack Schritt für Schritt Vorgehen. Dieser Ge¬ 
sichtspunkt muss vor allen Dingen von der Presse be¬ 
rücksichtigt werden, von der wir weitgehendste und 
verständnisvolle Mitwirkung erwarten und erhoffen. 
Man darf also die Besprechung unserer Werke nicht 
gleich von dem Gesichtspunkte aus vornehmen, von 
dem man an die Erscheinung des Theaters und der 
Kunst herangeht. Leider lassen es noch sehr viele 
Tagespressen an der verständnisvollen Unterstützung 
unserer Industrie fehlen. Man verweist uns auf den 
Anzeigenteil, obwohl doch gerade der Zeitungsmann 
wissen sollte, dass mit dem Inserat allein sich keine 
Ideen durchsetzen und prop&gandieren lassen. 


Die heutige Verführung machte Sie bekannt mit 
den Erzeugnissen unserer Harmoniefilm-Geselischaft, 
die praktisch-künstlerische Werke im Sinne der mo¬ 
dernen Kinoreform schafft. Darüber hinaus werden 
wir aber auch Erzeugnisse auf den Markt bringen, 
die für den nationalen Gedanken und in weltwirt¬ 
schaftlicher Beziehung werbend für Deutschlands 
Grösse, Deutschlands Handel und Industrie eintreten. 
Wir wollen diese Tätigkeit unbeeinflusst und ohne 
besondere Gegenleistung durchführen, denn wir ver¬ 
treten den Gedanken, dass Einrichtungen, die nach 
aussen hin eine amtliche Marke tragen oder deren 
offiziöser und offizieller Charakter erkannt ist, für die 
praktische Propagandatätigkeit im weiten Sinne wert 
los sind. 

Für Oesterreich-l'ngarn, Skandinavien haben wir 
bereits in Gemeinschaft mit alteingesessenen führen¬ 
den Firmen dieser Länder Abkommen getroffen, die 
uns eine ähnliche Organisation wie in Deutschland 
garantieren. Für Holland, die Schweiz und Russland 
stehen die Verhandlungen unmittelbar vor dem Ab¬ 
schluss. Die Welt, soweit sie uns im Augenblick offen 
steht, ist von uns und für unsere Gedanken bereits 
erobert. Wir hoffen, nach dem Kriege auch in den 
anderen Ländern Fuss fassen zu können. Wir sind in 
erster Linie allerdings ein rein wirtschaftliches Unter¬ 
nehmen. Wir werden es aber als grosse deutsche 
führende Firma für eine ernste und wichtige Aufgabe 
ansehen, und mit unserem Teil und mit unseren Mitteln 
dazu beitragen, dass Deutschland den Platz an der 
Sonne behält, der ihm zusteht, den es erringen muss, 
mag man ihm auch noch so viele Schwierigkeiten in 
den Weg legen." 

Es ist ganz selbstverständlich — und das muss in 
einem Fachblatt besonders betont werden —, dass 
einige Wendungen, die sich mit der Kinoreform be 
fassen, cum grano salis zu verstehen sind und in ihrer 
Formulierung vielleicht in allererster Linie auf die Zu 
sammensetzung des geladenen Publikums berechnet 
waren, denn das zeigt das bekannte Programm des 
Konzerns für die kommende Saison, dass er neben 
Experimenten im kinoreformatorischen Sinne auch 
eine Anzahl bewährter Darsteller und Regisseure für 
Bilder verpflichtet hat, die zugkräftige Ware im ur- 
eigentlichen Kinosinne darstellen. Zu diesen Schla 
gern, die jeder Theaterbesitzer in seinem Spielplan 
haben möchte und die volle Häuser und grosse Kassen 
bringen, gehört unbedingt Harrison u. Barrison, 
ein Lustspiel, das mit zu dem Besten gehört, was im 
letzten Jahr nach dieser Richtung hin auf den Markt 
gekommen ist. Der wirklich durchschlagende Titel 
in Gemeinschaft mit packender kerniger Situations¬ 
komik werden dieser Geschichte einer schiefen Grün¬ 
dung überall einen sicheren Erfolg bescheren. Für 
den nachdenklicheren Beschauer liegt in dem Lust¬ 
spiel, das von amerikanischem Bluff und echt ameri 
kanischer großspuriger Frechheit erzählt, gerade in 
der heutigen Zeit der langatmigen Wilson'schen 
Reden ein tieferer Sinn, und das gibt diesem gelunge¬ 
nen Erzeugnis der Corvin-Film-Gesellschaft, die ja be 
kanntlich in Deutschland ihre Erzeugnisse durch den 
Bioscop-Konzern vertreiben lässt, eine propagandische 
Wirkung, die nicht zu unterschätzen ist. 

Vor diesem grossen Ereignis muss natürlich alles 
andere in Köln in der letzten Zeit zurückstehen. Zu 
erwähnen wäre noch, dass am gleichen Tage, wo die 
Bioscop ins Agrippina einlud, eine neue Firma, die 
Rhenania-Film-Gesellschaft. ein historisches Kölner 
Drama zeigte, das den Titel „Richmodis von 
Aducht“ führt. Die Handlung knüpft an die be¬ 
kannte Geschichte von den Pferden an, die eines 
Nachts aus ihrem Stalle über die Haustreppe hinaus 



l>er Kinematograph — Düsseldorf. 


No. f>88 


auf den Dachboden kletterten und dadurch die Veran- aufnahme in behclfsmässigem Atelier und mit wenig 
lassung wurden, dass Richmodis, die junge lieb- filmerprobten Kräften unvermeidbar sind. Die Auf¬ 
reizende Gattin eines Kölner Ratsherrn vom Schein- führungen des Filmes sollen zugunsten der Kölner 
tode erweckt wurde. Die Aufnahmen wurden unter Kriegswaisen im Gürzenich stattfinden und werden 
Leitung von Herrn Schmidt-Sturmburg von H. Louen hoffentlich den gewünschten materiellen Erfolg haben, 
besorgt und befriedigen, wenn man von den kleinen und es ist zu erwarten, dass auch andernorts diesem 
Fehlern und Schwächen absieht, die bei einer Film- Filmwerk gute Erfolge zuteil werden. Quidam. 

Neuheiten auf dem Berliner Fiimmarkte. 


(Originalberit ht. Von miserci 

„Das Ksk imobab.v", dessen Geburt im „Mar 
morliaus“ mit gebührender Fröhlichkeit gefeiert wird, 
hat zwar keinen sehr ergiebigen Inhalt, stellt aber 
durch das Spiel Asta Nielsens eine Besonderheit für 
sich dar. Ein Grönlandforscher hat ein Eskimoweib¬ 
chen mit nach Berlin gebracht, verschweigt aber bis 
zum letzten Augenblick, wo dieses Weibchen Mutter 
und er der Vater wird, dass er mit diesem verheiratet 
ist. Der Kusine, die eigentlich auf ihn spekuliert 
hat, sagt das zwar nicht zu, er jedoch setzt sich über 
alle gesellschaftlichen Rücksichten hinweg und zieht 
mit seinem Weibchen in ihr Heimatland. — — Asta 
Nielsen hat hier eine Rolle, die zu spielen so leicht 
keine andere Künstlerin zu unternehmen wagen darf. 
Schon das Aeussere als Eskimoweib ist eint Entsa 
gung. Das Spiel der Nielsen ist überwältigend 
komisch, zeigt in jeder Szene tiefes Durchdenken, 
die Ausnutzung jeglicher Situation ist das beste Bei 
spiel für die Beherrschung aller filmdarstellerischen 
Möglichkeiten. Auch da, wo der Humor groteske For¬ 
men annimmt. Dem Publikum gefiel die Sache ausser 
ordentlich und selten war wohl in einem Lichtspiel 
theater so herzliches Lachen zu hören wie bei diesem 
Film. Die Nielsen ist und bleibt etwas Ausserge- 
wöhnliches. 

Voraus ging das Filmschauspiel „Die Tänzerin“ 
von Rudolf Straus und Carl Singer. Für diesen Film 
.wurde in den Fachzeitungen die denkbar unge¬ 
schickteste Reklame gemacht: Man glaubte mit 
Schlagwörtern, die an die dunkelsten Zeiten des Jahr¬ 
marktrummels erinnerten, Interesse zu erregen. Ganz 
abgesehen davon bo^en diese Inserate ein Konglome¬ 
rat von Stilblüten, wie sie zum Glück seit Jahren 
nicht mehr Vorkommen. Man konnte also voreinge¬ 
nommen sein. Wozu war alles das notwendig. Es 
handelt sich doch hier um ein Stück, weiss Gott nicht 
schlechter als hundert andere, ein bisschen kindisch, 
aber stark dramatisch, spannend und vor allem sehr 
geschickt gearbeitet. Wie aus einer Bauernmagd 
eine berühmte Tänzerin wird, wie sie aus Liebesdräng- 
nissen, denen sie stand hält, in die Arme wahrer Liebe 
kommt, die sie sich erobert und die ihr trotz aller 
Fährnisse bleibt, das alles schildert der Film. Das 


ständigen Korrespondenten.) 

Hauptinteresse nimmt die Darstellerin der Titelrolle 
für sich in Anspruch. Dora Kaiser, Solistin des Wie 
ner Hofballetts, sieht gut aus, zeigt grosse mimische 
Kunst und tanzt natürlich ausgezeichnet. Sie hatte 
in Carl Auen, Victor Jansen gute Partner. Eine aus 
gezeichnete Leistung bot auch Frau Lehmann als 
Schankwirtin. Luis Neher hat durch seine feine und 
ruhige Inszenierung erheblich zu dem Erfolge, den 
der Film beim Publikum fand, beigetragen. 

Eine neue Sensation brachte Richard Oswald mit 
dem nach Tolstoi verfassten Film „Der lebende 
Leichnam“. Es ist, auch in der Tagespreise di<* 
Frage aufgeworfen worden, ob man sich an die Ver 
filmung grosser literarischer Werke machen darf, ob 
man sie zur Grundlage eines Filmes nehmen kann 
Ohne auf den Kern dieser gewiss nicht leicht zu be 
handelnden Frage einzugehen, muss man doch Unter 
schiede machen. Wenn ein anerkannter Regisseur, 
wenn er sich hervorragende Schauspieler und tech¬ 
nische Mitarbeiter heranzieht, dann ist zweifellos der 
Lösung der Frage anders gegenüber zu treten, als 
wenn der Stoff für vogelfrei erklärt wird. Oswalds 
künstlerisches Vermögen liess ihn auch dieses Mal 
keinen Fshlgriff begehen. Weder in der Verwendung 
der literarischen noch der rein technischen Mittel. 
Es wurde ein Film, der in sich die Berechtigung für 
einen aussergewöhnlichen Erfolg trägt. Ein Film, dem 
eine persönliche Note eigen ist. Bernd Aldor gibt 
den Helden. Er hat ihn auch auf der Sprechbühne 
dargestellt und es gibt Kritiken, so zum Beispiel aus 
Leipzig, die ihn feiern. Auch hier im Film stellt er 
eine fein durchdachte, erschöpfende Leistung hin. 
Ueberhaupt bietet dieser Film in schauspielerischer 
Beziehung viel. Die junge Bulgarin Man ja Tzat 
schewa als Mascha ist von bezwingender Rassigkeit. 
Rudolf Lettinger, Martha Angerstein, Olga Engl und 
Leo Connard vervollständigen das Ensemble. Der 
„Tauentzien-Palast" hat wieder ein allererstklassiges 
Zugstück. — — Voraus geht eine Groteske „Der 
Preisboxer“ (Deutsche Lichtspielgesellschaft), die 
Kurt Wolfram Kiesslich Gelegenheit gibt, seine ein¬ 
zigartige Komik, die sehr erheiternd wirkt, zu zeigen. 

Argus. 


Was würden Sie mit einer Milliarde anfangen? 

Humoristische Phantasie von Alexander Mogzkowski. 


Alexander Moszkow.ski. als Humorist, Mathematiker 
und Philosoph hoch geschätzt, so weit die deutsche 
Zunge klingt, berichtet uns hier lächelnd über eines 
der aufsehenerregendsten „Preisausschreiben", das 
allerdings nur in der — Phantasie des Verfassers 
stattgefunden hak 

Vor Jahrzehnten genügte eine Million, um die 
Phantasie zu entzünden, aber das ist bekanntlich 
längst überholt. Heute, da die Million nur noch eine 


Art bessere Scheidemünze darstellt, greift man zur 
Milliarde; und so kam es, dass an eine Reihe sehr 
gescheiter Zeitgenossen die Rundfrage gerichtet 
wurde: „Was würden Sie mit einer Milliarde an¬ 
fangen?“ 

Aus den zahlreichen Antworten bringen wir hier 
einige der bemerkenswertesten zur allgemeinen 
Kenntnis 


No. 6fc8 


Der Kmematograph — Düsseldorf. 


Einer der weiss, wo Barth« 1 Most holt, erklärte 
unsr Ich würde mir einen besonders köstlichen Trunk 
leisten. Sie meinen, das könne man billiger haben? 
Da sind Sie aber im Irrtum! Vernehmen Sie den 
Gegenbeweis: Im Jahre 1624 wurde ein Stück besten 
Rheinweins im Bremer Ratskeller mit 300 Talern 
Gold bezahlt, und dieses Stück ist noch heute vor¬ 
handen. Nun wird bekanntlich der steigende Wert 
aliei Weinsorten nach Zinseszüu berechnet, und die 
Mathematiker berechnen, dass dieser alte Wein — 
es ist übrigens Büdesheimer — heute einen Preis von 
24 Milliarden Mark darstellt. Immerhin könnte man 
mit einer Milliarde ein Likörgläschen dieses einzigen 
Getränkes kaufen. Und dies würde ich auf einen Zug 
leeren in dem Hochgefühl: das macht mir kein Mensch 
auf der ganzen Welt nach. — — 

Ein Berliner Stadtverordneter, eifriger Förderer 
hauptstädtischer Wohlfahrt, schreibt uns: Ich würde 
zum Schutz gegen Regen, Schnee und andere Unbilden 
der Witterung einen riesigen Schirm bauen lassen, der 
auf dem Rathaus aufgespannt über das ganze Berliner 
Weichbild hinwegreicht. Dadurch würde dem Stadt¬ 
säckel an Strassenreinigung jährlich 10 Millionen er¬ 
spart, der Bürgerschaft aber an Kleidung und Schuh 
werk mindestens das Zehnfache. Die Kosten eines 
solchen enormen Stadtschirmes werden von den Sach¬ 
verständigen auf 990000000 M. veranschlagt, mir 
blieben mithin noch zum Leben 10 Millionen, womit 
ich als bedürfnisloser Janggesell ganz gut auskommen 
könnte. — — 

Ein bekannter Politiker erklärt uns seine Absicht, 
mit der Milliarde, falls er sie zur Verfügung hätte, die 
gesamte Presse des feindlichen Auslandes aufzu¬ 
kaufen. Wenn auch der Erwerb der grossen Welt 
blätter in London, New York, Paris und Rom mit 
ungeheuersten Kosten verknüpft wäre, so gäbe es 
doch genug vielgelesene Winkelblättchen, die man 
für ein Butterbrot haben könnte. Alles in allem 
dürfte eine Milliarde gerade ausreichen. Er selbst, 
der kaufende Politiker, macht sich anheischig, den ge¬ 
samten Text aller Auslandsblätter aus seiner eigenen 
Feder zu liefern und verspricht sich davon einen 
höchst erspriesslichen Einfluss auf die Stimmung der 
ganzen zivilisierten Welt. — 

Ein Dichter, aem die Not der Kunst sehr nahe 
geht, will mit dem Gelde ein kolossales Verlags¬ 
geschäft begründen. Darin soll alles gedruckt werden, 
was überhaupt bei deutschen Lyrikern an Gedicht¬ 
manuskripten vorhanden ist. Er taxiert die Anzahl 
dieser Bände auf 500000. Werden bei jedem Band 
tausend Mark bar zugesetzt, so belaufen sich die 
Kosten auf eine halbe Milliarde. Mit der anderen 
halben Milliarde sollen strebsame Leute aus dem 
Publikum honoriert werden, die sich dafür ver¬ 
pflichten, sämtliche Neuerscheinungen dieses Verlages 
zu lesen und auswendig zu lernen. 

Wir übergehen eine Anzahl minder wichtiger Er¬ 
klärungen und veröffentlichen hier nur noch die Ant¬ 
wort eines Ungenannten, der uns als „Einer für Viele“ 
seinen Entschluss anvertraut: 

Was ich mit einer Milliarde tat' 

Und welchem Zwecke ich ei« weihe? 

Ich zeichne — was sich von selbst versteht — 

Für diese Milliarde Kriegsanleihe! 



—ss. Berlin. Bei Erscheinen dieser Nummer tagt die ausser¬ 
ordentliche Generalversammlung des „Cen- 
tral-Verbandes der F i 1 m v e r 1 • i h e r Deutsch¬ 
lands“. Wie wir erfahren, werden mehrere Mitglieder der Ein 
undzwan ziger Kommission de« Reichstages der Versammlung bei¬ 
wohnen, da die Konseasionsfrage auf der Tagesordnung steht. 


M o s c h - F i 1 m heisst eine neue Firma, die die Herren Richard 
und Fritz Frochnewski errichtet haben. !Sitz der Firma ist Frie¬ 
drichstrasse 24. Als erstes grosses Filmwerk erscheint ..l.iebe und 
Leben“. Es handelt sich hierbei um vier in sich abgeschlossene 
funfaktige Filmschauspiele, deren beide erste die Titel „Die Seele 
des Kindes“ und „Die Tochter des Senators“ tragen. Regie fülirt 
Walter Schmidt Kassier, wahrend in dem ersten Film des von Fritz. 
Frochnewski verfassten Zyklus Käthe Haack, Frydel Fredy, Jenny 
Mar bä, Melitta Kiefer, Erwin Fichtner, Max Rnhbeck u. a. beschäl 
tigt sind. Alle vier Filme haben Gesangseinlagen. Die Leitung des 
gesanglichen Teiles hat Kapellmeister Eugen Sauerbom vom Hiütli- 
ner-Orchester inne. 

Die Firma Expr^ss-Film-Titel G. m. b. H. (Ge¬ 
schäftsführer Herr Paul Effing) liat ilire bedeutend vorgröeaorten 
Räume Friedrichsstraaso 225 bezogen. 

Die Monopol-Vertriebs- G. m. b. H.. Hane- 
wacker A 8cheler tritt mit einem sensationellen Pro¬ 
gramm in die neue Saison. Nicht mehr als sechs grosse Serien sind 
m Vorbereitung. Zuerst, die ..Ellen Richter-Serie 1918/19“, deren 
Regie bekanntlich jetzt Rudolf Meinen übernommen hat. Ausser 
dem zwei „Max Mack-Serien“. von denen die eine sechs grosse 
Dramen, die andere acht Lustspiele umfasst. Die Mephisto-Serie. 
„Die Memoiren des Satans“ hat vier Abteilungen, und zwar „Dr. 
Mors" (fünf Akte), „Fanatiker des Lebens" (fünf Akte), „Der Fluch¬ 
beladen-»“ (fünf Akte), „Der Sturz der Menschheit“ (vier Akte). 
Die Rolle des Satans spielt Kurt Brenkendorf. Es folgen die Lust¬ 
spiel-Serien „Jlse Bois“ und „Paul Becker“. 

Die Deutsche Mutoskop- und Biograph- 
Gesellschaft m. b. H. liat Herrn Emil Kluck Einzelprokura 
erteilt. 

Bei der Deela - Film - Gesellschaft wird der erste 
Film der „Ressel Orla-Serie“, „Das Glück der Frau Beate“ von 
Max Jungk vorbereitet. 

Der „T a u e n t z i e n - P a 1 a s t" ist von der „Ufa“ gemietet 
worden. Der Vertrag mit dem Besitzer des Theaters beginnt nach 
Ablauf des Vertrages mit Direktor Ludwig Klopfer, im Jahre 1920. 

Die „Deutsohe Lichtbild-Gesellschaft E. V.‘ 
hat in Fortsetzung ihrer „Kieaslicli-Serie“, zwei neue Lustspiele. 
„Der Dichter in No»“ und „Klaus und sein Weinkeller “ vollendet. 
Die Filme sind Fabrikate der William Kahn-G. m. b. H. und er¬ 
scheinen ausserhalb des Beiprogramms. — Die Firma hat der Skala- 
Film-Verleih-G. m. b. H. das Monopol für Deutschland, mit Aus¬ 
nahme von Süddeutschland, folgender Filmdramen „Das Perlen¬ 
halsband“, „Der ewige Zweifel“, sowie von den Lustspielen „Eine 
billige Pension '. „Der Preisboxer“, „Komtess Hanne“, „Gräfin 
Auguste“ und „Klatschrosen“ übertragen. 

Die Richard Oswald-Filmgesellschaft hat 
mit den Aufnahmen zu „Es werde Licht“, IV. Teil begonnen. Ver¬ 
fasser des Films und Regisseur desselben ist Richard Oswald, die 
Aufnahmen fertigt Max Fassbender, dekorative und technisch« 
Einrichtungen stammen von O. Rinakli. In den Hauptrollen sind 
beschäftigt Emilie Unda, Käte Oswald, Auguste Pünkösdy, Rein 
hold ßchünzel. Alfred Abel, Kurt Verspormann, Conrad Veidt und 
Kurt Salden. — Als letzten Kultur- und Aufklärungsfilm ihrer Pro¬ 
duktion 1917/18 bringt die Firma „Dida Ibsen s Geschichte“, ein 
Finale zum Tagebuch einer Verlorenen von Margarete Böhme. 
Der Film ist von Richard P. Oswald bearbeitet, der auch die Regie 
führt. 

Die William K a h n - G. m. b- H. bringt einen dreiaktigen 
Film „Verlorene Töchter“ heraus. Es wird dies ein Aufklärungsulm 
gegen den Mädchenhandel. 

Die Firma Oscar Einstein bringt zwei neue Filme, 
„Gefährliches Spiel“ und „8eitonsprünge“ heraus. 

Die Stern-Film - G. m. b. H. hat für die 8. Kriegsanleihe 
100 000 Mark gezeichnet. 

„Die Tiara des S a i t a p he r n e s“, heisst der neue 
Detektivfilm der Joe Jcnkins-Serie, den Paul Rosenhayn soeben 
der Firma Atlantic- Film-Aarhus zur Verfilmung übergeben hat. 

Ein Protest. 

Das „Verbandsorgan“ brachte einen von den Herren E. A. 
Dupont und Paul Roaenhayn Unterzeichneten Protest, der sich gegen 
die vom „Verbände zur Wahrung gemeinsamer Interessen der Kme 
matographie und verwandter Branchen“ vollzogene Wahl des Herrn 
Hans Brennert als Vertreter der Filmschriftsteller in den Aus¬ 
schuss zur Abhaltung regelmässig wiederkchronder Besprechung 
mit der Zensurabteihmg des Königlichen Polizeipräsidiums richtete. 
Ebenso wenig wie wir die angeführten Gründe zum Protest gegen 
die Wahl des Herrn Brennert billigen, ebenso wenig richtig war 
die Form. Ein Protest in dieser Angelegenheit gehörte vorerst an 
den Verband selbst und nicht vor die Oeffentliohbeit. Wie wir er¬ 
fahren, haben weder Herr Dupont noch Herr Rosenhayn im ent¬ 
ferntesten daran gedacht, gegen die Persönlichkeit des Herrn Bren¬ 
nert irgend etwa« zu sagen, und sie werden Gelegenheit nehmen, 
dies auch öffentlich zu erklären. Hoffentlich worden sich auch ihre 
Bedenken, die ihnen Herrn Brennert als ungeeignet für jene Wahl 
erscheinen Hessen, inzwischen zerstreut haben. Herr Brennert er¬ 
klärt zu dar Angelegenheit folgendes: 

1. Mir ist von der Absicht, mich in dieses Amt zu 
vorher nichts bekannt gewesen, 


wählen, 





Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 588 


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Der Kinematograph — Düsseldorf. 


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Der Kinematograph — Düsseldorf. 









Der Kinematogmph — Düsseldorf 


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Der Kinematogr»ph — Düsseldorf. 


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Im Rahmen der 


Daldemar Psilander 

Serie 1918-19 

erscheint das szenisch-prossartipe 
aus Daridld- und Finanz-Kreisen 

Der Flammenlanz. 



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No. »88 


Dev KIn«m*togr»ph — D&Meldorf. 


2. loh habe dem Verbände mitgeteilt, dass ich die Annahme 
der Wahl von der Genehmigung meiner Dienstbehörde ab¬ 
hängig machen müsse, 

3. Ich werde diese Erklärung aber jetzt zurückxieben, da ich 
das Ehrenamt nicht glaube annehmen zu dürfen, wenn sich 
auch nur zwei Filmschriftsteller durch mich nicht hinrei¬ 
chend vertreten fühlen. 

Es wäre sehr bedauerlich, wenn es nicht gelänge, Herrn Brennert 
zu veranlassen, den letzten Punkt seiner Erklärung zuiuckzuxiehen. 

Zur Handelskammer-Fachausschuss-Wahl. 

In der von una eng«zeigten Sitzung, au der die Herren Meinen, 
Graf, Bartuecheck und Geyer Einladungen verschickt hatten, 
zwecks Besprechung über den neu zu errichtenden Fachausschuss 
bei der Handelskammer, hielt Herr I. M. Jacobi einen Vortrag über 
..Die Filmindustrie und die Bedeutung ihres Fachausschusses", 
an den sich eine lebhafte Diskussion schloss. Zwei Anträge kamen 
zur Annahme: 

1. Antrag Dr. Friedmann, Schmidt, Seckelsohn, Kahn, Pommer, 
Bluen, Urbach, Schnelle: 

„Eine tun 3. April 1018 im Admirals-Palast tagende, von 
Filmfabrikanten, Filmverleihen, Theaterbesitcem und Ver¬ 
treten der verwandten Branchen zahlreich besuchte Versamm¬ 
lung richtet an die Handelskammer zu Berlin die Bitte: den 
bei ihr zu errichtenden Fachausschuss der Filmbrsnche in 
einer Stärke von 18 (nicht 12) Mitgliedern zu errichten, die Wahl 
der Vertreter der einzelnen Gruppen aber durch die gesamte 
Branche, das heisst, durch die Gesamtheit der hande lagericht- 
lich eingetragenen Firmen der Filmbranclie vornehmen zu 

2. Antrag Metamerson: 

„Die am 3. April 1018 im Admirals-Palast tagende, von 
Fitmfabrikanten, Filmverleihern. Theaterbesitzern und Ver¬ 
tretern der verwandten Branchen besuchte Versammlung 
richtet an den „Verband zur Wahrung gemeinsamer late ressen 
der Kinematographie und verwandter Branchen“ das Er¬ 
suchen, innerhalb acht Tagen einen Wahlausschuss aus den 
Organisationen zu bilden und ihn durch geeignete Vertreter 
von nichtorganisierton Firmen, die nicht organisiert sein können, 
zu ergänzen und dann eine Kandidatenliste aufzjstellen.“ 
Hierzu ein Amendement: 

„An den Verband wird das Ersuchen gerichtet, in diesen Wahl¬ 
ausschuss als Vertreter der nicht organisierten Interessenten 
die Herren Coboken und Schmidt für Export und Import, 
Dr. Friedmann für die Fachpresse, Effing für die Hilfsindustrie 
hinzuzuziehen. ‘ ‘ 

DQueldcrf. Der „Club der Milliardäre“ hat sich im -Vst» Nielsen- 
Theater überaus zugkräftig erwiesen. Die spannende Handlung 
in Verbindung mit den schönen Naturaufnahmen und der guten 
Gosamtphotograplüs erweckte stetes Interesse. Der Vertrieb er- 
f'-lgt durch den Exoelsior-Film-Verleih, Graf-Adolf-Strasse 12. 

Altenburg I. 8.-A. Das Lichtspielhaus in der KesselgAsse ist 
wieder eröffnet worden. 

Ossmu. Hier wurden Askanieche Strasse 30 die Aakanie- 
Liehtspiele eröffnet. 

Magdeburg. Der Fiintenhof wird Kino, somit wird der einzige 
grosse, für repräsentative Zwecke geeignete Festsaal Mrcdeburgs 
dem bisherigen Brauche entzogen. Die Eröffnung als Kino soll 
im September atattfinden. 

Marlsnburg I. Wsstpr. Für 90 000 Mark käuflich erworben 
hat die Vereinigt«' Lichtspielgesellschaft Berlin das der KreiaBpar- 
kasse Marienburg gehörige Hotel zur Marienburg gegenüber dem 
Schlosse. Die GeaellschcJt lässt das Hotel aunbauen und im Erd¬ 
geschoss ein Lichtbildtheater einrichten; die anderen Stockwerke 
de« Hotels sollen zu Wohnungen hergerichtet werden. 

gl. MBucbsn. Nim beginnt es sieh tatsächlich in München 
zu regen, und wenn niobt «die Anzeichen trügen, werden wir «ehr 
bald als Filmstadt uns Beachtung und Anerkennung geschaffen 
haben. Freilich, so lange wir nicht ein wirkliches erstklassiges 
Atelier haben, ist an eine gediegene Produktion nicht zu denken, 
und helfen die raffiniertesten Mittel und Mi Welchen darüber nicht 
hinweg. Wollen wir auf dem W e 11 «harkte konkurrenzfähig 
werden, müssen wir unbedingt vor allem ein Atelier haben. Damit 
soll es nun nach dem Kriege besser werden. — was aber bis dahin ? 
Da werden wir uns wohl mit Ostermayr und Nadler (Weias-Blau- 
Filme) behelfen müssen. So gut es eben geht. Inzwischen ist Oster- 
mayr in den neugegründeten Konzern eingetreten und wird seine 
gesamte Produktion wohl für diesen einrichten. Jedenfalls bietet 
ihm die kapitalkräftige Basis des Konzerns die schöne Möglichkeit, 
sich seich und gediegen zu entfalten und so ist wohl auch zu hoffen, 
dam wir recht bald etwas Neues und Bqhönes zu sehen bekommen 
werden. Es ist aber auch zu erwarten, dass er in richtiger Erkennt¬ 
nis der Fähigkeiten seines Regisseur« Beck diesem nicht Aufgaben 
zumutet, denen er nicht gewachsen ist. Wie ich erfahre, ist nun tat¬ 
sächlich Ostermayr in vollster Tätigkeit, und dos ist sehr erfreulich, 
denn wir wollen und dürfen nicht versessen, dass Ostermayr der 
erste und älteste Filmerseuger in München ist, und dam wir es ihm 
zu verdanken haben, wenn die Münchner Filme sich Achtung und 
Anerkennung im Reichs zu schaffen gewusst haben.-»Ueberaus rege 
Tätigkeit herrscht auch im Atelier Nadler, wo z. Zt. Herr Seit* mit 
der Fertigstellung eines Films beschäftigt ist. Das Sujet rührt 


ebenfalls von ihm her. Marsani wirkt dar in mit. Es handelt sich 
um einen Spielfilm, der demnächst schon fertiggostellt wird, wir 
werden also hoffentlich recht bald Gelegenheit haben, darauf zurück- 
znkomnjen. — Eine recht erfreuliche Neuigkeit kommt uns aus 
dem Atelier Martin Kopp. Bekanntlich ist Herr Kopp heute 
der Besitzer einer der besten und bekanntesten Kopieranstalten. 
Eis ist ihm nach tüchtiger und emsiger Arbeit gelungen, sich weit 
über Bayerns Grenzen einen angesehenen Namen zu schaffen, und 
er darf sich rühmen, mit Aufträgen derart überhäuft zu sein (auch 
au« Berlin), dass er diesen fast gar nicht mehr nachkommen konnte. 
Tatsächlich hat er in letzter Zeit sogar eine ganze Anzahl Aufträge 
zurückweisen müssen. Nebenbei produziert er aber auch noch selbst 
Filme, so hauptsächlich solche, aktuellen Inhalts, wie ja auch seine 
Trickfilme sich längst einen geachteten Namen geschaffen haben. 
Dasselbe gilt von seinen wunderschönen Naturaufnahmen. Den ge¬ 
steigerten Bedürfnissen nachzukommen, hat er sich nun mit dem 
Kaufmann Herrn Kleiner verbundenen dass er seine Kopieranstalt 
1 bedeutend vsrgrössert kann. Wir werden demnächst darauf noch 
besonders zurückkommen, für heut« sei nur noch bemerkt, dass Herr 
Kopp, der natürlich die künstlerische Leitung nach wie vorbei- 
behält und die kaufmännische Herrn Kleiner übergibt, auch ferner¬ 
hin das Erzeugen beibehält, hauptsächlich wird er Lustspiele her¬ 
vorbringen. — 

Auch auf dem Kinomarkte selbst ist eine sehr schöne Neuigkeit 
ru verzeichnen. Demnächst eröffnet nämlich Herr Mehringer 
seine „Hofgarten-Lichtspiele“ in der Triftstrasse, 
in nächster Nähe des Hofgartens somit. Herr Mehringer hat das 
Theater reizendst und entzückendst ausstatten lassen, es macht 
einen sehr vornehmen und gediegenen Emdruck und wird zweifels¬ 
ohne sehr bald zu den schönsten und angesehensten Kinos Münchens 
zählen. 

Otterburg (Altmark). Im Prinz von Preussen hat Fr. Beben 
ein Kino-Theater eröffnet. 

Wilhelmshaven. Die Lichtspielgeaellsrhaft m. b. H. eröffnet« 
im „Riiatringer Concerthaus ein grosses Lichtspieltheater. 

Norditche-Frankfurtsr-Film-Co. Der bisher der Berliner Zen¬ 
tralleitung der A. V. Co., Berlin angehörende Dir. Fri‘.z Kneveis 
wegen seiner Tüchtigkeit und Weltgewandtheit in allen Film¬ 
kreisen ausserordentlich geschätzt und beliebt, siedelt zwecks 
Uebemahme der im Ufa-Konzern aufgegangenen Frkfrt. Film-Co., 
die mit der Niederlassung der N. F. Co. zusammengelegt wird, 
nach Frankfurt über. Der bewährt«, umsichtige und intelligente 
Fachmann par excellence wird auch in der neuen Sphäre dem Unter¬ 
nehmen des Konzern bald neue bedeutende Erfolge bringen. Viel« 
führende Theaterbesitzer beglückwünschen die Firma zur Auswahl 
dieser geschmackvollen und erprobten Persönlichkeit von seltener 
Vielseitigkeit. 


gga ms-gsa 

Wie«, VII., \Vt st bahnst raaee 6, Apollo-Film-Vertriebe-Gesell¬ 
schaft für den Balkan mit beschränkter Haftung, ungarisch: Apollo 
filmkereskedelnli täraasäg Balkan räezäro Korl. fei., bulgarisch: 
derselbe Firma Wortlaut in cyrillischer Schrift, und rumänisch: 
Apollo socistate pentru venzarea de filme pentru Balkan c. g. L. 
Gegenstand des Unternehmens ist: a) der Ankauf von Filmen sowie 
das Verkaufen und Verleihen derselben ausschliesslich naoh dem 
Balkan unter hauptsächlicher Berücksichtigung solcher, welche 
österreichisch-ungarischen Propagandazwecken dienen und solcher, 
welche von den Gesellschaftern erzeugt oder in Vertrieb genommen 
werden; bl der Ankauf oder die sonstige Betriebsübernahme von 
Unternehmungen, welche den Handel mit Filmen am Balkan zum 
Gegenstände haben; c) die Errichtung, Erwerbung, Pachtung oder 
sonstige Bet rieb« Übernahme von Kinotheetem, Industrie- und Han- 
<U-Isunternehmungen, welche die Zwecke des gesellschaftlichen Unter¬ 
nehmens am Balkan «u fördern geeignet sind; d) die Erzeugung und 
der Handel mit kinematogrsphiseben Apparaten und Zubehör 
naoh dem Balkan; e) die Beteiligung an anderen gleichen oder ver¬ 
wandten Unternehmungen am Balkan. Höhe des Stammkapitals: 
600 000 K. Darauf geleistete Bareinzahlungen: 250 000 K. Ge¬ 
schäftsführer: 1. Otto Löwenatein, k. u- k. Hauptmann in Wien, VII., 
Westbahnstrasse 8; 2. Josef Somlo, Direktor ln Wien, XIX., Peter 
Jordsostrasse 10; 3. Emmerich (Imrs) Roboz. Direktor in Buda.-eat, 
\ III., Rakoosystrasse 59. und 4. Alexander (Sandor) Korda.Dir-K.tor 
in Budapest, VIII . Rakoczystrasse 9. Rechtsverhältnisse lor Ge¬ 
sellschaft: Die Gesellschaft beruht auf dem Gesellschaftavert-aga 
vom 21. I. 1918. Vertretungsbefugt: Der Geschäftsführer Orto 
Löwenstein mit einem der anderen Geschäftsführer oder seinen 
Prokuristen kollektiv, F. Z.: Die Firmazeichnung erfolgt durch d«o 
Geschäftsführer Otto Löwenatein kollektiv mit einem anderen 
Geschäftsführer oder einem Prokuristen derart, dass dieselben dem 
geschriebenen oder vorgedruckten Firmawortlaute ihren Familien¬ 
namen beisetzen. Der Geschäftsführer Otto Löwenatein zeichnet 
jedoch Vor- und Familienname. Die Bekanntmachungen der Ge¬ 
sellschaft erfolgen durch das Amtsblatt der k. u- k. „Wiener Zeitung" 
und durch das ungarische Amtsblatt „Budapest Közlöny”; die¬ 
selben werden jedoch ersetzt durch Mitteilungen mittels r»-kom- 
mandlerten Briefe« an die der Gesellschaft zuletzt bekanntgege- 



No. 688 


Der Kineinutograph — Düsseldorf. 


benen Adressen der einzelnen Geacllschafce'-. Ein Aufsicht »rat ist 
bestellt. 

Wien, VII., Neubaugasae 25, Engel & Weiter. Handel und Ver¬ 
leihung von Filmen und Handel mit kineiraiographischen Apparaten 
und Bedarfsartikeln. Offene Handelsgesellschaft seit 1. 111. 1918. 
G.: Artur Engel, Kaufmann in Wien, und (Caroline Walter, Handels¬ 
frau in Wien. Vertretungsbefugt: Beide O. kollektiv. Einzelpro¬ 
kura erteilt dem Gottlieb Weil, Kaufmann in Wien. 

Wien, VII., Siebenstemgasse 42/44. „Star“, F'ibn-Hundels- 
GeSeilschaft m. b. H. in Liquidation, infolge Beendigung der Liqui¬ 
dation gelöscht. 

Wien, VIII., Josefstädterstrasso 87, Weiler’s Auatro Film Co. 
Gesellschaft m. b. H. Gegenstand des Unternehmens ist die Ver 
leihung von Filmen und der in diese Branche einschlägigen Artikel 
gegen Kinhebung v on Leihgebühr, ferner der Handel mit Filmen, 
kinematographischen Bedarfsartikeln sowie der Betrieb anderer 
Geschäfte ähnlicher Art auf eigene oder fremde Rechnung, Höhe 
des Stammkapitals: 20 000 K. Darauf geleistete Bareinzahlungen: 
12 300 K. Geschäftsführer: Nathan Weiler. Kaufmann in V nn. 

Aut Budapest wird berichtet: Die B slapester Polizei hat die 
Kinoschule „Hunnia" wegen unmoralischen Treibens gesperrt. 

Kapfenberg, Steiermark. Neu eingetragen wurde die Firma 
Franz Hammerl, Kinotheater. 

-nt Karltkoga, Schweden. Die mit 15 500 Kr. Aktienkapital 

f bildete AktiebolagetCentralbiografen i Kurl«. 

o g a betreibt in dem angekauften Hau» Knstinelund Nr. 1 ein 
Kino. Die Finna zeichnen Baumeister G. A. Anderason oder 
Frau Ruth E. Halen. 

-m. Norrköping, Schweden. Zum Betrieb eines Kinotheaters 
in Norrköping, wo sie das Haus l>rott ninggatan 18—20 ankaufte, 
wurde mit 200 000 Kr. Aktienkapital eine A.-G. in Stockholm 
gebildet. Gründer sind u. a. Kabinett «kan imerherr W. von Hofsten, 
Freiherr S. Leijonhufond. Dir. H. Liljegren, Dir. ßertil Anker. 

-m. Gotksnbsrg, Schweden. Um nach Einkauf und Umbau 
des Hauses Ecke Nom A116 und Jarutorgsgatan ein grosses Kino 
tbester zu betreiben, gründeten K. Husberg. G. Hilding, G. Hell- 
man u. a. eine A.-G. mit 400 000 Kr. Aktienkapital. 

•rn. SlagSlM, Dänemark. Ehern. Kinotheaterdirektor Niels 
Anton Jensen wurde in Konkurs erklärt. 

-m. Kristiania. Skybak <fc i’oer, elektrotechnische 
Werkstatt, Akersveien 18, übernahm a Vertretung der A.-S. 
Dansk Kinomatograf-Fabrik (Kopenhagen), führt 
Ausbesserung von Kinematograph-Maschinen afts und hält Reaerve- 
teile auf Lager. 

Russland. Ende vorigen Jahres fand der Sowjet nach einem 
uns erst jetzt zugehenden Bericht den Besuch von Theatern, Kinos 
und Singspielhallen in einer Zeit, in welcher Tausende arbeitslos 
seien, für unmoralisch, die öffentlichen Lustbarkeiten, angesichts 
des Ernstes der Lage, für unangebracht und schliesslich verlange 
auch der Kohlenmangel deren Einstellung. Den Kinos wurde 
nach eingelegtem Widerspruch gestattet, von sieben Tagen an 
dreien Vorstellungen zu veranstalten. Auch hiermit gab man 
sich nicht zufrieden. Es wurde in einer neuen Eingabe erklärt, 
(lass auf die Kinos noch nicht 1 % des von den Vergnügungslokalen 
benötigten elektrischen Verbrauches entfiele, dass eine Schliessung 
an vier Tagen die Zahl der Arbeitslosen vermehren müsse und wies 
darauf hin, dass der russische Staat 1916 aus den Kinos nicht 
weniger als 80 Millionen Rubel gezogen habe. Wie bei 
so vielen anderen Sowjetverordnungen besann man sich bald eines 
Besseren und legte die Verfügung einer Schliessung aller der Unter¬ 
haltung und Zerstreuung dienenden Unternehmungen wieder zu 
den Akten. 

Lodz. Hier wurde das Lichtspiel-Theater Odeon eröffnet, 
m. Df. Filmbranche in Mexiko. Für Kinotheater ist Mexiko 
ein schwieriges Land, denn die Mexikaner verlangen immer neue 
Stücke, nur ständig wechselnde Plakat« vermögen die Theater 
zu füllen und selten wird ein ganzes Tagesprogramm von der gleichen 
Firma geliefert. Französische Filme sind am begehrtesten, so hat 
allein Pathö Frires ein fortwährend erneuertes Lager von 300 000 m 
dort; daneben italienische und spanische. Die Vereinigten Staaten 
gaben sich bisher keine Mühe, ihre Filme in Mexiko einzuführen. 
— Nicht viel mehr als Versuchsbetriebe sind die im vorigen Jahre 
in Mexiko gegründeten Filmfabriken; die grösste davon, die 
A z t e c a - F i Fm - A.-G. arbeitet an einem dem mexikanischen 
Volkscharakter angepassten Film, ein anderer „Chapultees“, der 
schon eingespielt ist, schildert die geschichtlichen Ereignisse des 
Jahres 1847. 

Italien. Die kinematographisebe Industrie ist stolz auf ihre 
Leistungen, die neuerschienenen Filme zeigen einen Hochstand, 
der ihnen jede Konkurrenz fernhalten wird. Selbst weniger gewählte 
Stoffe erzielen durch geschickte Verwendung und vorzügliche 
Gestaltung eindrucksvolle Wirkungen. In den letzten Wochen 
brachte der Polifilm Neapel: ..Die Sünderin“ mit Leda Oys, Cines- 
Rom das ergreifende Drama „Der Juwel von Khama“ und „Das 
Drama einer Nacht" mit Lyda Boreili heraus. Medersefilm gab 
„Maria di Magdala“ mit der Diana Karenne, der Silentinmfilm 
„Der Sohn des Mondes" nach Fausto Maria Martini, Tespifilm 
„Lolita“. Die Reibe ist hiermit keineswegs abgeschlossen, es sind 
dies nur die bedeutendsten, ln den Freudenbecher fallen aber 
bei dem Gedanken: „Wohin mit all dem Guten ? »“ bittere Wermuts¬ 


tropfen. Die Alliierten nehmen viel ab, jedoch für eine so grosse 
Produkt ionsfreudigkeit nicht genug. 

Der kinetnatugraplüsche Heeresdienst hat den grossen Film 
„L'altro esercito" fertiggestellt. Die Kriegsarbeit der Daheim 
geblichenen, in den Verpflegungsämtem usw. Es ist ein grosser 
Film, der aber nur eine kühle Aufnahme findet. 

Frankreich. Der französische kinematograpliischo Dienst der 
Armee erfreut sich in den dortigen Fachkreisen keines besonderen 
gutes Rufes. Seine leistungen wenlen als sehr geringfügige bezeich¬ 
net und sollen mehrfach ihren Höhepunkt in der vollendeten Form 
finden, dass sie zeigen, wie es nicht gemacht wenlen muss. Die 
Fachpresse stellt dieser wenig erfreulichen Tat Sache die hervor¬ 
ragenden Leistungen der Privatindustrie entgegen. Neuerdings 
wird mit besonderer Genugtuung berichtet, dass der kinema- 
tographische Heeresdienst einige 100 000 Fr. unnütz verpulvert 
hat. Man glaubt, dass dieser Umstund genügt, um der im Lande 
ausgesekaiteten Privat iudustrie wieder „Freie Bahn dem Tüchtigen“ 
zu gewähren. 

Kino auf See. Bei der Bedeutung, welche die Alliierten vor 
und während des Krieges der hinreissenden Ueberzeugungskraft 
des Filmes beimessen, ist es nicht verwunderlich, dass das Kino 
auf den grösseren Schiffen der Kriegsmarine wohlverdiente Heimat« 
rechte erwarb. - Die ücsclisffung der Einrichtung wurde von den 
jeweiligen Flottenvereinen übernommen: in England von der 
Navy League, in Frankreich von der Ligue Maritime Fran$aiae. 
in Italien von der Lega Navale und in Amerika von der United 
States Navy League. Kennzeichnend für Amerikas Ubertünchte 
Ehrlichkeit ist cs, dass die ersten auf Schiffen gezeigten Filme, 
deutschfeindlichste ärgster Sorte, sclion zur Zeit seiner minder- 
baren Neutralität hergestellt wurden. 



Berlin. Dam in ann-Fil in-Gesellschaft mit 
beschränkter Haftung. Gegenstand des Unter 
nehmen«: Die Herstellung und die Vervielfältigung, der Verkauf 
und das Verleihen von Filmen.Das Stammkapital beträgt 80000 Mk. 
Geschäftsführer: 1. Albert Schuster. Rentier, Charlottenburg. 
2) Gerhard Dammann, F'ilmnohauspieer und Regisseur, Charlotten¬ 
burg. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haf¬ 
tung. Der Gesellschaftsvertrag ist am 24. Januar und 16. März 
1918 abgeschlossen. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: 
Als Einlage auf das Stammkapital werden in die Geaellacnaft ein¬ 
gebracht vom Gesellschafter, Regisseur und Filmschauspieler 
Gerhard Dammann in Charlotten bürg, der mit der National-Film- 
gest-Uschaft abgeschlossene Vertrag, der zum Gegenstand den Ver¬ 
kauf von 8 Filmen zum Preise von Mk. 1.75 für den Meter hat. Ferner 
hin überträgt Dammann der Gesellschaft sämtliche für Filme ge¬ 
eignete Sujets, die er entweder sellwt verfasst oder -anderweitig 
erworben liat. Ausserdem hat er der Gesellschaft sämtliche vor. ihm 
zu spielenden Filme zu übertragen. Die Autorschaft an den Sujet, 
wie an den Filmen geht auf die Gesellschaft über. Die eingebrachten 
Rechte und die durch die Gesellschaft erworbenen Rechte gegen 
Dammann werden insgesammt mit Mk. 38 000 bewertet, welcher 
Betrag auf die Stammeinlage de« Dammann verrechnet wird, 
so dass diese dadurch gedeckt ist. Oeffentliche Bekannt machungen 
der Gesellschaft erfolgen nur durch den Deutschen Reichsanzeiger. 

Berlin. Metrofilm - Gesellschaft mit be¬ 
schränkter Haftung. Leopold & Co.: Durch Be¬ 
schluss vom 15. März 1918 ist der Sitz nach Berlin - Sohöne- 

Bromfeerg! „Kammer-Lichtspiele, Gesell¬ 
schaft mit beschränkter Hsftun g“. Der Gesell- 
schaftsvertrag ist am 2. März 1918 festgestellt. Gegenstand de» 
Unternehmens ist der Erwerb und der Fort betrieb der Kammer- 
Lichtspiele in Bromberg. Die Gesellschaft ist berechtigt, »weitere 
Lichtspieltheater zu erwerben, zu errichten und t-i betreiben und 
sich an solchen in irgend welcher Rechtsform zu beteiligen. Das 
Stammkapital beträgt 20 000 Mark. Geschäftsführer sind die Kauf¬ 
leute Karl Wiesel und Isidor Fett, beide in München. Die Gesell 
nchaft wird durch zwei Geschäftsführer vertreten, von denen jeder 
zur Vertretung der Gesellschaft für sich allein berechtigt ist. 

Charlottenburg. Hier wurde Bismarckstrasse 84 das Kaiser- 
Kino eröffnet. 

Elberfeld. Astoria-Film-Compagnie Walden¬ 
burg e r & Senff, persönlich haftende Gesellschafter: die 
Kaufleute Otto Waldenburger und Wilhelm Senff in Elberfeld. 
Die Gesellschaft hat am 12. März 1918 begonnen. Zur Vertretung 
der Gesellschaft sind beide Gesellschafter nur in Gemeinschaft 
oder jeder von ihnen in Gemeinschaft mit einem Prokuristen er¬ 
mächtigt. 

L««nlg. Hugo Flemig, „Lichtspielhaus 
C o 1 o s a e u m‘\ Inhaber der Kinobesitzer Kurt Hugo F lenug 
in Lehmig. 

Leipzig. Welt panoptikum, Gesellschaft mit 
beschränkter Haftung. Der Gesellschaftsvertrag 
am 9. März 1918 errichtet. Gegenstand des Unternehmens ist: a) 
der Betrieb eines Lichtspieltheaters, b) der Abschluss von allen an¬ 
deren in diese Branche direkt oder indirekt einschlagenden 1«>‘ 




I>er Kinem&tograph — Düsseldorf. 


N'o. »8 H 


s< lidften, e) der Erwerb von Lichtspi«’ltliii*nt< > iti uiwl di« Beteiligung 
»n aolc>i«n. 1 'io Gesellschaft int zunächst auf di* Dau«-r bis 31 Mar/. 
1923 abgeschlossen. Di« Vertragsdaucr verlängert «ich jedesmal 
um wiu rr drei J«hr«*, sofern nicht von einem der Gesellschaft <-r 
den beiden aiuleren unter Kinliultung einer vierteljährigen Frist 

der Vertrag schriftlich auf «len 31. Mar/. 1923 aufgekümligt wird. 

Dax Stammkapital ■•«trägt zwanzigtmixend Mark. Kalla mehrere 
< ««SchiftsfQhrer beatellt werden. a<> wirtl die Oaellaehuft durch 
jeden «leraelben vertreten. Zum G»-x«-häft«führer ist hextellt der 
Kaiitmaiin Kurt, Gleye in 1-eipzig. Aus dein tteeellac 1 .aftxvertrag«■ 
wird noch ljekannt gegeben: Die Bekanntmachungen «1er Gexell- 
scliuft erfolgen nur durch den Deutschen Keichsanzeiger. 

München. Kopp-Filmwerke Kopp A Co. Offen* 
Handelsgesellschaft. Beginn: I. April 1818. Fabrikation von Kino- 
filmcu. Xordent'st rosse 48. Gesellschafter: Mtvrtin Kopp. Film- 
fabrikmit. und Eug«-n Kleiner. Kaufmann. Iieide in München. 

Die tVisellwhafter sind, nur gemeinschaftlich zur Vertretung «ler 

l .esellschaft ermächtigt. 

München. Bayrische Film imludri« Gesell 
Schaft mit heachränkter Haftung. Der Gesell- 
achaftsvertrag ist am 23. Mär/. 1918 abgeschlossen. Gegenstand «les 

Unternehmens ist die Herstellung und «'.er Vertrieb kinetnatogra- 

phiselier Filme. Stammkapital: 2tHMH> Mark. Sind mehrere Ge 
Hcliäftsfiihn-r bestellt. so vertreten sie oh- tJesellschaft zu je zweien 
gemeinsclir.ftlich. Geschäftsführer: Viktor Dominici, Kaufmann 
in München. Die Bekanntmachungen der Gesellxcliaft erfolgen 
iin Deutschen Keidisanzeiger. <ieschäftxloknl: Theatinerxtrasse 49 

München. A d in i r a 1 f i I in - Ge s « 11 s c h af t mit b« 

schränkter Haftung. Geschäftsführ**r Toni Attenberger 

gelöscht. Xeulc-Stcllter Geschäftsführer: Nathan Sadler. Privatier 
in Miinclien. 

Rüstringen. I.ichtspielgesellschaft mit be¬ 
schränkter Haftung. <iegenstand des Unterneluncns: 
Betrieb von I.icht spie Itheutern. Stammkapital 20 040 Mark. Ue- 
««•häftsfiUin*r: Kaufmann Emst Bengen in I\ ilhelmshaven. Der Ge¬ 
schäftsführer l.«-«larf der Genehmigung der Gesellschafter, a) zum 
Krwerh. zur Wröuäserung uihI zur Belastung von Grundstücken. 
I>) -zur Aufnahme von Anleihen, c) zu Baut«'n «der Neuanschaffungen. 

die im einzelnen mehr als ölMl Mark kosten, d) zur Anstellung «sler 

Entlassung von Beamten, e) zum Abschluss von Katif- isler Liefe- 
rungsvenrügen im Werte von mehr äls 2»Khi Mark IV*r <Jeaell- 
srhaftsvertrag ist ain 5. März 1918 feetgestellt. 

Schwerin t. Meckl. ,.L ielitspiel Betriebs- < esell 
schaft mit. beschränkter H a f t u n g”. Nach bc- 
endigtsr Liquidation «ler G**sellseliaft wird die Firm« gelöscht. 

Schwerin. l ärl SteinerIs-n erwarb käuflich die Apollo-Licht 
spiele Kaiser-Wilhelm-St rn-sse. 

Wilhelmshaven. Die Lustb&rkeitxstcuer für Lielitspielliäuser 
wurde von 10 auf 28 % der Brutto-Einnahmen erhöht. 


1 


Vereins-Nachrichten 


1 


wirkliches Interesse an der Fortentwicklung «ler Gesamtiudusiri« 
haben. Es sei nur betont, das« durch die Treitelscls-n Ausführungen 
voll neuem v<*ranschaulicht wurde, von wie grossem Nachteil die 
Verabschiedung eines Gesetzes durch den Reichstag werde, das in 
«•.er vorg«-schlagenen Form zur Annahns* gelangen württc. Wenn 
als«» d.er Beferent di«* Forderung atifstellte. «ias.« <-in«- Keg«-lung der 
Kinogesetze in Verbintlung mit der Beratung « ii»*s Reichst l**at«-r 
gcxetzex zu «-mpft-hlen ist und in «liesein Sinn«* als Ergebnis «ler Ver 
Sammlung eine «'ahiii zielende Resolution gefasst werden muss, 
so muss weit über den Kreis «ler rheinisch- westfälisi lien Intcn-wn 
t*-ngrup|)en eine gleiche Zustimmung erfolgen. 

Der zwreite Redner, Zimmertnann-Bochum, l«-nkt<* mit «ler ihm 

eignen ls-bhaftigkeit das lnt«*rcsse auf die wirts<-liaf'li«-lien < 

fahren hin, die durch eine weitere, verschärft« polizeiliche Kontrolle 
nicht nur für die Lichtspieltheaterbesitzer, sondern für alle, «‘ie 
*-in*-n Erwerb in der Film- und Kinoindnstrie suchen, entstellen 
würde. Schon Iwute gäben gewisse amtliclte Stellen und den-n 
Zusammenarbeiten mit ein«‘in kürzlieh gegrüi«let<n Millionen - 
konzern zu denken, uud ex sei Aufgal»- c'er Zielbewussten. die Tätig 
keit «lieser Institutionen schärfer eu beo b a ch ten. Die Ausführungen 
dieses Redners waren wohl in der Hauptsache darauf gerichtet 
den anwesenden Reiclistagü&bge«>rdncten auf mancls-rlei Ding« 
innerlu-lb «ler Branche aufmerksam zu maclien. Tn der Tat ergriff 
dann auch sofort der Reichs- und Landtagsabgeordie-t*-. Oberland*-- 
gerichtsrat Marx das Wort. Wenn auch aus seinen Ausführungen 

nicht zu erkenn«-n war. wie derselbe über den eingebrachten Ent 

wurf zum Kinog«*setz «lenkt, so betonte der Volks« - rtis-ter d«s*h. 

dass er von den Ausführungen der Referenten genau K«-nntnis g«*- 
nommen und manch«-« l»-i den Beratungen in Betracht ziehen w»rd- 
Es sei Aufgahe jedes Volksvertret« r«, vjr der Beratung im Reichs¬ 
tag** bei «len Kreisen Informationen einzuholen, di** durch neue 
*sl«-r umgeänt'.erte Gesetze in ihrer Berufstätigkeit einsehncMlcnde 

Vorschriften erwarten. 

Der nächste Jtedner. General-lirektor Heuser, sprach mit le 
soliderer C«-wandt heit uncl Eindruckskraft über Kona-rn» und kul- 
t-irelle Aufgaben: auch di«ss*r Ret'ner wies auf «lie Tätigkeit d<r Ufa 
hin, die anscheinend noch mit- tr.anch<*rlei Aufgeld) ts-itens «ier 

Regierung bt*dacht werden würde, was aber im InW rt-sse der Ent 

w iek.ung «ler G«*samt branclie keineswegs gutgeheiss<-n werden könnt«* 

**\ls Ergebnis d«-r Versammlung verlas Alfr«*d Kosenthal eine 
Resolution, di» nach einigen kernigen Begleitworten von «ler Ver» 
Sammlung einstimmig angenommen wurde. 

Die Resolution hat folgenden Wortlaut : 

..Der Provinzialverband Rheinland-Westfalen zur Wahrung 
der Interessen der Kinematographie. Sitz Düaxeldorf.und der Zentml- 
\ erhand «l« r Filmverleiher Dtnitselilands. Zweigven-in Rh«-inlau< 
W**stf»den. Sitz Düsseldorf. prot«*stieren init aller Entschi«s'enl»-ii 
gegen den Entwurf ein«*« Gesetzes über die Veranstaltung von Licht - 
spielen und s*ine von keinerlei Sach- und Fachkenntniss«’n g**trübt<* 
B*-_rün-lung. die lialtlose und ungerechtfertigte Angriffe gegen die 
Lichtspieltheater enthält. Der Provinzialverhand Rheinland-\V«*st 
fal«*n und der Verleiherverbaml. Zweigv«-rein Rheinland-Westfalen, 
missbilligen r» auf das en(schi«*d«mste. dass die Begründung einzelne 
Vorkommnisse und Tatsachen aus «ler Jugendzeit des Kiros ver 
allgemeinere untl einer ganzen gross; n Industrie zum Vorwurf macht, 
die sich in vieler Ifeziehung gerade in «len letzten Jahr«*n grosse 
Verdienste um die Allgemeinheit erworben hat. 


Eine Interessenten-Versammlung. 

veranstalteten «ler I*rovinzialverband Rheinland-West liden zur 
Wahrung «ler Interessen der Kinematographie Düsseldorf und «der 
Zentralverbaiul der Filmverleiher. Zweigverein Rfe-inlantl-Ws st- 
falen. Düssekiorf. am Mittwoch, den 3. April, nachmittags, im Kasino 
«aal des Artnshofes zu Düsseldorf. AU einziger Punkt stand auf der 
Tagesordnung Protest gegen den Gesetzentwurf zur Konzessio- 
nierung von Lichtspielen. Obwohl in der Vorankündigung darauf 
hingewiesen war. dass bei dieser Gelegenheit bekannte Männer der 
Branche und Volksvertreter «las Wort- ergreifen würden, war der 
Ffesuch gcr.uö- aus Lichtspidt le-aterbexitzr rkreiaen ein recht 
niäQiger. stärker vertr«*ten waren «lie Filmverleiher. ausserdem 
nahmen auch andere ls-kannte Persönlichkeiten au« der Branche 
teil, unter den Gästen bemerkte man ferner «len Reichs- und I.and- 
tugH»bg**onlneten. Obcrlandesgerichlxrat Marx (Zentrum). 

Es ist- nicht das erste Mal, dass die rheinischen Verbände die 
Initiative ergreifen, in wichtigen Fragen zu wirkungsvollem Tun 
sich zuaammenzus«-hli«*ssen und die Fachkreise über «lie brennenden 
Fragen aufzuklären. 

Das Hauptreferat hatte der bekannte Berliner Rechtsanwalt 
und Schriftsteller Dr. Richard Treitel. dessen Ausführungen da» 
Thema ..Kino und Reichstheatergesetz“ zugrunde lag. Mtt «ler 
an ihm g<-schätzten Gründlichkeit zerpflückte er die ««inzelnen Sätze 
«ler Begründung, «lie zu di«*sem Kinogesteze den Volksvertretern 
von der Regierung beigegeben war. Wir können uns an dieser Stelle 
eine ausführliche Berichterstattung über die Treitel’sche Rede 
er»]>ar«‘n, weil sie nur ein Auszug einer Artikelserie „Die Begründung 
«les Kinogesetz-Entwurfes, ist. mit deren Veröffentlichung wir 
bereits in Nr. 587 des „K inematograph“ begonnen haben 
untl deren gründliches Studium wir allen denen empfohlen, die ein 


Es ist die einstimmige Meinung der beiden Verbände, dass der 
I ö-wtaentwurf in seiner jetzigen Gestalt eine Industrie im Augen 
blick einer anfangenden aufsteigenden Entwicklung, auf das emp¬ 
findlichste hemmt, und hindert, derer, freie Entfaltung eine nationale 
Fortlerung ersten Ranges bedeutet. 

Der Provinzialverband Rheinland -Westfalen und der Verleiher 
verband Zweigverein Rheinland-Wes:falen fordern «-ine Regelung 
aller gesetzgeberischen Maßnahmen im Rahmen ein«*s umfassenden 
Kinogtswtz**« im Anschluss bezw. in Verbindung mit dem Reichs- 
t heatergesetz“. 

In seiner jetzigen Gestalt ist der Entwurf nur eine Erweiterung 
der Machtbefugnisx«* untergeordneter Polizeiorgane, der in seiner 
Wirkung im einzelnen gar nicht zu übersehen ist.“ 

Die Versammlung wurde von Karl Gortlon mit Geschi«-k ge 
leitet, sie nahm einen überaus günstigen Verlauf und gab die An 
regung zu einer ähnlichen Interessent«*nversammhing in Berlin. 
sobald die Verhandlungen im Reichstag begonnen haben, um bei 
dfoser Gelegenheit unU-r Hinzuziehung einiger bekannter Redner 
der Branche und von Parlamentariern «lie 21er Kommission d«*a 
Reichstag«*«, die die Vorarbeiten zum Kinogesetz hat. «-inzuladen. 
Auch für die Düsseldorfer Versammlung waren noch einig«- Herren 
d«*s Reichstag*** als Redner eingeladcn. «lie erschwerten Verkehrs 
Verhältnisse machten jedoch deren r«*cht*eitig<*s Eintreffen nn 
möglich. 

Allerlei brennende Kragen machen eine gründliche Erörterung 
in allen Vereinen und Organisationen zur dringenden Notwendigkeit. 
es ist daher mit Freuden zu begrüssen. das« demnächst auch von 
anderen Stellen durch Branchekundige und gewandte R<*dner auf 
die Gefahren und deren Bekämpfung aufmerksam gemacht werden 
soll. — nn. 










































































Der Kinematograph — Däaeeldorf. 


No. 58» 


Achtung Filmverleiher! 

Wir warnen vor Ankauf folgender Filme! 


König der Berge 4 Akte 

Mobilmachung in der Küche II. Teil 2 

Resolute Frau. 1 „ 

Schloss Landworow 1 

Hochstapler-Trio 3 „ 

Feldgrauer Groschen . . 2 „ 

Frifacchen als Tugend Wächter . . 1 „ 

Armen Reichen 5 

Mobilmachung in der Küche IV. Teil 3 „ 

Oskar hat das Leben satt 1 „ 

Zoologischer Garten von Brian 1 „ 

Die Stricknadeln 4 

Harakiri 3 „ 

Raum ist in der kleinsten Hütte 2 

Sie kann nicht nein sagen 3 „ 

Holzindustrie In Schweden 1 

Mexiko und seine Umgebung 2 „ 


Dieselben sind am 20. März in unseren beiderseitigen Geschäftslokalen 
von einem Manne in Uniform, der sich als Hilfssekretär Wagner der Feld¬ 
intendantur 47. Reserve-Division ausgab und vorschriftsmässige militärische 
Papiere vorzeigte, entliehen, und bis jetzt nicht zurückgebracht worden. Die 
Berufskollegen seien gewarnt. 


Dekage Film-Vertrieb G. m. b. H., Cöln 
Rheinische Film-Gesellschaft m.b.H.,Cöln 





















No. 68« 


Dar Kineiuatograph — Düsseldorf. 



— — — rfftsX'si iutvi WtM'Vi ^it dwM 

dvm JCi 'VteCaeß M.<xwAit jdkvi wMcvl, do 'zuytvi ^ic da4 

iw J) Zy^WAAvyiat^>M / i>£ (( <wi. cwiclthte ^aeAMatt Aat 

d* vidc tiuvu, (SLvwÄyi'M, üß-tA, (SLms- W V(aAou£ } ^tdhv^- 
uvicl wie )} 3 }ca, . Stad 

idt ditA dieAttfit, Sfawüd fuA die VcA&vutuviy u*toi SjcaeAtwuif 

oiiUtd (Adfovi uwi ciUtutevi &aeM£attul 




Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 688 


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No. 888 


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Toroebnien kann. patscht. Stitelaeit 
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Die Erzkokette 
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Die Landpomeranze 
Die nicht lieben dürfen 
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Lustspiel 4 „ 

Drama 4 
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Ihr lasst den Armen schuldig werden Drama 

Die Augen der Schwester. Drama 

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Die Barvad Prämie oder uotieiBl'cbe Briete 

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Der Mann mit den vier Füssen 
Die schwarze Kugel 
Der Star der grossen Oper 
Das Shakespeare-Monument 

Nie Carter-Serie 1917-18 

Der w r eisse Schwan von Kevenhill 
Der Klub der Einäugigen 
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Wenn der Wolf kommt 
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No. 68!* 


D®r Kinem»togr»ph — Düsseldorf. 












Der Film auf dem Weltmärkte. 

m. 


Ein eigentümlicher Zufall will es. dass nir beim 
\ dieser Zeilen «-in Artikel einer 

deutschen Fachzeitschrift zu Gesicht kommt, in der 
es den deutschen Filmfabrikuntcn zum Lob und zum 
Mangel angerechnet wird, ihren Erzeugnissen einen 
deutschen Stempel aufzudrücken, der .in Aeussem 
und im Innern ihrer Filmschöpfungen in die Ersehei 
mmg trete. Im Innern, indem ..immer noch das He 
streben nach Logik und Zusammenhang“ zum Aus 
druck gelange. In Frankreich widmen, wie ich im 
..Kinematograph“ schon des öfteren betonte, nicht 
nur die Fachpresse, sondern auch die belletristische 
und die Tagespresse kineuiatographischen Fragen 
fortgesetzt eine sehr beachtenswerte Aufmerksam 
keit und gerade dort wird schon seit Jahr und Tag 
als erste Voraussetzung die Forderung nach mehr 
Logik und Zusammenhang für den Film des Welt 
niarktes verlangt und auch an deutschen Filmerzeug 
uissen, deren Mangel des öfteren gerügt. 

Der Verfasser jenes Artikels bringt Logik und 
Zusammenhang mit „seriös", wenn auch nur lose in 
Verbindung. Logik und Zusammenhang sollen aber 
nicht nur dem ernsten Film eigen sein, sondern auch 
seiner heiteren Gattung. Noch in einer der letzten 
Nummern einer französischen Fachzeitschrift war zu 
lesen: „Es ist meine tiefste Ueberzeugung, dass un 
moralische und sensationelle Filme den Besucher des 
Kinos immer mehr anwidern, die zu keinem anderen 
Zweck dorthin gehen, als eine Ablenkung von ihren 
Alltagssorgen zu finden. Der Zuschauer hat das 
grösste Recht und verlangt es auch, amüsiert zu wer 
den. Ich will nicht damit sagen, dass man sich darauf 
versteifen soll, ihn zwei Stunden lang unablässig zum 
Lachen zu bringen. Ich verstehe vielmehr darunter, 
dass man anziehende, gut aufgebaute und gut 
gespielte, lebendige und amüsante Stücke darbietet 
mit einer ernsten Pointe, damit die komische Seite um 
so besser hervortritt." 


Auf die Pointe, den Hönepunkt, wird also grosse> 
Gewicht gelegt und eine solche ist ohne Logik und 
Zusammenhang nicht zu erreichen! Auf dem in dei 
beherzigenswerten Worten jenes klar und richtig 
sehenden Franzosen angegebenen Weg vermögen wir 
ohne weiteres mit unseren Konkurrenten gleichen 
Schritt zu halten. 

Die offenkundige Bevorzugung des französischen 
Filmes, besonders in den romanischen Ländern, aber 
auch bei unseren germanischen Vettern ist letzten 
Endes in einer ganz anderen Ursache zu suchen. 

schon seit Jahrzehnten wirkt die den ganzen Erd 
bail umspannende Liga zur Verbreitung der fran 
zösischen Sprache unter dem Schutz und mit der aus 
gesprochenen Unterstützung der französischen 
-Vlinisteiien des Inn ern, des Aeussern. des Kultus und 
selbst der technischen Abteilungen geräuschlos, abe> 
trotzdem nachdrucksvoll und diese Liga liess sich 
vor allem die Verbreitung der französischen Literatur 
angelegen sein und brach so im Auslande dem fran 
zösischen Denken und Empfinden Bahn. 

Dem französischen Roman und Schauspiel sind Ge 
dankengrösse und sprachliche Schönheit unbestreitbar 
eigen. Sie wissen in gewinnender und anziehender 
Form den Leser und Hörer zu bestricken und zu 
fesseln. Der Handlung liegt zumeist ein nicht immer 
einwandfreies geschlechtliches Verhältnis zugrunde 
bei dem schlüpfrige Anspielungen und Scherze nicht 
unterlassen werden. Es entspricht vielleicht den 
Wallungen des südlichen Blutes, wenn in der Ehe 
nicht immer gerade harmlose — Ausschreitungen über 
eine langweilige Einförmigkeit gestellt werden. Dei 
Südländer entwickelt in dieser Hinsicht eine eigen 
artige Moral. Die verbotenen Früchte werden nicht 
für verderblich oder schädlich gehalten, wenn nur die 
äussere Schicklichkeit gewahrt wild. Die Heiligkeit 
der Ehe. der Familie, des Staates und der Religior 
stehen ihm nicht allzu hoch. Diese Eigenschaften 









No. ß>3 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


mögen os sein, welche die Vorliebe der Südameri¬ 
kaner für französische Literatur und die Abneigung 
gegen die amerikanische erklären. Die geniale Kunst 
der Schild« rum: und • Gestaltung, das Huldigen der 
Lüsternheit und des Sinnenkitzels nehmen sie gefan¬ 
gen. Auf diesem Wege könne*! und brauchen wir 
dem französischen Vorbild nicht zu folgen. 

Die ungeheuren technischen Errungenschaften und 
«lio mit diesen verbundene Erleichterung des Keisens 
hat den Menschen dem Menschen näher gebracht und 
eine internationale Gemeinde geschaffen, welche volles 
Verständnis für die Tatsache besitzt, dass jede inter¬ 
nationale Kunst je nach ihrem Ursprungsort eine ge¬ 
wisse nationale Färbung z*»igt und zeigen darf. l)er 
deutsche Stempel wird ebenso wenig ein Hindernis 
für den Weltmarkt bilden als c ie Eigenart des nor¬ 
dischen Films. 

Gewiss sind die romanischen Völker hiiderfreu- 
dig, jedoch nur bis zu dem Grad, in dem die Bilder¬ 
freudigkeit im Zusammenhang mit der Handlung steht. 
Vor allem aber zeichnen sie sieh durch ein feines 
Gefühl für Formenschönheit, für die äussere Hoch¬ 
kultur aus. Das im Wandel der Zeiten demokratisch 
gewordene Frankreich bewegt sich heute noch mit 
der Anmut und Gefälligkeit des alten legitimistischen 
Adels. In dieser Hinsicht fehlt uns noch viel. Uns 
haftet eine gewisse Eckigkeit der Form an. Wir 
glauben zu oft, durch Manieriertheit die gefällige Form 
des Franzosen zu ersetzen. 

Neben dem Film für den Internationalen Welt¬ 
markt steht jener für die Ausfuhr nach Ländern be¬ 


rechnete, deren Bewohner noch weniger beleckt von 
Europas übcrtünchter Höflichkeit sind. Für ihn ge 
langen selbstverständlich ganz andere Regeln zur An 
Wendung als für den der ersten Gattung. Er setzt 
ein eingehendes Studium mit dem Ländlich-Sittlich 
jener Völker voraus, für die er berechnet ist. Es ist 
ganz natürlich, dass ein Film, welcher nach Ländern 
mit farbiger oder gemischt farbiger Bevölkerung gehen 
muss, die Gewohnheiten und Gebräuche der Schwur 
zen nicht verletzen darf. Der Kubaner, der Hait 
aner verlangt andere Kost als Hindus oder Chinesen. 
Es muss dem nationalen Geschmack jener Völker 
Rechnung getragen werden, ohne jedoch dem Film 
seine erzieherische Aufgabe zu nehmen. 

Es ist nicht zu billigen, dass, wie dies mit einem 
englischen, für China bestimmten Film der Fall war. 
eine Hinrichtungsszene eine Viertelstunde lang zur 
Wiedergabe der Funktionen lief, die der Henker von 
London in 15 Sekunden verrichtet, obwohl die im Halb¬ 
kreis eingekeilten Chinesen dieses Muster der Rechts 
Vollziehung ihres eigenen Landes mit Verzückung be¬ 
trachteten. 

Die deutsche Industrie verdankt ihr Empor 
blühen dem eingehenden Studium und dem Verstand 
nis, welches s e den Bedürfnissen fremder Länder ent¬ 
gegenbrachte. Auch die Filmindustrie wird aus die¬ 
ser Lehre Vorteil ziehen, nur darf sie nicht vergessen, 
dass der Film nicht so weit erniedrigt werden darf, um 
in ihrer Mentalität zurückgebliebene Völker auf einem 
ethisch tiefstehenden Standpunkt zu erhalten. Der 
Film soll den Weg nach oben zeigen. 


Die Begründung des Hinogesetz-Entwurfs. ) 

Von Rechtsanwalt Dr. Richard Treitel-15erlin. 

m. 


E. Die Erlaubnis ist ferner zu versagen, wenn 
gegen den Nachsuchenden Tatsachen vorliegen, wel 
che die Annahme rechtfertigen, dass die beabsichtigten 
Veranstaltungen d«»n Gesetzen «»der den guten Sitten 
zuwiderlaufen. 

Was mit diesem dunklen Satze gemeint ist, ist 
nicht leicht aufzufinden. Entscheidend ist der Zeit¬ 
punkt des Antrags auf Erteilung der Konzession. 
Möglich sind zwei Fälle: Jemand bat bereits einmal 
ein Kinotheater betrieben und bewirbt sich um eine 
neue Konzession. Oder: Jemand bewirbt sich um 
eine Konzession, ohne dass er vorher ein Kino be¬ 
trieb«»!« hat. Hat der Konzessionspetent schon ein¬ 
mal ein Kinotheater betrieben, so kann er allerhand 
verbrochen haben: Er hat vielleicht eine Strafe er¬ 
litten, weil er Ueberfüllung seines Lokals geduldet 
hat, oder weil er Jugendliche zu einer nicht als 
Jugend Vorstellung bezeichnten Vorstellung einge¬ 
lassen hat, oder weil er einen Film ohne Zensurkarte 
gespielt hat. Rechtfertigen solche Tatsachen die An¬ 
nahme. dass er auch fernerhin die Gesetze über¬ 
treten werde? Wird man nicht vielmehr annehmen 
dürfen, dass sich „gebranntes Kind vor dem Feuer 
scheut"? Oder ist das gar nicht der Sinn der Be¬ 
stimmung? Es heisst irn Entwürfe: Die beabsichtigten 
Veranstaltungen sollen den Gesetzen zuwider¬ 
laufen. Welche Art von Veranstaltungen laufen den 
Gesetzen zuwider? Eine Veranstaltung läuft z. B. den 
Gesetzen zuwider, wenn unzensierte Filme aufge¬ 
führt werden, oder, wenn durch die Veranstaltung der 


•) Siehe auch No. 587. 588. 


Tatbestand eines gesetzlich mit Strafe bedrohten De¬ 
likts erfüllt wird. Auch der letzte Fall wird nur vor- 
liegen, wenn unzensierte Filme vorgeführt werden. 
Vielleicht kann man daran denken, dass im Rahmen der 
Kino-Vorstellung andere Vorstellungen geboten wei¬ 
den sollen, die einer besonderen Konzession bedürfen. 
Nehmen wir an, ein Kinotheaterbesitzer habe früher 
einmal einen unzensierten Film gespielt und sei 
deshalb bestraft. Ist das eine Tatsache, die die An 
nähme rechtfertigt, dass die beabsichtigten Veran 
staltungen den Gesetzen za widerlaufen werden? Im 
Strafrecht kennt man den Begriff, dass man sich von 
einer bestimmten Person jeden Verbrechens versehen 
könnte; dass man ihr alles zutraut 

Soll dieser Begriff hier auf Kinotlieaterbesitzer 
zur Anwendung gelangen? Man nehme an. dass ein 
Mann wegen eines Diebstahls, wegen einer Unterschla 
gung, wegen einer Brandstiftung, wegen eines Tot 
schlags bestraft ist. Besagt dieses alles etwas dafür, 
dass der Mann, wenn er um eine Kinokonzession ein 
kommt, Veranstaltungen beabsichtigt, die den Ge 
setzen zuwiderlaufen werden? 

Welche Tatsachen vorliegen müssen, damit die 
Annahme gerechtfertigt erscheint, dass die beabsicli 
tigten guten Sitten zuwiderlaufen werden, kann 
ebensowenig angegeben werden. Es ist absolut un 
klar, wie im Zeitpunkt des Konzessions 
antrags schon entschieden werden soll, dass die 
beabsichtigten Veranstaltungen guten Sitten zu 
widerlaufen werden. So wünschenswert es sein möge, 
völlig ungeeignete Elemente vom Stande der Kino 
theaterbesitzer von vornherein femzuhalten. so ist 



Der Kinematograph — Düsseldorf. 


No. 58» 


eben ein solches Ziel unerreichbar, ln jeden Stand 
gelangen Elemente, die dem Stande nicht zur Ehr«- 
gereichen. Propheten werden auch die Konzessions 
bchörden nicht sein wollen. Lehnen sie Erteilung der 
Konzession ab, weil gegen die Nachsuchenden Tat 
sachen vorliegen, welche die Annahme rechtferti 
gen, dass die beabsichtigten Veranstaltungen den 
Gesetzen oder guten Sitten zuwiderlaufen werden, 
so wird sich der Petent die Konzession im Klagewege 
zu erstreiten versuchen. Solche Klagen wird es nicht 
wenige geben. Und die Gerichte können leicht anderer 
Meinung sein als die Konzessionsbehörden. Erlangt 
der Petent doch die Konzession, so wird er sich voll¬ 
kommen seines Sieges kaum freuen, da die Ablehnung 
-seines Kouzessionsgesuches ihn eigentlieh recht böse 
als einen Menschen stigmatisiert hat, gegen den Tat 
sachen vorliegen, die die Annahme gerechtfertigt er¬ 
scheinen lassen, dass er Veranstaltungen beabsichtigte, 
die den Gesetzen oder guten Sitten zuwiderlaufen 
werden. 

Wozu das? 

Wozu das insbesondere, wo d«*n Behörden der 
K»iizessionscntzi<*hungs Paragraph zu Gebote steht ? 
Man warte es doch ah. ob ein Kinotheater Besitzer Ver 
anstaltungcn vor sich gehen lässt, die den Gesetzen 
oder guten Sitten zu widerlaufen. Tut er es. so mag 
ihm die Konzession entzogen werden. 

Das Recht, so sehr auf Kasten anderer den 
Propheten zu spielen, soll man aber Behörden 
nicht geben. Der erste Halbsatz des 4? 1 Ziffer 1 muss 
verschwinden, .feder ist in böser Weise von vorn 
herein gerichtet, wenn ihm die Konzession aus £ ’ 
Ziffer 1, erster Halbsatz, abgelehnt ist. Das bösa 
Urteil kann auch die Ertcilunc der Konzession durch 
das Gericht nicht aus der Welt schaffen. 

F. Di«* Erlaubnis ist ferner zu versagen, wenn 
die zum Betrieb«* d«*s Gewerbes bestimmten Räum 
lichkeiten wegen ihrer Beschaffenheit oder Lage den 
IHjlizeilichen Anforderungen nicht genügen. 

Die Landeszentralbehord*: oder die von ihr bc* 
zeichnete Behörde kann Bestimmungen üfcer diese 
Anforderungen erlassen. Gegen diese Regelung ist 
nichts einzuwenden. Bis jetzt war die Materie durch 
Polizei Verordnung geregelt. Für Berlin kommt die 
Polizeiverordnung des Polizeipräsidenten, betreffend 
baupolizeiliche Verordnungen vom 2. Mai 1009 in 
Frage. Kinemätographisehe Theater gelten, soweit es 
sich um mehr als 200 Personen fassende bauliche 
Anlagen handelt, als öffentliche Versammlungsräume 
im Sinne der genannten Polizeiverordnung. Durch 
die Polizeiverordnung vom 6. Mai 1912 gelten die 
Bestimmungen über öffentliche Versammlungsräume 
im Sinne der Polizeiverordnung vom 2. Mai 1909 mit 


einigen Einschränkungen auch für Kinotheat«*r. <lie 
weniger als 200 Personen fassen. 

Ausser diesen beiden Polizei Verordnungen kommt 
die Polizeiverordnung des Polizciprä-identen von B«*r 
'in über Sicherheitsvorschriften der kirnmatographi 
sehen Theater vom 6. Mai 1012 in Betracht. I>ana«-h 
unterliegen Räume, in denen öfr«*ntlieh«* kin«*ruato 
graphische Vorführungen stattfimlcn oder «lif* von 
ihrem Besitzer gewerbsmäßig für Privatveransialtnn 
gen von kirn*matographischen VoiTührungi-n berge 
geben werden, unbeschadet d«-t Vorschriften der Poli¬ 
zeiverordnung über di«* baulich*- Anlage u<w. von 
Theatern, öffentlichen Versammlungsräumen und * ■ 
cusanlagen vom 2. Mai 1909 den Anfordi i un-**u und 
Beschränkungen dieser Verordnung. Die Verordnung 
regelt die Abtrennung des Vorführungsraumes \*.n 
Theater, die Einrichtung des Vorführungsraumes, li*- 


Lesen Sie 

den uns von besonderer Ko te zugegaiigenen Aitikel 

Die Klerikalisierung der 
österreichischen Film-Industrie 

in 

nächster Nummer 


Grösse des Vorführungsratmes, di«* Anlage und Su l, 
heit der Projektions- und Schauöffnungen. di«* Licht 
«juellen. die Unterbringung «1er Projektionslam;.-n. <1 • 
Sicherheit d«=r Aufbewahrung der Filme und ähnlich* 
technische Einrichtungen. 

Die Polizeiverordnungen d«*s Polizeipräsidenten von 
Berlin waren häufig da** Muster, nach der auch ander«- 
Po’izeiverorduungen erlassen sind. Wenn jetzt di** L.m 
deszentralbebörde oder die von ihr bezeichnet«* Behüt *!<• 
Bestimmungen über die Räumlichkeiten treffen soll. *•*> 
wird zunächst kaum weiter etwas angeordnet werden, 
als iri den Polizeiverordnungen von Berlin schon ent 
halten ist. Falls sich weiter** Anforderungen au* 
der Erfahrung ergeben, so ist natürlich nichts dagegen 
zu sagen, dass die Interessen der öffentlichen Sicher 
heit, so weit angängig, gewahrt und geschützt werden 


Der Projektions-Fachmann. 


Der Krieg hat uns die besten Vorführer vom Apparat 
weg nach dem Schützengraben oder sonstigem militärischen 
Dienst entrissen, er hat aber auch eine günstige Konjunktur 
tür die Kinotheater geschaffen. Diese mussten sich nach 
Aushilfs- «xler Ersatz-Personal umsehen. die einzige Kino¬ 
schule in Berlin kam in Blüte, und die Behörden haben auch 
Verführerinnen zum Dienst am Projektions-Apparat zu¬ 
gelassen. Doch hat der Krieg es auch mit sich gebracht, dass 
manche Leute unversehens rasch zu Gelde kamen und 
nun sich dem Kinogcschafte zuwanden, um noch mehr Geld 
zu verdienen Andererseits wird einmal doch der Friede 
kommen, die Krieger werden wieder Zivilberufe ergreifen 
und mancher f» ühere Vorführer wieder an den Kinomecha¬ 
nismus gelangen. 


Es ist somit auf der einen Seite ein Mehr an technischem 
Personale zu erwarten, für die es heisst. Erwerbs möglich- 
keiten zu finden. Und da drängt sich unwillkürlich die 
Frage auf: bilden jene, die Jahre hindurch das Kriegerhand¬ 
werk übten, aber keine Kurbel drehten, keine Projekt ion>- 
lampe bedienten, noch das technische Personal ? Sin«! alle 
jene, die nach dem Kursus in der Kinosehule eine kürzt 
Praxis hinter -ich halten, richtige Kinovorführer. Werdet; 
Kriegsbeschädigte bald derart eingestellt sein, da.-.- sie aut 
der Höhe «1er modernen Kinotechnik angelangt sein dürfet. 
Werden jetzt talentierte weibliche Kräfte billigere und des¬ 
halb bevorzugtere Arbeitsnehmer sein ' Bis jetzt kennt man 
nur den einen Begriff Vorführer, und als -ich vor d«*m Kriege 
tun Steilungsuehender in einem Inserate Voriührungs- 





No. 680 


Dnr Kinematograph — Düsseldorf 


techniker nannte, fragte niemand, oh er die Qualifikation 
zu dieser Bezeichnung besitze. Keuto liegen naturgemäß 
die Verhältnisse in dieser Beziehung noch ärger. Die ein¬ 
fache Tatsache, dass jemand praktisch vorführtc, oder dass 
er nach Beendigung des theoretischen Unterrichtskursus 
von wenigen Monaten eine Zeit hindurch bei einem Appa¬ 
ratebauer, in einer Filmfabrik, bei einem Filmverleiher 
oder in einem Kinotheater als Vorführer tätig war, ist noch 
kein Beweis, »lass der oder die B treffende auch Projek¬ 
tions-Fachmann sei. Freilich wird nan einwenden können, 
<*s gäbe kein Forum, das hierüb« r zu entscheiden hat. 
Wie es diplomierte Ingenieure gibt, haben wir heute ge¬ 
prüfte Vorführer mit einem Berechtigungsschein zur Aus¬ 
übung dieses Berufes. Wann aber hört er auf, ein prak¬ 
tisch Lernender zu sein, wann kann er als wirklicher Fach¬ 
mann gelten ? Lange und ernste Arbeit .Denken und Forschen. 
Bereichern des Wissens, Suche nach Neuerungen von V'orteil 
und nach immer besserer Arbeitsleistung schaffen den 
richtigen Fachmann. Vorführen allein ist nur sein Teil 
des Handwerks, »lern schliesst sich das Gebiet »1er Elek¬ 
trizität an, soweit cs die Projektion umfasst, hinzukommt 
Kenntnis und praktische Erprobung der Op*ik 14 ml dann 
bleiben noch einige, wenn auch belanglosere Fächer der Pro¬ 
jekt ionskunst . 

Da sind wir bei »lern grossen Worte Kunst angelangt. 
Wir wissen, »lass die Kin»>gegner selbst im Film die Kunst 
nicht anerkennen wollen, obwohl Künstler der Bühnen weit 
die Hauptfilmdarsteller sind. Der Regisseur, der Deko¬ 
rationsbauer üben eine Kunst und selbst der Aufnahme- 
Operateur, der Photograph, «1er sein Haiulwerk versteht, 
muss heute ein Künstler sein will er zur Geltung kommen. 
Da soll der Vorführer nur ein Handlanger bieiben ' Gewiss, 
er kann sich durch Hebung grosse Handfertigkeit, durch 
Kenntnis untl Wissen sehr anerkennenswerte Ixüstungs- 
fähigkeit erwerben, aber was hat das mit Kunst zu tun, 
werden Opponenten fragen. Wenn der Maler, »ler Bild- 
haucr seinem Werke Leben oder Lebensähnlichkeit. Lehens¬ 
wahrheit. Ijebenswirkung einhaucht, hat auch «ler Vor¬ 
führer »lern gewerblichen Bildlmnde. »las eine Kopie eines 
Filmkunst Werkes birgt, all dies Erwähnte zu verleihen. 
Er kann durch seine mechanische Arbeit jeden Kunst wert 
im Film vernichten, ist er aber Fachmann und Künstler, 
so wird er durch -eine Vorführung dem Bilde — um beim 
Fache zu bleiben — Patina verleihen, es dem Beschauer 


als eine durch seine Kunst erst zum Kunstwerk erhobene 
Leistung darbieten. 

Das Kino braucht also nicht simple Vorführer, die ihr 
Gewerbe verstehen, es braucht Leute mit entsprechender 
Vorbildung, mit bewährter, erfahrungsreicher Praxis, mit 
«ler Fähigkeit, aus dem Bilde alle Schönheiten herauszu¬ 
holen, die es enthält, seine Wirkung zu stabilisieren, zu 
erhöhen. Es genüg: nicht, seinen Apparat zu kennen, 
seine Kenntnisse darauf zu beschränken, keine Fehler zu 
machen: «ler Apparat mag richtig stehen, das Bild wird 
stetig vom Vorführer verfolgt, das optisch«* System funk¬ 
tioniert ta«l«*llos, «ler Film war geprüft, sein Aeusseres in 
Ordnung befunden, jede Schädigung während der Vor¬ 
führung wir«l vermieden; der Motor, «ler Umformer arbeiten 
ta»lellos, der Lampe ringt man stämlig untl behutsam das 
beste Licht ab, und dennoch, die Vorführung ist nicht so 
wirkungsvoll, so von Schliff, so herausgearbeitet, wie die 
eines Kollegen, bei dem die gleichen Bedingung« n erfüllt 
sind, der aber als wirklicher, überlegener F&chinaim die 
Höchstleistung und Wirkung erreichte und dennoch auch 
weiter noch nach Höherem, Vollkommenem strebt. Der 
Fachmann wird einen Projektor zu wählen verstehen, 
wird den vorhamlenen Apparat so meistern, und regeln, 
wie der Schulreiter das Rassepferd «Iressirrt, wird Fehler 
in der Anlage, Unterbringung «les Vorführungsraumes zu 
beheben, zu umgehen wissen. 

Den Fachmann zeichnet aiier noch manches andere 
aus. Er kennt alle Werke über Proj«*ktion und Kinemato¬ 
graphie, er li«»t den technischen Teil «ler Fachzeitungen, 
beteiligt sich an Erörterungen und Diskussionen in di«jsen, 
er wird seinem weniger gewan«lten und erfahrenen Kollegen 
mit Rat und Tat zur Seite stehen, für «li«*sen prüfen uiifl er¬ 
wägen untl die b<jsten Mittel suchen. Er wird alle Hobel 
in Bewegung setzen, damit seine Berufsgenossen ihm nacii- 
geraten; sich immer mehr vervollkommnen. Es gibt viel¬ 
leicht Leute, «lie glauben, weil der tüchtige Fachmann 
sehr gut bezahlt wird, dürfte er sich hüten, gleichwertige 
Konkurretnen heranzubilden und-zu schaff«*n. Es ist «lies 
aber ein Irrtum, «lenn sind viele gutbezahlt«? Fachmänner 
da, so fördert «lie Konkurrenz «len Fortschritt im Werke 
und am Verdienst und jeder wird nicht nur ltesser sein wollen 
wie die übrigen, sondern darnach trachten, der Erste zu 
sein und zu bleiben unter Tüchtigen. 



Der deutsche Vorführungsapparat 

CRnenrnnn 

Stahlprojektor „IMPERATOR“ 

ist uirifeertoflen. In diesem Apparat hat wie auf 10 vielenOebieten deutscher Erfindergeist und 

deutsche Maschinentechnik über alle ausländischen Erzeugnisse glänzend gesiegt- — Es ist ein« 

Forderung, nur deutsche Vorführungsmaschinen 


■ an verwenden. Verlangen Sie vor Anschaffung einer n 


eRoeroflrm-aieRKe fl.-e DResoen 156 1 









Der Kinematogr&ph — Düsseldorf 


Der letzte Film der 


Bernd Äldor-Serie 1917/18 

Die seltsame Gesdiidite 
des Baron Torelli 

MONOPOL - INHABER der 
Bernd Aldor-Serie 1917/1918: 

Rheinland-Westfalen Rheinische Film-Ges. m. b. H. 

Köln, Glockenguss 20. 

GroB-Berlin, Brandenburg, Ost- und 

Weetpmißen, Pommern und Posen Standard-Film, Berlin 
Friedrichatraue 204 

Königreich und Provinz Hachen Johann Paul Wolfram. Dresden 


Süddeutbchland und Bayern 


Norddeutechland . 


Wilsdruffer Str. 20 


Süddeutsches Filmhaus 

Emil Fleg G. m. b. H., Frankfurt a. M., 

Bahnhof «platz 12 

James HenscheL, Hamburg 

Dammtorstrasse 27 


Richard Oswald-Film 

Berlin SW. 48, Friedrichstrasse 14 


Telephon: Moritzplat* 3184 


Telegramm-Adresse: Oswaldfilm 












Drama in 5 Akten 


mit Gisela Bathory 


Phönix-Film 


lirm u n ui i i * a i »51711 


QM BH 

BERUM • ÖRESLAU • DÜSSELDORF • HAMBURG • LEIPZIG-MÜNCHEN 







Dw Kinematograph — Düsseldorf. 



KAKALAUA 

SFtfmöchwank ta *z><Akien 

Ml T 

MELITA-PETRI HERBERT-PAUeMÜli: ER 


Otto Treptow 











>0. bi 9 


Der Kmemetogreph — Dösseidorf. 



I 

















No. 6b» 


Der Kinernat ograpli — Düsseldorf. 

Neuheiten auf dem Berliner Filmmarkte. 

(Origiualbericht. Von unserem ständigen Korrespondenten.) 


„Das Abenteuer einer Bai Inacht“, 
Hans Hyans dreiaktigcs Filnischauspiei läuft bereite in 
<ler zweiten Woche im „Mozartsaal “, und noch jetzt ist 
fast jede Vorstellung ausverkauft. Dieser neueste Messtor- 
film der Viggo Lai sen-Serie hat aber auch besondere Quali¬ 
täten. Hans Hy&n ist Spezialität für Krirninalftille. oder 
zum mindesten tür Fälle, in denen jene Kreise »ine Rolle 
spielen, deren Herzen trotz dem Makel, »ler auf ihnen als 
Verbrechern liegt, menschlich-sittlicher Regungen fähig 
sind. Im vorliegenden Film, einer mit Beherrschung »ler 
Technik ausserordentlich gelungenen Arbeit, spielt ein V«-r- 
brecher nicht die tragentle, aber »loch immerhin die helfende 
Rolle. Die Braut eines Barons, tiie im Auto vor einem Hause 
auf ihn wartet, ist spurlos verschwunden. Alles Suchen ist 
vergebens. Durch die Hilfe eines Verbrechers kommt man 
auf die Fährte, und die Unglückliche wird auch dann be¬ 
freit. Ein irrsinniger Verwandter, der sie abgöttisch liebt, 
war der Anstalt entflohen, ging in Verkleidung auf den Ball, 
»len sie mit ihrem Verlobten mit machte und verfolgte sie 
»iann auf Schritt und Tritt. — Hyan’s Filme zeigen Eigen¬ 
art des Milieus, regelmäßig, und da man sie in letzter Zeit 
wenig sieht, hat man eine gewisse Sehnsucht nach ihnen. 
Die wird durch diesen neuen Film gestillt, weil »lie Hantl- 
lung interessant und spannend ist, und weil «lie Inszenierung 
alle Ansprüche erfüllt. Dazu ist die Besetzung ein«' erst¬ 
klassige, »las Quartett IArsen, Bildt. Biensfeldt und Ger- 
trude Waleker gibt echtes Leben. Alle diese Tatsachen 
machen den grossen Erfolg berechtigt. — Ein kleiner Pro- 
ptigandafilm für die 6. Kriegsanleihe ,.Lu ’s Trau in“ ist 
sehr nett gemacht. 

Das ..Passage-Theater“ hat sich immer mehr zu einen 
ersten Aufführungstheater entwickelt. Ihr vergangene 
Freitag brachte den Paul Rosenhayn sehen Film „Die 
Dame mit dem D i a d e m“. Echt R'*scnhayn’sehe 
Fraktur. Mit absoluter Konsequenz wird hier um eine 
ehrsame Dame »lie Schlinge gelegt, die zugezogen werden 
soll, um sie als Täterin, als Mörderin »les Mannes »ler ihren 
Sehniuek beliehen hat, erscheinen zu lassen. Sit- versetzte 
«las Diadem, um ihrem Vater Mittel zu schaffen, seine Schul- 
»len bezahlen zu können. Die A«>hnlichkeit »ler Freundin 
ilires Mannes ist das Mittel, die Dame in den furchtbaren 
Verdacht zu bringen. Zum Schluss triumphier, die Un¬ 
schuld. — Das alles ist mit der an Rosenhayn selbs* verständ¬ 
lichen Technik gemacht, »lie nichts unbenutzt vorühergehen 
lässt, und die jene Spannung zu erregen versteht, die man 


so nett „atemlos“ nennt. In der Darstellung der Titelrolle 
lernte man eine neue Schauspielerin kennen. Edda Lind- 
Iwrg. Sic verfügt über grosse mimische Ausdrucksmittel, 
»lie sie vollkommen beherrscht, und sie so in der Gewalt 
hat, »lass Uebertrcibungen nicht Vorkommen. Die Künst¬ 
lerin hat hier eine Doppelrolle zu spielen, einmal als Dame 
»ler Gesellschaft, das andere Mal als Varietekünstlerir, 
als Freundin des Gatten »ler anderen. Beides gelang ihr gir.. 
und bei beiden wusste sie praeht voll» Toiletten in geschickter 
Weise zur Schau zu stellen. Die grosse Geste scheint ein 
besonderer Vorzug Edda Limlliorg’s zu sein, deren weiteres 
Wirken im Film man mit Interesse verfolgen sollte. Fii<xla 
Richartl, eine unvergleichliche Type als intriguante Kammer¬ 
frau, Georg Kaiser und Ernst Nootliar vetvoUständigten 
das Ensemble des gut ausgestatteten Stückes. 

Argus. 

Sondervorfiihrting der Liclitspieloper „Der Waffenschmied“. 

Das Repertoire der Lichtspielopern wächst ständig, 
und es ist zu konstatiert'ii. mit ihm auch die Qualität der 
Neuerseheinurgen. „Der Waffenschmied“, »lie neueste 
Lichtspieloper, wurde einem geladenen Publikum ain 
Sonnabend mittag un „Urion-Theater“, Friedrichstrasse, 
vorgeführt Ueber das Technische braucht kein Wort mehr 
verloren "u werden, es funktioniert vollkommen, sorlass 
nur ganz selten noeh, dem Fachmann allein sichtbar, eine 
Schwankung zwischen den Bewegungen <l««r Darstellenden 
und dem Ton vorkommt. Die Inszenierung dieser Lortzing- 
schen Oper, die «lieses Mal in <lie Hand Kajx'llmeisters Karl 
Otto Krause gegeben war, der auch die Einrichtung des 
Buches besorgt hatte, war ausserordentlich geschickt um! 
opernmäßig und brachte sehr gewandt alle diejenigen Mo¬ 
mente, die naturgemäß in einer Oper hergebrachter Art 
nur angedeutet werden körnen, in die Erscheinung. Die 
Photographie war klar und deutlich, wofür schon der Name 
Rudolf Meinert, »ler für sie verantwortlich zeichnete, bürgte 
Die Aufführung als solche, war ausserordentlich gut und oft 
erscholl Beifall auf offener Szene. Unter den anwesenden 
Gästen sah man unter anderen den Chef der Theaterab¬ 
teilung VIII des Berliner Polizeipräsidiums, Herrn Ober¬ 
regierungsrat v. Glasenapp, den Herrn Polizeipräsidenten 
Becherer von Neukölln, »len Magistratskommissar der 
Kriegs-Besehätligtenfürsorge, den Präsidenten der Ge¬ 
nossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger, Rickelt, Prof 
Felix Schmidt, u. a. 


Aus der Praxis 

Di« „Zentralstelle der Ausfuhrbewilligungen für kinemato- 
graphische Film«“ bittet uns um Veröffentlichung folgender Mit¬ 
teilung: Nach Friedensschluss mit clor Ukraine gilt die.-»' nls n«'ii- 
trnles Ausland. Allo Bestimmungen über di«» Ans- und Einfuhr 
von Filmen treten damit ancii für «len Verkelir mit Filmen nach 
und von der Ukraine automatisch in Kraft-, das heisst alle Sendungen 
unterliegen »ler vorherigen Prüfung der Zentrnlsteil»'. Da die Zoll¬ 
ämter Anweisung erhalten hüben, nicht urdmingsmässig behandelte 
Filinsendiiiigen anzuhalten, wird den Interessenten in ihrem «-igen- 
»t*n Interesse genaue Befolgung dur ihnen bekannten Bestim¬ 
mungen empfohlen. 


--SB. Berlin. „Der Selmii »er band Deutscher 
Schrif täte 11er hatbeschlossen, einenNormalvertrug für Fibnmnnu - 
'kripte auszuarbeiten. So notwendig »»ine endliche Regelung «ler 
IIon»»rarfrage für Filmmanuskripte ist. so dringend ist «•> zu emp¬ 
fehlen, den Vertrag nur in Gemeinschaft mit den Fabrikanten uus- 
zunrbeiten. Wir wir wissen, ist auch von and*«r»T Seite eine ähn¬ 
liche Bewegung im Gange, die jedoch aus Praktik»-™ besteht, und 
die alle Beteiligten umschliessen soll. V»'r einer Verallgemeinerung 
muss dringend gewarnt werden. 


Bei der Decla - Film-Gesellschaft, ist ein g ro sser 
Aufklärung»- mul Kulturfilm in Vorbereitung. Es handelt sich 
um ein Werk von grossem Wert, da es sich auf authentischem 
Material aufbaut. Her Film bejumdclt das dunkln Kapitel »Io. 
Mädchenhandels. Verfasser d«»s Buches ist Julius Stemkcm 
«ler seit Februar mit dem „Deutschen Nationalkonütee zu inter¬ 
nationaler Bekämpfung des Mädchenhandels“ zweeks Bearbeituiig 
und Sichtung des reichlichen Materials in Verbindung steht. Mit 
Rücksicht auf den diffizilen Charakter »le»s Stoffes und mit Rück 
sicht auf die in der Angch-jenbe» geäußerten Wünscht» der in 
Frage stehenden Beliörden wir«l von t'iner Veröffentlichung von 
Details im Augenblick Abstan»! genommeu. Otto Rippert wird 
»len Film inszenieren. 1 

Louis Xeher inszeniert augenblicklich bei der Neutral 
Fihn-GesellseJiait zwei neue Filme der Esther < arena-Sarie, tuul 
zwar „Die sprechende Hund" und „Die Gescliichte“. 

„D a s Narrenscfcloss“ und „E s gibt kein 
Glück“, zwei Manuskripte von Richard Kühl«' wurden von der 
„Deutschen MutOscop- und Biograph-Gesellschaft m. b. H. " or- 

W<>r Der letzte Film der Bernd AI «1 o r - Serie 1917/18 
heisst „Die seltsame Geschichte des Barons Torelli". 

„L o 1 a M o n t e z“ ist der Titel des nächsten gvs ea Film 

der Luna-Filin-Gesellschaft. 


Mo. 689 Der Kinematograph — Düsseldorf. 























































































Der Kmematograph — Düsseldorf. 

iljfüümt. ohne j»»do da*^ die Zeiten de? „Kie 


Neues vom A 


ennachrichten 


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No. 6b9 


Der Kinem&tograph — Düsseldorf. 


<i 000 Mk. Gesehäftsfülirer: Kaufmann Arthur Spitz in t'hnrlotten- 
bürg, Schauspieler und Kotnponi-t Rudolf Ohrenstein in Berlin- 
Schöneberg. Die Gesellschaft ist. eine Gesellschaft mit be-chränktcr 
Haftung. I *cr (iesellsehaf t»vcrtrag ist um 5. März und :j. April 
1918 nhgeschlesf-i-n. Sind■ melirere t !»■ .. häft-führer bestellt. so er¬ 
folgt die Vertretung durch jeden Geschäft-fiUircr allein. Als nicht 
eingetragen wird veröffentlicht: Ocit ent liehe Bekannt nuichungen 
der Gesellschaft erfüllen nur durch «len Dertsclien Reichsnnzeiger. 

Universum-F Im-A.-G. in Berlin, i i« Aus-ichten de- I uif.iidcn 
Geschäftsjahres. des ersten seit Begründung der mit 25 Mail. Mark 
Aktienkapital uu-gestntU-ten Gesell-cluJt sind, wie die \'iish. meldet, 
befriedigend, flu sämtliche filternd mutigen der UeaeHscliaft, 
insbesondere die Theater, vorzügliche Einnahmen auf weisen. 
Die Gesellschaft wird jedoch mit Rücksicht auf ihr bedeutsames 
kulturelles Programm im Inlande, sowie nach dio grossen Aufgaben, 
ilie sich nach Friedensschluss für das Ausland ergeben, auf die 
Schaffung starker Reserven bedacht sein. 

Freiburg I. Br. Firma F i I m w « r k Bernhard Gott- 
hart. Inhaber ist Bernhard Gotthnrt, Kaufmann, Freiburg. 
(Fabrikation von Filint'n. und Apparaten fi.r Kinematographie 

Leipzig. Allgemeine Deutsche F i 1 m - G e s o 1 I - 

Schaft Käthe Wo gl au er. Der Kaufmann James Jaffa 
in Leipzig ist in das Handelsgeschäft eing «treten. Seine Prokura ist 
erloschen. Die Gesellschaft ist am 20. Mürz 1918 errichtet worden. 

Leipzig. V aterlund-Licht spiele - Gesellschaft 
mit beschränkter Haftung. Rudolf Palm ist als Ge¬ 
schäftsführer ausgeschieden. 

gBKB| Zick-Zack Kffi gg 

In Scharloy i. O.-SchL fand di« amtliche Eröffnung der Scliar- 
leyer Lichtspielbiihne im Vortragssaal« fler Schule 2 statt. Den ein- 
leitenden und begleitend! n Vortrag zu der seitens des deutschen 
Ausschusses für Liclitspieirefonn veranstalteten Muster vorführ ung 
von Lebebildern hielt Ktadthüchereictirektnr l>r. Ackerknecht 
aus Stettin. 


Hunde an die Front! 

Bei den ungeheuren Kämpfen an der W estfront Italien die 
Hunde durch stärkstes Trommelfeuer die Meldungen aus vorderster 
Linie in die rückwärtige Stellung gebracht. Hunderten unserer 
Soldaten ist durch Abnahme des Meldegonges durch dio Meldehund« 
das Leben erhalten worden. Militärisch wichtige Meldungen sind 
durch die Hunde rechtzeitig an die richtige Stelle gelangt. 

Obwohl der Nutzen d«r Meldehunde im ganzen Ijinde bekannt 
ist, gibt es noch immer Besitzer von kriegsbrauch baren Hunden, 
welche sich nicht entseliliessen können, ihr Tier der Armee und 
dem Vnterlande zu leiheu! 

Es eignen sich der deutsch« Schäferhund, Dobermann. Airedale- 
Teirier und Rottweiler, auch Kreuzungen aus diesen Rassen, die 
sclineU. gesund, mindestens ein Jahr alt und von über 50 cm Schulter - 
liöho sind, ferner Le inberger. Neufundländer, Bomlu'.rdiner und 
Doggen. Die Hunde werden von Fachdresseuren in Hunde- 
seliulen ausgebildet und im Erlebensfälle nach dem Kriege 
an ihre Besitzer zuriiekgegeh en. Sie erhalten die 
denkbar sorgsamste Pflege. Sie müssen kostenlos zur Verfügung 
gestellt worden. 

An alle Besitzer der vorgenannten Hunderassen ergeht daher 
niK'Iunals die dringende Bitte: Stellt Eure Hunde in 
den Dienst des Vaterlandes! 

Die Anmeldungen für die Kriegs-Hunde-Sehule und Melde- 
hundschulen sind zu richten nn die lnspektion «1er Nachrichten¬ 
truppen. Berlin W\. Nurfür.-tendainm 152. Abt. Meldehunde. 


Vereins-Nachrichten 

aus der KinematographaeBriwh« 


Die ausserordentliche Generalversammlung des „Zentralverbandes 
der Filmverleiher Deutschlands, E.V.“, am 10. und 11. April in Berlin. 

Wie alle Versammlungen dieses Verbandes stets das Interesse 
der Gesamtindustrie erregt haben, so hat auch diese ausserordent¬ 
liche Tagung wieder durch die Punkte die zur Bespreclumg standen, 
veranlasst, dass aus ganz Deutschland die Herren herbeigekommen 
waren und den grossen Sitzungssaal in der Handelskammer füllten. 
Die internen Angelegenheiten des Verbandes wie Statutenänderungen 
und Aehnliclies haben gegenüber zweier Fragen, die zur Diskussion 
standen für die Oeffentlidikeit weniger Wert. Die erste Frage be¬ 
schäftigte sich mit dem drohenden Konzessionsgesetz. und wie selir 
auch in Kreisen der Reichs tagsabgeordneten die in die 21er Kommis¬ 
sion gewählt sind, dieser Frage Bedeutung beigemessen wird, geht 
daraus hervor, dass fast alle Abgeordnete an die zur Versammlung 


Einladungen ergangen waren, mit dem Bedauern, aus dienstlichen 
Gründen ilir nicht beiwohnen zu können, gleichzeitig um feber- 
sendung eine- Protokolls baten. Herr Reichstiig.»ahg«sirdneter Leu- 
ter-Apolda war zugegen und legte im 1 Jiufe der Vorsammlung 
euch sein« Ansicht über das Kmizessionsgesetz dar. Zum Thein« 
selbst waren zwei Redner bestimmt. Herr < leneraldirektor Oliver 

sprach für das Konzi-ssionsgesetz und brachte »Ile die Argument« 

vor. die ja bekannt sind. Herr Oliver steht auf dem Standpunkt, 
«lass mit dem < ic.-etz dem Verleiher gedient ist und dass das (leset/, 
di« einzige Handhabe ist, um nach Beendigung des Krieg!-- di« 
Konkurrenz der ausländischen Produktionen bekämpfen zu können. 

Im Ausland seien drei Millionen Negative fertiggestellt, die einen- 

führen das Ausland sich sehnt. Auch Theater würden die Ausländer 
ankaiifen. An ilm seil st seien Amerikaner herangetreten, um ihn 
zur Abgabe »einer Theater zu veranlassen. Als Gegner des Kon- 

zessionsg eaefeze s trat d ir zweite designiert« Redner, Herr Zimmer- 

i nenn-Bochum, auf. Der R<-dner gab erst einen geschichtlichen 
Uehorhlick über Entstehung und Entwicklung ih-s Konzessioi.s- 
gedenken» und ging denn auf den Gesetzentwurf ein. den er be¬ 
stimmt abieluit. Er erblickt in dem (lesetz eine Bedrohung des Ver¬ 
leiherstandes durch die Bedräng ung der Theaterbesitzer imd weiter¬ 
hin darin eine Begünstigung de» Konzerns. An der selir regen I)U- 
kussion beteiligten sich die Herren Dr. I"l ioflinoilll. Generaldirektor 

Meusi-r-Köln, Fett, Rosenthal. Herr Heuser steht sich mit seinem 

Konzern auf tlie Seite der Allgemeinheit und wünscht, dass jeder 
einzelne rieh für die Bekämpfung der Mängel des Gesetzes ein¬ 
setze. Herr Fett streifte dje Befürwortung des Gesetzes durch die 
Theatci liesitzer und stellte fi-st. dass wir in Deutschland 2200 
Thoaterbesitzer hallen, und dass die Theater vereine nur ca. Soll 
Mitgli«-der uufführen. dass der Beschluss der Theatorbesitzervereine 

also keineswegs die Meinung aller deutschen Theuterbositzer dar- 
steile. Herr Ahgis rdneter Leutert nahm alsdann das Wort gegen 
das Gesetz, in dem er eine Gefahr für die Industrie erblickt, ln 
seinen Ausfüllungen spiegelte sich die volle Beherrschung der Materie 

Die Versammlung nahm folgende Resolution nn: 

Der Zentralverbiuid der Filmverleiher Deutschlands pro¬ 
testiert mit oller Entschiedenheit gegen den Entwurf eines 
Gesetzes über die Veranstaltung von Lichtspielen und seine 
von keinerlei Sach- und Fnchkeraitnisse getrübten Begründung, 
die lialtlose und ungerechtfertigte Angriffe gegen aie Licht- 
hildtheuter enthält. Der Zentral verband der Film Verleiher mi߬ 
billigt es auf das entschiedenste, duss die Begründung einzelne 
Vorkommnisse und Tatsai hen aus der Jugendzeit des Kinos 
verallgemeinert und einer ganzen grossen Industrie zum Vor¬ 
wurf macht, dio sich in vieler Beziehung gerade in den letzten 
Jaliren grosse Verdienste um dieAllgemeinlieit erworben liat. Die 
ganze Versammlung, mir einer Ausnahme, ist der Meinung, 
dass der Gesetzentwurf in seiner jetzigen Gestalt eine Industrie 
im Augenblick einer anfangenden. aufsteigenden Entwicklung 
auf das empfindlichste hemmt und hindert, deren freie Ent¬ 
faltung eine nationale Forderung ersten Ranges bedeutet. 
Der Zentralverband der Filmverleiher fordert eine Regelung 
aller gesetzgeberischen Maßnahmen im Rahmen oines um¬ 
fassenden Kinogesetzes, im Anschluss bezw. in Verbindung 
mit dem Reichstheatergesetz. In »einer jetzigen Gestalt i»t 
der Entwurf nur eine Erweiterung der Machtbefugnisse unter¬ 
geordneter Polizeiorgane, der in seiner Wirkung im einzelnen 
gar nicht zu übersehen ist. 

I>er zweite allgemein wichtige Punkt der Verhandlungen be¬ 
traf den Vorschuss, den die Verleiher bisher gewohnt waren, den 
Fabrikanten zu lotsten. Der Beschluss der gefasst wurde, hat 
folgenden Wortlaut: 

Kein Mitglied darf bei dem Ankauf von Filmen an Fabrikanten 
bei Vermeidung einer Konventtonalttrafe von 10 000 Mark 
irgendwelche Vorschüsse leisten. Dieser Beschluss tritt am 
15. April In Kraft. 

Die Versammlung wählte eine Kommission, bestehend aus den 
Herren: Fett. Graf, Hnnewacker, Jakob und Oliver, die beauftragt 
wurde, die Aicsführungsbestiinmungen zu diesem Beschlüsse aus¬ 
zuarbeiten und bis zum 15. Mai der neu einzuberufenen Versamm¬ 
lung vorzulegen. 

Es dürfte über diesen sensationellen Beschluss noch zu reden 
»ein. denn nach unseren Informationen wollen sich die Fabrikanten 
nicht mit ihm zufrieden erklären. Und das sind gerade potente 
Firmen, die auch ohne Vorschuss zu arbeiten vermögen. Es ist zu 
wünschen, dass in gemeinsamer Beratung Mittel und Wege gefunden 
werden, dass auch pekuniär schwächere Firmen, deren Produktion 
sich in künstlerischer Beziehung mit der pekuniär unabhängigen 
wühl messen kann, nicht unterdrückt, wenn nicht gar erdrosselt 
werden.) 

Die Versammlung des Zentralverbandes wurde von ihrem 
ersten Vorsitzenden, Herrn Graf, mit der an ihm oft gerühmten 
Umsicht und Ruhe geleitet, und wenn er in seüier eingehenden 
Eröffnungsrede von der ernsten Arbeit im Zentral verband sprach, 
so kann man ihm nur beipflichten, dass dieser Verband trotz der 
kurzen Zeit seines Bestehens Erhebliches geleistet hat. J. U. 
























Roilag« zum „Kinematogr&pti“ Kr. S8H 


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<Die Sünden 
der TOter 


Sexueller dramatischer Kulturfilm in 4 Akten 


Sn der Hauptrolle: 


Bedda 'Beck 


Tttonopol für Rheinland und TDeftfalen: 

f)enfing & Co.> ^üffeidorf 


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R«il*g» zum „Kinematogruph-* Nr. M# 


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Das (5d)cimnls 
tm 5tclnbmd) 

Drama in 4 Akten 

nad) Otjnets "Roman „Der Steinbrud)" 


Dauptdarfteller: 

©rete £undt 
5o[ef Reitbofer 

Jtank Döbling oom k. u. k. Dofbur0'tt)eatec 


Ittonopol für Rheinland und "tDeftfalen: 

^enfing & £o.> Düffeldotf 


<E»raf=Fldolf=Strafje 37 a 


Jcrnruf 1487 


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des Hndetn 

Senfationsdrama in 4 Äkten 

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3n den Hauptrollen: 

tötete tundt 
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Ittonopol für 'Rheinland und IDeftfalen: 

Hcnfing & <to.> Düffeldotf 


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„Kinematograplr* Nr. 68» 


1918-19 


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Ittonopol für "Rheinland und TDeftfalen: 

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Beilage zum „Kiacmatogr&ph" Nr. 589 


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Olaf Jönß 

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Beilag« tunt ,.KtnamKt''£mpli*‘ Nr. 580 


Der grösste Schauspieler der Welt 


Albert Bassermann 


bietet in seinen neuen, von ihm selbst verfassten Werken, 


welche demnächst in Angriff genommen werden, 


MONUMENTE 


gewaltiger 


Schauspielkunst 


Serie 1918-19 


im Monopol erworben für ganz Deutschland und die okkupierten Ostprovinzen 


1 Ü itfactm Fcindt 


^Urrz-'V es'LejJz, 

\JZ>&r'LLrxd'W.4-ö‘ üzdrLchj tr 2 . 46.1 

FERN5PR-LÜTHow-6753-66o3-TELEGnAMM-ADRKINoFEINDT-BenilNl 






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Beilag« nun „Kinematograph“ 


Einige Urteile der Kölner Presse anlässlich der 

Uraufführung 

unseres ersten Filmes 

Richmodis van Aducht 

□der 

Der schwarze Tod 

Dramatische Legende in 4 Abteilungen 
im grossen Saale des Gürzenich 


Kölner Tageblatt: 

.Mit grossem Aufwand int du« Werk in Szene 

gesetzt. Eh wirken ca. 200 Personen mit'und kann man 
den Film immerhin al» gelungen bezeichnen. Er ist 
in den alten Strassen und Patrizierhäusem in Köln 
aufgenommen und führt uns die Geschichte recht 
lebendig vor. Eine Reihe Künstler des Kölner Schau¬ 
spielhauses teilen sich in die Hauptrollen. 


Stadt-Anzeiger: 

Richmodis von Aducht. Unter diesem Titel wird ab 
Ostersonntag im Gürzenich ein Film gezeigt, der als 
erstes Werk der Rhenania-Film-GeselLschaft in Köln, 
von Kölner Künstlern gespielt, auf Kölner Boden auf- 
genornmen wurde. Das historische Legendespiel 
in 4 Abteilungen behandelt die alte Sage von der Rich¬ 
modis und bietet in ihrer reichbewegten Handlung 
Stoff genug für ein abwechslungsreiches Filmspiel. 


Kölner Lokal-Anzeiger: 

Richmodis von Aducht, die l>okbnnte Legende, ist 
von der Rhenania-Film-Ges. in Köln als Lichtspiel 
bearbeitet und am Dienstag einem geladenen Kreise 
vorgoführt worden. Bewährte Kräfte des Kölner 
•ScluuispieLhatises heben bei den Aufnahmen mitge- 
wirkt. Künstlerische Schauseiten und Portale Kölner 
Kirchen und^Gebäude dienen als zeitcharakteristisehen 
Hintergrund und Schauplatz. 


Rhenania-Film-Ges^ COIn a. Ri Brei». 12/14. 

















Die 


isiisüssi! 




Pn$ny Seruncs-Scrle 191819 

bringt sechs hochwertige große Dramen 

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Emerich Hanus 

führt in bewährter Weise die Regie 

— Wir vergeben Monopole für die ganze Welt — 

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ln Deutschland verleihen wir selbst durch unsere Filialen: 
Bioscop BERLIN Dekage KÖLN 

Bioscop MÜNCHEN Mitteldeutsche FRANKFURT 
Wolfram DRESDEN Wolfram LEIPZIG 
Schlesische BRESLAU 


fiefleraldirektion des Bioscop-Koszems Köln, Bioscophaus 









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Sybil Smolowa-Serie 

.. 1918-19 .u.■ 

bringt 

sechs ausgewählte 
zugkräftige Schlager 


| Wir vergeben Monopole für die ganze Seit 


In Deutschland verleihen wir selbst 
s?§== durch unsere Filialen ===§ 


Bioscop Berlin Dekage Köln 

Bioscop München Mitteldeutsche Frankfurt m. 

Wolfram Dresden Wolfram • Leipzig 

Schlesische • Breslau 


General-Direktion des Bioscop-Konzerns, Köln, Bloscophaus 








Der Kinciuatograph — Düsseldorf. 


No. 589 


Dw Verein der LicMblldtheaterbetitzer in Rheinland und Wzst- 
falen, e. V. schreibt un«: 

..Jn Nummer '.H7 Ihrer Zeit ehrift vom 3./1. 1!>|8 luitien Sie 
eine Notiz über «Ile Versammlung des Verein» der l.ichtb;Mth«\it-c'- 
besitser in I ■ heinlimd mui V cstfnlen vorn 27. 3. 1918 . ebr:u l 
i.. -i : - i-sagt. dass «-in Mitglied wegen 7.11 pn*>i-r 

hlo—en-ei. Wir bitten dtas richtigziistellen. 


1 Standpunkt vet treten, 1 


1 Ihn 




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nächsten Sitz «.11 


Bücherschau 


merkt der Verfasset 




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Grunde erfolgt, w.ndern «le-lmlh. weil der l.e 

.len Inten- .11 .1« . \ «Teins entgegen: • • ctzlo Stell«mg i-iugenonuucu 
hat und sieh «ii«‘ Verse nimlting von einer Anw«•senheit «>ini>s Herrn. 
«1«t sieh bislang ihren Tendenzen cntgi'gen-iteinmto.nicht- Erspiic« - 
liebes versprach.“ Nueii «lic-.r Berichtigung müssen wir den He- 
schltiKs der Versamin'iin.; «-rst recht nnfs tiefste bedauern. Er kaiui 

nur duz 11 beitragen. die Mitglied«* zu Pagoden der Voreinstellung zu 

machen. 

Verein der Lichtbild-Thoaterhesitzer Gross-Berlin und Provinz 
Brandenburg (E. V.) 

Geschäftsstelle: Berlin SW. 68. Friedrichstrasse 207. 
Telephon: Zentrum 8031. 

Protokoll der ordentlichen Versammlung vom Montag, den 
8.April 1918, Im Weihenstephanpalast, Berlin, Friedrichstrasse 176. 

1.-3. Protokollwrlc-imt.. Eingänge. Aufnahme neuer Mitglioi'or. 
4. Aussprache iiher die Richtlinien für den Normal-Bestell- 

n. Bericht «her «leu Stand <ler Konzessionsfrage und die die-er¬ 
hell. g.t..,|tc,.cn M:u.u., 

ti. Bericht über den Proze 

7. Allgemeine Tagesfragoii. 

8. Verschiedenes. 

Der I. Vorsitzende. Herr Koch, eröffnet«- die Versnminlumi 
um 2 Uhr. 

Das verlesene Protokoll wurde angenommen und «lie Eingänge 
zur Kenntnis der Versammlung gebracht- 

Als ordentliche Mitglieder wurden ai.fgenon.mon: Krau E - 
beth Müller. Erl. Stabinski uml Erl. Bäder. Eemcr <li.- Herren: 
Olonschek, ßurghnrdt. Steinlein. Weitenauer. R-undt. Zeppner. 
Herz, Gramsall, Ellermann. Lindau. Küher. < T.risten und Böhm. 

Ihre Aufnahme haben benntruet: FVau Jo-.nh und die Herren: 
Teschendorff. Bauer und Schwarz. 

l'ober eine weitere Aufnahme soll 
ein Beschluss gefasst worden. 

Die v»m Syndikus iMisgearhcitetcn Grundlagen für den Normal- 
bestellsohein kamen zur Verlesung. Der Zentrulvertiand der Filin- 
verleiher soll gebeten werden, siel« fw.ldincglich-t zu erklären, 
oh er bereit, i-t. auf Grund «lie-«r Aiisnrlioitiuig mit der dafür ein¬ 
gesetzten Kommission «k>s Koiehsverbandes zu verhandeln. 

Zur Kouzessionsfrage wnrile folgender Beseht iss des Vereins 
einstimmig angenommen: .,l>er Verein der Lichtbild-Theater- 
besitzer Gross-Berlin und Provinz Brandenburg (E V.) lehnt den. 
betreffend die Konzeasionierung «1er Liehtbildtlieat >r «len. Beiehs¬ 
tage zugegangenen Regierungsentwurf und seine Begründung ab 
undsehliesst sieh im übrigen denin di«‘ser Sache getroffenen Maßnah¬ 
men des Reichs Verbundes deutscher Lichtspiol-Th«T«terbe-itzer nn." 

Die Versammlung nahm davon Kenntnis, «lass sieh der Reichs- 
verband mit dem Verlmnde zum Schutze musikalischer Aufführungs¬ 
rechte in Deutschland wegen der Tantiemen in Verbindung setzen wird. 

Für den bei der Handelskammer zu Berlin für die Filmbrnnehe 
zu wählenden Fachausschuss sollen dein Interessen verbände die 
Herren: Baum. Koch. Reich, Sindlinger. Köttner. Hamm«'rstein. 
Hulke, Piteachke. Thomas. Stnar. und Rudolph vorgeschlagen 
werilen. Schluss der Versammlung um 6>i l'hr. 

Der Vorstand. 


viTf.i __ _ _ 

<*inzig und «illeiu aus den Biii'li<-rs<-hi‘in«iug<Ti «l<- Volk-verei'i 
Verlages M.-Gludbn'-li shSpft. 

Wir erkeuneu an. da--- von jener Stelle aus luaneherlei V 01 - 
suche gemacht worden sind, Kinoreformen zu -ehaffeu und lie 
Kinouuitogriiphie volkstiimlie). zu gestalten. Wenn aber ein 
Verfasser ein Buch «ilier „Nationale Kinoreform" <1.«eiben will, 
s.. wäre ein vorheriges gründlicheres Studium «l«-r Em l.pre-se uml 
anderer Erscheinungen e.m Platze gewesen und sicher wären dann 
manclierlei unbere«-lit.igte Angriffe iinterbliei.en. auch gegen die 
Fachpresse, die er einfiu-h «ler Käuflichkeit lx-zi.-htigt, wogegen 
ich hiermit ganz energisch Kin-pruch erheb«-. Wir fintleu in dem 
Bliebe wieder den Hinweis auf die Seliundfilme. auf die Ccwi. 111 . 
sucht der Unternehme: und die Bclmuptuug. «!«•-- die private 
Spekulation durch «li<» Errichtung stautli.) • . oud städtischer 
Musterkinos lx-kämpft werden muss. Die Einführung belehrende. 
Filme für den Schulunterricht. <li<> d«T Verfasser empfiehlt, ist in 
«ler Branche schon oft «>inpfolil«<n worden, aufmerksame l.e-ei 
de« „Kincmatograph“ werden -ich crinn«Tii. da-- sich in unser.i 
Spalten die bedeutendsten Schulmänner Deiit-<-lilan<ls und d«- 
Ausland. s zu diesem Thema geäussert haben, merkwüriligirweise 
entgegengesetzten Stand] unkt 

ie*it«*«t de- Ruches beschäftigen 
>e. d. h. mit der landschaftlichen 
Es finden sich mich dort neben 
•sehlägon viele Tadel i 


■le darunter, die auf e 
stehen wie der Verfasser. Viele 
sieh mit «ier Herstellung der Eilt... 
«in«l dramatischen Wied erg«, h 

mancherlei benehtensw 


National« Kinoroform von Dr. Konrad Lange, ord. Professor der 
Kunstwissenschaften an der Universität Tübingen, Volksvereins- 
verlag G. m. b. H.. M.-Gladbach. Preis 3.20 Mk. 

So lange die Kinematographenbrnnche besteht^ ist man daran, 
dieselbe zu reformieren. Wenn langjährige Mitglieder dieser Be- 
rufsklasse sich mit dieser Aufgabe befassen, wird man dies er¬ 
klärlich finden, und es ist ohne Frage, dass in der Tat f«>rtg«>sotzt 
an der Veredlung des Kinos und seiner Darbietungen gearbeitet 
^•rd. Gerade der grausige Krieg mit all -einen schreckhaften 
Nebenerscheinungen lmt den Beweis erbracht, dass das Kino melir 
als ein Vergnügungsinstitut ist, dass es grade in den letzten Jahren 
viele kulturelle Aufgaben erfüllt und sich im Dienst der Behörden 
als propagandistisches Hilfsmittel ausserordentlich bewährt hat. 

Man muss sieh daher w undern, wenn Männer «ier Wissenschaft, 
nie aus irgendwelchen Gründen zu öffentlichen Vorträgen oder 
*nr Herausgabe von Büchern über das Kino wesen herangezogen 


Man gewinnt jcodch mich hierbei «lie l'eberzeugung, 
«uns uer \ erfass«-r weniger «lie 'Theater selbst besucht hat. als sieh 
auf «lie Bücherei eines Verlng« - gestützt hat. 

Um so erfreulicher ist es. dass «li«.ser Professor «ler Kunst¬ 
wissenschaften in seinem Vorwort, ein«, sprachliche Bemerkung 
mn«-iit. «lie sicherlich hei vielen unbesclir&nkte Zustiiutnung finden 
wird. Prof. Ltuige schreibt nämlich: „Allein i«h stehe auf dem 
Standpunkt, dass, weiui eine internationale Erfindung einmal 
einen zwisehensprachliclicn Namen erhalten bat. Gründe varliegen, 
«lenseiben beiznbehalten. Ai eh kann ich nicht einselten, warum 
nie die andern Völker berechtigt sein soll«*«», lateinische und grie- 
eliische Fremdwörter zu gehn«neben. Stehen wir Deutschen doch 
«lor klassischen Kultur mindestens ebenso nahe wie «lie Franzosen 
und Engländer.“ Allein wegen «lieser Ausführungen möchten wir 
dem Büchlein entsprechende Beachtung wünschen. E. P. 

Sicherheitsfonds. 

Die heutigen wirtsclinftliehen Verhältnisse bedingen e«, da» 
die gosamt«-n baulichen und maschinelle«« Einrichtungen. die Hilfs¬ 
mittel und Rohmaterialien in allen Betrieben nicht so erhalten 
werden können, wie es notwendig un«l im Frieden giss-heben ist. 
«lass ihre Ernemrting und Ergänzung nicht so erfolgen kaim, wie 
es zweckmäßig ist. l'ngwiihlte Notwendigkeiten und Wünsche 
bleiben ir <lies«-r Hinsk-bt zurück; ihre Erfüllung muss mifgrwpnrt. 
werden f«"«r die Zeit d«*s Ft irden*. Hierzu he«larf <-s der Mittel. 
Keine bessere Anlage für di«*e Erneuerung«- un«l Ergänzunguforuls, 
die zuriiekgostellt w«*rden müssen, gibt es uls die Kriegstuüeilie. 
Sie hi«.t«"t daher den besten Sicherheitsfonds für die 
Zukunft. Alier auch nuch anderer Richtung hin bietet «Ue 8- Krieg* - 
.inleihe »isIpTmn einen Sicher Ke itwfof» du für dii- lriilKren Krieg-. 
anleilien. Deim wenn die 8. Anleilie nicht in dem .-riorderlichMi 
pflichtgemäßen Maße gezoiel.net Tird. dann b«>«leutet da» em«> 
Schwächung unserer Kriegsführung, erschüttert di«* gute Aussicht 
auf den sicheren Sieg. Der hi«!; aber gibt allein «lie Unterlage fiir 
die Sicherheit aller Reichsanleihen. Wenn ilahcr «lie ganze Fruge 
aufgeworfen wird, bietet mir die Zeiclunmg und <U*r Erwerb von 
Rekdisanleihen auch genügende finanzielle Si«-herl.eit. dann ist zu 
antworten: Zeichne die Keichsanleihc nach Ixs-tem Vermögen und 
trage dazu bei, sie zu «>rfüll«-u wie die früheren, «lann sorgst, «iu für 
unbedingte Sicherheit aller Reielisanleihen. I )«.-halb: Wer sein Geld 
sieliem will, zeichne die 8. Reichsank'hc. Sio bietet .den Sicher¬ 
heitsfonds für Deutschlands Zukunft. Dr. R o e s i c k e, 

M. d. R. und M. «L H. d. A. 

Il0 r t0 r t0*1| Totcngiockc 

Carl Ledermtnn f. Aus München kommt die traurige Kunde, 
dass Herr Carl la-dcrrnnnn dort während eines kurzen Aufenthaltes 
zum Besuch sein«r Tochter an Lungenentzündung plötzlich ver¬ 
storben. L-t. Mit Herrn Ledorinann ist einer jener Männtr der 
Branche daliingegangen, die von kleinen Anfängen an es zu eimr 
nm-schenen Stellung gebracht haben. Er «*r\Varb sich viele Freunde, 
die seiner auch über das Grab hinaus gedenken w«r«lcn. Eine l’eber- 
führung der Leiche nach Berlin lüulet nicht statt, die Bwidigun* 
fand am 14. in München statt. 


ypHrPlPr für Rprlin* pür ^ en t«xflidi«n Teil: Julius Urgiss, Berlin-Wilmersdorf, Rudolstädterstrasse Nr. 1, Fernspr. Llhiand 657; 
— 6 PCI UM« Für den Anzeigen-Teil: Ludwig Jeflel, Berlin W. 8, Mohrenstrasse Nr. 6, Fernspr. 2entrum 10678. 






















No. ö»‘> 


Der KinC!i::.!ograph — Düsseldorf. 


Tief betrübten Herzens geben wir Nachricht von 
dem plötzlichen Hinscheiden unseres Geschäfts¬ 
führers 

Herrn 

Carl Ledermann 

h 

der nach kurzem, schwerem Leiden auf einer 
Geschäftsreise in München in seinem 54. Lebens¬ 
jahre am 11. April vom Tode dahingeraflt wurde. 

Wir verlieren in dem Verstorbenen, der sich in 
der Branche allseitiger Beliebtheit erfreute, einen 
treuen Freund und Mitarbeiter. 

Carl Ledermann & Co., 

G. m. b. H. 

Berlin, Friedrichstr. 10 






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No. 6ai> 


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geprüfter Vorführer 

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zu Udd. Antritt narli Müteldeiitschlimd gesucht. Beworlier, die 
neben ihrer Tätigkeit die Funktion eines Geschäftsführer und 
die Annoneonaufgabe übernehmen können, erhalten den Vorzug. 
Bild. <.ehaltsanspiüelw. Kintritt, ob verheiratet, ob Kaution. 

Otto Werner, Insterburg, Mühle Spudaitis. 

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Ein tüchtiger 


S? Operateur 

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dauenid gesucht. -12241 

Apollotheater, Eschweiler. j 

(Herr ■ der I ). :,T, 

PI ft]IIIV* 

rinniji 


Kino-Pianist 

der gleichzeitig Kapelle leiten muss, 

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Erster Geiger 


sofort oder 
später gesucht 


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prüfter 21066* 

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zur Bedienung eines 

Ernetnann* Apparates 

sofort gesucht. 

PIANIST 

zu. i 1. Mai gesucht. KammerlicM- 
SOitle, Stulp i. 1*0111. 21210 

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metropol'Theater.Hamboni 


Zorn l. 5.18 ein mcbüser 

Uorführer 

evtl. Kriegs-Invalide, 

der mit U-u* Mourantor (Ikatx) and 
■ami lu-hfD Apparattu ufflzufxheu vor* 

Pianist 

cv». auch Trlu für mi-m-hmea Lieht- 
«idrH.ait- geiucht. Thalnthuster, Wies¬ 
baden. 

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nur einige Taire in der Woche. Kfcrie 
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turen vertraut, sucht sofort Stellung. Eiloff erteil mit Gehalts- 
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eutaclileaaen sind, wollen sich melden bevor das Konsea-ioiuigeaeU ln Kraft 
tritt. Offerten unter Nr. XI 1t4 an den „Kinematograph • , rbetou. 






















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ist seit I. April für Verlag und Redaktion nur noch 

14321 . 

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Die Büro-Räume des „Kinematograph“ befinden sich nunmehr 
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Im Vorderhaus Wehrhahn 28a, 1. Stock. 




















































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Der Kinematograph — Düsseldorf. 


Xo. 589 



Berliner Film -Zensur- Entscheidungen. 


Nummetr 

Fabrikat 

Titel 

Akte 

Entschei¬ 

dung*) 

41 677 

Kiko-Film 

Eiko-Woche 187 

I 

A 

41 680 

Bild- und Filmamt 

Besuch der Besatzung dee Hilfs¬ 





kreuzers „Wolf“ in Berlin 

1 

A 

41 68. r > 


Bitte des Feldheeres an die Heimat 

1 

A 

41 691 


Die ersten Aufnahmen aus der Sohlacht 





im Westen 

I 

A 

41 692 


Eia Flug gegen den Feind 

1 

A 

41 679 

Melitta-Film 

Spaziergänge in Alt-Breslau 

I 

A 

41 681 


Breslau. Kulturdenkmäler einer alten 





Feste und reichsfreien Stadt 

1 

A 

41 969 

Friedrich Zinn 

Schlummernde Werte 


A 

41 698 

Messter-Film 

Messter-Woehe 1918, Nr. 14 

I 

A 

41 704 

Filmhaus Hermann Wein 

Lu’s Traum 

1 

A 

41 634 

Film-Vertriebs-! !es. 

Herbst in Serbien 


A 

41 693 

Bild- lind Filmamt 

Zu den Friedens verband hingen in 





Bukarest 

1 

A 

41 706 

.. 

Bilder aus der grossen Schlacht, 





II. Teil 


A 

41 707 


Die Hauptstadt der Ukraine: Kiew 


A 

41 709 


Ukrainisches Militär 


A 

41 708 

Deutsche Lichtbildges. 

Alarm an Bord eines kleinen Kreuzers 


A 

41 711 

Deutsche Lichtbildges. 

Harry als Badeengel 


A 

41 712 

Bild- und Filmamt 

Michel und Viktoria 

1 

A 

41 719 

Elko-Film 

Eiko-Woche 188 

1 

A 

41 720 

Messter-Film 

Messter-Woche Nr. 15 


A 

41 717 

Imperator-Film 

Hnmsterreise mit Hindernissen 

2 

A 

41 653 

Phönix-Film 

Prinz Haralds schönstes Abenteuer 


A 

4! 655 

I mperator 

I )er Kettonhändler 

2 

B 

41 668 

Nordische Film-Co. 

Der versunkene Schatz 

3 

B 

41 688 

Decla-Film 

Das verwunschene Schloss 

4 

B 

41 690 

Atlantic-Film 

Der Star der grossen Oper 

3 

B 

41 686 

Münchner Kunstfilm 

Der Friedl vom Hochland 

4 

B 

41 683 

Messter-Film 

Das Abenteuer einer Ballnacht 

3 

B 

41 695 

B. B.-Film 

Wer niemals einen Rausch gehabt 

3 

B 

41 694 

Egede Nissen-Film 

Der Todestraum 

4 

B 

41 703 

Lotte Neumann-Film 

Die Buchhalterin 

5 

B s? 

41 697 

Oliver-Film-Ges. 

Die Liebe, ja die Liebe 

3 

Hs 

41 701 

Nordische Film-Co. 

Der Flnmnientanz 

3 

B 

41 667 

A-Zet-Film-Vertrieb 

Das Kind meines Nächsten 

4 

B 

41 684 

Max Mack-Film 

Die feindlichen Nachharn 

3 

B 

41 699 

Nordische Film-Co. 

Die Stätte der Verführung 

3 

B 

41 705 

Nordische Film-Co. 

Der Dämon des Hauses Frivelli 

4 

B 

41 710 

Stuart Wehbs-Film-Co. 

Die Fürstin von Beranien 

5 

B 

41 702 

L. BStr. 

I>er W ilderer 

3 

B 

«1 718 

Egede Nissen-Film 

Bobby und die süssen kleinen Mädchen 

2 

B 

41 715 

Stuart Webbs-Film 

Die Geisterjagd 

4 

B 

41 714 

Lüddeckens Egede 





Nissen-Film 

Bobby als Familienvater 


B 

«1 716 

Nordische Film-Co. 

Die nn der Sonne verbrennen 

3 

B 

41 7(81 

Nordische Film-Co. 

Das Ceistertribunal 

3 

B 

41 713 

I.' Arronge- Film-Oes. 

Ein Blitzmädel 

3 

B 

41 722 

Borliner Filmmanufaktur 

Graf Michael 

5 

B 

4| 721 

Tr eu n u»nn-Larsen - Film 

Eine Unglückliche 

4 

B 

4| 725 

Wiener Kunstfilm 

Rigolet to 

5 

B 


(National-Film) 




*1 723 

Treumann-Larsen-Film 

Wandas Trick 

3 

B 


•) A Genehmig!, B Für Kinder verboten. C Verboten, D Berichtigt. B Für die Dauer de* Kriege* verboten 













Nr. 68» 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


>l>äWNAyVyw\7N7^W>^^ 


■•« '«• 


1 - < 




1- -l 


: 






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berg, Baden Hessen, Hessen-Nassau, Elsass-Lothringen und Luxemburg, 
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Rosa Porten-Serie 1917-18 


Die Erzkokette 
Gräfin Maruschka 
Die Landpomeranze 
Die nicht lieben dürfen 
Fräulein Julchen 


Ihr lasst den firmen schuldig werden Drama 


Lustspiel 3 Akte 
Drama 4 „ 

Lustspiel 4 „ 

Drama 4 ,, 

Lustspiel 4 ,, 


Die Augen der Schwester 
Eine Unglückliche 


Joc Jenkins-Serie 1917-18 

Die Barvid-Pranie oder Uoheinlicbe Briete 

Löffel Nr. 17 

Der Mann mit den vier Füssen 
Die schwarze Kugel .... 
Der Star der grossen Oper . 
Das Shakespeare-Monument 


Detektiv-Drama 4 Akte 


Nie Carter-Serie 1917-18 

Der weisse Schwan von Kevenhill 
Der Klub der Einäugigen 

Das Haus im Moor. 

Jery der Schlangenkönig 
Wenn der Wolf kommt . . 

Der gelbe Brief 


Detektiv-Drama 3 Akte 


Pola Negri-Schlager 

I. Das Geheimnis des Hotel X 

II. Wanda Barska. 

Der Giftbecher Die | 

Wildwest-Sensation in 4 Akten Detek 

Die Dame mit dem Monokel P® 1 41 

Spionagedrama i|^4 Akten (Monopol Die 1 


auch für Rheinland und Westfalen) 

Die wandernde Perle 

Bioscopfilm in 4 Akten 

Das Todesbassin 

Vari 6 t 4 -Sensation in 4 Akten 


tel X.5 Akte 

. 5 .. 

Die goldene Kugel 

Detektiv-Schlager in 4 Akten (Mono¬ 
pol auch für Rheinland u. Westfalen) 

Die nächtliche Begegnung 

Detektivfilm in 4 Akten 

Der Todesreiter 

Wildwest-Schlager in 3 Akten 

Sein zweites Gesicht 

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’ur geß. JVachricht/ 


'William ){ahn 


J) er grosse Kulturfilm gegen den 
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Der Kineiuatograph — Düsseldorf. 


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künstlerisch das bisher Gebotene noch über’reffen sollen, scheint 
uns Paul Wegener, einer der Grössten der deutschen Schau¬ 
spielkunst. der berufene Vermittler zu sein 





Erscheint jeden Mittwoch. 


Düsseldorf, 24. April 1918. 


No. L90 


Bn n-Aätfw: „Ktn&vatlag". 

Fcrmprachir: 14JI1. 


Gegründet 1907 


Verlag: Ed. Lintz, Düsseldorf. Wehrhahn 28a. 


12. Jahrgang 



PgjfMä 


Die Klerikalisierung der österreichischen Filmindustrie. 

Von besonderer Seite. 


In Wien und in Graz liaben »ich einige tfttenlustige, 
meist junge Leute, entschlossen, sich, wie das ..Grazer 
Tagblatt“ zu melden weis«, der Filmerzeugung unter dem 
Gesichtswinkel eines veredelten Geschmackes zu widmen. 
Vom Standpunkt ausgehend, dass der Dürer-Bund und 
ähnlich gerichtete Körperschaften im Kampfe gegen die 
Auswüchse des technisch so hochentwickelten Licht spiel- 
wesens keine weitgreifenden Erfolge erzielen können, 
erhoffen »ie das Gelingen ihrer Reformbestrebungen.wenn 
den Anregern des Gedankens aus den Reinen derer, die 
beim Entstehen des Films mittun, also der Filmerzeuger 
und Filmdarsteller, überzeugte Mitkämpfer erstehen. Graz, 
als „deutscheste Stadt“ Oesterreich», soll sich ihren Ehren¬ 
namen auch dadurch festigen, dass »ie »ich zum Ausgangs¬ 
punkt einer vom völkischen, sittlichen und künstlerischen 
Standpunkt einwandfreien deutsch-österreichi¬ 
schen Film erzeug ung macht. Geplant ist u. a. 
die Errichtung einer grossen Film Werkstätte im 
Weichbilde von Graz, im Anschluss an eine hier bereits 
bestehende Filmschauspielschule, deren Leitung dem öster¬ 
reichischen Filmkünstler verband angehören solle. Es wird 
darauf hingewiesen, dass die Naturschönheiten der Grazer 
Umgebung prächtige Rahmen für gediegene Aufnahmen 
bilden und hieran anschliessend der Wunsch ausgedrückt, 
dass sich nicht wieder französische und italienische Unter¬ 
nehmungen, die in der Filmerzeugung führend wären und 
sich nach dem Kriege wohl wieder rührig in den Alpen¬ 
gegenden umtun dürften, in Oesterreich bezw. Steiermark 
einnisten. — Von dieser so vielversprechend, aber anschei¬ 
nend ohne alle reale Grundlagen einsetzenden Bewegung 
ist keine Konkurrenz zu fürchten. Sie läuft 
wohl blass darauf hinaus, die erwähnte Filmschauspiel¬ 
schule in ihrer Lebensfähigkeit zu stärken und ihrem Leiter 
«ine Handliabe zu bieten, den p. t. Schülern und Schüle¬ 
rinnen recht viel Zukunftsmusik vormachen zu können. — 
Inster zu nehmen sind die Projekte slawischer 
Unternehmungen, auf deren kühne und umfassende Pläne 
-Uer Kinematograph“ schon bald nach Kriegsbeginn hin- 
gewieeen hat. Dass von diesen Plänen bisher nur wenig 


in die Oeffentlichkeit gesickert ist. kann eher als Beweis 
gelten, dass an der Schaffung der nötigen Grundlagen in 
stillem Eifer, aber mit desto grösserer Iritensivität gearbeitet 
wird. 

Die ernsteste Konkurrenz dagegen dürfte der deutschen 
Filmindustrie in den immer mehr uni sich greifenden Be¬ 
strebungen erwachsen, zunächst das österreichische Licht¬ 
spieltheaterwesen und später die österreichische Film¬ 
industrie überhaupt zu klerikalisieren. Einen 
grossen Teil des kinobesuchenden Publikums wird die kleri¬ 
kale Organisierung eigener Lichtspielstätten den bereits 
bestehenden bürgerlichen Kinotheatern dadurch entziehen, 
«lass in den katholischen Vereinshäuscin, in den katho¬ 
lischen Gesellenvereinen und ähnlichen klerikalen Verein* - 
horten den Vereinsmitgliedern besondere Kinoveranstal- 
tupgen geboten werden. Ist der Ausbau der Vereinsstätten 
erst soweit gediehen, «lass überall eigene Kinogenüsse ge¬ 
boten werden können, so ist damit auch schon die Grund¬ 
lage für ein grosses gefestigtes Absatzgebiet der geplanten 
eigenen Film Produktion geschaffen. Dass die klerikale 
Filn erzeugung sodann mit aller Wucht un«l mit den aus¬ 
giebigsten Mitteln einsetzen wird, kann keinem Zweifel 
unterliegen. Und dass ferner die einsetzende Bewegung 
nicht davor Halt machen wird, sich auf die Herausgalx* 
parteipolitisch gefärbter Filmszenaricn zu beschränket 
erhellt schon daraus, dass bereits gegenwärtig Vorberei¬ 
tungen getroffen werden, eine weltumfassende Filmberieht- 
erstattung alsbald nach Eintritt allgemeiner Friedensver 
hältnisse zu schaffen. 

Die festgefügte Macht des Klerikalismus ist weit um* 
spannend. Katholische Missionäre dringen in dm 
entlegensten Weltgegenden. Sie sind gewöhnlich die erste: 
Pioniere,die mit den fremden Völkern und Rassen geistige 
Fühlung nehmen. Ihre künftige Tätigkeit soll dadurch eine 
Erweiterung erfahren, dass man sie mit Filmaufnahn e- 
Apparaten ausrüstet, um ihnen so Gelegenheit zu geben 
geographisch und ethnographisch höchst interessante und 
gern gesehene lebende Bilder für den Filmvertrieb an die 
angeschlossenen Heimatsuntemehmungen festzu halten 









No. aeu 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


Filmbilder, die uns die landschaftlichen Reize entlegenster 
Gegenden erschlossen, uns n>i 4 dem Leben und Treiben 
kaum dem Namen nach bekannter Volksstimme vertraut 
machten und uns die Sitten unc. Gebräuche einer fernen 
Kultur lehrten, sind, seit uns dir Rciseorganisationen dir 
grossen ausländischen Firmen ktine Schaubilder mehr lie¬ 
fern, aus den Programmen verschwunden. Sie werden, 
wenn sie in künftigen Friedenstagen aufs neue mit zum 
Inhalt der Filmdarbietungen gehören, den Reiz des lange 
Entbehrten haben und stark begehrt sein. Die Filmauf¬ 
nahmen der katholischen Missionäre sind daher einer leb¬ 
haften Begrüssung auf dem Neuheitenmarkte der Nach¬ 
kriegszeit zweifellos sicher. 

Die Filmbilder aus aller Welt werden aber zunächst 
kein Monopol für die klerikalen Lichtspielstätten 
sein, sondern allgemein den Filmmarkt bereichern. 
Ihr Absatz soll die Mittel schaffen, den grosszügigen Plan 
der Verwirklichung näher zu bringen. Die fabelhafte Ent¬ 
wicklung der Kinematographie hat die regste Beachtung 
aller klerikalen Kreise gefunden. Ueber ihren möglichen 
Einfluss auf Geist und Stimmung weitester Bevölkerongs- 
schichten ist man sich nicht im mindesten unklar. Die 
österreichischen Soldatenheine, Erbauungs- und Erholungs¬ 
stätten ausruhender, abgekämpfter Truppenteile, werden 
keine Kriegsgründungen bleiben Sie werden nach dem 
Kriege als Garnisons-Soldatenheime in eige¬ 
nen. in oder ausserhalb der Kasernen gelegenen Gebäuden 
ihre Auferstehung feiern und, wie schon jetzt f e s t s t e h t, 
der Leitung und Beaufsichtigung durch die Militärgeist¬ 
lichkeit unterstellt. Dass daher auch die künftigen Garni¬ 
son«-Soldaten heil re ein Kino beherbergen werden, 6teht 
ebenso ausser Zweifel wie die Gewissheit, dass die Soldaten¬ 


heim-Kinos — Friedcnsersätzo der aufzulas»enden Feld- 
und Frontkinos — ihren Filmbedarf bei der klerikalen 
Filmvertriebssteile decken müssen. Wie man sieht, wird 
der Aufbau der klerikal-österreichischen Filmindustrie 
planmäßig, wohldurchdacht, Schritt für Schritt vor sich 
gehen. Erst Schaffung der nötigen Miitel durch den Ver¬ 
trieb keinerlei Parteifärbung aufweiser,der Filmbilder aus 
dem Tätigkeitsbereich katholischer Missionäre, dann Siche¬ 
rung und Festlegung einer grossen Anzahl schon den Partei¬ 
stempel aufweisender Lichtbildstätten und schliesslich 
die Inangriffnahme eigener Produktionstätigkeit. So wird 
das Kino, ein Kind modernsten technischen Fortschrittes, 
langsam aber unabwendbar sicher l*arteiinteressen dienst¬ 
bar gemacht werden, während sich freiheitlich angehauchte, 
aufgeklärte Führer deutscher Geisteslichtung noch immer 
über den Wert und Unwert kinon atographischer Darbie¬ 
tungen herumzanken. Der Fortschritt aul jedem Gebiete 
geht seinen Weg, unbekümmert um jene, die sich ihm kei¬ 
fend und missgünstig in die Quere stellen möchten. Wer ihn 
richtig erfasst, ihn in geregelte Bahnen zu lenken versteht, 
darl sieh befriedigt das Zeugnis geben, der Menschheit 
einen grossen Dienst erwiesen zu haben. Die von aufrich¬ 
tigen Freunden der Kinematographie immer und immer 
wieder betonte Bedeutung der licht Spieltechnik für Beleh¬ 
rung und Aufklärung ist von den prinzipiellen Gegnern 
der neuen Kunst stets mißachtend übergangen worden. 
Sie sahen nur die Auswüchse, verkannten aber absichtlich 
den guten entwicklungsfähigen Kern, der ihnen Macht, 
und Einflussnahme sichern konnte, wenn sie nicht klein¬ 
sichtig und eigensinnig stets nur dus he rvo rg eh oben hätten, 
was das Lichtspielwesen in der Achtung der Intellektuellen 
herabsetzen musste. 


Die Umwandlung der Entlohnung für Kinomusiker. 


Die in den Kinotheatern beschäftigten Musiker haben 
die feste Absicht, in Zukunft nicht mehr gegen die bisher 
übliche Monatsgage zu spielen. Sie ziehen es vor, lieber eine 
Entlohnung für die Stunde zu fordern. Der Grund zu dieser 
anscheinend senr rückschrittlichen Forderung liegt darin, 
dass nur einige wenige Kinotheator von Ruf einsichtsvoll 
genug gewesen sind, die kürzlich von fast allen Theater¬ 
direktoren, Etablissementsbesitzern, Vari6t Direktoren usw. 
bewilligte Erhöhung der Musikergagen um 50 Prozent eben¬ 
falls zuzugestehen. Melleicht sind die Wünsche der Kino¬ 
musiker nicht geprüft und nicht bewilligt worden, weil es 
bei den Musikern sowohl wie auch bei den Kinotheater- 
besitzern an einer einheitlichen und direkten Verständigung 
gefehlt hat, vielleicht haben die meisten Kinotheaterbe¬ 
sitzer erst abwarten wollen, wie sich die Kollegen zu der 
allgemein durchgeführten Gagenerhöhung stellen würden. 
Tatsache ist jedenfalls, dass nur ein kleiner Bruchteil 
aller Kinomusiker in Deutschland das Glück gehabt hat, 
die aus den Teuerungsverhältnissen entstandene Aufbesse¬ 
rung bewilligt zu erhalten. 

Mit der Entlohnung nach Stunden für den Musiker 
verhält es sich nun so: die Musiker beziehen für eine Tätig¬ 
keit von durchschnittlich sieben Stunden eine Monatsgage 
von 210 bis 240 Mark; selten ist diese Gage höher. Es 
entspricht dieser Gagensatz einem Stundenlohn von unge¬ 
fähr 1,50 Mk., wuoei Monate zu 31 Tagen, ferner die Zeit 
für Proben, die Stunden über eine siebenstündige Dienst¬ 
zeit nicht mit eingerechnet sind. Solche nicht vergütete 
Arbeitsstunden büden den Ausfall, den der Kinomusiker 
zu erleiden hat, wobei nicht unerwähnt bleiben darf, dass — 
nach der bewilligten 50prozentigen Erhöhung der Gagen — 
der Satz für die Stunde erheblich höher ist als 1,50 Mk. 
Dw Musiker befindet sich also seinem Kollegen in anderen 


Häusern, wie in Theatern, Kaffeehäusern, Variät^s usw. 
sehr im Nachteil. 

Gerechterweise muss auch berichtet werden, dass jede 
Tätigkeit der Musiker in irgend einer Unterhaltungsstätte 
erheblich leichter ist, als die Tätigkeit im Kino. Sieben 
ja häufig genug auch acht Stunden zu musizieren, ist d&a 
Höchstmaß der menschlichen, der Musikerleistung, zumal 
im Kinotheater. Das Programm wird dreimal mindestens 
an einem Nachmittag abgerollt und mindestens dreimal 
hat der Musiker dieses Programm mit schweren und schwer¬ 
sten Musikstücken zu begleiten. Die Kinoorchester sind 
durchwegs so gering besetzt, dass eii.e Ablösung, ein Wechsel 
der Musiker nicht durchführbar ist. Nur die wenigen Minuten, 
da die Kriegswoche über die Leinwand läuft, darf sich der 
Musiker ein wenig ausruhen, darf er eine Erfrischung zu 
sich nehmen. In vielen Fällen bestehen die Kinoleiter 
sogar darauf, dass auch die Kriegswoche musikalisch be¬ 
gleitet werde Dann bleiben ja nur die obligaten zehn 
Minuten zwischen den einzelnen Vorstellungen den Musikern 
als Erholungspause. Solche Zustände sind selbstredend 
nicht haltbar und wenn die Kinomusiker sich bis heute 
nicht dagegen auflehnten, so liegt die Ursache eben nur 
in der durchaus jeder Organisation entbehrenden Gemein¬ 
schaft der Kinomusiker. Erst die grosse Aktion, welche ihnen 
kürzlich die SOprozentige Gagenerhöhung schaffte, hat auch 
die Kinomusiker zusammengeführt. 

Es muss ferner verstanden werden, dass die Kino- 
musiki • ungleich höher zu bewerten sind wie die Musiker 
in einem Operettentheater oder in sonst einem Rauch- 
t heut er. Will der Theaterbesitzer gute Musik haben, dann 
muss er auch Wert darauf legen, dass sein Orchesterleiter 
ein eingespieltes Ensemble unter sich hat. Häufiger Wechsel 
der Musiker ist der grösste Schaden für die Begleitmusik, 



Der Kinerratograph — Düsseldorf. 


No. 6(*> 


die ja heute schon von der Tagespreise beachtet und auch 
gewürdigt wird. Die Begleitung der Filmbilder befindet 
sich in fortgesetzter Entwicklung und ihr Aufstieg hat sogar 
die landläufigen Begriffe längst umgestossen. Nicht jeder 
Musiker eignet sicli für die Tätigkeit im Kino, schon aus 
den erwähnten Gründen der einfach besetzten Instrumente 
nicht und nicht wegen der so ungewöhnlich hohen phy¬ 
sischen und künstlerischen Erforderniss«', welclte die Kiuo- 
mnsik an den Musiker stellt . 

Das Verlangen nach einer Stundenentlohnung bedeutet 
zwar keine Werterhöhung dieser schweren Tätigkeit, aber 
sie soll den Musikern ihre Rechte fördern helfen. Praktisch 
verstanden wird solche Stundenentlohnung ja auch nur 
formell durchgeführt werden können, dcmi sowohl der 
Theaterbesitzer wie auch der Musiker werden sich auf eine 
Auszahlung des Stundenverdienstes nach Ablauf einer 
Woche einigen. Erheblich t iefergreifend aber sind die Folge¬ 


rungen rechtlicher Art. welche aus der Stundenen* lohn \.i • 
hervorgehen. Bei Differenzen, welche vor den Gerichten 
zur Austragung kommen, spielt die Art der Lohn Verhält¬ 
nisse die Hauptrolle und da ist es wieder meist der Theater¬ 
besitzer, der bei der Rechtsprechung itn Nachteil ist 
Angesichts dieser Tatsachen wird es sich empfehlen 
die Wünsche der Kinomusiker im Rahmen einer gemein¬ 
samen Besprechung der Lichtbildtheaterbesitzer zu prüfen 
und nach Maßgab«' der Tagesnotwendigkeiten zu regeln 
Mit den Musikern haben die Th«jaterlx*sitzer schliesslich 
bisher nur die besten Erfahrungen gemacht, d. h. wenn 
sie so einsichtsvoll waren, tücli' ige Berufsmusiker den vielen 
Gelegenheitsmu*ikern vorzuziehen. Sieht aber der Kino- 
imisiker. dass seine gerechtfertigten Ansprüche für eine 
tatsächlich mühevolle und aufreibende Tätigkeit di«; ver¬ 
diente Berücksichtigung finden, dann wird er noch fried¬ 
licher und gweissenhaftcr wie bisher zu dienen gewiß-. sein. 




Die Begründung des Kinogesetz-Entwurfs/) 

Von Rechtsanwalt I>r. Richard Trcitel-Berlin. 

IV. 


G. Die Erlaubnis ist schliesslich zu versagen, w enn 
eine den Verhältnissen des Bezirks entsprechende An¬ 
zahl von Lichtspielbühnen bereits besteht. 

Die Bedürfnisfrage ist in die Gewerbeordnung ein 
gefügt worden, „um dem Unwesen der Tingel-Tangel 
mit Erfolg entgegenzutreten, weil die Ausschreitungen 
dieses Gewerbebetriebes mit Recht gebrandmarkt 
werden und der Moral im höchsten Grade schädlich 
sind“. So hiess es in den Motiven zu - Novelle zur 
Gewerbeordnung von 1883. Die Bedürfnisfrage ist 
also geschaffen worden, um Cafe-Chantants und Tio- 
gel-Tangel» mit Erfolg entgegentreten zu können. 
Varietes im eigentlichen und heutigen Sinne des Wor¬ 
tes gab es 1883 noch nicht. Die Bedürfnisfrage war 
aber auf die geschilderte Weise in den Paragraphen 
hineingeraten, aus dem auch Varietes und Circusse 
konzessioniert werden mussten. Als die grossen welt- 
städtischen Varietes kamen, die nicht der Moral im 
höchsten Grade schädlich waren und nicht mit Recht 
gebrandmarkt werden konnten, mussten sie gleich¬ 
wohl aus § 33a der Gewerbeordnung konzessioniert 
werden, den man ohne Zögern anwandte, obwohl er 
doch nur geschaffen war, um die unsittlichen Tingel- 
Tangel und Cafe-Chantants zu bekämpfen. 

Seit langem strebt das Variete danach, eine 
gänzliche Scheidung beider Gattungen von Betrieben 
zu erzielen. Bisher ohne Erfolg. Die Behörden hal¬ 
ten, Gott weiss aus welchem Grunde, an der Bedürf¬ 
nisfrage fest. 

Sie soll jetzt auch auf das Kinotheater angewendet 
werden. 

Die Bedürfnisfrage soll immer einschränkend 
wirken. Anscheinend hält die Regierung ein „Ueber- 
»naß von Variötes und Circussen für ebenso unwün- 
schei. wert wie ein „Uebermaß“ von Kinotheatern. 
Vergebens sucht man einen Grund. 

Nach der Verwaltungspraxis steht die Kon¬ 
zessionsbehörde grundsätzlich auf dem Standpunkte, 
dass ein neuer Betrieb nicht erforderlich ist. Es 
muss immer erst nachgewiesen werden, dass ein 
neuer Betrieb notwendig oder wünschenswert sei. 
Wie soll man nun beweisen, dass ein Variete oder 
Kino notwendig ist? Eine absolute Notwendig¬ 
keit besteht natürlich nie. Ob ein neuer Variötö- oder 
Kinobetrieb zweckmäßig oder wünschenswert 


•> «che auch No. 687. 588, 589. 


ist. das kann keine Behörde entscheiden. Im 
übrigen darf und kam es gar nicht die Aufgabe einer 
Gesetzgebung sein, einwandfreie Betriebe durch Prü 
fung des Bedürfnisses zu r „ein. Die Bedürfnisfrage 
ist im Jahre 1883 in den Gesetzesparagraphen ge 
kommen, um dem Unwesen Einhalt zu gebieten 
Einwandfreie Betriebe sollten nach der in den 
Motiven niedergelegten Absicht nicht betroffen 
werden. 

Ob in einem Bezirke (Polizeibezirk? Stadtbe 
zirk? Gross-Berlin?) ein Bedürfnis für ein neues 
Variete oder Kino vorliegt, weiss der Gewerbe 
treibende, der sein Geld in das Geschäft steckt, weit 
besser zu beurteilen als die Behörde. Deren Aufgab«; 
sollte es nur sein, unlautere Konkurrenz zu hin 
dern, nicht aber die Konkurrenz zu unterbinden 
Die gesunde Entwicklung, die aufwärtsstrebendc Ent 
faltung, die wünschenswerte Modernisierung, die Er 
richtung zeitgemäßer Baulichkeiten mit neuzeitlichen 
technischen Einrichtungen kann geradezu dadurch 
unterbunden werden, dass man durch die bestehenden 
oft veralteten und überlebten Betriebe das Bedürfnis 
für gedeckt hält. 

Oder soll die Bedürfnisfrage beim Kino etwa dazu 
dienen, den Schauspiel Theatern die Konkurrenz der 
Kinos vom Leibe zu halten? Das kann wohl kaum die 
Absicht des Gesetzgebers sein. 

Die Frage, wann einer, den Verhältnissen 
des Bezirks entsprechenden Anzahl von 
Personen die Erlaubnis erteilt ist, wird von den Be 
hörden recht schematisch entschieden. 

Es werden einfach sämtliche Personen ira Gemein 
debezirk gezählt, die eine Konzession z. B. aus § 33a 
der Gewerbeordnung erhalten haben. Aus § 33a wer 
den nun aber alle Betriebe konzessioniert, in denen 
gewerbsmäßig Singspiele. Gesang- und deklamatori 
sehe Vorstellungen von Personen oder theatralische 
Vorstellungen geboten werden, bei denen ein höheres 
Interesse der Kunst oder Wissenschaft nicht obwaltet 
Es sind also aus § 33a konzessioniert: Varietes, Caba 
rets, Circusse, Eispaläste. Sommergärten, Concertcafes 
und Rauchtheater. Es ist gleichgültig dabei, ob cs 
sich um einen grossen Cirmis oder um eine kleine 
Arena handelt. Ebenso ist es gleichgültig, ob es sich 
um ein grosses weltstädtisches Variötö bandelt oder 
um ein kleines Familienvariete oder um einen Tinge) 
Tangei. Alle diese Unternehmungen werden einfach 



So. 690 


Der Kinematograpb — Düsseldorf. 


Urteile 

der Tagespresse über 
den Edda Lindborg-Film 

Die Dame mit dem Diadem 


Das Paasagetheater bucht mit dem Filmspiel von Paul 
Kosenhayn. ..Die Dame mit dem Diadem“ einen neuen Erfolg. 
Den Mittelpnnkt des Interesses bildet Edda Lindborg in der 
Doppelrolle, eine Darstellerin von Eigenart und scharfem Cha¬ 
rakterisierungsvermögen. Sie weiss auch prachtv olle Toiletten 
mit Vornehmheit und Graue zu tragen. 


Im Paasagetheater wird „Die Dame mit dem Diadem“ 
vorgeführt, ein sensationeller Kriminalroman von Paul Rosen¬ 
hayn. Edda Lindborg spielt mit guter Charakteristik die 
Doppelrolle einer Gräfin und Tänzerin. 


Di« Welt am Montag. 

Im Passagetheater wird Paul Rosenhayn'e „Die Dame 
mit dem Diadem“, ein effektreiclies Kriminalstück gegeben. 
Edda Lindborg, eine Neuerscheinung in der Kinowelt, führte 
sich mit der tragenden Rolle glücklich ein. 


Einschlag, im Passagetheater, gibt dem Verfasser Paul Rosen 
hayn Ge lege heit, sämtliche Register einer weit entwickelten 
Technik zu ziehen. Edda Lindborg wusste die Gegensätze 
in den beiden Rollen scharf zu trennen, als Dame von Haltung, 
wie als wirbelnder — Gegensatz. 


Berlin«? Lokal-Anzeiger. 

Im Passagetheater wird „Dis Dame mit dem Diadem“ 
vorgeführt, ein Sonsationsdrama von Paul Rosenhayn. Di« 
Doppelrolle wird von Edda Lindborg gewandt durchgeführt. 

Täglich« Rundschau. 

Der Film „Die Dame mit dem Diadem“, welcher im Passagc- 
theater geneigt wird, erzielte grossen Beifall. 










Edda Lindborg 















Der Kinenatograph — Düsseldorf. 


No. Äöl» 



Alle Dramen des 

Edda |_indb□ rg-[y k Ius 

sind varführungsbereit 

in unseren Büroräumen. 



Edda Lindborg-Film 

Berlin SW. 48, 

Friedrichstrasse 20, parterre Gaumonträume 











No. 600 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


zusammengezählt. Soll in einer Gegend, in der sich, 
wie früher im Oranienburgertorbezirk in Berlin, eine 
Menge Tingel-Tangel befinden, ein grosses Variete 
eröffnet werden, so könnte entschieden werden, dass 
für das grosse Variete ein Bedürfnis nicht vorhanden 
ist, da in der fraglichen Gegend genügend Konzessio¬ 
nen ausgegeben sind. Es könnte auch darauf hinge¬ 
wiesen werden, dass knapp sieben Minuten vom 
Oranienburgertor entfernt, der „Wintergarten“ liegt, 
sodass für ein zweites Variete in dieser Gegend ein 
Bedürfnis nicht gegeben sei, zumal da auch noch der 
Eispalast (Admiralspalast) nur fünf Minuten vom 
Oranienburgertor entfernt sei. Dem Fachkundigen ist 
es klar, dass die früheren Etablissements am Oranien¬ 
burgertor mit Etablissements der Art des „Winter 
garten“ nichts zu tun haben, und dass der Eispalast 
bestimmungsgemäß ganz andere Aufgaben hat als ein 
Variötö. Gleichwohl könnte die Begründung der 
Ablehnung eines Konzessionsgesuches für ein Variötö 
dahin lauten, dass den Verhältnissen des Bezirks ent¬ 
sprechend Konzessionen aus § 33a der Gewerbeord¬ 
nung ausgegeben sind. Glücklicherweise besitzt das 
Polizei-Präsidium in Berlin einen zu guten Einblick 
in weltstädtische Bedürfnisse, um eine derartige Be¬ 
gründung erteilen zu können. Ein Gesetz darf aber 
nicht so schlecht sein, dass es erst durch eine beson¬ 
ders glücklich zusammengesetzte Konzessionsbehörde 
für den Einzelfall zurechtgestutzt werden müsste. 

Soll dieses Schematisieren aber unterbleiben — 
welchen Maßstab soll die Behörde anlegen? 

Welchen sie auch anlegen wird, — es wird immer 
mehr oder weniger auf Willkür hinauslaufen. Han¬ 
delt es sich um eine Stadt mit grossem Fremdenver 
kehr, so werden Vergnügungsstätten in grösserer Zahl 
erforderlich sein, als wenn es sich um eine ruhige 
Mittelstadt handelt, die zum grossen Teil von Be 
amten bewohnt ist. (Regierungs- und Universitäts¬ 
städte). Auch auf den Gemeindebezirk wird es 
bei den heutigen Verkehrsverhältnissen nicht mehr an¬ 
kommen. wie man am besten aus dem Beispiel Ber 
lins ersehen kann. Oharlottenburg. Schöneberg, Wil¬ 
mersdorf, Weissensee und wie die Vororte Berlins 
heissen, gehören administrativ nicht zum Gemeinde 
bezirk Berlin; sie zählen aber zu den Besuchern der 
Vergnügungsstätten der Stadt Berlin. In Industrie 
bezirken mit guten Bahnverbindungen, zum Beispiel 
in Rheinland-Westfalen, ist dies ähnlich. Wie soll 
die Behörde in diesen Fällen entscheiden können, 
wann den Verhältnissen des Bezirks entsprechend 
Konzessionen ausgegeben sind? 

Die Bedürfnisfrage ist eben nicht durch eine 
behördliche Anordnung zu regeln, sondern nur durch 
das Publikum. Die Bedürfnisfrage bedarf auch 
keiner anderen Regelung als der des Publikums. Die 
Kon Zessionspetenten verlangen keinen 
Schutz der Behörde vor unnötigen Geld 
ausgaben. Die Behörde lasse also jeden sein Geld 
so gut oder so schlecht ausgeben, als er es für gut 
befindet. Man verhindere Leute, die durchaus gern 
ein Variötö oder Kino haben möchten so wenig daran, 
diesem Wunsche Erfüllung zu geben, wie Leute, die 
Handwerker oder Kaufleute worden wollen. Der eine 
Beruf ist. anständig betrieben, so gut wie der andere. 
Es bedarf der eine so wenig wie der andere der Ein¬ 
mischung der Behörde. Ein Grund zur Beschränkung 
der Gewerbefreiheit liegt nur dann vor, wenn es sich 
um Gewerbe handelt, die die öffentliche Ordnung, 
Ruhe oder Sicherheit gefährden. Das ist bei anständig 
geführten Varietes oder Kinotheatern ebensowenig 
der Fall, wie beim anständig betriebenen KaufmanDs- 
geschäft oder beim anständig betriebenen Handwerks¬ 
betrieb. 


Es ist nicht richtig, wenn die Begründung zur 
Novelle der Gewerbeordnung von 1914 sagt: 

„Wenn auch die Entscheidung der Bedürfnis¬ 
frage in grossen Städten mit erheblichen Schwierig 
keiten verbunden ist und zu W i 11 k ü r 1 i c h k e i t e n 
führen kann, so sind diese Schwierigkeiten, wie 
das Beispiel vieler grosser Städte zeigt, doch zu 
überwinden. Sowohl vom Gesichtspunkt der allge¬ 
meinen Gesundheits- und Sittlichkeitsinteressen, 
die eine Einschränkung der Zahl der Wirtschaften 
und jedenfalls eine Hemmung ihrer weiteren Ver¬ 
mehrung dringend wünschenswert erscheinen lassen, 
als auch im Interesse einer gedeihlichen Entwick¬ 
lung des Gast- und Schank Wirtschaftsbetriebes 
muss der zur Entscheidung über die Erlaubnis be¬ 
rufenen Behörde die Möglichkeit gegeben werden, 
nach freiem Ermessen die Errichtung von Wirt 
schäften, für die ein Bedürfnis nicht vorhanden ist, 
zu verhindern. Mit der Einführung des allgemeinen 
Bedürfnisnachweises haben sich viele Interessenten¬ 
verbände, insbesondere auch der Bund deutscher 
Gastwirte, einverstanden erklärt.“ 

Der letzte Satz bezieht sich auf Gast und Schank 
wirtschaften. Dass der Eurd deutscher Gastwirte, 
dessen Mitglieder durchweg die Konzession bereits 
haben, für Beibehaltung der Bedürfnisfrage sind, 
ist klar. Standpunkt: beati possidentes. Man mag 
auch abzirkeln können, wieviel Gastwirtschaften not 
wendig sind. Man kann aber nicht feststellen, wie 
viel Unterhaltungslokale ein Bedürfnis sind. Es wird 
immer Willkürlichkciten geben. Die ^hw'ierig- 
keiten werden nur zu überwinden sein, wie das Bei 
spiel grosser Städte zeigt, wenn in den grossen 
Städten einsichtige Männer Mitglieder 
der Konzessionsbehörde sind. 

Die Polizei kann ebensowenig, wie irgend jemand 
sonst, feststellen, wann das Bedürfnis nach Unter¬ 
haltungslokalen befriedigt ist. Sie sollten sich auch 
um solche Dinge den Kopf nicht zu zerbrechen brau¬ 
chen, sondern sollten die Entscheidung dieser Frage 
ruhig dem Unternehmer überlassen, der sein Geld oder 
Geld, das mau ihm anvertraut, zu Markte trägt. 

Die Bedürfnisfrage, die, wie dargelegt, an üble 
Erscheinungen angeknüpft hat, sollte aus dem Gesetze 
verschwinden. 

H. „Vor Erteilung der Konzession ist die Orts 
polizei und die Gemeindebehörde gutachtlich zu 
hören.“ Bis jetzt gab es ein solches Mitwirkungs¬ 
iecht der Ortspolizeibehörden im Konzessionsver¬ 
fahren nicht. Das war bis zu einem gewissen Grade 
ein Mangel, der allerdings dadurch ausgeglichen 
wurde, dass sich die Konzessionsbehörde tatsäch 
lieh auf Information der Behörde stützte. Durch 
die neue Bestimmung kann die Polizei in Preusseu 
im Verwaltungsstreitverfahren als Partei Auftreten, 
wenn entgegen dem Gutachten der Polizei eine 
Konzession erteilt worden ist. An sich würde die¬ 
ser Satz und diese Bestimmung keinen Grund zu 
besonderen Ausführungen geben, wenn nicht die 
Fassung etwas bedenklich wäre. 

Es heisst in dem Entwurf: Vor Erteilung der 
Erlaubnis ist die Ortspolizeibehörde gutachtlich zu 
hören. 

Worüber? Es muss natürlich dafür gesorgt 
werden, dass alle politischen und konfessio 
nellen Erörterungen zu unterbleiben haben, 
und dass sich das Gutachten der Polizei 
im Rahmen polizeilicher Befugnisse 
hält. Es kann immer nur maßgebend sein: Ge¬ 
fährdung der öffentlichen Ordnung, Ruhe und Sicher¬ 
heit. 





No. «WO 


f*er Kiiieu.atograpb — Düsseldorf. 


Neuheiten auf dem Berliner Filmmarkte. 

(Originalbericht. Von unserem ständigen Korrespondenten.) 


„1> a s Geschlecht derer von King- 

sv a 1“, Drama in vier Akten, aus dem Zyklus „Seltsame 
Menschen“ von Robert Wiene, ist der Titel des neuen 
Ilenny Porten-Filir.s, der jetzt im „Mozartsaal“ läuft 
Ein eigenartiger Stoff. Das heisse Blut derer von Ringwall 
hat schon viel Unglück über die Familie gebracht. Nun 
leben nur noch Magdalena und ihr Bruder Argad, und 
ängstlich wacht die Schwester über das Leben des Bruders. 
Dort oben im einsamen Hause auf dem Berge wohnen sie, 
betreut von einem alten Diener und einer alten Dienerin. 
Sehnsucht treibt Argad in die Freuden der Welt. Heimlich 
verlässt er das Haus. Uud auch er teilt das Schicksal 
aller Ringwall. Im Zweikampf erliegt er und seine Leiche 
bringt man der Schwester ins Haus. Die hat bisher ihre 
Hand ihrem Vormund und Oheim versagt. Wenn er den 
Mörder des Bruders findet, dass ihre rächende Hand jenem 
den Tod gibt, will sie die Seine werden. Eines Tages findet 
sie einen im Gebirge abgestürzten jungen Menschen. Sie 
nimmt ihn in ihr Haus uud pflegt ihn gesund. Der Oheim 
aber geht den Täter zu suchen. Es ist jener Mann, der 
da oben in einsamem Hause von Magdalena gepflegt wird. 
Und aus dem Hass wird die Liebe. Es s eilt sich heraus, 
dass nicht er, sondern sein Freund den Bruder im Zwei¬ 
kampf erschossen. Magdalena aber geht mit dem Ge¬ 
liebten hinaus unter die Menschen, dem Glücke entgegen. 
-Bis zu dem Augenblick, wo MagdUena den Rache¬ 
schwur tut, entwickelt sich das Stück dramatisch und 


literarisch. Dann aber lässt Wiene, einer der besten Köpfe 
unter den Filmschrift steilem den Faden fallen und geht 
die ausgetretenen Wege der Kinodramatik. Schade 
Henny Porten spielt überstrahlt auch solche Szenen mit 
ihrer unvergleichlichen poetischen Darstcllungskunst. bei der 
sich allerdings Poesie und Realität geschwisterlich die 
Hand reichen. Ihr hervorragender Gegenspiele’-, der 
auszieht, den Täter zu suchen, ist Decarli. Eine Leistung 
die Momente bietet, einen immer prachtvoller als den 
anderen. Dazu kommen Biebrachi ausgezeichnete In¬ 
szenierung, Freunds Photographie und Kainers Bild- 
Stellung. Eis wurde ein grosser Erfolg. Henny Porten 
war anwesend und wurde sehr gefeiert. 

Vor brechend vollem Hause ging im „Tauentzien- 
Palast“ der neueste Mat-Film „D e r lebendig Tote 
in Szene Elin Detektivabenteuer des Joe Debb- Der 
gewiegte Kriminalist hat hier einen Mörder zu überführen 
der sich für den für ihn Ermordeten ausgibt. Das gelingt 
ihm selbstverständlich, so kompliziert die Geschichte auch 
ist. Eine Häufung von Geschehnissen, eines immer gewagter 
und aufregender als das andere. Leopold Bauer hat da* 
Ganze geschickt in Szene gesetzt und Max Lauda als 
Deebs ist wie immer gut. Als Partner, das heisst als 
Gegner, war Herr Schäfer ein charakteristischer Darsteller 
einer brutalen Kraftnatur. Auch dieser Film erzielte 
einen vollen Erfolg. 

Argus. 


Der Film als Industriepropagandamittel. 

Von Arthur Loening. 


Das deutsche Wirtschaftsleben wird durch den Welt¬ 
krieg vor völlig neue Aufgaben gestellt. Eis gilt nicht nur, 
die durch die Machinationen unserer Fände, insbesondere 
durch England, zerschnittenen Fäden unserer Export¬ 
verbindungen wieder aufzunehmen, sondern tinseie Ab¬ 
satzmöglichkeiten mit allen Kräften zu fördern und ihnen 
neue Wege zu erschliessen. Als eines der fruchtbarsten 
Werbemittel hierzu scheint der Film ausersehen. Leider 
hatte man in Deutschland die ganz ausserordentliche 
Werbekraft des Films grade für wirtschaftliche Aufgaben 
nicht rechtzeitig erkannt, man hatte vielmehr in ihm 
lediglich ein spielerisches, ja untergeordnetes Unterhal¬ 
tungsmittel gesehen, über das man naserümpfend hinweg¬ 
sehen zu können glaubte. Dass der Film aber ein ungemein 
wirkungsvolles und eindringliches Beeinflussungsmittel im 
Kampfe der Meinungen und Märkte sein kann, das haben 
uns, sehr zu unserem Schaden, unsere Feinde gelehrt. 
Ein ganzes Netz feindlicher Kimorganisationen hat Deutsch¬ 
land umsponnen, um Hass und Verachtung in der Welt 
gegen uns zu schüren. Man denke nur an die Verhetzungs¬ 
agitation der weitverzweigten — vor dem Kriege auch in 
Deutschland vielfach vertretenen — Filialunter¬ 
nehmungen der französischen Filmfabrik Path6 Fr^res, 
die, gestützt auf ein riesenhaftes Kapital, durch systema¬ 
tische Vorführung hetzerischer Filme die Achtung und 
das Anseheu vor dem deutschen Namen in der Welt unter¬ 
graben hat. 

Diesem jahrelang geübten Verhetzungstreiben der 
feindlichen Mächte gilt es jetzt ein Paroli zu bieten. Deutsch¬ 
land muss nicht nur seinen guten Ruf, es muss auch seine 

g uten Leistungen wieder in der Welt zur Geltung bringen. 

wsifellos werden unsere jetzigen Feinde, selbst bei noch 
80 erspriesslichen Friedensvereinbarungen, entsprechend 
den Richtlinien der Pariser Wlrtscbaftskonferenz. nach 


dem Kriege fortfahren, uns wirtschaftlich an die Wand 
zu drücken und die öffentliche Meinung in der Welt gegen 
uns zu vergasen, wie sie es bisher getan haben. Darum 
Seien wir auf der Wacht! Setzen wir all unsere 
Kräfte, all unser Können ein, dieser heimlichen Unter¬ 
minierung unseres Wirtschaftslebens zuvorzukommen 
Setzen wir, wie wir es von unseren glorreichen Heerführern 
gelernt haben, diesen', wirtschaftlichen Stell ungsfeldzug 
eine frische wirtschaftliche Offensive entgegen 

Diese Aufgabe, den feindlichen wirtschaftlichen Aspira¬ 
tionen das Terrain abzugraben und zugleich für Deutsch¬ 
lands wirtschaftliche Kraft in der Welt zu werben, wird 
dem Film zukommen. Vermöge der eindringlichen Wirkung 
des lebenden Bildes, der nach Millionen zählenden Betra« -h- 
ter. ist der Film in weit höherem Grade dazu bestimmt 
als Mittler kultureller und wirtschaftlicher Werte zu dienen 
als das gedruckte Wort. Der Film ist an keinen Ort gebun¬ 
den. Hierzu kommt, dass es durch Vervollkommnung 
der gesamten kinemat«graphischen Technik, insbesondere 
durch Konstruktion besonderer Lampen gelungen ist, die 
Vorgänge industrieller Betriebe, auch in dessen feinsten 
Verästelungen, dem Auge klar und deutlich wahrnehmbar 
zu machen, sodass man z. B. in der Lage ist, die Ent¬ 
stehung von Webstoffen, den Hergang der Papierver 
arbeitung, die Konstruktion von Maschinen. Automobilen, 
die Herstellung von Glaswaren etc. etc. im Film vor A^on 
zu führen Einigen Vertretern industrieller Fachzeit¬ 
schriften war auf Einladung der Kriegsflaohsbauge-* K- 
chaft kürzlich durch die Deutsche Lichtbild 
Gesellschaft E. V., Berlin, Gelegen he t geboten 
worden, sich von der Verwendungsmöglichkeit des E i 
für die wirtschaftliche Propaganda zu überzeugen 
wurde den Besuchern dort ein Film ..Der Flachs und seme 
Veredelung“ vorgeführt, der einen instruktiven Einblick 



No. 600 


iJer Kinematograph — Düaj>eldorf. 


zusamruengezählt. Soll in einer Gegend, in der sich, 
wie früher im Oranienburgerto -bezirk in Berlin, eine 
Menge Tingel-Tange l befinden, ein grosses Vartetö 
eröffnet weiden, so könnte entschieden werden, dass 
für das grosse Varietö ein Bedürfnis nicht vorhanden 
ist, da in der fraglichen Gegen I genügend Konzessio¬ 
nen ausgegeben sind. Es könnte auch darauf hinge¬ 
wiesen werden, dass knapp sieben Minuten vom 
Oranienburgertor entfernt, der „Wintergarten“ liegt, 
sodass für ein zweites Varietö in dieser Gegend ein 
Bedürfnis nicht gegeben sei, zumal da auch noch der 
Eispalast (Admiralspalast) nur fünf Minuten vom 
Oranienburgertor entfernt sei. Dem Fachkundigen ist 
es klar, dass die früheren Etablissements am Oranien¬ 
burgertor mit Etablissements der Art des „Winter¬ 
garten“ nichts zu tun haben, und dass- der Eispalast 
bestimmungsgemäß ganz andere Aufgaben hat als ein 
Variötö. Gleichwohl könnte die Begründung der 
Ablehnung eines Konzessionsgesuches für ein Variöte 
dahin lauten, dass den Verhältnissen des Bezirks ent¬ 
sprechend Konzessionen aus § 33a der Gewerbeord¬ 
nung ausgegeben sind. Glücklicherweise besitzt das 
Polizei-Präsidium in Berlin einen zu guten Einblick 
in weltstädtische Bedürfnisse, um eine derartige Be¬ 
gründung erteilen zu köunen. Ein Gesetz darf aber 
nicht so schlecht sein, dass es erst durch eine beson¬ 
ders glücklich zusammengesetzte Konzessionsbehörde 
für den Einzelfall zurechtgestutzt werden müsste. 

Soll dieses Schematisieren aber unterbleiben — 
welchen Maßstab soll die Behöide anlegen? 

Welchen sie auch anlegen wird, — es wird immer 
mehr oder weniger auf Willkür hinauslaufen. Han¬ 
delt es sich um eine Stadt mit grossem Fremdenver¬ 
kehr, so werden Vergnügungsstätten in grösserer Zahl 
erforderlich sein, als wenn es sich um eine ruhige 
Mittelstadt handelt, d’e zuin grossen Teil von Be¬ 
amten bewohnt ist. (Regierungs- und Un ; versitäts- 
städte). Auch auf den Gemeindehezirk wird es 
bei den heutigen Verkehrsverhältnissen nicht mehr an¬ 
kommen. wie man am besten aus dem Beispiel Ber¬ 
lins ersehen kann. Charlottenburg, Schöneberg, Wil¬ 
mersdorf, Weissensee und wie die Vororte Berlins 
heissen, gehören administrativ nicht zum Gemeinde- 
bezirk Berlin; sie zählen aber zu den Besuchern der 
Vergnügungsstätten der Stadt Berlin. In Industrie 
bezirken mit guten Bahnverbindungen, zum Beispiel 
in Rheinland-Westfalen, ist dies ähnlich. Wie soll 
die Behörde in diesen Fällen entscheiden können, 
wann den Verhältnissen des Bezirks entsprechend 
Konzessionen ausgegeben sind? 

Die Bedürfnisfrage ist eben nicht durch eine 
behördliche Anordnung zu regeln, sondern nur durch 
das Publikum. Die Bedürfnisfrage bedarf auch 
keiner anderen Regelung als der des Publikums. Die 
Konzessionspetenten verlangen keinen 
Schutz der Behörde vor unnötigen Geld 
ausgaben Die Behörde lasse also jeden sein Geld 
so gut oder so schlecht ausgeben, als er es für gut 
befindet. Man verhindere Leute, die durchaus gern 
ein Vari6t6 oder Kino haben möchten so wenig daran, 
diesem Wunsche Erfüllung zu geben, wie Leute, die 
Handwerker oder Kaufleutc werden wollen. Der eine 
Beruf ist. anständig betrieben, so gut wie der andere. 
Es bedarf der eine so wenig wie der andere der Ein¬ 
mischung der Behörde. Ein Grund zur Beschränkung 
der Gewerbefreiheit liegt nur dann vor, wenn es sich 
um Gewerbe handelt die die. öffentliche Ordnung, 
Ruhe oder Sicherheit gefährden. Das ist bei anständig 
geführten Varietes oder Kinotheatern ebensowenig 
der Fall, wie beim anständig betriebenen Kaufmanns¬ 
geschäft oder beim anständig betriebenen Handwerks¬ 
betrieb. 


Es ist nicht richtig, wenn die Begründung zur 
Novelle der Gewerbeordnung von 1914 sagt: 

„Wenn auch die Entscheidung der Bedürfnis¬ 
frage in grossen Städten mit erheblichen Schwierig 
keiten verbunden ist und zu Willkürlichkeiten 
führen kann, so sind diese Schwierigkeiten, wie 
das Beispiel vieler grosser Städte zeigt, doch zu 
überwinden. Sowohl vom Gesichtspunkt der allge¬ 
meinen Gesundheits- und Sittlichkeitsinteressen. 
die eine Einschränkung der Zahl der Wirtschaften 
und jedenfalls eine Hemmung ihrer weiteren Ver 
mehrung dringend wünschenswert erscheinen lassen, 
als auch im Interesse einer gedeihlichen Entwick 
lung des Gast- und Schankwirtschaftsbetriebes 
muss der zur Entscheidung über die Erlaubnis be¬ 
rufenen Behörde die Möglichkeit gegeben werden, 
nach freiem Ermessen die Errichtung von Wirt 
schäften, für die ein Bedürfnis nicht vorhanden ist, 
zu verhindern. Mit der Einführung des allgemeinen 
Bedürfnisnachweises haben sich viele Interessenten¬ 
verbände, insbesondere auch der Bund deutscher 
Gastwirte, einverstanden erklärt.“ 

Der letzte Satz bezieht sich auf Gast- und Schank 
wirtschaften. Dass der Bund deutscher Gastwirte, 
dessen Mitglieder durchweg die Konzession bereits 
haben, für Beibehaltung der Bedürfnisfrage sind, 
ist klar. Standpunkt: heati possidentes. Man mag 
auch abzirkeln können, wieviel Gastwirtschaften not 
wendig sind. Man kann aber nicht feststellen, wie 
viel Unterhaltungslokale ein Bedürfnis sind. Es wird 
immer Willkürlichkeiten geben. Die Schwierig¬ 
keiten werden n u r zu überwinden sein, wie das Bei¬ 
spiel grosser Städte zeigt, wenn in den grossen 
Städten einsichtige Männer Mitglieder 
der Konzessionsbehörde sind. 

Die Polizei kann ebensowenig, wie irgend jemand 
sonst, feststellen, wann das Bedürfnis nach Unter 
haltungslokalen befriedigt ist. Sie sollten sich auch 
um solche Dinge den Kopf nicht zu zerbrechen brau 
chen, sondern sollten die Entscheidung dieser Frage 
ruhig dem Unternehmer überlassen, der sein Geld oder 
Geld, das man ihm anvertraut, zu Markte trägt. 

Die Bedürfnisfrage, die, wie dargelegt, an üble 
Erscheinungen angeknüpft hat, sollte aus dem Gesetze 
verschwinden. 

H. „Vor Erteilung der Konzession ist die Orts 
Polizei und die Gemeindebehörde gutachtlich zu 
hören." Bis jetzt gab es ein solches Mitwirkungs- 
recht der Ortspolizei»iehörden im Konzessionsver- 
fahren nicht. Das war bis zu einem gewissen Grade 
ein Mangel, der allerdings dadurch ausgeglichen 
wurde, dass sich die Konzessionsbehörde tatsäch¬ 
lich auf Information der Behörde stützte. Durch 
die neue Bestimmung kann die Polizei in Preusseu 
im Verwaltungsstreitverfahren als Partei auftreten. 
wenn entgegen dem Gutachten der Polizei eine 
Konzession erteilt worden ist. An sich würde die¬ 
ser Satz und diese Bestimmung keinen Grund zu 
besonderen Ausführungen geben, wenn nicht die 
Fassung etwas bedenklich wäre. 

Es heisst in dem Entwurf: Vor Erteilung der 
Erlaubnis ist die Ortspolizeibehörde gutachtlich zu 
hören. 

Worüber? Es muss natürlich dafür gesorgt 
werden, dass alle politischen und konfessio¬ 
nellen Erörterungen zu unterbleiben haben, 
und dass sich das Gutachten der Polizei 
im Rahmen polizeilicher Befugnisse 
hält. Es kann immer nur maßgebend sein: Ge¬ 
fährdung der öffentlichen Ordnung, Ruhe und Sicher¬ 
heit. 


No. ft»o 


Der Kinematograph — Düsseldorf 

Neuheiten auf dem Berliner Filmmarkte. 

(OriginAlbericht. Von unserem ständigen Korrespondenten.) 


„D a s U e bch1e c hL derer von It i n g - 
w a 1“, Drama in vier Akten, aus dem Zyklus „Seltsame 
Menschen*' von Robert Wiene, ist der Titel des neuen 
Henny Porten-Filns, der jetzt im „Mozartsaal“ läuft. 
Ein eigenartiger Stoff. Das heisse Blut derer von Ringwall 
hat schon viel Unglück über die Familie gebracht. Nim 
leben nur noch Magdalena und ihr Bruder Argad, und 
ängstlich wacht die Schwester über das Leben des Bruders. 
Dort oben im einsamen Hause auf dem Berge wohnen sie, 
betreut von einem alten Diener und einer alten Dienerin. 
Sehnsucht treibt Argad in die Freuden der Welt. Heimlich 
verlässt er das Haus. Und auch er teilt das Schicksal 
aller Ringwall. Im Zweikampf erliegt er und seine Leiche 
bringt man der Schwester ins Haus. Die hat bisher ihre 
Hand ihrem Vormund und Oheim versagt. Wenn er den 
Mörder des Bruders findet, dass ihre rächende Hand jenem 
den Tod gibt, will sie die Seine werden. Eines Tages findet 
sie einen im Gebirge abgestürzten jungen Menschen. Sie 
nimmt ihn in ihr Haus und pflegt ihn gesund. Der Oheim 
aber geht den Täter zu suchen. Es ist jener Mann, der 
da oben in einsamem Hause von Magdalena gepflegt wird. 
Und aus dem Hass wird die Liebe. Es stellt sich heraus, 
dass nicht er, sondern sein Freund den Bruder im Zwei¬ 
kampf erschossen. Magdalena aber geht mit dem Ge¬ 
liebten hinaus unter die Menschen, dem Glücke entgegen. 
-Bis zu dem Augenblick, wo Magdalena den Rache¬ 
schwur tut, entwickelt sich das Stück dramatisch und 


literarisch. Dann aber lässt Wiene, einen- der besten Köpfe 
unter den FilirSchriftstellern den Faden fallen und geht 
die ausgetretenen Wege der Kinodramatik. Schade 
Henny Porten spielt überstrahlt auch solche Szenen mit 
ihrer unvergleichlichen poetischen Darstellungskunst, bei der 
sich allerdings Poesie und Realität geschwisterlich die 
Hand reichen. Ihr hervorragender Gegenspieler, der 
auszieht, den Täter zu suchen, ist Decarli Eine Leistung, 
die Momente bietet, einen immer prachtvoller als den 
anderen. Dazu kommen Biebraehs ausgezeichnete In¬ 
szenierung, Freunds Photographie und Kainers Bild¬ 
stellung. Es wurde ein grosser Erfolg. Henny Porten 
war anwesend und wurde sehr gefeiert. 

Vor brechend vollem Hause ging im „Tauentzien- 
Palast “ der neueste May-Film „D et lebendig Tote 
in Szene. Ein Detektivabenteuer des Joe Debbs Der 
gewiegte Kriminalist hat hier einen Mörder zu überführen 
der sich für den für ihn Ermordeten ausgibt. Das gelingt 
ihm selbstverständlich, so kompliziert die Geschichte auch 
ist. Eine Häufung von Geschehnissen, eines immer gewagter 
und aufregender als das andere. Leopold Bauer hat das 
Ganze geschickt in Szene gesetzt und Max Lancia als 
Deebs ist wie immer gut. Als Partner, das heisst als 
Gegner, war Herr Schäfer ein charakteristischer Darsteller 
einer brutalen Kraftnatur. Auch dieser Film erzielte 
einen vollen Erfolg. 

Argus. 


Der Film als Industriepropagandamittel. 

Von Arthur Loening. 


Das deutsche Wirtschaftsleben wird durch den Welt¬ 
krieg vor völlig neue Aufgaben gestellt . Es gilt nicht nur, 
die durch die Machinat ionen unserer Feinde, insbesondere 
durch England, zerschnittenen Fäden unserer Export¬ 
verbindungen wieder aufzunehmen, sondern unseie Ab¬ 
satzmöglichkeiten mit allen Kräften zu fördern und ihnen 
neue Wege zu erschliessen. Als eines der fruchtbarsten 
Werbemittel hierzu scheint der Film ausersehen. Leider 
hatte man in Deutschland die ganz ausserordentliche 
Werbekraft des Films grade für wirtschaftliche Aufgaben 
nicht rechtzeitig erkannt. man hatte vielmehr in ihm 
lediglich ein spielerisches, ja untergeordnetes Unterbal- 
tungsmittel gesehen, über das man naserümpfend hinweg¬ 
sehen zu können glaubte. Dass der Film aber ein ungemein 
wirkungsvolles und eindringliches Beeinflussungsmittel im 
Kampfe der Meinungen und Märkte sein kann, das haben 
uns, sehr zu unserem Schaden, unsere Feinde gelehrt. 
Ein ganzes Netz feindlicher Filmorganisationen hat Deutsch¬ 
land umsponnen, um Hass und Verachtung in der Welt 
gegen uns zu schüren. Man denke nur an die Verhetzungs¬ 
agitation der weitverzweigten — vor dem Kriege auch in 
Deutschland vielfach vertretenen — Filialunter¬ 
nehmungen der französischen Filmfabrik Path6 FrÄres, 
die, gestützt auf ein riesenhaftes Kapital, durch systema¬ 
tische Vorführung hetzerischer Filme die Achtung und 
das Ansehen vor dem deutschen Namen in der Welt unter¬ 
graben hat. 

Diesem jahrelang geübten Verhetzungstreiben der 
feindlichen Mächte gilt es jetzt ein Paroli zu bieten. Deutsch¬ 
land muss nicht nur seinen guten Ruf, es muss auch seine 

g uten Leistungen wieder in der Welt zur Geltung bringen. 

weifellos werden unsere jetzigen Feinde, selbst bei noch 
80 erspriesslichen Friedensvereinbarungen, entsprechend 
den Richtlinien der Pariser Wirt schaft skonferenz. nach 


dem Kriege fortfahren, uns wirtschaftlich an die Wand 
zu drücken und die öffentliche Meinung in der Welt gegen 
uns zu vergasen, wie sie es bisher getan haben. Darum 
Seien wir auf der Wacht! Setzen wir all unsere 
Kräfte, all unser Können ein, dieser heimlichen Unter 
minierung unseres Wirtschaftslebens zuvorzukommen 
Setzen wir, wie wir es von unseren glorreichen Heerführern 
gelernt haben, diesem wirtschaftlichen Stellungsfeldzug 
eine frische wirtschaftliche Offensive entgegen 

Diese Aufgabe, den feindlichen wirtschaftlichen Aspira¬ 
tionen das Terrain abzugraben und zugleich für Deuts' -L- 
lands wirtschaftliche Kraft in der Welt zu werben, wird 
dem Film znkommen. Vermöge der eindringlichen Wirkung 
des lebenden Bildes, der nach Millionen zählenden Betrach¬ 
ter, ist der Film in weit höherem Grade dazu bestimmt 
als Mittler kultureller und wirtschaftlicher Werte zu dienen 
als das gedruckte Wort. Der Film ist an keinen Ort gebun¬ 
den. Hierzu kommt, dass es durch Vervollkommnung 
der gesamten kinematographischen Technik, insbesondere 
durch Konstruktion besonderer Lampen gelungen ist, die 
Vorgänge industrieller Betriebe, auch in dessen feinsten 
Verästelungen, dem Auge klar und deutlich wahrnehmbar 
zu machen, sodass man z. B in der Lage ist, die Ent¬ 
stehung von Webetoffeu, den Hergang der Papierver- 
arbeitung, die Konstruktion von Maschinen. Automobilen 
die Herstellung von Glaswaren etc. etc. im Film vor Augen 
zu führen Einigen Vertretern industrieller Fachzeit¬ 
schriften war auf Einladung der Kriegsflachsbnugc- - 
chaft kürzlich durch die Deutsche Lichtbild- 
Gesellschaft E. V., Berlin, Gelegenheit gel*.r. i 
worden, sich von der Verwendungsmöglichkeit des Film- 
für die wirtschaftliche Propaganda zu überzeugen, 
wurde den Besuchern dort ein Mim „Der Flachs und seine 
Veredelung“ v o rgeführt, der einen instruktiven Einblick 




Ällerneu 











Beilap- zuii. ..Kinen ato^rnph 44 Nr. 5W 


Nordischen rilm-Co., b. ff: 


Frankfurter rilm-Co.. Frankfurt a. A\ 

erscheinen. 














der erste Seroaes-film 


Beachten Sie die folgenden Seiten! 


LP!' > s '? 

B« 


BIOSCOPHAUSI 


Die roertDollen Fleuerscheinungen unseres Konzerns: 

Pique Dame 

der erste film der tTloissi-Serie 

Darrison und Barrison 


der erste Cornin-film 


Das DUrlelsdiluss der Senahja 

































Der Kinemc.tograph — Düsseldorf. 


fto. 



I messter-IDodie 


:: 
i = 

| 

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llr.17 


bringt auch diesmal roieder 
hochaktuelle Rufnahmen: 


Der Kronprinz bei seinen 
Sturmtruppen im IDesten 






















No. 600 


Der Kinem&togr&ph — Düsseldorf 


in die Bearbeitung des Flachses vom Rohflachn bis zum 
feinsten Spinngarn gewährt. Was Maschinen- und Men¬ 
schenhand hierbei in einem grossen modernen Betriebe 
zu leisten haben, wird in höchst anschaulicher Weise vor 
Augen geführt. Ganz anderer Art waren die Vorgänge, 
in die der dann gezeigte Film ..Die Leipziger Frühjahrs- 
Mustermesse 1918“ die Besucher führte. Der ungeheuer 
flutende Verkehr der diesjährigen Messe, die eine Rekord¬ 
ziffer von 75 000 Besuchern aufzuweisen hatte, dio eigen¬ 
artigen Mess'-oklamen, die Vorgänge an den Verkaufs¬ 
stätten, Leben und Treiben auf den Strassen und Plätzen, 
die Mitglieder von Delegationen aus den neutralen und 
verbündeten Ländern — alles das zeigt der Messefilm in 
höchster Lebendigkeit und Anschaulichkeit. Schliesslich 
sei noch der ebenfalls vorgeführte Film: „Die alte Oel- 
rnühlo“ erwähnt, der, ein Bild idyllischen Betriebes, die Er¬ 
zeugung des Oeles, wie sie in unserer Väter Tage im Schwange 
war, an unserem Auge vorüberziehen lässt. 

Das sollten nur kleine Fingerzeige sein. Der Eindruck 
der Vorführung aber, dass hier ein Weg gegeben ist, be¬ 
stimmt, dem deutschen Wirtschaftsleben neue Bahnen 
zu eröffnen, ihm in systematischer Arbeit die gewaltsam 
zersprengte Welt wieder für deutsche Arbeit zu erobern, 
bleibt unbestreitbar tief. Unter den werbenden Kräften 
für Deutschlands künftige Wirtschaftsgestaltung ist der 
Film diejenige, dem die deutsche Industrie ihre grösste 
Aufmerksamkeit zu wenden sollte. 


Aus der Praxis 

Die Konttituierung de* Heuser-Kontern. 

Das W.-T.-B. bringt soeben die Nachricht von der Gründung 
einer neuen A.-G. 

. Rheinische Lichtbild-A.-Q. in Köln. Unter dieser Firma 
wurde in Köln eine Aktiengesellschaft mit einem voll einge¬ 
zahlten Kapital von 6,5 Mill. Marl errichtet. Die Ausgabe der 
Aktien erfolgt zum Kurse von 106%. Die Gründungskosten 
sollen aus dem Aufgeld bestritten werden. Das Unternehmen be¬ 
zweckt die Herstellung, den Erwerb, Verleih und Vertrieb von 
Filmen und die Verführung von Lichtbildern. Das Tätigkeits¬ 
gebiet soll sich insbesondere über Westdeutschland erstrecken. 
Es ist beabsichtigt, eine Reihe bestehender Herstellung« , 
Vertriebs- und Vorführungsuntemehmungen zu erwerben und 
weitere ins Leben zu rufen. Die Gesellschaft will durch die Zu¬ 
sammenfassung bisher zersplitterter und nicht einheitlich 
organisierter Betriebe auf dem erwähnten Gebiet einen stärkeren 
Einfluss auf die Filmerzeugung und Filmdarstellung gewinnen, 
und insbesondere nationalen, wirtschaftlichen und bildenden 
Problemen zur Geltung verhelfen. Dio Gründer sind: Barmer 
Bankverein Hinsberg, Fischer & Co. (Köln), Kommerzienrat 
Richard Sichler (Berlin). Lichtbilduroi G. m. b. H. (M.-Glad- 
bach), Rechtsanwalt Dr. Bosch (Köln), Den ersten Aufsichts¬ 
rat bilden: Kommerzienrat Hinsberg. Geschäftsinhaber des 
Farmer Bankvereins, Kommerzienrat Sichler (Berlin), Bank¬ 
direktor Bendix (Barmer Bankverein, Köln), Justizrat Mann¬ 
heim, Dr. W. Hehn (M.-Gladbach). Direktor Ludwig Sachs 
(Berlin). Den ersten Vorstand bilden Direktor Kleuunann- 
Köln (Preussische Treuhand- und Revisions-A.-G.). Bank¬ 
prokurist Drescher-Köln (Banner Bankverein). 

Von gutinformierter Quelle erfahren wir hierzu, dass die Ob¬ 
jekte des Heuserkonzern in dieser A.-G. aufgeben werden. Wir 
waren in einer der letzten Nummern in der Lage, eine Rede des 
Generaldirektors Heuser wiederzugeben, die jetzt als Programm 
der neuen Gesellschaft anzusehen ist, denn Herr Peter Heuser 
wird nach wie vor die Leitung des Unternehmens in der Hand be¬ 
halten und die Möglichkeit haben, es bestimmend zu beeinflussen. 
Die Verbindung mit der Lichtbilderei scheint in der Hauptsache 
aus dem Grund erfolgt zu sein, um auf dem Gebiet der Kinoreform 
eine arbeitsfähige emgeführte Verbindung zu haben. Der erste 
Vorstand wird u. E. noch erweitert werden. Aus den Kreisen der 
Aufsichtsratsmitglieder ist neben Kommerzienrat Hinsberg noch 
Kommerzienrat Sichler zu erwähnen, dem man einflussreiche Be¬ 
ziehungen zu wichtigen offiziellen Stellen nachsagt. Da uns die neue 
Gesellschaft eine eingehende Darstellung ihrer Konstruktion und 
ihrer Ziele für die nächste Nummer in Aussicht gestellt hat, möchten 
wir heute auf eine eingehendere Stellungnahme verzichten. 


-ss. Berlin. Laut Verfügung des Königlichen Polizei. 
Präsidiums dürfen die Berliner Kinotheater während der 
Sommerzeit, bis zum 15. September, an Wochentagen von 5—10 % 
und an Sonn- und Festtagen von 3—10% Uhr spielen. 


Die Firma „Vaterländischer Film vertrieb , 
Inhaber Herr Julius Pinschewer ist dem Ufa-Konzern beigetreter.. 
Die Firma bleibt als selbständige und unabhängige Firma unter 
ihrer bisherigen Leitung weiter bestehen. 

Die Universum - Film - Aktiengesellschaft 
hat für die 8. Kriegsanleihe eine und eine halbe Million Mark ge¬ 
zeichnet. 

Die Firma Oskar E i n s t e i n G. m. b. H. hat das soziale 
Drama „Das Land der Sehnsucht ‘ von Carl Schneider erworben. 
Conrad Wieder wird den Film inszenieren. 

Valy Arnheim ist von der Firma Natur-Film Friedrich 
Müller als Oberregisarur verpflichtet worden. 

Der nächste Viggo Larsen-Film der Messter Film• 
Gesellschaft heisst „Die 2-Millionen-Dol!ar-Police“. Verfasser 
dieses vieraktigen Detektiv-Schauspiels ist Maximilian Maulbecker. 

DQtseldorf. Die Firma Heinrich Lauen macht darauf aufmerk 
sam, dass sich das Bureau immer noch Hüttenstrasse 32 befindet 
und nicht, wie in den Inseraten der vorigen Nummer irrtümlich 
angegeben war, Schützenstrasse 32. 

Bochum. Die rührige Firma Unger & Neubeck G. m. b. H. 
hat eine Anzahl Serien mit Künstlern erworben, deren Zugkraft 
sich schon immer bewährt hat. Wir nennen die Ellen Richter-Serie, 
die Sherlock Holmen-Serie, die Lotte Neumann-Serie und die 
Kowo-Zweiakter-Lustspiel-Serie, mit der unerreicht drastischen 
Darstellerin Senta Söneland. Wer in Rheinland-Westfalen seine 
Spielpläne zusammenstellt, darf nicht atiHser acht lassen, sich von 
diesen Schlagern rechtzeitig etwas zu sichern. Auf die einzelnen 
Werke kommen wir noch später zurück. 

Crimmitschau. Da« Lichtspielhaus in der Fleischergssse, Be¬ 
sitzer Förster, ist käuflich in den Besitz des Herrn Oswald Baumann, 
der in Dessau ein»n Lichtspiel betrieb inne hatte, übergegang»n. 

Cöln. Die neue Lichtspieloper „D er Waffenschmied 
von Worms“ erlebte ihre deutsch« Uraufführung diesmal im 
Agrippina. Man hat wieder Gelegenheit zu konstatieren, dass 
man immer mehr das Kino wirksame herausarbeitet und sich auf 
die Eigenart des Lichtbildes einstellt. Lortzings volkstümliches 
Werk erhält durch die Bearbeitung Meinerts einen kulturhistorischen 
Einschlag und wird über den Rahmen der Handlung des Textbuches 
hinaus, zu einem Zeitbild aus einer der bedeutsamsten Epochen 
der deutschen Geschichte. 


— Im gleichen Spielplan begrünst« man mit Freuden <l«n Film, 
der einst Anfang einer neuen Zeit bedexitete „Der Andere“. 
Herr Gordon hatte die Darbietung diese« Films als eine Huldigung 
für Basser:nann gedacht, der zxi gleicher Zeit im Schauspielhaxis 
gastierte. Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt. <t«ss in der nächsten 
Woche auch der neue Film der diesjährigen Serie erscheint, der 
in Cöln bereit« mit Spannung erwartet wird. 

— Im Modernen Theater zeigte der Verein für Sanitätshunde 
schon seit vergangener Woche jeden Vormittag seine bekannten 
Propagandafilme unter lebhafter Anteilnahme weiterer Kreise. 

— Das Militär-Kino des Gouvernements Cöln verlegt seinen 
Betrieb aus der Flora in das Metropoltheater, das für die Nach- 
mittagstunden «eine Räume zur Verfügung gestellt hat. Der zu¬ 
ständige Aufklärungsoffizier. Herr Haupt mann Diekmann, hat 
in Herrn Gordon einen bewährten fachmännischen Berater, der 
durch die Herren Generaldirektor Heuser und Direktor Szillard 
weitgehend dxueh Grotisfilmlieferungen unterstützt wird. 

Hamm I. W. Unter dem Namen „Olympia-Theater" wird da« 
frühere Tlieater des Osten« hier, Oststra«** 51, demnächst, wieder 
eröffnet werden. 

Klottermantfeld. Das Kristallkinotheater ist in den Besitz 
der Frau Hegewald-Leipzig, übergegangen. 

n. Lsipzit- Der Afrikaforscher Hans Schomburgk tritt "egen 
wärtig ii Leipzig im Lichtspieltheater. ..Königspavillon“ mit dem 
von ihm stammenden Film „Im deutschen Sudan“ auf. Leutnant 
Schomburgk, der das Filmwerk durch persönliche Schilderung er¬ 
gänzt, erzielt einen grossen Erfolg, der sich auch in starkem Besuch 
der genannten Lichtbildbühn äuasert. Das Filmwerk wurde im 
Hinterland von Togo unter ausserordentlichen Schwierigkeiten 
geschaffen. Presse und Publikum erkennen den hohen Wert dieser 
Darbietung einmütig und begeistert an. 

n. Leipzig. Der Verein zur Hebung des Kinematographen- 
wesens in Leipzig hat zum Reichskinogeaetz eine Eingabe an den 
Reichstag gerichtet, in der um Schaffxmg einer einheitlichen Film¬ 
zensur durch eine entsprechend eingerichtete Reichsstelle und um 
einheitliche Bestimmungen hinsichtlich derVorstellungen für Jugend¬ 
liche ersucht wird. Der Verein, der mit Fachkreisen nichts zu tun 
hat, und dem in der Hauptsache Lehrer usw. angeboren. befürwor¬ 
tet in seiner Eingabe auch die Konzessionspflicht als dringend not¬ 
wendig. Er verlangt schliesslich noch, dass der Zensur behörde 
Gelehrte, Volks- und Jugendfreunde und Vertreter der Jugend» 
fürsorgevereine und Jugendgerichte beigeordnet werden sollen, 
damit diese die Aufführungsgenehmigungen mit beeinflussen können. 
— Was dabei herauskommen würde, kann sich jeder Fachmann 
an den fünf Fingern abzählen. 

Remscheid. Films-Erneuerungs- Gesellschaft 
mit beschränkter Haftung. Der Kaufmann Gustav 
Reineke in Eilberfeld ist als Liquidertor abberufen und an seiner 
Stelle der Kaufmann Paul Böhr in Berlin zum Liqxiidater bestellt. 




Der Kinematcgraph — DQaoeldorf. 


No. 690 


Sondhoten i Allpliu. Alb. Deidl hat unter Hem Namen DeidTl 
Lichtspieltheater ein Kino mit 250 Sitzplätzen eröffnet. 

Bioscop- Konzern. Das erste Drama, das in der Corvinseri«' 
erscheinen wird, führt den Titel „D er letzte Vollmond" und 
I» handelt in phantastischer Weise die geheimnisvolle Geschichte 
eines Fürsten.seiilo»s»-s. Mit grosser Ausstattung und gewaltiger 
dramatischer Wirkung wird ein Lebenaschieksal dargeboten, «las 
in geschickter Mischung von Romantik und Sensation jedes Kino¬ 
herz erfreuen wird. Als erster Film der Carl de Vogt - Serie 
wird ein spannendes Abenteuer aus der Feder von Paul Rosenhayn 
erscheinen, «las von Heinrich Gärtner unter Aufwendung grosser 
Mittel irn Neubabelsberger Atelier in Angriff genommen ist. Die 
Milder werden wie alle anderen Erzeugnisse der Bioscop in Deutsch 
land durch die bekannten Filialen des Kölner Konzerns 
Vortrieben werden. Die Dagny-Servaos- Serie wird mit 
einem Künstlcminan in vier Abteilungen eröffnet, zu dem Friedei 
Külin» dos Manuskript verfasst hat und der sich dos Gürtel- 
schloss der Senahja nennt. D a g n y Servtes hat 
in diesem Bild Gelegenheit, ihre grosse Darstellungskunst in einer 
i'ankbaren Rolle zu z. igen, wahrend E. H a n u s diesen Film, 
der in mehreren Weltteilen spielt, mit selten schöner Ausstattung 
v • rschwenderi-e h ausschmücken wird. Das Monopol für die ganze 
Welt hat der Bioscop-Konzem, der in Deutschland durch seine be¬ 
kannten 8 Filialen selbst verleiht. 

Di« Treu mann-Larsen-Film-Gesellschaft hat soeben die Auf¬ 
nahmen zu einem vieraktigen Drama „Ihr Junge ....“ vollendet, 
den ersten Film der Rosa Porten-Serie 1918/19. Neben der Autorin 
waren in grösseren Rollen Arthur Schröder, Julius Falkenstein und 
Ernst Hofmann beschäftigt, die Regie führte Dr. R. Portegg. 

Dl« Beteiligung der Rheinisch-Westtäl. Film-Firmen an der 
achten Kriegsanleihe war euch in diesem Jahr wieder aussorordent - 
lieh rege. So zeichnete der Generaldirektor Peter Heuser 
allein für sich privat 500 000 Mark. 

Ernemann-Werke Akt.-Ge*, in Dresden, zeiclinzten mit den 
Beamten und Arheitem der Werke gemeinsam zur 8. Kriegsanleihe 
250 (HM) Mk.. im ganzen bisher 710 000 Mk. 

Die Firma hat den Beamten und Arbeitern durch Gewährung 
unverzinslicher Vorschüsse und durch Ueberlassung der gezeich¬ 
neten Stücke zum Kurse von 97% die Zeichnung erleichtert. 

Schriftsteller Richard Hutter verlässt ab 1. Mai seine Stolle als 
Dramaturg der Stuart Wehbs-Film-Co. und wurde von der May- 
Film G. m. b. H. (Ufa-Konzern) verpflichtet, die Manuskripte der 
8 Filme umfassenden Joe Deebs-Detektiv-Serie zu liefern. Ausser¬ 
dem wird er an den grossen von diser Gesellschaft geplanten Spiel¬ 
filmen (Hauptrolle Mia May. Regio Joe Mav). mit,«beiten. 

Martin Dentler, alleiniger Inhaber der 4 L-kannteston Film- 
Verleih-Geschäfte in Braunschweig, Berlin. München und Frank¬ 
furt. erhielt «las Braunschw. Verdienstkreuz am gelb-blauen Bande 

Walter Thielemann, unser langjähriger geschätzter Mitarbeiter. 
>iat sich, wie uns berichtet wird, auch diesmal an einem guten Ge¬ 
lingen der 8. Kriegsanleihe durch Halten aufklärender und beleh¬ 
render Vorträge mit Licht bildern und Filmen erfolgreich beteiligt. 
Unlängst hielt er in einem grösseren franz. Lichtspi? lhauso einen 
Vortrag über „Lügen und Schmähungen unserer Feinc.e im Bilde“. 
Hierzu hatte das Mild- und Filmamt ein reiches Bildermaterial 
*ur Verfügung gestellt. 

ra: Neues vom Ausland jm 

Ein neuer Millionen-Film-Konzern in Schweden. 

Von unserem Stockholmer Korrespondenten. 

Um iler übermächtigen amerikanischen Konkurrenz zu lwgeg 
fX‘n. die immer mehr Hoden gewinnt, ist hier soeben die „Film- 
industri-A.-B. Skandia“ mit einem Kapital von mindestens vier 
und maximal zwölf Millionen Kronen gegründet worden. I)its 
neue Unternehmen wird also in bezug auf Höhe des Kapitals in 
Skandinavien'»nur von der Xordiska übertroffen. Da zwei der 
grössten Bankfinnen Schwedens hinter der neuen Gründung stehen, 
®t ihre etwaige Ausstattung mit weiteren, zu ilirer Entwicklung 
nötigen Mitteln vollauf gesichert. 

So viel über die Bankbeteiligung. Was die Filmkonzome 
betrifft, die sich in der neuen Millionengesellschaft zusammen 
Beschlossen haben, so ist an erster Stelle das Hasselblad • 
if te . rne hmen in Göteborg zu nonnen. eine der wenigen 
Mhwedischen Unternehmungen, die selbst in grösserem Maßstabe 
Filme hersteilen. Ferner sind beteiligt die schwedische Pathö- 
Filiale, die zum Victoria-Konzern gehörige Göteborgs-Bio¬ 
graf A.-G. und die Biograph-A.-G. Sverigc. Der Victoria-Konzern 
befasst sich bekanntlich auch viel mit dem Import deutscher und 
ueteireichischer Filme. Durch die Verbindung mit Path6 Freres 
®rhält die neue Gesellschaft das Pathl-Monopol für Apparate und 
Filme für Schweden, Norwegen und Finnland, während ihr ander¬ 
ste für den Verkauf der inländischen Produktion im Auslande 
uie weitverzweigte und überall eingeführte Organisation Pathos 
5® Verfügung stehen wird. Von besonderer Bedeurung ist dies 
U* in Schweden vorteilhaft bekannten ,,H a s n e 1 b i u d - 
Film“, dessen Herstellung in bedeutend erhöhtem Maßstab 
■HMneben werden soll. Für die Aufnahmen sollen die allererstei 
“üjwtlerkräfte gesichert werdon. desgleichen die hervorragendsten 


Ausserdem sollen eine Anzahl moderner erstklassiger Kino¬ 
theater eingerichtet und den bereits im Besitze der Gesellsehaft 
befindlichen angegiiixiert werden. Zum Generaldirektor ist d« r 
I«eiter des Hassel blad-Unternehmens. Herr Xils Bouveng ernannt 
worden. L. A. H. 

Olmütz i. Mahren. Xeu eingetragen wurde die Firma S. Baier 
& Co.. Handel mit kinematographisch« n Apparaten und sonstigen 
Bedarfsartikeln des kinematographisohen Betriebes. Offene Hamid-, 
gesellschaft. Gesellschafter sind: Stephanie Baier. Dr. Hans Kux. 
Theresie Hegenbart und Emil Ritschel. Vertretungsbefugt sind r.ur 
die Gesellschafter Stephanie Baier und Dr. Hans Kux, und zwar 
jeder selbständig. 

Basel. Die Firma Schweizer Express-Films M. Lips, ist infolge 
Verzichtes der Inhaberin erloschen. 

Zürich 1. Xeu eingetragen wurde die Firma Lothar Stark. 
Betrieb von Lichtspieltheatern. Rennweg 13. Inhaber ist Lothar 
Stark-Schick. 

Frankreich. Leon Trotzki. der einst in Frankreich VWgcfeier.. 
war nach französischer Darstellung, bevor er seinen politischen 
Beruf erkannte und es mit seinem Wirken zum Millionär brachte. 
Kinoschauspieler mit einem Tagesgehalt von 25 Francs. Es u ir. 
bestimmt behauptet, er sei in dom Film ..Meine rechtmäßige Fr..u 
verwandt worden. Die Hauptdi-rstellerin dieses Films. Clara Kim 
ball Young. habe an den FiTmverleger das Ansinnen estol't. den 
Film zu vernichten. Und un diesen Federn dürfte ,1er Vogel wohl 
zu erkennen sein. Denn die amerikanisch denkende grosse Clara 
wird ein solches Verlangen nicht stellen. Trotzki ist an der b« ine 
eine in Ungunst gefallene Grosse und mit solchen springt man dort 
nicht glimpflich um. Wenig ritt?rli-h spricht ein Pariser Faohh.uc 
mit verbissenem Ingrimm die Vermutung aus. man werde Trotzki 
demnächst wohl als Begründer einer kinematograpliisclwn Pro 
paganda für die „Boches" begrossen dürfen. 

England. Welche Entwicklung die kincmatographisclie In 
dustrie in England genommen hat, ergibt sich aus der Zunahm« 
der in ihr tätigen Gesellschaften. 1912 waren es 236 mit einer 
Kapitalsanlage von etwas über 20 Millionen Mark. Kurz vor Kriegs 
ausbruch waren es 349 Gesellsel aften mit über 37 Millionen Mark. 
Die Zahl der Gesellschaften stieg demnach um 30° o . die Kapital 
höhe aber um 40%. 

Zick-Zack 

Stra u ben. Die Stadtverordneten haben ts-schlossen. eir.« 
Kinosteuer einzuführen, und zwar 10 Pfennig für jede Eintritts 
karte. 

Wilhelmshaven. Der Stadtrat hat die Kinosteuor von 10 auf 
25 Prozent erhöht. Die Kinobesitzer haben eine Fungabe on aen 
Regierungspräsidenten in Aur ch gerichtet, diese Erhöhung nicht 
zu genehmigen. 


fr u inennachrichten zbsb 

Berlin. „I f k o“. Internationale Kommandit- 
G<-Seilschaft für F i 1 m f a b r i k a t i o n Kraft A C « 
Pers. haft. Ges. ist Erich Kraft. Prokurist: Bruno Rager v. Rome: 
wähl. Beginn: 15. 4. 18. Ein Kommanditist ist beteiligt. 

Cöln a. Rh. Harmonie - Film-Gesellschaft mit 
beschränkter Haftung. Gegenstand des Unternehmens 
ist die Herstellung und der Vertrieb von F'il.nen. insbesondere der 
Harmoniefilme. Stammkapital 150 000 Mars. Geschäftsführer 
Peter Heuser. Kaufmann, Cöln.' Der Gesellschaft.*vertrag ist am 
18 Februar 1918 errichtet. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt 
so erfolgt die Vertretung durch zwei Geschäftsführer ider durch 
einen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen. Je 
doch ist Kaufmann Peter Heuser für sich allein vortretungsbon cl 
tigt. Ferner wird bekannt gemacht: Zur vollständigen Deckung 
seiner Stammeinlagen bringt in die Gesellschaft ein: 1. der Gesell 
schafter Peter Heuser: a. 7 Negative und 14 fertige Positive der bis 
jetzt fertiggestellten Harmoniefilme und das dazu gehörende Noten 
und Reklamematerial im Gesamtwerte von 50 000 Mark mit demAuf- 
führungsrecht für die ganze Welt mit Ausnahme von Polen und Bol 
gien.b.10 Positivkopien des F’ilms..Beethoven“(Der Märtyrer sein« 
Herzens) mit dem darauf ruhenden Monopolrecht für Deutschland 
und dem dazu gehörenden Notenmaterial im Werte von 70 00O Mk. 
Dadurch ist die Stamm« inlape des H««rm Heuser von 120 000 Mk. 
vollständig gedeckt: 2. der Gesellschafter Hans N■ umarm zur teil 
weisen Deckung die ihm gehörenden Büromöbel im Werte von 
5000 Mk.. das gesetzlich geschiilzte Warenzeichen „Harmoniefilm" 
mit der Fabrikationsbcroclitigung im Werte von 16 000 Mk. Da 
durch ist die Stammeinlago des Herrn Soumann von 30 000 Mk. 
in Höhe von 20 000 Mk. gedeckt. Öffentliche Bekanntmachungen 
erfolgen durch den Deutschen Reichsanzeiger. 

Düsseldorf. „F i 1 m - F, x po r t - Oe se 11 sc h a f t mit 
beschränkter Haftun g“. Der Geeellschaftsvertmg ist 
abgeändert worden. 

Leipsig. Allgemeine Deutsche Film Gesell 
schaft Käthe W o h 1 a u e r. Die Firma laul-t künfn 

Allgemeine Deutsche F i 1 m - Oe se 11 se h n I t 

Wohlauer & Co. 











Dev Kinematograph — Düsseldorf. 


Xo. 690 


Technische Mitteilungen 

cb. Untersee-Photographie. 

Nach dem. was über den Apparat zur photographischen Auf¬ 
nahme unter See der Gebr. Williamson bekannt wird, bestellt der¬ 
selbe aus einem grossen, durch Stahlringe verstärktem Rohr, wcl 
cheo man mit Hilfe von Kautschukverbindungen wie eine Harmo¬ 
nika verlängern und verkürzen kann. l)as Rohr ist stark genug, 
um 12 Kilo Druck auf den qcm auszuhalten. Sein oberes Rad 
ist am Boden des Schiffes befestigt, da» untere Ende bildet eine 
konische Stahlkammer, die ungefähr da» Aussehen eines gewaltig 
grossen Lampenschirmes besitzt und wird durch eine Glasplatte 
t on 1,50 m Durchm. abgeschlossen. Diese konische Kammer kann mit 
komprimierter Luft gefüllt werden, um gegen den äusseren Wasser¬ 
druck Widerstand leisten zu können. Bei ruhigem Meer und hellem 
Himmel kann man in 25 bis 27 m Tiefe Aufnahmen ohne künstliches 
Licht machen. Die Durchsichtigkeit des Wassers in den Tnqwn 
ist eine so grosse, das man in 1 /lOOstel Sekunde vorzügliche Auf¬ 
nahme hersteilen kann. Bei grösseren Tiefen lassen sich mit Queck- 
silber-Dampflampcn bis zu 65 m Tiefe Aufnahmen bewerkstelligen. 


ff 

Vereins-Nachrichten 

ans der Klncmalograpben-Braitdte 


■1 


w 


Olo Vereinigung Deutscher Filmfabrikanten, E.V., urd Der Schutz¬ 
verband der Filmfabrikanten Deutschlands E., V., sandten 
Zum Entwurf eines Gesetzes über die Veranstaltung von Lichtspielen 

folgende Denkschrift an den Reichstag: 

„Die „Vereinigung Deutscher Filmfabrikanten E. V.,“ und 
der „Schutzverband der Kilmfabrikanten Deutschlands, E. ' 
beide in Berlin, welche fast die gesamte deutsche Kilmfabrikation 
— Grossfabrikanten, mittlere Filmfabrikanten und kleine Film 
fabrikanten — umfassen, richten an die Kommission die Bitte. 

dem Entwürfe eines Gesetzes über die Veranstalt-ung von Licht 

spielen — Nr. 1376 der Keichstags-Drucksaclien — die Zustim 

mung zu versagen, 

und begründen diese Bitte, wie folgt: 

Wir sehen in dem Gesetzentwürfe eine schwere Bedrohung 
unserer Industrie, ja der gesamten Filmbranche überhaupt. Dieses 
Gesetz muss nämlich mit Naturnotwendigkeit zu einer schweren 
Schädigung gerade der deutschen Filmindustrie führen, muss ins¬ 
besondere eine erhebliche Einschränkung ihrer Produktion als un¬ 
ausbleibliche Folge nach sich ziehen. Denn es ist doch der Zweck der 
ganzen gesetzgeberiselien Aktion, eine Einschränkung und zumal 
eine Beschränkung einer weiteren Ausdehnung des Lichtspiel- 
weseus herbeizuführen, wie das aus der clem Gesetze» twurfe beige- 
fügten Begründung klar hervorgeht. Wird aber die Zahl der Licht¬ 
spieltheater eingeschränkt oder aber wird gar die Zahl der bestehen - 
den Lichtspieltheater herabgemindert, wie das z. B. durch das Kon- 
zessions-Entziehungsverfahren ja immerhin möglich wäre, so wird 
natürlich auch dadurch die Produktion der deutschen Kilmfabri¬ 
kanten empfindlich getroffen. Es muss doch aber gerade im Interesse 
des Staates liegen, eine junge aufblühende Industrie zu fördern, 
ihr neue Absatzgebiete zu erschliessen und sie so zu einem mäch 
tigen Faktor heranzubilden. Statt dessen wird ein Gesetzentwurf 
''ingebracht, der gerade das Gegenteil herbeizuführen geeignet ist, 
"in Gesetzentwurf, der dem Entwicklungsdrange unserer jungen, 
für das nationale Leben so bedeutsamen Industrie die schwersten 
Fesseln anlegt. 

Wird nämlich die Zahl der Lichtspieltlieater beschränkt oder 
aber werden Maßnahmen getroffen, welche ein weiteres Wachsen 
der Lichtspieltheater zu verhindern geeignet sind, so verringert 
»ich dadurch natürlich auch automatisch die Zahl der von unseren 
Fabrikanten zu produzierenden Filme bezw. vor allem die Zahl der 
Kopien von diesen. Man unterscheidet beim Film: Negativ und 
Positiv. Positivfilme sind die Filme, welche von dem Negativ, d. 
b- von dem Original gewonnen und in den Lichtspieltheatern ver¬ 
breitet werden. Zurzeit werden in Deutschland von einem guten Film 
durchschnittlich 10 bis 12 Kopien verkauft. Bei geringerer Theater- 
Ia hlwird natürlich auch der Bedarf an Kopien, an Positivfilmen also, 
entsprechend sinken. Damit wird aber füglich auch die Leistlings 
fähigkeit der deutschen Filmindustrie erheblich geschwächt werden. 
Fs wird ein Niedergang des deutschen Films eintreten, der nicht 
ohne Einfluss auf seine Konkurrenzfähigkeit auf dem Auslands 
markte bleiben kann. 

Damit wird ferner die Rentabilität der deutschen Filmfabriken 
ausserordentlich in Frage g**stellt werden. Die Rentabilität der 
Filmfabriken hängt aber vor allem auch davon ab, ob und in welchem 
Umfange es gelingt, den deutschen Erzeugnissen Eingang auf den 
’nternationalen, auf den Weltmarkt und Absatz dort zu verschaffen. 

Ea wäre engherzig, wenn man nur allein die Verhältnisse wäh- 
"'md de* Krieges berücksichtigen wollte. Man muss vielmehr über 


den Tag hinaus an die Rückkehr des Friedens und an die Wieder¬ 

aufnahme der internationalen Handelsbeziehungen denken. Dann 
aber muss man noch aus einem weiteren Grund« zur Ablehnung des 

vorliegenden Gesetzentwurfes gelangen oder -/.uraindest dech den 
Wunsch aussprechen, dass seine Verabschiedung vertagt werde. 
Dieser Wunsch noch Vertagung erscheint um so 1* rechtigter. als der 
Herr Reichskanzler noch unterm 2. Dezember 1916 auf eine „kleine 
Anfrage" des Abgeoidneten D. Mumm < rklärt hatte, dass die Re 
gierung erst nach Friedensschluss dem Reichstage eine solche Vor 
läge zugelien lassen werde, wie sie überraschenderweise nun bereits 
jetzt dort eingebracht worden ist. Der Wunsch nach Vertagung 
entspringt vor allem der Besorgnis, dass das Ausland entsprecl»-nde 
Gegenmaßnahmen treffen werde, welche ein Aufkommen des d-ut 
sehen Films auf dem internationalen Markte verliindem könnten. 
Der deutsche Film ist aber nur dann rentabel, wenn er auf genti 
genden Absatz auf dem internationalen Markte rechnen kann. 
Die Regierung muss auch ein ganz besonderes Interesse daran liaben. 
dem deutschen Film den Weg ins Ausland zu ebnen, weil doch, 
wie das zumal der Weltkrieg ja zur Evidenz bewiesen hat, k-in 
geeigneteres Mittel zur Propaganda für die deutsche Sache gefunden 
werden kann, als gerade der Film. Gerade die Regierung hat also 
ein natürliches Interesse daran, den deutschen Film über die Grenzen 
unseres Vaterlandes hinaus auf den Weltmarkt zu bringen. Wenn 
aber dieser Gesetzentwurf, wie das offiziös betont worden ist. dazu 
dienen soll, da» Ausland vom deutschen Filmmorkte femzuhal-en 
so wird die Wirkung natürlich die sein, dass auch das Ausland 
das jetzt feindliche sowohl wie das neutrolo Maßnahmen trifft 
die letzten Endes auf eine Verdrängung des deutschen Films vom 
Auslandsmärkte hinauslaufen D-n Schaden von solchen Maß 
nahmen aller hat die deutsche -ilmindic trie zu trugen, deren Steuer 
kraft übrigens dann natürlich ebenfalls wesentlich herabgesetzt 
werden würde. 

Anderseits aber rechtfert !gt. auch noch ein weiterer» Moment 
den Wunsch nach Vertagung der Materie, und das ist die Tat sn«h** 
das» heute noch gar nicht zu übersehen ist, wie sich die Verhält 
nisse in Zukunft gestalten werden. Eine Schwächurg der deutschen 
Filmindustrie im Innern muss natürlich erheblichsten Einfluss 
auf ihre Konkurrenzfähigkeit mit dem Auslände üben. 

Der Wunsch nach Vertagung wir.l aber auch noch weiter von 
der Erwägung diktiert, dass **s wenig zweckmäßig ist, nur einen 
kleinen Bruchteil einer so bedeutsamen Materie, wie das öffentlich« 
und das private Kinorecht es ist. jetzt mitten im Kriege angesichts 
der Unsicherheit aller Verhältnis»!* einer gesetzgeberischen Regt* 
hing zu unterziehen, die Matirie selbst aber im übrigen nach wie 
vor ungeregelt zu lassen, obwohl doch eine Fülle von Fragen auf 
dem Gebiete des öffentlichen, wie des Privatrechts einer Regelung 
dringend bedürfen. Man denke nur an die Frage einer Einführung 
der Reichszensur, an Urhebe.-rechtsfragen usw. 

Diese Regelung eines Teiles der Materie jetzt aber erscheint 
auch aus einem weiteren eirunde völlig überflüssig.weil das, was der 
Gesetzentwurf in seiner Begründung als Zweck der ganzen gesetz¬ 
geberischen Aktion angibt, nämlich eine Uebcrwochung des I.icht 
spielwesens, ja heute bereits vollkommen erfüllt ist. Die öffent 
liehe Diskussion und leider auch die erste Lesung des Gesetzent 
witrfes im Plenum des Reichstages vom 15. März 1918. sowie vor 
allem auch die Begründung des Gesetzentwurfes übersehen völlig 
die Tatsache, dass alles, was in den deutschen Lichtspieltheatern 
gezeigt wird, einer sehr scharfer, und sogar mehrfachen polizeilichen 
Zensur unterliegt. Eis wird also kein Film im Deutschen Reiche ge 
spielt, der nicht zuvor von mindestens einer, meist aber noch eia 
oder zwei oder noch mehr anderen amtlichen Stellen einer eingeh*-n 
den Prüfung unterworfen worden ist. Die Filme werden nämlich 
zunächst von der Zensurabteihing dos Kgl. Polizeipräsidiums. 
Berlin — Abteilung VIII — eingehend geprüft , dann aber folgt- davon 
unabhängig auch noch eine Prüfung durch weitere Zensurstellen, 
so in den Königreiclien Bayern und Württemberg, sowie im Bezirk 
des stellvertretenden VII. und VIII. Armeekorps durch besonder» 
Filmprüfungsbehörden in München bezw. Stuttgart bezw. Düssei 
dorf; und ausserdem hat noch jede Ortspolizeibehörde das Recht und 
macht ausgiebig von ihm Gebrauch, über einen solchen, bereits längst 
zensierten Film ihrerseits noch einmal zu Gericht zu sitzen und ihn, 
je nachdem, zur Aufführung zuzulassen oder nicht. Daneben müssen 
die Lichtspieltheaterbesitzer der Polizeibehörde auch stets noch 
ganz genau ihre Spielpläne vor der Aufführung einreiohen. und zwar 
täglich. Die Lichtspieltheater haben also gar nicht die Möglichkeit 
etwas zur Vorführung zu bringen, was nicht polizeilich approbiert 
wäre. Daher entbehren all die Anklagen, welche immer und imme- 
wieder gegen das Lichtspieltheater gerichtet werden, völlig der Be 
griindttng. Da» Lichtspieltheater steht ganz unter polizeilicher 
Aufsicht-, und es ist gar nicht möglich, diese Aufsicht, etwa gar noch 
zu erweitern oder zu verschärfen. 

Darum scheint uns gar kein Grund vorzuliegen, der für ein** 
Verhinderung einer weiteren Ausdehnung des Lichtspielwesens 7.11 
sprechen geeignet wäre. Gerade weil Film und Kino ein so wie htiges 
Propagandamittel geworden sind, so müsste die Regierung doch viel 
mehr gerade ein Interesse daran haben, die Zahl der Kinos zu ver 
nehren! Frankreich und England haben jedenfalls ger-u--st, warum 
sie dem Lichtspielwesen alle erdenkliche Förderung haben zutei 
weiden lasson.Bei uns aber will man auf der einen Seit« die Segnunger 











No. 090 


Der Kinematograph — Düsseldorf. 


der Propaganda zwar gemessen, auf der anderen indes das Mittel, 
das niese Propaganda üben soll, einer stets noch wachsenden Polizei- 
walt üborantWorten und in seiner Ausdehnung künstlich beschrän- 

Diese Beschränkung soll namentlich das im § 1, Ziffer 3 des 
Entwurfs ausgesprochene Bediirfnisprir.zip sichern. Gegen dieses 
Bedürfnisprinzip aber erheben w r mit allem Nachdruck unsere 
Stimme. Wir verweisen darauf, dass die bedeutendsten Juristen 
und Politiker es verworfen haben; verweisen insbesondere auf die 
Erklärung des eben heimgegangen »n Paul Laband. der gegen das 
Bedürfnisprinzip mit aller Entschi'xlenlieit sich erklärt hat, „woil 
der Nachweis des Bedürfnisses kaum mit Sicherheit zu erbringen sei, 
dieses Prinzip aber zu Mißbrauch .Protektion«- und Monopol - 
Wirtschaft usw. führe.“ Und im gleichen Sinne hat sich der her¬ 
vorragendste Kommentator der Gewerbeordnung. Staatsminister 
Exzellenz Dr. von Landmann, ausgesprochen. Das Bedürfnis kann 
unserer Ansicht nach weder von der Polizei, noch von 8tadt-, Knüs- 
oder Bezirksausschüssen einwandfrei festgestellt werden. Diese 
Feststellung kann unserer Ansicht r.aeh vielmehr einzig und allein 
das Publikum troffen; ihm überlasse inan also die Entscheidung. 
Das Publiktun wird nämlich je nachdem, oh es ein Lichtspieltheater 
besucht oder nicht besucht, die Entscheidung darüber treffen, 
ob ein Bedürfnis für dieses Lichtspiel; heater vorhanden ist. Vor 
allem aber erscheint es völlig unmöglich, dieses ..Bedürfnis" über¬ 
haupt festzustellen! Der Gesetzentwurf und seine Begründung 
lassen jede Angabe darüber vermissen, in welcher Weise es feste« ■- 
stellt werden soll. Nicht einmal eine Angabe darüber enthält das 
Gesetz, welcher ..Bezirk“ eigentlich gemeint sein soll, dessen „Ver¬ 
hältnissen eine Anzahl von Lichtspieltheatern entspricht“, um die 
Errichtung weiterer Theater als .inratsam und „überflüssig“ er¬ 
scheinen zu lassen. 

Aus allen diesen Gründen bitten wir für den Fall, dass die Kom¬ 
mission nicht zu einer Ablehnung des Gesetzentwurfes überhaupt 
gelangen sollte, auf jeden Fall die ras Bedürfnisprinzip verkörpernde 
Bestimmung des } 1, Ziffer 3 streichen zu wollen. Ix»nn sie ist es. 
die ganz besonders geeignet ist, der Entwicklung der deutschen Film¬ 
industrie, der Ent wicklung des deutschen Filmgewerbes. wie über¬ 
haupt der ganzen Filmbranche aufs schwerste Einhalt zu tun. 

Diese Entwicklung der deutschen Filmindustrie wird aber auch 
noch sonst im Innern durch da« Auftreten grosskapitalistischer 
Filmkonzerne I »»droht. Nicht dass wir gegen diese Konzerne liier 
irgendwelche Stellung nehmen oder gar ihr Recht, auf Dasein und 
Entwicklung bestreiten wollen, — nur dagegen erheben wir unsere 
Stimme, dass hier ein Gesetz gemacht werde, das allein ihnen in 
seinen Wirkungen unbedingt zugutekommen muss. Die Macht dieser 
Konzerne oder Trusts wird nämlich dann konsolidiert, wird dann 
vollständig sein.wenn dieses Gesetz erst ■ inmal in Kraft getreten sein 
wird. Denn wenn dann die Zahl der Lichtspieltheater nicht weiter¬ 
wachsen wird, so wer den diese Konzern» um so leichter gewonnenes 
Spiel haben, wird ihnen um so leichter der Zugriff gegenüber den 
bestehenden Lichtspieltlieatem möglich werden. Anderseits aber 
wird es bei ihren l>esonderen Beziehungen zu den amtlichen Stellen 
gerade ihnen leichter sein, neue Lichtspieltheater zu gründen, 
denn noch immer ist für etwas „Gröseres“ und ..Schöneres“, das 
geschaffen werden soll, man denke mir an die Verhältnis»»» im Onst- 
wirtsgewerbe — das „Bedürnis“ anerkannt worden. Diese gross¬ 
kapitalistischen Filmkonzeme bedrohen aber die freien Filmfabri¬ 
kanten in ihrer Existenz aufs schwerste, und diese Bedrohung muss 
sich steigern, ja sie muss zur Vernichtung zahlreicher Existenzen 
führon. wenn der Konzessionsgesetzent.wurf Gesetz und damit die 
Entwicklung des Licht spielwesens vorläufig abgeschlossen werden 
sollte. Es ist das Haupt bestreben der grosskapital »tischen Konzerne 
und insbesondere der Universumfilm A.-O. (Ufa), eine möglichst 
grosse Anzahl von Lichtspieltheatern in allen Teilen des Reichs 
in ihre Hand zu bekommen, um so über sicher« Absatzgebiete zu 
verfügen. Je mehr Theater also in den Händen z. B. der ..Ufa“ 
vereinigt sind, desto schwieriger wird es den freien Fabrikanten, 
ihre Fabrikate abzusetzen, weil ja diese Konzerne wie die „Ufa“ 
ihre Theater selbst mit den eigenen Fabrikaten bedienen. Je grösser 
der Machtbereich der Konzerne und ihr Theaterbesitz wird, desto 
mehr werden die freien Filmverleihbetriebe eine Einschränkung 
erleiden müssen. Diese Verleihbetriebe aber stellen das Bindeglied 
zwischen Fabrikant und Theaterbesitzer dar. Je mehr die Macht 
der Konzerne wächst, desto mehr wird der selbständige freie Film¬ 
verleiher ausgeschaltet. Je weniger Theater also dem Verleiher 
zur Verfügung stehen, desto geringer wird natürlich auch sein Be 
darf an Filmkopien. Dann aber wird folgerichtig auch die Produk¬ 
tion de« Filmfahrikanten eine wesentliche Einschränkung erleiden. 
Viele Fabrikationsfirmen, zumal die kleineren werden einen grossen 
Rückgang ihrer Produktion indes nicht ertragen können, wie auch 
zahlreiche Verleihbetrif-be dann dem Untergang geweiht sein werden. 
Da« würde aber doch der gerade vom Reichstage stets so eifrig 
geförderten Politik zum Schutze unseres Mittelstandes auf das ent¬ 
schiedenste widersprechen. Dazu kommt, dass der Film ja nicht 
eine vertretbare Ware ist. wie andere Waren auch, sondern Indivi¬ 
dualwert ge nie sst, ja künstlerischen Wertes teilhaftig ist. Für den 
Wert eine« einzelnen Films ist die Grösse des Betriebes, der er seine 
Entstehung verdankt, nicht, unbedingt entscheidende Voraussetzung. 
Daraus folgt,dass auch der kleinste Fabrikant Kirnst werte zu schaffen 


vermag und darum volle Existenzberechtigung hat. Gerade seine 
Existenzmöglichkeiten aber bedroht dieser Gesetzentwurf aufs 
schwerste, weil er ihm Abnehmer entzieht und so die Bildung gross 
kapitalistischer Filmkonzeme auch gesetzgeberisch begünstigt. — 

Für den Fall aber, dass die Kommission dem Gesetzentwurf« 
im Prinzip ihre Zustimmung erteilen sollte, bitten wir. nach dem 
Vorbilde der Verordnung des K. K. Oosterroichiachen Ministerium« 
des Innern vom lg. September 1912 betreffend die Veranstaltung 
öffentlicher Schaustellungen mittebn eines Kint matographon — | 7 
Ziffer 4 — Vorsorge zu troffen, dass ein« Vereinigung einer grösseren 
Anzahl \on Theat <m in einer Hand nicht stattfinden kann, ln 
Oesterreich darf nämlich eine Lizenz zuin Lichtspielbetrieb nicht 
mehr erteilt werden, wenn der Bewerber schon eine Lizenz besitzt. 
Wir bitten also für den Fall einer Nichtablehnung des Gesetz 
ent Wurfes überhaupt, das Prinzip der PcrsonalkonzeSBion restlos 
zur Durchführung zu bringen, dergestalt, dass die Konzession nur 
bestimmten physischen Personen für ein bestimmtes Theater vor 
liehen wird. 

Aus allen diesen Gründen muss der deutsche» Filrafabrikant 
naturgemäss Gegner des Konzesaionsgesetzentwürfs sein. Ab¬ 
gesehen von den eigenen Interessen, die ihm diese Stellungnahme 
diktieren, ist es aber auch die Sorge tim die Zukunft des Standes 
unserer Lichtspieltheaterbesitzer, welche diese Gegnerschaft be¬ 
gründet. Denn dieser Gesetzentwurf enthält schwer« Gefahren 
für die Selbständigkeit und für die Sicherheit unserer Lichtspiel 
theaterbcsitzPT. Jcren Wohlergehen Voraussetzung für das Wohl 
ergehen d«' ganzen Branche und insbesondere auch von uns Film 
fabrikanten ist. Die Sicherheit dieses Geworbt « verbürgt der 
Gesetzentwurf jedoch in keiner Weise: im Gegenteil, er ist viel 
mehr geeignet, die Sicherheit de« Existenz unserer Theaterbesitzer 
aufs schwerste zu gefährden, weil es doch fortab möglich sein still, 
auf Grund auch schon geringfügiger Uebertretungen von Polizei 
Verordnungen und dergleichen die Erlaubnis zum Betriebe eines 
Kinos zurückzunehmen, auch Licht spieltheaterbeeitzom gegenüber, 
die seit Jahr und Tag in diesem Gewerbe stehen. Solche Bestrr.- 
fungen aber können ja überaus leicht eint raten und brauchen gar 
nicht einmal immer auf einem Verschulden des Theaterbesitzcrs 
zu beruhen. Man denke nur daran, wie oft lieute Lichtspieltheater 
besitzer in Strafe genommen werden, weil sie ein paar Personell 
mehr in ihr Theater hineing »lassen haben als zulässig, was sie 
vielleicht gar nicht einmal verhindern konnten, wehrend anderseits 
z. B. unsere Verkehrsmittel, innerhalb deren die Gefährdung von 
Menschenleben doch eine weit grössere ist, unausgesetzt weit mehr 
Personen aufnehmen, als sie überhaupt fassen können. Oder 
man denke daran, dass ein Lichtspieltheaterbesitzer bestraft wird, 
weil in sein Lichtspieltheater Personen Einlass gefunden haben, 
welche das vorgeschriehene Alter für den Besuch der allgemeinen 
Liohtspielvorstellungen. das übrigens meist« ns ausser. »rdentüch 
hoch: auf achtzehn Jahn»! erstroekt ist. noch nicht erreicht liat'en. 
wn« fcstziistellen ein Lichtspieltheaterbesitzer oft iits'r'.iaupt nicht 
in der Lage ist. Ist es doch sogar vorf «kommen, dass Theater 
besitzer Feldgraue mit dem Eisernen Kreuz in die — Kinder. 
Vorstellung verweisen mussten!!! — wollten sie einer Bestrafung 
«»ntgehen! Aus allen solchen Gründen wird es fortab möglirh 
sein, freie, selbständig«» Existenzen zu vernichten. Demi nach der 
Analogie, z. B. des Stellenvermittlergesetzes, würde es mögiicli 
sein, schon nach zweimaliger Bestrafung, also bereits bei der dritten 
Uebertrotung einer jener vielen Polizeivnrordnungen ein Verfahron 
auf Entziehung der Konzession gegen einen Lichtspieltheater 
liesitzer eineuleiten. 

Endlich bedarf noch der Hervorhebung, dass der Geei'D 
entwirf der R«»giening bzw. den Polizeibehörden auch durchaus 
die Möglichkeit bietet. Einfluss auf die Zusammensetzung de« 
Spielplans zu gewinnen und da« Lichtspieltheater politischen 
Zwecken dienstbar zu machen. D»»nn nach § li des Entwurfs ist 
es durchaus möglirh. einem Liclitspielthenterbesitzer bestimmt« 
..B«lingungon“ vorzuschreiben, und als solch« Bedingungen haben 
Literatur und Judikatur, wie man hei Land mann. Rohrscheidt usw 
nachlesen wolle, stets auch die Auflage bestimmter Pflichten über 
di« Gestaltung der Darbietungen auch im einzelnen für möglich 
und zulässig erklärt . All«« Parteien Indien aber ein grosses Inteross»' 
daran, dass das Lichtspieltheater nicht zu «»inseitigen politischen 
Zw«*cken benutzt wenö». Zu welchen Schwierigkeiten die Benutzung 
des Films und des Lirhtspi«»Itheaters zu politischen Zwecken führen 
kann, dafür verweisen wir. ohne sonst irgendwie Stellung nehmen 
zu wollen, auf die „Kleine Anfrage" Nr. 404 Hauss-Dr. Schal* 
betreffend da« Filmwerk „Der Antiquar von Strassburg“ • • • 

Aus allen diesen Gründen sind die deutschen Filmfabrikanten 
zu entschiedener Gegnerschaft gegenüber «liesem Gesetzentwürfe 
gezwungen, weil er ihre Erwerbsmöglichkoitcn den schwersten 
Einschränkungen unterwirft, ihre Zukunft, iliro Entwicklungs¬ 
möglichkeiten aufs schwerste bedroht. Daher rechtfertigt sich a* 
eingangs gestellte Bitte, 

die Kommission wolle dem Entwürfe eines Gesetzes über die 
Veranstaltung von Lichtspielen, falls sie nicht zu einer Ver¬ 
tagung der Materie bis nach Friedensschluss gelangen sollt«, 
ihre Zustimmung versagen.“ 





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IVlÜnchen 5 Kammerlichtspiele ab 26. April 


Leipzig: Königs-Pavillon ab 26. April 


Berlin: Tauentzien -Palast ab 3. Mai 


Göln: Agrippina-Lichtspiele ab 3. Mai 


Dresden : Prinzeß - Theater ab 3. Mai 


Hamburg: Kammerlichtspiele ab 10. Mai 


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in der nächstlieeenden Stadt besichtigen ! 


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Regie - Kolleqium 


der Aufnahmeabteilun 


unserer Gesellschaft 


Dramaturgie: HANS NEUMANN 
Regie : FERDINAND FREYTAG 
Künstler . Beirat: Kunstmaler HANS PAAP 
Technische Leitung: GUIDO SEEBER 


Musikalische Leitung: Dr. FELIX GÜNTHER 


Ch oreographie : MARY ZIMMERMANN 
Kostümentwurf: PETER A. BECKER 


Masken und Perücken: JACQUES BUCK 

Gesamtleitung: HANS NEUMANN 

Nächste Neuerscheinungen: 

Der Diegende Holländer „Undine“ 


Alt friesische Volkasage Zaubemutrchen \On F xiqi.c 

Fil.nbcarbcitu.iK : HANS NEUMANN Fi Imbear beitung: HANS NEUMANN 

Musikalische Bearbeitung unter Vcr- Musikalische Bearbeitung unter Ver¬ 
wendung d<r Wagncreclu-.i Partitur Wendung der Lortzing>-che.. Partitur 

von Dr. FELIX GÜNTHER von Dr. FELIX GÜNTHER 


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Aufnahme-Abteilunp. 'Beplin Kochjfr. (o/Z Teleph.Lüfzow3^3. 
















Albert '{ans n. 2. Vorsitzender Eberhard Knopf, Kclirififuhn-r 
Dr. Leo Wulff, Kassierer August Lütjens. Revisoren: Paul Bremme 
und W. Buatorff, Beisitzer: F. Balke und Emst Pauliseh. Aufnahme 
Kommission: Ur. Leo Wulff. Albert Hansen. Eberhard Knopf. Paul 
Relcmann unrt Julius Strathtis. Im weiteren Verlauf der Nitzung 
teilte Herr Knopf seine Erfahrungen mit der Hamburger Zensur 
mit, die den Kmobcnitzem durch Atifführungsverhote gänzlich 
harmloser Filme unnötige Verlegenheiten schaffe, und Herr Hansen 
sagte zu. sich wegen Abstellung der Hebelst linde mit rlen Herren 
von der Schulbehörde, mit der Lehrerkommission und mit dem 
Kommissar der G ew erb epolizei in Verbindung zu setzen. Ferner 


Verband gegen die einzelnen Mitglieder vorgeht. Es soll nach Mög 
lichkeit eine einlieitliehe Maßnahme zur Regelung dieser Krag« 
erstrebt werden. Endlich wurde noch die Angelegenheit der Ver 
trustung des Kinowesens durch d»e Universal-Film-Alctiengewll 
Schaft (Ufa) in angeregter Debatte durchgesprochen, und es wurde 
«len Mitgliedern nahegelegt, die dem grossen Konzern nicht an ge 
hörigen hiesigen Film-Verleih-Besitzer in ihrem Existenzkampf 
gegen die Macht des Gross-Kapitals nach Möglichkeit zu unter 
stützen. An den Debatten beteiligten sich besonders die Herren 
Hansen. Jensen, Direktor Weise. Lütjens. Strathus, Knopf, Bremme 
Bustorff, Patdiseh und Dr. Wulff. 


Vortrolor fllr Rorli n * Für den textlichen Teil: Julius Urgiss, 
11 DCHIII- Für den Anzeiaen-Teil: Ludwig Jeael 


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im Weihenstephan am 17. April H* 18 beschlossen, so 
schnell wie möglich eine 

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gegen das Konzesslonsgesetz 

einzuberufen, an welcher die gesamte Branche und auch 
Parlamentarier teilnehmen sollen. 

Diese Versammlung wird rechtzeitig bekanntgegeben 
werden. 

Jeder muss zu dieser Versammlung kommen. 

Einer für alle, alle für einen wollen wir für die Zu¬ 
kunft der Kinematographie t intreten' 


Wer mit uns einverstanden ist, wolle das schon 
vorher sofort schriftlich mitteilen, an die Adresse 
Gebr. Köttner, Prinzesstheater, Charlottenburg 
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Als entschiedenen Gegner des Konaeeaion»- und Bedürfm-spruuip« 
bekennt sich in einem Schreiben an die Redaktion des 

auch der Direktor des „TsusnUisnpalwts , Ludwig Klopfer. 


J. Goldstaub. 

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