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Full text of "Der Kinematograph (December 1922)"

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DEH 




jf^UNOINERj^TJPiELMUNJr, 

% * *■ 



auf dem 'Weftmai^Kt 

\'oi*‘an ! 


















Nr. 824 


Düsseldorf. 


Der Klnematocrapli — 




Theaterbesitzer 

A kaufen 


Komplette Kinoeinrichtungen und 
alle Zubehörteile vorteilhaft und 


billi g 

nur bei „Jupiter 


Jupiter-Kunstlicht“ Kersten & Brasch 

Frankfurt a. M. 

Braubachstraße 24-26 



















TMIIf-IOWCW 

Fltl^ 






^NN 


(MADONNA 


CIOVaNNA) 


löoimH naima 


Frei nach der Historie von Machiavelli und Giovio 
von Helmuth Ortmann und Ola Alsen 


löie ^Wfalfen ]Oer O&agöcBe: 


1 C^uldo C5urfirtO,Aav/‘i4A«i4A'7" von PkSA PAVl. \irE6ENEf\ 

Pi0ro 3j4riei,a£«v vEarftAvvEß 

. MANJ JTVRM 

00neziKomo, se/n hofnarr . 

PAVL GRÄTZ 

TPOniO, P/JANER ornz/EP . 

. MANS HVPKA 

i^FOdepigO }PCoiTciciIo, Kanzler /n PfSA em/l ra^lavX 

Ptafer Coele^to, pr,or /n p^a 

. CZ. MAX PONL 

iÖ0Chlfl tI©ni-/C4AZZ^/? W FLORENZ . 

. TON! ZIMMERER 

\ ^IndF©CI ÜU€Mtl0€30I^!Lye4raxw®>s> jn/wrlkz... AUi../mfltp{kA 

|!Dcid[dalena Paxkxi, eiorentiner/n . 

LYDIA SAiMONCNA 

lÄtelloxo lyitoWi^/yfEPnhREp.. 

.... OLAF FJORD 

Pciolo, SE/N BfNDER . 

VIKTXDR GENR/NG 

"i^tnilZSOXiitmßKAipnwiv in florent: Diensten 

. FRTTZ /WPERS 

HAiZPTMANN .* . A » . 

...MANS .S7\^/^ 

QfioU€itina^(M/\DONNA gjo^anna).. 

... LEE mPRY 


Zy/T HANDL>yNe SP/ELT AM ENDE DCIS 

X^.JAMRJ-NND£PfrS /N \^N£DJG.ELORENZ \MD Pt^. 

REOIE.' RKHARP C.iaiB£RQ 













ErsdMiiit Jeden Sonntag 


Aeitestes'^FachbiaU der Branche.’ 


Düsseldorf, 3. Dezember 1922 



Nr. 824. 16. Jahrgang otuck u. vanag: 


Brief aus Berlin. 


Die Jungfrau 

von Orleans " 


J ■Ulriilt . I><T l><>l|iir iilli'iii iiiiK-lii <■•> uiclii. 

>- Hi rrclicii. Schwrr«- Ktilkiiliituin. 

|f ' ■■•-ii liillipsti-n l'liit'/. im Kiii<>. § 4 de.'. 


l.iiliiiHi-li in Aiiii-nU 
Kilnikiia|ipni'ii. 
I.ichtsiiieip 
I>i r iii-iH- \’< rtnm. 


GniUi AliüiidiiiiK'-ni. n. 

Kontiiip'i ii- rlv Kinfnlir. W n dei 

Die Kill .■«iTk.M-hail. Der 

.Km S<’li'Mndler. 


I >■•■ Milt l'iiki-iiiiliii> der .Miil. rie 
r neue l<olifilni|>n-i>e. .'lU .Mmk 
''iri'ik iler MüliiiendiirHieller. 


: il'i- (inscliii lilr; die ..Kfa" i>t liH (lionVlltlicii 

IKw J'iflil nur .>i»hcintol), mul iiiiii vi.*r.<t!t <41 iiiuii 
,'| rv^ .illeii. <li<- »M-i ilir lätik" um! iinlalii' waiv i. FiilA 
iiiiif. tlali i*s s( fuiii iiifhl iiiflir st luiii isi. Wir 
>'1111111 waliriii'h iiiclit in di u Vfniaclit koiimicu, da^ 
dt re! (“11 der .iiucrikaui>iiii“ii Filiiilfutf in Hcrliii mit 
if) ilifl bfgridil odi*r ilirvm Wirken Itesnndercs Nertraucii 
1 I Lr«‘ 4 toii{r(*lira<lit y.u lialieii. Im (Jeecnteil. Stets er 

• ekteii wir in der .\r 1 . wie mau den Dollar ailieiteu 
I die detikitar j^rölite tJefaiir für die deutsche Filtii 
li lu.strie. Dem halten wir gewili oft Au.»druek geirelieu. 
r' ir emprinden es mit der gc*.samten deutschen Film 
r Instric als eitie erfreuliehe Wenduiif.' der l)iu,t;e, wo 

* sieh nun hi'i-aus-restellt hat. dali der Dollar allein 

♦ nicht macht. \\’ir bestreiten wt'iter auch nicht, dali 
' Herrn Raehmanti herzliche Defühle tiie ent^cffen- 

t'! lehteii. nie eiitf'ef'enbriiDjen konnten, und auch nie 


entj;egenkO“bracht hätten. .Schlielilieh möchten wir aueli 
wiederholen, dili wir iti dem Verschwinden der ,.KIa 
eine tie.undun« <ler deutschen Filmindustrie insutern 
ei blicken, als Jit; Cayen unü (Jehälterfraye. natürlieli 
stets ut'ter Herüeksichtiyutiy der yesteiyerien I,»*liens 
\ erhällnisso, imtuerhin eine Neuregeiutiy erfahren w ird 
utid muli. Ab(‘r all das wird uns nicht veraidassen. 
Fulitrilte auszuteilen, wie e.s voti einigen Seiten ge-en 
die Miinner geschieht, die ui;n, von der „Efa" befieii. 
ihre neuftn l’lätie in der detitsehen Filtuindtislrii* ver 
wirklicheti wollen. Lubitsc i geht vorerst auf einige 
.Monate nach .Vtneriku, um dort einen großen histo 
rischen Film zu inszenieren, dessen weibliche Haupt 
rolle Mary I'ickford spielen vird. Die Iteiufung eie« 
deutschen Kegis.seurs nach Amerika bedeutet auf jeden 
Fall eint'ii großen Triamph. doe M.iv^ l’läne 
tioeh nicht ganz fest; nur weiß man. daß Herr .Mamll. 


Der große Terra-Film 


Der MüDD inil der eisernen Mnske 


... ';; m;' ' 

Frei nach Alexander Dumas 


Max G 1 a s s 


Oeffentl. Uraufführung: 5 . Januar 


„/i 1 h a m b r 

Berlin, Kurfürstendamm 


i 

























DW Kl 


I Zusage unserer Regierung an die Kntente. nur lebens 
notwendige Einfuiir zuzulassen, zur Zi-il uiiiiniKlieh. 
i Daher kann heute |>raktiseh mir der \Ve>r der koii 
lingentierten Einfuhr iK'sehritten werden. Die ,Ver 
'■inigung Deutseher Filiiifabrikunten' beuiitrugt dem 
t;eniäU, diese koiitingentierte Einfuhr trotz der weseiit 
lieh ungünstiger gewordenen wirtsehaftliehen Verhalt 
tiis.se aueh für das .lahr 1H23 in deiiisellMMi rmfange 
wie IÜ22 zuzulas.sen. Sie beantragt weiter, die Kom 
i'onsatinn allgetnein für notwendig zu erklären, an der 
^■eräulierlil■hkeit der Kontiiigentsi'heim* zwar festzu 
h.ilten, zur Vermeidung aufgetretener .Mißstünde aber 
ilie Veräußerung der Kontingentseluune einem S<-hlu(i 
'«•heinzwange und der R«*gi.strierung bei einer Kontroll 
stelle zu unterwerfen.“ 

Di«* Agfa • Pri'ise n(*hmen eine genwlezu be 
äiigstigetide Höhe an, uml wenn man b«*denkt. daß bis 
ritimo N’ovemher N'egativmaterial pro Meter 4.')0 Mark 
und Positivmaterial 270 Mark pro Meter kosteten, 
«lann wird man .sieh auf weitere Steigerungen für die 
Zukunft rüsten mü.s.sen. Die schon ni«-ht mehr ver- 
'ländlichen Steigerungen der Rohfilmpreise wir<l von 
den Rohfilmfabriken mit der neuen erheblichen Steige¬ 
rung all«*r zur Rohfilmherstcllung notwendigen Roh 
'toffe begründ<‘t. So ist z. B Silber um das l‘l40fache. 
Delatine um das 1282fache, Kollodium Wolle um das 
• IDWfache, Aether um «las 14ß7fa«-he g«*sti«*gen. 

Die Folge der Rohmaterialverteu<*rmig zieht hinter 
'i«‘h die Verteuerung alles anderen. Die \’erleihniieten 
und enddlich die Preise iti den Kinos schießen immer 
lniher. In den kleinsten Berlin«*r Kinos kostet nun- 
"lehr der billigste Platz öO Mark. Das Publikum glaubt 
ich sicherlich üb«*rvorteilt. weiß es d')«-h nicht, «laß 


di«* Kiin>lM*sitz<*r nun von diesem billigsten Eiii::::t' 
preis «*in«*n laistl>arkeitsst«'uersatz abriihr«*n müssen. d**i 
sonst «*in«-n viel höh(‘r«*n Platz tM-traf. Vor d«‘i - 

.«-rtretung d«*r LichLspielth«*at«*rlM*sitz«*r ist b«*i«*its an 
«l«*n H«*rlin«*r Magistrat «*rn«-tit h«*rangetr« l«*n w«irdi-n. 
um di«* Steu«*r.sätze <l«*r n«*uen l.ag«* anzupa'sim. Hoffeni 
lieh wi*rden ihn«*n k«*in«* Schwi«*rigkeilen in «len Weg 
g«*s«*tzt. was übrig«*-is wohl au«-h kaum zu «*r\\ari«*n 
si*in dürft«*, weil ja s«*in«*rz«*it V«*rspi«*chuugen g«*g«-t>«'n 
wurd«*n. «laß der .Markentwertunu Reihnung g<*lragi-i 
werd«*n soll. 

V«m ein«*r bevursl«*h«*nd«*e Novi*!!«' zum Ri-n-lislu Iit 
spi**lgesetz ist viel gespro«‘h«*n woi-den. N'oi’länfig limt 
man nui-, daß d«*m R«*ichstag <li*r Entwurf zur .\end>- 
rung dt*s i; 4 zug«*gang«*n ist. S 1 •»«•faßt sich mit 
detn Wi«lernif und hat bis!i«*r d«*n folg«*nden Wort laut: 
..Die Zulassung '*in<*' Bildstr«*if«*ns kann auf .\niia'.; 
«•iner l.an«l*sz«*ntrallH*hor<l«- «lnr«-h «la* Obi-rprur'ii-lli 
für das K«*ich «xler ein best inml«*s (;«*l>i«-t wid«-ri'ufeii 
werden, wenn «las Ziitr«-fr«*n «l«*r Voraussi*tzungeii ri«*i 
\’ersagung «*rst nach d«*' Zulassumg h«*rvortritt. 
Der Wid<*ri-ur «*rf<ilgt auf CJr iiul erneuter Prüfung, ln 
d«*ni \’«*rrahr«*n ist ein«*ni \'ertr«*t«*'' d«*r antragst«*lli-ml«*n 
Lan<l«*sz«*ntralb«*hör<le tiel«*g«*nh«*it zur A«*uß«*rung zu 
g«*b«*n." Di«*s«*r ^ l .soll nt n dahiu «*rw«*itert w-rden. 
«l.iß ihm folgemier Zusatz geg«*l>«*n wird; ..Wir.l der 
Bildstreifen, gegen «len Wi«i.*rruf •>«*.»ntragt ist. ni«-hi 
i>inn«‘n eiii<*r v«iii «ler t)ln-r(»rürstell«* gesetzt«*«! Frist 
zur Prtirung vorg«*l«*gt. .so kann «ler M'iderrtif «ihm* «*r 
Heute Prüfung erftilgeti." E siml nämlich Fälle vor 
gekomtnen. in «l«*nen die 'on einem Widerruf be- 
trofl«*m*n Firmen si«-li weig«*rten, ein«* Kopie sob-her 
Fil^iu* zur Veifügung zu stell«*n. D«*m soll für die 


Krupp-Ernemann 

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Goerz-Hahn Paraboispie^ellampen, Queck¬ 
silber-Gleichrichter. /Aotoren, Kohlen, sowie 


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eines modernen Kinotheaters erforderliche 
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Bgrlln , Charlottenstr. 82. Breslau. PrAnhelplatz 8. Danzig, 
Mundegasse t09. Leipzig. AatthAlkIrchhof 12/13. Frankfurt 
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Rheinische Film G. m. b. H. 

Kfllna.Rh.. Glockengasse 16. Düsseldorf. Gral-Adoll-Slr. 29. 


I 











Nr. 824 


Der Khwm a tin i iiH — POtMldort. 


Koljre vorgelifuv'i \v**nlfu. W.iiiii «las i ou • K<M< li-lii li' 
spiel^resetz koiiiiin ii wird, uml uh us ülMMhaii|>t kunmu-i, 
wird, stellt iiueli uiir iiiehi fest, .ledeiifalls hat du- 
deutsche ^'ihnitldll'trie in Henn l>i ( i no. dem neuen 
Reichskanzler, einen Freund, der >ein InHues-^e für den 
Film oft hekundiM hat. 

«lie Filmi:e\\ ei k'<lmri«m n.i'litfii 'ieli die 
Kla^um. Die \nr'ieht'heh>>i de hat • er ..Dentselien 
Filmeew (>ik-'ehaff «la^ Recht zur \ns/.,ihlun^' <h*r 
rnterstützuiiü: an «lie » rwerle-Iusen Fi nuirheitcr ent- 
zoj.'«*n. weil l'nter>eldairunir«*ti iiml andere Verfehluiiiren 
v<in seit<*n einii:<*r Funktimi.äre vurj.'<*kominen sind. Der 
Kuni|if. den die Filn'eewerkseliaft zeu<*n «lie .\rheit 
sr«d)er ftihrt. kann ihr wirklii-li k<Mtie >ynii>atliien er 
werh«-n. Dali .si«‘ seihst Filinhiii seil n.iterst iitzt. die 
iicImmi iI«m- ««ffiziellen ..Stä«ltis« hen Filmhürsc“ errii-hhd 
sind. un«l «lie we«ler l?ere«-|itientiir hah« i noch ^csidz 
li«'h«-n Seliutz frenielieii. ist ,inf keinen Fall zu hillieen. 
Da~ Kmle «h‘r Winke! Filmhürsen ist zwar nali« . d«‘nn 
«h'r Rei«-lis;irb<''itsminister wiril auf «Irnnd <h*s suel en 
in Kiaft ir«'tr«*ti*nen .\rheitsn.i«hwei.ssfesetzi'*s ,iu>h «lie 
S«'hließun.!r di«*ser Einri«hfnne«*n verhieten. «hieh «lie 
Vcr;ran«r«'nlipit d<M- Filmeewerks«-haft hürirt kaum dafür, 
«laß sie nicht Mittid finden wirtl. «li«- Zi«*Ic. «lie sieh 
einipe ihrer Fiiliier pesetzt hahmi. nii ht zu eirei« !ien. 
r*'her den Di'panisatiunszw.uip. d«-r von <l«*r Film- 
,p«‘wpiks«‘haft aus anpewauuhd wird, ließ«’ sieh si.-iiten 
!anp r«‘den. Zweifellus ist i‘s. daß am'li «licsem Treihen 
.pepenülM-r mit pcs<*tzli«-hcn Mitt«‘ln Einhalt p«*lan 
werden wir«l und muß. 

D<‘r .s«-haus|ii«dcrstr«Mk. der am 2G. N’«)veinl>cr ein- 
.s«d;;te. hat wi«*der «diie Frape zur Diskussion p«*stellt. 
«lie friilier schon «ünnial anpeschnitten wurde. Tn dem 
VertrapsentWurf, den die I)ir«>ktorcn ihren Sr-han 
spiclc'ii vurh'pen wnlhm. soll .sieh ein T’assus Itcfindmi. 
«1er den .‘^«•hauspielern untersapt. Neheneinkünftc zu 
hahen. Das heißt auf put Deut.sch. man will fl«*ii 
Hühnenmitpli«*dern verhiet(*n. für dmi Filtn tätip zu 
s«*in und in f'aharcts aufzutreten. So viel ist ri«*htip. 
«I.iß «1er Theaterhetriid! unter «hu- Tälipkeit «h r Mühnen 
initplieder Immiu Film hudeii. Repelre«hte I'mhmi. wi«* 
es i>hed«Mn pah. e\isti«'ren heute kaum n<i«di. Wf'iiti der 
S"hauspi«*l«*r zu filmmi hat. katin er «dMUi ni' ht I’r«»hen 


mitpli«-d«‘r heim Film h ulet. Repelr<*ehte Frohen, wie 
dem Theater. Insofern n;inili('h. als es «•inerseits «lo«-h 
v«nkunimt. «laß v«"dlip« rn«dispuni<-runp panz plötzlich 
n««iwen«lip ist. w«*nn ein Darslell«‘r zu einm- Froh«- muß. 
an«li‘rersi‘its «laß .\ufnahnien ahpehr«)«hen wenlen 
müssen, weil ein Darstelh-r ««der eine Darstellerin 
ihemls im Th«*ater zu sein hat. Was da«lureh für K«»sten 
■ ■t't«dien könmm! Die S«hei«lunp zwiselum Kuhiem 
it^lied un«l Filnis« hanspi.>lpr wird <lu«-h einmal kommen 
müssen. Wie l»•«l«MItunp^svoll der Filtn für die S«-hau 
s|ii«der ist. hat d«*r Sti«Mk wi«‘«leru:n pezeipt. Eine 
Ri-ihe hekaiinter Darsteller k«>nnte für «lie .St r«>ikka.s.se 
! amhafte Siiminen sp«*n«leti. nur w«m1 diese Daistellm 
und Darslidlerinnen Frnmitieiite auch itn Film sind. A'um 
Einkommen aus ihren TlKJaterenpapenumts hätten si«- 
«•s nicht tun können. 

Ein Satyrspiel: Zu einipen bekannten Filmp-rößeit 
weihli.Inm und niännli«hen IJesehleehts ist in letzter 
Zeit ein Mann zu Bt^sueh erschienen, der üherall mit 
trrößter Zuvorkommenheit, ja mit B«-piMst«‘n.np auf 
pen«>nim«*n wmnle. Das hatte seinen put«*n (5run«l. «h-nn 
jener Mann kam mit diekpefüllter Handtas«he. Zwar 
war«'!! in dieser nur Photos und Verl rapsforniiilare. 
iri«ht etwa Dollars oder s«'hw«-disehe und tsetieehis«'he 
Kl onen, aber di«* letzteren sollt<*n wink«‘n. Die Vertr.äpe. 
die der Mann im Namen bekannter au.shiiulisch t Firmi'U 
aidiot, ließen alles Bisheripe ini S«. halten. Da ist «*s 
weiter nicht vi'rwuinderlieh. daß man dem puten Mann, 
der zufällip perade .seine Taschenuhr l>eini riirnia«her 
zur Rpiiaratur hatte, bedenkenlos eine Flir b'ihweis«' 
.inbot. und als er si<'h mit put pespieltei B«'sch«‘ulen 
heit sträubte, diese zu nehmen, sie ihm .lufzwanp. Die 
Inhal>enn der T'hr sah wed<*r diese no«'h «leii Manu, 
am wenipsten al>er die Auslamlsveriräpe jemals wieder. 
I nd dal>ei hatte der Bii'dere sopar zupesapt. die 
Künstlerin «lürfe eine Zofe auf Kosten <li*r Firma mit 
ins .Auslan«! nehmen. Einem anderen S«'hauspit'l«'i 
f«'hlte. nachdem der tfu'litipe .Auslandsvertreter ihn ver 
I «ss.>n hatt -. eine pohlene Tabatiere. Einen R«‘infail 
••rzäblen bekanntli« ii di«* R«‘inp« fallenen nie «»der «l«»«-h 
zu s|>ät. .'s«» au«'h lii«'r. S«»nst hätt«' man «h'ii K«*rl 
w«»hl s«'hon länpst pefaßt. Es ist j«'denfalls .ilh's p«' 
tan und in «lie AVepe peleitet. uni «liesi'in Sihwindh'r 
das llandw«>rk zu lepi'ii. 


Fabrikant und Film-Rutor! 


' ist si«-luT ri«-hlig. «laß «'s an» TlM*Ht«T viel«' Din-k- 
t«>n'ii gab. die von ihrem Haiulwerk an sieh «lureh- 
aus nichts verstanth'ii. l’n«l wenn «liese H«'rr<'n 
Erf«»lgc erzielten. Erf«)lg('. «lie ini übrigen fast immer 
Sehein«'rfolge «in«l vorül»« rgehen<le wan'H, so v«'r«lankten 
sie diese irgt'iulwelcher t}eris.senheit un«l nicht ihn'r Sa«'h- 
keiintnis. Es ist bcslauerlieh. ft'ststelh n zu müssen, «laß 
«ler l*r«)zent.satz von Ignoranten unter «len Filmfabrikant«'n 
ein ncK-h weit lu'iherer ist, als er unh-r «len Th«'ater«lir<'ktor*'n 
war. 

Ebenso bi'rechtigt wie der Wunsch aller in «ler Film 
imlustrie beschäftigten Leute ist, alle mdaiiU'rt'n Elemente, 
«leren es erk]e«-kliche gab, zu vertreiben, so sollte auch Wunsch 
un«l Elnergie aufgebracht werden, alle diejenigen htszuwerden. 
«lie sich vielleicht zum Verschieben von Kons«'rven otler 
an«l«'rer marktgängiger Artikel eher eignen als zum Fllm- 
fabrikanten. 

Glücklicherweise gibt es heute sch«»n genügend mt'ister- 
hafte Regisseure, die, unterstützt von «ler fortschivitenden 


Markentw«Ttimp «liir«-h ihr Könin-ii «len p«'s<-hiiftli««h«'n 
Zusanimenbru««h ihr«'r Bn)theii-en aufhiilt4'n. D'iiii «bmh 
die Mark«'ntWertung, ist .schließlich «ler teuerst«' F'ilin ein 
Geschäft, wenn nur «l«'r Regi.s's'ur, «ler ihn gemacht hat. 
ein Könner war. 

W«'r bis hierlu'r «len Ausführungen g«'foigt ist, wir«l 
meinen, «laß ja der F'abrikant zu st'inem Berufe ausreichen«! 
«pialifiziert sei. w«'nn er nur genügend Tüchtigkeit iM'sitzt. 
sieh «len richtigen Rt'gisst'ur zu si«'hern. Ix'hler irrt, wer s«« 
denkt. IK'iin t'rstens wird die Markentwertung hoffentlich 
bald einmal aufhüren uml zweitens ist der R«*piss«'«ir letzten 
FIn«les ni<'ht verantwortlich für das Gelingen «les Films. 
s«»nd«'rn «ler Hersteller. Ist eine Firma z. B. Aktiengest'll 
s«'haft. kann sich der Fabrikant bei seinen Aktionären für 
«len «'twaig«'n schlechten Gt'schäftsgang duix'h Beschuhligunp 
s«'in«'s R«'gisseurs entlasten! Nt'in! 

Daß es heute keine exzellenten un«l dim haus verläßlich«'!» 
Filmautoren gibt, ist eine Behauptung, die man von vielen 
F’ahrikanten hört. Aber diese Behauptung ist falsch. Abe,- 







Dw KNiemafgraph — Düssetdort. 


Nr. 824 


die BehsuptuiiK ist für das Vorhergesagte lK-/.eiehiiend. 
Ks gibt tüchtige Filmuiitoreii, a)N-r die rahrikaiit'Cii gehen 
ahntingslns an ihnen vorüber. laeiaT züchten sie durch 
R’esenhonoran- fuisi-he (Jrölh-n auf. 

Richtig ist - ieid<T dali «‘s wenig, viel zu wj-nig gibt. 

Das ist S e h ii ! <1 di-r K a b r i k u n t e n. 

Man hat verstn-hf. iH'rnhinte S<-hriftsfelhf, dii- sieli 
auf amleren s<-hriftslellerise)ien (h-hieteii einen \aiiieii 
gemacht haben, für den Film zu gi-winiieii. Farnes.! Hin 
Krfolg hatte- das wenh-n können. .Ma-r wie sahe-n diese 
X'ersueh«- ans? .Man for h-rte^ die berüliinteii He-rreii aiit. 
.Manuskrii>te zu s<-hreiheii. .Ms «lie Manuskripte dann 
geliefert wunien, schickt«- inan sii- als nnbraiu-lUiar wiish-r 
zurück oder man verwandte sie in lU-ni nnhratu-hbaren 
Zustande und erzielte .Milit*rfolg«-! 

Warum verlangt«- man von «len Anton-n auf «-iiu-m 
ihnen gänzlich neuen (Jehiet sofort Vo!lendt-t«“s ? Wie naiv 
von Fabrikanten, zu verlangen, dali ein Autor, der Ix-rühmt 
ist, die V'erpfUchtung halx-, auch auf «h-m G«-biet«‘ d«-s Films 
sofort Vollen«let<-s zu h-isU-n. 

Nein, «1er Versuch, ernste, s<-hriftstell«ris«-h«' Kriift«- 
für «len Film ftt-i zu lM-k«jmnu-n, niuli geling«-n, w'«-iin man 
ihn richtig an])ackt; wenn «1er Fabrikant d«‘m N«-nling mit 
sicherer Hand zur Seite st«-ht. Aln-r wi«- kann er «las. wenn 
«•r, wie das leider sooft «1er Fall ist, selbst k«-inen blaut-n 
Dunst von «1er Materie hat. l>aU «-in sol«-h«-r Versuch gelingt. 
h«‘wies ein grolk-r Fabrikant, «h-s.s«-!! KöniK-n üU-r all«- Zweif«-I 
«•rhaben ist, als er sich «len R«)nian.s«-hriftst«-ll«-r un i i heater 
kritiker einer großen B<-rliner Tag«-sz«-it«nig für s«-in l’nt«-r- 
itehmen gewann. Die.-<er k'abrikant winl ain-h imm«-r im¬ 
stande sein, etwaige l'nlK-holfenh«‘iten seiner lH-gabt«-n Au¬ 
toren «lurch sein eigenes, nach jt*«l<-r Richtung k.in üb«‘il«-genes 
Fachwissen auszugleichen. 

Uiul noch eiiLs. Di«-ht«-r im«l iichrift't« ller pfl«-gen ni«-ht 

S era<le Menschen mit d«-n robustesten Nerven ztt s« in. .Ma-r 
ie stärksU-n Nerven reichen oft nieht aus, um das W«-s«-n 
luid Gebaren gewis.s«‘r Filmnaliobs zu ertrag«-n. Wis sich 
ili«^* Herren oft «len ihn«-n an Bildung iin«! (l«-.schma«-l: m«‘ist 
w«.it ülH-rlegeiu-n-n Aut«>r«-n geg«-nülK-r iH-rausiu-hnu-i , g«-ht 
«h-ni Z is«-hauei- s«-hfjn ülH-r «li«- Huts«-hnur. \’i«d«- Aut«>ren 
v«-rzichten auf eiiu-n Auftrag atts «l«-r Filmimliistric, wenn 
ihnen «ladureh «lie H«-rührung mit <inumgängli«-hen IVrsön- 
lichkeiten erspart winl. 

Daß Takt un«l Kunst, Menschen richtig zu lN-han«lehi, 
mit zu den wiehtigsteu Anfonlerimgi-n g«-hört, leucht«-t «len 
Herren scheinbar nicht ein. 

Wenn heute die Autoren nu-ist unb«-zahlt und di«- .Schau¬ 
spieler fast imiiH-r ülx-rzahlt sin«l, tragen «lie Fabrikanten 
daran «lie Sr-huhl. Denn zur Zeit siixl «li«- Ix-kaimten Nanu-ii 



<l«-r l)arst«-ll«-r das einzige, was «la- Risiko d«‘i Filnih« rst<-llung 
iilx-rliaiipi n-chth-rtigt. Sii- girantiereii «■inen g«-wissen 
.\bsatz. 

Gesün«ler. w«-il si«-her«-r un«l ri-sik«>l«>s«-r. wan- es. w«-n- 
.iu.-s«hlagg«-ls*ii«l 1111 «! absatzgarantien-ti«l Suj«'t un«l .Manu¬ 
skript wän-ii. .Ktx-r Is-tzt«-n-s -st sf-hw-i«-rig«-r. Zum Eii- 
gj.gi«-n-n «h-r t«-im-n !S«-hansj>i«-l r braucht «-r nur G«-l«l, das 
iii«-ist«-iis lUK-li «lazn ni«-ht t-r, so i«lern an«l«-n* v«‘nlient halx-n, 
ab«-i- um Krst«-r«-s zu crn-i«-hcn, müßte er an<-h n«wh «‘twas 
k«'ain«-n l'ixl «la hap<-rt es in vi«-l«-n Fäll«-n. Es ist m«-rk- 
wiinbg. 1-N gibt so vi«-li- hervorr ig«-inl fähige Köpfe in dieser 
Iiubistii.- .Ms-r «l«-r größte Br« zcntsatz von «lies«-n sity.«-n 
uul«-r «leii \'«-rl«-ili«-rii. Th«*at«-i-- nii 1 KopieranstaltenlM-8itz«*rn, 
Ii’i- uii«l K\|xii-t«-nreti. l'ii«l «b-.s ist Ixrgn-iflich. D«-r B«-ruf 
«1. s l'.-tbi-ikant«-n ist zwar «lun hans iii<-ht lei«-ht<-r als «1er «1er 
\'«>i-geiiaiiiit«-n: -ilx-r in «l«-n voi genannten Zweigen läßt si«-h 
Uiifäliigk«-it. Faulh«-it w«-niger l«-i«-ht vertus«-li«-n. l'n«l «ler 
Fabrikant hat Hilfskraft«- zur Verfügung, wie .''x-hauspiel«-r 
ini«l Ib-giss- im-. di«- wenigst«-ns zeitweilig «lii- Igmiranz ihrer 
Bi«>'li« ri-«-.i Ix-niänteln könn«-n. 

l’n«l gcra«l«- in «lies«-ni 1- tztlx-wlirielxMien Umstaii«! 
liegt «las größt«- l'elx-1. Ein guter ViiU-rm-hmer .sollte zitt«-rii 
für F«-hl«-r seiix r 1'nt<-rgelx-iH-n. «li«* lehler einen Teil «ler 
Vi-rantw«)rtung tragen inässen, «lie er unglücklicher- 
w «-ise in «liesi-ni Gewerlx? ihnen nicht abnehmen kann, 
um an«-h sie allein zu trag«-n, anstatt froh «larüb«-r zu sein, 
Süii«lenb«Kike gefinulen zu halx-n, auf «lie er >x*in T«-il Ver- 
antwortli'.-hkeit ganz o«ler zum größten Teil auch «Mx h ab- 
wälz«-n kann. 


Film und Kunstgenuß. 

\’on Paul .s o r g e n f r e i. 


© er Film hat sich iiii Haufe s«?iiicr Entwicklung 
zu einer eigenartigen Kunst entfaltet, dic! ganz 
Ixtsonders genossen sein will. Die Filmkunst 
untcrs«-heidet sich wesentli«-h .von allen anderen 
Künsten, da sie auf Dar.stelluiigsmöglichkeiteii Iwiuht. 
die bisher unbekannt waren. Vergleichen könnte man 
mit ihr — allerdings nur teilw«‘ise und annähernd 
die photographische Kunst, mit der die Filmkunst ja 
einen gewissen Zusammenhang hat. Die Photographie 
hat sich allerdings langsamer entwickelt als di«- Kine¬ 
matographie. die mit Rie.senschritten voiwärts ging. 

Die Eigenart der Filmkunst bringt ss mit m« h. daß 
ihre Wirkungsweise eine ganz andere ist als die aller 


anderen Küi.ste. .Ja, man hat auch bestritten, daß di«; 
Filmkunst überhaupt eine „Kunst“ sei. Wer will das 
aller heute noch behaupten? In der Filmkunst ver 
einigen sich verschiedene Arten von Kunst zu ein«;r 
ganz nein^n Kunstgattung, die recht verstand«*!! sein 
will, wenn sie richtig gewürdigt werden soll. .Man 
geht vielfach über den ganzen technischen Apparat hin 
weg und be- und verurteilt auf diese Weise den Film 
als solchen, - ein Fehlei der Kritik, die in sob-hein 
Falle überhaupt gar nicht als Kritik ange.s(irocheii 
werden kann. Der Film hat ganz andere psychologische 
Gi-undlagcn geschaffen, auf denen sich sein Genuß, 
seine Wirkungsweise aufbaut. Der Mensch wurd«- hi<.*r 


s 






Nr. 824 


Df KlnmatOfTMli — Dtt«t>l4of1. 


Hugo Caroly, lugeuleur 

Amtliohsr 8Mhv«rst*ndi(p« für Kino usd Projektion 

HöIr, Acrtpinitr. 19 


— SIAndlgnn groBes Lager bi — 

umo -upiHwiei piio zootiior 

Maschinen, Lampen, Tranalor- 
maloren, WMerstSnde, Kohlen. 
s»eu 


vor oiii ^aiiz Kuii^lwork irosto'li. »lein er sich 

erst an/.U|K(sseti liat. ehe er <*s wirklii'h „^renielJen“ 
konnte. 

Wa' ><»ll man iil>erlian|>t unter ..Knnstjremill“ ver¬ 
stehen? .'sii-liei-lii-h in erster l.inie «mii snl>jektives 
Knipfiinieii.das ilnr. h eine kiinstlerisel e Wirkiiiifr aus 
«•elösl wird! Nun imilJ freilieli unterscliiedeii weitleii 
zwisclieii dem Kunstireniili des I’uhlikiims und dem 
Knnsty:enuH des Kritikers. E' ist «•inmal sresairt worden. 
<ler Kritik«'!- dürfe ^ar nicht ..fieuielJen". um ot»jektiv 
urteilen zu können. Hier kommt man auf das ewisr»' 
Dilemma d« ■ Kui-stkritik! Wie lälit si«-l das suhjt'ktive 
K npfimh'ii des Kunstireniisses mit der (>!>j>‘klivitäl der 
Kunstkritik vereiniiren? 

•lede Kritik wird stets individuell sein, es frafit sieh 
mii-. w r sie liltt. Es ist bekannt, dati si<'h in «ler 
Kunst die Kritik«'!! iib«‘r ein nnd dens«'llK'n t!^:re!lstand 
oft direkt widerspreel;«'!«. Die individiu'll«' .Vnsiclit wird 
also bei kein«'!' Kritik aus/usehalten sein. Es koninit 
nun darauf au. was für ein ..Indiviiuuni" kritisiert. 
Es «rillt nätulieh sonderbare Individuen, di«' sieh zu 
t'iner Kritik iM'nift'n fühlen, ohne «'s zu sein, und deren 
Kritiken pfle;r«‘n am si'hlitnmst«*!!, am sehroffsteii zu 
sein, womit sie ihr«'!i Manirel .in Kriiikfähitrkeit zu 
vertus«'h«*!i sm-lien. 

Der Kritiker darf uml soll «'benfalls ,.;renieli«'!!“. 
sonst kann «'f «'lu'n nicht urteilen. Seine rrteilskraft 
muü aber sreläut.'rt sein, er iiind Verstäinlnis und ein- 
sehläpiire Ki'nntniss«'. vor allem Erfahtiinir in dem 
Kuiistbereieli besitzen, in dem er sich k -itisierend b««- 
tätisrt. Dies ist ein«* unerläßliche VorlM'din.irunir für den 
Kritikerberuf, für den sii'h so viele Ix'ruf«'!! fühlen, 
abe!- wirklich nur weiiijre auserlesen sind. \i«-ht zum 
w«'niirsten ist dies bei der Filmkritik zu lx'oliacht«*n. 

Di«* obj«'ktive Kritik schließt ein subjektives lie- 
ni«*ßen nicht aus. Die Kritik wird itntner subjektiv 
gefärbt sein; dann kann ein wirklich objektives Mild 
übe! «'in Kunstwerk eiiri'iitlii'h erst dur<-h Verjrleich ver- 
sc'hiedener Kritiken >rewonnen weitlen. Wenn ein 
Kritiker an die B«nirteilum: eines Werkes ht'rantritt. 
dann winl er von .s<>inem individut*ll<'!i Empfinden, von 
den Eindrü«'k«‘n. die ein Kunstwerk auf ihn niachte, 
ireleitet. Daß dieses .subjektive E!npfind«*»L,ih!n niehr 
«)der weiiisrer ..(b'iiuß“ bereitet, liegt auf aer Hand, 
und tlanach wird sich sein Urteil richten So ist sicher¬ 
lich ein gewisser Zu.saninienhang zwischen Kritik und 
Kunstgenuß fe zustellen. Allerdings genießt der 
Kritiker anders al.s das Publikuni. Er wird stets seinen 
ätand|iunkt als Kritiker hervorkehren, während ander 
.seits auch dem Publikum ein gewis.ser Kritikerstand¬ 
punkt nicht abzusprechen ist. Hier spielt natürlich der 


vers(*hi«*den«* Ib'schmack. die verschiedenartige Bildung. 
IJeschlecht und .Alter des Publikums eine große Rolle. 
Da nun gerade im Kino das Publikum außerordentlich 
gemischt ist. wird die Beurteilung eines Films auch .sehr 
verschit'den ausfallen. Rs gibt aber sogenannte ..Pu 
blikumserfolge" von Filmen, die beim Publikum all 
gemein anspix'chen, al>er einer richtigen Kritik nicht 
standhalten. Das Ibjblikum urteilt im allgemeinen ol>er- 
flä«-hlich. es läßt sich vo i momentanen Eindrücken Im'- 
einflusseii. die größtenteils in Aeußerlichkeiten be 
gründet liegen. Im übrigen ist und bleibt das Pu 
blikum das große unlösoare Rätsel in der Frage des 
Erfolgs. Das Publikum geht auch nicht ins Kino, um 
zu kritisieren, sondern uni zu genießen. Es ist nun 
freili<'h nicht zu leugnen, daß es auch unter den 
Filmen manchen ..ungenießbaren" gibt. alH*r in weh'her 
Kunst fände sich nicht elienfalls l'ngenießliares? Sei 
«'S die HaiKilung. .sei es die Darstellung, weh'hes 
lieides auch oft bei Bühnenstücken eine tadell.ise Kritik 
herausfordert, .sei es die Regie, sei es die Photograohi«* 
und .sonstige Technik des F'ilms. 

Der Kriliker wird dem allem anders gegenüher- 
>!«*he!i als das Publikum. Im Th«'ater verhält es sich 
«'lieiiso. Das Ihiblikum überläßt siel; eben dem sorg- 
loscMi Ceiiiiß, es läßt den Film auf sich wirken, man 
könnte sag«*n. in rein sinnlicher Wei.sc. Das große 
l'üblikum sieht. «*.s denkt nicht, und nur .soweit es 
sic'h zum Denken a-afrafft. ist es kritisch veranlagt. 
Damm di«* gmßon Erfolge der aiisstattungsreii-hen 
Monnnientalfilme mit ihren wunderbaren Aufnahnien. 
die das Aüg*‘ und das Herz Imfriedigen. wenn auch 
«ift der Deist daran unbeteiligt bleibt! Auf die äußere 
Aiifmac'liung. auf das Szen«uibild. auf pompös«', märchen 
hafte Ausstattung, auf prät'htige Landschaft-sbild«*!- 
wird ein großer Wert gelegt. - oft ist der Rahmen 
des Bildes hiei wertvoller als das Bild selber. Man 
'i>«'knlierf auf d«*n Augensimi, auf «las (lefühl. vielleii'ht 
.iu« h auf gewis:u' men.schlii'he Schwächen, vor allem im 
Kilmlustspi«*!. .Aber selbst große .Ausstattungsfilm«* 
'im! mituntei arm an Handlung, an wahrem Gehalt. 
Es w«*rdcn .Aug«*nbli«ksbilder von heftig ersthütternder 
Wirkung dargcstellt. unterbrochen von präc'htigen 
l.a!i«l-«cbafts- o«ler pomtiösen Massen- oder .Ausstattungs 
s-/.en«*ti, und spricht «labei von ..Filmschauspiel“ oder 
..Filmdrama". Das ist noch keine eigentliche Film¬ 
kunst. Von einer solchen muß gefordert werden, daß 
die Handlung, eine wirkliche Handlung, also der In 
halt «‘ines Films in dessen besondere Darstellungs 
weise sich einfügt. Dieses Probien ist noch nic'ht voll¬ 
kommen gehösl. Nur einseitig, und zwar nach dem 
äuß«'reti Eindruck hin, strebt man nach Erfolg, man 
macht dem sinnlichen Vergnügen z;i viel Kon 
Zession, man will nur einen Genuß her Vorbringen, 
der an der Ob*'rfläch« haftet, der aber auch oberfläch 
lieh bleibt. Darum jagt gewis.sermaßen ein Großfilni 
den anderen, einer will den anderen übertrumpfen, man 
greift zu den gewagtesten Situationen und Konflikten, 
wohl in «ler Erkenntnis, daß es dem Film vielfach 
noch an Innerlit'hkeit fehlt und deshalb „Sensationen“ 
herhalten müs.sen. um den Erfolg zu sichern. Und das 
heutige Publikum wird ganz richtig eingescliätzt. wenn 
man ihm solche Filme bietet, die ihm in der Tat ein 
..Genuß“ .sind. Das kritiklose Publikum unserer Zeit 
ist ja weiter nichts als ein Genießer im gröbsten Sinne 
des Wortes. Damit ist jedoch der wahren Filmkunst 
nicht gedient, wenn einem solchem Publikum zu weit 
gehende Konzessionen gemacht werden. 

Kommt beim Film in erster Linie das Auge in 
Betracht, durch das die Wirkung eines F'ilms vermittelt 






Nr. 824 


Df Kl mw i a toffpi» — Oütieldorf. 


wird, also der Seiisinii. auf deui das Sciiünheit.s- und 
(teschinacksgefühl Inu-uht, dessen Befriedigung zum 
,.l»enuß" führt, so ist damit im Kino der CJenüiJ noeli 
nicht ers<-höi>ft. Audi der (.iehörsinn kommt zu seinem 
Rechte. Die Kinomusik ist zum integrierenden Be 
staiidteil <ler Filmkunst geworden, die ohne jene kaum 
mehr denkbar ist, soweit leiiiglieh der unterlialtende 
Film in Frage kommt. Es gilit Filme, die ihre eigene 
.Musik haben, es gibt Filmu|M‘retten und sogar Film- 
opern, obwohl dieses (rcbiet noch sehr im argen liegt, 
da sich der Losung dse.ses Problems'schwer überwind 
l)are Hinderni.s.se in den Weg zu legen scheinen. .Alier 
abgesehen davon, kommt der Musik als Begleiiiiim 
von Filmen eine große Hedeu'ung zu. Darum wird 
audi in den maßgelHmden Kinos großer Wert auf eim- 
gute Kapelle gelegt, auf wirklich künstlerische Kräfte, 
die einen Film entsprechend zu l>egleiteii imstande .sind. 
Ist dies nicht der Fall, dann wird allerdings, wie in 
den kleinen Kinos oft zu lH*obachten ist, die entgegen¬ 
gesetzte Wirkung erzielt, die .Mtisik wirkt alsdann bei¬ 
nahe störend. Wo aber zwischen Film und .Musik eine 
innige Harmonie liesteht, wird die Wirkung eines Films 
entschieden erhöht. Dieser «loppelte Kunstgenuß ist 
psychologisch anders zu Iwwerten. als etwa eine 
Opcrettennmsik. Beim Film liandelt es sicli um die 
Wiedergab«^ von Stimmungen, gewi.sscrmaUen um die 
musikalische Illustrierung des Films. (Icrade 
weil dem Film das Wort fehlt und diese Eigen 
a r t des F i I m s sollte man ihm nicht g e w a 11 
san rauben, indem man sprechende oder 
singende Personen einführt I . kommt ihn; 


die Mu.-'ik als Kunstgehilfin sehr zustatten; -i 
streicht" die Wirkung, macht die Stimmung .ms und 
iceinflußl so ganz wesentlich den Zusehruer. der ,mf 
iliese Weise gewissermaßen mit zum Zuhoi' -i- w ird lieim 
Film. K.xperimente aber, die «lern Film sein - Fiuen.iii 
nehmen, wie vor alhuii das Kmh-ueii von t; 'aiit;' 
nummern oder die sogcn.tnnieti Filnn)|>er.-i'eii. -.ollie 
man unterlassen, wenigstens führen -ie mii di- i j<Mzigeii 
Mitteln zu keinem künstleris. hen Krfob.:. wenn i n 'i 
in technischer Hinsicht schon be ichtensw <11 •• Lej^iung. n 
zur Lösung dieses schw iei iiren Protdenis n 

sind. Die Illusion, auf der nun einmal <lie \\ ii kuiur eim-' 
Films im wesentlichen beruht, wird zerrinn, wenn m.in 
in das Wesen des Films gewaltsam enmieifi. and 
das besteh’ lediglich in dem „lebendigen Bi hl' , 
aber ein Bild kann nicht sprechen uml nielii -ihgen' 
Ist es denn ülierhaupt nötig, den Film imm-Ii nni ne 
sproi'heiien oder gesungenen Woften aiisy,o>i.ii ii-m y Die 
Filmkunst i.st eine Kunst für sii-|i. sie braucht keine 
Anlciln II Ihm anderen Künsten zu machen und kann 
das gesprochene Wort getrost der Bühne ubeila"en. 
Sie darf und soll auch niehi ie deren Bereich hineir 
pfusclem. denn; der Bühie*. was der Buhne eetiührl. 
imd das ist hier das Wort <ler redenden Person. Nur 
so wirc der Kunstgenuß, ihn die eigenartige Filmkunst 
verschafft, wirklich als .sohher einpfundcti. iti der Tut 
..gcnos.seu" werden, ohne Störung der Illusion, ohne 
inbefugte, ungerechtfertigt" und unnöiige Eingriffe in 
ander«- Kunstgebiete. Dann gewährt «li«- Filmkunst 
jen.m hohen künstlerisch «’1 Denuß, der ihr einen 
würdigen Platz neben «len indereii Künsten ein 


Geschäftsbericht 1921/22 der „Terra-Film-Rktiengesellschaft“. 


er Bericht üIxt lias zweite Cieschäftsjahr der (.«esi-ll- 
schaft ist soeb«’«! erschienen. Aus ihm sei «las 
Folgende besonders liervorgcholK’ii: Das zweite 
Oeschäftsjahr dienU- vor allem dem Flrwerh be- 
«leuteniler «Sachwerte und dem Ausbau der in- mul aiislHii- 
dischen Organisation. Unter diesen (iesichtspunkten wimle 
am 15. Oktober 1921 das Aktienkapital von 8 Millionen .Mark 
auf 16 Millionen Mark und am 14. Januar 1922 von Iß Millionen 
•Mark auf 25 Millionen Mark erhöht. Im I.iaufe «h-s zweiten 
Oe8(;häftsjahres erwarb die Oesellschaft eigene Atelieranlageii 
mit Kopieranstalt und machte sich damit unabhängig 
von den sogenannten Mietateliers. Zu diesem Zwecke wiir.l«- 
«lie ,,Terra-Glashau8-f». m. b. H." gegründet, deren sämt¬ 


liche Anteile in Häiuleii der .Aktieiigesell.scliaft sin«l. Die 
im zweiten (h-schäftsjahr heigestellt«’ii Filme erzielten fast 
uiisiiahmslus iHsleiiteiule Erfolge, und «lie Filme sind fast 
sämtlich nach allen Ländern, mit .Ausnahme eines l.^ndes, 
verkauft. Di«- (iesellsehaft w-jist für «las zweite (k-schäfts- 
jahr nach .Ab.schreibuiigi-ii auf Inventar, Mii.sterkopieii, 
AiiUeitstände einschließlich «les Vortrag«-s von 1:12 781,79 
.Mark einen Rcingi-winn v«)n 4 «Mil 252,79 .Mark auf. 
Die H«-rstelluugsk«)sten «1er Filnu- «1er .Siis«>ii l'.)2l .'22 inklusive 
«1er vt)c «1er «1er Aktienge.sells«-haft geliön-n«leii ..Carl Willielm- 
Film-G m. b. H.” hergestellU*n lx-trug«-ii 4 7«5 .551.45 .Mark. 
Die Bruttcx-rträgiii.sse aus «len B«-t<‘iliguugeii un«l «1er Her¬ 
stellung von Filmen iH-ziffern .d< h auf 7 '.>7:1055.4«» .Mark. 






FertigKestellt der MiUlonenfilm 

MONNA VANIMA 


Vertrieb für ganz Deutschland 

Süd-Fi Im A.-Gi. 

Frankfurt a. M. 

Berlin — Leipzig — Düsseldorf — Hamburg — München 


Regie; 

Richard Eichbeig 





7 











Nr. 824 


Der Klnemati^rapli — Düsseldo rf. 


llDsere Halbwatt-Spleoel-Lampen wieder lieferb. 



Kifloptiot, Frenkiuft o M., Kaiser-Passoiii’ B-IO 

Telegramm-Adresse: Kiiiophot, Frankfuiimain 
F . mSprecher: Amt Römer Nr. 2010 
Bei Anfragen Riickpo to beilegen. 


I 


Zu cU-ii fiiiM-liu-n l*<>st«ti tlt-r Uilair/. |vr b». .Iiiiii I!I2 l‘ ir.t 
folgi-iul«'.-* zu Ih-iih rkcii: luw iilar. .M;mu>kiipti-. .Mustcrkopicu 
und (■'iliiiiicgalivo siclu-ii mit je 1, .M.irk '/.ii liuehc. riiter 
tieii .AuUeiistHiideii iM-fiudi-ii sieh itu.swiirti^f liankgiitlialH'ii 


sowie hochvalutarisfhe Fakturt'nbtdräge. die zum Kurse 
vom Hti. .Funi 1U22 iimgereehnet sind. Von den Aulk^nständen 
siiul bisher etwa 7 Millionen .Mark eingegangen, der Rest 
ist zum Teil lus-h nicht fällig. Der (le.sehäftsherieht sehlieUt 
mit dem Satz ..Der lioFie .Auftragsbestand unserer deutschen 
Verleihgesellsehaft .sowie tlie auch weiterhin auik-rordmttlieh 
günstige Kntwiekelung unseres K.\portgi‘s<-häft«s nicht 
nur liinsiehtlich der iieueii IVtMluktion, sondern auch der 
lK>reits völlig abg(‘sehrielH nun Negative la.ssen für das 
dritte (Jesehnft.sjahr ein lK‘friedigeii<les Hrgebnis erwarten, 
.sofern nicht unvorhergesehene Kreignisse eintnUen.” Der 
Vorstand «ler C« Seilschaft iK'steht aus den Hemm Krieh 
.Morawsky und Dr. .Max (Slali. 


Aber Herr Pallenberg-! 


M ax Pallenlterg, iiln-r «l«‘.s.sen dars-eUerisc.h*- |{.•.l,•ll 
tiing di*- .Meinungen recht verseni*Ml*-n sind, steht 
v*)r einer (lastspielreis*- lun-h Hollan*!. Rum. 
Kill Imllämliseher (lul<l«-n :F2(HI d*-utsclu- 

k< ii li-!i: >1 i. Rum. .Ma-r schlieUlioh winl kein .Mensch 
es dem kleinen .Ma.xe ültelnehuM-n, wenn -r (j* Id. .s*-lir vi*-l 
Geld verdieiH-ii will, denn ein Sommer Keiinhahn uii*l <-iii 
Winter Jeu können immerhin erh*-blieh vit-l kosten Rünktlicli 
stellt sich. na*-h*l*-ni «-s iH-kannt gewonlen ist, oal5 *ler groU*- 
kleine PallenlH-rg Holland la-t-hn-n winl, ein .MitaiiK-iter 
dei Ainstenlaim-r .,T*‘l*-graaf” ein iri<l interviewt *len Ih- 
rünmteii .Mann. Rum. Dagegi-ü wi-*l kein .Mensch *-twa.s 
haben, am wenigsten habi-n wir Intervss*-. Ibx-h *la le.-s-n 
wir, daU «ler grolk» Künstler sieh auch üb*-r *l«-n Film ge- 
äußett hat. uiul zwar in «-iner Wei.se, «U«- nicht unwi<ler- 
«procheii bleiln-n *larf. Das ist «l*-r Grund, weshalb wir uns 
mit Herrn .Max l’allenb*-rg b*-.scliäftigen. Kr hat ein Klag*-- 
lied über den Verfall des Knst-mblespiels angestinimt u id 
achiebt die.sen V*-rfall «ler B«-schlagnahni*- «U-r S(-haiispi*-ler 
durc-h ihn- Filmtätigkeit aufs Konto. Wer lacht *la Herr 
PallenU-rg uml das Knst-mblespiel! Herr RallenU-rg mit 
aeim-n Starallün-n. So oft wir ein Stin k mit ihm g*-s*‘hen 
habe-n, gab er keineswegs .-inen R* wei« 'lafür. daU er sich 
dem Ens*‘mbk“ einortlnete. .Ala-r H*'IT i’alleiilH-rg hat n*K-h 
weiter über den F*ilm g*‘sprochen. und er hat gesagt, «lali 


er eine sehle«-lit*- Koinüilie <lem iH-steii Kin*) vorziehe. Warum 
« igentlich du- Wut auf ila-s Kiiu» ? ITns scheint ilie Wut 
vi-rstäinllich. denn s> tift Herr l’allenberg für «lie Leinwand 
In-schäftigt war, s«> oft versagte er und «-rlitt klägliches F'ia8k*>. 
D*us l’nvermög*-n, im Film zu wirken, scheint ein f’amilien- 
f*-hler zu st-in. Palk-nlM-rgs Gattin, «li© als Soubrette s*» 
unvergleiehlieh*- Krfolge hat uiul künstlerisch viel höhi-r 
zu Ik-werten ist als er .selbst, hat elK-nfalls vor dem Kurliel- 
kasten versagt. Dt-nn das Objektiv sieht .schärfer als «las 
m*‘nsc-hli*-lie Aug«-. Nun aber kommt *laa Beste. H**rr 
l’allenlM-rg s*>ll gt-sagt haln-n, daß, wenn er die Wahl liätt*- 
zwi.schen eiiu-m lelH-n.slänglichen Kngagement in Rn-slau 
uiul einer kurzen Fi Im Verpflichtung, ersieh sofort fiü- Bn-slau 
entscheiden wünle. Soviel Hum**r hätten wir diesem 
Kiimiker gar nicht zugetraut. In Rn-sIau hat er nämlich 
vor nicht langer Z«-it eine g*-hörige .Abfuhr erhalten, woran 
s«-in Rrief an seinen Kritik<-r nichts geändert hat. Herr 
l’ull*-nlH-rg glaubt durch s<-ine .Abin-igung geg*-n «l*-n Film 
eine groll«- Kamme abg*-s*hosst-n zu haln-n. Bum. Herr 
l’all*-nl>erg ülK-rs*-hätzt si*-h. Uiul in di«-.s«-ni Sinn*- rufen, 
wir H*-rrn l’alk-nlH-rg einen Vers Jaidwig Fuldas zu: 

..Wenn du «ler Masken viel bt-reit hast. 

Sie fallen ab vor einer List; 

I«-h forsehe nach, worauf du Nei«! hast, 

Uiul will «lir sagen, wer «lii bist.“ 


Parteipolitik im Film. 

Von Vera Bern. 


I m Kri«-ge balM-n sie sic erfnn«l*-n. I’raehtv«>ll«-. haU- 
aufpeitsch« lul*-, Trän*-ndrüs*-n ani-i-gen«le. H«)ling*-Iii« lit«‘r 
ausiös(-nd*‘ Pro|)agan«iafilme. Wirkli«li «lun-liaiis an¬ 
erkennenswert. 

In der S*hweiz li«-f«-n sie wi*- in einem Samm*-ilH-*-k*-n 
zusammen, aus Paris mul viel Gut* s aus .Am*-rika. Manche 
wan-n rt-gie-proi>agan«latechni.s«-h st-hr f«-in au.sg(-arb(-it*-t: 
sogar in «U-m «U-uts« hspn-clu-iulen Luzern wt-t-ku- es G*-lächter, 
als (-fn schmutziger d*-utseht-r Li-inwan«lsol«lat sich s«-in*- 
l.>äust- vom Halst- pflückt*-. Ihe Filme wan-n wirklich gut. 
Nein - gar nicht ironisch gemeint. Sie waren gut. Ich 
muU selbst sagen, daß meine Aufmerksamkeit vom ersU-n 
bis zuni letzten Augenblick gi-fesst-lt blieb. Sie wan-n gut 
im dramatischen Aufl>au un*l in *ler stark horausg*-arh*-iteten 
tendenziösen l’oint*-. Die alliierU-ii Mächte hätten all«- 
Veranlassung gi-habt, der Kinematographie, die ihnen tat- 
■iclilich als xte Biuulesgenossin geholf<-n hat, d*-n Krit-g 
zu gewinnen, irgeiulwic auazuzeichiu-n. 


lA-r Kri*‘g ist gewesen. Isb «I*-r Pro|>agan«l ifilm «lamit 
lH-grab*-n ? Nein. Nur «ler Rahmen i.st eiigt-r g*-w«»nlen. 
Nicht mehr «ler Gi-oßpoiitik, - «h-r Parteip«)litik winl «ler 
Film jetzt üb*-rall «lienstbar gema«-lit. Aiu b in Deiit.s« bla«i«l. 
Dt-utschland, «las «len Wilk-n ni«-lit aiifbra<-ht<-. «U-n Feiml 
mit Northeliff«- Mitteln zu bekämpfen.'gn.-ift imiK-kümnu-rt 
’/.n, w*-nn es gilt, «l«-n Bnuler im aiuleien Lag«-«' zu tn-ffeii. 

N«K-h siiul wir erfn-nlielu-rweisi- nicht soweit, «laß «li*- 
Filmfabrik*-ii sieh (uirt ei politisch spezialisiert*-n. N*x;b U-btit 
sieh «ler Film mehr an «lü- Kunstgesetze tles TheaU-rs als 
an «lie TendenzfonU-rungen der Presse an. 

Da, wo keine Tendenz b*-i der Verfilmung vorlag, winl 
sie zum mindesten U-i «ler Vorführung hineiiigelieininißt: 
Friik-ricus Ri-x! Ganz abgesehen v*>n dem kürzli(-h er¬ 
lassenen VerluJt «ler Aiifnahnu'ii «ler Ntadt K 9 lh*>rg, b*-i 
«lenen es der Deutschen Lichtbild-Gesellschaft unheiin- 
gesUdlt wurde, «lie Hiiuleiiburg-Szenen ans «htm Film zn 
eütferni-n. ila ,,gewrisae Kn-L^ . . .“-Der FTlm, «U-r 













REGIE 


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4 

V 

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RICHARD 

EICHBERG 


> 

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► 

> 


KÜXSTLERISCHE BEIRATE: 

IRITZ BEK.\HARDT 

Kt SStHISTIHtlKtH 

PRDEESSOR MASFRED BCHl.MASS 
KlSSlHlsrilHIM;$t 

KARL ALHiUSr SCHL’STER 










Jpc//a Jarmonova 



Riess 







.\WNNA VANNA 

(MADOWA GIOVAW’A) 

AI.l.hlS-VHklRIHH hi'R (.ANZ DHVTSCHI.AM) 

SÜVF/LM-A.G. 

hHAXKFURT A. MAIN 
KÖNIGSBERG I. PR. 
S.AARBRÜCKEN 
DÜSSHLÜORI 
HAMBURG 
MÜNCHEN 
BRESLAU 
LEIPZIG 
BERLIN 










Nr. 824 


Nur hodiwertige Wandtapeten! 

Künstlertapeten Stiltapeten Seidentapeten 
Lichtbeständigkeit Qualitätsarbeit 


Sächsisclie Tapeten-Industrie 

C. Wilh. Wulf, Leipzig-Plagwitz 

Bezugsquellen geben wir gern auf. Bezugsquellen geben wir gern auf. 


«ähn-ml «U-s Kriege s aufgeiionitiien woreieii war, * iitl«‘hrte 
iaiiials jeileii inneriK»litis<‘h»-n Kampfwertes. war eine 
Aktualität. Die heutige* Zeit stempelt den gleijiu-n Film 
zu einem — parteiiMilitischeii Tendenzfilm. Aiieh «las ist 
« «•rstänfllieli; aus «ler haligesehw ängerten Atm-)sphi.re der 
<in>d|K>litik, aus «ler .Atm«>sphän-. in «ler alle Bürger «lurcli 
die Kriegsjahr«- wie in einer erhitzten Brutanstalt gehalten 
wurden, kann nur auf «lein Wege übi-r «len Parteikainpf «lie 
<ü-stindung kommen. 

Die «rsteii grolk-n nationalen l’ropagaiulafilim-. «lie nieht 
iin Dienste von (J«>tt .Mars stamlen. kamen von Lenin, «ler 
.Aufklärung in «lie Mjis-sen hringeii. sie zur freiwilligen .An- 
iiiihnie sein«-s Heilg«-«lankens la-ki-hn-n wollte. 

IX-r erste «leutsehe eigi-ntliehe IVipagaiulafilm war die 
„Schwarz«- Schmach". Wie stark «lie Wirkung «lieses übrigens 
•lurehaus unkünstleri.sehen Films war. geht «laraus hervor. 
<litU die Franz«>sen. «lem-n es nieht n-chtzeitig gelungen war, 
» in Verliot «lieat-s Films an allen deutschen Stellen zu er¬ 
wirken, an einem .\nti-Sehwarze-Sehmaeh-Film arbeiten, 
an eiiH-m R«-habilitatiuns- «xler l>efensivfilm, «lesst-n Haupt¬ 
aufnahmen in Anwi-s«-nhi-it von D«-putierten uisl (jk-neräk-n 
stattfan«li-n. Die Kosten di«^ses Films werden vom C'omite «ler 
“»hwar/.i-n Truppen, vom Präsülentgeneral .Arehinard. getragen. 

Nun beginnt auch «las Z«-ntruni «len dem F'ilm inne- 
"ohnemlen Temlenzwert zu erkennen. V'on «ler Erzlx-rger- 
Filmgründung ist seiner Zeit viel g«-sproehen und gesehrieb«-n 
Worden. 

Wit-iler waren England und .Amerika die schritt machenden 
Länder, die es nieht verschmähten, in der Kirche eine Lein- 
"an«! aufzurollen, um «lie Pre<ligten mit BiUlern aus der 
hdilischen Geschichte zu begleiten. Als dann ,.Rom" einen 
^'hutzheUigen der Kinematographie «-mannte un«l die 
J heaU-rbesitzer Roms in feierücher Proztnssion ihrem Heiligen 
zu Ehren durch die Sta«lt zogen, da war dem Film himmlische 
Khre angetan. Zumal ja auch Papst B«-ne«ükt V. an der 
•'^n Marco-FAlmgesellschaft inten-ssiert war. Der F'ilm, 


der sieh « en HimiiM-1 «-robert hatte. fan«l natürli<-h am h F^in- 
gang in »h-n Vatikan «leiui <li«- kin« niatographi-» h aiif- 
g«-n«mim«-n«- Inv«-stitur «les neu« n Pa|»st -s w iir-h- im Vatikan 
st-ll>st wi«-<t«-r vorgeführt und -."«rblieb «lann in »lein Ik-^itz 
«l«-s Heihg«n Vaters. 

Das riimist-he B«-ispiel wirkt«- ansti-ck«-n«l. Nun la-rät 
«las (.'entral-Comite «ler ..Stx.-iete eathoUque populair.- -ui'.-«-" 
ganz ernsthaft übt-r«!!«- Gräialung eim-s grolk-n kath<>li-«-h«-ii 
F'ilmverleihs. Dali eine soleh«- Grüiulung nieht au> F>- 
wägiingeii rein finanzieller Natur (-rf«ilgt. sond«-rn um «h n 
F'ilmmarkt im Sinn«- «l«-s Katholizismus zu n-gulien-ii. i-t 
klar. Das «-b«-nfalls in Luz«-rn t-rscht-iiu-nile kath<jlisch«- Bljitt 
,,Vaterlan«l" wirtl die neuen Pläiie na«-h Kräften «mU-r-tützeu. 

ln Luzern, «lern kk-itu-n Rom «ler Sehw«-i/.. hu>H-n «lie 
geistUch«-ii Hi-rren es längst b.-griffen. «lall ein B«-kämpfen 
«les F'ilms seine Maeht nur erhöhen wünh-, «lall sie aU r 
durch woldwoUemles Eingehen mit!»«-ratend lüeht iiiu-rlieh- 
liehen Einfluß habt-n kömieii. S«> hat «lie tk-istliehki-it in 
Luz«-m die Zula.ssung der Schulen zu «lern .Monuiiiental- 
F'ilmwt-rk .,Dii- Bilx-1" «xk-r ..IHt- F'rsehaffung »h-r Welt" 
genehmigt, sogar gewüiuseht. Im S«-ptemlH-r faii«l «li*- Ur¬ 
aufführung «Ik-se-s Z«-hnakters statt, dess<-ti .Aufnahm«-n 
in It.alien. Sizilien, A«-gypt«-n gemacht wonleii sin«l. uikI «lort 
als S«-n.sation8not«* einen i^utenaltersn-kord at«fzuwt is«-n 
hat: den Turm zu Babel, die Arche Noah. 

EbenfalLs imter geistlichem PnUcktorat -teht zur Z«-it 
«lie Schweizerische Fllnigesells«-haft Koiira«! Lips in Ba.sel, 
«lie mit «len Aufnahmen zu einem ,.klas.sis. h-hi-t<»risch- 
r«-Ugiöseni Dichtwerk" begoniu-n hat. Fünfzig Ib-ozent vom 
Reingewiiut «iieses F'ilms sintl zur FIrrichtung «ler St. .Antoniu-s- 
Kirt-hi- in Basel iK-stimmt. 

Auch in außereuropäischen Läiidt-rn geht d«-r F'ilm in 
gleicher Tendenzrichtung, worüber ja «k-r R«-fen-nt der 
KulturabU-ilung der Ufa, Dr. Ost-ar Kallms. in seiner intei- 
«-.ssanteii -Artikelserie ..Politik und F'ilm" von gk-ieher Stelk- 
ausführheh berichtet hat. 


13 








Nr. 824 


Der Klwmatofraph — D0<Mkioft. 


Die Eröffnung des Corvin-Theaters in Budapest. 

(I)«i «hciii.iliuf .Min'sUTpriUidfiit als I.ic-htspiclthcatcnlircktur!) 

SoinUTlHTiiht <li > ..Kiin*iiiat<*graph" iitistn-s staiuligcii iiti(<anschen R»-f«'rent*-n Ludwig Stöcker, Budapest 




Kröffiuing des'an der Ki-k» Cllöi üt und döasef 
auf d»-r finstig«-n (IschwiTwltschen Biul- 
Licgcnscliaft iniHTbauten scliinnckfii ..Corvin"- 
Tlu-aten lu-ns am :II. Xovi-mlsT 1. .1., abends 0 l’hr, 
aliel«- si<h infolge d»T koloKsaleii Vorreklaine und vor- 
ziigliolist in .''zem- ges«-tzt«-n F»‘stvors *dlung zu einem veri- 
tablen Kn-ignis «ler Hauptstadt. Kigeatlieh beabsichtigte 
s»-iner Zeit die ..rnio' -Thoater-Akt.-f !is. lai Ankauf diest-s 
(iriindstüekes ein gn>Uzügiges Zirku.-. , \ ariete-, Konzert 
lind Kabaret - l'nteriifbmeii da.selbst zu errii-ht«“n. Mit 
Steigung der Bauinaterialkosten. Arlx-itslöhne nsw. verschob 
sieh die Ansfiihriiiig dU-ses so schön cnlachten Projektes 
immer nielir. Im .lahiv IhlJ». ab A’igust Ins erste Hälfte 
Oktola-r, gab aut diesem 1‘lutz der Tentzirkus Bi'ketow 
gut iK-suehte Vorstellungen mit Kiiigkümpfen u. a. Im 
Frühjahr Idin wollt«- Beketow ela-nda wieder In-i längi-rem 
tJaslspiel Voi-stelluiigen gelH-n. Die Kröffnung war sehon 
|>lukatiert, jislm-h von versehiedeneii J^-iteii wunleii Ein- 
weiiflungeii dies<‘m Vorhala-n erbifert entgegengi-worfen 
und alle lIela-1 in Ik-wegung g»-s«-tzt um ilie Eröffnung 
dieses Ix-stlH-kannten Ziikusunti-rtiehnu ns zu vereiteln. Dies 
gi-lang aiu-h sehiieUlieh im letzten .Augenblick unter Hinweis 
auf ..ungenügende Kanali.satiun ' und ,,zu geringe Anzahl 
von Wass«-rhydrant<-n”. Ini vorigen .lahn- Is-gann nun mit 
einem .Millionenaufwand der Bau dieses in stn-ngstes Ge- 
heimnis gehüllten Theaters. Die versi-hiedensten Kom¬ 
binationen wan-n im Ibidauf. Nur aus den Magistrats¬ 
sitzungen erfuhr man. welehein Zwe<-k iler Bau dieiK*n sollte. 
Vor WiH-lu-n iM-gann die st<-ts anders gi-stalteti- V'orn-klame 
mit prächtig ausgeführten Plakati-n; dann wies«-n kurze, 
längere und sehlieUhch spaltenlange Zi-itungsiiotizen auf 
die Einweihung hin. so daU die Kröffnung fakti.seh zu einem 
Stadtereignis ward. Ein sehmueker Bau ist unlNslingl 
dii-ses naeh di-n IMänen des Architekten Emil Baia-r errichtete, 
14<M> Personen fassende, mit einer Bühne versehene Licht¬ 
spieltheater. Ein imposanterer Hochbau mit ent 
sprt ebenden StralieiifninU-n wäre nun unstreitig auch äuUer- 
lieh eine Sehenswünligkeit der Hauptstailt; so ist aber 
der auf dem einerseits an zwei Seiti-n von großen Zinshäu.sern, 
niK-h dazu von den-n kahlen, durch Liehtsehaehti* unter- 
bi-iH-henen Feuermauern flankierU'ii, amlerseits von den lH-i<len 
Straßen be-greiu^ti-n mächtigen (irumistück, im Verhältnis 



Kohl^nstifte 


NIEDERLnOEN: 

BtMJUsdic ■.>.!. 


Abi.: KiNOBEDARF 

K«ln a.Rb.. OlookengMee 16/ DUndäorf, Graf Adolf-Str. 29 
Kobteni, Krieilrichstr. 26 (>{. Fürst). 


zur Umgebung etwas nitslrige, mawiv solide Ziegelban 
direkt in der .SlitU- erbaut, was die an-lutektoni.schi' .S«-hön 
heit, das ganze \Ves«-n iles Thi-atei-s einigermaßen he<-in 
trächtigt. Der Bau venliente eine plastischere, monuiueii 
talere Hervorhebung. Möglich, daß hierzu noch die un. 
dieselU-n herum geplante Parkanlage wesentlich b«-itragei‘ 
winl. 

Im sonstigen ist der baulichen Anlage, <ler Lieht 
Heizungs-, Ganleroberu-inrichtungen und überhaupt dei 
gesamten beqiu-m-praktiseben Ausführung nacli «len neuester 
Errungenschaften der Technik un«l Industrie, «las Best«- nach i 
zurühineii. Die geräumige V'orhalle, prächtige Wandelgänge | 
der große sowohl Parterre wie in den Logenreihen prakti.sci ■ 
angi-onlnete Zuschauerraum, das tailellos amsgestattete 1 
zugleich als Ra ichraum «lienemle Büfett, di*- mit besonderer | 
Raffine.s.se vers«-hwendensch installierte elektrische Deeki-n r 
heleuchtung. di.- blendend weißen Waiulungen, «ler tliskn 
angewandte dunkelrote Plüsch an «len Logenbrüstungi-i | 
und die dekorativen Vorhänge und Drapt-rien im Partem- 
un«l Rang wirken ausnahmslos vornehm untl bi-sU-chen«! i 
Ch-diegen, iH-hagUeh, gi-schmackvoll elegant, alles in har 
monischen EinUang gebracht. Ein n-izendes Schmuck | 
kä.stchen! | 

Das eigentliche Schmuckkästchen war es aber ai ' 
Eröffnungsabt-nd. Zu dieser V«»rst«-llung war au.s.schließlicl f 
geladenes Publikum, «lie Damen juwelenbelailen in kostbar«- 
Abt-niltoiletten (wandelnde Millionen), «lie Hern-n im Frack ; 
erschienen. Ih-r Feier wohnten bei; (Jouvemeur .Sicolau 
v. Horthy nebst Familie, Erzherzog Josefs Familie, Gm 
Otto Si-efri«-«l nebst Gt-mahlin Erzherzogin Elisala-th, fern« 
aktive und Exminister, StJiatss«‘kn-tär«-, hohe Militär- ’ 
g«-bor«-n«-r Adel, Finanzaristokrati«-. hervoiTag«-n<le Ver 
fr«-ter der Kunstwelt, somstige X«jtabilitäten, führend.- ; 
.Männer der Hauptstadt, Polizei usw. Eine illustre Ge.sell 
si'.haft, wie sie in solcher Menge sehon seit langem nicht | 
öffentlich erschienen. Die hohen GäsU- wunlen in der mi ■ 
tropischen Blattpflanzen geschmückten Vorhalle v«>m l*räs< j 
d«-r l’nternehmergest-llsehaft, der ,.Magyar Värosi Bank ' j 
(„Ungar. Stäilt. Bank") und .,<'orvin-Th«-ater-Gesi-llschaft I 
(B«-sit’z«-r «les Theatt-rs), Alex. .Simon>i-.Sema<lam (einstig* 
Ministerpräsiilent), «lern tJeneiahlirektor «les TheaU-rs Di. 
Xicol. Rözsa, mehreren Din-ktionsmitgli«-«!«-!^! «les UnU-i 
nehmens nebst Architekt Bau«*r, empfangen, In-grüßt un-l 
auf die Platz«- g«-leit4-t. 

B«-im Erscheint-!) des Gouverneurs im Zusehauerraiim 
intonU-rte «las tr«-fflichst eingespielte Orchester, unter Leitung 
«les Kap«-llmeisU-rs Viktor Sugär, des Orgelkün-stlers uiul 
Rt-gens chori «ler Matthias-Kirche, «len Hymnus. Hierauf 
bracht«- ArpA«! ütlry, .Mitglie«! «les Xational-TheaU-rs, Di- 
Kosztolänyis stimmungsvollen Pr«)log zum Vortrag, «k-r 
rauschenden B«-ifalI auslüsU-. Xach «iiesem spielte .1 
On-ht-ster als Ouvertüre mit lobt-nswerter Präzision Berli«*/. 
..Räköczy", worauf «h-r erste Film ,,V i t e z a v a t ä - 
(ungaris(-h) zur Abrollung gelangt«-. Diesem folgte «h'f ^ 
amerikanist-lu- st-chsaktige Film ,,D a s gehetzte W i 1 <; 
(Geschichte einer tapfert-n Frau) mit I*riscilla Dean in di-r 
Hauptrolle. Währeiul «ler Pause wunie von den Gäst.-n 
«las Haus in Augenst-ht-in gemimmen. Im zweit«*n Teil «le# 
Programms gelangte ein amerikanischer zweiaktiger burieski-r 
Kindt-rfilm „Paggy als Lebensretter” zur Dar 


14 







Der Klntm a tofra p li — Dflsteiiloff. 


Wr. 8 24 


f 

>t«-llung. Den AVM-nd IxischloB ,,V a n i n a" (fieschiehte 
i . iner blutigen Naeht), ein fesselnd-prächtiger Film in fünf 
Akten aus der italienischen Revolutionszeit, mit Paul Wegener 
und Asta XieLsen in den Hauptrollen. Das vorzüglich g»-- 
wählte Filmprograniin, d«-ssen Zusammenstellung dem «lurch- 
;iu« fachtüchtigen Direktor Julius Decsy (Direktor und 
»•rümler «ies alllH*lieblen Mozgökep Dtthon) obliegt, fand 
nngebnlte. stürmixh beifällige Aufnahme seitens «1er in 
ili».*ser B«-ziehung wohl s«*hr verwöhnten, aristokratis*-h- 
Ma,sierten Zusc-hauer. 

I>ie Eröffnungsfeier nahm dank der Ix-somlers umsich¬ 
tigen. wohlerwogenen, in allen tlinzi'lheiten genau au.sge- 
irbeiteten Zusammenstellung einen glänzenden unii für 
V i«*le unvergi‘ßlich«*n Wrlauf. l.sjbenswerte An«*rk«*nnimg 


gebührt auch <l»nn agil »üchtigcn PnsMsckn tär ; 
Horvath. 

Somit i.st auch «lies<-s grf»llang.-li-irt«- Li- tit-pi-' 
mit täglich «Irei, an .Sonn- und Feiertagen vi-r \ or-t. 

«lein allgt-nieinen V«-rk«-hr ülM*rgi‘lM-n. Ubwi>bl i ' /leiii' ‘ 
in den äulk-reii B«-zirken liegt, wir.l •— 'i< b si< lu rli« li 
«ler Eleganz un«l «les klt ngvoll«-ri orvui Thi . 

eiiU's guten ties«-häftsgange> «-rfn iu-n. '*<•(...11 il. r T!:;- :«• . 
name impfmiert, obwohl -^-iiu-r Z« it 'äiiitlü-beii hi< 
Kin«>s «lie Bezeichnung ..Th«-at4-r" auf d« in V«Tor.liiiiiii’-«c;ii- 
ülH*r Xacht verlMiten wur.l«-. ,.«la ein Kino ki iii TI.- .t. . 
sein köniK‘ un«l «lie Theaterb«'zci< hnung zur li r. tiiSo 
dienen könne". (\Vel« h la-wun lernsw«-rt«- >■ ' I 

Rtslaktion. I 


Berliner Filmneuheiten. 


Referat unseres Kün-espondenteii 

teil. .-Ilde Völker.- 1. T.m 1: ..Heimat in 
Not." Regie; Robert Keinert. Fabrikat; l)«*« la 
Hioscop. Verleih; I fa. (XaiMMitzienpalast) 

Ein Riesenw<irk ist verpufft; ung«'h«*urer 
Aufwand an Energie, an ehrli«-listem AVillen an Zeit 
und Del«! vertan; kaum je zuvor stand die Kr tik so 
■•rlegen an der Bahre eines Films wie diesmal, da 
gilt, Rol>ert Reinerts in gewaltigst«* 
Dinumsionen ausgreifender .'»«•hüpfung gere«-lit zu 
werde 1 . Kritik ist nicht Liebe; und Kritik ist iii«-ht 
Mivol lächelnde CJebärde; sie ist nicht Hali und Leiuen- 
'«•haft; sie steht aber auch jenseits des frostigen X**in 
ind jenseits des hureaukratischen .Ja. Dainm ist‘s 
•chwer. diesem Werk zu geben, was ihm gebührt, ihm 
•'.u nehmen, worauf es keinen Anspru«'h hat. Man müßte 
liesem Film Liebe schenken; denn er bringt mehr als 
.Vrbeit. Fleiß, Sorge, gedulds^mies Aufbauen .Szene um 
Szene- er bringt lauterste. r«*dli«‘hste Absicht; bringt 
den unbeirrliaren Ents«-hluß. eine ti<>fere. menschheits- 
kritische Gedanklichkeit in die Spra«-he des Fil ns zu 
kleiden. Er bringt Tendenz, die g-eboren wurde, als 
Kulturen anfingen zu reifen und zu faulen, und die 
heute spruchreifer ist denn je. Dieses Werk zeigt mit 

i '-rmüdend weit ausgreifender Lust an historischer 
Hemini.szenz den Verfall der Kulturen überzivili^ierter 
Völker. Es zeigt dieses Geschehen im Weltgetriebe 
im flüchtig gezimmerten Rahmen einer zeitgemäßen 
Zweckhandlung und baut die Tendenz in eine .«tym- 
I holischc Welt, in die Triebhaftigkeiten der Völker 


Dr. Max Preis. Berlin Ilal.-usee. 

dreier In>eln. Alle .'ichlagwoi t.- 1- . e Zeii ■■ 

füllen, klingen leitmotivisch /us-ioon.-n: «•« f.--,: 
an der .-Vnspielung auf «b-uts« I «•> !,;■ k .«1. auf d ^ 

<lu:unien .'»«•’ilüehterfri**den von Versailles auf «L-; 
R -paratlunen. auf |«zifist s.-h«- Rulie--; : - - i.« f 
Revaiuhefanafisiiius. auf k«iiimurii'tis.-he « . of 

d-nitsehe Aiifer.siehungshoflnung. E'Iosung .O' -■ 
ftäßiger Not durch di«- ewig mensehlieh.- W ‘ ' 
de.s Weibtums in hüch.ster mütterlicher VeiklnMii. -• 
einer der edelsten Gedanken des Films. .Vl»-!- .-iH 
ist in den. oft dichteri.sch aufwirfielnden Nebel . 
schöner, aber kaum genügend leuchtkräftiger Svm 
bolik gehüllt, ein Sinnbild läuft hinter «lern and.-ren 
her, verdrängt es; keine KLirheit. keine gerade Linie: 
.Sackgassen, an deren End» Rätsel stehen. 

Soll der Film geflankiicü kommen? Nein, nein, 
er .soll es nicht! .Soir.s nich‘. ni«-ht. nicht!!! Hier hat 
ein feiner, um Marktgeschrei wenig Ix^kümmerter 
Men.sch. ein Küm-tlermensch in menschenversöhnendem 
Bekennerfum ein Werk geschaffen. Auf jed<*m anderen 
Gebiet kün.stlerischen Schaffens hätte dieses Werk 
Resonanzen gefunden un 1 der Film f.ällt mit der 
reinen Idee. Das Bildhafte zerflattert. Bindungen ou 
.‘'zene zu Szene reißen, lock’res G«-fügp h.ält mfi!-s— 
die optischen Eindrücke fest. Was für Eiiid'ücke! Ir 
.Superlativen ist ül>er .sie zu berichten. Der schönste 
Film der letzten Zeit ist hier er.stamlen. w«-im man nur 
des Bildhaften gerecht werden will. Kampf der 
\ andalen in Rom. Roms Kampf gegen farihago. der 




Ein Mädchenschicksal 6 Akte von Jane Bess 

Regie; Siegfried Dessauer 

Bauten; F. W. Krohn Phot.: Willy Briesemann 


Vertrieb für ganz Deutschland: 

Süd-Filmhdus A.-G. 

Frankfurt a. M., I>üsseldorf, Leipzig, Berlin. Hambtirg,?München. 




15 







Der KlnemattcHiph — DUtfldorf. 


■SUlive eimlriii;rlieiie rt‘l)ei-iraiiL Jer Ziiiilierii iilwr 
«lie Alpen das sind Inldliarte Meisterleisiuniren. 

Au'siiuiitt. ans Rnin. Naelitkäni|>re. Helenchtun^sreize 
von norli ni<lit dairewe^fiier Feinheit. Meeren Auf 
nahnn-ii xoii il.-n dee .■Stiininuiu- iiher^eh'vemnii 
ein l'e^ttai: fitr ilas Au;^e. Ein optisen« s Doiadu! Nur 
kein Film, (ianz und ijar kein Film. Ih-r unerhörte 
tö ’ litii.iek Keineris (maiKlimal etwas zu sehr ins 
rrunkhafle verlieht) von einer fahell.afteii l‘hoto;!:ra|)hip 
(leider nieht am li von den I).»r>tellei n. die. so |»rriehti!re 
Namen >ie aueli irax'eii. mei~t leer I leilK?n (wa.s wieder 
in den Rollen hetrründet ist) unters'ützt. vermafr nieht 
Ermiidiini: und Enttänsehun:;eti zu .erscheuchen. Hier 
ist ein monumentales CUdiaude auf r nnendom Sand er- 
rieht.t. \ie|Iei<ht zieht im zweiten Teil .<inn und 
straffer ;,'e«.|.anih:ei .Ximdriiekswilli* in diesen Man-hen- 
[»ahi'l. 

..Der Dr* izehnte am Ti.«eh.“ Italienisehes 
Fahi ikat. Verl, ih :<'ae-av.Film CJ. m h. fl. (S»-hauhur>r.) 

Fnl'pannunii. Hier t;iehfs nicht zu denken. 
Imin.uliin .Vnst;intlii;es zu schauen. Ein F'ilni 
ist cl.i. von Italit-nern merliwördin mit un 
theat I .ali'eh und konzentriert jrespielt. ein Film, der 
in tüelitiirei .S|i;inniinir mit starkem ahtu- diszipliniertem 
Rli( k n.u-h der .s.-ti'ation die Motive von .\her!ilauhen. 
.Mord. M ahnsinn mischt; der n.ieh ttester krimina- 
listi~eli.>r .Sehule die Lösuiijr verHüffend hrinirt und 
in den .Sehluliszenen. die eine irme Irre am Ende ihrer 
dumpfirlühenden irdischen M’iimlerschaft zeiirt. si<-h zu 
einer gewissen et-i^reifenden (.rölJe aifrafft. Selir iruter 
Durelmehniit; mit immerhin «rc'vahlt m Mitteln "ezei":!. 
der Wirkuiu: auf jedes l’iihlikum sicher. In manehem 
Detail reizvidl. photnsraphiseh korrekt, bisweilen sotrar 
v >11 einer hewu.it ä^thetisierendeii .Vhsii-ht im Bihl 
haften erfüllt. 

. Der frrolle Flirt" (Die Flucht in die Ehe). Ein 
S|>iel von Bauer .V'lomar.l und Else .Sehmid. Repie: 


Retzt>ach Era.siniy. Fabrikat: Wiking Film. Verleih: 
National. (M'ikiup Palast.) 

Mit diesem puteii Publikumsfilm, der keine Ute 
rariseheii Absichten, keine Riehtunpse.X|>erimente vor¬ 
täuscht. hat die M'ikinp-Film A.-G. ihr neues 
Theater, den M ikinp-Palast un alten Friedrich-M'ilhelm- 
städtischen Theater, eröffnet. relM?r die Weihe de^ 
Hauses berichteten wir in der letzt -n Nummer. (Irund- 
linie: reinste.s Lustspielmotiv. Flucht in die Ehe, um 
der Ehe zu entgehen. Intrigen, .\ufhellung. aus der 
zu .starren Ehe wird eine Neigungseh", fest und gekittet. 
Die Lust.spiellinie wird bald verla.s.sen. und der M aid 
und M'iesenwep süßer Romantik eingesi-hlagen. (.'süßere 
Romantik .sagt man. wenn man nicht weh tun und das 
M'ort (’ourths-Mahler vermeiden will.) .Auf diesem M'eg 
pflöckte R e t z ba eh - E r a s i m y . der sich sehr vor 
teilhaft als Film Regisseur einführt", manchen Eitifall. 
der auch im verfeinerten' Lustspiid hätte mit Ehren 
bestehen können. Die Stimmung in einer auch in der 
.'Situation Itistspielmäßig überaus reizvollen Gewitter- 
szenc. die übiigens auch photographisch sehr fein 
herauskam. ist ihm besonders geglückt. Die Handlung 
durfte etwas fe-'ter gezügelt sein. Ge-schäftsrücksichten 
ließen auf die elegantere Konturierung verzichten. 
Trotz allem, eine gewis.se Eleganz im Kotau vor dem 
Herkömmlichen zeichnet den Film aus. Darstellerisch 
wirkt Gunnar To Ina es. der Liebling>frau des Ma 
haradschah endlich ledig, ungemein <liskret; ga" nicht 
starisch. aber lielienswiirdig und echt, f’arola Toelle 
ist seine allerliebste. unschaus|>ielerisch natürliche 
Flucht-Ehehälftc. .Stella .Arbenina ist ein Gewinn 
für den Film. Ra.s.se in. Hasse! Bi's l Strüitlberg-M'eih! 
Durchaus Klasse. R e t z b a e h - E r a .“= i in y aN zer 
drückter. vom Schicks;»! zerbe ilter Maler sehr gut uni- 
tisseii. Itn Ei-isodistischen der vielen Mitwirkenden 
viel gute Becbachtung. Ein Filtn. des M'eges .sicher, 
ohne große .Ambition, aber gut aufgerissen. 


Im Spiegel des Auslands. 


^ie aiislaii'li'-chc Fachpn-s.se widme*, ein gegenüber 
'l früher wes«-ntlich weib-rgelu-iMli-s Iiiten-sse «ler 
ji deiitsdien Kiik-niutographie, seitdem sie hat fe.st- 
't lleii milsMen. »laß uii.s«*n- großen PrtMliiktionen 
>iikiirn.-nz mit den iH-sten \V»-rken ihrer eigenen Heimat- 
- ertolgreieh aiifgenommeii hala-n und daß iinsen* 
sieh einen Weg bahnten in sämtliche aufnahme- 
'• n Län<i«-r —- und die machen heut«- so ziemlich 
«l«-n ganzi-i. Enlball aus. Wenn man auch nwh hi«-r und 
da in <h-n R«-klamenotizen un.-sen-r fiihn*iulen Fabrikations¬ 
firmen li(>st. daß sämtli<-h<- Lizenzen bis auf ein einziges 
Land verkauft wieii. so weiß man wohl, «laß es sich um 
England haiuK-lt. das ala-r au<-h seine Feiiwlpolitik gegen- 
üb«-r uiirs-n-n Kx{x>rtfilmen zu k«>rrigier«>n begonnen hat; 
wenlen ja nun auch .s<-hon einzelne Film«- «leutsc-her IVoveilienz 
für «lü- allernächste Z«-it «lern «-nglischen Kinopiiblikum 
angekündigt. Im übrigen zeigt <li*- IndiLstrialisierung «ler 
Filmindustrie in Britannien immer stärk'-re VertriLstungs- 
symptome, und «lie maßgeblichen Pr<Mlukti«>n.sfirmen rüsten 
sieh zur N’orlH-n-itung einer gn*ß angelegt<-n repräsentativen 
.Ausstellung, «lie aU «-ngli.s«-he Filmw«>ohe am lU. S,-ptemb«-r 
ltf2;i festlü-li eröfTiu-t werleii soll. 

Nach wi«- v«»r bringt «U-r «-tigli.s«-he Filmmarkt Wilhelm 
von H«>henzullern von allen aniKK-h lelieiulen Deutschen 
das größte Interess«- entg«-gen, un«l s«i iK-richteten die Faeh- 
zeitungen in «len letzten W«x'lu-n spalh-nlang über «lie Film- 
stieifeii. «lie «lur«h «lie Gaumunt-G«-s«-llsc-haft in Dtxirn 


haben aiifgeimmmen wenlen können. D-r Film wir.l 1 m- 
jul>«*lt un«l g.-fei«-rt als «las «-rst - und «-inzig«- autlu-ntix-hc 
Dokument "ilK-r «las Lelien «l«-s E.xkaisers in s«-inem holläiuli- 
schen E.xil; .Aufnahmen, «lie durch V«rinittliing «l«-s Bar«m 
von Radowitz-Xei. «les PhikeLs jenes J«jseph Maria v«»n 
Radowitz-Xei. «ler unt«-r «lern König Frie<lrich Wilhelm IN 
preußischer .-Nulk-nminister gew«-sen is». un«l «l«-m Mal«-i 
Bt-iimme, «ler in Fri«“<l«‘ns:zeiten sieh at- Phot«)graph «ler 
erklärU-n kais«-rli«-hcii Gunst erfreu -n «lurft-, g-.*ma«-ht wenl«-'i 
k«mnten. 

B«-kanntli«-h gab es bisher nur ein«- einzige Originalaut- 
nahme des Exkais“rs in D«K>rn, die von s«-inem s«-in -rzeitigeu 
Hilfssekretär um die rumle Summe von S<MK) Dollar ve -kautt 
w«mlen un«l in «lern British Xewspapv-rs veröffeiitlieht wur.l« . 
l>ie kurzen Filmstreifen k«mnt«‘n gel«-geiitlich einer in Doom 
v«>rgela.s.s«-n«-n D«-putati«>n «It-s ..Onlens vom Hl. Gt-org’ 
am 20. .Mai insgeheim aufgen«>inmen werden; wie weit <l«-t 
hollamlisehe Wilhelm von «l«-tn K«>mplott vorher oder nachhi-r 
inbirmiert w«jr>f«-n ist. entzieht sieh un.sor«-r K«-nutnis; «lo<-h 
halten wir «-s für nieht ausg«-sehl<js.sen. «laß «ler schon ab 
M«-ni«>iren.s<-hreib«-r üb«-rtüehtig«- Cn-sehäftsmann si«-h ei” 
Filmh«>norar zu sich*-rn wußU-, um «las ihn .-«ogar «lie Kn 
Aut«)reii wenlen bi-mülen können. 

Eigentlich ist ja wohl für gewöhnlich nur das Phot-'- 
graphieren von n«x;h regier«-n«len P«)tentaten außerordentli''!' 
schwierig. Wenigstens wissen die Operateure, «lie die Kr*’ 
nungszen-moiüen «les rumänischen .Souveräns aufnehnw-i* 


16 













TECHNISCHE LEITUNG: 

MAX LUTZE 

PHOTOGRAPHIE. 

.M.4A' lUTZE 
PAUL ADLER 
ERICH GRIMMLER 

STASüPHOTOS: GEOFRED LEMKI 










J^fberh ^/fBinrück^ 4 ^ 



f 


Riess 





















BAUTEN: 


KURT mnm-.R 


Ausgeführi von 

KURT RICHTER 
JACQUES ROTMIL 
W’ILI.y REIBER 














KOSTÜME: 

\i Ai.Ti:u min.» 


An gefertigt von 
S. H DIRINGHR MOSCHEN 

UNO 

THEATER KUNST H.J. KAUEMANN 

BERUN 











Der Klnematogmp*» — DUswIdort. 


Nr. 824 


wollten, ein >iiir>ti>reN Liedehen zn sin^'eii von den Seliikanen 
iiml von kiir7.l‘ri>ti>ter lidiaftiening. Kiiier der uner>c-hro<-ken- 
't«-!! Filinn'|>or{er v«Tstmid «•>.. iiaeli rM-iner rreilassung ans 
einer Luke s«-ines ll<iti-K eine kiir/e .\>ifnulinie zu drehen, 
was nn<'h an ein ola-rsehlesiselM-s Krh-hnis erinnert, wo ieh 
itii Juli lit2n in dem 1 )a<-hstiil«-!ieii des Iteiitheiler Hotels 
l.<oiunitz nelM-n einem uiiersehrof-kenen Filmwagehals aus- 
harrte, «l.-r die iilutigeii ZusammeiistöU«- zwiselun Polen 
»ind Di iits.hen in S4in Objektiv hannt<-. 

Amh in Franknieh, dess*n w«-itsiehtipe Fabrikanten 
uivl Verleiher mit viel («-..ehic-k Fn unds<’haftsfäden mit 
deuts<hen Firmen ges|M>unen hala-n. steht das deutsehe 
Prohlem im Mitt'-I]>unkt <l»-s faehlieheii Iiil«Tesses. Wir haln-u 
da in dem anerkannten und allseits ges« !iät/.ten (’liefredakti-ur 
des Melxlo-F'ilms. Herrn .\ndn'* Heitsse. einen aulier- 

oi<lentlieh wai luherzigeii Fürs|»n eher gefunden, der in 
seiner Ä-itsi-hritt vom So. .S-pti-mla-r in einem Leitartik«-!; 
den er ..Mein Weg naeh Damaskus” U titelt. viel LieU-s iila-r 
seine guten Krfaliriingen gelegeiitlieh s«-iner herhstlieheii 
Ri-isc- naeh Ik-rlin sagte. uns«-re Ingeniosität. uns<-n- erfolg- 
siehen- .XrU-it und uns»-n- gliüehwi-rtige Tüchtigkeit lohte. 
ZugU-iih verspraeh er mit gallischer Liclanswiirdigkeit. 
sich des fast schon in Fleisch und Hlut iilH‘rgegangeneu 
Austlruckes ..Hoche" nicht mehr zu Inslienen. stmdern wie 
früher gi-ziciulich von ...Vllcinan<ls” zu spre<-hen. I>*i<U‘r 
hatte er «las Pc«-h, dali am gl« i« h« n Tage .stün engen r Kolleg.- 
Dureau im ..t'im- .lournal" «li«- l>-iilen jen«-s trat zösischeii 
0|H-rat«-urs darst«-llt«-. <l«-r la-i s« in«-n Aufnidiui«-n in (!arniis« h 
Part«-nkirch«-n s«>wi«- im S«hloli|>ark v«in Nyinplu-nhurg In-i 
.MüiK-heli aulk-rordentlieh iila-l la-handelt wunl«-. für Stund«-n 
.s«-in< r Freilu it la-raulit wanl. wähn-nd s«-in«- Pässe uml 
Apparat«- k«infiszi«-rt wurd«-n un«l «-r es nur «-in« tu glü«-k- 
li«-h«-n Zufall zu «lank«-n hatt«-. dali «-r v«>n «len aufgeput.s(-ht<-n 
OlM-rhuy«-rn nii-ht g« lyn. ht wurde. .\u<-h ini .t'in«-ma" 
wurd<-n. dii-smal aus di-r F«-d«-r von H.-nry L.-page. n-eht 
iiiu-ripii'-kli.-h«- Krl.-huis.s«- in l>.-utschlun«i v-riiffi-ntli.-ht. 
D-page hat .sich «-in«-n ganz«-n .Monat in Ik-rlin un-l .Mün«-h»-n 
aufg«-halt«-n un«l glauht la-i manch«-n «l«-uts«-h«-'i Fa')rikant«-n 
«-in«-n g«-rail«-zn unaiisst« hlii-lu-n llechmut haiH-n f«-stst«‘llen 
zu niüss«-n. Wir fr«-ucn uns Hufri«-!itig«-n jjerz«-ns. «laü unsi-r 
Fn-iiiul .\ndn- «1«- K<-us.s<- trotz «h-r g(-g«-nt4-iligen Krl.-hniss<- 
.st-in«-r Kolli-g«-n an «!<-r «-iniiial g«-w«>nn«-nen UelM-rzeiigiing 
f«-s*.hält. «lali «-S aui-h «l«-n «l<-uts<-h<-n Filmin«lu.stri«-ilen nicht 
an «1er wiinsch«-nsw«-rt( n < 'ourt«)isie fehlt und «lali si«-h inim«-r 
mehr « in«- für la-id«- l.an«l<-r trm-hthringen«!«- (Jenu-ins«-hafts- 
arbt-it wir«l «-rmöglich.-u lass«-ii. Kr weist seine DiiulsU-iite 
«larauf hin, «lali sü- an si<-h ni<-ht «las K«-<-ht hätten, -.-ine allzu 
«-nthusia.stis«-he .\ufnahm«- in J>(Mit.s«-hlan«l zu erwarten, «la 
«l«M-h .Ami-rika. Kngland un«l Italien .s(-h«)n lange v«ir Frank- 
n-i«-h «h-n d<-ut.s<-h«-n Fahrikanten gr«>lJe (J«-ldniittel angeb«iten 
hätten, i-he französiselu- liuliistri«-!!«- sich zu «lies<-m S<-hritt« 
haben ents«-hli«-U«-n könn«-n. Was «le R«-uss«- ini .Ansehluü 
«laran üU-r «lie «l«‘uts«h«-n Film«- im allg«-;iM-in«-n sagt, ist 


zwar ni«-ht .son«lerlich schmeichi-lhaft. tr«>tzd.-m mü' ■« ir 
ihm r»-<-ht gela-n. daU wirkli.-h nur I” Iti« 2 o .l--.- ii.c-h 
Frankn-i«-h v.-rkauft«-u Filme wirkli.-h mu~t. -lui Kuiist- 
w«-rk«‘ g<-wes«-n sind. Kincu ftamniendi-u Pr >t<-'t ri> lit«-t 
d«- K«-us..e geg«-n j«-n.- Im|x>rteun‘. «li«- «l«-r Kinliihr de- d. 
s« hen Kitsehi-s Vors« hub g.-l«-istet halx-n. <li-ui i-lx-n-.. . ■ • 
gisch «K-r KinlaU verw.-hrt wcr.h-n uiiis.<-. wi»- j.-iu-u li il-i •- n 
am«-rikanis«-hen PiibliKumsh-Uli-rn und Xervcnkit/.1> in di<- 
«-iiie Z<-itlang «l«-r gr«>ll«- ala-r n-cht unsympathi'eh« I rumpt 
alU-r Parisi-r Häus.-r g«-w«-s«-n s«-i(-n. 

\N’ir s«.-lbst hala-n aus «l«-r «-ing.-h«-ndcn l>cktür.- der 
französis(;h«-n wie au«-h «l«-r la-lgis.-h.-n Fachpr. mit \'er 
gnügeii «-ntiu-hmen köniu-n. «lali ein«- ganz«- H ih ■ wirklich 
r«-prä.s«-ntativer uiul gut4-r «l«-uts<-hcr Film«- Kiue.iiur na<-h 
Frankn-i«-h und H«-lgi«-n g«-fund«-n halH-n. uiul wir •jkiids-r, 
daU «las französis«-!)«- Publikum au- «h-n A'.irfühi ..:.c. .i d. r 
gr«iU<-n Lubits<-hw«-rk«- ...Anna HoU-yn" un«l ..Da- Weil, l-, ■ 
Phara««". aus «l«-m Wiiriu-r-Film ..< >th«-llo”, aus den t "arl 
.Meyi-r-Filnu n ..Das Kabiiu-tt d«-s Dr. t'aligari”. ..Vanin i ', 
aiLs den W«-rken «1er Km«-'.k.»-P-«Mlukti««! uns<-rc Fahigk.-it« n 
uiul D-i't ungsmöglit-hk«-it«-n '"on einer für «lie d.-uts.-he 
liulustri«- nur s<-hm«-i«h«-lhaft«-u S-it«- k«-niu-ug.-|.-rnt iiat 

Di-- .Amerikaner machen tJicu wi«- vor «-rfolgr.-ii-lu- .A i- 
str«-iigung«-n ihren lV«Mluktionen w«it«-r d.-uts.-hes Laiul 
v.u en»b«-rn '..n«l. wie bislu-r. .s«. sind es auch nun vor/.üglit h 
di«- Parameunt-Film«- «ler Faimous Play«-rs sowie die groUcii 
!Star-FilnH> aus «l«-r rniversal-P•<sinktion un l die Ki/..■ugiii--e 
«ler Fo.\-( or|x»r:«tion. «li«- ai « h w.-iterhin Z-,-ui£iii- für «ii<- 
lH:-s«>nd« rs in technis«-h«-m Hctra«-ht g«-di«-g<-n-- .Mb.-it Xord- 
anv-rikiis abl«-g«-n. Der Deuts,-h-.Aiiu-rikaiu r <'arl La.-mml.- 
ülH-rs«-;iwemmt «-U-n wu-rler uns«-ri-u g«-saint.-n Thcat«-rmarkt 
mit er'liüt-kenil«-n Ik-rgeii von Hros«-hür.-n, Plakati-n un«l 
Bihleri «les gr«>U«-n T«k 1 Browning Films ..l'iit.-r zwei 
P'laggeir , in «l«-m Priscilla D.-aii, ang.-nehm «-rinucrli«-h aus 
der ..B«-ttlerin von .''tambiil”. «-in«- ihrer aiiU.-rord«-iitlich 
w-aiulelbaren Filmsicherheit ung«-m«-in «lankban- H.iuptrolle 
verköriKrt. < w-gi-nüla-r «l«-n vi.-i«-n .'v-hmahung.-n un 1 IL-r.ih- 
s«-tzungen. iint «lenen «lie im«-rikanis<-h«- Proluktiou gar 
häufig v«ni unserer politisch.-n Tag«-spr«-ss<- >NHiacht wir«i, 
«-rs<-heint es uns Pflicht, iiiist-r«- (L-iiugtuiing üla-r sol.-h 
«-rfreulich gut«-, «lie Stan<larillust uns«-r«-r R.-gis-s-ure und 
Fabrikanten imm«-r witsh-r lufs neu«- ansta«-h«-ln'l«- Film«- 
au.sz.i.spr«-chen, wi«- si«- uns «lie l’niv«-rsal, wi«- si«- uns dic 
Ft»x-<'ori>orati«)n bislu-r in .stattüclu-r .Anzahl In-si-h.-rt hat. 
Ein Tropft-n Wehmut st-nkt sich in d«-n B < ht-r uuscrt-r 
frt-udigeii -Anerkennung la-i d«-in (n-<lank<-n an «li«- faslroh- 
lichen Xöte. den«-n uns«-re eigen«- Fabrikati«>n in «len nächsten 
.Monat«-:i gt-genüla-rsti-ht, S«-hwierigk«-it«-n. «li«- den Si«-g,-szug 
uns«-n-r filniist-hen Entwicklung aufhalti-n w«-r.leu, .'v-hick- 
salsketteii. aus «leren engen«l«-in T«>rt «li«- Fin<ligk”it unsc-rer 
la-sten Köpfe einen spivngeiul-lH-freieiuh-n .Ausw«-g finden 
möge. 


Theaterbesitzer-Versammlung in Düsseldorf. 


i«' rh«‘iiiis«-li-westräliseh«.*u Theaterl>esifzer fanden 
'i<h um .Mittwmeh. dem Xovenilier, 11 l'hr 
\ oriiiittiigs. im R«-.sidenz-Th«*ater in Düs8«-ldoff 
zusaninu-n. wohin sie der Vorstand des Ver- 
twiules der Liehtspiel - Theaterhesitzer Hli<‘inlands und 
AVestfalens eingeladeu hatte. Der neue A’orsitzende, 
Herr Finken. Duisburg, eröffnete um 111,2 l’hr die 
ziemlich gut besuchte Versammlung und übergab das 
Wort dem A'erUindssyndikus. Herrn Sander. Düsseldorf, 
der sieh in einem haibstündigen Referat über die Leip¬ 
ziger Reichsvertvindstagiing verbreitete. Mit Rücksi.-ht 


darauf. «lalJ wir in un.s«‘rer Xr. dt-e L--; - 

(ieneralversammlung ein ganz ausführli«-hes Referat ge¬ 
widmet haben, können wir uns «larauf Ik-s. hi äii kch. 
auf uiis«-ren Leitartikel ..Ib-r R«-i«-lisvcrbaiid in Emh'-its- 
front” zu verweisen. 

Der 1. A'or.sitzende. Herr P'ink«*n. referiert«- über 
die Leipziger A'erhaiidlungen mit dem Südfilmhai..s. das 
die eingangs der Kommissionsbespref-liungen g«“steilte 
Bedingung der Anerkennung der vom Reit-hsv< rband 
beschlossenen Preisprüfungs.stell**n annalim. wotauf die 
Kommissionen zu d«'n von uns bereits initgcTcilteii Er 



17 







Nr. 824 


Der Ktnematofraph — D0»eldort. 


gehnissoii i^chuiirle. Herr Finken er.i'ncrle daran, daß 
all»* Aiiträi;»* auf Eiiiiaßigunir d<*r (Jfindfiroise der mit 
dem .'imlfilmhau'! al>g»*s»-hlo>s»*iieii \ertiiitr»* spätesten.s 
l>iw zum ;{(). X<»v«*mbi*r lx.*im N’erb.ind-^syndikus ein- 
gereiclit w«t»I<*ii müssen, worauf der Dü- 'Oldorfer 
Filialleit»*!-. Herr Haipli l.ewiii. d»*r dtu* Versammlung 
l»eiwolinte. si»'h lM*reit «•rklärt»?. in <i»!ii ersten Tagen 
des I)»‘/.»*ml>er mit «len delegierten \'ertretern der 
Theaterbesif/.«‘r namens d<‘s Südfilmhauses zu ver- 
hand«*ln. 

'/jU d.-n Funkien ’l und 1 der Tag ‘sordnung standen 
interne Verbandsangel»*genh«*iten zur Debatte. Auf die 
heute doppelt erfoiilerlielie F]inigk it. auf den not¬ 
wendigen Zusammenseliluß aller Theterbesitzer sowi«* 
auf di** im Interess«* tler vom Verliaml zu erledig«*nden 
Arbeit bem'itigten pr«>nipteii Heitragsziihlungen wurde 
na«*lidrü<*kli<*h liingewi«*sen. Es entspann sieh «lann eine 
halbstündig'»* Diskussion über »las Pr»»bl»*m der Eiu- 
gliedening der Konz»*m Th»*ater in d»*ii Vi-rband. zu 
weh'her Frage die Herren N»'umann. <e*nandt. Finken 
und Samler ausführlieh .sprai*h»“n. I.ei dieser t}el»*geii 
heit kam aueh di»* seinerzeit von dem Ffa Dii-ektor 
Sehlesinger aufge>t»*llte F»)r»l»*rung. »laß die V»*rsainm- 
lungen »l»*s K»*iehsv»*rl>andes ni»*ht m die Hi*lian»llung 
_ von r»*in wirt'.»*haftli»*hen Fragen eintr»*t»*n soll'»*n. zur 
Spraehi'.und Herr Xeumann pr»ifM)nierte Annahn e dieser 
von d»*r Ffa gestellt»*!) H»*dingung. worauf zw»*ifellos 
die »1er Ffa wie aueh den and»*ien in '-'ragt- kommenden 
Konz»*rne angesi-hlossenen Th»*ater zum Ei.itritt in den 
Reiehsverband veranlaßt werd** i k»>niitf n. Für die Be¬ 
handlung »ler rein wirts»*liaft.i»hen .\ngelegenheiten 
dürfte si»*h im Rahmen der gesehaffenen Sonder- 
institutiom*!! der Härtekon i-sionen. der Freisprüfungs- 
stellen oder »les Wirts»*haftsbundes ausreiehende Mög- 
li»*hkeiten finden. 

Mit Entrüstung nahm die Versammlung Kenntnis 
von einer am 11. November edierten Verfügung des 
westfäljscben Regierungs präsidenten, die mit Wirkung 
zum lö. November »lie Polizeistunde für ..Kinos und 
Rumm»*lj>lälz»*“ f«ie!) auf 10 Uhr al»ends festse’zte und 
zuglei»*h zwecks E iis»h-änkung des .Alkoholfnißbrauehs 
die bisher erteilten Sehankkonzessionen annullierte. 
Herr Sander konnte dazu berichten, daß im Regienmgs- 
präsidiuin zu Münster neuerdings der Wohlfahrts¬ 
referent zuglei< h das Dezernat .,Lichtspieltheater”, das 


für ihn vollkommen terra in»*ognita sei, 0l)emommen 
hat)»*, mit dem er jf*doch bereits in Fühlung getreten 
sei, um für die Zukunft eine sachgemäßere Behandlung 
des Liehtspielwesens anzubahnen. Von einem Kino¬ 
besitzer in Barmen wurde auf den Fnterschied 
zwischen d»*n Steuerfest.setzungen d»*r Magistrate Elber- 
f»*ld und Barmen aufm»*rksam g<*macht; EUteiTeld er¬ 
hebt eine üOprozentige St<*uer. währ»*iKl Baimen sich 
mit IO".. begnügt. MitF:echt muß man fürchten.daß j»*ne 
Magistrate, die die niedrigeren Satz»* erheben, aus dem 
schlechten B»-*ispiel drr höhere St»*u''rn auferl»*gendeu 
Kommunen das Recht abzuleiten geneigt sein könnten, 
auch ihrerseits zu höheren Steuersätzen überzugehen. 
Herr Oenandt machte zu diesem Punkte .sehr inter¬ 
essante Ausführungen und legte an verschiedenen 
Fällen aus der Praxis dar. daß die Magistrate oft gar 
nicht in den Besitz der von ihnen »l»*kreditiert»?n er¬ 
drosselnden Abgaben gelangen, da di»* t>«*last»*ten Theater¬ 
besitzer gegebenenfalls gar nicht in der Lage sind, 
die ung»*heuerli(*hen Forderungen zu befriedi-gen. Herr 
Sander sprach die Hoffnung aus, daß die Magistrate, 
na»*hdem sie aus der staatli(*h überwi»*.senen Vieh- und 
Fahrzeugsteuer neue Bezüge erhalten, geneigt sein 
dürften, nun en<'.lieh die l»ere<*htigten Forderungen der 
Li»*htspieltheaterbesitzer in weit<'rirehendem Maße als 
bisher zu berück.si»*htigen. 

In einer .sehr interes.santen Diskussion behandelte, 
man die von Herrn Neumann aufgeworfene Frage der 
Filmtransporte: in seiner Eigens»*baft als S»*hiedsri»*hter 
Iiatte Herr Neumann einen Streitfall zu bidiandeln, der 
zwisch'*n »*ini*r Transportfirma und dem Inhaber eines 
kleineren Theaters dur(*h den unaufklärli(*hen Verlust 
eines Lustspiels auf dem Transfiort entstanden war. 
Schon bei diesem kleinen Film ha!id»*lt es sich um 
ein Objekt von 18R000 Mark, und es wird deshalb allen 
Theaterhesitzern dnngend angeraten, von jetzt ab Filme 
stets nur gegen Quittung au.szuhändigen. um sich 
so gegen .s|)ätete Reklamationen und schwere Verluste 
zu sichern. 

Die Versammhing wurde um 1 Uhr mittags ge- 
s»*hlossen. nachdem sämtliche Mitglieder sich damit ein¬ 
verstanden erklärt hatten, daß der Vorstand den zu den 
Teuerungsverhandlungen nach Berlin am 4. Dezember 
z\i entsendenden Delegierten selbst bestimmt. Zack. 



Btriin. Ein englischer Choreograph im deut¬ 

sch »* n Film. .\lfn*d .Täcksen. d»*r tpekannte Ball(‘ttm<*ifrU*r 
wn ..Con\-»*nt Oard.-n“ in I.,oiidon. ist von d<*r Netofilm-th-HcliHohnft 
für die elK.n-egmphiwh»* Lz-itiing für „Die l>lond<‘ OeiHha*' g<*wnnnen 
^mrd.*n. Der I■••rtihmt4• engliHciu* Tänzer, der in D<*iitHehlnnd diir»*h 
«iie r'h«)n>ogr«phie zu „EiirofM Kfirieht davon“ Itekannt gewor*i»*n 
Ist. tritt dadurch zum enrten Ma|<* in B»*zi<*liung»'n zum F’ilm. 

Berlin. D»*r ne»«* Moira-Film, den Dr. Ih-inh. Bruek unter 

•J»“m Titel .Lieheslist und Lust“ frei nach Boccsaecu»« 

DekanvToiK- Hohrieb »uid inRz<>nicrte, wird, mit Carl de Vogt, flain* 
Lott<i, D-op. V. I>*debour, Don« B<*rgi*n»*r und K«igcn Th>i*«en. Marg. 
Kupfer in den Haiiptrolk-n, im Dez>*mber in d»*n Richard Dawald- 
Lschtspi.-I. n zur Uraufführung g<*langen. 


Berlin. V’iktor Mann, ein Bni<l<*r Tfeinrieh .Mann«, hat 
da« ManiiKkript zu dem ni*uen Film der Ro!f Randolf-Film-G«*«ell- 
«ehaft nach «tem l'llHteinroman ..Der wilde Kn*ig**r“ von Roland 
B.*tKch v<*ll**ndet. Die Aufnahmen lK*ginn»‘n am Sehn«*<*femer der 
Ziigspitz»* iiml ansehließend unter technischer Ix*it.ing «1»*« Tngeni«*ur« 
Th»*o Koeki-tifeller liei di*n Riimpl»*rwi*rken in Aiigsl urg. Die Atelier- 
a»«fnahmi*n w«*rden in B<*rlin auiigi*frihrt. Für die R«*gie zeichnet 
Rolf Riiiutolf. _ 

Bsriin. I'aul I-ndwig .S t e i n ist aus «ler ProjektionR-A.-O. 
„t'nKin“ aiisge«ehieden. Er wind»* von d«*r D«*a-Film-0»*nellHchaft 
(Ali>»*rl Pommer) für die In.sz»*nieriing de« großen EnHemt>le.Film« 
..Di<* Kette klirrt“ verijflieht«*t. D«*n Weltwrtrieb d»*« g«*nannten 
Film« bat die Anglo American Film Export Comp. MVnk & Co. 
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<*inem .Tiihn* in D-ipzig gebildete OrtsausflchiiB zur Pflege de« Licht- 
«pielwesens“ tTranBtaltete n<*iierdjngn wi«*der S*)ndervorführ»ingrn 
gut«*r Filme. FMreulich«*rw«*iH»* ist clieRmal auch der gute Spielfilm 
nicht zu kurz gekommen. Bi«her hatte man fast immer n»ir I>*hr- 
filinprogramme zuHanuneng»*st«*llt, die z»im T»*il recht trocken wart*ii 
und «tem Publikum nicht imm»*r zuxagten. Jetzt bietet man in 
Ininter Reihenfolg«* unterhalt«*ndi* und belehrende Filme. Bezeich 
nen«l i«t e«, daß «ämtliche AuHsehußmitgli<*der Nichtfachleute mn<i 
un«l von di*m Hestehen zahlreicher künstlerisch wertvoller Film* 
Hcheinliar nicht «tie geringste Ahnung hah«*n. So liegegnete mau 


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Zu dem Duell Joseph Delmont Max Niveili l>itt< t ■m.'. K<-KiKS)-ii'' 
um Am'iiiiliiui- i iiuir* r /< il<'ii. hii.-. ci<-n<-ii wir cntiH-hmeii. 
lU <lii- v>ii Mi rni Ni\ i-Ili ut'K-;Ci iitlirh tli-r dt-r 

i!iim' ..Kiliialiiifinl'' und ..Knlfi Hia'lt«' M< ii«r-lilii-il'■ rntwirkelti 
itiiiki-it sicli in >T>^t<•r l.ini«- auf n-iii ..dirfkloriali * ArlM'itfii (Caficn 
'lilunv'<'n Im- i-lirankl hat. 

Wir .-iikI ülMTAi'Ui't. diiU liic Krnannti KilinliranrlK* d>‘in ^anx<-ii 
oniiM-n iiAstn ik ^l••r iM idcn >{« rr*-n lanuxt iiiclit soviel Inn-n-s- 
Himft und H■■ll•■ut iiiu! U'iiniUt, wie dä's.- plaiilMUi; aus di<‘s» ni 
runde lialjen wir aiieli iiiisi n- Reseliatr.teii l^ ser und Al><>nnenten 
it der Mill«-ilun4 der Kin»-I|ilias)'n der AuM'initnd<-rs<'ixun(; nielil 
•lielligi. Im als-r iind<-rv Kaehorvaiw. u. a. H<-rr l>ir. \i\elli, aus- 
lirlich zu U'ort"- k< minen un<l dal»'i durelililieken lieUeii. daU der 
•n uns wie \(in alk n alt«-ii und lanüjiiliripen An({eliöri(0'n d<-r In- 
islrie gi-whiitZfe llenis,;; ;ir .liise)>ti Ik-Iniont \or sein« r Tätijrki-it 
■i Dir. >ii\<-lli nii inal> sellislundige H< giearlM-ita n hiim(^ tidirt 
<tfe, erinnern wir - alieehlielk-nil daran. daU Herr IVImont 


.\utor. lUsr angeblieli zwei .lalire an seinem werk arlieilele. mehl 
-egebeii. Ein paar Wochen länger und ein paar k:::;.-!leri'e|,.- 
-Vbsichten mehr, die Rinokapellmeister hätten ihm gedankt. Ki ; 
an die Musik verges-sen. der Autor und Regisseur, wir »ollen e- 
ihm nicht narhtragen. denn an diese VergeflUebkeit der .Vutor 
regisseur.- sind wir leider schon gewähnt Der Film beginnt r.. 
den Zeiten der Römer seligen Angedenkens und eröffnet liami’ 
musikalische Perspektiven, vor denen dem Kenner bangen darl. 
Denn wa-s soll z. B. ein Einselspieiei. was soll eine ganze Kin ’ 
kapellc mit den alten Römern beginnen? Unselige (^cbehn’.«.-'' 
an Menge genügend zwar, an Wirksamkeit aber durch ihre Flu<i>'ii; 
keit zu schwach, um durch unsere moderne oder ältere Kinomu'ik 
glaubhaft gemacht zu »-erden, schwirren über die Wand. Die WHi 
gc.schichtc wird in verlilmte F.pisoden zerlegt, die wir wahr 
scheinlich in ein paar Wochen wieder in modernerer Fa.«-inc 
.sehen werden; aber was «oll bis zur Modernisierung der „Sterben i'*’' 
Vrilker" gespielt »"erden? Ich richte diese Frage nicht an den 
Kinnkapellmeisler, denn der muli sich zu helfen wissen, oi' er 
nun iloran verzweifelt oder ob er sich an den anzuschaffofiden 
.Musikalien zugrunde richtet. Die Frage stelle ich dem .Autor, 
der glücklicherweise hier auch Regisseur war. Was dachte er 


45 
















Der Klnematogmph — Dttesetdorf. 



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clfiiinacliKt iKx'h 1‘iii |>aui Huii>tl>cniorkuii);nii. Für heule fiiipfeltle 
irh. m (liebem Film iinil Imm •licjMsiii Film ii >;rall ihirl Pauscii »i 

Ii 4 «<-.hnii. Ho d.'i- Aulnr MÜtt« Szenen (fBii;-. Ite-’OiiderH auf den 
f-Iffekt de> Auges hin augelugl hat. Diesen Kut gebe ich iiatür 
lii h Mdir gern, denn ich denke mir. i wird < er Aut«' dem Kino 
kapelluiei.slor »ehr dankluu* .■‘ein. wenn er ‘Ii«- Scliwirkung der Szenen 
• iiit.-h Mu.sik nicht Irreiniraehligi Sullle ,eli mieh aber irren. 


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■iieh hellte. Smir.tag. mit dem .. I*rii~ideiil t 
eiiiziisehiffen. Der .Aufenthalt dort winl ai- 
iM-reitHilgen für ‘len neuen I.iihitseh-Kilm ii 
Ttau|itroll- in l>i- Aiigelo» in vollem (hing 
arbeiti-rii ln-gleiti-t ihn lediglich -a-iii Assistei 


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MONNA VANNA 

( MADONNA GIOVANNIA 





MONNA VANNA 

^MADONNA GIOVANN'A) 
l'Ane Tragödie der Renaissance 


|ahr:entelang lag I'lorenr mit Pisa im Streite. Unter Guido Gurlino 
sucht sich Piii aus der Abhängigkeit von l'lorenz zu befreien. Gurlino's 
X'erlobung mit der schönen P'lorentinerin Maddalena Pazzi soll zur V'^ersöh- 
nungder be iden Städte führen. Maddalena aber liebt den Kondottiere Vitellozo 
Vitelli, den kühnen f'eldherm der Florentiner. Prunkvoll zieht Gurlino in 
N'enedig ein, das die Vermittlung übernommen harte. Bei dem festlichen 
Hinzuge gewahrt er ein blondes Kind aus dem Volke, das seine Sinne ent' 
hammi. Hr läßt die siebzehnjährige Giovanna von seinen Leuten aufgreifen 
und verbirg- sie in seinem Palaste, Seine Leidenschaft für die junge Venczi- 
ane.in, die sich seiner Angriffe erst ehrt, macht ihn vollends gleichgültig gegen 
die ungeliebte Braut. Da erfährt er von heimlichen Zusammenkünften Madda - 
Icmas mit dem Kondortiere V'^itelli. Er stellt ihn auf einem Feste, iH'leidigt 
und verwundet ihn schwer, Gurlinos Hofnarr, der seinen launischen Herrn 
haßt, rettet den Verxrundeten in das Zimmer, in de n die entführte Giovanna 
eingeschlossen ist. Beide sind einander völlig fremd, doch erglüht der erste 
f'unken heimlicher Liebe in ihren Herzen. Giovanna verhilft Vitelli zur heim¬ 
lichen Flucht aus dem Hause Gurlino's. 

Gurlino läßt Giovanna nach Pisa bringen, wo er sie mit allen Listen 
umwirbt. Schließlich fährt er nach Florenz, um sich mit Maddalena Pazzi 
feierlich zu verloben. Beiden Verlobten ist der Gedanke an die Heirat ver¬ 
haßt. Buonacorsi, ein ebenso einflußreicher florentinischer Ratsherr m-ie un¬ 
versöhnlicher F'eind von Pisa versteht es den vergeblich nach Buiidesgenosi n 
gegen Florenz suchenden Gurlino herauszufordem und bloßzustellen. Gurlinc' 
muß vor dem empörten Volke fliehen. Das rauschende Verlobungsfest endigt 
mit einer Kriegserklärung an Pisa. 

Giovanna vermählt sich mit dem in seiner wildt'n Leidenschaft völlig 
haltlos gewordenen Gurlino, um ihn auf den rechten Weg zurückzuführen. 
Doch mitten in der Nacht wird die prunkvolle Hochzeit durch die heranziehen¬ 
den Florentiner jählings gestört,- Gurlino muß hinaus auf das Schlachtfeld, 
wo seine Truppen nach erbittertem Kampfe unterliegen. Pisa muß alle 



Sdirc'lten der Belagcning erdulden. Aufopfernd lindert Giovanna die leiden 
der Bevölkerung, als «Monna Vanna» wird sic vie eine Heilige verehrt. Das 
Stitiiksal der unglüiklii^en Stadt vermag sie jedoih nicht abzuwenden. Der 
Hunger bricht jede Widerstandskraft. Giirlino ist gezwungen, durch einen 
Unterhändler V'itelli die Unterwerfung Pisas anzubieten. Ks wird ihm die 
grausame Bedingung gestellt: Monna Vanna, sein ülier alles geliebtes Weib, 
muß - nur mit einem Mantel angetan — in Vitelli’s F'eldlager gehen unc 
um Gnade für die Stadt bitten. Vitelli erkennt die Frau, die ihm damals ir 
V'enedig aus den Händen Gurlino's zur f'lucht verholfen hatte, bittet sie um 
V’erzeihimg und befiehlt, daß die hungernde Stadt Pisa sofort mit Lebensmitteli 
versorgt wird. Unter seinen Truppen, die sich um ihre Veq>flegung betroger 
und um einer Liebesnacht ihres Herrn verraten glauben, bricht ein Aufstand 
aus. N’itelli ist zur F'lucht gezwungen, die sein Bruder Paolo deckt. Von 
Giovanna geführt, erreicht er mühsam Pisa. Gurlino sicht die beiden Fliehca- 
den kommen und überfällt, von wilder Eifersucht gepeitscht, den hilflosen 
Gegner. Grausame Marter seilen V'itelli zwingen, die SchändungGiovanna's 
einzugestehen. Giovanna gel ngt es, ihr von der F'olter zu lösen und flieht 
mit ihm in derselben Nacht in die Stadtmauer von Fhsa. Hier ohne Ausweg 
eingeschlossen, muß Vitelli durch eine Schießscharte mit ansehen, wie clie 
f'lorentiner atts Rache gegen ihn seinen Bruder Paolo hinrichten. Erschwön 
unter dem furchtbaren Fzindruck dieser Freveltat F'lorenz bhttige Vergeltung 

Die F''orentiner stürmen Pisa, heißes Ringen i.tn die Stadt entbrenn 
F ieldenmütig verteidigen sich die Pisaner, jedoch vergebens. Die florentinischen 
Kanonen speien Feuer itnd Verderben über die unglückliche Stadt. Mauern 
[»ersten, Türme stürzen ein, zu n Glück für Giovanna und Vitelli, die durch 
eine Bresche den Weg in die F'reiheit finden. Gurlino ist bei dem furchtbaren 
Morden in den Straßen Pisa's gefallen. In führerlosen Horden flüchten die 
Pisaner,- da stellt sich der befreite Vitelli an ihre Spitze und es gelingt ihm, 
die Truppen mit neuem Mut zu beseelen. Rasch ordnet er den Widerstand, 
läßt durch Fdandstreich das florentinische I-ager anzünden und fällt überraschend 
den siegestrunkenen Rorentinem in den Rücken. Nur wenigen von ihnen 
gelingt es, durch wilde F'lucht das [„eben zu retten. 

Pisa i.st befreit. Der Retter Vitelli zieht unter dem Jubel des ganzen 
Volkes in Pisa ein und findet in der Liebe, die ihm aus den Augen Giovanna's 
entgegenleuchtet, den schönsten Siegeslohn. 







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/-••if, nachfictii sic sich vorlicr ai" iK'känipf' 
hahcn. zu crspricliliciicni Zusainnienw it kcn zu 

_ saniiiicn;fcfundcn. Fn luanchcn Zwciu^cn i^t di' 

luduslric auf die Mitwirkunir d«i Kunst aiii.ewiesen 
wenn sic lifu-li wert iure Erzeuu'iiis.se herstcFlen will. s<i 
dali def lialiiiien dei- ci;reiitlielien Ku isf industi i« 
lansrst weiterffcspaiint werden muhte. Es sei nur an dii 
?xrj;phisehe Kutist erinnert: Buch- und Kiiiist«l-iiek so 
wie Bu<-hhinderei kennen der künstlerisehcu .Mitarlx-i 
iiii'l.t eritrateii. wenn 'ie i|u; litativ (inti-s seliaffei 

wollen . 

Wie steht es nun mit der Filmindustrie? .Soll 
si« als solche yewürdijjt wenhni. s.» muh si«* sich mit 
der Kunst ven-inijren. Dc-nn <Ue Filmindustrie erzemrt 
im rntersehied von anileren Indtistiien keine Fabrik 
wäre, keine Waren ..serienweise“, wenn ain-h manclimal 
von Serie in anderem Sinne die Rede* ist. In. (Seiren- 
teil: Die Filminfhistrie sehafft Einzel werke, deren ji-des 
ein ahpesehlosscmes. für sich dastcdiendes und so auc-h 
zu heurteilcMules (öinzes durstellt, d. h. die Filmimlustrii- 


'chaffi eiu'entlich ear nicht industriell scj",|,.n, indi 
V i d u e 11. .Fedes ihrer Eii zelwcrke muh fiir sic,h be 
utteilt, fiir sich {rewm-tet werden und eifcu-dert eine 
rein individuelle Behandluti'. resp. Bearbi iiunu'’. tvie -in 
Kunstwerk, denn es ba.siert auf künstlerischen. 
ni<-ht ii dustriellen Voran.sscUzun^en: I)ai~iellun:r un<l 
Ke;rie "ehen nicht aus inilus:riellen, sondern aii.s künst¬ 
lerischen Kreisen hervor, .selbst die Bhoiouraphie 
wirkt hier wmiiu'er handwe;-kli<-h als künsileriseh mit. 

nicht zu veriresscn den .\utor. der denn Werk«* 
wissc-rmahen seinen (Feist einhaucht, wenn ihm .luch 
bisher eijreiitlich nur eine .sehr Itescheidenc „Rolle" 
lK>i der Filmlierstellunfr z.ifiel. Die Hauptsache ent 
fällt auf die Darstellunjr und auf die Reirie. Es sind 
;iber V' e i s t i «r e . k ü ii s t 1 e r : s c h e Faktoren, die 
beim Film vor allem, ja »»einahe alhdn in Reclmuner 
zu stellen sind. Eine aussd latrirebende Betleutunir muß 
in di*r Filmindustrie di«* produktiv«* .\rlH*it halwn. nicht 
• •twa «las Betri«‘bskapital allein, das in anden'u Indu¬ 
strien «lie «-ist«* Rolle un«l älierliaupt «li«* «■inziir«* Haupt 
rolle s|»i«*ll. Die (Qualität di«*ser produktiven .\rbeit 


















No. 825 


Per Klnomafetraph — PÜ$8e*dort. 


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^KÖIn — Düsseldorf — Koblenz. Fricdrichstr. 26 (H. fürst)^ 


..Qualität" i.'it übiigt'ii.- zum Sclila^wuil unserer Zeii 
geworden, vor allem, wa^ deut-eh*- HrzeuKiii.sse aller 
Art unlaii^t entscheidet allein in der Filmindustrie. 
Aber die deutsehe Filmin lu^t.-ie arl>eitet anseheinend 
ja sehr mit liilanzeii kaurmännisel er .\rt. d. h. sie 
stellt das re ch n c ri s eh e ErireFnis in den Vorder 
^rund. wozu allerdings die ge-eawäi ti«ri>ii v\ irt^ehaft 
liehen Verhältnisse verleiten,und d is K ün s 11 e r is ch e 
kommt erst in zweiter Linie. J)a.s i.st entsehiedmi 
falseh! Allerdings: .Vusnahmen hestätigen aueh hier 
die Regel. Aber aueh grobe Filmsresellseharten sind 
nicht immer unter diesen Ausnahmen zu finden. 

In der Filmindustrie muli das Prinzip aussehlag 
gebend sein, das auf der Kunst basiert. Der Film als 
solcher raub als Einzelwei k lanirteilt werden, aber sein 
Vertrieb wird nach industriellen Gesichtspunkten ein¬ 
gerichtet. d. h. hier spielt die ruhmreiche Bilanz die 
Hauptrolle. Da kommt man aber auf einen wunden 
Ihinkt, dem man im heutigen Filmwesen inannigfach 
begegnet: Film-Herstellung und Film-Vertrieb ruhen 
oft in einer Hand. Bei der Grundversehiedenheit von 
Herstellung und Vertrieb, deren jedes von ganz anders 
gearteten Prinzipien au.sgeht, verträgt sich nicht ihre 
Vereinigung. Allerdings kann, zumal heutzutage, die 
Kun.st nicht ohne Geschäft e.xi.stieren, aber beide.» ist 
scharf voneinander zu trennen. Sobald geschäftliche 
Rücksichten bei der Kunst mabgebend werden, sinkt 
sie herab Dies ist bei jeder Kunst der Fall, auch bei 
der Filmkunst. D'-n geschäftlichen Erfolg entscheidet 
meist das Publikum. Legt man aber in die Hände dieses 
Massenkonglomerats die Entscheidung über Kunst, dann 
wird man stets Enttäuschungen erleben, wie man .sie 
in letzter Zeit vielfach erlebt hat. und zwar auf der 
Bühne sowohl wie auf der Leinwand. Die große Masse 
besitzt kein künstlerisches Urteil, man wird ein solches 
von ihr auch nicht verlangen dürfen. Der „Geschmack" 
des Publikums ist hinlänglich bekannt. Aber diesen 
Geschmack zu heben, sollte auch, wie auf anderen 
Gebieten der Kunst, Aufgabe der Filmkunst sein, die 
dem guten Geschmack durchaus nicht dient, wenn sie 
dem Geschmack des Publikums alDin entgegenkommt. 
Der Film ist ja kein Warenhausartikel. und doch wird 


r leider oft /.u ein.-m -.olchen irolempeli. Daran irä^: 
li:!' Filmindustrie di" SihiiM. die zu wenig das Kunst 

! l'-risehe und zu 'chi d.ir, Geschüftlicln- iM-rücksichtiet 
Man denke <l.i vor allem an die Erzeugnisse, die Film 
lU'tspiele sein 'ollen. Tiidustrieware. aber kein Kunst 
erzeugnis! Die Filmindustrie mub lernen, dab sie sieh 
von anderen lndu-lrie;i we se n 11 i eh mite s hei let, ila: 
sie vor alb ni die Aufg.iUe eim-i F i I m - K ii n s t 
indiistrie. nieht die •■im r Filmkunst Industrie zu 
erfüllen hat Wenn -ie vom wahren Wesen des Films 
unbeirrt ilim-li s.-ine gesehiiftlii lieii Erfulre. sieh leiten 
labt, wenn sie den imiereii Kern d«-^ Films riehtig er 
kaum und in dieser Ki kemitiiis .m die PrrNluktion 
heraiitritt. wenn sie :ilso den Film iiielit als M .ire 
sondern. w.is er ist oder zum mindesten sein soll, ab 
Kiiiislwerk lietr.ieht(*t. dann wird das gi'samte Film 
wesen ein \i\e.iti erreit lien -/.ii <b‘s»fii Holie sii-h auel. 
sehiiidilieli d l' l‘ublikiim enii»oiv.i dien läbt. Dann wäre 
zugleieli eine der schiinsten Viifg.ilieii des Films er 
reicht: den (e'-chmaek zu heben und so er:'.iehlie|i 
und so erzitdilieh auf il.as P\|liliknm einznwirken. Dies 
biaue!ii durehaus uielif Idol.', dureh soi.r..uaniit>- ..he 
lehrrnd. " Fiime zu gesell.dien, denn ein gutes Drama, 
(lieh ein Liis.'i.id ,uif der Leinw.ind kann liöhere 
\iiigabeii erfii |en .»N lediglieh lie Xerveii und die 
l.aelimuskeln kit/.elu. 

E' kummi nun noch dazu. ilaU die Fümindiisl:ie 
bei ihren mit vielst.-lligeri Z.il.len erscheinenden 
Bilanzen oft nur mit Seheingewin.o-n oiieriert. Man 
inub die letzteien in die r i e li t i g e Bi‘Ziehung zum 
•regenwärtigell Geldwiu-t setzen, was aber, sii-herli'-h 
ni .•illgemeineii. nieht gescldeht. so laß sieh die \ll 
■gemeinheit von diesen Riesen/iff. in blenden läbt. Die 
• '■eldentWertung, die in den lef:'|iMi Wochen tnit Riesen 
-chritten erfolgt ist. die damit zus.amineii;iängende 
enorme Steigerung der T’roduktion.skosten. /.umal die 
Erreichung und teilweise ri'hersehreitimg der so 
genannten Weltiiarität haben d.izii g'efülirl. d.ab der 
dentsehe Film nii-ht mehr so exuortfähig ist wie noch 
vor kurzem, aiidererseits das Inl.ind auch nicht in der 
Lage ist. die Produktion in größerem Maßsfabe ar.fzu 
nehmen. Hier muß ein Riegel vorgesehobeii werden, 
wenn di.- letzten und unheilvollsten Konsequenzen ver 
hindert werden 'ollen. die der kaum ertdfihten deutschen 
Filmindustrie unl.ero'-heubaren Schaden zufiigen wii.-den. 
Zur Verhütung desselben und 'die nrophylaktisehen 
Maßnahmen müßten sehr bald getroffen werden, ehe 
der kränkelnde Körper gän/ii<-h viufällt. denn daß der 
Gesamtorganismus trotz alle* Seh-unblüte kränkelt, 
kann nielit geleugnet werden muß man vor .illem 
dazu greifen, wie schon oben ausg-.'führt w'iirde. die 
künstle’isehe Qualität in jcd.T Hinsicht zu hpl>en. dann 
.iber auch die Produktion uuan*itafiv herabzusetzen, 
was ja allerdings bereits autumatise i geschieht. Diese 
Maßnahmen erfordeni Selbstüberwindung. Da hieße es. 
die hohen (J.igen. die Regiesneseu. die überaus hohen 
.•VufWendungen für d.-is p-jin/..* .\uss?attun‘’’sw’esen herab- 
.setzen. Der Inhalt, nieht das .Keußere. muß das 
H,iui.tinteresse in .\n'i>rm*h iiehtneu. wot.ei aueh noch 
die MöeRchkeii der Xatuiaufuahiue. die dem Film vor 
dem F.fibnenw'*i k zusteht, sehr ins Gewicht fällt. Die 
verschiedenen Interessen müßten ve'.*ini<gt werden: 
PriKliizenten. Mit wirkende. Mat.-rialliofe.-anten. vor 
allem aber aueh die Fitmstars müßten Opfer bringen, 
so si'hwer dies ;iueh sein ma*'. .\her im Bereiehe der 
M ö 1 i eh k e i t Läge ein sep hes O* f«r sieherlieh. und 
heiitieent.i'rs sollte nichts nnverstielit gelassen werden, 
üt’er die >fisere hinwegrukommen. die Deutschland und 
seinem ean'ren O'^^anierrus. nieht zum wenigsten auch 
seiner Filmindustrie, droht. 


6 







Der Ktnematograph — Dü«eldof1. 


Wr. 825 


Brief aus Berlin. 

Ui-r tSohauspiPl.-ixtrcik iiikI •«•in»- iiH-rkwünliK<- Koljf-. Kicht»-t Kiich nach in"in«‘n Woru-n, lucht nach ni>m.-n Trtcn. Aiup- 
r»*chma das Kim» als llilfsqiit-llc. -- Auch sonst -iihI »lic Zustan<lc nicht < rfr>*ulich. — Zeit, Müh*- 'in<l <■* ldk.»<‘t«-u. — Fk lnijtun- 
•P’n. — Lubitseh. - Kmil .laniiioip-Filin-CS »•llschaft. \nchniala der .Vrtikcl im ..l*n<B>T TnpMati' . lYt.t*st. Vlipi-irtsichcn** 
VcrhanclliiiiKi‘ 11 . Kilinschn-ilH-n um! di*- I.itcrat4*n. I>iis (irausen kann ■-in« m 7i"‘ Millii>iv ii. KiliiwhiH-i<k n 

Ki I rnt* ■ n < ■ rk scJin ft. 


Cf ."'ii*huus^>iclcf>lrcik iK-stcht. withn ml düs»* ZciU-ii 
gcschiiclHii w« rtlt ii. noch imiiu-r. E> scIk int ala-r, 
als ob die I>irckton‘n ihn* Hartnäckigkeit aufgeben, 
und es doch nun bald zu eiiu-r Kinigung kommen 
wcnle. Der Zusainnien.-chlnU der gesamten .S,*haii.spieler- 
schaft wirkt imposant, und das Publikum ist zweifellos 
auf st'iten der Streiki-nfleii. Wir wollen uns nicht in diesen 
Kampf mischen, aber wir müss«*n docli auf eine Folge hin 
weisen, die dieser Streik gezeitigt hat. Zn den Direktionen, 
die ganz besonders in dem Kampf gegen die Schauspielir 
hervorgetn-ten ist, gehört die des „Theater am Xoliendorf- 
platz". Wir trauten unsem .Augen nicht, als wir in den 
SonntagblätU rn ein In.serat dk'ses Theaters la.sen, das fol¬ 
genden Inhalt hat; 

„Theater am Nolleiulorfplatz. Ab heute Film- 
• Vorführungen. V'orstellungi-n um 5, 7 und 9 Uhr: 
Der groBe i’aramount-Film ..Die knattermU. Stralle“ 
in der Hauptrolle Wallace Reid, der Liebling deS Dameii- 
publikums, zugleich berühmter ».'hampioii-I-ennfahrer 
in seiner urdroUigen. an echt amerikanischen Einfäller. 
reichen und aufregeiwlen Wettfahit mit dem Expn-lk-.iig. 
Ein glnnzender. aktm-ller Sportfilin Fi rnei ; .Fattx 


i!< r UühiM nlield" mit Fatt> .Arbuckk-, dein U rübiiit-r. 

Iiumorvollen anM-rikanis( hen Komiker in der Ho p* 

rolle • 

< Janz abg-'vlieii davon, dall dic^ .Art der .Viikim ii*.:uii,: 
venluniinti* Aehidiehkeit hat mit der ann ilkTi'eheii Keklana 
j<*her Kinos, gegen die die Theat.-rliesitzeriirgani'atiom-ii 
schon s«-it langem Front machen, also ganz abg.-s<.|ien davon, 
wirkt I S dia li —lir eigenaitig. ilali ein Thealei lio ktor der 
üU*r ila> gottverfluchte Kino schimpft, weil i - die ..kütis* 
leri.sche Leistung" der Theater In-hii' lert. au.sgi r. ehiu t dies« s 
Kino al- llilfsinitt'-l nimmt in e ner Zi-it. in der er mit »-ineni 
KunstunternehnH*n nichts anz ifangeii weiU. Zwei S,*eleii. 
ach, wi hiu n in iiM-iner Bru,'t, un.l rielitet Euch nicht na^ li 
in*-inen Worten .sondern nach i.-K-iiien Taten! Wir siml wo il 
nii ht mit Uiir* eht neugierig a if di*_s, was die Herren Kölle*/«-!! 
des Herrn Haller sagi-n wer-1 -ii. daQ er die n-tteiide Fliielit 
in das [.»Igel des Fein les erg itfen hat. .Ala-r die .SicIk* hat 
niM-h eine vkl ernstere S.*it<*. Wähn*nd man ülicr den Kin¬ 
topp des Herrn Hail.-r eveiit a 11 sich lUH-h amü.si«*n*n kann, 
stimmt cs traurig, daß cs ihm ülH-rhaupt ermöglicht wiu- l*-. 
Fihn\ oefiihruiigen zu veranstalten. Es dürfte iinverstan l- 
li'*!. ii|cila*ii. daß cs cim-ii A’crieihcr i'i-uclwn hat. der dem 




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AmsterJam 1920 und London 1921 mit Ehrcndiplom und goldener Medaille 

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Wr. 825 


Dt Klnti m toer a oh — DUtseldort. 



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NIEDERL/IGFN: 

Rheinlsdie film-CiescIlsdiait m.D.l 


Abt.: KINOBEDARF 

KÖIna.Rh., OI<>ck< ngHsM- le ' Ottutitforf, Graf Adolf Str. 20 
KobiMit, Krjcclrichatr 2-1 (11. Kurst). 


Tht aU r am X<>lli-ii<I<irfplat/. lioforto. H*Tr Haller i.>»t als 
KiiinU sitr.er e in .AiiUeiis^ it< r. DiU der S«-liaii>|>iflerstreik 
nur ve rhältiiisiiiaUig ktir/.e Ze it ela-ie-rii wird, weill <li-r l’iii r- 
fahr. iisU-. .Ms Haue rkuiule war also Herr Direktor Haller 
nicht xn Im trachte n. Warum ihn de nn gegen *!ie S haii 
Spieler unte rstüt:.en ?! I>ie Stellungnahme- für esle-r ge-ge-ii 
de n Str. ilf spie It elaln-i trot”.ele-m ke-ine- Reelle. .Mn-r e-ine- 
aneiere- Frage-, eine- wie-htige-re- iieK-h: In ele-m.se-lU-n Haii.se-, 
in de-m e!as ..The ater am Xeelle-nele rfpla»;-. ' je-tzt se ine- Kino- 
vorsp llunge II gibt. iH-finde-n sie-h elit- l'fa-Lie-htsuiele- ...Mor.art- 
saal". g geiiüiMr ist elas ,,U. T. Xe Ik-ne'.eerfplatz". Hat ele-nn 
Oer VerKilur nieht elaran geslae-ht. -lalJ e-r elie-se-n be-iele-n 
anerkannt greiU.n Tlu-ate rn eine- Koiikurre-n/. auf elie Xase- 
8t t:.t l’nei elann; atisge re-e-hne-t aiiM-rikanise-he- Filme- laufe-n 
als Protest gegen ele-n Schai.spie le rstr. ik. Immerhin sinel 
das all s Dinge-, eli. nicht nur nachele-nklie-h stimme-n. sonele-rn 
die auch verstimmen, uiul zwar .sehr. .Mit e-iiu-m Kkelg< fühl 
we-nele t man sie-h ab. 

.-Mkre-ings kann man Kaum lie-haiipte-n, elaU elie- sonstige-n 
Zustänele iMseinde-m erfre ulich sind. Ks macht wahrlich 
Wenig Spati, fast in je-le-in B.-rieht vem ne-iu-n Krhöhnnge-n 
des Reilimate-rialpre-ise-s .spree-lie-n zu •jjüs.se-ii. Klie-nso wie- 
ülxr eie- l*re ise rhöhung für Reihmate-nal könnte- in jesle-m 
Be. rieht auch Mitd ilung ülx r neue- peilize-ilie-he- re-lH-rgriffe- 
ge mac-ht wer>len. Es haiielelt sich elaU-i fast ausschli« Ulich 
, um Wrleote eles ..Frielericus' -Films. ln We-stfale-n z. B. 
ist wiesle-rum ein solches ge-ae-tzwielrig ge-sche-he-n. Nach 
Rschwer-le wiir.le eler Ortspolize-i von eler veirge-setzte-n 
Be he'irdt- B> l hrung erteilt unel elas Verbot aiifgv-hobt-n. 
Diese- nut leisen unel, e-s iiiiiü imnur «vieeler be-temt we-rele-ii. 
mit elein (nset". unvereinbaren Verbote- kewte-n elie Be-- 
troffeiK-n nieht nur Zeit unel .Mühe, sonelern auch se-hwen-s 
(Je lei, so e'.aß es wahrlich re-cht bald an de-r Ze-it wart-, weiii^ 
enellich einmal elie Ort-spolize-ib-.-hörden strikt ange-wiesem 
.würvie n elie-se- Verbote* zu unt*-rla,sse‘n. 

Eine .Ae-nelerung eler Lustbarke-itsste-iH-rsätze für Kinos 
ist auf .-Antrag eles Be rlim-r Lichtspii-lthe-aterlM-sitzer-Vere-ins 
vom Hauptste-ue-.-ausse-hulJ zugesagt. Man hat aue-h In-re-its 
V’erhane.lunge-n ge-pfloge-n, deich sineJ elie- Pe-tente-n mit eien 
neuen Ste ue reätzen nicht einverstanelen, ela sic ele-r Aii.de-ht 
sinel, elaU diese in keinem Verhältnis zu der CJelde-ntwertiing 
Stehe n. Die Be lastung eler The-ater wirel auch stänelig t*iiH- 
größere-. Die Le*ihmiete-n dürfte-n im De*ze-mbe-r schon eine- 
SOOprer/.entige Erhöhung erfahren, beslingt eliirch elie ge*- 
Bteigerten Reih materialpreise* unel elie rapi'l wac kse-neleii 
Versanel- und anelere Spesen. 

Lubitsch schwimmt schon auf elem großen Wasser. 
Er dürfte, wenn diese Zeilen im Druck erscht-inen, .seinen 
Einzug in das Dollailane! in Be-gleitung seiner junge*n Gattin 
unei seiiit-s künstlerischen Aellatus bereits gehalte-n haben. 
De-r große eleutsche Ke-gisseur hat, in richtiger Erkenntnis 


ile-r Be-ele-utung ele-s .Viigelieits. eien .\ntrag, e-inen histe*rischen 
Film mit .Mary Pii-kfonl zu insze-nie-n*n, aiige-nomme-n. 
l'nmitte-lbar nach Fe-rtigste-lliing die-se-s Films kehrt Lubit.si-h 
iia<-h De-ut.se-hland zuiüe-k. um in (rt-me-inse-haft mit (k-iu-ral- 
dire-ktor l'anl Davidson iie-ue- küiistle-rise-he- Pläne in die 
Wirkliehke-it uin/.use-tzeii. Wenn Lubitse-h die-s« s Mal wie-eler 
auf «lern Berlilu-r l<e-hrte-r Bahnhof, hoffentlich recht ge*sun<l. 
eiiitreffe-n «irl, ve--. iehtet e-r zwi-if«-l|os auf e-ine- sei f»-ierlieh<- 
Kiiiholimg. wie damals, als er «’as i-ist. M il aus .\merika 
iirüekki-hrte-. Es geht ja ohne- .Mii'ik unel bum, bum, trara 
e-U-iiso gut, nein, viel U-sse-r. ri« l <-iu Liibitse-h hat ja auch 
.so e-twas ga!' nicht nötig. 

l'iise-re- .\bwe-l r in ele-r veirige-ii Xiimme-r ge-geii eien Artike*! 
<’e*s ..IVage-r Tagblatf" wirel v.iii eb-r ge-saint-.-n Filinindustrie- 
ge-lilligt. Wir e-rfiihre-n, eiaß ge-ge-ii ele-n Inhalt ele-s von elem 
Be-rliiier Korn-speineh-nte-n ele-s aiige-se-liene-n Prager Blattes 
ve-rfaßte-ii .\ufsat/.e-s we-ge-n ehr l'nrie-htigkeiten unel eles 
Ve-rke-niii-iis ele-r teet.säe-blie-hen laige eh-s Lleut e-lien Fi'm 
marktes eiffiz eil I*re>te-st e rheilK-n we-rde-ii soll. Wr w.sse*n 
aus elavein iH-tniffe-iu-n Kre-ise-n, eiaß infolge elie-se-s .4ufsatze-s. 
eie- aue-h in wenig ge*se-hmackvolle-r We-ise von elt-n ,.fetten 
Bäuche-ii“ ele-r FilmiiieliLstrie-lle-ii sprach, ein Prager Gelel- 
iiiaiin bis '/.ur l'nte-rse-nrift geslie-he-iie- Verhaiiellunge-n. elie 
e-iiie- se hr IhiIm- )K-kiiiiiäre Be-teiligiing zwe-e-ks Erwe-ite-riing 
unel Vergröße rung einer gut arl> ite-nelen B,-rline-r Filmfabrik 
zur Feilge- hallen sollte-n, plötzlich abbrae-h. Es ist .se*br ver- 
wunelerlie-h, daß ein weltbe-kannt-s Blatt e ineii Kom-spon- 
ele-nU-n ülx-r Dinge- se-hre-ilK-n läßt, von elenen er sche-inbar 
nie-hts verste-h*. Es ist em|iöre-nel. daß in elem Aufsatz zu 
le-se-n .stanel, e-s wünle nieht ge-arls-itet. Alle- Firmen, fast 
ausiiahmsleis. sinel in Be-.se-häftigung. Ihe Kop eranstalte-n 
müs.se-n relM-rstiinele-n mae-he-n und aue-h den .'seinntag zu 
Hilfe- ne-hme-n, um elie .\uftr-ige- iK-wältigeii zu könne-n .Msei' 
Was Ix-zwt-cke-n .Artikel Wje jener im ..Ihager Tagblatt” ' 
Wir ge-he-n nicht sei we-it, zu iH-liaupte-n, elaß hint--r hne-n 
Ix-alisiehtigte- Flaumae-he-re-i steckt. Keiiu-swe-gs. unel ge rieh- 
elesha.b habe-n wir elas Rt--ht zu feirde-rn, eiaß auch elie- Tage s- 
ze-itunge-n ele-r lksle-utung einer ele-r größten Industrien eh-r 
We lt Rechnung trage-n. und eiaß elie-se- elie- Ik-hanellung 'le-r 
un.-ee-re- Ineleistrie iM-tr.-ffe-neU-n Fragen nur seilehe-n Le-uten 
üIk rtrage-n, elie- auch e-twas ve-n ele-r .‘“iac-ht- verste-he-n. Kt was ' ' 
Xe-iii, sehr vie-l ve-rste-he-n. 

IX-r Vorfall hat im tü-fste-n Grumle- .Ae-hnlichkeit mit 
ele-in Se-lm-ilie-n von Filmmanuskripte-n elure-h solche He-rre-n. 
elie- als Lite-raten e inen gutv n XaiiM-n habe n unel nun glauben, 
aus elem Film viel Gt-.el lH-rau.s.se-h age-n zu können. Film 
schn-ibe-n ist weihl elex-h nieht so e nfach. elazu muß man 
gebore n se-in, wenn aue-h zuge-gebe-n st-i, eiaß eins Te-e-hnische- 
elaran ge-le- nt werele-n kann. Filmis<-h elenke-n unel filimsch 
fühl n i.st e-twas ganz anele-i.*s als für elie- Bühne- eiele-r e-ine-n 
Reiinan schn-ilM-n. Das Pre-isan.-s-a-hn-ilH-n ele-r Rie-harel 
<)swalel-Film-(Je*se-llst-haft hat wiesler einmal sei re-e-h b<-- 
wiese-n. eiaß elie- Herre*n LiU-rateii ke-ine .Ahnung veim Film 
halH-n. Ihe- ..Be-rline-r Börse*n-Ze*itung“ veröffentlii-hte- e-ine-n 
ele-r pr. isge-k öiPe-n Entwürfe. Dits Grausen kann e inem 
ange-he-n. .Abe-r siche-rlie-h glaube-n elie Prtisge-krönten. sie- 
v is'e-heii twas von Filmnianuskripten. E gentlich haben 
sie lee-ht. ele-nn elas Pre-.sr e-hterkeille-g um hat e-s ihne*n ja 
attestie t. Wann -v.- eleii eLe- Herren von eler hohen Literatur 
1 -in.si-hen. eiaß e-s eloch nicht .sei infaeh i . ein Fdmmanuskr.pt 
u .schre-ilx-n! .Aber elie- Wrae-htung, mit eler sie auf eien 
liU-rarisch von ihnen seo gar nicht gewerteten Film herab- 
se-hett, erlaubt e*8 ihnen ja ülM.-rhHupt nicht, den Film für 
voll anziise-he-n. Es gibt auch Ausnahmen, abe*r eliese- be 
stätigen elie Re-ge-1. .So wi.s.sen wir von einige-H sehr bekannten 
Se-hrif sti-llern. daß sie nach mißglückten Veisut-he-n elas 
Filmse-hre ibe-n aufgegebe-n haben. Ji-elenfalls ist elas eine- 
s eher, man muß elas Organ für eien Film habe-n, sonst ist 
e-s unmöglich, etwas Brauchbares zu schaffen. 

Jexf -May seill gegen die l’fa einen Proze-ß angestrengt 








LICHO »FILM DER DECLV BIOSCOP 





SEBASTIANO 

MARTHA. 


FILM DER DECLA BIOSCOP 






TlEPIiANI) 

URAUFFÜHRUNG: 

FREITAG DEN I.DEZ.IM U.T. RU RF ÜRST EN D A M M 

auslandsvertrieb; 

B ENGEN-B DORNSTAD FILM EXPORTEU RE 
BERLIN SW.A-B ENREPLAZ 6* 

FÜR DEUTSCHLAN D 

DBCIA BIOSCOP VERLAG 


Der KinematoeraDh — Dtfs«el(tor1. 


Wr. OTS 


habon, lind zwar um <lic Kloinigkcit von 700 Millionen Mark 
Seliailem-rsatz. M>i haiulelt si«-li um M-inen Film ,,I>i • Herrin 
>ler Welf. »1er naeli Mays AiiNioht »l»-shalh in Anuriku ni»ht 
Liefallen ha?, weil Film vollkommen ziiMimmengesehnitO-n 
vorg<-fiihrt wo «len i?t. l>ie l’fa wil keinen KinfluU auf «lie 
V»>rführung gehaltt li.tlH-ii. Ihe hMilifre .■\ii!'«*l«-i'euluMt des 
Filmschn»-i»leiisl Ks - nd diulun-h an »l« n schönst» n Filmen 
« hon »li*- fün ht« rlieh.st* n Verwüst unjren vorji« kommen. 
Ks gibt F'iln?auti>n-n. «lie U-haiij>t«-ii. si«* hätten v«»n ihnen 
verfaßte Fdm«- In-i «1 «t V«>rfiihrun>r ge « h« ii. di«- -i< h kaum 
u«K-h mit ihn-n Filmmaniiskri)>ten ge«leekt hätt»*n. Isie hätten 
'ich elien vertragli«h inso;erii .ü«-hern müs'«n. aU sh- die 
Ik-nutziing ihnr .\ut«>rnamen erst nach liesichtigung uml 
Billigung durch sie g*-stj»ttet«-n. .Vlay's Sehad»-n»-rsatzprozeß, 
«lern sieh, wie wir » rfahren, in «1er gleithen Ang«-legenheit 
noch ein ainlen-r /.ug« s»-ll» n soll, hat 7.weiteH«»s allgeim ines 
Intere.s.se .\uf »h-n .\u>gang «lar man «g spannt sein. Das 
«ine weiß man ala-i heue sehon: sicher verdienen 
wenlen daran nur die Kechtsanwälte. 


Damit auch die Filmgewerk.<Mhaff in «li»- «-m B«-riehi 
nicht zu kurz kommt. s««i n»itg«-t«-ilt. daß sie einen .l>»hn- 
tarif für Film«larsteller un«l Komparsen" v«-rs<-n<l«-t. «1« — n 
Inhalt sich nicht mit «len Tat'ach«-n deckt. In <!■■• «n 
..L«>hntarif" ist «lie Gag«- für einfach«- K«>mp irs*-ri«- mit 
i.'VM).— Mark, für Frackk«»mpars«-rii- mit I.'j'h*. - Mark 
{i-stg«*s«-tzt. Wie uns mitg«-t«-ilt winl. .-ntl« hn-n «li*- - n- 

satze j«-«ler Rechtsv«-rbin«llichkeit. Ks li« 't«-ht kein«- tarifii- 1.. 
Vert-inharung. Wann w»»r«len «li«- .\rl«itii«-hn«-r <-n«lli-h 
v«-rlang«-n, iin«l zwar kat«-goris<-h. «laß ni.an ihn<-ii ni«-ht 
Dimge sagt, «lie sich nicht l»*-wahr*n-it«*n. iin«! ' "i wer h-n 
«lie .ArlH-itnehriier «-insehen. «laß 'i- lur, h hli:. :«- \ - trau«-n 
auf Veröffentlichungen wie «lies*-n n< iM-n . Dihiit irif" sich 
nur UnaniM-hniliehkt-iti-n mach«*n mü"<kön:; :: 
nicht wüisen, »laß »lie ArlK-itgcber an «lie D»hn'.»t/.«-. «li« «he 
..Filmgewerkschaff «•in.s«--tig auf't«-llt. in k« inem Falle 
g«-liun<len sin»!. Dt-'halh erg«-ht «ler R.it an «1«.- .\rf--itiu-h?--;:-r. 
sie mögen nicht so leichtgläubig sein. 


Die Konzessionspflicht der Lichtspieltheater. 

Kill s äittisches Känkespicl. 

S «-h«>ii häufig zwar ist «l«-r V»-rsu«-h uiit<-rnomm»-n zuspitzte. In den letzten Tagen erst wurd»* «la.s aiißerorilent- 

woi-.l» ii. «lie B«-tri«-hsführung v«->n Li«-htspi)-ltheatern Feh v«-rhäi!gnisvoIl»- Harhurger Kino»inglück n«-u»-rli*-h vor 

eiiM-r K«inzi-s.si«)n'p.li«-ht zu unt«-rst ll.-ii: n emals «len .S'-hra-ik»-n «les (k-richts aufg««rollt. -Mit G.-niigtuung 

aU-r sin«l »leiartig«- Kiii'i-hränkiingcn bislang 1 k-- darf man :» stsn-lh-n. »laß «lie «l»-rz» it g.-lt«-n.len B -stimmung.-n 

höntlich als n«>tw(-n«lig aiit-rkaiint w«trd«-n. un«l w«-de- v-mi sich als ein v»>llkommen aasrei<-hei!«l«-r Schutz »l»-s Publikums 

.illgenu-in V'»lkswirts<-h!iftli<-h« n. n»s-h v«>m filmk«imm« rziellen zu lK-währ«-n ge«-ignet sin«l. und sr sollt«- man auch von «l«-n 

.'stan»lpunkt<- uns, li«-ß«- si«-h «-in«- «l«-rartig.■ F*>rderiiiig gt-niig- R-lalnlen e~warten. daß sie imsi*m TlM*at«-rlK-sitzern. «lic 

sam m« tivit-n-n un«l unt« rstüt"en. Wir sin«l «li« htzteii. «lo«-h «len erla.ssenen Bi*stimmungen wcit«-stg.-hen<l u.-r.-cht 

«iie ni«-ht mit <l«-n B.-hör l*-n voll un«l gan:«. »larin üU-rt-in- zu wenlen sich ehrlich Ix-mülv-n. einig.-rmaß»-n entg.-g.-n- 

stimmteii. »laß für »lie Li«-!itspie|tlk-aterbauten Ik-s» mlere zuk«>mm»-n sich b«-fU ißigt«-n. .SchUeßl «-h ist «-s ja d«x;h eine 

bau- un«l feu»-rj>«ili;:«ili«-hi- Vor'«-hrift«-n »-rlassi-ii werU-n Rins««nwahrb<-it, «laß «len weita’is grcVßti-n Ant«-il «les Ge- 

i.iiißU'ii. Di«- kiitastr«iphal«-ii l’iiirlück'fäll«-. «li«- wir in «len winnes am Kin«>g«-s<-häft «Ik- .Städte -s-ll«st halK-n. in deren 

« rst«-ii .lahn-n «l»-r uiig<-h«-ik rli<-h 't.irkeii Fntwi«-klung «les .Säek»-1 nicht nur »lie «lin kten Einnahim-n aus «ler Inanspnidi- 

bieht.'|>i»-lw»-s«-ns in »li« s*-n und j. i-.«-ii V«»rführungs,sälen »lie nähme «ler städtischen Gas- un«l Elektrizitätswerke flicß«-n. 

li-uer- un«l hau|H>lizeihch ihn-n Ik-'iH-hi-ri- keini-n geiiiig« nden sondern di;- «larülx-r hinaus aas »h.-n Lustbark itsst -uem «len 

Schutz gewährten, mit« rh-tM-n un«l »-rl«-i.len mußten, laben Löwenanteil vom gesamten l’msatz b«-r.ieh«-n. Eine leichtere, 

i-ns v«-ranlaßt. imm«-r wie«l«-r und wusler mit l>«-t«>ntem eine einträglichere Ver.lieastqn«-!.«- läßt sich für «lie Kom- 

N'ach«lruck «-iik-rst-its «li«- streng«- Einhaltung aller füi den munen doch gar nicht auvlenk-n, un.l so müßt«-n «Ik-s«-. 

Schutz «les Publikums »-rlas.s«-n«-n Vors«-hrift«-n zu fonlern wenn sie auch nur ein wenig ökonomi.st-h zu rechn«-n v.-r- 

iin«l aniler«-rs»-its zugleich Ix-i »h-n maßgeblichen Instanzen stüii»len, alk-s «laransetzen, die privat Ix-wirtschaft-t-n Licht- 

dafür «-im.utrt-t«-n. »laß »lie .Ausführung »u-r zur Sich»-rung spieltheater in ihr«*r Prosp.‘rität bestens zu unt.-rstüt.en. 

»U-r Theat« rlK-such» r »-rlass»-iien .^laßnahm»-n sich auch nicht statt ihnen mit allen Kräften entg«-gen zu arls-it.-n. statt 

zu cin«-r »lirt-kt<-n Härte g«'gt-iiülH-r «l«-n Th«-aterunteriiehm«-rn ihnen durch erdross«-ln»le .Stem-rü K-rix-lastung j<sl«- Ri-nta- 


1 


Unser 4. Film der Sonderklasse 

VERSUNKENE WELTEN 


nach dem gleichnamigen Roman von ANNY WOTHE 
Fabrikat: RIA JENDE-FILM". Regie: SIEGFRIED PHILIPPE HauptroUe: RIA JENDE. 



Verleih für ganz Deutschland ttir 

SOdfilm A. 0,. rrankfnrf a. Hain 

Verleih der Deutschen Theaterbesitzer 
Berlin, München, Düsseldorf, Leipzig, Hamburg, Saarbrücken. 






Nr. 825 


Der Ktnematofraph — DOssHdoM. 



Hogo Caroly, logeDlegr 

Amtliober 8*obv«irMAodi(r>v für Kk.o und Projf^ion 

^ISr: Köln, Afrippaitt. 19 ?TCir 


Ständiges groSes Leger in — 

Kino - göMraii’n pot iuteiigr 

Maschinen, Lampen, Transfor¬ 
matoren, Widerstände, Kohlen. 



bilität.xkalkulatioii /.ur Uimiöglichkeit rii inui luMi und schlie߬ 
lich auch noch ihr 1‘rcstigc durch (>ffi::icllcs Ahrüok«-ii und 
Mißachtung in niedriger Weise v.u geUhr len. 

In der li'tzten Woche nuißten wir energii»ch Front machen 
gegen den l'kas des Regierungspräsidenten von Westfalen, 
der die Lichtspieltheater mit den Rummelplätzen in einen 
Topf zu werfen Indieht; häufig schon vermeldeten wir die 
Schildbürgerci von Ortspolizeigewaltigen, «lie in grotesken, 
in monströsen und skurrilen App.lKT. d.i«- Oeffentliehkeil 
zum Kampfe gegen den ,.Schmutz" und «l<*n ,,.S hun<l" im 
Kino aufriefen, die zur Bildung von Aufsic htsgn-mien un<l 
zu brunnerischer Schnüffelei in amtlichen S<hreil>en und in 
versteckten Liseraten <ler Tageszeitungen aufff.rderten. Heute 
haben wir uns witsler einmal mi einem Pfuhlbürgerstreiche 
7.U befassen, der sich im bajerischen BamlKi-g zugetragen 
hat. wo der als Beisitzer der Kammerlichtspiele in Mannheim 
iH'kannte TheaU rfachmann Leonhard Wüthele im Juli 
des Jahres ein Lichtspieltheater. <las wähnuid der Sommer¬ 
monate geschlos.sen war, gekauft hatte. Herr Wüthele hatte 
der Behörtle die übliche Mitteilung gemacht, daß er das 
TheaU*r käuflich erworben und daß er es unter R-rück- 
sichtigung der steiler- und baupolizeilichen Vorschriften 
ab SeptemlHT weiterzuführen Ix-absichtige. Als er nun das 
Programm anmelden ließ und die fertige Reklame vorlcgte, 
wnmle seinem Boten erklärt, daß Herr W. überhaupt nicht 
das Recht habe, Lichtspielvorführungen zu veranstalten, 
<la ihm ja gar keine Konzession erteilt wonlen sei. 
Auf die Vorstellungen beim Polizeiainte, .laß zum Btdriebe 
eines Licht.spielhauses eine Konzes.sion überhaupt nicht 
erfonlerlich sei. sah sich der betreffende Bi-amte iM-müßigt. 
in seiner ganzen Handbibliothek nach «lern Stichwort«* 
,,Konzession" zu fahnden, um seiiu* in Kinoangelegenheiten 
anscheiaend reichlich dürftige Sach- und Faehkenntnis 
zu erweitern und durch helfende Paragraphen rückgratig 
zu stärken. Da.s Ergebnis des langwierigen Wälzeits der 
Gesetzt'sbücher war, wk* selbstverständlich vorherzus<*hen. 
ein n«‘gativcs, so daß der PolizeilH-amte den Standpunkt 
lies Theat<*rbesitzers als zu R«*cht liesteheiid anerkennen 
mußte und die strittige Angelegenheit als erledigt betrachtete. 

Nicht der gleichen Meinung aber war der hochwohl- 
löbUche Sta«ltrat, <ler unserem («ewährsmaniu* in den ersten 
SeptemlxTtagen eine Entschekliing zukommen ließ, die wir 
ob des Kuriositätsinteress« s. das .sie schon auf Grund der 
herangi-zogenen Gesetzesbestimmungen von Anno 1868 
und 1 8 7 2 (sic!) beanspruchen darf, nachstehend mit- 
teilen: 

„1. Der Antrag <les Kaufmanns Ix^onhard Wüthele 
aus Mannheim auf fIrN ilung der polizeilichen Genehmi¬ 
gung zum Betrieb des Kiiu*matographentheaters, Regina- 
Lichtspiek** in Bamberg, Obere iSandstr. 7, wird abge¬ 
wiesen. 2. Für gegenwärtigen Be‘schluß kommt eine 
Gebühr von Mk. 60,— in An^tz. 


Grünile; Zum Betriebeines Kinematographentheater- 
ist nach Art. 32 Ziff. 2 PStOB. in Verbindung mit § s 
der \ er<*rdnung vom 3. Juli 1868. un<l nach § 15 tler Ver 
Ordnung vom 4. Januar 1872 di«- Erlaubnis dt-.s .Stadtrat«-- 
«•rforderlicli. Die Ert«-iliing o<ler Nichterteilung der Er 
laubnis ist gemäß !} 5 der Veronlnung vom 3. Juli 186' 
in da.s pflichtgemäß«- Ermeas«-n «les Studtrates gc-stellt 
ln Bamlx-rg iM-fiiulen sich Is n-its vier Lichtspiel 
theater, eine Anzahl, die «lern Bedürfnis «ler R-völkeninv 
e ner Sta<lt von .50 000 Einwohnern vollständig genügt 
Di<-s b«-w«-ist der l'nistand. «laß «las früher auf dem An 
west-n OU-rt- .Samlstraßt- 7 betricla-iu- Liehtspk-lhau 
Astoria (jetzt R<-gina) mangi-Ls genügenden R-suchc 
vor mehn-ren .Monaten gt-schlossi-ii wenlen mußte uiic 
bis j«-tet gi-schloss«-!! war. 

Es war deshalb die erlK-U-ne Erlaubnis zu versa-.: n 
IVr .Aii.s.spruch im Gebühreiipimkt r.clitfertigt sich iiacl 
Art. 142. 14.3. 166. 167 ii. 175 <les Kosti-ng.-s tz. s. 

Stswltrat; gcz. Rattel ur.«l Kück«-1. 
Aiisg«‘f. Bamlx-rg. «k-n 5. S-pt. 1022." 

Ein l’olizciwachtiiu-ister erhalt «-ig«-ns den Auftra-; 
durülx-r zu wachen, daß die Vorstellungen auf Cirund «le 
Entschekliing Jes .‘stafltrates ausges«-tzt würden. IXr ii 
seinem Geschäft dur«-b die Schließung :mf «'as alK-renipfiin! 
lich.ste g«-sehä ligte B«-sitzt-r v«-rsu. lit<- nun, dur-h Int«-i 
pellatioii «les Bamlx-rger Bürgeriiu-isters eine Wk-ilen-röffnun. 
st-ines Haus«-s zu ermöglichen. Das Stailtolx'rhaujit 't-lll' 
<l«-n .Stadtrat als die verantwortlich.«- Instanz hin. der Staili 
rat ve wit-s auf «lic Polizeib<-h«'ir.le und diese wk-«lerum an: 
«len Sta<ltrat, so «laß «in nicht eiidenwoll mler Kreis eni 
staiul, ein pos.si(-rliches Vcrstcckspi«-!. über «ins man nur her/ 
haft lachen könnte, wärt- «-s nicht s«» .sciiikuiiös uii'l traurig. 
.Auf dk- n-cht dringliche Anfrage d«s g«-het:-.ten Tht-atei 
Ix-.sitzers, wer «lenn nun eigeiitlicli von all «len HerrschafU-e 
für den ent.stehenden .Schalen haftbar gemacht werd« 
könnt-, wußte man allerorts nur eiiu- einzige .\ntv»ort, ein« 
recht banale Au.sflu«ht, dk- mit abwclm-iulcr Geste da- 
au.sführcn«k> Grgan, «leii P«>lizeiwaclitm<-ister. <l«-r «1 ■ 

Schließung «Inrchgefühit hatte, als «-inzigt-n Sün<lenlKX h 
darstellte. 

Dt-r ewig«-ii Wirstt-llung und fruchtl«»seii Bamlx-rg* 
B«-mühungen mü«!«-. vvamltc sich uns«-r G«-\vährsniann dur- 
.st-inen R«'chtsbcistand in cin«-ra au.sführli«hen Schreib« 
an «Ik- R«-gi«-rung von OlM-rfrankci». «lie «lern eigenartig« 
Spiel der Sta«ltlu-mit <ladur< h ein Emlc st-tzte. daß sie an« 
16. Oktola-r den Be.->«-hluß des Bamlx-rger .Sta<ltrates a 
nicht zu Recht bestehen«! aufhob. Als eigen¬ 
artig vertUent «lie Tatsache Ix-sondcn- Erwähnung, d « 
dieser B<-schliiß genau 14 Tag.- brauchte, bis er «len V • - 
in «las Bun-au «les R«-chtsanwaltes faml. Ja. ja, «lie Po-: 

Wir richten hiermit an .Staat ui'«l Stä<h«-. «lie do« h 
wenn wir üh<-rhaupt ülx-r «lie Griimllx-griffe der Staatsbürg ' 
kun«le einigt-rnialk-n richtig informk-rt sin<l, nur «larin ihi 
E.xistenzls rcchtigung halvn. «laß sie «las Lolx-n un«l «i: 
Erwerbsniögliehki-iten «ler Bürger s«hütz(-n un«l gew:- 
leisten, «lie Frag«-, ob «lerartige Ränkespiele, wie wir 
vorsteheml «ler (X-ffentlichkeit niitgeteilt habt-n, «lurch -Ii« 
zur Re«le stehen«!e Materie irgi-ndwic begründet erscheinen 
können un«l wer dem schw«-r gt-schäiligten TheaterbesitzC 
für dk- entstanflenen Verluste haftbar ist ? Wir begnü:.'«' 
uns nicht mit «lern von «len Bamlierger .Sta<lträU-n gegeben*’« 
Hinweis auf einen Polizeiwachtmeister, der d«x:h ganz fragl 
nur einen ihm höheren Orts erteilten Befehl aiLsg-führt h'' 

Wir beiuf(-ii uns auf «len Ix-i festlichen Gek-gcnh« .' 
häufig zum Ausdruck gebt achten Unterstüt::ungswillen niall 
g«-bUcher Regierungsvertreter, und wir fordern und erheisch.-: 
namens «ler gesamten deut.schcn Filmindustrie Anerkennung 
von deren Lebensbereehtigung, von deren Entwickliuig^ 
notwendigki-it un«i von ihrem verbrieften Anrechte 
tatkräftige Förderung! C. 




10 





F 


Der Kliwtnatofmph — Düisgldoil. 


Nr. 825 


Berliner Notizbuch. 

I>i<- Siik»'^-‘ii>ii-wti>iii<-ii «ItT Kfu. DaviflMon und Ma\ I>t h«T»>i»rJi> Tair der Kilm*>orw Kilinbör- iiitd S.I1.1 

-piel<T«tn-il<. Ni-ii.- in di-ii Kin<>tii<-at.-ni. I>T Sjmii* 'aiMinl- t 


M ,i -h (Irin /ii'aiiiiiiriiliiiirli (Irr Efa Itri'iiiiien dir 
Suk/.(’s<j()iisst,iatrii «■irli alliiiählii li zu orieii 
tiri-rii. Eni>t I. III) i t > (■ li -türztr <irh in da' 
ainrrikanisrhr Ahriilrurr und vrrlicll dir 

•urnpäisrlir Filniridr. Brivits im .laiiiiai de' 

komiiH'ndrii .lalirc' wi'-d rr in I..1- .\ 11 irr los den 
Film .Doioiliy Vriiion'. von lirddon Hall mit 
Mary Piekford in der Hau|>:rolle. .Irelim. Die Auf 
naliniezeil dc' Film< ist auf (Irei bis vier Monate fe-t 
irelrirt. eine für amrrikainsrlir V.-rliältiiisse außer 
urd -iitlirh lanyr Zeit. I.ubitsrh liai in bindender Forn. 
erklärt, er wolle s.ifurf iiarli Fertiirstellunir des Pirk 
fordrilni' narb Drutsrhland zurürkkehren. uni mit Paul 
Davidson rin neues Filmnnternebmen ins I.elien zu 
mfen. Ein anderer Sukzrssioiisstaat wird 'ich unter 
(1er Fiilinn;” von -loe May auf den Triiinineni de' 
Staatenbundc' der Efa etabliei-en. In die'rm Maystaat 
werden die Provinzen Mayfilm. Frma. Filndiaii A. (J. 
and Paul I.eni FilmirescUs. h.ift sjcdi vereinen, loe May 
bat für diesen Konzern il' (ieiieraldirekior den 
frülieren LiMlri der Meßterbetriebe. T.ro Mand . eine 
fübreiide Pei'oiilirlikrit der deutschen Filmindustrie, 
der nach melirjälirii'ein .\rfentbalt in Desti rr?ieh 
zurückifckehrt ist. verpflichtet. Iin übriiren wir! May 
bald seine m‘uarticen Oriranisatiousideeu im Verein mit 
•iner .Anzahl terhni'eher und anderer Finanzleute in 
lie Tat umsetzen. So reirt sich allentlialbrn neues 
I.etieii auf den Trümmem einer wepiir rühmlich ver- 
unkencn AVelt. 

Die Berlinei Filmbo.se hat ihren --olirm. 
ia man darf saireii ihren h(*roischen Tair liir.t-»!- sieh. 
Der S e h a u s p i e 1 e r s t r e i k an den Sprechmhoen 
brach'e in diesen ewii: rirnienden. ewiir schwirrenden 
Betiiet» unirewnhnliche lirweirunir. Im alliremeinen 
'ind ja die khunen Filnidarsteller. die Edelkomparsen 
'ind Komparsen von der Kolleirenschaft der Bühnen 
als Mimen zweiten Ransres von oben herab amresehen. 
Pnd auch in den Herzen der kleinen Filmleute er iseht 
das Gefühl des N'eide^. das Gefühl nnauseesproehener 
Feindschaft ueiren die ROhnennienschen nie völliir -Als 
nun der Berliner Schaiispielerstreik fast sämtliche 
Theater der Hatipt'tadt lahmleirte. erinnerte man sich 
der Parias in der Filmbörse. Wenn die als rettende 
Knirel einspräniren? Wenn sie die I.einwand mit der 
Rampe vertauschten? Man streckte auf seiten der 
Theatcrdirektoren vorsichtic die Fühler aus. Und an 
der Filmlmrse .sprach sich’s eilisr herum: da.' Theater 
n(}mmt und holt uns! Lauest beerabener Ehreeiz stiee 
in die Köpfe, rötete die Waneen. Ein alter Komparse 
mit erauer Mähne, der von den Filnireei'seuren als 
Kopfmodel!“ verwendet wird, träumte die Krone des 
Könies Lear auf seinen Schädel. Komiker übten Mono- 
loee und sahen mit Entsetzen, daß ihre Stimme nicht 
d"r Mimik gehorchte. Zofenmädi hen wnirden zur .Tun? 
frau. natürlich nur zu der von Orleans, und ül>emächtipe 
-Auiren von Statistinnen übten sich in Orska-Blicken. .Ta. 
das Theater map nur kommen, es soll uns nur holen. 

wird endlich erkennen, wa« es an uns. den .Aus 
dtucksdarstellem. bisher verloren hat. an uns. die wir 
Schauspieler sind, und die das Snrechtheater nicht als 
Schauspieler anerkennen will. Die dicke, verräucherte 
Luft der Filmbörse duftete einen Tap lane würzip nach 
«rträumten Lorbeerkränzen. Und dann wurden die 
«fsten. sehr vorsichtip au.spestreckten Fühler der 


Thcaterdirektorrii nierkliar. Du iImt ec'Chah du' 
Wunderbare, diese .Sc| aiispieler zwei’rii Raiipes wurden 
mit einem Male zu Kollcireii. zu wiiklicheu Schau 
'pirirrii; 'ir rrkläiteii. daß sie keinesfalls i.o*«onnrn 
'(•ieii. den (Jciio'scii in den Rücken ;'u falirii. iiml diß 
'ir .''olklaritä! um j(*drii Prri' ülirii würden. .An dr*. 
.\st dc' .'staiidrsliewnißfseiii' hänz'ten sie ihren Ehi 
z'ciz. und mit dei irroßeii Gebärde, die ihnen beim Filn^ 

• •inmal zur Natur geworden i'i. zdiiireii sie aii' d? 
Lielit'trahl einer phüzlirben Hoffiiuiip zuriick in d.i' 

• •>•(•11 nielit rrfreuliehe Dunkd der Filmbör'-- 

Der P r e i « t a u in e 1. der alle' in sein* vri uicl* 
trnde .'strom'chiiellr zieht, hat nun aiirb die Brrlinr 
Kinos k^'-zwuiik'rn. mit den Eintrittspreisen !*• 
iräehtüeh iii di*- H("»he zu pelirii. Immerhin ist di^- 
Relation zwix-hrii E'rieden'preis und heutiko'in Prei- 
der Sitzplätze in den Berliner Ki io' noch lanpe nirlit 

• ine so kia—e wir in den Tbra'rni. .So rrhet>en da- 
Mafiioibau' l.V> \f.. die .Alha'iibrt am Kurfürsfendamn: 
KIP M. (iie I fa und Deela-Thrater je 90 M. für den 
bilüpsteii Platz. In den eitizeli .*11 Bezirken wird du’-rb 
dir Ohinäi lief eine riitsprecirnde R^-irrluntr der Ein 
trittspreis* eifol'rrii. Da die Steuerstaffelii bis *20 .M 
2ti Piczrot. bis 40 M. *23 Prozrtit bis 1.3.'. M. J.'» Prozep: 
>>etraifen. wird die Iteabsiehtiirt- Entlastuiiir der hilliz'"' 
Plätze mit einem Male vollk* nimen hinfällig'. Dir bc- 
Teili"teii Vrrtiändr halM*n 'irb daher an den Brrlinei 
.M .ei'trat irewandt. um eine .\hliilfr zu erzielen. 

El 'clileieht von Filmbureati zu E'ilmluireau; er. df 
iicueste Ty|H‘ iin Filmlel>eii der S pä n e sa m in 1 e r. 
'irbüehfrrn, die .Vu;ren zu B'kIcii «resenkt. wo er den 
-Alifall wit'ert. 'tehf er an der Tür: wie ein B“tfler. 
I nd et brinrf doch Geld. M'^nis G(*ld. alK-r immerhin 
Geld; die Herren A’orfülirer tind du' Fräulein Kleberin 
können davon Kuchen kaufen. Er kauft Sjiäiie; Per 
forieruiiir"näne. .\bfall.«tüekrhen. allerminderwerti'zs'^e' 
Material. Denn der irute .Abfall wird von den Firmeii 
'clbst verkauft Der .Spänesammler creht nur auf den 
Abfall vom .Abfall aus. sozusiiren auf .Abfallmoleküle. 
Zu mehr fehlt ihm die Kapitalskraft. Er muß schon 
recht lantre hausiren. bis er ein halbes Pfund .Abfall 
beisammen hat. Die Kleberin. der Vorführer, .sein*- 
inicrreiehbar proßen A'orhilder. sind ihm piit pesinnt. 
.An die iranz pewaltipen Menschen, wie Direktoren oder 
Repisseure. wast er nicht einmal im Tr.aum zu denken 
AA'ozu auch? Sie verkaufen ihm ja doch keine .Abfälle. 
.So schließt er die kleinen in sMn mutipes Herz und 
hofft und haut auf sie. Er braucht ihre Liebe, denn 
iede Liebe trätrt drei Gramm .Abfall. Manchmal wird 
ihm ein Gramm Späne pesehenkf; dann hat er seinen 
puten Tap. Er lebt im Staube des Filinpetriehes. er. 
der sehrulliKP Sammler mit dem .Span im Kopf und 
dem kleinen Späneben in der Tasche, in der sieh die 
Sehnitzel zusammepfinden. ans denen er seine Existenz 
baut. M. P 


ReNt'inr-wertsigii itii Ltpr slniiliclier ErsiirrlK 

niaiiiBt. Fmklrt i II. Kißer-PBASiie S-tll 

Telegramm-Adresse: Kinophot, Frankfortmain 
Fernsprecher: Amt Römer Nr. 2910 j 

Preisanfragen bedingen Rudeporto 5 



11 








Nr. 825 


Der KInematogniph — DOsseldort. 


Berliner Filmneuheiten. 

Referat unseres Korrespondenten Dr. Max Preis, Berlin-Halensee. 


HS Waisenkind, hahrikal: National Film ('<>., 
New York. (Marinorhatis.) 

Sie kam, wunle geselu-i mal siegte. Mary 
1* i e k f o r d . t iiu r der lu lUten l*lanet<“n im 
amerikanisehen SternenhaniUT. ist Lieltling des deutschen 
i’iiblikums gewonlen. Das macht: sh- hat uns das ..Waisen¬ 
kind" vorgespielt iiml wir waren glücklich «‘nttäu.scht. 
Nichts von dem erharmliclM-n Kit.sch, auf «len ilieser Nanu- 
schlielk'n läßt. In «-iner saula-r un«' logisch aufgebaut«Mi 
Handlung, die keinerlei Konzessionen an süßliche Billigkeit 
macht, st«-ht die (iestalt «les Waistuiivindes, das sich zur 
berühmten S<hriftst«-llerin hinaiifleht. Hinauf-leht! Dariiuf 
kommt es an! D«vß hier erlehensim'igliches F!rlel)en g«*z< igt 
wirtl. Und «laß «‘s v«m Mary PickfonI g«-z»-igt wirtl, «lie für 
die rühremle Kiialhaftigkeit ela-nso Ton, Stimmung, Aus- 
driuk, UelK'rzeugungskraft fiiiflet vie tür «las geieifte 
Mä^hhen. Ihre -Achtjährigkeit ist ergn-ifen«l echt. Die 
darst«-lleris«-hen St4-igeruiig«-n ganz bc«leut.same Kunst. 
Kommt hinzu, «laß «lieses süße (Icsi-.-ht, «liese f«-inglie«lrige 
Erscheinung für den Film gera«lezu g«'')oren ist. IVIht soviel 
bejahen«ler Freiale üla rsali man gern«“ «laß «las amerikanische 
,,Wai.s«‘nkintl“ alte Wan* ist, geriuh“ g'it g«“nug für Europa. 
Doch stören angegraute R«-giegestrigkeit un«l sillHThimrige 
phot«>graphische Ti“chnik «h-n schönen (}«‘samtein«lruck nicht 
— Mary PickfonI ist ja in fast je«ler Szene. 

,,D i e schwarze K c h a c h «1 a m e". Manuskript; 
Franz .Schulz. Regie: Heinz Herald. '«'ahrikat: Max I..anda- 
Film. (Alhambra.) 

Das lX“tektivg«‘nie ist tot. .Mau.s«*tot. -Mumifiziert. 
Da kommt Franz .Schulz, «ler Raffinierte, der Witzige, 
der . . . na, wollen mal mit Attribut«“!« fn“ig«“big «“in — also, 
der Geistreiche und haucht «lieser Mumie neues L«“lK“n ein. 
Fnilich nur grot«“skes, an Seihstpt“rsiflage gn-nzeiuh s Ix“lK“n. 
Aht“r Li“lM“n. L«“lH“n, «las in einer klug aufgeh.aut«“!! Haiul- 
liuig sU“ckt, «las all «lie unseligen R«“quisit«“n «les IX“U“ktiv- 
atück(“s in «ler Rump«“lkammer laßt un«l «lafür spannemle, 
gescheite Unterhaltung bietet. Max L a n «1 a , «ler mit 
d«“m Instrumentariuir «ler lX“tektivkomödie so gut Bc“8chei«l 
wußte, findet sich, «“cht, unauhlringlich, «“l(“gant un«l mit 
ang«“bon“ner Klugheit au«“h in diest* neue R«)!le. In «ler 
pikunU“n Liane Rosen hat er eine far.iost“ G«“genspi«“lerin, 
in Haral«! P a u 1 s e n einen tüchtiger. «larsU'llerischen 
Helfer. Heinz Herahl führte un“sichtig. diskn-t allen UelH“r- 
treibungen aus «lern \\'eg«“ geheml, «lie R«“gie. 



..D r. .1 i m". .Ab«“nteurt“r-Film. Amerikanisches Fa¬ 
brikat. V«“rtrieb: Bayerische Filnig«“s«“llschaft, Fett un«' 
Wi«“s«“l. .Mün«“h(“n. (S“hauburg.) 

ln meinem N«>tizbu«;h ülH“r «lie allziivielen Filme «lit“s«“r 
WfK he fin«U“ ich, .sei l«igw«irtartig g«“kürzt. folgende .\uf 
z«“i«-hnung«“n: .Stark«« .Spannungs«“i<“nu“nte. .MoraIis«“he Ten 
«lenz ohne S«“hmalz. Das Gute siegt. Nicht weil «ler Ver 
fasser «“s s«> will, .s«in«l«“rn weil «‘s so « in könnU*. Han<llung 
Klar, gera«l«linig, kein Vexi«“rspi«“l. Frank .Mayo in «h- 
Hauptrolle prägt sich «lurch persönlich profiliertes Spi«. 
«l«“m Gt“«lächtnis ein. B«>xkampf an B«>r«l einer .S«“g«“ljachi 
originell un«l s<“lu“nswert. Ich halH* «lies«“n Notiz«“n nicht- 
hinzuzufügen und nur f«“stzHst<“ll«“n. «laß «le! Publikums 
«“rfolg ein vcrdient«“r un«l starker war. 

,.Berg Eyvind u n «1 sein Weib' Regi- 
Victor Sjöström. Fabrikat : .Svjiiska Film. (U. T. NoUen 
«lorf platz.) 

.4uf einem an«ler«“n Blatt «les R«“feratnotizbuche8 fin<lc- 
sich «li«“.«“ Aufz«“ichnung«“n. Schw«“«h“nfilm. .Allenlelikatest'- 
Synthes«“ v«)n lx“b«“ns«“chth«“it, 8ubstilst«“r schauspielerischer 
Hingaln“ an «las Werk. Men.scher. v«)ll aufrechter Innerlich 
kt“it, aus «ler Natur nonlischer Berge heraus gefühlt, ihr 
.‘“'chick.'ial in «len Schneesturm trageml. in der großen Macht 
«ler Natur mit ihrem Schiclwal untergeheml. Xaturnähe - - 
Natnrgl«“iehh<“it iu jetler Szene. Sjöströms R?gie von 
biklhafter Kraft un«l kün.stlerischer Reinheit. .41s Darstell« " 
mit F]dith Krastoff auf «insamer Höh«*. Islämliscl 
Naturbil«li“r voll hinr«“iß«“n«l«“r Schönh«“it. Kunst gewonlen« r 
Film. Auch «lies«“n Notizen habe ich nichts hinzuzufügen. 
Wo man lH“wun«h“rt, darf man Worte spar«*n. Un<l «larf 
hoff«“n, hoffen, hoffen, «laß auch wir einmal «liese kammer 
spiclhafte Vollemlung errt“iohen wenlcn. 

,,T i e f 1 a n «1". Manuskript nach «ler D’Alh<“rt-Lothaf 
sehen Opr-r von R«)lH“rt Heyraaiin. R«“gi«“: E. .4. Lieh' 
Fabrikat: Licho-Filni «ler IXcla. Verleih: l’fa. (LJ.-T. 
Kurf ür.st«“n«la m m.) 

Die Wrfilmung «ler Oper scheint in .M«xle zu komm«'n 
B«“8ser als «lie Veropi“rung des Films scheint «liese nc': 
Lichtspi«“ltracht immerhin. Das .4ug«“ «les KurlK“lkast«“n.‘ 
an hist«)rische Kok«“tU“rie nun einmal gewöhnt, richtet sic’ 
natürlich mit Vorliebe auf «lie Li“ierka.stenop«.“r, «lie. inn« r 
lieh unerfüllt, sich im Path««« let“n“r Gebärden erschöpf? 
Ein R«“gi.sat“ur von Gt“8chmack un«l Kultur, E. .4. Lieh" 
hat fr«“ilich st“ine regie technische GesellenarlK“it an e-: 
nifwlerne, im Konflikt un«l in der .4iL“'malung dt“s Konflikt 
wertvolle f)p«“r gewemlet (die zu«lero eine musikalis« L , 
Perle ist). Die.se Gem-llenarbeit wurde zum großen 1« 
ein Meist<“rstück un«l «lie Verfilmi.ng der D’.4lbert8«li.' 
Oper ,,T i e f 1 a n d" ist als ein starker Gt“winn zu buchi-r. 
Robert H e y m a n n lH“sorgte (nach dem Libretto Ru«! ’ 
Lothars) «las Manuskript. Heymann ist Routinier. Gei 
die R<mtine verleitet ihn man«;hmal zu Konipromis«e* 
Di«“smal war er ganz von dramatischen Werten des Wert' 
hing«“geben; holt«“ mit sicherem und filmisch orientierte? 
Blick vi«“lfältige Schönheit aus dem Sujet, lockerte «1* 
wuchtige Gt“fühl, um es an«lers wieder zu straffen: ' 1 
b«“n“itt“tc «len szeni.schen Reiz v«>r, den Regie | 

Photographie malerisch erfüllten; er «lürfte wohl auch ft ‘ 
«lie kluge, klare Bt“titelung die fällige Anerkennung 
anspruchen «lürfen. Auf der Basis «lieses guten Manugknp' J 
Robert H«“ymanns baute Licho weiter. Verdichtete «!*■ j. 
Konflikt Magdtum-Herrenrecht zu intensivster Bildwirki"'r ^ 
zeichnete mit schön primitiver Linie das Motiv «les trif , 
haften Hirten Pedro holzschnitthaft in «lie Handlung, j. 


12 






Der Ktneiwatttgraph — Düssddoii. 


Nr. 825 


*^ng die kitschige V’isioiistechnik in feinen Amleiitungen 
der Ma<lonn«‘nen»eheinuiig, als <lie sieh die (leliebte dem 
reinen Toren Parsifal-Pwlro offenbart. Er fanil für die 
I.Andschaft, die feine Pyn-naenstimmung, einen von sanftem 
Dun.st umflosKt'neii Ton, der «lie (Grandiosität in Stimmung 
auflöst und wunli* von tlen Photographen gut unterstützt. 
.\u8 Micha<‘l Bohnen konnte er nieht mehr holen als 
selbstucwuUtes, aelbstherrliehes Opernssngertuin, «las mit 
.Ausdruck prunkt. Lil D a g o v e r alx-r, gefügig «lern Spiel 
leiter un«l im Vollbesitz fraulich intensiver Darstelluiigs- 
kraft, wirkte beglück«*nd in «1er IjTischen Sanftheit wi«- 
im Affekt der «Iramatischen lliHrhspannung. Sehr gut. 
iiM-nschlich schön umrissene ITnzi vilisiertheit «ler Pe«lro «les 


H«*im Hansen, liigeinaehter B«ifall l«»hnt«- «li«- .Mühen 
«les \Verk«-s. 

..Wenn «ler Sturm verbraust’ .Amerika 
nisehes Fabrikat. (Primii.'>palast.) 

Nur fünf Zeil«-n: Aim-rika - alt - langweilig. voll- 
g«*pfr«)pft mit Kö«.-hinnengefülilen lielH*s>«-hwer — kri- 
miiu-ll «lampfen«! - Sehiffsiintergaiig (übrigens h« i^'orragenil 
gi-s«-liickt «largestellt) — HerzeiisMlimaiz - lK-s<-hworeiu* 
Tn*ue - En«le gut. alh*s gut. Völlig iM-deutungshis. .A«;h, 
wäre «lies«T Film seinerzeit torpisliert wonlen, Eur«>j»a hätte 
ihm kein«* Träne naehgeweint. 

l’elH-r «len .M e r c a t o r f i 1 m ..W er bist Du« 
iH-riehten wir in anderem Zusammenhänge. 


Ein neues politisches Filmverbot. 

\ on unserem Leipziger Korres|>on«l««nten. 


© er neue, von der Nationalen Filinsehauspiel-iJe 
■Seilschaft zu Leipzig - Lindenau hergestellte 
Heimatfilin „Leidendes Land", der am v«*r 
gangenen Dienstag seine Uraufführung im 
Leipziger Schauspielhaus erleben sollte, wurde von 
der Vorzen.sur verboten, da er geeignet sei, im Aus¬ 
lande MLUfallen zu erwecken. Die Aufführung i lüUte 
daher auf einen späteren Termin ver.scliol>en wt rdeii. 
Der Begisseur des Films. Hanns Lanipudius. schreibt 
uns über das ^■erbot: 

..Ich liatte zwei Leipziger bekannte Aulore:i be¬ 
auftragt. ein Film-Manuskript zu schreilien. djs in 
künstlerischer Form zur Tendenz haben müsse «lali 
in den Tagen des völlig Alleingcstelltseins unseres 
Vaterlandes j«Mler D«*utsche sein ganz«-s Soin und 
Kfinnen der Heimat zur Verfügung stellen. Hein.atflucht 
und A’erzagtsein in Treue und S'ertrauen zur .Sclmll«* 
sich umformen müsse. Nichts an'l«!res will .ler Film, 
als in künstlerischer Fprm tiefe Heiniatliebe zu w«**-kcn. 
achtunggebietend zumindest in dem Sinne zu s(ün. daU 
bei allem Respekt vor Dollar. Pfund und Tsch«‘«'ho- 
krone der Dienst für die Heimat das Höch.ste sei. 
Die Begründung der Nichtfreigaix* nach erfolgter Vor¬ 
zen.sur erklärte, daß dieser Film beim Auslande .Mi߬ 
fallen erregen könnte. l>and. armes leidendes Land! 
Das Volk hungert und darbt, der Dollar schwingt er 
Itarmungslos seine (Geißel, macht uns zu Arlteitssklaven. 
jedoch -- du darfst nicht murren! Schlichtes Rekenn«‘n 
von Heimatlielxj könnte beim Ausland«* Mißfallen er 
regen! Hunderte von Schuiidfilmcn sind zensiert 
worden, manches Oemüt wurde dadurch vielleicht ver¬ 
derbt. Ein schlichter, aber packender Heimatfilni soll 


indessen !«>tgema«-ht werden. I«-h habe nochmals Vor 
führung vor «ler Filmkaii.mer beantragt und Antiä_'e 
••iiigebra« h:, die gegen das L ngeheuerli« he einer >olchen 
N'erfügung protestieren." 

Wir sind nicht in der Lag-j, zu dem Verbot s«*lbst 
uml den vorstehenden Ausf ihrungen des Regisseurs 
5*!«*lluug zi; uehmen. da wir bisher noch nicht Oelegsn- 
heit hatt«-:i, den Film zu .sehen. Recht gel)en müssen 
wi • Hcn ii Lam|>adius aber iu.sofeni. als die Liebe 
dicnerei vor dem Ausland au'hören muß. Wir wollen 
«larauf v«*rzichten, nach berühiuten Mustern H«*tzfiline 
hei zustelleu. um dieses oder j« nes Volk in der Meinung 
«le.- Welt 'lerabzu.setzett. Ab«* • wir beanspruchen für 
uns das R«;cht. durch M ort .ird Schrift unsere wahre 
.\ieinung kundzugelK*n. Uno dieses Recht wird uns 
nii-mand m-hmeii können. 

ln d«*m oben erwähnt«*n Falle wird es hoffentlich 
l>ald zu einer befriedigendei Lösung der strittigen 
Fragen bzw. zu einer Freigaire des F'ilms kommen, um 
so mehr, als «ler Regisseur bereitwilligst verschiedene 
Aendeiungen vorgenommen hat. 

Die von der ZeiisurlH'hö'tle ausg«*spro«-hene und 
au« h in fi ühereti F'ällen angebrachte Befür< htung, das 
Ausland könne sich durch dijse oder jene Szene ver¬ 
letzt fühlen, ist in.sofern nicht .stichhaltig, als ein aus 
ländischer Filmmann, der sich für das betreffende M'erk 
interessiert und es für bestimmte Länder erwerl>en 
möchte, nie verfehlen wird, den F'ilm vorher zu be 
si«htigen. Scheint er aus diesem oder jenem tGrunde 
geeignet, im AusLmde Mißfallen zu erregen, wird er 
sich hüten, den Kauf abzuschlicßen. W. St 


Bewegung und Illustration. 

(Gelegentlich der Urauffülirung eines Films über Hamlkun«!«*. 


M .- r bist Du?“ Ja, — wer bist du, .M e r c a - 
tor-Film unter «liesem nachdenklichen Titel! 
Bist du ein Film ? Du hast meine kritische 
Antwort in der Berliner Urania verlangt — 
äier i^t sie: du bist eine reizvolle Aufmachung neuwissen- 
»ehaftUcher Bestrebungt'n und Erkenntnissi*, bist Rahnxn 
für den temperamentvollen Vortrag einer scharmanten 
tad ebenso temperamentvollen jungen Dame, die grapho¬ 
logisch mehr weiß, ab sich alle Filmwebheit träumen 
läßt — aber du bist kein f'ilm. Eb ist zu diesem Wrsuch, 


ein Mittelding zwischen Lehrfilm-, .Anschauungsfilm und 
Unterhaltinigsfilm zu schaffen, einiges (Grundsätzliche zu 
ts* merken. 

Also: im Anfang war «ler Vortrag «les Fräuk-in.s Margret 
\ a V a 1. Fräulein Xaval hat die okkulte Welle, die bald 
nach «lern Krieg D**ut.schlan«l überbrauste, über sieh schlagen 
las-sen. Sie ist jetzt der n>inste Baerlek»*r in den Bezirken 
des (Geheimnisvollen, und manches, was sk* als besonders 
Ik* merkenswert hinstellt, verdient wirklich drei Sterne. 
Die neu-okkultischc Bewegurrg hatte zwei Antriebe: einmal 


13 








Nr. 825 


Der KinematofniMi — Düsseldorf. 


«lic neoromantischf Sehnsucht nach Verinnerlichung, nachl 
Lntwirklichung in einer Zi-it tiefster lX-pres.sion, un.i dann 
die spekulative Absicht, -solche Sehnsucht zu wecken, zu 
Htarkeii. aus ihr mit allen Konjunktunnitteln des Humbugs 
Kapital zu schlugen. Fräulein Nav.U löst den Schwinabl 
vom Ern.sthaftvn, verbindet <lie Erg.-bn.s-se wis-seiischaft- 
licher Forschung mit dem Ausdruck mner ang m hm pro¬ 
pagierenden Persönlichkeit un«l wird <labei eigeiitl.ch nur 
durch einen Faktor gestört, durch — den Film, der um 
ihr Wissen herum geschrielx-n ist. IXnn dieser Film ist, 
wie schon einmal ge.-agt, kein Film. Er ist beiläufige Illu¬ 
stration. Adolf Trotz hat .hn legiert. Allen Filmges^ti^en 
zu Trotz. Will man nicht di.- iiratL-atisch.n Gesetze als 
bindend heranziehcu, muß man sKh noch wohl an die er¬ 
probt, n Ge etz(.‘ des Lehrlilms halun Und die sind, im 
tiifsiii G unde genommen, auch ke.ne andtren, a. jene, 
die für den Spielfilm gelten. Oberster Leitsatz aller Filmerei 
ist: Bewegung. Vergessen wir bitte nicht, «laß Kinema¬ 
tographie — Bewegungsschrift heißt. W a-. man im Film 
sehen soll. n>uß vor ueii Augen des Zuschauers entstehen; 
durch Bewegung entstehen. Das Filmbild muß so sein, 
daß es ohiH- den Titel — der Titel wiixl im angezogenen 
Fall uu ch den Vortrag ersetzt — verstänuUeh ist. Tiiel 
s nd Vinleutl.chungeii, Erleichtermig«. n; aber niemals tlürieii 
sie S-lbstzweek sein. Die Bilder des Films „Wer bist Du i " 


r stehen und fallen ab« r mit «lern Vortrag. Im medizinischen 
Lehrfilm weiß man gewiß nicht, zumal, w\nn inan Laic 
ist, was da.s Bild zu besagen hat, wenn der Titel nicht «ii< 
Erklärung gibt. Aber man weiß wohl, aus welcher Disziplin 
hier An.schauiingsliihler gezeigt werden. ln ui« sein gr.i 
phologischt-n Film als-r wän- man ohne «l«-n Vortrag zn 
ewigem Rätselraten verurteilt und zi-rbräche sich «b-n Kopi 
haiMclt sieh’s nun um die Gew.nnung «ler Zuckerrüo«- fxu i 
um eine Lustreise nach Aegypten. Daraus folgt aber, daß 
diese B.lder, d.e gegen da G undgest-tz «ler Bewegung un ! 
Entwi kiung der theinatischeti Piia-se vor dem Auge «U- 
Zuschauers verstoßen auch als rein illustratives B. iwerk 
n cht genügen; sonst würden sie nicht so seh vom Vortra;; 
abhängig sein, den sie in ihrer Beiläufigkeit zudem witHier 
holt hemmen und Ik-scIiWv r^ n. 

Die blee, so'ches filmisch zu zeigen, war gut; die Absieh 
üblich; eine Regie, «lie aber nur geschmackvolle Bild«-• 
cigte, «lie zum 'liiema höchstens blutsverwandt, nicht ab« i 
waiilverwanut sind, hat ihre Aiifgalx'U zu knapp ling«.schätzt. 
Man wird daraus leiiK-n, unu «-s wäiv sciiade, wenn uic 
Mcreatortilm-GvsellschaV., «he mit ilieser Liee anregend au 
«len Plan trat, sich verstimmen ließ«- und «len Ixgoiiix-n«.-! 
Weg nicht loitscKte. Nicht da.s Thema st zu wechseln, 
nur «lie Taktik M. Pr. 


Von Werkstatt zu Werkstatt. 

Will 


ie rührige Gesellschaft, die üi der Friedrich 
Straße 37a ihren Sitz hat, ‘heißt Carl 
J Froelich Filmgesellschaft. Das ist ein an- 
giMichmer Name, der, mag er auch des ortho- 
g.damisch notwendigen „h“ er.tbehren, itniiierhüi einen 
guten und symbolischen Klang hat. Dieser angenehme 
and frohliclie Ton uni.schwebt den ganzen Betrieb und 
macht <l«-n Besuch zu einem überaus angenuhineii. Carl 
Froelich kommt von der praktischsten Seite des Leliens 
her. vom Iiigenieurberuf. Er war früher Techniker, 
hat die Konstruktion einer besonderen l..ampc ersonnen 
und sich als kecker l'lieger hoch über dem Weltgetriebe 
in der Luft heruaigetumiiielt. Mit seiner „Luise 
Milierin“ hat er den ersten großen Fiinierfolg j^ehabt. 
•Jetzt dreht seine «lesellschaft unter der Begie von 
W. Pa bst eine feine, ganz auf Kummerton gestimmte, 
aber auch auf die Wirksamkeit auf großes Publikum 
lierecliiiele Komodie „Der Schatz" nac:h einer Novelle 
von Rudolf Hans Barls«'li. Erste Fachleute, wie 
Herltli and Rührig, besorgen die Ausstatiung. Die 
.\.ufiialunen werden tm großen Jofa-Atelier gemacht. 
Di«- Gesellschaft legt den größten Wert darauf, mög¬ 
lichst mit Atelieraufnahmen ilu' Auslangen zu finden 
und die Freiaufiiahm« n auf ein unerläßliches .Minimuni 
einzuschräukeu, um durcli die kouzentiierte Arlieit im 
Glashau' die subtilsten Stimnmngsvuleurs aus dem 
Drehbuch herauszuholeu. Di«- Hauptrolle ist Werner 
Krauß übertragen, dem sie eine überaus dankliare 
1‘artie bietet. Nach der Fertigstellung des „Schatzes" 
wird die Carl Froelich Gesellschaft sich auf ein wesent¬ 
lich anderes Milieu eiustellen und Nikolaus Gogols 
klussisclu- Novelle „Der Mantel“ verfilmen. Auch in 
diesem Film, in dem Mädy Christians und Albert 
st ein rück mit wirken, wird «lie Grundlinie des vor 
Mchmen Kammerspiels dureliutis gewahrt werden. 

Adam, Eva und Jofa. 

Die neue Gespora- Corporation, die von dem 
Wiener Regis.seur Friedrich Porges ins lycben ge- 
ruf**!! wurde, hatte dies«>r Tage zu einer reeht .sehens¬ 


werten liiszciiieruiig iu das .Iota Aleli«-i eiiigeladen. 
wo die Architekten Teil ua-l Weybreeht einen groß«- 
Theater-Iunenrauin errichte; hatten, in d<Mu sich eim 
>pielszene des erst«-n Gespor-Filtas „Adam und Eva 
entwickelte. Der liiliali dies«-s Films ist kuiz d.-i. 
daß ein Dichter um eiii<-i Schauspielerin wille:i Weil' 
und Kind verläßt, später von der Geliebten verlass«-ii 
wird und nach laugen Irrfahrten und einer G'-fängni' 
strafe von sieben Jahren wieder zu seiner Frau zni ü« k 
findet. Der .\utor Rt-gisseur hat «lie F'abel ganz auf 
«las Einfach«-, Sinnfällige gestellt, und in der Spi«-1 
leituiig vertieft er die G«“s«.-lieliui.sse «Inreh die HeI•au^ 
arbeituiig der .seeliscli«-n Vorgänge bei den beid« 
Hauptpersonen, dem Di«-hter, «largeslellt von Hml 
Förster, und seiner Frau, in welcher Rolle die selioiii 
Ruth Weyher in blonder Haartracht erselieiut. B«- 
sonders die letzte Darstellerin ent wickelt einen R«-i« li 
lum des Ausdruckes, «b-r Ix-reils bei d«‘n .\ufii.ilim« : 
überrascht und für «la* fertig«- W«-rk vieles erwart' < 
läßt. Werner Krauß hat die Roll«- eim-s C'lnniik 
übernoininen. der von d«-r leichtfertigen Si-hau'pii-!:-! in 
um des Di<-ht«-r.s willen v«-rnai lilä>sigt wird «iinl 
durch «.-inen Giftiiior«lvei-such rächt «ler wi«-<l«M-um «b in 
Dichtersmann in die. Schuhe g«-si-hoben wird. .\! 
Bühnenkünstlerin tritt Dapy Servaes iu Erschei 
nung, vornehm und kapriziös im Aeulieren, gedänut 
und kalt iin Spiel. Parallel mit den Aufnahmen 
• l«)fa-At«-lier gelu-ii die Arbeiten an dem.sellxin Fa 
ini May-Atelier, wo vorwiegend «li«- intimen .Spielsz«-i 
gedreht werden, die dem Fachmann ja mehr zu .sai. 
iiii.stjiiidf .sin<l. aU di«- gioßf-ii Aufiiiaehiingen drangen 
in .lohannisthal, und geratle bei diesen Szenen off'-- « 
liart si(-h die I)arst«-llungskimst der Ruth Weyher i» ^ 
überraschender Deutlichkeit. Fri«j<lrich Porg'i*s w^ 

Ms vor kurzem •loitrnalist; als Feuilletonist hatte .sein q 
N ame in Wien ebenso wie als Kritiker guten Klang- 
Filmisch war er bei Sas(-ha und einigen aiiden-n Filin- 
gesellschaften tätig. Er hat Geschmack und Erfabniint » 
und wird die gest(«llti- .\ufgah«- wohl erfüllen. ' 


14 








Der Ktntnrtfnuh — DütsHdorf. 


Nr. 825 



B«rlin. 

t> o e r z - L. •- h r 1 I 1 III • K u 11 t I II K I' n t. Uii» Ki-ichNniini 
üU-rium il<-8 liiiicni tvilt uns mit: ..llii- 1 -iiuih Coi-rz, l'hoto 
Cta.m.ächi* Wi-rki* Ci. oi. b. ii.. iiut sirh iK-n-ii i rklart, rin Kuntinm in 
von ni.>natUcli 7500 m N< gativtilni. Isginiunu mit cbm 1. Ukiois-r 
1022, ziiuaftiHt uiu sechs .Muniiir /.u cit in j< m< ilip n lür cb ii U- 
trctic iulin .Monat gültige n Tag, s|>rris »lizüglich 50 l*rozi nt zui 
HrrHit Illing von i.s lir- und Knuiiniliiirn zi<r Vi rliigiing zu strili n 
Uir \'t ririiiing dieses Koiiiing. nts g.-Iiiilit iiurh lolgi iiele n Kichi 
Iliue-Ii: I. cViiiragsIs n rliligt s,iid de iitsclu- l-iiiiitii, die- niindi stc ir 
seit 1. Uktoljrr li«22 g.-w. rUKinaUig Iv. Iir- und Kulturfiliiie Ile rstrllc n 

2. ln drin Antrag sind drr Inliail, de- Voraussicht liehe laingr d* 
lioHiisiclitigten UiicLstrrifc ns und cl« s zu rrwiin« nde n Ve n-clautls. 
sowie die vomiis.sichtlich<- In rstrlliingsdaui r nnzi.g« Ix ii. Vi ii 
Kirm -n, dir als iiersu lli r von Ls hr- und KultiiriilnM n hishe r iiiclii 
hervorge-tretcii sind, kiinii \or|agi- dis Unhbuc-lis verlangt werden 

3. \i.ii jedem IhleLstnifeii, für dessen lie nete Iliing Kontingent 
Xegativ UrWilllgt wonirii ist, ist der vt rte-ile nele n M-Ile- iiuieihall 
e'in.r von dir zei K st.rmii nele ii Frist die aiiithrhi- Znlassungskaite 
vorziilt g. n. 4. Ihr \ e rte-iliiiig i-rtolgt nach leiltigeni Kiine sseii ilri 
verteile nde II Stelle. .-Viitriige- auf Ik rückaichtigung aus dem Kon 
tingriit sind Leis zum 15. jenen .Monats, erslniang Ins 10. Ik » iids i 
1022, hei de-r AuUe uliande Isste-Ilr l-iliia- — lie rhn sW 4s. Frii-drirh 
straUe 250 — e-iiizureiclit n.'' 


Ke- SSI- 1 Orla hat ihn-ii Ne-rirag mit der Ik’a Kilm. .\ll»ii 
l’oium r, auf gütheheui Wege (xr 31. 1> ze mix i 1022 geli>si, um 
iiuiuu hr we ihnche ltau|>troili'ii in gnißen Knse iidile filnie n üU-r 
ne hm. n zu küiuirii. 


Klau .Maria U o s c h e-r spn-lt ini .laiuiar ilir l{ainitr<illi- in 
"ine in literarisch ge-lialti-iu ii draniati.srhe n Zeitge miilde-; ,in Früh 
ling die trage-nde Itolle- ui dem .Veitoniifiltn ..Tlu- M.vstera- •. Ik-ide- 
Filme we-reliT. von ile-r l)i-utschi n Filinge si-|lschaft lieTsi stedlt. 


1f r I ti r i c li H r II n d t w iinle- nach de m Krfolg sriin s lleulig 
■binderfilins ..l> r Kainpf ums Ich ' von de-r Spe zial-Filni-.V.-li. 
lür die Krgie des Films ..Der (iriste rse he r" (nach de in Konuin- 
mgineiit Schillers und se ine r leirtsrtzung durch liaiuis lle'inz Kae rs) 
erpflithte-l. Dh' .Viifnahme n hiilx n bereits Ix gönne n. 

Im .-ViischluLi an ehe- liesprrchung de-s Wiking- CtroJlilins 
„Der große Flirt“ in umserrr Niuium'r vom 3. d. M., te-ilrii 
'vir berichtigend mit, ihiU den Vi-rliuh nicht \alional-.\.-<i hat. 
seinelem die- ,,De-utsche- ViTeüis-Filni-.\.-Cl.“. Frii-i'rie-h-tralli 231. 

Die RoMilmpreise, ein- bisher e-nie- hnlbmiaiathi-he- < iültigke it 
liatte-n. we-rdrii seit 1. el. nur nex-h dckaele nwi-ise fe stge-se-tzt. Für 
le' Zeit vom I. IO. el. kosti-u: 

Xgt'a Positivfilm, pree .Me te r 330, -Mk. 

liexr.- .. 320, 

Agfa Hogativfilm, 550, 

liex-rz . 525. 

ootssldorf. I>ie- in de-r Seliauburg veui lle-mi .le-an be-miiH ii 
’ mnstalie-ten acht .semntfiglichi n Matine-en zur Einführung in das 
- rständnia der deutschen Literatur wurden mit einem Ixlxns- 
ulx-rbhck Richard Wagners Ix schlexese-n. Die- Hcrre n Ke dakteiir 
Hink und Ktudie-nrat Le-Iunann üliemahme n abwecK-x-lnd die Ke feratc. 
Sie gabe-n in knapix-n Lmriaae-n, unterstützt durch reichliches Bilder- 
tnuterial. gutange-ie gte- Skizzi n der di-iit.sche n Dichter des Mittel- 
»Itcrs. aus dem Romaotike-rkreis und di-r klas-sische u Epoche. F:in- 
gi-hendero Würdigimg fande-n Oex the. Schille r und vor alle m Richard 
Wagner, desse-n Leben unel Wirken zu schikle m Herr Redakteur 
Hink sich mit sehr viel Interesse angele gt-n sein Ueü. Die aiifnahme-- 
fti-iidigcn Zuhörer dankten ihm wie auch lierm Ka|x-Ilme iste r Rothe, 
tter durch eine Fantasie aus Tamihattser und das Liebeslied aus 
der Walküre der Veranstaltung einen festliohe-n Rahmen vtrlkn, 
»mt lebhaftem Beifall. _ h. 


Frankfurt a. Main. Versunkene Weiten. fPres»-- 
Vorführuug.) Der F'ilm erinnert in seinem Aufbau, seiner drsma- 
turg,sehen unel technischen DurchfiUirung an die be-ston Sv. naka- 



aKTIENüESELLSCHaFT HAHN OPTIK U. MECHANIK 

- CASSE- - 


QENERALVERTS1E8 FÖR RHEINLAVD UND WESTFALEN 
KÖLNER PHOTO- UNO KINO-ZENTRALE. KÖLN A Rh 

NEUMARKT 42-3« 


Filmt-; eine }te-hauptung. die- als .-in luilx-efingtes KompUns-nt zu 
verbi.cls n ist. V> hat alx-r ntx-h t-ioige anele-re Vorzüg«-. Erstens 
v.-rzic-htet e r auf ji-glirla- l*ul>likiim.ss.-nsation und zeigt kein.- kit- 
scliigi-ii FilniuiiB rikaner exk-r Filinlrunzeist-n, zavitens ist er. tr tzdem 
ein Star (Ria .lind. ) ihn in «-in.-r .-igi-ncn Firma h.-r<iti-lli-n lielt. 
kein lx‘weihräuch.-nd.-r Starfilm, s.>ndi-m er gibt zwe-i we-iblic-hen Ikar- 
ste-lk m 3ek g« nhe it. sich au.szuspie-|e n. dritu-ns hat e-r e-ine sehr glück¬ 
liche Ke gie (Flülipp.) und i-ine- Photogr.iphie-. ehe das Priidikat hervor 
rap-nd ve-rdie-nt. Die HaiKlIuiig (n n-h einem Roman von .Xiiii.v 
Wothe, den ich nicht keime und wohi die m-isten Thi-ate-rliesuehe-r 
auch meht, trotzdi in es im Film immer heiUt. nach dem „Ix-kannte-ii' 

Kom-iii voi.) wirkt durch ihre L'nkoinplizierthi-it. - Mem-i 

(.Maria Ix-yko), die- T.s-ht.-r des .Schi;llehr.-rs, heiratet, trotzdem sie- 
lialb und halb verlobt war. aus materie-ileii und familiiin-n Grünefen. 
einen uiig>-lie-bte-u, reielM-n Fisoh. r. Die Ehe- ist äiiUe-rlieh glüeklie-li. 
bis der Jug«-n'lg«‘liebt<- eine s Tag. s wiexie-r auf de-r Hildfldelie ersehe IDI 
und M.-rre-t s.>wie ihre Familie in seelisch«- Konflikte bringt. Ik-r 
Konflikt wird noch dadurch dramatisch ve-rstarkt. daß Merr. l- 
Schwester Ink. n (Ria .lende) de n Briid-r von Afem-ts Gatten aus. 
schlagt und sich in .•im n Städu-r \x-rliebf . der zufällig in d.-m kleinen 
.\e>rd.sei dörfche-n zur Kur weilt. Daß im letzte-n .Akt ehe beiden 
gi-qiiiilte-n armi-n Fraiu-n schließlich doch in die .Ams- ihn-r Geliebten 
sinkt-ii ist eine Konze.s.sion, die .Ann> XVotla- eien D scrinnen eier 
Ke mmlesezirkt-l und Fhibppi d m gmUe-n Publiki m sedilicßlieh 
-e-huldig war. De-r Film ist als n-ize-nd.-r Spie-Ifilm zu hewert<-n. 
prachtvolle- Xaiurfiilde-r der Meen-sküste- wechseln ab mit stilechteii 
liite-rieurs. die .Spannung ist ohne gewaltsame Mittel bis zum letzten 
Bild festge-halten unel das Spiel hi-rvorrag< nd. D-diglich H. Albe-rs 
als Liebhabe-r. mit seine m — ledi bitte ilin im voraus um Verze-ihung 
Kaubvoge-Iprofit. fordert zu M'idersprtieh he-raus. Er paßt mi^ 
se-ine n scharfe n markanten Züge n be sser zum De-tcktiv als zum Träge-r 
der führenden LiebhsbeiTolle in e-iue m sentimentalen Film. Diese- 
Fe hlbt M tzung ist aber aiic-h das e-inzip- Manko de-r sonst ausgezeich¬ 
neten Regie von Sagfried Philippi. Vertrieb: Südfilm-A.-G. 

Otto Schwerin. 

-Ein auße-rordcntlich starkes Gesch&ft, vielk-ieht daa 

stärkste der gan» n bishtri^-n Spielzeit, bracht.- de-r Sportfilm der 
Freiburger Berg- und Sportfilm-G. m. b. H. ,,D i o Wunder 
de-s Schneeschuh s“, zweiter Teil. Ihe entschuldip-nden 
Re dl nsarU n gi wrisH-r Kitschfabrikanten, das große Publikum „üiege ** 


15 



















liehe Verclienat«' erworben hat. Ein mutiger und uufrec-hter Kiiinpfi r 
für alles Oute und Schöne in der Filmerei, trat er jeder^-it für dk- 
Hoch- ur.d Reinhaltung di's Oewerbes ein und war immer der emti* 
am I’latae, weim es galt, publirjatiseli gi'geii die AuHWÜehw vor- 
augehen Mir perKÖnlieh stand er wüt etwa zwei Jahrzehnten nala-, 
seit jeni m Tagi-, dn ich nach München kam. um in die K< daktion 
der ..Müneimer Zeitung“ einzutreten. Halx'ile war ein<-r nu-iner 
Mitarlx-iti-r, und ich lernt«* ihn als braven Kameraden, lielien Kollegen 
tmd vornehmen Joiimalisten keimen. In späteren Jabn-n wandte 
er sich der Fümen-i zu; aus eigenen Mitteln, unter den denkbar 
schwierigsten Verhältnissen und schwersten Kämpfen gründete er 
sein Blatt, das er in rastluw-r Arbeit immer höher tmporhub. Als 
es ihm dann gelang, das offizielle Organ des Reichsvc-rband«*s zti 
werden, hatte er die stolis* Höhe erkiemmen. Ab«'r leider war bereits 
seine schwere Krankheit derart vorg« schritten. daU er keine rechte 
Freude m -hr an M*in< m Werke haben konnte. Wohl war cs ihm 
noch vergönnt, die Freude des zelmjäluigen Jubiläi ms mitzumaohen, 
was ihm viele Ehrungen und Beweise anhänglicher Freundschaft 
brachte, dann ging es aber rapid abwärts, und nun ist er hinülier- 
gegaiip*n in eine b**aaere Welt! Wir alle, die wir ihn die vielen Jahn* 
lang kannU*n, werd»*n ihm ein ehrendes, treues Andenken bewahren. 
Hermaim Häberle hinterlällt eine Witwi* und eim* Tochter, die 
vrir auch an dieser Stelle unseres aufrichtigen Beileids versichern. 


StSHtrwahnsinn! I>ie gesaraten Eisenacher l.i. I.i-).!. Ith ‘ 
sahen sich infolge d»T fiinfzigprozentigeu Lust b • 
ko it SS teuer und des wenig entgegenkrimmenden Vh rh : “ 
der Steuerliehörde gezwungen, ilue Ik-tneb«* am 28. Novemlsr 
schließen. Immer dringlicher muß von allen, denen daran ' 
daß unser di-utschi-s Licht spie lth«*oter|pw«*rbe nicht völlig 
die Forderung nach cinheitliclier und einsichtsvoller Rc'geluiig 
Stc'iierproblc ms erhoben wvrden! 


16 




























































D£L. Reichstarif für das Deutsche 
BuchdrucWgeweTbe wurde am 2. Dez, 
um 90”/o erhöht. 

Laufende Abschluß-Anzeigen unter¬ 
liegen ab dieser Nummer einem wei¬ 
teren Zuschlag von 90% auf d^e 


zuletzt berechneten Preise. 

























































Der Kinematofraph — DOtseldorl. 



»•in kinomiisikaliM-hrs Werk zu komponieren, ■ 
ihm Knergi« n fiir ilie Verhn-itunn. für die \-»Tdiente ViTbreitimg 
>u wiflmen. lenkt die Aiifmerlouinikeit iiBtürlirh auf jene Männer, 
welche aolcheb Wagni« iintenu hnam. Jh-r K(im|X)niet (J. Beco*- 
ist als mtisikalisrlvr Sehöpfer t ine Xatur, die ziemlich allein dasteht. 
Alk’n Versi»chungen. «■»•leh«* stündlich an ihn herantret« n. allen 
Lockiiniien, sich d« r leicht« n l'iiterhslttingsmiisik zu evidinen, l>iet«-t 
er konsecjiienten \Vid«Tstand. Er li«'l»t vielleicht das Kino nicht, 
denn welcher Kin<ika|K-|lm<-istei ist heute von seinim ,,Dienst“, 
von seiner Tätigkeit im Kin«> ls-fri<digt t Nun, Ik-ece ist Is-kanntlich 
Ka|>ellmeister in ein« m erstj-n Bt-rliieT Crauffühningstlwater. J«-de 
Uraufführung d«>rt Ijeweist, dali « r zumindest di«- Kinomusik li«-bt 
imd er hat nicht nur seine repnxluktiven Talente, er hat aiudi sein 


UKwirt MieU<treitigk«‘iten, was j«*ncn Ehrenmann \-eranlai 
mehn're Male d«‘n V«>rstand bei «h-r Polia'i wegen v«-rlK>U-nen Glück- 
Spiels zu deiiiinzien-n. un<l die s«inst üb«-rlj«-schäftigte Kriminal 
fiolizei lieeilte sich ji-desmal, den Klubräum n einen Kt-siieh ab 
zuatatten. ohne aber Gelegenheit zum Eingn-ifen tu finden. B< i 
einer neu« n ..Kazzia" am \-«-rgai^nien Samstag hatten die Beamten 
das ..Glück“, vier bis fünf Mitglieder heim Pokerspü-l zu üb«-r 
raseh«‘n und da die Polizei (wie anderwArts) nur einen gering«’'! 
Bnieht«’il «ler zahlreichen Kriminalverbn-«’h«>n: Mord, Raub. I)i«^b- 
stahl. B«-trug aufklAren kann, anderseits aber s« hr g«Tn«- von sieb 
R«-klrin - macht, wurde im täglichen P«ilizeilwricht «be Ueber- 
raschung der fünf Filmklubmitglieder bei einem nicht erlaubt«-'! 
Glüek88|>i«‘l als eine wahre Held«’ntat g«-feiert (schade, daii die K«'- 


22 















































publik kein« Orden mehr kennt), und der harmlose Vorfall in einem .auschung 
phraaen- und tiradenhaften Bericht so hinffestellt, als handelte es tigung wi 
lieh bei dem Frankfurter Filmklub um ein*- %-erkappte ^ielhölk- ,.t*nd da 

unter drm Oeckmanu-I «ines Fachverbande«, deasc'n „Aufhebung“ bringen!“ 
und „Spren^ing“ als ein auBerordentlieh schwierigeH krimina- Frankfurt 
listisches Meisterwerk aii^'sehen werden muO. Die gi-samto Tagi s- (A ifklArti 
presse, die sonst für die bedeuti-ndsU-n Filme keinen oder nur (p-ringen l’liinderut 
Raum in ihren Kpaltei. sur Verfügiuig hat. druckte uelbstt-eratAiidlich 
mit bebagliciu m Kehmuiuu-In und mit bissigen Spit&marken dierse 
..Sensation“, muOti- sieh aber (wahrscheinlich cu ilin-r gmOen Ent- 


.auschung) schon am folgenden Tag bu einer eindeutigen 1 
tigung t-erstehen. Ein Blatt knüpft an den Vorfall di'- B m- 
..Und da sage man noch, daß die Frankfurt«T Kinoe nich 
bringen!“ Wir \-Hriieren: „Vnd da wunder«' Tnan -«ich. we 
Frankfurter Krimiiinl|iuliz "i zum wirklich- n S»'hutz d«--; Hub 
ifklArting bzw. Verhinderung tun De-lr-tuhk-n. (■«•liei 
Hliinderungen usw.) nie g-nii'.;^nd H-ainte hat. 


I. S<-hriflfiihnT de-« Fronkfur 


V£>t*fl*ofl1 nrv In Roi^lin • Geschäftsstelle und /\nzeigenteil: Ludwig 
^ lltSlUUy lAl 1111 • jcgel, Berlin WS, MohrenstraOe 6, Fernspr.: 

Zentrum 10678. Berliner Redaktionsdienst einschl. Filmpremieren: Dr. Max Preis, Beriin- 
Halensee, KUstrIner Str. 23. Sämtl. Sendungen, auch für den redaktionellen Teil, sind nur 
an die Geschäftsstelle zu adressieren. Sonderartikel: |ulius Ureiss. 


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^ Lichtspiel -Variitö umzuwandeln und bitte die Herren Besitzer ^ 
^ und Direktoren oon schon bestehenden U'^ternehmen d'eser ^ 
^ Art um ihre Adressen-Angabe, zwecks Fühlungnahme und ^ 
^ gemeinsamen Abschlüssen uon ers:klassigen, artistischen ^ 
^ Kräfte”, um auf diese Weise eine we entliche Verbilligung ^ , 
^ der Programm - Kosten herbeizuführen. Gef!. Zuschriften unter ^ 
^ Nr. 44533 an den „Kineniatograph", Düsseldorf, erbeten. ^ 

I II Kino- 

I II Pianist (in) 

Konzern 


Kapellmeister 

■ • >> Kn»il. zur dfr KH|iell<- (4 .Maiui B«- 

wt/iiiitt) III U-tM-nni l.k'htHpii-thaufi baktmöglicha« 
PA-tl. sofort c**ucht. Kh wird hHiiptnArhlioh Wert 
auf wirkiK-h HiiinK''i>>MUi- iimt künatlfrinc-he B< fClfituiiK 
der Itilfk-r la-kfCt. Keirlihall!({•■■< X(itenrp|jerti>iiv \t>r- 
hiinilt n. Sli ll iiiK mt ln-i Ziihiiki- dniK-md und an 
fa ni-hiii. »;ihalt iiln-r Tanf. .ArU-itaa-it woohentag» 
.■| II. Sonntag- 3 II l'hr l<«-ffrp|i/en. auwie An 
gfiMiti' iii'i < .< Iinlt<uiii-|>riii-li>-n und Aiitritti'teniiiii 
• rl» !• n Biograpli-Thoalor, RatNnow a. H. 


I Stellen-Ges.uchej i 


Vorführer 

21 .1. alt. Wau«-. ]iii\iTlaaMig ii. airlu-r. an aaula-n-- 
.XiIm'iIi'Ii gi'w.. iiiii Knn miiin MaM-liiiip. S|it«gp||am|i<'. 
rnifi>riiM-r xirtraiit. m nia-li iingi'kündigtfr Stellung. 
wiiiiM-ht Hielt zum I .laii. «ii vi-ramk-ni. Külirt aueli 
alle and. .Vrl* iteii. w ie ICekloiiM-. Hiinmrli. kl. Ke|iarat 
IIHW auH. C. II \i.g. l. unt Nr. 44524 -n den .Kim- 
niat<igra|>|i". |)u>He|<|..!' 44.S24 

I. VorlQhrcr 

\erll.. gl I. Klektr. SHCM ' l. l .ater -l^alter Stelle Ul 

nur gri.UiTi III Theater Aiig. 1 . erl. Bornh. Stomm, 
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Düsseldorf, 17. Dezember 1922 


Neue Lasten, neue Sorgen. I 

;;c: 7tM) und 800%. — Die Steuersc hraube. — Filmniaterial- und Kopierpreise. - 


Die Jungfrau 
von Orleans 


Die neuen .iutsehiä^'e: 7tM) und 800%. — Die Steuerschraube. 

von una in ciieac-n S{ialtc‘n schon meiirfach er- 
wähntc-n Verlian<llungc-n vom 6. d. M., in denen 
rllVÄ je dn*i Vertrc'Ur dc^ Zentralverbandes der Film- 
Verleiher IXiitschlands unil des Reiehsverbandes 
iXnitscher Lichtspieltlu-aterbesitzer üix'r die i.ach dem 
28. d. M. auf die Leihmiet4-n neuerlich zu erhebenden Auf¬ 
schläge iH-rietc-n, halK'ii sowohl durch den versöhnlichen 
C'liaraktc-r der ganzen l)«-l»atU*n als auch durch das beide 
Teile- zufric-denstellende und allen Partc-ien we-itestgehend 
gerc-eht werdc-ncle Resultat bc-wiesen, daß die maßgeldichen 
Vertreter der Industrie willens sind, dos Vertrauen, des ihre 
vielhundert Kollegen ihnen geschenkt halx-n, in bester Form 
zu rechtfertigen. Diese erfn-uliche Teileinigimg verbuchen 
wir gern als ein Plus für die gesamte Branche und sehen das 
nun erzielte- Einvernehmen als ein günstige-s Omen fir dic- 
fernere Entwicklung der wirtschaftlichen Beziehungen zwi¬ 
schen Verleihern und Theaterbesitzem, den Grundsäulen 
dc-8 inländischen Filmgeschäftc-s. an. 

Schon die iioveinberliehe auUe-rordentliche General- 


Das kontingent 1923. 


versamm'ung des Reichsverbancies zu Leipzig ließ ja nie¬ 
manden, der offenen Auges in die Zukunftsc-ntwicklung 
zu schauen Ix-fähigt und ben-it ist, darülx-r im unklan-n, 
daß un.sc-ro Lichtspieltheatc-r weiten- Ix-trächtliche Er¬ 
höhungen zu gewärtigen hatten, daß die Filmmieten nach 
dem 28. d. M. eine ganz bedeutende Wrteuerung erfahren 
mußten, und wir haben rechtzeitig darauf hingewiest-n, 
daß die Theatc-rbesitzer sich in nt-r Aufstellung ihres Budgets 
bzw. in ihrer Eintrittspn-ispolitik so orieiitien-n sollu-n, 
daß sie in der Lage wän-n, nnt JahreslH-ginn doppelt so 
hohe Lc-ihgebühn-n zu zahlen als vordem. Die Intereasc-ntc-n- 
vertreU-r der dem Reichsverband angc-schlossc-nen TheaU-r 
haben nun die Ueberzeuguiig gewonnc-n, sogar mehr als das 
Doppelte der bisherigen Aufschläge bewilligen zu müssc-n, 
bzw. sie habc-n auch für die prozentuale Staffelung der Auf¬ 
schläge den Modus gewälilt, jeweils für eine ein¬ 
zige Woche gültige Prozente festzulegen. 
Für die erste Woche, nämlich für die Zt-it vom 29. De¬ 
zember 1922 bis zum 4. Januar 1923, 


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Der Monn mll der eisernen Moske 




Frei nach Alexander Dumas 


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Oeffentl. Uraufführung: 5. Januar 


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Nr. 826 


Der Klnematocrtph — DUss eldort. 



müsst'n 700 und für di^* flarauf folgnuU- Wothe, 
vom 5. bis zum 13. Januar 11*23. WMt' ,, Aufschlag auf die 
Grundmieten Ix-zahlt wenlen. 

Besonders interessant un<l da.s Entgegenkomnu-n der 
Vertreter der Theaterlx-sitzer dokiiineniieren.l ist der Sohluß- 
passus <les Verhamllungsprotokolles, in il-m den organi¬ 
sierten Lichtspieltheaterlxsitzcrn nahegelegt winl, für die 
vor dem 15. Oktober 1921 ahgescbicsseiien Filme einen 
höheren als 10'’„igen Aufschlag freiwillig zu Wzahlen. Das 
Protokoll lautet: ,,ln Ausführung <ler ErUärung des 2Central- 
verbantles der Filmverleiher Deut.schlands vom 12. Mai 1922 
fand am 6. Dezemhi-r d. J. in dem Sitzungssaal des Bi-rliner 
Filmelubs eine Kommissionssitzung statt. Vom Reichs- 
verbaml Deutscher LichtspieltheaterlK*sitzer waren die 
Herren Fritz Genamit (Residenz-Theater, Düssehlorf), Martin 
Krebs (Lichtspieltheaterbesitzer in Frankfurt a. M.) und 
Willy .‘^■hüller (Lichtspieltheaterbesitzer in Berlin-C'har- 
lottenburg) delegiert, als KommissionsmitglitHler seitens der 
Lichtspieltheaterbesitzer zu fungieren. S«.-itens des Zentral¬ 
verbandes der Fdmverleih«T D«.-utschlands nahmen als 
Kommissionsmitglietler teil die Herren Wilhelm Graf, fSieg- 
mund Jacob und Bernhanl (’ohen. Nach vierstündiger 
Verhandlung einigten sich dit* KommissioiisraitgUeder, nach¬ 
dem die Verleiher eingeheml die Grundlage für die Aufschläge 
bekanntgegeben hatten, auf tolgemler Bu^sis: Es wird als 
berechtigt anerkannt und venünbart: Auf .Ue ab 1. Mai 1922 
getätigten Abschlüsse der Produktion 1922,23 wird in der 
Zeit vom 29. Dezt>mber 1922 bis 4. Januar 1923 ein Aufschlag 
von 700 Prozent erhoben. Für die Zeit vom 5. Januar bis 
13. Januar 1923 auf eben diese Abschlüsse ein Auischlag 
von 8(X) Prozent erhoben. Für alte l*roduktion, die seit 
dem 15. Oktober 1921 abgeschlossen ist, wird der Aufschlag 
auf 400 Prozent festgesetzt. Die Kommission der Lichtspiel- 
theaterbesitzer hat sich bereit erklärt, auf ihre MitgÜeder 
dahin einzuwirken, daß auf die F'ilme, die vor dem 
15. Oktober 1921 abgis^chlossi-n sind, freiwillig 
ein höben.*r Teuerungsaufsoiilag als vertraglich vorgesehen, 
gezahlt wird. ’ 

Wie schwer die neue Filmmietenerhöhung auch den Ge¬ 
schäftsbetrieb mancher Theater belasUm mag, so muß doch 
offen zugestanden werden, daß die Verleiher bei nierlrigeren 
als den vereinbarten Aufschlägen ihr Auskommen unmöghch 
finden könnten. Erfreulicherweise darf hier festgi*stellt 
werden, daß auch das große Publikum sich durchweg an die 
inzwischen voigenoiiMnenen beträchtlichen Erhöhungen der 
Eintrittspreise gewöhnt hat imd durchaus nicht gesonnen ist, 
ihrer meist geliebten und geschätzten Unterhaltung, dem 
Kino, seine F'reundschaft aufzukündigen. Würden die 


maßgeblichen Steuerdezernate nun auch ihrerseit.s 
eiiiigermaßen Ein.sicht bei Bemessung der Lusttiar 
keiis>.teuer uikI bei der z. T. dringendst gelmieiien 
l(t v:>ion der derzeit gültigen Sätze sein, so dürfte man 
die Hoffnung hegen, daß die Zukunft zumindest des 
gesunden, des geschäftlich rationell betriebenen Tei.e.- 
unseres Theaterlx‘sit ies gesichert wäre. Wir halt.-n 
eine durchgängige Brutto-Besteuerung von 20"o 
für erstrebenswert u id sind gegen jedwede Staffelung 
Ul Einzelkalegorien nach der Iluhe der Fintrittsjueise, 
da diese docii in Anbetracht der durch du* fortwährende 
Geldentwertung notwendigen sukzessiven Eintritts 
Preiserhöhungen immer nur ganz kurze Zeit eine 
einigermaßen brauchbare Grundlage bieten kann. Aus 
diesen Erwägungen heraus können wir auih die seit 
dem 8. ds. in Berlin geltenden Steuersätze nicht gut- 
heißeii. die die Eintrittspreise bis 50 .\1. mit 2ü‘>,o, 
bis 100 mit 23. bis 200 mit 2ö, bis 3Ö0 n:it 27** und 
über 3ö0 M. mit 33* liesteuern. Mög. die für die 
nächste Zeit in Aussicht gestellte reit hsgesetzliche 
Neuregelung der Norniativliestimniungen ü*>er die Ver¬ 
gnügungssteuer, zu der ’K*reits Vorliesprechungeii im 
Kcichswirtsehaftsrat .stattfaiiden, dem derzeitigen 
wenn nicht chaotischen, so doch zumindest sehr pro¬ 
blematischen Zu.-tand ein Ende iiiaclieii. Erst vor 
14 Tagen mußten wir ja von der .'Schließung der 
Eisenacher Theater berichten und auch die Lichtspiel- 
theatertiesitzer in Kheydt (Regierungsbezirk Düsseldorf) 
haben nun die Konsequenzen aus der betrieblähmenden 
.Steuer gezogen und ihre Häuser geschlossen. 

F'abrikation und \erleih werden ständig zur In¬ 
vestierung immer größerer Ge dsunitiien gezwungen, da 
neben den fortwährenden Verteuerungen der allge¬ 
meinen Regiespeseii auch die Herstellung von Filmen 
und der Bezug von Rohmaterialien weitere Erhöhungen 
erfahren hat. Für die Zeit vom 11. bis 20. Dezember 
wurden die Preise für Kohfiltne folgendermaßen fest 
gelegt; Agfa-Positiv-Material 360 M. der Meter, Agfa 
Negativ-Material 6(X) M. der Meter. Goerz-Positiv 
Material 350 M. der Meter, üoerz-N'egativMatenal 
575 M. der Meter. Die im „Sehutzverband der deutschen 
Filmkopier • Anstalten" vereinigtet! Firmen haben am 
11. ds. für die gleiche Dekade den Kojiierpreis iiikl 
Material auf 405 M. festgesetzt. Drei Tage vorher be 
rieten in Berlin Vertreter der J’abrikaiitenvereinigung. 
des Verleiherverbaiides und der Film-Im- und E.\ 
porteure die Frage des nächstjährigen Kontingenti's. 
und man einigte sich auf die Beibehaltung des Kofi 
tingeiites vom Jahre 1922 mit 4ti0000 Metern, das 
ebenso wie im laufenden Jahre verteilt weixleii und von 
dem - gleichfalls wie in diesem .Jahre der Industrie 
fünf Achtel und der Regierung drei Achtel zur Ver 
fügung stehen soll. .Mit einer nicht zu leugnenden 
ä|tannung sehen wir der Lösung des Proiileiiis der Ver 
teilung entgegen und verbuchen heute freudig die ein 
mütig erzielte Uebereinkunft, mit dem bisherigen 
System der Kontingentscheine zu brechen. Diese Not 
Wendigkeit der Kontingentierung der Auslandsfilme, 
diese vorläufig aus allgemeinen inneren und speziellen 
finanzwirt.schaftlichen Gründen erforderliche Ab 
Sperrung und Ausschließung der freien Filmeinfuhr ist 
ein Symbol für die mannigfachen Beschränkungen, Ein 
engungen und Erschwerungen, unter denen unsere 
deutsche Filmindustrie in nunmehr 14 Tagen das neue 
Jahr 1923 wird beginnen mü.s.sen. Hoffen wir, daß es 
trotzalledem ein gutes, ein unsere Ge.samf intere-ssen un<l 
jedes einzelnen Mitarbeiters ernstes und hingebungs¬ 
volles Schaffen förderndes werde! C. 








Df Kliwmatograph — Dliweldotl. 


Nr. 826 


Berliner Filmneuheiten. 

Referat unseres Korrespondenten Dr. Max Preis, Berlin-Halensee. 


B i Prämie". Manuskript; Xai-1> Tulstoisf hcii 
Motiven von Toni Date-Fahlni. Kiinstlerisehc 
(HK*rleituinr: Rudolf Dworsky. Ke"ic: Rudolf 
Wall hc-r-Fein. Fabrikat: Althoff-.-Vinbos-Filin. 
(Großes Sehauspielhaus.) 

Das war in (b*n Tatzen des Berliner Sehauspieler- 
streiks. Da bcfrati es sieb, daß die prößte deut.^elie 
Bühne, patinierf mit feudahtr Tradition, durchweht vom 
The.iterpei.st Reinhardts, zum Kino wurde. Die .4afa 
hatte die Konjunktur pewittert und .sieh schnell ein 
l'raufführunpstheater pesehaffen. .so unpeheuer in 
seinen Dimensionen, so markant in .seiner internatio¬ 
nalen Position, wie es noch nie zuvor vom Geräusch 
eines Vorfülirunpsapparates durehsurrt wurde. T’nd 
wahrhaftip. der Raum war des AVerke^ würdip. Dieser 
neue Aafa-Film ist ehrli<-hste. anständipste. ist kütust- 
lerisch profilierte Arbeit. Im dramatisehen Gefüpe 
lebendip, in <ler fharaktervertiefunp mit einem, sozu- 
s,apen in <teti Finpers|iitzen sitzeiulen psyeholopisehcn 
Feinpefühl pemaeht. in der szeniselien Kraft und bild¬ 
haftem M'irksamkeit pleieh pelunpen. peht er wohl nur 
flüchtip auf ToGtoi.schen .'<punm. brinpt aber de i Kon¬ 
flikt mit starker oripinaler Betonunp allein zum 
filmischen Ausdruck. Den Konflikt vom Säufer, der 
hemmunpslos dem alten Teufe! verfällt, der nich l"hen 
kann in der sehnsüehtip bepehrten. reinen, e itfuselten 
Luft, der Weib und Heim aufpibt und zurüekdnkt in 


das Rauschplüek <ler Zipeiinerei. in die wüste Pro¬ 
blematik der Welt in der Flasche. Schön in diese 
Situation hiniünkomponiert das Eno< h .-Vrden-Motiv. um 
pedeutet. <las Thema vom wiederpekehrten Scheintoten, 
der endpültip Platz macht. u?n reineres Glück nicht 
durch das Didirium seines Lebens zu trüben. Rudolf 
Dworsky. I)ei Reinhardt peschult. feiner, unauf- 
drinpHcher Künstler, phantasiereieher Teclieiker. stand 
über dem Werk. Es macht ihm Ehre. Denn es ist 
Theater und Film in plückliehet- Verschmelzunp. Die 
Repie hat, bei aller Bereitstellunp des Fdlms für proße 
und breite Publikumswi’ks.imkeit. nie die feinere 
Linie verlas.sen. war sich imn er bewußt, «pialifiziei tes 
Lichtspiei pcben zu sollen. In der bildhaften Kom 
|)osition der Szenen spürte man das. in der E’fassunp 
des Lichtproblems. im durchwep differenzierten Spiel, 
in der seelischen Durchdrinpiii p des Inhalts. Groß und 
erscliütternil die Leistunp .Alfred .Abels als Säufer 
Fedja Protasoff; ein Mensch pewonlenes Verhänpnis. 
Marpit I*. arnay, schön, von allen Räuschen des Leids 
u;;d fraulicher Errepunp durchwühlt, echt. !i’ldpere<-ht 
in jeder dem Li-ben n.tchpefühlten Pose. Der panze 
Film mit planzvollen Xamei besetzt, deren Träper 
keiner lustlos an .seiner Ai.fpabe vorbeispielte. Be¬ 
sonders plücklieh charakte-isiert das Säufer-Trio 
S e h ü n /. e 1 D i e p e 1 m a n n H a s k e 1. S-hünzel ohne 
billipe 1) iiiionie ein Charakterbild Ix'sonderster Priiptinp. 



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Hr: 826 


D«»r'*Klwin«<ofr a pli — Dfl«trtdort. 


Sehr dekorativ und spielrassig cie Zigeunerin Lil 
Alexandra. Antik aufrauschi* ider Zirkusbeifall 
lohnte die Filnipreiniere ini Großen <( )iauspielhaus. 

..Das Hohelied der Liebe“. Manuskript: 
Johannes Riemann. Regie: Heinz S'chall. Fabrikat: 
Koop-Film. Verleih: Caesar-Film G. m b. H.. Berlin. 
(Schauburg.) 

Sanfter die Begebenheiten in ler Schau bürg. 
Dort wurde der neue .Johannes R i e m a n n - Film ..Das 
Hohelied der Liebe“ gezeisrt. Kaum mehr Spuren 
der Selbstherrlichkeit eines Stars, der auf seinem 
mimischen Klavier in Großaufnahmen brilliert. Diszi¬ 
plin. künstlerische Beherrschung im Spiel. Viel Lyrik 
im Sujet, viel Lyrik noch im Ausdruck, aber bekömm¬ 
lich. Nämlich: Riemann ist amh Verfasser des Films, 
der mit Goldschnitt-Allüren den Krnkliivt Väterfeind¬ 
schaft-Kinderliebe an einem Beispiel aus ländlichen 
Gutsbesitzerkreisen recht geschickt und bei aller 
Tränensüße doch auch dramatisch - wuchtig ab¬ 
wandelt. In der magdhaft-.sanften Cl.aire Rommer 
findet Riemann die gleich gute Hälfte. Und diese 
beiden Hälften geben ein sehenswertes Spieleanzes, 
das durch Gertrud Welckers innerlich lieteiligtes Mit- 
spielen die. freundliches Licht erst unter¬ 
streichende Schatten gewinnt. Regie: Heinz Schall, 
der besonders den ländlichen Rhythmus in hübsch er¬ 
faßten und harmonisch eingefüetcn Bildern aus- 
schwingen läßt. Am Schluß ein fiirchtliar kitschiger 
Titel mit dummem Geversel. Bitte, sofort entfernen. 
Photographie tadellos. Wirkung: Bombensicher. 

..Die Finsternis und ihr Eigentum“. Regie: 
Martin Hartwig. Fabrikat: Deutsche Mutoscop- und 
Biograph-Ges. Verleih: Ufa. (Mozartsaal) 

Kino, prächtiges, spannunusvolles Kino spielt man 
im Mozartsaal. Schon das Thema ein Film. Und ein 
Film die ganze Aufmachung. Nichts, was den Kunst¬ 
bereich erwartungsvoller oder den problematisch 
denkenden Menschen bezwingen könnte, aber durch¬ 
aus eine Sache, die Kinoherz und Kinoherz beschenkt. 
Vererbungstheorie — angezweifelt — aufs Exempel 
probiert — Probe gelingt. Des Vaters Verbrecher¬ 
disposition muß nicht auf das Kind übergehen. Der 
Sohn des Mörders wi>xl glücklicher Ga^to der Tochter 
des Professors, der die Theorie anzweifelt. So sagte das 


in einem s. Z. vielgelesenen Roman Karl von Perfall, 
so erzählt es mit dramatischer Bildersprache der Film. 
Alles gut aufgemacht, wuchtig, ohne gewöhnlich zu 
werden, dargeboten. Rosa Valetti-F'ritz 
Kortner, ein Darstelleri>aar, das den Atem anhalten 
läßt, das den Beschauer zwingt in ungeheure Trieb¬ 
haftigkeiten hineiazuhorchen. Famos die Photographie 
des um Lubitsch groß gewordenen Theodor Sparkuhl. 

„Graf Festen barg“. Manuskript nach Felix 
Salten. Regie: Friedrich Zelnik. Fabrikat: Deulig. 
(Marmorhaus.) 

Felix Salten, etwas zu breitspurig nachgebaut, 
ist dieser noble, absolut wirk.same Film, der die Ge¬ 
schichte vom echten Kellner und falschen Grafen 
bringt. Wienerisch feuilletonistische« Parfüm auf der 
Leinwand. Esprit-Spritzer, sanfte Ironien um die han¬ 
delnden Menschen. Kräftige dramatische Akzente, aller 
Welt zugänglicher versöhnlicher Ausirang. allseits be¬ 
liebtes „Gesellschafts“-Spiel. Gehallte Spannung in 
Situation und Spiel, bildhaft schöpferischer Gedanke, 
reiche Fülle regietüchtigen Denkens, für das der be¬ 
währte Friedrich Zelnik verantwortlich zeichnet, der 
auch schauspieleriscn in all seiner herzhaft gewinnenden 
Natürlichkeit aus dem Kellner-Grafen einen wunder¬ 
vollen Menscher- macht. 

,.Liebeslust und -List.“ Manuskript (nach 
Boccaccio) und Regie: Dr. Reinhard Binick. Fabrikat: 
Moira-Film. (Richard-Oswald-Licht spiele.) 

Decamerone-Stimmung im Film. Dekorative I aune, 
ornamentales Gewis.sen. Kostümrausch. Sinnlicher 
Zauber. Novellistische Dclikate.sse des Boccaccio mit 
Anstand und von einem Mann, der gleich Dr. Bnick 
künstlerisches Verantwortli: hkeitsgefühl besitzt, schön, 
mit Bildblick und Sinn für Kontra-itwirkung in den 
Film übersetzt. Er bringt zwei Episoden, die raffiniert 
sind und dabei volkstümlich tun. Pest in Florenz - 
heiter erhitzte SOdlichkeit — prächtig in der Gegen¬ 
stellung. Da.i alles mit Stilsubtili‘ät gesehen, gestellt, 
photographiert — zu neuen, bleibenden, ancrenehmen 
Filmeind rücken verdichtet; an denen neben der 
elastischen, unbeschwert federnden Regie die Darsteller 
Carl de Vogt. Cläre Lotto und besonders der be¬ 
zwingende Komiker Eugen Thyssen, dankenswerten 
Anteil haben. 


Brief vom Rhein. 


in V^-gpisterter Filmfreund in Düsseldorf hat, dem 
Zuge der Ztit folgend, ein Prcisau.s.schn il»en über 
100 Dollar erlassen wollen. The ma:,, Wievi« 1 .Sch läge 
bat Eddie Polo schon auf seinen Hintt^rkopf 
erhalU'n, von denen er sich binnen zweier Minuten wieder 
restlos erholte J Wieviel Flaschen wurden hierlx-i zer¬ 
brochen, »ieviil Vasen zertrümmert, wieviel Eisenstangen 
krummgebogen und »ievicl Holz zu Hobelspänen ver¬ 
wandelt ? Wieviel von diesen Schlägen entfallen — unter 
genauer Berücksichtigung der in Frage kommenden Elinzel- 
materialitn — alkin auf den ,geheimni8Vollen 
Dolch?“ 

Die reaktionären Dunkelmänner haben unter dem 
Deckmantel des Di-visengesetzes ihren filmft indlichen Geifer 
verspritzt, und es ist ibntn geglückt, den schönen Plan durch 
Drohungen mit dem Staatsanwalt zu vereiteln! — Uns 
bleibt einstweilen nichts, ais die Hoffnung, daß man im 
freien Amerika die Idee aufnehmen wird. — Die Zahlen 
der richtigen Lösung wird die gesamte Filmwelt mit beson¬ 
derem Interesse zur Kenntnis nehmen! — 


Herr Robert Reine rt hat wahrscheinlich nur 
von dem Preisausechnüben, nicht aber von dem leider 
erfolgreichen Treiben der Dunkelmänrer g»>hört. Als er 
am Sonntag im Di*clatheater vor einer dichtgfsirängteii 
Menge sagte. Düss«‘Morf sei < inc der wenig«‘n Stä<lte, in 
df'nen man sich als Kün.stler wohl fühh-n könne — da hab«- 
ich mich als anständiger Mensch geschämt! 

Sehr geehrttT Herr Reinert, ich wiederhole es noch 
einmal: Ohne dc-n Film (und ohne manche Filmmusik!) 
müßten wir in Düsseldorf verdorren! — Die Zahl der Leut«. 
die das einsehen, mehrt sich. Die erfreulichen R'weise haben 
Sie ja mit eigenen Augen bei Ihrem Hiersidn erheben können. 
Ich gebe zu. ein Filmkünsth r könnte sich noch am ersUn 
hier wohl fühlen, weim es Filinkünstler gäbe, die sich so 
ausschließlich und eng an ihren Beruf schmiegten, wie das 
viele Musiker oder Bildkünstler taten und noch tun. Abt-r 
solche Filmküirstler sind nicht möglich. — Wer könnte sich 
erfreulich bewegen, wenn ihm nicht Musik in den Knoch« n 
steckte I Wer köimte „gut aussehen“, wenn ihm nich 


4 





Der Klnematograoh — DOsseldor*. 


Nr. 826 


wenigstens unbewußt Fn*u(le an der Bildwirkung zuteil 
geworden wän^ ? 


Der Filinküiistier, «1er kein großi's Her/, hat niul nicht 
«lie tiefe V«Twandtsehaft all«-r Künst«“ spürt, ist f«‘lil am Ort. 
Gilt «las schon vom l>arstell«-r, so gilt es in ganz lK*.son<ierem 
Muße- v«)n einem Mann, «lein «ler ungeheure Vorzug lK“schie«len 
ist, eigene Filmi«liH-n in klar gi-sehauUn Bildern aus «ler 
Natur — aus seinen DarsU-llern un«l inslx-.stmiU-n- aueli ans 
der Landschaft! — nach ^finem Willen zu g*‘stnlten. Dies«-r 
Mann ist Robert R e i n e r t , und sein Werk .,1) i «• 
sterbenden Völker“ zeigt uns «lie Ver\virkli«-hung 
eines universell«-n S<höpfungstriel>es v«m großer Kruft. 
Ich wüßte keinen f'ilm. «l«-r in j«Mlem Kinzell>ildeh«‘n so ent¬ 
schieden un<i klar auf s«-inen Vat<‘r «ÜMitete, al.s di«*sen, 
auch keinen Film, in «lein sich I«le«- und Ausführung so r«*stlos 
entsprächen. Die Ide«- i.st gewaltsam und kühn, geht sie 
do<?h darauf, ein V'olk, «las schli«‘Blich imm«-r ein Begriff ist, 
in (wuiulerhar knapjx-n und schlagenden) EiiizelhihUrn zu 
konkndisien-n. Gewaltsam g«-ht Rünert mit seinen Dar- 
8t«‘llem, gewaltsam auch mit st-inem Publikum um. Frau 
Nilk*n erweist «lie größte Wandlungsfähigkeit. Als prä¬ 
historisches Urweib geht sie in «lein (etwas zu umfangreich 
prähistorischen) Milieu derart auf, «laß ich ihrt‘ Identität 
nicht alleine fc.stznstellen verm«x;ht hätte". Weg«‘ner, Kortner, 
Ulmer, Gebühr sin«l so fest cingespaiiut, «laß kein Gedanke 
an eine Solopartie wach wenleii kann. Man «luelliert sich. 


man streitet mit einer Rage die nur «“in Antrieb von hishe 
un'x-kannti-r Regi.sai'urenergie ermöglichen k«>nnte. Auch 
«lie Kin«l«“r werden von «liesem Willen ersichtli«“h g«“tri!g<“n. 
Ihre Hingaix“ ist lx“ispiello3. 

Das Bildniäßige zeigt, »ie wenig «lie Mögliehkeib-n «b-r 
Freiaufnahmen bisher erschöpft sinil. Da st«“ln“n /.. B. 
zw«i Personen — Anne uiul Heinrich - v«)r einem Hang, 
hint«r «1cm sich ein Himmel aus «luftig«“n Wolk«-n beitet. 
Di«“ Sjichc ist elx“n.so einfach wie ein«lruck.svoll. Di«- Mt iiselieii 
kommen mit ihrer körp«“rlichen Totalität zu einer G« ltung, 
«li«“ bislM“r — auch bei R«“inert 8t“lb.st — unlx“kannt ist. Ein 
.Nliiskel am Arm. eine Brustpartie ist genau so wi«;htig wie 
ein Antlitz. — Es gibt .Ausschnitt«“ — Blicke v«mi der K«'>hij 
auf «lie sc‘i<lig gefältelt«« See, BiUler, «lie im V«irdergrund 
«lurch nick«“n«len StrandhaKr lH“lebt wenlen — die nur eine 
fühl«“n«le Künstlerhand wälilen könnt«“. 

Man fragt sich «la doch: Warum halx n wir darauf so 
lange warU-n inü.s.s«“n ? 

V«>m .Manuskript zu re«len, ist äußerst überflüssig. So 
lange die Menschheit nicht Augen im Kopf hat, um zu s«“hen, 
ist solch ein Film eigentlich zu schale. 

Alx“r sie wird es lernen, sogar schneller, als man glaubt. 
Das Hergebracht«“ läßt sich — trotz allein! — nirgen lwo lx“s.s« r 
als in «ler jungen Filnikurtst ülx-r'vimlen. Ih-r Kampfruf 
laute: Heraus aus dem Schwinlel! — R«‘inert hat da eine 
ansihnlieh«“ Bivsche ge“8chlagcn Qui vivra, verra! 

Welhm. 


Leipziger Erstaufführungen. 

Von unserem Lcijiziger Korrespondenten. 


rientfilm Premiere im „Emelka-Palast“. Dieses 
Lichtspielhaus stand in der vergangenen Woihe 
iiii Zeichen eines Ereignisses, das ;iieht nur 
das starke Interesse der Fachleute und des 
eiiuachcn Kinopublikuins. sondern auch der Krei.se 
der Theaterbesucher beanspruchte. Hier fand die Ur¬ 
aufführung des von der Leipziger Firma Orient-Film 
hergestellten Ausstattungsfilms „Die Tep »ich- 
knüpferin von Bagdad“ statt. Es sei lestge- 
stellt, daß dieses neue AVerk den f.’-üheren gegenüber 
wesentliche Fortschritte aufzuweisen Imstande i<t wenn 
auch das Manuskript einige .Schwächen und kleine 
psychologische Unebenheiten hat. Der Verfasser 
Robert Nehmer (Edmund Linke) hat im übrigen eine 
publikumswirksame und recht siiannendc Handlung ge¬ 
schaffen, die uns in das .Morgenland führt. Der Kalif be¬ 
gehrt die Tochter des Teppichhändlers Jusuff zum 
Weibe, und der Alte verspricht gegen den M'illeii des 
-Mädchens des.sen Hand dem Herrscher. Kon-ul Nordhy, 
der .lusuffs Tochter liebt, glaubt sich von ihr hinter¬ 
gangen, .sieht aber später ein, daß sein Verda«“ht nicht 
berechtigt war. Der Kalif, ülierzeugt, daß er die Liehe 
seiner Fraa nicht erringen kann, solange Nordhy lebt, 
sucht diesen zu beseitigen. Die.ser V'ersuoh mißlingt 
aber, und nach Ueberwindung all der Gefahren und 
Hindernisse, die sich den Liebenden gegenülierstellen. 
werden sie schließlich doch noch vereinigt. Die Regif“ 
führte, wie bei den früheren Filmen des Uiitc'rnchmens. 
Edmund Linke. Er sorgte für Spannung und gab der 
Handlung den erfolgsicheren Rahmen. Es wiixl in 
diesen Bildern ein Prunk entfaltet, wie man ihn sonst 
wirklich selten zu sehen bekommt. Manchmal ist es 
vielleicht ein bißchen zu viel des G’jten; das Bild 
ist etwas zu überladen, so daß das Auge keine Ruhe¬ 
punkte findet. Von den Darstellern gefällt vor allem 


Lotte Fechner als Suleika, die hier das erstemal vor 
dem Apparat stand. Ihr Spiel ist naturgemäß noch ni(“lit 
ruhig und ausgeglichen. Die übrigen Mitwiikenden 
seien mit einem Gesamtlob bedacht. Fehlt auch hii.“r 
und da eine kleine Unsicherheit in Mimik und (Je.ste 
nicht, so bieten alle Mitwirkenden durcliweg sehr gute 
Lei.stuugen, die um so mehr anzuerkennen sind, als 
alle Künstler der Sprechbühne angehöreii. Techni.sch 
i.st der Film mustergültig; Brauns Photo¬ 
graphie ist, wie schon bei den früheren 
Filmen. ausgezeichnet. Der Film erscheint im 
Verleih der Filmhaus Nitzsche A.-G. — Zur Leipziger 
Uraufführung ist besonders zu bemerken, «laß die 
von Kapellmeister Kloß geschickt zusammengestellte 
.Mu.sik zum guten Erfolg des Ganzen nicht unwesentlich 
beitnig. Wenig erfreulich waren nur die der .Auf¬ 
führung vorangehenden Szenen: der ..Kampf“ der 
Pressevertreter um bessere IMätze. Beim nächsten 
Mal werden «liese mehr oder weniger temperamentvollen 
Auftritte hoffentlich nicht wieder nötig sein. 

Die Deutsche Film-CTesells« hift in Leijizig-Lindenau 
hat ein neues Manuskript „Volk in Not!“ erworben, 
mit dessen Aufnahmen bereits in der allernächsten 
Zeit begonnen wird. Ein Teil der Szenen soll auf den 
Gletschern der Alpen aufgenommen werden. An dieser 
hochinteressanten E.xpedition in den Höhen des ewigen 
Schnees und Eises nehmen bewährte Kenner der alpinen 
Hochwelt teil. Die Regie liegt in den bewährten Händen 
von Hanns Lampadius. der. entgegen anderen Mit¬ 
teilungen. nunmehr doch Leipzig, seinem alten Wir¬ 
kungskreis, erhalten bleibt. 

Das Apollo - Theater wartete mit einem Mün¬ 
chener Film ,.Marcco, der Todeskandidat" auf, 
der sich nicht über das Durchschnittsniveau ähnlicher 
Werke erhebt, trotzdem aber recht interessant ist. Die 



6 



826 


Der Ktnematogragh — D6>teldort. 


Handlung: von Jose Dalniur mit vit-l Geschick zurecht- 
geziinniert, schildert die Schicksale Vlarccos. der durch 
einen unglücklichen Zufall in den \ t nlacht gerät, einen 
Mord begangen zu haben. Er entflieht den 
Häscheni und macht sich selbst an vüe Unter¬ 
suchung des Verbrechens. Scnon lu.eh kurzer Zeit ge¬ 
lingt es ihm. die wahren Täter fe-itzustellen und sie 
ihrer wohlverdienten Strafe zuzufü'iren. Er liefert sie 
— alle miteinander fein säuberlich in einer Kiste ver¬ 
packt — bei der Polizei ab und wi.-d selbst mit Glanz 
und Pauken freige-iprochen. Was will man mehr? .loe 
Stöckel, der Regisseur und Hauptdarsteller, hat sich 
seiner gewiU nicht leichten Auf^rabc mit viel (ieschick 
entledigt. Seine Regiearbeit zeugt von Geschick und 
Sicherheit, wenn man vielleicht au'-h liiei und da ein 
etwas flotteres Tem|*o wünschen n uchte. Als Haupt¬ 
darsteller leistet er Erstaunliches. Er verfügt nicht nur 
über Bärenkräfte sondern zugleich über gute dar¬ 
stellerische Fähigkeiten. Kein Wunder also, daß das 
Publikum willig mitgeht. Verzichtet das Werk auch 
darauf, künstlerisch bewertet zu werden, darf es doch 
seines großen Erfolges bei der breiten Masse unbedingt 
sicher sein. Die durchw'eg einwandfreie Photographie 
stammt von Karl Attenl)erger. Herstellungsfirraa: 
Stöckelfilni G. m. b. H.. München. 

In den „U.-T.-L i ch t s pie 1 e n" hatte man Ge¬ 
legenheit. sich mit einem Wiener Film „Der tote 
H och ze i t s gas f, nach Heinri<*h Heines ..Don 
Rarniro" bearbeitet, bekannt zu machen. Eine künst¬ 
lerische Großtat ist die.ser Film, ein MeisTerwerk. das 
auf den Spielplan zu nehmen sich jeder Theaterbesitzer 
zur Pflicht machen müßte. Es ist nichts an diesem 
Film, das nicht das Prädikat „gut" verdient, höchstens 
der geschmacklose Titel, der allerdings geeignet scheint, 
das Publikum hcranzuziehen. Die Handlung ist stark 
und wuchtig, die Regie glänzend, die Darstellung voll¬ 
kommen und die Technik mustergültig. Ueberrasrhend 
gut getroffen ist das Milieu, auf de.s.sen Studium und 
Ausmalung man offensichtlich viel Zeit verwendete. 
Grausig-schön sind die .'Schlußszenen, da man Don 


Ramiros zerschmetterten Körper findet und ihn in die 
Festräume trägt. Die Stimmungen sind glänzend ge¬ 
zeichnet, — eines der vielen Verdienste des Spielleiters 
.\Ia.\ Neufeld, der zugleich die männliche Hauptrolle 
spielt und hier eine Leistung bietet, wie man sie auf 
der weißen Leinw'and nur ganz, ganz selten zu sehen 
Gelegenheit hatte. Die Photographie (Josef Beeli und 
Stefan f’ourant) ist prächtig, und auch die Bauten und 
Dekorationen verdienen höch.ste Anerkennung (Julius 
Borsody und Arthur Berger). - Im Bei|>rogramni rollte 
ein amerikanischer Film „Einbrecher wider 
Willen", der Produktion der First National ent¬ 
stammend. Soll es ein Drama sein tKier ein Lustspiel? 
Der Titel sitgt bescheiden: „Ein Filmspiel". Man wußte 
scheinbar selbst nicht ... Das kann uns nicht hindern 
festzustellen, daß das Werkchen sehr flott geschrieben 
und hochamüsant ist und man in .Jack Pickford einen 
ausgeztdehneten Darsteller findet. Der Film, der eine 
wertvolle Bereicherung eines jeden Kinoprogramms 
bilden dürfte, erscheint für Deutschland im Verleih 
der Transocean-Film-Gesell.schaft. 

Im ,.W e 11 - Th ea t e r“ lief ein Film „Das Blut 
der Schwester". Der Film ist nach dem okkulten 
Roman „Sünden des Ewigen" vot. Ernst Scheitel be- 
.arbeitet und recht interes.sant. Der Bearbeiter und 
Regisseur Otto W'ilh. Barth hat es v’erstanden, die 
Spannung durch alle Akte hinilurch wachzuhalten und 
das Publikum gleichzeitig in die Gedankenwelt des 
Okkulti.smus einzuführen. Bei dem starken Interesse, 
das w'eite Kreise des Volkes heute füi derartige Fragen 
zeigen, scheint der große Beifall, den der Film fand, 
recht verständlich. Das um so mehr, als er wirklich 
fesselnd ist und mit ausi-rlesenen darstellerischen 
Kräften aufwartet. Davv Holm und Emst Rückert sind 
in den führenden Rollen beschäftigt und verdienen un 
bedingt Anerkennung. Fürkels Photographie ist schön 
plastisch. Im übrigen macht der Film für das Bu^h- 
werk eine wirkungsvolle Propaganda. Der Verlag „Die 
Wende" wird mit dem Erfolg die.ser R>‘klame unbe 
dingt zufrieden sein können. W. St 


Von Werkstatt zu Werkstatt. 

XIX 


tarfirma — da« ist ein zweischneidiges Wort. Manch¬ 
mal macht der Star aus der Firma erst eine Firma, 
viel manchmaler aber die Firma erst aus dem 
Nichtstar einen .Star. Wenn je eine FUmfirma 
das i;. cht hatte, sieh nach seiner Diva zu taufen, dann ist’s 
die Ossi Oswalila-Filmgesellschaft. In 
dieser Benennung ruht sich sozusagen das Gewis.sen aus; 
es hat Beißferien. Denn auf Ossi Oswalda könnte 
man gerne um! gen-chterweise Filmstä<lte und nicht nur 
Filmfirmen gründen. Warum eigentlich ? Wohl darum, 
weil diese Frau ganz und gar Persönlichkeit ist, als liebens¬ 
werter, friswjher un<l herzhafter Mensch, als Künstlerin und 
als ei^nartig profiUerte Filmtiarstellerin. Wer den Namen 
Ossi Oswalda ausspricht, sagt damit, bildlich, auch ein Bt>- 
kenntnis der Fieutle und des Dankes; erinnert sich, daß 
er, bereichert und über die dumme, sorgenhafte Unrast des 
Tages hinwegbugsiert aus den Lichtspieltheatern kam, in 
denen ihn ihre Jugend, der Rhythmus ihrer spendenden 
Rische beglückte. Ja, darum ist es Gerechtigkeit, wenn 
eine Firma den Namen dieser Patronin auf ihr Schild setzt. 
Als äußerster V’^orposten in der nördlichen Friedrichstraße 
hat sich die Ossi Oswalda-Filmgesellschaft vor die flimmernde, 
kämpfende, schaffende Friedrichstadt hingesetzt. Zu beiden 
Seiten des Hauseinganges künden zwei Firmenwappen mit 


dem bekannten Signum die .Stätte frithen Arbeitens. ln 
Wolken kratzerhöhe liegen die Bim-au.». Wenn Oivsi — ja, man 
nennt sie Ossi schlechtweg, und in der Schleifung des Artikels 
uml des Familiennamens liegt bekanntlich der größte Po- 
pularitätslieweis — wenn Ossi «las Herz der lärina ist. so 
ist ihr wirklich wumlervoller Gatte, der Baron Gustav 
von Koczian. «lie Seele des Ganzen: Organi.sator un«l 
Kavalier, Lehensln-jaher uml Arbe^t.-r, Kaufmann un<l 
Künstler. -- uml vor allem Gatte. Vorbildlich ist der B«'- 
trieh dieser Gesellschaft, vorbildlich in stnner Rationalität, 
im guten. filmweltfn>mden aber welt.sicheren Umgangston, 
vorbildlich in der geräuschlosen Intensität; in allem Spiegel 
de« Organisationstalents Koczian. Viktor J a n s o n , «ler 
bewährte Rcgis.seur, der etwas zu sagen hat uml «la.s zu z«Mgen 
weiß, und Franz Rauch, der rührige Dramaturg, sind 
die Stützen des Betriebs. In diesen Räumen läßt sich’s 
auch arbeiten! .Sie ri«?chen nicht nach Bureaugleichgültigkeit, 
sie atmen das Parfüm behaglicher Wohnlichkeit. Manchmal 
huscht ein lieber .Sonnenstrahl, Frau Ossi, durch die Räume. 
Hausfraulich hold. Meist ist aber alles «Iraußen im AteUer. 
Dort wir<l gelustspielt. Di‘r letzte Lustspielerfolg ermuntert 
zu weiterem Schaffen. Wahrhaftig, wir brauchen deutsobe 
FUmlustspiele. Aus diesem freundlichen, heitern Hause können 
sie kommen, und Ossi wird ihr Herz und ihre Seele sein.j 







Die Zukunft des Lehrfilms. 


I n der prächtigen EhrenawtgaU* des „Kinematograph “ 
gelegentlich <ler Deutschen Filmwoche in München, 
806/7 vom 6. 8. 22. gab der D-iter «1er Kultur¬ 
abteilung der Ufa, Herr Major Kri«-ger, in gr«jß«*r Linie 
I in. II Rück- un«l Ausblick auf dem Gebiete <U*s Ix-hrfilms 
in unserm Vaterlaiule. Der Leser <lies«*r wohblurchdachU-n 
Ausführungen konnte die Uelx^nseiigung gewinn«*n, «laß 
von mehreren Stellen rastlose Arbeit für die Anerki-nnung 
und Verbieitung des Lehrfilms geleistet word«*n ist mit «lern 
Ergebnis, «laß ,,der Lehrfilm marschiert“. Wenn auch «lie 
Entwicklung lang.sam vorwärts ging, weil viele und .'ielerlei 
Schwierigkeiten zu überwiiulen oder w«‘g/,uräumen waren, 
so «larf Herr Krieger doch mit R«-cht ausspn*cher, ,,«laü 
mit Sicherheit «ler Zeitpunkt eintrebm wird, wo der Nach¬ 
frage an einwandfnden Schulfilmen, «lie sich von d«-n „po¬ 
pulären Bt-lehrungsfilnien“ «loch in mancher Be«iehung 
unterschei<len, kein genügendes Angebot gi-genüK-i-sbdit“. 
Wenn die Betonung auf ein w an«! frei zu legen ist, 
«lann «lürfte das schwierigste Teilgidiiet «ler neuesten Unt«-r- 
nchtsmethfxle, «lie HersUdlung d«*s Lehrfilms, angeschnitU-n 
sein. Ohne in «li«-sen Au.sführung«>n mich eingi-hen«i «lamit 
besch.äftigen zu wollen, möcht«- ich mir «lie Anregung ge¬ 
statten, zunächst einmal «lie vermeintlichen un«i wirklich«*!! 
Lehrfilme meth«)«lisch auszuwerten, um in praktischer L’nter- 
richtstütigkeit «lie Richtlinien zu gewinn«*n, «lie für «lie Neu- 
h«*rstellung von Li‘hrfilmen notwendig sin«!; dann alx*r 
dürfte es lohneml sein, in den großen Filmb«*ständen wie«ler 
einmal l'mschau zu halten, lx*i L«*hr- un«l Spielfilmen, um 
«lurch Z«*rschnei«len, Hinzufügen und Ziisammen.setzen neue 
Laufbil«li‘r zu schaffen. Es «lürfte gewagt sein, bestimmte 
Normen für den Aufbau «les Lehrfilms un«l seine unterricht- 
liche ViTWertung jetzt schon — wenn überhaupt — aufzu¬ 
stellen; «lazu ist «las Unterrichtsmittel noch zu jung und nfx;h 
zu wenig in Benutzung. Wie schon gesagt, scheint mir «las 
Nächstliegende immer n<x;h zu sein, «len rationellen Vertrieb 
der vorhan «lenen Laufbikler zu organisieren. Dann 
wächst unter der Haml der Mut zu neuen Aufgaben; auch 
Werden sich dann die Mittel finden, neue und bessere Werte 
zu schaffen. 

Menn mir gesUttet ist, zur Vertriebsgestaltung der 
lichrfilme mich zu äußern, so muß ich auf früher gemachte 
Ausführungen zurückgreifen, «lie heute n«x;h denselben Wert 
haben dürften. Im Interesse eines günstigen Vertriebs 
«les Lehrfilms im besonderen befürworte ich die Zu¬ 
sammenfassung des Kleinfilms ira allgemeinen. Unter 
den Begriff „Kleinfilm“ fasse ich folgende Filmgruppen 
/.usammen: 1. Lehrfilme, «lie von wissenschaftli¬ 
chen Gesichtspunkten aus aufgebaut sin«!; 2. Lehrfilme 
(Schulfilme), deren Aufgabe die anschauliche, me¬ 
thodisch durchgeführte Darste11 ung e i- 
nes Unterrichtsstoffes ist; 3. Schaufilme; 
Naturaufnahmen, belebte Bilder auf der orgaiüschen luid 
anorganischen Welt; 4. Industrie-, Werk- und technische 
Filme; 6. Filme aus Verkehrs- und Wirtschaftsleben, 


6. R<*klame- un«l Propagandafilme; 7. Turn- un<l Sportfilme; 
8. Trickfilme; U. Einakter; «lie ein Thema in unterhalten.ler 
Art «lar.-t« llen; 10. Jug«>ndfilm«* (.Märch«*n, Sag«*n). 

Die Kleinfilme werden nach «len angegelx-ncn Grup|M*n 
zusammengefaßt; ob es praktisch «xier gar notwendig sein 
wir«!, nach «len inneren Qualitäten « irx* feinere Glüslerung 
innerhalb «ler Gruppen durchzuiühr,.‘n. wird sich im Laufe 
«ler Z«‘it erg«*ben. 

Es ist nicht zu leugnen, «Ix.ß «»s für «lie V«-rbrauch«‘r «ler 
Kleinfilm«* ein«* zeitraub«>n<le, ar.sichen* un«l k«>stspielige 
Tatsache l)e«le.it«*t, «laß sie die Filme zum wvitaus gräßtt*n 
Teil au.s Berlin, München «xler Stettin lx*ziehen sollen. 
Zwar sind in «len Stäflt«*n, in «lenen Filmverleihlx*tri«*be 
lxsti*hep, immerhin auch Kl«*infilme erhältlich; «lK*se aber 
siiul vielfach als Beiprogrammfilme von «len Lichtspiel- 
th«*aU*rn in Anspruch g«*nommen un«l auch größtenteils 
schön verregnet Eim* Erleicht<*rung im Filmb«*zug würde 
dr m Kleinfilm un«l «lamit dem L«*hrfilm ganz we.st*ntlich «len 
Weg ebner. Daniin sei folgende Ann*gung g«*stattet, «k*n*n 
VVrwirklichung gewiß ein liedeutendes Kapital «*rford«*m 
wird; aber wenn man be«l«*nkt, welche Ri«*a«*nsumraen im 
Filmwefx*n täglich umg«*s«*tzt werden, «lann «larf angenommen 
wenlen, «laß auch in «lieser lx*«leutsain«*n Angeli*genhcit 
«lie Möglichkeit «U*s Ausbaues nicht von der Han«! zu weisen ist. 
Für die einzelnen Lan«lest«*ile wenlen Verl«*ih- und Ver¬ 
kaufsstellen eingerichtet, «lie von den groß«*n Z«*ntralen 
in B«*rlin un«l .München usw. versorgt werden; w«*nigsten.s 
in jeder Provinzmetropole müßte eine solche Stelle errichtet 
wenlen. (Die G<*ographische Gesellschaft in Dü.s.*«elJorf 
un<l die Rheinische Film-Geselischaft in Köln siml die -An¬ 
fänge von Kulturfilmabte-ilungen für «las Rheinland.) Ein 
mu.stergültig eingerichteter Vorführungsraum soll «len Ver¬ 
brauchern die Möglichkeit bieten, im Aug«*nblick wählen 
un«l bestimmen zu können. Vorauss«*tzung ist also, «laß 
ständig eine genügend reiche Auswahl an Kl« infilmen v«>r- 
hamlen ist. Abiu*hmer «ler Kleinfilme sind Schulen. Vereine, 
GewerkschafU*n, Fabriken, Private (auch Theat«*r). Die 
Provinzverleihstelle sorgt nicht nur dafür, «laß «lies«* Institute, 
die im Besitz einer Lichtspieleinrichtung sind, mit Lauf- 
biklem versorgt werden, sondern richU*t auch Filmvorträge 
an den Orten ein, «lie noch keine Einrichtung halK*n, so wie 
die Ufa und «lie D. L. G. die V'cHrträge für «las ganze R«*ich 
organisiert haben. Die Nachteile, «lie mit «lieser großen 
Einrichtung verbun«len sind, liegen auf der Hand; zunächst 
erf<jrdert sie gewaltige Ko8tt*n, uiul sie erwirbt sich nie das 
Heimatrecht. Die Provinzstelle verwächst mit der Landschaft 
zu einem Ganzen; von ihr aus gehen alle Fäden der gesunden 
Propaganda für den Film und «lie FUmeinrichtung in die 
Städte und Dörf«‘r d«^ Landschaftsgebietes; sie muß für alle 
oben angeführten Stellen «lie fachgemäß«* Zentrale in allen 
Angelegenheiten «les Lichtspiels werden. Praktiseberweise 
wird abo ein besonders Interessierter mi'- der Leitung dieser 
Provinzverleihstelle beauftragt, der das innere Wesen «les 
Films durchaus kennt und den angeführt«*n Einrichtungen 








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uimI KörptTschafU-n nahcstoht, der nüt den Verhältnissen 
Vertraut ist. Soweit erfoiderlich, soll zu jetlein Kleinfilm 
der ent^preeliende Vortrag, oder in Anlehnung an «lie Zwi- 
schintiUl ein Vortrugsentwurf vorhanden sein. Wertvoll 
wäre es jedenfalls auch, wenn zu dem nur unterhaltenden 
Kleinfilm die Begleitmusik wenigstens angegeben wenlen 
könnte. Ueber den Bezirk, iler von der Stelle aus versorgt 
Wenlen soll, muß der Lii-iteT rechtzeitig disponieren können, 
damit ein ungestörter FUmpe-ndelvcrkehr sich entwickeln 
unil eine wirkücli gesuiule Arbeit für »len Film einsetzen 
kann. Diese l:*rüvinzstt*Ueu gälx-n der Lehit'rschaft, nicht 
nur der Stadt, Gelegenheit, in Arbeitsgemeinschaften (Film- 
semiuar, Berlin) ihre Erfahrungen auszutauschen, neu« 


Anregungen zu gi-lH-n und zu erhalten; und so würde dem 
Geiiankeii iles Li'hrfilms mehr gisiieiit als durch Wort und 
Schrift allein. 

Wenn auf diese Weise günstigen- Bezug.smöglichkeiten 
gi-sehaffen wenlen, dann winl sicherlich der Vertrieb des 
J> hrfilms geim-i.isam mit dem Kl< infilm überhaupt sich 
günstiger gcstalt-.n. Das ist meinc-s Erachten.s das Not- 
weuoigste. Die- rechnerische SeiU- zur Lösung auch dieser 
Aufgabe wird schwierig sein; al>er immerhin bildet die 
Organisierung des Unternehmen», tlie unbedingt von Zweck- 
mäliigkcitsgründen bestimmt st*in muß, die Grundlage« 

W' i 11 y H e y m e r 8 , 

Leiter der städt Licht.spiclc in Köln. 


Lehrer als Lehrfilmgegner. 


«-W er Lehrfilm hat in der Lehrerschaft eine recht 
verschiedenartige Aufnahme gefunden. Während 
einen im Film das ausgezeichnetste Lehr- 
mittel, das Lehrmittel der Zukunft sahen, 
sundeu ihm die anderen küiil oder sogar mit uusgc 
sprocheuer Abneigung gegenüber. Das letztere sei mit 
einem Beispiel aus der pädagogischen Literatur belegt. 
iyi3 erschien ein Schriftchen von Paul Knospe „Der 
Kiuematograph im Dienste der Schule“. Knospe ist 
Filmfreund. Er zitiert (S. 9/10) den Artikel eines von 
ihm mit Namen genannten Lehrers, der ein scharfer 
Gegner des Lehrfilms ist. U. a. schrieb dieser Filin- 
gegner: „Kern Bild, und sei es auch der lebendigste 
Film, kann es in bezug auf Gedankenbildung mit dem 
Forschungsbericht aufuehmen, denn die lebenden Bilder 
ziehen doch im wahrsten Sinne des Wortes nur außen 
vorbei, während der Erzähler den Hörer zwingt, sich 
selbst in die Szene hineinzustellen, und also zu einer 
fortwährenden geistigen Aktivität nötigt“. Der Filni- 
gegner ist also der Ueberzeugung, daß man das viel 
besser begreift und im Gedächtnis behält. was man 
gehört hat als das, was man gesehen hat. Andere 
Filingegner unter der Lehrerschaft mögen vielfach aus 
dem gleichen Grunde heraus Stellung gegen den Lehr 
film im Unterricht nehmen. 

Es erscheint nützlich, die Ursachen der Lehrfilm¬ 
gegnerschaft einmal in das rechte Licht zu stellen. Die 
begeisterte Aufnahme des Lehrfilms als Unterrichtsmittel 
wie auch die Lehrfilmgegnerschaft ist nur vom Stand¬ 
punkt des Psychologen und zwar des Gedächtnis¬ 
psychologen aus begreiflich und verständlich zu 
machen. 


Es ist eine weitverbreitete Erscheinung, daß man 
das besser begreift und im Gedächtnis behält, was man 
gesehen, als das, was man nur gehört hat. AVas man 
gesehen hat, haftet lange und fest im Gedächtnis, was 
inun nur gehört hat, verblaßt mehr oder minder bald 
und bei der Keproduktiun stellen sich allerlei Unge- 
iiuuigkeiten und Lücken ein. Aber so weitverbreitet 
diese Erscheinung auch ist, es ist doch keine allgemeine 
Erscheinung. Sehr bekannt is: auch die Erscheinung, 
daß Schüler, die sich ein Gedicht, Vokabeln oder sonst 
einen Wortlaut fest eiiipräge.i wollen, den Wortlaut 
mehrmals laut vor sich hersugen. Sie sprechen laut, 
um die W'orte zu hören, weil sie so das Ganze leichter 
im Gedächtnis behalter. Ferner kann man beobachten, 
daß Schüler, die sich z. B. das Bild einer Landkarte 
einprägen wollen, diese Karte ein- oder ein paarmal 
zeichnen. Wenn sie die Karte gezeichnet haben, dann 
sitzt das Kartenbild viel fester in ihrem Gedächtnis, 
als wenn sie die Karte nur angesehen haben und mögen 
sie auch auf das Ansehen viel mehr Zeit verwendet 
haben, als auf das Zeichnen. Derartige Beobachtungen 
kann man allenthalben im Leben draußen machen. Um 
etwas fest und sicher im Gedächtnis zu behalten, ver¬ 
fahren nicht alle Leute in gleicher Weise. Worin liegen 
die Ursachen für diese Unterschiede? 

Der Mensch empfängt die Eindrücke der Außen 
weit durch seine Sinnesorgane, durch das Auge, durch 
das Ohr, durch den Tastsinn, durch den Geschmack, 
durch den Geruchsinn. Die Eindrücke aber, wir wollen 
uns recht konkret und drastisch ausdrücken, die durch 
die einzelnen Sinnesorgane im Gehirn hervorgerufen 
werden, sind nicht bei einem und demselben Menschen 








Df Kiinm tt o f r a p l i --- DUtteidoH. 


Nr. 826 


gleich wertig. Uei dem einen maeht t>ef>onder.s <la.s einen 
riefenit.naehlkultigen Kindruek, was er ?iieht, («■i dem an 
dem das, wa.s er hört, bei dem dritten das, was er fühlen, 
abtasten kann und so fort. DemgemüU unterscdieidet 
der Psychologe versehiedene Saehvorstellungs und (h- 
dächtnistypen, nämlich den visuellen Typus (Gesicht), 
den auditiven (Gehör), den taktil-motorisehen (Tasi 
sinn), den gu.stativen (Geschmackssinn) und den ol 
faktorisehen (Geruehsinn). iJie Typen kommen nun 
/ainieist nicht rein vor, sondern gemischt, aber doch so 
gemischt, dali der visuelle Typus der am meisten her 
vortretende und am meisten verbreitete ist. Die reinen 
Typen werden von den P.sychologen als Defekte, als 
krankhafte Veranlagung l»eträchtet. 

Die meisten .Menschen gehören also einem .Misch 
lypu.s an, bei dem das Visuelle vorwiegt, während ilas 
.\uditive, oder das Taktil-motorische oder das Gustative 
oder das Olfaktorische* oder auch mehrere dieser mit 
ihm verbunden .sind. Weil dies so ist. Iwgreifen die 
meisten Menschen das be.sser und iM*halten sie das 
besser im Gedächtnis, was sie gesehen und ilaneben 
gehört oder gefühlt u^w. haben, als das. was sie nur 
gehört, nur at>getastei. nur geschmeckt usw. haben. 

Es ist nun .selbstverständlich, dali in der .Schuh; 
nicht der Vorstellungs- und Gedächtnistypus des 
Lehrers für die M'ahl <ler l'nterrichtsmittel mall 
gehend sein kann, mallg<*lM‘n<l sind hier doch n ir die 


Annahme sämtlicher Reparatur>Mi in eigener Werkstatt, auch 
Cilreparaturen, unter voller Garantie. 

Verwendung von nur (triginat-f-'rsairtcilcii. 

Kinophot, Frankfurt a. Main 

Kaiser-Passage B bis 10 44622 

Telephon; R 2010, Spessart 17<». 


Vrtr.stelluiigs- und tö-dächtnistypen der .Schulet. tVciiii 
also ein Lehret zu detii ausgesprochen audiit\fti TypU' 
gehört, wofür das oben angezogeiie ein H' i^piel ist. 
-so darf er doch nicht dafür ciutreten, dall <lie visuellee. 
Lehrmittel und vor allem dei Film aus dem ITiterrichl 
verbannt werde, denn damit würde er sich »eihst des 
besten uml wirksatitstcit Lehrmittels heraulHUi. alh;i 
dings ohne «las zu wissen und zu wollen Es lu'steht ja 
aucii in den Kreisen tler Lehret no«*h keim-swegs alluiit 
iialtren eine klare Einsicht in la^ Wesen der Hiidiiiig 
voll geistigen Vorstellungen und von Geflüclitnisliilderii. 
M’ahrheitc;i brauchen oftjatiji:* Zeit, um "ich <lurchzu 
"i'tzeii. 

Die gruiidh“gen<lc Arlu-i über da" Einschlägig»*. 
dU" "ci hier zum .SchliiU erw.äl.ut. hat der verstorlH*m* 
Hamburger Professor Meu nanu in seinettt fluch 
„tKikouoi üc untl Technik des Gedii«hfuis-;e"" gelüderi, 
d;«s in Leipzig ll»12 ersehi<*nc*n ist. Paul Eller. 



Der Kulturfilm. 


Filmindustrie als jüug.~i< aller Imlu.'trieti hat 
durch ihren gewaltig«*n .Aufschwung l>ewiesen. 
dali die Zukunft ihr gehört. Zweifellos liegen 
dem Film Kulturwerte von grolier »kHleutung 
zugrunde, un<l er ist, wie keine neuzeitliche Errungen 
s«*haft sonst, an erster stelle beruf«*n. die kultundh* Ent 
Wicklung kommender Jahrhunderte zu l>eeiiiflussen. ln 
«ler kurzen Zeit de.s Bestehens der Filmindustrie 
konnten die dem Film innewohnenden Kultiirwerte sich 
nicht .so entwickeln, wie es wünschenswert ge\.«;sen 
wäre, weil die (vom rein kaufmännisch)*u .Standpunkt 
verständliche) Begünstigung dem Publikumsgeschtiiack 
angepaßter Produktion niederer NVerte den Markt be 
herrschte und die Auswirkung wirkli«‘hpr Kulturwert«* 
itehinderte. 

Der „Kulturfilm" nun ist ein Vorstoß der dem Film 
innewohnenden Werte, die in ihrer Bedeutung heute von 
weiten Kreisen noch nicht erkannt und in ihrei- Viel 
seitigkeit selbst vom Fachmann noch kaum ganz ül»er 
schaut werden können. Wie unendlich viel an Möglich 
keiten der Auswirkung von Kulturwerteii auch bis 
heute schon gefunden wurtien, dein mit offenen Auge 
.Strebenden öffnen sich bei ernsthafter Bes<;häftigung 
mit dem Kulturfilm täglich neue Reiche der Erkenntnis 
über die dem Film iuuewohuettden Kulturwerte. 

Wegen seiner hohen Wirt.schaftliehkeit stürzte sich 
die Tef*hnik auf den Spielfilm und hat mit viel Fleiß 
und emsigem Mühen technisch wirklich Wunder .-oll 
bracht. Welch ein Unterschied zwischen den Serien 
aufnahnien des Ottomar Anschütz aus den 90er Jahren 
und unseren jetzigen technisch so hochwertigen 
Leistungen! Nur durch die wirtschaftlich so hohe Aus 
Wertungsmöglichkeit des Spielfilms konnte sich in 
kurzer Zeit die Kinotechnik zu solcher Höhe empor 
schwingen, und der -- oft leider nicht mit Unrecht 
ireschm&hte Spielfilm wurde hierdurch ein tüchtiger 


S<hrittina«*aer für den Kulturfilm, der bei meinem Ei 
.'eli«*iueii st'hon eine boelientwi«*kelte Kiinit»*ehnik vor 
fand. 

Der liedank«* fimlet seii i n l<*lK*ndigen .Au-sdruck 
durch «las Wort lM*im Vortrag. Er wirtl in der .Schrift 
erhalten, um durch geistige .Aufnahme und Verarlg*i 
Hing «les Worts wiedernm lelteiidig zu werden im ttelste. 
Da" tiisher höihste erreicht>ere Ziel, «len Ge«lauk«*n. 
die I«L;e zur siegeufleii Wirkung zu führen. Im fla«*hen 
Bihle (der Zeirliming. d«*m Gem.ilde). im ßeiiefbüd«* 
(der Plastik), war selbst bei höchster Vollemiung uur 
ein Getianke «xler günstigenfalls eine kurze Gedanken 
reihe im Au.sdrui-k fesfzuhaltt*ii. Bew«-gimgsvorg'äng''- 
jedoch niemals. M'unlen B«*v.cgungsvorg*änge etwa in 
Spielen, durch M«*uschPn odci* Tiergru|)|H*n «largostellt, 
so hatten sie wieilerum den .Mangel, «laß sie niemals in 
absolut gleich«;!- Weis«* repr«xlt,ziert werden konuten. 
Ein Gedanke, «ler «*iue Reihe voi. Bcweguiigsvorgängen 
umfaßte, ließ si«-li «laher nur du>-<-li «las leb«*iidige Wort 
oder durch die <lies«*s l•annend<* .-Si lirift in lieschreitjendei 
Form dem Verstämlnis des andern ül>ermittt*ln, nie aber 
anschaulich als direkter Vorgang, der ini B«*darf.sfall«* 
in immer glei«hef- M'eise beliebig wiederholt werden 
kann. Dieser Mangel wird durch das Laufbild und 
durch die kino-technis«-hen Erruugen.schaften der Neu 
zeit sc-hon jetzt nahezu vollständig t>ehol>en, und wer 
kann wis.sen, wa" der rastlos schaffend«* .Menschengeist 
in Zukunft ims noch Ijescheren wird! I)ur«*h diese, dem 
l.aufbild innewohnenden Eigen.schaften ist der Film zum 
i«lpalen l ebermittlungsmittel der Getlank«*n geworden, 
«lenn er vermag eben Reihen von Vorgängen ohne müh 
selige Wortumschreibtmg ans«‘hauli«*h und intmer 
wiederkehrend in stets gleiehhleibender AVeise zu re 
produzieren. 

Hierdurch ist der Film geradezu prädestiniert 
zum Unterrichtsmittel ersten Ranges. Ganz selbstver 


S 




Wr. 826 


Dt KInematotWipfc — Düsseldorf. 


ständlich ist. daß in d*‘i Aii der i.Ldirrilni|>i-oduktit>n 
Schwankiiii^^cn »nntrotfii niiditen, dmn allr Finnen, die 
sich mit der Herstellung’^ sideher Filme l»eraßten. 
sucht.-n natürlich mu-h mmen F’ormen »ier I)arst<-Ilun>;. 
und ah-resehhissen ist diese- Tasten und Suehen uaeh 
der F'tirm noch laime nicht. Dei e.xakle I.ehr- und 
rntetTiehtsfilm hat heute sehun .*ine y:e\\alti>re He 
deutun^' erlanift. i-t al>er an sji-Ji nüht «:eei,":m‘t, das 
Interesse iles ^'roßen Huldikunis zu fes.seln, denn ent 
weder eiffiien -ich seine Darstellungen (etwa l>ei medi 
zinisehen Filmen) nur liedin^M zur urKmtlielien Vnr 
lühruns: (xler sie sind an sich zu fai-limännisi’h minutiös, 
so daß sie zwar detn lernendeti rachmanti unendlich 
Wertvolles bieten, den I^iien aber dur<’h an sieh not 


wendif:e l,iin;.t:en uiid darpestellte faehtcehi.iscli 
Kinzelheiteii langweilen. Das Uebiet des KultuiTiliü 
aber ist unendlich größer al- das de- ninl Fntei 

lil-htsfiliii-. Sil (laß (’I wie son-f nieln- v;eeii;Ue| ist 
der lii-eite-ien Ma--e Erkennt ni- niel Hiidun.csmiite 
zu werden, vereinijje’i sich in ihm tim h krui-tierisele 
unterhaltsame, ethisi-he. .ästhetische und 
nisehe Ausdrueksmittel in ide.ilst«*!- Wei-e. D.iinni am ! 
wird standit; von K'iltur|iioniereu «eiiei ^e-n lit. un 
die Form zu finden, die dem Kultnrlilm die ei-ie stell, 
unter allen Erketiutnis. mul Hildune-miileln veiseti irrt 
denn ilein KulttttTilm arehört die Zukunr'. 

Ceiii j S .• h a d e . I'.erhii Friedeu.tn. 



Barlin. 

Das A(fa-L*i«rtilm-KontiN(tnt. 


Die \ . n. i|.ii.n a. s voll il. i f AMapt’M |Jtei. li.-ii.iiii-i. riiiin il.- 
zur KerstclIiiiiK von O lii - mul Ki ltiirfiluik<i|>ien /.nr \’er 
fiiKXiig gestellten Kontingents für die Monate Oktols-r. Xov.-nil«T 
lind I)e»*nilsT 1922 ist niunnelir erf ilgt. e'ür .lituiiar 192:t stelu’ii 
wiederiun 22 000 .Meter i’usitivfilni ziini gleichen Zueek zur \'er 
fügung. Die .Verteilung dieses Kontingents geseliielit nach folgetiden 
Kiehtlinien: 

I. Klintingentliereehtigt sind deutsche Behörden, Finnen und 
ilrganisiitionen, die Lehr- und Kulturfilme für Schul- iiiul 
I iiU-rrichtszwci-kc erwerN-n und vervrendi-n. 

2 Koiitingentfahig sind nur Film«-, die durch \'urlHgi- ciner'aiut 
liehen Ifesctu-inigiing der Biklstt-lli- beim Zi-niralinstitiit füi 
Krziehimg und l'nt« rrichi in Bt-rlin oder der Ifa verisclu ii Lieht 
liildstelle in München als Li-iwfilim- oder durch gebiUin-nfn-ii 
lYüfimg auf (trtind von { 6 der (iebührt-nordining für die l*pifiing 
voll Bildstreifen vom 25. Xovember 1921 (Zi-ntralhlatt für das 
Deutsche K«>ich, S. ’Htl) iliirch die Kilmprüfstelleu Berlin und 
Mi'ineheii oder die FiliuolM-r|trüfstc||e als Kiilturfilns' aus 
gewieaen sind. 

Eine amtliciu- Bescheinigniig 'der Bildso-Ile odi-r^d«-r Kilin- 
prüfstclie ist mit dem .Antrag vo'rziilcgen 
:i. Auf Kontingent film hergestellte Kupu n -lürfen nur au inlaie 
.UhcIm- I>ehr- und Kulturfilm\t-rbrsuch«-r (Si-hiileii, St-hiilkino- 
gemeinden, gpiiu-iniiütsigi- \'eri-inigung«‘n' tniet ■ oder kaufweis.- 
aligpgelg-n tverden. ’>ie .Aligabe au Lichtspieltheater zu anden-ii 
ala Vnti-rrichtszwecki-n ist ausgt-schloaarn. 
i. fJer eine Beteiligung am Kontingent Xachsuehende bat sich 
der \-erteilen<leii St<-Ilt- gegenüber sclu-iftlich zu \-erpf liebten, 
für du auf Kontingentfilm hergeatellten Kopien aeimn Ah 
nehmem einen Xaehiaii in Höhe von 25 Prozent auf den Tagi-s- 
,|ireis zu gewähren. Den Tagespreis bestimmt die t-erteilende 
St«-||.- im Einvemi-hnu-n mit Vertretern der Lehrfilmindustrie. 
V Kür die B<-willigiuig ist die auf der amtlichen Zulasaungskart«- 
festgestellte Meterlänge des Rildstn-ifetis ziizüglieh .5 l*roz«-n« 
Wnu-hnitt maUgelx-nd. 

n. Für jedes Negativ kann ^.on «-inein Verhraueher mir für «-in.- 
Kopie Kontingc’nt naehgi sucht w(T(I<i). 

Anträgi' auf Berüeksiehtigung aus «l«m Kontingent sind s|>u- 
.Ostens am 10. .Januar 1923 in «ior Auflt-nhand'-lsutelle Filme. Ih-rlin 
SM' 48. Friedriehstrall.- 2.’WI, einzureichen. 

Drtsd«a-A. Bürgerwü-S.- 23. Hier wurde eine Filiale der In¬ 
dustrie..A.-lJ. gegründet. 

Erttili. Stadt verordnet, usitzung. Bewilligt wurden 10 900 Mk. 
fiir die Beschaffung eines Uciitbildapparates und der Projektions¬ 
leinwand für den UrUaiuwchuU für .Tugencbiflrge. (Diesr-r Betrag 
iliirfU- sich als v i i‘ I zu ni«Hlrig erweieen! Die Bed.) 

arelanäayin (Rhld.). Heinrich Sellieck lieahsichtigt hier ein 
neues LMditaptelhaiis zu errichten. 


st. Laipiig- . I. - I (I e n d - l.aiiil /.IUI. dniii II Mm- 

\.-rlsit«-ii; Dil \oii der IV iit-elu ii Kilmg-— ll-.h: il /ti I.. ip/.ig 
l.iiideiiaii herst«-ll*e ih iinat-Film ..Is-iili lul.- umil , dir • r-i i’n 
.5. und d.iiin ani 12. I), »mlsr <1. .1. im le ipziger Selm i-pi. Ihnii 
-*-iiie l'niiiffiihriiug erl.'ls n .-oll’e. wiinle zi:m dritt. ii .Muli- MrUit. ii 
Die Knt-eheidung lugt ji-lzt Is im .Viiswartigi n .\nit. K- miiil un 
jeden F'all merkxi iinlig Is-iiilin n. ilaU für Filmt nt-ehi iilnngi n da 
.Viiswäitigi- .Amt lu rii-.igi zi.gi n wiiil. Wozu IiuIk n wir <1. nn ili- 
Filmprüf-Ii II. 11 ? .V w. g-' (\\ iih'-.eh>'iiilic i htiiul. It si. l 

iiiir.laritm. .iuUd.t- V A. ein < hiia.-ht. n i I« r du-iii ii t m ii U I i e h - 
Wirkling und .Aiifiuihme <1. - Film- ■••--p-leii soll, mich \\e|.-hi r l<i<-li 
Hing ihese iinillii-he St. Ii- ju an. i, ii- iiel-tn-i iiin e|u-sten ' oiiijs -. ir 
-in «hirfle. D , . H - d t _ 


wst. Läipzig. Die L.ij .1 .. n. i \.i 

■a-hie«l«'ne Filinl'lutu-r hringi ii die -ehon -■ ■' l.mgi ii. iiIm rliolii 
.Meldung, daU in I>-i])zig eine Henilirs-Iziing r Kiiio-i. n. r mit iln 
l*nizi-nt erfolgt w-i mul gleieh/eitig \'e-haiullmijt n iingi -in iit wunli i. 
eine ireralss-tzuiig auf 25 IVoz. nt z-i .-rr. ieh. ii. Ive/.ii — , f. -t^r. -i. llt 
daß du- D-ipzigi-r Stadt verordiu ti n du m Is nehtigt. n \\ iin-eh- 
der l.z-i|izigi-r Theat.-rls-sit/j-r l> i ■ \ .i r üh. - . i n > i. 

■Monat Beehnimc gi-lragi II hals n. Ine m ; Sir.dtM ror'hu teil 

Sitzung vom S. Xovi nils-r <1. .1. gi iiehmigti die B. -ti-iu-ning ‘kiiu ini 
logi-iiphi-eher \ orfiilirungi n in d* r liölu von "J-'i l’ro.. ;;i, 

LalpziC-PlägwItZ- -ti nd-Lu hls|ii.-le w. id.n In.-i n 

I V-zn-iiils-r i-riiffiu I. Inhal«! i«t luir \.l. Z«i nzm-r. 


Plauen i. V. I ;. n-i liuldslr. 22. Du- \\ inlergaiii n l.ie|ii-|ii.-l 

Siershahn (We-l.-rwal.l i. Ifu-r \innle da- l.i-lii-iii.'llitin- Tnnii 
lind Müller eroffni ! 


Berlin. 

a De u I - e h K Iissisc h.e'tFi Im A I I ■ i. n /.. /wis. h. n .1 t 
IV-iitsclu n Miitoskop- und Bic^iiph-C:. ni. h. H. in Bi ilni und d t 
.Akti«-nges«-llsi-hafl „Die flsnmu nde Fneki l " in Moskiin. -md . 
kurz« m |.Ahmaehungi n perfi kt gi worden, daß nicht nur l iii .\>t 
laiis(-h (1er g( g(-iuieitig<-n PriHliiktion. sondern dorüU r hina ■ 
riu-h ein /iisamnM narls-itcn von deutschin niul ru-si.-i-la n K 
gisset in II und Schauspiel« rn hülx n mul «Irül.s n i rfolgi n soll. I> ' 
\'orsitz«-nde di s Aiif.-iciitsrats «ler ..Kli'miin n«li n Faeki I", «Ue ' 
.Moskau ülx-r gnißi- eigene Ateliers v«rfiigt. Hin- D. Kiiikensti :it 
weilt in Berlin, um mit dem Din ktor «h - .Miitoskop. .Max .Melaini r-< ii- 
alle Vorbereitungi-n zur Imldigi-ii Diirehfühning die:« r l’laiu- zu ln fh f 
Der erste Film, der im Rahm« ii «lii si r /iisaiiuiK niirls ii lu rgi „t. i; 
wird, hf’ißt ,,Zwischen Xaclit niul .Morg« n“ mul «inl von Dt. .Arth n 
Rohinson inszeniert. In den Haiiiitroll« n wirki n ii. n. mit; Werit«- 
Krauß, Agius »Iraiih, Dertriid W« Iker. .Mfoiw Frylantl. Blaiulnir 
Khinger. H«-inri(-h th-orgi-, Elga Brink. H.-liinit tiiize. K-l. i i;..«. 

- Hanns K r ä I .v ist mit «len VorU-n-itungeii zu eiiu u 
großen Film beschäftigt, «h-r ..Die z«-hn («Ixit«-" Ix-lmiuk-lt. l-ai 
Titel und Id«-e ist Rechtsschutz gewahrt worden. I)i<- .\iisfiihr: 
ist von einem int(-mationa|en Konsortii m unter Füurung 
OeiM-raldin-ktor Paul D a v itl s «i n übernommen word«;'«. 


10 








Oer KInenurtograpli 


Düsseldorf. 


Wf. 826 


Hogo Caroly, iDoenlenr 

Amtlicher ti«cbveratSodig«r für Kino and Projektion 

Köln, Afilppastr. 19 



SIAndlges groBes Lager in — 

Kino - Aooaralen ond Zdeliljr 


I'li <> •■ l> II - - K I I ■. I>ii- Aintialitiii .1 /.Ii ili'iii 

Mlx-rtini Film ..Di r K a \ ii I i •• r <1 •• r 1’a m |i .i sind in 

rilli III < :iiii(p' iiial wi rdi-ii iiiili r di r Is-itniii; d< > i:.:Iji nischt n Ki- 

,'iSMi-iirs .\ ! In- r t >> K r a n <■ i a D i' r f n n i . di r ain-h xii^li icii 

V’crfii'si r dl-' .M 'iiii'Urijils i-l. aiis^ i'ilirt. Für da- /irkiissw ni ii 

i'inl in d t l.iiltsrlnfliiallf in Staaki n • in ^raiidiiaK i' IJini atifui liilir'. 
•v. II. 1 . I. II 1 i a II 11 I Ii •'r I i II i n-ini- S* nsatiimi'ii in-tiiliii n 
virti. D|i- wi ililii'tii l(auptrii||i' wini mhi I. \ a d n F n i I i \i r 


Di " ^ 1 I i 1 I III li-11 K II II 1.1 I. Knill .1 1. n II I II II 

i'ii r Film dir in m n < äsidl.'i-lialt ..D i i Kiiiiln r". wint I. 
n l .11 ktiinii.ch in i iiiiT iii'iiurtip n Fmiii dnrlilrti n. Du jii ~iiiiii' 
■ildkiiii'tli Ti'i lii Ci- tititiiii); ist di in lU'iii miniiiti n .Miti;lii I di i 
Xkndi ini>' T’i ’ nr llaiis iNi<'|zi|> ülifi-trai:i n wnnli n. tli-sucn Knl • 
iiirii’ M.iii S TU r Fl sts|iif|liaiis das Intt-ri-Ksi' di-r ■> Kultur- 
1 :• I.;r -ah s ''nl» n. IVi.fi s.-,.r Pih l/.i« i-l lan its tut ili ii 

■ äit« ürti n iM-M-haftiut. »li<' dam Stoff i-ina phantastisch tniu.iim -ulati 
Ccstalt U'''“Ti. tä im iiischaftlich tnil iliin wird Kurt Ilicht. r. i|. r 
ii.s den ui'd^'» Knhitsohfilnwn l»•kanntl• Kaiinikiin-t |i i. du- Ac- 
,j,.r „Haiils-r“ li-itcn. 


Du- ..<11 . h ilni ('iir|Miiatiiin hat liir ilin-n i-rsti ii umlii-ii 

>pii-lfiln iiiiii-i iCiui" '•■II F-ii drich l'nrui -. ili-r unter di in 

l'iti l ,,A il n in «n I' 4 a ■ lii raiiskoiiiiii'. in ii vi r^.flichtct: d*-n 
mcrikaii-s<-hiii t-ilindarstcllir l.i'iciilii und den Iharakter- 
pieler H r ii ■ c k f r. Die Ifaiiptmlleii ueisleii iM-knnntlicI von 
Weniei- K i .1 II i: , I )iiun> S 1 r x a e s . Unt n \V e y her tl. Rudolf 
' ..1 - I . r \ I rkiiriK rt. ln der koniinendeii Woclv wi rtU’ii die 

• le s ^niU risi-hen FelM-rfalles auf einen Ki'i-n*ia|.iij:iiu 


Da- V . II a I F 1 1 in - A. ■ ii. litt für ihren neuen iiiter- 

' ■tiiinaleii Criitifiliii ..Hohenie" die phutotechiÜHohe Is-itiinu 
■er .\iiftialiiiH 11 dl II ()| M rate iircn Kurt l..unde und F'ranz Stein 
■ nvirlmiit. Ih r F’ilin ..Itoheme" wiril als enitcK Werk im KamiH'n 
• r Maria .lacolani-F'iini-C. ni. b. Ff. unter der Keuie von <«-;iiiuni 
laulielli licrueatellt. Fsclii Klient wurde für diesen F'ilm ais Ihir- 
■•••llerin verjifliclitet. 


iiiisMn[>athiM-hi II Rolle ui-u-igt hat. Ks war iin Xovrmher 191«, 
d-i die ..B. 7.. am .Mittag” einen Ffmwfis auf einen in Vorljen-itunu 
Is tiii'llielH-n Film iHTichte. ih r da lsi-l« nsui ~<'hieliti ein. s Mühia n 
I!-I -Ilers schildi ni sollte. Di r Inhalt war kurz der. <laU i-m iF hutan' 

■ - ner Talentlisiigkeit iiial HaUliciikeit am Theater mel l voruai'- 
' n.' n koniite und sich s|Miter auf .Vnraten seiia > liiipri 
. \arieie als .\ffendarstell--r xcrsiichte. «o er s«.iii Cliiek machte 
Mate I*ii||enlMTg miniti- in diesem F'ilm di-u Schauspieler hzw. .Aff<-n 
• eir~tel|er (also hat er dta-h wohl einmal Intercss für das -tF-F-Kin“ 

■ ‘iaht !). und )W' B. Z. fügte hinzu. daU iler liiJialt tlcs F'ilniwerk”- 
s., I. mit dem la-K-nslauf .Max l'iilh nlicrgs flecke. iNa. -■ .-.i-“, 
.Maxe verwahrte sich damals gi gi ii die-e Ik hauptiing in einei 
/.Iisclirift an ilie B. Z., in der er u. a. sogie: ..1 e h stelle fest., 
d II U ich nie h ii B I i c h . nie talentlos, nie ein 
\ f f e war; u n n z b c a o n d c r - war ich nie ein A f f 
in. Variete, denn das hatte e i ... ii «i i v .. .. 
.V f 1 e n h a f t i uke i t he de.it et. den .hl a u - 

Dil- Auffrischung fler flamahgi-ii I’al|eiil»rg-.-\llan- dtirfie u- 
Zu.siiiniiH'iihaiig mit ilen jüiiust Is-kaniit ueworth in n alifAlligi n 
.V-iiUeruuuen ih-s Künstlers üU r Kiiu. iinil F'iliuschai.spn Ikmist vmi 
Is'sondenm Inlen-sse sein — iiu«g ii-ich ilie filmische .Vffi iidar-lellun:.- 
nicht genule zu <h-n iiiigenehniste-.i Ri niiniszenzeii des so eiiiin>-ni 
«-iiiillunusfahiui-n Viirii'-te- und Kiiio-F'eiiides ui-hön-ii 

Z .. 1- k 



Amerika. 

Erich «on Strohheim hei Qotdwyn. Flricli . i- sinihhemi. ih • 
\ii-l iinistritüne Regiswur lier l'nixeisal F’iliii Maiiufaeturiiiu <’..r 
iMirutifin. Xeiijork. ist vom Coldwyn-Konzeni g<-gi-ii langfristigen 
Vertrag \vr|>fiichtet worden, die Regie in euiigi-n groUcn F'ilini-n 
d. I neuen IVisluktion zu führen. F'. .. Strohh«-iiii wird in eüwin 
l'ed .n-iiier F'iline auch als Durstelkr imtwirkcii. Strohla-ims Xans 
ist m letzter Zf it in der F'achpresai- all-r LAnder viel genannt worden. 
F> inmiiit in der uinrrikaiiisoheii Filiniiiduatrie insofern eine einzig 
• irtige Stelhiiig ein. als er für ein« Her gröBtenlRegietBlente U-trachtet 
winl. ohnohl i-r erst dn-i F'ilme inszeniert hat. 



Flattet dar FilmreciOid«r tSr AirinabmeyntllleT Da- Wiem-r 
Siiseha-F'ilm-C. -.-11-i hilft machte vor •■iniger Zeit Aufnahmen für 
i-in derzeit iila-r die imtem-ichischeti Lichtapielbühnen gehendes 
Kiiiostück ..Sodom und Coniorrha“. Ffierbei erlitten zwei Dar¬ 
steller, Joeef Iteichert und Otto Golton, lieim Sprung in einen sieben 
Meter tieffn Aligmnd Beinbrüche und machten den Filmregiaaeur 


\ls iiiü-hst. . I.iisispiel hringt die N u t i o n a I - F' i 
Miirl.-ke ..F'a III i I 1 1- c I II se k I e i 11” nut Ce 
Ulli und Ilaiisi D. u* . _ 

Du- D. - Ii- It I o s o p .Vkl.-Ces. hat den 
idi-ii III xoriui-i- \iiiiiiis-r Is-spna-heiien F’ilnie ..Ihis 


Bremen. < -- -I l i n I- n t - F' i I m . .\.-C. Ü|1- auBerurdentliehe 

' uiplvcrsiiiiiiiiluiiu genehmigte eiii.stiiiiiiiig ilic Kapitalcrhöhuiig 
■“M :i .Millioiii'ii .Mark Stammaktien, die zum Kurs«- von Ihtt FVozent 
-f r alten .Vktioiüin'ii zum Bczugi- angi-lMiten wcrfleii sollen. 



Max Pallenbcrg als Atfendarsteller Anno 1916. 

Zu uuscri III .\rtiki I ...\U-r Herr Fallcnliei^” m Nr. 82-1 inöcliu-ii 
-Ul daran cm.. ilaU .Max sich schon einmal in i-iiu-r alinlich 



Abt.: KINOBEOARF 

Kdln a.Rh., OlockcngaBei- 16/ DttSSOtdorf, Grwf Adoll Str. 29 
Kofelona, Friedrichatr 2t> (Ff. Fünit). 


Kahlenstifte 

NIEDERLAGEN: 

PiiciBisdic rmHIcscllsdwM WLh.n. 











üb 15. Dezember 

k<>!n«'t Hin«- Pi'iitknrt 

iVlk. 15.00 

• in Bri. f lti~ 20 gt 

- - iVlk- 25.00 

Filliriof'' 

- iVlk. 55.00 -- 

KiiiM-hn-ibl>rH'tt< 

■ ^= iVlk. 45.00 -- 

n-ipln-iKl fn*i|p-n»acht«' Karten uini Briete köiiiien wir 

nicht annehmen! 

verlii iii Reliktiti les .KiinitNripr. Olsseliirl. 


Uer Lesar. aber er irrt »ich. Mir i^t augenbliekUch nicht- nach ge 
lehrten Weisheiten, icli will nur ••izälilen, was mcxlern ist. D.» 
inuU freilich auch zuerst enuihlt wertien, w:u) vcrsllot ist, dann 
kiiiuiut die Xotweiidigkeii und die Iterei-Iitiuung des Modernen 
ei>t in die rechte Beleuchtung. 

Veraltet ist es. in ein Kinourehester Musiker liineinzusMBen 
Musiker kosten Iteld und Geld hat heute keinen tVert. folglich haben 
Musiker erst reehl keinen Werl. Man Itosielli einen Klavierspieler, 
der dem Kinoliesitzer «iureli Krankenki.sse, Invalidit*ts\ersicherung. 
Tarif uml soli-hen Selmirksehniiek keinerlei Scherereien t>ereilei. 
einen Herrn ati- «lem Bek.'mntenkreisc des Kinol>eeitzers, einen 
Herrn, der einen gerechtsamen Beruf hat und .auch Klavier spielen 
kann. Noten .-ind da i atarhch «an/. ülterflüiwiK. denn diesei 
Herr besitzt vit lleielil die Dnntmselie Kl.aviersehule. weiter nirhis. 
Fl kommt mit ihr niclil aus. darum l.äOt er sie m Hause. 

Diese Ihdiauptungen filiiifreinrter K'uttrediier. daß ein Film voriier 
-m Musiker einige Male lieHiehli«!i. studiert und mit -len sinn 
«eimlOen Begleitmusiken versehen -ein soll, sind längst abgetan, 
-ierlei Wön.sehe aus tiem nieilerlräelitigen l’ublikum sind länsst 
.tls Belästigungen, als Bo.sheilcn ei kannt worden. IVr Herr i’iauist 
kommt, da er nach seinem Dienst '«m der tVaeh- und Sehhoßgesoll 
Schaft oder bei der Mailaliruhr. w.i er Kassierer ist noch etwas 
SU Aliend essen muß. gerade reehl/.eitig genug in dts Kiiei. ■lamil 
Oer Besitacr noch Xeit hat. ihn .in/usehiiauzen: 

Mep-rh. Deffke, mach docli -l.illi. det Drama lauf schon 
l!ei-ii janr. neues, frisches Drama. Ma- Ii. d.aU de zu dein' Klaldei- 
k'iiiunst." fter Pianist ist sehen i-d seinem Instiumen« Fj- hat 
noch Geh-goiiheil. -lie Personen iles Dr.imas ahrollen zu sehen, dann 
kommt die erste Szene- 

Die Fabrik des Herrn K-iiiimci zieiirai tsoi-kcuhart 

Greift muli« in die Tasten und /auheit aus der mittleren 
'•klaxo ein Gr-räusch hervor, das l«i einiger Fn-undli-likeit !(ii 





KinouiMsikglischc StreifzOgc. 

Neue Filmmusik aus alter Zeit, 
i das suliou wieder fdr eine gelehrte Sa<'h 


Weisheiten werden die Filmmusik doch kaum w«iter'«ringeii. So sagt <lent kic 


'iten regsten In 
I etwas ältere Film ..Uns hohe Lied «ler Laels 
gibt dem verdienten Musiltleit«T des Hauses, Herrn KapellnH-isl- 
Oswald Stiller, Oeh-gs-nheit an vertiefter Auamalung der HM-i't 
romanhaft gehalten<-n Saeueii. Eine BiUmensebaii ferner, in d> < 
!■« viel an sehen gibt, vervollständigt <Ibs Programm dieser Woch . 
Da sind <lie exaentrischen Stepptämu'r ..Rupfielt imd Walker 
<lie auf jt-di in Weltstudtvariät* mit Ehren bentohen müssen, dann 
der Illiisionsakt „Revei-“, tler whr viel lieifall findet luid auch 
sehr viel Rät.sel aiifgibt. „Der Dieb ün Boudoir“ ladßt ein miisiks 
liseher Sketsch mit Mimik von Dr. K. Knaia-r. verfaßt von Walter 
Bemardy. S<-hr gute Kräfte verschiedener Berliner Theater ge»« i‘ 


, interesManteii Spiel Vollendiii 


12 






































Pf lUntnatotniph 


PUMddod. 


Nr. 826 


I fODlicalcundijcsfcrn ~ 

■•rlin. ..\V o t t I >1 III iiiii^ (; I ii c k-‘ixt d<-r Tiu>l <l.>» Ill■ll•■■l. 

\Vint<-rfilmx di r .lohn Hiijn nlx-i k-Film-A.-C. AI» If.iiipt 
■ianit<-lli-r wurdt-ii ■■ii((ti(;i<'rt: .MiU t'ollft Hn-u-llo. Fmii Ling Twhiii. 
Ui'iT Xk*n .Söll hing. Eniot Winnr, Ifnrry. Hnnit. di-r xi-nii-ii Vi-r 
trag mit ik-r l'fa gi-|ö»t hat, t'iirt Kn-nki-iidorf. I‘hoti>grapliii-; AI. 
iinenliHiim inid K. Schüni-inaiui. .\rfliitfkttir; H. Hichtcr und 
K. Wiene. Dii- Ki gio iii-gt uiiniiT in ili-n Hiinili-ii von Hriino Zii-ni-r. 
Daa MuiiiiHkri|>t »iirdt- von Frnni Schul* gi »«-hrii-l>|.n. Mit di-ii 
AuOcnaii(nahnM-ii int »chon h-gonwn w'onlcn. du» Knm'inlilc rcixt. 

.■m H. d. -M. von Ik-rlin ah. 

Btriln. Harr Gantraldirtkter Caktkan schaidat am 31. Da- 
umbar diaau Jahra« in tuundschaftlicham Einvarnahman mit dar 
l>aallg>Film>A.-6. aas diaur aut. In Anarkannunc uinar Vardianatc 
am dia Entwicklanc dar Daalig-Film-A.-G. «rarda atarr Cobdkan 
in dan Varwaltangtrat dar DaatMlian UchtbiidgasallKhart E. V. 
ktirdfan. iZu diiwr Nuciincht. die iiiih ithI i'tn-icht. uls du- li-t/.i. m 
Zi'ilcn de» ,,Kiiii-nintogni|ih'' in Druck gehen, können wir zur Stiiiiil. W 
nichte weiter a|» iiiixer uiifnehtige» llediiiiem diiriilii-r iiu»spr>»-iH'n. * 
iluLI die Filmindiixlrie eine ullHi.-it» so hoeh geHchutzte l’ei-HÖnliehki-ii 
und uiifs beste ll••»llhrte Kruft verlieren »s»ll. sowie den ehrliehei. 
tferzenswunsch Hiiziil'iigen, daU I^err Coliöken recht luild eine si inen. 
umfassenden l>ruani»ationsta|ent voll und ganz gerecht werdende 
leitende Stellung in der deutschen K i I ni i n il ti s t r i . 
iihernehiiM-n mögi.. Die l< e d a k t i o n. I 

Aadarordantlicha Ganaralvartammlang dar Lichtbildttiaatarbasitzar. 

T.' e p h n II I H e h e I ll.riu.ht unserer H e r I i n r 
K •• d a k t i o n. 

I> I A'erein der L i c h t l> i I d t h e n t e r h I s 11 z e i Kerhiis 
trat am .Mittwoch, dem 13. d.. iibi-nils. im l'utzi-nbufer Ke-tuurant 
in ih-r Frii^drichstralk' zu einer aiiUernrdentliehen Ceneral 
V e r K H ni in I II n g ziisamn»-n. I Zunächst w iinle das Kef.-nit de» 
ersten Vorsitzi'nden Schlicht iils-r die Leipziger V e r 
h a n d s t a g 11 11 g eiitgegengi-nonuiieii und «ler < leniigtut.iig dar 
iilier .Vi »ilriiek gem'lien. tiiiU es zu dem dringend notigi-n Ziisainiiien- 
'ehluli aller V. rläiiule gekoiniiien i»!. Ik-i ilem Ik-ricl t ülier den 
Stand der Ik rliner 1. ii » t li u r k e i t s » t e ii e r f r a g i- m iinli « - 
als Ziel hingestellt, ilie . iiilHUtliehe nnittols'steiii riing die-chzuHetz<-ii. 
Die VerHUiiiiiiliiiig nahlii .»islunn di-n llerieiit üls-r die letzte Kiiiigiing 
mit dem Zentral verband lier F i I in v i-r 1 e i h e r. Is-tn-ff.-nd die 
.Aufschläge auf die ab 28.1>'zenilicr zu erhelM-nden Alieten, zur Keiuit 
•■lis. Der AI i t g I i <■ d e r li i-i t r a g wurde mit 3 Alk. pro .Monat 
und S.tzplatz festgi-legt. Der HcsitziT ein«.« Theaters von 3(»U Sit? 
plä.tzi-i. hat sohin iin Alonat IgN) .Alk. .Mitgliedslsitn-g zu zahhi. 
Kiidliel. stinuiite die Versammlung einem .Antrag auf .Ausstellung 
I on F I e I k H r I e n für K i I m p r ü f e r zu. 


Zur gdi. Dcadifnng! 

I>a infolge der Weihiiuchtstage die 
Fertig» tclliing von Xr. 82» de« „Kitte 
inatograph“ ohnehin eine Verzögerung 
erleith-n müßte, erscheint Nr. 828 829 als 
Doppelheft am 7. Januar 1923. 
.Xn/.eigen für die Weihnaciit.'-Nuniiner »27 
die am 23. Dezemlior /.um Versand kommt 
wertleii postwemleiid erlH“U-ii. 

Der Verlag des „Kinematograph* . 




München. De- hIuio|»i Film <■ •i.u du .Vl.iei.. 

.'»O .Millionen Aiark irhöht. Di.' jiii g>‘ii .Akti.-n «uni. n . 

hau.« K. tJiitli iV t'o. ül»'moiiiiii« ii. Z«.«elien d.-r Kiir..|s. Film '....i 
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. 11 . r liiten'««.iigeiiii'ins<'hait üii iiiin';xli iitsi h. n A. il.-di «lati 
ii... li d<T <'C'i. liiiiigiing der .Aufsicht«rate Is-darf. 

Die I ■.'«-iiiitpr<sliikti..ii d.T Kur. |si.Film .A.'t. und .i ' 
■.iig«'glie«ler:eii Falirikaiiti'ii wiiril.- iur Ik-Ige n mal Krankn-i. u 
Viiswi-rti'iig an ein Koii«ortiiiin viTkaiill. ila« iiiitir der Fim- 
.Kuroisi.Filiii-.A. t;. ' Nieilerla—‘leg'-e in Ik-Igi. u und Fr;'i.‘« 
zwecks l’nMl<iktiousau.«niitzuiig unt. "- w. it.-n r Ik i. .Iigiiiig .!• . H. i 
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Vertretung ln Berlin: 

Ludwig Jegel, Berlin W 8, MohrenstraOe k, Fernapr.: 
Zentrum 10 678. Berliner Redaktionadlenst clnsctal. Fllm- 
premleren: Dr. Max Preis, Berlin-Halensee, RUslriner 
Str. 23. SAmtl. Sendungen, auch Idr den redaktionellen 
Teil, sind nur an die GescnAftsstelle zu adressieren. 
Sonderartlkel: Julius Urglss. 


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FILM 


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ERNST WINAR 
HARRY HARDT 
FRAU LING CHING 
NIEN SON LING 
K. BRENKENDORF 


teidorf-Beiiln-Münchsn 


24. DeMHilMr 1922 














No. 827 


Der Klnematograph — Dtfsseldotl. 


Unseren verehrten Geschäftsfreunden aus dem besetzten Gebiet zur gefl. Kenntnis¬ 
nahme, daß unser Film: 


,Fremdenlegionär Kirsch*' 


It. nachstehenden Entscheities der Hohen interall. Kommission verboten wurde. 

Inter-Allied Rhinaland 
High Commissicn. 

Commissioner at Cologne . COLOONE . 


Ref Nos . R. 413 20 . 

R. 413 21 


Am Hof 20-22. 

12th December, 1(22. 


The Inter-Allied Rhineland High Commission has decided 

ander Ordinance 97 to prohibit the exhibition in the 
Occupied Territories of the film entitled „FREMDENLEQIONaR KIRSCH“ 


for Commissioner at Cologne. 
Inter-Allied Rhineland High Commission. 

Wir sind daher gezwungen, die bestehenden Verträge zu stornieren. 


Theaterbesitzerl! Sichern Sie sich Termine!! 

Wir brin{$en Ihnen die j^roßen Geschäftsfilme: 

D€$ Lebens WQrfclspld 

(Die Talfahrt des Severin Hoyer) 

Packendes Sittenftemälde mit fabelhaften Naturaufnahmen, 
ln der Hauptrolle: Margit Barnay - Hans Reck Gaden. 

Oberst Rodfschonin 

Sittenbild aus dem Leben eines russischen Offiziers. 

Hauptrolle; Hanna Ralph - Fritz Greiner. 


Lloyd-Film G. m. b. H. Sctceider & Scdwell 

iM« Düsseldorf, Kaiser-Wilhelm-Straße 27 ''"tSSfrST' 









Df Kinenurtagaipli — Dütseiderf. 


Nr. 827 


An der Spitze oller Cesdiailsiilme 

steht unser soeben erschienener Sensations-Zirkus-Film: 

JhnmQdcrDar 

Ein Schicksal von Mensch luid Tier in 6 fabelhaften Akten 
Hauptrollen: 

Margarete Lanner, Mia Pankau. Ernst Hofmann, Fred Marcussen 

Ein Beweis des Erfolges Monaten Dezember 

Januar und Februar u. a. m folgenden 1 heatem. in 
den Spielplan aufgenommen wurde: 


Asta Nielsen, Düsseldorf Fränkischer Hof, Köln 

Kammerlichtspiele, Duisburg Vereinigte Theater. Elberfeld 

Schauburg, Dortmund Residenztheater, Gelsenkirchen 

Vereinigte Theater, Essen 

Dieser Film stellt auf dem Gebiete der Sensationen alles bisher Erschienene in den Schatte 


Mit großem Erfolg laufen die bereits erschienenen Filme: 

Der Halunkengeiger Nosferatu 

(Hans iMierendorf) (Regie T. W. F. Mumau) 

Tragödie eines Volkes Das Blut der Schwester 

2 Teile — Kinderfrei Sittenbild in’ S Akten 

Mann schlechten Gewissen Kinder der Savanne 

Sensationsfilm. 6 Akte Wildwest-Film, 5 Akte 

El Verdugo (Der Henker) 

nach Balzac'sehen Motiven 


Llo'yd-Film O. m* b. H. scueMtrtsciweii 

Telephon 16299 Düsseldorf, Kaiscr-Wühclm-Straßc 27 







' le Unterzeichneten beehren sich Ihnen hierdurch die 

ert^ebene Mitteilung zu machen, daß sie mit dem 
1. Januar 1923 die Firma „Progrefi-Westialia-Film-Verleih 
G. m b. H., Düsseldorf, Kölner Str. 44“, errichten. Diese 
Neugründung bezweckt die Zusammenfassung der jetzt durch 
den bestehenden Westfalia-Film-Verleih Reinhold Molkenbur 
in Düsseldorf und Progreß-Film-Verleih G. m. b. H. in Köln 
\erliehenen 



Durch die Zusammenlegung dieser Vertriebsstellen glauben wir 
besonders im Interresse unserer verehrten Kundschaft gehandelt 
zu haben, da hierdurch für den größten Teil derselben die 
Transport- und Versandspesen verringert werden und gleich¬ 
zeitig uns eine glattere Abwicklung der Geschäfte und promp¬ 
tere Bedienung unserer verehrten Kundschaft möglich ist. 


Wir möchten nochmals hinweisen, daß wir durch diese 
Zusammenlegung üWr ein Lager von mehr als 



verfügen, so daß wir in der Lage sind, allen Ansprüchen unserer 
pp. Kundschaft in jeder Weise gerecht zu werden. 


Hochachtend 


Reinhold Molkenbur 
Westialia-Film-Verleih 
Düsseldorf, Kölner Str. 44 


Benjamin Claessen 
Progreß-Film-Verleih LalL 
Köln Rh., Glockengasse 11 




























LE rich il ii t J«dMi Sonntat 


AaitMtas Fachblatt dar Branoba 


DOmHoii, t4. DttMiibar 1M1 



it jiu- Kuiidfrag«- <Ik- wir liiiiMi-htlk-h t'fih- 
iiuohtsf»*stet> iiii i-iiK- Ktiht \on Hlinfwuiuk-n 
richtftcii. erhi«‘lt«-M wir folp-iMlr Ant- 

_ wortfii: 

LK'f IHohtfr Julius S t r r ii h e i ui . Ihn-ktor tU-r 
.X a t i o n a 1 f i 1 in - A. - G.". faml vor wviiig Jahren iw 
Kivisi- sfiiu-r bviilvn wahrhaft »Mitzüi-kr-iMU-n Ki iiler, <li«- 
luivliaus Kiiulfr. aber Kin<U*r mit <h*r untrüglichoii Aiiwart 
^‘haft auf voUwiTtigi* MvusvIm-ii siiiil. seinen einJruoksvollsteii 
Wi-ihnachtsabeml. Er schreibt uns 'larüher; 

..Als ich srltist noch Kiiul war, wiutle ich mit ineiiuui 
Geschwistern an je<lem heiligen Abend in iibersr liwenglicher 
Weisheit beschenkt. Kostbarstes '»pielzeug baute man 
uns unter den Tanm-nbnum. IX-mioch: Wir wurtleii. ver¬ 
wöhnt iuhI iibe-rsattigt. von Jahr zu Jahr unzufriesleiier. 
Wohl sagte man uns; ..(.k*ben ist seliger, denn nehnwn!” 
Diese Weisheit alier wollte nicht Eingang finden in mein 
Kindergehirn. Ich übte Kritik an Gott — um! an seinen 
Lehn-n. — ich wußte es h«‘>.s<T; Nehmen ist -sdiger, denn 
lieben. 


.VLs dam meine Kiiuler. dei Junge uinl «las .NLulel. 
heran w-ueh.se n. w-unlen sie ebenso reich h**schenkt. wie ii li 
als Kind beschenkt w imle. De.- < rste Weihnai htsabend 
an dem «lii- Kinder das Beechmiktwerden ganz verstanden, 
an di-m ihre w underban* Freude aus «len unt-ndlich glücklichen 
•Vugen leuchtete, «Ir, griff ich mk-h. erkennend, an liie Stirn 
..Wh- Iwst dl. dich als Kind versündigt!” l’ml wruüte c^: 
..tJelien — gt-ln-n — geben ist selig- r. denn nehmen’” .S-ii 
«lieseni eindrucksvollsten WeihnaelitsaheiKi meiws Leben« 
hin ich ein Menw-h. <ler nur scl»eiiken möchte!” 


Rudolf Uworsky. küastleriseher Ijeiter d. i 
.\ata (.\ltLoff-Amboij-Film-A.-G.): 

..Sie fragen mich nach meirv-m schönsten Weihnacht» 
fest! Ich darf mit gutem Gewissen von vornherein gestehen 
daß ich währeml meiner Iftjährigei Tätigkeit am Theater 
und meiner i.unmehr vierjährigen Tätigkeit K-irn Film nur 
schöne Weihnachten verk-bt hab»- Meine schönsten Weih¬ 
nachten waren nur aber im Jalm- l!»17 .bcschkHlen Damals 























Wr. 827 


Dw KIwm a tt fMP *» — DUss^ldort. 


«lutU' uui iK-utM-lu-ii Tlu-aUT uiitcT Max niit 

,,Volldampf■' gfarlK*iU*t. Für <lu- dn-i '.VeihnaohtsfeU-i-tag*- 
wait'H niflit «vnigfr alt» st't ht- Vorst«‘lliiiig»Mi tiiid aiiUfidom 
dn-i (iuaUpielt- in Haimovt-r vorg»-st-lu-M. Da wunlt- mir »U-r 
fim-nvolh- Auftrag zuteil, lua h am W e liniieht>»»ilH-iid mü h 
fiu- ein (lastspiel in der Sehweiz zu üsteii. Fort ging's 
iioeh am ta-UK-n Tuge mit meim-r Fii ii im 1> Zuge iiaeii 
Zürich , wo wir von »lern Inteiulanü-i »U-s Züri< her Stmlt 
thealer, Reuker, empfangen wunleii. Kiiie n-ieh aus- 
gi-stuttetc Weihnaelitstafel wunle uns zuteil, was allerdings 
(tefühle der Bitterk*-it in ^ mir aid'steig-n Hell, tla ü-h «lei 
Kollegen in IK-utHehland ged«-nken nn Ute. ilie damals in 
d« r schwersten Zeit genule am W'eihn «ehtsalH-iul mit viel 
lK-.s<hei«lenen-n Tafeln vorlieh nehiiH-n nullten. Was mieh 
je<l«xh mit Ix-sttiuh-n-r Freu«l<- und (reiiugtuung erfüllte, 
war «lie hohe Aufgabe, «lie ich mit «ler N «trlH-n-itung «U-r dn*i 
Reinhanltsc-heu (Saatspiele in Zürich durehziifühn-n hatte. 
Ks galt, mit diesen (iastspieleii, «lü- auf hesomlen- .\nivgung 
unserer Rt-gieriing gegi-ben wiinlen iiiul geeignet waren, die 
tra<litionellen fn'uiiilnaehharli<-hen Beziolnmg*-n zwischen 
l>(-uts«hlan«l tind «U-r Schweiz zu iH-tonen. eine lK-s«>n«U-r.- 
Misaion zu erfüllen. 

Ich konnte «lamals n«K-h ni« ht ahnen, dalies mein«- letzten 
Weihnachten Ix-im Theater wenl«-n sollten. Di-nn ein Jahr 
.später haix- ich iiM-ine Weihnachten an eiiu-r lu-uen Arlieits- 
stätte, gt-ineinsain mit'meinem Fn-iiiKle uml Sozins^tUibriel 
Le vy als L«-it«-r «ler «lamaligt-n .,AmlM*s"-Film-(}. m. h, H.. 
ilen-n ersU-s gröllen-s Werk „Die Kose \on Stambur' war, 
verbracht, l'iul h«-ute feiern wir .Ix-üle'un.st-iv Weihnachten 
gt-iiH-insam mx-h mit einem ilritten KolU-gwn, (iustav A 11 - 
hoff, als Ix-iter «U-r^Aafa {Althoff-.\mhos-Film .\. (J.), 
w«>liei wir n«K-h ’«li«- lx-.s«>n«letv Fiviule habt-n. auch allen 
Mitlx-grün«U-rn «U-s rnternehniens die Frücht«- «-rfolgreieher 
Arlx-it zu hi«-ten." 

* * 

« 

K 1 s a .Mari« Koscher, «U-r aiifsteigeiaU- Film¬ 
star, s(dm-ibt: 

..Welches Weilmaehtsfest war mir da.s eiiulruekv«>llste ■ 
Nein — welches Ft-st w i r <l «las eindriicksv«/liste s»-in ? 
Das weih««v«>llste uiul glücklichste KrU-U-n sin«! mir «lü- 
Kinderjahn- gew«-s«-n - - «lenn so wie man da enipfiiulet, 
aus tiefstem Iniu-rn lu-r.'tus, «las ist Weihna<-hten! .lahn¬ 
später, — des letzt«-n ’*N'cihna«-hU*n im Frie«U-n eriniu-n- ich 
inieh. als ich kurz darauf eine Filiureis«- nach «lein siüllichen 
Frankreich unterimhm. Völkerfri«-«le! — Einst un«l jetzt! - 
Welch furchtban-s Erk-lx-n «let Weltgi-scuichte «lazwischen 
liegt! Einst iinst-r stolzes <U-utst-hes Weihnat-htsf« at. von 
tuust-nd Zungen gepries«-n, glückliche .M«-ns«-h«-ii, /.««»Ulene 
Zt'iteii. Arlx-it nn«l Zufrk-<U-nlieit — timl luwite' 

Armes «leuteehes Weihiuichten H»22! — Winl t-s auch 
für dich w-lecler eine Weih«--Nacht ein-st gt-ben ?" 

* « 

Ossi Oswalda, ,,<lie“ Ossi, plauilert aus «ler 
jüngsten Vergangenheit (eiiu- älten- V«-rgang«-nheit hat 
dies«- eiitzückeiKle, junge Frau nicht): \ 

,,Zum Wint«-isport nach St. Moritz! \«>r zwei Jahren 
war’s, «la ich zum ersten MaU- seit B«>ginn nx-iix-r Filmtätig¬ 


keit bo nxiht' auaruhen und in dem schönen 8t. Moritz ein 
paar wundervolle Tag«- in Muß«- verbrin^n sollte. HinU-r 
uns lag «lie schwen- Ä-it «ler Kri«-gs- uiuf R«-volutionsjahn>. 
Ks war ein unv«-ig«-ßli<-h s«-höiH-r W«-ihna«-htsalH-nd, als wir 
ininitteii all «U-r gran«lios(-n Wint«-rpra«-ht «U-r l'ingt-bung 
v«>n .''t. .M«>ritz uns Ix-wtgen kunnt«-n. l’n«l als «ler .\ben<l 
lu-n-inhrach, veiviiiigt«- ii is eine .stimmungsvoll aiLsgestattet«- 
Festtafel in einem «ler w.-ltlx-kannteii H«)tels v«»n St. M«)ritz 
mit .\ngi-hörig«-n «U-r vert>chi«-«U-nsten Xuti«>nen. auch «U-r uns 
« lu-nials feiiuUü-heii Staiten. Hier vergaß man für einig«- 
unvergeßlieh .schöne .Stumlen «bis trt-nneiule Ban<l, man 
staiul ganz, unter di-m Zaiibt-r des in allen Kulturstaateu 
glei«-h tü-f empfuiMleiM-n Weihnaeht.sfest«--'." 

« « 

Richard Mil«le. «h-r h.-kaimle l*ui.liy.i-.t xml 
l-'ilmse-hrift-ti-lh-r. s« hieki «-in kh-iiu-s, |iuinti«-rti-' 
F«-uillcton: 

„Das w ar damals, .in j«-n«-in Weihna« ht.subeud .. 

Ich hati,- uii'i-reiii A«-lt«?stt-n <-im-ii Kimmiatugraphcii 
;;e.si-henkt. Nicht so «-in \onu-hm-an>|>ru«-hsvolle.s Dinir 
wie die lU-imlichtspicle ein si-hli«-hle.s rnteniehmen. 
das mit «-im-r Laterna iiiagica verbunden war. wie ein 
siamesischer Zwilling mit d«-m an«!«*rn. 

Nach d«-in Karpfen und d«-i; Mohnpielen »rah es 
Kintopp. 

Zwisi-hcn «ler S«-hiclK-tür «l-s .-salons zum .'sp«‘ise- 
/.immer wur«!«- ein großes Tafel’«uh gespannt, und dann 
kurl»«-lte i« h los. Es hört«- si«-h an wi«- .\las«-hiiieng<-wchr 
feuer. ni.«l di«- kl«-in«- r«-ti-«»leuml.imp'- l>la!vte auf T«-uf«-l 
komm 'raus. .\lH'r das merkt«- i«.-h ga- nicht: i«-h hatt«- 
.ilh* lländ*' \«>ll zu tun. damit «ler Reiter «xler «l-.?r 
S.-hlills« Indiläufei atif «1-’i Rild'!rt-ifi-n ni«-ht zughui-h 
in «If'-i \nfn.ihm«-ii di«- l.«-inwan«l si-hniiü-ktt-n. 

Eim- Hand Ix-rüliilc iii' Dun!./-ln im-im' -it-hnlt'-r: 
Ks war «l«-r junge EI«-ktr«iinvcni«‘nr. «h-r uns«-r Hast war. 
Fh- erbot si«-h, mi«-h abznlöscn. Ix-tont«- sein«' .>a«-h 
kenntnis und «lie Ix-sfuidors «-ntwi«-keltc F'ähiekeit -ler 
I..imi>i-nl'i-h.iii.lluiig. 

Ich trat ihm willi:: «ii - KiiiIm-I ab ich fühlt.-, 
wie mir S«hwi«-len au «len F'ing«-rku|>p«-n wu«-hs«-n. 
l’nd ging in den „Zuschauerrauin". 

Da« Maschini-ngew «-hrf*-ner ra"clfc die Lam|M- 
l'lakte. Oder viellei(-ht tat sie es auch nicht mehr, 
und nur ihr Duft .s«-hwebt«' noch im Raum. 

.\uf dem Tafeltuch zappelte ein .longh-ur. 'b-r 
Kugeln um s«*inen Kopf w ii!x*re. l’lötzli<-h erstarrt«- «-r 
in der Bewegung das Knibelgeräus«-h verstummte 
nur die Lampe blakte. 

Es war ganz still, und -liese tdille riß tnich vom 
Stuhl auf. Sicher hatte der ..Sachverständige" den 
Apparat ruiniert. 

Ich kro«-h unter dem Tischtuch duich. knipste di«- 
15el«‘uchtung an: Da stand der Mann meines Vertrauens 
und halt«- d«-n .Arm um die Nichte meiner Frau gelegt, 
di«-, (iott weiß wie. zu ihm g«*stoßeii war. 

All di«-'Ciii .Vl*cnd drehten wir nicht weiter. ,\t>cf 
■ wir h.lb:-|| Vi-rlob-iii-_- -,-efeievf . . 


Filmprüfstelle, Oberprüfungsstelle und Steinach-Film. 

\'on Ü r. O s k a 1 K a 1 h u s. 


B; 


^ ie Geschichte der Zensur des Steinach - Films 
nach den ver.schiedensten Richtungen hin 
I interessant. Der \Vi.s.-xins«-haftlcr kann an ihr 
^ «lie F'iagc studieren. «>b und w-ann wissensehaft- 
li«"he F’orschuiigeu im F'iliu ni«*dergelcgt und dur«-h den 
Film veröffentlicht werden dürfen; der Aesthet und 
Ethiker erhält Richtlinien für die Behandlung sexueller 


Probleme im Film; die Lehrfilm Industrie wird die (Je 
fahr erkenneu. die in der Auswahl der zu bearbeitenden 
Kilmthemata liegt und die den Mut an M'eiterarbeii 
lälimt; da' Kiiiogewerbe wir<l aus den Zensurvorgängen 
si«-li schon jetzt ein Bild ül»er «len großen Erfolg de-- 
Steinach-F'ilnis machen köiim-u und «ler F'ilmiifüf.stelle 
für die unbewußte un«l ungew«>llt«- Reklame dankbar 


4 






Dt Kinftirtotrapii — DütteidOfT. 


Nr. 827 



KinO-SCB€iniU€RF6RUimP€ll 

^rprobf« und bcsfens bewöhrfc Modelle für Gleich-und Wechselsfrom mir grof'fer Sfrem. 
und KoWen Crspomis. Unierbrechlicher Metallschemwcrfer. Oos Ideal jedes Klno-Thearerbcsirzers 

KfiüPP-€Ri7€n7flnn KinoflPPflRflie G.me.fj. opesoen 


'•»■in; lt*r .lurist abci winl aus der Ui uud\ei >duedeulu*it 
»Ifi v'«*fällt»Mi l i ifil«' Sfhlüs^e auf die rnvollko uiiien 
heit. I nsieheilieit und \Mllkür lies deutsi-hen Licht 
.?etz»‘s ziehtMi und die Notweudii^kcit einer 
u'i findli<-lten Heforin erktniutMi. Aus diesem allürei leineii 
lnteies.se erselieint e.s mir notwendig, die Geschichte der 
Zensur des Steina«-h-Films der Oeffentlichkeit zu unter- 
• »reiten und kritisch zu durchleuchten. Ich fühle mich 
s< hon deshall» »lazu l>erufen. weil die ge.-'amte Zensur 
des Steinach-Films in lH*iden Instanzen für die Ur- 
spruntfsfirm.i von mir Iwarbeitet und bis zti vollem 
Erfolsre dui chgekämpft worden ist. 

Die Analyse des gesamten Zensurkomplexes ersibi 
folgemle zeitlichen Abschnitte: 

1. Di** Zeit von der Einreichung des Zensur- 
antra:res In-i der Film|>rüfst»*lle bis zur Z»*iisursitziinir 
lief l-ilmprüfstelle. 

2 . Die Z**nsursitzung der Filniprüfstelle. 

Die Zeit der Beschwerdefrist. 

4. Dil Zensursitzung der Oberprüfstelle. 

Nur wenn man diese Einzelabschnitte für sich uud 
danach in ihrem gegenseitigen Zusammenhänge be 
trachtet, erkennt man deti Gang der interessanten 
Zensurhandlung und zugleich ihre logischen imd 
taktischen Fehler, sowie schließlich ihre geschickte 
-Auflösung bis zur gere<'hten und vernünftigen Beurtei¬ 
lung des Steinach-Films durch »lie Oberprüfuugsstelle. 

1. Von der Ffa ist bei der Filmprüfstelle zu Berlin 
der Antrag auf Zulassung des Steinach-Fil’iis für öffent¬ 
liche Vorführung gestellt worden. Dem Leiter der 
Filmprüfstelle. Herrn Regierungsrat Mildner. war vlamit 
ein Ei ins Ressornest gelegt worden, «lessen .Ausbrüten 


‘i'i'i i.i' i.d unubci w 

da er sii-h auffallend unbeholi -o ütid uml'»"' i . 
l>enummeii hat Es kann dem L»*ife: »ier Filn = 
nicht dpi schwe:- A'orwuif ers;..jrt ' ' ‘ i 

den AVoi-'ien vor »1er eudgulti*j.-.i Z»*iisur , • 
..Atmosphäre um den Stein.icli Filr. " gc- »t» • 

dadurch die ungünstigst .*11 B.^liiiiriinu»--: fu. »■•• B»' 1 :. ; 
lung des Films heraufbes4-hwor»‘n hat. I' st 
Film ist vor der Zensors tzuiig dein s- -. r. • - 
-Schulz v(im Reichsministeriufi des Inn»*» . M- • •: Ke- 
Regierungsrat Seeger von R.-i'-lisfih -• !1 . II. ; 

OI*er-Regieningsrat H»*sse v«.»u R.-idis, 
und alleriiand anderen Personen g.-zeigt w ! •!■•• 

Unkenntnis üt>er Entstehung »in-* -• •... 

Films und vor allen Dingen »»lim- .Vnh l i 

-sprungsfiiina den Steinach-Filiü kriiisie • •- 

ungeeignet für eine öffentliche \ ..,r,ihi 'i- 
hallen. Bei »lei B.-deutung unil de»" .r..:. ■, ! 1 ■ ; - ’ 
Staatssekretäi Schulz im Reii hsr.iinist^r'.m:, d -' :i. .- 

dem die Fibnprüfstelle als kleü A’-:-th. -! 

mußte also der Sieinai*h-Film in ■! t! " d- - 

Leiters der Fibiipnif't»‘lle von vc; ; - .-i;, ’ n. -» 

schneiden und als totgeborene« Kn. 1 gelt.-n. D s - 
die ..Atmosphäi*e um den Steinach Fi!: ', die kuiistli: ‘ 
g'-schaffeii wurde und mit der der L**ir.-! .- • ’ : ui 

stell»* der .Sache an si<h und der g» »--tec Lehrfilr 
Industrie einet sehr schlechten Dienst erwiesen hat 
Dt'r Leit.-i «h : Filmpt üfstelh- • ii »! die .A‘~r-phäre 
nicht etwa aus iM-wullter Gegner><.-haft zum 
Film oder zur Filiiiin<lustrie ges.-haffen ha' Da 

kann und will ich zu seiii»*r Khre nicht .•»er : 
wird ihm wnhrselieiulich der Mut gef.-hlt 1 . 


5 




Nr. 827 


Der Kine inalO|rMlli^j^ DU ssetdoil. 



Lösung' der großen Aurpibu auf SthulttMii zu 

nehiiHMi. Er sufhtr huluirdliclic Eii'lastunjr. 
Abwälzcii von iwixinlichei- X'iTaiifvortuiisr ist alxu 
mit alb*r Eiits<'hk‘<li‘ub«‘it aliztilehiieii. um so mehr .tl' 
die Kilmiudustrie dadureh. wie im vorliojfeiideu Falle, 
scliwer yescliäditf^ wird. .Sir hat ;iber iiuii e.idlich 
‘iewiüheii. daß der Leiter der F^iliiii-rüfsiidle mit seiiu i 
ganzen l’i*rson iiieht hintri- dei In lustrie steh*. Es wird 
abgewartei worden innsseii. wir .siel der Leiter der 
F'ilmprüfsielh» mit diesen Tnt.'ach*,m al>.'iu<len wird. E- 
kann aueh iii« ht als Ciruiid .iiiirej'elxm werden. daU «li<- 
internen Vorbesiehtigung«m li-- sieinaeh Films in der 
Filniprüfstelle einzig uiul allem dazu i:edieid haben, 
medizinisehe Sarhver.-tändige für dii- eiuentliehe Zensur 
Sitzung zu gewinnen. Männer wie sehulz. Seeger. Messe 
können aus Mangel an !nedizinis< hen Faehkei'.utni.s.sen 
keine .'saehverständigen namhaft nnu hen. Fm .geeignete 
.'sachverständige in Eifahiung zu Iniiigei.. hätte seitens 
der Filtn|>rüfstelle eine .Anfrage bei der Bihlste’le des 
Zentral-Tnstiluts für Erziehung und rnterricht genügt, 
die einen medizinischer .Au.ssehnß für Lehrfilme mit 
gründlichen und umfan.freiehen Erfahrungen auf dem 
(.iebiete der Beurteilung mediziniseher Filme hat. 

2. Die Bedingungen für die Zeiisursitznng derFilm- 
prüfatelle w.jren somit für die antragstellende Firma 
dis denkbar ungünstigsten. Dei Leiter der Film]>rüf 
stelle beging aber im Vnfban der rrüfnngskammer 
einen weiteren schweren Fehler. Ich lasse es dahin¬ 
gestellt. ob die Zusammensetzung der Prüfungskainmer 
selbst geschickt und zweekent.sjn-erhend war. sie ist 
Rache des Leiters der Filniprüfstelle und steht ihm 
allein laut Ge.«etz zu. Die Berufung der Sachver 
ständigen, die den Kammerbeisitzern lieratend zur Seiti- 
stehen sollten, war aber ent.schieden eine Rntastro|ihe 
und gleichlv'deutend mit einer planmäßigen Vernichtung 
des Steinach-Films. Die von der Film prüf.stelle heran¬ 
gezogenen rniversitätsprofessoren Poll. Goldschmidt 
und Peeiitz sind lickanntc wissenschaftliche Gegner 
.Steinachs und .seiner Forschungsergebnisse und haben 
trotz ausdrücklicher Anfrage sieh leider nicht für be¬ 
fangen erklärt. Die antrag.stellende Finna war vornehm 
genug, dic.se gegnerisch eingestellten Gutachter nicht 
abzulehnen, um nicht den Gang der Prflfnngshandlung 
zu stfiren. Sie hat diese Vornehmheit schwer büßen 
müssen 

Die .‘Sitzung der Filmprfifstelle ähnelte einem 
t'hinirgenkongreß. Zur Diskussion stand eigentlich 
nur die Person Steinachs und der wissenschaftliche 
Wert seiner theoretischen Forschungen und praktischen 


.\rbcitcn. .Man sprach von der I'nwis8cii.scliartlicbkcit 
il r Zwischentitel, von der riitcrschlagung früherei' 
Forschungsergebnisse, von der technisclieii Unvoll 
Uoinmenheit der bistologiseheii Prä|>arate. von der noeli 
iiiiiit geklürleii Funktion der PulM-rtätsdrüse. von der 
Einwirkung der Röntgenstralilen a if die Eierstoeke der 
Eraii mul seliließlieh mit untiseiiiitisi beni Einsehlag von 
der Reklame für die Sfeinaelisclien Probleme. Ein 
junger Mediziner hätte viel aus diesen wissenseliafllicli 
>chr interessanten RikIci- lernen können. Die Filmprüf 
'teile bzw. die Kammerlieisitzer haiM-ii aus ihnen zu 
\iel gelernt. Die von der antragstelbmlen Firma ge ^ 
ladeiii-n medizinischen Gutachter, die auf dem Gebiete* 
der Se.xualWissenschaft sowohl theoretixh al' aueli 
praktisch zu Hanse sind mul einen guten Namen hal>en. 
konnten mit ihren sachlichen Referaten gegen die 
..Kanonen" nicht ankommen. Auf der Tage.soixlnung 
stand die Zensur des Steinach-Films, verhandelt wurde 
aber über das Steinachsche Pul>ertätsdrüsen-Problem. 
Alle Beanstandungen der Gutachter lagen außerhalb de.' 
Bildstreifens und konnten daher für ein Verlioi des 
Films nicht in .Anspruch genommen werden. Es ist 
eine Selbstver.ständlii-likeit. daß die Frage nach der 
Richtigkeit mler Unrichtigkeit der Stf inachschen 
Forschungen nicht auf dem Boden des Lü lit.soielgesetzes 
ausgefochten werden kann, sondern der Polemik der 
Gelehrten und der wissenschaftlichen Institute unter 
einander Vorbehalten bleiben muß. Xur zwei Sach 
verständige streiften vielleicht § 1 iles Licht spiel 
ge.setzes mit ihrer Beliauptung, daß die tlperation nach 
Steinach (Ligatur) und die Röntgenbestrahlung des 
Eierstocks bei Frauen entweder zu starke ixler direkt 
.schädigende AVirkung für den Patiemen und laher 
schlimme Folgen für Familie und Staat lialicn könnten. 
Aus die.sen Behauptungen heraus ist zum größten Teil 
das Urteil der Filmprfifstelle entstamb-n. das wie folgt 
lautet: 

.Ulf öffeiitliflw \'<>rfiihriiiig <l*-' BiUUiu-iffiiK iiii Ui'ulm-Iifii 
Keich ■ wird Kr d«rf j«‘diK-li vor Ai-ralen. Modi«ii 

Ix-fliiMi-iicn lind XHlurwisin-ius-liaitlfm sowif Vi-n-infii. dif 'ifli 
iiiisMcIitioOlioh mit Fnijp-ii der \'o|k'g«*'iindlifit I>ffH.ii--ii, vor 
tfffiihrt werden." 

In den Etitseheidnngsgründen heißt es u. a. 
folgendermaßen: 

..B«<i der Bi'nrteilnng den Uildntreifen.. war in er»t«-r l.inie 
davon niiMEUgi'hfn. ob wine Vorfiihrnna: Cteiahn-n für die Volks- 
Si'-iindlieit im (Jefolge tinlien könm . I)ie von den Saeh\fr><tÄn- 
digen c-rxtatu.ten Cliitachten. auf d-i n»--^ug gimommen wirft. 
ergabiMj die Benieht igimg dieser Befif.-ehtiingen. K' war tiiemacli 
ffilgendc“ feHtznstellen: Der Film propHgiert für gewiaw Fiillf 
fine Arzt liehe Bi'handlung und operatiw Eingriffe, die unf einer 
wiNM-nfiehaftlich noeh nicht aiii<gi>tragenen Theorie taixien-n. 
ra-hiinflheitaachAdtiehf Folgen sind nach den liistieriip'n ?>■ 
fahrimgen tieotmehtel wottlen. Es ist Jtn ts-sorgen. daB die Vor 
fiUirnng einen .Anrei» ilafiir gilit. daB sieli weitere Kreise den 
im Bilde geleigten Eingriffen unterziehen und »o unter l'iii 
'timden Seltaden an ihrer Gesiindlieit neiimen. tfierin sielit 
die Kammer eine (iefiUtrdtmg der Volksgesimdheit imd damit 
der öffentlichen Ordnung; denn der Sehntz der Volksgesundheit 
ist ein Teil des Schntzf s der öffentlichen Ordnung, Dem Kin- 
wande, daB die befürchtete SchAdigung aiißerJiall) fies Inhalt' 

• les Bildatn-ifens liege und deshalb als VerliotRgpmfl atiBer B.-- 
traffht zu bleilien hätte, \-ermoohte die Kammer nicht lieizutreten. 
Die OefAhrdiing stellt im Kansatnexiis zu der Bf*siehti_g\mg des 
Bildstreifens und der .Anfnahine seines Inhalts. War sfiinit 
die Zidaasung des Bilflstri'ifens ans dem angeführten (Jrimde 
zu versagk'ii, ao konnte es flahingestellt lileilien. f>l> etwa noeli 
andere Verlsitsgründe, wie entaittliohenfle Wirkung tider Oe- 
fAhrdnng des deutschen .Anseltens (Outaehten I>r. (foldsehmiflt). 
in Frage kamen." 

Diese.« Urteil ist sowohl dem Inhalt als auch soituM- 
Wirkung nach eine Ungeheuerlichkeit, auf die der 
Leiter der Film prüf .stelle al.« auch die in Betracht 
kommenden Bei.sitzer einschließlich der von der Film 
piflfstelli* geladenen Gutachter nicht allzu stolz sein 


6 







Dt Kinc«iatocraph — Düsseldorf. 


Nr. 827 


dürfen. Wenn mir Herr Ke^ierungsrat .Miidnei eiiiiire 
Wochen nach die.-iur Lrieilsfällung erklärte. daJi .M-iu 
l rteil für die Herstellungsfirina auti kaufinänniscli ■ 
Urimden eigentlich recht gütistig .sei. da eine Eiitseii'-; 
düng der Filinpt üf-^telle bei ^-pätei en unangem.-hin. ; 
Vorkommnissen wälirend der \ urfülirung des Steina« i; 
Films in Kinotheatern umgestuUen wertlen und dadui« i: 
die \erleihstelle des Films in die unangenehme Lae 
kommen kann, den \'erleihbetrieb abzustoitpen und un, 
ständiieh umzudispouiereu, was bei einer Entscheidung 
der überprüfungsstelle von vornherein ausgeschlossen 
ist, so vergibt der Leiter rler FUn.prüf.stelte. dali ein 
erstinstanzliches Verbot des Films alle aiisländisi h'c 
Interessenten stutzig macht und sie von ihren ursprunc 
liehen Kaufabsichten abdrängt. Der redaktionelle Hin 
weis im Londoner „Kinematograph" votn 23. Nov. l'.»22 
kann den cmlgültigen Verlust eines englischen Käufers, 
d. h. privat wirtschaftlich schweren .'schaden für «lie 
Ufa, volkswirtschaftlich Ausfall v.m Devisen für das 
Heicli, bedeuten. 

Worin liegt nun die Lngeheuerlichkcii «les l iteils 
der Filmprüfstelle? 

Die Herstelleriu des öteinach l-tlnis ist die Kultur- 
.Abteilung der Ufa, die auf ein reichhaltiges und lehr- 
iiaftes Filmmaterial zurückblicken kann und die auf 
tirund ihrer filmtecluiischen Erfahrungen, ihrer ge 
'amten Api>ajatur. ihrer bislierigen wissensclniftliehen 
Arbeiten uinl vor allen Dingen ihrer bewährten wissen 
Schaft liehen Mitarlxdter heutzutage ohne Bedetikci al' 
l in wi.ssenschaftliches Institut angesitrochi'u w-rden 
tlaif. Neben .sehr wichtigen wi'scuschafllichcn Thcn.ata 
hat dii- Kulturabteilung mit grülitcr Objektivität <li(* 
wissenschaftliche Tagesfrage der stciiiach-Theoi ie uii«! 
Ucr Verjüngung des Menschen im Film i»earbt-itc: uml 
nach zweijähriger Arbeit sowie hei einem .Vuruami v«iii 
einem na<'h Millionen zählenden Kapital den stieinach 
Film in einer populären und einer wissenschaltlicheu 
Fassung hergestellt. Der Steinach F'ilm ist also nicht 
von einer Filmfabrikation.sfirma gemacht worden, «lie 
sich sonst nur der Herstellung von minderwertigen otlei 
sensationslüsternen Spielfilmen widmet uml deshalb 
zensurkiitisch besonders hart angefaüt werden mühte, 
.sondern der .Steinach-Film ist in der Werkstatt dei 
größten deutschen Lehrfilmfirma cnt'tambm. > crcii 
Filmarbeiten Weltruf haben. 

Die Kulturabteilung der Ufa hat sich der Hearbci 
tung der .Steinach Theorie im F'ilm nicht etwa aus 
.Sensationslust oder Hcklamezwecken für Steinach ge 
widmet, somlcrn mit diesem Thema eine Tagesfrage auf 
gegriffen, die heute nicht nur etwa die imniizinische 
tielehrtenweli, sondern weit mehr das breite l’ublikum 
interessiert. Die Einsteinsche Kelativitäts-Theorie und 
die Steinachsche Altersbekämpfung sind heutzutage die 
beiden großen Probleme, die die ganze Welt l>eschäf 
tigen. und in deren Inhalt und Verständnis ntich der 
Laie einzudringen liestrebt ist. Die Kulturabteilung 
der Ufa. deren eigentlicher Zweck die Beschaffung von 
Lehrmaterial für Unterricht.sanstalten und auch für die 
breitesten Volkskreise ist, hat es daher für dringend 
notwendig erachtet, die filmische Bearbeitung einer 
weltbekannten Theorie in ihr .-\ufgal>engebiet zu ziehen- 
Sie weiß sich in dieser Hinsicht gewiß mit den Be- 
•strebungen unserer heutigen Zeit einig, die Arlteiter- 
bevölkerung und das Volk überhaupt über alle Tage.s- 
und wissenschaftlichen F'ragen aufzuklären, worauf 
heute jeder Bürger des Deutschen Reiches ein unbe 
dingtes Anrecht hat. Dei- Steinach-Film soll daher vor¬ 
nehmlich bestimmt sein, die Verwirrung und die teils 
unklaren, teils possenhaften Begriffe des l<aien- 
publikums über die Steinachsche Verjüngungs-Theorie 


Annahme 

säintlidier Reparaturen 

li eliMir Wirkstatt. 

asth EilrepintiKB, antn f oller Garantie. 

V er Wendung von nur Original-Ersatzteilen. 

KiDOPllOl,FraDMD[la.M. 

Kaiser-Passage 8-10 
Telephon: R 2910, Spessart 1799. 


und deren .Vnwcuduug in dci Pri..\is in Ihihnen zu Iciieu, 
die jedem einzelnen und dem g>?samteu Volke nützlich 
und fördernd sind, üeradc ii» der letzten Zeit häufen 
'ich die 'tciiiachf«‘indlichcn Pi esse Mitteilungen, die 
ilurchau' geeignet sind. «hs Laienpublikum in 
'chwerdie: Weise zu bcunrutiig.;n und zu täuschen. 
Wenn na< « ••iner amerikanischen Pressenotiz in Chicag«« 
kürzlich ein Arbeiter überfallen und auf der Straße 
'ciuer Keimdrüse beraubt sein soll, '«> wird Ixdin kiitik 
l'i'cn Lai'.'uimblikum dadurch die Anschauung erweckt, 
«laß die Allcrsbekämidung uac.i Steinach einen Drüsen 
raub ZU'- ^■oraus.sctzuug hat, während iin Ste'inach-F’ilm 
gt-rade g'fzcigt wird, daß die Altersl>ekänipfung uui 
durch Abbindiing des Samenleiters erfolgt. Aus dics<*m 
Ib'ispiel allein wird der Wert ciuer gründlichen Auf 
k'.äruug de> Laienpublikums zur Genüge hervorgeheii. 

Die F'ilmprüfstelle erkläit m ihren Entscheidung' 
gründen, dnß der Stciuach-F'ilm ,Jür gewisse Fälle eine 
ärztliche Behandlung und oj erative Eingriffe propa 
giert“, sic macht also den wissenschaftlich wertvollen 
.Steinach-i'ilm zu einem reinei« Keklainefilin. ohne der 
tatsächlichen Saclüage Rechuu ig zu tragen. Professor 
.Steinach ist nicht etwa an die Kultur-Abteilung der 
Ufa mit der Bitte berangetr.Men. seine Forschungs 
resultate durch einen Film zu propagieren, sondern der 
Präsident des deutsch-österreii-jiischeu Volksstaates hat 
iiu .Fahre 1920 Herrn Professor Steinach dringend ge¬ 
beten, seine Art>eiten und For-chungsergebnisse in 
einem Fibn iiiederzulegen. Dt;r östemdchisehe Bundes 
Präsident Mellte zur Durchführung des Planes Herrn 
Profes.sor Steinach die amtliche Bundesfilmhauptstellc 
in Wien (der deutschen Reich-filmstelle ini >>inisteriuin 
de.' Innern entsprechend) zur Verfügung. Da diese Stell«* 
sich weder pekuniär noch nach ihren technischen Ein¬ 
richtungen der Aufgabe gewachsen zeigte, trat man 
an die Ufa mit dem Ersuchen heran, ihre medizinische 
Abteilung für diese AufgaFn* zur Verfügung zu stellen. 
Da gleichzeitig eine dänische und eine amerikanische 
Firma für diese Frage sich lel'haft interessierten, hielt 
«»' die Ufa für ihre Pflicht, sich aus Volkswirtschaft 
liehen üründen diesem Verlangen nich* zu entziehen. 
\on einer Propaganda für die Verjüngungsoperation 
kann also gar keine Rede sein, schon aus dem (»runde 
nicht, weil Professor SteLna«'li niemals am Menschen 
operiert, infolgedessen gar kein Interesse an der an¬ 
geblichen Reklame hat. 

Von der Steinachschen Oi:>eration t>ehauptet die 
Filniprüfstelle in ihren Eiitscheiduiigsgründen, «laß „ge 
sundheitsschädliche Folgen nach den bisherigen Er 
fahrungen beobachtet worden .sind", trotzdem Dr. Krön- 



7 





Wr. 827 


f Krupp-Ernemann-Stahlprojektor i 

.IMPERATOR** 


stets vorrütiK. 



m. b. H. 

Abteilung: „Riaobedart“ 

^Köln — DUsseldorl ~ Koblenz, Lünrstralie 70 (H. Fürst)^ 


feld M)iii iii'lilui lüi Sx-xiiiiiwissea.si hall als Oulai-hter 
ausdrücklich darauf hüiirewies«-!! lial. duU nur ganz ver 
einzelto Fälle von SchiMlifjuii^en vor Steinach-Ge<rnerii 
behaupiei worden sind. Diese Fälle sind aber in Fach 
Itrciseu .sehr umstritten. Andererseits haben eine An¬ 
zahl von rhii-urpen berpit.s entspreehende Uperaliunen 
aus^eführi. wobei ich auf das kürzlii'h ersi-hieiiene 
Buch von Dr. F. Sehinidi ..Theorie und Praxis der 
Sleinachschen n|>eratioii“ verweise. Aulierdeir hat 
eine chiiairgisehe .\utoricht in Berlin IH Patienten nach 
Steinach operiert und bei diesen 1« Patienten keine 
Schädigung b«*olKiehtet. Die F'iliuprhfstelle hat sich 
hier also auf Grund cin>eiliger steiiuu hfeindlicher Be 
gutachtung eine Meinung gebildet, die zur Grundlage 
des Urteils geniaeht worden ist. Es wäre unbedingt 
Pflicht der F'iliui>rüfstelle gewesen. Aerzte und 
t'hinirgen zu vernehincu, die nach dei Stein.aehschen 
Methode operieren und daher praktische Erfahrungen 
hal>eu. 

Ich .seh<‘ in der Behauptung, dali die Vorführung 
des Films eine Gefäl rdung »1er öffentlichen Sicherheit 
deswegen bedeutet, W(!il 'ich ' jele Laien der Operation 
unterziehen würden, eim* lieraltwürdigung und Bevor¬ 
mundung des ge.sainten deutschen .Verztestandes. Denn 
selbst angimomnien. dali in einigen Deutschen <ler 
Wunsch, ein«' deraitige Operation an sich ausführen 
zu lassen, geweckt wird, so müßten doch diese Patienten 
zuerst zu A«*rzte>. gehen, und deren Urteil wäre es 
einzig und allein zu überlassen, ob sie Patienten 
operieren wollen oder nicht. Bei der noch bestehenden 
Gegnerschaft weiter Kreise der deutschen Aerzte gegen 
die Steinachschen Theorien würden vermutlich sehr 
viele abgewiesen werden. Diejenigen .\erzte aber, die 
sich mit Steinach' Probhun bc.schäftigt und vertraut 
gemaclit liahen. werden die Voraussetzungen, unter 
denen sie diese Operation empfehlen können oder ni<-ht. 
auch ohne die Bevormundung d«w Film prüf stelle, nach 
bestem Wissen und Gewi.sseji beurteilen können. 

Im übrigen weisen wir dai'auf hin, daß alle Zei¬ 
tungen und Zeitschriften den Steinach-Film und .seine 
Uraufführung einer eingehenden und oft gewiß auch 
sehr scharfen Kritik unterziehen werden. Die Presse 


wrird daher für eine Aufklärung und kritische Ein 
Stellung des Publikums nach jeder Richtung hin sorgen, 
so daß von einer einseitigen Reklame durch den Film 
niemals die Rede sein kann. Ich bestreite auch auf <las 
Entschiedenste, daß „die N orfiihrung einen Anreiz dafür 
gibt, daß sich weitere Kreise den ini Bilde gezeigten 
Eingriffen unterziehen". Ich lialie schriftliche Gut¬ 
achten- vor mir liegen, die besagen, daß der F'ilm mit 
seinen Demonstratiomm von Operationen eher den Film¬ 
beschauer abschreckt, als ihn zu einer Operation ein¬ 
ladet. (Dr. Mamlock, Prof Oscar Bic. Dr. Max Osborn, 
Frau Dr. Wegscheider u. a. m.) 

Es i.-,t ferner in Betracht zu ziehen, daß aus dem 
großen Luienkreise bzw. aus der Gesamtheit der Kino¬ 
besucher nur ein kleiner Teil, nämlich Menschen inänii- 
lic-hen tieachlechts von über 6U bis 70 .lahren den 
M uiiftch liaben könnten, den Inhalt des Films auf die 
eigene Pei&on zu beziehen und .-ich einer Verjüngungs 
Operation zu unterwerfen. Von diesem kleinen Teil 
werden sich aber wiedentni die meisten schon des¬ 
wegen nicht zur Vornahme einer Operation nach der 
N orführuug des Films veranlaßt sehen, weil heutzutage 
eine ärztliclie Behandlung mit chirurgischem Eingriff 
■ •ine Geldfrage geworden ist und ohne zwingenden 
Krankheitsgioind nicht in Anspruch genommen wii-d. 

Der Film ist ein publizistisches Organ, ebenso wie 
die Zeitung und das Buch! AVeun man nicht verhindern 
kann, daß in Zeitungen, Zeitschriften uinl Büchern 
i*ünstiges und vielleicht auch Reklamehaftes ül)er die 
•Steinach-Operation geschrieben wird, so kann mau also 
übcrhaui>l iiieinal.s verhindern, daß für die Steinach- 
Operation eine umfassende Pr tpagaudu gema<'ht wird. 
Es würde aucli wohl niemals ein Mensch auf den Ge¬ 
danken kommen, ein über Steinach günstiges Buch 
vert)ieteii za wollen. Ein Buch wie Dr. Peter Schmidts 
,,Theorie und Pra.\is der Steiiiaclischeii Operation" 
könnte mit .seinen bestimmten Hinweisen auf die Er 
folge der Operation nach Steinach weit eher als Re¬ 
klame augesprochen werden als ein F'ilm, der, wie 
der Steinaclifihn, in ganz objektiver Weise üt>er die 
-Steinachschen Arbeiten referiert. 

Selbst wenn aber einige Operationen ausgeführf 
würden, wäre dies ein Gewinn für die Fortentwicklung 
der Wissenschaft. Denn alle Neuerungen haben sich 
erst durch ihre Anwendung im Großen in der Praxi' 
durchsetzen und die nötigen praktischen Unterlagen 
für die zunächst theoretische Entwicklung liefern 
können; es sind z. B. durch Diphtheriescruni, durch 
Salvarsan-lnjektion. durch Röntgen-Bestrahlung, durd 
viele neue Operations- und Behandlungsmethoden ii: 
der ersten Zeit der Erprobung oft Schädigungen und 
•sogar Todesfälle eingetreten, die wichtige Fingerzeig» 
zur Vervollkommnung der Methoden und Ausschaltung 
der schädigenden Momente brachten. Nur auf diesen 
Wege überhaupt ist eine AVeiterentwicklnng all»- 
wissenschaftlichen Porsehungeii möglich. 

Der Frage, ob der Steinach-Film etwa auch noch 
von „entsittlichender AVirkung“ sei, ist die Filmprüf 
stelle geschickt auK dem AA'ege gegangen. Ich wai 
allerdings außerordentlich gespannt, wie sich die Prn 
fungskainmer gerade aus dieser Verlegenheit gezogen 
hätte. Da die Frage einer A’erletzung des SchamgefiÖil' 
auch in der Berufungsinstanz keine wesentliche Roll»' 
gespielt hat, so behalte ich mir vor, über Aesthetik 
und Ethik im Steinach-Film in allernächster Zeit einet 
größeren Auf.satz zu schreiben. 

Das Urteil der Filmprüfstelle ist nach allen Rieh 
Irungen hin zusammengesetzt aus einer langen Reili»' 
von A'erkennungen, Irrtümern und logischen Fehl 








Nr. 827 


schlossen, so dah die Ursprungsfirma mit Buhe und 
Sicherheit dem Urteil der überprüfuugsstelle als Be 
schwerde-lnstauz entgegeusehen konnte. 

3. Der Leiter der überprüfungsstelle, Ober-He- 
giemugsrat Ür. Bulcke, verfiel nicht in dieselljeii Fehler 
wie der Leiter der ersten Instanz. Er veraulaUte keine 
\ orbesirhtiguiigen des Steinach-Filius, sondern über¬ 
nahm inii der zu konstituierenden Prüfungskanimer die 
volle Verantwortung für das Urteil. Er nahm auch von 
der Ladung medizinischer Gutachter Abstand, wahi-- 
scheinlich einmal, um nicht Gefahr zu laufen, bei dem 
Neid una der Konkurrenzfurcht unserer Wissenschaftler 
untereinander nur einseitig beraten und belehi't zu 
werden, das andere Mal vielleicht in der Erkenntnis, 
daü die Frage nach der Bewertung der Steinachscheii 
Forschung niemals vor einer Filmprüfstelle entschieden 
werden kann. In die Zeit der Beschwerdefrist fällt 
daher als einziger wichtiger Faktor ein Brief Professor 
Steinachs, in dem er über das Urteil der Filmprüfstelle 
bittere Klage führt und besonders darauf hinweist, dali 
er „zwei Jahre seines Lebens der filmischen Wieder 
gäbe seiner experimentellen Versuche und deren Ver 
Wertung geopfert habe, und ferner in der letzten Zelt 
seine Forschungen sowohl nach der theoretischen al- 
auch praktischen Seite durch Experimente immhafter 
Forscher aller Erdteile schlagende Bestätigur gen ge 
runden hätten“. 

4. Die Sitzung der Oberprüfungsstelle zeichnete sich 
ganz im Gegensatz zu der der Filmprüfstelli durch 
Wurde, Buhe und Sachlichkeit aus. Es wurde kein 
Wort zu wenig, keins zu viel gesprochen. Jedes Wort 
hatte tiefen Sinn und weitestgehende Bedeutung. Der 
Leiter der Oberprüfungsstelle ging von dem Grund¬ 
gedanken aus, daü die Vorführung des Steinach-Films 
in der Oeffentlichkeit für den Zustand, in dem sich 
das deutsche Volk heute befindet, ohne Zweifel eine 
Belastungsprobe bedeutet and daü deswegen die Frage 
aufgeworfen werden muü, ob es dem Interesse des 
Volkswohls zuwiderlaufe, eine solche Belastungsprobe 
vorzunehmen oder diese im Gegenteil sogar wünschens¬ 
wert sei. Das war die große und bedeutungsvolle Bicht- 
linie für die gesamte Sitzung der Oberprüfungsstelle 
und die Grundlage für ihr Urteil. Die aufgeworfene 
Frage konnte natürlich nur von Volksvertretern beant 
wertet werden. Der Zentrumsabgeordnete Dr. Fleischer 
plädierte für die Zulassung des Steinach-Films für die 
Oeffentlichkeit, da es nicht im Sinne des Lichtspiel 
gesetzes liege, die Zulassung eines Films von der all¬ 
gemeinen Anerkennung oder gar dem endgültigen Ab¬ 
schluß einer wis.-jenschaftlichen Theorie oder Forschimg, 
die im Film gezeigt werden sollen, abhängig zu machen. 
Die bisherige Popularisierung der Steinachschen Ar¬ 
beiten in Zeitungsartikeln, Witzblättern mid auf Variete 
Bühnen sei gefährlich, während im Steinach-Film end¬ 
lich einmal die bisher falsch ausgelegte Theorie der 
Verjüngrung objektiv und wissenschaftlich zugleich zur 
Kenntnis der bildungshungrigen Massen gebracht werde. 
Frau Oberschulrätin Dr. Wegscheider, die bekannte 
sozialdemokratische Landtagsabgeordnete, ging der 
Frage der „Belastung" wohl am tiefsten auf den Grund. 
Nach ihrer Meinung ist die Wirkung des Steinach- 
Films dazu angetan, die sexuelle Not des Volkes zu 
mindern, da eine Entspannung imserer „Verkrampfung“ 
auf sexuellem Gebiet nur dadurch behoben werden 
kann, daß man die sexuellen Funktionen und Organe 
in die Allgemeinheit des Naturgeschehens und des 
Lebens überhaupt einreiht, d. h. sie ihrer „inter- 
es.santen" Sonderstellung beraubt. Frau Dr. Weg- 



Kohlenstifte 

NIEDERLAOEN: ^ 

I ttttcliiisdic nim-Gescllsdiait m.D.B. 


Abt.: KINOBEDARF 

Kiln aRh., OtockengaaK; IS / DHSMlSorf, Graf-Adoll-Str 29 
KobNnz. LöhTBtraU«- 70 (H. Fürst). 


■jcheidt-r sieht in dem Steinai*h-Film mit seinen vorzüg 
hihen schematischen Dar.stellungen, Ticrbildcm usw. 
die glücklichste Einreihung des Sexualproblems in da> 
große allgemeine Natur-Ihobleni Im pleichen Sinne 
urteilte auch Herr Dr. Stresemann über den Steinach 
Film, der nach seiner Ansicht viel Gutes stiften und 
geistige Anregung mid Belehrung bringen wird. 
Dr. Stresemann hat auch mit Becht und aller Deutlich- 
kei: darauf hingewiesen, daü durch ein Verbot solcher 
wissenschaftlich hochwertigen Filme die Prmlukiions 
uiitiati'-e der Filmindustrie geschwächt und über ihre 
Arbeiten ein Damoklesschwert gehängt werde, da« die 
gesamte Lehrfilmindustrie auf das empfindlichste ..be¬ 
unruhigen" müsse. Nachdem auch der t>ekannte Schrift 
Steller Dr. Alfred Kerr in einer tiefschürfenden Bede 
für die Freigabe des Steinach-Filins plädiert hatte, 
trat die Kammer zu einer kurzen Berat uns zusainnieu 
und hoi> das Verbot der Filmprüfstelle auf. Damit ist 
de;- Steinach-Film für die Oeffentlichkeit freigegeben 
worden. 

Die ürsprungsfirma wi-d nicht etwa .-tulz auf 
diesen Sieg sein. Sie kann e.gentlich nur mit Bedauern 
a-af ihre Erfahrungen vor iler Filmprüfstelle zurück- 
Idicken. Dieser Bückblick ist sogar von berufener 
Seite getan worden. In der Oberprüfungsstelle meldete 
sich zum Schluü der Plädoyers ein Dezernent des 
preußischen Ministeriums des Innern zum Wort und 
gab seinem Erstaunen Ausdr-ick. wie das Urteil der 
Filmprüfstelle überhaupt zustande kommen konnte. 
„Wir müssen nach unseren heutigen Erfahrungen mit 
dem Steinach-Film verlangen, daß die Zensoren wegen 
der im Wesen der Zensur liegenden, allgemein aner¬ 
kannten Gefahr doppelt vorsichtig sind; sie tragen eine 
große Verantwortung, wenn sie einen solchen Film 
nicht zulassen. Ein solches Verbot kann die Industrie 
endgültig von dem hochstehenden Kulturfilm auf den 
Weg des Kitschfilms abdrängen. Das erstinstanzliche 
Urteil erscheint in dieser Beziehung verheerend und 
muß geändert werden. Ob umstrittene Theorien gezeigt 
werden dürfen, kann man nicht auf Grund fachwissen¬ 
schaftlicher Urteile allein entscheiden, sondern da 
muß das in Funktion treten, was wir ..gesunden 
Menschenverstand“ nennen. 

So urteilte der Vertreter des preußischen Mini- 
.«terium des Innern über das Verbot d-3s Steinach-Films 
durch die Berliner Filmprüfstelle. Die deutsche Lehi 
film-Industrie weiß ihm aufrichtigen Dank dafür und 
kann seine programmatische Erklärung nur voll und 
ganz unterschreiben. 


9 









No. 82t 


Der Klno m atofriy ii — DOite’don. 


Berliner Filmneuheiten. 

Referat unseres Korrespondenten Dr. Max Preis, Berlin-Halensee. 


© er falsche Dimitry“.H| Manuskript: Hans 
Steinhoff. Paul Bt>yer. Regk-: Hans Steinhcrff. 
Fabrikat: Gloria-Filni dei Ufa, Ufa-V>rleih. (Ufa- 
Palast am Zoo.) 

Schiller und Hebbel sind über dem Demetrius-Stoff 
ge«torl>en. Immer wieder zog diese Gestalt in die Bühnen- 
literatur, in die Opemkuli se: Ein Vorwurf, geladen mit 
dramatischer Wucht und lyrischer Meiischlichlteit! Beide 
Komponenten vorausbestimmt, um auch dem Film gewal¬ 
tigen Anreiz zu bieU*n. Nun hat sich das Lichtspiel des 
Stoffs bemächtigt und ihn, natürlich nur in den Dimensionen 
und in den künstlerischen Grenzen des Films vollendet. 
Diese Bezwingung des Stoffs, seine gewaltige Belebung, 
seine menschliche Durchheilung ist das bewundernswerte 
Verdienst des Regisseurs Hans Steinhoff (aus graziöser 
früherer Spielleitung sehr angenehm bekannt, nun mit einem 
Male ein ganz großer Name geworden, der Erfüllungen 
gt'geben hat). Zunächst ein Wort über das Manuskript. 
Es ist von Hans Steinhoff und Paul Beyer nach 
historischen Quellen frei gebaut. Unwichtig, inwieweit 
die Szene cler Historie die Tn'ue tiewahrt; unwichtig, daß 
der historische Dimitry ein armseliges löx'atürchen war. 
fern der — ins fast Di-»itöchideale gesteigerten — Gläubig¬ 
keit an sich selbst und an seine Mission. Wichtig nur, daß 
hier Menschen aus ihrer Zeit heraus enipfuntlen, aber auch 
über ihre Zeit hinaus gültig gesehen, gezeigt, in ^amatische 
Gegensätze und Aktionen gebracht, in filmmäßige Bewegung 
m^(‘dert wurden. Eine jagende Fülle von Ereignissen. 
Kn M'ettlauf von Begebenheiten. Penetrante Handlung. 
Steigerung von Szene zu Szene. Hiüiepimkte. Ansklänge. 
Geschlossenheit. In den Bildern Akzente und Situation. 
Das gute Manuskript erhöhte die gute Regie. Gar keine 
Selbstherrlichkeit. Kein Justament-sich-Durebsetzen, Sich- 
bemerkbarmachen-Wollen. Aber doch Pathos im Tempo, im 
Bild. Sinn in der von unterströmigem Leben durchwühlten 
Massenszene. Sehr starke, sehr klare, sehr logische Funda¬ 
mentierung des Einzelspiels. Walter R e i m a n n , der 
Architekt, schafft den Rahmen. Er hat einen interessanten 
Kompromißstil. Krasse Wirklichkeit und fabelhafte Illu¬ 
sionswirkung durch ungemein geschickt gemalten Prospekt. 
Realistik und Stilisierung wirken auch in der Regie durch¬ 
einander, ohne zu verwirren. Bewußt Primitives neben 
Raffinement. Freilich, warum man sich in der stimmung¬ 


gesättigten Sz(‘ne der Sterndeuter, die Iwan dem Grausame • 
jähes Ende künden, auf doch recht unwahrscheinlichem 
Himmel den unheilbringenden Kometen in Ansichtskarten¬ 
format ansehen muß, wo eine Andeutung viel intensiver 
gewirkt hätte, ist nicht ganz erklärlich. Helmar L e r s k i , 
der Photograph, hat mehr Gutes, Schönes, technisch unerhört 
Schwieriges geleistet, als viele, viele Operateure vor ihm. 
Darstell, risch in dem Aufgebot allerglänzendster Namen 
manche Höhepunkte: Abel in der ihm fremden Dämonie 
Iwans interessant noch in der winzigsten mimischen Feinheit; 
Klöpfer ein prachtvoller Boris Godunow; schleichender 
Usurpator, asiatisches Katzentier, feige im Zusammenbruch. 
Eine Gaiirisankar filmischer Ausdruckshöhe. Paul H art- 
rn a n n , der falsche Dimitry, wie gesagt: deutsch, sozusarcn 
Mimik in Jamben. Ideal-Akkumulator. Schlechter te¬ 
dacht, geringer bewacht, die Frauen: Agnes Straub 
als Zarin etwas starr. Hanni Weiße farblos. Gina 
R e 11 y — recht puppenhaft-komisch unb-r lebendigen 
Menschen. Und hatte doch eine so wundervolle Szene, 
da Mutter und Geliebte an de« geschändeten Leiche Dimitrys 
in antik gefühlter SohnoerzUcl^it klagend knien. Dieser 
Film war eines der zwei, drei Ereignisse des Jahres. Die 
Uraufführung fand zu^nsten der Unterstützun^kassen des 
Reichsverbandes der l^utscben Presse statt, lieber allem 
das zieltewußte Wirken des Gt'samtorganisators L i p p - 
mann wohltuend fühlbar. 

„D er Kampf ums Ic h“. Manuskript nach einer 
Idee von AVilly Haas von Dr. Rosen und Dr. H. 
Brandt. Regie: Dr. H. Brandt. (Marmorhaus.) 

Willy Haas zeigt in einer markanten Skizze die Welt¬ 
macht Presse. Seine Bearbeiter irrten vom Markanten etwas 
ab, zeigten Ausschnitt statt Rhjrthmus, berauschten sich 
und die Leinwand mit Superlativen, mit dem rasenden 
Tempo der Rotationspressen, mit dem Machtabglanz des 
Zeitungszäsaren. Ater — guter FUmblick ist in dem Ganzen, 
Perspektiven in eine faszinierende Welt, Menschen, die 
Ausnahmen sind, ater menschliche Gestalten, keine Monsta-a. 
Ein tadellos wirksamer, publikumsicherer, geschmackvoller 
Film, der freilich bedeutender hätte werden können, als er 
wurde. Mancher gute szenische Einfall wurde von der Regie 
geschickt ausgenützt, vom Photonaphen mit plastischer 
Ambition festgehalten. Grete D i e r c k s und Olga 
Tscheebowa geben darstellerisch das Beste. 


Leipziger Brief. 

Von unserem ständigen Korrespondenten. 


M -ue Uraufführungen. Im „Universum" lief 
ein Lustspiel „Das Mädel aus der Höll e", 
das dem Publikum sichtlich Freude bereitete. Das 
Ganze, nur auf Lya Mara und ihr Spiel eingestellt, 
ist ein wenig zu sehr ausgesponnen und weist einige Längen 
auf; einige kräftige Schnitte mit der Schere würden teer 
bestimmt radikale Abhilfe schaffen. Im übrigen scheint 
den Dichtern dieser übermütigen Sache (Edmund Loewe und 
Robert Winterfeld) und der Bearbeiterin (Fanny Carlsen) 
teer und da ein wenig der Stoff ausgegangen zu sein. Einige 
Stellen der Handlung muten ein wenig klischeehaft an. 
Aber Zelnik, der routinierte Regisseur, sorgte für Tempo, 
für sehr, sehr viel Tempo, und das ist für den Erfolg beim 
Publikum gerade bei den liara-Filmen von ausachlaggetender 
Bedeutung. Die Handlung: Die stark umworbene Lya 


liebt gerade den Mann, der sie eben wieder gründlich geärgert 
hat (imd doch im Grunde genommen recht liebt). Ater 
trotzig, wie sie nun einmal ist, möchte sie es nicht eingestehen. 
Im Traum kommt sie in die Hölle und erhält hier von einem 
der Otertenfel den Auftrag, die Spießbürger von Sitthausen 
ein wenig aus der Ruhe zu bringen und in dem ehrsamen 
Städtchen die Moral zu untergraben. Sie tut’s! Wieder 
aufgewacht und von zahlreichen Bewerbern aufs neue be¬ 
stürmt, sagt sie zu, die Werbung desjenigen anzunehmen, 
der an einem bestimmten Tage mittags 12 Uhr zuerst bei 
ihr eintriHt. Ihre Hoffnung, der Lord, den sic liebt, werde 
dieser erste sein, geht nicht in Erfüllung, und so verlobte 
sie sich mit einem ihr im höchsten Grade gleichgültigen 
Menschen. Der Lord entführt diesen und die Lya, und — 
na ja: die beiden kriegen sich doch noch. Der frischgebackene 


10 





Nr. «27 


Verlobte ist einverstanden; was will er schlieBlich auch tun ? 
Von den Hauptdarstellern gefielen neben der keck-über¬ 
mütigen Lya C’arl Auen und Albert Patry. Saubere Photo¬ 
graphie (Paul Holzki) und eine geschmackvolle Ausstattung 
(Fritz Lederer) zeichnen diesen Film, wie seine Vorgänger 
aus. Herstellungsfirma: Zelnik-Mara-Filingesellschaft. Ver 
leih: Deulig-G. m. b. H. 

Eine euigei>ehme Ueberraschung bedeutete der in den 
„U. T.“ - L i c h t s p i e 1 e n gezeigte Ifa - Film „Der 
Fluch der Vergangenheit", der auch den ver¬ 
wöhntesten Besuchern eines jeden Theaters zu.sagen dürfte. 
Er ist nach der Novelle „Die Sängerin" (Wilhelm Hauff) 
von Richard Hutter bearbeiU't und trägt den Stempel routi¬ 
nierter, geschmackvoller Arbeit. Keine Verfilmung im 
üblichen üblen Sinne, sondern lediglich eine Verwendung 
der Gnindgedanken de^r Handlung. Kleine humoristische 
Szenen sind dem Rahmen des Gaiizen geschickt eingefügt. 
Der Inhalt der Xovelk» dürfte bekannt sein. George Burk¬ 
hardts Regie ist sicher und straff; L^gen komnoen nirgends 
auf. Die Darstellung ist schlechthin voUenilet. Emmy 
Schaeff, Julius Falkenstein. Hans Sturm, Gustav Botz und 
Paul Hartmann «den mit besonders guten Leistungen er¬ 
wähnt. Im übrigen biefi-t das Werk gut au.sgestatt<-t<- 
Bilder (Rochus Gliesc) und eine schöne plastisclu* Photo¬ 
graphie ;Max Lutze). Vertrieb: Ifa. Berlin. 

Der .,E m e 1 k a - P a 1 a 8 t" zeigte einen Spielfilm 
„D ie Modekomte ß", bei dessen Bildern nan recht 
nachdenklich wird. Man fragt sich nämlich: Wie kommt 
dieser Film in den Verleih der National-Film, die uns mit 
ihrer neueren Produktion doch bewiesen hat, daß sie aut 
Niveau halten will ? Man möchte doch annehinen, daß 
solche Filme nach und nach verschwinden. Des weiteren 
fragt man: M'arum werden die Namen des Verftssers und 
Regisseurs .sowie eine Angabe der Darsteller verschwiegen, 
wo doch der Photograph und Architekt genaimt sind ? 
ünverständheh ? UnglaubUch dürftig das Manusivript, das 
scheinbar aus Karlchen Mießnicks Zeiten übrig blieb. Also: 
da ist eine junge Dame, die ans sehr, sehr feiner Familie 
stammt, die aber plötzlich verarmt. Und schließlich kommt 
diese Komteß auf den erschütternden Gedanken, in einem 
Modesalon, — nein, nem, ich erzähle nicht weiter . . . ich 
streike. Die Sache ist z u harmlos! Die Darsvjller be¬ 
wegten sich so, wie es der Stoff verdient. Einige gute Mo¬ 
mente hatten Maria Leiko, Emil Mamelok, 11^ Grüning 
und Rosa Valetti. Was wäre sonst noch zu berichten ? 
Einige Mode bilde r und Sportszenen interessierten das Pu- 
bUkum sichtlich, konnten aber im übrigen nicht mit der 
Unznlän^chkeit des Stoffes vers^nen. Hersteller: Film- 
handel, »rlin. Verieih: National-Film, Berlin. 

Von Sondervorfühningen sei eine solche in der „A1 - 
berthalle“ erwähnt, in der man Gelegenheit hatte. 


flngo Ciroly, Ingenieur 


— B mi — 


Köliiy AcrfpfMtr. 19 


— » fm HB — groOM Lagor la — 

Klio -ADOinleii Did ZMOr 



Konstruktion 
Clusführung 


C2kiiengesellschafi 

zJJCX^ ^vesden^a, 

C^usterlager ^erZin-C.79 Wallötrasse / 3 ' 


sich mit einigen Teilen des neuen Episodenfilmes •U r'’,.Uni¬ 
versal Film Manufacturing Comp., New York. .,Z i r k u 
Gray" betitelt, bekannt zu machen. Das Merk bildet 
eine Fortsetzung des bekannten Zirkusfilmes ,,Der Zirkus¬ 
könig“ und setzt sich aus Raufereien, Schlägereien un<l 
ähnlichem zusammen. tVieso dieser Rim nach dem Aus 
Spruch Exldie Polos sein bester sein soll, ist mir einigermaßen 
imverständlich. Ein- ausführliche Besprechimg wdrd ge¬ 
legentlich der öffentlichen Vorführung folgen. — lin 
.,A8toria“ lief der an dieser Stelle bereits gewürdgte 
Rhein-Film der LTa-Kultur „Der Rhein in Vergtngenheit 
und Gegenwart“, der starken ^ifall auslöste. Seine Wirkung 
litt indessen unter der ungenügenden gesanglichen Begleitung. 

Apollo-Lichtspieltheater-A. -G. Die am 
16. d. M. stattgefundene Generalversammlung nahm eine 
Wiedetwahl des ^herigeii Aulsicbtsratcs vor. Neu hinzu- 
TCwählt wurden Bankier Feks. Hamburg und Kaufmann 
]^njamin. Hamburg. 

Termine der Kino-Messe. Die den Leipziger Messen 
angeschlossene Messe für Kino, Photo, Optik und Fein¬ 
mechanik findet im Frühjahr 1923 vom 4. bis 10. März, im 
Herbst vom 28. August bis 1. September statt, und zwar 
nach wie vor in der Turnhalle am Frankfurter Tor, die be¬ 
kanntlich im Laufe dieses Jahres für die Zwecke der Mess- 
entsprechend nmgestaltct xmd mit einer Rt-ihe wichtiii' 
Neuerungen versehen wrurde. Die Au.sstcller- und Einkäufer 
Schaft der Rim- und Kinoindustrie äußerte mehrfach ihr 
vollste Zufriedenheit mit den Räumlichkeiten. An eini 
Ausführung neuer Projekte ist unter den gegenwärtigen 
Verhältnissen natürlich auf keinen Fall zu denken. 

W. .St 


11 










Wr. 827 


Oer Klnematomph — DOtselilorf. 



Der Schutzverband Deutscher Filmth»'ater 
E. V., Bc-rlin, ist daher iji-im R« ichsminister der Finanzen vtir- 
stellig geworden, ura auf Ortiiid d< .■« { 108 der Reichsahgabenordniing 
(Härte-Paragraph) zu l•^TeicheIl. daU hier endlich einem dringenden 
Notstand atigeholfen wird. Nach diesem Paragraph kann iler Reichs- 
minister eh r Finanzen mit Zustimmung des Reiehsrates aus liillig- 
keitsgründen allgemein Befreiungen von Steuern 
vorsc-iu’n. Ohne Zweifel muß im vorliegenden Fall c*8 als billig er 
achtet werden, wenn hi<-r dem an sich notleidend* n Filmthc-ater- 


MOnchen. Herr Wilhelm Kasper, der mehrjährig- l>»iter der 
Südfilm-A.-t;., Zweigniederlassung München, hat seinen Vertrag 
nach gütlicher Vereinbarung mit d«-r Firma gelöst. Herr Kasper 
scheidet aus d«*r Filmbranche aus; er wird sich Weilmachten (24. Di-z. 
1922) mit Fräulein Knippc-nljerg verloben und sednen Wohnsitz 
nach Karlsruhe- verlegc-n. Hc-rr Knspe-r erfmute sich in süddeutschen 
Thenterliesitzc'rkreisen des liesten Ansehens und wird sein Sche-iden 
sehr bcHlaiiert werden. 


gewerls- die j«-tzt bestehe-nde I)oppelhesteu«-rung aligi-nomme-ti wird. 
Eine Ste-Iliingnahiu-' d<*s Ri-ielisfinanzministeriiuns liegt noeh nicht 


Dil- Preise für Filmphotos ab IB. XII. bis auf 
weitiTea betragen für die (iröBc- 9/12, Schwarz matt und Chamois 
. 130 Mk.. Si-pia und Chamois Sepia 180 Mk.. Hochglanz 180 Mk.. 
Sepia-Hochglanz 250 Mk. Uebrigi- OröOi-nentKun'chende Erhöhimgi-n. 
Für jede anden bunte Ausführiing wird ein Aufschlag von 100 l*roaent 
auf obige Onmdpreise biTccknet. Für Photos, dii- auf dem Wege 
der Projektion angi-fertigt wi-rden, tritt eine Preiserhöhung von 
70 Proz«-nt ein. Reprodukt ionen: Für Herstellung von PIntP-n 
nach üly rgi-ls-ni-n Positiven. Größe 9/12 1300 Mk., OröO.- 50/60 
27 OOO Mk. Platten nach Filmausachnitt 50 Prozent Aufschlag auf 
vorstehende Preisi-. Di-r gleichi- Zuschlag gilt für zu stellende Platten, 
auf wi-lch(-n rm-hn-n- Aufnahmen >i-reinigt sind. Entwickeln 
der Platten: Größi- 9/12 30 .Mk.. GröUi- 50/60 3.50 Äfk. 


Bautzsn. Die Firma P a I a s t t h e a t e r G. m. b. H. ist auf- 


Am SchlMisn. Endlich ein sehr gutes Lustspiel im „Ufa“: 
„Das Mädel aus der Hölle“ mit der entzückenden Lya Mara in der 
Titelrolle. Verfasserin des fünfaktigen Lustspieles ist Fanni Carlsen. 
Es liegt ein gesunder Humor in der ganzen Handlung, die von der 
liebreizenden Lya Mara unvergleichlich gespielt wird. pi -ai 

Vom Deulig-Film-Verleih (Bn-slau) läuft außerdem noch der 
in lyipzig aufgenommene Sportfilm ,,DeuUe-he Kampfspiele “. m 
Die l^-utsche Zollbaulizenzgesellschaft zeigte (\-on der In- 
dustriefilm-A.-G. aufgenommen) den Bau von Oußhäusem. Es 
ist interessant, zuzusehen, mit wcdcJi einfachen Mitteln ein solche« 
Haus fertiggestellt wird. 

In unserem Riesengebirge rüsU-t sich die Firma Hagenbeck 
zur Filmaufnahme; er ist mit einem großen Tierpark in Krtunmhübel 
eingetroffen und im Kurhotel aligestiegen, wo außerdem auch die 
vielen mitgebrachten Pferde. Wölfe usw. in den rii-sigen Stallungen 
untergebracht werden können. 

In den Kammerlichtspielen läuft der Film ,,Eine versunkt-iM- 
Welt“ nach dem Roman ..Serpolette“- von Ludwig Biro. Dieser 
Wiener Saachafilni wurde auf der Internationalen Filmkonkurrt-t.z 1922 


gelöst wordi-n, der Ges<-Iulftsführer ,Ifs»-f H*-uer ist aiisgtwehiedi-n; 
er wurde zum Liquidator l»•«te||t. P. S. 


Dflstaidorf. Der hishi-rig«- Prokurist und Leiter der Firma 
.Martin !>• ntl*r Filrn-A.-G., ZweigniederlaHsiing Düsseldorf, H<-rr 
Guata\ Krausmann, ist aus der Firma ausge8chied<-n und zum 
Direkti>r der Di-iitschen Kachelofenwerke A.-G., Braunschwn-ig. 
•■mannt worden. An sein«- Stelle ist di-r in der Branch«- l»eat<-ns 
bekannt«- Reise\-ertn*ter Herr Josef Ludorf g«*treten. g( *5 i <•. 


Mailand mit dem ersten Preis ausgezeichnet, und zwar mit R«-eht, 
denn die Aufmachung, das Spiel, die Handlung, die Rcgje von A. 
Korda, sind durchgi'hend hervorragi-ndc Leistungen. Die Haupt- 
darsU-ller: Cspozzi als Herzog Peter. Maria I>a|ma als die liebes- 
liegierige Anny Lind, und der fesche Matrose Vaimoni (Michael 
Varkony), zeichnen sich durch natürliches, bezwingendes Spiel aus. 
Das Ballett im fünfU-n Akt, wie auch der Schiffsuntergsng sind in 
Aufmachung und Ausführung besondere Treffer. Dieser Film ist 
im Verlag und Vertrieb der ,,Ufa“, Breslau. Für die Kinokapell- 
in e i 8 t e r einige muaikalisohe Winke. Zur Ballettszenc: Walser 
aus „Xaüa“; beim Schiffsuntergang: aus dem neuen Band „Kino 


DlntMorf. Der Filmverlag Schneider^ Schwell thek 3a“ die Nummern 8 (Brand, Tumult) und 9, katastrophales 

hat seine Firma in Lloydfilm G. m. b. H. umgeändert. Die Firma Ereignis. Es handelt sich nicht darum, dem Verlag su helfen, der 


12 












































— Die M I» y - K i I m CJ. m. b. If. hnt das Manijücript eiii«-; 
fiiidaktignn Filmdrama» ,.n u «• r i 1 1 a“ von d<-ni liekaiirtt-n ^unai 
schrift«t«-M<T Goorg Frösche I iTworbi-n. 


— Die riastrick-Filin A.-G. erwarb von Artur Sieben 
die drei GroU'aken „D«t E^akimo", „Die Tante aua Ititaebütt« l" 
und „Hunde und Ifaai-n“. — F' s p e r a n t o • K i ) in erwarb von 
Artur Siebert die Tiergroteakc „Bellos Flegeljahre“. 


Wilhelm F e i n d t fabriziert. Der Filmvi-rlag Wil¬ 
helm Feindt hat nunmehr auch die Fabrikation von Filmen in sein 
G« sehäftagehiet aiifgi-nomna-n. Zun&chat wird eine Serie von Lue-t- 
s|)ielfilnien hergest« llt, in deren Mittelpunkt der Darsteller „ Jom\ ' 
steht. ..Jonny“ kopiert den populären ainerikaniseheu Kilmselian- 
spieler Charly Chaplin, und zwar nicht nur im rt'inei» Filniliild. 
sonA*m auch in der Geste. Die .Aufnahmen zu dem ersten Filni- 
lustapiel ..Jonns' der Giftmischer“ haben liereita im Tpea»iaiui 
{.arsen-Glashaus in Lankwitz begonnen. Regie: Curt Blachnitzki. 

— Karl Huszär, der liekannte Filmscbauspieler, aoll 
nach Amerika entführt werden. Ein amerikanischeB Filmunter 
nehmen will mit ihm eine Lustspk Iserie ä la Fatty herauebrinm-n. 
Die Verhandlungen zwischen Huszär und ilem Vertreter des amerika¬ 
nischen Unternehmens 8t**lH“n vor dem Abschluß. 


— Miß Collet Bretelle, Trägerin der weibUehen 
Hauptrolle in dem großen Winterfilm der John Hagenbeck- 
Fi Im-A.-G. ,.Wettlauf ums Glück“, ist aus London in Berlin ein- 
getroffen und heute zu den Außenaufnahmen abgereist. 

— Fred’Sau er beendigte die letzten .Aufnahmen für den 
neuesten Kammerspielfilm der Hermes- Prixluktion. Dieser 
Film, dessen wi-i!>liche Hauptr.ille wiederum durch Grete R e i n - 
wald wrkörpert wird, führt den TiU-l „Time is mtmey“ (Zeit iM 
Geld). Das Manuskript ist nach einem Bühnenwerk Robert H e > - 
manne ..Mein Mann, der Jobber“ für den Film bearijeitet. 

— „Grimassen“, ein neues Filmbuch von Hans Tint - 
n e r , wörde von der K o o p - F i 1 m - G. m. b. H. erworben, die 
den vollständig neuartigen Stoff dieses Werkes in größtem Stil zur 
Ausführung bringen wrird. _ 

Si MOlWiMn. Aus dem Glashaus Bavaria. Die Direk¬ 
tion hat Regisseur Manfred N o a für ein weiteres .fahr fest verpflichtet. 
Re gisse ur JYi-d Stranz hat seine Vorbereitungen für den großen 
Spielfilm „Die graue Macht“ bi'endet und beginnt im Laufe der 
niohsten Ta^ mit den Aufnahmen. 


AKTIENGESELLSCHAFT HA-iN FOR OPTIK U. MECHANIl. 
- CASSEL - 

QENERALVERTRIEB FOR RHEINCAND UNO WESTFALEN 
KÖLNER PHOTO- UNO KINO-ZENTRALE. KÖLN A Rh 

NEUMARKT 32-34 


Heuu- ist es für den Artister., Künstler und Sehau“je'-!- •- V- 
als je eine Notwendigkeit, sich vc-hlfeil imd doch elegant zu kl.;. ■■ 
Allerdings ist es nicht leicht, sich bei dem waimsinnigen Tcrr-;- 
d<T Preissteigerungen mit geschmackvxiller eleganter Kk idung zu 
wrsehen. Es ist kein Kunststück, elegant gi-kleidet zu -ein. w. i.e 
man über beträchtliche Mittel vvrfügt; viel schw>TiT i.st es, sich imt 
geringerem Einkommen gut zu k.eiden. Dii-so Möglichk< :*. ' ;r'- * . 
vomehnK- Kl« iiiiing zu mäßiger Preisen zu erhnlu n. find* ^ r 
Leser hei dem .'bx zinlvereandhau.s für HeiT»-n- und Knalien-Kk-idiing 
L. Spisimann, MAachafh GBrtnsrplatz 1. Zahlreiche Anerk-nnu^* 
schreiben aus den Kreisen ims-’T-r Leser haben uns übi-rz- tlr“ 
diese Firma wirklich elegante und g-dieg-ne Kleidung anluttt'.. 
Wie wir erfahren, hat sich dieses Six-zialversandhaus auch ■ 
Fabrikation ang-gliedcrt, imi den verteuernden Zwiscls-ng v..;.;. 
aiiszuschalten. Der Katalog der Firma, d<-r kostenlos vs-rsandi 
w ird, enthält eine geschmackvoLe Uebe-rsicht der p-g nwärlig n 
Mode. Als Reklamefachleute niüsaen wir auch die her%-otTap nd: 
.Aiisstettung dieses kleinen Bändchens her\orh<*hcn. Xieht uner¬ 
wähnt bleibe noch, daß dk- Firma I.. S( ielmnnn schon «eit a.'i .l.Thr^-n 
•■xisäien und M'eltnif p-nieBt. 



Dsatsc h-Osstsrreic h. 

Witn. Kinoeröffnung. Wie UTeits’vor einiger Zeit kurz m** 
^teilt, ist das (ktfil Wien in G r a z in ein Kino iimg-wandelt wrord^-^^- 
Das neue Lichtspieltheater wurde dieser Tap- imter d»-m X-i—’ 
..EHite-Kino“ eröffnet; der ZiischaiH-rrauui ist langg-d'-hnt. etwa' 
niedrig und enthält etwa 200 Sitzplätze. Inm-narclüo-ktur und 
Ausstattung sind als vomehin-achlieht und durchaus g-schmackvc " 
zu beaeichnen. 


13 





















Mr. 827 


Df Kineiw«iogr«rti — DOtw I dor t . 



Htrrn Wolfcant Lattko, dem Kr«nkfiirt«r Filialleiter der Ifa. 
wurde »m II. Üezt-mlter ein Sohn Reschenkt. Wir gr»tiili«TPn I 




Borlin, S<-hiff>>auerdaiiun 33. Die Trickfilin-Geaell- 
n c h a f t in. b. }f. wurde hier gegründet. 

Berlin W 9 , Köthener StraOe 1—4. P r o i e k t i o n 8 - k t.- 
Ciea. l nion. 

Berlin, Ktirfürntendamm 50. „K i e v a g“, Film-Im|K)rt-Exi)«>rt- 
Vertrielw-Akt.-G« 8. 

Berlin W |0. Viktoria«tr. 25. R u 8 8 o - F i I in O. m. b. H.. hi«*r. 

Berlin X 23. ( 'iixhawaer StraOe 8. V i t a - F i I m G. m. b. H., 

hk'r. 

Berlin SW 68. KochatraOe iO. A r i a il n • G. m. b. H., für 
Film- und Kino-Pat« ntvrrwertung 

Berlin SW 68, KiK-liMr. 10. K a p i t o 1 - F i 1 m O. m. b. H.. 
Kerst)-Iliing d< n Kapitol-Film. 

Berlin SW 68. Koi-hatr. 10. „K e m a t o“-F i I m G. m. b. H. 

Berlin, .Martin-Luth< r-StraOe 16. Oie W i r 8 c h a f t 8 f i I m ■ 
G. m. 1). H. wiude g>grüiid<'t. 

Berlin-Wilmersdorf, B. mhardstr. 18. G i a i 1 a ■ F i 1 m G. in. 
b H. hier. 

Orosden-A. Bürgi«rwi*-ae 23. Hier wurde eine Filiale der In- 
duntrie-A.-O. g-gründet. 

Karlsroho I. B., Herrenatr. 11. Oie Palaat-Lichtspäele 
sind hier eröffnet worden. 

Kdln. Die seit längeren Jahren bestehend*' Firma Chr. Endrea 
Film-Verleih. Köln, ist nunmehr hi di*- HüiKk^ der Firma Rheingold- 
Film-VertriebH-G. m. b. H., Köln. Schildi-rgasse 32/34, übergegangen. 

K6ln- Kalk. Tfumboldt-Liohtspiele. Heinrich Grane« 
A fo., hier. 

KUn-MOIbolm, Buchh*>imer StraOe. Kaiser-Lioht- 
» p i e I e , Ni- mann, Schimmelbusch ft Co., hier. 

Loipzlc-Stöttoritx. OberdorfstraO*-. Hlin neue« Lichtspieltheater 
wurde hier <'röffn<i. 

LStgondortmond. K i n .* s k o p , Apiiaratebau B&umer ft 
Eaoer, G. m. b. H. 

Mftncbon, MaximilianstraOe 1—3. Andersen-Film G. m. 
b. H., H* rBti Illing von Spielfilmen aller Art. 

MOnchon, Golliemtr. 40. Nordland-Film. 

MBnchon. Lepoldntr. 8. Filmwerk-Akt.-Or«., hier. 

Plauon i. V., Gottschaldstr. 28. Die Wintergarten - 
Lichtspiele wurden hier eröffnet. 

RoUou i. Anh. Hier wurden die Kammerlichtspiele eröffnet. 
Be«itz>'r: Karl Gödicke. 

SiofOhalin (WotforwoM). Hier wurde das Lichtspielhaus Trauth 
und Müller eröffn*'!. 

Storkradt b. Olierfaaiisi n, WotanstraOe 15. Rheinl. S t e r k - 
rad*'r Lichtspielhaus, Emil Sommer. 

Woidon (Rhld.). Die bislier von der Gemeinde Weiden be¬ 
triebenen Volks-Lichtspiele sind von der Rh* ingold-Film-Vertrieh«-G. 
m. b. H.. Köln (InltsWr All« rt Sehl* sing.-rl, übernommen worden 
und werden unter dem Nanv'ii ..RheingoW-I-ichtKpiel*'. Weiden“ 
wottergeführt. 

Kiaomnsikslisehe StreilzAge. 

Knastverstandig*'« Kinopnblikoni. 

Bei all dem Jammer, unter dem gegenwärtig die Kinomusiker 
und ihre Kunstsusflbung leiden, würde ee als ein Lichtblick er- 
sefaeinen. wenn das Kinopublikum wenigstens die Musik als solche 


schätzen, «neikennen, lieben würde. Aber auch hier hat die Zeit 
eine ganz gewaltige Veränderung gebraehL E^fah-'ungsgemäB war 
es früher immer und in jedem Kinotheater die Begel, daO Im 
Publikum ein r**gcs Interesse für die Kinomusik bestand. DIosom 
Interesse äußerte sieh auf die mannigfaltigste und zumeist auf 
die angenehmste Weise. Nach jedem AktsehhiD, nach jedem Film 
sehhiD wurde der Ka|>ellmei8ter mit Fragen angegangen. Er sollte 
.Auskunft über die Titel dieser oder jener Mu-sikstÜcke geben, 
welche an bestimmten Stellen de« Films gespielt worden waren usw. 
Nicht leicht war dies. Denn bei der Fülle der Filmereignisse ver¬ 
gaß das Publikum, vergaßjr. die Frager meist diejenige Szene, 
die zu bezeichnen notwendig war. damit der Kapellmeister auch 
das hierbei gespielte Musikstück eruieren könnt**. Alier wie immer 
sich der Kspellmeister sich au.s der Affäre zog. er freute sich 
über das Interesse, er hat auch nichts dagegen, wenn für den 
närhsten Akt eine Wiederh >hing irgendeines Stückes gewünscht 
wurde. Solch** bescheidene Anerkennung seines Wirkens iwis dem 
Publikum herau.<i entschädigte ihn vielfach für das geisttötende 
Wirken, das ein Wochenfilm oder gar ein prolongierter Film 
im Gefolge hat. 

Heute ist von solcher .Anteilnahme dee Publikums an der 
Tätigkeit des Kapellmeisters selten etwas zu bemerken. Die Filme 
rasen über die Leinwand, die Reklamebilder folgen den Filme«, 
den Reklamebildem folgt das Beiprogramm und zwischen diesen 
Teilen eines Kinoabends liegt die notwendige, meist so kur» be 
messene Pau.se für die Musiker. Ganz besonders emschneiden*! 
ist hier die Wirkung, die aus dem Publikum selbst hervorgeht. Wer 
es nicht glauben will, daß au -h im Kino das Publik'un duruhaus 
anders wurde, der frage nur den Kinokapellmeister oder auch die 
Dame an der Kasse. Oben im Rang und in den Lcigen, auf den 
guten Mittelplätzcn sitzt ein Publikum, da-s für Musik nur dann 
etwas übrig hat. wenn diese Musik leicht, sehr Isicht ist. Auf 
den schh'chten Plätzen sitzt der Mittelscand und der ist froh, 
überhaupt wieder einmal im Kino sitzen zu können. Bescheiden 
ist dieses bürgerlich« Publikum geworden, es fragt kaum einmal 
nach der Musik: ja es macht sich schon aus einer leicht liegreif- 
lichen Scham und Bescheidenheit ungern bemerkbar. Der Kapell 
ineister weiß, daß er in der .Auswahl der Musik für den Film 
sehr wählerisch sein muß. er weiß aber auch, wie gefähr'ich ihm 
dieses neue Kinopublikum werden kann. Diese Emporkömmlinge, 
die durch die Zeit zu Geld gekommen sind, diese junj^n Leute mit 
ihrem Stundenarbeiterverdienst scheuen sich nicht, ihre Meinung 
über die Musik dem Kinobesitzer gegenüber zu äußern. Man 
kann sich ungefähr denken, wie derlei Aeußerungen hiuten mögen. 
Einsichtsvolle Kinobesitzer mag es "ja geben, aber sie sind min 
einmal in die Zwangslage versetzt, der Stimme des Volkes Gehör 
zu geben. Foxtrotts. Shimmvs wollen sie im Kino hören, diese Be 
Sucher der guten Plätze, sie bestehen auf ihren Geschmack jind 
sie werden unangenehm, wenn diesem Geachma-k nicht entsprochen 
wird. Bei solchem Stand der Musik im deutschen Kino be’Rhrt «,< 
grotesk, wenn man den ausländischen Fachzeitungen entnehmen 
muß. wie deutsche Filme im Ausland musikalisch aufgemacht 
«•erden. Filme, die wir schon vor zwei, drei Jahren, ja vor noch 
längerer Zeit in deutschen Kinotbeatein gesehen haben, die wir 
bei irgendeiner vom Kapellmeister gewählten Musik genossen haben, 
die werden jetzt im Ausland gezeigt. Aber wie dies gesi^ieht. 
das ist das Beschämende. Die Kinokapelle erhält die Mu.sikfol^ 
von irgendeiner musikalischen Kapazität ausgehändigt und sie. 
<lie Kapelle, muß sich streng an diese Musikfolge halten, weil sie 
gleichzeitig im Programm abgedrurkt ist. Und dieses Publikum 
im Auslande schwört dann darauf, daß dieser ihm gezeigte Flhn 
mit einer anderen Musik gar nicht möglich wäre. Ist es nicht 
eigenartig, daß man in Deutschland, dieeem angeblich so musi 
kalisrhen Lande einen und denselben Film mit tausend ver 
schiedenen musikalischen Begleitungen sehen kann? Auch unser 
neues Publikum könnnte es sehr gut vertragen, et wäre diesem 
neuen Pulilikum sogar recht heilsam, wenn es vor der Kinomusik 
mshr Respekt bekäme, sei es auf welchem MTege immer. idl. 



Jehannes Nacht: Pf 1 u gs c h ar und Flugsame. Aphoriain*'ii 
und Die Aphoristik, der neue Stil. Vorrede „Von der 
Quelle des Aphorismus bis in Die Aphoristik“ von Pro¬ 
fessor Dr, Walter von Hauff. Coneordia Deutsche Verlags- 
Anstalt. Engi'I ft T*X'che, Berlin SW 11. 

Dies Werk \-on Johannes Nacht muß ohne jeghebe Geber- 
treibung als ein ganz großer literarischer Wurf gewertet werden. 
In nachdrücklichst Ijemi-istertem Stil komponiert der eigene Wege 
whende Berliner Apburist sprühende Gedanken in formvollendeten 
Mtzen, die manchmal ganze VorstellungswelU'n einreißen. Das 


14 






Dw KInem at ograph — DOmIdorf. 


Wr. 827 


Werk ist in 23 Kapitel eingeteUt und weist in seinen rund fünf¬ 
hundert Aphorismen eine geradezu stupende Fülle von originellen. 
gehaltvoUen und vielseitigen Beubachtuj^n auf. Wohltuend wirkt 
bei dem verschwenderischen Reichtum jedes einaelmm Abschnitte» 
die starke ZusamnH-nhanglielikeit und die auch schon im Titel 
symliolisoh ausgesprochene Scheidung in negative und positive 
Aphorismen. Nicnt nur XiederreiOendes kommt in zielsicher« n 
tauchen zum Ausdruck, auch Positives, für Leben und Erleb« n 
VVertvoUes sjiricht eindringlich zum Leser, der die stilistische M«-ist< r- 
sebaft, den zukunftsicheren soitarf prkzisiert<'n Kunststil ebenso 
bewundern wird wie die geniale Eiidühlung in das Spezialgebiet 
der Afüiorisinen. j«-nen nur «vnig kultivierten Lustgart<-n di-r Welt¬ 
literatur, der m Juhaimes Nacht einen h« genden (iartiier g-funden 
hat, d -n man mit den klaasisclK-n AphorisU-n La Rochefoucauld 
und Cbamfort in einem Atemzuge nrmM-n wird. Der 1< tzteivn prH- 
dominierende Erfolg- werd«>n auch Nachts dichterischem Schaffen 
beschieden sein, ist doch seiner Sammlung in jt-dem Bttracht der 
Vorrang einzuräum« n. Zieht man, wozu man imm« rhin versucht 
seit, dürfte, Paralk-I« n zu den heute maUgeblichen Aphoristen, ver 
gleicht man die diamantenen Aphorismen Nacht's mit den Gaben 
eines W«!rtheimer oder Weiß, so fkUt auch dieser Vergleich ganz 
eindeutig augunsu-n von „Pflugschar und Flugsame'* aua, das, wh- 
sein gottbegnadeter Dichter, emen lieneidenswert ruhmvollen Weg 
machen wird. 

ChUlM RiChet, Der Mensch ist dum m. Verlag Neues 
VaU-rland K. Berger * Co.. Berlin 1922. 

Der g-tstvolle, echt«- W«-ltbiirg-r Rich<-t. den wir schon vor 
über einem Jahrzehnt ob seines im« ntw«'gt4-n Vorkampf«-s für Völker¬ 
verständigung lielx-n lemti-n, z>-igt sich m seinen satirischen Bildi-m 
aus der Gescluchte der m(-nachli«-h« n Dummla-it. n als «-in eritlarvemk r 
Satiriker, als ein Spötter gröUt ang-l« gt< n ForroaU-s. Wie er uns 
in 23 Kapiteln durch die schier un« rschöpflich«- Gak-rio von Alb«-m- 
heiten. lAcherlichkeiten, Sjiießbürg.-rei« n. |ihysiok>gisclK n un«l 
pst rhologischen Inferioristücken fiUirt, muß man g--li» n haU n. 
um ülier die notorische Erzdummheit d«-s Mensch« n tränend« n Aug« s 
zw(-rchf« llschöttemd prusten zu können. D«-r feinsinnige K(nn«-r 
•ler fianzösischen Literatur Dr. Rudolf Berger, Berlin, hat 
dies Werk seines Freundes Kichet tn-fflich üla-rsi-tEt urd mit er- 
läiit«-nid(‘n Anmerkting-n versehen. 


Dar ZwtoballtKll, di«- ausgelassen bissig', di«- liestorientn-rt«' 
Z«iit«irhnit über Bücher und andere Ding-, beginnt unter der Im-- 
wkhrten Vaterschaft seines Verlegers Mans von Weber, 
.München, seinen XV. Jahrgang. Die 4 Bogen starke Dopp«'!- 
numni'-r erfreut durch gleichermaßen originelle wie wertvolle Äiif- 
sätae (Offener Bri«-f an Gerhart ifauptmatm von Max Krell, dem 
\-erantwortlichen Herausgeb« r; Vom BibliotheksziiniiM-r; Die n 3 rmpho- 
inaniache Muse iisw.), durch köstliche OltMsen und Satin-n «md eine 
überreiche Fülle prägnanter Biichkritiken. 

Walter von Molo. Das Fridericua-Rex-Buch. Im 
Verlag von W. J. .Mörlius, Berlin, ist diese \xnn Dichb-r 
.-««‘Ibst getroffene Auswahl aus dem Roman Fridericus erschienen. 
Der sehr gefällig- Band enthält u. a. eine Brachreibung ulk-r vier 
Teile, ein Personenvt-rzeichnis und 23 «-indringliehe Bilder nach den 
Haaptszeneii des Films „Fridericus Rex“. 

Das Werk ist sehr wohl get-ignet, die nachhaltigen Eindrücke, 
die dieser beifällig sufg-nommene Oserepy-Film Hunderttausrnden 
vonnittelt bat, wirkimwvoU au vertiefen und die benx-rkenswvrt«' 
Epoche desjBroßen Fric-arich in einer vorbildlichen Form aufergtehen 
zu lassen. Die musterhafte Buchausstattung, die schmissige Einband- 
aeiefanung von Paul Scbt-urich und der wohlfeile i*reis von 1680 Mk. 
steaopeln diese wertvolle Edition zu einem Gesehenkwerk und Fa- 
railäeabuch. 

citra Paast, Die Schatte ntr ude. Verlag von F r. W i I b« 
Grunow, Leipzig. 

Auch dieser Roman spielt im Milieu der Filmateliers, von deren 
beschwingtem Rh>-thmua in ihm zwar kaum ein Hauch zu verspüren 
ist. Clara Paust ist ein hebenswürdiges Erzählertalent, das die 
Heidin ihrer Qcschiidite einen lang-n (und manchmal auch lang¬ 
weilenden) Weg durch eine bitterarme, öde Jugend, verdüstert vom 
Grau des Elternhauses, geschwängert- vom Pesthaueh eines lüg- 
neclschen, demoralisierenden Vaters bis in das Atelier eines nx-nschen- 
frenndlichen Photographen »hen läßt, der die jun^ Stüiöne zur 
..Sobattentrude“ stempelt, <ue bei einer Leipziger Filmgesellschaft 
erfolgreich debütiert, gegenüber dem Junioren«-! ihrer Andtüicnchre 
sich erwehren muß, in Skandinavien zum intemationalea FUmstar 
aulstrahlt und stdüießlioh das reife Gold und die Gloriole anerkannten 
Fitanruluns gegen den (3oldrsif der Ehe eintausekt. Der Boman 
ist psychologisch fesselnd und trota der etwas schleppenden Ex- 
poMtion «mH nicht immer prägnantc-n Fassung ein Zukunftaverspr-- 
cbsfi. wie er aoeh unserer Filmkunst, die durchweg gut gesehen imd 
etolieh iMaztsilt ist, neue Freunde werben wird. C. 


lln unsere fflionnenten! 


Wir verwM-w-n Is-n-it«, ini S« pt« iitb«-r darauf, daß dk- 
Erhöhung der B< ziigsprc-is«-, die immer w«-it unt« r d«-r all¬ 
gemein« n Steigerung d«-r Papierpreise, Drucklöhne. (I. hälter 
usw. ziirüekgeblieU-ii ist. ab 1. Januar eine a«-hr namhafte 
Erhöhung «-rfahn-n müßt«-!!. Seit unaen-r de -.l.-züglioli« n 
B< kanntmaehiilig hat sich «k r Heirhmlrueklant. auf Grund 
d«w«-n die Ik n-ehniing ik-r Dniekarls-iten erfolgt, um 9. Ok¬ 
tober um .W Prozent «-rhöht, am 6. Nox-tmU r um ~H ITor.-nl 
am 2. D«-zember um 90 Prozent und für Januar steht eüi 

weiten-r namhaft<-r ZuachDg in Aiis.ticht. Auß«'rd«‘m haben 
ai«-h inzwischen zaeima] di«- 1’« rtosätze erhöht, so daß also 

ca. 1000 Sfk. allein erfortk-rlicii waren, «un di«- inzaischt-n 

eingetn-tene Steigenmg der Selbstkosten zu deek«-n. 

Da es uns aber vor all«-n sm Hena-n liegt, auch nicht 

einen unserer tn-isn johnlangn L<-ser zu vt-rlien-n. haU-n 

wir uns trotz uni»-rer eig n« n M-hr brennend gewurd« tu-ii 
Brdrtiiignir dazu entschlo.-w ii, ck ii vortlnftgsn Bstugsgrei« 
fAr Am mte Qnartsl 1923 tkr DsutecManA «nA Osstsrreich 
bsi AirsHtem StrsifbuiAbszug an? 500 Mk. festzus« tzen, woG i 
300 Mk. als B«'zugsprei8 und 200 Mk. als Pmioersatz g.-daeht 
sind: bei wt-ib-ren Forto<-rhöi«ungi-n aürtk-n k-d:glich tli«- 
Mchrporti zur Nachberechnung g-|angen. Damit unM-n- ins 
riesenhafte g-a-achsene Zubuss:- zu d« n .-Xbonn« roentsg»-ldem 
nicht n v«-rmehrt wird, ers-K hen air iinsen- Fn-iind«-, die 
500 Mk. ohiM jsAsn Vtrang diuch die in d«-r h«-iitig-n Nunim«-r 
beiliog :Kle blaue Zahlkarte auf imM-r Postscht-ckkunto 
14128 <'öhi einziizahJen. Wii müssen uns vorheha|b-n. daß 
«vir für diejenig« n Bezi«-h« r, du bis -Mitte Januar nicht bezahlt 
haben, einen Cx-kkiittvcrtungi-zaschiag lieivchiH n und emp¬ 
fehlen daher allen die Reguliertmg des Ahonn« ments sofort 
vorzuuehmen. 


D<-n PostbSZUg haben a-ir von vierteljährlich a«if monat¬ 
lich «ungea-audelt. Für Januar ist hierfür der Bezugspreis 
von 90 Mk. festgesetzt. 

Für das Aizsland halien a-ir nach dem Vorgang zalilreichcr 
andi-rer Fachblätter die B<‘Z«igspreiae für das Halbjahr fest- 
geaetzt, und zwar in der Währung «k-s b«-treffenden Lande« 
zahlbar, so daß unsere Auslandlr-zieher in Zukimft nicht mehr 
nötig haben, sich Bankschecks zu beschaffen, oder lunständliche 
Porfanweis«uigf-n auszufüJlen, sondern den kleinen Bt-trag 
in ihrt-r Lanck-suahrting in «int-n gewöhnlichen Brief ein- 
sehließen können, oder noch besser in einen Einschreibebrief. 
Silbergeid bitten wir nicht aus dem Auslaiwl einzusendi-n. 
da dessen Kurswert weit geringer ist als der des Paptergekles. 
Der Auslandsbeztigspreis für das eiste Halbjahr 1923 beträgt für 


Tbcbscfaoslowakei . 25 Kr. 

Holland .2^ GW. 

Belgien .. .'. 10 Fr. 

Norwegen . 4 Kr. 

Schweden . 4 Kr. 

England . 5 Schülmg 

Italien . 15 Lire 


Frankreich . 10 Fr. 
Amerika ... 1 Dollar 
Schweiz ... 6 Fr. 
Spanien ... 5 Pes. 
Finnlarüd . . 25 finn. Mk. 
Argentini«‘n . 3 P. Pi-s. 


Alle anderen Länder 1500 Mk. pro Halbjahr. 


Der Verlig des „Kieenuioorapli“. 


ti 

























Der Klnematogmph — DOtseldort. 


Max Pralt, Grillparzor* Ewige Braut. Edwin Rungi-, 

\Vr|ag!<bucliliundlung, B<-rliii-LicliU-rfcldi-. ll»22. 

Difm-r b<-i aller Tiefcn.-iohürfiing in den tcliwr ausdeutluin-n 
Oebieton d<-s i goientrim^hen St-eh-nK-lwns eines feinstnervigen Dieb- 
ter« liels-nawiinlig planderntU- Ea-say wiegt kiiuschwen- Bände, 
literarhi.sturischer G<-Iahrtheit idier Crillpam-r Dr. Max l'n-la, 

d«-ii iinj«‘re Leser und alle Fn-imde der deutsch'n Kinematographie 
als ein«' d«'r pointiert sichersten Fi-dem schon lange zu säätr^-n 
Geleynheit halx-n. erw«'ist sich in seinem jün(^t<-n Merkchen wi«'<li r 
als der schöpferische M*'isl»'r des gewägti'n M’ones, der kristalh'nen 
Sätae — und darüber hinaus als eine empfindsame S«'ele. als vor¬ 
nehmer Repräsentant d«'r tViener literarischen Tradition — besU-r 
Zeit. Dies der Erinnerung Katharina Fröhlichs gewidmete schmucke 
Bändchen ist «‘in stmlUend«‘s St«'ml«'in in d«'i Saramlimg „D e r 
Lichtkreis“ imd g«'eign«'t, ein würdigles T itenfeuer über d«*m 
Grals' von Grillparzers Ewigen G<'liebten aufiiammen zu lassen. 
(Preis: Grundpreis 1,50 Mk. und Schlüsselzahl «ies Börwnvereins.) 


EIm 8tMtr-M«r*hall, Der steinerne .Mann. Verlag 
Grethlein&Co., Berlin und Zürich. Mit einem aus- 
iiehraend«'n Fabuliertak'nt. mit geschickt«'r Oharnkterisiening natur- 
x-erwachseiH'r Menschen, «li«» überz«'Ug«>nd in die wundervoll«' Gi'birgs- 
welt, di«' von dem Felsengebilde des „steinernen Mannes“ beherrscht 
wird, hin«'inkomponiert sind, mit dramatischer Wucht und fraiiliclu-r 
Kleinmak'n-i, so schlägt Stiek-r-Marehall ihr«' Li-ser in den Bann 
ilm'r Erzählungskunst. Das Eindringen der .,Kinoleute“ in die 
weltenferne G«'birg;8is'elt, der Kampf der Dörfler ^‘gen die L'ns«' d«'s 
Objektit-s, «iic ihre Heimat zu „profanieren“ sich anh«'bt, ist mit «'in«'r 
solchen Wärme «fc-s Mitempfindens dargest«'llt, daß wir vom Bau 
nur sclmierzlich beklagen können, daß die Is'gabt«' Autorin <leii< 
Wea«'n «Ies Films, der sich d«>ch gerade als ein U-geisU'rter Künd« r 
«iiT Naturschönheib-n U'Wilhrt hat, so verstän«lnisarm gi'genüber- 
steht. Diese F«'St8tellung muß hier imbedingt gemacht weitU'n; 
dem literarishen Wert des sauber gearbeiteU-n Romans, dem man 
viele Leser wünsclien muß, tim wir damit keinerk-i Abbruch. 


Vot*tl*otlin#V in Rov«1in • Geschäftsstelle und AnzeigenteU: Ludwig 
W ll'lfLUatJ lO • jegcl, Berlin W S, Mohrenstrafle 6, Femspr.: 

Zentrum 10678. Berliner Redaktionsdienst einschl. Filmpremieren: Dr. Max Preis, Berlin- 
Halensee, Küstriner Str. 23. Sämtl. Sendungen, auch für den redaktionellen Teil, sind nur 
an die Geschäftsstelle zu adressieren. Sonderartikel: fullus Urgiss. 


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