‘ URAUFFÜHRUNG DEMNÄCHST MOZARTSAAL
Greta Garbo u. 6/nar /gansson in „Die freudlose Gasse
SOFAR -FlUi-PRODUKTiON H. * BERUH SW. 4$. FRIEDRICH STR .23 « Til.DÖNHOFF: fWß,
w I
Der große Erfolg!
der Weltboxmeister
Hauptdarsteller in dem Universal-Zweiakter
Deutsche Bearbeitung: Ludwig Czerny
■MMMMMMltliiltMHIIMUlttUUilltlllMIHIftttlHIIIIltHIIIUIliill 'iMHBHIIlIHhllllllllHIM
Täglich im Mozartsaal und
Theater am Noliendorfplatz
Auskunft erteilt und Anfragen erbittet:
BERLIN SW 68
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FRIEDRICHSTRASSE 201
Fernsprecher: Amt Zentrum 2030 u. 12170
Telegramm • Adresse * Nototilm, Berlin
19. Jahrgang. Nr 950
Berlin. 3. Mai 1925
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itc 2
Rmcmatograph
Nummer 950
PH Htimtrg-ProduKflon 1925-26
Die Frau mit dem Elwa$
mir Lee Parry
liebe und Irompetenblasen
Nach dem bekannten Lustspiel von Hans Sturm
mit Lfllan Harvey, Harry Lledtlte
Der Liebeskäfig
Nach dem bekannten Roman von Hans Land
mit Lee Parry
Die Kleine vom Bummel
mi: Llllan Harvey
Dieser Film spiel! in jeder Orofislacff mit Original-Aufnahmen
(Die Kleine von der T^uentzienstraße
(Die Kleine vom Sladius)
(Die Kleine vom Jur^Iernstieg)
Die Kleine von der'Kaisersfraße)
(Die Kleine von def/Hohe Straße
(Die Kleine von defr Kärfnersfraße)
!
lila, die Gesdiidite einer jungen Dame
von Stand
mit Lillian Harvey
Frauen, denen man nadils begegnet
mit Llllan Harvey
und der
grogeEidiberg MonumenfalRoman Film
Hersteller: EichbergFilm G.m.b.H.
Vertrieb rar ganz Deutschland: Sttdfilm A.'G.
Nummer 930
fcmcmatograph
Der Wei bsleuf el
?
Seite 4
Junrmatograpf)
Nummer 950
—
Kennen Sie das Drama
von SCHÖNHERR
Wissen Sie. daß dieses
Drama stets der größte
Bühnenerfolg war?
wurde von der Metro-
Goldwyn verfilmt. Bar¬
bara la Mar' ist
Ramon Novarro
der schönste Mann
Amerikas- ihr Partner.
ist das ewig neue,
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vom Dämon Weib.
erscheint im Verleih der
Der Weibsfcufel
Der Welbsfeufel
Der Welbsleufel
Der Welbsleufel
Der Weibsleulel
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PHOEBUS-FILM A.-G
950
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Seite 5
London, Piccadilly Circus Paris. Placa de I Opera
BERLIN, FRIEDRICHSTRASSE 238 — WIEN Vll, SIEBENSTERN-GASSE 42 — LONDON. 164 WARDOUR STREET
PARIS. 50 RUE DE BONDY — ROM. VIA DELLE FIAMME 9 — ZÜRICH. LÖWENSTRASSE 31 — RIGA . GER¬
TRUDENSTRASSE 25 — W ARSCHAU. JASNA 22 — KOPENHAGEN. KOBMAGERGADF. 67 STOCKHOLM.
KUNGSGATAN 19 — CAIRO. RUE ELFI BEY 3 — KOBE. 31 AKASHI MACHI - TOKIO. KIOMZIOLU - OMORY
RincmntOQtQpfl Nummer 950
WESTI - FILME ÜBERALL!
Nummer 050
Ritifmatoftroph
Seite 7
Der neue Reichspräsident
Generalieldmarschall von Hindenburs
Der Film des Reichspräsidenten
bringt
Bilder aus seinem Leben
bis zum heutigen Tage
Das Beiprogramm der Stunde
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Depeschieren Sie an Deuverleih
DeulIgFilm A.-6. / Deulig-Verleih, Berlin §W68
Seite 8
Rtnemotogroph
Nummer 050
Herr Theaterbesitzer!!
Hindernissprünge zu Pferde
auf der neuen Reitbahn im Grunewald führt Ihnen die neue
Deuligwoche Nr. 18 vor. Dann foigt
von 1000 m Höhe
der Sprung eines Fliegers mit seinem Fallschirm Zeitlupen¬
aufnahme des Sprunges.
Uber den neuen Rundfunk-Sendeturm
wollen alle Radiofreunde etwas wissen. Wir bringen die Auf¬
nahmen des 120 m hchen Eisenbaues.
Nach Werder
geht die Sehnsucht aller Berliner im Frühling. Unsere
Operateure fuhren mit Wiener Bühnenkünstlern
zur Baumblüte
wohin Tilla Durieux. die bekannte Schauspielerin, sie ein¬
geladen hatte.
Dann wird Ihnen schwindlig
wem Sie die Arbeiten auf den riesenhaften Eisenkonstruktionen
eines neuen Wolkenkratzers sehen.
Kommen Siezu sich! Spielen Sie die Deuligwoche!
Deullg-Hlm A.-fi. / Deulig-Verleili. Berlin $w#8
19 Jahrgang, Nr. 950
ttttaioa
Berlin, 3. Mai 1925
das Älteste
%F Fl LJH'FACH-BLATT
Die gro$e Offensive
Von A r o s.
er die deutschen Zeitungen aut ihre F ilmstunmung hin
regelmäßig untersucht, kann die erfreuliche Feststel¬
lung machen,
daß die Denk¬
schrift des Spit¬
zen - Verbandes
eine Resonanz
gefunden hat
wie keine an¬
dere ähnliche
Publikation vor¬
her.
Man geht aus¬
führlich auf die
Darlegungen
des Verbands-
Geschäftsfüh¬
rers ein und
gibt zu, daß
seine Argumen¬
te außerordent¬
lich stichhaltig
sind. — Ich hatte
zufälligerweise
Gelegenheit,
mit einem pro¬
minenten
deutschnationa¬
len Abgeordne¬
ten über die
Schrift zu spre¬
chen und konnte
auch da fest¬
stellen, daß ein
Umschwung in
der Stimmung
eingetreten ist.
der sicherlich,
wenn die No¬
velle zum
Reichslicht¬
spielgesetz ins
Plenum kommt,
seine Früchte
tragen wird.
Die große
Offensive, die
die Spitzenor¬
ganisation ein-
geieitet hat,
wird also ihren
Zweck nicht verfehlen. Allerdings wird der volle Erfolg
gefährdet, wenn gewisse Außenseiter weiter fortfahren,
durch eine bestimmte Art von Filmtiteln das Ansehen
Zwei gute Freundinnen
/
Norm« Talma dg <-
des Films und seiner Industrie nach außen hm auf das
stärkste zu diskreditieren — Kleine Ursache, große
Wirkung. Jener
Parlamentarier,
der an sich du
Berechtigung
vieler Ford** -
rungen der In¬
dustrie aner¬
kannte, wies im
Laufe des Ge¬
spräches darauf
hin, daß er ab
und zu in Zei¬
tungen gelesen
habe, daß man
Filme, die vier-
oder fünfmal
verboten ge¬
wesen seien,
beim sechsten
Mal wieder ge¬
nehmigt habe
Er habe sich
in zwei oder
drei Fällen die
Inhaltsangaben
der Filme be¬
schafft und sei
zu dem Re¬
sultat gu om-
men. daß nach
denProtokollen
der beteiligten
Prüfstellen
schon das Vor¬
handensein
derartiger Mög¬
lichkeiten be¬
denklich sei.
Selbstver¬
ständlich sei der
Film m starkem
Maße eine ge¬
schäftliche An¬
gelegenheit,
aber hier habe
|jj das Geschäft-
| liehe zurück
L zutreten, eine
Argumentation.
die zwar nicht ganz richtig ist, in der aber ein Körnchen
Wahrheit steckt, das zu denken gibt. — Man sollte in
solchen Fällen, wenn man wirklich einen Film gerettet
{
Agnes Ayrei
Seite 10
Rmematograph
Nummer 950
hat, daraus keine Reklamenotiz machen, und der „Kine-
matoßraph** wird es sich in Zukunft überlegen, ob er
derartige Notizen noch veröffentlich.. Sie haben für die
Beteiligten recht wenig Nutzen, während sie der Industrie
ganz erheblich schaden.
Es wäre jetzt die Zeit, daß der Re rhsverband der deut¬
schen Lichtspieltheater seine Sorge um die Tapete zu¬
rückstellen würde und dafür seine ganze Kraft der Lust¬
barkeitssteuer-Denkschrift zuwendete. Wir haben dem
Generalsekretariat gerade in dieset Woche einen Brief
übermittelt, worin ein Thcaterbcsitzer im Namen eines
ganzen Bezirkes Bedenken geäußert hat, ob der R richs-
verband tatsächlich in der Lustbarkt itssteuersache »*twas
tun würde; denn man sammelte schon seit Monaten für
eine große Aktion und sehe als Resultat nichts als die
Quittungen.
Wobei festzustellen ist, daß die Fachzeitungen mehr
aufgebracht haben als in ganzen Provinzen die Theater¬
besitzer. Dafür geht dann der Pressechef des Reichsver-
bandes eis Inseraten-Akquisiteur umher. Wenn die Fach¬
presse bisher diesem Treiben, das sich in kaufmännisch
skandalöser Form bewegt, ruhig zugesehen hat, so ge¬
schah das mit Rücksicht darauf, daß man die Arbeit des
Generalsekretärs Ehr. Pabst außerorcentlieh schätzt, aber
Herr Dr. Pabst, der außerordentlich beschäftigt ist, sollte
sich doch einmal seine Presseab;ei!unß genauer ansehen.
Vielleicht nimmt der Vorstand des Rtichsverbandes Ge¬
legenheit, sich auf einer der nächsten Berliner Sitzungen
einmal über die Angelegenneit zu unterhalten.
Welche groteske Form der Lustbaikeitssteuerkampf
annimmt, sei in einem Beispiel aus Heinsberg erzählt.
Dort besteht ein großes, neu gebautes Theater, das vom
Finanzamt Steuerfreiheit für die Einkommensteuer ge¬
nießt, weil es tatsächlich keinen Verdienst abwirft. Die
Lustbarkeitssteuer ist natürlich trotzdem katastrophal.
Der Theaterbesitzer hat uns die Angelegenheit ein¬
gehend geschildert und eine Eingabe an den Minister bei¬
gefügt, die wir weiterleiten sollten.
Wir haben ihm weitestgehende Unterstützung ver¬
sprochen, und er hat unseren Brief, der ihm verschiedene
Wege zur Beschwerde zeigte, und der auf Vorgänge in
anderen Städten hinwies, dem Bürgermeister vorgelegt
Der hat natürlich erklärt, ihn lassen alle Bemühungen
kalt, wenn aber dei „Kinematograph" oder die Verbände,
an die der „Kinematograph** sich wenden will, irgend
etwas gegen die skandalöse und erdrosselnde Heinsberger
Steuerpolitik schreibt, werde er jene Steuerstundung
aufheben, die er bewilligt hatte, als das Finanzamt
Mobiliar pfändete, so daß die Fortführung des Betrieber,
überhaupt unmöglich würde, wenn nicht Stundung eintrat.
Der Herr Bürgermeister hat erklärt, solange er in
Heinsberg sei, sei an eine Ermäßigung nicht zu denken. Er
hat für „Quo vadis?“ die Steuerermäßigung abgelehnt,
weil das kein Lehr-, sondern nur ein Kulturfilm sei. Daß
in der entsprechenden Ministerialverfügung Lehr- und
Kulturfilme gleichgestellt sind, interessiert den famosen
Schützer der Heinsberger Gewerbetreibenden überhaupt
nicht.
Wir werden uns gestatten, durch die Verbände den Fall
Heinsberg sehr gründlich nachprüfen zu lassen. Der Herr
Bürgermeister kann ja einmal versuchen, als Antwort die
Steuerstundung aufzuheben. Wir würden dann dafür sor-
Nummer 950
Seite II
Autoriju**rt*: Bk-arbv«tun£ von Aro%.
II. TEIL
ens~
inerunöm%
von
ihm selbst
i erzählt
Nachdruck verbot« n
Iso, wie gesagt, ich wollte Messerwerfer werden. Als
meine Eltern eines Tages fort waren, glaubte ich, daß
die Zeit zu einer Art Generalprobe gekommen wäre.
Ich band meine Schwester an der Gartentür fest, nahm
ein paar Taschenmesser und holte mir große und kleine
Schneidewerkzeuge aus der Küche, die ich nun geschickt
gegen die Tür warf. Meine Schwester schrie. Aber das
störte mich nicht, denn der Dame im rotseidencn Trikot
im Zirkus war ja nichts passiert. Warum sollte das bei
mir anders sein? Leider hatte ich für die Durchführung
meines Experiments einen schlechten Zeitp inkt gewählt
Ich dachte nicht daran,
daß unser Vater um
diese Zeit heimzukehren
pflegte. Er kam gerade
in dem Augenblick, als
unser großes Schlachs
messer an der rechten
Kopfseite meiner Schwe¬
ster vorbeisauste. Er
hatte wenig Sinn für
diese artistische Tätig¬
keit und hielt mir nicht
nur eine ziemlich deut¬
liche Rede, sondern
machte mir auch nach
drücklichst von rück¬
wärts klar, daß derar¬
tige Betätigungsfelder
nicht für einen sieben¬
jährigen Jungen be¬
stimmt seien.
Als ich acht Jahre alt
war, zogen wir nach
Pennsylvanien, wo mein
Vater ein Holz- und
Baugeschäft leitete. Wir
lebten zum erstenmal in
einem richtigen Hause,
und ich mußte, ob ich
wollte oder nicht, in die
Schule. Ein besonderes
Vergnügen war das nicht
für mich, um so mehr,
als ich nachmittags
Stalldienst hatte, für un¬
sere Pferde und Maul¬
esel sorgen mußte, was
mir nur dadurch erleich¬
tert und erfreulicher
wurde, daß bei uns
einige wirkliche Voll¬
blutpferde untergestellt
waren, mit denen ich
mich bald anfretindete.
Ich erzähle nichts
Neues, w enn ich verrate, daß ich heute in der W oche
einige tausend Dollar verdiene. Sie machen mir aber
nicht so viel Freude wie die fünfzig Cents, die ich mir
damals m sieben Tagen wirklich schwer im wahren
Sinne im Schweiße meines Angesichts erarbeiten
mußte.
Pennsylvanien war, wie gesagt, ein kultiviertes Land
Lassowerfen war in der Gegend m der wir jetzt lebten
ganz unbekannt. Ich zeigte mit großem Stolz den Jungen
aus der Umgebung alle die Tricks, die ich mit dem Seil
gelernt hatte. Aber sie hatten dafür nicht das richtige
Verständnis, denn sie
waren anders erzogen —
nach meiner damaligen
Ansicht natürlich viel,
viel schlechter als ich.
Es gab wohl Seile in
Pennsylvanien, aber
nicht so die richtigen
Lassos und nicht in der
richtigen Länge. AU ich
nun intensiv nach einem
Lassoersatz zu suchen
begann, stellte ich fest,
daß dafür nur das Seil m
Frage kam. mit dem die
Flagge, die im Ballpark
stand, gehißt wurde. Es
schien mir. als ob es dort
nicht die richtige Ver¬
wendung fände. Ich klet¬
terte also zuerst auf das
Haus, dann über das
Dach, holte die riesige
Leine und brach mir
dann beinahe beim Her
unterklettern den Hals.
Die Sache ging ein paar
Tage gut. Dann aber
sollte aus irgendeinem
Grunde die Fahne hoch
gezogen werden Man
vermißte das Seil, und
meines Vaters scharfe
Augen, die schon den
richtigen Zusammenhang
ahnten. fanden denn
auch das corpus delicti
im Stall unte*’ Heu ver¬
steckt. Ich mußte zu¬
nächst das Seil zurück¬
geben, und dann gab es
wieder nachdrückliche
Belehrung teils münd¬
lich, teils in einer Hand¬
schrift. die sich ln lange
Seite 12
Rmcmatograpf)
Nummer 950
anhaltenden Striemen zeigt und nicht
gerade sehr angenehm ist.
Pennsylvanien war ja recht gut und
schon Aber mir steckte der Westen
im Blut. Meine Sehnsucht und all
meine Träume gingen zurück nach
Texas. Mein Wunsch, als Cowboy an
die Stätte meiner ersten Jugend
zurückzukehren, ging indessen erst in
Erfüllung, als ich fünfzehn Jahre
zählte. Dann war ich so weit, daß ich
wieder gen W'esten ziehen konnte.
Ich arbeitete als regelrechter Cowboy
und kam ganz gut vorwärts. Zwar
hinderte mich hier und da mein Alter,
aber da ich geschickt und willig war.
fand ich immer einen Brotherrn.
Glückliche Zeiten, wo es wirklich
noch Cowboys gab, wie sie heute nur
noch der Film und die Bücher schil¬
dern! Wo man mit Flinte und Lasso
durch die großen Prärien sauste.
Pferde und Büffel fing und zähmte.
Wo die Flinte genau so wichtig war
wie die hohen Reiterschuhe und wo
man mehr Wert auf einen Lasso legte
als heute etw\ auf die Zahnbürste.
Man macht sich meist eine falsche
Vorstellung von einer Farm. Ein Far¬
mer besaß oft so viel Land, das an
Quadratmeterzahl größer war as
viele europäische Fürstentümer. Die
Herden waren im wahren Sinne des
W'ortes zahllos.
Oft lieferte man sich wegen Kleinig¬
keiten richtiggehende Feuergefechte.
Man schlief in Wolldecken, am Feld¬
feuer, unter den leuchtenden Sternen
von Texas. Unsere Pferde können
sich mit den besten Hengsten und Stuten der Welt
messen. Ich selbst ritt auf einem Pony.
Mit sechzehn Jahren bestand ich meinen ersten Kampf
gegen ein paar Mexikaner, der mir den Sieg btachte. Ich
habe immer gern an Wettkämpfen unter den Cowboys teil-
gcrommen. Oft war mir der Sieg hold, manchmal aber
kam es auch zu Niederlagen. Die stillschweigenden Ge¬
setze des Landes verlangen, daß man Sieg und Niederlage
mit der gleichen Ruhe trägt. Das war mir nicht schwer,
weil eben die Gewinne bedeutend größer waren als die
Verluste.
Diese Cowboytage gehören zu meinen schönsten Erinne¬
rungen Aber sie dauerten nicht lange, denn meine An¬
gehörigen wünschten, daß ich wieder in ihrer Nähe weilte.
Ich ging nach Pennsylvanien zurück und ward Industrie¬
arbeiter, Pincove-Boy. Das ist ein untergeordneter Posten,
der einem zur Aufgabe macht, mit „Pincoves“ von Arbeits
platz zu Arbeitsplatz zu ziehen und die Leute mit Material
zu versorgen.
Ein Vergnügen war die Arbeit in der Gießerei nicht.
Die Arbeiter haben nicht gerade die besten Umgangsfor¬
men, aber sic sind an sich herzensgute Menschen. Wenn
sie nach dem „Pincove-Boy” riefen, war es genau so, als
ob eine Anzahl Seeräuber nach dem Schiffsjungen schrie.
Es ist keine Renommage, wenn ich behaupte, daß ich
eigentlich recht beliebt war. Das kam daher, weil ich auf
der einen Seite Scherz verstand und auf der anderen
Seite immer ein lustiges Wort und eine passende Bemer¬
kung fand, wenn man versuchte, mit mir einen schlechten
Witz zu machen.
Im übrigen galt ich als guter Fußballspieler, und wer in
diesem Sport etwas leistete, hatte
überall halb gewonnen. Wir hatten
in der Gießerei unseren eigenen
Fußball-Klub, und ich galt als eins
der tüchtigsten Mitglieder. Man
konnte mich als Stürmer verwenden
und sah in mir auch einen routinier¬
ten, sicheren Torwächter. Meine
Liebe für den Fußball wurde bald
zur Leidenschaft, und noch heute
widme ich manch freie Stunde die¬
sem Sport, der mir vom Standpunkt
des körperlichen Trainings aus wie
auch in seiner Vielseitigkeit weit über
Golf und Tennis steht. Einer meiner
damaligen Mitspieler war Andy
Smith, der jetzt Trainer für die „Cali¬
fornia Bear” ist, die seit vier Jahren
die Fußballmeisterschaft für West¬
amerika innehat. Das ist nicht so
einfach, denn der Wettbewerb unter
der* amerikanischen Vereinen ist roch
viel, viel größer als in Europa und in
Deutschland. Er gilt als einer der
größten amerikanischen Autoritäten
auf dem Gebiet des Fußballspiels, und
wenn er einmal aui seinen großen
Sportreisen mit seiner wunderbaren
Mannschaft nach Los Angeles kommt,
besucht er mich auf meiner barm,
und wir sprechen dann abends am
Kamin mit wehmütigem Lächeln von
den alten Zeiten.
Meine pennsylvanische Gießer-Epi¬
sode hat mir auch beim Militär un¬
geheuer genützt. Ich habe bei der
Artillerie gedient und für meine Ab¬
teilung bei dem Kampf um die
Meisterschaft des Armee-Klubs im
Jahre 1901 mit dazu beigetragen, die Me ^ halt zu
gewinnen, indem es mir gelang, den entscheidenden Ball
in das Tor d *s Gegners zu schicken.
Um diese Zeit brach der Spanisch-Amerikanische Krieg
aus. Selbstverständlich mußte ich, dem damals schon der
Drang nach Taten und Abenteuern im Blut lag, mit dabei
sein. Der Krieg schien für mich das größte Ereignis
meines Lebens zu werden, und ich gestatte mir, der
Meinung zu sein, daß sich niemand in den Vereinigten
Staaten besser an den 25. April 1898 erinnert als ich.
Ich arbeitete damals als Holzfäller in den pennsylva-
nischen Wäldern. Als ich an diesem Tage zu m nner
Arbeitsstätte ging, traf ich wie gewöhnlich den kle»nen
Wagen, der uns täglich Zeitungen und Lebensmittel in das
abgelegene Holzfällergelände bringt. Schon von weitem
schwingt der Wagenführer die Zeitung und ruft: „Krieg,
Krieg!” Ich lese dann in der Zeitung vom Krieg, von
Amerika und Spanien, von Jen Gründen und von den Aus¬
sichten. Dinge, die mich an sich wenig interessierten,
denn was kümmert sich ein amerikanischer Holzfäller um
die Politik. Wichtig war mir nur der Aufruf des Präsi¬
denten, der Freiwillige für die Armee suchte.
Der Krieg kam mir natürlich unerwartet, denn ich be¬
schäftigte mich mit den großen Fragen des Tages nicht
im geringsten. Aber trotzdem kam sofort der Entschluß,
in die Armee einzutreten. Ich stürzte zurück in die kleine
Stadt, die der Mittelpunkt der Holzfällergegend war, und
faßte den Entschluß, zur Marine zu gehen. Wieso ich,
der ich von Schifferei keine Ahnung hatte, dafür aber
Flinte und Lasso handhabte wie kaum ein zweiter, auf
diese Idee kam, weiß ich nicht. (Fortsetzung folgt.)
hxn M u. ürr l a-wwrrlfr.
Nummer 950
Rinrmatograph
Seite 13
Tom Mix
rei große Fox-Tage. Sonntags die Ankunft mit
großem Presseempfang im Adlon. Der berühmte
Cowboy in einem weißgelben Anzug mit Lederbesatz.
Zuerst, damit es gut aussieht, den Kiesenhut auf dem
Kopf, den er aber bald erleichtert ablegt. Cowboy-Lack*
stiefel, weiß bestickt, mit abgehackten Spitzen. Wahr¬
scheinlich der letzte ..dernier cri” in den Prärien oder eine
eigene Erfindung
des Mannes, der die
großen Sprünge
macht.
Er ist ziemlich
still, sozusagen
„sprachlos“. Läßt
sich geduldig photo¬
graphieren, von
vorn, von der Seite,
mit Außenberg und
Melamerson, mit
seiner Gattin u id
Schwiegermutter.
Stehend, sitzend --
kurz gesagt, in allen
Variationen. End¬
lich taut er auf und
erzählt, was unsere
Leser nach und nach
im ..Kinematograph
ausführlich verfol¬
gen können.
An seinem Gürtel
blitzt eine Biillant-
spange. Die sollen
ihm die Cowbovs
gestiftet haben. Er
erzählt amüsant von
seiner Reise und be¬
dauert nur, daß er
so wenig von Berlin
sehen kar n.
Montag großer
Empfang der Thea¬
terbesitzer. Sie
schenken ihm eine
Dogge. angeblich
die schönste die in
Deutschland aufzu¬
treiben ist. Die
Wiener Kinoinhaber,
die auf Einladung von
Fox nach Berlin ge¬
kommen sind, brin¬
gen eine Reitpeitsche
mit silbernem Griff.
Am Sonntag abend war Tom Mix im Großen Schau¬
spielhaus, wo ihn Peukert begrüßte und ihn die Tiller-
Girls umtillerten. Das ließ den Direktor Schuch nicht
schlafen. Am Montag war die Parole: Abends in die
Scala! Da zog man die Sache noch geschickter auf. Tom
Mix tat so, als ob er nicht auf die Bühne wollte, und da
kamen die Hoffmann-Girls — zufälligerweise noch eine
Stunde nach dem Auftreten in ihren Kostümen — und
brachten ihn auf die Riesenbühne. Im Zuschauerraum
rief aber eine Stimme, die an Rufen gegen Bezahlung
gewöhnt war: „Tom Mix soll sprechenf M — Und also
sprach Tom Mix: „Ich kann reiten, schwimmen, fechten,
das Lasso werfen und Verträge gegen hohe Honorare un-
in Berlin
terzeichnen — aber ich k inn nicht reden!* I nd so redete
ei denn nicht, sondern Hans Tmtner, der du Sache aus¬
gezeichnet organisiert und aufgezogen hatte. — Dabei
ist dieser Tom Mix ein ganz kleiner Schwindler. Denn als
am Dienstag abeno das große Adlon-Bankett war. sprach
er nicht nur ausgezeichnet, sondern auch lange. Er stepte
mit den hübschesten Damen, die da waren, und wandelte
nach Tisch durch
die Konversations-
z.mrrn r und machte
..shake hands”. — Es
gab sechs Gänge und
sechs Reden, zu¬
nächst Herr Außen¬
berg, der europäisch!
G« neralreprasentant
der auf das W'ohl von
Tom Mix trank
Dann meldete sich
Herr Direktor Mela¬
merson, der Leiter
der deutschen Fox-
Filiale. und schlie߬
lich sprach Aros
für die deutsche
Presse und für den
Film-P*esse-Ver¬
band. Er schloß mit
Einern Hoch auf die
deutsch-amerikani¬
sche Verständigung
Mr. Ayres, ein
amerikanischer
Journalist. feierte
im Namen der Aus-
landspresse seinen
Landsmann. Er tat
das in einer humor¬
vollen. sarkastischen
Art, die dem ameri¬
kanischen Zeitungs¬
schreiber eigen ist
Dann meldete sich
Herr Gutmann für
die Berliner Thea
terbesitzer, die sehr
stark vertreten wa¬
ren. Herr Galewski
erfreute mit einem
Tom - Mix - Gedicht,
und Norman W right
der bekannte eng
lische Verleger, be¬
nutzte die Gelegenheit, um Reklame für seine neue
deutsch-amerikanische Gründung zu machen — l nd
dann sprach Tom Mix : Von Berlin, vom deutschen Film,
von sich and seinen Pferden.
Bei Tisch zirkulierte eine Prachtmappe, die der ..Kme-
matograpF“ dem amerikanischen Star gestiftet hatte.
Auf einer Rundfahrt, die ihn an den größten Kinos vor¬
überführte. die Tom-Mix-Fiime spielten, wurde er en
thusiastisch begrüßt
Tom Mix ist am Mittwoch wieder nach New York zu¬
rückgekehrt. Jetzt fährt er aufs neue Hollywood entgegen
Er muß aus Deutschland die besten Erinnerungen m tgi -
nommen haben.
| Spezi «lau i n ahme de» ,Kin.m*«ograph|
Mister Außenberg, der europäische Generalrepräsentant
D. Melamerson, der deutsche Direktor
Tom Mix. der Star der Fox
$e\le 14
Rinttnatosrapf)
Nummer 950
Der deutsche Film
im Kampf um das deutsche Lichtspieltheater
Von Heinz Udo Brachvogel
A lle Einfuhrstatistiken kön¬
nen uns nur ein unklares
Bild von der Lage des deut¬
schen Filmes im eigenen
Lande geben, solange sie
nicht hm und wieder durch
prägnante Beispiele aus der
Praxis, d. h. aus dem Thea¬
tergeschäft ergänzt werden
Denn — so wenig es auch
vielleicht manche wahr haben
mögen, das A und 0 der
Filmindustrie ist und bleibt
das Lichtspieltheater Denn
nur das Theater hat — das
Publikum.
Vielleicht ist es daher
nicht ganz ohne Interesse,
einmal zu vergleichen, wie
der tatsächliche Filmkonsum
sich eigentlich auf Deutsch¬
lands Fabrikation und auf
Auslandsfabrikation verteilt.
Ich nehme als erstes Bei¬
spiel dafür die Programme,
welche die „Schauburg“-
Berlin (Direktion G. Imkc)
in demZeitraum der letzten
vier Jahre spielte (vom
1. Mai 1921 bis 1. Mai 1925).
Die Schauburg ist als
Emelkatheater ein Konzern¬
theater und dient somit der
deutschen Fabrikation als
Stützpunkt. Sie ist in der
Wahl ihrer Programme als
Konzerntheater nicht voll¬
kommen frei, sondern muß
die Produktion des Kon¬
zerns berücksichtigen. Das
Bild ihres Filmkonsume»
wird also in gewissem Sinne
„deutschfreundlich*' sein, je¬
denfalls viel deutschfreund¬
licher und — deutscherfreu¬
licher als das vieler freier
Theater! Rückblickend auf
diese ganze Entwicklung
wird mancher — vor allem
im Vergleich mit anderen
Theatern — nicht umhin
können, festzustellen, daß
die Befürchtungen vor einer
„Überflutung" der deutschen
Theater nicht so ganz un¬
berechtigt waren, als manche
gerne behaupten wollten.
Im ersten Zeitabschnitt
(Tabelle I) ist natürlich ein
starkes Überwiegen der deut¬
schen Filme festzustellen.
30 Spielwochen deutsch,
16 Spielwochen aus¬
ländisch,
6 aus deutschen u. aus¬
ländischen gemischt
Programme der Schauburg, Königgrätzer Straße
vom 1. Mai 1921 bis 1. Mai 1925
1921-22
Woche
Programm
Ur¬
sprung
39. April bi; 5. Ma-
SrbloU YogHod
D
Die «eh warse Srh mach
1>
f». Mai ha» IS. Miii
l>cr grobe i lief
D
13. Mai hi* IS. S .i
Die Dunkelkammer
D
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SO. Mai hi* Lrf. Mai
lH*r Schützling de» T.tde*
A
ST. M.«i hi* : . Juni
New Yorker scbreckensnaehtc
A
1. Jum hi» 9. Juni
Hotel Tartaru»
1»
lo Juni ht* II. Jun-
1 1 rol»t«dtm Mel«
D
17. Juni hi» a. Juni
Der Brand im \ «riete MuicoMc
D
S4. Juni bt» w Juni
1 aro A* I u. 11
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1. Juli his ?. Juli
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Ab. Marterpfahi
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SS. Jul» hi» Sd. Juli
Da» grob spiel I
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„ .. .. III
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IS. Au*, hi* 1*. Au*
.IV
A
19. Au«;. Im» 25. Au».
1 sru» 1
A
IKt Teufel auf Emeraude
A
SU. Aug. Im» I. Sept.
Tarzan* Roman
A
•„*. Sept. bi» *. Sept.
Der komg der Manege
1) ]
9 ftept. hi* l.V Sept.
fsnsai Mache
A
lft.Sopt. bi» 32 Sept.
Der lebende Propeller
D
23.Sept. hi« » Sept.
Die Nuehi der Einbrecher
]}
30. Sept. bi» * Oki.
Die eiserne Fuu»t
D
Der Schrecken der roten Muhle
D
7 Okt. hi* 1.3. Okt.
Der heilige Hall
D
14. Okt. bi» Sl». Okt.
Die tictielgrafin vorn kurfurstendamm
D
si. okt. bi» r. okt.
Die Ueheiüitiis«e der 3. Xov.-Woche
A
Di« weitle Sklavin
P
SP Okt. bi» 3. Xov.
Der Schatten der Uahy I.eed
D
4. X« v. bi* 10. Xo*.
Sterne de« Westen«
A
Die brennende Akrobatin
D
11. X »v. bi* 17. No»
Jul<d. der Apaehe
D
1H. Xov. bi* S4. Xov
Der Fumt der Iterife
D
SS. Xov. bi* 1. Dt»*.
l nu», «ler W eg in die Welt
D
?. De*. bi*. 9. lh*x.
lh»r Dann durch die ll.dle
D
9. Pr*. bi* 1&. De».
Die .Schuldlire
D
letrüger de* Volke»
I»
1« De*. bi* SS. De*.
Die Todeolcitcr
D
D’e t#e*cbi« hie de» grauen Hause«
P
33, Io»*, bi» 59. Do*.
D. Liebesabenteuer d. »chonen Evelt ne
D
1922:
.10. Xtc*. bi» .V Jan.
Per Verfluchte
P
Die kleine Mid Hielte
P
9 Jan bi* IS. Jan.
lh*r Abenteurer
D
IS. Jan bi» 19. Jun.
Treul«»*e Frauen
D
Lutte-Lun'
P
SO. J*n. bi* 3«. Jun.
Da» ungelehrt ebene OttHs
D
sündige Mutter
D
S7. Jan. bl* 1. Fehr.
1 Oelb*tern
D
3. Febr. bi* t. F«»br. ,
ih*r Koman einer armen Sunde, ii
D
lo.Febr. bist«. Febr
SiiMckietons Südpolexpedition
A
Ihr Homati einer armen Sünderin
D
l7.Fetor. bisSS.Feb .
Hhaekleton» Sud pole Spedition
A
Ihr »ehleehter Ruf
D
34 Febr. bi» S. Marx
Shackleton» Südpolexpedition
A
Da» verschwundene Hau*
D
3. Mar« bi* 9. Mi r*
Ih** Lelo-n» und der Liebe Wellen
P
1» Män bi« 19. Var*
Sehande
P
17.Mur* bi» 33. Marz
Ihe Schiffbrüchigen
P
S4.M9rxbi*ao. Mars !
Da» Oebeimni» der Ouillotine
A
31. Mur* bi» 9. April
Ihm Logier hau» für Gentlemen
A
j 7.April bi» 13. April
Mectoub und die fünf Jungge*ellen
A
14. April bi«SO. April
Der Mann au* Stahl
P
31 April Im» 37. April
Du wir*t »ie nicht heiraten!
A
Im Schatten der Vergangenheit
P
SP. April bi* 4. Mai
Du« Straltenmndcheu von Herlin
P
Mm bi* 11. Mm
Die grolle Lüge
P
! 15. Mut bi» 19. Mai
l'm die Ehre einer Frau
A
19. Mai Ml 1 M
Da* schwane Coutert
P
39. Mai bi» 1. Juni
Die Herrin de» Xil«
D
3. Juni bi* 17. Am;.
Wegen Keimt ierung geschlossen
1h. Aug Ins34. Aue
Kasan
A
„Er“ und »eine Rit alert
A
?.Y Aue bi«31. Aue.
Der Graf ton Monte t'hri«to 1
A
1. Sept. bi* 4. Srpt.
! Der tiraf ton Monte Christo II
A
lh*r schlummernd* Vulkan
P
4. Rrpl. bi» 7. Sept.
Ihr Graf von Monte Chrtslo 111
A
9. Hcpt. bi» 14. Sept.
Der Gr«f von Monte <*bri»to IV
A
Die Tochter de* Wurberer»
D |
15. Sept. bi» 51. Repl.
Ih*r Gr«f ton Monte <*hri»to V
A
l*ru*ehiia« Geheimnis
P
SS. Srpt. bi* 3» Srpt.
D
?9 Hcpt. bl» 5. Okt.
IH* Liebesnest 1
D
•. Okl. bi» IS. Okt.
..Er*' al« Hotelboy
Das Liebesnest II
D
13 Okt. bi» 1«. Okt.
New York* ExpreU Kabel
A
Dm* Auge de» Toten
D
20. Okt. bi» 29 Okt
Der Llebe«roman de* C>»are l’haldi
P
57. Okt. bi» S. Xov.
Der unheimliche Gast
P
3. Xov. bi» 9. Xov.
Iter unheimliche fia*t
D
Kauft Marie« Aktien
D
10. Xov. bi» 19. Xov.
Marie Antoinette
D
17. Xov. bi» 53. Xov.
l’m Liebe und Thron
D
24. Xov. bi» So. Xov.
Dr. Jim
A
1. Des. bis 7. Des.
Das Geheimnis des C)«in«
P
Dazu kommt noch, daß in
diesem Zeitabschnitt ameri¬
kanische „Serienfilme" seli¬
gen Angedenkens laufen,
wie z. B. „Caro As" (sechs
Teile) und „Pas große Spiel"
(vier Teile) Von der deut¬
schen Produktion, die im
ganzen in dieser Epoche 45
Filme in dem Theater her
ausbringt, deckt der unent¬
wegte Eichberg mit 7 Wer¬
ken ungefähr 15%. Die
„Großen Amerikaner" fallen
außerdem in die schlechteste
Kinozeit, in die Wochen vom
24. Juni bis 18. August.
Im nächsten Zeitabschnitt
(5. Mai 1922 ks 3 Mai 1923)
bessert sich das Bild noch
mehr zugunsten deutscher
Erzeugung Von 42 Sp*el-
wochen sind 26 rein deutsch.
Zwölfeinhalb rein auslän¬
disch. Drei und eine halbe
gemischt. Die Inflation mit
ihrer „Flicht in die Sach¬
werte" bringt eine vollkom¬
mene Renovierung des Thea¬
ters, das dafür vom 2. Juni
bis 24. August geschlossen
bleibt! Erst im Winterab¬
schnitt dieser Epoche begin¬
nen sich die wirklich „gro¬
ßen" Auslandslinie geltend
zu machen. Der erste Film
mit Alla Nazimova erscheint,
der erste mit Priscilla Dean,
. . . endlich am Schluß die¬
ses Zeitabschnittes „Das alte
Nest" und „Wo die Lampen
düster kennen". Die Serien¬
filme haben aufgehört, und
kehren erst pünktlich in den
Sommermonaten des näch¬
sten Zeitabschnittes, in den
Wochen vom 13. Juli bis 23.
August, wieder. Der Zeit¬
abschnitt 4. Mai 1923 bis
1. Mai 1924 zeigt eine starke
Besserung der ausländischen
Filme. Wir zählen von 52
ganzen Spielwochen in die¬
sem Jahre nur mehr
29 rein deutsche,
23 rein ausländische.
‘ keine gemischten!
Noch einmal treten 2 Serien¬
filme in Erscheinung „Mit
Stanley im dunkelsten Afrika"
(6Teile) und „Der Hoxerkömg
von New York" (4 1 eile), aber
dann kommen s« h«*n die
amerikanischen „Kanonen"
aufgefahren „Die Königin
von Saba", „/iiknakind ’ und
Rmc ratograptj
Nummer 950
allerhand Foxfilme. Die feh¬
lende Produkte der Infla¬
tionsmonate macht sich
stark bemerkbar und er¬
leichtert den ausländischen
Filmen den Fintritt.
Im nächsten Abschnitt, vom
1. Mai 1924 bis 1. Mai 1925,
hat endlich der Ausländer
einen — allerdings sehr
knappen Sieg über d.e In¬
landsproduktion zu verzeich¬
nen. Von 50 Spielwochen ge¬
hören 25 ihm, 24 dem deut¬
schen Film, während eine
Woche gemischt gespielt
wird. Allerdings treten auch
hier wieder, wenn auch klei¬
nere, Serienfüme auf: „Ein
Kind der freien Liebe“ mit
3 Teilen, ferner „Die drei
Musketiere" mit 3 Teilen etc.
Vom Dezember 1924 ab aber
ist die gezeigte Produktion
mit ganz wenigen Ausnah¬
men rein deutsch und wird
zum größten Teil vom Kon¬
zern selbst geliefert.
Lustspiele und Beipro¬
gramme sind hierbei erklär¬
licherweise nicht berücksich
tigt. Für Interessenten mag
es nicht unwichtig sein, zu
hören, daß das deutsche
Lustspiel in diesen vier Zeit¬
abschnitten verschwindet.
Damman, Karlchen, Leo
Peukert machen dem Manne
Platz, der sich stolz nur
„ER" nennt.
Die Quintessenz des Gan¬
zen: Selbst ein Konzern¬
theater, das eigene Produk¬
tion im Rücken hatte und
diese berücksichtigen mußte,
konnte sich der Überfrem¬
dung mit ausländischen Fil¬
men in den vergangenen 12
Monaten nur mühsam erweh¬
ren. Das Konzerntheater,
das als organisches Glied in
einem großen Ganzen zuerst
die eigenen Filme und dann
erst fremde Werke heraus¬
bringen muß, hat gegenüber
fremden Einflüssen einen
ganz anderen Rückhalt als
das freie Konzerntheater,
können nie eine ganze Pro-
duktionabsc hließen. Sie kön¬
nen also auch nie unter der
Last vieler „angehängter"
Filme leiden, die so man¬
chem freien Theater schon
den ganzen Verdienst weg¬
gefressen haben, den sie mit
dem einen großen Schlager,
an dem der ganze „Schwanz"
hing, hatten einheimsen kön
nen. Das Konzerntheater hat
nicht so ganz freie Hand
1922- 24
Woche
Programm
l r
sprun^
8. Ile*, hi« 14. Pc*.
Ihi* Hohe Lud der Liehe
D 1 I
15. Pos. bis 31. Lies.
Lehensroulette
„Kr“ »leigt naeh
H
J2. Ile*, hi» !0 Ilex.
Auge um Auge
(Ha*»oubai», die Hlume der Wüste’-
A '
1923:
2«. lH*. hi« 4. Jan.
i Me Maske
D
5. Jan. bi« 11. Jan.
Vlonna \ au na
H
11. Jan. bi« 14. Jan.
Moiiua \ aiuia
V
1 IS. Jan. hi« 25. Jan.
l>er Lavorit der Königin
D
*ti Jan. bi« 1. Lehr.
Nathan der W et»e
1»
i. L ehr. bi« 8. Kehr.
Nathan der Weis«
li
P. L ehr, bis l5.LYbr
Lreiwild (Prisrill« I»ean)
A
»♦iLYbr.bis22.LYbr.
1 »er Leidensweg der Kva Crunwaid
I>
iS. Lehr hi« 1. Mar*
K* Talen
I»
2 Marx hi« *. Mar*
Mt.tterber*
li
t. Marz hi« 15. Mar*
Ihm Herzog .von Alm»
li
11. Mar* bi« 33. Mar*
In»« rote Laterne tNazimoia
A
23. Marx hi« 2». Mar*
lNr letzte Kampf
n e
SU. Mar* bis 5. Ajiril
l»u» alte Nest
A
i t. April bi« 12. April
l»a» alte Nt»t
A
13. April hi« 1» April
Kavaliere
H
! in. April bi»2«.April
haroline. Königin von LIngitnd
D
27. April ht« t. Mal
Wo die Lampen duster brennen
A
4. Mai Im« Kl. Mai
Opfer der Liebe
H
11. Mai bis 17. Mai
Zwei gegen Kmcn
..LY“ »1« Küchenchef
A
1». Mai bi* 24. Mai
Lmt denn«, h kam da? tiluck
,.Llr“ bei d»*n t owboj»
li
25. Mai hi» 31. Mai
l»er wilde Freier
I)
1. Juni hi» 4. Juni
Abenteuer einer Nacht
H
! *. Juni hi» 14. Juni
im Kauaebe der Milliarden
H
15. Juni hi» 21. Juni
l»a* Lieht um Mitternacht
I»
22. Juni hi» 28 . . uni
Her nilniäcbttg« |H»l!ar
li
29. Juni hi« Ji li
|H*r r de H« Her
li
6. Juli hi« 12. Juli
l»ie Lnnfte straüe
li
13. Juli bi« 9 J «li
Mit Ktanlej im dunklen Afrika 1
A
20. Juli hi» •.*•. J ili
. 11
A
27. Juli In» i. Ai g.
„ .. Hl
A
3. Aug. bi* ». A» g-
IV
A
10. Aug. hi« lß. Aug.
\
A
17. Aug. hl» 23. Aug.
. VI
A
24. Aug bis.'tU. Aug
l»a* «elnunrxe Cnivcrt
1»
S1 Aug. hi« 6. S *p».
iN-r Paiiiolfelheld
1»
7. Heul, hi« 13. 8 *pt.
tierty» Leiden
A
14. Kept. hl* lo.Kept
Zwischen I lammen und Bestien
li
fl.Sep« bi6f».l>ept.
Her lt« xerkönig von New Votk 1
A
28. Kept bl» 4. Okt.
H
A
5. Okt. bi» .1. Okt.
II!
A
| 12. Okt. bi» 18. Okt.
IV
A
! 19. Okt. bi* 25. okt.
Hie Königin von Sah«
A
2ß. Okt. bi? 1. Not.
ln*r W .«g *am Liebt
1»
2. Nor. bi» 8. Nov.
L’räul» tu Itaffkc
1»
9. Not. bi» 15 Not.
Kaskolnikow
D
1«. Not. hi»22. Not.
New York hei Nacht
A
23. Not. m 29. L uv.
Kiii»umc Menschen
A
. Hai») “
P
W. Not. bi» i. Ec*.
KOK, Hie Insel de; Tranen
li
7. L>ex. bis 13. Pc*.
Hamon der Land*tratie (Luxwoche)
A
14. Hex. bi» 23. ’)m.
/irkt«»kind (Coogaa)
A
24. IH-*. bi« 30. :>rx.
1. N. K. 1.
D
«924:
l. Jan. bis 7. Jan.
M* n«ehen um' Masken I
n
8. Jan. bi» 14. Jxn.
Menschen um, Masken II
B
15. Jan. hi» 17. Jan.
Ihr Fehltritt
I»
18. Jan. hi» 24. Jan.
Ihr Lowe von Veuedig
1)
25. Jan. Im« 31. lan.
Mareeo unter Oauklern und Bestien
1»
1. Lehr. Im» 7. Lehr.
Mutter
A
8. LVbr. hi« 14. LVbr.
Helena I
D
I5.1>br. bi« 21.Lehr.
Helena II
li
22. Lehr, bi» 28. LVbr.
Im letzten Angenblick
P
21». Febr. bis *. Mar/
Arme Verwandtschaft
A
7. Murr bi» 13. Marx
Toi», da» l.eheitnni» ron Siam < ambo
A
14. Mar* bi» 20. Mar*
Hie 1 1 «godte einer Liebesnacht
D
fl. Marx bi* 27. Mar*
lH*r Men»ch
I>
lleiüe» Blut
D
28. Mar* bi» 3. April
Per Herr der Steppe
A
l. April bis 10. April
N' ii*i. «rausch
I»
11 April bis IT.April
Kronprinz Kmlnlph
P
19. April bi» 24.April
25. April bi» 1. Mai
Ha«* jungfräuliche Paradie*
A
Her Mann mit den zwei Muttern
A
3. Mai bi» 8. Mai
Lange lebe der König!
A
9. Mai bi« 15. Mai
lH«r tiefangene ros Csitel d’If
A
lß. Mai Im» 22. Mai
Norm« — Sollende Kkder. nissdn Blut I
A
23. Mai bi» 29 Ma.
Norm« — Hollende Kader, rasendes Blut II
A
30. Mai tu« 5. Juni
A»»»gerechnet W olheiikrritxer
A
«. Juni hi» 12. Juni
Koulevardblut 1
A
13. Juni hi» 19. Juni
Ihuiievardblut II
A
!0. Jnn< hi» 2ß. Juni
Auf gefibrlirhen Kpuren
lH*r gelbe Prinz flayakawa)
P
37. Juni hi« 3. Juli
A
4. Juli hi» 10. Juli
Kumpf ^Havakawa)
A
11. Juli hi« 17. Juli
Lin Kiml der freien Liebe 1
A
18. Juli bi« 24. Juli
„ „ II
A
25. Juli bi« 31. Juh
.III
A
1. Aug. bi» 15. Aug.
Bleibt da« Theater ge«ehlo**en
A
15. Aug. bi» 21. Aug.
Die Jagd um die Welt I
A
22. Aug hi» 2* Aug.
iHe Jagd um die Welf 11
A
29. Aug. hi» 4. Keot.
Pr. Jack (Harold Lloyd)
A
Hie Jagd um die Welt II!
A
5. Kept. bis 11. Kept.
Kklaren der Liebe
li
12 Kept. hl» 18. Kept.
Hie drei Musketiere !
A
19. Kept. hi»22. Kept.
„ .. 1!
A
23 Kept hi» 25. Kept
III
A
2ß Kept. bi« 2. Okt
IHe schönst« Frau der Welt
P
3. Okt. b.s «. Okt.
Hie Sen*ation von New \ ork
A
10. f»kt. hi» Iß. Okt
Liebet da* Leben!
I>
17 Okt. hi* 23 Okt
\l.flehen, die man nieht heiratet
P
24. Okt. hi« So Okt.
,He malaisrhe H«ehonkc
li
31. Okt. hi» ß Not.
1 er Letzte der Mohikaner
A
7. Nor. bi« IS. Nov.
O «Um utter» Jung«
A
16 Rinematograpf) Num
wesentlichen Verschiebun¬
gen zuungunsten des deut¬
schen Films daraus erwach¬
sen können.
Klar und deutlich aber
springt auch bei allen Er¬
wägungen für die Zukunft
die große Bedeutung der
konzertierten Theater ins
Auge. — Erinnert man sich
an jene Zeiten der vollkom¬
menen Stagnation der deut¬
schen Filmherstellung und
vergleicht die Inaktivitat
der deutschen Produzenten
von damals mit der Rührig¬
keit der Amerikaner, so
kann man sich nur wun¬
dern. daß es den auslän¬
dischen Konkurrenten nicht
noch in einem ganz anderen
Maßstabe gelungen ist, die deutscher. Theater zu durch¬
dringen — Hätten wir keine konzentrierten Thea¬
ter in Deutschland gehabt, so wäre die Gelegenheit für
die deutsche Fabrikation. nach der erfolgten Sanie¬
rung der Geldverhältnis e zum Schluß zu kommen,
wohl unwiderbringlich ver¬
loren gewesen. — Die deut¬
sche Filmherstellung wäre
dann dagtstanden, mit ge¬
nügend Geld, um zu produ¬
zieren, aber mit der Un¬
möglichkeit. die Filme im
eigenen Lande auch nur
einigermaßen auswerten zu
können. Das hätte im Ver¬
ein mit dem brachliegenden
Export die letzte Stunde
einer deutschen Film¬
industrie herbeiführen
können. —
Wir haben schon von
jeher immer auf die eminente
Bedeutung des Lichtspiel¬
theaters hingewiesen und
uns selbst in den Inflations¬
zeiten gegen den Stand¬
punkt mancher Fabrikanten
gewendet, die Ja glaubten,
die deutsche Lizenz für im¬
mer mit einem Achsel¬
zucken abtun zu können. —
Die Amerikaner haben es
ausgezeichnet verstanden,
sich einen Anteil an un¬
seren Theatern zu sichern,
der größer ist als der un¬
serer eigenen Produktion.
Gleichzeitig haben de es
ebenso fein verstanden, uns
aus ihren eigenen, noch da¬
zu viel zahlreicheren und
größeren Theatern draußen zu halten. — Der Kampf
der Filmindustrien ist letzten Endes d >ch immer ein
Kampf um die Theater. — Denn der künstlerisch wert¬
vollste Film ist wirtschaftlich wertlos, wenn er nicht
zur Auswertung gelangt Wohin wn ohne k<»n/rr
nierte, d. h an die deutsche
Produktion gebundene Thea¬
ter gekommen wären, wird
ein Beispiel an einem so¬
genannten „freien Theater
zeigen: das Beispiel eines
großen Theaters, das auf
keine Interessen Rücksicht
zu nehmen hatte als auf die
seiner Kasse. Daß diese
nicht immer restlos mit den
Interessen der deutschen
Filmindustrie übercinstim-
men. werden die folgenden
Tabellen eindeutig zeigen.
1914 - 25
Wr che
Programm
Ur¬
sprung
14. Xov. Im » }ii. No«'.
* Ne Fau*t itn Nacken
A
2t Xov. In* $?. Notr.
Mari*»«* Iinp«*rai«*r
\
No« . *i« 4. lh<i.
l*a» bloiMit* llatiiiel«*
|)
J». iVl. )• « 11. |H*i.
Marrr«. Srhrei in der W u»i<*
u
12. Ile*. 1 * 1 * ln. Ih i.
lN*r VIann ohne Nerven
II
I». IN*/. hi* 24. Ile*.
\ «-rletitttdei!
A
25. IN*/ ii» 1. Jan.
\\ n i*t mein armer Juni;** beule narhl *
A
1928 :
1 Jan. b * ». Jan.
Alle Soldaten
II
£. Jan. 1« » i.Y Jan.
lN*r Anfitieif iler kleinen l.ilian
1»
144. Jan. hl» 22. Jan.
1 Me |*«*i len de» IN Talinadire
II
25. Jan »i* Jan.
Aus der Juirendzeit klilitft eilt I.ied
1» 1
Ul Jan. 1 1 » a. 1
Ihe HeMie » oti San Silo*
1»
»> IVbr. 1 in 12. FVI»r.
Matruoe wider Willen
A
Treue um Treue
II
IS.rVhr. ln» 1». IVhr
1 he Vlotorbraul
]i
ü». 1 **hr. ln» 2*4. FVbr.
Kornau der Inlian Hanry
i> !
2* Fein 1 • HAffl
Morh*t«plef wider Willen
l»
• Han bi i m . r i
K t*n ik **u r eiiad ier«
n
l.i M.irilu.i». Man
i)
•o. Mar* l*i 4 M. Mur*
i»
27. Mar* ln» 2. April
li
5. April *i» !* April
Anna I hriuir
A
ln. April bi* U*.April
lN*r Selireeken de» Meeres
n
i 17. April bi *25.April
Selmeller al» der T*al
i»
24. April bl» 1. *1 u
l'ari* London—Nen \ ork
u
Deutsche und aasländische Fil
(eine vergleichende Statistik)
m e
Jahr
Spiel-
wovhen
Deutsche
Filme
Ausland»-
Filme
Prorenlual
Deutsche | Ausland»-
Fi'me Filme
1921 22
53
34
19
64 %
36 %
1922 23
42
3i%
N7*
68 " „
32%
1923 24
52
29
23
547.
44%
1924 25
50
24 7,
»7,
49 7.
51 %
Die Bruchteile
entstehen durch Zutaoum
Filme im gleichen
nspul deutscher und
Programm
.»uvi.indi*«. h*. r
Das Ende der Dekoration
Die riesige Atclierhalle Staakens, in ier Karl Grüne
die Straßenszenen seines neuen Filmes „Eifersucht dreht,
wirkte so beängstigend leer, daß man glaubte, einen Tag
zu früh und vor Fertigstellung der Bauten gekommen
zu sein. Aber gerade dieser Eindruck wird von jetzt an
den Filmateliers eigen sein, und Grüne hat recht, wenn
er meinie, die Zukunf: werde das „leere Atelier brin¬
gen. Dieser eigenwillige, aber starke, von künstlerischem
Willen besessene Regisseur wird sich wieder einmal als
Pionier erweisen. Er gibt seinen Film dem Experiment
hin, im Schüftan-Spiegel die Dekoration erscheinen zu
lassen. Heute ist es bereits eine Kleinigkeit, dieser Er¬
findung die Zukunft zu prophezeien und mit ihrer Hilfe
den Filmarchitekten, den Riesenbau, zu verdrängen. Aber
als Grüne vor einem Vierteljahr mit dem Schüftan-Spiegel
zu arbeiten begann, gehörte ein Opfermut dazu, wie er
in der deutschen Filmindustrie wohl nur noch bei Erich
Pommer vorhanden ist.
Der Schüftan-Spiegel erscheint einfach, und er ist es auch
m dem Sinne, wie alle großen Erfindungen einfach sind.
Vor die Kamera des Operateurs wird auf einen Fuß ein
ganz gewöhnlicher Spiegel mit Oberbelag aufgebaut.
Dieser Spiegel wird in einem bestimmten, jeweils zu be¬
rechnenden Winkel derart aufgestellt, daß das Objektiv
der Operationskamera das Bild erfaßt. Seitlich vom
Operateur baut man das Modell auf, das jede beliebige
Größe annehmen kann. Auf der entgegengesetzten Seite
wird, in der Tiefe des Ateliers, derjenige Teil des Modells
in natürlicher Größe aufgebaut, den man braucht, um
die wahren Größenvcrhältnissc zu den handelnden Per¬
sonen zu erhalten. Es wird nun aus dem Spiegel der
Quecksilberbelag an jenen Stellen ausgekratzt, an denen
die eigentlichen Bauten erscheinen sollen, die derait mit
dem Modell zu einer Einheit zerfließen. Damit die Sache
aber nicht doch einfacher erscheint, als sie es in Wirk¬
lichkeit ist, sei betont, daß der Abstand zwischen Modell
und Spiegel im Verhältnis zur Große des Baues und
dessen Entfernung zum Apparat stehen muß. Bei einer
mit Bruchteilen von Millimetern rechnenden photogra¬
phischen Präzision ist es wohl selbstverständlich, daß die
Berechnung das schwierigste Stück Arbeit darstellt.
Der Regisseur kann mit Hilfe dieses Spiegelsystems die
ungeheuerlichsten Dinge ersinnen. Gestaltende Phantasie
wird mehr denn je benötigt sein. Was Karl Grüne in
dieser Hinsicht leistet, ist bekannt. Diesmal laßt er eine
Stadt mit riesigen Bauten erscheinen, die alles übertreffen,
was man jemals im Film sah. Es ist seine Art, zurück¬
haltend zu sein, und so ließ er nur vorüberhuschende Ein¬
blicke in seine Arbeit nehmen, an der Werner Krauß. Lia
de Putti, Georg Alexander sowie ein neues versprechen¬
des Talent. Edda Stehens, teilnehmen.
Nummer «oO
fcincn.atograpb
Seite 17
t dbm^dbatt
a i
Fabrikat : Decla • Bio« cop A. G,
Manuskript : Heinrich Brandt
Regie: Rochus Glies»
ie deutsche Produktion Latte seit
einiger Zeit unter dem Mange! an
Lustspielen gelitten, sich mit ausländi¬
schem Humor begnügt, der durchaus nicht
immer dein deutschen Geschm ick zu¬
sagte. Im Tauentzienpalasi konnte letzt
die Wiederkehr des guten Lustspiels ge¬
leiert werden. „Die gefundene Braut'*,
ein heiteres harmloses Spiel, wurde mit
einem Beifall begrüßt, wie er ähnlich herz¬
lich seit langer Zeit nicht in Berliner
Kinos gehört wurde und den Beweis
lieferte, daß den Zuschauern die humor¬
volle Betrachtung des l.ebens viel näher
liegt als die Tragik.
Die Fabel dieses amüsanten Filmes ist.
wie die aller guten Filme, sehr einfach.
Lucy, ein holdes Kind, wie der Vorspann
behauptet, wird in der Kleinstadt groß
und lebt in der Verborgenheit bei zwei
I unten, bis das Schicksal alle drei in die
Großstadt verschlägt. Die beiden Tanten
können sich in dem brausenden Leben
nicht zurechtfinden und verlieren die
lebenshungrige Nichte, die, da sie dem
Mops ihrer Tante nachläuft, den soviel
interessanteren Fred trifft, den
Freund des feschen Bild¬
hauers. Nun setzen, wie
es in jedem guten Lust¬
spiel der Fall ist, die
Verwechslungen ein
Hauptfiguren
Mch über die Personen
Hauptrollen: Xenia Desni. Andre Mattoni,
W alter Slezak
Bauten : K. Kahle u. K Radtke
Länge • 2421 Meter [5 Akte
Vertrieb : Decla-Leih
Uraufführung: Tauentzien-Palast
und noch viel mehr über die Getuhle, so daß
es in kurzen Momenten sehr traurig, dann
aber wieder sehr humoristisch ausschaut
und zum Schluß doch ein gutes End.*
nimmt, so daß der Findkuß vor der Ab-
bkudung, auf den das gesamte Publikum
wartet, auch nicht ausbleibt
Wer in einem Lustspiel nach dem Ver¬
lauf der Handlung fragt, hat den Sinn
eines solchen Spieles noch nicht begriffen.
So logisch die einzelnen Abschnitte des
von Heinrich Brandt ersonnenen, von
Roc ius Gliesc inszenierten Filmspieles
aucl sein m«»gcn (nirgends w rd eine
Lücke spürbar), Jas Beste sind doch die
szenischen Einfälle des Regisseurs. Wenn
man vergessen kann, daß e* einmal einen
F)rn*t Lubitsch gab, der ir.it unerreichter
Genialität die Szenen ai s sich erstehen
ließ, so muß man festsloHen, daß Rochus
GLcse heute der beste La st Spielregisseur
ist, dessen Einfälle das Publikum mit
einen Beifall quittierte, wie er stärker
und Herzlicher seit langer Zeit nicht in
dc»n westlichen Kinos gehört W'urdc. Man
darf, ohne zu ubertreiben, behaupten, daß
sich eine ähnliche Fröhlichkeit
seit der ,,Puppe* nicht dem
Publikum mitteilte, und
daß der Rcgisseurüliese.
der eine Zeitlang unter
dem Einfluß vor Paul
Begabung und seine Liebe für das Lust¬
spiel entdeckte. Wem seit Jahren die
Sterilität der deutschen Lustspielproduk¬
tion Sorgen bereitete, der wird es als eint
LLoffnung begrüßen, daß dem deutschen
Lichtspieltheater nunmehr der Weg zur
hei-rischer Produktion geebnet ist.
Zum Erfolge trug nicht wenig die außer-
ordcnt’ichBesetzung bei Line Künst¬
lerin, wie Lvd a Potechena bewies von
neuem, daß von ihr eine strahlende Heiter¬
keit aisgeh'. .Aber die große Über¬
raschung d« s Abends war Xenia Desni
Diese schöne- Schauspielerin, die durch
Liebenswürdigkeit schon oftmals in tragi¬
schen Spielen bewies, daß sie mehr als
die landläufige Sentimentalität in happy-
ending-F ltnen darstellen konnte.entpuppt
sich jetit als der große LusUp lelstar. Die
Art. wie Fräulein Desni sich von der
Naivitä' der Kleinstädterin zur wissen¬
den Grotistädterin entwickelt, ist so un¬
nachahmlich, daß sie sich mit dieser Rolle
in d.e erste Reihe der internationalen
Stars gespielt hat. Andre
_ Mattoni und W alter
Slezak waren fesche
Liebhaber. Jennv
Wegeoer
irrlichterte,
endlich
seine große
ein neuer
etwas afrikanisch
klingender Name,
zeigte Humor,
Grazie, Tempera¬
ment und Film¬
sicherheit.
w
V
0
Seile 18
Rincmotogcopl)
Nummer WO
DICH MALKII I NI)SKIN MODKl.l. I) K li TK X A S II K I TK It
Fabrikat : Maxim-Film
Re^ie: Jean Manotss»
Hauptrollen: Mathot, Alltbcrt
I änge; 2260 Meter (6 Akte)
Vertrieb: Uta* Leih
Uraufführung: U. T. Kurfur Undamm
Fabrikat: Fox-Film Corp.. New York
Regie: Lyan Reynolds
Hauptrolle: Tom Mix
Länge: 2182 Meter (7 Akte)
Vertrieb: Defa
Uraufführung: Palmenhaus
nmitten all der Amerikaner, die im Spielplan der Berliner
Kinos erscheinen und deren Gesichter uns nun auch nicht
mehr neu sind, berührt es angenehn einmal einem französi¬
schen Film zu begegnen, das um so rtehr als gerade in der
letzten Zeit die Pariser mehrere deutsche Fi!.ne mit Beifall
aulgenommen haben. Dieser Film, cer eine deutsch-fran-
zrsische Kombination un.er der Leit mg des Maxim-Filme^
darstellt, fand freundliche Anerkennt ng in Berlins elegan¬
testem Kino. Er hat den Vorteil für sich, daß Fr/ahlungen aus
dem Kunstlerleben den Durchschnittsmenschen immer inter¬
essieren, weil er gern in iene ihm verschlossenen Welt blickt,
in der es Rausch und Buntheit gibt und der Alltag zum Sonn¬
tag wird. Zudem sind solche FrzäHlun4en immer Geschichten
des Aufstiegs; und der Zuschauer, der selbst empor mochte,
hat recht, zu verlangen, daU ihm in den Bildern der Leinwand
die Erfüllung dieses Wunsches nahegerückt wird.
In einem Dorfe der Pyrenäen setzt die Handlung mit einer
Fülle sehr reizvoller, gut geschnittene* Bilder ein, unter
denen das Fest der Weinlese durch außerordentlich natürliche
Darstellung auffällt und in dem Regisseur Jean Maroussi e n
phantasiereiches Talent erblicken läßt, ln die Flandlung ist du
alte Geschichte vom Gegensatz der Juge id und dem Alter ge¬
woben, die sich hier in zwei verschiedenen Malergenerationc i
auswirkt. Der berühmte Maler Bonard. der in das Pyrenäen¬
dorf einkehrt, erkennt in dem jungen Vincent ein großes
Talent. Er bringt, ohne zu wollen, zwischen ihn und seine
Braut Unfriede. Vincent reist nach Paris und lebt eine Zeit-
lang das Leben eines jungen, vermögenslosen Künstlers. Von
hier ab wird das Milieu von Murgers Boheme leider mit dem
Milieu der Romane Hector Malots vermischt. Der Film gerät
in das Fahrwasser der Bürgerlichkeit — aber die Zuschauer
s geht etwas rauh zu, in dieser Tom-Mix-Gcgend, in welcher
der Film sich abspiclt Eif\ Zwischentitel lautet einmal*
,,Lic Waffe seines Vaters, die im ganzen Westen gefürchtet war,
hatte acht Läufe für ebensoviele Feinde!" Das kennzeichnet
richtig die * urzig-herbe Luft, die in diesem Film weht. Es sind
die kühnen Taten und .Abenteuer, von denen wir träumten, als
uns die Geometrieaufgabc als eine höchst unerwünschte Be¬
lästigung erschien, und als wir uns noch nicht zu braven Bür¬
gern und Steuerzahlern ausgewachsen hatten. Es ist ein
richtiggehender Wildwestfilm, den wir hier sehen, und er hat
die Marke der Echtheit, weil eben Tom Mix, der echte und
rechte Wildwcsimanr, die Hauptgestalt des Films ist. D^s
Pensum, das Ion« Mix mit seinem treuen Pferd Tony zu be¬
wältigen hat. ist nicht gering. Die ganze Sache ist ziemlich
verfilzt, und man n »ß nicht nur Tom Mix draufgängerische
Bravour bewundern, sondern auch staunen, wie er sich in dieser
verwickelten Geschichte überhaupt zurechtfand.
Hier ist unser Held der wackere Buck-Ouan:, der Sohn eines
berühmten Westmannes (Taschenkanone mit acht Läufer«, siehe
oben). Buck mußte seiner Mutter, du mit den Schießereien
ihres weiland Gemahls keine sehr erfreulichen Erfahrungen ge¬
macht hatte, versprechen, daß er nur in der Notwehr von seinem
Revolver Gebrauch machen werde. Dies«: Gelege: heit wird ihm
nur zu bald geboten; ein berüchtigter Bcndit, Gal Bain. schießt
auf ihn. wird aber von Bucks Kugel niedergestreckt Buck muß.
da man ihn des Mordes bezichtigt, Riehen Und nun jagen sich
die Ereignisse. Bekämpfung eines verbrecherischen Shenfs, An¬
schluß an eine Räuberbande, bei der ein Mädchen gefangen-
gehalten wird, das Buck befreien will, Eifersucht der Frau des
Verbrecherhäuptlings, Verwundung, wilde Flucht mit dem be¬
freiten Mädchen das ihm aber wieder abhandenkommt.
nahmen keinerlei Anstoß datan, sondern stellten irrt Befriedi¬
gung fest, daß es stets noch brave Menschen gibt, denen ein
Wiederum wird Buck beschuldigt, einen fremden Mann ermordet
zu haben, Verfolgung durch den Sher.f und die Verbrecher-
glückliches Ende ihres Filmschicksals zu wünschen id. — Die Lande, halsbrecherische Flucht über Felsen. Wasserfälle und
Feinheiten dieses Filmes liegen weniger im '1 hema als in der durch wilde Schluchten Und alle» geht gut aus; Buck macht
Behandlung der Vorgänge durch den Regisseur. Er gibt nicht die Räuberbande unschädlich und reist heim mit seiner schwer-
das amerikanische Manuskript mit der gradlinigen Handlung. errungen«, i Jenny und mit Tony, dem Wunderpf**rd. Tempo hat
sondern die Technik von Handlung und Gegenhandlung, die dieser Film, Tempo und Spannung, daß es dem Zuschauer den
bei ihm im Schnitt h* ch&t reiz¬
voll. Mit einer Fülle szenischer
Einfälle weiß er ganz neben¬
sächlichen Szenen die Wirkung
großer Effekte zu verleihen
Dem Publikum sagte der Film
vor allem darum zu, weil auch
die sentimentalen Szenen hu¬
moristisch abgerundet werden,
wie denn überhaupt der scherz¬
hafte Einfall eine große Rolle
bei der Kegiefuhrung eine große
Rolle spielt. Robert Neppach
hatte, w e stets, viel Geschmack
auf die Bauten verwendet. Die
Darsteller dieses in Paris und den
Pyrenäen gedrehten Filmes waren
durchweg Franzosen. Ihre Art,
zu spielen, ist anders als die
unserer Künstler, vollkommen ver¬
schieden von der
der Amerikaner.
Aber gerade des- 4 €
halb vermochten
sie zu reizen. Leon jPP
^ ni
V 1 ’
nH
gefielen sehr. SBSsBSSm
S/cnvnbild «ut
„Der Hilvr and »ein Modell**
£Ä
m
Atem verschlägt. Tom Mix
wie immer, ein lamoser Bursche,
der die Sympathien des Publi¬
kums hat. Als waghalsiger
Reiter h.«t er wohl nicht seines¬
gleichen Manen Nixon als
die schwergeprüft«. Jenny eine
ausgezeichnet^ Partne¬
rin. Dem Publikum
g gefiel der frische, kühne
* f Tom Mix wieder sehr.
| Fox im Palmenhaus hat
f mit diesem Film die
f Anwesenheit des be¬
rühmten Cowboy-Film¬
stars in Berlin würdig gefeiert.
— Die Leitung von Fox im
Palmenhaus hatte wieder aües
aufgeboten, um das Programm
aufs angenehmste abzurunden.
Die Foxgroteske ..Das Affen¬
baby“ gehört zum
tollsten, was uns Fox in
seinen Grotesken, durch
M die wir ja schon auf
Hfln allerlei vorbereitet sind.
je bot. Mit dem Film
HH wird die Tradition
IR^H der I .ichork.in - W «»che
mmä glücklich fortgesetzt.
Nummer 950
Rmemntograpt)
Se 'e 19
di i: i.ii:hs(.iiaiti:n
Fabrikat: Richard Kichberg-Film
Regie : Richard Eichber|{
Hauptrollen: Lilian Harvey, Otto
Gebühr. C. v. Hollay
Gönn. Vespermann
er nach dem Titel in diesem Film nun
eine Reihe von L iebeleien erwartet,
ist zunächst enttäuscht, denn Hella von
Gilsar verliebt sich nur einmal, und zwar
in Detlev von Hallbek. den Sohn eines
Rittergutsbesitzers, der im Leben Hellas eine merkwürdige Rolle
spielt. Kr hat sich nämlich in Maria von Gilsar verliebt, die
Schwester der Heldin, und hat sie in einem Augenblick, wo
Leidenschaft und Eifersucht seine Sinne verwirrten, er¬
schossen — ohne das jemand ahnt, daß er der Täter ist.
Darum hat er auch Hella in ihrer Theaterlaufbahn
indirekt unterstützt, wodurch sie wieder in den Ver¬
dacht kam, mit dem reichen Rittergutsbesitzer ein
Verhältnis zu haben. Das hatte ihr besonders der
Tenor Rudo Anthofer ubelgenommen, der in sie
verliebt war. — Schließlich sühnt Olaf von Hall¬
bek seine Schuld. Hella heiratet ihren Detlev, und
Ilse, das Töchterlein des Rittergutsbesitzers, hei
ratet den Kunstmaler Bernd Arvig, der
seinerzeit die unschuldige Ursache zu
der tragischen Tat Hallbeks war. —
Die Handlung ist absolut kino- A i
wirksam. Sie wird aber zum
ganz großen Krfolg beim
Publikum durch die un¬
erhört geschickte In¬
szenierung Eich¬
bergs, der es j
versteht, dafür
zu sorgen, daß
Blitzlichter auf¬
gesetzt werden,
die man heute
beim Publikums¬
erfolg absolut
nötig hat. —
Er sorgt zu¬
nächst für eine
ausgezeichnete Be¬
setzung, stützt sich
einmal auf be¬
währte Kräfte, von
denen in erster Linie
Otto Gebühr zu nennen
ist, der den Gutsbesitzer
mit sehr feiner Zurückhaltung
lebenswahr hinstellt — versucht
sich dann aber mit iungen Talenten,
von denen in diesem Film an erster
Stelle Lilian Harvey und an zweiter Dina
Gralla zu erwähnen sind. — Lilian Harvey
war bisher nur in kleineren Rollen zu sehen.
Sie ist jung, hat Temperament, ist außerordent¬
lich geschmeidig, photographiert sich bildhübsch
und hat künstlerischen Ehrgeiz. Ihre Erfolge als
Tänzerin werden ihr sicherlich beim Film treu
bleiben, wenn sie erst unter so umsichtiger
Leitung wie diesmal zwei, drei große Rollen ge¬
spielt hat. Sie ist naturgemäß am besten in den
großen Tanzszenen, wo die prächtigen Kostüme
natürlich auch das ihrige tun. Diana Gralla hat
eine verhältnismäßig kleine Rolle. Sie gibt eine
eifersüchtige Soubrette, so ein kleines Mädchen
aus „j. w. d.‘\ die durch ein Techtelmechtel mit
einem Direktor nach vorn gerückt ist. Sie ist
gerade in den komischen Szenen unerhört gut.
Sie hat etwas von der Oasi Oswalda. ist ele¬
gant, fesch, hübsch und braucht nur noch ihr
i)i:ii hi:i.i.ayon<;ii.sau
Bauten: Rotmil u. NXrobLwvki
Photographie: W. Hameister
Länget 2345 Meter (6 Akte)
Vertrieb: Sudfilir A.-G.
Uraufführung: Mozartsaal
Temperament und Talent zu zügeln, um
bald in die Reihen unserer beliebtesten Dar¬
stellerinnen einzurucken. — Bleibt noch »u
erwähnen Camilla von Hollay als blondes
Rittergutstöchterlein. Sympathisch und rou¬
tiniert, ihre Rolle voll und gr.nz ausfullend. Dann Lydia Po-
techina. die unübertreffliche komische Alte, die man nicht zu
lobep braucht, weil ihre wirklich große Kunst bekannt i*t.
Kurt Vespermann als verliebter Tenor, Henrv Peters-
Arnolds elegant, Leben ^würdig, aber schauspielerisch
diesmal etwas blaß, und ir Episoden Owen Gorin.
Hermann Picha und Edda Stevens. — Voraus
ging der erste Film der Dempscy-Lustspiele. der
lustig und in große* Aufmachung die Kntdekung
Jack Dempsey* zum Poxer schildert. Im Mittel¬
punkt steht ratürl ch ein großer Boxkampf,
der spannend gemacht ist und durch seine
Massen Wirkung und tech-
^ nische Vollendung impo-
^ niert. Der große Box-
&%
me ist er selbst sieht im
hilm ausgezeichnet aus.
Kr hat unleugbar ge¬
wisse darstellerische
Qualitäten, die in den
anderen Filmen noch
mehr hervortreten wer¬
den. Seine Partnerin
Vf , sieht, wie man zu sagen
pflegt, goldig aus. —
Dempsey ist m diesem Film zunächst
Fabrikarbeiter. Kr wird von einem
Maniger entdeckt, der einen Part¬
ner für einen Mann sucht, der
durc.i Bluff zum Amerikameister
gemacht wurde Man leitet zu¬
nächst für das Greenhorn ein fal¬
sches Training ein. Als aber
durch den Weltmeister-Aspiranten
das Kind des Trainers gerettet
wird, schlägt dem das Gewissen,
und er beginnt nun ernsthaft auf
den Sieg hinzuarbeiten, was ihm
um so leichter ist, als er die großen
Schwächen des Gegners natürlich
ganz genau kennt. Es kommt nun
zu einem äußerst harten Kampf, der in
den ersten Runden noch recht unent¬
schieden aussieht. Aber plötzlich wen¬
det sich das Blättchen, und Dempsc /
landet Haken und Schwinger, wie sie
eben nur ein Dempsey landen kann —
Der Bluff-Weltmeister wird besiegt.
Dempsey erhält die große Prämie, einen kolossalen
Vertrag und ist nicht nur Jer Sieger des Tages, son¬
dern auch noch glucklic *er Bräutigam Die Noto-
Film. die bisher bekanntlich nur Operetten in den
Vertr.eb brachte, hat mit ihren stummen Filmen an¬
scheinend einen guten Griff getan. Die deutsche Bear¬
beitung. für die Ludwig Czerny verantwortlich zeichnet,
ist außerordentlich geschickt aufgezogen und trägt
nicht unwesentlich zu dem großen Erfolge des Films
bei. der sich getrost, trotz seiner Kurze, neben so
manchem großen Schlager sehen lassen kann.
Dieses erste in der Reihe der Dempsey-Lustspiele ist
eine sehr vorteilhafte Visitenkarte für die folgenden
dieser Serie, die so glücklich eingefubrt. vom Publi¬
kum sicher mit Vergnügen begrüßt werden.
Seite 20
Rincmotograpt)
Nummer OSO
S (' N I) E N B A B E I.
leser hübsche, publikumswirksame
Film ist erste Arbeit des jungen
Regisseurs Const. J. David. Unter dies .m
Gesichtspunkt gesehen, ist der Film zu
loben. Man merkt hier und da die lei¬
tende Routine, aber sie wird restlos er¬
setzt durch die ausgezeichnete Be¬
setzung. Besonders durch das Spiel
Reinhold Schiinzels, der diesmal ganz
anders aussieht und sich anders gibt und
durch Maly Delschaft. die eine ausge¬
zeichnete Leistung darbietet, die wieder
einmal zeigt, dali wir \on dieser Frau
noch viel zu erwarten haben.
Warum dieser Film ,,Sündenbabel
heiUt, ist allerdings nicht recht ersicht¬
lich. Es wird weder gesündigt, noch
sieht man Babel, noch nicht einmal Neu-
Babelsberg.
Es handelt sich ganz einfach, einm «I
um die Liebesgeschichte eines Friseur*,
der ein Künstler in seinem Fach ist, und
der die Tragik seine* Lebens dann sieht,
daß er täglich unzählige schone Frauen
noch schöner macht, aber immer für
andere. Er hat ein nettes kleine* Mädel
zur Braut, die übrigens von Renate
Brausewetter ganz nett gespielt wird.
Aber seine Sehnsucht geht vie ! hoher
hinaus. So glaubt er Marion, die grolle
Künstlerin, erringen zu können. Als er
sieht, daß er hier zu spät kommt, ver¬
liebt er sich in die kleine Loni Roeder.
die hr«iu eines Gutsbesitzers, der er aus
der Schneckenfrisur den modernen
Locken-Bubikopf macht.
Loni Roeder ist eigentlich nur ein
paar Tage m Berlin Sie lebt mit ihrem
Hellmuth glücklich und zufrieden auf
Roederhof, weit ab von aller Uberkultur,
nur der Arbeit und der Liebe hingegeben.
Aber ihr Onkel, John Benningsen aus
Fahr kut:
Regte.
Hauptrollen:
Bauten :
Photographie
Länge:
Vertrieb
Uraufführung
Green bäum-Film
Const. 1. David
Schünzel, Delschaft,
Annenkoff. Brausewetter
Vespermann
Junge*
Mutz Greenbaum
ca. 2300 Meter (6 Akte)
Bayer. Film-Gesellschaft
Marmorhaus
Philadelphia, ist in Berlin und den will
sie besuchen. Er ist det bevorzugte
Favorit der schon vorher genannten
Marion. Und als sie alle vier zusammen
ausgehen, wird Loni klar, daß sie in der
Großstadt nur bestehen kann, wenn sie
sich auf „modern” zurecht macht
Aus dem Landpommeränzchen wird
dann auch eine Weltdame, die es mit
leder Konkurrenz aufnehmen kann. Sie
trifft beim Fünf-Uhr-Tee einen Guts¬
nachbar, der sie abends in eine Bar führt,
wo Fmil Stiebei, der Friseur, noch ein¬
mal sein Glück versucht. Als unsere
He'din abends etwas angeheitert ins
Hotel zurückkommt, findet sie ihren
Mann vor, der vor Sehnsucht nach seiner
Frau mit tausend Pferdekräften per Auto
nach Berlin geeilt ist.
Zuerst Mißtrauen und Frregung, weil
allerhand Verdachtsmomente gegen Loni
sprechen. Dann aber Aufklärung und
Versöhnung, denn der Herr Gutsbesitzer
sieht schließlich ein, daß eine elegante
und mondäne Frau min¬
destens so anziehend und
liebenswert ist wie ein ein¬
faches L andponimeränzchen
Wie gesagt, ein Film, der in erster Linie
durch die Darstellung gefällt. Neben den
schon genannten Darstellern sei noch er¬
wähnt Barbara von Annenkoff, die be¬
liebte, hübsche Künstlerin, die mondäne
Frau von der eleganten Frisur bis zum
kleinen modernen Schuh. Ferner Anna
Müller • Linke. Hans Brausewetter, Kurt
Vespermann und die fabelhafte Frieda
Richard. Den Hellmuth Roeder gab Jack
Trevor, der aus Amerika nach Deutsch¬
land importiert worden ist, und der sich
hier in vielen Fällen als brauchbar er¬
weisen wird.
Die Aufmachung der Premiere war be
sonders bemerkenswert. Der Pressechef
der Bayerischen. Herr Noack, ließ dm
Danen am Eingang kleine Puderbücher
und im Theater selbst, hübsche Leichner-
Puderdosen überreichen. Die gute musi-
ka’ische Illustration und nicht zu ver¬
gessen die gute Photographie Metz
Greenbaums, trugen zum Erfolg wesent¬
lich bei.
Im Beiprogramm lief neben der Tria-
non-Woche wieder einjr der beliebten
ModUilme der Phoehus-Film-A.-G. Diese
Bilder werden bekanntlich in Paris auf-
genomnien und zeigen die neuesten
Schöpfungen in natürlichen Farben. Pie
ganze Aufmachurg war interessant und
hübsch und machte dem
guten Geschmack des
Direktors des Marmor-
hauses. Herrn Arndt, alle
Ehre.
Nummer 950
Rmcmntogroph
Scte 2t
Parade der Reklame
Bemerkungen zur Reichs-Reklame - Messe.
eklame beherrscht die NX eit Sie macht Stimmung,
sucht Abrehmer. Sie schreit, wirbt, trommelt für
eile und für alles. Nur der Reklamemann selbst, wenn er
nicht gerade Zeichner ist. blüht im Verborgenen
Milliarden der Vielt studieren die Reklame, machen sich
aber keinen Begriff von der Industrie, die diese Reklame
erzeugt, herstellt und verbreitet Darum macht man jetzt
eine große Reklameausstellung. Draußen im Funkhaus
rollt ein buntes, belehrendes Bild ab, zusammcngestellt
vom „Verein der Reklametachleute“. gemeinsam mit dem
Berliner Messeamt
Die Reklamefachleute selbst treten bescheiden in den
Hintergrund Sie legen hier in einem Repräsentations¬
raum ihre Zeitschrift aus, die sich aus kleinen Anfängen
?u a einem Organ von internationaler Bedeutung entwickelt
hat. Sie bieten außerdem eine Festschrift ..Die deutsche
Reklame-Industrie“, die ausgezeichnet ausgestattet ist und
eine Übersicht über all die vielseitigen Möglichkeiten gibt
über die der NXerbefachmann verfügen kann.
Hunderttausend Möglichkeiten bieten sich, abei über
allem steht doch das Inserat, das die stäil ste Macht d~r-
stellt, die weitesten Kreise umfaßt und — wie aus den
Werbedrucksachen der großen Verleger hervorgeht —
immer noch die größten Erfolge bringt. Die Gründe dafür
brauchen hier nicht erörtert zu werden. Sie sind hundert¬
mal festgelegt und sowohl psychologisch wie auch durch
den praktischen Erfolg immer wieder mit Leichtigkeit zu
beweisen.
Was die deutsche Piesse in ihrer Gesamtheit für die
Propaganda bedeutet, zeigt ein großer Stand des .Ver¬
eins Deutscher Zeitungsverleger * mu seinen Hunderten
von Blättern und Blättchen, die aPe ihre Berechtigung
haben und die eine Streuung ermöglichen, eine intensive
und umfassende Beeinflussung, wie sie vom Prospekt «»der
vom Plakat auch rieht annähernd erreicht werden
NX eiche Möglichkeiten die Zeitungen im ln- und Aus¬
land bieten, zeigt die ..Ala“ an ihrem Stand, der Zusam
menstellungen von Journalen für gewisse Industrien oder
in bestimmten Ländern darbietet
Außerordentlich eindrucksvoll ist m ihrer Gesamtheit
auch die repräsentative Ausstellung der sozialdemokrati¬
sches Presse.
Der ..Berliner Lokal-Anzeiger hat an günstig gelegen,
Stelle einen großen Raum belegt, der als Lesezimmer cm
gerichtet ist. weil ein Verlag, der über eine weltverbreitet»,
und gut eingeführte Zeitung verfügt, bei derartigen Vcr
anstaltungen nicht zu werben braucht, sondern nur seine
Visitenkarte abzugeben pflegt. Den vornehmen Raum
schmückt eine interessante Zeichnung von Stroda. de
unter dem Schlagwort: ..Schneller ah die Feuerwehr -
der Berliner Lokal-Anzeige^!“ die unübertreffliche Ewig¬
keit der Berichterstattung des großen Blattes amüsant uni
schlagend illustriert.
Von Filmstandpunkt in c essant sind die verschiedenen
Kojer der Hersteller der sogenannten „Zugabeartikcl
Man sieht eigentlich wenig Neuheiten, sondern nur altbe¬
kannte Sachen in neuer und ausgezeichneter Aufmachung
Die großen Druckereiei zeigen Plakate in allen Tech¬
niken. Man sieht einen absoluten Sieg der künstlerischen
Richtung der Plakate, webei der Expressionismus, wie er
sich etwa in Arthur Willig repräsentiert, zurücktntt neben
der realistischen Richtung, die irgendetwas Figürliches
oder eine ganze Szenerie zeigt. Eine Reihe von Muster
beispielen zeigt dann, was sich durch die reine Schrift
bei geschickter Verwendung der Farbe erreichen läßt
Besonders lohnend für den Filmmann ist das Stud um
Seite 22
Rincmatoarapfi
Nummer 950
der kleinen Rcklamesachen, der F nladungskarten, des
Programms, auf deren typographische Durchführung bis¬
her vie zu wenig Wert gelegt worden ist.
Die Schnellbahn-Reklame hat einen richtiggehenden
Untergrundbahnwagen, eine Reihe interessanter Modelle
und Muster zu einer großzügigen Anssicllung vereinigt.
Das Außengelände wird von oen Normaluhren be¬
herrscht. Eine Reklame, die auf der einen Seite große
Vorzüge hat, auf der anderen aber bedeutend überschätzt
wird.
Der Clou der Ausstellung ist das erste deutsche Re¬
klametheater. Eine Revue mit hi bschen Frauen und
guten Schauspielern, bei der alles a tf die Reklame ge¬
stellt ist. Im Rahmen einer solchen Messe und für Fach¬
leute ist diese Schöpfung des Leiters der Reklametnesse,
Savern, eine ausgezeichnete Idee, die sehr viel Beifall
findet. Ob sie sich aber in das praktische Leben, also
auf das Theater übertragen läßt, ist menr als fraglich. Für
den Film kann sie in dieser Aufdringlichkeit keinesfalls
verwendet werden. Wir erleben gerade jetzt in Amerika
eine große Entrüstung, weil dort in einem FM in. also auf
zweitausend Metern für eine Schreibmaschine und für
eine Zahnpasta Reklame gemacht wird In Berlin hat sich
kürzlich das Publikum recht ungünstig über eine Reklame
für eine Schokoladenfabrik geäußert die sogar ziemlich
dezent war, aber trotzdem entfernt weiden mußte
Das Thema ,,Theater der Reklaire'* ist überhaupt
außerordentlich kompliziert. Fis macht sich in manchen
Kinos schon der Widerstand des Publikums bemerkbar,
wenn die Zahl der Positive und der Reklamefilme über
eine gewisse Grenze geht. Etwas anders liegt die Sache,
wenn die Lichtreklame so gehandhabt wird wie etwa im
Schluß mit den
Vom Zentral verband der F tlmverleiher Deutschlands wird
uns geschrieben
„Wohl selten ist ein Stoff in der Filmindustrie in einem
solchen Grade ausgewertet worden, wie das Thema
..Mihtärfilme *. Kaum war der erste dieser FMnie er¬
schienen, da setzte geradezu eine Flut diesei Filmart ein.
Selbstverständlich hat Jie Filmindustrie, um es vorweg zu
nehmen, niemals daran gedacht, mit irgendeinem dieser
Filme* eine bestimmte Tendenz zu verfolgen, vielmehr war
lediglich der wirtschaftliche Gesichtspunkt maßgebend, in
sofern, als eben die Mi ltärfilme tatsächlich in den breiten
Massen des Publikums Anklang fanden und für den Theater¬
besitzer entsprechende geschäftliche Erfolge- brachten
Gleichzeitig aber waren die Militärfilme einer mehr oder
minder scharfen Kritik in demjenigen Teil der Presse* aus¬
gesetzt, die von vornherein Stoffen dieser Art abgekehrt
sein muß. Allmählich w*rd die Stimmung gegen Militär¬
filme immer stärker, und jetzt ist es an etlichen Orten
schon so weit, daß der Theaterbesitzer einem Militärfilm
nur ungern einen Platz in seinem Spielprogranm einräumt
Zahlreiche Zuschriften aus Kreisen der Theaterbesitzer im
Reiche beweisen das.
Das Thema ,,Militärfilme*‘ ist so akut geworden, daß
sich auch der Zentralverband der Filmverlether Deutsch¬
lands in seiner letzten Vorstandssitzung damit beschäftigen
mußte. Der Vorstand ist *m Verlaufe einer eingehenden
Debatte dahin überemgekommen, den Mitgliedern wegen
eines etwaigen Ankaufs weiterer Militärfilme größte Zu¬
rückhaltung zu empfehlen. Maßgebend für diesen Stand¬
punkt des Zentralvorstandes war die Tatsache, daß die
Zugkraft der Militärfilme vollends im Abflauen begriffen
ist, was dem Umstande zuzuschreiben ist da die den
Berliner W intergarten. wo die Pausen zwischen den ein¬
zelnen Nummern für die Vorführung benutzt werden. Es
handelt sich hier meist immer nur um eine oder zwei Mi¬
nuten. die das Publikum sonst doch unbeschäftigt dasitzt,
und die es vielleicht zum Studium der Lichtbilder anregt,
ln einem anderen großen Variete, wo die Pausen zur Vor¬
führung benutzt werden, liegt die Sache wesentlich un¬
günstiger. Denn dieses außerordentlich praktisch gebaute
Haus verfügt über große Wandelgänge, die von der Hüfte
der Besucher zum Promenieren benutzt werden, so daß
also die Lichtbilder an sich nur — im aPerbesten Falle —
auf fünfzig Prozent des Publikums wirken können.
Man sieht im übrigen auf dem Gebiet der Lichtreklame
auf der Ausstellung alerhand Neuigkeiten. Die Einfüh¬
rung der Wanderschrift an Verkehrszentren in den deut¬
schen Großstädten hat die Konstrukteure nicht schiafcr
lassen, so daß es jetzt allerhand Apparate auch für das
Schaufenster gibt, die mit den einfachsten Mitteln wan¬
dernde Schriften vermitteln.
Wir behalten uns vor, auf Einzelheiten noch näher ein¬
zugehen und begnügen uns heute mit der Feststellung,
daß die Ausstellung in jeder Beziehung anscheinend ein
großer Erfolg gewesen ist, daß sie außerordentlich viel
Anregungen bietet und nach jeder Richtung so verlaufen
w ird, daß sich ihre W iederholung in größerer Aufmachung
und in konzentrierterer Form im nächsten Jahr sicherlich
lohnen wird.
Die Veranstalter, vor allem der 1 eiter des Berliner
Messeamts, Dr. Schick, haben mit der erster deutschen
Reklamemesse wiederum für ihr Organ.sationstalent und
für ihren sicheren Blick für deutsche Messe-Notwendig¬
keiten Zeugnis gegeben.
Miliiärfilmen!
Militärfilmen abgekehrten Kreise derartige Filme scharf
ablehnen und im übrigen dem Theaterbesitzer eine Ten¬
denz unterschieben, von der, wie jeder Fachmann weiß,
gar keine Rede sein kann. Wenn ein Theaterbesitzer der¬
artige Filn e von dem Verleiher verlangte so geschah dies
aus dem Grunde, weil seine Konkurrenz mit einem sol¬
chen Militarfilm große Erfolge erzielte.
Nun ist die Zeit aber für die Mihtärfilme vorbei; wie ver¬
lautet, nehmen Bevölkerungsschichten, die sich mit solchen
Filmen nicht einverstanden erklären, gegen Lichtspiel¬
theater, die Mihtärfilme spielen, eine derartige Haltung
ein, daß der Theaterbesitzer unter Umständen eine Schä¬
digung seines Geschäftes befürchten muß. Alle diese Dinge
waren ausschlaggebend für die vorerwähnte FIntschließung
des Zentralverbandes. Weiterhin wird der Zen*ralverband
auch bei den Fabnkanten-Verbänden dahingehend vor¬
stellig werden, daß diese ihren Mitgliedern nahelegen
mögen, sich nach anderen Stoffen für ihre Produktion um¬
zusehen. In diesem Zusammenhänge mag auch die Tat¬
sache beachtenswert sein, daß nicht weniger als 75% der
Militärfilme sich in Händen von Nichtmitgliedern des Zen¬
tralverbandes befinden und daß auch die ersten dieser
Filme von solchen Verleihern vertrieben wurden, die außer
halb des Zentralverbandes stehen.
Aus der vorstehend angeführten Vorstandssitzung des
Zcntralverbandes ist noch zu erwähnen, daß sich der Zen¬
tralvorstand auch erneut mit der Frage solcher Filmtitel
beschäftigte, die insbesondere in den Kreisen der Gegner
des Films Anlaß zu Mißdeutungen geben könnten. Auch
in dieser Angelegenheit soll mit den Fabrikantenverbänden
Fühlung genommen werden, zu dem Zwecke, daß sie auf
ihre Mitglieder in entsprechendem Sinne einwirken mögen.**
Nummer 950
Rincnotogrnpt)
Seite 23
Es bleibt bei fünfzehn Prozent.
Die Berliner Stadtverordneten haben sieh nun doch
dem Wunsch des Magistrats gefügt und die Vergnügungs¬
steuer für gewöhnliche Programme auf 15 Prozent festge¬
setzt Das ist besonders bitter, weil jetzt gerade die
schlechte Zeit emsetzt. Man darf daran erinnern, daß un
vorigen Sommer die Steuer herabgesetzt wurde, so daß
man hätte erwarten können, dall sie wenigstens für die
Sommermonate auf 12'* oder 10 Prozent reduziert wurde
Jedenfalls wird es Aufgabe der Spitzenorganisation und
der Berliner Theatei besitzer sein, in diesem Sinne erneut
auf die Stadtverordneten
einzuwirken.
♦ Rmtmtin» ..li
Das große Film- ^
Bilderbuch.
Unsere Kollegin, der
„Film-Kurier' , hat auch in
diesem Jahre wieder das
groß angelegte Bildwerk
erscheinen lassen, das
nunmehr zum eisernen
Bestand der Filmliteratur
gehört. Der redaktionelle
Teil ist erfreulicherweise
bedeutend verstärkt ind
befaßt sich mit den inter¬
essantesten Fragen de>
verflossenen und des ge¬
genwärtigen Jahres. Un¬
ter den Bildern befinden
sich in diesem Jahre zum
erstenmal in erheblichen
Maß amerikanische Stars.
Dadurch erhä’t das Buch
internationalen Charakter
und ist als Nachschlage¬
werk umfassender gewor¬
den Die Berichte über
die wichtigsten Produktio¬
nen und Produktionsstät¬
ten ergänzen das Bild der
Filmindustrie, die sich im
„Großen Bilderbuch
Films'' eine repräsentable
Reklame geschaffen hat,
auf die man auch in Zu¬
kunft sehr ungern verzich¬
ten würde. Der Umschlag
ist künstlerisch und reklametechnisch wertvoll, der Druck
ausgezeichnet — Das Buch ist zum Preise von M 3 50
durch den „Film-Kurier zu beziehen
♦
Ein neuer Bismarck-Film.
Vor etwa einem Jahre wurde in Berlin von Freunden
und Verehrern des großen eisernen Kanzlers eine Firma
gegründet, die den Zweck hatte, einen großen Bismarck-
Film herzustellen, zu dem der Direktor der Ritter-Ak, -
demie in Brandenburg. Professor Dr. Ludwig Ziehen, das
Manuskript geschrieben
hat.
Generalfeldmarschall von
Flindenburg und Fürst
Otto von Bismarck hatten
schon damals den Vorsitz
des Ehrenausschusses
ibernommen
Man wird in den näch¬
sten Tagen mit der Her¬
stellung des Films begin¬
nen. die acht Monate dau¬
ern soll. Die Aufnahmen
finden teils im Berliner
Zoo-Atelier, teils an histo¬
rischen Plätzen statt, die
jetzt wieder wie zu Leb¬
zeiten des Altreichskanz¬
lers hergerichtet werden
Als wissenschaftliche Be¬
rater wurden Geheimrat
Profess. Dr. Erich Mareks
und Geheimrat Professor
Dr. Max Dessoir hinzuge¬
zogen. Die Namen des
künstlerischen Stabes und
des Spielleiters werden in
den nächsten Tagen be¬
kanntgegeben.
♦
Lamms auf Reisen.
Die berühmten tibeta¬
nischen Lamas haben den
beiden großen rheinischen
Städten Düsseldorf und
Köln in der vorigen Woche
einen Besuch abgestattet
und bei den leicht begei-
sitzen Sie in unseren
- verschiedenen
Spezial - Mod eilen
hergcstellt in der größten
Speziaifabnk des Kontinents
Verlangen Sie Offerte durch
Kino-Schuch, Berlin SW48
Friedrichstraßc 31 —■ Dönhoff 5162,63
Seile 24
Rmemotogcopf)
Nummer 950
sterten Rheinlärdern noch mehr Au sehen erregt als bei
uns in Berlin. Das Salvator-Resta jrant im Hause des
Residenz-Theaters wurde während des Frühstücks, zu
dem auch die Presse eingeladen war, beinahe gestürmt,
und die Polizei hatte Mühe, die Ordnung wenigstens
einigermaßen aufrechtzuerhalten. >ann wurden das
Rathaus und einige andere Sehenswürdigkeiten besieh*
tigt, worauf nach dem Mittagessen die Reise nach Köln
fortgesetzt wurde.
Bei der Stadtrundfahrt, die mit vierzehn Automobilen
vorgenommen wurde, entstand auf der „Hohenstraße“
eine derartige Stauung, daß diese Hauptverkehrsader
Kölns auf kurze Zeit vollständig gesperrt werden mußte,
bis man die Menschenmassen in die Nebenstraßen abge¬
lenkt hatte. Eingeborene Kölner behaupten, daß selbst
während des Transports der Kaiserglocke zum Dom Köln
nicht eine solche Riesenmenge auf den Beinen gesehen
habe. Nach der Besichtigung fand ein Presseempfang
statt, der sich bis in die späten Abendstunden ausdehnte.
Er hätte noch länger gedauert, wenn nicht die Tibetaner
den Nachtzug nach Ostende hätten benutzen müssen.
*
Praktische Filmpolitik.
Wie wir gerade bei Rtdaktionsschlud aus München er¬
fahren, hat der Syndikus der Spitzenorgarisation, Herr
Dr. Plügge, in diesen Tagen bei den bayerischen Be¬
hörden Besuche gemacht und die schwebenden Film-
fragen besprochen.
Nach den Mitteilungen, die unseren Korrespondenten
von den zuständigen Stellen gemacht worden sind und
die vorläufig noch vertraulich behandelt werden müssen,
ist man sich ein gut Teil nähergekommen. Natürlich wer¬
den nicht alle Wünsche restlose Unterstützung finden
können; es ist aber jedenfalls bei den maßgebenden
Stellen das Interesse an den deutschen Filmfragen ge¬
weckt worden, so daß sie Verständnis finden werden,
wenn die Offensive, die mit der Denkschrift der Spitzen¬
organisation eingesetzt hat, nun erst im vollen Umfang
durchgeführt wird.
t
Merkwürdige Steuerpolitik.
Aus Berncastel werden uns nette Zustände berichtet.
Dort gibt es ein reguläres Lichtspielhaus und Kinovor¬
führungen in einem Jugendheim, die von dem Ortspastor
geleitet werden. •
Der Magistrat von Berncastel hat nun dem Herrn
Pfarrer die Steuer vollständig erlassen, trotzdem derselbe
nicht etwa Kulturfilme, sondern genau dieselben Ge¬
schäftsfilme spielt wie die andere Firma. Nun ist die
Steuer Angelegenheit der Kommune. Aber wenn die
Polizeibehörde gestattet, daß der Herr Pastor Filme, die
für die Jugend nicht freigegeben sind, trotzdem vor
Jugendlichen vorführt, so duldet sie Verstöße gegen das
Lichtspielgesetz, die unter allen Umständen nach den ge¬
setzlichen Bestimmungen zu bestrafen sind.
Wir empfehlen den Kinobesitzern in diesen Fällen un¬
bedingte Anzeige und — wenn die Polizei nicht reagiert
— Beschwerde bei der zuständigen Staatsanwaltschaft.
Der Theaterbesitzer aus Berncastel schreibt uns, daß
vom 27. bis 30. März der Film ,,der Evangelimann“ der
Ufa nicht nur vor Jugendlichen gezeigt worden ist, son¬
dern auch in geschlossene*-» Schülervorstellungen.
Wir fragen die zuständigen Behörden, wie lange sie
diesen Zustand noch dulden wollen. Wir haben dem
Theaterbesitzer empfohlen, sich unter Darlegung des
Materials über den Bürgermeister an den zuständigen
Regierungspräsidenten zu wenden, gleichzeitig aber den
Antrag an den Verleiherverband zu stellen, das Jugend-
heim-Kmo nicht mehr zu beliefern. Es besteht für uns
kein Zweifel darüber, daß der Verleiherverband dieser
Anregung Folge geben wird.
*
Personalien.
Herr Franz Bruckmann, der Direktor des Filmhaus
Bruckmann A.-G. wurde von der Handelskammer in
Düsseldorf als vereidigter Film-Sachverständiger bestellt.
Wie wir erfahren, ist Herr Max Gutstein nach langjäh¬
riger Tätigkeit aus der Lloyd-Film-Geselschaft Düssel¬
dorf-Hamburg ausgeschieden. Herr Gutstein, der als einer
der besten Kenner des westdeutschen Verleihbezirks gilt,
wird sich unter der Firma Metropol-Film G. m b. H.
Düsseldorf selbständig machen.
Für den vor einiger Zeit verstorbenen Begründer der
Firma Max Stambulki & Co. ist Herr ßankdirektor Heinz
Eugen Volk in die Gesellschaft eingetreten. Herr Max
ßoenisch bleibt weiter Gesellschafter der Firma, ebenso
werden die Räumlichkeiten unter der alten Adresse bei¬
behalten.
Der in der deutschen sowie amerikanischen Film¬
industrie bekannte George C. Horsetzky ist bei der be¬
kannten Greenbaum-Film G m. b. H. als Direktor und
kaufmännischer Leiter eingetreten.
*
Ein eigenartiger Standpunkt.
Eine im höchsten Grade merkwürdige Angelegenheit
wird den Verbänden aus Giesenkirchen (Bezirk München-
Gladbach) bekannt Der Gemeinderat beschloß, da hier
die Möglichkeit der Einrichtung eines Kinos besteht,
40 Prozent Lustbarkeitssteuer zu erheben. Sollte sich das
Theater jedoch dauernd der Zensur des Ortsausschusses
für Jugendpflege unterwerfen, soll die Steuer auf 20 Pro¬
zent ermäßigt werden. — Was sagen Reichsverband und
Spitzeno ganisation zu diesem mehr als merkwürdigen
Beschluß einer Behörde?
Vorspiegelung falscher Tatsachen.
Die De-Ka-We-Film-Gesellschaft hat einen Film her¬
ausgebracht, der den Titel führt: „Muß die Frau Mutter
werden?** An diesen Film haben sich allerhand Anträge
süddeutscher Bundesstaaten geknüpft, so daß er schlie߬
lich von der Film-Oberprüfstelle verboten wurde.
Jetzt ist der Film erneut der Oberprüfstelle vorgelegt
worden und soll nunmehr genehmigt sein.
Man stützt sich bei diesem Film auf den Vorsitzenden
des Vereins für Sexuaiforschung, Dr. med. Theilhaber,
der darauf hingewiesen hat, daß es sich um nichts anderes
handelt, als die Auffrisierung des Films „Moral und Sinn¬
lichkeit’*, der schon vor Jahren erschienen ist und bereits
damals stark bekämpft wurde.
Es scheint uns angebracht, daß sich die maßgebenden
Verbände mit diesem Fall beschäftigen, der seine juristi¬
schen und moralischen Seiten hat. Es wäre interessant,
zu wissen, ob man den Film als neues Werk vermietet hat
oder ob man die Theaterbesitzer ausdrücklich darauf auf¬
merksam gemacht hat, daß sie es mit einem alten Film
in neuer Aufmachung zu tun haben. Eine derartige Ge¬
schäftspraxis, wie sie genannte Firma einschlägt, verdient
niedriger gehängt zu werden.
Pressestimmen über
„Jackie, der kleine Robinson
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Pressestimmen über
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Miitr|r 4 »rii himI M.mI.II Mai hui «In uuige«« »Mte h t ,f «lur. h ttaJttrfciH« l • w „rd** . „ kl.,:, \ri.r,i -« I i am 11
. im« reifen ill 4 i.it Maler*. laiui* V l rl *, hliettlteh «pielte |»ti,.|.._r;.i !.. . «*.«-, \\ . , u,..| Om.. I her .üt.k
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Dar Tag. 29 . 4 . 192 V Mitnahmen «*n* »Vn.- \n... niu« l> i*t «i.•• Lift* luitu |»h«.|u
llhie 11 ** 1 , Mi (Mlk.'lt «t»r knrll<*fevi> I. . 111 , 1*4 ii-« Vt l«« 4 «l«-v ur.,|*ltl«' )> fc ;«lt/
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Bftrltm-r Jt. 4 . ». ‘‘l ^uT "i?, F r
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XIm.I.Ii... ...i».. in. t'r»nx...i...h.* Ihrnrtlir 1 ‘i.k...... , I ’’ 1 11 '*'»l 1 *“ .tf>.-I'. 1 . 1 . K. 11 ,.h.f.ftfI.III.
1 .•....* .. k...tf... r.-.«.- Hrh.n.M-. l.-rl», »n.l . . .. . . '** h,h ** • '»**- " *■»'
«ie«e P.itrier l»ah«*ti klnit.-rr. «her iliittkhare itotleu .
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Dontacko Xetlunt. ». 4 . 1925 r,M •*' *•« *»*,.„ | . n»i . n p..l.!ik ni «
Der Li In, ««tll «rkirf»!** M irkliehki »len. I».*« der Mahl 4 er *‘ rfo,i: ,, '*»h ♦•**» »»!«•» «erein» mit einer m»«k.*mtm Hirllunx
Heln»»»«*|»ieler hat man itruUt.'ii Wert darauf K.*l«*trl. m hm» in aimtferei. hneti* Uwl*« lniftiMM«*r uml Viifriahiurtt «Irr e««iu«ti
l.*r ämU.-i«*i» F.raeheinunu den T> |» il< , >» harue«t«*ilt.‘ti zu frei- s > »‘ 1 t I',»,«*. |f.»h.*rl X.*t»t*at*h* Kaut, u «*fi».-n um «j ( ,
feit. Ute F*.rtu » 1 er har«», llunu t»t hin auf* auü,*r«te folge immer, lüt* l k liuiograf»i,te war khir wmf dettllieh .
i i.'iitiu ««trklirhki it**u**tr,*u .lurelur.'arheitet. uml ,li«* K *gte hat
Hihtev u« *“*h»ff**n. die in ihrer Kit»fa«*l»he»t «»»n uh. i/* i«u.*u Film Kurier, 25 . 4 . 25 .
der Kraft »itt<l ... . . Kr atmet viel Kultur, «lall er «•* m.-ht „miir hat.
mit «len uh?u*b,*n P,unten n» arbeiten . M«>ntinartre*ti»n
V o**ische Xet'iint» 2 ". 4 . 1925 . manu «erhr.il,*» «n», i, ,) . |„. u , . mrti ■
Fit» Film, sehlielil. gettehinark« ««II uml unterhalte ml, nnter «trieben nare . . Mar, *ehniunrett uml freut «|,
ohne aroUi* Oiihitiuti. ohne .Matsehen. K 4 *uietnh (Jean M» h 4 *r*l».*»ft«* t•rumllitue «eiehuet «la* Merk au* F,««a* l*ik n»
n«m*«,J voll man« h liuhaeh»* r Finfülle. m* hau Spieler i*elt eben- lern* winl mit einer \mnut gereteht. ,li»* nur in l*.in*
t »II« *>« m|. tthoel.e« Vi««*au hali. iul .« .♦« h*t la* na« ki* \|...l. il v * !. • M t!, ri.
Nummer 950
ftinrnotograpfj
Seite 27
\ ui einem umfangreichen. an der Struve-
straße in Dresden gelegenen Hofge-
lande (rückwärts der Prager Straße) wird
ein großer Filmpalast errichtet. Der Mi*
neralwasserlabrikant Herr Dr. Struve
hat das Gelände einer Kinogesellschaft
auf dreißig Jahre in Erbpacht gegeben.
In Metgethen (Ostpreußen! wurde unter
der Firma Filmhaus Enka Puchstein
ein neues Filmunternehmen gegründet.
Die Firma Kammerlichtspiele G m. b. H..
Ulm, wurde handels-
gerichtlich einge-
tragen. In Köln
wurden die Licht-
spieltheatcr ..Han
delshoP'und,.Schau -
bürg wiederer*
öffnet.
In Merseburg (Prov.
* Sachsen) wurden
die L. Voigtländer-
C.-T.-Lichtspiele ge¬
gründet. ln Baden-
Baden wurden die
Saal bau -Lichtspiele
wiedereröffnet.
D er neue Licht¬
bild-Katalog des
Deutschen Licht bild -
Dienstes G. m. b H.
Berlin W 35, Pots¬
damer Straße 41,
wird an alle Inter¬
essenten, insbeson¬
dere auch an die
Leser unseresBlattes,
kostenlos abgege¬
ben. IndiesemLicnt-
bildveneichms fin¬
det sich eine Fülle
von teils fertigen
Vortragen mit Text,
teils nach Stoffgruppen erfolgte Zusammen¬
stellungen von Lichtbildern.die gegen mäßige
Gebühr auch leihweise bezogen werden
können. Für wissenschaftliche Vortrags¬
und Schulbildungszwecke kann ferner aus
einem über 100 000 vorrätigen Bildern
zählenden Archiv jedes einzelne Bild ent¬
liehen werden — eine Neuerung, die all¬
seitig begrüßt wird.
V\as Palast-Theater in Bad Schwartau
bei Lübeck ist von den bisherigen In¬
habern Zellmann & Krüger an Alfred Bro-
bewski. Hamburg. Dittmar-Köl-Straße 32.
übergegangen Die Kammerlichtspiele in
Hamburg (früher Frau Kunodi) sind jetzt
im Besitz von Hans Düwel, Hamburg,
Rutschbahn 7.
Einsendungen ans der Industrie.
I Vu Export-Film-V ertrieb G. m. b. H
” erwarb von Frau Jane Bess das Ma¬
nuskript „Die Moral der GasseFür die
Regie wurde Herr Jaap Speyer ver¬
pflicht**!. Als zw*eiter Film der Produk¬
tion wird der Film „Wovon man nicht
spricht erscheinen. Manuskript: Jane
Bess, Regie: Jaap Speyer. Die beide.i
Filme erscheinen in der Herbstsaison 1925
D e
Leiter des rilmrcferat* im Aus¬
wärtigen Amt. Abteilung VI C. Herr
Professor Dr. Sievers, ist zum Vortragen¬
den Legationsrat ernannt worden
I)
T
Akte) wurde von der Kulturabtciiimg
der Ufa fertiggestellt. Der Film fuhrt der
Beschauer an Hand einer kleinen Spiel-
handlung durch den deutschen NXald und
seine Tierwelt. Ein neuartiges Filmwerk
Zoolog ischer Film
mit Spielhandlung
D
F-n bei Steinberflaripeslirbt gefcaipste* Kid. Siehe juch „KH»aiechni»che fhMd*rh*u '
I
dem zweiten Film der Henny-Porten-
Froelich Produktion „Um ein Haar . .
Manuskript von Robert Liebmann und
Walter Supper nach einem Roman von
Hugo Bettauer, wirken außer Henny
Porten in Hauptrollen mit: Memo Benassi,
Karl Ehert. A. E. Lscho, Harry Lambertz-
Paulsen lim Stuart - Henry. Rudolf
Biebrach Regie: Carl Froelich. Photo¬
graphie Axel Graatkjaer. Gesamtaus¬
stattung Franz Schroedter.
KJeben Ruth Weyher und Johannes Rie-
^ mann wurden Hanni Reinwald und
Max Landa für zwei Hauptrollen in dem
Film „Heiratsannoncen“ verpflichtet, den
die Transatlantische Filmgesellschaft unter
der Regie von Fritz Kaufmann drehen läßt.
icr nächste Film,
den Dr Ludwig
Berger für die Ufa
drehen wird, ist „Ein
NX alzertraum Der
Stoff, den Roben
Liebmann für der
Film bearbeitet, ent
stammt der Novelle
„Nux, der Prinz¬
gemahl ’* aus dem
Buch der Aben¬
teuer “ von Hans
Müller, dem Dichter
von „Flamme ‘ und
„Tokaier* Zu diesem
Film wird unter Be¬
nutzung der Musik
der Operette „Ein
Walzertraum eine
besondere Begleit¬
musik mit Genehmi¬
gung des Kompo¬
nisten Oskar Straus
geschaffen
im 25. April fand
die diestahnge
ordentlicheGe neral-
vertammiung der
Bundesfilm- 4 -G. zu
Berlir in den Räumen der Gesellschaft statt
Die Umstellung des Aktienkapitals auf
20 000 Goldmar' wurde endgültig be¬
sohle ssen. Die Gesellschaft verteilt nach
Vornahme der erforderlichen Abschrei¬
bungen eine Dividende von 10 Prozent
Vach der soeben erfolgten Berliner Ur-
k^l auffuhrung des großen Feindt-Svens-
ka-Films „Flammende Herzen * wird dieses
erfolgreiche Werk des schwedischen
Meisterregisseurs Victor Sjöström zu¬
nächst m Hamburg und Leipzig zur Auf¬
führung gelangen
In dem Sofar-Film „Die freudlose Gasse *
* spielt Sylvia Torf die Rolle der Frau
Lechner.
DER HOCH-EMPFINDLICHE ROHF/LM» KONTRASTREICH UND DAUERHAFT /
LßGHO* FILM >r* t»L 'Q*K *£nAU*»OtM VeATAFDeUT>CMlANt> Qta BUU1* flÄftAi «V AtftUN 52 ■*
Seite 28
Rmemotogropf)
Nummer 950
D er neue Ufa-Film ..Blitzzug der Liebe' .
den Dr. J Guter gedreht hat. ist so¬
eben fertiggestellt worden und wird
seine Uraufführung bereits in den erste i
Tagen des Monats Mai erleben Das
Manuskript wurde von Robert Liebmann,
unter Benutzung einer Novelle von K. H
Strobl verfaßt Carl Hoffinann zeigt als
Photograph wieder die erstunliche Hohe
seiner Technik, während der
Architekt Rudi Feld für die
Bauten verantwortlich zeichnet.
Ossi Oswalda erweist sich in
der Hauptrolle wieder als die
vortreffliche Darstellerin so*
wohl in heiteren als auch in
ernsten Momenten. Ihre Part¬
nerin ist Lilian Hall-Davis, wäh¬
rend W. Fritsch nnd N. Barne
zwei gleich unterhaltsame,
wenn auch im Temperament
verschiedene Liebhaber dar¬
stellen.
y U nebenstehendem Bilde
" wird uns geschrieoen : Der
Alhambra-Palast. Nürnberg, ließ
in sämtlichen Lokalen Nürn¬
bergs jeder Dame ein hübsches
kleines Sträußchen künstlicher
Blumen überreichen, welches
mit einer Schleife und dem
Aufdruck versehen war: ..Es
grüßt die Blumenfrau vom
Potsdamer Platz“. Im ganzen
wurden 5000 solcher Sträu߬
chen verteilt, die Reklame war
verhältnißmäßig sehr billig und
äußerst zugkräftig. Wenn Sie
es für richtig halten, bitten wir,
unsere Kollegen auf diese neue
Reklame aufmei ksam zumachen,
da durch diese der Film in
Nürnberg geradezu ein Tages- |
gespräch wurde.
7A
D er Sing-Film-Ges. m. b. H.
(Direktion: Hartlaub) ist t-s
gelungen, den Kapellmeister '
vom Großen Schauspielhaus . .
Hugo Moesgen. der sich durch /v &
seine Kompositionen bereits
einen Namen zu machen ge- hri 1
wußt hat. als Musikautor für
den neuen Singfilm der genannten Gesell¬
schaft zu gewinnen Die Aufnahmen zu
diesem Film werden unt»r der Regte von
Franz Rauch, der auch das Manuskript
verfaßt hat, ausgeführt. Die Photographie
ist dem Operateur Walter Weiße über¬
tragen worden.
V acob Tiedtke wurde fi.r den neuen
Terra-Film ..Die drei Portiermädel",
Regie: Cari Boese. verpflichtet.
V \ic Phoebus-Film-A.-G beginnt in den
nächsten Tagen mit den Außenauf¬
nahmen zu zwei Seefilmen, betitelt „Schiff
in Not“ (Manuskript von Kapitän Theo
E. Sonnichsen und Walter Jonas) und
..Friesenblut' (Manuskript von Ilse
Schlettow und Walter Jonas) Regie
Fred Sauer. Photographie: Giovanni
Vitrotti und Werner Bohne.
WmMHWimmM, ///. 'WA
Itlumrfinukkhrn vor dem Alhambra-Palast in Nürnberg
hei der Premiere un Iilme' „Ote Blumenfrau \ m Put>damrr
\f .* Jungk und Julius Urgiss sind von
der Ungo-Filmgesellschaft verpflichtet
worden, das Manuskript zu dem Film
„Per Trompeter von Säckingen“ nach Mo¬
tiven von V. J. von Scheffel zu schreiben
Georg Jacoby wird den Film inszenieren.
C umpf und Moral betitelt sich ein neuer
Aafa-Film, mit dessen Aufnahmen be¬
reits begonnen wurde. Manuskript: Henrik
Orel.
17 i ist Herrn Dir. Max Nivelli gelungen.
*^10 der hervorragendsten Filme für
Deutschland zu erwerben. Darunter be¬
finden sich „Die Ehe im Dreieck“, eine
hhegcschichtc aus dem Millionärsleben.
..Sklaven der Leidenschaft“, nach dem
berühmten Roman von Balzac mit Bessie
Love und Carmen Myers, „Der Mann mit
den 3 Frauen“, Sensationsschauspiel aus
dem Leben der berühmten
oberen 100U0. im Mittelpunkt
-£ der berühmte Naturpark Ameri¬
kas und seine Geiser. „Bigamie“,
ein Sitten - Gesellschaftsdrama
^ mit der schonen Betty Blythe
ty; in der Revue der 11 schönsten
Frauen Europas, „Kann eine
Frau treu sein?**, ein Bild von
den Frauen ven heute mit
Allan Pringel. Zwei Ko‘iüm-
filme. deren Titel „Richelieu“
und „Das Leben für den König“
lauten, und andere Spiel- und
Gesellschaftsdramen. Es han¬
delt sich um amerikanische Filme
I \ie Domo-Fflm G m. b. H.
* " erwarb für ihre diesjährige
Produktion das Manuskript
„Die flotte Lotte“.
T\ie neu«? Wochenschau der
” Deulig Nr. 18 der Deulig-
| woche bringt bezaubernde
Bilder von der berühmten
Baumblut: in Werder, wohin
die bekannte Schauspielerin
Tilla Durieux eine Reihe W’iener
Künstler geladen hatte, die mit
ihrem 'röhlichen Treiben die
mit weißem Blütenschnee be¬
deckten Obstgärten erfüllen. —
Zu den Tagesereignissen wer¬
den die neuesten Aufnahmen
des Reichspräsidenten Hinden-
burg und des neuen Berliner
W Polizeipräsidenten Dr. Friedens¬
burg gezeigt. — Vom Pferde-
sport bringt die Deuligwoche
|: Aufnahmen von der neuen
Reitbahn im Grunewald bei
Berlin, wo eine Reihe beson-
r Platz* . d cr$ schwieriger Hindernis¬
sprünge festgehalten wurden.
Besonders interessant sind die Zeitlupen¬
aufnahmen eines Fallschirmabsprunges
aus einer Höhe von 1000 Metern. — Den
Freunden des Radio zeigt die Deulig-
wohle den neuerbauten 120 m hohen
Berliner Rundfunk^endeturm. der jetzt
seiner Vollendung entgegengebt. In der
Reihe „Lieblinge des Publikums“ präsen¬
tiert sich der kleine amerikanische Film¬
star Jackie Coogan. der sein kleines
Brüderchen betreut.
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Die Sieinberg'Lampe
Pjic Bogenlampe als Handwerkzeug im photographi-
sehen Atelier hat anderen Forderungen zu genügen
als die Bogenlampe für Straßen- und Raumbeleuchtung.
Es ist deshalb ohne weite¬
res einzusehen, daß eine für
diese beiden letzten
Zwecke ausgezeichnete
Lampe noch keineswegs
den besten Lampentyp für
den bachphotographen vor-
zustellen braucht, und um¬
gekehrt kann eine für Stra¬
ßenbeleuchtung völlig un¬
brauchbare Lampe unter
Umstanden in der Hand des
Photographen gute Arbeit
leisten.
Die normale Bogenlampe
darf dauernd mit konstan¬
ter Lage ihrer Kohlen bren¬
nen, für den Photographen
mag es zuweilen recht er¬
wünscht sein, seine Lampt
um 90 Grad oder auch um
180 Grad in der senkrechten Ebene /u schwenken, u'
sozusagen auf den Kopf zu stellen, um einen besonderen
Beleuchtungseffekt zu erzielen. Es ist klar, daß ein»
Bogenlampe mit dtirih
Magnete selbsttätig gert-
gelten und doch wenigstens
zum Teil der Schwerkraft
unterworfenen Kohlen ge¬
gen Schwenken aus ihrer
normalen Lage mehr oder
weniger empfindlich sein
muß. Eine Lampe mit dau¬
ernd feststehenden, d h.
staren Kohlen ist gegen
Lagenänderungen unemp¬
findlich. Außerdem kann
eine solche Lampe verhält¬
nismäßig einfach, leicht und
daltut auch billig gebaut
sein.
Diese Überlegungen ha¬
ben dazu geführt, hei der
sogenannten Steinberg-
Lampe zu dem seit etwa
l u |«mp. :»l m du- tig—c Ach*»« und t»l« n h/nlig um Ml"
nd des Bunnvn» ri'hl
1
Heliostigmat 1:2,5
iiiii!iiiiiiiHiiiiiuiiiiiiuüiuuiiiuuuuiuutuumi:;u:iu..aiiuiaHWMMiHiMnnn
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Voigfländer&SoIin Akflengesellsdiaft
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Anno 1756 gegründet
Seite 40
Rincmatograpfj
Nummer 950
40 Jahren als überwunden und veraltet geltenden Typ
der Bogenlampe mit zwei para I« len, starren Kohlen zu¬
rückzukehren. und diese Rückkehr scheint für Atelier¬
zwecke tatsächlich ein recht glück¬
licher Gedanke gewesen zu sein. Jie
beiden Kohlen stecken unbeweglich
fest in Fassungen, die gegeneinar der
isoliert auf einer gemeinschaftlic ien
Trägerplatte sitzen. Zum Zwecke
des Zündens wird ein seitlich an
einem einfachen Hebel werk befind¬
liches dreikantiges Kohlenstäbchen
gegen die Stirnflächen der beiden
Kohlen gedrückt und rasch zurück¬
gezogen; im Notfall tut es übrigens
auch ein Schraubenzieher mit Holz¬
heft.
Gebrannt werden in der Steinberg¬
lampe Dochtkohlen bestimmter Art.
Die von verschiedenen Seiten er¬
hobenen Befürchtungen, der ßoj^en
wandere von der Stirnfläche die
Kohlen entlang nach rückwärts, trifft
bei den verwendeten Kohlen jeden¬
falls nicht zu. Ob mit dieser Schwie¬
rigkeit bei anderen Kohlen zu rech¬
nen wäre, bleibe dahingestellt. Hier
brennt der Bogen dauernd und un-
verrückt nach vorne von dem Docht
der einen Kohle zu dem der anderen.
Es scheint von Wichtigkeit zu sein,
daß der Bogen von vornherein genau in den Kohlen-
mitten entsteht, daß aiso das Zünden nicht zwischen den
Krhlenrändern erfolgt, wie es der Fall ist. wenn das
Zünden durch Kippen der einen beschränkt beweglichen
Kohle gegen die andere starre Kohle geschieht.
Unsere Bilder zeigen die kleine Steinberglampe in ver¬
schiedenen Stellungen. Sie kann
während des Brennens sowohl um
ihre eigene Achse wie auch um
:*M) Grad geschwenkt werden, ohne
daß der Bogen irgendwelche Nei¬
gung zum Rückwärtsklcttern zeigt.
Für die Stromstärke von 6—6,5
Ampere werden in der Steinberg-
ampe bei W echselstrom Kohlen von
6 mm. bei Gleichstrom solche von
6 und 7 mm benutzt; bei 15 Ampere
treten Kohlen von 7 bzw. 7 und
8 mm an ihre Stelle. Die Mittel¬
linien der beiden Kohlen haben von¬
einander einen Abstand von 10 bis
11 mm. der Bogen mag eine Lange
von 13—14 mm haben. Das Zünden
erfolgt ebensogut bei frischen kal¬
ten wie nach Stromun*erhrechung
bei noch heißen Kohlen. Licht¬
schwankungen unmittelbar nach dem
Entzünden frischer Kohlen machen
sich nicht bemerkbar.
Was die äußere Ausgestaltung an¬
langt. so soll die sogenannte Uni¬
versallampe mit zwei hinter¬
einander geschalteten Bogen für
6 Ampere und 55 Volt Spannung in
jedem Bogen mit einem Reflektor in Form eines Fyrami-
denstumpfes geliefert werden. Das Licht fällt zum über¬
wiegenden Teil von den nach vorne gerichteten Kratern
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unmittelbar auf den zu beleuchtenden Gegenstand, nur
ein geringer Teil nimmt seinen Weg uber den Reflektor
hin kleiner Widerstand ist an der einen Reflcktoraußcn-
wand angebracht. — Kine größere soge¬
nannte Atelierlampe hat gleichfalls
zwei Bogen und einen halbzylindrischen
Reflektor; sie brennt mit 15—25 Ampere.
Der Widerstand ist hier von der Lampe
getrennt.
Lin kleiner H a n d s c h e i n w e r f e r
mit einem Bogen verbraucht 15 Ampere,
ein größerer Spezialscheinwerfer
arbeitet mit 30 Ampere; hier ist der Bogen
nicht nach vorne, sondern rückwärts gegen
den Spiegel gerichtet, der gegenübe»
dem Bogen verschiebbar ist, um
das Licht beliebig zu streuen. Der
Spiegel besteht aus kleinen belegten
Glasscheibchen, die so angeordnet
sind, daß sie eine Paraboioid ein¬
hüllen. Liegt der Krater nahe dem
Brennpunkt dieses Paraboioides, so
wird der Spiegel annähernd wie ein
solches, liefert also ein Lichtbündel
von mäßiger Streuung.
Die Kohlcnlüngen dieser Lampen
sind so bemessen, daß sie etwa 1 H
Stunden Brenndauer haben. Außer¬
dem w erden noch besondere Effekt-
lampen für 6 Ampere mit je einem
Bogen und kürzerer Brenndauer gebaut,
der Steinberglampe gesehen haben, deutet darauf h n,
daß sie im Atelier des rachphotographen e n bequemes
Arbeiten erlauben wird. Da die kleineren Typen nui
geringe Stromstärke erfordern, so werden sic auch für
Heimaufnahmen, bei denen die Lichtquelle aus niedrig ge-
icherten Leitungen gespeist werden muß. vorteilhaft Ver¬
wendung finden. — Es sind kürzlich an anderer
Stelle Zahlen für die Lichtstarken der Steinberg-
lampe genannt, die zweifellos nicht richtig sein
konnten. Da die Steinberglampe nicht fur eine
auf das menschliche Auge, sondern für eine auf
die photographische Platte wirkende Strahlung
he«’ mmt ist, so wurde bei ihr der Hauptwert auf
die kurzwellige aktivische Strahlung gelegt Ls
ist deshalb sehr wohl möglich, daß bei ihr die
Lichtausbeute, bemessen für die aus das Auge be¬
sonders stark wirkenden Strahlen, nicht beson¬
ders groß ist, dafür aber die Aus¬
beute an den blauen Strahlen rech*
günstig is* Darauf deutet die An-
gah«. iaw die Steinberg-Lampe
bei gleic 1 » photographischer Wirk¬
samkeit d Auge nicht so heftig
blenden soll, als dies andere ältere
Bogenlampen tun
Als hurio>um wollen wir übrigens
die Ta.sacbe vermerken, daß von
einem westdeutschen Werke in
kürzeste* Zeit eine der Steinberg-
Lampe sehr ähnliche Lampe her-
ausgebrajht werden wird, die un-
übhäng'g entstanden und das Er¬
gebnis von Arbeiten ist, deren
Anfang in einer Zeit liegt, zu der man noch nichts
von den Bestrebungen de« Herrn E Steinberg in
weiteren Kreisen wußte. Also wieder eine Duplizität
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Seite 42
Nummer 950
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Die Patente über die Farbenkinema^ographie wachsen
von Tag zu Tag. Der Gedanke eine Vorrichtung zur
Aufnahme farbiger Bilder zu konstruieren aus mehreren
aneinanderschließenden, ein volles Bildfeld einnehmenden
Teilbildern wurde in besondeter Ausführung durch
D. R. P. 408 152 E. Sueß und Dr F. Lejeune geschützt.
Hier sind am Aufnahmeapparat vo* dem Objektiv parallel
zu den ebenen Lichtstrahlenbündeln Spiegel gestellt, die
durch die Trennungslinie zwischen je zwei Teilbildern und
durch den optischen Mittelpunkt d^s Objektivs gehen und
deren Abstand von der optischen Achse dicht am Objek¬
tiv gleich oder etwas kleiner a*s der Halbmesser der Ein¬
trittspupille ist. Für Filmaufnahmen ist besonders zu
beachten, daß im Filmfenster ein d e eine Hälfte des Bild¬
feldes einnehmendes Gelbfilter und ein die andere Hälfte
einnehmendes Blauviolettfilter eingesetzt ist. während der
eine der beiden Sektorausschnitte der Verschlußscheibe,
deren Drehzahl halb so groß ist wie die Bildwechselzahl,
mit einem Filter, das nur Grün ver-schluckt. der andere
Sektorausschnitt mit einem Filter, das nur Gelb und Rot
\erschluckt. versehen ist
•
Mehriarbenauf nah me Vorrichtung.
L Albert in Rellegarde. Ain. erhielt das D.R.P. 393673
auf eine Vorrichtung 7ur Herstellung von vielfarbigen
Photographien durch Zerlegung des in das Objektiv ein¬
fallenden Strahlenhündels mittels 45 gegen die optische
Achse geneigter Spiegel. Gegenüber jedem Spiegel ist
eine zweite reflektierende Fläche mit inem Winkel von
ungefähr 60 zur optischen Achse angebracht.
Briefkasten.
K in L ln «l# i l.it.T itiir f*i» »** t um p '• i» 1 »«- \nu;»l» 4 *n *.••••(
•!*•* Xu<MMatMM*it***txua«f{ Filmkunst. I.«»!•«•! Inr «li- Harm«* «in«!
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bränden / Der optische Ausgleich / Behördliche Vorschriften / Bauliche Beschaffenheit und
Inneneinrichtung des Vorführungsraumes / Projektionsgerät / Film / Vorführer / Die Prüfung*-
vorsdiriften für Lichtspiclvorfükrer / Entwurf für einen Antrag / Ausführliches Sachregister
VERLAG AUGUST SCHERL G. M. B. HBERLIN SW
Nummer 950
RincniOtograpo
Seite 43
Die Voigtlander ,Projektos"-Objektive und ihre Beziehung zu Prot. Dr. Jojct Petzval
V on Karl Pritschow, Bra unselig eig
(Schluß.)
Die mittlere verkittete achromatische Linse in \ e»*- anwächst, um hei I gleich 25 cm bis auf 1 7 zu sinken
Laidung mit der links gezeichneten ist als Laadschaf Islinse Was den Bildwinkel betrifft, so ist er. wie dieses seihst ver
gerechnet. stündlich ist
während die
beiden äuße¬
ren Glieder
das in der da¬
maligen Zeit
unerreichte
Porträtobjck-
tiv darstellt,
das letztere
ist iml aufeder
Jahrzehnte,
insbesondere
nach dem ge¬
waltigen Um¬
schwung in
der Optik
durch Einfüh¬
rung der
neuen Glas¬
arten in der
Photographie,
nachdem es
J1
V
stündlich ist.
bei der kür¬
zesten Brenn-
f-w 4/Lx
. 1 , / -
% •-*** .• u
y * .
*■«-/# - mm' i t
_
Z f /|W
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ft.* J S .7#
Sk-ßeSZU(S Orum.l-.kiM.
durch die
ganze Welt gemacht hatte, verdrängt worden durch Sy¬
steme von größerem und geebneterem Bildfeld ohne
astigmatische Fehler. Für Projektionszw« ck .•
hingegen, und zwar ganz besonders bei Kino- ^
Wiedergabeapparaten hat das ,. Petzval- 9
Voigtländer" -Objektiv in Anbe- Z
tracht seiner hervorragenden Mittelschärf».* B
bei größter Lichtstärke bis heute seinen 9
Platz behauptet und wird auch in Zukunft ft
kaum durch ein anderes Obiektiv verdrängt I
werden; ein Grund, warum d:es der Fa I I
ist, dürfte auch darin zu suchen sein, da i 1
das Objektiv in der Mehrzahl aller Fälle nur 1
für einen relativ kleinen Bildwinkel benutzt 1
wird, der aus der nachfolgenden Tabelle zu
ersehen ist. Voraussetzung ist dabei die
Zugrundelegung des Normalfilmbildes 18 mal
24 mm mit einer Diagonale von 30 mm. — Wie die Ta¬
bellen zeigen, sinkt infolge der für jede Serie festgelegten
Außendurchmesser die Lichtstärke mit wachsender Brenn¬
weite; dies
Petzval-V oiftlandrr Obiektiv
/# größten So
daß ab » der
A Konstrukti
^ # * . -ptisclicr S\
X ^ 1 slimi in
X % r. unangenehm*
— —* *. _JL- * aber bekannte
- **•• - z - jekthen mit
r «-*/«»»•' rm—A kurzenBrcnn-
, ‘ W A_JL ; \L*- weiten Idle
• * ** ^ an und für
7 / ^ ■ - » 1 $ m-4 e» m sich schon
^ * ’ krumme Ra-
4 o ,.a ^ dien aufwei-
fe % f sen). nicht nur
Wt~ * s mit weit ge*
mr J öffneten Bü-
R .. . *■■ ■*■ — - Mm - 1 .. J schein, son-
ofc^«r Prtzvab dein auch mit
großen Linsen-
durthmessern, bei relativ sehr starker Brechkraft der Finzel-
iinsen zu rechnen. Es ist oaher durchaus zu begreifen.
daß der Kinoonerateur. wenn es die ört-
vmmmmrnMgf liehen \ erhältnisse gestatten, stets die für
den jeweiligen Fall verwendbare längste
m Brennweite automatisch wählt. Zuruck-
blickend kanr man sagen, daß seit dem
K H Bekanntwerden dir ersten einfachen
Bf S Linse an der Camera obscura bis zur
■ I analv tischen Berechnung dos ..Pc t z v .1 I
Mf § Voigtländer - Objektivs'*
etwa 150 fahre vergangen sind . in
H. 9, welcher Zeitspanne die Optik recht lang-
| sam vorwärts gekommen ist ; dann aber
setzte eine gewaltige Bewegung ein. di>
»der obiektiv bis heute n<»ch nicht ihr F'nde gefunden
haben dürfte , insbesondere soweit dies
Objektive für Kino - Aufnahmeapparate betrifft , da
dort die Anforderungen mit Recht sehr hoch sein
müssen; für Kino-Projektlon ist. wie bereits erwähnt, der
vor 85 Jahren
einfachen
bis zur
Objektive
dort die
ist eine durch
die Normali¬
sierung be¬
dingte Er¬
scheinung; bei
Serie V z. B.
hat die Brenn¬
weite f gleich
12 cm unge¬
fähr d ie Licht¬
stärke des
Orginal-Petz-
val- Objektivs
(nämlich 1:3,8)
während sie
bei f gleich 5.0
cm auf 1:1,9
auf rein wis¬
senschaftliche
Weise er-
rechnetePetz-
val - Objektiv
noch nicht
übertroffen,
obwohl es an
Versuchen
und Modifi¬
kationen von
mehr oder
weniger prak¬
tischem Wert
nicht gefehlt
hat.
Seile 44
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Redaktion n. Administration War sc kan, al. Dtuga 38-40
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ftmcmotogropfi
Nummer 951
Kennen Sie das Drama
von SCHÖN HERR
Wissen Sie. daß dieses
Drama stets der größte
Bühnenerfo.g wer?
wurde von der Metro-
Goldwyn verfilmt. Bar¬
bara la Marr ist
Ramon Novarro,
der schönste Mann
Amerikas, ihr Partner
ist das ewig neue,
ewig alte Drama
vom Dämon Weib
erscheint im Verleih der
Phoebus-Film A.-G. Die
Uraufführung findet statt
am 14. Mai 1925 im
Der Weibslcufel
Der Weibsfeulel
Der Weibsfeulel
Der Weibsfeulel
Der Weibsfeulel
Marmorhaus
Nummer 951
Rincmatograph
Hailoh 7 ! .... Ja! Hier ist DOMOFILM! . . .
Nein! Die Herren sind in dieser Woche nicht
zu sprechen!
Wo sie sind?
Sie sind mit dem Regisseur Jaap Speyer und dem
Operateur Kanturek auf Reisen! . . .
Nein! Das darf ich lhn:n nicht sagen! . • .
Wie?! Eine große Schachtel Pralines?
Na schon' Aber — ga iz im Vert'*au-;n, dami* sic
uns nicht wieder die Idee klauen! . . .
Die DOMOFILM macht zurzeit Aufnahmen in
allen großen Städten Lcutschlands mit
den schönsten Mädchen und den
bekanntesten Rummelstralicn
und -platzen!
Wofür? Gott, w?s ’ne Fraaaagc! Natürlich
für unseren neuen großen Domofilm
„Liegart es Pack'*
nach einer Idee von Jolantc Marees, verfaßt von
Adolf Lantz und Heinz Goldberg!
Wer mitspielt?
Nee! Das darf ich wirklich nicht sagen.
Das ist noch ein tiefes Geheimnis I . . .
Wer den Film verleiht?
Na, selbstverständlich die Westlalia>Film A.-G.
Schluß! Ich muß die Leitung frei machen! Fe»
gesprach aus Köln.
Domofilm G. m b. H.,
Berlin, Friedlichstraöe *36
Seite 6
‘M'umotoflroph
Nummer 951
1925/26
Produktion*-Liste
„Der Mädchenhändler von New York". Sieben Akte, hcrgcstellt unter Mit-
Wirkung der gesamten New Yorker Kriminalpolizei.
1 Eichberg-Roman-Grofcfilm.
5 Filme: Regie, bezw. künstlerische Oberleitung Richard Eichberg.
1. Film: „Liebe und Trompctenblasen", nach einem Schwank von Hans Sturm.
In der Hauptrolle: Lilian Harvey, Harry Liedtke.
2. Film: „Die Frau mit dem Etwas" von Hans Behrendt und Helmuth Ortmann,
mit Lee Parry.
3. Film: „Die Kleine vom Bummel" mit Lilian Harvey
öei diesem Film werden die betreffenden Szenen für Jeden Verleihbezirk In den betreffenden
Gioßstßdten oulgenommen, so *. B für Ostdeutschland ln betlin in der Tauen* zienstraße
für Norddeutschland in Hamburg auf dem Jungfernsiieg. für Süddeutschland in Frankluft a. M
in der Kaiserstraße und in München am Stachus, für das Rheinland in Köln in der Hoch¬
straße und in Düsseldorf in der Grat-Adolt-Straße. für Mitteldeutschland in Leipzig in der
Grimmaiscnen Stiaße und ‘n Dresden in der Prager Straße
4. Film: „Der Liebcskafig“ nach einem Roman von Hans Land, mit Lee Parry
5. Film: „Lila, die Geschichte einer jungen Dame von Stand“ nach einem
Roman von Ruth Götz, mit Lilian Harvey.
Z Gloria'Filme.
t. Film: „Der Mann aut dem Jenseits“ nach dem gleichnamigen Roman von
Fred Nelius. Regie: Mantred Noa.
2. Film: „Liebesgeschichten“ (Um eine Nacht). Regie: Freybier.
.1 Lya Mara-Film: „Frauen, die man oft nicht grübt“.
Hauptrolle: Lya Maia. Regie: Friedrich Zelnik
1 Zelnik'Roman-Film. Regie: Friedrich Zelnik
3 Marcco - Filme. Hauptrolle und Regie: Joe Stöckel.
1 Macist e- Film.
1 Film: „Die beiden Knirpse“.
Der nachweislich gioße internationale GeschAftsfilm, zwei Telle.
1 Film: „Alles tür die Königin“ (Graf Fersen).
1 Film: „Der Abenteurer“.
1 Film: „Gauklerblut“.
2 Douglas Maclean-Filme: 1. Film: „Achtung Lawine“.
2. Film: „Consul wider Willen“.
2 Auslandsfilme.
15-20 „Er* (Einakter)..
25 Zweiakter (Südfilm - Lustspiele).
5 Naturaufnahmen.
lllel -Änderungen torbehallen
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Rinematogropf)
Nummer 951
Herr Theaterbesitzer!!
-nnimn—i—
Ihnen droht
die Flucht Ihrer Kundschaft, wenn Sie nicht die Deuligwoche
spielen. In Nr. 19 bieten wir
Mutterglück
Eine Affenpinscherhündin mit ihrem ganzen entzückenden Wurf.
In den Armen der Wiedertäufer
werden die schwarzer. Gläubigen in die Fluten des Mississippi
getaucht.
Eine Todesfahrt
in den Tecolate Canons
vollbringen tollkühne kalifornische Motorradfahrer.
Eine Fliegerbombe auf den Kopf
des Tankgeschwaders wird bei dem amerikanischen Frühjahrs¬
manöver geschleudert.
Also spielen Sie die Deuligwoche.
19. Jahrgang, Nr. 951
Berlin, 10. Mai 1925
DAS ÄLTESTE
El LM'FACHBUITT
Politisches Kino
V an A
int* Reihe von Zuschriften unserem Leserkreise
haben uns gezeigt, daß der Artikel ;n der letzten
Nummer, der sich mit dem Militärfilm befaßt, leider total
mißverstanden wurde. Es handelt sich zunächst um eine
offizielle Verlaut¬
barung des Zen¬
tralvereins der
deutschen Film-
verleiher. für die
et und sein Vor¬
stand die volle
Verantwortung
übernimmt. Un¬
ter den Herren,
die den Beschluß
faßten. befinde!
sich Verleiher, die
selbst Mihtär-
filme vertreiben
und die ganz na¬
turgemäß mit ih¬
ren Ausführungen
nicht etwa die
bereits fertigen
und im Umlauf
befindlichen Filme
treffen wollten,
sondern die nichts
anderes vorhat¬
ten. als vor einer
weiteren Forcie¬
rung dieses Gen¬
res zu warnen.
Der Verleiher¬
verband stützt
sich dabei teils
auf Ausführungen
aus Theaterbe¬
sitzerkreisen, teils
auf Beschlüsse
der Gewerkschaf¬
ten und auf Ar¬
tikel in liberalen
Blättern.
Die Herstellung
dieser Filme ha¬
ben dieses Genre
gepflegt, nicht
etwa aus politischen Gründen, sondern weil sie darin das
groß. Geschäft sahen. Filme mit militärischem Einschlag
wann eben nun einmal der große Erfolg, waren gewisser¬
maßen Konjunkturangelegenheit und wurden deshalb her¬
gestellt.
Diese Voraussetzung ist nie ganz richtig gewesen Ge¬
ros.
wiß stimmt es. daß in gewissen Gegenden derartige Da
Stellungen gesucht und gern gesehen sind Dort werden
sie zum Riesenerfolg und nur davon wurde wie imim
viel gesprochen. — In anderen Gegendeu aber war von
vornherein in¬
folge der politi¬
schen Einstellung
der Bevölkerung
gleich bei dem
ersten soldati¬
schen Bildstreifen
ein ge*wisser Wi¬
derspruch. so dal*
Stimmung fu
und gegen das
umstrittene Gen
re gleichmäßig
verteilt war.
V on dem siche
Geschäft wui
Anfang
SO *
zu re
das ge¬
schehen ist.
Jetzt regt sich
wieder auf der
Seite, der diev
Richtung unsyn
pathisch ist. star¬
ker Widerspruch
Dabei ist zu
berücksichtigen
daß es sich um
Kreise handelt
die für den Kino¬
besuch in star¬
kem Umfange in
Frage kommen
und auf derer.
Mitwirkung zu¬
gunsten der Indu
strie bei den kom
tuenden Reichs¬
tagsverhandlun¬
gen über das
Lichtspielgeset/
sehr stark gt
rechnet wird. — Daß die Militärfilme uns in diesen
Kreisen, besonders bei den Führcrr und bei den Pari
mentariern sehr viel Sympathie genommen haben
hier in Berlin mit Leichtigkeit una mit Sicherheit fest¬
zustellen. Darum ist die Mahnung des Zcntralvere.ns
durchaus berechtigt, wenngleich es bedauerlich ist. dab
Seite 10
Rmcmotograpfj
Nummer 951
sie vielleicht dem einen oder aidzren
einen Strich durch die Rechnung
macht.
Das deutsche Kino ist unpol tisch
und muß unpolitisch sein, weil es auf
Besucher aus allen Parteitagen le
flektiert. Es wäre geradezu ein Un¬
sinn und der Ruin des Theat rge-
schäfts, wenn wir etwa zu liber ilen.
konservativen oder sozialistischen
Kmos kämen. Darum muU die deut¬
sche Produktion und der deutsche
Theaterleiter besonders auf passen,
daß er nicht durch falsch gewählte
Repertoires eine Entwicklung fördert,
die manche Kreise in unserem Lar de
schon lange w'ünschen.
Wir haben bereits genug von den
sogenannt* n „Reformkinos**, wie sie
von den kirchlichen Vereinigungen
eingerichtet werden W'ir erinnerr an
die Versuche aus sozialistischen Krei¬
sen. in Berlin neben der „Volksbühne
auch ein „Volkskino'* zu schaffen.
Wir erinnern an die Konzessionie-
rungsbestreben. die in der Form, w ; e
sie von gewisser Stute geplant war,
den jetzigen Kommunalisierungsanträ-
Bulletin
gen der Kommunisten gleichkommen
Wir brauchen dabei nicht allzu
ängstlich zu sein. Filme, wie „Fride-
ricus Rex**, stehen über jeder Partei.
W»r dürfen auch einmal ein inter¬
nationales Thema behandeln oder
einen Mann wie Lassalle im Film in
seiner ganzen Größe zeigen, aber wir
dürfen eine bestimmte Richtung nicht
besonders forcieren und zur Epidemie
werden lassen.
Es ist ja historisch nachzuweisen,
daß die Bedenken im großen Stil erst
dann kamen, als die Militärfilme
serienweise erschienen, als sie symp¬
tomatisch wurden und prozentual an-
fingen, im Cesamtprogramm eine er¬
hebliche Rolle zu spielen.
Verstärkt wurden die Gegenaktio¬
nen durch die Art, wie die Filme her¬
ausgebracht wurden. Es soll Kmos
ini Reich gegeben haben, vor denen
das Schilderhaus und der Musketier
in der Friedensuniform wochenlang
eine ständige Erscheinung bildeten.
Einmal bei einem Film verwandt,
ist diese Idee sehr hübsch und stört
weiter nicht, zu einer länger an¬
dauernden Einrichtung ge¬
worden, fordert sie zum
Protest heraus und wirkt
provozierend.
In der Provinz kann man
die Opposition und den
Schaden, den diese Dinge
anrichten. nicht genau übersehen. Des¬
halb muß hier desto deutlicher darauf
hinge wiesen werden Es handelt sich
wohlgemerkt nicht um die bereits
fortiggestcIlten oder in Arbeit befind¬
lichen Filme. Diese müssen und kön¬
nen unbedenklich gezeigt W'erden,
wenn sie vorsichtig aufgemacht und
v* r allen Dingen entsprechend verteilt
werden. Es braucht darum kein Ver
le her und auch kein Theaterbesitzer
irgendwie Schaden zu leiden, es
müßte nur auf geschickte Disposition
und auf eine gewisse Zurückhaltung
geachtet werden.
Eine Reihe dieser soldatischen Bil¬
der hat eine genügend starke Spiel¬
handlung und ist auch sonst hübsef ge¬
nug. um auf das Publikum stark zu
wirken. Es ist bei einem großen Teil
die rein äußerliche Handlung und bei
* inem anderen Teil der Humor. Diese
Tatsachen in der Reklame hervorzu¬
heben. ist zurzeit eine der wichtigsten
Aufgaben. Es ist dringend notwendig,
die einschlägige Ortspresse um Ver¬
mittelung zu bitten und dabei zu be¬
tonen daß sie mit Hinweisen in dieser
Beziehung nicht etwa Reklame für das
betreffende Lichtspielhaus macht, son¬
dern der allgemeinen Aufklärung dient
Sie wird sich, richtig gebeten, dieser
Pflicht gern unterziehen, denn sie
dient dann hren Lesern und der poli¬
tischen Aufklärung
Dorollty Davor«, Mail Moor»- Ward Craun» und Baudiae an der Stechuhr de* Warner AU-Ücra
f%ut f orarr.
Nummer 931
Seite 11
U TEIL
ein Entschluß, in die Armee etiuuireien . Ikfi
sich gar mehl so einfach ausfuhren. weil mir das
Geld zur Reise nach Philadelphia fehlte. Mein
ganzes Vermögen halte ich in ein Rad
gesteckt, denn es hieß damals, daß man im
Radsport viel Ruhm und Geld erwerbe*
könne Man betrachtete mich als lokalen
Champion, und deshalb war es für mich
Ehrensache, daß ich meine Ersparnisse in
den Ankauf eines Rades — natürlich auf Teil¬
zahlung — steckte. Mein neuestes
Vehikel war selbstverständlich noch
nicht bezahlt Ich ging zu dem
Verkäufer und bot ihm an. das
Rad zurückzugeben, wenn er
mir einen Teil der bereits ge¬
zahlten Raten zurückvergüten
wüide. — Das Geschalt
wurde gemacht, und ich fuhr
nach Philadelphia Dort war
das Marine-Hauptquartier. Aber
als ich mich meldete, fand ich
alles andere als große Be¬
geisterung für mein Angebot. —
Ich muß wohl sehr aufdringlich ge¬
wesen sein, denn ich sollte beinahe
ins Gefängnis. Heute, wo ich die
Welt besser kenne, würde ich es
nicht noch einmal riskieren, ein paar
Wachtsoldaten einfach niederzuboxen,
sozusagen gewaltsam auf ein Kriegs¬
schiff zu dringen, um einer ganzen Reihe
von höheren Offizieren klar zu machen,
daß ich unbedingt zur Marine müßte
Ich kenne mich in der Rangordnung der
Marine nicht ganz genau aus. aber da
die hohen Herren sehr viele Orden and
goldene Tressm hatten, scheinen sie
recht einflußreich gewesen zu sein Jeden¬
falls einflußreich genug, um meinen Ein¬
tritt in die Marine zu verhindern — Ich
war außerordentlich enttäuscht Aber da
ich mit aller Gewalt in den Krieg wollte,
mußte ich es eventuell bei einem anderen
Truppenteil versuchen. Nun hätte ich ia zu
irgendeinem Infanterieregiment gehen können,
um in einem Ersatzbataillon erst einmal die
nötige Ausbildung zu erhalten. Aber gegen das
Exerzieren auf einem großen Platz,
gegen das Griffeklopfen hatte ich
eine unüberwindliche Abneigung
Ich wollte auf dem schnellsten
Wege direkt nach Cuba und mei¬
ne Kräfte aktiv gegen die Spanier
verwenden. — Meine Barschaft To» w**
war inzwischen aut fünf bis sechs Dollar zusammen;
schm'*»••!!. Es mußte also schnell etwas geschehen Da
Geld reichte noch bis zu einer Reise nach U ashingt n
wo das Generalquartier stand Dort wollte ich einfach
zu dem Generaladiutanten gehen, der mir sagen sollte
wann und wo die Entscheiiungssch.acht fiel. Damals
f glaubte ich eben n«»ch. daß Generaladiutanten so etwa
ganz genau im voraus w issen und daß sie diese U * is-
heit leiem, der es wistcr wollte, ohne weiteres mit-
teilea würden — Ich kam auch glücklich auf allerhand
l mwegen zu diesem höchsten amerikanischen Ge-
neralstabsoffizier, der glücklicherweise Sinn für
Humor hatte. Er ließ sich genau meine Ge¬
schichte erzäh'en. und als er hörte, daß »ch
mit Flinte uni Lasso umgehen könne, per
fekt spanisch spräche und mein Vater
Kavalleneoffizier gewesen sei. schickte er
mich mit einer Empfehlung zum Captam
Grimes. der Chef einer Artillerie-Abteilung
war, die z emlich schnell an die Front ge¬
hen sollte. Ich wußte nicht, was ich vor
Freude tun sollte, eilte noch am spaten
Abend zu Gnmes. der mich in seine
Mannschaft einreihte — Am 21 Juni —
ich werde diesen Tag nicht so leicht ver¬
gessen — rückte ich aus. Unser Ziel war
Tampa in Florida. Aber da blieben wir
nicht lange, sondern segelten sofort nach
Cuba, wo wir sehnlichst erwartet wur¬
den Wir landeten unmittelbar nach
unserer Ankunft und erhielten sofort
die Feuertaufe Es war die Schlacht
von Guayamos. in die wir noch zu¬
guterletzt einzugreifen hatten. Unser Stand
quartier war Chnstabel Hill, wo wir mit den
..Rough Riders“, d?r berühmten amerikanischen
Reitertruppe zusamroenlagen — Das war für
mich der richtige Platz, denn in meiner freien
Zeit weilte ich gern bei den Kavalleristen
die Verständnis für meine Reiterkünste und
mein Lass«»werfen zeigten — Als ein Kurier
für den General Chaffee mit Sprachkennt
ntssen gesucht wurde, meldete ich mich und
hatte das große Glück, den vielbegehrten
und interessanten Pon te* zu bekommen weil
der General meinen Vater t»«*ch von früher
her gekannt hatte — Da sich der Komman¬
deur infolgedessen für mtch privat interessier¬
te und mir meine Karriere erleichtern wollte
wurde ich auch im Kundschafterdienst ver¬
wandt Das gab mir Gelegenheit, meine
Abenteuerlust restlos zu befriedigen
und mich m Gefahren zu bring« n.
oft sogar mehr als mir lieb war.
Ich betrachtete die Sache zunächst
üihterrvit
Seile 12
Rmemotograpf)
Nt mimet 9b I
als Sport, aber bald wurde Witirend der Krieg in jeder Beziehung fast spurlos an irgendwo in der cubamschen
mir hundert- und tausend- nur vorübergegangen war. hätte mich diese Patrouillen- Landschaft zu landen. *as
fach durch die Praxis klar tätigkeit beinahe das Leben gekostet. immerhin besser gewesen ist,
gemacht, daß dieser Sport Ich erinnere mich noch, daß ich einmal einen Hügel als wenn sie mir in meinem
ein Spiel mit dem Leben hinaufging, um zu sehen, ob irgendetwas vorlag. während Kopf Schmerzen verursacht
sei. meine Kameraden zunächst zurückgeblieben waren. ch hätte.
Wir lagen selbstver- bat!« den Eindruck, noch nie eine so friedliche i nd Ich taumelte zurück. Ei-
ständlich nicht auf der wunderschöne Landschaft gesehen zu haben und stand n ige Kameraden liefen her-
Insel selbst, die vorläufig s tum n. fast erschauernd vor der Schönheit der Natur. bei, fingen den Vogel iar.
immer noch von den Spa- plötzlich aus einem Mangobaum ein Schuß. Kr Mangoba um und trugen mich
niern besetzt war. Wir ,ra * glücklicherweise nur meinen Ärmel und brannte ein j n d a s Lager zurück. Dann
hatten uns im Vorgelände großes Loch in das Leder. Das ist nicht angenehm, wird kam ich in das Hospital von
auf kleinen Inselchen lest- aber no < :h unangenehmer dadurch, wenn man nicht weiß. Santiago und mußte dort
gesetzt, hatten zum Teil w,,hm man m,t seinem Gewehr die Antwort zu geben mehr als einen Monat im
noch Quartier auf Schif- hat - ^ ir b l’ eb a * s “ "icHls anderes übrig, als zunächst Bettliegen. Das ist die ein-
fen bezogen, und nur an einmal auf jenen Mangobaum eine Schimpfkanonade zu zifie Zeit meines Lebens, die
wenigen Stellen war es eröffn, n. die zunächst damit endete, daß ein Mann seinen j c h jemals am Tage im Bett
uns gelungen, sozusagen K,, P* wie eine Schildkröte aus dem Blätterdach hervor- zugebracht habe. Diese Bett-
Feldwachen oder Vor- streckte. Ich rief ihm zu, daß er kein Narr sein solle. ru h c hat mich fast wahrsm-
posten auf der Insel selbst l), ' r Kri «Ä sci sthon lan # e zu Kndc ' und er mö # 1 ' herunter- „lg gemacht aber schließlich
unterzubringen. Wir ver- kommen, um mit uns friedlich zu frühstücken Das Wort mu ß lc h f r „h sein, daß von
suchten natürlich immer h,ieb m ' r »««»sagen im Halse stecken, denn der gute jenem Kampf nichts weiter
wieder, festen Fuß zu fas- Spanier schien meiner Hede nicht zu trauen urd beant- zurückgeblieben ist als eine
sen. Dabei kam es zu «ortete die freundliche Kinladung mil einigen Schüssen. Narbe r.id die Tatsache, daß
vielen Handgemengen, die v,,n denen einer ausgerechnet Jurch meinen geöffneten ich einige Worte wegen mc-
aus dem Grunde beson- Mund in den Gaumen ging. ner Zungenveiletzting nur
ders gefährlich waren. Mir ist die Tatsache, daß Kugeln sehr schnell fliegen sehr schlecht aussprechen
weil die Spanier an den noch nie so sympathisch gewesen wie an diesem Tage. kann Aber es fällt nicht
unglaublichsten Stellen denn sie flog aus meinem Nacken wieder heraus, um weiter auf. weil es sich nur
versteckt waren und vor um sechs odir acht Wörter
uns außerdem noch den
Vorteil voraus hatten, daß
sie das Klima mit Leich¬
tigkeit ertrugen, das für
uns fürchterlich war. Da
sie auf dem festen Land
lagen und wir gewisser¬
maßen auf dem Wasser, so
waren auch die Lebens¬
bedingungen für sie viel
günstiger.
fn den Erinnerungen je¬
ner Tage steht an erster
Stelle der Oberst Theo¬
dore Roosevelt, nachher
Präsident der U. S A„
ein Mann, der uns damals
schon in jeder Beziehung
als Vorbild und als Inbe¬
griff aller Tüchtigkeit galt.
Der Krieg dauerte be¬
kanntlich nur ganz kurze
Zeit. Im .luli ergaben sich
die Spanier. Während für
die meisten Soldaten jetzt
wirklich Friede war. war
ich auf meinen besonderen
Wunsch einer Abteilung
zugeteilt worden, die die
Aufgabe hatte, verspreng¬
te Trupps auszuheben und
aufzuklären, die immer
noch nicht wußten oder
wissen wollten, daß Friede
war. Sie schossen aus Ver¬
stecken auf Spanier und
Amerikaner und brachten
in das Land, das sich nach
Ruhe sehnte, immer wieder
Unruhe und Aufregung.
Am*
Nummer <*51
Rincm i'ogroph
Seite 1 3
Die neue Filmsieuer und anderes
edes Ding hat zwei Seiten, Und
nachdem der Schrei nach einer Ver¬
edlung der Auslandfilme endlich
durchgedrungen und Gesetz
geworden ist, kommt die
Ernüchterung Denn schließ-
lich ist es doch klar, daß
auch dieser Zoll der engli
sehen Fi Improd uk # ion nicht
auf die Beine hellen wird,
sondern daß eine Besserung
der Industrie nur aus einer
gründlichen inneren Um¬
wälzung heraus stattfinden
kann.
Auf der anderen Seite
liegt es ebenso klar, daß
manchem englischen Verlei
her, der Filmkontrakte ein¬
gegangen ist, ohne dabei an
die Möglichkeit einer Bela¬
stung durch neue Zölle zu
denken, das neue Gesetz
die größten Schwierigkeiten
bereden dürfte Und man
fragt sich mit Recht, ob die
Vorteile, die durch die
Steuer gewonnen sind, nicht
durch die Nachteile aufge¬
hoben werden, die sie mit
sich bringt.
Eine Rundfrage bei den
bedeutendsten Verleihern
und Druckern hat folgende
sehr voneinander abwei¬
chende Ansichten laut wer
den lassen.
George Smith, der Vor¬
sitzende der Kinematograph
Renters* Society, glaubt
nicht, daß der auf fremde
Filme gelegte Zoll der bri¬
tischen Produktion irgend
wie behilflich sein wird
Der Fonfuhrtarif wird höch¬
stens den Verleihern große
Opfer auferlegen und na¬
mentlich solchen Verleihern
i\on unserem Londoner Korrespondenten)
die bereits die üblichen Verträge auf :
sechs bis neun Monate im voraus ab- i
geschlossen haben Die wirkliche 1
Schwierigkeit liegt dann, daß der
englische Kapitalist jedes Vertrauen
zur englischen Filmindustrie verloren
hat, während Wall-Street langst er
kannte, daß es keine Industrie
der Welt gibt, die solch ein gutes G
schäft bedeuten kann als die Film
Industrie.
T. A Welsh, der Generaldirektor
von Welsh, Pearson Limited und
Balfour, Welsh, Pearson Limited, ist
der Meinung, daß der netc
Tarif wertlos ist.
Kapitän Jack Smith. G
ncraldirektor der William
son Film Printing Company
m
» erklärt,
der Ab¬
schaffung
Kenna-
^ 7 ’ gewisse
amerika- *
rusche Firmen alle ihre W
Positive in Amerika
herstellen , und daß
Franc«-* Ho* ard
andere Firmen im Begnft stehen die¬
sem Beispiel zu folg* n Das hat den
Untergang einer Anzahl von Kopier¬
anstalten * in
England
gehabt
sowie eine k
deutende \ er
nngcrung des
Geschäftes für
die übrigen K
einen schweren
Schlag für die
Hinge Industrie
Folge der Ab
chaffung der
Zölle war das
Überfluten Flag
lands mit am
rtkantschen Fil
men schlimm
ster Art mit
Filmen, deren
Pr« »duzenten
Seite H
Kmcmatograpf)
Nummer 951
nur zu froh waren, sie zu irgend¬
einem Preise loszuwerden.
Mrs. Scorr, Gencraldirekt >t der
American Company, vertritt den
Standpunkt, daß das Abschalfen der
McKenna-Zölle auf Filme ein sehr
böser Irrtum gewesen sei. Die 5*-
Pennys, die pro Fuß für Nega ve zu
zahlen waren und der eine Penny pro
Fuß für Positive, sollten nach seiner
Meinung umgekehrt berechnet wer¬
den, da es besser wäre, zur F'infuhr
von Negativfilmen zu ermutigen und
die von Positivfilmen nach Möglich¬
keit zu unterbinden.
Kapitän Alfred Davis, der Direktor
des großen Kinos Marble Arch Pa¬
villon, schließlich begrüßt die Ein üh-
rung der Belastung Die Theater
unter der Daviskontrolle hatten bis
zum letzten Jahre fast immer r »*-iti-
sche Filme gezeigt. Aber als die Mc-
Kenna-Zölle abgeschafft wurden, sa¬
hen sie sich der niedrigen Preise we
gen gezwungen, gleichfalls fremde
Filme einzuführen Davis meint, daß
das nun vielleicht anders werden
dürfte.
Bei uns in Deutschland nennt man
so etwas: „Die Wurst nach der
Speckseite werfen.“ In Deutschland
hat sich die Produktion seit der
Änderung der Kontingentsbe* timrrIn¬
gen erfreulich gehoben.
Im großen und ganzen scheinen
diese neuen McKenna-Steuern wirk¬
lich nicht das Richtige getroffen zu
haben, denn sie haben niemanden zu¬
frieden gestellt. Wie das aus dem oben
angeführten Beispiel hervorgeht, hält
man die Steuer auf der einen Seite für
verfehlt, weil sie nur Schwierigkeiten
bereitet, und auf der anderen Seite
wiederum nicht für groß genug, um
wirklich helfen zu können. Die Tages¬
presse jedenfalls ist wieder einmal
voll des Lobes von dem deutschen
Kontingentsystem und drängt sehr
darauf, daß etwas Ähnliches auch in
England eingeführt werde. Wie die
Moming Post sich aasdruckt — wor¬
aus übrigens hervorgeht, in welch
großem Umfange sich jetzt auch die
Tagespresse mit der Frage beschäf¬
tigt— f ..wird es sonst einfach unmög
lieh sein, daß die britische Industrie
jemals wieder den Boden zurück-
gewinnt, den sie an die Amerikaner
verloren hat und den sie jetzt lang¬
sam auch an die Deutschen verliert
Denn das Geheimnis erfolgreicher
Filmpolitik scheint der Verkauf des
Films nach außerhalb zu sein Die
Vereinigten Staaten allein mit ihren
15 000 Lichtspielhäusern scheinen das
einzige Land zu sein, das imstande
ist, eire eigene Filmindustrie zu er¬
nähren. Daher strengen sich auch die
Deutschen im Augenblick so sehr an,
in England festen Fuß zu fassen, ehe
die englische Industrie wieder zur
Blüte gelangt. Die englischen Ate¬
liers können ebenso gute und künst¬
lerische Filme produzieren, wie irgend¬
ein anderes Land; und wir hoffen,
daß die öffentliche Meinung einen ge¬
nügenden Druck auf die Regierung
ausüben wird, damit diese endlich
einen Ausweg für die englische Indu¬
strie findet und dadurch die ganze
Frage endgültig löst.“
Soweit Moming Post. Es ist immer,
wie man sieht, derselbe Schrei und die¬
selbe Behauptung. Immer wieder
taucht die durch nichts bewiesene Be
hauptung auf, dnß die englische Indu¬
strie ebenso künstlerische Filme her-
✓orbringen könne als irgendeine
andere. Und immer wieder der Ruf
nach Schutzzoll als letzte Rettung
Und dabei wissen alle Beteiligten,
daß nur gute Regie, wirkliche Kunst
und gute Schauspieler der englischen
Filmindustrie wieder zu Ansehen ver¬
helfen können
*
Vor dem „Tivoli“-Cinema im Strand
gibt es in letzter Zeit jeden Nachmit¬
tag einen Auflauf. Die- Direktion ist
auf einen gar nicht schlechten Gedan¬
ken gekommen Das Tivoli-Theater
zeigt nämlich „Charley’s Tante“, und
vor der Tür sind zwei große ..Laut¬
sprecher“ angebracht mit dem Riesen¬
plakat darüber: ..Wanderer, bleib
stehen und höre, wie steh die Zu¬
schauer bei Charley's Tante amüsie¬
ren.“ Und es bleiben tatsächlich
Hunderte stehen, und so ansteckend
ist das Gelächter, das durch diese
Lautsprecher aus dem Inneren des
Kinos auf die Straße dringt, so laut
und anhaltend und herzhaft, daß es
die Menschen auf der Straße ansteckt
wie Heufieber oder Influenza. Sie
können sich nicht anders helfen; sie
lachen mit.
. Es ist eine der besten Reklamen,
die man seit Jahren in London gese¬
hen hat Und der Pressemanager des
Tivoli-Theaters hat noch ein übriges
getan, indem er die Geschichte einer
Dame in die Presse lancierte, die
direkt aus Paris im Flugzeug nach
London aus reiner Furcht Geflogen
wäre, zu spät ins Tivoli zu „Charleys
Tante“ zu kommen, wenn sie Eisen¬
bahn und Boot benutze Besser kön¬
nen es schließlich wohl die amerikani¬
schen Kollegen dieses Pressechefs
auch nicht machen.
Schließlich noch
einWort überMary
Odette, die im Au¬
genblick in London
ist und hier der
W'elt erzählt, wie
..komisch’* es sich
in deutschen Ate¬
liers spiele. So
zum Beispiel, wenn
man in der Zeppelinhalle kurbele
Die Odette spielte in Ridder Hag
gards „She“ (Sie). Die Deutschen,
sagte sie, hätten ein Dorf in dieser
Zeppelinhalle aufgebaut, aber es war
ganz schlimm da Die Halle war un¬
geheizt, und es gab nicht einmal ele¬
gante Ankleidezimmer. Die Schminke
konnte man sich nur abwaschen, wenn
inan den Hausdiener bestach, ein
Feuer anzuzünden und etwas Wasser
cufzuheizen. Dann konnte man sich
in einer zerbrochenen Badewanne wa¬
schen, die einst der Zeppelinkomman¬
dant benutzte. (Fräulein Odette, eine
uninteressante Schauspielerin, möchte
sich gern interessant machen. Die R;.*d.)
Die Odette mußte die Rolle eines
eingeborenen Mädchens im tropischen
Afrika spielen, war also mehr aus-
als angezogen, und draußen trieben
Schnee und Hagel. Es war bitter kalt
Anderseits hätter ^
dicDeutschcn aber
auch bessere Ein¬
richtungen als die
Engländer, zum i
Beispiel war die \
Dame sehr über¬
rascht, einen Fri¬
seur an Ort und
Stelle vorzuimden.
In englischen Ateliers
muß man seinen eige¬
nen Friseur mitbringen.
Einmal spielten sie
die Szene eines Ver¬
lobungsfestes. Dabei
stellte sich heraus,
daß die Vcrlobungs-
feiem in England
von deutschen ver¬
schieden sind und
zweimal gekur¬
belt werden
mußten.
Seite 16
ftincmatograpii
Nummer 951
.1 KHK Ml AS ('HAI NOl'KBIl.l.K WIXDKI! l)KH WILDNIS
Fabrikat : Girand. Paris
Regie : Jacques Fevdcr
Hauptrollen : Maurice Feraudy, Jeanne
Cbeird
Länge: 1589 Meter (5 Akte
Vertrieb: Rex-Film A.-G.
Uraufführung: U. T. Kurf irstendamm
Fabrikat: Metro-Goldwyn, New
York
Aufnahme¬
leiter : Mr. Johnson
Länge : 1650 Meter (6 Akte)
Venrieb: Deitz & Co.
Uraufführung: Alhambra
in französischer Film, von Jacques Feyder, einem der ge¬
schmackvollsten Pariser Spielleiter, nach einer Novelle von
Anatole France inszeniert. Ein Bild m dem Genre, das wir bei
uns ,,Kammerspiel“ nennen, das von vornherein schon durch das
literarische Vorbild mit einer etwas dür tigen Handlung behaftet
ist. Das ist bei einer NovelK nicht schlimm, die mit zu dem
Feinsten zählt, was Anatole France geschrieben hat. Aber es
verdichtet sich beim Film meist so, dad er ein Genuß für den
Kenner, aber interesselos für das große Publikum wird.
Dieser Jeremias Crainquebilic ist ein Pariser Gemüsehändler,
ein alter Mann, Spießbürger, der nichts kennt als seine kleinen
Interessen. Er kommt eines Tages unschuldig mit einem Schutz¬
mann in Konflikt, wird ins Gefängnis gesteckt und zu vierzehn
Tagen verurteilt. Daraus macht er sich nichts, aber die Um¬
welt desto mehr. Er wird boykottieit und verächtlich gemacht,
verfällt dem Laster des Trunkes und versäuft nach und nach
seine ganze Existenz. Schließlich will er ins Wasser gehen, wird
von einem kleinen Jun¬
gen gerettet, den er einst
vor den rohen Fäcsten
einer Übermacht von
Gassenjungen behütete.
Er macht ihm mit der
Philosophie des Altklugen
klar, daß es im Lirben
darauf ankommt, immer
mit dem zufrieden zu
sein, was Dian hat, und
daß man Fehlschlägen da¬
durch begegnet, daß inan
mit neuem Mut immer
wieder von vorn beginnt.
Diese Geschichte »st mit
außerordentlicher Fein¬
heit inszeniert. Es wird
mehrfach versucht, das
Psychologische, das Ana¬
tole France so fein ge-
staJtet, ins Bildliche zu
übersetzen, so zum Bei¬
spiel in der Gerichts¬
sitzung, wo man den Be¬
lastungszeugen ins Gigan¬
tische vergrößert in die
Umwelt stellt, während
der Entlastungszeuge un¬
endlich klein und winzig
wird. Das sind Licht¬
blicke, die aber nichts
daran ändern, daß dei
ganze Film zu fein ist.
ir haben im Laufe der letzten Jaüire die verschiedensten
Jagd- und Expeditionsfilme aus dem *nnern Afrikas ge¬
sehen. ohne ihrer müde zu werden. Man stellt von Fall zu Fall
mit Vergnügen fest, wie sich die Methoden der Aufnahme ver¬
feinern und wie die Expeditionsleiter, die in den meisten Fällen
ja auch die Jäger, nicht selten die Operateure sind, ihren Ffhr-
geiz darin setzen, der Natur ihre Rätsel abzulauschen, was
ihnen, sobald das Glück sie begünstigt, hin und wieder gelingt.
Die „Wunder der Wildnis**, die in der Alhambra zum l eben
erwachen, ereignen sich in Britisch-Gstafrika, einer der ti?r-
reichsten Gegenden der Ffrde, die außerdem seltsame Land¬
schaften und noch seltsamere Menschen ihr eigen nennt. Mr
Johnson, den wir als Expeditionsleiter gewiß Kapitän zu rufen
haben, zog in Begleitung seiner Gattin mit einer verhältnis¬
mäßig kleinen Karawane in die Buschsteppe Aber gerade
die geringe Zahl seiner Begleiter ermöglichte es ihm, sich der
Tierwelt zu nähern. Daß diese Ffxpcdition ganz modern mit
Autos (neben den unver¬
meidlichen Trägern) aus¬
gerüstet war. beste Jagd¬
waffen und genügend pho¬
tographisches Material
besaß, braucht nicht erst
erwähnt zu werden.
Einen Film, wie den
vorliegenden, kann man
eigentlich nicht kritisie¬
ren, man Kann ihn nur
bewundern. Kritisch wäre
zu sagen, daß man von
der Pflanzenwelt gern
mehr gesehen hätte, aber
ein Film, der mit den
Ansprüchen der großen
Menge zu rechnen hat,
kann keinerlei Privat¬
wünsche erfüllen. So
muß denn festgestellt
werden, daß e« Mi. John¬
son in überraschendem
Maße gelungen ist, ori¬
ginelle und großartige
Einblicke in die Natur
dieses fernen und wilden
Ffrdstriches zu tun. Herr
und Frau Johnsoi sind
Jäger von bewunders verter
Kühnheit; denn sie setzen
ihr Leben aufs Spiel, so¬
bald es gegen die großen
Raubkatzen geht.
Nummer 951
Kincmaiograph
Seite 17
ach langem wieder
einmal eine ganz
groß auf gemachte Ossi-
Oswald;» - Premiere im
Ufa - Palast. Vorn im
Foyer, voc Direktor
Wilhelm vorbildlich ar¬
rangiert, ein großes Re-
’ief, das die wild sau¬
sende Lokomotive zeigt,
die im Film eine Epi¬
sodenrolle spielt.
Zwei Liebesromane,
die erst etwas kraus
durcheinanderlaufen
und schließlich, wie ge¬
sagt. mit 250-Kilometer
Tempo entwirrt werden.
Da ist Lissi, eine
Dame der Gesellschaft,
die sehr, sehr viel Geld
hat. Die ihren Vetter
liebt, und zwar eines¬
teils mit, anderenteils
ohne Erfolg. Fred findet
nämlich seine Kusin.*
entzückend, er verehrt
sie auch nach allen Re¬
geln der Kunst, aber er
will nicht heiraten, sich
nicht binden, weil er ab
und zu auch einmal ein
Auge auf eine andere
wirft.
Lissi will ihm das ab-
gewöhnen. Sie glaubt,
daß Eifersucht dazu ein
probates Mittel ist, und
mietet sich in einem
modernen Revue-Thea¬
ter einen „Begleit-
mann“, der — was da«
Programm und der Film
weise verschweigen —
schon einmal Gegen¬
stand eines Romans ge¬
wesen ist. Es handelt
sich dabei um junge,
elegante Leute, die ge¬
gen Entgelt als Begleiter
überall da einspringen.
wo eine Dame von Welt
hin mochte, aber nur
mit Mann hingehen kann.
Lissi sucht sich Nr 42.
einen feschen Jungen, aus, der auf den schönen Namen Charley hört und
nur das eine Pech hit, daß seine Freundin Prima ballerina in diesem
Theater ist. die wohl um seinen Berui weiß, ab« r natürlich nicht cavon
Fabrikat
Re<ie:
Hauptrollen:
Länge :
Vertrieb :
Uraufführung:
Universum-Film A.-G.
Dr. Johannes Guter
Ossi Oswalda. Lilian Hall-Davis,
2448 Meter (6 Akte}
Decla-Leih
Ufa-Palast am Zoo
entzückt ist. daß er un¬
mittelbar in der Pro-
szemumslogc vor ihrer.
Augen mit einer and«. -
ren hübschen und ele¬
ganten Frau in einet
Weise flirtet, die nicht
mehr schon ist.
Es kommt zu aller¬
hand Irrungen und W ir-
rungen. und schließlich
fahren alle Beteiligten
auf die sensationcISte
und abenteuerlichste
Weise nach Sebastian
wo man ohne jede For¬
malität sofort getraut
werden kann.
Ein junger Redakteur,
der von Kitty in du*
Affäre eiagv weiht ist.
macht die Sache durch
allerlei Sensationsmel¬
dungen noch kompli¬
zierter; atwr schließlich
traut der Bürgermeister
doch diejenigen, die zu¬
sammen wollen und zu¬
sammen gehören.
Die Angelegenheit ist
außerordentlich flott in¬
szeniert. Es gibt aller¬
hand hübsche Truk-,
Traum- und Phmtusie-
auf nahmen, eine fabel¬
hafte Fahrt im Blitzzug
und durchweg ein aus¬
gezeichnetes Spiel,
Frauen, die tadellos an¬
gezogen sind und noch
tadelloser aussehen, so
daß «ich der Regisseur
Dr. Johannes Guter mit
Ossi Oswalda. Lilian
Hall-Davis, Willy Fritsch
und Ernst Hofmann
immer wieder unter dem
Beifall des Publikum* vor
dem Vorhang zeigen
konnte.
Wieder einmal ein
gutes Lustspiel und end¬
lich einmal wieder ein
glatter, uneing sch rank-
ter Ossi-Oswald a-Erfolg.
Seite 18
Rincmotogropf)
Nummer 951
PALAST UN I) FESTUNG
Fabrikat : Sewsapkino, Petersburg
Regie: Iwanowsn /
Hauptrollen: Dobrowo *ky. Maljutin,
Jakowleff H. Chmclews-
kaya
l änge: 1946 Met st (7 Akte)
Vertrieb: Berolina-Film. Berlin
Uraulfülirung: Mozartsaal
H E C II T U N I) E II \\ E
Fabrikat : Trianon-Film A.-G.
Regie : Richard Loewenbein
Hauptrollen : Esterhazy. Liedtke,
, Parker, Sc hol *
Länge: 1912 Meter (6 Akte)
Vertrieb: Trianon-Film A.-G.
Uraufführung: Theater am Nollendorf-
Platz
ieser Film scheint der erste einer Serie zu sein, die von Ru߬
land herüberkommt und uns mit den Erzeugnissen der
russischen Filmkunst bekannt macht. In interessierten Kreisen
werden Märchendinge von den Atelier« in Moskau erzählt, die,
da unter staatlicher Leitung und als Propagandamitte! gedacht,
die amerikanischen Ateliers bei weitem überlrefftn sollen. Dieser
Film kommt nicht aus Moskau, sondern aus Petersburg und
überrascht vor allein durch die schauspielerische Behandlung.
Er ist zwar prorevolutionär, besitzt aUr keineswegs eine auf-
dringPch hervor tretende Tendenz, was schon aus dem Grund.*
nicht fnöglich ist, da er einen historischen F'all behandelt.
Das Attentat des Leutnants Beideinann, es soll sich in den
Tagen des Zaren Alexander HL zugetragen haben, gibt der
Fabel den Hintergrund. Eine Liebesgeschichte, etwas herkömm¬
lich gemacht, gibt die kinomäßige Handlung her, die, heute
etwas völlig Ungewohntes in unseren Kinos, tragisch endet.
Die Geschichte ist für einen Westeuropäer unwesentlich, eine
fast private russische Angelegenheit. Der Film wird wichtig
vor allem durch die Aufnahmen an historischen Stätten, die
alle Welt bei uns kennt in angenehm gruseliger Erinnerung hat
und doch niemals sehen wird. Da sind nicht allein die Paläste
Petersburgs zu sehen, sondern ajeh die Schlüss. Iburg mit den
unterirdischen Verließen und den Tcdeszellen, die unter der
Newa liegen. Die Aufnahmen dieser Stätten sind überraschend
gut gelungen. Und da sich die Vorgänge in ihnen akspielen, so
erscheinen die Bauten nicht als Beiwerk, sondern als not¬
wendiger Bestandteil des Films. Der Theaterbesitzer sollte in
seiner Reklame namentlich auf die historischen Bauten hin-
weisen, um bei seinem Publikum Interesse zu erregen.
Der Regisseur Iwanowski hat Einfälle, die er filmisch gut
umzusetzen weiß. Er hat Stilgefühl und Stilwillen, so daß ein
packendes Bild des zaristischen Rußlands aus der Zeit des
„Zar - Befreiers“
und seines Soh-
iesei Film stammt noch aus der Star-Zeit der Trianon, als
dies*.' Firma noch der hocnbczahltcn Backfischlicbiing
Harry Liedtke und die schöne Agnes Esterhazy zu ihren Mit¬
gliedern zählte. Trotzdem ist bereits im Manuskript die Abkehr
vom kostspieligen Großfilm, mit dem sich die Trianon wirksam
in die Industrie einführte, bemerkbar. F^s wird rin Urter-
hallungsfiim im Publikumsinne auf mittlerer Basis erstrebt, dar
Absicht die im großen und ganzen als gelungen bezeichnet
werden muß.
Die Handlung bewegt sich in den Bahnen des Unterhaltungs-
romanes und hat nur den Fehler, daß sie mit zu abstrakten
Figuren arbeitet. Sk* kennt keine Obergäng • in den Charakteren
sondern allein die scharfen Unterschied« Weiß und Schwarz.
Das deutet auf eine etwas veraltete Filr.idramaturgie h n. doch
ist die Handlung abwechslungsreich u*«d entbehrt nicht span¬
nender Momente.
Der Sohn des Großindustriellen Morton, Theodor, gehört zu
jenen sozialen Reformern, die sich nicht allein theoretisch,
sondern auch praktisch für die Armen einsetzen. Aber ganz
so einfach ist das nicht, wie der bravt Theodor einsehen muß;
denn sein Vater enterbt ihn. nachdem er in der Odeon-Bar einen
Lüstling verprügelte. Er darf aber dafür ein junges Mädchen
retten, muß aber Arbeiter in einer Kupfergrube werden, v »bei
er den Bruder des Mädchens rettet, bald aber in den Verdacht
kommt, an dem Grubenunglück schuld zu sein, und was der¬
gleichen Dinge mehr sind. Aber schließlich wendet sich alles
zum Guten, und er darf das gerettete Mädchen und den ver¬
söhnten Vater im happyending umarmen. Eine Nebengeschichte
erzählt breit die Intrigen seines schurkischen Vetters.
Es gibt breite Volkskreise, die sich an Geschichten, wie diesen
delektieren und die an den sehr großen UnWahrscheinlichkeiten
keinen Anstoß nehmen. An ein solches Publikum wendet sich
der Film auch
mir, und diesen
nes entsteht.
Boronichin. der
den unglück¬
lichen Beide-
mann gibt, ist
ein Darsteller,
der viele pak-
kende Momente
hat. Es ist nicht
eine Darstellung,
wie wir sie bei
Stanislawskis
künstler.sche n
Theater sahen,
es ist Schauspiel¬
kunst in der Art
altrussischen
Theaters. Aber
wirksam und
eindringlich. Je¬
denfalls darf der
Film unser Inter¬
esse bean¬
spruchen, schon
weil wir durch
ihn einmal vor
Augen geführt
bekommen, wie
in Rußland an
das Problem des
Films herange¬
gangen wird.
Leuten wird der
geschmackvoll
hergerichtete
Film auch ge¬
fallen. Für Ber¬
lin W ist eine
solche Haus¬
macherkost al¬
lerdings weniger.
Der Regisseur
Löwenbein hat
in Amerika eine
ganze Menge zu¬
gelernt. hat sich
anregen lassen
und hat gesehen,
wie man dort
drüben jene
Filme macht,
die nur in den
Zehncent-
Kinos laufen,
ohne die die
amerikanische
Filmindustrie
aber nicht be¬
stehen könnte.
Liedtke. die
Esterhazy, die
Parker, be¬
währten sich
wie stets.
Nummer 951
Rincnatooropfl
Seite 19
DU-: WTNDICIi l)KS MKElil-S DAS I.AC.HKI.N EINES KINDES
Fabrikat: J. E Williamson, New
York
Länge: 1942 Meter (6 Akte)
Vertrieb: Kulturfilm-Abt. der
Bruckmann A.-G.
Uraulfuhnng: Primus-Palast
Fabrikat : Univ erxal-Film, New York
Regie: Jesse Robbtns
Hauptrolle. Baby Peggy
l änge: 1775 Meter |6 Akte)
Vertrieb: Filmhaus Bruckmann
Uraufführung Primus-Palast
enn wir so ur sere Sorgen bedenken, z. B. ob am Pots¬
damer Platz am Verkehrsturm die rote oder die grüne
Lampe autleuchtet. so kommen wir uns doch etwas lächerlich
vor, wenn wir einen Film wie diesen sehen, in dem un< n^cht
geschminkte Damen und Herren ihre, ach so wichtigtuenden
Konflikte in Bar, Variete und Apathenkeller vorführen, son¬
dern in dem wir andächtig und ganz klein werdend, staunend
und bewundernd vor den ewigen Wundern der Natur stehen.
Was soll ich erzählen, wie dieser Film sozusagen ..eingekleidet“
ist. Darauf kommt es wahrhaftig nicht an. Das Wesentlich«»
ist: Der Ozeanforscher J. E. W illiamson. der wirklich die Er¬
findung gemacht hat. der Tiefsee ihre Geheimnisse zu ent¬
reißen, zeigt uns das Leben auf dem Meeresgründe in einer
Fülle herrlicher Bilder von unerhörter Kraft und Einprägsam¬
keit. Die Aufnahmen sind auf der Tiefseestation gemacht die
Sir Williamson auf einer der Schatzinseln (W Ostindien) an¬
gelegt hat. Eine Beobachtungskammer von drei Tonnen Raum¬
inhalt, deren geniale Konstruktion einem außerordentlichen
Wasserdruck standhält, ermöglicht Aulnanmen in einer
Meerestiefe, in welche man bis jetzt mit der Kamera nicht
hinabdringen konnte. Bilder von wunderbarer Pracht und
Schönheit tun sich vor unseren Augen aul. Zaubergärten auf
den Meeresgründe mit einer phantastischen Pflanzenwelt.
Dann die Tierwelt der Tiefsee in unglaublicher Mannigfaltig¬
keit und grotesker Gestaltung Wir begleiten .iwei Taucher
auf ihrem aufregenden Forschungsmarsch auf dem Meeres¬
boden. Jagd auf eine Muräne fgiftiger Rieseraa ). dessen Biß
tödliche Wirkung hat. Kampf mit einem \>lypen mit un¬
geheuren Saugarmen. Überreste von Schiffskorpe-n, ein explo¬
dierter Schiffskessel als W ahrze chen furchtbarer Katastrophen
Wundervoll, wie die Geschöpfe der Tiefsee in ihren Daseins-
äußerungen und Gewohnheiten auf das Filmband gebracht sind.
So sehen wir den Einsiedlerkrebs, der sich in dem Gehaus«
einer Meeresschnecke anges^edelt hat
und dem sein „Haus“ zu klein gewor¬
den ist, in eine größere Wohngelegen-
heit umziehen. Das ist das überaus
Wertvolle an diesen Aufnahmen, daß
sie nicht Aquarium-Ausschnitte geben,
sondern einen Einblick in die geheim¬
nisvolle Werkstatt der Natur bieten.
Ein Anschauungsunterricht, der von
keiner noch so geistreichen Methode
erreicht werden kann. Gewissermaßen
welthistorisch »st es. wenn wir den
greisen Graham Bell, den Erfinder des
Telephons, an dem Sehrohr des Beob¬
achtungsstandes sehen. Die atem-
r; übende Jagd auf einen Haifisch, die
so klar und eindringlich noch nie ge¬
zeigt wurde, beschließt den Film, den
jeder, der nicht in Stumpfheit dahin¬
döst, sehen muß. Wie gesagt, im
ganzen handelt es sich um wirkliche
Tiefsee-Aufnahmen. Einzelne ausdrück¬
lich bezeichnete deutsche Aquarium-
aufnahmc, die zur L’nUrscheidung von
den echten Unterwasserszene« in den
Film aufgenommen wurden. ver¬
fälschen das Gesamtbild des Ursprüng¬
lichen nicht. Eine ausgezeichnete
Schwimmerin und unerschrockene
Taucherin Litt McGrath wirkt in ihren
sehr geschickt aulgenommenen Tauch¬
szenen außerordentlich reizvoll. Der
Film ist auch für Jugendliche zu¬
gelassen. Das Publikum bei der Erst¬
aufführung kargte nicht mit Beifall.
as Zusammenleben des Bühnendichters Paul Remsen mit
seiner Frau Helene hatte sich im Laufe de r Jahre trotz gegen¬
seitiger Zuneigung infolge belangloser Meinungsverschieden¬
heiten zum Konflikt zugespitzt.“ So lautet der erste Zwischen¬
titel des Films. Also: Die Ehe ist gründlich verfahren Der
Herr Bühnenschriftsteller verläßt Frau und Kind, geht nach
New York, all wo eine schöne Schauspielerin, für die er ein
Stück schreibt, versucht ihn einzufangen, was ihr beinahe
gelingt. Sie hat aber die Rechnung ohne »eine süßes Kind¬
chen — Baby Peggy — gemacht. Dieses niedliche kleine
W ; urze.chen unternimmt selbständig als Schwarzfahrer auf
einem Lastauto einen Trip nach New York, um seinen Vati,
nachdem es sich so sehr sehn 1 , auf/»,suchen Wie das kleine
Kerlchen es ar stellt. um zu seinem Ziele zu gelangen, das ist
wirklich ganz reizend und al e n schon wert, diesen Baby
Peggv-Film zu sehen.
Bei Vati trifft Peggv gerade ti* v als dieser im Begriff ist. auf
die Koketterien der Schauspielenn-Circe hereinzufallen Das
Auftauchen seines entzückenden Kindchens bringt ihn zur Be¬
sinnung. Aber ganz ist er noch nicht geheilt ln der Pre¬
miere des Stuckes, das er für die Schauspielerin geschrieben
bat, muß er im letzten Augenblick die Rolle des n ännlichen
Hauptdarstellers, der sinnlos betrunken ist. übernehmen
(Merkwürdig, wie viele ..Beschmorte“ man immer in den
Filmen sieht, die aus dem „trockenen“ Amerika kommen ) Die
Schauspielerin versucht, die große Schlußszene für ihre pn-
v aten Zwecke auszunützen, da gerät Peggy. die ihrem Huhn
„Napoleon“, das sie überall mitherumschleppt, nachjagt auf
die Bühne. Der sich so ergebende Schluß gefällt dem Publi¬
kum a isgezeichnet, und da die Frau des Autors auch im
Theater ist, findet eine Versöhnung statt, die Peggv zustande-
gebracht hat. Baby Peggy ist ganz reizend Der Film, der auch
für Jugendliche zugelassen ist, gefiel den Zuschauern »ehr
Seite 20
Rincmatogcopt)
Nummer 951
COLLEEN MOORE
fVw» Fint AUmw'. kommt zur Aufführung der ..Angst vor der I ht"
(Vertrieb Bayrische), der Film, in dem sie
die Hauptrolle spielt, persönlich nach Berlin.
Nummer *>51
Kmenatopropf)
Seite 21
Httttbfdbeti
MP
Das Problem des Prologs
ie Frage des Prologs, wie man
neuerdings die Bühnenschau
zu nennen pflegt, wird in Deutsch¬
land immer mehr aktuell. Die Ki¬
no». die sich lange dagegen sträub¬
ten, richten sich immer mehr dar
auf ein. und hei Neubauten ist cs
selbstverständlich, daß eine Buhne
mit allen Schikanen, mit den gan¬
zen maschinellen Raffinements des
Theaters, .eingerichtet wird
Das große Problem besteht nun
darin. Hühncnschau und Fi f m orga¬
nisch miteinander zu verbinden.
Das ist mit dem vorhandenen Ma¬
terial schwer, w enn man von Ber¬
lin absieht, weil sich entsprechende
Engagements rieht von heute auf
morgen tätigen lassen, und während
andererseits die Spielternune oit
ganz kurzfristig festgelegt werden
Die Ufa hat diese Frage für ihr
Theater in der Turmstraßc verhält¬
nismäßig schnei 1 erledigt Sie hat sich
ein eigenes Tanzensemble geschaf¬
fen und laßt nun entsprechende
Tänze zu jedem Programm vom
eigenen Ballettmeister einstudieren
Die Kostüme läßt sie anfertigen,
ebenso die Dekorationen, die zwar
wirkungsvoll, aber bescheiden zu-
sammcngestellt werden, und sie
schafft sich so einen Fundus, a if
den sie immer wieder zurück¬
greifen kann. — Diese eigenen
Ensembles können sich natürlich %
einzelne Theater nicht leisten
Hier könnten Abmachungen
mit den Theatern am Ort
getroffen werden, wonach
irgendein Solotänzer oder
eine Solotänzerin von
Fall zu Fall aus dem
Ballett oder aus Bal¬
letteleven entsprechen¬
des Material zur Ver¬
fügung stellt. — Die
Kostümbeschaffung «st
weniger schwer, denn
entsprechende Verleiher gibt es in Verhältnis
mäßig geringer Entfernung für alle in Frage
kommenden Orte.
Diese Anpassung ist natürlich das Ideal
Aber wo es rieht geht, braucht man auf eine
Bi’hnenschau nicht zu verzichten. Man hüte
m
\MT\
I UCK STEIN
ELLEN
ST\V RIOLS
m.
/
sich nur davor. Schlechtes . u bn
ten oder Nummern, die an dem
selben Ort schon häufig aufgt
treten sind
Eine Wiederholung kann man
nur da riskieren, wo es sich um
kräftige Sensationen handelt Am
besten paßt immer eine Tänzerin
oder ein Tanzpaar oder eine so¬
genannte Schaunummer.
Eine Sängerin oder ein Sänger
Kann auch nie etwas verderben,
ebens »wenig ein Instrumentalist
Gefährlicher sind schon Humo¬
risten und Soubretten, nenn sie
nieft zur ganz großen Klasse ge¬
hören. Unangenehm können auch
Akrobaten werden. wenn sie
durrh die Bühnenverhaltnisse an
der Entfaltung ihrer besten Tricks
verhindert sind.
Der Theaterbesitzer soll sich,
wenr er regelmäßig Bühnenschau
hat. nicht nur auf den Agenten
verlassen, sondern die größeren
VarieHs seiner Umgebung genau
so besuchen wie die Pressevor¬
führungen der Filmtheater Er
wird dann ganz von selbst das
Richtige finden, wenn er es ver¬
stell, den Geschmack des Publi¬
kums richtig zu studieren.
Der ..Kinematograph“, durch
seine alten Beziehungen zum
..Artist** in Kreisen der Künstler
ebenso bekannt wie im Film-
reicS, wird in Zukunft auf
geeignete Nummern Hinweisen
und durch Abbildungen ver¬
suchen. den Theaterbesitzem
im Reich einen Begriff von
dieser oder jener Nummer
zu geben. Wir rechnen dabei
auf die Mitarbeit unserer
Freunde im Reich und sind
bereit. Empfehlungen von
Theaterbesitzern oder Bil¬
der von Künstlern in
der artistischen Rund¬
schau zu veröffentlichen
Seite 22
Rmematogtapf)
Nummer 951
I »n StiL^rr iiir die n : Tji/ a*' drin neuen l'n^rumti de- M.dr tt Killr:<(Spr/ial/^ichntinK \*m L. liarna au> der lui den
„.kinettMt'ignptira“.)
Rund um das Variete
m Scala-Programm, das wiedei ausgezeichnet wie immer
ist, gibt cs allerhand, was auch für die Biihnemchau des
Kinos geeignet ist.
Da ist vor allem das Matray-Ste. na-Bailett mit sehr
lustigen, originellen Tanzszenen zu denen Professor Stern
hübsche, originelle Dekorationen und Kostüme geschaffen
hat. Besonders nett ist die ..Clownserie“, die unser Zeich¬
ner im Pilde festgehalten hat, und bei der bewiesen wird,
daß man den Kopf auch oben behalten kann, wenn man ihn
unten hat.
Die „Dormondes *, eine komische Radfahrertr jppe,
biauchen einen großen Bühnenraum Sie sind besonders
für Ufa-Spiele mit großer Bühne vorzumerken, weil sie
E. A. Dupont in seinem Film „Variete** festgehalten hat,
genau so wie die schöne Rosana mit ihrem Partner, die
..Schönheitstänze“ in hoher Vollendung darbietet und sich
auch mit einem kleineren ßühnenraum zufrieden gibt
Franzky nennt sieb ein exzentrischer Tänzer, der als
Clou seiner Darbietungen einen Schlittschuhlauf ohne
Schlittschuhe in solcher Vollendung bringt, die nicht mehr
zu übertreffen ist
Aus dem Reich Terpsichores kommen dann noch Dalie
und Billie, zwei entzückende Amerikanerinnen, mit auf¬
sehenerregenden Kostümen und recht viel Humor, die das
Publikum unterhalten und in Stimmung bringen, auch wenn
es nicht Fnglisch kann.
Rudinoff ist ein ausgezeichneter Rauchmaler und Vögel¬
st irnmen-Imitator. Ihn hat sich der Kinotheaterbesitzer für
seine Bühnenschau ebenfalls unbedingt vorzumerken.
Im übrigen zeigt das Programm noch einen sensationel¬
len equilibristischcn Akt des Ottego-Bill-Trios, Fritschic,
einen amerikanischen Grotesk-Komiker in einem gut auf
gezogenen komischen Akt, bei dem sich allerhand tut, und
die beiden Alex, singende Akrobaten, deren Nummer
infolge der technischen Notwendigkeiten — sie arbeiten
ihre Nummer teils als Luftakt trotz ihrer starken Wir¬
kung für das Kino leider nicht in Frage kommt.
Da die „Scala“ ja auch sonst in mancherlei W'eisc mit
der Filmindustrie verbunden ist, kam man den Besuch den
Berlinern und allen auswärtigen Gästen, wenn es sich um
die Wahl eines Vergnügungslokalcs handelt, in allererster
Linie empfehlen.
*
Ellen Stavrides und Anita Dickstein, die unser Bild auf
der ersten Seite zeigt, gehören zu den besten Tänzerinnen
Deutschlands. Sie bringen sowohl Gesellschafts-, wie
auch Kunsttänze. Man hat sie lange nicht mehr aktiv ge¬
sehen. Fs ist erfreulich, daß sie zur Arbeit zurückgekehrt
sind. Sie wären für größere Kinos eine erste Attraktion
*
Anita Berber — einstmals Anwärterin auf einen guten .
Platz am Filmsternhimmel — hat jetzt aufs neue Bezie¬
hungen zur Bühne angeknüpft und *anzt im U. T Kur¬
fürstendamm 5}ie kommt für Großstädte in Frage. Ihre
besondere Art,, das Publikum zu behandeln, zwingt bei
aller Achtung für ihr Können dazu in Mittelstädten vor
Ergagementsabschluß zu warnen.
+
In der Bühnenschau der „Alhambra“ tritt Lo Kittai auf.
Seine hypnotischen Experimente muß er Berlin wegen der
Polizeivorschriften unterlassen. Er unterhält aber das
Publikum außerordentlich geschickt und liebenswürdig mit
verblüffenden Kartenkunststücken, bei denen die Zuschauer
aktiv mitwirken. Auch so ist er «.ine Attraktion.
Nummer 951
ftintma*ogrüpf|
Seit« 23
’ SSP l* IC *J ~ .iaiaBP
lebende
s kann keinem
Zweifel un¬
terließen. dati Pla¬
kat und Licht bis
zu einem ge¬
wissen Grade von
der lebenden Re¬
klame verdrängt
worden sind. Sie
behalten immer
noch ihre Da¬
seinsberechti¬
gung. aber sic
müssen zum Bei¬
spiel den Vor¬
raum ganz an den
„Sandw icliman
abgeben, der mit
oder ohne Deko¬
ration zurzeit das
Kino beherrscht.
Das Licht ist
an die Front des
Hauses und auf
das Dach ver¬
drängt, und auch
hier steht es nicht
mehr still, son¬
dern bewegt sich.
Entweder er¬
scheint der Titel
mit gewöhnlichen
Springbuchsta¬
ben in einfacher
Schaltung, oder
aber man geht so
weit, sich zu ein¬
zelnen Filmen
besondere Kom¬
positionen ma¬
chen zu lassen.
Führend auf
diesem Gebiet ist
augenblicklich
unbedingt das
..Marmorhaus*’ in
Berlin, während
die Ufa am Kur-
Hu-arcnfi« brr itn Pnmuspala*t: AufV«. (i'icfet unJ F
Reklame
fürstendumm sich
mit beweglicher
Plastik behilft,
die zum Beispiel
beim Film ..Pa¬
ris*' aus einem
rotierenden Eif¬
felturm und beim
Ellen-Richter-
F Im «.Der Flug
um den Erdball“
aus einer rotie¬
renden Weltku¬
gel besteht, die
entsprechend
stark beleuchtet
ist.
Eine Kombina¬
tion von leben¬
der und plasti¬
scher Reklame
zeigen unsere
Aufnahmen, die
vom ..Primus-Pa¬
last“ stammen
Hier hat Direktor
OlmeÜ den Hu¬
sarenpferden. die
im Foyer stehen,
die Vornamen
der Hauptdarstel¬
ler und des Re¬
gisseurs gegeben
Fr muffte sie pla¬
stisch machen,
weil ya lebende
Tiere vom Ber¬
liner Polizeiprä¬
sidium innerhalb
des Theaters
nicht geduldet
werden.
Wenn man in
der glücklichen
Lage des Fox-
Theaters am Kur»
fürstendamm ist.
und uber eine
Seite 24
Rmtmato'grapft
Nummer 951
Vorterrassc verfugt, ist die Angelegenheit einfach. Zum
Tom Mix-Film stellte man zwei Cowboys mit Pferden auf,
und hatte das große Glück, sehr zal me Tiere zu erwischen,
die den Zucker aus der Hand traten.
Fine glückliche Idee verfolgt neuerdings Direktor Schle¬
singer von der Ufa, der gewissermaßen indirekt seine
Bühnenschau in den Dienst der R.klame für den darauf¬
folgenden Film stellt. So ließ er zum ,,Kleinen Robinson
ein Ballett tanzen, das sich ganz dem Inhalt des Films
anpaßte.
NX ie man so etwas macht und organisiert, ist in der
„Artistischen Rundschau* der gleichen Nummer zu lesen.
In der Turmstraße hat die Ufa übrigens ein großes
Schaufenster einbauen lassen, das beliebig ausgestattet
werden kann, und eben als Schaufenster keiner Zensur
und keiner Beschränkung unterliegt. Im übrigen ist ge¬
rade *'ei der lebenden Reklame zu bemerken, daß sie,
unabhängig vom Theater gehandh.ibt, nach amerika¬
nischem Vorbild in Deutschland besonders groß ausgebaut
wird. Sie eignet sich besonders für große und Mittel¬
städte. Man kann bei Wildwestfilmen Indianer durch
die Straßen ziehen lassen, bei Filmen mit spanischem
Milieu Stierkämpfer oder spanische Tänzerinnen. In
kleinen Städten genügt es, wenn man an belebten Stellen
kostümierte Plakatträger aufstellt. Einschlägige Kostüme
sind für wenig Geld bei jedem Maskenverleiher zu haben
und wirken mehr als Plakate an der Säule oder Hand¬
zettel.
Diese lebende Reklame ist außerordentlich wichtig,
weil sie starke Wirkung mit großer Billigkeit verbindet.
Sie ist natürlich nicht etwa ausschließlich zu verwerten,
darf auch nicht übertrieben werden, und hat nur dann
Zweck, wenn sie originell ist. NX ie denn überhaupt unsere
deutsche Theaterpropaganda an der Originalität Mangel
leidet. Es kommt für einen Theaterbesitzer nicht nur
darauf cn, sich einen guten Film zu sichern, sondern ihn
richtig herauszubringen. Fr wird dabei in der letzten
Zeit außerordentlich stark von einigen Verleihern und
Fabrikanten unterstützt. Es ist bedauerlich, daß von den
gegebenen Möglichkeiten so wenig Gebrauch gemacht
wird, weil dadurch dem Hersteller und dem Vertrieb die
Lust genommen wird, weitere* Material herzustellen und
zu liefern.
Das Lichtspielgewerbe in der Schweiz
Ich habe über die Lichtspieltheater in den Städten
Bern, Basel und Zürich von Anfang Oktober bis Ende
März eine interessante Statistik gemacht, die nochmals
deutlich dafür spricht, daß der deutsche Film bei uns
ganz gewaltig an Boden verioren hat, seit die amerika¬
nischen Agenten unser Land mit ih^en Produkten direkt
überschwemmen.
Nach meinen
durchaus einw and¬
freien Aufzeich¬
nungen ergibt sich
folgendes Bild:
Von durchschnitt¬
lich 100 vorge¬
führten Filmen in
diesen drei grö߬
ten Städten der
Schweiz entfallen
bloß 14 Filme auf
die deutsche Pro¬
duktion Spricht
dies nicht deutlich
genug? Züric i
steht dabei ai
letzter Stelle. Ba¬
sel ze’gt noch die
meisten deutschen
Filme, das goldene
Emgangstor der
Schweiz hat sich
also auch hier
wieder bewährt.
Eine eigenartige
Sitte hat sich in
Zürich eingebürgert. Sie stammt aus der Zeit, wo die Vergnü¬
gungsstätten darauf sehen mußten, mehr Leute anzulocken,
weil die NVirtschaftskrisis schwer auf allen Gemütern
•astete und sich Kinos, Theater und Kabarette über
schlechten Besuch sehr beklagen konnten. Also: die
Züricher Theaterbesitzer haben damit begonnen, mit Frei¬
karten recht freigebig umzugehen. NVer eine Eintritts¬
karte für eine Person löst, hat das Recht, eine zweite Per¬
son mit sich unentgeltlich ins Theater zu nehmen. Diese
Unsitte (denn anders kann man ein solches Geschäfts¬
gebaren kaum nennen!) hat sich besonders in Zürich
stark eingelebt. Mit Ausnahme der größten Lichtspiel¬
theater wird der Brauch allgemein durchgeführt. Man
kann dabei die Beobachtung machen, daß nicht nur Be¬
kannte und Freunde miteinander ins Kino gehen, sondern
sieht oft vor dem Eingang der Lichtspieltheater, wie sich
Leute an andere heranmachen, m r um kostenlos ins
Theater zu kom¬
men. — Dieser
Brauch, der seit
etwa einem .Jahr
geübt wird, kann
für die Theater¬
besitzer noch recl t
schlimme Folgen
haben. Da nun
die Geschäfte wie¬
der bedeutend
besser gehen, hat
man bereits in
den Kreisen des
Schweizerischen
Lichtspieltheater-
Verbandes daran
gedacht, diese
V ergünst igung auf¬
zuheben. aber man
ist dabei auf
schw t ren NX ider-
stand gestoßen.
Zudem ist damit
zu rechnen, daß
auch das Publikum
sich eine Schmäle¬
rung seines (an¬
geblich oder wenigstens gemeinten, ihm _ zukommenden)
Rechtes nicht so ohne weiteres gefallen lassen wird
Aber in der kleinen Schweiz, wo der Geist der Klein¬
lichkeit immer noch sehr vorherrscht, hat es immer an
der nötigen Einsicht gefehlt. In blindem Konkurrenzneid
hat man sich gegenseitig das Geschäft ruiniert. Die Un¬
einigkeit im Schweizerischen Lichtspieltheater-Verband
hat sich seit etwa zwei Jahren auf allen Gebieten des
schweizerischen Lichtspiel-Gewerbes sehr fühlbar ge¬
macht. Man hat ja nicht einmal mehr die nötigen Geld¬
mittel, um einen Verbandssekretär zu bezahlen
Da» Kannibalen-Ball» tt /um Jackie-Coogan-FÜm „Drr kleine R»htn««»n“ im U -T rurm%traik
MANUSKRIPT.
ROBERT UEBMAI
Ein Custspiel in 5 Akten von ßzinucO Brandt Regie . Ro y)us diese
In den Qaupti ollen. X.GniQ DGSrd, Andre Mattoni, Jenny Jugo, US alt er SiejEuk, Cydia Rotecßina
Alexander Murski. Emihe Kurs.
Bauten: \V. Kaßle und K. Radtke
B Z am Mittag, 1. Mat 1925.
Kim hu» Ulieae, dm »ir die entzückende ..Komodic de« Her¬
zet»»" — ein deutsche» Hcitetisturk < 1 * r ,.Wi<* i n iatin 1 ' •— \»«i-
dsakri, halt«* einen am« Erfolg nU LuM«pift K«ki*M‘ur <i. %» r-
irichwn. Ein von Heinrich Brandt mit m tlrfii Ih>ii u i eigen
Ideen durrhi^ttt« Manuskript. *1»« d< u \ii-a «I *r Par«»*fie In* / .r
Grenze de» t«rote*ken besehrcMet. gesiatti't ilim. seiner kutiMiT-
lanne die Zügel schieben zu lassen und zu «lall er -n.er
tot» «l«*n lucht allzu fielen tat. deaei etwa» wirklich tteMtile*
ri adw» emf«llt. Der Film» irkungen un« 1 51 •glictikeit«*si wobi-
bettuill, wird er in »ein«n lateMiuiiea von Günther Kilian biüem
»aierdützk d«*r die Intentionen «Irr Kr|[ie, wo e» notig ist dmeli
originelle Trtrkl»iider unterstreicht und mit »einer Phot* gr.iphie
Jedem Tempo gerecht wird . . . Aeaten* umt i»n wirk¬
samster Lustigkeit Lydia Pute« hui.i un»i Emil e Kurz al» runde
litw . spitze laute mm» ie M u Hebreck aU auf Buhne «I * Tr»*,
eadem-X urietds »ein Publikum eil wickeltuler Hypnotiseur
Khn-Tha.
Ein besonderes la»b der Architekten Kurt kable und Kurt
Kailtkc m wie «l«*r musikalischen Begleitung Dr. Bccces,, der dm
parodistischen Ton mit Feiitir«*fulil traf.
• Uhr Abendblatt. 29. «. 1925
. . . XX ir w andeln in ein**r Welt, da de» goldene Humor da»
Zepter schwingt, «» die Laune und Frmde an harmlosen Narre¬
teien zu Hau»e »md. An Luatapielen hat i er Film wabrhaft
keinen 1'eherfluB. ih»eh mit «ter ..Gefundenen Braut" bat Bocliu#
Gllese etidlieh den Htil der Fllntkoni»»dif> gef inden. . . Km
W itz reibt »teh an den anderen, eine Point»* überholt die andere
. . . Es weht in dem Werk die reine Luft de» Frohsinn*, den
Herzen der Menschen ent»tr«iiut. «lie nt»*niaiid zu Leute »ein
können, die mit ihrer harntlo»eu Ausgelassenheit nur iHuumheiten
an.Htellcn, den Hineingefallenen gefahrlos und abwechslungs-
reieli . . . Da» Puppenhau*» konnte e»n»*r Kpiclseugschaclttet ent¬
stammen. au» der die Menschlein in Keih und Glied mar»rhieien
— al** HpaB für zwei Stunden, als Krtuiint«*rung von den Sorgen
de» Alltag*.
Xenia Destii hat man noch nie in *o geeigneter Bolle gesehen.
Friseli und munter »pringt »ie al» kesser Backfisch herum. weil»,
wn» »ie will uiul »pri'delt nur »o von auwgela»aenstetn Tempera¬
ment. AI» Komikerin »elt«*ner Qualität erweist »:rh wiederum
l.jdia P*»i«*ehin ♦. die da» ..alte Tanteetrio * (Emilie Kurz uml
Elsa XX agiier) mit Sehn«*i«l und ihrem Xl»«ppcl ergänzt. Walter
Sjezak ist in »einer tugendhaften Art >«*n einer erfreulichen
Natürlichkeit, tlic sympathisch wirkt. Hatton: als ..Ihm Juan
I tn Noten" hat mit Xenia lk**ni nunmehr »ein günstigstes tlehi«*t
in der komddie entdeckt. Ihnen galt der Beifall de» Taucntzien-
pala-te». der aus höchster Begeisterung heraus gespendet wurde.
Rochus Gllese gebührt das Verdienst jedoeh. endlich eine Ftlnt-
komodie serviert zu hahen. die nach a'l den »eliweren Gängen
«ter verf l osse ne n Saison als ,.aO0c Spei se" die Ge m ü t er her« ha ft
erfreut.
Vossische Zcitang. 3. Mai 1925.
I *« r Lustspielfilm „Die gefundene Brtnt \<n, H« nru Brandt
l*t ein Meisterfilm geworden, denn der Regisseur Rochus Uliese
hat es v«*r»tanden. die üppige und wahrhaft dichterische Phaii-
■ tarne Brandt» in »tie Welt de« Bild«*» zu übertragen und runt
Sehwmgen zu bringen. So entstand ein Märchen, das Wirklich¬
keit wurde, eine Wirklichkeit, «lie Märchen blieb . . . Ib«*»«*s
holde Kind au» der Kleinstadt i»t Xenia Ib sni mit einem ülor-
«juellenden ('härme, der vom Ihift d«*r blühenden Jugeml erfüllt
ist. mul mit einem köstlichen Humor au»g« »tattet. der alle Wind¬
beuteleien au» der phantastischen Seele entstehen läUt. Ibe rumle
Rßotogiapß.e: Cüntße/ Ratau
Taute und die »pitze Tante, zw »| ewig wahre Ersehe in nagen,
welche «Ie« lüchter* prächtige <•« »<altung**kiaft in dem Blickfeld
seine* Lcbcti»au»' chlntt» emgefate*. eil hat. werden «lureh L> d ta
i'ote *hma. und Kniilie Kurz zu tetu Leben erweckt, da» »ie in
■ X ur-i 'liuiig haben. denn » «*•»»• Figur« n -iinl u
rW »dl, «»Widern Gemeingut all**r Zonen umt Provinzen, ein Z» i-
elien. welch geringe X anationen la» Leben k» um. Die beiden
Lie *• lia be r sin»l Amlre Matt«»m int alter Mlezak. prächtig in
j»der Lime des Spiels. Nun den anderen Mitwirkemieu. d»e d» n
Filtu zu einem grob« n und b« reehtigten Erfolg führten, sehen
Hoch Elsa Wagner aJ* Erau TI oiup**«it, Jenny Jugo als zweit« »
Liebchen und Alexander Murski al» der Onkel erwähnt.
Morgsnpost, W. April 1925.
Verf i*M*r und Kegisseu* fund«*n in dem »ehr begnbu n
Operateur Günther Kittau ein«*n ei»«*tibiirtigeti Helfer, «ler -ieh
w i» derutu al» Hebopfer von »timm«iug*>i»dl« u w m* w urigen Bil¬
dern und reizemleii. frappanten pbot«*grnphisehen Tneks g»*
zeigt hat. Nicht zu vergessen »ind die Bauten >*»n Kahle • n»l
Kailtke. bei agliehe Interieurs; ein gr«*be» \ artete Theater, alter
»or allem eine Kiem-«;Mlt \ **n auUcrgewubaltehom Htimmung-r* *«.
halb Spitz weg, halb Dickens.
I»ie fielen dankhareu K«»u«*n «♦«•» Lustspiel» waren gut b«*seGt.
lb*n jangeii Bildhauer spalte Audi* Mattoni. ein sehr li« I » n*
würdiger, begabter Sclu»u»pi«*l*r, »ein«»» Freund, den netten
uiilhiimi. Walter HIezak em » Wverspreehender junger Komiker
. . Das feine. äul»«*r»t kultnurtc und unterhalt»aiue Lu»t<*pt>*l
i»t uubetlmgt sehenswert . . .
,.Berliner Lokal-Anzeiger", 1 . Mai 1925.
. . . Heinrich Brandt, der X «»rfasser der im Tauentzienpala»!
uraiifgefuhrten ..gefundenen Praut" hat selche neckischen und
insbesondere filtnbrauc'ibar«*n Einfälle in erfreulicher Fülle. I nd
«ler K«*gis»eur Gllese hat sie effektvoll in **«• n«* gesetst. »«< daü
man mit lauter Heiterkeit getu *Ut und hm und wi«*d«*r durch da»
Groteske uher*itltigt wird. X« nia lb*s n , ,, t |, t »!de Kml au*
der Klein»ta«lt. da» trotz »Iler gr«ill»iadfverkehrsheliiud»rt« n
<M»aeht der ..runden" und der ..spitzen* Tante — zwei köstliche
Figuren, »lureh Lydia ibdechiiia und Etuilte Kurz verkörpert
»ein Glück macht mit dem jung.-n Bild Inner < \n<lre M««t*>n. .
d«*»»en »eliwerreielier Unkel allerdings anfangs nicht so wultf»-.
»« hlieülicli aber »l»u h «ler Macht einer >ankalt Tau hung
erliegt, so daü n«n-h ein andere» Paar glücklich wird. In.- t
gleit»ml»* Musik iKapellmeister Dr. B« * < e) trug mit etgeuaritg* r
Ausmalung «ler Hummung des Hiuckcs zu dem geluug» n« n «-»•-
»amteindruek bei.
„Tag, Nachtaustabe". 39. April 1925.
. . . Xenia ]b*»ni. die »irb bisher auf da« I?»»llenf.»'* t der »M*iiti
mentalen Liebhaberin, beschränkte, entdeckt jetif. daü »i«* * «g»*nt
lieh ein Lustspielstar ist . . . XX alter Kl« uk und An«!re Mattoni
Ix-muhten »ich mit Glurk um die angen«*hi.*>* Stellung «ler la«*b
Imber. AI» eine Partnerin der Ib-*oit ersebien ein «i■ .-ek-id.i _ *
rasches Fräulein, dessen ach so »rfaoiicn Filrnruimi-u Jetinj Jugt>
man »ich merken wird.
Neue Berliner Miltas* Zeitung. 29 4. 1925.
X «»n jehei ist da» Lustspiel Stief « nd H«»rgenkiml d» r deutschen
Filmindustrie gewesen. Fast gänzlich brach lag dn* fruchtbare,
ergiebige Feld des heiteren KrtterhalteNgsfilan«. abgesehen «• !»
< m-<n et«ifto Vers 1 •-i. «lie Jedeek mit ►
teils durch f«»rrierten lluctmr. teil» dnr«h grenzenlos«« I »feen arm nt,
entw eder reiehlieh lappisch n«ler endlos lan*lw eilig wirkten
Nach diesem neun I ler Ufa kann aaan icdorh wieder
Ifofflltlllg SCbopfeU . . •
KUhT. (aM ttaltcr Witz haben l*al«’
»tändelt und einen Film ein stehet» |a»
RcjErtrhltUttK ..Lustspiel III d«*r K*ilr
ndilnhkcit uni ungcvwutt-
.»»"I diesen tullf \klcll
rn, der endlich finm.il die
Iiuik eines «trliclt lustigcti
'*|tirU. imIIuuI verdient und recht fcrtiyi.
In** kuriweiliKt'. von llfttiiifli Hü« not erdachte Handlung irt in
Anlage und Aufhau konsequent durchgefuhrt worden. iintfr Ver¬
meidung retardierender Momente. *«* «laU man *ieb an den »rrli-
»«»hollen. abenteuerlichen Irrfahrten ler »Icu. u Lucy bi» «um
glücklichen >< hluß mit Kuli irrKimiit amt nt«. *ehn«»in/eliidcni
i im Aar a
»rwie* »irlt frnfut nt» , *p«-zial»*i fit d*e ff« l ■ ^mrftavi ge Kmnnuif.
Kr besitzt «iafnr l«l**cnreiehtum. >wl nn* Iriehte liaml.
In*- einzelnen Hxftifii sind * «cgfi’ tg «lurt*b|ir«*f**tti, mit bild-
»«cherem Hiifk erfaßt hici i «J9l r i M.ühar ladt •* Hi< *< dfitt
!spi«»lleiter Rochu» hl»«*»«* *ttfs 1*e *t », Hrrrw u.« nl »m l »I»
ln»n*ni«*ruat«li > iMuB|( u<n i bni rUn-Mit #»n paar VufnwJtnoii
ihm **traU«*nvcrkehr. wie nie wohl in * uem dfirffhfii I»*! i
besser bisher ui«* ««■ - 4 ft wvud* n
Xenia Ib-sni in Hfl Hjm». troll st * t -Ikrk* wd hehrem« n da »
dfim je. viifh ihiu Dar «r ac-art*.- Lnlai -I *■ '"in, B «tc
d««'h unyrkiuntrilb echter Mi in ai «M #n u »« < geW'.'t-'M
Flinte» Xi*l> »i Ihr tu icnn« der nettfreefce Walter Bl«/ ak.
Andre Mattuni. \teMMn * t Murs dir köstliche Lydia Potcthina,
Kuiilir Kurz. Elsa W»ai < 1 und -tfte Rbl -ehe 4«n»jr «fug*k Fh«*t-i-
gr.iphisrh erbracht*- mim rr k rtau w ■ lern» >'«n M* ei» i*l*uf-
rag«-n«lcn können».
Berliner Börsen Zeitung, 3. Mai 1925.
Einzelheiten »*n«l iw gern Vnulachc« ^ian«lp«mk.t «aiu
henorragcrid. »u *. B. in« Anfang dtie Oe-; ih-.iii*. dra dun«
ina.irh. iilraum- . ln d«-f Tu« .r«Hr «Mitwick«dt dt>* bUmtlr
Ru**iu Xenia I»e*ni *»el i barm« die b* iden »Itrit Ta»»< u wurden
im Lydia Putechina und Emilie ka.t t\ < reble*' ■ «• limifrinl
kreiert . . .
Neue PrsuBtsche Kreuzzeitung 3. Mat 1925.
Kocho» (ilii'M*. der Ki-itiotMiir difM** a«*»CTi t 'ilm« , s, Hat einen
»«•Hrr *n Beweis für die oft bezweifelte Fähigkeit der deutschen
Filmweit, gute Lu»tayi<‘le her.-u•»teilen erhraehl. Ihe**- Braut,
die au« der I'tmtp*. wo sie »in lint«»rwaldleri»ch*te»i ist. ans
Hamit an der Bum«e. in die Inupttstadt verschlagen wird und
dort die unimiglichstcfi und groteekeet* n lhngc erlebt, int nielit
nur einer guten Ih«r»te Vrin antertraut werde», sondern mar hat
ilr »«eh in eine l'nufrltuni;. architektonisch und «larstellc. »*rh.
g«**etzt. die den rerhtet; |icl>en*w urd «en Kähmen für die Kl leb-
ni»«*e diese» holden Kinde* an* der Klein*<:nlt abgetten.
Xenia Dritti. die Hauptdanrtel'enn und gefundene Braut. wd« h*t
mit jedem in uei* Film über *ie i selbst hinan«, die hat liier rum
erste» Male (*eIrfffQhrit gehabt, zu zeigen. daU sie and I.iist-
spielrollen durel aus g* w aehsen ist. Neben ihr der Lustigste diese»
Films war wohl Vtal*er Blesak. der einen netten. aufseHnelde-
risehen. leieht verlie bte» . s»ets zu «lunimeti sttreie i* n aufgelegten
Jungen friseh und sympathisch auf die Heine stellte. Aber auelt
Lydia l*«*teehin» als runde Tante fim <*ege»satz zu.- spitzen der
Kmilif Kur«* wat *wcrchfcUcrsehutternd. Andre Matiom war der
unglurkt'fli-gliieklirh * Liebhaber und findende Bräutigam, und
in einer Episodenrolle trat M»x ftrtnsrk als gekeimai««oller Hyp¬
notiseur Rha-Tha auf. d« waren die matkreHenden Rollen mit
\ ie| (»eseklek besetzt, uml If u hus lüieses gesrhiekte llun*i hatte
iilier den ganzen Film eine Reihe sehr Hübscher und wirksamer
Einfälle gestreut, die dem Film don Erfolg Mrhertt konnten . . .
Di« Welt am Montag 4. Mai 1925.
Xenia Dean« spielte mit bestem t«e|ing*n Auf- und \hstieg
der frechen Kleinsiadtratige. di** atieh mai ar d»*m Kefeh der
Großstadt nippen mih hte und »ieh mit l’hartte und Sieber
heit ohne »'eitere» in die Sit«iation der Weltdame hinein-
nndef. Kostli«*» d e Kleins»adttanfe» der rund« n Lydia
f*« t*N , htna und der spitzen Emilie Kurz, die die heiter*
kei.sgeladene Atmosphä'e zur Exph»smn bringe».
Auch gegen «i»e het«l«*n l^*hejiingl»nge Andre
Mr.ttont und Walter Siezak ist in* ht» Narh-
te.hge» zu »»gen
Gmriuania, 3. Mai 1925
. Hier steht mau e/i»e»n F’lta gegenüber, der ein« w irk »eh
kurzweilige llatullung tnii sicherem l»i»iinki für l*ublikmi»swir-
kung. um lleinruh Hraudt gezimmert, eatlialt . . Riu-hus
tiliese. der sieh wnuler einmal i Is glauzeiider Lustsp»el-Reg»s»eur
offenbart, weiß da* Tempo in der riehtig« n %Vc«sr zu Steiger»,
s« iliiß (»tilgewette nielit aufkotumen kann. Hr sehuf einige
wundervoll gelungene Typ«*U. wie «lie ..runde Tat*«»* . die ..spitze
Tante und Pha-Tha. den ll>pnotisenr. l»;«s hoide Kind au* der
Kl« itistadt *p.elende Xenia lN-*m mit % le.eui Liebreiz . .
Deutsche Zeitung, 3. Mai 1925
. . . Ibe Haiminng isi reelit al»werl»slung*reieh. wi - an«-h *1 m*
Hihier das Auge erfreuen. End Heb einmal wieder ein wirklieh
nette» Lustspiel.
Nationalpost. 1 . Mai 1 K 5 «
Ihi* I rauffiihiuug de* neuen I f * I ilms ..|tn* gefundene Braut
gestaltete s»eb zu einem der fabelhaftesten Erfolge, den je ■ m
Flilnilistspi *1 erlebt hat Mit viel Liebe hat der geschickte Spiel¬
leiter Roclm* tiliese »u» eilen» höchst einfachen Manuskript
tHeinrich Brandt 1 einen geradezu %oilnldliehen *paüig«n ruhlager
»resehaffen ...
i n Mittelpunkt o**r ltarsteliung; X« na lh**m. " enn Xeiua
»frt» mit v * !tlag sahne reicht'di «las %1 undeheii beschmiert, ein
traui ig liebes dumme* liesi-lit maebt «siel »ilgiiugt mi*l UH
*rhuld«\oll an den Freuden der f.i«di*t»«l! «eilnim.nl tnicbt zu
letzt, wenn sie «len ersten mannliehen KuU erhalt . da mag man
fast glauben, daß *ie er« Kind, ein ganz clttz*.« krudes, liebes
kleines Kind ist. und gewinnt sie lieb, lud wem. Lj dm l*ote« hma
*»is mollig-rundliche Tante sieh immer von neu. m .n strwmemleii
Tranen ergießt ... so ist das einfach xnm Kringeln, rum Tot
lachen. Xlebt anders, wenn wir Emilie Kur# .! dünne ' r ante
sehen, die in jedem jüngeren Vertreter großsigdtis# her MannÜeh*
heit einen W uatlitig sieht und ihn ins Spritzenhaus *teek«. I ml
wenn dann schließlich Kha Tha. « in Hypnotiseur, du dick« w o-
die dünne Taut«* und seihst den runden Mops III den Zitsland d« r
II> pnose ver*e«zt. so ist das zum /.«erchfe Iplatzeii. uml man
mo«’lite %or liehen hinauslanfen. wenn — r* nicht »» komisch
«rhön wäre.
Ibe übrigen l»ars««*ller. \ndre Mattom al* lutiger Bildhauer.
Malter slezak al* pump« ml.-r Freund. %iez.i»ider Mur*ki a!* ein
Unkel, und schließlich Jenny Jug« als die « «eile weibliche An-
ziehungskraft. reichten sieh einig die Ha ad zu einem fantosen
Zosamineuspiet.
| lalielteri schuf iili«*se »n diesem
Film t“» hnis« he Neuheiten, die .
durch ihre »paftiven Eintäde /
Verblüfften . . Ihe i*fi« darf /«
zuftiederi «“ia. sic h“t auf
ihrem Hpictplan cipRiRck
qtiei-ksilhriuen Hum« rs.
e n Luütspiek ülmr
das tn»n — tol-
sa* hlirh! —
lachen muß
Verleifebelrieb der
~
Nummer 951
ftmcmatograph
Seite 29
3X<>*i ********
Die beleidigte De-Ka-We.
W ir haben uns in der letzten und vorletzten Nummer
mit einem Film befaßt, der den Titel führt: „Muß die
brau Mutter we r den?“ Es handelt sich dabei um einen
Bildstreifen. d*?r zu einem großen Teil aus dem alten Film
„Moral und Sinnlichkeit“ besteht. Aus den Pressenotizen
und den Anzeigen der Firma ging nicht hervor, daß es
sich gewissermaßen um eine Neuausgabe hande*e. sondern
es wurde der Eindruck erweckt, als ob es ein n?uer Film
^ei, der hier angeboten wird
Wir haben dabei die juristische Seite angeschnitten,
weil berechtigter Grund zu der Annahme vorlag. daß sich
diese Praxis so weiter ausdehnt „De-Ka-W'e“ hat es für
richtig gehalten, anstatt uns sachlich Aufklärung zu geben,
und trotzdem wir uns schriftlich bereit erklärten, ent¬
sprechende Erklärungen entgegenzunehmen, in verschie¬
denen Briefen einen Ton anzuschlagen, zu dem nach
Lage der Sache und nach den Vorgängen in Dresden, an
die sich Herr Dederscheck. obwohl sie schon einige Jahre
zurückliegen, vielleicht noch erinnert, keinerlei Veran¬
lassung vorlag.
Wir haben von der Aufnahme einer Berichtigung, Jie
man uns sandte, abgesehen, weil sie inhaltlich und formal
dem Preßgesetz, auf das sich die De-Ka-We gestutzt hat,
nicht genügte. Jetzt will die De-Ka-We die Angelegen¬
heit gerichtlich klären. Wir freuen uns über diesen Ent¬
schluß. weil den Herren dann einmal klar gemacht wer¬
den wird, daß es Aufgabe der Presse ist. in solchen Faller
wie „Moral und Sinnlichkeit“ klärend zu wirken, und da'i
die Drohung mit Entziehung von Anzeigen weder den Ve -
lag. noch die Redaktion schreckt. W t sehen einer Klag*
der „De-Ka-W'e ’ mit Interesse entgegen
♦
Berliner Generalversammlung.
Der Verband der Lichtspieltheater-Besitzer Berhn-Bran
denburg hielt am 4. Mai seine ordentliche Generalser-
sammlung ab. deren Verhandlungen auf einen ziemlich
pessimistischen Ton gestimmt waren, was bei dem Stad -
\ «Tordnetenbeschluß bezüglich der Lustbarkeitssteuer
es bleibt bei 15 % — und ange sichts des kassenleerendt n
schönen Wetters sehr begreiflich erscheint. Nach dem
Ergebnis der Enquete, die der Hauptsteuerausschuß be-
zuglich der Rentabilität von ca 40 Lichtspieltheatern \or-
nuhm wäre wohl zu erwaran gewesen, daß der Magistiat
der Frage der Steuerermäßigung nochmals näher treten
IARUPP-
ememflnn
STPFiL- PROJQATOR
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AUF SAULENTISCH
„Imperator“, die anerkannt führende Theatermaschine
Auf allen beschickten Ausstellungen stets höchst
prämiiert. Letzte höchste Auszeichnung Turin 19«3:
Grand Pri* und GroBe Goldene Medeille. Be
Einkäufen auch von Ersatzteilen achte man stets auf
unsere Schutzmarke, nur diese bietet Gewähr für
einwandfreie Qualitätsarbeit Ausführliche Druck¬
schriften senden wir gern kostenfrei
rvNupp-ömnonn r\r)o«ppoRflTe oma/i oatiomsö
Seite 30
Nummer 951
würde. Gefehlt! Natürlich drehte sich die Aussprache
der Versammlungsteilnehmer hauptsächlich um diesen
Punkt, der der wichtigste für die Lebensfähigkeit des
Lichtspielgewerbes ist. Bei den Erhebungen des Haupt¬
steuerausschusses waren Theater, die mindestens ein Jahr
lang in fester Hand sind, herausgesuc lt worden. Und das
Ergebnis war so, daß es eine Steuerherab¬
setzung nicht nur als berechtigt, sondern geradezu
als notwendig erscheinen ließ. Wie es bei den
Lichtspieltheatern aussieht, die häufig den Besitzer
wechseln, weil sie eben infolge des Steuerdrucks
nicht auch nur einigermaßen rentabel zu gestalten sind,
aussieht, läßt sich ermessen. Der Lief .spieltheaterbesitzer-
Verband hält von einer erneuten Resolution wenig. Er
wird sich mit der Spitzenorganisatioa uud der Leitung
der Konzerntheater behufs Unternehmung weiterer
Schritte in Verbindung setzen. Bei einer Lustbarkeits-
steuer von 15 % werden viele der kleineren Kinos kaum
durch den Sommer kommen. Ob damit dem Gemeinde¬
säckel gedient ist? Breiten Raum in Her Diskussion nah¬
men auch die Erörterungen der Verleih-Methoden ein.
Besonders bekämpft wurde die Vermietung zugkräftiger
Lilder mit der Bedingung des Anhangs minderwertiger
Filme. Dann wurde noch die Stellung des Verbandes zum
Reichsverband deutscher Lichtspieltheaterbesitzer und die
Frage der korporativen Mitgliedschaft behandelt. Der
Verband der Berlin-Brandenburger Theaterbesitzer hat
im letzten Semester einen starken Zuwachs an Mitglie¬
dern erhalten. Die Verhandlungen ergaben den Eindruck,
daß der Vorstand unablässig um die Besserung der gegen¬
wärtig besonders prekären Lage seiner Mitglieder be¬
müht ist.
Der absolute Film.
Im Kurfürstendamm-Theater veranstaltete die November-
gruppe unter Teilnahme des gesamten „Romanischen Cafes"
eine Film-Matinä, auf der sie den „absoluten Film" voi-
führte. Die interessante Veranstaltung begann mit der
Vorführung der „Farbensona^ne Das sind gewissermaßen
einaktige Schattenspiele mit farbigen Lichtern, die mit
Hilfe eines großen komplizierten Apparats vorgeführt wer¬
den, der von sechs Mann zu bedienen ist. Es handelt sich
um die Verschiebung von Quadraten, Kreisen und Recht¬
ecken nach einem bestimmten Rhythmus. Zwar ein beweg¬
liches Bild, aber kein Film. Dann folgte Symphonie-
Diagonale. allerhand Linien und ein paar Flächen, nach
Trickfilmart behandelt. Das beste waren die Arbeiten Rutt-
manns, teils schon bekannt und in ihren neuern Resultaten
von der Richtung des Bauhauses beeinflußt. Immerhin
zeigten sie gewisse filmische Elemente als Film, aber nicht
absolut.
Schließlich wurden zwei französische Arbeiten gezeigt,
die man wohl absolut als Film bezeichnen kann, die aber
nichts Neues bieten, sondern nur verzerrte und ineinander
kopierte Szenen darstellen, die im einzelnen bereits
Allgemeingut der Filmindustrie sind.
Es muß aber fcstgestellt werden, daß sie in dieser kon¬
zentrierten Form überaus lustig wirken und auf einer
psychologischen Grundlage aufgebaut sind. Das letzte
Opus „Entr' Act" zeigte ein groteskes Leichenbegängnis
im Rahmen eines Traumes und bot allerhand sehenswerte
Aufnahmen.
Das Ganze ist, vom Standpunkt des Films aus betrach¬
tet sowohl industriell als auch dramaturgisch eine amü¬
sante Spielerei, die nur in ganz geringem Umfang praktisch
verwendet werden kann.
Während der Vorführung gab es lauten Widerspruch und
oppositionellen Beifall, wobei die Frage offenbleibt, ob das
Spiel im Zuschauerraum oder die Vorgänge auf der Lein¬
wand die Lachmuskeln am meisten anregte.
Heinz Blanke in Berlin.
Als wir uns am 1. November 1922 von Ernst Luöitsch
auf dem Lehrter Bahnhof verabschiedeten, drückten wir
auch seinem Sekretär Heinz Blanke die Hand, der ihn
nach Hollywood begleitete. Blanke versah neben seiner
Tätigkeit als Sekretär sehr bald den Posten eines Auf¬
nahmeleiters bei Lubitsch, dessen sämtliche Amerikafilme
er betreute, und arbeitete in der Zeit zwischen den ein¬
zelnen Lubitschfilmen im Atelier der Wamer Bros, au
kleineren Filmen. Ein wie vortrefflicher Kenner der Film¬
verhältnisse Hollywoods Blanke ist, wissen unsere Leser
aus seinen zahlreichen Aufsätzen, denn niemand anders
als er ist unser H.-B.-Korrespondent gewesen. Herr
Blanke überraschte uns am Montag durch seinen lange an¬
gekündigten Besuch in der Redaktion, denn er ist für
einige Zeit zum Besuch seiner Eltern nach Berlin zurück-
gekehrt. Der „Kinematograph" hat das alleinige Recht auf
sämtliche Artikel von Heinz Blanke erworben, die, reich
illustriert, demnächst zur Veröffentlichung gelangen.
Die neue Produktion der Film-Presse.
Heinz Udo Brachvogel, unser Mitarbeiter, zeigt die Ge
burt eines Sohnes an, der den Namen Karl-Heinz trägt
Willy Haas, unser Kollege vom „Film-Kurier“ und Dra¬
maturg der „Westi", wurde mit einem Sohn beschenkt, der
Michael Georg heißen wird.
Wir gratulieren.
*
Keine Angst vor der Ehe.
Während die Filme der Woche cls Hauptmotiv die
„Angst vor der Ehe“ behandeln, kann man bei den Krif-
kern dieser Erzeugnisse genau das Gegenteil beobachten.
Dr. Georg Viktor Mendel, der verantwortliche Schriftleiter
der „Lichtbild-Bühne" und Vorstandsmitglied des „Film-
Presse-Verbandes“, sowie Wilhelm Meyer, der Vorsitzende
des „Film - Kritiker - Verbandes", zeigen ihre Vermäh¬
lung an.
Gustav Kühn, der Verleger des „Film", verlobte sich mit
der Tochter des Hofjuweliers Gartenschläger.
Der „Kinematograph" gratuliert und hofft, daß alle die
Wünsche, oie von den Beteiligten an diese freudigen Ereig
nisse geknüpft werden, restlos in Erfüllung gehen.
Drakonisches Gericht.
In Hamborn hat man den Geschäftsführer eines Kinos
zu 350 Mark Geldstrafe verurteilt, weil er Jugendliche zu
einer gewöhnlichen Kinovorstellung zugelassen hat und
weil ferner Personen in den Gängen standen Die Strafe
ist damit begründet worden, daß als Motiv für die Über¬
tretung der einschlägigen Vorschriften „die Sucht, möglichst
leicht und möglichst viel Geld zu verdienen", maßgebend
gewesen ist.
Gegen derartige Bestrafungen muß man sich mit aller
Macht wehren, besonders zu einem Zeitpunkt wie jetzt, wo
die Steuern die deutschen Kinobesitzer erdrosseln und ver¬
nichten.
Unser Titelbild.
Virginia Valli wird auf unserem Titelbild in ihrem neuen
Film gezeigt, bei dem das „Television“ eine Rolle spielt,
ein Apparat, in dem beim Telephonieren das Bild des
Sprechenden in einem Spiegel erscheint.
Es handelt sich dabei nicht etwa um irgendeine drama¬
turgische Phantasie, sondern um eine tatsächliche Erfin¬
dung, die bereits so weit ist, daß man auf neun Kilometer
ein wirklich klares Bild des Sprechenden erzielt.
Nummer 951
Ri irmntoarnpli
Seite 3t
•Xtto der
n ie , Deuligwoche" bringt in ihrer
Wochenschau Nr. 19 aus Indien die
Aufnahme einer großen Parade, bei der
England seine ganze kriegerische Macht
vor den Augen des Höchstkommandieren¬
den entfaltet. Nicht weniger kriegerisch
sind die Bilder von dem großen Früh-
jahrsmanover in den Vereinigten Staaten,
wo besonders interessante Aufnahmen
wurden. Aus Amerika kommen sodann
Bilder von den Wiedertäufern, die ihre
meistenteils farbi¬
gen Gläubigen all¬
jährlich in den Was¬
sern des amerikani¬
schen Jordan«, des
Missisippi, wieder¬
laufen. Ein anderes
Bild religio.
r Ge¬
bräuche z
Bilder von dem
Gcttesdienst der is¬
lamitischen Ge¬
meinde in Wünsdorf
bei Berlin Eine
Sportattraktion von
ganz besonderem
Interesse ist die To¬
desfahrt in den Te-
colate Canons in
Kalifornien. — Aus
der Tierwelt zeigt
die „Deuligwoche"
das Mutterglück
einer Affenpinscher¬
hündin. die umihren
Wurf bemüht ist.
ferner Mister Bim-
einen Alfen, der er¬
staunliche Kunst¬
stücke vollführt.
P» ist der Lloyd-
*-» Film nach Über¬
windung von sehr
großen Schwierigkeiten gelungen, von
dem Erben der früheren Geliebten des
Königs Manuel von Portugal Gaby Deslys
das Aufführungsrecht des letzten, vor
ihrem Tode fertiggestellten Films „Bou-
clelte" für ganz Deutschland zu erwerben
Der Film wird unter dem Titel „Bubikopf"
herausgebracht. Der von der Lloydfilm
für ganz Deutschland erworbene große
Sittenfilm „Wovon man nicht spricht",
nach dem gleichnamigen Roman von Ga-
bryela Zapolska, ist ohne Ausschnitte
reichszensiert worden. Der Film ist unter
dem Schutz des Vereins zur Bekämpfung
des Mädchenhandels hergestellt worden.
/~Tustav Fröhlich von der Volksbühne ist
' * der Gegenspieler Hans Adalbert von
Schlettows in dem neuen Seefilm der
Phoebus „Schiff in Not".
|\ic „B. S. P." wi^d noch im Laufe dieses
Sommers mit dtm Neubau eines Licht¬
spieltheaters in Neukölln, Be.liner Straße
29-30, beginnen, der zum Herbst dieses
. ahres fertiggestellt wird. Dieses Theater
wird das größte Lichtspieltheater Neu¬
köllns. verbunden mit Bühnenschau, wer¬
den. Die Leitung des ,B. S. P."-Konzerns,
die auch durch den Interessengemein¬
schaftsvertrag mit der Phoebus unver¬
ändert bleibt, wird nunmehr ihre weiter n
Expansionspläne bald verwirklichen.
I\cr neue große Koop-Film „0 alte
Burschenherrlichkeit 1 " wurde von der
Firma Bruno Zwicker, Filmvertrieb, Fried¬
richstraße 238, für den ganzen süd¬
deutschen Bezirk an das ..Kino des
Westens". Inhaber Albrecht - Bäcker.
Cassel, verkauft.
der Dafu. der in
der ersten Hälfte
des Mai in dem
„Theater am Nolleadorfplatz" zur Ur¬
aufführung gelangt. Der durch Vermilt
lung der Internationalen Arbeiterhilf., nach
Deutschland gebrachte Film zeigt ohne
jeds politische Tendenz zum ersten Male
das Sowjetrußland im Bilde.
C*tnen besonderen Erfolg darl das Film
haus Wilhelm Feindt mit einem
nationalen Großfilm „Deutsche Helden in
schwerer Zeit" verbuchen, der in den
Dresdener Ausstellungshallen (Jahres¬
schau) mit solchem Beifall aufgeführt
wurde, daß er vom Vaterländischen Film-
diens. proiongiert werden mußte.
fkie Berliner Film A.-G. hat mit i n
Vorbereitungen iur ihren n.
„Der große Fischzug, eine Kulturtragödie
begonnen.
Einsendungen aus der Industrie.
F\i. Vorarbeiten für den neuen Aaf.i
Großfilm ..Die vom Niederrfaein" nach
dem gleichnamigen Roman von Rudoll
Herzog, sind soweit gediehen, daß mit den
Aufnahmen demnächst begonnen werden
kann. Die Außenaufnahmen werden an
den Stätten der Handlung, an den Ufern
des Rheinstroms, u. a. in Köln, Düsseldorf
und Bonn ausgeführt.
9 film G ■
nähme folgender Zeilen: Der
Sportwelt kund und zu wisse
mich allein nicht stark gen
deutsche Bearbeitung der
Boxerserie ..Jack Dempsey I
ich mich entschlossen, zu mcii
niemand geringeren als den 1
Paul Morgan zu erküren *
Seite 32
Rincmatoaropfj
Nummer 951
FVc Firmen Litheco und Knstalipalast
G. ni b. H. in Berlin haben sich am
1. Mai 1925 vereinigt und betreiben nun¬
mehr unter der Firma „Vereinigte Film¬
theater G. m. b. H.**: ..Welttheater Ber¬
lin. Frankfurter Straße. „Lichtspiele Stet¬
tiner Bahnhof*. Berlin. Inv aliden&traßc,
Kristall-Palast Fürth’. Bayern. ..Alham¬
bra. Bismarckstraße“. Charlottenburg (im
Bau). Die Geschäftsleitung für sämtliche
Theater liegt nach wie vor in den Händen
des Herrn Hein. Sämtliche Filmverträge
laufen automatisch weiter Die ßau-
arbeiten für das Charlottenburger Theater
wurd n kurz vor Ostern in Angriff ge¬
nommen. und wird der Rohbau bis Mitte
Juni bereits fertiggestellt sein. Das
Theater bekommt etwa 1400 Sitzplatze
und wird in der Gesamtwirkung und
speziell in der Fassade
eines der schönsten und
modernsten Theater
Deutschlands werden.
\1 r ie aus Moskau bench-
^ tet wird, läuft im dor¬
tigen ..Kino-Ars" der I. Teil
des Nib Jungenfilms der
Ufa ..Siegfrieds Tod" be¬
reits die 4. Woche, ein
Erfolg, wie ihn in den
letzten Jahren kein ande¬
rer ausländischer Film zu
verzeichnen hatte.
/ äiga Limburg und Fritz
" " kampers wurden
neben Ruth Weyher. Jo¬
hannes Riemann. Hanni
Reinwald und Max Landa
für den Film ..Heiratsan¬
noncen**, die Regisseur
Fritz Kaufmann für die
Transatlantische-Film Ges
dreht, verpflichtet. Die
Aufnahmen sind bereit«
im Gange.
f\ Max Landa - Leincrt - Filmatelier.
I /
phon Neukölln 1863. i»t von Herrn Dir.
Johannes Häußler für längere Zeit ubcr-
rommcn w irden. Als .Atelierchef hat er
den Regisseur Erich Kürske von der
Urania-Film A.-G. verpflichtet.
\ Vorlesungen der Deutschen Filmschule
* in München Im Sommersemester
werden, beginnend Anfang Mai, lesen:
Professor Kirschner über: „Stilkunde und
Kostunigeschichte** in zwei Wochenstun¬
den. Dr. Stahl über: ..Bühnenkunst und
Dramaturgie“. Dr. Wolter über ..Ein¬
führung in die Technik der Kinemato¬
graphie“. Näheres hierube' bei der Direk¬
tion der Deutschen Filmschule. Sonnen¬
straße 15. III
r r* ist eine bekannte
A Tatsache, daß Gttt*
ralfeidmarschall v. Hindcnburg sich nur
ungern auf die photographische Platte
oder das Filmband bringen läßt. Die
Aufnahme-Operateure der D<»ring-Film-
Werke mußten daher auf der Lauer liegen,
um endlich das Ziel zu erreichen. Hinten
herum durch den Garten des Rentamts
wurde zunächst der Eintritt in den Schlo߬
park bewerkstelligt, nachdem eine ge¬
wandte Patrouille vorher diese Gelegenheit
ausgekundschaftet hatte. Ifinterdcn mächti¬
gen. großen Bäumen standen zwei Apparate
startbereit in Front. Bei dieser Gelegen¬
heit konnten die Enkelkinder des Reichs¬
präsidenten Gcneralfeldmarschall von Hin-
denburg unauffällig bem Spiel aufgenom¬
men werden.
I Wie endgültige Besetzung für den dritten
Film der diestährigen Harry-Pie!-Pro-
duktion ..Zigano fleht nunmehr fest.
Neben Harry Piel, der. wie üblich, die
Hauptrolle spielt, wirken in größeren
Rollen mit Dary Holm. Olga Limburg.
Fritz Gretner, Henrik Galleen, Denise
Legeay und Jose Davert. außerdem die
italienischen Schauspieler Apoloni. Cam-
pella und van Riet.
T\ie Phoebus-Film A.-G. hat mit den
** Vorarbeiten zu dem Film „Lieb'
Vaterland . . nach dem gleichnamigen
Roman von Rudolph Stratz begonnen
U ans Kyser bereitet für die Ufa ein
* * neues Manuskript vor. das die Schick¬
sale der russischen Prinzessin Tarakanow
zur geschichtlichen Grundlage hat.
Ui«- Direktoren Stack. Mcy r der Rc#i»»cur Jttp Speyer und der Opera!«-.;- auf
»•ine- Rundfahrt duriL die Vcrfaufuninialle« und -»IraScn Deutschland* für den
neuen D>inn-hln ..Elegante» Pack'
n ie Ufa hat in letzter Zeit ein Paket
Aktien der I. C. Pfaff Aktiengesell¬
schaft erworben. Im Zu$ammenhan K da¬
mit sind ir der Generalversammlung der
I C. °faff A.-G. am 2. Mai 1925 e*nige
Vertreter der Ufa in den Aufsichtsrat
der I. C. Pfaff A.-G. gewählt worden
Bekanntlich befindet sich im Besitz der
Pfaff A.-G. u. a. das Romanische Haus
an der Kaiser-W ilhelm-Gedächtnis-Kirche.
in dem im Herbst der Gloria-Palast er-
< ffnet w ird.
V \cr bekannt«. V erleihfat bniann und der
bisherige I eiter der Nivoverleihab-
teilung. Herr Heinz Niemeier, hat in
den Raumen Friedrichstraße 12 einen
Filmverleih für den Bezirk Berlin-
Ostdeutschland eröffnet. Das Verleih -
Programm dieses neuen Unternehmens
besteht bis fetzt aus den Filmen
..Lockende Sunde (Die Tänzerin vor:
Bagdadlin First-National-Film in sieben
Akten uni von großer Ausstattung mit
Norma Tflmadge. „Die Rach«* einer Ver¬
schmähten“ mit Sascha Gura, Han
Keinwald. Erich Kaiser-Titz. „Hyänen der
Menschheit“ (Die Tragödie eines Herr¬
scherhauses) mit Inge Rosen und Ott«
Hi'de. sechs Monty - Pank» - Senvations-
grotesken. zwei Akte, und vier Joe-Rock-
1 ustspiele. Einakter- Verhandlungen über
den Erwerb neuer zug¬
kräftiger Schlager stehen
vor dem Abschluß und
durften schon in aller
Kurze weitere Ankündi¬
gungen c ieses neuen ent¬
wicklungsfähigen Unter¬
nehmens zu erwarten sein.
V V*r Schriftsteller Willi
* * Haas wurde als Dra¬
maturg zur Westi ver¬
pflichtet W illi Ha. s war
bisher als Filmkritiker
tätig und ist der Verfasser
vieler Filmmanuskripte.
Im Wilhelm Feindt-Ate-
® lier zu Berlin-Lankwitz
haben soeben die Aufnah¬
men zt e nein in eigener
Herstellung erscheinenden
großen Scnsationsfilm be¬
gonnen.
I n Zürich wurde die Fir¬
ma A. C. A.-Filir.-Ak-
tiengesellschaft, Handel
mit Roh- und Spielfilmen
sowie photomechamschem
Armatur- und Schul¬
zwecke gegründet Die Firma beabsich¬
tigt. einschlägige Patent und Lizenzen
zu erwerben
I\r Edgar Beyfuß (einer der Heraus-
geber des „Kult'irfilmbuche* ) hat so¬
eben ein Buch vollende*., das sich betitelt
. Grundzüge einer Dramaturgie dies Films“
Das Werk erscheint demnächst m Zenlra!-
v erlag. Perlm.
I Y
I)
er im Verleih der Firma ßruckmann.
Berlin, befindliche Bildstreifen ..Wun¬
der des Meeres", ist vom Ausschuß zur
R gutachtung von Bildstreifen volk*-
bildnerischen Wer»es in der Sitzung vom
30. April 1925 geprüft worden. Das Ergeb¬
nis der Begutachtung war die Anerken¬
nung des überwiegend volksbildenden
Wertes. Die Forderung der Vorführung
durch steuerliche Vergünstigung im Sinne
der Erlasse des Ministers für Wissen¬
schaft, Kunst und Volksbildung wird bc-
furwor.et.
Intendant von Gerlach wird für die Ufa
1 einen Film inszenieren, dessen Stoff
Heinrich von Kleists ..Prinz von Hom¬
burg“ entnommen ist.
n irektor Ludwig Czerny hat die deut¬
sche Bearbeitung des Universal-Films
„Brandung des Lebens’ fertiggestellt Der
Film erscheint als stumme Zwischenpro¬
duktion 1925 im Notofüm-Verleih.
I \ bereitet als
ihr«*n zweiten Großfilm der neuen
Produktion den Hlm ..Ein Lehenskünit-
ler* nach dem bekannten Schauspiel von
Richard Voß vor. Die Regie führt Holger-
Madsen, der durch seine erfolgreichen In¬
szenierungen von Filmwerken, wie „Pax
aeterna* . ..Sohne des Volkes“, „Das Him-
.nelsschiff „Tobias Buntschuh*' u. a.,
noch unvergessen ist. Manuskript Käthe
Lucie Günther und Holger-Madsen.
|> ummein gehn — das ist schon .!**
■ * singt ein altbekanntes Lied. Und buni¬
nein kann man nicht nur in Berlin an»
Kurfürstendamm oder in der Leipziger
Straße! Das wird der neue große Domo-
film „Elegantes Pack“ anschaulich und
amüsant zeigen, für welchen eben Auf¬
nahmen von den bekanntesten europäi¬
schen Bummclplätzen unter Jaap Speyers
Regie von Otto Kanturek gemacht wer¬
den. Die bekanntesten Bummelplätze
Europas! Und die hübschesten Mädchen
dazu! Der Film verspricht wirklich ein
„Film für Genießer* zu werden'
Nummer ^51
Rincmatoflrapfi
Si'ite 3
% 'k
mm
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ROHFILM J
öFnEOaFvEOTRIEB^^^^^
WALTER JTREHLES5 ]
BERLIN JU/°W
Seite 3n
N immer 951
DER TÄNZER
MEINER
FRAU
NACH DEM LUSTSPIEL VON ARMONT UND BOUSQUET
BEARBEITET VON A. LANTZ UND A KORDA
REGIE:
ALEXANDER KORDA
DEKORATIONEN: PAUL LENI
PHOTOGRAPHIE: NIKOLAUS FARKAS
&
PIUOMHPUM
FELLNER & SOMLO G. M. B. H., BERLIN SW 48, FRIEDRICHSTR. 224
St ile 35
HAUPTDARSTELLER:
IIMHWWII WIIW IWlIWHMItlHIillllllllllHIWIMIIItHWHIIIliHHIHHiUlmil'.iHlltlMIlIHHMMMIIIBMIWHI WW WII H I W H HM IW
MARIA CORDA
LEA SEIDL
VICTOR M. VARCONI
WILLY FRITSCH
LIVIO PAVANELLI
fl
rcUOM fllM
FELLNER & SOMLO G. M. B. H., BERLIN SW 48, FRIEDRICHSTR. 2 2 *
Seite 36
Nummer 951
Rmcmatograpft
Der Geschäftsgang
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B eim Herstellen stehender, nalurfarbiger Durchsichls-
Photographien ais Material zum Projektionsvortrag
spielen die Lumieresche Autochromplatte und die Agfa-
rasterplatte bedingungslos die erste Rolle. Es heißt dies,
daß für den Farbenphoiographen, der Stehbilder er¬
zeugen will, das Rasterverfahren die Vorhand hat Es
kann dies, wenn man die beiden anderen Verfahren —
nämlich das additive der Projektion von drei einfarbigen
Bildern übereinander oder das substraktive des Überein-
anderschichtens von drei einfarbigen Bildern auf einem
Bildträger — vergleicht, nicht wundernehmen. Denn bt;
dem Rasterverfahren liegen die Hauptschwierigkeiten in
der Herstellung des zu verarbeitenden Materials und
nicht in dem Arbeiten mit diesem Material. Die Fabrik
nimmt also dem Benutzer den schwierigsten Teil der
Arbeit ab. Anders bei den beiden anderen Verfahren;
diese erfordern zweifellos vom Photograpf en größere Er¬
fahrung und eine größere Summe oft recht schwieliger
F'inzelarbeiten
Spricht man in der Kinematographie von F'arben-
büdern — wohlgemerkt von solchen und nicht nur von
angefärbten —, so meint man fast *mmer das additive oder
substraktive und so gut wie nie aas Raste« verfahren. Und
doch ist gar kein Grund einzusehen, weshalb nicht all
die Vorteile, die beim Stehbildanraten, das Rasterver¬
fahren seinen beiden Wettbewerbern vorzuziehen, auch
hier in die Wagschale fallen sollten. Nur selten werden
schüchterne Versuche gemacht, einen Ra st er film tu
Zwecke der Kinematographie zu propagieren
l>er Grund, aus dem heraus sich diese etgentümlu
Tatsache erklärt, dürfte wohl der sein, daß d’c Vn
wendung des Rasterverfahrens für Kinozwecke eben ein
ganz neues Ncgalivmaterial voraussetzt wahrend z. I
das additive Verfahren — wir wollen als dessen ältesten
Vertreter nur das Kinemakolorverfahren nennen — mr
jedem panchromatisch sensibilisierbaren Negativ material
ausgeführt werden kann. Wenn man nun schon die
Fabtiken, die bis jetzt gutes Negativ material für du
Schwarzweißkinematographie Herstellen, an den Fingern
einer Hand abzählcn kann, und man diese Tatsache not
der großen Zahl guter und leis.ungsfähiger Plattenfabriken
vergleicht, so drängt sich de.* Schluß auf, daß das Film-
fabrizieren nun doch seine Nucken und Tücken haben
mi.ß. Um w ie viel kniff icher muß es nun sein, die
Schwierigkeiten der Filmfabrikation mit der der Raster
Herstellung zu paaren. Es gehört neben frischem Wage¬
mut zweifellos ein gerütteltes Maß reiche' F'rfahrung
dazu, sich an diese Aufgabe zu wagen
Es liegen nun von dem Amerikaner J. Kitsee eine Reihe
von Veröffentlichungen vor die lehren, daß doch der eine
oder andere sich an dieses Problem wagt, dies rechtfertigt
es, die Frage der Rasterkirematographie hier zu erörtern
Seite 40
Rincmotogcopl)
Nummer 951
Bei der Rasterphotographie ist zwischen die licht¬
empfindliche Schicht und deren T äger der sogenannte
Raster eingeschaltet. Es ist dies eine Mosaikschicht, die
aus möglichst kleinen durchsichtigen Feldern besteht, bei
denen die drei Grundfarben Rot, Grin Blau abwechseln.
Diese treten also anstelle der großen Farbfilter, wie wir
sie bei den beiden anderen Verfahren haben Es setzt
sich also beim Rasterverfahren auf d» m Schirm das Weiß
additiv aus nebeneinander liegenden, ü ieraus kleinen roten,
grünen und blauen Farbflecken zusammen, deren Größe so
gering sein muß, daß die einzelnen Flecken bei dem
üblichen ßetrachtungsabstand nicht mehr getrennt wahr¬
genommen werden können, sondern verschmelzen Das
Projektionsbild ähnelt also einem Mosaikbild. Dort, wo
wir in diesem z. B. Rot sehen sollen, müssen die grünen
und blauen Rasterfelder durch Silber abgedeckt sein;
Mischfarben entstehen dadurch, daß die Felder der
Grundfarben mit mehr oder weniger dichtem Silberbelag
abgedeckt sind.
Die Anordnung der RasterfclJer kann nun wahllos und
willkürlich oder aber nach bestimmtem Gesetz sein; im
ersten Fall haben wir den unregelmäßigen Raster, wie
ihn für Glasdiapositive die Autochromplatte und die
Agfaplatte zeigen; im zweiten Fall sprechen wir von
geometrischem Raster, wie ihn J. Kitsec an wendet. Da
die nach dem Kinemakolorverfahren hergestellten addi¬
tiven Bilder und die subtraktiven Tethnicolorbilder zur
Genüge bewiesen haben, daß man ausreichende F'arben-
wiedergabe mit nur zwei Farben erzielen kann, ist Kitsee.
der ursprünglich nach dem Dreifarben oder sogar nach
einem Vierfarbenverfahren arbeiten wollte, gleichfalls zu
dem Zweifarbensystem übergegangen. Er überzieht den
Rlankßlm zunächst m»t einer Farblösung — z. B. Grün —,
die das Zelluloid ein wenig angreift, so daß der Farbstoff
in das Zelluloid einzudringen vermag. Nach dem Trocknen
wird der Film auf dieser Seite mit einem späterhin wieder
entfernbaren Schutzüberzug versehen und läuft nun unter
einer eigenartig geformten Messerwalze hindurch, deren
Messer am Rande mit Ausschnitten versehen sind. Die
Walze läuft entgegen der Filmrichtung. Es entstehen
dabei feine, kleine Risse, die durch die Schutzschicht
hindurchgehen und auf cem Film selbst die gefärbte
Schicht durchschneiden; s e müssen also bis auf das un¬
gefärbte Zelluloid reicher. Die einzelnen Blätter der
Messerwalze sind möglichst dünn und die hervorragenden
Schneidkanten der benachbarten Messer sind so gegen¬
einander versetzt, daß Lücken und Schneidkanten quer¬
über miteinander abwechseln. Die Messerwalze läuft so
rasch um. daß die Risse in der Längsrichtung des Films
möglichst kuiz sind. Die so vorbereitete Filmseite wird
mit einer zweiten Farblösung — z. B. Rot — eingetärbt.
deren Lösungsmittel gleichfalls das Zelluloid angieift, so
daß auch das Rot mit dem Film sich fest und dauerhaft
verbindet Nun wird die Schutzschicht entfernt und auf
diese mit den Farbfleckchen versehene Seite des Films die
lichtempfindliche Schicht aufgetragen.
Der Raster zeigt lückenlos nebeneinander rote und
grüne Felder, die annähernd rechteckig sind und in
Reihen quer und längs zur Filmrichtung liegen. I »urch
sie hindurch wird der Film — also von der Zelluloidseite
her — belichtet.
Über Aufnahmen mit diesem Film liegen zurzeit An¬
gaben noch nicht vor. Zunächst dürften Bedenken dahin
gehend wach werden, ob mittels der Messerwalzen Farb-
felder von ausreichender Kleinheit erzeugt werden
können Von der Autochromplatte her wissen wir, Jaß
beim Stehbild bezw bei der für Stehbilder üblicheil Ver¬
größerung und bei dem gebräuchlichen Abstand der Zu-
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schauer von der Projektionswand Rasterdurchmesser von
etwa ' - mm ausreichen. Allerdings zeigt die Autochrom¬
platte erfahrungsgemäß stets Anhäufung mehrerer Raster¬
elemente neben einander, so daß die kleinste wirksame
Rastereinheit im Mittel das Mehrfache eines Raster-
clemcntes ist. Bei dem regelmäßigen Kitsee-Raster ist
das Rastert lement gleichzeitig die kleinste wirksame
Rastcreinheit; es darf das Rastereleirent hier also
größeren Durchmesser haben als die Autochrom- oder die
Agfaplatte. Trotzdem erscheint es zunächst mindestens
zweifelhaft, ob mit der Messerw alze die nötige Kleinheit
der Rasterelemente erreicht werden kann. Allerdings
darf nicht übersehen werden, daß bei den Ktnohtldern
die Farbflecken auf dem Schirm von Bild zu Bild ihre
l^ige ändern, so daß ein Rasterkorn, das für ein Stehbild
schon reichlich groß und darum störend ist, für das Kino¬
bild möglicherweise noch erträglich ist
Ob der von Kitsee vorgeschlagene Rasier das so heiß
erstrebte naturfarbige Kinobild Hingen wird, mag frag¬
lich sein. Fs ist abe r jedenfalls zu begrüßen, daß nun
endlich auch in dieser Richtung gearbeitet wird. Denn
daß die Farbkinematogriphie. wenn für sie ein brauch¬
barer Farbrasterfilm zur Verfügung steht, ier mit dem
gebräuchlichen Aufnahmeapparat gedieht werden und
mit jedem Projektor vorgefuhrt werden kann, außer¬
ordentlich viel mehr Aussicht auf raschen und leichten
Erfolg hat, als wenn mehr oder weniger komplizierte neue
Apparate erforderlich sind, ist ohne weiteres klar I nd
daß dasselbe gilt im Vergleich zu di*n nach dem subtrak
tiven Verfahren helgestellten Farbfilmen, bei denen jedei
einzelne positive Abzug das Frgebnis der alK rsubtdst« n
Kopierarbeit ist. bedarf auch keiner besonderen Be
gründung Vielleicht dauert es noch recht lange, ehe wir
den Rasterfilm seinen endgültigen Fin/ug in die Theater
halten sehen Möglicherweise ist aber der Tag auch
nicht mehr gar so fern, der uns diesen Wendepunkt in
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Manuskript: Paul Czinner Regie: Ka-I Grüne
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Der Mann .Werner Krauss
Die Frau.Lya de Putti
Der Freund.Georg Alexander
Photographie: Karl hasselmann / Dekorationen: Karl George
Standphoto: Walter Lichtenstein / Aufnahmeleitung: W. Lehmann
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Sascha Gura, Hanni Reinwald, Erich Kaiser-Titz
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(Die Tragödie einet Herrscherhauset)
6 Akte aus dem Liebesieben eines Herrscherhauses mit
Paul Askanas * Mclzer * Radnay • Pawlowna
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Monfy Banks
Immer der Letite.2 Akte, 501 m
Monty in ftiarrtiz .... 2 Akte, 506 m
Montv und die Bratgans 2 Akte, 606 m
Monty lernt Golf spielen 2 Akte, 531 m
So ein verflixter Hund 2 Akte, 563 m
Der Schrei nach dem Kinde 2 Akte, 541 m
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Der gefoppte Reporter
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^incmotoarapft
Nummer 952
Die Presse sagt:
Über den Inhalt:
Berliner Morgenpost:
Kine wundervolle, tief menschliche Geschichte . . .
Berliner Börsenkurier:
. . eine Handlung, der i her das bloBw- Geschehen hinaus
eine geistige Bedeutung z jkommt.
Über den Hauptdarsteller:
Berliner Volkszc itung:
Jeder Zoll ein Jannings. nur lebensechter unlit rrarischer,
»Iso besser.
Vossische Zeitung:
Dieser Jeremias Crainqucs' le ist he.n Schau¬
spieler. er ist ein wirklicher Mensch.
Die Welt am Montag:
Überzeugender hatte M urice Leraudy die
Lebenstragik des weltfremden Händlers nicht
charakterisieren können, er war in Maske und
Gebärde wahrhaft meisterlich.
Der Filmkurier:
gehört.
Über die Regie:
Berliner Tageblatt:
die Regie Jac ues F* ydv rs
ersten Ranges.
*
$
&
&
C
J0 V
\\ e
Über das Milieu.
Berliner Tageblatt:
hier in .Crainquebille"* scheint wirklich
dk ganze Stadt lebendig zu s_;n.
Über den Erfolg:
B. Z. am Mittag:
. . . Film, bei seiner Premiere mit Beifall aui-
genommen
Über den Film:
Montag Morgen:
Wenn |e eines grollen Dichters Gestalt auf-
erstand aus seinen Büchern und beimkehlte
zu den Lebenden, um weiterzuleber«. dann
geschieht dieses Wunderbare hier .
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Henny Porten
beendete die Aufnahmen zu dem zweiten Film der
Henny Porten-Froelich-Produktion
Um ein Haar...
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Manuskript:
Robert Liebmann und Walter Supper
Regie:
Carl Froelich
Photographie: Axel Graatkjaer / Bauten- Franz Schroedter
Verleih für Deutschland:
Filmhaus Bruckmann &Co. A.-G., Berlin SW48
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Nummer 952
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^ roßh*n Jhed tc-r rpi'el en^
cjroßien^ibrclluife- eryelet
jroßi&jfäjje machen*
Der nächste Westifilm:
DIE PUPPE VOM LUNAPARK
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ALICE HECHY - WALTHER RILLA - FRITZ RASP
EU6EN REX - HERMANN VALLENTIN - PETER EYSOLDT
ORIGINALAUFNAHMEN AUS DEM LUNAPARK
URAUFFÜHRUNG DEMNÄCHST
DER FILM ERSCHEINT IM DEWESTI-VERLEIH
atiHiiittiiMiimitiiiHiiiiimiiiiiiiiiiiiiiitimMiiiiiiiiiimniiiMlitiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiaiiiMiiiiHlllilii
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ACHTUNG! THEATERBESITZER!
DEC FILM:
„DIE WUNDER
DES MEERES“
Abenteuer auf dem Meeresgründe,
der zur Zeit mit aufsehenerregendem
Erfolg im
PRIMUS-PALAST
POTSDAMER STRASSE
aufgeführt wird, ist vom Zentral Institut
für E f Ziehung und Unterricht für volks¬
bildend erklärt worden u. genießt dahe r
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Fordern Sie nähere Unterlagen zur
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Filmhaus Bruckmann & Co., A.-G
Seite 8
Rincmatograph
Nummer 952
Herr Theaterbesitzer!!
. . . . ■ .. . . .
wollen im Sommer eine besondere Attraktion für Ihre Besucher
haben Wir wissen es. Sie
sollen
schon im Beiprogramm Ihr Publikum fesseln Zeigen Sie das
Neueste Das Neueste bringt die Deuligwoche Der neue
Präsident
des Deutschen Reiches eröffnet mit den Bildern von seinem
Einzug die neueste Wochenschau Nr. 20. Sie
werden
mit dieser Deuligwoche Scharen von Besuchern in Ihr Kino ziehen
und den
Besuchern etwas bieten, was sie nirgends gesehen haben.
Z. B sehen sie ebenfalls in dieser Woche den
Verbrecherkampf
gegen den sich in Amerika die Polizei mit Gaswaffen ausrüstet. -
Entschließen Sie sich heute noch zum
aufnehmen
der Deuligwoche in Ihrem Programm.
Also spielen Sie die Deuligwoche.
19 Jahrgang, Nr. 952 f Berlin, 17 Mai 1925
■^em
Wmrt
Es wird ernst
Filmpolitische S t r e i f z ü g e von A r o s.
n einer Besprechung bei der Spitzenorganisation ist d ts
erste Ergebnis der bekannten Pluggescben Denkschrift
eingehend besprochen worden. Ks ergab sich dabei im
großen ganzen das Bild, wie es bereits vor vierzehn
Tagen in unserem Artikel ..Die groß< Offensive“ gezeich¬
net wurde.
Es zeigte sich besonderes Interesse bei den Parteien
der Rechten, wie aus Briefen hervorging, die von promi¬
nenten und nicht prominenten Abgeordneten vorlagt n
Die große deutsche Provinzpresse hat sich darenweg
zustimmend ge¬
äußert. Der
Reichst erband
der deutschen In¬
dustrie. mit dem
die Spitzenorga¬
nisation eng zu¬
sammenarbeitet. * ji *
hat unsere Forde- , I fc 4
rungen zu den
seinigen gemacht
Bei den Demo¬
kraten äußert
sich deren Führer
Erkelenz ausführ¬
lich. Aus den
Reihen der Lin¬
ken hört man
so gut wie gar
nichts. Das ist für
uns besonders in¬
teressant. weil
man die Bezie¬
hungen. die unser
Verlag über seine
1 ageszeitungen
zu Rechtsparteien
unterhält. dazu
benutzen wollte,
uns in Mißkredit
zu bringen.
Jetzt zeigt sich
also in der Praxis,
daß gerade diese
Beziehungen
äußerst wertvoll
sein können, und
es bedarf natür¬
lich keiner Frage,
daß der ..Kinema-
tograph‘‘ alles da¬
ransetzen wird,
sie zugunsten der
Industrie in vol¬
lem Umfange zu
mobilisieren. — Allerdings konnte dieser Erfolg nur er¬
reicht wirden. weil die Broschüre des Herrn Dr Plugg
außerordentlich vorsichtig geschrieben war und nur solch
Forderungen erwog, die tatsächl ch durchzusetzen sind
W ir haben uns häufig Erfolgsjhancen verscherzt, weil w
den bogen überspannten und für Dinge kämpften, die
einstweilen unerr ichbur s net.
Es kommt nämlich gerade bei dem Kampf um das Zen
surgeseiz darauf an, nicht nach der Methode Don Quijote
zu \ erfahren, sondern nach dein Erreichbaren zu streben
Man verlangt
um nur ein Bei¬
spiel zu nennen
daß Teile der
Befugnisse der
Ortspolizei auf¬
gehoben werden
müssen, ohne zu
bedenken, daß es
sich hier um Be¬
stimmungen han¬
delt. die seit di r
Zeit Friedrichs
dcsCroßen grund¬
legend für d:o
Polizeirecht ge¬
wesen sind An
derartigen Din
gen wird sich
nicht rütteln las¬
sen, und es ist.
um es offen und
ehrlich zu sagen,
vom Standpunkt
der gesamten In
dustrie aus ge¬
sehen. schließlich
und endlich noch
eher zu ertragen,
wenn irgendwo
einmal ein Film
ortspolizeilich
verboten wird,
wenn auf der
anderen Seite da¬
gegen nichts an
den Grundlagen
der Gesamtzen¬
sur zu unseren
Ungunsten gerüt¬
telt wird.
Wir wollen
kämpfen und ver¬
derbe« uns un¬
sere Chancen
Seite 10
ftmcmotegrapft Vummer 952
selbst. Der Bildungsausschuß des
Reichstags hat seit Monaten eines sei¬
ner Mitglieder beauftragt. Filmanz *i-
gen aus Provinzzeitungen zu sammeln.
Wir haben Einsicht in das Material
genommen and waren geradezu ent¬
setzt. Was kann man zur Entschädi¬
gung der Industrie anführen, wenn aus
dem einfachen Film „Jeremias Cra n-
quebille“ der Titel entsteht: „Die L e-
bes- und Leidenswege des armen Je¬
remias“?
Was soll man sagen, wenn man n
einer Filmanzeige liest: „Er machte
Hunderte von Frauen unglücklich, er
verführte Hunderte von unschuldigen
Mädchen, kaltlächelnd und mit bru¬
taler Absicht“?
So geschehen nicht etwa in irgend¬
einem kleinen Städtchen, sondern in
Leipzig und in der Anzeige eines der
größten deutschen Konzerne.
Was soll man sagen, wenn in ein
und derselben Anzeige „Der letzte
Mann“ ganz klein gedruckt, das Auf¬
treten eines Nacktbaifetts in den¬
selben Programm in dreifach so gio-
ßen Lettern hervorgehoben wird?
Das sind nicht etw'a Übertreibungen,
sondern diese Art Anzeigen h^t in der
letzten Pressebesprechung der Spit¬
zenorganisation Vorgelegen und ist
dem Geschäftsführer Herrn Dr Plügge
zu treuen Händen übergeben worden.
Gewiß haben die Theaterbesitzer¬
organisationen versucht, hier Ordnung
zu schaffen. Im Rheinland trägt sich
der Syndikus des Kino. erbandes. der
sich immer schon als besonders rührig
und fortschrittlich erwies, mit dem
Gedanken, im Anschluß an die Vor¬
führungskurse für Theaterbesitzer
eine besondere Abteilung für Reklame
und kaufmännische Buchführung ein¬
zurichten.
Es ist ohne jede Frage, daß damit
einem dringenden Bedürfnis abge¬
holfen wird, und daß gerade Düssel¬
dorf die richtigen Lehrkräfte auf die¬
sem Gebiet zur Verfügung hat. Der¬
artige Verbandsarbeit ist viel wert¬
voller als die Gründung von Fonds,
die immer wieder nur Fonds bleiben,
und die Herausgabe von allen mög¬
lichen Büchern und Büchlein, die in
ihrer Primitivität, besonders in der
Ausstattung. Beispiele dafür sind, wie
die Theaterbesitzer ihre Drucksachen
nicht ausstatten sollen.
Der Kampf beginnt ernst zu werden.
Man kann derartige Vorkommnisse
nicht mehr ruhig und tatenlos ansehen
Die Spitzenorganisation wird sich mit
diesen Dingen eingehend befassen und
noch einmal eine Mahnung an die Pro¬
vinz richten, nach dieser Hinsicht vor¬
sichtig zu sein Sollte das nichts
nützen, dann müssen andere Mittel und
Wege gesucht werden Es muß unter
Umständen mit Stra'anzeigen von sei¬
ten des Fabrikanten gegen diejenigen
Lichtspieltheaterbesitzer vorgegangen
werden, die Titel fälschen und ändern,
denn das sind Verstöße gegen das Ur¬
heberrecht.
Man wird in Erwägungen einzutreten
haben, ob die Filmindustrie und die
Vereinigung deutscher Zeitungsverle¬
gei hier gemeinsam vorgehen, um die¬
sen Schädlingen der Industrie das
Handwerk zu nehmen.
Es ist nicht unbekannt, daß man auf
Grund dieser Vorgänge eine besondere
Zensjr für die Filmanzeigen fordert,
die naturgemäß örtlich eingestellt sein
muß Kommt es dazu, dann wird mit
Zeter und Mordio auf die Unfähigkeit
der Verbände hingewiesen, und zwar
zuerst von jenen, die gerade die Ur¬
heber dieser ganzen gegnerischen Ma߬
nahmen gewesen sind
Wer. wie das Kino, im Glaskasten
der öffentlichen Meinung sitzt, sollte
doppelt vorsichtig sein. Es kann sonst
sehr leicht passieren, daß das ganze
Haus zusammenbricht und alle schö¬
nen Pläne für die Zukunft sich in
Scherben verwandeln, die nicht mehr
zusammenzukitten sind.
Reklame muß sein. Und sie muß
gerade beim Film eine gew sse Inten¬
sität haben, aber sie darf nicht den
Rahmen des guUn Geschmacks über¬
schreiten. Sie kant» wirkungsvoll ge¬
staltet sein, sogar knallend und schrei¬
end. ohne daß dabei der gute Ge¬
schmack zu leiden brajeht.
Leider wird die Behandlung der
Steuer- und 7e»urfrage durch diese
Dinge stark beeinflußt.
Man sieht zwar hier und da An¬
sätze zur Besserung, aber es bleibi
leider bei den Ansätzen, und das ist
schlimm, gerade in diesem Augenblick,
wo es anfängt, ernst zu werden.
Collcen Moore liest im ..Kinematograph" auf ihrer Europarcise
Nummer 952
ftmenotogropfi
S<it« ii
Der neue Schwedenfilm
Von unserem Stockholmer Korrespondenten.
ür das Ausland war der Schwedenfilm mit den Namen schäftigt. der das Lehen des großen Schweden-
Sjöström und Stiller so verknüpft, daß i. r nur durch diese königs Karl XII. au* die Leinwand bringt Dieser Film
beiden zu exist*eren schien Zwar gelangten auch Filme wird zwei oder drei Teile umfassen und v n shakt-
von anderen Regisseuren außerhalb Schwedens zur Vor- speanschem Ausmaß sein Der erste Teil erlebte bereit'
führung. aber von im Anfang dieses
ihnen konnte es
höchstens noch
Brunius im Aus¬
lande zu einer be¬
scheidenen Popu¬
larität bringen.
Sjöström ist seit
zwei Jahren in
Amerika und dort
kein Gewinn, weil
seine Art nur
mittelmäßigen
Beifall findet.
Stiller, der noch
vor einem halben
Jahre jede Aus-
landtätigkeit ab¬
lehnte. trägt sich
stark mit dem
Gedanken, nach
Amerika zu gehen
(einen Vertrag
hat er noch nicht),
da er meint, daß
ihm allein dort
jene Mittel zui
Verfügung gestelli
werden könnten,
die er benötigt.
So also muß aic
..Svensk Film¬
industrie“ auf die
Mitarbeit ihrer
zugkräftigsten Re¬
gisseure ver¬
zichten.
Man sagt wohl
nicht zu viel,
wenn man be¬
hauptet. daß der
Schwedenfiln» in
der überkomme¬
nen Art der Ver¬
gangenheit ange¬
hören wird. Bru¬
nius wicV in sei¬
ner Ausdrucks¬
form wesentlich
von Stiller und
Sjöström ab. er
war härter, ak¬
zentuierter, schuf
mehr im Publi¬
kumssinne als
seine großen Ri¬
valen, die nie¬
mals Konzessio¬
nen machten.
Brunius ist seit
längerer Zeit mit
einem Film be-
Jahres seine Ur-
aufführung in
Stockholm und
iand so großen
Beifall, wie er
seit der ..Madame
Dubarry" keinem
Historischen Film
zuteil wurde. E;
berührte in
Schweden seit
sam. daß dieser
Film im Auslande
bisher kein Echo
fand Während
die hiesige Fach-
und Tagespres^c
über die großen
Filme aus aller
Welt belichtet,
dem Nibelungen-
fiim etwa aus¬
führliche Be¬
schreibungenwid¬
mete wie nur
sonst einem p »!i-
tischen Ereignis
hat sich das Aus¬
land gar nicht um
Karl XII. gekünt
mert. Es mag
sein, daß dies der
mangelnden
Weltberühmtheit
des Regisseurs
Brunius zuzu¬
schreiben ist
aber die Welt
wird ihr Urteil
sprechen, sobalJ
sie diesen Film
kennenlernt und
wird dann wissen,
welche Bedeu¬
tung einem Bru¬
nius zukommt.
Vielleicht wird
das erst gesche¬
hen. wenn der
zweite Teil in
Angriff gcaom
men ist. Fr wirf
auch gesebat*
lieh kein reiner
Schweden! Im
mehr sein, son¬
dern von der
Vudwesti finan¬
ziert werden Die
Nordwerti, das
Seite 12
fünemotograp!)
Nummer 952
jüngste Unternehmen des wahrhaft „europäischen" hilm-
Syndikats, befaßt sich mit der Finanzierung und Fortfüh¬
rung des Schwedenfilms. Fs muH hier wohl einmal fest¬
gestellt werden: Die Schwedenfilme fanden, wo immer man
sic spielte, die begeisterte Zustimn img der Presse und des
intellektuellen Publikums; sie warm aber, wenn man von
„Erotikon“ absieht, keineswegs Ge? jhäftsfilme und niemals
eir großes Geschäft. Das lag einn al an ihrer Hinstellung,
zu der gewisse und einflußreiche Massen des Filmpublikums
niemals in ein näheres Verhältnis Kommen können. Zum
anderen aber auch daran, daß die berühmtesten Filme
dieser Produktion
eine nationale An¬
gelegenheit dar¬
stellten, die eben
nicht kommerziell
angelegt zu sein
brauchte. Damit
läßt sich auf die
Dauer keine In¬
dustrie unterhal¬
ten — und es ist
notwend.g. immer
wieder zu betonen,
daß der Film sei¬
ner ganzen Ge¬
staltung nach eine
Industrie darstellt,
die nach rein kauf¬
männischen
Grundsätzen be¬
trieben sein muß,
um in der heuti¬
gen Welt w irtscha ft
eine Existenzbe¬
rechtigung zu ha¬
ben. F's mag auch
an der Art des
Vertriebes gele¬
gen haben, daß
dem alten Schwe¬
denfilm nicht je¬
ner finanzielle
I ohn winkte, der
ihm eigentlich ge¬
bührte Jedenfalls
ist zu hoffen, daß
die Nordwesti,eine
nordische Filiale
der in allen Län¬
dern Europas tä¬
tigen Westi. den
Schwedenfilm zu dem verhilft. was ihm bisher fehlte.
Vorerst wird sich die Arbeit der Nordwesti darauf be¬
schränken, unter ihrer Leitung den zweiten Teil von
Karl XII. fertigzustellen, um mit einem kompletten Werk
vor die Zuschauermenge der Weitkinos zu treten In den
Hauptrollen werden, wie im ersten Teil, die auch in
Deutschland bekannten Schauspieler Pauline Brunius, die
Gattin des Regisseurs, Teo Weiden, Sven Bergvall und
Helga Lindequist-Dahlstrc'm beschäftigt werden.
Als zweite Arbeit der neuen Firma soll Selma Lager lots
herrlicher Roman „Jerusalem“ verfilmt werden, die Ro¬
mane dieser großen Dichterin haben von „Herrn Arnes
Schatz“ bis zum „Gösta Berling“ schon vielfach als Folie
für Filmdramen dienen müssen, wie ja die schwedischen
Regisseure niemals neue Stoffe erfunden haben, sondern
sich damit begnügten, Romane ihrer Stammesgenossen in
die Bildsprache des Filmes umzusetzen. Wer „Gösta
Berling" im Film und im Roman kennt, weiß, daß eine
restlose Übertragung nicht gelungen ist, weil sie bei aller
Kunst des Regisseurs und seiner außerordentlichen Schau¬
spieler nicht gelingen konnte. Bei „Jerusalem“ liegt der
ball noch schwieriger, aber es heißt, daß man diesmal der
Dichtung nicht so sklavisch folgen, sondern filmischer sehen
werde. Da Kino und Literatur niemals auseinander her-
v 01 gehen, sondern nur nebeneinander bestehen können,
wäre die Übersetzung des figurenreichen Romanes in die
knappe Sprache des Filmes außeiordentbeh erwünscht.
Man spricht davon, daß der Film zwei Teile haben werde,
die nur eine Rahmer handlung Zusammenhalten wird
Jedenfalls dürfte das verfilmte „Jerusalem" im Auslände
noch größerem In
teresse begegnen
als Karl XII Denn
aile Geschichts
kcnntnisse in Eh¬
ren die Welt kennt
außer Gustav
Adolf keiren
Schwedenkönig
näher, es sei denn,
daß sie sich spe¬
ziell mit Ge¬
schichtsforschung
beschäftigt habe
In
Perlin wird
man
schon des-
halb
an „Jcru-
salem interes-
sier t
sein, weil
eine
der Haupt-
rollen
i von C »n-
rad
Vcidt ge¬
spielt
worden soll
ein
Experiment
vor dem wir drin-
gend
warnen
möchten Denn
Veidt
s Rollenge-
staltung ist so
voll k <
»mmen von
der
Art der
Schw
eden ver-
schieden, daßeine
Enscmblew ir-
die bisher
der größte Vor-
zug <
der Scbwe-
den
war, nicht
k.mit.i Bell, tirr Star (Irr Nardi**k-Pr<i<Jiiklion (irr Druli*'
möglich scheint
Jenny Hassel-
quist. die bereits
einmal bei der Westi engagiert war, aber nur einen Film
statt dreier drehte, wird m*t dabeisein. auch an Mary
Johnson ist gedacht, im Falle es gelingt, das sie an Berlin
fesselnde Fngagement zu lösen. (Wir hoffen, daß Mary
Johnson der Ufaproduktion erhalten bleibt. Die Redak¬
tion.) Für Greta Garbo, die auf dem W'eg nach Holly¬
wood zur Metro-Goldwyn ist. wurde bisher kein Ersatz
gefunden. Man glaubt aber jetzt in Anita Tor eine Film-
schönheit entdeckt zu haben, wodurch die auch in
Schweden brennende Frage des Nachwuchses gelost sein
wird. Fräulein Tor debütierte in einem Lustspiel, das
den langen und nicht eben sehr geistreichen Titel ..Der
junge Graf gewinnt als Preis das schone Mädchen“
führt. Lustspiele, die Schwäche der W'eltproduktion.
sind in den seltensten Fällen geeignet, als Talentproben
zu gelten. In diesem Film ist es etwas anders, denn die
Hauptdarstellerin wird nicht, wie dies nach der Invasion
der amerikanischen Lustspiele der Fall ist, von der Tücke
des Objektes unterstützt, sondern sie spielt wirklich!
\ut«»r»‘»* rU B. j-h* rtun-,J v«*n \roi>
ch war in meinen Bezirken
eine kleine Berühmtheit gewor¬
den und «tollte nun ruhig auf
einer kleinen Ansiedelung leben,
vielleicht einen eigenen Haus¬
stand gründen und versuchen,
mich in die Einsamkeit des
Farmerlebens zu schicken.
Aber ich hatte die Rechnung
ohne meine \ eranlagung ge
macht Das Soldatenleben war
mir ins Blut gegangen Ich mußte
viele Menschen um mich haben
Ich kehrte also wieder zur
Truppe zurück und sollte mich
bei der Artillerie zum Dienst
auf den Philippinen melden
In vollen Zügen genoß ich die
Schönheit der Fahrt über das
Meer. Ich ahnte damals noch
nicht, daß ich vor meiner Rück¬
kehr in die Vereinigten Staaten
einen der aufregendsten und be¬
rühmtesten Kämpfe der Welt
mitmachen sollte, nämlich den
Boxeraufstand in China
Spanien hat damals an
Amerika die Philippinen
als Kriegsentschädigung
abtreten müssen. Diese
Inseln wurden natürlich
stark mit Truppen be¬
legt. und als es ans An¬
werben ging, packte mich
wieder die Sehnsucht
nach dem Abenteuer,
und bald war ich wieder
in Manila. Dort drüben
saßen damals noch Halb¬
wilde. die Igorots. von
denen ich allerdings spä¬
ter einen als Schau¬
budenbesitzer antraf, bei
dem ich monatelang meine
Künste zeigte. Ich ritt als
Cowboy in die Arena,
warf Lasso nach Men¬
schen und Tieren und
arbeitete als Schütze.
Unter den ausgestell¬
ten Tieren befand sich
auch ein großer afrikani¬
scher Gorilla, der eines
Nachts, als die Vorstel¬
lung schon lange beendet
/
IV. TEIL
wai. ausbrach und mir dann plötzlich vor dem Zelt
gegenüberstand, wo ich gerade mein Pferd säuberte.
Ich ahnte keine Gefahr, abe? der Gorilla stürzte sich
auf mich und hätte mich bestimmt nieder¬
gerissen und erwürgt, wenn nicht im selben
Augenblick der Igorot mit einem Holzscheit.
TOM MIX
m unii-r
S >ld*u-n/o<
scharf auf den Schädel zie¬
lend. nach dem Tier gewor¬
fen hätte. Ich zog fast im
gleich -n Augenblick meinen
Revolver und schoß eine
Platzpatrone ab. die das Tier
s > erschreckte, daß es sich
wieder in den Käfig führen
I eß
Diesen Igorot. der mir da¬
mals das Leben rettete, habe
ich vor wenigen %Jahren im
t Ale\andria - Hotel in San
Francisco als Oberkellner
angetroffen Aus dem nack-
♦en Wilden, der sich in den
Wäldern von Luzon herum-
tneb, war ein zivilisierter
Gent mit Frack geworden,
der seine Trinkgelder mit
derselben Routine und
Würde einkassierte w ie seine
Kollegen, die aus Deutsch¬
land oder England stamm¬
ten Wenn ich dies erzähle,
so tue ich es als ein erstaun¬
liches Beispiel dafür, wie die
wildesten Menschen zur Kul¬
tur erzogen werden können
Aber ich will ja vom
ßoxeraufstand erzählen, der
meinen Aufenthalt auf den
Philippinen schnell been¬
dete. Bekanntlich hatte die
Kaiserin-Witwe von China,
die sich durch den wachsen¬
den europäischen Einfluß in
inrer Macht bedroht sah. die
Boxer — religiöse Fanatiker
— aufgestachelt, alle Frem¬
den aus China zu vertreiben
und eine Reihe von Missio¬
naren. französische Priester
und britische Beamte zu er¬
morden Die Großmächte der
Welt hatten eine Armee zu¬
sammengestellt. die zum
Schutz der Weißen cingrei-
fen sollte. Ich wurde dem
9. Infanterie-Regiment zuge-
teilt. das Kanonen mit sich
führte, und übernahm die
Fuhrunt» eines dieser Ge¬
schütze
Die Schlacht oder, besser
Seite 14
ftiYicmatograpQ
Nummer 952
gesagt, die Belagerung
von Peking war reich¬
lich langweilig. Aller¬
dings ist es eine wunder¬
schöne Erinnerung, wenn
ich an den Einzug in
oberte Stadt denke,
genehmer wurden
Kampfe zwischen
und Tientsin. Wir
schrittweise weite Strecken
Hachen Landes erkämpfen.
Nur ab und zu sah man etwas Gebüsch und
hier und da einen Baum. Das waren die
gefährlichsten Stellen: denn hier lauerten
meist heimtückisch d:e Boxer, die sich so¬
gar unter die Arbeiter mischten, die wir
anwerben mußten, weil die Straßen voll¬
ständig zerstört waren, und weil ein Vor¬
rücken erst möglich war. wenn di*- Straßen
endgültig wieder hergestellt worden waren
Wir mußten genau so viele bewaffnete Sol¬
daten als Wächter aufsteüen. als die Zahl
der Arbeiter betrug, weil es mehrfach pas¬
siert war. daß sich ganz plötzlich die unter¬
würfigen Kulis in streitbare Boxer verwan¬
delten. die ihre Waften versteckt gehalten
hatten und nun über uns herfielen
Aber schließlich kamen wir coch bis
Tientsin. Das waren harte Kämpft. Oberst
Listenn. der mit uns ausgerückt war, fiel,
und ich hätte beinahe ebenfalls im China¬
land mein Leben lassen müssen.
Eines Tages nämlich, als ich und meine
Leute an unserer Kanone arbeiteten, explo¬
dierte unmittelbar vor uns eine Bombe.
Das Kanonenrohr zerplatzte, die Radspei¬
chen brachen entzwei Ein großes Eisen¬
stück sauste wie ein Messer durch die Luft,
traf meinen Kopf und skalpierte mich so
sauber, wie es sonst nur ein indianischer
Häuptling hätte tun können. Meine
Scheiteldecke wurde abgerissen und meine
Stirn bis an den Schädelknochen blo߬
gelegt. Diese Einzelheiten habe ich natür¬
lich alle erst nachher erfahren, denn ich
brach zusammen i nd wurde mit den an¬
deren Verwundeten in ein Lazarett ge¬
bracht. Mit dem berühmten Transport¬
schiff „Panther“ brachte man mich schließlich nach
Washington. An diese nicht gerade sehr angenehme Epi¬
sode meines Lebens erinnert mich bis auf den heutigen
Tag eine Reihe von Narben, die mich ab und zu, wenn
das Wetter gar zu schnell und heftig wechselt, noch leicht
schmerzen. Aber was sind schließlich ein paar Narben,
wenn mar das ganze Leben hätte verlieren können.
In Washington wurden wir Verwundeten vom Präsi¬
denten McKmley besucht. Er kannte meinen Namen von
Erzählungen des Obersten Roosevelt aus dem Kubanischen
Krieg, und als er diese Tatsache erwähnte, war ich be¬
sonders stolz. Im übrigen habe ich in Paris auf meiner
Europareise jetzt einen amerikanischen Offizier getroffen,
der. wie sich später herausstellte, damals mit mir ver¬
wundet in irgendeinem chinesischen Chausseegraben ge¬
legen hatte. Man kann sich denken, daß die Wieder¬
sehensfreude außerordentlich groß gewesen ist. Ich habe
an diesem Abend alle meine begeisterten Filmfreunde
sein lassen und wieder einmal in Erinnerungen aus alter
Zeit geschwelgt.
Nach meiner Entlassung ging ich erst auf einige Wochen
sich bei diesen Tie rer.
Pferde und nicht um
zu meinen Angehörigen
zurück Tagelang wurde
ich von den Nachbarn
und Freunden, die oft mei¬
lenweit herbeieilten, als
Held gefeiert.
Ich war damals noch nicht
ganz zwanzig, aber es wurde
nun doch allmählich Zeit, daß
ich mich nach einem eige¬
nen festen Erwerb umsah.
Ein Freund meines Vaters
machte mir den Vorschlag, mich als Pferde-
fängcr und Pferdezureiter zu beschäftigen.
Wenn mich das Angebot besonders lockte,
so lag das daran, daß damals gerade der
Burenkrieg tobte, und daß jene: Händler
Lieferant für die britische Regierung war
So sah ich — zunächst wenigstens ent¬
fernt — eine Möglichkeit, auch einmal
nach Südafrika zu kommen, und ich schlug
ein.
Wir haben damals zwar eine Reihe vor»
P.erden gefangen, aber da mein Arbeit¬
geber wußte, daß die Tiere für den Krieg
bestimmt waren, so schmuggelte er in jede
Ladung auch ein paar alte Klepper mit ein.
die erst künstlich bi« zu einem gewissen
Grade ..wild" gemacht werden mußten, da¬
mit die Abnehmer n cht merkten, daß es
um alte, verbrauchte
junge, frisch einge¬
fangene Tiere der Prairie handelte
Endlich kam der Tag. wo ich einen
Transport nach seinem Bestimmungsort be¬
gleiten sollte. Kurz nach der Ablieferung
stellte sich heraus, daß die Pferde nicht so
einfach zu verwenden waren, denn sie
mußten sich erst an die Uniform, an das
Klappern der Säbel, an die Kommandos
gewöhnen. Man bat mich, nachdem ich ein
paarmal meine Rerterkünste vorgeführt
hatte, doch in Südafrika zu bleiben, um
beim Einreiten der Pferde für die speziellen
Zwecke der Armee behilflich zu sein. Es
war keine dankbare Aufgabe, aber ich
nahm sie an. weil ch so Gelegenheit halte,
\ doch wieder in een Krieg zu kommen.
Wenn ein englischer Schriftsteller be¬
hauptet. daß die britischen Soldaten oft mit den amerika¬
nischen Pferden mehr zu tun gehabt hätten als mit den
Buren, so ist das in vielen Fällen nicht falsch.
Meine Sympathien waren bei den Burin, und ich fand
auch Mittel und Wege, bei ihnen anzukoumcn. Ich war
zunächst entsetzt, denn sie trugen alle endlos lange Bärte.
Mir kam zuerst der Gedanke, daß sie denjenigen die wich¬
tigsten Aufgaben übertiugen. die den größten Bart hatten.
Das mag daher kommen, weil General Cronje und der Prä¬
sident Paul Krüger in bezug auf den Haarwuchs im Ge¬
sicht es mit allen anderen aufnahmen.
Viel habe ich den Buren nicht helfen können, denn
gleich in meiner ersten Schlacht wurde ich gefangen ge¬
nommen und vor das englische Kriegsgericht gebracht.
Hier wußte man nicht, was man mit mir anfangen sollte,
und da damals gerade noch eine Reihe anderer Ameri¬
kaner im Kriegsgefangenenlager festsaßen, entschloß man
sich, uns nach Amerika abzuschieben. Wir wurden nach
Philadelphia gebracht. Ich konnte meine ordnungsmäßigen
Entlassungspapiere zeigen und wurde deshalb sofort auf
freien Fuß gesetzt. (Fortsetzung folgt.)
Nummer 952
Rincmotogroph
Seite 15
Mac Murray in Berlin
onntag nachmittag im Hotel Adlon An kleinen Tischen
die üblichen Gruppen und Grüppchen deutscher und
amerikanischer Filmleute. Filmstars und solche, die es
werden wollen Diesmal nur ein klein wenig Nervosität.
Um fünf Uhr joll Mae Murray kommen, die schöne
Amerikanerin, die — wenn man das von einer so ent¬
zückenden Frau sagen darf — zur ..alten Garde*' gehört,
zur Gruppe der Pickford, Talmadge. also gewissermaßen
zu den Fixsternen, im Gegensatz zu jenen Kometen, die
erscheinen, um dann irgendwo zu verschwinden.
Fünf Uhr fünfzehn. Die kleinen Boys des . Adlon“
stehen, schnurgerade ausgerichtet, in ihren hellblauen
Uniformen, mit frisch gewaschenen weißen Westen. Der
Jüngste hält einen Blumenstrauß in der Hand. W'arten
und warten. Wir stehen dazwischen, der dicke Karol
und ich. Man kann zwar von mir nicht sagen, daß ich
gerade schlank bin. aber neben Karol sehe ich wie eine
Tanne aus. und darum stehe ich so gern neben ihm
Karol erzählt von seiner neuen Produktion Das wird
natürlich eine Sache werden, und der weibliche Star —
Mae Murray — man soll den Namen von Filmstar« ebenso¬
wenig wie den des Teufels an die Wand malen, denn tut
man s, gleich ist das Objekt der Betrachtung da
Also es erscheint Sam Rachmann. Mr 'teichlin und
eine hübsche junge Dame in einem weißen, über und
über bestickten Mantel, mit Blaufuchs besetzt, mit einem
entzückenden Hütchen und noch ent zück ende **eir.
Lächeln. Man stellt mich vor, aber ohne den dicker
Karol. denn der ist Konkurrenz und schreibt keine
Reklameartikel in den Tages- und Fachzeitungen
Wir begeben uns auf das berühmte /immer Nr 101. w
schon Tom Mix mixte und der kleine Jack c nit un» Tu
trank, wo Pola Negri. wie sie zu sagen beliebte. \ r der
deutschen Presse poste. und wo w ir jetzt w jeder einina
Kaffee trinken
Ein Wunder geschieht: Ein amerikanischer Filmstar
spricht Deutsch. Zuerst etwas zögernd, aber dann immer
besser. Sie hat es nicht etwa extra fur du Reov gelernt,
sondern sie konnte es schon früher Sie behauptet.
Wiener Blut in den Adern zu habtn. wenigstens zu
einigen Prozent. Mir aber scheint es, als ob sie auch
einen Wiener Geburtsschein hat. denn es fallen da s
gewisse Ausdrücke, die wir infolge der tiefgründigen
wissenschaftlichen Vorlesungen in den Berliner Kubarelts
über die deutsch-österreichische Mundart gmz genau
w ledererkennen.
„Denken Sie sich/* so plaudert sie. Kakes knabbernd
«.der Lehar wollt* mich adoptieren, so entzückt war er
von mir. Aber das ist doch zigentlich paradox Ich bin
gerade jetzt seine ..Lustige Witwe*’ gewesen und soll nan
aut einmal sein Kind sein.'*
Sie erzählt von Paris, von New York, von Hollywood
graziös ein paar der entzückendsten Beinchen der ganzen
Welt übereinander geschlager — und plaudert dann \on
Berlin Ob es hier so etwas wie den „Are de triomphe*
gibt? Wir springen ans Fenster, um ihr das Brandenburger
Tor zu zeigen Draußen sammelt sich das \o’k an 1^
hat sich herumgesprochen, daß irgendeine amerikanische
F’lmkanone im „Adlon** ist Mae Murrav lacht Dann
erklärt sie, daß sie nur bis Dienstag abend hierbleiben
Mjf M«rrji und John talben in dem Älefro-« *old»y«*Mjyer-l ihn ..Ihr lu%tigr lii»r
Mt
Seile 16
ftmcmatograpf)
Nummer 952
könne und deshalb sogleich etwas von Berlin sehen wolle.
Während wir diskutieren, welches Theater sie besuchen
soll, legt sie weißen Puder auf unu zieht rote Striche über
die Lippen, schwarze über die Augenbrauen und demon¬
striert damit unbewußt für Htndcnburg. dtr am anderen
Tage die Präsidentschaft übernehmen soll Ich mache
höfiichst auf diese Tatsache aufmerksam Sie aber lacht
und sagt. „Politik interessiert mich nicht, Für mich
kommt nur der Film in Frage, und' — dabei lächelt sie
schalkhaft — „vielleicht auch noch die Liebe!**
Wir kehren wieder zu Karol und kaltem Kaffee zurück.
K.,rol meint, so etwas trinkt man nicht. Aber ich habe
mir einmal sagen lassen, daß kalter Kaffee schön macht.
Vielleicht ist das richtig. Und wenn man viel mit schönen
Frauen zu tun hat, soll man auch nach dieser Richtung
hin etwas für sich tun. — ar—
Was wird aus der Kipho?
Bekanntlich soll vom 25. Septimber bis 4 Oktober in
Berlin eine große Film- und Km ;-Mc*sse stattfinden, die
gleichzeitig als Ausstellung ein repräsentatives Bild des
deutschen Films geben soll.
Man hat von dieser Messe in den letzten Monaten rechl
wenig gehört. Es waren, wie das beim Film nun einmal
nicht anders sein kann, allerhand \X iderstände zu brechen
und allerhand Differenzen auszugleichen.
In der letzten Sitzung des Pre>se-Ausschusses wurden
nun Aufschlüsse über das bisher Erreichte gegeben. Da¬
nach ist zunächst eine umfassende Beteiligung der Kino-
technik zu konstatieren, der eine erhebliche Interesselosig¬
keit innerhalb der Filmindustrie gegenübersteht
Die Aussteller-Listi weist folgend» Namen auf:
A.-ü. für Anilinfabnkatic n (Agfa)
A. E. G., Berlin (Lampen usw\)
Apparatebau Freiburg i B. f G. m. b. H.
Askania-Werke A.-G. (Kino-Aufnahme-Apparate, Per¬
forier-Maschinen)
Atelier Memelsdorf (Photo)
Fugen Bauer, Stuttgart (Vorfüh. ungsmasclnnen)
Böhm-Werke A.-G., Berlin (Magnesiumlampen)
Busch, Rathenow (Optik)
Franz Cobau, Berlin (Ledertaschen für Photo- und
Kinoindustrie)
Contissa-Nettel, Stuttgart (Apparate)
Correx-Gesellschait tn b. H., Berlin (Fiimentwicklung)
Ffa, Ges. für Kino- und Phototechnik, Leipzig (Kino-
und Photo-Aufnahmelampen)
Firnemann-Werke A.-G., Dresden (Kino- und Photo-
Apparate)
Etablissement« Andre Dcbrie, Paris (Kinoapparate u.
Maschinen)
Film-Kurier, Berlin
Film-Maschinen-Fabrik Rapid. Ber.in
Fr. Friedrich, Berlin (Tageslicht-Fürtwicklungsapparate
für Platten und Plan-Filme)
Otto Gast. Berlin (Fintwicklungsgeräte)
Karl Geyer, Apparatebau G m. b. H., Berlin-Adlers¬
hof (Kopieranstalt)
Glunz & Sohn, Hannover (Photographische Apparate)
Ica. Dresden (Apparate und Optik)
Ihagee, Kamerawerk Dresden
Richard Jahr, Dresden. Trockenplatten
Jos.-Pe. Farbenphoto G. m. b. H., Hamburg
Jupiter-Kunstlicht, Berlin und Frankfurt a. M.
Kaufmann-Theaterkunst, Berlin (Kostüme und Aus¬
stattung)
Fritz Kleiner, Berlin (Diapositive)
Wilhelm Knapp, Halle, Verlagsbuchhandlung (Fach¬
zeitschriften)
Kraft & Steudel G. m. b. H., Dresden (Phot. Papiere)
Fernst Leitz, G. m. b. H., Rastatt i. Bad. (Projektoren)
Leitmayer. München (Photographische Objektive)
Leonar-Werke, Hamburg-Wandsbek (Photopapiere
und Chemikalien)
Liesegang, Düsseldorf (Projek lonsapparate)
Lichtbild-Bühne, Berlin (Fachliteratur)
Lignose-Film G. m. b. H., Berlin (Rohfilm)
Mertor-Kamera-Fabrik. Dresden (Photographische
Apparate)
Johannes Nitzschkc, Leipzig (Kinoapparate)
Optische Anstalt C. P. Goerz, Berlin-Friedenau
(Optik. Apparatebau und Rohfiim)
Optisch-Mechanische Industrie. Görlitz (Photo- und
Kino-Optik)
Orthozentrische Kneifer G. m. b. H., Berlin (Optische
Linsen)
Osram G. m. b. H.. Berlin (Lampen)
Phokira G. m. b. IL, Berlin (Kino- und Photo-Ap¬
parate)
Rex-Film A.-G., Berlin (Filmher-tellung und Vertrieb)
Chemische Fabrik a. Aktien vorm. F. Schering. Berlin
(Chemikalien)
Scherl-Verlag. Berlin („Kinematograph** usw.)
Curt Schimpf. Berlin (Apparatebau)
Ufa. Berlin (Fiimherstellung und Verleih, Theater,
Heimlicht- usw. Apparate)
Union Deutsche Verlagsgeseilschaft, Stuttgart (Zeit¬
schriften, Illustrations-Photographie usw )
Vogtländer & Co., Braunschweig (Kino- und Photo-
Apparate)
Wehler A.-G.. Berlin (Kino- und Photo-Apparate)
Wübben & Co., Berlin (Alben usw.)
R. Weinert. Berlin (Aufnahme-Lampen)
Zeiß-Werke, Jena (Optik)
FLs wird jetzt Aufgabe der Filmorganisationen sein in¬
nerhalb ihrer Kreise Stimmung für eine Beteiligung zu
machen.
Mit Kollektivausstellungen beteiligen sieh.
Pund Deutscher Lehrfilmhersteller,
Ausstellung der Deutschen Fach-Photographen (Zen¬
tralverband Deutscher Fachphotographen - Vereine
und Innungen, Photographen - Zwangsinnung und
Photographen-Verein zu Berlin) und Gesellschaft
Deutscher Lichtbildner in München,
Die Aussleliung der deutschen Liebhaber-Photographi n-
Vereine.
Wir vermisse n hier den „Reichs verband Deutscher Licht-
spiel-Theaterhesitzer“ mit Statistiken und anderem Ma¬
terial, vermissen auch eine* Reihe* großer Attraktionen,
etwa eine historische Schau über die* Entwicklung des
Projektionsapparates. Das sind aber Dinge, für die es
noch nicht zu spät ist und die, wie uns versichert wird,
noch organisiert werden sollen.
ln den allernächsten Tagen wird eine Reihe von
Ausschüssen gebildet werden, die diese Sonderaufgaben zu
lösen versuchen.
Nachdem die Ausstellung nun einmal geplant ist, und
nachdem die Spitzenorganisation sich aktiv daran beteiligt,
muß mit allen Mitteln dafür gesorgt werden, daß das
Unternehmen zu einem großen Erfolg wird. Denn ein
etwaiges Fiasko — an das wir nicht glauben können und
wollen — würde in erster Linie auf die* Filmindustrie als
solche und damit in zweiter Linie auch auf die einzelnen
Unternehmungen Rückwirkungen haben, die vermieden
werden müssen.
DECLA-BIOSCOP VERLEIH tZ
VERLEIHBETRIEB DER
UNIVERSUM-FILM AKTIENGESELLSCHAFT
Seite lb
ftmematograpf)
Nummer 95 2
könne und deshalb sogleich etwi s von Berlin sehen wolle.
Während w ir diskutieren, welc les Theater sie besuchen
soll, legt sie weißen Puder auf und zieht rote Striche über
die Lippen, schwarze über die Augenbrauen und demon¬
striert damit unbewußt für HinJjnburg. der am anderen
Tage die Präsidentschaft überrehmen so". Ich mache
höflichst auf diese Tatsache auftrerksam Sie aber lacht
und sagt: „Politik interessiert mich nicht Für mich
kommt nur der Film in Frage, und*' — dabei lächelt sie
schalkhaft — „vielleicht auch noch die Liebe!“
Wir kehren wieder zu Karol und kaltem Kaffee zurück.
Karol meint, so etwas trinkt man nicht. Aber ich habe
mir einmal sagen lassen, daß kalter Kaffee schön macht.
Vielleicht ist das richtig. Und wenn man viel mit schönen
Frauen zu tun hat, so.l man auch nach dieser Richtung
hin etwas für sich tun. —ar—
Was wird aus der Kipho?
Bekanntlich soll vom 25. Septt mber bis 4. Oktober in
Berlin eine große Film- und Kin»-Messe stattfinden, die
gleichzeitig als Ausstellung ein tepräsentatives Bild des
deutschen Films geben soll.
Man hat von dieser Messe in den letzten Monaten recht
wenig gehört. Es waren, wie das beim Film nun einmal
nicht anders sein kann, allerhand Widerstände zu brechen
und allerhand Differenzen auszugleichen.
ln^der letzten Sitzung des Presse-Aussrh asses wurden
nun Aufschlüsse über das bisher irreichte gegeben. Da¬
nach ist zunächst eine umfassende Beteiligung der Kino-
technik zu konstatieren, der eine erhebliche Interesselosig¬
keit innerhalb cer Filmindustrie gegenübersteht
Die Aussteller-Liste weist folgende Namen auf:
A.-G. für Anilinf ibnkation (Agia)
A. E. G., Berlin (Lampen usw.)
Apparatebau Freiburg i B., G. m. b. H.
Askania-Werke A.-G. (Kino-Au nahme-Apparate, Per-
forier-Maschinen)
Atelier Memelsdort (Phoio)
Eugen Bauer, Stuttgart (Vorfühi ungsmaschinen)
Böhm-Werke A.-G., Berlin (Magnesiumlampen)
Busch, Rathenow (Optik)
Franz Cobau. Berlin (Federtaschen für Photo- und
Kinoindustrie)
Contissa-Nettel, Stuttgart (Apparate)
Correx-Geselischaft m. b. H.. Berlin (Filmentwicklung)
Efa, Ges. für Kino- und Phototechnik, Leipzig (Kino-
und Photo-Aufnahmelampen)
F!rnemann-Werke A.-G.. Dresden (Kino- und Photo-
Apparate)
Fltablissements Andre Debrie, Paris (Kinoapparate u.
Maschinen)
Film-Kurier, Berlin
Film-Maschinen-Fabrik Rapid. Berlin
Fr. Friedrich, Berlin (Tageslicht-Fmtwicklungsapparate
für Platten und Plan-Filme)
Otto Gast. Ber in (Entwicklungsgeräte)
Karl Geyer, Apparatebau G. m. b. H„ Berlin-Adlers¬
hof (Kopieranstalt)
Glanz & Sohn, Hannover (Photographische Apparate)
Icu. Dresden (Apparate und Optik)
Ihagee, Kamera werk Dresden
Richard Jahr, Dresden. Trockenplatten
Jos.-Pe. Farbenphoto G. m. b. H.. Hamburg
Jupiter-Kunstlicht, Berlin und Frankfurt a. M.
Kaufmann-Theaterkunst Berlin (Kostüme und Aus¬
stattung)
Fritz Kleiner, Berlin (Diapositive)
Wilhelm Knapp, Halle, Verlagsbuchhandlung (Fach¬
zeitschriften)
Kraft & Steudel G. m. b. H.. Dresden (Phot. Papiere)
Ernst Leitz, G. m. b. H., Rastatt i. Bad. (Projektoren)
Leitmayer. München (Photographische Objektive)
* Leonar-Werke, Hamburg-Wandsbek (Photopapiere
und Cheiqikalien)
Liesegang, Düsseldorf (Projektionsapparate)
Lichtbild-Bühne, Berlin (Fachliteratur)
Lignose-Film G. m. b. H., Berlin (Rohfilm)
Mertor-Kamera-Fabrik. Dresden (Photographische
Apparate)
Johannes Nitzschkc, Leipzig (Kinoapparate)
Optische Anstalt C. P. Goerz, Berlin-Friedenau
(Optik. Apparatebau und Rohfiim)
Optisch-Mechanische Industrie. Görlitz (Photo- und
K’no-Optik)
Orihozentrische Kneifer G. m. b. H.. Berlin (Optische
Linsen)
Osram G. m. b H.. Berlin (Lampen)
Phokira G. m. b. ft., Berlin (Kino- und Photo-Ap¬
parate)
Rex-Film A.-G , Berlin (Filmhersieliung urd Vertrieb)
Chemische Fabrik a. Aktien vo m. E. Seht ring. Berlin
(Chemikalien)
Scherl-Verlag. Berlin („Kinematograph“ usw )
Curt Schimpf. Berlin (Apparatebau)
Ufa. Berlin (Filmherstellung und Verleih, Theater.
I leimlicht - usw. Apparate)
Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart t/eit-
schriften. Ulustrations-Ph« tographie usw .)
Vogtländer & Co., Braunsthweig (Kino- und Photo-
Apparate)
W ehler A.-G., Berlin (Kino- und Photo-Apparate)
Wübben & Co., Berlin (Alben usw.)
R. Weinert, Berlin (Aufnahme-Lampen)
Zeiß-Werke, Jena (Optik)
Es wird jetzt Aufgabe der Filmorganisationen sein, in¬
nerhalb ihrer Kreise Stimmung für eine Beteiligung zu
machen.
Mit Kollektivausstellungen beteiligen sich
Bund Deutscher Lehrfilmhersteller,
Ausstellung der Deutschen Fach-Photographen (Zen-
tralverhand Deutscher Fa^hphotographen - Vereine
und Innungen, Photograph*.n - Zwangsinnung und
Photographen-Verein zu Be lm) und Gesellschaft
Deutscher Lichtbildner in München,
Die Ausstellung der deutschen Liebhaher-Photographen-
Vereine.
Wir vermissen hier den „Reichsverband Deutscher Licht-
spiel-Theaterbesitzer“ mit Statistiken und andrem Ma
terial, vermissen auch ein«. Reihe großer Attraktionen,
etwa eine historische Schau über die Fntwicklung des
Projektionsapparates. Das sind aber Dinge, für die es
noch nicht zu spät ist und die, wie uns versichert wirj.
noch organisiert werden sollen.
ln den allernächsten Tagen wird eine Reihe von
Ausschüssen gebildet werden, die diese Sonderautgaben z*i
lösen versuchen.
Nachdem die Ausstellung nun einmal geplant ist. und
nachdem die Spitzenorganisation sich aktiv daran beteiligt,
muß mit allen Mitteln dafür gesorgt werden, daß das
Unternehmen zu einem großen F>folg wird. Denn ein
etwaiges Fiasko — an das wir nicht glauben können und
wollen — würde in erster Linie auf die Filmindustrie als
solche und damit in zweiter Linie auch auf die einzelnen
Unternehmungen Rückwirkungen haben, die vermieden
werden müssen.
B. Z. am Mittag. 7. Ma
Ausgelassen hi> /ur Grenze dt> Möglichen, mit » ur^prudeIn¬
dem Iiiiijk r.inicni. mit sich tort reißend. rniKtniciit lustig im
Spiel. ..Hoht SwiiuU" i:n lau/ und Sport mit Ju'iit I rümpfen
m der Hand, brilliert < »>>i <Kw.ildu in dun neuen Uta-Film.
Kein \k under. daß er mit Jubel aufginomiMen und du an¬
wesende Hauptdarstellern mit Ittifall überschüttet wurd
Hr. Johanne Luter. der Kefisseur. setzt gleich \*»n allem
Anfang an mit dem Hlit/zuxtempo em. verzichtet aut laue
atnuxe Exposition und führt das rasende Tempo, in dem sich
der ganze \k irbel der (»eschch/iisse dreht. bi> zum Ende un¬
vermindert b* r t Niciit «»lim die vielen witzigen Kntallc dt*
Manu kriptVerfassers Robert Liebmann wohltuend in den \fc rr-
warr der Ilexebenheiten hineitikhngen zu lassen. Aber auch
nullt ohne den eixenen T 'Italien Spielraum zur I utialtunx zu
Reben. Und wenn de iunxe l'reutu der beiden Rivalinnen
nach übe r reuhem Sektxeiiusse. seiner Sinne nicht mehr ga»’/
macht, x. du- amu betete Tänzerin. verdoppelt, verdreifacht,
zwischen Sekt gläsern tanzen sieht* dann werden die Einfälle
des \ erlassers und des Regisseurs zu e iner Symphonie, w it* sie
nur der beste Hildstreifen w i.der/ux. ben vermax. Abe r auch
in der I birsfillunx des durch em Nichts iaxer.den llhtz/uxes lebt
sich du Phantasie und das regietcchnischi Können l>r. <*i«urs
zuxellos aus. Ihis N.nd Szenetthilder. die seihst ,t»i <Gedächtnis
des blasiertesten Kmoht suchers haften bleiben werden. Seht
reizvoll gestaltet der Regisseur auch die Huhneurevue. die mit
vielen! f.eschmack und besonderem (*eschick xc'chmtteii er-
wKinl. Ufern Hall-I»av,s. <.egeB*p;J, rin. Itss,!, j ,
Auge durch die de/uan An ihn- Auttretois und da. p,k..„„
«.fMeln mit den entrückenden beiden l.rulv un w r, f- rl1 ^ tl
jMl ' /lu * cm
Kann man von einem durchschlagenden I riolu .,r Vv i,..„
dem in gleicher Wets, Regie und l'arMellunit bet-,«., ' j
h-r ..HhU/ug der Liefe:” *,rd *,ch *. . , H ultl d,f Km. .
I *e uts«.hiatids erobern.
Acht-l hr-AhcmlMait. 7. M.t l*Cr
Ich habe .eit „Olims /eiten“ (sprich l.uhtisOti Kein, n
deuischei. film g, sehen, d, r ... viel M „ vvhl .
1 1 brachte, und die*s v Arge nehme i» aut me so t!..ti v
kommen handeln. (eben hie«, ihnen eine ... haMorv.dlc s„ rj .„.
m den ril nmund leite und si, mit dem idtnlographiseheit oi>.
i> Ktiv su sch.tii und doch s.i ireundlich heohaehlct ^l„ .
muh niemals is| eil so gute. Maruskripf von ,R.|
ma im I komiN.men morden, wie diese t.i.e! ,u dtm Marken
schienennel/. aut dem dieser Hlitr/ug mit verliebter Sei,,,
suchttgcsshwmdlghel. in den fl.folg |. j„, ullm .
der Regisseur. hat den Verfasser durchaus verstandet, und e in
Kettle«*,I geleistet wie * lr s„ (ehe. Halls .. , ol„„s
/eilen l mehl Inst spiel, besser und regle-« hrdiger ge'elten
halnn Karl Holtmann geht es wie den vielen Ausge/, , I,.
• teil llll l'llm. Sie Sind se', n s. u „d „ k , .
«orde-n. JaB nun das RifhmlH.be was man ihnen gesagt und
»-schrieben hat. nur nochmals J„k u. ler-irochen kann. Die
•arStellung bring, IK«, IKwalda ,1s da Madel d, d„M, o
>-\
DECLA-BIOSCOP VERLEIH ::
VERLEIHBETRIEB DER
UNIVERSUM-FILM AKTIENGESELLSCHAFT
Seite 16
funematograpfi
Nummer 952
könne und deshalb sogleich etwas von Berlin sehen wolle. kommt nur der Filii» in Frage, und — dabei lächelt sie
Während wir diskutieren, welches Theater sie besuchen schalkhaft — „vielleicht auch noch die Liebe!“
soll, legt sie weißen Puder auf unJ zieht rote Striche über Wir kehren wieder zu Karol und kaltem Kaffee zurück,
die Lippen, schwarze über die Augenbrauen und demon- K^rol meint, so etwas trinkt man nicht. Aber ich habe
striert damit unbewußt für Hmdenburg. der am anderen mir einmal sagen lassen, daß kalter Kaffee schön macht.
Tage die Präsidentschaft übernehmen soll. Ich mache Vielleicht ist das richtig. Und wenn man viel mit schönen
höfhehst auf diese Tatsache aufmerksam Sie aber lacht Frauen zu tun hat, soll man auch nach dieser Richtung
und sagt. „Politik interessiert mich nicht Für mich h
Was wird aus
Bekanntlich soll vom 25. September bis 4. Oktober :n
Berlin eine große Film- und Kino-Messe stattfinden, d:e
gleichzeitig als Ausstellung ein repräsentatives Bild des
deutschen Films geben soll.
Man hat von dieser Messe in der letzter. Monaten recht
wenig gehört. Es waren, wie das beim Film nun einmal
nicht anders sein kann, allerhand Widerstände zu brechen
und allerhand Differenzen auszugl-ichen.
ln der letzten Sitzung des Presse-Ausschusses wurden
nun Aufschlüsse über das bisher Erreichte gegeben. Da¬
nach ist zunächst eine umfassende Beteiligung der Kino¬
technik zu konstatieren, der eine erhebliche Interesselosig¬
keit innerhalb der Filmindustrie gegenübersteht
Die Aussteller-Liste weist folgende Namen auf:
A.-G für Anilinfabrikaticm (Agfa)
A. E. G., Berlin (Lampen usw.)
Apparatebau Freiburg i. B., G. m. b H.
Askania-Werke A.-G. (Kino-Aufnahme-Apparate. Per¬
forier-Maschinen)
Atelier Memelsdorf (Photo)
Flügen Bauer, Stuttgart (vorfüh ungsmaschinen)
Böhm-Werke A.-G., Berlin (Magnesiumlampen)
Busch, Rathenow (Optik)
Franz Cobau Berlin (Ledertaschen für Photo- und
Kinoindustrie)
Contissa-Nettel, Stuttgart (Apparate)
Correx-Gesellschaft m. b H., Berlin (Filmentwicklung)
Eta, Ges. für Kino- und Phototechnik, Leipzig (Kino-
und Photo-Aufnahmelampen)
Firnemann-Werke A.-G., Dresden (Kino- und Photo-
Apparate)
Fltabiissements Andre Debrie, Paris (Kinoapparate u.
Maschinen)
Film-Kurier. Berlin
Film-Maschincn-Fabrik Rapid. Berlin
Fr. Friedrich, Berlin (Tagesiicht-Emwicklungsapparate
für Platten tnd Plan-Filme)
Otto Gast. Berlin (F.ntwicklungsgeräte)
Ka-l Geyer, Apparatebau G. m. b. H„ Berlin-Adlers-
hof (Kopieranstalt)
Glunz & Sohn. Hannover (Photographische Apparate)
Ica. Dresden (Apparate und Optik)
Ihagee, Kamerawerk Dresden
Richard Jahr, Dresden. Trockenplatten
Jos.-Pe. F'arbenphoto G. m. b. H.. Hamburg
Jupiter-Kunstlicht, Berlin und Frankfurt a. M.
Kaufmann-Theaterkunst. Berlin (Kostüme und Aus¬
stattung)
Fritz Kleiner. Berlin (Diapositive)
Wilhelm Knapp, Halle. Verlagsbuchhandlung (Fach¬
zeitschriften)
Kraft & Steudel G. m. b. FL. Dresden (Phot. Papiere)
Ernst Leitz, G. m. b. H., Rastatt i. Bad. (Projektoren)
Leitmayer. München (Photographische Objektive)
Leonar-Werke, Hamburg-Wandsbek (Photopapiere
und Chemikalien)
Liesegang, Düsseldorf (Projektionsapparate)
Lichtbild-Bühne, Berlin (Fachliteratur)
Lignose-Film G. m. b. H., Berlin (Rohfilm)
etwas für sich tun. —ar—
der Kipho?
Mentor-Kamera-Fabrik. Dresden (Photographische
Apparate)
Johannes Nitzschke, Leipzig (Kinoapparate)
Optische Anstalt C. P. Goerz, Berlin-Friedenau
(Optik. Apparatebau und Rohfilm)
Optisch-Mechanische Industrie. Görlitz (Photo- und
Kino-Optik)
Orthozentrische Kneifer G. m. b. H.. Berlin (Optische
Linsen)
Os« am G. m. b. H , Berlin (Lampen)
Phokira G. m. o. H , Berlin (Kirn- und Photo-Ap¬
parate)
Rex-Film A.-G., Berlin (FiUnhcrsteHung und Vertrieb)
Chemische Fabrik a. Aktien vorm. E. Schering. Berlin
(Chemikalien)
Scherl-Verlag, Berlin (..Kinematograph“ usw )
Curt Schimpf. Berlin (Apparatebau)
Ufa, Berlin (F'ilmherstellung und Verleih, Theater,
Heimlicht- usw. Apparate)
Union Deutsche Veriagsgesellschaft, Stuttgart (Zeit-
schriften. Illustrations-Photographie usw )
Vogtländer & Co., Braunschweig (Kino- und Photo-
Apparate)
Wehler A.-G., Berlin (Kino- und Photo-Apparate)
Wübben & Co.. Berlin (Alben usw.)
R Weinert, Berlin (Aufnahir.e-Lampen)
Zeiß-Werke, Jena (Optik)
Fis wird jetzt Aufgabe der Filmorganisationen sein, in¬
nerhalb ihrer Kreise Stimmung für eine Beteiligung zu
machen.
Mit Kollektivausstellungen beteiligen sich.
Fund Deutscher Lehrfilmhersteller,
Aussleilung der Deutschen Fach-Photographen (Zen¬
tral verband Deutscher F'achphotographen - V ereine
und Innungen, Photographen - Zwangsinnung und
Photographen-Verein zu Be lin) und Gesellschaft
Deutscher Lichtbildner in München,
Die Ausstellung der deutschen i.iebha her-Photographen-
Vereine.
Wir vermissen hier den „Reichsverband Deutscher Licht-
spiel-Theaterbesitzer“ mit Statistiken und anderem Ma¬
terial, vermissen auch eine Reihe großer Attraktionen,
etwa eine historische Schau über die F.ntwicklung des
Projektionsapparates. Das sind aber Dinge, für die es
noch nicht zu spät ist und die, wie uns versichert wird,
noch organisiert werden sollen.
In den allernächsten Tagen wird eine Reihe von
Ausschüssen gebildet werden, die diese Sonderautgaben zu
lösen versuchen.
Nachdem die Ausstellung nun einmal geplant ist. und
nachdem die Spitzenorganisation sich aktiv daran beteiligt,
muß mit allen Mitteln dafür gesorgt werden, daß das
Unternehmen zu einem großen Erfolg wird. Denn ein
etwaiges Fiasko — an das wir nicht glauben können und
wollen — würde in erster Linie auf die Filmindustrie als
solche und damit in zweiter Linie auch auf die einzelnen
Unternehmungen Rückwirkungen haben, die vermieden
werden müssen.
u » Leichtsinn ui d dem jEolduu ii ..licrhner** Herzen. o>>i im
,, ro,/ .41«r l »ruckte hkrteutclJ geradezu ideal ge* achseit. wird
«nt sich und uns turn««s ierttg. hat von ihr« r großen Li Imr« nitine
nichts u rlorui und iM die verkannte ^ t das jeder
schätzt. der es richtig kennt. I t»r ttiich ist Ulian Haff-I»avic
eine wund rvolle Lberraschung . Ihvser Herr litrr.v »st ein
männlich-eleganter Partner für du gesund-lyrisch« (.tli.tn
^ r ** s s1i s| der schüchtern Sch* ereimter in der s V hr
nuten Rolle, da Ihm ent liest . . \«m diesem Film aber
mochte mail nicht einen Meter missen, lind das *41 et*
heißen Ihi einem ler schwierigen Themen, die es überhaupt
KlN: hei einem l tisi »*»el!
Neue Iberliner 12 - I Jtr - /eituitK, 7. M.i IHJ5
Robert l iebunnn hat nach einem Roman . . ein Manu¬
skript geschrieben, das /u den unterhaltsamsten unserer l.ust-
sptelproü'ikthm gehört. Nirgcrds merkt man ihm den /«.ms
/ur h > utk ..n. der Huti or * njil-i •'■«di \on st libst ans dein arnii-
s. iiitvii <111 hi miis und w rd «, blitzt \ >n d< r kulttv er*-, n.
lallsreicheti Rege des hoktor Johannes l.uter . . . I»oktor
t. uters R| sie u« ist alle Vorzüge eines Liren. denkenden K pie>
M,f ^ K amk sit/t bis aut da^ I- t tt|»k leiten. iedes Bild ist
aut das kleinste Ulsgcteilt. die KeVUeszCRen geboren 2U den
besten, du bisher /u s t n Barett, den I. pJelpunkf «rretc t «
‘mt den hervor rasenden Hilde rn des r.isendm lasenbahn/uges
Mas begeisterte Publikum riet die Hauptdarsteller und den Re¬
gisseur immer *teder vor du Rampe I > *..r ein großer l ag
der I ta . . .
\ i^sIsche Zeitung, M. VI I vjr>
. . unter Führung von *»ssj tKwakla m das R ich Jt r Ht :* r-
keil lind des Jubels entfuhrt. \ «dl übermütiger I aune. bali
zärtlich * ie eine laube. bald ausgelassen * .t ein t*asseniung-.
ein köstliches («emisch aus Frauenaiiinut und K<»l old. uIh i-
sprudelnd Viw W it/ und Humor, ist sie eine liebensvcrtc Part-
Neun um Willi I ritsch, der einen schüchternen Li bk* et n
entzückender Art speit. I»as z*i te Paar in dem ! < tu •*•:?/
/ug *ird von Ltbun Halt-Pavis und Nagt I Harrt« dargesteHt
l.ilian Hall zeigt sic» als höchst begehrenswerter Passagi«?.
der selbst von den Reizen der schonen Ossj nicht verdunkelt
werden kann. Auch d;e anderen M;t*irkenden sind von dt"
Tempo dieses köstlichen Lustspiels erfüllt, wie Frust Hotmann.
Jentiv Jugo. Josctit e !»oru. Henry Hender us*. |li« geistigen
\ ater oder um ittt Hilde zu bleiben die Fabrikanten des
Hlitzzuges sind Robert Liebmann als ManttsknptdicItter und
Ih. Johannes l.uter als Regisseur. Heide haben Musterk«st u«i-
Ktii vollbracht, die von keiaeiit anderen Lnstspt«li 'in u
trotten werden. Wie der Hli:r.<»r aus dem Stoit berausgei « ! t
und dam; vom Regisseur nt Hilde-r und poetischen Pult aufgeb»M
wird, das ist des höchsten Lobes würdig, denn l.uter ergänz
seine labefhalten Wirkungen nicht durch Nachahmung vier V tur.
sondern durch selbstherrliche künstlerische Mittel, du dm I n-
drivk des SatarhaJten erweck«». l»;o f.an/e hat den Rhvr •
DECLA-BIOSCOP VERLEIH tZ
VERLEIHBETRIEB DER
UNIVERSUM-FILM AKTIENGESELLSCHAFT
Seite 16
Rmcmatograpf)
Nummer 952
könne und deshalb sogleich etwas von Berlin sehen wolle.
Während wir diskutieren, welches Theater sie besuchen
soll, legt sie weißen Puder auf uid zieht rote Striche über
die Lippen, schwarze über die Augenbrauen und demon¬
striert damit unbewußt für Hindenburg. der am anderen
Tage die Präsidentschaft übernehmen soll Ich mache
höflichst auf diese Tatsache aufmerksam. Sie aber lacht
und sagt: „Politik interessiert mich nicht. Für mich
kommt nur der Film in Frage, und*' — dabei lächelt sie
schalkhaft — „vielleicht auch noch die Liebe!**
Wir kehren wieder zu Karol und kaltem Kaffee zurück.
K^rol meint, st» etwas trinkt man nicht. Aber ich habe
mir einmal sagen lassen, daß kalter Kaffee schön macht.
Vielleicht ist das richtig. Und wenn man viel mit schönen
Frauen zu tun hat, soll man auch nach dieser Richtung
hin etwas für sich tun —ar—
Was wird aus
Bekanntlich soll vom 25. September bis 4. Oktober »n
Berlin eine große Film- und Kino-Messe stattfinden, die
gleichzeitig als Ausstellung ein repräsentatives Bild des
deutschen Films geben soll.
Man hat von dieser Messe in un letzten Monaten recht
wenig gehört. Es waren, wie das beim Film nun einmal
nicht anders sein kann, allerhand Widerstände zu brechen
und allerhand Differenzen auszugleichen.
ln der letzten Sitzung des Presse-Ausschusses wurden
nun Aufschlüsse über das bisher Erreichte gegeben. Da¬
nach ist zunächst eine umfassende Beteiligung der Kino¬
technik zu konstatieren, der eine erhebliche Interesselosig¬
keit innerhalb der Filmindustrie gegenübersteht
Die Aussteller-Liste weist folgende Namen auf:
A.-G. für Amlirfabrikat on Agfa)
A. E. G„ Berlin (Lampen usw.)
Apparatebau FTeiburg i. B., G. m. k. H.
Askania-Werke A.-G. (Kino-Aufrahme-Apparate, Per¬
forier-Maschinen)
Atelier Memelsdorf (Ph jto)
Eugen Bauer, Stuttgart (Vortün ungsmaschinen)
Böhm-Werke A.-G., Berlin (Magnesiumlampen)
Busch, Ratnenow (Optik)
Franz Cobau, Berlin (Ledertaschen für Photo- und
Kinoindustrie)
Contissa-Nettel, Stuttgart (Apparate)
Correx-Gesellschaft m. b. H., Berlin (Fiimentw icklung)
Efa, Ges. füi Kino- und Phototechnik, Leipzig (Kino-
und Photo-Aufnahmelampen)
Ernemann-Werkc A.-G., Dresden (Kino- und Photo-
Apparate)
Etablissements Andre Debrie, Paris (Kinoapparate u.
Maschinen)
Film-Kurier, Berlin
Film-Maschinen-Fabrik Rapid. Beilin
Fr. Friedrich, Berlin (Tageslicht-Eitwicklungsapparate
für Platten und Plan-Filme)
Otto Gast. Berlin (Entwicklungsgeräte)
Karl Geyer. Apparatebau G m. b. H., Berlin-Adlers¬
hof (Kopieranstalt)
Clunz & Sohn. Hannover (Photographische Apparate)
lea, Dresden (Apparate und Optik)
Ihagee, Kamera werk Dresden
Richard Jahr, Dresden. Trockenplatten
Jos.-Pe. Farbenphoto G. m. b. H.. Hamburg
Jupiter-Kunstlicht. Berlin und Frankfurt a. M.
Kaufmann Theaterkunst. Berlin (Kostüme und Aus¬
stattung)
Fritz Kleiner. Berlin (Diapositive)
Wilhelm Knapp, Halle, Verlagsbuchhandlung (Fach¬
zeitschriften)
Kraft & Steudel G. m. b. H.. Dresden (Phot. Papiere)
Ernst Leitz, G. m b. H., Rastatt i. Bad. (Projektoren)
Leitmayer. München (Photographische Objektive)
Leonar-Werke, Hamburg-Wandsbek (Photopapiere
und Chemikalien)
Liesegang, Düsseldorf (Projektionsapparate)
Lichtbild-Bühne. Berlin (Fachliteratur)
Lignose-Film G. m. b. H., Berlin (Rohfilm)
der Kipho?
Mi ntor-Kamera-Fabrik. Dresdcr (Photographische
Apparate)
Johannes Nitzschke, Leipzig (Kinoapparate)
Optische Anstalt C. P. Goerz. Berlin-Friedenau
(Optik, Apparatebau und Rohfiim)
Optisch-Mechanische Industrie. Görlitz (Photo- und
Kino-Optik)
OrthozeaIrische Kneifer G. m. b. H.. Berlin (Optische
Linsen)
Osram G. m. b H., Berlin (Lampen)
Phokira G. m. b. H., Berlin (K«no- und Photo- Ap¬
parate)
Rex-Film A.-G., Berlin (Filmhcstcllung und Vertrieb)
Chemische Fabrik a. Aktien v «rin E. Schering. Berlin
(Chemikalien)
Scherl-Verlag. Benin (..Kinemalograph" usw.)
Curt Schimpf, Berlin (Apparatebau)
Ufa, Berlin (Filmherstellung und Verleih, Theater,
Heimlicht- usw. Apparate)
Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart (Zeit¬
schriften. Illustrations-Pli itographie usw.)
Vogtländer & Co., Braunschweig (Kino- und PhoL>-
Hpparate)
Wehler A -G., Berlin (Kino- und Photo-Apparate)
Wübben & Co., Berlin (Alben usw.)
R. Weinert, Berlin (Autnahn.e-Lampen)
Zeiß-Werke, Jena (Optik)
Es wird jetzt Aufgabe der Fihsorganisationen sein, in
nerhalb ihrer Kreise Stimmung für eine Beteiligung zu
machen.
Mit Kollektivausstellungen beteiligen sich:
Pund Deutscher Lehrfilmhersteller,
Ausstellung der Deutschen Fach-Photographen (Zen¬
tral verband Deutscher Fac iphotographen - Vereine
und Innungen, Photographen - Zwangsinnung und
Photographen-Vercin zu Berlin) und Gesellschaft
Deutscher Lichtbildner in München,
Die Ausstellung der deutschen Liebhaber-.Photographen -
Vereine.
Wir vermissen hier den ..Reichsverband Deutscher Licht-
spiel-Theaterhesitzer* mit Statistiken und anderem Ma¬
terial, vermissen auch eine Reihe großer Attraktionen,
etwa eine historische Schau über die Entwicklung des
Projektionsapparates. Das sind aber Dinge, für die es
noch nicht zu spät ist und die, wie uns versichert wirJ.
noch organisiert werden sollen.
ln den allernächsten Tagen wird eine Reihe von
Ausschüssen gebildet werden, die diese Sonderaufgaben z*i
lösen versuchen.
Nachdem die Ausstellung nun einmal geplant ist. und
nachdem die Spitzenorganisation sich aktiv daran beteiligt,
muß mit allen Mitteln dafür gesorgt werden, daß das
Unternehmen zu einem großen Erfolg wird. Denn ein
etwaiges Fiasko — an das wir nicht glauben können und
wollen — würde in erster Linie auf die Filmindustrie als
solche und damit in zweiter Linie auch auf die einzelnen
Unternehmungen Rückwirkungen haben, die vermieden
werden müssen.
Lokal-An/eixer, «< Vlyj |y>5.
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Ind »"! ' e , '"‘ , ' U 1 »”< viel ..komik. «vl-t-
und «it/.pruli, nd. ,„.d ;ilwh vWerW( K ..„„d,k.,„.nu n s ,b, s. d„
immer wii-di-r ,uk m„< überrasch« und luv* mg«. Os-
"‘■•Idu »l> 14ii/irin Kitt» ,st k„.b in I ..rm, Willy Lnis.li
mr ihr Jur-Mrc und und <« licht., et, ,.r.,chtv,,11er
'l«r«*ii|Kist. <a M.ii | g>=;.
INc Regie l>r. Juliannc. linkr, *.,r ausgerechnet
invtnurte auch cm. rci,c.,dr Kivuivm. di. du t,
"'v"7 ,km *«*•«.-*«. .m
' , U ' ..teilt /,! .teilen. > , ,s, wirklich drollig and l„ l,. v .,||
N.uhry,n.,l,.r, und tru. .Kllochl uns, r- l„M, hlms.»
■niu, Ihr l*arti:vr w., Will, Kitsch. d..,-munter
1-urs. n. als schüchterner LieMwber; ..ul dem beten \\ , t . s,di
m Jii erst, Ifeilu unserer l.uststniilarstc'lcr /u spulen llts
ndert »*aar war englisch. I dun Hcll-Ikivis. aus dem Um.
'‘ V»meinte, di-kif.t -... im.u r
it.ni/ Hunit. mit einem rein ulten, sch.ilk'uiu n I aclie ln \.g c l
Ikirrit ist .mell ein .du r Bekannter. ein liehenswttdiR rtser-
vitrter l.iehh.dier mit itlun/eiider HuUnnit Ih, l*tl,.1,i-
graphie K .rl llotiin.inns «,.r sin/ .. auch die ltuu.cn v.m
Rudi Kid sehr hbhscli. Ikr Eriulg im Ufa-Palas, .,m », ir
sturmiscli.
her lau (\aJitati'nahd). v M 19J5.
Hine Iumikc Cgi *sc luchte inst cnu r Hoinlieufnllc für Um
<»s.kh.tlü.i nmi Lilian Hall-Daviv. von !>r. t.ut.-r ti- tf m*/uue: r
ui.d glanze d ausgest ittct. Prächtig du Kuvucs/eneu mit Jet*
, Krotten Hallet! und die Aus chm dt’ .«us Theater uad I >\c
wirksam wu immer du* Hildcr vom Wintersport. >;» i»mi»d du
Fahrt mit dem Hlil/rlg. lebhaft appl iudie?t. trnt/de u m zu
liinxidvbr.l ist . . . überhaupt ii»‘i s«v !i.«t h t Lira
wirklich einmal wieder einen gtotttii. unbestrittenen. ehrlich
verdienten Krfulg. den sie tiut l.il.u: Hall>lki\is teilt. .. n
Indien, t ilentieiteil, loutinierti tt Frau. < ..in/ ausgezeichnet
W »lh Fritsch, erfreulich KUt. sunt Auig.ibe voll erschi»p?i n J
l'rnst llottiiann . Hm «lütter Erfolg des l i.if»,.tlaslcs und Ul
l fa. ein geschmackvoller < »escha.tsiiltn. wie man ihn svkui
sieht.
Die /eit. \ 2 . Mai 19.5.
Iheser Ufa-Hilm, der seine Uranfffihrnti« un Uta-I*alast .un
Zoo erlebte, ist tegie technisch ein Meisterwerk. Ihr. Johann '
IfUter le«t Iller ein hleidtr.des Zeugnis seines hotten können
ah. Hir.e (ihmkidgng. die Jurch die W intet l.indOt dt rasend*
Vhnellzugslokomotive. l ud so H der ganze l ilm. I iu hl t -
artige Angelegenheit, mit immer lenen lustigen I n lallen dir.
• wollen, ein Lustspiel mit ticHcnden und Witzigen PoMtlee. rat-
unter ins Groteske überspringend. »i mer wirksam ui d mit-
DECLA-BIOSCOP VERLEIH : :
VERLEIHBETRIEB DER
UNIVERSUM-FILM AKTIENGESELLSCHAFT
Seite 16
Rtnematograpf)
Nummer 952
könne und deshalb sogleich etwas von Berlin sehen wolle
Während wir diskutieren, welches Theater sie besuchen
soll, legt sic weißen Fuder auf und zieht rote Striche über
die Lippen, schwarze über dii Augenbrauen und demon¬
striert damit unbewußt für Hindenburg. der am anderen
Tage die Präsidentschaft übernahmen soll. Ich mache
höflichst auf diese Tatsache ai Imerksam Sie aber lacht
und sagt: „Politik interessiert mich nicht Für mich
kommt nur der Film in Frage, und" — dabei lächelt sie
schalkhaft — „vielleicht auch noch die Liebe!"
Wir kehren wieder zu Karo! und kaltem Kaffee zurück.
K^rol meint, so etwas trinkt man nicht. Aber ich habe
mir einmal sagen lassen, daß kalter Kaffee schön macht.
Vielleicht ist das richtig. Und wenn man viel mit schönen
Frauen zu tun hat, «oll man auch nach dieser Richtung
hin etwas für sich tun. —ar—
Was wird aus der Kipho?
Bekanntlich soll \om 25. September bis 4. Oktober in
Berlin eine große Film- und K no-Messe stattfinden, die
gleichzeitig als Ausstellung ein repräsentatives Bild des
deutschen Films geben soll.
Man hat von dieser Messe in den letzten Monaten rechi
wenig gehört. Es waren, wie das beim Film nun einmal
nicht anders sein kann, allerhand Widerstande zu brechen
und allerhand Differenzen auszugieichen.
In der letzten Sitzung des Presse-Ausschusses wurden
nun Aufschlüsse über das bisher Erreichte gegeben Da¬
nach ist zunächst eine umtassende Beteiligung der Kino-
technik zu konstatieren, der eine erhebliche Interesselosig¬
keit innerhalb der Filmindustrie gegenübersteht
Die Aussteller-Liste weist folgende Namen auf:
A.-G. für Anibnfabnkation (Agfa!
A. E. G., Berlin (Lampen usw.)
Apparatebau Freiburg i. B. t C . m. b. H.
Askania-Werke A.-G. (Kino-Aufnahme-Apparate, Per-
forier-Maschiner)
Atelier Memelsdorf (Photo)
Eugen Bauer, Stuttgart (Voriühi ungsmaschinen)
Böhm-Werke A.-G., Berlin (Magnesiumlampen)
Busch. Rathenow (Optik)
Franz Cobau, Berlin (Ledertaschen für Photo- und
Kinoindustrie)
Contissa-Nettel. Stuttgart (Apparate)
Correx-Gesellschaft m. b. H.. Berlin (Filmentwicklung)
Efa, Ges. für Kino- und Phototechnik, Leipzig (Kino-
und Photo-Aufnahmeiampcn)
Ernemann-Werke A.-G., Dresden (Kino- und Photo-
Apparate)
Etablissements Andre Debrie, Paris (Kinoapparate u.
Maschinen)
Film-Kurier, Berlin
Film-Maschinen-Fabrik Rapid, Berlin
Fr. Friedrich, Berlin (Tageslicht-Entwicklungsapparate
für Platten und Plan-Filme)
Otto Gast. Birlin (Entwicklungsgeräte)
Karl Geyer, Apparatebau G. m. b. H., Berlin-Adlers¬
hof (Kopieranstalt)
Glunz & Sohn, Hannover (Photographische Apparate)
lea, Dresden (Apparate und Optik)
Ihagee, Kamerawerk Dresden
Richard Jahr, Dresden. Trockenplatten
Jos.-Pe. Farbenphoto G. m. b. H.. Hamburg
.Jupiter-Kunstlicht. Berlin und Frankfurt a. M.
Kaufmann-Theaterkunst. Berlin (Kostüme und Aus¬
stattung)
Fritz Kleiner. Berlin (Diapositive)
Wilhelm Knapp. Halle. Verlagsbuchhandlung (Fach¬
zeitschriften)
Kraft & Steudel G. m. b. H.. Dresden (Phot. Papiere)
Ernst Leitz, G. m. b. H., Rastatt i. Bad. (Projektoren)
Leitmayer, München (Photographische Objektive)
Leonar-W'erke, Hamburg-Wandsbek (Photopapicre
und Chemikalien)
Liesegang. Düsseldorf (Projektionsapparate)
Lichtbild-Bühne. Berlin (Fachliteratur)
Lignose-Film G. m. b. H., Berlin (Rohfilm)
Mentor-Kamera-Fabrik Dresden (Photographische
Apparate)
Johannes Nitzschke, Leipzig (Kinoapparate)
Optische Anstalt C. P. Goerz. Berlin-Friedenau
(Optik, Apparatebau und Rohfiim)
Optisch-Mechanische Industrie, Görlitz (Photo- und
Kino-Optik)
Orthozentrische Kneifer G. m. b. If.. Berlin (Op ische
Linsen)
Osrain G. m. b. H.. Bei Im (Lampen)
Phokira C. m. b. H., Berlin (K*no- und Photo-Ap¬
parate)
Rex-Film A.-G., Berlin (Filmherstellung und Vertrieb)
Chemische habr.k a. Aktien vorn E. Schering. Berlin
(Chemikalien)
Scherl-Verlag Berlin („Kinematograph" usw.)
Curt Schimpf. Berlin (Apparatebau,
Ufa, Berlin (Filmherstellung und Verleih. Theater,
Kennlicht- usw. Apparate)
Union Deutsche Verlagsgese.lschaft, Stuttgart (Zeit¬
schriften. Illustrations-Photographie usw.)
Vogtländer kt Co., Braunschweig (Kino- und Photo-
Apparate)
Wehler A.-G., Berlin (Kino- und Photo-Apparate)
Wübhen & Co.. Berlin (Alben usw )
R. Wemert, Berlin (Autnahir.e-Lampen)
Zeiß-Werke, Jena (Optik)
Es wird jetzt Aufgabe der Fiimorganisationen sein, in
nerhalb ihrer Kreise Stimmung t«ir eine Beteiligung zu
machen.
Mi Kollektivausstellungen beteiligen sich:
Pund Deutscher Lehrtilmhersteller,
Ausstellung der Deutschen Fach-Photographen (Zen¬
tral verband Deutscher Fachphotographen - Vereine
und Innungen, Photographen - Zv angsmnung und
Photographen-Vercin zu Berlin) und Gesellschaft
Deutscher Lichtbildner in München,
Die Ausstellung der deutschen Liebhaber-Photographen-
Vereine.
Wir vermissen hier den ..Reichsv erband Deutscher Licht -
spiel-Theaterbesitzer" mit Statistiken und anderem Ma¬
terial, vermissen auch eine Reihe großer Attraktionen,
etwa eine historische Schau über die Entwicklung des
Projektionsapparates. Das sind aber Dinge, für die es
noch nicht zu spät ist und die, wie uns versichert wirJ.
noch organisiert werden sollen.
In den allernächsten Tagen wird eine Reihe von
Ausschüssen gebildet werden, die diese Sonderaufgaben zu
lösen versuchen.
Nachdem die Ausstellung nun einmal geplant ist, und
nachdem die Spitzenorganisation sich aktiv daran beteiligt,
muß mit allen Mitteln dafür gesorgt werden, daß das
Unternehmen zu einem großen Erfolg wird. Denn ein
etwaiges Fiasko — an das wir nicht glauben können und
wollen — würde m erster Linie auf die Filmindustrie als
solche und damit in zweiter Linie auch auf die einzelnen
Unternehmungen Rückwirkungen haben, die vermieden
werden müssen.
‘ N l'vlk rr>a.l .,11, PtuiM-n ihrer K r..U-n Koihr.
ihr Spiel ukht. ihre Persönlichkeit steht immer im \ orde -
jtrunü Jer Handlung. der sie durch dir Temperament und ihre
I nge bumh nhe it ihr Geprägt gibt. Ihr Partne r W dli Pritsch
; ,ls hi»t i»u vj,.,Hspickri^h gut, Leistung
l.dian Hall-I*. vis gelte i durch ihre ausgeglichen« und an¬
sprechende Ma'stellung Je*in»\ J.U., u „d I rnst ll.tmuni. landen
Msh gut in das aHgemeint Milieu. Besonders erwähnt za u,r-
dci. Verdient d.ePhotographie von Karl Hoffman«. die wvsent-
hch zu dem Gefmg.n des (..m/m In trug Mas Pd.iikum bt-
KMiüte die persönlich . rsclim eneu Darsteller mit stürmischem
Mcifa'l. (ur den sie wiederholt danken konnten.
Ber line r Börsen-! otirier. ln. M - p>ja
. . Mr. Gäters Will /i„„ unterhaltender Niveauftlm ist in
iedem fldde /u erkennen, fr hat - U hier Hut de n iu>ge-
rtichreten Photographen Karl IMm.atm zusamrne «getan ,
Ber la«. s. VI.i lvj.5.
uitter der geschickten H md a ' kcgissetirs Mr Guter,
durch e.mgv glanz ende Ke gie-hnTalk. witzige Piimtitel und
».Mit /ulet/t durch cuh schauspielerische Leistungen ist hur
* n wirkliches I i Im tust spiel entstanden, dein der große hrfolg
äu; der l raitlluhrui g auch Weiterhin beschieden sei« wird Her
V nU M r •* ur,, - h «»sualda. W „ glaubt es kaum, daß s,e
ihrem schüchte rnen Jugendgenossvn • W illt Pritsch) e*rst ein paar
..Kippenstoße- versetzen maß. ehe er mc>, za,,, ,.h ,p,n cd
en t sc Ii ließt. ln de-e luden herum Lilian HalM»av:s. bild¬
schön aussehend, und N.gel Itarrte als s\ i * 4 ,is w i
eher Sportsm. ; n. In I ; -dv nr I t • M j
Mora. Georg John. Im übrigen erbr.-v.ht. d-, f ‘:r.
emral den Beweis, daß wir in d.r Lehn- d 1*1
«Karl Hoffman« > den Amerikanern mindest, i.. . >>, 4 , r t.
Bl tz
n n Hin
Hü «hm
Wifksa
„Kitiv"
Der W ebten. \ Mai 1
Man bleibt .v beim Th»
/enden Tempo, von f >r, Guter aber m gutem e\al
gefugt, lagt die Handlung dahin .
Wil/. Laune und Humor. dte hier zu einem de
ui d schönsten Lustspielfilme zus.imm« «gefugt ist
Oswalda mit bürgerlichem Sarnen, ist eine kleine lau/,
m t viel Hrfolg den neuesten Scluagt r von ..k:ppcn*toß
Adam singt ui U n< benbet mich n« ihren Jugendfreund t‘hu
* Willi Pritsch* eine glanzende neue Ptlmcrseheinung). nnsterf
verliebt ist . . . zum >vh!uß zwei Ute paare IKwalda I r:
ili d Lilian Hall-Mavts VgeT Harrte hegluckw linsehen kan«
's war ein ehrlicher Glückwunsch, den« w.«s Liehmanit
Guter an Lame und I ettipu schlechtweg nicht mehr authrn
können, machet! diese vier, so daß sich das Ganz* zu
glanzenden hrfolg gestalte te . G »st sicher an/um Ihikh.
Wochen hutdnrch iIhmt ..LI t/zug c | , den I
am /oo durchras« [ vtird.
MiHitaxspost, II. M.r 1^5.
Ii rasendem Tempo laßt keg sseur |lr. Johanne
nt Ulm .. Llt/zug der l.ivtte** die Lrlebnisst .. ri
DECLA-BIOSCOP VERLEIH ZZ
VERLElhBETRIEB OER
UNIVERSUM-FILM AKTIENGESELLSCHAFT
Seite 16
Nummer 952
könne und deshalb sogleich etwas von Berlin sehen wolle.
Während wir diskutieren, welches Theater sie besuchen
soll, legt sie weißen Puder auf und zieht rote Striche über
die Lippen, schwarze über die Augenbrauen und demon¬
striert damit unbewußt für Hircenburg. der am anderen
Tage die Präsidentschaft übernehmen soll. Ich mache
höflichst auf diese Tatsache aufr.erksam Sie aber lacht
und sagt. ..Politik interessiert mich nicht. Für mich
kommt nur der Film in Frage, und“ — dabei lächelt sic
schalkhaft — ..vielleicht auch noch die Liebe!“
Wir kehren wieder zu Karol und kaltem Kaffee zurück.
K^rol meint, so etwas trinkt man nicht. Aber ich habe
mir einmal sagen lassen, daß kalter Kaffee schön macht.
Vielleicht ist das richtig. Und wenn man viel mit schönen
Frauen zu tun hat, soll man auch nach dieser Richtung
hin etwas für sich tun. —ar—
Was wird aus der Kipho?
Bekanntlich soll vom 25. September bis 4. Oktober in
Berlin eine große Film- und Km i-Messe stattfinden, die
gleichzeitig als Ausstellung ein repräsentatives Bild des
deutschen Films geben soll.
Man hat von dieser Messe in den letzten Monaten rechi
wenig gehört. Fs waren, wie das beim Film nun einmal
nicht anders sein kann, allerhand Widerstände zu brechen
und allerhand Differenzen auszugleichen.
ln der letzten Sitzung des Press*. Ausschusses wurden
nun Aufschlüsse über das bisher Erreichte gegeben. Da¬
nach ist zunächst eine umfassende Beteiligung der Kino-
technik zu konstatieren, der eine erhebliche Interesselosig¬
keit innerhalb der Filmindustrie gegenübersteht.
Die Aussteller-Liste weist folgende Namen auf:
A.-G. für Anilin.abnkation (Agfa)
A. E. G., Berlin (Lampen usw.l
Apparatebau rreiburg .. B., G. m b. H.
Askania-Werke A.-G. (Kino-Aufnahme-Apparate, Per-
forier-Maschinen)
Atelier Memelsdorf (Photo)
Eugen Bauer, Stuttgart (Vorfühi ungsmaschinen)
Böhm-Werke A.-G.. Berlin (Magnesiumlampen)
Busch, Rathenow (Optik)
Franz Cobau, Berlin (Ledertaschen für Photo- und
Kinoindustrie)
Contissa-Nettel, Stuttgart (Apparate)
Correx-Gesellschaft m. b. H., Berlin (Fiimentwicklung)
Efa, Ges. für Kino- und Phototechnik, Leipzig (Kino-
und Photo-Aufnahmclampen)
Ernemann-Werke A.-G , Dresden (Kino- und Photo-
Apparate)
Etablissements Andre Debrie. Paris (Kinoapparate u.
Maschinen)
Film-Kurier, Berlin
Film-Maschinen-Fabnk Rapid. Berlin
Fr. Friedrich, Berlin (Tageslicht-Entwicklungsapparale
für Platten und Plan-Filme)
Otto Gast. Betlin (Entwicklungsgeräte)
Ka**! Geyer. Apparatebau G. m. b. H., Berlin-Adlers¬
hof (Kopieranstalt)
Glunz & Sohn. Hannover (Photographische Apparate)
Ica. Dresden (Apparate und Optik)
Ihagee, Kamerawerk Dresden
Richard Jahr, Dresden. Trockenplatten
Jos.-Pe Farbenphoto G. m. b. H.. Hamburg
Jupiter-Kunstlicht. Berlin und Frankfurt a. M.
Kaufmann-Theaterkunst. Berlin (Kostüme und Aus¬
stattung)
Fpitz Kleiner, Berlin (Diapositive)
Wilhelm Knapp, Halle, Verlagsbuchhandlung (Fach¬
zeitschriften)
Kraft & Steudel G. m. b. H.. Dresden (Phot. Papiere)
Ernst Leitz, G. m. b. H., Rastatt i. Bad. (Projektoren)
Leitmayer. München (Photographische Objektive)
Leonar-Werke, Hamburg-Wandsbek (Photopapiere
und Chemikalien)
Liesegang. Düsseldorf (Projektionsapparate)
Lichtbild-Bühne, Berlin (Fachliteratur)
Lignose-Film G. m. b. H., Berlin (Rohfilro)
Mentor-Kamera-Fabrik, Dresden (Photographische
Apparate)
Johannes Nitzschke, Leipzig (Kinoapparate)
Optische Anstalt C. P. Goerz. Berlin-Friedenau
(Optik. Apparatebau und Rohfilm)
Optisch-Mechanische Industrie. Görlitz (Photo- und
Kino-Optik)
Orthozentrische Kneifer G. m. b. H.. Berlin (Optische
Linsen)
Osram G. m. b. H., Berlin (Lampen)
Phokira G. m. b. 1L, Berlin (Kino- und Photo-Ap¬
parate)
Rex-Film A.-G.. Berlin (Filmherstellung u id Vertrieb)
Chemische Fabrik a. Aktien vo**m FI. Sch.-ring. Berlin
(Chemikalien)
Scherl-Verlag. Berlin (..Kinematograph “ usw.)
Curt Schimpf. Berlin (Apparatebau)
Ufa, Berlin (Filmherstellung und Verleih, Theater,
Heimiicht- usw. Apparate)
Union Deutsche Verlagsgesellschaft. Stuttgart (Zeit¬
schriften. Illustrations-Phot« graphie usw )
Vogtländer & Co., Braunschweig (Kino- und Photo-
Apparate)
Wehler A.-G., Berlin (Kinj- und Photo-Apparate)
Wübben & Co., Berlin (Alben usw.)
R. Wemert, Berlin (Aufnahme-Lampen)
Zeiß-Werke, Jena (Optik)
Fis wird jetzt Aufgabe der Fiimorganisationen sein in¬
nerhalb ihrer Kreise Stimmung für eine Beteiligung zu
machen.
Mit Kollektivausstellungen beteiligen sich:
Bund Deutscher Lehrfilmhersteller,
Ausstellung der Deutschen Fach-Photographen (Zen¬
tral verband Deutscher Fachphotographen - Vereine
und Innungen, Photograplu« - Zwangsinnung und
Photographen-Verein zu Berlin) und Gesellschaft
Deutscher Lichtbildner in München,
Die Ausstellung der deutschen Liebhaber-Photographen-
Vereine.
Wir vermissen hier den „Reichsverband Deutscher Licht-
spiel-Theaterhesitzer“ mit Statistiken und anderem Ma
terial, vermissen auch eine Reihe großer Attraktionen,
etwa eine historische Schau über die* FIntwicklung des
Projektionsapparates. Das sind aber Dinge, für die es
noch nicht zu spät ist und die, wie uns versichert wirJ.
noch organisiert werden sollen.
ln den allernächsten Tagen wird eine Reihe von
Ausschüssen gebildet werden, die diese Sonderautgabcn zu
lösen versuchen.
Nachdem die Ausstellung nun einmal geplant ist. und
nachdem die Spitzenorganisation sich aktiv daran beteiligt,
muß mit allen Mitteln dafür gesorgt werden, daß das
Unternehmen zu einem großen Erfolg wird. Denn e«n
etwaiges Fiasko — ah das wir nicht glauben können und
wollen — würde in erster Linie auf die Filmindustrie als
solche und damit in zweiter Linie auch auf die einzelnen
Unternehmungen Rückwirkungen haben, die vermieden
werden müssen.
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** and criMrriwher ,u ,*"*
unter d.i H, ;j , ,.| ust,piel" „. ktr.tr A-,l /u s,t.u. Ink am
,Kr 'ff* 1 'rillt kann nur ,„r IUmcS. suns raten.
Täulithe IV.iiuk.li.u.. I 2. \|.i n>* 5 .
Kill fabelhafte r L’iljt. ausgestaftet mit all > c
schalten. die iiian vt*n einem deutschen l nteiltaituncsi
langen kann. I in I■ ilitt. dir s»„tur überall um tl* n g !
stürmischen Hviiali autgenouriivii uerden vk:*d. wu iit
auhübrung in» Ili-Fiibi! am /.*** . IKr: Regr-scU' |»r
hiinrn s CtUtcr hat durchweg fceschinuckwiile. kherd g
geschaffen. I ir.c bemmders pack. uJ v Aufnahme »t n
Nkledcrgalh. des um äsender («iscliwu digkcit djlnnbraust
Klit//iiiii‘s der Liebe xcluiuii 1 Atem um’ Spannung lut
dem Kikn aber v«»r allen» auch die IbNdter ein: Ossi in«
I ’lia« Hall-Ibvis, Willi Pritsch urd Vgcl Harne. >a.
zusammen mit K.irl h*>ffl«iann und kud» Leid un ..Itl i/zu,
I lein** einen LilmsehlaKer iteschatUu. v»m dein du Herst
Uia uuhl eine heträchlliebe Anzahl \«»n Keinen u .
setzen k«mnei*.
\ olk>-/eitniiK. M. M 19J5.
Premie»enrummet. Ikifall urj viele \ erbtueaneen a
teiltete*n vor dem \orhaiiK. Im ganzen einer der erfreul*».
Aberde der S.ijst»n, Stunden \ > i| I ..im I emp - un rt. I
Lletcanz. W it/. schonen Lnuen. technischen Lines- n.
Kritiker, beglückt, einen deutschen Lilm einmal rftckhalf’os !
tw *lurien. legt mehrmals si in Lssimoeis aus der H ** d »i
ludie'en. I»r. Johannes f.uitr hat den Film g. J t
Robert L ebimnn das .niu mn st irkvr s f' d ; . .
I»rehbuch verfallt. Km Lilm. in dt in ei i lach alles sch«»n t
Kige
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VERLEIHBETRIEB DER
UNIVERSUM-FILM AKTIENGESELLSCHAFT
Seite 16
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könne und deshalb sogleich etv'a« von Berlin sehen wolle.
Während wir diskutieren, welches Theater sie besuchen
soll, legt sic weißen Puder auf u ld zieht rote Striche über
die Lippen, schwarze über die \ugenbrauen und demon¬
striert damit unbewußt für Hndenburg. der am anderen
Tage die Präsidentschaft übernehmen s* 11. Ich mache
höflichst auf diese Tatsache aufmerksam Sie über lacht
und sagt: „Politik interessier 4 mich nich* hür mich
kommt nur der Film in Frage, und’* — dabei lächelt sie
schalkhaft — „vielleicht auch noch die Liebe!“
Wir kehren wieder zu Kan»! und kaltem Kaffee zurück.
K^rol meint, so etwas trinkt man nicht. Aber ich habe
mir einmal sagen lassen, daß kalter Kaffee schön macht.
Vielleicht ist das richtig. Und wenn man viel mit schönen
Frauen zu tun hat, soll man aich nach dieser Richtung
hin etwas für sich tun —ar—
Was wird aus der Kipho?
Bekanntlich soll vom 25. Sepiember bis 4 Oktober in
Berlin eine große Film- und Kino-Messe stattfinden, die
gleichzeitig als Ausstellung ein repräsentatives Bild dis
deutschen Films geben soll.
Man hat von dieser Messe in etn letzten Monaten rechi
wenig gehört. Es waren, wie das beim hilm nun einmal
nicht anders sein kann, allerhand Widerstände zu brechen
und allerhand Differenzen auszugleichen.
In der letzten Sitzung Jes Press» Ausschusses wurden
nun Aufschlüsse über das bisher Frreichte gegeben. Da¬
nach ist zunächst eine umfassende Beteiligung der Kino-
technik zu konstatieren, der eine erhebliche Interesselosig¬
keit innerhalb der Filmindustrie gegenübersteht.
Die Aussteller-Liste weist folgende Namen auf:
A.-G. für Anilir fabnkat on -Agfa)
A. E. G„ Berlin (Lampen usw.)
Apparatebau Freiburg i. B., G. ni b. H,
Askania-Werke A.-G. (Kino-Aufnahme-Apparate, Per-
forier-Maschinen)
Atelier Memelsdorf (Ph >to)
Eugen Bauer, Stuttgart (Vortü h ungsmaschmen)
Böhm-Werke A.-G., Berlin (Magnesiumlampen)
Busch. Rathenow (Optik)
Franz Cobau. Berlin (Ledertaschen für Photo- und
Kinoindustrie)
Contissa-Nettel, Stuttgart (Apparate)
Correx-Gesellschaft m. b. H.. Berlin (Filmentwicklung)
Eta, Ges. für Kiro- und Phototechnik, Leipzig (Kino-
und Photo-Aufnahme’ampen)
Ernemann-Werkc A.-G., Dresden (Kino- und Photo-
Apparate)
Etablissements Andre Debr»e. Paris (Kinoapparate u.
Maschinen)
Film-Kurier, Berlin
Film-Maschinen-Fabrik Rapid, Berlin
Fr. Friedrich, Berlin (Tageslicht-E.itwicklungsapparate
für Platten und Plan-Filme)
Otto Gast. Berlin (Entwicklungsgeräte)
Karl Geyer, Apparatebau G. m. b. H., Berlin-Adlers-
hof (Kopieranstalt)
G!unz & Sohn. Hannover (Photographische Apparate)
Ica. Dresden (Apparate und Optik)
ihagce, Kamera werk Dresden
Richard Jahr, Dresden. Trockenplatten
Jos.-Pe. Farbenphoto G. m. b. H., Hamburg
Jupiter-Kunstlicht. Berlin und Frankfurt a. M.
Kaufmann-Theaterkunst. Berlin (Kostüme und Aus¬
stattung)
Fritz Kleiner, Berlin (Diapositive)
Wilhelm Knapp. Halle. Verlagsbuchhandlung (Fach¬
zeitschriften)
Kraft & Steudel G. m. b. H.. Dresden (Phot. Papiere)
Ernst Leitz, G. m. b. H., Rastatt i. Bad. (Projektoren)
Leitmayer. München (Photographische Objektive)
Leonar-Werke, Hamburg-Wandsbek (Photopapiere
und Chemikalien)
Liesegang. Düsseldorf (Projektionsapparate)
Lichtbild-Bühne, Berlin (Fachliteratur)
Lignose-Film G. m. b. H , Berlin (Rohfilm)
Mt ntor-Kamera-Fabrik, Dresden (Photographische
Apparate)
Johannes Nitzschke, Leipzig (Kinoapparate)
Optische Anstalt C. P. Goerz, Berlin-Friedenau
(Optik. Appai^tebau und Rohfilm)
Optisch-Mechanische Industrie. Görlitz (Photo- and
Kino-Optik)
Orthozentnschc Kneifer G. m. b. 1L. Berlin (Optische
Linsen)
Osium G. m. b. H., Berlin (Lampen)
Phoktia C. m. b. H. f Berlin (K»no- und Photo- Ap¬
parate)
Rex-Film A.-G., Berlin (Filmherstellung und Vertrieb)
Chemische Fabrik a. Aktien v.»rm E. Schering. Berlin
(Chemikalien)
Scherl-Verlag. Berlin („Kinemaiograph“ uvw )
Curt Schimpf, Berlin (Apparatebau)
Ufa. Berlin (Filmherstellung und Verleih. Theater,
Heimlicht- usw. Apparate)
Union Deutsche Verlagsgescllscliaft. Stuttgart (Zeit¬
schriften. Illustrations-Ph dographte usw.)
Vogtländer & Co., Braunschweig (Kino- und Photo-
Apparate)
W'ehler A -G., Berlin (Kino- und Photo-Apparate)
Wübben & Co., Berlin (Alben usw.)
R. Weinert, Berlin (Autnahmc-Lumpen)
Zeiß-Werke, Jena (Optik)
Es wird jetzt Aufgabe der Fiimorganisationen sein, in
nerhalb ihrer Kreise Stimmung lür eine Beteiligung zu
machen.
Mi: Kollektivausstellungen beteiligen sich:
Pund Deutscher Lehrfilmhersteller,
Ausslellung der Deutschen Fach-Photographen (Zen-
tralverhand Deutscher Fachphotographen - Vereine
und Innungen. Photographen - Zw angsinnung und
Photographen-Verein zu Berlin) und Gesellschaft
Deutscher Lichtbildner in München.
Die Ausstellung der deutschen Liebhaber-Photographcn-
Vereine.
Wir vermissen hier den ..Reichsverband Deutscher Licht-
spiel-Theaterhesitzer*' mit Statistiken und anderem Ma¬
terial, vermissen auch eine Reihe großer Attraktionen,
etwa eine historische Schau über die Entwicklung des
Projektionsapparates. Das sind aber Dinge, für die es
noch nicht zu spät ist und die, wie uns versichert wirJ.
noch organisiert werden sollen.
ln den allernächsten Tagen wird eine Reihe von
Ausschüssen gebildet werden, die diese SonJeraufgaben zo
lösen versuchen.
Nachdem die Ausstellung nun einmal geplant ist. und
nachdem die Spitzenorganisation sich aktiv daran beteiligt,
muß mit allen Mitteln dafür gesorgt werden, daß das
Unternehmen zu einem großen Erfolg wird. Denn ein
etwaiges Fiasko — an das wir nicht glauben können und
wollen — würde in erster Linie auf die Filmindustrie als
solche und damit in zweiter Linie auch auf die einzelnen
Unternehmungen Rückwirkungen haben, die vermieden
werden müssen.
Dvut'clic Taxcs./eitiinx, l.« \|.,
Im !iliu/u*tcm|». r..ll| ditn» im Lt.i-Hil.iM ..in /..., uc/i.kU
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ZtlgstUvk!
Norwäris. Im. \f., :
.jIUv ist frohlutirig gemacht. man w;rd nu verstimmt
l*r. Johannes «.nur . t scheinbar dir gehörei.« I.uMmiu'-
regisscur. Ir langt m t rincm Lustspiel an und schlagt dam
m div Grotesk« um. was i.an aber niwlit a’s »iriicli. M.ndim
.1 - Mcigerang ipiwdit. (.rtir i;irui sogar mit «mir regel¬
te* hlcn Sensation au! das ist dt r Blitz/ug |».,s «| , , u
!at vollend« tu iilmi*caen Sehens. du /i ehrlichem 1-1,4
l>:t I ragt rin di r Hauptrolle, CKsi Oswalda. i^t
riklH nur eit« fesche laii/erm inmitten so und m» vieler Girls
• da% ivt |*i nachgerade die Berliner Ile/« »chitung für Tan/e-
n tuten I, 'widern auch e:i« draufgängerische und ehrliche luh.
haberin. Willi Fritsch ist köstlich als scMivliteriter Jugend-
freund, der von der Ihinie der Gesellschaft .«|s unschuldiges
W|d« r auserkoren ist. v « /u begleiten, damit der reiche Vetter
«der süchtig wird l»,«s« wirklich schon« Hatte H l.iliat» Hall-
HaVis. u J d« r begehr« tisweMe \ etter \ g* I Harri«, dir ui:t
einer scfaiusp.t lertsch« n Unvlt tung uufw arten. da er. obwohl
/u leder I ollht 1 fähig, immer so wohltemperiert /unukhuf t nj
blich. Karl Hott.n.mn lieferte als P :ogruph. iMtnenthch. w
er < »ssis Heine. >ektg!ast*r Un« durch di« tilgen m > H
trunkenen betrachten laßt eine H« ’ ill cr/wingemV Arb
l.ichthüdbiihtic. 7 . Yl.t l'fjs
. . Fs Mi zunächst also konstatiert, daß der Itf t.'/Ug recht
vergnügte Fahrgaste hatte, die sich nicht nur ,11 dci äußeren
Pracht, sondern auch an dem Personal Irenen durften. Pur di«
Fahrtroute /'.ehrtet Robert I ‘Imtann \ runtw »rtK Si« •
m buntester Abwechslung durch die Hoh« n und \ ,dtrungt ’
koketten Liebesspiels. sow « durch liebliche und oft auch recht
romantisch« Gegenden di r menschltcU n I « den -, tuiten. dem
prächtige Naturlandschaften .«u* S. \ctikn und w.uidt^v
Hauten »Kud; Feldl /ur Folie dienten Ihe lustig,. Zugführer
ist < Kcj (Hw.iidu. Manchmal -t I •. rni I i
vtnige dünne Flitterbchange. Ab« r für so li H« K gtom.it« w
recht kleidsame urd passende Tfucht. Ha d ars m.itidi ite
national tst, so muß auch das Zugpersonal deinentspn end * t*
Mil großem Vergnügen begrüßen w r dt'halb d * ' t«'
wieder den famoseu und sympathischen V Ban u; i I
HaM-Havis. Wahr« Kabinettstück« drolliger r .tr.ikn r
lieferten Henry Bender. Kar» Plate» und J - • m I* n
ren Fpisoden . . . die Liehenswfrdigki-it des Gun/ •» war d’ .
so stark, daß alle Beteiligten immer wieder nnt Jul vor i«
Vorhang gerufen wurden. Man Jarf .ls»> wohl ul-
d'«'«r Hlit//ug sieghalt durch d Welt brausen wird
r J vca
DECLA-BIOSCOP VERLEIH IZ:
VERLEIHBETRIEB OER
UNIVERSUM-FILM AKTIENGESELLSCHAFT
Seite 16
Rmematograpf)
Nummer 952
könne und deshalb sogleich etwas von Berlin sehen wolle.
Während wir diskutieren, welches Theater sie besuchen
soll, legt sie weißen Puder auf und zieht rote Striche über
die Lippen, schwarze über die Augenbrauen und demon¬
striert damit unbewußt für Hmdenburg. der am anderen
Tage die Präsidentschaft übernehmen soll. Ich mache
höflichst auf diese Tatsache ai ImerKsam Sie aber lacht
und sagt: ..Politik interessiert mich nicht. Für mich
kommt nur der Film in Frage, und" — dabei lächelt sie
schalkhaft — „vielleicht auch noch die Liebe!“
Wir kehren wieder zu Karo! und kaltem Kaffee zurück.
K..rol meint, so etwas trinkt man nicht. Aber ich habe
mir einmal sagen lassen, daß kalter Kaffee schön macht.
Vielleicht ist das richtig. Und wenn man viel mit schönen
Frauen zu tun hat, soll man auch nach dieser Richtung
hin etwas für sich tun. —ar—
Was wird aus der Kipho?
Bekanntlich soll vom 25. September bis 4. Oktober in
Berlir eine große Film- und K uo-Messe stattfinden, die
gleichzeitig als Ausstellung ein repräsentatives Bild des
deutschen Films geben soll.
Man hat von dieser Messe in den letzten Monaten recht
wenig gehört. Es waren, wie das beim Film nun einmal
nicht ancers sein kann, allerhand Widerstande zu brechen
und allerhand Differenzen auszugleichen.
ln der letzten Sitzung Jes Press*--Ausschusses wurden
nun Aufschlüsse über das bishei Erreichte gegeben Da¬
nach ist zunächst eine umfasserde Beteiligung der Kino¬
technik zu konstatieren, der eine erhebliche Interesselosig¬
keit innerhalb der Filmindustrie gegenübersteht
Die Aussteller-Liste weist folgende Namen auf:
A.-G. für Anilinfabrikation (Agfa)
A. E. G., Berlin (Lampen usw.)
Apparatebau Freiburg i. B., G. r.i b. H.
Askania-Werke A.-G. (Kino-Aufnahme-Apparate, Per-
forier-Maschinen)
Atelier Memelsdorf (Photo)
Eugen Bauer, Stuttgart (Vorfühl ungsmaschinen)
Böhm-Werke A.-G.. Berlin (Magnesiumlampen)
Busch. Rathenow (Optik)
Franz Cobau. Berlin (Ledertaschen für Photo- und
Kinoindustrie)
Contissa-Nettel, Stuttgart (Apparate)
Correx-Gesellschaft m. b. H., Berlin (Fitmentwicklung)
Efa, Ges. für Kino- und Phototechnik, Leipzig (Kino-
und Photo-Aufnahnr.elampen)
Ernemann-W'erke A.-G., Dresden (Kino- und Photo-
Apparate)
Etablissemen's Andre Debrie, Paris (Kinoapparate u.
Maschinen)
Film-Kurier. Berlin
Film-Maschinen-Fabrik Rapid, Berlin
Fr. Friedrich, Berlin (Tageslicht-Entwicklungsapparate
für Platten und Plan-Filme)
Otto Gast. Berlin (Entwicklungsgeräte)
Karl Geyer. Apparatebau G. m. b. H., Berlin-Adlers¬
hof (Kopieranstalt)
Glunz & Sohn Hannover (Photographische Apparate)
'ca, Dresden (Apparate und Optik)
Ihagce, Kamera werk Dresden
Richard Jahr. L'resden. Trockenplatten
Jos.-Pe. Farbenphoto G. m. b. H.. Hamburg
Jupiter-Kunstlicht, Berlin und Frankfurt a. M.
Kaufmann Theaterkunst. Berlin (Kostüme und Aus¬
stattung)
Fritz Kleiner. Berlin (Diapositive)
Wilhelm Knapp. Halle. Verlagsbuchhandlung (Fach¬
zeitschriften)
Kraft & Steudel G. m. b. H., Dresden (Phot. Papiere)
Ernst Leitz G. m. b. H., Rastatt i. Bad. (Projektoren)
Leitmayer, München (Photographische Objektive)
Leonar-Werke, Hamburg-Wandsbek (Photopapiere
und Chemikalien)
Liesegang. Düsseldorf (Projektionsapparate)
Lichtbild-Bühne, Berlin (Fachliteratur)
Lignose-Film G. m. b. H., Berlin (Rohfilm)
Mentor-Kamera-Fabrik Dresden (Photographische
Apparate)
Johannes Nitzschke. Leipzig (Kinoapparate)
Optische Anstalt C. P. Goerz, Berlin-Friedenau
(Optik, Apparatebau und Rohf’im)
Optisch-Mechanische Industrie. Görlitz (Photo- und
Kino-Optik)
Orthozentrische Kneifer G. m. b. H.. Berlin (Optische
Linsen)
Osiam G. m. h. H., Berlin (Lampen)
Phokira G. m b. H. t Berlin (Kino- uni Photo-Ap¬
parate)
Rex-Film A.-G., Berlin (Filmhc/siellung und Vertrieb)
Chemische Fabrik a. Aktien vorm E. Sc lering. Berlin
(Chemikalien)
Scherl-Verlag, Berlin („Kisiematograph“ usw.)
Curt Schimpf, Berlin (Apparatebau}
Ufa, Berlin (Filmherstellung und verleih, Theater,
Heimlicht- usw. Apparate)
Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart (Zeit¬
schriften. Illustrations-Pholc graphie usw.)
Vogtländer & Co., Braunschweig (Kino- und Photo-
Apparate)
Wehler A.-G., Berlin (Kino- und Photo-Apparate)
Wübben & Co., Berlin (Alben usw.)
R. Wein^rt, Berlin (Aufnahme-Lampen)
Zeiß-Werke, Jena (Optik)
Es wird jetzt Aufgabe der Filmorganisationen sein, in¬
nerhalb ihrer Kreise Stimmung für eine Beteiligung zu
machen.
Mi Kollektivausstellungen beteiligen sieh:
Bund Deutscher Lehrfilmhersteller,
Ausstellung der Deutschen Fach-Photographen (Zen-
tralverhand Deutscher Fachphotographen - Vereine
und Innungen, Photographen - Zwangsinnung und
Photographen-Verein zu Berlin) und Gesellschaft
Deutscher Lichtbildner in München,
Die Ausstellung der deutschen Liebhaber-Photographi n-
Vereine.
Wir vermissen hier den ,,Reichsverband Deutscher Licht-
spiel-Theaterbesitzer“ mit Statistiken und anderem Ma¬
terial, vermissen auch eine Reihe großer Attraktionen,
etwa eine historische Schau über die Entwicklung des
Projektionsapparates. Das sind aber Dinge, für die es
noch nicht zu spät ist und die, wie uns versichert wird,
noch organisiert weiden sollen.
ln den allernächsten Tagen wird eine Reihe von
Ausschüssen gebildet werden, die diese SonJeraufgabcn z*i
lösen versuchen.
Nachdem die Ausstellung nun einmal geplant ist. und
nachdem die Spitzenorganisation sich aktiv daran beteilig),
muß mit allen Mitteln dafür gesorgt werden, daß das
Unternehmen zu einem großen Erfolg wird. Denn ein
etwaiges Fiasko — an das wir nicht glauben können und
wollen — würde in erster Linie auf die Filmindustrie als
solche und damit in zweiter Linie auch auf die einzelnen
Unternehmungen Rückwirkungen haben, die vermieden
werden müssen.
hi m-Kurier. 7 . M.i I
I».» hat Robert licbmann einen sehr ergebnen l.ust-
sptehtoff di-m Film gewonnen . Im r-solutt IMv.i Man
Mal «Ksi Os» alda seilen v> beherrscht and mit einer so be¬
dachten Wirkung agieren sehen »k unter hr. huters Regie
S, ‘ ***** “»'* ^h.eßt Koholg wu M.it Murraj. sie sch,, adll und
s|*ruht \or V ergnugen. 41s Hegleitm.mn entwickelt W illi Fritsch
seine Hebens«urdige Jugend. Fm graziöser Tölpel, der gute
Junge des bürgerlichen Fiim-t uMspicU. aber glfickbcherwe.se
n**IIik »nmanimrt und unverbraucht . . . ha> l.egenspieU r-
haar: Fti.an Hail-|»avis „nd N.gcl ttorrie. Fr em lenden-
längs Hüne, serviert n.it allem Knock-outs dir I rde. prächtiges
tolnü und weltmännisches Fach-n. Lilian HaiMfc»\is c im
vornehme hallte der < .esc l»sc halt. Jenny Jugo gibt ein liebe- s.
kleines N’ortsmadel. I nen Redakteur stellt Frust Hofm.inn aut
V,,!l mujitire ii Heim und . und das Fnsembk
mag Sich damit begnügen, daß hv t.ute s R^, c jeden aut amti-
santc Art in de». Reigen embe/<g her t Um. der da>
I ubikum n Fkstase bringt, ist die Blnz-Zug-Fahrt . . Fine
Hvmm aut die leJm.k. Raum und Alt s nd eins geworden.
Man ibeu m.t hie IW.gr.pl, u K .r! Sl.uiu.a, ..S e rgre.o u de
lekehtn. Stur/t mit der improvisierenden Kamera aut jede fk-
Ugenheit die Ihm Rudi lelds großzügige Ba.iki.ns, <d er lunn-
bau der Zeitung!) zur Verfügung stellt. t » lf Premitrenemdruck
Uar Stark urd nachhaltig. has Publikum belustigte s,*h aut das
tmmvr Sh r ,M r K ? ttB V ,l * r * urüv ‘ l d8rch «"Kunden Beifall
immer w »der vor den Vorhang geraten . Bitte. ctnMeige«
' erehrtes Pw bk um. der PI.t/zug der Liebe hat |*f.../ ru ifui
derttausende und wird de nächsten Wochen tal nmaß k u *
AlKi.d tm lla-Palast .-biahrcn Jedes utrs,, f . K-
den Film in seinen Soinmerfahrpi. 1 ernstell-:>
Der FHm. Nr. P>.
. I»rehbuch. Musik, h "\ und < e\. d - Vl »d !
alleinigen Ff folgst rage r. K-tt ist ihs; Oswa'da. t -h ,,,j
schön, gelenkig und neckisch, listig und utersUchti ?'--»/»«
und liehe%krank? Charte» ,s. W.lb Frttsch. tn'cli und .ne "
nehm. schüchtern ui e* drotl.g. % v rl • bt , tappsg' K ntt
hinzu die gut«. Katnctn-ArbvHoffttia» ns. d<e alh Ideen dt
I »rehbuches sehr geschickt mit alten fuoghclu n Ir v ks /u li J
brachte, und d,t stilsichcren Bauten lelds. um das /t ,
<- mein großen, ehrlichen FHolg zu machen. I t*d<ich komm« m
kinc tmitograph. Nr. «;fM.
. hlv AllKelegetth •! Ist ui' -c. rr? •;<.* ’ioft
gibt allerhand hübsche Trick-, Traum- und f>han5 »
eine fabelhafte Fahrt im Hlit/z. g und der.nw^
mtes Spul. Frauen, d e tudelbs i f( . ,, t s
Regisseur hr. Johanne t.uter nn «Ks Oswald«
havis. W Ui Fr tsch und l>«s! Hotmann «mm« j
d v Beifall des Publikums vor dem Vorhang
Wied e »m I , n gutes 1.1 sispu . und endlich e
ein g! tter. une i ge «ch .»ekler t Kvi-t Kw*ald ,-fcri«*|g
inszeniert. Ks
n attsge/tieh-
. Ftlta« Hall
DECLA-BIOSCOP VERLEIH Z:Z.
VERLEIHBETRIEB DER
UNIVERSUM-FILM AKTIENGESELLSCHAFT
Seite 16
funcmatograpf)
Nummer 952
könne und deshalb sogleich etwas von Berlin sehen wolle.
Während wir diskutieren, welcies Theater sie besuchen
soll, legt sie weißen Puder auf unJ zieht rote Striche über
die Lippen, schwarze über die Augenbrauen und demon¬
striert damit unbewußt für Hindenburg. der am anderen
Tage die Präsidentschaft übernehmen soP. Ich mache
höflichst auf diese Tatsache aufn erksam. Sie aber lacht
und •sagt. „Politik interessiert mich nicht Für mich
kommt nur der Film in Frage, und“ — dabei lächelt sie
schalkhaft — ♦.vielleicht auch noch die Liebe!“
Wir kehren wieder zu Karol und kaltem Kaffee zurück.
Kurol meint, so etwas trinkt man nicht. Aber ich habe
mir einmal sagen lassen, daß kalter Kaffee schön macht.
Vielleicht ist das richtig. Und wenn man viel mit schönen
Frauen zu tun hat, soll man auch nach dieser Richtung
hin etwas für sich tun. —ar—
Was wird aus der Kipho?
Bekanntlich soll vom 25. September bis 4. Oktober in
Berlin eine große Film- und Kino-Messe stattfinden, die
gleichzeitig als Ausstellung ein repräsentatives Bdd des
deutschen Films geben soll.
Man hat von dieser Messe in den letzter. Monaten rechi
wenig gehört. Es waren, wie das beim Film nun einmal
nicht anders sein kann, allerhand Widerstände zu brechen
und allerhand Differenzen auszugl-ichen.
ln der letzten Sitzung des Presse-Ausschusses wurden
nun Aufschlüsse über das bisher Erreichte gegeben. Da¬
nach ist zunächst eine umfassende SBeteiligung der Kino¬
technik zu konstatieren, der eine erhebliche Interesselosig¬
keit innerhalb der Filmindustrie gegenübersteht
Die Aussteller-Liste weist folgend«* Namen auf:
A.-G. für Anilinfabnkatu n (Agfa)
A. E. G., Berlin (Lampen usw.)
Apparatebau Freibu.g i. B. f G. m. b 11.
Askania-Werke A.-G. (Kino-Aufnahme-Apparate. Per¬
forier-Maschinen)
Atelier Memelsdorf (Photo)
Eugen Bauer, Stuttgart (Vorfüh ungsmaschincn)
Böhm-Werke A.-G . Berlin (Magnesiumlampen)
Busch. Rathenow (Optik)
Franz Cobau Berlin (Ledertaschen für Photo- und
Kinoindustrie)
Contissa-Nettel, Stuttgart (Apparate)
Correx-Gesellschaft m. b H., Berlin (Filmentwicklung)
Efa, Ges. für Kino- und Phototechnik, Leipzig (Kmo-
und Photo-Aufnahmelampen)
Ernemann-Werke A.-G., Dresden (Kino- und Phot«>-
Apparate)
Etablissements Andre Debrie, Paris (Kinoapparate u.
Maschinen)
Film-Kurier, Berlin
Film-Maschinen-Fabrik Rapid, Berlin
Fr. Friedrich, Berlin (Tagesiicht-Entwicklungsapparate
für Platten tnd Plan-Filme)
Otto Gast. Berlin (Entwicklungsgeräte)
Ka-t Geyer, Apparatebau G. m. b. H„ Berlin-Adlers¬
hof (Kopieranstalt)
Glunz & Sohn, Hannover (Photographische Apparate)
Ica. Dresden (Apparate und Optik)
Ihagee. Kamera werk Dresden
Richard Jahr. Dresden. Trockenplatten
Jos.-Pe. Farbenphoto G. m. b. H.. Hamburg
Jupiter-Kunstlicht, Berlin und Frankfurt a. M.
Kaufmann-Theaterkunst. Berlin (Kostüme und Aus¬
stattung)
Fritz Kleiner. Berlin (Diapositive)
Wilhelm Knapp, Halle, Verlagsbuchhandlung (Fach¬
zeitschriften)
Kraft & Steudel G. m. b. H., Dresden (Phot. Papiere)
Ernst Leitz, G. m. b. H., Rastatt i. Bad. (Projektoren)
Leitmayer. München (Photographische Objektive)
Leonar-Werke, Hamburg-Wandsbek (Photopapiere
und Chemikalien)
Liesegang. Düsseldorf (Projektionsapparate)
Lichtbild-Bühne, Berlin (Fachliteratur)
Lignose-Film G. m. b. H., Berlin (Rohfilm)
Mentor-Kamera-Fabrik. Dresden (Photographische
Apparate)
Johannes Nitzschke, Leipzig (Kinoapparate)
Optische Anstalt C. P. Goerz, Berlin-Friedenau
(Optik. Apparatebau und Rohfilm)
Optisch-Mechanische Industrie, Görlitz (Photo- und
Kino-Optik)
Orthozentrische Kneifer G. m. b. H.. Berlin (Optische
Linsen)
Osi am G. m. b H , Berlin (Lampen)
Phokira G. m. b. H , Berlin (Kino- und Photo-Ap¬
parate)
Rex-Film A.-G., Berlin (Filmher^teMung und Vertrieb)
Chemische Fabrik a. Aktien vorm. E. Schering. Berlin
(Chemikalien)
Scherl-Verlag, Berlin (..Kinematograoh“ usw.)
Curt Schimpf. Berlin (Apparatebau)
Ufa, Berlin (Filmherstellung und Verleih, Theater.
Heimlicht- usw. Apparate)
Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart (Zeit¬
schriften. Illustrations-Photographie usw )
Vogtländer & Co., Braunschweig (Kino- und Photo-
Apparate)
W'ehler A.-G., Berlin (Kino- und Phot«#-Apparate)
Wübben & Co., Berlin (Alben usw.)
R. Weinert. Berlin (Aufnahme-Lampen)
Zeiß-Werke, Jena (Optik)
Es wird jetzt Aufgabe der Fiimorgamsationen sein, in¬
nerhalb ihrer Kreise Stimmung für eine Beteiligung zu
machen.
Mit Kollektivausstellungen beteiligen sich.
Pund Deutscher Lehrfilinhersteller,
Ausslellung der Deutschen Fach-Photographen (Zen¬
tralverband Deutscher Fachphotographen - Vereine
und Innungen, Photographc u - Zwangsinnung und
Photographen-Verein zu Be Im) und Gesellschaft
Deutscher Lichtbildner in München,
Die Ausstellung der deutschen i.iebhaber-Photographen-
Vereine.
Wir vermissen hier den „Reichsverband Deutscher Licht-
spiel-Theaterhesitzer“ mit Statistiken und anderem Ma¬
terial, vermissen auch eine Reihe gr«#ßer Attraktmnen.
etwa eine historische Schau über die Entwicklung des
Projektionsapparates. Das sind aber Dinge, für die es
noch nicht zu spät ist und die, wie uns versichert wird,
noch organisiert werden sollen.
In den allernächsten Tagen wird eine Reihe von
Ausschüssen gebildet werden, die diese Sondcrautgaben zu
lösen versuchen.
Nachdem die Ausstellung nun einmal geplant ist. und
nachdem die Spitzenorganisation sich aktiv daran beteiligt,
muß mit allen Mitteln dafür gesorgt werden, daß das
Unternehmen zu einem großen Erfolg wird. Denn ein
etwaiges Fiasko — an das wir nicht glauben können und
wollen — würde in erster Linie auf die Filmindustrie als
solche und damit in zweiter Linie auch auf die einzelnen
Unternehmungen Rückwirkungen haben, die vermieden
werden müssen.
DECLA-BIOSCOP VERLEIH l":
VERLEIHBETRIEB DER
UNIVERSUM-FILM AKTIENGESELLSCHAFT
Nummer M52
ftincmotograph
Still IM
I) K \\ W K I I) S T K l’ F K L
Schauspiel nach dem dieser ame¬
rikanische I*ilm gemacht norden ht.
hat auf den deutschen Huhnen sensatio¬
nelle l.rfolge gebracht und »st in einigen
Teilen Deutschlands, besonders in Sud-
deiilschland. lebhaft umstritten worden.
Das hat seinen Grund dann, weil im
Mittelpunkt des Films einmal die grobe
Pflichtverletzung eines Soldaten und zum
anderen der I hebruch steht.
In dem deutschen Schauspiel, das dem
Metro-Goldwyn-Film /ugrunde liegt, steht
eine Frau zwischen zwei Männern Alle,
ist auf Tragik und auf das Psychologische
eingestellt Das kann natürlich den
Amerikanern nicht genügen, und so
dichten sie noch einen Kommandanten
und ein Kommandantentochterlein hinzu.
Fs ergibt siwh nunmehr folgende Ge¬
schichte :
Der Grcn/täger Juan Ricardo, erst ein
paar Tage bei der Truppe, mach! durch
einen Zufall du Bekanntschaft mit der
hingen hübschen TochU-r des Komman¬
danten. fr mißt dieser Begegnung
keinerfei Bedeutung bei. amr die junge
Dame interessiert sich *ur den hübschen
Soldaten.
Der Fhrgeiz des Grenz lagert ist. Ser¬
geant zu werden, und so übernimmt er
dann die Aufgabe. sieb an Gtserita
her.m/umachen. die |unge temperament¬
volle Gattin des alter* Schmtgglers Pedro
Kr soll über die Frau Beweismaterial
heranschaffen und versucht, mit Gucritu
zu techt elinecht ein. ohne zu wessen, daß
man bei Pedro genau weiß, aus welchem
Grunde er kommt.
hs dauert nicht lange und aus dem
Spiel wird blutiger Frnst. Juan verfallt
dem Weibsteufel. Fr kann nicht von
Pedros Frau weg, wie sie auch in ihn
nicht nur verliebt ist, sondern von dem
Gefühl beherrscht wird, daß sie ohne
Juan nicht leben kann.
Sie bietet ihm das Beweismaterial. das
ihren Mann ins Gefängnis bringt, und ihm
die Beförderung verschafft. Kr aber bringt
es nicht über das Herz. Anzeige zu er¬
statten. Das besorgt jetzt Pedro, der in
der Angst um die Frau selbst nicht w..*iß,
was er tut. - Dem Schmuggler wird Pardon
gegeben. Gegen Juan ein Haftbefehl er¬
lassen Das erfährt der, als er gerade tm
Begriff ist, mit Guerita über die Grenze zu
flüchten. — Alles bricht in ihm zusammen.
Pedro bietet ihm Geld und die Möglichkeit
zur schnellen sicheren Flucht. Finzige Be¬
dingung: Flr darf Guerita nie Wiedersehen.
Schon hat er den FIntschluß gefaßt, die
Geliebte aufzugeben, aber im letzten
Augenblick ändert sich das Bild- Fr
geht — aber mit Guerita.
Pedro sicht, daß alles verloren ist.
Nur noch einen Abschiedskuß will er
mit seiner Frau tauschen. Sie kann
ihm diesen Wunsch nicht abschlagen
Fabrikat; Metro - Goldwvn, New
York
Manuskript : Nach Karl Schooherrs
Drama
Regie; Fred Niblo
Hauptrollen. Barbara La Murr, Roman
Novarro
Länge; 2517 Meter (M Akte)
Vertrieb Phocbus-Film A -G.
Uraufführung Marmorhaus
steht es. die spanmndc Har
ausgezeichnete Szencnbilder
zustellen Sie witd durch
gezeichnete Darsteller unterst
durchweg große Klasse
sind. — Da ist die
wundervolle Barbara
La Marr, neben ihr
der prachtvolle
Roman Novarro.
und geht mit dieser letzten Umarmung
(letchzeittg in den Tod.
Pedro hat seinen Dolch gezogen, und ehe
Juan es verhindern kann, sinkt die Geliebte
tödlich getroffen zu Boden. \k ährend
Juan schmerzerschütterd an der
Lei; he kniet. erscheinen Soldaten
die ihn verhaften und ins Gefängnis
füh'cn So schließt der Film
in der deutschen Bearbeitung, die
sie) der Bühnenfassung an paßt. —
In Amerika w.rd Juan zwar ver¬
urteilt. aber auf Fürsprache des
Kommandantertochterleins. das
vorner noch in verschiede¬
nen Fpisodcn rscheint. be¬
gnadigt. und der Grenzer
führt seine Retter.n, di
er lieben gelernt. naci
kurzer Zeit zum Traualtar.
— Zunächst üt der
Phozbus und Herrn
Walter Jonas dafür zu
dan sen. daß er uns vor
dieser Geschmacklosig¬
keit in unserem Sinne
bewahrt hat. — Schon -
hert gehört gewiß nicht
zu den deutschen Klas¬
sikern. aber immerhin
berührt es eigentüm¬
lich, wenn aus einem
der bedeutendsten tragischen Schau¬
spiele des letzten Jahrzehnts ein
Drama ohne Dramatik gemacht wird.
— In der jetzigen Fassung konnte
der „Weibsteufel” in Deutschland gemacht sein.
Die Regie Fred Niblos steht auf hohem Ni-
Nummer 952
Rincmotograpt)
SjiIc 2l
DAS YKlil'l ÄNDKTK
MÄDCIIKN
I .ibnk.it : C«»rvm May-Film.
Regie; (Jwv .Ims K rafft
*l.iuptrollen: II.» I.öth. Gabor R.ijnai.
Photographie; Alfred Hansen. Stcph. Klh» n
|jiiif|c. 2**5** Meter (fr Akte)
Vertrieb: I n.m«»r-h ilm A.-G.
Ur ildfulmmg: Theater a«n Ndlleidafl-Plal/
m;ii j i Nta-:
M KD MIDI 'S
Fabrikat: Sascha-Film. Wien
Manuskript V»cb Arthur Schnitzler
Regie : Michael Kertezs
Hauptrollen V «rkony. Esterha/v
Länge: 2111 Meter (7 Akte)
Vertrieb: Corsa-Film. Berlin
Uraufführung l T. Kurfurstendamm
1 .ACII KAIt 1 N i I I
il'ox11 nkiai
Fabrikat: Fox-Film-Cor *
4 Groteske« Dodo als Jockei
Das elektrisch* Haus
Die gestohlmen Braut»
Der Dynamit-E de
Vertrieb l>efa
Uraufführung Palmen hur*
en Herrschaften, die s*ch zur Hir-
stellunii dieses Filmes zusammenfan-
detj, schwebte sicher so etwa*' wie eine
Mai y > Pick Io rd-Rolle für Na L »th vor.
Sogar d i*» Karomuster du Kleidchens und
du Strumpfe mit dem Ringclmustcr waren
a la Pickford. Nun, lla Löth ist nun zwar
keine Pickford, aber sie »st so scharmant
und lebendig, daH es dieser Anlehnung
nicht bedurft hätte. Das Manuskript ist
nach einer Novelle von Maurus .lokal von
B. E. I.utilge verfallt. IXr Stoff hätte sich
ganz gilt mit weniger Gewaltsamkeit für
den Film um netzen lassen. Hier fugt sich
immer alles gerade so. wie der Verfasser
es uill. Der „Gott aus der Maschine'
wird allzuoft bemüht. An sich ist es eine
nette Idee, dafl eine Mutter ihre Tinhler,
die gerade im Begriffe ist. flügge zu wer¬
den. hei einem alten W jeherer um einen
Dollar versetzt, weil die Mutter fortreisen
muH. um ihren kranken Mann aufzu¬
suchen. das Mädchen ab** aus Mangel an
Reisegeld zuruck lassen muH — Der alte
schmierige Geizhals hat so billig eine
Dienstmagd gefunden. Kr entdeckt aber
eines Tages, d »H die kleine Maggie ein
sehr hübsches Mädchen ist. i.nd will da-
Mädchen nun partout heiraten. Maggie
liebt aber ihren Jugendfreund Charky.
dir infolge der Intrigen eines Verwandten
des Diebstahls bezichtigt w urdc und als
Seemann in d e NX eil ging. Nacb vielen
Fährnissen bekommt sie auch ihren Char-
ley, und di r
ihretwegen
schickt W \
komponiert. m
sehr gefiel. ^B^% -
>**
all dieses Bürgt he ater-Buhnen stuck
von Arthur Schnitzler der Ver¬
filmung anhermfallen wurde, wir zu er¬
warten. Diese Haupt und Staatsaktionen
mit Kaisern und Königen, mit gewaltigen
Schlachten und mit bewegten Kinzel-
schicksalen muliten einer» Regisseur wie
Michael Kertezs reizen. Das Manuskript,
das Ladislaus V uida nach Schnitzler-
Stuck verfallt hat. ist rieht mit allzu
grotiem Geschick zurech(gezimmert. Man
h«>rt die Scharniere zu senr knirschen.
Hier im btlmwerk ergibt sich. daU die
Knzelschicksale. die eben Pmatange-
‘egznheiten bleiben, uns kein besonders
starke- MitfuhUn abn«-tigen. !)er Adels¬
stolz der französischen Konigspratenden-
ter iamilie V alois. wie er -ich hier ändert,
kommt uns antiquiert und die sich
daraus ergehende Tragik etwas zu wich¬
tigtuerisch vir. Das Schicksal des für
. lies S h« ne und h.dle begeisterter, Jüng¬
lings. der d irch den Kastengeist der
V alois die Schwester ve rliert, mit dem
du Prinzessin V alois spielt, um ihn für
du ehrsüchtigen /wecke ihres Hause«
&u-zunutzen, der diese Prinzessin er¬
sticht. wei* er glaubt, gegen einen so
mächtigen Nebenbuhler. w*e Napoleon L.
nicht aufkommen zu können, und der
dann, als Napoleon ihm Leben und Frei¬
heit schenkt, sein Herz als Retter des
Vaterlandes entdeckt, den Kaiser töten
will und deshalb erschossen wird, inter¬
essiert uns zwar, erschüttert uns
aber nicht. Kertezs gestaltet die
Massenszenen ausgezeichnet. Bil-
. der. wie der „Auszug der Truppen
aus Yv len zur Schlacht bei Aspern *,
di«* wirklich grandiosen Kampf¬
szenen bleiben haften. Varkony
als Medatdus voll Feuer und Lei¬
denschaft. Agnes Fsterhazy als
l Helene von V alois schon, aber
L ohne Leidenschaft.
B Die vielen schonen Bilder aus
* Alt-NX ien, Einzug Napoleons in
Sch« nbrunn. die glänzend kompo¬
nierten Massenszenen sind wohl
geeignet, da« Publikum zu fesseln.
A Man muH es Kertesz lassen,
r V daU er alles daransetzte, den
** Geist der Zeit einzufangen. —
K k Bauten, be-
sonoers die
11 I 11 ' ■'tm Rekon-tnA*
*
^- alles. Was da
► zugebort. mit
historisch
geschultem
Blick aus*
—— _* gewählt.
ie Grotesken-Kaskade, die fov il
uns niederprasseln läßt, ist an-»h.i-
nend unersch«»pflieh. Es ist wahrhaftig in
Lachkabinett, da« da bei Fox int Palmer* -
haus eingerichtet werde. Die Passanten
am KuHurstendamm merken es an den
Lachsalven, die ihnen der Lautsprecher
übermittelt. Es ist
die rieht.ge Kost, du
uns da an der schon
somir erlich war-
men Abenden serviert
wird. )ie Logik fehlt ^ ^ x
in det Speisenfolge ^^B|
und las bekommt .
uns besonder* 1
Wir ()* »d • - ^^Bgfl
erheitert un- D*»d«- ^K||||
Ritter von der
traurigen Gestalt. ^B^g.
Aus den Einfallen ^^B|
in „Der Dynamit- ^^Bi'
Ldc* (der Titel ^^B
nicht besonders
sch«»n| konnteman
einige Gro-
tesker zu* immcn-
bauen.dcsl.achen*
war kein Ende. --
Zwei fabelhaft ab-
gericlitete Allen
bringen in „Die ge-tohlenen Braute
Leben in die Bude, und zwar so
kräftig. daÜ die Lautsprecher draußen
dröhnen. Die gelungenste der diesmal g» -
zeigten Burlesken ist „Das elektrische
Haus". Unter der Devise ..Alles elek¬
trisch eröffnen sich die Perspektiven von
erschütternder Komik. Die Leichtigkeit,
mit der in diesen Grotesken die unglaub¬
lichsten Dinge geschehen und durchein¬
andergewirbelt werden, ist erquickend
Und man braucht sich nicht zu schämen,
unbändig gelacht zu haben. Das Fox-Jour
nal VIII und „Wunder der Rcgentr«*p\ *
ergänzen den Eilmteil. Den an sich -» h • .
Aufnahmen des letzteren Film*
etwas an Aufbau und Zusammen*' m v
Buhnenschau bringt da* gut* fatn*« ■ ■ o
Lilo Herbst und Edith Jah!on%ki :»d d;
sehr talentierte kleine Tanzenn Inge
Herb*t. Brown und Cl..yt«*n -ind au*-
gezeichnele Stepptänzer Der Vbvnd
hei Fox im P.ilnicnhau* ot k*»n ver»
lorcier. Man hat viel Freude.
Eine notwendige Revision
(Ein Beitrag zum deutsch - amerikanischen Urheherschut
Von Rechtsanwalt Dr W e
s dürfte Zeit sein, die deutsch-amerikanischen Urbeber¬
schutzbeziehungen zu residieren Bekanntlich hat
Deutschland mit den Vereinigten Staaten >m Jahre 1892 ein
Abkommen getroffen, das keine I »teratuikonvention war,
sondern ein Reziprozitätsvertrag (Vgl. sten. Berichte 1890
1892. Bd 7. S 4636 ) Neuerdings wird darauf htngewiesen,
da(t gai kein völkerrechtliche! Akt vorlag. sondern eine
Vcrwaltungsmaßnahme insofern, als der Präsident fest¬
stellte, daß Deutschland zu den Staaten gehörte, welche die
Angehörigen aer Vereinigten Staaten schützten, und daß
demgemäß die deutschen Urheber den Schutz des
amerikanischen Gesetzes genössen. Bei dieser Rechts¬
lage erübrigte sich ein ..Abkommen ’. (V gl de Wolf im Droit
d auteur 1925. S 37 ff.) W'ie dem auch sei. die Gegenseitig¬
keit war formaler, nicht materieller Art. da die Amerikaner
hei uns viel besser geschützt waren als die deutschen
Urheber in den Unite d States. Wir mußten alle Formalitäten
des Copyright erfüllen, die Amerikaner waren ohne wei¬
teres geschützt Der Schutz deutscher Urheber in Amerika
dauerte 28 Jahre seil Veröffentlichung, he Erfüllung neuer
Formalitäten weitere 28 Jahre; die amer kanischen Werke
wurden hei uns noch 30 Jahre nach dem Tode des Urhe¬
bers geschützt; also länger als in den Vereinigten Staaten
selbst! Fine höchst ungleiche Reziprozität! Immerhin war
d c^er Schutz besser denn keiner zu einer Zeit, als fast
gar keine amerikanischen Werke in Deutschland übersetzt,
vertrieben, vorgeführt oder aufgeführt wurden, wahrend
zahlreiche deutsche Werke aller Art nach den Vereinigten
Staaten wanderten
Heute ist das ganz anders geworden! Amerikanische
Rühnenwerke, amerikanische Musik, amerikanische biime
vor allem kommen nach Deutschland Heute hat Amerika
ein ganz anderes Interesse daran, seine Urheber in Deutsch¬
land zu schützen als Anno 1892 oder noch 1910. da der
Präsident Taft durch Proklamation zugunsten deutscher
Urheber das neue amerikanische Urhebergesetz von 1909
anwendbar erklärte! Die deutsche Regierung, welche die
ganze deutsche Produktion vom 1. August 1914 bis zum
2. Juli 1921 schutzlos den Amerikanern preisgib (vgl.
Goldhaum in Markenschutz und Wettbewerb 1921, S 232 ff,
de Wolf Droit dauteur 1925, S. 43) sollte diese schwere
Vcisäumnis einigermaßen gutmachen und versuchen, den
deutsch-amerikanischen Urheberschutz auf eine andere
zel Goldbau n. Berlin.
Basis zu stellen nämlich auf die Bas.s materieller Gleich¬
stellung. Warum müssen die deutschen Filmfahrikanten
und Verleger Mühe und Kosten opfern, um den amerikani¬
schen Schutz zu erlangen? W / arum müssen sie Gilahr
laufen, hei geringen Versehen schon diese« Schutzes be¬
raubt zu werden? Warum muß jede einzelne Musiknummer
neben dem ganzen Werk dem Registet eingereicht werden?
Warum werden die deutschen Wirke in Amerika nur
28 Jahre geschützt, eventuell 56. wahrend die amerikani¬
schen. vielfach zur Verfilmung geeigneten Romane unJ
andere Werke dreißig Jahre nach dem Tode noch Schuir
genießen? Diese Ungleichheiten müssen unbedingt besei¬
tigt werden, s.c sind heute durch nichts mehr gerecht¬
fertigt. Die deutsche und die amer kamsche Filmindustrie
sichen im Wettkampt Die deutsche Regierung sollte doch
endlich dafür Sorge tragen, daß die amerikanische Film
industrie gegenüber der einheimisch« n keine legislatori¬
schen Vorteile genießt, wie das nach dem Vorgetragenen
der Fall ist.
Die Regierung der Vereinigten Staaten von Nordamerika
laßt von Zeit zu Zeit Nachrichten ui ?*r ihren Beitritt zur
revidierten Berner Übereinkunft zu Die Botschaft hör’
ich wohl, allein mir fehlt der Glaube Allerdings wurde
das Problem im Sinne materieller Gk ichstilluflg durch ein *n
derartigen Beitritt ohne weiteres gelöst sein die revidierte
Beiner Übereinkunft duldet bekanntlich keine Förmlich¬
keiten als Voraussetzungen des Urheberschutzes Allem
Amerika denkt gar nicht daran, sich der Vorteile zu
berauben, die es dadurch genießt, daß es dieser Überein
kunft nicht angehört. Im Falle der Mitgliedschaft mußte
ja die Abgabe für das Register in Washington wegfallen,
der Apparat des Instituts müßte abgebaut werden, soweit
er sich auf das Ausland der Konvention bezieht. Diesem
Abbau würde die vollständige Auflösung bald folgen, da
ja die Amerikaner eine bessere Pehandlung ausländischer
Urheber nicht dulden würden
Man vertröste uns also nicht mit dem bald.gen Beitritt
der Vereinigten Staaten zur revidierten Berner Überein¬
kunft, sondern trete in Verhandlungen über die Revision
des deutsch-amerikanischen Schutzes ein. der in der Kil¬
lenden Form überholt, unzeitgemäß und eine Belastung
Deutschlands ist.
Nummer 952
Rmcmatograpfi
Seilt
Briefe, die uns erreichten
Aus Bukarest schreibt uns ein Mann. Giovanni Chines .
nachstehenden Brief, den wir in der Origin «lorthographie
Veröffentlichen Man kann schließlich von einem M mn,
der Giovanni und außerdem auch noch Chinese heißt,
kein besseres Deutsch verlangen
Sehr vcrehter Herrn Direktor.
Mit den» Wunsche das Mimkcr werde kön nt ich
darauf in zum bitten vollende Ich ersuche Sie.
mir eine Adrese einer do~tigen Schuh aufzugehen,
oder eines Studiums wie ..l fa-film, oder Phocbus-
film und andere welche Schüller aufnehmen
ln Krwartung Ihres
Bescheides zeichne ich
Pressefest in Babelsberg
Die Spitzenorganisation der deutschen hlmmiiu
hat die Delegierten des Reichsverbandes der deuN i,< n
Presse, die vom 23 bis 25 Mai 1925 in Berlin versamm
sind, nach Babelsberg zu einer Besichtigung eingeladen
Anschließend wird ein Begrüßungsabend in Gestalt ein
Sommerfcstcs stattfinden Die Führung der einzelne v
Gruppen haben Herren des Film-Presse verband es über¬
nommen Zu der V etanstaitung sind neben den haupt¬
städtischen und Provinzpressen Vertreter der Regierung
des Landtages, der Stadt Berlin des Polizeipräsidium
des Reichs Verbandes der deutschen Industrie und sonst»
ger Behörden eingeladen Di? bekanntesten prominenten
Darstellerinnen und Dar-
__ steiler haben ihr F.r-
hochachtungsv oll
scheinen zugesagt.
*
Deshalb kann Herr
Giovanni Chinese trotz¬
dem ein brauchbarer
Schauspieler werden
Die verbilligte Ver¬
sicherung.
Der Zentralv erband der
F ilm Verleiher Deutsch¬
lands e. V. hat den Satz
für die Kückdeckung in
bezug auf das Gefahrcn-
Risiko für Transport-,
Feuer-, Einbruch-Gefah-
ren von drei Pr« zen» der
Spielmiete auf ein Pro¬
zent herabgesetzt.
Damit sind die Sätze
des Verleiher-Verbandes
durchweg billiger als die
Treu«? Frt
Km.l 1 ukttnii fahrt **mcn M»l*rH*ttcr
»t (in Fltwnbdhn J »,
anderen Privat Versicherungen
*
Falsche Perforierung.
In der letzten Zeit hat sich mehrfach hcracsgestellt. daß
Lilmkopicn oft schon nach der ersten Vorführung Be¬
schädigungen in der Perforation aufweisen. Der Zentral¬
verband der Filmverleiher Deutschlands hat sich ein¬
gehend mit diesem Übelstand beschäftigt und durch Unter¬
suchung festgestellt, daß eine Reihe von Kopien nicht so
kopiert ist. wie es nach den Beschlüssen des Nor men-
Ausschusses sein müßte. Der /sbstand zwischen den
Mitten der gegenüberliegenden Perforationslöcher beträgt
oft statt 28,2 mm nur 27,5 mm.
Auch in den Längstmassen entspricht das Filmband
häufig nach fachmännischen Untersuchungen nicht den
Normen. Der Zentralverband weist deshalb alle be¬
teiligten Anstalten darauf hin. daß sich dieser Zustand
ändern muß.
Wir möchten unsererseits dazu bemerken, daß in
l ngarn. wie uns der Leiter eines großen Fachblattes vor
kurzem erzählte, ähnliche Beobachtungen gemacht wor¬
den sind. Man hat in Budapest eine besondere Prüfungs-
Stelle eingerichtet, an die alle deutschen Kopien zu
senden sind. Vielleicht wird man sich auch hier ent¬
schließen müssen, zu ähnlichen Mitteln zu greifen wenn
die Mahnung des Zentralverbandes nicht auf fruch’baren
Boden fällt.
Berufungsv erhandiung
im Kreisler-Prozeß.
Gerade im Augenblick
des Redaktionsschlusses
wird vor dem Pariser
Appcllationshof du* Beru¬
fung des Wiener Ke
gisseurs Kreisler ver¬
handelt. der bekanntlich
bei den Aufnahmen zu
dem Film ..Die Tochter
der Frau Larsac" im Ver¬
sailler Park unzüchtige
Aufnahmen gemacht ha¬
ben soll.
ln der ersten Instanz
sind einige Künstlerin¬
nen wegen mangelhafter
Bekleidung bei den Auf¬
nahmen zu Geldstrafen
verurteilt worden
Die deutsche Zensur hat sich besser benommen. Sic
lut den Film ohne Ausschnitte genehmigt, weil kein Ver¬
botsgrund vorlag; denn dieselben Darbietungen kann man
jeden Abend im ..Casino de Paris*' sehen, wo außerdem
Szenen mit denselben Damen zu besichtigen sind, bei
denen die Bekleidung noch minimaler ist
Den Film verleiht für Deutschland die Nivo-Film -Comp
G m b. H.
uft d«c h * ft
Hem/ Blank, und deuon Handgepäck
* VntfeU* Nr« Y ,rk‘
Eine Sondersteuer auf Auslandsfilme
In München war der Gedanke aufgetaucht, die Lust¬
barkeitssteuer dahin zu regeln, daß für die deutschen
F ilme 10 Prozent und für Auslandsfilme 20 Prozent Abgabe
gezahlt werden sollte. Diese Idee findet in Münchener
Theaterbesitzerkreisen, wie uns geschrieben wird, wenig
Gegenliebe Besonders die kleinen Theater würden da
von stark betroffen werden, weil sie in viel stärkerem
Umfange als die großen abschlußgemaß noch für länger«
Zeit Auslandsproduktton abzunehmen haben Wenn nu 1 -.'
alles trügt, wird trotz lebhafter Bemühungen best tun
Stellen gar nicht erst in Verhandlung über dieser V
schlag eingetreten
+
Ein neuer Filmdicrsl.
1 nfer Mitwirkung der ..Deutschen lndtistriellenv % i *n i
gung Na t ionaI v erb.»nd deutscher Wirtschaft hat m- h d« r
Seite 24
Rmemotograph
Summer 932
„Ftltndienst der deutschen Wirtschalt" gebildet, der letzten
hndes nichts anderes will, als Werbefilme hersteilen. Die¬
selbe Vereinigung ist außerdem an einer weiteren Grün¬
dung beteiligt die sich ..Koichshauptttelle ttir Kultur- und
Wirtschaftspropaganda e V nennt. Beide Stellen, die
letzten Endes reine hrwerbsunterne imen sind, geben sich
einen offiziellen Anschein. Ks fehlt ihnen aber zunächst
noch jede Verbindung mit der Industrie und damit die Vor-
tohrungsmüglichkcit der herzustellenden Propagandafilme.
Die ..Keichshauptstelle für Kultur- und Wirtschafts¬
propaganda'' hat sich überhaupt ein Programm gestellt, das
auf dem Papier sehr uintangreich is.. sich praktisch aber
wohl kaum verwirklichen lassen wird. Wenn wir richtig
informiert sind, wird sich die Spitzenorganisation der
deutschen Filmindustrie in dieser Argelegenheit mit dem
Reichsverband der deutschen Industrie ins Benehmen
setzen, um zu untersuchen, in welchem Umfange derartige
Unternehmungen zu unterstützen sind oder nicht.
In der Filmindustrie wird vielfach die Ansicht vertreten,
dati es dort genügend Gelegenheit gibt. Werbefilme herzu¬
stellen und zu verbreiten, und daÜ bei aller Anerkennung,
dem Prinzip des freien Wettbewerbes an Neugrundungen
gegenüber, deren Leiter meistens in der Industrie absolut
tremd sind, jede Zurückhaltung geboten ist.
★
Heerschau in Karlsruhe.
Die groll* Tagung der süddeutschen Verbände in Karls¬
ruhe ist jetzt endgültig auf d»*n 8. und 9. Juli verlegt. Fis
scheint eine Veranstaltung ganz grollen Stils zu werden, zu
der bereits jetzt Anmeldungen aus allen Teilen des Reiches
vorliegen. Im Mittelpunkt des Programms steht bekannt¬
lich die Flhrung prominenter Führer der d e u l ach en
Theaterbesitzer und Ansprachen bedeutender Persönlich¬
keiten aus allen Sparten der Industrie.
Wir werden über Jas nähere Programm noch einmal
berichten.
*
Personalien.
Die Frankfurter Gruppe des Zentralverbands hat :n
ihrer letzten Generalversammlung eine Neuwahl des Vor¬
standes vorgenommen, die sich lolgendcrmallen zusammen¬
setzt, I. Vorsitzender Goldstaub (Ufa), 2. Vorsitzender
Weilt (Decla), Schriftführer Rickel (Deulig), Kassier
Margulies (Margulis-Filmj, 1. Revisor Low (Pantomin).
2 Revisor AuerFach (Terra).
Herr Dr. jur. Otto Böhm, bisheriges Vorstandsmit¬
glied der Deulig-Film Akt.-Ccs., ist m die Direktion der
Pantomim-F'ilm-Aki.-Ges. tingetreten. Flr übernimmt die
Leitung der Berliner Zentralverwaltungsgeschäfte sowie
die Oberleitung der Fabrikation, des Verleihes und Aus-
Lndverliiebes. F-in ausgedehntes Fabrikationsprogramm
ist für die kommende Saison unter der Leitung des Herrn
Direktors Heinz Paul vorgesehen, und der erste grolle,
deutsche Ensemble-Film, in dem die nahmhaftesten deut¬
schen Künstler mitwirken, geht seiner Vollendung ent-
gegen.
*
Der Polizeipräsident von Frankfurt a. M. und
die Fachpresse.
In unserer letzten Nummer befallten wir uns mit einer
recht seltsamen Zensurentscheidung der Frankfurter
I ichtspielstelle, und zwar handelte es sich um das Verbot
der Filme ,,Sklavenkönigin und „Jeremias am Kar¬
freitag. während der Film „Inferno“ nach Dantes göttlicher
Komödie erlaubt sein sollte. Wir drückten unsere Ver¬
wunderung über diese Handlungsweise der sonst recht
sachlich und verständnisvoll arbeitenden Frankfurter
l.ichtspielstelle aus und erhalten heute eine Zuschrift des
Polizeipräsidenten, die uns um eine Richtigstellung er¬
sucht :
„Der Film .Inferno',* heißt es in der Zuschrift, „ist von
der Lichtspielstelle oder sonst einer amtlichen Stelle lur
den Karfreitag nicht zugelassen, somit verbotswidrig ge¬
spielt worden Ob vorsätzlich, fahrlässig oder inlolge
eines Mißverständnisses gegen dieses Verbot verstollen
worden ist, wird die au* strafrechtlichen Gründen ein-
geleitete Untersuchung ergeben
Wir bringen diese Mitteilung gern zum Abdruck und
kommen aut den Verlauf dieser Angelegenheit, die inter¬
essant zu werden verspricht, nach Beendigung der straf¬
rechtlichen Mallnahmen zuruck.
♦
Fridericus Rex muß persönlich erscheinen.
Das Lichtspielgesetz sieht bekanntlich eine Steuer
ermaßigung für solche Filme vor, die nicht nur Jen uh
liehen Unterhaltungscharakter tragen, sondern einen Fe¬
lehrenden oder sonstigen kulturellen Wert besitzen, hin
Film, der unter allen Umstanden auf eine derartige Ver¬
günstigung Ansp r uch erheben kann, ist das große Film
werk Fridericus Rex. das vor ungefähr anderthalb
Jahren seinen Siegeszug durch samt!., he deutsche cnJ
viele ausländische Lichtspieltheater machte und auf
Grund seiner Zugkraft heute erneu« in zahlreichen, dem
Ufa-Konzern angeschlossenen Theatern zur Vorführung
gelangt So auch in Wiirzhurg. Der dortige Gest hälis-
leiter kam hei der Vergnügungssteuerstelle um Ermäßi¬
gung nach und erhielt einen ablehnenden Bescheid. Die
Stadtvater erklärten, eine Vergünstigung nicht eintreten
lassen zu können, weil es sich nicht um Üriginalaufnah.nen
in dem Film Fridericus Rex, sondern lediglich um „ge¬
stellte“ Bilder handle. Die Würzburger Stad»'ater
fordern also das persönliche Auftreten von Fricier.ciis
Rtx. Bei aller Tüchtigkeit is* es der Filmindustrie no h
nicht gelungen. Persönlichkeiten, die längst der Ver¬
gangenheit angehören, wieder zum Lehen zu erwecken,
nur damit ganz besonders geschickte Steuerv erw altungen
keinen Grund haben, eine nach den Bestimmungen de .
Lichtspielgesetzes unbedingt in Frage kommende Steuer
ermäßigung abzulehnen
♦
Der verkaufte Filmpalast.
Der Münchener Filmpalast ist an die Ki-Pa (Kmopachl)
verkauft worden. Die Leitung wird Direktor Firmans
übernehmen, der bisher schon auf das Theater großen
Einfluß gehabt hat.
Der Filmpalast ist zwar das größte Münchener Kino,
aber durch seine Lage an ein ganz bestimmtes Publikum
gebunden. Zur Hebung des Besuchs waren sogenannte
..Kategoriekarten" ausgegeben worden. Firmuns ist Leiter
der Süpro. Das is. eine Vereinigung aus dem Publikum,
die zu ermäßigten Bedingungen Kino-Vorstellungen sehen
kann, und die nach und nach aus dem Anteil ihrer Mit¬
glieder eine Produktionsgemeinschaft bilden will.
Wir können uns für Einrichtungen wie die „Süpro“ an
sich wenig befreunden Das hindert uns aber nicht, daß
wir die Übernahme der Theaterleitung durch Herrn Fir¬
muns zunächst freundlich begrüßen
*
In alter Frische.
Man schreibt uns: „Die schöne Betty Blythe, deren Ent¬
führung durch Araber kürzlich großes Aufsehen ver¬
ursacht hat, ist von dem Detektiv Bob nach langer Mühe
und Not wieder eingefangen worden, um die Rolle in
ihrem größten Film „Doppelehe“ zu Finde zu spielen. Der
Film ist jetzt fertiggestellt, und Betty ist in alter Frische
hei Max Nivelli zu besichtigen/*
Summe i 952
Rincmntogcnpf)
Die Musikerfrage im Lichtspieltheater
Von l)r. Hans Walter Schmidt
\ / n
V Musiker fra^c im Lichtspieltheater leider eine NX tri-
si Laftsfrage. die in jüngster /eit immer bedrohlichere
Formen annimmt. Khe man sich aber vom rein wirtschaft¬
lich-geschäftlichen Standpunkte aus mit derselben befaßt,
ist es notwendig, ganz allgemein das Wesen und die W ir¬
kung der Musik im Lichtspieltheater sich zu vergegen¬
wärtigen Alles in der Weit muß einen Anfang haben
und einen Anstoß zu diesen*. Anfänge, der wiederum aus
einem Grunde resultiert, der stichhaltig ist. Lnd Grund
genug war vorhanden, um im Lichtspieltheater eine musi-
kalisehe Begleitung der bildlichen Darbietungen zu geben
Durch das bewegte Bild wird nur das Auge des Menschen
gt fesselt durch den Ton das Ohr Und nach der weisen
I ebensregel: Doppelt genaht hält besser, hat man mit der
Finwirkung auf das Auge auch die Kinwi kung aut das
< Mir zu verbinden gesucht durch musikalische Begleitung
der Lichthilddurbietur.gen. Ks ist nicht zu leugnen, daß
gerade in der Kinematographie eine gewisse Fintönigkeit
zu finden ist, welche durch musikalische Darbietungen
gänzlich aus der Weit geschafft werden carn F.benso
verständlich ist es a»x»r auch, daß musikalische Darbie¬
tungen ini K»no an sich schon eine Attiastion bedeuten, da
solche Vorführungen nicht nur die Freunde der Kinemato¬
graphie anziehen, sondern auch oft di** Freunde guter
Musik, denen gewissermaßen eine Zug; be der bildlichen
Vorführungen durchaus nicht lästig erscheint Wenn wir
aber auch, geflissentlich Finseitigkcit vermeidend, im
Lichte dieser Frage den Mjsikerstand mit m Perechnung
ziehen, so muß man billig zugeben, daß gerade heutzutage
in der Zeit katastrophaler Geldknappheit dem Berufs¬
musiker im Kino eine Fundgrube des F.rwerbs erstanden
ist In sozialer Beziehung ist es daher von größter Wich¬
tigkeit. sich recht gewissenhaft mit der Musikerfrage im
Lichtspieltheater zu beschäftigen
Aus den kurzen, oben angeführten Frörtcrungen heraus
erwächst das Verständnis des Besitzers oder Leiters eines
Lichtspieltheaters für die Heranziehung künstlerischer
Musik Wie iibera*l und immer richten sich die musikali¬
schen Darbietungen im Kino stets relativ nach dem Kun>t-
vetständnis des als Kundschaft anzusehenden Publikums
Auf diesem Niveau muß aber jeder Unternehmer bestrebt
sein, möglichst das Beste seiner. Theatergästen zu bieten
Im Punkte der Kunst sollen die Darbietungen stets cm
möglichst hohes Niveau einnehmen, wahrend sie sich in
der Technik und »m Aufwande nach den Ansprüchen de
Publikums zu richten haben Das Klavier, von kundiger»
Händen gemeistert, dürfte seine Stelle im Lichtspieltheater
restlos ausfüllen Dagegen würde es heutzutage gerade/ i
abstoßend wirken, wenn noch, wie einmal früher, als d»
Kino eine seltene Neuhe.t war, der elektrische Strom da
Piaumo bearbeiten würde Heutzutage, wo die neue Sei
tenheit des Lichtspieltheaters aufgehört hat. verlangt das
Publikum etwas Besseres. Darchaus vornehme Hausmus *
stePt es dar. wenn zur Klavierbegleitung eine \ toline sk
hören laßt Fs kann hier Hervorragendes geleistet werden,
was den Kunstkenner entzückt, aber auch den wem- i
Kunstverständigen erbeut ird belebt Trio und Quartett
bedeuten eine größere Steigerung der künstlerischen D<
bietungen, aber auch eine größere Anforderung an d i
pekuniäre Kraft des Unternehmens Nach der Decke sic
stifvken. ist der grundlegende Multiplikator für den kal
kuberenden Lichtspielbesitzer auch in der Musikerfrage
Das kleine oder größere Theaterorchester bildet den
Gipfelpunkt der Stätte des lebenden Lichtbildes S« k
künstlerische Vollendung de- musikalischen Beigabt kon
ner sich auch nur wahre Kinopaläste in Großstädten
leisten Sie werden dadi rch aber die Rentabilität ihre
Unternehmens sehr wesentlich fördern.
Wenn man nun. nachdem man das äußere Gewand de
Musikerfrage genugsam betrachtet hat. zur Taxierung des
inneren Kernes schreiten will, so muß man hier den
künstlerischen Gehalt und den geschäftlichen Wert unter¬
scheiden Die Grundlage des künstlerischen Gehaltes
bildet die Auswahl der einzelnen Darbietungen Diese
darf naturgemäß nicht wähl- und prinziplo% geschehen
Denn es ist eine Unnatur, wenn zum Beispiel bei einer
diamatisch wirkenden Sterbeszene etwa ein flotter
Marsch intoniert werden sollte, oder eine hoch oder besser
gesagt tief lyrische Liehcsszene von e ner aufdringlichen
Jazz-Band-Pauke würdige Begleitung erfahrt V ielmehr
müssen die begleitenden Musikstücke sich der Natur de*
Vorgänge auf der Leinwand möglichst anzupassen suchen
Der Anregung, gleich vom 17 ilmver leih Institut dem Licht
spieltheater mit dem Film eine Aufstellung passender Be
gleitstücke zugehen zu lassen, ist man ja schon teilwc c
Der mißhandelte Film.
Über dieses Thema ist viel geredet,
viel geschrieben worden. Warum
schaffen Sie aber keine Abhilfe, warum
lassen Sie es sich gefallen, daß man
Ihr Material, also Ihr Kigentum, be¬
schädigt; warum schlagen Ihre eigenen
Angestellten auf dem Film herum,
zerren und ziehen ihn? — Beim Um¬
rollen wird nachgewiesenermaßen am
meisten gesündigt, nicht aus Absicht,
sondern nur. weil Sie keinen W ert auf
einen guten Umroller legen. Umroller
— Nebensache, hieß es bisher. Auf
Umroller — besonderes Augenmerk
richten, muß es aber heißen — Unser
„F 1 g I a r o** (F i I m g 1 a t t r o ! 1 e r)
D R P. 350 191 wickelt glatt, fest, aber
immerhin noch geschmeidig. <*hn
Schlagen, ohne Ziehen des Matena U
Die neu verbesserte babrikationsseru
ist erschienen und sofort ab Lage
lieferbar — K ino-Schuch
Berlin SW 48, Friedrichs! ruße 31
Telegramm - Adresse Kino - Schuih
Telephon Amt Don hoff Nr. 5163
Seite 26
Rmcmotaarapfi
Ni?innrer 9* 1
gctnlgt. hs sollte dies eigentlich genereller gchandhabt
Herden. Doch dürfte es dem einigermaßen kunstverstän¬
digen I heaterhesitzer möglich sm, eine richtige Auswahl
zu treffen. — Die Technik der ausführenden Kräfte muß
naturgemäß e.ne solche sein, dal sie eine Durchschnitts¬
note Zwei verdient. Tiefere Niveaus sind grundsätzlich
zu vermeiden Vom Durchschnittsspieler bis zum Virtuo¬
sen ist ein himmelneiter Unterschied, und in dem Maße,
h ic es jeder Unternehmer verantworten zu können
glaubt, möge er die nötigen austührenden Kräfte heran-
ziehen. Der dritte Punkt in der künstlerischen Aus¬
übung der Musik ist der wertvollste, ja fast ausschlag¬
gebende. Kr behandelt das gefü Ivolle Spiel. Es ist in
dei Praxis immer und immer wieder zu beobachten, daß
ebenso wie die ernstesten Menschen zu wahren Lach¬
salven im Kino angeregt werden können, auch ebenso oft
notorische Rohlinge zu Tränen gerührt werden Die
Macht, durch Dramatik und Lyrik im Bilde die tiefsten
Gefühle in der Menschenseele aulzurütteln, ist dem Film
nun einmal durchaus nicht ab/usprechen Vielmehr be¬
ruht ja seine ganze Attraktion darauf, das Innerste des
Menschen anzufassen Denn ebenso wie ein Film, den
der Zensurstrich besser verbieten sollte, die bösesten In¬
stinkte im Menschenherzen wachzurufen vermag, ist e»
auch möglich, die edelsten F.mpfindungen durch künstle-
risch hohe Lichtbildcrdarbietungen zu erwecken. Dieses
Bestreben des Lichtbildes, Gefüh e hervorzurufen, unter¬
stützt nichts in höherem Maße w c die Kunst der Musik,
ja man dürfte wohl behaupten, daß sie dazu in noch höhe
rem Maße fähig ist. Das Zusammenwirken eines gefühl¬
vollen Spieles mit dem bewegten Lichtbild stellt dann
eine Arbeitsgemeinschaft höchster Machtentfaltung an
dem Innenleben des Menschen dar Je harmonischer
diese beiden Faktoren Zusammenarbeiten, desto größer
wird die Attraktion des betreffenden Theaters.
Um aus diesem idealen Reiche in die Realistik der
Wirklichkeit zurückzukehren, braucht man nur dm ein¬
zigen Schritt zu tun. der von der künstlerischen Seite zur
geschäftlichen der Musikerfrage überleitet Ja. hier sieht
der Kern des glanzenden Flittergoldes im höchsten Grade
Steueroffensive
Rheinland-Westfalen ist in bezug auf die Lustbarkeits¬
steuer in ganz Deutschland am schlechtesten gestellt. FLs
gibt dort noch ungestaffelte Steuern in Höhe von dreißig,
vierzig und fünfzig Prozent. Sätze v< n zwanzig Prozent
in der untersten Staffel sind keine Seltenheit, und alle
Bemühungen der Berliner Zentralinstanzen, auf die rheini¬
schen Kommunen einzuwirken, sind bisher erfolglos ge¬
blieben. Die ministeriellen Erlasse vom 4. Dezember 1924
und 30 Januar 1925, die eine Herabsetzung der Abgaben
auf ein erträgliches Maß empfehlen, werden einfach
ignoriert. In vielen Fällen wurde überhaupt das FJngehen
auf Verhandlungen ohne jede Begründung abgelchnt.
Die besonderen Verhältnisse im Rheinland, die das
Lichtspielgewarbe an sich schon einengen und stark be¬
lasten, machen den augenblicklichen Zustand in jeder Be¬
ziehung unerträglich.
Man woilte bereits am I. Mai die Theater schließen, hat
sich dann aber bereit gefunden, noch einmal erneut in
Verhandlungen einzutreten, die aber fast ohne jedes
Resultat geblieben sind
Der ..Rheinisch-Westfälische Verband Deutscher Licht¬
spiel-Theaterbesitzer“ hat nunmehr für Mittwoch, den
27 Mai, vormittags '*12 Uhr, eine außerordentliche Haupt¬
versammlung in die ..Ludwigsburg** nach Düsseldorf ein¬
berufen. wo die entscheidende Abstimmung über die
Schließung aller Theater in den beiden westlichen Pro¬
vinzen erfolgen soll. Die Versammlungen in den ein-
unästhetisch aus hs ist ein offenes Geheimnis — und
man liest allenthalben nn Reichsfilmblatt usw mehr oder
weniger durchsichtige Klagen darüber, daß die gesch.ft-
livhe Seite der Mus kirfrage immer unerquicklicher wird
Und zwar Legt d.es in einer leider immirmehr zunehmen¬
den l cbergriffslust der Musiker selbst Das Reichsfilm-
blatt warnt mit folgenden Worten „Die unzweifelhafte
Stärke der Musikerorgan sation auf der einen, die un¬
schlüssige Haltung der Arbeitgeber auf der anderen Seite
haben im Vciein mit zu geringem Nachwuchs h»ei Zu
stände geschaffen, die eine Aenderung gebieterisch er¬
heischen, soll nicht dauernder Schaden entstehen. Vor
allem liegt die Gefahr m Rückgang der Qualität und in
dei unmöglichen Ueherhürdung des Unkostenkontos durch
Musikergagen. die fast an Leistungswucher grenzen, ohne
daß sich eine Behörde um die hier geübte Ausnützung
emer Sonderstellung kümmert.“ Rückgang der Qualität
dei Leistungen und zu hohe Forderungen! Da« sind r.wei
böse Faktoren, die ein wirtschaftlich unmögliches Produkt
ei geben Denn beide» laßt sich nicht vereinbaren Es
schädigt nur die allgemeine Wirtschaftslage und spricht
der Moral öffentlich Hohn. Anders kann dies nur wer¬
den. wenn die Musikerorganisation zu hohe Forderungen
vermeidet und wenn d*e unschlüssige Haltung der Arbeit¬
geber aufhört. Das letztere muß zuerst geschehen, denn
nur dann kann das erstere bewirkt werden. Ein probates
Mittel hierzu ist und es wird vielfach bereits mit Er¬
folg angewendet die Ausschaltung der Perufsmusiker
in mittleren und kleineren Lichtspieltheatern und die Hin¬
zuziehung von Nebenmusikern und Dilettanten Es wird
hier bei oft ebenso Künstlerisches geleistet, und die Ki-
nan/kraft des Unternehmens ist dadurch gerettet. Scharfe
Konkurrenz schärft stets das Gewissen, so daß sehr bald die
Gerechtigkeit wieder triumphiert. Dies allein führt
dann zu dem einzig wirtschaftlich fähigen Zustande des
Gleichgewichtes zwischen Musikergildc und Lichtspicl
theatcr-Unternehmer Hier heißt es dann Eine Hand
wäscht die andere! Und nur auf dieser Grundlage kann
eine geschäftlich wertvolle soziale Zusammenarbeit auf-
rctli (erhalten werden
im Rheinland
zclnen maßgebenden Städten und Bezirken haben bereits
ein«* fast einmütige Zustimmung gebracht.
Zu dieser Tagung sind alle interessierten Kreise der
Filmindustrie, sowie staatliche und k« mmunale Behörden
cingeladcn. Man hat auch die große deutsche Tages- und
Fachpresse gebeten. Vertreter zu entsende»». Es wird in
einigen Referaten noch einmal die Lage dargelegt werden
und dabei der statistisch einwandfreie Nachweis erbracht,
daß die jetzige Lage hauptsächlich durch die hohe I ust-
harkeitsstcucrbelastung unerträglich geworden ist. Man
hat sich ausgerechnet, daß eine Schließung billiger ist als
die Weiterführung der Betriebe. Die entsprechenden
Kündigungen sind erfolgt.
Es braucht hier nicht betont zu werden, welche Be¬
deutung diese Aktion nicht nur für die Industrie, sondern
auch für di«* beteiligten Kommunen hat, die — neben dem
Ausfall an Steuern und den Ausfällen in den Elektrizitäts¬
werken *— erhebliche Summen an Arbeitslosenunter¬
stützung werden aufwenden müssen
Der Syndikus des Rheinischen Verbandes, Herr Sander,
hat in diesen Tagen noch einmal hei den beteiligten
Ministerien die Situation klargestellt. F.s ist zu wünschen,
daß man sich seinen Argumenten nicht verschließt und
noch einmal energisch auf die rheinischen Kommunen
einwirkt, damit das Schlimmste verhindert wird.
Wir kommen auf die F'ntwicklung der Angelegenheit
laufend zurück.
Nummer 952
Rimmatogroph
der ißerffiaii
| ^*ur die große \ erkehrsausstellung in
München hat die Dculig im Auftrag
d s Reichspostmimsterittms einen Film
Herges teilt, der dein Publikum einen Ein¬
blick in die hochinteressanten inneren
Vontange der Po*t geben soll. Die Deulig
hat getreu ihrem Grundsatz, derartige
Kulturfilme in i nterhakender Form zu
bieten, eine Reihe erster Darsteller wie
Wilhelm Diegelmann. Leopold von Lede¬
bur. Jaro turth.
GcrhardKitt« rband.
Josef ine Dora und
Hertha Müller ge¬
wonnen. die unter
der Regie von Al¬
fred Zeisler mit-
wirken und durch
die glc chsam als
der rote Faden sich
eine Reihe von Post- M
Sendungen ziehen.
Der Film gibt die W
Möglichkeit, einen ™
Hinblick hinter die
dreifach vergitterten
Wände der ..gehei¬
ligten Pos träume*'
zu werfen, zu denen
der Zutritt sonst
..strengstens ver¬
boten“ ist.
\fit einer großen
Barsz ne. in
der sich Trude Ber¬
liner als scharmante
Feuertänzerin zeigte
haben die Aufnah¬
men zu dem gleich¬
namigen Pnoebas-
film (nach einer
Novelle von Ernst
Klein. bearbeitet
\ «>n W .ilt - r
und Robert Dinesm) ihr Ende gc unden
Es wirken außerdem mit: Ruth Weyher.
Alfred Ahcl. Karl Auen. Erich Kaiser-Titz.
Hans Heinrich von Twardowski und Rosa
Vaietti. Die Regie führt Robert Dinesen.
W. A. Herrmann errichtete die Bauten.
Julius ßaitirig photograph.erte und Alfred
Kern war der Aufnahmeleiter.
I \u Eichberg - Film G. m b. H hat mit
den Aufnahmen des Films ..Die Frau
mit dem Etwis’*, nach einem Manuskript
von Hans Behrendt und Helmuth Ort-
mann. begonnen. Künstlerische Ober¬
leitung: Richard Eichberg Regie. Erich
Schonfelder; Photographie; Heinrich
Gärtner; Hauptrolle: Lee Parry. Mit wir¬
kende Dina Gralla. Margarethe Kupfer,
Bruno Kästner.
Einsendungen aus der Industrie.
I\ir S«>S.ir i -» teilt mit. daß di Firma
am 15 Mai 1S25 die Geschäftsraum!
von Friedrichstr. 25-26 nach Friedrich-
"traßc 2l>5. IH . verlegte. Telephonisch ist
der Solar - Film vorläufig unter Norden
\r. 106 66 zu erreichen. Der endgültige
bernsprechanschluß wird in den nächsten
Tagen bekannt ge geben.
I)
V ■ "jm
^ Wr
unter der Regie von Dr Ulrich Kays
kuUur-Filmspie! interessante hanbli«
die Betriebe einer Berliner Großwäv
gewahrt. In diesem Film, der a’
neuer Verbuch, dein Kulturfilm durei
Spielhandlung einen biM>ndirn R*
verleihen. anzuseh n ist. werdvr
Hauptrollen von Hellen Kurty,
Theater am
m. -jT »—' ;; m „aiwad f u rstendamm
r Fhlav \rn«*id-
| körpert. Der
wird voraussic
I im Deulig - I
Alhambra seir
%> auffuhrung fi
I)
ler v
mit
i au onkHuu« Anordnung
allen Platzen wrrvurt
V Y* r vuebv' n tertiggesteilte Film der Da-
■ " vidson-Film-Aktienges« llschaft wird
inter dem Titel „Der Kampf um die
Freu erscheinen. Gleichzeitig hat die
Daodson - Film - Aktiengesellschaft das
auch hier mit großem Erfolg aufgefuhrtc
Lustspiel ..Die Reise in die Mädchenzeit
von Engel und Saßmann erworben und
wird unter dem Titel ..Weder Frau
noch Fräulein*' von NA ilhelm Thiele für
den Film bearbeitet.
\|.»ria C< rda ist nach der Fertigstellung
des Fi ? ms ..Der Liibgardist ' von
Molnar soeben zu dem Aufnahmen des
Films ..Der Tänzer meiner Frau . den die
Firma Fellner & Somlo unter der Regie
von Alexander Korda für die Ufa dreht,
in Berlin eingetroffen.
der Film Mädchen
Händler von New
York“, der unUr
Mitw rkungderNcw
Yorker Polizei her-
gestell wurde und
durch die* Sudfilm
A G m Deutschland
herausgebracht wird
\ n Stelle der durch
anderweitige
V erpflichtungen be-
hinderten Olga Lim¬
burg wurde Elsa Re-
vahi für eine Rolle
in dem Film „Hei¬
ratsannoncen ' von
d«.r Transatlanti¬
schen - Filn-g s. v er-
pflicht« t Zwei wettere Rollen ut ertrug
außerdem der Regisseur Fntz Kaufmann
auf Ellen Plessow und Hermann Picha.
I \ K ulturabteilung dir Ufa hat mit den
Aufnahmen einen Films nach dem be¬
kannten Roman von C. N und A. M
Wiliiamson ...Mein Freund, der Chauffeur
begonnen Das Drehbuch stammt von
Erich W'aschneck, der zugleich die Regie
führt, t nd Hans Behrendt. In diesem
Film, d« r eine abenteuerliche Autofahrt
durch Italien und Dalmatien schildert,
werden Landschaften und Kulturstätten
eine Ar* Begleitmusik für die Handlungen
und W andlungen zweier tunger Liebender
bilden. Es wirken mit: Barbara »on
Annenkoff, Alice Kempen. Olly Orska.
F. von Alten, Oscar Marion. Hans Albcrs
DER HOCH-EMPFINDUCHE ROHFILM •KONTRASTREICH UND DAUERHAFT /
UGNOM FILM Q AfS M*BtAUNNM40*MQLiXR >7Ä fUONOMrMAUS» QIMVtATR F OtUT^FHAND (MR BOULN OAfLnl *>• dt \ >W oje.
Seite 28
Rmcmatogropn
Nummer 952
I\ic Kulturabteilung der Ufa ist mit d.*n
U Vorarbeiten zu einem Filmwcrk be¬
schäftigt. das eine Darstellung des „Ver¬
kehrs ", seiner Gefahren und deren V*;r-
hütung zum Inhalt hat. Das Manuskript
verfaßte Willy Rath, die Regie wird vcr-
aussichtlich Leo Peukert Übernehmer.
Wird auch ein großer Teil der Aufnahme i
das Verkehrsleben von Groß - Berlin be¬
handeln. so wird der Film als G.int*§
gesehen ein anschauliches Bild voia
Wesen des Verkehrs überhaupt geben, wi.*
er sich allerorten entwickelt.
\^ r ie wir hören, ist der Greenbaumfiltn
* * „Sündenbabel“ bereits für di *
meisten europäischen Länder verkauf .
und es schweben gegenwärtig sehr aus¬
sichtsreiche Verhandlungen wegen An¬
kaufs dieses Films durch französisch«;,
englische und ame¬
rikanische Häuser.
Der Regisseur dieses
Films, Herr Consi.
1. David, befindet
steh gegen wärig in
Paris, um Vorberei¬
tungen für einen
Grcenbaum-Film zu
treffen.
|> ejissv-ur Josef Stein bereitet im
Rahmen der Boheme- Film-Produktion
einen ganz neuartigen Film vor, für den
das Ruhrgebiet im Rahmen einer drama¬
tischer Handlung den Hintergrund ab¬
geben »oll.
F
^ur den Heinrich - Zille - Film der Vi-
tional-Film A.-G. ..Der fünfte Stand .
Manuskript Heilborn-Körbitz. Regie Ger¬
hard I.amprecht. beginnen die Aufnahmen
Mitte Mai. Für den Film wurden in den
Hauptrollen verpflichtet: Mady Christi¬
ans. Aud hgede Nissen. Frieda Richard.
Margarete Kupfer. Hildegard lmh.>ff.
Bernhard Gotzke, Paul Bildt, Eduard
Rothaaser. Artur Berger u. a. Architekt:
Ottc Moldenhauer, Photographie: Karl
Hasselmann Innenausstattung nach Fnt-
würfen von Heinrich Zille
In Frenzlau wurden die Prenzlauer Licht-
* spiele (Kaiser-Friedrich-Garten) neu¬
gegründet. — Das Thalia-Theater in Alt-
Moabit 15. Berlin, wird unter dem Namen
„Uhu - Lichtspiele von M. Gundland
weitergeführt. — Die „Heimatllichtspiele“
in Biebrich a. Rhein sind in den Besitz
von Ferdinand Reimeringer ubergegangen.
— Das ..Astoria - Picater“ in Rcckling-
hauser-Süd (Westfalen) wurde von Albert
Nolle käuflich erworben
I)
IF
oder zwei Berliner
vom F'iImhaus Wil-
| ermann Kovtcr-
Iitz und Wolf¬
gang Schade schrei¬
ben soeben ein Ma¬
nuskript „Prinz
Louis Ferdinand".
Ein historisches
kammerspiel.
4 nläülichdesdeut-
sehen Aufent¬
haltes der belicb'.en
amerikanischen
Filmdiva Mae Mur¬
ray. die soeben im
Hotel Adlon «inge¬
troffen ist. werden
voraussichtlich eine
Uraufführungen der
heim Feindt erworbenen Mae-Murray-
Filme stattfinden. Die Verhandlungen
drehen sich um „Ninoi, die Fürstin von
.lazzmanien und ..Der Stern von Broad¬
way“.
I\ie neue Deuligwoche bringt zum Amts¬
antritt des neuen Reichspräsidenten
Bilder von seiner Ankunft und seinem
Einzug ;n Berlin am 11. Mai sowie Auf¬
nahmen vc#m Tage seiner Vereidigung im
Reichstag. Aus England zeigt sie den
größten Luftkreuzer R 23, der sich van
den Masten, an denen er verankert wurde,
losriß und in einer Sturmnacht über die
Nordsee getrieben wurde. Aus München
wird das neueröffnete Deutsche Museum
gezeigt, zu dessen Flinweihung sich der
deutsche Reichskanzler per Flugzeug nach
der bayerischen Hauptstadt, durch deren
Straßen ein großer Festzug sich bewegte,
begeben hat. Amerika ist mit der Vor¬
führung seiner neuesten Waffen gegen das
Verbrechertum vertreten. Wir sehen die
Benutzung betäubender Gase zur Ab¬
wehrung von Verbreche rangriffen sowie
eine Aktentasche, die zur Beförderung von
Banknoten benutzt wird und mit einer
Einrichtung versehen wurde, aus der auf
einen Hebeldruck Gaawolken entströmen
können. Die Deutsche Hansa ist mit in
Hamburg auf genommenen Bildern vom Be¬
such des Kreuzers „Hamburg“ vertreten.
Rußland hat ein paar neue Anhänger des
Bolschewismus, ein paar prächtige Bären¬
babys für die neueste Deuligwoche drehen
lassen.
lc« von Lrrkcffy m l Victor M Var ony und dcit 'n Gallm
unter dem Eilf hum kc cäicr uln-hmc für di« Sascha. Vli.*n
der Grnß-
b H., der
der Regte
alte Burschenherrlichkeit",
* * film der Koop Film Co. m.
in den nächsten Tagen unter
von Heinz Schall in den StaaKener Ate¬
liers gedreht wird, weist eit * außer¬
ordentlich gute, erstk’assige Besetzung
auf. Die Hauptrollen liegen in den Hän¬
den von Maria Zclenka, Eugen Klopfer,
Hans Mierendorf, Eugen Rex. Frieda
Richard, Charles Willi Kayser. Karl
Beckersachs, Walter Slezak. Weiterhin
sind verpflichtet worden Otto Reinwald,
Kurt Gerron. Hugo Fischcr-Köppe. Theo
Körner. Hilde Jary, Hilde Jennings, Ida
Wüst, Rosa Valetti, Hermann Picha,
Paul Harbachcr. Paul Rehkopf, Lydia
Potechina. Clemcntine Pleßner. Die
photographische Leitung liegt in den be¬
währten Händen von Otto Kanturek. Die
Bauten besorgt Karl Machus. Das Manu¬
skript entstammt der Feder von H. Lack-
ner und E. Rex.
In das Handelsregister M. - Gladbach
* wurde folgendes eingetragen: Die Firma
Photo-Braun G. m b. H., Viersen, ist mit
dem 22. Januar 1925 erloschen, die Liqui¬
dation beendet. Der bisherige Gesell¬
schafter W. Braun führt die Firma unter
der Bezeichnung: Firma W. Braun, Photo-
und Kinohaus, allein weiter. Die Leder¬
fabrik wurde an Herrn Josef Dreimüller.
Viersen, Gladbacher Straße 157, verkauft.
A's neuen Geschäftszweig nahm Herr
Braun den Vertrieb von Kinematographen
und Filmen auf. Hauptsächliches Gebiet:
Werbe-, Industrie- und Heimfilme. Die
Abteilung Film erhält den Namen „Rhein¬
land-Film“.
k
Berlin, hat soeben ..Das eiserne Haus“,
eine Symphonie von Geist und Technik,
Manuskript und Regie Arthur Fürst. Bi!ü-
gestaltung Paul Beyer, beendigt Obwohl
der Film technische Probleme behandelt,
ist er nicht ohne Poesie. Es gehen hier
glücklich zusammen Unterhaltung und
Belehrung. Weiter
hat dieEuropu-Film-
Aktienge Seilschaft
einen Film „Dia¬
manten und Perlen“.
Photograph e und
Regie Kurt Stanke,
Bildgestaitung P ul
Peytr. beendet. Der
Schmückst einin Ju-
strie und Schleife-
reizentralz in Idar*
Oberstem ist ein
scPon bildhaftes
Denkmal gesetzt
und zwar in der
Form eines Spiel¬
films. bei dem die
werktätigen Bürgtr
von Idar die Haupt¬
rolle übernommen
I V;rch zwei riesig •
VX cmbicy-La it-
sprecher aus dem
technischen Labo¬
ratorium Dr. Haus¬
dorf überschüttet
das „Palmcnhaus“
in dicker Woche das gesam'e Kur-
türstendamir.publikum mit Lachsalven.
Die Wirkung dieser wirklich originellen
Keklameidee ist verblüffend, und wohl
selten gelang es. das Straßenpublikum
von der Lustigkeit des Programms so un¬
widerstehlich zu überzeugen, wie es das
ununterbrochene Gelächter aus 500 Keh¬
len, vermittelt durch die Palmenhaus-
Lautsprecher, besorgt. Außer dem be¬
sagten Lachkonzert streuen die Laut¬
sprecher noch M* sik und neueste Depe¬
schen auf den K vrfürstend*?mm. Die Idee
ist neu und fabelhaft. Bra.o, „Palmen-
huus“!
|V* Eichberg-Film G. m b. H. hat sich
** für die Saison 1925-26 folgende Dar¬
stellerinnen sowie Darstiller gesichert:
Mary Kid. Dina Gralla. Harry Halm.
Phnt. Jr ba* h
I)
Jahrtausendfeier der Rheinlande ist
der leitende Gesichtspunkt, unter
dem die Aafa-Fi’m A. - G. ihren neuen
Großfilm „Die vom Niederrhein“, nach
dem gleichnamigen Roman von Rudolf
Herzog, vorbereitet. Die Fertigstellung
des Films ist in der Weise vorgesehen,
daß der Film während der Hauptfeierlich¬
keiten, die aus Anlaß der tausendjährigen
Zugehörigkeit der Rheinlande zum Reiche
veranstaltet werden, in den größten deut¬
schen I ichtspieltheatern bereits gezeigt
werden kann.
W*
r i« aus Monte Carlo berichtet wird,
sind die Aufnahmen für den neuen
Westi-Film „600 000 Franken monatlich“
fertiggestellt.
Seite 29
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Seite 35
00
Uber Filmbrände und sdiwerenlflammbare Filme
E 's ist eine hi kannte Tatsache daß durch Filmbrandc
'an sich wciigcr Personen zuschaden kommen, als
durch die im Zusammenhang mit derartigen Unglücks¬
tällen entstehende Panik Die Parole ..Rette sirh, wer
kann** führt zu lebensgefährlichem Gedränge und damit
zu schweren V erletzungen uuer Todesfällen.
Die psychische Beschaffenheit der Zuschauer ist so
eigenartig, daß sie eigentlich gar nicht recht berück¬
sichtigt werden kann Es ist dem Verfasser passiert, daß
ei in einem Theater saß. als der Film kurz über der
Schaltwalze riß und das Stück Film im Bildfenster aus¬
brannte. Irgend jemand rief: t .E$ brennt und verließ
fluchtartig den Saal. Das Publikum blieb ganz ruhig und
war offenbar ohne jedes Verständnis für den Vorgang. Der
Vorführer besaß auch die Geistesgegenwart, innerhalb
< tner halben Minute den Film neu einzusetzen und die
Vorstellung weiterzuführen.
An sich ist die Anzahl der Personen, die durch Film-
brände zuschaden kommt, sehr gering. Eine neuere
Statistik sagt z. B , daß in den Vereinigten Staaten jährlich
16 000 Personen unter den Rädern von Autos sterben
Auch jede andere Verlustliste ist große-. In den Alpen
oder beim Wassersport verunglückten jähr ich unendlich
\iel mehr Personen als bei Filmbranden
Von seiten der Behörden und von den anderen beteilig
ten Kreisen, den Theaterbcsitzern und den Apparate¬
bauern. wird alles nur Erdenkliche getan, um ßrandunfällen
nach Möglichkeit vorzubeugen Die Maschinen sind mit
Feuerschutzeinrichtungen versehen, die normalerweise a*s
genügend zu bezeichnen sind Wer der Meinung ist. daß
diese Vor-ichtungen ungenügend seien, der sollte sich dar¬
über klar sein, daß im allgemeinen eine Vorrichtung
prakt'sch um so unwirksame* wird, je komplizierter sie
ist. Fs hat z. B nicht viel Zweck, ein Auto mit vier
Bremsen statt mit zw'ci zu ve-schen: wichtig ist vor allen
Dingen, daß die vorhandener zwei Bremsen richtig und
zur rechten Zeit gchandhabt werden Letzten Endes ist
— wie überall — die Qualität de« Mannes an der Maschine
der beste Sicherheitsfaktor solange Filme verwendet
werden, die leicht entflamn bar sind.
Mar wundert sich oft. daß der un>erbrennbare oder
schwcrentflammbare Film nicht ..kommt**. Dabei ist ohne
Zwo tcl zu berücksichtigen, daß das Verlangen nach einem
solchen Film zwar an sich gerechtfertigt, aber immerhin
schwer zu erfüllen ist Die Hersteller von Film haben »a
das größte Interesse an einem schw erentflammharen Mate¬
rial. wenn es bis heute in technisch einwandfreier Qualität
noch nicht zur Verfügung steht, so müssen wohl Gründe
a hw*
TraurettÖl, porftimerie
WALLEN DORF n(THÜRWALD)
JDarfum*
Verdampfer:
fuK
JUnos ,
c Tkeaier t
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C^msse.
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OioMa !£
Uui sL
Ausst
JhJ&elLe
of Ne aj -l/ork
(Oomtn Parfüm)
¥
XejSeau
/Merreo
*
oU^avande j
k*$foriqu€
*
ßjbte vetdcuigenSie. Off&uLe ufMust&fLiconsj \cdC
Seite 36
Nummer 952
besonderer Art vorhanden sein Jedenfalls läßt sich das
gegenwärtig erzeugte schweren Pammbare Material lür
den Theaterbetrieb nicht verwenden. Der höhere Preis
ließe sich schließlich noch ertragen, aber die sehr mäßige
Haltbarkeit der Klebestellen sowie die gegenüber dem
Zelluloidfilm viel geringere Lebensdauer der Kopien
zwingen dazu, einstweilen Absta-d zu nehmen.
Es ist anzunehmen, daß nach v ie vor am Problem des
schwerentflammbaren Films gearbeitet wird; denn er ist
unerläßlich für alle die Bestrebur gen. die die Kinemato¬
graphie nicht beschränkt sein lassen wollen auf das Licht¬
spielgewerbe. denen vielmehr cie Auswertung dieser
einzigartigen Technik als allgemein angewandte Kine¬
matographie vorschwebt (Schul-, Vereins- und Heimkine¬
matographie).
*
Seit die Vorführungen von Filmstreifen im öffentlichen
Leben sicherheitspolizeilich geregelt worden sind, ist das
Bestreben vorherrschend gewesen, dem schwerentflamm¬
baren Film die Wege zu ebnen dadurch, daß bei seiner
Verwendung gewisse Erleichterungen /.»gestanden wur¬
den. — Am weitesten in dieser Hinsicht sind wohl die
Gesetze und Verordnungen der Schweiz gegangen, die es
zum Teil dem Theaterbesitzer zur Pflicht machen, schwer-
entflammbare Filme zu verwenden, wenn solche jemals
hergestellt werden s »Ilten und in den Handel kommen
(PolizeiVerordnung der Gemeinde Baden (Schweiz) vom
?L 11. 1912. Polizeiverordnung cer Stadt Biel vom
13. 11. 1912. Polizeiverordnung des PalizeiVorstandes der
Stadt Zürich vom 15. 4. 1909 und des Stad rats von Zürich
vom 5. 7. 1913). Auch die Polizetverordnung des Polizei¬
präsidenten von Berlin betreffend Sicherheitsvorschriften
' om 6. 5. 1912 stellt bei der Verwendung schwerentflamm-
harer Filme besondere Erleichterungen in Aussicht. Von
ähnlichen Erleichtungen wird auch in einem Erlaß des
badischen Ministeriums des Innern gesprochen (18.7.1912);
zugrunde lag ein Schreiben der großherzoglich badischen
technischen Prufanslalt. das auszugsweise folgendermaßen
lautet:
... . . W ir haben bei Herrn l)r. Eichengrün in Berlin,
welcher sich besonders um die Einführung des Zellit (An¬
merkung Zellit ist ein etwa 1912 von Baver-Lev erkusen
herausgebrachter Acet^lzellulosefilm) an Stelle des Zellu¬
loid bemüht hat. angefragt und die Auskunft erhalten, daß
er schon seit drei Jahren bemüht ist, Zellitfilmc herzu¬
stellen, welche die Z?l!uloidfilmc der Kinematographen
ei setzen sollen. Er gibt an. daß die Zellitfilmc in jeder
Weise den Zelluloidfilmen in der Güte entsprechen und
daß in neuester Zeit die Elberfelder Farbenfabriken eine
große und moderne Filmfabrik in Leverkusen eingerichtet
haben. Durch die Fertigstillung dieser Fabrik dürfte der
Artikel in der .Kölnischen Zeitung' veranlaßt sein. Herr
Dr. Eichengrün hat uns ein Muster von dem neuen Film
übersandt. Andererseits haben wir uns ein Stück von
dem gewöhnlichen Kinematographenfilm aus Zelluloid be¬
schafft und haben mit diesen beiden Materialien Versuche
angestellt. Dabei hat sich ergeben
Der Zelluloid! Ln entzündet sich bei allmählicher Er¬
hitzung. sobald die Temperatur ajf 170 C. gestiegen
war, ohne vorherige S^hmelzunj» u»*d biannte explosions¬
artig rasch ab unter Entwicklung starker rotbrauner
Dämpfe von Stickstoffdioxyd.
Der Zellitfilm. auf gleiche Art erhitzt, wird bei 180 C.
weich, wird blasig, schmilzt bei etwa 200 C. und zersetzt
sich unter Bräunung. Erst bei höheren Temperaturen ent¬
zündet er sich und brennt langsam unter Entwicklung
weißer Nebel ab. Die Flamme er ischt jedoch leicht.
Zelliilotdf’lmc. an freier Luft m t dem Streichholz ent-
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Rimmotogropb
Seite 37
zündet, brennen rasch mit großer Flamme in der bei Zeliu
loid bekannten Weise ab. Zellitfilme lassen sich ebenfalls
mit d»*in Streichholz leicht entzünden Indessen ist du*
Klamme sehr leicht zu löschen Die Versuche haben ge¬
zeigt. daß die Zellitfilme erheblich weniger feuergefährlich
sind als die Zelluloidfilme. so daß cs sich empfiehlt, die
Kmführung der Zellitfilme an Stelle der Zelluloidfilme für
Kinematographen-Apparate in jeder W eise zu begünstigen.
Freilich wird es nicht möglich sein, in dieser Hinsicht einen
Diurk auf die Besitzer von Kincmatographcn-Apparatcn
und die Veranstalter kiaematographisctier Vorführung
uuszuuben, da diese abhängig sind von den Anstalt«
welche die Kinematographenfilme Herstellen Vut du
letzteren müßte dahin e*ngewirkt werden, daß zur Hc
Stellung von Positivfilmen nur Zellitfilme verwendet w
den. Die Verwendung von Zelluloidfiimen zur Hersteilu
der Positive zu verbieten, halten wir jetzt noch für vi
früht. da wohl erst allgemeine Erfahrungen darüber
gewartet werden müssen wie sich die filme im großen I
währen.“ (Schluß f^k
PATENTSCHAU
Zum optischen Ausgleich der Bildwanderung
Als Zusatz zum Paten* 380068 erhielt 0. Büchner in
Zürich Höngg das D R P 398 748 auf einen Kinemato-
©
graph mit einem Linsensystem nach dem D. R P. 380 vM>8
Hier sitzt die Ringlinse auf einem umlajfenden Träger,
dessen Drehachse derart zur Lichtachse eingestellt ist
daß letztere schräg auf die Ringlinse auftrifft.
Einen optischen Ausgleich mit zwischen Objektiv uni
Projektionsschirm befindlichem, sich m.i der halben W in-
kelgeschw mdigkeit des ursprünglichen Huuptstr ahles
drehenden Planspiegel schlagt E. Buß in Bern '
Nr 393 120) Jeder Spiegel führt
zurzeit c er Rcflektion zugleich mit der
genannten Drehung eine zur Spiegel-
ebene senkrechte Verschiebung aus
mit einer relativ zu der Drehung derart / .
bemessenen Geschwindigkeit, daß du /
|l
U
Bchn der Punkte, in denen der sich drehende Hauptstrahl
der Reihe nach die Spiegelebenc trifft, denau oder an¬
nähernd eine Gerade bi cet, die mit dem reflektierten
Hauptstrahl zusammentrifft
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H. L. Vacarcsse in Paris konstruierte eine Reklame-
Projektionsvorrichtung. die ihm darch D. R. P. 410 286
geschützt wurde, bei der der Bihi.räger von dem Anker
eines Elektromagneten gesteuert wird,
der unter dem Einfluß einer Gegenfeder
steht, selbsttätigen Bildwechsel herbei¬
führt und über eine Stromwcndcv «rrich-
tung zuerst den Strom über den Magneten
und dann zu einer Lampe
schickt. Die selbsttätige
St romwende Vorrichtung
umfaßt zwei Schienen
(14a und 17), deren eine
(14a) n.it dem Elektro¬
magneten und deren
andere (17) mit der
Lampe verbunden ist.
Mit diesen beiden Schie¬
nen tritt nacheinander
das leitende AuBenende
eines beweglichen, mit
dem Anker verbundenen
Schaltarmes (8) in Ver¬
bindung , und
zwar zuerst mit
der Schiene
(14a) für den
Elektromagneten
bei schnellem Ausschlagen des Armes unter der Einwir¬
kung des in den Elektromagneten hineingezogenen
Ankers (2) und dann mit der Schiene (17) für die Lampe,
wobei der Schaltarm (8) im entgegengesetzten Sinne lang¬
sam wandert und der Anker durch die Gegenfeder ( 4 ) aus
dem Elektromagneten herausgezogen wird.
Deutsche Kinotechnische Gesellschaft.
Über die Vorteile und Nachteile der Luftkühlung an
Verführungsapparaten sprach Dr. Schüller in der Deut¬
schen Kinotechnischen Gesellschaft. Es wurden die Ver¬
suche erörtert, wie sich verschiedene Systeme der Küh¬
lung bewährten. Es wurde eine Projektionsvorrichtung
angewandt, die keinerlei Kühlung hatte, dann eine Aero-
Kühling und eine Ufa-Feuchtkühlung. Es wurden die
lemperaturcn am Bildfenster gemessen und auch prak¬
tische Proben mit Filmen vorgenommen, deren Ergebnisse
dei Vortragende erläuterte Es erwies sich, daß in einem
Krupp-Encmann-Apparat mit einer Hahn-Goerz-Spiegel-
lampe Arlisol mit der Lfa-Pcuchtktihlung die besten Er¬
gebnisse erzielt wurden. Interessant waren die Resultate
bei der Prüfung der Lebensdauer der Filme bei den ver¬
schiedenen Systemen Ein Film konnte im Mittel fast
doppelt so lange im Apparat mit Ufa-Feuchtkühlung laulen
wie im Apparat mit Aerokühlung. An HOOma lief der
hilm. gegenüber etwa 750ma! bei der Aerokühlung, ehe
ci als unbrauchbar angesehen werden konnte. Es ist da¬
bei allerdings zu beachten, daß die Bestimmungsmethoden
für die Unbraucl barkeit sehr subjektiv sind. Der Vor¬
tragende sah teilweise dann den Film für den Theaterbe-
tricb unbrauchbar an, wenn die Kratzer zu stark wurden
oder wenn die Klebsiellen nicht mehr zusammcnhielten
Die näheren Einzelheiten über die möglichen chemischen
Reaktionen, die eine Schrumpfung und die sonst bekann¬
ten Mißstände herbeiführten, wurden gleichfalls vorge¬
tragen. Die anregende Diskussion zeigte, daß wir auf die¬
sem Gebiet noch reichliche wissenschaftliche Arbeit zu
leisten haben, bis w ir zu allgemi ingültigen und auch für
die Praxis brauchbaren Untersuchungsmethoden kommen
werden. Die in der Diskussion angeschittene Frage, wie
sich die Gelatincschicht zu der Filmschicht verhält.
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Kie gestattet Aufnahmen bei den uni,tinstiic-ieii ’.ieho erhaltni-seu. v o
andere Objektive kein Resultat mehr errieten lassen. Wenn man hem«-
aueli sehnn r»rh lieht stärkere Objektive bis zu I : l.a baut, so tuuU d« eh
berueksiehtiKt werden, dall in der Praxis immer eilt gewisse* Minden
maü von Tiefensrbärfe erf«rderl»eli ist. wenn die Bilder auf die Ikatiei
befri«*digen sollen. Aus dienern Grunde moelre tnati die Lichtstarke
1 : 2.7 als die für die Praxis des Amateurs noeJi wirk lieh brauchbare
bezeichnen
Gesehen haben mutt map aneh die eeraelm*denen Modelle von Roll
film-, Sp » gelreflex- und st Teo-t ameras. die in jeder Beziehung Ginffel
leistungen darstellen. Ks ist eigentlich zu bedauern, dall die Vcr
hreitung der Stereoskopte nielit eine viel stärkere ist. Vielleicht g-
schiebt noch noch nicht genug auf allen Heit«*n. um diesem Zweite
der Amatcurphoiogr’tphi'* mehr Liebhaber zuzufobren.
konnte auch nur in großen Umrissen beantwortet werden.
Prof. Lehmann wies darauf hin, das offenbar der Einfluß
der Gelatine auf das Unbrauchbarwerden des Film bisher
stark unterschätzt wurde. Die Gelatine wird schneller
durch die Hitzeeinwirkung in Mitleidenschaft gezogen
werden und durch ihre Trocknung auf den Film einwirken
Es ist bisher noch nicht erwiesen, ob es nicht vielleicht
unter diesen Gesichtspunkten auch zweckmäßiger ist.
einen Film feucht zu lagern, um eine Alterung der Gela¬
tine zu umgehen. Es kann deshalb auch durchaus möglich
sein, daß die Feuchtentwicklung besondere Vorteile hat
Professor Lehmann machte sodann Angaben über einige
neue Apparate, wie sie im Kodak-Laboratorium verwen¬
det werden. Eine sehr präzise gearbeitete Titelmaschine,
ein dem Lyta-Kinoskop sehr ähnlicher Betrachtungsappa¬
rat und eine Feuerschutzvorrichtung wurden hierbei kurz
gestreift.
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Herr Theaterbesitzer!!
.. . . .. !! ! 1 "' --
• W r br ngen diesmal
eine Reihe von Sensationen, die Sie in dieser heißen Zeit für 'hr
Kino traucien. Nr. 21 der Deuligwoche zeigt
Jack Oempsey als sanften Ehemann
Jack vollzog den Sprung vom Boxring zum Ehering. Jack in der
Kücne Jack im Garten. Jack mit seinen Hunden. Jack unc sein Weib !
Die Hirsche im Yellowstonepas “
in großen Rudeln um ihre Wärter geschart aus deren Händen.
Wundervolle Bilder aus dem größten Naturschutzpark der Welt
„Garantiert echt türkischen Honig“
gibt es in Konstantinopel anläßlich des großen Bairamfestes.
Türkische Volkstänze und Vergnügungen.
An den Felswänden des Mont Saveve
seil eine Sensationsaufnahme gemacht werden. Das Herz stockt
Ihnen, wenn Sie sehen, wie die Filmleute dies vorbereiten. Hier
nisten unsere Operateure wie Adler
Tausende von Metern über dem Meeresspiegel.
Spielen Sie die Deuligwoche! Füllen Sie Ihr Theater!
19. Jahrgang, Nr. 953
Berlin. 24 Mai 1925
das Älteste
%F ¥ I IM'FACH'BUIT
Der gewonnene Messekrieg
Eine nüchterne Feststellung von Aros.
enn heute der ..Kmematograph*’ für sich einen Erfolg
verbucht, dann tut er es mit der Genugtuung und
Freude, den ein Sieg gemeinsam mit guten Freunden
auslöst.
Der ..Messekrieg '*, den alle Blätter mit Ausnahme des
Herrn Wolffsohn im Interesse der Industrie geführt haben,
ist gewonnen.
in der letzten Arbeitsausschußsitzung der Kipho, in der
die Filmindustrie auch nicht mit einer einzigen Person,
die Theaterbezitzer durch Herrn Schiller und die
Spitzenorganisa¬
tion durch ihren
Geschäftsführer
Dr. Plügge ver¬
treten war, ist es
endlich zur Wahl
von Kommissio¬
nen von Sachver¬
ständigen gekom¬
men, die für Son¬
derveranstaltun¬
gen großen Stils
zu sorgen haben,
die wir von An¬
fang an für das
Wichtigste gehal¬
ten haben, wenn
das große Publi¬
kum herangezo¬
gen werden soll.
Die kinotech¬
nische Industrie
ist fast restlos
vertreten. Der
Kohfilm zeigt sich
in allen Abarten.
Vom Film melde¬
ten sich bis fetzt
erst sechs große
Firmen, die aller¬
dings wie Ufa und
Wcsti in sich
viele Betriebe
vereinigen. Eine
große Agitations¬
tätigkeit muß er¬
setzen, um noch
fernstehende
Kreise zu mobili¬
sieren. Wer bis
jetzt geglaubt hat,
der Film sei eine
wenig messefähige Industrie, wird belehrt werden Seit¬
dem man die jungen Kräfte mit heranzog, sprudelten du
Ideen wie Quellwasser aus der Erde.
Und das hat mit seinem Drängen der Filmpresseverband
auf Anregung des Kincmatographen getan. Als w ir allen
auf den Plan traten, hat man gelächelt. Der Oberchel-
rcdakicur des deutschen Filmpressewesens machte aus
der Friedrichstraße eine ablehnende Geste. Aber di
anderen Blätter ließen nicit locker. Die Zeit und du
Srua*»on arbeiteten für uns Jetzt geschieht s. und
alle Blätter. Film,
Filmkurier. Kine
matograph. L. B
B., Süddeutsch«*
Filmzeitung und
Keichsfilmhlatt
man beachte die
alphabetische An¬
ordnung — arbei¬
ten durch den
Filmpresse ver¬
band geeint jetzt
mit am wirklich
großen Werk
Vier Kommis¬
sionen sind tätig,
von denen zwei
in enger Gemein¬
schaft versuchen,
ein großes Mus-
teratelier mit fast
tausend Sitzplät¬
zen in der neuen
Autohaile em/ti-
richten. Im Ate¬
lier wird das
Publikum Auf¬
nahmen sehen
und im Theater
Filme besichtigen
können, die zum
Teil eigens für
die Kipho herge¬
steilt sind.
Eine Kunstkoni-
mission w.rd eine
Ausstellung von
Modellen. Zeich¬
nungen. Kostü
men. Keklameenl
würfen — evtl
hiftcrisc h geord-
Nummer 953
Ämcmatograpff
Seite 11
i ■
ii
ii
ii
II
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11
11
i
New-Yorker Filmbrief
Von unserm Spezialkorrespondenten ii. R. II.
I riendk Fnemies — Freund¬
liche Feinde . . . das war ein
erfolgstarkes Kriegsstück, in dem
die Tragödie des Deutsch-Ameri¬
kaner Karl Pfeiffer steht, der im Welt¬
kriege mit ganzem Herzen auf
seiten des alten Vaterlandes ist. bis
Amerika in den Krieg
eintritt. Der eigene
Sohn muß ins Feld
deutschen
Sr »n in d i Li
der Schrecken des
Krieges reicht he \ £BB^
ins eigene Heim, in
die eigene Fa.nilie. J|^H£
ans eigene Her . — da
wird dieser Deutsche in
Amerika /um patriotis« hen Arne- T< ^
rikaner. Die Tragödie des JflMH
Deut sch-Amerikaners zum
Melodrama verkitscht! —
Der erste Mai-Sonntag brachte vV
uns dieses Krugsstück als
Film und es ist im Hvdrogen
bad nicht gesünder geworden; cs
hat einzelne starke Szenen, mensch- ^^B^B
hell stark und besonders stark durch
d -< f Kt r <t t llung l.-u f ■< Id* und HMHhM!
I \\ , d ' di* ■ ; ’ hnb !..nc. m ; SilStÜS|l
\ •’ ■« te d. utsJu k rk . * i: i n
*pu It I: du n \ . i < r« ‘ • n d . tu d ;> ■■■Hl
Hauptrollen sie spulen sie o*t-
seitlich-jüdisch, nicht deutsch, und iB
damit verliert das Stück seinen H
Charakter. Die weitaus beste Lei- g
stung gibt Eugenie Besserer, die M
sicherlich von der deutschen Bühne I
zu uns kam. Sie spielt die Mutter — .
eine echte deutsche, gute Mutter . . \ |
„Lerne leiden, ohne zu klagen!“ .
All« No mov*
erwärmend in ihrer Freude, er- HH^ J
schüttcrnd in ihren Schm«
Kur Deutschland dürfte du sei «HmI 1
Film nicht in Betracht kommen
unsiu deutschen Bruder kennen ■■HE 1
die lat.gke.t der Deu'sch- Allier '
kam zu gut. um an dieser S Ju ü Illllll^ I
nehmin l nser» Tragik h* gt m ]
tiefer, als daß sie von
der Oberflac il ebkeit
dieses *\ I
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MT den könnt*
Hk S% . ..
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04 .»■ h \ \HK&
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HPHHH^^cVH Illff
i t,r “f 1 Xf rühren sich ..Char-
leys Tante“ spielt
bereits ohne l nterbr«
chunc n di i v !* i / . hm v v \\
■■HK Broadwa\. und toali iaht ” * •
§ggW sie hellt i W 'v Im u 1 11
mmm mit grund\ i I sc 1 a J* n* n M l U In
BBH dir \X irksamk *■ *t iles ihubk 'i '
Filmschwankes „Charleys Tante“, den
der unverwüstlich« Radimann für ganz
Deutschland erworben hat. können Sie
sich seihst überzeugen. Hoffentlich bleibt
Ihnen auch „Graß“ nicht lange vorent
halten. — Sie werden daran Ihre helle
Freude haben Fs ist das Beste und Ge-
L waltigste, was der Film an wahrer Lebens¬
kehrt au» Europa zurück
I
I
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11
i §
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11
11
11
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Seite 12
Rtncmatograpt}
Nummer 953
Schilderung bisher geschaffen hat. Das Drama eines Vol¬
kes» der furchtbare Kampf ums Dasein in weltentlegener
Wüstenei — ein Kolossalgemälde in dem Einzelschicksale
keine Berechtigung haben. Eine Tragödie, die auch ohne
den \erbindenden Faden einer „Handlung" *ief ergreift...
die elementare Wirkung des Lebens, so erschütternd, daß
wir selbst mit diesem fremden V ilke fühlen und dem Ge¬
schick dieser uns sehr Fernstehenden mit hochklopfendem
Herzen folgen. Hier ist der Film Kulturträger und Ver¬
künder völlig neuer, weil bisher unbekannter Ereignisse.
Gloria Swanson. die neugebackene Marquise de Falaise
— der jugendliche Herr Marquis absolviert vorläufig seine
Lehrzeit bei der Paramount-Gesellschaft — hat sich ihrer
großen Gemeinde als ..Madame Sans-Gene" vorgestellt
der Kassenerfolg war gewaltig. Der ist, neben der persön¬
lichen Beliebtheit der Swanson, der außerordentlich ge¬
schickten Reklame zu verdanken Der Film wurde erst¬
malig in Riescnfelds Tivoli gezeigt, und der Eintrittspreis
wurde am EröffnungsabenH v.#n 85 Cents auf fünf Dollar
erhöht. Das Theater und die uinllegenden Häuser waren
mit den französischen und amerikanischen Farben deko¬
riert |und blieben es wäh-end d»»r Wochen des Erfolges);
vor dem Eingang des Theaters standen zwei baumlange
Burschen in der Uniform der napoleonischen Garde mit
der Rärennuitze auf dem Kopfe Wache In der mittelsten
Loge, sozusagen der Hofloge, saßen ^im Premiercnabend
die Marquise de Falaise und der Marquis Gloria Swanson.
Fünf Dollars für einen Kinositz, das hat noch nicht einmal
Douglas Fairbanks zu fordern gewagt, und der ist doch der
Zeus unter den Filmgöttern. Aber die Neugierigen und die
Dummen werden nicht alle — cer Andrang war derartig
stark, daß die Polizeireserven zur Aufrechterhaltung der
Ordnung alarmiert werden mußten. Das stand dann am
nächsten Morgen groß und breit in allen Zeitungen zu
lesen — und das hat den Erfolg gemacht . . . die große
Masse strömte herbei, um für e n Sechstel des Preises zu
genießen, was die anderen für teueres Geld erkämpfen
mußten Der Fdm selbst ist keine Leistung, auf dieGloria und
die Paramount stolz sein können. Die Swanson eignet sich
schlecht für die Caroline Hübscher; es fehlt ihr die Derb¬
heit der Erscheinung, und es fehlt ihr die Drolerie — sie
ist eine Theaterwäscherin und eine Theaterherzogin. Wo
sie als Wäscherin in ihrem Wesen derb sein soll, ist sie
<mmer die Filmdiva, die sich als VC aschermadl maskiert
hat; wo sie als Herzogin drollig wirken soll, ist sie derb
bis hart ans Gemeine. Der Film als Ganzes ist langweilig;
er interessiert nur dort, wo er in den historischen Schlössern
bei Paris spielt, denn diese Szenerie ist echt: die französi¬
sche Regierung hat der Swanson die Schlösser für ihre
Filmaufnahmen zur Verfügung gestellt Zum Dank dafür
hat sie, bis auf zwei amerikanische Kollegen, nur französi¬
sche Schauspieler besc läftigt, was kein Vorteil für den Film
war; die Franzosen hoben sich im Sti! der Darstellung zu
sehr von den Amerikanern ab. um eine Ensemblewirkung
zu erzielen Sardom ..Madame Sans-Gene" war immer
Theatermache und schlecht dramatisierte Geschichte. Klein¬
liches aus großer Zeit; die Verfilmung hat den Humor
verschmälert und die Langeweile verbreitert. Die Revolu-
lionsszenen sind in ..Dubarry" lebendiger und packender;
die Hofszenen sind theatralisch und tot — altmodische
Bühnenkunst der Comedie Fran^aise.
Der ..Siegfricd"-Film der Ufa. der im Herbst hier gezeigt
werden soll. ha*, bei seiner Probeaufführung in Rochester
mit eigens zusammengestellter Musik aus dem .Ring"
großen Beifall gefunden Es wird bei diesem Film viel
darauf ankommen, daß er auf den amerikanischen Ge¬
schmack zugeschnitten und dem amerikanischen Verständnis
angepaßt wird
Wer sich den Erfolg sichern will, darf sich aie ermüdend
Vorarbeit nicht verdrießen lassen, e- muß durch unermüd¬
liches „Redigieren" den Erfolg vorbereiten Die „Universal**,
die mit ihrem Kolossalfilm „Das Phantom der Oper" die
Weit in Erstaunen versetzen will, hatte das Bild im Februar
fertig — es fehlte nur die Zusirnmung des Präsidenten
Carl Laemmle Der aber reiste eigens nach Universal City
in Kalifornien, wo das Bild hergestellt wuide, um an Ort
und Stelle das Bild anzusehen und etwaige Änderungen
anzuordnen. Er sah sich das Bild in seiner ganzen Länge
(zehn Rollen) an und entschied, daß die Wirkung durch
eine Reihe humoristischer Szenen verstärkt werden konnte
und bei Laemmle ist Können und Müssen dasselbe;
was zur Vervollkommnung eines Filmes geschehen kann,
das muß auch getan werden Es wurden ungefähr vier
Rollen Film aus dem Bilde herausgeschnitten und durch
neue humoristische Szenen ersetzt — nun ist das Bild per
fekt und wird im Spätsommer freigegeben werden. Diese
Tausende, die die Verbesserung gekostet hat. werden sich bei
einem nachhaltigeren ErfolgealsguteKapitalsanlageerweisen
Schuh probe der Estra>GirL <um Finl National -Fil® „Ornkk
Seite 13
Nummer 953
Jjebens-
Erinnerungen
von
ihm seihst
erzählt
\ul»riM* rU Bcarh »tunj* von V«'
ach meiner Entlassung kehrte
ich in den „Wilden Westen
zurück- E* kamen Jahre der Abcn
teuer und Gefahren, von einer Ab¬
wechselung. wie sie eben nur in
Amei ika in jenen Jahren, in den
von Kultur noch wenig beleckten
Gebieten, erlebt werden konnten
Damals beherrschten noch die
Viehherden das Land, bewacht
von Cowboys in jenen malerischen
Kostümen, die man heute nur noch
,m Film und auf Buchumschlagen
sieht. Aus den kleinen rohen,
wilden Städtchen sind inzwischen
^große Niederlassungen geworden
mit allen Schikanen de' Kultur
Die Zeiten von damals sind
endgültig vorbei, wo der Cowboy
mit seinem bunten 1 uch, dem
großen Hut und dem Lasso durch
die Pampas streifte, wo man mi
Freien unter den Sternen des
Himmels schlief, wo man zufrie¬
den war. wenn man ein gutes
Pferd und etwas zu essen hatte.
Ich durchstreifte Texas, Ok¬
lahoma, Colorado. Arizona, Ncu-
Mexiko, arbeitete auf Farmen,
arrangierte Wild-West-Aus¬
stellungen. gab Reit- und
Schießvorführungen und
war schließlich Po-I
lizist in den verschie¬
densten Distrikten.
In jenen Tagen
verheiratete ich
mich zum ersten
Male. Meine Frau
war die Tochter
eines Farmers in
Oklahoma. Es war
eine übereilte Ehe,
die auch dann bald
wieder geschieden
wurde.” Damals war
ich. wie gesagt. Poli¬
zeibeamter.W'ir führ¬
ten in der Haupt¬
sache Krieg gegen
die Viehdiebe. Wir
haben sie. wenn wir
sie erwischten, kur¬
zerhand aufgehängt
Das Gerichtsver-
T E I L
lahren war ziemlich primitiv und
schnell, aber es konnte nicht anders
sein, weil die Viehdiebe zur Landplage
geworden waren Es kam also darauf
an. gut schießen zu können Ich halte
es so weit gebracht, daß ich e-nen lose
hcrunterhängenden Faden aul dreißig
Schritt traf Aber das war relativ kein
großes Kunststück, weil meine Karne-
raden das ebenso konnten
Als ich die Brüder Shonts. zwei Schwer
Verbrecher, ling. waren die Zeitungen voll
davon Sie waren die berühmtesten Ban
diten und V lehd ehe Neu-Mexiko», hatten
im Frühjaht zwei Farmer erschossen und
deren ganze Bierde, ein paar hundert Stuck,
davongeführt. Aul ihre Ergreifung war eine
Belohnung von siebenhundertundfünfzig
Dollar gesetzt. Das war eine Menge Weid
und obwohl wir eigentlich truppweise ge¬
gen diese g»jährlichen Verbrecher vorgehen
sollten, tiennten wir uns bald, weil jeder
versuchen wollte, das Geld für sich allei-
zu gewinnen.
Seite 14
Rmcmotogropfi
Nummer 953
Ich hatte das Glück, bald i'ir
Versteck ausfindig zu machen. Es
war in einem Hohlweg v erborgen,
und erst nachdem ich eine g i nzc
Nacht im Freien im dichtesten
Schneegestöber ausgehalten hatte,
war ich meiner Sache wirklich
sicher. Ich faßte den PUn, euen
von ihnen niederzuschießen und
den anderen möglichst lebendig zu
fangen.
Als der Morgen graute, trat der
jüngere der beider Brüder aus d?r
Hütte heraus, um Wasser für das
Vieh zu holen. Er sah scharf nach
allen Richtungen, ohne mich zu
bemerken Als er nahe genug
herangekommen war, schlug ich
mit der Flinte auf ihn an und rief
ihm zu: „Hände hoch!“ Aber er
machte sofort eine Bewegung nach
seinem Revolver hin, was m ch
zwang, auf ihn loszuschießen
Auf den Knall hin kam der
ältere Bruder herausgelaufen, die
Flinte in der Hand Gerade ein
paar Minuten vorher wai die
Sonne aufgegangen und ließ den
Schnee glitzern, so daß der Ver¬
brecher im Augenblick, als er die
Tür öffnete, vollständig geblendet
war.
Ein blanker Knopf an seinem
Gürtel diente mir als Schie߬
scheibe. Ich schoß etwas tiefer
und traf ihn ins Bein
Ich konnte sie nie it fortbringen,
weil sie zu schwer verwundet
waren, und so mußte ich vier
Tage mit ihnen zusammen in einer
Höhle leben, bis endlich meine Ka¬
meraden kamen und mich befre.ten
Ich bekam zwar die siebenhundert-
undfünfzig Dollar, hatte aber keine
Freude daran, weil ich später
hörte, daß die beiden Verbrecher
ihre Mutter ernährt hatten, die von
dem Treiben nichts wußte, und die
jetzt plötzlich in Not, Elend und
Schande geraten war. Ich ließ
also der Frau das Geld überweisen,
dem für mich hatten Dollar da¬
mals gar keinen Wert. Was sollte
ein Abenteuerer mit dem Gelde
anfangen? Heute weiß ich die
Scheine schon besser zu schätzen.
In jener Zeit spielt auch meine
Geschichte mit den Zugräubern
von Arizona. Ihr Führer war ein
Weißer, der gemeinsam mit seiner
Frau, einer Indianerin, auf freier
Strecke Züge anhielt, die Insassen
oeraubte, und der auch nicht da¬
vor zurückschreckte, die kleinen,
etwas abseits gelegenen Eisenbahn¬
stationen zu überfallen.
Der Mann war außerordentlich
gefährlich und selten geschickt.
Uber zwei Wochen brauchte ich.
um sein vorzügliches Versteck ausfindig zu
machen Dann beobachtete ich ihn durch ein
Fernglas drei Tage lang, denn ich wollte sehr
vorsichtig vorgehen. weil der Räuber als ein
außerordentlich guter Schütze galt.
Jeden Morgen kam er schon sehr früh heraus,
um seine Pferde zu füttern. Ich kroch langsa n
von meinem Versteck oben auf dem Hügel ins
Tal hinunter und verbarg mich im Stall in dw»r
Krippe. Als er morgens nach den Pferden
sehen wollte, richtete ich ganz plötzlich die
Büchse auf ihn, so daß ihm nichts anderes übrig
Tom Müi ta „Full Dre*»"
blieb, als die Hände hochzu¬
heben Ich band sie ihm zusam¬
men. zwang ihn, sich aufs Pferd
zu setzen, band ihn, immer m»t
vorgehaltenem Revolver, mit
dem Lasso am Pferd fest und
führte ihn hoch zu Roß hinunter
zu meinen Pferden.
Leider war die Rechnung ohne
die Indianer n gemacht. Sie war
unruhig geworden, als ihr Manu
nicht zurückkam, hatte aus dem
Hüttenfenstei den Vorfall wohl
in seinem letzten Teil beobachtet
und schoß nun auf mich, so daß
ich zusammenbrach. Das Pferd
mit dem gefesselten Banditen
lief, so schnell es kannte, durch
den Schuß erschreckt, den Weg
hinunter.
Nach kurzer Zeit kam ich zur
Besinnung, schleppte mich zu
meinen Pferden, :raf in der
Nähe ein oaar Cowboys, die ge¬
meinsam mit mir d e Verfolgung
aufnahmen. Wir erwischten den
sauberen n atron auch bald und
konnten ihn in die Stadt ins Ge
fängnis bringen.
Ehe ich nun schildere, wie
mich der Zufall zum Film
brachte sei noch der sc!iwerste
Fa!l mc.nes damaligen Lebens¬
abschnittes. die Geschichte der
„Tone Tree-Farm“ berichtet
Ich war Scherif von Two hut-
ters, einer Stadt, die in Colo¬
rado, sechsunddreißig Meilen
von der Eisenbahn entfernt, an
der Grenze von Kansas lieg:.
Hier lebte ein Mann namens
Driscol], dessen Frau eines
Nachmittags on drei Mexika¬
nern belästigt wurde
Ich war tagsüber abwesend,
hatte von der Geschichte nichts
gehört und machte mir deshalb
auch ke.nc Gedanken, als abends
im Gasthaus Driscoll eintrat und
in ein kleines Z ; mmer hinter der
Schenke trat Im nächsten
Augenblick faßte mich der Wirt
am Arm und flüsterte entsetzt:
.,!n jenem Zimmer ist soeben ge¬
schossen worden!“
Es mußte sich um eine fast
lautlose Pistole gehandelt haben,
denn mir war nichts aufgefallen.
Im selben Augenblick wurde die
Tür aufgestoßen. Driscoll wankte
heraus, bleich, die Hand voller
Blut, zeigte in das Zimmer und
stammelte die Worte: „Sie sind
geflohen!“
Der Wirt informierte mich mit
ein paar Worten. Ich sauste
durch das Zimmer zum Fenster
hinaus auf die Straße, entdeckte
noch einen der Mexikaner, den
ein verletztes Fußgelenk zwang,
auf die Flucht zu verzichten.
(Fortsetzung folgt.)
Nummer 953
ftintnotopropft
Se te 15
en
c/o
Schatten
k linst-
m 15. März wurde vor geladenen Gasten
im Festspielhaus zu Breslau zum ersten
Maie der lebende Schattenfilm ..Der
recMe Barbier'* nach dem Gedicht von
Chan • isso gezeigt Dies bedeutet nicht
mehr und nicht weniger, als daß es
Einern Wagemutigen gelungen ist. die so
reizvollen lebenden Schattenspiele im Film
festzuhalten, sie mit Musik und Text
/u verknüpfen und so dem Publikum etwas
lerisch vollkommen Geschlossenes zu geben, wie es
wohl des öfteren schon in dem Bestreben. Kunst
und Film in engeren Kontakt zu
bringen versucht. aber noji
nicht gelöst wurde.
Die Versuche, die immer be¬
liebte Silhouettenkunst auch
dem Film dienstbar zu machen,
führte zuerst dahin, daß man
mehr oder m<nder gut geschnit¬
tene Schattenrisse auf einer
Glasplatte ruckartig bewegte
und jede Bewegungsphase pho¬
tographisch auf dem Filmstrei¬
fen festhielt. Das Frgebnis war
nun dies, daß auch der Film¬
streifen nur die abgerissenen
Bewegungen der toten Bilder
wiedergab. Fin größerer Krfolg
ließ sich nicht erzielen, die Ent¬
wickelung des Films blieb in
diesem Anfangsstadium stecken,
und so boten die Filmgesell¬
schaften durch all’die Jahre
hindurch von Zeit zu Zeit
nur noch Schattenfilme, die
wohl Leben Vortäuschen soll¬
ten niemals aber Leben ver¬
mittelten.
Da stellte sich die „Neue
Schattenbühne Breslau* die
Aufgabe, die von ihr
eifrigst gepflegten Bühnen-
schattcnspiele im Film fest¬
zuhalten, um sie überall zei¬
gen, und das Interesse für
sie vertiefen zu können
Die Schwierigkeiten, die
hierbei zu überwinden waren,
lagen vor allem in der Licht¬
intensität, die sich be den
auf dieLeinwand projizierten
Spielkulissen nur in be¬
schränktem Maße aufbringen
ließ Hier galt cs, stärkte
Kontraste von Schwarz und Weiß auf die Leinwand und spa¬
ter auf den Filmstreifen zu bringen. Fast schien das Un¬
ternehmen aussichtslos, da gelang es. mit Hilfe eines höchst
lichtstarken Scheinwerfers die Spieler und Kulissen so zu
beleuchten, daß Licht und Schatten auf der Leinwand in
stärkstem Kontrast im Film aufgenommen werden konnten
Das Wesentlichste des Ganzen abei ist dies. daß es
nun gelungen ist, Kunst und Technik in eine Verbindung
1
S/ nen au» dem er»kn lebt-ndm Schattcnfüm
zu bringen, wie sie gleich vollkommen
bis cahin noch nicht gezeigt wurde
Der Filmregisseur tritt seine Rechte an
den Künstler ab. und seine Aufgabe
ist es jetzt. Rildwerü und Spieler zu
Einheiten zu verschmelzen. die Wirk¬
lichkeit, um so zur Kunst zu kommen
Httvr auf das entschiedenste zu negieren und
nur in Fläche und Linie in Erscheinung
treten zu lassen Daß dies ungewöhnliche Aufgaben sind,
erhellt aus dem bereits Gesagten Und daß es ir der Folge
zeit nur wenige geben wird, die die Aufgaben, die lebende
Schattenhlme geben, restlos lö¬
sen werden, kommt der Kunst
*m Film nur zugute
Die Breslauer Schattenbühne
arbeitet, wenn man die techn«-
schen Möglichkeiten der regu¬
lären Filmateliers betrachtet,
mit äußerst bescheidenen Mit¬
te Ir. Sie kann sich nicht den
Luxus erlauben, reguläre Schau¬
spieler zu beschäftigen, sondern
behilft sich mit den Schülern,
die dem Lehrer Bruno Zwiener
zur Verfügung stehen Wie reiz¬
voll die Wirkung trotzdem ist,
ersieht man aus dem Film „Der
~echte Barbier ” Der Schatten¬
olm (an sich keine Neuerung,
denn wir kennen Silhouetten-
‘zenen aus vielen regulären
Soielfilmen) erfordert eine be¬
sondere Art der Darstellung
Sie ähnelt in der Wirkung
m i dem Silhouettenfilm. dem ge¬
genüber sie den Vorzug der
lebendigeren Darstellung hat.
bleibt aber wie dieser auf
das Gebiet des Komischen
beschränkt Die Aufnahme
kann regulär erfolgen und
bietet nicht jene unendlichen
Schwierigkeiten. die sich
der Herstellung eines Sil-
houettenfilmes entgegenstel¬
len Der Schattenfilm hat
der Schattenbühne (von der
Bruno Zwiener ausgeht) ge¬
genüber den Nachteil, daß
er nicht, wie sie. das ge¬
sprochene Wort kennt
W'ährend sie sich mit ein
■ — J paar „Dekorationen wenn
man die aus Kuß
gekratzten Rahmen oder die Kulissen so nennen will,
begnügen kann, Schauplätze und Vorgänge, wie das Theater
aus dem Wort aufsteigen läßt, muß der Schattenfilm zur
Erweiterung des Schauplatzes greifen Wir klagen seit
längerer Zeit über eine Verarmung des Beiprogramms, das,
wie es die Lage des Kinogewerb«*s erfordert, nicht übermäßig
viel kosten darf. Der Schattenfilm scheint uns berufen, hier
eine schwierige Lücke auszufüllen.
Seite 16
fcincmatogropfj
Nummer 953
Wiener Uraufführungsiheaier in Sicht
Von unserem Korrespondenten.
Jüngsthin hat ein amenkan »eher Filmmann, der unsere
Stadt mit seinem Besuche beehrte, in einem Interview
sich ziemlich abfällig über die Einrichtungen der Wiener
Lichtspieltheater ausgesprochen. Dieser distinguierte
Fremde fand unsere Kinos einfach rückständig!
Sektionsrat Theodor Petzl. der Präsident des „Bundes
der österreichischen Lichtspieltheater“, äußerte sich mir
hierzu wie folgt: „Durch die Not unserer Tage ist die Be¬
völkerung Wiens arbeitsamer geworden, dadurch wurde
aber die Vergnügungssucht der großen Masse der ar¬
beitenden Bevölkerung stark zurückgedrängt. An dieser
zurückgedämmten Vergnügungslust des ..kleinen Mannes“
leiden sachgemäß gegenwärtig alle Belustigungsstätten,
also in erster Linie auch di>> volkstümlichen Kinos.
Da aber die W lener Kinotheaterbesitzer wenig Geld
einnehmen, können sie auch keine Kapitalien nutzbrin¬
gend für die Ausgestaltung ihrer eigenen Etablissements
anwenden: solange also kein ausländisches Kapital für
die österreichische Wirtschaft — wobei besonders auf
das amerikanische Geld gerechnet wird — eingesetzt wird,
ist unsere Gesamtindustrie, also auch die Kinoindustrie,
außerstande, den von ihr erwarteten zeitgemäßen Schritt
nach vorwärts zu machen. Wenn also diese maßgebenden
Kapitalien nicht von auswärts unsere W irtschaft beleben,
werden wir auch weiterhin nicht in der Lage sein, die von
den produktiven Ständen abhängige Vergnugungsbranche
entsprechend auszubauen.“
„So mußte es also kommen, daß der Ausländer — man¬
gels örtlicher Kenntnisse — unsere Verhaltrisse gänzlich
falsch beurteilte. Es ist uns ja ganz unmöglich — das muß
jeder Eingeweihte emsehen —, so lange wir nicht die
nötigen Gelder dazu haben, hier prunkvolle Kinopaläste
entstehen zu lassen. Das dazu notw endige Kapital müssen
wir, wie gesagt, aus dem reichen Ausland bekommen,
da wir gegenwärtig fast kein konsumierendes Publikum
mehr besitzen, das d e Summen ausgibt, die die Licht-
spieltheaterbesitzer in die gewünschten neuen, gro߬
zügigen Unternehmungen stecken sollen
„Momentan verdient der Arbeiter, der Angestelit* 1er
kleine Geschäftsmann, alle jene also, von dem du K
Besitzer letzten Endes abhängen, kaum so \iel, als su lur
das nackte Leben brauchen. Für Vergnügungen bleibt
ihnen kein Groschen übrig. Diesem amerikanischen Kri¬
tiker, der an unseren Verhältnissen so viel zu nörgeln ge¬
funden hat, kann man also nur erwidern, daß die tatkräf¬
tigen Mitglieder unserer Organisation sich bewußt sind,
daß sie. um ihre Betriebe fortschrittlich zu führen, nicht
nur die Verhältnisse ihrer eigenen Scholle, sondern auch
die Einrichtungen des Auslandes gründlich studieren und
auch mit den auswärtigen Organisationen und Verbänden
m befruchtende Fühlung treten müssen."
„Erst vorige Woche hat das Präsidium des „Bundes*
Kollegen aus Ungarn hier begrüßt. Bei dieser Gelegen¬
heit wurde die Vereinbarung getroffen, daß beide Ver¬
bände gemeinsam eine Studienreise nach Prag, Berlin so¬
wie nach anderen großen europäischen Städten und,
wenn es möglich werden sollte, auch bis über das große
Wasser hinaus, also nach Amerika, unternehmen werden.
Der Zweck dieser Studienreise soll der sein, alle Neuerun¬
gen auf dem Gebiete der Kinematographie und haupt
sächlich des Lichtsoieltheaterbetriebes zu studieren und
mit den dortigen Organisationen und V ei bänden in Füh¬
lung zu kommen, im auf Grund der gemachten Erfah¬
rungen, natürlich nach Maßgabe der vorhandenen Mittel,
alle Neuerungen auch hier bei uns einzutühren.
„Die von manchen ausländischen Fachleuten vertre¬
tene Ansicht, daß wir in Wien erst moderne große
Theatergebäude schaffen müßten, um mit entsprechender
Aufmachung Monumentalfilme herausbnngen zu können,
wird in diesem Falle ad absurdum geführt. Das „Central-
Kino“ z. B., das einen Fassungsraum von 1000 Personen
hat, ist seit dem Tage der Uraufführung der „Zehn Ge¬
bote“ in seinen weiteren Ensuite-Vorfütrungen dieses
Films stets ausverkauft gewesen. Wir könnten uns mit
diesem vorläufigen Erfolg zufrieden geben, die öster¬
reichischen Verhältnisse gestatten ja nur ein schrittweises
Vorgehen, trotzdem wird vom „Bund bereits in Er¬
wägung gezogen, in den schöner, geräumigen Kinotheatern
der verkehrsreichen Manahilferstraßc und auch in oen,
an passenden Punkten der Stadt gelegenen anderen
Etablissements die Spielweise zu ärdern und Großfilme,
nach dem Muster der stattgehabten festlichen Urauf¬
führung, mit darauffolgenden Serien Vorführungen einzu¬
führen.“
„Bei all diesen Experimenten müssen aber die Wiener
Lichtspielthcaterbesitzer die Wiener V erkehrs* erhältnisse
berücksichtigen, die den Besuch der geplanten Erstvor¬
führungstheater erschweren konnten, denn unsere Ver-
Kehrsverhältnisse sind wirklich rückständig zu nennen.
W ir besitzen ja noch immer keine Untergrundbahn, seit
Jahren steht uns nur die Trambahn als einziges Massen-
beforderungsmittel zur Verfügung, da ja die Stadtbahn
die längste Zeit schon stillgelegt ist und erst im nächsten
Monat wieder, elektrisch betrieben, eröffnet werden soll.
Der Ausbau unserer Kinohäuser hängt also unmittelbar
mit dem Ausbau unserer Verkehrsmittel zusammen.**
Wirf die Katze, wie d-i Willst, neißt es, sie fällt immer
wieder auf die Füße; wenn nan den Stand unserer Kino-
thcaterprobleme diskutiert kommt man über kurz und
lang bestimmt auf die schon so langweilig gewordene,
leidige Lustbarkeitssteuerabgabe zu sprechen.
Die W lener Filmindustrie plante in der letzten Zeit, wie
die Fachblätter verkündeten, eine demonstrative Protest¬
versammlung der Arbeitgeber und -nehn.er gegen die Un-
nachgiebigkeit des schon in Kunstkreiscn berüchtigt ge¬
wordenen Stactrutes Breitner, der, wie berichtet, bei
diesbezüglichen Vorstellungen sogar mit der Erhöhung
der Lustbarkeitssteuer zugunsten der Arbeitslosen ge¬
droht hat. Sektionsrat Petzl erklärte mir: „Der „Bund
steht in ständigen Verhandlungen mit der Gemeinde
W ien und erhielt erfreulicherweise in jüngster Zeit die
Zusicherung, den kleinen Kinobesitzern über die Som¬
mermonate hinweg eine Ermäßigung dieser Steuer ge¬
währen zu wollen.“
Es scheint aber, daß der „Bund“, abwartend, mit den
erreichten minimalen Zugeständnissen sich vorläufig zu¬
frieden gibt, da Präsident Petzl von einer Teilnahme des
Bundes an dieser Protestversammlung nichts zu wissen
vorgibt, demgemäß also der Bund auch an dieser geplanten
Demonstration bestimmt nicht teilnehmen wird.
Ein sicherer Erfolg
der immer wiederkehrt!
0
* ufaverleih herlir * /
Sdcaramm Jlr.
au?<jmci/nien&fn 3 0APR 19?2
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durd)
XrlCQramtn ß^6/3Ü h 1 Dd entUfgOherSC hl /d/^^30/4 1,10 S • snm.
erzielten üt neuauffuehrung fridericus rex groessere ka^seD
als irit üisher gespielten neuen mlitaerfiliDeD erneut stuernsche
toegeisterung Dein pufclikuni heahsichtigen nochmals Wiederholung
schauDurg gleiiitz heliostichtspiele hindennurg ♦
FRIDERICUS REX
UNIVERSUM-FILM-VERLEIH tS
Verlelhbetrieb der
Universum-Film Aktiengesellschaft
So urteilen die Theaterbesitzer
über die Neuaufführung des Ufa-Films
FRIDERICUS REX
frielencus rex fltiserie aus Irltteniat nt ungctaenm.'icn
grossen ,?rfa. 2 «leleru» vier «ocnen lang gespielt punlt Uese
drlttaufiuenring der rnelencus rex tune *ar neben lei
grossen sorailscnen geunn fuer unser unternensen das gr jesste'
geschseft seit begmr dieser splelsalson punlt nann hiesigen
presseurteiier u oeusserungen des pubLiluis sind die frlelericus
rex fine las bisher unuebertraffene standartieri der deutschen
flliilriljstrie uni uebertreften in ihrer luenstterischen
aufnacnung der historischen erflthelt der giaewenlen larstmnnl
und «acht les gesehenen turihocn ade spaeter geaelgtt®
sititaerfluie punlt tir larlen fuer die gelieferten tadellose*
neuen Kopien punlt terder friedencus rax regemaessig jedes Ju^.d
« leder auf len spielpuan nennen punlt srhiaebische uranla
Schließen Sie sofort für Ihre Stadt ab
Sie werden Rekordeinnahmen erzielen
Stundungen
Ausnahm« ki
schneiden. so
daß jetzt harte
Übergänge den
künstlerischen
Zusammenhang
stark stören.
— Das Durch¬
schnitts - Publi¬
kum wird sich
daran weniger
stoßen, es wird
nur gerührt die
Schicksale der
kleinen Mizzi
und der stolzen
Hofrats-Tochter
verfolgen und
erleichtert aut-
li ■
'\
phonie von
Frauen
Esterhazy, Tamara.
Herta v. Walther
Weniger schon, da¬
für aber mit über¬
ragendem Talent
die bürgerliche Ab¬
teilung: Asta Niel¬
sen und Valeska
Gert. — An der
Spitze der Männer
WernerKrauß.dann
die Liebhaber: Bi¬
nar Hanson. Henry
Stuart. Charakter¬
rollen u. a. Chmara
und Ettlinger —
Photographie und
Dekoration gut.
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I
Seite 20
Rincmotoßrapfi
Nummer 951
Nummer 953
Rincmatogroph
IN |)EN STERN KN STEHT ES (iKSCHHlKHKN'
cm Film liegt, eine wahre Begebenheit
zugrunde die sich vor Jahren in der
Gegend von Bozen abspielte und damals
erhebliches Auf -ben verursachte Bis-
txth Kbertin. die sich mit astrologischen
Forschungen belaßt hai den Stoff zu
ihrem Roman „Der Mars im Todeshaus
benutzt. Dieses Buch !ag der Gestaltung
des Films zugrund -. Es ist die Geschichte
eines Gutsbesitzers, dem das Hör tsk* p
gestellt wurde, daß er an dem und dem
Tage eines unnatürlichen Todes sterben
werde. Die Faden verknüpfen sich so.
daß er auch wirklich an dem voraus-
gesagten Tage erschossen wird J^-r.
gestalt: Der Buchhalter Gabler muß aul
zwei Monate »ns Gefängnis, da er ver¬
dächtigt wird. 30 000 Mark aus dem Geld-
schrank seiner Firma gestohlen *u h »Kr
Entlassen, kann er nirgend« Arb f* 1 ” n ‘
den. Seine Tochter I isKth hebt den
Gutsinspektor Raabe. der auf dem Gute
des Herrn von Behren Anstellung findest
Dieser wackere Gutsinspektor betrugt
seinen Brotherrn mit -einer Frau; seiner
Braut schreibt er auf Veranlassung dieser
Frau den Absagebrief Durch einenc^
lassenen Sträfling, der bei dem Gutsherrn
Fabrikat;
Regie
Hauptrollen;
Länge:
Vertrieb
Fmelka
Willy Reiber
Minzen ti.Mylong-Münz.
Juschakowa. Martini
2077 m Akte|
Bayrische Film-Ges.
Uraufführung: Schauburg
einbrich*, wird der verlassenen l isK h
ein Briet in die Hand gespi. lt. aus dem
hervorgeht, daß der Gutsherr selbst als
junger Mensch den Diebstahl in dem G*
schäft seines V ater* begangen hatU um
dessentwillen der alte Gabler, liebet!’*
Vater, unter falschem Verdacht ins G
fängnis wandern mußte. Sun eilt di-
Mädchen auf das Schloß, um den Gut-
herrn zur Rede zu stellen Der entreißt
ihr mit vorgehaltenem Revolver den Bn r
um ihn zu verbrennen, in Verzweiflung
darüber daß damit der einzige Beweis
von ihres V aters Unschuld vernichtet w *r.
erschießt sie den Gutsbern» mit des Guts-
herrn eigener Mt affe Just an dem d>.?
das Horoskop genannten Tag^ Den Ein¬
fluß der Konstellation der Gestirne iul
das Schicksal de» Menschen streift dtr
Film eigent’icK nur Das mag teilweise
seinen G und in Zensurschw »erigkeit n
haben Zum Teil liegt es wohl auch an
Regisseur. d*r sich zum erstenmal auf
dem Gib et der Regiefuhrung versuchte,
wobei sich n ich mancherlei Unbeholfen
heit zeigt.«. Er hatte es auch verhindern
müssen, daß Jack Mylong-Munz als Gut-
insnektor in fabelhaft eleganter Auf-
Se te 22
Rincmotoflrapfi
Nummer 953
IUS Zl’M LETZTEN MANN
«Fabrikat: Famous Players I asky Corp New York
Regie: Victor Fleming
Hauptrollen: Rod la Rocque. Jacqueline Logan
Länge: 1698 Meter |6 Akte)
Vertrieb : National-Film A.-G.
Uraufführung: Theater am Nollendorf-Platf
I)Elt MANN I M MITTElt NACHT
Fabrikat: Eiko-Film. Berlin
Regie: Holger-Madsen
Hauptrollen: Hella Mofa. Olaf Fjord, Cläre Rommer.
Carl Ftlinger, Henrik Malberg
Vertrieb : Martin Dentler
Uraufführung U. T. Nollendorf-Platz
igentlich ist der Titel, den dieser Film ursprünglich tragen
sollte ,.Gesetz zur See" weit t*effender als der jetzige.
Warum „Bis zum letzten Mann"? Das Manuskript ist nach
einem Roman von Byron Morgan verfallt, es bietet an Un¬
wahrscheinlichkeiten ziemlich viel
dafür aber wenig eigentliche Handlung
so daß der größte Teil des
Filmes von einer Schiffskata¬
strophe und dir Rettung aus
Seenot ausgefullt ist. Mac
Dow, ein junger Seemann,
ist als feiger Bursche ver¬
schrien und das mit Recht.
Als er ins Takelwerk steigen
soll, bekommt er einen
Schwächeanfall. alsdieKleider
des Mädchens, das er liebt,
in Brand geraten, greift er nicht
gleich zu. sondern zaudert und
zaudert, daß man ihm eins hinter
die Ohren geben mochte. Abei
eigentlich, so belehrt uns dir
Verfasser, ist der Junge gar nient
feig. Daß er so ein Zauderphilipp
ist, kommt daher, daß sein Vater,
der Kapitän eines Leuchtschiffes
war, in einem Sturir schmählicher-
weise seinen Posten \ erließ, deshalb
nach dem ..Gesetz zur See * zum
Tode verurteilt und an der Stelle,
an der durch seine Feigheit
großes Schtffsungliick passierte
ins Meer versenkt wurde. Und
der Gedanke an seinen Vater
macht nun aus dem Sohn einen
Schwächling, der i nsere Geduld
gar zu lange auf die Probe stellt.
Von seinem Kapitän fortgejagl,
erhält der junge Mac Dow flott¬
weg einen Posten als erster Maat
ausgerechnet auf dem Leuchtschiff
auf dem sich sein Vater so
schmählich benahm. Und avanciert
gleich zum Kapitän. Ein Wunder,
daß ian der Herr Manuskript-
Schreiber nicht gleich Admiral
werden ließ. Nachdem er sich
auf dem Leuchtschiff auch schon
recht kläglich benommen hatte,
wird er plötzlich zum kühnen
Helden, als ihm ein Funkspruch
die Not der Yacht meldet, auf
der sich seine Liebste befindet.
Allein im Boot fährt er in den
Sturm hinaus (eine blanke
Unmöglichkeit). Durch seinen
Heldenmut werden alle, die
auf der schiffbrüchigen Yacht
sind, gerettet, nur er bleibt
zurück. Andern Tags wird
er aber noch lebend an
Land getrieben. Dem
ausgezeichneten Rod la
Rocque gibt der Film
wenig Möglichkeit zur
Entfaltung. Die Schiffs-
aifnahmen technisch
sehr gut.
er Stoff dieses Films, der im nördlichen Nor¬
wegen spielt, ist wohl der Gestaltung wert.
Das Manuskript, von Marie Louise Droop und
Holgcr Madsen, dem Regisseur dieses
..Norwegischen Schauspiels“., nutzt
nicht alle Möglichkeiten, ln dem Spiel
sind gleich zwei Personen die mit hell¬
seherischen Kräften begabt sind, Tore
der alte Leuchtturmwärter und ein
somnambuler Knabe. Nun ist ja Nor¬
wegen das Land, in dem es Menschen
gibt, die stark mit dem Walten der
Natur verknüpft, die Gabe des zweiten
Gesichtes haben. Aber hier sind sie
oberflächlich wenn auch wirksam in
die Handlung h*neingestellt. Tore der
greise Leuchtturmwärter lebt mit Ingrid,
seiner Enkelin, auf der kleinen ein¬
samen Felseninsel. Der Alte prophe¬
zeit Ingrid schweres, sieben Jahre lang
dauerndes Leid, das ein Mann, der
i einst um Mitternacht kommen wrerde,
I über sie bringen würde. ..Der Mann
P um Mittternacht" trifft natürlich ein.
Helge Bjömstadt, der aus Amerika
zuruckgekehr ist. will auf dem Dampfer
A nicht warten bis der Lotse andern
Morgens das Schiff in den Hafen fuhr’
Mit einem Boot erreicht er die Felsen-
insei. di r I i uc hturmw arti-r. |m l nheil
i ahnend, will ihn nicht beherbergen,
k aber Ingrid duldet nicht, daß der
Fremde wieder in Sturm und NX tter
hinaus soll. Und so kommt es wie
kommen muß. Ingrid erzählt dem
Manne eine gefühlvolle Sage von
||n einem NX ikmg und einer Prinzessin
die einst auf dieses Eiland ver-
schlagen wurden. ,,Die Erzählung
webt ein inniges Band zwischen
den beiden Menschen". Helge Björn¬
stadt verlobt sich mit Ingrid, verläßt
die Insel, versprechend, bald wieder¬
zukommen. um seine ingrid zu holen.
Das tut er aber nicht, sondern er
heiratet in der Stadt die Tochter eines
Schiffsreeders. Die Ehe wird sehr
unglücklich, Helge verliert sein geliebtes
Töchterchen, die Frau verläßt ihn.
als er arm geworden. Nuu kehrt er
zu Ingrid, die in unendlicher Liebe
alles verzeiht. Das Werk hat viele
dramatische Momente, die das Publi¬
kum ergreifen. Ein besonderer Vor¬
zug sind die Naturaufnahmen. Die
Die unglückliche Ingrid wird von Cläre
Rommer gut verkörpert, während die
Besetzung der anderen Frauenrolle
mit Hella Moja nicht sehr glücklich
war. Olaf Fjord als Helge zu konven¬
tionell, zwei gelungene Typen Carl
Etlinger und Adolf Engers.
Der Film ist der erste in der
Reihe der ,,Hcllseher"-Filme, die wir
in dieser Woche sehen. Nach
„Mann um Mitternacht** kommt
„Wallenstein** und dann der Horo¬
skop-Film der Elsbeth Ebertin.
Nummer 953
Rncmotogropfl
S II E R L O E K
w *. *= ?>j~
Kealon der «k Liebelnd«, «in junger Nebbich, der als
£r.rj“jrr kä-äx
im VoHührunÄnaum e.n Und .«> Traum ... er nun
der bedeutendste Detektiv, der d.e schsv.enftsten
passiert sind. Die Personen, d.e ihn tätlich
umgeben, der Kinobesitxer. seine Tochter, der
Nebenbuhler, sie werden nun die Hauptfiguren
der aufregenden und spannenden Vorgänge, di
er im BliUugtempo un Traum, durchrast. Jabel
halt, was sich da alles begib!. Atemraubend
Spiel «mt dynamitgeladenen Billardbällen,
einer Perlenkette von phantastischem \*«rt
gifteter Trank. Madeln nentfuhrung. Gefangen
nähme durch eine Vcrbncherbande und
halsbrecherische Flucht aul Motor
rad und Auto über Hindernisse,
deren F.rsmnung last unglaub
lieh ist, und eine Wasser¬
fahrt auf der abgebroche¬
nen Karosserie des Autos
unter Benutzung des V er-
decks als Segel. Im j
Traum im Wasser ver¬
sinkend. erwacht der Arme
wieder zur realen Wirklich¬
keit. Nun. de» Uhrendiebstahl
hat sich aufgeklärt, und der Vorführer
kann seine Angebetete in die Arme
schließen, nachdem er vorher durch
sein Vorführerfenster an dem gerade
laufenden Film gesehen ha:
das anstellt. — Fine glänzende Pa
rodie auf Detektiv- und Sensation*
filme. Aber technisch ganz ausge
zeichnet gemacht und io seinem Ab
lauf so spannend, daß von den
vielen glanzenden Einfäll* n eine
Reihe von Sensationsfilmen leben
konnte. Und Buster Keaton
seine Mienenstarrheit bewußt oder
ein schauspielerisches ManV
geht uns gar nichts an Jedenfalls ist
seine Art prächtig ausgenutzt und
größter Wirkungskraft. Man muß den
Film sehen. Außerdem wurden uns
im Marmorhaus die Dioskurcn Pat und
Patachon im Kampf mit dem Drachen
beschert. Man kennt die beiden ur¬
komischen. ungleichen Brüder und
kann sich ausmalen, was sich da alles
tut, wenn der , .Lange und der
Kurze“ sich daran machen, einem
weltfremden Professor im Kampf
gegen den Drachen, nämlich gegen
eine xantippische Haushälterin bei
zustehen. D. h„ man kann es sich
nicht ausmalen, man muß es sehen,
wie sie das ganze Haus auf den
Kopf stellen, wie sie sich bei
einer Schmugglerbandc. in deren
Hände sie geraten, benehmer
wie sie die Vereinigung des Pro
fessors mit einer netten jungen
Dame zustande bringen und so
den alten bösen Drachen, die
Haushälterin, ausräuchern. E*
wurde viel gelacht bei Sherlock
Holmes jr. und Pat und Patachon.
() 1. M E
Für die sommerlich warmen I
Zusammenstellung, die sich bester
uhirung empfohlen werden kann
Weise unterhalten und uns zum
Lachen bringen, werden
der dem Kino wenig
Jahreszeit immer ihr Publi ,
Buitvr
Sherlock Hob»« « fr
tge jeden!
* bewährt
Film«, di
Seite 24
^mcmatoflrnph
Nummer 953
^;W//x l) . //^//^^/r//
Heiratsannoncen
Wenn sich ein Regisseur wie Fn z
Kaufmann, dessen Erfolg mit „Re
\eii!e‘‘ noch frisch im Gedächtnis ha -
tet, auf diesen „nicht mehr ungewöhn¬
lichen Weg'* begibt, so darf man wohl
erwarten, daß ein farbiges, interessan¬
tes, an humoristischen Episoden rei
ches Spiel sein Ziel ist Und wenn er
aut diesem Ausflug Künstler, w u
Ruth Weyher. Hanni Reinwald, Eist
Reval, Joharnes Riemann, Fritz Kari
pers und Max
Landa, mitnimmt,
so ist die Absicht
erreicht und der
Erfolg garantiert
Atelieraufnah¬
men verraten ge¬
wöhnlich nur ein
Bruchstück der
Handlung, es ist
auch hier nicht
anders, wenn man
Fritz Kaufmann
besucht, der hoch
über dem Dön¬
hoffplatz in je¬
nem Atelier
thront, das einen
idealen Schau¬
platz für die
Handlung des Fil¬
mes „Heiratsan
noncen** abgibt
Diese mittleren
Ateliers, von de¬
nen im Zeitalter
der Kassenfilme
nicht anders als
von einer überwundenen Angelegen¬
heit gesprochen wurde, verwandeln
sich uncer den Händen eines Regis¬
seurs wie Fritz Kaufmann und eines
Operateurs wie Reimar Kuntze in die
idealsten Aufnahmeräume, in denen
eine Photographie gelingt, zu deren
Lob man nur das Wort „bezaubernd”
anwerden kann Aber ein guter Film
läßt Photographie und Architektur
nur als Notwendigkeiten erscheinen.
Die Hauptsache ist die Handlung, ist
ein bewegter Vorgang, mit dem das
Publikum mitgehen kann. Welches
Thema wäre wohl in einem Kino ange¬
brachter als das der Heiratsannoncen,
die in jedem Besucher des Parketts
schmunzelndes Behagen auslöst. Der
Zuschauer kann hier miterleben, mit-
empfinden.
Fritz Kaufmann, der die Linie des
santen Kammerspiels innehält, gibt in
der Handlung, die er durch szenische
Effekte zu würzen weiß, Streiflichter
des modernen Lebens.
Die Frau mit dem Etwas
Eiclibergfilme sind stets Filme der
schönen Frauen Dieser routinierte
Kenner der Leinwandeffekte weiß,
was das Publikum von ihm fordert
und was er seinen Zuschauern vor¬
setzen muß. Deshalb darf man wohl
verraten, daß sich hinter dem viel zu
viel deutigen Titel vor allem eine
romantisch spannende Handlung ver¬
birgt. wie sie die große Gemeinde der
Eichbergfreundc bisher mit herzlich¬
stem Beifall immer freudig begrüßt hat.
Im Jofa- Atelier, das Kurt Richter
mit seiner ungewöhnlich filmischen
Phantasie zu einem Zauberreich um¬
gewandelt hat, geht der neueste Eich-
bcrgfilm ..Die Frau mit dem Etwas“
unter der Regie des routincsichercn
Ernst Schönfelder zu Ende. Wie in
allen Eichbergfilmen ist auch diesmal
der Star der kommenden Angelegen¬
heit Lee Parry. Diese schöne Diva,
eine der schönsten Frauen der deut¬
schen Leinwand, muß hier ein splee¬
niges Weibchen spielen, ein Mädchen
vielleicht, wie es der Alltag gebiert,
das, ohne böse zu sein, schlimme
Dinge verursacht, um schließlich wie¬
der zum Guten zurückzukehren
Schönfelder, dem wir die schönen
Bearbeitungen der letzten Lloydfilme
verdanken, führt in einer amerikanisch
taktvollen Weise Regie. Wie die Re¬
gisseure in Hollywood gibt er nur
Andeutungen, die trotzdem der Kom¬
plex der Regieführung umfassen.
Die Feuertänzerin
Die Phoebus hat in der letzten Zeit
mit ihren weiblichen Stars viel Glück
gehabt Maly DeBvhaft, die Viel-
umworbene, ward aurwh die Phoebas
zu jtner besprochenen Schauspielerin,
die man mit den größten Rollen be¬
denkt. Jetzt soll Trude Berliner ins
rechte Jupiterlicht gestellt werden.
Die jugendliche Künstlerin erregte be¬
reits mehrmals Aufsehen und erweckte
den Wunsch, daß ihr ein Regisseur
eine Rolle anver¬
trauen möchte, die
ihrem Tempera¬
ment freie Bahn
ließe. T'ude Ber¬
liners Talent er¬
innert an das der
Mae Murray —
und es scheint,
als habe sie in
dem neuesten
Phoebusfilm auch
•rine Rolle gefun-
Jen. die völlig
denjenigen ähnelt,
mit denen die
große Künstlerir
aus HollywooJ
das Parkett zu
Beifallsstürmen
entzückte. Fräu¬
lein Berliner (ach,
es muß gesagt
werden, daß sie
lieber einen ande¬
ren Fi Imnamen
hätte wählen sol¬
len) ist zwar in
Figur üppiger «ls die Murray, aber sie
bleibt hinter hr m Grazie und Ge¬
schmeidigkeit nicht zurück.
Die Phoeb„s läßt in ihrem Atelier
in der Hasenheide (ein *n Steinwurf
von jenem Turnplatz entfernt, auf
dem Vater Jahn die Berliner NX e*e
z i Kraft und Schönheit 1-hrte) die
..Feuertänzerin“ drehen, einen Film,
dem einer der spannendsten Romane
von Ernst Klein unterlegt ist, und des¬
sen Drehbuch Walter Jonas mit Ro¬
bert Dinesen schrieb. Dinesen, der sich
in vielen Filmen durch seine solide
Technik bewährte, baut ein Ensemble
aus Schauspielern, wie Alfred Abel.
Erich Kaiser-Titz (der nun bald den
500. Film erreicht haben muß), Te-
wardowski, Rosa Valetti. Ruth Wey¬
her, auf, um die Wirkungen, die er
erreichen will, zu erzielen.
Die Phoebus scheint fetzt mit
Trude Berliner eine neue Art «I* %
Filmes fest legen zu w*»M«« I • wud
ihr gelingen.
Au« dt m Phocbus-Atelicr
lK*r Ri tliiKur RoKrt Limscn mit Alfrvd Abrl und T»udv Berliner
wahrend einer Szenenp obe zur Feuertanzetin.
Nummer ^53
Kmematograpf)
Vierzig Millionen Mark za viel.
Der Rcichsverband deutscher Lichtspieltheaterbesitzer
hat ausgerechnet, daß in Deutschland täglich ungefähr
achthunderttausend Menschen gegen Bezahlung Filme
S‘*hcn. Sie bringen pro Tag zweihunderttausend Mark
Lustbarkeitssteuer und mi Jahre zweiundsiebenzig Millio¬
nen. Wenn man bed nkt.
daß heute im Durchschnitt
in Deutschland die Steuer
noch 25 % brutto beträgt,
so ergibt sich ein Steuer-
Soll von /weiundsiebenzig
Millionen.
Es ist nun andererseits
bewiesen worden« daß im
besten Fall 10 Steuern
gezahlt werden können.
Es werden also der deut¬
schen Filmindustrie unter
den heutigen l mständen
vierzig Millionen Mark
mehr entzogen, als nach
Lage der Dinge möglich
ist. Um diesen Betrag wird
die Industrie an Leistungs¬
fähigkeit dem Ausland ge¬
genüber, das nur 10 \
Steuer abzuführen braucht,
geschädigt. ganz abge¬
sehen davon, daß Amerika
rund fünfzehntausend und
Deutschland nur dreitau¬
send Kino-Theater besitzt,
so daß schon dadurch die
Rentabilität bei uns erheb¬
lich erschwert ist.
Der Reichsverband weist __ ___
auf diese Zahlen hm und
zieht daraus die Schluß- 1 * 1 t!i ,,
Lagerungen, die unseren
Lesern bekannt sind, die aber die Regierung und die Par¬
lamente nicht anerkennen wollen, so daß man ernsthaft
Wege suchen muß. die dafür sorgen, daß es nun endlich in
dieser Beziehung bei den maßgebenden Stellen Licht w ird
♦
Auch die Verleiher.
Hin Leser aus Groß-Streh!i*z schreibt zu unserem
letzten Leitartikel.
..Aber so sehr eine solche uns.
seiten der Theater zu verwerfen
unseren Feinden täglich mehr Ma
muß auch den Verleihern und F.
gelegt werden ..Mäßigt euch!"
der Kinobesitzer in der Provinz n
ter
loseste Drama w ir
allesv ersprechend
Unfilm gemacht,
das Publikum sa
ganz egal. Haup
Eintragserfolge. L
einmal beschritten
kann dann mci
leicht y erlassen w
denn sont ...
nicht.'*
Der Briefschreiber
aber auf der ai
Seite vor ganz far
Titeln und meint,
mit Unrecht, daß
ter ..Jeremias C
btlle niemand etwas y
stellen kann. Es liest e!
in Posemuckel und m I
ritz noch nicht ieder A
tole France — Darum sei diese Mahnung hier wied
gegeben mit dem Wunsche ausdrücklichster Beachtu
Es ist nicht so einfach, Titel zu machen, und man k^
r.icht genug Arbeit daran verwenden, weil \ »m gu
Titel letzten Endes mindestens so viel abhängt w ie \
guten Inhalt — Jedoch muß unter allen Umstanden T
gewahrt werden Vieldeuhge Titel, wie sie un« in letz
Zeit begegneten, sind auch kein Ideal
Ms«
Der mißhandelte Film.
Über dieses Thema ist viel geredet,
viel geschrieben worden. Warum
schaffen Sie aber keine Abhilfe, warum
lassen Sie es sich gefallen, daß man
Ihr Material, also Ihr Eigentum, be¬
schädigt; warum schlagen Ihre eigenen
Angestellten auf dem Film herum,
zeiren und ziehen ihn? — Beim Uro-
rollen wird nachgewiesenermaßen am
meisten gesündigt, nicht aus Absicht,
sondern nur. weil Sie keiner. Wert auf
einen guten Umroller legen. Umroller
— Nebensache, hieß es bisher. Aul
Umroller — besonderes Augenmerk
richten, muß es aber heißen. — Unser
„F i g I a r o“ (F ilmglattroller)
D R P 350 191 wickelt glatt, fest, aber
immerhin noch geschmeidig, ohne
Schlagen, ohne Ziehen des Material*»
Die neu verbesserte Fabrikationsser «
ist erschienen und sofort ab Lage
lieferbar — Kino-Schuch
Berlin SW 48. Friedrichstraße 31
Telegramm - Adresse Kino - Schuch
Telephon Amt Don hoi f Nr 5163
Seite 26
fttntmatograpfi
Nummer 953
Bayern für Stcuerändeningen.
Die Handelskammer in München I at an das Bayerische
Handelsministerium eine Eingabe («richtet, in der sie
bittet, die Anträge der SpitzenorganUation bei Änderung
des Finanzausgleichgesetzes weitgehendst zu unterstützen
F.s handelt sich bekanntlich um eine Eingabe, in der ver¬
langt wird, daß der Reichsminister d :r Finanzen ermäch¬
tigt wird. Rahmenbestimmungen über die Vergnügungs¬
steuer zu crlas-
langen Pla.doyers der Anwälte Campinchi und Lantzen-
berg. aul sechzehn Franken ermäßigt. Außerdem wurde
wegen dieser sechzehn Franken, das sind rund drei Mark.
Bewährungsfrist bewilligt.
Die französische Fachpresse kommentiert das Ur-
teil überaus abfällig. Die Tagespresse, die zuerst aus
dem Fall aul Grund -ines tendenziösen Bcr * cnt '*
des „Matin" eine Sersation gemacht hat. bring
SO gut wie gar
nichts über die
sen, in denen Art
und Umfang der
Steuerpflicht, die
Höchststeuersätze
und die sonstigen
Befugnisse der
Gemeinden gere¬
gelt werden F.s
wird darauf hin¬
gewiesen, daß der
jetzige Zustand
untragbar sei, daß
er nur dazu füh¬
ren könne, daß
die amerikanische
Filmindustrie den
deutschen Markt
genau so erobert,
wie es in hng-
land, Frankreich,
Italien, Schwe¬
den der Fall ge¬
wesen ist.
Man kann der
Handelskammer
München für ihren
energischen Vor¬
stoß nur weit¬
gehend dankbar
sein.
*
Der verurteilte
Kreisler.
Nun hat das Pa¬
riser Appellations¬
gericht in dem be¬
rühmten Versail¬
ler Filmprozeß das
endgültige Urteil
gefällt. HerrKreis-
ler muß einen Mo¬
nat Gefängnis ab-
sitzen und die
zweihundertF ran¬
ken bezahlen, die
die erste Instanz
über ihn verhängt
Angelegenheit.
*
Es ist nicht so
einfach.
Der Pressechef
von „First Natio¬
nal Pictures** be¬
richtet uns aus
New York, daß
Colleen Moore in¬
folge der Verlet¬
zung. die sie * äh¬
rend der Auf¬
nahme in der
Wiste von Mo-
jave erlitt, ihY
Rückgrat in einen
Gipsverband le¬
gen mußte Der
Filmstern befin¬
det sich noch im¬
mer in sein *m
Hause in Holly¬
wood in ärztlicher
Behandlung
Der Berliner
Presseinann sen¬
det uns eine No¬
tiz, wonach Col¬
leen Moore schon
in den nächsten
Tagen bei uns zu
erwarten sei. Sie
soll in Paris wei¬
len, das ja schon
in vieler Bezie¬
hung die Stadt
dei Besserung
schlechter Film¬
starlaunen gewe-
ser ist. Sie haben
sich teils scheiden
lassen, teils fran¬
zösische Adelige
geheiratet. Mag
sein, daß man
diese Aktionen
ha Es e h.nöelt sich bekanntlich darum, daß Kreisler für den
Film ..Die Tochter der Frau Larsarc . der durch dieNivo
in den nächsten Tagen in Berlin zur Uraufführung gelangt,
ei'nigc Statistinnen vom Casino de Pa.is in den ureigenen
Revuekostümen, also ziemlich wenig bekleidet, im er-
saiiler Park Aufnahmen machen lieB.
Die Revue-Grazien waren zu fünfzig Franken Geld¬
strafe verurteilt worden. Diesen hat das Gericht, das
zwar aus nicht ganz gerechten, aber immerhin aus ga¬
lanten Franzosen bestand, die Geldstrafe die in erster
Instanz fünfzig Franken betrug, auf Grund der slunden-
auch als Wege der Besserung bezeichnen kann.
Barbara La Marr spielt in Amerika die o Ha “P t f. oll i.' n
dem nächsten Sawyer Lubin Film „Der weiße Affe . ••
würden unsere schönen Filmstars sagen, wenn man ihnen
zumuten würde, einen „weißen Affen" zu spielen
*
Personalien.
Gustav Althoff hat am 2t. Mai mit seinem Seekreuzer
„Anna II“ den ersten Preis beim Verbandswettfahren im
Templiner Rennen erhalten.
Nummer 953
Rircmatogropft
Die ersten Pressestimmcn
über den ,,SOFARFILM“
DIE FREUDLOSE GASSE
B ü. am Mittag t
•m«- i*t gar »irbt **• ir# i.i: ■* ili- »*• !.»**• v»
il**r riltttttt«*! m Kl«uli«‘n iiiüiVh NurMf \tm
» ' " Ilt d*T h j , • \
M.iril HramMiftunit. F h.*l»ru« I«. Kaub »u*l H**tr*
Ki'horru v»«-rd«*n ln d«*r u»t«tr 4»riet**u und \**
f'ibruiif d**n »irhtlg^bH Au«Ir>n k %«*n 1.* •*»-•<
b<‘jnhiii>K )H*> fraudl*»»» (•«**<• im <l<
Film «i»*r »«"Imturtt Frau*»»« Hin Kr «•mMt-, »i*- »
c» kitMiu in »nd.-r<-H di'M'<u‘b< ti 1 ii«i »H’i'i
hinl« n |»i** ^|«aii»»«iUtf»M».*i*M-i t«* rrwlmim'n i»
»«if**b«*r Sirbrrimil brm»«itrirth ü«*t. tat» la» lnt«-
••»»«* d«-» F4» M'lia«»T‘ kriRffi kusrnbtb'k «•rlahmi
Vrur Bttliner i 2-Uhr Zeitung:
Man riau!*»•-. <l«*r 'lrui*«lif Film. <'«*» u<
I*« i F »im i*t b
t*n il«‘Mi»rh' , ii
b’il. (.aiiti«- hat man m«*ht »*i -r*» *** nr«*li.- *«•
^(M«*b*ri*i Hr 1 ir«-«n‘K*-B »I» in «l*-r ,.F?
l«tM*n 4»«*»«* .
Berliner Tageblatt s
l»a* iM Mkau»|«irl<-n»i b *-iu« r dar M b««ii*t* h
F'iltn«- mit piürr *-n Regia *•- " . | , «l«»t
uml «-iiht u ind*-r\«dtan Hi-M-Uuiiic. Ih-r rrmord^l«-
V\ *ehr ft«t»*llar li«*ttau»*r. narii d« **«*«» Kumat
tln-M»r F'tlm K«*marhi tat. Fiat. • »*• mau la*. url
I niclurk .»» der Hflt angarnhtet, «brr Au«t**» i»ai
»*r im Kn*»f gehabt. in »rhrn, itirubrr gibt e*
k.-inen X* eitel. M-btrf«- tugen. gr» Ile kugen.
>-Uhr- Abendblatt:
«..♦Fit hin. und gar Ihr ku»laade~. ndit F. irb «Ir«
Film an . . r* t«t da trgendu«» und irgend* »*■
rt*i« tu *|«un-u tum llaurh rin--. Z«»la Mi-rk-
» nrdtger Film.
i'n%%i%die Zeitung.
Laut und trrm»bmli« k Itat da« luMtkum de»
M-./art'aal--'« mit »ein* n. l , r. mi«-rpnl***ifaJ! drn Film
g**»egnet . . . kV»lly Itaa» uml mub Regi*M-ur haben
fretlieh l*hanta»»e gen um BrliainT«« Kolportage zu
Lokal -Anzeiger s
K 1otgenpo%i:
litt- ».»rtrrlil»
dem Film den
Bert ine. Bfirien-Zeit l ng :
ZuFalirn-t, lHrtieiitu*i'» dir
d«»r lut-Ht
filmt««-hr |t**ttrh«-itu»»jc d * !!• Ult an« i*t *-» I* bthi*i
iiiu»t«»rt(uittK. ihr rhrftbi rtig di«- Regte k «*n<
ft thioiHm Standpunkt tu«/ »und«-rv*«U der RIigtIi
nttt» dp* Hih.» *•« b***l« tnd <H-r Kontra*»» 1 da» i«t
F’ lm tut F»»**iph «nttne de« W ««rir*
Film-Kurier t
l**-r Film hat Atnu»»f»h*r- l»te Lufi» Hi* ht tim dt« -
Mett»« hen Harum *ird »| urhar W». den* Film «*»*»«•
*.»itder»tellung trrH-ibt. i*t di«* iluallitat einiger
m b»u»|»i«’b-rl«-i»himtrit F.» i»t d«*r Film der itr«iib , i
Fi*->etsimg Fntrr «i«*n «I *wt»« -he» Filmen dar lehrten
Xeit int die*e« Mark nfiMinsl alle* I« allem fin»
d«*» »tarkMen Le»»tunget
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.X# fallt kam M **t*t«*r v «*ti: HimnM-l «aal man
\H.-r attrh »prich««*rta L Nun-a lugen dann »•* hier
dtp junge **>»far F'ilat-4.«-»eil«* Haft utt« aU F'.r*tl»og
l*e«u h«-rt ha», lnt ata a-rad« *u \*d lendete« Mei»ter-
»rrk. ata hi* ta all«* Tiefen auf rüttelnde*. er-
*« butternd?» £« tthild au - allarjutig»ter Vprcartc»*n-
h«-it. ain aahraf ..Film dar Maa*«*hl»« hk. »i |»t**»a-
Frarktmark. dir**» ,.l raadlna*- tia**p utrd »«d»!
iiiraanda-« au» h atnr ..Fraudl*»**- Kt*« Hm»* r
bn«PR.
Täglich Mozäiisääl
SOFAR-FILM-PRODUKTION G.M.B.H.
Tri DiakoiH 7293 - 73*4 * BERUN SW 48 . FriedHchstr. 23 * Tri Dm h -
MNM
Seite 28
Kincmatograpft
Nummer <*53
W 1H KRW'ARHKN 1(1« \Vi:srm:riSCHl.ANI)
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TRAGÖDIE IN (i AKTEN
METR()P()L-FILM g. m. r. h.
I) l S S E I. I) O R F
B1SM.MU.KSI H. ‘»X / TKLEPHON ‘2XliO / TKL-ARR : MKTROPOI.FII.M
Nummer °5*>
Rirrrmatograpfj
Seite 2^
IN DEN STERNEN
STEHT ES GESCHRIEBEN
EIN FILM NACH DEM ROMAN „DER MARS IM TODESHAUS
DER BEKANNTEN ASTROLOGIN
EL. SBETH EBERTIN
*
MARIA MINZENTy / )ACK MyLONG-MÜNZ
OLGA IUSCHAKOWA / GEORG SCHNELL / FERDINAND MARTINI
REGIE: WILLY REIBER
MÜNCHENER LICHTSPIELKUNST A - G. MÜNCHEN
URAUFFÜHRUNG
FREITAG, DEN 22. MAI 1925
SCHAU BURG
121 KONIGGRATZER STRASSE 121
eT A V E R N - F I L
M S
Stile 30
Rmcmatogcapt)
Nummer 953
liiiifiiiniiiMiHiMffHmvMimiiriiiiiiiwitiiiiiiiimilifimiiiiiiiiiiiiiifiiiiiimmiiiifiiiHitmmaiMiiiiHifiiiiiiiiiimiMiimiiii:
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m EStr
FILME
Der nächste Westifilm:
DIE PUPPE VOM LUNAPARK
REGIE: JAAP SPEYER
ALICE HECHY - WALTHER RILLA - FRITZ RASP
EUGEN REX - HERMANN VALLENTiN - PETER EYSOLDT
ORIGINALAUFNAHMEN AUS DEM LUNAPARK
URAUFFÜHRUNG DEMNÄCHST
DER FILM ERSCHEINT IM DEWESTI-VERLEIH
i
=i
Nummer 053
Rincmoiogrnpt)
4m der 2&vr¥ftaH
I I
*'
des Films zu errichten, hat zur Gründung
einer besonderen Gesellschaft IBismartk-
Filtn G. m. b. H.j geführt, d « zurzeit mit
den letzten Yoi bereit ungen für den Be¬
ginn der Aufnahmen beschäftigt ist.
Reichspräsident von Hindcnburg hat die
Schirmherrschaft über den Film übernom¬
men, und der F.nkel des eisernen Kanz¬
lers. der junge Fürst Bismarck, ist an die
Spitze des F.hrenattsscbusses getreten, dem
eine große Reihe
Einsendungen aus der Industrie.
r |\ischinski. der bekannt* Verleiher Hol-
■ lands und Besitzer der größten und
schönsten Kino* in Holland, hat den \ er-
leih des neuesten Terra-F'ilms ..Der l>e-
mutige und die Sängerin übernommen
und wird den FVm in großer Aufmachung
m allernächster Zeit herausbringen. Es
ist erfreulich, daß sich der deutsche Film
immer mehr und mehr wieder -»einen Platz
auf dem Auslandsmarkt erobert.
H ichard E. Enright, der hek
missar von New York C
Hand seines Tagebuches das
zu dem im Sudfilmverleih er
Polizei • Großfilm ...Mädchenh
New York** geschrieben. \ or
ihn **in großer Kampf der N
Polizei gegen eine weitverzve*
angeregt, die vor wenigen .1
reiche schone Mädchen cntfuhi
führender Person-
üchkeiten aus
allen Kreisen des
deutschen Vo’kes
ungchort. Das
Manuskript des
Filmes stammt von
dem bekannten
Historiker Profes¬
sor Dr. Ziehen.
Max Jungk und
Julius Urgiss ha¬
ben die Bearbei¬
tung für den Film
übernommen. Die
Regie liegt in den
Händen von Fernst
\X'cndt. der mit
seinem Uriel Aco-
sta und dem Klaus
Stört ebecker seine
eminente Bega¬
bung für die Ge¬
staltung monu¬
mentaler Film¬
st offe bewiesen
hat. Als wissen- l_ .._ _, _
schädlich« M.iar-
beiter s nd die
beiden hiesigen
U m versi tät spro-
fessoren Geheimrat Dr Erich Mareks
und Herr Geheimrat Dr. Max Dessotr
hinzugezogen. Die militärische Beratung
liegt in den Händen des Generals der In¬
fanterie a. D. von Conta. Für die lach
liehe Gesamtleitung ist Josef Coboken ge¬
wonnen worden. Es soll ausdrücklich
festgestellt Werden, daß es sich bei diesem
bedeutsamen Unternehmen nicht etwa um
einen Tendenzfilm oder um ode Partei*
mache handelt, sondern daß vielmehr
'/s/y/yy/yy/yy///
In der.i Großhirn der National-Film A.-G
* hm I ebenskunstler", nach Richard
\ oß. Regie Holger Nadsen. wirken fol¬
gende Künstler mit F.rna Morena, Fned-
r ch Kayßler. Frieda Richard. Paul Bildt
s »wie Holger Reenberg, vom Nansen-
Theater. Kopenhagen
V \er mit großem F.rfolg im Ausland ge-
laufene Paramount Sonderfilm der
National-Film A.-G. ..Cleo, das Mädchen
yyyyy.y/yyyyyy
lediglich der Gedanke obwaltet, ein in der Straße . in der Hauptrolle Pola Negri
leder Beziehung überparteiliches, allen
Anforderungen historischer Kritik ent¬
sprechendes Monumentalwerk zum Ge¬
denken des Schöpfers der deutschen Ein¬
heit zu schaßen. Die neuen Geschäfts¬
räume der Bismarck-Film G. m. b. H. be-
tinden sich Kurfürstendamm 211.
und Karl Huszar, Regie Dimitn Bucho-
wetzki. ist heute von der Zensur ohne
leden Ausschnitt freigegeben worden.
V Vk Kulturabtcilung der Ufa hat den
Film ..Historische Stätten im Hessen¬
land“ fertiggestcllt.
h u Eichberg - Film G. m. b. Fl
den Aufnahmen des Films ..1
Tromnetenblasen* nach dem
nanu gen l.uslspie von Han*
bearb» itet von Hans Sturm,
nen Regi«* Richard FlichberiJ
graphie Hameister Mit wirkend
Harvey. Mary Kid. Harry Eicdtl
Ha?*n, Paul M organ. Fritz Spi
Junkermann, Fiugo Flink.
I Deutsche Kultur-Fil'r»-G
hat ihre \ orbereitungea tur c
rischen Film „Flimmenzeichen
und mit den Aufnahmen begonn*
nnuca k
NEGATIV
POSITIV
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Seite 32
Kincmotograpf)
Nummer 953
L'ur da* neue Stutgartcr Lichtspielhaus,
* das sich im „Haus des Deutschtums *
befindet und von dem wir in der vorigen
Nummer bereits ein Bild brachten, lieferte
die kincmatograDhenfabnk Lugen Bauer
in Stuttgart die Hinrichtung. Zur Auf¬
stellung gelangten zwei Säulenmaschinen
mit dem bewährten „Bauer-Stahlprojektor
M. 5 Line der Maschinen besitzt über¬
dies lur besondere Zwecke eine Still-
Standsvorrichtung mit Kuhleinrichtung.
Beide Maschinen sind selbstverständlich
mit Spiegellampe und Dialux-Vnrrichtung
zum Pro|izieren schattenloser Lichtbilder
ausgestattet. Meßinstrumente für jeden
Xpparat, die an der großen Schalttafel
angebracht sind, geben dem Vorführer
eine genaue Kontrolle über den Strom-
verbra uch. Line eigene Ladestalion zur
Speisung der Akkumulatoren für die Not¬
beleuchtung ist ebenfalls vorhanden. Die
Vorführung erfolgt pausenlos. Der Über¬
gang von einen. Akt zum anderen bezw.
von einem Apparat zt»m anderen geschieht
für das Publikum vollständig unmerk¬
lich. Die Leitung des Theaters liegt in
den Händen des bekannten Herrn Leon
Hauser, dessen Name Gewahr für eine
vorbildliche, erfolgreiche Führung des
Theaters ist.
/lg; Otto Stindt beendete den e'sten
Teil seines neuen Werkes: „Der Film,
die Grundlagen seiner Technik und
Kunst". Ls wird zwei Bande zu je 200
Seilen etwa umias*cn. mit vie’en hundert
Photos und Zeichnungen des Verfassers
geschmückt sein und im Herbst heraus-
kommen. Auf der Grundlage «eines
Buches: „Lichtspiel als Kunstform*" (Bre¬
merhaven. 10231 wiid der Verfasser
wesentliche Erweiterungen der künstleri¬
schen Forderungen der Filmkunst, der
T ilmdramaturgie und die neue Ästhetik
des Filmhildes (vor allem der umstritte¬
nen Großaufnahme) gebührend bringen.
|\er erste Versuch der Domofilm neue,
■ * hübsche Frauen ausfindig zu machen,
die sich in jeder Beziehung als Filmnach-
• wuchs eignen, ist von außerordentlichem
Erfolg gekrönt worden. In Köln und
Düsseldorf und Frankfurt a. M. waren die
Aufnahmen und der Film „Elegantes
Pack“ im Handumdrehen zum Stadtge¬
spräch geworden und der Andrang hüb¬
scher Frauen nahm kein F^nde. Firne ganze
Reihe filmbegcistcrlcr Schönheiten wurden
dem neuen „Archiv der Schönheit“ einver¬
leibt. Der nächste Vorstoß der Domo
richtet sich gegen Mitteldeutschland. Leip¬
zig, Dresden und Breslau werden die
ersten Etrppea bilden.
l^Yanz Osten berichtet interessante Ein-
* zeihe i len über die Indienexpedition
der Emclka aus Jaipur. Jaipur selbst ist
ein bei Delhi gelegenes Rv sidenzstädtchen,
das architektonisch sehr reiche und man¬
nigfaltige Motive bietet, vom europäischen
Geschmack noch vollkommen unbeeinflußt.
Die Flxpedition wird angestaunt wie ein
Weltwunder, denn es gibt in der dortigen
Gegend sehr wenige Fluropäer. Regisseur
Osten wird nur Eingeborene in seinem
Film „Das Leben Buddhas“ mitwirken
lassen. Die in Indien angefertigten
Kostüme sind, w'ie der Reisebrief erzählt,
sehr farbenprächtig. Fline unangenehme
Überraschung ergab sich für die Filmdar¬
stellung daraus, daß Buddha, wie alle
Könige, lange Haare getragen hat. — daß
es in Indien aber keinen Friseur gab, der
Perücken machen kann. Die Expedition
hat ihre Vorbereitungen an den einzelnen
Orten beendet und ist schon eifrig mit den
Aufnahmen selbst beschäftigt. Von Jaipur
aus Itcgibt sie sich nach Kaschmir. Benares.
Gya, Kalkutta und zurück nach Bombay.
V
über den Neubau eines großen Flrvt-
auffuhrungstheaters in Charlottenburg
„Alhambra. Bismarckstraße" teilen wir
noch mit, daß die Flntwurfe sowie die
Ausführung des Baues durch den Archi¬
tekten F'ntz Wilms, Berlin-Grunewald. er¬
folgten.
Die Enlsicklunf xum Bubikopf
fetn amerikanischer hilml
Uubert Moest hat soeben die letzten
* * Aufnahmen vom „Götz von Berlichin-
gen M beendet und beginnt nunmehr mit
den Vorarbeiten eines Monumentalfilms,
welcher die Frithjof-Sage zum Gegen¬
stand hat. Der Film wird ebenfalls von
der Aß - Film G. m. b. H. hergestellt
werden.
4 dolphe Engers wurde für den neuen
** Georg-Enders-Operettenfllm „Im Krug
zum grünen Kranze“ für die Hauptrolle
verpflichtet. Die Aufnahmen finden unter
Regie von H. Lisson Mai und Juni im
Odenwald statt. Anschließend an diesen
Film wird Adolphe Engers eine Hauptrolle
unter Regie von Jaap Speyer in dem
neuen Domo - Film „Elegantes Pack“
spielen.
V V Jupiter licht A. G., Kersten und
1 *
Handelsgesellschaft „Jupiter“ Kunstlicht,
Kirsten & Brasch, am 2. April d. J. in
eine Aktiengesellschaft umgewandelt hat
unter d-*m Namen Jupiterlicht A. G,
Kersten k Brasch. Die beiden bisherigen
Inhaber, die Herren Kersten und Brasch
sind in den Vorstand Jer Gesellschaft
berufen, wahred die langjährigen Mit¬
arbeiter, die Herren Ludwig Schleicher
und Oscar Jacob« Prokura erhielten. Die
Zeichnung ist kollektiv, entweder beide
Vorstandsmitglieder gemeinsam oder ein
Vorstandsmitglied zusammen mit einem
Prokuristen. Die Herren zeichnen wie
folgt: Max Kersten, Carl Brasch. Lud¬
wig Schleii her. Oscar Jacohi.
In dieser W oche zeigt du neue W och n-
* schau Nr 21 aus dem internationalen
Sportleben die großen Hindernissprünge
auf dem „Champ de Mars in Paris, von
denen die interessantesten mit der Zeit¬
lupe icstgehalten wurden. — Aus Kon-
stantinopel I ringt sie originelle Auf¬
nahmen vom Batramfest, bei dtni tür¬
kische Volkstänze veranstaltet wurden.
— Amerika ist mit Bildern des Ycllow-
»toneparks, des größten Naturschutz¬
gebiets der W elt, vertreten. Sod; nn wer¬
den die neuesten Aufnahmen des Box¬
weltmeisters Jack Demp. ey. der sich als
sarftcr F.Hcmann und fügsamer Helfer
seiner lungen Gattin in seinem neuen
Heim zeigt, ge-bracht. — Deutschland
zeigt den großen Tag der Wassersportler
und Bilder zur F^roffnung der W’asser-
sport-Ausstellung auf dem Templiner See
bei Potsdam. — Die Filmwelt gibt einen
sensationellen F.inblick in die Tätigk eit
ihrer Operateure. Die Vorbereitungen fu r
eine Sensation*Aufnahme an den steilen
Wänden des MontSaveva wurden für die*
Deuligwoche gedreht.
I \ *r Direktor der italienischen Westi
Wilhelm Karol und der Regisseur
Carminc Gallone sind in Berlin einge
troffen und haben den Film „Der flam¬
mende Ritt“ (Cavalcata ardente) mitge¬
bracht. Bekanntlich fand dieser Film in
einer Privatvorführung vor dem König
von Italien großen Beifall und wurde auf
der Mailänder Ausstellung mit dem I. Preis
und der Goldenen Medaille ausgezeich¬
net. „Der flammende Ritt“ ist eine Westi-
Saic-Pn>duktion, d ** erste Arbeit der
Westi in Italien. Die deutsche Urauf¬
führung wird demnächst in Berlin statt¬
finden.
I \ic Redaktion der Zeitschrift „Das
• " Theater lädt zu einem a.nüsanten
Preisausschreiben ein. das nicht nur für
Abonnenten der Zeitschrift, sondern für
ledermann offen ist. Die Zeitschrift er¬
bittet Zusendung von Bildern bekannter
Bühnen Angehöriger, Oper und Schauspiel,
Männlein und Weiblein, in der Sommer¬
frische. Die Aufnahmen werden im
„Theater“ veröffentlicht, und die Leser
selbst sollen dann darüber entscheiden,
welche Bilder durch die Eigenart oder
den Humor der Aufnahme die Preise er¬
halten.
IV r Regisseur Jaap Specyr. dessen
■ " Regieleistung bei dem Film „Die
Blumenfrau vom Potsdamer Platz“ bei
der gesamten Presse und beim Publikum
größte Anerkennung gefunden hat, wird
das weltberühmte Theaterstück „Demi-
monde" nach Alexander Dumas für die
F^xport-Film-Vertrieb G. m. b. IL, Berlin
SW 48. Friedrichstraße 5 6, inszenieren.
Dieser Film erscheint in der Produktion
1925 der F'xport-Film-Vertrieb.
Nummer 953
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ROHFILM
GENERAL - VERTRIEB:
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34
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FILM- UND THEATER
BERLIN-CHARLOTTENBURG 3,
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OLIVA 1280
• •••
Bis zum
letzten Mann
EIN SEEMANNS-DRAMA IN 6 AKTEN
IN DER HAUPTROLLE * ( I MlllllKltMIH
Rod la Rocque
Amerikas berühmtester Schauspieler
und Hauptdarsteller aus cem Film
„DIE ZEHN GEBOTE“
. . . . . . ^ . . . . . ... .
Der große Erfolg
im Theater am
Nollendorf - Platz
. " ■ ' 1
Paramounl-Film der
National-Film A.-G.
Nummer 953
Rmcmatograph
NACH BESICHTIGUNG
unseres Großtilms
Die Tochter
(Sündhafte Leidenschaft)
Der Roman einer Frau nach einer Novelle von Hans Müller
(7 Akte;
schlossen folgende Städte die
ERSTAUFFÜHRUNGEN
III.1*1 IN: lYtmilx l’alaxl.
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ObrrCt a. D OüfTotu. Frankfurt a O. / E'taaroiiiiniftrr D. Dr. u. E>rnng. potobam
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43rhrmiratIDr -C. Eit Dorf . iHultirim Butir / Brirtismtmftrr a.B. Br ft.c. Eorth. Brrlm
■öraf Ebnigomarch. pl.iur a 1). / Eomnirrurnrat 4?. lrtim.\nn. Branbrnburg
Br. irirunr-3ung. jH.b. B.. Brrlm / Ornrraimaior a. B. lirbrtdit. ^Frankfurt a ȣ>.
E'taatsniiniCtrr b. lorbrll. Brrün / Ornrralitiaior a.D. Jfrrthtrr b. lüf;otu. Frankfurt
tC'rbwnrar $)rofrfTor Br. «Cridi iHardw. Brrlm / jfabnkbrfir;rr jf. ^)at;. Branbrnburg
fHa|. a. B Jbrrmann D. Bogiftrr, «CafTrl Wilhrlmsböhr / Btrtrrgutfibef.ä'ctier;, ■CUrßolu
Brididmmitrrr a. B. Br. Ertuffrr, Brrlm / Ornrrallru. a. B. s?diniunbr, Branbrnburg
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Bittrrgutsbrftnrr &diuU. Bofrngarrrn / 3u(h;rar Br. Ediüudtrratb. Brrlm
Brirgomtniftrr a. B bon Errtn, Ertinm / O brr ft a. B. «frubrn, Frankfurt
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OarDe auf Oilum - Brt Einig unD Drt Etonptnu auf Drn« Brbiarbt f riDt — Bir fj.itbr rbt Dr# Birgr# in Drn
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BotfAa*’trt BrnrDrtti im B^urtquartir — Erirg#t.rr untrt Vorm Dr# Ebntg# Einig UMbrtm# unD frtnrr
PaiaDinr :n Brrlm — Bi#niatdt rvttrt Die linDrn i itiang ftngrbrmrt Jubrt unD turmurbr Obationrn
fx* hron#nnung nr 3bgrorDnrtrnbauie — Ittrntat auf Btamardi — ttf.rn. im Erirgammntrrium — 3u4&fung Dr#
BrjKrbrn BunDr« Bir *tfur Vrrfa^ung für ein nrur# Bcutfrbr# End) — V»irn. Bo* bürg — Bai^rt fx»nx '|o«cph
Tirrrrr itaupttril
CuiUricn, Baion Drt EJtfcnn Bugrmr — pan#, auf Drm BouIrbarD — |}afo*ron unD EaKmn <?ugrntr pa #.
Ictilnin'rbir^plan — prru^Kcbrr Brmtrq^iat^ unD Eafrmenhof — Bt#matdi tn Va:)in Bir Eaifrnn unD
^ramont 3rbrtt#timmn IJapoiron# — BrnrDrtti unD Drr Einig Brt Einig unD BcnrOrn in ^m# auf Drt
BrunnrnpromrnaDe 3u#mat<tb Drt CatDrtrgtmrntrt au« Berlin ^rKunDung#ntt Dr# Crafrn Irpprfin Bcblaibt
unD CoDr#ntt bri |Ptar# la tont - Brblacbt bri Br Dan — fn BrOan, Onanier 0*poieo n# Begegnung
Babo*ron# mit Bi#mardr tn Bondurp f^apotron, brglnrrt bon Biamatdi unb nnct BdimaDron Eu artete — ^apoirou
br.m Einig Wlbrfm tm Brb'.o^ Brilrbur — 3b‘rr;ung ßapo!ron#. lu#ru ung brt ErpubtiK — Beginn Drt Bflagr
nng Mon pan# Enrgpnarb. irbrm in Berlin, bot pan# nubt# ßrue* — B:#matB# Ouantrr tn Verfall Ir 0
/tanh'ururhnrg — Ion bon, gtoAr Pofgrfrllffboft - Bir Brfd)irf\ung pan# 1 «»rbnarbtrn bor pan# — #«b*n
• (btsangau. BdMon — Otaf t olnitrin br: Einig luDmig Viüonrn Einig luDtoig# au# tPagnrT# „Bibriungrnnng**
Btta^r unD Crrtbm in Verfall Ir# — Brr Efffbinfer — Eatfrr Batbaro^a — Bir Eatfrrftrinung im Bpirgdfaat
tu Vcrfaillr# — B r Eapirularion bon pan# — Va**rnftin*tanW
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Brarug Orr *rgrtubcn Erupprn m Berlin Dunb Da# BranOrnburgrr Cot — Brt Berliner Eongitr Im Cotrnbrrt
Eatfrr Vilbrlm# I. — Btpmatdi# Ibfcbicb au# Berlin - Bbrungrn Bi#matdi# ui BBinbaufrn — Bi#matdi rum
tftrtn /Mai m Brrirn — Bi#mardi# •). Orbutt#tag — Im Cotrnbrttr unb Irrste# Bneir — Bo# EolonD
Bi#mardi Brahma! in Pomburg — Vtbonrn
Nummer 953
R rcmotograph
Seite 43
m *m :.mm
Ein neuer Versuch der Farbenkinematographie
Ir. der französischen Presse begegnen wir an ernsthaft zu
1 nehmender Stelle (vgl. Je sais tous) aus Anlaß eines
Farhenfilms, für den zurzeit in Brest die Aufnahmen ge¬
dieht werden sollen, Ausführungen, welche den Werde¬
gang der Farbenphotograpt.ie derart auf den Kopf stellen,
daß es im Interesse der Geschichte der Farbenphotogiuphie
im allgemeinen und der Farbenkinematographie im
besonderen erforderlich erscheint, zu ihnen Stellung zu
nehmen Wohl wissen wir und erkennen wir rückhaltlos
an, daß der Franzose Louis Du cos du llamon einer der
genialsten Pioniere auf dem Gebiet der Photographie war.
dessen Tragik darin bestand, daß er seiner Zeit stets auf
Jahre vorausgeeilt war. Seine Vorschläge enthielten die
Grundlagen man kann wohl sagen für die gesamte Far¬
benphotographie und damit auch für die Farbenkincmato-
graphie, aber es fehlte, um sie in die Praxi* zu übersetzen,
zunächst noch das Handwerkzeug. namlicl die lichtemp¬
findlichen Schichten für die roten, gelben und grünen
Strahlen. Alle Verehrung vor dem Genie Ducos
du Hamons kann uns aber nicht davon abhalten, die edem
Wissenden bekannte Tatsache festzuste len. daß nicht er
es war, der 1868 entdeckte, daß schon dr-i Farben aus¬
reichten, um dem Auge den [.indruck aller natürlichen
Farben zu vermitteln, sondern daß der Engländer Thomas
Young bereits 1807 diese Fmtdeckung gemacht, und daß
der F.nglander J C. Maxwell 1861 sie für Zwecke der
F urbenprojektion verwendet hatte. Aber der Deutsche
H. W. V ogel mußte erst 1873 zeigen, w ie die bis dah n nur
für blaue Strahlen empfindlichen photographischen S*
ten durch Fanwirkung gewisser Farbstoffe auch für rote
und grünes Licht sensibilisiert werden können und nur
erst war es 1875 Ducos du llamon möglich die für di
additive Farbensynthese erforderlichen drei Teilbilde
photographisch herzusteiler, also seine Ideen in di
Piaxis umzusetzen. Allerdings verfolgte er das Problem
in der Richtung zur Projektion naturfarbiger Bilder nicht
weiter, sondern wendete sich dem Dreifarbendruck zi
F.rst dem Amerikaner r !v*»s gelang es 1888 emen Be
trachtungsapparat für add tive. naturfarbige. Gehende B 1
der zu chaffen und von d'esem spater zum Projektion*
apparat für solche Bilder uberzugehen
[Fes w*ar etwa der Stand der Frage, als gegen F.nde de
vorigen Jahrhunderts die Kinematographie aufkarn und
de mit der W unsch, die Farbenphotographie auch für die
Autnahme und Vorführung laufender Bilder nutzbar zu
suchen Daß auf einem panchromatischen, d. h für alle
Stiahlen empfindlicher. Filir durch abwechselnd nachc r
ander vorgeschaltete Filter die erforderlichen drei Teil -
ferhregative hergestellt weiden konnten, war jedem klar
Nur fehlte eine Emulsion von solcher Empfindlichkeit, daß
Seife 44
Rmcmatogropf)
Nummer 953
für Laufbilder in der Sekui.de und mit den zur Verfügung
stehenden Lichtquellen eire hinreichende Anzahl durch¬
belichteter Negative gemach, werden konnte. Nach Ver¬
suchen von Gaumont, bei denen die drei Teilbilder durch
drei übereinanderliegende Objektive gleichzeitig gemacht
wurden, wodurch ein Schaltschritt von dreifacher Höhe
bedingt wurde, entschlofi sich 1902 der Engländer A. Smith
in Verbindung mit Ch. Urban dazu, sich auf nur zwei
Farben zu beschränken, nämlich auf orange und grünblau.
Dies führte zu dem im Jahrt 1911 unter dem Namen kine-
makolor bekanntgewordenen Verfahren.
Dies mußte vorausgeschickt werden, um einmal den
Unterschied und dann den Möglicherweise zu erwartenden
Fortschritt des neuen Verfahrens würdigen zu können, nach
dem die Franzosen Herault und Kouillor arbeiten. Sie
lassen einen panchromatischen, d. h. für das ganze sicht¬
bare Spektrum sensibilisierten Film durch einen Aufnaiime-
kinematographen mit einem Objektiv bei doppelter Bild¬
zahl in der Sekunde lau¬
fen. Vor dem Objekt lauft
eine Scheibe mit drei Aus¬
schnitten um, deren einer
einen Orangefilter. der
andere einen Grünfilter
und der dritte einen Vio¬
lettfilter trägt; diese
Scheibe macht iür je drei
Filmschaltungen einen Um¬
lauf. Der bei völliger Dun-
• kelheit, also nach Zeit ent¬
wickelte Negativfilm zeigt
auf drei aufeinanderfolgen¬
den Bildfeldern immer
einen Farbauszug für Rot¬
orange, einen Iür Grün
und einen für Violett. Von
ihm wird ein Schwarz-
weiß-Positiv hcrgestellt,
und dieses wird »m Unter¬
schied zu Kinemakolor
nicht mit einem umlaufen¬
den Farbfilter projiziert,
sondern es wird jedes ein¬
zelne positive Schwarz-
weiß-ßild, das den orange¬
farbenen Teilauszug ent
hält, auf der Gelatine mit
Orange, da* nächste Bild
mit Grün und das folgende
mit Violett eingefärbt usw.
Hierzu dient eine Ma¬
schine, über deren Tisch
der Schwarzweiß - Film
läuft; er wird zunächst
durch Watterollen gerei¬
nigt und gelangt alsdann über eine von unten be
leuchtete Durchbrechung von der Länge von drei
Bildfeldern. In dieser Stellung hiebt der Film einen
Augenblick stehen und wird dabei von drei Pinseln — je
einen für ein Bildfeld — überfahren. Der erste Pinsel
färbt sein Bild mit Orange, der zweite das seine mit Grün
und der dritte mit Violett an. Der Film läuft alsdann über
Hängerollen, bis die Farbe völlig getrocknet ist und er
autgewickelt weiden kann. Dieser Film kann mittels
jedes Projektors vorgeführt werden, vorausgesetzt, daß
sein Schaltwerk mit der doppelten ßildzahl umlaufen kann.
In dieser Hinsicht ist der Film dem Kinemakolorfilm über¬
legen, da dieser eine besondere Filterscheibe auch im Pro¬
jektor erforderte. Außerdem muß die Farbenwiedergabc
richtiger sein, weil der französische Film mit drei Farben
gemacht ist, der Kinemakolorfilm aber nur zwei Farben
hatte.
Wenn aber die französischen Angaben ! chtig sind, dann
krankt das Verfa hr— von
Herault und Bouillon an
demselber unheilbaren
Fehler, djr auch Iür kine¬
makolor und seine späte¬
ren Nachfolger so ver¬
hängnisvoll war, nämlich
an dem der 1 unten Farb-
ränder bei rasch bew'egten
Teilen. Denn die negativen
Teilbilder sollen |a durch
e i n Objektiv nacheinander
auf genommen werden. Da
der Film mit doppelter
Geschwindigkeit läuft, so
werden in der Sekunde-
rund 36 Bilder, und zwai
je 12 für jede Grundfarbe,
gemacht. Nehmen wir an.
es stehe eine weiß geklei¬
dete Gestalt vor einem
schwarzen Hintergrund, so
wird beim Projizieren diese
Gestalt in der Sekunde
zwölfmal in Orange, zwölf¬
mal in Grün und zwöifmal
in Violett erscheinen, und
es werden sich all diese
Bilder zu einem weißen
Bild ergänzen. Hebt die
Gestalt den weiß bekleide¬
ten Arm, so erscheint
naturgemäß jedes der Teil-
farFenbilder auf einer
anderen Stelle vor dem
Hiniergrund. d. h die Teil-
farbenbilder ergänzen sich
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MMSntfMH
Nummer 053
f.intmatogtapfy
Seite 45
ar den Grenzen nicht mehr zu Weiß. Erfolgt die Be¬
legung langsam, so sind die auftietendcn FarbranJer
so schmal, daß sie von dem Beschauer nicht mehr
gesehen werden, wird sie aber größer, so ireten Fatb-
säume auf, die hei einigermaßen heftigen Bewegungen zum
Farhengefunkcl werden. So war es bei Kinemakolor, so
war es bei dem Chromokolorverfahren. das im ..Kinemato-
graphen“ Nr 854 eingehend gewurd.gt wurde, s.> muß e-
bei dem französischen Farbenfilm sein, wt nr die dur.S die
französische Presse gehenden Angaben richtig sind Daran
ändert der Umstand, daß heim Projizieren die einzelnen
Felder angefärbt sind, nichts; denn Fehler des \egat:vs
können hierbei durch das Positiv nicht ausgeglichen
werden.
Über Filmbrände und schwereniflammbare Filme
(Schluß)
„Wie sich die Filme im groben bewahren ‘‘ Hierzu muß
leider gesagt werden, daß die am bekanntest gewordenen
Produkte des schwerentfLimmbaren Films. Zeiht und
Boroid. sich in der Praxis nicht so bewährt haben, wie es
in mehr als einer Hinsicht wünschenswert gewesen wäre.
Die Finna Pathe frercs hat in den Jahren 1911 bis 1913
in größerem Maßstab einen schwcrentflammbaren Film
(wohl Zellit) verwendet, die Besitzer von Lichtspiel¬
theatern haben dieses .Material höchst ungern benutzt,
weil die Geschmeidigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen
mechanische V erletzungen (Kratzer usw.) fehlten und weil
sich das Material (wie heute auch noch) nur sehr schwer
kleben läßt bzw. die Klebstellen spröde w erden und nach
kurzer Zeit brechen.
fn Frankreich sollte eigentlich mit dem Beginn des
laufenden Jahres der Zelluloidfilm verboten sein Nach¬
richten von dort lassen aber den Schluß :*.u, daß dieser
I ilm nach wie vor verwendet wird; wahrscheinlich war
es aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich, den
schw crentflammbaien Film sozusagen mit einem Schlage
zwangsläufig einzuführen.
Wie es auch sei: Die Bereitstellung eines technisch ein
wandfreien und in bezug auf die Preislage günstig gc
legenen schwerentflammbaren Filmes würde ein gi !><
Fortschritt sein. Fis ist wahrscheinlich, daß die verfu hr
mäßig ungefährliche Acetyl'ellulose Ausgangsprodukt *
dieses Material sein wird Bonwitt schrieb 1912 |1)
Zelluloid, Verlag Union), da3 die mangelnden FIrfolge de
noch unerforschten Natur des Zelluloseacetats /u/u- hrei
ben seien, und daß die Mißerfolge vielleicht darauf iur < k
zuführen seien, daß „von allen Seiten die Lösung de
Problems darin gesucht wirde die hinlänglich bekannter
und für Nitrozellulose gut tusgearbeiteten Verfahren ohm
weiteres auf den neuen Zcüuloseester zu übertragen
An diesem Stand der Dinge hat «ich. soweit die Offent
lichkeit davon unterrichtet ist. bis heute nicht viel O
ändert. Man könnte es im Grunde genommen den Fabriken
nicht verdenken, wenn sie sich selbst beim Verlieget
einer einwandfreien Lösung sträuben würden, ihre wert
vollen Anlagen plötzlich vollständig umzustellen «»der gu
völlig wertlos zu machen.
Es hat natürlich nicht an Versuchen gefehlt. Zellul««id
filme durch entsprechende Behandlung schwerentflamm
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Nummer 953
har zu machen. Im französ sehen Patent 395 617 z. B. wird
angegeben, daß die fertige i Filme durch 72stündiges Kin-
legcn in eine Ammoniurr sulfhydratlösung unentzündlich
gemacht werden sollen. G undsützlich handelt es sich bei
diesem und ähnlichen Prozessen darum, dem Zelluloid
Stoffe beizugeben, welche an sich unverbrennbar sind
oder bei einem Brande eine das Feuer erstickende Wir¬
kung her vorrufen sollen. Am meisten hierzu vorge-
schlagen sind Mineralsalze, wie Karbonate, Chloride.
Bromide usw Sehr aussichtsreich erscheinen diese Ver¬
fahren nicht Das Verhalten des Zelluloids zu bestimmen,
ist schon an sich lecht schwierig, und es wird noch
schwieriger, wenn ihm Stoffe beigegeben werden, die nur
w iderwillig in eine chemische Verbindung mit ihm eingchen.
Für eingehendere Informationen sei verwiesen auf das
schon erwähnte Werk von Bonwitt „Das Zelluloid“ sowie
auf folgende Zeitschriften-Aufsätze:
Fichengrün: Zellit und Zellon, „Zeitschrift für angew
Chemie“ 1911 36o. „Chemikerzeitung“ 1908 228; Bonwitt
Unentflammbare Filme, „Kunststoffe“ 1913 456; Kaiser
Kinofilme aus Acetylzellulose. ..Kunststoffe“ 1912 173;
Klein Acetylze lulo»e, „Zeitschrift für angew Chemie“
1912 1409, Croß, Bevan und Btiggs in den „Berichten der
Deutschen Chemischen G esells cha It - Be r I in “ 38.1 859 u. 3531
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I gebiete der gewünschten Strah-
y I lung gefärbten Substanzen in
JL. L y Verbindung mit einem metalli-
\ U w ' sehen Leiter besteht, der eine
nit / im Verhältnis zur Oberfläche des
du chsichtigcn Leuchtkörpers
u—- -» r kleine strahlende Oberfläche be-
sitzt und mit diesem zwecks
/ Ibertragung der Stromwärme
in gut w ärmeleitender Verbindung
steht.
VI- X**ul»i*it i-t *l»*r l'ro|*-ktnni»;«|».»r{»l d«*r l**a. I»rr-di*i . ..VI.»vim.u
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u" A<> ‘ i, 'o. f «. VON DR. WALTER MEINEL • »•** *■** °s
AUS DEM REICHEN INHALT DES BUCHES
Optik / Elektrotechnik / Grundgesetze und Maßeinheiten / Schaltungen. Stromarten und
Gt braudmpannungen / Die Bogenlampe / Grundgesetze des Magnetismus, Elektromagnetismus
und der Induktion / Elektromotor, Dynamomaschine und Umformer / Transformator und
Gleichrichter / Sicherungen / Meßinstrumente / Der Akkumulator / Die Kalklichtlampe / Der
Film / Der Kinoprojektor und die praktische Vorführung / Grundlagen der kinematographischen
Projektion / Die Konstruktionselemente des Kinoprojektors und ihr Zusammenwirken / Ma߬
nahmen bei der Vorführung und auftretende Fehler / Verhalten des Vorführers bei Film¬
bränden / Der optische Ausgleich / Behördliche Vorschriften / Bauliche Beschaffenheit und
Inneneinrichtung des Vorführungsraumes / Projektionsgerät / Film / Vorführer / Die Prüfungs-
Vorschriften für Lichtspielvorführer / Entwurf für einen Antrag 9 Ausführliches Sachregister
VERLAG AUGUST SCHERL G. M. B, H„ BERLIN SW
Seile 50
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Nummer 95
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Berlin. 31 Mai 1925
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Nummer Q >4
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NACH DEM GLEICHNAMIGEN ROMAN VON
RUDOLF HERZOG
Manuskript .... Ruth Goctz und Dr. Gerd Briese
Künstlerische Oberleitung.Rudolf Dworsky
Regie.Rudolf Walter-Fein
Photographie.Guido Seeber und Kurt Oertel
Bauten und Innenräume.Jaques Rotmil
Aufnahmeleitung.Walter Tost
Künstlerischer Beirat.Rudolf Herzog
Die Aufnahmen erfolgen an den groben
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, \ i \\ \- ^ "schwüKP// r
X yr
Nach den Riesenerf(
~'s~\\ in Dresden,
Mannheim
S, Nürnberg
^ zurzeit die 2. Woche in den
Richard-Oswald-Lichtspielen, Berlin
<r DEUTSCHE HELDEN
IN SCHWERER ZEIT
Nach den Riesenerfolgen
Dresden,
Mannheim
Nürnberg usw.
Man schreibt u.a.: „Deutsche Helden’, den ich
zurzeit spiele, ist ein ausgezeichneter Schlager,
gar nicht mit den anderen Militärbildern zj ver¬
gleichen, jeder Kollege sollte selbigen spielen.
Swinemünde. 19. Mai 1925
gez. Hermann Rauprich, Elite-Kino
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Nummer 95
Herr Theaterbesitzer!!
Die besten Bilder
aus einem außerordentlich umfangreichen Material, das allwöchentlich
bei uns zusammenströmt, werden herausgesucht, um einen voll
endeten Spiegel
der Zeitepoche
zu geben. No. 22 der Deuligwoche bringt der großen hunf Städte
Kampf im Berliner Stadion sodann Nurmi. der in einem fabelhaft
gedrehten Wettlauf fünf Rothäute hinter sich laßt. Außerdem
zeigt im Film
der Krieg in Marokko sein drohendes Antlitz. Wir bringen den-ersien
Filmbericht vom marokkanischen Kriegsschauplatz. Wembley is. mit
den Bildern von der Eröffnung der diesjährigen Weltausstellung vertreten,
die Deuligwoche
laßt tur Sie in allen fünf Weltteilen arbeiten. Jedes wichtige Ereignis
des Sports, der Wirtschaft, der Technik, der Mode, der Revuen, des
Films, der Wissenschaft erscheint in wundervoller Klarheit in der
Deuligwoche.
Ihr Publikum verlangt die Deuligwoche
Also spielen Sie die Deuligwoche.
weit
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Manuskript: | u ! e s Romains
REGIE: |ACQIILS I I \ DER
HAUPTDARSTELLER:
\KI.1TTI; \I\KCI l\l.
Kia von Idczonv • Su/\ \ernon
\ ictor \ i n (i \ I a i c o I rn I o cl
Louis Lcrch • |ean Klorgucritte
URAUFFÜHRUNG
dm I reitdg, dem y |uni 102 <
Jahrgang, Nr. °51
Berlin, 31 Mai 1925
DAS ÄLTESTE
FIIN'FACHBUIT
Rheinischer Großkampftag
K i n S i
m u n g s b i I d
A r i
n der Heimat des ,.K inematograph
hin großer Saal mit vierhundert
ier fünfhundert Theaterbesitzern
nd dazwischen ein paar Tische mit
lördhchen Vertretern und Journa¬
len. die ihres Amtes walten Kampf
gen die Steuer ist die Parole Kampf
s aufs Messer, das heißt bis zur
>soluten Schließung aller Lichtspiel-
• user in ganz Kheiniand und West-
len.
Am Vorstandstisch präsidiert Meiß-
•r-Köln Kr begrüßt die imposante
ersammlung. vor allem die zustän-
gen Dezernenten beim Oberprasi
um und bei der Düsseldorfer Ke
rung. Man sieht eine Reih*-
Uv »gewaltiger aus großen
id mittleren Städten des
leinlandes. drückt so man-
lern alten Bekannten die
md und besinnt s*ch. daß
gcntlich schon fünfzehn
hre gegen die Steuer
kampt wird m t dem
es ultat. d »1
die Steuern und Ausgaben gest egen,
die Besucher/iffern und die Eintritts¬
preise relativ — am Markwert ge¬
messen — gefallen sind
Der Syndikus Sander, der diese
Versammlung außerordentlich ge¬
schickt inszenierte, tritt aufs Podium
und stellt leidenschaftslos mit über¬
zeugender Sac h 1 »ehkett fest, daß es
noch Orte gibt wo fünfzig Prozent und
mehr, wo vierzig Prozent Brutto von
der Gesamteinnahme als Steuer er¬
hoben werden. Er geht die bunte
Skala der verschiedenen Steuersätze
durch, A«>he; man feststellen kann
daß die £ah| der Betriebe immer mehr
sinkt. ie mehr man sich fünfzehn
Prozent nähert Das ist die äußer¬
ste Gr.*nze Aus den ein oder
zwei Prozent, die sich prozentual
aus der Gesamtzahl des Bezirks
ergeben, verschwindet auch
noch die Ems. und es bleiben
nur noch die Nullen übrig,
gewissermaßen als symbo-
lisches Zeichen, daß das Kino
>n vielen Behörden als
ne Null betrachtet wird
Der Geschäftsführer des
Rheinischen Theaterver¬
bandes deutet erschüt¬
ternde Dinge an Alten
Frauen. die n«»ch
dazu Witwe waren,
hat man die letz¬
ten Wertgegen
stände aus der
Wohnung
Seite M
fttncmatograpfj
Nummer 9
geholt. In einem Crt hat
man eine Steuerermäß gung
abgelehnt, weil die Frau des
Kinobesitzers sich zur sil¬
bernen Hochzeit ein Seiden
kleid gekauft hat. Dis wa¬
ren Argumente, bei Jenen
die Gesichter der Regie-
rungsvertreter länger und
länger wurden.
Nach ihm betrat Rieh-
mann-Minden. einer der äl¬
testen rheinischen K nobe-
sitzer, die Tribüne und de¬
monstrierte in halbstündigen
vollendeten Darlegungen den
kulturellen und geis igen
Wert des Films. Zeigte auf.
wie gesunde Theaterbetriebe
die Voraussetzung für die
künstlerische Entwicklung
der Produktion seier. und
widerlegte die gerace im
Rheinland von den Kommu¬
nen viel gebrauchte Phrase,
daß an den Leihmieten be*
einer Senkung der Unkosten
zuerst angefangen werden
müßte.
Dann sprach im großen
Reigen der Theaterbes tze»*
Erle aus Buer. Er ging
schon mehr in die Materie
hinein. Es waren Worte des
schlichten Mannes, dem der
Strick bereits um den Hals
gelegt ist. Und wenn San¬
der meinte, daß es fünf Mi¬
nuten vor Zwölf, also
höchste Zeit zur Rettung
sei, so betonte Erle, daß es
in einigen Orten schon be¬
ginne, zu schlagen Er
stellte den Antrag, sofort zu
schliefen, ohne sich vorher
auf irgendwelche Verhand¬
lungen einzulassen.
Ahe! aus Köln wider¬
sprach der sofortigen Schlie¬
ßung. Er meinte, daß man
hier den maßgebenden Ver¬
tretern der Behörden die
Dinge noch einmal eindring¬
lich vorstellen solle, daß in
kurzfristigen Verhandlungen
feslzusteilen sei, ob etwas
zu erreichen ist, und daß
dann die Kommission ge¬
meinsam mit dem Vorstand
die Entscheidung zu fällen
habe.
Mit großem Interesse ver¬
folgte man die Darlegungen
des Vertreters des ..Reichs¬
verbands Deutscher Licht¬
spiel-Theaterbesitzer“. für
den der zweite Vorsitzende,
Herr Schüller-Berlin, sprach.
Er vertrat den Standpunkt,
daß die Theaterbesitzer im
Rheinland schon viel zu lange gewartet hätten, und
daß es bedauerlich sei, daß man in diesem Teil des
Reichs, wo die Verhältnisse eigentlich am schlimmsten
lägen, sich erst jetzt zur entscheidenden Tat aufraffe
Fr behandelte die unmöglichen Zustände, die sich in
der Differenzierung des Kinos herausgebildet hatten,
und geißelte an praktischen Beispielen tx weisführend
die Besteuerung von Kulturfilmen einerseits und das
Freilassen von jeder Kontrolle und Belastung von Re
vuen und Operetten, die nicht mehr Theater, sondern
einer Fleischschau gleichzustellen seien Er ver¬
sicherte die Rheinländer der Unterstützung aller Kol¬
legen im Reich, die bereit
wären, in dieser Unterstüt¬
zung bis an die äußerste
Grenze zu gehen
Direktor Gordon. der
für den Schutzverban J
sprach, verglich die Ver
Sammlung mit einem ärzt¬
lichen Konzilium
ui*d baute seine
Darlegungen, die
die katastropha¬
len Verhältnisse
sachlich schil¬
derten. auf statistischen Tabell i
auf, die die Verhältnisse
einem rheinisch - westfal sch n
führenden Lichtspielhaus n ♦
rund neunhundert Plätzen
Kurven und Zeichnungen zeigt«
Wir brauchen auf diese glänzt
den, wissenschaftlich einwar
freien Darlegungen aus dv i
Grunde nicht einzugehen, w
sie ’m Rahmen eines Artikels i
memsam mit den Zeichnungen
der nächsten Nummer unser
Blattes veröffentlicht werden
Dem Redner lohnte lauter B-
fall, und die Tabellen war
Gegenstand eingehender Studi
der anwesenden Vertreter d
Provinz und Kommune.
Der Verfasser dieser Zeih
duilte für den ..Fi Im- Presse-V e
band“ Sprecher und den B
Schluß dieser Organisation üb«,
mitieln. wonach die Fachreda
teure al er f* ilmblätter und filr
interessierten Zeitungen in Z
k'intt generell und in EtnzelfälL
nicht nur bei der publizistisch
Bekämpfung bleiben wollen, s<*
dem auch ihre parlamenta
sehen V erbindungen mobilisier
werden Er zeigte du Kurzsu
tigkeit und das mangelnde V c
ständnis an einer Reihe von B*
spielen aus dem Reich und fan
wie die anderen Redner, reich
Beifall
Eine ganze Reihe von Theau
besitzern schilderte jetzt d
Lage in den verschiedensten B
zirken. Das Gesamtbild
trostlos und muß auch aui d
anwesenden SteuerdezernenU
auf den Vertreter der Regieru
und des Oberpräsidiums tiei
Eindruck gemacht haben
Geradezu durchschlagend w
ren die Darlegungen des Kinoi
sitzers Knepper aus Dinslakt
der an der Vorführung von K’
turfiimen im wahren Sinne d
Wortes sein Vermögen und se
Substanz verloren hat, und d« n
man am Abend, als er vormitta >
dem Bürgermeister — auf des" n
Veranlassung diese Vorführung i
stattfanden — von den Verha
mssen Mitteilung machte, d e
Einnahme aus der Kasse pfändet
Von den anwesenden Pari
mentariern sprach der Landta.
abgeordnete Klandt von d r
Wirtschafts-Partei, der in A
sicht stellte, daß er in der A <*
gelcgenheit bei den zuständig n
Stellen energisch vorstellig w>
den wolle. Seine Darlegungen
zeigten, daß er ausgezeichnet >
formiert ist.
Fortsetzung S. 26
rnmcr 954
Rinrmotograph
Der Film, die Bestie und anderes
Von unserem Londoner Korrespondenten
<»eben ist hier der sehr interessante Versuch gemacht
worden, die Wirkung eines Filmes auf wilde Tiere
erproben Gewählt wurde für den Zweck Conan
yles Film ..Lost World** (Verlorene Welt). Die Vor-
tung fand im Neuseeland-Pavillon des Cristal Palace
tt. und das Auditorium bestand aus einigen Menschen
J einer Anzah' von Löwen, Bären. Leoparden und an-
rem Getier.
Professor W. P. Pycraft \on der Osteologischen Samm-
ng im Britischen Museum und Doktor C. F. Herbert
>ith vom Natural History Museum waren anwesend um
l* Kindrücke zu verfolgen, die der Film auf die wilden
ere machen würde.
•ine bessere Inszenierung für e.n solches Experiment
tte kaum gewählt werden können Man durchschritt
’cn unendlich langen Gang verfallener Hallen, dekoriert
t Gipsgöttern und -göitmnen und toten und vergangenen
"»berühmt!. eiten Dusem-
;e Geräusch, das die Stille
' erbrach, w ar das Zwitschern
r \ ögel und der heisere Ruf
ies Raben. Fnd-
h tauchte ein
*nn auf, der i
ie riesige eiserne
r zurückschob,
n der eine be¬
rste Treppe in
>en Garten hin¬
terführte. Die
ft war schwer
n verhaltenem
nner. ln der
‘sternis sah man
t mrisse hoher
rme Londons
pensterhaft em-
ragen. Ein
t* *0er Vogel flog
11 • ausgebreiteten
igeln über uns
f weg und ver-
^ wand in der
| nkelheit der
i ime. Und über
m Ganzen spiel-
t' Blitze als Vor¬
läufer kommen-
den Gewitters.
In die Ruhe
d • ser Nacht brach
das Brüllen eines
Löwen und erin-
n ' rte die Anwe-
an den
^^eck ihres Kom-
Und dann
ni ‘>rschierten über
i.
die Leinwand prähistorische Ungeheuer Aber d:e T.ere
zeigten sehr wenig Irteressc für ihre Vorfahren Mary. d ^
iunge Löwin, und ein neuverheiratetes Löwenpaar nebenan
schienen zwar aufgeregt, doch galt ihre Aufmerksamkeit
weniger den Ungeheuern mit R:esenflügeln auf der Le n
wand, als dem Herrn, der mit dem Kurbeln beschäftigt w
Sie machten vergebliche Versuche, die nähere Bekannt sehu:-.
d*eses merkwürdigen Mannes mit dem leuchtenden Strah-
lenauge zu machen.
Poppy. cer Leopard, war zuerst gleichgültig und spater
mächtig verärgert; denn er knurrte in einem fort Die
Affen schienen Furcht zu haben, und als der Brontosaurus
sein Riesengenick dicht an ihren Käfig zu schieben schien
sprangen sie wie wild herum, spä er jedoch kehrten sie
zurück und setzten ihre Unterhaltung fort Besonders ein
kleines Liebespaar umarmte sich inbrünstig und kehrte
den häßlichen Ungeheuern seinen Rücken zu
Vielleicht geschieht das auch manchmal in den Km »s
für Menschen.
•
Dann ist da der Film des Mr Wetherell. . Adventurt
(Abenteuer), zu nennen, der die Erleb
msse des genannten Herrn auf «einer
Reise von Kapstadt nach Zanzibar zeig!
Der Film wrj in der Philharmonie Hall
gezeigt. Weif ereil sitzt neben der Lein¬
wand und erklärt die Bilder einem
Freunde, der Fragen an ihn stellt Das
!it ist eine neue und gar nicht uninteres-
h sante Art der Erklärung Die Bilder
sind ausgezeichnet, und namentlich die
zahlreichen Typen von Tieren und Vö¬
geln bieten »ie! Neues. „Livingstone .
der zweite Bekannte Film W'etherells.
wird auch jetzt wieder zum zweitenmal
in London gespielt.
m
Wenn wir schon bei außerordentlichen
Filmen sind, muß auch John Betts neuer
Film ..The Truth about the Rodeo" (Die
Wahrheit über das Rode« ) erwähnt wer¬
den. der gestern
Pnvatkreisen
vorgeführt wur-
Cowbov
und seine
Arbeit so
Wirklich¬
keit sind
W t
Seite 16
runrmotogrnph
Nummer 9
„Skeeter Hill Robb ns, einer der Cowboys, die im vori¬
gen Jahre an den h< deos in Wembley teilnahmelk, hielt
eine amüsante Anspiache. wobei er sehr scharf gegen Per-
sonen protestierte, du unter der Maske von Cowboys auf-
treten und vorgeben, wirklich etwas vom Rodeo zu ver¬
stehen Solche V orf ihru.igen führen stets zu Grausam-
kiiten gegen die im »todeo angewandten Tiere. Der Film
illustrierte die MethoJen des Lassowerfens und zeigte vor
allem, wie man in geschickter Weise den Rüffel zu werfen
habe, um ihm den Br mdstempel auf/udrücken. Fast alle
Bilder Zeigten ausschließlich ..Skeeter Bill** bei der Arbiit
•
Zu den Auüergewo nlichkeiten muß wohl auch schlie߬
lich die Tatsache gerechnet werden, daß die Stoll-Studios
einen englischen Film fertiggestellt haben Man darf dies
sogar eine Seltenheit ersten Ranges nennen Der Film
heißt „Confessions“ ( leichten* und ist eine amüsante Ko¬
mödie nach der Novelle von Frau Reynodts Kr ist den
Amerikanern geschickt nachgeahmt Jan Hunter ist ein
schüchterner Büröche» in einem altmodischen Diamanter-
geschaft und macht seine Sache sehr gut Die schöne
Schreibmaschinist in, die ein Opfer des gewissenlose», jui -
gen Don Juans und jüngeren Kompagnons der Firma w ird,
wird von Gladys Hammer gut gespielt. Natürlich wirJ
sie durch den Bürochef gerettet Man sieht, viel Origi¬
nalität sitzt nicht in der Geschichte, aber sie ist gut durch¬
geführt.
Schließlich noch de immer wiederkehrenden Vor¬
schläge zur Errettung de: britischen Filmindustrie. Das
Neueste ist, daß die 4(00 Kinobesitzer sich zusammentun
sollen; jeder mit einem kleinen Kapital F's soll so ein
Arbeitsfonds für die Produktion einer gewissen Anzahl
britischer hilme in jedem Jahre geschaffen werden. Fer¬
ner ist eine Agitation im Gange, die Regierung zu veran¬
lassen, ein Gesetz einzubringen, wonach das Bauen und
Vermieten von Kinos an Fremde entweder ganz verboten
oder in einer gewissen Proportion zu der Anzahl briti¬
scher Filmproduktionen gehalten wird Fs sei denn, daß
irgendein sehr reicher und patriotischer Mann die bri
tische Produktn n subventioniert. Dieses letztere wird
ernsthaft in der Presse erwogen; es bietet sich hier eine
ausgezeichnete Gelegenheit einen Titel zu erwerben
Sonst we:ß man sich keine Hilfe mehr.
•
Zu guter Letzt eine Nachlicht aus Kalkutta, die eines ge¬
wissen Humors nicht entbehrt Dort hatte sich vor eini¬
gen Monaten eine Gruppe von Männern zu einer ..Film¬
gesellschaft zusammengetan. Seither sind neun dieser
Herren verhaftet worden. Sie hatten sich mit den füh¬
renden Bürgern Kalkuttas in Verbindung gesetzt, hatten
erklärt, eine I ochtergesellschaft der Gaumont zu sein und
wollten den Auftrag haben, aktuelle Bilder von Geschäf's-
szener für die Wembley-Ausstellung aufzunehmen. Mit
Kameras und Operateuren ..bewaffnet** — die sie neben¬
bei von einer lokalen Firma geborgt hatten — begaben
sie sich in einem Salonwagen der Bengal-Napur-FIisen-
hahn auf eine „photographische Ex¬
pedition*', für die sic sich vorerst
einmal 750 Pfund Sterling Anzah
lung auszahlen ließen Ihre wei¬
teren Heldentaten gipfelten in der
Filmaufnahme einer Gartengesell¬
schaft. die der Herzog von Lytton
im Regierungshaus gab. Verschie¬
dene Firmen und Hospitäler wur¬
den veranlaßt, größere Anzahlun¬
gen auf kommende Aufnahmen zu
machen. Schließlich wollten sie die
neuen Docks filmen, wobei sie es
mit den Militärbehörden zu tun be¬
kamen Aber auch das störte s:e nicht,
sie zeigten ein „Beglauhigungsschrci*
ben der Gaumont-Gesellschaft. Wer
weiß, vue weit der Schwindel noch
gegangen wäre, wenn nicht ein Streit
unter den Schwindlern ausgebrochen
wäre und sie sich so verraten hätten
Scotland Yard wurde be¬
nachrichtigt. und bald dar¬
auf erfolgte die Verhaftung
der neun erwähnten Perso¬
nen; allesamt Angln-In ä-cr
Die anderen konnten ent¬
wischen
Man sieht also, daß das
Feld der Filmschwindler
wirklich die Welt ist
Deutsche Filme erscheinen,
seitdem der „Letzte Mann“
zum ersten Ma*inc Londons
und namentlich der box office
wurde, zahlreicher in den
englischen Kinos Man nat
freilich das Wort zahlreich relativ zu
verstehen, denn ne her der Fülle der
Amerikaner verschwenden ja alle
übrigen Filme, und man muß sie
suchen, um sie zu entdecken. Die
Westi, die in Fngland stets mit viel
Glück operierte, kann zwei Krfolgc
buchen. Sie hat ihrei ..Galanten
Prinzen“ nach Indien verkauft, was
man doch wohl als einen englischen p t)t| ,
Erfolg ansehen kann, selbst wenn und ihr
man weiß, daß das indischeVerleih- dr ‘ , “* crU * llubn
geschält von den Brüdern Madan beherrscht wir
einer Parsenfamilie. deren Einfluß bis nach Persien ui
Java reicht. Aber atch im Herzen der britischen Haup
stadt blühte für die W esti der Erfolg. ..Niniche“, d
Lustspiel mit Ossi Oswulda, wurde bei der London
Premiere mit lautem Beifall von seiten des Publikums in
mit einstimmiger Anerkennung von seiten der Presse au
genommen Dieser leichtgezimmerte, freilich sehr fr.»
zösisch arrangierte Film muß die Zustimmung einc r Z
schauermenge finden, die im Kino nicht schwer»
Problemen nachgrübelr sondern sich einfach amüsier
will Die Kritik rühm'e die ..exakte deutsche Arbeit d
Regie“, die trotz ihr,r Lustigkeit niemals zur Kankat
wird. Dem an den Jcrberen Humor der amerikanisch»
Grotesken gewöhnten englischen Zuschauer war ein fein
Lustspielfilm (er hieß in London übrigens ..Wer
Yvette?“) eine Überraschung Für die deutsche Produ
tion aber wohl unter allen Umständen ein Fingerze
welche Art Filme auf das Ausland Eindruck machen, al
über die Grenzen verkauft werden können. Auch ei »
internationale Besetzung, wie in . Niniche“. kann da '
V orteil sein w as ja auch die Engländer einsehen. d« :1
man bemüht sich augenblicklich für die neue Produkt» '
amerikanische Schauspieler zu gewinnen. Dabei erg* t
e* den englischen Produzenten wie im vorigen Jahre d« fi
deutschen Die großen Namen kommen nicht
Dann schon eher die Engländerin Betty Blythe. die ü *
hohen Gagenforderungen mit den Kosten ihrer Kostu c
begründet. Wer sie im Film gesehen hat, versteht d *
nicht ohne weiteres. Fräulein Blythe ist in der Regel n ir
mit einigen Perlenschnuren bekleidet — und was n
ihren Kostümen Schleierstoff ist, das kann man bequv a
im Kern einer Nuß verbergen Kleider, die keine *i fK
scheinen also besonders teuer ru sein.
, immer 954
Amt notogroph
Seite 17
Probleme der Filmzensur
(Finzeffälle von allgemeiner Bedeutung.I
le b ilm -überprüf stelle hat in der vorigen NX och- in
zweiter Instanz drei Filme verbieten müssen, d*«
i die Gattung der erotischen und kriminalistischen Sujets
dien hs handelt sich dabei in zwei Fallen um um-
earbeitete altere Erzeugnisse und im dritten Fall um
ic Neuerscheinung eines Konzerns, dem ein Berliner
•roßzeitungsverlag und der Herausgeber einer Fach/cit-
hnlt nahe steht, der sich und
beriet Er glaubt. daß er sein Ziel erreicht hat. unter¬
schlagt zehntausend Mark, die der iunge Grundmann ,hm
tu« die Fabrik gegeben hat. In Wirklichkeit aber lebt
Grundmann und versucht nun mit Karla. den Verbrecher
zu überführen Sie veranlassen ihn zu weiteren t’nter-
v« hlagungen und sorgen dafür, daß ein Heiratsantrag, den
CVrvm der Tochter des Chefs macht, abgewiesen wtrd.
Jetzt va ird auch der alte
ein Blatt mit besonderer V «*r-
cbe als leuchtendes Vorbild
instellt.
NX ir haben unseren Stand¬
punkt zu dem Neuherausbrtn-
on älterer Filme* hier schon
ur Genüge präzisiert. NX enn
p ir trotzdem auf die d-ei Falle
n Hand der Sit/ungsproto-
olle in größerem Umfang ein-
ehen, so geschieht das aus
wei Gründen Kinmal. um un¬
srer Industrie zu zeigen, daß in
ewisser Beziehung heute eine
trengere Praxis bei der Film-
fberprüfstelle Platz gegriffen
at. und zum anderen, um da-
<»r zu warnen, sich auf Fxperi-
uente einzulassen, bei denen
Grundmann ms \ ertrauen ge¬
zogen und Corv in m dem
Vugenblick gefangen genom¬
men. wo er i*i die Kasse ein-
bre* hen will. Er sti rzt sich in
den Mul.Ibach und endet unter
dem NX asserrad. mit dem er
den Nebenbuhler vernichten
wollte Karla und der junge
Grundriann heiraten sich, der
ihrem Kinde ein guter Vater
w ird
Man kann der Oberprufstelle
nur beipflichten, wenn sie unter
diesen l mstanden. genau so wie
du Prüfstellen, auf dem Stind-
puict steht, daß der Titel irre¬
führend ist und nur gewählt
wurde. um anreißerisch zu
on vornherein alle aufge-
w irken
andten Kosten aufs Spiel gesetzt werden Der dritte
rund aber, warum wir diese Fälle pub i/icren, ist der.
ufzu weisen, daß die Forderungen der radikalen Parla¬
mentarier überflüssig sind, und daß all Jas. aas von der
erschärfung der Zensur erwartet wird, bereits heute
«f Grund der bestehenden Gesetzgebung erreicht *er-
cn kann.
Da ist zunächst cm Filn. ,.§ 1717: Unehelich geboren
eser Film ist im Jahre 1921 oereits untei dem Titel
Das Gift im NXeibe erschienen
Der Paragraph 1717 des BGB befaßt sich mit dem
r oblem der rechtlichen Stellung unehelicher Kinder Im
ilm wird nun
Wir sind die Letzten, d.e ein Verbot befürworten, das
ich auf ein paar stark erotische Szenen gründet Aber
v\ ir halten es nicht für unbed ngt notig, heute einen alten
Fi*m neu hctauszubringen, in dem fortwährend Liebes-
s/cner. gezeigt werden, bei eenen das Bett, einmal halb
aufgeschlagen, dann halb zerwühlt, eine Holle spielt.
In dem l r teil der Film-Oherprufsteile finden sich unter
anderem folgende Titel ..Geh und strenge deinen Kopf
an. wie du dir in Zukunft n eine Liebe immer aufs neue
erkaufen kannst! — oder: ..Du bist ein Knauser, mein
Lieber, denkst, ein paar Tausendmarkscheine genügen,
mich an dich zu fesseln Du irrst Ich will mehr — viel
mehr! Ein luxu-
her folgende
eschichte be-
tndelt:
Karla. die Ko-
’tte. ist die Ge-
ebte des Pro¬
kuristen Corvin.
»e hat von ihm
n uneheliches
«nd Sie verliebt
‘-h in den Ju-
»or-Chef des
auses Gründ¬
en. in dem Cor-
m tätig ist. Die-
'er erfährt von
'^n Beziehungen
if id versucht, den
*ebenbuhler da¬
durch zu besei-
‘‘gen, daß er ein
»N asserrad in Be¬
rgung setzt, an
-c*m der junge
v, rundmann ar-
nhses Leben will
ich. sonst ist un¬
sere Freundschaft
gewesen!' — Auf
diese Titel hin
macht Corvin die
Unterschlagun¬
gen. während er
den Kassenriub
ebenfalls aus¬
führt. weif Karla
das als letzte Be¬
dingung für ein
künftiges Zusam¬
menleben ver¬
langt.
Die Oberpruf-
stelle hat der In¬
dustrie m diesem
Fall geradezu
einen Dienst ge¬
leistet. NX enn es
vielleicht zu er¬
tragen wäre daß
ein junger Mann
Seite 18
ftincmötogropt)
Nummer 95**
Österreich will die deutsche Einfuhr erschweren
Wie uns aus Wier berichtet wird, kommt man dort aui
eine ganz seltsame idec. Man will den Film kontingen-
tieren. Das ist etwas, was bei der Lage in Österreich
selbstverständlich urd auch diskutierbar ist. Aber man
will kompensieren, u^d zwar in der Form, daß auf einen
österreichischen Film zehn ausländische kommen. Der
deutsche Film wird dem amerikanischen oder italienischen
gleichgestellt.
Wir hätten diese Nachricht, die aus Wien kommt, für
einen schlechten Scherz gehalten, wenn sie uns nicht von
Herrn Generaldirektor Davidson, der vor wenigen Tagen
in Wien weilte, bestät gt worden wäre.
Für jeden eingeführten Film sollen dreihundert Dollai
Lizenz an den ..Bund der Filmindustriellen* gezahlt wer¬
den. Man will die Eingänge dazu benutzen, um davon
zwei Filme herzustellen, die dann an den Meistbietend« n
verkauft werden sollen und zur Erwerbung weiterer zehn
Auslandfilne berechtigen.
Wir bringen in unserer nächsten Nummer Interviews
führender Wiener Persönlichkeiten über diesen Gegen
stand. Vorläufig kann dieser „Vorschlag" nur als eine
Idee eines kleinen Kreises betrachtet werden, der vor
lauter Überlegung die Überlegung verlor.
.ns gutem Hause ein« Kokotte mit einem unehelichen
Kind des Prokuristen der Firma heiratet, so ist es doch
kaum verständlich, daß dieser junge Mann dazu mithillt.
daß die Firma um Kiesenh«>träge geschädigt wird, daß die
Schwester, also eine junge Dame aus gutem Hause, diesen
merkwürdigen Bund noch unterstützt, und daß auch der
Vater, der so eine Art angesehenen Kaufmann darstellt,
in aller Öffentlichkeit, ohne jeden Vorbehalt, zu dieser
merkwürdigen Heirat Ja und Amen sagt.
Man braucht nicht allzu sehr an die Intelligenz der
deutschen Filmautoren zu appellieren, um Sujets zu be¬
kommen. die ebenso wirksam, aber vielleicht doch etwas
anständiger — in doppeltem Sinn anständig — sind.
In der Prüfungskommission befand sich Chefredakteur
I)r. Baecker, der Vors tzende des ..Reichsverbands der
Deutschen Presse**, Lündtagsabgeordneter und einer der
einflußreichsten deutschen Publizisten, befand sich Herr
Lic. D. Mumm, der Führer derer, die eine Zensurver¬
schärfung wünschen.
Alles, was mühsam an Aufklärungsarbeit gerade in den
Kreisen dieser beiden Herren geieistet worden ist bricht
wieder zusammen, um so mehr, als durch einen unglück¬
lichen Zufall in der gleichen Sitzung auch noch ein Film
mit dem schonen Titel „Die drei Portiermädel“ gezeigt
wurde, auf den wir hier näher eingehen wollen.
Dieser Film war in erster Instanz an sich genehmi t,
mußte aber auf Beschwerde zweier Beisitzer von der
Oberprüfstelle noch einmal beurteilt werden. Es handelt
sich um die Schicksale dreier Mädchen, Töchter einer
Portierfrau in Berlin W, di« von ihrer Mutter zum Leicht¬
sinn erzogen wurden. Airelie wird von ihrem Chef aus¬
gehalten. Martha ist Plätterin und mit Franz, dem
Chauffeur des reichen Brandstetter, verlobt. Annie ist
Photographin. Dort lernt sie Brandstetter kennen, be¬
gleitet ihn in seine Wohnung. Sie kommt aber im letzten
Augenblick an der Tür des Schlafzimmers zur Besinnung.
Sie „verloben** sich unter Assistenz der Portiermutter in
einer W« hnung des von ihr verwalteten Hauses, deren
Inhaber verreist sind. Schließlich heiraten sie auch
wirklich, etwa um dieselbe Zeit, wo Martha ihren Chauf¬
feur nehmen muß, weil sie ein Kind von ihm erwartet.
Jetzt fängt Annie ein Verhältnis mit ihrem Schwager
Franz an, während Martha, die Chauffeursfrau, ein Ver¬
hältnis mit Brandstetter eingeht, ln einer Szene muß der
Chauffeur seine eigene Frau mit seinem Chef zu einer Bar
fahren. Dort kommt es zum Streit. Die Töchter flüchten
zu ihrer Mutter; aber da löst sich dann alles in Wohl¬
gefallen auf Die Ehepaare versöhnen sich, und Amelie
verlobt sich mit dem Mixer einer benachbarten Likör¬
stube.
Das Bild schließt mit den Worten der Portierfrau: „Ick
habt ja immer jesagt: Nur mit die Moral kommt man
weiter!**
Die ehrlichen Bewerber, der Mixer und der Chauffeur
Franz, werden abgewiesen. Sie s eht in der F.he ihrei
Tochter mit dem Kraftwagenführer eine ,,Miesalejanzc‘
sic charakterisiert die Moral mit einer Bewegung, wie
man Gummi auszieht, mit dem Text: „Moral ist so!
Sie muß sich von ihrer eigenen Tochter sagen lassen
die sich in einer fremden Wohnung, die der Mutter zur
Bewachung anvertraut worden ist, verlobt: „Du hast mich
zum Lügen verleitet, h st mich in eine F.he gehetzt, di«
unmöglich ist!" Und der Schwiegersohn sagt ihr: „Du
treibst die Mädels mil deiner Mora! auf die Straße!'
Als sie ihre Tochter Amelie in der Wohnung besucht, die
ihr der Chef als „Liebesnest" gekauft hat. meint sie: „Hier
fühl* ick mir Schwiegermutter **
Es mag sein, daß Sätze, wie: „Ick mochte auch ma
lieben, ohne zu plu.ten!** witzig sind Aber in einem
solchen Zusammenhang wirken sic tatsächlich abstoßend
um nicht das Wort „entsittlichend" oder „verrohend ' zu
g< brauchen.
Die Film-Oberprüfstelle faßt ihr Urteil in folgend«
Worte zusammen:
„Alles dies spielt in einer schwälen Atmosphäre on
Sinnlichkeit und Sittenlosigkeit, die geeignet ist, das sitt
liehe Empfinden, insbesondere weiblicher Zuschauer, ab
zustumpfen und zu verflachen. In dieser Beziehun
biaucht nur auf das Zusammenleben Ameliens mit ihren
Chef, auf die fast hemmungslose Verführung Annies durcl
Brandstetter und das Verhalten der verheirateten Marth,
gegenüber den Werbungen Brandstetters verwiesen zu
werden. Die ganze Uriwelt dieses Bildstreifens reizt zi
Leichtsinn und Leichtfertigkeit. Das Leben als Maitress«
und das Wohlleben in Sektlokalen und Bars werden ir
verführerischen Farben geschildert. Gegenwerte fehler
völlig. Das gute Ende des Bildstreifens, das zu zwei Eher
und einer Verlobung führt, unc aus dem der Antragstellci
folgern wi*l, daß „die drei Mäaels, die von Grund aus an
ständige Charaktere sind, ihr wahres Glück nur in det
Fhc finden", ist nur dazu angetan, die geschilderte Wir
kung auf weibliche Zuschauer zu verstärken, indem ihnen
die Auffassung vermittelt wird, daß ein Maitressenleben
Ehebetrug und Kuppelei schließlich doch zum Guten
nämlich zur Ehe führen.
Damit ist erwiesen, daß der Gesamteindruck des Bild
Streifens geeignet ist, die Moral der Zuschauer zu lockern
und ihr sittliches Empfinden herabzumindern, was eine»
entsittlichenden W irkung im Sinne von § 1 Absatz 2 de
l.ichtspielgesetzes gleichkommt.**
Es ist kein W ; under, daß der Film unter diesen Um
ständen verboten wurde, und man muß nur bedauern, da
als Herstellerin dieses Bildes eine Firma zeichnet, von der
man ein besonders gutes Niveau in der Produktion er¬
wartete. (Fortsetzung folgt.)
sinnier 954
Rmcmatograpft
Seite 19
EHRE DEINE EHE!
ic Fox filme zeichnen sich da¬
durch aus, daß in ihnen volks-
uckhaitc Elemente den Ausschlag
hen Sie sind in ihre»- Einst j|-
*ng auf das große Publikum ,ru-
v schnitten, auf die treuesten Be¬
uche r der Kinos, die gern etwas
uhrsames, aber mit humoristisenea
pisoden gewürzte Kost lieb« n.
Wr Fabrikant, der di>:n
Wnsthen die n«>tigc Unterhaltung
'•orgt. wird immer ein gutes Ge¬
halt machen, was man von den
«»»filmen im besonderen sag *n
*rf. Als der große Erfolg d «
ilmes „Mutter’* in aller NX eit ein¬
etzte, wurde der Same des Rc-
Fabhkat :
Regie:
Hauptrollen:
Lange
Vertrieb:
Fox-Film Corp., New York
Harry Millardc
Jane Grey, Ann Luther,
R T. Haines, Frazer
Couiter, Austen
2542 Meter (8 Akte)
Defa
Uraufführung; Palinenhaus
i^seurs Harry Millarde aus der
unkclhcit ans Lickt getragen,
lillarde verstand es ausgezeichnet,
c volkstümlichen Elemente in
ibsche Bilder umzusetzen una
•te Handlung klar und verstau I-
h vorzutragen.
In dem vorliegenden Film „Ehre
ine Ehe’’ stand ihm kein so aus-
zeichnetes Manuskript zur V or-
■gung als bei Mutter. Seine rou-
nierte Hand packte jedoch derb
i. und so gelang ihm denn die
Impfung eines mittleren Spiel-
mes, der dem Publikum schon
*halb gefallen w*rd. weil er -ich
■I eine starke Handlung stützt.
Ls sind die Erlebnisse eines Ehe-
*ar», dem ein Unglucksfall die
ussicl.t raubt, jemals Elternglück
nießen zu können. Aus dickem
unde geht der Mann vollkommer
seiner Arbeit auf und trennt sich
durch bereits innerlich von seiner
’au. Hatten beide’ vorher in bc-
heidenen Verhältnissen glücklich
hbt, so gestaltet sich die Finanz-
■ c des Mannes durch seine rast-
H ‘ Arbeit bald besser. * Der Auf-
‘vg in htihere Lebens\erhältnisse
4innt, und damit tritt Unfriede
h denn es zieht die Frau zu dem
h fachen Leben der ersten Ehe-
I ihre zurück. Dadurch entsteht Zwiespalt zwischen
den Gatten, der bald zum offenen Konflikt an-
schwillt, um so me’hr eine andere Frau in das Leben
des Mannes tritt, der inzwischen die soziale Stufen¬
leiter schnell erstiegen hat. Die Abneigung des
Mannes gegen seine Frau steigert »ich bis zur Feind¬
schaft uni bis zum Ged ;»nken an die Scheidung. Da
die Frau zuletzt von hrem Manne getrennt lebte,
wäre eire Scheidung wohl m«*glich. Aber durch
einen ges.*Ilschaftliehen Skandal kommt es nicht so
weit- Di.» zweite Frau verschw ndet aus dem Ge¬
sichts er ei' des Mannes, er E leibt weiter einsam, nur
Miller Ai bei, sich widmend — bis ein Zufall die
Gatten n;ch Jahren wieder zus^rinenführt.
Sieht man von dem nicht eben glaubhaften, .-in
wenig gewaltsam anmutenden Schluß ab. so ist zu
»agen. daß auch das deutsche Publikum an den P- >-
blemcn. d e der FPtti aufrollt, Anteil nehmen wird.
V iell« cht ist es gerade möglich, daß ein Film in
<n
einer Zeit, die viele zerrüttete und
unstimmige Ehen kennt, mit gr*»'l-
tem Interesse verfolgt werdir.
wird. Das um so meh«-, als die
Schauspieler; Robert T. Hai«».
Jane Grey, Anne Luther. Frager
s-oulter und Leshe Austen zw.«r
nicht zu den Sternen ersten Ran¬
ges gehören, dafür aber die ange¬
nehme Art besitzen, die allen arm
nk nischen Darstellern eig i. t.
Närilich vollkommen, natürlich,
ohn.? die geringste Pose und frot .-
den wirkungsvoll zu erscheinen.
Man bat stets den Eindruck, als
handel* es sich um eine Be gebe, i-
heit, die bei unseren Nachbarn ge¬
schieht und als seien die Vorgang«
photographierte Natur Man kann
eigentlich nicht viel mehr zun
Lobe eines Filmes sagen, die Pho¬
tographie ist gut. einfallsreich und
nicht ohne Feinheiten Dekorativ
hätte manches vielleicht besser «e»n
können, d«»ch ist Fox bei der Kai-
ktilierung der Durchschnitts Pro¬
duktion. zu denen ia auch du
Erlebnisse eines unverstanden* n
Mannes geboren, sehr sparsam
Vorauf gingen ein paar jener
Einakter-Komödien, in denen die
Fox-Regisseure Phantasie und Hu¬
mor beweisen und die könsik*risch
der allerbesten Filmen der NXdt-
pr duktion ebenbürtig an die Seite
gestellt werden können. Es bleibt
bei der parodistischen Wirkung
dieser Grotesken nur bedauerlich,
daß wir so etwas leider nie it
nachahmen können.
Es beruh.*t dies um so peinlicher,
al* die Grotesken und Kurzfilme den
Fr »Leuten Gelegenheit geben, unb«
kannte Talente ans Licht zu ziehen
Man kann sich auch in Amerika kein
teuren Experimente erlauben Aber
die Kurzfilme, bei denen esschließltch
nicht so ängstlich ist. wenn eine Rolle
nicht gerät, sind die NX iegen für die
amerikanischen Filmtalente. NX eil sic
fehlen, haben wir keinen Nachwuchs
Seite 20
ßmemotogtapf?
Nummer 9
DER ROMAN EINER KLEINEN W ÄSCHERIN
Fabrikat: United Artist*
Regie : J«ck Dillon
Hauptrolle: Mi*y Pickford
bwohl dieser Filn nicht
einer neuen Pr >-
duktion angehört.
im Gegenteil, es
muß ein ziemlich
..altes Register‘‘sein.
wie es die Damen¬
kostüme von Anno da¬
zumal dartun (damit ist
natürlich nicht das zu ab¬
sichtlich altmodische A tsgeh-
kostüm der Pickford gemeint),
also trotzdem ist dieser Film
sehr wertvoll und zu begrüßen.
Und zwar deshalb, weil er nicht
eine beliebige Romanhandluug
gibt, sondern weil er die Tra¬
gödie der gehetzten und ge¬
quälten Kreatur selbst ist.
..Seifenblasen** heißt der ame¬
rikanische Titel des Films.
Es sind die schillernden,
bunten Seifenblasen, die
jeder im Leb«»n sich
bläst, die eine «deine, ach
so kleine Weile in der Sonne
funkeln, um danr erbarmungslos zu zerplatzen.
Und ohne die doch das rauhe, brutale Leben
nicht zu ertragen wart. Die heftigen Wunsch¬
träume, sind es, die den — wenn man so sagen
darf — Inhalt dieses Films bilden. Träume,
die im Leben jedes Menschen eine große
Rollt spielen Träume, zu deren Ausdeutung
es keines Traumbuches bedarf, weil die Wirk¬
lichkeit diese Träume ganz von selbst in ein
Nichts auflöst. Die „Helden“ dieses Films
sind Amanda, daß arme kleine, häßliche
Wäschermädchen, auf dem jeder und jeder
nach Belieben herumtrampeln zu dürfen
glaubt und Murphy, das asphaltmude arme
alte Pferd, das den schwerbeladenen Wagen
der NX'äscherei ziehen muß. Amanda ver¬
möchte es nicht, tagaus, tagein die für ihren
schwächlichen Körper so schwere Arbeit in
dem von keinem Sonnenstrahl jemals be¬
rührten schmutzigen, von Sei.e- und Wasser-
dünsten erfüllten Wäschekeller, der draußen
im düstersten London, in Whitechapel liegt,
zu leisten könnte sie sich nicht in ihre
Luftschlösser flüchten. Einmal hatte ein
junger Mann ein Oberhemd in der
Wäscherei zum Waschen und Bügeln ab¬
gegeben und ließ sich dann nicht mehr
sehen. Dieser junge Mann wird nun
in den Phantasien der armen Wäscherin
zum strahlenden Märchenprinzen, der sie
einst zuverlässig aus dieser Hölle befreien
wird. Eingesponnen in dieses Truggebildc
erträgt die arme kleine Amanda ruhig
alle Widrigkeiten des Lebens, alle Placke¬
reien der hartherzigen W'äschereibesitzerin
und allen Hohn und Spott der Kolleginnen.
Köstlich die zusammengeschwindelte Ge¬
schichte, die Amanda zu ihrer Erholung
den „Waschweibern“ auftischt. — Wie
sie da schildert, wie ihr adelsstolzer
Vater, der ihre Vereinigung mit dem Mann
ihrer Wahl nicht zulassen wollte, sie
bei Nacht und Nebel aus dem Hause ge¬
stoßen habe, das ist eine köstliche Paro-
|
i
p Ctf
n A'*** A * f
Lange: 1720 Meter |5 Akte)
Vertrieb: Terra-Film A.-G.
Uraufführung: Theater am No!!endorf|
gfaW;
die auf den Ruhr- und Sensation
kitsch, der auch heute noch in ur
sc rer Unterhaltung* - Romanliterati
unausrottbar üppig wuchert. Dar
der abgetriebene Gaul Murphy, di
als es eben garnicht mehr geh
zum Schinder gebracht wird, d
er für die,,W arstfabrik“ zu schied
ist. Die kleine, v om Leben »
arg gezauste Amanda, sie h.
sich eir Herz von tiefstet
Mitleid tur die noch armseliger
Kreatur bewahrt und eilt zu:
Schmier, um den armen Murpi
vor dem lode zu bewahren Ihre ganzen, am
seligen Ersparnisse, an denen die harte ur
munevolle Arbeit vieler Jahre hängt, gibt *i
ohne Bedenken hin. um Murphy dem Schind»
entreiß« n. Einen Stall kann sie nicht b<
zahlen, und so bringt sie den Gaul i
ihrem kleinen tristen Stübchen unte
Und einmal kommt doch nun d
..Unwahrscheinliche“. Fine ab
Gräfin die den alten Murpi
sieht und bedauert, läßt ih
auf ihre Güter schaffet
wo er sich an dem Gn.
k denbrot erlaben darf.
Und auch für Amanda, di
kleine Wäscherin, scheir
der Tag des großen Losi
zu kommer. Horace d«
Mann, von dem sie »mm«
träumt, erscheint, um sein Ober
hemd abzuholen. Das Oberhemd, d.
Amanda zweimal wöchentlich frisch g»
waschen und geplättet hat. Rührend t
die Komödie, die Amanda da den bo
haften Kolleginnen vorspielt, um sie glaub«
zu machen, Horace sei ihretwegen t
schienen. Von tiefster Tragik die Szcn
in der dieser Horace aus Mitgefühl d
Kleine einlädt, mit ihm in einem Vc
gnugungsoark zu gehen, und wie d
Mädchen dann, als sie sich zum Au
g«hcr lertiggemacht, bemerkt, daß
sich ihres schäbigen Aeußeren do«
schämen würde. Resigniert lehnt sie a
mit ihm zu gehen, schläft in Verzweiflut 4
auf den Stufen des Wäschekellers ci
um sich ein glückliches Ende ihr »
Liebes- und Lebensromancs zu ertr.» -
men. Bis zur Schlußszene ist der Fi *
ausgezeichnet; aber der Schluß ist er
Vcrlcgenheitssache. Ob das an d *
deutschen „Bearbeitung“ liegt oder < b
aus Kontingentgründen der Film 1
schließt, wissen wir nicht. Aber es » s t
schade, daß der Film hier so ahreißt. MaiV
Pickford als die kleine Wäscherin Aman j
ubt. was ihre Maske und ihr Aussehen
betrifft, äußerste Selbstverleugnung. Sic si« ’t
aus wie eine Gestalt von Käte Kollw»’>*
Sie ist ganz und ohne jeden falschen !• >'•
das arme gedrückte Geschöpf aus d« ru
W'äschckcller, erschütternd in ihrem Selb't-
betrug, von ergötzlichster Wirkung ,n
ihrem „Jägerlatein** den „Waschweiber
gegenüber. Eine ganz ausgezeichnete
Leistung, die tief haften bleibt.
1)1 K STADT
l)KR MILLIONTEN
I' I \ - II I. M
III Kl.h s I I III \ i IN III k
II V-Kliri'K- Mt I III INC.
*
KI <;I!.: \ 1 ) 011 ”| KO I /
i k \ i i i r 11 k i \ <;
i ia-tiii; vn;k
i ai fatzii \-
IWLAST
IMVI.KSI \l-l II \l \ I Kl I III <i.M.H.Ii
\ I K I I I 11 H I I k I I r» Dt K
UM\ KkSlIM-MI AI \k I.-(;I;s.
immer 954
Aincmotogtopft
Seile 23
) E U T S C H E
H E L I) E N
IN SCHWEB EH
ZEIT
ibrikat :
uuptrollcn:
Filmhaus Feindt
Blanitzky u. Porten
Hansi Arnstadt.
Dciius, Steinbeck
jener Film bedeutet ein inter¬
essantes Experiment, denn es
eht technisch ura die Frage, ob
s möglich ist, einen Film, der
»chlich zehn Jahre alt ist, heute
nrh einem anspruchsvollen Publi-
»im vorzusetzen Die Frage Ist
jeht einwandfrei gelost worden
'er Techniker sah mit leisem
achcln, wie sich zwischen Auf-
»hmc aus den letzten Monaten
etenigen aus den Kindertagen
«t Kinematographie drängten,
ic sehr primitiv anmuteten und
uch darstellerisch und regie-
chnisch sehr verschieden von
cn neuen Bildern waren. Aber
is große Publikum liebt stets
ur das Stoffliche am Film. Es
l unempfindlicn — wenigstens in
er Mehrzahl der Fälle — gegen
’ie Regie der Photographie. Es
tll seine Unterhaltung haben,
nd die wurde ihm in reiche.n
Eiße zuteil.
Aus zwei oder gar drei alten
ilmen, die einstmals von Franz
'orten gedreht worden waren, hat
me geschickte Hand eine Kette
irkungsvoller Szenen geschnitten
nd darum einen zeitgemäßen
Tihmen gelegt, der dem Film die
•tige Handlung geben soll. In
ler Familie eines Oberstleutn« nfs
D. (die freilich nicht allzu s.>|-
tatisch diszipliniert und i*dcr
ir nicht distinguiert ist) spielen
ich die Vorgänge ab. Der Vat r
rzählt seinem iüngsten Sohn dic
Geschichte der Freiheitskriege
'amit blendet das Bild nicht nur
in die geschichtliche, sondern
uch in die filmische Vergang n-
'eit zurück, und wir erinnern uns
dunkel, die Königin Luise d.*r
Hansi Amstädt und die Lützow-
chen Jäger des Theodor-Körner-
Hlms. für den einstmals ein
Garderegiment zur Verfügung gj-
s tellt wurde, gesehen zu haben.
Die Oswald - Lichtspiele haben
*nst kaum ein nationalgesinnies
Publikum. Diesmal siegte bei den
Zuschauern der Patriotismus über
die Ansprüche, die an einen zeit¬
gemäßen Film gestellt werden.
Durch den eigenartigen, aber
nicht ungeschickten Schnitt er-
ielten die Szenen oftmals etwas
moramahaftes. Der Film machte
Kne Vorgänge lebendig, die in
unserer Geschichte dem Volke am
nächsten stehen. Die Geetalten.
die nach Fridericus Rex sich am
i'bendigsten im Gedächtnis des
Volkes gehalten haben, sind die
Königin Luise, der alte Blücher
und Theodor Körner. Damit soll
TZied*. h/i/At/m.llL
Länge: Jobb n (10 Akte)
Vertrieb: Filmhaus Wilhelm
Feindt
Uraufführung: Oswald-Lichtspicle
aber nicht gesagt werden, daß die
Vorgänge, die sich zumeist in
Norddeutschland abspielen. nun
allein für die preußische Ge¬
schichte bestimmend wären und
nur in Preußen interessierten
Der Beifall im westlichen Berlin
bewies, daß der Film selbst in
einer so internationalen Gegend,
wie es das Viertel um den Zoo
darstclli. das nationale Bewußt¬
st n der Kinobesucher wachzti-
rütteln imstande ist. Der ebenso
gr>ße Beifall, der dem Film in
Dresden zuteil wurde, zeigt, daß
-T Elemente besitzt, die zu allen
Deutschen sprechen und daß er
»uch in Wien mit Begeisterung
uifgenommen werden wurde. Er
stellt also für die Theaterbesitzer,
die gar nicht wissen, wie sie geg n
iie brütende Sommerhitze in¬
kimpfen sollen, ein Geschäft d ir,
dessen Ausdehnung mcht zu
unterschätzen ist, denn der Film
darf vor den Jugendlichen vor¬
geführt werden. Hier scheint es
ik twendig, ehe Erklärung anzu-
bringen, daß .Deutsche Hel¬
den in schwerer Zeit“ nicht in die
Reihe der sogenannten Militär-
fütne gerechnet werden darf. Denn
iie Handlung dieser letzten ist
ein freies Spiel der Phantasie,
während hier die Historie im Film
trscheint.
Sind also, wenn man dieses Bei¬
spiel weiter ausbauen würde. Filme
eu retten, die vor Jahren angefer¬
tigt wurden. die der heutigen Gene¬
ration bereits fremd geblieben
sind, aber in ihrem einstigen Um¬
fang nicht mehr gespielt werden
können? Im allgemeinen wird
man die Frage verneinen müssen
Die in ihnen liegenden Wirt¬
schaftswerte sind nicht mehr zu
retten. So sehr man auch
wünschte, diese Substanz der In¬
dustrie erhalten zu können, es
wird sich nur in Ausnahmefällen
ermöglichen lassen Eine solche
Ausnahme sind die ..Deutschen
Helden in schwerer Zeit“. Aber
sie sind es vor allen Dingen des
halb, weil sie keinen Film im
landläufigen Sinne, sondern eine
Filmrevue darstellen Rahmen¬
erzählungen sind an sich nichts
Neues im Film, aber selten ist
eine Idee mit so viel Geschick
durchgeführt worden wie hier
Ob dies auf das Konto des Regis¬
seurs Kurt Blachnitzky zu setzen
ist. war aus dem Programm nicht
zu ersehen, um so mehr diese»
sich über die Herkunft der histori¬
schen Teile ängstlich au*:chw»eg
u mm er 954
Ki; .rmotograph
Dinge, von denen man nicht ^ern spricht.
In der letzten Woche ist eine Reihe von vorläufigen
ahlungscinstellungcn zu verzeichnen. Die Dafu. Nivo und
ihag bitten um ein Moratorium. Was im einzelnen dabei
t rauskommt, ist im Augenblick noch nicht zu ersehen,
herall sind gewisse Aktiven und Passiven, die außer-
•dentlich schwer zu bewerten sind, und wie man hört.
oll
der Reigen
teser finanziel-
* n
Krankheits-
alle
noch nicht
abgeschlossen
>ein.
All diese
arbeitung. da du Denkschrift in ihrer jetzigen
ziemlich unübersichtlich und zu abstrakt ist. U ir
aber unser endgültiges Lrteil bis zu dem Augen
rückstellen, wo das ganze Werk vorliegt*
*
Fünfzehn Jahre Berliner Verband.
Am 1. Juni besteht der \ erband der Licht&pi
Berlin -
jAjir nnmr r ~ ** hurg füni
Brandt
,..hn I
Firmen sind Op¬
er der furch*hu-
ren Verhältnisse
m Theatcrb.»-
t riebe geworden,
wozu bei de*
Dafu eine allzu
große Expansion
hinzutritt. Jeden¬
falls ist zu wün¬
schen. daß diese
1'alle sich so ent¬
wickeln. daß die
Uläuhiger wenig¬
stens einen gro¬
ßen Teil ihrer
Gelder bekom¬
men. und daß mit
len Zahlungsein¬
stellungen dieser
Firmen die Zahl
der indirekten
Konkurse. die
ne erschreckende Höhe anrimmt. nunmehr ihren Höhe¬
punkt erreicht hat.
*
Die Denkschrift des Reichsverbanc es.
Auf der Tagung m Babelsberg ließ der Reichsverband
er Deutschen Lichtspieliheaterbesitzer einen Auszug aus
einer Denkschrift gegen die Lustbarkeitssteuer über-
ichen. Das kleine Heftchen mußte in aller Eile hergestellt
verden. während sich die endgültige Arbeit in erweiter¬
tem Umfange — auch drucktechnisch besser — präsen¬
tieren soll. — Wir empfehlen in oezug auf die druck-
-vchnische Anordnung noch einmal eine gründliche » her-
I empli
he? der
zweiter
zender
Grind u-
Vorsi
und heul
ftsführen
kretftr i .
einen interessan
ten Rückblick
dem wir entneh
men. daß vor Je
Gründung den
Schauspieler von
zer das Filmei
bei schwere
Strafe verböte-
. J.O l'-.r, .lu
war. aal) v arteie
direktoren un.
Saalinhaber a t L* r
hand mögli h«
Schw Irrigkeiten
machten.
Der erste Vor
stand bestand au
den Herren Otto Pritzkow. Arthur Templiner. Oskar ZiH
unter den spateren Vorsitzenden befanden sich Mann
wie Gültzow. der heute heim Reichsfilmblatt tätig i*l
Wilhelm Koch, der den * iteressenv erband mitgrund
half. Schüller, der im Reichsverband als zweiter Vorsitz. 1
der vorbildliche Arbeit für Berlin und das Reich leis» ‘
und Wollenberg Im Augenblick leitet Guttmann den Vc
band, dem eine Reihe führender Namen zur Seite steht
Die Berliner Gruppe hat all die Krisen durchgemach
die Lichtbildtheaterbesitzer-Vereinen nun einmal nicht «
ersparen sind Er hat aber gerade im letzten Jahi. ein
seltene Geschlossenheit gezeigt und für seine Mitglied*
vor allem auf dem Gebiet der Steuer, allerhand erre» h
Der mißhandelte Film.
1 her dieses Thema ist viel geredet.
Gel geschrieben worden. Warum
schaffen Sie aber keine Abhilfe, warum
Gssen Sie es sich gefallen, daß man
Ihr Material, also Ihr Eigentum, be¬
schädigt; warum schlagen Ihre eigenen
Angestellten auf dem Film herum,
? erren und ziehen ihn? — Beim Um¬
rollen wird nachgewiesenermaßen am
meisten gesündigt, nicht aus Absicht,
sondern nur. weil Sie keinen Wert auf
einen guten Umroller legen. Uirroller
— Nebensache, hieß es bisher. Auf
Umroller besonderes Augenmerk
richten, muß es aber heißen — Unser
„F i g 1 a r o“ (Filmglattroller)
D R P 350 1^1 wickelt glatt, fest, aber
immerhin noch geschmeidig, ohne
Schlagen, ohne Ziehen des Materials
Die neu verbesserte Fabrikationssene
ist erschienen und sofort ab Lage r
lieferbar. — Kino-Schuch,
Berlin SW 48 Friednchstraße 31
Telegramm - Adresse Kino - Sch’ich,
Telephon Amt Dönhoff Kr. 5163
Seite 26 ___ Nummer VI
Filmtest in Babelsberg.
Auf Einladung der Spitzenorganisation der Deutschen
Filmindustrie trafen sich in der letzten Woche die Dele¬
gierten des Reich* verbandes der Deutschen Presse in Ba¬
belsberg zu einem Sommerfest, dem eine Besichtigung des
Ufa-Geländes vcranging.
Neben Journalisten aus allen Teilen des Reichs sah
man Vertreter der verschiedensten Reichs- und Staats¬
behörden, an ihre« Spitze den Reichsminister Stresemann.
Dr. von StauO. der Direktor der Deutschen Bank, begrüßte
die Erschienenen i nd streifte kurz das Verhältnis zwischen
Deutschland und Amerika. Er bedauerte, daß man den
Prominenten der ceutschen Presse nur eine Fabrikations¬
stadt habe zeigen können, während man sehr gern emen
genauen 1 berblick vom Rohfilm über die Fabrikation zum
Verleih und schließlich zum Theater gegeben hätte. Er
nahm Bezug auf die große Rede, die der Reichskanzler vor
ungefähr demselben Forum im Reichstag gehalten hat und
wo von einer glücklichen Regelung zwischen Regierung
und Presse die Red* gewesen sei. Er hoffe, daß dasselbe
Verhältnis auch zwischen dem Journalismus und dem
Film zustande kam«-
Dr. Plügge sprach für die Spitzenorganisation. Er skiz¬
zierte programmatisch die Forderungen der deutschen
Filmindustrie, wie sie ausführlich in der großen Denkschrift
niedergelegt sind, die bei dieser Gelegenheit noch einmal
zur Verteilung kam. Seine Darstellungen wurden von den
Vertretern des Parlaments und der Presse aufmerksam
verfolgt. Lebhafte Diskussionen in kleinen Kreisen nach
Schluß des offiziellen Teils zeigten, daß die klaren Aus¬
füllungen des Geschäftsführers des größten Filmverbandes
starke Resonanz gefjnden haben.
Für den Reichsvcrband sprach Dr. DovPat, der Vor¬
sitzende des Berliner Bezirks. Er versprach, daß die
Presse nach besten Kräften für den Film eintreten wolle,
während schließlich Herr Heinrich Neumann, einer der
ältesten Führer des Reichsverbandes, auf das Wohl der
Damen trank.
Die Veranstaltung, die im einfachen Rahmen stattfand,
hat außerordentlich viel dazu beigetragen, dem deutschen
Film innerhalb der Presse neue Freunde zu schaffen, wi
aus großen und begeisterten Berichten hervorgeht, d;
man nicht allein in der Berliner Presse, sond« rn auc
in den Provinzpressen lesen konnte.
*
Überall dasselbe.
Die französische Lustbarkeitssteuer hat im erste
Quartal 1925 rund 20 Millionen Frank erbracht und dam
den Voranschlag von rund 4 Millionen also um 20 Prozei
überschritten.
Die amtlichen französischen statistischen Nachweise, di
diese Steuerzahlen bringen, berichten gleichzeitig, daß i
demselben Zeitraum nicht weniger als 266 Kinotheater ihr
Pforten geschlossen haben. So stehen Ursache und WL
kung im engsten Zusammenhang.
Ein Lichtblick ist es. wenn man in diesem Zusamme:
hang hört, daß der Bürgermeister von Bordeaux au
eigener Initiative heraus die Lustbarkeitssteuer für Kir«
von 10 Prozent auf 6 Prozent ermäßigt hat. Die Regi*
rung behauptet auch in Frankreich häufig, daß sie de
Film besonders fördern wolle. Wohin diese „Förderung
führt, zeigt die obgenannte Tatsache.
★
Totenglocke.
Im Alter von 29 Jahren ist nach kurzem schweren Le
den unser Mitarbeite-, Herr Diol.-Ing. Ernst P. Bauer, i
Berlin verstorben. Unsere Leser haben stets mit Vergnüg,
seine von tiefgründigem Wissen zeugenden Beiträge i
unserer ..Kinotechnischen Rundschau * gelesen und sin
seinen Angaben de- Patentschau mit Interesse gefolg
An seinem Grabe trauern wir mit seiner Witwe und sein.
Angehörigen; denn E. P. Bauer stand uns nicht nur ll
Mitarbeiter, sondern auch als Mensch nahe.
Ir
Filmgrüße.
Von einer Filmreise der D-Film A.-G. senden Paul Lm
wig Stein. Walther Rilla. Paul Biensfeldt und Curt Co»
rant herzliche Grüße.
Rheinischer Großkampftag
(Fortsetzung von Seite 14.)
Man hat das Gefühl, daß uns in Herrn Dr. Klandt eine
parlamentarische Stütze von nicht zu unterschätzendem
Wert heranw'ächst. — Der Vertreter des Oberpräsidenten.
Herr Oberregierungsrat Schunk, verspach Abhilfe und
teilte mit, daß im Falle Rheydt bereits der Oberpräsident
eingegnffen habe. Er machte aber auch klar, daß für das
Oberpräsidium die Sache nicht so einfach sei. und daß das
Wichtigste eine Bearbeitung der Zentralstellen sei. Das
größte Hindernis liege in der Gesetzgebung. Zunächst will
man versuchen, in einer Besprechung mit den Oberbürger¬
meistern der Provinz eine Lösung zu finden. Zu dieser
Besprechung werden die rheinischen Lichtspiel-Theater¬
besitzer zugezogen.
Der Vertreter der Diffcseldorfer Regierung war pessimisti¬
scher. Er wies auf die schlechte Finanzlage der Gemeinden
hin und bedauerte die ganze augenblicklich schwierige Lage,
in der sich das gesamte Filmgewerbe befinde, ohne irgend¬
welche positive Unterstützung der Regierung bestimmt in
Aussicht zu stellen.
Man nahm dann schließlich folgende Resolution an:
„Durch steuerliche Überlastung sind wir gezwungen, die
Theater zu schließen. Der Vorstand des Rheinisch-West¬
fälischen Verbandes Deutscher Lichtspiel-Theaterbesitzer
wird in Verbindung mit dem ihm beigegebenen Steuer-Aus¬
schuß ermächtigt, falls nicht sofort nochmals aufzunehmende
Verhandlungen bei den staatlichen und kommunalen Be¬
hörden zu einem zufriedenstellenden Ergebnis führen, ui
verzüglich die Schließung sämtlicher Lichtspieltheater
Rheinland-Westfalen anzuordnen “
Die Regier ungsveTt» der und die Bevollmächtigten
Kommunen werden den Eindruck gewonnen haben, daß •
sich hier nicht etwa nur um einen papiernen Entschluß ha
delt. sondern daß dem Wort auch die Tat folgen wird.
Die Versammlung selbst war das Imponierend sie, w
man im letzten Jahr innerhalb der Filmindustrie gesell*
hat. Eine ausgezeichnete D.sziplin. Reden von größt
Sachlichkeit, wohlbegründet und gut aufeinander abg -
stimmt, klangen harmonisch zusammen, Es fiel kein übt *
flüssiges Wort. Die Beschlüsse wurden einmütig gefaßt,
daß die Vertreter der Behörden das Bild einer ahsoluUn
Geschlossenheit in ganz Deutschland mitgenommen habin
müssen.
Welche Schlußfolgerungen im allgemeinen aus den rht -
mschen Zuständen gezogen werden müssen, sei heute nie t
erörtert. Es muß zurück gestellt bleiben, bis die endgültg.c
Entscheidung gefallen und bis alles geregelt ist. Das ab* '
sei nicht verschwiegen, daß aus internen Besprechungen m t
den Herren aus Provinz und Gemeinde hervorging,
daß wir an vielem, wie es heute noch ist, selbst schuld
Daß wir manches abstellen müssen und vor manchem Kampf
nicht zurückschrecken dürfen, um endlich an das Ziel un¬
serer Wünsche oder nur annähernd dahin zu gelangen
Ni iuner 954
Seile 27
Seite 28
ftincmotograpfi
Nummer 34
J*i|< heute nur ousgesudite Qualitölsfilnic
für Ihr C resdioft in I rage kommen. I Xijr
Ihnen der \ eileiher /u solider. Bedingungen
d.is beste und Gediegenste liefern muh,
wenn er Ihnen /um hrfolg verhelfen soil
d.i|r ^ iliiom I ox Ihre w ünsche kennt, cio|<
er eine C lipfelleistung in der neuen Pioduk-
tion ongestrebt und erreidit hot. doj« er kein
0|.|u scheute und ein Kiesen kapital in den
neuen I ihnen I02> ■-io angelegt hot. um
Ihnen hohe Klasse zu bieten.
tinn
•mmeil ^>ic /u unsr
Oeutsche Vereins-f ilm Ä.-G.
Cj tu liilvcrtrctunp <ici Ho\ I ihn CorpiHJlion Nw \ ork
Berl in ^ 8 , Unter den Linden io
I elcplion: Arm Zentrum ” 04
N Timer 954
Rincmoiogtoph
Seite 29
chts rührte sich. Ich wußte
nn recht, was ich tun sollte.
Es am ein unangenehmes Ge-
fu! über mich. Wie leicht
ko; ite ich in eine Falle geraten
sei; ’ Erst jetzt sah ich, in
* he gefährliche Situation ich
rnmen war. Langsam wollte
*cL mich um das Haus schlei-
Da plötzlich verspürte
ici nen dumpfen Schlag, stürzte
Pferde und merkte, daß ich
Vi undet war. Genau ließ
si nicht feststellen, was mir
P* icrte, aber ich behielt noch
so viel Besinnung. daß ich
ie Flinte an mich heranzog
un sie schußbereit unter
dt Bauch legte.
id Blues war unverletzt
ge* eben. Er schnupperte
m seiner Nase an meinem
h >er herum. Ich sah durch ä
st Beine hindurch, wie sich ^
14 id etwas auf mich zu be-
w«* te.
1 inz instinktiv legte ich
di Flinte an und schoß und
das große Glück, den
n Schwerverbrecher Blair
ri * g zu treffen
hatte gedacht, als ich vom
P de fiel, ich sei tot, war mit
Cl n seiner Genossen auf mich
11 gangen und sah jetzt, dal
er ch getäuscht hatte.
wußte nicht recht, was los
* sprang humpelnd davon
U! verbarrikadierte sich in
e,f n kleinen Wekzeugschup-
per
eser Erfolg gab mir Mut.
L prang trotz meiner Schmer-
auf und begann rasch
hin reinander zu feuern, immer
er schnell zu laden und
Patronen aus dem Lauf zu
sth cudern Ich kann mir heute
Schuß in die
der mich zu
— Im Au
ich be (U
als ich
über mir
Sparren
Lauf beweg
zu, und einer
Banditen purzel
linke Seite,
Boden riß
genblick war
täubt. aber
sah. wie sich
»n dem Dach¬
ein blinkender
te, schoß ich
der beiden
te zu Boden.
Mi», nach der Gcaouog
Wäre jene Geschichte nicht
gewesen, hätte ich m»r seinerzeit
das Angebot zu filmen mehr
überlegt. Auf welcne Weise
dieses Filmangehot zustande
kam. ist indem folgenden Abschnitt
erzählt
Die Geschichte ist sehr ko¬
misch und zeigt wieder einmal
so recht, welche wichtige Rolli
im Leben der Zufall spielt Ich
hatte <m Jahre 1 909 m Chev enne
ein Grenz fest mitgcmacht.
hatte die ..Nationale Meister¬
schaft“ erworben und
einen Geldpreis gewon¬
nen, der mir in Form
eines Schecks über¬
geben wurde, und
den ich am andern
Morgen sofort bei
der Bank ein-
löste — Der
Bank. ein
gi-WlSM? Mr
Stone. war
gleichzeitigV <»r-
^ von numiT Künsten
ich dem Kassierer den
f Sviu-ck pi.ivnt t !■!. !
mir dieser mit, daß mich
der Direktor sprechen wollte, und
daß man mich sofort in das
Privatbüro führen solle
Hier saß Stone. der mir die
Hand schüttelte und mir ein
Telegramm gab mit dem Be¬
merk» n. daß er es mir selbst
überlassen wolle, zu tun. was
mir richtig schiene.
Ich ging ans Fenster und las
eine Anfrage, die von der Selig-
Film-Gesclischaft stammte, und
welche wissen wollte, ob Stone
nicht mehr vorstellen, wie
’ c h das damals habe tun
können.
f hat sich nämlich später
•UTu'isgestellt, daß vierzehn
^ (kugeln — allerdings klein-
Kalibers — in meinen
■korper gedrungen waren, die
Ir >cf w ahrscheinlich so geschmerzt
„ «*n, daß meine Nerven zur
äußersten Leistung aufgepeitscht
Wurden.
Lh hef in den Schuppen, fort¬
während feuernd, sprang mit
* ,nim Ruck in den dunklen
* u m und sah eigentlich
^ !C hts als. ein Paar funkelnder
Ofkn. Selbstverständlich schos-
j*® beiden Mexikaner wieder.
5® er bielt einen Streifschuß an
tr Stirn, der mir ein paar
ttaare w egnß, aber dann einen
Das war ein doppelte*» Glück für mich, denn im
selben Augenblick schoß der andere und traf a i
meiner Stelle seinen Kollegen Durch dieses
Ereignis wurde Blair so unruhig, daß er sich in
den Lichtkreis der geöffneten Tür begab. Das
war sein Verhängnis Er brach unter zwei wohl-
gezielten Schüssen zusammen und fand so seinen
verdienten Lohn.
Ich selbst schleppte mich dann zu meinem
Pferde, das wohl merkte, daß irgend etwas nicht
in Ordnung sei. Fis trug mich die sechs Meilen
zum Eisenbahnlager mit einer Vorsicht, die kaum
zu beschreiben st. Die Eisenbahner legten mir
einen Notverband an und schafften mich an die
Küste Man brachte mich nach Denver, wo das
Blei durch mehrere Operationen entfernt wurde
Über ein Jahr habe ich an den Folgen dieses
Abenteuers gelitten, aber ich bereute es nicht,
weil es mich veranlaßte, ernsthaft darüber nach¬
zudenken ob ich nicht eine andere Beschäftigung
finden könnte.
als Vorsitzender des Grenz¬
komitees nicht einen Mann
kenne, der richtige Cowboy-
Kniffc in einem Film vorführen
könne. Sie erklärte sich bereit,
etwaige Pferde «»der eine Farm
und Vieh mit zu übernehmen
Man wollte aber unter allen
Umständen einen wirklichen
Cowboy, der ein guter Reiter
und ein ausgezeichneter Lasso¬
werfer war.
Nun wissen ta die Leser
meiner Lebensgeschichte, daß
ich in Oklahoma eine Farm
besaß, als ich dort Schenff war
Das wußte Stone natürlich auch,
der gewissermaßen mein Ver¬
mögensverwalter war, und er
meinte, daß es v elleicht gar nicht
schlecht sei. einmal in Chicago
abzusteigen (Forts, folgt .ß
Seite 30
f>incnir. t o p r n p ti
Nummer f 34
‘ rt
Drehstrom
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NBERLHV'
\ 5 . 03 J/
Muskauer
Straße 4
Fernsprecher: Mor.tzo'at 1S22 und 13 t
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Seite 31
)"
Der neue Bismarck-Film.
k ie Bismarck*Film G. m. b H. k|t üf
Grund zahlreicher an sic ergangener
1 /ragen Wert auf die Feststellung, daß
es sich bei ihrem Bismarck-Film um ein
n alien Teilen absolut neues Werk han-
dt, das in keinerlei Verbindung mit frü-
er erschienenen Werken^ dieses oder
nlichen Inhalts steht. Der den Her¬
stellern des Films vorschwebende Ge¬
danke, dem Schöpfer der deutschen Ein¬
it mit diesem Film ein wurdige* Penk-
,al mit den Mitteln des künstlerischen
ichtspiels zu setzen, verbietet selbstver-
andlich, Szenen aus älteren Werken, die
*icht auf der Höhe der heutigen Auf¬
nahme technik stehen können, in das Werk
u übernehmen.
Nur nicht verblüffen lassen.
V m Tage der Hindenburg-Vereidigung
kommt Direktor Gustav Althoff erst in
•n späten Mittagstunden in einen bc-
.nnten Zirkel, wo er schon erwartet
urde. Lautes Hallo begrüßte ihn: ..Du
arst wohl bei Hindenburg zum Mittag-
>sen?l M —Was hat
:ndenburg denn
sagt ? *' Gustav
Uthoff maß den
•precher mit einem
attischen Blick
nd lächelte ver-
nügt: „Was er
sagt hat? Gustav,
at er gesagt. —
Gallenstein und
tnnenberg* — das
aren die feinsten
■inger, die wir
dreht haben 1 **.,
rachs und ver¬
schwand im Eß-
rieg und Sport in
er Denligwockc.
NJr. 22 der Deulig-
woche zeigt den
1 unf- Städte- Kampf
< : ‘T am Sonntag im
I rliner Stadion
st '(gefunden hat.
Aus der Sportwelt
1 f «ngt sie außerdem
d< n Weltmcister-
»' laftslaufer Nurmi,
ü* r nach hartem
Kampf mit vier In¬
dianern schließlich
die Führung an
*»-H reißt und als
Erster sicher durch
das Ziel geht.
Dann bringt die
Deuligwoche den ersten, unter außer¬
ordentlichen Schwierigkeiten angenom¬
menen Filmbericht vom marokkanischen
Kriegsschauplatz. Der Aufmarsch der
Truppen ist umweht von der Romantik
afrikanischer Kriegführung. Eine Flie¬
geraufnahme zeigt die im Mittelpunkt
des Interesses stehende Hauptstadt Fez.
— Aus China kommen Bilder von der
Beisetzung des verstorbenen Präsiden¬
ten. England zeigt die Eröffnung der
diesjährigen Weltausstellung in Wembley
durch König Georg V.
Eine aufregende Razzia.
17in Riesenauigebot echter New-Yorker
Polizeibtamte*’ mit zahlreichen Auto¬
mobilen und Polizeihunden, berittener
Schutzleute, die an tollkühner Reiterei
den verwegensten Cowboys nicht nach¬
stehen, Tränenbombenwerfern . . . kurz,
alle Abteilungen der Polizei von New York
sind aufgeboten worden, um die große
Razzia in dem neuer. Großfilm „Midchen-
händler von New York“ so echt und auf¬
regend zu gestalten, wie dies eben nur die
nackte Wirklichkeit bieten kann. Dies«
Razzia bildet daher nicht nur eine höchst
spannende Episode in diesem dramati¬
schen Filmwerk, sondern gleichzeitig auch
einen wertvollen Beitrag zu dem großen
Kapitel unserer Kulturgeschichte „Das
Verbrechen und seine Bekämpfung durch
die menschliche Gesellschaft . — Der
Film erscheint in nächster Zeit im Ver¬
leih der Südßlm-A.-G.
Der stille Beobachter.
I^in seltsam prickelnder Dunst von
* * 4 W ein. parfümierten Zigaretten und er¬
hitzten F-auenkörpern lagert über der
kleinen, eleganten Bar. Auf zierlich ge¬
deckten T ^ehen sterben glühende Rosen
in kristallenen Kelchen, während du
Menschen lachen und tanzen, und die
Jazzband lärmt und tost. An der Bar.
zwischen den eleganten Barmädels, steht
der Miser Mit unbewegtem Gesicht
mischt e* alles, was eine raffinierte Zunge,
ein ausg.'dörrter Gaumen begehrt. Manch¬
mal fl»c$i sein Blick schnell über die
Schar der Gäste. Er kennt sie alle. Wtiii
so viel von ihnen.
Viel mehr, als sie
ahnen. Auch von der
raffinierten Dame,
die eben ins Lokal
getollt kommt an
dem Arm eines
eleganten Kava¬
liers. Auch von
ihr, deren Augen
so unergründl ch
scheinen.deren ku߬
geöffnete Lippen
vielen so sehr ver¬
schwiegen dünken
Von ihr und von
all dem anderen
elegan'en Pack das
h*er zusammensitzt,
um sich zu amü¬
sieren, und dabei
den Stoff liefert für
eine große Szene
aus dem neuen
großen Domo-Film
Elegantes Pack“,
den die W'estfalis-
Film bereits im
August herausbrin¬
gen wird.
Unser Bild.
\\? ährend der
“ Wallcnstein-
auffuhrung wurde
das Foyer des Pri¬
mus-Palast Berlin in
eine Marketenderei
verwandelt.
DER HOCH-EMPFINDLICHE ROHFILM»KONTRASTREICH UND DAUERHAFT /
UQHOie r/u*o "• Beau*>m40**ot '** sm fifa*o>£mu>* ot* vrs r* f oeoru^nAMD-üm aouuvaA£CH£ay»au>uN >» «zr-tMOCNfniJM
Seite 32
Rmcmotogropfi
Nummer 9 1
I Vc vor einiger Ziil Jurch einen Brand*
schaden vernichteten Stern - Licht¬
spule, Neukölln, weiten »b 1 Juni d. J.
aut erweitertem Tcrtain und in Verbin¬
dung mit dem Vorderhaus neu aufgebaut,
um im September eröffnet zu werden. Das
Theater gehört bek. nntlich zu dem Kon¬
zern der Vereinigtet Kuckuck-Lxzelsior-
Stern-Lichtspiele, Neukölln, an dem die
Ufa (Universum-FlH- Aktiengesellschaft)
maßgebend beteiligt it. Es wird von 8»>0
auf 1600 Sitzplätze gebracht werden und
eine den neuzeitlichen Ansprüchen ent¬
sprechende Ausstattuig e rhalten. Außer¬
dem wird die Ufa ein weiteres großes
Theater von 2200 Sit'plät* n in zentraler
Lage Neuköllns errief en. Baurat Bischof,
der die beiden Neubauten leitet, kehrt in
den nächsten Tagen i.us Amerika zurück,
wo er sich zum Studium der großen Thea¬
ter aufhielt. Die dort gesammelten Er¬
fahrungen werden zuerst bei d : esen Neu¬
bauten zur Anwendung kommen.
4 rthur Ziehm wird in der kommenden
T» Saison schwer«** Geschütz auffahr en.
Und drei ganz große Kanonen führt er
schon bald ins Treffen. Jack Dempscy
wird nicht nur persönlich hier erwartet,
auch sein neuester Film „Manhattan
Madneß*’. den er soeben für Associated
Exhibitors beendet hat und der mit einem
Riesenaufwand von Kosten hergestellt ist,
wird baldigst hier eint reffe« Estellc Tay¬
lor, bekannt aus den , Zehn Geboten”, und
Frank Campeau aus „Wer zuletzt
larht . . sind einige Namen aus dem
glänzenden Ensemble. Monty Banks er¬
scheint mii seinem neuesten Film werk,
..Keep Smiling" Stire Gegenspielerin
ist die schicke Partnerin Douglas Mc
Lcans Anne Cornwall. Der Film des be¬
rühmten Kampffliegers Cap. Nungesser,
„Tbc Sky Raider”, wird hier den gleichen
großen Eindruck machen wie drüben,
wo er mit beispiellosem Erfolg läuft.
I \»s Wittelsbacher Theater, Berlin-Wil-
meradorf, Berliner Straße 166. wurde
von dem Besitzer und Leiter der Amor-
Lichtspiele. Wilmersdorf. Uhlandsf. 81.
Fritz Staar. angekauft Die Verein gung
der beiden Lichtspielhäuser in der Hand
dieses anerkannten Fachmannes dürfte
sich in der erhöhten Leistungsfähigkeit
beider Theater auswirken.
I V»s Lichtspieltheater und Etablissement
„Großer Garten” in Friedrichstadt a.
d. Eider. Schleswig-Holstein, wurde von
Niels Koch Nachf., Inh. ’hilipp. über¬
nommen. — Ausländische Gründungen:
Cariddi Oresti Barbieri, Vertrieb und Ver¬
tretung von Firmen, Wien VII, Neubau¬
gasse 2; Oscar Ackermann. Solothurn,
Schweiz, Seefeldstraße 82; Betrieb des
Kinotheaters „Seefeld“, Seefeldstraße 82.
und „K ismos“, Badener Str. 187; Consor-
tium des Palaces, Cincmatographiques.
soc. anon., 72 rue Saint-Charles. — Han-
delsgerichtlichc Eintragungen: Eos Film j
G. m. b. H., Berlin, Zimmerstr. 75, Deut- ,
»eher Werkfilm G. m. b. H.. Berlin, Kleist¬
straße 35, Bode-Film, Willi Podc & Co.,
Hannover. Hildesheimer Str. 237.
|>runo Kästner hat nach Beendigung i
seiner Tätigkeit als Hauptdarsteller i
in den „Drei PortiermideU" bei der Terra i
die männliche Hauptrolle in dem Eich- $
berg-Film „Die Frau mit dem Etwas” f
übernommen. I
«
I \ii Uraufführung von „Weil du e* bist*', (
* ß musikalisches Filmspiel von Marc i
Roland, Fabrikat der Symphon-Gescll- c'
schaft m. b. H., findet Finde dieses Mo- V
nats unter Leitung der Kapellmeisters h
Schmidt-Gentner im Mozartsaal statt. 1«
" I Film der ..(olympischen Spiele”
ze gt u. a. alle W eltmeisler in ihren
Disziplinen, voran Nurmi, Ritola. Os-
- Lome. Houser. Ahrahams, Paddock.
. Myrrää. Liddell NX eißmüller — er ent-
s hält ferner packende, in solcher Voll¬
kommenheit bisher im Film noch nie er¬
faßte und mit herv «tragenden Zeitlupeu-
; aulnahmen durchsetzte Kanipfesphasen
I aus den Endspielen im Fußhall (Uruguay
[ “Schweiz 3: 0J, Rugby (Amerika
I Frankreich 17 3| und Eish«>ckey (Ka¬
nada-^ Amerika 6 : 1) Dr Carl Diem,
der Generalsekretär des D. F A.. gibt
diesem Film, dessen Untertitel „Das
Hohelied des Sports” auf seine uber-
ragende Stellung gegenüber den anderen
Sportfilmen hinweisen soll, folgende*.
Geleitwort mit auf Weg; „An diesem
Bilde wird sich immer die sportfreudige
Jugend entzünden Diese Kämpfe wer¬
den ihr Feuer in die Herzen der Be¬
schauenden gießen, auch wenn sie nur
im Flimmerstreifen vorüberrollen. Darum
sei das Erscheinen des Olytnpia-Films
herzlich begrüßt Er wird uns helfen.
Liebe und Freude an sportlichen Dingen
zu verbreiten. Um Olympische Siege ist
uns dann in Zukunft, wo wir lächelnd
wieder an den Kämpten teilnehmen wer¬
den, nicht hange. * — D.*e Vorführung
des Olympiade-Films in ganz Deutsch¬
land erfolgt mit ausdrücklicher Unter¬
stützung aller im Deutschen Keichsaus-
schuß für Leibesübungen zusammenge¬
schlossenen Turn- und Snortverbände;
der Verleih liegt in den Händen der
Rex-Film-A.-G. Wie wir erfahren,
findet die Uraufführung am 2. Juni im
I healer am Nollendnrfplatz statt.
V \te ungeheuren Umw älzungen auf allen
schaftlichen und gesellschaftlichen Le¬
bens will die Panlomini-Fitm-A.-G, in
ihrem neuen Film „Des Lebens Würfel¬
spiel”. 6 Akte von Gestern und Heute,
charakterisieren Die Aufnahmen sind
unter der Regie von Heinz Paul soeben
beendet worden. Die Rollen werden
von Hella Moia. Gerhard Lanner. Fried
Richard, Ilka Gruning. Olga Finget, Paul
Hartmann, Ferdinand von Alten, Han
Brausewetter Digelmann, Valentin.
Korff. Paulig. Ritterhand. Klein-Rhoden.
Platen u. a. besetzt.
/''olleen Moore, der |unge Star der
" 4 First National, der in der nächsten
Zeit auf einer Europareise auch Deutsch¬
land einen Besuch abstatten wird, gehört
zu den gefeiertsten und aussichtsreich¬
sten Fimschauspielennnen Amerikas.
Der deutschen Öffentlichkeit ist Colleen
Moore durch ihren jüngst mit großem
Erfolg gespielten Film „Angst vor der
Ehe” bekannt geworden. Colleen Moore
ist die typische Vertretung des amerika¬
nischen Backfisches, auf engbsch „The
perfect Flapper”, eine Bezeichnung, die
auch zugleich der Titel eines erfolg¬
reichen Filrrs von ihr ist. Sie hat den
Charme, den Leichtsinn und aich zu¬
gleich die Sentimentalität des so rglos
aufgewachsenen amerikanischen Mäd¬
chens guter Kreise. Ihre Figur ist
schlank, biegsam und sportgewandt. Mit
ihren großen, braunen Augen kann sie
ebenso schelmisch kokettieren, wie sie
auch launisch, affektiert und sentimental
sein kann. Ihre Filme, die von der
First National Pictures Inc.. New Y'ork.
hergestellt und für Zentral- und Ost¬
europa von der Transozein Film Co. i
G. m. b. H vertrieben werden, sind I
ledesmal ein künstlerisches Ereignis. \
c’enn Colleen Moore ist, trotzdem sie <
kaum das zwanzigste Jahr überschritten \
hat, bereits eine der populärsten Kunst- i
lerinnen der Vereinigten Staaten. I
I 4ie Bohcme-Film-G. m. b H hat
i äß unternommen, einen „Boheme-Fu
rer durch die Kheinlande” vorzuoereitt
In diesem Boheme-Fuhrer werden d
interessantesten bzw markantesten Or
und landschaftlichen Sch» nheiten d
Rheinlande filmisch festgehalten D
Aufnahmen linden unter der Leitung d
Regisseurs Josef Stein statt. Oper.te
Otto Stein.
I \er \ erein der ausländischen Pres
*u Berlin veranstaltet am Mittwoc
deri 10. Juni, ein Scmmerfest unter de
Titel ..Cvmkhana auf der Grunewal
rem.bahn”. Es finden Tanz im Frei
— Kino im Freien — Bazar — Mode
schau im Sattel — Feuerwerk — Toi
bola — Karawane — Wettspiele
Variete — Modenv orfuhrungen — W'et
rennen — Schonheitskonkurrenzen u-
statt. Die Reineinnahme wird zu woF
tätigen Zwecken bestimmt Bureau i
V erein der ausländischen Presse. Bud
pester Str. 2-i. Ndf. 7204.
4 Ipha-Film-Kopieranstalt Radsack
** Co.. Komm.-Ges., firmiert ein neu
Unternehmen, das in Berlin-W ilmer
dorf. Westfälische Straße 92. seinen B»
trieL aufgenommen hat. Die mit all*
Verkehrsmitteln (Untergrund-, Straß*
urd Ringbai n) leicht erreichbare K
p.eri nstalt. die in einem Flachbau
ebner Fade ur tergebracht ist, vertu
über lichte ArFeitsräume und einen gr
Uen. auch für !nteressenten-\orführung*
geeigneten Vorführungsraum. Die n
allen technischen Neuerungen ausg»
stattete Anstalt ermöglicht durch Rai
nerentw icklung sorgsamste individue^
Arbeit, wie verschiedene Neukonstru*
Jonen garantiert chrammenfreies M
erial gewährleisten. Die Gesamtleitur
des Betriebes, dessen Spezialität Neg
tiventw icklung und Herstellung v«
Musterkopien ist. hat ein bewährt
Fachmann. Flerr Roding, übernommen
L 1 A Dupont ist aus dem Wintergarte
■ 4% in dem er eine Reihe von Szen *n a
dem Ufa-Film „Variete” gedreht h
nach Ncubabclsbcrg übergcsiedelt. wo d
Aufnahmen ihren Fortgang finden. Ncb«
Fimil Jannmgs und Lia de Putti wird iu«
Mali Delschaft in diesem Film tätig sei
Photographie; Carl Freund.
V ach Beendigung des größten Teils d
Außenaufnahmen zu dem neu»
Fht.eb«*-Film „Schiff in Not” haben unt
vier Regie Fred Sauers die Ateliera«
•lahmen begonnen. Die Hauptrollen sii I
besetzt mit: FL A. Schlettow. Grete Rei
wald, Jenny Jugo. Fritz Albcrti. Fri*
Lehndorff. Harry Hardt. Dr Philipp Mi»
ning, Julius S/öreghy and Gustav Fr»
lieh. Die Photographen sind Vitrotti ur J
Bohne, der Bau neister W. A. Herrman .
der Aufnahmeleiter Paul Goergers. I) *»
Manuskript stammt von W'alter Jonas urJ
Kapitän Sönnichsen.
V Vie Ufa hat für einen ihrer nächst
* * Filme die französischen Schaiispi
lerinnen Ginette Maddie und Nina Vat •
verpflichtet.
|>udolf Dworskv. der Fahrikationsleit f
der Aafa-Film-Aktiengescllschaft. h l
«ich mit dem Regisseur Rudolf Waith* *
Fein und dem Chef-Operateur Gui »
Seeber nach den Rheinlanden begehen,
um dort die für den neuen Aafa-Gr» >-
Film „Die vom Niederrhein“ nach d*ni
gleichnamigen Roman von Rudolf Her/ »g
erforderlichen Motive aufzunehmen. D*’ r
größte Teil der Aufnahmen zu dem g**
nannten Film wird an den Stätten der
Handlung des Romans ausgeführt.
ROHFILM
GENERAL - VERTRIEB:
WALTER JTREHLE l
BERLIN J W
Seite 34
Rinemötoaronft
Nummer 9 *
EMELKA
MÜNCHENER LICHTSPIELKUNST A.-G
Unser neuer
romantischer Schicksalsfilm
mit wundervollen Naturaufnahmen und feinen Interieurs
DEIN BEGEHREN IST SÜNDE
wird demnächst zur Presse-1 Irauthihrung gelangen
Die Regie fühlte
FRANZ SEITZ
In den Hauptrollen
MARIA MINDSZENTI, FERDINAND MARTINI
1ACK MVLONG.MONZ OTTO FRAMER
Photogr.: Franz Koch / Bauten: Max Heilbronner
Manuskript: Franz Seitz und Alfred Schirokauer
Hilfsregie: Ludw ig I empler
h
FERNER WURDEN SOEBEN VOLLENDET:
DER SEITZ-FILM:
DAS ABENTEUER EINER BRAUTNACHT
DER MARCCO-FILM
DER BEZWINGER DES TODES
(Regie: Joc btoeckel)
DER WEBBS.FILM:
DER FLUCH DER BÖSEN TAT
(Regie: Atax Obal>
DER SEITZ-FILM:
DER FALL WORTHINGTON
EMELKA
MÜNCHENER LICHTSPIELKUNST A.-G
VERTRIEB FÜR DEUTSCHLAND:
BAYERISCHE FILM-G. M B H., IM EMELKA - KONZERN
FÜR DIE MARCCO-F1LME: SÜD-FILM A.-G
' mioer 954
Seite 35
EMELKA
MÜNCHENER LICHTSPIELKUNST A.-G.
j Der soeben vollendete
humorvolle Marcco*Film
mit originellen Regie-Einfällen und Bildern
DER BEZWINGER DES TODES
vereinigt unter der Regie von
JOE STÖCKEL
die Amerikanerin
GERTRUD MC. COy
DIE KLEINE FÜNFJÄHRIGE KÜNSTLERIN
L I S A D E I H L E
KARL FALKENBERG UND G H SCHNELL
Photographie: Karl Artenberger • Architektur: Max Heilbronner
Manuskript: Josefine Wolfshob • Hilfsregie: Ludwig Templer. F rancois Melas
*
WEITERE FILME IN ARBEIT:
DER INDISCHE GROSSFILM
DAS LEBEN BUDDHAS
'Regie: Franz Osten)
DER INTERNATIONALE GROSSEILM
VENEZIANISCHE LIEBHABER
'Regie: Walter Niebuhr)
DER BR 11 UN. FILM
VERBORGENE GLUTEN
EIN WEBBS-FILM
(mir Max Obal als Regisseur/
EMELKA
MÜNCHENER LICHTSPIELKUNST A.-G.
VERT«ll B FÜR DEUTSCHLAND:
BAYERISCHE FILM-G. M B. H., IM EMELKA-KONZERN
FÜR DIE MARCCO-FILME: SÜD-FILM A.-G.
DIE- PU
LU IM
VOIV
?1IK
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HAUPTROLLEN
ALICE HECHY
WALTHER RILLA
FRITZ RASP
HERM. VALLENTIN / EUGEN REX
ADOLPHE ENGERS ✓ P EYSOLDT
JENNY JUGO / ANNA v PAHLEN
REGIE JAAPSPTYER
ORIGINAI AUFNAHMEN AUS DcM
LUNA PARK
URAUFFÜHRUNG DEMNÄCHST
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Rmcmoiograpfi
Seite 37
des
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TURN. UND SPCR I VI.RRAXPL
URAIIFFUI IR! ING:
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of vMiuionen
aktive und weitere 5 Millionen
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warten au/ das Lrsdieinen des
FILMS
g von den
,m REX.VERLEIH
ER IE DRIC H STRASSE 10 * BERLIN SW*a * FRIEDRICHSTRASSE <o
N nmcr 954
Rmmotoßroph
Seite 41
Wege zur elektrischen Fernkinematographie
Von Ing. Bert hold Freund.
I ^ fnes der interessantesten Gebiete der modernen Tech-
* ' nik, dessen rapide Kntwicklung sich soeben vor unse-
n Augen abspielt und dessen Auswirkungen nicht nur
r den allgemeinen Welt-ßildverkehr und den gewöhn«
hen Telegraphendienst, sondern letzten Kndes auch für
e Fernkinematographie und das elektrische Fernsehen
»n überraschender Bedeutung werden dürften, ist das
cbiet der elektrischen ßildtelegraphie.
So wundersam und unglaubwürdig es vielfach Laien
ich klingen mag, die Möglichkeit. Bilder und Photogra¬
uen auf telegraphischem Wege, selbst über die größten
f ntfernungen und mit erheblicher Geschwindigkeit, zu
ertragen, ist nach jahrzehntelanger, mühevoller Ent-
icklungsarbeit aus dem Stadium einer Laboratorioms-
lriosität herausgetreten, ist technisch Realit.it geworden
»d schickt sich nunmehr an. in das Getrieb2 des w'irt
häßlichen Lebens praktisch einzutreten
Während man noch vor dem Kriege mit achtungsvollem
taiinen die Leistungen bewunderte, die schon damals
irch das Gelingen guter telegraphischer Bik iibertragi.n-
n über Telcphonleitungen erzielt w urden, konnte nun
mmehr bereits auch drahtlose BilJübertragungen von
iropa nach Amerika durchführen und so den praktischen
Beweis erbringen, daß unabhängig von Leitungsfuhrungen
und selbst über W'eltmeere hinweg, eine elektrische
l’cbermiUlung von Bildern praktisch möglich ist
Wenn acch bei letzteren die Qualität der Bilder und die
Geschwindigkeit der Uebertragung noch verhältnissmaß.g
gering waren und daher noch gute Arbeit wird geleistet
werden müssen, bevor das Ziel die elektrische Fern
kinematographie und das elektrische Fernsehen, praktisch
verwirklicht sein wird, so ist bereits das bis jetzt auf
diesem Wege Erreichte außerordentlich beachtenswert
und bereits für einen telegraohischen Welt-Bild verkehr
von größter praktischer Wichtigkeit.
Das bisherige Prinzip de BJdühertragung. das sich
praktisch a.s das allein brauchbare erwiesen hat. ist rela¬
tiv einfach. Fs kann wie fol|t beschrieben werden
Das :u übertragende Bild, z. B. eine Photographie, wird
als £us lauter winzigen Flächenvlementen oder „Bild
punkten“ zusammengesetzt gedacht, die in rege.mäßiger,
etwa schachbrettförmiger Reihenfolge angeordnet sind
Jedes dieser ßildelemente besitzt dann einen bestimmten
helleren oder dunkleren Lichtwert, je nachdem es helleren
raureufh, KDorfämerie
Watkndorl
Thür W.xUl
Cr go C T I
M FRAU REUTH-
(jftPflHr f
Parfümverdampfer
A p p a r aI zur Reinigung u n d B cIc u c h t u ns der Luit
llHnvIi ;.%hlrcK Jw P.»lfnl. im In- nn«i Au*l.«ftd «K'wKmI; l *
in hishor nie erreichter NX irkuns
liir 1 ho Ater Kino*» Motel*» Restaurants Calcs Wohnun^oi TaiizsaIo et..
« FRAUREUTH -PARFÜM Eßl E
La Belle ol New York (Damen Partiim)
Lc Beau (Herren« rarlüm)
lau de LavAudc historique
La Czarine (Eau de Colo^ne Russe)
den Kesten
französischen Parfüms
«rbenhürt
4 ii h .v b e n h c i
Alien er
itkLiiii^cn II n il I c r n i
u n *1 A tt
Seite 42
ftmcmatograpf)
Nummer O'i
oJer dunkleren Stegen des Bildes angehört. Dem Licht-
wert eines |eden Bilcipunktes kann ein bestimmtes ihn
kennzeichnendes Z'i.hen. z. B ein bestimmter elek¬
trischer Strom zuge« rdnet werden, der zugleich ein tele¬
graphisch übertragbj es Zeichen darstellt In Form eines
solchen elektrischen Ze.chers
kann dann ein ieder einzelne-
Bddpunkt von der Sende- <-
Station zur Kmpfang .Station |
übertragen Werden Dort ---
wird dann iedem ank< mmen- __
den elektrischen Zeichen KVHjB I I 1 I
wieder der zu demselben zu- BBb B ll
gehörige Lichtwert ir F »rm
eines kleinen Bildpunl* tes zu- ^
geordnet und festgehal » n Die
so erhaltenen Bildpunkt j wer¬
den dann in der v orgese lenen _
S @1 gBaa hm ggg
schachbrettförmigen Reihen- ™
folge nebeneinandergefügt _
und dadurch w ieder zu einem H|HH H H 1 I
dem Originale entsprechen- BUBI Bi B ■ I „
den Bild zusammengesetzt. 0 . . ,
. H a) «<d .. IB« K*»h* vo». v«-r%4 hucten t
Das istdasGrundprinzip aller Hl /*»**♦ du \x u.icrgjb. j h m r Punk
■ i ■- l.i cj /* »v'l dt»- tu h Slromim
bisherigen praktisch ver- . .
wendetenbildU köraphisclu-n d ' *•"£ •*« »« "
" 1 *| >1*111 du von» r.r.pUntivr nieder^
Apparate. Naturgemäß
würde die telegraphische
Uebertragung eines Bildes
außerordentlich lange Zeit in Anspruch nehmen, wenn
der ganze beschriebene Vorgang etwa durch die Arbeit
eines Menschen durchgeführt werden müßte. Die Ueber-
tragung eines B ldes z. B. von der Größe !()✓* *.0 cm würde
unter der Annahme, daß etwa 10 Bildpunkte auf jeden
qmm entfallen und das Bild somit insgesamt 100000
Sende Sette
Hl 11 I
t| i<a eme R* th* von »er« tiivdvn «vt- nU i» Btldpunklcn.
b| /*i*»t du W «* dergab, du-ur Punktr.tht, ,m Lmi.nR «wU-rbtld.
t | /*riitl du- tu b gehört g*-n StronumpuK*-. di #ur Bb« rl» a. ang d* r
punkt« dun*n
d| und dir an drr Kmpl«nii*u ili- ankontn«. n<k n Tvkrgraphu nntpul*«-
*| >t*Ht du v«*m Fapinmtvr nudergtuikn« Punktr*ih* dar
Funkte besitzen wurde, fast 24 Stunden in Ansprut
nehmen!
An eine solche Übertragungsweise von Hand aus ist som
praktisch nicht zu denken. Ks war aber mit durchat
einfachen technischen Hilfsmitteln möglich, die soebc
beschriebencn V orgängc v ol
kommen automatisch und m
-w sehr hoher Geschwindigk
d durchzuführen, so daß dt
J telegraphische Übertragun
eines Bildes von der ang*
fs Spndp Sette gebenen Größe schon i
I einigen Minuten durchg«
j führt werden konnte,
p J I km h die
► genschaften der Technik i^
nunmehr auch noch ein
weiten wesentliche Steig«
P I
\ Empfangs - Seite scl,u möglich g«
^ I worden, so daß man dei
/ Ziele der elektrischen Fern
Bddpunku-n. kinematognphie und d.
»tbc .*» Ltm.n r«*.i. rhdd elektrischen Fernsehens ui
iIa*. d* rur Ub rl'i. d. r Bild » i . i o i
ein«-n bedeutenden Scliri
nähergeriiekt ist.
Empfangs - Seite
, Die bisherigen Apparat
für BJdtelegraphie. die nu*
dem obenangebenen l’r.nzip arbeiten, können vom tecl
nischen Standpunkte in drei wesentlich verschiede?
Gruppen eingeteilt werden.
Die erste und ältest dieser Gruppen bilden die sog
nannten I elautographen Der erste praktische Appar
dieser Art wurde von Backewall im Jahre 1H47 erfunJ«
RUTGERSWERKE
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Seite 44
Nummer *$4
und im Jahre 1902 von Professor Korn wesentlich ver¬
bessert. Bei dieser Gruppe von Apparaten kann das
telegraphisch zu übert-agende Bild nicht direkt in den
Sendeapparat eingeleg «erden, vielmehr muß zunächst
nach dem Originalbild im Wege eines besonderen Ver¬
fahrens ein sogenanntes .inien-Rasterbild hergestellt wer¬
den. und zwar mit einer isolierenden Schicht auf einer
elektrisch leitenden metallischen Grundfolie. Erst dieses
besondere Rasterbild kann bjim Telautographcn zur elek¬
trischen Bildübertragune verwendet werden. Dieses ge¬
schieht durch ein elektr sches Abtasten des metallischen
Rasterbildes mittels eines die Bildflächc quer zu den
Rasterlinien bestreichenden metallischen Taststiftes, wo¬
bei letzterer in eng nebeneinander liegenden Linien die
ganze Bildflächc abtastet Dort wo dieser Taststift auf
blanke Metallstellen gelangt, schließt er den Stromk
einer Batterie und dort, wo er über eine Rasterlinie fc e *
tet, bleibt der Stromkreis unterbrochen Da im Rav r-
bild die dunklen ßildpunkte durch breite, die hellen B Id-
punkte dagegen durch schmale Stellen der Rasterl
(resp. durch schmale und breite metallische Zwiscl n-
räume zwischen den Rasterlinien) dargestellt werden »
entsprechen b**im Abtasten des Rasterbildes den dun» cn
Bildpunkten kürzere una den helleren Bildpunklen n
gere Stromimpulse. Der beschriebene Vorgang ist
Figur 1 schematisch veranschaulicht
Praktisch wird das Abtasten des Rasterbildes an
Sendeseite daJurch bewerkstelligt, daß die Bildfolic
einer Walze aifgewickelt und mit dieser in glcichförm i
Umdrehung versetzt wird (Fortsetzung folgt
Aus der Praxis
Projektion* Schuloerüt.
I |*«*r *1»» »***» •l«*r I*
h**VK«*M**IH«*H >M'||*|(
«*rfal»r«*t* » u Km rr«-l»t 1 ml
v •♦» •»«»fc*«'* t»«-r»l i»t da*» lla»»*
EpMll.«»k*»P Mf l*r»»l* , kti*»n *****
•iurriu>ii-bttc«at nifi» Mtwl
«a**i»ri»»i.iia«T»i kl«*
V :
V» •’!*» klein«'» ^«'liiil
ivtml. hat gal*' %«»f*Mgl*»i»r Imi-
-t«mg**tt aufm«••i»**n. 4rm» «*r lalit
»•eh au j»*«le elektrische laebtle»
tuntf a«n*ehl»ettei» uml pr«»Ji*mrt
s«hirnl»Mrr bi* •« 2*3X2* .* »*«
llrtlc. In-r \»*r t««i J»lir«*ti al*
ttea lM*rau»g»*l»ra«'ilc PwJrktwMs
\pparat ..ir‘a%*»rit Mit "••im et
«m*HI»m litlmi alt» Ural *n*u*pr.-rhrn
,|.n ••iRfi'iiiiiiii n B »a«'tiiai »!*♦• hat
«•itm ••rfahret»
•Im Muriirlikfit 4*r
einer •»■lt*r‘ uw ' 1
eine» Pr«*p*kt»on*-An*a»*e» i»»r dm
**» helirkt*-«! LifM »iMrr-
Herten M*if Kinn - Fit— t H ' tf*« »
tk44r Zn».«t*«eile wind m #eh nir-
*lr«jr»-r l*rfi»lag*- *«*l»*«llen Km**
/.u».iiiini«*n*li'l , Hnu b«*»te|**-tN<l a*« %
•l*-r Proj*kti«»Mi*-AwmrM (mix ..Fas»
nt . d»*r Mtkro-latfw*. dem M reife n
l»il*l-A w* »i* umi einen» Bnttd-Kp*
»ko* t»l MM tu *«*hr fteatattet
:,|n r virr * er*rhmd»ne I’r»»jrkt*•*•*•»
arten «Md *»*r«l d;*m»t an einen«
•e|»r wert»« 1 rn Hilf*»*.Ittel in»
l wt«*rri< kt nir \ er»»** ?». »ili«*h*mg
•Irr lhng«*
fV*r k»ieg« , *o*y 1 «le» §«*.*
klein.mn Ki»MMpp.«rat«*<* f«*r
Normalfilm. Wt affpMW
Wohl hat er bereit* »er*ehmdeM«-
\»ehf**lirer erfunden. »her »*r i*»
i|*k*H anwrirh» geblieben. Keine
nfnfstf Ver*ollk«»n*mnii»n; be»m|it
in der Anglmdeiun* rin«-» Krde»
arrkr». «tu» dm Brnui***«g ohne
viattr gestattet und \«*f alietn
mittrl» eine* Ferti»n*l«e»er* dm
VI iianfnahm- der eigenen IVumh»
m | «•♦»einten Hiidrm r.ioglieh
»«artit. In dtrM-f neuen Ausführung
kann man den« kinan»*» u«»hl ii»rh
• »m* grwtlere /.»tk»*nfi t*r**pJm«rih« m
Film-Reinigungsmaschinen
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Tiefe der deutlichen A?
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auf stellen lassen. Stellt
„in photographisches Ob) *n
auf ein* bestimmte Kt *h
scharf elf. so werden d.
und hint* - dieser Ebene hi />
einer bestur.mtcn Lntfer?
liegenden Gegenstände gl
falls scharf auf der M t-
scheibe a’agebildet Man r-
hält also deutliche Abbild u
lur eine bestimmte Tiefe U-
*ür jede Brennweite abh.»
ist von der benutzten Bien n-
nffnung. Allcrdir*gs muß .*1 '+■'
eine gewisse zuverlässige n
schärfengrenze zugrunde g &
werden, d h. je höhere An *r-
derungen an die Bildsd t
gestellt werden, um so kl*
wird die Tiefe der deutli • 1
\hbildung Da nun in
Phtitographie im allgem« 1
die Unscharfengrenz* zu **J
nun »ngenommen wird, s
l)r. Rudolph für diesen V eft
sein«* Rechnungen dur
fuhrt In der Kinematogr.» w
genügt diese Unschärfengr
aber nicht; hier muß nt
sprechend der Vergroß*
auf dem Schirm und dem li¬
ieren Schirmahstand die g* ’ ,n
gerc Unschärfcngrenzc
etwa 1 m mm angenon « B
werden, ilicrfür also nicht 1,01
weiteres benutzbar.
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nchtung zur Herstellung von Photophonogrammcn,
insbesondere für die Zwecke der akustischen
Kinematographie nach Patent 368 367 .
Das Patent 368 368 der Herren Dr. Josef Eitgl, Josef
osolle und fians Vogt in Berlin erhebt Anspruch auf
•1 Schutz einer Vorrichtung — —
» Herstellung von Photophonn- pj
inmen. insbesondere für die
wecke diT akustischen Kmc- u .
.itographie nach Patent 368 36? 0 ^
~J S
< ♦ < >.
wei ks konstanter Belichtung erfolgt die akustische Varic tu n
sren das Glimmlicht einer linearen oder äquivalenten
ithode« so daß auf dem Film (F) Qucrschwä-zungen
wechselnder Länge entstehen. (LikI. d Draht, H
•mmlichtrohre, I Linsensystem. S Spalt.)
Vorrichtung zur Höhenverstellung für ein Kinoaufnahme-
Stativ.
Die Aktiengesellschaft Hahn iür Optik und Mechanik
in Ihringshausen bei Cassel meldete ein Patent für Vor¬
richt ang zur Höhenverstellung für ein Kinoaufnahmcstativ
unter Nr. #IIVV /um
Schutze an. Es ist daran
erkenntlich, daß die An¬
triebswelle. welche die
Neigung des Kopfes (2)
bewirkt, und das dazu- <
gehörige Gelenk mein-
andergelegt sind. Zwei¬
tens wurde patentiert
eine Vorrichtung nach
Anspruch I, gekenn¬
zeichnet durch Über¬
tragungsglieder, die vom
Antriebszahnrad zu einer
an der gegenüber!legen¬
den Kante der Panoramaplatte (1) angebrachten Hub-
stang«. (9) der Neigungsplatte (2) führen Drittens
wurde patentiert nach Anspruch II e»ne Vorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß das letdz der Übcrtragungs
glieder als Hülse mit gezähntem Rand ausgebildet ist.
ir. deren Innengewinde das Gewinde der Hub-
stangc (9) e ngreilt. Viertens wurde patentiert nach
Anspruch III eine Vorrichtung, gekennzeichnet durch ein
Staubschutzroh»* (14)), welches sich mit seinem oberen
Dichtungsrand gegen die Hubstange (9) und mit seinem
unteren Di .htungsrand gegen die innere Erweiterung des
R» hres legt hünftens: wurde patentiert eine Vorrichtung
nach Anspruch IV, daran erkenntlich, daß das obere
Ende der Hubstange (9) an einem Schlitten (II) angelenkl
(10) ist, die auf einer an der unteren Fläche der Neigung»*
platte angeordneten Schiene (12) läuft.
Die zweite, verbesserte Auflage in Druck
Hl LESBÜCH
FÜR DIE PRÜFÜNG DES
KINOVORFÜHRERS
IN FRAGE UND ANTWORT
VON DR WALTER MEINEL
AUS DEM REICHEN INHALT DES BUCHES
Optik / Elektrotechnik / Grundgesetze und Maßeinheiten / Schaltungen. Stromarten und
Gobraudisspannungen / Die Bogenlamoe / Grundgesetze des Magnetismus, Elektromagnetismus
und der Induktion / Elektromotor, Dynamomaschine und Umformer / Transformator und
Gleichrichter / Sicherungen / Meßinstrumente / Der Akkumulator / Die Kalklichtlampe / Der
Film / Der Kinoprojektor und die praktische Vorführung / Grundlagen der kinematographischen
Projektion / Die Konstruktionselemente des Kinoprojektors und ihr Zusammen« irken / Ma߬
nahmen bei der Vorführung und auftretende Fehler / Verhalten des Vorführers bei Film¬
bränden / Der optische Ausgleich / Behördliche Vorschriften / Bauliche Beschaffenheit und
Inneneinrichtung des Vorführungsraumes / Projektionsgerät / Film / Vorführer / Die Prüfungs-
voradiriften für Lichtspielvorführer / Entwurf für einen Antrag / Ausführliches Sachregister
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Bezugspreis für des Ausland
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Anzahl der netto verkauften Exemplare machatmet.
THE CINEMA
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Jährlicher Bezugspreis ein sc hl die „Moothiy Technical I M ^ .
Suplcment**, welche als separate Zeitschrift erscheint f M
Haapt-Blrs: 80/82. Wardour Street. London. W. 1
Berliner Vertreter: Harr Kurt Hubert, SW 48. FriedricbatraAe 237
Uraufführung
im Primus-Palast Potsdamer Strafte
des groben historischen Kolossalgemäldes
Wallenstein
II. Teil
Ein hochdramatisches Bild aus Deutschlands wildbewegtester
Zeit, in welchem Deutschlands beste Darsteller
die groften Männer jener Epoche
verkörpern!
Anschließend daran
die grofte Sensation des Tages
Amundsen's
Nordpol-Expedition
des Jahres 1922
Ein Filmwerk aus Nacht und Eis von unerhörter Bilderpracht!
Die machtvollste Ergänzung alles dessen, was die
Presse der ganzen Welt heute über
den kühnen Flieger zum Nordpol
zu berichten weift
Anfangszeiten 5, 7 und 9 Uhr / Zu den Vorstellungen um
5 und 7 Uhr hat jeder Erwachsene freien Eintritt für ein Kind.