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Full text of "Der Kinematograph (May 1928)"

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lieg 


SCHERL 
BERLIN SW 66 

22.JAHRG* 

ER 11 <| 
6 .MAI 19 

PRE 


^ C\V** 


mehrere Filme der Orplid-Produktion 
des Messtno-Verleihs verpflichtet 







Die deutsche Filmindustrie 
hat seit ihrem Bestehen 
die größte Anzahl Films auf 
Agfa gedreht. — Vor Beginn 
der Aufnahmen ist sich daher 
jeder klar, daß nur 




fcrfar^ 

(/(/ NE' 


NEGATIVFILM 


„SPEZIAL" 

„EXTRARAPID* 

„PANKINE" 


Verwendung findet. — Für 
Nachtaufnahmen bringt die Agfa 
neuerdings ihren 




-SUPERPAN 


auf den Markt. 


Man verlange Einzelheiten. 







GENERAL-VERTRIEB: 

WALTER STREHLENS 

BERLIN SW48, WILHELMSTRASSE 




22. .lahrjSantJ Nr. 1107 


Berlin, den b. Mai 1-2H 



Berlin 

Alleinige Gesamtleitung: Heinrich Graf 

Innenorganisation: Fritz Kaelber 


Filiale Berlin-Osten 

Martin Behr 
Heinz Kaiser 
Ernst Borchardt 
Hermann Urbach 

Filiale Frankfurt a. M. 

Carl Meyer 
Edmund Einstein 

Filiale München 

Franz Koch 
Albert Klinger 


Filiale Düsseldorf 

Julius Wallach 
Louis Marx Max Engers 
Adolf Jaffr* 

Filiale Hamburg 

Albert Angermann 
Hans Molkow 

Filiale Leipzig 
Rudi Hansel 
Edmund Schlesinger 
Harole Süring 


Berlin W 8, Mauerstr. 83-84 





Seite 2 



ftincmatoßtapl) 


Nummer 1107 



Die Deutsche Universal-Film-Verleih G. m. b. H., Präsident 
Carl Laemtnle, erlaubt sich hierdurch, ihre Produktion 2S/29 
bekanntzugeben. 

Diese Produktion wurde von einem Teil maßgebender 
deutscher Theaterbesitzer gemeinsam mit uns ausgesucht und 
zusammengestellt. 

Der zwischen unserer Firma und der Ufa bestandene 
Vertrag, wonach die Ufa das erste Auswahlrecht unserer ameri¬ 
kanischen Produktion hatte, ist gelöst. 

Wir hatten daher die Möglichkeit, von ca. 100 Filmen 
neuester Produktion die besten auszusuchen. 


w y 

Wir haben mit der Vermietung begonnen! 

Beachten Sie Dille die folgenden Seiten 







Nu mm vi 1107 


fiincmdtoflcopr) 


Seite 3 



Die Deutsche Universal 

Präsident Carl Laemmle 


bringt 

28 

Filme 

davon sind 


21 



Kommentar überflüssig! 


Ar 







Seite 4 


Nummer 1107 


0> TS Cx, 

H l mt 

Cu n i v tTTTn 

-- 


llkji * 


Ein vier Millionen Mark Film 
Der Film der Deutschen in Amerika 
Der größte Film des Jahres 

Per Mann, der ladif 




Conrad Vcidt 
Mary Philbin 

George Siegmann 
Regie: Paul Leni 

Nach dem weltberühmten Roman von 

Victor Hugo 

"L’homme qui rlt" 


Ein Monumentalwerk, an dem keine 
Kosten gescheut wurden, mit wuchtigen 
Massenszenen, unerhört spannender 
Handlung und einer ganz ausgezeich¬ 
neten Darstellung. Es ist ein Werk, 
das mit den größten Filmen in einem 
Atemzug genannt werden mufe, ja, 
diese sogar noch weit überragen wird. 


Ferflggesfelli! 









Ein Standard-Werk 


Ein Film aus dem Leben unserer Generation 


Der einsame Adler 

Ein Heldenlied von Kämpfern in den Wolken 


Regie: Emora Johnson 



Barbara Keni 
Raymond Keane 


/ Fertiggestellt! 

Aufnahmen von Flügen und Luftkttmpfen, 
die in dieser Vollendung und erregenden 
Realistik bisher noch nicht an die Öffent¬ 
lichkeit kamen 







Seite 6 


Rinematograpfj 


Nummer 1K 




Ein Standardwerk 


Der große Fremdenlegionärfilm 


Die Hölle der Heimatlosen 





Originalaufnahmen aus der Einsamkeit 
des alrikanischen Wüstensandes 

mit 

Imogene Robertson 
Lewis Stone 
Norman Kerry 


♦ 

Noch nie wurden solche Szenen gedreht, 
noch nie wurden derartige Bilder gezeigt, 
die so klar und überzeugend Leben atmen. 

Fertiggestellt! 











Nummer 1107 Rintmatoacapf) Seite 7 

_j$ &_ 

CU N » V t P $ A Lj 
V -^- 

Der deutsche Monumentalfilm 

Iwan Mosjukin 

in 

Der Präsident 



nach dem Roman von L. v. Wohl „Der Pi äsident von Costa Nueva“ 

Regie: Qennaro Righelli 

Manuskript: Schulz u. Than / Kamera: Greenbaum-Farkas 
Bauten: Robert Neppach 
Produktion: Greenbaum-Film 
mit 

Suzy Vernon 


Iwa Wanja / Luigi Scrvcnti 
Nikolai Malikoff / Heinrich Schroih 





Seite 8 


KinemmogropF) 


Nummer 110 



Die deutsche Filmkönigin 




Henny Porten 

bei der 

Deutschen Universal 



4r 

>Ti 

( * 




N nmer 1107 


Kmcmatogtapfy 




Hcnny Porten 

in 

drei Lusfspielsdiladern 

der Henny Porten-Froelich Produktion 

Regie : Carl Froelich 

Produktionsleitung: Dr. von Kaufmann 


Die Titel dieser drei Porten-Lustspiele 
werden demnächst bekanntgegeben 




Rmemctograplj 




Ein deutscher Gro^film 

Brigitte Helm 

in 

Abwege 

mit 

Hertha v. Walter, Jack Trevor 
Gustav Diessl, Fritz Odemar 

Regie: G. W. Pabsi 

Photographie : Theodor Sparhuhl 
Bauten: Sohnle &. Erdmann 
Produktion : Erda-Film G. m. b. H. 

Brigitte Helm, die durch ihre groben Erfolge in „Metropolis” und 
„Alraune” so überaus schnell in Deutschland populär wurde, 
hat in diesem Film Gelegenheit, alle Register ihres Könnens 
unter der bewährten Regie Pabst’s zu entfalten 


oL TS c, 

__2# 

fU N I V t D 5 Al, 

- \3 - 


Fertiggestellt 









N ;mmer 1107 


Ancmato0rap5 


Seile 11 



Ein deutscher Monumentalfilm 

Olga Tscheschowa 

und 

Hans Stüwe 


in 

Manier der Liebe 


Henri Baudin, M!^ Josjane, Angelo Ferrari 
OresleBilancia,WalterFranck,HeIm.Krauss 

Regie: Carmine Gallone 

Manuskript: Norbert Falk 
Photographie: Greenbaum / Armeniese 
Bauten: Sohnle & Erdmann 












Nummer 1 1 7 


Rinctnatograpfj 


Sie lachen 

sich tot 


Der Weltmeister der Frechheit 


Der tolle Ozeanflieger 


(Der Held einer Nacht) 


Ein rasender Wirbel aufeinanderfolgender komischer Situationen. Glenn Tryon 
in einem wild gewordenen Flugzeug, begleitet von einem süben Mädel und ihrem Vater 


Jeder, der diesen Film sieht, glaubt mitgeflogen zu sein 

ferner 


Wenn du nicht kannst, 
lafj mich mal“ 


Glenn Tryon, der Junge, der alles will - der 
alles kann — der alles soll — der alles muh 
Der Typ des jungen Mannes von heute, der sich durch nichts in der Erreichung seines Zieles 
beeinflussen labt und sich durch liebenswürdige Frechheit alle Herzen im Sturm erobert 


Beide Filme fertiggestellt 



immer 1107 




Seite 13 




Ida WUat • Luigi Serventi - Ferd. 
v. Alten - Adolphe Enger» - Kurt 
Veepermann - Em»t Hofmann 


Fertiggestellt! 


Ein deutscher Großfilm: 


(Solang* noch untern Lindei! . . .) 


ernstes Spiel aus Deutschlands 
jüngster Zeit I 1 





Seite 14 


fünematograpty 


Nummer T10' 






Reginald Denny 

'S 

in 

„Mein Pappi“ 

mit 

dem vierjährigen Wunderkind 

Jane La Verne 

Die entzückendste, lustigste und rührendste 
Geschichte, die jemals über die Leinwand ging 

* 

Lya de Putti 

in ihrem neuesten Film 


„Die Mitlernachtsrose" 

In diesem Film wird der bekannten 
Künstlerin nach langer Zeit wieder 

einmal Gelegenheit gegeben, die # 

besondere Eigenart ihrer groben x 








\ immer 1107 


Rmemotofl eoph 






fU N I V ER SAH 

—— 


Der lustige Roman aus der „Berliner Nachtausgabe ' 1 

Maria Paudler 




Ein Mädel mit Temperament 

nach Ludwig von Wohl's „Lillebill aus U. S. A." 

Regie: Victor Janson 

Manuskript: Bess u. Than * Kamera: Vitrotti * Bauten: Söhnte u. Erdmann 
Produktion: Erdatilm G. m. b. H. 

mit 

Grit Haid, Margot Landa, Curt Vespermann, 

Thea Rasche, Ernst Udet. Paul ßiensfeldt, 

Luigi Serventi, Ernst Neufeld 

Fertiggestellt 

* 

Ein Kriminal-Sensationsfilm 

„Der Polizeiflieger von Kalifornien“ 

Regie: Emory Johnson 


Dieser Film wurde unter Mitwirkung 
der amerikunisdien Lufipoiizci hergesleiit 


Eine außerordentlich spannende Kriminalgeschichte, die in 
einem atemraubenden Tempo die Verfolgung von Ver¬ 
brechern und deren Unschädlichmachung mit Hilfe der 
neuesten Waffe der amerikanischen Polizei zeigt. Im 
Mittelpunkt der Handlung zwei schöne, junge Menschen 






Fertiggcstcllt 





Seite 16 


Rinemntcgtapfj 


Nummer 110’ 


CU N I V ER S A fl 

-’J* ▼/- 




Conrad Vcidt 

in 

Der seltsame Fall eines Arztes 

nach dem Bühnenwerk , .Diplom" 
von Emmerich Földes 

Regie: George Melford 

mit 

Babara Bedford, George Siegman 

Fertiggestellt 


Drei spannende Sensationsfilme 

Produktion: Deutsche Universal 

Eddi Polo 

Auf der Reeperbahn 

nachts um halb eins... 

Ein Sensationsfilm aus einer groben Hafenstadt unter 
Mitwirkung der Hamburger Haten- und Kriminalpolizei 

* 

Im Nebel der Großstadt 

Ein Sensationsfilm aus den Schlupfwinkeln einer Weltstadt 

Der Titel des dritten Eddi Polo- 
Filmes wird noch bekanntgegeben 

Für alle Filme werden bekannte Sensationsregisseure 
verpflichtet. Mit diesen Filmen wird Eddi Polo seine 
früheren Universal-Erfolge bei weitem übertrumpfen 









ler 1107 


Ktncmatafirapl) 


Seite 17 


CU N I V fTTTH 

— n — 


Die Lustspielkönigin 

Laura La Plante 


die charmanteste Darstellerin 


Soldafenleben, das helft lustig sein... 

(Die heitere Geschichte einer tapferen Soldatenbraut) 
Regie: Wesley Ruggles 

Laura als Rekrut / Laura in fallenden Hosen / Laura unter der Fuchtel 
eines Korporals / Laura als Kompagnieschreck / Laura als siegende Frau 


Laura La Plante 


Hoppla — Vater sieht's ja nicht! 

Regie: William Beaudine 

Laura in tausend Nöten / Laura in zehntausend Ängsten / Laura, der Chef 
und die Zigarre / Laura als Schwerverbrecherin / Laura auf dem Standesamt 

Das Tempo dieser Filme steigert sich von Bild zu Bild! 
Lachen ohne Ende! 

Beide Filme sind bereits fertiggestellt! 






Seite 18 


fi mcmotcgtopfi 


Nummer 1108 




F% 


m£ 

(uni v t Bin) 

—t;— 


.. 


ipei 


Grete Mosheim 

in 

Das Haus in der 

Roihausgasse 

Regie: Richard Oswald 

Manuskript: Franz Schulz / Kamera: Franz Planer / Bauten: Knauer u. Schiller 
mit 

Maria Leyko. Else Heims, Camilla v. Hollay. 

Hilde Jennings, Betty Astor, Gustav Fröhlich, 

Hans Brausewetter, Paul Otto, Oskar Homolka 

Fertig gestellt 
* 

Liane Haid 

in der Hauptrolle des Films nach dem in vielen 
deutschen Tageszeitungen erschienenen Roman 

Die Dame in Schwarz 

Regie: Franz Osten 

Produktion: Peter-Ostermayr-Produktion 
mit 

Marcella Albani 

Charles Lincoln, Albert Paulig, Julius v. Szöreghi 

Fertiggestellt 








Nummer 1107 


RinmiatOQtapI) 


Seite 10 




Cu N I V \ B 5 * 0 

-** - 


Das grohe Lustspiel 


Reginald Denny 

in 

Mein Liebster 
ist ein Vagabund 

mit 

Imogene Robertson 

Regie: William A. Seiter 





Der unnachahmliche Cowboy 

Hoot Gibson 

der König der Prärie 
in seinen beiden neuesten Filmen: 

Wildwest-Schau 

und 

Der fliegende Cowboy 



Beide Filme sind bereits fertiggestellt. 






Seite 20 


Rinemotonropft 


Nummer 110 


,__ 

Cu n i v i p s * r? 

v -■ * - 







Unsere Kurzfilme 

die besten Einakter: 

26 

Oswald 

das verrückte Karnickel 

Zeichentrickfilme, wie sie bisher noch nicht gezeigt wurden 

20 

Wildwest-Abenteuer- Filme 

20 

Lustspiele und Grotesken 

mit 

Sunny, Buster und Brownie usw. 


Produktion : Ster« Brothers 


Eine gro£e Anzahl 

steuerermätpgte Kulturfilme 


Deutsche Universal Film-Verleih G. m. b. H. 

Berlin W. 8 





22. Jahrgang. Nr. 1107 






Berlin, 6. Mai 1928 


DAS AITESYE 
VI LN'FACH'BUIT 




Von 




- gibt im Augenblick, wo diese Zeilen geschrieben 
werden, noch harmlose Gemüter auf der Fricdrich- 
st- iße. die sich in der Hoffnung wiegen, daß auf der 
Ci lcralversammlung des Verleiherverbandes ein Termin 
für den einhcit- 
li en Beginn der 
\ v nictungcn für 
du neue Saison 


die Revue, die hier und da das Feld beherrscht, kann 
auch die anspruchloscstcn Stammgäste nicht restlos /.u 
Kasse locken. — Bis vor kurzem galt noch die unum¬ 
stößliche Theorie, daß Uraufführungen nur im Winter 
herausgebraciil 
werden dürfen, 
daß der Sommer 
überhaupt keine 


he inmt w ird — 
Ui. e Herren wer¬ 
de heim Er- 
s».S men dieser 
Nu mer erstaunt 
fe --teilen müs¬ 
sen daß schon 

ein. Reihe großer 
Fir nen mitten in 
der Abschlüssen 
füt ie kommende 
Sp eit steckt, 

etw.is, was sich 
wieder daraus er- 
kla daß cs ein 

Paar ganz große 

Be* die gegeben 
hat. die beinahe 
“H der Vermie¬ 
tung schon zu 
Ende sind. 

Der Filmhunger 
jst. wenigstens in 
B*ruti, noch nie 




Zeit sei, in dem 
Filme erscheinen 
dürften. 

Wer gegen die¬ 
sen Weisheits¬ 
spruch irgend et¬ 
was einwcndcte. 
wurde wie ein 
armer Irrer be¬ 
trachtet. So kam 
cs denn, daß man 
von einer Saison 
sprach, die etwa 
im August oder 

September be¬ 
gann und im April 
endete. 

Wir haben uns 
einfach selbst sug¬ 
geriert, daß im 
Sommer im Kino¬ 
theater nichts zu 

verdienen sei, 
ohne dabei zu be¬ 
denken, daß in 
den großen Städ¬ 
ten Varietes oder 
auch Wortbühnen 
in der heißen Zeit 
täglich gut be¬ 
sucht waren. 

Gewiß, bei fünf¬ 
undzwanzig oder 
dreißig Grad im 
Schatten haben 
wenig Menschen 
Lust, ein Kino zu 
besuchen, beson 
ders dann nicht, 
wenn die Ventila 
tion so ist wie in 
einem großen Teil 
der deutschen 
Lichtspielhäuser 

Aber überall da, 
wo weitsichtige 


nhol. Ufa 




Seite 22 


JUncmatogrnpI) 




110 


Kinos für die entsprechenden technischen Hinrichtungen 
gesorgt haben, war das Geschäft auch nn Sommer aus¬ 
gezeichnet. Man diskutierte nur nicht öffentlich dar¬ 
über, weil eine Fülle von Filmen vorhanden war, weil 
man soviel Abschlüsse hatte. daU sich ganz automatisch 
immer wieder ausreichendes Material auch für gute Pro¬ 
gramme vorfand. 

Vielleicht macht sich der Filmmangel in der Provinz 
nicht so bemerkbar wie hier in Berlin, wo die Theater 
nebeneinander und vielleicht sogar demnächst über¬ 
einander sich befinden uid ein Material verbrauchen, das 
bei ordnungsmäßiger Führung der Geschäfte nie bereit¬ 
gestellt werden kann. 

Es ist auch gar nicht cinzusehcn. warum die Zahl der 
Uraufführungstheater si;h nicht vermindern soll. Mit 
Erstaufführungen sind ,-üher gute Geschäfte gemacht 
worden und lassen sich auch jetzt noch gute Geschäfte 
erzielen. Hier in 


unter den Erzeugnissen der vorigen Saison manc les BiK 
das wert ist, nicht nur gespielt, sondern auch nach- 
gespielt zu werden. 

Man hat immer darüber geklagt, daß die Filme nie) . 
genügend ausgenutzt werden. Man hat über die Fr; 
der Reprisen beinahe Bände geschrieben und Kilomctt 
reden gehalten. Aber man hat nie praktisch versuc ; 
ob diese Wiederholungen Erfolge oder Nichterfolge sii 

Wir möchten meinen, daß sich derartige Versuv e 
lohnen. Wenigstens hat sich das immer wieder dann 
gezeigt, wenn das Experiment mit dem richtigen Fi n 
am richtigen Platz unternommen wurde. 

Man wird auch hier und da vielleicht auf kurze 7 t 
dem Variete oder der Revue Gastrecht gewähren 
müssen. Jedenfalls haben Berliner Theater in den \ 
schiedenstcn Stadtteilen mit diesem System Erfolg 
habt. — Man muß nicht befürchten, daß das Publikum 
durch diese Dii c 


Berlin zum Bei¬ 
spiel ist „Dirnen- 
tragödie" in der 
Potsdamer Straße 
in Uraufführung 
hcrausgekommen. 
Jetzt spielt man 
cs am Kurfürsten¬ 
damm nach und 
macht damit ein 
verhältnismäßig 
gutes Geschäft 
Hätte es von 
Rechts wegen 
nicht so sein müs¬ 
sen. daß die Ur¬ 
aufführung am 
K urf ürstendamm 
stattgefunden hät¬ 
te. während die 
Potsdamer Straße 



entweder gleich- Au. Ncro-SlcmhcimFili» d 

zeitig oder un¬ 
mittelbar nachgespielt hätte? — Daß man sich zu 
solchen Entschlüssen bisher nicht aufraffen konnte, lag 
daran, daß man falsche Prectigepolitik betrieb, daß man 
das Prestige in vielen Faller, über den Geschäftserft 'g 
stellte, bis man jeteJ auf einmal einsieht, daß es leider 
nicht möglich ist. von der Ehre zu leben, sondern daß 
man dazu auch das Geldvcrdienen braucht. 

Vielleicht entschließt sich der eine oder andere Ver¬ 
leiher. seine Filme in diesem Jahr früher herauszubringen. 
Vielleicht aber kommt auch ein Theaterbcsitzei auf die 
Idee, wenn er zehn Filme einer Produktion abschlicßt, 
die Aufführungstermine gleichmäßig auf die kommenden 
zwölf Monate zu verteilen, damit ihm das nicht wieder 
passiert, was er in diesem Jahr schaudernd miterlebt. 

Es wäre natürlich verfehlt, aus den augenblicklichen 
Verhältnissen auf eine allzu große Filmknappheit zu 
schließen. Man tut gut. immer wieder deutlich zu be¬ 
tonen, daß es sich um ein Übergangsstadium handelt, 
das nun einmal hingenommen werden muß und das 
keinesfalls dazu Veranlassung geben darf, nun wieder 
einfach darauf los zu produzieren und damit wieder eine 
Marktverstopfung zu erzeugen, die jede Reorganisation 
unmöglich macht. 

Wir müssen uns durch diese paar Monate irgendwie 
durchhelfen, damit wir zu klaren, glatten und erträglichen 
Verhältnissen kommen. 

ln der Provinz ist die Angelegenheit übrigens nicht 
so schlimm. Hier gibt es genug Material, das noch nicht 
gezeigt wurde, und es ist nicht immer der beste Film, 
der im letzten Jahr erzeugt wurde, sondern es gibt auch 


Zeit des i Her¬ 
ganges und für diese Schwierigkeiten gibt es n;. 1 
nicht und wird es auch nicht geben können S. ieJ- 
lieh kennt ja jeder r.ein Haus und sein Publikum und 
verfügt auch über die Fähigkeit, selbst herauw'ibe- 
kummen, wie er sich über diese Zeiten hinweghiift 

Man muß nur warnen vor Experimenten, die zu weil 
ab vom eigentlichen Kir.o führen. Schon deswegen '•»eil 
derartige Dinge nur Geld kosten. 

Man ist sich jetzt glücKÜchcrwcise ziemlic!’ klar 
darüber, wo die künst’erischcn Grenzen und die Erdziele 
des Films liegen. Wir könnten heute gerade im binc- 
matograph" in diesem Zusammenhang stolz daraut hin- 
weisen, daß wir in unseren Grundtendenzen immer rech 
behalten haben. Wir unterlassen das. weil es k' :1 dis*. 
wäre und weil schließlich außer uns eine ganze Kcihc 
führender Industrieller sich stets zu dem GedanU ' hc 
kannt haben, daß das Kino in seinen Grenzen bleibe« 
soll, daß es nie seinen Ehrgeiz darin zu suchen hat. mi 
der philosophischen, gedanklichen Dichtung in engere" 
Wettbewerb zu treten. Wenn derartige Pläne und Ideen 
hier und da auf tauchen, braucht man nicht ängstlich *• 
sein. Sie verschwinden genau so wieder wie die 
nannte literarische Kritik, die einen Film mit e,n 
selben Maßstab mißt wie einen Roman oder CI 
Theaterstück von Gcrhart Hauptmann. n 

Diese Übergangszeit wird aber dazu auszunützen 
um gewisse wirtschaftliche Reformen durchzuführen, 
augenblicklich im Mittelpunkt der Diskussionen de e 

Dazu gehört die Frage des Zwei-Schlager-Programms u 

die Regelung der Prozentualkontrolle. Schfal 1 S«i« K1 



Nimmer 1107 


Seite 23 


des ersten Vierteljahres 1915 


T * l. cl I c I. 


Gesamtzahl der im ersten Vierteljahr 1926 1928 aui den deutschen Markt 
gebrachten Filme nach ihrem Ursprung 


Von Dr. A. Ja 

s gibt bisher kein Normaljahr für die deutsche Wirt¬ 
schaft. In den wenigen Jahren, seitdem die deutsche 
\\ rischalt mit der neuen Währung ein neues Fundament 
« halten hat. ist noch keine Tradition entstanden, an der 
' h die Entwickelung messen ließe: und die alten Maß- 
> ..he sind unanv endhar geworden. Wenn dies für die 
■- --amte deutsche Wirtschaft zutrifft, wie viel mehr auf 
c Filmindustrie, deren erste Fntwickclungsjahrc in der 
•malen Zeit der Ktiegs- und Inflationsjahre liegen 
Es hatte sich während der Inflationszeit ein ungeheurer 
Fr >duktionsappa- 
ral entwickelt, 
der tinreguliert 
v..n irgendwie 
iäBücherPreis- 
ka'kulation sich 
kiirlich ausge¬ 
dehnt hat. Wie 
: der deutsche 
Pi Juktionsappa- 
rat sich über die 
m irktmäßigcn 
Möglichkeiten 
hinaus entwickelt 
Hai kommt in der 
Disproportionali¬ 
tät zwischen Pro- 
duktionskapazi- 
tät und Absatz¬ 
chancen. welche 
heule auf dem 

Filmmarkt 
herrscht, zum 
Ausdruck (vgl. 
hierzu ..Die Film- 
ho’iiunktur auf 
den, deutschen 
und französischen 
Absatzmarkt" in 
*r Nr 10% d. RI. 
v ®n-. 19. 2. 1928 
S 9 ff ). Die An- 


Gesamtzahl der im ersten Vierteljahr 1926 1928 aui den deutschen Markt 
gebrachten Filme nach ihrem Charakter 


754 573 W j 


Passung 




diugungen, i 

p 1 * 1 ■ mählich sich herausbildendcr und von zwingenden 
‘ rc 'besetzen beherrschter Markt stellt, ist bis heute 
nicht erreicht. Die Folge davon ist, daß die Filmindustrie 
■der neuen Saison vor anderen großen Schwierig¬ 
steht. 


Leiter 


Eines der größten Probleme bildet das seit Jahren auf 
dem deutschen Filmmarkt herrschende Überangebot von 
••men. das seine letzte Ursache in der bereits erwähn- 
*n Lherentwickelung des Produktionsapparates hat. 

*hrend hei dem heutigen Theaterbesland des Absatz¬ 
marktes der Normalhcdarf mit rund 300 langen Spicl- 
'men errechnet wurde, kommen seit dem Jahre 1924 
'» Ende 1927 durchschnittlich rund 523 auf den Markt. 
e *«s Überangebot von rund 200 Filmen mußte natur- 
•üh ^ ZU a ^ cr hand ungesunden Geschäftspraktiken 
m f** 1 — u. a. das Zwcischlagcrsystcm —, die wiederum 
sfri * nac hleilige Folgen für die gesamte Filmindu- 

'* blieben (vgl. hierzu meine Ausfiihrungen über „Die 
^•rktlage des Films 1927" in der Nr. 1081 d. Bl. vom 
• November 1927). 

gesunder Wirtschaftslage müßte sich die Produk¬ 


tion-Berlin. 

tion ihre Amortisation auf dem eigenen Absatzmarkt 
holen, bei dein deutschen Film ist dies heute jedoch nur 
zu 40 bis 60 Prozent seiner Herstellungskosten möglich 
Der Theaterpark ist nicht in der Lage, das Gebäude der 
Produktion zu tragen, seine Entwicklung hat mit der¬ 
jenigen der iihrigen Sparten der Filmindustrie» nicht 
Schritt halten können (s. auch ..Die deutschen Gro߬ 
kinos" in der Nr. 1100 d. Bl. vom 18. März 1928). 

Da der eigene Absatzmarkt sich nicht beliebig ver¬ 
größern läßt, desgleichen auch der ausländische durch die 
in den hedeuten- 
den Filmländern 
des Kontinents 
eingesetzte Ein¬ 
fuhrbeschränkung 
keine wesentliche 
Erweiterung in 
der nächsten Zeit 
erfahren dürfte 
bleibt zur Regu¬ 
lierung des eige¬ 
nen Marktes nur 
die Maßnahme 
der Sclhstkontin- 
gentie-ung. d. h. 

der Beschrän¬ 
kung der eigenen 
Produktion, zu 
welcher Überzeu¬ 
gung die prakti¬ 
schen Erfahrun¬ 
gen geführt ha- 

In dieser Ver¬ 
bindung müßte 
das zahlenmäßige 
Bcohachtungsma - 
terial über die im 
ersten Vierteljahr 
1928 auf den 
Markt gebrachten 
Filme mit heson- 
* derer Aufmerk¬ 
samkeit verfolgt 

werden, da dies die Grundlage für die Schlußfolgerungen 
bezüglich der Beschaffenheit des Absatzmarktes für jede 
Produktionsfirma bildet. In dem Zahlenvcrhältnis einer 
Gegenüberstellung mit vergangenen Jahren unter Be¬ 
rücksichtigung der in diesen gemachten Erfahrungen 
kommt das genaue Bild der Marktlage zum Ausdruck. 

Für nachfolgende Ausführungen sind die Zensurlisten 
als Unterlagen herangezogen worden, nach denen sich 
für das erste Vierteljahr 1928 folgendes Bild ergibt: 

Es sind im ersten Vierteljahr 1928 insgesamt 781 Filme 
(alle Arten) mit rund 540 000 Meter zensiert worden, 
von denen 73.4".. deutschen Ursprungs waren. Die Ge¬ 
samtzahl der herausgchrachten Filme hat seit dem Jahre 
1926 eine Vermehrung um 233 F'ilme oder 42"» erfahren 
und zwar entfällt der größte Prozentsatz der Vermehrung 
auf das Jahr 1926 27. wo eine solche um 37' zu be¬ 
obachten ist. wahrend das Jahr 1927 28 nur 5 mehr zeigt 
Die Vermehrung der Zahl der Filme geschah zugunsten 
der deutschen Produktion, welche im ersten Vierteljahr 
1928 gegen dasjenige 1926 253 Filme mehr herstcllte. 
d. i. 78%, wiederum zum größten Teil in dem Produktions- 





Seite 24 


fiincmntograpft Nummer hot 


jahr 1926 27, wogegen da-, erste Vierteljahr 1927 28 nur 
17" zeigt. In der Metirzahl ist während derselben Zeit 
allerdings nur eine Vermehrung um rund 15% zu ver¬ 
zeichnen. so daß die große Zunahme in der Zahl der 
Filme im wesentlichen auf das Konto kurzer Filme zu 
setzen ist. Die während derselben Zeitspanne auf den 
deutschen Markt gebrachten ausländischen Filme haben 
sich um 20 i>der 7".. verringert (vgl. Tabelle I). 

Je nach ihrem Charakter sind die Filme für den Film- 
markt von verschiedener Bedeutung und aus diesem 
Grunde ist die Unterscheidung der einzelnen Gruppen 
von praktischem 
Wert für den 
Filmfachmann. 

Von der Gesamt¬ 
zahl der im ersten 
Vierteljahr 1928 
auf den deutschen 
Markt gebrachten 
Filme (781) sind 
555 71% Lehr-, 

Werbe- und Kul 
turfilme mit 33"., 
der Gesamtmeter¬ 
zahl; somit ent¬ 
fallen auf diese 
Gruppe durch¬ 
schnittlich nur 
kurze Filme unter 
400 Meter. Im 
umgekehrten Ver¬ 
hältnis hierzu zei¬ 
gen die Zahlen 
über die Spiel¬ 
filme in der Zahl 
der Filme nur 
29% in der Me¬ 
terzahl, dagegen 
67% in der Ge¬ 
samtzahl; die 
Filme dieser 
Gruppe haben 
demnach durch¬ 
schnittlich eine 
Länge von rund 
1600 Meter. Die 
Lehr-, Werbe- 
und Kulturfilme 
haben sich seit 
dem Jahre 1926 
um 245 oder rund 
77 Proz. ' ermehrt 
(siehe Tabelle II auf der ersten Seite des Artikels.) 

Die für den Markt ausschlaggebenden Spielfilme sind 
seit dem Jahre 1926 von 238 auf 226 im ersten Viertel¬ 
jahr 1928 zurückgegangen, hinsichtlich ihrer Meterzahl 
dagegen haben sie sich gegen 1926 trotz einer kleineren 
Zahl von Filmen vermehrt. 

Die Anteilnahme der Spielfilme an der Gesamtzahl der 
zensierten Filme ist sowohl hinsichtlich der Filmzahl als 
auch der Meterzahl im ersten Vierteljahr 1928 gegen die 
beiden vorhergehenden Vierteljahre zurückgegangen und 
zwar betrug sie: 

Im ersten Vierteljahr 1926 in der Zahl der Filme 
43".. Meterzahl 73% 

Im ersten Vierteljahr 1927 in der Zahl der Filme 
37% Meterzahl 70% 

Im ersten Vierteljahr 1928 in der Zahl der Filme 
28",, Meterzahl 65".. 

Von der Gesamtzahl der im ersten Vierteljahr 1928 auf 
den Markt gebrachten Filme waren 46,2% deutschen Ur¬ 


sprungs gegen 36,6"., im Jahre 1927 und 29.6% im Jah c 
1926. Die eigene Produktion zeigt hinsichtlich der lang n 
Spielfilme während der gegebenen Zeitspanne eine u ■■ 
unterbrochene Aufwärtsbewegung, während naturgen !> 
bei einer Quote des Kontinents von 1 : 1 die Einfuhr a - 
ländischer Filme zurückgehen mußte und auch zurü 
gegangen ist. An kurzen Spielfilmen wurde im ers n 
Quartal 1928 nur ein einziger heimischer zensiert, \\ 
rend an ausländischen bereits 87 auf dem deutsch n 
Markt erschienen sind. Die 74 ausländischen lan n 
Spielfilme sind um rund 14 000 Meter kürzer als die 64 
deutschen, wel hc 
demnach dur h- 
schnittlich in ih¬ 
rer Länge lic 
ausländischen 
übertreffen, ein¬ 
schließlich uer 
kurzen Spic-ll mc 
hat das Aue ,nd 
im ersten Vic !cl- 
jal.r rund ISS MO 
Meter auf den 
deutschen M. rkt 
gebracht, d s. 
rund 50".,. iin- 
sichtlich der Me¬ 
terzahl ist s mit 
die Quote 1 : 1 
im ersten Quar- 
ta! 1928 me! als 
erfüllt (vgl. Ta¬ 
belle III). 

Zehn verschie¬ 
dene F'ilml idcr 
haben im . -Icn 
Vierteljahr 1028 
der Biiicfc- 
rur.g des deut¬ 
schen M. rktes 
mit langen Spiel¬ 
filmen teilg noin- 
men, gegen •_ e-ch- 
falls zehr. im 
Jahre 1927 und elf 
im Jahre 1926 
Die bedeutend¬ 
sten Import 'inder 
für den deutschen 
Filmmarkt sind 
während der drei 
Jahre Amerika. 
Frankreich und Österreich. Das führende Filmanicrika 
hat im ersten Quartal 1927 gegen 1926 fünf Filme und 
1928 gegen 1927 lange Spielfilme weniger auf den deut¬ 
schen Markt gebracht. 

Der Anteil der Lehr-, Werbe- und Kulturfilme an der 
Gesamtzahl stieg seit 1923 um 25 "... Der Jahresdurch¬ 
schnitt dieser Filme betrug während der Zeit 1325; der 
jenige der Spielfilme 840. Zum überwiegenden Teil ist ** 
uer deutsche Lehr-, Werbe- und Kulturfilm, der den aus 
ländischen (Höchststand 1925 mit 12,4 "..) nicht aufkorn 
men läßt. Es wurden im Jahre 1923 477 Lehr-. Weltb¬ 
und Kulturfilme herausgebracht, von denen 461 die j U 
sehe Produktion vertraten, 1924 wurden insgesamt 982. 
von 889 deutsche, zensiert, 1925 insgesamt 1624 und * 
deutsche, 1926 insgesamt 1520 mit 1430 deutschen “ . 
1927 insgesamt 2024 mit 1947 deutschen. Gegen die 
deutschen Lehr-, Werbe- und Kulturfilme des •* a *’^ cS . ". r 
wurden nur 77 ausländische cingeführt. Hinsichtlich ><• 
Filmgruppe hat Deutschland bei weitem die Führung “ 
sämtlichen Filmländern des Kontinents. 


Zahl der im ersten Vierteljahr 1926 1928 auf den deutschen Markt 
gebrachten Spielfilme 


Lande 1 
Fi*m I Meter 1 File 




Lange | Kurze 
Film ; Meter | Film | Met* 




Tabelle IV. 

Zahl der im ersten Vierteljahr 1926 1928 aut den deutschen Markt 
gebrachten langen Spielfilme nach Ursprungsländern 


2 Aecrki |LSA| 

3 Frankreich . . . 


- 


»8 462 2» .6 












■.immer 1107 


Seite 25 


Von 


F. - Korrespondenten. 



osen hat seine Sensationen: die großen, internationalen 
Messen 1920, zu denen schon heule gerüstet und Vor- 
-.lamc gemacht wird, ein dazugehöriger Gchäudckom- 
• ex, im Wawelstil gehalten, und schließlich das modernste 
I ixoskino des gesamten preußischen Nachfolgestaates: 

«i is „Teatr Stonce" ISonnentheater). 

Im Gegensatz zu anders lautenden Meldungen, die tcil- 
. isc auch in der deutschen Fachpresse Verbreitung ge- 
i '.den haben, kann aus zuverlässiger Quelle berichtet 
rden, daß keine direkte 
iMeiligung ausländischer 
l i.ternehmungcn erfolgt 
Vielmehr wurde das 
I Kcatcr ausschließlich von 
S. Kawan.ajski. einem in 
ganz Polen bekannten 
Gi ißkaufmaun, finanziert, 
d< sen Kaufhaus sich seil 
langer Zeit in demselben 
G< haude befindet. Das 
K ao „Palacowy", das 
hi» r früher untergebracht 
viar, ist in dem neuen 
l'rternehmen aufgegan- 
gcr. 

' erwunderlich berührt 
di vom Westen koui- 
mi uden Besucher die pri- 
milive, unkünstlerischc 
Ai i’enrekiame. der jede 
eigene Note fehlt. Es ist 
he ii Vorbeigehen kaum 
zu bemerken, daß sich 
hie ein Kino, geschweige 
denn der zweitgrößte und 
schönste Lichtspielpalast 
Polens überhaupt befin- 

i’er Innenraum, ganz 
besonders das Foyer, ist 
lux iriös und mit allen 
k *■" - htungen der Neu- MARI \ P 

zeit ausgestattet. Schade ... . ... . . .. ... P _ 

uur daß manche Farben 


konlr 


:ste zu scharf hervortreten und dadurch unharmo- 


niv: wirken. Eine Kinoorgel, die erste Polens übrigens, 
wirkungsvolle Lichteffekte, ein ausgezeichnetes Orchester 
le vorbildliche Tanz- und Ballcttcinlagcn vcrvollstän- 
“■gin den sonst günstigen Gesamteindruck. Alle Preise 
sine der Valuta nach, vorteilhafter als in unseren Groß- 
ln ''i. den dortigen Verhältnissen entsprechend jedoch 
I 1 gerade billig (von 1 ZI. 50 an aufwärts). 
m Teatr Stonce" bedeutet jede Premiere ein gesell- 
‘chalthches Ereignis. Man will, wie die Direktion ver- 
* lc hcrl, auch diverse deutsche Filme in der Uraufführung 
eraushringen und hofft dies nach Ablauf einiger heule 
noch i erbindlicher. ungünstiger Verträge zu gleicher Zeit 
p_ i ' en Hauptstädten anderer Länder tun zu können. 

ur die kommende Saison sind vier polnische Großfilme 
^minicrt worden. An erster Stelle der Lieferanten 
p™[ Amerika, während die Geneigtheit der französischen 
I U p *° n £ c £ cn übcr recht minimal zu sein scheint, 
sch" ^.? n * e ^t man m ‘ t < * cm Gedanken um, auch deut- 
"t tu" *^“ nsl * crn Gelegenheit zu einer persönlichen Vor- 
sch Un *' 2U ^ e ^ cn ' Vielleicht interessieren sich die dcul- 
e Gesellschaften ein wenig dafür, die sonst propa- 
n '«tisch in Polen nicht allzu viel tun. Ein persönl ches 


Auftreten unserer Schauspieler wäre jedenfalls außer 
ordentlich lohnenswert und würde viel zur Propagierung 
deutscher Filme in Polen beitragen, da das ,,Teatr 
Stonce" die größte Anziehungskraft auf das filmfrcund- 
liihc Bürgertum ausübt. 

Konkurrenz macht bekanntlich munter, und so hat 
auch der Besitzer des „Kino Ap«>llo" und „Metroptilis" 
(nach dem Fritz-Lang-Großfilm der Ufa gcnanntl be¬ 
schlossen, die beiden Theater zusammenzulcgcn. Voraus¬ 
sichtlich wird schon in 
nächster Zeit mit den Um¬ 
bauten begonnen werden. 
Es soll sich hei diesem 
Projekt um einen noch 
eleganteren und mehr 
(etwa 2500 Plätze) umfas¬ 
senden Lichtspielpalast als 
das ..Teatr Stonce" han¬ 
deln. Mil der Eröffnung 
rechnet man zu Beginn 
Jer internationalen Mcs- 

Was das Verleihgeschätt 
anbetrifft, so hat es die 
Fanamet verstanden, den 
deutschen Filmen eine 
durchaus fühlbare Kon¬ 
kurrenz zu machen. Sic 
liefert für sehr weniges 
Geld verhältnismäßig neue 
und unverbrauchte Ko¬ 
pien. Dagegen ist das bei 
den Verleihfirmen deut¬ 
scher Produktionen leider 
nicht der Fall, sondern es 
werden ganz im Gegenteil 
vielfach alte unaktuell ge¬ 
wordene Filme herausge¬ 
geben. Ein deutscher The¬ 
aterbesitzer, der ein Kino 
in der Kleinstadt Jarocin 
\ U 'J L K R />*.« fria besitzt, äußerte sich mir 

Univcn'il „Lillebill au» U S A.'- gegenüber etwa folgender¬ 

maßen: „Ich habe in der 
letzten Saison überhaupt keinen deutschen Film ge¬ 
mietet. Die Amerikaner schicken uns ein übersichtliches 
Reklamematerial ins Haus. Wir k»>nnen daraus genau 
ersehen, welchen Inhalt die betreffenden Filme haben, 
ob sie also für unser Publikum zugkräftig sind, wer 
der Regisseur ist, welche Schauspieler mitspielen. 
Kurz, man dürfte nach genauer Durchsicht unbedingt 
kalkulieren können. Die deutschen Firmen tun — eine 
hin und wieder auftauchende Ausnahme bestätigt 
nur die Regel — leider nichts dazu, um unsere Arbeit, 
namentlich die Auswahl der zu mietenden Filme, zu er¬ 
pichtem. Wir haben weder Zeit noch Lust, den betreffen¬ 
den Firmen nachzulaufen, wären aber der deutschen Pro¬ 
duktion bei entsprechender übersichtlicher Reklame nicht 
abgeneigt (sic! Die Schriftlcitung). Besonders auch da 
ein deutscher Schauspieler, nämlich Harry Licdtke, in 
ganz Polen entschieden am populärsten ist. Beispiels¬ 
weise wären die Wiener und Operettenfilme, auch wenn 
sie im Inland kein großes Geschäft mehr bedeuten soll¬ 
ten. bei uns immer noch durchaus zugkräftig. Das 
Publikum % erlangt viel nach solcher Stoffen, die stets 
volle Kassen mit sich bringen. Auch erotische Filme 
erfreuen sich stets größter Beliebtheit, was wohl am 


Seite 26 


Nummer 110" 


besten der phänomenale Erfolg von „Casanova" bewiesen 
bat." Dieser Theaterbcützer gehl wohl ein wenig über das 
Ziel hinaus, doch ist leider der Umstand zu verzeichnen, 
daß sich viele deutsche Firmen mit ihrer ungenügenden 
Propaganda ein sicheres Geschäft erschweren. Ist es 
nicht bezeichnend, dal: man namhafte Produktionsfirmen 
nicht einmal dem Nam-n nach kennt? 

Die psychologische Einstellung des polnischen Kino¬ 
publikums ist ganz anders wie die unserer Theater¬ 
besucher. .Man will — ziemlich kritiklos — etwas sehen: 
Sensationen. Liebe. Soldaten. Tränen und einen gehö¬ 
rigen Schuß Kolportage, auf die übrigens auch ein 
großer Teil der Filme Polnischer Produktion, trotz ihres 
sogenannten literarischen Einschlags, aufgebaut sind. 
Ich hatte Gelegenheit, mich mit dem Produktionsleiter 
einer führenden Warschauer Gesellschaft, nämlich der 
Fpefilm. zu Unterhalter.. Er erklärte, daß die bisher 
gedrehten polnischen Filme für ein Exportgeschäft noch 
nicht geeignet geweser seien. Sie waren nur dem Ge¬ 
schmack des polnischen Publikums angepaßt. Auch fehlte 
ihnen oft das in anderen Ländern fast zur Gewohnheit 
gewordene happy end. Trotzdem war beispielsweise 
„Trendovata“ mit Helena Smossarska und Wegrzin, zwei 
vorzüglichen Schauspielern in den Hauptrollen, überall 
ein hervorragender Erfolg, was allerdings auch an der 
Beliebtheit des der Verfilmung unterlegten Romans ge¬ 
legen haben mag. 

Der erste Versuch eines international eingestellten Ge- 
scllschaftsfilmcs ist von der Epefilm gemacht worden. 


Von unserem Budapes 

it Einkehr des Sommers werden die Filmneuheiten 
knapp und dennoch hat der Theaterbesitzer- 
verhand unbegreiflicherweise einem an ihn ergangenen 
Ersuchen stattgegehen und sein Verbot des Drei- 
Schlagcr-Programmcs für die Zeit vom 3. Mai bis 
5. August aufgehoben. Diesem wirtschaftlichen Be¬ 
schluß muß die Fabrikanten- und Verleiher-Vereinigung 
noch seine Zustimmung erteilen, bevor er durchführbar 
ist. Verweigert letztere die Genehmigung, so ist der 
Kampi der beiden Verbände unter einander aufs n 'ue 
entfacht. Sie hatten sich dahin geeinigt, wirtschaftliche 
Fragen gemeinsam zu erledigen. Es ist unverständlich, 
warum die Frage des Sommer-Drei-Schlager-Programmes 
nicht gemeinschaftlich be'aten wurde, und es werden so¬ 
gar Stimmen laut, daß das bekundete Vorgehen des einen 
Verbandes eine Falle für den anderen Verband sein soll. 
Darum kommt nun sehr viel darauf an. wie sich die 
Fabrikanten und Verleiher in dieser Frage entscheiden 
werden. Man ist in diesen Kreisen begierig, wie sich der 
Theaterbesitzerverband auf die Einladung des Deutschen 
Reichsverbandes zur gemeinschaftlichen internationalen 
oder europäischen Tagung im August in Berlin benehmen 
wird, denn es wird betont, daß da in erster Reihe wirt¬ 
schaftliche Momente die ausschlaggebenden sein werden. 

Der Verband der Filmindustrie hat an den Minister 
des Innern eine Eingabe gerichtet, in der darauf hin¬ 
gewiesen wird, daß die Zensur oft die Vorführungs¬ 
genehmigung unter der Bedingung gewisser Ausschnitte 
im Film erteilt. Dadurch werde manchmal der Filmwert 
um 60 bis 80 Prozent vermindert (?). Es wird daher 
darum ersucht, die Zensur möge in solchen Fällen ein 
Verbot erlassen, auf Grund dessen der betreffende Film 
an das Ausland zurückgegeben werden kann. Sehr lehr¬ 
reich ist diese Eingabe, denn auf der einen Seite will 
man auf das Ausland einwirken, um billigere Lizenz¬ 
preise zu erzielen, auf der anderen Seite setzt man sich 
durch solche Eingaben über das Interesse des Auslandes 


Die Aufnahmen fanden in Sicmnanowicc (Oberschlesic 
statt. Neben bewährten polnischen Künstlern vom 
Krakauer Theater wurden ein deutscher Chefoperatci 
mehrere österreichische Darsteller, sowie die bei uns 
Namen gelangte Greta Gral verpflichtet. 

Zum Schluß sei noch gesagt, daß sich in Kongrcßpo 1 ■ 
die deutschen Filme merkwürdigerweise weit besser 1 
halten haben als im ehemals preußischen Teilgebiet, daß 
der Fat.stfilir nach wie vor in ganz Polen phänomen <.■ 
Erfolge feiert, und von Amerikanern ganz besonders g 
Geschäfte waren: ..Ben Hur". „Die Kamclicndame" ti id 
..Sonnenaufgang". -- Glänzend sind überall die Erfo o 
von Pat und Patachon. 

Leider wurden während der letzten Wahl unwal rc 
Agitationsfilme gegen Deutschland vorgeführt. 

Von einer anderen Seite erhalten wir eine die obi n 
Ausführungen ergänzende Nachricht: 

„Trotz aller Belebungsversuche steht die polnis hc 
Filmindustrie bekanntlich noch immer auf einem • hr 
niedrigen Niveau. Die Filmindustrie beklagt sich 
besondere über die mangelnde Protektion seitens der Re¬ 
gierung, die in der Hauptsache die Entwickelung hemme. 
Die Filmindustrie fordert daher, dad die Regierung r H 
dem Muster anderer Staaten zum mindesten ein F im- 
einfuhrkontingcnl festsctzc. welches den Erfordern cn 
der inländischen Produktion entspricht. Ferner verl:-i ‘‘. 
die Filmindustrie eine einheitliche Regelung der Lus!' ar- 
kcitsslcucr für Kinos. 


ter Korrespondenten. 

hinweg. Im Ausland weiß man noch immer nicht, welch un¬ 
begrenzte Macht e.n ungarischer Stuhlrichtcr aus/' Re" 
vermag. Ein Kinobesitzer in der Provinz hatte bei Ben 
Hur“ die Eintrittspreise um 50 Prozent erhöht un da 
durch eine Mchreinnahmc von über 200 Pengü c el! 
Er wurde hierfür zu einer Geldstrafe von 300 Peng' ver¬ 
urteilt. obwohl der Stuhlrichter hierzu kein Reel-' und 
auch keine gesetzliche Grundlage hatte, er hätte ■ en- 
tuell von der Tatsache dem Innenministerium Bern I er¬ 
statten können. Aber man will den Stuhlrichtcr da« 
Recht zur Erteilung von Konzessionen zu Filmvorfi hrun- 
gen nehmen, und so suchen sie denn nach ar. Icren 
Machtzeichen, ohne sich dabei an ihre Dicnstvorsc! ’ ifte« 
zu halten. 

Die beliebte, nicht mehr ganz jugendliche Opc tcn ' 
diva Sari Fcdäk. die ja auch eine Amerikafahrt hinter 
sich hat, soll wieder Filmdiva werden. In einem iur * IC 
geschriebenen Drehbuch soll sie 15 verschiedene Relief 
verkörpern. Allerdings ist die Sache noch nicht finan¬ 
ziert. noch fehlt alles, bis auf das Drehbuch, aber n>| 
solchen Neuerscheinungen dürfte schwerlich ein Aul¬ 
schwung der ungarischen Filmindustrie erreicht " erden 
In Angelegenheit der Lizenzherabsetzung haben «ivh d R 
Erste-Wochen-Spieler auch an Adolf Zukor nach Amerika 
gewendet, der nun. wie es heißt. Ben Blumental du 
Kabelordre gegeben haben soll, sich mit diesei Grupp* 
Thcaterhcsitzcr direkt in Verbindung zu setzen. Im Ver¬ 
band wird aber nach wie vor behauptet, diese Außc* 
reiter hätten keine Beschlüsse gefaßt. Die Prcßburg** 
tschechoslowakische Filmzensur verbietet glattweg 1*“* 
Film, in dem eine österreichische oder ungarische l nifom 1 
zu sehen ist. Deutsche Fabrikanten, die solche Uniform** 
mit Vorliebe wählen, sollen hierauf aufmerksam 
werden. Sie werden außerdem gut tun, Kinderaufah 
in Ungarn zu drehen, wo Artur Lakner jetzt den r> ^ 
„Der Schatz des Eiskönigs" herstellt, in welchem * * 
200 Kinder mitwirken. 



\ mmcr 1107 


Sei ic 27 


Von Dr. W. Kiesel. Richter 


Hamburg. 



er Kern des Filmprohlcms liegt in der richtigen Kr 
fasrung seines Verhältnisses zum Publikum. \nn die¬ 
se. i Gesichtspunkt aus gewinnt die Nachfrage der Massen 
ai schlaggcbende Bedeutung. Es ist leichter, das Publi- 
k. n nach der Seite der künstlerischen Gestaltung zu er 
't icn, als die Massennachfrage stofflich zu regulieren 
.1 Itr Film kann künstlerisch gestaltet werden, und auch 
d erotische Film kann oft einen hohen Grad filmischer 
ki stlerischer Auffassung und Wiedergabe nicht verleug¬ 
ne Soweit nur der sö¬ 
ge innte Filmkampf nach 
der Seite der stofflichen 
Bl Kränkung geht, be¬ 
stellt die Gefahr. das 
K d mit dem Bade aus- 
zue mitten und etwas zu 
vtr lammen, was natürlich 
be. undet und notwendig 
erscheint. Es ist vor allem 
feh am, dem Kriminal- 
fil" seine Berechtigung 
und Notwendigkeit abzu- 
Slrc len und ihn als Kunst- 
gat ung im Rahmen der 
Filmkunst abzulchnen. Vor 
alk i bestehen keine kri- 
Win 1 politischen Beden¬ 
ken Die Wirkung eines 
Km unalfilms braucht 
übeihaupt nicht von kri- 
mir. Ipsychologischer Er¬ 
heb! ■ hkeit zu sein im 
Sinne irgendwelcher für 
die Kriminalität ungün- 
stiger Begleiterscheinun¬ 
gen Die vom Film frag¬ 
los i‘-gehende Suggestion 
ist mehr durch die Art der 
Wiedergabe als durch den 
Stof* gegeben. Natürlich 
sind 1 uch stofflich Gren¬ 
zen gezogen, die aber 
iedem.ills gegen die Zu- 
“sigkeit eines Kriminal- S ' nc * “ * '“'.* * " V 

nicht aus der Krimi- 

"alp-vchologic oder Kriminalpolitik entnommen werden 
" nnir| Der Kriminalfilm wird weiter seine Stellung :m 
wsernen Bestände des Filmrepertoircs behaupten, und 
Iran " ,r d sagen dürfen, mit gutem Recht. 

ts ls t ausgeschlossen, dem Publikum den Kriminalfilm 
jairzue-nthalten, wie es ausgeschlossen ist, der Presse die 
I nminj Jherichtcrstatlung zu entziehen, die täglich in 
* n gcn Spalten eine Flut der abenteuerlichsten Ereignisse 
- “nserem Auge vorüberziehen läßt. Die Bedeutung, 
tc * die Kriminalbcrichterstatlung der Presse gewon- 
«n hat. gibt uns einen Anhalt auch für die Bedeutung \on 
^nminalität und Kriminalistik im Rahmen der F'ilmkunst. 
e ** starke Publikumsintcressc, dem die Kriminalberichl- 
m s atlun g ebenso wie die Kriminalliteratur, wie der Kri- 
licIT cnl ß c fSenkomint. ist kein Zufall, ist nicht künst- 
ein ^ Cna * lr *‘ sondern natürlich begründet. Es liegt in 
s j em ••■bestimmten und unbewußten Suchen des zivili- 
de« v" '^ cnsc hcn nach Zusammenhängen mit jener Welt 
Von ebrechens, in der der Urtricb des früher jenseits 
kom , U, . un< ^ ^‘ ,sc stehenden Menschen zum Durchbruch 
«nt"; , - ieBer der au * dem Wege der Zivilisation 

r zückt werden mußte, aber nie völlig unterdrückt 


ist. Damit hat man wohl den offenbaren, aber nicht den 
unterbewußten Konnex mit der Welt eines bedenkenlosen 
Tricblebcns verloren, über das ein notwendiges, aber doch 
künstlich errichtetes System der Ccscllschaftsmoral zu 
triumphieren glaubt. Und hieraus erwächst das Interesse 
für Kriminalprozcß und Kriminalhcrichtersiattung. Aber 
beide geben dem Menschen nü ht das. was er sucht. Nur 
selten ist cs vergönnt, in die Tiefen eines Kriininalfallcs 
zu dringen, um dann den fast immer schicksalhaften Vor¬ 
wurf eines Romans in bit- 
» terster Wirklichkeit zu er¬ 

leben. Der Prozeß, wie er 
meist zu unseren Ohren 
komn.t, allen menschlichen 
Beiwerks entkleidet, nur 
nüchtern und zweckhaft 
behandelt, ist meist nur 
ein kümmerlicher Extrakt. 
Er gibt nie emc Lösung. 
Immer fäill der Vorhang 
vor einer Episode, ohne 
«las Dunkel der Zusam¬ 
menhänge und psycholo¬ 
gischem Bedingtheiten ge¬ 
lichtet zu haben. Das isi 
das Unbefriedigende des 
Prozesses, das große Fra¬ 
gezeichen hinter der kri¬ 
minellen Wirklichkeit. 

Fis hlcibt beim Suchen 
und Tasten, beim Kombi¬ 
nieren und Raten. Aber 
der Mensch will Lösungen 
sehen, und er kann sic 
haben. Die gestaltende 
Kraft des intuitiv schal¬ 
tenden. weiterlebend in die 
'tiefen jener anderen 
Welt hineinstcigenden 
Künstlers ist imstancc. di>- 
Binde zu lösen, die wir 
anderen vor den Augen 
- ■— ■ tragen. Sic veimittelt Be¬ 
greifen, w-i wir um Ver¬ 
ständnis vergeblich rin¬ 
gen. sie gibt uns die fehlenden Bindeglieder verwunder¬ 
lichster Begebenheiten, die unscicn stumpf und ci.scitig 
gewordenen Sinnen verborgen s nd. gibt uns die Idee von 
Gesetzmäßigkeit und Schicksalsnotwcndigkcit anstatt un 
lösbar scheinender Probleme, gibt das alles kraft der Intui 
lior. des künstlerischen Erlebnisses. In dieser Tatsache I e- 
gt r Möglichkeit lind Notwendigkeit des Kriminalfilms al- 
Kunstwerk begründet. Ein Film, der die Realität krimi¬ 
neller Wirklichkeit in geistvoller Durchdringung ihrer 
psychologischen Bedingtheiten zum Abrollen bringt, er¬ 
füllt damit eine Aufgabe, die ihm aus den Bedürfnissen 
der menschlichen Empfindungswclt gestellt ist. Es ist 
daher falsch, den Kriminalfilm als Kunstgattung zu ver¬ 
femen, wie man gemeinhin den Kriminalroman mit 
Schundliteratur identifiziert. Der Kriminalfilm ist nicht 
schon wegen seines Stoffes Schund und Schmutz. Es ist 
nur so, daß der Kriminalfilm in Verkennung seiner Bedeu¬ 
tung oft nicht im Rahmen wahrhaft künstlerischer Gestal¬ 
tung produziert ist. 

Das Publikum hat aber ein Recht darauf, diesen Stoff- 
kreis den gleichen ästhetischen Gcsctzm unterworfen zu 
sehen wie jedes andere Stoffproblem. Und wenn man 


Seite 28 


Nummer 110 


einen Kriminalfall vom Standpunkt der ihm besonders 
adäquaten Kunstgattung betrachtet, so scheint die fil¬ 
mische Wiedergabe den Vorzug vor der romanhaften zu 
besitzen. Die geschickte Ausnutzung aller technischen 
Möglichkeiten des Films macht die Fertigkeiten unserer 
oft scheinbar allen natürlichen Gesetzen spottenden Kri¬ 


minellen plausibler als eine noch so phantasievolle Wort- 
schilderung; und der größere Ausdrucksreichtum und d 
.stärkere Ausdrucksfähigkeit de.- Mimik und vor alle i 
ihr schnellerer Ablauf gegenüber dem gesprochenen Wo i 
machen den Film überall da zur bevorrechtigten Kun- 
gattung. wo es auf feinste seelische Variationen ankomn 


Heimat, Bäder, St. Pauli. 

Joe May hat sich auf dem Riesen¬ 
komplex der Ufa-An.agen in Neu¬ 
babelsberg in das winzige Atelier zu¬ 
rückgezogen, das als letzter Bestand¬ 
teil von der Bioscop erhalten blieb. 
Er dreht hier in seiner verinnerlich¬ 
ten Art einen Kammerspielfilm von 
drei Menschen. „Karl und 
Anna", im Film „Heimat" 
geheißen, der als Pommer- 
Produktion der Ufa er¬ 
scheint. Lars Hanson ist 
gerade in seine schwe¬ 
dische Heimat gereist, also 
sieht man nur Gustav 
Fröhlich und Dita Parlo. 

Fröhlich, schon vielfach 
bewährt, ist ja die erfreu¬ 
lichste Erscheinung unter 
dem Nachwuchs der männ¬ 
lichen Darsteller. Ein 
Charakterliebhaber 
Ronald Colman, wenn 
auch seine Filme erfreu¬ 
licherweise von der Sü߬ 
lichkeit der Colman- 
Banky-Bilder frei sind. 

Dita Parlo gilt unter den 
Regisseuren, die mit ihr 
arbeiteten, als ganz große 
Hoffnung. Man sah sie nur 
in einer kleinen Szene, 
aber bereits diese verriet, 
daß eine ungewöhnliche 
Begabung in Fräulein 
Parlo entdeckt wurde. 

Ein paar hundert Meter 
weiter bewegt Dr. Ulrich 
Kayser in dem Riesenraum 
des neuen Ateliers das 
Bild. Dieser Künstler un¬ 
ter den Kulturfilmregis¬ 
seuren hat sich die Auf¬ 
gabe gestellt, das Badeleben aller 
Zeiten und Völker in den Rahmen 
eines Filmes zu pressen. Die Auf¬ 
nahme zeigt gewaltige Bauten und 
eine der lustigsten Episoden der Ver¬ 
gangenheit, den Jungbrunnen, jenes 
von den mittelalterlichen Malern gern 
benutzte Motiv, auf einem Bilde zu 
zeigen, wie alte Menschen in heil¬ 
samen Quellen jung werden. 

Dicht daneben herrscht Jenny Jugo 
als Carmen von St. Pauli in einer 
Hafenschenke. Wüste Gesellen um 
sie — Fritz Rasp, Willi Fritsch: 
tagelang nicht rasiert und daher nicht 
geschminkt. „Neue Sachlichkeit der 
Regie.“ 


Die Aafa dreht. 

Jetzt ist wieder einmal Alberlini an 
der Reihe, dieser liebenswürdigste 
aller Sensationsdarsteller, der sich im 
Rahmen der Aafa in der vergangenen 
Saison ein paar hübsche Erfolge holen 
konnte. Sein neuer Film, der in 
Staaken gedreht wird, verheißt be¬ 


reits im Titel eine echte Albcrtini- 
Arbeit. denn nur er kann ja der „Un¬ 
überwindliche" sein, wie der Film 
überschrieben ist. Das ist Albertini 
nun immer in seinen Filmen, der 
Mann, der die ärgsten Gefahren auf¬ 
sucht, um ihrer spotten zu können. 
Man ist gespannt, zu erfahren, welche 
neuen Sensationen man sich wieder 
ausgedacht hat, um dem Künstler Ge¬ 
legenheit zu geben, seine Uner¬ 
schrockenheit und seinen Mut zu be¬ 
weisen. Max Obal, der mit dem 
„Größten Gauner des Jahrhunderts" 
einen Erfolgsfilm geschaffen hat, führt 
abermals Regie; auch der Drehbuch¬ 
autor Ramcau war wieder tätig. 


Anna, die Chinesin. 

Als der „Dich von Bagdad" bei uns 
erschien, wies der „Kinematograi 
ausführlich auf die Bedeutung i.er 
chinesischen Schauspielerin Ai ia 
May Wong hin. die zwar im P >- 
gramm nur als Dienerin der Prin. s- 
sin Julanne Johnston erschien, d se 
aber an Intensität cs 
Spiels und im Umfang ier 
Rolle weil überragte, 'er 
kluge Fairbanks wußte 
schon, was er tat. 

Richard Eichberg. Jer 
mit Vorliebe unerprol ten 
Talenten in seinen Fil icn 
Gelegenheit gibt, sich >us- 
zuwirken. gibt jetzt A nna 
May Wong Gelegen eit. 
in einer ganz großen i alle 
zu erscheinen. Denn ues 
ist schließlich auch ha- 
rakteristisch für Ami ika. 
daß man es nicht w gto- 
sie in einer führ«, 'den 
Rolle herauszustellei — 
Selbst im „Wr. Wu wo 
jede Gelegenheit ge" sen 
wäre, wurde Anna nur 
episodisch beschäftig da¬ 
gegen Renee Adori in 
den Vordergrund ge “-'kt. 
wo sie deren Fähigkeiten 
auf anderem Gebiet lie¬ 
gen, nicht mit Ehren be¬ 
stehen konnte. Ei« hberg 
öffnet der chinesischen 

Künstlerin in dem Fd 1 " 
„Schmutziges Geld de" 
Weg zum Wellruhin Er 
hat in Neubabelsbci g eine 
Stadt auf bauen lasse i. die 
Singapur sein kann «'der 
eine andere Hafenstadt 
des Ostens, worin Anna May A «>ng 
wie aus der eben gefilmten Szene 
hervorzugehen schien, eine Hafen 
dirne ist. Wenigstens schien Hein¬ 
rich George, dem nach Wochen der 
Bartlosigkeit wieder ein Schnauz« ,r 
über die Lippen hängt, ein betrunke¬ 
ner Matrose zu sein, der die Chinesin 
liebt. Mit ganz sparsamen Beweg“" - 
gen, mit einem Schluchzen im Hals*-- 
das zu Herzen gehen wird. Die M*' 
Wong spiegelte in dieser Szene d'«- 
Empfindungen Georges in ihrem 
sicht. Man weiß, daß diese KüosU" - 
rin vor allem mit den Augen sPj* 
Sie ging hier über den Kreis der ^ 
her geübten Schauspielkunst hina“ 







Seite 30 


Rincmatogrnpf) 


Nummer 1107 




ftintmatograpt) 


Seite 31 




Mitarbeiter der Uta-Produktion 
1928/29 

Die Ufa gewann zur Auswahl und Bearbeitung ihrer Filme die 
g-.suchtestcn europäischen Schriftsteller.Kamera-Leute und Architekten. 

Schriftsteller: 


Victor Abel 
Hans Brennert 
Norbert Falk 
Thea v. Harbou 
Robert Liebmann 
B. E. Lüthge 
F'ied Mayo 
Martin Proskauer 
Friedrich Raff 
Hans Rameau 

Karners 

Friedei Behn-Grund 
Curt Courant 
Carl Drews 


Walter Supper 
Hans Szekely 
Alfred Schirokauer 
Franz Schulz 
Reinhold Schünzel 
Hans Sturm 
Wilhelm Thiele 
Dr F'ritz Wendhaus 
Alfred Zeisler 

-Leute: 

Karl Hoffmann 
Günther Rittau 
Hans Ziesemer 


Architekten: 

Julius v. Borsody Alex. Loschakoff 

Erich Czerwonski Jack Rotmil 

R. Herlth u. W. Rührig Hans Schwarz 

Alfred Junge u. a. m. 

Darsteller: 

Die Ufa verpflichtete für ihr Produktions-Programm eil 
der beliebtesten Darsteller: 


Marcella Albani 
Valery Boothby 
Lien Deyers 
Dina Gralla 
Brigitte Helm 
Jenny Jugo 
Gritta Ley 
Margit Mansladt 
Arlette Marchal 
Gerda Maurus 
Dita Parlo 
Agnes Petersen 
Henny Porten 
Elza Temary 
Suzy Vernon 
Hanni Weisse 


Willy Fritsch 
Gustav Froehlich 
Werner Fuetterer 
Wladimir Gaidarow 
Heinrich George 
Kurt Gerron 
Max Giilstorff 
Max Hansen 
Lars Hanson 
Rudolf Klein-Roggc 
Nicola Kol in 
Werner Krauß 
Ivan Mosjukin 
Ivan Petrovich 
Harry Piel 
Fritz Rasp 
Reinhold Schiinzcl 
John Stuart. 



Äiiumatocjrnpf) 



FILME PKK l T FA-PH Ol) l T KTION 

1P2S/2P 

4 Filme 

«Icr 

Erich Pommer-Produktion 

Heimkehr 

(Ungarische Hhapsodie 
* 

3 Filme 

der 

deutschen Cine Alliance-Produktion 

darunter 

Der Brand von Moskau 
(ieheimnissc des Orients 

* 

1 Film 

der 

Fritz La nt»-Produktion 





Seite 34 


JUnrmatograpf} 


Nummer 1107 



\ N 



Seite 33 




FI LM K PKK IFA-PKODl'K TIOX 

1928/29 


In jeder Woche hcrichlen Ober alles. was cs Neues in 
der Welt gibt und was gerade im Mittelpunkt des all¬ 
gemeinen Interesses steht, schnell und zuverlässig die 

II fa - Woch e n sch a u 

und 

Deulig-Woche 

* 

25 Kultur- und Lehrfilme 

mit Lampe-Bescheinigung 

* 


25 Grotesken 




Rincmotoßropl) 


Seite 37 


Nummer 1107 




Fabrikat: Monty-Banks-Film 

Verleih: Bayerische Film G. m. b. H. 

Regie: Norman Stephcnson 

Deutsche Bearbeitung: Curt Wesse 
Hauptrolle: Monty Banks 

Länge: 1915 Meier. 7 Akte 

Uraufführung: Capitol 


Fabrikat: 
Verleih: 
Manuskript: 
Regie : 
Hauptrollen : 
Länge: 


Uraufführung: Schauburg 


Sascha-Film 

Bayerische Film G. m. b. II. 

Hans Otto 

Hans Otto 

Mary Kid. Igo Sym 

2134 Meter. 6 Akte 



äre dieser Monty Banks - Film vor ein paar Wochen schon 
erschienen, so wäre er unleugbar zu einer großen Sen- 
•on gewo den. Jetzt aber bleibt die Krinneiung an den 
gezeichneten, überraschend guten Paramount - Flieger - Film 
1 man stellt lediglich fest, daß cs sich hier um eine gut- 
sachte. hübschgespielte, 
ige und zugkräftige Gro- 
' ke handelt, die auch in 
inischer Beziehung weit 
r dem Durchschnitt steht. 

Es dreht sich darum. 

1 • Monty Banks eines Ta- 

-■ den Entschluß faßt, un- 
’■■■' die Flieger zu gehen. Man 
<•'' .ahlt ihm. daß der Oberst 
I leden neuen Rekruten 
< großes Fest gibt, und er 
kommt auf Grund dieser 
F ilderung erst sehr spät 
d.il,mter. daß er bei seiner j 
unft nicht etwa für den 
R- ruten, sondern für ein 
'' -lied einer Studienkoir- 
m sion gehalten wird. Die 
Nohtc des Obersten ver¬ 
liebt sich in ihn. und er kann 
SK sehr bald als seine Frau 
heiniführen, braucht nicht als 
Rekrut vier Jahre im Lager , 
a ‘'leiben, weil er eines Ta- . 

£es bei dem Wettkampf der 
Flieger von Marine und ' 

Landheer die Ehre der Land- 
»Idalen rettet. 

Wenn man irgendeinen 
Vergleich ziehen will, um 
auf die Wirkung der kotni- f 

*ehen Soldatcnszene hinzu- J 

Weisen, so muß man auf Bo- j ; 

‘«kn oder Morgenstern 
f Xcm P'ifizieren, die mit ähn- ..Hoppla. » 

l'chen Scherzen jahrelang mit MONTY BANKS 

minier wieder das deutsche 

Variete beherrschten. — Aber über das Schauspielerische hinaus 
wirken die Fliegerepisoden in der Luft. Dinge, die vielleicht 
f'sl lm ^ c £ ensalz zum Paramount-Film Tricks sind, die aber 
abeihaft einst),lagen und das Publikum immer wieder enthu¬ 
siasmieren. Der Film erzielte im „Capitol " trotz der schönen 
®£ e gut besuchte Häuser. Das ist nicht zuletzt der Musik 
hmidt-Gentncrs zu verdanken, der diesem ganzen Film noch 
«men gewissen Schwung und Stimmung gibt. 

T’m* deutsche Bearbeitung mit gut gewählten und lustigen 
d'lt v s,amn,t von Curt Wesse. Er hat den Film so geschnitten. 

*. '"Uly natürlich immer noch im Mittelpunkt steht, daß aber 
">e hübsche Partnerin Jean Arthur und der Wachtmeister des 
l ( * rrn Kewpie Morgan ebenfalls voll zur Celtung kommen. Man 
itT? Theaterbesitzern nur dringend empfehlen, dieses Werk 
* au * den Spielplan zu setzen, weil gerade derartige Bilder 
z eine besondere Zugkraft ausüben. 


ie Serie der Militärfilme gehl also lustig weiter Nicht nur 
bei uns. sondern auch in Hollywood steht die Produktion 
so stark unter dem Zeichen der Uniform, daß vielleicht der bns- 
hatte Kritiker Tamar Lane vielleicht recht hat. der behauptet• 
es sei den Produzenten vor allen Dingen um den restlosen Au - 
brauch der einmal angefer- 
tigten Uniformen zu tun Der 
Fachkritiker hat festzustel¬ 
len. daß einstweilen die Zu¬ 
schauer mit diesen Filmen 
noch mitgehen. Und er mul 
deshalb versichern, daß auch 
den „Kaiseriägern". einem 
österreichischen Erzeugnis 
[ Beifall gespendet wurde, ob- 

| gleich der Film selbst in sei¬ 

nen Höhepunkten sich nur 
der Grenze des Mittelfilmes 

Es geht in diesem Kriegs¬ 
film diesmal um die Vertei¬ 
digung Tirols — und da die¬ 
ses schicksalsbcladenc Land 
heute bei uns mehr denn je¬ 
mals interessiert, so ist dem 
I Film allein aus diesem 

i Grunde bereit« das Interesse 

der Zuschauer sicher. Unter¬ 
stützt wird diese Tendenz 
noch von einer großen Reihe 
j wirklich schöner Gcbirgsauf- 

nahmen. die nicht allein tech¬ 
nisch vollendet, sondern auch 
| sehr geschickt in die Hand¬ 

lung geflochten sind. 

Leider steht die Handlung 
des Filmes durchaus nicht 
auf der Höhe der Situation, 
sondern behilft sich mit einer 
abgedroschenen Szencnfolgc 
r fliegen“ in die nur vom Regisseur 

in der Hauptrolle Hans Otto spärliche Einfälle 

gebracht werden, die eine 
temperamentvolle Darstellung belebt. Es geht wieder um ein 
Mißverständnis zweier Liebesleute. Ein Leutnant der Kaiser- 
jäger muß im Augenblick an die Front, da er sich mit seiner 
Liebsten entzweite. Er verliebt sich dann in eine andere, die 
aber auch schon nicht mehr frei ist — und. aber natürlich, die 
Rivalen treffen zusammen. Man kann wirklich nicht mehr weiter 
schreiben und nur feststellen, daß die so viel geschmähte Hed¬ 
wig Courths-Mahlcr gegen unsere Drehbuchschrciber eine Dich- 

llans Otto, der ein geschickter Regisseur ist. zeichnete auch 
für das Manuskript verantwortlich. Wenn man nicht Griffök 
ist, soll man die Finger davon lassen. 

Die Darsteller nahmen sich, wie schon bemerkt, mit Tempe¬ 
rament ihren Rollen an. Mary Kid hatte ein paar ganz große 
Momente, in denen sic die Zuschauer zu Beifall zwang. Werner 
Pittschau erschien schlicht und überzeugend 



Seite 38 


fUtumatograpQ 


Nummer 110 



Fabrikat : 
Verleih : 
Manuskript: 
Regie : 
Hauptrollen: 
Länge: 


W. P. Film Company Ltd. 
Terra-Fi m 

N. d. Drama „Heuchler“ 
Georg J.ieoby 
Brink, EJw.irds, Mander 
2240 Metir, 6 Akte 


Uraufführung: „Atrium 1 Beba-Palast 


Fabrikat: Lotte Dietrich 

Manuskript: A. R. Hansen 
Regie : Valy Arnheim 

Hauptrollen: Oscar Marion. Gritta Ley 
Photographie: Weitzenberg 
Länge: 1972 Meter, 7 Akte 

Uraufführung: Primus-Palast 


s gibt ein sentimentales Lied: „Du 
sollst der Kaiser meiner Seele sein", 
von dem der Titel für den Film 
genommen wurde. der eine überaus 


JUI-IA SUEDO in ..Zerbrochene Ehe” 
Pkol. K . p. Ulm 

— sommerliche Angelegenheit ist. — 
Die Handlung, in der ein komponie¬ 
render Offizier und eine Balkanfürslin 
die besagten musikalischen Krieger liebt, 
die Hauptpersonen sind, ist eimgermaBen 
humoristisch, besonders in den Szenen, 
die offenbar sehr ernst gemeint sind. 

Oscar Marion, der Leutnant, der als 
Clown ein „großes Musikwunder, dessen 
Ruf von I.and zu Land geht“, ist, und 
Gritta Ley als Prinzessin Leonic kön¬ 
nen nichts dafür. daB sie zu keiner Wir¬ 
kung kommen können. Balkan-, Für¬ 
sten- und Liebesgeschichten im Film sind 
ia meistens reichlich travestiert: aber nur 
so sind sie schließlich zu ertragen. 

Es gab noch einen Film „Wolkenreitcr”. 
in dem manche interessante Fliegerauf¬ 
nahme verwendet ist. 


Ein brasilianischer Jagdfilm 
Fabrikat: lndependcncia u. Omniafilir 
Verleih: Phocbus-Film 

Manuskript: A. von Düngern 
Photographie: Etschebchere und Lust 
Länge: 1415 Meter, 5 Akte 

Uraufführung: Marmorhaus 


or zwei Jahren überraschte Frei! ■ 
Herr von Düngern durch einen - 
schönen Kulturfilm „Urwelt im Urw:t 
der die Geheimnisse des brasilianist 

Urwaldes in wunderschönen Bildern 
dergab. Man hat es in vorlicgcn i 

Falle mit einer Ergänzung des Fil c 
zu tun. der das Thema 
weitert und auch Einbi k 

in das Tagesleben des b: si 
lianischen Staates gest. e 


tion entfernt und 
Wildnis geht, die trotz Jet 
vielen Bilder, die wir s hon 
von ihr sahen, immer w der 
überraschend und verblu end 
wirkt 

Dies alles, trotzdem man 
an der Photographie edrt 
recht viel auszusetzen hat 
Man ist in den letzten lah- 
ren eine tadellose Tr. pen- 
kinematographie ge' >hnt 
und ist erstaunt, so der 
verschleierten Bilder * u 
begegnen. 

Der Hauptteil des 1 Ime* 
nimmt die Schilderun der 
Jagdexpedition in Ans ruch 
die aus der Steppe i dm 
Urwald führt. 

Immer wieder biel J* 5 
Lianengestrüpp des ropi- 
schen Urwaldes t . -isend 
Überraschungen. zun’ 1 * s 
Baron von Düngern n i*ter- 
haft versteht, die hanu Inden 
Menschen der Exp' ■ Jitio®- 
die nun einmal unu igänti- 
lich notwendig sind, n den 
! Hintergrund zu rück« i un 
die Natur allem 
lassen. 

Da erleben wir du aleii- 
raubenden Bilder d» Ja*® 
auf Krokodile. Schlangen und l P irc 
sehen, wie das Wild mit dem Lass« £* 
fangen wird und wie sich die Es ; 

mit Buschmessern den Weg dm !1 

Urwald bahnt. Wir sehen ferner 
eigentümlichen Tiere des brasilianis« - 
Urwaldes, Ameisenbär usw., aut ih* 

Pirschgängen und erleben immer »i 
das Wunder der unberüluten Natur. 

Dem Film wurde, trotz technisch«* 
Mängel, reicher Beifall zuteil. 

Im Beiprogramm lief der Lindberg 
Film, der sich als eine unerhört •f** c r*L* 
Zusammenstellung verschiedener Fp 1 * 
aus dem Leben des populären Flieg^ 
entpuppt. Man kann aus ihr lernen, ^ 
solche aktuellen Dinge aufgezogen ** 


ie im „Faschingskönig" nimmt 
Georg Jacoby eine typisch engli¬ 
sche Gescllschaftsschilde'ung als Grund¬ 
lage für das Manuskript seines neuesten 
Films „Zerbrochene Ehe". Der Cant, die 
Heuchelei einer gewissen Oberschicht, 
wird gegeiselt, der cs darauf ankommt, 
um jeden Preis einen Skan¬ 
dal zu verhüten, wenn auch 


das Lcbensglück geliehtcr 
.Menschen darob in die 
Brüche geht. 

Stanton. ein angesehener 
englischer Abgeordneter, gibt 
seine I ochtcr einem Aristo¬ 
kraten zur Frau, trotzdem er 
genau weiß, dati der adelige 
rterr ein 1 rinker ist. Uer 
Mann, der den alten Stan- 
ton gewarnt hat. sicht das 
Martyrium der jungen Frau, 
die er liebt. Er zwing: den 
brutalen I runkcnbold zum 
Selbstmord damit die trau 
von den Fesseln frei wird, 
die selbst abzustreifen ihr 
die Konvention verbietet. 

Georg lacoby, der Regis¬ 
seur, ist geschmackvoll ge¬ 
nug. nun nicht zum happy 
end die Vereinigung der 
eigentlich schon lang» für 
einander bestimmten jungen 
Leute herbeizuführen, wenn¬ 
gleich ein Titel. der das 
Wiederkommen des geliebten 
Mannes in Aussicht stellt, 
ein solches immerhin ver¬ 
heißt. 

Es ist ein Gcsellschafts- 
stück. sauber inszeniert, docu 
in der Szenenführung mehr 
auf Dialogcntwicklung cls 
auf Optisches gestellt. Das 
ganze ist sehr kultiviert ge¬ 
macht und hat das Interesse 
des Publikums. 

Sehr gut die Darstellung 
durch Elga Brink. Henry Edwards, denen 
das Manuskript allerdings nicht viel Ak¬ 
tivität verstattete. Norman McKinnell 
und Miles Manders, der den verlotter¬ 
ten Aristokraten sehr wirksam gestaltete. 

Georg Jacoby hat sichtlich großen 
Wert auf ausgeglichenes Zusammen¬ 
spiel gelegt. Sehr wohltuend, daß nir¬ 
gends auf große Soloszenen hingearbei¬ 
tet und das in so vielen Filmen stö¬ 
rende „Aneinandcrvorbeispiclen" ver¬ 
mieden wird. — Dadurch kommen die 
Szenen, in denen Elga Brink unter der 
unedlen Natur ihres Mannes zu leiden 
hat, zu starkem Ausdruck. 

Sehr sorgfältig die Ausstattung, schön 
die Motive des englischen Landsitz¬ 
parkes. Der Film wurde im Beba-Palast 
freundlich aufgenommen. 



'immer 1107 


Seite 30 


Von unserem ständigen Berichterstatter Marcel Colin g. 


er ..Kapid-Film“, dessen Leiter Herr Natan ist. künd gt 
den Bau von achtzehn großen Kinosälen in Paris an. 
ese Theater sollen alle 2000 bis 3000 Sitzplätze tuf- 
•isen und im modernsten Stile gebaut werden Herr 
tan will eine große Theater-Kette in Frankreich zu- 
mmenbringen, die vor allem seine eigene Produktion 
rausbringen wird. Man spricht von dem Bau eines 
caters bei der Place des Temes (Quartier Wagram), 
die Etablissements Fournier schon drei hübsche Thc- 
r stehen haben, und eines anderen Theaters hei der 
"Den Oper unweit des neuen Paramount-Theaters. 

Man weiß, daß Herr Natan in den Studios Keunis eines 
r modernsten Pariser Ateliers besitzt, und zwar das 
ue Atelier Ruc Francoeur (Montmartreviertel). 

Viele schütteln den Kopf über einen solchen Plan, 
ptiker glauben, daß diese neuen Theater in Paris 
rflüssig sein werden. Man behauptet sogar, daß das 
\ io in Frankreich sich augenblicklich in rückläufiger Be- 
;ung befände. Um diese irrtümlichen Berichte zu 
lentieren, sind folgende Ziffern zu beachten. 

' nd die Einnahmen in den Pariser Lichtspieltheatern 
• Sfeigen oder im Sinken? 

in Jahre 1927 beliefen sich die Einnahmen der Pariser 
crhaltungsstätten auf folgende Summer: 

' . tlich subventionierte Sprech- 

ühnen.-19 105 146 Francs 

J ate Sprechbühnen . . 145 978 233 

'' ic-Hall-Konzerte.134 472 805 

< •. 177 655 896 

kus. 12 727 678 

r lokale. 11 818 922 

een. 1 377 057 

kämpfe. 5 117 839 


den vorhergehenden Jahren verteilten sich die Pa- 
riSl Einnahmen folgendermaßen: 



I' e Einnahmen der Pariser Lichtspielhäi ser wuchsen 
sei * dem Kriege in kolossaler Weise. 

Der Platr (miete ua Durchschnitt 


190S . 

1 500 000 Francs 

0.75 Francs 

1913 . 

8 656 000 

0.75 

1914 . 

8 262 000 

0,75 

1915 . . 

7 800 000 

0.75 

1916 . 

14 900 000 

0,75 

1918 . 

. 26 350 000 

0.75 

19 20 . 

68 780 000 „ 

3 

1922 

81 000 000 „ 

3 

1923 

85 000 000 ,. 

3 

1924 

100 500 000 „ 

3 

*•925 . 

117 000 000 .. 

4 

1926 

.145 994 000 „ 

4 

1927 

. . 177 655 896 „ 

5 


Natürlich müssen die Zahlen von 1920 ab mit einem 
Rroßeren Steigerungskoeffizienten dividiert werden, als 
.!** ’ n den Eintrittspreisen zum Ausdruck kommt. Aller- 
ln Ss hat sich der Währungssturz in Frankreich anders 
aU | n Deutschland ausgewirkt. 

Uiese Zahlen beweisen also ein ständiges Steigen. Nur 
^ährend der ersten Kriegsjahre. 1914 und 1915, sind sie 
*l(reiflicherweise gesunken, da mehrere Lichtspielhäuser 
in P ' <>SSen waren - Diese Zahlen beweisen, daß der Film 
aris noch einer großen Zukunft entgegensehen kann, 
ztes Jahr konnte man lesen, daß das Steigen der 


Pariser Einnahmen der Inflation und den l ausenden von 
Fremden zuzuschreiben war. Aber im Jahre 1927 konnte 
das nicht der Fall sein, da die Preise stabilisiert waren 
und die Fremden nicht mehr so zahlreich in der Haupt¬ 
stadt weilten, und dennoch stiegen die Kino-Einnahmen 
von 145 Millionen Francs auf 177 Millionen. 

* 

L’Association Professionnelle de la Presse Cinemat. 
graphique hat sich - da Herr J. L. Crozc seine Demission 
gab — einen neuen Präsidenten gewählt in der Person 
des Herrn E. L. Fouquet. der ein Doyen der französischen 
Filmpresse ist und im Filmmilicu nur Freunde zählt. 
Herr Fouquet ist mit Herrn Guillamou der Autor des 
Iranzösischen Filmjahr- 

Das Dekret Herriots stellte den französischen Film fin 
das Gesetz auf das nämliche Niveau wie das Theater 
Diese „Gleichstellung" wuide durch ein Schreiben de-. 
Präsidenten der Republik. Herrn Gaston Doumergue. ai 
der. Finanzminister zu einem Teil in die Praxis übersetzt. 
Die Filmkritiker, die bis jetzt weder in die Theater noch 
in die Kinos freien Zutri t hatten, werden von nun an 
ebenso wie die anderen Journalisten freien Eintritt haben 

Die Theaterbesitzer, die ms jetzt nicht einen einzigen 
freien Platz zu ihrer eigenen Verfügung hatten, das heißt 
steuerfrei, haben nun das Recht, ganz wie die Theater, 
jeden Tag über vier steuerfreie Plätze zu verfügen, die 
den Darstellern. Filmautoren und anderen prominenten 
Leuten aus dem Film zur Verfügung stehen werden 

Schon wieder einen Schritt vorwärts. 

* 

Professor Carl Clewing von dem Verlag Mat Mattisson. 
veranstaltete letzten Mittwoch im Hotel Louvais einen 
Presseempfang. Herr Car. Clewing sprach über die Ge 
meinschaft Deutschlands und Frankreichs. Seine Worte 
ernteten aufrichtigen BeifaL. 

Douglas Fairbanks und Mary Pickford sind in Paris 
angekommen. Das Ehepaar wird morgen nach der Cötc 
d’Azure fahren, um sich dort zu erholen. Douglas und 
Mary werden dann eine Europareise antreten. 

„Le Tourbillon de Paris“ (Der Wirbelsturm von Paris), 
eine deutsch-französische Produktion von Vandal-Dclac- 
W engerhoff mit Lil Dagover, der im Verleih Aubert er¬ 
scheint. Der Film wurde nach einem französischen Ro¬ 
man von Germaine Acremunt: La Sarrazine von 
Julien Durivier hergestellt. Das Sujet ist in Frankreich 
bekannt. Die Regie sehr gut und der Film enthält schöne 
Außenaufnahmen, die in den Alpen gedreht wurden. Lil 
Dagover gefällt sehr gut. Die anderen Darsteller sind 
Gaston Jacquet und Leon Bary. Der Film hatte einen 
schönen Publikumserfolg. 

„La Grande Epreuve“ (Die große Prüfung) ist nach 
Equipage (Kameraden) der dritte französische 
Kriegsfilm, da die zwei ersten, die gezeigt wurden: „Ver¬ 
dun" und „Pour la Paix du Monde” nur eine Zusammen¬ 
stellung von Kriegsdokumenten waren. 

„La Grande Epreuve" hat nicht viel mit dem Krieg zu 
schaffen. Es ist in der Hauptsache ein Familiendrama, 
das sich während des Krieges abspielt. Die Regie dieses 
Films erreicht aber noch lange nicht das Niveau der 
„Großen Parade“. Das Sujet ist aber viel menschlicher 
und wahrheitsgetreuer als das des amerikanischen Films. 
„La Grande Epreuve" enthält nicht die geringste Ten¬ 
denz. Die Hersteller sind: Ryder und Duges: die Dar 
steiler Jean Murat, G. Charlia und Michele Verly. Eine 
Produktion von Jacques Haik, die im Verleih der Para¬ 
mount erscheint. 

















Seite 40 


Nummer 1107 


Amerikaner 
über Deutschland. 

Vor kurzem war Irving 
ThalbertJ. der Produktions¬ 
leiter der Metro, in Berlin 
Er empfing, wohl auf Drängen 
der hiesigen Mclro-Vcrtreleng, 
die Fachpresse und unterhielt 
sich über das deutsch-ameri¬ 
kanische Problem. 

Er sprach dabei seine Ver¬ 
wunderung aus. daß die ame¬ 
rikanischen Filme hier nicht 
gefallen. Er behauptet, daß 
es für ihn den Begriff der 
europäischen Mentalität nicht 
gäbe. Die amerikanischen 
Bilder gefielen in den übrigen 
europäischen Ländern, also 
müUtcn sie auch in Deutsch¬ 
land gefallen. 

Leider hat niemand der an¬ 
wesenden Journalisten die 
Gelegenheit wahrgenommen. 
Herrn Thalberg zu sagen, daß 
es doch eigentlich in Amerika 
genau so sei. Man lehnt drü¬ 
ben die deutschen Bilder häu¬ 
fig mit dem Bemerken ab, sie 
entsprächen nicht Oer anc-i 
kanischcn Mentalität, wäh¬ 
rend wir der Meinung sir.d. 
daß es genug deutsche Er¬ 
zeugnisse gibt, die drüben 
vom Publikum ausgezeichnet 
aufgenommen würden, wenn 
man sich überhaupt Mühe 
gibt, sic herauszubringen. 

Wir in Deutschland haben 
rund die HälMe unserer Spiel¬ 
termine für den amerikani¬ 
schen Film bereitgestellt. Wir 
haben immer wieder den Ver 

such gemacht, den amerikani¬ 
schen Film in Deutschland zu 
popularisieren. Wenn der 
Versuch nicht geglückt ist, so 
ist es nicht unsere Schuld. 
Die Amerikaner sind uns 
diese Versuche bis jetzt noch 
schuldig geblieben, obwohl sie 
sicher bessere Resultate er¬ 
zielt hätten, als sic ahnen, wie 
jetzt das Beispiel von „Alt- 
Heidelberg" zeigt, ein Film, 
der sicher keine deutsche 
Spitzenleistung ist und trotz¬ 
dem drüben sein Geschäft 

Es gibt übrigens auch Ame¬ 
rikaner, die die deutschen 
Verhältnisse klar erkannt ha¬ 
ben. Dazu gehört Mister 
Friedmann, der Generalmana- 
gcr der Universal für Europa. 

Herr Friedmann führte neu¬ 
lich auf einer Unterredung 
treffend aus, daß die großen 
amerikanischen Konzerne hier 
in Deutschland nur dann 
wirklich Erfolge haben kön¬ 
nen, wenn sie ihr Geschäft 
den deutschen Verhältnissen 
entsprechend einrichten. Er 
hat aus der ganzen Universal- 


Produktion durch seine deut¬ 
schen Filialleiter und Vertre¬ 
ter das entsprechende Mate¬ 
rial .leraussuchcn lassen. Man 
bat bekannte Thcalerbesitzcr 
aus dem ganzen Reich, an 
dieser Auswahlkommission 
te’lzunchincn. 

Das Resultat sieht man in 
dem umfangreichen Programm, 
das an anderer Stelle dieser 
Nummer veröffentlicht ist. 
Mit solchen Grundsätzen 
kommt man weiter und ver¬ 
dient als Verleiher Geld, ge¬ 
nau so wie die Theater 
besitzer mit der Vorführung 
derartiger Bilder volle Kassen 
zu verzeichnen haben. 

Friedmann betont immer 
mit Recht, daß der Film eine 
Angelegenheit für die breite 
Masse sei, daß er deshalb in 
bezug auf das Thema mög¬ 
lichst populär sein müsse. 

Gewiß will er die Filmkunst 
nicht verkleinern, will sic 
nicht zurückdrängen, aber er 
wünscht ihre Berücksichtigung 
nur in dem Umfang und in 
dem Sinn, wie er hier von uns 
schon oft auseinandergesetzt 
wurde, nämlich in der Art der 
Darbietung, in der Auf¬ 
machung. in der Form, aber 
nicht im Inhalt, nicht dadurch, 
daß man komplizierte, philo¬ 
sophische, extreme Probleme 
zum Gegenstand der Hand¬ 
lung macht. 

Wir glauben, daß amerika¬ 
nische Firmen, die auf dieser 
Basis bei uns arbeiten, die 

mit solchen Ideen an das Ge¬ 
schäft herangehen, auch wei- 
’erkommen. Heinrich Gr; f, 
der neue Leiter des Univer¬ 
sal-Film-Verleihs, hat cs dann 
natürlich auch leicht, ent¬ 
sprechende Umsätze zu erzie¬ 
len. Seine deutsche Organi¬ 
sation, die jetzt in Berlin vier 
Tage versammelt war, wird 
alles daransetzen, um die 
Hoffnungen Friedmanns für 
Deutschand zu erfüllen. 


Tee bei Room. 

Im eleganten Beethoven- 
Saal des Hotel Adlon disku¬ 
tierte man am Donnerstag 
nachmittag über den Sowjet¬ 
film, über seine Tendenz, über 
seine künstlerischen Absich¬ 
ten. 

Die Filmpresse hatte sich 
zusammengefunden, um Herrn 
Room persönlich kencenzu- 
lernen, den Regisseur von 
„Bett und Sofa", der dem¬ 
nächst als ersten deutsch¬ 
russischen Gemeinschaftsfilm 
Maupassants entzückende No¬ 


velle vom „Fettklößchen" 
fertigstcllen will. 

Im Original ist das die An¬ 
gelegenheit eines kleinen 
Dirnchens, das im deutsch- 
französischen Krieg Anno 
1814 von einem preußischen 
Offizier gezwungen wird, ihm 
zu Gefallen zi sein, etwas, 
was diese Priestcrin der käuf¬ 
lichen Liebe merkwürdiger¬ 
weise zunächst nicht tun will, 
weil angeblich ihr Patriotis¬ 
mus darunter leidet. 

Die Russen verlegen diese 
Geschichte nach Przcmvsl 
und machen aus dem Preußen 
natürlich einen Offizier der 
kaiserlich russischen Armee. 

Man sah auf dem Tee Rein¬ 
hold Schänzel und darf dar¬ 
aus den Schluß ziehen, daß 
man sich bemüht, diesen po¬ 
pulären deutschen Schauspie¬ 
ler für die führende Rolle zi. 

Room sprach von einer 
ernsten Verschiebung der 
Kräfte auf dem Wcltfilm 
markt. Er sprach von einer 
Neugruppierung der Film- 
kräftc der Welt, sicht in 
allererster Linie eine Stär¬ 
kung des europäischen Film- 
einflusses und glaubt das 
Ideal in einer deutsch-russi¬ 
schen Filmannäherung zu fin- 

Wenn man auch auf solche 
Teegespräche nicht allzuviel 
geben soll so ist doch unver¬ 
kennbar. daß Sowjetrußland 
sich in starkem Umfang auf 

Deutschland stützen will. Was 
bei uns über europäische Ge¬ 
meinschaftsarbeit gerade hier 
in diesen Spalten so oft ver¬ 
langt und gefordert wurde, 
scheint auch von Sowjetru߬ 
land so stark gewünscht zu 

Allerdings hindert die wirk¬ 
liche engere Annäherung, wie 
Chefredakteur Aros in einer 
Erwiderung auf Rooms Rede 
ausführte, die Tatsache, daß 
sich Sowjetrußland noch nicht 
entschließen kann, für deut¬ 
sche Filme, selbst wenn sie 
für Rußland geeignet erschei¬ 
nen. einigermaßen entspre¬ 
chende Preise zu bewilligen. 

Es sei hier festgestellt, daß 
die russischen Herren, vor 
allem Herr Zörer. der verant¬ 
wortliche russische Filmdiri¬ 
gent in Deutschland, und Herr 
Sklarz, die Meinung ver¬ 
treten. daß die Schuld nicht 
nur an den Sowjets, sondern 
an verkehrten Arbeitsmetho¬ 
den der Deutschen im Ver¬ 
kehr mit Rußland läge. 

Man sprach nach dem offi¬ 
ziellen Teil im kleinen Kreis 


noch eingehend davon. * ic 
hier eine Besserung gcschaf 
fen werden kann. Es ergäbet 
sich tatsächlich Momente, di 
cs angczcigt sein lassen, da 
sich die führenden Kreise de 
Industrie einmal mit den Hei 
ren aus Sowjetrußland unter 
halten, weil sicherlich dar 
das Verhältnis zwische 
Deutschland und Rußlaii 
auch von der kommerziell. 
Seite aus eine starke Ford, 
rung erhalten wird. 


Ukrainischer Film 
auf dem Welfmarki 

Der Leiter der sowjetukr 
nischen staatlichen Filmgew 
Schaft Wufku Tschcrnjak h. 
richtete dieser Tage vor h 
wer Pressevertretern über 
Ergebnisse seiner Auslan 
reise, die der ukrainiscl n 
Kinematographie den V . 
zum Weltmarkt ebnen soll 

In Deutschland ul 
Tschcrnjak einen Vertrag < 
der ..National-Film ' 
schlossen, von dem er h 
erhebliche erzieherische V. 
kungen für die künftige A >• 
bildung der jungen ukr. 
sehen Regiss-urc verspr 
Nach dem Vertrag stelle- 
Wufku und die ..Natio .1- 
Film" gemeinsam vier ki t- 
lerischc Filme her. von d. n 
zwei in der Sowjetunion •»” 
deutschen Regisseuren mit 
vorwiegend deutschen l '> 
schauspielern, zwei ander in 
Deutschland von Wufku Re¬ 
gisseuren hauptsächlich mi* 
sowjetukrainischen Schar- c 
lern gedreht werden vn. 
Der erste dieser gemein- •«*" 
deutsch - ukrainischen ' ' mc 
soll in der Sowjetunion >uf- 
genommen werden. Tschern- 
jak sprach die Hoffnung aus. 
daß bei dieser Zusamnt ncr- 
beit die ukrainischen K 
scure von den Deutschen d‘" 
-cn Technik und Arbetl-me- 
thoden lernen würden. Abgc- 


gcmeinschaft gelangen nach 
dem Vertrag jährlich 10\X 1 u ' 
Filme durch die National-Film 
zum Verleih in Deutschland. 

Für die im Bau befindli¬ 
chen Ateliers der Wufku bei 
Kiew sind die Beleuchtung*- 
apparate bei deutschen rir 
men. die mechanische Ab¬ 
rüstung für das Entwicklung* 
verfahren bei der g r °®*.. 
französischen Firma ..Gebn 
bestellt worden. Sämtl«** 
Lieferungen sollen m> Fa“« 
der nächsten 4 bis 5 Mona 
ausgeführt werden. 







ler 1107 


Kintmategtopft 


Seite 41 





, , nc wenig gcschmack- 

!? * ! <tklamc für dieses Bild 
sebra ch t und dadurch die An- 
Wejtüheit v ieUeicht ohne Ab- 


diesem ersten Programm ein 
Drama von dreihundert Me¬ 
tern. „Die Löwenbraut", sah 
Naturaufnahmen. kolorierte 


Auftakt d 

IScbUB des 1 

, ^** es andere, auch das vielerörterte „Blind-booking", 
*°ntnit erst in zweiter Linie. Das „Blind-booking“ des- 
*'*="■ "eil sich die Verhältnisse durch die ganze Ent- 
^>cklung bedeutend gebessert haben, weil tatsächlich 
ule zu Beginn der Saison ein viel größerer Prozent- 
*uv 0 *^ CS an Ä e ^ otcncn Materials fertig vorliegt als je 

1 ^' e Erörterung dieser inneren wirtschaftlichen Ange- 
*wd e ' ten mu ß jetzt schnell und zielsicher gefordert 
tr tu' t * enn d> e nächsten Monate stehen uns viele 
hak ^ u ^ a ^ cn bevor. Man braucht nur an die Lust- 
p- r e ' ts s l euerfrage zu denken oder an gewisse euro- 
■sche Probleme, die gerade im Augenblick stark akut sind. 


er Saison 

.cilarlikelsl 

Gewiß, das französische Kontingent ist an sich eine 
interne Angelegenheit Frankreichs. Aber es handelt sich 
schließlich um einen Kampf gegen wirtschaftliche 
Methoden, die wir zu unserem Schutz auch für notwendig 
halten. 

Es ist durchaus denkbar, daß wir eines Tages dazu 
kommen, derartige Maßnahmen für ganz Europa gleich¬ 
mäßig durchzuführen, vielleicht mit dem Prinzip der 
Meistbegünstigung für die europäischen Staaten unter¬ 
einander. Das ist nur eine Idee, nur ein Beispiel für 
viele Dinge, die heute zu überlegen sind, die man voraus¬ 
schauend abschätzen muß, damit man zur Zeit Beschlüsse 
fassen kann. 









































































Der Fachverband der deut¬ 
schen Kincraatographcntheater 
in der C. S. R. halte eine 
große Versammlung einberu- 
fen, die mit einem Prolo» be¬ 
gann, den unser Kollege F. A. 
Pleyer aus Außig verfaßt hat. 
Der Schriftleiter der tschecho¬ 
slowakischen Thcalcrbesitzcr- 
zcitung hielt auch die Fest¬ 
rede, während Prominent-.- bc- 
freundeterVerbändc, die Urts- 
behörde, der Verein der Leih¬ 
anstalten andere Redner dele¬ 
gierten, die sich gegenseitig in 
anerkennenden Worten iiber 
Hollmann überboten- Zum 
Abschluß der Feier fand ein 
Festessen in der Leitmeritzcr 
Turnhalle statt, dem Diplom¬ 
ingenieur Finger präsidierte, 
auf dem auch unzählige Glück- 
wunschdepeschcn von Behör¬ 
den. befreundeten Verleihern 
und von vielen Stars verlesen 

Die Redaktion des „Kine- 
matograph" schließt sich den 
vielen Wünschen an, d e an 
diesem Taue laut geworden 
sind und die genau so w:e die 
unsrigen in der Hoffrung 
gipfeln, daß Hollmann roch 
lange an der Spitze der 
deutsch-böhmischer. Theater¬ 
besitzer stehen möge, deren 
Interessen er in vorbildlicher, 
erfolgreicher und großzügiger 
Weise seit Bestehen des Ver¬ 
bandes im In- und Ausland 
vertritt. 


D : e Industrie wird sich bedan¬ 
ken 

Der Volksverband für Film¬ 
kunst verbreitet in Frankfurt 
Prospekte, in denen er für 
fünfzig Pfennig Monatsbeitrag 
jährlich mindestens zehn Film¬ 
veranstaltungen verspricht, die 
in- und ausländische Film 
werke von besonderem Wert 
erstmalig zeigen sollen. 

Das bedeutet also auf gjt 
deutsch Uraufführungen oder 
Premieren in Berlin und im 
Reich zu einem Eintrittspreis, 
der weit unter dem liegt, was 
die kleinsten Kinos für Zweit- 
und Drittauffübrungen zu er¬ 
heben pflegen. 

Wir glauben zwar nicht, daß 
dieser Plan ernstlich durchge¬ 
führt werden soll, glauben 
vielmehr, daß cs sich hier nur 
um ein Lockmittel handelt, um 
überhaupt erst einmal Mitglie¬ 
der heranzuziehen. Denn was 
bis jetzt gezeigt werden 
konnte, sind zum allergrößten 
Teil russische Filme gewesen, 
die bereits seit langem im Um¬ 
lauf sind. Immerhin scheint es 
angebracht, daß sich der 
Reichsverband Deutscher 

Lichtspieltheaterbesitzer und 
seine Untergruppen mit dem 
Problem beschäftigen und be¬ 
reits jetzt rechtzeitig fOr Auf¬ 
klärung sorgen, damit nicht 
Beiträge an einen Verband 


die übrigens ihre WerbemU 
von den Kommunisten bezie¬ 
hen soll, schadet letzten En¬ 
des. besonders in der Provinz, 
unserer Industrie und dem 
ortsansässigen Lichtspielge- 


Das neue Ufa-Programm. 

Mit Ende der Spielzeit tritt 
die Ufa mit ihrem Produk¬ 
tionsprogramm für die nächste 
Saison an die Öffentlichkeit. 
Zahlenmäßig ist dieses Pro¬ 
gramm etwas geringer als das 
letzte, dafür aber werden die 
einzelnen Filme mit vergrö¬ 
ßerter Sorgfalt ausgewählt 
und hergcstellt. 

Die Auswahl der einzelnen 
Stoffe bietet Gewähr dafür, 
daß alle Forderungen der 
Theater in weitestem Maße 
berücksichtigt worden sind. 
Die Tatsache, daß Iwan Mos- 
jukin, Willy Fritsch. Jenny 
Jugo. Dita Parlo. Erich Pom¬ 
mer. Alexander Wolkoff, Joe 
May auf lange Zeit für die 
Ufa verpflichtet worden sind, 
spricht am besten für die ge¬ 
sunde Weiterentwicklung der 
'Jfa und das Bestreben, sich 
mit wertvollen Filmen die 
Geltung auf dem Weltmärkte 
endgültig zu erobern. Zu¬ 
gleich aber verspricht dieses 
Produktionsprogramm dem 
deutschen Markt die drin¬ 
gend benötigten guten Ge¬ 
schäftsfilme zu liefern, die 
jeder auswärtigen Produktion 
gleichwertig an die Seite 
treten können. 


Die deutsche Filmindustrie auf 
dem Urheberrechts - Kongreß. 

Die Delegation der deut¬ 
schen Filmindustrie für Jie 
Internationale Urheberrechts¬ 
konferenz in Rom besteht 
nunmehr endgültig aus den 
Herren Dr. Plügge und Gutt- 
mann. 

Herr Direktor Correll war 
im letzten Augenblick verhin¬ 
dert, die Reise nach Rom an¬ 
zutreten. An seine Stelle soll, 
falls es besondere Interessen 
der Herstellung erfordern, Di¬ 
rektor Boltcn-Baekers treten. 

Eine ganze Reihe von euro- 
oäischcn Verbänden hat die 
Spitzenorganisation der deut¬ 
schen Filmindustrie gebeten, 
auch ihre Interessen wahrzu- 
nehmen, so der Bund der un¬ 
garischen Kinoindustriellen so- 


blick noch nicht fest, infolge¬ 
dessen kann auch noch nicht 
gesagt werden, wie lange sich 
die deutsche Filmdelcgation 
in Rom aufhal.en wird. Jeden¬ 
falls wird cs nicht möglich 
sein, während der ganzen 
Dauer des Kongresses, also 
während sechs Wochen, in 
Rom zu verbleiben. 


österreichische Theater¬ 
besitzer in München. 

Eine Expedition von Licht- 
spicltheaterbesitzern aus den 
österreichischen Nachfolge¬ 
staaten unter Führung von 
Fritz Freund von der Öster¬ 
reichischen Filmzeitung ist in 
München eingetroffen und 
wurde von Abordnungen der 
Münchener Thcatct Besitzer, 
des Emelka - Phocbus - Kon¬ 
zerns und des Wirtschaftsver- 
bande; empfangen. München 
ist de erste Etappe einer 
groß angelegten Informations¬ 
fahrt. die weiterhin über 
Mainz. Köln. Brüssel, London 
und Paris führen soll. Im 
ganzen kamen mit Damen 135 
Köpfe an aus Wien und Öster¬ 
reich. aus Ungarn. Jugosla- 
vien, Rumänien und Deutsch- 
böhmen. 

Das Programm des heutigen 
Haupttages begann mit einer 
Besichtigung des Geiselgastei¬ 
ger Geländes und von Auf¬ 
nahmen zum Film „Der Kreuzl- 
schreiber" unter der Regie 
Franz Seilz'. Für die meisten 
Teilnehmer war ein Filmge¬ 
lände scheinbar ein ungeahn¬ 
tes Neuland. Für manche 
zerstörte Illusion entschädigte 
reichlich die Liebenswürdig¬ 
keit der anwesenden Stars. 
Fritz Kampcrs Agnes Ester¬ 
hazy. Liane Haid und Lotte 
Lorzing mußten unaufhörlich 
Autogramme geben und sich 
immer wieder mit den ver¬ 
schiedenen Landcsgruppen 
photographieren lassen. Nach 
einem Münchener Frünstück 
ging es zur Besichtigung des 
Phoebus-Palastes. dessen gro߬ 
zügige Anlage regstes Inter¬ 
esse fand, das sich in vielen 
Fachfragen an Direktor Dem- 
mcl zeigte. Dann nahm man 
im Foyer den Kaffee und 
wohnte der hiesigen Erstauf¬ 
führung des ..Biebcrpelz" bei. 
— Den Abschluß bildet ein 
Festessen mit nachfolgendem 
geselligen Abend. 


Ufa - Wochenschau 


So handeln alle Abnehmer 
der Ufa - W ochenschau 


___ _cn Wasscrb., 

amtes und der Bchala. der P 
rcktion der Berliner Hält 
einen Film geschaffen, ei: 
Mischung zwischen Reise- ui 
Kulturfilm, verbunden n 
einem Abs-hnitt aus der W- 
schalt. Man lernte den F: 
..Von deutscher Binncnsc! 
fahrt" im Schwccntcnv 

tcrcssicrtcn Zuschauersch 
freundlich aufgenommen w 
de. In fünf großen Abschr 
ten zieht die ostdeutsche ß 
nenschiffahrt am Auge des 
Schauers vorüber, der zui 
an Bord eines Schleppda' 
fers die Hafcnanlagcn von t >■ 
sei durchfährt das Umschl:< 
verfahren in Breslau und 
Ausladung im Ost- und W 
hafen Berlins beobachtet, 
zweite Teil zeigt den ne n 
Schiff ihrtsweg Berlin—S :• 
tin. in ihm ein verblüffen r 
Trick: die Schifishebung n 
der Finower Vitrkami 
schleuse darstellend Im d it- 
ten Teile rauscht das Sc -.ff 
am Prager Hradschin vor ei. 
durcheilt die Elbe bei er 
Sächsischen Schweiz nd 
zieht an Magdeburg vor er 
nach Berlin. Besondere n 
teressant ist der vierte 1 
Berlin—Hamburg. Sonnet 
gang und -Untergang auf 
kischen Wasserstraßen, ü<- 
Romantik Havelbcrgs. nd 
endlich das Leben und 
ben im Hambt rger Ha! be¬ 
zirk. Den Schluß bilde b 
eigentlichen Häfen Be nv 
insbesondere die sehensv. !ct> 
Anlagen des West- und 'st- 
hafens. Der Vortragende 1a- 
jor Fischer, verstand es die 
Zuhörer vom ersten bis ■u® 
letzten Bilde zu interes« «"• 


Theaterübernahmen in M <•*!• 
deutschland. 

Der ..Kaisersaal“ zu Frlurt 
der erst vor wenigen VI 
vollständig neugestalUt als 
Film- und Varietdbühne neu¬ 
eröffnet wurde. ging von 
Herrn Hausner-Bambcr an 

Heren Kurt Kafka-I ’P*'i 
über, der einer der äi’<-ste« 
Fachleute Mitleldeutscl > n I* 
und m übrigen heute noch 
Besitzer der „Leikinag" 'Leip¬ 
ziger Kinoagentur) ist. 

Herr Paul Müller in Pin» 
„Vereinigte Lichtspiele Leip- 
zig übernahm das bisher * 
Besitz des Herrn Paul beb*«' 
gcl befindliche Lichtspie’fhes 
ter. Wittenberg, in der M.w£ 
Straße, und hat außerdem d* 
Geschäftsführung der am 
chen Orte befindlichen 
sino-Licht spiele" überno^ 

men. Herr Müller ist «“"»•* 
Inhaber von neun P hc i!f n . 
die sich auf die 
bürg. Meerane. Wittenberg l‘ 
zwei Theater). Crimmitsch.“ 
Reichenbach und Meißen ' 















5 HARRY LIEDTKE'FILME 


GROSSSTADTJUGEND 

DER MODERNE CASANOVA 
■v. 

DIE SCHE5DINGSFAHRT 


2 ALBERTINI-FILME 


DAS NARRISCHE GLÜCK 

■■■. 

ICH SCHNITT ES GERN IN ALLE RINDEIN EIN 


1 GOSTA EKMAN-FILM 


IM SEINE EHRE 

Das Bes/e aus aller Welt 


6 Amerikanische Sensationsfilme 
13 Al-Alt-Grotesken 
Lehr- und Kultur-Filme 

Jubiläumsseschäfte > 

garantiert ^ 











Regie Normann Stephenson. Deutsche Bearbeitung Curt Wesse 

VERLEIH FÜR DEUTSCHLAND 

AYERISCHC 


MONTY BANKS, DER FLIEGERREKRUT 

startet täglich vor begeistertem Publikum in 1 

CAPITOL 


5 » 


RmtmatograpP) 


M EMELKA-KONZER N 








Nummer 1107 


Seite 45 



DIE KAISERJÄGER 


Manuskript und Regie: Hans Otto 
Hauptdarsteller: 

MARY KID, WERNER 
PITTSCHAU, KLEMENITNE 
PLESSNER, HANS MARR 


DER GROSSE ERFOLG IN DER 

SCHAUBURG 


SASCHA FILM DER 


bayerischen 



F » L M G. M. B. H. IM EIMELKA - KONZERN 






Seite 46 


fimcmotofltopfj 


Nummer 1107 




V E R L E I H 


DERUSSA 



-«w»— DEUTSCH - RUSSISCHE FILM - ALLIANZ — 

BERLIN 1#V48 / FRIEDRICHSTRASSE 8 / TELEPHON: DÖNHOFF 9844-47 
HAMBURG / FRANKFURT * M / DÜSSELDORF / LEIPZIG/ KÖNIGSBERG 










Nummer 1107 


Aincmnloßropft 


•&s*0 öer 


I ' urt Vespermann isl für den 
*' neuen Film „Die Jacht 
der sichen Sünden", der un- 
*r der Regie \on J. und L. 
Heck gedreht wird, verpflich- 

I V t Krdafilm der Deutschen 
* " Universal ..Marter der 
icbc" -- Regie. Carmine 
' >allonc wurde von der 

umprüfstellc Berlin ohne 
\usschnitte freigegeben. 

r\ie Superfilm - Gesellschaft 
m. h. H. hat mit den Alc- 
raufnahmen des 
rlms „Der R.iui' 

i er Sahincrinncn" - 

Regie 

Uihrt Robert Land = , 

Hauptrollen: Ralph f 

’lhur Roberts. Ida - 

''äst. Teddy Bill. 

ne Kürschner. An- 
lert Wäscher. Va- f 

-ka Stock, Maria 
i udler. Ha Mecry 
I ul Otto. Walter 
R Ha. Wolfgang Zil- 
- Camilla Hollay. 

1 eiateur: Willy 

1 Idberger. Bauten » 

K .bert Neppach.Auf- I 

nal meleitung: Fritz f 


I Vc ..Sandgräfin". | 

den die Orplid- 
Produktion mit Hans f 

Sl inhoff herstclltc. \ 

wurde durch den 
V ' IHro - Verleih in | 

d >sen Tagen an den | 

Norddeutschen Ulovd 
lr dessen 3ord- 

"••n sämtlichen Li- 
nien vermietet. Für 
Deutschland erschien 
••Die Sandgräfin ' im 
McUtro-Verlcih. 

■ Dewi-Film-G. m. b. H. 

Hat die Vorbereitungen 
* u 'hrem Film „Blutrache ”, 
das Gesetz der Berge (Manu 
»kript Franc Cornel). beendet. 
Ls wurden verpflichtet: Herta 
•' u Walther, Maria Forcscu. 
Um., Diercks. Gustav DieQI. 
red Diiderlein Georg Giirl- 


gorod" die männliche Haupt¬ 
rolle. An der Kamera: Gustav 
Prciß und Akos Farkas. 

|\ 

von Karl Grüne inszenierte 
Grolifilm der Kmclka „Mar¬ 
quis d’hon" sein, für den ein 
halbes tausend Kostüme neu 
angefertigt werden. Die Ko- 
stümentwürfc stammen von 
Werner Böhm. Den Marquis 
spielt Liane Haid. 


IV. Max - Glall - Produk.. 

* ' 

zu dein Film „Leontincs Ehe¬ 
männer" unter der Regie von 
RobertWienc begonnen. Außer 
Claire Rommer als Leonlinc 
wirken in den Hauptrollen 
mit: Adele Sandrock. Betty 
Aslor. Lotte Stein. Edith Kd 
wards. und Alcxa v. Po- 
remsky, Georg Alexander. 
I.uigi Serventi Oskar Sima 
Carl Walther Meyer und F.niil 


H ichard L >wenbcin ist i 
Rudolf Klein Roggc. G 
Manes. Fred Louis Len li M 
ra Schmiltcrlöw. Sybil Pc. 


Slcrnheim Nero - Films 

Süd-Film-A.-G. ...Mädchen 

Schicksale" oder ..Lasterhohlei 
der Welt" zurückgekehrt. Al 



Spur” (Regie C.- . 
David) die Haupt 
rolle des „hisenma x 


JY' Aufnahmeleitung für 
on zweiten Meßtcr-Film 
cr( ’rphd Produktion ..Angst". 
5* ch Novelle von Stefan 
^weig. Regie Hans Steinhoff. 

Bruno Lopinski, dem 
* r 'o!üreich tn Aufnahmeleiter 


Jy® Rolle des Freiheitshel- 
c„ ,1 -Marc-Aron in dem 
|“P tr, ' l "> der Terra „Revo- 
^onshochzeif hat der be- 
Gf«? ’ s ^ Hed !,chc Darsteller 
ä rv i Lkman übernommen. 

'«Regie führt A. W. Sand- 


Produktion den Regisseur 
Uwe Jens Krafft verpflichtet. 
Mit den Aufnahmen zu dem 
ersten Film ist bereits begon¬ 
nen worden. Das Manuskript 
„Schnceschuhbanditcn". 
stammt von Jonathan Jcrv. 
Neben Aud Egcde Nissen und 
Paul Richter in den Haupt¬ 
rollen wirken eine ganze 
Reihe der bekanntesten nor¬ 
wegischen Skiläufer mit. Die 
Freiaufnahmen linden im 
Hochgebirge und auf den 
Schncefcldern Norwegens 
statt. Die Atelieraufnahmen 
werden anschließend in Ber¬ 
lin gedreht. 

EHn aller Perser aber 
kein Teppich, sondern nur 
einer jener freundlichen Her¬ 
ren. die mit Teppichen han¬ 
deln, spielt eine gewisse 
Rolle in dem Film „Flitter¬ 
wochen", den Strauß zur Zeit 
im Jota-Atelier dreht. Die 
Rolle dieses alten Persers hat 
Geza L. Weil) übernommen. 


O er neue große Nordisc- 
Film „Der Faschings- 
künig", Regie: Georg Jacohy 
mit Elga Brink. Henry Ed¬ 
uards und Miles Mander in 
den Hauptrollen, erlebt nun 
,m Reiche seine Erstauffüh¬ 
rungen. Der Film lief in der 
letzten Woche in Düsseldorf. 
Köln. Breslau. Darmstadt. Lü¬ 
beck und Offenbach und hatte 
trotz der warmen Frühlings¬ 
tage beim Publikum und bei 
der Presse einen außerge¬ 
wöhnlichen Erfolg, den das 
Werk überall finde!. 


Na bisherige Leiter der De 
fina-Filiale in Leipzig, ist 
nach gütlichem Übereinkom¬ 
men aus dem Verbände der 
Delina ausgeschieden. Er 
wurde ab 1. Mai von d-:r 
Südfilm-A.-G. als General¬ 
vertreter und Revisor der 
Filialen verpflichtet. Haller 
ist bereits seit 16 Jahren in 
der Filmbranche, und zwar 
meist im Bezirk Mittel¬ 
deutschland tätig gewesen. 


" * 

iernationalc Regis¬ 
seur, ist nach Bcen 
digung seines letzten 
englischen Films „Der Arzt 
von H. A Jones, nach Berlin 
zurückgekchrt und von der 
Orplid-Film G. m. h. H für 
einen Maria - Paudler - Lust 
Spielfilm der neuen Produk 
tion verpflichtet. 


' ’ Defu- Film I) 

und ihr Narr" inszeniert und 
gleichzeitig die männliche 
Hauptrolle spielt. hat in 
Rheinsberg und Umgebung 
verschiedene Außenaufnahmen 
gemacht. Auch Donnerstag ist 
Dielcrlc nach Branneck ah- 
gercist. um hier in der Hei¬ 
mat der Autorin Agnes Gün¬ 
ther lokalgetrcuc Aufnahmen 
zu drehen. 


■ J der weiblichen llauplrol 
len in dem neuen Aala-Film 
„Robert und Bertram ' 'ver 
pflichtet worden. Die Auf¬ 
nahmen haben soeben unter 
vier Rffcu- von Kudoll Wal 
Ihcr - Fein in Staaken be- 




schritten hat, spielt die 
Hauptrolle in ..Moskau, wie 
c« weint und lacht". Dieses 
Lustspiel. das in Deutsch¬ 
land im Verleih der Dcrussa 
erscheint, hat weiterhin eine 
glänzende Besetzung aufzu¬ 
weisen. Die männlichen Haupt¬ 
rollen werden von J. Kowal- 


Hauptrolle .ibernehmen Der 
Titel des Films wird in etwa 
drei Wochen hekanntgegehen 

Ruth Weyher in Paris. 
f'Vcr Erfolg, den der l'fa 
Film „Paname ’ (. Die 

Apachen von Paris'l in Paris 
hatte, veranlaßte die ..Paris 


weiteren Hauptrollen sind' 
Elza Temary. Rachel Devirys. 
de Rivero u. a. tätig. Die 
Regie liegt :r. den Händen des 
Engländers Heyes. Die künst¬ 
lerische Oberleitung hat Ru¬ 
dolf Meinert. Der Film er¬ 
scheint im Verleih der De¬ 


ik ic Innenaufnahmen t 

neuen Aafa-Albertm t 
..Der Unüberwindliche' *' n< * 
unter der Regie von >'*' 
Obal soeben beendet worden- 
In den nächsten Tagen heg» 
sich der gesamte Aufnahme- 

und Darstellerslab nach 


Samborskv und W. \ ogel. die International Films" Ruth Italien, wo die ersten Außcn- 

des obligatorischen „komi- Weyher für die Titel- und Prolongation der „Durchgän- aufnahmen gedreht werden 


sehen Alten" von Ehrlich 
verkörpert. Der Film wurde 
von Meschrabpom-Ruß hcr- 
gcstcllt und hatte in Moskau 
einen unerhörten Erfo|fg. Die 
deutsche Uraufführung findet 
demnächst statt. 


Hauptrolle ihres Großfilms 
„L'appassionata" („Die Leiden¬ 
schaftliche"). der unter der 
Regie von Leon Mathol her- 
gestellt wird, zu verpflichten 
Der Film wird im Herbst auch 
in Deutschland erscheinen. 


D er D. L. S.-Film der Joe- 
May-Nero-Produktion „Die 
Durchgängcrin" ist des großen 
Erfolges wegen im Berliner 
Gloria-Palast die zweite 
Woche verlängert. 


Von dort aus geht es nac 
der Nordseeküste. Bremen 
und Hamburg werden Schau 
plätzc einiger besonders waj^ 











































































Nummer 1107 


Rmcmntoarapfi 


au 


Tubus oder Glasscheibe? 


V,. Idee, ein« Bildprojeklion durch ein^ dick« ( las- 
* scheibe hindurchzujagen, che sic durch einen langen 
'.■.um hindurchgeht. der ebenfalls mit Staub. Feuchtigkeit 
nd cventuel. Rauch an^cfüllt ist, ist völlig unsinnig, aber 
:un scheint es höheren Ortes nicht zu bemerken. Auch 
e Theaterbesitzer haben augenscheinlich keinen Blick 
r das Ahseitigc. Unmögliche dieser Anordnung, denn 
an sieht nur in ganz wenigen Theatern eine Abkehr von 
cor Methode, Glasscheiben im Projektionsloch einzubaucn. 
eileicht macht cs auch die Unkenntnis der Gesetze (die 
er wirklich vor Strafe nicht schützt), daß man die Glas* 
1 heibe nicht zum Abfall wirft und dafür einen Tubus ein- 
ut. An sich ist die Glasscheibe wohl vom Gesetzgeber 
Abschluß gedacht, deshalb auch 5 Millimeter dick an- 
oi ordnet worden, aber da doch die automatische Feuer- 
> ppe vorhanden ist und seihst eine noch dickere Glas- 
■ '.icibe in der Stichflamme (die im übrigen auch so theo- 
' tisch wie möglich ist, wenn all die vielen Vorschriften 
betreffs Feuersicherheit befolgt werden!) des brennenden 
1' ms zerplatzen wird, ist die Scheibe im Grunde überflüssig. 

■dan kann einen Tubus aus etwa 3 Millimeter starkem 
Eisenblech hauen lassen, der dicht bis an das Obickliv 
rc - nt und so eine ganz kleine Öffnung verlangt, im un¬ 
günstigsten Fall also lür das 62.5er Objektiv ein Maß von 
63 Millimeter Durchmesser. Das Obiekti» für die Dia- 
P'jektion kann dabei sogar in den Tubus hineinreichen, 
da er ja nicht bewegt zu werden braucht wie das Kino- 
°bi> ktiv. Die Vorteile sind cinleuchterd. Jenn der Vor¬ 
führer hat nun keine Scherereien mehi mi‘. dem lästigen 
Beschlagen des Fensters bei Temperaturwechsel, dem 
ew^cn Putzen, das doch nicht den ständig fallenden (von 
*• ; dünstungcn klebrig gewordenen) Staub beseitigen 
f-nn. Seihst noch so schöne Rezepte mit Glyzerin usw. 
hellen diesem ’Jbelstand nicht ab, verschlimmern ihn wenn 
möglich nur. Wenn der Tubus durch entsprechende 
Schubschrauben nach allen Seiten auf der Kabinenwand 
'erstellbar angeordnet ist, besteht keine Gciahr. daß man 
auf d er Bühne bei besonderen Gelegenheiten etwa nicht 
jede Ecke deckt. Der Tubus selber soll aus 3 Millimeter 


starkem Eisenblech autogen geschweißt und praktisch mit 
Asbest abgedeckt werden, damit er schalldichter ist. .in 
übrigen sollte ein gut geführter Projektor mit vorschrifts¬ 
mäßiger Lagerölung, nicht zu großen oder kleinen Film- 
schleifcn. bei nicht zu alter, ausgelrocknetcr Kopie s*. 
leise laufen, daß man ihn im Publikum nicht hören kanr 
Immerhin kann man im Schauloch die Scheibe h.ssen. 
muß aber vermeiden, daß Spiegelungen den Vorliihrt r 
stören. Man erreicht das am besten, wenn man das 
Schauloch ebenfalls durch einen Tubus sehr vcrschmäleit 
aiso nur etwa 10 3 Zentimeter groß macht, und sodann 

die Scheibe noch etwas geneigt einsetzt. Hin Fil/rand ei 
zielt dann dichten Abschluß des Gesichtes, so daß eine 
einwandfreie Beobachtung der Bildwand möglich ist. Hier¬ 
bei soll der Tubus so ungeordnet werden, daß er abnehm¬ 
bar ist. um die'Schcihc putzer zu können, weil inan selten 
\ om Saal aus daran können kann. Zu empfehlen ■ -t 
aber, auch im Schauloch clic Scheibe ganz auszumer/cn 
und sich im Tubus einen Operngucker einzubauen, so daß 
auch hier eine ungehinderte und sichere Prüfung der Bild¬ 
wand erreicht wird. Eine tadellose Projektion ist heute 
mehr als je notwendig, und bei Szenen mit der ..ent¬ 
fesselten Kamera" sieht man ebenfalls mehr als je. daß 
je des Stauhflecke hen auf der Scheibe im Bild zu erkennen 
ist. weil es als häßliche, störend dunkle Stelle im Bild 
uir,herwandert. Die Praxis (manche klugen Thoaterhc 
silzer haben seit vielen, vielen Jahren schon den Tubus 
eingebaut) zeigt, daß inan nur Vorteile hat. daß die Bau- 
polizeibchörden bisher einsichtig genug gewesen sind, 
diese Lösung als gut zu befinden, und daß man im Publi¬ 
kum genau erkannte: hier ist ein gutes, sauberes Bild zu 
sehen, während vielleicht drüben das Bild der Konkur¬ 
renz überall Fasern und Schlieren zeigt. Man kann 
also durch andere Auslegung des Paragraphen 42 der 
Sichcrhcitsv Urschriften für Lichtspiel Vorführungen einen 
großen Vorteil hcrauswirtschaften, ohne daß die Beh<>r- 
den dagegen einschrcitcn können. Die Kabincnschcibe 
ist überholt, der Tubus hat sie ersetzt, zeigt Vorteile, ohne 
die Nachteile der Scheibe zu hahen. 



Der Wunsch 

eines jeden fortschrittlichen Theaterbesitzer. 

ist ein Bildwerfer mit optischem Ausgleich. 


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Rincmntograpft 


1107 


Projektionsapparat für undurchsichtige Bildbänder 

Man hat als Material für undurchsichtige Bildbänder Ahb. 1 zeigt im Aufriß einen senkrechten Schnitt durc ! i 


Papier oder ähnliches Material vorgesehen, das zweifellos 
w esentliche Vorteile auf weist. Der allgemeinen Anwen¬ 
dung dieser Filme stand aber bisher entgegen, daß ein 
solcher den Wärmeeinfbissen einer 
so starken Lichtquelle, wie sic für 
die genügende Bcleuchtu ig der epi- 
skopisch zu probierenden Bilder 
erforderlich ist, nicht lange wider¬ 
stehen könnte. Der G "und hier¬ 
für ist darin zu suchen, daß bei den 
bisher bekannten Projektionsappa¬ 
raten keine wirksamen Mittel vor¬ 
gesehen sind, um die vom Film auf¬ 
genommene Wärme abzuleiten. 

Eine Erfindung der Naamloozc 
Yennootschap Projectie Licht Uit- 
vinding Svndicaat in Amsterdam. 

D. R. P. 451023. will nun diese 
Schwierigkeit dadurch beseiti¬ 
gen. daß die Bremsung und Fest¬ 
haltung des Bildbandes im Bildfen¬ 
ster mittels einer an der Rückseite 
des Bildes elastisch anliegenden 
Platte erfolgt, welche die ganze 
Rückseite des Bildes bedeckt die 
durchlochten Ränder aber treiläßt. 

Diese Platte wird aus gut wärmeleitendem Material her- 
gestellt. Sie kann auch mit Kühlrippen oder mit einer 
die Kühiwirkung unterstützenden Ycntilationseinrichtung 
versehen sein. — Die Zeichnung bietet ein Au^führungs- 
bcispicl der Erfindung. 




kann, dient dazu 
l.ichtbündcl kon. 
und verhindert so, 


r massiven Platte, welches den zu he¬ 
il begrenzt. 

Seitenansicht der Platte, welche da. 
genannte Fenster enthält. 

Der Film, der vor dem Rildfen 
ster vorbeigeführt vird. liegt durch 
die Oberfläche der mit elastischen 
Druck wirkenden Platte 7 an. Di. 
Fassung 6 des Fensters ist m 
einer herausnehmbaren Fenster 
platte 8 versehen, welche an ihre 
Fläche einen Samtbelag 8a au: 
weist, der die Breite der zu bi 
leuchtenden Oberfläche des Filn 
besitzt, die perforierten Rand r 
des F'ilnis jedoch völlig freilälii 
Der Film wird leicht in Kontal '. 
mit diesem Samt mittels der Plal 
7 gehalten, die mit elastische n 
Druck an der Scharnierklappe 
festgemacht ist. 

Die Druckplatte 7. die auch n t 
Kühlrippen oder einer die Ku - 
wirkurg unterstützenden Vent ■- 
lionseinrichtung versehen st in 
die auf dem Film durch ■ j« 
icntriertc Wärme zu zerstreu n. 
daß der Film durch die hohe T>m- 


peratur während eines Durchganges durch das Fer ‘er 
deformiert oder zerstör: wird. 


Ohne gutes Lieht keine gute Projektion! 

Das wird immer noch viel zu wenig beachtet. Oft werden 
völlig ungeeignete Kohlenstifte für die Lampen der 
Projektionsapparate benutzt, Kohlenstifte, die in 
ihrer Zusammensetzung den zu stellenden Anforde¬ 
rungen bei weitem nicht entsprechen, deren Licht 
deshalb nicht den geeigneten Farbton hat, ja, die 
sogar oft nicht einmal ruhig brennen. F.s ist dann 
kein Wunder, daß auch gute Filme, von denen man 
sich besonders viel versprach, Leim Publikum keinen 
Anklang finden. 

Verwenden Sie daher nur 
die besten Kohlensflfle! 

Wir stellen Kinokohle auf Grund langjähriger Er¬ 
fahrungen her, prüfen sie vor dem Verlassen unserer 
Werke laufend auf ihre Güte und Gleichmäßigkeit 
und arbeiten in unseren Laboratorien ständig an 
ihrer Verbesserung. Unsere Erzeugnisse erfüllen 
alle Anforderungen, die man an Kohlenstifte stellen 
muß, auf das beste. Unter den vielen Arten, die 
wir Ihnen zur Auswahl bieten können, finden 
Sie bestimmt die für Ihre Zwecke geeignetsten. 
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Nummer 1107 


Äfncmnlogtopfi 


Seite 5t 


PATENTSCHAU 

P o s i t i v f i 1 m c für Farben-Kinemalo)|raphie 


Hs rind eine Anzahl Verfahren bekannt geworden, uin 
unlfarbige Filme hcrzustellen, wobei bezweckt wurde. 

I ic Farben möglichst naturähnlich zu machen, ohne dal! 
dieser Zweck jedoch in einer den berechtigten An¬ 
sprüchen genügenden Weise bei Verwendung eines ein- 
clnen Filmes und der Wiedergabe mit einem gewöhn- 
( hen Wiedergabcapparat erreicht worden wäre. Die 
Ime zeigten nämlich auffallend lebhafte oder gar 
l.rciendc Farbcntöpc und verursachten bei der Wieder- 
.-.thc cm dem Auge fast unerträgliches Flimmern. 

Es ist ferner bekannt, daß man einen Negativfilm durch 
■ ucn geeigneten Scnsibilator. z. B. Pinachron-Höchst, für 
• iI<* Farben gleich empfindlich machen kann. Wenn man 
•' nn gemäß der Erfindung des Herrn Franz Müller in 
Krefeld ID R . P. No 439 753) einen so vorhehandellen 
t m hintereinander abwechselnd durch ein rotes und dann 
durch ein grünes Filter beleuchtet, derart, daß das eine 
1 dchtn rot, das nächste grün beleuchtet und in dieser 
\\ eise fortgefahren wird, wobei das Filter beim Rot im 
I zirk aR des Spektrums eine Wellenlänge von 705 
und das Grün im Bezirk hF eine Wellenlänge von 500 
h I. so erhält man einzelne Negativbildchen, welche in 
den verschiedenen Farben eine ganz bestimmte Ton¬ 
abstufung aufweisen. 

V on dem so erhaltenen Negativ wird ein Abzug . ul 
einem einfachen Positlvfilm gemacht. Dir Abzug wird 
dann in der Weise behandelt, daß die Bildchen, welche 
im Negativ durch die rote Filterscheibe aufgenommen 
Wurden, im Korn grün angefärbt werden. Hierbei deckt 


man die grün aufgenommenen Bildchen durch geeignete 
an sich bekannte Vorrichtungen ab. Fline solche Vor¬ 
richtung kann z. B. derart ausgebildet oder hcnul. 
werden, daß man mittels kleiner Schablonen eine . 
isolierten Lack aufsprilzt. Dieses Abdcckcn bewirkt 
daß das Bad. welches die rot aufgenommenen Bildchen 
grün einfärbt, nicht mit den grün aufgenommenen Bild¬ 
chen in Berührung kommt. 

Nach dem Griineinfärben des Korns lärbt man die 
Schicht mit sogenannten Kinofarben (Höchst) derart r.. 1 
ein. daß das vorhin grün eingefärbte Korn blau wird 
Voraussetzung bei diesem Verfahren ist aber, daß das 
grüne Bad derart angeselzt wird, daß d c Schicht je 
nach der Dichte des Bildchens mehr oder weniger ge¬ 
härtet wird. 

Durch die vorgeschriebere Behandlung verwandelt sh 
das Grün in ein leuchtendes Blau. Auf dem mittels Rn 
scheibe erzeugten Bildchen sird also zwei Farben in cb i 
Schicht eingefärbt, nämlich rot (Zinnoberrot| und im Kein 
ein Blau (Cyanblau). 

Das Anfärben der durch Grünfilter aufgenommenen 
Bi de hen geschieht nach dem Aufspritzen des Lacke- 
und nach dem Trocknen dzr so behandelten Schicht au* 
der anderen Seite des Sihichtlrägers unte- Benulzii!i_ 
einer Farbe, welche im Bezirk F des Spektrum« liegt 
und eine Wellenlänge von 487 hat. 

Bei der Wiedergabe wird das auf diese Weise erhal 
lene Positiv ein Bild ergeben, welches den Naturfarben 


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Äincmotogropfi 


Nummer 1107 


fast ähnlich ist. Wem auch relativ kein Schwarz dar¬ 
unter ist, so ergänzt das Blau, welches an Stelle von 
Schwarz sehr dunkel wirkt, dieses vollkommen. Die 
ihrigen Mischfarben, wie gelb, orange, hellgrün und die 
hiervon abgeleiteten Nebenfarhen. werden aus der 
additiven Mischung von rot und grün abgeleitet. Durch 
die Veränderung des schwarzen Korns in den roten Bild¬ 


chen wird auf subtraktivem Wege das Blau zur Geltung 

Durch diese Ausnutzung der additiven Farbenmischung 
kombiniert mit der suhtraktiven Mischung war es in >g 
lieh, mit zwei aufeinanderfolgenden Bildchen, die zu 
einer Farbengruppc gehören, ein Bild zu erzielen, 
welches die drei Grundfarben aufweist. 


Einiges über Filmschonung 

Von Eduard Sichter 


D ie Klagen über schlechte Kopien häufen sich immer 
mehr. Filme, die nur kurze Zeit liefen, sind an¬ 
geschlagen. verregnet und zerkratzt. Es sollte sich jeder 
Vorführer darüber klar sein, daß Filmkopien so sorgfältig 
als irgend möglich behandelt werden müssen. So ist cs 
jedem einzelnen Vorführer nur zum Vorteil, wenn er in 
den Besitz guter Kopien kommt und auch wieder gute 
Kopien abtiefert. Jeder einzelne spart sich unnötige Arbeit 
und hat vor allen Dingen ein gutes, sauberes Bild. Zu¬ 
nächst einmal: wann und wo leidet ein Film? Im all¬ 
gemeinen kann eine Kopie auf dem Projektor wohl kaum 
beschädigt werden, d. h. wenn der Apparat in Ordnung ist. 
Den Apparaten wird jedoch vielfach nicht genügend Be¬ 
achtung geschenkt. Führungs- und Andrückrollen, die 
durch Schmutz und S.aub sief nicht mehr drehen, schleifen 
sich mit der Zeit ab. und dann kratzt die ganze Breite 
des Films an einer Fläche. Dies wird besonders zum 
Nachteil, wenn sich ein Sandkorn oder Schmutz und Staub 
an eine solche stehende, abgeschliffene Rolle setzt und 
den Film dadurch stark zerkratzt Kreuzrollen, deren 
Zähne am Grund eingeschlugen sind (durch längeres 
laufen die Zähne eingebuchtet), führen zu raschem An¬ 
schlägen der Perforation, da der Film in den Kerben der 
Zähne hängen bleibt und bei jedem Bildwcchsel die 
Perforation eingerissen wird. Zu beachten wäre besonders, 
daß Kreuzrollen frühzeitig ausgewechselt oder umgedreht 
werden müssen. Große Filmspulen, die 900 Meter fassen, 
sind unvorteilhafter als Filmtrommeln, die kleiner sind, 
da cm Schluß eines Aktes die Trommel in schnelle Um¬ 
drehung gebracht wird und so die Perforation wesentlich 
mehr beansprucht wird, da große Trommeln zu schwer 
sind. Dazu kommt noch, daß sich der Film zum Ende 
mehr in sich zusammenzieht als bei kleinen Filmspulen. 
Auch muß die Projektion wesentlich strammer gehalten 
sein, um eine große Trommel zum Schluß noch genügend 
aufzuwickeln: auch hierdurch wird die Perforation stärker 
beansprucht. Stecktrommeln können auch zu starken Ver¬ 
regnungen eines Films führen, wenn der Film in der Mitte 


ein größeres Loch aufweist als der Spulenkern der Steel 
trommel. da sich der Film beim Laufen auf den Spulenkv 
fcstzieht. Es genügt dann schon ein wenig Staub, um d ■ 
Kopie zu verkratzen. 

Bei Durchscheinprojektion wäre es ratsam, nicht nur > 
das Hildfenster eine Samtkufe zu sc.zen, sondern auch d 
Stahikufen der Bildfenstertür mit Samt zu bekleben. * 
die Schichtseite lEmulsion) hei Durchschc nprojektion / i 
Objektivseite gesetzt werden muß und durch die Sta' - 
kufen leidet. 

Die leider heutzutage übliche Frequenz von 30 bis 10 
Bildern in der Sekunde schadet nicht nur den Apparat. ', 
sondern auch den Kopien. Die Andrückkufen müssen i 
40 Bildern viel feste.- gegen den Film drücken, um I n 
..stehendes" Bild zu erreichen als bei 20 Bildern in > r 
Sekunde: dementsprechend wird die Perforation auch n- 
s< fern mehr belastet, als die Zähne der Kreuzrolle stärl . r 
an dem Film ziehen, und ein Anschlägen der Pcrforat n 
frühzeitig geschieht. Elektrische Umroller führen auch 
meistens zu schnellem Verregnen der F’lme. da sie iru ist 
zu schnell laufen. Der Film wird nicht fest genug auf die 
Trommel gezogen — und beim Vorführen zieht sich, »ic 
schon erwähnt, der Film auf der Spule fest. Dieses F« -t- 
ziehen geht langsam durch den ganzen Akt hindurch, wird 
gegen Ende des Aktes immer stärker, wodurch ein / er- 
kiatzen unvermeidlich ist. Elektrische Umroller dir en 
nur langsam laufen und müssen an der AbwickrN. iL’ 
stark genug gebremst werden. Wenn jeder Vorführer ich 
darüber klar wäre, welche Mühe und Arbeit es gck. -let 
hat, bis eine Kopie zur Wiedergabe gelangt, so w de 
mancher unter ihnen der P'ilmschonung mehr Beachtung 
schenken. Theaterbesitzer sollten stets darauf achten, -laß 
die Vorführungsapparate stets in bester Ordnung nd. 
Wenn die Verleiher einmal anfangen, energisch vorzugvhen 
und jede Kopie vor und nach dem laufen prüfen und 
jeden geringsten Schaden sich rücksichtlos ersetzen la'-sen. 
eist dann wird wohl jeder einzelne mehr Wert auf die 
Behandlung der Kopien legen. 



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Die deutsche Filmindustrie 
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der Aufnahmen ist sich daher 
jeder klar, daß nur 




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Verwendung findet. — Für 
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Nummer 1108 


Die Aufnahmen unseres ersten Films: 

Der Raub der Sabinerinnen 

Ein Filmlustspiel nach dem Bühnenschwank von Paul u. Franz v. Schönthan 

Manuskript: Franz Schulz und Robert Liebmann / Bauten: Robert 
Neppach Photographie: Willi Goldberger / Autnahmeleitung: 
Fritz Brunn 

REGIE: ROBERT LAND 

haben begonnen. 

Mitwirkende: 


Direktor Striese. ... Ralph Arthur Roberts 

Frau Striese..ida Wüst 

Friedrich William, Strieses Ältester . Teddy Bill 

Tedora Eurydike, Strieses Tochter.Renee KürsJmer 

Professor Gollwitz.Aribert Wäscher 

Frau Professor Gollwitz Trude Hesterberg 

Paula, ihre Tochter.Maria Paudler 

Ria, ein Revuegirl.Ha Meery 

Kommerzienrat Grob. ... Paul Otto 

Emil Grob, genannt Stemeck, sein Sohn, 

Liebhaber der Strieseschen Wanderbühne . . Walter Rilla 

Baisamo, 

Intrigant der Strieseschen Wanderbühne Wolfgang Zilzer 

Rosa, Dienstmädchen bei Gollwitz . . . Camilla v. Hollay 


In Vorbereitung: 

Prinzessin Olala 

Nach der bekannten Operette von Jean Gilbert 

Text von Bernauer und Schanzer 

REGIE: ROBERT LAND 

Verleih für Deutschland: 

Deutsches Lichtspiel-Syndikat, Berlin 

Bereits verkauft für: 

England, Oesterreich, Ungarn, Tschechien 

Anfragen wegen der übrigen Gebiete an: 

Superfilm G. m. b. H., Berlin 

Markgrafenstra^e 21 

Telegramm-Adresse: Haimfilm Fernsprecher: Dönhoff 649 















Seite 4 


Rinctnalogtapty 


DIE DEUTSCHE UKI 


Produktions -Ver ni 


Ein ¥ier-l*lillionen-l*lark-Eiln i 

Der Mann, der lac I 

Ein Heldenlied von Kämpfern in den Wolht i 

Der einsame Adl r 

Der dröDie Fremdenlegionärsfilm aller Zell« i 


Die Hölle der Heimallos« n 


Derdeufsdielvan Mosjouhin Monumenfalfi) n 


Der Präsidt il 


3 Henny Porlen-Lusfspielschlag< r 

Henny Dorier» / Regle: Carl Froel h 

Ein Brigitte Helm-Grotif ihn 

Abwege / Regle : G. W. Da >st 

Ein Olga fschechowaHans Sliiwe-Fi n 

Marler der LI« >e 

Glenn Tryon,der Welfmeisler der Fredihei in 

Der tolle Ozeanflie >er 

Wenn du nicht kannst, lass' mich nal 

Liane Haid Käfe v.Nagy-Sdilagerlusi§p el 

Die Königin seines Her/ n* 

Ein Deutscher Großfilm 

Durchs Brandenburger I° r 

Ein Reginald Denny-Luslspielschlager 

Mein Pappl mii Jane la Verne 

Kltj 


WARTEN SIE NICHT SOLANGE, BIS IHN { 







Nummer 1108 


Seile 5 


VERSAL IN FRONT! 

|um in vollem Gange? 

Ein Eva de Pulli-Großfilm 

Oie Mlllernachlsrose 

Ein Maria Paudler Lusfspielsehlager 

Hin Mädel mit Temperament 

Ein Sensations-Kriminalfilm 

»er Polizeifliegpr 'von Kalilomien 

Ein Conrad Veidi-Film 

Oer seltsame Fall eines Arztes 

3 Eddie Polo Sensationsfilme 

Produktion: DculMiie InlvmnI 

uf der Reeperbahn nachts um halb eins 
Im Nebel der Großstadt 

Geheimpolizisten 

Ein Grefe Mosheim-Film 

Ras Haus in der Rolhausgasse 

laura la Plante, die lusfspielkönigin, in 

Soldatenleben, das beißt ltislicj sein 
Hoppla — Vater sieht’s Ja nicht . . . 

Ein Liane Haid-Film 

Die Dame ln Schwarz 

Ein Reginald DennySchlagerlusfspiel 

^eln Liebster Ist ein Vagabund 

Zwei Hoof Gib$on-Wildwe$f>Schlager 

Wildwestschau 
Der fliegende Cowboy 

1 0 wV S P ,e:| e mit Sonny, Husfcr und Brownle usw. 

1 ■ d w esl-Abenieuer-FIl m c 

fi ( HRE KONKURRENZ ZUVORKOMMT! 














Jahrgang, Nr. 1108 


9 ** 




Berlin, 13. Mai 1928 


VI IN'FACH'BUIT 




u 




ic Verleiher haben auf ihrem Verbandstag be¬ 
schlossen, vor dem 4. August keine neuen hiline 
zuliefern. Lediglich für Berlin wird eine Ausnahme 
lacht, denn hier kann bereits vierzehn Tage früher 
c Uraufführung stattfinden. 

amit ist der Beginn der neuen Spielzeit festgelegt, 
vom 4. August ab wird auch eine ganze Reihe 
rer Bestimmungen endgültig in Kraft treten, die je 

ge bereits in 


Aber nicht nur das Prinzip der Vorauszahlung wird en. 
für allemal durchgeführt, sondern man wird auch einen 
zweiten Schlager nicht mcir gratis erhalten Man wird 
sich dazu entschließen, auch für den zweiten Film im 
Programm einen Betrag zu bewilligen, der bei Prozen¬ 
tualspiel mindestens fünf Prozent betragen muß. was 
sinngemäß beim Spiel zum festen Preis einen Aufschlag 
von einem Fünftel auf den Hauptfilm entspricht. 

driicklich von allen 



nächsten Ta- 
durchgcsctzt 
Jen sollen. 

• runter hefin- 
sich auch der 
hluß. der bis- 
n Süddeutsch¬ 
schon in die 


Seiten erklärt, daß 
diese fünf Prozent 
\ufschlag keine 
Norm sein sollten, 
daß sie nur den 
Mindestsatz dar- 
stcllen, der unter 
allen Umständen 


gan,. n Filmbclrie- 
•>es begründet ist 
und deren Durch¬ 
führung sowohl 
fi.r den Theaterbe- 


den V erleihei 
umgänglich 
"endig ist. 


deutschen Lust¬ 
spieles überhaupt 


führenden 
sehen Verl 
der Meinuni 
neunhundert 


Fachblatt 

seinander- 







Seite 10 


Nummer 1U 



als genug sind und daß die Gesundung des deutschen 
Marktes eng mit der Frage verknüpft ist, ob es gelingen 
wird, die Zusammensetzung des Programms auf eine 
Grundlage zu bringen, die mit den bisherigen Zuständen 
des Bandwurmprograrvns aufräumt. Es ist bezeichnend für 
die ganzen Zustände, daß inan jetzt erst die Filialleiter 
durch einen neuen Revers verpflichten muß, unter keinen 
Umständen gegen Krec it zu liefern. In Zukunft kostet das 
Vergnügen, gegen eine Bestimmung des Zentralverbandes 
zu verstoßen, den Filialleiter 500 Mark, sowie den ganzen 
Betrag, den er an Leit miete erhalten hat. 

Selbstverständlich g.’ht das zu persönlichen Lasten des 
Leiters in dem jeweil gen 
Bezirk und wird unter 
keinen Umständen von 
der Zentrale getragen 
werden. Das wird hof¬ 
fentlich eine gesunde 
Rückenstärkung sein ge¬ 
gen die Wünsche, Be¬ 
schwörungen und Ver¬ 
sprechungen einiger Thea¬ 
terbesitzer, die oft aus 
irgendwelcher Laune her¬ 
aus Kredit in Anspruch 
nehmen, der manchmal 
sogar sich auf eine Frist 
erstreckt, die einfach ver¬ 
wunderlich ist. 

Wer sich einige Zeit 
mit dem Film und seinen 
Wirtschaf tserscaeinungen 
beschäftigt, w.rd viel¬ 
leicht in diesem Zusam¬ 
menhang an die Zeiten 
zurückdenken, wo große 
Aktionen der Theater- 
bcsitzer vom Verleiher 
finanziert werden mußten 
und es auch tatsächlich 
wurden, weil der Ver¬ 
leiher in der Kapitalkraft 
des Theaterbesitzers das 
sicherste Fundament sei¬ 
ner Existenz sah. 

Die Zeiten haben sich 
gewandelt. Der Mehrzahl , P idt dr< 
der Theaterbesitzer geht 

es heute besser wie dem Verleiher. Das liegt daran, daß 
die Inhaber der Lichtspielhäuser es geschickt verstanden 
haben, die ganzen Zeitverhältnisse zu ihren Gunsten aus¬ 
zunutzen. Das ist ihr gutes Recht, soweit es sich im 
Rahmen wirtschaftlicher Erfordernisse bewegt. 

Auch heute hat die Industrie Interesse an einem star¬ 
ken und finanziell tragfähigen Stand der Lichtspielthcater- 
besitzer. Aber sie wünscht, daß diese Erstarkung nicht 
auf Kosten des Verleihs geschieht. Man will, um ein be¬ 
kanntes Wort zu gebrauchen, daß die Kirche im Dorf 
bleibt. 

Von diesem Gedankengang aus sind auch die Beschlüsse 
auf der diesjährigen Verleiherversammlung zu betrachten, 
Beschlüsse, die sicherlich viel gründlicher und genauer 
durchgeführt werden, wenn die Umorganisation des Zen¬ 
tralverbandes beendet sein wird. 

Man hat in der letzten Sitzung die Anstellung eines 
geschäftsführenden Direktors beschlossen. Es wurden 
keine Namen genannt, aber es scheint doch sicher, daß 
die Wahl auf Wilhelm Graf fallen wird, den langjährigen 
und bewährten Führer des Verbandes, der außerdem die 
deutschen Theaterbesitzer genau kennt und mit ihnen 
durch langjährige Arbeit verbunden ist. Die Aufgabe 


dieses geschäftsführenden Direktors wird cs sein, un! 
schadet von den Interessen eines bestimmten Betritt 
die Bestimmungen des Verbandes durchzuführen, i 
kann wirklich korrekt und objektiv nur durch eine ur 
hängige Persönlichkeit geschehen. 

Man wird zum Beispiel für die verschiedenen Monop 
plätze Mindestpreise bestimmen, die nach Gruppen 
ordnet sind, weil sich nämlich herausgcstcllt hat, daß 
Festsetzung eines einzigen Preises für den Ort X. 
praktisch und in vielen Fällen auch ungerecht ist. 

Es ist klcr, daß in jeder Stadt, ganz gleich, ob es s h 
um ein sogenanntes Monopoithcatcr oder um ein Un 

nehmen handelt, das K n- 
kurrenz besitzt, nicht Ic 
Filme gleichen Wert 
ben, also auch nicht le 
gleich hoch bezahlt r- 
den können. 

Diesem Fehler, an m 
bisher alle diesru <g- 
lichcn Beschlüsse ies 
Zcntralvcrbandes s ei¬ 
terten, will der uc 
Tarif, wenn man so > ;en 
darf, abhelfen. 

Er ist sozusagen nur 
eine Ausführungsbe im- 
m ing zum Städtci eal. 
das, wie schon d nals 
ausgeführt wurde, va¬ 
riabel und dehnba; -ein 
muß. wenn es nen 
Zweck wirklich er Hcn 
will. 

Man sah übrigen' lies- 
mal in der Vcrsan- lung 
eine ganze Reih', von 
Herren, die nicht' ioni¬ 
sierte Betriebe vertreten. 
Man hörte in den • »rei¬ 
nen Couloirs, dal! aucli 
diese Firmen die nö¬ 
tigen, richtungg- öden 
Schlüsse annchnn und 
durchführen wollen \ >«1- 
leicht ist das der ' nfang 
zu der vollen ges^ osse- 
nen Einigkeit, du man 
dem Vcrleiherverband genau so wünschen möt W|C 
den Theaterbcsilzem und den anderen Organe ’ n e n 
Allerdings liegt ja die restlose Reorganisation ■ ^ 
endgültige Wiederaufbau des deutschen Film- n 'v'" 
allein in der Hand der Industrie seihst. Man m l'-*“® 1 ’ 
filmpolitischen Betrachtung n»ch dem Beisp 
älteren Cato immer wücder hinzufügen: „Und du l- uS ‘ 
barkcitstcucr muß geändert werden 

Die Wahlen stehen vor der Tür. Der Reichstag tn 
in kurzer Zeit zusammen. Eine seiner ersten Angelegen¬ 
heiten muß die Lustbarkeitstcucr sein. 

Daß diese Behauptung kein Schlagwort ist, •'\" CI> V' 
deutlich die Vorgänge der letzten Tage in FrankrCHj j 

beweisen die neuen Engagements der Amerikaner. » 
sich jetzt nicht mehr auf Stars beschränken. 
auch Schauspieler und Regisseure engagieren ü ,c ‘ 
uns gängige Mittel wäre herstellten, also das, " as 
Sortimenter Brotartikel zu nennen pflegt. ( cn 

Können wir uns gegen diesen \bbau nicht »c r 
weil wir die Leute in unserem Land nicht halten 
tritt wieder ein neuer Abschnitt in der deutschen 1 
Wirtschaft ein, der zu Schäden führt, die so leicht W 
wiedergutzumachen sind. 




Nummer 1108 


Seite 11 


Von Ludwig Sochaczewer. 



er zweite Europäische Lehrfilm-Kongreß im Haag hat 
die leidenschaftlichen Kämpfe gebracht, die zu er- 
a arten waren, aber dann zuletzt doch auch das Kompro- 
’iill. das ohne allzu große Sehergabe gleichfalls voraus- 
uschen gewesen ist. Die Frage war nur und ist noch 
,eute: Wie sieht das Kompromiß aus, wie wird es gehal- 
, n werden, wie sind die deutschen Interessen dabei ge¬ 
ährt? Sichten wir nach diesen Gesichtspunkten das 
tgebnis vom Haag! 

Zum Präsidenten der ..Europäischen Lehrfilm-Kammer 

iltig und amtlich 
eißen wird, ist 
■ n Stelle des Rö- 
■itrs de Fco. der 

• in Amt in dem 
nzen zurücklie- 
nden Jahre nur 
izu gebraucht 
tte, das Werk 
•n Basel zu sa- 
ticrcn, cinDeut- 
her gewählt wor¬ 
den: Direktor 

ilther Günther, 
mr der gcschei- 

• -ten und ge- « 

> ick testen unter 
seren Filmlcu- 
i. der Begrün¬ 
der und Leiter 
der größten dcut- 
" hen Verbrau- 

irorganisation. 
des „Deutschen 
1 bldspiel-Bun- 

iferr de Feo, Der |ap»ni*chc rilminduOnilk- Kaw 

der bekanntlich m “ A,,r * d z * u, * r - ZiU 

ich Präsident 

<: Luce in Rom und voraussichtlicher Präsident des 

1' rnationalen Lehrfilm-Instituts sein wird, ist mit seinem 
I Verständnis zum Ehrenpräsidenten auci der Europa- 
lv ien Lehrfilm-Kammer ausgerufen worden. Seine etwas 
. rs türzte und vorzeitige Abreise aus dem Haag soll. 

"' versichert wird, auf sachliche Gründe zurückzuführen 
5011 und keinen „Abbruch der diplomatischen Rcziehun- 
Sen bedeuten. 

f c beiden Ernennungen zeigen den Ausweg, den man 
gefunden zu haben glaubt. Die Europäische Lehrfilm- 
■v. Hier soll neben dem Internationalen Institut arbeiten, 
vielleicht sogar in seinem Rahmen oder als seine Man- 
t-Aniin. keinesfalls aber gegen das römische Institut. 

Fco selbst hat im Haag erklärt, das römische Insti¬ 
tut habe nur den Ehrgeiz, die politischen Belange 
dcs Kulturfilms wahrzunchmcn. die internationalen 
staatlichen Interessen am Kulturfilm zusammenzu- 
assen. Der Verdacht, daß man in Rom auf dem Wege 
“ er diese Art von Kulturfilmpolitik dennoch den Versuch 
"tuchen wird, ausschließlich das römische Prestige zu 
Propagi crcn und vornehmlich den italienischen Film zu 
^ordern, bleibt natürlich trotzdem bestehen. Die Aufgabe 
er Rasier Lehrfilm-Kammer dagegen soll nicht inter- 
"mal, sondern europäisch sein; man scheint ihr ins¬ 
besondere oder ausschließlich die technischen und päd- 
8°gischen Probleme zugedacht zu haben und Vorbehalten 


zu wollen. Rom. Basel und Paris sollen daneben r 
engerer Fühlung auch mit dem großen Internationalen 
Arbeitsamt in Genf arbeiten. 

So wird denn auch in der wichtigsten Entschließung, d c 
im Haag zur Annahme gelangt ist. das Internationale In-t, 
tut in Rom zur Kenntnis genommen und begrüßt. . - 
wird lediglich der Wunsch ausgesprochen, daß in beson¬ 
ders zu schaffenden Fachausschüssen die sachverständige ■’ 
Fachleute, Verbraucher und Hersteller, gehört werden 
seilen, und die in Basel begründete Lehrfilm-Kammer 
wird ausdrücklich 
beauftragt. die 

Zusammen arbc t 
der n i c h I o ff i 
zielten Orga¬ 
nisationen. die 
sich mit dem 
Lehrfilm befas¬ 
sen. zu organi- 

Natürlich läßt 
diese Entschl.e- 
ßung wie die ge¬ 
samte Einstellung 
der Haager Kon¬ 
ferenz gegenuber 
dem römischen 
Institut noch tau¬ 
send Unklarhei¬ 
ten. So sitzen bei¬ 
spielsweise in 
dem großen „Co- 
mite permanent 
der Lehrfilm- 
Kammer noch 
immer Vertreter 

- i i. ■ i "u i ■— . . . . . —! auch der Regie¬ 

rungen (darunter 
allein zwei deut¬ 
sche Regierungs- 

Vertreter). Die vorgenommene Satzungsänderung läßt zwar 
die Lehrfilmhersteller als gleichberechtigte Mitglieder der 
Kammer gelten, verweist aber ihre Mitarbeit im wesent¬ 
lichen doch an einen besonderen Herstellcrausschuß, der 
anscheinend nur beratende Funktionen haben soll. 

So gut wie gar nicht ist im Haag geredet worden über 
die künftige Innenorganisation des römischen Instituts. 

insbesondere über Art und Umfang der Vertretuhg auch 
der anderen europäischen Staaten, und gerade der füh¬ 
renden Lehrfilmländer, in der Verwaltung dieses Insti¬ 
tuts. Noch weniger hat man von dem Internationalen 
Institut in Paris gehört. 

Weder Herr Luchaire. der Präsident des Instituts für 
geistige Zusammenarbeit, noch Herr Sand, der Leiter des 
Internationalen Filminstituts, waren im Haag erschienen 
Nur die Unterrichtsabteilung des letztgenannten Instituts 
war durch Monsieur Lcbrun vertreten. 

War die Wahl eines Deutschen zum Präsidenten der 
Europäischen Lehrfilm-Kammer ein deutscher Erfolg, der 
zugleich — bei den langjährigen engen Beziehungen zwi¬ 
schen dem neuen Präsidenten (Günther-Berlin) und dem 
alten Generalsekretär (Imhof-Bascl) — der Kammer nun 
endlich auch Bewegungsfreiheit und Aktivität gewährlei¬ 
stet. so ist andererseits ein Antrag, den nächsten Kongreß 
in Berlin abzuhalten, abgelehnt worden. 



Seite 12 


Nummer 1108 


Die dritte 1-uropäische Lehrfilm-Konferenz wird in 
Wien stattfinden, frei'ich erst in zwei Jahren, 1930. 
Die Hersteller ihrerseits wollen den Versuch machen, ihre 
Interessen in einer besorderen Tagung zu formulieren und 
anzumelden, sowohl gegenüber Rom wie gegenüber Basel. 
Und diese Tagung soll schon in der übernächsten Woche 
in Berlin zusammentreten. 

Es wäre interessant gewesen, zu all diesen, wie man 
sieht, nur zum kleinen Te il geklärten Problemen im Haag 
auch die Stellung der deutschen Regie¬ 
rung zu erfahren. Bekanntlich haben diesmal das Reich 
und Preußen auf die Entsendung beamteter Delegierten 
verzichtet und den im Haag vereinigten Schulmännern 
und Herstellern die Eigenschaft der amtlichen Delegation 
..verliehen". Das war, wie vorausgesagt, ein zweifelhaftes 
Geschenk. Die anderer. Länder pflegen die privaten 
Interessenten mit Sitz und Stimme in die amtliche Dele¬ 
gation aufzunehmen, nicht aber diese sich selbst zu über¬ 
lassen und ihnen damit eine Verantwortung aufzubürd.n. 
die sie nicht tragen können. 


Die technischen Beratungen im Haag zielten im wesent¬ 
lichen ab auf die Probleme des internationalen Film- 
austauschcs, auf Anlage einer internationalen Kartothek, 
auf Erörterung des Schmalfilmproblcms und endlich au' 
Förderung der Eigen- (Amateur-) Kinematographie. S • 
viele Probleme, so viele Bedenken und Gefahren! 

Das Hauptergebnis der Haager Konferenz ist jedenfalls 
daß man Zeit gewonnen hat. Zeit, um die Organisation 
und die ersten Arbeiten des römischen Institutes abzu 
warten und zu beurteilen. Zeit auch, um das eigene Werk 
die Basler Kammer, endlich in Arbeit zu setzen, wobt 
nur die Frage zu lösen bleibt, woher die Mittel für 
diese Arbeit genommen werden sollen. 

Der deutsche I^chr- und Kulturfilm wird diese Zeit bi 
sonders zu nutzen haben. Für ihn gilt cs, sich die füh 
rende Stellung zu erhalten, die er in Europa einnimn 
und gegen die. wie sich auch im Haag wieder gezeigt h.> 
von allen Seiten und mit allen Mitteln Sturm gelauft ■ 
wird, aus politischen und wirtschaftlichen Gründen, m 
politischen und wirtschaftlichen Waffen. 


Von unserem ständigen Pariser Berichterstatter 


m letzten ..Kincmatograph" konnte bereits die grund¬ 
legende Änderung mitgeteilt werden, die Herriots 
Filmdekret gefunden hatte. Herr Hays kann den Erfolg 
für sich buchen, was ihm in Amerika sehr nützen wird, 
wo jetzt die Sapiro-Gruppc der Theaterbesitzer versucht, 
sich seinen Diktatiirmaßnahmcn zu entziehen. 

Gewiß hätten die amerikanischen Häuser nicht eine 
Sekunde geschlossen, i n Falle Herriot unnachgiebig ge 
blieben wäre. Aber man ist jetzt auf beiden Seiten 
froh, daß ein Wirtschaftskrieg vermieden werden konnte. 
Der Gang der Ereignisse war folgender: 

Herr Herrin, traf am 30. April in Paris ein und empfing 
sogleich Herrn Hays. Die LInterredung dauerte nicht 
weniger als zweiundcinehalbe Stunde. Diese erste Un¬ 
terredung verlief auf die freundlichste Weise, und Heri 
Herriot versprach Herrn Hays, die Filmkommission am 
Donnerstagmorgen einzuberufen, um die schwebenden 
Fragen zu erledigen. 

Am Donnerstagmorgen versammelte sich die Filmko i- 
mission unter der Führung des Ministers Herrn Herriot. 

Die Herren Hurel, Gallo. Aubert und Delac vertraten 
und verteidigten den Standpunkt der französischen Film¬ 
fabrikanten, die Herren Brezillon und Lussiez taten es 
für die Theaterbesitzer, Bernede und Burguet für die 
Filmautoren und Clouzot und Toulout für die Darsteller. 

Am Nachmittag verließ Herriot die Sitzung und gab 
folgende Erklärungen ab: 

..Herr Hays ist nach Frankreich gekommen, um uns 
die Finwände. die die amerikanischen Firmen gegen unsei 
Filmdekret und seine praktische Ausführung machen, 
hekanntzugehen. Ich erklärte Herrn Hays, daß ich die 
Interessen der französischen Industrien zu verteidigen 
habe, und daß ich deshalb den französischen Film- 
industriellen die Einwände übermitteln werde. Heute 
werden sich die Filmfahrikanten versammeln, um die 
Sache zu ordnen, ohne jedoch die Interessen des natio¬ 
nalen Filmes aufzugeben." 

Diese Sitzung der Kommission fand dann statt. Herr 
Herriot berichtete über seine Unterredung mit Hays und 
erklärte, daß in der französischen Antwort die Rechte 
der französischen Filmindustrie absolut respektiert sein 
müßten. 

Unter der Leitung des Herrn I.umieres wurde die 
Sitzung bis um 4 Uhr nachmittags weitergeführt. Um diese 


Zeit trat die Kommission, die sich aus den obengenanr 1 
Herren zusammensetzte, mit Herrn Hays in Verhindu 
cs waren nun auch die Herren Osso. Leiter der Par; 
Paramount, Lawrence (Metro) und Bavelta (Fox-Fi 
zugegen. 

Die Diskussionen, die stets freundlich blieben. 
sich bis nach 1 Uhr nachts hin. Zwischen den Am 
kanern und den Franzosen kam endlich der bereits 
kannte Akkord zustande 

Am Freilagmorgen wurden nun die Resolutionen . 1 

Minister Herriot unterbreitet, der sie billigte und ur 
schrieb. Das Communique lautet wie folgt: 

„Nach langen Verhandlungen hat die Filmkommi- ' 
folgende Änderungen in seiner Festsetzung vorgenomn ■> 
Artikel VII. 

Jeder Filmhersteller, der Beweise der Herste 
eines Filmes, der als französische Produktion c ' r 

Kategorie anerkannt wird, ablcgt, wird die Möglich il 
erhalten, sieben ausländische Filme in -Frankreich. ^' n 
Kolonien und Protektoraten vorzuführen. 

Jede Person, die Beweise des Verkaufs und der Aus¬ 
beutung eines als französisch anerkannten Films m 
einem Lande, das besonders viele Filme produ rt. 
ablegt, wird als Vorteil die Möglichkeit erhalten. * e * 
fremde Filme in Frankreich herauszubringen. 

Die Zahl zwei kann nicht überschritten werden. , ' sl 
wenn die französische Produktion nach mehreren ,n ‘ 
dern verkauft wird. Die F.lmfabrikantcn können Are 
Einführungslizenzen nach den verschiedenen Ländern 
verteilen. 

Die Filme, die als französische Produktionen z» ’* er 
Kategorie anerkannt werden, werden nur die Hilft* 
dieser Vorteile haben. 

Um die in Kraft tretenden Maßnahmen zu erleichtert*, 
wird der Prozentsatz der Filme, die in diesem Jahr ohne 
Kontingent eingeführt werden können, von 40 Prozen 
auf 60 Prozent erhöht." 

Diese neuen Änderungen wurden von Herrn Ha\s «* 
Namen F'ilmamerikas gutgeheißen. Und so kam der vo 
ständige Akkord zustande, ohne das Dekret zu ändern- 

Es besteht nun in Frankreich das System der Lizenzen- 

Dieses Arrangement hat in Paris jedermann bcfricdijJ 
— selbst Herrn Sapenc. der seine Zubilligung * e 
graphisch aus Marokko sandte. 



.timmcr 1108 


Rinemotogrnpft 


Seite 13 


Von Walther Reich. 



ie ein Damoklesschwert schwebt über der Film- 
fabrikation das Risiko einer ungewollten, zeil- 
i iligon oder gar gänzlichen Einstellung der Aufnahmen. 
I cs infolge Unfalls oder Krankheit eines Hauptdar- 
cllcrs, sei es infolge anderer unvorhergesehener Zwi- 
. hcnfallc. Ein begrüßenswertes Schutzmittel dagegen 
eten die in letzter Zeit, wenn auch erst vereinzelt in 
ufnahmc gekommenen „Ausfallversicherungen". Wäh- 
nd man sich früher mit der persönlichen Versicherung 
s oder der Hauptdarsteller begnügte, gewährt heute 
..Filmhersteller-Ausfallvcrsicherung" dem Fabrikanten 
. n I rsatz für 
den Schaden, 
r ihm bei Un- 
Krankheit 
•‘der Tod eines 
Schauspielers 
t rch Untcrbrech- 
<• i oder gänzliche 
1 .Stellung der 
inahmen cr- 
v ..c hst. 

Kine zweifellos 
' r interessante 
tu 1 wichtige Neue- 
r g, zumal wenn 
m i ihre analoge 
A Wendung auf 
a lere Gebiete 
dir Filmindustrie 
n ' h in Betracht 

v 'o kann sich 
hi 1 e bereits der 
Ti aterbcsitzer 
ib'.n Hinnahme- 
a ti-:.dl infolge der 
f'<'triebsunter* 
hr< 'iung, etwa bei 
Ht iden (>{ J cr Explosionen, versichern. Mil dieser „Aus- 
'• vrsicherungen". die hier als besonders interessante 
Be. piielc angeführt sind, scheinen aber d c neuen An- 
"i lungsmöglichkeiten der Versicherung keineswegs 
ersi hopft, und man muß sich fragen, w arum man sich in 
der gegenwärtigen, wirtschaftlich so kritischen Zeit 
d'i s wichtigen Schutzmittels auch in der Filmindustrie 
nie: längst in viel größerem Umfange bedient. Der 

Grui'd scheint darin zu liegen, daß die derzeitige Hand¬ 
habung der Versicherungen im allgemeinen noch nicht 
die notwendigen Voraussetzungen erfüllt. 

Zunächst befassen sich nur wenige Versicherungs- 
ßesi .schäften mit neuen Zweigen der Filmversicherung. 

auf ungenügende Erfahrung im Filmgeschäfl und 
•"an. ,| n d e Kenntnis des Risikos zurückzuführen ist. So- 
ann zeigt sich in der Praxis, daß in weiten Kreisen der 
ndustrie neben großer Unklarheit über die vielfachen 
i '»windungsmöglichkeitcn der Versicherung eine ebenso 
Äroßc Unerfahrenheit in bezug auf die Abfassung der 
ertrage und die richtige Beurteilung der Prämienhöhe 
«steht. In fatalistischer Überzeugung, daß Schadensfälle 
°ch noch eintreten, wenn man nicht versichert ist, be- 
andelt man die Versicherung als notwendiges Übel und 
fehlet das Hauptaugenmerk auf das Herabdrücken der 
r *n>ien. Dagegen wird der umständliche, verklau- 
uherlc Wortlaut der Versicherungsbedingungen — die 
«Sache schon so mancher Streitigkeiten — stillschwei¬ 


gend als nun einmal dazugehörig akzeptiert, häufig wohl 
mit dem unheimlichen Gefühl, daß doch irgendwo cm 
..Hintertürchen” für die Versicherung offen geblichen ist 

Dieses ..HintcHürchengefühl“ ist noch immer ziemlu! 
weit verbreitet, obwohl ihm auf Grund der Praxis jede 
Berechtigung abgesprochen werden muß. Es hat sein 
Ursache, wie schon erwähnt, in der undurchsichtigen, 
verschiedenartige Auslegungen zulassenden Fassung der 
Policen, die ihrerseits wiederum auf der zu geringen Ver¬ 
trautheit der Versicherungsgesellschaften mit der Materie 
und der dadurch bedingten Unsicherheit beruht. Mari 
Jlcht wohl nicht 
fehl in der An¬ 
nahme. daß viel¬ 
fach eine >u 
hohe Prämienbe¬ 
rechnung auf das 
Konto sachlich r 
Uncrfahrenheit ;:u 
setzen ist. 

Auch die ein¬ 
gehende Untersu¬ 
chung der Scha¬ 
densfälle — an 
und für sich nicht 
nur ein gutes 
Recht, sondern so¬ 
gar eine Pflicht 
der Versicherungs¬ 
gesellschaften 
wird aus den 
gleichen Gründen 
häufig übertrieben 
engherzig geführt 
und daher als schi¬ 
kanös empfunden. 

Die heute üb¬ 
lichen Verträge 
geben sowohl hin¬ 
sichtlich ihrer Fassung, als auch hinsichtlich der Prämien 
Festsetzung ein getreues Abbild der beiderseitigen Un¬ 
sicherheit. Selbst die Verträge großer Konzerne, bei 
denen der Ujmfang der Versicherungen einen Spczial- 
hearbeiter erfordert, bilden häufig keine Ausnahme 
hiervon. 

Daß es demgegenüber durchaus möglich ist. in jeder 
Hinsicht klare Verträge zu schaffen, sei hier an dem 
praktischen Beispiel einer Ausfallversicherung gezeigt. 
Eine hiesige Filmfirma mußte die Aufnahmen für einen 
Film infolge eines Unfalls der Hauptdarstcllerin vier 
Wochen unterbrechen. Durch Versicherungsvertrag war 
sie gegen einen solchen Fall in der Form gedeckt, daß 
ihr der gesamte durch die Unterbrechung verursachte 
Schaden zu ersetzen war. Falls eine Beendigung der 
Aufnahmen überhaupt unmöglich gewesen wäic, hätte 
der Ersatz der gesamten, bis dahin für den Film aufge- 
wendeten Kosten erfolgen müssen, und zwar vom ersten 
Aufnahmetage an. Dank absolut eindeutiger Fassung 
des Vertrages wurden alle Formalitäten von der An¬ 
erkennung bis zur Auszahlung des namhaften Betrages 
innerhalb weniger Wochen durchgeführt, obwohl ein 
gerade in derartigen Fällen so heikler Punkt wie die 
Schadensfestsetzung zu endlosen Debatten hätte führen 
können. 

Der Vertrag wurde also den Interessen des \ er 
sicherten in denkbar möglichem Ausmaße gerecht; 


Seite 14 


Nummer 1108 



um so interessanter ist die Feststellung, daß der Vertrag 
trotzdem im Vergleich mit enem gleichartigen Vertrag 
einer der ersten Versicherjngsgesellschaftcn der Welt 
zwei wesentliche Vorteile aifwies: 

Zunächst sieht der deutsche Vertrag die volle Zahlung 
vom ersten Aufnahmetag an vor; dagegen hat der Ver¬ 
sicherte hei der erwähnten englischen Gesellschaft in 
jedem Schadensfälle einen vertraglich festgesetzten Be¬ 
trag auf sein ausschließliches Risiko zu übernehmen. So¬ 
dann stellte sich 
die Prämie im 
deutschen Vertrag 
auf weniger als 
die Hälfte gegen¬ 
über dem eng¬ 
lischen Vertrag 

Von vitaler Be¬ 
deutung und da¬ 
her auch allge¬ 
mein üblich ist 
die Versicherung 
der Filmnegative. 

Daß auch aut 
di sein Gebiete 
bii gegenseitigem 
Verständnis Fort¬ 
schritte erzielt 
werden können 
und auch hier und 
da bereits erzielt 
worden sind, ist 
von allgemeinem 
Interesse. 

In einem mir be- BETTY BALFOUR 

kannten derartigen in ..Champagner- (Verleih 

Versichcrungsver - 

trag, den erste Gesellschaften gezeichnet haben, tritt für 
abhanden gekommene oder nicht heizubringende Scha- 
densbclege die eidesstattliche Erklärung des Versiche¬ 
rungsnehmers als vollgültiger Ersatz ein! Ein solches 
Zugeständnis an den Versicherten bedeutet sicherlich 
einen großen Fortschritt, beruht aber andererseits natür¬ 
lich auf gewissen Voraussetzungen, die nicht immer ge 
geben sein werden. Auch ip vorgenanntem Falle steht 
die Prämie trotz weitest gehender Deckung des Ver¬ 
sicherten unter den bislang gültigen Sätzen. 


Im Interesse beider Parteien scheint mir also eine Re¬ 
form der hei 1 ': vorwiegend im Gebrauch befindlichen 
veralteten Verträge notwendig. Wird die Police zu einem 
klaren eindeutigen Schriftstück und halten sich die 
Prämiensätze innerhalb zeitgemäßer, beiden Teilen ge¬ 
recht werdender Grenzen, so sind alle Voraussetzungen 
gegeben, die weitgehenden, ständig erweiterten und zu 
erweiternden Vcrsichcrungsmüglichkeiten restlos auszu¬ 
nutzen und die Versicherung zi< dem zu machen, was sic 
sein soll und 
11 11 'I kann : das wert¬ 

vollste Schutzmit¬ 
tel gegen Nach¬ 
teile und Schä¬ 
digungen. denen 
die Filmhcrstel- 
lung und Film¬ 
verwertung stän¬ 
dig ausgesetzt ist. 

Amerika bietet 
genügende Bei¬ 
spiele iür die 
mannigfaltigen An¬ 
wendungsmöglich - 
keiter. der Ver¬ 
sicherung; und die 
anerkannte Lei¬ 
stungsfähigkeit 
unserer deutschen 
Vcrsichcrungs-Un- 
tcrnchmcn gibt di> 
Gewähr, daß siel 
auch bei uns 
Deutschland d 1 
■ nd jean bradin Versichertng zu 

udi.imi /•*<». Br,i'.h iKirrmaii.Mi der gleichen un 

wirksamen Wal' 

gegen wirtschaftliche Gefahren ausgeslalten läßt. I 
würde zu weit führen, das reichhaltige Thema n. 
eingehender und erschöpfender zu behandeln. Die' 
Artikel soll vielmehr nur eine Anregung und, neben d* 
Feststellung vorhandener Mängel, ein Hinweis sein 
die neuen Wege und Perspektiven, die sich der Ei 
Versicherung öffnen. 

Die Nutzanwendung zu ziehen, sollte nicht sch'- 
sein, sobald man sich auf beiden Seilen etwas intens 
mit der Materie beschäftigt. 


Von unserem Wiener J. J. - Korrespondenten. 


Gegenüber der früheren konsequenten Ablehnung des 
Urauffiihrungs- und Monopolspielens durch die Wiener 
Lcihanstaitcn hat das Vorbild des großen Jannings-Erfol- 
ges die Wendung zum Extrem veranlaßt. Seit acht 
Wochen wird in dem zu einem Uraufführungskino unge¬ 
stalteten ..Schweden-Kino“ der Paramount-Film „Der 
Weg allen Fleisches" vor ständig ausverkauftem Hause 
gespielt. Da nun gute Geschäfte am leichtesten zur 
Nachahmung ancifern, versucht man jetzt an allen Ecken 
und Enden Uraufführungstheater zu schaffen. Da in 
Wien keine neuen Kinos eröffnet werden können, behilft 
man sich zunächst mit den bestehenden und ist auch in 
der Wahl der Monopolfilmc nicht besonders rigoros. Das 
Münchsted (-Kino im Prater spielt den Russen-Film „Die 
von* der Straße leben“, das Flotten-Kino in der Maria¬ 
hilfer Straße in europäischer Uraufführung den M.G.M.- 
Film „Anna Karenina“ mit Grete Garbo und John Gil¬ 
bert, das Ufa-Zentral-Kino „Natur und Liebe“ und das 
Schäfferkino in der Mariahilfer Straße unter dem Titel 


„Die Märtyrerin auf dem Königsthron“ den alten K ,m * 
gin-Luise-Film mit Hansi Arnstädt in der Titelrolle 
Ganz eigenartig sind auch unsere Filmzensurverl'ült- 
nisse in den einzelnen Bundesländern. Jede Film/» ' lir 
ist bei uns bekanntlich abgeschafft; als ein Landes!' ‘ iP 1 * 
mann in Nichtbeachtung dieses Beschlusses der österrei¬ 
chischen Nationalversammlung zweimal den Ycrsuc 
machte, sie in seinem Wirkungsbereiche wieder c inzu¬ 
führen, wurde ihm über Beschwerde an den Verfassungs¬ 
gerichtshof dies ziemlich energisch abgewunken. Aber 
das betreffende Bundesland, das anscheinend ohne e " 
sur nicht auskommen kann, fand eine neuartige 
da die Landesregierung selbst die Kinolizenzen ’ 

so veranlaßte sie die Kinobesitzer zur „freiwilligen Ei ^ 
zensur. Falls nämlich ein Kinobesitzer sich gegen c * 
solche „freiwillige” Zensur auflehnt, überprüft i*" 11 ' 

Landesregierung im Rahmen der ihr zuslehendcn an 1 
weitigen Rechte seine sittliche Eignung zur Wiedcrcr » 
gung der Kinokonzession. 






mmcr 1108 


Seite 15 


Von Dr. Hellmut Friedcnunn, Rechtsanwalt in Berlin. 


m 7. Mai sind in Rom die Vertreter der beteiligten 
Staaten zur Neurevision der sogenannten Berner 
i rcinkunft zum Schutze von Werken der Literatur und 
K äst zusammengetreten. Zum dritten Male seil ihrem 
B teilen soll dieses im Jahre 1886 geschaffene internatio- 
n. Abkommen geändert, dem Stande der Entwicklung 
epaßt werden. Die letzte Revision fand auf der Bcr- 
r Konferenz im Jahre 1908 statt. Seitdem hat das lite- 
r. sehe und künstlerische Urheberrecht, das in der Ber- 
r.i Konvention seine zwischenstaatliche Regelung gefun- 
c!' k hat, außerordentliche Wandlungen durchgemacht. Die 
sc . . iftstellcrische und künstlerische Produktion hat ge- 
»• ig zugenommen. Die Mittel, durch welche die Gci- 
s: Erzeugnisse den breiten Massen zugänglich gemacht 
w. Jen, haben eine ungeahnte Ausdehnung und Vervoll- 
L mnung erfahren. Die mechanischen Musikinstrumente, 
i > nders die Sprechmaschinen, haben in erheblicher vtr- 
hi rtcr Technik selbst in den Heimen der unbemittelten 
k sen Eingang gefunden. Die Filmproduktion, die 1908 
fa noch in den Kinderschuhen steckte, hat sich zu einer 
W Industrie entwickelt und ganz neu ist die Radio¬ 
pi'. ic auf den Plan getreten, um erfolgreich mit den be¬ 
ste nden Formen der Gedankenübcrmittlung zu wett¬ 
eifern. 

mit sind zahlreiche, bisher unbekannt gewesene ur 
hei irechtliche Probleme aufgetaucht. Ihre Losung ist 
lei eise schon in den neueren Urhcbcrgesttzgebunger 
'»i .illem Italiens, Polens, Finnlands, Tschechoslow.mei 
uni Portugals in Angriff genommen worden. Nun will 
ma .,n sic auch auf dem Boden der internationalen Gc- 
f *t bung herangehen. Man bemüht sich, die Lücken, 
die n dem Berner Vertragsgebäude noch immer klaffen, 
•■u- iillen, vorhandene Unklarheiten zu beseitigen. 

I der hat sich die Hoffnung, daß die Vere nigten Staa¬ 
ten ,.i n Nordamerika und die (mit Ausnahme von Bra- 
ilu der Konvention ebenfalls noch nicht angeschlosse¬ 
nen udamerikanischen Staaten der Berner Vertragsge- 
mei chaft vor der Romkonferenz beitreten würden, trotz 
lir Irigen Bemühungen der angesehensten amerikani¬ 
scher Urheberrcchtsspczialisten nicht verwirklicht. Sicher¬ 
lich . or w ird ein erfolgreicher Ausgang der Verhandlungen 
>n R. m die Erreichung des sehniiehst erstrebten Ziels der 
^cre. iigung sämtlicher Kulturstaatcn der Walt im Rah- 
mcn der Berner Übereinkunft erheblich fördern. 

Die deutsche Reichsregierung hat den in Rom zu be- 
'salti. nden Aufgaben seit langem erfreuliches Interesse 
und \ erständnis entgegengebracht. Seit Monaten erör¬ 
tern \ ertreter der Reichs- und Landesbehörden zusam¬ 
men mit einem im Reichsjustizministerium tagenden Aus¬ 
schuß, der von dem Verein für gewerblichen Rechtsschutz 
aus auftragten der beteiligten Interessentenkreise und 
1 "Stilen Sachverständigen gebildet worden ist, die Hal- 
j-* n ß. die das Deutsche Reich in Rom cinnchmen wird. Die 
■skusEionen gehen von ausführlichen Referaten aus, die 
p. er die einzelnen Materien erstattet worden sind. Über 
■huret, ht wurde das Referat von Rechtsanwalt Dr. Wen- 
»*!. Goldbaum, ein Korreferat von dem Verfasser dieser 
eilen gehalten. Diese sowie alle übrigen Berichte sind 
™ einem im September 1927 erschienenen Sonderheft der 
*-e‘tschrift für Gewerblichen Rechtsschutz und Urheber- 
rcc ht zum Abdruck gelangt. 

yPj* Filmindustrie ist an den in Rom bevorstehenden 
< *n >ai >dlun g cn lebhaft interessiert. Das Filmrecht ist zum 
lieh 0 "^ ci * Urheberrecht und infolge der weltwirtschaft- 
_y en Verflechtung des Filmproduktionsprc.zesses und 
er triebes auf internationale Regelung angewiesen. 


Zu den wichtigsten und am heißesten umstrittenen Be¬ 
rn tungsgegenständen der Romkonferenz wird aller Wahr¬ 
scheinlichkeit nach die Dauer des Urheberschutzes ge¬ 
hören. Artikel 7 der bestehenden Berner Übereinkunft 
bestimmt: 

„Die Dauer des durch diese Übereinkunft gewährten 
Schutzes umfaßt das Leben des Urhebers und fünfzig 
Jahre nach seinem Tode", 
fährt aber fort: 

„doch richtet sich für den Fall, daß diese Dauer nicht 
gleichmäßig von allen Verbandsländern angenommen 
sein seilte, die Dauer nach dem Gesetze desjenigen 
Landes, wo der Schutz beansprucht wird; sic kann aber 
die in dem Ursprungslande festgesetzte Dauer nicht 
überschreiten. Die Vertragsländer sind da¬ 
her nur in dem Maße verpflichtet, die 
Vorschrift des vorhergehenden Ab¬ 
satzes zur Anwendung zu bringen, wie 
sich dies mit ihrer inneren Gesetzge¬ 
bung in Einklang bringen laß t." 

Auf Grund dieses Vorbehalts haben verschiedene \ cr- 
bandsländer, und zwar außer Deutschland auch Bulgarien. 
Danzig, Japan, Österreich, Schweden und Schweiz, die 
dreißigjährige, Haiti und Liberia sogar die zwanzigjährige 
bchutzfrist heibehalten. In Rom will man nun versuchen, 
die fünfzigjährige Frist obligatorisch und damit zur Ein- 
'citsfrist zu machen. Das Für und Wider dieser Bestre¬ 
bungen ist in Literatur und Presse so vielfach und aus¬ 
führlich erörtert worden, daß ich mir ein näheres Ein¬ 
gehen darauf ersparen kann. 

Die deutsche Filmindustrie ist an der Beibehaltung des 
vorhandenen Zustandes interessiert. Die Verlängerung 
der Schutzfrist von 30 auf 50 Jahre in Deutschland würde 
zwar den Urheberschutz deutscher Filme in zeitlicher 
Hinsicht verstärken. Praktisch ist das jedoch ohne Be¬ 
deutung, da ein so auf Aktualität und Zeitgeschmack ein¬ 
gestelltes Geisteserzeugnis wie der Film nach Ablauf von 
dreißig Jahren seit dem Tode seines Urhebers doch nicht 
mehr auswertbar ist. Auf der anderen Seite würde ab- r 
die Verlängerung der gcsetz ichen Schutzdauer die Mög¬ 
lichkeit, ältere Literaturwerke frei zu verfilmen, stark 
beeinträchtigen. Dieser Nachteil wird dadurch, daß bei 
der längeren Schutzfrist der einzelne Filmfabrikant öfter 
als bisher in die Lage kommt, sich an Dichtweiken ver¬ 
gangener Zeiten ein ausschließliches Verfilmungs¬ 
recht zu sichern, nicht aufgewogen. Dies um so weniger, 
als bei der Verfilmung aller S'offe das Filmwcrk ohnehin 
sein Gepräge weniger durch die Originalhandlung als 
durch die modernisierte Zurichtung derselben empfangen 
wird, diese Zurichtung aber einen besonderen (zeitlich 
durch die Lebensdauer des Filmschöpfers bestimmten) Ur¬ 
heberschutz auch dann genießt, wenn das bearbeitete 
Werk bereits gemeinfrei ist. 

Unter den sonstigen Abänderungsvorschlägen, die sich 
auf die allgemeinen, nicht speziell filmrechtlichen Bestim¬ 
mungen der Berner Übereinkunft beziehen, verdient noch 
der Antrag auf Streichung des bisherigen Artikels b er¬ 
wähnt zu werden. Diese Vorschrift gewährt den keinem 
der Verbandsländer angehörigen Urhebern für diejenigen 
Werke, die sie erstmalig in einem Verbandslandc veröf¬ 
fentlichen, den gleichen Urheberschutz wie den Bürgern 
des Veröffcntiichungslandes. Zutreffend wird dies als ein 
nicht zu rechtfertigendes Entgegenkommen an die ver¬ 
bandsfremden Urheber bezeichnet. Auch die Filmindu¬ 
strie hat keinen Grund, sich für den Schutz solcher Ur¬ 
heber einzusetzen, deren Heimatstaat den Angehörigen 
der Verbandsstaaten keinen Urheberschutz gewährt. 




Seite 16 


Nummer 


11( 


Nächst der Frage der Schutzdauer wird in Rum wühl 
die Abschaffung der sogenannten Zwangslizenzen für me¬ 
chanische Musikinst!umente am meisten im Mittelpunkt 
der Debatte stehen. Die Berner Übereinkunft geht grund¬ 
sätzlich davon aus, daß dem Urheber musikalischer Schöp¬ 
fungen auch die ausschließliche Befugnis zustcht, die Über¬ 
tragung seines Werkes auf mechanische Instrumente 
(Sprechmaschinen, Selbstspiclklaviere, mechanische Or¬ 
geln, Leierkästen usv.J sowie die Ausführung mittels sol¬ 
cher Instrumente zu gestatten. Bei Schaffung der ent¬ 
sprechenden Bestimmung bestand jedoch in verschiedenen 
Verbandsstaaten das sogenannte System der Zwangslizen- 
/en, wonach der Urheber eines Tonwerkes, wenn er einem 
anderen das Recht zur Vervielfältigung zum Zwecke musi¬ 
kalischer Wiedergabe des Werkes eingeräumt hat, jedem 
Dritten das gleiche Recht gegen angemessene Vergütung 
zugestehen muß. Da eine Einigung über die Abschaffung 
der Zwangslizenzen nicht zu erzielen war, so wurde den 
Verbandsstaaten (in Artikel 13 Absatz 2) das Recht Vor¬ 
behalten, die Zwangs izenzen für ihr Gebiet durch die 
innere Gesetzgebung einzuführen bzw. aufrechterhalten. 
Deutschland hat von dem Vorbehalt Gebrauch gemacht 
und die Zwangslizenz gesetzlch festgelegt. Das Institut 
der Zwangslizenz wird von der Mehrzahl der Kompo¬ 
nisten und Musikverleger scharf bekämpft, von der ln- 
strumentenindustrie ebenso entschieden verteidigt. Die 
Filmindustrie hat im Hinblick auf die Verwendung von 
mechan.sehen Instrumenten bei Wiedergabe der Kino¬ 
musik und bei dem sprechenden F'ilm ein Interesse an der 
Beibehaltung der Zwanglizenzen, weil deren Beseitigung 
trotz aller gegenteiligen Versicherungen zu einer Mono¬ 
polisierung der mechanischen Musik und damit zu einer 
Verteuerung des Musikkonsums führen würde. 

Wenden wir uns nun zu den eigens den Film betreffen¬ 
den Normen der Berner Konvention, so wird man zu¬ 
geben müssen, daß die einzige Vorschrift, die gegenwär¬ 
tig den Film behandelt, Artikel 14, ar. mancherlei Unklar¬ 
heit krankt. Die Bestrebungen, die darauf abzielen, diese 
Unklarheiten gelegentlich der Romkonferenz auszumer¬ 
zen, verdienen daher grundsätzliche Billigung. 

Klarzustellen wäre zunächst, daß Filme von schöpferi¬ 
scher Eigenart als Literaturwerke geschützt wer¬ 
den. Zur Zeit ist noch streitig, ob solche Erzeugnisse ur¬ 
heberrechtlich als Werke der bildenden Kunst oder als 
literarische Werke zu behandeln sind. Die Frage ist orak- 
lisch wichtig, weil nur im letzteren Falle die unbefugte 
Wiedergabe der Filmhandlung in nichtbildlicher Darstel¬ 
lung, z. B. in Form einer sogenannten Filmnovelle oder 
durch vorzeitige Inhal’.smittcilung, eine Verletzung des 
Urheberechts am Film darstellen würde. 

Ob und wie die nief tschöpferischcn Filme geschützt 
werden, d. h. die Filme, die nicht, wie Artikel 14 in 
recht unglücklicher Ausdrucksweise erfordert, „durch die 
Anordnung des Bühnenvorganges oder die Verbindung 
der dargestellten Begebenheiten" — „die Eigenschaft 
eines persönlichen Originalwerkes" besitzen, ist in der 
Berner Übereinkunft nicht gesagt. Man nimmt überwie¬ 
gend an, daß solche Filmwerke (Landschafts-, Begehen- 
licitsfilme usw.) zum mindesten den inhaltlich und zeitlich 
schwächeren Photographieschutz genießen. Es erscheint 
jedoch angezeigt, dies mit klaren Worten im Artikel 14 
zum Ausdruck zu bringen, da von manchen Seiten sol¬ 
chen nichtschöpferischen Filmen überhaupt die Schutz¬ 
würdigkeit abgesprochen wird. 

Zweifel bestehen auch über den Träger des Urheber¬ 
rechts am Film. Artikel 14 der Berner Konvention spricht 
zwar von dem Urheber des Films, sagt aber nirgends, 
wer darunter verstanden ist. Das hat nun ebenso wie im 
Bereich des deutschen Urheberrechts, das dieselbe Lücke 
aufweist, zu lebhaften Kontroversen Anlaß gegeben. Es 
sind alle möglichen an der Filmherstellung beteiligten Per¬ 


sonen als Urheber bzw. Miturheber des Filmwerkes i 
zeichnet worden. Mehrere ausländische Gesetze, \ 
beispielsweise das italienische, polnische und tschechisi 
verteilen das Urheberrecht unter den F'ilmfabrikanten u d 
seine Mitarbeiter. Die herrschende Meinung betra.l t 
(ebenso wie auch für das deutsche Recht) den Filmh 
steiler als den alleinigen Urheber. Die theoretische R 
tigkeit dieser Auffassung ist stark zu bezweifeln, da. 
her V'enigstens, die persönliche, schöpferische kiins 
rische Leistung als ein notwendiges Element des Urhe. r- 
begriffes engesehen wurde, der Filmhersteller in a er 
Regel abc- eine solche Leistung nicht vollbringt, 
praktischen Gründen wird man indessen, aller theo ti¬ 
schen Bedenken ungeachtet, für die Anerkennung es 
Filmherstellers als alleinigen Urhebers des Films c: tu- 
treten haben. Eine gerechte Verteilung des Urhebern its 
unter die mitschaftenden Kräfte ist kaum möglich. in 
derart zusammengesetztes Urheberrecht würde übt ics 
zu Mißlichkeiten und Komplikationen führen. Soll >cr 
nur einer Urheber des Films sein, so muß die Wai juf 
den Filmhersteller fallen. Denn von ihm geht die s >p- 
fcrische Initiative aus, in ihm verkörpert sich der Pr' uk- 
tionswille, unter seiner organisatorischen, techn. icn 
und kaulmännischcn Oberleitung sind die Kräfte ver igt. 
aus deren Zusammenarbeit der Film hervorgeht, Ei teh* 
über dem Ganzen, während alle anderen nur Teil heit 
leisten. 

Es erscheint unerläßlich, daß die Rechtsstellun des 
Filmfabrikanten durch eine positive Bestimmung der 
Berner Übereinkunft festgelegt wird. Die Rechl^ nhcit 
und Rechtssicherheit werden auf das äußerste gel Jet. 
wenn man die grundlegende Frage, wer der Urheh des 
Films ist, weiterhin in der Schwebe läßt und es den 
einzelnen \ erbandsstaaten ermöglicht, sich für d: nige 
Auffassung zu entscheiden, die ihnen am genehms n ist 
Wird dem Filmfabrikanten das Urhet-errech: zui ar.nt. 
so liegt darin die stillschweigende Bejahung der i nfa l- 
äußerst strittigen (und für das geltende deutsch' Kecht 
zu verneinenden) Frage, ob auch Aktiengesellst ücn. 
Gesellschaften mit beschränkter Haftung und son? ge ju¬ 
ristische Personen des Privatrechts Urheber de t ilw* 
sein können. Denn der Filmunternehmer ist ne lutage 
nur in den seltensten Fällen eine natürliche Einzc ersen. 

Auf die juristische Person paßt nun aber die \ --hri!' 

der Berner Konvention, wonach die Schutzfrist ' 1 

des Urhebers an rechnet, nicht, denn die juristisct n Per¬ 
sonen sterben nicht. Es bedarf also einer neuen 'estiw- 
mung über die Schu .».daucr für juristische Person. j*® 
praktischsten wird dieselbe dahin lauten, daß - ‘ rl> 
mit der Veröffentlichung des Werkes beginnt. 

Von den Autoren und ihren literarischen und i“ risll ‘ 
sehen Wortführern, welch letztere unter den 1 rh * b ?T 
rechtsjuristen wohl die Mehrzahl bilden, w ird ein - i “* ur 
eingetreten, als Gegengewicht gegen das alleinige i rheber 
recht des F'iimhcrstcll* s den schöpferisch m :tätige" 
Personen, besonders dem Manuskriptverfasser r 'd 
gisseur sogenannte PersönEchkeitsrechte oder, wie 
Franzosen sagen, droits morales einzuräumen un< * d' 
in der Berner Übereinkunft zu verankern. Diese Be 
nissc sollen sich in drei Richtungen äußern: In c * ^ 
gewissen Mitbestimmung bei der Gestaltung des i-ilms. 
einem Verbot wesentliche- und nicht unbedingt n0 **V 
diger Änderungen; in dem Anspruch auf wcitge c 
Nennung des Namens in dem Film selbst und seinen 
kündigungen. 

Sicherlich werden diese Autorenwünsche auf der ^ 
konferenz von verschiedenen Seiten, namentlich von ^ 
französischen Delegierten, eifrig unterstützt werden. 
so entschiedener muß die Filmindustrie ihnen i“ :. , 
entgegenzusetzen. (Schluß erste Seile Kl. Notiz 







































Seite 18 


Nummer 11 >8 


Fabrikat: Sascha-Film 

Verleih: Bezirks-Verleihe 

Manuskript: Nach einer Novelle von A. Engel 

Regie : Gustav Ucicky 

Hauptrollen: Dolly Davis, Igo Sym, Hartniann 

Länge: '249 Meter. 7 Akte 

Uraufführung: "itania-Palast, Steglitz 


Fabrikat: Patamount 

Verleih : Parufamct 

Regie : James Gruze 

Hauptrollen : Charles Farrel, Esther Ralston. 

Wallace Beery, George Bancroft 
Länge: 2762 Meter. 10 Akte 

Uraufführung: Ufa-Pavillon 



lescr Titel, der gai zu sehr nach Kientopp klingt und die 
schlimmsten Erwartungen wachwerden läßt, ist glücklicher¬ 
weise schlechter als der Film, der zwar die typischen Fehler 
aller Wiener Erzeugnis;c hat. aber trotzdem ein ganz brauch¬ 
barer Spielfilm ist. Der liauptlehlcr liegt darin, daß die Hand¬ 
lung nach Spanien verlegt wurde, ohne daß sie auch nur das 
geringste mit die¬ 
sem Lande zu tun 
hatte. Der Re¬ 
gisseur Gustav 
Ucicky kennt sich 
zudem in Wien und 
weiterer Umgegend 
ltschicden besser 
aus als am Man- 
zanarcs oder in 

Barcelona so daß 

er eigentlich nichts 
tat. um reine Dar¬ 
steller wie Spanier 
wirken zu lassen, 
sondern sie ihrem 
eigenen, mitunter 
recht fragwürdigen 
Stil spielen zu 
lassen. 

Die Idee des Fil- 

mes ist nett, die 

drehbuchmäßige 
Ausführung dagc- 
gen einfallslos und 
dilettantisch. Eine . 

I ruppi Wiener Ma¬ 
deln sitzt aut der 

Tournee eines Ta- ' ~ — 1 ■ 

ges ohne Imprc- ES'HER I 

sario und Geld da. I» -Schlacht.chl 

So etwas kommt 

vor Die netteste von ihnen brauchte nun nichts zu tun. als mit 
einem reichen spanischen Lebemann zu soupieren. Aber in den 
Filmen sind die Tanzgirls so ergreifend anständig, daß sie in 
Wirklichkeit jeden Mann langweilten, geschweige denn, wie auch 
hier wieder, sinnlos verliebt zu machen. Man braucht darüber 
nicht mehr zu reden, dieser Umstand scheint für den Film 
ebenso unausrottbar zu sein, wie die nun folgende Geschichte, 
daß solche Tänzerinnen schließlich doch an edle aristokratische 
Liebhaber geraten, die nicht minder edel sind weil sie 'aus den 
Filmbildern zu erraten, eine andere Tätigkeit nioht aufweisen 
können. Vielleicht, daß so etwas in der Provinz und in kleinen 
Kinos noch gefällt. In einer Stadt, wie Berlin, herrscht ja nicht 
nur ein Geschmack: auch in. New York haben die einzelnen 
Stadtviertel ein ganz verschiedenes Filmprogramm. 

Die Besetzung war gut zu nennen. 

Für den schurkischen Lebemann hatte man sich Rudolf Klein- 
Kogge verschrieben, den die Schablone ja leider zu solchen 
Rollen zwingt. Aber er sollte sein Talent nicht auf diese Weise 
verkümmern lassen Er kann viel mehr, als Darsteller von 
Schurken sein. 

Dolly Davis, das reizende Madel, ist eine temperamentvolle 
schöne Erscheinung. Aber man glaubt ihr eher sportliches 
Training als Herz und Gemüt. 

Paul Hartmann, durch seine Tätigkeit in Wien dem deutschen 
Film entfremdet, erfreute wieder durch sein diskretes Spiel. 

Igo Sym, der ein brauchbarer Filmschauspieler sein könnte, 
müßte eben einmal in Regiehände kommen, die ihn zurecht¬ 
kneten. — So. wie er jetzt filmt, geht cs nicht. 


as die Paramount hier in Filmbilder gekleidet hat. i an 

sich bildwirks.im, gibt Gelegenheit zur Entfaltung _ Iler 

Massen ausgezeichneter historischer Dekorationen, läßt ine 
Seeschlacht zwischen zwei alten Fregatten malerisch leb. idig 
werden und hätte auch sicher hier in Berlin im Ufa-Pavill zu 
einem starken Erfolg geführt, wenn nicht eine geradezu m- Jer- 
schmelternde cti- 

Werk von .rn- 
hcrein lotgv acht 
hätte. 

Es ist die Ge¬ 
gen Mannes. . - als 
Freiwilliger aui 
dem Schlau i., -.chiß 
.Consilution ein- 
trelen will aber 
furch irgend eiche 
Zufälle au die 
Barke . t -iher 

kommt. du die 

I ouhlcr de Kec- 


Hier at de" 1 

Schiff find »'c* 1 

ein, der, ru :ig ge¬ 
sehen v der 

j „Conslitul. de- 

I sortiert ii der 

aber 

ALSTON gendwelch. Art 

I Con.I.i.tulion • Phot. Paranoam versucht »l« dcr 

zurückzu h in»* n - 

Die Barke mit unseren Helden an Bord kommt ei T*ij c5 
in die Gefangenschaft der Seeräuber von Tripolis, du ml die 
gleiche Zeit ein amerikanisches Kriegsschiff erbeutet t. n 
Die „Constitution” rettet erstens die Ehre der amen 
Marine, dann unsere Helden und die Heldin und sor_ hlic - 
lieh dafür, daß die drei nach abtr.eucrlichem Schuivsal « 
Tripolis glücklich wieder in di • Heimat kommen. wo w * l,r ' 
scheinlich, der junge Mann und das junge Mädchen k 

Neben den bereits erwähnten großen Szenen aus der 5*' 
schiacht werden ein paar ausgezeichnete kulturhistorisi hc m - 
chen aus Tripolis geboten, als dort noch die ^ tcr au ^ 
hei rschlen. Wir erleben den Sklavenmarkt, einen Sturm au* * 
Festung, eine Flucht der vier Hauptdarsteller, die mit 
aneinandergeschmiedet sind, selbst luf dem gefährlichen ^ 
sogar beim Durchschwimmen des Meeres die schweren K“t- C 
nackziehen müssen. 

Die Besetzung ist durchweg gut. Die weibliche Ha»P 
spielt Esther Ralston, eine sympathische junge Dame, 
vielleicht rein äußerlich in der Wirkung durch die I rac ^ 
Zeit gehindert wird. Unter den männlichen Darstellern s« 1 
nächst Charles Farrel erwähnt, der jugendliche LicbhabeJ- 
nicht nür hübsch aussieht, sondern auch etwas vom Spie y 
steht. Neben ihnen wirkt vor allem Wallace Beery. der 
ein anerkannter deutscher Star sein wird. - , cr 

Die musikalische Begleitung des Films besorgte Kapc 
Richard Etlingcr. Man darf diese musikalische Begleitung und 
unbedingt glücklich nennen. Sie ist zu schwer, i 
klingt für Kinobesucher etwas zu ungewohnt. 


abstrakt ui 


N'ummer 1108 


RftttmatogropG 


Seite 19 


eit dem 20. März 1923 besitzt Polen eine Film¬ 
zensur. Seit diesem Tage wurden insgesamt 4463 aus¬ 
indische Filme in einer Gcsamtmeterlänge von über 
echs Millionen eingeführt. Wie sich diese Zahl auf die 
nzelnen Jahre verteilt, geht aus der nachfolgenden 
Umstellung hervor: 


Gesamteinfuhr: 

1923 507 Filme Meterzahl 700 000 m 

*24 . 852 „ 1280 000 m 

'25 . . . 1003 1 320 000 m 

1*26 . 1020 „ „ 1 339 760 m 

1'27 .1080 „ 1 517 599 m 

Daran hatten Anteil die Länder: 

Amerika Deutschland Frankreich Andere Staaten 
1 “23 204 181 52 70 

1924 366 192 152 142 

1925 522 149 201 131 

’ '26 604 179 164 73 

i '27 620 217 173 71 


Wer diese Zahlen, die wir der WW.-Korrespondenz 
nehmen, genauer prüft, kommt zu Resultaten, die 
krordentlich nachdenklich stimmen 
'anächst ist die Einfuhr von 507 Filmen im Jahre 1923 
1080 im letzten Jahresabschnitt gestiegen. Das ist 
sich eine Entwicklung des Kinowesens, und vor allen 
gen des Filmimports, wie sie kaum ein zweites Land 
zuweisen hat. Es zeugt vor. einem Verbrauch an 
> men, den man von hier aus meist nicht übersehen hat. 

I zeigt wieder einmal, wie wichtig es wäre, wenn 
1 weder der Verband der Filmindustriellen oder die 
S tzenorganisation eine statistische F.rfassung der Aus- 
1 dsmärkte nach v.irtschaftspolitischen Grundsätzen 
n*i .glichst bald und umfassend vornc'imcn wü-de. 

he Zahlen an sich, die wir hier veröffentlichen, be- 
■ n natürlich wenig, schon aus dem Grunde, weil kei- 
nenc-i Trennung nach großen und kleinen Filmen vorge-i 
n>.,nmen ist. Aber immerhip, wenn men die Zahlen’ 
durcheinander dividiert, ergibt sich für die eingeführten 


Filme eine Durchschnittslänge vor 1500 Meter, ein Be¬ 
weis dafür, daß der größte Teil der Bilder Mehrakter 
sind, also Filme, die für das Geschäft in erster Linie in 
Frage kommen. Es zeigt sich aber, wenn man die wich¬ 
tigsten Produktionsländer vergleicht, etwas anderes, 
was außerordentlich wichtig und interessant ist. In der 
Zeit von 1923 bis 1927 haben sich die Zahlen der ameri¬ 
kanischen Filme, die nach Polen gingen, mehr als ver¬ 
dreifacht. Der amerikanische Filmexport nach Polen ist 
also um zweihundert Prozent gestiegen. während 
Deutschland seine Ausfuhr nur um zwanzig Prozen* 
steigern konnte. 

Frankreich hat, genau so wie Amerika, seinen Einsatz 
in Polen um zweihundert Prozent gesteigert. Vt ährend 
der Anteil der übrigen Länder, nach einer vorübergehen¬ 
den Steigerung, in den letzten beiden Jahren ungefähr 
der gleiche geblieben ist. 

Man spricht soviel von der Konkurrenz Amerikas im 
eigenen Land, hat sich aber noch nie darüber den Ko.vf 
zerbrochen, wie denn Amerika sich auf dem europäischen 
Markt insgesamt auswirkt. 

Vielleicht regen diese ZahTen dazu an. sich mit diesem 
Problem einmal ausführlicher zu beschäftigen und vor 
allem auch einmal* Statistiken anderer europäischer 
Länder zu verfolgen. 

Wir müssen, so wie die Dinge liegen, vorläufig in 
Europa unser wichtigstes und ertragreichstes Absatz¬ 
gebiet sehen und haben darum allen Grund, auch den 
kleinsten Vorgang auf diesem Gebiet statistisch zu er¬ 
fassen. 

Wir haben damals den Plan der Spitzenorganisation. 
Bevollmächtigte in den einzelnen Ländern zu ernennen, 
freidig begrüßt. Wir gestatten uns deshalb, jetzt mit 
doppelter Unterstreichung daran zu erinnern, daß cs 
gerade in diesen Dingen nicht bei Beschlüssen bleiben 
. darf, sondern daß die Durchführung möglichst schnell 
^zu erfolgen hat, selbst auf die Gefahr hin, daß die hc- 
■teiligten Industriekreise für die Kosten der Aktion er¬ 
höhte Mittel bereitstellen müssen. 



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t'itmlcc im Adlon zu Ehren de» 
bei der Hi 


icn Regisseur» A Rom |1). Der Leiter der russischen Ableitung 
rrtretung ZAhrcr (2). Regisseur A»sgarolf|3| 






Seite 20 


Nummer 1108 



Parts 

Jacques Feyder. einer der 
besten französischen Re¬ 
gisseure, der Hersteller 'on 
„Atlanlide", „Carmen" und 
zuletzt „Thcrisc Raquin" für 
die Defu. hat eben einen Kon¬ 
trakt mit der Metro von New 
York unterzeichnet. Feyder 
wird von nun an in Holly¬ 
wood arbeiten. 

Die Amerikaner führen hrc 
Methode, den europäischen 
Film zu schwächen, weiter. 


(Svensk Filmindustri), Herr 
Karl Magnussen, wurde vom 
französischen Staat zum Che¬ 
valier de la Legion d'honneur 
ernannt. Diese Ehre wurde 
dem „Ritter Karl" Magnussen 
erwiesen für alle seine Ver¬ 
dienste um den französischen 
Film, dessen Arbeiten er in 
Schweden soviel wie möglich 
einführt und bekannt macht. 

Ladislas Starcvitch, der 
wunderbare Regisseur künst- 


Vorgehen mit Umgehung der 
beiden Verbände. Der Vor¬ 
sitzende der Industriellen zog 
die Konsequenzen daraus. Zu¬ 
dem hat Geiger als Vorsitzen¬ 
der des Filmklubs im Verein 
mit dem Eh-envorsitzenden 
Andor Tasnad y-Sziits auf die 
Leitung des Klubs verzichtet. 
Tasnady ist Vorsitzender des 
Verbandes der Lichtspielthea¬ 
ter-Konzessionäre. Eigentüm¬ 
lich berührt es. daß Geiger, 
der die Flinte ins Korn wirft. 


dazu die Initiative ergriffen, 
nicht als gegen die Verleiher 
gerichtet hinstcllen. denn die 
Agitation richtet sich nur 
gegen die der Branche auf- 
gezwungene unhaltbare Silua 
tion. Es muß dem ein Ende 
bereitet werden, daß Ungar! 
für Auslandsfilmc viel höher 
Lizenzen bezahlen muß al 
andere Länder. Es wird au 
einen Fall hingewiesen, da 
( ür einen amerikanischen Filr 
statt 4000 Dollar 7000 gezah 
wurden, somit 300 


Die Zeitungen 
zweifelten an der 
Nachricht über das 
Engagement Lily 
Damitas bei den 

United-Artists. 
Diese Neuigkeit 
war aber trotzdem 
wahr. denn Lily 
Damita hat letzte 
Woche schon Paris 
verlassen, um sich 
nach Hoilywooa zu 
begeben. Vor ihrer 
Abreise hatten wir 
das Glück, sie noch 
zu sprechen. 

„Ich zögerte 
lange." sagte sie. 
„nach Amerika zu 
gehen, da ich mich 
nicht gern ameri¬ 
kanisieren will, 
denn ich bin Euro¬ 
päerin und Franzö¬ 
sin: aber Herr 



Dollar unnötig i. 
Ausland wände 
ten. Dies künlt 
zu verhindern, 
die Aufgabe d 1 
ganzen Branche 

Madrid 

In Spanien 

tionalcn Filmirt 
strie gesproc! 
worden. Di- - 

sollte mit Uni 
Stützung der 1 
gierung ins Le 
gerufen wer. 

der sind für tl 

reichlich genug 
flössen, weil bi i 
niemand dazu 
rügend Verlr. 
zeigte und die 1 
ken lieber ar 
Industrien tinai 


Sam Goldwyn gab 




mir die Vcrsiche- 



Chriitic Uni* Orgel 


deutendsten S| 


rung, daß ich in 

aller Freiheit neben Ronald licher Insekten und Vögel, der 

Colman arbeiten werde; ja. auch für die Ufa wiederholt 

daß man die Manuskripte für tätig war. wurde von den 

mein Temperament schreiben Cineromans engagiert. Hoffen 

wird. Ich werde zuerst mit wir. bald wieder Arbeiten dic- 

Ronald Colman in einer dra- ses bezaubernden Künstlers 

malischen Komödie erschei- begrüßen zu können, 
nen." (Fräulein Damita wird 

bald einsehen, wie die Ame- Budapest 

rikaner die „Freiheit des Das haben mit ihrem Vor- 
Schaffens" auffassen. Die gehen die Erste-Wochen-Spic- 

Schnflleitung.) l er ,, clan . Der Vorsitzende 

des Filmindustriellcnvevban- 
D.e Paramount baut weiter. des, Richard Geiger, hat sein 

Nach dem großen Theater auf Amt plötzlich ohne Motivic- 

dera Pariser Boulevard hat rung nicdergelegt. Der cigent- 

Paramount auch ein Theater liehe Grund ist der. daß Gei¬ 
in Toulouse nach dem neusten ger im Verbände erklärte, die 

Geschmack errichten lassen. Erste-Wochen-Spieler hätten 

Dieses neue Theater wurde keine Beschlüsse in ihren Be- 

am 20. April mit dem Film ratungen gefaßt, dennoch sind 

von Leonce Perrct: La Femme sie einmütig vorgegangen. Sie 

Nue (Lolotte, das Mode 1 !) er- wehren sich gegen die hohen 

öffnet. So besitzt nun auch Lizenzen der Verleiher und 

Paramount eines der schön- gegen deren Leihgebühren. Sie 

sten Theater Süd-Frankreichs. wollen ihre Macht zeigen, um 

die Macht der Verleiher zu 
Der Leiter der Svenska. der brechen. Was ihnen verübelt 

größten schwedischen Firma wird, ist das eigenmächtige 


sehen Zeitur n. 

den Sekretär des Industrie!- „La biberlad" in Madrid 

lenverbandes Emanucl Gutt- schäftigte sich kürzlich mit 

mann im Abdankungsschrci- dieser Angelegenheit nd 

ben auffordert, dieser möge schrieb sehr herbe, daß di« 

das Schi» der Branche nicht Schreier nach Regierun. 

verlassen, bevor cs in den dern in d en rac istcn 1 *n 

sicheren Hafen gebracht sei. nur p hanlastcn sc j C n. 'an 
Die ganze Filmbranche ist «olle sich nichts vorma- tcn. 

daher in Aufruhr. Man sym- denn cs gäbe in Spanier xd 1 

pathisiert zwar mit dem Ziele kein' ernstliche Filmlai Wa¬ 
der Bewegung der Erste- tj on . Damit, daß einzelne 

Wochen-Soicler. verurteilt Leute ein Laboratorium w- 

aber deren Absonderung, das richten, ein paar Ne > vc 

Betreten eigener Wege, und herstelien. die nichts taugen, 

will daher mit allen mög- un d einige Leute engagiere«, 

liehen Mitteln noch eine Eini- die nichts können, sei noch 

gung aller zustande bringen. lange keine FilmproJuWtion 

Natürlich haben die Verleiher. geschaffen. Die beteiligt" 

trotz des Mottos der teuren Kreise sollten erst einmal in* 

Lizenzen, erkannt, daß die Ab- Ausland gehen, in dem auf 

sicht vorherrscht, von ihren dem Gebiete der Filmkunst 

besten Kunden Diktate auf- etwas geleistet wird, dort Un¬ 
gezwungen zu erhalten. Hier ncn und das Gelernte in Spa- 

greifen nun die Vermittler ein n ; cn zeigen. Heute versteht 
die auf ein Mißverständnis sic |, in Spanien noch niemand 

hinweifen. Die Regelung der au f d j e Herstellung internatio_ 

Verleihgebühren interessiert na i cr Filme. Es wird auch 

die ganze Branche, man darf noch eine Weile dauern, W 

also das Bestreben jener, die es dazu kommt. 






N ummer 1108 _ Ute— _Seite 21 

****** 


Um das französische 
Kontingent. 

Geilen Schluß der Verleiher- 
> rsammlung brachte Herr 
ett von Hegewald einen An- 
faii ein. wonach sich die 
putschen Verleiher einen An- 
1 il an dem französischen Kon- 
igcnt sichern sollen, soweit 
e französische Filme für 
■ utschland kaufen, und zwar 
II der deutsche Käufer von 
n sieben Kontingenten min- 
-lens zwei erhalten. 

Diese Kontingente sollen 
• türlich in erster Linie dazu 
nutzt werden, deutsche Bil- 
r nach Frankreich zu brin- 
n. Diejenigen Verleiher, die 
Kontingent nicht selbst 
rwerten. sollen cs entweder 
den Zcntralvcrhand oder 
die Spitzenorganisation 
Vergeben. 

Wenn daran von einem 
hhlatt die Mahnung ge- 
spfl wird, daß sich die 
' ‘renorganisation um diese 

absolut richtig. Ks liegt 
r kein Grund vor. irgend¬ 
wie Vorwürfe gegen die 
'.zenorganisation zu er- 
n, weil selbstverständlich 
• er Sache bereits die er- 
' erlichen Schritte veranlaßt 

- gehört aber sicherlich 
t zu den Aufgaben der 
b /enorganiration. ihre film- 
1 ‘chcn Maßnahmen an die 
i Glocke zu hängen. Er- 
ungen der letzten Zeit 
b en eindringlich erwiesen, 
d man bei filmpolitischen 
\ indlungcn gerade dann 
an weitesten kommt, v enn 
m sic möglichst unter Aus- 
*<-: :ß der Öffentlichkeit führt. 

r unsererseits sind zwar 
■1" u informiert. Ichncr. es 
■ ab. mit Indiskretionen zu 
»W ten, die nur Verwirrung 
anr liten. wie das im Falle 
Dach-Organisation der 
Gi !ig Filmschaffenden vor 
e,r > n Tagen wieder einmal 
liehen ist. 


Keine Vorauszahlung bei 
Filmabschlüsscr.. 

Es ist im Reichsverband be¬ 
kannt geworden, daß eine Ber¬ 


liner Vcrleihftrma bei Film¬ 
abschlüssen v .-rschicdcne Zu¬ 
sätze zu den Bezugsbedingun¬ 
gen macht: insbesondere wird 
eine Anzahlung von fünfhun¬ 
dert Mark verlangt, die unter 
Umständen verfällt. wenn 
nämlich die Termine nicht ein¬ 


gehalten werden, die beim Ab¬ 
schluß festgesetzt sind. Ein 
Recht zur Verlegung der Ter¬ 
mine seitens des Thcatcr- 


öesitzers besteht dann nicht 

Die Bezugsbedingungen sind 
gemeinsam zwischen Zcntral- 
verband der Filmverlciher und 
Reichsverband vereinbart wor¬ 
den. Sic dürften selbstver¬ 
ständlich von keiner Partei 


irgendwie geändert werden. 
Der Reichsverband erbitte' 
Mitteilung, wenn der Versuc’i 
gemacht wird, auf abgcändc- 
ten Bestellscheinen zu ver¬ 
mieten. damit er sofort das 
Erforderliche veranlassen kann. 


Generalversammlung des Yer 

eins Deutsche Filmschule. 

In der Verwaltungsrats 
Sitzung und Generalversamm¬ 
lung des Vereins Deutscbe 
Filraschulc mußte neben di n 
verschiedenen Regu'aricn eine 
neue Wahl lür die Herr- 
Fett und Grau stattfindm 
weil beide Herren ihre Aem 
ter zur Verfügung gestellt 
hatten. An Stelle des Herrn 
Fett, der seine Tätigkeit na.h 
Berlin verlegt hat. wurde 
Herr Direktor Müller \ on der 
Bayerischen Filmgesellschaft 
in München gewählt, während 
für Herrn Grau, der bekannt 
lieh das Dezernat Produktion 
bei der Ufa abgegeben hat 
und dafür jeizt Presse und 
Theater verwaltet. Herr Di¬ 
rektor Correll. der Produk 
tionsdircktor dei Ufa, gewählt 
wurde. 

Außerdem tritt Peter Oster¬ 
mayer in den Vorstand ein. 


Auch Dänemark will kontin¬ 
gentieren. 

Ein Kopcnhagener Mittags 
blatt bringt die Meldung, daß 
die dänische Filmindustrie ein 
Kontingentgesetz durchbrin¬ 
gen will, das Weh angeblich 
gegen den amerikanischen 
Film richtet. Es wird die For¬ 
derung aufgcstcllt, für je hun¬ 
dert amerikanische Filme, die 
cingeführt werden, sieben dä¬ 
nische Films aufzunchmcn. Die 
Vorlage soll sehr bald an den 
dänischen Reichstag gehen 
Man glaubt aber nicht daß 
dieser Vorschlag tatsächlich 
Gesetz werden wird, da nach 
Ansicht dänischer Kinobcsitzei 
Dänemark in der letzten Zeit 
noch niemals im Jahr sieben 



i hohen Untcrnehmcr- 


D:c Filmproduktion ist mit ___ _ _ 

Verbunden, daß nur ein einheitlicher, klar auf den ge- 
, c '-' liehen Erfolg gerichteter Schaffcnswillc ein Mißlingen ver- 
j. [ * ann - Der Filmfabrikant, der das ganze Risiko trägt. 
r > daher in seiner Bewegungsfreiheit nicht eingeengt werden: 
k -in sich nicht von dritten Personen, die oft von recht 
rt . n: fachlichen Motiven geleitet werden, entscheidend drein- 
c; <n ‘ af *en. Es beruht auf einer doktrinären Verkennung der 
siüht narl ** cr Eilmerzcugung, wenn man auf sie rechtliche Ge- 
de» ,, pun *‘te. die auf die ganz anders gelagerten Verhältnisse 
* * t!t| chhandels, des Sprechtheaters usw . passen mögen, zur 
r‘ tn k U " Ä zu bringen sucht. 

''ht noch eine Reihe weiterer Filmrechtsproblemc, deren 
all rn-,l '°nale Lösung zu begrüßen wäre. Wir nennen vor 
*■” dcn Titelschutz, die Übertragbarkeit des Vcrfilmungs- 
iedo i l" 1 ^ ** as ^ cc *’* d* r Mehrfachverfilmung. Es besteht 
»che " * e ' nc Aussicht, und ist vielleicht auch gar nicht wün- 
jetzt nSW k rt , diese noch nicht genügend geklärten Fragen 

schon in der Berner Konvention geregelt werden, die 


Romkonferenz wird ohnehin Mühe haben, die ihr vorliegenden 
Aufgaben zu bewältigen. 

Die Verhandlungen in Rom werden nur zwischen den von 
den Regierungen der Vertragsstaaten entsandten Delegationen 
geführt werden, da die Berliner Übereinkunft ein kollektiver 
Staatsvertrag ist._ Die Interessenten der einzelnen Länder 
können an den Verhandlungen nicht unmittelbar tcilnehmen 
Die deutsche Filmindustrie wird aber in Rom vertreten sein 
und durch ihre Beauftragten den deutschen Delegierten bera¬ 
tend zur Seite stehen. Nach der Haltung, die der für die 
Stellungnahme der deutschen Delegation wohl maßgebende De¬ 
zernent gezeigt hat. ist kaum zu befürchten, daß die Vertreter 
des Deutschen Reichs in Rom Beschlüssen zustimmen werden, 
die für die Filmindustrie unannehmbar sind. Damit entfällt 
aber die Besorgnis, daß solche Beschlüsse zustande kommen, 
denn nach Artikel 24 der Berner Übereinkunft bedarf icdc 
Änderung derselben der einhelligen Zustimmung der Verbands¬ 
länder. Die Filmindustrie kann daher dem Verlaufe der Rom- 
konferenz mit Ruhe und Zuversicht entgegensehen. 



Seite 22 


Rincmntoprapl) 


Nummer 1108 


wirklich exportfähige Filme Film gebräuchlich 


hergestellt hat. 

Wir von unserem Stand 
punkt meinen, daß man mr 
Kontingentierungen in Kuropi. 
allgemein sehr vorsichtig sein 


Anregungen deutscher Kame¬ 
raleute zurückgeführt werden 
müßten. 


: der Filmproduktion, die leiler der Landlicht G. m. 1>. H. 


man genau kennen muß. I 
man mit Forderungen ai 
Film herantritt, machte 


evor eröffnet Kndc Mai in Hallc-S.. 

den Hardenhergstr. 1. unter der 

inen Bezeichnung „Lichtspiele Har- 


Man sollte dieses Urteil sichtlich tiefen Eindruck: denn dcnbcrg-Kasino" 


ii begriff, daß Filmschaffen 


zirka 200 Plätzen. Das 



könnte. 

Die Theaterbesitzer, die den 
Film mit dem humorgewürzten 
Vortrag des tapferen Kapitäns 
heraufbringen. werden für 
diese Weltreiseschilderung 
sicher viele Interessenten 


t.aglische Zeitungen bringen 
einen großen Aufsatz von Sam 
Goldwyn über den Weltfilm¬ 
markt. Bemerkenswert ist in¬ 
mitten der Angaben, die 
denen anderer amerikanischer 
Fi'mmagnatcn auf das Haar 
gleichen. die Feststellung 
Goldwyns, daß der heutige 
deutsche Film technisch voll¬ 
endet sei und daß eine ganze 
Anzahl photographischer 

Feinheiten, die im modernen 


zwingen, sondern abwarten 

Das zweite Referat des Ufa- 
Direktors Cuno Cleß behan¬ 
delte die wirtschaftlichen u. 1 
sozialen Grundlagen der ge- 
gensätzl chen Gebiete des 
Sprcchthcalcrs und des Films. 
Diese Darstellung der weite¬ 
sten Volkskreise immer noch 
unbekannten realen Verhält- 


man sic besser lesen kann. 
Aber hat nicht schon der alte 
Riccaut lei Lessing behauptet, 
daß ..die leutsche Sprak eine 


Neues Kino in Halle-S?ale. 

Herr Karl Krause. Hallc-S.. 
langjähriger praktischer Kir.o- 
fachmann. früherer Bctriebs- 


Deulig -W odienschau 

Für mich gibt es nur eine Woche, und die heiOt Dcutilf-Wochc 
Sic ist in ieder Bci.chum! sul der Hohe der Zeit und vorb.ldl.ch 

iu..mmcnisc.icltt feni Jn(rl . Skala UcUstlelt «tundien 


Dieses überzeugende Urteil 
sollte Ihnen zu denken geben 


der zu wirtschaftlich hott 
nurgsloscn Schlitten gctricbci 
wird. 

Mit der Allgcmeinverbind 
lichkcitserklärung des Mar 
• cl- und lohntarifvertrage 
steht also folgendes endgiilti 
fest: 

1. Die Manlelttrifbeslim- 
mungen des Vertrages gelten 
(üi die gesamte Filmindustrie 

2. Löhr.e s'rd nach der Ab- 
machurgen der Tar!fpcric ca 
zu bezahlen, 

3. Eine Bezahlung der in die 
Woche fallenden Feiertage er 
folgt nicht mehr, 

4. Überstunden sind nach 

Maßgabe des Tarifvertrages 



























































































































































































Seite 24 


Rmcmatograpt) 


Nummer 110 -i 



ABENTEt/ER DEFSEBE 


Manuskript: Juttke, Klaren und Langen 

Regie: Manfred Noa 

Bauten: Alexander Ferenczy. Photographie: W. Goldoerger 

Hauptdarsteller: 

Harry Hardt, Andree Lafayette, Maly 
Delschaft, Eliza la Porta, Yvette Darnys, 

Kurt Gerron, John Loder, Louis Ralph 


Fabrikat: Noa-Film 

Uraufführung: Dienstag, d. 15. Mai im 

CAPITOL 



VERLEIH FÜR DEUTSCHLAND 

AYERISCHE 


w 


FILM G. M. Ei. H. IM EM ELKA-KOIMZERN 






Seite 25 


Nummer 1108 JUnemntogrnpr) 

£?Utt6Wl<»U 

Licht- und Tonreflexionen 


D ie Zweieinigkeit des Lichtspiels: Bild und Ton 
langt zu einer idealen Vorführung naturgemäß 
vollkommene Reflexion von Licht(bild)- und Musik(ton)- 
wcllen. Leider bleibt diese Forderung nur zu oft 
theoretisch, weil weder die Erbauer der Lichtspielhäuser 
die Technik der Reflexion 
(überhaupt der Vorführung) 
noch die Theaterbesitzer die 
der Bildwände recht begreifen. 

Von vollkommenen Reflexio¬ 
nen etwa in unseren großen 
Filmpalästen zu sprechen, wäre 
verfehlt: man kann eher das 
Gegenteil sagen. Tatsächlich 
sind weder die baulichen Eigen¬ 
schaften unserer Prunkkinos, 
noch die Anordnung des Her¬ 
zens, der Kabine, so, daß da¬ 
mit irgendwie eine sich der 
Vervollkommnung nähernde 
Doppelreflexion von Licht und 
Ton erreicht wird. Der übliche 
Querschnitt Figur'1 zeigt das 
deutlich an. Die Lichtwellen 
kommen von hoch oben aus 
dem Olymp schräg herunter 
und treffen dort eine (schräg 
gestellte!) Leinwand oder Alu¬ 
miniumwand. die nun dafür 
sorgen soll, daß ein ideales Bild in die Augen der Zu¬ 
schauer projiziert wird. Erstens gehen bei solcher Pro¬ 
jektion naturgemäß 20 oder mehr Prozent der Licht¬ 
strahlen verloren, sind also unnütz als Strom vergeudet, 
sind unnütz durch den Film gejagt und haben ihn aus- 
redörrt usw. Zweitens wird immer nur ein Teil der 
A'schauer. besonders bei Baikonen, ein Bild sehen, 
das sich einigermaßen ..sehen lassen kann' ! Umrah¬ 
mungen der Titel usw. läßt man jetzt schon weg. 
weil sich sogar dem Laien das verzerrte. kegcl- 


slumpfförmige Bild da oben als falsch cinpragl 
Weiter zeigt die nächste Skizze Figur 2, daß auch du 
Tonwellen irgendwie im Raum herumirren, im besten 
Falle nur wenige der Zuhörer ideal treffen, sonst aber 
sich selber „auffressen ", ohne für Resonanz zu sorgen, 
wie es ihre Pflicht ist. M in 
kann also nicht irgendeinen 
alten Bahnhof oder einen Tan/- 
saal zum Kino ..umbauen", 
sondern muß neu konstruieren, 
muß sich nach den Gesetzen 
Reflexion richten, sie also 
vor allein kennen. Sehen wir 
daraufhin einmal die leiden 
nächsten Skizzen an. In der 
einen (Figur 3) sehen wir. daß 
vor allem die Kabine endlich 
wirklich das Herz des Ganzen 
ist. nicht mehr ein Nebenher, 
ein fast überflüssig erscheinen¬ 
des Anhängsel Die Forderung 
r Projektor in der 
nigsloge ist riTer erfüllt. 
Kabine hängt dort, 
die Königslogen 
eingerichtet wurden, liegt also 
an der besten Stelle des Thea¬ 
ters. ohne aber dadurch diese 
guten Plätze fortzunehmen 
Denn man kann, wie die Skizze zeigt, über die 
Kabine noch Fremdenlogen einbauen, die bei gehöriger 
Konstruktion sicherlich ohne Zögern von der Baubehörde 
und Baupolizei genehmigt werden. Die Kabine ist ja, 
wie man erkennen kann, wie ein Teleskoprohr nach vorn 
gezogen, hat dadurch große Tiefe, also genügend Luft¬ 
raum für den Vorführer und wird durch Schleusentüren 
abgeschlossen, so daß bei einem evtl. Brand des Films 
ein sofortiges sicheres Abgehen des Vorführers gewähr¬ 
leistet ist: im übrigen werden aber die Dämpfe ebenfalls 


Von Gg. Otto Stindt. 



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IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIUIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIICIIIIIIIIIIMMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIimi 








Seite 26 


Rincmatugrapf) 


108 


sofort automatisch abgesogen, so daß jedenfalls das 
Publikum nichts merken wird. 

Man muß diese Möglicnkeit naturgemäß erwägen, 
obwohl mit Brandgefahr in der Kabine (im Kino selber 
ja schon gar nicht, trotzdem 

die Baupolizeibehörden so tun, — 

als ob im Sprechtheater alles | , _ 

brandsicher. im Kino aber ** * °' C ° n * 

explosiv ist!) kaum zu rei inen | r“ 

ist, wenn ein vernünftiger Vor- 1/ 

führer darinnen arbeitet. Man JT 

könnte sogar die Kabine durch * 

ein Abzugrohr nach oben i. ' 

durchs Dach (also hinter den j| 

oberen Fremdenlogenpl.itzen »»■*-* ' 

aufsteigend), auch architek- - 

tonisch zu einer Kabine stem¬ 
peln. Bisher hat man sich ia 

...... , . ' Ideale Doppelrcflcxioi 

gehütet, so etwas zu zeigen 

und lieber „architektonisch ge- ^ _ r- - ■ ” 

logen . [ ~ 

Skizze 3 zeigt also diese An- x*' / 

ordnung deutlich, läßt aber zu- j * Vr- ..Z.....' 

gleich beobachten, daß die bis- 3 

her beliebten runden Decken a 

usw. durchaus falsch für eine htr * V» - ' "1 

ideale Tonreflcxion angelegt -“ 

sind, denn die Strahlen zer- Fl *' 

streuen sich und fassen nir- - 

gends die Sitzplätze ein, stoßen 
also auf Kan'.en und Brüstungen. 

Während die Kabine hier an idealer Stelle sitzt, dem¬ 
nach auch ideale Bedingungen zur Arbeit vorfindet, ist 
aas mit dem sonst günstig gelegenen Orchester nicht der Fall. 

Die Tonreflexion ist im Gegensatz zur Lichtreflexion 
sehr schlecht. Mitten im Körper als Herz sitzend, kann 
der Projektor nämlich >etzt die besten Bilder werfen. 


Statt der langen ßildwürfe, die durchaus keine Vorteile, 
eher Nachteile durch Lichtabsaugung in Staubteilchen, 
Rauch usw. haben, ist hier eine ziemlich kurze Projek¬ 
tionsentfernung angenommen. Statt der Riesenbilder, die 
wiederum nur Nachteile, feh- 
— lende Brillanz, große Körnig- 
r laUchc Ton RcDcxion keit usw. haben, ergibt sich 

zwanglos ein gutes Bild von 
*— 1 größter Helligkeit und feinster 
Brillanz, je nach Objektivwahl, 
y—** (Es ist nämlich sicher, daß 

^ selbst in diesem Falle ein 

^ ^ ^ eifriger Theaterbesitzer ein 

— ganz kurzbrennweitiges Objek- 

-' tiv wählt, um das Bild wieder 

j möglichst groß zu zerren. Wo¬ 

bei er naturgemäß, zuzüglich 
»on Licht und Schall des lichtschwachen kurzbrenn- 

_ - weitigen Objektivs, ein sehr 

- r dunkles Bild erhält.) Anderer- 

seits ergibt die nächste Skizze 4, 
daß nunmehr die Toawellen des 
^ Orchesters nicht mehr regellos 

umherirren, sondern wie es sich 
„ gehört, gezwungen werden, die 

-- Gesamtheit der Zuschauer 

gleichmäßig zu überlagern, da¬ 
mit nicht den Vorderen die 
— Ohren platzen, die Hinteren 

sich für taub halten. 

Es kann also sowohl für die Licht- als auch für die 
Tonstrahlen eine ideale Reflexion geschaffen werden, 
wenn man nur will und sich nach den Gesetzen der ein¬ 
fachen Reflexionen richtet. Man kann sie eben nicht um¬ 
gehen. denn sie wirken immer und überall, der Mensch 
muß sich ihnen schon beugen, wenn er ihr” Vorteile ge¬ 
nießen will. 


Ungarischer Filmzoll 


Aus Budapest wird uns von unserem ständigen Bericht¬ 
erstatter geschrieben: 

..Vor dem Weltkriege betrug in der österreichisch-ungarischen 
Monarchie, worauf in der vorzüglich geleiteten Budapestcr 
Fachpresse mit Nachdruck hingewiesen wird, der Einfuhrzoll füi 
Filme 125 Goldkronen, wobei zwischen belichteten und un¬ 
belichteten kein Unterschied gemacht wurde. Als Rumpfungarn 
selbständiges Zollgebiet wurde, setzte es den Zoll für belichteten 
Film mit 2500 und für unbelichteten Film mit 1000 Kronen fest. 
’ * ‘ 1924 (. 


Unterrichtsminister, Herrn Baron Kncbelsbcrg, einen Förderer 
ihrer Konkurrenzfurcht vor dem Kino gefunden. K- erklärte 
wiederholt, er besuche kein Kino und blieb soj,ar einer Fest 
Veranstaltung, zu der er geladen war. mit dieser Motivierung 
fern. Nun will der Minister für Kultus und Unterricht eine 
„kleine" Sondcrstcucr für die Kinos cinführcn. um so einen 
Fonds für Unterstützung der Provinztheater zu schaffen. Also 
Zoll, Filmfonds. Zensurgebühren. Lustbarkeitsstcucr. Umsatz 
’, Einkommensteuer. Gemeindesteuer. Abgaben der Ange- 
- - - • lokal - 


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Stimmer I HI8 


Rincmatogtnpf) 


Behandlung von Filmbändern 


1. T r o c k n < 


lussigkciten sind bekannt. Die Schwierigkeiten hei 
■Ichcm Trocknen bestehen darin, das Faltenwerfen oder 
rausein des leuchten Filmhandes während des Durch- 
■inges durch die Trocken- 
imnier zu . erhindern. Bei 
kannten Vorrichtungen . 

eser Art wird das Filmband 
'irch zwangläufig angetrie- 
ne Förderbänder durch die 
‘•ckenkammer geführt, und 
■ Geschwindigkeit an den (()) 

\ rderenden des Bandes ist Jf — , 

nso groll wie am Hinter- 1 ,^ - 

■de. so daß das .Filmband 
auf dasselbe cinwirken- 
n deformierenden feuch- 
i Wärme genau so ausgc- 
/t ist. wie ein sich selbst 
erlassener freier Abschnitt — 

es feuchten Filmhandes. 

man in einen Trockenschrank legt und der nach 
ger Zeit mehr oder weniger windschief wird. Hier 
l die Krfindung der Societe Duchalc liier Pierrad 
• • in Courbevoie. Frankreich. |l>. R. I*. 451 210) ein 
sorgt dafür, daß auf das Filmhand nach dem Vcr- 
cn der letzten Flüssigkeit eine Zugkraft ausgeiiht 
I. so daß das Band während des T-ocknens unter 
I inungsteht, was bereits 

i.h einer FaHeabildtmg- 

’ s genwirkt. Damit man 

- h nicht eine zu starke ^ 

aaasuflben braucht. 

eine unzulässige Dell- A «'ifcr 'jHk 

nach sieh ziehen 
1 ie wird das Filmband 

m gradliniger Ebene. SM S 


'k'< n gerichteten Bogen 
en. Durch die an je- 
ibigenpunkt ihre Rich- 
m wechselnde Zugkraft 
ird eine radial nach innen 
■ ri itcle Komponente ge- 
"•' 'en. die das F'ilmband. 


Wicklung. Fixierung usw. vor s.ch gehen. D„s bchar. 
ich der Behandlung mit dcltc Band wird feucht über eine erste Führungsr. !le 

geführt und tritt dann in eine zylindrische Muffe 5. durili 
die heiße Luft getrieben wird. Das teilweise getrocknete 
Band geht nun über eine zweite Rolle 4 und tritt dann 
in eine zweite Trockenmuffe 

-1 5 usw.. bis es vollständig 

getrocknet über die W iize n 
i 1 geführt wird und zwischen 

i Li ^ U dieser Walze und 

Druck- oder Spannwal/c 

- y läuft, um schließlich auf die 

_ v 1 Spule 8 aufgewickelt zu 



KINOMASCHINEN 


,nt daß es einer Prcß- 
*lze oder ähnlichem be- 
darf. gegen die geraden 
^'ihriingsstützen. von denen 
• t- 'nc Anzahl bogenförmig 
j v,,r g«sehen ist. anpreßt und 
, ^'nc Glättwirkung ausübt. 

Zeichnung veranschau- 
'cht ein Ausführungsbci- 
'Piel der Erfindung in 
SC "Cmalischer Weise in An¬ 
wendung auf Entwicklung 
“er photographischen Filme. 

auf einer Walze 2 
-“'gewickeltes Band oder 
eilm g e h# j Ilr ,.c Ra _j 


IN GANZ DEUTSCHLAND 

amtlich zugelassen zu 

KLASSE B 


T~t Druck- odei Spann« 

c / läuft, um schließlich au! 

V/ '4*- ^ _ v Spule 8 aufgewickcit 

werden. 

—I ^ Die Wirkungswei¬ 
se Vorrichtung ist ohne weitete 

(/TV) ersichtlich Du- Walze 2 

'Sv ß wird nicht angetrieben u 

dern das Band wickelt sieb 
dadurch ab. daß entweder 

_die W alze b oder die Spule s 

angetrieben werden. Somit 
k. nn die Antriehsvorrichtung unmittelbar auf die W a'/. i < 

7 c nwirken. *fn diesem Fa le wird dem Bann cru _ 
förmige Fortbewegung m Igeteill. während falls der An 
trieb auf d'e Spule 8 übertragen wird, dieser Spul. . n 
veränderliche Drehgescf vindigkeit milgeleilt werden 
muß. z B. mittels einer nicht dargcstclitcn Zugfeder, da¬ 
mit die Fördergeschwincigkeit des Bandes, die der Um¬ 
fangsgeschwindigkeit dz: 

-- — Spule entspricht, unabhän¬ 
gig von dem Wicklung- 
halbmesscr wird. 

Man kann die Zahl und die 
Gestalt der Trocknung-- 
. muffe 5 sowie die Zahl der 

Führungswalzcn 4 ändern, 
um das Trocknen ir.ehr oder 
weniger schnell zu bewir¬ 
ken. Das W’escn der Er¬ 
findung besteht vielmehr 
darin, daß die Fördere or- 
richtung nur auf da 

) | trockene 


2. Aufwickeln. 

Die Erfindung der Firma 
Correx Ges. für Kino¬ 
technik m. b. H. in Berlin. 
D. R. P. 457 459. betrifft 
ein Verfahren zum Auf¬ 
wickeln von Filmbändern 
beliebiger Breite und Länge 
unter Zwischenschaltung 
eines Einlagebandes, das 
nach einer Seite mit War¬ 
zen am Rande versehen is‘. 
und das bezweckt, sowohl 
bei Naß- als auch bei Trok- 
kenbehandlung während de.- 
Entwicklung und der sich 
dieser anschließenden wci- 


..SUCCESSOR * 

..LEHRMEISTER 

..KOFFERKINO“ 

mit und ohne Stillstands¬ 
vorrichtung mit Glilhlicht 





Seite 26 


Nummer 1108 


sofort automatisch abßesogen. so daß jedenfalls das 
Publikum nichts merken wird. 

Man muH diese Möglichkeit naturgemäß erwägen, 
obwohl mit Brandgefahr in der Kabine (im Kino selber 
ja schon gar nicht, trotzdem 
die Baupolizeibehörden so tun, 
als ob im Sprechtheater alles 
brandsicher, im Kino aber 
explosiv ist!) kaum zu rechnen 
ist, wenn ein vernünftiger Vot- 
führer darinnen arbeitet. Man 
könnte sogar die Kabine durch 
ein Abzugrohr nach oben 
durchs Dach (also hinter den 
oberen Frcmdenlogenplätzen 
aufsteigend), auch architek¬ 
tonisch zu einer Kabine stem¬ 
peln. Bisher hat man sich ja 
gehütet, so etwas zu zeigen 
und lieber „architektonisch ge¬ 
logen". 

Skizze 3 zeigt also diese An¬ 
ordnung deutlich, läßt aber zu¬ 
gleich beobachten. daC die bis¬ 
her beliebten runden Decken 
usw. durchaus falsch für eine 
ideale Tonreflexion angelegt 
sind, denn die Strahlen zer¬ 
streuen sich und fassen nir¬ 
gends die Sitzplätze ein, stoßen 
also auf Kanten und Brüstungen 

Während die Kabine hier ar idealer Stelle sitzt, dem¬ 
nach auch ideale Bedingungen zur Arbeit vorfindet, ist 
aas mit dem sonst günstig gelegenen Orchester nicht der Fall. 

Die Tonreflcxion ist im Gegensatz zur Lichtreflexion 
sehr schlecht. Mitten im Körper als Herz sitzend, kann 
der Projektor nämlich jetzt die besten Bilder werfen. 


Statt der langen Bildwürfc, die durchaus keine Vorteile, 
eher Nachteile durch Lichtabsaugung in Staubteilchen, 
Rauch usw. haben, ist hier eine ziemlich kurze Projek- 
tionsentfernung angenommen. Statt der Riesenbilder, die 
wiederum nur Nachteile, feh¬ 
lende Brillanz, große Körnig¬ 
haben, ergibt sich 
ein gutes Bild von 
größter Hel.igkeit und feinster 
Brillanz, je nach Objektiv wähl. 
(Es ist nämlich sicher, daß 
selbst in diesem Falle ein 
eifriger Theaterbesitzer ein 
ganz kurzbrer.nweitiges Objek¬ 
tiv wählt, um das Bild wieder 
möglichst groß zu zerren. Wo¬ 
bei er naturgemäß, zuzüglich 
des lichtschwachen kurzbrenn- 
weitigen Objektivs, ein sehr 
dunkles Bild erhält.) Anderer¬ 
seits ergibt die nächste Skizze 4, 
daß nunmehr die Tonwellen des 
Orchesters nicht mehr regellos 
umherirren, sondern wie es sich 
gehört, gezwungen werden, die 
Gesamtheit der Zuschauer 
gleichmäßig zu überlagern, da¬ 
mit nicht den Vorderen die 
Ohren platzen, die Hinteren 
sich für taub halten. 

Es kann also sowohl für die Licht- als auch für die 
Tonstrahlen eine ideale Reflexion geschaffen werden, 
wenn man nur will und sich nach den Gesetzen der ein¬ 
fachen Reflexionen richtet. Man kann sie eben nicht um¬ 
gehen, denn sie wirken immer und überall, der Mensch 
muß sich ihnen schon beugen, wenn er ihre Vorteile ge¬ 
nießen will. 



Ideale Doppelte!!«!, i. toi Licht «ad Schall 



Ungarischer Filmzoll 


Aus Budapest wird uns von unserem ständigen Bericht¬ 
erstatter geschrieben: 

..Vor dem Weltkriege betrug in der österreichisch-ungarischen 
Monarchie, worauf in der vorzüglich geleiteten Budapester 
Fachpresse mit Nachdruck hingewiesen wird, der Einfuhrzoll für 
Filme 125 Goldkronen, wobei zwischen belichteten und un¬ 
belichteten kein Unterschied gemacht wurde Als Rumpfungarn 
selbständiges Zollgebiet wurde, setzte es den Zoll für belichteten 
Film mit 2500 und für unbelichteten Film mit 1000 Kronen fest. 
Im Jahre 1924 erreichte es dann die Filmbranchc, daß diese 
beiden Zollsätze auf 10 Prozent, also auf 250 und 100 Kronen 
herabgesetzt wurden. Jetzt plötzlich wurde diese Begünstigung 
für den Rohfilm allein aufgehoben, zum Schutze der ungarischen 
Filmfabrik, der somit ein Monopol geschaffen werden soll. 
Damit aber nicht genug. Die Bühnen der Provinz haben in den 


Unterrichtsministcr, Herrn Baron Knebelsberg, einen Förderer 
ihrer Konkurrenzfurcht vor dem Kino geiunden. Kr erklärte 
wiederholt, er besuche kein Kino und blieb sogar einer Fest¬ 
veranstaltung. zu der er geladen wai, mit dieser Motivierung 
fern. f in will der Minister für Kultus und Unterricht eine 
„kleine" Sonderstcucr für die Kinos cinführcn. um so einen 
Fonds für Unterstützung der Provinztheater zu schaffen. Also 
Zoll, Filmfonds, Zensurgebühren. Lustbarkeitssteuer, Umsatz¬ 
steuer, Einkommensteuer. Gemeindesteuer, Abgaben der Ange- 
stelltenvcrsichcrungen. Gebühren für Konzession, für die lokalen 
Behörden, für Feuerwehr- und Polizei-Inspektion, für (Juartals- 
lokaitcrmine. für Eingabestempel, für obligatorische Filme, für 
Wohltätigkeitsfonds usw. sind noch nicht genug Lasten. Man 
vergleiche damit, wie Amerika seine Filmindustrie unterstützt 
und wird sich nicht mehr über ihren Welterfolg wundern." 



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Behandlung von Filmbändern 


1. Trockner 



Vorrichtungen /um Trocknen von endlosen Bild¬ 
bändern. insbesondere Filmen, nach der Behandlung mit 
liissigkeitcn sind bekannt. Die Schwierigkeiten bei 
blchem Trocknen bestehen darin, das Faltenwerfen oder 
, r äuscln des feuchten Filmhandes während des Durch- 
•inges durch die Trocken- 
.tinmer zu verhindern. Bei 
>ekannten Vorrichtungen 
lescr Art w ird das Filmband 
nrch zwangläufig angetrie- 
one Förderbänder durch die 
rockenkammer geführt, und 

i e Geschwindigkeit an den 
\ 'rderenden des Bandes ist 
c ’cnso groß wie am llinter- 
cüdc. so dal! das Filmhand 
dir auf dasselbe cinwirken- 
d n deformierenden feuch- 
l i Wärme genau so ausge- 
s* l/.t ist, wie ein sich selbst 

ii erlassener freier Abschnitt — 

e ies feuchten Filmhandes 

den man in einen Trockenschrank legt und der nach 
c ger Zeit mehr oder weniger windschief wird, liier 
sc /t die Erfindung der Societe Duchateilier Pierrad 
& Co. in Courbcvoic. Frankreich. (D. R. P. 451 210] ein 
und sorgt dafür, daß auf das Filniband nach dem Ver¬ 
lagen der letzten Flüssigkeit eine Zugkraft ausgeübt 
" J. so daß das Band während des Trocknens unter 
Sp nnung steht, was bereits 
an -ich einer Fallcnbildun^ 
cnl egenwirkt. Damit man 
jed <ch nicht eine zu starke 
Zugkraft auszuüben braucht. 

*ac eine unzulässige Deh- 
nung nach sich ziehen 
würde, wird das Filmband 
nicht in gradliniger Ebene, 
sondern über einen nach 
aulicn gerichteten Bogen 
gezogen. Durch die an je¬ 
dem Bogenpunkt ihre Rich- 
tung wechselnde Zugkraft 
wird eine radial nach innen 
gerichtete Komponente ge¬ 
schahen, die das Filmband. 

"hnc daß cs einer Preß- 
w »lzc oder ähnlichem be- 
darf. gegen die geraden 
rührungsstützen. v,,n denen 
e, ue Anzahl bogenförmig 
v «rgtsehen ist. anpreßt und 
'•ne Glättwirkung ausübl. 

“'e Zeichnung veranschau- 
ein Aiisftihrungshci- 
s Piel der Erfindung in 
^«malischer Weise in An- 
wendung auf Entwicklung 
er Photographischen Filme. 

auf einer Walze 2 
““gewickeltes Band oder 
im g e |,| d urc |, e j„ B an d 
" der eine Reihe von Ba- 
ern 3, in welchen die Ent¬ 


wicklung. Fii 
(teile Band w 
geführt und ti 
die heiße Luft getrieben 
Band geht 


ra feucht ühci 
It dann 


kan 


die Antriebsv« 


r sich gehen. D-s bchar 
eine erste Führungsmilc 
zylindrische Muffe 5. dur.li 
ird. Das teilweise getrockn« lc 
zweite Rolle 4 und tritt d:.nn 
in eine zweite Trockcnmufi- 
5 usw.. bis es vollständi : 
getrocknet über die \X ilze !> 
geführt wird und zwische.i 
dieser Walze und einer 
Druck- oder Spannwal/c 7 
läuft, um schließlich auf die 
Spule 8 aufgcwickclt .-u 
werden. 

Die Wirkungsweise d.-i 
Vorrichtung ist ohne weilet 
e-sichtlich. Die Walze 2 
wird nicht angetrichcn. sor- 
«lern das Band wickelt sich 
dadurch ah. daß entweder 
die Walze b oder die Spule S 
angetrichcn werden Somit 
ichtung unmittelbar auf die 



IN 


«irken. In diesem Fi Ile w ird dem Band eine gleich¬ 
förmige Fortbewegung mi teteill. während, falls der An 
trieb auf die Spule 8 übertragen wird, dieser Spul. , i 
veränderliche Drehgesch« indigkcil nuigetciil w erden 
muß. z. B. mittels einer nicht dargcstclllen Zugfeder, da¬ 
mit die Fordergeschwind gkeit des Bandes, die der l ni- 
fangsgcschwindigkci! dv: 

-Spule entspricht, unabhän¬ 
gig von dem Wicklung*, 
halhmcsser wird. 

Man kann die Zahl und du- 
Gestalt der Trocknung*- 
muffe 5 sowie die Zahl der 
Führungswalzen 4 andern, 
um das Trocknen tr.ehi oder 
weniger schnell zu bewir¬ 
ken. Das Wesen der Er¬ 
findung besteht vielmehr 
darin, daß die Fördervor- 
richtung nur auf das be¬ 
reits trockene Band cin- 
wrirkt. 


2. Aufwickeln. 

Die Erfindung der Firma 
Correx Ges. für Kino¬ 
technik m. h. H. in Berlin. 
D. R. P. 457 45»». betrifft 
ein Verfahren zum Auf¬ 
wickeln von Filmbändern 
beliebiger Breite und Länge 
unter Zwischenschaltung 
eines Einlagebandes, das 
nach einer Seite mit War¬ 
zen am Rande versehen i*' 
und das bezweckt, sowohl 
bti Naß- als auch hei Trok- 
kenlrchandlung wahrend de. 
Entwicklung und der sich 
dieser anschlfeßendci. wc 


KINOMASCHINEN 


..SUCCESSOR“ 

..LEHRMEISTER 

„KOFFERKINO“ 

mit und ohne Stillstands¬ 
vorrichtung mit GlUhlicht 

GANZ DEUTSCHLAND 

amtlich zugelassen zu 

KLASSE B 


Seite 28 


Rncmalogcopt) 


Nummer I IU8 


leren Behandlung eine Verschiebung der NX mdungen 
des Filmhandcs gegi neinander sowohl in der Höhe 
als auch in der Breite zu verhindern. 

Dies wird erfindur gsgemäß dadurch erreicht. daß 
das mit der Flachscite an die Rückseite des Films 
gelegte Einlagehand curch Zusammenzichcn der Bän¬ 
der in der Längs¬ 
richtung gespannt 
wird. 



trägliches Ver¬ 
schieben der 
Bänder gegenein¬ 
ander zu unter¬ 
binden. sind die 
Warzen auf dem 
Einlageband 
zickzackförmig 

gebracht. Und 

bungsloses Zu¬ 
rammenspannen 
der Bänder zu 
erreichen, ist die 

Flachseite des Einlagehandes so glatt wie die Rückseite 
des Filmbandes ausgebildet. 

Das Einlagehand ist aus dem gleichen Stoff her- 
gestellt wie das zu behandelnde Filmhand: außerdem 
ist die Fleischstärke des Einlagehandes mit der des 


Aufwickeln erzielt. Um bei grober Filmbreilc einer 
besseren Halt des Einlagehandes zu erzielen, sind dii 
Warzen an den Bandrändern zickzackförmig an 
gebracht. 

Beigegehcnc Zeichnung veranschaulicht in einem Quei 
schnitt eine Vorrichtung zur Ausführung der Aufwicklun- 
Auf einer Acl 

Flansch oder ein 
Unterlage |h| fr 
festigt 

Auf der Ach 
(a) ist ferner c 
Flansch |c| vi - 

eher sich auf d -s 
um diese Ach e 
gelegte Einla - 
band auflegt. 

Die Aufwi 
lung des Einla e- 
handes mit d m 
Filmband erf' gt 
auf dieser A 
unter stete m 

Anziehen des Einlagcharaes Die beiden Flan- 
(b und c) folgen jedem Aufschwellcn und Schrutuj > 
der Bänder und passen sich den verschiedenen h n- 
breiten an. 


Filmbandes in Übereinstimmung, 
haben ferner scharfe 
Kanten wie die Filme: 
die Rand Warzen sind 
auf dem Einlageband 
in der Längsrichtung 
möglichst schmal ge¬ 
halten und voneinander 
weiter entfernt ange¬ 
bracht als etwa vor¬ 
handene Lochungen auf 
dem Filmbande. 

Die Warzen berühren 
die Schichtseiten des 
Filmtandes. wodurch 
ein Abgleiten der bei¬ 
den Bänder voneinander 
verhindert wird. 

Die Einlagefilmbänder 
werden während des 
Stanzens der Warzen 
gegen die Bandränder 
hin gespannt, was durch 
Wärme beim Stanzen 
geschehen kann. Die 
entstandenen Warzen 
sichern die der Breite 
nach ausgestreckte 

Spannlage des Einlage¬ 
bandes, die durch das 
dichte Anlegen auch 
auf das zu bearbeitende 
Filmband übergeht. 

Eine Spannung in der 
Längsrichtung wird 
durch das gemeinsame 


Das zu behandelnde Filmband kann mit dem n- 
Die Einlagebänder lageband während der Entwicklung. Fixierung. V 

scrung und Trocki ng 
in seiner ursprüngh tn 
Lage verbleiben. 

Die Warzen hr • ir- 
ken eine Wirbelh ve- 
gung in der ver en¬ 
deten Flüssigkeit, so foß 
diese sich gleichr. ßijf 
verteilt. 

Die Trocknung acs 
Filmbandes kann mit 
Druckluft erfolgen so 
daß keine andere 'ei¬ 
tere Behandlung der 
Rückseite nötig i- ab 
ein einfaches Abw ) hen. 

Das Verfahren ist f«* r 
beliebig breite E iln»- 
bänder anwendbar und 
kann für alle in Band¬ 
form ausgeführten pho¬ 
tographischen Kopien 
Anwendung finden 


Ans Hollywood «i « 1 
berichtet, daß cs in den 
Dark-Studios einer gro¬ 
ßen Firma gelungen sei. 
eine Hypcrscnsilnlisic- 

rung des Negativs *° 
erreichen, die alles bi* 
herige übertretfen soll- 
Warten wir ab. oh die 
Nachricht stimmt. 






ftincmntonrnofi 


L 




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der Henny Porten-Froelich-Produktion 
Regie: Carl Froelich 


itte Helm in Ab> 

Produktion: Erdafilm / Regie: G W. Pabst 


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Reginald Denny 

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Die Königin seines Herzens 

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Ein Mädel mit Temperament 

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in dem Schlagerlustspiel 

Hoppla - Vater sieht's ja nicht 


Soldatenleben, das heifjt lustig sein 

(Die heitere Geschichte einer tapferen Soldatenbraut) 

m,! LAURA LA PLANTE 















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in drei deutschen Sensalions-Abenleurerfilmen 
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Aul der Reeperbahn nachts um 1 2 1.. 

Unter Mitwirkung der Hamburger 
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Im Nebel der Großstadt 

ein Sensutionslflni 

aus den Schlupfwinkeln einer Weltstadt 

Geheimpolizisten 

Unter Mitwirkung der Berliner Kriminalpolizei 


Grete Mosheim 


Liane Haid 

Das Haus 


Marcella Albani 

in der Rothausgasse 


in 

Regie: Richard Oswald 


Die Dame in Schwarz 


Der Weltmeister der Frechheit 
Glenn Tryon 

in den beiden Lustspielschlagern 

Der tolle Ozeanflieger 

(Der Held einer Nacht) 

Wenn du nicltl kannst, lass’ mich mal 


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Reginald Dcnny 

bi dem Schlagerlustspiel 

Mein Liebster ist ein Vagabund... 

mit 

Imogene Robertson 


Hoot Gibson 

in den beiden Wildwestschlagern 

Wildwest-Schau 
Der fliegende Cowboy 


Unsere Kurzfilme: 

12 Oswald, das verrückte Karnickri 
20 Wildwest-Abenteuer-Zweiakter 
12 Lustspiele und Grotesken 
eine Anzahl steuerermäbigte Kulturfilme 


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Berlin W 8, Mauerstrabe 83-84 












22 lahrgang, Nr. 1109 

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1109 m 


Berlin, 20. Mai 1928 


DAS AlIESTE 





! eine Zcitlang ruhig wesen. Man konnte glauben. 

■ I» man endlieh auch in den Verbänden /u stetigci. 

zielhc wuiltcr Arbeit kommt. Das scheint leider 
: m/ der hall zu sein. In Mitle'ldcutschland und in 
turt »fährt cs. 

schreit nach Taten, (uül Resolutionen, die 

■ wohl verständlich sind, die aber leider das \\ ich- 
nämlich die realen Zustände, absolut verkennen, 
ankfurl und 

haben die 


1 müssen, 
n hoch, 
mai! viel- 
n dem einet, 
deren 1 hea• 


Aber immerhin, es liefft vor. und man inuU damit rechnen 
I r * der letzten Delegierten Versammlung des Kcichsv.i 
b.indes haben einige Herren aus ihren Erfahrungen beruh 
tet die sie mit Gcma-Prozessen gemacht haben 

Sie sind nicht gerade erfreulich gewesen Es hat siel 
elven in allen Teilen Deutsc tlands herausgestellt, dalt du 
Gcma vorläufig mit ihren Forcierungen bis zu einem c 
wissen Grade überall durchkonmt. und da» die Zahlen 


1 rband und 
^ itzenorgani- 
n » gönnen ha- 
1 ,! ach zu sa- 
r > Selbst- 
dich wird 
ule mehr 
n müssen, als 
,r r der Fall 
A r man ver- 
d U vorläufig 
'n absehbarer 
L wisse Ge- 
"tscheidun- 
1 '»•■gen, die 


»bei j K| 

nui't 

J* I*« ein Gut- 

2[* der preutli- 

S*Ii -ach 
* r ' r Auffass 
n,cht objektiv. 
3*“ sozusagen 
Gfm. Herren der 
in eigener 
abgegeben. 


licksicht i- 


• lassung 


verband jetzt 
gründe gelegt si 

angemessen era 


prol 


dagegen, dali 
Reichsverhand und 
Spitzenorganisa¬ 
tion das Inkasso 
selbst in die Hand 
nehmen wollen. 

Es scheint, als 
oh die Gründe da¬ 
für. die besser hier 
nicht erörtert wer¬ 
de n. nicht allge¬ 
mein bekannt sind 
Vier sic kennt 
und wer einen kla¬ 
ren. kühlen Kopf 
hat. muli sie ohne 
weiteres als rich¬ 
tig anerkennen. 


bitte nicht 
sehen. Fällt der 
fesMSte Abschluß 
für das Reich, so 
werden die Sum¬ 
men. cie der ein¬ 
zelne zu zahlen 
hat. bedeutend hö¬ 


her. Es weht auch 
bei der Gcma ein 
anderer Wind. Es 
sind heute dort 
ganz andere Kräfte 
an der Arbeit. 
Leute, die genau 
wissen. was sie 
wollen, und die 
jetzt gerade erst 








Rmcmotograptl 


anfangen. wirklich zu fordern und zu verlangen. Darum 
hat cs keinen Zweck. Vergleiche anzustellen mit dem. was 
etwa bisher bezahlt wurde. 

Gerade diejenigen, die jetzt mit ein paar Mark mehr 
belastet sind, missen sich ganz genau aufklären lassen, 
was unter Umständen cintrclen kann, wenn die Einigung 
neßlingt. 


besonders notwendig. Der neue Reichstag wird im \ Ein¬ 
blick. wo dieses Heft in die Hände unserer Leser k iml 
gewählt sein, die Arbeit an der parlamentarischen /• r.ii 
stelle überall einsetzen. 

Ausgezeichnete Vorarbeiten sind geleistet wurde d 
allerseits in allen Lagern und in allen Kreisen am nn: 
w t.rden. 



Gerade, weil der Reichsverband ein Schutzverband der 
Theaterhcsitzer st. müUtc er an die Lösung dieser Frage 
hi rangehen, dem die Angelegenheit der Gema ist eine 
Materie, die zweckmäßig gerade durch einen Schutz- 
verband gelöst wird, weil der stärker, mächtiger ist als 
der einzelne. 

Oh die bisherige Skala absolut richtig und anwendba' 


Soll.-n sie ruhig, zielsicher weitergeführt werden 
Yi rbandsdisziplin gehalten werden und müsse 
anderen Fragen zuriicklrcten. 

In Rom tagt der Urheberrechtskongreß. Kr kann m 
lei Überraschungen für die Filmindustrie bringen, m. 
!i: Helastun-en M. n vergißt, el.iII Kiene der Gei 
für die Filmindustrie von Einfluß sind, auch 


andcreii 
Blatt. Der Mat- 
tcrschc Vorschlag 
in Frankfurt. d< ■ 
l.cihmie 


iellclcht • 
was für sich und 
muß unbedingt 
nochmals diski - 
tiert werden. 

Aber deshalb 
muß man nicht 

muß man sich 
nicht um ein paar 
Prozente streiten, 
die auf den ein¬ 
zelnen umgelcgt. 
tatsächlich nicht 
so erheblich sind, 
daß man ein so 
wichtiges und 
stolzes Gebäude, 
wie es der Reichs¬ 
verband aufhauen 

will, einfach Zusammenstürzen lassen muß. - Es schein! 
überhaupt neuerdings so. als ob alle Pläne, die v< i irgend 
einer Zentralstelle ausgearbeitet sind, von irgendeinem 
Außenseiter untcrwühlt werden sollen. 

Die Herren in Frankfurt haben eine eigene Genossen¬ 
schaft gegründet. Sic soll keine Konkurrenz für das Licht- 
spielsvndikat sein, sic soll sich zunächst auf dem Gebiet 
der Vermietung für Theatcrreklair.c betätigen. 

Sehr gut im Prinzip. Aber ist diese Angelegenheit der 
Theaterrcklame nicht etwas, was zweckmäßig über ganz 
Deutschland einheitlich geregelt wird? Hat nicht gerade 
die Spitzenorganisation eine Kommission zum Studium 
dieser Fragen eingesetzt und hätte man nicht ahwarten 
können, was dort erreicht und beschlossen wird? 

Ein paar kleine Fragen, auf die sich jeder die Antwort 
selbst geben kann, die aber wiederum zeigen, daß der Ehr¬ 
geiz einzelner Herrschaften immer wieder an Stellen auf- 
gcrüttclt wird, wo private oder lokale Ziele mit den Ge¬ 
samtinteressen der deutschen Theaterbcsilzer kollidieren. 

Es scheint einzelnen Herrschaften schon zu lange ge¬ 
dauert zu haben, daß Ruhe und Frieden in der Spitzenorga- 
nisation herrschen. Es scheint einzelnen Leuten nicht zu 
passen, daß man hier gerade ziclhcwußtc Arbeit leistet, die 
schließlich dem Ganzen zugute kommt. 

Dabei ist die Einigkeit und die Zusammenfassung aller 
Kräfte in der Spitzenorganisation gerade in diesen Tagen 


tie 
autoren 
wollen, d. 
dem Mu 
schlag au 
Zuschlag 
Filmdichti 
men soll, i 


Bis jeL 
diese Id 


diskutier' 
bereitet u 
um plölz 
großen S. 

ren. De 

einer gr 
schlossen 

ICHMANN. LA JANA /•».«. /*/« nisation 

Dein Film G.ui.r l.«b«" sein, du 

ist von 

trauen und von der Unterstützung aller Indus'' 
Aktionen, wie sie jetzt beliebt werden, dienen 
schlosscncn Abwehrfront in keiner Weise. Sie ru 
wirrung und Zwietracht an und geben höchsten 
Leuten ein gewisses Relief oder vielleicht auch 
ßcre oder kleinere Vcrdicnstmügiichkeit. 

Wir möchten Hier cinfügcn, daß man amcrikani 
bilder bei uns mehl kopieren kann. Die Lage di 1 
ichung andi" 


nischen Filmindustrie ist :n jede 
das Theatergeschäft. 

Man sollte meinen, gerade im Sommer hätten c 
theatcr Sorgen um ihr Geschäft im einzelnen. ,n " 
steht nicht, warum man künstlich neue Komp ,,n ' 
hervorruft, große Debatten in der Öffentlichkeit ulk*** 
ohne klare und sichere Endziele. 

Man hat so oft und soviel über den Aus- 
Presse bei Versammlungen gesprochen und g' '' rl1 
Hätte man nicht vielleicht gerade diese Resolut u * 
Beschlüsse, um die cs sich liier handelt, etwas JiskJ 1 ^ 
und geheimer behandeln können? Mußten gei- >*•' ^ 

schwerwiegenden Dinge mit allergrößter Pubh/.ut • ia> 
posaunt werden? 

Wir meinen: an sich nicht, sondern nur dann. " cnn (rt! , 
sic als Kampfruf benutzen will, wenn BU d.u»it , 

zu einem Streit, der gerade heule weniger denn 
Platze ist und der gerade heute hätte vermieden " c 
müssen. 




Nh mcr 110»» 


fiintmotogropl) 


Von I)r. A .1 a s u 


Berlin. 


monopolartigc Vormach'.stell uni*, die Filntaircrika 
u( dem Wcllfilmmarht einnimmt, drückt sich an 
uu hsten in seinen Kxportziffcrn ans; zu 90 wird 
dir cltlilmmarkt (rd. 57 300 Lichtspielhäuser) von 
Ami ka beherrscht. 

V h den Angaben des Departements of Commerce in 
V. .i ngton (Sektion Film) hat sieh der Gesamtexport an 
Kn seit dem Jahre 1913 (rd 32 Millionen Full) bis 
n:n> ahre 1923 vervierfacht, und für die darauffolgenden 
.Iaht ergibt sich nachstehendes Bild: 1923 wurden llh, 
1921 178 und 1925 235 Millionen Fuß exportiert. 

Fist ,is Jahr 192h bringt eine Unterbrechung in dieser 
9..r. n Aufw ärtsbcwcgtwg der Kxportziffcrn. In den 
heid letzten Filmjahren wurden von Amerika exportiert: 



■9* 27402**70 j »«mit* 220*27 15« , 7JS«2*M) *1128710 

1*27 222 54* 0*7 | «448 4SI I 2JIW5 0I8 j 82 822 ITC j *«512 28« 


den Jahren machen sich in verschiedenen europäischen 
Filmländern Kontingent- und Quotenbestrebungen /um 
Schulze der eigenen Filmproduktionen bemerkbar, so daß 
Amerika seine besondere Aufmerksamkeit der Bcarb. > 
tung dieser Filmländer schenkt, um sich dieses wertvolle 
Absatzgebiet zu erhalten. 

Nur der deutschen Filmindustrie ist es gelungen, dank 
der Einfuhrbeschränkung, sich eine nennenswerte eigene 
Produktion zu erhalten, insbesondere hinsichtlich der Im 
den Markt und auch den Export auschlaggehcndcn langen 
Spielfilme, die nahezu zu 50'.. selbst hcrgcstelll w.-ni. » 
Seit den» Jahre 1923 wurden bis 1927 durchschnitth ii in 
jedem Jahre rund 8*10 in- tind ausländische, kurze und 
lange Spielfilme auf den deutschen Markt gebracht: da 
von waren durchschnittlich 723 deutscher und amerikani¬ 
scher Herkunft. 

Insgesamt wurden seit dem Jahre 1923 4200 Spielfilme 
(iangc und kurze) auf den dcutst l en Markt gebrac ht, um 
denen 3617 |d. s. 85.9 ) deu sehe und amerikanische Pro- 


B-> Jahr 192b brachte demnach eine ganz erhebliche 
Ahn.i ne in dem amerikanischen Export um rd. 15 Mil¬ 
lion« Fuß gegen das Jahr 1925 (ein engl. Fuß 
,s 0|. die auch das F'ilmjahr 1927 mit einem Fxport 
•an • . 231 Millionen Fuß noch nicht ganz eingeholt hat 
Bn itcin-amcrikanischen Länder bilden qi antitativ oas 
ILua satzgebiet Amerikas. Hinsichtlich des Bezuges 
Tier nischer Qualitätsfilme ist der europäische Ahsa;z- 
R i-rk' ,i weitaus bedeutendste für Filmamciika 70 Pro 
/,n t r Gesamteinnahmen aus dem Auslandsgeschäft 
’ .clk \mcrika durch den europäischen li'mmarkt zu. 
lV >f ,rzu meine Ausführungen in der N-. 1075 d. BL 
" m « 9. 1927. S. 15 ff.) 

diesen fieiden bedeutendsten Märkten ist der 
■oiatis mit einer 
„nah um rd 58 
'I Ilion n Fuß im 
Jahre 027 vertre- 
'* Australien 
Jahre 1927 
“ 27 V Honen Fuß. 

Der 
fkas 

Url 'üt ich auf 35 
'"»chic Jene Film 
ander. ;n i cr d cne r 
^«tsch .nd. Frank 
j**? «nd England 

i* *tzzi s 

,* r de “‘ hen F'ilm- 
rd «*trie, welche 

Sn. eiöcnen Marki 

dcn ' Jahre 1923 
durth ein Konlin- 


f ln», 


mmung 
indischen 
schützte, 
den d ‘c übrigen 
^>*c'«en Film- 

" dcr a« 90 ".. von 

2 T,k * Fil- 

, . Ver »«rgt. Erst 
den letzten boi- 


Dcr lange amerikanische Spielfilm 


'Port Amc- 



Der kurze amerikanische Spielfilm 


Von dieser Zahl 3617 waren 2023 (55.9 ..) lange und 
1594 (44 l " ) kurze Spielfilme 

Lange Spielfilme wurden in jedem der fünf Jahre - I 
1923 durchschnittlich 404 mit 813290 Meter auf -len 
deutschen Markt gebracht, von denen 222 oder 54.9 
eigene Produktion waren. Amerikanische lange Spiel¬ 
filme wurden während dieser Zeit 182 oder 43.1 ein 
geführt. Die durchschnittliche Länge der de utschen langen 
Spielfilme betrug rund 2130 Meter, diejenige der amen 
kamschen rund 1900. Insgesamt sind im Jahre 1927 gegen 
1923 78 lange Spielfilme mehr auf den Markt gebracht 
worden und zwar 10 deutsche weniger, dagegen 88 ame¬ 
rikanische mehr. Gegen das Jahr 1926 sind un Jahr« 
1927 32 Spielfilme mehr erschienen; hinsichtlich der dc.i 
sehen Produktion ist eine Zunahme um 58 Filme zu \. i 
zeichnen. dagegen 
eine Ahnahme der 
, amerikanischen lan¬ 

gen Spielfilme um 
26. Das Verhältnis 
zwischen eigener 
Belieferung und Ein¬ 
fuhr an amerikani¬ 
schen langen Spiel¬ 
filmen betrug durch¬ 
schnittlich seit dem 
Jahre 1923 54.9 . zu 
43.1". wenn auch 
die eigene Beliefe¬ 
rung zwischen 71.2".. 
im Jahre 1923 bis 
46,1" . im Jahre 1926 
schwankte. 

Kurze Spielfilme 
sind in jedem der 
fünf Jahre seit 1923 
durchschnittlich 319 
mit 158 932 Meter 
auf den deutschen 
Markt gebracht 
worden, von denen 
33 oder 10.3 . deul 
scher Herkunft wa¬ 
ren: amerikanische 
kurze Spielfilme 
wurden während 


700 58« ; «*| 



Seite 8 


Niimtm-i lii'i 


dieser Zeit durchschnittlich in jedem der fünf Jahre 285 
oder 89 7 cingef ih.-t. Insgesamt sind seit dem Jahre 
1 *»23 1594 kur/« Spielfilme mit 784 960 Meter auf den 

deutschen Markt g .-bracht worden. von denen nur 168 die 
deutsche Produktion vertreten haben und 1426 ameri¬ 
kanischer Herkunft waren 

Im Jahre 1927 siid gegen das Jahr 1923 154 Kurz¬ 

filme mehr auf den deutschen Markt gebracht worden, 
von denen bei der deutschen Produktion eine Abnahme 


. wahrend an dem Kxp«»r 


Tabelle III 


Produktionslinien der langen Spielfilme 1926 1927 


A Lee ßrudfort 


■ bei>bacht i 
kanischcr kurzen 
Spielfilme eine Zu¬ 
nahme um 245 fe.st- 
gestellt wird. Da 
der deutsche Kurz¬ 
film durch kein 
Kontingent ge¬ 
schützt ist. konnte 
cs Filmamerika er¬ 
reichen. die Re¬ 
lieferung des deut¬ 
schen Marktes in 
einem so großen 
Maße hinsichtlich 
des kurzer. Spiel¬ 
filmes in die Hand 
zu bekommen. Der 
deutsche kurze 
Spielfilm ist heilte 
so gut »ic ver¬ 
nichtet. und in 
dieser Tatsache 
kommt deutlich 
zum Ausdruck, dab 
die Einführung der 
Einfuhrbeschrän¬ 
kung in bezug auf 
die langen Spiel¬ 
filme eine überaus 
schutzbringende 
Maßnahme für die 
eigene Produktion 
darstcilt. 

Insgesamt hal «c hTo*d«V I !üwi 

Ai n-rik i seil d -m . tJ Slrwabcrs Pi.«i I I »?• 

Amerika seit ü.m ««, A.tor Domh C«n> i i<»h 

Jahre 1923 2336 «. a H.m J Bn.»« Prod i i szi 

lange und kurze !« TÜrn.‘*PirfoJ“l" ! ! Z7i 

Spielfilme mit J? E™ ! In» 

2 393 606 Meter -, 

cir geführt, woge- 

gen die deutsche ü*£ * 

Filmindustrie eine i R.,h.„i..i c . kr Kon «.o. de« Zahl ihrer k, 

eigene Produktion 
an langen und 

kurzen Spielfilmen von 1281 mit 2 458 537 Metern uul 
den Markt brachte. In jedem der fünf Jahre haben 
durchschnittlich 467 lange und kurze Spielfilme die Pro¬ 
duktion Filmamerikas vertreten. 255 diejenige Deutsch¬ 
lands. 

Es muß hierbei betont werden, daß im v*»rliegenden 
Falle nur von den beiden bedeutendsten Filmprodtik- 
tionsländcrn der Well die Rede ist. und zwar Deutsch¬ 
land und Amerika, alle übrigen Filmländer erst später 
berücksichtigt werden. 

Nach amtlichen Angaben Amerikas umfaßt seine Pro¬ 
duktion 85".. der gesamten Wcltfilmproduktion. dies be¬ 
zieht sich auf alle Arten von Filmen: hinsichtlich der 
Spielfilme dürfte die amerikanische Pmduktion mit 
nahezu 60".. unter der Wcltfilmproduktion vertreten sein. 

Die jährliche Produktior an sämtlichen Arten von Fil¬ 
men zeigt die Zahl 2500, von denen 98'.. in Hollywood 


hergcstellt werden. Seit dem Jahre 1915 bis eins, 
lieh 192h wurden 9243 lange Spielfilme in Amcrik 
gestellt, was einer durchschnittlichen Jahrcspro«! in.r 
von 708 Filmen dieser Art entspricht. Von dies« .!■ 
sind allein in Deutschland durchschnittlich j.ihrli. - ! 
dem Jahre 1923 182 (vgl. l abe-IL 1) auf den Markt g. 
worden. Im Jahre 1927 wurden v«>n 39 Prod ui i- 

firmen 743 lange Spielfilme hcrgestcllt. unter den du- 

führenden Firmen Pathe mit 78. Paramount mit 7 n 
Versal 64. First National 55. FBO 51. Fox 49. V mer 
Brothers 43 \ 

Während d«- ahrc 
192t und I" i-ui 
insgesamt l< < lange 
Spielfilme ti 51 
in Amerika i-.- 
sigen Prodi tions- 
firmen au! dem 
deutschen larkt 
erschienen lav»n 

im Jahre I' 1 41 

Firmen, in Jahre 
1927 2h rrnen 
Die Führut- 




i >d tlk- 

hahe« 


lionsfirmen 
Paramount 
Metro - C. 
Universal u 
hierzu d ic- 
king. Ben 
wert ist^ i 

versal. vv« 
gen das J 
14 F 
Jahre 19- 
auf den d 
Markt 
hat. so d 
mojnl 
1927 die 

30 lang« • 
lilmcn 
mußte, 
starke 
lung hal 1 the f ' 

nen"^von Tcklr 
Produkl 
im Jahr« 
i > lant 


i PaM- 

Jahr< 


Spi« 1 


, (Wicke- 


gegen ? 
i deutschen Markt « 


, Jahr* 
«,hic" fn 


192b. also 13 mehr auf dem de itschcn Markt > 
Auffallend ist die große Zahl kleiner amerikan • her 
duktionsfirmcn (25 mit je 1. 2 und auch 3 Film« I lil ' 
Filme im Jahre 1926 erschienen, und die für das • 3 
1927 überhaupt auf der Liste nicht genannt v«. 

Diese Zahl der kleinen Produktionsfirmen " i:r “ c ^ 
sicher n«»ch vergrößern, wenn nicht eine Reih* 
men unter der Flagge der großen Produktionen *C l 
Für manchen, der sich für die Produktion*' cr * c J^ ii 
interessiert, wird cs von Intcre; sc sein. Namen ‘ 
und kennen zu lernen, von denen er kaum je 
So wird das Bild, als »b in U. S. A. nur einige 
Großproduktionen in Frage kämen, berichtigt ‘■’j i , H ., 
sich, daß in dem freien Spiel der Kräfte auch 
viele kleine Produktionen am Werke sind, die sich •* 
dings nur unter den Fittichen einer bekannten i" 1 
erkannten Marke in die Welt hinauswagen können 







































Seite 10 


Rincnu’togrnph 


Nummer 1100 


Seite die \ erschicdcncn Nationalitäten personifiziert in 
einzelnen Typen, die trotz aller bitteren Erfahrungen noch 
immer in der alten Hei nat wurzeln auf der anderen Seite 
ihre Kinder, die in einem vollständig neuen Milieu heran¬ 
wachsen, dem Denken und Fühlen der Eltern verständnis¬ 
los gcgeniihcrstchen. Diese große Kluft in den Anschau¬ 
ungen zwischen Eltern und Kindern fiihrt zu einer Locke¬ 
rung des Familienlebens und zu tragischen Konflikten, die 
jedoch dadurch übcrhi ickt werden, daß die Eltern die 
ihnen im Lande gebotenen Gelegenheiten des Fortkom¬ 
mens erkennen und sich die Sprache, die nunmehr ihre 
Kinder sprechen, ancigicn. Die Handlung spielt sich in 
New York ab. wo die Einwanderer zuerst hinströmen und 


den oft bitteren Kampf mit unbekannten Verhältnissen 
aufnehmen Fast die meisten Nationen sind im Film vcr 
treten und auch die Schauspieler rekrutieren sich nahe i 
aus allen Ländern, so daß man es hier mit einem inter 
nationalen Film im wahrsten Sinne des Wortes zu tun 
hat. Die Konflikte sind von dem Regisseur Edward 
Sloman der eines seiner besten Bilder geschaffen hat. mi 
sicherem Theatergeschick vorbereitet und die dram.it 
sehen Momente ausgezeichnet herausgearbcilet. Di- 
Typen sind ziemlich scharf charakterisiert: es ist selten 
daß in einen - Film jeder einzelnen so am Platze ist wie in 
..VC e Americans". und die Episodistcn genau so zufrieden 
stellend sind wie die Hauptdarsteller. 




F. A. Korrespondenten. 



m 14. Mai um 10 l'hr vormittags fand im Bio „Radio" 
die europäische Uraufführung des zweiten Berliner 
Lamae-Filmes „Sax..phi - n-Su7i'‘ statt. Vor allem sei be¬ 
tont. daß der erste Berliner film der tschechischen Künst¬ 
ler „Evas Töchter“ in jeder Hinsicht mittelmäßig war: bei 
der Interessentenvorführung wurde er eisig aufgenommen, 
beim Publikum 
fand er fast gar 
keinen Beifall. Es 
ist daher begreif¬ 
lich. daß man der 
Erstaufführung 
des zweiten Ber¬ 
liner Lamac-Fi.- 
mes mit einer ge- t 
wissen Reserve 
entgegensah und 
sich — ganz auf¬ 
richtig gesagt — I 
nicht viel von 
diesem Film ver¬ 
sprach. wenn auch 
die Prager Ycr- 
lcihfirma (For- ; 
tuna-Film) schon 
seit etwa drei 
Monaten einen 
großzügigen Pres- 
scfcldzug fiir die¬ 
ses Bildwerk in¬ 
szeniert. Doch der 
Film fand ein- H -. , l 

stimmig begei- dcr s.ii.hic c«»k» 

sterten Beifall so¬ 
wohl bei Fachleuten als auch bei der Presse, und wird 
als der bisher beste Film tschechischer Filmkiinsllcr 
bezeichnet. Anny Ondra in der Titelrolle hat wirklich 
Star-Allüren, die Regie von Karl Lamac ist ebenso 
intelligent wie sauber, die Photographie von Otto Heller 
(besonders hinsichtlich der Montagen) weit über dem üb¬ 
lichen Durchschnitt. Lamac war anwesend, während Anny 
Ondra. die in London filmt, nicht erscheinen konnte, um 
diesen größten Triumph in ihrer Heimatstadt erleben zu 
können. Allgemein w ird dem Film, der erst in der Hcrhst- 
saison erscheinen wird, ein durchschlagender Kassaerfolg 
prophezeit. 

Die Angelegenheit des neuen Kinogesetzes ist inzwi¬ 
schen so weit fortgeschritten, daß die Regierung ihre 
diesbezüglichen Entwürfe den verschiedenen maßgeben¬ 
den Verbänden und Interessengruppen zur Begutachtung 
bzw. Ergänzung in den nächsten Tagen zustellcn wird. 
Man hofft, das Gesetz noch während des Sommers unter 
Dach und Fach zu bringen. Ich werde rechtzeitig auf die 


c izclncn Pinkle des neuen Entwürfe« zurückki mme-n. 
Schon seit Anfang Mai sind in Prager großen Li.li 
spieltheatern Reprisen aller, aber zugkräftiger Filme er 
schienen. Vtcnn auch der Zeitpunkt ein wenig verfriih 
erscheint, muß man andererseits wieder m t Freude fest 
stellen, daß cs in erster Linie deutsche F'ilme sind, d 
auf dem l’i 

Von den wichti 
sten will ich at 
fühlen: der ui 
vergeßliche Uf 

mit Jannings ur 
der Putt, in d. 
tragenden Rolle 
der im deutsch. 
Urania-Kino ur 
im Olympic / 
Vorlührung 
langte, der l I 
Film „Walzi 
träum", der 
B.o Julis lau 
und noch imin 
volle Häuser . 
zielt, und da 
..Die Förster 
Christel ' mit I 
Mara und Har - 

Licdtkc. 

i b soN Grolle Wich. 

•Star dtr Ulivcrol keit w-ird aP 

mein der Fi 

Expositur auf der ganzstaatl'chcn Ausstellung der z. 
gmössischcn Kultur in Briinn neigelegt. Mit Ausnahme . 
kincmatographischcn Abteilung des Technischen Musei 
ir. Prag, das außer vielen interessanten Dingen aus d "• 
Ausland auch zahlreiche Angedenken an das heimi- 

Filmwesen besitzt, ist ja eigentlich noch niemals der Vers i 
unternommen worden, im Rahmen einer bedeutenden A - 
Stellung einen wenigstens kurzen Überblick über die 
schichtliche Entwicklung des einheimischen Filmlehcn^ 
geben. Ob es diesmal in Briinn dazu kommt, kann man 
natürlich nicht im vorhinein sagen, jedenfalls aber k- n 
man ganz unparteiisch den guten Willen feststellcn. den 
sowohl die Leitung der Ausstellung als auch die ma߬ 
gebenden. dem F'ilm nahestehenden Verbände und • ■ 
sonen an den Tag legen. Bemerkenswert ist der Umstand- 
daß man dem Kulturfilm ein iihcraus breites Bctätigur - 
feld cingcräumt hat. und daß alle inländischen Prod 
tionsfirmen (besonders natürlich das Elckta-Joumal) 
müht sein werden, das Beste zu zeigen. 




ein selbständiges Org 
Hörde für Kunst, imu 
im Volkskommissariat 


Hr \X irkunosfeld 

rfn mH. Wn 

soll hiermit der 
itt zur Keulisi 
Beschlüsse de 
'■ statljjefundene 




















Seite 12 


Nummer 1109 


Von der einheimischen Produktion hatten Erfolg: Der 
Sowkinofilm ..Der Par ser Schuster", ein von Ermlcr insze¬ 
nierter Film, welcher dis Lehen und Lichen der kommu¬ 
nistischen JugendbünJler zum Thema hat. Der Komö¬ 
dienfilm: „Zwei Freunde, das .Modell und die Freundin" 
Ir. diesem lustigen Fil n ist cs dem Regisseur A. Popow 
gelungen, das Pat-nnd-Patachcn-Motiv auf russischen 
Sowjethoden zu verpflanzen. Der mit grolicr Reklame 
herausgehrachte historische Film ..Der Eispalast" brachte 
für die Sowjetpresse eine große Enttäuschung. Beim 
Publikum hatte |edoch der von Eggert bei der Meshrabpom 
Russj im Stile der ai ständischen historischen Filme in¬ 


szenierte Film einen recht hübschen Erfolg. ..Der gell« 
PaU" lief hier unter dem Titel „Das Land in Gefangen 
schaff . und man wollte hier den Schwerpunkt des Film 
aus ideologischen Gründen auf den Kampf der Bauern 
ums Land verlegen, was aber nicht gelang. Die bei Jen 
Goskinprom Grusiji von K. Mendshanow besorgte Ins/i 
nierung der Novelle von Stefan Zweig: ..Amok" null 
lang, weil man hier durchaus die Sow letideologie / 
Geltung bringen wollte. Zum Schluß sei noch erwähn' 
daß der Generaldirektor des Sowkino, Schebujcu. 

Mai Deutschland besuchen wird, um vor. den dortigen Lu 
richtungen <cnntnis zu nehmen. 


Von E Ath 


poulo. 


alästina und Syrien die vor dem Kriege einen Teil des 
türkischen Reiches vildctcn wurden nach dem Kriege 
vom Völkerbund unter das Mandat zweier Grolimächic 
gestellt. Palästina wurde den Engländern. Syrien den 
Franzosen übergeben. 

Dank der zionistischen Einwanderungspolitik, die das 
hebräische Reich in Palästina wieder hcrsteilen wollte, 
ist in diesem Lande eine bedeutende Entwicklung auf 
icdcm wirtschaftlichen Gebiete vollbracht worden. Ein 
F.rgehnis dieser Entwicklung ist z. H. auch die Gründung 
einer neuen Stadt Tcl-Awiw. die im modernsten Stil vor 
einige Jahre erbaut worden ist und die heute 30 000 
Einwohner zählt. Im ganzen zahlt Palästina 770 000 
Einwohner. Davon sind bOO 000 Mohammedaner. 73 000 
Christen. 84 000 Juden. 

In Palästina zählt man heute 15—20 Kinos: die meisten 
v in ihnen befinden sich im Sommer :in Betrieb unter 
freiem Ffimmel. Die Lichtspielhäuser sind also bisher 
nur spärLch vertreten. 

In Tel-Awiw gibt es sieben Kinos, von denen „Kin.. 
Eden" dasjenige mit der besten und schönsten Auf¬ 
machung ist. „Cincma Bitan" mit 1500 Sitzplätzen gibi 
seine Vorstellungen unter ficicm Himmel In diesem 
Winter errichtete Kino ..Bet Ham" früher nur Sommer¬ 
kino. einen \X interbetrieb, indem es einen schönen Saal 
baute. Dann gibt cs noch „Cincma Sorona", das sich 
speziell auf die Vorführung von Sportfilmen eingestellt 
hat. und noch einige kleinere Kinos. 

Di’ Stadt Haifa (25 000 Einwohner) besitzt zwei Kinos 
— „Cinema Eden" and „Cinema Empira" 
jedes mit SCO —6C0 Sitzp.ätzen. Jaffa (48C00 Einwohner i 
besitzt ebenfalls zwei Kinos. In Jerusalem sind drei bis 
vier Kinos in Betrieb, von denen zwei nur den Sommer 
über geöffnet sind. 

Die Eintrittspreise bewegen sich in Palästina von 
30 Pfennig bis zu 1 Mark aufwärts. Das Programm be¬ 
steht gewöhnlich aus einer Wochenschau oder einem 
Kulturfilm, aus einem erheiternden Vorspiel und aus dem 
Hauptfilm. 

Über die Zulassung der Filme in Palästina entscheidet 
eine Filmzensur, die aber in weitgehendem Maße frei¬ 
zügig ist. Die Filme, die meistens in Palästina zur Auf¬ 
führung gelangen, kommen über Ägypten dahin: die 
wenigeren werden direkt aus den Herstellungsländern 
importiert. Es sind meistens amerikanische, aber auch 
französische und deutsche F'ilmc. Von den deutschen 
Filmen, die im letzten Jahr vorgeführt wurden, hat der 
..Nihelungenfilm" großen Erfolg erzielt. In der letzten 
Zeit sind die russischen Filme auch in Palästina cingc- 
drungen Ebenso war eine hebräische Eigenproduktion 
zu verzeichnen. In diesem Jahre ist der Film „Zehn 
Jahre Nationalhcim des jüdischen Volkes auf der Erde , 
der die wichtigsten Ereignisse der Zeit 1917—27 in 
Palästina darstellt. Dieser Film wurde von Ren-Dov 


hergcstellt Bei den in der letzten Zeit vorgeführte 
Filmen finden wir auch folgende: „Harun al Rachul 
der deutsche Film „Das Wachsfigurenkabinett". ..Körne 
der Mode ", „Der Seeoffizier" (der einer großen F.ri 
hatte). „Der Sohn des Scheichs". ..Mit Stanley dm 
Afrika „Für « inc Frau", mit Adolf Menjou. „Zw 
Schwestern", die beste Produktion der Lnivcrsal. d 
eine große Beliebtheit genießende Foxfilm, dann d 
Paramount und einige Iba- und Aafa-Filmc. 


Der Entwicklung in Syrien (220 000 Einwohner. < 
sich aus Türken. Turkmenen. Kurden und vielen ehr 
liehen Sekten zusammensetzen) hat die französische ! 
Satzung des Landes einen wichtigen Stoß gegeben. 

Kino blich unter der türkischen Herrschaft eine nah 
unbekannte Erscheinung: es ist heute in vielen Stad 
Syriens sehr beliebt Syrien hatte vor zwei Jahren du 
die F'reiheitskämpfc. die sich gegen die französisJ 
Rcsatzungstruppcn ti ld den französischen F.influß i ■ 
Uten, sehr gelitten. Die Stadt, die am meisten unlir 
sv m Aufstand gcl-tten bat und die sogar von den Fran 
sen bombardiert wurde, ist Damaskus. !n dieser St 
haben die Kinos wie alle anderen Betriebe- für eine / 
lang ihren Betrieb ei ns teilen müssen. 

In der Hauptstadt Svricns. in Beiruth ,150 000 1 
wohner), gibt e-s 6—7 Kinos, von denen aber die mir n 
nur im Sommer im Betrieb sind, da Beiruth in ■ n 
warmen Jahreszeiten einen regen Fremdenverkehr 0- 
Das größte K.no ist „Cinema Kosmograph" (mit 700 S 
plätzenl, der Firma Cattan Hadaad a«»gehörend c 

übrigen Kinos der Hauptstadt sind klein und haben 1,1 
bis <>00 Sitzplätze, ’n Damaskus finden wir drei b 
in llalc-p und Alexardrette ebenfalls. Im ganzen gib' e-s 
in Syrien 20 Kinos Die Eintrittspreise schwanker 
sehen 40 Pfennig und 1 Mark, jedoch auch darüber he 
Filme kommen auch hierher über Ägypten, und die 
grammzusaminensctzung is*. dieselbe wie in Palä- 

Syrien und Palästina sind wegen ihrer geringen C de 
als ein einziges Exploitationsgehict der Filmindu rie 
und der Industrie im allgemeinen zu betrachten und ol¬ 
den zusammen n.it Ägypten dasselbe Lizenzgebiet oi> 
diesem Grunde kommen die F'ilmc in Syrien und J ' 
lästina meistens über Ägypten. 

Die Leihfilmfirmen in Ägypten, die mit Palästina mc 
Syrien arbeiten, sind wie folgt: First National. Proi 
Distrihuting Corporation (vertreten durch den Plut» 5 ' 
film). Josi Filmgesellschaft, die eine von den gr' den 
Lcihfilmgesellschaftcn Ägyptens ist. und die eine I ,a ' c 
in Beiruth hat. Amcrikan-Filmkonsorlium. Alcx-'’J cr 
Aptcckmann-Fiim. Politi und Cohen. Durch diese 
Seilschaften geschieht die F'ilmbelcihting Syriens > in “ 
Palästinas. Dazu kommen noch manche kleinere 
ihren Silz in Syrien oder Palästina haben und die I dmc 
direkt aus ihren Herstellungsländern importieren. 



ftincmatogrnpt) 


Manuskript: N ich dem Roman von Leo 

Regie : Edmund Gnulding 

Hauptrollen: Greta Garbo. John Gilbert 


mßer Festabend ii:t Gloria-Palast. Zuerst Variationen 
und Finale aus dem ..Tri«»" von Tschaik«»wsky. 
ndervoll gespielt von eien Professoren Wolfsthal und 
utzer sowie Fnrieo Mainardi. Dann der Grolifiln» der 
Irn, ein Werk nach Tolsl«»is unsterblichem Roman. 
Die Handlung wenig verändert, nur insoweit variiert. 
■ s Filmtendenz 
• rdert und wie 
der Filmhand- 
gul ist. I)a 


der Adiutanl 
Großfürsten 


:!■ i Sturmwinter 
n t weiter kann 
I' dem Sehlillen 


d » Hilfe desOffi- 
«*rs an. läßt sich 
schließlich auch 
m die nahege- 
* c ~ ne Herberge 
bringen, bleibt mit 
'hi eine Nacht in 

c*" m Zimmer allein, aber er erreicht 



erfährt er vom Großfürsten, daß es sich um eine 
li. »e der Gesellschaft handelt, um die Gattin des Scna- 
! “ r ' Karenina. 

I urch einen Zufall findet er sie wieder. Man spricht 
'cd n in der Gesellschaft davon, daß die beiden sich ftir- 
cin. nder sehr interessieren. Der Gatte warnt. Anna will 
ahreisen, um d cr S ac (,e ein Ende zu machen, aber der 
davon nichts wissen, und so kommt es, wie es in 
s, ‘h iien Fällen eben kommen muß. Anna Karenina w ird 
die Geliebte Wr«»nskys. «>hne das jemand in der Welt 
etw.. s merkt. Wronsky will sie zu seiner Gattin machen, 
‘'her Anna Karenina will ihr Kind nicht verlassen. Die 
beiden Liebenden trennen sich. 

Her Senator weist die Frau aus dem Hause. Wronsky 
nimmt sie auf und reist mit ihr durch die Welt. Dann 
sieht sie das Kind nach Petersburg zurück. Aber es ist 
nur ein kurzes Wiedersehen zwischen Mutter und Kind. 
ann scheidet Anna Karenina aus dem Lehen, weil sic 
nicht nur Kind und Ehre verloren hat. sondern weil sie 
isky beinahe ins Unffliick zieht 


Eine wundervolle Mischung für ein Filmdram.i. st.irk 
dramatische Handlung. Möglichkeit zu großem Spiel un 
und zu prächtiger Ausstattung. 

Möglichkeiten, die die Metro und ihr Regisseur I dmun 
Goulding glänzend benutzt haU-n. 

Von den Darstellern natürlich vor ;illcm Greta Gar >. 


päischcn Zeit. 

fcv iMtr Ganze in c 

U großen 

’mkt Hkk 

■HUHUaHH dringlich und da- 

so 

|r! i. 

diese Leistung an- 

möchte 

d JOHN GILBERT Die Männer sind 

n » Phot. M.-G.-M. dagegen etwas 

ungleichmäßig be¬ 

dacht in der Größe ihrer Köllen. Hier an erster Stelle de: 
Wronsky des John Gilbert Man möchte ihm hier und 
da mehr Leidenschaft wünschen, aber vielleicht war er 
fcstgehalten von dem Spiel der Garbo, das ansclu mend 
den GrundtoV. für den ganzen schauspielerischen Aut: 
abgab. Nebenher der Karcnin des Hrandon Hurst, viel 
leicht etwas zu sehr auf abstoßende Wirkung angelegt 
weil man hier zu dem Darsteller des Wronsky äußerlich 
und spieltechnisch ein Gegenstück schaffen wollte. 

Zu betonen, daß die Ausstattung dieses Films außer¬ 
ordentlich gut ist; s«> ist z. B. das Schneegestöber bei 
St. Petersburg mit einer seltenen Annäherung an die 
Naturtreue gemacht. 

So ergibt sich aus dem amerikanischen Drama fiir den 
Europäer ein bes«inders günstiger Eindruck. Es ergab sich 
e.nc starke Wirkung, die bei der Uraufführung im Puhl.- 
kum zu spüren war. Es gab Beifall trotz der großen Er 
griffenheit. die die Garbo in der letzten Szene erzu ! 
in der sie sich v«»r den Eisenbahnzug wirft. 

Dieser Moment, technisch auch n der Beleuchtung 
vorzüglich gemacht, wird nicht zur Sensation ausgvnutzt. 

Schluß« 



Seite 14 


Nummer 1 


Fabrikat : Ilarry-Picl-Film der Ufa 

Verleih. Ufa 

Manuskript: Liebmann und Nossen 
Regie : Harry Picl 

Haupt-olien: Harry Piel. Dary Holm 

Länge 3166 Meter, 10 Akte 

Uraufführung: Ufa-Palast am Zoo 


Fabrikat: Münchener l.ichtspiclkunst 

Verleih: Bayerische Film-Gesellschaft 

Manuskript: Dalimann 

Regie: Willy Reiber 

Hauptrollen: Vernon. Bardey, Cartcllieri 
Länge : 2619 Meter. 6 Akte 

Uraufführung: Schauburg 


enn der Name Harry Picl auf einer Ankündigung erscheint, 
weiß jeder Theaterbesitzer, dali es sich um irgendeinen 
Sensalionsfilm hand.-lt. mit einem mehr oder weniger krimina¬ 
listischen Umschlag. - Diesmal spielt die Geschichte vor den 
falschen und echten Banknoten in der Schweiz, bietet also Ge¬ 
legenheit zu wundervollen 
Landschaftsmalern ind zu 
verwegenen Skifah-Icn. die 
uns Harrv als Künstler auch 
in diesem Sport in höchster 
Vollendung zeigen. 

Neben dem Gci.tlcnian- 
detektiv Piel steht diesmal 
weibliche Kollegin, in 
Harri i 

Ki-gi-ln ü> i hiiia I. 

Zwischendurch erlebt man 
Szenen in den Gehcimkon- 

der schweizerischen ■ • 

GroUhanken. 

Folg , den Verbrechern in ein 
abgelegenes Kastell. 
unheimlicher 

Mann die falschen Noten 
druckt. Wird hincingeführl 
in das Leben eines mondänen 
Kurortes mit seinen elegan¬ 
ten Hotels und seinen merk- 

würdigen Menschen. Kurz. »•’ 

c* gibt Abwechslung im Mi¬ 
lieu. Tempo ir der Handlung, 
so daß der Publikumserfolg 
d eses Bildes garantiert ist. 

Die weibliche Hauptrolle A „. j. m Harry Piel-Filai . 

liegt in den Händen von l’tn 

Dary Holm, hübsch, fesch. 

liebenswürdig wie immer. Die zweite weibliche Hauptrolle über¬ 
nahm Hertha von Walther, die irgendeine Italienerin zu spielen 
hat. die in der Schmugglcrschenke hoch in den Bergen wohnt 
und die sieh schlielilich in den unwiderstehlichen Harry ver¬ 
liebt. Fräulein Walther bewies abermals ihr großes Talent. 

In den männlichen Hauptrollen sicht man Dr. Philipp 
Manning. Lugen Burg. Georg John sowie eine Reihe anderer 
Künstler, die. jeder an ihrer Stelle, ihren Mann stellen, so daß 
es sich eigentlich gar nicht um Mann gegen Mann, sondern um 
Mann für Mann handelt wie denn überhaupt fcstgestellt werden 
muß. daß es sich eigentlich um Mann gegen Frau handelt. 

Aber das schadet dem Ganzen nichts, das im Ufa-Palast 
musikalisch gut illustriert zum ersten Male abrollte und heim 
Publikum lebhaften Beifall fand. 

Der Film ist geschickt geschnitten hat Tempo, die Photo¬ 
graphie von Gotthardt Wolf und Lwald Daub ist — zumal in 
den Außenaufnahmen, sehr gut. 

Die Bauten von W. A. Herrmann sind der Handlung gut an¬ 
gepaßt. 

Dieser Piel-Film wird unter den zahlreichen Anhängern des 
Genres ein breites Publikum finden. 


s gibt einen Montmartre, wie er in Wirklichkeit nicht . 
sch in lange nicht mehr ist. wie er aber in abentcucrli 
Aufmachung den Fremden, die gerne das Grisein lernen »■ 
und dem Lesepublikum in Romanen höherer und niederer ! 
portage unJ auch im Film immer wieder serviert wird 
Da dieses Montmartre 
rieht gerne geschluckt w 
mag cs auch mit diesem i 
demselben Rezept zuber. 


p»rlageherz erfreut. Lin er 

Sonderling, der die Ma ’« - 

hat. mit einer Pupp« -I* 

Partner Domino zu 

* iner b " scn " 
a} umlauert, die 

Lrbschaft spekulier: 
WirtsUule des allen So 
lings haben einen fr«' « n 
Bcnge! adoptiert, glau! ■«> 
daß der alte Bridaine d «n 
zum Lrben einsetzen w J« 

Als aber bekannt wird *>* 

Angele, rin engelsgules .nd 

engelsschönes Wesen, da Je" 

M. allen Mann einmal t" 

' rohen SlraUenjiiger.d 

JK S schützt hat. die f rbin 

soll, setzen allerhand 

/Z’ lischc Versuche cn 

Lrbin um die Ecke i“ 
bringen. 

Dann ist da noch 
ein netter junger Mani J«‘ 
1. durch seinen Hund zu der 

Bekanntschaft mit der b> «<•* 

Angele kommt. Linmal hon 

er Ul« ..Mann gegen Mann sollte Angele von gcdun 

t /* Banditen gemeuchelt wt Jen 

Aber, wie einstens die 

liehe Stimme des Sängers Stradella die Meuchelmörder hin 

derte* den tödlichen Stoß zu führen, so hemmt der Li« «reiz 

Angeles die Mörder, ihr schwarzes Vorhaben auszufiihr. 

Vor den Nachstellungen llibous eines besonders gefährl eher 
Subjektes, wird Angele durch Leon bewahrt, der dann üle ,l 
zum Lohr, das liebe Kind, das so viel geerbt hat. zur ' rar 
bekommt. 

Ein jchtzehnkaräligcr Kolportagestoff, der denn aucli «* -n 
dem Regisseur Willy Reiber und den Darstellern verarbeite 1 
wurde, wie es sich gehört. 

Suzv Vernon. das brave junge Mädchen, Lnc Baicla« J' r 
hübsche Straßensänger Carmen Cartellicri als licbcbcdi.■ tt'ü« 
Zimmertcrmietcrin, die Gestalten der Pariser Unterwelt D' 1 " 
Wernickc. Hans Bauer. Max Weydner und Maurice de FcrauJ« 
gaben handfestes, dem Stile des Ganzen angemessenes 11 ■ l!,r 
Der kleine llcrmi Lutz ist keck und aufgeweckt, aber gar nit* 1 
pariscrisch. 

Ein Film, der in mittleren und kleineren Kinos sein Publik«* 1 
haben wird. 

Die musikalische Illustrierung und deren Ausführung be¬ 
mühen sich sehr im Stile der ..Abgründe von Paris" zu bl« 'bo 



mmer 1104 




Fabrikat : P. D. C.-dc Millc-Film 

Verleih: NaUonal-Film 

Rctfic.: Donald Crisp 

Mauptiollcn: Rod la Roeque. Lupe Vel 
Warner Oland 

Länge: 1565 Meter, 6 Akte 

Uraufführung: Titania-Palast. Steglitz 


Fabrikat: Noa-Filni 

Verleih : Bayerische Film G. m. I». II. 

Manuskript: .luitke. Klaren. Langen 

Regie: Manfred Noa 

Hauptrollen : Lafayettc. Delschafl. Hardt, Ger 
Länge: 2885 Meter. 6 Akte ' 

Uraufführung: Capitol 



r etwa einem Jahre entzückte Rod la Roeque als „Der rote 
Pirat" den Kennet Ls war dies das erste Bild iener in Amerika 
erhreilclen Arl von Filmparodien, die nach großer Lrfolgen 
! einselzen und von den Zuschauern mit ebenso viel Enl- 
" aufgenommen werden wie die Originale. Die Filinkrilik. 
doch eine ganze Anzahl ihre- in TagcsMältern schreibenden 
der. mißverstanden den Film gründlich und haften Gc- 
-h glänzend zu blamieren indem sie das was eine 


weifellos daß dieser Titel • 
großen Erfolg des Catanov; 
Leider sieht er mit dem Inha 
Wie denn überhaupt da>. Mas in 
gerade besonders erheblich ist. 

0a lernt der Geifer Paul Hell e 
■ wegen Falschspiels 






di* Anregung aus- 
cn unsere aut 
le: tige Filmwir- 
^ • n nicht \orhe~ 

ri! Zuschauer 

du- geeignete Zw i¬ 


d “ nal. da Rod la 
Ko ‘ me jetzt als 
••D' Bandit" das 
tat mschePiraten- 
lun erulkl, wieder 
nu 1 geschehen so 
dal ein Teil der 
Wo nng dieses ganz 
r *ir -iden Films 
»erl rengebl, weil 
das arkcll die pa- 
r “d len Vorbilder 

k ' nn *- Wenn ROD LA RocuUt 

J.°d ‘Roeque auch in ..Der Band 

d'cs al wieder die 

!*"' lstkc Licsle des großer Doug durch den Kakao zieht, so 
af‘ ert der Film nicht mir ihn. sondern das ganze Genre des 
"e ucrßlms und nimmt gleich noch jene Filme ans den 
?'* aiten Balkanliirstcntümcrn mit unter den Arm. in denen 
* taslig gezeigte Handlung ohne viel Änderungen ver- 
* ' ernst genommen wird. 

ln den richtigen Abenlcucrbildcrn ist cs auch hier ein 
, . '“nger Mann der sich schrecklich langweilt und den 

0 halb au Abenteuern zieht. Als er von einem Balkan- 
tt!* Ghika hört, macht er sich auf. uni diesen zur Strecke zu 
" Und dann beginnt in Balkanicn eine Handlung, hei der 
" 1 Balken biegen und hei der sich die wissenden Zu- 

I . iL r die Seilen vor Lachen hallen weil jede einzelne Szene. 

'•■ndbewegung eine fest zupackende Parodie ist. Die Zu- 
^ r nallm cn leider einen Teil der Vorgänge für ernst und 
ta R 1 ’* M ” iar ,Ür “"taetwilligo Komik. Durch ein paar Titel 
_ “-F das vermeiden. 

nich " 1 i" dl:m hcrrlichcn Kün*‘l«r Rod la Roeque steht diesmal 
Up t vtx. sla !' rc Mi, drid Harris sondern die sehr lebendige 
d c | ^ 1 cy ’ e ' n e Amerikanerin, die ihrer Landsmännin Dolores 
r,| ' ' an Temperament und Schönheit nichts nachgibl. Werner 

'■'ad" ßnnditenhäuplling. ist eine erfreuliche Erscheinung 

y * sich "eben Rod la Roeque gut zu behaupten. 
tas'aK 0 j ln, l . ein vie l ausgedehntes gemischtes Programm. 
°^r den Zuschauern nicht weniger Spaß bereitete. 


Abenteuc 
Hochstaplerin und 
will schließlich eine 
Gräfin heiraten, die 
er wirklich licht. 

Die Geschieht, 
klappt beinah Aber 
hei der Verlobung-• 
feicr erscheint die 
F'örslerswitwc mit 
der Polizei und lälii 
ihn verhaften. 

Was diesen Film 
»her bemerkenswert 
macht und was so¬ 
gar hier und d:r 
über die höchst be¬ 
langlose Handlung 
hinweghilfl. für die 
übrigens drei Auto¬ 
ren zeichnen. ist 
die ausgezeichnete 


Noes, sind die wundervollen Dekorationen und die 
Tricks die mit zu dem Besten gehören was man 

Originell und interessant gelöst das Ineinander und Durch¬ 
einander der einzelnen Künstler im Kabarett. Photographisch 
vorbildlich und fein im Tempo die Parforcejagd und ent¬ 
sprechend auch die Darstellung, obwohl sich ein Künstler wie 
Harry Hardt in dieser nichtssagenden Rolle eigentlich mein 
wohl fühlt. Daß es ihm gelang, in der an sich recht unsvm- 
palhischcn Figur des hochstapelnden Geigers immer noch die 
Sympathien des Publikums zu haben spricht sehr fur cm, 
Künstlcrschafl. aber auch dafür. daU man davon abgehen sollt, 
einen Darsteller ein für allemal zu etikettieren. Hardt hat hier 
wieder gezeigt, daß er Charakterdarsteller weiteren Ausmaßes 
ist und nicht nur Schurken spielen kann. 

Die weibliche Hauptrolle, nämlich die Cräfin gibt Andre c 
Lafayettc. eine pikante mondäne, elegante Erscheinung die 
auch darstellerisch befriedigt. In der Försterfrau sieht man 
Malv Delschafl. wie immer erfreulich, während l.ltzza la l\. 
und Yvetfe Darnys in kleineren Rollen erscheinen. 

In zwei Chargen Louis Ralph als auswandernder Ari-' .t ■ 
und Kurl Gerrnn als Kneipwirt. 

Schmidt-Ccntner versucht der Handlung durch moderne 
Weisen etwas Schmiß zu geben, aber auch seine Kunst versag! 
beim Publikum des Kurfürstendamms, das von derartigen Suicts 
nichts wissen will. 



Seite 16 


Nummer 


Paris. 

Die Lage auf den franzö¬ 
sischen Filmmark 1 ist Mieder 
ruhig gew orden. Jedermann 
ist zufrieden. Mobei soMohl 
Amerikaner als auch Franzo¬ 
sen glauben, als Sieger aus 
dem Konflikt herausgegangen 
zu sein. Nur auf diese Weise 
konnte ja eine Verständigung 
herbeigeführt m erden. 

Der Beschluß der deutschen 
Verleiher. der Dculschland 
zwei Lizenzen von d.i ior- 
handenen sichen sicher:. Murdc 
hier gut aufgenommer. 

Die Saison Mird dieses Jahr 
sehr spät zu Kndc gehen. Die 
Arbcil ist in den letzten Tagen 
überall fieberhaft au.gcnom 
men Morden, und da zahl¬ 
reiche grolie Filme angekün¬ 
digt m erden. Mird dieses Jahr 
von einer .morte Saison" gar 
keine Rede sein. Die tiner- 
Martetc Kalle, die augenblick¬ 
lich in Piris und fast in ganz 
Frankreich herrscht, füllt die 
Lichtspielhäuser. 

Die Premieren nehmen kein 
Kndc. Reprisen sind selten. 
Amerikanische Firmen, wie 
Vitagraph und Un versa), haben 
noch alle ihre Filme vorzufüh¬ 
ren. Die französische Pro- 
duktion geht tarier vorwärts. 

Fünfundzwanzig französische 
Filme wurden dieses Jahr 
schon vorgeführt. 

Sechsundzwanzig Filme sind 
hergcstcl.t und hairen der 
Uraufführung. 

Zwanzig Filme werden zur 
Zeit in den französischen 
Ateliers gedreht und fünfund- 
vierzig sind angekündigt. 

Für dieses Jahr kann min 
also mit ungefähr hundert 
französischen Filmen rechnen. 
Kin Rekordjahr. 

Die Kinführung des Kontin¬ 
gents hat doch immerhin ihren 
moralischen Zweck erfüllt, da 
sic den Finanzlcutcn Ver¬ 
trauet- cinflüBl. 

Seit 6 Monaten schon baut 
man in aller Stille ein w under- 
bares Atelier ganz dicht bei 
Paris in Bois-Colombcs-As- 
niercs. Kin Atelier modern¬ 
sten Stils, das von franzö¬ 
sischen Banken, die unter ka¬ 
tholischem Einfluß stehen, fi¬ 
nanziert Mird. Das Comilc 
Catholique du Cin -na hat sich 
einen gewissen Einfluß ge- 

Mit der Errichtung eines 
zweiten Ateliers, das eines 
der größten Europas werden 
soll, wurde heute angefangen, 
und zwar im Bois de Bou- 
logne, mitten im mächtigen 


Von unseren ständigen Korrespondenten 


Jardin d'acclimatation. Der 
Boden wurde von der Stadt 
°aris geliehen. Dieses Atelier 
wird von den Studios Reunis. 
die schon Besitzer des Ateliers 
rue Francoeur und der Ateliers 
in Epinay sind, gebaut. 

Paris wird also in Bälde 
zwei mächtige moderne, mit 
französischem Kapital gebaute 
Ateliers besitzen. 

Fl. A. Dupont hat sich mit 
..Variete" in Frankreich einen 
schönen Ruf erworben. Nun 
steht zu erwarten, dall „Mou- 
lin-Rouge" diesen Ruf verrin¬ 
gern wird, denn gerade das 
bei der Verfilmung pariseri- 
scher Verhältnisse sehr kri¬ 
tische französische Publikum 
findet „Moulin-Rouge“ nicht 
französisch genug. 

Die Technik der Aufnah¬ 
men ist ja tadellos, aber auch 
da kann man noch gegen Du- 
ponl cinwenden, daß er Sze¬ 
nen ausnutzc, die er ruhig 
einem Anfänger in der Her¬ 
stellung hätte überlassen kön¬ 
nen: Tanz. Musik, Girls. Cham¬ 
pagner. Kostüme bringen ru 
leichte Effekte. Der F'ilm 
wird aber dennoch ein Erfolg 
sein, besonders in der Pro- 
vinz. wci die Leute keine Re¬ 
vuen zu sehen bekommen. 

Nach einer vorzüglichen Re¬ 
klame wurde endlich der 
deutsche Film „Berlin, die 
Symphonie einer Großstadt" 
uraufgeführt, und zwar im 

Der Film, besonders :cinc 
ausgezeichnete Technik und 
seine Zusammenstellung gefiel 
sehr gut. Wird er aber cin 
Publikumserfolg sein? Wir 
fürchten, daß das Publikum 
für einen Film wie dieser noch 
nicht reif ist, besonders, da 
der Film kalt wirkt. 

Der Pariser stellt sich Ber¬ 
lin anders vor. Für uns legt 
der Hersteller zuviel Gewicht 
aul die Arbeit einer Gro߬ 
stadt: alles ist kalt, nur Rauch. 
Eisen, Maschinen, Wurst und 
Brot. Wo ist denn die Har¬ 
monie der Großstadt? Dieser 
Film macht den Menschen zum 
Sklaven; selbst der Sport und 
die Liebe- scheinen für ihn eine 
Roulinc. eine harte Arbeit zu 
sein. Kein Lachen. kein 
Sonnenschein, kein Amüse¬ 
ment. nur Muskeln und ver¬ 
zerrte ncurasthcnischc Ge¬ 
sichter. Wo ist denn das 
deutsche Gemüt in diesem 
Film? (Anmerkung: Es gibt 
einen Ufa-Film von Berlin 
„Die Stadt der Millionen". 


der auch dies berücksichtigt.) 
Nach der Vorstellung halle 
gewiß kein Zuschauer Lust, 
sich in eine solche Symphonie 
zu begehen. Aber Humor ist 
eine Angelegenheit, übel die 
leider zu wenig Filmlcute ver- 

Der Komponist Mcisel diri¬ 
gierte selbst das Orchester. 
Er erntete reichen Beifall. 

Nach diesem Film wurde 
uns ein anderer unter dem 
Titel: Quand on a scizc ans 
„Wenn man sechzehn Jahre 
all ist" (Höhere Töchter) mit 
Grete Mosheim und Hans 
Brause-weiter vorgeführt. Die¬ 
ser deutsche Film war ein 
glänzender Erfolg und wird 
es auch in allen Kinos Frank¬ 
reichs sein. 

Grete Mosheim wurde in 
Fr; nkrcich sehr bekannt mit 
den Film „Adieu Jeuressc" 
(Primanv rlichc|. In diesem 
neuen Film ist sic ja so rei¬ 
zend. so natürlich, daß sic alle 
Herzen erobern wird. 

Ungefähr hundertfünfzig 
Thcatcrbcsilzcr aus Öster¬ 
reich. Ungarn. Tschechoslowa¬ 
kei und Jugoslawien traten 
auf die initiative oer Cinc- 
romans von Paris eine Stu 
dicnreisc nach London und 
Paris an. um die Filmindustric 
der zwei Länder und beson 
der? ihre Theater zu besich¬ 
tigen. Zwei Tage waren sic 
die Gäste der Cineromans. 
deren Ateliers in Joinville sie 
besichtigten sowie auch die 
Rohfilmfabrikcn in Vinccnncs. 
Einen Tag waren sic bei Gau¬ 
mont-Metro und dann bei der 
Paramounl, die sic am Vor¬ 
abend ihrer Abreise - letzten 
Sonnabend zu einem gro߬ 
artigen Bankett cinlu.-len, an 
dem auch die Persönlich¬ 
keiten der französischen Film¬ 
industrie tcilnahmcn. 

Zweihundert Persenen waren 
anwesend. Herr Osso. der 
Leiter der S. F. des Films 
Paramount, präsidierte dem 
Bankett das in den Salons 
des Restaurants Langer 
(Champs Klyecs) statt fand. Es 
wurden viele Reden in fran¬ 
zösischer und deutscher 
Sprache gehalten, die alle 
zugunsten der Filmkunst des 
französischen Films, der Pa¬ 
ramount und der Einigung der 
Nationen durch den Film, 

Die Initiative des Herrn 
Sapäne. Leiters der Cinc 
romans, kann nur gelobt 

Nächsten Monat, den 12. 
bis 13. und 14. Juni findet der 


achte Kongreß der Iran 
sehen Theaterbesitzer in I r- 

statt. 

Dieser Kongreß wird I 

der Anfang einer u 
Campagne gegen die St. n 

sein. Die zwei größten A 
ciation der Theaterhev 
Syndical «les Dircctcurv -d 

Annicate werden wäl nd 

diesem Kongreß eine 
liehe F'usion treffen. 


Rom. 

Ir Rom gibt es eine /• n 
„II Radunn". die sich in 
ziemlich großen Rubrik mit 
F ilmangelegenheilen he - jt 
tigt. Unter anderm ha sie 
es sich zur Aufgabe gen ' 
besonders für den ita ni 
scacn F'ilm cinzutrclen ind 
ihre Vorschläge lai tir 
immer dahin, daß kein. Ke 
gicrungsunterslützung '< 
gegeben werden soll« 
nicht die bcteil.glen 


Aber diese Artikelserien 
dann in einzelnen and. -tun 
Film stehenden Städte 

Stimmen gefunden, die 
die Ansieht des Radin - el 
lung nahmen. Eine 
in Florenz r. B. glaubt -len 
Radunn am besten zu 


machte, daß sein ln-- 
teil nur aus amen! - 
Filminscraten und Pi 
phien der UKrftl 
F'ilmschauspicler besteh 
dieser Richtung beweg, 
ungefähr die Kontra, 
und cs ist bisher 
Fruchtbringendes h. 

» kommen. Der Raden. 

- schuldigt sich damit, da 
Inserate nur cin Ansp. 

. i die Italiener sei" sollt. 
I nichts weiter. 


4 In Ror 

t'-I stilschal 
■‘•'die siel 


c klei 




Film- 


Seilschaft gcgründi 
fit- sich „Gcscllstl- 
Ausbeulung italienisch, 
idt-en" betitelt. ICs hah. 
hier einige junge Kr.nl' 
nicht genannt werden saro 

mcngcschlosse-n. Sie -‘* u 

auch schon mit gering, 
tcln einen Zweiakter 




prod-J 

i Km“ 


Corso 

anstaltct. Der Nanu 
Films wird bcstlieid. ,fr # 
schwiegen, auch über 1 ,m 
Werl wird die Oelfenlluh *' 
nicht unterrichtet. Ininu-r ,n 
zeigen alle diese Bc»> -““k“ 
daß die nationale Filmind^ 
strie im Erstarken begoß*» 

















































Hochschule den Titel eines 
Dr.-Ing. h. c. überreichte wo¬ 
mit sic rieb im «eiben Maße 
ehrte wie den Ehrendoktor, 
steht die deutsche Filmindu¬ 
strie mit jener ehrfurchtsvol¬ 
len Trauer, die ihm als Senior 
der deutschen Kinotechnik 
gebührt. 


Ein neuer Film-Führer. 

In Hollywood gibt cs schon 
seit Jahren ein Werk, daß 
die Bilder aller Filmschau¬ 
spieler und -Schauspielerinnen 
enthält und das für jeden, der 
Filme zu besetzen hat. einen 
unenth 'liehen Ratgeber dar 
stellt. 

Für Deutschland hat man 
jetzt im Filmführcr etwas 


worden. Auf Grund der Über¬ 
gangsbestimmungen können 
sic noch bis zum I. September 
ohne Prüfung vorgeführt wer¬ 
den. Was nach diesem Datum 
aufgeführt wird, muß erst von 


übernommen wurden und von 
ihm unter dem Namen „Go- 
I i-Pa" (Gohliscr Lichtspie - 
Palast) weitergeführt werden, 
«ollen während der Sommer¬ 
monate eine Neugestaltung er- 


der Kommission begutachtet fahren: die Sitzplätze des The- 
werden. che es öffentlich ge- aters sollen verdoppelt wer- 


Ufa - Wochenschau 


So oder ähnlich urteilen alle Be 
zieher der Ufa - Wochenschau 


ziemliche Ausdehnung lh 
ren. Als außerordentlich • 1 
folg kann cinGcrichtstir!■ i an¬ 
gesehen werden, nach di J« r 
Verkauf von Schokolad •‘ ni 
sonstigen Erfrischunge > m 
Lichtspielhaus gestatte' i*' 


Beisitzer der Reichsfiln '.um¬ 
stelle München. 

Die beiden Münchener Film- 
journalistcn Josef Auhng« r 
und Dr. Wolfgang M ir' 
der Münchener Filmprii leih 
schon seit sechs Jahren d 
Beisitzer angeboren, w >r® c 
com Rcichsminister des b ” 
für eine weitere drei 
Amtsperiode zu Beisitz.' 
Münchener Filmprüfstelle he' 
stellt. 






























































Von unserem ständigen Wi 

ach einem Jahrzehnt strengster Separalions- 
hestrehungen der Sukzession*- und der Baikan¬ 
ten vom österreichischen Kern zeigen sich in letzter 
immer häufiger deutliche Symptome einer W ieder- 
itpfung nicht nur im Sinne der Wiederunkniiptung 
'schädlicher Beziehungen, sondern auch besonders 
dem Gebiete der Filmindustrie — in der Form der 
oh menai heil. 

■ icn hat seine Bedeutung als Filmumschlagplatz fiir 
Osten und für den Süden Humpas nie verloren, jetzt 
- im Begriffe, auch die Produklionszcntraic von Ost- 
Siidcuropa zu werden. Wiederholt haben im letzten 
tschechoslowakische und österreichische l’rodu- 
n an Gemeinschaftsfilmen zusammen gearbeitet: 
n holte sich fiir seine bedeutenderen Filme Fach- 
und technische Mitarbeiter, ja selbst Dramaturgen 
W ien, und jetzt zieht auch Rumänien die Wiener 
itelicrs fiir die Herstellung seiner Filme heran. Eine 
nische Gruppe unter F'iihrung des Regisseurs 
aclis beginnt binde Mai im Sascha-Atelier mit der 
tclliing eines Films, ebenso ist auch das Vita-Atelier 
'uni an eine andere rumänische Pr«-duktionsgruppe 
viel. Gleichzeitig sind diese Expansionsbestrebungen 
ilmindustrien kleinerer Länder wohl ein deutlicher 
iv dafür, dal! in nächster Zeit auch überall dort eine 
roduktionsindustric entstehen wird, wo man bisher 
i der Unmöglichkeit der Auswertung eines Films 
^cnen Lande dies kaum erwartete. Die Vermutung 
nahe, dal! in allen solchen Fällen das finanzielle 
Risiko durch gewisse politische Kinf ußnahmen auf 
Kilmproduktion bei¬ 
vollständig aufge- 
n wird. 


J. J.-Ko 


l t e r 


dal! 


h die Wiener Eigen- 
iktion entwickelt sich 
•sem Jahre verhält- 
l!ig günstig: cs ist 
ondere erfreulich, 
alle Wiener Filme 
dü” Jahres gänzlich mit 
c 'nl mischem Kapital er- 
zcu l wurden, wenn auch 
d'e aufmännischc Vor¬ 
sicht der Produzenten in 
8cn leisten Fällen erst 
na <-l> Abschluß von Vor- 
'erk ien ins Ausland die 
rrod, ^ii„ n beginnen läßt, 
'erb g, cn Informationen 
na eh st auch bei keinem 
einzi n der in den letzten 
12 Monaten in Wien er¬ 
zeugten Filme ein Ver- 
Usl ii verzeichnen ge- 
»escji Die Teilnahme der 
^d mstalt an der Reor- 
Ä*nis.. tion der Sascha und 
" ren Transaktion mit 
«itisb International Pic- 
! ures und Südfilm A.-G. 
»t aut die Wiener Finanz- 
I Hise ebenfalls im förder¬ 
ten Sinne gewirkt. Heute 
d « nan ‘ n,mer ^' n so weit. 
* 8 "»an nicht mehr wie 
"* eben entsprungener 


Studienreise 
nach Paris und London 

für 

I X*utsdic» 

I jdit hildthpati'rlK'sitzt'r 


\ uranMaltor vom „kincmatoimiph“ 

I IltU* \llj>tlsf 


Bc.iifitcn Sir unsere weiteren \nkiimligiingrn 
und erwarten Sie unseren l'ros|M'kt 


Narrenhäusler angestaunl wird, wenn man einem v.ii"- 
Finanzmann oder Geldinstitut ein Filmprojekt unterbreitet 
Nach Beendigung der jetzt in Arbeit befindlichen Filme, dv 
...Modellhauses Crcvette" von Max Neufeld für Hugo I n., 
der „Frau von gestern und morgen" von Heinz Paul (Roman 
und Drehbuch von Dr. Alfred Schirokauer) für Ottol-Film 
der „Weißen Sonate" von E. v. Hahn. Regie Louis Scenmor 
für Listo-F'ilm dürften die Wiener Filmateliers bald wieder 
rege Arbeit erhalten, denn die Sascha beginnt bild einen 
Gemeinschaftsfilm mit der Siidfilm A.-G.. dem in wcn-.yin 
Wochen eine Verfilmung des Johann-Huß-Thcmas :..|gen 
wird. Ottol-Film läßt die bekannte Operette „Der Miller 
nachtswalzer" inszenieren. Listo-F'ilm wird unter der Pr. 
duktionsleitung von E. v. Hahn „Das F'iakcrlicd" drehen. 
Hans Pebal von der Fox rüstet zu einem Film, dem das 
weltbekannte Wiener Lied „Meine Mutter war eine Wie¬ 
nerin“ den Titel geben soll. Hans Otto engagiert herv ! - 
für seinen nächsten Schlager „L nd wieder kam der bruh- 
ling". und Max Neufeld teilt seine Zeit zwischen Schm 
den und Manuskriptsuchen. Daneben wie- immer Filmplan« 

\ >n Außenseitern, über die jedoch erst im effektiven \ > r 
w irkli'-hungsstadiiim zu berichten ratsamer ist. 

Die letzten Interessentenvorführungen zeigten u. 
(un.cr den etwa 200 F'ilmen für die erste Hälfte der näch¬ 
sten Saison — bis 3t. Dezember war für die Inter 
-. ssenten recht wenig Interessantes und Begeisterndes und 
der Gesamteindruck vorherrschend, daß trotz der Hebung 
des allgemeinen Niveaus aller Filme doch zuviel Durch¬ 
schnittsfilme erzeugt werden) auch drei neue Wiener 
Filme: ...Andere Frauen". ..Die Lamplgasse" und „Die bei¬ 
den Seehunde". „Die 
Lamplgasse" wurde schon 
bei der Vorführung all¬ 
gemein als ein Schlager¬ 
und Lacherfolg anerkannt 


Als. 


velhstv v 


stündlich ein Film 
Han» Otto, dem routinier¬ 
ten Regisseur, der stets 
genau dem augenblick¬ 
lich vorherrschenden Ge¬ 
schmack gerecht zu wer¬ 
den versteht. Das Milieu 
der Veteranen und der zu 
ihrem Wohn- und Ge¬ 
sichtskreis gehörigen klei¬ 
nen Vorstadtgasse, in den 
Grundzügen in dem als 
Vorlage dienenden gleich¬ 
namigen Wiener Roman 
von Rudolf Stiirzer fcst- 
gelcgt. ermöglichte Hans 
Otto, diesmal neuerlich 
seine Sehnsucht zu Mili- 
tärfilmcn zu befriedigen, 
sich liebevoll in das kleine 
Lehen der ausgedienten 
und an ihren rosig ge¬ 
schauten Dienstzeit-Hrin- 
nerungen begeisternden 
Veteranen zu vertiefen. 
Ausschlaggebend fm den 
Erfolg der „Lamplgasse' 
waren die gut gesehenen 
und glänzend wiedergege¬ 
benen volkstümlichen G»- 
stallen. 





Seite 20 


Fmemato ßtopft 



3 ROSENFELD BERLINSW-6S ‘ 

kFIlH-PRODUKTION M 


TELEFON A7 DD'NHOFF 4171 


MARKGRAFENSTRASSE 21 


Der Welt schönster Millionen-Fil n 


TARAKANOWf 


Manuskript: 

Ladislaus Vajda * Andre Lang 

Regie: 

Raymond Bernard 

Produktion: Franco-Film 
Weltvertrieb: J. Rosenfeld 


bringt das größte Geschäft 









ftincmatograpQ 


grolle Zugkraft. Ai 
,-incr Breslauer Au 


Erfolg. 


Verband Deutscher Fili 


iirs bedeutsam sei erwähnt, 
lall beschlossen wurde, eine 
inheitliche „Arbeitsordnung" 
n allen Atclicrbctricbcn 


P rogramm 1928 *020 cn 
ilm heraus, der den Leide: 
weil der Großfürstin Ai 
stasia. der jüngsten Toch 


BRUNO KÄSTNER 


gleichmäßig einzufiihrcn. 

I Rosenfeld-Film hat mit den 
' Aufnahmen zu den beiden 
crs |cn Filmen seiner Lustspiel- 
serie „Der Mann aus Kapp- 
Stadt" und „Kinen Jux will er 
Mt h machen" begonnen. In 
den Filmen wirken mit: Maria 
Mindzenti. Hilde Maroff. die 
ReMietänzcrin Hilde Elsncr. 
V 'cky Werkmeister. Else Re- 
'al. ffans Brausew :>ttcr Wal- 
*® r Slezak, Jakoh Tiedtke, 
'™ , lli Forst. Hugo Dublin 


I/arina Mursä. eine lungc 
Künstlerin, die bisher noch 
?. lc gefilmt hat, wurde von der 
*: a für längere Zeit engagiert, 
spielt unter der Regie von 
“"d L. Fleck in dem neuen 
'-'•a-Film „Die V'aeht der sie- 
be " Sünden" ihre erste Haupt¬ 
folie. 


Cltndhali Roman Rouge ol 

v» noir" wird für die Produk 
tion Terra-Greenbaum von 
Curt J. Braun und Walter Jo¬ 
nas unter dem Titel „Der ge¬ 
heime Kurier" verfilmt. Die 
Hauptrolle wird Iwan Mos- 
jukin unter der Regie von 
Gennaro Righelli spielen. 

n ie Nordisk-Filme „Der tan¬ 
zende Tor". „Die Licb- 
lingsfrau des Maharadscha", 
„Das verlorene Glück" mit 
Gunnar Tolnaes und Hanna 
Ralph, der Harry Liedtke— 
OssiOswalda-Film „Eine tolle 
Nacht" machen überall als Re¬ 
prisen das beste Geschäft. 
Die erfolgreicher. Namen der 
Nordisk-Stars Güsla Ekman. 
Gunrar Tolnaes und Karina 
Bell verfehlen nirgends ihre 
Wirkung. Verleih: Deutsch- 
Nordische Film-Unicn. 


B ernhard Goetzke" ist von 
der Prometheus für die 
Hauptrolle ihrcscrstcnGcmein 
schaftsfilms mit der Meschrab 
pom-Ruß verpflichtet worden. 
Er spielt die Rolle eines radi¬ 
kalen Wissenschaftlers, der 
sich durch seine Anschauun¬ 
gen einer Hetz seitens seiner 
Kollegen und der Studenten 
ausgesetzt hat. Bernhard 
Goetzke wird nach den Auf¬ 
nahmen in Deutschland mit 
dem gesamten Produktions¬ 
stab nach Rußland gehen. Die 
Vorarbeiten zu dem Film „Sa¬ 
lamander" sind in vollem 


Strauß-Films „Flitter¬ 
wochen" sind beendet. Die 
Außenaufnahmen finden zur¬ 
zeit in der Umgebung von 
Berlin statt. 


des Zaren Nikolaus II \on 
Rußland, zum Gegenstand hat. 
Die Rolle der Anastasia spielt 

D urch Vermittlung des 
Reichsverbandes deut¬ 
scher Lichtspicltheatcrbcsitzer 
wird dem D. L.S. ein Schrei 
ben des Sveriges Biografägare 
förbund. Stockholm. zur 
Kenntnis gebracht, in dem 
über den Riesenerfolg von 
E. A. Dupont's „Moulin rouge 
folgendes mitgeteilt wird 
... . Als Abschluß wollen wir 
noch sagen. daß Dupont s 
Film „Moulin Rouge ' -inen 
ganz cinzigdastehcnden Erfolg 
hier in Stockholm hatte. Der 
Film ist zwar in England „c 
macht, aber die Deutschen 
dürfen sich doch stolz darüber 
fühlen, daß einer ihrer Land - 
leute einen derartigen Film h it 
zustande bringen können. Für 
Schweden ein Schlager." 


















Seite 22 


Rmcmotoqtnpfj 




























































































































ummcr 110*) 


Rincmotogtopl) 


Seite 23 



Der Grofcfilm der Norw. Super-Film A. S. 

„Schneeschuhbanditen“ 

nach dem Roman von Jonathan Jerv 

Regie: Uwe Jens Krafft 

Assistent: Thorvald Isdahl jun. 

Bauten: jack Rotmil 

Photographie: Günther Krampf, Paul Berge, Joh Bentzen 
Aufnahmelettung: Alfred Kern. 

In den Hauptrollen: 

Aud igede Nissen und Paul Richter 

erscheint demnächst. 

Außerdem wirken mit eine Reihe der 
besten norwegischen Skiläufer. 

Die Freiaufnahmen wurden im norwegischen Hochgebirge 
und beim internationalen Holmenkolrennen hergestellf. 

Die Atelieraufnahmen haben in den Ateliers der Ufa 
und E. F. A. soeben begonnen. 


Anfragen bis zum 1. Juni an Magdalon Mowinckel, Hotel Adlon, 
später an 

Norw. Super-Film A./S. 

Skoyen bei Oslo, Norwegen 









Seile 24 


Rinentfltogropf) 


KACZMAREK 

Der beste Militärschwank 
aller Zeiten 

Produktionsleitung: 

Gustav Althoff 

Regie: 

Carl Wilhelm 

Manuskript: 

B. E. Lüthge 
In- und Ausland vergibt: 

ACO-FILM G.M.B.H. 

Berlin SW 48, Friedrichstrafje 37 




Nummer 1 HW 


äincmatogtapf) 


^ A $_|% A A A iTi f llfflfc Ai *jiii ulto -±? 

JltltOlulMItpOlC /V)ttttO|P|i)ti 


Aufnahmekinemaiograph mit Krafianlricb 

C '' eycnsland des Patents No. 435 503 ist eine Einstell- federn (d und e). von denen die Zählschcihcn ständig 
-J Vorrichtung für eine beliebige, zum ununterbroche- mitgenommen werden. Ar der Zählschcihc der Einst.T- 
»icn Abläufen bestimmte Meter- Vorrichtung ist ein Mitnehmer |fl 


zahl Film. Neben dieser Einrich¬ 
tung befindet sich zumeist beim 
Auinahmcapparat noch eine 
Zähluhr. die die im Aufr.ahmc- 
kini matograph jeweils abgelau- 
fcn. Meterzahl Film anzeigt. Für 
beide Einrichtungen sind bisher 
gesonderte Anlriebsorgane be¬ 
nutzt worden, wodurch mehr 
Kaum beansprucht wurde und 
eim \ crtcucrung des Apparates 
cinlrat. 

Diese Nachteile w erden gemäß 
der nachfolgend beschriebenen 
und in einem AusfiihrungsSci- 
spu: dargestellten Erfindung (I). 
R I 1566 59 Zusatz zum Pa¬ 
tent No. 435 503) der Zeiß Ikon 
A.-l'i. in Dresden dadurch hcho- 
hen daß die Einstellvoi i ichtuug 
lal einer zum ununterbrochenen 
Ablauf bestimmten Meterzahl 
Film konachsial zu der Filmzähl- 
“br |h) angebracht ist. Dadurch 
wird es ermöglicht, beide Ein¬ 



angebracht. welcher je nach der 
Einstellung der Uhr kürzerer 
oder längerer Zeit, entsprechend 
dem Ablauf der eingestellten Me¬ 
terzahl Film, beim Umlauf der 
Zählschcihc auf einen durch Fe¬ 
der fg| hecinfluUtcn. schwenkbar 
ge agerten Hebel (h) stößt. Die¬ 
ser hebt die Arretierung fil auf. 
cit den Spcrrhchel |m| in der d. - 
kirematographischc Werk fre • 
gehenden Lage hielt, so daß der 
Sperrhcbcl unter dem Einfluß ck ■ 
Feder fl) in das Sperrad |k| des 
kincmalographischcn Werks zu- 
ri ckgeführt und dadurch der 
Anparat stillgesctzt wird. Die 
Zählscheibcn können vermöge 
ihres Antriebes durch Reibungs¬ 
kupplung entweder auf (o) oder 
jede andere gewünschte Zahl ge¬ 
stellt werden. Die Anordnung 
der Einrichtungen erfolgt am 
zweckmäßigsten derart, daß die 
Zahlcntrommcl der Einstcllvor- 


richtungen von ihrer gemeinsamen Achse c) aus anzu- richtung an einer Seitenwand (n) und der scheibenförmige 
treiben. Der Antrieb erfolgt zweckmäßig durch Rei- Zahicnträgcr des Filmzählers an der hinteren Stirnwand 
kungskupplung. Diese besteht aus zwei auf die Zähl- des kincmatographischen Gehäuses liegt und je du-c!i 
scheiben der beiden Einrichtungen cinwirkcndc Flach- ein Fester (p und q) von außen zugängig gemacht ist. 



erfüllt Ihnen als einziger in der ganzen Well 
diesen Wunsch. 

€mst jCeitg * JCinaverk S.m.b.M. 

* .Rastatt - 

Prospekte und Angebote kostenlos und um’erbind/tcb. 


Der Wunsch 

eines jeden fortschrittlichen Theaterbesitzers 

ist ein Bildwerfer mit optischem Ausgleich. 










Seite 26 


Kinematograpf) 


Nummer 110'* 


Die Stellung des Projektionsobjektes in der Kinotechnik 


I j 1 s waren keineswegs unsere schlechtesten Aufnahmen. 
»—* die wir als Anfänger mit dem billigen Objektiv einer 
billigen Kamera im Format 9 12 cm machten. Man 

kann auch mit nicht hinsichtlich aller Fehler restlos 
korrigierten Systemen unter gewissen Voraussetzungen 
künstlerisch wirkende Bilder erzielen. Trotzdem bleibt 
wahr, daß das Ohjc ctiv die Seele der Kamera ist und daß 
dort, wo es auf abs »lut getreue Wiedergabe aller Einzel¬ 
heiten ohne jede Spur von Verzeichnung ankommt, nur 
das Objektiv genügen kann, bei dem die Fehler so weit 
korrigiert sind, wie dies überhaupt nur möglich ist. In 
diesem Falle darf der Preis des Objektives erst in zweiter 
Linie Beachtung firden, in erster Linie einzig und allein 
seine Leistungsfähi <-ceit. 

Daß diese Überlegungen für die Aufnahmeobjektive 
gelten, wird wohl kaum irgendwo ernstlichem Wider¬ 
spruch begegnen. Wie steht es aber hinsichtlich der 
anderen Gattung von Objektiven, deren wir in der 
Kinotechnik bedürfen, nämlich der Projektionsobicktive'’ 
Welches sind die Anforderungen, die für eine gute Pro¬ 
jektion unerläßlich sind? 

Das Projektionsobjektiv hat die Aufgabe, einen in einer 
Ebene liegenden Gegenstand, nämlich das in dem Fen¬ 
ster liegende Filmbild, geometrisch richtig, also ohne 
jegliche Verzerrung, wiederum in einer Ebene, nämlich 
in der des Bildschirmes, abzubildcn. Es müssen dabei 
die Fehler der Farbenzerstreuung vermieden sein, und 
es muß das ganze Schirmbild bis in dessen Ecken hin 
durchaus scharf sein. Mögen die Anforderungen, die 
an das Aufnahme objektiv gestellt werden, an einzelnen 
Stellen, so hinsichtlich der 
Farbenzerstreuung (chro¬ 
matische Aberration). auch 
etwas andere sein, als sie 
für das Projektionsobjek¬ 
tiv gelten, 

ihrer Art nach durchaus 
dieselben hier wie dort. 

Dia Güte der Ware spie¬ 
gelt sich überall in dar 
Welt wieder in dem Preis, 
der für sie gefordert wird. 

Es würde deshalb zu er¬ 
warten sein, daß bei glei¬ 
cher Größe und Brenn¬ 
weite Aufnahmeobjektive 
und Projektionsobjektive 
annähernd denselben Preis 
hätten. In Wirklichkeit 
zahlt man aber für ein 
Projektionsobjektiv viel¬ 
leicht nur ein Drittel bis 
ein Viertel von dem, was 
man für ein Aufnahmeob¬ 
jektiv zu zahlen hat. Man 
wird also kaum erwarten 
dürfen, daß auf die Her¬ 
stellung des Projektions¬ 
objektives dieselbe Sorg¬ 
falt verwendet ist. wie auf 
das Aufnahmeobjektiv. 

Als die Spiegllampe an¬ 
fing, den mit einem Lin¬ 
senkondensor ausgerüste¬ 


ten Kinoprojektor zu verdrängen, begegnete man oft ib ■ 
Behauptung, daß dasselbe Positiv mit der Spiegcllun 
projiziert ein weniger befriedigendes Bild auf dem Scht"n 
ergebe, als man es mit dem älteren Linsenkondensator 
erhalten gewohnt war. Anfänglich glauhte man diese An¬ 
schauung bekämpfen zu sollen; ein tieferes Eindringer n 
die Verhältnisse lehrte aber, daß dierer zunächst befren i- 
lich anm itendc Vorwurf vollkommen berechtigt war. r .r 
war er an eine falsche Adresse gerichtet. Nicht die S| 
gellampe durfte er trofier., sondern das Projektionsohj< . 
tiv. Die Ausbildung des von dem alten Linsenkond r 
erzeugten Kegels der Beleuchtungsstrahlen war so, daß e 
Randzonen der Linsen im Projektionsobjektiv nur w i mg 
ausgenutzt wurden; heim Spiegel aber, mag dieser nun r 
sich allein oder in Verbindung mit einer langbrenn¬ 
weitigen Hilfslinse, wie z. B. in der Artisollampe. 
wendet werden, kommt ein breiteres Lichtbündel ir 
Wirkung, das die ganze Fläche des Projektionsobjekti\ •> 
also auch dessen Randzonen, ausnutzt. Die Fehler « ncr 
Linse wachsen nun im allgemeinen von der Mitte nach 
a ißen hin an. Wird also im wesentlicher nur der m li¬ 
iere Teil eines Linsensystemes verwendet, so ma len 
sich dessen Fehler weniger bemerkbar, als wenn ich 
die weiter von der optischen Achse entfernt liegen Jen 
Teile der einzelnen Linsen zum Zustandekommen des 
Bildes auf dem Schirme mitwirken. 

Solange man sor.aeh mit dem l.insenkondensor 
tete, konnte man sich solcher Systeme bedienen bei 
denen die Korrektion der Fehler nur bis zu einem be¬ 
stimmten Maße durchgeführt war. Sobald man aber zur 
Spiegellampe übergin und 
damit das Projcklionsob- 
jektiv weiter beanspri htc. 
als dies früher dei l all 
war, mußten dessen feh¬ 
ler stärker zur Geltung 
kommen und damit c.n 
weniger gutes, wenn auch 
lichtstärkeres Bild erzeu¬ 
gen. Die Spiegellampe 
hatte sonach die ( Ipbk 
vor eine neue Aufgabe ge¬ 
stellt, die gelöst werden 
mußte, sollte nicht die 
Spiegellampe selbst in 
Verruf kommen. 

Sie hatte aber die * u 
lösende Aufgabe noch 
durch einen weiteren L in¬ 
stand erschwert. Die eng¬ 
ste Stelle des durch die 
Spiegellampe erzeugte» 

’ ’ bündels hat eine» 

Durchmesser, a» 

Linscnk-m- 

densor der Fall war. Denn 
die günstigere Lichlauj- 
beute, die man ja g cra 1 

durch die Verwetdu». 
eines Spiegels gegenü c r 

dem Linsenkondensor e- 

strebt, bedingt, daß da*'® 

Objektiv entworfene Bi 

des Kraters der pesit»'* 




Speszial-ObfeKtiv 

für die 

Kino-ProjeKlion 

mit 

Ho&lspicQel- 
Rogenlampen und 
Halbivait-Campen 

Durch höchste und gleichmäßige Schärfe gestochen 
scharfe Wiedergabe der Bilder undder Titel bis zum Rande. 

Durch beste Ausnutzung des Lichtstromes große 
Helligkeit der Bilder bei verhältnismäßig geringem 
Stromverbrauch. 

Anerkannt als Spitzenleistung ln der 
Pro/ektlons - Optik 1 

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Optik kostenlos / 


größeren 


£mil Buscfß Jl.-G., Ra/^enoiu 


Nummer 1109 


*incmatogropH 


Seite 27 


K"hle stärker vergrößert wird, als dies beim Linsenkon¬ 
densor möglich war. Man mußte zu größerem lichten 
l.'.i.rchmesser des Projektionsohjektivs übergehen. An 
Sülle des ehedem üblichen Ohiektivdurchmessers von 
42 mm ist jetzt 52.2, ja 62,5 mm getreten. Da aber für 
eine gegebene Saallängc und liir die geforderte Größe des 
Sihirmbildes die Brennweite des Objektives dieselbe blei¬ 
ben muß, gelangt man zu ganz beträchtlich größeren öff- 
rungsverhältnissen, wenn man den Objektivdurchmesser 
von 42,5 auf 62.5 mm erhöht. Mit dem öffnungsverhält- 
n: wächst aber die Schwierigkeit der Beseitigung der 

Fehler eines jeden Objektes. 

Während also der mit dem Linsenkondensor ausge¬ 
rüstete Kinoprojektor verhältnismäßig geringe Anforde¬ 
rungen an den Korrcktionszustand des Projektionsobjek¬ 
tix cs stellt, ist der mit Spiegellampe versehene Projektier 
weit anspruchsvoller, und zwar selbst dann, wenn er 
nur zu derselben Bildgüte führen soll, die wir von früher 
her gewöhnt sind. Konnte man früher kurzerhand sagen, 
d.ill die Aufnahme ein wesentlich besseres Objektiv ver¬ 
lange als die Projektion, so muß man jetzt fordern, daß 
der Korrektionszustand des Projektionsobjektives dem 
Grade nach dem des Aufnahmcohjektives nicht nacb- 
stshen darf. Sicht man schärfer zu. so kommt man so¬ 
gar dahin, daß in bestimmter Hinsicht an das Projck- 
t nsobjektiv noch höhere Forderungen zu stellen sind 
als an das Aufnahmeobjekliv. 

Das oben angegebene Preisverhältnis der beiden Ob¬ 
jektiv gattungen spricht nicht dafür, da 1 in der Praxis 
diesen Tatsachen die erforderliche Beachtung geschenkt 


wird. Man darf nicht etwa einwenJen. daß das Pr..u 1 
tu.nsobjektiv Massenartikel sei. das kurzhrennwi it . 
Aufnahmeobjekliv aber nicht. Wenngleich die Zahl <i, 
Kinoaufnahmeapparate weit geringer ist als die der 
Kinoprojektoren, so kann dieser Umstand den großen 
Preisunterschied nich* rechtfertigen. Die Zahl der / 
bearbeitenden Flächen ist beim Tessar dieselbe wie b. 
den üblichen Kinoprojektionssystemen man wird de 
halb nicht gu. erwarten können, daß. abgesehen von 
allem anderen, die auf die Herstellung der Flächen t.nd 
Justierung der Linsen verwendete Sorgfalt beim Projch- 
tionssystem von rund 40 M. so hoch ist. w ie die auf ein 
Aufnahmeobjektiv von dreifachem Preis bei gleit hi r 
Brennweite, und doch muß man dies verlangen, wenn 
beide Systeme wirklich einander gleichwertig sein -olUn 
Um ein gutes Proiektionshild zu erhalten, muß ein 
hochwertiges Projektionsobjekt benutzt werden. \n 
dieser Stelle bietet sich der Optik eine dankenswerte 
Aufgabe. Für den Thetterbesitzcr kann es nicht von 
Bedeutung sein, ob der Einrichtungsfonds seines T u - 
aters für die „Seele des Projektors" statt mit 40 oder 
45 M. mit 120 oder 150 M. belastet wird. Es ist lur hn 
aber von ausschlaggebender Bedeutung, daß er ein Ob¬ 
jektiv anwendet. desser 'ehlcrfrcihcit so weil getrieben 
ist. w ; e dies mit den Mitteln moderner Optik überhaupt 
nur zu erreichen ist. D e Helligkeit des Bildes allein tut 
es nicht, cs muß auch, und an erster Stelle, gut sein, das 
heißt hier: so fehlerfrei sein, als es nur möglich ist. Ob 
dies von vielen der heu.e noch benutzten Projektions- 
ohjektive gesagt werdtn darf, kann wohl bezweifelt 
werden. 


Ohne gutes licht keine gute Projektion! 



Das wird immer noch viel zu wenig beachtet. Oft werden 
völlig ungeeignete Kohlenstiftc für die Lampen der 
Projektionsapparate benutzt, Kohlenstifte, die in 
ihrer Zusammensetzung den zu stellenden Anforde¬ 
rungen bei weitem nicht entsprechen, deren Licht 
deshalb nicht den geeigne:en Farbton hat. ja, die 
sogar oft nicht einmal ruhig brennen. Es ist dann 
kein Wunder, daß auch gute Filme, von denen man 
sieb besonders viel versprach, beim Publikum keinen 
Anklang finden. 

Verwenden Sie daher nur 
die besten Kohlensfifle! 

Wir stellen Kinokohle auf Grund langjähriger Er¬ 
fahrungen her, prüfen sie vor dem Verlassen unserer 
Werke laufend auf ihre Güte und Gleichmäßigkeit 
und arbeiten in unseren Laboratorien ständig an 
ihrer Verbesserung. Unsere Erzeugnisse erfüllen 
alle Anforderungen, die man an Kohlenstifte stellen 
muß. auf das beste. Unter den vielen Arten, die 
wir Ihnen zur Auswahl bieten können, finden 
Sie bestimmt die für Ihre Zwecke geeignetsten. 
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Nun- 


1100 


Schutzüberzug für entwickelte photographische Platten und Filme 

Seitdem die kin.-iralographischo Industrie besteht, hat lacklösung. 4 Gcwiehtsteilcn Essigäther und t.5 Gew ichls 
man versucht, die empfindliche Gclatineschicht der ent- teilen Essigsäure. 


wickelten Filme nit einem Schutzüberzug zu versehen, 
der sic wasserfest macht und so hart ist, daß die Klarheit 
und Durchsicht durch die Handhabung nicht vcrlorcngcht. 
Die seit langem bekannten Kaltlackc für photographische 
Negative, die aus Losungen von Sandarak in Azeton, 
Benzol und Alkohol bestehen und nach dem Aufträgen bei 
Zimmertemperatur dank auftrocknen, sind dazu nicht ge¬ 
eignet. da die gebildete Schicht nur oberflächlich auf der 
Gelatineschicht haf.et. Dasselbe gilt von den Zclluloid- 
lackcn. die von der Firma Societe des Etablissements 
Gaumont vorgcschlagen worden sind und im wesentlichen 
aus einer Lösung von Nitrozellulose und Kampfer in 
Äther und Alkohol und einem öl bestehen. Ein bleiben¬ 
der dauerhafter Schutzüberzug kann mit den angegebenen 
Mitteln nicht erreicht werden, da die Gelatine durch 
keines der genannten Mittel gelöst wird und sich mit dem 
Überzug verbindet. Hier setzt nun die Erfindung der 
Creszenzia Glaser, geh. Plettl in Paris |D. R. P. No. 456 084) 
ein. Der neue Schutzüberzug besteht aus der Mischung 
einer Zelluloidlösung mit einer Schcllacklösung, der Essig¬ 
äther und Essigsäure zugefügt werden in Gewichts- 
mengen. die je nach der Eigenschaft der Gelatineschicht 
veränderlich sind. Die Essigsäure löst die Gelatineschicht 
kalt aui und verschmilzt sie mit den übrigen Stoffen des 
Aufstrichs: der Essigäther führt die sofortige Trocknung 
herbei, die Zellulo-dlösung macht die Gelatine wasser¬ 
fest und hart und de Schcllacklösung stellt den Glanz 
her. Bei einem Zeluloidfilm ist die bedeckte Gelatinc- 
schicht von der glatten Zcliuloidseitc überhaupt nicht zu 
unterscheiden. Als besonders vorteilhaft hat sich eine 
Lösung erwiesen, die zusammengesetzt ist aus 3 
Gcwiehtsteilcn Zelluloidlösung. 1,5 Gcwiehtsteilcn Schcl- 

Kinotechnisc 

Man hört oft. daß eigentlich die Kino.cchnik außerordentlich 
weit gediehen sei und kaum noch Probleme zu lösen habe. Das 
erscheint aber nur dem Laien so, denn in Wirklichkeit sind wir 
noch am Anfang, haben noch .ianrzchntc zu tun che ein Gro߬ 
teil der kinotechnischen Probleme gelöst, bzw. halbwegs 
gelöst ist. 


Für die Zclluloidlösung empfiehlt sich folgende Zusam 
mensetzung: 

85 bis 100 Gewichtsteile Zelluloid 

800 „ 850 .. Fssigäther 

35 „ 50 ., Amylacctat 

Für dij Schellacklosung, die je nach der Farbe d. : 
Filme weiß oder braun gewählt werden kann, hat si 
folgende Zusammensetzung als besonders geeignet c 
wiesen: 

200 bis 250 Gewichtsteile Schellack 
700 750 .. von absolutem Alkohol 

Das Aufbringen dieses Schutzüberzuges erfolgt in t 
Hilfe von hierzu passenden, in der heutigen Fabrikate 
von photographischen Platten oder Filmen bekannt* 
Mitteln. Der Überzug bildet eine durchsichtige und gl- 
zende Schutzhaut, die mit der Gclatineschicht völlig \. 
schmolzen ist. Der Überzug dringt gewissermaßen in ' 
ler Stärke in die empfindliche Gelatineschicht ein. ulu . 
daß die photographischen Gebilde irgendwie an Klarlu t 
und Deutlichkeit verlieren. 

Die ursprüngliche Biegsamkeit der Filmbänder wnd 
durch den Schutzüberzug in keiner Weise vermint), 
sondern bleibt voll erhalten. Die Festigkeit des hi 
bandes wird erhöht. 

Der Schutzüberzug lädt sich auf alle Filme aufbring 
gleichgültig, ob sic aus Zelluloid oder einem nicht brr 
baren Stoff bestehen. Ebenso ist er auch für photogi 
phischc Platten geeignet. Überhaupt alle nach dem h 
tigen Stand der Technik ausführbaren Photograph: 
ganz gleich, ob cs sich um schwarz weiße oder färb * 
handelt, können durch den Schutzüberzug wasserfest i >o 
hart gemacht werden. 

he Probleme 

Aufmachung. Doppelkondensor und Spiegellampe. Schmält: 
Erfolge tn Hollywood. Objektiv-Aperturen im Atelier 
slisthe Probleme im Kino. Optisches Kopieren. Metall-.i l . 
auf Filnicmulsioncn. Zeitdehner-Tricks. Das Magnoskop. I 
Icrhc-stimmung beim Kopieren. Viragicren und Ionen mit m 























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mit seinem neuesten Sensation«- und Abenteurerfilm 



Zweiter Harry-Piel-Film der Ufa 

Die Lichtbild-Bühne berichtet: 

H«rry Piel hat alles besiegt, und wie der Beifall im Ufa-Palast bewies, auch das 
Publikum . . . ein erfreulicher, erheiternder, spannender Abenteurer - Film . . . 
mit viel guter Laune, mit wirklichem Humor, der sich noch in den Tricks 
durchsetzt ... Er bringt die Sensationen klar und übersichtlich und immer mit 
einer Überraschung heraus. Das ist eine unübertreffliche Sicherung des Erfolges. 
Der Film-Kurier urteilt: 

Ein grober Erfolg Harry Piels . . . Eine filmische Leistung, die den Vergleich mit 
den besten deutschen Spielfilmen der Saison aushält . . in den sensationellen 

Momenten gibt es etwas zu lachen. Trotzdem vermeide, man es geschickt, sich 
selbst zu karikieren . . Dem Film dürfte in iedem Kino der geschäftliche 

Erfolg sicher sein. 

Lokal-Anzeiger: 

Ein spannender und tugkldi lustiger Harry-Piel-Fllm . . . Harry Piel wie Immer prachtvoll . . 

prächtig die Gebirgswell als Hintergrund. Ein schöner AbenteureHüm. 

Börsen-Zeitung: 

Ein echter Harry-Piel-Fllm Das Premiere-Publikum raste Beifall 

Neue Berliner 12 Uhr: 

Sie knausern nicht mit Sensationen und Handlungs-Buntheit . . . von einer Gefahr In die andere . . . 
Regie flott, lebendig, geschickt . . Vorzügliche Bauten . . . geschmackvolle Fotos . . starker Beifall . . 

Berliner Mittag: 

Oft entzückende Einfalle, die die Spannung nicht abreihen lassen. Man sieht Harry-Piel-Fitme 
Immer gerne. Der Film fand mit Recht lebhaften Beifall. 

Volks-Zeitung : 

Sehr lustige Einfalle . schöne und lebendige Landschaftsaufnahmen . . . ein sehr hübscher und 
unterhaltsamer Film, der in leder Himmelsrichtung Berlins und Deutschlands ein dankbares 
Publikum finden wird. 

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URAUFFÜHRUNG AB DIENSTAG, DEN 29-MAI GLEICHZEITIG IM 










Die deutsche Filmindustrie 
hat seit ihrem Bestehen 
die größte Anzahl Films auf 
Agfa gedreht. — Vor Beginn 
der Aufnahmen ist sich daher 
jeder klar, daß nur 


->#qr/ar 

(JJ NE< 


NEGATIVFILM 


„SPEZIAL" 

„EXTRARAPID" 

„PANKINE" 


Verwendung findet. — Für 
Nachtaufnahmen bringt die Agfa 
neuerdings ihren 



SUPERPAN 

auf den Markt. 


Man verlange Einzelheiten. 





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1928-29 


J uli 1927 — Juni 1928. Ein Jahr angespanntester Arbeit und schwersten 
wirtschaftlichen Ringens aller Sparten unserer Industrie. Das erste 
Jahr - und ein Jahr reich an Erfolgen für die Defina. 

D ie begeisterte Aufnahme unserer LyaMar a-Filme „Das tanzende 
Wien" und „Heut' tanzt Mariett", der große Beifall, den „Manege ", 
„Kameliendame", „Frau Sorge", „Diebstahl”, Therese Raquin", um 
nur einige Namen zu nennen, fanden, sind noch in frischer Erinnerung. 
Filme verschieden in der Wahl des Stoffes und der künstleri¬ 
schen Mittel, doch gleich in dem einen: Filme von internationaler 
Bedeutung und gleich großem Erfolg bei Publikum und Presse. 

W ie im letzten Jahr liegt die künstlerische Leitung unserer deut¬ 
schen Produktion in den Händen Friedrich Zelniks. Wie im 
letztenJahre verbürgen auch diesesJahr Namen wie Ly a Ma ra, Liane 
Haid, Harry Liedtke, Wilhelm Dieterle, Mary Carr, Gina Manes. La Jana. 
Lien Dyers, Ralph A. Roberts, Harry Halm, Oskar Marion, Anita Doris 
den Erfolg unserer deutschen Filme, und Namen wie Colleen Moore, 
Corinne Griff ith. ConstanceTalmadge. Billie Dove, Rieh. Barthelmess. 
Milton Sills unÄ<en Maynard die Popularität unserer amerikanischen 
Darsteller in Deutschland. 

D rei Viertel unserer neuen Produktion für 1928 29 ist fertiggestellt I 
Die Vorarbeiten für den Rest abgeschlossen! Da. wie die folgen¬ 
den Seiten zeigen, die Auswahl unter Berücksichtigung der Qualität 
in allererster Linie auf geschäftlichen Erfolg getroffen wurde, so kann 
es für den umsichtigen Theaterbesitzer auch dieses 
Jahr nur heißen: 


SidbstverständÜdi, tDefuia 













ftmcmofogropl) 


LYA 
M AR A 

IN 

DREI 

GROS9FILMEN 
DER DEEU 

* 

REGIE: 

FRIEDRICH ZELN1K 

♦ 

Mary-Lou 

Mein Herz ist eine 
Jazz-Band 

Der Titel des dritten Lya- 
Mara Films der Defu wird 
nodi bekannt gegeben 








1110 


Rincmatogropfj 



COLLEEN 

MOORE 

IN ZWEI GROSSEN 
LUSTSPIELSCHLAGERN 

Susannes erstes 
Abenteuer 

REGIE: MILLARD WEBB 

Mädel sei lieb! 

R'-GIE: WILLIAM A. SEHER 

m 

MARIA 

CORD A 

IN DEM SPITZENFILM DER FIRST NATIONAL 

Das Liebesieben 
der schönen 
Helena 

IN DEN HAUPTROLLEN: 

Ricardo Cortez, Lewis Stone 
Alice White, Karl Huszar, George Fawcett 

REGIE: 

ALEXANDER KORDA 











Kincmatograpt) 


CORINNE 

GRIFFITH 

IN DEM STANDARD-FILM DER FIRST-NATIONAL 

Die ungekrönte 
Königin 

VICTOR VARCONI / H. B. WARNER 
MONTAGUE LOVE 

REGIE: FRANK LLOYD 

4 * 

HARRY 

LIEDTKE 

IN DEM DEFU-FILM DER DEFINA 

Der Herzens- 
Photograph 

IN DEN HAUPTROLLEN: 

La Jana / Robert Garrison 
Betty Bird / Raimondo van Riel 

REGIE: 

MAX REICHMANN 








Kincmatoarapfi 


WILHELM 

DlETERLE 

IN DEM DEFU-FILM DER DEFINA 

Die Heilige 
und ihr Narr 

Ein Film nach dem gleichnamigen 
Roman von Agnes Günther 
IN DEN HAUPTROLLEN: 

Lien Dyers / Gina Manes 
Loni Nest / Hanni Reinwald 
F P. Soler Camilla von Hollav 
Petes Leska 

REGIE: 

WILHELM DlETERLE 

CONSTANCE 

TALMADGE 

IN DEM GROSSEN LACHERFOLG 

Hoheit 

Inkognito 

REGIE: 

5IDNEY A. FRANKLIN 








fvncmatogrnpf) 


Drei Defu-Filme der Defina mit 

LIANE HAID 

Zwei rote Rosen 
ein zarter Kuß... 

Der Schlager, den alle Well sing! — 

Der Film, den alle Welt spielen wirdl 

Oskar Marion / La Jana 
Harry Halm 

REGIE: ROBERT LAND 


Liebe auf Aktien 

* 

Der Titel des dritten Films 
wird noch bekanntgegeben 


Vier Defu-Filme unter der Regie von 

MAX 

REICHMANN 

Gaunerliebdien 

Ritter der Nacht 
Das 

Leben zweier Clowns 
Der Weltrekord 







Rmcniotogcopfj 


RICHARD 

BARTHELMESS 

IN DEM GROSS-FILM DER FIRST NATIONAL 

Die Nacht 

ohne Hoffnung 

Alice Joyce / Lina Basquelle 
Thelma Todd / Montague Love 
REGIE: JOHN FRANCIS DILLON 

BILLIE DOVE 

IN 

Was eine schöne 
Frau begehrt... 

Ein Film von reizenden Frauen, schönen 
Kleidern und verliebten Männern 

REGIE: RICHARD WALLACE 

* 

Der Ladenprinz 

Noch denr. gleichnamigen Roman von Kurt Münzer 

La Jana / Harry Halm 
Ralph A. Roberts 

REGIE: 

ERICH SCHONFELDER 

MARY* CARR 

IN DEM MARY CARR-FILM DER DEFU 

Ehre Deine Mutter 

WALTER RILLA / ANITA DORRIS 

REGIE: PAUL LUDWIG STEIN 







Kmcmatograpf) 


Die schöne Müllerin 

Der Franz - Schubert - Jubiläumsfilm 
der Defu 


MILTON SILLS 

IN ZWEI FIRST NA7IONAL-FILMEN DER DEFINA 

Kampf im Tal der Riesen 


Lockruf des Goldes 

NACH DEM BEKANNTEN ROMAN VON 
JACK LONDON 
REGIE: CHARLES J. BRABIN 


KEN MAYNARD 

IN ZWEI SENSATIONSFILMEN DER FIRST NATIONAL 

Circusleben 

REGIE HARRY ). BROWN 

Der Teufel im Sattel 

REGIE: ALBERT ROGELL 


JACK BUCHANAN 

IN DEM BRITISH-FIRST-NATIONAL-PATHE-FILM 

K o n f e t t i 

REGIE: GRAHAM CUTTS 


26 Zwei-AKter-Lustspiele 
der Educational - Films, New York 
26 Kulturfilme 

JDefina 

DEUTSCHE FIRST NATIONAL PICTURES 

G. M. B. H. 

BERLIN / HAMBURG/LEIPZIG/BRESLAU 
DÜSSELDORF / FRANKFURT AM MAIN 








ftmcmatograpf} 


Seite 






Seite in füncmntograpl) 



Die 43 Kd, ssenschlager 

1928/29 


der 


Nummer 11 


Saison 



1 1 'aramount-Filme 

„Der letzte Befehl ‘ 

I i;i ii |»tr«»l'«•: Emil Jannings 

Regie: Josef von Sternberg 
Manuskript: Lajos liiro 

Kiuil .Immings. «ler l’nverglciehlirbc, als komnianilie- 
"ender lö-ncral eines Armeekorps seine bisher 
größte Leistung. 

„W ings“ 

Hauptrollen: Clara iie». Charles Rogers. 
Rieharil Arien 

Regie: William A. Wellnian 
Eine Lucien-Hiiiiltanl-lViMluktioii 

..Wilijfs" gehört 7.U ilen epochemachenden Filau‘11, 
die ganz neue We”i' zeigen. - - Was „Chang" als 
Tierfilm war. ist „Whigs" als Fliegerfilm sen¬ 
sationell II li* I ülifrw.-iltigelld. 

„Das zweite Leben“ 

Hauptrolle: Pola Negri 

Xaeli dem gleichnamigen Schauspiel von 
Rernaiier und <>sterreie|ier 
Kirn* Rowland-V.-Lee-lYo«liikti»n 

l’ola Negri. die gniBte Tragödin <les Films, in einem 
Bildwerk ganz grollen Formats. 

„Unterwelt“ 

Hauptrollen: Clive lirook. Evelyn Brent, 

(leorge Haneroft. I^arry Scinon 
Regie: Josef von Sternherg 
Kirn* Hector-Tiirnliull-lYoduktion 

Hin Kriminalfilm -- dramatisch. sensationell, alieii- 
teuerlieh. - Aus der Kritik der „Neuen Berliner 
Zeitung": „Dieser grandiose Beider ist eine Spitzen¬ 
leistung der kalifornisrheii I'roiluktion. zum Bersten 
angeftillt mit Cberspaniiiiiig. von einer explosiven, 
mitreißenden Dramatik durchsetzt, packend, fesseln I: 
in liezwingendcm Tempo vortlberjagend . . . Der 
Film, «ler zu den besten, sehenswertesten amerikani¬ 
schen Schöpfungen gehört, fand stürmischen, wohl¬ 
verdienten Beifall." 

„Harold, der Pechvogel“ 

Hauptrolle: Harold Lloyd 

Ein Film der Harold-Lloyd-Corporation 

Noch lustiger als „Cm Himmels willen" — ein echter 
Uarohl-Lloyd-Kasseuschlager! 



V letro-Goldvyn • \ layer-Filti le 

„Alt—1 leideiberg“ 

Hauptrollen: Ramon Novarro und X* 
Siiea rer 

Regie: Ernst Lubitsch 

Xaeli Alever-Foersters Itcrülimtcm Stil* n- 
t»*nscha.'ispiel 

...Mi■IleitlellMTy." Kin zweiter „Ite'i llur" I n 
Braueht mau mehr zu sagen? 

„Anna Karenina“ 

Hauptrollen: Greta Garbo und John Gil »eit 

Regie: Edmund lioiilding 

Nach dem Imkannten gleieknamigen R<* u;u. 
von Leo X. Tolstoi 

Di*- ..Lii-hthildbühnc" schreibt auliUllieh «ler I aut 
führuiig im Idoria-l'alast: „Kin S|iit>enfilm. I 
Manuskript voller Feinh« it und Bim lung. i 

Begie. Kdmtind tiouhling. über jedes I.oi> erh 
Kine Photographie voller Beiz, voller Schmelz. \ 
Atmosphäre. Kine Ausstattung erlesensten '*• 
schmacks und ein Spiel von seltener Ausgegli ' 
keit und Vertiefung. Das Krhdmis *les Films fr- 
lieh ist uml hleibt Cn-ta Darin» Anna Kar.-* n- 

„Stürme“ 

Ha ipirollm: Lillian Gish und L-irs II - 

Regie: Vietor Sjöström 
Die /arte Lilliin Dish im Kampf mit «len Aa» a ' 
gewalten mit einem Zvkhni mit rauhen Ab 
s«-h« , ii «ler Arizona-Wüste . *ii«*s «ler Hinter. ric 
zu unerhörten dramatischen Konflikten. Kin i-rulF' 
Lillian-Cisli-Film! 

„Das größte Opfer“ 

Hauptndien: Alice Terry und Ivan IW 
vielt 

Xaeli «lein lickannt<‘n Roman von f{«•Imf' 
Hichcns 

Afrika • «lie Wüste Sahara - - Tausende von *•' 
«len Arals-rn Kin großer romantischer Ab« 

teurer-Film. 

„Rasch ein Baby“ 

Hauptrollen: Karl Dane, George K. Arth«^ 

und Charlotte Greenwood 

Regie: Koliert /. Leonard 
Kin Lustspielschlager allererster Klasse, «ler 
spricht, eine d«-r größten Lachsensationen des J* 1 "” 
zu werden. 





Nummer 11 JO 


Rincmotograpf) 


Seite 11 



Paramount-Filme 
.Der Köllig von Soho“ 

Hauptrolle: Emil Jannings 
Kepie: Mautitz Stiller 

Eniii .Imming:. der *rr<-tii<- <'harnktersehmispieler des 
Films, in einer Knlle. <lie ihn von einer ganz. neuen, 
nie gekannten Seite icijti. 

.Der weiße I larem“ 

Hauptrollen: Gary t'ooper. Evelyn lirent. 

Xoali Heerv und William l’owell 
Kepie: .lohn Wafers 

Xaoh iletn In ka unten Kotuaii, von Sir lVr- 
rival Wren. «lein Verfasser von „Hliits- 
brflderscha ff 

Kin Film werk. starker nml parkender als 

„Blutsbruderschaft“. 

Der Gentleman \ on Paris'“ 

Haupt rolle: Adolphe Menjou 

Hejrie: llarry J>\\ld»adie It’Arrast 
Knt7.fiekemler Komüdienschhiger! 

Wie Madame befehlen“ 

Hauptrolle: Adolphe Meujou 

Kepie: llarry D’AMiailie l-’Arrast 
Brillantes Lustspiel erster Klasse. 

* in dritter Menjou-I ihn 

dessen Titel uoeli uieht feststellt. 

Vier Herren suchen 
Anschi u ß“ 

Hauptrolle Clara Boxv 
Rejrie: < 'lareiioe l’adger 
KnUliert reiflicher Lust spielerfolg! 

-Bin ich Ihr Typ?' 

Hauptrollen: Clara Bow, t'hartes Unters 
Kepie: Dorothy Arziter 
Wie sieh ein knprmöse* kleines Miidel ihren Mann 

.Das gewisse Etwas“ 

Hauptrollen: Clara Bow, Antonio Moreno 
Kepie: ('laretiee I.adper 
Eine Klinor-Glvn - Clarenoe-Kadper - Pro¬ 
duktion 

Faszinierendes t J roll-Lustspiel. 

«Blondinen bevorzugt“ 

Hauptrollen: Hutli Taylor, Ford Sterlinp 
Kepie: .Maleoltn St.-Clair 
Eine Hector-Tiirnhull-Protliiktion 
Nach dem bekannU'ii, vielgelesenen Itoman von 
Anita Loos. 


\ letro’Coldwyn- \ layerd Urne 

„Der Idiot“ 

Hauptrollen: Lon Chaney, Ki>nid.. 

Hepie: Heiijatuin t ’hristinnsoii 
Kine spannende. aufregende uml geheim ■ 


„Das göttliche \\ eib“ 

Hauptrollen: Greta Garbo. I.ai« Ihn 
Kepie: Victor Sjiiström 

I'ie göttliche l.lel.l C.irl.l ;ii- \IIIIj. 1 

rOlimter Buhnen*tar. Ih-r ..Kilm Kurier " - 
feiul in der K -itik iil»T Anna Kareiiina: 
Carbo-Filme sind K’folgsfilme. 

„Singapore“ 

llauptroll.il Ranion Novarro. .1. 
fort! 

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„Derl ürsf der Abenteurer“ 

Hauptrollen Ramoii Novarro, M.i: • • ! •• 

May 

Kepie: .lohn S. Koitertsou 
Iiii Kampf gegen Secriliilier auf KiiIm. 

„Verbotene Stunden“ 

Hauptrollen: Raition Novarro. I.' m > .. 

Hrpic: Harry Keaumont 
Licbesalientfiier uml Intrigen am llofe eine« K 

„lim Mitternacht“ 

Hauptrollen: Lon Chaney, .Mareeliu.- M: 

I ’onrad Xapel 
Kepie: Tod Krowninp 

Ceheinini«vidier, aufregender Kriminalfilm. 

„in den I landen der 
Polizei“ 

Hauptrollen: Lon Chaney. Kelly t'onip«. h 
ilareeline May. .lautes Murra\ 

Kepie: Tod Krowninp 
Spannender Sensalionsfilm. 

„Ein Mensch der Masse'“ 

Hauptrollen: Eleanor Koardiuau. .laue« 

Murray 

Kopie: Kinp Vitlor 

Kin ergreifendes Bild ans dem wahren l.els-n. 


„Null Uhr 


Hauptrollen: Lionel liarryniort*. .laccpteline 
Gadson, Wiinderliund „Blitz“ 

Kepie: Chester Franklin 
Mysteriöser, fesselnder Detektivfilm! 





Seite 12 


Ainemotograpl) 


Nummer II!' 



Paramount- Filme 


„Verpfuschte I litterwochen" 

Hauptn ll«*n: Florence Vidor, Tulliu farmi- 
nati 

.utlier Reed 

ln WiiHli» <|**r Stadt der (i nudeln und kau:.!.-! 

„Ihr großer Hirt“ 

Hauptrollen: Florence Vidor, Albert t'imti 
K«Vit-: Harry IFAl.lmdie D’Arrost 
Amüsante Verwicklungen •-■■■ happy rnd. 

I jn\VallaceBeer> -Raymond 
Hatton-Lustspiel (mir und h..h 

Titel stellt imh'Ii nicht fest. 

„Die Tochter des Scheichs“ | 

Haupt roleit: Bebe Daniels, Kieliard Arien. 

William lWell 
Regie: < Itipence l’adger 
• •ri*rii ♦ >FintationKliiM^|)irl! 

„Lins, zwei, drei — los!“ 

Hauptrollen: Bebe Daniel*, Gertrud Edorle. 
James Hall 

Keine: « Lirenee Hadder 
M«' Maniels als Keknrd- ii.nl Herzenslireelierin! 

„Die Katastrophe von 
Forest ville“ 

Hauptrollen: Richard Dix, Mary llriai. 

Keine: Clarance Hadder 
S|:ani.eades Als-nteurerdrama mit einer ungeheuren 
Wasserkalastriiplie als Höhepunkt! 

„Lin Bandit von Ehre“ 

Hauptrolle: Fred Thomson 

Regie: Lloyd ingrahain 
Historischer Wildwest-Film! 



\ letro-C ßoldwyn- Vlayer I ihn 
„Zirkus-Bahv s“ 

Hauptnalfii: Karl Dane, George K. Arthn 

Keine: Kdmnnd Sedgwick 

Mitreiliendei Lustspielfilm! 

„Amateur-Detektive“ 

Hauptrollen: Karl Dane, George K. Artht 

Regisseur: fitester Franklin 

I Irnlle K riminnlgroteske! 

„Jackie, der Schiffsjunge“ 

Hauptrollen: Jackie Coogan, Igirs llansou 
Keine: (irmg Hill 

Her "rii#t" und beste Ja« kie-t 'oogan Film! 

„Der Schlauberger“ 

Haupt rollen: William Haines, Joan t'r.-i 
ford 

Regit*: K. Sedgwick 
Hin Li« tn-s-Lust spiel aus lern Kadetti-iib'lN-u! 

„Mann, Weib. Sünde" 

lla.iptrollen: John Gilbert, Jennno Kn 
Regie: Monta Bell 

Hie Abenteuer eines jungen Mannes, dem eine r • 
l'tiii.t In zu hi Wrlii*ii:?iH> wird. 

„Die Komödiantin" 

Hauptrollen: Norma Shearer. Ralph Kor 
Regie: Sidnev Franklin 
Her l.ielN'sruman einer Schauspielerin! 

„Line Verkäuferin von 
Klasse" 

11::uptrollen: Norma Shearer, Ralph Korne 
Regie: Sam Wood 

Kiu ganz entzückendes l.iislspiel mit dem llrunds- 11 
Im <Jeseliäft nnd in der Kiels- ist alles erlaubt! 


Kurzfilme 


104 kurze Lustspiele aus den Produktionen der Paramount und 
Metro - Goldwyn - Mayer 

36 Steuerermäßigung genießende <fy> Kulturfilme 




G.M.B.* 










Der Club der Lausbuben, 


bameri Konische Zweiakier-Crötetke o. 
von Mindern. Illcrh und jungen Hunden. 


Muschi,die Wunderkatze 


6 amerikanische Zinakten 
Zeichen - Trickfilme 

Taps,darTinfenmann 

3 amerikanische linakton 
Zauchen -Trickfilme ■ 


STBAUSS FILM 


Manuskript: 

Rj\assier und W. Wassermann ▼Äp, 
Hauptrollen: 

\MargoL Lancia, Hans ßrausenvtier 

\ fin moderne* luslipid rtadt der uJclt 
\ Oe rannten Pc sie von Kart Heaat x u. 
\Cecrg OkontfonoiKij frei von jeder 
\potitiitPen lenden). 








derBoxcr-Cowboy 

| Ein SensciUonsfilm in 6 

I Spannenden flkten 

Haupt raffe Baff Sfcef& A 


F A Q B. I K A T I O N - UN O VERlflH O. M . 0 H 

2i^Li^^ 0 ^S6LDO«P, FRANKFURT A.M. HAMBU8G.lt I Pin g 


1 TtUMH ULM. 


kmcntotogcapft 


derDrauhgum 
mii der Braute* ” 

r&nv ipnrfStt* dlOi+yfryn 

^Margot etanc/a / 
ckans Draus cwtttcr und/ 
das große deutsche Komikercnsar bie/ 






i 


IN DER HAUPTROLLE: LIL DAGOVER 
REGIE: JULIEN DUVIVIER 

DEUTSCHE BEARBEITUNG CURT WESSE 
WENGEROFF-FILM DER PRODUKTION M. VANDAL & CH. DELAC 
VERLEIH FÜR GANZ DEUTSCHLAND 

AYERISCHß 



FILM G. 








2 Jahr « an *' Nr 1110 m Berlin. 27 Mai 1<)?K 

W* DAS^IIESIE 7PA 
V Fl IN'FACH'BUir " 




•i allen Teilern Deutschlands erheben sieh geharnischte 
l’rolcslc der Theaterbesitzer gegen die Verleiher. Man 
!i stiert gegen die Vorauszahlung, die man ..grundsätz- 
bei Unterschrift des l.eihvertragcs anerkannt hat, man 
irl sich gegen die dreifiig Prozent für zwei Schlager 
id beschlicQt zwischendurch, nicht mehr prozentual zu 

< ienau besehen und ganz objektiv betrachtet, ist diese 
regung in den 

Ischen Thea* _ 

s reisen nicht zu j— 

- muH einmal |L jhi 

i n gesagt wer- 
n. selbst auf die 
■lahr hin. hier 
il da unbeliebt -M Ab 


Suchern Kredit geben sollten, wurde man ihn einlacl. aus 
Ischen, würde an seinem gesunden Menschenverstand 
zweifeln. 

Man würde vielleicht darauf hinweisen. dali nun einmal 
du- meisten Geschäfte in Leben Zug um Zug gemacht 
werden, dali man beim Kaufmann im allgemeinen Wan nn 
dann erhält, wenn man auch sofort das Geld dafür hinlegt 
Warum soll man bei n Kino eine Ausnahme machen ' 1 
Warum soll man 
nicht offen und 
ehrlich eine 
I | stehen, dali ein 
Kinntheater keine 
j Kxistenzbc recht i- 


er isse des Thca- 
«rbcsitzers unter* 

,4 *sen hätte. 

Wurde heut« je- 
"'and den Vor- 
machen, 
all die Theater- 


i r 


ne Verhältnis- 

vorübergehend 
inmal Knlgegei 




Seite 18 


Ainemo^ogropf) 


Nummer 111 i 



hei dem Verleiher heule genau so finden wie früher. 
Nur das Prinzip inud strenger durchgeführt werden. Es 
muß auch in bezi g auf die Zahlung Ordnung an Stelle 
von Unordnung treten. 

Was hat sich bisher hegeben? Man mietete einen Film 
mit tausend Mark, nahm ihn gegen Kredit in Empfang 
und zahlte nachher nur achliiundcrt Mark, mit der Be¬ 
gründung. der Film habe kein Geschäft gemacht. Man 
legte dem Verleihe: auf diesem Wege einfach das Risiko 
auf. das jeder Geschäftsmann für seinen Betrieb selbst 
zu tragen hat. 

Nun wollen die Verleiher ihre Rechte — wohlver¬ 
standen. nur um bereits vorhandene Rechte, die im Ver¬ 
trag verankert 
sind, handelt es 
sich — gründ¬ 
licher wahrneh¬ 
men. Schon er¬ 
hebt sich der be¬ 
rühmte Sturm der 
Entrüstung. Schon 
erlassen Landes¬ 
verbände Kund¬ 
gebungen. die un¬ 
seres unmaßgeb¬ 
lichen Erachtens 

an die Zentrale 
des Reichsver- 
bandes zu rich¬ 
ten sind, der sei¬ 
nerseits wieder 
mit der Zentrale 
der Verleiher in 
Berlin zu verhan¬ 
deln hat. 

Es wäre wenig¬ 
stens unserer An¬ 
sicht nach über¬ 
haupt nicht notig 
gewesen. diese 

Auseinander¬ 
setzungen über die 
Handhabung eines 

Vertragsparagra- B s l C l T 

phen zum Gegen- in dem ut.-Fil«. ..Di* V«* 

stand großer öf¬ 
fentlicher Entrüstungskundgebungen zu machen. 

Es zeugt auch nicht von Verbandsdisziplin, daß man so¬ 
fort die Außenseiter als Eideshelfer heranzieht. Es macht 
das schon deshalb einen schlechten Eindruck, weil gerade 
in letzter Zeit häufig dieselben Verbände, die jetzt mit 
den Außenseitern arbeiten wollen, den Zentral verband zu 
Hilfe rufen, wenn cs gilt. Extratourentänzer im eigenen 
Lager zur Räson zu bringen. 

Man kann sehr wohl über irgendwelche Beschlüsse ver¬ 
schiedener Meinung sein. Man mag verhandeln und sich 
im engen Kreis aussprechen. Aber man muß nicht gleich 
am Strang der größten Glocke ziehen, die zur Ver¬ 
fügung steht. 

Dasselbe Bild erhält man bei der Betrachtung der Dis¬ 
kussionen über das Prozcntualspiel. Sicherlich haben die 
Kontrolleure des Zentralverbandes hier und da ihre Befug¬ 
nisse überschritten. Sicherlich ist die ganze Angelegenheit 
nicht gerade angenehm und zeugt nicht von überragendem 
Vertrauen der einen Sparte zur anderen. 

Aber alle Reden und Beschlüsse können eine Tatsache 
nicht aus der Welt schaffen, nämlich die. daß eine ganze 
Reihe von Theaterbcsilzem falsch abgerechnet haben, wo¬ 
bei die merkwürdige Tatsache zu verzeichnen ist, daß diese 
Irrtümer sich alle restlos zuungunsten des Verleihers aus¬ 
wirkten. Ein Fall, wo ein Theaterbesitzer zuviel gezahlt 


I hat. ist bei den vielen Kontrollen nicht ein einziges V 
I aufzuweisen. 

■ Solche symptomatischen Irrtümer sind mehr als 
dcnklich. Eine so große Organisation wie der Rc ■ 
verband hätte mindestens ebenso gut getan, ihre cigv 1 
Leute zu warnen, als öffentlich gegen ein System St' in 
zu laufen, das sic selbst heraufbeschworen hat 

Im übrigen sei daran erinnert, daß das Prozentual; , 
ja in erster Linie dadurch entstanden ist. daß man k< t.c 
entsprechenden Leihmieten bewilligen wollte und daß n 
die Pn zente sozusagen als ein gerechtes Maß ansah. w i 
Theatc -hesitzer und Verleiher auf ihre Rechnung kann n 
Ist es nun nicht eigentlich komisch, daß ein Prozent- tz 
dadurch unt ig- 
bar geworden -ein 
soll. daß man 
jetzt plötzlich die 
richtige Abrech¬ 
nung kontrolli, rt 1 
Wenn man die 
Sache von diesem 
Standpunkt aus 
betrachtet, wäre 
weise Zuriicl lial- 
tung bei derarti¬ 
gen Beschissen 
vielleicht kluger 
gewesen als der 

Aber cs geht ja 

jetzt nicht n 


spiel, sondern es 
geht auch um die 
fünf Prozent die 
man für den .• .»ei¬ 
ten Schlaget ier¬ 
langt. 

Wir brauchen 

hier an d-esei 
Stelle nicht mch' 
lang auszufultrcn. 
warum diese fünf 
Prozent erhoben 
werden müssen 
Wir können um 

auch nicht denken, daß cs Thcalerbesitzer gibt, die die 
Berechtigung dieses Aufschlages an sich innerlich nicht 
einschen. 

Man stellt sich einfach auf den Standpunkt: man will 
oder man kann es nicht bezahlen. Man zieht nur nicht die 
notwendigen Konsequenzen daraus, die jeder beim Ankaut 
eines Anzuges oder ein Paar Schuhen zieht, nämlich nur 
das zu kaufen, was man auch bezahlen kann. 

Die deutschen Verleiher — das kann gerade hier ob¬ 
jektiv und auf Grund von zahlenmäßigen Unterlagen ge¬ 
sagt werden — haben im vergangenen Jahr erhebliche Be¬ 
träge zugesetzt, und auch das deutsche Lichtspielsindik-' 1 
wird, wenn es Qualität liefern soll, nicht nach anderen 
Grundsätzen verfahren können als der ZentralvcrhanJ 
der Filmverlciher. 

Daran ändern alle Beschlüsse und Resolutionen nichts- 
Dic realen Tatsachen sind stärker als alle klugen Reden 
in Versammlungen. 

Wir führten schon in der vorigen Woche an dieser Stelle 
aus. daß wieder einmal die berühmte und berüchtigte VU'Ä 1 ’ 
dir Erregung durch das Uand geht. Geschürt von aller¬ 
hand Drahtziehern, die ihre besonderen Zwecke verfolgen, 
genährt von Herren, denen der Vcrsammlungserfolg wichti¬ 
ger ist als das Wohl und Wehe der Versammlungs*« 1 
nehmer (Schluß auf Seite 1 des Notizbuches.) 


Nummer 1110 


Seile IM 


Von I)r. A. Jason, Berlin. 


er gewaltige Funfluß Filmamerikas aul die Film’ inder 
des europäischen Kontinents hat zur Folge gehabt, 
daß die wenigsten Lander in der Lage waren, sich eine 
« igene Produktion zu erhalten. Aus diesen Gründen 
machten sich in den letzten beiden Jahren in fast allen 
bedeutenden europäischen Filmländern Bestrebungen 
bemerkbar, ihre eigene nationale Industrie durch Schutz¬ 
maßnahmen gegen eine Erdrosselung durch das Ausland 
zu schützen. Bahnbrechend in dieser Beziehung war 
die deutsche Filmin¬ 
dustrie. die hcreitf 
im Jahre 1923 ein 
Kontingentcinführtc. 
dank dem es ihr ge¬ 
lungen ist. sich unter 
den Filmländern des 
europäischen Kon¬ 
tinents den bedeu¬ 
tendsten eigenen 
l’roduktionsapparat 
zu erhalten, so daß 
selbst das kapital¬ 
kräftige Filmamerika 
nur in dem gegebe¬ 
nen Quotenverhält¬ 
nis einen Einfluß auf 
den deutschen Markt 
gewinnen konnte. 

Die Erfahrungen 
der deutschen Film¬ 
industrie wollen sich 
nunmehr die übrigen 
I ilmländer des Kon¬ 
tinents zunutze ma¬ 
chen. indem sie 
gleichfalls im Rah¬ 
men der Stärke ihres 
l’roduklionsappara- 
IcseinKontirgent zur 
Belebung ihrer na¬ 
tionalen Industrie 
einführen. Diese 
Maßnahmen in den 
einzelnen europäi¬ 
schen Filmländern 
sind selbstverständ¬ 
lich von weittragen¬ 
der Bedeutung für 
ihre gegenseitige Zu¬ 
sammenarbeit. wel¬ 
che im Interesse 
sämtlicher Filmlän¬ 
der des Kontinents 
liegt zum Zwecke 
der Konkurrenz¬ 
fähigkeit auf dem 
^ eltmarkte. 

Aus diesen Grün¬ 
den ist die kürzlich 
ln Frankreich cinge- 
fhhrte Einfuhrbe¬ 
schränkung von grö߬ 
ter Wichtigkeit für 
die deutsche Filmin¬ 
dustrie. Welche hohe 
Bedeutung Amerika 
dieser getroffenen 


Maßnahme zuerkennt, ist bekannt und in diesen Sp > i n 
durch die Originalberichtc des Pariser Korrespondcni n 
des „Kincniatograph" auseinandergesetzt worden W .nn 
seihst das kapitalkräftige Filmamerik.: derartige Schritte 
unternimmt, wie vielmehr muß die deutsche Filmindu¬ 
strie, für welche dieser Absatzmarkt der bedeutend-’, 
unter denjenigen sämtlicher F'ilmländer des europäischen 
Kontinents ist. sich um die Beobachtung der INntwickc- 
lung der gegenseitigen Zusammenarbeit, bemühen 

Schrittweise hat die 
deutsche Filmindu¬ 
strie sich ihren Platz 

sehen 1 "Markt" er¬ 
kämpft: im Jahre 
1924 crschiencr in 
Frankreich 20 deut¬ 
sche lange Spiel¬ 
filme. im Jahre 1925 
29. im Jahre 192*» 
33 und im Jahre 
1927 91. so daß 

durchschnittlich in 
den letzten vier Jah¬ 
ren 43 deutsche 
F'ilme auf dem fran¬ 
zösischen Filmmarkt 
erschienen sind, d s. 
19.5". der deutschen 
Jahresproduktion, 
während in Deutsch¬ 
land durchschnittlich 
jährlich 31 französi¬ 
sche Filme auf den 
Markt kamen, d. s. 
45.4".. der französi¬ 
schen Jahresproduk¬ 
tion. (Ausführliche 
Angaben hierüber 
vgl. in meinen Aus¬ 
führungen „Die Film¬ 
konjunktur auf dem 
deutschen und fran¬ 
zösischen Absatz¬ 
markt" in der \r. 
109t» S. 9 und Nr 
1097 S. 13 d Bl ). 

Nächst der ameri¬ 
kanischen Filmindu¬ 
strie ist es diejenige 
F'rankreichs. welche 
den größten Einlluß 
auf den deutschen 
Mai kt hat. wie um¬ 
gekehrt der franzö¬ 
sische Absatzmarkt 
von größter Bedeu¬ 
tung für die deut¬ 
sche Filmindustrie 
ist. Vor dem Kriege 
war allerdings der 
Anteil der französi¬ 
schen Industrie am 
deutschen Markt 
noch bedeutender. 

Über die Bedeu¬ 
tung der Zusammcn- 


Dcr französische lange Spielfilm in Deutschland 1923 1927 


1 4W »i 

l | 115124 


SS1S47 : 221 


IM französische Produktionsfirmen deren 
lange Spielfilme 1926 1927 in Deutschland erschienet sind 



Deutsche Verleiher der französischen langen Spielfilme 1926 1927 






Seite 20 


Nummer 111' 


Die Titel der Spielfiln 


Der Courier de* Zan-i 


LntonCin dcL*E» 


arheit der europäischen Filmländcr ist viel verhandelt 
und geschrieben worden, da durch diese Gegenseitigkeit 
für sie am ehesten die Möglichkeit geschaffen werden 
kann, sich auf dem Weltmarkt zu behaupten. Am deut¬ 
lichsten kommen die gegenseitigen Beziehungen in den 
Zahlen liber die Beteiligung an der Belieferung des je¬ 
weiligen Marktes mit Filmen zum Ausdruck. Der Ein- 
flulJ. den die deutrehe Filmindustrie auf den französischen 
Absatzmarkt hat. 
ist bereits ausführ¬ 
lich behandelt (vgl. 
hierzu, wie bereits 
oben erwähnt, die 
beiden Nummern 
1096 und 1097 d. 

Blattes). 

Inwieweit der 
französische Spiel¬ 
film sich einen 
Platz auf dem deut¬ 
schen Filmmarkt 
geschaffen hat. er¬ 
hellt aus Tabelle I. 

Durchschnittlich 
wurden seit dem 
Jahre 1923 23 

lange Spielfilme 
mit rund 53 000 
Meter hier heraus- 
gebracFt. Frank¬ 
reich steht dem¬ 
nach hinsichtlich 
seiner Beteiligung 
an der Belieferung 

des deutschen 
Marktes mit lan¬ 
gen Spielfilmen un¬ 
ter den sämtlichen 
Ursprungsländern 
an zweiter Stelle 
mit 5''.. der Ge- 
samtbclieferung. 
unmittelbar nach 
Amerika. (Ame¬ 
rika ist durch¬ 
schnittlich mit 43'.. 
während derselben 
Zeitspanne betei¬ 
ligt gewesen.) Die 
typ ; sche Erschei¬ 
nung macht sich 
aucci hinsichtlich 
der Einfuhr fran¬ 
zösischer F'ilme gel¬ 
tend. indem in dem 
größten Inflations¬ 
jahr 1923 nur ein 
einziger französi¬ 
scher langer Spicl- 


insgesamt die Spielfilme von 19 Produktionsfirmen Fran! 
reichs auf den deutschen Markt gebracht worden (\ 
hierzu Tabelle II). Die höchste Zahl hat während der 
beiden Jahre 1926 27 die Societe des Cineromans mit der 
Zahl 13 unter sämtlichen Produktionsfirmen, deren File . 
auf dem deutschen Markt erschienen, erreicht. Es folg- 

Jahre 1926 mit sechs Filmen 

l Jahre 1927 überhaupt kein n 

F ilm hereinbrach to. 
ferner die hekan i- 
len Namen Auberi 
Vandal & De!. 
=== Gaumont usw. 

Im Jahre 192(i 


dann Albatros, welche i 

in der Spitze stand, und ii 


eile IV. 


Berliner Urö'iffüh 


habe 


10 Fir 


Alhambra. Dcormbcr 
j keine direkte Uraufführung 


.. 3. Mar* 
Jriehl.. De/el 


keine direkte Ural 


5. Der Fcucrkuft 


Oofcr der Liebe 


Den Teufel in Her; 


) AU Verleiher »ind d 
’l Die Uraufführungen 
»chien der Film 


film auf den deutschen Markt gebracht wurde, während 
Deutschland in diesem Jahre fast vollständig auf seine 
eigenen Produktionen angewiesen war. Mit dem Augen¬ 
blick der Stabilisierung der deutschen Währung belebt 
sich die Einfuhr französischer Filme und steigt auf 44 
in 1924. die Höchstzahl der überhaupt in einem Jahre 
eingeführten französischen langen Spielfilme. 

Neben der Zahl der auf den deutschen Markt gebrach¬ 
ten französischen Spielfilme ist es aufschlußreich, die¬ 
jenigen französischen Produktionsfirmen namentlich fest¬ 
zustellen. die an der Belieferung des deutschen Marktes 
beteiligt waren. Wahrend der letzten beiden Jahre sind 


mit 23 F'ilmei 
36 533 Meter. n 
Jahre 1927 ! 

Firmen mit 28 I 
men und 68 7<>7 
Meter an der ! 
ieferung des dcut- 
schen Marktes K I- 
genommen. 

Die deutschen 
Verleiher. dm h 
welche die fran¬ 
zösischen lan-_ n 
Spielfilme währ id 
der letzten beiden 
Jahre auf den deut¬ 
schen Mark', 
bracht wurden. - id 
ersichtlich aus 1 >- 
belle III. Die mei¬ 
sten französischen 
Filme hat demnach 
das Deutsche I 
sp.elsyndikat iul 
den Markt jc- 
bracht, und zwar 

im Jahre 1926 nur 
einen, dagegen im 
Jahre 1927 bereu» 
sieben; Bruckm inn 
hat seinen Vorich 

an französischen 

F’ilmen von einem 
im Jahre 1926 aut 
fiinl im Jahre 1927 
erhöht, auch die 
Ufa hat ihren \ er- 

leih an französi¬ 
schen Filmen in 
j ” Deutschland ' - r ' 

n; clKAigt V c,anricningc-n »ind nicht bcnirkMchticl , .. 

Hoher W» Weine CouH-ihrunC ücücb.n »I. er- doppelt. 

Beiprogramm in verschiedenen Theatern. Das namentliche 

Verzeichnis dei ' n 
den beiden letzten 

Jahren auf dem deutschen Markt erschienenen Iran /" 41 
sehen langen Spielfilme gibt Tabelle IV. Sic ist lv’ r ' 
ncr von Bedeutung insofern, als sie Aufschluß gibt über 
die ; Beziehungen der deutschen Verleiher zu den je¬ 
weiligen französischen Produktionsfirmen. Von den acht 
Filialen, die das Deutsche Lichtspielsyndikat während der 
beiden Jahre auf den deutschen Markt gebracht 
hat stammen fünf aus der Produktion von Vandal 
lacj zwei von Cineromans und einer von Palhe. Von d cn 
izehn Filmen die aus der Produktion der Societe dc> 
»mans stammen, sind fünf durch die Firma Bruck- 
auf den deutschen Markt gebracht worden, und drei 
duijch die Südfilm, zwei durch die Deulig usw. 























Nummer 1110 




eine Stadl der Welt hat sich in m> kurzer Zeit auf dem 
ganzen l .div.ll jenen Namen schaffen können, wie ihn 
Hollywood heute besitzt. Was Hollywood bedeutet, weil! 
n> *n heute in den nördlichsten Gegenden Kuropas ebenso 
\»ie ir> den eben erst entstehenden Städten Südafrikas Das 
ls! kein Wunder, denn die Hollywood-Propaganda gehört 
zu den grollten Reizmitteln der amerikanischen Film- 
l uluslrie. Scn.in auf der Überreise auf dem Schiff ist der¬ 
jenige. dem der Ruf 
eignet, nach Hollywixid 
zu gehen, der Gegen¬ 
stand größter Bewunde- 
rung. Namentlich die 
Frauen, selbst wenn sic 


nach ihrem Alter als 
Mmstars nicht mehr in 
Fiugc kommen, sind von 
ungeheurer Neugier er¬ 
füllt. wie es denn eigenl- 
luh in diesem alsParadies 
gepriesenen Ort aussieht. 

D. r Reiz des Geheimnis¬ 
vollen erhöht das Inter¬ 
esse am Zentrum des 
amerikanischen F'ilms 
und darin lieg! ein gut 
Kil des Propagandawer- 
tes. den der amerikani- 
Fitm g eschick t nt 
benutzen versteht. Daß 
•ueh last alle Filmleute 
des allen Kontinents 
narli Hollywood sehnen, 
ist bei den Möglichkeiten, 
die ihnen hier geboten 
"i r dcn, kein Wunder 
l nd deshalb lösen sich 
auc haus den europäischen 
Industrien immer wieder 
Filmlcutc ab. die ihr 
Glück in Kalifornien ver¬ 
buchen wollen, zumal ja 
die Tatsache (eststeht. 
daß die amerikanische 
Filmindustrie Talente jus 


ERNST L 

Karikatur für den ..Kincmat 

allen Ländern der F'rde 


engagiert. 

Aller der Umstand ist eben der: man muß einen Ruf 
Jj? r b Hollywood erhalten, um dort ohne Wartezeit Vcr- 
•insl zu finden Ob man nämlich Beschäftigung erhält, ist 
n, cbt in allen Fällen nachweisbar. Ober diesen merkwürdi¬ 
gen Umstand wird noch zu reden sein. Wer jedoch i.m 
Hollywood die Aufforderung erhält, als Regisseur. Schau- 
'Uiler. Architekt. Szenarienschreiber herüberzukommen. 
Wird dies auf jeden Fall auf Grund eines Vertrages tun. in 
mi ihm freie Hin- und Rückreise garantiert ist. Jeder 
Angehörige der europäischen Filmindustrie sollte vor Ab- 
jihliiß eines Vertrages darauf dringen, daß ihm dieser 
a * sus in den Vertrag geschlichen wird, denn cs leben tat- 
'•ihlich in Hollywood Filmkünstler. die gern nach F'uropa 
/u nick möchten, aber nicht das notwendige Reisegeld be- 
5, |zen. um ihren Vorsatz ausführen zu können. Wer geholt 
jvird, erlebt die Annehmlichkeit einer Schiffsreise der ersten 
lasse. Ks ist. schon um aus Propagar dagründen das An- 
'inen Hollywoods so hoch wie möglich zu halten, üblich. 
5** Keisc in der ersten Klasse zu gewähten. Nach dem 
“blichen eintägigen Aufenthalt in New York, bei dem ein 


Besuch des Zenlralhüros der engagierenden Firmen t-bl.y 
lortsih ist |und alte die Konzerne werden von New > 
aus linanziell dirigiert). erfolgt die Abr.ise nach II..II 
wood. die am schnellsten öbet Chikago erfolgt In 
^ ork w ird jeder Ankömmling in den I ilinbur. s m.t d 
ausgesuchtesten Höflichkeit empfangen Aber man e,_. 
nicht ohne Grund in Hollywood, daß man erst dmn . n 
Nummer" im amerikanischen Filinland geworden ist. w, r- 
einem auch bei der Ab¬ 
reise die leitenden K.ipl 
des Unternehmens cu 
paar Sekunden ihn 
kostbaren Zeit schenken. 
Das aber ist durchaus nui 
in seltenen Fällen festzu¬ 
stellen 


Für die Strecke V v. 
York -Los Angeles Ix 
nötigen auch die schnell 
■den Züge vier Tage und 
fünf Nächte, du- bei dem 
Komtort der Kisenkih- 
nen freilich nicht sehr ins 
Gewicht fallen Man 
kann von einem Wagen 
in den anderen gehen, 
hat einen Rauch- Lese¬ 
nd Speisesalon. Radi 
und Frisierzimmer in 
manchen Zügen sogar cm 
Kino. Leider auch Radio 
aFier ohne einen Laut¬ 
sprecher geht es in am» 
rikanischen Wohnungen 
nicht mehr ab Man er- 
fährt dies zu seinem 
Leidwesen auch in llollv- 
wood. dessen Hotels und 
Pensionen, wenn man die 


dadurch verpestet sind 
UBITSCH ^i' r * ö . r d'i' Rv ,si " zwl 

ocr.ph • von All Hubert sehen NewYork und I 

Angeles Dollar nw 

aufwenden kann, wird gut tun sich ein Apartement zu Ix 
stellen, einen abgeschlossenen Raum, bestehend aus Sal.'i 
r nachts zum Schlafwagen umgewandelt wnd. und Bad 


•hr 


i einem der großen Cars. Innerhalb s 


,nc. 


Wände ist man dann ganz unhelästigt. Wer Studier mach, 
wili. wird den Pullman vorziehen, jenen W'agen. der abends 
auch zum Schlafen dient. Freilich ist es recht unbequem 
sich auf seinem gegen den Gang nur durch einen Vorhang 
abgeschlossenen Bell umzuziehen. Außerdem gibt es auch 
in Amerika Schnarcher. Und das Waschen am Morgen in 
dem nur nach Geschlechtern geflennten gemeinsamen 
Waschraum ist keine Annehmlichkeit. F!s gibt außer diesen 
Blitzzügen mit einer auch für amerikanische Verhältnis:.! 
hohen FahrkartcngeFiühr auch noch andere Züge, deren 
F.nge in der letzten Wagenklasse sehr an die vierte Klo - - 
deutscher Fasenbahnen erinnert, ln diesen Zügen rollt das 
unabsehbare Heer der Komparsen nach Los Angeles, mit 
wenigen Dollars, aber mit vielem Mut im Herzen und .!• 
Sehnsucht, die steile Leiter des F'ilmruhnts un Wettl. ■ > 
tempo zu ersteigen. 

Kalifornien beginnt jenseits des Felsengebirges in dun li- 
aus kalifornischer Weise. Tote Strecken Wüsteniandis 




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Nummer 11 0 


entweder mit Geröll erfüllt oder mit einem zähen Dornen- 
gcslrüpp bewachsen, wechseln mit Obstplantagcn, Bauir- 
gruppen und kleinen Wäldern. Aber für das Auge eines 
Filmmannes hat ciie ganze Landschaft ein sehr merkwürdi¬ 
ges Aussehen, dein was man erblickt, sind durchaus Film¬ 
landschaften. AI i Dinge haben etwas Künstliches und Ge¬ 
züchtetes an sich sie sind aber im gleichen MaUe für den 
Film aulk-rordcntl ch wertvoll, denn es ist. beinahe ohne 
jedes Zutun möglich, in Kalifornien die Illusion jeder Land¬ 
schalt des Krdbal . hervorzurufen — von Ländern ewigen 
Kiscs sei abgesehen Nun ist ja Kalifornien eine absolute 
Kulturangclegcnhe t. ein Gartenland in ganz großem Stil. 
Aus dieser Wüste in der 
doch vor vierzig Jahren 
die Karawanen durch tie¬ 
fen Sand fuhren t nd dem 
Tode des Verdursten*- 
mehr als einmal nahe 
waren, ist durch .-ine ge¬ 
schickte Bewässerung ein 
Kulturland entstanden, wie 
cs ein solches nicht wieder 
auf der Erde gibt. Die we¬ 
nigen. nach Regenfällen 
wild zu Tale rauschenden 
Flüsse sind heute in Stau¬ 
dämme gefesselt. Die 

Überschwemmungskata¬ 
strophe dieses Jahres, die 
nach einem Dammbrucli 
erfolgte un& auch Holly¬ 
wood unter Wasser setzte, 
ist gewiß noch in aller Er¬ 
innerung. Nu- durch diese 
Bewässerung ist Kalifor¬ 
nien das geworden, was es 
heute ist. Es wird viel¬ 
leicht auch interessieren, 
daß Hollywood sein Trink¬ 
wasser aus dem Felsenge¬ 
birge erhält. und daß 
riesige Pumpwerke das 
Wasser über 1000 Kilo¬ 
meter weit treiben. Vor 
zwei Jahren verübten ein 
paar Desperados einen 
Anschlag auf diese Wassv r- 
leitung. die sie zu vergif- 
tci suchten. Ganz Los 
Angeles war darob in ungeheurer Aufregung Allerdings 
steht es nicht ganz fest, ob dies nicht nur wieder einer jener 
Bluffs war. mit denen man hier an jedem Tage rechnen 
muß. 

Der Bahnhof von Los Angeles, primitiv nach europäi¬ 
schen Verhältnissen aber ausreichend für ein Land, in dem 
Regen eine sehr seltene Angelegenheit ist, bietet gleich Ge¬ 
legenheit. das sonderbare Milieu kennen zu lernen, das um 
die ..Hauptstadt des Films" herumliegt. Dieser Bahnhof, auf 
dem Berühmtheiten aus aller Welt (oder noch mehr solche, 
die sich dafür halten) mit jedem Zuge ankommen, ist stän¬ 
dig von Reportern umschwärmt, die allein auf Sensationen 
versessen sind. Los Angeles beträgt ja mit seinen Vor¬ 
städten. die freilich im europäischen Sinne kaum noch Vor¬ 
städte zu nennen wären, über eine Million Einwohner. 
Davon sind gut 10 Prozent Rentner, d. h. Rentner im ameri¬ 
kanischen Sinne, die zwar von den Zinsen eines arbeits¬ 
reichen Lebens gut leben könnten, auch keiner regulären 
Beschältigung mehr nachgehen, die sich aus allen Teilen 
der ..Staaten" zusammenfinden und trotzdem jedes sich bie¬ 
tende Geschäft mitmachen. Außerdem, wie alle Menschen 
um Los Angeles von dem Wahn befallen sind, daß auf 


natograph“ ii 


jihrem Grundstück einmal öl gefunden werden könn'c 
•Davi n später. Diese Leute wollen ihre tägliche Sensal; n 
l'nd deshalb wird auf keinem Bahnhof der Welt soviel p - 
lographiert. kinematographiert und interviewt wie in I ns 
Angeles. 

Wer als Filmmann seiner Firma auch nur das geringste 
•rt ist. kann nicht ohne großen ßahnhofsempfang abrcL n 
er ankommen. Rührende Genrebilder werden für die 
•Itprvsse gestellt und bereits fertiggestellte Interviews i ir 
i Pressechefs Hollywoods (die nebenbei nur eine un', -r- 
■rdnt te Stellung spielen, denn die Direktiven gehen - >n 
w York aus) an die Reporter ausgcUiit. Viel interessan¬ 
ter aber ist cs, zu erfahren, 
daß der Bahnhof von I *>s 
Angeles mit Geheimp I;- 
zisten. Agentinnen des 
FTuuenklubs und Privat- 
i defektiven stark beseizt ist. 

Wie aus allen Weltteilen 
abenteuerlustige Menst.ben 
nach Hollywood strömen 
(und das Gold, das in l.os 
Angeles schneller unbe¬ 
setzt und verdient wird als 
an irgend einem andt ren 
Orte der Erde hat diese 
Stadt zu einem Dorado der 
internationalen Hochstap¬ 
ler gemacht), so natürlich 
in erster Linie aus Ame¬ 
rika. Junge Menschen 
beiderlei Geschlechtes 

fluchten aus den Klein¬ 
städten, um ein zweiter 
Tom Mix, eine andere 
Gloria Swanson zu wer- 

Dic Behörden sind eifrig 
bemüht, der jugend'-hen 

Ausreißer, die in ihrer 
Gesamtheit eine soziale 
Gefahr bilden, st. schnc'l 
als möglich wieder habhaft 
zu werden. Bei dem 
lockeren Familienleben in 
Amerika, bei der I nbe- 
kümmertheit mit der Litern 
ihre halbflüggen, aber un¬ 
gemein selbständig erzöge- 
Kjnder ins Leben lassen, dauert es manchmal 
geraume zeit. ehe die Flüchtlinge enldcd* 1 
werden! Aber die allermeisten haben nur zwei 
Ziele. New York oder Hollywodd — und das letzte 
darf sitih heule rühmen, der stärkere Anziehungspunkt zu 
sein. Es gibt Unverbesserliche, die sehr schlechte Tage 
in der Filmstadt sahen, gewaltsam in die Sicherheit he - 
fördert wurden, trotzdem von Hollywood immer vtiedcr 
angezogpn werden wie die Motten vom Licht. Beinahe 
jeden Tag werden die Rückfälligen abgefaßt, so dau 
schließlich die ganz Gerissenen nicht mehr bis Los Angel*“' 
fahren, sondern ein paar Stationen vorher aussteigcn und 
den Weg auf andere Weise nehmen. 

Bösarjiger als diese abenteuerlichen Gestalten sind i cnC 
hochstaplcrischen Naturen, die sich mit einem kleine» 
Schwindel nach Los Angeles helfen. Amerikas Reichtum 
beruht jji zum Teil auf seiner außerordentlichen Krcdi • 
fähigkeiti Das Ahzahlungssvstem hat in den Staate.! 
um sich jgegriffen, daß mit Ausnahme sehr reicher Leute 
alle anderen auf Kredit kaufen: sowohl Anzüge. Aut'* 
als auch Häuser. Leichtsinnig veranlagte Mensch«»- 
fallen dieser Versuchung anheim. (Fortsetzung folgt-) 


eine 




1110 


Seite 23 


Von unserem F. A. - Korrespondenten. 


■vektivitat ist eine schöne Sache, besonders dort, wo 
sonst Scheingründe sogenannter nationaler Eitelkeit 
\.>rherrsehen und im vorhinein eine sachliche und vor¬ 
urteilslose Beurteilung ausschlielicn Und waren die 
-ierreichischen Nachfolgestaaten, namentlich ihre Presse, 
n; besondere l.obrcdncr der Deutschen und ihrer 
Arbeit, so kann man heute die erfreuliche Tatsache fest- 
slc'lcn. dal) in der öffentlichen Meinung in Prag ein ge¬ 
waltiger Umschwung zu verzeichnen ist. Der Anstotl 
da/u kommt aus Deutschland und soll hier in groben 
L mrissen be- 


Rcdereien begann man in Prag za produzieren. Den An 
fang machte der Wiener Regisseur Hans Otto, der 
Prag mit tschechischen Kräften, di« CI später Bach \\ 
mitnahm. die Außenaufnahmen seines Filmes i 
f.amplgassc (Scidcnhöschen und Schustcrpech) diel n 
Und nun hat sich eine deutsche F'irma entschlossen, m 
Prag \ ier Filme herzustellen. und zwar unter Mitart 
von tschechischen Kräften. Die Aufnahmen zu dem 
ersten Film dieser Produktion .100 OOO Kr. Hc-Iohnun 
im A-B-Atelicr haben schon begonnen Die Beset-.m 
ist vollkoninw i 



l.annlgegchcn 
werden. In 

Prag gibt es zwei 
Filmateliers: je¬ 
nes des A-B-Fil- 
•ues in Prag- 
w einberge und 
jenes des Agro- 
filmes auf der 
..Kacalirka". Bei¬ 
de Ateliers waren 
bisher nicht der¬ 
art technisch aus- 
«estaltet. daß sic 
wirklich in jeder 
Hinsicht allen An¬ 
forderungen ge¬ 
nügt hätten. Diese 
technische Unzu¬ 
länglichkeit war 
zwar nicht der 
einzige, aber im¬ 
merhin doch ein 
Scw ichtigcrGrund 
für die Minder¬ 
wertigkeit der 

bisherigen tsche- L l L D A c o \ , ' h ^u 

ebischen Filme. 

Lange hat es gedauert, bis man erkannt hat, daß cs unbe¬ 
dingt nötig ist. die Ateliers ganz modern auszugestaltcn 
and alle Vorbedingungen zu schaffen, damit man in Prag 
:n jeder Hinsicht vollwertige Filme - also auch in tech¬ 
nischer Hinsicht — drehen könne. Nun sind wir schon 
50 weit. Das A-B-Atelicr erwarb von einer Briinncr 
fas. hinenfahrik ein neues. großes Aggregat mit 
'■W PS. und eine ganze Reihe neuer Beleuchtungs¬ 
körper, so daß der Lampenpark jetzt allen Anforde- 
nuigen genügen kann. Das A-B-Atelicr hat auf diese 
"eise um mehr als 1000 Ampers- gewonnen. Das 
Atelier auf der Kavalirka wird fieberhaft umgehaut und 
mehr als das Doppelte vergrößert, der Lampenpaik 
wurde schon Ende des vorigen Jahres erheblich ergänzt 
and eine neue, fahrbare Stromquelle angeschafft. Ks ist 
'** r auf der Hand liegend, daß man nicht ohne Absicht 
m em Industrieunternehmen Hunderttausende investiert 
JR d es mit neuen Apparaten und Maschinen ergänzt. 
* e nn man nicht überzeugt wäre, daß sich diese In¬ 
vestition rentieren würde. Jedenfalls ist es ein gutes 
eichen, daß sich die Prager Ateliers den neuen Verhält¬ 
nissen anzupassen trachten. Und hier sind wir schon 
e ‘ dem wichtigsten: die neue Lage der Verhältnisse 
wurde von den Deutschen angeregt und in die Wege ge¬ 
ltet. 

^'csc Initiative unserer Nachbarn aus dem Reiche ist 
^rmstens zu begrüßen. Ohne jeden Lärm, ohne jedwede 
«tion gegen das vorbereitete Kontingent, ohne viel 


den tragender 
Rohen linden 
folgende Darste 


ihrci 

deutschen Film 
..Zirkus Woltson 
eine beachtliche 
Leistung bot, du- 
Deutschen Karl 
Auen. Carry Bell, 
der Kameramann 
Muschncr und 
der Regisseur 
Heuberger. der 
j. Italiener Domi¬ 
nien Ganihim. d -r 
halsbrecherische 
Sensationen auf¬ 
führen wird, und 
die Tschechen 
Theodor Pistek 
und Vladimir 

- A L c*p, /o i^ ° N P A */•*,! i OT ^/, . Maier. Nach Be¬ 

endigung dieses 

Filmes wird die Firma sofort an die Produktion der drei 
nächsten gehen, und zwar unter ähnlichen internationalen 
\ i-rhcdingungen. 

Eine zweite Produktion, die vier Filme umfaßt, berei¬ 
tet die Berliner Firma Coop-Film vor. Für den ersten 
Film wurde das Manuskript ..Straßenbekanntschaften 
vorgesehen, und die Besetzung wird wiederum dcutsch- 
tschecnisch sein, die Regie wurde dem Regisseur .loscj 
Mcdcotti anvertraut. Mit den Aufnahmen wird Mitti 
Mai begonnen werden. 

Unter Mithilfe der Wiener Sascha wird die Prag- i 
Firma „Slavia-Film einen großen historischen Film her- 
steilen, in dessen Mittelpunkt der grolle tschechische 
Reformator und Märtyrer Johannes Hus stehen w ird 
Das ist die dritte Gruppe, die unter Mitheteiiigung von 
ausländischem Kjpital in Prag produzieren wird 

Was vor allen Dingen interessiert, ist die wirtsch.nl- 
liche Seite dieser Produktionen. Die Deutschen, sagt 
wörtlich ein tschechisches Filmhlatt. investieren in Pr ig 
deshalb Geld in die Filmproduktion, weil sie gescheit 
sind und vom Filmhandel und der Filmproduktion mc 1 
verstehen. Denn voriges Jahr hat nämlich Prag etwa 
6—8 deutsche Filmvertreter beherbergt, die sich an * ' i 
und Stelle überzeugen konnten, daß man in Prag die 
billigsten Filme auf der ganzen Wcl: Herstellen kann, 
daß die Tschechen ein sehr gutes Schauspielermatcn.i 
hahen. daß hier glänzende Extcricurc sind und daß su.li 
die bisher nicht entsprechenden Filmateliers mii etwas 


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Nummer 1110 


Geld sehr leicht brauchbar machen ließen. Sic erkann¬ 
ten mit einem \X «»rt bald, daß die Produktionsmöglich- 
keiten in Prag st h.- gruß und absolut nicht ausgvniit/t 
sind. Und \on dieser Erkenntnis bis zur Tal war es nur 
ein Schritt, desstr Folgen man schon heute beobachten 


kanr.[ Die Prager kamen ihnen entgegen, indem sic die 
Ateliers dem Geschmack der Gäste anpaUtcn. und die 
Deutschen kamen prompt daher, um hier auf äußer.; 
billige Art und Weise ihre Filme herzustellen, wodur. Ii 
allerdings allen Beteiligten geholfen ist. 


Von unserem Korrespondenten 


uf der diesjährigen, soeben eröffneten. Dresdener ...lah- 
rcsschau Deutscher Arbeit ". die unter dem Namen ..Die 
technische Stadt" .inen Einblick in die Welt deutschen 
technischen Schaffens gewährt, tritt erfreulicherweise 
auch der Film in E scheinung. ,1a. man mochte sagen, er 
gibt der vorzüglich aufgebauten Schau eine ganz besondere 
Note. Die Welturaufführung des Lignose-Hürfilms System 
Breusing ist das sersationclle Ereignis, das Tausenden zu 
einem Besuch der Ausstellung Anlaß gibt. Im schmucken 
Ausstcllungsskino finden täglich Vorführungen des spre¬ 
chenden Filmes statt, bei denen man zunächst über die 
saubere Technik und den ausgezeichneten Synchronismus 
von Bild und Ton überrascht ist. Worte. Musik. Ge¬ 
räusche kommen sauher und ohne Verzerrungen heraus. 
Noch mehr erstaunt ist man aber über die unkomplizierte 
Apparatur, die für die Vorführungen notwendig ist. 

Das Brc^using-Verfahren — der Erfinder war seinerzeit 
Mitarbeiter des vcrstoibencn Professor Dr. Miethe. der 
iibrigens im Filmpr igranun mit einem kurzen Vorspruch 
vertreten ist - ist auf der Basis der Sprechmaschinen- 
technik aufgebaut Bei der Aufnahme sind Aufnahmc- 
apparat und Mikrophon miteinander gekuppelt. Da¬ 
durch. daß man die Aufnahmen nicht, wie früher, vor 
dem Grammophontrichter, sondern auf elektrischem Wege 
über ein Mikrophon macht, ist man nicht mehr, wie bis¬ 
her, auf Gruppen von höchstens 20 milwirkendcn Per¬ 
sonen angewiesen. Die Zahl der aufzunehmenden Per¬ 
sonen und die jeweilige Szenerie sind freier Wahl über¬ 
lassen. Auch Außenaufnahmen sind durch Verwendung 
einer fahrbaren Vorrichtung ohne weiteres möglich. 

\nalog dem Aufnahmcverfahren erfolgt die Wiec -rgabc 
durch enge Kupplung zweier Plattenteile, die abwech¬ 
selnd laufen und vom Film aus eingeschaltet werden, mit 


dem Projektionsapparat Für die praktische Anwcndi uj 
des neuen Verfahrens ist die Tatsache wichtig, daß der 
für den Ablauf der Platten erforderliche Zusatzappar.il ai 
jeden beliebigen Projektor angefügt werden kann I r 
Ton wird unter Verwendung eines Verstärkers durch i n 
Lautsprecher wiedergegeben. Zur Kontrolle der La . 
stärke und des Synchronismus bedient man sich c - 
Kopfhörers. Übrigens ist für du Wiedergabe nur ein 
ringer Verstärkungsgrad erforderlich. 

Erfinder und bicrstellcr glauben durch das neue T->n- 
fiimv erfahren dem Beiprogramm der deutschen Lichtsp i- 
’iäusir eine neue Note geben zu können. Männer der 
Politik, berühmte Sänger und Schauspieler werden nun 
auch im kleinsten Lichtspielhaus zu sehen und zu h vn 
sein. So wird man einen ganz neuen Typ des Kurzfi m< 
schaffen können, durch den es vielleicht sogar nuu 
ist, das augenblicklich besonders aktuelle Problem den zu¬ 
künftigen Spiclplangcslaltung in einer sehr gliickli n 
Form zu lösen. Auch für den Lehr-, Kultur- und w - 
schuf fliehen Film darf man durch das neue Verfahren 
manche wertvolle Anregung erwarten. 

Unabhängig von den vielbeachteten Vorführungen Jcs 
sprechenden F’lmes finden im Ausslelhingskino tä 
Vorführungen von Werbe- und lnduslr;efilmcn stat* die 
dds in den einzelnen Abteilungen der Ausstellung Gcv d« 
wirksam unterstreichen. 

jAuch die Kinmechmk ist erfreulicherweise vertu 1er. 
Ilie Zciss-Iknn-A.-G.. Dresden, hat einen Mustcrv ■ "h- 
ringsraum aufgebaut, der nicht nur dem Laien einen l'lic'k 
hinter die interessanten Kulissen des modernen Licht-p' 1 ' 1 
hjauscs gestattet, sondern auch dem Fachmann mancherlei 
Interessantes zeigt. 


Von unserem K 

ie zu erwarten war, nimmt der F'ilm auf der „Inter¬ 
nationalen Presse-Ausstellung" in Köln einen großen 
Plalz ein. 

Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft, die groß aus¬ 
gestellt hat, zeigt in einem eigenen Zuschauerraum Reise- 
filme und einen interessanten Bildstreifen aus den Be¬ 
trieben der Reichsbahn. Für diese Vorführungen ver¬ 
wendet die Reichsbahn ihren eigenen Projektionsapparat, 
der zu Werbezwecken schon seit geraumer Zeit be¬ 
schafft ist. 

Der ..Rostocker Anzeiger" hat vier Projektionsapparate 
für Diapositive aufgestellt, die gleichzeitig arbeiten. 

Einen sehenswerten Zeitungsfilm hat der bekannte 
Oberingenicur Döring. Ffannover, hcrgestcllt, den der 
„Dortmunder General-Anzeiger" auf einer kleinen Lein¬ 
wand (von rückwärts projiziert) zeigt. 


’.njr espondenten 

Am Kopfende der Weslfalcr.hallc hat sich die „Epoche 
leine eigenartige Vorfiihrungsgelcgcnhcit geschaffen ^ IC 
j Bilder fallen auf einen riesnhaften Globus, eine besondere 
I Linse gleicht die Verzerrungen aus. 

j Im Mause „Presse des Arbeiters” hat Herr Archil'-k* 

( Mcndclsohn einen separaten Zuschauerraum gebaut, (be¬ 
läuft ein Film „Im Anfang war das Wort". 

Direkt am Zugang zum Veignugungspark erhebt sich 
J ein geschweifter Bau: ein großes Lichtbildthcatcr. b* cr 
i Film wird von rückwärts auf die Leinwand geworfen. 1 
| Zuschauer sitzen im Freien. Die Vorführungen setzen 
Beginn der Dämmerung ein und dauern bis gegen 12 
An dieser Stelle kommen täglich Tausende vorüber. - 
war nicht schwer festzustellen, daß das Publikum gera 
vor diesem Theater gern und zahlreich verweilt. 



Juonrvt yZoftnc 




BERLIN SW 68 E N C K ESTR ASS E 6 / FERNSPRECHER: DÖNHOFF 2735 










Nummer 1110 


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Fabrikat:' Paramounl 
Verleih: Parufamct 

Regie : Josef von Sternberg 

Hauptrollen : Clive Brook, George Bancroft 
Evelyn Brent 

Länge: 2330 Meter, 8 Akte 

Uraufführung: Ufa-Paiast am Zoo 


Fabrikat: P. D. C. de Mille-Produktion 

Verleih: National 

Manuskript: Nach dem Roman von Watkins 

Regie : Frank Urson 

Hauptrollen : Phyllis, Harver. Varconi 
Länge: 3061 Meter, 9 Akte- 

Uraufführung: Tauentzien- und Titania-Palast 



■ i Amerika verleiht man jedes Jahr einem Film die Goldene 
Medaille. Der Regisseur dieses Werkes hat Anspruch auf 
eine Sonder prämic- von zehntausend Dollar. Das letzte Mal 
v. .-.r Josef von Sternberg der Ausgezeichnete, dem man den 
Picis für seinen Film „Unterwelt” zuerkanntc. 

Dieser amerika¬ 
nische Detektiv - 
film läuft jetzt im 
lia-Palast. läuft 


as die National jetzt als amerikanisches Sittendrama in 
neun Akten vor die Berliner Öffentlichkeit bringt, ist h er 
in der Reichshaup'stadt an sich bereits bekannt. Ks handelt 
siel, um die Verfilmung des Schauspiels .Chicago ", ein Slü. k 
daß die amerikanische G-rl-Kultur. den übertriebenen Kult c er 
Frau, geißeln und 
glossieren will. 

Diese Angelegen¬ 
heit ist für uns, 
von ihrer politi¬ 
schen Seite aus ge¬ 
sehen, absolut un¬ 
aktuell. so daß die 
besondere Sensa¬ 
tion. die dieses 
Bild in Amerika 
hatte, bei uns aus 
blieb. 


Immerhin han¬ 
delt es sich um ein 
Bild, das über dem 
Durchschnitt steht 
sogar besser ge¬ 
spielt ist. als man¬ 
cher andere Ame 
rikaner und auch 
in der Geschichte 
an sich interessant 
wirkt. 

Es handelt sich 


junge Frau. die 
neben ihrem Mann 
noch einen Lieb¬ 
haber hat und den 
Galan einfach 

schießt, als er kein 

Geld mehr hergeben will. 

Ein übcrgcschicktcr Reporter macht aus dieser kleinen Frau 
die schönste Mörderin Chikages. Ein geschickter Rechtsanwalt 
sorgt für ihren Freispruch, allerdings nur gegen ein Honorar 
von fünftausend Dollar, die der Mann allerdings nur dadurch 
besorgen kann, daß er selbst bei dem Rechtsanwalt einbricht. 
Schließlich, nachdem die Mörderin freigesprochen ist. nachdem 
der Gatte sich mehr für sie eingesetzt hat. als das eigentlich 
die verliebtesten Ehemänner tun, wirft er sie aus dem Haus. 

Die einzelnen Szenen sind sensationell zugespitzt. Das Ganzc 
hat zu einem Teil starke Spannung und wirkt deshalb auf das 
Publikum, das sicher auch das Gefühl haben wird, daß ein^i 
Partien, so zum Beispiel die Gerichtsszenc, sogar Höhepunkte 
der modernen Filmschauspielkunst darstellcn. 

In der männlichen Hauptrolle sieht man Victor Carconi. einen 
talentierten Ungarn, und Phillys Häver, eine Frau, die man sich 
merken muß, die im europäischen Sinn nicht unbedingt hiibOi. 
aber außerordentlich pikant ist. 

An dem Erfolg hat der Regisseur Frank Urson Anteil, ein ge¬ 
schickter. routinierter Arbeiter, der vor allem auch äußert 
Effekte gut trifft, sowie der ausgezeichnete Photograph, 


ti mellen Erfolg, 
der auch durchaus 
berechtigt ist 

Die Geschichte 
ist verhältnismäßig 
einfach. Der be¬ 
rüchtigte und mu¬ 
tigste Einbrecher 
New Yorks, Herr 
Bull Weed, liebt 
die kleine Fcder- 
else. ein Dämchen. 

aiuh erwidert, bis 
eines Tages der 
„Professor" in ihr 
Lehen tritt. Die¬ 
sen verkrachten 
Rechtsanwalt hat 
Bull Weed irgend- 

rufenen Kneipe auf- 
gefunden, hat ihn 
wenigstens äußer¬ 
lich wieder zum 
Menschen gemacht 
und läuft nun in 
Gefahr, das ein¬ 
ige. woran er hängt, nämlich seine Else, an ihn zu verlieren. 

Aber der Professor weiß, was seine Pflicht ist. Er will 
Else seinem Retter Bull nicht nehmen, bis dann das Schicksal 
Märker ist als er. Bull wird nämlich eines Tages verhaftet 
”nd zum Tode verurteilt, weil er einen VcrbrecherkoUcgcn 
erschossen hat, der seiner Else nachstellte 

Der Professor rettet seinen Freund aus dem Gefängnis, aber 
unglückliche Zustände führen schließlich doch dazu, daß Bull 
wieder gefaßt wird. Er geht gern in den Tod, denn er weiß 
letzt, daß Freund und Freundin ihn nicht verraten haben. 

Ganz abgesehen davon, daß die Handlung für einen Delektiv- 
inlm auf eine verblüffend einfache und wirkungsvolle Formel 
gebracht ist. kommt die ganze Art der Durchführung des Films 
r* s cr folgbestimmcnd hinzu. 

L Diese Schauspieler spielen wirklich. George Bancroft. der 
Pull Weed, ist sogar so gut, daß er an die größten darstelle¬ 
rischen Leistungen der letzten Jahre heranreicht. Den Pro- 
i«ssor gibt Clive Brook, ein Schauspieler, der sich immer 
I r, ‘ßer und besser bei uns einführt, während die Heldin von 
f'elyn Brent verkörpert wird, ein Name, der bei uns bald 
•«ben den besten Amerikanern stehen wird. 


Seite 28 


£incmatootnpf| 


Nummer 11H 



Fabrikat: Deutsche P. D. C. 

Verleih: National 

Länge : 242t Meter, 7 Akte 

Uraufführung: Titania-Palast, Steglitz 


er Versuch, einen populären Film mit 
den herkömmlichen Mitteln herzu- 
stcllen. versagte diesmal, weil das Manu¬ 
skript sehr stark hinter den Absichten 
des Regisseurs zurückblicb. und selbst 
cii.c Künstlerin, wie Elisabeth Pinajefi, 
die ihr -[roßes Talent an eine unmögliche 
Aiiigahc verschwendete, einen Film nicht 
retten konnte, der auf einem miserablen, 
von den Zuschauern abgclchnlcn Manu¬ 


ELISABETH PISAJEFF 

in „Die Sünderin" Phot. tUalwhr /*. />. C 

skript beruhte. Es erübrigt sich daher, 
von einer Handlung zu sprechen, dis 
heute nient mehr aktuell sein kann, weil 
sic eigentlich niemals lcbcnsfänig gewesen 
ist. 

Sehr schade, daß sich eine Anzahl 
filmisch bereits bewährter Künstler an 
Unzulänglichkeiten verschwenden müssen, 
die nicht einmal in der Provinz zu wirken 
vermögen. Aus der Provinz erreichen uns 
täglich Proteste, daß die Produzenten 
denken, für die kleinen Städte genüge es 
bereits große Schauspieler in gleichgülti¬ 
gen Rollen spielen zu lassen, um des Er¬ 
folges sicher zu sein. Kein Irrtum ist 
schlimmer als der! Von solchen Erzeug¬ 
nissen will auch die Provinz gar nichts 
mehr wissen! 


Fabrikat: 
Verleih: 
Manuskript: 
Regie : 
Hauptrollen: 
Länge 


Sveiiska-National-Hisa 
Nati mal 
Pail Merzbach 
Hyl'.-m-Cavallius 
Apfvlgreen, Rivers 
221*i Meter. 5 Akte 


Uraufführung: Taucntzienpalast 


ieser Film, vor mehr als einem Jahr 
erschienen, wird vielleicht in der 
Provinz einen ganz netten Erfolg haben, 
wo man an die Logik cer Handlung keine 
allzu großen Ansprüche 
stellt. In Berlin im Tau- 
entzien-Palast konnte man 
sich nicht unbedingt mit 
dieser Geschichte akfin- 
den. die von dem ringer. 

Studenten handelt, cer in 
einer kleinen schwedischen 
Stadt als Friseur amtiert. 

Er fängt dort an. Bubi¬ 
köpfe zu schneiden, ver¬ 
dreht allen jungen Mäd¬ 
chen die Köpfe und ver¬ 
lobt sich schließlich mit 
einer millionenschweren 
Jungfrau, deren Mama das 
Geld durch ein Haar¬ 
wuchsmittel erworben hat. 

Diese Dame findet sich 
erst mit ihrem Schwieger¬ 
sohn in spe ab, als sie er¬ 
fährt, daß er eigentlich der 
Thronfolger Illyriens ist 
und demnächst den Thron 
seiner Väter besteigen soll. 

Aber mit der Thronfolge 
ist das so eine Sache. Die 
eiserne Krone dieses schö¬ 
nen Ländchcns und die 
ganze Thronfolge stellt 
sich als Bluff heraus, der 
für die Schwiegermama nur 
insoweit erträglich ist, weil 
sie ihr ganzes Geld w ieder¬ 
bekommt. 

Cer Student errichtet 
einen eleganten Frisier¬ 
salon in Paris, so daß 
schließlich das Happyend 
kommt, im Tauentzien-Pa- 
last von allen Zuschauern 
stark ersehnt. Ausgezeich¬ 
net Maria Paudlcr in einer 
kleinen Rolle. nett der jugendliche 
Liebhaber Enrique Rivcro. passabel 
Biitta Appelgrcn. und am besten Hans 
Junkermann und Julius Falkcnstcin. 

Photographie gut. Architektur und 
Landschaftsaufnahmen gut gewählt, wäh¬ 
rend man über Regie und Manuskript 
deswegen nicht reden soll, weil es sich 
bei dem ersten nicht lohnt und weil man 
beim zweiten nicht weiß, was gewesen 
ist und was wurde. 

Wenn auch von einer Handlung, die 
die schon reichlich abgedtoschcnc Thron¬ 
folgegeschichte in einem Filmbalkanien 
als Motiv hat, nicht viel Logik verlangt 
wird, hätte sich der Manuskriptverfasscr 
Dr. Merzbach die Sache doch nicht so 
leicht zu machen brauchen. 


Fabrikat: 

Verleih: 

Manuskript: 

Regie : 
Hauptrollen: 
Länge: 


Uraufführung: Capitol 


Vandal & Dclac 
Bayrische Film G.m.b il. 
Nach dem Roman 
„La Sanazice" 

Julien Duvivier 
Lil Dagnvcr 
2070 Meter. 6 Akte 


ieser französische Film ist im Biid- 
mäßigen sehr gut gemacht, Ju cs 
Duvivier. der Regisseur hat Sinn iür ly¬ 
tische Gestaltung und der ungenau te 
Kameramann zeigt das 
streben, über photogra¬ 
phiertes Theater hinamzu- 
kommen. 

Wein das beiden nuhl 
so recht gelang, so lugt 
das an dem ganz auf 
romanhaft basirendem Ma¬ 
nuskript. 

Da ist eine große Sänge¬ 
rin, die sich von ihrem 
Manne, dem Lord Ahc-n- 
ston getiennt und in ihre 
Heimat, ein Dorf in den 
Hochalpcn zurückgezogen 
hat, weil es dem Lord 
nicht paßt, daß seine Frau 
öffentlich auftritt. Der Lord 
sucht seine Frau in dcir. 
Gebirgsnest auf und bc w egt 
sie. mit ihm zu reisen. 
Alles würde gut gehen. 
wenn nicht in Paris Zwi¬ 
schenstation gemacht 

würde und die Frau dort 
an der Stelle ihre* 
Triumphe nicht wieder rc:- 
tungslos dem Thealerteuftl 
vc! fallen würde. 

Nach der bösen Intngue 
eines Theateragenten, die 
sic aber dank ihrer Kiinsl- 
lerschaft und dem Zureden 
eines braven Iu.-pizicntcn 
besiegt, sieht sie aber ein. 
daß das Leben auf einem 
schottischen Edelsitz doch 
weniger aufregend ist und 
folgt ihrem Gatten, nun¬ 
mehr vom Theaterfieber 
kuriert, in die schottischen 
Gefilde. 

Lil Dagovcr gibt die be¬ 
rühmte Sängerin Yvonne Negestc. Sic 
gestaltet diese Frau, deren Devise ist 
„Mein Leben für die Bühne", mit roter, 
eindringlicher Künstlcrschaft. Wie sic 
nach einem glänzend gespielten Zusam¬ 
menbruch während einer Vorstellung da» 
Aufraffen und den Sieg des Willens in 
einer an sich geradezu antioptischen 
Szene zu gestalten weiß, ist eine dar¬ 
stellerische Meisterleistung der Künstle¬ 
rin. die in ihren wechselnden Scclts- 
Stimmungen überraschend stets ein an® c ' 
res Gesicht hat. 

Neben ihr sehr vornehm Gasto» 
Jacquct als Lord Aberston. 

Der starke Beifall am Schluß galt *■[ 
Dagover, die sich von der Bühne hcra 
oft bedanken mußte. 





den schönsten allen Ländern mit Spannuni* 


Geilenden Südfrankreichs ab¬ 
spielt. 

Dei Film ist jedoch zu 


erleit. und Theater), die | ani , kann abcr ., ekörzt 


■ m 25. April der Vcrsamm- dcn Krfolsj 
luni< den Aktionären vor- von dcn B(>u 

celeut wurde. Hehl hervor. ,, cn bjs in d| , 

daU das Rechnungsjahr 1927 dcr Vorstadt. 

’*5U3681 Francs aifweist ge¬ 
gen 3 030 050 Francs im .lehre 


den. Krfolg für alle Theater, 
von den Boulevard angefan¬ 
gen bis in die kleinsten Kinos 


ab- gelesenen Romans. In Paris 

macht der Film große Kasse, 
zu Im Verleih der Solar er- 
wer- schien ein Film von .lean 

ater. Renoir, mit Catherine Hessling 

ilan- |\ana| in der Hauptrolle: ..La 

■inos Marchandc d’allumcttes" |l)ie 

Streichholz! erkäuferin). die 


Porte de Saint ' 
Paris befindet, win 
Lichtspieltheater um 

Seit einiger Zci 
Herr Wcngcroff in i 
zösischen Filmkreii 

stallet Bankette. .• 
reichen Photographie 






















































■ptrolle. „ . _ .. 

zweier Clowns" und „Der Weltrekord". — Erich Schönfelder 
inszeniert „Der Ladenprinz" mit La Jana und Harry Halm 
in den Hauptrollen. Der unter der Regie von Paul Ludwig 
Stein entstandene Film „Ehre deine Mutter", mit Mary Carr 
gehört ebenfalls zur deutschen Produktion wie der Franz- 
Schuhcrt-Jubiläumsfilm der Defu: „Die schöne Müllerin". 


Marktes ausgcwählten Filme, seien außer den bereits er¬ 
wähnten nur noch genannt: Dorothy Mackaill, Anita D<-rris. 
Gina Manes, Alice Joyce, Lien Dyers, Doris Kcnyon. CI *r- 
lolte Ander, Trude Hesterberg, Camilla von Hollay. Adele 
Sandrock. Hcrmin.- Sterler, Victor Varconi, Lloyd Hui: e» 
Walter Rilla, Paul Henckcls, Jacob Tiedtke, Ricardo Cortcz. 


Unter der Devise „Lachen ist gesund" bringt Strauß in 
diesem Jahre fünf große deutsche Lustspiele heraus. 

Der erste dieser Filme „Flitterwochen" wird in einigen 
Tagen fertiggestellt sein und Anfang Juni seine Premiere im 
Bcba-Palast „Atrium“ erleben. Es handelt sich um die Ge¬ 
schichte einer Scheidungsrcisc. die in Berlin und Baden-Baden 
spielt. Der Film wurde gedreht nach dem Manuskript von 
C. Wesse und E. Wctßenberg, frei bearbeitet von Max Ehrlich. 
Die Regie führt E. W. Emo, der damit zum ersten Male für 
einen Film verantwortlich zeichnet, während er in Wirklichkeit 
bereits in einer Reihe von Filmen die Hauptarbeit geleistet hat. 
Strauß-Film bringt als weiblichen Star die Frau Max Landas, 
Margot Landa. 

Als zweiter Film erscheint „Polnische Wirtschaft" nach der 
weltberühmten Posse. Manuskript: R. Keßler und W. Wasser¬ 
mann. Erscheinungstermin Ende August. 

Anfang Oktober bringt Strauß ein drittes Lustspiel heraus: 
„Serenissimus, der Vielgeliebte". Manuskript: C. Wesse und 
E. Weißenberg. Hans Junkermann in der Hauptrolle. 


Ein ganz anderes Milieu bietet der nächste Film, der de n 
bezeichnenden Titel ..Heiratsbüro Bornfels" führt. Frau Born- 
fels. ein Typ unserer Zeit, und ihr Sekretär zeigen, daß 
von ihnen vermittelten Ehen glücklich verlaufen. 

AU letzter deutscher Film erscheint dann ein großer lustiger 
Wochenendfilm „Wenn der Bräutigam mit der Braut ..." Er »i™ 
ein großes Komiker-Ensemble um Hauptdarsteller Margot Land- 
und Hans Brausewetter vereinigen. 

Zu diesen deutschen Filmen kommen noch zwei Amerikaner, 
als erster: „Der Postraub in der Tcufclsschlucht". worin c*j* 
achtjähriger Cowboy, namens Buzz Bartoin, die Hauptrolle spien- 
Ein Sensationsfilm ist ferner „Bob, der Boxer-Cowbo> • n, ‘ 
dem Cowboy-Darsteller Bob Steele in der Hauptrolle. 

Auf das Beiprogramm hat Strauß einen besonderen Wert 
gelegt. Neben einer Serie von sechs amerikanischen Kindcr- 
Grotcsken. „Club der Lausbuben", erscheinen die belicht* 
Zeichen-Trickfilme mit „Muschi, die Wunderkatze" und ..Tap»- 
das Tintenmännchen". 













































kontrollici 
— _ „ramuunl-Thcal 
’’ l-ondon und überwachte i 
ll 'tzt die Herstellung des jfi 


Gold gehalten. mehrere Vor 
hänge in Uni-Farben ermng 
liehen es. durch entsprechen 
de Beleuchtung farbige 
Effekte zu erzeugen. Die Ge 


..Jäger von 
Ganghofcrsche 


i. Auch der 
" konnte das 
Buch nicht 


sehr großes Publikum hal auch 


besonderen Prüfung vor 
Prüfstelle ihres Landes 
langt wird. 


Nicht die Tatsache des Protestes ist das Wesentliche. 
Denn es ist klar, daß im Wirtschaftsleben zwischen Liefe¬ 
ranten und Abnehmern immer Differenzen bestehen, daß 
dtr Lieferant möglichst viel haben will, während der Ver¬ 
braucher so billig wie möglich einkaufen möchte, son- 
dtrn die Form. Man einigt sich in solchen Fällen im 
stillen Kämmerlein, trägt den Streit nicht in die Öffentlich¬ 
keit. schon aus dem Grunde nicht, weil die Einigkeit einer 
Industrie nach außen maßgebend für den Eindruck ist, 
den man von der Industrie in der Gesamtheit ha*. 


Wie notwendig eine einige geschlossene Filmindustrie 
ist, wird schon die nächste Zeit zeigen, in der der Steuer¬ 
kampf neu entbrennt. 

Dann wird man wieder auf die Spitzem-rganisation sehen, 
in ihr den Retter erblicken und wird dieselbe Spitzen - 
Organisation in den Himmel heben, die jetzt zur Hölle 
verdammt ist. weil sie sich der undankbaren und äußerst 
schwierigen Aufgabe unterziehen will, ihr Teil dazu 
beizutragen, die Tantiemefrage unter Dach und Fach zu 
bringen. 







































































Seite 32 


Smcmatograpf) 


Nummer 1110 


Personalien. 

I I ,rr Direktor Karl Gordon. 
** der langjährige und über 
aus verdienstvolle Leiter der 
Bezirksdirektion Kuinland- 
Wcstfalcn der Ufa. scheidet 
mit dem 30. Juni d J. im 
freundlichen Linvs rr.chmen 
mit der Ufa aus sciiem bis¬ 
herigen Tätigkeitskreise aus. 


Ufa Wochenschau und Deulig Woche 

(Nr n) bringen interessante 

Zeitlupenaufnahmen 

von der Teutelslahrt des 

Raketen-Autos 


wurden. Von besonderer B< 
deutung ist die Betonung, da 
diese Versammlung besonder 
dartun soll, dali alle angi 
schlosscnen Untervarbänd' 
den Kollegen im Freisla. 
Danzig. in Ost- und Westprei 
llen und im Memelgebiet 
gen wollen. daU sic uns. 
hrüchlich deutsch sind r— 1 















































er 1110 


Kinemotograpty 




Der Vorstand des Verbandes der rheimsch-wesi talischcn 
1 hlspiclthcaterhesitzer halte nach Düsseldori am Mittwoch 
ir't Protest» ersammlung einherufcn. Die Versammlung wt- von 
i: . r 200 Thcalerbcsitzern besucht und nahm einen regen und 
in'cressanten Verlaut. Herr Meißner. der Vorsitzende des Ver¬ 
bandes, leitete die Versammlung und gab nach der Begrüßung 
di. Tagesordnung bekannt. 

Er führte aus. dali man von ihm gesagt habe, er begrüße cs. 
m.iip der Programmwechsel am Sonnabend statltandc Ganz 
im Gegenteil aber sei er der Überzeugung. dali nur der Frcilag- 
P 'iiiranimwechjel das einzig Richtige sei. Einen Artikel de» 
t neralsekrctärs des Reichsverbandes in der Fachpresse, der 
den Sonnahcndwcchsel spräche, bedauere er. Es wurde eine 
V »limmung vorgenommen. die einstimmig fest letzte. dali es bei 
d in Frcitagprogramirwcchsvl bleibe. 

1 m Anschluli daran der Vorsitzende aut die Forderung 

«••gen Vorauszahlung der Leihmietcu ein. die »ejen des Gc- 
» hnhcitsrechtes, das durch die bisherige Zahlung»!.•: m Gel- 
| habe, unbillig sei. Herr I)r. Lnmmcrzhcim nahm dazu das 
% .rt und schlug vor. einen dahingehenden Beschluli zu fassen, 
daß Vorauszahlungen nicht Zwang sein dürften, im allgemeinen 
a r geleistet werden sollen. Zu oft hätten Filme nicht gehalten 
w s von ihnen versprochen wurde, und zu häufig sei die Zu- 
» llung der bilme verspätet erfolgt. Herr Vleiliner veranlaßt 
dm Beschluß. dali cs wegen der Zahlung wie bisher bleiben 
m isse und ein Zwang zur Vorauszahlung abgelchnt werde. 

her die Kontrollrialinahmcn. die von den Verleihern gc- 
!■ dien werden um den Umsatz des prozentual spielenden 
I » alers festzustellcn. spiach Herr Meiliner. Ks lasse sich niibt 
J streiten, dali sie berechtigt waren. Die Kontrolle durfte 
natürlich nur von festangestellten lieamten des Zcn'ral-Vvr- 
bmdes ausgeübt werden. Um ihr aber vollständig zu entgehen 
c II der 'I hcaterhesitzer zu einem bestprzis abschliclicn. Bei¬ 
spielsweise sei cs unverständlich dali die Leitung des Theater- 

• ks der Ufa nicht scharf und cindeutic gegen den Satz vor 
3‘ Prozent Leihmiete aufgetreten sei. 

• erschiedcntlich halte Herr Meißner zutn >usdrucl» gebracht, 
dali die Fachpresse den Verleihern Unterstützuni; hah*- zuteil 
">rden lassen und dali es von äußerster Wichtigkeit sei. den 
anwesenden Vertrclerr. der Fachpresse zu beweisen wie be- 
'■ ■' 11lit die scharte Abwehr der Beschlüsse der Verleiher durch 
di. Theaterbesitzer sei Fs kam zu einem Zwischenfall dadurch. 


daß ein 1 hcaterbesiizer den Zwischenruf machte, die V erlci - 
itaben Irscratc. während die Thcatcrbcsilzc.- ta nicht inserier . 
Unser Korrespondent richtete mit dem zw-iten Vertreter ■ 
Fachpresse an den Vorstand die Fratze, ob er sich mit d.m 
Zwischenruf identifiziere. 

Die Erledigung der weiteren Punkte der Tagesordnung sehn" 
nachdem die Versammelten eindeutig ihre Stellungnahme ein- 
gelegt und in die unten gebrachte Resolution gefaßt h.i . 
schnell fort. Ks wurde über den Stand der Lustbarkeit»»', i . • 
Verhandlungen Bericht abgelegt und die nach den letzten V .- 
Schlägen hei den Gemavcrhandlungcn festgesetzten Summen t». 
kanntgegeben. Die Ausführungen des Herrn Meißner, der über 
die Unzufriedenheit der Suddeutschen berichtete, muH:« 
hingehend verstanden werden, daß eine Einigung mit der Gern i 
zu empfehlen sei. der Gesamtbetrag ist nach dem u- /i., n » ; 

1,5 Millionen, wovon aui den westlichen Bezirk 17 7 >’r,.z. ■ 
entfallen. 

Der Beschluß hat folgenden Wortlaut: 

Die dem Verband angcschlossencn Theaterbesitzer vvrp w 
sich, tur Filme keine Vorauszahlung zu leisten. Sie bc-ciilu o» u 
ab sofort. ah heute ahgcschlnssenc Filme nur zu den Zahlun » 
bedingungen ahzunehmen. die bisher krau Gewohnhei'-r.. r 
Geltung gehabt hahci. 

Die Mitglieder verpflichten sich, die Filme ab letzt nur i. . 
zu Festpreisen ahzuschlicßcn. In Abweichung hiervon k-mi¬ 
die großen Ur- und Fisla ifführungstheater an großen Platz. - 
prozentual abschlicßcn unter der Bedingung, daß tur das biv . - 
übliche, komplette Progrv n m -licht mehr als bis zu 25 Pr< zi: 
ohne Garantiesumme bewilligt werden. Unter komplettem Pr., 
gramm wird hierbei ein Spii Iplan von ca 4- bis 45tMI V, 

Die Mitglieder vcrpflicntcn sich, (ür die Einhaltung de» I'.. 
Schlusses durch die Begebung eines Sichlwechscls in Hohe v.u 
allgemein 1000 M.. für die ii Artikel 2 Absatz 2 ausgenommen» 

1 hcalcr in Hohe von 5000 M. Sicherheit zu geben, mit der Ma߬ 
gabe. daß der Sichtwechscl bei cinwaridtreien. Verstoß .. . 
die Artikel 1 und 2 unttr Verzicht auf tedwedc Einrede / 
gunsten der Kasse des Vc-handes der Rhcinisch-wcstlalisci t > 
Lichtspieltheaterbesitzer verfallen ist. 

Alle Streitigkeiten aus Jem Beschluß unterliegen unter V: 
Schluß cics ordentlichen Rechtsweges einem vom Verband zu i.. 
»Izllendin Schiedsgericht. 



L nser „Alberto 44 


ist unter seinen modernen IJrii- 
dern der t> pisc-lu* l.oomkl.tpp- 
sessel. I'.r «‘igt das schon durdi 
seine schwere I orm und durch 
sc-inc* hrpile». het|uente Konstruk¬ 
tion. I nd trot/dem liipt sich 

unser „Alberto 44 

















Seite 34 


juncmatograpl) 


907 . 

Erfolgsfilme 


Die vom „Film-Kurier -1 veranstaltete Abstimmung übe' die Erfolgsftlme der Saison 1327/28 
hat bei eirer Teilnahme von 801 Theaterbesitzern ein bemerkenswertes Ergebnis gezeitigt 
Als außergewöhnliche Kassen- und Publikumsschlager sind acht Aafa-Filme. das 
heißt 90 der gesamten letztjährigen Aafa-Produktion, bezeichnet worden. 
Im einzelnen erhielten: 


Wochenenczauber .67 Stimmen 

Der Bettelstudent ... 63 Stimmen 
Der größie Gauner des 

Jahrhunderts ... 23 Stimmen 

Ein rheinisches Mädchen 
bei reinischem Wein 19 Stimmen 


Ein Mädel aus dem Volke 14 Stimmen 
Das Heiratsnest .... 13 Stimmen 

Mein Freund Harry . . 7 Stimmen 

Dragonerliebchen 6 Stimmen 


Das bedeutet: 


AAFA 


marschiert 


an der Spitze der deutschen Produktion 


1007 . 

Erfolgsfilme 


bringt Ihnen die 

Aafa-Jubiläumsproduktion 1928/29 

mit 


Harry Liedtkc 
Hilda Rosch 
Fritz Kampers 
Vivian Gibson 
Dolly Grey 
Alex Sascha 
Paul Henkels 


Maria Paudler 
Gösta Ekman 
Eliza la Porta 
Hans Albers 
Hermann Picha 
Ida Wüst 
Carl Auen 


Luciano Albertini 
La Jana 
Livio Pavanelli 
Georg Alexander 
Iwa Wanja 
Grace Chiang 
Gustav Rickelt 


450 Ihrer Kollegen haben bereits abgeschlossen! 

Auch Sie müssen sofort abschließen! 


ii 




AAFA-FILM 


A. 

G. 







Nummer 1110 


fv.ncmntograpf) 




I V< Frei. Uriinumi ; dir 
** F ilim ertreter hat folgende 
Mitglieder neu aufgenommrn: 

. :stav Bc-riogcr iSudfilml. K 
. hard Marcus (llc-gewaid). Mo- 

• 1/ Mendelsohn (Südfilm). 
amtlich aus Hamhurt: Ernst 

• ■ runnc-rg IBayerist hc|. Miin- 
hen|. I.m-I Lachm.inn iBrti.k- 

:nann). Rudi Hansel (Uni'er- 
-al|. Fritz Stein (Trianonl. 
a mt lieh aus Leipzig: 

1 crtlmld HechtIBay¬ 
erische). Breslau. 


Vach dem gleichnamigen be¬ 
kannten Theaterstück inn 
( org Kaiser wird von Julius 
und Friedrich Raff ein 
r Im..Manuskript für die Ufa 
■'er mutige Seefahrer" be¬ 
arbeitet. 


J\‘e Aco-Film-G. m. b. H. 

produziert einen Film 
Naczmarek". in dem der ko- 
m -ihe Soldat dieses Namens 
ir) einem überaus lustigen Mi- 
htarschwank erscheint. Das 
‘inuskript dieses Films 
'lammt von B. C. Lüthge. Rc- 
; K " Carl Wilhelm. Produk- 
oonslcitung Gustav Althoff. 


I \ 

* " 

darsleller Eddie Polo lur eine 
Serie um vorläufig drei dcut- 

N 

Titel der zu verltlmenden Su¬ 
jets lauten: ...Auf der Reeper¬ 
bahn nachts um halb eins .. 
..Im Nebel der Großstadt" und 
.,Geheimpolizist n”. 

I \ 

U soeben du Jubiliuwspro- 
duktion der Aala für die kom¬ 
mende Saison abgeschlossen. 


I) di Randoll hat die Aui- 

* ' 

Phönix-Lustspiel der Dcrus- 
sa „Vater rückt ein" beendet 
Der Film erscheint im neuen 
Verleihprogramm der Dc- 

D ie Außenaufnahmen zu dem 
Lustspiel-Film der S. M.- 
Produktion ..ln Werder blühen 
die Bäume" haben begonnen. 
Der Droschkenkutscher .der 
eiserne Gustav" Car’ Platfen. 
der mit seiner Pferdcdrosc ike 


¥ othar Stark dreht im ! • 
Atelier für das Deu - 
Lichlspiel-Syndikat ..Fr. i 
ivangorod" oder ..Fünf h.ingv 
Tage". Das Drehbuch ist von 
'.orbert Falk. Die Regit liegt 
in den Händen von Gennaro 
RhigcJli. Line Künstlerin vom 
Range Maria Jacobinis is in 
der führenden weiblichen Par¬ 
tie vor eine große und ihrem 
Können vollste Kntfaltungs- 
möglichkeiten bietende Auf¬ 
gabe gestellt. Ihre Gegen¬ 
spieler sind Gabriel Ge hm 
Anton Pointner. Harry Hardt 
Natalie Lissenko. Ferrari 


CGnige Tages- und 
* * Fach/eilungi n 
’.ichten die Nach- 

• ht. daß der Film 
Vr Sohn der Berge" 

n Rußland von 
'» r obersten Zen- 
urstelle verboten 
ordcnseL Die Pro- 
ic-lheus. die diesen 

■ Im in Deutschland 

■ rausgebracht hat. 
ilt uns mit. daß 
:esc Nachricht un- 
iticficnd ist. ..Dci 

•hn der Berge . 
t nach wie vor für 
Vorführung n 
r Sow jet-Union 
■gelassen Die Pro- 
etheus, beabsich- 
gt diesen auch in 

• utschland viiolg- 
T ichen Film in 

■'em Stimmer her- 
i'Zubringen. 


1 \ie Herren l.udw ig 
r Gotischalk und 
' Ihelm Olmes. Berlin, grün¬ 
ten inGemeinse h tflmil Herrn 
rnold Forst. Kiel, d'e Kieler 
I ichlspiele <i in. b. II. 

Die Herren betreiben unter 
■ "gcr F‘irma gemeinsam die 
bester Lage Kiels gelcgc- 
n 'zusammen 2000 Plätze 
' senden Lichtspieltheater 
hapitol" und „Billströms- 
I ehtspielc“. 


Dieser Abschluß ist insofern 
bemerkenswert, als es nun¬ 
mehr bereits hundert Berliner 
Kinos sind, die sich die neuen 
Aafa-Filme gesichert haben. 
Der Bc-ba-Palast wird die- 
Aala - Produktion fiir Wilmers¬ 
dorf in Erstaufführung brin¬ 
gen. Die Uraufführungen fin¬ 
den wie bisher, im Primus- 
Palas* statt. 

H runo Kästner wurde für 
eine der Hauptrollen in 
dem Orplid - Meßter - Film 
„Angst" (Regie: Hans Stein- 
hoff) verpflichtet. 

In dem großen Ausstatlungs- 
* film ...Marquis d'Eon ". den 
Karl Grüne 'ür die Emclka 
inszeniert, spielt die- Gräfin 
Agnes Esterhazy die Rolle der 
Madame Pompadour. 

I \ 

* " 

kindschcn Stuckes . ȟhlings- 
e-rwachen" erworben und 
Grete Mosheim die Rolle der 
Wendla Bergmann übertragen. 


von Berlin nach Paris fahrt 
und die reizenoe Reiterin Vio¬ 
la Garden, die von Paris na.h 
Berlin reitet, haben sich in 
Werder getroffen und feiern 
bei der drallen Wirlin Lotte 
Wcrckmcistcr ein fröhliche* 
Zusammensein. 

D ie Orplid-Film-G. m. b. H. 

beabsichtigt einen Film 
mit dem Titel: ..Die letzte 
Nacht" herzusteilen. 

F 'ür die weibliche Haupt¬ 
rolle des ersten deutsch- 
russischen Gemeinschaftsfil¬ 
mes der Dcrussa „Das F'ctt- 
kliißchc-n' ist die aus den Fil¬ 
men „Der gelbe Page" und 
„Moskau, wie es weint und 
lacht" bestens bekannte, 
junge russ.schc Filmdarstcllc- 
rin Anna Sten verpflichtet 
worden. Nach den Außen¬ 
aufnahmen in Rußland kommt 
\nna Sten mil dem Regisseur 
Room nach Berlin, wo im 
Atelier Staaken die Inncn- 
cowic die Nachtaufnahmen 
gedreht werden. 


K migen Enlschlivttun- 

f gen endgültig du 

| Satzungen an und 

I wählte/u ihrem Yor- 

I sitzenden Herrn 

B Lupu Pick dem 

I nochmals der allgc- 

I meine Dank fui seine 

I Einigung der sechs 

I Verbände zum Aus- 

I druck gebracht 

I wurde: diese ent- 

I sandten in den \or- 

I stand ferner die 

I Herren L'ebmann 

I I Autoren 1 . freund 

(Kameraleute- 1 . 

I Sohnle.Architckt.n, 

I Reicher (Darstcl er I 

I und Dr. Irdm.inn 

I I Musikautoren). In 

*• der Deligiertcnvc-r- 

Phot. A.I.- Sammlung sind MC 

durcli |e tunt \ cr- 
treter. darunter die Vorsitzen¬ 
den der Verbände, vertreten. 
Die Geschäftsstelle befindet 'ich 
bei Rechtsanwalt Dr. Fagg. 
Charlotfenburg 2 Grolman- 
straße 36 


D ie Filmprüfstclle Berlin hat 
drei Fclsom-Filmc der 
Fox-F-uropa-Produktion reich-- 
zensiert, und zwar d<c beiden 
Lily-Damila-Filmc „Die Frau 
auf der Folter' und „Die große 
Abenteurerin" und den Krimi 
nalfilm „Haus Nr. 17". Die-- 
drei Filme erscheinen, wie alle 
Fox - Europa - Filme, im neuen 
Vcrleihprogramm der Deut 
sehen Vereins-Film-A.-G 


I jJ'vra in Seide" ist der cnJ 
•* gültige Titel lur den 
Film, den Carl Boese nuh 
dem Roman „Njttchcn" von 
F-rnst Klein mit Lissi Arna in 
der Titelrolle dreht. In wei¬ 
teren Hauptrollen dieses Films 
md Walter Rilla, Margaret 
Kupier. Bruno Kästner. Curt 
Vespermann. Carl Walter 
Meyer und andere Prominente 
beschäftigt. 















































































er 1110 


Rmemntograpft 


Seite 37 


Hie 

( MB 

i iromineiUesfen 
1 heaferbesllzer 



aus 5erlin und aus dem Reich 
besichtigten den gröbten Teil 
unserer aus 28 Filmen be¬ 
stehenden Produktion, von 
denen 21 Filme bereits fertig¬ 
gestellt sind, und 


h aften sofort unser 
Programm 1928 29 
abgeschlossen? 


Deutsche Universal Film Verleih G.m.b. H. 

Berlin W 8 , Mauerslr. 83-84 



Seite 38 ftnematogtapty Nummer 111 

TSCHECHOWfl-FILM 

LONDON G. M. Q. H. BERLIN 

PRODUKTION 1928 — 1929 

3GROSSFILME 

mit 

OLGA TSCHECHOWA 

DIE! SIEGERIN 

NACH DEM ULLSTEIN-ROMAN VIVIAN UND IHR MANN 

WEIB IN FLAMMEN 

NACH DEM ROMAN VON 6EOR6 FRÖSCHEL 

TRAUM VOM GOLD 

NACH DEM ROMAN VON ARNOLD BENNET 

REGIE: 

HENRIK GALEEN 







Nummer 1110 


ftincmatogtopl} 


Seite 39 


Oie 

prominenleslen 

Darsteller 



Henny Porten 
Conrad Veidt 
Brigitte Helm 
Ivan Mosjukin 
Olga Tschechowa 
Reginald Denny 
Maria Paudler 
Laura la Plante 
Liane Haid 
Grete Mosheim 
Lya de Putti 
Eddie Polo 
Käthe von Nagy 
Glenn Tryon 
Marcella Albani 
Hoot Gibson 
Mary Philbin 
Norman Kerry 
Imogene Robertson 
Hans Stüwe 
Suzy Vernon 

sind unsere Slars! 

Deutsche Universal Film Verleih G. m. b. H. 

Berlin W8, MauerstT. 83*84 




Rinemntograpft 


VOM LAMPE - AUSSCHUSS ALS 
VOLKSBILDEND ANERKANNT' 


(Verheimlichte Sünden) 
REGIE: JEAN CHOUX 


Kurfürsfendainm öö 


Ein Film von packender aktueller Handluna 
Als volksbildend anerkannt und sfeuerermäßigf 

Terminieren Sie sofort fUr dos Sommergeschäft 















RincmatograpI) 


Seite 41 


Die Herstellung einer Kinoprojektionsglühlampe 

H s ist eine bekannte Tatsache, daß Körper, die er- des Leuchtkörpers zu bringen: der Leuchtkörper wird 
' hitzt werden, neben Wärme auch Licht ausstrahlcn; im allgemeinen um so schneller zerstört, je höher die 

diese Lichtausstrahlung beginnt bei etwa 300 und steigt Temperatur ist. 

allmählich in viel höherem Maße als die ausgestrahlte Es dürfte interessieren, daß eine der ersten Glüh- 
Wärme. Das ausgestrahlte Licht ist lampen aus dem Anfänge des 

demnach eine Begleiterscheinung t | 19. Jahrhunderts einen Leuchtkör- 

der Wärme ohne besonderen Encr- Meiiiny [iienfonung P cr aus Platindraht besaß: dieser 

gieaufwand. und cs ist demnach j \ konnte nur bis zu einer Temperatur 

vorteilhaft, den Leuchtkörper auf erhitzt werden, die unter dem 

eine möglichst hohe Temperatur zu /'.s/fiMbk. MmL/iC - Schmelz-»unkt des Platins lag. d i 

bringen. etwa 1764" Celsius. Iridium hatte 

Bei den in folgendem bcschric- r // /SS/ zwar einen etwas höheren Schmelz - 

benen Glühlampen der Firma Osram ''".lOS ' 1 punkt (236*>j. ließ sich aber nur 

G. m. b. II. \ ird ein Lcuchtkörpcr , schwie'ig verarbeiten. Der deut- 

mittels hindurchfließenden elektri- r -mm\ vmxm sehe Cöbcl machte schon um 1854 

sehen Stromes auf hohe Tempera- \ Versuche mit Kohlenstoff; da dieser 

turen gebracht, und es ist selbst- Diornort aber nicht wie die erwähnten Me- 

vcrständlich, daß er so beschaffen ; _ lalle an der Luft gebrannt werden 

sein muß. daß er dies auch aushält. kann, weil der Kohlenstoff sofort 

Leider gibt es eine ganze Reihe von Eigenschaften, verbrennt, wurde der Körper im luftleeren Raum gc- 

wclchc die Temperaturerhöhung eines Stoffes begrenzen, brannt. Der große Erfinder Edison überwand alle 

md zwar u. a. frühzeitiges Schmelzen, Verdampfen. sich bei den Versuchen ergebenden Schwierigkeiten, 

chemische Zersetzung und mechanische Veränderungen und es ist bekannt, daß die Kohlcfadenglühlampe die 

des Glühkörpers. Einfluß der umgehenden Gase und erste wirklich brauchbare Glühlampe war, welche in 

nicht zuletzt die Schwierigkeit, den Stoff in die Form größeren Mengen jahrzehntelang verwandt wurde. 



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Seite 42 


Nummer 1110 


Nach ihr kam u. a. die Nernstlampe, die Osmium¬ 
lampe, die Tantallampe i nci schließlich die Wolfram- 
l.ampc Das für letztere verarbeitete Metall — das 
XX olfram hat den höchsten bisher erreichten Schmelz¬ 
punkt und verdampft am schwersten; diese sehr wert¬ 
vollen Eigenschaften gestatten, den daraus hergestellten 


Leuchtkörper höher 
wandten Leuchtkör¬ 
per. Der weitaus 
größte Vorteil für die 
Praxis war aber der, 
daß der Energiever¬ 
brauch für eine Hef¬ 
nerkerze nur etwa 
1 Watt betrug im 
Gegensatz zur Koh¬ 
lenfadenlampe. wel¬ 
che etwa 3 bis 4 Watt 
verbrauchte. 

Weitere Fort¬ 

schritte wurden da¬ 
durch erzielt, daß 
die Lampe mit Gas 
gefüllt und dadurch 
die Verdampfung be¬ 
hindert wurde. 

Die bekannten 

Osram - Nitralampen 
mit hoher Lichtlei 
stung werden auf 
derartig hohe Tem¬ 
peratur gebracht, 

daß der Verbrauch 
nur etwa K Watt 
pro Kerze beträgt 
beziehungsweise eine 
Lichtausbeute von 
etwa 25 Hefner- 
Lumen pro Watt 
besitzen. 


itzen als alle bisher 







Das Wolfram-Metall und die Herstellung der Fäden. 

Die wichtigsten Wolfram-Mineralien sind Wolframit, 
Hübnerit und Scheelit; bei der Gewinnung des metal¬ 
lischen Wolframs macht man einen Umweg insofern, als 
zuerst Wolframsäure erzeugt wird, welche unter Zuhilfe¬ 
nahme von Wasserstoff oder Zinkstaub zu Metall 
reduziert wird, nachdem sie zuerst einem ziemlich um¬ 
fangreichen Reinigungsprozeß unterzogen wurde. Die 
Farbe des reinen Wolframmetalls geht vom tiefen 
Schwarz bis zu einer hellgrauen Färbung; ersteres ist 
ein samtweiches, schmieriges Pulver, während das graue 
Metall in verschiedenen Abstufungen der Korngröße bis 


zu einem groben Pulver hergestellt werden kann. — Der 
Schmelzpunkt des Wolframs liegt außerordentlich hoch, 
und zwar bei etwa 3370 C.; das spezifische Gewicht 

des geschmolzenen Metalls ist etwa 19.0—19.2. d. h. e- 
ist das spezifisch schwerste der bekannten uncdlei 
Metalle. (Blei 11.3, Quecksilber 13.6.) — Bemei 
kenswert ist noch, daß geschmolzenes Wolfram h. 

Zimmertemperatur 
ein außerordentlich 
spröder Körper iv 
der sich mit der” 
Hammer wie Gla 
zerschlagen läßt. 

Im Anfänge de 
Wolfram-Lampen'ne' 
Stellung bedient mai 
sich des sogenannte 
Paste - Verfahren 
welches darin bc 
stand, sehr fein ver 
teiltes schwarze' 

Wolframmetall ode- 
dessen Oxyde in fer 
verteiltem Zustand 
mit einem geeignete 
organischen Bind 
mittel zu einer mehr 
oder minder steife' 
Paste auszuknetc:- 

Diese Paste wurde 
dann mittels gee; 
neter Vorrichtung 
(zum Beispiel Spinde 
pressen) durch Die - 
mantdüser von ge¬ 
eignetem Durchine 
ser gepreßt oder ge¬ 
spritzt. Die so ge¬ 
wonnenen Rohfad 
wurden dann unl> r 
Luftausschluß erhitzt 
wobei das organische Bindemittel verkohlt bzw. zersc 
wurde. — Schließlich wurden diese Fäden noch eii 
Schlußbehandlung bei sehr hoher Temperatur unt 
worfen, die darin bestand, daß man durch die hau n 
(welche in einem mit Wasserstoff oder Stickstoff 
füllten Rezipienten untergebracht waren) elektrisch n 
Strom schickte, wodurch sie bis dicht unter d, *n 
Schmelzpunkt des Wolframs erhitzt wurden. — A. 1 
diese Weise erhielt man mehr oder weniger metalli- ’ 
aussehende Gebilde aus Wolfram z. B. in Haarnadelform, 
die aber leider sehr zerbrechlich waren. 

Obwohl cs durch nachträgliche, aber umständliche ! - 



Meyer Kinon und Omin 



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Seite 42 


Aintmatograpl) 


Nummer III 1 


Nach ihr kam u. a. die Nernstlampe, die Osmium- 
lampc. die Tant; llampc und schließlich die Wolfram- 
l.ampc Das für letztere verarbeitete Metall das 
\\ olfram — hat den höchsten bisher erreichten Schmelz¬ 
punkt und verdampft am schwersten; diese sehr wert¬ 
vollen Eigenschaften gestatten, den daraus hergestelllen 


Lcuchtkürper höher zu erhitzen als alle bisher ver¬ 
wandten Leuchtkör¬ 
per. Der weitaus 

größte Y'orteil für die -» - - M - 

Praxis war aber cer, • s -“v. • 

daß der Energiever. 
brauch für eine Hef¬ 
nerkerze nur etwa , ry , 

1 Watt betrug im Ul r LJ 3 

Gegensatz zur K »h- O I O 

lenfadenlampe. wcl- 1 S “ 

che etwa 3 bis 4 Watt | Ef 

verbrauchte. ' ' ' i^Z^. ' 

Weitere Fort- /«iw» 

schritte wurden da- «-• _ 

durch erzielt. daß ^—>». i f 

die Lampe mit Gas ( \ 

gefüllt und dadurch 

die Verdampfung be¬ 
hindert wurde. 

Die bekannten w—^ 

Osram - Nitralampcn 

mit hoher Lichtlei- , L nS» ? 

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derartig hohe Ten- l'l jj J \ V J* / 

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daß der Verbrauch a ^ | JJ) ![( | 

nur etwa 1 • Watt “ 1 1/1 \A ! 

pro Kerze beträgt L ^4 

Lichtausbeutc von > > ' —! ' 

etwa 25 Hefner- Jäte* 

Lumen pro Walt •'»■cMy-bokabbi / fhrntprmox/'rnrr 

besitzen. 

Das Wolfram-Metall und die Herstellung der Fäden. 

Die wichtigsten Wolfram-Mineralien sind Wolframit, 
Hübncrit und Scheelit; bei der Gewinnung des metal¬ 
lischen Wolframs macht man einen Umweg insofe -n, als 
zuerst Wolframsäure erzeugt wird, welche unter Zuhilfe- 
naame von Wasserstoff oder Zinkstaub zu Metall 
reduziert wird, nachdem sie zuerst einem ziemlich um¬ 
fangreichen Rcinigungsprozeß unterzogen wurde. Die 
Farbe des reinen Wolframmetalls geht vom tiefen 
Scnwarz bis zu einer hellgrauen Färbung; ersteres ist 
ein samtweiches, schmieriges Pulver, während das graue 
Metall in verschiedenen Abstufungen der Korngröße bis 


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zu einem groben Pulver hergcstellt werden kann. D< 
Schmelzpunkt des Wolframs liegt außerordentlich hoi 
und zwar bei etwa 3370 C.; das spezifische Gewicl 

des geschmolzenen Metalls ist etwa 19.0—19.2. J. h. 
ist das spezifisch schwerste der bekannten unedh 
Metalle. (Blei 11.3. Quecksilber I3.t>.| Ben., 
kenswert ist noch, daß geschmolzenes Wolfram b i 
Zimmertempera tu’ 
ein außerordenlb. i 

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f 'N Hammer wie C ■ 

zerschlagen läßt. 

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Z' \ * S" ‘ verteiltem Zustar i 

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Luftausschluß erh i 

wobei das organische Bindemittel verkohlt hzw. »eis 1 
wurde. — Schließlich wurden diese Fäden noch i er 
Schlußbehandlung bei sehr hohei Temperatur un r- 
worfen. die darin bestand, daß man durch die h. ' n 
(welche in einem mit Wasserstoff oder Stickstoff ge¬ 
füllten Rezipienten untergehracht waren) elektrisi en 
Strom schickte, wodurch sie bis dicht unter 
Schmelzpunkt des Wolframs erhitzt wurden. Uit 

diese Weise erhie't man mehr oder weniger metal •’ 
aussehende Gebilde aus Wolfram z. B. in Haarnadel m 
die aber leider sehr zerbrechlich waren. 

Obwohl es durch nachträgliche, aber umständliche >c- 


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• umnier 1110 


Rmcmotofirnpl) 


Seite 4 


.mdlung gelang. diesen Fäden einen gewissen Grad von 
estigkeit zu verleihen, war es doch ein großer Fort- 
hritt. als cs der General-Electric-Company in Amerika 
dang. ein Verfahren zu finden, nach welchem geprellte 
nd dann gesinterte Wolfranisläbc zu dünnem Draht 
erarbeitet werden konnten. Der nach dieser Methode 
zeugte Draht hat eine vollkommene Zichstruktur. ist 
egsam und hat eine außerordent- 
h grolle Zerreißfestigkeit; das 

h. interessante Verfahren ist Mo/ybM 

Igcndes: 

Keines Wolframmetall-Piilvcr 
ird unter einer hydraulischen 
resse in StahHormen mittels sehr 
>hen Druckes zu einem Stah 

rdichtet: so z. B. ist für den Moijbdon Holter 

Iah von 200 mm Länge und 7 

nem Querschnitt von 5 5 mm 

n Druck von etwa 20 000 kg 
forderlich. Der gepreßte Stah. 

■•r zunächst noch sehr zcrbrcch- 
h ist. wird .ml einer geeigneten ÄWoflti 

ulerläge in einem indifl ei eil1 1 n V 

.s so weil erhitzt, daß er durch | 

neinandersintern der einzelnen 1 

etallkörner eine gewisse Festig- 

it erlangt: hierauf erfolgt wei- tiruibmeizOriib' ) 
re Erhitzung mittels hindurch- J 

elciteten Stromes bis zur hell- / 

en Weißglut, wozu die enorme 
romstärke von etwa 5000 bis 

1 000 Ampere erforderlich ist. Punpri 

irch weitere mechanische Be¬ 
gleitung bei hoher Temperatur 

langt man schließlich zu einem bei gewöhnlicher Tem- 
[ ratur biegsamen und ziehbaren Draht: zuerst (hei etwa 
mm Durchmesser) wird der Stab durch Hämmer- 
1 schinen oder Walzen geführt und später durch Zich- 

• s 1 ine. 

Dm den Draht in diese letzteren einfädeln zu 
li mnen. muß er angespilzt werden, was auf chemische 
^ eise dadurch erfolgt, daß er einen Augenblick in ge- 


das Wolfram gelöst wird. Zur Schonung der Ziehweti-- 
zeuge wird der Draht mit einem Schmiermittel |z. B. 
Graphit in öl) benetzt. Statt der bei weicheren Drähten 
üblichen Zicheisen werden in erster Linie Diamanten. 


Metallegierungen gut bewährt 
Da der dünnste für Glühlampen benötigte Wolfram¬ 
draht nur einen Durchmesser von 
etwa 1 >■» mm hat. so leuchtet cs 
n-Oeie ein. daß der Arbeitsaufwand, der 

erforderlich ist. um eine derartig 
• feine Bohrung hcrzustcllen. we¬ 

sentlich kostspieliger ist als das 
Kohmateria!: wichtig ist. daß der 
obere Q/cn/irnt? ursprüngliche Durchmesser der 

/ Bohrung möglichst lange erhallen 

bleibt, da eine Veränderung des 
Drahtdurchmcssers um einige 1 au. 
O/oaktb scndstcl Millimeter bereits einen 

Draht von anderem Querschnitt. 
... , somit eine Glühlampe von . cr- 

. schiedenem Stromverbi tu h in 

- y anderer Lichtleistung gihl l'm 

jt zt:m Beispiel den l.cuchtkorp cr 

a [ _ iir eine Wolframdraht-I.ampc von 

Ouehcbung 15 v Xall und 2 20 Volt hcrzustcl- 

V en. muß der bis auf 1 mm gchüin- 

\ nerte Draht durch eine sehr große 

j\ *'*-**"*9 hazahl von Ziehsteinen ganz 

m.ihlich verjüngt werden, inan 
kann sich diesen Vorgang am 
ihrchen besten vorstellen, wenn man cr- 

fänrt. daß ein Wolframdraht. der 
bc I mm Durchmesser eine Länge 
nn 4 m hat. bei mm Durchmesser auf eine Lance 
von 40 000 m. d. i. 40 km. verlängert wird. 

In der Hauptsache intcrschcidet man Langdraht- und 
Wcndcidrahtlampcn. deren kennzeichnendes Merkmal 
die Forir des Fadens ist Früher wurden statt der Metall¬ 
fadenlampen solche mit Kohlefaden trotz der Nachteile vor 
wandt: die jetzige Wolfr t ndraht-Lampe hat jedoch infolge 
ihrer Stoßfestigkeit die Kohlefadenlampc fast überall ver 


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Rincmatogropft 


Etwas über Schmiermittel 


l.' übt es 


t d. r 


jrführc 




len. Plötzlich ein Gleiten des Antrieb- 
riemens • noch ein kleiner Kuck. und die Maschine steht. 
— Eine Welle ist fstgelaufen. - Schnell die Maschine abge- 
schrauK und die Kcser cmaschinc die schon lange unbenutzt 
in der Ecke stehl. auf den Tisch befestigt. Nach einer l’ausc 
" n zehn Minuten kann die Vorstellung weilergehen. — län be¬ 
tretendes Aufatmen des schwitzenden Vorführers. - Aber das 
Gmck i>t nur kurz denn nach wenigen Minuten ist auch die 
zweite Maschine leslgclaufcn. — Vorführung ahhrcchen - - Geld 
zurück tahlcn usw. 

Was ist der Grüne des Mißgeschickes? Die Untersuchung er- 
4.1b folgendes: Bei der ersten Maschine zeigte die Schwung- 
radwellc an. Ende d.-s Lagers die charakteristischen Frcßsteilen. 
Die Maschine war kurz vorher mit Benzin gereinigt worden, 
und das verwendete öl halte zu wenig Rcnclzungskraft. d. h. 
es verteilte sich zu langsam auf den vom Benzin völlig ent- 
lettcten Rcibungsüärhen. Die zweite Maschine hatte lange ge¬ 
standen die Olreste waren verharzt und hatten die Schmier¬ 
nuten und Ollüchcr verstopft so daß überhaupt kein Öl an die 
Lagerstellen gelangen könnt.. Resultat ebenfalls eine leslge- 
laufenc Welle. Öl darf nicht zum Verharzen neigen. 

Der Vorführer eine» anderen Theaters hat noch keine Panne 
in diesem Sinne gehabt, ah., er wird die Schererei mit der 
Verleihanstalt nicht los die ihm dauernd über verölte Pilmc 
Vorhaltungen macht Grund: er verwendet zu dünnflüssiges öl, 
mit zu geringer Oberflächenspannung welches sich nicht in der. 
Lagerst» llen hält, sondern auch an allen freiliegenden Teilen 
des Apparates geradezu hochklctlcrt. 

Ein anderer Vortjh-er klagt darüber, daß sein Motor nicht 
mehr richtig durchzieht und sehr heiß wird. Auch hier in 
diesem Falle eine ähnlirhe Ursache. Er hat neues Öl von 
seinem D-ogistcn gekauft und nicht beachtet, daß dieses viel 
schwerflüssiger ist als dasjenige-, welches die Apparatefabrik 
mitlicfcrlc. Das sefwer'üssigc 01 hemmt den Gang der ganzen 
Maschine und wirkt aamcnflich im Ölbad des Malteserkreuzes 
sehr ungünstig 

Störungen, die durch Verwendung einer ungeeigneten öls»»rlc 
verursacht werden, sind häufiger als man erwarten sollte. 


bad. 


r OI10 


einfache O loch» 




1 ln 


Schmiermittel. Bekanntlich 1 
L-ichen entnommen. Es 
ir cralischcs Ol. Vor 1 
in.cn daß ein Ol un 


eillager. Kugellager. Kollcnl < 
Jie Wahl eines speziellen Schi 
er Olzuführung. ob mit der Si¬ 
nh durch Olpumpcc diirct. Olk-- 

;cn ein speziell ausgesu: 

1 die Schmieröle allen 
icgelahilisches. animal 1- 
seltenster Fällen dnrli 
clit brauchbar ist. f. 


Sorten le nach den gcsl 
beste Kcsultu«. Die Wahl 
einfache Überlegung ode 
erlord» rl mrist langwieri 


Iller 


n Oisorlc kann n 


r das 


ausgewählt und 
’.uren af-lehnen, wenn 


gehen, der hat bestimmt danebenges.1 
irlangt ihr bes, nderes Schmiermater 
t es nicht. Es hat seiner guten Grund 
■n Apparatcfahriken fiir ihr.- Projektoren S| 
-clches nach langen Erfahrungen und Veri 

p rnm ad Imh * 




lgcndc 


Sellltli 


allgemeinen wird tatsächlich teils 
achtsamkcit der ölfragc 
nicht die absolut notwendige 
Sorgfalt und Aufmerksamkeit 


s Unkenntni 




ludet. 


Zum Bew 


können die Erfahrungen die¬ 
nen. die in den Reparatur¬ 
abteilungen der Apparate¬ 
fabriken fast täglich ge¬ 
macht werden. Abgesehen 
von Fällen, bei denen die 
Projektoren mit Material 
geschmiert worden sind, 
welches mit öl nichts zu 
tun hat. und die auf offen¬ 
bares Versehen oder unheil¬ 
bare Verständnislosigkeit be¬ 
ruhen. kommt es doch häufig 
vor, daß stark mit Petroleum 
versetztes öl. stark säure¬ 
haltiges öl oder sogar nur 
Staufferfett verwendet wor¬ 
den sind. 

Betrachten wir einmal die 
Natur der Schmierung etwas 
näher, so muß zuerst fest- 
geslellt werden, daß der 
Wissenschaft die restlose 
Klärung des Schmicrvor- 
ganges noch nicht einwand¬ 
frei gelungen ist. Dieser isl 
nicht allein in der Natur des 
verwendeten Öles bcgründc-l. 
sondern er ist auch von den 
mannigfachen chemischen 
und physikalischen Wechsel¬ 
beziehungen zwischen Lager- 
Wellen- und Schmic-rmalerial 
und auflrctenden Tempera¬ 
turen abhängig. Daraus re¬ 
sultiert auch, daß die Er¬ 
fahrungen mit großen, schwe¬ 
ren Maschinen in keiner 
Weise auf kleinere oder gar 
auf Apparate übertragen 
werden können. 


allen: es muß frei 

sonstiger festen Bestandt.-tlcn sein, es dar! nicht zum \ er 
neigen muß temperati.rh»ständig und vor allem säurc-lr- 
Zui Untersuchung der le'ztcren liigenschaf t isl eine c 
Probe mit blauem Lackmc-spapic.- nicht als zuverlässig 
trachten 

Anschließend seien noch einige Worte über zw ei 
Materialien erlaubt, die ebenfalls mit Vorsic'.l ang. 
werden müssen und zwar über Benzin und Petroleum. 

Benzin ist ein ziemlich radikal wirkendes Enlfcltun^- 
und man sollte cs nie verwenden die Maschine zweck:: 
gung damit auszuwaschen denn es kommt leicht vor. d 
Maschine festläuft, ehe das Öl Zeit gefunden hat all 
fcltclen Glcilfläc'icn von neuem zu benetzen. Außer»!- 
geben ..ich slels Sch 

_ keilen, wenn in dem 

fenden Mnschincntyp 
besonders empfindlich 
struk tionselement e. 
friklion für die Feuer 




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Ein hcsscres Reim 
mittel für die Maschii 
Benzin ist Petroleum 1 
ist das Pelrnteum oft 
säurefrei, und cs ist 
mehrfach beobachtet 
den. daß bei Maschin. 
üldichl cingekapseltcn 
triehelcilcn nach dem 
spülen mit Pclroleun 
verwendete Dichtung* 
zum Teil angegriffen 
aufgelöst war. so da 
Kammern nicht mehr 
waren. Nach der Ert 
hat sich bei gekapselt- 
paraten ein Gemisc 
Petroleum und öl am 
zum Ausspülen bc 
Durch die Verwendun 
solchen Mischung 
riclicr verhütet, daß di 
tricbctcilc absolut er 

erwähnt. Ursache zum *' 
laufen werden könnte. ! 
lalls behält die cvenlu.-h 
wendete Ölfriktion ilu 
Funktion notwendig. 
Schicht. Andere Rein: - 
mittel sollte man bei 
schincn nicht verwend. n 
Ing. M. E n g e I m a n 


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Bei!.., and Leiter: J. FREIZES SAURI 
Jahr.i-B.zutipr.il: 

Spanien und ep.ru .che Bc.itrunjcn Pt... 10— / Aueland. Ptaa. IS.— 


„FILM“ 

Omafhankelijk Holland.ch Weehhla 




































haben auf Qrund einer freundschaftlichen 
Vereinbarung beschlossen, künftig und. 

erstmalig für die VedeA\$^\$on 

Q£2S©3 1928/29 C?S5S£) 

ihr Verleihpmgnmm derartauftustellen, dass die 

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allein die Schlager der Pramountund der 
Metro-Cjoldwgn-Mayer vertreiben wird, während, die 

UFA 

neben den Spitzenwerken der europäischen Produktion 
sämtliche deutsche filme ihrer eigenen froduktioru 
im llfaleih herausbriwft^ 


UNIVERSUM-FILM A.-G. 
VERTRETEN DURCH 
UNIVERSUM- FILM VERLEIH GMBH- 


PARUFAMET 

UTA - PARAMOUNF-METRO 
VERL ElHBETRIEBE G M B H-